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^ 4
■V'n
B
e 1
I -
t r ä g- p
zitr
Chemie und Phys
yj
in Vcrbindtln
g
mit
/. /. Bernhardi , J, Berzeiiuä, C. P, Bucholz, L, i^t*Crtll,
4. r. Gehlen , C. /. Theod. v. Grotthufs / /. P. Heinrich,
S, F. Uermbsiädt , F. Ni Idebrandt , M. H. Klaproth,
JI, C. Otrsted , C. N.'Ffaf, T. J. Seebeck
C. 8, ff^eifi
herausgegeben
vom
Dn /. S. C. Schwelgger,
Professor der Chemie und Physik am phjsikotechnischsn
Institute zu Nürnberg, Mitglied der Gesellschaft naturfor*
sehender Frtunde in Berlin und der physikal. medicin,
Gesellschaft su Erlangen.
• 1 ^ ^ - - — -- * j \
1 "
1 —
PO.R.V
A I ; \V -X- -^ riL Band.
Mit einem Stelndmcke und zwei Kupfertafeln«
Nürnberg
■ 1 /■'.'* » «
Im cicr Schrag'schen BuchhaBdlunjf« '.''-'l^
1 8 1 3.
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1
I
Inhaltsanzeige
des siebenten Bandes.
Erstes Heft.
Seita
Beitrage m der Lehre Ton den bestimmten cLemischön
Mischuogt^VerhältDisteD, Von Fi C Vogel ^ Apotheker
SU Bayreuth« L Abtheilans ,.«•*&
Vertnch die chemischen Ansichten j welche die systemiti-*
sehe AafstelluDg der Körper in meinem Versuch einer
Verbesserung der chemischen Nomenclatur begründen, zu
rechtfertigen; Ton Joe, Berzelius, (Fortsetzung der Ab-
handlung Bd. 6. S. iig. ff. n. a84 ff.) • • * ^'
Ueber die Tier magnetischen Pole der Erde , Perioden ihrer
Bewegung , Magnetismus der Himmelskörper uud Nord-
lichter. (Auszug eines Tom Hrn. Prof. Oertted mitge-
theilteo Briefes dea Hrn. Dr, Bansten zu Friedrichsburg
in Dänemark an denselben.) • • • • * ^
i*
ä?;.
.• J
' ^ ^
IV I nhaltsanzcige.
Seil«
Naeliachreiben dfb Herausgebers • • • . • gt
Versuche über die Wirkungen des SonnenllcKtet auf den
Phosphor. Von A. Vogel in Paris. . « • • . 95
^eeheek über denselben Gegenstand « , ' « « iiq
I
Auszug' eines ßfiefes des Dr* Murcet an Profess. Prevnst
Tom i'i. November 1812. über ein verpuffendes Oel«
(Ucbers, aus der Bibl. brltann. Decemb« iSia. 8.390.) 123
üe^er eine Krscbeinung, welche der Baryt und Strontian
-darbieten, wenn sie. sich rasch mit 8a)«saurem Gas ver-
binden; von Cheureul. Ucbers. aus den Annales 'de Che-
nte, Dec. 1811. S. 28Ä.) . • • • .124
Beilage. besondere ■i'^teirologische Bemerliingen über
Jede» Monat des Lihrs 1811. Vom Prof. Heinrich (Fort-
a«tzun^^ run M, VI. Beil. I, lU uAd III.) • , ^ 1
>■ «
Zweites Heft,
lieber die Bildung und Grundmischung der BUusSure^ mit
Hinsicht auf \Videriegung der Idee toq Sauren ohne
Sauerstoff. Vom Apotheker O. F. Uänle in Lahr. • 127
■
Vpber den Aerolitheq von ^ri^leben«
' I. Zur BestSftigung der Thatsnchc aufgenommenes Protokoll,
mifgiftb. vom Hrn. Dr. •/to/ojT' in Magdeburg. . .. iSg
Jnhaltsanzeige T
Seitt
n. Analyte des Aifrolithen von £rzlel)en bei Magdeburg.
Von Christ, FrUdr, Bucholz, ^ ^« • • • l4S*
Nacluclireiben des Heriutgeber/. • • • « lyi
Beitrage zfk dor Lehre rtm den bestimmten chemischen
MiscKangs- Verhältnissen > Tom Dr. F, C, fogel^ Apö-
theker zu Bayreuth; • ~ • '• » • • 17^
Vermischte Bemerkungen«
) L einige neue Fon Berzeiius angestellte Untersuchungen.
I (Ans einem Briefe desselben an d. H. r. 4. Dec. 1813.) 2S1
I w
&. XJeber eine phosphorescierende Verflüchtigung des Wi*
therits» SCrontianits , Aetznatrons und Kalis, über Bil-
dung schwefelsaurer Talkerde an den Mauern , über
SÜTrkmehl- und Ronkelrübensucker und über die. Darstel-
lung reiner Schwer^rde Ton Lampcdiu*. (Aus tv^txn
Briefe an d. H. ▼. a8. Jan. i8i3.) . • • 261
ni. Schreiben des Herrn Prof. r. Münehow an Hsrrn Prof.
Döbereiner über eine Erscheinung am Doppelqpath. , a54
Nekrolog. , .'..•. ♦ . ^56
Aufzog ^es mc»teproIpgitch^n Tagebuches zv St. JBmmeran
in Regensburg No?ember: 181 s«
Dr itte^ H eft.
Einige nece Versuche und Beobachtangen über Spiegtlung
ond Brechung des' Lichtes, vom Dt. Seeheck, , . 25g
»
-.•' ■ i
VI Inlialtaanzeige.
Reiullate der Ver»nc!ie über Jm Animoniatßai ; Yon Th$-
nard, [Uebpri. aui dsn Annalsi d« Cliimie, Jsnutr iSi5.
S,6i.)
Nacht chreibcn dca Herauigeben. . > . • . 3ox
lieber ein ncuei VerrahrcD, da« Platin lum Ventbeiten gc
schickt tu machen, (Am einem Sclirciben det Herrn
Akademikers Gthlfn so den Herauigeber.) , . Soj
Vertuche Ubtr die Miichung des Itl«ndi«ahen Mooiei und
■eine Anwendung all Nahrangs mittel ; vom Prof. /. Ber-
xeliut. Aut dem Schtrediiehen ülcrMtst TOn jI, F.
Gehlen il^
AniMrIning dci Uebertetini ; betreHend dai Verrahrcn bei
Filanieqaiialyieii. ... .... 3
Nene» nomitlilbarea kryiUlüniichBi Friccip, wekbem die
Coccnlnajchae dei Morgenlanrfei (la CoqiiB du Leyint)
•eine giftige Egenschafl »erdankt. Vom Hrn. P. F. G.
Beullßy. (Aut den Annalei de Chemie Bd. 80. S. 109
fibert. »om Prof. John.) 365
Einige Beaerknngn über Votbeugungt mittel gegen anite-
ckende Krankheiten. Ans einem Bdefe an den Herausg.)
.Vom Akademiker Gehhn Sjl
Nachtclireiben d«i Ilei-anigebn-i. ; ■ • • 3?
Inhal Isanzeige. rir
Seiia
Eitüge HaclitTig« lu Ctb Venucben und DeolBc&tangcn
ttbcT Breduing und Spiagcliuig de» Licbtei, S. a5g S.
vom Dr. Seehci 3S^
Abiidj; de« meleorologiicken TagflIinGhet lu St. Emiatrgn
iB Rtgtfttbarii: Decembet 1813.
^1 V i e i\t es Heft.
Tmorhe inr «ndlichen Bettlmainng ond FeitiPtiung der
Kihren AuQötlichkeit dar arteiiieen Säure (neirten Arie-
EJloijJs , trnfien Atienüi) im Waiser aad xur Auiuit^
iduDg der UciacheD , warum Über dieicn Gegemtand lo
Tide Wideiipriiche obwalten. Vom Prof. Buchoh . 56j
Lcr die DtttleUnng de« AneDiki 9411 den damit vergifte-
i;a Kär]ieia, vom Diitrikliphyiikiu Dr. C. U. Reloff. 4ia
CT Pi-üfune dea äuenden QaeckiilbeMublimara auf Arie-
r .t «m C. X. Gärtner, Apotheker »u Hanau. . 4l6
. :-t>clir«ibea da» HmaDigeberi. . . . . 4a3
.riieUsDg «inea neuen Wlfrniegeieties, die Tenpeiaiur der
Kijtpcr an der Oberfläche betreffend. Von R, L, Ruhland. iSa
L'cUr di« nen« electrüchs Sä'ulc dei Herrn /. W. De £uo
uid ilira Aowendiuig ab ein metcorolof iscliei Inatraiuent
Ir. Sehühler, in Stutlgard. (nun Profeiior der Na-
e am Fallenbergiiohea Inttitut au Hofwjl in der
i») . in
Viil JiihulLsanzeige,
Se
UeW einige Verlinilungen de» Phusplror« mti SthvrStU,
und riaiga iDder* tbemiKke GegensUnde von Jlump/iry
Saiy, Trini. FbiloL 1813. Fut. 11. (VebertetiE au» der
Biblioth. britinnique Mir* 3)3. S, 333 mit Aumerkimgen
über Ualtona Tbeoile der beflitnmien ebemitdieji Mi-
tcliunEt-VeihüIUiiiM t. Herausgeber.) , . . i^
AufiUB d«* nicteoToIogUc
in Regentbuig ; luuar
B Tagebuchti vom Prof. Jleinr
ß e i t r ä g ö
Lehre vcvn den bestiinrhteri
clieiiiiscliea jVIischungs - Verliältixisseii^
von
F. C. Vogel, Apotheker zu Bajrouth.
L Abtheilung.
Foti den Eigenschaften und den BestatidtheiU
Verhältnissen mehrerer bis jetzt noch nicht
dargestellten Kupfersalzc.
In diesem Journale (Bd. IL S.455) habe ich einigo
Beiträge zur näheru Kenntnifs sauerkleeäaurer Salze
'gegeben, und unter andern Thatsachen den merk-
würdigen und ersten Fall aufgeiührt, dajs sich
iin und dasselbe Salz, das sauer klecsaure Kallku^
pfery in zwei verschiedenen T^erhältnissen mit Kry^'
üallivasser verbinden kann , wodurch zwei Salze
entstehen, von denen das eine, das verwitternde,
ioppell so viel Krystallwasser, als das nicht verwit-
ferude, enthält.
Der Druck jener Abhandlung fiel gerade in die
Zeit, in welcher die ersten Umrisse der buchst wich-
)
[
Vogel
llgeirProponioiislelu-e des grodea scliweclisclien Na-
turforschers Berzeliiia erschienen. Es war <Jicacin
geistvollen Chemiker vorlieliallen, das, was- maa
eclion früher geahnet, «ber wegen Mangel an Eut^
deckungon nocli nicht zur AllgemeJiiIieil, zu einer«
Regel, bringen koinite, mit einer grofsen Umsicht
und mit einem seltenen Scharfsinne zu bearbeiten.
Und so wild durch Berzelius eine ahnliche Gesela-
luässigkei't , wie sie Kepler an den Hiiiimelsköipern
nachgewiesen hat, in dei" chemischen Wissenschaft
herbeigefiilnt werden. ,
Was war iinn natürlicher, als dafs ich meine id
jener Abhandlung aiigenihrlcu Analysen den, in
Berzelius Lehre vorkommenden, Regeln anzuftassen
«uchte? Ich fand aber die iö'//i^c Uebereinsliramung,
die ich zu erwarten berechligt war, nicht. Dia
mehrmaligen Wiederholungen meiner Analysen, so
wie die dabei beobachtete S^hurlB irn E.Nperimcnt,
gaben mir die Versicherung, dafs vun meiner Seite
nicht gefehlt worden war. Da mm zu jener Zeit|,
die, von Ilerzelius zur Sicherstelhuig seiner l,eli
ausgeführten, Analysen noch nicht im Drucke er-
schienen waren, so liefs sich auch nicht enfscheiden
wo gefehlt worden war. Nun findet sich aher, dali
ich bis auf die unbedeutenden Fehler, die beim Ex.
periment unvermeidlich sind, riJitig cxperimeuti
habe, und dafs die Abweichungen von der Propor
tionslehre allein davon herkommen, dafs ich r
bei den Berechnungen mancher Analysen bedien-
tc, die von den besten Analytikern augcstcilt wa-
ren, und deshalb bisher allgemein für richlig gehal-
ten wurden, was sie doch keincswegessiud. Wie Ber-
über die chemischen V'ibindnngs-Gcsclz^. 3
tfit-wrigt Iifit *). Jch weiile uiiii die ßeiech-'
-"*""""■••■"■"""
fxxlimM idirieh nur los'"'^'' ^^^^ ^>' '>'"' eiwä'hnte Ab-
iMlIiinB in einem Brief« vom 17 Witt i?ia. rolgendei:
„El»»» »ehr iaierfiMor« war Hio Abhandlung von ('«gel
über Di«lMiirc< tvalitnpfer; cfiluoi weil dieie Analyucn
t(» *ehr correcl gemncht «inil. dafi *ie ganz mit der Kegel
«od der ZiittiiHiieiiwiziiiti; haiiicher Saite iikereiiisiiminea
nnil *w«iicDt weil >ie ila» ersle Uciipiel »on ei«em Sali*
jcbea, »clehe« KrjUallwMier in »wci yerichieileneB Vet- '
I^Uoiiara ■ulnehmen kann. Duich eine Itictite Bcii^cliiiung
k*t<Ua Sie Tir-deii, ilira die tieiJeii IJuieii , fani uncli der
i«B«l^' SlB'cho Tlicile .';a<ier>iüir eiilh<.licu bjid daf* ilai
W»**er in dem cinan Saite ivrei- u'id in ilem andern
Kermsl to viel SauoriluFi; ili die eiai> von den Baten ev-
idilt. Uw iibrifcn Ai.alyieD vuii onaltnuien ShIjcu lind.
BUcli lehr gut gcmatht und ilimmen mii den Reauliaten
der Frafutlioiiilelire vtfil n^lirr übe rein, alt alle vor Vu({el
aeaiatlite Analj.en; ich *w»ifle nichi, dafs Vogct fiflitJg
eeofifen bai, aber die Abivoicliiiug mag wohl d.-ivou lier-
cn, dafi ci- licli bei der ]]citiniDiiiit|j anderer nicbt '
1 gebaner Analysen von andern Salzen bedient bat.
■ iat Ehre bringe.id (Ür d. V. dala er in seii.er AnaJjMi
Iflaf oaat.auTen Kalket.)« das Kryitatli.atiouswaiier uicbc
gbericbcn hal, tva« Cay-Liiisai: i,nd Thtnard iu ibier
laljte, worauf «ie die Zerlegung dct Oialaä'ure griindea,
i|«lhin Iiaben i daherkommt», dala ihre Analyie dieser SJ'iira
> gtöbütb fabeh a...nillt. Nadi einer van wir geraacliteti
~-Aulju eutbali die Oialikurc ÜS.6 Thcile Sauerilulf uud
ajtliget «iae JlTenge liaae , welche '^ um viel SaiiedloHT al«
die Slnre euüiält. Gi Ut also leirlit die Aiialyacn VogeU
durcfc die Bercelinung cu coriigiren. Ut fand a.B. die oiaU
Mure Kalteide aui 3B,:i llaso 4<j,ä Saute und la.Tlieilen
Ki^ilallwalier lutammEogEietzt. Wenn niaii diR ZutKm—
I HeueUnng dieiei Salcci uuier Vorauiietiuag einei Mengt
I
I
4 Vogel
des trefTlictien Analytikers Berzclius , anstellen , on J
dann auch noch einige, bisher noch nicht ilavge-^
atellte, neutrale und basische DoppeUcupl'ersai/e, ihef
in ihren Elementen ganz nach Beizehus Lehre ge-
formt sind, beschreiben. Auch wtrde ich vermit-
telst meiner. Analysen uiid vermittelst der Propor—
tionslehie zeigen, data die meisten erst iiiirzlich \on
französischen Chemikern aufgesltUteii Bestiindtljeil-
vei'hällnisse sauerkleesaurer Saize falsch shid.
Nach Berzeliüs sind enthalten in
des Kiipl'eroxytis . so \
dos Kali . . . j6^97 / Tlicile
Theilen \ der Sauerklcesi^rc 63,6 / SauertoD".
des Wassers . . 83,3Ä J
Der Kürze halber habe ich in den folgenden
Berechnungen den Sauerstoffgchalt des Kali zu 17
■latt 16,97 nngenommeu.
: Bai*
s: 38,
Wioor, wrlclie gleiclie Thcile SauerilofF nie
enUiall berechnet: »o ßllt lio fo Ig endei massei
Tlu Bs.e. So Th. Säure und 11 Th. Wssier. ■' -
Obgleich Bcri.ehus dicfi in einem nicht EDr ÖfTentli-'
oben Minlieilung bei'iniiDlen Briere aclirieb, lo glaube iot
doch gewit» auf leine Gonchmiguog recbnrn zu dürfen^
wenn ich, in itiotni Zuiomiiiucihan^e, dem wiisensoharüi«
eben Iiiterotie zu Liebe, oLige SIcIId herauahebe.
Uebrigeni nürdea Leier dieser Abhandlung, irelohs
■Bit der Lcbro von den cheoiiichen Verbindung.terhalinis—,
aen, deceu Grundiätze B. a. S. 397 f. von Bencliui darss—
legt wurden, vielleicht uoch nicht ganz vertraut sind, gut
thun, «renn sie erat nach Lctung der 2tcn Abibcilung bei
tea hier vorkonmenileD QsiechouDgen etwa» läuger rer-
noilea WuJüen. d. H,
Th.
Sauer-
stofl".
über die chemischen Verbindungs-Gesetze. 5
Für die zwei aauerkleesaqren Kali -Kupfersalze
bälte ich folgende Bestandtheilverh^ltoisse aufge-
atellt:
Für. da$ rautenförmige Salz
Kupferoxyd , aü^ u. diese euthalten 4,5o
Kali , ^ , 27,0 ^ . , . 4,Ä9 I Sauer-
Sa^erkleesäure 4o^ , . . 25,7/? \ sloff.
Wasser , , 10,0 \ , , , 8,82
Für das nadeijörmige Satz
Kupferoxyd . 2Ö,5o enthalten . 4,io
Kali . , 35;o4
Sauerkleesäure 56,46
Wasser . . i8,oo , , ,
100,00
Die beiden eben erwähnten Kupfersatze sind
Doppelsalz6, sie enlhallea nämlich zwei Basen und
eine Säure.
Nacli Berzelius wird in diesen Salzen der Sauer-^
ersloff desjenigen unter den Bestandtlieilen, welcher
die geringste Sauerstoffmenge euthält, ein communis
div'isor fiir die, in den übrigen Bestandtheiien be-
ündjichcn, Sauerstofimengen scyn.
Diese beiden Salze sind neutrale Doppelsatze ^
und da sie von einem sauren Salze abstammen, so
mufs der SauerstofFgehalt der beideli Basen gleich
se)Ti, Wir finden dieses auch, bis auf Hnbedeufcende
Abweichungen, in den beiden Kupfersalzen. Indem
rautenförmigen mufs der SauerAülf der einen Base
in der Sauerstoffmenge der Säure sechs- und in der
des Wassers zweimal enthalten scyn.
ß Vogel
fttt »«MftSrmi^rn Sake iiiufs, bis auf (!as Was-»
WC. dadMlhr Wrhaltiiirs Stritt linden, tmd in diesem
■(<*& tirr SnuerstofT^etiaU der einen Base vieimat
«•ttMltcn seyn. Durch eine leichte Berechnung wii'd
UMS findeu, daß auch in dein oben angefüluten Be—
Stamltheilverhaltnisse der beiden Kupfersatze, die-
adbcu Säuerst uf Inieugeu , Ins auf geringe Ahweichnn-
geu. vorkomnien ; und dafs sich diese Ahweicliungen
noch tu ehr vermindern werden, wird sich aus def
Folge ergeben.
Gay-I'«*sac und Thenard aetzen den Saner
sloOgeliaU der Sauerkleesauie auf 70,69; a1k-in üer
zelius hat gezeigt, dals diese Säure nur 65,6 Sauer-
Stoff enthalte. Da die französischen Chemiker den,
bei der Kochhitze des W'as.sers ausgetrocknel'
. «auei'klecsauren Kalk zur Analyse und Beätininiung
des Saucretun'geliaUcs der Saueililefsäure anwende-^
ten, so nml'slen sie nalürlitli einen giöfsein Sauer—
sIoHgehalt erhalten, als dei- trocknen Säure zu-
kommt, weil der auf diese Art getrocltnetf sauer-
lUeesaure Kiilk noch 0,1a Wasser enthält, wie ich
dieses im zweiten Bande S. 465. dieses Journals dar^
getliau hübe.
In derScIlien Abliaiulliing, worin die oben ge-
nannten beiden Kupl'eisake vorkommen, befinden
aich auch meine Analysen des sauerkleesaiircn Kalka
und des sauren und ucutralen sauerkleesauren Kall,
Für den sauerkleei
geben:
Kalk habe ich ange-
über die chemischen Verbindungs-Gesetze.
7
I
Kalk . . 58^; enthältcfn io,84 *) \ _,
Saaerkleesäure «g^; . . 5ii48 ( „ „
\^a«ei- ,_:_i2,o_ . . ,0,59 S SauerslofiE
Auch hier sind die Sauerstoffinengen des Kalk^
und des Wassers beiqiahb gleich, und der Sauer-
stoff des Kalks ^ oder' der des Wassers^ ist in dem
Sauerstoffe der Säure dreimal enthalten , ebenfalb
tis auf geringe j^bw^ichungen.
Für das trockene neutrale sauerkleesaure Ka^-
li * •) Jiahe ich angeführt :
Sali . .575 und* diese enthalten g^Cg 1 S^^uer-
SauerkleesäQre 45$ , . . , 27,54 ] stoff.
|0Q
Würde man blos die ganzen Zalilen 9 rr Sau-
stoff des Kali und 27 zz: Sauerstoff der Säure anneh-
men, so wäre der Sauerstoffgehalt der Säure das
Dreifache von dem des Kali$ da aber 9,69 X 3 =5
29,07, so ist hier der Fehler etwas bedeutender, als
in den vorhergehenden Analysen, Der Grund hie-
yon wird sich in der Folge ergeben.
*') Den SanerstofFgehalt ,dea Falles pach Berzelius zu. 08,16 ia
100 Th. gerechnet.
**) In der schon mehreremale erwähnten Ahhancllung kommen
einige Druckfehler Tor, die ich , da sie noch nicht ange«
seigt sind, hier kurz andeuten will: $.* 443 2. 8*. lies 10
•Utt 18 Th, Wasser I S* ^8 Anmerk. lies neue Folge statt
Sauersalze; S. .465 Z. 18 L 12,0 statt 32,0 Wasser;
& 467 Z.> 11 L ao statt 4o Graoi und eben daselbst
Z. 17 Lonpe statt Lampe; S* 470 Z. x8 nnd 19 1. 67,0
statt 43«o und 43|0. statt 67»o. K
Z ....... Vogel
S^re» aauerilefisaures J^nÜ;
Kali '': 1 3i,44, enlhalleii 5,34
Sau^rtleesäüre 55^5» • ■ ^<,^^
Waaser . . ia,6', . , *),i4
Th.
Saueisloff",
(
, , Hiev war? zw,a,r spziemiicJi. der SanerstoJfgßTiale
6c3 Wassers Jas popgcltc wn ciem des Kali, aber
der fiaverslüff .der, Snme ist weder dfls Sccbsfacli^
noch «las Siebenfache von dem tica Kalt, ilenii SJii
X6 == 33,o4,uiid 5ßi ^.7 == 57, 58, was mit 5r«,57
nicht sliinml.
Ich werde nUQ sogteivh d?n Grund augebea
wa)'um sich manctie von eleu eben ermähnten Ber
staiidtlieilverhaitnisseii ludiL ganz an das fiei-zeliua'
sehe Gesetz iuiieüiea.
Was den sauerklqesaureii Kalk anlangt, sp wii;<!
n^fin linden, daCn das von mir (iiirgeslt-llle Besland—
theilvGihi^ltnifa deqi der Proporlionslchie so pali^
k'immt. daff der Fchlei' .in dem Sjiure - oiid'
Kalkgehidt mir | Proreut des ganze» S.ilzes tcttägti
und da ich den Wassevgelialt dieses Salzes duiti^
ein aelir müLsames Austrocknen beslimmen und da-
bei äusserst vorsichtig scyn imifsle, dafs keiue Zetr,
^(ti^MUg dieses Sabtes einüeteit kgniile, so wird Tnun
jneinc Anidyse SU scbarf finden, ^Is sie nuy d^iielt
^laa Ej-pcripicüt gegeben werden kann. Dafa äja,
Z,crlegutig (|iesi;s Siilzcs so gut uii^gcrallen isl , bat,
seiue^ Grund darin, il^fs ich die Be^Iaiidllieil^ so-
gleiib rein ei'ht&It. und nicht «r&l, wie bei dew ueu-r
tralcii und ^tiurcii aaucrkleesRureii Knli und denKu-
pfersalzen, Salze bekam, nach dendn ich das (jiisnti—
laliva VeiiiJtlmife der eben genarititen Salze berech-
nete, welche Berechnung nun nalürlich keine lichti-
ber die chemischen Verbind iings-Gcsetze. 9
jrhultnUse geben konnte, weil dio mr B«recli-
' tlienendei) Salze nicht richtig zerlegt waren*
: man nun 5S statt 3S,5 Kalk und 5o stnrt i^fi
;« im »auerkleesaureii Kalkz so ist dieser zu-
iieDgesetzt aus:
k . . 58; Uiese eiilhallen injo .
/ TIi
< ucrkleesäure 5o; . . . i>i,iio )
( SauersloOa
^Uan
13;
JOjSg ]
sieht deutlich , dalj dicSauei-slofTmcngea
' Rase and des Wassers einander gleich sitiil, uud
iii wir denselben alatl 10,7 oder lO-Sg =: 10,6
it 10,6 X 3 = 5i,8 = dem Sau erslofff! ehalt der
L'": Uipcs ist aisu b'ia MuUi[)luni tnit 5 von dem
. >t.Tilofle des Kalkei, odci* des WaKsors. Derzelius
itl gcAiuiIeu, dals sich too Th. Satietkloesäure mit
inr Menge Base verbiiideu, deieo SaiiersloQgclialt
[(gen 3i,a helr.lgt. Nach dem eben angegebcn&n
' iiiillheilverhaltiiisse des sauerkleciaui-en KiJkea,
!it dieser trocien aus 56,82 Slnre und '13, 18
werdeq sich also. 100 '1%. Säure mit
- =3 75,97 Tfa, Kalk verbinden , ao viel Kalk
t „her '*''" ^J'^'^' := 3i,i Sauei-stoff. Äraa
dab dieses Betlimdllieilverhäilnifs detj
kleManreit Kalks der Walirlieil so nalie kommt,!
qch dieser dupch d'Wi'cinste Experiment nicht T
■wird kommen lassen. Die uabed«iiIonden AIh-J
%1infcn ia den Bruclilhei leiten können in gar j
1 11 flelr^cht kommen ; denn da der SaucrstolTge^J
der Körper selbst zum Theil durch das LlxpeWo 1
' crrnrscht w»rden muCsEe, dieses aber nicht sa
^•.-liihrt werden ksnii, dafii es die letzten Deciv
«
jo Vogel
jnalen' richtig anzeigt, so kann auch die daraus ge
führte Berechnung nicht völlig richtig seyn, und tl
iliten letzten Decimaleii zutreÜcn. Vfiitquclin spti
im sAuerkleesaurcu Kalk 44,4 Saure und 55,6 Kalt
»\sq zu wenig Ssure, zu viel Kalk unii gar kei
Wasier. Thomson setzt 62,5 Saure und .i^.ö Kalfc
Jijer ist der Kalkgehalt beinahe richtig, aber dl
\Vaaser hat dieser Chepiikei- zuv Säure geschlagei
Denselheii Fehler hat auch erst kiivzlich Berard be
gangen. Dieser Chemiker macht in einer Aljhand
hing CAnnales de t'himie Tom LXAIIl. 26.>, etl
wovon sich ein« Uebersetzung in Trommsdorls Jou^
Dal der Pharmacie ig. B. liefindet) eiue Reihe vo
Analysen sauerkleeaaurer Salze hekannt. die insg«
xamtiit äusserst iiaiichlig ausgefallen sind. So bi
tiacltlet Berard den 'sauerklecsaUieii Kalk, der i
der Wäime des kochenden Wassers ansgelrocfciii
ist, als wasserfrei, und stellt deshalb 0.38 Kalb ob
0,62 Säure als Bestand th eile dieses Salzes ant; ab(
in der Wärme des koilieiidfii ^Vassers verliert t!i(
»es Salz wenig oder gar ktin Wasser, und ziel
dasselbe, wie Juh schoii früher gezeigt habe, sei
bald, binnen einigen Stunden, wieder au. Eben 1
falsch nimmt Berard an, dafs die sublimiite Sauei
ilceaäure völlig trockeu sey, weil sie ihm mit Kai
ein« Menge sauerkleesauren Kalk lieferte, der gerat
so viel Säure enthielt, als er zur Erzeugung die»
Salzes angewandt halte, wenn man mit ihm ai
nimmt, daCi der sauerkleesaure Kalk kein Wassi
enthalt. Da nun in diesem Salze das Wasser 0,1
betragt, so lafst sich leicht berechnen, T^^e v
Wasser iu der sublimirten Säure vorkommt,
gaben ihm 10 Grurameu einer Lrystallisirten (um
über die cliemisdien Verbindungs-Geselze, %%
s'jMimirten} Saure, mit Ammoniak nenti'alisik't uml
inil «iKsauroiu Kalke versetzt, ii,73 Grammen saiier-r
itt^teesatireii Kulk, und er nimmt ilealiaD) »li, dafs
llbieae Säure aus 73,7 trockener Säure und 37,.^ Wu-
|nBr besiehe, da doch wegen des VVasseifielialta de»
»aaerkleesanreii KaUa-oiir — ^ '— - =; 58,65 tiockrae
Saure, und milliin 4i,5j Wasser darin enthalten
seyn mufsteii. Wie utiriclilig die von Bcranl auf-
pfstellten BcstaodtheilverhaUnisse der saueifc Icesau-
ren S^il^e seyu miiasen, geht schon daruns tf-rvor,
(Isla ihm das, von ihm angegebene, Bcstaiiddieil->
\erhäUiiirs dessam-ikleesauren Kalks und das der kry-
-tnllisii-ten Sauerkicesäure als Grundlage bei allea
' meu iihi'igeu Zerlegungen saueikleesaurer Salze dic-
li' [1 nin&le. Da nun hier die Prämissen so sehr lalscli
nd, «oköunenauch die daraus gezogenen Folgcrunjjcn
j litis weniger als richtig seyn. Ich weide bei Ge-
.' ;:;enheit die Correctioneu der Berard 'sehen AugB-
,-1) vornehmen; es wird sich zeigen, dafs Bcrai-d
_i.t esperimentirt hat, und deshalb seine unnchli-
^in Beilandlheilverhaltnisse mehr von seinen zwei
! liehen Anuahoien, als von einem Fehler im £x-
!'< limrnt lieriühren.
IVA'ns (Ins neutrale sauerkleesaure Kali anlangt,
»o weiden wir finden, d^ifs ich durch das Exjiei-i-
nieal dera wahren Beslandtlieilverhallnisse so nahe
[kuniMicii hin, dafs der Fehler nur unbedeiUend
-;.u kau». Ich bereclmele die EcstandlheÜe dieac«
^Imb nach dem sdiwefolsaurem Kali und dem sau-
It-esaiirem 'Kalk, die icli bei der Zeilegung eP-
fti Ja aber die vou Biicholss aufgeslcllle Analyse
KhvefvUxmen Kali die völlig wahre picht ist,
fialze gar niclit vorliatidi
-den grqftern Kryatallen \
^mechanisch eingesclil
Vogel
I datgethiD bat, tlic von Berzeliua abor
^^^MK" S«t( B.\s ioli die Zerlegung des neiilralen
«■wc^treMuiea Kalt vornalim , noch nicht bekannt
WTt »> )^u""t^ freilich cIhk oben tingerülnle Bestand-
ihcÜTerhlltnir^dea neutralen snuerklccsaui-en Kali nicht
röllig richtig scyn. Bei Zerlegung dieses ßalzes erhielt
ich von 100 Th. )02 Th. scliwefelsauves Kali; diesea
' SaIb besteht nacli Berzeliiu ans 46,3i4 Schwofelsäur«
und BUG S^f^SS Kali: hingegen nach Bucholz aus
45,55 Säure, 55,66 Kali und i,o Wasser. Krystall-.
-Wasser ist aber nach Berzelins Versuchen in diesem
, und wenn etwa o,oi in
kommt, so ist dieses blo»
Wasser Von der Mut-
-terlaugc. Nach dem Berzelins 'sehen Bestandllhcil-
. • Tcrhältnisse des schwefelsauren KaÜ sind in loj Th,
idieses Saiaca 54,35 Kali (slatt 56,7? nach Bucholz)
' enlliallen. Der saucrkleesaure Kalk, den iili voniao
Th, des neutralen sanerkloesanren Kali erhielt, be-
trug 87 Th. nnd diese enthalten nach meiner Zer-
legung" 45,5 Sauerkleesäure. Das Üebrige von loa
,Tli., nSmlich loo — (5'(,85 + '43,5) = i,65 nnifsto
iWasser seyn. Das trockene neutrale saueiklcesaur«
Kalt hat demnach 55,7^ Kali und und 'ii,i^ SäurC
Thomson fiibrt 55,i5 Kali und 44,8? Säure nn; so
dals also unsere beiden Verhältnisse lür ein und das-
selbe gehen können; nnd sehr strenge genommen ist
idos wirkliche Bestandtbeilvcrhättnils das Mittlem
'«wischen dem meinigcn und dem von Thomson. Es
, besteht demnach das Iroctme neutrale aauerkleesaurt
■Kali aus: ,
•Kali A5.5 dieso eiilhallen 9,45 1 Th.
) ^Sauei-kleesänre 4'i.5 _ _ _ 38,5o f Säuerst. ,
über die chemischen Verbiiidungs- Gesetze. 13
Wir linden, dafs der Sauerstoff der Säure geniiii
uii Dreifache von dem dea Kali ist, denn 9,45 X 5=a
sS.39. \>>'gleicht man das eben angcfü litte Bcstaiid-
tbcilverh;«ltnirs mit dem, welches ich duicli dasli^xpc-
riiuenl j;eruntlen habe (5^,78 Kali und ^■1,32 Säure) so
wird man kaum einen Unl*i-scliied finden. Dafs
iliese Berechnungen nicht auf das Schärfste eiiitref-
fra können, ist klar genug, als dafs man noch etwa«
dariibei- erwalinen sollte; so beisteht nach Berzeüus
du schwefelsanre Kali aus 46,3i4 Saure und 55,786
Kiü, uml setzt man in die Sdiwefclsaure 0,6 Sauer-
'(T, so hat man in 46,3i4 Säure 37,7a und in 53,786
f. -.li 3,i4 SauerslofT; mm iat 9,i4 X ^ ^^ 27,43, und
' r Sauerstoff der SSure ist etwas mehr als das Drei-
:^i.hc von dem des Kali. Es ist alier einleuchtend,
wenn gleich das V'erhältnifs der Bestaudtheile an
gerade so ist, dafs dei- SauerstoQ' der Säure tiiis
■Uache von dem des Kali ist, doch durch das Ex-
iment nicht immer, um) nur zufällig, die schärf-
*Ie Aunäliei'Uiig an das absolute B es t and Ih ei Iv erhalt'
nifs gefunden weiden kann. Wird nun ein so klei-
ner Fehler durch mehrere Berechnungen durchge-
ftihrlv "o wird er immer bedeutender (oder wie Ber-
lin« sagt: er wird mnltiplicirt) und kann milhia
M auffallend werden.
Durch eine leichte Berechnung wird man finden,'
Jaf» such hier lOQ Sauerklecsäure eine Menge Basa
li) »atligen, die 21,2 SauerslofT enthält. Berard
t in dem neutralen sauer kicesaurcu Kali 5o,68
4ij,5a Säure an ; er erhielt nämlich bei der
ung dieses Salzes 4,2i2 Gram. Kali und 6,545
wraerJdeesauren Kalk; dieser letztere besitzt
4o^7 Säure ; aber dieses Salz ist uicliC
¥
I
i4 Vogel
wasseiTrei; iiimiut mau iu iliin. nnch meiner Zevli*
gung, D.13 Waaser an, so «ntliallcn 6,543 Gramm;
S') X G5.43 „ „ , , „
öur -— = 5-',7i Säure und da .tj,71 Säurp
4fl,ia Kali =; 7'i,33 ist, so ist --..^ — =: .16 , .
also bezieht nach Beraril das neutrale saucrklcesau
Kali im trockucu ji^uslandc und in f>erjlilen Xnfileii
aus ■'•6 Kali uiitl 4i S^urc, was mit meinem Beslauil^
theilverh.ll Inisse gut übereinstimmt.
Da wir wissen, d'i£t in ilen saurea Sakcti 3 unij
4 Mal so viel Säure vorkuinmti ab in flexi N'eutriil''
Katzen, so ist durcli Jas ßtstautllhcilveiliältnirs da
oeulralen sauerkleesaurea Kalt, auch das des säuret
sanerkleecauren Kali gesehen. F.a br^Ielil dcmnacl
<fas trockene säurt: sauertleeaaure Kali aus:
Kali S8,4i enlhaUeu G,;« i Tli.
Sauerkleesäure 6i»'>9 - - ^9i'7 ) Sauersl. -
Es ist aber 6,^5 X ^ = ^g^iS und der Sauerstol
(1er S.iure ist das Sechsfache von dem des Kali.
Da ich nach meiner Zerlegung des sauren sani
klecsaurcn Kall .V),5 sdiwcfeJfaures Kaii und'il!
sauerkleesauren Kalk erhielt, so müsseu &icb, \v«i
^ch da« schwefelsaure Kali nach 6i.'i/.eliiis bercdiof
wird, für 56,5 dieses Salzes im trucliuen ZustaU^
^^ Kali und 65,o4 Sauer klecsäurc ergehen,
Verhällnifs, das durchaus nicht richtig seyn kam
Da alle meine übrigen Zerlegungen der sauerklees^q
reu Salze so richtig ausgefalleu &(ud, mid ich i
eiuer grofsen Sorgfalt in^ Experiment hcwursl bin, 4
kann der l'eliler weder an der Wage, nocli an cioci
Mangel au Vorsicht licf^eu. Ich erinnere mich iio(
Idic K<lk 44f# 44t bei ^l^'legung dieaes SaLzeä ac|
Bini
bc
r die chemrschco Verbindiings-GeÄetze. ij
rlige Re^ullale erhallen Iiabe. Ich glanlile
■ U, die Ursache, liege darin, ttafs die grüfceien'
'.lalle dieses Salzes meliiWa'iser, als die kleineiu
tutl liehen- Ich pulverle defihalb eine zititiliuhe
QuantiUl dieses SaJ/.es. Liockiiele es an der Luft, und,
üe\Ue fiuu Zerlegungen damit an, deren Rt-itnltutB
twar unter sich übereiiLtlttutneiid. aber, wie sich so
F^bro ergshen hat, dach nicht überein^iLimtnciid mit
■'"■• Proportion sichre waren. Worin liegt nun aber
- grotde Abweichmig? Ich glanbe Berard hat dia
iihc hievon aufgcrundeii. Er Tiibrl in der schon
tbnlen Abhandlung an, dal's «ich das im Handel
kmmende, Sauerklecsi-.lz bisweilen im ZustinUe
pbcr»»urei] sauerklF-csüureu Kali (des Quadrcixa-
d.l3 zuerst ^Vüllasto^ durch Kunst dargestellt
befinde. Es ist wahraicbcinlicb, dafi* mein aau-
.aueikl*esaures Kali etwas von diin Quadro.valat
lit-It, daher der beständige und bedeutend großici'fl
.<rgehaU iu diesem Salze,
^K|}erard setzt für das saure sauer kleesaurc Kalk
^^^ Saure und 54,3 Kali; er erliiell nämlich bei
^^Herleguiig dieses Salzes 10,6 Gramm, sauerklee-
^^Kn Kalli} diese enlhallen aber weg^n des Was-
^^Budte» vom 0,1a nur 53 Säure und daher
R^^ 34,a =: 87,2 und — äTli — ^^ ^''''' ~ '^^°' ^^""^
regeliult. der mit deiu durch Berechnung aus dem
Bwtandtheilverh^l Inisse des neutrale» saucrkleesau-^
i gefundenen, gut zusammenstimmt.
i^usammeusetzung des Quadroxalats nacli
kann eben so wenig richtig seyn, da sie wie-*
nacli der felilerhatien Beslaiidlheibaugabe des
rUeeaaureu Kalks bestimmt ist. In diesem üaXam
Vogel
I
inuFs aber viermal so tikI ßüure, al» im neutrnlS
Salze vorkommeD, und piilltin bestellet tlaä übat
enure sauerkleesaurc Kali aus
Kali . . . 20,76; eullialtm . 4,o4 1 Tli.
Baucrkleesaiire 76,34, . ., 48,18 / Suuerstol
100,00
E« iat' aber 4,o4 X '3 = 48,48 untj Jer Sauei
«toff der Säure isl da» Zwölflathe von dem des Kai
Was die beiden aaueikleesaureii {CalikiiplersaU
«nbelangt, so bektfm ich bei ihrer Zerlegung fiir dl
rauteiirf>i'iiiigc Salz 48,.'i und füt- das nadellbrn '
Sal« 45 schwefelsaures Kali auf 100 'J'h i es t
halt also crsteies nach Derzelius a6,ou Kali (statt a
nach Buehoiz) und letaterea ■2k,-i (statt :i5.o4). Dl
Bestand LheilverhäUni& ist deshalb nach meinem l^E
periment
fUr das rauteriforri/ge Sdlz:
Kupferox^d 33,6o u. diese eulhalten 4,5o ]
Kali 36,oS ... 4,'i
S&uerkleesäure 4i,43 . . . ^6.5^
Wasser
100,00
für das nadefju'rmige Sah:
Kupfei'oxyd 2ü,5o eutbnlteii . 4,10
Kali 24, Jo . . . 4,11 I
Sauorklcesäuro 57,5o , * . 33,72 /
Wasser 18.00 .' . * i5,88 \
r-r-, \ SaucM
Tli..
Sauer
stod
1 00,00
Die Sauerstoffoien^ta in beiden Sniztfii stehei
hier untei- sich in einem solchen V'erhrfUu isse , dal
«ie mit d(.r Proportionsichre sehr gut stimmen, uai
das Kxpoi'imeut hat alles geleistet, was beiUnlersi*
über die chemischen Vftrbindimgs-Gejetze. ly
dtong solcher Salze, die ohne Zersetzung keine gro-
< &e Hitze aoaliallea können, unil von denen dai eine
ttticht verwittert, geüji-dcrt werden kann.
Da M'ii- in dem neutialen und mithin in dem
ren sauerk leesauren Kaji das Bestandtheüverhalt-
aifs so rein aufgefunden haben, «o will ich iiua
Bocli zeigen, wie sich Oie lieiden Kwpfersalze sehr
leicht aus dem Bevlandtheüverhaltuisse de» sauren
•aiicrkleesauren KaU conslruiien lassen. Da in dem
riiengenannten Saliie noch eiamal so viel Satire ftla
lui neutralen SuJze zugegen ist, so muCi die iiher-
litLSiige Säure (die zweite Hallte) so viel Kupfer—
'.yd aufnehmen, dais dessen SnuersloITgehaU dem
< r Base im neutraten Salze, dem Kali , gleich kommt,
-iin das neu'lrale snuerk leesaure Kalikiipt'er entste-
': r ti soll. Wiv können demnach das trockne saiier~
■ \esaure Kalitupfer ia folgende BcstandtheilfacLo-
-II zerüllen
Saures I neutrales
uuerklee-,^ klees.Kali
lauresKalt /
Sauerklcesau- i
res Kupfer (
* 39 Kah, enthalten 4,9 "l
' 'M6,5Sauerkleest
a4,5o Kupferoxyd 4,9 ^
lOO.OO
Eb enthalten hier das Kupferoxyd nnd das Kalt
gVichc flrVngen SauerslolT: ay 'l'h. Kali geben mit
.',35 Saure neutrales sauerkleesalires Kali; 2g Th.
■\.ili mit 46,5 Säure saures sauerkleesauies Kali, und
;.,ä Kupfcroxyd mit a 3, J 5 Säure das saucilleesaur«
^ipfer; und endlich ist das trockene sauerkleesanre
•. Ukupfer aus 29 Kali 4fl,5 Säure und »4,5 Kupfer-
■■yd zusainiuengesetel, ein VeihSltnifs, das mit dem
18
Vogel
l
«tw dem fcryslallistrtcQ rautenförmigen Snlze berech-
neten (29 Kali 46 Saure und a;i Kupleroxyd; also
mit dem durcli das Experiment gegebenen Vcrhall-
nisae, fiehr ^ut zusamiDenslimnit:.
Könnte man versichert seyn, dafs da^ Knpfer-,
oxyd, äaa Kali, die Suuerk leesäure und das Waa-
aer, io aller Schärfe genommen, genau so viel Sau-
ei'AtofT entliallrn, ala Berzelius in iliiien annimmt,'
eo könnte man natürlich duicli blose B^iechminf; ein
Bestand tlieiivei-liäl tili fs dea sntierLIeesaut'en Kuliku-
pfers aurstelleti, das bis in seine letzten Decimalen
TJcIitig 8oyn niiifatc: allein da wit- nicht gewif» be-
haupten können, ob der, in jenen Körpern ange-
nomfnene SaurrsloQ'geliiiU der wirklich wahre unil
nicht blos annahcrode ist« So Heike sich zwar cina,
unter sich richtige, vielleicht aber auch vun deif
Wirklichkeit etwas abweichende, Berechnung austei-
len^ und deshalb will ich das, duich das R\peri*
nient aufgefundene, BestaiidtJieilverbsilnirs der bei-
den kryataUiaiiten KupfersaUe, das ja ohnehin sehi'
gut mit der Proporlionslehro stimmt, nicht durch
Bcrechuuugcti noch stimmender sU machen siidieu.'
Ich habe in der schon mehrere male erWahntea
Abhandlung gezeigt, dafs sich l*ide Kupfersalze oluim
Zvrse^tung iu reinem Wasser nicht aulICien, UDtl'
dafA beid», um in Wasser ohne Zei'setzui'i]^ anreibst*
zu werden, neutrales sauerkleesaures Kali nöthig ha-i'
tien. Da ich so eben gezeigt habe, dafs sich int sau-
ren sauerkleesauren Kali alle überschüssige Säure mit
dem Kupferuxyd verbindet, und alles hiebci ent-
slftndene saucrkleesaure Kupfer mit dem ebeul'alla
cnlstundenen neutralen sauerkleesauren Kali in Ver-
bindung tritt, so lassen sich auch alle Krscheiuuu-
über die ciemi'schen A^rliindongs-Gesetze. 19
, die he'i äet Bildung des isuerklecsatireti Kali-
tttpfpr« Torrallen» sehr gut «klaren. Bringt man
IDcrkle^saUi-es Kupfer Zu einer Lösung des nenUa-
I sau«i'kl«-es3iii'eii Kali in Wasser, so wird nicht
■ ^atue Menge dieses lelKtern Salze-s, weWhe mit
3 er»lerii aauerkl ersaufen Kalikupfer hildeii konnte,
( Verbindung geken, oder mit andern Worten:
teilt alles sauer k Icesaure KupCur wird von dem
■ulralen sauerklensauren Kali auTgelöst, gesä/lig/,
IDxlen, sonderli nur so viel, tlaTs noch ein ThHI
l iHstern ülicrschiissig bleibt, um das entstandene
berkleesBure KaÜkupftr im Wasser aulgelöSt er-
■Iten zu können. Wird dieses Kupfersalz auf die
Ali beruhet, diifa man saures sauerkleesaures Kali
inil KiipreroXjd kot;ht, oder digerirt, so wird zwai- ,
alle «hersrhüssige Saure mit dem Kupferoxjd, sau-
trkle<-s«ures Kupfer bilden, aber dieses so ehen ent-
»tjiiii)4iie Salz (das sauerkleesaure Kupfer) wird
nifhl ganz Buf);elOst. bleiben, sondern ein TlieÜ wird
licli auuchcideu (wie es das F.xperiment auch wirk-
\irh gicht) ntid zwar darum, damit so viel des neu-
trajeii s^n er kleesauren Kali frei werde, als zur Auflö-
sung des rntslandcnen säuert lecsaureQ Kaliknpfers
nfoiderlich ist Diese Erffllirnng scheint dem obi-
rcn SaU zu widersprecben, dafs nämlich alles bei
''t Ziis:imrtien Wirkung des »auren saüerlcleesauren
K ili und des Kupteroxyds entstandene sauerkleesaure
Kupier mit dem ebeüfnlls enlstimdenen neutralen
nnerkirrsfluren Knli in Vei-bindung trete, allein dic-
r Widerspruch ist nur scheinbar, denn wiid das
^•taNi«irl««auerkleesRQre Kalikupfer in Wasser auf-
90 wiixl gerade «o viel sii unk leesau res Kn-
r tini) so viel neulnden sauorkleesaiires Kali aus-
20 ■ Vogel
gescliiedcn , äaü beide latiei-k leesaures KallkuftfeM
, geben kOtiuteit; es bleibt mithin ia der Flüssigkeit
noch ein Tfieil unverändertes sauerkleesauves Kalif
kuiifer, das als aus saurem sauerkleesam en Kalj
nud so vtt^l Kipferoxyd, als die übeiachünsige Säui^
«ättigen kann, zusammengesetzt nnzusehcu ist. Biiugt
man in das VVHSser, worin saures sauerkleesaurea
Kali und Kupferoxyd au T einander wirken, zuvor
neutrales sauerkleesaures Kali, so wird allee durcfa
die überschüssige SSure gebildete ' sauerkleesauii
Kupfer von dem dadurch entstandenen neutralen sau-
erkleesauren Kali zu eauetk leesauren Kalikupf«
nulgenommcn werden. Das vorher zrigesetzte Sali;
dient aber blos dazu, das sauerklecsaurc Kalikupfer i^
Wasser aufgelöst zu erhalten, denn bei der Krystal-
lisation scheidet sich dieses aus und erster es bleibt ia
der FJiissigkeit.
Das neutrale sauerkleesaure Kali, welches da«
aancrkJeesaure Kalikupfer aufgelöst erliält, ist wahpr,
Bclieinlich die Ursaclie, warum sich dieses Sals An*
fangs mit dem Einfachen , dann mit dem Doppelte^-
an Kiystallwasser herauskrystallisirt, wie ich auci
schon hei der Beschreibung dieses Salzes angegeben
habe. Diese Erscheinung, dafs sich ein Salz in z
verschiedenen Verhaltnissen mit Kryslallwasser vei"-
btnden kann, ist merkwürdig, und steht bis jetzt
nur gauz allein da. Meine Absicht ging deshalb
dahin, zu priifen, ob auch niuht andere sauerklce«
Kupfersalzc und auch scliwefetsaure Kupfersalze, eil
ähnliches Verhalten zeigen. Ich bereitete mir dcshall
noch ein anuerl/eesaurea T^atronkupfer, drei uiittr
«i(7i verachintlene sauer t/ecsmtre jimmoniaKhupfe
»aU«, tmd ein acftweftlsaurea Kahh/pjer. Dies«
über die chemischen Verbindungs-Gesctee. 21
^Ize siDi} wohl der Theorie nach schon üa gewesen,
allein mcinei Wissens sind sie noch nicht dargestellt
Vordsn , und von dem sauer kleesauren Ammoniakku-
pTer wird man kaum vcrmutlict haben, dafs es drei
unter sieh verschiedene Salze rorstellen könne.
Daa sauerhiecsan re Natroiikiipfer.
Um ntdit erst sau er kleesaures Natron zur Er-
lengung dieses Salze» bereilen zu dürCpu. sättigte ich
eine Auflösun|^ des sauren sauerkleesauren Kali mit
Ktlron und. goC» dann eine gesättigte Auflösung de*
Khwefelj»uren Kupfers in Wasser hinzu. Es ent-
*tau(] Anfancs ein pulverartiger Niederschlag, der
'■' rill Schütteln wieder verschwand. Durch Ver-
' nslnng dieser Miscbun}: kryslHllisirtoziterst rauten-
.iiid nadcU'öiTniges sauerkleesaures Kalikuprer, dann
da. sanerkleesaure Nati'onkupfer. Durch Diges'oo
oder Kochen des nnulralen saiicrklcesaureo Natron
mit sauerkleesaurem Kupier entsteht cbenralk dos sau-
ctlleeiaure Nalronkupler. Es krjstalliairt hüschel-
imd oiLdelföimig. Die dunkelhimmeiblaueu Nadeln
stallen ^seitige Säulen, bald mit zwei breiten und
swei iclimalen, bald mit gleichen Scilenilächen vor.
El JterflieGst nicht und verwittert auch nicht. E»
hai di* merkt*fiifdige SigeimcJiaJt im, Sonnenlichte
«Ar schnell und im Sctuitten allinäkUg grün, dann
*' /iwarsirnun su werden, vhne von seinem Gewich-
. »einer Form, und wie es acheint auch von eei~
■'"i Gtans, etwas ku verlieren.
E» ist im Wasser schwer auflösllch, und wird
rin nur durch Zersetzung; -wie das sauerkleesaure
J- iüknpfla-, aofgelöslj indem sich sauei kleesaures
K''pferaruscheidet, entsteht eine Portion Sauerklee-
92
Vogel
t
saures Natron, das nuo das übrige Salz nnze'rscti
auAösen kann.
Versetzt man das zur AuflöBuiig erforderlich
Wasser mit neulralem saiierli leesau ron Nairoii, 9
erfolgt keioe Zersclsiiing, wohl aber, wenn inan«tal
dieses Salzes saures sauerkleesaures Natron anweiulcl
Ich habe noch kein Hauerkieesaures Natronkupfe
darstellen können, das sich in mehr als einem \'er
bältuisse mit Kry stall wasser verbindet. Durth Ei^
Wärmunj; 'verh'ei( dieses Salz 0,11 Krystallwasser} e
behält dabei seine Form und wird blasblau; auch ge-
glüht verändert es seine Form nicht, es wird schwarz«
braun und wird es nicht lange gcnUR gcpliihl , so
hinlerläfst es ausgelaugt ein mit metallischem KujiTc«
venncugtei Kupferoxyd, das in Salpetersaure aiiTge-f
löst und wieder gegliiht af),5 in 100 Tli, Sali; betragt«
Die Lauge des geglühten Salzes giebt mit Scb\verel-
fiSure auf das vorsichtigste gesättigt 115,5 Procente ge-
glühtes schwelelsanres Natron, welche uacli ßi-rapliu,
,19,03 Natron entliallen, in welchem nach demselbc!»
Chemiker 4,JWJ Sauerstoft zugegen seyn müssen.
Es besteht dem nach das sauertleetaurt HatrotÜ
Kupfer aus:
enthalten 4.70 \
. . . 4.88 / Th.
. 39,83 t Sauei'stoftw'
• ■ , 9,70 )
100,00
Man sieht, data der Saucrstoflgehalt in beidea
Basen gleich, der des Wassers das Doppelte von dem
der einen Base, und der der Säure da« Secbsütph»
davon ist. ^
Kupferoxyd .
2S,So,
Natron .
19,02,
Sauerkleesäure
46,48,
Wasser . .
11,00,
über die cliemiscbeii Verbindiings-Geselze. sj
Da Bcrjselius die Bemerkung gemacht hat, clafi
Juich das Glühen tlca »nlpelersanrcu Kupfers etwii*
twn iliesem KiiplersaUe iorlgef'ühtl ^ii-il, so kann man
Jeitiil 34 stfltt a5,5 Pi-ocenle Kupfeioxyd iu diesem
Salze aunchnien, und man tanu defshalb ohne allen
Ff hier f. 'geiide» Bestand Üwilverhidttu& iu gauzaa
;^ldea au&letkii :
SaucrstofF
i|jreroxyd . ai, eulhalten 4,8o,
■ iron ... 19, - - 4^.
^.uierkteciäuie 46, - * 39,i»5. ,_ 1X6 = 39^»
Wawer , . , n, - - 9,70, '"^ (X 2 = 9,74
Aus diesem B(.-standlhenvevIi^Unisse läfst sich nu«
!''icht ■\a.s lies neutralen sauefklceaanrea Natrons ab-
'fn\ denn das sauerkleesatire Nationkuprer ist zu
uichteii, als hcslande es aus sauerkleesaureu Ku-
1 und neutralen sauejk Icesauren Nation. t)ie lk
.. KupleruAyd verbinden sich bejnaho mit aS Th.
IC zu aauerkleesaurem Kupfer, die übrigen 23 Th.
re, welche i4,6a Sauerstoff enthalten, verbind«!
1 mit den Jg Th. Nalrou, Melche 4,87 Sauerstoft
'laJlen, zu neutralem sauerklecsafnen Natron; und
1.87 X ■' ^^ i4.f!t, so ist wirklich der Sauerstoff
I Ba»e in dem der Sdure 3 ganze Mal enthalten.
!>e-*lebl demuach das troct/ie saiierklcesmire Na-
Njlroa .... 45,i5 enthallea 11,60 j ■pjj^
S-iucrIüe«3äBre 54,77 " " '^'^^ \ Säuerst.
^^K 100,00
Wl^ it fliwr 11,6 X 5 =: S4,8. Durch eine leichte
'■ "rhnung wird man auch finden, duh n^ich die-
S4
Vogel
»
I
Sem VerhäUnfsao lOo Th. Säure eine Menge Natrott
Balligen, die genau 3i,5 Sauersloff entliältj unfl hier-
aus crpebt sich, claft dieses Vethallnifs das wahre ist,
Berard selzt für das sauerklcesaure Xulroa
58,g3 Säure und 4i/>8 Nalion. Krstere würde 57,47
■Dod letaleres io,54 Sauerstoff enthalten, aber io,54
X 5 =3 ^1,63 und lO-M X 4 =5 ^»-m6 also in bei-
den Fallf^n nicht 57,47 und mithin ist dieses Ver-
hällnifs aucii nicht richligi dann darf der Sauer-
BtofT der Siure eigenthch auch nur das Dreifache-
(und nicht Vierfache) von dem der B.ise seyn.
Berard bat dieses Vei'hallnifs aus den Bestandthei-*
letl des .4 auerk teesauren Kalks und der kryslaJlisir-
len SauerkleesSure, worin er zu wenig Wasser an-
nimmt, berechnet. 10 Gramm, kryslalüsirtcS^nre
mit Natron RCMttigt, gegUiht u s.w. gaben ümi 5,o6i
reines Natron. 100 Gramm. Säure eqtlialteu aber,
nach fler, am Eiiip,angc dieser Abhjudlung angefulir-
ten, Berichtigung des Wassergehalts der Ber.iril "sehen
krystallisirten Sauerkleesäure nur 58,65 trockne Säu-
re; und 5o,64 + ■''^•^■^ = 109.29 und ~^ —
E3 46,55 also erhielt Beraid durch das ExpeVimeaJ
46,üi5 Natrou und 5.s67 Sauerkleessure, W'i* mit dem
Ton mir aufgestellten Qeslanrltheü Verhältnisse gut
stimmt.
Die Zu.samn:\cnsetziuig des sauren aauert/eet,au^
Ten Natron nach Berard kann eben so wenig ricb^
tig seyn. Da in diesem Salze noch ein Mal so viel'
Säure als im i^eutralen SaUe vurkamuil, so l^üst siph
dessen Bestandtheilverhitltai£) leicht berccbneti. £!i
besteht demnach aus:
iber äie chemischen Verbicidungs-Geselze, ig
Natren .... 39,» entliaUen 7,5 \
Saaerkleesiare 70,78 - - 45,0 i
►
Th. ■.
Säuerst.
ioo,Dq
irt aber 7,5 X S = 43,
JDoj blät$erige sauerhleesaure Ammoniakkupfei\
[Seutroltt lawrileesau^ret Ammoniaklupf «t\
Ich glaubte, vermittelät des ammoniakalischea
•aacrk leesau reu Kali und schwefelsauren Kupfers,
tsuerklecsaures AD]niouiak.kupfer bervoihrUigea zu
kOnnea j alleiu aU ich die coacentrhlen Aufldsuugoa
beider Salze zusammengofs, eutstand sogleich sauer-
klfesaures Kal'kuplcr, als eia saadarligei- Bodcntalz,
der, mit Wasser vsrsetzl und in der Wärme behan-
delt, «aaerkleesaares Kalikupfer iq rauLeu- und na-
d*lfbrmiger Gestalt gab. lu der Mutleilauge war
noch schwefelsaures Kali und sthwefelsaures Aiiim».
niak u. s. w zugegen ; aber es ealstaud keia ammo-i
Hiakalisc-bes Kupfersalz. Auch kein amnioniakali-
•ches »auerklecaaurEs Kalikupfer wurde erzeugt. Üaa
bei dieäctu Prozefs entstandtme faiileul'cruiige Sala
gab xwar mit Aetzkali ^ue Spur von Aiumouiakgas,
aüeiu da dieses Salz durch Glühen seinen vollen
ii^ehalt gab, und die Eigenschaft hat, ia der Hitze
v 3s »u knistern, so rührte diese Spur von Amino-^
iiiak voa etwas eiDgeschlojseoer Mutlerfaugc, die
•cbwefeUaures Ammoniak enthielt, her; und da das
sadelibrnuge sauerkleeaauie Kalikupfer mit Aetzkali
,Hi keinen Ainmoniakgeruch gab, und dieses/Salz
AiUcrl uud iu der Wärme nicht kui.sterl, so ha-
ben wir hier ^tuen Beweis mehr, daf« naciißerseliu«
J«
Vogol
I
das Wasser das in der Hitze das Kniatern der Salzs
bewirk', kein Krystallwasser ieyn kann.
Wir erseheil aus dmi eben angermirteii Prozesse,
dafs fiicli niclil alle Schwefelsaure des schwefelsaure:
Kupfers mit allem K'iÜ t}t^s aniinuniakalischen sauei'-t
klccsauren Kali verbindet, und wiederum, dals picht
das Kupieroxyd, die SauerXleesauve und das Anuno-j
niak. mit einander in Verbindung litten, sonderi^
dqfs das Kali, die Sauerkleesaure und das Kupfeioxyd
eine nähere Verwandtsdiait zu einander besitzen, aU
das Kali jiej;en die Schwefelsäure hat, wenn, wii- hiei%
|iir die letalere Ammoniak zugef;en ist. Ich versuchte
Bun die Bildung, dea sauerkleesauren Anitiioniakka-*
pfers veriniltelst des, neutralen sauerklcesdtiicn A
jnoniaks und sauerkleesauren Kupfers, Werden
-fceide Salze mit finander in Digestion gesetzt, so win|
letzteres bald auCfjelöat, Die Aufl^Ssung liefert durclg
Verdunsten Kiyatalle, die kleine, dacliziegelfCrinig
■uf einander liegende rhomboidal ische Blaltchen von
dunkelhimmelblauer Farbe vorstellen lu der Mul^
terlaugo bifiudet sich neutrales sauerkleesaures Am^
nioniak. Dieses neue Salz bleibt an dsi Luft besian-*
dig, ja es vei ändert sich kaum in der Kocbhilzß i
Wassers, und verliert mithip in gewöhnlicher Teni-i
peratur kein Ammoniak. Es ist im Wasser
«chwer auflüslich, wie das eauerkleesaure Kaliko'^
pler. und löst sich darin nur dui-ch Zersetzung ««fj
indem sauerkleesaures Kupfer ausgeschieden wird;
, wird ein Theii sauerkleesaures Ammoniak frei, da*
nun das übrige unzerselzte Salz auflöset, gleich wie
« der Fall beim sauerkleesauren Kali- und Natron-
Kupfer jsL Bringt man deshalb sauerkleesaures Am-
moniak in da» zur Auflösung bestunmle Wasser, »o
iU>er ^ie cliemischen Verblndtings-Gcsctze. 47
-iTiiIgt keine Zersetzung, wobl aber, wenn man da-
r saures siiuev kleesau res Ammoniak anwendet.
W'ii-d dieses Salz in eine Temperatur gebracht,
die über die Kucliliilze des Wassers hjnausgelit, so
Tcrliert es o.i3 am Gewichte; nach einigen Tagen
zieht CS diesen Verlust völlig wieder an, und nicht
mehr ; es ist also blofses Krystallwasser , ^as durch
KrhitJEung Ibrlgeht. M'ciler erliilzl wird es zersetzt;
CS eotwicLell sich virl Ammoniak, die Kiyslall«
»ei-(Ieri erst braun, dann nehmen sie völlig die Farby
dr» nielalüscheu Kupfers an, ohne ihre Form zu
versndvrn; kaum Ist diesei' Zustand eingetreten, ao
<rfo/gt f^erjmffung mit lebhafter Flamme, die, wie
'■•■: Ji/itz, wiederholt durch die Mäste hindurch-
■''Tt i und hie/.u wird kaum Glübhitze erfordert,
■• irh vollendeter VerpiilTung ist das Kupfer voll-
iidiß pxydirt. Es versteht sich, dafs wen« diese
' *c!icinung erfolgen soll, der freie Zutritt der at-
luspharischen Luft erfordert >vird; lafst man diese
nur allmalig darauf wirken . so geht die Oxydirung
dt» Kupfers langsam, und oiuie alle Lieh teilt wicke-
lung, vor sich. Ais ich oincial nur »5 Gran dieses
Salzes in einem gläsernen Flaschclien mit sehr en-
ger Mündung erhitzte, erfolgte eine solche Explosi-
on, da& das Fläschchen in die Lull gesciileudert und ■
sersclunettert wurde *). Daa Kupferoxyd, das nach
*] W«r da* in dloem Proiesic me.allühnlichB Kiinfer, liloie«
BGItlliicbei Kupfer, dia nur wfgeu le'iaet lehr fem tet-
lliiillen Zutlanclrs nit Licht Terlirannle, oder war mgleieh
de* n uiHJtotr, _^ader du AmmoDiak überbiupl, bsi 'lec
EipJixiaa (häii'gf Diese* Ultleie icheiut mir wahmchpin-
hther MM leyo, tutaal da da* *auerUiMiuie'| ftitikuprer
iS
Vogel
I
I
dem Verbrennen zurückbleibt, beträgt o,a5 am G*
Wichte. Wird dieses sauerkleesatire Ammoninlcku-
pfer mit AetzUalilauge gekocht, so wird »llca Ara-
snofiiak fortgelrieben ; es scheidet .sich 8chwarzbi-au<
»e« Kupfei'oxyd «us, das eben TalU o.aS am Gewiclit
Iwlrägt, das wenige mit eingerechnet, was der Scliwe*
felwaaserstoiT aus der Lauge noch ausscheidet. Wird
die Aeizkaliiauge zuerst mit Salzsaure, dann d
Snit Ammoniak ühersatligt. dann die Sauerkleesäur«
yermillelsl salzsauren Kalks ausgeschieden, uni! et-
was Essigsäure zugesetzt, imi etwas enlstandeiwn
kohlensauren Kalk fortzusohailbn , so erhält man 0,95
•auerkieesauren Kalk, Es bestehen detnaacb 10a Tb,
dieses Salzes aus:
Kupfeioxyd 35,o diese enihalten S,o\ Th. ■
fiauerk leesäure 4?^ , , ^ . 3o,3 f Sauerstuffl^
Ammoniak und
iWasaer 37,5
100,0
Hier ist der SauerstcffgchaU der Säure das Sech^
fache vou dem des Kupferoxyds und dieses WihaU-
nils ist dec froportionslehre atigcmessea. \\'ulUea
wir nach dem obigen Austrocknunfis versuche 1
tWaaser aunehmeu, so betragt der Sauersloflgehalt
desselben io,.59 und also etwas mehr, als das Dop-
pelte von dem Sauerstoife des Oxyds; dann miifstea
j5,5 Ammoniak zugegen seyn , die aber nach Beize-
litu 7,a6 Th, Sauerstoff enthalten. Es ist klar, daft'
beim Glühen obonfklli inet«Hi»cho« Kupfer hhiMrfiT»!, du
•icji aber bei loit^tttutta GIühcD gooi ruhis oijitirt.
über die clieiiiiscben Verbin^ngs<Geselze. ny
dirses \'erhältair3 das riclitige nicht seyn kann. Daf*
beim Austrocknen Ammoniak fortgegangen sey, iat
nicIiL aniieliinbar, da das tvuckene Salz den, durch«
Auslrccknen erüLlenen, Verlust, völlig wieder an-
cielil; denn wäre nur so viel Wasser vorhanden, dafs
diejes gleichen Sau erst offgeh alt mit dem Kupf'eioxytl
hatte, naimlicb 5,76 Th., welche 5,o; Sauerstoff ent-
hnlten, während daÜtr 21,75 Ammoniak, die 10.19
Sauerstoff in sich scbliefsen, »ugegen wären, so müfste
man annehmen, ab hestände dieses Salz aus neuU'a-
lern sauerkleesauren Ammoniak, aus Rupferoxyd und
\Va*9er, da 47,5 Sauerkleesaure und 21,75 Ammo-
niak gonz nahe dem von Berzelius aufgesteUten Be-
stand t heil Verhältnisse des sauerkleesauren Ammoni-
aks konunen, Dab aber dieses Kupfersalz iiichl so
zussmincngasetEt scyii kann, wird sich noch ferner
'rieben. INimmt man dagegen an« dafs sich ohne
Zersetzung nicht alles Krystallwasser aus diesem Salze
.itreibeu lasse, und dafs, stall der durch ein gelin-
!■ s Austrocknen gefundenen u,i3 Theile Wasser ge-
,'n 0,17 zugegen sind, so besteht das blätterige oder
'tutrate sauer tleettuire Anwwniakkitpfer ausj
L Kupferusyd . a5,o die enthalteu 5,o
■ Ammonütk . jo/> - - 4,i)3
I 8«D«rkleesäui-e 47,5 - - 5o,3
I Wim«' . . . 17,0 - - i5,o
Th.
Säuerst. •
100,0
Diecw Verbällnifs stimmt nicht nur mit der Pro-^
ionslebre vollkommen , sondern ea geht aucHt dar-
aus hervor, dafs in diesem Salze das Verhäsltnib
!fr &ure zum Ammoniak dasselbe ist, wie ira sau-
la lauerLJeetaarun Ammoniak; denb die«e< besteht
1
ii
Vogel
I
Aus 4j,5 Saure und 10,7 Ammoniak, und Iiiei- habeA
wir auf 47,5 Säure io,5 Ammoniak. Ks ist a.\ea
das blätterige sauerkleesaure Ammunialikupfer als
^us saüerklecsaurem Kupfer und aus sauerkleesau-
rem Ammoniak zusamhiengesetzt anzDsetien. Es ist^
mithin dieses Kiipfersalz ganz nach der Reju'l det
neutralen Doppelsalze gebildet, Wsre das Ammo-
niak in diesem Salze niclit an eine Saure gebunden
die in der Hitze zerstörbar ist. mo llcfs sich dttf
Menge des Ammoniaks auf dieselbe Weise bestim-
meri, wie GS ßerzelius beim schwefeisaiitcn Ammo*
niak gethait hat, tiämlich durch das Glühen vermit^
lelst des Kali n. s.w. Da aber liier dieser Prozefll
auf dem nasspn Wego vorgenonimen werden mtir^lef
Wodnrch Viel liquides Wasser entstellt, d;
Theil des Ammoniaks verschlucken mufs, so laCtt
sich, auch wenn man mit grossem Nfnsien von dii
sem Salze experimentiren wollte, doch nur ein ah-'
näherndes, und wahrscheinlich kaum naher bestim-
mendes, Resultat erhallen, als das ist, welches durck
den Austroekiiungsversuch gegeben wurde. Daft
ääi letzte aurgeslellte VerhalluiCs zwischen dem Am-
ibtthiak und dem Wasser das richtige ist, geht schon
daratls hervor, dafs dieses Salz auch entsteht, wenn
man iäures sauerkleesaures Ammoniak und Kupfer-
oxyd sättigt, find dafs mithin dieses Sulz, als ans
*auerklecsaurem Kupfer und neutralem saucrkleos.iii-
Aminoniak zusammengesetzt, angesehen \vi;ii[i n
mnls; und aus diesen bcideii Salzen läfst (;s sul
ebenfalb constituiren.
Wollte man es, als aus ncutralcnl saüerkleesaUi
ren Ammoniak und Kupfero^^yd zusammengeisel
IwtrBchlen,, so müCfte^ wenn es aus sauerkleesai
über die chemischen Verbln^ungs-Gesetze. gi
KiiIiFcr, und neutralem sauerkleea.iuren Amtnonialc
i..imtneiigcsetzt wünle, SnuerklecWine frei wenlen,
!ef wenigstens saurCs fiauerkleesaures Ammoniak
ofilrlien, was gar nicht walirsclieinlicli ist. Durcb
i:,i' Expertmerit läf^t sicli dif^es freilich nicht gut be-
brnrlheilen, ila eine Auflösung des sauerkleesaiircn
Anunoniakkupfcrs in Wasser schon vort selbst das
Luekmuspnpier rölhct. Wäre die Voistellung ge-
gi-titidel, dafs das hlalüige snnciklcesaUre Animoniak-
Impfcr all» aus neutralein sauerkleesauren Ammoniab
i niul tCnpferoxyd zosantmengesolzl anzusehen sty, so
Ulficinte auc4i dieses Salz enislehon, wenn liian siiuet-
■Heessii res Kupfer mit Ammoniak dige4'irtc, denn das
'Äminoniak könnte von dem saueik leesau len Kupfer
10 viel Ssure anziehen 4 als erforderlich wäre, um
neutrales aalicrk leesau res Ammoniak zu bilden, da«
Ijun nur niil einerii Theile des Kupfeioxyds in Ver-
rnduni; bleiben würde, weil der nbrige Theil, dem«
1 detit blätterigen saueikleesaurcn AmriiuniakkUpfcr»
. 1 küHtmeudeit, Verhälliussc von Saucrkleesäure und
Kiipfrroxyd geinäfs, ausgeschieden werden inülsU;
iTLjriiilsgesetzt, dalj keiu überschüssiges Ammoniak
hinzukommt, welches natürlich das ausgeschieden^
Enpfcroxyd wieder aullösen Wurde; So ünwähr-
iclieinlicli einem jedem der eben angefiiiirte Prozefs
ichte
doch die Darstel-
'irkotnmeil nnifs, 1
liiHp dieses Kupfcrsaixes auf diesem Wegej und Wenn
-ii4.-h nicht das rieufrfrte sauei'kb'ewture Amriujniak»
iLuiifcr. wie zn crwBrteo war, zura Voi-scbeiü kam,
» halle ich doch das Vergnügen zwei neue Kupier-
! kennen zu lernen^
Üringt man iiämli^^h in flüssiges Ktsendes Animo«
3«
Vogel
nur so viel, als aas Ammoniak in der Källe clur<
Schüttelt! auflöseil kann, und giefst dann dieFl<issij
ke^t in eine Hache Scliale, so eiilsteheo in einigt
Stunde» dunkelliimmelltlaue Krystalle. die kui
Stükcben von sechsseitigen sehr plattgedrückten Säi
ehen mit zwei gegenüberstehenden bieiten, und vii
schmBlen Seitenflächen vorstellen , und die an. di
liull sehr schnell verwittern. Bringt man hingegi
mehr sauerkleesaures Kupfer in das Ammoniak, ui
sniFar so viel, dals nicht alles aufgclOsct werden kam
so verwandelt sich das sauerkleeaaure Kupfer.
Boden des Gefafses, in eine pulver- and sandartij
Masse, die sehr viel Aehnliciikeit mit einer stai
dunkelhliiu gefirhten Smalte hat, deren Farbe vii
Feuer besitzt. Aus der überstehenden Flüssigkei
die natürlich sauer kleesau res Kupier autgelösl enl
hält, kryslallisiit das so eben erwähnte verwitteruc
Kupfersalz, und die Lauge erscheint darin schwRC
grün gefärbt,
Das verwitternde sauerhleesaure Ammoniak-*
kupfer.
{UthtrbaiiscAet la uertUenaurts ^A tn m o n
kupf.r.)
Dolch dös Verwittern verliert dieses Salz nie!
nur Wasser, sondern auch viel Ammoniak. Oi
Verwittern beginnt schon, wenn das Sylz kaum noi
von der Mutterlange betieiet Jond aljgetrocknet ist
es verliert hiebei 0,18 an Gewicht; eben so viel t«
liert es, wenn man es einer Temperatur aussetzt, di
Über die Kochhitze des Wassers hinausgeht, uo
nicht mehr. Auch da« an der Luft verwitleils Sft
über die chömisclicn Verbind iinas- Gesetze.
33
verliert in höherer Temperatur, wobei keine Zerse-
tzung eintritt, öiclits mehr am Gewtdile. Ich zer-
1- '.i\e dieses Salz auf dieselbe Weise, wie dna blaileri-
44iitii'klre«Hure Ailimuuiakk.uprci', nämlieli durch
■ rhcn mit Aet/liiiige, wobei sich n(n.Ii viel Animo-
ik entwickelle . und diiich Niederschlagen der
iierklecsaare venniirelst salz.sauren Kallcx. Das
."■.iipfcroxyd halle 0,39 und der siiiierkleesauie Kalk
0.-3 am Gewichte, welche o,?)ä Saure eiithiilLeti. ILs
befiehl demnach dirsos Salz aus
Kupreroxyd . . 3q, und diese enthalten 7,8) «r-jj
SiQrrkleesaiire 3G, - - - *2,tjJ Satierst.
Ainn)i]fit:ik und
W'auer . . . 'j.>,
• Inn.
Wir sehen liier, daß in diesem Saire so viel
KupfiiToxyd und heiniihe so vid S»iire vorkoniineii,
ilülii beide sauerkleesaures Kupier bilden können« und
■ r-. der Sauerstoff des Oxyds 5 Mal in dem Sauer-
: Ifficlialt der Säure enthalten ist. Da dieses Sala
-< sauerkicesaurem Kupfer und Ammoniak cntstun-
■I i»t, so ist es, um sich eine recht sinnliche Vor-'
r liung KU machen, anzusehen, ah oh sich das Am-
ii.L'uiak gleichsam nur an das saiierkleeaaure Kupfer
uigcschlossen habe (freilich cheiiiiscli ) und keine
pnaltULsTorändernuß dieses letztern Körpers vorge-
t-iM^en «ey. Nimmt man an, d;ifs in diesem Salze so
1 Antinonink eutimiten ist, dafs dieses mit der
lin heliodliclien Saure, neutrales sauerkluesaures
Aminoniak erzeii^ien könne, so ist das vera'iflcrnde
irifr über baai sehe snuerLleesaure Ainmoiiiaihupftr
iiuamincDgesetzL aus :
.1 ) Th.
7,63 /*»"""■
7,68) "
^4 V Of^c 1
Kupferoxyil 5i),tio enlliultfii
SnuetklecsSuie a6,(H)
Animotiiak i^i^g
Wasser S.;i
Fs ist tbr, Jafs Jie SaueistoITinenjjen Jes Oxyd%
ties Ammoniak» und de» Wassers einander gleich
ciud, und dats di«se äauerstuiTsuiengen zusammeuge«
nottimin so vielbcliaged. als derSauerstulTgelialt de%
Sätii*«, Dieses Salz ist alnu gaiix iiaoti dei' Uegel der
boBitalien Duppet'salze gcliÜdt'U
Es würde zwar in dieieio Salze das Bestaadllieit-
, vci'lialliiifs iiodt besser siinimen. wenn stall 5(jOxyd
olingelalii' nur 38,5 und stnll 56 SSure ohugsfähr 36,i
«ugegesi wann, was audi an sicli gar nicht uiidei
»eyn wird, aber ich wollte hl.js tlits geben, was ic
durch, das Experiment gelangen habe, und dies«
beweial hinlänglich, dnfs dieses Salz genau der Pro«
portionsleliie gcniafs gc^büdet ist. Solclie geringe
Abweicliuiigcn. die für nicbls zu acbteu sidd, wer-
den immer das Experiment begleiten, und selhit detq
trelilidien Analytiker Beizeüus gelaug es nicht im»
inci- die schärfste Üebereinstimmung mit seiner Lehr^
zu erbauen ; er selbst sagt: er müsse gestehen, doc
Sauerstolligelialt der Basen etwas zu buch angeseU
y.u haben, so 7.. B glaubt er, dafs der SauersloOge:
bftll des Amrnotiiaks statt 46,88 auch 46,^6 seji|
liömie. Da das so eben untersuchte Salz so aufseral
leicht verwittert , wobei Wasser und Ammonial
turlgeht, und ma;i miUiin den walireti Trockenheit»<
KUstiind, vor der \'erwillernng, iiiclit leicht trefTen
k.iUD, üo ist einlrrthum vou ^ Proc, leicht möglich,
über die chemischen Vei;|)iiidnngs-6esetze. 35
Das pulverßirmige saiierhleesaure Ammoniak"
küpferi
(Basisches sauerhlet 9Uureä Amtrioniakhupfer,)
Dieses Salz bleibt an der Lutt beständig, ja es
▼crindert sich nicht einmal in einö^femperatur.
Worin das neutrale sauerkleesaure Ammoniakkupier
«ein Kr^'stallwassj^r verliert« Wird es noch weiter
erhitzt^ so eHtwickelt sich Ammoniak, uud dor
Rückstand verbrennt mit Flamme und VcrpuflFung,
wie die der beiden vorhergehcfnden Sake* Auf die-
selbe Weise, wie das vorheirgehende Salz, zerlegt,
gicijt es Oj45 Oxyd und 0,86 sauerklecsauren Kalk,
welche o,45 Säure enthalten. Diese« Salz besteht
demnat^h ausf
Kupferoxyd 45^erithaltend9,ooj ^ .
Saure 43, . . 27,54' ^ \ „
. i , ^^y. i Sauerstoir.
Ammoniak u^WasseMü, ;
ioo
Wir sehen hier abermals, daft bis auf unbedeu-
tende Abweichungen das Kupferoxyd und die Säure
in demselben V'erhaltnisse vorkommen, wie im sau-
crkleesaurcn Kupfen * Bestünden die 12 Th. blos in
Ammoniak^ und wäre demnach kein Wässer^ vor-
handen, so würde der Sauerstoffgehalt derselben
mehr als die Hältle von dem Sauerstoffgehalt dos
Oxyds betragen, denn 4,5' Sauerstoff erfordern nur
5,6 statt 12 Th. Aitimoniak. Es ist höchst wahr-
•cheidlich^ dafs in diesem Salze so viel Ammoniak
torlommt, dafs dieses mit der darin befindlichen
Siore saures sauerkleesaures Ammoniak bilden köii-
»J und in der That, stellt man eine Berechnung
I
3*5 Vogel
darnach in, >o liuüet man ein akhv gut slimmenJä
BcsuUat. Weil im «auerkleesniiipn Ktipfei- das Ver-
hältnifs dtir Säure zum KupTtTONyd, wie /io:
(denn loo Th. Ssiue erlbidera eine Menge B.ise,mi
Sättigung, die 31,2 SaueratufT cntliäU, imd li,-iSiiu-
erstott' befinüen sicli in )o6 Th, KupferoxydJ, m
iiiufs in diesem Salze das VeiliallniTs der Saucrkl«
säure 7.11m KupFeioxyd wie 43 :4:i,58 seyu. Durcb
das FjLperiment haben wir 45:45, also beinahe dtu>
«eihe gefunden. Nun crrorderii 45 Säure 9,72 Am-
mouink, um aaureasauerkleesnures Ammoniak eu coa-
stituireii , und deninacii wären 1J7 Wasser in diesen)
Ammoniakkupferealze zugegen. Zufolge dieser An-
sichten bestehen also 100 Tli. des basinchcn aaiter-
kleesauren AntmonialLupJers aus:
Kupieroxyd 4.'i/.ßcnthalleiid ly.iav . (
Sauerkleesäare 4^iOo . . a7,!)4fT , 'X ^^= S
Ammuniak 9.73 . . 4.6,i; ■- -' ]X'8=si7ja
Wassei- 1,70
4.6,i;I-jXi8=»;
i,5ol = f X S= ^
iüo,ua
Betrüso der Sanerstoflgeball des Waasers nai
0,03 mehr als 1,50 also i,52 so wäre i,5aX6=j,n
i,53X'8='^7">6 "nd i,Ä2XS = V>6. Wir ei-seh«
also iiieraiia, duft der Sauerstolf des Wasser» in' den
de« Oxyds 6, in dem der Säure 18 und in dem de)
Ammoniaks dreimal enÜialteu ist. Es ist aber aucl
möglich (vielleiclit gar walirsclieiidich) dufs in djti
seva Salze gar kein Wasser vorkommt: denn weni
die 1,^ von die.scm Kdrper, Terh^ltiiilsiiiärsig untei
das Kupleroxyd, uutcr die Süiire und unter das Am«
moniak vertheilt werden ; so kommt ebtnialls «ü
der Prupoi'llunslehre vollkommen entsprechendes Re-
H über die clicmisclien Verbind iings-Geselzc, 37
jiiltnt Jieiaus; ileii danti wäre der Sauerstoff desAiu».
iioiiüka ii] dem des Kiiprcroxyds 2, und in dem der
^:urc 6 M-il enthallen,
Uurdi die Verllicilung der 1,7 Wasser unter
die übrigen Bcstandlhcilc dieses Salzes, wet-dcu diese
6(1 Wüuig vermehrt, dafs sich leicht lüe dadurch eiit-
Mcheoden ÜifTereoKerv als einen kleinen Verlust odn-
frithuiD beim E.\perinieiit betrachten lassen, wa«
um ao walirscheiulkher tat, da mein SaIz iheil» et-
wa» wenige« sauerl(It;es.iures Kupfer, theil» clwas
Mtniges vei'willernde* sauerkleejauies Amniouiak-
kupJer enlhaU, von denen ich es niclil völlig belicien
kuuiitc. . '
Betrachtet man die eben an^efiihrlen drei «nu-
> rl.ke^aureu AuimuniakkuprersDlze noch naher, so
' .iilet man. da& ihr Beslandtheilverhüllriifs ganz der
.\:l und Weise ihrer Zubereitung entspricht.
lii dem neutraleil suueiklccsanron Amnionüik-
I .pfer kann mau zwei Nentralaalze auuclimeu, näm-
. Ii sauerkteesiiure« Kupfer und sauerklcejaiiLes Am-
K^riiak, im überbasischeii Sake kami die Säure nur ein
NtulraUalz bilden, und mau kann es entweder aus
I utralcm aauerkleesaureii Amniuniak und Kupfer-
.yi>, oihsr aus sauerklee«Hurem Kupfer ujid Aimna-
1 jk zusammengesetzt ansehen; im basischen Salze
iMigegen kann man «war auch ein neutrales Salü,
'ci' unr dflj sauerkleesaure Kupfer, mit Ammoniak
^'liuiicfcu nnuclimeii.
E« isl nicht Widirscheintich, daC* es aufser den
•vn aufgestellten drei sauerkleesauren Ammoniak-
- i;fi»nial«cii noch Tnelu-ere geben könuc, wenn sich
- &*uorkIcos!uire nur in zwf't \'erhflUnissen mit
-'" Ammö"'«!'! verbinden knuu. fm basisclteiLKu-^ .
\
3S
Vogel
pfersnlse verhält sich das Aiimiüiiiak. zur Süure, wie
im sauren saui^rklcrsaurcii A'xn'utiicitL-; im iiborha'
tischen Salze sieben das Aipmoniak und die Sauer-
kleeaSuie in dem Vechaltuisse der Neulralilsl, Ein
basisches sntierkleesames Aminoniak lienticq wie
uiclil, inilhiu auch tein so uer kleesau res Ammouiak.-^
kupfer, das noch mehr Ammoniak als das itberha-*
sische suuerklecsauie Aramuniakkiiprei' euüiieltea
Eben so: gieht es kein iibersauics sauerklcesai
Ammoniak (Quadroxalat), so giebt es aucli keia
sauerkleesauie« Aitimoiiiakkiipfer, das noch weniger
Ammoniak enthielt, als düs basische Sülz, Die«
Ansicht pafsl aber blos auf die saiicrkleesauven Am-
«moniakkuprersalze, und erleidet keine Anwendung
auf andere DoppetsaUe, weujgsk-a^ iiicbt «uf sulch«,
deren beide fiasen für sich nilein keine chemiuLfte
Kcrhindutif; eingefien. So gicbt es ein übcisaurM
sauerkieesauresKali (Quadruxalat), aber kein sauer-
kleesaures Kaliknpler, das dicstr ZasauimeusetKung
enlüpräche. Ua das iibersauie saii^rkleesaure Kali
iioch einmal so viel Säure, als das saure sauerklce^
saure Kali enthalt, so muTs die übcrscbüsnige Säui'e.
dos iibersouren Salz&s mit Kupferoxjd noch ciumnl
so viel sauorkleesaures Kupfer bjldeu können, als.
die übeiMrliüssi^e Siture de^ sauie/i Saixes, und oiit-
hin miiistB durch das iibe.rsaure Sala ein sauerkle«»
saures Kaliknpfcr entsLehen, das noch einmal so vi«I
sauerkleeaaures Kupfer eiilliält, als das, welches durch
das saure Salz enlslnnden Ist. Aber ein solches Sali
entsteht eicht; denn bringt man in eine wUsseiige
Auflösung des ncülialen saucikkeaaurtu Kali »auer-
kbesames Kupfer, so winl vun diesem nur so viel
aulj:;euomiiien, als in dcu beiden sauerkleesaurcii Kn-
-über die chemischen Verbindungs-Gesetze. 39
likupfersalzen vorkpinint, uqd nicht mehr. Wir
wissen aber' auch, dais das >eiVi« Kali keine Ver-
wandtschaft zum Kupferoxyde auf dem nassen Wege
besitzt, und wissen, wie kräftig das Ammoniak das
Kupferoxyd auflöst« Es kommt also hier mehr auf
die Verwandtschaft der beiden ßascu an, und dieses
erklärt hinrehdiend , warum mehrere sauerkleesaure
Ammoniakkupfersalze und nur ein säuerkleesaures
Kalikupfer {im trocknen Zustande nämlich) entste-
llen ^önpen, ^
Pas Bestandtheilverhkltnifs lies neutralen und
I
sauren sauerklcesauren Ammoniaks , das Berard auf-
gestellt hat, ist nach seinen falscl^en Prämissen na-
lärh'cb das richtige auch nicht. Kr fand, dafs 10
Grammen saures sauerkleesaures Ammoniak, 11, 84
sauerklfl«sauren Kalk geben, eine Men;;e die 2,81
Gram. Ammoniak neutralisirei^ kötnute. Nun ent-
halten aber 1 18,4 sauerkleesaurer Kalk nur 59,'i Säure,
und diese geben nach Berard mit ^8 Ammoniak
neutrales, sauerkleesaures Ammoniak; es bestehen
mithin 100 Theile. dieses Salzes aus 32,1 1 Ammoniak
und 67^9 Säure, welches mit Ber/elius Angabe,
5i^i6 Ammoniak und 68,84 Säure ^ sehr gut stimmt.
Da Berzelius dieses Bestandthcilverhältnifs nur durch
Berechnung aufgestellt hat, indem sich nämlich eine
Menge Ammoniak^ die 21,3 Sauerstoff enthält, mit
100 7'b. S^uerkleesäure verbinden müssen, und Be-
rard durch das Experiment dasselbe Bestandtheilvcr-
Ji^tniis dargethan hat , wenn man nämlich eine Cor-
rection ia dem Bestan^dtheilverhältnisse des sauerklee-
ttoren KalLs vornhnmt, so wird es impaer wahr-
•clieinh'cher , dafs das Ammoniak ein oxydirter Kör-n
und iIpi- Jai-iii augei
»khlige sex.
j Sauersloßgehali,,
Schwefelsaures Halikupfer.
\\"ii(l saures schwefelsaures Kali mit kulilen-r
saurem oder reinem Kupferoxyd digerirt, so bildet
eich eine blaugrütie Ftü^igkeit, und ein am DocIeA
desCcfaTses befiiidliches basisches ach wefelaau res Ku-
pier in giüueo Körnern. Wird dieses Sal/. geglüht,
so koiuml es in F'ufs, liiDlerlafst Kupfproxyd inidl
iclLWclelsaures Kali. Ob dieses Salz nur ein Ge-
menge aus basischem scliwefelsauren Kupfer und
scli\Ycrelsaurem Kali, uder ei« basische schwefele
sauL-ed Kalikupfer spy, will ich uueii (schieden las-
sen, Hit ich es noch nicht naher uutci'sucht habe,
Dmch das Verdunsten der Fhissigkeit bifdet sich ein
blaiiarüues Salz; der Krystall davon ist ein schiefes
Pavallelepipedumniitrhorabuiüalischen breiten Grund-
Tind schmalen Seitenflächen, welche letztere kautn^
die halbe Breite der erstem haben; der Krj'stnil ist:
iilsu ziemlich platt gedrückt. Betrachtet mau den
Krystall, gegen das Licht haltend, auf einer di
Grundflächen, so wird man auf dieser zwei, sich tii^
JVIiltelpuncte krcutzcnde. Diagonalen, meistens ctwad
heller an Farbe, wahrnehmen, die bis zur entf;egen—
geselisten Grundflache durchgehen. IlSulig findet
man an dem Kiystall mehrere Ecken etwas ab^i
(tlumpfl, und haußg nur die enigegen gesetzten. Die»
aea Salz löset stcJi ohne Zerselzung in Wasser auf^
und krystallisirt daraus wieder unverändert. Es int
beständig an der l.utV Man erhält dieses Salz audtj
wenn man neulrales sohwel'elsauresKali und «chwe-^
telsaurcs Kupfci*, beide iu Waaacr aufgelöst, zu$am—
über die clicmisclico Verbindiings-Cesotze. 41
mmbi-iogl. Um Jas Kryslatlwasscr zu bestimmeji,
uiirden 30o Gran von diesem Salze gepulve'rl, einer
iinaiig liöhein TerapeiatMr ausgesetzt; das Sala
Liiile evat ueifs, dann gi-üii und oidlicli kam es ia
nen (»eitiahe glühenden Fliifs. Es veilor 5i,5 Gr.
Ml GewiiliU Da sich dieses gescitmülzene Salz im
\ \^Mer nicht vollständig nulloste, sondern basisches
■.[iwef'eUaures Kupfer absetzt«, so war nicht hlus das
kl vsInllwDssei- foi'lgegAngeii, sondern das Salz wurde
üul)) jium'rhcil zersetzt. sou'I'h, dieses Saliu wurden
de»Jialb You Neuem itnr so hinge gegliiht, bis es k;tum
noch anringsn schmelzen. li« verlor jetzt nur 49Giaii
nm Gewichte und lüste sich bis auf ciQe Spur vom
ba»i5chea achworolsauren KupTer rollkommen im
Wasser auf. Dieser Auflüsung wui'de salzsauiec
Batvt zugesetzt, so lange als noch ein Niederschlag
vou schwefelsaurem Baryt entstand; dieser betrug
gcgeirdil 2og,25 Gran, welche nach BerzelJus 73,15
iwetelsaure ciitlialtcn. Das Kupferosyd wurde
litlelst kohlensauren Kalis aus der übrigen FIÜ5->
;eit niedergeschlagen, nachdem zuvor der über-
liisaig xugeseLzte salzsaure Baiyt durch schwelel-
Natrun zersetzt, und der dadurch entstandene
■chrf«fe!»aurc Bai'yl entfernt worden war^ Schwe-
ll iwUMerstoQ' gab in der Flüssigkeit noch etwas Ku-
1 i;roxyd zu erkennen. Das gesamiuelte Oxyd be-
■ 'S» geglüht 36 Grau. Es bestehen demnach aoo
I iieiltj des eihtvefeiaauren Kalikupjera aus :
upferoxyil 36,oo, entlialteud 7,20 \
, . 4a^, , . . 7,a8 / Tb.
'efelsüui'e 7»,i5, . . . 43,29 [ SauersloÖ',
. 49.C0 , , , , 45,34 )
I
42 Vogel über die cliem. Verb. - Gesclze.
Wir sehen, daft der Sauerstofigehalt der beiden
Basen, und wiederum der des Wassers und der Säi
einander gleicli sind u.s.w. Aus den Blementeir
dieses Salzes müsset} sich auch zugleich die ße-
stundtheile des schwefelsauren Kupfers, und die dts
schwefelsauren Kali ei-geben. Da BerzeÜus m die>
Bern letztem Salze 55,yii K^li und 46.3'J Saure seUt,
so werden sich die in dem schwefelsauren Kali-'
kopfer befindlichen 12.8.^ Kali mit 36,03 Säure
verbinden, um schwefebaures Kali zu bilden, und
72,i5 — 36, 8j =35,35 Säure geben mit 36 Kupferoxytt
schwefelsaures Kupfer, welches VerhiillniTs dem voq
Bereclius 5i,57 Säure gegen 3i,i3 Kupfeiojiyd , bei<
|)ahe gleich kommt.
(Di.
HS folgt.)
4J
y e r $ u c Ii
die
chemischen Ansichten,
^ welche die'
systematische Aufstellung der Körper , in meinem
Versuch einer Verbesserung der chemischen No-
menclatur begrüi^dei^^ ?u rechtfertigen;
Ton
Jac. BERZELIUS.
(ForUetzuog der Abhandlung Bd. 6. S. 119. ff. u. sS'^fF.)
6* Oxyde des Goldes.
M,
f
ehrere Chemiker Iiaben die Oxyde des Goldes
untersucht, und dabei sq abweichende Resultate er-
halten, daGi der Sauei;8tofirgehalt des Goldoxyds zu
9bi5zu3i p. C. ausgefallen ist. Proust hat diese beiden
Extreme ang^eben. Richter gab die Zusammen-
setzung des Goldoxyd^ zu 25^48 Th. Sauerstoff gegea
100 Th. Metall an, und diese Angabe, gehörig be-i
richtigt nach den verbesserten Analysen der Zusam-
mensetzangen, von welchen er diese Zahl ber^ch«
nete, giebt 21 Th« Sauerstoff. Es ist ohnehin sehr
bekannt 9 wie schwer es liält, das Goldoxyd im ab-
44
ßerzeliuB
solut reinen Zustande 'zu erhalten, und mrt welcher
Lcichligkeit ca während des Trocknens und Auibi
Wahreus zum Theil wieiier hergestellt wird, — NeuT
lieh hat Obertaiiipf einige gute Versuche ültor äi
Gold bekaiiiil gemacht, und dabfi die Zusamnicns»^
tzuiig des Goldoxyds zu yo Th. Gold gegen lo Th,
Sauersloir augegebeu^L
1. XiuUiox^yd (oxydura auricum), Reiues Gold
wurde in salpetersaurev Salzsüure aufgelöst und du»
erliaUene Flüssigkeit in einer oQ'enen Glasschaale
eiugeliocknet und so lang erhitzt, bis sich oxjdir
Sitl/.saure zu eutbiiideu anfing. Das Güldeal^ wun
im Wasser aufgelöst, die aufgehellte Flüssigkeit iu ei-
mea Kolben eingegossen, und mit Quecksilber, dei
Halße vom Gewichte des Goldes, digcrirt. Die Di-
gestion wurde mel],rere Tage lang fortgesetzt uud da^
sich absetzende Gold mit einer Glaspislille öfters zer-
Lrochen und geriehen ; als es kein QuecksiHici
mehr zu enthalten schien, gofs ich die an Gold noel;
«ehr reichhaltige Flüssigkeit ab, und wusch dasGoU
mehrinaU mit erstlich kaltem und dann kochenden
Wasser aus. Das streng getrocknete Gold wurde M
einer kleiueu Glasretorte heftig geglüht, wobei eine
kleine Menge Quef'ksilher im Halse der Retorte sich
ansetzte. Das Gewicht des (Quecksilbers wurde m
der grü£iteu Genauigkeit bestimmt, imd von d<
zur Fallung dei Goldes angewandten QuecksÜbei
menge abgezogen, lu einem Versuche waren durc
jV^ Grammen Quecksilber 9,5.S5 Gr. Gold, und i
einem andern durch 9,95 Gr. Quecksilber 6,Ci5j Gr,
Gold in metallischer Form wieder hergestellt. Nac
den genauen analytischen Versuchen, welche llei
^Jstrvm iiber das Quecksilberoxyd in meinem !-.(
über die Oxy^« des CoUles. n«;
loratoriitin und uiilcr meinen Augen angesIclU Imt.
nehmen loo Tli. Quecksilber darin 7,9 Th, SauerstotV
i'iiT. Xacli dem ersten V'ersuclie waren also 100 'l'\t.
,..Id mit 13.077 und nach dem andern mit i5,co5
I ■!. Sauerstoff vereinigt gewesen, im3 das Goldoxyd
.juis aUu iolgendei'niassea.-ensanimengeselzt a^yn:
Geld 8^,i'i5 100,000
Sauevstoff 10,775 19,077.
t)icAe Analyse wird noch ferner durch den \'er-
Uiefa dca Herrn Oberkanipf uhbv das Scliwefelgold,
be»U)igl4 El* hatte eine neutrale Auflösung von sal^;-
■aurem Goldoxyd mit Seh we Tel wassert tolfgas zerlegr,
niid «hielt dabei ein Schwefdgold, welches im Feuef
den SchweIVi fahren liefs und auf 100 Th. Gold
s-i^SgTh. ScJiwefel enthielt. Dieses «timnit so nahe
mit dem aus dem Oxyde berechneten Schwefelge-
halt übeiein, dals der Unterschied ganz übersehen
werden kann.
Bei diesen Versuchen homerltte icli, dafs die Salz-
uurc mit dem Goldoxyde ein saui'es Sals darstellen
kann. Dieses saure Salz, kiyt.taliisiit ziemlich leicht
in langen schmalen hellgelben PrismeH, welche in
der Lul^ etwas Feuchtigkeit anziehen und, in Was«
»er aufgelost, eine saifrangelbe Flüssigkeit darstellen.
Wenn das krystalltsirte Salz erhitzt wir«), schmelze
e> in dem Kiyslallwasser, giebt viele liquide Satz-
Uure und trocknet endlich zu einer dmikel rubinro-r
iiipii Sfilzraassc ein. deren Farbe während des Er-
1 litena etwas heller wird. Die Auflösnng im Was-
«r ist dunkler gelb, oder i-othgelb, wie eine Eisou-
lOsang. Das Gold ist in beiden auf der nämli-
Oxydatioiisstufe, denn von den angeliihrteti
rmciicn ist der «ine mit dem ersten und der «a~
4«
6 c r z cl i II s
dere mit ilcm «weilen Goldsnlz angestellt. Dei' Ülfc
terscliied liegt also nur iii dem Gehatt an Snlzsäilr
und Kl-yst all Wasser.
3. Goidoxyilul (qsytluni aiiiosum). ^Venn njÄi
iieiiti-ales salzsaurea Goldosycl in einer Glnsschaale
miF einer mäfsif; ei'liitzten Sandkapelle, su lange all
es Dxydirt aalMaures Gas entbiodet, stehen labt, at
erhält man eine bls&sliohgclbe SaJzmasse, welche
im kalten Wasser niiauneslich isl. und ans welclici
das M'Qitsei' nur den rUckstalidigen Antlieil unzer-
sebttes Oxydsalz auszie}iet. War dieses aber voll-
kommen zerlegt, so ftrbt sich das Wasser nifhi
mehr, nnd nimmt auch kein Gold anf. We
dasegeu die strohgelbe Masse, mit Wasser iibergego«.
»en, der llilKe, oder nur dem Tageslielit aussetzt,
löset sich im WasSer salzsaures Gbldoxyd mit ge1b<
rother Farbe auF^ und metallisches Gold wird utl'
aufgelöst gelassen.
Die Erklämng dieser Erscheinung ist sehr ein«
fach; 0!e Hitze treibt eine Menge Salzsäure aai
dem Goldsalze aus; da dieses nun wasserfrei ist,
nimmt die Saure Sauerstoff aus dem Goldo:syd auf
imd läfst mehr Gold mit weniger Satierstofi" und Sala^
säure verbunden zuKick, ganz auf dit- nämlich«
■Weise, wie Prniist bereits vor mehi-eren Jahren ge-
zeigt hat, dafs unter dergleichen UmsUtiden aus lalfr
sanrem Kupferoxyd o>'ydJrt salzsaures Gas in chg
flitze ausgetrieben und ein salzsaurftsOsydulsali g»
bildet wird. Wenn das Oxydulsalz mit Waa
übergegossen wird, bewirkt die Verwandtschaft da
AVassers zu dem salzsanren Goldoxyd, durch tJnter
stütKong der Warme oder des Lichtes, e
;, wobei Osydsalz und molalltsches '
über die Oxyde äcs GoMea.
47
»ithen. Ganz ilie namliclie Eisclieinung slellt sich
»uch iiciin wasserfreien schweielsauren Kupferoxy-
.■M ein.
Eine Portion vom salzsauren Goldo^yd freies
.^Idoiydulsala wurde mit kochendem Wasser zer-
legt, und das dahei eaUlandene metallische Guld
|>ewaschcii, sltotig geliocknet und gewogen. Die
crhsilene AuilösunR des Oxydsalzea wuide mir:,
tchwefcUfluräm Kisenoxydul iiiedergeacldagRU , und
Niederschlag gut auagewascIieO, getrocknet und
irogen. fn zwei verschiedenen Versuchen beling
durch Einwirkung des Wassers auf das Gold-
^duUalz wieder hergestelUe Gold genau doppele
Dviel. dIs das bei dieser Gelegenheit in das Oxyd-
tals eingehende, und dann durch sdiwerdsanre«
Eisenoxydul niedergeschlagene Gold. Da nun bei
ri^rleguug des saUsatiron Goldoxyduls zweiDrit-
"rile von dein darin behiidlichen Golde wieder her^
' -Iclll werden, um das eine Urittheil in den Zu- ■
irid vunOxyd zu verscUcn, so i?t es klar, dafs das
' "Id im Oxyd dreimal att viel Sauerstolf als im
Oxydul aufnimmt. Das Goldaxydul muls iilso füL-•
. rnJrrniassen zusammengesetzt seyii;
Gold 9^11^ 100,000
SauerslolT 3.87 4/i'j6,
Dieses ist di-r erste Sprung von 1 zU 5« welcher
I nur hek.ai\at ist; und die Analogie mit den übrigen
tallcn scheint hier zum wenigsten einen Zwi-
mgrad vorauszusetzen.
Uni da» Goldoxydul im isolirteu Zustande ken-
leruen , iibergofs ich ein frisch bereitetes
I Golduxydnl mit einer verdünnten Laug«
l^tischem Kah*. Das vorher weifsgelhltcli«
i)g Bcrzclids
8al« «"uiilö im Aiiseriblicke srhtiii diiiikel/pün t
setzte ein dunkel griiaea Pulver ab, welches »ich
der Flüssigkeit Icidit aufachleitimle. Die Misdiuni
wutde sogleich an einen dunkle» Ort geslelll
die rrtlinirendeii iWirknngen des Licblea zu rermei'
dciT. Dcssfcii ungeachtet war das Glas nach einer
}iHllien Stntule sehr schün vergoldet. Ein gi-o&cr
Theil des Niederschlags war noch grün,' und der
Tlieil der Fliissigkfeit, der sich aiilgehelU halte,
auch grün. Nacli Verlauf von ciuigen Stunden WSJ
rcn alle S^iuren von Gotdoxydul vei-schuuuden, dia
Flüssigkeit war farbonlos, iind der Nietlerschlag eia«
dunkelbraune Mischung von metallischem Gold mifi
Goldoxyd.
Wenn das GUi ausgeleert und die VergolduD
gegen das Licht gesehen Wurde, so halte sie cir
dunkelgrasRviinft Farbe. In einem anderen Glase w
dasr_.icht ans der purpura mincralis t-ine Vergoldno
der innerii Seite hervorgebracht hatte, war dies
Vergoldung heim Durchsehen purpurrolh, aber (tu
einem aUdeien Stück Glas, welclies ich durch lOialU
gold mitNelkenOl vor der Lampe vergoldet hatte, war
keine dergleichen Farbetischallirung zu bemerken f
diese mafs also von eingeschlossenen Theilen di
Oxyduls und des O-xyds, aus welchem das Gold re^
ducirt ist, herrithreu. Aus der nämlichen Ursaclii
verschwindet auch die grüne, oder rothe Farbe in
Glühen.
Der Versnch zeigt, dafs das Goliloxydul ohn^
Verbindung mit der Süliu^ure c.xistircn kann, un
dafs es in diesem Zustande ein im kaustischen Alkal
etwas auHöshchcs dunkelgiünes Pulver, welche« abe
von keiner Dauerhaftigkeit isl, <Iarslelll. Doch glattbb
iiber die Oxyde des Goldes.
45*
ii dafs M etwa» melw dauerhaft, als in (üesen Vtr-
^..rlicu, aeju kaiiii, \v*il ich einige Zeit nachdem der
Vtrsiicli beeudi^t w.ir. gek-genUich etitderkle tlufs
bcnulzlo Kaldaugu eine Poilion Alkoliol, mit
wdtliera sie gereinigt worden war, hoch eiitl^irlt,
■ - wai-de mii- namlicli im Heibaie ig'i ron dem
! jücgiiira Meditum die BereitiMig der ChreM-
i-iK-llen Goldpraparale flurRetragen , mit wekliftn
die Aciv.le seitdem pi'itferide Versuche \i\iev cfie An-
isben Chreatien'a anstelllen. Wenn ich dann duich
üese Kalilnuge eine Poftiou basisches «alzsaures Gold-
oij-d uiedttr^escldagot) hatte und mit der Lauge in ei-»
Dtrgditnleii Warme einige StUiid<-n slclien IJefs, si fand
tioh dei- NiL-derschlaggaiiÄZii metallischem Guld wieder
i^rgciteslll, hatte den scliöuslen guhlgeiben Metall-
fUuÄ angenommen und wai- in ein ausnehmend fei-
.1 und leichtes Pulver verwandelt, welches, so
n^e e« noch in der Flüssigkeit umher schwamm,
iitE das Aussehen der glänzenden Schuppen dcft
.inlurtuflusses hatte. Vielleicht hat das Gold in
-iem Zuslaiide die Susserste mechanische Zeiklei-*
ctrtingt die oian Üim gelien kaUHi und e» läfsl sich,
mit (iuramiwasscr vermischt, als die feinste Minia-
turfarbe gehratichen. Ich wandle es '/.vv Bereitung
■ • von Chrestien vorgesch lagenull metallischen Gutd-
Ivers an, welches diesei- minder zweckmässig aus
.ii'in abgei'BUchtcu Guld<)malgMma bereitet.
5. Gofdfmrpur wtU l'^erblnäungen des Goldes
! dem Zinn. Kine Goldanflosnng würde mit A-
i nicht sehr verdünnten Aullosiiug vüil aalzsau-«
'ii ZiiluuxyJul niedorgc.schlagen, es eiit->!>iiit '-'in
i .ileJhrauiier, beinalie sc-Iiwarzer Niederschlag, de*
Jo
Bcr zelius
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auT das Fülriim getiuiniucii wmcle. Mit einem po-',
liilen Bitibleiii ßeiiebeu gab er einen blafsgelbei
ntetallUclieti Slricli und nach dem Austrocknen zeigte
er siell als ein gelbliclies Melallpuh-er. Mit BaiaXj
goschmolzen gab er einen weiften, wenig iüs Gelba
xitbeiiden iMelallkouig. Bei der Auflösung in £alpe-
tersaurcr Salzsäure bildete sich eine Meitye Ziun—
oxyd, und die Flüssigkeit ciiUiitlt uebst dem Golda
viel ZiuQ. In diesem Versuch halle also die gegen-«
seilige Verwuudtscliall des Goldes und des Ziuuei
eiue iteductiDu des letztereu dui'cli seiu eignes Oxy-^
dul verursacht.
Eine verdünnte Guldaullösuug wurde mit einer
sehr verdünnten Auflösung vun Zinn in concenlrir-
ter Salzsaure, verniisclil. Die Mischung schien Aitr
foDgs eine purpurrolhu Auflünung zu seyn, nacli mwj
nach schied sich aber die Purpura mit einer dunkel^
purpurrollieu Farbe ab. Sie wurde auf ein Filtm^
genommen, ausgewasclicn und hei einer 100° Übers tei-
j^enden Temperatur getrucknet. Sie hatte nun eia«
beinah schwärze Farbe. In einer kleinen DestUlir-
gcraibschall erhitzt verlor sie 7,6 Procent Wassefj
ohne dafs sich dabei etwas gasförmiges culbaud. Die
geglühte Purpura war nuu ziegelroüi, oder fantt«
ganz die Farbe, welche eine Mischung von Knallgo'^
intt gepulverter Kieselerde, nach der Keduclion (
KnBpgoldea im Feuer, erhalt. Von einer chemiscl
Verbindung des Wassers mit Gold und Zinn, lieid«
im oxydirten Zustand, schien sie also durch du
Glühen in ein mechanisches Gemisch von reducir-
lem Golde mit Zinnosyd verwandelt zu seyn, Sal-
petersäure Salzsäure löset nuu das Gold dui'aua «uJ
mit füulerlasäHDg des geglühten Zimioxyda, amtoW
über die Oxyde des Goldes.
si
■ ift concentrirte Salzsäure aus der Purpura (lasZinri-
'vydauflO»et mit Hinterlassung des Dielülljicden Gol-
■w Uie AlilIüsuDg der gcgliiliten Purpura gab durch
.9 schwelelsauie Jliseuoxytlul 28,3 Procenl Gold;
t:[iil dicSaui'e halle64Pioc-eiil Zinnosyd liiiiLerlass'.-n.
Aus dem Angcfulirlcu sclit-iut su erliellcn, da£i
ilerGoldpurpur eine Verbindung, von dnn Zwischen-
grade von Oxydalion dcN Zinnes Coxjdum slannicura)
xnilGolduxyd ist, wi-lcheä, falls es dusvurliriaualysiiie
Ox}'d wire, ^ so viel Saueistolf als (Ins Zinn entlial'
teo miifsle. Bei der Gltiliuitg wird du» oxyditm
ttmnicuiu zu oxyduui »laiitieunl au{ Ktixten de^
Goldoxjds verwandelt.
Die Ursache warum ztii- Bildung des Piirpür»
«in gewis.wr Grad von Verdünnung eil'orderlicli ist.
liegt dai'in. d<tU in der cuiiccMt.rii'ten Flüssigkeit die
Salesatire die ganze Mfuge von Basisi wopun sie ge-
äUigt ist, KU tielialteu strebt^ und daduidi wird der
in dieseui lall hervoi gebrachte Nicderschlog nur
WclalUsch. Bei der \ erduiniung wirkt aber dai Was-i
»er ziiv \'erininderUHg dieses ßestiebenS der Sal»-
Wtnrei ganz wie es hei den Wiimuth - und Antimon-
ulzcn die Oxyde von der Säure tjciiUt.
Dieser Prozefa ist aber nicht so einfach^ und d«i?
Piir[iur kann nicht ganz so, wie ich es hier ange-
iährl habe» zusammengesetzt seyn. Detin wenn mttti
E'.lzffiares Colduxyd und Spiritus Libavü luit nucK
. vielem Wasser verdünnt, so schrägt sich kein
''^Id|iurpur uieder. Auch durch Zus^ilz vom kailMti-
hea Kali euUleht kein Purpur Man erhalt i-hwn
;)nkel blaubrauned Niederschlag, der seine Falbe
I ^im Tlucknen, auch wo!d irn Ghihtu helnlt Er^*
l^öxt maa tlie klusainknit, so wird der ^Kde£ädlUs
5«
BerzelitiS
\
I
ziegelroÜi und ist nunmehr ein mechanische* Ce^
misch aas Gold und Zinn mit Zinnoxyd,. welchox
durciis Auelrockocn plasig im Bruclic wird. Der
Purpui' kann also keine VeibindiiDg toh Oxydum
«tanncum mit Oxydum auricum seyn, sondern da«
Gold niufs darin auf einer niedrigeren StuTe voi^
Oxydation, dnrcli die Einwirkung des Ziunoxydub
gebracht aeyn. Oxydiit mufs es aber seyn, wcSJl «
im Feuer aein met^Uisclies Ansehen wieder erhält^
und es mu£s dabei so wenig S.iuerslofFenÜialtea, dai
alle« v6m Oxydum stannicum absorbirl <verden ksuib
Wir werdea nun dieUra^tände, weiciie die Bit
düng des Purpurs beslittimen, näher untersucheOi
Dicsö sind i) Die gegenseilige Verwandtschall ■ dei
Zinnes und des Goldes a) Die höhere Oxygei
des ZinnoxyduU auf Kosten des Goldoxyda, uud Sj)
Vcrdiiunung mit so vielem Waasar, dafs die Ve
wandtschaf^ der Sdure^ zu den O^dcu als Bajutg
dadurch in sehr liohem Grade gescliwütht wird.
W'as das erste anlangt, so sehen wir hier i
nitttiliche Verwandtsclialt der brennbaren Hadica}»,
welche die Existenz anderer Verbindungen oxydiitci
Körper begründet, uudwelclie zu den Ilauptmo-
monten der electrochemiscJicn Lehre gehört. — Ic|
habe gezeigt, dars der dunkleNiederscIdag, den eiai
nicht zu selir verduuntu Aullösung des salzsaur«
Zinnoxyduls in den Goldoxydsalzen hervorbi-ingt-
eine melailischc Legiruiig von Gold und Zinn iat,
und es scheint slemlicb ausgemacht zn seyn, dais a|
die Metalle in der nandichen Pi-öporlion veibundei
enthalt, aU wenn diese, durch eine stärkere V«P
dtinnung>. im oxydirlen Zustande uiedergcschla{
wcrdca aud Pui-piu- hildcu. Mau \ui:d auch
über die Oxyde des Golde».
■mKrhe mploirisrhe Lejjirung erhalten, Wenn ni«n
■ '.votiiilicheii Purpur mit Salpeter in strenger Hitüe
lirni-Ut. Das Gold und i!aa Zinn werden zugleich
liicin, und man erhalt einen niessinf^f'arbciicn Rc-
lins, der nicht dehnbar ist, Icii versuchte eine der-
' ;t'h«ii Leguiin;; von (Jold mit Zinn in einer nur
--jiigädlpetersäure enthaltenden Salzsänre aufKAilösen.
Sic löiete sieh aul', se)7.(e aber ein wenig Zinnoxyd
«b, und um das Ziiinsalz nun durch DoslÜlatiun vom
GoldnlKe «u treniitjn. engle ich die Audösung in
einer Porccltanlaise bis zur Trocknung ein. Das
GolcbaU wurde so lange anf der Kapelle gelastPti,
bii iliff grGfscre Menge -diivon in Oxydul^aU ver-
Eelt war. Es wurde niui mit W'aMer ühi^r-
s. Welches daiaits salzsaurcs Goldoxyd -und salz- '
) Zinnoxyd auszog, mit HinlerMstnng cinci
ihm Wgrati grünen Pulvers, welches sich im kallen
Wnster tinr sehr laugsnm zersctKle. Im knpheodcn
Wawer wurde os Bcrlegt. salasniives Ooldosyd auf-»
fje\tnl nud mclanifches Gold ahgetchiedc»'. Dnnli
«il1ii«lten ahßr sowohl das redueirte Gold, als 'dta
Außfisniig, Zinn in mortHaier Mrnae. Die VVr-
wandtMrhafl des Goldes zum Zinne hatle also dieso
hndim ÄMalle in der metallischen hcgirung, im *
Porpiir. im Oxydsalzo und im Oxydulsalze, d. i. in
dten den Vei'hiu<limgen , deren ([ie^c liciücn Jletalto
ühj^ waren, zilsarumengehracht. Das Flauptilloniciit
der Bitdung von l'urpura mineraüa ist also die \ er-
ffindUehaft des Guides zum Zinne.
Wm den zweiten Tnnct belrilR, so ist ce nicht
vrehnclieifittch , dar« die Keducti«n des Goldo^yda
Im tat Hwvorbnngung des vorh(T heschrieheiiea
pxvdul* gehet, weil do» Oxydul eine diLnl.L=!pri)n»
?4
Berzeliu»
parte hat. Es mag also nicht ganz unwaJirscheioJ
lieh *ey». tlflfs tlii» Gold eine Oxydationsstufe
pprpurrolher Farbe tiesitzc, welche sowolil im Pur^
pur, aln in <lea roUien Verbindungen des Guldoxyd^
mit an iiDfi tischen uiid vegelabiliadica Stotl'ea, eat<
halten ial, '
Auf deiii di'ilten Cmslande, der Verdünnung^
beruhet (He Sdiönheit des Ooldpui^urs, Sind div
Auflosunpen zu wenig verdünnt, so mischt sich dia
nielMlische Legiiung mit dem Purpur, macht dt4
Faihe liel'ei- und zuweilen weniger angenehm; da-
gegen wild die Farbe desto hoher, je mehr ihe Anff
lösungen verdünnt sind. Dabei mufs aucli immec
die ZusBuiiiiensetzung der Purpura verschieden aus«
fallen, nicht weil es mehr als eine Proportion zwi^
flehen den Bestahdtiieilen giebt, welche die Purpur^
hervoi'bringl, sondern weil die Zinnauflösung uube-
stimmte Mengen von den verschiedenen Oxydationa-
fiinfcn des Zinnes enthält^ welche auch ohne Gegen-^
^arl des Goldes, durch die hlose Verdünnung nach
und nach mit wei&cr Farbe und im halbdni-cheicliti^
gel)', beinahe gclatinirten, Zustande sich absctxeo^
^'cnn dieses zugleich mit der Bildung des l'urput^
eintiifH', so erJiajl der Purpur durch diese VerdÜO'
nung in Farbe mehr Schünheit und giölsere Hei-
Jigkeil, olingelahr wie die Kobaltfarbc durcii Vordi^n^
Ujing im Glase höher und schßner wird.
Von allen .Meinungen über die Zasammcnsetxtrai
gen der Purpura mineralis scheint mir Folgende du
■^ahrscheiüiithsle zu seyn. Das salz^auro Gold*
pxyd, mit einen hinreichenden Menge VS'jisser
flüiiut, um die V'erwandtailiall der S.auie zu iTei
|clll\'acllcn iJ^sen, womit sie |;i;saLligel ist, zu VM
über die Oxyde des Goldes. 55
inmdem, wird durch die Hin2ukun(l des Zlnnoxv-
f f
(lulsalzes asam Thcil reducirt, indem das Oxyd zu
finer ZwischcnstuFe s^ischen dem Oxvd und dem
Oxydul zurückgeführt wird 5 das Ziunoxydulsalz
wird in ein saures Oxydsalz vprwandelt, und dv-r
kleinere Thcil . des Ziniioxyds wird von der Säure
in Verbindung gdialten, i4idem der gröfsere sich
mit dem purpurrothen Oxyd als Purpura nieder-
schlägt. Da dieses hypolhetische Goldoxyd vielleicht
nicht für sich darstellbar ist, da es zu den Sauren und
den Alkalien keine Verwandtschaft zu ausser !i
scheint, und da auch das Zinnoxyd sehr schwaclie
Verwandtschaften hat, so siehel man Icjcht ein,
warum die Purpura miuepalis der zei Irgr^nden Ein-
wirkung der Säurpn und der Alkiilicn mit einer sol-
chen Kraft widerstehet. Wenn diese Hy|iolhe.se
richtig seyn .sollte, welphes aber noch nicht Ix'wi«;- '
»en ist, so enthält das in dem Purpur hefindliclin
Goldoxyd nicht eine hinlängliclie Moii^^e Sauerstoff
um die ganze Menge vouOxyduni stanniciim in staii-
neuin zu verwandeln, und das Zinnoxyd' enthält
'Sechs- und das Wasser vicrnial so viel Sauerstoff
aU das Goldoxvd.
Die Umstände haben mir nicht erlnuhf, fli*'^?5
Untersuchung weiter fortzusetzen, luid da ich nicht
weils, wenn ich sie wietler aufrjehnien werde köinuMi,
glaube ich die Resultate von dem, was ich bercils
darüber erfahren habe, der kön. Akacicfine milzn-
Uieilen verpflichtet zu spyn,
7. Verbindungen der Piatina mit Sauerstoffe
Die Piatina hat zwei Olydationsslufcfi, vou de-»
nea nur die eine allgemein bekauut ^c\ve^(^i| ist.
I
I«
Bcrzeliiis
Plfltina, welclie ich dnrch Aiuglühung einn
[piopM Muri-ta Ammoiiioo -Flatinicus gewaunen hai<
tt, uunle in siilp»! ersaurer Salzsäure aulgelöst, du
Auno.suii,a eingetiocknel , im Wasser aufgelöst, un^
nm alU- übersL-liuasige Salpelersäiire zu eiitfemeo.
wiederum zur Ti'ucknung gebracht. Pas trocteni
S;i1k wurde gtpulyerl und in ejiier porzcllanenei
Tns?e «pf ciuer sehr hcifsen S'indkapelle unter Um-
riiltren so-laHye gehalten, nls noch ein Geruch nacl
^nthuiidcuer oivj'dirler Salzsäure zu entdecken
^aclulttm dieser aufj^-ehört hatte, %s~urde die 8&\^
maase noch euie Stunde auf der Kapelle gelassei
Pic nuu rückständige Masse war pulverig, undhatli
eine von Olivepgrijn, Ruth und Grau zu5ammeng«f
setzte Farbe, welche bei dem Lichtschein rothgra
Wiu-, Mit \Va5set' iihergegosseu , stie^ sie es ah wi
ein fetter Korper , uud Uefs sich nur mit der
yten Schwierigkeit uaTs machen. Das Wasser lOseU
sie nicht auf, und nahm nur daun eine gelbUdi^
Farbe an, wenn ^icaelhe etwas noch unzerselet^i
Oxydsalz cnlhielt. Auch wenn die erst bereitet«
pbtinaanllgstjng s^lzsaures Patron enthalten lifttt«;
färbte sich das Wasser von der hiev bescjiriebepea
Masse siatk gelb, weil dus ualrisch* Doppeisalz sitj
flicht nuf die nämliche Weise v/'iit das salzsaure Pi^
^UHOH^d zerlegen läfat.
Das graijgriinp I'ulver veränderte siph in dei
J^uft uithl; nsl nqr|i Verlauf eines liniben Jahrei
£udr ich es, u'iewohl es im punklen verwahrt ist;
auf der OberlJachc etwas grschwarzl, Jm Teuei
jSüh ee oxydiil caliuanres Gas und hiiitcr]ir'r>j metii^
IUcIm Plii'iiiif; ^il^aes 4*|jlver,W'ai- ako sali^af4ff\
üb«T die Oxyde dsr Plallna.
Djosea Salz uX in lodmidcr cgncentrirter Salx-,
Hure kaum auflüslich,) die Süurc pimmE davon ein«
•.e rotte FarJie, der des Oxydsalzes iikJit ali/ilich,
die Auftfuiuif; wird durch Veiiiummng nicht
fcklU luij cnlhalt seliv Wenig pialina, Iti einei)!
itnen Gpfals mit «alzsaurem V\a«scr itbeigossen,
-<et-es sich langsam »uf, das S^x o\y(lirl sich auf
Kosten (Irr Luil upd die AuDo^uiig enlli^ll salzsaiiru
Platinanxyd. Dieses Oxydul.saJi-. lüiet sicli weder la
Stlpete^säure noch Schwcfclsüuie; von s>il])etcrs.iui*er
Salzsäure wird ea aber im Ko(;|i<en langsam aufgc-ldsU
I. PliUina- Oxydul. (Oxydum ptaliriu.4um).
Wmii man das Oxydulsalz mit kanstischer Kalilangp
^GllandclL, so nimmt es nach und naih eine }iolden-j~
Kliwarze I'arbc aot^chwilll auf und die Läugä ent-
blt Salzsaure.. Die Zcrk-gung gehet jt-ilodi langsam
und nirtl nur durch '/msuV/. tou viel überschüssi-
gem K*iU volUiandi};, In diesem FhDg löset- aber dns
Kali «inen rijcht unbedeutenden 'i'beil von dein Oxy-
dol auf, und gicbt eine tinlensohwHrze Andosung,
Hclclie im verdünnten Zusandediiukelgiün ist. Kocht
r^jiu tiUdann die Mischung, so wiri| ein 'I'ht.-il des
"wdtd^i Kei'legl, l'jaliiiH reilucirt und dlg Auflösung
I ilikit Siibmtiriaa Platinivu-K'dicus uebst Flatinar
. wdal JiMlgcIo.U.
Ditg durch Kall von der Säure abgeschiedene
> JAvdul ist ein voluminöses kohlenachwarzes Pulver,
ccbe» dut-chs Austrocknen nicht ver.iiidcrt wild.
' \ irH eine Auflösung des Osy^fs in Kali mitSchwe-
iiifdergMchlagen, so ist der ealsteliende Nie-
mfaugs dnnkeliiraun . «wf dem Filtro ge-
\iiitl er »bcv völlig scliwaiK. In der Der
. ..«Uwu giebt (licses p>.j'd erstlich Wus^cr und
I
58,
Bcrz elius
dann SauerstofTgas , utitl Plalina bleibt in der ifii
forte inelallisch zurück. Üs ist also nicht reini
Oxydul, sondern Oxydiilliyclrat. Da ich das Oxy
dul entweder nicht fiei von SalzsSure, oder saizsa»
relrei nicht ohne Einniiscliuug Ton leducirler PI»
tJna erhallen konnte, so konnte ich die relativ
Menge dca Wassers nnd des Sauei-stofls in dem Oxy
dulhydrat niclit mit Sicheiheit besliramen.
Das Oxydulhydi-at wird in kalter etwas Tep
diiniiter Salnsanre nicht verändert. Von der ko
chenden und von der selir concenirirtcn wird
Bcrlegt wie ein'Suboxyd, indem salzsanrc« Plalioft
oxyd mid metalh'sche Piatina gebildet WM'den.
Von der Schwclelsan re scheint das Oxydul and
beim Koclicti nicht angegrÜTur» zu ivertlen. W«
man aber die Auflösung des Oxyduls in Kali n
Sdiw'efelsanre mischt, so löset sicli das anTangs nie
dergeschlagene Oxydul in der Same auf, und di
Flüssigkeit wird dunkelbraun, nimmt aber nach i
nach eine höhere Farbe an und scheint iu Oxydsal
überzugehen.
Salpetersäure löset das hoch feuchte Oxydul i
und giebt damit eine grünbraune Auflösung, welcU
nach dem Austrocknen schwarz er&cheint, die ab*
viel Oxyd enthalt.
Essigsäure löset das feuchte Oxydul auf; äi
Auflösung ist grüubraun , und trocknet za e
gummiäbniiolien Masse eiij, welche im Wasser i
der auflöslich ist, Feuclttigkeit aas der Luft abS
nicht anziehet.
Mit der Kohlenskure scheint das Oxydul nicil
Terbundcti werden zu können, denn die kohlensai»
Ten Alküiieu zerlegen das suUsaurc Oxjdul uiiW
über die Oxyde der Platina« 59
Aufbrausen , und eia ^tör Theil des Oxyduls löset
ach ia dem ^kohlensauren Alkali.
Mit Salzsäure und Ammoniak verbindet sich das
Fiatinaoxydul zu Murias Ammonico-platinosus. Die-
ses Sals bist sich wohl nicht ^irectc zusammense-
tieo, man erhält es aber leicht, sowohl wenn Murias
•mmoniGO-platioicus in einer Retorte gebrannt wird,
da es sich in der V^orlage und in dem Halse der Re-
torte ansetzt, als wenn dieses Dpppelsale in einer
Forceliantasse auf der Sandkapelle streng und anhal^
Und erhitzt wird. Dieses Salz wird von den Säuren
nicht angegriffen , und j wie es mit mehrei*en ammo«-
niakalischen Doppelsalzen der Fall ist, wird auch
Tom kaustischen Kali nicht verändert; wenn man es
aber in einer Destillirgeräthshafl erhitzt, giebt es
Wasser, lix]uide Salzsäure, salzsaüres Ammoniak, und
hinterläfst in der Retorte metallische Platiua.
Das Piatinaoxydul, mit Kohlenpulver gemischt
nnd zum Glühen erhitzt, detonirt mit Lebliaingkeit«
Das salzsaure Oxydulsalz detonirt aber nicht mit:
Kohlenpulver, woJil aber mit Zucker, und mit was-
serstoflhaltigen Körper tu
Um die Zusammensetzung des Piatinaoxyduls zu
bestimmen, zerlegte ich in einem gewogenen Plati-
naliegel, durch Ausglüliung, 10 Grammen salzsaures
Platiuaoxydul, welches in der Hitze des schmelzen-
den Zinnes, nachdem alle Entbindung von oxydirter
Salysäure aufgehört htte, um alle Feuchtigkeit zu
entiernen, 4 Stunden auf der iSandkapflle gelassen
yrar. Es hinterlieCs 7,55 Gr. metallischer Piatina.
Der nämliche Versuch in einer Retorte wieder-
holt gab weder in dt-r Vorlage, noch im Retorten-?
luJse eine Spur von Wasser. Das Entwichene war
öo
ßerzelius
: 79,S;.5.
also nor osydirl salzsaures Gas. Nan siaA »hee, I
diesem looTh. wasserfreier Salzsäure mit a^ASi Th
Saucrstotr verbunden, uud das salzsaurc Plalirtaoxy*
dul bestehet also aus:
Fiatinaoxydul
Radical — ^SjiSoo _^
Sauerstoff — 6,075
SalzsHure 30,635.
Nun nbei- sind 7.>5 Theil Metall mit 60 J Thett
ftaperstnüT Tei'biinden gewesen, es müssen also 100
Th. Plalina 8.387 Th. Sauerstoff auiaehmeu,
das Oxydul bestehet aus:
Platiiia — 91235 — 100,000
Sauerstoff — 7,65 — 8,287.
9. Platinaoxyd, 0-\ydum platinicum. Neutra«
]es salz.saures Platiiiaoxyd wurde übep 30 Grammea
Quecksilber digerirl, iiiid die von Plaliua beinahe
«rschöpfle Aallösung gegeu eine frische so oft ver-
tauscht, bis (lafs die znletzt aurgGCjassenc nach mebr^
stündigem Kochen nicht mehr van seiner Farbe z»
verlieren schien. Der graue metallische nückstand
wurde mit Wasser mehrere Male ousjrekocbt, ttiiil
dann in einer Temperatur, welihe die des kochenden;
AVassers überstieg, getrocknet. Er wog io,ö85 Gr.
In einer gewogenen Gbsrulorle ausgeglühel, gab ex
einige Kugeln nietalüsclicn Querksilbcrs, nebst eiuen
Jileinen Spnr saliuauren Quccksilbcrosyds, welche»
von salzsaurom Quecksüberoxyd , das, des langen^
fortgesetzten Auskocliens ungeachtet, noch anhing
gsbildet worden war. Von FeuchligLeit konnte keitta''
i^pur enldeokt werden. Durch Kerausnelimung dcq-
Quecksilbers aus dem Itetortcidtalse hatte die Rntorl«
?,354 Gr. am Gcwitht verlorcu, welcJie bis auf 1^
über die Oxyde der Platina.
tfr
^ -nligramm in dera Qaecksilljer wiedergefunden
.uideu. Die in der Retorte noch TÜcksUmtigeil
^>5i Gr. Flatiiia wurden hcrausgcnoninicu und iu
ttnem lleinen gewogenen Platinalicgel eiiic-m Iialli-
Mündi^cn Weifsglühefeuer ausgeselzl, wodurch noi-1»
0^ Gr. am Gewicht abgingen. Durch neue» Glü-
hen wurde düs Gewicht nicht inelir veimItKicrt,
Werden die lelctem o,o4 Gr. Quecksilber au dcu
in der Retorte durch Desüllation erhaltenen 2,554 Gr.
geltet, so finden wii', dafs von den angewandten -jq
Cr. Queckiilber a,??* 6r. nicht verbraucht worden
«raren., E» hallen also 17,626 Gr. Quecksilber 8,5ii
Cr. Plaiina wieder!) Cr gestellt, «nd 100 Th, QuBCksiN
ber nehmen' gleich viel SaneratoiF, als 48,33 Th. PJa-
füni auf; nun verhalten sich aber 'iS/Jj : ;.9 =3
1*0 : i6,58 utid das Pistinaoxyd bestehet aiu:
Piatina — 85.95 — 100,00
SaueMtoff — i4,Ö7 — i6,53.
Chencvix fand das Pialinaoxyd aus 87 Tli. Me*
Uli ijegeii l5Th. Sauerstüfl" zusammengesetzt j Kick--
ter dagegen fand, wenn die Data für seine Äii-
: :hnungini berichtigt werden, nur !3 Th. Saucrstuff
- s«! lOü Th. Metall. Wenn wir die Ziisanimense-
SMitg dea Platinaojtydids mit der des Platinaoxyda
;|eicheii, so finden wir, dafs das Metall in dem
dop]>elt «o viel SauerstolF als in dem ersten
\toii d^nn 8,a8; X 2 =: ifl,.'">;4, 'und der Un-
jed «wischen i6,58 und 16,574 kann nur Von
Sch^%iorigkeilen berrtibren, ein ili den letzten
|«i (tenaucs Rösoltnt zu erhalten. Wenn nun
Quecksilber naüii einigen von den Sefstromischen
idieii'7,99 Th. Quecksilbsr auiht;haien sollle, »•
6%
Berzeliii»
stimmt ilie Analyse des 0\yi!a mit dtr Berechmidj
von ili;r Analyse des Oxyduls volUoiiimeii iilie
DasPlaüaaoxyd im reinen Zu^lande daiicustellei
ist eine sein- schwierige Sache. Ich haiie vorsui
PlalinaaullOaungen durch Baryt - Stronlian - n
Kalkwasstr eben so wie durch kaustische TalkenJ
zu zerlegen : sie gaben dabei eine geringe Mta
eines hellgelben Nicdersclilag», welcher auch dUM
üherscIinÄsig zugcsctzle Erile nicht verniehit wurd
Dieser Niedersclitag war eiue dreifache Verhindan
-von salzsaurer Erde und Flatioaoxyd, und gab
Feuer äsydiile Salzsauie, inetalliscbe Platijia ue
salesaure Erde. Wenn ich Flatiiiaaullüsmigcn :
kohlensauren Erden kochte, erhielt ich ein
engelben Niederschlag, der beim Trockue» zusaii
mensch rümpfte und voUkuramen das Anseilen
Eisenoxydhydrat hatte. Dieser Niederschlag schie
Platinawxyd zu seyn, denn er gab bei dei' DesUllalia
iWasser, und wurde Achwano, dauu wurde SauerstoG
gas entbunden olme Zeichen von oxydirter SalKsaun
und Piatina mit einer Portion Erde blieb zurück. <
Ich zerlegte trocknes sul/saures Platinaoxyd.ni
concenliirter Schwefelsäure, losete das schwefeisam
PlatinasaU' im V\asscr aut und schlug die AuilOsui
durch Ammoniak nieder. Der Niederschlag bal
ganz das äufsere Ansehen von Eisenu.\yd, lösete sii
in Salzsäure vuükommen uud ohne Aufbrause» a
und die Außüsung wurde vun liarytauliöäung Toic,
gelnibl. Wenn eiue Portion von diesem rostiarbi
nen PUtinao^yd iu einem kleinen Glaskolben erhil
wurde, gerietji es in eine eigene Detonation ^
über sich zu entzünden, der lials des Kotbe(]s]iwuii
mit eiucni leuchten uud ruüiigea Hauch an^efülll i
über die Oxyde der Pbt
davon dick bekleütet. Ai
«3
dem Boden
'Inlina zurück. Das schwarze Pul-
Sm dem Uaucli folfjtc, schien Flalinaox^diil zU
). weil ei mit dem Polierslshl gerieben keinen
allglanz annahm. Das Platinaosyd hat also, wio
glaube, dali Foiircrtiy heieitu bcmeikl. Habe, d'ia
enschaft sich mit Ammoniak zu Teibindcu, uiiil>
einer höheren Temperatur das Alkuli zu zcrle-
Dafs dieses Präparat nicht in einem Angcnblick
lu(Iii*t, scheint daher zu kommen, dafs es ein
Hl ist, was weder hei Knallgold uoch bei Knall-
T Kall ist. '
itenn ich die schwefelsanrc Flutlnaauflösung
istischem Kali niederschlug, so crhiell icli
isisches Doppelsalz , statt Flatinoxyd. Ich
I aber ein reinea Flatinoxyd dadurch erhaltea
'^Tihen, iiafa ich das schwefelsaure Salz durch sal-
r.ure Barjterde zersetzte, und die salpetersaure
ijaauflösnng mit kausliscliem Kali niederschlug.
Anfangs erhaltene Niederschlag ist reines Plali-
;. (I, dann schlagt sich aber auch ciu basische«
' isalz nieder. Das reine PlatJnaoxyd ist rosi«
' n, »chrnmpl): im 'IVocknen sehr zusammen und
u gtlbbraun Bei der Destillation giebt es erst
IV ond wird schwarz, dann {;iebt es Sauerstolf-
Bä die Piatina M'ird metallisch, Icli glaube,
Drerde dieses Osyd in der grörsten Mengo
'i eio vorsichtiges Erhitzen des Salpetersäuren
.=dizea erhallen, habe es aber nicht versucht.
. iiiil dem basischen Salpetersäuren Doppelsalze
unreinigte Oxyd wird beim Trocknen weifülich
I xeigt eingcmengle , wcice salzaiti^e Theil«,
i
I
C4 BeVzettiis .
Um etwas über die Verhiiiduijn von Pltid'nA.i
Schwefel zu erlahren, leiteie irli rlurcli eiiic neutrati
Auflösung des sainsanveu PUliuaoxyds einen Strott
von SchwcfelwaisersioHjsas. Es schlug sicii Schw0^
fejpliaina nieder, welche aber, wenn Schwe&lwassn-'-
fltoff in Ucberschufi zukam, rutlibraUn wurde. !h
. del- Lufl uahiu sie jedoch tlie schwarze Fflibe wiedei
Sil. Ucr schwiii'ze Niederschlag wiu'de gut ausgtf'
eüfsr, tiud mit dem Fillrum zum Xrockneii hing»
legt. Icli liatte dabei Gelegenheit die Eifabi-ung vm
Proust zu bewähren, dafs die t'iluclite Schwelblplatiiu
' ia der Luft sich zersatitl, ijidem sie Schwefelsäure
feiltet, durch welcJie die Ma^i^e sich anfeuchtet, uu(
ilas Papier geschwärzt und iverluannt wiid. Aud
wenn ich Ute gebildele Sehwefehauie ahspülle Dud
die Masse in einem Platin aticgel auf der SantlkapcUa
EU ti'Ockneji vorsuehte, wurde Schwefelsaure gebil-
det. Wenn ich die SehwefelplaUna auf einem Scher-
ben vorbrajinte, stplllen sich iheilweise Ocluitatio
ein, welche ich einem zugleich mit der Schwelelpla-<
lina gefitUleu Oxydulaalze zuschreibe ; denft weiU]
ich PlatinaauflOsung in llydrutliyunnlkali gofs,
bildete sich ein schw.irBi-r Medersihiag, del" <ict
wohl in der Luft an.saneite, im Feuer aber nicht de-
tonirte. Ob was ich hier SchwefelpIaLina genadili
habe , nicht wohl auch Hydruthioiiplafiua aejt
konnte, Ufst sich nicht leicht mit Sicheiheit be«Üm<i
men, und da es leine bestimmte Periode gieht, v(t
das mechanisch anhängende Walser entfernt iat,
fioch das durch Zersetzung des Hydro thyonsabw^
hervorzubringende gebildet wird, so koiinle ich lurrt
nur an Wahrst-bein lieh kälten hallten. Ich trocknetfl
gjjic ^l'orLiou ticiiwefciplatjua zwi^cheu LOüchpäpid
über die Oscyde der Platina. gg
'•n maeT Presse, und dnnn itt einer Retorte aof der
>;im)Lapclte. Es war dabei unmöglich zu verliüieii,
liali niclit AnTaiigs Scliwefelsaure gebildet und vou
dem Papier augezogen waide; In der Retorte ent-
band «ich «hwefeligaaui-es Gas und etwas Wasser,
\sel«:fie beide von der dem Scliwefelplatina anliäiigeii-
■ ''■:u ScJiwefvUaure hergerührt haben mufstcn. Iri ei-
!irr höhercD Temperatur sublimirte sich ein Tbetl
<lc4 Schwefels i ein anderer Theil UcCa sich aber
Dicht durch die blo&e Destillation abscheided. F.e
wurde eine sehr hohe Temperatur erfordert, um
JÜI«n Schwefel in ofleneu Gefäfsen von dem rück-
tUitdij^rn Schwefelplatiiia wegzubiennen. Ich habt)
üule Gründe zn glauben, dafs der Schwefelwasser-
KoQ' aus dem Platinoxydsalze ein bisutluretum nie-
itersclilapl, welches sowohl dtivch Oxydirnng in der-
l.iiÜ Uähretid dea Trocknens, als in d«r Destillation,
1- Hälf\e von seinem Schwefel verliert und ein Sul-
I icluili, Schwefelplatinn im Minimum, darstellt.-.
' h beging aber die Nachlässigkeit, das dcstillirta
- )iW«fVlplalin, ehe ich die Verbreunilng des Schwe-
icis voruahm. nicht zu wagen. Von der ganzeh
Meogeäcbwefelplalina, welche ich in die Retorte ge-
bracht biilte, erhielt ich ;? Protent Piatina. Wcuii
■uch diu Verlorne nur Schwefel gewesen seyn «ollle,
m ist CS dot'h nicht hinreichend, um der Berechnung
tom Oxyde zu entsprechen,
Scliwefelplaliua löset sieb mit rothbranner Farbe
rn Hydruthionammoniak auf, und wird von dea
^ 'jren mit Farbe von Criicus Anlimonii daraus
cder abgeschieden. Die braune Farbe scheint ei-
.:i 1 \*erbinduug von Schwefelpiatina mit Schwefel-
6
I
öß Berzelius
Wasserstoff anzugeliören, uml sie rerschwindet Ji
der l.uft, iuJem der Schwcfclwassersloff rcrfliegL
3. f^erbindungen von PaUnditnn mit Sauent
Stoff und mit Schwefel
Dui-cli Jie Cüle des IleiTii Dr. fT'oUnslon hatif
ich ein SUick Pallatlium erhallen, wetchts jedocil
äurch Miüheiluiig an mehrere schwedische Chemiker
aehr verniiudeit worden war, so dals mir nur i
ein Paar Grammen- iihrtg lilicben.
I, Schwefelpalladium, i Gramm Pnllacliumreil<
wurden mit i Gr. Schwefelpulver vermisdil und iq
' einem sehr kleinen Glaskolben, ganz wie ich ea bq
dem sesquisulfureluin Stauni bcscliriebeu liabe, bij
zuv Verjagung alles tiberschiiasigcn üdiwelels erhtUb
Die Verbindung geschah uul der gewdlinlicheo Eri
scheinung von Enlgliiheu. Der kleine Kalben hatU
von dem Schwefel o,:i8iA zurückgehalten. Mit meb-
rerem Scliwelcl ania Neue vermischt und geachmota
zcu gewann das Schwcfclpallailinm uichls am (iei
w^cht. Es nehmen aUu loo Th. l'ülladiuiii a8,ii|
Th. Schwefel auf.
Schwefelpalladium dnm Feuer ausgesetzt, zerlei
sich bei einer huhcn TeniptraLur zu feinem PtUliidi
um> bei der anfangendcuGliiltehitse uxydirt es sid
aber zu einer duukelrutheu MauNe, weldie in &1I9M
e^ure auflualicii iüt, uud eiu Subsulphas palladtcf
. dat's teilt,
3. PaHadiumoxyd, Oxydnm palladicum, X^a
die Zusaniincaselzung dieses Oxydes tu bestJmQicnj
Iwdiente ich mich der nsniliclien Melliude, als beiu
GolduAjd und rUitiuiiüxjd. Sakiaurcs Palladiuüw
über das Pälladu
'\yä, welclie« i Gremm Palladium cnlliielt, wiu-Je
mit 3 Gr. Quecksilber iii cint-r l'uizelUntnase, linier
rtHrm Reiben mit eitler X^liispiAtÜIc, a Slundt^n in
koclirtider Uif^estiiin erhalten uud das erhaltene j;''<i"e
Mrtall|>ulver noch i3 Stunden einer gelinderen Dige-»
•liou ausgesetzt. Die Farlie der Fliissiiikeil zeigte,
dal4 ttiWi Palladium iiocli titclit aiisgeüdiieden wsii-,
i»fa a\Mi kein salzsaures Quecksilberoxydul konnte
gebildet wonlen seyn. Die durchgeseihete Fliissij;'-
krtt li iiitertierii auf dem Filter eitt dunkelgrnuca
M'.lallpuiver, welches i,44i Gr. und also mehr als
■•■ aufgrlösle PnlUdium betrug. Ich legte das Pnl-
*rr JD eitle kleine fiir die I.atnpe ausgeblasene Re-
torte unil erhitKtc diese iti der Flamme einer Weiii-
{iritllarape, worin das Pulver i Stunde Llrachrolh
gliiheud erhallen wurde. In dcnrä Halse der Rotorte
Ktztc sich aufangs ein Hauch von Wüsser an und
einige kleine Quecksilbcrkugeln, die dann nicht
-hr au Menge zunaliiuen. Durch Hiuwcpsehaiiung
■> \N'assers hatte der kleine Apparat o,onG Gr. am
■.vwiclit vciloien, und nach d«m Herausiiehineu des
I iiiecksilbers hatte er 0,1 18 ür. verloren. Das
' I ifcksilbec hatte also 0,11a Gr. betragen. Das in
r Relorteiiktigel Rückständige halte ein noch ganz
.riverandcrlea Ausehen. Ich brachte ea iu einen ge-
■Kencu Platinatiegel, wo ich es eine halbe Stund©
:-i' sUrkftcn Weifsglübhitze ausselatc. Es war nun
ue eii.«i(tRmengebackeue , weifsgraue, metallisch
^iizeudo Alasse, welche 0,7073 Gr. wog, und durch
; ruca Glüliea tiichls mehr am Gewicht verlor.
Die i,44i Gr. erhidtenesgrauss Uelnllpulver wa-
» ilw auH 0,7075 Gl-. Palladium , 0,006 Gr. Feuch-
liSkeit, o>ir» Gr. mcchailigch auhangonUem , uud
6S
Berzelius
^giSr M dBPid*diain ebemisch gebandenem Qacclt-
Jbn ^MMaacncraetzt, Voa üeii angtwanJteii %
Qf. QiHclÄnM' wu-eo also 0.737; Gr. nicht au^e-
Iftgl, ^si i,»r»5 Or. zur ßeduclion von 0.7073 Pal:
^^^ Tvoicoilct- Nach diesem Ver.suche vverdu
^b» NW IV Quecksilber 55,6 Th. Palladium redu--
^ptm. *^f >0^ l^^- Palladium nehmen i'i,309- Tlu
^^MSieff «all Das Palladiumoxyd beziehet also atH
PaUadium — 87,56 — 100,000
SatKnloS* — 1^)44 — i^iiog.
Bwcchnen wir die Zusammensetzung des Palla'
fjumnyi» aus dem SchwefelpaMadium, so müssen
M» Th. Melall i4,o56 Th äauerstofT aufnehmen, Eit
äM tehvivr zu bestimmen, welches vou diesen ,beidei
HiMulUten der völligsten Genauiffkeit am nadistei
4,««uuL Die Zusammensetzung des Schwefelpalla*
4iuuu mit Schärfe zu finden, scheint leichler xi
•evUt als die des Oxyds, das Resultat der Bereclv
HUDf! konnte also wohl richtiger seyn, als das de
.«brecten Analyse. Auf jeden Fall sind diese Versu-^
che mit so kleinen Quantitäten angestellt, dals
auf gro&e Genauigkeit keinen Anspruch machen
kOunen.
Bei Gelegenheit dieser Analyse erfuhr ich mi
»■elcher Kialt das Quecksilber dem Palladium an-
bangt, denn da ich das in der Auilüsuiig rücksläi
di^e Palladium durch mehr zugeselztes Quocksilb
•ustitllte und die Metallmischung durch gelindes Gla-
lieii zu zersetzen versuchte, so wurde sie nicht zeri
legt; auch in dem Kothglühen behielt das Pal lad i an
vid Quecksilber zuriick, welches, wenn es in Königs^
waaser aufgelöst und das eingetrocknete Salz in ei.
I Glaskolben erhitzt wurde» «ich als salzsaure
über das Palladhim.
«9
Qaecksilfteroxyd suHimirle. Um alles Quecksilher
Tom Palladium abiiuscheidet], ist eine anhaltende
Wci&^iühhhze erforderlich.
Es ist bemeikenswerll), da& die Mengen Oueck-
eflbtr und Palladium, welche in dem bescliri ebenen
Verancho durch das Kirschrothglühen sich nicht Iren-
Ben lassen, in dem Verhältnisse verbunden waren,
da& das Palladium zweimal so viel Sauerslofi', aU
das damit verbundene Quecksilber aufnimmt. Denn
f075 Tlu Palladium werden 989 Th. Sauerstoff und
fiiä? Th. Querksilber 488,8 Th. davon aufnehmen.
Das mit kaustischem Alkali gefällte Palliidium-
OXyd Isl hellroslfarben , blafiei- aber als das Platiua-
exj'd. Es ist das Hydrat des Oxyds. Im wassor-
ireren und reinen Zustande wird das Palladimnojtyd
am be5ten erhalten, wenn das Salpetersäure Oxydsalz
eingetrocknel und bei einer gemässigten Hitze »er-
legt wird. Die Saure scheidet sich leicht ab, und
du rückständige Oxyd ist schwarz und metallglän-
/■•ud^ dem Mangansuperoxyd m etwas ähnlich. Eis
'' äct sich mit Schwierigkeit in den Säuren, wird
■;(,-r durch hinreichend lange fortgesetztes Kochen
.Ilkommen ausgelost. Auch concenlrirte Salzsäure
>et es nur im Kochen auf; dabei entstehet aber
-^ ine Spur von oxjtÜrter Salzsäure,
Saizsaures Palladiumoxyd ist ein schön rothes
>ilz, wpicbes inj wasserfreien Zustande dunkelbraun
In einer höheren Temperatur schmilzt es, kann
1 steeruen Gelafaen eine leichte Glüliung ausiial-
■. n ohne zerlegt zu werden , und wenu bei einor
'■rh höheren Temperatur das Metall wiederherge-
rllt wird, «> gcschichct dieses auf eiomal ohne dafs
■ grrriig'ile S|iiiv eines Oxydulsalzcs zu bemerken
I
I
70 Berzelius
ist. Das aus diegem Salze wieder liergcstellte (PaU
ladium hat einen besonders , sdiönen Silher^Iauz.
Wen» li'ockeiies, neuUale», salr-saures Pallsdiui
Wassei" aufgelöst und wiederum abgpdunstel wiicfi
so vrrfliegl mit dem \\ asser ein weiijg Salzsäure,
uud hinterläfst ein cliinkelroseniotlies im Wa^iei
unauflüsliches Pulver, wetclies ein snhmurJBs |)bU«-
dicua ist. Durch wiedeiholles Abdniuten und Wie
derauHösen kann die gimze Masse in ein dergleiclia
bsäisches Salz verwandelt werden. Wenn man Iro-
ckeues, »alzsaurea Pallailuimoxyd in einem Plntie
lief^cl erhitzt, so r-craetzt sich das Sulz weit leichlei
als im Gliia, und man erhält nii\vil reclucirleni Pal-
ladium uud suhmui'iaa pallndicus, (basiscliom salv«
soureij Palludiuni) ein lic]HilBUj;ri]nes Pulver, wel-
ches leicht die Vermuthung erregen konnte, dafs d
Palladium bei dieser Gelpgenheit ein Ox^uuUols ge^,
Inidet hatte. Es ist aber hier die Flatiua, welche aufi
Kosten des Salzsäuren Pctlladiutiioxyds ein 0^ydulsaIt,
bildet. Dagej;en wenn man den nainliolirn Versucl|(
in einer Glasretorte wiedeiholt, so erscheint iminer<
roducii'tcs Mdall am Boden des Glases, im Augen-
blicke wenn die oxydirte Salzsäure sich zu entbinilett^
anlangt. Es scheint also ziemlich ausgemacht xul
aeyn, dals das Palluihum nur ciu saizlalnges Oxyd'
besitst.
g. fJ'isniul.kf}ihoxyd.
Fs ist hckannt, dar« Wisiuuth, wenn es bei ei-
tler gelinden Hitze gesehmalzen wird, sich mit einem
dunkclpurpurhraunen Pulver nberzieliet Das Näm-
liche findet auch Statt, wenn gepulvcilis W iminilh
dem Einflüsse der Lull im Dunkeln ausgcselzt wird
I
über Wismuth- und Blcisuboxyd. 71
Eine Menge gepulvertes Wümuth , welches während
der Sommermonate in einer mit-Papier lose bedeck-
ten Flasche gestauden hatte, war ^u der obern Häirte
in ein lockeres dunkelbraunes Pulver verwandelt,
nud die Gränze zwisclieu dem noch metallischen
Theil und den) Suboxyd war ziemlich scharf. Wenn
ich daj braune Pulver in Salzsäure Warf, wurdö es
davon in Metall verwandelt, und die Salzsäure nahm
Wismuthoxyd auf Dieses Suboxyd besitzt also die
allgemeinen Charaktere der Suboxyde, sich durch
Säiaren in Oxyd und Metall y er wandeln zu lassen.
I
10. Bleisuboxyd.
Es ist eine allgemeine ICrfahrungfdafs Blei, welches
lange der ntmosphärischcn Luft ausgesetzt Jst, seinen
Glanz verliert und eine dunklere, graite Farbe an-
nimmt. Diese Veränderung gehet schnell vor sich
in dem Ma^e als die Temperatur hoch ist, und je
Tnehr das lilei "dem Schmelzpunkte nahe kommt, je
dunkler wird die Obordäche. Steigt die Tempera-
tur so hoch, dafs es schmilzt, so berstet die dunkle
Rinde, und nach einigen Augenblicken findet man
«ie in gel!)es Oxyd verwandelt. Ich überzog ein Stück
reines Blei «uf der einen Ilälftc mit Maslixfirnifs,
und Uefs die andere Ilalfte unüberzogen; wonach
das so zubereitete Blei, unter einer Bedeckung von
Staub, auf dem Ofen in einer Temperatur zwischen
55- und M ein paar Mouate gelassen wurde. Auf
dem nackten Theil dei Bleies fingen dunklere Fle-
dbcn nach und nach sich zu zeigen an, welche sich
immer vergrösscrten , bis dafs sie die ganze Ober-
ftlche mit einei- dunkelgrauen Ilaut überzogmi hal-
ten. Diese Haut schien aber dann nicht weiter zu-
7*
BerzeHuB
Kiinehmen. DerVersneh diente inzwischen die Veni^
schiedenheit 3ei suboxydirten Bleies von dem me-*
tallisctien anzuzeigen, indem daa durch Alkoliol Ya%
Mastix befretete Blei noch völligen MatallgluDz be«
halten hatte.
Ich wandte d^nn einen Bleidraht bei der Entl;
dnng der electrischen Säule durch reinea Wasser !
positiven Leiter an. Das Blei hehtelt seinen nietaUa
liachen Glanz, der negative Leiter aber bedeckte sich
immer mit einem dünnen Bart, von Blei, Welchi
nach einigen Stunden die Drahte vereinigte. Id^
nahm es mit SorgHilt weg. Da aber der Verauch,
narbdem er einige Zeit fortgesetzt war, kein Resnl
tat gab, brach ich ihn ab. Die Reduclion des Bl«i<
auf der negativen Seite scheint von der Auflöslicjb
Jtelt des ßleioxydes rm völlig reinen Wasser, w
schon Guyion - Morveaux beobachtet hat, benr.uriiN
Ten. Da« bei diesem Versuch erhaltene bleihnllijj
Wasser reagirtc utui schmeckte nicht, wurde nba
nach einigen Augenblicken von Schwefelsaure getriib
Um das Subtxyd auf eine andere Weise zu «
halten, lösete ich Blei in Quecksilber auf, crhitd
die Mischung in einer Glasflasche und scIiüUell
dieselbe darin, während die Luft in der Fla sd
■n wicderholtenmalen umgetanscht wurde. Auf di«
Weise erhielt ich eine sehr gvofse Menge eini
schwarzen Pulvers. Wenn dieses Pulver aber i
einen Mörser gerieben vvinde, verwandelte es sicl
«u meiner Verwunderung, wiedeium in fliebeuili
Amalgame. Dnreh näheres Betrachten iand ich, da
dieses schwai ze Pulver iu nichts anderem bestand, •
in einer Menge äusserst kleiner Mdallkugeln, dar«
Oherllächc mit einer düiinenlidiit voll Snboxyd Übel
über das Bleisnboxyd. 73
'gen VI*T, und da diese Haut beim Reiben zer-.
I luclicH vranle, vereiiiifttcn »ich die Mctallkngeln
-lih Neue. Die nach dem Reiben noch rüctstän-
L^gü kleine Menge eines sc b warzgrauen Pulver«,
(Qimte nicht vom ractallisclien Amalgam» völlig be-
Jieit werden, denn obgleich es wohl keine Kugela
mehr gab, so versilberte es ilochMesstng. wekhcs
raaa üjunit rieb. Ich mufsle ako die IIufTnung, die-
ses Suboxyd in einer für die Analyse hinreichendea
Uenge zn erhalten, ganz aufgeben.
Icli habe in meiner vorgehenden Abhandlung
angeführt, dafs in der Oxydalioiureihe alle Multi-
pbcalionon mit 1 ^ vielleicht nur scheinbar sind und
wirkliche Mnitiplicationcn mit einer ganzen Zahl
von einer unbekannLen oder nicht unter«uclileii nie-»
drigeren Oxydationsulufe ausmachen. Diese Zahlen
louueit uun 5, 6, 13 u.s.w. spyn. Von der Analogie
inil einigen, wiewohl sehr wenigen, Versuchen ge-
leitet, habe ich verrauthcl, dnfs in den mehrslen
Fällen 6 der wirkliche Multiplicalor scy. In dehi
Snboxyde dürfte das Blei wohl also -J so viel Sauer-
UnfX, als in dcrMeonige aufueliTneii. Da es aber nocb
Btcbl arwiesea ist, dafs nicht auch 3 der wahre Mul-
t^llicator seyn kaun, so i&t es sovli zweifellmfl, ob la
dem Suboxyde 100 Th, ßlel 1,935 oder 5,85 'fh, Sau-
mtoff «uüiehmen .
1 1. Zinksuboxyd.
Das roeUllische Zink überziehet sich, wenn e»
der atinCMphärischcn Feuchtigkeit ausgesetzt wird, mit
einer grauen, harten, in Sauren echweranflöslichen
Haut, Welch« ein etwas metallisches Ansehen hat,
^Mf im'Acn&eien dem Suhoxj-de vom Kalium ahm
[
74
Bcrzeliiit
Auf diesem Sutioxyd beruhet die Dauerliafli^Li^it äej
gewalzten Zinkptalteii, wenn sie zu ßedftckungeti vet]
Häiueni. oJei- zu Scllin»liekleiilniigeti an|ic\vandt wer-i
den. Die Existenz und die äufneni Aferkmnale d«
Zinksulto.xyils sind diirrli die electrisclie Spille i
den grorsen Widerstand, den es l»ei ileitliguxg dr^
Ziii1(plaUen leistet , selir aUgemein bi-kunut. Icl
übet'f^ehe datier alle weitere V^crauclie seine Exi»
zu beweisen, ••
Seildeiii wir durch die Analysen der f>!uerr««la
Alkalien, die beiden niedrigeren Oxydalionssrnfe«
von Kali und Nalrum kennen gelernt hahwi.
seitdem die in dieser Abhandlmip angeführten Facl^
<lie F.xistenz von mit diesen alkalischen Oxydcq
f^leicliarligen Osydattonsstufen bei ü'ni AntiraoHj
Wismulii, Blei und Üink bestätiget linlien, giflube iehi
daü die besondere Klasse von Osyden, welche id
Suboxj'tle nenne, hinlänglich gercclitferti i woi-dra
ist. Ich veimnthe, daft wir mit der Zeit .-uhaxyd*
l»ei den mdutite» Metallen entdeckeq weiden, -^
luder Classe de*- Oxyde kommen aUfr raehreW
aolche oxydirtc Kodier vor, welche auf der Mrenw
zwischen den eigentlichen Oxyden und drn Su'«usy-
tlen zu stehen scheinen. Diefs sind solche oxyüirie^
(Oxyda in o.TKni-OxyduJe-) deren Verwandtsch.ill so
den melirsten SSuren, wenigstens in Berührung rafl
M'asser, schwacher als die des Oxyds in intm isf,
und welche daher diuxh Hebcj-giefsung mit einet
Saure in Oxyd und in Metall zerlegt werden. Sol-
cJ>e sind oxydum cuprosum, Iiydrargyrosum, auro-^
sum und platinosum. Es wäre wohl möglich , dafl
diese Metalle keine Suboxy da hätten, oder dafs di^
mchresten Suboxyde, bei völliger Abweseubeit von
über das »Zinksuboxyd. 75
iVssser, oder- von anderen oxydirten Körpeni) sich
nit den Säqren verbinden könjiten, dafs aber solche
k''erbindungen in der That nicht existiren, weil die
)edingangen, unter welchen sie Statt finden sollten,
licht eintreffen können. Die Verwandt,scha(l des
kbwiifels folgt nicht immer der des Sauerstoffs ; dona
lei dem Kupfer entspricht die, bei eiuer höheren:
Temperatur sich nicht zerlegende, Schwefel Verbindung
lem oxydum cuprosum, bei dem Quecksilber aber
lern oxydum hydrargyricum. ' Doch hat der Zinno-
«r, so wie auch die Blende *) alle Charactere eines
{isulfuretums iVeit es, wie die Bisulfureta im allge-
'f*
*) Viele Scheiciekiinstirr sind de^ Meinung gewesen, dafs dfe
Blende ein geschwefeltes Zinkoxyd scy. Es kann wohl mög-
lich seyn, dafs ein solches existirt; dafs aber die Blende eia
•olches nicht ist, erhellt daraus, dafs Zink Teile mit Zinnober
desttllirt> unter Feuererscheinung den Zinnober zerlegt. E«
eatatehet eine gr«ue metaliisch aussehende Verbindung,
welche Schwefclsink< und ächwefelquecksilber enthält, und
welche durch Ausglühung iu der Retorte Zinnober giebtj
und ein blafs strohgelbes Pulver hinterläfst. Dieses Pul?er
ist in Salzsäure beinahe nicht auflösUch; da man doch bei
dem Schwefelsink die nämlichen Eigenschaften, wie bei dem
Schwefeleisen rerronthen sollte. .
Vf'irt es wohl möglich, dafs zwischen der Blende und dem
Schwefelzink , (daa lotstere in einem solchen ZusUnd, dafa
CS sich in Salzsäure mit Entbindung von SchWefelwasscr-
atoflTgaa auflöset) eiue solche Verschiedenheit existiren
könnte, wie zwischen den krystallisirlen, und dem ent-
flammten antimonsauren Metallsalzcn? Und liegt in alJem
diesen wohl die Ursache, warum das Zink so schwer mit
dem Schwefel zo Terbinden ist, und warum, wenn die Ver-
bindung eintritt, die Feuerersgheinnng so ausserordentlich
iatensir wird?
k '
7ä
Berzeliua
i
neinen» die auszeichnenden melaHischen ChaiiicterÄ
■verloren hat. Die Verwantllschaft des Schwefels zum
Golde lind zu der PMina ist zn schwach, um <
im Feuer recht coostantc Verbindung zu bilden, E»,
wird aber mit. der Zeit interessant werden , ditt
Schwefel Verbindungen , welche bei Zerlegung den
OxydnUalxe dieser Metalle durch Hydrothyooalkali
enUtehen , kennen zu lernen.
12. Ojcydationsstufen des Mangans.
Bei Gelegenheit der Analyse des Roheisens (Af\
handlingcir i Fysik, Kemi, och Mincralogi 5- Bd. S
1^9) habe ich eineUntersucIiunj; des schwarzen Maiv
ganoxyds angeführt, nach welcher dieses Metall darin
43,i6 Th Sauerstoff gegen loo TIi. Metall aufniram^
Dr; John (Journal der Chemie, Physik, nnd Miuera^
logie 'S. Bd. S. 45a und 4. Bd. S. 4^) hat von lOoTh,
Mangan i43 Th. Manganoxyd erhalten.
Bei der Analyse des schwefelsauren Manganoxy-»
dul» fand Dr John (a. a. O.) dafs eine Menge diese*
.Salzes, welche 46,48 Th. Oxydul crtheill, 148 J Th.
«ehwefelsaiire Bat-jterde hervorbrachte. In der Bat-
rylerde sind 60,9,1 Th. Schwefelsäure enthalten , '
von also 100 Th 91,28 Th. Mauganoxydul aktligen,
Diese 91,08 Th. Oxydul raÜ8.en folglich 19,96 Th,
SauerstoA' enthalten, d.i. 100 '1^. Mangan nehmen
im Oxydul liS Th. Sauerstofi' auf. Nun aber sintt
»8 X li == 4j, das Metall ist also im Oxyd mit 1 |
tpal so viel Sauerstoff, als im Oxydul verbunden.,
Dr. John fand ferner, dali das Mang^npuJver in
Wasser oxydiit unter Wasserstoßgasenlhinduug ein
grünes Oxyd, mit |5 Th. Sauerstofi' auf 100 Th. Me-
tall bildete. Wenn dieses um eins zu hoch ausgefal-
über cIqs Mangan.*
77
}ea t*ya sollle, so ninunt da« Metall in dieser Oxy-
(l>tioDSStufe die Hälfte so viel SaueratoIT, als im Oxy-
dul auf. Da dieses Oxyd nach Jnkn im Contact mit
kolilensaurem Gas dieses zum Thcil zerlegt, Kohlen-
owdga» eathindet und kohlensaures M^aiigauoxydul
' irstcllt, so ist das grüiie Oxyd ein Suhoxyd, weil
> uhnesich höher za oxydirea mit den Säuren keine
\ cibindung eingehbn kann.
Bergmann machle die Bemerkung, dats Mao^jan
in uDVoIlkammen verschlossenen Gefafsen zu einem
timhra- braunen Pulver zerfallt, welcliös «ich in den
-^ II reo mit WasserslolTgHsentbiniluag aufläset. Ich
aiie das nämliche Product erliatlen. Eine halbe
L'nze Mangan war in einem mit Kork verschlosse-
nem Glase nach Verlaur eines Jahrs zu einem gröb-
lichen, metallisch glänzenden Pulver Zerfallen, wel-
cbe« dnrchs fein Reiben umbrahrauti wurde, mit
Wawer angefeuclitet ein stinkendes Wassers toIFgas
entband, und in Säuren mit der heftigsten Gasent-
bindung sich auflöste. Ich habe darüber noch kein»
bcsoudern Versuche angestellt, und da es ailf det
etocD Seite wohl £in Suboxyd seyn kann, so kaun
es aufder andern auch eine Mischung von mehrerca
Oxydalionsstufen des Mangans mit Mangangiapliit
»eyo, da» in der Luft sich nicht zersetzt. Nehmea
wir es als ein Suhöxyd an , so wird es suboxydum
Itnanganosum heifscn , und mu(s die Hälfte so viel
SancrstofT als das vorhergehende enthalten.
Daft das natürliche Mangan oxyd ein anderes, als
in dorch Ausgliihung des salpetersauren Oxydul-
wlrei gebildete schwarze Oxyd ist , erhellt schoa
daraus, dafs das natürliche heim Glühen unter Sauer-
HoScntbindun^ iich zu scliwarzem Oxyd reducir^
7«
Berzeliud über äas Mangan*
Bo wie auch durch die Erfahrung von Sckeele'd^tk
s JVlaiiganoxydul in verschlossen eu Gefa'fsen^ zurTeni*-
peiatur des schmelzenden Schwefels crhiti^t und dann
in die Luft gebracht, sich entzündet und verglimmt^
indem es scIivVarzes Oxyd bildet« Das natürliche
Manganoxyd ist also ein Superoxyd des Mangans^
welches in einem Versuch von Kldproth Ji Proc. an
Sauerstoffgas und Wasser beim Glühen hergab , in-
dem es schwarzes Oxyd in der Retorte zuriickliefs«
Fourvroy giebt die ZusammeDsetzung des Superoxyda
KU 60 l'h» Metall und 4o Tb. Sauerstoff, an«
Wenn wir nun durch Versuche die Zusammen^
Setzung Von drei Manganoxyden einigermasscn mit
Genauigkeit -kennen, 80 wird sich die Zusammensew
zung der niedrigsten und der höchsten Stufe durch
Rechnung leicht finden lassen , und die Zusammense»
Zungen fallen folgeudermassen aus :
Metall. Säuerst. MeuU. Sidarft.
Suboxydum manganosam (braun) 95,4369 6,565. too 7y03£6.
_• » maiiganicum (grün) 87,68 % i2,3a.
Ozydum manganosum — ^ 78,10 ; 21,9^
— — manganicum — 70,26 ; ^9,76.
Superoxyd om Manganicum G4,oo * 36, 00.
Wenn das erste Suboxyd in der Wirklichkat -
' existirt, so ist die Reihe j, 3, 4, 6^ 8^ existirt ei
nichts so wird sie 1, 2, 5, 4 seyn.
*- i4,o633»
— 28,1077.
-* 4a, 16.
— '56,21^
'■^'
79
Ueber die
' vier magnetischen Pole der Erde,
Peiioden ihrer Bewegung, Magnetismus der IIioi-
melskörper und Nordlichter.
{Aaasag eiaca Tom Hrn. Prof. Oersted mitgetheilten Briefes
des Hm. Dr» Bansten su Friedrichsburg in Dänemark
an denselben.)
A
ils ich Ihnen vor etwa 5 Jahren einige Ideen über
den Erdmagnetismus mittheilte, die mir bei Gelegen-
heit einer Karte von Wilke beigefallen wären, so
ermuntei*ten Sie mich dieselben zu verfolgen, und
machten mich auf deren Wichtigkeit aufmerksam.
Seit der Zeit widmete ich niicli diesen Untersuchun-
gen, so viel es mir meine übrigen Geschäfte erlauh-
teo. Ich beendigte so eben eine grofse Abhandlung
üi)er diesen Gegenstand , und nehme mir nun die
Freiheit, ihnen davon einen Auszug mitzutheilcn.
Ich untersuchte eine Sache wieder, die schon
.vollkpmmen entschieden zn seyn scliien durch die
Uebereinstimmung der gröfsteu Mathematiker; ich
incj'ne die Frage : ob die Erde 4 magnetische Pole
fcit, wie Halley behauptete , oder nur 2, wie Euler
umsdim und nach ihm die vorzüglichsten Natur-
brscher unserer 2eit. Um diese Aufgabe zu lösen,
kbe ich während dieser 5 Jahre alle die lieobach-
I
8ö ttiinsten
tlingen zu sainnlelh gesuclil:, sowohl ältere h\s iieüpi
te, die Jamit iii Beziehung slelicn ; ich glaube keim
übergangen zu halicii (wewigslens keine von Wid
ligkeit fiir die Theorie) seil Jem Jahre 1600.
MilteUt dieser Beobachtungen konnte icliDMÜ-i
natloua karten entwerfen £ar die Jahre 1600, 1700
>;Jio, ifSo, 1750, i?44, 1756, if^o, i?8^ und 1800
In denen von 1770 und 1787 habe ich auch die Hai
ieischen Curveu gezogen iiir das Siidmeer, wo m
die magnetischen Abweichungen bis jetzt noch
kein System gebracht hatte, tine kleine Karle ausge-
nommen vom berühmten J^ambert, in Bode*« ailroJ
nomischcm Jahrbuche für 1779, wo man eine klein«
Zatil dieser Curven findet, die mir aber nicht genai
genug scheinen. Ich Jiabe auch eine Karle von mo'
gnetischen Inclinationcn gezeichnet, tut:' dtn Zustani
unserer Erde im Jahr 1780, worin ich einige
thümer von Wilke vfcrl)esserte , und das System dei
Inclinalioncn im Südmeer hinzuliigte. was unmüg«
lieh war, ehe la Pejruuse, Vancouvef, Cook unc
Krusenstern diesen Theil der Physik mit ihren U
schätzbaren Beobachtungen bereichert hatten.
Wenn man die magnelischeu Karten durchgeht
fiir die der nnsrigen zunächst Hegende Zeit, so tiii<
det man den Magnetismus folgend er masseri vertheil
auf den westlichen Küsten der iludsons-Biiy ist d
westliche Abweichung sehr s'liwach (Wallis fand s
' 9" 4l' im Jahr 1769); in der Hudsonsstrasse steigt«
achon auf 45°. Au den Kirsten von Grönland ist aii
gcöfser als 5o° (Ilr. Ginge fand sie auf dem Vorgo
birge Gadhnab 5i°). Von diesem Punkt aus vei
mindert sie sich , wie man sich den Küsten vc
liwegen nähert, wo sie nicht über 20° betragt, um
iilier den IVIagnftt Ismus,
tndlicU ver.ichwindet sie ganz in Rufsland in der
N.iLlil»aischaft Jes weifsea Meeres. Gelit man noch
ri[«riiu dersellien Riclitung, so linilet man eine Ost-
= he Abweichung, die bis Tobohl zimimmt, wo sie
.!>/.uuclunea unfangl, uud aufs Nene ^'erschwiniJet
■ II wenig ösllicli vuii Irkutsk, Der bendimle Astro-
im in Vetersburg Ur. Schultert fand i8oi die öst-
!:!►« magnetische Abweichung zu Kasan = ■i°-x' za
Wilfirinrnburg = A^a^' zu Tubuhk = 7°y' au Fara
_^ CP& SU Tomnk = A'S?' zu Niatfinei- Udinsk =z 2°4o'
XU Jrtutak =: o°3a'. OesUich von /riH/ci fangt eine
UKae wrsllithe Abweichung an, wiewohl achwache, die
ii» d«:r Nachbarschaft der Inseln Matmma und Jt««t>
Tcrtcbwiudet. Johannes Ixlenieff" t'^ad 1768 die west-
liche Abweichung zu Jtdulskoi r= 5°i5' und im fol-
l^deit Jahr = b^o'. BUlings fand dieselbe Abwei-
chung 1788 =: a'^'o', La Peyrouae, BiougLon un(l
„firv^e/istern fBiiden eine östliche Abweichung in dem
■ bifi Korea «n den Küsten von Japan und in
It Meerenge, welche die Instl Jtuto von don öst-
fcet) Küsten Asiens trennt. Am Peler und Pnuls-
ESafcn in Kamtschiitka ist die Al)w<jichung noch eln-
niü Oitlidi 6", und nimmt so stark zu, wenn mau
Weiler gegen Morgen fortgeht, dafs Cot/i ■ sie 35°
■''od, in der Beringatrasse aber mehr gegen Üüdcn
; ihe bei ^'ootka- Sund ist sie gleichzeitig nicht gi'ö-
' nia 30'^, Oeht man weiter nach Osten in das
idlicJie Amerika, so tnufs dies» örtliche Abwei-
nng Bicli nach und nach vcrniinitern, und endlich
Khwindeu in der Nahe der Hudsons -Bay, wo
P-wutliehe Abweichung beginnt, von der ich oben
icb- Man ßndcl nho in dem niinilichen Paral-
I
82
Hausteu
tlie Jb
:len zwei Sy>
ein giöisBi«!
leltreia mit dem ji^qitator i PurictCy
weichung veruhwinUet:
j) An den westliclieu Küstcii cler Hu Jsoiis - Bay.
a) An den Gi&nzeii des eui-opaisdie» uutl asiaXi
»cheti Ruralantls;
5) ein wenig östlicli von Irkutsk.
^) Zwischen Jesso und fCainUclialk:i
Man firulel zwischen diesen 4 l'ui
steme von westlichen Ahweidmngen,
das sich von der Uitdsoiis - Biiy über die nördlich«
Gegenden des atlantischen Meeres und Durupa's bi
nn di^ Gviiiizen von Asien erstreckt, und ein klci-
iierea in Siberieu zwisciieu Irkutab untlKanitsc/iiii
Eben so tindet man zwei Systeme Östlicher Abweji
clmng, wuvon d»s grOfscre sich crslrecLl von Knmt
schallen über die nürdliclien Gegenden des süUi
Meeres und AineriUis bis an die Hudsuiis-Uay;.
und wovon das kleinere eingeschlossen ist zwtschci
den Glänzen dos asiatischen Ru&lands und /liutai
Auf der südlichen Halbkugel rinden wir ein
ähnliche Vei'llieilung der magnetischen Declinationei
Man denke sich einen Parallclkrcis toit dem Aequa
tur in einer Breite von 60'^. JJei 8^ Länge OsÜioi
von Ferro hat mau keine Abweichung. \\'citer gfi
g«n Osten findet man eine fistliche Ahweichnnf^ d
mehr und mehr zunimmt, bis sie in der Lange Vtl
100° am grüfuten wird. Von diesem Punct an nimii
sie ab und verschwindet noch einmal in der X^tAl
> von ohngL-fahr i63''. Geht mau noch weiter, so fiaÄ
man eine neue Abweichung, welche zunimmt bis )
dei' Lange von i6y-, wo sie iS" betragt, und daa
abnimmt bis zu aCo°, wo sie nicht grölscr als » — i
ist, VVeilir hinaus muuut aie aad ^eu9 wieder zi
übet den Magnetismus.
83
I rteigt bis .zu tG^ bei Si.")" Lange, ein wenig äst-
vom Feuerlande. Von diesem Puncte nimmt
) wieder ab bis auf die Länge van Ö*,- wo sie ver-
l^imlet, wie scliun angefühlt.
Man kann nicht z^^ei^eln, dafa ehemals in der
ergcßend, welche der Meridian 60° östlich von Fer-
[.«lurchschneidel , eine westliche Abweielning war,
\ouien fand 1616 in der Ureile von i$° keine Ab-
teilung unter diesem Meridian> und die Beubach-
^cn von Gemelli Careif, von Roger Woodcn und
Aiison bfweiien, daft die öutliche Abweichung hier in
..Lii ü l'lzleu Jahrhunderten zunaliin ; auch HnlUy
ist dcmclben MrJuung, AI«n mufs nbo in der «üdli-
Ikhen tbibkugel awei Systeme östli''ber Abweichung
aonehraea, eines wetcbes sich vot i63 bis zu 'jöu'*
'im! ein andere», welches sieh von dieser Gegend bis
1 dem Meridian 8° osiiich der Insel Ferro erstreckt.
IJir»« beiden äystemewt>'C"«'"^t^"^g<^ti'C'intdurcli ein
il-ines System westlicher Abweichung, wciclita aber
ibtrrging in ein Minimum von östlicher Abweichung.
■ E» i»t durchaus uUmöglich, diese Vertheüung
^ niagnclischrn Systeme zu erklaren, wenn man
eine magnetische Axe, oder zwei magnetische
annimmt. Mag man nun setzen, daß die^e
ff tthr cxcentriscb sey, oder in\\. Ealer anneh-
daf« die lufigneliKhen Pole ei^e ungleiche
Ikobaben; nur noch gröfserc Irregularitäten wer-
I la die Ijinien von Jlallcy kommen, aber man
i ül>er die ObcrUjithe der Kide nie mehr als eine
nenhangende Linie erhaben , in welcher keine
nrnchnng Suil findet, und diese Linie wird die
xweiAbscbnille (heilen, wovon der eino
iMlicben; der andere die wcstlichea Abweichun-
l
u
11 an steil
gen enlhsll. Eben so wird man in jedem dieser Ab-
schnitte nur ein MaJttmiun der Abweicliiing Iiali
Um sich daTuti zu iiberzciigeii, ist es nur nölli
sitii lebhaft die Erdo vorzustellen als eine Kiigcl ral
irgend zweimagnetisthctj Polen, mid wolil zu ühei'^
tletikea, Wies aus dieset- Vorms.'^elziiiig Tulgt.
^uler liai Sysleh^der Abweichung in Sibericn st
kaunt, oder das im Siidmeei', die bekJe erjit naeb.
ner Abhandlung über diesen Ge;:<-ii5iiind entd^;
wurden, er würde sich gewiß nicht gegen die Thi
orie Ilalley'i erklärt haben.
\Y6nn raati auf einei^i I^riiglohus. oder aufeiui
Karte, die den nördlichen Tlieit unserer Erde Toi
stellt, die in d«r Iludüons-liay und in Sibirien be
obüchteten inagnet lachen Diiect-ionen zeichnet,
wird, man finden, dnfs sie in zwei verscliietlsni
■puncten zusammenlaure». Niinnil man zwei zu kwi
von den in der Hudsons-Bay gehindeneo Abwcb
clmngen, und sucht ihren Durch^chnilljipuuct
den Regeln der Trlgonoraelrie, so findet man nac;
ehiem tnilticrn Ausdruck ihren gemeinsch»f)licfii
Vcrcinigungspunct für das Jalir 1761^ in einem Ab
Stande, von i^^iZ' vom Nordpol der Erde, und
einer Länge von 277° 4oy üsitich von der Insel Ferj?
Wenn man die in Siherien gemachten ßeo]
tiingeu auf ähnliche Art berechnet, so wird
den Verein igungspunct der magnetischen Richj
für das Jahr i8ö5 vom Nordpol 4-.'58'i' enlfe
einer Länge von i35'^4(j' östlich von Ferro tin^
Berechnet man die ßcobacblungcn, welche
Midletun in der Hudsuns-Bay gumaclit hat, Tj
Jahre 173.'» bis zu i7xio, so findet man den amerl
nischen Durclischuittspuuct in eiuem Abstände vi
übor den Magnelisuitis.
85
R
: ." 12^' vom Nordpol, bei einer Länge von »69*54 J'
=tlicii von Ferro. Man sieht daraui, daTs ditiset
l'unct einen Bogen von 8°6' duiclilief, in ösllicliep
FichtunR, wAhrenddcl- Zeil von 5t) Jaliren, woiluj
•"'gl. djiTa er die ganzen 36o° de» Kroises in 1735J
J.'iir dui-cliUnreii wiid. ,
Die in Sihericn I7fi3 wnd 17(19 geniarliten Beoh-
achtaugcn gehen den DMri.hscliniH£puiiit drr tlicli-
fungen der Magiietiiadt-l in diesem Lfuide in einem
Ab-tlatrie von 4"3i' vom Nordpol und einer Länge
Ton ii&= (lis 113*, woraus l'olgt, dafs dieser Punot
•eint-n Krci» in einem Zeiträume von 800 bis yoo
Jafiren vollenden wird. 1
Diese Kwei Poutle Jinhen also eine Bewegung voa
Westen nach Osten, alier der von Siheiieu lial eine
ofangefälii- doppelt eo grolse Scliuelligkeit, als der an-
dere PuBct. ' ^ .
Eine ilinlicheßereeliniing m
ilcr Kapitainc Cook niid I'uitieii.
HalbLugcl angewandt, giclit iilinl
der andern tfalbkii^'el tim
if die Beobachtungen
ii\ in (t7?r siidtieKen
icliellcsidlale. Hief ,
!cl iiipn «weiPnorle
«icli alle AbweichiiTigsliiiien scltneiden, die inaa
äirer Vachharscliaft. zit'bl; eiuev von diesen Punc-
>M ist in dem indischen Meer nmLanduugspUlze voa ,
etnena Land, der aiideie südwestlich vom Feuer-',
iil. Im Jabie 1774 halte der erste dieser Puncte j
m .Sü<[pol die Eiitfci-nung aü°55S' in einer Lange
i'55j' üstlich von Ferro, der zweite hatte den
'urotMtaud la^-iSI' und die Länge 3M°23',
\ae(i den Beobachtungen von Tasinan in dem
'-idicn .Meere nnd dem Landungsorte in Diemeas-
■'■■i im Jahre i.S'i2, und denen von Juhn Karbo-
■$h in der ÄlagelUniscben Meerenge und aul den
86 Hansten ,
Jita/divischen Inseln findet man dafs diese KVrei
DurchscImilLspnnkto von denen wir spreclien,
niaU eine mclir öslliclie Ln^? Iialttn. Diene
AchiedencR Bcobachtangen veij^Iich'ii, gelien für dio
ITmdrelinng des ameiikanischen Pols eine 7,eit ^
oliiigefahi' i5no JaJireii. und tür die dea Pol( ^
Ndiliulland mehr als 4ooo Jahr,
So liew^egen sich also die magncü's eilen SÜcFpflll
von Oslen nach Weslen, also in einer enlfzegenge-
Ret7.len Richluiig mit den lusgnetidclien Nordpoleo.
Die exceniriscjie Lage der magnetischen Axen»
«nd ilnr getncinstliaftliche Wirkung aul' die Ma-
giiphiadcl verslallet nicht, d.tfs man diese
Pttnkte als die waiiren Oerter der magnetischen Pole
lielrachta, nhi^r der Unterscliied, kamt niclil
soyn. Der Pol vom iiördlielien Ainerika und tle<
voll Neuholland gehurt zu ein find dersilbeii Axe,
welche wegen ihrer grorsen Starke, und wegen de«
gvolseu Winkels, den sie mit dei* Erdaxe iiiiulit, •Ion
beträchtlichsten Einflufä auT die Magiietniiite! hnL
Die Pole von Siberien und yon Südamerika gehOren
einer andern schwachem Axe au Halley- Weliiia
annalim, iai» die stärkere Axe in Kühe sich beßtiile^
und dnfs die a Pole der sehwäi-htren Axe sicJl VoK
Osten nach Westen bewegen, irrte sich in joto^
dirser Vorau83CtzuD£eii , und darin ist sein ^SysleM
iiiaijgelhnrt.
Nimmt man diese 4 magnetischen Pole und iI>W
Bewegungen au, so kann nian daraus genau alle Jiircfa
die Wirkung unserer Krdo puf die Magnetnadel hei-^
vorgebrachten E lachet nungeu eiklSrei) . nämlich dlf
Declinationcnundlnclinalioucu, nicht blos die weicht
jetzt st£tltfindep, sondern auch welche voimal» wareil^
über Jen IVTngnctismiis.
^Hbat mdirere JnlirliantJerle früher. So z. ß. scIien
^Hfr, daCi der Pol der sich gegenwärtig io Sibetien
^bcGodel, n Ende des i6. Jahrhunderts in der Ge-
|;ead von SpJUher^ea war, und ein» sLnike weslliche
Abweichung an den Kiistrn von Nova Zeinbla, und
■ (le schwachf Östliche in Europa, bei eiuei- etwas
.■■fitem Neigong als sie gegenwärtig ist, hervorbrin-
I ^i:4i itiufale. Wirklich i'aiid der holländische SchilTer
WiUi«lm Bei-ens im Jnhr ■.'196 an der Wilbelmsin-
ad eilte weltliche Abweichung von 3!)'^. Die Beob-
achtungen, welche die Für Europa bemerkte öslltclie
Abweichung hesiaiigcn, sind au bekannt, als dafs es
triHhig wire, sie hier anzurühren.
Die Zeilen der Unidrebnng dieser 4 Pnle sind
ohngcfahr im VerlmltniCs der Zahlen 3, 5, 'i u. 10,
nnd wenn man diese Zeiten auf S64, 1396, 17^8 und
45so Jahre scIit, so wird man eine sa vollemlele
ÜehereiilsltmmiMig mit den Beobachinngen haben,
(hb die Unvullkommenheit der Versuche hinreicht,
die hie und da vorkummendru AbweicbLingi.-n r.u cr-
kllre». \Vi-itereu Unlersuchuiifien ist es vorbehal-
t«n, diese Vornusselming zu bestätigen* oder zn wi-
dnlegen; inzwischen kann ich mich nicht enthalten,
anfeine interessante Folgerung aufnicrksan» zu ma-
tiita, nämlich: wenn man fragt, wie viel Zeit vev-
flir&cn wird, bis die 4 magnetischen Pole wieder
di-iwellicn Ort einnehmen, den sie jetzt habrn, oder
:Ichc Zeil sie brauchen, um alle die LagcD anzu-
limen, in welche sie gegen einander kommen köti-
n. wo dann die ganze Reihe der Erscheinungen
ii^'Jer von vorne beginnt: so findet sich diese Pe-
: "Je gleich a.'iyso Jaliicn. Wahrend dieser Zeit, die
'''■» die gtofse iiiagrtetfsrlie Periode nennen könnte.
i
gg Hausten
hat äer aiherische Pol So UmflrehiingcM zu machei
der Siidpul vou Amerika 50, der Nordpol von AraeJ
vika iS, und der Südpol von NeuIiollaiAl 6. Aboi
wir wisseD daft die Pixslwne in 7a Jahrei
rücken, was für die Ümdrehutis 'dT Axc uDiereü
Erde um den Pol der Ekliptik 73 X ■'>fio. oder aÄpfl
Jahre, einer der mngnetUclien gleiche Periode ßiebt;
eine' Uebereinstimmung, die gewifs sehr merk«
würdig scheint.
Ich habe auch einige Unifersiichnngen über dieÜMÄ"
che der magnetischen Variationen so\vohl dertäj
als jalirh'chen, angesteUt. Es scliieii AnCangi Kit-mlicli
wnhrscheiiilich, dafs (He Sonne durch ilne \\ irkiing
anf nnsere Erdltugel einige Veränderungen veranlas-*
sen könne im gegenseitigen Verhallen der beidan
magneli sehen Axen, woraus eine Bewegung der Na^
del entstellen würde, die sich bei einer gewi»
Lage der Sonne einer Seite zuwenden raiifsle, i
dann der cnlgegengesetzlen , wenn diese Wirkniig
aufgehört hat; al)er wenn diefs wSre, so wünle An-<
iang und iilnde jeder Oscillation überall in dernsel-i
ben Augenblicke sutKinilcn, was der Erfnbrung
nicht geinä/s isl. Ich finde es wahrscheinlicher, da|
die Hiraijelskörper unmittelbar auf die MagnrUiad<|j
wirken. Die Aehnlichkoil welche wir zwiachenA
Erde, und den andern Hiinineiskörpern u
«yatems entdeckt Iiahen, lafat uns vennuthen, dal
in'cht allein die Erde, sondern auch der Mond um
die Planeten-, und die Sonne selbst, uiagnotischo
Axen hüben.
Die Lage, welche diese Ajten, vorzüglich die d
Sonne und des Mondes, gegen den lloiiz-ont einN
Ortes und gegen die ruliL-ude M-igncliiadel iiabea,
.du!
" über dcQ Magnetismus. 89
-r noÜiweudig versdiicricu noch tien Stundco ilea
: ii'.e« UDil Dach (tiMi Jahi-r«zeilen. Sonach werden
r^e 3 grfjfsen Himmt-lskörpfr. kleine (»^(liclic und
>rliche OscilKtUi'neii veraiiliis^ru. Die Rreile cinea
r-n Ortes, «ö wie tiie DeclißRliun der Mügrictnildel
. I deroseiltcn, wird imlliwendig in den Reaiillalea
■ .^iicheiiei Vei-srliioderilieilen vciaiilnSKen. Die Be-
:' i.tiautigeil, welche ich in dii-ser Hinsicht anslc>lUe,
iit-<prrc}ica ziemlich gnt meiner Erwartung; abei- wie
^ Eine» nur nlleiti die l^gliehen Oscillalionen iii
i-^urupa und an einigen Punkten der südjiohen Halb-
kagol, WHd viel zu wenig ut, um duruber eine The-
orie XU wigrn.
Eudhch lieweiae ich auch noch, dafs man dio
Nord^chtine als ein mit dem Magnetismu* genau
nununeiihaitgendcs Flunomen anzusehen bat. Meiue
iod« «indt
} der Ott wo aie aJch zeigen,
' 1> In F.uropa sieht man diese Erscheinung nicht
genau gegen Norden, sondern nordwestlich; in
den vereinigten Staaten des nördücheu Anierilka'a
iieht m»n sie genau gegen N'ordeii, oder (loch we-
nig entrernt von dieser tticlituug. Mein, sieht da-
selbji nudi da* Nordlicht in eineiu weit j^rö&ern
A')*tantle vum Nonlpot , ab in Kuropa.
'•) Zu VVanlüuhnui iaNorwugen sieht man von Zü'ii-
1] Zeit ein anderes Nordlicht gägen Nordost. Man
, tJaisolbe in RußUnd etwas weniger gegen
D, und in Siberien auf den Küsten des Eis-
I geradcitu gegen Norden, nnd ausnchnieod
trk, weswegen Gmcliu sa)|l, dafs dieses i.ancl
I wshrc V»lcrlaud des Noidlichtes iiU
I
l
90
Hansteo
5] Cook sah bei einer aüJJichen ßr«ite Ton-.^° ond
*iner Lange von 85* Osliich von Giceiiwich eifl
Nordlicht iii der Nacht vom iG. zum 17. Felii-uar
und in der vom so. zum 31. bei .'i<f° südüchei
Breite, und ga° ösilich von Greenwicli, sa
rocil eines. Der Kapitain Fourneiiux «all gleich«
falls Nordschetne in der Nacht vom sü. Fehrunr
•und in einigen andern t'oljjenilon Nächten hui 5i°aa*
sudlicher Breite und i)5^33' östlich von Green-
wich. Alle dieae Nordsrlieine hatten die Geslall
einea ICreiNbogenN und erschienen «üdostJich, nüm-J
lieh gl gen dou magnetischen Noidpol von Neu*
faolland zu.
4) Molina versichert, daß man öfters Noixlschcino
sieht auf den C/fV/schen Insolu, und Dun Ante»
uio de Ulioa sagt in einem Biiel* an Hen'n vui
Mairan, dafs er welche in Feuerlaude sah.
Das Resultat aller dieser Beobachtungen ist nlsoj
daß die Nord- und Siidlichter von ^ Puiirtcn i
zugehen scheinen, unter welchen die 4 magnetischen
Pole liegen.
b) Die Bewegungen der MagnetnadiU, walirend dep
Erscheinung eines NordliL-Iites, beweisen gleich— 1
Jalls eine Verbinduog dieses Plianomens mit den
Magnetismus,
•) Diefs wird noch bestattiget durch die Vermin-
derung der magnetischen Kruft, die der be-
rühmte Humboldt während eines Nordlichte«
wahrnahm.
rf) In Schweden sieht maJi die Krone eines volt
kommenen Nordlichtes i^-* südlich vom Z^nluK
in Frankreich steigt diese GrOfso auf io-^, dM
heifst: sie macht mit der Verticallinie einen
über den Mognetiämus. . 91
rbeti »o grofaen Winkel ats die Inclioallonsn«-
1 mil tiersellwo Linie macht. Nun maCs nach
Mairaa diese Eracheiimng der Krone in eintt
mit den Strahlen des Nordlichtes paiatlelen Ge-
sidilslinie sicli darstellen. Man steht also, daCi
die Strahlen dieses Lichtes sich nach der ma-
gnetischen Richtungslinie, walirschcinlich in der
magnetischen C'urve, hewegen. Eine Beobach-
tung ron Wilke dient noch ziii- ^tiilze «Ixeiter
Betrachtung; dieser Gelehrte hat bemerkt, dafs
die Ruhe der Magnetnadel gestört wird, wenn
die Krone des Nordlichtes ihre Stelle verän-
dert, und dafs die Nadel Uu'er Richtung zu
Folgen ach eint-
t) Arbtoleics sah ein Nordlicht in Giioclienland,
«o man gegenwärtig keines mehr sieht ; aber
cur Zeit dieses Philosophen war der Nordpol
der stärksten magnetisch en Axe sehr nah am
Meridian von Griechenland, dergestalt liaCa des-
sen magnotiäche Breite grölser war, als die,
welche man gegenwSrlig in Frankreich wahr-
nimmt, wo mau inde(s Nordscheine sehen kamt.
Nachschreiben des Herausgebers.
-r Idee, welche Harnten in dem so eben mitge-
Jicn Ait'zuge »einer wichtigen Abhandlung zii-
:A autslellt, dafs die tägliche Abweichung der Ma-
■ iiadcl vom anmittelbaien l'Ünflusse der gleich-
. magnelischen Himmelskörper abhänge, scheinen
iiiblei-s Versuche zu entsprechen, welche Bd. 5.
-iia. die^tes Journals raifgetheüt sind und worüber
icm der naduten Hefte nocl» mehr vorkommen
9»
Schweigger
•oll. Wenigsrens geht daraps liervor, daTs die üa^
liehen Variationen ' iii Verljiiulurig stehen mit den
electriscliea Perioden, <lic vom Soiiiienstaiule ahhän-
geii. Ebtai ao geliört Melier Moriclnnis Entde-
ckung der Magnetisirung duicli viol<;tles Sunueii-
licht, wodurch, ucnn sie sich liesUligcii sollte, eia
sehr .wünschenswert her Zusamiiieiih^ng in unsero
pliysikali.'idien Kenntnisse gehrachl würde ').
Uehtigctis ci-iiinort die merkwürdige dem gro»
l^n pl.itonischca Jahr gleiche magneLijclie Periode
an eine kosmische Bedeutung de^Magnetiäiuns, wor>
ijber ich vor mehrern Jahren meinem vcrewigleo
Freunde Ritter, so wie auch der physikalisch mcdi-
cinisclienGetellschaft zu Erlangen, einige Ideen nui
Prülling vorlegte, auf die itli jedoch, da die^etbeii
qoch niclit reif genug sind, in der Beil. zu Bd.
Heft a, dieses Journals nur leise liinzudeulen >A'agte«
Schpn Kepler de motibus ^telbe martis cap, 34. ver-
gleicht die Anziehung de|- IXinimebkörpcr mit tiel
magnetiGchen Anziehung, und fügt dann hiusu: per-
bellum cuuidumatligi exempluni magnetia et omiiiiH
rei convenlcns acparum ahcsl, quin res ipsa dict po»
Bit. Nam quid cgo de magnele, taniqnam de exein-
pio, cum ipsa tellus maguus quidam sit magnes?
•J Unter ilcIliB einmsl bei einar SonneBODitetniri Vermcti
mit der V'>>>3'ichen Säule sd hiaiiclillicli tuf die " ' *
der Wirkiamkeit, welilio er bei dowolLcn wahnuaebmei
gUuble. Aut den liier aiigogebBoeii Geiicbtspunot«
liSlte man noch melir Unaclic bei Sonnen- und Mood*
Siislcrnisicti acine Aufmeckiamkeit tuf die Variationen i
IHignttuadcl lu ricLtcu,
über Magneiismns. 03
W*"" ™*" •^**« ^'"^ Haiislen zu Entle enoea
Bi-iefea über den Ziisainmenliang derNortllichter mit
'l-TKnelismus sagt, in Verbiadung mit der Idee eines
' ! ipieüsmus dei' Himmelskorpei' betraclitel, so wird
• , wie ich schon 11. 1. a. a. O. andeutete, whIu--
lietnlicli, dafs die Kometenschweife nls Nordlicliter
i'it-cr im hohen Grad magüctischen,und eben daher
■u ihrer Bahn so sehr exccnlii scheu Weltkörper zu
brti-aclitrn seyn möchten. , Ziiglcich ahci- könnte viel-
leicht dei- mit Gewalt aiia ihnen heiToi-brechendo
magnetische Strom, wt^lchei- auf mannigfaltige Weiso
der amsdiwiiigenden Sonnen- Atmosphäre eiilgegc«
itrebciid gedacht weiden kann, es erklärlich ma-
chen, warum sie nicht, wie die Planeten, nacli der
Richtung desselben forlgezogen werden, sondern,
i;leicKM>Ri gegen den Strom schwimmend, von ailea
Seiten hereinkommen. Bekanntlich wurde ja Jeao
■Ite H>'polhc»e, dafs die Sonue durch ihren Um-
Kh^^-uiig auf die verwandten von ihr angezogenen
kleineren KörjÄr einwirke, sie um sich führend ia
iJirer Atmosphäre, vorzüglich darum verlassen, weil
die Kometen, von allen Seiten hereinkommend, sich
nicht in dav Gesetz lugen \\'onien.
Der Leser sieht Von selbst, dafs an eine alle
Hypothese enntiern, nicht so viel heilst, als sie gera-
drta verfechten wollen; und dafs überhaupt dieso
Bemerkungen keinvn andern Zweck, haben, als dia
iiilbematiach - physische Aufgabe auszusprechen»
^*Tlclie sich bei dem gegenwärtigen Stande der Wis-
■ctuchitft von selbst darzubieten scheint, „den Zuaam-
ir'uh^Dg aufzusuchen Ewischen den magnetischen und
' unischen Gesetze a", eine Aufgabe zu deren Lösung
r
.94 Sthwclggcr über Magnelismus.
die eben milgclheilUn stliötien Eiilc)eckunj;en tm
llanslen eine gute Anleitung zu geben sclicinen.
llebrigens mOclite ich hichei notli an eine ii
rcssanle Bemerkung von P/n^ erinnern. Ans Je«
Thatsaclieii, die er in seiner Si'hriR iiher drn hcis-
aenSonimer von 1811 zusammenstellt, bdieiat mit ei«
niger Wahr^cheinliclikelt zu folgen, dafs eine Ab—
wediselung zwischen den Perioden Iieisser Somnietf
und den Perioden der Nordlichter slattßiidut) welcbo
Pfaff ohngefähi" ala hundertjährig annehmen zu dtir-r
fen glaubt. Man könnte dann sagen, dafs ders^llitf
Magtietiamus bald mehr aU Licht (in der Periode der
Nordsclieine) bald mehr als Eleclricitat und Wärm»
(in der Periode der heifsen Sommer) gesetzmassig her*
vortrete; wenigstens scheinen. auTaer der von Hanslei
aufgefundenen grofscn magnetischen Periode, durcH
die Nordlichter noch andere kleinere angedeutet zn'
■werden, die mit der geaammten Meteorologie ia na-*
lier Verbindung stehen möchten.
95
Versuche
^ über die
■
Wirkung des Sonnenlichtes
auf den Fbosphop^
Vorf
A« VOGfiLi id PAri<«
jLlie mehr oder wenigei' zerstörende Kraft, welche
die Sonnenstrahlen auf Mctalloxyde, einige minerali-
scbe Säuren, und auf die Substanzen des organi*
ichen Reichs, aufsern^ sind in den letzten Decenniea
Ton verschiedenen Naturforschern mit vielem Schari-
liun beobachtet worden.
Wem sind nicht die Arbeiten eines Scheele , Se«
nebier, Bertliollet und Göttling bekannt? wer soUto
Diclit die Schrillen unsrer neuem Zeitgenossen, die
Werke eines Link, Böckmann, Heinrich, Wollaston,
Seebeck u. a. kennen? — Die Nachlorschungen die-
wr Physiker sind zu bekannt, und einige davon
nch noch zu neu , ab dafs ich sie hier ins Gedächt-
nis zurückrufen dürfte.
Hingegen haben die Körper, welche wir nach
■BD jetzigen Zustande der WisSenschaft als einfach
^ unzerlegt betrachten, die Aufmerksamkeit der
Oiemiker nur selten auf sich gezogen. Heinrich hat
"Wir venchiedene Diamante den Sonnenstrahlea
9«
Vogel
I
stisgesetzt, äiefa geachali alier nur iu der alteiiiig
Absicht, PhosphoresccDs liervorxubringpn •), c
Zweck der von dem inei(ii^<^n sehr verschieden ist.
Die Versuclie Bni^tialellt's und BockinJmn's
faen mit denjenigen, weiche ich Itier hekaiuiL tu mai
dien die Absicht habe, in einem weil niheru Ven
liSillniase und ich miifa gestehen, dafs Bockmaniu
vorLrefllicbe , in Frankreicli fasL gäuztich unl)ekaniit«
Schrin, mich veranlagt hat, jene Versuclie wiede
Torzuiiehmen und IbiiziiseUsen. Da sich das Wer]
von ßöckniiinn *") ohne Zwellel in deu Uaiidcn
uea jeden deutsclien Cliemikera befindet, so halle
es iiir überdiissig seino Resultate hier ansulUhren.
Um meine Versuclie, so viel als möglich, .
Ordnung darzustellen, beschreibe ich die Wirkurh
gen des Sonnenlichtes auf den Phosphor in drei Ath
«chnillen: l.) \Venu dieser sich in I'lüss ig ketten b
findet, 3.) Phosphor im S'acuuni uiul 5,J Flioaphoi
in einigen elastischen Flüssigkeiten.
I. Phosphor in Fli'nsigUeiten den Soi
nen strahlen ausgesetzt.
DettiHirles f Passer. — In ein destilh'rtes '
wciclies eine Zeit lang dem Siedepunkt an
gewesen und wieder erkaltet war, brachte
Stangen Phosphor. Die Flasche, mit diesem
»öllig anjicfijllt und wohl verschlossen, wurde
dann der Soune ausgesetzt. Nach Vcilauf von i
•) S. Hetnrlch] Plioapli
L
■) S. ßorkmann:
in ftniliibdeiigi
iler KÖrpur. p. a5.
ersuche übe das Verlullsn Üel '.
Cataittn. UtlangiMi. iSoo.
übet t-ichtwik-Kung otif Phosphor. 97
pn Miriutert wtirde die Weifae Obei'flkche des Pho»-
phon iliinkler und fa eiaer Stunite ^uni: roUi —
Das abgegossene Wasser enthielt krine phutphorlge
Saure, rOlhetc keineswegs tlie blaue Lackmustiaklui*,
ti wurde elwas bi'aunlich von emer Auflösuug des
Mlpctersaureti Sillii^rs.
Der weifse im »•arrneil Wasser geschmolzene
nad in einer Flasche verschlossene Phosphor wurde
beim Zutritt der Sonne bis zum völligen Erkalten
des Wasser» geschüllelt ; es blieb ein rgthes Pulver
tanjck, wahrend eine ähnliche Menge geschmolzener
Phosphor, am Tageslichte geschüttelt, ein weifses
Puirer zurücklJefs.
XJtä mich zu überzeugen, ob das mehr oder w»-
iiiger gefärbte Licht de* t'euers auf dieselbe Art wie
die Sonne wirke, liefs ich den Phciphor In einem
taiitWjtuer angetÜUtenKolbeu über Kohlenfeuer ko-
chen, abc^ er wurde durch dieses Lichl nicht roth,
^.Indern blieb eben so weif» wie derjenige, welchen
1 'i jti mit Kohlenpulver geachwärztem Sande kochen
:■.-(%, — t)ie blaue Flamme des brennenden Schivö-
!-Ii, welche ich anwandte, bracht« auch keine der
l)june ahnliche Wirkung hervon
Ich hauete einige HolTnung auf di« weifse Flam-
me, und diefs um su mehr, da Secheck versichert,
(liü e» ihm gelungen sey, durch Ilijlfe derselben, ein
misch von Wa^serstuilgas uuJ Halogetigas in et-
■ gewissen Entrernung zu entzünden. Ich er-
Mhlete daher den im Wasser tiefindlichen Phos-
mit der l'lamme des Indianischen Weifs-
tf ohne ihm indels «ine rolhe Farbe mitlheilcn
I k6tio«ni
I
PS Vogel
Pho»phor und Alkohol. EinPhosphoi^Cylintl^
wurde in eine mil absoliitem Altohol angeriillle Fltw-
Vttie geljraclil, und alsdatin j ul verschlossen den Suii«
nenslralilen ausgtrselzl. — Nacli kurr^r Z&it fing dei
fliosplior an roth zu werden nnd der Alrohol trübti
sicli durch eine Menge kleinci- Flocken. Ein Slreifil
Lackmuspapier , welchen man in diesen Aicohol
taucht, verändert seine p'ai'be nichl. ; wenn man du
Papier aber eine Zeit lang in Alcoliol läfst. so Vr-ir2
es an der Oberfliicbe rulh, weil sicJi alsdann durcli
den Zulrilt der Luff phosphorige Saure bildet.
Der mit Phosphor geschwängerte AlcohoI '
durch Kalkwasser getrübt, diesei' Niedersclilng Ul
aber kein phosphorigsnurer Kalk, sondern rciocr j
Alcuhol auflöslichei Phusphui'. Destilliites WaMQi
bringt einen ähnlielien Niederschlag hervor. D«
.AJcohol wird selir milchig und es entweichen vidi
. leuchtende Üämple.
Phosphor äther. Eine mit Aether angcfiülte Fla-
,sche, welche ein Stück Phosphor entlüelt und vchi
den Sonucnsiraiilen bcaciiienen wurde," fidlle sich bald
,init roÜien Flocken an. Der nicht aufgeiÖUe Flioa-
phor war sehr rolb geworden und der Aelber ent-
liielt, so wie in den vorigen Fällen, nur Phosphat
und keine phosphorige Säure.
Dieselbe« Phänomene zeigicn sich ebenfalls mil
dem Phosphor im Olivenül, iin Terpentinöl, im rec-
tificirtcn Steinöl. Der Phosphor wird roth, löst sidi
zum Tbeil auf, ohne eine Siiure zu bilden. Brugn»-
telli *) hat auch daii Kolhw'erden des Phosphors ifl
JLuch Seehtci hat He Bildung des rothon Phoipboroiyi
dem £iafluwe det Sojinenlklitfs bemerkt, webst ■
über Liehtwirliung quf Phosphor« 99
i
jiesefi 5 Flüssigkeiten bemerkt. S.Giornale di iisica
ifUn. P. IL p. i44.
Phosphor im flüchtigen KohlenntfiPPefeL (Scliwe-*
fei-Allohöl von Lampadius). Wenn man Phosphor
in diese Flüssigkeit bringt, so löset' ^r sich auf und
verschwindet mit cler größten Schnelligkeit *). DieseT
Flüssigkeit macht von allen denjenigen^ welche wir
bis jetzt gesehen haben , eiile sonderbare Ausnahme,
Mit Pfiosphor übersättigt, und alsdann den Sonnen«»'
strahlen ausgesetzt 4 nimmt dieser durchaus keine rö-
the Farhe an. Ich vermuthete Anfangs^ der Mangel
an Sauerstoff in dieser Flüssigkeit möge Ursache
seyn, warunl der Phosphor nicht die eben bemerk-
IcD Veränderungen durch die Sotinc erleide, abei*
ich überzeugte mich bald, dafs die Gegenwail dei
Schwefels deti Phosphor verhindern könne, an der
Sonne rolh tu werden. — Um liierin zu einiger
Gewifsheit zu gelangen, vereinigte ich Phosphor und
Schwefel mit einander und diefs in einem solcheil
Verhältnisse^ däft det Phosphor Vorherrschcte. ^
Diese mehr oder weniger flüssige VerhindungJ
im destillirten Wasser den Sonnenstrahlen ausgesetzt^
verändert ihre gelbe Färbe nicht) sie wird auch dann
M»
lugleicfi den nachher Ton dem H. V. herauigehobeDea
Untencbied der violetten upd rothen Beleuchtung wahr*
Babm. Er hatte die Güte mir schon Yor zwei Jahroi
cUeae latareaeAnta £rl(ibrung fraandtchafilicb mi taut heilen.
*) Kach TpommsdorfiT kann ein Theil dieser Flüssigkeit .f
Theile Phosphor auflösen y ohne dadurch einen concreten
Znatant awuMbnien« S« /Unat de Chion. T 67. p. ai4«
r.
. «
I
10« Vogel
nicht tintnat iioth, wenn man sie in der freien Lufl
pline Wasser auf einer Piatina -Schale der Sonnd
aussliellt.
Dieser Phosphor- Schwefel unter ^'asser veN
ursadit düich IliilTe der Sounenstrahlcb eine Taa)
unaufhör] ' he Bntwickelung von Schwefel wa^s ersteh
gaa, welches mehrere Wochen hindurch foitdauerj
und iiui' danti aufholt, wenn die Verhiudung ihr*
Flüssigkeit verhert und anfangt zur Festigkeit über-
zugehen. Nun Itihlt sie sich hart und brüchig an
und wild aisdann durch die Sonneustrahteu rolh.
Dieser Rückstand enthielt fast lauter Phosphor i
nur sehr wenig Schwefel. — Aus diesem Phanon
neu glaube ich schlie&en zu dürfen, dafs sich detf
Schwefel dön Wirkungen der Sonnenstrahlen wider-
«Etzt, dafs. wenn er gröfsteiitheÜs verschwunden Una
zur Bildung des SchwefelwasserstofTgases gedient hat j
der Phoeplior nlsdann fast rein zuriick bleibt umf
folglich seine Eigenschaft an der Sonne roth zu iivet^
den wieder erhalt,
Phosphor und flüssiges Ammonium, DerPhoi
phor, im ilüssif;en Ammoniak den SomieualralUeil
ausgesetzt, verhält sich ganz anders, als wir ihn idi
den vorhergehenden Flüssigkeiten beobachtet haben«
Anstalt rolh zu werden, bedeckt er sich mit einet
grauschwarzen Kruste; er wird zwar auch grau«
■chwarz ira fliissigen Ammonium, welches im Dun-
kein aufbewahrt wird, aber diefs ist weniger auffal»
lend und es erfordert auch einen viel längeren Zeit-
l-aum. Ich glaubte, dafs der Phosphor eiiteit Thftl
Ammonium zersetzen und daf» sich folglich Was«
serslollgas oder Stickstoflgas eiltwickehi inüfste, (in
ilet Voraussetzung} dafs das Anuauoiiua wii'k
L dfMf
über Lichtwirhung auf Phoiphor. laj ,
bejdea Stoffe enthal(e). Daher brachle ich
Wvifaen reinen Phosphor in eine kleine Flusche,
welche mit flüssigem Ammonium angefüllt war und
4iellle Jia mit einer krummen Röhre versehene Fla-
<Q|>e den Sonnenatralilen aus. Nach Verlauf von ei-
nigen Slunclen wurde (Jer Phosphor schwarzbraun,
ohne dafs auch nur eine einzige Gashlase zu bemer-
ken war. Weiter unten, beim ArlikclAmmoniakgas,
Ifird die von Phosphor erlittene VerSuderung c&her
Iwcflirtebeu werden.
II. JPhosphor im leeren Raum.
Da» Guerikische Vacutim. In einen mit Hahn und
Schraube versehenen Reciptenten wurde ein Sliick
Phosphor getiagon und die Luft durch Hülfe der
LuApumpe ausgezogen. Dieser wurde alsdann den
Soonenstrahlen fiusgeselzt. Nach Verlauf einer Stunde
Vrir der Phosphor eben so roth geworden, als der-
jenige, welcher in einer mit Luft angefüllten Glocko
TOn <lrr Sonne beschienen Murde. — In eine 4 Zoll
Ua^6y ao eiueqi Ende hermetisch yerschlossene, Glas-
fohre wurde ein phospiiur-Cylinder gebracht; ich
< U denselben schmelzen, indem ich die Röhre ia
31-nie« Wasser tauchte, um einige an den WSndea
i-'er Röhre befindlich« Luftblasen zu vertreiben. So
wie die Luftblasen entwichen, und der flüssige Phos-
phor beiuabe die ganze Röhre anfüllte, tauchte ich
e in sehr kaltes Wasser. Qer flüssige Phosphor
iiarrt plötzlich mit einem schwachen Geräusch und
-nie sphärische Oberfladie nimmt die Gestalt eino(
.las concaveu Fläche an. Ich bedeckte den so er-
»Jiften Piinsphor mit etwas .Quecksilber um allen
■bnlt der Luft, ssu verhindern. Dieser sehr wei"
I
Vogel
unti dfirchticlitlgc den Sonnenstrahlen au^geaetst
PliuSplior wuide roth und zwar in sehr kui-^cer Zeit
y/iiie andere auf chen diese Weise mil Phosphor an*
jefullle Rehte, welthe ich mil einigen Streifen «chwaf^
jten Papiers umhüllt halle, wurde nur auf den Sielleit
roth. wo das Papier ihn nicht bedeckte.
In eine mit Quecksilhpr ganz aiigefilille Glockei
welche mit Quecksilber gesperrt war, brachte idi
einen Phosphor- Cylinder, welcher, vemiöße aeini
geringen specifi»chen Schwere^ bald den ubcrn 'VUi/ü
der Glucke erreichte^ dort grörDtenthella mit Queck'
silbcr umgeben, wuide nur eine Soite an der VA'iii
der Glocke sichtbar, und koniile diiher v»n di
Sonnenstrahlen gelroffen werden. Diese der Soan<
ausgestellte Seile wurde lolh, wählend dor *
Quecksilber bedeckte Pliosplior völlig weiß blieb.
. TorriceUitdie Leere, ich liefs reines Qaecksil-
ber eine l^eit laug kochen, um etwaige Luflhlasei
Uud Wasser zu vcilliichtigeo. n.iclidem sotches er-
kaltet biachte ich ea iu eine So Zoll lange GUai'öhi
in deren Mille ich einen feinen Kisendrahl ge«enkl
hatte. Da die Röhre völlig mit Quecksilber angei
füllt war. xog ich den Einendrahl zuviick. k»hrti
alsdann die Rohre um und brachte in selbi{;e eil
Stiick leinen und sehr liockneii Phosphor. Nach-
dem der Apparat einige Minuten der Süune ausg»
»teilt gewesen war, wurde der Phosphor gelb mil
bald darauf ruth. Der leere Kaum halte sich ind^
keineswegs verändert, denn durch eine soliiefe Ricll-
tung der Rohre neigte »ich Aas Quecksill»!- bis ati
obere Ende und um;^ab den Phnsjihor. — "Wem
die ftölue i-ctiit Irockeu iüt, so bildet sich um i)h
Phoüpiior herum eine Menge gelbbrauucr ghiizendfl
^H über Lichlwirkung auf Phosphor. 103 "^
Platten fuGesUU des Avanlunus, die sied gpgen dis
W^Dtlc der Röhie anlegen und nacli einigen Tagen
I im Einflufs der Sonne rothbi-aun weiden. Bs tritt
■ n-Zcilpunct ein, wo der Ranze leere Raum auf dea
\\ auden der Röhi-e mit glanEendeti Plaitca und
>;crnclien bedeckt ist. — Nachdem der Piioaphar
-' tage io der Torriceiliachen Leere gestanden, wäh-
-■■nd welcher Zeit die Quecksilbersäule keine andero
\ fi-aodeiung , als die, wclclie vom Druck der I.nit
ii::rriilirt, erlilt (wovon ich micli durcii ein dem
-Apparat zur Seite gestelltes cotiiparatives Rarometer
iilierzeugle) beGi ich -blaue l,akmuatinktur in die
BObre «beicheo, welche aber nicht geröthet wurde.
Die rothen im leeren Raum gebildeten Blättchea
!' iuiftcn einer weit slitrketn Hitze um zu schmel-
rm and zu brennen, als der Phosphor selbst ; sie
tranntcn nur schwach mit einer gelben Flamme,
mlehe aufhörte, sobald man die Hitze verminderte.
III. Phosphor und einige elastische
flüssigheiten,
Böckmann hat schon die Wirkungen einiger Ga«-
Jrlea auf den in sie gebracliten Phosphor untersucht.
Die*er vortiefliiche Physiker ist nicht der Meinung,
dafs der Phosphur, obgleich durch die von deräonno
. iwrvQigehrachte erhäbete Temperatur in den Gns-
lurgelüiet. sich durch einF.rkaileii niederschlage
I alsdatin sehr fein auf die Wände des Ge-
anlege. Er ist vielmehr geneigt diese Phäuo-
r Anziehung des Lichtes zuzuschreiben,
nufaer Zweifel, dafs der Pliospbor, durch
voemtralilea unterstützt, sich fiut iu allen Gas-
»
104 Vegöl
arten «aflöaen kann. Die Meinung; Göltliog's wÖrdv
ohne Einschiüiikung anzuiiphnii-n seyii, wenn nitf
^BJcht dieselben Plianometie Im Ton I cellisch ea Irei'ea
Haumi Sl^lt hätten.
Ich hübe (lio Versuche ßörkmancu wiedertiol^
und da ich tast die nämlichen Reiullate eihalten, ••
begnüge ich mich hier einige von BCickmana mclA
beobachtete Phänomene zu besclneiben.
Phosphor im Slir kato^gas und im Wfl««T-
etoffgaa. In zwei Flaschen von gleichem Durchmeit*
ser, die eine mit WassersloOgas und die andte
Slickstoflgas angeluHt. Muide an der Spilxe c
Glasnadel, ein Stück Phosphor bcre.vtigeL und seibigp
der Sonne ausgesetzt. Die Terapeialur im Muna
August 1812 w;ir an der Sonne 27 bis 3o' R. Nat'l
einigen Minuten fing der Fliö.-^plioi', welc^icr vclt i^
Sticksl oßgas baTand. an zu schmelzen und flofg gänx-;
lieh der Lange nach an der Röhie hinunter, wäh^i
rend d^r Fhusphur iu der mit Wasserstoifgas ange-
fiiMlen FUsche s^ine Flüssigkeit nicht verlor. Qia
«en Versuch habe ich oft wiederholt mit gleiche:
Qt\anlitalen Gasarien und bei derselben Temperatur!
das StickstüH'gas ersetzte ich zu wiederholten Malüil
durch eine Flasche asmosphärisciier Luft, und sletl
bemerkte ich, dafi der Phosphor im SlickstoETgas, u
wie in almosphaiischer Luft, geschmolzen wai-, uhai
in VVaiseroloff^as fliefsend zu werden.
Pie so behandelten Gasarien enthielten Phos*
phor aufgelöst; denn wenn ich sie im Dunkeln niH
SauerstofTgas vermengte, entstand ein sehr hell«
Liclit. Was die Auflösang des Phosphors lu Wa»!
senlüfTgaa betrifft , so kann man »ich sclion dnrcl
das bl<ue VetbreiiDeii davnu iiberzeugera, wclcbci
über Ltclitwirlning auf Fhoiphor. roj
»ihr lebhaft ist, und wobei steh etwas PboapEior*
«iure bildet.
Ich weift uicht, ob man das schnelle Schmelzen
\'-i Phospliors der auflösenden Kraft des SlickstotT-
r^ses zuschreiben darf; ich zweille daran, denn daj
WaMerstoffgas besitzt dies« Kraft in einpm noch
liühern Grade. — Auf den Wanden dieser beiden
Flaschen legte sich nach einig«r Zeit beim Einltusse ,
der Sonne ein rothes Pulver an. Eine durchaus
dicaeni ähnliche Substanz bildete sich, wenn der
Phosphor an der Sonne in Kohlen \vasserstofFg3s und
im kohlensauren Gas aufbewahrt wurde.
j4r»ettiiwits$ertti^gas und SchweJeJwasaersloß'-'
gat. In diesen beiden Gasaj-ten bildet d^r Phosphor
mit Hülfe der Sonn»nslrahlcii eine du^kelrothe Siib-
Kangt, welche im eilten Fall aus Arsenik und Phos-
phor un^ im letztem aus Schwelet und Phosphor
bcstefal.
Photphorwaiaerttojfgdi, Das frisch bereitete
rrin« Pliosphorwasser^toiligas wurde den Sonnen-
strahlen ^usge.^etzt; nach einigen Tagen legte sich
:if den Wanden der Flasche ein roth-gelbes Pol-
'?r an *}. Durch dieses Ausstullen an die .Sonno
■ ird daa Gas auf einen geringern Gehalt von Phos-
, \ii>T zu rückte führt. Die Zersetzung ist aber nicht
iikonimen, und es gelang mir nie allen Phosphor
dorcJi die Sonnenstrahlen abzu^icheiden. In diesem
Zustande entzündet sich das Gas iiicht luelir durch
*/ Di«*« lolha MtM» VAAtl (ich «chueller tmi in grofi«»
JHea^e. «r«»!) nisq s« vris fiöptntaan ■>» Stü«k Fboiph^r
10(5
Vogel
I
I
den blosen Zutrift der Luft, brennt aber mit eina
lelihaften Ejxplu.^Ion, so bald man es mit Hitlogeugai
io Berührung bringt.
Die Bildung des rolhen Pulvers durch BeatraÜ-
lung des Phospiioi - Wasscrsloirgases iiiuTs ;
Vermutliüiigen Anlafa geben, welclie iiiclil rail ein-
ander bestehen könaen.
Wenn man sich eriiinerl, daCs nach Thenard rlJa
rothe Substanz dcä vcibtaiintcn Phosphors eiufl(
Fliosphuilohle seyn soll, 'und nicht «in auf der
höchsten Stufe sich brlindendes Oxyd, wie man: b'is^
her angetromiiicii hatte, so könnte man hieraus fol^
- gern, dafs dasPliospI orwassersto&ßaa entweder KohU
gebunden hält, oder dafs die rgthe MateiiQ lü^itn
Fhosphpr kohle sey.
Um mich von der Gegenwart der Kofile im
PhosphorwasserstolTgas zn überzeugen , untersuchte
ich die Producle seiner Verbrennung. In dieser Ab-
sicht üePs ich die Gatblasen in eine groTse mit Lifll
angefülhe Glocke sli eichen, welche durch Baryt-
Wasser gesperrt war. Nach dem Verbrennen ttfe
Gases fand ich nur phosphor^auren Baryt und keiiii
- Spur von kohlensaurem Baryt. XJev Nicderachlaj
löjite sich ruhig in Salzsäure auf, ohne einen Rüdt-
«tand von Kohle oder von rother Materie s
terlasseo.
Aus diesem Versuche glaube ich schliefsen st
können, dafs sich im PhosphorwasserslolTgaa keidt
Kohle befindet. Was das rothe Pulver betriilt, w«|.
ches sich ans diesem Gase durch BeslrahUiug aol^
so werde ich mich hierüber beim Verbrennen dei
Phosphors weiter verbreiten.
über Liclitwirliong auf Phosphor.
Phosphor und yfmmoni'ntgaa. Wfnn man
Phosphor in Aintnoniiikgas im Dunkeln tiurhi^\Mihi t,
(o wir«] erslerer nach einem langen Zcilmuiiie
'icliwarz. Diese Farhcnverandüruiig findet mit cTpr
cvo&ten Schnelligkeit Statt, wenn man dtL' Glucke den
::• iincmtinblen aussetzt, üml alsdnnn weiden aiioh
lie \\'anilc der Kla^ilien mit einem schwaizenPul-
¥w belegt, (BÖ<tmanii)
In ifer Ungtwifslipil, ob der Phosplior sich mit
dem Ammoniak vereinigt, oder oh er dieses Gm
lemctzl ; glftulite ich folgenden Vertiuch ansteilen zu
miiasen. Eine Porzellaniöhre wurde etWHS geneigt
in eilten Reverbeiiiofen gelegt und bia zum Rotli-
|liibeii erhitzt; am Ende derselben war eine ge-
Lrummle Röhte angebracht , welche ins Wasstr
blii(-SlC'. Das entgegengesetzte etwas eihohetc Endo
enlhicU einige Stücke Phosphor und hiemit cori-e-
Ipontlrrtc noch eine iideiie Retorte, welche ein Ge-
menge von saluaurem Ammonium nnd lebendigem
Kolk eulhiell. Sobald die Porzellan röhre gliiheiHl
v.-ar, prwärmte ich die Retorte und den Phosphor utii
■I iii I-'liifs KU bringen, so dafs der grUossene l'ho»-
j imr. so wie das Ammoniakgas. zu gleicher Zell in
den glühenden Theil der Rohre ankamen. Au
dem kullen enigegengeset/.ten Ende der Röhre halte
eich z«ar etwas braunschwarzer Phosphor angelegt,
'■^mjenigcn sehr ahnlich, wel'her im Ammoniakgas
' jrch äuiiiietiSIrahlen schwatz geworden. — Da aber
u.jr Zutiitt der Luft fast unvermeidlich ist , und da-
hrr eine Menge Phosphor verbiemil, so stellte ich
dtii \'cr»urh auf folgende Art an. — In einen Glas-
rylinder brachte ich Phosphor mit ein wenig heifsem
\Va«»€i', Vuw Cyliudcr güig eine gekriiinmle Glas-»
lol
Vogel
t
»
r«bre unter «ine mit Wasser ungefüllte Glocke. IcK
lieb einen Strom Ammonialcga» in den j^rflossena
Pbosphov streichen. So wie das Gus mit dem äüsai-
gen Phosphor in Beriihrung kam, so eiUunvkcIl«!!
äch einige Blasen von PhospliaiwassersloHgas, weU
che sich an Her Luf^ enlzimclcten. Es war auch c
wu StickslolTgai übeigegangcn. welches icii iuüeueti
nicht von der Zersetzung des AintiK'niaks herloitf^
soodem von der Zerlegung eines kleinen Anllie
I^nft! des Cylinclcrs, deren SituerstofT durch den Phgif
phor absorhirt war; denn durch die Gewall der En^
wirkelang des Gases wird der Pliosphur oll an 6it
Oherllkche hingerissen. — Der im CyÜuder Eurück^
Ueibeode Phosphor war «twfis brauuachwacz gewoi;-
den.
Wenn man unter eine mit Aramoniakgas angft-
iuUte Glasglucke ganz dunna und hcfile Scheihca
Fhbsphor biingt und selbige, durch Quecksilber j
«perrt, den Soimenstrahlcn ausstellt, so wird d«l
Phosphor in einigen Minuten schwarz. Es büde)
«dl ein leerer Raum in der Glfcke, das Queckvilbei
«teigt nach uad nach in die Hohe, der Kuckslttml
ist nichL Stickst ofTgas, sondern reines Ammitniakgw
Durch neue, trockne in die Glocke gebrachte, Schei-
ben Phosphor kann man d^s Amnionijiikgaä ganzlid
abaoi-hiren Der auf diese Weise geschwareta Phoa^
phor scheint eine Verbindung mit Ammoniak, od«l
ein Atnmutiiakphosphor zu scyn. Ich behalte mil
aber Tor, diese Phänomene jn einer zweiten Abhajid-
IllDg naher zu beschreiben,
Phosphor im priamatiacherj Farbenbilds und ü
gefärbten Gläsern. Ich hiBchte ein Stiick Pbosphol
in den violcltcp SUahl des prismalischcn Spearumi
tlb«r Llchtwifltüitg auf Pbosphor. tö^
mä ein andre« in den rothea Strahl. Obgleich dl«
Wirkung nur langsam war, so konnte man den Ud-
tTscIiieJ doch sehr leicht hemerkeu. Der vom vio-
'■tten Strahl beschienene Phoaphor hatt« weit scfand-
1 r eine i-öthliche Farbe angenomoieii, als derjcnigo
im fotlien Strahl. — Ferner stellte ich Phosphol- la
Ge(kC^en vom violetten, vom rothen und vom gel-
ben Glase de» Sonnenstrahlen aus. Der Phosphor
im violetten Glase wurde nach einer Viertelstunde
fotb, wahrend der im rothen Glase befindliche Phos-
phor nocli nicht verändert war. Man weilä indeb
•nt langer Zeit, dafs der rothe Strahl das Thermo«
meler mehr aHicirt, als der violette '). Das gelbo
I ,\3t verhielt sich I>einah& eben ao wie das weiläe,
. j heifst, der Phosphor wurde in demselben zu
iLcitlier Zeil nsth.
£nt/tält der Phosphor Kohle ? Proust hat dar-
geÜiKD, dafa die Verbindung dieser beiden Körper dq-J
ler gewissen Umäianden möglich sey und er belrach*
irt die rothe beim Durchseihen des Phosphors «u-
nickbleibeude Masse als eine Phosphorkohle. Ber—
ihoUet shcint die Meinung zu hegen, dafs der lin«
leiiie Phosphor Kohle enthält, denn er sagt im atea
Bande seiner Statique cliiniique, dafs, indem et- zwei-
mal Phosphor destillirt, ein schwarzes Pulver in der
Retorte xurückgeblieben sey, welches sich bei dir
rweiien Operation in weit geringerer Menge gezeigt
.' jhe. Juch will sich überzeugt haben, dafs der nicht
lioz w«Üse Phosphor immer durcli Kolüe verunr«if
*) S. Sesaabitr Memoin
da Im liMÜ^ •«!•»•
I pbjiieo-cbimtquM *ur l'infl
ou, 3. p. 71, RDri len. 3> f. I
HO Vogel
p^t tey, üenn er versichert, ihm alle Kohle cnli
gen und ihn weifs und wfuiserlicll tluith die Behat
luiig roil oxyritricr Salz-^äure gemacht zu hnbi
Heller, Pellr;tier, Biugii^lelli und oocIl einige an«
Clieraiker hehaupleo, dafa die Kohle einrn Bi»tai
iheil des Phosplioi-a ausmache. Wenn Steinacl
Mgt, daTs dei- Phosphor, in einem sMIieincn LoJ
vci'hiannt, viel schwarze» Kohlenpiilver hinlei-lsi
so mufs man hiebe! nicht ausser Acht lassen, d
«in griifser Thoil dieses achwarzen Piihers Phi
jihorailhei- ist. ,
Ganz kürzlich Vündigte Tlienard iu den Bei
laten seiner Versuche an, dafs der mügliehsi re
«nd otl destillirle Phosphor stets Kuhle cnihal
fand dafs das s«fienanntfe lothe Oxyd nicht» weit
als eine Verliindung des Pliosphors mit Kolile acy
Er sagt f'erntr dafs sicli durch das schne/le V'Prhn
lien des Phosphors in Lufi, oder in Sduerstofig
Icein kohlensaures Gas hilde, dafs der rotlie Rüi
stand Phosphorkohle sey und daTs man durch >
'iangtames Verbrennen pliospliorige Säure uud ju
lensaurcs Gas erhalte.
" Um mir diese rolhe Materie, welche Hr. Tf
nard Phosplicirltohle nennt, in betrüclitltcher Mei
zu versciiaHeu, verbrannte ich vfcle kleine Stüi
^Phosphor **) auf einem Porzellantellei- und brao(
■Mf-Si 4ietct lonrnil der Oienie, Bd. i
«•) Wena die SlücLe iu groU •iud, la
_a»i><i4>i>de Siuie den i'limphur und ter
\ittfirrauiiug , und alsilaiin würde
.^n Ccmcng tun luiliet ;iub)Ur« um
eri mint eSntll
fewanchcae Pol
iiem I'botplrär 4
über Liclil Wirkung "auf Phosphor. 1 1 1
:[sJnin doiiseibeii in wavmes Waescr om die grliil-
j'.c Sjuic anfzulösei). Ich erhielt ebenlalU die lo-
<- Sittistuiiz in ziemlicher QuHiitiUt, indem teh ei>
I. u Strom Sauersloflgns • in üüssigen durcJl lieifsM
\\ osscr l)e(l«cktL-n Pliadphor slreichcn lic£«.
Dirser hinieicheiid gewaschene und gelrocknete
AäckslAnd stellt ein lirauniothes Pulvtr dar. Es
flicfit inilit wie dej' Phoiphur b^i einer 'l'enipt-ratui-
jei 5-j°, sondern erfordert um zu iVteiaea eine di?
L^ IkOchcQflrii Wassers bei weitem übersleigende
I ;-nipwatui-. Es leutlilet iiirhl im Dntikciti an der
i iii'l uitd LUlzütidet sich nicht hei einer Terapera-
iiir, welihe der des kochendcu Wassers nachsteht.
Wenn m<iu dieses rolhe Oxyd in einem Platin^
«ch^chen erhitzt, so breniiL es langsam mit einer
gelben Flamme und liort auf zu bieanen, so bald
man das Gefafs vom Feuer entfernt.
Seine specifische Schwere ist geringer, als di«
'!rs Phosphors} man kann sich hievon sehr leicht
i t-rzeugen, weun man mlheu Phosphor iu einer
'J.lasröhre durch waiines Wasser im Fluft erhält;
dtriiii U3ch eiuiger Zeit steigt das rolhe Pulver ip
die Höhe und schwimmt auf der OberJlüche. — JDiep-
tKü rolhe Pulver löset sich keineswegs im flüs^igea
Kählcnscbwefel von I.ampadiiis auf, welches doch
mit dem Phosphor, wie wir oben gesellen haben, auf
i-'mc so ausgezeichnete Art Statt hat. — Um seine
S.ilm- zu erforschen, brachte ich es in eine Tubu-
iiiretorle, welche mit einem zum Theil mit Kalk-
er angefüllten Tubulatkolben in Verbindutig
tn. tlarrinM- Fhofphor Jäftt i
\ schwirs« Kobl« luiütk.
I Fall ttitß*
r.
I
ttt Vögel
•Um)', liieser Kolben corrMpondlrte (hirch einft gel
bugeiie Kötire mit einer Flasche die Kalkwasaer eaii
hielt.
Nachdem der Apparat gat verkittet war. go(l
ich durch eine Trichter-Röhre schwache SalpelerJ
taute in die Retorte und erhitzte die Ftiiuigkeit btl
knm Korhell. Nach Verlauf von einigen Minnte«
war das rothe Pulver gitnztich Verschwunden. Ei
entwickelte sich nur Salpetergas und das Kalk'
•er hatte sich keineswegs getrübt, otigleicli es noch
jehr alkalisch war. — Da ich mich 2u lüuachcit
fiirchiele, wiederholte ich diesen Versuch hoch scHl^
oft, indem ich die Flasche entweder mit einer Mii
•chung von Kalkwasaer und Ammoniak, oder mit
Barytwasser anfüllte, es bildete sich in keinem dei
Versuche auch nur binc Spur von kohlensaurem Kall
oder von kohlensaurem Baryt.
Alles was bisher «on der rothen Materie, weU
the ein Resultat der schnellen Verbrennung desPhot
phors an der L.uft, oder in BauersloSgas ist, gesaf^t
Worden, findet pünktlich seine Anwendung auf dU
irollie Pulver, welches sich in den verscliLcdeuen dtfrf
Sonne mit Phosphor ausgestellten Gasailen hildi
Die rothe Materie , welche im Slickstoffgas , i
WasserstoffgHS, im Vacuum derTorricellischen Röhrfl^
im Phosphorwasserstofigas u. siw. erzeugt war, vet
hielt sich auf die nämliche Weise, d. h. es bildi
ticb durch Hülfe der Salpetersäure keine (Cohleii-
■äure und es bleibt kein schwarees Kulilenpul
ttnriick.
Wenn der Phosphor wirklich Kohio enthielu-i sa
würde M auQiülead sey b, daüt man durcii Uidl« di
über Lichtnirkung auf Phosphor. 113
Salpetersiiure nicht etwas kohlensaures Gas, öder ab^
{ewbifrdene KoIUe erhalten aollle.
Obgleich die Chemiker schon seit langer Zeit anf
■rjeArtPhoHphoraäurebereitcteD, so glaubte ich (tocli
iJgeoden Versuch mit aller Vorsicht anstellen zu müs-
Kn. — In eiher ßiit einem Glasstöpfel versehenen
Tubulat -Retorte wurde verdünnlc Salpetersäure in*
Kocben gebracht und der Phosphor stückweise hiu-
eiiij^et ragen. An der Retorte war ein Ballon und
rine mit Kalkwasscr gefulilr Flasche angebracht.
Es entwickelte sich nur Salpettrgas, abei- keine Koh-
intsäure. Als die Salpetersäure in der Retorte sehr
OOncentrirt wurde, entstand eine schwache Trübung
im Kfllkwaaser und es bildete sicli ein wenig- phos-
, lurigsaUrerKalk, weil durch dieGewalt der Ealwi-
KtluOf; des Gases und durch das starke Aufbransea
rill wenig Phosphor mit hinühergeri^sen und durrlt
ilie in den Geläfsen befindliche l.ul't gesäuert wurde.
Dois etwas Phosphor vcrfliichligt und wohl auch
von 8alpetergas aufgelöst mit üliergcbt, wurde mir
dadurch Sur Gewifshcit, dafs sich in einer mit sal-
pererAaurem Silber angefbllle Flaache ein schwarzef
Niederschlag bildete, und in diesem Fall entstand la
tirr Iblgenden Flasche, welche Kalkwflfiser enthielt,
keine Triibung mehr.
Ich wünschte seilt- etwas Phosphor ohne Hülfe
der Kohle zu bereiten. Zu dem Ende brachte ich
u ine verglafste Phosphorsaure hi eine Porzellanrohro
«eiche in einen Reverberirol'en geglüht wurde. An
li'-r einen Seite War eine gekrümmte Röhre, welche
oiner eine Glocke mit Wasser ging und an der an-
dern ein Apparat angebracht, um VVasserstoifgaa zu
II«
Vos.l
[
■chwach;- iclt werde daher diese Phänomene naheif.
xinlersuclien, sobald die liclteni Sommertage wieder
«iatrclt;!! werden.
Lttngsame» Verhrennen des Phosphors, The-^
«Hrd behauplel, dals beim laug^iiinen Verbrennen d»
Pbospbois sich immer ein Tbeil tolilensaurca Gas-
bilde und dafs aus diesem Grunde nur o,iS bis 0,19.
Luft ahsorbiit werden. leb biaclile ein Stürk woi-
isen Pliosplior an ciiierGlnsnadel befesti^eL io eine»"
fraduirten Cyllnder, helclier 100 l'Iieile Luft ent*
hielt) nach einigen Tagen halle der Phosphor o,ai
Luft obsoibirt und das Wasser war in die ßöhrd
gestiegen. Biugnatelü hat dasi^elbe Resultat erbaltenj
Kiiie breite dünne Scheibe Fhusphor wurde in einet
Flasche gebracht, welche 3 Quartier (LitresJ mit
Kalkwasser gewasclieiier Luft enthielt. Das lang-.
same Veibrenneu des Phosphors, bei einer Tempe-
ratur von !.'> bis 30° R. dauerte wenigstem 6 Tage^
ftlsdann waren keine weiften Dämpfe und kein Leuch-
ten mehr im Dunkeln bu bemerken. In einet gro-
ben Anzahl Flaschen wurde dns langsame Verbren-*
nen des Phosphors auf eben angclTihrte Art wieder-
liolt, ohne jedoch gewaschene Luft anzuwenden «
welches ich Itir überflüssig hielt; ich liefs aUdann
die gebihlete Säure durch ciu Uehermaars vou Kalfen
wasserabHorbiren. Die Niederschläge aus den verachie—
denen Flaschen vereinigt, wurden iti eine Tubulat-
retorte gebracht, welche durch eine gekrümmte Röhra
mit Kalkwaiaer iu Verbindung stand. Als Salpeter-
säure in die Retorte gegossen wurde, lösete sich der
Niederschi-ig ruhig und oline Autbrausen anfj ich
Cl'wSimte alsdann die Flüssigkeit bis zum Koclien,
und deunecii wuide das Kulkwauer keiiicswegea go-
über Lichlmriiung auf Phosphor. ir?
MibL Es war inzwischen zu befiirclilen, daßdieKah-
ijrisäure beim langsni^eu Verbrennen des Flioüphors
• iti nur dann erst bilden' tnochte. wenn dieser gänzlich
tTZehrt ist. In dieser Absicht bediente ich mich der
l eberbleibsel von Phosphoi-, welche schon gröfsten-
ihcils in d«n Flaschen verzehrt waren. Diese klei-
lien Stücke waren endlich ganz verschwunden, ohn»
dafs «ich eine Spur von Kohlensäure gebildet hatte.
Anstill des Kalk- oder Baryt-Wassers bedient»
ich mich auch des Ammoniums, um die gebildete
ßaure nach dem langsamen Verbrennen des Phos-
|tbors zu sättigen. Diese Flüssigkeit wucde alsdann
durch salzsauren Kalk zersetzt. Schon durch das
Mus» Anschauen würde man gewisserm.isscn die bei-
: on Niederschlage von einander unterscheiden kün-
; t.n: der kohlensaure Kalk fällt ziemlich schnell zu
ßoden , während der phosphorsaure Kalk sich sehr
)»ngsam in Flocken niederlegt, welche oÜ mchrer«
Tage in der Fliissigkeil herumachwinmien.
Wenn der Kohlengfhalt im reinen Phosphor
i.h be^tSligel hätte, so wurden dadurch neue Zweifel
ubcr die Zersetzung der Kohlensaure in den kohlen-
»aaren Salzeit cnlstaudeii seyn; denn man könnte die
*chwar7e kohlige M^Urie zum Theii dem Phosphor
zu»tli reiben.
FolgerungeTU
Aus den hier angeführten Versuchen scheint
I'ol^endea hervorzugehcu:
IJ Phosphor im luftleeren Wasser, lo wie in einigen
andern durchsichtigen Flüssigkeiten, der Sonne
atugcatcllt, wird roth oline in ei"«: schwaoh«
IT8
Vogel
Sucre iihn-zugelien. Die hlaiie Plfliume d« .hr«n^
lionden Scliuefels und die wejfse I'l.-iinme Jetf
indiaiii^rtiPii Wei&feuerB bringen nicht di^selb*
Wirkung auf ilin hervor.
3) Im fliichligeu Schwefdalkoliol wird er nicbt'
rolh , wovon die Ursache der Gegenwart dei
Schwefels eiiKusch reiben ist. — Phosptio]
«cbwefel im Wasser der Sonne ausgestellt, wird
nur dann erst rolh, wenn der gröfsle Tlieil da
Schwefe(s durrli die Zersttlzvng de« Wauera
verseil wunden ist.
5) Im iliiäsigen Ammonium wird der Phospliop
seh war 2.
4) Im V'aeuum wird er rolh; iu der torricclliscliea
Leere legt er »ich in glänzenden rotheu FUcJiea
an die Wände der Rölne.
5) Im W'aüseisUiflgas uud im Sticksl onj;as wird der
Phosphor schucll roth und die Fiiucheii ruliea
sich mit lüllien sler« Türm igen Kryslallen
Bei einer gleichen 'J'emperatur an der Sonno
schmelzt er viel schneller im SticksloITgas, nU im
Wüfiserstoffgas. Uhs Höthcn des Phosphors fin» '
det ehenTalls Sialt im Kohlenwasscistullgns, im"
kohlensauren Ga», im Arsen IkwäSiscrsluIlg&s und
SchwerelwnsserstudRas.
6) Das reine Phosp'iorwa«sersloni;as wird roth i
der Somie ; dieser iolIk* >i icderschlng enÜiXlt
keine Kühle.
7) Das Ammoniakgas, welches man durch flieHiett*
den Phosphor streichen lafst , crllieill ihm i
dunkle Faibe und es entwickelt *ich etwas Phoa-
phoirtasserstofl'gas. Der Phosphor, unter eine
mit Ammoniakgas gefnlUe Glocke gebracht und.
I
über Licht wirKüng mif Phosphoh f 19
■
den ' Sonnenstrahlen ausgesetzl, wird' achwaraB,
▼erbind^l sich mit AmcnonialL und ist im Stande
s
■ dieses Gas völlig zn absorbiren, '
8) Das rothe Pulver (Oxyd) bildet a\ch weit
«cbneller im violetten Stn^lil dc^s juu'smatischen
Farbenbildes» als imrothen, weit scknell^r unter
violetten, als unter rothen Gläsern.'
9) Der weifse durchsichtige mehrmals destillirte
Phosphor enthält keine Kohle. Das rothe Pul-
ver, welches sich in den verschiedenen der Sonne
ausgestellten Gasarten bildet, oder nach dem
schnellen Verbrennen des Phosphors zurück-
bleibt, ist nicht, wie Thenard es behauptet^ eiaef
Phospliorkohie, sondeiii ein rothes Oxyd.
10) Endlich durch das langsame Verbrennen des «4
mal destillirtcn Phosphors bildet . dch keine
Kohlensäure.
Vachsdireihen des Herausgebers.
Je interessanter in wis-senschaftlicher Hinsicht die
Torhergehenden Untersuchungen über Lichtwii*kung
auf Phosphor sind , desto angenehmer wird es den
Lesern scyn eine genauere Erzählung auch jener, in
c'cr Note S. 98. erwähnten, älinlicheu Versuche Dr.
Seebecks über denselben Gegenstand zu lesen. Hier
ist dieselbe:
„Ich li^fs gereinigten Phosphor in einer mit
Wasser umgebenen und mit einem weifscn Glase
bedeckten Sc »ale im Sonnen- und auch im blosen Ta-
geslichte zerlliefsen ; es blieb jederzeit ein beträcht-
licher rother Rückstand, welcher nicht zerflofs, son-
dern je länger er dem laichte ausgesetzt war, immer
HO
Seebeclt
i
dunkler, ja fasl icliwarz wurde. Tl'iac sndprc Portion
von demsfllhen Phosphor lief« ich im Dunkeln 2er-)
iliefsen, und t-s blieb nicht der mhide^tc Riickstand)
der ganze Phosphor wurde in phosphorige Saum
TBiwandelt. Der Phosphoi- lag in einer GUaschaU
und wer in einer SerpenüniUinbüchse, worin !
!\Va8ser befund, und noch überdem in einer Blech«
schachte! eingeschtotisen, — Ich bemerkte auch, dat^
«ich der Phosphor im Dunkohi, unter übrigens glei-
chen Umstanden in kürzerer Zeit säuerte, als «i) c
Bern hellen Orle. — Eine drille Portion von diesein
Phosphor wurde unter einer gelbrothen Glasglocki
und eine vicite Portion unter einer dunkelblau^
Gissglocke dem Sonnen- uud Tageslichte mehret
Wochen hindurch auspeselzt. Der Phosphor ontec
dem rothen Glase zcrfofs vollkommen, der ontei
dem blauen Glase hingegen hinterliefs einen belrächU
liehen rothen Rückstand; es verhielt sich also dnj
rplhe Beleuchtung hier, wie in mehreren and^ri
Fallen *) als gänzliche Abwesenheit des Lichtes,
die blaue Beleuchtung wirkte wie farbloses und rei-
nes Sonnenlicht auah auf den Phosphor, wie überall
wo das l-ichl eine Action ausübt. — Ich btachU
nun den rothen Phosphorrücks^and, welchen mat
Iris dahin für ein Phospboroxyd gehalten hatte, mü
iWasser umgeben, doch nicht damit in Beruhrungi
unter eine rolhe Glasglocke, und liefs ihn sn a Mo-
nate im Sonnen- und Tageslichte stellen; er z^iilofi
nicht, und veränderte auch seine Farbe nicht. Di«
Versuche wurden zuerst im Sommer i8i« aiigosteUt^
Ich bcmei-ke nocli, dafs hier, so wie bei allen mei-
•i V>rgl. di«iet Juan, Bd. 5. S, »36.
über Liclitwn&any auf Phosphov. \ii
■
|mi Versachen mit farbigen Gläsern j die gelbrolben
Gbaer viel heiler nad dqrchsichtiger waren, als die
bbiuen«
,,In derTorricellischen Leere hfibe ich mit Kun«^
kelacfaen Phosphor k^ine Veriuclie angestellt , woh(
yber mit den Leuchtsteinen. Diese leuchteten ii|
dersäben Tortrefflich. t)aa Quecksilber war über
ien boBOnischen Phosphoren ausgekocht worden,
indem dies^ darph eine Yerengenmg der Barometer«
röhre unter dem Quecksilber gehalten wurden« Die
licachisteine hatten hierdurch etwas gelitten, an ei-
nigen Pnnkten war sogar Zinnober enUtaiylen; ^ie
lenchi^ten delshalb nicht so lebhaft als vorher« Das
Qoecksiiber. wurde nach eineqi Jahre aus der ^öhre
gelassen, und sie leuchteten nun in freier Luft auch
iddit sUrker aU in^ leeren Räume , ein Be\^eis, dals
das schwächere Licht derselben nur von der Verän-
derung der Oberfläche durch die Einwirkung de^
Quecksilbers h^rührte,^
I
Marcet
Auszug eines Briefes
dct
Dr. Marcet an Profess. Prevo4t
vom i4. Novcrab. 1812.
iibcr ein
puffendes Oe
eben, aui der BibL brilann. Decemb. )8i3. S. 3Qt>.)
Inn liat so eben ein sehr furchtbares veiiiulTenda
Oe! ealiieckl.
Ein junRcr Student im Cambridge beobac^leli
zufsUig vor eiiligea Monaten, dafs wenn man «"ifli
Glocke mit oxydirt salziaurem Gas über eine AüE
Jösang von Anamoniak oder Salpeters au rem Ammit
niak bringt, sieb nach einer viertel, oder balbf
Stunde kleine Oflkii gelchen auf der Obeifidche dfl
Auflösung bilden. Diese kleinen Kugebi sinken t
in der Flüssigkeit zu ßoden. worauf sie sich n^
einigen Stunden wieder in Gas verwandeln, eatw
der ganz, oder zum Tlieil.
Diels ist alles was der junj;e Mensch beobachte!
Aber 0avy prüTte dieses Oel vor einigen
und ich war bei ihm. als er zum erstenmal es 1
reit«te. Legt man ein Kügelclien dieses Ocls >
ein Stück Glas, und nähert dasselbe einem Sm
■0 bieuut das Gel augeablicklicli mit schwacher Vd
über ein nmies verpuffendes Oel, 123
pnffnng und lebhafter Flamme. Wenn aber daa
Kügelchen in einem verschlossenen Gefäfs erhitzt
wird, SU zerknallt das Geräfs mit einem fürchterli-
chen Schlag, bei einer W^rme, die wahrscheinlicli
Jiicbt grö&er ist, als die der Hand, ,
Mischet man dieses Oel mit Olivenöl« so entzün-
det es sich schon von selbst in der Kälte ^ mit Ter«
pentinöl verpofl^ es fiirchterlich.
Als Davy zum erstenmal dieses Oel bereitete^
#0 begegnete dabei kein UivTalL Ich bereitete es
selbst am folgenden Tag ohne Gefahr, Aber einige
Tage nachher hätte Davy fast ein Aug verloren, bei
einer V^erpufTung, di^ ihm ein Bruchstück in die
Uornhaut warf; doch ist er wieder geneseji*
Map hat einigen Gtnnd zu glauben, dafs dieser
Stoff* (der wahrscheinlich eine Verbindung von Ha«
logen und Azot ist) in Paris schon bekannt sey, aber
dafs man ein Geheimnils daraus machte. —
Anmerkung .von den Herausgebern der Bibh
britanrdque.
ILs ist* ausnehmend ivahrscfieinUcli^ dafs dieser Stoff
derselbe ist, welcher im vorigen Jahr von einem
Chemiker in Paris entdeckt wurjde, und dessen Ver-
»
IfufTung ihn beinahe gänzlich des Gesichtes berauht
taue. Kr sicherte sich den traurigen Ruhm der er-
Sien Xüntdeckong, indem er dem Institut ein versie-^
{^les Schreiben sandte, worin das Einzelne seines
Verfahrens enthalten war. Hätte er es damals be-
Isnnt gemacht,' so wäre, allem Amcheine nach, dem
9 heröhmten englischen Chemiker ein Unfall erspart
sB Fronden, der sehr schwer hätte werden können.
I
I
"4
Chcvreul
Üeber
eine Erscbeinungt
welche
der Baryt und Strontian
darbieten,
vvenn sie sich rasch mit salzsaurem Gas verbindcni
0 n E V R E u i.
{U«^er*. «ui den Anntlci 4« Chimlr, Dec 18^1. S. lB5.)
U„
^m die Entwickehing von Wasser zu zeigen, (lia
bei Vei'biiidung des salzsaureii Gnaes mil IrotLenen
pasen slaUfiudet, fulllc ich mit Quecksilber eine
kleine uingi^bvgeiie Glasglocke, ähnlich denen, dio
Gay-Lussac und Tbenard bei tineu Versiicheii üb«r
die Kalimetalle gebi;aiichtcn. Ich lit-fs salzsaures Ga^
«intreten, uud brachte dann in den gekrümmlea
Theil ein Sluck atzenden Baiyl, durcli die Zersetzung
des aalpelersaurea Baryts gewonnen. Ich erwärmte
den Baryt mit einer Weiogeistlampe, das Gas dehnte
*ich aus, dann wurde es verschluckt ^ der Baryt
verbreitete ein scfiönes rofii^ JLkh^ e* entwicietj^
über eine Lichtentbindung. 135
WrA viele Wärme, wodurch die aalzsaure Verbin-
tiuag in Flu/s gerieth. Obgleich nur wenig Ga»
utgcwaiidt wurdea war , so schlug sich doch eins
nerkbare Menge Wasser an deii Wäadeii der Glo-
dte nieder. Diese lelzle Eracheinuiig haben Gay—
Lntmc and Thenaid {über ßai-yt, in einer Glaaröhre
crhitxt, salzsaures Gas treibend) schoa vor mir
»»hrgenommen ; «bei- die Art wie sie ar|>eiteteii
binderte sie dit- Lich(e^l^^ickelung au bemerke^ >yeil
bei iht-cm Versudie das Gas nur nach und nach über
eine grofsc Masse Baryt ging und daher die Lirht-
tnlwickeluiig, wenn sie Statt laudj nicht merkbar
Verden könnt«.
Vollkommen reiner Strontian pieht dieselbe Er-
idieiuuiig als der Baryt; aber ich will bemerken,
dais man den Theü der Glocke, worin er entlialtei"*
iit, zwischen Kohlen bringen müsse. Stellet man
ilen Versueh iu der Dunkelkeit an, do ist das Licht,
welches sich entwickelt, überaus lehhall; mau kuna
e« btos mil dem einer heftigen Vei-brennnng ver-
gldchent
Die Thalsachc, die ich so eben erzählte, gehört
rur Catfuiig derjenigen, welülie beweisen, dafa die
Liebt eilt Wickelung, welche bei der chemischen Wir-
kunf; der Köi^per auf einander stattfindet, nicht
immer von Oxydirung hernUirt ; sie kann bei jeder
Wttiindung stattfinden ^ deren GrundstotTe sich sehr
' ti-dichten und die mit Helligkeit «tblgti Dies»
i liütsache ist ähnlich der Licbterscheinung heinj
Xx>sctieii des Kalks, und bei Verbindung mehrerer
M>UII> mit ädtwciel.
't26 Chevr^ul übaf'eineLichteiitfitiiduiigf
Icli'efhitkte auch Kalk im «alMilireni Öäs^ nm
tQ ürfahren, ob et ■wtrh' wie Baryt und Sti*ontiatl
irerhalte, aber es etttstand kein met'kliches, Lichte'
indets wüitte das Gas schnell Terschluckt, und der
•al^saui^e kalk g^rieth'^ iii Flufs. Uebrigeiis ist ei
ftiögfich) dals das UcbC "des Brennmaterials, wekhei
inan bei dem Versuche tut Erhitzung des Kalks Btt'»
Wendet» dasjenige unWahmehmbar Wacht i welcbü
•ich b^i dem Pro2eis c^t^ibindet
«■an
*■
^tmmm^m^mi^mmmm
BEILAGE I.
Besondere
eteorologische Bemerkungea
über
jed^s Monat des Jahrs iSii»
Vom
Prof. HEINRICH,
(FortoetzuDg Ton Bd, VL BeiL I. 11. and Ift)
September:
Mjnromehr^ Vom i — 19. stets hoher Barometerstand mit as^
halten«! schöner Witterung; mit dem eintretenden Aequinoo-*
tinoi änderte sich alles plötzlich: das Barometer bis su £nd»
ies Monats niedrig, der Himmel gröfstentheiis bewölkt, öfters
Bcgen, hirmit feuchte und kalte Luft* Die mittlere Höhe be^
tngt um X Linien mehr als .gewöhnlich: die ganze Verände«
liDg zwischen den zwei Extremen 9 Linien. Nur eine Haupt«
•ckwisgung; mithin d^r Druck der Luft, und was die Varän«
isug hierin bewirkt, jBiemlich gleichförmig wirkend«
^ Thermometer^ Dia mittlere Temperatur . des ganzen Mo*
:^ 12 i Gr. ; also genau »o wie sie nach der Regel seja
t allein da mein Thermometer dieses Monat gegen Hot^
^g, und den ganzen Tag hindurch stark beschattet war^
*>A mein« Resultate wohl etwas zu niedrig. Mein Ther«
mx doc GUM6iU| du ioh gswöimlich von der äsiia«
I
I libinricii'«
fcclcbelneti Uiie, (UVg in ileii NachmiitaeiKundeb täglich ai
Im ti« a3 GtaHe, hh auf den so. September, alt den leUt«
idibiien Tag dicaei Motiatsj kuii vor Sonnenaurgang liiaccxi
fiel M immer auf -^ 5 Gt. B, ; die Näcbte wueii berelu a«l
küM.
HygrameUr. Di» initiier« Ttbckealieii üborthaf jem di
AuBQiU; in den rarten zwaniig Tagen nämlich war djo Lu
angcmein tToeken : an C. arreichifl da* Hygrometer den höchiferi
Stand doi gaozen Jahre) mit 849 Gr.; auch fiel wahrend diei
Zeit kein Tropfen Regen, Die mittler« Tibckenh ei t dieaer «frani
Tage iit 7C0 Gr. -, und die der letzten lehn Tage 699 J j «'«
beträcliilidicr Unter*chied! Der Nebel am 12. driickte di
Hygioroeler anf 379 Gr. herab, dar am ly. auf 4g3,
Regtn. In allen nur 10 Linien: dai IWinel aus leho ]a[
rea g'^'" ^*i Linien. Der erite Regen fiel deH ai. fruhi
ferner den »3, a4, aS, i'j. Die Herbtl- Tag. und Nai hiA
gleiche behauptete diefsniBl ihre Rechte. Die Moads-Erdn^th*
lÜDge^en ging ohne mindetto Wirkung ro^bei. Sihr hoher
Stand des Barometers, gani heitere Luft, und Windaiill^
harrichten tor - und nach dem Perjgaeuoi.
Gewiiltr. ffinii. Im ganien Monat kein Gewitier ond
kein Sturm, ja nicht cinAal ein windiger Tag, Unter aUeM
^Vinden «tellie licb Nordost am ÖAeaten lind laogattn «inj
O c t o h e r.
Banmiitr. Vom i—a5. ateti iiter dein Mi
ä4i_3l. immer sehr lief und »erüutlarlich. Die
dea gaoien Monau (37" 6"', a] beirä|i nur um
niger, als die allgemeine Tabelle angiebt
Das Maiimum Je« ganaen Monats 37" 4'",
Btuhi 36" a"', fiJi Unterschied iS, 83 Linieti,
tiicbtlich: Bolfetaung beider Ettreme acht Tag
Me Bniomeleratand oreignele sich bei anhaltendrm, (ehr dlch^
tarn Nebel, der wie Kc^tn herabthauie, und sechs Tagen
VWichwand. Der niedrigste Stand bei nna ohne Forgen, i
In Vcneii«u>*ciien Stuim) fUtiteKan uad Leb euch wenunui^
lelsitad, ro4
mittlere HaU
K Lini* ir*ä
sehr bȣ
j tdMl
ineleorolog. Beobachtungen über i8ii. 3
^:iromrtri>ch<« Mittkl der «tttea drei und «waniij T«ge: af
.'". 87T Mitlel d« lelilen icht Tige! a6" 7-', 4«.
Tktmunitler. Im Cinien ein (ehr watmrr Orrohrr; dia
Mittlere Temperitur «u + 9, 7 übeitriH^ üo Miltfl dtr allee-
■«DMt Tabelle um mehr alt i;vei Grade. Souil ert-lchre d«i
Tlermoiqetn' in den Morgeii*tund)-D öriera ito Gefrierpunkt.
Imd auch noch tiercTB Grade, heuer war dai MinJmuni ^ 3 t
A.; hingegea erhob ci licb dogJi lehr olt Hucbmiltag auf fG
'ii 19 Grade. Den 1. und 6. Naclimittaga ballen wir noch ein at~
:^iLitea Gewitter, und in der Nacht vom a6. auf den 36. hat
•tk gebliiat, Worauf hiullge; Rofien erfolgte. Dieis ge-
! Witterutig mirlte gan» besondera ailf die Vpgeutioil ,
brachte rinen ineiiea Frühling zuriick. An den Landatraia
MB «ah man Blümchen, wie im Frühling, neue Erdbeeren reif-
die V/interiaat leimte hoch empor, und achoü beinah«
in den Halm: die Nachrichten aua Iralien und dem aüilljcben
FiuiLreich *ind atu üiTeutJiihea Blä'llein beUnnt, t. B. Getreid
und Obitbäume lum aweitRnmal in der Blüthe. Man erinnel-o
ndi an dea Herbat roa tSo6 und 1807.
Ufgrontiet, Der feuchleale Monat im ganxen Jahr. &i»
vittteia Trockenheit dea Ociobera i*t im Durtluchuitt aut leha
Jahreli 6ä6f; heuer war aie ä3'|; alio um ii5 Grade tu ge-
ring; (i8io hatten wir 733 Cr.) Oellerer Regen, und voriiig-
lieh die rielen Nebel waren hievon die Uriathe. FÜnlieha
Ta^e halten wir Nebel, die oft den ganien Tag anhielten.
km 13. laak dm HjrromeK^r bii «uf 276, nach dem Ji. Feb-
t«aT der niedrigate Stand, Nach dso tätlichen Mitteln au nr-
ihellen, waten folgende Tage lehr feucht^ vom feubhleaten aa-
(efan^en: der ao, ai, ig, ai, 33, iS, i3, 17, So, U,
Jtegen. Im Ganaen 19^ LiiJ«, alao nnr um «wei Linie«
nelir d* gewohnttah im Miitel, Dia Rejentage fallen gröfs-
auf die eaiie , die Nebel auf die inreite Halfta da«
i jene hängen TCiautblich noch tut der Tag- tUHl ,
VwhlKltichi
Heinrich'«
[
Die Oslwindo w.rcn ario licrtichenif^
voritcliVh Oll, und Süilo«!. Dinii foU
(CS'iUb Wxtitiiide.
O. SO, NO.
W, SW, NW,
N, NO, NW,
S, SO, SW,
Bio Luü. w immer i«Iu- luhig, und wir hmtcn in allMa
■■ur^eclii elw«i wiQ[IJ£e Tue. Aui' d«^ Mond«- Potigiuffl
^l^t« W'4>d itud U^^aa,
November.'
Vom 1. bii TW, und vopi 17. bii
ifr sclir hoher Sund« d«)i«r di»
Q die gcwühulidie iilierlntTc.
a aaderD Winlermonalen, aad dt«
■nai Drillet dei Monali i
.Viulere Itöbe um iviei Li.
^•1 ei bcdiickilich lief, wi
^■□le VerJuderUDg belrÜgt nur lu Liiiiec
lieuaiehn Tlgeo, auf ivciche die hcirj'chljichea BuonietCihohAfl
^tha, $ie\n 17" 3"'. S; da« (kliiicl dur übrigon cilf T^fic ifi*
^o'", 4ä. AehnÜche t'jllo kuniiDcn vur f^ijT, t^^^, i6o5):
■]«o icil vierzig Jahren nur nermal. Die Temperatur
bei gemiiiiget, die Lufire'ich'iekeit gleichralti, der NiedancMa^
nn Regea und Sehnte hielt «ich aas Mitlei , fiinfiehn Tage hat-
ten »ir Sonneniclieiu , und eben ao viele Nichte iahen v
jlealirnlen Himoiei ; die Wcilwinde waren iwar hemchendi j
■luch itcllten lich lach die Oatwinde ufiera ein. Ein »e]l»> I
«er November, wie der ganie Jahrgang. I
Thermomvifr. £iit den 18. Abends erreichte ea aum «T* j
ttenmal den CefrierpuLkt, und 10 die noch übrigen Tage 1
Monati. Der nifdrigsle Stand am a3. frühe betragt nur —3, sR-j
hingegen ballen wir üie eriten eilf Tage gewähnlich la bi*
'Grade Mitlagn'ä'rDia im Schallen. Da« monatliche Mittel,
4 Cr. bvtritgc um 1 ■ Gr. mehr ab ^ewähnlich. Nimmt marf
•4m Mittel Ttm aebn ru zehn Tagen, 10 erbilt man: + 7.
-+ 5, 68: 4- o, 75. Gleich wanne Nofembcr kummen »or 1;
- Mol, und 1606, aho aeit lieriig Jahiaa viernial. Die in 1
"h«iiactt- Sommermonatm ei4rithip TemperaluT dca Eidbatta ver->
liir Kicb nur allm^lig, und theilie aich dcit niedrigen li«ft-
tchicht(n^,lan£>aio a
meteorolog. Beobaclifimgen über iSn. 51
Ity^nmtfir. Die LuTt ei^ritniheil] lieMlkb troekea, di«
Bana'tirhe Miltel gani nie o* >e}rn toUie. Wir fatUen nur
fto'fonl NFbrl, und «wülfnul cttraa Hngen oiler SckMv. Stchi-
Bil (Uud d«i Hjgroraeifr Nichinittigt iibrr 7ooGr.> und nu*
fanfnal urttH 5aa Cr, Di<r iroclciMle Tag Mor il«r 3«,, b««
«BllLuMiBeii hoil^rir Lufl und eiw-aa iiarkcn Nordoitwird«!
d«r fruthtctie ilier der 3o. NoTnnbar, bei an halte nilüm dich-
Mu Nekcl. M*>kwürd!g iil'i, (Ufa da* Hy^irometcr am 7, ani
7i£ Gr. Hindi imgeacliUt der Hiuin«! bsnolkt war, ua4 balA
raaf Regen fi*l. - 1
HtgeH. In alleni so Llnhii; dm Mitlal au« i4'Ji{irM) |r^l
iS, S; der von 'Ltit m Zeit Talfende Regen war immer lafa«
nnd (fiaraam. Am 17. Na»cmber Qel der c(»tc SchnM bai
+ 3 IiiirKeviperottir, tor.imd h«rnach Ke^an. .
fFiad. Ooier 3oi Beobachtungen kämmen Mr
O, NO, SO, laomal Hemr-hond waren alao die W«iU
W, NW, SW, 177— / Windol vorÄÜgiieh W«t: dann di»
K, NO, NW. 7S— } OitwiDde. worupier 0*t im Ö(ta»
S, SO, SW, 7S — } »Mb vorkömjn*.
IZriiuiRil war der Wind eiwai iti'rker, den i't Abenili
nlach mit Regen. Dco ai. Pen^aeiim ohne aoudarlich»
■erreräodtruDg ; dabei anhaltend hoher Slaud dei Baconiator*.
IVoronufer, Sehr «erä/i^Erlich , mit auifsUen Jen ScTiWti(j.'un-
mia "I dieaem Mouato gowchnÜcli. Dio ^wci Exlreme sinA
liX Linien von eiDBiider cntrorat: da) mouatriche Mietet
liift nach der allgemcincti Tabelle bis auf -• Ltoie ZU. fn al-
;■!! kommen fünf bia lechi Hauplachwingungcn vot. Am rn-
hixea hielt tich da> Barumeicr vom 18. Abend« bis aum aC,
-.;frich lUmlicli achöno Wiilerung.
lettr. Di» Lnft-Temp«Btur war gei»*!' *o, wie
I MiHel in «ejn (.n^gt, — o, 7 B. Von 9. Li. xi*m i5.
bi> EMoi ?i\. blieb daa T barm om etat iteti uuier
ICelHMpunkti hingegen den t, 6, iS, 18,30, 1» , ai-
iülwrr d.m*rlben. Der beuetigB DecBciifSr gehör« «Uu «■-
D e c c ni h e r.
I
Heinrich's
Ti«retlcr flUnd -- 7} R: KöcliilBr '^^
irr wirmite, der 3r. der kilteaie Tig,
. Nach dem Hygrometer ein trockener Decem«
; mehr Regen nnd Sdinee liol ili lonit.
^M*s* Traclianbcii, 585 Gr., betrigi um 18 Gr. nehr,
^ ^ gelrohiillcke Viittel. Die trecLenilrn Tage fallsn *oi
) In tl-, und vom 34. bii 3i.; dieae Tnge geLöran iDgli
«Mer die tilteai alio trockene Kulte. Dai Maiimiim du Do-
ccmbers kamml fenem de* Ociohati girich ; im Uurcluclmilt
var die Luft im UeCfiuber ohne Vergleich trockener, >!• i
Oetober. Achtmal halten wir Nebel, der aber nut min
KBrUifh auf du Hygrometer wiikte.
Mtgen. Zu«*mmea 3a Linien, etwas nebr, «la e> in MI
tri ieyu aollle. Secbsichnmal hallen wir Schnee oder Regevi
letiterea iil im December wohl ausier der Regel, nur hri
nicht 1 den 3». fiel bei tiürmiicber Luft dichter Regen. ^
«ierieha Taf-e waren gans triib; die übrigen wenigatea« ii
Theil rermitcht.
/find. Aus 3io Baobacbtun^en ergiebt airh
NO. SO. ,5,™!: J Oi' O.,^ und W.,t.W. IjU
' *icli aUo dai Gleichgewicht. Uo«l
W. NW. SW. i5i —
H. NO. NW. 69 —
S. SO. 5W. 100 —
hiult I
Oit am Ur
und Nord*,
IJie übrige
tung.
Wind.
Itlen an: Südost, We
■t kommen gleich oft va
^ind TOD keiner "
ViBi*chn Tage varwi mehr oder minder windig, nad na-
fer dieacQ eine itÜTmisrhe Nacht vom 33. auf 4ea »4., ali
fjnen Tag nach der Mondt'ErdnJ'he; wahrend dem Sturm
iu Barometer um ^rjttbalb I,iuian ; und aüe^ jileäm Uta TM
balb Linien.
Mittlerer Stand aui allea Beoharlitnngcn des gaiia(
Jahres, welche sich aur556o belaufen.
Bammele ■ 17" o'", agiS : um o"',3 höher ah gewOhnliohi
Thtrmemelir ! + H.i? R.; um 0,9 höher all geitohnJicl
Ifygrontitr: 645, aSi um 4i ^ Cr. niediJetir, eJi genöha
kr
nieteorolog. Beobachtungen über iSii. 7
■JUgrn: 30 Zoll, 9 } Linien; um ^ Zoll iii«drigcr aU ge-
ir? 1811 waren DrucI;,
ftia^c (i«wültt( n
Alio mit wenige« Worten; Im Jahre 1811 waren D
Tmptralui und Feuchtigkeit der Luft beirächüicher ah
«Mijf, im Milttl genommerti der Hiedersrhlag durch Regen
und Sehnt» trfolgte ggTa in der Qrdnung, nur itirhl zur
gt hingen Ztit.
Dm herr*chen^< WimJ war rinielii geDomman Nordnoit;
dUt nin aber die (wei an liegeDttcu Winde zura Ilanpiwiiul so
«tUlt nao Oat 1&8S, Weit 1686, Noid itgi, Süd SSo.
I>arsteUuDg der Witterungsdeobachlungeii in krum-
mra Liinieo, oder geomelnsche Constructioa
derselben.
Diete vom berühmten Lamhett voriügliah empfohlene J/le—
llige Vorthcile. Man liac
chen : die Verichicdenheiti
^uribfp [nttrumenlei., a. B, des Barnnieteri, i
4raheil ller Zeit oder de* Ortei, falten engleich i
llamonie oder Abweichung veuchiedencr mcl
gleichen Zeiten zeigt ileh sehr schon, u. t. f.;
M >ur Auffindung iIliieincinLT Rosuttale lehr gute DieQ-
Mr Iciitet, indem lie den Nalurforicher aufmerlciam macht,
^!*ur CT loriüglich lu ichen hat. Hiebei wiM aber foraui-
■«lit, <lafi er die beitioimten numerischen Angaben, oder
■ • «igeaiiicb Tagebuch immer hei llanden hat; weil man dia
•niaelriiche Conüruelioa nicht wohl nach einem 10 ßrafsen
'iifillib« enlwetfen kann, daf* »'ch die Decimaleu und Cenle-
rcüpa TOn Linien nnd Graden dabei bealimmeTi lassen. Wer
gai aechi - acht- bti zehnmal beobachtet, der miifa
:i dieiem Butwuire an dai arilhmelische Mittel hatten,
ai iiiehi wohl angeht, dio iilindliohen Veränderungen
dannalcllen ; lo wenigstens verfahra ich am Schluna
rea anm Behuf meiner meteorologischen Uuiertucbun-
b^ifgfügle Tabrlle liefert die ersten drei Monate tod
Die drei Hauptm
m
s Gaoi«
BD im Gingf
ach Venchie-
Drolo^iichei]
S Heinrich'»
dl« Zeithnnttg redet filr aieh telbst. Zpr BrUfttteHui^ d^ Tier-
ten Curve dient folgendes: die Heiterkeit der Atmosphire t&eife
ich nach ihren Tenchiedenen Abttäfungen in eilf Theile ein,
litod sette
Tolfkommeii heitert Luft ohne Dunst und Wolke . ss i#
»inder Tollkoniinen heiUr • • , ^^ ^
sehV wenige WÖlkcheli, also sehr schön • 23 8
mehr heiter alt Wolken • • • • ' =t 7
•wischen heiter nnd Wolken gleich getheilt • r2 6
mehr Wolken als Blaues • • • ' • ^ i
ganz überzogener Himmel, doch mit dünnen Wolken =r 4
gana und- dicht überiogea • > • • • rz S
gana überzogen ttJid •ingleicli liegen oder Schnee •■ = 2
dünner Nebel , , • • • • =: 1
dichter Nebel • • - • • . . ^ =: o
Hieraus entstand die Curve von der mittleren Beschaflen-
heit der Atfoosphare, oder der Witterang, in Rücksicht der
fleiterkeit der Lud,
Den Cornfftetatar Über die Tabelle kann sich jeder seibat
machen; er wurde nur dann Tollstahdig werden, wenn man
das Gante hStte* liefern kennen, was aber für ein Journal sn
nmstündl^ch wird; Vielleicht ist dieter Aussug schon au Ian|[
|erathen.
■ t
»»
Üebet
Bildung und Grunclmischung
der Blausäure,
mit
Hinsicht auf Widerlegung der Idee von Säuren
ohne SaucrstofT.
Vom
Apotheker G. F. H AENLE in Lahr.
I
cK habe in dem alen Bändchen meiner chemisch-
technischen Abhandlungen, fiter das lierlinerblau
(Frankfurt am Main 1810.) eine Ilj'pot Iie.se über die
Gmndmischung der Blausäure aurgestellt , welch»
der Aufmerksamkeit und des Beifalls unserer be-
rühmtesteu Chemiker gewürdigt wurde, und die ich,
ab Beitrag zur nähern Kenntnirs der Säuren ohne
Sinerstoff, im Ausluge hier mitt heile.
Es ist merkwürdig, und bei der Betrachtung
iber die- wahre Natur der Blausäure, nicht auf«er
Augen zu lassen , dafs sie erst im neutralen Zustande
fo Charakter einer Säure durch vollkommene Salz-
Udimg annimmt, im freien hingegen ganz aj;idereund
SÜD Theil entgegengesetzte Eigen.schaften äussert.
Der SaüerstofI* nimmt an der Erzeugung der
niiieii Blausäure scheinbar keinen Antheil^ denn
10
I
laS
ttdule
er äussert sein Dnaeyn auf keine Weise, unil
noch ii'c als BcslantlÜicil davnu gescbiedeu wonlen
auch Iit'silüt die ßlausSui e, iai reinen ZiiäUncIe, bei'
nahe keine von den allgemeiiieti Eigi;n£clia(ten einei
Säui'c, viclmplir wideispiieht sie solchen durch ent
ßegcngeselzle, wodurcli sie eher den verbreimh'chei
Producteii'VIs den Sauren anzugebüren scheint.
Demohngeachtet wissen wir, dafs sie sich mi
dem rollten Quecksilberoxyde, ao wie mit Kaliei
zu einem vollkommenen Salze verbindet*
Um diesen Widerspruch zu heben, habe ich c
die Sache auf folgende Art erklärt.
Der Umstand , dafs aus Ammonium nad Kohl
Blausäure hervorgebracht werden kann, giebt oi
deutlich zu erkennen, dafs wir Jen Stick- WaMOi
und Kqhlcn-Sloß' a\s das wahre Substrat dieser SäuiS
zu betrachten haben.
Wenn d.iese Sloffe in bestimmten, von unc noc
nicht auagemil leiten, VerfiäUniismengcn in chemiscl
Verbindung treten, so wird ein Product erzeugt, di
eine bedingte SÜurefa/iigleil erlult; dieses Produi
ist der blaufarbende Stolf (zuotische FoibcsloO^ da
wii' Blausäure nennen.
So gering die Energie dieser Suure zur Suhtl^il
dung auch immer seyn mag, indem mg suhon d-m
die Kohlensäure aus ihren Verbindungen mit Kalia
geschiedeu wird, so sclieint es doch, äafs ihre ^tt
dität durch den, als Bestandtheil des Kali liervoi
tretenden, Sauerstoff' bedingt werde, durch desH
jlnüehun^ nie zwar als Sdure gebildet , diese t
über 'Blausäure.
129
im Moment ihreä Entatehena^ pom Kalif u>ieder
neüiralisirt wird.
Die Anzieliahg der Grundlage des Kali zum Sau«
«ntcrff ist aber so starke dafs.eine höhere Tempera^
tar erfurddrlich ist, wenn dieser sich mit dem blau-
Cirbenden Stoffe verbinden soll. Indem nun das
Kili mit der thierischdn BLöhle geglüht wird, wird
das Band zwischeii der kalischeii Grundlage und
dem Sauerstoffe gelöst. In der thierischen Kohle
werden der Kohlen-^ und Wasser -SloU'^ durch Bei-
tritt des Stickstoffes/ zu einem eigeneil Producte, zu
zootischeni F^'bestoffe gebüdet, uud potenzirt, als
sänrefähigt^ Basis 9 mit der Grundlage des Kali, unter
Verraittelung seines SauerstoSes (als nächste und
tmerhlsliche Bedingung der Säl/J)ildung) ein neues
Producta zootisc/isaureB Kali hervorzubringen.
5.
£s ist begi*eifllich , dafs in dieser Temperatur et«
was Sauerstoff' durch die tlnensche Kohle losgeris-
'len wird, und als Kohlensäiice entweicht, wodurch
nch auch der ihn betreuende Antheil der kalischea
Grundlage v6i*flüchtiget; und da solche verbrennlich
ist, so geräth sie beim Oeffnen dts Schmelzgefärses
plötzlich in Flamme. Auch beim Umrühren der
Masse erscheinen in alten Zwischenräumen des Ge-
Bie^es unendlich viele kleine Fiämmchen; welche
ein sichtbarer Beweis jener cbemisciieu Thätigkeit
4.
Die zur Bildung der zootischen Säure erPorder-
lidke Temperatur ist ilicht hinlänglich alles Kali von
I
13°
llUnle
■einer KntilensSnre ra befVeJen m\ä in Aetekali
verwaiiJelii; wir haben also iiui- eine Mischung voi
mildem Kuli, auf welches der IJiieri&i'lie J'ai'bestol
■wegen
' Kohlensäute uicht einwirkt, und
nsalralcDi zoolLsciisaureu Kali.
Wird die Glühhitze linj?er nnteWinIleut so vtf^
hall sich der weitere Erl'ulg ningek^hrl, und wir i
tien nun einen feinen Haucli , der uns tUe ZenUK
l-nrig der JBlausäure zu eiltL-nnen s'eliU Es ist jsta
die höchste Zfil die Masse ans Jcin Feuer zu briiu
gen; liefse man solche allmahlig an der Lull erkal
ten, so würde, bis zu ihrem Verglühen, noch viel
Blausäure verloren gehen, und wir wüiden %vcnigi
und ein schlechteres Blau erhallen. Darum »L i
besser üie sogleich iiii \\ u.-ser zu loschen.
6.
Bei schnelleni Eintragen der glühenden Masse i
Waj^ser zeigt sich ein Phänomen, das meine Elypa
thesc zu brstäligeu srlteinl , und mit den beksnnlfll
Melall versuchen Ritters u.s. *. übereinstimmt, i:
lieh em starkes Zischen, eine Art von VerpuSitu^
bald mit, bald ohne Flamme, tfeherhaupt hat dicM
SchmelzungsproKera viel Aeiinliclies mit der, vo
mehreren Chemikern durch das Fewer bewirktet
Zerlegung der Alkalien. U'e Grumllc-i^e du KnU
Welche unler dem Glühen einen 'J'heJl ihres SsUM
sto
s verloren hat , steh aber am £ude der Om
nicht mehV verflüchtigen konnte, ergreÜl raiW
Helh'gkeil den örtuer*toir des Wassers,
sicii wJedur als vullkomniLnüs Kali iL-)jrudu(a
über Blausäure.
131
.Wasser wird rerlcgt, das Wasserstoßjjas entsundst
•ich , und verpufft durch Zutritt des atmosphäriselieii
SauerstoSes.
üaB grpfsc Bestrehen der Grundlage des Kali
den Sauerstoff anzuziehen, macht es auch unmöglich,
die zootische Säure als wahre Saure darzustellen.
Das Kali hefindet sich in seiner neutralen .zooti^ch-^
sauren Verbindung im unvollkommenen Zustande ,
indem der Sauerstoff zwischen seiner Grundlage und
dem zootischen Färbestoffe gleichsam ins Mittel tritt,
um beide zu einem neuen Ganzen, zu zootischsau-^
rem Kali, zu gestalten; zerlegt man dieses Product,
so wird es wieder in seine Factoren aufgelöst und
wir erhalten die bekannten Stoffe zurück, der Sau-
erstoff hingegen wird vom Kali zurückgehalten und
stellt solches wieder vollkommen her^
8.'
Eben so verhält es sich mit den Metall nicder-
srbUgeni Mischt man z. B. schwefelsaures Fiisen mit
sootischsaurem Kali^ so wird der zootische Färbestoff
den Sauerstoff fahren lassen und sich an das Eisen
hSiigcu, das unvollkommene Kali aber sich durch
Zqnickziehung seines Sauerstoffes wieder zu vollkom-
menem Laugensalze bilden, welches nun, nach den
gewöhnlichen Vcrwaudtschaftsgesetzen, dfi^s Eisen-
oj^yd ■ niedersjDhhgt,
Hieraus Ucise sich nun erklären:
*) Warum die zootische Säure, zu Folge ihrer Be-
dingungen , keines besoudem säuerungsfaliigen
Prinzips bedarf, um wahre Salze zu bilden.
I
33»
H ä n 1 e
a) \Varum durch Vei-misdiiin!! t'es Kali mit UiierH
achen Siibstaiizpu in nif<!iiper Temperatur kein«
Blüusäurc eizMijjt wi-rtlen fcann,^ Es wird i
hieraus bpgr*'"llich, warum (\as zocitisrhsaure Ei-
sen ' Bcilineibiait) diircli AetEkali yeilegl und lelr-
tes m zootiÄcljjtaures Kali verwandelt wird. Dec
Grund liegt, nach m>>iitr'r AMsicIit, eheniälls ;
der, zur Biidnnp; des Aebckali er Torder liehen hö-
heren, Tempeialur, wodurch die Verbindung dei
Sauer^itoiTes mit der kalischeu Grundlage locke-
rer wird; und dieser Zustand des Kuli ist es im-
mer, worlurrli die Sainefaliigkcit des zootischei
FarbestolTes bedingt wird, und der auch bei Dar-
stellung des zoolischsaureii Quecksilbers Statt »
liHben scheint,
5) Warum ein betracht Hoher Tlieil des Kali beia
SchmeL/.eri sich verflüchtigt, und, den Betrag dei
Kohlensaure abgerechnet, so viel am Gewicht!
verliert, was auch der scharlsiu)iige fVinter
beobachtet hat.
4) Waruni das i.fiu^ensa]z, beim Schmolzen mit thi«*
riseher Kohle, uie ganz mit Blausäure geaatUg
werden kntni.
5) \V''"''"" wir oft wenig und schlechtea Blau er-
hallen.
6) Warum y/\r. nach dem Ablöschen der Masse {
Was.ser, wieder eine Gewichtszuiialiipe an freüä
Kali erhallen,
7) Warum es uns noch nie gelungen ist, in At
zootischen Saure den SauotstolT als Bestandthei
zu entdecken, und
8) warum die, durch die zootische Säure bewirkte
•Mfitiilliiiedersclilage unaullöslich sind; ein Beweli
^
sie u
Über Blausäure. jgj
dafs bei »olclieii keine wahre Snlzliildung Statt
lial, und dafs iolplicli die laibiKcn Mflallaieder-
«c1ilaK>? blo« von dei- Jnhäston des zoolisclien Fär-
bestulT» heiTÜliten.
Die Iiiei- aMt'peslcllterj Sätze lifgründen, wie es
sirli aus ihren FulgeiutiRco eigiebt, eine neue Hy-
pfilhese, welche nicht nur alle bei Bereitung de»
btjiisauren Kuli und Eiseus vorkommende Eiscfiai-
tiungen und Umstände sehr leicht, uugcxwuugeu uutl
d^her Hifslicher etkläi't, uU tiisher geschah, iuilern
unn anschaulich macht, dar» das blausaurc Kali
:t ohne SanerstotF gebildet werden kann, tondern
Prozefc, und der Zusammeuhaug der hiec
i^estclitvQ Satze, dienen aurh üIs Beleg für Davy'a
icliljgen Lelu'salz, dafs die Kalien keine llyHtoido
i)d, sondern aus einer, durch Sauerslud inodiiicir-
ri, verh renn liehen Grundlage bestehen.
Pa uns die Alajonlät unserer Erüihrungeii (als
itiliver Grund) überKeugl, dafa der SaiiejsIoH zur
iiircbildung aluiülui bedingt ist, so entstellt Jiier di«
'^ffii Welches int der cheinisclie ZuKlaud in dein
lH die wciiij^en problematischen Stufle beBuden,
e wir Saurea Q^ne Saucrstoü' nennen?
AU der' verdieuslvoUe 'IVommadorff i\\e Säuren
■teniati^ch ordnete:^ muC'.tc er auch diesen eino
■Uc anweisen, aber welche? Er wufsLe, dafö sie
l/c bilden, fand aber kcrneo Sauerstuü- in ihrer
iiodmiscliung, und nannte aie daher Säuren ohne
■lerttoß',
Oiese Eintheilung mufsle bisher, ohngeaclitet des
iderspruch*, in dem sie mit dem Begriffe von Säu-
ilehl, «ngetionimen werden; jel-ztahcr, da neuere
iruDgrn unsern tConntiiiäsen zu tUdle kommen.
C
1^4
Ilänle
-wir«! man aitcli tlieatm Slnfit^n in äem Systeme di»
ihnen gdiiilireiiHe Siello einräumen, und «ie mit Na-
men von beatiinniterer Bedeutung l>e7,iri ebnen.
Aus (Irr in niRtiiPr Aliliandluitp gegebenen Er^
MiiruMg der EipenicJi^rten dci- Blausäure, und beson-
ders Bva den Sai/.en i. a. und 7 und ihren Totgc— i
rungen geht heivor, dafs der bbufarbende SluGT, oIm
schni) er mi' kalien Tollkumniene Snhe bildet> niehfe
als eine Sauro, eundem hluA aU die Grundlage l
Blau^aurs liipUaclitH werden katm. welelic nur lUit
tev l)esoiidcrn . bei iltn cigeittlichnn Sauren ntchtt
bedungenen, Umstanden Salne zu bilden ftlitg tst.
Eben so verlialt ra sieb mit der I^ydrolbiunsäur«*
Wir haben teinen zureichenden (;rund das Scbwe-i
felwHüijer^tnfl'ga.s ;<ls eine Saure anzuerkennen. Durch
die glänzende Verbrennung de* Kaliums, wich Davy'»
V'erfiuWien, in dicwein Gase, wird die Gegenwart de«
Bauerstijfiea ividit bewiesen , da Liclil- und Wa
mecntbinduug nirht immer auf Anwesenheit des
Oxy^ens deuten, sundern blos auf die Helligkeit un<i
Inntglteil i\er cbeujiäilicn Veibindnng; und woll(((
ms» ja (las Dfiseyn eiiii-'r Saure- von dem, keineswc^c«
characleriKlisehen, Keini£F>iclicn ableiten, dafs
blaue» Pilanzensafte von die<icm Gase gerOlliet wer-
den, so lieiubt solches Widnscheiiilidi auf einem klei-,
iien Anilieilo sehr unvullkumntetier und schwHchei
sc/iwefeliger Sauie, die irr dem. hIs Gas so sehr axt
pandirleiu Schwefel, durch lÜinwiikuiig der-X/UlLi
electricitat sehr leii Jit erzeugt werden konnte.
Da das hydroUrroosaure Kali nur durch man
ätzendes Kuli crhitlten werdcir kanrr, so glaube icl^
dals dieser Prozefs mit der Bildung des blausaurUT
Kali ait.t* ahrdichen Gründen bet ulit : uamlich auf
über Blausäure.
>3S
«l(Tn BeMrebi'n der kalischen Grmullage sicH, durch
lliiife ilires SauercIofTa, mit dem SchwcrrlwaAscrstofC
zu Indrothionsiiuiera Kali zu geatalteo, wornacli als»
tJcr Schwefel wasscialo IT auch erst im Momente der
\pub'8ltsalion rfeu Charactcr einer Saure annimmt.
^^'eIm nun die Sauren ohne SaiiprstoIT nur aU
Grtiiidlai'en zu betrachlen siiu), durch welche Ver-
iniUeliuig erbalten sie die Fähigkeit, mit Kalien und
Erden wahre SalKverhiudungeit einzugehen ? Zur
Beoulwortung dieser I'Yage ist es nülhrg, einige Be-
uei klingen über die Säuren überhaupt zu machen.
Die lelin-cichen \ ersuclie du-s lim. Dr. Riihland
(Fragment« zu einer Theorie der Oxydation, im
jlcn und ■itcu Helle des iten Bds dieses Journals)
Tuhrcu au Itesultaten, welche uns zu der Vermu-
ihuflg berechtigen, dafs alle Sauren nichts als Wasser
mit Skauerstuit' seyeu , wahieiid ihre Qualität nur
iturcb den sich säuernden Körper bestimmt wird.
Schon die Klarheil der llcgrilTe, die wir durch
■ ;■•« Ansicht von Sauertuig und S^nrcfäbigkeit, von
N;iireii und Oxyden bekommen, erbebt sie zur ein-
clilendsteii Hypothese, Da wir wissen, dafa ohne
'.'. iocv keine SSiiro gebildet werden kann, so könnte
lim eine solche Vcr)iindun£ des ^A'asse^s mit Sau-
njJofT /f itssereaure nennen, welche durch chemi-
I «lir Älischuufi mit andciu säurefähigen Basen alle
S.irren bildcl, deren Eigcntliiimlichkcil auf dei' Ver-
icdenlieit der Stoffe beruht, mit welchen sia in
' ibindiirig getreten ist. lliusichllich der Mannig-
jkcit und grofsen Menge dieser, in der ganzen
ir veibifiteien, SloITe und ihrer chemischen An-
irtg, kann aber diese Saure nicht fiiisieb, im
;n Zustande btsleJien. si ndern ihre Iilrzeugmig
I
13^
Häiile
Jiängt Ton dynamischen VerliSltnisscB ab, Wulch«
durch das Milwirkeii der verschiedenen süurerähigen
Grundlagen und der F.lectrichat bestimmt werden.
Von dem groben Etiinasse der atrnosphäri»chcn
Eleclricitat aufSSurebÜdung kann mau sicli bei Be-
reitung der Schwefelsäure faus Schwefel) praktisch,
überzeugen; oft erhält man, bei ungunstiger Wi*le-
t'ung, wenn die LuDelectricitat negativ ist, bsinaha
gar keine Säure .< und die FabiiUnten arbeiten, auch
liei dem pünktlichsten techuischen Verfalircn, mit
grofsem Schaden,
Dafs das Wasser «ich unter gewissen Umständen
selbst inSäurc verwandeln könne, beslätigel sich durch
die wichtige Beobachluiig des Herrn Akademiker!
Aas«« , iiber die Bildung der Essigsäure ohne Gih-»
Ring fS. 4. Bd. I. Heft d. J.)
Hieher geliört nun auch das Sauerwerden cini
ger über Pflanzeusloflc abgezogener und lauge ste-
hender Wasser , z.B. des Hollunderbliith- uiirf Ro-
aeriwassers. Solche Wasser zersetzen sich mit der
Zeit, verlieren ihraii Geruch gänzlich und gehen in
Pflanzensaure über *).
Süursfahig wSren demnach diejenigen Stoffe
welciien das Electrogcn ein Bestreben eiTegt, mth
mit Wasser und Sauerstoff so zu verbinden, dafs da-
flurch ein Product hervorgebt, welches die EfgeiH
•) Dio wichtige Bimsrknng dai Hrn. Katte, dafi iia Vafp
Wandlung ilei Woicrs in Eiiigiinrea duich KoUi
und almaiphärincbe Luft, irbnellsr Tor aich gi
tbm ei» kleiner Antlnil Iiohteniautsa Nalrum
wird, dürfte un*, in der Folge, auch mebrlUul
die Etiaii^un(( des M'.'Cltkci
(üben.
über Blausäure.
"f
tchal^pn einer Säure crliSlt, deren individueller Cha-r
racter durch das Mischnnfisverliallnifs ilieiei- Slofl©
und die Eigenthümliclikelt des RadlcaU festgesetzt
wirdr
Die Aeidilät dieser Sdiireii ist unbedingt, d.h.
sie construii-en sich immer, wenn nur ihre Besüind-
iheile alle in dem erforderlichen Mischungsverhfill-
nicse vorhanden sind,
Auf die sopenannlen Säuren ohne SauersIolT
kann diese Dermilion nur in sofern angewandt
Verden, nis solche die Fähigkeit besitzen, unler ge-
wiueo Bedingungen Salze xu bilden; im reinen Zu-
(lando hingegen kommt ihnen das Pr^dirat einer
Sauie nicht zu, und sie künnen , da ihre Qunüläten
Ton denen der eigentlichen Sauren sehr verschieden
lind und mit solchen sogar in direetem Gegensalze
•tehen, auch nicht in dei' Reihe derselben auftreten.
M«n könnte aie im Systeme der Säuren unter der
Benennung : „Stoße, welche eine bedingte Säurefa-
hgktii Ixailxen^' anschÜefsen,
Es ist sonderbar und charakteristisch, dafs die
AciMtfit dittcr Stoffe durch den aiLalischen Ge-
■gtitfats bedingt wird, wie es sich z.B. bei der Bil-
rimg des blausauren Kali zeigt, nach folgender Ae—
Pie Gnin^llaga des Kali hat ein sehr grofsea Be-
«reben, das Wasser anzuzieLen. Bei uiiserm Pro- i
:*ise ist diese GrundUge mit dem SauersloBe nur
v^-ch locter verbunden, sie strebt nach Ruhe uud
eigr«A mit Heftigkeit das Wasser ; dessen eigene
Indifferenz wird dadurch aufgehoben, es erhält ein
»ciive» Bfstrrhen nach höherer Sättigung und ver-
bindet sich mit dem SauerslofTc des Kali au Wasser-
138
Häale über Blausäure.
•aare, ■welche datch innige Vereinifinng mit dem
blatifjrbeiiilen SlofTe iii Blausäure veiwundell- wird,
t>'.4« Kali ncutralisJi'l, und hlüusaurea Kali dai-stellt.
Ufis Haloj^en pehört niclii in die Kathegori©
iljpser SIuITp. i'}s spreclien /.u viele EiTahiuagen da—
jTiir, (lafs die iili' roxydirle Salzsiiurt Sauerstoff ent-
halt, und JUrseMus hat durrli seine, auf sehr g©T-
n«UP Versiulie pegrüuflefe, Bcreclinuiigen fast ma-
Aieniatisdi bewiej>en, dafa ihr tiauciBtulTgihaJt 8mal
. loviel als die Btise beträgt. (9. 3. Bd. 3. Hell d. J.
S. 2i,; u. f.)
Auth unlcrlicgt sie nicht der Bedin^ng de*
alkalisciien Go^rnsat7;es; und dafs sie nirht sauer
achmecki, und iiherhaupt, iu diesem Zustande, aa.
veni'g F.igen8c)iatlen eiuci- Sauic äussert, beruht
>Vahrsclieii)licii auf dem grolsen Mifsverhaltnisse «wi-
schen dem SauerslulT und dvr Grundlage. Dcnkca
vir ups letztere selbi^t als zusanimcugeselzt ^ to'
kannten vteiieicht aucli die Elemente derselben an^
ders als in dci- gemeinen Salzsäure gemischt aeyn.
Der Umstand, dafs sie sich, mit Wasser vermischt,
und der atmospliaii^clien Lnft ausgesetzt, allmkhiig'
vieder in gemeine Salaaaure verwandelt, fuhrt RU
llieser Verniulhnng. So ist auch die Verschiedcn-
Iieit der Kiyalalllorm des überoxydirt salnsaure*
Kali, djis bald in langen biegsamen Nadeln, bald ia
ramenförniigen Tafeln, bald in Gseitigen FlSchea
Vnd .Witigeu KrysUlleu mit dachförmig abgestumpf-
ten Enden krystallisiit, aus dum verschiedenen '/.n^
tlande ^r Giundmischung dieser Säure befriedigenil'
zu eiklarcn.
13^
iMte«
■«MMa
1
Üeber den
ASiTolithen von Er xl eben,*
Zar Bestätigung der Thatsache aufgenomm&nei
Protokoll
(mi^getfieilt
vorn
, Arn. Dr. RÖLÖFF, in Magdeburg.)'
SrxUbtrif den neunten May Einttutend Achtliundert
und Zwölf.
u
fcber die aiq funfzelinlen. vorigen Monats in hie-'
«iger Gegend beobachtele LufLorscIieinung und den
iwiscfaen hier und Eiracrsleben^ gefallenen Meleor^
iteui worden im liiesigen Friedensgerichle folgendo
Personeo vernommen^ welche ihre Wahrnehmuugea
Ibigeudergestalt angaben :
L per Kossäte Andreas Perlitz hieselbst^ seclis und
fünfzig Jahr alt : ,,ich pflügte am Funfgelniten
T<»rigea Monats zwischen hier und Eimerslebep.
Zwischen Vier und Fünf Uhr Nachmiltag.s hörte
ich auf einmal einen Schall, wie von mebreieii
scbtell hinter einander abgefeuerten Kanonen und
darauf ein Gerolle, welches sich am besten mit
•inem kleinen Gewehrfeuer vergleichen laut.
140
Zeugen - Verhör
I
Hicrniil folgte eit) Gesause in der LuFl, welcitei
mir immer naher kam, unil es kam mir vor, al»
wenn tliclil ührv mir etwas liiuflog, so <Iaf> ich
reich noch büfkle, iim iirchl davon gelroflcn au
werden, uiiil gleich darauf cilulgte ein Schall als
wenn ein schwerer Kdrpcr mit Gewalt auT dirf
Erde schlug. Ich und der Kosiate Herzberg
gijigcn nun mit dem Schilterknecht Dueige aus
Eimcrslehen, welcher in der Gegend hütete, nacll
dfm Orte hin, wo nach unserer Meinung der
Schlag auf die Crde geschehen scyn mutete, und
wir fanden daselbst ein ganz filscliea Loch, wie
£wei Fäuätc grofs, welches schräg von Süd -Ost
nach Nord -i- West ging,' Der Schalcrknecht Docrge
grub hierauf mit seinem Mlrtcnstock und traf au?
einen Stein, .welcher herausgenommen und iti ei-
nem nahen Sumpf abgewaschen wurde. l>ic>e^
Stein lag drei viertel bis eine Elle tief,"
U* Der KoÄsate Christoph Heritberg hiesslbst, acht"
und drcifslg Jahr alt,
stimmte in seiner Angabe üfierall dem Kossateii
Fei'lilz bei und liemerktc noch, dtifs seine Pferdd
Ton dem Donner und dem Geräusche in der
Jjuft scheu geworden seycn. Perlilz führte au^-
daJs er etwa fünfzig Schrille, und Hernhergi
dafs er etwa einhundert Schritte von dein Locho
culfernt gewesen wäre.
in. Der Schafcrknedit Heinrich David Döerge zd
Eimerslcben, zwanzig Jahre alt,
fltimmte in Ansehung des Donners und des
Getöses in der Luft völlig mit der Aiigi.bc von
PerlitK und tierKberg übereiu» uud l'uJirte nucli
besoudcr« l^lijciides an:
über den Sleinfall bei Erxleben. t^tn
„ich war mit meinen Scliaafen etwa TunFzig
Schritte von der Stelle ealfernt, wo nii' das
Jjisclie Locli in der Erde fandcti, und das-
•elbe hatte gani die Richtung, wie Peilitz
und Hcrzherg es heschrieben liaben. Ich suchte
mit meinem Schl^fcrsLuctc nach, und tialaiif
einen Sieiii, welcher etwa andertlialb bis
«*ei Fulä tief in der Erde stectte, welclieii
wir herausnahmen und in einem naheu Sumpf
abwuschen."
Alte drei Comparanten führten nun noch anf
tis der Himmel ganz heiter gewesen und die
onne aehr warm geschienen habe. Vuni Morgen
ich dem Mitlag habe eiue lange schmale rölh-
che Wo.kö gestanden, über und unler derselben
es ganz helle gewesen. Diese Wolke sey
pch der Ersclieinimg noch einige Zeit siehll)ar
Wesen, bald nach Fünf Uhr aber sey dieselbe
litElich verscliwunden gewesen,
■ Donner und das Gerassel sey half) aus Osten
nd Süden gekombieu, und gerade in der Rich-
ing, wie das Loch in der Erde gefunden worden*
M'ind sey nur schwach gewesen und aus
6rd-West gekommen;
t Loch in der Erde sey, wie man ganz deutlich
»ehen habe, ganz friscl) gewesen, indem, wena
I nur einige Stunden vorher entstanden wäre,
I schon umher betrocknet gewesen seyn müfsle,
Be Wärme sey an dem Stein gar nicht zu be-
erken gewesen; wobei noch zu bemerken sey,
^ die Stelle etwas niedrig liege, und sogleich »
« Docrgr mit dem Schäferstock gesucht, W««-
r geVoi
I
I
142 Zengcn-VcrbÜr über d. Steinfiill bei Entlebeii
6) in Jet-.liiesigen Gej;L'n«I fänden sich derglticlieii
Slciae sonst jjar nicht, und hpsonrlers zeichnS
sicli dieser von den ühiigen FcUlileineii durch
aeina scIrwSrzliclie Farbe und seine Schwere •
y) der Slpiu habe in derselben Richlimg gelegen«
wie das Luch gewesen, iiämheh sdirag uad miB
dem dicken Theil üben;
fl) alle drei orkannlen den ihnen jelzl wieder vorge-
zeigten Stein für denjenigen an , welcließ sie in
der angegebenen Art am Fünfzehnten vorigen
Monats aus der Krde geholt liatlen;
9) bemei'kfen die Comparenten, dafs der Stein etWV
eine Viertelstunde iiachlur, nachdem sie dcnFalt
gehört, aus der Erde genommen sey.
Der Herr Doctor \A'i(k-n!ann hieselbst. welcher
fcei dieser Vernehmung zugegen war, führte uoch au«
dar» er diesen Steiu gewogen habe, und die ganzi
Schwere desselben vier und ein halb Pfund beriiiule
Säramliiche Comparenten bahfn die ihueii rorg
kaene Verhandlung genehmigt und unlersehriebeot
Dr. VVideinaiin. Andreas Perlilz.
Chrisloph iiorzherg.
'' Heinrich David Dofrr^
Schneider. Sihwar^.^
Fib- die Richtigkeit der AhsHirill
der Grellier Seh
Noch bemerke ich' dafa der ganze Steiq^
Zoll Rheiul. lang war und sich in eir
Spitze endigte. Sein specifisclies Gewicht belriij
«iuem von mir gefundenen Mittelverl)4lluiAM4
uelu'creu Jüeiuereu Stuckeu 5,ötjg.
Rohß'.
143
IL
Analyse
des
Aerolithen von Erxleben
bei Mag d'« barg«
Von
Chkiit. I^&tsDK. BUCH0L2«
z.
Einleitung.
den innerhalb wenigen Jahren, wahrscheinlicil
durch einen eignen höchst merkwürdigen Naturpro-»
atfs erzeugten und aus der Lud herabgefallenen ^
▼ielen steipartigen Massen , hat sich auch der zu
Erxieben, 4 Meilen westlich von Magdeburg, bei
iieiterm Himmel, unter einem sehr weit gehörten
Getöse herabgefallene Stein gesellet. — Von die-
sem Steine, wurde mir durch die Güte meines Freun-
des» des als Chemiker rühmlichst bekannten Herrn
Doctor RololF, Landphysikus des Districts Magde-
burg, ein hinreichend grofses Bruclistück zur Ana«-
Ijse gesandt. Die äussere Beschaffenhcil dieses Steias
ist folgende:
V
I
U4
Duell olz
i. Mein ilie Gcslalt'c-iiies unregelmässjgcii fcii*
gelnbscbiiiltes liabeiidos Bruclialiicfc -war mit eiiiej
braunjcjiwarz, sfellciiweise iiis Braune zIcherHe, ge--
ftrRen Rinde überwogen, die {-lanzlos war, ^hl-
reiche gröfseve und kleinere Ii)indriicke und Erba'
beulieiten beaafs und sicK nnr mäfsig lauli anfiihlte.
a. Die Hauptmasse bcsafs eine lic-llascligraue Färb«
und ein ziemlich iibiu körniges Geliige und bestand
Imuptsäclilicb aus einer dunkelgrauen Und aus einel
£raulichweifscn Substanz, die beide ziemlich glcichlör-
mig gemengt efscliiencn, jedoch sich seihst mit bl»
■eu Augen noch sehr dc-nlUcli von einander untere
scheiden liefsen und von welchen die weifse quar&i
ähnliche, dt^n gröTsern Anlheil des ganzen Stein
auszuraadien schien. ZwiNcheu den beiden dii
Hauptmasse iles Aerolilhcu von Erxh-bpn bildcada
Substanzen liefseii sich selbst ohne Lupe, dod
deutÜdier aber mit derselbe«, ziemlich häufige mts
rfallgl;i))zcndr graue 'l"litilcbeu erkennen, lucli warei
einzelne, jedoch selu- wenige, glasglänzendo gelbi
Körnchen tlurch Iliilie der Lupe wahrzuiichma
und konnten bei geuanerer Besichtigung tleuUich «
durch Eisenoxyd gefärbte Quarzkörner ei-kahul wei
den. -^ Mein Bruchstück zeigte fernet' eiuen unebt
nen, raehcn, körnigen Bruch. Auf clei) dünUH
Kftnlen und Splittern war es nicht bemerklich tiarcll
scheinend. Ei war ziemlicli leicht seireibliob QU
•in mehr oder weniger kleinere Körner zertbeilbal
. und gab beim Pulvera ein weifsgraues rauh am
fiifalendcs Pulver, aus welchem sich durch den Maj
net ziemlich häufige Cisenkörnerjiusscheiden lief
, I)ie Eigenschwere, oder das speciiisclie Gewiclit^ i
«1'» Aeaolitheu wai' S5 o,5^(iit —
Analyse des Aerolithen von Erxlebeh: tji
m
Analyse dieses jierolithen.
ir*cAa
■**** Forbei
^na
olilAei
Zur vorhabenden Analyse des Aerolillien von
Erxicben wurde eine Parlliic des von dev Rinde Iie*
freiten Steins in einem sauhern gehärteten eisernen
äfOi^er so. init BeliuUiiiiikeit gcpidvei-l, dafs sirh
iiiclils vom Mörsei' abreiben konnte, welcbcs bei der
leichten Zerreiblichkeit desselben leidit zu bewirken
war, und das Pulver immer durcb eiu (eines Sieb
abgc.tundert. Nachdem das Pulvern so weit fbrlge-
selzt worden war als möglich, so ^lieben als Rück-
stand eine ansehnliche Menge uuzerreihbarerEiseiiköri
ncr zurück. Diese wurden durch auhulleudes und
Ifhutijimes Reiben im Agatmürser wJedc-r genaii
inii dem übrigen Sleinpulver gemengt und tUesed
i'uJver $ur Analyse aurgehuben.
Von dem angcluhrten Aerolilheiipülver wardeÄ
5ooGran genau abgewogen und auf einem Stiiek ge-
glätteten Katturip.ipiee so dünn als hioglich ausge-
breitet und durch Hülfe eines kiat\igen, 3 — 4
Pfnoü Eisen ziehenden M^j^nets möglichst alles Ei-
im ausgezogen ^ welclies durch oll wiedcrhnllcs Dar^
äbvriiinfjhren mit den Mciguet über das Steinpiilvet
m einer Enireniung von 3 Unien und zuletzt selbst
Ativfa unmittelbare Bei-ühi'ting bewirkt würden -^
Der vom i-eguiiuisehen Eisen belieiele Pulverrück-
itand wurde jetzt, mit ^ hezeichiiel, zürn ierdtrtl
Gebrauche einstweilen bei Seite gestellt;
Die durch den Magnei ausgesrhiedtiieri EiÄeH-
ktiräer wui-deo gdi- f-Öliigeü Absonderuäg iitibll ttltl^
I
Bucliolz
ctanisch anliHngender Quarzkörnclien li. ägl , die er-
slere weir» fäi'hten, noch so oll wiederliolt dorchi
den Magnet aulgezogen, liia zuletzt, bei einem neuen
■Aufzielieti, nifhls dem Manuele Unfolgbaics zn-
rückblieb, wclelies beim i2leu Au^Ielicu der Fall
■war. Die biebcj eihallenen dem Maj^nele nicht iblg«^
Climen Theilrlien wurden noch zu ^. gegeben. Uaa
durch dcu Magnet geschiedene reioe Efsen betrag"
genau 45 Grau und wurde, mit ü bezeichnet,
■weiteru Unletsucbung aurgeliulien. Der sümmilicfa«
nicht auziehbnre TheÜ betrug noch säg, folglich wa-,
reo durch die angefiihrle Arbeit 16 Gran vetloiei
gegangen; und, wie der Aiigciischeiu Ichrle, bestand
dieser Verlust in fcinpulverigeu, dem Mnguclc nichl
iolgfiameu Thciluiieii.
So Gifin vom B. oder den Eisenkörnen des Äc
rolitlien, als den Gehalt vou -loo Gran des Stein«
«n regulinisclicni Eisen, wurden in eiocin gerSutuigei
Gl^fschen mit j Unze (duich 3 Drachmen destillirlei
Wassers verdiiiinlen) tial^tsaiire von 1,170 Kigeiti
»chwere iilicrgossen und das Ganze zur Anfl(Maii|
des Eisens an einem külilcu.Ort bei Si.-i)c geslelll
D« nach 16 Stunden aiih noch keine bedeutend)
Einwirkung di!r Salzanure auf das Eisen xu eikriine
- gab, so wurde die Auflösung Vermittelst der Wm-ü
de« Sutidbndes -üerbrdert und zulet/.t wurden in gici
eher A..jicht noch 3 Drai;)imen Satzsäuro de»- N
achung zuj^scUl. — Es blieb hicdurch ein geri
ger Rückstand.. Das sich bei der Auflosung dea I
Bens entwickelnde Gas halle eineu schwaelnjn Beigi
' ruch von Schwelelwasserstwffsaa.
Analyse des Acrolithen von Erxleljen. T47
Die gel)il(icte Aiiflösiini; bssafs eitie inerkliolic
iah griiue F<ii'l)e uud lleCs ilemnncli auf einea
SicLeJgehall d« Kiseus scdlicfsen. Um ilJt'sPii naiier
yi [irüreii iiiitl abzuaon'leLn, wiii'tle die AuIJüsung ,
I ucli» Al>giefsen und mehmialigcs Auswa.'iclirn mit
'. -lillirtcmWa-'aer, vou der ^eniigi-u Mccige IJoauf-
:■ liMteii gcti-emit, dieses (in einem Poizellarischaicliea
gejiiUTiRielt und ffctrockiiot) etwas mrfir als i \ Grau
•chwcr beiiinden und als identisch mit A. diesem
faiiuugenigt.
Die Aollösung des Eisens wm'di; zur vollkom-
wnen Oxydation dcrsselben mit ■ Drachme Sfilpe-
tenaure von 1,100 lÜtgeuschweie vermisclit imd ia
einan geiäumi^eii Gliise im Saodbade bei gc-mässig-
»m Feuer duicli wärmt, woduich bei t-iiiem gewissen
Punkte der lirbitzuiig Zersetzung dov SalpotcrsSura,
Vollkommene Oxydiitlou des Eisens und Aulwallen
tli-r Mixcliung diiicJi sich eiitwickehides Srilpclergaa
S!iU fauil. Um «icher zu seyn, dafs alles EUen
Ükammen oxydirt sey, so wurde noch clwn.s Sal-
'"^rs.iure tropfenweise zu der siedenden Miscliung
I iiizugelügt, wobei aber keine werlere KenctioD, die
1! »ovii ■(allGndendo Oxydation des Eisens hiitte
' lilieJscu lassen, Statt fand.
Die cntilaniiene Auilösuiig des salzsauren Eisen-
■ vd« wiinle nach VL'rdünnuMg mit dur fUIllcVVasser
.1" Absonderung des Eiscnoxydji \im\ zur Aulgcl%t-
umj de» >.ickelosyds mit ruiuem niissij^en Kf\i--
:iiiuuuitim im Uebcracb usjc vermisclit , dps gofalUc
icnoxyd von der timntuniakiiii»chcii Eliissigkeit
.T.rh ein vorher milMesLillirtpin Wasser getr.lnkt««
; -iiruni geU-eiuit und eiiirijemal wiederholt dur Nie-
»
I
1^
I
H^
Bucholz
d^rsflilag rnit desliHiilem Wnsser so wie das Fil(ran|
selbst ausgewasolien.
Die säjnmilielien erhallenen Fl iissi^k eitel
von die coiicenliirleii ziemlich gesättigt lilaii erscliic—
neu, wurden nun bis auf zwei Draclimen iu einef;
joizellansclinle verdunstet uiirl Iiii'iiiuf zur SciU
gestellt. "Wahrend des F.rkaltens war die Auflosanj;
zu einer festen Masse erhärtet, die in einem nnd«rq
genau tarit-teti Porzellanscliajcheu (das i« 'etnecn
Scbmeiztiegel mit Sand umgeben stand) geglühet, 1
«ich cichts mehr verflüebligte, einen geringen ohet^
aüf-gelblicbbrauncn nach dem Buden des SL-hälch«n^
üu schwäizlicligi'aneii Riickstand hinterließ, der i
•□dem Morgen, bis auf einen schwarzen unauQös'i
licii »ich dai'in befindenden Stoff, zerflosseu war.
Mit wenigPI^^_ Was^Ser wurde jetzt das Aullöslich«
yom Unaullöslicben geschieden , und alles auf (
genau tarirtes und hiorauC mit Wasser befeuchte-
tes Fillrum geb^'acht. DasFilti'um wurde nebst den
Rückstand mit deslillirtem Wasser ausgewascben,
hierauf scharf getrocknet, worauf e^ beim genKUei
Wiigen eihen Zuwachs v^n i J Gran erhalten hattei
Die daiTin abfiUriilcn Flüssigkeilen, aufs I^eup i
einem Inrirten Schalchen vefdiinntet und gegläl
(n'nterliefien einen ^ Grau helrngmiden Rijc^
der am diidern Morgen ahermals fencllt
Er wurde mit destilÜrtem Wasser ansgewasch«
durch eiu gewogenes Filtrum das UriauIgeJ^sIe i
^em Flfissigen getrennt. Dasselbe betrug napb i
Answascben und schai-fen Trocknen des Fil
beinahe noch | Gran. Die von diesem Kiiokd
)|l)rilü-irten Flüssigkeiten zeigten durch Reii{
Analyse 4« A'Tolilliin von Erxleben, 149
Ifinen Nickeigehall, sondfin einen Hinteilialt von
Dip durch das jclat bescliriebene Vcifülireii dar-
gesleUteu fast 1 { Grnn lietrngcnde st!nvais;<;i;iiiu Sulj-
lltnz ßftli Jiirch iiu' Ver')£iltci] gegen Satvaaurc und
Ammonium dcutlidt zu erkennen, dnü §ie das voa
mir entdeckte eigene graue Nii^i-eloxyd aey, welches
irb beieiu i8<)-t lu {Fehlens pencm allgemeinen Jour-
nal ticr Clieinie a. Band S, a3J. v. iF. bfschneben
bobe. — Die 1 | (Iran gmue^ Nickcluxyd köuuea
füglicli als I Gt'IU Nickc^metill in Uechniing ^c-
^e)tt werdeu, aU in wekliein Zustinde das Nickel
in Verbindung mit dem Aleteoreiseu gedacht \vcr-
dtn mutii.
170 Gr. fler mit j4- bezeichneten, kein reguUni-
glhen Eiset! mehr enthaltenden IJauptmissc unsers
Uetoorsteins (was gleich ist 200 Afiulithenpulvei.'
fMch Ab-^ug des reguUiiivchen EisengehaUs und 1} ,
tJr. der hei def Auflü«ung, des Eisens in Salzsäure
Uiaafgflosl gehlielifineu Haupisubstaiiz) wurden in ei-
nem,gecaamigen Glase mit cjner hulhen Vnze W'as^-
<WF *u ciitöm honiQgeneu Gemenge gesdiiillelt, dann
in bestimmten Zwischenräumen nach und nach t
Udsc rnudicuder Saksäure von 1,170 Gigeus.chvver«
muxagctugt.
Aog^ublicklicli nach dem [linziiluf^en der crsteq
Foiiioa Suliuäure zci;ito. aicb eine lebhallo Keactio»
ller Slolfc, wobei sicii ein flarker Geruch nach Ily-y
ixvtitionatiure unter Etilwiokelung von Gasblascn
oBeabarte. Diese Entwickeluug des hydrotbloDsam-eq
Qi«es ivährte beinahe so lauge als die i^ugcliiUivtc
J50
Bttcholx
I
Menge Saliaäure hinzugefügt wurde. Diese
nud die Lebhaftigkeit der GaseatwiclEetung üeatet^
auf einen btileutwitlen AdiIiptI von SchtffßiSittn
V.». r, Mn. — Naclidem das Entwickeln der GasbU-
sen uud mit ihnen der Geruch nach I^di-oUtioii^foM
ahgenommen h.-ifle, so vriirde die Digestion, in wel-
che das Gemenge zur itarkeren Reactimi venetltl
worden war. noch 6 Stunden ^oitgesetirt , während
welcher Z^il weder Bildniig von Schwefel wasserst off-J
jas, noch fast eine andere merkwüttlige Krscheintto^
Stall fand. — Das sam-e Gernenge wurde Jetl* taxK
eoviul Wasser verdünnt, dafs das Ganr.e 6 Unzett
betrug, hieianf zum Ablagern dea Uiiaafgelöstea
.ruhig bei Seite gesetzt, die völlig klare Flüssigkeit
Von lelzlerrm abgegossen, dnrch ein tarirles FiKrnm
g^seihet, der unaufgelöste Rückstand mclu-et-e Male
mit reinem Wasser ausgewaschen, die samnitlichwi
Flüssfg keilen auf das vorig« Fillrum gebracht und
der Bückstand endlich «elbst mit den Wasser dar-
auf gespült. Nachilem das I-'iltrum ehenralls wohl
liusgE;wasrrien und nebst Inlinlle scharf getrocknet
worden war, so wurde letzterer Jiierauf raögliclisl
Tom Kill ruiu gesaininelt, ^oglülit und iii Gr. cchwer
befunden. Kr hatte eine prauwoffte Fnrbe, die inf
der OljcinKcIie ins Brkuidichgolbe spielte. Da. I :_
truni halte einen Zuwachs von i Gr. crlmllen, v. . i ~
aus sich der s^immtliclie llückstüitd dieser Bidiauil-
lung^zii 113 Gr. . Prgah. — .!»ene iil Gr. RücksCiiid
wnrden. lult C. bemchncl , aiir weitern Unleviu-
chung einstweilen bei Seile gestelll.
Dio erhaltene Auflösung und AbwascliniisM ■
ten D, wnidcn in einer I'orKelhinschale bis w-
XJllzvn vci'diimlct, der Utifsige Rückstand bierat.i '
Analyse des AcrolJUien Ton Erxlebcn.
ein gcräumrgea MJxUirglaa ^ogosscn, um) derselbe
noch inil diiigea Drachmen Wasser aus ilcr Schale
jucbgespült. — DeniGauKcn wurtlpn min zuc voll-
koDunenen Oxyilulion ilr>-i (furiii befmi! Hellen Bisen-
osyduls 3 Drat-iimeu Salpplersäure von i,3uo Eigene
tcbwere zugesetzt, die Flüssigkeit im Sandliaiic so
iloge erlitlEl, als sich ooch Snljielorgnsli laschen ent-
H'JHcfcelleii. uod hin sie vollkommou brauiirolh er-
iHMtien. Hierauf wurd<> sie mit 8 Vnzüti destilltrtem
^^naucr verdünnt, mit kuhlenstoiri^uerlidicm (un-
^^^nkomtnen kuhleiistotlkiurcm) Kali die iihrrsctiiissige
^^Bire n^utralisii't ; dann so lange eiiiL- Aull6snng
^EÜd kohleil^toflsniircm (vollkommen koltlL-n^ilDirsnii-
' ] i'iu) Kali hioziigerügt, als sich noch ein rothhraunli-
I licr Niederschlag seigte, und die nach einer Riiho
i'n wenigen Minuten über dem gelagerten Nieder-
lilag sich zoigenda Llaro Flüssigkeit durch noch
i . 1 iizugeCiigtes kohlcnstotlsaures Kuli keinen Nieder-
«khlag mehr aussclieidcn lieiä.
Nachdem sich iler t».' iedersrhlng abgesetzt hatte,
■ o wurtle diu iifierstehcndc kl.ire Fliiasigkcit auf ein
rirtej, liicTUuf mit dcatiliii'tf.-iit Wasser hct'cuclitclea
■ illrum von uagclcirntoni weiden Druckpapier ge-
icht, dci- Niedcrwhlag noch ti Mal, jedes Mal mit
" Uozrn deslillirlom Wasser ausgewaschen, die
jre }'IiJssigkcit nut das vorige FilLrtyu gogebtn,
kI zuletzt der Nii'derüchlag selbst auf dasselbe ge-
ilt. — Ndch vollkommenem Abjaufen wurde auch
> Filtnira mOgiichst ^nau mit destillirlein Was-
r ausgewaschen, und mit dem darauf befindUcben
■ ■ vlerochlag durch £. bezcichueL eiiislweüen aufgc-
>5?
Blich Ol :e
Dil* sämratliclien erliallenea Flüssigkeiten ymfm
den jetzt im SÜberkesse! bis aul wenige Unseii vers
dunstel, wälireiid welclier Vertlunstuiig ein Nieder«
schlag in Gestalt eine» schweren, diclilen, wei&eo
Pulvers »ich anssondeiie, der nach 3 inaligem Aus-
waschen mit einer hinreichenden Menge Wasser, gfrr
trocknet und jSLundescharfrolIigegliiht, auf dassorg-t
faltigste gesaruraelt, 10 Gr. betrug und eine schmu-
teig röthlieliweifse Farhe besafa. — Derselbe wurde
i'ciir geritben, mit einer halben Unze VVasser in ein
geräiiir.iges Clii-'<chen gebracht, nud ihm unter öfle«
r«n Urasihiittcln so lange liopfenweise verdüuulQ
' Schwefelsäi^i-e zugeftigt, tiis sich der Niederschlag
nicht mehr yerminderle und nach aniiaitendemScIiiil<«
tcht iit die Autlösuiig getauchtes Lackinuspapie]
beim Trocknen bleibend stark geröthel ward, wo«
bei ein flohbruimer. sicli wie braunes MaugnuojKyd
yet'hallendei', Ktickstnnd blieb, der wohl ausgewA^
achen und geglüht ^ Gr, betrug und einen lÜiite
halt von Gips zeigte. Aus der Auflösung aber schoJ
beim \'crdiinsteu in eiuetu l'orzellaiischiticlicn uati^
dem Erk<ilten lautcies iJiltcrsah an, das in wen^
^"assei- aufgelöst, . cini,^e unwägbare Gipskrysl«!]
liinterliGb, wodurch sicli nun die bei diesem Veif
fahren eefuudcue iJillerercie zu 9 ^ Gr. eigicbt,
^ pic in c. van, der Bittcrorde getrennten s.^ninit<
lifhpn Salzr und- AbwaschHiis«igkei(en wurde« jeti
auf einen Kinlcihalt eine* eriHgen Stolfes durch rei
Aeti^LalifliisiigkciL gcpnift, Avodurch sich ein 1
unbedeutender inid aiilgcyuolkn erscheinender,
ftK ^fi?dM■«^lhlflg zeigte» den ich für eine lciciil9|i
Analyse des Acc.olithen von Erxlebcn. (53
piUererde liielt. — U"» ^sn Nieüersdiläi; cliVJiter 214
parhen, und desto kichlcr von der Fliissigkeit ah-
•ondern z'i können, »o wurde solcher inil drr riii;,--
agkeil ^ Stunde in der Silberpfaiiiie gekucht, hier-
«ifdun.'h ein lurit'tes'Filtrum von derFliMNifTkeit ^e-
Iteonlj'wiederlioll mit destillirtem Wasser nebst dein
Filter Ausgewaschen, getrocknet und hierauf JSlnnde
nthgcglülit und nun 18 j Gr, schwer heruiiden. Ei-
llellle ein weides Pulver dar. Dieses wunli-. (gaiia
Jiach der beim ersten, als Bittürerdc herundt-nen, Nie-r
dcncblaf; angewandten V'errahrungsaCtJ mit vei'dünn-
Icr SchwcfcUaure heliandelt und aufgelöst, vvelrhea
vr.llkonimeii crl'ulgle Die erhallene Andä.vung lie-
■ itcdfiich gehöriges Vpi'dun 8) cn uud Abkiihl'n lau-;
i'-'ies Bilter«iiU. das btira VVioderaulIösen eine Spur
Gips luHleriiefs, woraus sich sonach der Ditlereidei^c
jinlt der 2ten Faltung zu iS J Gr, ergab, der durch
die Vermehrnng dcs^'ilteis mu i Gr. küh|rni.loirsau-
rer Biltercide auf 19 Gr. in Suinina zu setzen ist.
Die vom letzteren Niederschlage abfiltintenFlus-
»igkeiten wurden mit SalKiiture iieutralisiit nnd !Hin
■ul' rincn Hinterhalt irgend eines melallisclieii .Steiles
«lurch WasserstoQVchwel'el - Ammonium geprüft,
■ '-durch sich Jedoch nur ein reiner .wcjfaer Schwer
luiederscldag zeigte, so dnfs selbst nach einigen
ndr-ji iti denselben keine dunkelgelai'bteu F^lucken
- ' nnleii erkannt werJcN.
Der in c erhaltene braune, mit £. bezeichnete,
:tcrschlag wurde jetzt in noch rei^cliteia Zustande
hütnernes LüQ'elchen mögliclist vom Fil-
|t oad ia der Abaiclit etwa dabei befiadtis
154
Bucholz
ciie Tlionerde «n Ireotien in eine Silberpfatine mit i
^Unze reiner Aetzkalifliissrgkeit, die 5oo Gr. trock-
nen! Aezkali gleich war, Übergossen. Unter Siedpo nnd
fortwäll reu dem ümriiliren mit einem hiankcn e!sei*nca
Spatel, und bis zum anfangenden Troken werden wurde
das Ganze verdunslel, dann mit einigen Unzen destil*
]irlen Wassers wieder aufgeweicht, der bracnrolhe
Rückstand von der alkaliscben FlÜsaigkeit getrennt,
derselhe a Mal (jedes Mal mit 13 Unzen Wasser)
ausgeM'ascheu und durch Hülfe von dtwas dcstiilir-
tem Wasser auf das vorige Filter gesammelt. Nach-»
dem alle Flüssigkeit abgelaufen und das Fülcr eiai-
gemal mit destillirlem Wasser noch ausgelaugt V/OV^
den war, so wurde der Rückstand nebst Fillmia
möglichst ausgetrocknet, ersterer ^ Stunde rothge-
glüht und ü7 Gr. schwer befunden , wozu nuch «
Zuwachs d»s Filtrnnis vou i } Gr. kommt. Öiei
RückAland wurde, mit P. bezeichnet, zur weite
Untersuchung einstweilen hei Seite gestellt. IMl
fiammtlichen abHllrirten Flüssigkeiten hingegen 1
den, um einen darin aufgelösten Stoff abzusoml««!
zuerst mit reiner Sülssäur« neiitraUsirt, hierauf a
kohlenstoiTsäueL'lichcm N'iilrou übersetzt, und aUdani
das Ganze in einer siiubern Gksrctorle bis auf 6 Uta
tttn Flüssiges abdestUlirt. In der so cuHccuU-irlel
Salzlauge zcigle sich ein leichter, thcils am 8odfl|
schwebender, theils oben aufschwimmender erdigt
Stoff abgesondert. Dieser wog, durch ein Filtnu
vou der Flüssigkeit getrennt und geglüht, i Gr. »a
verhielt sich wie ciseuojL^dhallige Thonerde.
/■ ■
Jener- in e. nbgeschicdone mit F. bezeichoflCe 1
Gr. brauuer Stoff wurde durch gelinde DigcsÜci
Analyse des Äerolithen von Erxieben. 155
in i UöSBC 3als»äure von 1,170 Eigenschwercf aufge-
löst, welches vollkomnieii. er folgte. Hierauf wiirdo
die entstandene Auflösung mit 4 Unzen (lestillirtcn
Wassers verdünnt und erhitzt; alsdann mit kohlen-
stöfiääuerlicbem Natron die überschüssige Salzsäure
neutralisirl ; ferner« so lange als noch ein Niederschlag
erfolgte und bis die Flüssigkeit völlig wasserklar
erschien, wurde eine Auflösung des benzoesauren Na-
trons hinzugefügt, der entstandene hellrothbräunli-
che Niederschlag auf einem Filtrum gesammelt uud
noch 3 Mal mit genügsamem deslillirten Wasser aus-
gewasdien und auf das vorige Filtrum zurückgegeben,
so wie auch .das Filtrum möglichst mit de&tillirtem
Wasser ausgewaschen. Die sämmtliclien hiebei ge-
i^onnenen Flüssigkeiten wurden jetzt mit kolilen-
stoflsäuerlicbem Natron übersetzt; allein weder hier-
durch noch durch J Unze Aetzkaliflüssigkeit wurde
der geringste Niederschlag bewirkt. Es wurde dem-
nach sammtliches Flüssige im säubern Silbcrkessel
bij auf 8 Unzen bei lebhaftem Feuer verdunstet;
wodurch sich am Ende der Arbeit eine ziemliche
I ,
Portion ausgeschiedener graulichiu* Flocken zeigten,
die clurcf^ ein Filtrum auf die in dieser Abhandlung
oft angeführte Art gesell ieden wurden , und nach
dem genauesten Auswaschen, Trocknen, Absondern
vom Fihrum und einem halbstündigen Rothglühen 1
} Gr. beti*ugen, und eine graucaffeebraune Farbe be-«
aa&en ; das Filti'um hatte hierbei einen Zuwachs von
|Gr. erhalten. Diese 1 i Gr. wurden in einem Calce-
donmörser zu einem sehr feinen Pulver zerrieben,
bierauf mit einer hinreichenden Menge Wasser in
ein Gläschen gebracht. Denselben wurden sodann
i5 Tropfen verdünnte y fast 4 l'iropfen^ cojucen-
isi
Buctiolz
I
Wirter pleirlikommende Scliwefebanre untei" öfli
Umscliütti-Iii äilniälili,^ liinziigefiigt, wobei das Gi
misch tifii hcabtichligleii Ucberschufs von Säure ei
hielt. Nni'lirifftn das Gcmiscii »och einige Mitiiitei
UiiltT achwacliem Erwärmen geschüUell worden Wfu)]
«o wuxlc es aiil ein kleines taiirles, mit desUllirleni
Wa«sei-^ bolKiicIilcItfl Fillrnm gegehen, dieses nebst
dem RÜL-ksIflnde daiauf wohl ausgewasclien und
aMmmtNrhe Flüssigkeit 1>is zar Trockenlieit verdun^
fftetf wodiitrli ein dein Bit lersalz völlig ^leicFuchma-
oketider Itücksf^nd bliebj der, uiil wenigen Tropfen
destillii U-ti Wassers idiergossen , sich völlig wieder
aunösLe, otine deii geringslcii Kiicksland von Gips
zu hinlerlassen. Das Fillruni halte nach sehr *diar-
feiri Trocknen' einen Zuwachs voii | Gr. erhalten;.
, Die demselben anhängende, dessen Gewichlszunahn«,
vei'ursachcnde flohbraune Materie, wurde inOglicIut
vo'i ihm ahge^chabtj in ein kleines Uläschcn ge-
bracht, und mii lo Tropfen rauchender Salzsaare
übergössen; wobei sieh^ anter EntwickeUing von
oxydirler Salzssänre-, eine anfangs braune, dann iai
Gelbliche schielende Flüshigkeil bildete, die selbst-
, durchs Erwiirnlcii nicht eiilfarbt wurde, zum Be-
weisi duTs sich in jenen ^Cr, ein Hinterhalt rott
Eisenoxj'd befinde. Zugleich üfliglen sich in 6er
Flüssigkeit einige wenige uiigefarble, gallertartige
Flöckchen. tue eine Spur von Kieseleidc niclit vor-'
kennen liefsen; Demnach iterlkllen jene, t JGr. an»^-
geschledene Maleiie in J Gr; Biltererde und j Gr',
«isbnüAydhciIliges braunes M;inganox\d mit einUlf
iüniCrhaUe von Kieselerde. Kochnen wir noch tÜ
den a^ Gl', der unteisuchtcn briiuiien Materie , did
ttht Fiiüum hangen gehliebeucn i x Gr. und nehmed
1 '
Analyse Aes Atjrolilhen von Erxleben. 157
%it Hun anstatt der ^ Gr. Zuwachs des letzten Fil-
Imms i Gr.^ so betrüge dgis aiiF die angeführte Art
Ton jenen 28 i Gr. Geschiedene 2 Gr. , welche nahe
aof 1 Gr. ßittererde tihd 1 Gr; eisenoxydhaltigeiu
braimen Mahganoxyd mit einem Hinterhalt von Kie-
fclerde besiünden^ woraus sich der Eiselioxydgehalt
jener 28 i Gr. zu 26 ^ Gr; bestimmen läfsti
» ■» ...
Die nach der Ausziehung mit Salzsäure in c. zu-
rückgebliebene mit C. bezeichnete 111 Gr. schwere
köiHig sandig anzufühlende Materie wurde nach und
nach zu einer im Siibertiegel siedenden oooGr. Aetzkali
gteicben Aetzkalifliissigkeit getragen, welches JQ^dcsnial
unter lebhaftem Aufwallen der Lauge geschah."
Hierauf wurde das Ganze bei gemäsigleni Feuer zur
Trockenheit verdunstet ^ alsdann in ghihendcn Fluft
Versetzt, doch so, _dafs das Gemenge nur mufsarlig
ilofii, und unter öfterem schnellen Umrühren mit ei-
nem blanken eisernen Spatel eine halbe Stunde darin
erhallen. — Nach dem Abkühlen wurde die gc-
•cbmolzehe Masse mit einigoii Unzen destillirten
Wassers und durch Hülfe der Wärme aulgeweicht,
Jiierauf in^eiiie geräumige P.orzellanschalc gebracht,
tiiid der Tieg^ durch wiederlioltes Auswaschen mög-^
liehst von seinem Inhalte befreiet und sämmtliche
ilnssigkeiten in die Porzellanscbale nachgegossen.
Jetzt wurde zur Neutralisirung und Uehersetzung
init S<inre so lange Salzsäure unter Umrühren mit
tioem porsBellahenen Spatel hinzugefügt, bis sämmt-
lidie Flü^gkeit nicht nur wieder iast völlig klar
fewdttlen war, sondern auch merklich sauer er-
fdiieo^ JSierauf wurde das Ganze im Sandbad^ b«J
158
Buch olz
5 ■ mäTsiger W'ai-rae zur staubigen Trockenheit verdi
»let, durch ein iwirzeilaiienes pi.itell ku eiuem Puliri
eefrit^jen, diüses in eiu au Luzen Waaser zu fat
fähiges Glas gebracht, das um Spatel, l'istell
Porzfllaiischale uoch hangende mit der uüthlgei
MeuRe Wasser vüUkomrneri ahgeapiilt uud zu dem
Pulver in» Glaa gegebe«, der Mischung im Glase J
Unxe rnnchendc Sulzsliiire zugeiUan , alsdann im
Sandhade ^ Stunde einer bis ans Sieden kränzenden
Jlilze Hüter ollerem UmscInilUln ausgesetzt, in 6et
Ahsichl lue durchs Verdunsten der SjilxmaMe aar
TrtrcUenheil etwa in salzsaure Alnunetde fnil L'ebei*-
HChura an Erde verwandelte salzsame Alauncrda
wieder aufldsÜch und dadmch von der Kieselerde
ahscheidbar xu machen. Hierauf wurde der Mi-
schung SU viel destlllirtea Wasser hinifugeliigt. als
zur heinahigen Annillung ilea Glases, worin sie bi
ündlich war, gehörte.
Zum Aldagern der Kieselerde wurde jclxt doM-
Clfls nebst Tnlidlte ruhig 18 Stunden hingestellt, aU-
dann die über der abgcselzten Erde stehende Flüs-
sigkeit auf ein gewognes Filtruin abgegossen, her-
, iiaoh auf's Nene so viel frisches Wasser, als vorher
J''lüssigkcit damit in Bejühriing stand, auf den er-
digen Hückatand gegossen, alles auTa bcütc nmge-
Bchutlelt, nach gehöriger Absetzung der Kieselerde
' die überstehende Flüssigkeit aherntüls auf das vorige
Fillrum genommen, und eiullich auch durch di» nö-
thige Menge Wasser der erdige Rückstand sellut
auf das FillruDi gesammelt, solches möglichst auaj;e-
waschcn und scharf gelrockuel, die lÜrde anfs ge-
naueste davon getrennt, in einem säubern hessiscbea.
Schnielztiegcl ^ Staude scharf rcith gegluUt und^M|
Annlvse des Aerolilhen von Erxleben. 155
dem AhVi'lilpn "o Gr. adiwer befunc'fii. Das scliaif
jus(;etrnc knete Filtriim ^alte einen Zuwachs vuii 1
Gr. rrhallrn. Der 71 Gr. beliageiicle Stuif vcrliielt
iii-h wie Kieselerde,
1i.
Die von der Kieselerde in g: abjjeaohtlerlen
s^mnil liehen Fliis^igkeiten wurikn durch kuhleni-
atoßaaueiliches Natron nicht nur neuli aiisiil , sou-
dem e.1 wurde seihst ein bcdentetnlerUeberacIiafs an
^ati-on hinzugelugl, hieraut im Silberkessel bei leb-
b^ncr flitze bis zur HalHe eingeiückl. Sodann
wurde da» ü ebergebliebene wieder iii ein schickliehes
GU« zuiTiclgehracht, der Kessel mit etwas Wassei-
aufs Beste ausfiespüll und iXas Flüssige zu dem istett
ge^fben; nach ruhigem Ablagerü des hellbrSuulichen
"Niedersthlags die iibei stehende I'Ü^ssigkelt möglichst
: ■■in «hgegossen, der Rückstand nochmals mit glei-
Iier Menge Wasser als die ah^eijüssene Fliissigkett^
' iirug ausgewaschen , und naiTi einiger Zeit die
; liiurgkeit abermals von dem nliResonderten Nieder-
.jhlage Abgegossen und der Niederschlug, mit G. be-
zcichuel, einstweilen bei Seile gesLeUl.
Den klaren Fiüsfigkeilen wurde »o lauge tfo-
pfeiiweis AclzkalKliissIgkeit liinzugcrugt , als sich
noch der dadurch bewirkte, in wenigen weirsen Flo-
cken bestellende, Nicdei schlag zu veimehrert seinen,
Bud die Flüssigkeit lehliall auf Gilbwurzelpapier aU
ludisch reagiiie. Dii-ses Gemenge wurde zuv ruhi-
tea Absetzung des Niedefschlags einige Zeil hiiige-
als dieses geschuhen, die klare Fliiasigkeit vom
rder&chlag abgegossen, der mit H. bezeichnet einst-
bei Seite gestellt wurde. Die FliUsigkwt
I
i6o
Euchoiz
•wurde mit reitn*r Salzsäure iieufrnlisirt and oiinJEi
TropFeii WosscislofT- ScIiMofelftinnitjnium Einzüge«
iugt , wodurtli sich uivlits »Is ein glpicltföriniga
weifaer S(liWFfe!»iei)Lr,^r!ilai; tiililclü, der liiiinrn e
nigeU 'l'Qgeu als t'm wcifsei- Scliwcl'cliiicOeri'Chliig
«icli fim ß()(icri aK&ui üri'le. zniii ßeMejj tler gäDsU-
eben Aliwt'scnheil mefailisultei' äloHe in der lelztei^
Abwii-sclitlusaigkeil.
Jetzt wiircieu die breiarlljTfji NicderscJilSse O«
«nd Ji in ein Silberplaiiuclicii gibrarfit, AeUkÄÜ-i
lauge von i Unze A'-l/.kiiligL'liuU z ii gesetzt , alle» tiq
Diarsigctii Feuei' zur 'Ciuckiie eiiigedirkl, bieraul dlf
tiuckiie M aase 111 i( 8 Lnncii drslillii Um Wasser. wi(
der aufgeutfichl, in (.-in Glas getliäri und nlsdann di
noch Anhangende veimilltlst etwas Wiisaer aiis doa
Pfannclien gespult. — NacJidem «icti die fllki
llüssigkeil völlig klar übi-r den siih am Uaden sarn
melnden rothlliaunen NicdeisciiUg bel'and, so wurcf«
sie bcbulsaii) abgegossen, eine gleiche Menge doLil'^
, lirtes Wasser aul' den Kückslaiid gegeben » umi da^
dunh solcher aungewaschei;, die Flüssigkeit aberinalj
von dem aligclngeiltn Satae auf ein gcwugei
init Wasser beicuehtetes Filtrura gebracht l
lieb der Salz selbst mit der nölltigni Menge ^
aul'das liltrum gespült, dii-ses wülil ausgewai
«charC gchocknei inid das duiauf befindlicbe Pulv»
1 Stunde roUigegluht und In dieseüi Zustande 35 (
achwer bel'undi;n. Uas Filtrura batte ^ üiai) Z
Wachs. Jene .i5 Gran wurden, mit J. bizcicbod
ciuslweileu zur weitem Untersuchung bei Üeile g«
stell L
. Die von dem hr;
1 Niederschlage abSJ
trirteu alkaluelieii i'iUAi>rj^KciLcu wuidoi oiit xei
' Analyse des Aerolillieii von Frxipben. i6l
.^ilzaäure npulialisirt, hierauf mit kohfftifilofisaoerli-
iliiiJi N^'rnti in btHlcileiidcr Meiitre dI-itspIkI . ond
bis aui Jen 4teD 1 lieil bri leltliülUr VXaine im Sil-
hcrkeiwel eingeJri;kl; Blsclann in eiit pjj.iseiKteti Glas
aiiSgt-go.->8en , der Kcasel mö^licli.st mit Wasier uQa~
gcspüll und die riusaigkcil zur Al>l.igcrui)g dt-s aus-
gearliiedenen flockigen Niedeischlags mehrere Slun-
deii roMg an einen Ort liingesletll. Die völlig klai'e
FIÜMIgkuit u'urdc albdann niöglicIisL vorn Satze ab-
prsoiitlert, Icizterer roilimals mit 8 Unzen deslillir-
II W&sseta aufigcwascbcn; nach Abgicfsung des
öfslru 'i'heÜM der über dem Satze befindlichen kla-
n Flüssigkeil durch ein gewogenes riltrum wmde
dfizl auch die am Boden befindüclie Mateiie durch
Hülfe cinw gehörigen Menge Wassers auf das Fil-
trum geiijitit, letztere« niögljcbst ausgewaschen und
;.fbat Iidialte siharf ausgetrocknet. Dieser dann,
,jioglich»t genau vom Filtrum getrennt nnd i Stunde
I rolli goglulil. beliug 5 J Gr. nnd das liltrnm hatte
noeii ^tel Gr. Zuwachs eilallcii.
Diese 5 ^ Gr. erdigen Stoßes wurden in einem
C»!cedonmörscr zu einem l^eineii Pulver zenieben,
hl ein kleines schmales Gläschen, in welches vorhir
iTl^oplen reiue Schwefelsaure auf den Üuden gpgos-
•ea worden waren, ohne die Wände damit zu be-
•chmiiUcu, geschüttet, hieraul" noch i3 Tropfen der-
selben Saure liin/ugefiigt , das Gemenge gerüttelt,
hierauf einige Minuten über glühenden Kohlen er-
^idtU, wobei sich die gewöhnlichen Elschcinungen
^■^1 Erhitzens und Aulschwelleus der Ma^se bei der
^^BReinigung der Säure mit <ler Krde deutlich äufser-
^^Hd, tmd dasGaiize plötzlich eine fe^^teMasse bildete.
^^Br wurde fast soviel Watcei- lugeacUtj ak tla$ Giäs-
102 Bucholz
ctieii fassen koiuile, und die AufTösung durctia F!rj
WKritien befördert , die auch vollkommen erftjl;jU
!Nuu fiifile ich derselfien zur Alaunliildung kuhleu'
stofl^auerliclies Kali so liinge hin?,u his die Auflösiinj
•ich zu trüben Biifing, alsdüun wurde der Attdösua]
wieder die nöUd^e Menge Schwefelsäure beigesei«!
die Flüssigkeit durchs Verdunsteu in einer PorzeN
lanscbale ^lun KryslallJsationjpuukt gebracht , nc
in den Keiler zum KrystalUsircn gestellt ; worai
«ich nach i6 Stunden aufser Kryatallen von ubei
schpasigeiu schweielsauren Kali reine Alaunki'^'stnID
gebildet hatten, so dnfs demnach jene 3 j Gran lu
reine Alauuerde zu halten sind.
Jener io k. gewonnene und mit J. lezeichnel
55 Gr. schwere Uiickstaud wurde Im Cüleedoiimör
ser zu einem feinen Pulver zeii-ieben, dieses in
nem 5 Unzen-Glase tropfenweise mit i Uiiae raUf
chender Salzs^lure in tierulirung gesetzt, wobei
eine lebhafte Warmeenlwickelung zeigte, und deut-
.lich die l>!ntwiclceluug oxydii'ter Salziiäuie zu erkeu-
ncn war. Nach einem aiigewaiindte, einige Miontai
dauernden, Erwärmen halle sich alles bis auf einijgi
galicrtartige Flocken aufgelöst. Zur Absche(duli(
dieser von der braunrothen Auflösung wurde let&
tere noch mit 2 Unzen destiiürtem Was»er« ve*<
dünnt, einige Minuten ruhig hingestellt, währei«
dessen sich jene Flocken zu Boden gesetzt hattea
worauf si« durch behutsames Abgiefscn von d«l
Auflösung gesondert wurden. Zwei Mal , .>eda
lÜal durch a Unzen Wasser, wurde der lliidtslanJ
auigewascheu uud vou fiva. l'limigkcilea auf
Analyse des At-rolilhen bei Erxleben. ifij
vorhin angefahrte Weiise getrennt, worauf die letz-
teren KU der erstem Ffüssigkeit gebracht wurden.
Enillic)) wurde der Satz seihst mit wenigen Üiach-
mcn Wasser in ein kleines flaches Porzellanschülohen
ges)>iil),*dte nach einiger Kühe obenaulitchwiainienclff
lielle Flüssigkeit davna ah zu der vorigen pej^os-
scu, und der KucksLand in gedachleiSthaie getrock-
net, hierauf geglüht und als 3 Gr. eisenQxyiUiallige
Kieaclcrde berunden,
Vie von, letztem abgesonderte Auflösung un(|
aSmuiÜiclie f''lii«sigketlen wurden jetzt mit Actzam-
moiitak nculrali^irl , Jiierauf henzoesaurcs Natron so
Jznge hinzugefügt, als noch eiu Niederschlag erfolgte
uud bis die FlÜMigkeit vöIUc wasscrklar erschien;
dpr enlAlandenc Niederschlag durch ein Filtrum vom
Flttuigen getrennt, nochmals vom Fillnim ins vo-
rigo Glas zurückgebracht), mit soviel Wasser als die
HÜMigkcit vorher betrug, aiisgewasehen, und end-
lich auf dem vorigen Fütrum gesauiuiell. Alle hie-
lon erhaltenen Flüssigkeiten wurden in einen Sil-
berkesscl gegossen, eine Unze kohlenstolTsäuerlich«!
N>iron hiuzugeiügt und alles bis Kur Hallte hei leb*.
lialtem Feuer eingedickt. Sogleich nach dem Auflo-
tta tlcs Natrons aeigte sich cm leichter weifser i>ie-
JcrschUg. Um noch einen Antheil KoblensloSa
Üt noch einen Antlieil Ötllererde etwa aulgelöi
Wien fcöantc, -unthatig zu machen, wurden a Ur«ch--j
aca Aotikalinüssigfceit, welche j Aetzkali enihielB
kuisogefiigt, uud das Ganze noch eiuige Zeit Im Sie^
Jen erhalten, wotlurch der wcifse Niederschlag ein*
bnuulich wcifse Farbe annahm.
SammtÜche Flüssigkeiten wurden jetzt in em
Muberrs GliM ausgegossen, der Kessel möglichst mit
I
l54
Biiclinlz
äem VVa«w üiis^pspiili , un»! dipse FJüssigTcpit ilri
übrigi^n Ki.pefifli'Ti, Nacfi s stiiiidipcm Sulxn, aÜrl
«ich der Nieclerschla)! v^Jli{t ab;;eselxt hoHe, wurtto
die iilrersl eilende I tii8«i^l.cit davon f;riTfnnt
auf ein gewogenes Filtium gebraehr, der h*i')istand
mil ehiii der al geposspHcn Jlussigkeil gU-i<)ie
M'fige V\ assers alipewaaclfin , nach Ablaprroup drt
Fiiftferscblüges die Ftiiäsigkeit abermals auf ilas vo-
rige Fillriim gegossen, «ml cnf^lich der Rüeksfand'
Bt-lbst auf dasselbe ges^üll, »Isd^nn diese wohl ansge«
^>vascbeii, sttiarf ucl sl dem Infialte ausgel roekue^
und endlich Hic.ier, d.in'n p(s()ndert, eine lialb<
Stunde Bchaif pegliihl. Er wurde i8 j Cr. schwel
beluuden , und halte eine biaunrölblich\vcin.e Fai
Ilas ficliarf gelrocknelc Fütrum halte einen ZuvsacW
.Toll 1 X Gr. erhallen.
Die ablillrirlcnFliissigkeilen wurden nocTi ilnrd
alle mögliche wirksame Reapentien auf einen Gebal
fln Ei'deu oder Melallo.xyden gepriilt, allein ohrf
Üe geringste Spur davon zu zeigen; hingegen ZCiffi
sich ein Ueberschnfs von Benzoesäure darin.
Jrne lÖ l Gr. wuideu fein gerifhcn in ein sUn-
sen Gläschen gebiaclu, und tiopfcnw eise ward T
verdunnle Schweli;!sanre , die Jlel conccnlrirte enV
hiell, hinzugelugt, so lange bis nach anhallei
Schiilteln das L.atkmu*p.ipipr endliih bleibend rtt^
gefaiht wu de. Die hiebet crfotgte ungewöhnllcl
starke i^rhilcung, welche init geMölinlirber gehrann!
tcr BiUcrerde, die ich bei dem aufgelöslt-n Slulle \eT-
muUiele, nicht alaltfindet, Liifsmich einen AnthcJ
von AeUkalk dabii vermuthen. Als nun auf di(
aBgefuiirte Art die hiezu fähigen Stoffe durch diu
Schwefelsäure ueuUuliüiiL worden waren, so wurdl
Analyse des Aerclilhen von Erxleben. l(Tj
xur Vei-tlünuung der AuElösuiii]: und leichlern AS-
suiiilcnitig dciselbeii vuii tli'in uiiaurgelösleii Ülolf
und ziii- AtiHöfiiiiig des etwa gebildeten scl)wefeb>au-
rcit Kalks die MtscLuiig ku 6 Unzen üeatilliileit
\V«»*er« gegoÄsen, und düs G»ti7.c eiiiige Zeit ge-
ichiittelt, liicraut' zum Ab^.ilzc des bramifa Ruok.-
fttnoils einige ^L-it luWtp, liiiigei(etit, die klare Mus--
ligkeit durch ein pcwo^eniis Filtriiiu von lelzlerem
aligcsaudirC, derac-lhc nucliinas iiiil 8 Unzen de^til-
liitro VVaMei'M auNgewascIion, die HuMigkeit davon
abgcgosaen und auch lilU-iit und eiKliirii der uiiauf«
gelüaete KiicLslaud selhnt durch Uulfe wenigen Whst
•eis auf das FÜtriim gtrspült, dicjicj wohl ausgewa-r
sehen und mliaif geliufknet. Es hatte cinrn Zu-
v*cli» von I Gr. erlialUit), der in einem fluJiht'aunea
lddngaiiu_\yde bestand,
Ui« vom MangjHDxyd »bfillrirten Flüssigkeiteo
«nrdcn in einem wolilglasmtcii Schalchcn bia auf
; I Uuxeu vei-dnnatct, wubei sich eine zieudiciie l'ui--
>i Gips in kleinen zarten Spiefscheii aiHs änderte,
:! ■; Terdimatete Flüssigkeit wnide zu besserer Ab-
iideruug des noch nufgelösleu Gipses in 'len Keiler
: in Erkalten hingestellt, die idiersteheiido Flüssigkeit
' lauT vom Gips getrennt, derselbe auf einem Fil-
uiu ge^atunielt, gewascbeu und getrock.u«t, at«danil
ijr. schwer beruiiden.
Ute gesaminellen Flüssigkeiten, wckhei vom
|ii getrennt worden waren, wurden auni Kryatalli-
.unspunkle verdunstel, hierauf an einen kühlen
1 hingestellt, wodurcli die ganze Masse zu .iitU--
.tr>slalleii anschoU. Uurelia AuflOsenldcrselbeu in
ijgem kalten Wasser. Abgießen der AuUuajug
.1 l'rocknuu des Rückstandes, wurde uucii S Gran
166
Eucholz
Gips^wonnfn, wodurch cleisen säramlllche Atengc
■uf 4j Gran steigt
Sonacl) zerfalk-n jene /i3 Grnn oder ''mit fVm atß
Filtrum hänfnen gebÜfbpnf-n | Orari', Sü^ Gr. nahe
in l^i Gr. Eiseno-xyJ, i-J Gr. Billerei.le. ij Gr.
K^lk, t Gr. braunes Mangaauxyd uud -j Gr, ei^cn*
oxydhalLigc Kieselerde,
*.
Ziar Darslelltmg eines jnögliclien Cliromgoliall«,
indem Aer^lillien wulleij aefun-r
welclie
I eiuige 1
den haheii und □anikiittidi Laiigier zuerst aiirgei'iin-
tlen KU haben vorgicbl, wurden, nach deaaen VejTah-
rungsart, die derselbe 1806 in den Aiinsle* du Mm»
aeurad'bisloire natun-lle 'I'.-. p, ga. beiihriebt«! hat»
100 Gran unsers Tein gepiilverleii Aerolitbs mit I \
Unzen reiner, SooGran Irocknes AeUkali enthalten-
den, Aetzkahdüssigkeit in einem Silbcrtiegel erhitzt, sui
^'ruckenhcit eiiigedieht und endlich i Stunde lang in
breiigen Flusse erhulleit, wobei fulgende Erscheiiiungei
Slalt (iiiiden: scbaUl die Allschung lieifs wurde. M
fand ReRcliun SLüU und es bildete sich eine immer
gesättigter werdende gelhgriine, §ich wie eine Seh .
felkalilauge verhallende )''lu.s>igkeit, welche die VVänd^
des Tiegels üehr stark schwärzte. Eine EisrlietQung
die deutlich drn bedeutenden Schwefclgchatt, dep
Dur Ulli einem Anliieil liisen veibuudeu scyo koon-*
te, verrieth.
Die gcginlilo Masse wurde nun mit i6 Voten
Wasaer au- dem Tiegel losgeweichl, durchs Filtruni
von den imauilöhlithcn Tbeilen gt-lreniit, und dlcM
nebst dem Fillium wohl ausgewaschen. Zu der clWM
gcIblichenFlü.'isigkeii wmden nun, zur eröf>ern Wr-
Analyso des AcroÜlhcn von rrxlcben. 1Ö7
Mimnnp, um dadurch dit Ausscheidung der Kieselerde
• im Nenlialiiiren 211 vciliindein , noch 03 Unzen
■ itilliKci Wasser liinftTigegebfii und endlich die
lUIiaclie Lauge mit der reinsten SnlpelcrsSiire so
^iculralisirt, dafs etwas Salpetersaure im Uebor-
ichuase atigegen \Yar- Zu dieser Flüssigkeit ward
elwas von einer möglichst gesaUigten Aunöiung de»
■slpeleisamen Quefksilfieroxyduls hinzugelügl. wor-
auf siel; Folgendes siu heohachten darbot: sobald die
QlJe<^ksil^»ersf^^zauflösung liinzugeiiigt worden war, so
errulgle allmSliIig eine geringe Triibung durch einen
sielt ausscheidendfn weifsen Niederschlagj allmähHg
Yermrlirle sich dieser und endlich senkte er sicU
Kh\v<irz geFarbl zu Boden. Aufs genaueste von der
Flüssigkeit gplreiint, getrocknet und in einen»
Schmelztiege] J Stunde rulhjjcgliiht verhielt er sich
wie salzsaures Quecksillieroxydnl, welches durch den
£iuflu(s des Lichtes eine theilweise Zerlegung unü
düdurch Schwärzung erlitten halte, und votlkommea
hUaufeiue nicht wigliareSpur kohligen Stoffe» ver-
flncbtigtc, ohne Chromoxyd zu hinterlassen.
ier ungünstige Erfijlg der Chromahscheithing,
wegeo der bein^ Schmelzen des F'ossils mit
itfge «tätige Cundencn Wassersloffachwefelkaübil-
, Welches die Chromsäiue desoxydiren konnte,
jolcbe augegen gewesen würe, vorauszusehen
lehrte uhrigena doch, dafs iinse»- Fossil auch
enihallo.
der Hydiothfenkalibildung und deren hin-
Einwirkung auf die Chromausschtidung
rra Aerolitben zu entgehen, so wurde da«
:o Vcrlalir«a i'ulgeaderiuassen abgeändert*
)?o
BucIioIe
finden, d^fs fast so viel Schwefel als der hesagl
Verlust beLrä^t, ei'Forderl wird, um cüe in d«n
£i(ieii<jxyd «rtirliallenen 37 1 Grau Eisen in Schwefelei.
sen zu voiwandetn; iiänilich \&yö tlran ; denn '
100 Gran F.iaen zur Umwandlung in Schwclel
£0 Gran Schwefel, nach Proust, Gehlen utid Buchuls'
prfcnlem, so miisaen aji Grau Eisen 16^ Gran
Schwefel zu gleicher Veränderung haben. — Rechnen
wir jetzt die gefundenen ßeslandtheile zusammen, so
£nden wir einen tlcinen Ueberschuf» von ^J. —
Nehmen wir jedoch an, dafa sich einij^e Procent*
Eisen als Oxyd, oder Oxydul, vielleicht in Verbin-
ilnug mit Kieselerde bei unaerm Aerolitlieu befanden
haben, so fallt auch dieser geringe Lieberscimfs hin-
weg. Nach dieser Vqrausselzung scheißt es hochs
wahrscheinlich /.u scyn, dafs der Atirolith vonErx-
Iftlien enllifllle in 200 Theilen :
38,5oo Theile dehuhares regulinrschea». !
Gran Nlekelmetall enthalteudes, Eisen
45,a5o Th. Schwelfeicisen inclusive eini-
ger Grane lilisenoxyd oder Eisenoxydul,
ii,?.y5 Th, Bitlereide.
7.i,a5o Th. Kieselerde.
4,5oo Th, Alauuerde mit einem Hinter-
halte von Eisenoxyd.
l,5oo Th. Kalk.
ifiiS Th. Manganoxyd flohbraunes,
? Th. Salzsüure.
Summa aoojOOQ Theüe.
Diesem nach werden joo Theile unsers AeroU-
tlieu eutUallen:
nyse des Aerolitlien von Erxiebeo. lyi
l4,35oo TliPÜc dehnbares leguüoisclies Ei-
sen, das i Thell Nickelmetall embalt^
a],&j5o Tli. Schwefeleisen ii. s, w.
33,6875 Th. Biltereide.
[56,625o Th. Kieselerde.
9,3.'>oo Th. Ataunerde u. 9,w>
ii,75t» Th. Kalk.
ojäiaS Th. MaiiganoxyJ,
? Th. Salzsame,
1 C. angewandle Me-
übrigeil in der Aiif-
, durch Fällung mit
1 Kali iiud Verduiisleii
Saiuma 100,000a TIicÜc.
a} Es ergiebt sich, dafa die i
kIc die Biltererde von dei
tsutig befindlichen Stofl'eii
allkommen koIilciisaurE
vom Niederschlag abgesonderten FlÜHsigkei-
tucheiden, mangelhilft sey und groüe Vor-
'hl erfordere, um nicht in diesem j'uukte in
rrüiümer zu gerathen; denn erst durch i^usatz
nu AeUk^liflnssigkeit zu der angeritlirlen Fliis-
Kkcit in d. wurde der gröläere Thcil derBitter-
! noch abgeschieden.
Aerulithcn von F.rxleben befindlichea
iild zum Tlieil so wenig innig vereinigt,
■Ts schon die Digestion jnit verdünnter Salzsäure
dlica sehr grofseu Theil davon auizulosen fähig
welches der Fall nicht, wenigstens nicht in
dem Grade seyn küiuile, vrenu das Gegeutbeit
Suil fände.
Der Aeiolith von Ersdeben enthalt koin Chrom,
oder docfi nui- in sehr geriugev schwor ditriiu-
»telkuder Menge.
17«
Scbweigger
I
I
I
k
^S^E« ist wtit adiwieii^er und errordert weit meTi
^ Ai'beil jcdea Be«lBud[fiPJl eines Minerals zitsam
mtJMResctzter Art bei cii)er Analyse \-ollHlsind^
(Jurzilstelloii, als mzia sich gBwöhnlicIi vorstellt
denn FS finilcii sith noili oit Anll.eilG in d«
Abwasclifliisjtigkeiten u. ilßl. aurjieiüäet, wo niai
es gcuöhnlich nicht vermuUiet uuduach derTiiV
tjj'ie tiidit vermulheii sollte.
- ßTachscJireibun des Herausgebers.
Wl&n findet auch eine Analy.ie dieses Meteontei
Bteiues vom Herrn Professor Sfromeyer in Gilber
«chatzljaren Annaleii der Pliysik j8i2. St, g. S. 10
Die Resultate jener Analyse, weichen von den )iii
von ßarho/s angegebenen in einigen btideutendt
Punkten ah, indem Herr Prare.<i3'ör Sli-omeyer aoc
Nntruii o,^*i erliiell, wovon schon B. 6. S. SaS. i
3. die Retle war, tind Chromoxyd 0,3'i6, vvornacll
wie wir so ehen sahen, UucKoU vergeblich suehtci
Bti Sil genau arbeilenden Chemikern , wie ßa
cholz und Slromeyer äiiid, wäre es unpassend, nti
der Abweichung der von ihnen erhalteuen Resultat
geradezu auf einen Irrthum des einen, oder des an
dein schließen zu wollen. Vielmehr kaiin dje Ui
Mche dieser Verschiedenheiten in dei' Natur dea Std
neB seihst liegen. So schrieb mir auch S'eurnam
dafs die Resnilate seiner Analyse der meleorischi
Eisenmassc zu Ellbogen bedeutend von der dur(
Klaprotb B. 5. S. l. dieses Journals niilRelheiltJ
abweichen und dafs er die selnigc eben darum noi
nielirmais wiederholen werde; KlapruLli l'aud aam
über Meteorsteine. 175
: h 3„S Propcnt Nickrl, w «liinid Neiimaiin 5^3 (ancf,
! lilcf» Tilg! telrleirr hinzu (iler tlsvüii »iitli iu einer
:ii Prag eisdiein^ndcn Zpiliclirifl Ilrapprua N. 55.
liiiilil) »it^li I'^ll^ ^3 '''■>' «^lirsolieinlii^li, (Idf» nicht
,;, .illen -nieiU-udci- Ma.sse d.T Nicktfl gl.-i.li förmig
MillieilL ittl. Dieses macht die hiaitei ige Foiin der-
:>]I.i;u und der Urasifind vvalirsclieinlitli, daTs wcna
I III Stück vun dieser M is»e poliJ't und dann mit
Schridewassei' geaUt wird, sich , wie Ilcir po/i fViil-
monnstadten an der Apiamer und andern Massen
dir-ier Art zuciat hemt-rkfe, auf dt-r Oheiflache Fi-
fDreQ von roihlfclicr Fuilie zt-igt-ti, die vielleicht
Ton einer ungleichen, Veitheilung des Nirkels her*
iiilirrn." — Au'' ähnliche Art wPiclien ai.ch dio
.^nn!J■sen unsers Meleorsteiiis von Eixlehen in der
i'-^timtnung de» Nickclgehnltes ah, indem Slromeyer
I '-y p. C. melalüschen Nickel i'and, Das spccl*
.he Gcwichl der von ihm unlersnchten Stücke he-
lUiuinte Slronieyer 5,6j5'j his !>,(ii5j5, Mkhiend Bu*
duU es bei den seiuigeu aul 5,6^^1 bcslimuite und
Roluir «3 S.^Sy fand.
Niui ist es hber durch die treffliche Ahhandinng
ijJdands (B. ß. S. li. d. J.J aufser Zweilel gcset/t,
-W die Meleurstciuc atmosphäi'Ische Gebilde sind,
<id dafs ilie Clectricital dabei eine [laujilrullc spielt.
! in wird bei dem Meteorstein zu Krxieben die
'. ithin S. i-ii erwähnle W»*ike in dieser Bezieliung
iiicht übersehen. Auch deutet schon, der Mugnctis-
EDUs einiger Meteorsteine, wuvotißd.4. Beil. 1. S.a»,
•h^ Sprache »iir, aut' einen polatischcn Pruzefs bei
r seil atiiiospharischcn Stelnbiiduu;:en. Diefs vor-
■_ eA«tzt, möchte es gutaeyn, grüliieie Meteorsteine,
a gueteuialbigerBiJduii^, lk.uul'Ligluu ^Utt iu zui'äl*
174 Schwelgg6r über Meteorsteine«
llge Stücke zerschlagen^ auf zweckmäfsige Art i
tctineiden ' zu la^en , um vielleicht auch bei
Analyst det eiuzelnen abgeschniltenen Theile
polarischeu Bildungsprozefs iiachweisen zu könr
£s könnte seyn^ dkts bei gesetzmässiger Dur
•chneidun^ sich selbst die vorhiil erwähnten pf^
tnann8Uidten*8chen Figtu*eh gleichfalls zu einiger i
setzmüssigkeit gestalten. Ohnehin wird man b^ A
lyse der Minei*alieh überhaupt, um dem B. )• S. :
Von Gehlen gezeigten Ziele näher zu kommen ,
letzt wohl auch die tnechanischen Operationen
ähnliche Art zu vervollkommnen suchen, wie d
Haüy, hinsichtlich auf krystallographische ZyreC
lu thün sich bestrebte«
* ■ I ' aü
V ^,
>ii I I ■ >i
IM»
175
B.e 1 t r a g,e
tu der
JLehre von den bestimmteri
chemischen Mischungs - Verhältiüsseii> '
▼on
.Fi C. YOGEZi» Apothektr lu Bayreuth»
II. A b t b e i 1 u n gl.
Zusammenstellung der von Berzelliis angestelU
Un Untersuchungen und der daraus hergeleitet'
teh Gesetze für die Verbindungen in der
anorganischen Natur.
D
afj des groben Fof*3cbers Berzdlius^ wichtige Leb»
reo, die von ibm selbst schon hinl'aiigllch erwiesen
lindv durch did in der ersten Abtheilung angeführten
analytischen Operationen, neue Beweise der Richtig-
keit erhalten haben, und dafs wiederum die Propor-
tionslebre die Richtigkeit meiner Analysen dajgo«
than hat, steht so klar da^ dals darüber nichts-^mehr
kizaiiigen ist^
Die genaue Kenntnifs der Proportionslehre ist
JlW- deshalb um so nothwendiger, da keine analyti-«
Khe Operation, so weit diese Lehre aui sie auweudr:
17«
Vogel
I
I
bar ut, Wertli liabeu kann, wenn ale nicht RcsdI
täte giebt , die dem Gesetze derselben in so wi
entsprechen, als dieses durch das Kxpenmeut
i'cictibai' acheint.
Die llaupUätze dlc<:er Lehre imä ihre Bewei
Riittel, nämlich die von Berzelius antenmionjeneii
practischen Unteriuchungen, liiid in sdiwediscfasn,
fi-anzOsischen nnd Jcutjchcn Abhandlungen nieder'
gelegt, SU du£s es aha nichts unverdiLH^Uiches seya
kann, eine gedräugLe Uebersicht dieser Satze und be-
jondera derjenigen pmelischcn Unters uchiuigeii, die
Berzetiiis als Beweismiltel seiner Lehrsätze aiuiebt.
fiir diejenigen Leser des Journals zu geben, die mit
dieser neuen Lehre noch nicht genugsam vertraut sind.
Durch die neuesten Entdeckungen haben wir
die Gcwiriheit erlangt, üaCa alles bis jetst dargestell*
te für uns Ponderable , entweder ein Brennbare»
oder ein Verbranntes ist, so dafs es mithin nicht»
als Verbranntes und nur einen Körper giebt , der
(las Brennbare zum Verbranulen macht. Der Sauer-
stoff ist der Köi-per, der die Hauptrolle bei den mei-
sten, vielleicht bei allen chemischen Actioncn spielt;
er ist es, der die Körper bestimmt, in welchen Ver-
hältnissen sie sich verbinden, in welchen sie sichJ
trennen sollen; und es ist defshalb nicht zu viel ge-
sagt, dafs selbst die Verwandtschaften zum Theü ih-
ren Grund in dem Ouaiititatiren des Sauerstofis ha-
ben. Mnn kann Bereelias Proportionslehre ein*
mehr auagebildete Oxydationsielire nennen. Di*
verdienstvuUcu Bemühungen eines VVenzels, Berg-
manns, Richters u. m. konnten natürlich keine All-
gemeinheit, keine Regel, geben, da man zu jener..
2«it noch weit von der Entdeckung cutferut war.
über die chemischen Verbindungs-Geaetze. 177
daCi die AlkaHen uud Erdrn, oxydirte Körper ai'nd;
■welche Ealtleckuiig UerzelJus, mit Bei-iicksichlignng
der ft-ühereo Bemiihungen seiner Vorgangor , ao
»rftar&innig za benutzen wursLe, dafs Lehren voa'
der grüratea Wicliligkcit fiir die chemisdio VVissen-
uliaft hervorgingen. VVie' ßerzelius aus den Er-
l.ilir»iigeu und Ansichten «einer Vorgänger geschöpft
i. Iie, will Jcb hier nicht erwähnen, da deasen auni-
iLtchLT Bericht, im Zweiten Bunde dieses Journals,
i; irubcr hinreichenden Anfsehlnfs gieht.
Betrachten wir das Verhaltnirs des Sauerstoües zn
den bicuuhuren Körpern, so UfsL sich im Aligcmeir
HO fulgendes berücksichtigen :
1) Das yerhältnifs des Sauerstoffes zu und ia ein
imd demselben {breitnhareri) Körper.
S) Da» f^erhältnifs des Sauerstoßes in einer P^er-
hindung von mehreren {oxydirlen) Körpern.
$3 Das yerhältnifs des Sauerstoffes zu einer Ver-
bindung von bloa brennbaren Körpern.
Und hieraus ergeben sich drei durdi die Erfah-
nrng bewahrte Hauptgesetxe tiir die Verbiadungea
in der anorganisclieu Natur:
I, Gcxclz. Stellt ein KÜrper mehrere Oxydations-
atufen dar, so ist der Sauerstoff der niedrigsten
Oxydationasfufe ein communis difisor jiir die
Snueratoffrnengen der hohem Oxydallonagrade,
oder mit andern Worten : die Saiierstoß'mengen
der kollern Oxydntionsstufen sind Multipla mit
einer gansen Zahl von dem Suuerntoß'ge/ialt»
tUr niedrigsten Oxydationsstuje,
II. Gcsel2. Gehen zwei und mehrere oxydirtt
Körper vhemische V erbinditngen niu;h htstimn*
17S
, Vogel ,.
ifn und feiten V^erhäUnrsten eiri', no ist 4
Sauerslaß" denjenigen Kctpera, der die gering
ste SiJueritoffmenge eulhält, ein rommunia (fi
visor für die in den übrigen Bestandiheilen t
ßndlii'hen SauersfaJfmEngen ').
ttl. GesetJ!.- f'^erbifiden sieh bfos hrennhare Kiif
per nach einem festen und beatimnilett ytt
hältfiieae, »o ist dieses von dvr jirt, daft, %
eine solche Verbindung bis auf einen gewi*)
Grad oxydirt wird, eich der Saueretoff-ia i
ßestandtheilen so verhält, wie in dnei'feriin
düng von oxydirten Körpern.
ITiitei- diese drei Haiipigesetze lassen sich Jtt
übrigen Regeln bringen, die für die besondtrii I
sen von Körpern ßiiilig sind. ' '" ^^
Uirter dem ersLen Gesetze »teilen die ÖJTif^
onsstufen der brennbaren Körper, insbesonde» d
der Metalle und die der Radicale von SäUren: ,
Unlcr das zweite Gesetz fügen sich die'Sal
übarhaupt, wozu aucli nocU die Verbiaduaged c
*) Man Lönnte dieien Sa» lucti ta luadriiclem* „im S9
»oß'gthalt einei jtäta, in nner lOlGlien Vei«iikMb|Ql
kommeiiilp»., Körpcn iit ein Muttiptum mit
Zaiit von dur SaueritolTinengr än'ftinlgtn
der damn arn wciiigiten enlliÜJt. " Da aber in »oloheaffi
bindungen Ewei, auch drei, Kijrpir liÜuQg gleiche Sn
itofTmengen haben, «q wi're zwar Tür dieie SaueialoffglH
gen aiha gan» Zahl Torhsnclen, dr üe aber =: i
'' iaulJi,:und'A»ei nlHii mulliplicirt, to iat auch der An
drurJi; „ein Miilliplum nach einer ganicti Zahl"
k" ^ißentlicU. Der oben auffieitoIKE Sai* iil dalier beiaet ^
wSUt.iUuil all^cneiaer.
über die chemischen Verbindimgs-Gesetze. 179
Basen mit \Va8ser , und die der Säuren mit Wassef^
m zälilen sind; imd endlich sind unter das fite Ge-
setz alle diejenigen Verbindungen von brennbaren
Körpern zu stellen , die nur nach bestimpiten und
festen VerhSiltnissen hevvortiTten.
I, Oxydationsstufen der Metalle.
I' Regel. Wenn sich eine bestimmte Menge Netall
in mehreren Verhältnissen mit Sauerstoff"
verbinden kann, so wird dieser iri folgen^
der ■ Progressionsreihe vermehrt: i, (1 i),
2, 4, 6 und so fort in,gan%en und geraden
Stahlen: oder überhaupt genommen^ der
Sauerstoff' vermehrt sich nur in ganzen
und geraden Zahlen.
Kali besteht aus £5,«22 Kalium und 16,978 Sau-*
crstoff. Die übrigen Oxydationsgrade des KaHums
sind' noch nicht genau bestimmt. Bcrzeliue vermu-
thet noch ein Kaliumoxydul in der schmelzbaren
olivenrarbigen Sub^lanx Davy's, die nach ihm eine
Verbindung von Ammoniumoxydul und Kaliumoxy*
dal seyn und worin das Kaliumoxydui halb so
Tiel Sauerstoff, als das Kali enthalten soll.
'■ Katron enthält 74,54 Natronium und 25,66 Sau-
jentoff. Auch das Natronium ist noch mehrerer
Oxydationsgrade fähijg;, sie sind aber noch nicht nä-
ber untersucht^
»
Kalk besieht aus 71, 84 Basis und aus 28,16
[*liiierstoff ^).
!*^ Di die ¥Q& Berseliu« aufgestellten BestandtlieilverhÄttnisi«,
ftpiüft durch seine FroporUoniUi^rey einen 10 entächiede-
'•A
iSo
Vog«I
Baryt besteht aas 89,539 Metall und 10,471 S*\
erstoir.
Thonerde enthält 55,374 Ba^is und 46,736 Saor^
fltoir, aus den BestandthcilcQ der Bchwefelsaui
Thonerde berechnet,
Magnesia hat 60,138 Basis, 59,873 Sauerstoff
AUS den Betitaiidtlicileu der scJiwefeUaureti Magneai
bervctinet '\,
Ben WcTlh hallen , la liaba Ich e> Tür acitlm«ndig gehal
tea, brianilcrt netten der nocb vorkommenden Beiun
thoilreihiilintiie der Salie , auch die diejenigeo von Ü
■ul'geatpllten oiyilir'en Körper hieher tu »etieti, cod dei
je^eiiwärlig nur eine Otjrilaliciiiiilufe bekannt odar u^l^
•urht i*t, und die deihalb ali keine Bewaüniliel für i
er»e Geaeti angetehen werden können, — Berieliua I
»«Dclie lainer rriiherD Analyien berichtigt i wa* ick *.
h)'«' gebe, (ind dia mir bekannten neuciten Angaben,
'*) Welrher Methode «ich Berielius bediente, nm den S«i
aiolfgahilc der Alkalien und Hrdea *uriu6nden,' iit i
Tlieil in leincm summari.rhen Beri'clite {<m i. Bande di<
Jouin.) anflegeben; ale gründet tich ihcili tuf Redudi
onivcriuclii! der Alkalien und Eiden, tliaili auf Barechnnn-
(en , nachdeoi ci Beizeüut bekannt war, wie riel ein
Menge Saure in der lie aältigendan Daw SaoeralotT i-arana-
•et». — UebcrbaopE muft ich hier eiu Tiir all« M*l b»-
nerken, dafa ich, nicht blaa der Kiirie halber, die niFiittii
£iperiniente, deren aich Üeneliu« lur Beiiintniuiig di
Blaodtheilvarh;iIInisaes der In dieier Abhandlung voiki
inenden luaamuieageieUlen tLUrper bediente, hinweggeli
babe, aondero dalä dieiei auch vuriügÜcb da geicliab,
■iuJi Jeicht denken läfst , viclchei £iperinirat gei
wurde. Wo tich Berieliua der bJoien reinen Bcncl
^ tiedienltj habe ich diraei nciiteatbeita togefebSB,
' über die chemischen Verl)indungs- Gesetze. i8I
jimmoniakmelaU CAmmonium) kann nach Ber-
iflJHs scliarfsiunigen Untersuchungen ueun Oxyda-
Üumatufen bilden ; und zwar
^Hgeben
Sauerslufr
I — ii,o34G den Witioritoff
4 := *4,i384 daa AnunoDiuniaijJul
8 = 88.a768 di» AniTn..niat
13 ::3 i3],4ui den StickiiofF
3» = iGi.83«i dai StickitofFoijiIul
] X 36 = Sy7,i»S6 dkl Sticknolloxjd
) ;:r 5i9,66all die «alpetrige Siora
f X 6o =: G6i,n7(jo dia Salpetersäur«
X 7» =; 79M9ii das WeM».
^Va8 die fünf Jetztem Käi-per anlangt, so ist ih^
SancTslofFgeiiaU durch das Experiment dargothan;-
di«ser erleidet also keinen Zweifel. Man sieht, dab
diesen 5 Köi'pern ein getneinscIiaflUchei- Divisor =3
11,0^46 zukomme, vorausgesetzt, dafs man im Stick-
Moffe 43,037 Ammonium und 36,ij75 Sauerstoß', und
itD Wasserstolfe 90,062 Airtinonium und g.ySS Sau-
tntolT annehme. Wodurch sich aher ßerzeiius be-
rechtigt gefühlt hat, eine solche Zusammensetzung
im Stickstoire und im Wasserstelle anzunehmen^
wird sich sogleich ergeben. Das Ammoniak ist ein
4ni Alkalien analoger Körper; d» es durch galva-
lüscbe Electt-icität , gleich den fLxen Alkalien, mit
Quecksilber ein Amalgam gicbt , so läfst sich eia
Beduclionaprozers vermuthen, und mithin anneh-
men, dafs dieser Körper aus einem Metalle and
■- ici-«tofl" zusamraengcsctzl sey. Zersetzt man aber
' Ammcmiak, su erhält man keinen SauerstofT,
uJei-n nur fitickstolT und Wassersloffj es ist alao
ifSs
Vogel
EU verniii^fien, ilsf», wenn nicht hcidc durch. (}!«(
ZoiH-l/iitig *tit|laii(!piie Köi^pfir, docb tier Slirktlol
den Saiwrsiofl' eiiltialle. Uare al>er ^ev StickMul
rni' all-iii iler oxyiltrre. Körper, so nitibte <W Am«
jnuniuni (<Us Mfl<<ll) aus 'lern RsrÜcal il^sSticUtofTa
ntid aus Jbt'asspislofl" he»lelien. Es isl alici" noch
nicht au.sgrmRrlil Cuiul, mtr ist es uRWiihrsolii-inlich
daCs ciic, Mcliilif liyrlrogeiiirle Kör|>ei' sind, und -il
di*fser Be/.iehi ng iTnilsto man aniiclinirn, tbf» bcid
Kö'per, der Stickstoff und der Wasserstoff Ox^d
ein und ilestelbeu Radicals, des Auiniuniunw, ein
Diis schwerere Stickgas inuts inehi» aU des Ararui
niak. dagegen aber der leichtere WassersloQ
£cr von diesem Körper enthalten. ]Sur fand ab<
Beizeliiis. dafs ein und (liesHbe SSiire in allen de
IJasenini-ngen, mit denen sie sich vtfrbindel (tieutn
Jisrrt) eine unveianderüclie Menge Saneraloff voi
ana^elzt, nnd mithin im Ammonifik, als eine Bat
gegen ^7 p, C, SausistülT zngegen teyn müssen, S
wild man z. B. finden, dafs in allen cinntchcn nw
traten Gauerkleisnuren Sal/eii lOO Th, Saure eil
Metige Base saltigcn, die üi,3 SauerslolT enthüi
Set/f man dahrr in die Mcn;;e Ammoniak,- die wi
100 Th. Sauerkleesütire geshttif;! wird, 3i,} Stata
»toir, so wild nvm in loo 'l'lt. Anirnauiak gegen
p. C, SaucrsloJT rrhallen. Ist nun der SlickslolT«
Iiöheie ÜxydatJoiisslure, als das Ammoniak, so m
nach der oben angeJiihrUa Progretsiousrei/id i
StickstuH' I i aiiil so viel Saucrstufl' als daj Ammg
uiak gegen looTb. Ammonium enthalten, iia
immer wührschcinUchttr wiid, dafs die Multiplft m
] \ nur scheinbar sind (wie sich dieses aus der Fol]
anch ergeben wirdj und niedrigere 0:sydatiuiisgr«i
fter Alt chemischen Verbinäungs-Gcselze. ijj
ratissetzen , so kann eine aolclie dem Wasserstoffe
iipidioren, uaJ man wird finden, diiTs, wenn man
I (Ir^eio Ki^rper ,'y so viel SaiieistüfF, aU ilQ Am-
!. 1 niitk xiigegeu ist, gegen 100 Th. Amtnoniiim an-
iNJiiml, man niilit nur enen Divisor cuBimuuis f\ir
alle lifihem Ü^^ydatiimsgrade aihäUt sondern dafi
^laiichin einem Volumen Stickstoff nebsldreien dos
^VftsserslofFcs , enlÄpreclieiul der Zusammensetzung
(Ic3 AniitioDiaks , gegen 4? p, C Sauerslofl' beünden.
pic bekannten Ersclioiiiuiigeii, wenn aich Da-r
Vy'» srhineklijire oliveii farbige Substanc an? Kalium
Uiiil Ammuniakgas bild<:t, gaben ßerzelius Veianlas-
tnitg anzunehmen, dafs diese Substnn« aus K«liun\-
ddH Ainmoniumoxydul bestcbn. und die bei diesem
Prozesse mtslandenen Producte lassen iJin verrau-
iben, dnß> crstcres halb so viel SauerstufT als das
Kali, und let/leves 4 mal so viel SauerstoU' <|ls doL*
WaMersloff enthalte.
Wenn Berzelius selbst vorgiebt, dats die oben
anjirf'ululen Bestimniungen nicht völlig richllg seya
kuiifleii, dp sie fuif Versiiehen beiuhcn, die nicht
^^su|llt richlig sind, so belriHi dieses nur das Quaa-
i'-itivr, nicht aber die UumögUclikeit einer suldieii
l'iügreastonsreihe.
Su inuHde das Wasser nach den oben angefiihr-
l«o Reihen aus i2,4i!i Wasserstoll' und 87,587 Sauer-r
iiwff bestehen, adein Bcrzelius findet sieh bewogen,
dtircli feine Versuche unterstül/.t, in diesem Köipev
88,»i> Sauerstoff und ii,;5 Wasserstoff anzuueiinteu.
So f-iüubt Berzelius ferner, dafs das Ammoniak Cwie
■< li »rlion aii;icj;eben habe) slatl ^6,88 Sauerslofl auch
i.ur ^6,36 von diesem Körper cnlhallen könne, und
'j Jler erwäiint er, d^fs, wenn ilim gleid» die Ana-«
lS4
Vogel
Ij-Se des salprtersauren Ammoniaks einen fbrmliehi
Beweis für den Sauerstoffgelialt des Wasserstoflea ab
su^eben scheine, er doch den Gehalt an Siuerüol
wenigstens 4 Mal zu hoch in diesem Körper angi
commen Iiahe.
Berzf^lius bringt noch mehrere uact eben <
scharfsimiige Ansichten vori die fiir die Wahp
echeinliciikeit der obigen Progrcssjonsreihe sprecheit
das .hier Gegehene wird hinieicheti, den besonnt
nen Gang dieses ^^lofsen Natuii'orscliers zu zeigen.
ßlei. Die drei bis jetzt hekannten Oxydsüooi
grade dieses Körpers sind:
«7n* gelbe i ßlci 9^,85 ~* ~" IfMfl
Bleioxyd. • SauerstofT 7,i5 — — ^,7
100,00
i<VJ7
dn» rothe | Blei
9'>
—
—
100^
Bleioxyd. ' Sauerstoff
10
"
~
11,11
loo
111,11
dasbraune t niei
Bleioxyd ' Sauerstoff
86,51
_
—
100,0
15.49
-
-
.5,6
100,00 II 5,6
In diesen drei Oxyden ^'erhält sich also der
Sauerstoff wie i : 1^: 2, Es ist zu vemiuthen, diu
es eine noch niedrigere Oxydationssture gehe, (li*
für alle drei Oxydationsgrade einen gemeinscliaftU-
chen Divisor abgiebt , wie es beim Arsenik der Foll
ist. Wahrscheinlich ist diese niedrigere Oxydation**
stufe das von BcrEelius im vorhergehenden Heftfl
S.71. dargestellte, aber nochenicht näher untersucltli
Suboxyd, welches auf der Oberfläche des erhitzten
über die cliemieclien VerbmdungSTGesetze. 185
BleiamRlganis
Bleies und durch das Schütteln e
mit aliuosjihanschcr Lull ciitsLeht,
! Kupfer 80
SauerstolT 30
Kupferoxyd
aoo
titpferoxydiil
I Kupfer {
! Sauerstoff I
1,11
los
35
— — 100^
- - 1»^
100,00 113^
Das Verhällnifs des Sauerstoffes in beiden Oxy-
I i;it also wie 1 : 3,
{Eisen 69,34 — — 100,00
Sauei3tofF3o,66 — — 44,25
t £henoxyd
WEte/ioxydiil
t SauerstoQ' 23,78
100,00
i4i35
— — 100,0
— — a^
100,00 139,5
Auch hier ist das Verhältnifs i: it wie befnl
I Blei; deshalb verniulbeL Berzclius noch eine niedri»
ftre OxydaliunsstuCe und vielleicht ist diese da^ lii-
I im filute, das bei der Ausaclieiduug uur erst
r oxydirt wird. Es kann überhaupt noob »ie-
I Oxydationsgrade geben , als die schon lie-
I sind, sie aiud vielleicht für sich nur nicj^
irottyd
I Silber
I Sauerstoff
95,07.1
6,925 — —
— 100,00
siß
Voffel
Dreses VerliS!tn!fs ist durch die Ber«hoiing
den Beistand (heilen dos " Sehwefelsilbers, das i4,9
SchiYcfel auf 100 'l1i. Silher cntliält, und aiis dem
Bestandllieilverliällnisäe des ^cliwefelbleies, in dem
«ich i5,4a Schwefel auf' loo Blei befinden. abgEieitel.
Db nämlich im ßlcibxydul auf lOO Tli. Blei 7,7
Sauer^toff-kominen, so ist i5j4»i ^,7 es i4^ :7,44s
dem Sauei'jtoH' auf i,qo -Silber
^nktfxyd
, Zink .
8o.<l9 -
[ Sauerstoff jy,6i — — 34.4
' Ein Zinksuliosyd entsloht auf der Qberflädie des
pietaIHschen Ztuks' in feuchler Luft, und auf den
Zjnkpl^tlcn' einer^^alvftriisclieii Säule, es ist a1
noch nicht naher untersucht.
JViwtuÜi^ ( VVisrauth
* Wcvrf^ ' Saucratoff
. 89.87
10,1 5
Diese BesUramong ist zwar nicht von fiefzetins^
londern von I.agevhjclm. aber nach dein Aussju-Dch*
des eCalern sehr genau und richtig. Ein Wismutb-
suboxyd fcntatcht aiif der Obctflache des gescfamol-'
Kcuen Mptalts; es hat die Eigenschaft durch 8atirw
in Oxyd und Metall verwandelt nu werden; ea itt
aber noch nichl nälier untersucht.
'uinenit- i Arsenik 9:(,i88 — — 100,000
_ oxyd \ Sauerstoff 7,81a — — 8.<75
100,000 io8,47i
über die chemiächfe Verijin3imgs-Geselze. tt?
,Jrsenige | Arsenik.,. ■74,48 ^ — ioo,ood
^ure 1 Sflueiatoff ■ . *5>aa — ■ ." S4.363_^
• - 100,00 lü'l.aeS"
( Arsenik ' 6P,oS8 '— ---, iDO(0qo
- 5..ii8
Arsenik- i J
Satire i SaneistufT 3?!;g6i
■ -100,000 i5i,iiQ
Wai-e wisblos die «rseiiigt Stilirfc uxfH die^Arse-
uiksaure bekannt und (Erschiene ersfere ah «Iie nic-
urigile Oxyilaliotissluft;, so hätten wir liici' aberm.iU
dm F-ifl, tlafs iit dei- Arserutsatiru mir i J Mal so
Vfel Satierslttir, als in dci- arSenigeii SSüt'e'Vorliafaden,
und mithin- keiir Multiplum mit 'fcineT gflnicn ' ^al4
da W3i*e. 'Pa'ahrr der Arsenik in dei- Luft zu ei-
nem schwai-«rn Pulver zei-Fallt, 'und Öeizeliiis ge-
filndrt hat, dafsioo Tli. Arsenik dabei S/i^fi 'ara
Gewicltlcr-zünthmen, so htilftii wir elüfen'Oxydari-
Pitl, delvschr gfcnaii einen Divii'ir coiinintüis filt
töheni Grade abgiellt.
)Bchfet~ I Metall ;g,t ''~
^Mtir« - ( Sauri-sfofF- ■ 'jo,9 ''"'
h-
low
\ biese» Verhallnifs ist duri-h ßtrecfrmmg mis deri
bindlhei'''ii den sclielii/nisaai'en- und 'köblensaiA
I Kalks o-s.w. pegeüen, und sliiniutmit'fiiicholffrf
Arifrabo. So MelaJ) iiifd ao'Sauerctoff, aiemltcHsub
,, , , ,..- .. '■ iMoIvldan 65,5' ' '
•^ - f Smierstoir 34,5 ' ' ' " ■'- '
, . ; , £ ,— - .1,: V Vi-'-Ül
iao,a
BiL-ses Verlialtnir« ist ftbenralls durch G
.Tiid zwJir au» de^i BeataudUiailen iku molytidwmüv?
118
Vogel
reu und saliffiauren ßloioxytluls ^egebrn , ein Vel-IiüU'*
Biüt das mit Buclihols Versuch, 66,3? Metall and
53,.')3 SnuersLoft', gut zusammensliniiut.
i Gold 96,13 — — joo,ooo
l SaueratofF 5fiy — — 4,026
Goldoxydal
lD0,0O Io4,036
„ ,, , ■( Gold 89,535 — —100,000
Ooldoxjd J Sauerstoff .0,775 „,077
iou,ooo 112,077
Den SauerstoÖgehalt dieaer beiden Oxyde be«
»timnit Berwlius auf Iblgende Art: 14,39 Giamnieo
Quecksilber lallen aus dem salzsauien Guld y,^A5
Grammen metallischem Gold. Nuu nehmen naeli
Sefsti'öm 100 Th. Quecksilber 7,9 Saueist oft' auf 5 e«
verbinden sich also 100 Gold mit 13,077 Sauerstoff,
welchen Sauerstoffgehalt auch Überkampfs Uulerxu-"
cbung über das Schwel'ejgotd Iirslatiget. Deiin thu
Salzsäure Goldu.xyd gab mit Schwefelwasserslon' ein
Schwefcigold, welches auf 100 Tli Gold 34,^9 Schwe-i
fei enthielt. Fernen Neutrales salzsaures Gold ent-
bindet bei mäi^iger Erhitzung oxydirt salzsauresGas
nnd hinterlfUst salzsaures GolJoxyduIj vrird dieses
yit kochendem WaSser übergössen^ so zerfällt CS Ül
nwtAtlitches Gold und in salzsaures Goldoxyd; er*
«t^re« bcliilgt doppelt so viel als das in dem eben
entstandenen Oxydsalz belindliclie Gold, welchcf
durcli Niederschlagung ^'e^lnittelst scliwefelsauren 1
Eiscnoxyduls bestimmt wurde. Da in diesem Pro-
eesse aller äauorstufl' im Oxydulsalz an den 5leD Tb.
jetoes Gtildgehaltes getreten ist uud mit derSaIxsäure
das 0:ty^iÜK hecrergebraeht hat^ «0 ist es klai-, dab
liber d'it chemischen Verblndungs-Gesetzp. 189
J
3ai Ojcyd 3 Mal so viel SauerstofT, als das Oxydul J
tnlhall. Dieses wäre der erste bekaniile l'üll, dals "
<Iii- O^ydalionaieiltc auch in angeraden *) Zahlen
fiiUchreiien könne; doch spricht die Aoalugie cla-
fur, dars auch hier uoch eiu Zwlscheograd voiliau-
dca seyn möge.
( PUtina 92,35 — — 100,000
PhUnaoxjdnl J ä,„„„„|f j,_6j g^,5^
100,00 — — 108,287
{FlalJiia 85,93 — — 100,000
Sauerstoff 1V7 i6,58
I Salzsäure Piatina so lange erhitzt als noch ein
I Gwnch nach oxydirter Snizskure wahrnehmhar iit,
I hinterlafst ein salzsaures Plalinaoxydul; jo GratuniL.
ilicses Salzfs, in einer Retorte geglüht, liinterlasseä
1 Grammen metallisclie Piatina. Der Verlust be-
it in einem wasserfreien oxydirUnuren Gas. E!t
J aber in diesem Gas 100 Th. wasserfieie Salz-
re mit 33,454 Sauerstoff verbunden ; es müssen
'i 36,7 oxydirter Salzsauie aus 30,635 Salzsäure
*} Aulser der Zilil 3, dJefi wage ich mit einiger ZuTenichl-
lichkeit vorher zu lageo , irird woU keine andere un^e-
i(de Zahl, 2. B. 5 oder 7, als OijdatioD»ture Toikomiaeil.
Die Giünde für diese Behauptung babe ich Itd. A. 8.66 f.
■nge^plieo, wo ich auch achoii die Oi^dationislufe 3 fÜc
dlejenigcD StotTc andeuteie. die zur oktab'dt'ii eilen Krjitalli-
Mti'on hinneigen, olingearbtet Jamal« noch kein lalehe*
BeüpieJ vorhsudea war. Waa du Gold aolattgt, lO iil ■•
bekannt, dafi die natürlich rorkommendea Goldkryitall«
tfhr hioSg Okuedet aind« aucli krjitalUiüt daa aalitauf»
Gold (ctD ia abgcatumfftaa OktteduiB* 4, ii>
J90
Vogel
und 6,07s SauerstofF bestellen, dalifr ilaa salzsaui^
Plalinaoxydul zusatntuengeäetzt »t, aiu:
Platina 75,3oob
Savierstoff 6,075 '
Salzsäure 3o,6-j5
100,000.
' Da mm in dissem Salze 7^,5 Platma mit ^,of,
Sauerstoir verbuiulen sind, so muf« dna Plaut laoxyiJu
auf 100 Tli. Piatina 8,'j87 Sauerstofl', wie obeo ange
geoen ist., auluelinieÄ,
Wird neutrales salzsau res PI atinaoxyd mitQu«c]
l«lber di^erirt . so ledoctreii 17,6^6 Gfani. Qnecksil
bei- 8^111 Giam. Plalina. loo Th. Quei-ksilUr nefc
men also gleich viel SauerslulY als ii],a3 Th. PUtXa
auf; es ist abei- 48,33: 7>9= loo: i6,58.
( Palladium 87,56 — ~- 100,000
Palladiumcxyd j Sa„ersloß' i.,44 - - .-i,»?
lUUjOo ti<j,3oc|,
100 Th. Quecksilb»!' reducirca aus dem saliaatt
a^en FaUaJium 55,6 Palladium: es uehuieu also 1
Th. Palladium 1^,^09 Th. äauei'§tolF auf.
Beiii«he derselbe SaifcistoR'gelialt er^ieM «
durch Berechnung aus dem Schweielpatladiiliä,
wielclieia aui' 100 Th. Palladium 38,(5 Sfchiit^
komme...
Im Pallafljum Amalgam bangt das QuecksillM
mit so grofser Xraft, dals es sich nur durch Weilä
glühhitze au^ü-eibeu Infsl. In der Kiiscbi'ulhiclül
hitze hält das Palladium oocb so fiel Qurck)
zurück , dufd -das e.-ätere 3 Mal so viel' SauerslotT, a
dv lebftec« KUX Oxydirunj; orfordeit. E» schnot
tuentoFT. Mei»l
> Stnerit^
6.565 100
7,oi6S
I3,üa —
i'i,o5.j5
ai.9 —
33,107^
'».-5 —
43,l6
5fi,oo —
i6,),5
Über die chemischen Verbindungs-Gesetze. li)r
iifs da» Paliatlium nur ein salzUhige» Oxyd dar-
ifrllen könne.
Melnll.
JirsunesManpansuboxyd ga,*!.!;;
Giiinps ManganduLioJiytl 87>68
Maaganoxydul 7^,10
Jlanßanoxyci ?0,25
Mangansuperoxyd 61,00
In dem Manganoxyd hat fleizelina durch da»
Experiment auf 100 Th. 4j,i6 und Juhn 4» Th.
Sauersloff gcFundMi. Nach Johm Zerlcpuns dea
• lehwefelsauren Manganoxyduls sind m diesem Salze
iF 100 Thi Schwefelsaure 91.2S Th. Mangenosydul
(halten. Ea müssen also in 9i,'j8 Maiiganoxydul
i,.j6 Sauerstoff zugegen seyn, weil, wie sich in der
Ige ergeben wird, in den neutralen schwerelsauien
lufti 100 Th. Saure eine Menge Base sättigen dia
1.^,6 Saiierslolf eullialt. und 100 Th. Mangan miia-
„ a Tb. Sauersloif im Oxydul ijufnehnien. Nacli
ihn wird dasManjian im Wasser oxydirt und nimmt
I Tl». SauersIolT auf 100 Theil Metall auf; dieses
1 aber bis auf Eins die HallJe von dem SanerslolTo
j Oxydul«. Bergmann und Berzelius bemerkten,
r^i das Mangan in imvullkoinmcn verschlossrnea
.'iirsen KU einem umhiabraunen Pufver zerfallt.
; dir-iei- Körper nicht eine Mischung von mehreren
'.>dulion3Stufen des Mangans mit Mangangraphyt
sbuiiden, sondern ein reines Suboxyd, so mufs ea
L- Blitze des Sauerstufl'es vom grünen Suboxyd
idialten. Die Erfalirung hat gelehrt, dafs das na-
rliche Manganoxyd mehr Sauerstoff, als das dur&
j Glühen des Salpetersäuren Oxydulsalzei gebil-«
;92
Vogei
delc scbwat» Oxyd cntdalt, denn nach {QaproÜi*
Venuch gab eisterca beim Glühen ii p, C, .Sauer«
«toff uini Wasser, und hinteiliefc das lelztere, liaa
gciiwar/.e Oxyd. Da der Situ erst ofl'geball des griintni
Suboxyda, des Oxyduls, und dc3 Oxyds durcli V<*r-«
suche ausgemilteit ist, so läfil sitli der SauerMoflg«
liult der niediigsleti und hotlislcii OxydalioiiMtoniL
bererhnen, wie es oben von Berzelius gescliclreu üti^
I«L das «rsteSuboxyd ein rcriiies uiivemmclites Oxyd,
«0 ist die-Oxydatlunsi-eilie i,7,4,G,8; im Cfegenliicil^
aber i,a, 5, 4, in wclchor Ktilip. aber eiue un^eratfm
Z«hl vwvkomineij würde.
Spiefaglarizmetall. (Antimon) bildet mit dem
Sauerstollc 4 OxydatioDsstureu} näinlicli da»
( Antimon y5,55G ioc.oo
Suhoxyd js,„,„i„|j 4_445 ^gj
ioo,uoo itAjiS
t Antimon 84,5i7 100,00
Oxydul j Sauerstoff l5,C85 18.6
118,6
J0O,00O
eifsea Oxyd i Antimon 78,19 — 100^
— 27«
100^0 137,9
i AntimOn 73,83 — 100,0
1 SauerstofT S7.ia -^ S?,«
(autimonige Saure) i äauerstuü
, gelbes Oxyd
(AntintoaHaui-e)
100,00 »57.3
Es ist kaum nCitbig zn erwähnen, anf welelie
V^ eise Berzelius zu diesen Beetiminungen gelangte»
du Uli zweiten Uot'le des li. Bandes dieses Jouioalj
'über die Chornischen Verbin dungs.Ge,setze. 193
ier Ganp clit-ies *cIiaiT»innigen Forschers genau auf-
{^eichnot isU
Das .Jritimonaubox^-d lüdet sich auf dri- Olipr-
flrsrhe de» Mftiille» in feuthter Luft; ferijer an di-rn
Mrlall ain posiliveti Leitet- bri Sclillufsuirg der elfc-
triaclten ßtiEtt^iie im VVanaev. Die I'aibe ist
cchwRr/.^r]iu.
^^ Das jiiititilonoxydul erhielt Berzelius durch /er-
^Btentig des salzaNui«ii> Antimoiiuxyduls vei-mittelst
^Hftftti u. 5. w-, die Verbliche gahsii ihm i>^,^!> bis
^%;68 SauerslüfF aul' 100 'l'h. Metall. Nach der Zu-
Mmineiiselziiiig des ächwel'elaiitiiiiuiis, iit dorn Bt^r-
zclius But' 100 Th, Melfill 57,5 ächwefel fand, kuui-
neu nur iS,6 SauerstutV siit' lou Th. Metall.
Da» weij'se Anümonoxyd wilrde durch Oxydi- *
ruug des Mt^tulU veiiiiiUelst SalpcteiKauie u. s. W.
erhalten, loo Th. Metall gahen in vcrschiedcnea
Ver«iii-heri ia5,8; 126; xi'-^i hJa ia-,8 OajH. Nach
der Mi-l^e des Schwefeluulirtiuns, welches das weiiäe
Oxyd mit dem Schwei'cl gieht, koiurueu auf loo '\!\\.
UeUll 3:^,5-J SauerslufT.
^Vciiscs Anümuiroxyd und Antimonmctall zn-
■amniengesehinul^eii, geben ein perllarhcues im Bru-
che kornif; -kryslalliniaL'lies, aiifi»erui-ileiillicli xahei
und sthr lest -zusammen 1 laufendes Oxyd. Beizeliiaa
fand, dar* das weüke Oxjd 5 so viel Metall, als es
KUToe ciilhaU, auLuiinnit, um dieses scliir.clzbare
Producl zu bilden. Es ist vom Oxyd und Oaydul
in dem Verhaltnisse iiusammengeseut . duls das Oxyd
swvi Mal so viel ä^uerstolT, iä.U das Oxydul enihält.
Das Oxydul wird durch sniiies weinsltiiisamf» Kaii
aD«f;ezugen, und das weüse Oxyd bleibt Kiniirk ,
•in Beweis mehr, d»f« «ich xw« Oxyde cid mid du-
I
I
I
T94 Vogel
■elhen Rfidicals mit Pinfliidcr vei-hinden und «inV
»cheinhnre eigene OxydatioiisstuFe (darstellen VöimciU
Das gelbe Antimonoxyd, loo Th, des, durcl
Eriiilziing Je« Anlimoiu mit reinem Qiiecksilberoxyd
bereiteten, geJben Oxyifs veiloreo durch Glühen ia
verschiedenen Versuchen 6,3; 6,.'i n. 6,75 p. (..Sau*
erstolT}>as, Ga geht durih d»s Glühen \ von dem
Sauers luffgeh^lt des lückständigen Oxjds fort, und
man sieht zugleich, dafs das Oxydul, das weifse and
das gelbe Oxyd den Sauersiott' in dem VerhslUiisM'
l'i 1^: 9 entliHtton, Hat nun das Subuxyd, (lesaeit
SauerstofTgehalt Berzeltns duiTli d's Experiment nicht
beslimmtn konnte, Jso viel SfluersloiF als dasOxydul
'od«r ^ so viel als das weifficOxyd, so ist die Oaty-
dationsi'cihe 1,4,6.8. Enthalt aber das Snhoxyd nur
halb so viel Sauerstoff als das Oxydul, so gi«-bl iheft'
die Reihe i,9.5,4, die, wenn sie gegründet wäre, wie-
der einen Beweis geben würde, dafs in den Oxy-^
dationareiheii auch ein MuUipluin nach 3 also nacEii
einer ungleichen Zahl vorlouimeu kann.
*- Man sieht, dafs, wenn gleich die Versuche, den
- SauerstofTgehalt durch das Experiment zu bestim-
men, kein völlig zuverlässiges Resultat gegeben ha-
ben, denuuch die oben iingelidirlen Bestimmungen, di«
nach der Zusammetiselzting des SchiveftlatUimon»
berechnet sind, von der Wahiheit nidit sehr ent-
fernt liegen können. In der Folge, bei den Salsen,
werde» wir sehen, da& auch dem gelben und wei-
üen Oxyde dieEigenschallen einer Säure zukommen.
Zinn bildet nach lierzelius 3 Oxydatieusgrade.
iZinn tiS,u38 — 100)0 ,■.
Sau=rslolF ...o?« - .5.6
"■9?'
i<afi
iibpr clie cTiemischen Verbindungs- Gesetze. i^^
Jfeifse» Zian-
osyd
Zimi SS.in — 100,0
Sauerstoft' 16,8'' — 2o,4
Gelbes Zinn- { Zini
Ol^'d
100,00
78.62
JSauefsteff 3»,33 — 3;,»
100,00 137,3
Der SauerstofT (les Oxyduls und «ks weifsen
Oicj'ds Ut tluiTh Beierhiiurifi besLiinniL Da das
Schwefetziiiii durch. SalpelersSuic oxyiürl und ge-
jluhl yg,/) p.c. Zinnoxyd hiiiterhral, und Berzeliiis
liu den l*i-oporlionsveibaltiiiason dargelliau hat, äa.ü
iJw SeliweM im Schwefelzinn zu dMu Sauerstoff im
Ziimoxydu), wie dterScIiwcfel im Scbwefelble» zum
Sauerstoff im Bleioxyd sich verhalten mu(ä, und
ferner bciOxydirnnjj dos Schwefelzinaßs der Sauor-
«off beinahe die Stflte des Scliwefeh ersetzt, so er-
gebt sieb, dafs in dem Oxydul halb so viel Sauep-
sioff als im gelben Oxyd, das auf loo Tli. Metall
:\t Sauerstoff enthalt, voikummen miifs. Da fet-ner
Kcrzelius pefunden hat, daTs das Zinnoxyd im Spi-
riliu fiimans Libavii auf einer niedrigem Oxydations-
•tuffe steht, als das ans Zinn durch Oxydil'Ung ver-
mittelst Salpetersäure bereitete, so mnfs, den anfge-
'"indenen Oxydationsreüien gema&, das weifse Zinn-
^yd das Reihenglied 1 } einnehmen. Auch das wei-
i.L- und gelbe Zinuoxyd. haben viele Eigenachaflea
ricr Saure, wie diefs di« Verbindungen mit Basen
■ ■■i5en.
Tellur. 100 Theile Tellurraetall nehmen mit
''(lyctersaore oxydiit 34,83 Saueraioft" auf, welches
' d die Bjgenscbatleo einer Säure, bald die einei-
ig i«e »eJgl.
19^
Vogel
11. Oxytlationsgrade der Radlcnle V6)a
Sauren, die noch nicht, als melalli-
'»cbe, atifgeführl worden sind.
Regel. -lJ''enn sich ifif Beuiimle dieier Säurta in
mehreren T^erholtnissen mit dem Sauar-'
eloffe verbinden , «o »ird dieser in folgen-
der Prngrpn&inn vermehrt i, (i i"j. 2. <
6 und so fort in ganzen und geraden S^nh-
leti; oder allgemein i der Sautrsl'ijf nimmt
in geraden und gaaaen Zahlen tw.
Schwefel. Dieser Körper kann «ich nach Ber-
2«lius hl vier VrihaKaisaeii mit dem Sauerstoffe ver-
liiailen.
\ t, , , . , i Schwefel Oo — loo
ij S<Ji^efeloxydut s,^,,,,,^ ^^ _ ,5
, _- .. , ( Schwefel 66,67 — '™>
5J Schwefclige
Säure.
Schwefel 5o —
Sauer!>tü[F 5o —
4) Schwefelsäure \
100 — — aoo
Schwefel 4o — 100
Sauersloff 60 — l5o
»5o
Es ist klar, dalä der Saueratofl" des Schwefeloxy-?
duls ein communis divuiot für alle übrigen ^'erbin-•
über die clicmischen Verbin dnngs-G esc Ize. 15^7
('ungcii lies Schwefel» mit SaitcrslofT ist. Wenn di«
schwcfelijre SSure der nJediJgsleOxylationsprad Ware,
y MÜnle, da sich iiir SaucrsIxUgchalt zu dem def
Siliuetelsäure wie' 1 : 1 J verhätt, abermals kein
Multijilnm mit einer gnnzen Zahl da aeyn. Dieft
tpiaiilaffite nun Bcrzeliits eine niedrigere Oxydfiti-
cri^stofe tTes Schwefels zn sacbeo ; und es ist ihm
wahistheiulich, da^s sich «toh Zwei Oxydatinnsgrad«
in ,(lcr, SoUet'sIoil'schM'ciejMjzsaure ( Schweldhaivid)
Ton 'niomsüji befinden mo^ea. E« ist nrfmliih be-
Linnt, daft der Schwefel »un- eine heslimmte Menge
oxydirter Salzsäure zu cundonsiren vermag. Berech-
n*l man min den Sfra^rstuflgclialt der coiidensirlen
SKure; so -WTfi man finden, daflanf 100 'fh. Schwe-
fel IQ der schwefctiialligen Salzsäure 5o Tb. Sauer-
«luCf koiuutcn. Eben so Jafst sich die schwefelhaltige
Sslztiäure in der der Schwefel die gröfstmöglich ^ta
Menge Säure condensirt hat, noch mit einer aulchen
lllenge Schwefel Sälligen, tlafs 3.'i Th. Saucisloß' der
Saure auf 100 Xh. Schwefel kommen; und diese beiden
Oxydationsgrnde sind die oben angeluhiten. Diese
fiir sich nicht darstellbaien Oxydationsstufen würden
v-)hi keinem Zweifel unterliegen, wenn es ausgemacht
li ire. daß Halogen eine oxydirte Salzsäure seV» oder
Siuerstuff cnthalle. Dafs aber Davy's Versuche
■ -nh gar niclil gegen den Saiierstoflgeball der oxy-
[icil Salzsäure beweisen, ist eben so richtig. Man
1 urde liier abermals eiueu Beweis haben, dafs die
\ f^iiuchrungsslufe nach ij nui- scheinbar ist, zu-
;. irli aber auch aus den Eigenschaften der Schwc-
■ < Satxfliure ersehen, däfs manche Oxyde fiir sich
. ir nicht (larsteLlbHv seyn mögen.
r
I
198
Fh osphorsäure
Vogel
Phosphor 45,53
Saucrsloff 54,4}
100,00.
Diese Bestimmung grüadet sich aut eineBereeb-
Bung aus den Bestand theilen des phosphorsaui'ea
Bleioxydula, die mit Rose'a Angabe 47,162 Phosphor
und 53,838 Sauerstoff gut zusammenstimmt.
Fohlens toffaeiu re
Gay - Lossac
nach
Allen u. Pepys
l Kohlenstoff 37,376 — 100,00
( Sauerstoff 73,634 — 365,38
100,000 1-
( Kohlenstoff 28,437 -
( Saueratolf 7'.563 —
- 365,28
lOO/X»
a5 1,6.16
100,000
Kohlenstoff 44,285 —
Sauerstoff ^5,717 —
55.^
JOO/XM
i35^i8
Sohlenstoff-
Oxydgns
100,000 3iä,8i8
Es gaben nämlich 100 Kubikz, Kohlenstolfoxyd-
gns und 5o Kubikz, Sauerstoffgas lOo Kubikz. koh-
lensaures Gas.
Vergleicht man die Bestandtheile der Kohlea-
eäuie nach AUen und Pepys direclen Versuchen
findet mau, dafs der Sauerstoff des Oxyds bis auT t-Ia
Unbedeutendes die Hälfte von dem Sauerstoffe der
Sünre ist. Die Angabe von Gay-Lussac stimmt abeC'
nicht so gut, demohngeachlet hält Berzeliua dies*
letztere für richtiger, weil sie, wie wir- in der Folge
an den kohlensauren Salzen sehen werden , etott
'grofse Ueberrinstinimung mit den übrigen ll^elo
der Proportionslehre giebt.
über die chemischen Verbindungs-Gesetze« 199
Salssäureradical bildet mit dem Sauerstoffe fd*
|cadc OjEydatiüusstufen^
Gemeine Salzsäure^
Radical 4i|OC)8 — 100,0000
Sauerstoff 68,902 y i43,5653
100,000 •— 245,3635
Oxygenirte Salzsäure*
Badicai 5i,'74a • loo^oo ^ Salzsäure 77»a5a • ioO|Oim»
SAverstofir Ci&,a&8 -i ai^oG f oder Saucntoff 22,768 •* 2i),454^
100,000 5i5»o6 1 100,1100 129,454
Uebtr oxygenirte Salzsäure.
Rmdical i4,85 - 100,000 ^ Salzsäure 3G,i4 - 190,000
SMUAtoff 85.1 5 - 673,429 r oder SMieratoif 63,86 - 176,724
loojoo 673,429 J 100,00 - 276.724
fierzelius fand, dals d^^ überqxydirt salzsaurt
Kali durch Glühen so viel Sauerstoff entbindet, dafs
sich dieser zur Salzsäure in dem zui^ückgebliebcneu
Salzsäuren Kali wie 175.6*2 :. 100 verhalt. Nun cntbidt
die oxygenirte Salzsäure nach Davy^s und Gay-Lus-
säe's Bestimmungen so viel* Sauerstoff (abgesehen von
Davy's neuester Ansiebt), als die gewöhnliche Salzr
lüui'e ip den Basen , welche sie sättigt, erfordert , so
. dab also 100 Tb. Salzsäure mit 2ij/t54 Tb. Sauerstoff
[ die oxygenirte Salzsä'ure bilden« Nun ist 29,454 >^ 6
[ c: 176,724, mithin ein Vielfaclies nach einer ganzeu
; Zahl xzz 6, welches nur um S,i von der ^aueislolf-
"menge 173,62, welche durch Glühen aus dem über-
oxygenirt salzsauren Kali erhalten wurde, abweicht.
Hieraus gebt also hervor, dafs aus dem iiberoxyge-
I
I
¥
200 VoErel
nirt sakssurra Kali durch Glühen Cmiil so ritA
Soiierslof!' «nlhundea wird, als das in dicafeni Sala»
befiiidiiclic Kali voii diesem SlolTo enthalt: uud dafi
niilliin iij der überoxygenlrlen Salzsäure aüt" looTI
SaUaäurc 176,724 SaaersloQ'. und in der oxygenirtc(
Salasiiurc auf 100 Th. Salzsäure 39,454 Th. Sauentol
kommen. Diese Beweise l^omtnen vom Experimenl
abgesehen von Davy's Theorie. Nun lileitit abc
noch dtr SauerslofTgehait der gemeinen Saii«auie zi
beslimuion iibrig. Der Analogie nach mak de
SauerslofI' det Salnsäure, die sich iti dem, nach dcil
Gliilieu des üheioxygenirl salzsaui-en Kali zuiJickg^
bliehencn, salztauieu Kalt befindet * ein Vieliacha
Voll (lemSaueisloirgelialle des darin hernidürhen K'
njirh 3, 5 u s. w. seyn, in soferne nSmlich der ^v
eialüff einer S^uib in den neutralen Salzen eiu Vic
fachcs von dem Sauerstoffe der mit ihr verbmulen«
Base ist, wie wir in der Felge an den Saixen b(
merken werden. Ueher 3 kann der MultipÜcata
nicht steigen, weil dieser sonst mehr Säure gl
würde, als in dieser Veibindung vorkommt. Wfi
der Multijjlicalur = 5, so niüFste die SSure ans li,(
Ba*dical und SS,36 Sauerstoff zusammengesetzt aeyi
und d(e oben angeführten Oxydationsgradls 'dava
Multipla nach 1 ^ und 5 seyn. welches der vonBa
zelius aufgefundenen Progressionsreihe nicht
spricht; insoferne nämlith diese Reihen in den Vi!
hältnissen 1; (1 i); 3; 4 u. s.w. steigen, Und
lönnte die Salzsäure nur 3 mal so viel SauerMi
■Is die Baae, von der sie gesättigt wird, eulhaltc
woraus denn das oben angeführte BeslandlheiUcrhäÜ'
uifs der gemeinen Salzsäure entspringt. Da* V«i
hältnifs in ded drei Oxydattonsslufeu ist 1 ; 1 i i '
über dio chemischen Verbindiings-Gesetze. acfi
Igt auch hier das M^ltiplom nach i \ nur sohekihary
und giebtes einen niedrigem Oxydationsgrad, aU
der der gemeiuen Salzsäure i^t, so miilste dieser um
rinen divisor communis zu geben, 35^845 Sauerstoff
gegen loo Radical enthalten« Berzclius vermuthet,
diese Oxydationsstufe ira Salzätfaer; so wie er auch
noch einen Oxydarionsgrad zwischen der oxygenir-
ten und üheroxygeuirten Salzsäure vermulhct hatte,
weil zwischen beiden Körpern das Muitiphim nach
zwei fehlte; und wirklicii ist diese Vermuthung
durch Oavy's Entdeckung des Oxyhalogens (seiner
Euchlorine) bestätiget worden , denn in diesem Kör*
per ist die Salzsäure mit doppelt ;SO viel Sauerstoff,
als in der oxygenirten Salzsäure vorkommt, verbun-
den, so dafs demnach das salzsaure Radical mit dem
f.
Sauerstoffe 4 bis jetzt bekannte Oxydatiousgrade
darstellt,
IIL Salze«
Di6$e stehen, ihren Bestandtheilen nach, ganz unter
dem oben aufgestellten zweiten Hauptgesetze.
Man kann folgende Salze unterscheiden.
]} Neutrahai ze^ in ||'elchen der Sauerstoff* der
Säure von dem der Base ein Multiplum nach ^,
5, 4, 5 u. s. w. bis 8 ist,
2) Saure Salze^ in welchen die Basis mit dem Dop-
pelten und Vierfachen der Säure des neutralen
Salzes verbunden ist, so dafs mithin der Sauer-
stoff* . der Säure noch mehr als das Stäche von
dem der Base betragen kann.
') BaaUche Salze ^ in denen der Sauerstoff der
Base bald ein Multiplum von dem S?jurrstonrr
\
aoi
Vogel
äer Säure, (inid demselben an Menge gleich, bal
aucli nur ein Subinultiplum davon ist.
4) Neutrale und basische Voppehalze ; in den er
«tern ist der SauuistofTgefiatt der beiden Basel
dann einaniler gleich, wenn «Jas DoppefsalE vo(
einem sauren Salze, dessen iiberscluissigi^ Ssui
von einei- zweiten Base gfsailigt ist, .tli^lammtl
»Ollst kann aber auch <lei' Säuerst oflg eh alt dei
beiden Basen ungleich seyn , wie dieses der Fal
beim Alaim ist; immer aber ist der Sanetstot
Jer Säure ein Vielfaches von der Summe dd
^SauerstofTsniengeii der faeideu Basen, nach der-
selben ganzen Zaiil, nach welcher der Sansrsfol
derselben Saure in den einfüchen NcutraUalM
ein VielfarheS voH dem Sauerslof!e dev sie 'aStIf
genden Base ist. In den basischen Doppelsalsel
kann die Sau er stoß tu enge der beiden
gleich und unji;lcich seyn, aber nur der Sauer
stofi' der ehieu Base kann das dem SauerstotTgQ
halt der SSure gleiche Vielfache nach derselbe
ganzen Zahl geben, die in den einfachen Neu
ti atsalzea von derselben Sauie dasselbe Vi*t^c^
von dem Sauerstolfe der Base giebt,
5) Sähe mit Kryatallivasser. In diesen Saln
der SauersfoB' des Kryslallwassers dem ;
8l<jf!'g*-lwll der Base bald gleich, bald einMtd|
plum, bald ein Submultiplum davon, \t nad
dem ein oder das andere von den eben f
tcn Salze in Veibiiidmig mit KiysUlIwasa?r b
trachtet wird.
6) yerbindungen der Säuren mit Wasser. In di
fico Verbind imgen i»t die Saure mit ein<^ MfOgt
über die cbemischen Verbindungs-Qesetze. 205
* •
TUmfrdUr
nr Tk9n
Schwefels. 70,066 - lOCHOOO - 60^00
Thonerde 29,9X4 - 42,722 - 19,96
(3
■*i*i
Trockne
ukvefehaurel MaSIlCsia
100,000 142,722
/ Schwefebilure 66,64 -> 100,00 *- 60,00
Behfvefel"'
moniuk
100,00
Schwefebäure 53,1
Ammoniak 22,6
Wasser 24,5
53,36 - 5o,o6 - 19,95]
■ »—
i5o,o6
Sj,86o
10,600
31,444
Ol
1
100,0
10^X3=: 5i,8 und 10,6 X 3 ^-'ij«
!Sdh wef elsa ure 44,43
Magnesia ii,ii
Ammoniak 9,45
Wasser 55,02
26,65 X
4.43 r
4,43 > I
50,90 j ^
; <>45X6=:26^ und 4,45X7
Schwefelsäure
r Sckme/ehau- \ Thonerde
ns Thonkali l
Kall
\
\^laun)
Wasser
100,00
3j,oi«
34,35
10,86
45,00
20,590
5,077
1,674
39,710
100,00
' Man sieht ^ dals^ die Thonerde in diesem Salze
S Mal so viel SauerstotF enthält, als das Kali, denn
\^k X 3 :=; 5,022, und dafs mithin in diesem
!^ppeUalze die SauerstofTmengen der beiden Basen
"icAi gleich sind, i^erner fst dieses Salz ein neutra-«
M DoppeUalz y denn die Summe der Sauerstofimen-^
iadeK beidm Jkieni $ M al {enommeoi ist gleich
266
Vogel
dem Sfliiersloflgehult der Sänrci jiamlicTi (SjO^p^*')'
X3=3:io,a53, und milhin entliall Jie Saure 5 Mal
■viel Sauerslofi' aU die beiden ß.igeu, uiiJ die Seh
feisäure rcichl deshalb gerade hin, um die Thone]
und das Kali rüllig zu neuti-älisiten , Weshalb
der Alami, als aus neutralem schwefelsam-eti K
und aus neutraler scliwefelsaurcr Tlionerde zussi
mengesei^t zu behacliteii iat. Wenn der Ala
■aucr i-eagirt, so kann dieses Von keiner iiberaciii
aigen Säure hemihren, und man mufs annehroi
dals die sauren Eigenschaften dieses Salzes blo» v
der zu lose an die Tlionerde gebundene Süure
springen. Da i,fi74X5 =5,o32; feiner 1,674X1*'
2o,ofJ3 und i,(i74X a4 = 4j,i76 ist, so verhalten ifl
die Sa ucrstulFm engen in diesem Szize wie is S: II
Sch-t-eftlsau- l BleloT.yduI aG,585 - 379 - 19,96
eUiZUul. l Scliwefelsauie 75.6i5 - 100 - 6o,oo
100,000 579
( KupferosyJ 5o,9 - io3,6ß
- 30,7$ 1
1 SchwefelaUure 'lg,! - 100,00 - 60,00 1,
'■^ 100,0 3o5,bb
Hi«r solllen nur loi/iA KupFeroxyd ron ll
Schwelelsäure gesaitigt werden. Der Unlerscfiii
lülirt von dem, natti dem Austrocknen des z
Analyse angewandLeu Salsci noch «urÜckgebliebeui
W^asser her.
j:rM/««,,.>. i Rupferoxyd 5a,i3 - - 6,4a )
%j'ö«"«" l Schwefelsäure 5i,57 - - 18,94 \
Auj^erosyd' I W aaset - - 56,5o - - 5a,oo J
100,00
6,<2 X 5 ^ i9,-i6 uod 6,4a X 5 =; 5a,i.
über die chcmi&cben Verbiiidungs-Gesetze. S07
13,74 J
I Kupfeioxyil 64,23
/ Srhwerelsäure 21,28
Ktpferoxyd I Wasser - - i4,5o
lü0,0O
^er haben wir den Fall, dafs die SauerstoS*-
teDgen der 5 Bestacdtheile einander gleich sind.
BttiickeM i Wismulhoxydul 85i5 - 690 ~ 8,66 ) di
•^SÜÄ'" J Schwefelsäure ,4,5 - 100 - 8,68 [ %
100,0 6130
StHi^aU, C Schwefelsäure 28,9 - - J7,?)4 ^ ^
"^tuft^ 1 Eisenoxydul a5,7 - - , 5,8o ( |
Xütnoxydul ( Was«er - - 45,4 - - 4o,i6 ) ^
MX 5 =
Seklvefel-
Eitmexyd
9^Xa =
Schwtftl-
100,0
7,4 und 5,8 X 7 = 4o,6i
Schwefelsaure 6o,44 - 100,0 - 60 \
Eisenoxyd - 39,56 - 65,5 - 30 j
, 100,00 165,5
SchwefelsSure i5,9 * - 9,54 .
Eisenoxyd
Wasser
63,4
21,7
.9..5
>8.'
lOOfl
19,08;
1 Scliwerelsäure 5o,965 - ■
- 18,57,
»
Zilikoxydul 3j,58J! - ■
- 6,59
S
l WaJier - - 36,45o -
- 53sii)
5.
lOOfCOO
6,39 X 5 = 19,17 und 6,39 X 5 = S),95.
so!
VoB«!
I^eiUrahs acliwffehaurts jlmmoniakktipjer ;
diesem SaUe liat Berzeliiis durch (Ins EjEpeiiment auf 1
joo Th. Kupferoxyd 4i.W Atuiiioiiiak gel'undenj er-J
aleres enthalL 3o, letzteres 19, US SRiterstofi^ Diq
SauerstoRm trugen dieser lieiden Basen sind also
ander gleicii ; (der geringe durch das Experimealn
heibeigbiültrle Uiiterailijed kann hier nicht in Be-
trachtung kommen.) Zur Neulrnlisiruug dieser bei- J
den Basen wird, weil dastschwelclsaure Ammoniak
kupTer ein neutrales DuppelüalK ist , eine Meng
Säure erfordert, die 6nial so viel Sauerstüfl, als
der Basen entliält; oder waa dasselbe ist: eine jeil
Base erfordert so viel Saure zur Sättigung, dafs ii
dieser 5 mal mclir SauerslulF als in der Base
kommen. Nach diesen Beieclmungen hat Berzeiiu
gerunden, da(s zufolge des zum Experiment ange-
ivandten Sälzquantuuis eine Menge Krysl.-illwassee
übrig bleibt, die 7 mal so viel Sauerstofl', als eine dei
beiden Basen enthalt.
jfA ,«;/>/.
Scliwerelsaure Sa,»5 - - 19,^
Kupieroxyd S4,oo - - 6,68 j
Ammoniak - 26,^0 - - i»,42 /
Wasser - - 7,55 - - 6,.1o 1
6,5 X 5 = 19,5 und 6^ X 2 = i5.
B. Schwefeligsa ure Salze.
Regel. Jn den neutralen sckwefeligsauren Salzt,
enthält die Saure 3 mal so fiel Saucratoj
als Jitt Jiasc.
über die chemischen Verhindungs-Gesetze. 209
ack^efeli^^ ( Schwefelige Säure 28,84 - i4,4ti . gi
Momr^r Baiyt) Baryt - - - 69,74 - 7,3 ( |
\ Waaser - - \M - i,25 J ^
ioo,co
1^5 X 6 Ä 7^; 1,25 X 13 s i5 und 7,5 X 2=:i4,6;
sogleich ersieht man aus der Zvisamraeuset/^ng die-
ses Salzes und der des schwefelsauren BaryU, da(s
der Baryt in den schwefelsauren und schwefeli^sau-
ren Salzen mit einerlei Mehge Schwefel, nämlich mit
30,9 auf 100 Theile Baryte verbunden ist.
C K^ hiensaure Salze.
Regel« tn den tohlensauren Salzen enthält die
Säfire 2 oder imal 80 viel Sauerstoff ^ als
die ihit ihr verbundene Base^ je nachdem
das Satz ein neutrales^ oder ein saures isU
tohiensaurer j Köhlcasäure 20,1 - - l6,o5 \ ?
^•O'* (Baryt - * 77,9 - - 8,i5 J g
; • .
100,0
( Kohlensäure 43,6 - - 5i,66 ) ?
Xalk { Kalk - - 56,4 - . i5,88 \ g
— , r-
100,0
^ochnes i Kohlensäure 4i,245 - - 29,95 ) ff
kohlensaures ^ ^t ^ eo *- r > S
Natron \ ^atron - - S8j707 - - 15,07 ( 3
100,000
MrystattUir^ i Kohlensäure 5a - - 57,76 . g,
lokUnZur.. Natron . - 67 - - 9^49 |
üairon ^ WasSCr - - 11 - • 9,70 ) ^
I
100
9,49 X 4 = 57,96
«lO ..
Vogel
{
^ ^, - KoIilen«äure i6,5
jBUioxydul I Bleioxydul 83»5
11^ i 2
5,97 i I
ioo,o
Kupteroxyd 71,70
Ca
t Wasser - 8,57 - - 7^ ) 5^
100,00
Dais hier die Sauerstoffmenge des Waasers;
doppelt genommen , etwas zu grofs gegen den Sauer-
stofFgehalt der Säui^ oder der Base ausgefallen ist,
mag davon herrübren, da(s dieses Salz durch das
Trocknen nicht vOllig seines überschüssigen Was-^
sers beraubt werden kann.
D. Salzsaufe Salze»
Regel. In den neutralen salzsauren Salzen ent^
halt die Säure 2 mat, und in den üheroxy^
genirt salzsauren Salzen 8 mal so viel Sau-^
erstoff als die mit ihr verbundene Base.
i5,75
6,49
Salzsaurer
Jüarjt
i Salzsäure
Baryt
Salzsaurer
Kalk
25,549 - - -.
61, 852 - - -
Wasser 1^,799 - - - i5,c5
100,000
Salzsäure 24,686 - - -
Kalk 25,711 - - -
Wasser 49,6o3 * - -
i4,54 X ?
45,77 ' %
7,24X6=45,44.
100,000
üibet die chemischen Verbindungs-Gesetze. 211
Ammoniak ) Ammoniak 81,95 - *. - 14,98
Wasser 17,19 - • - 15,17
1
•
O
»)
100,00
. ( Salzsäure 56,566 - 100,0000 - 58,9
*'^'''' \ Kali 63,434 . ,73,4766 - 29,49
, j 100,OQO 273,4766
^^ L Salzsäure 46,5^96 '^ 100,000 - 58,9
Natron i Natron 53,44ö4 - 114,778 - 29,45
ioo,ooocj 214,778
ÄoZwaier./ i *^^"^"^^ ' 19,644 ^ i 00,00 - 58,9 )f
ta^xydul \ ßleiojj;ydul a|c,356 - 409,06 ^ 29,24 ( 3
100,000 509,06
Dieses Salz enthält kein Krystallwasscr; das Kni-
item desselben in der Hkze kommt blas von etwas
mecfaamscb eingeschlossenem Wasser her.
i Salzsäure i9,«35 - ioo,co - 58,9 ) ^
^i/beroxydul j Silberoxydul 80,965 - 425,35.. - 29,45 } g
100^000 5^5,55
l Salzsäure 27,04 - 100,0 - 58,Q ) ?
Balz9aures | ^ (5
lujfferox^dul ) Kupferoxydul 72,86 - 261,6 - 29,06
100,00 56i,6
( Salzsäure 4o,62 - 100,00 - 58,0
fupferox}'d f Kupier oxjrd 09, .00 -^ i4o,io -^ 29,24
100,0Q 246, iä
basisches j Salzsäure i4,55 - 100,0 ^ 58,9 ) g
sfihsau^s I Kupferoxyd a5,45 - 587,5 117,46 } 5
c»
Kupf^roxyd
loo,oj 687,5
21« Vogel
58^ X ' ^=5 iiT.R; iii <)ieseni boKtichen Salze beträgt
also derSaucratutr derSaure nui' halb ao viel «Ja d<
der Bflse.
Da sich aus dem überoxygenirt aalsuauren K«U
durch Gliihen 6 mal «o viel SauerslofI' entliindet,
als das in, dem rückständigen salzsaui-en Kali )iefind>
liehe Kali von diesem SioH'e enthalt, nud in dem
aalKsauren Kali die Saure 3 mal so virl Sauerstoj
als die ((Mse liesit;£t, so tniifs in dem iiheroxygeiiirl
■al/.saui-en Kali die Saure 8 mal so viel SaueraLoJ
ftla die Base enthalleu.
E. Salpetersaure Salze.
Regel. /'; den neuti'nlen lafpetehnuren Sali^.,—
enthält die Säure 6 ninl ao viel Sauerttoff,
als die mit ihr perlmiiderie Base; vornua^
■ gesetsi, dafa hier die Salpetersäure «/•
ans i3,i3 jimmonium (dem Metall) t
86,88 Sauerstoff zusammengesetzt, gern*
»ey.
a»t,,0Urtau- I SalpeteraSure lOO.OO - 86,88 .
w Berjt j Bajyt l^ü.^S - l4,73 /
3-10,73
l4,73 X 6 = 88,30; der geringe Unterschied «wi-
flehen 86,8ö und 38,3ö kann hier iiicbl in ßctiad
kommen.
1 Salpetewäui
*" '-'"""'- * [iimoiiiafc
(Was
6;,635 - - 58,74 1
3i,i43 - - 9,91 (
ii,j33 - - 9,91 1
100,000
über die chemischen Vcrbindiiiigs- Gesetze, aij
^,91 X 6 = 59.46, Salpetersiiurpr Baryt and scliwc-
] ! anies Ammoniak zusamTticigemiscIit, verandern
iiitNeuliidital niclit. Wenn nun 100 Th. Salpe-
J'i/i.lure eine Mengc_ Base säLligeii, die nach der
;iLich aiizitgehcnden An-ilyse des Salpetersäuren Blei-
oxyduls gegen i4,66 SauerstutF eiilhall , so niutä auclt
TQU der SitlpeLersäure eine Mtiii^e Amiuoniuk gesät-
tigt werden, die gpgen ii,(i6 Sauerslofl' besitzt; oder
die Salpetenanre mufs eine Menge Animoni«k bin-
den, deien SimersIüRgchait J von dem der Saiir«
ausmacht. Als Bei-zeüu« den Wasser- und Ammo-
»iakgebslt durch das FxperinienL «u erforschen
incble, so bekam er ein der Berechnung so nahe
kommende« Resultat, daOt man das obige Verhalt-
'nift, als der Wahrheit sehr nalie kunniientl , anse-
ilen kann. Ximint m.tu auC diu Elenienle dieses Sal-
iBs Rücksicht, so enthalt es doppell so viel Sauer-
stoff, aU zur Sättigung des in ihm befindlichen Was-
«Tfloffes erforderlich ist; belraclitet lu;in die Salpe-
tersänre in diesem Salze nis ans Slickstoß' imd Sau-
WBlofi' zusammengesetzt, so verhält sich erstere zum
Su'ckjloffe des Ammoniaks wie 5:4 und das Am-
moniam (das Metall) in den Ammoniak verhalt sicK
(u dem Ammonium in der SalpeleisHure wie 6: 5.
Die Analyse dieses Salzes scheint Berzelius einen Be-
weis fiir den Sauerstoflgelialt des WasscrslofTes ah-
Mgeben, denn betrachtet man die Salpetersäure als
»US Stiekstüfi' und S.iuerstoll' zusananiengeselzt, so
Wtlre nor derWassersIoir dieUrsaciie, dafs durSau-
•moET der Saure kein Multiplum von dem dir Base ist
'•■-l.-'Uttau- . BlciüXydul 67,1 - 30J,1 - il.ßö t ff
;.. "'""■'- 1 Salpctemui^eJ.^ -_L"^- mmz^
ai4 Vogel
Da die Verlegung dieses Salzes vermöge seiner
oliemischen Natur richtigere Resultate, als irgend
ein anderes salpetersaures Salz, geben kann, so
scheint daraus hervorzugehen, daCi loo Theile Sfd<r
petersäure eine Menge Base sättigen, die i4,G6 Sau-
erstoff enthält« Wäre nach Gay-Lussac's Bestim*
znungen die Salpetersäure aus So,5 Stickstoff, und 69^
Sauerstoff zusammengesetzt, so wäre dieser Sauer-
stoffgehalt kein Multiplum nach einer ganzen Zahl
von i4,66. Besteht aber die Salpetersäure aus iS,i3
Ammonium und 86,88 Sauerstoff, so ist i4^66 y^6;zi
87,96; und da diese Zusammensetzung der Proper»
tionslehre bis auf 1 p. C« angemessen ist, so scheint
dieses einen Beweis mehr für die Zusammensetzung
des Stickstoffes abzugeben*
( Salpetersäure 55,7 - t 29,38
Salnetersau' 1* ,,/nrt ^ jl
res frismuth-^ / Wismuthoxydul 48,8 - - 4,94
Oxydul ( Wasser 17,5 - - i5,4o
•
O
100,0
^jD^ X 6 5=5 29,64 und 4,94 X S =:; i4,82 5 da dieses
Seilz durch die feuchte Atmosphäre so leicht zersetz-
bar ist, so kann das Experiment kein mit der Regel
ganz genau stimmendes Resultat geben.
Basisches ( Salpetersäure 19,5 - - 17,0 ) ?
rTsBhi^Jxydul { Bleioxydul 80,5 - r 5,';
10,0
5,7 X '^ ==^ *7«*' Di<?ses Salz erhielt Berzelius durch
die Einwirkung von etwas ätzendem Ammoniak auf
das neutrale Salpetersäure Blei.
über die clicmlsclien VcrLindiings-Gesctze. 21J
lih,:rl>»i— l Salpetersäure i),58 - - 6,66
Bleiuxydiil
2,S2 -
•299 }
If
100,00
Berzelius erhielt äiesea Salz durcli Digestion des
basischen Bleioxyiluls mil Acli^iimmoniak. Wird die
ünlpeters^iire hier aus Ammoiiiuni und S;iuci-gloIl'
luoanimengesetzt heUachtel, so entiprechen die ß.iii
SaueratolT von den ^^ Th. Säure der oben anf'ge-
tltlllen Reßel gnr nicht. IS'Unmt man hingegen an,
Aais die Saure aus Stickstoff und Sauerstoff zusam-
mcnge^elxl sey, so enlhnlten die 9,08 Tli. S>iure 6,66
Saucr»loff. wclelies einen gleichen Säuerst ulVgeimlt
nijt dem BIrioxyd anzuzeigen scheint. Kine uiedei:-
liolle Zerlegung dieses Salzes gah IkrzeUus dieäelhen
SmuIIiiLc Du inin der Annahme, da(s die Salpeter-
llpre aus Stickstoff und Sauerstoff besiehe, durch die
.Analyse des neulra/cn salpelera.iuren BleioxyduU,
1 i.lersprochen wird, so fand sich Berzelius bewogen,
> ; lieuti'üle Salpetersäure Rltioxydul noch öllers und
ml der giöTBlen Sorgfalt zu zerlegen, aber er fand,
:< nuf die unbeileiilensten Abweichungen, dasselbe
< ^(-«UndlliGilverhiillnils. Weil also hier kein Irrlbum
j(H K^perimcnt Statt finden kann, so glaubt Bcrze-
liiis aiiiicbnien zu müssen, dafs in -dem Uberbasi-
*r/ten Salpetersäuren Üleioxydut entweder eine dop-
; > Ite biisische Vcrluiidung voikouimc, oder dfifs tlie
■ i't^e Menge aq Basis dcu Sauersloü' in dem Slick-
. L>ffe so fest halle, dafs sein Vci ballen als Sauerstoff
Lifhüi«, milliiu nicJil in Kcclniung gebraclii. wer-
-u teinne; und dafs also in den, mit der grufst-
.'Kiglichaten Menge Base verbiindcaen, salp.etersau-
IibU an Oxyd beslimmte Bsrzelina äardt iaa Olu-
}ien des Salzes, der Verlust von aop.C der ia S:»ur8
und Wasser boafehen inufste, weil /V/ms/^c salpetrige
Säure ciitsland, kann nur in dem Vc^rliällnisse voa ,
j5,6 ; 6.4 zugepfiii seyn, wenn Ueltereinslimmung
mit der Regel stattfinden soll. Nfmiut mau hier aU
das Radieal der salpetrigen Säure den Stickstoff, SO
wird man keine Ucbereinslimmung mit der Regel
ünden, wohl aber, wenn die salpetrige Saure au«
]5,88 Ammonium und 84,t3 SauerslolT besteheöi
angenommen wird, wornach auch der SaUeritoOge-:'
balt Yün den i5,6 Tb. Saure berechnet ist,
Vchfrba,i- r Blcioxydul 8y,835 - 6,4a
*?r.a"lC I ' Salpetrige Säure 10,175 - 6,4
iläioxydul \_ — —
Dieses Salz wird nacli Berzeüus erhalten, wenru
fiian das salpeleisaure Bleioxydul lange mri Blei
kocht. Es schiefst zu einwn ziegelfarbigeii kWin-
ft:huppi$ien Sal^to an. Die Auflösung dieses Satze«,
zersetzt sic]> in der Lufl, «o wie auclt mit unge~
loclitem Wa-iscr. Das trockene Salz ist an der Luft
beständig. Durch Kihitzung verliert es alles Was-
»er, olme zersetzt zu werden, weshalb ßerzelius
annimmt, dafs es kein Krystallwasser enthalt.
Dnrch das Glühen von 100 'fh, bleiben 89,83^
Bleioxydul zurück. Äfan sieht, dafn die S;iu-'
«rslofTmengen des Oxyds und der Säure in keinem
ricbtigon Verhaltnisse mit eiuander stehen, wenn die'
Säure aus Ammonium und SanerslofF zusammengeJ
setzt ist, denn /ene 10,175 Säure würden in dieseof
Falle 8,55 SauerslolT enthalten. Setzt man aber fup
(lie Bestaadtlieile der Saure den StickttolT und Sauer-*'
ober die chemiscbenVerbindungs-Gesetzc,
äoK so betragt lelzlerer ia 10,17s Säure 6,4; uni
liieraus geht abi^rmala hervor, tiafe in den sa/peter-
Mure/i und safpetrigsnurea Salzen, worin die
Säure mit der gröjslen Menge Basis verbunden ist,
aUu in den Uherticisiacften Salzen, der Sticlsstnjf
au einfacher Kirper mißritt. Dfe EcscheinOnsen
luifiiniiiengeiiotmneii, (üe ßeizelius bei der Bildung
der basischen salpelrigsaiiren Salze walii'geaomrneii
lut (die ith aber, um nicht zu weitläufig »11 wer-
den, übergehen miifs) gaben Ihm einen grofacn Be-
weis fiir die Zusammensetzung des Stickslolles und
mithin auch des Ammoniaks aus Sauerstoff u. s.w. ab.
G. Phosphorsatire Salse.
Regel. In den neutralen phmphoranuren Salzfirt
' enllwH die Snure a mal so viel Sauerstoff,
als die mit ihr verbundene Base,
I J'h..p/,or. ( Phosphorsaure 27,8
jB •■«f.r l Barvt -
r
^^aHr..■r !
7a,'i
Blttozydul
100,0
' Phosphorsäure io,Z:^ -
I Bleioxydul 79<igi -
- 5,66 jl
H. Weinsteinsaure Salze.
. In den neutralen weinsteinsauren Salzen
enthält die Säure 5 mal so viel Sauerstoß',
als die mit ihr verbundene Base; oder:
100 7Ä. IVeinateinsäure sättigen eineMenge
Base, die nach der Analyse des wein»tein~
w-/auren Bleits 11 j Sauerstoff enthält.
S20 Vogel
KeutraU, fWciusteinsänre 58,69- 100,0-
mtimleinsau-\ Yt.a\i - - 4l,!ll - 70,4-
I Kali
i6,S84'\
1,96 f
lOOjOO
Ib 100 Theilen Weinsleinsäure nimmt Berzclii
56,384 Sauerstoff aa. Dieses Salz enthalt kern Ki
stall Wasser.
' Weiusleinsäure 7o,45
) Kali - - - 34,80
Wasser - - ^,-5
- 4,3o6 k
100,00
Da in diesem Salze der Sauer jloETgelialt derBi
und tier-tles Wassers einander gleich sind, so
dieses Satz als ein Doppcbniz anzuseilen, das sB
•cn, nämliclt das Kali und das Wasser, enthalt.
Bltiexydut
r Weinsteinsäure 57.75-100,0
1 Bleioxydul - 6a.2S-i64,8
1 00,00 364,87
.-j6,?i84-\
-1 1,788 j
/. SauerMeesaure Salze.
Regel. Jn den neutralen sauerkleesaüren Sah
eriüiiilt die Säure ^inal so viel Sauemloj
nU die mit ihr verbundene Bfise, oder
Th. Sauerkleesäure sättigen eine Mtn^
Bnse, die, nach der Jnatyse des eauert/t
sauren Bleioxyduls, ai,2 Sauerstoff' entha
qngefiommen , da/s in der Sauertleatäa
63,6 p. C. Sauerstoff vortommen.
SeUtrHes-
^mmoniok
Sauerkleesäure 59,^7 ^ - 57,76 '\
Ammoniak - 26,88 - - 12,.'>8 1
Wasser - - i5,75 - - I3,i3 J
über die chcinlsclien Verbindungs- Gesetze. 21t
LDafs diese auf Bcrecbnung sich grüntleiide Zu-
pm^iistellurig ricIiLig ist, habe icli in der ersten
niheilung dieser AbhaadluDg gezeigt.
' SauerJtleesäure 35,2 - lon.O - 63,6 "
ßleiuxydui 74,8 - 296.6 -
100 3y6,6
Hieher sind nun noch alle von mir untersuchten
nierk leesauren Sal/e zu zählen ; sie geben den
rolUtändigsteii Beweis für die eben aufgestellte Re-
etl über die sauerkleesauren Salze ab.
,.„r,. I
iltioxyäul I
K. Essigsaure Salze.
Kegel. 100 Theile Essigsäure aätligen eine
Basis, die gegen 16 Sauerstoff enüialt.
f Essigsaure 64,318 - 100,00 -*
X«;/'' I Kalk - - 55,783 - 55,74 . i5,7i
loojoco i55,74
Den SauerslolTgehalt der Essigsaure habe ich hier
I V^gelaasen, weil mir noch keine Bestimmung des-
i von Berzelius bekannt ist.
]!
Essigsäure 36,^5
ligiaurtt ^ Kstrou 32.94
Wasser 4o, 1 1
Kit,
- - 5,897
- 35,397
100,00
5ß9?X G = 35,382; der Sauerstoff 'des Wassers
[ ut aLw das Sechsfache von dem der Base.
L. Citren ensaure Salze.
nel. 100 77t. Citronensäure sättigen eine Menge
Bote, die ii,5 Sauerstoff enthält.
222
Vögöl . #"
"i Diese Regel ibt hergeleitet aus dem Beständtfaeü-
irerkällni*se 'des
Citrontmau- ( Citronensäure 55,S3 - ioo
lO0)0O*
M. Arseniksaure Salze.
Regbl« In den araeniksauren Salzen enthält die
Säure 2 mal so viel Sauerstoff* als die Bcae»
Jr,enihsau^ rArseniksäuFC 29,65i7 - 100,0 - 33,96^ ?
re* ! Bleioxydul 7o,3685 - 257,5 - 16,98 h
Bleioxydal f J ?j
loOjOooo 337,5
^JV. Arsenigsaure Salze.
tlegeh In den neutralen arsenigsauten Saliern
enthält die Säure 3 mal so viel Sauerstoffe ■
als die mit ihr verbundene Base,
. . /'Arsenige '\?
Jrsemgsau^i g^^^.^ ^ 45,66;^ - i 0O,0OO - 25,52 1 S
Blciox^ydul (^Bleioxydul 54,335 - 118,977 - 8,5 J f
ioc,ooo 218,977
O. Antimonsaute Salz^i
Aegel. In den neutralen antimonsauren Salseii
enthält die Säure 6 mal so viel Sauerstoffp
y als die mit ihr verbundene Base.
^ Antimonsäure 79,2 - ieo,o - 27,12 '^?
ioo,o 126,5
Wber die cliemiscben Verbindungs-Gesetze, 223
E« isl aber 4/171 X G = 26,826. Dieses Säle
wurde iltivch Glühen des Antinioiis mit Salpeter unj
^urcb Kochen und Auslaiigeo des verpnHien Kiick-
•isndej mit Wasser und dünn dniHi Verdunstung
'r 'Flüssigkeit als eine haihdaiclis 1 lüge und in völ-
lig trocknen) Zustande als eine emaile weifüe Masa»
I TOD fierzelius dargestellt.
g^^ ^ ^ Antimonaäure 100,00 - 27,13 "^ w
jii,S3
Dieses Satz enthält halb so viel Kali, als das vo*-
rse; dafs diese Annahme mit dem Expeiiment nicht
faiiE stimmt , liegt in dei- grofsen Schwierigkeit sol-
che Verbindungen rein darzustellen. Das saure an-
limon§aure Kali ist di» durch VerpuH'uug des Anti-
iiioiu mit Salpeter erhaltene Masse, welche nicht mit
Uiuser gekocht, sondern blos durch kaltes Wasser
njTi dem anhängenden Salpeter gereinigt wird.
Die übrigen von Berzelius dargestellten Verbin-
äoDgen der Antimonsäurc mit Basen können hier
nicht zur Uebersicht autgeslellt werden , well das
^ntitative Verhältnifs ihrer Bestandtheile noch
nicht durch das Experiment ausgemittelt ist. Ist die
obige Regel gegründet, daTs nSmlich in den neutra-
len antJmonsaureu Salzen die Ssure 6 mal so viel
SauerslofT hIs die mit ihr verbundene Base enthalt,
ft) lassen sich die Bestandtlieilverhaltnisse dieser
Salze, von denen der SauerstoFgehalt der Basen bo-
l.j^nt ist, leicht berechnen«
I
i
2M
Vogel
F. Antimoolgsaure Salze.
Kegel. In den neutralen anlimonigsauTen Salu
etitftiül die Saure 4 mal so viel Saucrttoj
als die mit ihr verbundene Bcue.
f Aul i mollige
■ 'Antimonig- ^ Sällt-e - 76,6 - 100,000
t^Kali -' - a3,4 - Sc.yig
- 21,81 1
Es ist aber 5,19 X ^ == ">"6. Dieses Salz
iiielt Uei'zclius, Incleni er weifses Oxyd (anlfmonig
Säure) mit Kali koclite, glühte und die durch da
AuslHUgeti erhaltene Flüssigkeit zur Trock^ihei
verdunstete.
Die übrigen antimonigsaureii Salze können hit
ebenfalls keine Stelle ünden, insolern sie nämlic
den practischen Beweis für die Ricliligkeit der eh«
angeführten Regel geben sollen , weil Berzeliu9 dl
gestand th eil veihällnifs nicht bestimmt hat, Ist 1
gegründet, dafs in diesen Salzen die S^ure 4 n
mein- Sauerstoff, als die mit ihr verbundene ßi
besitzt, 30 laist sich auch das Quantitative leicht l
rechnen.
p. Zinnsaure Salze.
Unter die Salze lassen sich aucli nocli die V«'
bindungen des weifsen und gelben Zinnosyds mit o:
ilern Basen zählen, von denen Bcizeüus das ncutri
lind basische zinnsaurc Kali und den zinnsaurenß
ryt niher untersucht hat.
Zinntaurei r Gelbes Ziunoxyd S,4o - e,743S ]
{Verbindung \ Kall - - - o,44 - OjCyÖ I
des gfibtn * J
Zhinoiiät f 3 Oü I
- Kali) \. ^''^* J
über die chemischen Verbmdungs-Gesetze. 225
Es ist aber 0,076 X "> = 0,76. Dieses Salz
•tellle ßeizelius dar diiicli Kochen des Hydrats vom
gelliea Oxyd mit AetzkaÜlauge, und dmch Nieclei-
lililaguug der neutralen Veibimlung vermitlelst Al-
iaboK Der Niederschlag geglüht und mit Sulzsäur«
! tliandcit gab c,y aalzsauies Kali uud 3,4 Ziuuoxyd*
Zinnoxyd irßa
Kaü - ia,6 -
t Ä'uli)
■ E» ist aber 3,o4 X 20 = 4o,8.
4a,co "1 ^
Berzelius erhielt dieses Sulz, indem er eine sehr
rtark verdünnte Kalilauge mit dem Hydrat des gel-
ten Oxyds so lange kochte, als noch etwas aufgeiöit
wurde. Die »ur Trockanheit abgedaiupfle Auflösung
Wurde dann durch Salpetersäure zerlegt. Sind die
Bulimmungeii dieser beiden Salze richtig, denen je-
doch selbst Berzelius, aus leicht zu findenden Grün-
dtD, nicht vieles Zutrauen beilegt, so wird iu dea
ütulra/en ziiinsauien Salzen die S^ure (das gelbe
Osjd} 10 mal so viel Sauers tuiT, als die mit ihr vev-
bundene Base besitzen.
oxyJ 5oo - - 65,4 '
79 - - ö,3
Gelhea Zic
Zianiaurer f Gelhet
r>rt.i,'dung \ Baryt
du gclif'i ^
373
5,4 ■^M
Ö.3 i|
t Matyl\
Es ist aber 8,3 X 8 = 66.4
Dieses Salz erhielt Berzelius, wenn er eine ver-
iite Aullösung des zinnsauren Kali in Wasser
jtwasscr vermischte. Der geglOUte uad mit
p
Salzsäure behandelte Niederschlag gab 5co Th. Oxyd
^cgen 79 Tli. Baryl.
Nach der Zerlegung dieses Salzes enlliäU die
Säure der neutralen zinnsauren Salze nur Smel so
viel Sauerstoff als die Base. Die EiTahrunp wird
lehren, -welche Regel für diese Art von Verbinjuü-
gea auwendbar ist.
A/Tellutsaure Salze.
Daj Telluroxyd bildet mitSäurcu und mit Bai
Salze, lo dafs es demnach bald liJs eine SHure bi
als eine Baie angesehen und auch benannt werdfl
kann, je nachdem sein electio chemisch es Verhältiii
gegen andere Körper auftritt. Von den tellursaurel
Salzen, die Berzelius dargestellt hat. ist blos das tel
lursaurc Bleioxyd auf das quantitative Verhältnil
von ihm unteisucht worden.
Hegel, In den neutralen tellursaurin Salxen e
hält die Säure 2mal so viel Sauerstoffe i
die mit ihr verbundene Base.
( Bleioxyd
Bhioxjd I Telluroxyd
i,i56 - - 0^7 "i
0,844 - - 0,168 {
a,ooo
Es ist aber 0,0837 X ^ = 0,1654.
Dieses Salz kommt als Niederschlag heim Zusani
menwirlien des neutralen essigsauren Bleies und dl
tellursauren Kali hervor. Gegliibt, juit Salpetersäul
auigelöst und mit schwefelsaurem Natron niedergl
schlagen , gab es den Gehalt an Bleioxyd zu erkd
UfU} der Rest mulst« TelluisSure seya.
über die chemischen, Verbm(1uiigs-Geset2e. aay
S. Hydrotelluraaure Salae.
Auch der Tcllurwasserstoff kann als eine Säur«
auflrtten, und da* Tellur kann ruithin drei ver-
•chiedrne Reihen von Salzen hervorbringen: n) Salze,
worin das Tclhiroxyd als Base vorkoniml, 6) Salze,
worin es die Saure vorstellt und c)'Salze, in denen
der TeUurWasserstülV dU: Säure ist. Man sieht nun
ichoii, wie relativ der BegrifF von Säure und Bas8
irt. Ob es aufser dem hydrolellursaursa Ralf; noch
mehi-ere Verbindungen des Tel) urwasserslofTcs mit
Basen gicht (was nicht zu bezweifeln islj miiTs noch
gaUer untersucht werden. Nach Berzelius besteht das
fydroieJlur - C HydroleHursäure 61,86 *> w
«.« 4a/, l Kali -. - Sa.'ie - 1^1,02 | S
Um dal Hydrotellurkali darzustellen, schmolz
Berzelius Tellurium und Kalium au^animci und
fübcrgofs dieses Product mk Wasser, wodiirob sich
I iteses, mit fjinterlassung eines Tltfils Telluvium, zu
I tiner purpurfarbenen Flüssigkeit ohne alle Gasent-
Ljbiadnng auflusete nnd somit das bydiotellursauro
\iXa\i darslellte. An der Luft zerlegt sich diese Ver-
^■induug; es scheiden sich 60 'I'b. metallisches Tel-
iiim aus, und die Flüssigkeit giebt mit Salzsäure
■. ; 'i'b. salzsaures Kali, welche 83,46 reine« Kali ent-
len. Diese Menge Kali besitzt i4,03 SauersloS^
d würden die 60 Th. Telhirium im Hydrolellur-.
. i oxyiUrl, so würden das Kali und- das Tellui-oxyd
che Mengen Sauerstoff «nthalten , denn um 60
. Telluriam zu oxydiren, weiden l4,9 SauerstofF
;.jrdert. Da Mcb bei der Bildung de« Hydrol«llur-
; i aus Telfoi-kahnm und Wasser kein Gas eiitbiii-
I
398
Vogel
det, so folgt daraus, dafs Jas in dem Ilydrotellur-
kali vorkommende Tellur' genau diejenige Menfjs
Wasserstoff enthält, welche das Kalium bei seiner
Verwandlung (Oxydirung) in Kali freigemacht hat.
Hieraus erglebt sich nun auch die Zusammensetzung
des Tellurwasserslofles, denn da in looTh. Kali 17
'Jh. Sauerstoff vorkommen, so sind in 83,46 Th.
Kali i4,oi davon enthalten; i4,0l TI). Sauerstoff er-
fordern aber 1,86 ^Vasse^sto^ zur Wasserhildung,
denn, 88,25 : 11.75 = i4,oi : ),86; auf 60 Th. Tellur,
lammen also 1,86 Wasserstoff, und mithin besieht
der Tellurwaasentoff aus
Tellurium 100,0
Wasserstofl" 5,i
io5,i
Wir sehen also, dafs der Te!lurwas«crstofr im
Hydrolellurkali gerade &o viel Wasserstoff besitz^
als erforderlich ist, um mit dem Sauerstotf des Kali
iW^asser zu bilden, wie es der Fall mit den Schwe>
ielwasserstutfverbiuduugen ist; und dieses V'erhalt-«
kiifs ist auch die Bedingung zur Entstehung solcbei
Salzverbtudungen. Im Arsenik- und Phosphorwas-
eerstoflgas kommt die Hälfte mehr Wasserstoff aU
zur Wasserbildung mit dem Sauerstolle der SaUbaU
erforderlich wäre, vorj wenn beide Gasarlen mit ei-
nem dem ihrigeu gleichen Volumen einer gasförmigem
Salzbase vermischt wurden. Daher kennen wir anol
keine Verbindung dieser beiden Gasarlen roit Sali-
baseu, da der überflüssige Wasserstoff aller Verbin-
dung entgegen wirkt. Aber aucb bei dem eur Wu-^
serbildung erforderlichen Vethkltnisse des Wasser«
Stoßes zum Sauerstoff ist Iteine Verbindung raCglicJi
über die cliemischen Verbin diings-Gcsetzf. 22^
^ireun die lireniibaren Radicale in einem unricdligen
Verhältnisse stellen; so kommen im Hydrotellurkali
60 Th, Telluriuui gegen ß-Ji^ö Kali vor, würden die
6.''Th. des ersteren oxydirl, so könnten sie mit dem
Kali gerade ein basiscites telliirsaurcs Kali geben.
Da in den neutralen teilurs.iui-en Salzen die Sduro
3 mal so viel Saiierstofl' als die mit i)ir verbundene
Base enlbalt , und wir geseben haben, dafs 60 Th.
Tellurium so viel SauerstofT zur Oxydirung hrau-
cheo, ala in 8>i,46 Tb. Kali vorkommen, so enthielte
dieses basische Salz noch einmal so viel Kali als das
nrutrale, und wäre mithin ganz der Regel enlspte-
LliL'iid gebildet.
T. Verbindungen der Süuren mit
Wasser.
ScJiu-efe/saure : diese Säure kann im freien Zu-
Itande nicht völlig entwässert werden; sie hält im-
mer eine solche Menge Wasser zurück, die | von
dpra Sauerstofle der Säure, also so viel Sauerstoff
I Cnthslt, als eine Base, die von dieser Säure gesältiget
' irird. Man mufs dershalb dieses Wasser als einen
I Koiper ansehen, der die Stelle einer Base vertritt,
[ vai nur durch eine stärkere Base vertrieben werden
Salsaäure: dafs diese Siinre nicht ohne Wasser
_ sllbar ist, abgesehen von Davy's Ansichten, ist
Wlannl. Die Menge Wasser, welche diese Säure
enthalt, reicht gerade ht», diejenige Menge Metall
ni o^ydircn, welche r.u einer neutralen Verbindung
erforderlich ist. Ks ist deshalb auch dieses Gas als
•in Salz zu betrachten, da seiu NA'ajser die Stelle ei-
arr Base vertiitt.
Satpeleraäare i auch dicK Säure lann
ohne Wasser bestehen ; will mau dieses ohn« Hin
ihuti einei- släikern Base z. B. durch Wärm© ■
ihr entfernen, so zcrfälll sie ia salpetrige Säure i
iSauerstoügas.
Sauerkleesäure: dieae Säure enthält im krysti
airlen ZuatAnde o,43 Wasser, wovon } durch
Verwitleru davongehen. Es halten also loo Tli
wesentliche Süurc nach dem Verwittern a4,i58M
aer zurück, welche genau 3i,3 Sauerstoff eulhaj
eine Menge, die gerade hinreichend ist, so viel
nes Radicats zu oxydiren, als erforderlich ist,
der Saure eine neutrale Verbindung darzastel
Der Tbeil des Wassers, der durch Verwittern {
geht, ist daher als Kry stall was ser zu betrachten,
wie das rückstandige Drittel die Stelle einer ]
vertritt. Da sich in dieser Säure nach Berzetrus
Sauerstoft befinden, so enthält das sitmmtlicheM
ser .der krystalHsiiteu Säure ai,3 X "^ ^=^ ^,^
gerade so viel SauersloIT als die Saure.
Citronensäure; loo Th. dieser Säure entha
im krystailisirten Zustande 30,85 Wasser, das halt
viel Sauerstolf (i8,4) als die Saure enthalt, wO
durch Erhitzung gegen 7,08 p. C. verloren gehenl
bleiben also ohngetähr \ zuriick, und diese entji«
so viel Sauerstoff als eine Base, ;die mit dieser Si
eine neutrale Verbindung eingeht. Und so vcri
auch dieses Wasser, das durch Erhitzung nl
wohl aber durch eine andere Base ausgetrieben VI
den fcaiiu, ganz die Stelle einer Base.
H^'einsteinsaure : nach Beizelius bestellt d
über diö chemischen Verhlndtmgs-Gcsetae. 13I
Waaseratoff 4,410
Saucrslofr 56,^&i
Da sioh hi 100 Tli. krystallüirter Säure ii,l5
W»ser befinden, und mithin auf 100 Th, trackner
-Weiciteinsäure 0,7 Walser kotnnieii , worlii sieb
11^3 Sabcrsloff befin,dcn, uud loo Th. dieser Säure
tinc Menge Bleioxydul sattigen, die 11,7 Sauerstoff
^thält, so befiudet sich in der krystalUstrteQ Säure
eine Menge \A'asaer. die so viel Sauerstof besitzt,
als eine Base, die von dieaor Säur? gesättigt wird.
Diese Ssure enüult also im kiysulljsirten Zustande
Veia Krystallwasser, denn der ganze Wassergehalt
vertritt die Stelle einer ßase,
HR Verbindungen der Alkalien, Erden
^K und Mctalloxyde mit Wasser.
^^m Das Kali und Patron enthalten wahrscheinlich
^H|le Menge Wasser, Jie so viel SauersLofF bat, als
^^ diesen beiden Basen voikommt, und da sich dic-
r 'ta$, wie bekannt, durcli das heiligste Glühen nicht
I fortachafTen fefst, so mufs es die Stelle einer Säure,
die nur durch eine stärkere Säure forlgesclwfii wer-
den kann, vertrete«.
Dev frischgf^rannte Kalk nimmt SO viel Was-
«r auf, data dessen Sauerstoffgehalt dem ttes Kalke»
gleich koiamt.
Tlionerde. Da die schwefelsaui-e Tlionerde aaf
»00 Th, Schwefelsäure 43,?aa Thonerdc enthält und
100 Schwefelssure eine Menge Base zur Sättigung cr-
futilern , die ig,*,!} SHuerstofT" hesital, so mii-iJK-n loo
53»
Vogel
1'h. Thonerde ^6.736 Sauerstoff enUialtra. Noa
Berzelius, dafs sich 100 TIi. üocktier Tlionerdi
54 Th. Wasser, worin ^7,6 SaiierstofI befii
sind, verbinden, so dab mau also annehmea I
die Thonerde verbindet sich mit einer Menge "
per, die so viel SauerstofT, als sie selbst enthält
Baryt, ßccholz fand, dafs der kryslallisirt
ryt durch Glühen o,f> am Gewicht verliert, un
ihm zeigte auch Gehlen , dafs der geglühte Baryt
iWasser enthalt. Nimmt mau nach der An
mit den übrigen Alkalien und Erden sn, dals
»ach dem Glühen des Baryts noch eine solche A
M'aaser zurückf-ebüebcn ist, die gleichen Sauer
gelialt mit dem Baryt hat, so tanii das Kiystal
ser 9 oder lomal so viel, alt das au der Stelle
Saure gebundene Wasser betragen.
Eisenoxyd. Nur durch Einwirkung dea ''
scrs auf reines Kisen erhielt Berzelius ein 1
Hydrat, in welchem das Wasser lialb so viel
, «rstoff, als das damit verbundene Eisenoxyd enl
Ist hingegen das Hydrat mit andern Köi-per
Verbindung, etwa noch mit Kieselerde, soninii
wahracheialich eine Menge Wasser auf, dessen
rrstoflgehall dem des Oxyds gleich ist , dem» ii
Kaseaerzen fand fietzellus immer eine drei&che
bindung von Eisenoxyd, Kieseleide und W)
pie Hydrate, die sich Bereelius aus Eisenauflt
fen vermittelst Ammoniak bereitete, waren
nicht rein; sie eulhielten basische Salze, und It
leu deshalb keine sichern ResulUte geben. .
^as SiUiciumeiseD gab ihm mit Wasser kein i
Jlydritt, sundern die dreifache Verbindung voi
8eiio,v;fd, Kieselerde und Wasicr.
über 5ic chemischen Vcrhindiings.Gcsetze. 235
Gelbes Spleßglansoxyd (AntimonsätireJ gielit
mit Wasser ein walires Hydrat, nnd wird crhallea
vrnn mau z. K. antimonsaiirss Kali mit verdünnter
S.ilpclersaiire digeiirt. Schon durch ei« gehnile»
rrhiteen verliert dieses Hydrat mit dem Wasjer
•och Sauerstoff; es hinterlä&t dabei 88,77 P-^- wei-
ßes Oxyd, welche 6,45 Sauerslofi* hergegelien hahen,
W daft also der Wassergehalt 4,78 Th. betrSgt. Ea
enüialten ahcr 95,2a 'I'h. gelbes Oxyd 25,8i Sauer-
«toffuud 4,78 Wasser 4,3i8 davon; und 4.3i8X6 —
95,5, Das Wasser enthüll also so viel Saiiersluff als
•ine Base, die von dieser Saure neutralisiit wird,
und vertritt mithin ganz die Stelle einer Base. Die-
ses llydraL rölhet das Lackmuspapicr. 1
Verbindungen von blos brennbaren
Korpern.
Epgel. tP'enn eine f'erhindnng von hlos brenn-
baren Körpern bis auf einen gewissen Grad
oxydirl wird, so verhalten siiH die Sauer-
MtoJfmengt.n der darin vorkonunenden Se-
•dlheile wie in einer Verbindung von
vcydirlen Korpern.
Schtt>efelhlei enthält nach Berzelius Versuchen
luf 100 Tii. Schwefel 648,5 Blei. Nun besteht das
ttkwej'elaaure Bleioxydul aus:
Bleioxydul 979 u. diese enthalten a59,o5 Blei
Schwcielsäure 100 - - - - 4o,oo Schwefel
~^
\ E» 1.1 aber "'''^ '? = j59,4 onj <i:«s» Sak
«It alsg fio-viel Schwefel fiegcn das Blei, als im
834 Vogel
SchvefelWei vorkommt. Wird deshalb das Scliw«-
f«lbl«i oxydirt, so kann schiyerelaSLli'es- ßl^ioxydiij
fotslehan.
Sthwefelkupfer enjliäU nach ßerzeliu» VersDche^
«nf I Th. Schwefel 4 Tb. Kupfer. Nun kommt ii
ad^wefuhaurer} Kupferoxyd yor:
Kupferoxyd io3,66 enthalten 89,95 Kupfer
S^bwef^laaure ioo,oo - . -. 4q,oo Schwefel
»o3,66
Es ist aber — s= So. In diesem Salze L
also noch einmal so viel Schwefel gegen das Kupfe
als kn Schwel'elkupfer vorhanden, nämlich anl lOC
Th. Kupfer 48,35 Schwefel. Feiuer besteht (lai
hasische schwefelsaure Kupferoxyd aus ;
Kopferoxyd 64,33 enthalten 5i,S6 Metall
gdiwefelaauie 3i,a8 - - 8,5^ Schwefel,
85,5o ,
Nun ist 4 X 8Mi=i M,iß »"«I 54,16 + .^ -
jr,34. In dieser Verbindung kommt also i^m«
so viel Kupfer gegen den Schwefel als im Schwefel-
knpfer vor, und auf loo Th. Kupfer i6,56ScbwefoL
Das Verliallnifs des Schwefels in diesem und' den)
vorhergehend^ Salze gegen das Kupfer ist tlahei
wie 1 : 3, denn iB^S X 5 = 49,68 und beinahe
viel Sshwofel kommt auf 100 Th. Kupfer im vor.
hergehoodett Salze. Beide Salze haben also keü
•ulclies Verhältnifs von Schwefel und Kupfer, all
^ic im Schwefelkupfer vorkommt. Nimmt man
em achwefehaurea Kupferoxydttl an, so kommet
auf looTht Kupfer i3,5Sauersloff und auf 3.6Schw
■ nber die chenuschcn Verbindungs-Gesctze. 23^'
h\ 57,5 Sauerstoff, aber ia,5 X 5 := S?,5 uud mit-
hin würd« das Schwefelkupfer eine ganz der Regel
aßgemessene «ixydirte Verbindung geben. Ein sc/iwe- '
jthaOTe» Kupferoxyäul kennt aber Berzetius nicht,
weder «einer Bereitung noch seinen Eigenschaften nach.
Proust will es dagegen dargestellt haben, denn nach
ihm verbindet sich die concenlrjile Schwefelaäur»
mit dem unwoUtammenen Kupferoxyde (Kupferoxy-
ihil) KU einer weifaen undiivchcichligeii Masse, die
durchs Erhitzen zereetzt wird und voHkominene»
Oxjtl BurÜcklufst, und mit Wasser verbunden du»
gewöhnliche schwei'elsaure Kupfer bildet,
Schwejeleisen im Minima enthält nach Berzeliu«
«f 100 Th. Eisen 58,75 Schwefel.
Schwefeleiaen im Maxiino auf 100 Th.Eisen 117
Th. Schwefel.
Im schwefelsauren Eisenoxydul kommt vorj
Eisenoxydul a5,7 u. diese enthalten i[),9 Metall
Schwelelsaure 98,9 - - - , 11^6 Schwefel
A4,G
Es ist aber 19,9 : ii,56 =: ico : 58|Og. Es konm
meo also in dieser Verbindung dieselben Verhältnisse
von Eisen nnd Schwefel^ >Tie im Schwefeleisen im
Minima, vor.
Ira BchtveJeUauren Eisenoxyd sind enthalten!
Eiaenoxyd 65,5 enthalten 45,42 Metall
Scinrefelaäure iod^o - - - do,oo Schwefel
165,5
£a kommen also in dieser Verbindung auf 100
Metall 88,07 Schwefel, den» ^^ « ^fiZ
I
83*5 Vogel
Du basische schwefelaaur« ' Eisenoxvd besl«
Eiseiioxyd 62,4
Schwerelsäure i5,9
enlbaltea
45,3? Eiaen j
€,36 Scinrefd
88,5
I
=: i^ifii; es kommen also ia tliesein Sal^
Eisen i4,Gi Schwefel, Nimmt man ad
6.^6 X 1
43,^7
auf 100 Th.
' dafs in dem basisohen schwefelsauren Eisenoxyd dl
geringste Menge Schwele) gegen dasEiaen vorkomtn
so giebt dieser Schwefelgehalt einen Divisor committj
für alle Sei iwe fei mengen in den übrigen eben angefiibi
'teil schwefelsauren Eiacnsalzen ab; oder ;die übrigoj
JSchwefelgchalLe sind Multipla nach einer gamsii
Zahl u. s. w. Setzt man also in dem basischen schwel
feisauren Eisenoxyd den SchSiefel- =; i4,6i auf loj
Th. Eisen, so hat man j
ii,6i X 4 = 58,44 den Schwefelgehalt auf lOO "M
'Bisen im ichwefStsauren'Eise'iioxydul^ ']
i4,6i X 6,.= 87,66 den Schwefejgelwlt auf 100 Tfl
Eisen im schu-cfelsnuren Eisenoxydi und j4,6i )9
■fi = ii6,SS wild den Schwerdgdialt in dem gfA
^tDohnlichen Schwefelkies oilev in dem Schwefeleisnl
*ih iflasimo anzeigen. W'ii» sehen, dafs diese Bm
Stimmungen von dem oben angeführten SchwefelgM
Iiflite auf 100 Th, Eisen in den schwefelsauren Ei^
lensalzen sehr wenig abweichen, und set^t man da
Sch\<''efelgehall Cwie'Berzelrus) statt i4,6i gleich i4,6l|
im basischen schwefelsauren Eisenoxyd, so ist dil
U eher eins timmuiig iii>cli grofser. Wir ersehen za4
gleich, dafs bis jetzt imr eine Verbindung des ßrt
J^Jtta mit Scliwelelfiäurt vorhanden ist, weldi* da
4
über die chemischen Verbindangs- Gesetze. 237
Ztuammeasetzung des Schwefeleisens in Miaimo
mUpricbt, namlicli das schwefelsaure Eisenoxydul.
Dann hat man auch noch kein scliwefelsaut-es Ei-
lensslz gefunden, welches das Eisen und den Schwe-
fel in dem Verhältnisse des Schwefelcisens im Miixi-
no enthielte. Liefso sich dm Schwefeleisen im Ma-
ximo oxydiren, so könnten 3 Salee entstehen, ein
nures schwelelsaurc« Eisenoxyd und ein saures
»ehwefclsaures Eisenoxydul, denn luo Th. Eisen er-
Ibrdern im ersten Fall 44,a5 SanerslofT, nnd 117 Th.
Schwefel, i73,.'i Sauerstofl'; es ist aber 44,95 X ^ =^
vj und der Sauerstoffgehall: der Säure wäre da»
Vitrfflche von dem der Base. Dieses entspräche aber ,
der Regel für die Zusammensetzung der scliwefel—
sauren Salze nühl; denn im sauren Salze mii&te die
SSure 6 mal statt 4 raalj so vi 1 Sauerstoff, als die
Eaae, enthalten. Dagegen wäre die Bildung des
innren schwefelsauren Eist-noxyduls möglich, den«
Jno 'l'h. Eisen erfordern um Oxydul zu werden 29,5
S^iiierstoU' und ag,5 X 6 =^ 177 = dem Sauer-
siiiff auf 117 Th. Schwefel. Sehr sinnreich sagt
B'j'zelius, dafs, wenn es ein solches Salz nicht giebt,
iich auch erklären lasse, warum der natürliche
Srliwefelkies, der allen. EinÜüasen der Witterung
su.igesctzt ist, so beständig bleibt und nicht verwit-
'(Tt. Dann nimmt dieser CheniikeF auch an, daßt
'Iic-ser Körper darum nicht iu verdünnten Säuren
jiifgelöst werden könne, weil sieh auf diesem f^ege
lii.!' Wasserslolf aus dem Wasser nur in einein
\ r-rhattuisse mit dem Schwefel (als Schwefelwasser-
■t'ifTgas nämlich) verbinden lasse; der Schwefelkicü
Ljiihält aber gerade die doppelte Menge Schwefel,
ito rerateht sicli von selbst, dafs hier nicht von an*
23*
Vogel
I
dem ScliwefelWafijersloff- Verbindungen, die de
Schwefel in eiuem andern Verhaltiitsje als imSchwe
felwasserslofT estlialten, die Rede seya kauü, als
B. vom Schwefelalkohül u. a. w.
Cci'zclius Versuche mit dein Schwcfeleisea be'
weisen > dab die Mengen Schwefel und Saueislufl
welche zur Sälligung voa loo Th. Eisen erfoi-di
werden, zu einander in demselben Verhälümje elehen
■wie die Mengen Schwefel und Sauevstoff, vrelchl
von 100 Th. WasserslofT gesättigt weiden j denn ver-
binden sich loo Th. Eisen mit 39,6 SauerstoIT unt
besteht das Wasser aus 11,75 Wasserstoff unä 88,JJ
SanerstofT, so müssen, da zur Oxydirung des Eisens ^^
SauerstoU' aus dem Wasser erfordert werden, S.g;
Wasserstoff (aus dem Wasser, veimillelst Schwefel-
eisen und Salzsäure) entbunden werden, die nuu dei
mit dem Eisen verbundenen Schwefel, welcher noci
dem Experiment o,58 bis 0,59 beträgt, aufnehmen
lind damit Schwefelwasserstoff bilden, der milliin au
6,344 Wasserstoff und 9.1,756 Schwefel zu^ammeiige'
Mtzt ist. Und somit müssen auch die Mengen Eisei
und Wasserstoll, soviel von jedem 100 Th. Schwefi
«ttttigen, in dem Verlitiltiiisse zu einander äleheii
wie die Mengen Eisen und Wasserstoff, welche vi
100 Th. Sauerstoff gesättigt werden.
Der SauersloS des Wasserstoffes kann out b^O
Ton dem ganzen Gewichte des SchwefelwasserstitA
betragen, und nach Bcrzeliua möchte ein KOrpi
dessen saure Eigenschaften von der Gegenwart d
Sauerstoffs abhangen sollen, mehr als 0,0 o5 da vi
enthalten, abgesehen davon, dafs der Schwefel aitlic
dem in ihm vorkommenden zufälligen W'jwser ai
Apeb Sauei.-«toff eulhalteu itjouU«
tibet c(ie chemischen Verbind ungs* Gesetze. 239
Nimmt tnan auf die Elemente des Scliwefel-
wassersloffes und auf die Naiur der Basen, mit wel-
chen sich ersteier veibiiidet, Rücksicht, so ergi'ebt
nch, dafc teinSaoeistufF in der IlydrothionsSure er-
fiirderlich ist, wenn diese mit den Basen SalzverhJn-
dungen darstellen soll. Diese Verbindungen beru-
beaaul' der VeiwändlschaR des Kcluvefcls dieser Säure
nun Metall, indem in ihnen diese beiden Korjiet- itt
demselben Vei'hältnisse , als in dern Schwelelmetalle^
vorkommen ; denn der SauerstofT des Melalls ia
diesen Salzen kann mit dem Wasserstoffe der Hy—
dinthiunsäure gerade Wasser und der Schwefel die-
ser Säure mit dem Metall Scimefelnietall bilden. Es
ist aber einleuchtend, daß, wenn eine Schwefel-
wassersloQVerbindung entstehen soll, der Sauerstoff
von dem Metalle stärker angezogen werden mufs,
als von dem Wasserstofle; denn wenn dieses der
Fall nicht ist, so enfstehl Wasser und Schwefelme-
lall, und hierin liegt der Grund, warum manche
Mclalluxyde mit dieser Saure keine hydrothion-
sauren — sondern blose SchweCelverbindungen gebeii.
Kohlenwasserstüjf. lOo KubikzoU des , voo
Thomson durch Destillation ans dem Torfe erhal-
tenen, brennbaren Gases verpuffen gänzlich mit aoo
KubikzoU Sauerstoffgas und geben 100 KubikzoU
Kohlensäure, Dieses Gas enthfilt also 1 5.44 Gr. Koh-
ItrustoIF und 'i,5o.'i Gr. Waaserstofl', welche zur Sätti-
jygniig von 53,83 Gr. =3 100 C. Z. Sauerstoffgas er-
* ' ■ Das Kohlenwasserstoffgas besieht
furdert wurden,
also aus:
Kotilcusloif
M'asserstuff
- 298.5:?5
. 100,000
"3^0355 ^
a4o Vogel
Ferner erfordern nach Thomson loo Knlü
Oelhildendes Gas zu iiner Verhrennung 3oo Knbil
stoll Saueratofigas niiil geben 200 Kubikzolt kohlea
saures Gas. Es ist also hier der Wa*jer4loff 1
der düppellen Menge Kohleujtoff vcrbundea;
b^tebt dieses Gas aus:
KohlenatofF 100,0000 - - - 596,6
Wasserstoff 16,7597 - - -
■■ --
116,7597 69^1^
■Also nehmen 100 KohlenstolF in Aiinimo i6j
Wassei'sloiF und ]35,8iS SaucrstolF auf. Da sich ni
100 Theil Schwefel mit 6,G6 Th. Wasserstoff i
SchwefelwasserstoIT verbinden, und 16,7597 • laS^
= 6,66 ; 4g,997 ist, so miifste der Schwefel eil
OxydatJonsstnfe bilden, auf der 100 Theil Schwd
5c Th. Sauerstoff enllialten. Da nun in der schw
feiigen Säure gleiche Tlieile Scliwelel und Sauersti
vorkommen, so fand sieb Berzelios veriinlafst, die
niedrigwre Oxydali onsslufe in der Scbwefclsalzstlu
aufzusuchen, wie ich auch oben achon einmal ang
geben habe. —
Tellur Wasserstoff. Man sehe hydrotellomil
Salze.
Daa Schwefel spiefsglanz enlliäll auf 100 1
Metall 57,3 Schwefel ; erstere erfordern 18,6 Saue
Stoff um Oxydul und letztere S5,9.> Sauerstoff n
Schwefelsäure zu bilden ; es ist aber i8,S X ä = Ä
r= dem Sauerstoff der Säure, was ganz mit der R
gel der neutralen schwefelsauren Salze zusamme
triilt. Das schwefvlsaiire Spiefsgjanz (von dem U
noch keine Analyse bekannt islj muf« dalicr zaaai
mengejeUt scyu aui :
überdie cliemischcn Verbindungs- Gesetze. 241
- - - 118,60
iefsglanüoxyilul
■wefelsäui-e
5,35
311,85
[ 'Schwefelzinn im Minimo sollte uach Berzelia«
Kteo Versuchen 21,75 p. C. Schwefel enthalten,
'h. Schwefelzinn gaben ihm durch Oxydirung
niltelst Salpetersäure beinafie 100 Th. Oxyd, und
r> laIÄt fiich milhia der Schwefelgehall auch durch
llfchnung vpm Oxyde bestimmen. Es euthält dem-
nach das Schivefelzinn im. Miniino:
Zjnn ?8,6 7Ö,25 - - 100,000
Sciiwefel 31,4 21, "5 - - 27,254
10C,O JOOjOO «Vi^^*
Schwejelzinn im Medio. 3 Gr. vom Schwefel-
•zma im Minimo wurden mit Schwefel geglüht und
g:i|jcn ein graugelbes metallischglänzendea Miisiv-
j£qIJ, welches 5,53 Gr; wog. Es nahm auf diesem
^e nicht mehr als 0,55 Gr. Schwefel, und mitliin
|t wenigem Unterschied die Hälfte von demSchwe-
, welchen es zyvor enlhiell, auf. Es besteht dem-
1 dieKs Schwefel^n aus:
71,0 - - _ - 100,000
l^wcfel 29.0 - - ■? - 4o,85i
100,0 i4o,85i
Sehtvefelzinn im Mnximo, gewöhnliches Musiv-
golil. Dessen complicirle Bereitungsart ist bekannt;
BtTzclius hält nui- das Musivgold für rein und mit
^bwefel gesättigt, welches sich während der Berei-
tung in goldgelben Krystallschuppcn sublimlrt. Da
^Cuca Menge aber selten grols ausfilllt, so ojcydirt«
lelios ein nicht »ablimirtes Musivgold Tcrmittelit
I
I
I
Königswassei- und ztriegle die ox^üirte Verliindung
mit salzsaiirera Baryt. 3 Gr. Musivgoltl gaben
jj^ßaÄ Gl', geglühte» schwefeUauren Baiyt, welctis
l,o5 Schwefel enltiallen. Das Expeiimeat gkbl alao
SLut ICO Th. Zii>n 5i,3 Schwefel, alao nicht gaf dop-
pelt »o viel Schwefel, als im Schwefalzinn im Mr*-
tiiino vorkommt. Wahlschein lieh ist das sublimirte
MuaivgoW mehr mit Schwefer gesättigt, und m«™
kann deshalb annehmen, dafs das Scbwefel^inn im
Maximo, oder das eigentliche Musivgold, doppelt
so viel Schwefel, als das Schwcfelziun im Mitiiiao
enthält, und deshalb zusammengesetzt ist aus;
Zinn --■-__ joOjOoo
Schweftl ------ 54,468
i5J,468
1 nun seilen, welche SaUe entateliMl
- Wir
köttnten ,
'ülle
wenn diese 3 von Berzehus dargestclllea
und mdcrsitcliten Schwefelzinnsoiteii oxydiit würden.
Im SchwefeUinn im Miiümo kommen auf loo 'lli.'
Zinn 27,754 Th. Scliwefel, erstere geben mit t%6\
SauerstolF ii5,6 ZinnuxyJul, letztere mit 4o,&4 Sau-^
ewtofF 68,074 Schwefelsaure. Es bestünde danm
das schwefelsaure Zinn ans:
Zionoxydul ii3,6oo enthalten iS,6
Schwefelsäure 68,074
4o,S4
, Sauerstol
'S
181,674
Es ist aber i3,6 X ii — ^.8 uml der Sauerstofff"
der Same waie gami jiach der Regel der neutralem
scliMfifvlsamen Salze .da» Dreilache von dem der'
Base. Mir ist, noch keine Bestimmung des quanti^'
über die chemischen Verbindungs-Gesetze. 243
taliven Verhält Disiea der BpflUntltheile des schwefel-
S3ui-«u Zinn» hekaont, aber ea ist nicht zu bezwei-
feln, dafa eine Analyse dieses Salzes dasselbe Be-
ataiidtheilvprhkltnifa geben wird-
IJas Sobwefelzinn im Maxitno enthält noch I mal
so riei Si^hwefd, als das im Minimo; es kommen
a.lso nut ii5,6 Oxydul i56,i5 Schwefelsäure, wenn
dieses ScbwcMzinu oxydirt wiid; es enthält also
inich noch 1 mal so viel Schwelelsäme als das vo-
v-ige Salz, u(id gicbt es übcihAupt eine sulche Zu-
Siinimenselziinj^t was mich zu eiiorschcn ist, so Wäre
diese Veibindun^' ein saurea schwefelsaures Zinn,
lind der Sauerstoff dej- Situi-e wäre das Sechsfache
A'uu dem dec Base, nämlich i3,6 X ^ =- ö'tßj ""iJ
8i,68 beträgt der Sauerstoflgehalt von i36,i5 Schwe-
i'elwure.
W<t.s düs Schwefel /.tun im Medio anbelangt, so
liominen auf 100 Th. Ziiui i3,6 Th. SanerstolF um
Oxydul zu bilden und auf 4o.85 Scliwefel 61,37 Th.
Von dresem Stoirc, aber 5 X i3.6 = 4.o,R »nd der '
I Siuerstoff des Oxyds 3 mal genommen beiragt weni-
r^er, aU der SauersfofT der Saure; stelzt m'ni dagegen
-ijf 100 Th. Ziim ao,4 Sauerstoff, so hat man das
<l\yd und 30,4 X 5 = ß'»* =^ ^^"^ Sauerstoff auf
lo.S.'i Schwefel; was wieder ganz mit der Regel der
neuu-aleu achwcfelsanren Salze stimmt. Es würde
dcihalb das Schwsfclainn im Minimo — oxydirt —
, äu scfTwetehaure Zinnoxydul, das SchweFelzina im
' lledio, das schwefelsaure Ztnnoxjd und das Schwe-
' iebinn im Maxi mo das sawre schwefelsaure Zinn-
oxydol geben. DiS Erfahrung wird lehren , ob alle
l V^i^lüadougen üarsUUbac siad.. Sollte auct»
144 Vogel
(liesei der Fall niclit se\it, so bleibt doch imran* dia
vou ßcrzelius aaCgestclIle Regel; „6r«««t<ireJCö'r/»er
verbinden »ich in einem aolchen VerhaUnitae , dafs,
wenn sie bis auf einem gewissen Grtide oxydirt
werden , der Sauerstoff des einen dem des andern
entweder gleich , oder davon ein Multiplum mit ci~
ner ganzen Zalil ist.*' richtig, und erhält darch
djcse Apsichten eiae neue Bcstaligung, — Ja ä&Cs
die ao eben aufgestellte Regel sogar auf die im
Schoofse der Erde vorkommeRden Körper , auf die
Miocralieii '), sehr gut anwendbar ist, hat erst kürz-
lich Berzeliua au den Analysen der TellurmetAÜe
von dem bewährten Analytiker Klaproth sehr «chön
gezeigt; wir wollen diese noch aunihren.
Das JVeifaerz besteht aus:
Tellur 44,75} diese erfordern zur Oxydirung ji,00 \
Gold 36,^5; _-_--_ 5,21 /?
Blei 19,50; _-_--_ 1^0 /i
SÜber y,5o ; -__--_ 0,62 } ä
99.5o;
Es ist aber der Sauerstoff des Goldes , Bleies nnd
Silbers, (wenn uamlicb diese Verbindung osydirt
wurde) (5,3i + *i5 + 0,6a) )( 2 = Jo,66 = dem
Sauerstoff, der zur Oxyditung von 44,75 Tellur er-
fordert wurde. Wir haben oben gesehen, dafs der.
Multiplicator für die neutralen tfllursaurea Salze,
wie hier, =: 2 ist.
*] Vercl. «nek wti CshUh B. 3. S. 197. ia diner BetnlmBc
■«St. d. //.
über die chemischen Verbindungs-Gesetze. 24J
Do^ Blaitertrz
aus
Tellur 52,2 ; crfoi-deru
zur Oxydirung 7,985
Blei . 54,0;
■_
-
- 4,18
Gold . 9,0;
_
_
- j,o8
Kupfer J,5i
.
_
- 0,1625
Silber . 0,5;'
_
-
- 0.0372
Scliwcfel 3,0 nm
chwefclisoSiurr.u
bilden 5,0 —
Daa Verhaltnife des TcUura zum Blei in diesem
Erze ist gei-ade so, daCs wenn bilde oxydirt M'itrden,
neutrales tcljnrsaures ßlei enlslehen kann, denn
4,18 X 2 =:; 8,56 =: dem Saueistoff auf 52,3 Tellur.
lemci- wild die Summe des dem Blei, Gold, Kupfer
linl Silber entsprecliendcn Sauerstoffs := 5,45i(7 zwei
iil genommen 10,9194 geheu, welche Zahlen mit der
^Niiime dea Sauerstoffs des Tellurs und des der
■> Invcfeligeu Süure = 10,985 so gut zusammeostim-
"ii^^n, dafe es klar ist, dafs dieses Erz duich Oxydi-
'"ng rellursaure Salze u. s. w. hervoib ringen muts.
Das Schrifters (auruni grapbicuraj besteht aus
Tellur 60 eiforderu znr Üxydiiung i4,8
Gold 5o - - - i / "A
Silber 10 - - - I '
Berzclius vermuthet, dafs hier in der analytischen
'■■iiimmung ein kleiner Fehler vorkommt, luid dafs
"rSauerstoß" des Goldes i^ud des Silbers J- von dem,
'-'■•■•> Tellurs betragen mag , wenn die j;aiize Verbin-
"|"ig oxydirt würde, die dann gleictuam ein saures
Tellar»aU vorstellen würde.
24^
Vogel
Bei der vorslrbeiKicn kurzen ZniaremensfpUilI
von Berzeliua wicliligeu Uiitersudiiingen war i
HaupLabsiclit , Belege zu den Geaetzeo za gebe
die dieser grofse Physiker in seinem, im atea Bi
dieses Journals milget heilten siimman^cben Berich
euigestellt hat. Ich habe defshalb manche aligeme
Uere Ansichten, die, schon in diesem Berichte voi
kommen, weggelassen, und mich mehr an die Bi
wcismitlel derselben gehalten.
Der Denker wird ohnedieb finden, welche -wid
tige Folgerungen aus Berzelius Untersuchungen no
abzuleiten sind ; nnd es wäre z. B, iiberdüisig noi
etwas über die daiaus herzuleitenden Sättigungscap
citäten der Säuren und Basen zu erwühnen. So kai
auch nicht die Sprache davon seyn, ob in der Nafi
Mos bestimmte, oder aucli unbestimmte Mischung
veihältnisse obwalten. Dieser Gegenstand liegt i
klar gegeben da, dafs man air-h sehr wundern ma
wie nur iiocli ein Slrcit hierüber erhoben werdi
kann. Machte man nicht schon langst den Unle
achfed zwischen AuQüsung und Lösung, um im d
Stern Falle eine Verbindung nach einem beslinimU
im lelzlern Falle nach einem unbestimmteD Vs
häUnisse anzudeuten ? Wufsle man delshalb itie
schon, dafs sich die Körper nach bestimmten ni
auch nach allmSlilig rurtsclirettenden ProgTessioni
vereinigen kütinen? Ware die »alui' in ihren 7i
sanitnen Setzungen zu sehr an bcsLimmle Verhältnü
gebunden, sie würde uns zu ciurach, zu steif,!
gesetzmä&ig erscheinen ; aber au paart sich das {
Btimmle mit dem Unbestimmten, damit auch wie)
nicht das blos Hegellose hervortrete, und die NaI
erscheint uns luiendlich mannigfaltig und doch l
^er die'cbemiaclipi Veftindungs-Gesetie. 947
siljiintlen
^^WiJ^ij;. Clieiniscli Teiljiintlen ist alles, wai sich
^^Kt durch die blose Wirkung der Schwere Irennt,
^^^eJehcn von allen iihiigen Eiiiflüsseii, und das Clie-
I iiscliyeihundene kaun in einer Lösuug und Auflö-
-iiiig bestehen, wenn man dieso ßetiitnnnngcn beibe-
halUu will. Man glaube ahcr nicht, daU sieb die
Aiit!östit>(; (Verbindung nnch festen Verhält ulssea)
Mos allein dureli eine besiinnute Form z. ß. durch
Kiyslallisalion u. s. w, cliaracterisire. So wird z. B,
l^^i Wasser bei einer gewissen Xempcralur nur eine
1 bftlimrnte Quanlilät eines Salzes auflösen kennen,
|^W|W diese ({lüssigc) Auflösung kann wieder von
^^^Bolir und unentilich vielem Wasser gelöst werden,
'^ Bi Ur»t sich also wolil eine Salzaudösung im Wassev
iti allen N'erhältnisseu mit Wasser verbinden, losen,
aber SaU und Wasser können uicht in alieu VcriiälU
nissen autgelöst werden, wenn erslerea zu viel gegeii
Jeisteres wiid. Wird also Salz in Wasser aufgelöst,
5« nimmt letztere» nur eine bestimmte Menge vom
^igtei-n auf. Umgekehrt, kryatnlüsirt t^n SaU, so
Vird dieses elienfalls nur eine bestimmte Alenge
AVasser binden oder außÖscn, {vorausgesetzt, dafs es
%in Satz ist^ das sich mit KrystaUwasscr verbindet},
'«ind wenn es hi mehreven V'erhältoisseti mit Wasser
Iry stall isirt, su geschieht dieses unt dem Eiuliidien
\mä dem Doppelten dieses letztern, wie icii an dem
»auerkleesauren Kalikupfer gezeigt habe. So kennen
^ir ein Scliwe fei eisen im tpaximo und mliiimo;
lieide siud Auflösungen, aber mitSchwel^leisen kann
noch Eisen zusainmcngcschmolzen werden, und die-
ses ist eine i^dsung. Selbst die MetalUegiruugen fü-
gen sich miler diese Ansicht. Wer hat noch genau
VQkeraucIit, vyann d^s Maximum der CoqdeusiruDg
248
Voee!
eintritt; wenn zwei Flüssigkeiten verbunden «d<
zwei Metalle zusammengeschmolzeti werden? Di
beständige Mischungsvcrliifllnifs des DJaueiibaumj
nach Merzelius, und das der Verbindung von Kupfc
und Zink (Messing) unter gewissen Umsländen, geben
einen Beweis ab, dals aucli den Metalllegirungeu di(
bestimmte und unbesUmoite Verbind nngsform zu-
komme. Selbst die gt^taltltj^iesten Körper, di« lufl-*
jbrmigen, geben eine feste Verbind uugsnorm zu ev-
Xennen: wie dicfs z. B, der Fall mit der Salz- und
Salpetersäure ist, die obnc eine bestimmte Meng«
Wasser nicht besteben können; wenigstens Ictjtterd
niclit, wenn man bei erstcrer auf Davy's Theoria
Rücksidit nehmen will.
Dals also Lösungen und Auflösungen staltfinden,
wenn man von erstem das BcslFuimte von letetereH
(las Unbestimmte angedeutet wissen will, ist gdi
keinem Zweifel unterworfen : nur aollen wir iim
hemühe/i, idarznlhun, unter u>eh-hen Umständen dit
eine oder die andere f^erbindungtform atiJiriU\
und auf diesem W^ege hat Berzeüus durch seine vaal-
Josen Untersuchungen eine Balin gebrochen, die (5r'
die chemische Wissenschaft von der gröfstcn Wich-
tigkeit ist. Fortgesetzte Untersuchungen werden uns
hier dem Ziele naher bringen, und das mehr ausbil-
den, was uns bis jetzt zum Theii schon gegeben iat.
Alo nichts mehr dftvonv -:-
Beriicksichligung verdiente aber woht mehr der
EinOuTs, den Berzelius Entdeckungen auf die be-
kannten Untersuchungen iiber den angeblichen Sau
eratoffgehalt des Ammoniaks und der gewöhulichert'
und oxydirten .Salzsäure haben, W^entl man auch
alle Er^cheinutigeo zusaainiei^uimmt, die für drn
über die (Gemischen VetbindiingB-Gesetze, 349
SÄuerslofTgelialt des Ammoniaki spreclien, so fehlt
tlorh iinnrcr nocli der let/ie Kediictitimjjrozefa diesea
Körpers und so lange dic«er nicht ausf^etüihit isl,
■wird uocli mancher seine Zweifel erheheu , wenn
plcicliwoiil die Prüportionsleiue einen Wnhiacliein-
licjikeiuhewei« niclir für den Sauersto0gcli^lt des
Ammoniaks abgieht.
"Was die oxydirtc SalTishiire anlangt , so hat
XJavy bjos dargeüiau, dafi sieb zwei Ansichten über
die Nalur dieser Säure geben lassen, und der Sau-
crs'ofr in ihr nicht erwiesen ist. Diese Meinung
gründet sich besonden darauf, dafs er gelimdcn bat,
tJi« oxydirte Sulzsäiiie gehe mil brennbaren Körpern
Verbindungen ein, ilie /cZ/je Apzejgen von SauerstolF
m'^iifnebinen lasse», z, H. die der oxydirten Salzsäure
mit Schwefel u. s. w, Wollle man annehmen, dafs
diese i^äure darum keinen Sauerstoff euLbalte, weil
aie iu Verbindung jiiit Schwefel keine schwef'eljge
Sänre erzeuge, so wäre dieser Scblurs sehr fehler-
haft; denn es kommt ja nicht auf den Saneratoff al-
lein an, ob diese unvollkommene Säure entstehen
soll, »ondeni mehr auf die Natur des Radicals und
der übrigen einwirkenden Ursachen. So fand Geh-
Ica, dals sjcli Lampadius Schwefelalkohol mit der
nxj-dirten Salzsäure ohne Entstellen von Wasser
udJ schwcfeUger Säure yerbindeti, und liier ist doch
W'aMerslofF zugegen, der, wenn er nach Davy's Au-
tichl au das Halogen tritt, gemeine Salzsäure, und
lucli der andern Ansicht, mit dem angeblichen Sau-
*r«Ioff des Halogens da« zur Darstellung der gewOhu-
Jtcheu Sßlzsänre erforderliche Wasser bilden konnte,
was aber nicht geschieht. Einen fürmtichen Beweis
aber, daü sich bi-enobarc Körper mil «iuem andern
I
850 Vegcl über die ehem. Vcrbrndungs-Gcselze.'!
aaucrstotlhaltigen oline alle Zersetzung verbiadea
können, geben die VerMnduiige^ der rauchenden
Sthwejehäur» mit Schwefel ab, w!c ich dieses im>
4ten Baut! dieses Journals bewiesen habe.
Dafs die rauchende Seh wefelsä uro Sauerstoff «nt-
balle ist zuverlä&ig gewils, und doch bildet sie mit
dem Schwefel keine schwcfclige Säure, weiia keine
fremden Einwirkungen als Wasser u. s. w. statliiD«
den, sondern die blaue, grüne uud braune Schwefel-
säure, welche die aufTallendate Aebnlichkcit mit der
Schwdclsaksaure von Thomson hat. Wir fiiiden
qlso hier zwischen dem Halogen und der rauchen-
den Schwefelsäure eiu analoge» Verhalten, das unt
aber nicht berechlrgt, eine Ansicht anzunehmen, dic^
wjt die von Davy, gegen alle Analogie ist. Nimmt
inati nun noch die Regeln von den hestiinmlen M
fichun^.BVerhälltiisseu dazu, so ist es mehr ati wahr-
scheinlich, dafs die Salzsäure und das Halogen Oxyds
ein und desselben lladicals sind.
Zum Schlüsse mufs ich noch bemerken, dals ich
die vielen in dieser Abliandlmig vorkommenden
ZaJileii sehr oft nnd mit. der grOfsten Sorgfalt durch-
};ereohnet habe ; sollten daher wider Vermulhi
deniiocb Zahlen vorkommen, die mit den angeiühr-
ten Proportionsifgeiu sieht gut oder gar nicht süm-
ipen, so kann dieses, wie ia einer Abbandhiug, dis
mit so vielea Zahlen durchwebt ist, leicht
einem Schreib- oder Druckfehler herrühreii, dea
drr Leser durch via» leichte Berechnung schnell Vct-v
tffMeiij kann,
Vermisclite Bemerkungen.
L Einige neue von B'erxeliits angestellte Un-
tersuchungen.
(An* einem Briiro <I«Melbaa sn i. H. r. i, Qec. iSia.)
1
-ch untei-nahm iti liondon in Gesellschuft des Herrn
Dr. Marcet eine Uiiteraiichung des Schwefelkolilen-
alafies, wovon Marcet euien guten Vorrath hcrritet
taUe. Wir fanden darin keinen Wasseralofi', son-
dern nur Schwefel jind KolileustoFT. Dabei entderk-
leu »ir eine sehr aondeibai'e Verbindung von Salz-
Mnre, Schwefel und, wie es scheint, Kohlenstoff-
oijd, welche flüchtig ist, und ioj Aeufsei'Q dca\
Csmplicj- seht' ähnelt.
IL tTebft eine phosphorcschenäe P'erßuchtt-
gurtg des tntherits, Strontianits , Aetzna-
trons und Kalis — über Bildung schwefel-
saurer Talkerde an den Mauern — über
Stärkmekl- und Runkelrilbenzucker und
über die Darstellung reiner Schwererde von
Jjampadius.
> (Au> •inem Briefe m •}. H. t. a8. JtD. i8i3,)
l) In diesen Tagen zeigte icli meinen Herpen Zn^
liJU-ern einmal wieder das Verhalten de» Wither
ftj«
Lampadius
i'ils, StrotUiiinits , Aetznati-ons nnd Kalfa vor di
Löthi-ohi- mit I^bcnsluil auf dei- Kohle, und l
merkte <Iie voa mir scliun vor i5 Jalireu oiigegebe
p1ins|)faorescü'eiKle Verflüclitigiing äeraelbch wied
sehr genau. Dabei bemerkte Jch noch, tlafs die ai
BletgenUeii Dumpfe eiuiger ganz gemüht erschiene
nis die des Natrons violett; des Stroutiana roüi} i
Kalis bkulicli und des iJaryts gellJÜcb. Alte Dam]
roilzlen, sobald itiau etwas vonihueneiitalhmctej i
Geschmackforgane melalliscli zusammenziehende f
bin min fest überzeugt, aeit uns Davy so viel Au
schlufs gegeben, dafs hier bei meiuem Protels tii
inomenlaue Metollbildung durch Desoxydation
dieser hohen 'i'enipcralur statifindel; da aber
MelalldämpCe sogleich wieder di« erhitzte Ln
durchstreichen mÜMen, so oxyduliren sie sieh wii
der, und es steigt Baryt- Strontian- Kali- Nali-oi
oKydut auf, welche Oxydule sich bald wieder
Oxyde vci-\vandelii.
a. Was sümmlljche Manern in Freiberg an 9
auswittern, wurde bishei- fiir Salpeter gehsUe
])ieses ist irrig. Ea ist alles schwefelsanrer T
Uiid zwar wittern ihn sowohl freie, als an
Biit Kalk heworfene Mauern aus. Da hier
Tlieil sogenaimter Wüschsand von den Gruben,
Weilen mit geringem Schwelclkitsgehall, zudemMti
(«l genommen wird, und iniaer Giieos Talkcrde ei
liäit, Sa ci'kiärte ich mir dessen Entstehung leicl
aber wie «oll ich dessen Bildung aut dem Mö>
«elbst in groftci* Quiiulitat mir deuten? Sollte n
hier nicht eher efflwescirteii Gips ei-warlen? D«
nag ich nicht g^il vgreilijr ein« Producüon i
U'alkerde annehmen.
Ipliosphorcsc. Vcriliichtigimg J. Willierils. 253
Mit meiueoi SiSvVzucker geht es vor wie
;ul, uml seit dei- Zeit als ich (tas Vergnügen
) Ilmen mein Procliict ') vorzulegen, erhalte ich
ihn noclt wei&ei- und küi'iiiger. Ich habe nichts ab-
gfSndcit als 1) ila& ich weifse durch Veihrenjiung
[I« SchwcFvls bereitete Saure auwende; 3) die Satti-
gnng mit kohlensaiircra Kalk nocli während des Sie-
iens am Eude dei- Operation vonieJime; und 5) so-
dann gleich, aucli noch während des Siedeas, auf
das Pluud Erdapreluiehl | Pfund übgerahmCo Müclt
gcrcchuet, zusetze, wodurcli ich dem Syrup die JEi-
geii3cltaA Thee zu schwSrzcn, inid Milch geriiineuJ
Ol machen nehme. Unsere sächsischen Seh» efeisSure-
fabrickcn haben vollauf zu thun. Mehrere andere
iiiddcn mir, wie z. B. Herr Apolhccker Süersen in
Liibeck, dafs auch sie den EiniluTs des vcrschiede-
itncU Zustandes der Atmosphäre bei diesem Prozefs
bniiertt liaben. So wie ich sagt Herr Siieraen : der
''Mup fallt mir um so sülser aus, je höher das Ha- ^
iitter steht wenn icli siede. Wenn mein Syrup.J
i gerallien ist, so sieht er aus wie der beste Sa—
liiaiura clai-ificatum der Apolhecter, und 9 Loth
deuctben kiatea so viel ala 5 LoÜi Meli^zuckcr.
'; Der Siärtnifhlfucler, WsIcTien H«rr Prorcjior t.impa6iiM
mir »u leigDQ die Güte lultc, i*t durcliaut Jer Voriiis-
lickita unter alten den Proben, die ich biahcr geiehea
liibe, lOwoM in Hiniiclit aat Geichmaclt aU weiriei und
■ elwaa krjslalliiilsclies Anieben. Lctileiei icigt liclt
BügUch, wpnn er gegen die Sunnc gehalten wird, wo
; LrytUllintachcn f^ttein seluuunBit.
I
w
Üilser Herr Bavoa von Lorenz liefcil jetzt v
Groitzsch aus ileu besten Hutzucker aas Kunkeli
ben, und ich sab am Keujabrstago den t^rslen gr<
ßen Hut aus dieser Fabrik iin Hause unseis verehr-
ten Obeiberghnuplmanns V. Treba. So war ako eft
Jabrzehend nötbig, ehe' das in Erfüllung ging, wi
ich in meinen Beiträgen i. B. bei Gelegonbcil dei
Gcschiilite nieityr Botlendorfer, durch utiglücklicfii
Verbältnisse niirsglÜcklen, RuiiLelnibenzuckerfabrü
sagte: dafs iiänilich früher oder später deigleiclie:
Fabriken wieder auTslelicn würden.
4) Meine Srhwerertle bereite ich mir jetzt dulr'
Zersetzung des Schwcf'eltiaryta uiillelst des kobiM»
gesäuerten Aniinouiums. F.s entsteht Schwcfclnm
nioniuui und kohleiisaurer Baryt. Die Krde fal-
sehr reia aus.
III. Schreiben des Herrn Professors von Hlun-
chow an Herrn Professor DÖbcrclner ubti
eine Ersciicinung am DoppeUpath^
Jena d. 8. Jaut
iStSb
Beikommend erhalten Sie das mir geliehene Uefl
von Schweiggers Journal mit meinem bealNi Dstdu
zurück. Die darin vom Hrn. l'rof. PfalF bek«
gemachten Erscheinungen am l>oppeLipalh sind '
Anhang einer andern, die Hr. Prof. Pi'alT wahrge-
nommen haben würde, wenn er in einer nicht i
feinen Enifernung von der Hinterfijche seines Krj'
stalta eine Lichtflamme durch denselben helra^hul
Mtte; es würden ihm alitlaim sechsBilder derX
Münchow über Aen Doppelspatb. 555
e, zu drei Paaren ncheti einander geordnet
dienen seyn. Von diesen Paaren zeigt «ich das
ttelace ungefärbt, jedes der äussern aber in pris-
Hiachen Farben, und diese äusseiTi Paare iiäliern
1' dem mittelsten so wie der betrachtete Gegcn-
[nd dem Krystnll naher rückt, bis sie dasselbe
plich decken und ihm ihre Farben leihen. Ueber
t nächsten Beibngungen dieser Erscbeinung, die
tikht in allen Doppp!s|Mitlikrystallen vorkommt, habe
ich in einem, im Jabre 180^ in der balliscben nalur-
foraehenden G<*sellsclia(Y vorpelcsenen, Aufsatze Aus-
kunft zu geben veraucbt. Mehrere, denen ich nach
der Zeil die UmsUnde der besagleii Erscheinung mil-
Ihcilte, unter andern der Hr. Dr. Seeheck bei seiner
Durchreise im Jahre i'<',ij , waren über die fiedin-
giinsen derselben auch sogleich meiner Meinung.
Kli hatte bis jetzt verschoben meine Untersuchun-
l'^n bekannt zu machen, weil ich wiinschte ihneu
iJilick genaue Messungen noch mehr Vollendung zu
fjelicn. Da sie inzwischen die Beobachtungen des
Krn. Prof. Pfaff in ihre rechte Beziehung zu setzea
■ach ')e\2.l schon geschickt sind, und aufserdem auf
eine neue Eigenschaft des isländischen Kjystalls fuh-
ren, die in Ansehung der Refraclion sehr paradox
jit : so werde ich nicht langer anstehen, was ich ge-
funden zu haben glaube, dem physikalischen Publi-
t n;ichsteii5 mitzulJieilcu.
Nekrolog.
P
r älirend tlie letzten Bögen der vorhergelienfl«
Abliandliing Vogels gedruckt wurden, erliielt ich die
überrasch ende Nachricht von dem Tode dieses mei«
^nes üefflichea Freundes. Die Seuche der Nerven-
fieber raflle auch ilin dahin (am 6 Merz) in dem
bliihetiden Mannesaltcr von 5^ Jahren. Noch drei
Tage vor seinem Tod erhielt er von der Jenaischen
Universität durch die Ernennung zum Doclor der Chi
liiie einen Beweis der öfl'entlichen Anerkennung seiner
Verdienste, Auch hatte ih;i die Gesdlschalt der Mine-,
ralogie zu Jena, wegen seiner gründlichen üünaicliten
, in ditsem Fache, zu ihrem Mitglied ernannt. Waa
die Wisaenschaft an ihm verlor fülilt jeder nur za
lief, der seine iji diesem Journale mi iget heilten che-
mischen Abhandlungen zu würdigen vej'stebt. Aber
noch mehr wissen es seine Freunde, denen die Viel,
aeitigkeit seiner, namentlich auch über mathemati-
sche und philosophische Wissenschaften sich aus-
dehnenden, gelehrten Bildung näher bekannt \^'urde;
eine Vielseitigkeit, die er so glücklich mit der Mei<
■lerschaft in seinem I^AUjJtrdche 2U verbindcu wufäte.
Eben so rereinteer mit der Lebhaftigkeit seines er«
fioderischen Geistes einen Vorzug der, im Großen
tmä Ganzen genommen , immer seltener zu werden
scheint y ich meine jene Tugend, die zwar Jeglichem
Menschen aber noch besonders geziemt dem Natur-
forscher in seinem heiligen Berufe: unbestechliche
Treue und Walirbeitsliebe^ die jede Lieblingsidee
irendig aufopfert , sobald die Natur sie nicht aber-
kennt. Vielseitig* durchforschte er daKer die niüett
Thatsachen, bevor er sie als solche aassprach« Eben
darum aber sind alle Eritde'ckdägenV ^<^cKe ihm* die
WÜM^sehafl: rerdanKt, ftii" sdr lab^, bi^nxndet,< als
dfese' selbst heHCdht; und in ihnen wird der Früh«
▼erstorbene fortleben;
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Druckfehler«
B. 7« S« Sx. Z. 18; 4t. darin 1, dann
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' tiU'iiTerä«denuif •
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»«• i^ .» ^ — 5« 7» lOb n« i4« tt. Nordlicht» Nor^UclMia«
1. Sädlicht, atidfoheiaa
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Auszug
des
meteorologischen Tagebuchs
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Einige iieuc
Verfiuclie und Beoboclijungen
über
piegeliuig mid Brethung des Lichtes,
Dr. S £ £ B E C K,
iie erste mir nach einer zwtiiälnigen ünterbre-
■iiig zu physikalisclien Unlci'suehunj^cn wieder ge*-
iJiile Miifse, seit der Mille des August vorigen
■bres, hiibc tcli benuUt, die merkwürdigen Ent'^ -
tcknngcn de« Herrn Malus über SpiejieliHig und
Appelle Slialilcnbrccliiing zu prüfen utul weiter zu
erfolgen. Ich sah mich Iiierzii um so mehr aufge*-
xlert, du Hr. MhIu.s die von ihm beobachtelen Er-
Kheinungen ciurr Poiariläl des 'l.icliles zusL'hr«ibt,
||Ad ich schon friiher das Licht in der Farbeiier-
l«inung, — deren wahrball polaiisclie Natur von
i. V. Göthe begründet worden ist, — in derVVirk-
liikcit auf Körper imlersurbt, und darin gleichfalla
1 polarjsches Verhalten durch enlsclieiilende -Ver-
lebe erwiesen halte. In dem Sinuc dieser Pnlorilät
»tle ich bereits i8o4 aweh mehrere Versuche mit
rismeu von Doppelspath angestellt i um «u erfor-
lieheii, ob die doppelten und vielfachen ßilder des
>lkspathe9 ein Vtiscliiedenes, und vielleicht eutg*-
2Ö0
Sccbcck
gengeselztes Verhalten au deujeiiigen Substanzei
feubarten, welche eine cliemische Veränderung d
lue Wirkung des Lichtes erleiden. Diese En
tung war nicht erRült worden; icli habe victn
gefunden, dafs jede» dlesei- ßüder aicji gegen
Frürnngsmillel vollkommen so verhalte, wie die]
benbilder fspectra) voa gewöhnliche» Glaspriai
Ks war min zu untersuchen, ob die Doppelfp
in den Mahisschen Apparaten, da ihre Bilder in
sen verändei t werden, andere Resultate geben, bai
sachlich aber, ob der Gegensalz, welcher aicli in
von Malus beobachteten Phänomenen zeigt, mit
Polarität, welche niiili früher beschäftigt hatte, in
geud einer Verbindung atehe, und überhaupt als
wahrhaft polarer anzuwelken sey.
Die Theorie in der Polar itatslehre des Htd.J
lus beruht voniämlich auf der Amiahme Ton v
eckigen einfachen Lichtstrahlen imd Lichtmole
von octaiidrischer Form u. s, w. , eine Ansicht, i
che einer naturjihitosopliiscben Schule. angehört,
immer weniger Ecifall linden kann, je weiter mal
der Naturforschung vorschreitet. Die feinere S
dieser Malusschen Theorie ist die verschiedene Wi
eamkeit jedes Paares der Seitenflächen dieser vi
eckigen Strahlen. Das verschiedene Verhalten
Lichtes bei der Spiegelung und Brechung, vornl
lieh der doppellen Stralileiihrecbung, isl der eig«
licJic Inhalt seiner Uutersucbungen, und dieser
gänzlich unabhängig von der Vorstellung der Vi
ecitigkcit des Lichtes. Ich nehme defsltalb auf
HypoLlictiüclie dieser Theorie keine ilücksiclit, ji
■Werden die Grundlagen desselben diuch m^^s^
obachtungeu widerlegt.
über Spiegelung u. Brechung des Lichtes. 26t
Die mehresten ^ Verbuche der Herren Malua,
Ara^o nnd Biot sind von mir nath einem eigenen
Plane wiederholt worden, indem ich von den bei-
Vlen im ilcn und ^len §. dieser Abhandlung ange-
fülirlcn Uauplverauchen anspiiig, und erst- nachdem
dpr grofsle Tiicil des vorgeictKlcn Kreises von Ver-
luclien durchlaufen wnr, aut' die ühiigen Entde-
rtiuigen meiner Vorgänger Kürfcsicht nahm. Hier-
(fiirch wurden denn uft die Versuclie derselben, von
filier andern Seile her besUligl, manche berichtigt,
ii:id es glückte mir noch einiges zu entdr-ckcn, was
I 'IIS besonders über das Verhalten desLichles zu dea
<iu ich sieht igen Körpern neue Aulscblüsae giebt.
Haupisaclilirh von diesen werde ich hier eine kurz»
Iv'achricht geben, die ausluln-liche Beschreibung für
rin eigenes Werk versparend, welches hieijie sämmt-
. Hellen optischen Untersuchungen enthalten wird, und
in kurr.en erscheinen soll. Icli werde mich bemühen,
'i'K Phänomene dort so vollständig als sie bekannt
liiid, und in der Ordnung, wie sie am leicbteslen
'Scheu werden kömien, nebst den einTaclien Ge-
welche sich Hus ihnen ergaben, vorzutragen,
bemerke hier nur +orlaufig, dafs sich die sämmt-
lim Erscheinungen, auch die verwickelleren, aul
lige Hauptfacta zurückfithreu lassen , uud dafs
;h die Entdeckungen von Malus so wenig, als
die von Newton eine Zerlegung oder eine
'Hat des fJcJUcs erwiesen sey.
Das Licht ist einfach, jmd nur durch das
in und an den Körpern, welche mit demselben
'ecltselwirkuttg treten, Nichtlicht ist, kommt
HS Palttrität am Lichte hervor.
Seebeck
Alle bislier bekannte Ersclieinungcn besUli g<
tlietcn Lebrsalz, welchei- aU einer der ersten in rf«j
Optik, immer mehr anerkannt werden wird, und
und auch die bier folgeudea Beobachtuugea di
' ihm zum Beweis.
1. Herr Malus •) hat entdeckt, daCs das Sonnen-
licht, wenn es in der Mittagsebciie in der Richluag;
a b Fig. 1. nntei; einem Winkel vun »9° mit decrt"
Horizont h o auf ein ^nbelegtes Spiegelglas G &
fällt, und von diesem, unter einem Winkel von un-
gefähr ib° mit der Fhche des Glases, vertikal nacK
c auf ein zweites nnbelegtes Spiegelnlas H H reflec-
tili wird, von diesem, wenn es dieselbe Nvigung;
gegen den Horizont hat, als das erste Glas, zwar'
«ach Süden mid Norden, (der Einfallsebene von a 6)
Vieiter reflectirt werde, hingegen in einer Ebene,
welche die EinfaUsebene unter 90" durchschneidet,
Mcr also in Osten und Westen, kein gespiegelle« Bild
lier vor bringe. Wird nämlicli der Spiegel H H, bet
unveränderter Neigung gegen den Horizont, von
Süden nach Osten gedreht, so nimmt das reflectirie
Licht in c f2 an Intensität alliualiÜg ab, ist in Ost««
auf einem entgegenstehen den Schirm zuletzt nicht
mehr zu erkennen, wird dagegen wieder sichtbar»
wenn man //// gegen Norden lun weiterdreht, ist
hier am lebhaftesten, und nimmt von Nordea nach
Westen wieder ab u, ». w. Es ist dicfs .nm so
jnerkwiirdiger , da belegte Spiegel und Melallapie-
gel in allen RichtuBgeu des Sicaliles v d ein t«r
üectiitea Bild geben.
. d«i(aa Thtori« de ia jonltla reriaction, Ptrü iSl«.
über Spiegelung u. Brechung des Lichtes. 2Ö3
Ferner hal Hr. Malus geFundpri, dafs ein Prisma
ron Kalkspath in dem von G G refiectirleH, Liclile
b c nicht wie im clirecten Sontioilidilc iiacli allen
Swtrti uiii Dcippelhild erzeuge, suiidern dafs es nur
ein eiiifarhcs UiUI Iicrvorbiinge , wenn dei" Haupt-
sdinilt itosselben sich in der Etiiralisehene, oder in
einer Ebene, wciclio mit jener 90* macht, befindet,'
CliicrRlso von N nacli S., oder von O. uacli W.
perichlel isL) und Kwav sey in der eisten Lage ([es
Ilauptschiiilte» das Bild von der gewöhnlichen Erc-
cliung einlach, und in der zweiten das von der iin-
^ewßhnlichen odei- spccifiken Brechung. lu allen
Zwischenlagen erscheine ein Doppelbild,
Diels «ind die von Jlrn. Malus aufgestellten Er-
faliningen, welche durch vielfältig wiederholte Ver-
■iiche bereits bejiijtigt waren, liih iiiufa jedoch die
llcmeriiung liinznfiigen, data streng genommen, die
in Oiiten und Westen aufjjehobeue Spiegelung nur
afj eine Schwächung des Lichtes angesehen Werden
kann. Der deutliche Beweis liievon ist, dafn selbst
dann, wenn auf einem weifsen Schirm kein gespie-
geltes Bild von Ji/f inO^ten wahrnehmbar ist, doch
daa in der Hichliuig des Strahles c d bellndlicho
Ange im Spiegel JI H ein schwaches Bild der hellen
Oefloung im Schirm, durch welchen das Licht auf
du erste Glas ikllt, sieht.
Es ist noch anzuführen, dafs schwarze Gläser
gleiche Erscheinungen liervovbriugen , als die unhe-
leS'e«'
a. Hr. Arago entdeckte bald nachher, dafs Ta-
' In von Ghmmer, spalhigen Gyps und Bergkryslall
-n gewissen Richtungen zwischen den Glasern G G-
und /? i/. gehallen, die i« Osten und Westen fth-
2Ö4 Secbcck
lencle Spiegelung von H H -wicJer herstellen ')^;
ferner) dufs auch (las einrache Bild ües Kalkapath—
priama in & c durch Glimmer oJer Gyps, zwischen
G G und dem Prisma gehalleu, wieder dojijjelt wer-
- de, daEs jedoch in einer harizonlalen Umdrehung de»
Glimmers um b c wie um eine Aclise, während di
Kalkpalh unverSnilerl liegen bleibt, das hergestellto
Bild viermal wieder verschwiniic.
3. Diefs hat sich mir bestätigt, und ich habe noch
dazu bemerkt, daß Glimmer, Gyps, BergkryatAU^
und so auch rhomboedrischcr Kalkspatli in den La-
gen, in welchen sie die in Osten und Weste« nicht
vorhandene Spiei;elung von U It herstellen, das in
Süden und Norden reflectiile Licht c U scliwäciien,
hingegen diesem Licltle in Süden und Norden die
vorige Intensität wiedergeben, in den Hichtiiugen, ia
welchen sie das Bild in Osten und Westen ver-
schwinden machen. So z. B. stellt das Kalkspatb-
Rhombdeder in b c über H H gehalten, die Spiege-
lung in O. her, weini dessen Haupischnilt die Ein-
fallsebeno unter 4.'i° durchschneidet, (^also hier von
NO. nach SW. oder von NW. nach SO. gerichtet
ist,) und in dieser Lage des Kalkspathes erscheint"
das iu S, oder N. gespiegelte Bild geschwächt. Be-
findet sich dagegen der Ilauptschnilt des Kalkspalh-,
llhoniboeders in der Einrallsebene, oder in eJuef'
Ebene die mit dieser yo° macht, so ist kein gespie-
geltes Bild von // H in O. oder W. walirzuoefi-
men, und nun erscheiut das Bild iu S. oder K. leb-
haa. —
über Spiegelung und Brechung des Lichies. löj
Eben so schwächt dei- Olimmer wechselsweiao
Oie in & c schon voihandenciiUüppelbildei- desfCalk-
spalhes, wobei noch manches betnerkciisweitlie vor-
Xunimt, wovon in ileiii angekümligtcn Werke mehc
anjjeliilirt w'erdeo soll, wie von nmucliem andern
Iiiei'herge htiretidciii
4. Hr. Arago bemerkt in dem cltlrten Au&atze .
noch, dafs die vom Glimmer oder Hcrgkrystull her-
goalellten Doppelbilder jederzeit entgegeiigeselzte Far-
ben haben. Uier« ist wohl häufig der Fall, doch
habe ich eben so od gefunden, dafs das eine Bild
eine sehr glänzende henscheiide Farbe liat, wiihrend
Ja» ajidere unverändert bheb. Ua& die verschiedene
Dicke der Talbln oder Biälter nicht ab die Ursache
dieser Parhenbildung anzusehen acy, ist auch meine
(Jrberzcugung, indem diefs, auch abgesehen von al-
I audern Gründen, schon daraus hervorgeht, dafe
Plimmerlalelo von verschiedener Dicke sämmtlieho
ismatische Farben hervorbringen, und da& Tafeln
I verschiedener Dicke in gleidiev Lage gegen das
allende Licht übereinstimmende Farben erzeugen.
ich mehr sprechen gegen jene Annahme die we»-
kunten vorkommenden Erfahrungen.
S, Es war nun zu untersuchen, wie sich Gläser
von verschiedenen Sorten und Formen in dem Strahl
b c zwischen liaii beiden unbeleglen Spiegeln G G
und JI H un<} zwischen GG und einem verdoppeln-
den Krystali verhalten, zumal da schan Hr. Arago,
tt. a. O. aniübrt, dafs er an einem etwas prismati-
schen Flintglase «wischen zwei Doppelspatli Prismen
ähnliche Ericheinunj;en wahrgenommen habe, als
der Glimmer hervorbringt..
t66
Seebeck
6. Eine fast gati» parallele Tafi*l Ton weifsert
Glase wurde in b e t'igi. i. zwiseheti tleii titilK-Iegtei
Gläsern G G uud // H, wälireiid die spiegelnde Flu'
che des leraleni in O. oder V\% (alio in yo° mit de
EiiifallsebeiieJ kein Bild gab, befestigt. So lang«
diese!, drille Glas, welrlies wir mit / / bezeichne)
wollen, lioiizuittal lag, wurde die Spiegelung vol
H H von keiner Stelle in / 7 hergestelll ; auch nicfa
ytean 1 1 gegen N, S, O. oder W. geneigt wurda
so diifs nun der vertikale Slralil b c uiiter einei
kleinem Winkel einfiel. Als aber die Flache dies«
Glases //nach NW., SO.. NO. und SW. (aii
in 45'' mit der Einlalisehene) gerichtet war, so ci
schien ein gespiegelles Bild von H H ia O. oder W,
tmd diefs war ani lebhaftesten, wenn die Flüchen vca
/ 1 mit dem Slrald h c einen Winkel von ungeruli
l8- raachleu. obwohl acbwiichci' als ein von QMat
mer jhcrgeslelUes.
^, Ein dickes Glas voa a pariser Zoll Höbe, 3
ZollLäoge und J Zoll Brcile wurde in bc über Ht
horizootal gestelll. Wenn es seiner Länge nach TQI
S. nach N. oder von O. nach W'. gerichtet war, A
wurde das Bild von // // in O. nicht hergeslelll
Lag hingegen die lange Seile des Glases von SO
»lach NO-, oder von SW. nach NO., so wurde ei
gespiegeltes lebhaftes Bild von M II ia O. aiclitbar.
Befand sich an der Stelle voa H H ein Kalk
spalh - oder Uergkrystall - l'risma, welclies so gestell
war, da& es eiu einfaches Bild gab, gleichviel ol
Ton der gewöhnlichen oder ungewöhnlichen Bre-
chung , so wurde in deü eralen beiden Kicbtungel
über Spiegelung ti. Brccliiing des Lichles. 267
lurch dieses Glas das iinsiclilbare NehcHMltl *)
liclit hergestellt ; Iiingegen üi den lelztcii beidpn
t!ch(uag«i] des GIhscs, kam es deulüch zum Vor-
chein.
8. Noch merkwürdiger ist da» Verhalten von
JUsw-ürfeln in b c. Ein Glaswürfel von i ^ pariser
ioU Seile zeigte mir über einem Prisma von Berg-
Liyslall, welches so gestellt war, dafs es entweder in
i. oder in O. ein einiacJiesBild gab, in allen Dimeu-
Loncu lolgeiide Ersclicinnngon.
Wenn der Cubiis j4 C Fig. 3. so stand, dafs dis
diagonalen desselben yt C und D B von SO. unch
VW., und von NO. nach S\V. gerichlct waren,
md 6 (■ mitten durch denselben in « perpendikulai*
ie!, fit) blieb das Bild des BergkrystaU- Prisma eiii-
ich wie CS war. Wurde der Cubus anf seiner ho-
rijonlalen Unterlsge weiter geschoben, doch so daft
lie Richtung der Diagonalen nach den angegebenen
Weltgegenden nicht verändert wurde, und b c durch
im Punkt i einer der vier halben Diagoualen. etwa
SLi». vom Mittelpunkte fiel, so wurde das Neben-
bild hergestellt und es hatten beide Bilder des ßerg-
krystalls gleiche Intensität. Fiel b c durch den
Punkt > so verschwand das Hauptbild , es moclite
das von der gewöhnlichen oder von der ungewöhn-
lichen Brechung seyn , und es blieb nur "das in«
nic-lit sichlbör gewesene Nehenbild allein übrig, oder
n Wurde doch mindestens das Hauptbild sehr
I wwJe Au einfsrho Bild Je« Duppelipathe» Wet il«
6 wagen ilai Hau|]||.i[(i, und daa auff:eliubciie da» Ne-
id nennen, abgeielicn dsvon trelchci toh briden du
\tt sewobnlichen oder DirgenöbnlicbcD arrchuug *«f
nk.
sffS
Seebeck
tch^^'ach. Befand aich b c in /, so war das ßüd vi
Bergkrystall 'wieder doppelt, la ■ tvscfiieii i
Buuplliild wieder einfnrh, oder daa Nelreubild do
mindestens jelir gescliwäclit ; und in f sah mau (
Poppelbild deutlich. Dotli halle jedes eine hei
seilende Farbe, wie denn überhaupt von y an e
prismatisclieii Farlieii des IW^krystalls von andi
' J''arb5D, welche der Glascubus Lerv urbrach le, vi
Sud^rt wurden.
Wenn man den Stiabl b c, von der Mitte d
(Würfels ausgelieiid apT verschiedene Punkte der L
T)ieu n a und o n fallen Hefs, so blieb das Hauptbi
einfach, oder es knin nur ein höchst schwaches Ni
fceuhild zum Vursolieiu, und in diesem letzten Fal
pah man deutlich, w*nii das Bild des Bergkrystal
Frisuiain der Ciulallsebünelag, einen dunklen Streifi
mitten in diesem schwachen Ts'e^enbilde, wenn d
Cuhus in der Ricliluiig n s (welche mit der Einfall
ebene zusammenfiel) hin und her geschoben wurd
iW'ar hingegen das prismatische Bild in O. oder V
einfach, so sah man den dunkeln Streifen in dt
«ehr schwachen Nebeiibilde, wenn der Strahl b c
dcnLiuien np durch den Cubus ging. So verhl
rs öich wenn die Oeßnung in der Unterlage, worst
der BergtryslaU ruhte, etwa 5 Linien im Durd
messer hatte. Ist diese Oeünung aber klein gen«
und hIso auch das prismatische Bild, so wird ml
in den ebenbcnanulen Linien durchaus kein Nebel
bild gewahr. Der in der Mitte durch « fallci
Strahl läfst das GÜd des Bergkr^stalls jedei-zeU y<A
kommen einlach,
Ich übergehe hier wie sich der Strahl b e
«aderu Tutiktea des Glaswürfels verhält, und b
"fiber Spiegelung v, Brechung des Lichtes. 2^9
nierte nur, tliils ein ähiilicliei' Wechsel der Ei'-
iclieiiiuiigeu wie in den Diagoualen auch in mehre-
vfii Liiiieu sUlÜiodet, die- ^ P und ^ D itaraliel
liegen, -
9. Wird der Cubiis so gestellt, dafa JC oder
iß in der Eiiif'allsebene liegen, so wird diis un-
liclilbare Nehenbild f;ar uidit, oder nur liöclist
Bchwach in den Linien j4 C und B D hereestellt.
In iler Mitte derselben ist es ancb hier voHkomnifia
(inPach. In den Linien <t n, « o. d s und « w hin-
gegen tritt das DuppeUiild allniahlif: hervor und ist
im iebhariestcn , nachdem von der Milte aus \ der
Linie durclilauleu sind. N^bei- nach den Kanten xa.
wird erst das Kauptbild und dann das Nebenbild ge-
Khwachtj doch nicht so betraclitlich , als in dc^
Diagonalen vorhin.
JO. Si'lion hieran scheitert die ^^af^ssche Lehre
Ton den viereckigen LicIiLxtiahlen, In allen vorigen
Versuchen wurde doch die Lage irgend tincs in dem
Apparat wirksamen Theils gegen die Seiten des hy-
pollietjAc'heD viereckigen Strahls verandeit, wenn ein
Doppelbild oder ein gespiegeltes Bild verschwand
oder wieder erschien, was Jir. Malus Polarisation
und Dcpolarisatioii nennt ; hier aber bleiben alle
Tlieite des Apparates , und die Lage der Seiten des
»genannten depolarisirenden Koipers in Be/iehuiig
•üf die Seiten des Strahls ganz unveiandert , und er
'-''■polarisirl nnd pol^iisirt im Malussohen Sinne wech-
wlsweiäe, ohne dafs ferner eine Nölhigung dazu aus
stiner innern Form nschgewicien werden ktinnte,
«lorans Hr. Alalus bei den krystallisiiLen Körpern
<iie «ethselnde i*olariaalioii und Depolariaation ab-
JeiteL
iyo
Secbecli
I
Das was in (Icn GlRskÖrpcrn wirksam iat*, tief
nicht in Jem am lehhaficsten erleuchleleu Tlieüe dei
selben allein, sondern vielmehr außer ihm, wie ich bi(
nur vorläufig bemerken will. Es wird daher woi
einer neuen llypolliese heilürfen, um Jen einfache
Stralil auch in den GlaswÜrfel viereckig zu erhallen
11. Der Gi-iawiiiTel wurde nun über ein unbe
If^leä Glits im Fffi. I. so ßeslellt, dnfs seine Di»
gonalcn J C und B D wie iu §. 8. die Einfdllscbeoi
in ^5^ durchsohnillcn, wülirond H H in O, oclci
W. kein gespieeeltes Bild hervorbrachte. Fiel da
Strahl ic milleu durch den Cubus, in a. I'i^,
bh'eb alles unverändert. Wurde aber der PuntI i
einer der halben Diagonalen in b c gebracht,
fand sich die ^»iegelung von // // hergestellt,
erschien in O. oder W. ein K-bhaites und farbloiä
Bild. In j, V; ., { blieb das von ff H in O. ode
.W. gespiegelte JJild immer sichlb.ir, doch erscbiei
es nun farbig in folgender Ordnung, erst gelb, iaai
roih, violett, blau, grün und wieder blau, Wwu
der Spiegel //// nach S, oder N. gerichtet wurdt
so erschien in c cf Fig. 1. das Bild in der entgegen'
{[csetüten Farbe, roth wenn es in O. grün gcn-»ö
war, u. s. w. In den Linien n a und o w kam cot'
weder gar kein gespiegeltos Bild von IJ H,
doch nur ein höchst schwaches hervor.
Zu allen diesen Versuchen mufs die OeHhun:
im Schirm , durch welche das Licht auf das uabo
legte Glas G G Fig. i. iallt, klein «ejn, im Dui-ch
messer höchstens 3 Linien grufi.
Acht andere GlaswÜrfel gaben in allen Oimei
dieselben Erscheinungen mit wenig Abwa
über Spiegeiung u. Brechung des Lichles. 271
chung; durch ^inige wurde kein griin, durch unsere
kein blau, sondern blos gelb uud getbrolh in 0>
oder W. hervorgebracht.
13. Ich lieis einen dieser Wiirrel zu «inem Cy-
Imitv unisclileifen. Die Grundflächen dessHben wa- ,
lea gauz eben und ziemlicli parallel, die Seilenflache
ViT matt gelassen. Auch dieser hrarhtt; in b c über
dem Bcrgki-ystall- Prisma in allen Radien, welche
45" mit der Einfallsebene machten, dieselben 11er-
•Itlluugeu des Doppclbildes, wechselnde Aufhehun-
geo des Haupt- und Nebenbildes hervor, wie vom
Glaswürfel in §. 8. angeführt worden. Fiel b «
durch rtie-Aih,-e des Cylindcrs, ao war das Bild voll-
kommen einfiich. — I^ieKadieu, welche mit der Ei 11-
fflliicben« zusammenfielen, und mit divser 90°mach-
Imi, stellten das Nebenhitd nicht her.
i5. Auf eine der Gruiidfl^chsn des Cylinder*
Wurde, etwa S Lin. von dem Mittelpunkte, eineSlelle,
wdche iu b c ein lebhailes DoppelbÜd des Bergkry-
sliU hervorrief, mit Dinle umrissen , und mitten
liurch dieselbe eine feine, den Dianieter bezeich-
DtQde L.iuic gezogen. Der Cylinder wurde nun nm
denStralil b c, welcher perpendiculär durch die be-
Kichnetc Stelle fiel, wie um eine Achse gedreht.
Das Bild des BergkrystaUs wurde dadurch ia
fincr Unidrt-Imng viermal wieder einfach, ;vollkom-
meii wie durch den Glimmer, Gyps u. s.w. Das JJild
dw Bergkrystalla war eüifach, wenn der bezeichnets
Disnieter des Oyliiiders in der Ernfailsebene lag, oder
' 'iiL- in einem Winkel von yo*^ durchschnitt, duppclt
'"egen war es, und beide Bildar hallen gleiche
liih-nsitül, wenn dieser DiameUr unter Ü" die lüii-_
M«cben« schnitt.
27«
Seebccit
i4. Parallelepipeden von Glat, Q'linder mll et-
liptisclien Gruiiddächftn, Prismen mit clreiseiügeo,
Grundfläclicii zeigten über ventoppeliiJen Krystallei^
oder (1cm reOectirenclpn Glase // ]f ein von den
GUswiirfeln veischiedenea Verhallen, doch ein eben
to gcsclz mäßiges,
Melirere Parallelepipetien wirkten wie das in $.
y, beschriebene; war deren Grundfläche al>er brdt«
als jenes, *o stellten sie, wenn die längere Seite io
derPicbtung von SO- nach NW.» odeTr von N(X
nach SW. lag, die Doppelbilder oder die Spiegeinnf.
von H H in O. und W, zwar in der Mille, dem
gröfslen Thell der Länge des Glases nach, das auf-
gehobene Bild her, aber nicht in der Nahe der i
Ecken, und ee wurde ancli in Linien, die dra *
Seiten des Parallelcpipeduns parallel liefen, und dii
setn bald näher, bald entfernter lagen, je nachdem
die Parallclepipcdeu kleiner oder gröfser waren, im
hergestellten Bilder sehr schwach, oder verschwan-
den fast ganzlich. — Lag die längere Seile des Parall^
elepipedons der EinlalUebene parallel , so ersckienH
nun an den 4 Stellen in der Nähe der Ecken, 'm
che sich vorhin unwirksam erwiesen hatten, di« n
geliobenen Bilder deullich und lebhafl, hingegen
dei' Mille der ganzen Lange nach nicht.
i5. Glaacjliuder ttiit elliptischen Grundflüclied
rerhielLen sich Mie die Parallelepipeden, nuch t
stellten, wenn der grofscDurclimesser derselben vi
KO. nach SW., oder von NW. nach SO. gerichl
war, in belräclrtlicher Lange und Breite die T8
schwundenen Bilder wieder her, u. s. w. An eim
Bolcben Cylinder von l J Zoll Höhe habe ich gleic
falls deu Wccbsel in der Schwächung oder Aufh)
tcr Spiegelung u.'BrecTiimg des Lichtes. 27$^
.im;; des Elnnpt- lind Nchcnliildes waln'genommen,
i\alireiid die gi'ofse Actise seiner Grund flitclie in der
l^iiiallsebetie lug, otier. diese unler 90° achnitt. we!-
ctiH oii-lit erfolgte, wenn ilie^e Achse slcli in 4^ nülri
iler'EiafalUflJciiB befand.-
16. Ein Würfel von Slelnsalz von $ Zoll Seite,
Ijiaehle, obwohl er ziemlich klar war, in keiner Lagi»
solihe r'rsclieiniingen als die Gl.iswiirfel herviir; voa
keinem Tiieil desselben wurde die aufgehobene Spii
geluiiR oder das Duppelliild hergestellt.
r.beu so wenig bewirkt Wassei', oder irgend eine
alliiere Flii-slgkelt, in dem Strahl b c eini; Herstel-
liiug des Doppelbildea, oder der Spiegelung in O-
uiul VV. Itli habe solclie klar und schwach ge-
IriiLl, farbig und farblos bis zu 8 Zoll Höhe, und
fluch gcsäUfgle Auflösungen von Salzen angewendet,
dcien Kryslalle eine doppelte Strahlenbrechung be-
tilzen. und alle erwiesen sieh gleich unwirksam.
Eis hingegen verhalt sich in b c über verdop-
liiden Krystallen und dem Glase // H wie Glimmer
1 Gyp«, es stellt die aufgehobenen Bilder in einer
uilrc-hnng viermal her, und macht sie viermal
üchwiudeu.
DarsteUung der sammtlichen vorhin heschrte-
benen Erscheinungen, durch Brechung des
Lichtes.
17. Es ist mir gelungen, alle Phffnomene, wel-
'■1 die unbelegten Glaser G G und // // Fig. i.
t'.U Spiegelung unter den angegebenen Winkeln
n/.cugen, auch durch Brecliung des Liobies hervor-
pgen; völlige Auibebung der Durcbsithtigkeil,
*
«74
Se«bcck
durch die Stflhiiig der brcchenilcii Claser gegeBCtB
ander, Herstelluisg der DiuclisJihtigkeil durch Glitn
mer, Gyp», Glaswürfel u, s. w., V'ereinrachung jedt
der zwei Bilder des Doppelspallics durch Bi-ecl]uji|
ferner eine gänzliche Aufhebung aller S]jief;eluiig v«
H H Fig- »• durch Verbindung einer Hälfte des Bre
cbung.-apparates mit dem Spiegel ungscipparat, u, s. w.
i3. frlr. Malus ihdite in einem Berichte
«einer den ii. Merz im Institut de France vorgelfl-
senea Abhandlung ■) folgende später gemaelUc Ent-
deckung mit: „Nur ein Theil von dem Son^en-
Jichte, welches auf das erste unbelegte Glai G ß
rig. I. fallt, wird auf Ii JI reflcctirt und diutt
bringt die oben %. i. beschriebenen Phänomene l
Tor, der übrige Theil geht durch G G liindurcli.
Fängt man diesen hindurchgegangenen Theil fc/
mit einem dritten belegten Glase, M M Fig. l. i
und zwar so, dais er glciclifalla vertikal aaf eb
viertas und wiederum unbetegtos Glas iV A' refleo-
lirt wird , so erhalt man einen Strahl fg , welclrtr
zwar die nämlichen Eigenschaften besitzt, als der
Strahl b c, aber in einem gerade entgegengewtilai
äinue; denn von dem Glase A' N wird «war BK
allen Wellgegenden hin ein Bild reflectirt, e* L
aber dasselbe in O. und W. lebhaftsi- als in S. un
K,, und das von Jl If reflectirle Licht war bekannt-
lich in S. und N. am lebhaTlestcn. Füeraus folgert
Hr. Mains, dafs das durch G C gegangen« Licht /^
■US einer Furtion unveränderten Lichtes , und ci
Portion Im gerade entgegengesetzten Sinne von i
SL'fible b c polaiüii'tca Lichte bestehe, ".
•} MoLJlem iBit. N. ja.
über Spiegelung ii. Brechung des Lichtes. 275
Jg. Die Bpobaclitimg ist Hchli'g. Das von N N
reflectirte Bild ist in O. und VV. falso in 90° mit
der r.iiiiiillsebene) leliliafter als in S. tind N. wenn
M ein belegler SpieS"^! isl; doch zeijile mir auch
100 W H die nämlichen Ersclieinungen wena ich
G G einen beleglen Spiegel aufslelltc.
Waren aber alle 4 Rellectoien von unbelegteu
Spiegelglase Oi'so auch M AI) so verhielt sich daa
Ton N N gespiegeile Bild voHkommen wie das von
JI H gcspiegello, d. h. das Glas in NN brachte nun
in O- und W. eben so wenig ein gespiepeltes Bild
hervor als H H ia O. und W., und die Silder voa
beiden waieii iti S. und N. am leblisFlesten. Ua sich
nna hier keine Spur von einem Bilde von N ^ in
O. nnd W. zeigte, was doch hätte erfolpen miisseiif
wenn die in 6 /^angenommene Portion des in Ma-
lussehen Sinne poliirisii'len Lichtes von M M aut
}>i A reflectiit wurdej so konnte auch diese Be-
hauptung von Malus nicht für hinlänglich begrüa-
tJot gehallPn werden,
ao. Hen-Biül machte in einem Berichte von mei-
ner Tgleichfall« den II. Merz tSli. im Inatitut ds
J/vmix vorgelesenen Ahhantllttng •) folgende Erfah-
hiOR [bekannt I „Wtnn die Itamme einer Kerze
dmcH eine Säule von mehreren parallel über einan-
der geschichteten Gläsern und durch ein hinler den-
•elbco befindliches Prisma von Kalk-spalh belrachtet
wird, so erscheinen 2 Bild'i' von gleicher Intensität,
U lange das Licht perpendiculär auf die Flache der
Gläser fallt» wird aber der Einfallswinkel des einfal-
37Ä
SeebecA
lenken Siraliles mit der ersten Flärfao der Glboi
verkleinert, so nimmt die lisIcnsiLiL des einen Bilda
naeli und uacli ab, und das Bild vei-schwindet end«
Üeli gänzlicli, wenn jener Wüitel eine gewisse GrSnM
errcichl hal. Ferner bemerkt er, dafs der Winkel
tinter welchem die Glaser, bei gleicher Intensität des
Lichtes, das V'erschwinden des einen Bildes bewirlica
von der Zahl der Gläser abhänge, und dafs der Ein-
fallswinkel, in welchem das eine Bild unsichtbar
werde, sich um so mehr dem Peipendikel nähere^
je gröfser die Anzahl der Glasscheiben ist. Hr. BioC
sieht diefs aU einen Beweis «n, dafs gewisse Thcilo
des Lichtes sich in einer Anwandlung zur leichtem
Zurückwerfting fdans un acces de facüe r^flesioa)
und die andern in einer Anwandlung zum leichlem
Durchgehen (dans un acces de IJicile transmission)
befanden."
21. Die in den 3 letzten §§. erzählten Er fahruii-
gen veronlafsten folgende Reibe von Versuchen, um
das Verliällnifs der Spiegelung zur Brechung näher
auszumilteln.
Ich schichtete 3o dünne Sjiiegelgläaer von l pa-
riser Fufs Länge und 4 Zoll Breite übereinander, und
Mellte sie wie Fig. 5. angicht, so, dafs aie mit ihrer
Schneide n o auf dem Tische ruhten, und q n vni
po perpendikulär standen. In n befand sich ciuf
Kerze, in c ein Prisma von Kalkspalh und in d .Ij»
Auge. Als die erste Flache der Gläser einen \Viii-
kel von etwa 55" mit dem einfallenden Lichte maclilf»
erschien jedes der beiden Bilder des DoppelspallitJ
in einer Umdrehung desselben amal einfach, Glim-
mer zwischen den Gliisern und dem Duppelapath«
rt^te die verschwundeneu Bilder wieder her. Icl*
fcer Spiejelung u. Brechimg iJcs Lichtes. 377.^
"plb äem priiimä tlie Stellung, daCa das getvöhnliche
Bi1(I hier ilurcli Brerhurtg der Gläser eiiil'^cb f^'-
•chiei] und iirlitele liiVrauf das Pn'siiia in unvcräo-
llcfl«- Lajsc gepeti die erste Flache der Gläser, so
dafa da» von b Fig 3. unter ungef'alir 35° reßerlirla
Liifit durch den Doppdspalli ging, und es erschieii^
nur das von der ungewöhtilii-hen oder specißter,
Brechung herrührende Bild einlacli.
aa. Die 5o Glsser wnrden hierauf auf die
Kiniiale Seile ^n geslellt, wie Fig. 4. angicht, und
von der Flaninie abgekehrt gegen den Horizont so
wi-it geneigt, dsTs das Licht wieder unter einem Win-
Icl von ungefähr S6" auf die Flache der Glaser auf-
fiel. Nun cTscInen in der vorigen Lage des Doppel-
ijKithpri^nias iluivh lirec/iung dasufi^eu-ci/t/ilir/teBüdf
ilim Auge in ä einfach und durch Spiegelung von
iler ersten Fbihe der Glaser, wenn das Prisma ia
die daxu erl'iirderllche Lage gebracht war, das gc
wiHtrtlivhe Bild.
Diese F'ersttdte erweiaen aho enttcheidend^A
l) daj's nicht nur Drechitng und Spiegelung in Se*\
siefiung auf die ^fufhebuiig ttnea oder des andern *
iIt Do/iptlbilder des Knllspathes sich entgegensetzt
1 1 rhalten , sondern auch a) dajs bei der Brechung
'g&enen, tvelche sich unter 30° schneiden in Se-
• auf die Aufhellung jedes der Bilder de»
ieüpalhes sich eben so entgegengesetzt verhnl~
> bei der Spiegelung. Oder allgemeiner aus-'
ictt, die Vereinfachung eines oder des andern i
'• des Kalkspathes hängt ab von der ver^
Uneit Lage der Gläser, es sey nun der bre-
I oder der spiegelnden Gläser , zum Haupt-
I des Kalkspathes.
a7R
Secbcck
aS. Zwei Spulen, jede roh So diiilneti Spirgd^
gläsern beide in einer Neigung von S."»* gegen derf
Horizont , wurden vor eine Kerze gestellt. Dir
Flamme erschien tladurch, mit blosen Auge betracJi-
tet, zwar geschwächt, doch uoch recht lebhaß. Der
Apparat wiaJc nun so verSnderl, dats die eine Säule
die vorige Neigung gegen den Horizont behielt, wi«
i Z. Fig. 5. darslelll; die andere aber wurde per-
pendikuUr auf eineti^Azimulhalkieis so gestellt, dal*
die erste Flache der Glaser mit dem einfallenden
Lichte gleichfalls einen Winkel von ungeUhr 5j'
machte, wie 7 / Fig. 5. angiebt.
Die Flamme einer Kerze in a, und selbst ä»
einer Ai'gandschen Lampe durch diese Gldser be-
trachtet, war nun in d durchaus nicht mehr zu er-
kennen, sie wurde aber sogleich wieder sichtbtr,
wenn ein Glimmcrblatt zwischen die beiden Glsf-
Säulen gehalten wurde. In einer pei-peudikuUren
Umdrehung des Glimmerblatles verschwand dio
Flamme viermal. Sclieiben von Bergkryslall mi
Gypa, Rhomhoeder von Kalkspath u. s. w, «lellteo
gleichfalls die üurchsichligkeit der Gläser wieder
her, Steinsalz uud Fluf^spatli wirkten hier aber
eben so wenig, als im Spiegel ungsapparat.
Und somit ist es denn von allen Seiten tiid
unwidertprec/i/iili erwiesen, daß das gebroditni
Licht unter ähn/ic/ien Bedingungen dieselben Er'
9cheinungen bewirkt, welche am gespiegelten früher
tvahrgenommen wurden.
ii. Eine Säule von i5 Lagen wurde mit dem Ap-
parat Fig. 1. verbunden. G G war von unbelegtci»
^Uae, jU A( ein MetaJUpiegel uud äJi und N ^
lier Spiegelang und Brechung des Lichtes. 279
waren wieder unbelegte Glaser, Die Säule von i5
Gluern lieliind sich in dem Strahle a b, (wulchea für
direcle» Soniienliclit zu nclinien ist), und war mit
C G parallel *). Das durch dieselben gegangene und
von <lcQ Spiegeln weiter reflrkliite Licht zeigte nun
folgende Erscheinungen, Das unter dem Metallspio-
gtl M M befiiKliicIie Glas A* N . gab in O. und \V.
eia recht lebhaitcs Bild in S. nnd N. hingegen keines.
Dieaer Versuch sttllle also das Pbäiionien, welche»
laut $. 18 und iij. unvollkommener beobachtet war,
cLiLscheidender dar. liin Glimmerblatt in b f odet
fs geh.iltun, stellte din Spiegehinj- von ^ jV in 8»
uiiJ N. wieder her, und schwächte in derselben -
Lage die in O. und W.
35. Die Säule von i5 Glaiem wurde herumge-
(Jrrht, 80 dais sie die Lage zu dem Sonnenstrahl " ^
Fig. I. erhielt, welche Fig. 3. angiebt, und die Seit©
HO von SW". nach NO., oder von SO. nach NW.
gerichtet war. Jetzt veiliielt sich alles entgegenge-
Ktit. Das Glas N N gab in S. und N. ein lebhaf-
tes Bild und in O. und W. keines. Glimmer in 6/
und fg stellte das Bild in O. und W. wieder hei>
und schwächte das in S. und N.
Hierdurch wird also der S- 18- angeführte Ver-
such von Malus daliiti berichtigt, dafs nur dann eine
Schwächung des von dem belegten Spiegel auf da»
vierte unbelegte Glas reflectirt»n und von diesem
weiter rcflectirten Lichtes in S. und N. erfolgen
'/ i-h. lie intchte einsn Wi'ale) roB
üoriiani«. wie G G uml <lie übrige
m dleo Tarbar|olieadoa Versuchen.
ngerihr 54" mit dem
rcflucllreiidcn Gl »et
J
1 G G geßen den Ht
iiiea Versuchen, aber ke^
eulgegetigeseUte Lage ha
voihergeliciiden Wrsudie
veniielirlen Zaiil rfcr Gli
Veriialton lies geh rochen e
280 See'
kann, wenn das ei'ste Gla>
geneigt ist wie in allen se
UeswegeA wenn G G eine
Es ist ferner ans tlün
ZU ersehen, dafa niil der
«er das enigegengeselzti
Lichtes gegen das gespiegetle deutlicher hervorlril
Die Intensität des Lichtes bestimmt die Anzahl da
Scheiben.
Aus diesen beiden lelzlen Versuchen geht xn-
gleich liervor, dafa die Melallspiegel sich hier ab
indifferente Körpi-i- vei hallen, von welchen iu des
Erscheinungen nithtfl beMinitnt wird, und dab hier-
bei alles auf das Verhülinils des ersten und Iclzleil
brechenden und spiegelnden Glases zu einander uf
kommt, und dafs nur ^urch diese bcideu die Er-
scheinungen hervorgebracht werden,
ati. Das Verhallen von den reflectirenden GI*-
sern G G und // H, wahrend die brechende GU»*
aäiile die Stellung hatte wie in $, 24., war luIgendOi
// H btaclilc uacli keiner Weltgegcnd h:
opifgeltes Bild liervor. Ein Gliinmerblatl ia ah
zwischen der Glassaule und G G gehalten, stellte
Spiegelung von H H in S. und N. wieder her, aber
nicht die in O. uud W ; um diese !i er vorzurufen»
niuIVte noch ein zweites Glinimorblatt in 6 c twi*
achen die Gla.-,er G G und i/i/ gebracht werdeo.
Diese Erfahrung zeigte, dafs das von G G l*
flectirtTj Licht schon durch das Verhaltnift dioft
Spiegels zuc brechenden Säule so weil geschsRtcW
ey , dalii es nun uiclit mehr weiter' rcflectJtl
erden köui
Als die Zahl der brecliendel
f über Spiegelung n. Brechung des Lichtes. 281
noch vermeint wurde , verschwand aacH
Ii (las von G G auf ein woifso» Papier re-
iile Bild gauzlidi, und Glimmei' stellle ea wie-
der her. Wurde nun G G hcrumgedieht, «u dalj
«5 im Horizont unter dem vorigeu Winkel reilectirte,
indem es gegen den Slrahl a b immer die vorige
Neigung behielt, «0 gab es gegen W. und O. eiu
lebliaücs Bild. Erliielt G G wieder seine vonga
Lage und wurde die Glassaulo Iierutngcdiehc, so
diifs sie die Richtung von SO. nacli NW. halte, wla
in $. 35. so verhielt sich Jl H vüHkuinuien so, als
wcon keine brechenden Glaser sich vor G G hefuii-
dcii hallen , es gab in S, und N. eiu lebhaftes BUd,
in O. und W. dami immer keines.
Hitmtu Jo}gl : 1) änfa die gfejchnamige Lage
des verbundenen breche/iden und spiegelnden Appa-
rats tich verhall, wie die ungleichnamige, (d. h,
«r'cA kreuzende) Lage zweier verbundenen apiegetn-
dea oder sweier verbundenen brechenden Glanap-
parate und 3) daß umgekehrt die ungleirknamig«
Loge dts verbundenen brechenden und spiegelnden
Apparates iiich verhält', wie die gleichnamige Lag«
itveier apiegelndc/t oder zweier brechenden jippa~
rate.
27. Aus den sämmlhchea J, ai bis §. a6. erzähl-
ten Versuchen gellt deutlich iiervor, dals die gebro-
cheneu und gespidgellcu Bilder oder Slmhlen sich
genau so gegen einander verhalten, wie sich die bei-
den Bilder eines Doppelspathcs gegeneinander ver-
halten, dflfs also jeder durchsichligc Köilier als ein
verdoppelnder angesehen werden kann, weU'her sich
mir darin von den verdoppelndL-n Krystalleu un-
tci-scheiilel , dafs seiue beiden Bilder nach entgegen-
28ft
Secbcch
I
gesetzten Richtungen liin fallen. Es w«re nun
imtersuclieii , oh nicht oiilnegenpeaetite Spiegelung
und Brechung inlieihalb tief VrystaUisirlen Kör-
per, das begiümlet. was uns als doppelte Strabicn";
brechiiiif; erscheint.
a8. Ich übelgehe hier die Erscheinungen, weI->
che verdoppelnde Kryatallo in dem verbundeooD
Brechunfts- utid Spiegelungsappaiat »eigen, da sM'
sich nun leicht aus den bei-eils angegebenen abteitea'
laJsaen.
Nur einige Versuche über das Verhalten de»
Säule von iJ dasein in b c Fig. i. zwischen deit
«nhelegtcii Gläsern GG und HH will ich nodi
anführen.
ag. Es falle der Slrahl n b directe auf G G,
und die Glassäule befinde sich in b c über H H,
Während dieses in O. oder W. kein Bild giebl. So
lange die Glassäule mit ihrer langern Seit« in (In
EiulalUehene. oder in der;EbeHe welche diese in grf*-
dütchschiieidet, horizontal liegt, odei- auch in difisv.
Ebene gegen den Hoii^out gtneigl wird; so wird
die Spiegelung von H H in O. oder W. nicht ber-
gestellL Beiludet sich hingegen die Ungere Seite de»
Säule in d>;r Ehene. welcfie mit der Eiurallsehene 45°
macht, so wird die Spiegelung von HH sogleich
bergeslellt, schon wenn diese Säule// horizontal
liegt, ea wurde aber das Bild voa H H in O. odec
W. am Ic'bliallesleu als / / einen WinJtel von un-
gefähr .W mit dem Horizont machte. •
3 . Anders ist es wenn das Gla* U H in dv
Einfallsehene, hier m N. oder S. leflectirl. In die-
. sem Falle ändert die Saute // hori^oulal um lic
wie um eine Acitse gedreht, nidit daa mJudestc
tet Spiegelang «. Bretlmng des Liclites. 3S3
Wird aber //in der Einfallsebene so geneigt, dafs
deuen FUchen mit G G oder mit H H pai-allffl
werden, so verschwindet das von H JJ in S, oder N.
i;e«pie^clte Bild gänzlich. D.ige^en ist das Oild von
7/ // in S. oder N. am lebliaftesten , wenu II in
der die Einfiillsebeiie nnler go" durchleb neidenden
Kbene bis aiii' 54° gegen den Horizont geneigt wird.
Die& i-iihrt daher, weil Jn dieser letaten Lage von II
einzig gebrochenes Licht auf //// lallt, in der to^
rigcn aber keines. Und diefs ist wiederum eiiio
nulliwendige Folge der Actioii des Glase« G G mit
«1er Säule / /, welche beide zu einem vollstliudigeii
Apparat verbunden sind. Denn in dem erstem
l'atle faetanden sich diese beiden Glieder des Appa-
rates in gleichnamiger Lage, und es konnte defclialb
liut dem §. a6. aufgeslellleti eisten Gesetz kein
Licht, oder nur ein höchst schwaches zum Glase H
/f gelangen. In dem zweiten Falle war die Lage
von II und G G ungleichnamig, d. h. die Flachen
tlcrselben kreuzten sich rechtwinklig, es konnte also
Licht auf H H fallen, welches daun weiter reflec-
liil wurde. Ob die Süule 7 / sich in a b Fig. 1.
oJer in 6 c befindet, ist milbi« gleicligiillig.
5i. Was nun die Action der Säule // zwischen
C C und 11 H belcim, während letzteres, in O. oder
W. kein Bild giebt, wie in §. 29. so bleibt natürlich
uirh den beiden verschiedenen Lagen von //gegen
'■ 0 auch hier die VViikung dieselbe, d.h. das auf
ff // fallende Licht ist am lebhallestcn , wenn die
, >Uohen von // uud G G *) sich unter einem rcoh-
p«ftleliC sith (Jafs beide immer einen Winkel 7
n Boriiont naclieD müssea.
184
Sccbeck
len Winkel «clinelOen. Es wird aber hierdurch Ot^
nicht die Spiegelung von H H in O. oder W''. he*\
gestellt, «eil die Auriiebung dieser Spiegelung eia
xig von der I^age der Gläser H H und G G gego
einander lieriührt, und // in dieser Lage nur d«
vrsprüngliclien Zustand unverändert bestehen läfit
£iu2ig eine mittlere Riclrtung dieses drilteu mitllc
ren Gliedes //im Apparate, vernichtet daher suck
liier, wie in allen varbergeliendeu Versuchen, du
Fhiiuonicn , welelies die zwei äufsern sich untee
rechten Winkeln kreuseiiijen Glitser Jiervorbi-achlok
Farbige Figuren durch den breclienden uni
spiegelnden Apparat.
53. Ich habe nun noch einige merkwürdige Eiv
schetnungen zu beschreiben, welche ich an Ql»^
wüiTeln, Cylindern und andern i bis 2 Zoll dicIwA
parallelen Glasmassen wahrgenommen habe: E^gQ'
ten durch Biechung des Lichtes hervorgebrachti
welche den Chladnisuhen KlangCguren ähnlich siodi
und auch so uiaunigfaltig veiaudert werdea Ilöou«^
als diese.
55. Zwischen den beiden %, sS. beschrtebeaeu
Säulen meines brechenden Apparates, wek^e dil
Stellung gegen einander hatten, wie Fig. 5. angieb^
wurde ein Glaswürfel von 1 \ paris, Zoll Seite ,. 1
eine horizontale Unterlage gelegt , so dolk^«
brechende Seiten vertikal standen , und iil^
hung auf i c Fig. 5. perpendikular wan
nun der Glaswürlel von d aus im Tageslidltl
trachtet, su sah man in seinem Innern raiUi
schwarzes Kreuzj und in den Kckco vier J
über Spiegelung u. Brechung des Lichtes. »85
den lebhafteslcn prismatischen Farben. Fig. 8- Stellt
ein solches BikI, wiewolil nur iinvollkomincn, dar.
Die Folge der Farben war üaim, wo sie am voll-
siätitligsteii erschierien, auO^en gelb, dann rolli, violett,
blau, prim mid mitten wieder gelb; ducli Itatlen einige
Gbswiiifcl kein Gelb und Grün, sondern nur Blaa
in der Mille, an andern Telilte auch das.Blan. und
ia einigen Würfeln sali man an diesen SLelleii nur
gfibe Flecken. Kleincro Glaswiirfel von | bis 1 ;J
Zoll Seile zeigten gar ketnc Farben, doch in der
Mille ein deutliches schwarzes Kreuz. Die Streifen
in den Gläsern konnten Iiochst uniegelmafsig und
Terworren sey«. die Figuren waren jederzeit regel-
mit»ig. Sehr starke und zugleich regelmäfsigc Strei-
fen im Glase, schienen nachtheilig zu wirken. Ins
erbliche ziehende Gläser gaben die Erscheinung
^bnder vollkommen. Die lelihafleslen Farben ei-
Wglen französisches Krystallglas und einige Sorten
B^ ganz weifsem böhmischen Glase. Die verschie-
men Glassm-ten bedürfen mithin noch einer cige-
I lintersuchung.
54. Ein Glimmerblatt zwischen dem Würfel
Ittd den spiegelnden Glasern gehalten, veränderte
Kg. 8. folgcnderraassen : Das schwarze Kreuz wurde
in der Mitle hell und durchsichtig, zwei Theile des-
selben traten bogenförmig in zwei gegenüber lie-
Iiende Fartcuringe uud verdunkelten deren äufserc
nrben, das mittlere Gelb wurde zugleich gröfser
lud lebhafter, — die zwei andern Farbenringe zogen
ptch zusammen und wurden In der Mitte lebhaft blau,
Rbr ilinen blieben die beiden andern Tlieile des
Krqkcs als schwarze Bogen stehen. — So erschien
B» Figur in derjenigen Lage des Glimmers, iu wel-
»8(5-
Seebecli
eher er im Spiegcluiigsapparate die Doppeltiüdeti
oder die Spiegelung in O. uud W. herstellt. In
Unidiehung des Glimmers um b c, wie uu
Achse, kam Fig. 8. viermal zum Vorschein.
55. Erhielt die erste Säule H Fig. 5. gleiche
Neigung gegen den Huii^ont mit der zweiten Saul»
K K und hefand sich der Glaswiirfel wie vurliix
xwisohen beiden, so erschien nur in der Mitte eil
helles Kreua. Das vorige schwarze Kreuz hatte sich
xerlegt und war bogenlormig in die Farbenringe g(
treten, welche es aufsen braun machte, wie Fig.9.|
darstellt. Die Mitte der Farhenringe, welche vorhisi
gelb gewesen war, halte nur die enlgegengesetite-^
Farbe, violett, und der blaue Theil war gelbrolh ga-
worden. Glimmer zwischen den Gläsern und den
Würfel brachte wieder eine neue Figur hervor.
56. Hatten die Säulen // und LL wieder die
Lage gegen einander, wie in Fig. 5., uud war d«
Glaswiirfel so befestigt, dafs er auf einer Kante
ruhte und dJe brectienden Flächen vertikal standen,
wie vorhin, so wurde Fig. lo. sichtbar. Glimtnn
veränderte auch diese, wie jede andere Figur.
5/. Der in §. i3. beschriebene Glascylinder zwi-
schen den Säulen // uud L Ij Fig. J-, bildete eine
ähnliche Figur als der Glaswiirfel, er hatte io der
Mitte ein schwarzes Kreuz, aulseu lief aber ein far-
biger Ring um den ganzen CyliudeTj welclier iinm,
gelb und aussen blau war.
Eine andere etwas conischo und au&ea gleich- >
falls matt geschüFene Glassäule gab auCscr den ,
schwarzen Kreuz in der Mitte zwei concenti'iacbs
farbige Ringe, wie la Fig. ii, abgebildet ist. Dieser
Ster Spiegelung m Brfchimg 3e3 LIcIitca. 28?
doppelte Faibenrinp riÜirte offenbar dnlier, dafs die
eine Griuidilafhe kleiner als die andere war. Dio
Rander der SSule halten keine FaceUen, soiidein wa-
ren hier ziemlicli scharf.
58. In Glascylindern mit elliptisclien Grundflä-
clien hl der Theil des scliwarzeii Kreuzes, welclier
im kleinen Durchmesser liegt, bjeiter als der itu
gto&en Durchmesser befindliche Theil desselben.
Parallelcpipeden verhalten sich eben so. In
Fig.^. ist die Figur eines ParallcleiJipedons, welches
luirizotjtal auf seiner Grundfläche lag, dargestellt.'
M.tclite die Grundfläche desselben mit dem Horizont
tldcn \>'inkel von 4^", so entstand Fig. 7., wo dis
UiUe hell und durchsichtig war.
Der Cylinder mit elliptischer Grundfläche er-
tdiciut gteichralls in der Mitte durchsichtig, wenn
die grofse AcJise der Ellipse unter 45° gegen den
IWizunt geneigt ist.
Prismen mit dreiseiligen GrundÜächen gaben wio-
iIlt andere Figuren, von welchen Fig. la, eine dar-
fteilt.
Sg. Würfe] von klarem Steinsalz zwischen den
Gläsern // und LL brachten keine Figuren hcr-
t<'t', sie blieben ganz dunkel und stellten auch in
t'iiier L.age die Duichsiehtigkcit der Glassäulen her,
«IC vom Glimmer oben angeliihrt worden ist, Flulä«
•jjath verhielt sieh wie das Steinsalz. ^
4o^ Auch Wasser und die Fliissigkeiten über-
i(|jl brachten weder Figuren hervor, noch stellten
ilie Durchsichtigkeit her, wenn sie in hohlen, aus
'. j^icheiben zusammengesetzten Wiirfeln zwischen
djc Gliseraauicn des Apparates gebracht wiuden.
2S8
Secbect
4i. Kalkspatli Rfiamlioedpr erscheinen ewischt
den Säulen / / und L L Fig. 5. dunkel und oi
durchsiclili;;, wenn der Hauplschnitt. vertikal o 'i
horizoütnl liegt, und sie sind vollkommen dtirchsirb
tiß, SD dafü man durch sie und die So Gia^ei
Säulen hinlänglich erleuclitete Gegentlände evkcnni
kann, wenn der fliiuptsclinilt 45° mit dem Horison
mschl. Solche Figuren wie das Glas biiiigt ab»
weder der Kalkspütli noch irgend ein ando'er lu)
stallisiiter Köi-per Jior%-or.
Farben zeigen zwar auch einige Krj'sialle ii
brechenden Apparate, weklie vorlier in ihnen nicl
KU bemerken waren; diese sind aber von denen d(
Glasmassen verschieden, es sind epoplische Farbei
welche vun feinen Trennungen der inuern Britchßl
eben herrühren, auch bilden sie nie regclmäfsige Fi
gnren. Die Bruchdkchen werden zugleich imAppI
Tale sichtbar, wenn sie es vorher nicht waren
ich diefs unLer andern an einer Scheibe von Beif
krj'stall bemerkt habe, in welcher mit blosem An|
keine Spalten oder Risse zu bemerken waren.
'ia, Dafs die Farbenfiguren in den Glaskörper
auch durch Spiegelung erKeugt werdeo können
giebl sich aus allen vorigen Erfahrungen von selb«
Mau neige zwei unbelegic Gläser unter einem \VU
Itel von uugffahr iio* gegeneinander *), und stel
«inen Glaswiiifel oder Cylinder u. a. w. zwiichi
l)eide, so dafs die Fläclien des hrecheuden paralleh
Glaskörpers gleiche Neigung gegen jede« der beidd
•J Ditfi ist der Winkel den die Spiegel in «lUn TOrber|l
ktndon Vemuclieii mll eiaaadcr niscliten.
;. Spiegelung u. Brechung des Lichle9. 289
>piei;elnJen Gläser linben. Ist das erste Glas Tom
Tages- oder Somteiiliclite erleuclilet, so «icht mau
im «weiten Glase eine oder die andere Figur, und
«war, wenn die Flächen der spiegelnden Glaser eine
UTiglcicIuianiige Lage hallen, (d. h. wenn sie sich nn-
Ur einem rechten Winkel sdineiden), ch'e Figur mit
ileiu dunkeln Kreuz in der Milte; liaben aber dio
ipiegehiden Flachen eine gleichnamige Lage, (d. h.
sind sie mit einander parallel, oder machen sie mit
einander einen Winkel von 110°), so sieht man die
!'ic;nc mit dem hellen Kreuz in der Mitte. Im er-
ilMi Glase sieht man keine Figur, wenn das einfal-
leiiilo diiecle Licht Von dem zweiten Spiegel mittelst
eines Schirms abgehalten wird. Stellt man den Ver-
lui'h aber in Freien an und so, dafs das Tageslicht
auf beide spiegelnde Flächen fallen kann, so sieht maa
äie nümliche Figur in dem einen wie in dem andern
Spiegel. Denn nun verlrilt ein Spiegel gegen den
Badern die Stelle des ersten Heflectors, was in dem
torhergehen den Falle nicht slaltfindeii konnle. Die
Figuren in den Glaskür])ern werden noch vollkom-
nieoer, die Farben noch glänzender, wenn man Spie-
gel vou schwarzem Glase anwendet *). Die beigege-
Iwncn Zeichnungen sind nach den Bildern in schwar-
wn Glasern verlerligt. An den übrigen 4 Seiten der
Glaswiirrel erscheinen durch innere Spiegeli:\n^
gleichfalls farbige Figuren > deren Beschreibung icl»
hier übergehe.
■1 Aach pewähnliche Spiegel^Iäter, Jiren Jtintett Fliclie mtti
fcirtililfiMi, und dann jah einem icLffBrieii ririiifi-übec
mgta nerden, «iud brauchbar. Sk.
SceBecTi
ök AiKh ein einraclier schwarzer Spiegel,
1^ MiG^her brechender Appaiat zeigt lufter gewi
~ dingUDgen die larbigen Figureu in deu CU
a. Vor einsm schwarzen und gegen di
nt genciglea Spiegel werde ein Glaswnirf);! g
balteu uiu) so gewendet, da{s nur zwei Seiten di
selben vollkommen im Spiegel gesehen werde
Steht nun die Sonne bei unbewölktem Himmel
Osten, und wendet sich der Beobachter gogea Nfli
den oder Süden, und ucigt das schwarze Glas in
Sichtung gegen den Horizont, dafs die nördlid
Oller südliche HimmclsOäche als Hintergrund
Glaswürfela im Spiegel eischeiut, ao wird er dieF
gur mit dem schwarzen Kreuz in der Mitte Fig«'
gewahr werden. Stellt sich der Beobochler hing«
gen so, dafs ihm die Sonne im Rücken steht, oH
neigt den schwarzen Spiegel gegen den wesilicbi
Himmel, so sieht er im Glaswürfel die greFlg. ni
dem hellen Krcnz io der MiLte. Wenn die Soni
in Westen steht, so sieht man diese Figur in d«
gegen Osten gewendeten Spiegel, und »o immer d
erftgegengesetzlen Figuren, je nachdem die Sonne i
Beziehung auf den Spiegel zur Seite oder im Rücki
lieht. Wird aber das Glas directe gegen die Soni
oder gegen den sie zunächst umgebeuden hellen
lümmclsraum gerichtet, so erscheint keine Figni-
dem gespiegelten Glaswürfel. Eben so wenig se
«ich eine Figur im einFacheu schwarzen Spiegel, I
gleichförmig bedecktem Himmel, wenn der Vefsn
im Freien oder im offenen Fensler angestellt wil
Eine einfache Glasscheibe vor dem Würfel , briOl
ober sogleich, auch bei ganz bedecktem II iramcl O'
laihige l'igur hervor, obwohl nur schwach. Lebh«
ilhtT Spiegelung u« Brechung des Lichtes. 29t
ter wird das Bild, wenn man mehrere Scheiben und
da^a in der oben angegebenen Neigung voi/ dem
Würfel stellt»
^44. Aus den letzten Beobachtungen geht hervor,'
dafs bei einer einfachen gleichförmigen Beleuchtung
des Glaswürfets und Spiegels die farbigen Pigurea
nicht entstehen können, .soudcrn da& der Glaswür-
fcl sich jederzeit zwischen zwöi, von »einem lebhaften
Licht erleuchteten , brechenden, oder spiegelnden
dnrchsiclitigen Mitteln , oder eiucm brecJienden und
einem spiegelnden, befinden müsse; und Jneraus
Jolgt , dafs die Trübung eines lebhaften Lichtes
al$ die erste Bedingung der Figurenbildung ange-^
iehen werdqn mufs.
Die im vorhergehenden §• zuerst angeführten
Beobachtungen nölhigcn uns anzuerkennen j dab
der Himmel dort die Stelle des zweiten Spie-
gels oder brechenden Glases vertritt, und zwar auf
eine zweifache entgegengesetzte Weise, je nachdem
das Hauplh'cht, die Sonne, dem spiegelnden Glase im
Rücken, oder zur Seite steht. Im ersten Fall verhält
lieh die erleuchtete lÜmmelsdächc wie ein Spiegel
in gleichnamiger Lage zu einem zweiten Spiegel, in
Reichem das Bild gesehen wird; und im letzten Falle
verhält sie sich wie ein Spiegel in ungleichnamiger
^ge gcgeii einen zweiten *> Noch mufs ich hier
^ Öder auch im ersten Falle Yfit ein erleuchtetet brechendet
. Mittel sa einem Spiegel in ungleichnamiger Lage, und im
nvciteni wie ein brechendes Mittel in gleichnamiger Lage
mit dem eraten, Sk.
ip*
SecbccU
I
BD(iihi;en. dafs jede vieitel Umdrelinng d« scli\rar^
sen spiegelnder) Glases, wäbreiid dieses iminer eipeC
und derselben Himmelsfjegend zugekehrt bleibt, di«
entgegengesetzte Figur eben suwuhl hervorbringt, oU
Weui) der Glaswürfel sich zwischen zwei schwaraca
Spiegeln befände, wovon das eine um den perpendi'
kulär durcb den Würrd gebenden Stialil eiuc Tier-
lel Unidrebuiig machte,
45. In den vorhergehenden §. §. haben wir
fliese Erscheinungen nur als siibjectivc kennen ge-
lernt; dafs sie aber aucli widlihad objective siud,
geht schon aus den ^. 8 1)15 i5 milgelbcillcn Beol>-'
achtungen hervor, und wird auch volltomnieiifr
durch Tolgende Versuche erwiesen.
Es falle da* Sonnenlicht durch eine Oeffnnng »on
etwa 2 bis 5 LiinlcH im Durchmesser auf das unbe-
legto Glas GO Fig. i. oder noch besser auf einen
Bchwarzcn Spiegel, und werde unter dem gewöhuli-
cheii Winkel auf J1 H, glfichfull» von schwarrora
Glase reflectirl. Zwischen G G und // H befiodrt
eich der Glnswürfel in der §. 8. angegebenen Rich-
tung aufeincr horizontalen LTnlerlage, welche glcich-
feUs eine Oeflfnung von etwa 5 Linien hat, und Att
Strahl b c UWt durch dieselbe und den Würicl «uf
H H, während diefa in O. und W. kein gespiegelte»
Bild giebt. Der Beobachter schaue in der Richtung'
~0d in den Spiegel }l H, so sieht er, wenn der
Glaswürfel hin und lier geschoben wird, abwech-
selnd ein helles und trübes, ein farbiges und farblo-
«es Bild im Spiegel, welche genau in der Folge oim
Ordnung eintreten, wie Fig. 8. darstellt. Es schwul
der gnuze Würfel von dieser Figur, erfüllt «u seyit
und die Herstellung und Wiederaufhebung der Spie-
B Über Spiegelung u. Brecbung des Lichtes, agj
bog einzig davon abzuhüii^n, ab iler Strahl b c
«iner hellen oder iluiikeln, an einer farbige»
Knirr faiblusen Stelle tlei' I'igur im Glaswürfei be-
iindet.
46. Bleibt der Ciibua «uvpräritlert, und wendet
man die Fläthe des SpiegeU H N nach S. oder N.
Kl ist il.is Hild hHl, w eiin b c in dii- Mille ilei W üi>
Icla aullallt, es wird Irub und farbig, Mejin bo sich
den Et^ken des WiuTels näbert* Uiiti man sieht den
W'pcbsel und diu Folge der Farben in der Ordnung
wie Fiß. 9* angiebl. Ein ähnliches Verhallen zeigen
der {Jylinifer und die ülirijii-n Glasküi-pei'.
47. Wir ersehen bierftus, daCs es liii- die BiL
dunj; der farhigen Fi!;nr im Glaskörpci- völlig gleich-
güUig isl, auf welchen Punkt desselben dei- hi'gränzt&
belle Strahl b c fallt. Ueherall Irim er auf Theila
einer, wie ea scheint, sibun gebildeten Figur, welche
■tintf \^ irkung modificireu Da nun frühere Erfaii-
i'unßen bereits erwiesen haben, ilafs die farbigen Fi-
pui-en nach der verschiedenen Furm der' Glaskörper
verschieden ausfüllen, und da auch hier die äuf^ern
'1 heile des Glaskörpers, wo sie von dem HHuptlichlO
l' c pnr uicIiL dirccte getrolIVn werden, doch zji*
ijitslebung der vollAlandigen Figur mitwirken: so
UotliigL uns diefa dem dujch den ganzen Körper ver-
breilelcn scbwäehercd Lichte einen thkligen Aniheil
an jener Figurenbildnng zuzuschreiben. Ancb ist
uiflit zu übersehen, dats die entgegengesetzte Lage
von II y/" gegen G G auch die eiilgei^cMgcsctüten Fi-
gnren an einen! und demselb-'i Gla^kölper noch da
bervgrrull, wo nur ■•m kleiner l hell von dcsaen
l'hchen der unmitttibareu W'ii'kung der refletliren-
dea Glaser ausgesetzt ist.
294
Sccbech
»
48. Die voUkommerMte ohjeclive Darelellung (J«f '
larbigen Fisureii der Glaskörpn- ist lolgendc. K»
falle das Sonnenlicht entweder (lirectc , oder von
einem Metail.^iegel rt^flectiit durch eine Ocffimng
von 1 j bis 2 Zoll auf den Kcliwat'zen Spiegel G Gf
«nd^der WiirIVI werde so befestigt, dafa'seine liori-<i
soataleti Seiten gür.z (rci nnd nnbedeckt sind, nncF
von dem vollen I,.iclite in b ti getroffen werdi
Nim reflectirt der nliler dem Würfel befindliche
schwarze Spiegel H H liie j;anze Figur des WürfcU
mit dem lebtiaUestcn prisinntiachcn Farben , auf «
nen gegenüberstehenden neifsen Schirm; und zw:
wenn dis MillJigsebenc für die Kinfallsebene genom-
men wird, erscheint in O. wnd W. die 8lc Fig. niib
dem schwärzen Kreuz in der Mitte, und in S. und
N. die ijle Fig. mit dem hellen Kreuz in der AüllrV
Wird der \Viirfel gedreht, wahrend tl H imveran-
dert bleibt, so ändert sich die farbige Figur gleich-
falls. Entfei'nt man H fl günzUch und fangt das von
GG reflectirte und durch d«n VVüifel gegangen«
Ijicht mit einem Arhirm auf, so ist auf diesem keina
Spur einer Figur zu entdecken.
Diese Versuche beineisen zugleich , so tvie aiU
Vorliergehetiä^n . dafa die 5 Glieder des Apparatttt
die beiden Spiegel G G und K H und der ff^ürfet
oder Cylinder ti, a. w. an dtT Bildung der Figtu
gleichen Antheil halten; dafa mithin die Beatim-
murigen zu jenen Figuren nicht Im SiraM b c ftP*
tig liegen, sondern daf» sie durch die nitfsem St'
dlngUngen an dentnelhfri eral als Eracheinungen gf
aetit wtrden. iTnd die ersten dieser Bedingungtn
'aind eine JiesdiatCung und eine duppelte ßeiea^^
(ung.
über Spiegelung u. Breclumg des Lichtes. 595
|>49. Ka wai' nun zu untersuchen, wie sicli Berg-
syslall- lind Knlltspalli- Prismen in Beziefning auf
uie FigurenbiUlimg in den Glaskörpern verhalten.
\'ei-gleicJit man Fig. 2. mit Fig 8. und die dazu go-
liürenden Best'hvciiiungeii in § 8 und §.55.*), so
findet mau, dafs die Punkte, wo Jas Doppelbild wie-
der erscheint, in die lietlen Stellen der Figuren
fallcD, (d.h. in den weilsen zunächst eni schwarzen
Kreuze glänzenden Raunj und in den innern gelben
Theii der farbigen Kin^e, und dafc das BÜd da wie-
der einlach Ul, wo sich die dunkeln Stellen der Fi-
gur bcfnideu ; a frfllt in die Miltc des schwarzen
Kieuzes, >■ und 1 in die dunkeln Theile der farbigen
Ringe.
5o, Ich liefs das durch eine Ocffnung von 1 }
Üoll eiufallendi! Sonnenlicht von dem Spiegel G G
Fig. 1. auf den Glaswüilel und ein darunter befind-
Ircbea BergkrystalU Prisma ialleii. Obwohl.heido
nungane erleuchtet waren, so zeigte sich doch keine
der beschriebenen farbigen Figuren. Das vorher
clnl'a'-h gewesene piismalische FarbcnhÜd war aber
in der §. 8. beschriebenen Lage des Glaswüifela dop-
\iL-h, und beide prism« tischen Farbenbilder waren mit
jdirocbeuen dunkeln Streifen bedeckt; ungefähr ao
UyX Dies
etil- des GlaswürfcU her, welche abei- nicht voUkora-
iii'-H erscheinen konnic, weil der brechende Winkel
''"Bcrgkry Stall-Prismas sehr grofs war. Es erhellet
liieraiis, dafs die'dicken parallelen Glasmassen über-
Dlese Streifeli rühren otFcnbar von einer Fi-
_*) Hort wir Jm Sonnenlltlit ilurrli eine OcftnuPg '
> Linien »ut den Würfel und da> fiitiu» £ifal!i.-ii.
I
l
3^6 Scebeck
all, nur nicht da, wo die dgnkelti Stellen der Figu-
ren tiinfHUeii, das Doppdbild lioi-stellen.
Scheiben von Beigkrystall von i J bis a Linien
Dicke, unter dem Glaswitilelgeliall«], britcliten kein«
farbige Figur durdi Brechung bei-
.'ii. Ein ganz klarer Kalkspalb-Rliomboeder ron
I Zoll Höhe und 4 Quadiatzüll Grundllache warde
unter den Glaswüricl burtzoiiUL gelegt, und du'
volle durch beide Körper vertikal bcrabfaUcndff
Licht b c mit einem weif-eii Tiipier unter demselbeD
aufgelaugen. Hie
(cliic.
un dculticb eine farbigi
Figur, und zwar Fig. 9. wenn dtr llaupt^cbnitt dn
Kalk»pathes sich in der EinriUsebene beland, oder in
einer Ebene, die diese in 90'-' duiclischnitl. Lag aber
der Hauplschnitt in 4.'i* mit der EinliilUebene, w
war auf dem unterliegenden Papier eine in der %f itte
janz helle und nur in den Ecken etwas farbige Fi-
gur zu sehen. Das Rbomboeder fiir sich bildeta
J:eiMC Figur, clien so wenig der Würfel fiir sich al-
lein. — Daiiiher daß* hier nicht die 8te Fig. mit
ilem dunkeln Kreuz in der Mitle, sondern die est-,
gegengeselzte yte Fig. erschien, giebt folgender Ver-
such nähere Aui'kkruitg.
5a. Ich liefs bei einer Oeffnung von 1 $ Zoll im
Laden da« vou G G reilectittc Licht, auf eine äänle
TOn l5 GlasL-rn fallen, welche sich an der Stelle de*
Spiegele NN befand, und eben dieselbe Aeiguuj
pegen den Horizont halte, als dieses in den vorher-
gehenden Versuchen. War diese SSule so gestellt^
dats sie in 0'>ten und Westen kein refleclirled Bilil
gab und wurde der Ghiswüifcl, iji der §. Ö. bo-
scliriebeuen Richtung, zwischen der Säule und GG
lüber Spiegelung u. Brechung des Lichtes.
fiehallen, so erscliiea auf einem der rcflectireu^
Flaclit gegenüber gestalten Schirm die Figur
dem .schwarzen Kren/, in Jer Mitte, Fig. 8.; auf dem
uiiler der Säule hpfinilliclicn und das gehiocliene
I.iclit auiTaiigtindcn Schirm aber hatte sich die Figur
iiut dem hellen Kreuz in der Mitte, Fig. 9. gebildet.
W'uide die erste Fläche der Säule gegen Süden
oder Norden gericlilet, so entstand durch Spiegelung
dif gte Fig< mit ilciu lielleu KreuK und durch Bre-
rliung die OLe Fig. mtl dem schwarzen Kreuz in der
Milte.
Diese Erfahrungen beweisen, dafa ein horizontal
lit-gcndcsKalkspalh-Rhomhüeder in dem Stralile bc,
wenn sein Haupischnitt sich in der Einfallsebene he-
findet, oder iu einer Ebene,, welche diese iu 90,*
durchschneidet, sich gegen den über ihm steheudeo
GUtfiiiOipcL- verhält, wie eine Glaasäule, welche gegep
den Jiofizont unter 54^ geneigt ist, und für sich keiue
Spiegelung in diesem Strahle hervorbringt. Beide
erzeugen durch Uiechung dicsrlbe farbige FJgur.
55. Noch will ich einige kürzhch gemachte Be-
obachlungcn hier anführen.
In dt-m ersten schwarzen Spiegel G G bemerkte
ich glcicblalls eine farbige Figur, wenn der ganze
Gtaswürfcl von b c beleuchtet war. Diese war je-
doch verschieden von den Taf. II. abgebildeten. Sie
hatte in der Milte ein zusnininengedrangtcii helle«
Kreuz, dann zwei farbige Bogen und noch einen
Farbenring wie in Fig. 9. in jeder der vier Ecken.
Diese Figur entsteht blos durch Zurückspiegelung
ton dem Glaswürfel gegen G G , welches daraus
[flu, dafs diese Figur unverändert bleibt, welche
lltung auch H JI habe, ja «ie bleibt sichtbar.
I
298 Seebeck über Spiegel, u. Brdch. des Lichtes.
wenn auch J7 J7 gänzlich entfernt wird, und verän-
dert sich einzig bei jeder halbetn viertel Umdrehung
des Glaswürfels um 6 c wie um eine Achse , wo sie
in der Mitte ganz hell wird.
54* Statt G G wurde eine Säule von iS Gläsern
ini Gestell befestigt, und der unter ihr im vollem
Lichte b c stehende Glaswürfel (durch die Säule be-
trachtet, Cohne dafs unter jenem der schwarze Spie-
gel H JFf stand); so erschien wieder die vorige Figur,' *
sie hatte aber noch ^in der Mitte ein schmales
schwarzes Kreuz; kurz diese farbige Figur war ab
eine Zusammensetzung von Fig« 8 und Fig. 9. anzu-
sehen. ' -
Fortgesetzte Untersuchungen werden über diese
merkwürdigen Erscheinungen, so wie über mehrere
>mdere hier erwähnte und noch nnyoUkommeii go- ,
laiinte, weitere Aufschlüsse geben,
\ '
299
Resultate der Versuche
tibor das
*
A. m m o n i a U g as,
▼on
4
T H E N A R D. N
[Uebcri« ans den Annales de Chioaie^ Januar i8i5. S«6i.)
r
f V eqn man eine Porzellanröhre in einem Refer-
rirofen glijhend macht Uuc| Ammoniakgas nach
id nach durchstreichen läCal^ so zersetzt es sich dar-'
kaum merklich* D^mit dieser Versuch yollstandig
linge, ist es noth^yendig, dafs die Röhre undurch-
inglich für die äussern G^sarten^ und daher innen
All glasurt, oder aussen gut lutirt seyj auch sehr
in, ohne z. B. Bruchstücke der jhr 9nge|)afstep
ropfe zu enthalten.
3, Wenn man das Ammoniakgas, statt es slr'
n zu erhitzen, auch der Einwirkung folgender
af Metalle; Eisen, Kupfer, Gold, Silber, ode^-
atina aussetzt, so zersetze»! sich das Gas und bil-
t sich um inWasser-'^toffgas und Stickgas* Die Zer-
rung ist um so schneller, je stärker die Hitze.
ber niclit alle Metalle wirken hici- gleicliartig ; da«
sen Avirkt in viel höherem Grade, als das Kupfer J
id dieses in viel höherem, als Silber, Gold und Pia-
j
%
I
5<»
Theiinra
tina. Auch bedarf mnn nur weniger vom Eiaen l
von den andern Metallen, und weniger Ilitü« bei p
nem als bei diesen, um das Ammoniak zu verleg«
Zehn Giammcn FÜsendritht können einen
«clinellen Slium Ainmoniak^as, der während S — I
Stunden oder noch länger unteChaUen wird, bi» i
einige Hnnderlel zersetzen , bei einer nicht viel hBi
heru Hitze als kirschroihe Gluth. Eine dreifach
Menge Plalinadraht würde kaum nahe diesellte Wir
kling licrvorbringen , selbst bei höherer Tempcralia
5. Keines dieser Metalle nimmt bei Zerlegqi^
de» AnimoiiiakgHsei am Gewichte zu; keines ab<
auch ab, weim sie rein sind. In der That nu
setzte 34 Stunden lang lÜ dämmen Eisendraflt dü
Wirknng eines Stroms von trockenem AmmtuiiBkga
aus: das Gas wurde gänzlich zersetzt, vom Anfani
bis zum Ende des Versuclies. Hierauf wurde di
Eisendralit heiansgenommen und gewogen; s*in Gc
wicht war 25,o5 Grammen. Derselbe Versuch ward
mit Kupfer geniaclil, und man erhielt dieselben lu
sullate. l'latina dagegen verlor am Gewichte; a'
dieüi rührte davon her, weil sie nicht völlig rem i
deon als iflan sehr rcina nahm , so erfolgte kein Co
Wichtsverlust; übrigens wuide von ihr bald nur 4i
Hälfte des Gases zersetzt, bald nur das Viertel, f
nachdem der Strom mehr oder minder rasch W
und die Temperatur mehr oder minder hoch. Ofc
gleich diese Metalle weder Zunahme noch Ahnahfii
des Gewichtes zeigen, bei Zersetzung sehr grabet
Menge Ammoniaks, so verandern doch mehrere ifiti
physischen Kigeiisch äffen. Das Eisen wird brüchigi
wie Jifrthottei der Sohn zuerst wahrgenommen hatj
ilas Kupfer wird es in so hohem Grade, so fers
über Zersetzung des AiiiiT)Onial-.s. - 30I
maii es nicht bis zum Fltils crliitzt, dtiff es fast uii- '
moglicli isl. ea zu herüliren, ohne (iHrs^js zerbreche;
es verändert zu pk-iclicr Zeit seine Farlie.. iind geht
vom Rotlien ins Geihe, und bisweilen ins Weifali-
che iiber. Diese Veraiidevunpen rülireii von einer
eigeuthiimiichen Anordnung der Gruntltht; ilchea her.
4, Die üasarten, welche aus der I'icrsetzung
des Animoniakpases durch die aTißeJuhrlcu Metalle
entstehen, sind immer Wassers!«!!' und StickatofT
im \'erliälli]isse 3 zu i ; wenigstens ist dieses di»
Angahe der Zerlegung im Eudiometcr.
$. Bei dieser Zersetzung bildet sich Ueine neu*
Verbiudmig, weder feste noch flüssige.
Es folgt also aus dem Angeführten, dafs Ei-
sen, Kupfer u, a, w die ZeraelKunij des ,'\nimoniak»
bei einer hoben 'i'empeiatnr bewirken, ohne diesem
Gas einen wagbaren StolF zu entziehen, oder mif-
Kutbeilen. Demnach wird man aniiohmen können,
daJs diese Metalle hei Zersetzung des Ammoniaks
blus aia Wärmeleiter wirken, und indem sie die in-
nere leniperutor der Rohre sehr erhöhen- Diefs um
so mehr, weil die Zersetzung des Gases wenigoV
schwer erfolgt in einer mit Borzellanstücken ang«-
fÜllten, als in einer leeren Röhre. Immer aber bleibt
noch 2u erklaren wie es zugehl, daf» to Grammen
lüwndralit einen schnellen Strom Ammoni.Tfcgasea bei
fcirachrolher Gluth ganzlich zersetzen, während eine
TWrfache Menge Piatinadraht hüchstens die Hälfte
desselbcu zerlegt, selbst bei cinei- Jiöherau 'l'enipe-.
niur.
_30» Scbweig-ger
A., nachschreiben des Herausgebers.
üic so eben angefülivten interessanten VersHchp
sdieinen ganz dazu penjacht, um die ,\uQiusuiig der
Kleclrochemie vorn Standpunkte der Kiyslalleleciri-
tilkt aus zu besläligeii. Der beiülioite ft-aiuO-
sische Chemiker bemerkt scbuii selbst, da& die von
iliin ßpgebeiie Erklärung nlclit ausi-eiclie, um die Ei--
echeinung in allen üireti Verhältuisaen aiifzu Fassen.
Sehr liclilig nber lieht c:- heraus, dafs diese Zerse-
tzung des Ammoniakgases, bei welcher keiue ueue,
Weder feste nuch flüssige, Verbindung einlrilt, aoth-
weudig vgu der Wirkung eiuea im|u>iider ableu Stoif«!
abhängen müsse.
Betrachten wir die Metalle, welche diese 2Utne->
tKung des Ammoniaks bewirken, »o sehen wir so-
gleich, dafc sie in dei- eicetrischen Spann urigM-eibe
stehen, imltt, wird man einwenden, findet ja hier
leiu Cuiitact der licfeiogeiicn Metalle Statt, sondern
jedes wirkte einzeln fiti- sich. Aber zeigt nicht schon
eine einzige homogene Zinkplalte, wenn sie mit
feuchten rcagirendeu Fapiüreii belegt wird, ncgaliv«
tiud pqssitive fule? Derselbe Versuch lafst sich a.v
dehnen auch aufandei-e Melalle; und wenn die edh
reu, Gold uudPlatina, diese Polai-ilat ihrer eini
Bc» J'licilo iiiciit in so hohem Grado zeigen,
chemische ZeraeUung bei gewöhnlicher Teinp«ral
erfolgen könnte, so lätst sich diese Polarität dt
»uf einem andern Wege nachweisen, Dämlich dur
galvanisch* Heizversuche, y<ic ich jüngst in eii
der Gesellschaft naturforschender Freunde
lin initgetbcillen Abhftudlaug glaube dargethan
haben. In höherer U'euipeiatiir wird jedoch diese
(üe voihcrgchcnile Ablianclliina, j^j
; der cihzelnen scheinbar ganz gtciclinrh'gen
eile,, selbst bei jenen edlen MelAllen, bj« Jsa
I gesteigert, clafit auch chemische üerse-
Edadurch bewirkt werden kann, wie aus den
rsuchcii von Tbensrd auf eine so angonschciiiliche
iiei-voi'gehl Leiciit eikliirlich ist ans diesem
1 iiL^putikt anch die neue Anordnung <fer Cruiid-^
■■> -lle, welche, duich diese gesleigeite Polaiilät
■tli«ii. hei einigen Metallen, wie vorhin erwähnt
'.'V eintritt*
Daß auch firuchsliicke tort Porzellan in dia
iie gHegt jene Zersctziinp bef^iinstigen nnrf also iii
■ h-ier Temperalnr, wo wUe Körper aa clechischeil
■ itei-n werden, nur in viel schwächerem Crflile, als
nr Metalle wirken, scheint der Nalur ganz gemäTs
od «prieht (lir das. was ich ß,5. S lg u, f. nach-
bwoisen stiebte, dnfs Krystallclectriciliit in höherem
itcr minderem Gfade bei allen Körpern eintreletX
■e. Indefs suiUc diese Erscheinung eigentlich
li in Verbindung mit mehreren aufgeliirst werden,
.';[ii Beispiele, dnis Bruchslücke von Poi-zelian, Glaä
. s. W. die man in Wasser wirft bei der Erwärmung
i" Umbildung desselben zu Uatnpt beföi'dern, ist sO
>niit. dats man selbst in den Haushaltungen Ko-
nen von diesam Miltel Gebranch machen sieht,
Wasser sctinell zum Sieden zu bringen *), Auch
;'rir Betiätignng dieser Thatiseha kann ich mich lelbsl suf
einen berühmlen rraiiiüai Sehen Chemiker bi-hii>n. Gpj--
I.uttat «Igt in gein'^r Abhandlung über Zerßiefalichkeit der
Körper {Annsl. de Chimie, Mal 1811. S. 174): „den SIeda-
fkt ttfiiger und Murar FlUiiigkeiten beitimmcnil , ht~
ikUU Ich «ine iilir «aadarbire £rsi
30+
Scliweieger
wird man bei langsamer Gasentbimlang liesotidera
•iii«i- etwas ziihen Füissi^kpit fweu« z. B. Zuck«
syiup mit S[ilpeleisaiiie enirM-bl wird) sehr di
waliiHL'liineu, tl«fo dif G^tiblaseD od den kleinen Her-
vorraßimpeii im telafte tiu fälligen. Man konnle hie-
bci (diese li^ischcinun^ iillein liehaihk't) an di
atralilendeii VVärmestoH" denken , dessen FoiÜeitanj
wie vergleiclieiide Bpobaclilmij^en über lürkitUui
rauber und glatter Fläcben darlbun, allerdings dm
Spitzen, sey ps auch blos in so fern diese die Ob
fliehe VPilneliren, begiinstij^ct wird, ieiiucUOenUt
der in GeMeiis Journ. derCh. u. Pliys. Bd. i. S-ay
äbidit-hc bithin- pchüiigo Eifditiminsen (wo keinci
Weges von Eswärmung die Ucde ist, soiiderii
lÜiski-ystallc die Rolle jener Spilzeii zu spielen
mögen) atiiTuhit, bat «cliun gexr-igt, wie wenig
bei Erklärung dLiselhen mit unsern Miirmetheovieo
^usl'ciclie. \\'enn Oerstod mJl Recht aus den dort
angeführten Tbatsarben rulgert) dafs keine Gaseul-
bindung ohne Beriibrung mit einem festen Köi^ier
erfolgen kann: so darf ich, gleichfalls auf Tbalsa-
cbcu genliilzt, noch hinzufügen, da(s auch kein«:
Krystaiiiialiun ohhe üieitelbe £ediugfing staLlfindei
» FlÜaiiglei't ii
rm Metaltgenitii
e beiteht darib, i»t» Wui
t lej denn, dafi
crsterc» Fcilipä'ae »on Ei»eii , Kupfer, oder eioeia
Metollr, KQhte>iput*«r, oiler KerbrocIienM GUi brinf
Uotciichitd der TcDipctatur aiciet bviWuier lul i
liuil biswcilou iioeh hoher." Gay-LusiBC inithl mll R*eM
auf die WiditiKf^eil di«»r £rfHhrui)£ b« V*irorti|UaB i"
1'htttnuiactn auioicifciain.
1
über üie vorficrgelienile Ablinncnimg. 30J
Sone. Man siebt nun wohl« dafs aich hiebci ein
ro&e< Feld der Betrachtung; erüS'nct, iu welches
Qszuscliweifen liier xu weil (ubren würde.
Lieber will ich mir eine andere Abschweifung
rlauben. Vorausgesetzt (wolür so viele Thalaachen
ind auch die angcdihrteu Versuche von Tbeuard
precben) (IhTs eine auf-Krystallelectricitai sich grün-
londe Pobirität der einzelnen Tlieile auch scheinbar
inoiDgener Körper anzunehmen ist, wenn wir nicht
üe wicbirgsten Ersciieinuiigen unerklärt lassen wol-
ni ; was folgt daraus hinsichtlich eines Grnndge-
rtw«, das man langst an die Spitze der ganzen Phy-^ J
ik und in neuerer Zeit auch der Clfemie stellte?
£h n^eyiie die sogenannte allgemeine Köiperanzie-
img. Wird mau z. B. annehmen Wullen, dafs die-
»li^en Stellen einer polirten Zinkplalte, weldie, bei
;ung mit rcagirenden Papieren, als positiv clec-
li auftreten, auch die positiv eleclnscben Steüca
filier audern Ziukplatte anziehen, mit der man sie
iD Cuulacl briiigtV Bine solche Annahme würde
äcn uns bekannten Naturgesetzen gänzlich wider-
■lUn. Zwei poÜrte Metfdlplalten (denn ich will
i[ der Kürze wegen auf dieasa einzige Beispiel
liiäuken} würden sich vielmehr abstolsen tniis-
stalt sich festzuhalten, t>ei der Berührung, wenn
tleclri sehen Pole in beiden ganz auf dieselbe
i;eordnet, und alle von gleicher Stäike wären,
«eim dann jeder positive Pol einem positiven,
1 negative einem negativen gegcniiber zu stehen
'I. Man sieht indefs, da die cnigegengeselzfen
' in jedem Metnilo sich sehr nahe liegen, dals die
•■■■le Venückuiig hinreicht, um die positiven Pole
i-i (Jie negativen zu bringen, und dadurch gegen-
SeS
Scliwciggei?
wilige Anzitrliuiig zu veranlassen. Xehntert tV
nodi dazu, Jaß ein stäi-keier Pol leicllt ein«u sehwi
cheri'u hei der Berührung umkehren kann, so lenei
let CS noch mehr ein, dafs, da unendlich vielf Unrl
gvlmäfsiglteilcii, aher nur die einzige Regel nixbigke
dev vollkommen gl eich in äfs igen Vertheilung gm'
gleicliaitiger und gleich starker Pole auf zwei Mclal
leii deukhar Ist, der Fall, dafs die beiden MclxllpU
len sich giegenseilig anziehen , als der uncndlii
walirscli ein Hellere ersctieint, d. Ji. als der, weleln
io der Wiikliclikcit immer einirelon wird. So t
klarle Lichtenberg es sehr gut, warum alle nie
durch Knusl f;eliildele Wege in der Natur krumn
Linien darslellon aus dem einfachen Grunde,
unendlich v^ele krumme Linien möglich aitid,
mir eine einzige gerade, folglich die I^nlslt^bung e
ner krummen Linie jedesmal unendlich wahrschcin
licher ist. Ich meyne aher, da(a man, nach de
Vorhei'gesBglen, jenes Gesetz der allgemeinen ICöl
pernuriehnng, von dem hier die Rede ist , nicht i
gröfscrem Recht angenommen liat, als mit welelt«!
Iban ein Gesetz der krummen Linie unterschi«!*
könnia der Natur.
Aber, wji'd man mir einwenden, bat sich i
Gesetz der allgemeinen Körperanziehung nicht düK
Mtronomische Gründe bewährt? Ich antwortrte d
auf, dii& schon Newton sicli genothiget fand, fi
diejenige Anziehnng, welche die in Berührung gf
brwhlen Körper zeigen, ein anderes Gasels täth
den iljumiciskürpcni anzunehmen. Wenn die«
gleich Magneten, sich nach Quadraten der fnlTtr
nnngen anziehen, so glanbtc A'cw/on dnü ((me An
siithuug, von welcher wir hiev sprechen» sich ntilh"
über die vorhergehende Abhandlung. 307
wendig auf einfe höhere Poteil» der EulferDUög be^
ziehen müsse und Moltutide zeigt ganz neuerding«
in ?.nihs monatliclier Coiiespondetiz, dals ilii- Geaeta
durch de» Ciibu» dei- Entfernung bestimm hat- scy und
es unter dieser Voraussetzung erst denkbar werde,
wie die Anziehung zweier Körper im Contact eia
L'nendlicites aeyii könne ; Vergleichungsweise mit
d^i'jciHgeii lür uns gajiü unwahr 11 ehmbaren, die lo ei-
niger EnlfcTnuiig dtallftiidel. Bei obiger Ansicht der
Sache leuchtet c* von selbst ein, dals die krjrstalliui*-
schcn l'ote xweicr Körper sich blos dann anziehca
können, wenn sie «icli näher gekommen sind, als in
ji-dem einzelnen Körper der Abstand der benachbai"-
ten Pole beträgt, die wechselseitig anziehend und
bindend auf einander einwirken, d. h, erst, oder fast
erst, bei der Berührung *),
Was aber die UimnieULöiper anlangt, so dsrt
t»u* die Achtung A-or Newtons ürayitatioos-Theorie,
deren hohen mathematischen Werth kein Sachkun-
diger Ungnet, nicht abhalten, Einwendung gegen die
Annahme zu maclien, dals alle Tbeile jener Him-
nielsköi-per iich indiirt;rent anziehen. Olbers hat
die Hypothese aulgeslelll, daTs die 'I'heüe des Kome-
tenscliwcii'es, von welcher Art sie scyn mögen, so-
wohl von dem Kometen, als von der Sonne abgesto-
*} leb will vorlÜiiGg beincrkei] , dsfi IcK Jurch nelirere T^3t■•
ttchen AnlciLudf erballe, <lie MelttltveibiDduneen durch
LÖtbung, Amalfamirung, ZDianimciiiclimctiling, ati eleciri-
•ch« [gal van liehe) Froeiie zu leUachtrn, Auch werde ich
U «ui oben an^cgebonem Geiichlipunki übei dia Geictit d«r
L Belbung einige! tu lagea hatien.
3o8 Schweigger über die yorhergeh. Abb«
Isen werden, und da& diese doppelte Kraft die Ge-
stalt des Schweifes bestimme; auch zeigte Brandet
so eben in ZacJts monatlicher Correspondenz durch
eine interessante Berechnung, da(s allerdings die
Form des Schweifes sich unter dieser Voraussetzung
auf eine der Erfahrung^ gemälse^Arf construirea
lasse. Folgt aber nicht aus den uns bekannten «Na-
turgesetzen nothwendigy dafs diejenigen Theile des
Kometen^ welche gleichartig der Sionne auf den Ko-
metenschweif absto&end wirken, gegen die Sonne
selbst eine abstolsende Kraft äuCiern müssen ? Ich
(litte dep Leser, diese Bruchstücke von Bemerkun-
gen im Zusammenhange mit ähnlichen im i« Heft«
dieses Bandes S« Q2. zu betrachten.
1 I
Ke lies Verfahren,
I ..
^KUtin zum Verarbeiten geschickt zu machen, '
dei Hm. Akadenikeri Ce/t/cj
HerauageW.)
-De,
/er geschickte Aikanist an der k, k. Porcellan-
fflhiick zu VVicu, Herr Leithner, (der adion vor
Tlieriard — im Jahre 1795 — ein vorzüglich schönes
fiUu ans Kobalt erfundea hat, das sich vor dem voa
ITtcnard an^efjebent'ii dadurch auszeichnet, daij es,
wi* iii der Oelinaleiei, ao auih m der Schmelzina-
ieiei aiiwcridbai' ist, zu welcher letzlen Tbeiiard'a
GUu, da CS schwarz wird, nicht taiigl^) ist durch die
Anwendung des Platins zur Verzierung des Porzel-
lans auch auf ein artiges sehr einliichcs Verfahren
EHeileL worden, allerlei Nachen aus Platin zu ver-
fertigen, worüber er mir folgendes mitzutheilen dl«
Güte hatte.
Um die Verplatinuiig auf Porzellan zn erhalten;
■ficd dos Platin ia der feinsten Pulvergestalt durch
Terpentinöl in mehreren Lagen mit der Vorsicht aul-
Snragcn, dafs man jede Lage vor dem Auftragen
MMi triscbeo %'orhei- trocken werden hf*t, Du J
31«
Leithner's
I
Platin kaun dann , nach dem Einbrennen in eioi
Hitze vou i4 — 18° Wedgw. polirt werden, obai
dals die Lagen sich aliliUltcin. Hr. Leithner hm
hiervon auf tlen Gedanken, AaCs sich auf almtirlii
Wcifse Gefafse u. a. w. von Platin verfertigen lasjieit
mögten, wenn statt des Porzellans ein verbrenn lieh«
Körper den Pialina iiljerztig erhielte, weicher lelzla
dann nach dem Verbrennen des ersten in ijei- id-
fanglichcn Gestalt zu riick bleiben würde und yiäixs
cufgeai-beitet werden könnte.
Den ersten Versuch machte Hr. L. 80 , dafs et
auf ein etwas starkes Schreibpapier einen Platio-
Strcifen setzte, und den Ueberziig so oft wiederholt*,
bis derselbe die Dicke des Piiplers hatte. Nach dem
Brennen im G utol'cnfeuer (i35^ W.) auf einem nn-
glosirten Porzet lauscherben blieb ein etwas gekriinun-'
tes Platin plättchen zui'ück, dos sich sehr gut Iliim-
mern, sti-eckeu und selbst zu Lahn pläUen liefs wo-
von Hr. L. mir eine f lobe zu senden die Guts ge^
habt bat.
Durch den guten Erfolg aufgemuntert verfocbtf
derselbe hierauf ein paar Ringe zu verfertigen , in-
dem er das Platin auf erwälinle Ai't um Cyliuder vou
Papier auftragen liefs : der eiiic davon gelang voll-
kommen, wurde von einem Goldarbeitcr gehamtnertf
gedreht und mit dem PoHrstahl geglättet, welcKi
Alles er sehr gut aushielt und ein sehr schönes Ao^
sehen bekam. Der andere war, weil der Papiewj-
linder aich bei der ersten Einwirkuug des Feuers ge«
krümmt hatte , an einer Stelle inzwei gegangen,
sich aber sehr gut lollien Wüü.
Späterhin versuchte Hr. L. auch, da ihm dit
wiederholte Auikdgen des Platins mit dem Fuuel tt
Verfabren, Piatina zu verarbeiten. 311
langweilig vorkam, Jas mit Terpentiaöl angerieben*
I'laiinpulvcr in Poimen von Papier odsr Wachs zu
lU'ineti Plätlcben atiszu^ierscn, und die Form sodana
atif vielfach zusamnienj;e!rgtcs Lüsclipapier zu se-
zen, welches das überflüssige Tei-penlinöl einsog,
Worauf die eingegossene Masse sehr zusammensank.
Auch diese l'lätlolien IJefsen sich nicht nur häm-
niein und sireckeii , sondern auch, wie der k. fc.
Landesmiinz-Piöhirer Frans Freih, v, Laithner ver-
suchte, ausprägen.
Beobachtungen zeigten Hr. Leiihner, dafs das
Phtiu zu diesem Behuf ganz rein seyn müsse; als
i;(i iiiiht vollkommen gereinigtes angewandt wur-
, waren die crhallenen Platten theils spröde, theil»
lerteu sie sich unler dem Hammer. Er ist der
Mimmg. dafs das Zusamineiiieiben des Platins mit
Terpentinöl nlrlil nöllng seyn. sondern dafs es hin-
irichend seyn werde, das gereinigte und höchst feia
^'"rihcille Platin in einem blos verglüheten Porzel-
"^cfafse mit ringförmigem Boden einem heftigen
' irer auszusetzen, da danu in diesem das Platin, wie
i'as Porzellan scIiwindcn , zusam mensch weiden und
iclimiedhar werden würde: eine Meinung, welche
duich die von mir (N. allg. Journ. der Chemie ßd.
5, S. «5 Anm) mitgetheiitc Erfahrung vollkopiraea
l'fiUtigt wird.
Ich glaube, dafs das erstaiigetuhrtc Verfahren ,dea
liiQ. Leithner's völlig zureichend und ausliihrbar
' t, um sich die einiachcn chemischen Gerälhschaften
■ Platin, wie Schmelzliegel, Abdampfschalen, Spa-
. Röhren, kleine Retorten zu verfertigen; und mit
ii;in grö&crn Haarpinsel und hei nicht zu starker
\<-Tdünnnng mit Oel, wird es auch geschwind gcnuj
3IZ
Leitfaaer's
I
gehen. Die Formen würde icli aus dichter liarter,
Kohle drelien lassen, da dieae verglühl, ohne
sn werfen u.s. w. : auch köiinle man d«»u hohle
Formeo von Kalkstein oder Marmor drehen lassen»
da sich dann nach dein Brennen der Kalk durch da«
Löschen mit Wasser und durch Saure fortbringm
liefse Hrn. Z-eilliner'ä Verfahren empliehlt sich,
eben nur durch seine Eigenlhümlichieil, welche je-
dem Chemiker, der reines Platin lial, verstatlel, sich
einen Tiegel u. s. w. ku verferligcn. ILit das Getaft
durch jenes Verfahren schon die bestimmte Form, so
wird es nachher jedL-ra gesdiickten Goldschmied«
leicht seyn, es durch vorsichliges Schlagen und GIU-<
ten in vollkommenen Stand herzustellen. D«r-
gleichen G^rälhc aber ans gröfseren derben Massen
Platins zu vei Fertigen, mögte doch schon mehr Ge-
übtheit m BeliHnillurig des Plutiua, und Bekamitsühaft
mit den Eigentliiimlichkeilen desselben in diejcR
Hinsicht, voraussetzten. — Für diejenigen, die e«
etwa nicht schon wissen, bemerke ich. dafs man xunt'
Anreiben des Plalinpulvers zuerst ganz wenig dick-
liches OeJ nehmen mufs, (wie es beim Rectificifm
des Terpentinöls zurückbleibt,) und dann so viel «o-
tificirtes Gel, wie qbeu uolhig ist. Mit letztem allott,
würde das Aufstreichen nicht gut von Stalten geben;
zn viel von erstem würde verursachen , dalä d«r
Ueberzug im Feuer sich aufbUhte und blasig würde.,
Bei den Tiegeln und Schalen niii&te man oben «n
Kaiide einen Wulst von der Dicke einer starkoi
Stricknadel aulatieichen, da dieses die Dauerhaßil'
keit des Gelafses ganz ungemein befördeit; bei dttt,
Tiegeln besonders mufs mau den Aostt-icli auch i9|
■- Verfahren , Piatina zu vcrarbellen.
313
inpagen, dafs er von dem Wulste an nach dem
öden des Tiegels Kiinetimcnd etwas dicker wird.
Es läfsl sicli deiikL-ii, dafs MottBsin - Pouschkln'a
erfaliien, das PJBtin diircli Vcrmiltelung vonQnecfc-
Ihcr schmiedbar »11 milchen, (S. das angef. Journal
,<5üJ elgenthii milche Vorthellc haben mögte, iQdem
IS Quecksilber die Platinthsllchea auflöst und ao
ne innigere Berührung derselben unter einander
•.staltet Um diesen Vorjlieil mit den Vorzügen
« Lei thner' sehen Verfahrens zu verbinden, wüi^de
h das zum Aullragcn mit Terpentinöl bestimmte
latinpnlver mit ^ — ^ seines Gewichts rolhen
uecksilberoxydcs Kusanimenreiben, das, durch die
ilze rcducirt, sich anfangs mit dem Platin amalga-
ifen und so den Vorlheil des MoiMsin- Pouschbin*
hon Verfahrens zu Wege bringen wtiide.
Das Platin zu diesem Zweck erhalt man am bc-
•n aus dem salzsauren Ammonium-Platin, das
er von ganz rein gelber Farbe sej-n und auch
rch das Bestellen der sonst bekannten Prüfiyig
ne Reinheit bewahrt haben mufs, Hr. Lcithner
rsetxt dasselbe durch sehr gelindes Glühen in einer
offcl, so dafs das salzsaure Ammonium u. s. w.
r eben zu verdampfen im Stande ist. W^äre dia
zu stark, so würde das Plalin zu sehr zusain-
iiiiutern und entweder nicht pulverartig seyn,
T beim Reiben sich fleischen.
Beim Glühen in einem gewöhnlichen Windofen
Jerflihrt das letzte doch bisweilen. Ich halte mir.
ich noch von Hrn. Leiihner'a Benutzungsart
hes Plalltipnlvers Nachricht erhalten, eine Menge
fon dargestellt, Behufs von Versuchen über die
ilerei njit Metallen auf Porzellan. Dieses Auf-
4
314
Celilea
! Mit- I
ien ZI]
thigen
tragen auf PprKUAn Ist, lieilaufig gesagt, ein äflh-
ches nnd niehl sclir kosthates MiKel, um die Ei^eu-
schafUn der Lcginingen, sowohl- ilcr etilen McLille
unter sTcli ^Is vcrscliiedencr iiDcIeru mtt diesen, in
Uiusiclit auF Faibe, GUnz, Verhallen an der LuA
und JD der Uitze kennen zu lernen. Ich Iiabi
tel gefunden, die edlen Metalle piil den unedjpn
legiren und dabei doch den znra Malen nüthigen
fpiDzcrUieUtcn Zustand zu erhalten, und ich werde
Ihnen meine Bcobachlungen in der Folj;e fiir Ihr
Journal millfieileu. Um jenes ^usani mens int ein du
Platins zu vermeiden , dachte ich mir ein sehr eia-
l'aches Mittel aus, das sich nrr schon mehrmals be-
vihrt hat. Ich reibe nämlich das salr>saure Ammo-
nium-Platin mit doppelt so, viel reinem Irokuen ffin-
gcpülverten Kochsalz zusammen, schulte das Ge-
meijgc, in einen kleinen Kolben oder Medicinglai,
stelle dieses in einem Tiegel auf Sand und gebe noB.
langsam aber anhaltend dunkle Kotliglühchilze, bi»i
kein Dampf mehr entweicht. Durch Auawaschra.
snit Wasser erhält man dann das Platin, unmittelbar
als flas feinste Pulver. Je nachdem man schwacher
oder etwas stärket' erhitzte, ist das Pulver lockerer
oder dichter; zum hier bcspruiheuen Zweck wurde
das letzte vorzuziehen seyn. Mau bat nur in Acbt
KU nehmen, dasf'euer so zu regieren, dafa das I^och'
salz nicht zum Flu fs, oder zu starkem Zusammcfiä»
lern komme; wozu denn doch schon eine betiacht«
liehe Hitze gehört, die sich K-idit vermeiden ÜbU
iir. heithner hat die Gefälligkeit gehabt , etwas vax
meinjem Platin auf Porzellan zu versuchen und M
sehr schöu gelimdcn. Duicli ähnliches Verfabrcfl
lafit sich auch das Silber aus dem salz- und schwe-
I
■Mi
I
über Piatina -Verarbeilung. 515
felsaitren Silber als das feiusLe Pulver davstelten, wo-
von iu der Folge nielir.
Die Chemiker tonnen «ich Hrn. I^eithner um
so mebr Verbunden erac((teii, ah maiiclie sieb jetzt,
und zwar um märsigei) Preis, einen Tiegel u. s. w.
von- l'lati» werden verschaffen können, denen die
(ielrgenbeil iiiebt so QlVen ist, sidi dergleichen, um
zu viel iheuerem Preise, von Janely in Paris kom-
men zu lassen. Zudem miifs ich nacli mebveron Kr-
fabrunpen bemerken, i^i^ Wr. Janely m der Kunst,
das PlalJn zu bearbeiten, eben nicht vorgesclirilten
zu seyu sclieint, oder wcnifjslens, dafs der Erfolg in
der Ausübung sich nicht immer gleich bleibt. Ich
fand hier im pbjsikalisdieii Kabinet einen Platintie-p
gel, vor, der ■'lieh seil fünf Jabren unverwiisllicli ge-
fallen hat, obwohl CT furtwährend und stark ge-
braucht wurde, and nicht einmal einen umgebogenen
Rand hat. Andere, die ich seitdem vou ihm erhal-
ten, sind bei weitem iiichL so gut gewesen, und einer
davon, der gegen die Bestellung ohne Ümbiegung des
Itandes verfertigt war, bekam nach wenigen Mona-
ten an mehren Stellen des Kandes Risse, die sich zu-
letzt auf { Zoll bineinerst reckten.
Dafs Janety'a Platin noch nicht ganz rein sey,
ergiebt sieb aus seinem spec. Gewicht. Ich habe ein
Stück zu einem viereckigen Znin geschmiedetes rei-
nes Platin von ffollaslori nahe 3 { Unze an Gewicht.
Dieses zeigte «lir ein spec. Gewicht vou 2i,o4; ein
paralleiejjjpedisches Stück Jnne/y "sehen Platins da-
gegen, vou mehr als vier Unzen, halte nur das von
30,0t. Ich will zugeben, dafs dieses zum TheÜ von
der verschiedenen Ucarheitung beim Schmieden her-
aber ich habe noch einen chemischen Beweis
^au-
*^
Gehlen über Fiatina 'Gefiirsf.
v«a der aächt völligm Reinheit des lelzten. Idt ]0-
i«|» TM- eioi^er Zeit einige Unsen von Janety'a Pia-*
l» Mif and fallete es mit Salmiak. Div übers teil cndft
yitta9i|;keit mtt dem W <i«cliwasser gab mir ilm-cli
VardunsleD und Kryslallisireii ein braunrotJies Salz,
wie Ihnen beitommmde Probe zeigt. Die Malter-
bnge von diesem habe ich noch oiclil untersucht.
Ein noch gröfserer Unterschied, als in der Rein-
heit, ist zwischen den Preisen dea Platins von fPo/-
Ituton und Jaaety. Das von Erstem kostete die
Unze zwölf Schilling; der letzle läTst steh für die
Unze 56 Franken zahlen, und nimmt alles Platin nur
sni i5 Franken wieder an. Der ünlei-schied ist ein
wrnig stark. Man konnte rohe Piatina in Paris ta.
Iiöchstens 12 Franken die Unze bekommen. Man
gewinnt also genug an der Setbstbearbeituug und bat
dann nocli die neuen Metalle. Jenes oben erwähnte
Janeiyache Platin würde ich auch nicht haben, wire
nicht durch eine höchst widerwärtige F'erbeasenuig
des gegebenen Auftrages jenes gereinigte Plalül stltf
roher Fiatina angekauft worden.
Versuche
über die
tMischmig des Isländischen Mooses
Dnd
seine Anwendung als Naliningsmittel ;
Prof. J. BERZELIUS.
L >Aui Htm Schwcdiichen *) iibeneUt von ji. F. Gehlen,
J-Ziese mcrkwiii'dige Moosart hat ihrtn Kamön da-
Ton, Jafs wir zuerst von Island aus veraniarst wur-
den, ilii-e Anwendung als Nabriingsmitlel zu versu-
chen. Sie ist lange als eines unserer besten släi'ken-
den und zugleich nährenden Heilmittel bekannt. Die
Heilkunst wendet sie tSgüch mit dem ausgezeichnet-
sten Erfolge in solchen chronischen Krankheiten an,
wo der tagliche Verlust des Köi-pers unnatürlich ver-
mehrt, und der Magen so schwach und reilebar ist,
dafs gewöhnliche Nahrungsmittel jenen Verlust nicht
ersetzen können; und der i'alte sind nicht wenige,
dafs der Gebrauch dieses Mittels nicht nur dieKräUe
erhielt, sondern auch körperliche Zunahme bewirkte*
•J Ecmiomi»k« Anniler, nlgifn« sF kongl. Vclenikaps-Akada-
nien. Bandet 8. Narsmber iSoS. S, 53 — 9I.
3i8
Berzcfius
Diese allgemein bckanntea Beispiele, zasamtmagt'
halten mit dem Urastnnite, dafs dieses Moos in Is-
land gesammelt wird und ein HaupLnntiningsmitlcl
der Einwohner ausmacht, Iiflt gröfsere Aurn>erksaiii-
leit auFdasselbe erregt, und melircre Versuclie veran-
lafsl, es auch bei uns einziirührcu. Unser iii $o rle-
lec Uiusicht achlungswertho Jjandsmaaa , Urban
JJjerne fing bereits es zu benutzen au. Da es aber
iu seinem natüilichei) Zustande einen biltcrn Stoff
enthält, der den nahrhafWn durch seine Bcimischuiii
unscbmackhaft macht , so ist dieses wahrsrheinlicli
der'Grund, dafs Hjerna's Empfehlung dieses Moosct
iu Vergesscnh«K gerieih, und es bis jetzt bei um
IJiir als Arzeneimittel nngev^ndt wurde.
Uiitw den verschiedenen Versuchen, dicteittlcni
damit angestellt winden, verdienen die de« Spani-
schen Chemikers Protist ') vorzügliche Aufinerk-
eamkeit. Er hatte gefunden, dals djeücs Mous auch
in Spanien ziemlich luufig vorkomme, uiiil d.^ i'i'
Anfange des laufenden Jalnbunderts in einigen Pro-
vinzen Spaniens eine grofse iluugersnotli lienschW
und sich in Folge derselben uuler dem V'olkp ver-
jieerende Krankheiten verbreiteten, flo stellte er ipit'
demselben Versuche an und crapfnlil es als ein iiof
liches und heilsames Nahrungsmittel.
Nachgehend Iiat unter uns der Iicibmediciu J-.
P, fVeslriiig *^) Prgusl'a Versuche ijk-iederliolt, oDtl
•) iouinsl de Pbj'iique Acut iSoG. U«bf>rieUt in GMaft
Journal tut die Chemie, Plijaik und Minaralo|ie, Bd. 6>
5. ioi fg. B.
'*} J. F. We*tiing'4 Sveiiiks LafTaniBa Förg. hinoria, i.Bd.
6. Hift. B.
H ,* über das Islündiselie Moos. 319
*3em Anschein nach ist es ihm hesaar als diesem ge-
luiigeii. ävm Moose den unbehaglicbeo bitleiu Ge*
achiriaclt zu benehmen.
Der Hanpt-InhnU von Prouat'a AbhanJliitig ist
folgender: Durch dreislündiges Einweichen dea jier-
kleiiierlen Mooses iü kaltem Wasser giebt es an die-
ses den billein Stoff ab und verIierl'o,o3 am Ge-
wichl. Waimes Wasser ziehet deneelben noch schnel-
ler aus, ziigleicii aber auch utigelahr o,o5 von denl
nälirend«ii HcstandUieile, welcher Verlust indessen'
durch die gesciiwindere Beendigung des Prozesses
ersetzt wird *). Durch vieitelstündigcs Kochen er-
liSU mau das Moos so weich, wie ea uur zu werdeu
veimng, und seine audöslicheu ßestandlhetle werdeil
vom Wasser atisgezogen; auf diese Weise giebt 1
Pfund Moos drei Pluhd einer gemüseähulJchen Sub-
stanz, die zum Speis^u zugericlitet weiden kaim.
Der häutige unauHösliche Tbeil des Mooses ist
tlarc!) das Sieden so erweicht, dafs er im Munde fast
' lergeht und sich wie zarte Knorpel von jungen
Thieren essen lälst. Das gesottene Moos lafst sielt
trocknen liud so aufbewahren, tind tiiän darf es
dann nur iilit hoiHiem Witssei- anbriihen, um es zun!
Genufs zuznrtchten. Hierzu läfst sicli sowohl siifscs
als salziges Wasser anwenden, uud das so zuberei-
tete Moos kann daher auf weiten Seereisen ein im-
mer frisches Gemüse abgeben, dessen man In solchsnt
Fall oU enlbchi'eu luuls, uud das doch, besonders
wenn sich skorbutische Kraukheileu einstellen, von
so aosgezeichuclem Nutzen ist. Proust versucht«
•) Im Folgenden wird »icli ttigna, daf« Prnuil hier in Irr-
320
Berzelius
übrigens, das Moos auf maniUgraitige Alt zuzubn^ei-
ten nud eihiult mehrere gaaz OEgenehme GerichlCj
Durch die chemische Zeisstzung fand er lu den
Moose o,o3 bittern, in kaltem Waaser auf1osIichei%
SlolT, «,53 in siedendem Wasser atrfloslichca
gumraiahulichen StolT, der die auszeichnende Eifeiv-
achall hat, d<ifs er beim Erkalten zu einer Gallntt^
gerinnt und vom GerbestolF gleich der I.eimauflö-
8ung gefallet wiid; endlich c,64 uiiauflosliciie flei-
schige Substanz.
ff'estring hat, aufser den Versuchen xur Beaii-
Izung dea ForbeatoHs im Moose , auch eine Zerle-
gung desselben mit^elheilt, nach welcher es aus GaU
lerte, "Oummi, Bitlerahijf. Harz, EitveifsHoff viA
Ftirbesloff bestehen soll, von welchen Uestandüieilifl
jedoch einige gar nicht darin vorhanden sind. Ani-
aerdem hat J-Vcstring den bishciigcn Bcobachtuageft
eine sehr wichtige hinzugefügt, welclie die Anwen-
dung des Mooses als Nahrnngstnittel sehr erteichlcrl,
die nkmlich, dafs Alkali den bitleru BestandtheU lies*
selben auszieht, was in der That vollkommen ge-
lingt. Sonst hat er aucJi noch ähnliche Versuch^
wie der spanische Chemiker aiigesleUt, es als SpeiM
zuzurichten.
A. Chemische Zerlegung ^es isländi-
schen Mooses.
Weicht man dos Moos in kaltem Wasser «o>
so bekommt letztes in einem Tage eine gelb-
braune Farbe und einen bittern Geschmack. Gie&lj
man es ab und frisches auf, so eihält dieses in gl«'^
eher Zeit dieselbe Farbe und Gcsclunack. Di«*«
über daa Islündiscbe Moos»
32«
kann melirmals wiedeiiiolt werden, ohne da(s da-
durch dem Moose der Bitterslofl' ganzlicii entzöge«
wird. Trocknet und pulvert man solches vorher, so
zieht das Wasser mehr aus und färhl sich dunkler;
dennocli würde es sehr oft wiederholte und hescliwer-
liche Aufgüsse erfordein,^ um auf diese Weise das
Moos von allein Bittersloll' zu hefieien. Nimmt man
zwm Aufgufs wftrmcs Wasser, so löst dieses zwar
mehr von demselhen auf, j>änzlich zieht es ihn aber
ich nicht aus; und selhsl wenn das Moos wieder-
ilt mit Wasaer gekocht wild, so ist auch der letzte
lMud,~ao wie der unauflösliche Theil <les Mooses,
bitter. Dieses koranil daher, dafs der bittre
nff im Wasser höchst schwer aiiOüslich ist, und
tön eine sehr geringe Monge davon leUtem einen
rträghch bittern Geschmack giebt.
1 In der gewöhnticJien Temperatur der Luft ist
tMoos weich und biegsam: durch Trocknen ia
r CDäfsiger Warme aber wird es hart und brüchig
] lalst sich leicht pulvern.
, 1, 4o Grammen getrocknetes und grob gepulvev-
iMoos wurden mit I ^ Quartier reinem Wasser
«en und 34' bei -J* -ioP Temperatur stellen
Die abgeseihete Flüssigkeit Jiatte eine hell-
li)brBtine [''arbe. Die Ausziehung wurde auf die-
! Weise wiederholt und die Flüssigkeit zu der
I gegossen. Um einigcrmassen im Voraus be-
Oinen zu köimen, was für Slolle in diesem Auf-
i enthalten »eytl müglen . wurde ein auf gleichs
B bei-eiteter mit folgenden Reagenticn geprüft:
. Der Aufgufs Iiatte einen bitterii unan'geiich.
■ Geschmack, fast gar keioea Geruch und
pwacfa gelbbraune Farbe,
Sil
Berzcliu«
6i. LacVmospopicr wuide davon nach einw Ut
ticu ^^'eilu gei'ötlietj LackmtutJuctur aber aogleidii
Ocf Aur^ufs cnUiält alio «iue freie Säure.
c. Salzsaurer Baryt hewirkte einen scfiwadii
NittJei'scIibg, (lüi- sich nicht ab-selzle und rail eini
>iie(ler8chlag von schwefelaeurcm fiaryt keine
lichlteit hatte.
d. Kinige Ki^atalle von aatpetersauretn Si
löiten «ich auf, ohne Trübung; der Aufgttls enihlU
also keine salzsauren Salze. Nach einigen Stundet!
wurde die Farbe desselben weinroUi.
e. Sauerkleesak fäUete eine merkliche Menge
kteesauren Kalki
y. Kssigäatires ßlei inil Basetiber.ichüfs (Btcii
bewirkte einen gelben Niederschlag und der Aufguif
verlor fast ganz fleine Faibe.
g. Auf gleiche Weise verhielt sicii aalfwli
res Quecksilbcroxydul.
h. Kohlens:iuerlichc^ Kali machte die Farbe k^
b'ächllich dunkler.
i. Schwefelsaures Eisen färbfe den Aufgu& pur-
purroth. Leimauflösung bewirkte keine Fällung. Du
i/loas enthält demnach keinen Gerbestolf und Diir
eine Spur von Galläpfelsäure.
it. Kalkwasser gab einen Niederschlag, der ilth.
langsam absel/.te und schwarzliraun wurde;
wurde auf einem Filter gesammelt, gcliocknet uoil
vei-braunt. Salzsäure löste den Rücksland mit Au&i
brausen auf; aus der Auflösung fallele Ammoniutn
phosphoisunrcn Kalk. Jener Niederschlag bestand
demnach aus phosphorsaurem Kulk und pflanzea-
aaurein Kalk, beide durch ExtractivstolT gciarbt.
r das Isländiscfic Moos.
323
ber erhaltene AiiT^ufs wurde abgedampft,
VroVei er seine Farbe in die braune verwandelüiü'nil
zulele) ganz undlirrhsichtig wurde. Es blieben 2,18
Gramme» eines diink&lliinuncii exlractartigen Riick-
slande«, Alkohol lörte daraus Inngsaiti einen braun-
gelben Stoir auf, der nach dem Aliziehen des
Alkoliols und dem völligeti Verdunsten in einem
oQ'euen Gefafse zähe war und »ich kaum zur Trockne
bringen liefs; er wog i,5 tir. Bei der Auflösung
desselben in Wasser blieb eine rolhgelhe pulverige
Subsliinz iibrig, welche schon am Knde der Verdun-
stung'des Alkohols sich ahznsondcrn angerangeti
hatte. Sie wog 0,1 Gr., sthmcckte biller und riihrle
von dem biltern Bcstandthcil des Mooses her.
5. Die von dem biltern Pulver bprreiete wässe-
rige Auflösung gab durch Verdunslen in einer Glas-
schale einen braunen Syrnp, an Gewicht i,5 Gr.
£r besafs einen laden süfsen GeschmHck, wie Male—
tyrup, hintennach etwas stechend, wie von einem
Pfianzcnsalze. Er wurde wieder in Wasser aufge-
löst und mit Bleicssig gelällel. Aus der nun viel
weniger gefärbten Flüssigkeit wurde das überschüs-
sige Blei mit kohlensaurem Ammonium gefallet.
Nach dtm Verdunsten der fillrirlen Flüssigkeit blieb
ein Syrup von hellerer Farbe zurück, der olier einen
faden und, wie vorher, hiiiteunach stechenden Ge-
schmack hatte. Das Blcioxyd hatte demnach nur
etwas braunlärbendcn Extractivsloff ahgeschieden.
4. Der vom Alkohol luiaufgeläst gelassene'An-
theil wog 0,33 Grni. Er war braun und trocknete
leicht zu eiuei' harten spröden Masse aus. Vom
Wasser wurde er bis aul eine geringe Menge unaut»
zu
Berzelius
lösUclien ExlractivstoSs aurgeiioiiimen. Atfs äei
Auflösung lällete kleeaaui'es Animnuium eiue merk-'
liehe Menge kleesamcn Kalk; jener Anllieil enlhiclt
also das im Moose befilidUclie Kalk^alz. Das Ex~
ti'act selbst wai- gestfiniucklos, icagtrle sauer, und
halte überhaupt ilie Eigeuscliafteii, welclie der im
Alkohol unauflösliche Aifthcü tiei' £xtr8Cle «igt;
Nach der Fdllmig mit Kltesaiire wurde die Auflö-
sung abgedampft und der Rückstanil in einem PUv
tJotiegcl verbraunt. Die riickatändige AseJie maclile
.Wasser schwach alkalisch; naclidem es mil Salpe-
tersäure neutratisii't, i^llte Kalkwasser darau» etwii
phosphorsauren Kalk, dessen Menge aber zu gciiiig^
war, als dafs er der Menge des durch die Kleesaure
gefälleten Kalks enLspracheti hätte. Das Rxtract enl-
hiell demnach außer dem phosphorsaureu Kalk cid
Kalksalz mit einer verbiennlichen Saure.
5. Das mit kaltem Wasser ausgezogene hlooi
wurde mit i J Pfuud einer Lauge Übergossen, dic'l
Gram krystallisirtes kohlensaures Kali enthielt und
24 Stunden in eiaer Temperatur von 20" stehen gt-
lassen. Diese Auslaugung mufste dreimal wiederholt
werden, um allen iarbeuden StolT auszuziehen. Die
alkalischen Aufgüsne waren ganz ausnehmend bitter,
und selbst der letzte enthielt noch viel bittern SlolL
Die erhaltene Flüssigkeil, zuiianiinen 6 Flund, wuiilc
in einer flachen Porzellanschale zur Trockne abge-
ilampft. Während der Abdampfung wurde sie im-
mer dunkler braun und zuletzt ganz schwarz, li*
blieb eine harte braune Masse zurück, die nicht io
mindesten bitter schmeckte, ungeachtet die Flüssig'
keit es vor dem Abdampfeu im höchsten Grade W«.
Alkohol löste davon uui' eine sehe geringe MeoS'
über das Isländische IVToo!
22$
\bi,ä&ta ich nach Sättigung des Alkali mit Essig-
ch Alkohol das eutslandene Salz entfeincn
\e. Das liicksliindige Extract war selbst im
kr zum grOfilen Tlieil schwer auflöslich, von
uner Falbe und schwoll zu einer dicken
I Masse auT, die schwer durch ein Piltium
Das mit Wasser und Lauge ausgezogene
*wog getrocknet noch 35 Gr. Von dem Feh-
hatte das Wasser 3,18 Gr. aufgenommen, so
^ den von der alkalischeu Lauge aufgenom-
\i Aalheil 3,83 Gr. bleiben.
Das rü<;ksländigc Moos wurde in einer Pop-
ichale mit 3 Pfund Wasser eine Stund« lang
jpn, worauf die breiige Masse auf ein gewoge-
Mnvntuch gt^iracht und ausgcpre&t wurde. Die
iafene Flüssigkeit war braiingelh, klar und be-
^ Pfnnd ; beim Erkalten wurde sie undurch-
und gerann zu einer steifen Gallerte. Oer
(löste Rückstand wurde noch dreimal mit ei-
bicheu Menge Wassers ausgekocht; diese Fliia-
gerann aber niclit mehr. Der unaufgelöste
snd war aufgequollen, halbgeronnenem EiweÜ»
!> von giaugrüner. p'arbe. Beim Trocknen
er schwarKgriio, hart, rissig und auf dem
gissig. Das Seihetuch, auf welchem er ge-
Bt worden, hatte i4,38 Gr. aa Gewicht ge-
' Die geronnene Gallerte Hofs allmählig einen
Flüssigkeit fahren, daher ich sie auf ein L,ei-
brachte. Die Fiiissigkeit lief ab und liefs
h Tuche eine Gallertc zurück, die nach völ-
Aurts-ocknen einen schwarzen harten Stoff
f 11 Grammen au Gewicht. Die abgelaufen»
I
Berzelius
' Flüssigkeit warJe mit den noch unabgeJatnpf^t
spHtern Absüdcii (6,) vermischt und zur Tri>cki
abgeraucht. Während de» Ahdampreits erzeugte si<
auf der Oberfladhe eine Haut, die imtnerf'oi-t n
nahm, bis sie endlich niederfiel, worauf sie darcj
eine neue erselzt wurde. Der (rockne Ruckslau
wog 9.94 Grammen. Er wurde mit kaltem W
iiliergossen , welches ihn wieder schleimig niacb<a
■wie Sago oder eingekochtes Slärkmehl, und ciuii
kleinen Anlheil davon anilösle, von welchetii icH
■yermutliele, dafa er gummig oder schleimig (ka<I«n}
w&re. Er wurde gelblichbraun und wog nach dem
Trocknen o,45 Grammen. Slit Wasser übergössen
sehwoll er zuerst auf und löste sicli dann zu eiiieio
ziihen Schleim auf, der allmählig 7^1 einer seemicliln
Flüssigkeit u'ui'ile. Diese wurde durch Bteiessig uad
Alkohol gefallet, mit GerhestolT aber trübte sie sick
nur schwach, und verhielt sich abo gana wie rin
Gummi. Wurde die gerbestoff hall ige Auflösuiig
dieses Schleims mit Alkohol versetz! , so schied ficli
sogleich eine Verbindung desselb.*n mit Gerbcswff
ab, die alle Eigenschaflen des mit Gallaiirelaufgub
gefttlleten Stärkinehls zeigte, zusamnienhackte, ak
ond biegsam wurde u. s.w., wodurch sich die stürk-
mehlartige Naiur desselben verrieth. In kallttu.
Wasser erweichte sie sich und zerlheilte sich> ohw
aufgelöst zu werden. Die Gummis (kadorrfa) dap-'
gen werden vom Gerbestoff nicht gefallet, und Alko--
hol scheidet das Gummi ab, behält aber den damit
vermischten Gerbestoft' aufgelöst. Da das Gummi
sich nicht in dem Aufgufs des Mooses fand, wg-
wölmte ich, dals es ein Erzcugniis der Elnwirkiuif
HB^H über das Isländische Moos. 537
äta Siec7*ns sey, und wir werden weiterhin wieder
auf (iiesen Stoff «uriickkommen.
8. Der unauflösliclie Tlieil dos Mooses wiirdo
aiedpiid mit Alkoliol behandelt. Dieser gab damit
tftne grüne Tiiieluv iiiid enthielt eine geringe Menge
lies g>-ürifarhendeii Waclises der Pflaiizon, aber keine
Spur von Ilorz.
Duicli diese Versuche wäre nun das Moos zer-
legt worden in Gr.mi.«
Svrup, mit etwas ExtractivstoET und eines
P Hall zeii Salzes verunreinigt ,_ , , 1,5
Billern Stoll' . . . 4 .,.,,, p,\ - .:.
In Wasser Ruilöslidier Exlraclivaloff, rpijt ,, ,
Kaiksalzen verbunden 0,58
In kohlensaurem K.iH auflösliches Extract :i,d3
Callei'larltg gcriimeiider StolF . . . 2o,23
Durch das Sieden gebildetes Gummi . . 0,49
Unauflüsliches Skelek l4,oo
4o,oo.
Da in dieser Zerlegung verschiedenes nicht ge-
nau bestimmt werden konnte, indem die Salze mit
deni Extract verbunden blieben und der bittere StolF
durch EinwLi'kung des Alkali zum gröfsten Thcila
zerstört wurde, so be^chlofs ich, sie auf eincni an-
dern Wege zu wiederholen.
1. Zcha Gramme» getrocknetes und gepulvertes
Moos wurden aV mit 4 Unzen (JungfruJ Alkohol
digeiirt, nachher ^ Stunde gesollen. Der abgegos-
sene Alkohol war hell gi-ünlichbi-aun. Die Auszie-
hung Wurde mit frischem Alkohol so oil wiederholt,
bis letzter sich nicht mehr färbte. Das Moos verlor
dabei gäuzlich sciuc giünc Karbe und wurde grau.
3aS Berzclius
9. Die erTialtenm AuaEÜf^ mirJen
ectlian und bis auf a Uazcn al^ezogen , die rücl)
«tändige Flüssigkeit aber in einer tlaclien Glauchalj
bei gelinder Wärijie his zur Trockne vcidu.
Der Rückstand war grünliclibraud, weich und put
vtrig, aber rHwas zusam meuli äugend , an Gewicbj
-0,99 GraDimen.
5. Dieser Rückstand wurde mit l»uem Wms»
ühergoiseii und der unaiiflöslicfie Aitthcil durch eitt
Filtrum gescliieden;. getrocknet wog letzter 0,46
Grammen. Der aufgelöste Artheil gab durch V'eri
dunsten einen braunen Synip mit pingemenglfli
deutlichen Krystallen; er blieb zäh, und wog 0^
Grammen. Es war liier also mehr Wasser furöct-
geltlieben als jn der ganzen getroc)fneten Masse.
4. Um jene Kryatalle abzuscheiden , wurde die
Masse mit Alkohol übergössen, der deu Syrup auf-
löste, das Salz aber mit etwas braunem Extract Sit*
rück lieft. Etwas Wasser, auf diesen Rückstand ge-
gossen, nahm das Extract und einen Tbeil des Sflll»
au^ etwas aber blieb mit ganz weifser Farbe mrurt,
wrelches 0,09 Grammen wog. Letztes zeigte sich in
Munde schwer auflöslich, schmeckte säuerlicb bitur,
rüChcte Lackmuspapier; erhitzt verkohlte A sieb,
JchwoU auf, roch säuerlich brenzlich und hinterließ
«ne löcherige Kohle,' die beim Einäschern ziemlich
Tiel Alkali zurück Jiefs. Vo» den zwei achwersuf-
lüslichen saurea Kalisalzen, die in den Pilanzen vpr>
kommen , dem Sauerkleesalz und dem Weinsleiiit
konnte jener Rückstand nur der letzte ^eyn. Er gät
zwar beim Verhrsnueo nicht ganz denselben Gerucbt
wie der VVeiüatein; dieses rührte jcdocii oflenbif
über ilas Isländische Moos.
Ton tletn AnliieüExtract her, von welcliem er nicht
volllcommen befreiet werJen konnle.
C*. Der in Wasser aufgelöste Anlheil gab durcH
VcrJuiJslen eine gnnz und gar kiystallisirle aber
j>clhbniune Masse, an Gewicht 0,1 Grammen, die
8ich-«>'hCMral|j als Weinstein erwies. Da aller Wein-
stein zugleich weinsfeinsanren Kalk enthalt, so löste
ich ihn wieder im Wasser auf und verselKte die Aullö-
sung mit kleesnurera Kali, so lange noch ein Nieder-
schlag erfolgte, IJteser war, in Vergleich mit der klei-
nen Menge Weinstein ziemlich beträchtlich. Die davon
abfillrirte fiauge wuide zur Trockne abgedampil und
(Jer Rückstand yerhrannt; worauf die Asclic in Was-
ser aufgelüst npd nach Sättigung mit Salzsäure mit
Kalkwass^r im Ucbcrschufs versetzt wurde. Nach
einigen Stunden halte sieh eine Spur von phosphor-
5»iirem Kalk abge«!zt. Jene 0,19 Grammen saure»
Salz heMauden demtit^ch in saurem weinslcinsauren
Kali, mit etwas weinst (.insaureiq Kalk und einer Spur
von^ pbosphorsaurem Kalk. Da ich dachte, dafs die-
ses Salz vielleichl auch wcinstejnsaures Ammenium
enlliallrn haben könnte, sammelte ich in eiitem an-
dern Versuche eine n<^ue Menge, davon, und setzte
frisch gelöschten gebrannten Kalk zu, wo sich dann
ein unangenehmer iaugenartiger Geruch, aber nm-
eine höchst geringe Spur von Ammonium ent-
wickelte. .
6. Der im Alkohol aufgelöfilo Antheü (4.)
«chnieckte bitter ; bei ganz gelinder Wärme zur
Trockenheit gebracht, blifcben o,4 Grammen zurück;
der Rückstand wieder in Wasser aufgelöst, hinter-
Iiefs, wie in der ersten Zerlegung, ein bräunlichcB
^nlver. Die wässerige Auflösung hatte eine« süfsen
i
I
Bfrzeliiis
^■i hinlerlicf« beim Vcrdunslen eioei
^r^vtiei- ei-Wdlmlü. PeiSyrup wurdi
Exiract (lufch f aüiini; mit I
log des übei'ächüssigpii Bk-ies dui-ch
itoff ilQ.d )iacbl]«n^es Vci-dunslen rda
Er war nun scliwacbgelb und wog o^
In einer hohem Teraperalur wurde er
iechend und verlor ganz di« SüIJigkeiL
■V Du in 5 vom Wasser zuriickgclasceoeu 0,46
>t'urden mit Alkohol ansgezogcu, der sidf
dunkelgrün farhle und ein hellgelbes Pulvci
^p^tiefs, das 0,33 Grammen wog und sich aU itt
dU reine bittere Bestandlheil des Moose« erwiBi
0if grüne geistige Auflösung liefe betm VerdoDSlM
aine faalhpülverige dunkelgrüne Masse zurück, lÜ»
gnines FSanzenwacI» war, aber sowohl durch M
Geschmack wie durch das äuTscre Ansehen ciwo
betrachtlichen Gehalt von biUerm Stoff verrielti. Idi
iLetlle mehrere Vcrauche zur Scheidung dieser bei-
den Stoffe an; thcils mit Aeüier, Üieiis mit kobleo-
saurem Kaii; aber weder auf die eine noch die an-
dere VVeiac gelang es Vollkommen. Der AelherlÖ-
«le etwas von dem biltern Stoff, das Alkali eiiwn
beträch llichcn AntheJl Waeh^ aul'. Der erste lieö
o^ biltern Stoff zurück; die aufgenommenen 0,18
VVafhs enlhielten aber auch noch einen Anlhejl ät-
von. Jene o,46 Gi-ammcn bestanden abo atu 0,18
bittern Stoff und o,i8Wacl)s. Man kann aber woU,
ohne sich zu irren, ersten zu 0,3 und letztes zu Oirf
annehmen.
8. Das von der Behandlung mit Alkohol riid?'
jtSndige Moos wurde mebrnials mit lauem W'ajs«
TOii + 56^ ausgezogen. Dieses nahm eine schwach
über äüi Isläaäkche Moos.
5^»
■ffelbliraunc Farbe an, nnd liefs beim Vci'dunsten eine
Ourthsiciilige, gelblidie, etwas ins ürHUiie fallende
Ma«»c ziiiiict, au Gewiclil 0,55 Gratutuen. Sic b«-
sati eitlen kaum laeiklichcti, aber liinitiunacli etwü«'
ichatleo Gcscbiiiiick. Bei der WiederaMflöaung in
\\"«.Mer wmilt sie iiueist xäii iiud lialliüureliftivlUigt *
» ie Giiinini ; nachher lOstc sie sicli mit ^{inlei'la/isHnK
\<in bi'HMucni pulvcrij;cii ExIractiratoQ' völlig, nuT.
iJie Anflösung icagiile niclil saiiei', wurde aber von
^>nuei:klccsalz stark gL-fället lu'd ciiliiieU dupiiiafili das
XalkaaU. Letztes hielt irli Anfangs lür äplV-ltauren
Kalk
pben
((a aber die letalen wiuscrigm Auioige es
I wphi enthielten, wie die ersten, und da die
Aufl^^uug nicht sauer reagirte, so mi^Cste es ein
schwerauDöslielies Kalk^al/ scyn, und wie icti i^acli-
licr fand, war es weiusteinsaurer Kalk. Die AuüÖ-
mng gab mil ßleiessig einen geringen gelbLicIicu Nie-
derschlag, itnd. durch zugesetztes Alkali wurde sie
etwas dunkler. Des davin cntiialtenea wcjnateinsnuT
»en Riilks war eine zu geringe Menge, tun sein Ge-
nicht. zu bestimmen. ücbrigens halle der in dem
AVassor. aulgetuste Slofl' die -I]rgcnschart(;n nuwohl
yon Guninü aU vyn Kxlraclivstuff, doeh mehr von
erstem als von lelzleni.
^. Das mit Wasser ausgezogene Moo; wurde
in einer Lauge aus i Quartier (8 UnzenJ'Wflsr
und a Grammen krystailisirtem kohlensauren
.aK in eiuer. Tempeial,ur von 55° si Stunden dige-
i-irt. J)ie Fliissigkeit wurde dunkelbraun; nach «Um
Abgiclsei) wmde das Mous einigemal mit lauem
'uaser ansgewaschen. Die erhaltene Flüssigkeit
de in gt-linder Warme ahgedunslet und dabei
Essigsäure, bis zur vülligcn Sättigung d""s Alkali
^Eü
I
I
I
I
33» Ce rzRÜiis
Tersefzl. Der trockne RürkManrl war schwanthrsoiif
er würde mil wenig Wasser aulgcweidlil . und (Infut
Alkoliot zugeselKt, den maii nach :i4 Stunden ab unit
neuen anfgofs. Der träte AuFf^uls war kaitui merk-
lich gelb, der zweite über ganz nngefarbt. Der Al-
kohol wurde abilestilljil^ wobei sich kleine kryrtal-
liaisrhe Könier an die ftetorte absetzten, die ich (ür
weiiistftinsauren Kalk erkannte. Letzter hat ndmHrh
^ die Ei gen sc ha 11 , dafx er sich iinKersctist im AlkiU
anflögt, und so war er naehher mit in die AoflO-
suog ubergegungen. Zuletzt blieb ein schwach gdb.
lieh gpfärblcs essigsaure* Kali fibrig. Das Cxlrad
selbst wurde bei der Bohaiidluiig mit Alkohol ta
fiiner einstischen Masse, ganz dem Kleber gleich, (He
beim Tiockncn hart, spröde und glänzend wnrde,
uiid 0,7 Gr. wog.
10. Der Rtickstand von der Behand'.ong ntll
^uge wnrde wiederholt mit Wasser ausgekooht.
Der durch das (jerinnen sich ausscheidende Stott
Wog, nncbdem er yon dem flüssigen Theil befirdt
und getrocknet war. a.aS Grammen; der flüssig ge-
bliebene Antheil, bis zur Trockne abgeditnslet, litft
3,i8 Grammen zuiiick, wovon sich 0,66 in kallcio
Wasser wieder auflösten,
, 11. Der nach dieser Behandlung gebliebene n»-
uiüöaliche Rückatfliid wog ^,6-2 Grammen.
Ehe ich die Ergehnisse dieser zweiten Zerlegung
anfstcUe, will ich »och von allen aufgefuiidencD Be-;
standtheUen näher sprechen.
i. Von dexa hutern Stoffe des Mooses.
Die letzte Zerlegung zeigt (7.) das Mittel , ih;
rein zit erhalten. In diesem reinen Zustande i«t e
über das Isländische Moos, 333
liclIgeUi, pulverig, leiclit, von iitibesrhicililirh hute-
lem Gcschipatk, der lange im Munde bleibt. Auf
einer Glaslafel erliilzl, wird er hailifliissig . braun,
hUhet sich anl^ raucht, stofot einen widrigen säuer-
lich-brcnzlichen Geruch aus und IdCsl eine löcherige
Kohle zurück, die schwer ganz. verbre|iiit uud sehr
wenig giauliche Asche curückläfjit. Im Wasser löst
er sich in anfserst geringer Meuge auf j die gesättigte
Auflösung hat eiuc schwache gi-ünliche Farbe und
einen «nertiäglich bittern Geschmack ; diircli \'er-
duiulung io gelinder Wärme lafst sie den liiticrn
Stoff unverändert als ein graues Pulver zurück. Sie-
det man sie dagegen lange, so wird sie braun, es
scblügt sich ein braunes Pulver nieder und der bll-
Ire Geschmack verschwindet. Im Alkohol ist der
bittre Stoff leichter auJlöslich als im Wasser, aber
doch auch nur in nnbedeufendpr Menge; die Auflö-
sung ist gtlbgrün und lafst den bitlern Slgfl" pulverig
zurück, ilera Aniherenslaub einiger Pflaiineu im An-
sehen nicht unähnlii-h. In einer kohlensauren Alka-
lilauge löst er sich, am leichtesten auf; die Auflo-
«Ung ist grün und unbeschreiblich bitter, verliert
aber den bitlern Geschmack durch Sieden, wobei der
billere Stoß' zerstört wird. S.llligt man das Alknli
mit einer Saure, z.B. SalKsäurc oder Essigsäure, so
wird der bittre Stoll' gefallel , in Gestalt eines wei-
fsCTi Pulvers, das im Ansehen der tlnrch künstlsches
Ammonium aus dem Ahiun gefalletea Thoneide
gleicht. Ueberflüasig zitgescizte Saure löst deti Nie-
derschlag nicht wiedei' iuif. ßicicssig fallet die A-äs-
serigc Auflösung des hilteni Slofl's-mit hellgrauer
Farbe; snlpelersaures QuecksÜberoxydul in Gcstnit
VHiM weJIsen Schleims. Von Eiseusaizen wird si«
*M^
Bcrz rliiis
oichl ■verlmfcrt, wenn Jcr btitrc Sloff put nnsj
wIno «or; sOmt aber isl er mit GaUipCdsäiil^ vtt
buDiIm und falle! dann Eia(>nau(Iösung purpurfsl*
ben. — Kin .Aufgiifs von Islimdtscliem \tuus« gerSti
wenn man ihn auch an einem ßaaz kellen Orte hsl
nach einiger Zeit in langsame Gahrung, hedeckt sidl
mit ciuer weiTsen Haut , bekotinnt eiueii Geruch
gtetcli (lern de« gährendcii Saftes tter scliwarfen Jo*
hannisboeiL-ii und sein bitterer Geschmack iat gani-
lirli Eerslörl.
2. Van dein im Moose befindlichen Säuren
und Salzen.
\Vir haben gesellen , daß der AiiFgurs des Moo«
SC9 Lackmuapajiicr rüthele, und dufs dieses Yon sau-
icm weiastcinsaurcn Kali berrülirle. Zugleich ea\r
hält ei' weitistcinsflurcn und pbosphoisaureu Kulk,
aber gar fccin salzsaures oder schwclelsaures Kali.
Ich vcrbiaunlc iü Grammen getrockneten Moo-
ses au Asclic, die eine graiiweiise Farbe hatte und
0,11 Gifiiiimen wog. Mit Wasser ausgelaugt ibulU
sie diesem eine geringe Spur freien Alkalis mit, ab«
aonst fand sich keine Anzeige von andern Salu«!
^ .salpetcrsaures Silber bewirkte darin, nach XeotnÜt
siruug des Alkali mit Salpetersäure nicht die minde-
ste Triibung.,,Der im Wasser unauflösliche Aotlial
'der Asche löste sicli in Salzsäure mit Brausen au(
I eine kleine Menge graulich gefärbter Kieselenie «ii-
riicklasscud. Ammonium, der Auflösung zugesGtA
bewirJttc einen weifsen Niederschlag, der an der Luft
gelb windcr ganz \yic aus einer eisenhaltiges Auü^.
5 vuii iihosphorsaurcm Kalk. Auch e|-wic8 »idi
jener NicJerscIilag in allen Proben alu eiaoiJi.tllij|;ci'
plmsplioisnurer Kalk. Zum gtüfsteii Tlit-Jl bestand
die Asclie ans KalkeiJe, die iiacliher au» der Salz-
säuren Auflösung duicli Saucrkieesalz gefallet wurde.
3. Exlract Mtii Gummi des Mooses.
Di« Cliemikcr hal)rn die Eigeuscliallen des Ex-
tracts mit Bestimmtlicit noch niclit angegeben; oder
genauer, sie haben so viele unähnliche Korper unter
dem Namen lixtraclivsloir auigcstcllt , daf» man
scliwerlicli einen bestimmten BegiilF damit vcihiuden
kann. £it>e seiner gewöhnlichsten Eigensch^ücn Ist,
daCs er sich heim Abftuiisten an der Lui\ ailmähÜg
aU ein schwerauflösliciiea braunes Pulver abflondert.
Eben diese Eigeusciiaft zeichnet auch denStolTaus, den
ich unter den Nainen E.xtiacl aul'gestelll habe. Aber
die beiden Stoffe, die ich in den zwei Analysen auC
gleiche Weise erhielt, waren von einander so we-
senllieh abweichend, dafs man sie schwerlich in eine
uud dieselbe Reihe' stellen kann;
Iti der ersten Zerlegung erhielt ich durch Kali-
lauge einen braunen stark lärbcndeu Stoff, der zi«m~
Jidi nnfloslich war im Wasser, das davon tuidurch-
sichtig dunkelbraun wurde. In der letzten, die mit
Alkohol angefangen wm'de, erhielt ich durch das-
selbe Aullosungsmittel einen viel weniger gethrbteii
grxubrannen Stoß', der nach Sättiguug des Alkali mit
£asig4äure und Auswaschen des Salzes mit Alkoliol
(Ichnsam war, wie Kautscliuk, und sich jetzt sehi'
schwer sowohl in Kall als in Wasser auflöste. Er-
litzt blähte er sich auf und rocli pHanzenartig-
bieuzlich. Sein äufscres Ansehen glich etwas dem
geronueaeii Eiweils, von welchem er aber gai- nicht
n<^
Berzethis '
\
die Eigenschaften besols, e. B. die AuÜösIicIikeit tj
Essigsaure , üie Fallb»rkcil durch MiDei-atsSuren;
auch aeigte sich beim Veibreuacn keilte Spur voO
dem Geruch threnscliei' StofTe, Eine Auflosung da*
selben im Wasser gm mit Bleies^ig eiiieti achmulzi-
gen Niedt-racMag, verkndeilc sich aber M'eder
schwcreUanrem Eisen noch schwefelsaurem KapFer.
Wurde jedoch der mit erstem vcraelzleii Auflösung
ein wciiig Alkali hinzugcitigt, sn entstand ein hulell-
jpngrüiier Niederschlag, dei' an der Luti sich nicht
veiänderte. Da ich die.^e so unähnlichen Slofle ia
beiden Analysen in gleicher Verhällnifsmenge erhielt,
Bo ist wohl kein Zweifel , daTs beide von demselben
Stofle des Mooses herniliren , aber in beiden Fallen
verändert durch den in der Analyse genommenen
Gang. Es ist eigenilich in diesem fiestandthcOe, in
welchem der Farhestoif des Mooses liegt, und eba
von der Möglichkeiti, so viele Veränderungen erl«-
dcn zu können, hangt es ab, aus dergleichen Stofte%
durch verschiedene Zusätze , so mannigfaltige Ftf-
ben ~ SdiaUirungen erzeugen zU könnenii
4- Der blos in siedendem H'asser außösücht
BestandtheiL
Dieser Stoff ist der merkwürdigste unter den Be-
standlheilen des Mooses. Proust vergleicht ihn mit
Gummi; IP'tslring nennt ihn galicrlartigen SloB.
und vergleicht ihn, ich weifs »Iclil, ans welcIieiB
Grunde, mit Hirsdihora-Gallertei mit welcher et
nichts gemein hat, als das Gerinnen bei der Ab-
kühlung.
Wir haben gesehen, dafs dieser Stoff sich auf-
löst, wenn das Moos mit W'aaser gekocht wird, um'
über das I&lüniJiscbe A'Ioos.
337
dafs dsDD die abgeseihete Flüssigkeit beim Abkühlen
uiidun-bsicbtig wiril und geiinut. Diese CVillerte
hat gewöhniicli eine bräunbchc Farbe, die iJir je-
tloch uiciit ei^eiitbümlicb ist , sotideni vun cineni
A»tbeit Extractivstoö' herrülul, der iiicl.t vüllig aus-
gezogen wurde. Bei j;eböiiger Soigfalt füi* das Aus-
wascheu des Vooses, erhält man sie last gami farb-
loa. Die Get-iunuug gebt so weh, daCs i)as iVul'ge-
Jöste sich als ein zu.sammeuliaiigendei' Klurnjietl aus-
aclicideti der sieb nachher Butammenzicht, und die
Flitcaigkeit fahren lafkt , die als Auflüsungsmitld
dieutc. Mild das GcrUHucne jetzt auf eiu Tuch ge-
bracht, so flielst def giöfsle Anlheil der Flüssj^ikeit
ab. uud die Gallerte zieiit sich immer trelii- ziliam-
■taeil- Eine Auflösung von thieriselier Gallerle ver-
luU aicli beim Gerinnen ganz änderst es ge^iclriefit
bfel ihlr Huf gleiche Weibe , wie bei geschmulzeuem
^etl, und sie läfst kein« Flüssigkeit fahren, soüderö
'Wa&ser und Leim bleiben mit einander verbanden.
Das Gerinnen der Mooägallerte kommt am meisten
mit dem der snuer gewordenen Milch üherein. Die
;iligelaurenc Flüssigkeit enthalt, neben einem weiter
uiiicn KU erwshnenden ^uinnüabnlichen Stoff, einen
kleinen Antheil Gallertc aufgelöst, uud das (Jeron-
iiene iit der Antheil davon, den das siedende Was- ^
ser mehr aufnehmen kann, als das kaitf.
Das Geronnene ist auf der Äunge schleimig und
-; geschmacklos; es lalst nur einen unbedftulendcii
Lhgesdimack, nicht unähnlich dem während des
Itus des Mooses sich verbreitenden Geruch, der
'ich nicht im mindesten zuwider jal. Es trocknet
ifi^am zu einer schwarzen, beinharten, im .Btruch
tljjigeö Müf^e, die im kalten Wasser si.h wieder
33X
Berzelius
erweicht und aufschwillt, nnd von siedendem jtn l
inrr ßerimiliareii Gallerte aufgctött wird. Dabei hlei
der brauiifäibcHde StolT iiiiaulj^clöst, und die gen»
neue Giillerte ist ganz wsiTs, aber Diiilui-rlisictiti
Sunalel mHU die dieses zweite mat ausgescbie<!ei
FlüssiJ;l(cil ab, so zeigt die jjcringe Menge des Rück
staiides. dats das kalle Wa5:ici' nur eilie gmvz nubi
deutende Menge von tlei- Gallerte zuriickbcliilt.
Uiu die N'iiliii' dieses .Slbllea näher aii«zuaiitlell
deslillirlic ich 5 Gr. desseliien, im trocknen ZusUiid
aus einer pneutiialisclien Voiriclitung. In die Vor
lagfe giug eiiic sehr saure, widrig riechende, Flüuig
teil über, iinf welcher einige Tropfen eines brannt
dicken Geis scliwnntmen ; heiile zusammen wogt
c,95 Grammen. Bei der Sättigung der Säure mil gc
bianntem Kalk iiefs sich auf keine Weis« aucB
die niirilesLe Spur von Alnmoniak entdecken,
der Retorte lilieh eine löclierif;e glänzende Kohle xa
i'ürk, die j Grammen Wog, leicht verbrannte nn
dabei o,i5 Granimcti grauer Asche hinterließ, di
kein Alkali enthielt, aber durch die gewöhnliche
Mittel kohlensauren und phosphbrsaut-en Kalk, cH
EisenoÄyd und Kieselerde ei kennen iit-fs. Es wai
während der UestillalioH zugk-ich 27 | Uec. Kob.
Gas übergegangen, die aus koldcnsaurem Gas, Koh'
lenoxydgas und einer geringen Menge Kohlcnwuier
ilofl'gaä bestanden. Oaä Gas roch, s6 wie das Sp«T
Wasser, stark nach bienzHchem Oel; beide miitfC
das fehlende GcwicliL von 1,07 Grammen ausgeiusci
haben.
Man sieht aus dem Gesagten, daf» diwe Gältert
nicht die eutferntcste Aehiilichkeit mit tfiieriacl»
älotferi habe : denn da sie in der DestilUüob i
über dss Isländische Moos.
AmAioäiuni p'cl't, so pnlhslt sie keinen Sticksloffi
Die proße Mciij^tj vuti Saure, wolcbt sit gielif, zeigt
aucli, dals sie den Saueisloff in eirrfin ÄtHiten V er—
halltiifs gegen den Koiileiiitutf uyd VVaasL-isiuli'ent-
Iinlle.
^ Laf-t man die Anflösun^ ilit^er Gallerle aWarn-*
pfen oder sieden, aO htdeekt sie sicli mit einer Hauh,
tili- alhnahfig ku eiiipm loirtzlirlien KIninpen Kusnm-i
schrumpil und auf der Obelllache hoikeii wird, im
V'ei'Iiälhiifs wie das Wusaei- veidinislel, so dafi maa
AiirJi bei bcstäudigem Siedl-a nicht ohne die gi-ofiilö
Schwierigkfeit eine sehr verdünnte Auflösung davod
concenü'ireii karin^ daniil Sie beim fii kaUcn besser ge^t
rinne. Jene Haut wiid in kallem VVassei- weich und
sehleimig; in siedendem löst sie sich wieder au(, difl
Aaflösung aber gerinnt beim Abkülilen nur zu ei-
nem 'i'lleile, "düs Uebripe bleilit Weich niid schleimig
wie eine staike Au/Iosulig von S;igo oder Siarkniehl»
so ilah die Gallerle diirlli die Verwandinng in Haule
an der Lull ein gröTseres Veimögen erlangt hat, lut -
kaltem Wasser aulj^elöst zu bleiben. Ich fand in
mchreien r'alleti, dafs bei Anwendung einer zu gro*
fteii Menge Wassern zum Auskoelu'n des Mooses
niiiii nur sehr wenig Gallerte tilialie, indem dio
meiste ihie Gerinnbarkeit durch di£ tlautfaildung
beim Alnlun-.leu verloren hatte.
SelKt man einer starken und wurmen Auflösung
dieserGallerlc etwas conceutiirle .Sch\vercUäaie v.u, so
cileidel sie davon keine Vcianderung und gerinnt
tbeii 30 wohl) als ohne diesen Zusatzk
In Salpetersäure lüsl sich die getrocknete Gal-
Iclto bei gelinder Digcjlioii ^uuz leicht auf, w»bci
S'^^
340
Berzelius
ihre Schleimipkcit gänzlich verloren geht
biauiilichps PitU er unaiifgelöst bleibt, tlas der Wii-
IkUng 'ler Säure länc,c widerstdil. In erhöhelcr Tcm-
peralui' IiegiiinL die Saure unim' den gev\<:>IiiiIic)T«i
Erscheinungen zerlegt zu werde» ; man ruiig den
Prozefs miteibrecheii , 10 welchem Zeitpunkte niHii
will, so zeigt aith nie eine Spur vbti Milehsuckeraäure.
Der gröfste Tlieil der Gallerte wird zerstört und
man erliält zuletzt eine geringe Menge Kleesäure, diq
bei forlgesetzleni Abdampfen uiflit biaun wird, V/h
die aus Zucker dargctilellle Dieser lirfoig liewUll
dafs der gallertartige Beslandiboil des MitoseJ gil
nicht zu den Schleimen oder Guinmiit (kadurna) ge-
höre, süudeiu aidi mehr der Natur des StarktnchL
u4hGre.
Leitet man oxydirtsalzsaurea Gas durch .W16
warme Aullösiing jener Gallerte, so wird sie. wrao
sie.vorher braun wai-, weift, erleidet aber sonst leine
Veränderung, sondern geilnnt wie Vorher und giebt
mit GerbestoJT einen Niederschlag von gleicher 8e-
schafl'enheil, wie vor der ßchanilluDg mit dem sau^
ren Gase.
Eine starke Lauge von kohlensaurem Kali |6it
die Gallert« nicht anders auf, als reines Was»«-
Kaustisches Kali lost sie auch in der K^lle auf tuiit
giebt damit eine dünullüssige, schwach gelb gefiurfate
AuÜüsung, die durch Sauren nicht gefallet wird.
JJie meisten dieser £rlblgc sprechen to cntichri-
dend fui; die Einerlciheit dieses StoITes mit dei8
Slürkniehl, daß ich beide noch näher zu vergleicbMl
bcscblofs.
In der Art, sich in siedendem Wasser aufzulö-
sen, glciulit die Moos-Gallerte vollkommeu der Sajo»
über das IslJindische Moos.
34i
\ der wii' WUSCH, dafs sie eine Abänderung des
frkmehls ist, die durch ilire Daislelluiigaait dia
Vrystalliniscbe Pulverf'oim verloren liai, mit welcher
die Nalur das Slürkmehl gewühntich ei-zengl. ,
Ich liereilele iiyr dalier gleichgesälligte Auflö-
sungen von Muos-GallerLe, Sogo und Siarkmehl, und
da erste nur im warmeu Zustande hiulauglich con-
teiitrirt zu erhalten war, so wandte ich alle iliei, un-
((cfahr 5q° warm, zurPiiil'ung mit fulgeiidea Reagen-
tieti am
Ol Salpetersaiires Queckfilberosydul bewirkte ia
allen drei AuIlOsiii gen eiue schwache, kaum merk-
liche weifse Trübung.
b. Uleiessig gab in allen dreien eiüen weilsen
zu^ammt-nbackciiden Niedersoblag , und uach eluer
Stunde war die Fliissigkeil klar.
c. F.isenvitriol bewirkte keine Veränderung.
ä. Durch GallSpfelaufgurs wurden alle trüb,
und giibi-n eineö weif-en oder Weifsgelben Nieder-
ÄLiitag, der bei vülligcni Sieden sii;h gänzlich auflö-
ste, während des Eikallens abec sich wiedec au«-
scliied. Der vom Stäikniehl backte zusi^rnjuen und
winde elastisch, wie der Niederschlag aus Letmauf-
losuug; die andern beiden blieben gallertartig. Kei-
ne von den drei AuUüsungea wmde von küostiicliem
CcrbeslolV gefallet.
e. Essigsaure 'I'honei-de bewirkte in allen dreiea
i'bts; wurde aber friach gefallete Thonerde zuge-
i-Ut und umgerührt, so sammeltei sie sich uach eiuer
I Stunde in allen dreien mit duukelgrauer Farbe am
I Bodeu.
/. Ceberlafsl man die concenlrirten Auflösangen
oer iJrei Stolle sich selbst, so halt sUh dio der
34«
Berzclius
MoOB-Gallerte und der Sago ziemlich lange,' oliq
etnen Übeln Geruch oder Geschmack anzuiM>hn]cqJ
und ea erzeugt sich b!üs Schimmel daraur. Die i
Wai^Eenstärkc c^igegeti begiintt bald mit widrigen 1
Geruch in die füiilige Gahr
1 Weis
»chtea Kleber hecrührt,
1 gehen, die bei ihr J
von i
Diese Erfülle beweisen noch mehr, daft dergal<
lertarligc SlolT des .Mooses eine besondere Abände*
rung dt;s Stai kmehls ist, die ich zur UiiterscIielJaog
von den übrigen Abanderungeo Moos - Starkmehl
(Laf-stäikeUe) neaneu will.
5. Von dem unauflöslichen Bestandtheil äts
Moosfes. f
N'acliilem das SlSikraehl aufgelöst worden, bleibt
eine galleitarliga, nunmehr unauflOsh'che, Murt
Übrig, we'UIie aus den Cefarseu und dt-m Sfcelrt d
. Mooses beiilelil und sich, wie es scheint, zu drnt
Moos-StSrkmebl verhall, wieder starkmehlHiligcF«*
jcrslofi" der Kidapfel zu dem Erdaprcl-SlarkmehL '>
Sie trocknet langsam zu einer dunkeln, harlen, auf
dem Bruch glasigen Masse aus. In die Flnmin« ei-
nes l.ichls gehalten, brennt sie kaum mil FlainnU)
fäbt'L aher l'orl zu glühen, nie Torf, mit aäuerlicb^
brenzlichen Geruch und leichlich Asche zurückJu*
•end. '
Man kann diesen StolT wohl nicht als eine gn*
gleichartige Masse belrachlen, da er wahrscheinlicll
aus mehreren ungU-ich beschafTencn uud ungleich Vi'
■) Vtrgl. Ehhaf't AbhiadluDg Über di'a Erdapfel in GtUtit*
N, aU|> JouiD. dcf Chemie, Bd. 4. S. 4«6. J
über äas tslan^TscTie Moos. 343
«ammengcsetzten GefaTseo für den Tcgelah Mischen
Lebensprozels besieht} ila er inclL-asen nicht, ohne
gänitliche Zcntöian^, weiter in nähere Beslandtheile
zerlegt ueicleji kann, so werde ich ihu als gleichar-
tig ansehen.
Cm iiher seine Audöslichlteit noch nähere Ver-
suche Biizuslelltn, koilite ich eiltet) 'J'heil davon,
sat-hdein alle aiiHüsliche Theite aiisf;er.ogen wnren,
chie Stunde iu einem kleiueiiPapin'schen Topfe: da
nach VerlnuK dieser Zell der Topf undicht wurde,
miifsle ich den ProxeCs unicrhreclieii. Die gekochte
Masse wurde auf ein Tiltruiu gehratht, voB welcliein
eine klare ungefSihte Flnssiskeit ablief, die heim Kr-
kalteu nicht gerann. Verdunstet winde sie, ohne
sich zu f^illca oder zu gennuen. allmahhg zähe, gleich
«riner ahgedun*letcn Gummiauflüaung; diese Masse
wurde, nach V'eriliinnuiig mit Wasser, von Rleies-
■ ig gefallet tiud liers nach völligem Austrocknen ei-
ULI) klaren, durchsichtigen elwas gelhlicheu Rück-
stand. Kaltes Wasoer, woipiL dieser übergössen
wurde, \Oste jelzl fast nichts davon auf, sqiidem er
schwoll darin hios und wurde schleimig. Siedendes
"Wasser löste ihn auf; GerbeslofT, zu dar Auflösung
gesetzt, trübte sie. ohne sie gerade zu lallen. Alko-
hol srliivd aus dieser Mischung einea dehnsamen
Kicderschlag , gleich dem aus einer Siarkmfhlauflö-
«ong, ao, wie oben (7. der ersten Analyse) bemerkt
vurde.
Wurde der unauflösliche RürksUnd des Mooses
BÜt iÜssigsäure gesotten, so löste diese einen ganz
ahulichen Stoff auf, wie durch das Sieden im Papin'
sdien 'l'opfe erhalten wurde.
344
Berzclius
I
I
Diese Wraiiclie beweisen , äafs das Sieden dia
Natur dieses Sloffes allniahlig vcrarnlei-t, ihn im
Wasser anfloslich tunciit und ihn in seinem Verhal-
ten den gewöhnlichen Stät-lunehl tiüfiert. Jener
gummiahnliclie Sloll , der in tlec FlÜsaigkei) zurück«
bleiht. aus welcher sich die G'illerte von dem mit
Wasser gekochten Moose ahgcsels'.t Iiat, sclieinl daher
Ton einer ahnlichen Veränck-iuiig des unanOöslichei)
Bestandlhcils durcli die Einwirkung des Sicdens hv«
tnirühren.
Salzsäure löste jenen Rückstand auch iii cloeF
scharfen Digestion nicht auf,
Aelzende Lauge fäihte sich davon braun, ohia
ibn aufzulöüen; die ahj;eliellle Flüssigkeit wurde TOB
Säuren nicht getiübt. Hatte das Ueberbleibsel vom
Moose noch das grünfarbende Wachs zuriickbefial-
tea. so wurde die alkalische Lau^e giiinlichbrBDD
Bud Zusalz von Salzsäure machte sie grasgrün uiid
undurchsiclitig bei aurTalleiiilem Lichte, bräunlich
durchsichtig bei durchgehendem.^
Digerirle man ihn mit Galläpfol'Aurgufs 80 er-
hSrteleer merklich und ging also eine AjI von Vei^
«nigung damit ein. Durch Digestion mit Bleieutg
wurde er hellgrau, hart und ninzlich, zum fieweis^
dafs er ßleioxyd aus der Essigsaure aufnahm.
Nachdem wir nun die Natur der Bestandthmle
des Mooses einigermassen kennen gelernt, wollen
wir das Ergebnifi der Zerlegung aufstellen j IW
Theüe euthalten;
iijjer das Isländische Moos. 345
■up ; 5,6
Btn-C4 weinsteinsaiirea Kali, weiiisteinsauien
Und etwas phosphorsau reu Kalk . . 1,9
htcrn Stoff 5
priines Wachs 1,6
«ninti . Si^ I
Bttrarlnrtigcn FärhestoIT 7^'^
(oo«-Släi-tmelil 44,6*]
[ärlüuehlQrligcs Skelet 56,3
101,6 .
bwaclts am Gewicht 1,6
IfAurserdem enthält das Moos auch eine Spur %
BfprL'bänre; aber von dem HiweissloIF und Harze,
'flic IVestring als Bcstandtlicjlc desselbea angicbtA
kounle ich keine Spar eiudecteii *).
tVeber Anwendung des isländische^
Mooses als Nahrungsmittel.
Wach V. Troi/S Bericht werden auf Island WatW
Bgen in die Gegenden angestellt, wo daa Mo«
wuchst, von wo man es in Säcten heimlührt. Es wird
ilaraul ausgelesen und anliangende L'nreinigkeiten mit
^^■alser abgewaschen^ wo es dann getrocknet und za
Mehl gemahlen wird. Zwei Theüe von diesem Mehl
halt man für eben so nährend, wie einen Theü
Weitzenmehl. Um es anzuriclilen, wird es erst 34
Stunden ia Wasaer eingeweicht , und dai-auf mit
r Hn. Verf, lial aritdem »eine Uneetsueliungen bei melirfl
n «odfrn Moosen vergleichend fartge*ctal. Wir werdanJI
B ebenrtU« bald tnitthoiltn.
.' g4(J Bcrzeirji»
WoH,pn O'lcr Mjlch zu einem ßrei grkoclit, tlro'mu
Lall ^(^ntefil.
Dip-cif Mnos uj'rlul in Si'JiM eilen IipVniiiitlicIi in
BMflirtTfrt G'-pf-iKtin in licliaclitlitlu-i* Menge. Jch
fatnl e» in UpSa'nl. Siiil^i-niaiilaiu!, N>i,ike uvU 0»U
gdlhi.'ind, iiii;I H'eiHi'ifig in gidf^tor Mengp, in Da-
Jatiia Seilrl'-ni wir hun <|i-r lxlan(lf>r und fiulieim^
«cUer ApizIp l^if.ihrnng wissen, <l .fc dieises Mögt eJfiB
gcjiunile nnd nahrhiifVi; Speine jirvt-^lnt , mii.t.tril wir
nolhwcniiig dar.in dienten , dieses frciwiilt;;e Gb-
selienk un:<eres in dienem knilen Ktirna y-rmffit
ii-uchlliartn Bodens nirhl Uncrr uiiltenutKl xu laurD,
und es aueli in andern Gebenden, die seinen] \>'lich«-
lliurn angemc.isen sind, utid wo es den Anbaik ein-
traf! ic'iei-er Gew^hse nicht Lindeit, ei,nlieifniaota m
machen .
fiiahev fand hei dem Moose noch der \Jms\mA
AtBlt, d^fs der daiin befindljdie bittere SlufT allfii
Zubei-eituiigen anhing und nie uiisclirnackhaft machte,
ao Ullis man sich seiner nur in der lioc-lisicn Nuth
«!■ Hf-ilinillcls oder zu einem Nuthbrode bertiml«.
Jctüt bähen wir If'estririg'a \ orsrlilaf», es mit AlkaH
Buseulaugen, ein Millel zu d-anketi, dar;ius ebenso
VohldC'hmeuliende und ani;eiieli nie Speisen l>ereiten
zu können, wie aus einem audiiu aUrkriiehlarligea
Kahi-un^smiLlol.
Wir Laheu aus der ohigen Zerlegung gcwhen,
dal« der biliare Sluffi wie das färbende Exlract, voa
loiuem V\BMtT nur in unbedeutender Menge aiilji!«-
nommcii weirle, setir leicht dagegen noch J^UMtB
von k.üJ)kHsaurem K.ali. tdine ddfa dieses das Stäikr
meill angreiil. Wollte man hierzu jcnea Alkali in
• reinem ZuslupUe anwenden, au vt iirde diels zu Lfacacr
über äa» Tslün^Ische Moos.
547
KUen uDiI dem Zweck rieht besser entsprechen,
r eJnc (jewölmliriie {iitcklaiige ans yVscIiR, die das-
selbe Alkali entfielt, um- mit eHiigeii Sitizen und
freindarl igen SlofTen vermUcIit. welche in diesem
I''aUe voll gar keinem Einflii.sse sind. Die'Bii(;klaii;;e
ist übei-diffH ein Auf zieh uiigsmiltei , <ls« aiiclt der
^rmste sich otme Kosten leiacIniflVn kaiiii.
(Das beste Vcifahien zur Kntrenning des billem
ia HiLs dt^m Moi>«e ist das Ibigende: ^
I pruiid gej'einigt«s nnd fein xorilicilles Moos
I mit 2 Kannen (i Kanne = i3iJV. Kub. Zoll
= 8QuJirlier oder 8 Pfd.) Wasser und i Kanne
Jewöbnlicbei- Bücklmtge übetgussen. (Die von mir
gcbraiirhte Lange enthielt in i Qunrlier nngelHbr ^
Ijoth Sidze, wovon der gröCsfe Antheil kohlensäuer-
Jiches Kali war,) Auf die Starke der I.nii^e kommt
e» id)rigens nicht so gar viel an; nur mufs inoa dar-
auf sehen, dafs sie nicht zu slark sey und nicht an-i
ders als veidiinnt angewandt werde; da sie immer
einen Antlieil ätzendes Kali enthält, welches das
Slürkmeld auch im Kalten auflöst, nud sie dalier bei
KU Igiofsei' Starke auch einen Tlicil der nährenden
Bcstandtheile des Mooses auczieben könnte. Das
Ganze bleibt al' sieben und mufs unterdessen einige-,
mal nmgeriihrt werden, woraul die Lauge abgegos-
sen wird, die nun schwarz udei- dimkelbrauu und
unbeschreiblich bjiter ist. Das Moos wird gelinde
mit den Händen ausgedrüokt und zwej bis dreimal
|jt kaltem Wasser abgewasejien. Dann wird es mit i
! Wasser übergössen und wieder a4' sieben ge-
Uiets ist, >;ureicliend , um ihm die Bilterkeit
I benehmen, da£s die daraus zugenchleteiiSpei-
tfuiclit ika, mindesten fieigeschmack lialien; öUen
348
Berzeliii«
I
zeigt sich zwar die Brühe beim ersten AnffTeda
nodi ein wenig biller, was aber verschwindet, n
dem Mafse wie das Stärkmehl sich auRösel. Wit
man aber dem Mooae jede Spur von Bitterkeit ent-
ziehen und eine ganz farblose Gallerle erbalten, sc
innrs man 8ie Aiislauj^ung auf die vuiige Arl noch-
mals wiederholen, wo dann der Prozcfa drei Tag«
dauert, was indessen in den meisten Fallen von kei-
ner grofseii Bedeutung seyn wird. Beim Ausdrücked
des Mooses mnfs man gelinde zu Werte gehen, denn
wendet man dabei gewaltsames Pressen an , z. B,
durch Ausringen in einem Leinenluch, so findet i
in der ausgeprefslen Flüssigkeit eine Menge kleine?
undurchsichtiger Körner, welche reines Moos-Slärk-
mehl sind, das durch das Ausringen losgemacht unil
durch das Tuch gegangen ist. Ein auf solche Weise
ansgeprefstes Moos giebt durch Kochen bedratcirij
weniger Gallerte. i
Daaausgedriickle Moos, welches nun Mos noch die
efsbaren nährenden Beslandtbeile enthalt, wird lang-
sam mit I ^ — J I Kannen Wasser bis auf i — 1 J
eingekocht, worauf man die Flüssigkeit noch siedend
durch einen Seiher taufen lafst, und den Rückstand
dann noch Iieifs in einem Leinentuche auspreist. Die
erhaltene Btübe ist Anfangs klar, wird aber nachher
undtu'c-hsichLig, und wenn das Moos nicht gut aus-
gelaugt war, fällt ihre Farbe zugleich ins Braune.
Beim Abkühlen bedeckt sie sich mit einer Haut uiul
gerinnt zu Gallerte. Diese ist, wie die schleimigen
Stoffe im Allgemeinen, fast ganz ohne Geschmack
nnd bedarf wiirzender Zusätze, um ein augenclimei
Gericht zu gehen.
über das Isländische Moos.
349
: Wird sie mit Zimmet und Rosinen aurgeBotl.ea
I dami mit etwas Rlieinwcin und Ziiclier verselzt,
■rliiilt man eine Suppe, die aucli ein feinerer Gau-
men scliweilicli von Sagosuppe unlerscIicJJen k^nneo
wird. Man kann auch ein Gelee davon licreiten,
\senn man die Biühe so »tfirk macht, dats sie heim
F.ikallen steif genug gerinnt, um sie in Formen
liringcn zu können. Für diesen Fall mtini mau daa
AIoos mit so viel weniger Waaser kochen, damit die
Biiihe gleich nach Jera ersten Koclien liinhnglicli
fest gerinnt, denn eine zn dünne Brühe ist nacliher
schwer zu einer steifen Gallerte zu bringeu. Ein
F(und Moos giebt Eine Kflnne ziemlich steifer Gal-
lerte, die jeilocH noch nicht mit Beibehaltung der
Form aus den Gcfafsen geschlagen werden kann. Eine
zu dünne ßiübe kann man auf zweierlei Weise ver-
i) man läfst sie gerinnen . und wenn das
pTfSser am Rande der Gallerte sich abzusondern an-
tgt, bringt man sie auf ein reines Leinentnch, da-
^5it das überflüssige Wasser ablaufe und die reine
Gallerte zurückbleibe, die man nachher in einer
■ Ffannc über gelindem Koblenfeuer zergehen läßt
) mit Zucker, Wein , Citroneusafl u. dgl. versetzt,
Wauf sie heim Abkühlen ganz steii wird. Upi ihr,
on sie nicht gan% klar ist oder ihre Farbe ins
Crauc ßllt, ein angenehmeres Ansehen zu gehen,
kann man sie mit etwas CötcheniUe färben; die
Farbe wird indessen nicht sehr hoch, sondern mehr
dunkeli'oth. a) Man dunstet die Brühe schnell, durch
unnnterbrochones Sieden, ab, so dafs unterdessen di«
.Wasserdämpfe den Zutritt der Lufl von der Flüs-
sigkeit, abhalten , und dadurch »o viel mOglich dl«
350
Berzeüus
Vfran^prnng Jes geiuinemlen Sloffe« verliinJflm;
von welchem olien gespioclien wonfcn.
Mail kann mit dieser Gallerte iTueli eine Art
Milchspeise hereilen, wenn man die ngch hcifso iiiid
»nil Vanille und Zucker stwüii'e Gallei le mit etwa»
gutem Milchrahin vermischt. Die Gallerle mit Jera
Mitchrahm zusRiiimen zn korben ^ehcl nicht, imlcm
diesei' diivon. wie von allen concenliirten Schleimen,
gerinnen gemacht wird. ■\\'ie mir acheiot, ist «1»
Vanille für diese Gallerte ^la besseres Gewürz, all
irgend ein anderer SihIT. F.s riegl ührijreni auBcr
den Grenzen meiner Arbeit, micli liher die mnnnig-
ffiltigen Zu riebt unjTiartcu dieser Gflüerte aiiszulaMen,
womit «nch ohnehin ein erfinderischer Koch «Ibit
amzugehcn wissen wird.
, Der unauflösliche Theil von dem gekochten
Moose ist autiiescii wollen, gleich halbgekochter Sag«
und schmiUl fast im Munde. Proiwf wurde dadurcli
Tcranlafat, ihm mit Od als Sallal anrichten, oder mit,
Mandeln; Cilronciisclialen und iCucker dämpfen xn
lassen. - lVe»tring hat ilni auch auT ähnliche Wei«!
Bubereiten laisen , und beide beschrethen ihn als im'
Munde zerschmelzend. Ich habe auch dergleJchtn
Gerichte nachgemacht, und sie ganz schmackhaft ge-
funden ; aber eine Unaunehmlichkeit halien sie, wa-
gen welcher sie schwerlich eine Speise für leck«B
Gaumen werden können. Es schwellen näailich
nicht alle Thcile des Moose» gleich voHkommcn; ob'
diese Verschiedenheit von ungleichem Alter oder an-
dern Ursachen herridirt, wcifs ich nicht. Sic macht^
aber, dafs heim Kauen unter der gallertartigen Mm«
zähe, lädige Theile Hierklich werden. Ich habe die-'
*«m Uebcistande weder durch die aorgtaltigsle ßei-
über das Islündische Moos.
35»-^
nigijtig, noch durch langwiwriges Koclien abhelfen
kötiiieti; durch sehir feines Zerliackea wird er uiil
vieles Rcholien, uiitl duich Pulvern würde er iialür-
lieh gailz XU enlferiieii seyp. Uebrigens hat dieses
Gemüse den Vorzug, daCs es gatiz geschmacklos ist
uud es also ganz auf der Kochkunst bciuhl, ihm ei-
nen beliebigen Woliigftich mack zii gebel).
Es ist gar nicht zu bezweifeln, dafs nicht dicaes
Moos ein besseres Nahrungsmittel sey, ala alle an-
dere frische V'egelabilie», die Samen der Getreidear-
tcii ausgeuommeu; und dafs es da, wo es zu Haus»
ist, die Bedürfnisse der Armen zu einem sehr gro-
fsen Theilc befiiedigen könne. Aber es bat noch
, den uuscbälzbaien VortheÜ, dafs es ohne sonderlich
toslspielige Zubereitungen sehr lahge unverSndei-t
aulbüwahit weidm kann, und dafs es daher an ßorJ
der SchiEle niiF langen Seereisen, wo Erfriscliungeo
aelleii r.v hekonimeu siud, den Mangel frist^J^ier Pflan-
zen ersetzen kann, die so nölhfg sind zur Erhallung
der Gesundheit des ÖthifTvolks, bei dem beständigen
Cenitfil gesalzener Speisen und bisweilen laiigdau-
enider KinwiiLung von Kälte und Feuchtigkeit. Ich
bin iiherzeugt, dafs, wenn die Kriegsdotlc im Ver-
lauf des Scezupes im vorigen Sommer dieses Nah-
l'ungsniillel gehabt hatte, die bösartigen Krankheiten,
welche auf ihr auslirachen grofsen Theils ausgeblie-
ben seyn würden. Auch scheint es mir, dafa diese»
Aluus selbst fiir den Tisch vermögender Personen
ein sehr pafsliches Winteigemüse seyn müfste,
Das Moos zu diesen Zwecken vor^nrichteiif
tDÜfste mau es trocknen und dann zu grobem Mehl
lassen, worauf es nur einen geringen Kaum
aiut. Dieses Melil giebt sodaan nacJi geliöri-
35«
Gebleo
gern Alislaugen zwei Gerichte, eine nährende Suppe,
und eiii welches Gemüse, das zu den geLrockneteu,
gerüuchei-teii , und gesalzeuea Spei«eu des SeevoUl
und der Armen sehy wohl pafst.
Möge übrigens das Interesse des Gegeastaodei
meine UmsUuLlIichkcit cuUchuldigeu.
Anmerkung des V eh er setz er s;
iatreflend ätt VerfaLreii bei PfliDienanalyie^
Die vorliepende Abhandlung ist ujcht mir dadurdi
wichtig, dafs sie uierkwindige nähere Anüchläaie
über die Beschaö'enheit des isländischen Moosesgiebl,
sondern auch durch mehrere Bjeubaohtungeo und B»-
merkuDgen über die chemische Analyse der Pllw
jsen übeihaupt. Ich erlaube mir in letzter Hinsiebt
einige ßetrachtungen über Gegenstande, die mir nicbl
IiinUngUch beachtet zu werden scheinen ; {nsbesan-
dere durch die Bemerkungen des Urn. Verf. Über
das Extract veraulafsl. Den Lesern der beiden Ret-'
Iien meines Journals und des Jahrbuchs der Pbar-
macie ist es bekannt, wie icli mich bei melireren
Gelegenheilen über die Duch von dem Verl", gerügte
'Unbestinimlhcit des Begriffes vom „ Ex Iractiv stoße"
gcäufsert habe. Herr Schradtr hat um anlangrt
(G'sJouni. für Chem., Phys, u. Min. Bd, 8. S-MSt)
genauer festzusetzen gesuclit. So \'iele verdienstliclie
Erläuterungen seine Arbeit auch gewahrt hat. so
scheint es mir bei strengerer Kritik doch, dafs «>
uns durcli Einseitigkeit in der licbtigen Ansicht def
Ganzen iurückgesetsi habe.
über Pflanzenaiialysen. 353
Die Versuche des Hro, Schrader's besdiaftigen
iiziiftlicli mit der sogenannten Oxydiibarkcit
• EKtiaclivstofTes, die er als eines der Kennzeichen
desselben aiilgestellt bat. Aber gerade iu dieser tÜn-
aicht sclieiiieu mir die Versuche selir mangelhart unJ
uuTollstandig zu seyn. Es ist zur Vergleicbung tein
einziger Gegeiiversuch gemacht, ob derselbe Stojf
niclit ancb Veränderungen, und weKher Art erleide,
wenn er iu vielem Wasser aul'gelost 50— loomal bis
zur Trutkue aligedampH wird beim Aufsvhlufa der
LuJ\, schon duicii die blose Einwirkung der Kilze.
Es ist gar keine Rücksiebt darauf genommen, ob jene
fiogeiiauiili.' Oxydirung iu manchen Fällen nicht blos
Absonderung eines stliwer- nur iu vielem oder in
heif^em Wasser autlöaüclien Stoffs ist, wie ea unter
andern oll'c-nbar bei der China, zum Theil wenig-
steiu stattiiridet.
Diinu jjcheint man immer noch nicht darauf ein-
gehen zu wollen, was denn jene „Oxydation" fiir
eiuen Sinn habe, und was dabei vorgebe, was Ich
neulich wieder in meinen Bemerkungen über die
Gewinnung des Indigs aus Waid in Anregung
brnchle, und worauf ich auch bei Schrader^s Ab-
haiidliing-diii'ch die Anfiihrung der &iu«sure'schen
Bcobacbtuiigen deutele.
ist wobi eine einzige leine und bündige Erfab-
mng für den Satz vurliiindcn, dais ein sogenannter
Extiactiv.'itull sich mit dem Suncrstofr verbinde und,
Torher in Wasset auflöaüch, durch diese Verbiuriung
in de» neuen Zustand eines in Wasser uuauflösli-
clien Stolles trete? Giebt es einen Versuch , durch
McJclien die Erklärung ausgeschlossen würde; jener
nalircud des Abdampfciis angeblich mit äaucittolT
354
Celli eil
I
in Veitintlung gelrelcile unil dadurf'h unanflöslit
gewoitlene Stoff sey auügcsclijedcti, gefallet, daduri
ilafs eiii andeiei' SloH', iter Um tiulgelost liii-li, m
in dem Prozesse mit dem SaiieistuIIe verband, odi
sunsl eine Wi-andt-ning erlill.' oder die: ii»T.% in j<
nem Prozesse irgend ein Stuff eine soldie Vefudoii
Viiuf. erleide, dafs er in eiu«n auflüsliciien und
unauflöslichen zerfallt? u. s. w.
Mifn sHge hier nicht: dals es [iirs erste auf sich
beruhen könne, wie der Vorfang bei diesw OsvJs'
tion bescIialTcu sey; dafs, auch bei der {Jidnrl.aiJiit-
schalt mit diesem Punkte, die Oxydation selbst doch
iramerhio als Charakter des KxLractivätoft'e« auTge-
atellt werden könne. Denn für einige der augeruhr-
len Falle wäre diese« nngegriindet) und dann v*r*
gäCte mau dabei auch, dali Oxydirung und Hytlra-
geniruiig ein allgemeiner Cliaracter ist, der nifbt
füglich auch xur Auszeichnung eines emzrUicn Slofi
dienen könne *),
*) Daher jat mich <1i«i«i Kennitcidiea de* EitractWitafTM ^
lii-h von gat keiner Jiedsutuup , »omlern e> bcdsrF B»A
anderer daneben lu toinor Unlericlicidung, Wie teir ■•*
da);rgen die u>Mi ■□ Iticlit in einander uiniubildmlb
Sdileiin, Stärke, Zjcker i, B. durch ihr Vcrhiltra >A
Salpetcisäure roa einander getchieden, oder ilurcb IhrVef
iialtfn in der GaPirung. In llinitcbt auf Jelile >lgt ür-
Schradsr: „Sein Verheilen (de» Eilraclinloffe»; gt^M W
alDioiphüriiche Luft uud seine AufloilicUeit a»h'tn i^
«twaa dem Zucker, nur durch dii GÜliruDH und dureti '>*
Woduciion deraethen wird jieter wieder vcn ihm getrtnnt.''
Ich nur. geliehen, dal^ mir nicht Leiralll, welch«« Vorhll-
tan dea Zii(ter& gegen die atniosiihariicbe Lutl, den'"
dt* IiilraliliiritoNi:a Ter{;lidi«a Kird , Ileti Üchradtr h^
über Pflan^cnanalysen,
3«
kDazH lommt. tlfifs iler sopeuannfe Extractivstoff
von Um. Schröder ticvausgfli ebene Krschcinting
iieswegcs aligeinein Hiid nicht zu jeder Zeit zeigt.
ßueholz bemeiVt (Tasclieiibuch lür Scheiilekünstler
u. s, w. 1811. S, 39 fo von tiem, auch durch Schra"
der unteramhlPTi, der Seifenwiirzel ausdrückh'ch,'
dafs er auch nach 6mah'gem Abdampicn der sehr ven
diiniitcn Auflösung keine Spur Pulveriges absetzle.'
Mir hfit es in diesem und Jii andern Fällen eben so
scheinen wollen, und Ilr. Schrader wird sich erin-
nern, wie geiade diese Beobaclilung die Veranlas-
sung war, dafs ich ilm in Berlin um die Anstellung
der in jener Abhandlung erwählten Versuche bat,
Herr Schrader gesteht in seiner Abhandlung
selbst, dars Jer ExtraclivsloiT ans mehreren Pflanzen
jene Eigenschaft nur in geringem Mafse besitzes
aber, sagt er, dieses darf nicht aufTallen, da auch die
Metalle in sehr verschiedenem Grade oxydirbar sind.
Ich mufs gestehen, dafs mir dieses Gleichnilä etwas
ge^vungen herbpigcholt scheint: den» in dein, waa
als wesentlicher Chai-acler eines StufTs, oder einer
Reihe von Sloflen, angesehen werden mufs, zeigt
uns die Erfahrung sonst keine sehr grofse Abwei-
chungen; und wenn daher die Oxydation, die Herr
Schrader angenommen hat, ein wesenUichea Kcud-
ine;n«n nag. Wsi ibsr die Cäliiimg belrilTt, 10 i'it gerada
der ron ihai aujgeieiciinclc EiiraciiviiofT der Scifoti- und
der Entianwurzel äex Weiiigjliriing fihig. In mckrercn Ca-
tiirggegendcn , i. B. im SaUaclikrcite , nird beViDuIIich dia
Enlianwurxel buF Braantneio benutit. Hier GbIi «lio Tiel-
. Ucbr der Zocker mit dem EitractWiloffe gani luiEiiiiniea.
G.
l
I
3j6 (..t'I.leii
»eichen d« RxtraclivatolCes is\. bo wiitj ta hbchA
wall rscheiul ich nur «enige Stufen derselbfn gchei|
und diese werden olme Zw
et mensura" von der Nalu
wie bei den Melnlleii u. s. w
Au« einem andern Ges
nea GleichtiiQi noch unpnsf
die veiseljiedcnen Mt-tnlle ei
liültnirs zu dem Sniiei-slofl
»toffvetbinrfcn Jtie sicli dai
'IM auch iiier „puiuJei
beüUmuit sevn, so gi
sirbfspmikle' ersrheint jp
Milder: Rllndin^a zeiget
in sihr verscbiedvues Vec-
aber mit diesem Saucr-
( docli, wenn er tlincnaai
angtinessen« Weise dargebolun wird, diia Gold wid
das Eisen, und es liildirl sich nun die besliT.ml«
Verhällnifaraenj;e voii Oxjd. Der ExIraclivalofT da«
gegen ist, nach Schrathr's Angaben, aus allen Pflnn-
zcu zwar allgemein durrh eJn und dasselbe Mill«
oxydirbar, (—es gicbl keinen „edlen" Kxti-aetivstoll^
wie edle Metalle; — ) aber der ans der einen Pßanfa
nneiidlicli Menigcr, als ans der andern; ja, vnA
nocb aufTalleiider ial , «in und derselbe Extrao
UvstoiT ist im Anfange weit leicliler oxydiihar und
Zpaieihin sinkt die OxydJrung bis zu einem Mim-
llium berab! Etwas, wovon uns die Geacbicble df»
SauerstoHs meines Wisst-ns noch kein Beispiel dar-
bietet, und was dos Ganze sehr vefdächlig macht:
denn ist einmal ein SlfiiTder Verbindung mit einem
andern übcrbanpt f^hig, waium gebt dann nur ein
Antheil davun diese \'crbiiidiing ein, obgleich sich
dem Ganzen unbeschränkte Gelegenheit dazu darbie-
tet? Ob das Eizeuginfs jeuer Oxydirung des Ex-
traclivstoff« in den verschiedenen l'^dlen verschieden«
Verliältuifsmengen von SaueisloH* enballe: diese» ist
gar nocli nicht zur Sprache gekommen^ obwohl ei-
gentlich dieser l'uukt Ins Auge au fassen ist, wenn
über Pn.inz(!unna]y«cn.'
357
voll vdrschiet]en«*n Gi'aÄun tlwÖKyilirbnrltwt ßr*piYi-
chtri ^*inl, da (tu» Ücrhti^e sk)> nur iiiif Mi vvrfi.M-ti
utlor leichtere Vtihiiijbäikpir inil d«-!» Sii 'CrAfolT be-
zieht, je nachdem er auf dieae uder joiieVVeisc äkv-
gtbotcii wird. *
Doch das H>en Gesapie Iielriflt ii#r '«n KiuzcU
lies. Weit mehr laßt siVh im Allgemeinen eiiniieviu
M-111 hat mispie jeliyj;e 7,erloj.'Uiip»art gar »nlir iibfr
ilic Trühere erhoben. Ich zw ei li-lc^ indessen; dufs hei
genauer Anaicht man sehr viel Gruud dazu bahc, '
ittid auf die meisten Pf]nnr.eii-/erlepiiiigen. die etwa
nach ilerrnbslatlt'i Aldeiinng aiir/Mlellt »Ind. wird
inau mit gutem Gewiaaen das „mtitatu nomine de
ic fäbida narfalilr" anwenden düiFcn. Ist? oa nicht
'wirklich um uiKcrc Pfl.-mzen-ZciIe^Sungen mei^lons
^in gii- sundcrliehc« Ding? — VVctin wir in einen
Mövser thaten einen Menschen, dann einen Pavian,
Veiler einen Tigpc, hteianl ein L.arnm n. s. w. , 30-
ilunn wieder ein Simglhior,, einen \'ogel nntt so wei-
ter hernh« aticrjen sie ein;:eln zu Brei und behaiidel-
t'.-ti diesen dann mit V\ nsser, Alkohol, Aelher □. s.
■vv. : was wjirdc (tiefes wohl geben? Es wlie vtel^
leicht zu wünschen, von Ilni. T^auiiueliri , der iii<
Zerleßung organischer Körper sd Vieles gcthun hat,
eine Arbeit solcher Art angestellt zu sehen; denu
durch die Vergleiqhimg ihres Erfolges mit demjeni-
gen, welchen wir auf andere Weise erhalten, würde
sie uns einen Mnristah geben, fiir unser Verfuhrea
mit den Pflanzen, das viel besser doch in der That
nicht ist, aU ich gleich nifs weise nnlührte, wenn mau
auch die Verschiedenheit zwischen Thier und rüauze
in Anschlag bringt.
I
35«
Gelilen
Ich will hicmit nlclil sagen, dafs <lea jplzt ii
Allgemein fi' ccwödnliclic V'et.'aliieii bei der Analy
der Pflanzen und Pflanzenllieile nicin iiüulieljc Ki
sultate fiew'ahieii koniie, z, B. tiir die I'liarmacie tim
Tlierapic, die Bi«Dntweitihiennei-ei, üerbeiei u. s, i
eben so wenig will ich beslieilen, tiats es mit in di
UnteVsuchungsprozels eingehen könne, so gut . w
dieses jelzl 1)ei der trocknen DestÜIülion, oll auf eil
belehrende Weise, der Fall ist. AncFi ist leiclit tio-
zuaehen, dafs in den meisten Tälleji nicht wotil eil
anderer Weg möglich seyn wird.
Ich wünsdite diircli das Gesagte nwri bb der 1«
Vielen nicht sehr lebendigen Krkenntnifs zu bringen,
was man an dem jelzt gewühnliclien Verfahren ei-
gentlich hat, wenn man es so dürr und diirllig no-
wendet, wie etwa Nerinhsfädt's Werk daKu Anlei-
tung gicbt. Es ist einlenclitend, dafs bei solcher 6t-
Iiandlung eines organiichcn Korpers, der in versrliie-
denen Gefä&en verschiedene Stoffe führt, wSlirrnJ
dieser ßebandliing schon , eine mehrfache Reaclioo
in demselben eintielen kann, mancherlei Veibindun-
gen und Trennungen vorgehen müssen, tou wel-
chem Allein wir nichts gewahr werden.' ISichta an*
deres, als dieses, kann der Grund seyn, dafs wir vM
demselben Kfirper zum Tlieii sehr abweichende Be-
«uUate erhalten, je nachdem ihr Gang bei der Zer-
legung dieser oder ein anderer war, wie davon itcb
Hr. Berzeliua in der vorstehenden Abhandlung ein
. Beispiel anfidnt. Dazu kommt, dals selbst dasWti-
«er> der Weingeist u. s. w. besonders wenn sie"»
der Wärme und unter Zutritt der Luft, wirken, ktt-
nesweges immer blos leidend sich verhaltende Auf*
ICsuugsmitlel aind, wi« Viele uoch glauben, ctwti
über Pflanzrnjnalysen, 359
Wftil die damit helinndeltcu Körper niclil hraon und
srlivvni'.^ werden uuil brerulicli riechen; es kommt
ucilor d.ixu die so ungemein grofso innere Beweg-
licliktril und Veiänderlicjiteil des organischen SlofTi,
vuvun die nc.iere Zeit uns so auffallende Beispiele
gesellen )iat, und die um so mehr in Betiacht gezo-
gen werden mufs, da sich aneli gezeigt hat. da6
Stofff von sehr versetiiedenen Eigenschallen in den
Verliallnifsmengenj ihrer ganz gleichen Grundstoffe
auF eine wenig oder kaum merkliche Weise von
einander abwichen, so da& ihre Verlieh iedenh eil nur
von der Bestaiidweise jener GiundsloH'e, ihrer Be-
geislnng. oder wie man sieb die Sache vorstellen
abhangen kornite.
'Stellt man also die Zerlegimg der Pflanzen nicht
I ZU einem leclinisclien Zwecke an, sondern will
man durch sie auch' einen wissenschaftlichen errei-
chen, soll sie uns Blicke thun lassen in das innere
lieben einer I'/Tani'e, uns Aulsehliisse 'gehen Über
Pnan7.enwachslhum üheihaapt, über die Erzewgung-
Tind Um wand Uingsprozensc der verschiedenen Stoffe
t einzelnen Fflaniccn, und in ganzen Geschlechtern
d- Familien, so mnrn man sich nach Mitteln um- ^
wen, durch welche die angeführten Unvollkommen-
ften dw Zerlegungsmittel weim nicht gehoben,
iloch möglich unschädlich gemacht, und ihrem Ein-
flüsse nach geschktKt werden können.
^R Dazu giebt es mehrere Wege, und aul jeden
^^Ben wir, zum Thed schon seil längerer Zei^, ein-
^BDTne schöne Erfahrungen gesammelt, die leider zu
■wenig hehutzl werden. Der erste ist, daü man bei
der cliemischen Analyse die Nalurgesclychte der
iMen zu Hiüfe niramt, d. h. sich bei derscibon
W'
J»""~
36o
Oebleq
von physifllogiflfKen Rücksichten leilon IsTst, antl h^
der eirizelueii Pflanz«^ immer dcu in ilc» ganzen Gr-f
schleclitei-n uii;l Familien aus^ei^pruclicneu CfiiiradeO
ins Auge fafcl, und die besondi-re Wirksamkeit dcB
Zcrlegiinj^sruilCcl dHrnüeh zu l>eui tlieileu und stx^-
achitzr-n »iiclil. Dershalb ^iiüsscn dupn immer
gleir/mnile BeHiea von Zerle>j:nijpeu angcalcllt wer*
den» nicht nnt- von ntrhreieii Pf].inz«n aus derselbe^
Familie und yerwaiidteii au» andi-ri^ aiigrenr-Clideih
»ondi-rn auth mit einer und dcrsflben Pflanze iii
ver*rbiedi.neri aiisgezeitilineteii Wiicli^lbunisperi^den,
um aus dem Erscheinen, dem Vci-scliwindcii der xett
scliiedcn^ti StofTe, diu elwnigen Abanderntijicn cioH
und desdelben in den verschiedenen Abnchiiilten des
Filnnzenlchena Srldii.s^c über ihre Bildung nml (Jo'
bihlunf; ziehen zu können. Sehr wichtig ial- hier
auch der nuch wenig beaclilelc Cegens.ilr. zwiAchai
dem unterirdischen und n)icrirdisc)ieu Theil^ der
pflanze, für dpaaen grofac Wiiksainkeit in dem Am!-
niilirung- und Secretion.spLozesse der Pflauzen mcli-
rere Eilaiiruii^en spreciieu. Ansgeaeichnete Arba-.
ten, in die&em Sinne unternommen, haben wir
£.ivbnnyer'i Schule erhalten, und sie zeigen uns, W
hierin liir die W'isaenschaft gewonnen werden kÖOD-
te, wenn zu Untersuch uNgen von Pllauzeii aufser da
Geübtheit im JiAperimeutiren und der KennlnÜ« ilei
litd'aur und auf die Sai^he selbst sieh bcziebendeD
Dctaila auch jene KückaJchleu genommen würden.
Oer andere, mit d*m vorigen zu verein igend^
Weg ist, riafs wir bei den zerlegenden UuterAuchuO-
geii von Pllanzeu sorgfältiger auf die J^rTRhrung«»
achten, deren die Chemie über die Umbildung dff
verächiedeuenPilanzeiutufl'e in einander uud^uiiitik*
über Pnanzenanalysen. 361
t>ntlun^ itns«inaniler niis schon viel« liat machen las-
sen. Diesi- rrfahrungeii miisacn uns bei drii im vo-
jigen Absnla e-nvalinten Bcobachlmigcn und den dar-
aus zu ziehenden Folfjerimgcii ctnci-scils leiten, clien
so wohl, wie anderstils die bei Unlersucbungen ge-
dacblcr Ait wnlugenoinnipiien Kischeintingen als
Kriterien jener F. rral innigen oder wenigstens der
]Jiehlig[.eil ihrer Aiisirht dienen, aiieli uns Winke
«ur Krweileninj; tmsers Wissens «her diesen (Jegen-
glaiid geben können, niclit ntir In Hinsieht anrStoße>,
■ tb-ren eijjeiilüche BÜdung wir noch nichts wis-
, sondern aueli in [Iin(,tchl aiiF den versehiedeneft
Big, den die Nülur nach i\cn Umstanden hei Uil-
ng eines und desoelbeii Sluffes nimmt, was watir-
ilich der Giuiiil von dem IJiuikel ist, das se.
tnche dieser Vorgkiige norh nmhülll. FürdiMeft '
EichUtpunkt hat nns If'ahlenherg \n seiner achä-
» AMiHiidliuig über di:ii Sitz der nächsten Gestand-
Pr der Pflanzen CGoblen's Jonrn. f. Clicm., Phy».
. Min. Bd. 8. S. 93 Tg.) eine Gnmdlage gegeben*,
ie es wolil verdient, dafs wir weiter darauf fort—
Wir wiirden hierin sichrr grorte Fort-
piUe mai~heii, wenn die ferwabnten llrlahrungen
1* die Urabildnng der Stoffe sich nicht so oft bloa
t tfaraurbesebränkten. dafs diese Vcrwandinng vor
!i gehe, sondein auch die Art nnd Weise dabei, so
SWerth lind Bedeutung dei-selben in dem Pflan-
lernahruugs - Prozefs , bekannt wären, und hierauf
ffüglich miis.en »ich künfiig niisere ßemühungea
Viel Lichl in dieser Hinsicht, und über den .
-■Weilh der gewöhnlichen Pflanzen - Zerlegungen,
WÜrdeu wir auch erhalten, wenn man Untcrsuchun-
tu über die Wükung dcc eiuzeluea reinen
Gehlem
fc aoF einandci- , wenn «e xn zwei dwI
iBter iiiBniliglaltigcri be&Uminten Uinslan-
rfion gescUt und ähnliche Prozesse damä
üriJeii, vde 6onst iii tlen Arialvsc
i Uiilcrsuchiidgen ilicscv Ait wiiide
I Zwvilel eben so viel, wenn uichl tnelii
vitg xieheu, als aus der Prüfung der einxelue
^tk mit vielen und vielerlei HeAgentieii.
Ein ili-itler, bisher noch nicht belrcteneri um
aath wohl nur in einzelnen Fällen z\i gehendei
Weg Wäre. da(s man sich bemiihete, die verschiede-
aon Säfle einer PflanEC aus den verschiedenartige!
GeTäfsen besonders aufzufangen unil sie dann sowokl
fiir «ich, als vorzüglich in ihrer Wirkung auf ein-
ander, zu unlersuchen. Bei den Forlschritten, die
wir in der Kenntuifä des innern Baues der Pflanen
gemacht haben, lassen sich sowohl wichtige Ai^-
schliisse erwarten, wenn ntan diesen Weg auch nur
b^i wenigen Pflanzen einschlagen und weit gerntj;
Terfolgen könnte. D,enn man sollte zunäclist ducli
auch mit den Mitteln zu arbeiten suchen, deren di«
Natur selbst sich in iliren Prozessen bedient: und
dab daraus viele Belehrung zu zielieu sey, wenn wir
es auch nicht unter dem J'jaflutse des Lebciuprin-
sips zu ihun vermögen, zeigen uns einige Untersg-
chuDgen dieser Art mit thierischen Secretlonen, die
wir ^cnfalifi aus Kielmeyer^s Schule erhalten haben.
£s ist bei einigen Nachdenken leicht ciiiziueheOf
daß auch in irgend einer blos techniscbeii , (s. B»
phai-maceutischen, therapeutische» u. s. w.) Himicbt '
aogestcllle Analysen ihrem Zweck mehr entsprechea
werden, und oft um so besser, wenn und je mebr
sie die ia. den hcideo vurletzteu Absätzen eutwickeJ'
t
über Fflanzenaualysen. 363
ten Rücksichten nehmen; und dafs, wo man diese
gar nicht nimmt, die Arbeit nicht hlos weniger
fruchtbringend ist , sondern Miffiigrifle in der^elhen^
vud grobe, sehr oft unvermeidlich sind. Aus diesem
Gesichtspunkte will ich noch einige Bemerkungen
inachen über Anleitungen zur Ausführung von A"«"^
' lyscHf wie m^n in der neuern ^cit inehrere gegeben
liat. Bei Abfassung einer solchen Anleitung hebt
Hdan eiin^n einzehien Gegenstand her^nis airs dem
Qanzen, um ihn £Uis einem bestimmten Gesicbts])unkte
SU bearbeiten. Nun scheint mir Idee und Zweck
fiues solchen Beginnens zu eiiieiscben, dafs man
auch Alles zusammen Fasse, was aus diesem bestimm-
ten Gesichtspunkte auf den Gegenstand Bezug hat.
Man sollte daher, meyne ich, in einem Werke die-
ser Art zuvörderst finden Bemerkungen über das
Wesen (der Analyse überhaupt, dann über das Be-
sondere und Auszeichnende der Analyse z. B. der
Pflanzen; 'man sollte gc^haudelt sehen von den ver-
schiedenen Zwecken, die bei der x^nalvse der Pflan-
zen stattfinden können^ und den Rücksichten, die
pach diesen verschiedenen Zwecken zu nehmen sind;
• ^ sollten ausführlich entwickelt seyn die Schwiprig«
keilen, die in der Natur der Sache liegen, und wel-
che die Erfahrung uns darin bisher hat wahrnehmen
lassen, liehst Ae^x Mitteln, sie xu überwinden, oder
wenigstens ihren nachtheiligen Einflufs zu mindern;
es miilste sorgfältig gesammelt und aus dem bestimm-
len jC^esichtspunkte verarbeitet seyn, was die Chemie
• ubfer die Aufeinanderwirkung der verschiedenen
f Pflanzeostofle, ihre Veränderung und Umbildung un-
ter bestimmten Umständen gelehrt, und was sich in
irirUich angestellten guten Analysen in dieser Hin-
t
364 Gehlen über. Pflanzenanalyseiu
■
Sicht, und über dicMittel, die wahre Gestalt anter den
proteiisüiiiilichen Verwandlungen zn erkennen, Merk-
■würdiges gezeigt hat; es miifste auch bei der Sdiilde-
rung der liiigenschaflen der einzehien Stoffe der be-
slininite Zweck mehr im Auge behalten werden, die
Scliildcrung daher durch weg vergleichend^ die Schal-
tiruiigen in dem Verhallen verschiedener Stoffe za
einem und demselben Reagens herausgehoben, nicht
'1
das Verhalten nur so glatte hingestellt und z, B, von
einem halben Dutzend blos gesagt seyn, sie veibindea
sich mit Kr'ili, lösen sich darin auf, u. s. w. Kurz:
man miTfsle flnden^ was aus dem Begriff der Sache
flieHit und was man nicht findet« Sollte man sagen,
dafs Alles dieses nicht in eine solche Anleitung gehöre,
sondein als aus der allgemeineni Ciiemic bekannt vor-
auszusetzen sey, so würde ich bitten, eine so besondere
Einbildung zu rechtfertigen; und dann hätte ich zu
bemerken , dafs nicht die Starken der Hülfe bedürfen,
sondern die Schwachen Und wenn man diesen zu-
traut, dafs sie alles vorhin Geforderte sich zu verge-
genwärtigen im Stande sind, so darf man völlig si-
cher sryn, dafs sie dieses eher noch bei dem zu
thun vermögen werden, was man ihnen bisher vor-
zusagen beliebt liat, und dafs sie dann aolclie Anlei-
tungen und pjipierne Laboratorien Q steinerner thul
CS wohl NoÜi!^ recht gut entbehren würden.
i^s
von Frofess«
Ne u e s
tiniiiittelbares ^ kiystallinisches PrinCip,
welchem 'd,i e
Cocculusschale des Morgenlandes (la Coqiie du
Levant^ seine giftige Eigenschaft verdankt.
^ Vom > ,
Hrn. P. F. G. B O U L L A Y,
I '
(Aua den Anntnef de Chemie Bd. So, S. 209 übers«
»
Jo hn,)
Iv lati hat den Namen Cocculas pffioinarum , cocc.
Indiens, etc. der Frucht des Menispermum cocculus,
ehics vielblätterige Blumen tragenden Baumes, ge-
geben , welcher zur Dioecia Dodecandria gehöret,
und in Ostindien einheimisch ist. Diese sphärische
schwärzliche, äufsedich runzlichte Frucht, besteht aus
einem holzigen Samengehäuse« welches einem dem
Anscheine nach emulsionartigen ^amen zur Umge-
bung dient.
Es ist bekannt*, dafs diese Samen vorzüglich
zum Abtreiben der Würmer dienen, und dafs man
iliii bei einem sträflichen Mifsbraüch , zur Erlangung
eines reichlichen Fischfangs anwendet. Aber aufser
der daraus entspringenden Zerstörung einer grofsen
Menge Fische, crlheilt diese Substanz ihnen giftige
r
f
Boulla jr
nacht sie 2» einem wahren Gift*
Tbierc, welche tlaraui ihre Sah-
Aruuchang des Hrn. Prof. Chaussier hat
t Körner des Meiiispeimi^m colcuIu« anslyni
L b#i Jem Bestvehen die Natur ihres giftigen Prifl
uiM »1 crroiachen , hin ich dahin pelaogt, ea ret
uiul i«olirt HU erliahen; wahrend die&es in ein«
Mthr balien Grade die gii'li^en Eigeu*chalteo de
Ktuuen Körner hesitzt, kann dus coni-rcle Oel. ein
ciwvi^arLij'e Afiitei'ii.- und eine sie begleitende farbig
Substanz ohne alteOcßthr innerlich ^enotnitien ver
•Im *;.
Um aus der Schale das giftfge Princip zu erhiil
ten, uud ns rein darzustelteii, lafKt n» i deiv voia
Mark bcfieilen Samen in einer hinreichenden Qi
titat Wassers sieden; die fillrirte Abkochung wird
durch essigsaures Blei zersetzt, aufs Neue fiUrirl und
Vorsiclitig bis zur Extrnclconsisten-z verduuiitet. Die
auf diese Weise erhaltene Extractgall ung wird in
4q giadigem Alkoliol aufgelfut, und die Flüssigkeit
uochmals verdmislet; m;in wiederholt diese Opent-;
lioa solange, bis der Rückstand der Vei'dunstUDg so-
wohl in Alkohol als Wasser völlig aufloslich ist- In
diesem Zustande enthalt der KückstanJ' die giOige
Materie, welche an einem Theile gelben Farhitwff
]>ebuQden ist. Das Wasser bemächtiget sich dcrsd«
■] loh w«rde angeiäumt die ■airuirUche Avaljit des
mum Cocculi» brhaunt machen; ich ward« meine Et bhrtni
^«n vecvielQliigen, um Jen neuen und iDteieiunlca St4%
welcher der GeeeoiUnd dieser Mttem iil| leckt |eM>
kennen tu. lernen. .
über einen giftigen Stoff.
367
ben aadoüliclien ftibenden Tlieile, uitd bowiikt die
AlfsoiulüiUii^ einer Unze kleiner Kryslajle, weiche
am ßotlen des Gelafses »irli anlegen. Man mufs sie
mit einer neuen Quantität Wassers abwaschen, und
mit Alkohol reinigen.
Die chaniclerisliscben Kennzeichea .dieser neuen
Substanz sind:
1) Kille völlig wcifBe Farbe und AehnUchkcit
mit einen Salze. Sie kryslailisirt in ^seitigeii Prismen.
2) Eine flirchlerlidie liiUerkcit.
$) 100 Theile siedenden VVas.iers losen 4 Theile
davon auf, die HalOe achcidet und tryslallisirt sich
MHhipnil dem Erkalten wiedci' heraus. Diese wässe-
lige Sululiort verändert weder, das Lackmuspapier,
iiDi'h die S'eilchcnlincLur. Unter allen angewandten
Reagentjcn wirkte keines auf sie.
4) Der Alkohol von c,8io spec. Gewicht löset
\ seines Ccwichls von dem giftigen kryNtalüsirten
Frincip auf, ein wenig Wasser fallet die alkohoUscIie
Audosunt;, eine noch grüfsere Menge Wasser»
macht den Niederschlag verschwinden.
.'i) Der 0,700 baltjge SehwefeUlhcr löset nur 0,4
davon auf. Wenn aber der Acthcr weniger recti^
ficirt ist, so nimmt er eine gröfsere Menge auf.
6) Das Oliven und siifae Mandelöl lösen diese
bittere Substanz weder in der Kalte noch in der
Warme auf; das ilüclitige Teifentinöl übt gleicb-
falis keine Wirkung darauf aus.
7J Schwache Scliwefelshure wirkt nicht auf sie;
die concenlrirte Säure löst sie auf und nimmt eine
gelbe Falbe an; in der Wärme verkohlt uml aer--
itört sie dieselbe.
368
BouUav
8) Die SnlpttcrMtrre loset atc in der Kalle <JifiJ
Gasentbinilxiig auf: die AuHösiiiig hat eine gftb«
Farl>p. Mittelst M arme rerWandell diese Sian si»
in Kleesatire. 0>« Oporaliou ei-funJert 16 bil 18
Theilc _SalpelGrfiaure. -
gl DieSalx-t oxydirle Sal^ - untl sclivrerdi
Säui'c lialitii keiae \\'irkatig auf die hiltere Maler
10) Die F.ssiptaur^ löset sie mit Leirlitigkcit ai
Das neutl'.-ile kolilensauro Kali lallet sie uilveiäoilert.'
iT Die mit 10 Tiieüen Wasser vertlünule K«li
und NaLrOiiauflöiuDg, so wie das HÜ&sige Amtnudii
bewirken »eltr ^ut die Auflösung.
laj Gesell inolzencs Kali, womit man stp si
menrcilil, ertlicill ihr eine j^elbe Farbe, ohne
flüchtige alLatiscIic Dampfe y.a entMickcln;
1$) Dic»<c Substanz bicunt auf gtiiheuden Koh-
len, ohiie za schmelzen, ohne sich zu eiilzüiideii,
unter Verbreitung eines weilten, hauGgeri, uuchlisit
riechenden Dainplesi
i4j Mau fuiJet keine .Spur von Ammouiak 1
den Produclen der in oHenem Feuer angestellten Di
atillation. £9 bildet sich wenig Wasser uild Gia, 0
Verhaknifs zu der RIerfge leichter glänzender K<^
und dem biciizlichen gelblictibrauncn, die Naseidl
reizenden, und sehr sauren Oels, welches io die Vor-
lage übergeht *).
Die kryslaltisirte Suhstnnz, deren Hauplchiwi'
tere ich so eben beschrieben habe, scheint mir keim
Analogie mit denjenigen »u haben, welche die Che
mie bisher aiLsgeschiedeii oder gebildet hat: u'"'
■) £■ bililEl licli roljllch Oel untl
über einen giftigen Stoff. 369
3nn sich auch einige Eigenschaften findei;, welche
ligen unmittelbaren Pflanzenlj^standlheüen eigen-
ümlich sind, so weicht sie durch andere wq^entli-
e und besondere Charactere doch davon ab.
Ihre Fähigkeit zu krysiallisiren^ ihre unerträg"
*he Bitterkeit^ ihre grojse Aüflqslichkeit in Alko^
7, in Essigsäure, und ihre Unaiiflöslichkeit in
den sind hesondets merkwürdig.
Man hat den Namfen hitter^ oder Bitterstoff Sub-
li)2^il gtgebeti , wfelche i^ einem sehr hohen Grade
eseh GesthitiÄck besitzen. So sagt hian z.B. Wel-
vs und Bratonnots Biiterslöä^. . Man könnte mit
mscibeh N&men ^ und selbst vorzugsweise diese
tlere, giftige, krystallinische Substailz bezeichnen,
nterdcssen hat sie wehig Aehnh'chkeit mit einer
enge anderer ebenfalls bitter schmeckender Mate-
en, in welchen man sie Wahrscheinlich nicht finden
ird. Teil raögle daher geneigt seyn zif glauben,
\{s die Bitterkeit . kein Hauptkennzeichen sondern
ar 'ein Nebenkennzeichen abgeben könne, weil diese
igenschaft den durch ihre Gestalt und chemische
igenschaOen ganz entgegengesetzteil Kölnern zu-^
[eich angehört *)*
*) Da auch ipli dieser Meinung bin, «o mnfs ich bei dieser
Gelegenheit auf einen Irrthum aufmerksam machen » worin
Herr *Grii^dei au Uorpath ohne mein Verschulden gefal-
len i%tm In seinem Jahrbuche auf das Jahr 1810. Tb. 2. p.
108. trüber die Bestandtheile der Chinarinde'* heifst es:
p. ii3. „ Waa Parmentier, Payfse, Deckamp und ich,
(Grindel) China* oder Caffeesaure nannten, wird von eini-
gaii Chemikern, namentlich Thomson, Schröder , John,
Giese u« a« Bitterstoff genannt. Kamen ändern hier nichts^
sro
Beul!
D.nmit über das liitfereGift eine scIiH'lIiehftStl'fl
erhallcu luogle , so bciiiiilitc ic!i iiiicli ein
zu bilUcu , welcher zur L'ulerscbeidung diet
yt'il mejneit Alle e
dem Naineri G>llii>i
kh mir Moiliei-dlk
»tnkiirpcr ilrpi 'Vi
iibiigrlK gleith.
nd Aamelhe." tentr
Taii»m, CtiliiHii'ure a.
ti5. .
ijt-nigca, v»$ licli tuA dtm P9ti
nitihcili. Die Namen . «Ulli n
iber uach Schradcr dvr Etinrfif
4luir die LaciLinuitinctiir rötlict, so lit jeder i^xIrlclitiK
Iffiier, niiruni denn ntclit KalTcH- oder ChiiiafiJur«? u. l
Um nicht durch neitläulice Ditrusnouen Urif:weil!| ti
werdnii, nill ich hier bioi einige ErÖrterniigpn beibtiD{eB|
welche mich IctrelTen. Fun erite weiT« ich nicht, ,win(
und ya ich China- imd CilTeesüure mjl dcip NanJen BiV
MrslofF heieichitet hille. Hleeu i»t gor keine Veranll
vorhanden und weit davon entfernt, habe ich aclioii ■■
Jahr i8uS In llero ideu Th. meinet clitm. C»ter*..l{(^
die An'ishino einca Billarilontta jfeipiochen , di dtt- bltRIt
Ceathniack nur eine Cigentrhari eines StolTra c. B.
ExtraRtiratoFTet iil. — - Füis audne habe ich in dem 4riUai
Bands meiner Analfien hinlänglich bewieien , dafs die Chi-
naalnre Ei|en>rharien besiiat, welche lie von allen anda»
ran Sauren suitei'chnet, (von denen ich hier nur hemotliaa
will, dsf> der Tannin der Chinarinde Üaa Eiten CUM,
die Chinaiüurc aber die Eiienaufloiung' gar nicht Tcra'Ddeit,)
und lUjjicich eine grofte Anaahl von Verbind un£>ji, ireldw
•le mit den Baien eingehl, aagerübtt Sie liann weder eba
Modilication der Catfeeiub.lani, noch de» EitraetiratAAt
aeyn und demnach lind tvir in unseren Meinungen
tiemtich von einander entrenit. Ich darr endlich oiehl
beiweiff In , dafa dieaer geschickte ChemiLer durch cjalf«
genaue Versuche, oder nurh sorEnillige Prijfung msiaei
gerührten Beweise sidi hiiht von seinem Irtlhum Übel
gen wird. Die Caffeesubstanz tcLcint sich an den GeitMttoff
4er Fielieninden tud den der juncea I{tdeUiöltat ■
über einen giftigen Stoffl '371
könnte; ich suchte zugleich den Gesclun'ack und die
giftige Eigenschaft anzudeuten; der Ausdmck Pzcro-
taxinej welchen ich dem ürtheile der Gelehrten un-
terwerfe, schien mir geeignet ^ dem beabsichtigten
Zweck zu entsprechen.
mm»
«cklierseiu Den Extractivstoft, ungeachtet es in iler Tliat
•cheJnti dafj unmerkbare Uebergä'nge desselben in jeneti
Torkommen^ mufs ich nach meinen Versuchen als einen
telbstständigen näheren PflanseUbestandtheil betrachten, der
keineswegs saure Eigenschaften besitzt. Höchst wahir-»
tcheinlich ist der EztractivstofF nie Ton einer freien Säuro
frei I und daher entsteht die Röthung des Lackmuspapiers.
Schon in meiner Analyse des Orleans , welche im Magazin
der Gesellschaft naturforschender Freunde 2uerst abge->
druckt wurde, habe ich gezeigt, dafs wenn man ihn mit
einem fCörper rerbindet , der die Saufe absorbirt , jene
Eigenschaft nicht mehr stattfinde. Fände sich aber eine
Snbstan'ky Welche das Vermögen, Lackmospapier ta röthen,
an und für sich besafse: so darf man aach erwarten, dafe
noch andere Eigenschaften sie Ton dem Extracti?stoff un«
terscheiden werden«
r
372 Gelilen über Vorbeugungsxnittel
Einige Bemerkungen
über ^ '
Vorbeu gun gs mittel
Segen
ansteckende Krankheiten.
(Aus einem Briefe an den Heraatgebor«)
Vom
Akademiker GEHLE N«
D,
— L/er fiir die Wissenschaft wie für seine Freunde
so schmewliche Tod Vogeta veranlafst mich, Ihnen
einige durch die Begebenheiten des Tages in mir er-
regte Betrachtungen über die sauren Jtäuc/ierungeH
xnitzut heilen. Die vorschiedenen Arien derselben,
die Weise sie anzuwenden und die Beispiele von ihrer
Wirksamkeit sind durch die bisherigen Verhand-
lungen so bekannt, dafs es langer Zusammenslellnn-
gen davon wohl weniger bedarf, als einer Kritik der
bisherigen Erfahrungen von ihrer W irksamkeit nnd
Unwirksamkeit« Diese mufs natürlich au« dem ärzt-
lichen Gesichtspunkte angewandt Werden, und 63 ist
sehr zu« wünschen, dafs sie uns von Jemand, der die
dabei nöthigen Rücksichten zu nehmen weifs, gege-
ben werde. Was ich Ihnen sagen will, betrifft niu^
die chemische Seit^e des Gegenstandes.
»■'.t
gegen ansteckende Kranhheilen* 3^3
Ist Ihnen hier nicht auch üiegrofse Hinseitig*
keit der Ansicht aufgefalleil, mit welcher man iii
Wahl und Anwendung, der Vorb«ugungsmhteI za
W^erk gegangen ist? Diese Einseitigkeit wird frei-
lich nicht befremden ; wenn man auf den Ursprung
und die erste Anwendung der sauren Räucherun-t
gen •) durch den Ciiemikcr Gwy^o/z zurückgeht. In-
dessen mufs man zugeben , dais w^ohl kaum ein all-
gemeiner wirksames Mittel, als ss.B. die oxydirte
Salzsäure; gefupden werden könne ^ wenn von deo^
Gesichtspunkte ausgegangen wird , dafs die Anste-
ckung duf'ch substantielle Miasmen bewirkt werde^ '
welche in die Luft übergegangen sind, durch deren
Reinigung von denselben , vermittelst jene Miasmen
zersetzender Räucherungeii, die Ansteckung verhütet
würde;
Die Geschichte der ansteckenden Krankheiten ,
zeigt aber, dafs diese Ansicht viel zu beschränkt ist,
und darin viele Erscheinungen, die, sich in densel-
1>en zeigen, nicht in Re<:hnung gebracht sind. Hier-
iron ausgegangen^ und von den verschiedenen Ge-
stalten, welche jene Krankheiten annehmen, so wie
von der verschiedenen Art, wie die SystemQ de«
Köi'pers in verschiedenen Fällen angegriffen «sind,
luufsi man es sehr wahrscheinlich finden, dafs äi^
säuren Räucherungsmittei bei gröfserer Aufmerksam-^
keit nach ihrer verschiedenen Natur auch Eigen*- ,
thüinlichkeiten zeigen werden, wegen welcher das
'^) KSmlich der mit JUinerahäuren. Denn die Raacherung
mit Etsig ist sehr «It. nnd Termuthlich wurde G. durch
diese aaf die mehreren Umständen (wie in der Kirche lu
Dijon) angemsfincrc mit Salzsäur« n. •• w. geleitet«
'
374 Gehlen über Vorbeugungsmitlcl
eine vor dem andera m bcslimnUen J\allen \'orzüga
IirL; und ilaGi unter ilicsert l'klleu aucli solche sevi|
konuteii, wo eine tJesoxyiJiiPiiile Saure, wfc di»
achweCcIii^c, ((l«reii Aiiweiidung. jm Gi-obea «hr
.'leicht wäre,) dienlicher seyu würde, als die oxyiü-
rehden *j.
Für noch wahiscIieinUcher sollte man es, mpvn«
ich, hallen, dafo es Falle g«lien werde, in welrhca
saure Küucbeningen unwirksam, (wie st-hon behiiup-
tet worden ist und selbil naclillK-ilig und liletea
gerade enrgp/>eiigeseLste , iiamlicli alkalhthe (durill
Erwärmung eijies schwach nng^Ieuchteten GemenfM
von Salmiak uncI.Kidk c1wh,J angezeigt sind; üW*
, Aaupt Falle, in welclieii auf verschiedene Art ang*-
Wandte alkahyche Sulistanzen von WohUliäligeni EiiK
flusse sind. Auth wissen Sie, dafs MitchUl — mit
gleichet- Einseiligkeit — den Gebrauch dcc Sauren
ganz verwit fl, und dagegen ^lles Heil von alkulisdicr
Lauge erwartet, die seili äcide aeptique — nach iliin
der Grund ansteckender Krankheilen — einsangen
soll. Dafs er Kilalirungen Cur sich hat, lalsl sitll
nicht läugnen; Sie dinlen Sich nur, statt aller, au
den bewahrt guTuiidenen Nutzen des frischen An»-
Weifsens mit Kalk erinnern. BckannlHth sind friccb
getünchte Zimmer CJesundeti zuwider und Wenbn
■ngntta
*} Abgeiphen davon, Sah die AnwcnduDg nicht
leyn kdnnle, mühie man unter den SÜurra tod drm m-
cbetiden Wutn der NordhJuaer Vilriuliä'ure, durch fcIiidM
Erhitien dcnclhon in den Zimmern enlwjckell, groDeWil-
lung «rwarlen. Meiner £rfahruDg nacli <Ind dieie Di'Dpr^
wenn lie nicht elwt m dicht tJod, nicttt bcithvv^erllcL
0.
'^egen anstccliende Krmiliheiteii. 375
für nachtheilig der Gesundheit geachtet; es könnte
«her wohl unter den • ansteckenden Krankheiten sol«
clie geben, wo die Kranken sich in neu getünchten
Zimmern eben so urleicliLt-rt, erfrischt» fühlen, wie
van Stipriaati- Luiscius von der Räucherung mit
oxydirter Salzsäure er/^hlt (N. allg. Journ. d. Chem.
Bd; ct. S.6i2.), oder wie bei Lungensüchtigen, wenn
sie sich in Kuhställen auHiahen»
Von Einem Miltel mögte icfi grofee Wirksam-
keit erwarten, nömhch vom Feuer. Man müfste in
den Krankensälen grofsje Kohlenbe<cken in Glut er-
halten, welche mit Kohlen genährt würden, die man
aufser den Sälen in Brand gesetzt hätte. Man könnte
auch, besonders, wenn etwa das Hospital in einer
Kirche erriditel ist, wirkliches Flammenieuer untcr-
lialten, aus gut getrockneten düntien Hobelspänen,
die unter Zurichlungen verbrannt würden, dafs sie
sich völlig verzehrlen, ohne Rauch zu erzeugen. Sie
sehen leicht ein, dafs es mir nicht etwa um die er-
zeugte Wärme zu thun ist, sondern um das Feuer,
die Flamme, als solche. Nicht zu gedenken der
Wirkung des Feuers an sich, müssen Sie die starke
und weit verbreitete Bewegung, das W<>gcn und Zit-
tern der Luft über einem mit glühenden Kohlen ge-
füllten Ofen, (das gegen helles Tages- oder Sonnen-
licht leicht wahrzunehmen ist,) bemerkt haben , um
ebenfalls zu dem Glauben gebracht zu werden, dafs
liier wohl Prozesse entstehen köivien, die in er-
ivähnter Hinsicht von grofsem ]<liniIuCs scyn müssen.
Täuschen mich Erinnerungen nicht, so hat man
luch in einigen Gegenden an Orten, wo ansteckende
Fieber herrschten, grbfse Feuer auf freien Plätzen
interhaltctt«
376 Geliien üljcr VoriieiigangamiWel
Idi wrib nicht, ob Sie glaulieii werden , mich
faiei' auf die nacblheilige Wirkung auriticrL»am ma-
chen stu miUscii, ilio das Verbrennen roa Ralile odtr
gar Holz nach der gewfchohchen Meinung bcrtor'^
bringen. Es Ut mir sehr wohl bekannl, dafs ccuin b
fi. bei der Wnrnung. Leine KotileDlöpf« in kalU
Schlaf zirnni er zu nehmen, seit Lavoiaier fiist immer
noch hinzusetzt, dafs nicht etwa nur dampfende
Kohlen, wie man gedacht bulle, sondern gliibeo^
Kohlen überhaupt, wegen der durch sie gchildelm
uimthemhareii Kohlensäure, iiachtiteilig seyen. Ich
iiiuls Ihnen nber gesleheni dafs es mir sclieine, man
«ey hier 211 weit gcj;angen und habe, indem' man ilie
Sache ganz Iiandgieillich zu ci-kUien glaubte, einia-.
li(f sehr wesentliche irmsiandc übersehen und cnU
der richtigen Ansicht etitinicLt. Man dachte i.B.
an den sehr einfachen Umstand nicht, dnfs die MeugB
Ton Kohlensäure, die ana den Kuhlen , wenn lie
auch Tollständig verbrannten , eiitElclicn konnte,
gegen den J.uCtraum des Zimmers in den meisUa
Fallen nicht so hed.-ulend war , dafs die Luft
dadurch tödllich werden konnte, Ihr Bruder, d«
Professor in Köuigslierg, ist nun. auch durch Gegen-
den gekommen, wo er auf dem Laude, bcsonderi in
dem grofsen Zinnner des Wiitbsliauses , die gro&eii
Kohlenbecken aus I,ehm auf dem Boden in drt
Mitte dca Zimmers bemerkt haben wird, welche un-
fahr i i bis 3 Fufs im Durchmesser und 1 Fufs Höbe
haben, und die im Winter, besonders zu Nacht, mit
Kuhlen ans den dortorts gewaltigen Oefen nach dem
völligen Ausbrennen des Holzes vollgefüllt wenlex,
die man darin verglijheii ia&t. Ich habe aclbit
nichrmab auf Reisen in der Nähe eines £oIcbea
gegen ansteckende Kranliheiten. 377
^bra^erp" auf Slteu gesclilafen und mich dabei voll-*
liommen wohUberunden.
EiS ist noch ein üunkel über den Fällen, in wel-
chen in die Schlal^immer genommene Kohlenlöpfe
tödl lieh wurden. Mir ist es wahrsdieinlich, dafs sich
in solchen Fällen durch Nehenurasl^nde wirklich ein
I
^ giftiges^ Miasma bildete, dem eiti Kohlen wasserstofl*
oder Kohlen wassersioflbxydul zijm Grunde lag. Wer
liflaiig Holzkohlen gebraucht^ dem werden öfters die,
)>e3ondern mannigfaltigen Gerüche aufgefallen seyo,
wek'he sie beim Anbrennen von sich geben, die bei
denselben Kohlen zu verschiedenen Zeiten verschie-
fipti sind und auch nicht immer citadfinden, ohne
dafs man doch im einliel enden Fall eine ihnen selbst
fremde äufsere Ursaclie des Geruchs bemerkle. Auch
sprechen (ür. diese Ansicht die Ersticknngsfalle von.
£U frühem Verschliefseu des Ofens vor völligem
Ausbr^men des Holzes. Mir ist. noch immer eine
ähnliche Gefahr in lebljaflem Andenken, in welcher
ich selbst mich als Student in Königsberg einmal be-
fand« Eines Nachmittags auf dem Eise gewesen,
halte ich beim Schlaltiigehen die niifsgewordenen
leincHien Strürtipfe in die Ofenröhre gelegt. Gegen
Morgen Vvar, diefsmal über die Gebühr, Feuer in
dem Ofen gemacht und die Strümpfe brannlen ail.
Ich erwachte ganz beläir^)! , in dem höchsten tJnbe^
hageUy durch das Bewufstwe(den der Gelühr noch so
viel Kraft erlangend, micli aus dem bette aufzurat-
feu und das Fenster zu suchen. Wäre, nV.is hier
gegen die Zeit d*5? Erwachens geschah , nach dem
Kinschlafen erfolgt » so würde ich wahrscheinlich
nicht wieder erwacht seyn ; denn es scheint der
Schlaf selbst auf den Erlolg Einllufs zu haben, inid
378 Schwcigger
duroll iliii elvfus todtlich ku wei-dtin, iletueD der
chcnde Meii'iHi, \)\os durch das \\'iu:hfn. sich wohl
erwehrt hällo. W^iren dicSiriimpf« mit heller Kch-
ter Flainrae in dem Zimmer i'frhraunt, so wüi-di
nirlils davon »u iDotken gewesen aejli; niüIiMm «M
C«breiiiiciid aber wolllfii sie Unlifil slil>en. —
Die Kuhlen diirflcn, nach /Jü('<re*/7er'« Beohadl-
tungen, als lurireinigcndes Mittel aucli aiiWMidliar
•pyn. Ihre Wirksamkeit mufs nian aber, ihi-ei- Ni»
luronch, l'iir viel bescliiänkler actileij, als die i)er
ausdehnsnnien Saineii , dus Animoaiiinis ii. a, w.j
auch die VVirkuiif; für weit weuiger kräftig. Dana
würde Ccnier ihre Anwendung im Grorseo tnil vie-
len Ungcli-geiibeiten verkniipll und sehr oft selb*)
nicbt die nüibige Menge davun 211 haben seyn, aiirlit
»o lange sie nicht etwa in irgend einem Fall ein al-
Jciu wirksames AJittel wäre, uu kostbar ausfallea.
JS'arhschrcibcn des Herausgeber».
Der I.cser wiid das so eben hierMitgetheille in Zu-
sammenhang bringen mit B(l>.'i. S, 5ii, wo von Moi-
calia AiisirhL der Minstncu die Rede war. Die grölite
Schwierigkeit iii Hinsicht aul'Wülil der Zerstdniajit-
uiiltel lür dieselben liegt in unserer UiibekannUch'aft
mit dL'ien Natur. Mu.icali betrachtet sie als Uiitri-
sche in dci- I,nft sihwebentlc Tlicilo. Ich will abec
- hti dieser (jeli-ßenheit aucli die Theorie eitiea luni-
»rliim Gelehrlen erwähnen, welche dieser schon tat
einigi'u Jahren im l-'ranzbade raii' in mündlicher Uf-
terhallung niilzulheilei) die Giile hatte, die er aber
auch schon üilcuLlich, weiiigaLeiis iii Vorlesungen
über Miasmen. 379
N
I
aussprach. • Der russische Collegienralh Herr Orlay
machte i^ämlich nenerdiDgs wieder auf eine Gattung
von Krankheitea aufmer.ksam, die er zooniache nennt
vnd von Thieren veranlafst glaubt. Dals (um die
X^usesucht u. s, w. unerwähnt zu lassen) ganz ent-
schieden auch bei der Kratze und bei gewissen Gat-^
iungen pestartiger Geschwüre mi.kroscopische Thiere
wahrgenommen werden, ist bekannt^ und so schwer
es auch seyn mag zu bestimmeti , ob diese Thiere
Veranlassung oder Folge dbr Kränkheil s;nd: so ist
doch wohl kaum zu bezweiEcln, dafs sie Verschlitb-
merung des üebels bewirken. Die Tödtung dersel-
ben durch Gifte, oder Abliaitung ihrer Entstehung
durch eben dieselben, betraclitct Hr. Orlajr als Zweck
der R^ucherung mit ätzenden Stoffen, und hievon
leitet er auch die Wirkung mehrerer Arzeneyen,
oder äulseilich angewandter Mittel ab, die Gitle ent-
halten z. B., auch selbst der so gewöhnlichen Blei-
pflaster.
Da die thierischen in der Lud schwebenden
Th^ile, welche Moscati als Miasmen betrachtet, ge-
wife bc-ild der Aufenthaltsort mikroscopischer Thiere
werden: so sieht man dafs beide Theorien sehr nahe
verwandt sind, dafs aber die so eben mitgetheilte bes- .
acr erklärt, warum selbst nicht ätzende Stoffe z. B.
Campher u. s. w. vortheilhaft wirken.
Bei dieser Gelegenheit wi'll ich die Frage auf-
werfen, ob es nicht Miasmen giebt, von welcher
Natur sie seyn mo^evi^ die sich gegenseitig zerstö-
ren? Es ist bekaunt, dafs durch ZusammeuKegen der
Krauken von einerlei Art in den Spitälern sich die
Krankheit vermehrt. Daher läfst sich die Frage auf-
werfen y pjb laicht auch durch zweckmäfsige Verbia-
v
380
Schweigger
düng von Kraiikcri enlßegengcsplzler Art in ein «nj
demselben Siialc die Kiankcil sich vcrrtiitidcni werdo?
WeriigsleiiB. (ia psychisch Kriinke nicht loicht anjic-
steckt werden, scheint hierin eine Andeutung 7« lie-
gm , data .geflissenlliche Eininipt'iing von Körper-
krankhciten gewisse Serfenkiankheilcn heilen könnt.
Zuletzt aber sind jedoch, auf enipii-ischem Sliudpirn^
anch letüteie als im Körper begründet anKitsehen,
Indcfs da hier von Vermeidung der Anslecknng
obeihaupt die Rede ist: so will ich noch an eiu ht-
kfltinles Verwflhriaiipsmillcl vor Pest criiiiiern . »a
das SalbeH nämlich de.s gflnieen Körpers mit Olivinür.
Dafs b«i den AlUn das Salben des Körpers xur T)-
gesordnung geborte, ist bckanni uuij Plinius fidirlEU
Anfang des lü. Buches seiner Naturgcseliiclile meh-
rere Zusammensetzungen wolilrieciiciider Salben sib
Wo^'on die Vorwell schwelgerischen Gebrauch m»cli-
te, das köimle vielieiclit in Zeilen epideroticlier
Krankheiten heilsame Anwendimg finden. 1)«» ce-
roma der allen Fechter war, wie der Name sag'.
enie Salbe aus Wachs und Oe! , die wohl eben »o
gut wie reines Olivenöl gegen Pestanstect ung benülrt
und t'ielleicht in Verbindung mit pnserm bckannle»
Opodeldoc angewandt werden könnte.
Folgende Uathsclilage eines sehr bekannten A»-
tes Herrn Kreisraths v. Iloven sind vorzüglich W
diejenigen berechnet, welche sich in Spitslern J«
■ Ansteckungen auszusetzen haben. Nach seiner Er-
Jahniug ist es zweckmalsigcr wo möglich einige Zeit
«ach Tisch, als vor Tisch in Spilkler zu gehe«. D«
Gvnnd k-nclitet ein; weil nämÜcb dann die einsRO-
gendeii Geralse minder Uiätig sind, als die auilinü'
^den. }n eben dieser Bczicliaog ist auch dtr
^ber Miasmen.
381
erregender Mittel, z.B. guten Weins, vor und
r Rückkehr von Orten, wo man Ansteckung
tet, zu empfehlen. Vor allem aber ist die
) Tugend des Mannes, der Muth, aus dem
seyn der Pflicliterfiillung entsprungen, und
aus hervorgehende lebendige Thatkraft, das
Mittel wie gegen geistige so gegen physisch»
1 »
38*
Einige Nachträge
SU den
Versuchen und Beobachtungen
r
über
Brechung und Spiegelung des Lichtes,
p. 259 ff,
Totn
Dn S E E B E C K.
1. JLjvLS2Liz zu §.45. Wenn die Sonne hoch im
Meridian steht, so erscheint im einfachen schwarzen •
Spiegel, während er gegen N. gericlitet ist, der Glas-
wiirfel in Fig. 9; wird aber der Spiegel gegen den
östlichen oder westlichen liimriiel gewendet, so sieht
man im Spiegel nicht Fig. 8*, /wie man nach den
Erscheinungen am Morgen oder Abend erwarten
könnte y sondern die gte Figur im üebergange |«ur
8ten. Durch Drehen des Würfels kann man jedoch
hiei: die 8te Fig. hervorbringen.
2. Einf£)che convexe und concave Spiegel von
schwarzem Glase erzeugen gleichfalls die farbigen
Figuren der Glaskörper, nur erscheinen sie verklei-
nert in den «rstern und vergröfsert in den zweiten.
Uclilr. über Brech. ii. Spiegel, des Lichtes. 383
5. Dar» auch eipfache In-echentle Apparate die
fniliiRcn FiguiTii hei-vorhiiiigpii , ist ^,'13 an^jefiihrt
worden. Durch Brechung entstellt die eiilgegcnge-
sctzte Figur, von der iluicli SjjiegcUiiig in tier glei-
chen Lage des Glases gebrldclen, mit wenigeu Aus-
naUnieii, wo dann keine Figur durch Bi-echung er-
ScheitiL
4. Auch Mctallspiegel bringen- die §, ^? und 45
beschriebenen Ersehe imingeii hervor. Wenn ein ein-
lacher Mclalispiegel mit einem Glaswiirrd auf die
§. 45 angegi'beiie Weise veibiinden wird, so eischei-
nen genau dieselben Figaren, obwohl schwacher,
wie in dem schwarzen Glasspiegcl Steht die Sonne
io O. und ist der Apparat gegen W. gekehrt, so er-
blickt man im Spiegel Fig. »j. und gegen S. und N. .
Fig. 8.
Gewöhnliche belegte Ginsspiegel verhalten sich
wie Mctallspiegel, nur ist die farbige Figur minder
deutlich als in den trüberen, aus KupFer und Zina
coraponirlcn Spiegeln.
5. Werden 3 Metallspiegel mit einander vcrbnn-
deii wie in §. 4a nngegeben worden , ein Glaswür-
fel zwischen beide gehalten, und der Versuch im
Freien um Mittag angestellt, so sieht rann im zwei-
ten Spiegel bei ungleichnamiger oder 'kreuzender
IjBge der Spiegel Fig. S. und bei gleichnamiger Lag*
def'selhen Fig. 9., nach welcher W'cllgegcnd aucK
der Apparat gerichtet werde. Die Mctallspiegel vcr-
lialten sich also hier wie die schwarten Glasspiegel.
Anders ist es wenn die Sonne in O. oder W. steht.
Sie befinde sich in W. und der Gtaswürlel sey zwi-
4chen den Metall^picgeln bcl'estigt, so sieht man, bei
' » •
Auszug
des
eteorologischen Tagebuchs
St. £mtiie'ran
in
Regensburg;
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Decomb^ri 1813»
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SO.
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- 8,8
- 1,2
NW.
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— 2.1 1— 0,10
SO.
_ c,4 !- .,3 j- ■,4i
^
+ 3,« 1— 1<,3 1- 5,20
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SumiJ
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fritterung.
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1 —
Will)
Heilere %
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yorniilfug. Jinchmillug. |
fiochl».
Nehel. Reif. Tr.
Nebel. Tfub.
^eheLlr. Wii^d.
"j,
IV." Res- Wind.
~Verii.7 Bogen.
legen. Wind. Tr.
Schöne 1
"T.
fr.Verm.Wmd.
Tiüb.
Ir. Schön. Wind.
VermiKl
~.
Heiter.
Schö'nT NebdT
Heit^rr Verm.
Heiler.
T»ub.
rrüb.T
He,i=r. Verm.
Wicdls*
b.
Vermischt,
SchÖnT Veim.
W.nü.
T.ao «tat
Tage ȟ
7-
HeitfrT^Wi^I"
Verni. Wind.
SLhüD. Sclinee.
T.gemt
8.
Schön. Wind.
Schön." W-iidT
Schön.Tr. Uind.
H«itci«
Triili. Sehne»,
Schnee. Wi-xl.
'Heiler." Wind.
Schön« 1
I o.
TTiÄTWu-iC
Trtib. Sli.rmi=cb.
Trüb. StUrraitch.
Ver«. I
77!
^VeTmi.chi.
Schon.
Heiler. Wind.
Trijbe B
la.
Uviter.
Heiler.
~~ HoilSr.
Nächte 1
>5
Heürt. Winil.
Vcrm. S.hrco.
Sclmee. Wind.
!•<
Trüb. Wind.
Triib. Wind.
rr.Wind.Srhnee.
Nächte 1
15
Trüb. WiiiJ.
Trüb. Schnee.
"Trüb. Wind.
i6
~ Vermilcht.
Vermischt"
Ttüb.
17
Vr.Wmd.Schnee
Triib". "Schnee.
Ttüb. Schnee.
Henich
T?
Trüä. "SehHte.
Ttüb. Schnee.
Schö«73;_
vxy.
il
IUiter.~
Heiler.
Schön.
Betrag i
Vermiicht.
HeitPr.
"S^hörT'TrÜbT
und J
Trüb. Nebli«ht.
Trüb."
Trüb.
lo]
IT
Ttiih. Scbneo.
Trüb,' Schnee.
Tiüb.
Z.1il da
a3
Trüb.
Tiüb." ,Verm.
*Trüb.
1',
ZI '^^^"'*-.~
Trüb. ■
Trüb.
tunjM
3fi
Heiler.
Heiler. Winil.
Heiter.
a6
"" Heiler.
Heiter.
Heilerr
= 7
Reif. Nebni. Heil.
Heiler.
Heiler.
""Trüb. Nebel.
~Trüh. Neb~
Trüb.
"9
" Trüb: ~
Trüh Schnee.
frubr^Vind.
3o.
Trüb. Wio<I.
Truh. Wind,
" JÜ''-
}|
" Trüb.
Vcrm.'NebeJ:
Trüb. Nebel.
^^ ^
ri«
Versuclie
änr
«
idiicheki Bestimtilung lind Festsetzung äet Wati*
ren. AuflÖslichkeit
x^ wenigen Säur«
^weifsen Ärsenikoxyds , weifsen Arseniks)
n VVasset* und zur Ausmittelung der Ursachen^
rarum über diesen Gegenstand so viele Wider^
Sprüche obwalten»
VoiA •
Pro£. BUCHOLt.
I in— — ifc T
Einleitung^
K
* * ■> • < • \ ■ y • .
atim scheint es glaublich zu seVn^ dals über eineif
b^;enstand M^ie der vorliegende ^ nämlich über die
Auflösiichkeit' der arsenigeti Säure im Wasser, so
viele Widersprüche und verschiedene Angaben statt-«
finden können, ab sich aus der Vergleichung dec
Angaben der verschiedenen Autoren über diieseu Ge-*
genstand ergeben. So fuhrt unter andern Brandi
aiii dais die arsenige Säure i4 bis \5 Theile siedendes
lind 48 Theile kaltes Wasser zur Aqfiösung bedürfe«;
38S
BucLolz
Bergmann Iiingegen setit das zur Auflösnn;; von i
TJieil arsenigei- Säure nOlhige V\*assef auF iSTlicil«
im siedeiideu und 8.» Tlieile im Zustande mitllrrn'
Temperatur :=: 4- i5" R. fest. N'acli tVenzfl liiiJ
zur Auflösung i Tlieils arseniger Säure lO und Jj
denden Wassers erfordcrlicli, wogegen Navi'er
80 Theile ebeit so beschalTeueM Wwsers nölhig TuuiL
Und Spielmann und Hahnentann fiihren an, daß
Theil araeniger Sätue 96 'l'heile VVassei-» tav kwU^
iung bedürfe und zwar nach diesem bei einer Tnn-
peralur von 4* \ß^ ""d nach jem-m bei einer Tens
peratur vou 5u° Fahreriheit.
Unter diesen vcracbieilenen Angaben Iiabea Ad
mcltrsten diomiächen ÖchiiCtsleller der von Srrf-
mann die mehrstc Clnubwürdigkeit zugeslaiiilou
Diefs war aucli der Fall bei mir, als icli bei GcIh
genheit der Ausarbeitung der 5lcn Ausgabe der Grtri'
sehen Pharmakologie das Notlüge über die Auüt)»',
lichkeit der arsenigen Sa.rc in Wasser sagen wolitej
denn auch ich war im üegtiff das vou Bergnuaa
über diesen Gegcnatand Gesagte als wahr der Phw
makologie ein/uvedeihcn, als mir bei Durchicsung
des 3ten Heflea vom 5len Bande S. 217 dirart
Jonrnals der Aufsatz vou AWsc in Bielefeld tt
Gesirhl kam, in welchem derselbe meldet, da& der
Apotheker Aschof daselbst gefunden habe, dals l
Theil weifsen Arseniks aoo Theile sieilendes und SsO
TheÜe Wassers von + 16^ R. zu seiner Auflöioßg
erfordere. Hierdurch veranlafst, hwchlofs ich di»
Eber die Außöslichkeit des weiisen Arseniks sUU-
fiödeuden Widets|>rüche selbst zu piüfi-n und iS«
Ursachen, welche ilutea zu Grunde liegen kOnüMi
«Q«uimt.tejQ,
über Arsenihauf1ösung<
i'"" Versuch.
389
1 Gr. einer in einem Caicedonmörser höchstfeia-
eerricbentn oubliiiiirlen, aelir reinen arsemgeu Säure,
liie üuicli längeres Aufbewalireii aus dem glasigen
utid il u IC Ii sieht igen iti ilcn un(Iurchn!chtigeu porcel-
Unartig aussehenden Zustand übergegangen war und
beim Sulilimiren keine Spur eines rremileii Slülles
liinlcrliers, wurde mit 3iio Gr. destillirten Wasser»
bei einet Temperatur awisthen + '^ — ^o" R. 5
Stunden unaurhörÜch geschüttelt. Die arseuige Säure
schien dadurch nicht beiiieikbar abgenonimeu zu Iia.«
ben und als das Gemenge i Stunde ruhig hingestellt
Wüt'deti wai', so hatte aicfl scheinbar beinahe alle ar-
senige Säuie wieder am Buden abgelagert. Dieser
unveihoßle KrFuIg bestinimte mich dem Genieuge
nucli 3ao Gn VS'assers hinzuzuTügen und aufs Nque
3 Stunileii bei der vorigen Temperatur zu schütteln.
Dieses gcscliah; nlleiii auch hierdurch zeigte sich
keine bedeutende Auflösung der arsenigen Säure.
Ich stellte daher das Gemenge ruhig bei Seite, in der
Absichi diesen Versucli späterhin etwas verändert
aufs Neue vorzunehmen; zuvor aber die Auflöslicli-
keit der arseiiigen Säure im siedenden Wasser nach
l^aate'a Angabe durch fulgeudcn Verbuch zu priifeac
2'"" Versuch.
1 Gr. arseniger Saure von der vorigen Beseha^
fenheit wurde mit 200 Gr. desliilirten Wassers ia
^inera Gläschen mit enger Miindung einer bis zum
xlepunkt steigenden llUze ausgesetzt. So bald als
I Wasser kochte, äufserte sich eine bemerkbar«
Auflösung der Sjure, uud uach cinenj eiuige Jliutta
I
590
B u eil 0 1 z
I
I
ten dauernden Sieden war alles aatgclOat. Din
•chnelle Aul1ö«en maclite es luir wnlir^cliemiicb. ilä
die entstandene Anllösiiui; uotli mehr arseuige Sau:
«u^ulosen fähig aey; und wii-klieli wurden am
noch S Gran der nach und nach Iiineugcniglen
nigcn Säure nach einem Anfwallea von ein^eo Üv
nuten vollkommen aufgelöst.
Durch den Erfolg auch dieses Vcriiiehes, wclclia
gleich dem ersten die Unridiligkeil der Anj»
Naase'G und A^-hufs tlailhal, veraularit, lit^MJiIdk
ich durch den folj;eiideii. Veisudi diesen GegetitlBni
wo möglich aul'iiukläien.
S''' Fersiich.
1 Gran der- schon be*chriebenen arsenlgen Ssot
wurde mit 5oo Gr. reinen dcsfillirteu Wassert 1
Stunden ununterbrochen in einem sauberen Mistur-
glase bei einer Teiiipfrat ur von -^ i5 — ao** R. |p*
achiittelt. Das Resultat dieser Arbeit «ar daa Auf-
lösen einer nur sehr geringen kaum merklichen
Menge arseniger Säure. Es wurden jetzt der Mi-
schung Doch 5oo Gr. deslillirten Wassers hinzuge-
fiigt, und das Ganze wie vorliln behandelt. Der Er-
folg hiervon war von dem vorigen wenig verschie-
den. Abermals wurden daher 1000 Gran Wasiet
hinzugefügt, und wie vorhin verfahren, worauf sich
jedoch immer noch ein sehr bedeutender weifier
Rückstand zeigte. Fa^t noch derselbe Erfolg &nd
nach einem .Snialgen gleich he»chaf1'enen Schüttek
nach vorbeigegangenem jedesmaligen Zusaixe V«
jooo Thcilen destillirlen Wassers Stall. Ks Wiml»
also, nach durch ruhiges Stehen erfulglcm Ak-'
lagera der uuaufgcloateu aricuigeu Saui-e, die Übv?
über Arsenüiauflüsting. 391
tleli*n3e Xlnre Audösuiii; vom Abgelagerten rubig
«i!(i klar aligfgosseii. auf dieses nhermaU 2000 Theilc
(Jfstilliiles VVassei:s gegflicii, und das Ganze wie vor-
Iiin behamlell. Aber aiidi diese IVtsoh ihi 11 zugefügte
Aleiij^ VVasiera veimoclite nicbt sänimlliche arse-
nii^e SSiire iiufziilösen , denn die Flüssigkeit zeigte
sieb iinincr norb )i^i>iei-kbiir trüb und scizle beim
ruhig. nStihcii ein vvrir,cs Pulver ah, dns vom Fiüs-
^Ipeii getrennt uml in einem l'iirzellan.^cbäldien ge-*
Jinmell keinen -,j Cr. betrug; übrigens aber sich
.iuf glübendcn Koblen wie arsenige Säu.e verhielt.
Dieser sondeibjire iiinl gegen alle über diesen
Gegenstand geniiKlite Erfalirungeit zu atieilen schei-
nende Eifolg, wclihei die arsenige Saure als fast ua-
IAuflOalicb zu erkennen gab; indem 1 'J'heil davon
salbst durch 7000 Theilc Wassers vermittelst des an-
Iialtendeti Schtitlehis bei -4^ i3 bis 20 ll. nicht auf-
gclfiet weiden konnte, beslimmte luich die Anflös-
liehKeit der arsenigen Sänre in Wasser bei mittlerer
TciDpeiatnr auf einem auderu W'ego zu versuchen.
4?«' Versuch.
Der Versuch a, vk-nrde wiederliolt, und e« fand
sich besutlgl, dafs 4 Gr. arseniger Säure durch 30ö
Cr. und noch weniger siedenden Wassers aufgelöst
werden können; denn als die Auflösung noch heift
gewugen wurde, so fand sie sieb i.'io Gr. schwer; 4
Gr. arseniger Säure waren darin aulgelöst; folgticb
li.iltcn i46 Gr. siedendes Wasser 4 Gr. arseniger
S.iure aufgelöst, und 1 Tb, dieser wurde durch 36 J
Tb. siedenden V\'assers aufgelöst gehalten. Ei« Er-
folg der ganz gegi^n die Angaben von Aschof und
Audwn über diesen Gegenstand sprach. Aber dieser
39»
Bueholz
I
-Vei'sudi zeigte nicht nur d'o Auflöslichleit Jer ai
»igen SSiire iu 56 Th. siodeiiJen Wasser»; sondi
(lecseii Folfje leliile auch, cials eben so viel und n
weniger kaltes Wasser einen Tlieil arseiiiger Ssiir»,
durch Hülfe der Warme einmal auf^elüsl worijen ii
auTgelüst zu liaUen vcrmf}gc; denn als gedachte
löMung 13 Stunden einer Teinperal^r von 4- 5 R,
ausgeselzL worden war, ItaCte sich keine Spur an
Aufgelösten wieder ausgesciiieden. Dersdlic liifulj
seigte sich nach 3fi Slundenv Um nun ühcr das Rt
sultat dieses Versuchs noch melir Aufklarung tu ver-
breiten, wuide der folgende Versuch angestelU. —
5'" y ersuch.
5 Gr. der reinsten arsenigen Säare von der tlbtt
engeiulirlen HescIiaHeiihoit wurden in einem «buLmvi
Gläschen mit enger Mündung mit loo Gr. desLiUi^
len Wasser ins Sieden gebracht und einige Minut«
darin erhalten, wodurch eine vollkammene Aullosan]
erfolgte. Jetzt wurde die vollkommen klare Flüsaij^
keit noch heils gewogen und genau 85 Gr. schwer
befunden. Es waren demnach noch 8o Cr. Wa;
iu der Auflösung befindlich, und diese hnUen 5Gr.
arsenige Saure aufgelöst ; wodurch sich die Außtij'
lichkeit unserer Saure im siedenden Wasser w
bestimmt. Diese Auflösung wurde gegen 6 Stundeq
einer 'J'eraperalur von i5 — 2o°R. über dem Gefriö>
punit ausgeselzl, binnen welcher Zeit iiiclit die gtr
lingale Absonderung von arsertiger Saure zu hetner-
ken war. Die Auflbaung wurtle jetzt nach lu StniK
den einer Temperalur von -J- 5^ R- ausgesetzt, wih*
rend welcher Zeit l'olgende Erscheinungen stntlfnii-
den: Iu deu ersten 3 SLuuden blid) die Aull(t>ao|f
über Arsenitatiflüsung.
393
llkommra klar, allein «pSlcrtiin zeigte sich ein
'klichci- kryslallinischer Nteileisclilag. Um zxi
Ten , wie »-iel ilas WaBscr he'i lelzt bemerkter
peratiir BiNpiiigei- Süme nufgeiöat gefialten lia-
witrdi- tlie über' der nusgcacliiedcnen arsenigen
Ire befiiulliclie klare Auflösung in ein«r laiirlen
kberii PorzellnnscIiaU- zui- Trockne verdunslst und
Kiicksrand genau nocJi 4 Gr. acJiwer befunden.
lind folglich 20 Tlieile Wasser von 4* ^^ R- hin-
lend I Tlieil arseiiiger Säiiie airfgelöst zu ballen,
n dieser vorher dureb Ilülfe der Sicdliilze nuf-
isl worden i'sl, und selbst schon i6 'I'lieile Wasser
ftliig iTheil arseniger Saure bei 4. i5 bis .0 R.
;clöit zu halten, wenn er vorher duixh Sietlhitse
ten anfgelöstep Zustnnd versetzt worden ist.
Um nun zn bestimmen, wie weil die Auflöslich-
iler arsenigen Säure im siedenden deslilli 1*1611
juer golie, ao wui'de 0er folgende Versuch rer-
illct. '
C'"' Versuch.
5 Gr. der oft berührten araenigen Sänra wurden
mit 60 Gr. desliUiilen Wassers in eifiem sauhero
GlSscheo mit enger Mündung einige Minute« im
Sieden erhalten , wodut-eb eine schnelle Veiminde-
ruiig der arsenigen Säure erlolgte. Ein längeres Sie-
den konnte den gegen ^ Gr. betragenden Kücksland
nicht zum völligen AuHösen bringen. Die möglichst
b^Ua hell abgegos!.ene Flüssigkeit betrug .'■S Gr. und
Uthiclt fuiglicb die aufgelösten 4 } Gr. arseniger-
Sliure, woraus sich durch Berechnung die zur AuHö-
tanj( t Theil arseniger Saure uülliige Menge siedcn-
Wswscrs zu la ,♦, Theilen ergiebt. Krst naclx
J
394
BuchoU
eiper halhftn Sliinde soiidcvte sich ans der kalt gi
yvnrAenpn Auflüsiinf; etWfui riiulcnloriiiifie arseni^
Saure eb, die sicli bei einem Sslimdigeii Slehea i
eehr «11 vermehieii schien.
Um mirh iiorlimals von der Riehtigheil des
fteo Uiiterschieds zwischen der Auflöslirlikeit
ar»oiiigcii S^Hre im (iiinjeii und der im kalten VVasr
»er, der sich aua den vorhergehenden Versuchen er-
gab, «11 iihtr-Keiigen,- wurde noch der fülgcaUc Vcc*
such veranställL-t.
~ter f^frsuck.
1 Gr. höclwt feiu^fpü'i'erte avsenipe Säure wsrdt
, (nit fitto Gr. dfsulliilrrn Wasser 3 Sluuilen beteiaer
Tcniperalur vi>n -^ iS bi» so" K. iu eiuein saubenf
Ghi.ie upiuntprbroclitn ge»cliiilti-lt. Der Mvh uacheiner
piihe vbn Hliclien Minuten hihlemle zwar jiTiDjEf
cluch mei kli( he Salz von Ar-'^^ii')' i bestätigte abertnil)
die gi'ufse Schweiunflösliclikcil tler ars^iii;;en Sütm
im kaltun VVaäder unter an^eiühiten Utmtäixlei). ''
^u weit war ich nun mit meinen Versuchen
über dieBe» Gegensland' gekommen, und «rfafln WlT
ich im l'egriff sit an den Hei-an.igf^ber Jiese» Jout-
■als ab/^useiic!eii , als niii' das 5lu [left vom 6ten SdB
äicsea Junniüls zu Gest>hl kum, uud mit ihm Khp'
rot/u und fischtrs Versuche über die Auflöslichki^
der araenigen Saure im Wus»t, die nie beide eboD*
iails zur l'iiil'ung der x^S' hof-gcUea Angabe angestellt
hat^cn. Klaproth fand bei seinen Veisuchon, dab
1000 Theilc \\ aasfr he» der Temperatur von i»° B.
3 jT'ielle arseniger Saure auflö^eu. Saiu Verfahren,
wodui-ch er dieses R&mltal erhielt, be.ilaud darin,
dafa er 20 Gr, dur auf das Fcimte zcmcbenea arsc-
i Säure^ in eiiiom Slöpsdglase mit lo Unuen
Mer vou -^ 12° R. iilierguls und uiiler Öflert-m
ITiiisdiÜtlelii 'A Stuniitn lang liiilsteUtC, diircii we]-,
cliM Veilahren sich I3 Cr. aiiTfiülösl hatten und 8
Gl-, irockner orscnigcr S.'iuic aul' diin Fillium au-
1 iirkblicli. Fernes; land K/afirolh, daft looo Tlifile
tic'dt-tiilcn Wasicrs ?;? | T lieile (usvnigcr Saiiro aiif-
;r,ilö*co vermfigen, dafs fulgiicti t 'l'Iieil arstiiiger
.S.Hiie zu seiner AufJäsniig i^ |if TiicÜe W'nsscra
lidiiile. Er eriiielt dieses Rcsiiltfit indem er 3Cio Gr.
I'in zerriebener arseiiiger Saine mit 4 Unzeii/destil-
liiicn Wassers i» einer I'h;y1e zum Sieden hrachle,
(lai in ^ Slnndo l;ing eiliiclt, aus der vom Fe n er eiit-
icrnlfii Phiole die lietle Aunöaniis nucli heifs Sihgitüi,
iinil iSiio Cr, davon in eiucr larirten Scliaie sclinrf
iilxlampfto und daduvcli einen krystalliiilsciien küv-
tKglen Kärkat'ind von i'iu Gr. aracniger Saure er-
hielt; Ferner fand KlaprvUi, dafs lono Theile Wasser
von dem vermittelst der Sieilliilze aufgelüxten Arse-
nik nocli '^a Tliwle auch bei der mittli^ren Tompe-
i:'lur anfgelöst ballen können, oder was daraus folgt,
<lafs 1 Tbeil Arsenik diuch 55 { Tbeil Wnsserg
iiiittlerer Temperalur aufgelöst gehalten werden kön-
ne, wenn er durch Hülfe der Sied_hil);c aii((;«löst
woi-den ist. Dieses ResnUat erhielt Klaprolh da-
durch, dafs er lo Unzeti deslillirtes Wasser zum
Kochen brachte, und unter anhalleuden) Sieden so
lang Arsenikpulv«r hinzufügte bis die letzten Au-
tbejle unaufgeföKt zurückblieben. Nacli dem I'rkaU
lea wurde die Phiole S Tüge lang in kaltes Walser
gestellt, und unn von der klaren Auflösung 6 t'nzeti
}. rinor larirten Schale bei getindci' ^YSrme verdun-
I wodurch 73 Gr. scharf gelrocknelcn ArscniVs
39«
Biicliolz
Äiiriickhlifl>en. Endlich fand noch Khproth. d«ft
iltD (hircha Venliineirn clirer Auflösung eilüiltcne ar
aenige Saure kein Kiysmllwüsser in ih#er Mlsrliunj
nurnehiuc. Er liiml (lief» ilatlniTli. dafs ev iftuCr,
Arsenik in 5 ünien korlietidi-m Wb«*?»" 'Ösl*
«laduiTh IieitB Vevdunslni lOoGv- Avienik in kOinlg
IryslallJnist'hei' I]e^cIia(I..-rt|jcil wieder *il»icU.
Fischer Iiinßepen fancl. IVcÜJch zum Theü durcfc
nicht peiiiigfliim hcsUoimte nnd richti); angrsloliti
V'ersucfie (wie iVivaea voi^iiglieli der Fall hei denje-
uipen ist, die di-rsellie mit ü verschiedenen Geineii-
ficn nngeslelll hat , welche in ü verschiedenen Apo-
theken ßieulmia nus einer l)r.-ichme weifsen Arsenik»
und 2 Unzen destilliilen Wassera ßemficht wcTd«
waren, ohne zu berücksichtigen, dafs dieser Arsenik
von sehr schlcghter und nniciner 9der doch wi-nig-
Bteiis grohgepülvelier BeschalTeiiheil «eyn konnte) fol-
gende Resultate:
j) Nachdem jene Gemenge' h. c. d. 4 T^igc lmi([
hei niilllerer Temperatur gestanden hallen, unif
hierauf filtriit zur Trockne verdunstet woitlm
waren, so hcferten aie wie eine sclion vorratliig«
Arsen ikaiiflösung a. einen RücVsland von Af»*-
nik der sich gegen das AnllösangsmitAel
bei
~ d ^
: 57,1 4
: 70,
: ii7i
: ii6, verhielt.
3) Wenn jene Gemenge h. c. d la Tage mit em-
ander gestanden iiallcn und filtrirl Verdünnet
wurden, so lieferten sie Riickslande von Arsenik
in fuigenden Verliällnisseu am dem AuÜösunj»-
iniUet:
über Arseniliaiiflosung.
^ = 1 : 66,
397
5) Hie,
erlii<
Die
tnis folge, daOi der woiTse Arsenik nacli sei-
i-eischiedenen RpäcIiBffcnhril in einem ve»'-
^dcnen V'etlialliiirs im ^V'asser aiiflöslicli eey,
verschiedene Besclialfeiiheit des Arseriika
köune oun tlicüs in dem melir oder weniger
ff inj^rpül verteil Zu.slande, llicils iii dei' Beinii-
xchnug unatiDöslicIier fremdartiger Subsfan/.en
Ibetlelieii ; llieils aber aiitli von ganz nnbekann-
ter Art aeyn. Daft jene versL-Iiiotfene Bescbaf-
fenlicil des Arseniks, M-odurch sich derselbe so
. vei-sebieden auflöslicli im Wasser ateipl, in ver-
acbiedciieii OxydatiousKusUinden seinen Grund
linbe ist Fisclier aus mehreren Gründen und
Erfahrungen, nnd ä&i mit Recht, nicht gcueiRt
anzunelimen.
^4) Glaiibl Fischer nus dem Umstände, clafs der
^K beim Verchiiieten zunickgebtiebenc Arsenik skh
^^ft, nicht wieder, (oder vielmehr nur sehr schwer)
^^L vCfllig in einer gehörigen Menge Wasser aiiOö-
^^m seti, lasse, dafs er viel von seiner Aiiflöslichkeit
^^p Vei'loren habe ; obscbou dieses sich aus den Ile-
suUaltn der folgenden Versuche leitbl erklären
lassen wird, «tid sicli aus dem Veilialteii des
Ai'ser.iks gegen kaltes \^'asse^ von seihst ergiebt,
Besagle Versuche Khproths und Fischers und
ihre Resultate, die sehr von den meinigen, besonders
denen über die AuHosliclikeit der arsenige" Saure im
kalleo Wasser, abwichen bestimmten micli meine
ficlion milgelheiiten Versuche nicht nui- zu wiederho-
, sondern auch zu vervielfältigen.
39«
I
€'" FcTSucK
j ITnce der gUsigtra T«ioslea arsenig«« SüOKi
»Tie durdi längere» Auf tewahrea. in dfti »rhöo W
Jen vorigpii X'ersurhcn angelulirlen poi-7tlUtiai1>geD
ZuslüüJ üfM-fgf^angeD »ar, wurJe in der Absieht
om sie winJpi- in eiurn gliwigen ZnslanJ «u rer»f-
zea einer SublirnUion in rii:(-m klrineii Riiöitctien
anlerM'orfrn. Dirse Alaicht wurde jntorli nur \tt^-
valUomnieD enciclit, indem der et*te AnllieH.flBT
soblimireiiilt'ii Sdtire in wei&tu locieni iiichl gb«J-
len Bliimvn nxciiieo, iinJ nui der lelztcre «ich am
hinlera RelOLlcuiialse anheizende Antliell durch die
gröläcre BiUe iVi di-n glasl^len FIiiEs übei^ing. ßciJ*
Arten VOti Sublimat wurden besonders gcsamiliell,
und der glasartige mit A und der andere mit U be-
xekhiiet zu den anxn&tcUendea \^ersuchen ntifgch»-
beÄ, nachdem beide zuvor durch das anballeodtte
Reiben in einem Catccdonmürser ' lo fein fepitivrtt.
woi-den waren, dafs das beiderAeilige l'ulfcr durcü
die Zungenspitze kaum lulilbar war.
g'" y ersuch.
1 Gran des Pulvers A wurde in einem nalteni
geräumigen Glase mit 7000 Gr. deslilUrleu \V«weil
Übergossen und unter öfterem taglichen Unijchiitrcla
in einer 'i'empeialur von + i5 bis ao" R. mehrere
Tage in Betuhrnng geAclzl. Der Ei-folg davon war
wie folgl ! In den erslen beiden Tagen war dio
Auflösung bemerkbar und die arsenige Säure ver-
schwand grOClentlieils; aber in den darauf folgen-
den 3 Tagen fand keine bemerkbare Auflösung mehr
Statt. Um jedecJi zu sehen ob durch iäugcre BeriUi;
über Arsenil(auflösung. 39p
rang der . beiden angeführten • StoiTe dennoch ihr«
Vereinigung zu bewirken acy^ so wurde der Veröuch
noch weiter getrieben und beide Stoffe noch längere
Zeit unter täglichem Tolleren Unischiilteln nii^ cinan« ,
der in Berührung gelassen«
Die rückständige arsenige Säure verschwand
hierdurch immer mehr und mehr, so da& am Ende
des i^ten Tages nach der neuen Behandlung alles bis
auf eili« höchst geringe Spur aufgelöst worden war^
welche Spur endlich auch am Ende der Sten Woche
iröllig verschwand, •
iQter Versuch.
1 Gr. von dem Pulver der arsenigen Säure voa
B wurde genau wie im letztern gten Versuche be-
handelt. Die Erscheinungen dabei waren in fietreff.
des Fortgangs ' der Auflösung der arsenigen Säure ,
beinahe ganz eben dieselben, nur daßs letztere be«
merklich schwerer von Statten ging, und selbst am
Ende Aes i4ten Tages sich noch eine bedeutende
Spur eines Rückstandes entdecken liefs. Iiide& ver-
schwand bei einem längei'en Stehen auch tliese Spur |
doch bei weitem später als im Versuch 9»
i^ur Versuche
4 Gr. von A wurden mit 2000 Gr. Wassers
übergössen und 4 Tage lang unter Öfterem mehrere
Standen dauernden Umschüttelu' in eine Temperatur
rotk + i5 bis 20° R. hingestellt. Die über dem un-
kuFgelÖsten am Boden liegenden Pulver befindliche
Aiuflösung war beinahe wasserklar; sie wurde durch
om «charf ausgetrockuetes 10 Gr. schwere« Filtrum
400
Bticliotz
vom UnaiirRcIösIcn gefrennf. Naflidem nun allct
Unaurge'östc auf dem rütriim gpsurnnielt, uiiil «I;
Filtiiim uebst IiiFi^lt f^e trocknet wui den war, so be-
U'iig dessen Gewii-h(»zunahhiei die durch unait&cICislri
arneiiige S;iure liewirkl wurde; l Gr. FolgfitJi wa^
reu durcü auoo Gr. Was^era 5 ^Gr; arseiiiger Slursi
«ul^eloat worileni
Zur Vergkicliung dieses ResulUls vv'Dide jeUt
die abfillrii le Auflösung in einer genau tarirlrb Por-
Kellanscliale zur Trockne verdunstet} wodurdi sicll
ein Kücksiiiiid von 'S J Gr. aiseniger Same ei^ah.'
Es zeigte sich demnacli ein Uiiteracliied von ^Gnm*
zwiscbeii den Resultaten beider Verlabruiigsarten^
Da mail aber aus bekannten Gründen das eniett
Resultat lür das ricl)li;^ere balleu mufs, so ergiebt
sieb, ditfi looo Gr. Wassers bei der erzählten V'er-
fabrunj^sint i jt t»!'- arseniger Säure voo A au&tüO^-
s«o vermöchten.
il'" Vers uclu '
4 Gr. des Pulvers der araeuigeii Sänra von Bi
wurden eben so wie in Versuch ii tnit'doooGnai
Wassers Jichandclt. Es zeigten sich dabei> im G«a-
xcu gcntiuiuien, dieselben Eiscbeiuungen ; nur da&
die Auflösung' ebeulalls bemerkbar scliwiecipcr uri»
im Uten Versuche erfolgte. Der auf dio vorbin an-
gefübrle \\'iise auf eiu Fillium gesainnielle Rück*
«Laud an unaufgi^ .'Osler arseniger Säure beliug | Gr.{
5 i Gr. vun B waren alao in aooo Gr. Wassec« auf-
gelöst wordene Die abfillrirle Auflüsuiig wurd»
abei-lnals wie vorliiu zur Trockne verdunstet, ona
lieferte einen Rückstand von 5 Gr. aricniger Säpr<v
U'orans sich wieder ein Untcrschietl veu | Gr. ni
über Arsciiilianfiüsuiig. ^oi
LR«sult.itcn ergab. Da man audi lu'er in diesem
Muchc dem Jurcli das eiJilere Vcrf'nJiitti eilialle-
r.Hfsultute den Voizng gtlieii mufste. so eipiebt
\ daC* looo Tlicile \A usscrs i ^} 'l'ljuilc nrjieiiiger
! vor) B bii der angclührten BelimidlLiog aulzu*
eil Idliig ȟid.
den von Klnproth mit Wasser mittlerer
nperalui' angeslcillen V fisucJ> und di-sseii HesuU
j priifeü^ wartie genau nach dessen Anfiditung
vciTalireni
0 Gr. der aiseiiigen Säure von j1, wurden mit
ETiizeti dcHtillirteti Wiissei-s bei einer Temperalm.''
I + iO — '^0° K. 34 Sluuden lang derrnftaaen gc-f
pilelt, dala soldics aulan^s iille Stunden j Stund«
J lo^lgeselEt in den letzten 6 Stunden aber alle ^
liilt-n J Viertelstunde lang mit SckiiUeln aiigebal-
irde, UfhsUiidc reihinderten jtlit die Abson-
OUiig des unaürgelösteii Riickstandes vuii der Auf-
Es wurde daher das Ganze an einem küble»
i- Seile gestellt, damit die Anflüanng um so
feiger auf die noch unaid'gclöittc arseni^^e Säure
^en Löunte, welclie Einwirkung auch schon des-
nur sehr schwach seyn konnte, da letztere sicU
bald voUkoranfen am Buden des Glases abla-
lu dieaem Zustande biit;b das Ganze GSLud'
worauf da» ünaurgelöste von der Auflösung
^h tia «cbarf getrocknet i5Gr. schweres Filtrunt
hiedeii, und nar!i dem vultkummcnen Anstrock-
9 Filtiums u J Inhalts 4 Gr. schwer beIVtndeu
Es waren dt^oinacli i6 ^ Gr. arseuiger Sdura
ao Unzea Wabsera aulgelüst wvideu, woraus sich
402
Butliolz
ergiebt, dafs looo Tlieile \\'ns3Wä milUnror Tempi
ra^ur uiiler «Ii'ii nn gefühlten (Jiutlandcti 3 {| Gl
g)asi;;li-r arseni([cr, Siurc aufzuni^tuiien fafitg sinrff'
oder dtifs i Tlieil glasigler arseiiiger Säui-t g*^«» ^
•— S(i8 Theile Wasier« Kur Audöxnng erfi)rd?i-e. V«r-
gleirheil wir dJtses Resullnt mit dem ron K/aprolk
auF eben die Weise erhalteiirn , so flinlcn wir bei-
nahe einen Untei-stbiod von J Cr, naniiicli J| Gr«o
um Wflibe sich die Auflüsliclikeit dei- arseriigen
Sa-.Je in looo Theüen in meinem Versuche gn>Cwt
gezeigt h»l. Uebrigens slimtiien beide RrtulUM
zieintich zuvanimcu, da der sich geiteigt bähende g«'^
ringe Unterschied wolil nur von ärr «chwliclierii oin
Gtärkcrn Cuhasion'der Thciie der von uns an^ewand*
ten aidi^crlich verscliieden bescIjaOeneu aramiged
Säuren nhituleilen ist. — Um nun eines Thwl» nber
die UicIiLigkeit tjes stattfindenden Unlerschii-d« iu daf
Auilüslichkcit der glasigtcii und biumiglen S&nre in
\Vas8er nueh ineiu* Aulkläiuiig ku bähen, andera
Theils flher um die ao niei kwiirdigen Resultate der
vorigen Versuche noch Weiler xu verfolgen, und den
EiTuIg ^u sehen, der eintreten *-ürde, wenn giOIiicr*
Mengen arsetrgcr Säure mi^ Wnsaer tiei der tnilUe*
ren Temperatur in Berührung gesetzt würden, m
wUrdo nuclimalt ein Theil pnrxelliinai'lig nnsaeheadc
srsenigcr Saure sublimlrt und damit Folgende Vi
che angestellt, nachdem zuvor das erhaltene gU
und blumigte Sublimat zum feiuslcu Pulver
riebcn worden war.
i/i'"' Versuch*
100 Gr. des feinsten Pulvers det ■rsenigea i
von A' wurden mit
I Tbetlea deslillirteii W'u
über Arsenil;auflüs
jng.
403
I bei 4* '5 '•'S ^<*° R- 24iStmiden lang unter öP
I UmschütEelii mit cJnamlei' in Ucrüliiung pq^
Nach diesem woriie Jer unauJgclüste Riick-
Inil durch ein scharf ausgetrocknet i5 Gr. wicgeii-
, wieder mit deslilliilem Waaser befeuchtetes f'il-
■ni von der Auflösung gelrennt, das Filtrum nebst
bem InhaKe wiederum scharf ausgeliochnet und
1 üi 1 Gv. schwer befuntlen; woraus sich das Re-
ergiebt, dafa 1000 Theile Wassers von mittle-
t Temperatur fähig siud, binnen a4 Slundeu 18 i
; glaaigler arsctiigei- Saure aufzulesen.
Die erhaltene abfiltrirte Auflösung lieferte ia
larirtcn Porzellanachalc zur Trockne verdun-
t eiuon Riickstand von nur i7Gr. arseiiiger Saurpi
• hiebet stattfindende Verlust von 1 | üi-, dürA*
Ihl tlieils von der Vcilliicliligung eines 'J'beils Ar-
lak. beim Verdunsten ^ iheiis von der, ohngeachlet
( sorgfältigsten Verfalnena vielleiciit stall gefuude-i
i Umheraprülzung, bewirkt woideu seyn.
15'"" und iC'^'' Versuch.
100 Gr. der zum feinsten Pulver zerriebenen ar-
senigen Säure von A wurden mit 1000 Gr, destiilir-
tcm Wasser in eiucili sauliein Glase |4 Tage lang
unter laglicliem ökert-n Umschültcln an einem Orlo
von der ol\ angetidirten Teriiperatur hingestelil, und
hierauf das Unaufgflütite von der AuilOsung durch
ein scharf ausgetrocknet i5 Gran schweres, aUtJann
mit destillirLera \'V'as3er befeuchtetesFiiti'um geschie-
den. Nacli dem Abfliefsca des gröfstcn Theils der
Auflösung wurde das Filtrum so oft zwischen sau-
berem Fiiefspapie)- geprefst bis solches nicht uielir
t
I
4»4
Biicbolz
Ceucht davon wurde, und nun nehit t«in(>m TnliaUe
aul'/das scljarfale ausgelrüci.iiet. Nach tlcni W'a^ra
des Kiltiunis iielLil dem staubig trocknen liituiiu
fend sich derselbe gtnau 80 (ir. achwer. Es liaUea
iblelit^Ii 1000 Thcilc V\'aÄscr ^ennu ao '['heile arseni-
gei- Saure von yi biuuen i4 Tageir aufnelost, und t
Tlx'il deraeU)e:i bedail' bei d«r initHoren Teinpcralur
So Theile deatilliiten Wassers zu seiner Auflbsang.
100 Gr. der atsenigen Saure von S. wurden mit
1000 Gr. dealilliileii Wasser genau wie vorbin li
Tage lang bcbiindelt. 0*r £r&)'g hiervon war, daü
1000 Theile Wasser genau 19 Theile araeuiger Säiii«
von S auflüsluu; woraus sich ergiebt, dnfs 1 Thci^
blumigter arseniger Säure 52 ,*, 'I'heile Waswr» D
lerer Tcmpeiatur nur Auflosung bedürfet
Zusammenstellung der wuhtigsten Resullatt
der angeführten Versuche, nebst den daraus
abzuleitenden Folgerungen.
l) Wenn nur 1 Tbeil der aufs feinste gepiil\-etteii
uud reinsten arsenigen Saure mit 7000 TheÜea
deslillirten Wasser bei einer Temperator von +
id*^ bis ^iQ° H. in Berülirung gesetzt wird, so ist
zur vollständigen Auflösung derselben wenn »i»
«ine glasige Beschaffen ]icil hatte, ein mehr alt
i4tägigea gegenseitige* Berühren bei öfterem Um-^
schütteln nüthig.
3) Die blumigte arsenige Saure verhalt sich
Ganzen eben so, nur daür die Auflösung ctwM
später stallfmdel.
3) W«nn abei' 100 Theile glasigter arseniger Saun
TOD eben bemerkter Beschaffeabeit mit 1000 Th,
6) Die glei
r
dextillii'ten Wassers hei eben hcmerltter Tempe-
ratur a4 Sliindeii unler öfteipm UiiiNcliuüeln mit
einander in Berülilung gelaasen werden, ao lOseu
Theile Wassers i8 iTii, von der angefulir*
ten arsenigcn Saure aul".
Dieaelben Materialien in dehiscHicn VerliäIlnisM%
und auf die Iclut aiigcriihrte Ait, i4 'l'u^e Imtg
litliaiidelt, geben au pikcimen. diifs louo 'l'hcile
Wfläacr mittlerer Tenipeialur Jo 'I'lieile gUsigtcr"
gel- S'iure aur^ntieliluen fähig sind.
Die gleiclie Behandlung der hUniti^ten arsejirg^a
Säuie zeigte, dafs lOüo Theiln Wassers niitlleier
Teniperalur davon ig Tli. fluf/ulösen veiniügen.
I 'J'h, glasigter orseriiger Setin-e herlaiT zu seiner
AuHösuiig nur i3 -^^ Tli. siedendi-s Wasser.
I Theii «ismiger ^ai.re liann durch ao Th. Was-
sers von + 5 K. iilier liim Gi-nieipuiikt ziem-
lich lange aufgelöst geholtrij weiden, wenn sie
Buvor durili IluKe der SiedlJlc.e des Wassers in
den fluFgelöslen ZuslancI verselut wenden ist.
Unter letzterer Bedingung wird i Th. arseniger
S&ure selbst schon in i6 Theilen Wassers voa
4, rfi bis ao° R. aufgelöst gehidleri.
Wenn 4 Th. gla.«ipter arseiiiger äaiire mit aooo
Theilen Wiis^ers bei 4" *5 bis uo" R. 4 Tage
lang unler Öfterem slundenlatigen ütiiseliiilleln
mit einander in Berühiung geaelzl werden, so
findet die Aullöauiig in lineiu »ulchen Veii'ält-
nisse Stall, dafs iüt>a TheÜe Wassers 1 |} 'Iheila
angclührter Saure aulneluuen.
Durch gleiche Behandlung von 4 Tliei'cn der
blumigtcD arseni^cn Sauie werdca 1 $} Tlieil»
davon ftuigeiOst.
40$
Biictiolz
I
■l) Wenn 20 Th. (ao Gr.) glaslgler »ncnlger SSxtn
mit 4800 'i'heilen (lo Unzen) Wassers vol
i5 bis so" R. -A SlunJeii auf die mebr cimahnl»
Art behandelt weiden, so iietimen looo Theüf
Wassers 5 Üfel 'Iheile Javon auf.
Stellen ^wir die verschiedenen Dala über dl»
AuflOalicIikeit der arsenigen SSurc, welche iti diesen
Resnitalen enthalten sind, zusammen, so gewäbreo
sie uns folgende Uebeisiclit i
1 Th. ßlaiißl« inenifer Siu.c erfordert tat AuflÖtiUlg
?oüO Th. Wasscra to. T«
— Elailgtef Btseiiiecr Siair Frri.iilerr i„r Aiißh*uiiE
^ gliiigter irieniger Säure rtlordtiii tur Axitiönmg
Sog =jilel m. T,
~- slMiKler menieei Saure eribrclcrl lur A-ifloiiinr
^ llumiKler «rienigsr SSuic errnril-Tt m» AuQöiuüg
5i ftlei m. T.
•— gliilgter anealger Säure erfordert (ur AuSoiunf
5o m. T.
"^ 30 bei 4- 5° K.
— gluigter arieniger Siure errorileti >ur Aufläion;
i6 bei + tS — ao"^ R.
^ gluiltter aiteuiger Säure erforilert i"t Aiifliiiung
la ,*jtel bei + 80" R.
Vergleichen wir diese Dala mit den in dies
Abhandlung angelührten Angaben anderer Cfaenriker^
•o ßuden wir, dafs sie im strengsten Sinne mit den
wenigsten der letztern übereinstimmeji, und rfafs irnr
die von mir angeführte Angabe iiber die Auflöslieh-
keit der arsenigen Säure in siedendem Wasser, sidi
der Angabe Klaproths hieriifier nähere, j« selba*
beinahe völlig damit zusammeDlreOe, welche Ueber:]
über Arseni!i.iuflüsung.
407
«initimniiing für tlie Walirheit angeführter Angab«
spiichc. —
Uiiler den iibiigen dai'geslelUen Angaben kommt
nur -jene, >velrhe die Aujlö^lichkeit der arsenigen
Saure im Walser jniltlcrcr 'l'empeiatnr wie i !54/y
bestininit. hios mit einer Angabe Fisclicis hierüber,
wcicbe tliiB Auflösungsverhäbuifa wie i : 67,57 aus-
drückt, iibercin. Vergleiclien wir aber die obigen
Data unter sich, so finden wir auch unter ihnen
selbst die aulTallendeslen Verschiedenheiten. Sehr
natürlich mufs sich (!uber die Trage auldrängen, wie
lassen «ich diese Verschiedouheilon der oft erwähnten
Resultate erkluen? Wie sieh aus der genauen Be-
trachtung ijer angerührten Verbuche, der dabei ob-
wallenden Umstände und ihrer Resultate auf das be-
slimmlesle ableiten lafäl; su liegt der Giiiud der
angeführten VerscbiedenJiciten gewifa nicht in einem
vor^cliiedcnen Oxydationszustande der angewandten
arseuigen Säure, wie einige auzuuebmen geneigt wa-
ren; denn es wuide beinahe immer mil einer und
di^rselben arscDigeii Saure von höthstem Grade der
Iteiuheit operirl; auch der Grad der Feinheit der
l'ülverung war fast atcla derselbe bei der in den ver-
schiedenen Versuchen angewandten arsenigen Säure.
Sicherer scheint besagter Grund zu liegen:
j) In einer eigenen selbst durch das feinste Pülvera
nicht bedeutend zu srhwaclicnden starken Coha-
sion der Massentheilcben dir arsenigen Säur»,
die sich beim Behandeln kleiner Mengen arseni-
ger Säure mit grofsen Mengen kalteu ^^'■asset«
dermassen zeigt, dafe die Vermehrung der che-
mischen Masse des Wassers die AuAoiung nicht
sehr bedeutend beschleunigt.
4uS
Bucholz
Dafs 5urch cla« bis anm Siedm eT^ifzle W«»«t
die ColiSsion^ dei- Massentlirilcben dev artrnigfa
S&iire ^il Kraft überwiindiii wird, so dafs di>-
selbe nun sehr srliriBll und in bedeutender Meti^
vom Was-er au ( genommen werden kann , und
daduirli in einen 'Au>,\ani\ versetzt wird, worin
_aie selbst (laih dem Evtallen bei weitem oußö»-
licber sich zeigt, als wenn sie im gewöhnlic!'«
Zustande mit Wasser bej denelben Tpntp«itt«»
iichnndeil wird.
In eiiipr Verscliirdciiheit di*r Coba^inn ifer Mi>>
eenlbeilchen dei' arseni(;eii SSure selbil wie di^
ses die bedeutende Verachinlerdieit itwi^rbcn d«
Auflöslitbteit der glnsiplen und der bltunigtea
anenigcn Saure, die durch ein und dieselbe Ope-
ration dargcaleltl woiden waien, eu erLeuiieo
giebt.
Vorzüglich aber in dem Umstände, da/ä dasWu
scr. in pleicbem Zeiträume und unter audeni
gleichen Umständen um so weniger arsenigrr
Saure auflöst je weniger damit in Uerulni
{«setzt wird, und um ao mebr davon auOiifflint
bis zu elm m gewissen Giade, je melir iltimit ia
Berührung kömmt.
Ist jener Grund der angefiilirten Abweichnngeo
in der verwbiedenen Dauer und dem Grad der
Vitllkommenbeit der Berülu-ung des Wasst
der arscuigen Säure bei übrigens einerlei Uinsian-
dun zu suclicn; denn je langer die Dauer utn)
je giöUer die Vollkommenheit der Beridiruag
dcoto vollständiger ist die Sättigung des Wss««
mit der 8äure und de^to gröfser die daiaiuJicli
pjgebeude AuilOslichieit derselben.
über ArsentI>ai)flusTing.
409
Dip grofsen Verjcliieilenheilen sowohl in Jen
^fMlfiri ilei- aiigeluiirlcii Aulorcii unter sich, ^9
Abweichuiigtn von den lunüiigcii. !as-ini lich
pfus auch noch ausser dem angrliihrteti clndurch
j^laren, wenn m»n annimmt, dafs sIp 'arsenigte
u ihren Versuchen anwendert-n die bald mehr
uiiger feingcpulverl worden war.
Au» allen bisher über die AuHOslirbkeit der at-
igeii Saure im Wasser miylerer Temperatur Ver-
ebten und GesügleQ sclieiiit sich übrigens noch za
[eben ;
Dä(s die wahre Auflöstichkcil der arsenigen Süura
im \\'asser minierer "IVmpcriilur siih wie i;5o
verhalte, welches jedocli nicht durchs Schiittelu
kleiner Menge arBmiger Siiure, mit verhaitnlfs-
inäfeig grolsen Mengen Wassers heülimml, son-
dern dadurch erlbraclit werden niiiste, dafs maa
gröfaere Meng«n ai-seniger Säure mit verhaltnifs-
mäCiig viel weniger Wasser eine gehörige Zeit
in Berührung sslzt, als zu ihiei- Auflösung *r-
fsrdert wird.
f Dnfs die Auilöslichkeit einer bestimmten Menge
I ai'seuiger Saure im Wasser von mittlerer 'l'era-
peraLur nicht sehr bemerkbar diacli die Vergro-
jUevung der chemischen Mas*e des Wassers be-
, ftSrdert werde; denn eine i'iomal gröfsere Masse
^^'as«er, als unter gewissen angiireiglen Um.iläo-
, den zur Auflösung 1 TheÜ arseniger Säure nö-
I thig ist, vermochte erst nacli i4 Tagen die Auf-
lösung dieaer Menge zu vollenden. Umgekehrt
wird aber die grofit möglichste und möglichst
schnellste Sättigung einer bestimmten Menge
Wasser mit ai-seoiger Säure und die dadurch
4IO
Biicholz
t
[lestimtnt« wahre AuflöeÜcIikeiL Jcs ArscniLe b*i
minierer Teniperaliir eines TlicUs uml vuntäf;-
lich abhaiigL-n von dei; Vermehrung dec M<-ng«
der damit in Beiiihrung gpselzlen grpülrerUo
arsenigen Säure; andern Tlicils von <lL-r Osuer
und Vollständigkeil der Berührung, welche leU-
tcre durch die gröfst möglichste Zerlhrilung der
ai'senigen Säure durchs Pulvern vermehrt wird.
Es scheint übrigens nicht unwahrscheinlich sa
seyn, claTs die Sätligung des Wassers von minierer
Temperatur mit arseniger Säure im geraden Ver-
liSltnisse stehe bis zu einem gewissen tiiade mit der
Menge der damit in Berührung gesetzten Saure; so
wie die Zeit der Sättigung einer bestimmten Menge
iWassers mjlllerer Temperatur mit arsenigec Slure
jra umgekehrten Verhälliiiase zu stehen scheint mit
der Menge der mit dem Wassei' in Berührung ge-
setzten arsenigen Saure.
Es diirfle nicht schwer werden die Wahrheit«
beider Satze dmch eine Reihe genauer Versuche m
beweisen, wozu mir jeizt leider die Zeit nicht ver-
gönnt ist. Gewifs verdient es einer Untersuchung,
oh nicht mancher bis jetzt l'iir uiiauflösiich oder
doch sehr schwer nuflöslich gehallcne StofFsieh. mf
die Versuch i5. angezeigte Art behandelt, auflwli-
cher zeigen würde. Der oben angeführte, von Fl-
acher beubachtete, auftallcnd scheinende Krfolg, daü
eine gegebene Menge arseniger Säure, die durchi
Veidunslen ans einer Auflösung abgeschieden wor-
den war, sich nicht wieder in der vorigen Meng»
Wasser fwinigslens nicht in derselben Zeil' auflö-
sen Ufit, findet in dem bisher über das VerhalUO
über Är^enikaiiflBsung.
4X1
der arsenigen Säure gegen das Wasser- von mittlerer
Temperatur Ge^iagtero seine Erklärung. Er beruhet
theils darauf, dafs die arsenige Säure beim Verdun-
ste!^ einen andern Cohäsionszustand angenomn^en hat|
worin sie schwer auflöslich ist; theils aber und vor-
xüglich beruhet er darauf, dafs die ärsenige Säure
jiberha^pt| vrpnn eipe bestimmte Menge d^von in
Wasser mittlerer Temperatur aufgelöst werden soll,
eine sehr grofse Menge davon zur Auflösung bedarf,
und zw^r ^yie oben angeführt worden ist eiqe i4omal
gröfsere als sie zur Auflösung bedaif, wenn sie
durch das Versuch i5. angeführte Verfahren in aufr '
gelösten Zustand Versetzt worden ist, und dafs dabei
doch immer iroch eine sehr lange Zeit der Beriiht;
rupg erforderlich ist.
I
Roloff über Darstellung
Ueber di*
Darstellung des Arsenifci
«Dl den
damit vergifteten Körpern,
ifclsphyaitu» Dr. C. H. R O L O F F.
De,
Jev goldenen paulinischenRe^el: „FniTel oll*J oirf
das Beste behaltet'% hat die Wahrheit sciioii man^
Beieiihening zu danken, auch i'n ihrei- Anwentlung
auf die Natui'wisseuschafleii. Nur Widerspruch uiid
dadui'cli vernnUfBle nähere Piüfiing aurgesteUler Ton
Andern noch bezweifellei' Behauptungen fuhrt enil-
lich zur Gewifsheit. Beispiele hiervon sind übeiall
za finden, und ein solchvs bieten aurb die neuem
Discussionen über die Entdeckung des Arseniks bei
Vergiftungen dar. IVaclidem von Hahiiematin ilic
Bahn zur Vervollkommnung der chemifohen Ao»-
mitlelungsmethoden des zu Vergillungeu angewandt
ten Arseniks mit Glück gebrochen war, trugen f*-
kanntlirh nach und nach zur Begründung eines
mer mehr verbesserten und wo möglich g»n« ladel-
freien Verfahrens vorzuglieh Rose und Jägtr mit
Erlbig bei. Auch ich suchte, duich die Wichtigkeit
dieses Gegenstandes iür die Criminaljuslitz bewojieii)
und durch die über demselben bei gerichtlichen I/o*
des Arsemts ans vergifteten" Körpern. 415
fHkrsBchung^n gpmHrltfPn Eirahntngon noch rodir ,
tpranlarsf . mein Si-ht-ifleln in einer in iHteinischer
Bprachv verrafoten Alihandlung, wnlclie ich dov Kö-
nigl. So(-J4^lät in Cöltin^eti /.Uürliirlte, liei/nliapen.
Die vereliile Sorielat veianslallele ddvon eintn Aiis-
%vg im .18. Stiick vom iS. April 1811 ilner gelehr-
ten An/eigt-n. der slicr mtliicre Unrifliligkeilcn ent-
hiell, wi-.lidlb auch im 71. Slücke ein Nachtrag
folgte, welclier indefs jene Unrichtigkeiten niclit
ganz hüll, wodurch e^ ilpnii auch k<im, dafs die yun
mir angegebene Methode hin und wieder nicht rich-
tig aiifgef'iirsl und selbst unriihlig. wie in des ver-
ehrten Jiemfi*6 Lelirbuche der gerichtlich polizeili-
chen Cliemip S, 610 f. wiedergegeben ist. Dief»
bat mich veianlafsl einen voIUtandigen Auszug aus
der gedaclilen Abbftudhing im Kopp'scUen Juhrbii-
che der Staal.tarzeneikuridc 5. Tb , Jahrg. i8ia.. zu
geben, da ulmehin die üölling, gelehrten Anzeigen
■wohl nicht in die Hände aller geriehLlichen Aerzli
kommen möchten.
GauK neuerlich hat «ich Ilr, Ov. I^sc/ier in Brei.,
lau in einer akademischen Dissertation mit demsel-
ben Gegenstände bescbäfligl, und dieselbe in einer
erweiterten Uci)ersetzung iji diesem Journale Bd. 6.
Hell 1. S. 60 u, r. abdrucken lassen. Ich gaslehe,
dafs ich diese Abhandlung und früher auch die Dis-
serlalion mit Vergnügen gelesen, aber anch zugleich
bedauert habe, dafs der Verfasser meine angegebene
Methode, durch den oben angeliihrlcn uuvullälandi-
gen Auszug veraulafst, iheils mifsverstariden , llioiU
unrichtig aufgefafst hat. Es sey mir dahisr erlaubt,
hier einige Bemerkungen über Dr. JiVAer's Arbeit
nach diim Gange seiner Abhaudluug niederzulegen.
I
414 lloEoff über Darstellung
Bei Pi üTimg der Huhnemann'scliea Arlwit »j
Tischer in RüchsidiL des Lnoblauchartijjcii Gerucl>e%|
wciclieti der Ai'scnik beim l'^lutzenlaut'Kolilea n.s.w,
Tci'brt-itet , als Besläliguiig der Zweckmäfsigkeit
scs Verfahrens, d^ft dieser eigeiilhiimliche Gerud^
leicht von Geiibteu von andern ähnlichen GertichcD
KU unterscheiden sey; allein isolirt kann dieser Veri
such nichts beweisen, da nicht imtner schun Geübte
und mit dem [eigenOiümlichen Arsenikgeruche Vctv
traute dergitichen gerichtliche Untersuchungen vOTw
nehmen. Auch scheint es dein VerfaMer unhclaniit''
«u seyn, dafs das Kuprerammunium den Arsetiik,
wen« er in Fleischbridie oder in «iner blos mit
Wasser gemachten Abkochung des Magens cnLhaltea
ist, nicht anzeigt, wenigstens sagt er bei der Dar-
aleltung de« llahnemann 'sehen Vorfahrens nicht« da-
von. Eine Bestätigung dieser von mir od und erA
jetzt wieder gemachten ErJahrung, findet sich auch
in Plallner's qneat. med jur. XXIV. und in einem
Anhange zu Haff mann' s luanguraldisseitation de
verbi dtvini ministro ad agrolorum lectulos comtna-
rairte Vitebörg, iüo6 von Seiler, welclie ich in',die-
sen Tagen las.
Dasjenige , was Dr. Racker bei Darstellaiijl der
Jäger"scheu Verdienste in dieser Sache über das Bs-
pertmenUren mit Reagentien überhaupt crrinnerl, irt
gegründet und veidient die Aul'merksamkeit 4llet
Experimentatoren; aber ungegriindet ist es, wenn
mir vorgeworfen wiid, djifs ich es gans übefsebea
hätte, dafs die Wirkung des schwelelwasserstofi^geii
Wassers durch die Gegenwart eines freien Laugea-
salsea verhindert wird, da ich doch deutlich gecvgt
habe, dals die Arsenik enthaltende Flüssigkeit vor
des Arsenilis aus rergiftrtfn Korpern. 415. '
Zumfscimilg des getiannlen Reagens, Jo wie der
übrigen , dtirch älzeiitles Kali otler Ammonium iicu-
trallsit't werden tnuU. Bei der Dai.^lcllung meinef
Methode ist es mir unbegiei flieh, wie Hr. Dr. .Fischer
rügen kann, Jafs ich die Uose'schen Methode dahin
verSlidett hahe. dafs ich erst Salpetersäure zu den
Conlentis des Magens setze und nat^hher das Lan-
gensalz. Offtnbar hat der Verf. diese ganze Stelle
niirsverslaiideD. Das Kochen der Arsenik halligen
Conlenla des Mapena mit ätzendem Kali ist über-
fliissig, da die Ursache, wtshfdh Rose deti Magen mit
kaustischem Kali behandelt, bei jener Auflösung weg-
fklll. Die Conlenla brauchen hios mit Salpetersäure
behandelt zu werden, um ,tlicils die darin enthalte-
nen Olganischen Stoße zu zerstören , theils das et-
waige Fett abzuscheiden. Ist diefs geschehen, dann
muls allerdings wieder Laugensalz bis zur Neutrali-
sation der Saure zugesetzt werden, was auch Hose
thut, nur mit dem Unterschiede, dafs er kohlensau-
res Kali zuselT^t, ich aber ätzendes Kali oder Am-
monium, um das zur Vertreibung der Kohlcnsäur#
abermals nölhige Kochen zu ersparen,
"Wie überhaupt Herr Dr. Fisther manches fö
meinen Angaben mifsverslanden hat, so bin Ich auch
die unschuldige Ursache geworden, dafs derselbe We-
gen meiner Aeufseiungen über die Methode des ver-
ewigten Böse an diescu auf meine Kosten zum Pa-
»cgyrikcr wird. Dafs ich mit Acliluug von Rose's
Methode spreche, kann jeder im Kopp'schen Jahr-
buche nachlesen, und ea bedurfte der vom Dr. Fi-
arher für nöthig gehaltenen Abschweifung von sei-
nem Gegenstande nicht, um so weniger, da Xieman-
H|>Dt der nur einigermasiea in der cfaemisclien Lite-
41$
Roloff über Darstellong
I
ralur licwnmieit ist, einlHÜen wird, Bo»e'i VerÄnjJ
flle ura die Cliemie veiJilfiliern zu wuileii. VV«
ich von Rosp'sMetliütlf aliwtch, ao geschah (lieft ai
äev Ucliei-zeugung , cIhTs mein Verfahveii eiiiradii
und wie aiittii crliell^ii wird aucli siiheier ist. Vi
bi'igeiiK biii icli WHhtlicli niclil so aehr von Eifer
liebe beseejt, dafs ich mein Verfahren aU ün alW«
nige aiirdriiif^e, aondeni üheilasse es Jedtm, mein«
Gründe zu ^rüi'eti und dann das Beste zu behalten*
Schon ehe Hone seine Melliotle bekannt marhtc, hate'
ich mein Verfahren bei der in der obcngcdai'hteii
Abhandltlng Und im Kvpp'schen J.duhuche ange-
führten (terichtlielien Lntetsuchung mit Erfolg »n-
gewandt, aber dankbar habe ich ancli Ruse's SplteiV'
Angaben in Rücksicht der ßciiaudlung des MagtU
benut7.f, und beide Metliocien vereinigt, wie aus
VerRleichting deutlich genug hervorgehl.
l)r. i'isvhtr warnt diejenigen, welche mein«'
Metliode befulgen wollen, vor di-m schsdlJclien lir-
thuiiie, dafs wenp bei der Piiifung der CunlenlB Je»
Magens, wie ich angegeben habe, kein Arsenik eiit<
deckt wird, diefs einen Vollständigen Beweis von dar
Abwesenheit des letztern abgebe, und die Lintcrsu-
chung der Eingeweide als überiliissig unlerlaaseü
werden könne, denn es sey «ohl denkbar, d»ll
duich die Länge der Zeil der in dem Magen enlltsl'«
. ten gewesene Arsenik in die thierische äubslanz itt
Magenhaute selbst eingedrungen ucid sich gleichsan
chemisch mit ilinen verbutidL'u habe, und in dinelD
Fullfl könne nur bei der Untersuchung, der. Einge-
weide der Arsenik entdeckt werdi-n, wähieud in älV
L'ontenlis auch keine bpui' gefunden zu wrrdn.
brauche. So lange aber noch CouteuU im Magw
des Arsenilis ans vergifteten Körpern. 417
befindlich, sind t so bin ich doch begierig die Ver-
wand Ucliaftsgeselee kennen zu lernen, nach welcheti
der Arsenik, wenn er in jenen Conlentis enthititea
ist« sich aus denselben ahsclieideo und mit dep Ma-
genhäuten citemisch verbinden könnte/ und so hei
Prüfung der Contenia verschwunden wäre. Sind
aber keine Contenia mehr im Magen enthalten, und
ist dieser durch die Lange der Zeit, sowie der ganze
Körper nnverwest, oder vielleicht mumicnartig ein-
gelrocknet, so müssen natürlich der Magen und die
Gedärme selbst uriterauchl werden, obgleich auch
dann durch die chemische Prüfung kein Arsenik ent-
deckt weiden kann, wie diels hei der Untersuchung
der von der bekannten Geh. Räthin Urainus höchst
wahrscheinlich vergifteten und nach Jahren ^yietIec
ausgegrabenen Pcrsunen der Fall war. (Vcigl. ^w-
guslin Repertor. f. d. öfTentl. und gericlitl. Arzenei-
wissenschatl 1. St.J In diesem Falle kann man sich
blus auf den Leichenbefund beschränken. Zu bedau-
ern ist aber doch, dafs am eben angeführten Orte die
An der chemischen Untersuchung , welche befolgt
wurde, nicht angegeben ist, um heurtbellcn zu kön-
nen, oh diese auch genau genug war. Vielleicht war
aber auch der Arsenik durch das sich entwickelt ha-
bende WasserslolTgas veiDüchtigt worden. Hr. Dr,
Fischer spricht nun sein ürtheil über meine V«r-
falirungsart dahin aas, dals die Veränderungen, wel-
che ich mit der i{o«eschen Methode vorgenommen,
unwesentlich, ja selbst uiizwackmafsig waren, vor-
zuglich defshalb, weil »ich aus dem durch Kalkwüs-
■er aus der Arseniksolutiuti gefällten K^ikarsenik der
Arsenik leichter und reiner darstellen lasse, als auf
dem £ctchwcleltea Ai'£ciuk je der Fall »cyu körnig,
418
Roloff über Darstellmig
was daiturch am dentlidislen bewiesen werde, du
ich sell)st anfühi-e, da& der aus dem gesrhwefclri
Arsenik dargi-stelUe Arsenik iiocli niJt etwas ScIiWi
fei gemischt gewesftU sey. Allcrdiugd war mit ilci
, sahliiiiiiten reguünischcii Arsenik im ßtigcRihrtt
Falle, Cveigl. das Kopp'schc Jahrbuch) etwa* W«
niges von Schwefel mit iti die Höhe gestiegen, wet
ches anzuzeigen ich der Wahrheit schuldig war; «W
lein diefs kann der Methode nicht zum Vorwarf*
gereichen, da dvs Rc^uil;il dadurrli nicht leidet uiid
auch Soae bei seiner Methode zngiebt (SoUTti.{.
Chemie u.Phys. Bd. 1. S.670} dafs durch dieFeueJi-
ligkeiL etwas ßoiaxsätire mit in die Höhe geri«»d
■wird, die aber den Erlolg nicht hindert. LVberdnH
ist der geringe Autheil Schwefel, welcher mit in die
Höhe geht, nicht chemisch mit dem Arsenik ver-
bunden , sondern er steigt vor dem Arsenik anti
IegL9ii:h giöfstenlheiU oberhalb des metHllischen An-
fluges an und kann nachher leicht durch Abwischen
_TOH diesctn gcti-emit werden , um so leichler wcOB
eine gröfsere als oben angegebene Menge Artemk
sublimirt wird, wie ich mich duith spätere Unter-'
, stichungen von mit anselmlichem Quantitäten Arw^
nik vergiRetem Magen iiberzengt hnbe. Alle die«'
vom Ur. Fischer gemachten Einwürfe können mich
daher auch nicht bestimmen von meiner Melhod*
abzugehen, um so weniger, da seihst 7^'se/ier die von
Hahnematin und Jäger früher gemachte Kirafarai^
beatätigl , dafs das Kalkwasscr in Rücksicht seiner
Empfindlichkeit auf Arsenik dem scbwelclwasiei*
stofllgen Wasser weit nachsieht. Hiervon habe i«ll
mich erst von >Jeuem durch Vefsuche übei-tcog'.
die ich um die Wirksamkeit des vou Fischer angtr
des Ars^nilid atis t'ergifteten Korpern. 4IJI
g^beneü neuen Reagetts de« itiineräHschen Cliaitiele^
ou« zu prüfen^ anstellte. Von einem iw einer ande-«
ren Krankheit Verslorb&nen wurden die Contenta ded
Morgens, i^v^elche. vier Unzen betiujron mit einem Gr*
Vreifsen Arsenik gemischt 4 und die Auflösung im
Kochen, mit Salpetersäure behandelt. Ein Theil der
hellgelb gewordenen und mit ätzendem Ammoniak
llieuträlisirten Flüssigkeit wurde durch kochendes
frisch bereitetet Kalkwasser niclit getrübt und setzte
atich nachher keinen Bodensatz ab, aufser späler den
«üf der Oberfläche gebildeten kolilen«auern Kalk,
Weder wenn das Wasser zur Auflösung, noch wenn
diese zu jenem gegossen wurde. Derselbe Erfolg
fand statt, als der Verschnittene Magen mit fiinf Gr*
Wei&em Arsenik und zwei Drachmen ätzendem Kali
löit destilh'rten Wasser bis zu sechzehn Unzen Brühe
gekocht, diese durch Salpetersäure zersetzt, filtrir^
mit ätzenden Ammonium nentralisirt und dann« ein
Theil mit kochendem Kalkwasser auf beide Artea •
gi^mistht' wurde. Schwefelwasserstoffiges Wasser da-
g'egeii erzeugte sogleich eine gelbe Farbe und nachr
herigen Bodensatz.
Schon diefs allein miiTs zur Anwendung dei
ach wefel wasserst olITgrn Wassers bestnnmcn, da es
»«hl* gnt möglich ist, dafs bei einer Vergiftung nur
die obengenannte Quantität Arseniks, oder eine noch
geringere, im Magen vorhanden ist, die man alsdanil
nicht durch Kalkwasser, heralisschlagen kann, ttiail
miifste denn die Auflösung abrauchen. Es kommt
überhaupt bei der gericHtlicben Untersuchung auf
Arsenik eben so sehr darauf ah, ctafs man sich durch
empfindlich wirkende Reagenticn vom Daseyn des
I
j^29 Roloff über DarsteUuug
Ai'seiiiks überzeugt als aiic!i darniif, daß mnn mm
liei'HUHScI.lagcii dc-s Arseniks Behufs der Reducüüit
desselbtii, die duiHraiis als der evideiitcslc Bcweii
UÜlbig ist. ura Jos Corpus delitli dem Crimiiu
j-ichte überlitfcMi zu köiiiieii, das eni{ifinilljcb6(e Kra-
gens anwendet. Diels ist allein das acbwei'L-lnii»cr-'
flIotTige Wasücr, da Kiii>rcraminoiiiiik keim-ii st» gyl
redurirbateu und mirieralisches Cb;imeleon über*
hnupl keinen Niederscblag Itel'ert, und das Kalkwai-
ser tiirbl so emjifindltcb ist. Was das ininerailich«
Ch;iineleon bttrilTl, so verdient Hr. L)r. J\scher allea,
Dank, diifs er aul' dieses Ileagens aultnerksHtit ^e*.
inaib'' bat , weUbes last ȟch empfindliVbcr all
Schwiielwassersloff den Arsenik anzeigt. Jcduch irf,
bei diesem Reagens zu liemetken. daTs iiufficr den
von finvher angcrüliiten drei Fiillen, es nucFi nodi
andere giebt, \iFe1cbe die V^ irkung des mineraliscliea
Cbamcieuns abändern . und leicbt zu TSuacliuiigai
Gelegenheit gebe« können.
Eben so scbnell als die kleinste Menge in einer
AudöNung enlballenen Ai'6eniks die rolbe Faibe der
Cliamcleonautlösung in eine gelbe imiäuderl, bcwirU
denselben Fa rbenweclisel aucli die kleinste Menge
von in einer Auflösung entballenein sclut-ejehautra
oder saHsnuern Eisen. \\ inl eine coucentrlrtert
ICiscuaullü.fiiiig zur Cbatneleonauflosung gegossen, so
eolslebt b.jld ein gelblnauner Niedersching. Nur du
vollkoniiiien dureb Salptteisäuie osydirte salzMnre
Eisen läfst die rothc Farbe der Cbaiucleonauflösauf
UDverändei't. Auch das essi.^saui-e und Salpetersaura
Bloi ändert die rotbe Farbe der gcnauuteii AuQüsi^j
in eine gelbe um, nur mit dem Unl.rschiedc, dsQ
diefs uiclit mit SU verdüiiutei' Auflösung als mit de^
des Arscnilis ans vergif\eten Körpern. 421
des Arseniks umJ Ei:«eii^ gesclijelit , und-daQi
[teil daa Blei suglei^li ciii schmutzig weifogelbcr
H|Eedei'«rltiflg entsteht.
Es mu(s also, bei Anwendung des tnineraliscliea
Chameleons. als Reagens aiii'Arsenik, durchaus dar-
auf Riickniflit genommen werden, daCi kein Kisca
oder Blei in der Auflösung cntlialten ist, was ander-
weitige Rengenlieii dmihun müssen;
Durch Quecksilber-, Zinn-, Kupfer- nnd Sil-
bersalzc wird die r^lhe Faibe dt-r Cham(;leonaunö-
sung tiicljt verändert, eben so wenig durch salpcLer-
uiid salzsiiuern Baryt.
Mit Bcriicksicbligiing dieser ArodificaliDnen be-
halt das Chamoleon als ein sehr empfindliches Rea-
gens aiit' Arsenik seüien Werlhi
Nach allem diesem Vörangeschicktea ^^Kirde also
nach meinem Uaturballen das beste Verfahren, de»
Arsenik bei geriihlliclicr Unleisurhung vnn Ver-
gilUingcii ru enldetkeii folgendes seyn. jedtjtli über-
lasse ich gern dem Urtheil und der Prüfung der
Sachkundigen, ob sie den.'^clben den V'oi'iiug vor dea
übrigen Üctiioden geben wollen.
Oie nüthrgenl'alls verdunnlen und fillrirten Con-
tent des Magens werden in einem kleinen Kolben
oder Glase bis zum Kochen erhitzt, dann Salpeter-
säure in kleineu Portionen hinzugetröpfelt, bis die
Flüssigkeit eine helle gelbe Farbe angenommen hat.
ilicraul' wird sie fillrirt und mit atzendem Kali oder
Ammonium neutraÜsirt und durch kochendes Kalk-
wassor , Kupferammoniak und seh Wc fei wasserst olH-
ges Wasser geprüft. Gehen diese Reagenlieo durch
die bekannten Erscheiiumgeit Arsenik zu erkennen,
so kann iiocli als ent«dieideudes viertes Reagens,
4«*
Roloff über Darstellung
mit Rücksicht auf die angcgeWneii Moilißcalionen,
das niiutfvalisclie Cfiaiiieleoii, woim steine Aufloiuirg
di« idtlie Farbe i(ii genommen lial, angewandt weiden.
Ist ilureli alles die.tes «las Dasejn dea Aisenii»-
erkannt, SU wird dicFlüisiglicit durch schwefelwasser-
stoffiges WasSer geeilt, der Nicdci'schlng durch eia
Fillium abg<'sondeii, au'^pe was dien, getrocknet luiil
d;inii zur Daisteltimg des reguliiiisclicii Ai'seiükj mit
einem gleldien 'l'belte kolilen.saiieni Kaüs und einem
halben Tlieile Kuble genau gemengt, iu einer klei-
nen Reloile mit Vuil;ige oder in eiuer unten he-
»^ »cblagcnen Baruüietenüfaie sublimirt. Das sufaltmiil»
Metall wild sich dann beim Erbilzen auf einem Ku-
pferbleche dui'ch den Knublauchgeruch als Ar^riiik
zu erkennun geben. Uebiigetis versiebt »Ich, dab
hierzu iiur. ein kleiner Thcil des Sublimats aitge-
wandl und der. übrige aufbewahrt wiid. Sind keine
Conteula des Magens verhandln, so wird der M^igea
und Zwöirrnigei-dai-m zci-scbuillen nach Röte mit
kaustticbem Kali gekocht, dann mit Salpetersaur*
behandelt und mit der filti'irlen uud ncutraüsirleft
Flüssigkeit wie oben verlkhrcn.
Auf diese Weise wird auch die geringste m ei-
ner Vergiftung angewandte Porliou Arsenik unbe-^
zvreilell dargestellt werden. Will man auch avh
die vom Dr. Fischer sehr deutlich angegeben« R^
duction des Arseniks durch Galvanisinns bewirket^
so kann mau etwas von der arsenikhaltigen Flüsn'g-
keit zu diesem Versuche anwenden, und dadurch dw
nach der oben angegebenen Metbude erhaltene Re-
«idlal beslätif^eU, -Jedoch wurde ich ratheu, da d»
Anwendung dieses \ erliihrena wobl nicht jedes R*-
richllichea Arztiis äaclie scyu tuöchto, und lelbit
de« Arsenik? aus vergifteten Körpern. 423
n^eh Mschers Angabe die Wirkung der einfachen
Kette bei nicht reinen Ar.senikauflösungen sehr lang-
sam ist und selbst durch Einwirkung einer Säule von
4o einzölligen Plallenpaaren der Araenik nicht me-
tallisch glänzend, die orgarn'schen Stoffe rnüfsten den
vorher durch Salp(»tersäure zerstört seyn, obgleich
rascher abgeschieden wird, sich mehr auf das oben
angegebene Verfahren zu beschränken, da man bei
dessen Befolgung dem Richter des Corpus delicti in
die Hand geben kann und überdem bei sehr ver-
dünnten Arsenikauflösungen die Reductiou durch
Galvanijmus sehr verzögeit und arschwert wird, wie
Dr. JFUcher ebenfalls anführt.
Nachtrag.
Uies diem docet. Vorstehender Aufsatz war schon
fertig und abgesandt, als ich Gelegenheit hatte, bei
einer gerichtlichen Untersuchung eines Magens von
ekiem ^lenschcn, der in Verdacht stand, vergiftet zu
seyn , erweiterte Erfahrungen über die Anwendbar-
keit des mineralischen Chameleons als Reagens auf
Arsenik zu machen. Mein Freund, der Medizinal-
assessor Heekenkamp^ der mit jener Untersuchung
beauftragt war, fand bei Anwendung des genannten
Reagens Erscheinungen, die seine Aufmerksamkeit
erregten, indem alle übrigen Reagentien keinen Ar-
senikgehalt anzeigteh, die rothe Farbe der Chamele-
onauflösang aber augenblicklich durch die ihit Salpe-
tersäure behandelten Contenta des Magens ' in eine
gelbe umgeändert wurde. Keine von den oben an-
tefiährten Ursachen, wodurch die roth^ Farbe der
(
I
434 Roloff iiljcr Darstellung
CbaraeleonaaflösuitR in eine gelbe umgf^ndert vtr-
' den konnte, wai" vorlianilcn, ohcr cbirn so wenig
auch Arsenik. VerBiiche um den VVcrtli oder Üii-i
werlli bei Charaelcons als KcKgcus auf Arsonik aus-
«umittcln. waren also diirdidüs nölfiig und ich balle
CS für Pflicht, das Reaullat dieser V'ersuche mitsu^
tl) eilen.
Die Contenla des Magens sowohl Mos, als nrit
Salpetersäure behinidelt andevicn sogkicli die rolb«,
Farbe der Chameleoiianflrtsiing in eine gelbe um,
ohne das geringste X'orhandenseyn voii ArsenÜE,
Eben so eine einlache Abkochung des Magens mit
Wasser und eine mit ützendcni Knli und nachher
mit Salpelersänre behandelte Abkochung desMageiu.
Auf gleiche Weise verhielt sich eine Fleischbinil»
Von Kalb- und von Rindfleisch, sie mochte mit Ssl-
petersäui'e behandelt seyn oder niclil. AU Ursaclie der
Farben Veränderung der Chameleonaullcisung koipite
ich niciits anders annehmen, als den in der Flcischbriih«
enthaltenen ihieriacheu Leim, der durch Salpeter-
säure beira Kochen der verdÜunlen Auflösung uicht
xerstbrt wird. Um mich von der \\''ahrheit dieser
Meinung zu übei-zeugcn, wurde eiue Auflötung Toa
Hauseublase bereitet und diese zu der rollicn Cha-
meleonauflösung gemischt. Sogleich wurde die ro-
the Farbe in eine gelbe umgeäuderl, als wcnii Ai*-
senik. hiuzugemiscbt sey.
A'nc7i die«en Erjahningen bin ich datier ge^
cwungen, alle gericlulichcn Merzte und Chemiktr
vor der Anwendung des miner alt sehen Chameleons
ah Reagens auf Arsenik bei Unlerauthurigen von
fvirkliih oder rcrmeintlivh vergißeten Magen und
• , * des Arseniks aus' vergifteten Korpern. 415
deren Contentia^ zii warnen, weil man sontt jiraenik
Anfinden glauben mochte,^ wo keiner vorhanden ist»
Auch kann ich diese Gelegenheit nicht Vorbei-
gehen la^^sen, ohne darauf auFmerksam zu machen,
dafs man sich zur Prüfung auf yiraenik nur achwe^
Jelwasaeratoffigen fVasaera bediene, welchea man
durch Ze'raelzung dea aua gleichen Tlieilen ScHwe'*
feU wfd ätzenden Kalka durcha Glühen erlialfenen
Schwefelkalka mit gleichen Theilen ff" einateinaaure
bereitet hat. Schon früher habe ich in Scherer^s
allgeip« Journ. der Chemie loi Bd. 58. H. 8. 44o ge- -
teigt,* dafs der auf nassem Wege bereitete Schwefel-
kalk als Reagens untauglich scy und «eben so ist es
der mit kohlensaurem Kalke aijl trocknem Wege,
wenn das Glühen nicht so lange fortgesetzt würde, bis
alle Kohlensifure entwichen ist. Schwefelwasserstoff
figes Wasser ^us dergleichen Schwefelkalk verändert
eine Arsenikanflösung durchaus nicht und nur dann
entsteht erst ein gelber Niederschlag, wenn Salpeter-
säure- SU der MiscJiuug hinzugetröpfelt wird*
/
i
426
Gärtner
Ueber
.Prüfung-
def
ätzenden Quecfcsilbersublimatg
aufArseaifc
TOR
C.L. GAERTNER,
Apotheker zu Hanau,
Jl^ine merkwürdige, den Chemiker und Pharniacea«
ten gleich interessirende Beobachtung, die ich kürz«
lieh bei Gelegenheit der bekannten Priifungsweise
de« ätzenden salzsauren Qnecksilheroxyds auf Arse-
sikgehalt durch ICupreramm()niakflüs.sigkeit machte,
gieht mir V'eranl<nisung zu (hesem Schreiben, dessen
Bekaniilmachnng, unsere positiven chemischen Kennt-
nisse vermehrend , zugleich einen Beweis abgeben
kann ♦ wie oft das Gelingen oder Mifsrallieii eines
Versuches, von dem mehr od^'r minder Beobachten
unbedt utend scheinender Rücksichten, al>hänget
ich machte näudicli bei obiger Veranlassung
mehrere Gegenversuche mit älzendera salzsaureni
Qjöcksilberoxyd dem ich weiC^es Arsenikoxyd in
verscliieduijen Verhältnissen zugesetzt hatte, um mich
von der Wirkung dco Kupforammoniums auf den in
dieser Mischung beliudliclica Ar^euik und von ihrer
über Prüfung auf Arsenili.
An
^0,
^eiligen Verbindung zu Schpell^cliem Gnln^
I Alltopsie zu überzeugen ; allein tclt wurde
I durch folgende meinen Ermattungen nicht coIt
rerhenile Resultate üheiiascht, die in mehreren
läb^lb anneslclltcn Versuchen stels dieselben blieben«
ILöüct man z, B. zwanzig Gran ätzenitea aals-
t Onecksilberoxyd und einen Cr, weises Ai-se-
«yil in hinreichendctn (5(9— S^JJ destillirtem
fasser auf, schlagt sod^mn nach der von Iluhncmaiin
igegebeuen Priilungsweise, das Quecksdberoxyd
irch Aelzammoniak nieder, und prüft nun die von
•m Niederschlage durch Filtriren getrennte Flüssig—
!Jt mit der Lösung des Aminuiiiumliuprcra, so wird
ch teifi Scheehsches Grün hililen, sondtin die FIÜ3-
gkeit hldu und dnrcl 1.410111 ig erscheinen, welche
arhe seihst durch eine mehrstündige Digestion nicht'
:a.iidert wird. Erst dann, wenn diese Lösung mit
lehrerem reinen Wasser bis auf zwei Unzeu ver-
pt wird, gehet die blaue Farbe des zugesetztea
iDoniakkupfers in die bekannte grüne ühi
Bn der Voraussetzung diifs das durch die Zersi
big des ätKendeu salzsauren Queeksilherpxyds miWj
ikt aiaenden Ammoniaks in obigem Versuche
landcne sal/^aure Ammoniak die vorzüglichste U^
iche des Ausbleibens des Scheelischen Grüns seyo
nögte, sicllle ich mehrere Versuche mit Auflösungen
es Salzsäuren Ammoniaks in Wasser , die in der
n Unze 20 Gr desselben mit j bis 1 Gr. weifsQi(J
Rüikoxyds enthielten, an.
|.Die Resulliite stimmten völlig mit den obigei
war hierbei eine weit gröfaere Verdüi
i 10 Theile reines Wasser — evfordcr-
I Scheel isciics Grün ausschicdi
'"'S
428
Gä rtncr
ßalzsaures Kall und Natrum in Shnlichcn Vcr»
Iialtnissen mit Arsenik in leineiti Wasser grlo»et,
verhinJerlen t)ie\A'irkuiig lies umgesetzten Am(Uouial(
ImpTers nirliL jm iiiindeslen,
Es lafet sich ilaht-r au? A"Se(ührti'm woM t
Recht schlicr-ien, dars durch die Ce^ennail dcnS
miaks in obigen Flüssi^keile», eine innig»- bij jd<
noch unbekannte Verbindung denselben ciitw*(!CT n
dorn Arseniko\yd oder dem Animoniakkuprrr b
wirkt werde, die bei wenigem zur Aulläsiipg ^ng^
waudten V\assors. die Vereinigung der beiden Ictt-
teren zu Scbeelisrhem Gnine verhindeit. Wird n
diese Verbindung durch gröfsereii Wasserzusatz |e-
schwächt, so kann die natürliche Anxiehunf; deiAr-
aenikoxydfi und Kupferaniraoiituii) ungehindert o
•folgen.
Ich hoiTe, dafs diese Bekanntmachung fiir it»
legahn Prüfungen »uf Arsenikgchalt von '.
seyn werde.
Nachschreiben des Herausgebers.
XJas beste Priifungarailtel des QuecksilbertuMtmalf
)8l bekanntb'ch dessen Auflösung im absoluleu Alko-
liol, der die fremden Bestand (heile, wie Arsenik, Ki*
sen, versiifsles Quecksilber unaMlgeltiset zurücklä&t«
f.s ist aber allerdings auflallend, dafs in der Schrift
des so sorglälti^en Ilahnemanna „die Kenoieichrt
der Güle und Verfälschung der Arzeu ei mittel Drei-
den 1787." S. a46 folgende Stelle vorkommt, die Hnh
Gäj'tner wohl die Veranlassung zu seiner luv raedi-
cinisch gerichlliche Chemie, iüt welche XlahnemanW
liber Prüfung auf Arsenüi.
429
jcilen classisch £iud, alleiclings inteircssaaten Mlt-
(frihiiig gab:
i >tect'iirclil(5le man im Qiiet-fesilbcreuMimBt Ai'senik,
HdüiOe mall mir in einer Unze des stärksten hU
l«E)u° Falirentieit eibilzleu Weingeistes 43o Grarj
■es Subliuiata auflCsttn, und der Rest am Boden
»d? tien \>eifsen Arsi^nik in Pulver zcif^en , wetm
vier Gran darin voi iianden gevfesen wärpn. —
etlicher nccli als diese Probe und enUclieideiid
feinend oder bejabend ist diejenige, Avciin nian
I aus der wäa.serlgen Anllösung einer Pfolie des
^acbti^cn Sublimats mit kaustiscbfiu Salpiiakgeiste
Quefkfiilberkalk nieiierscliläRt und dann die
iirte Flüssigkcil mil etwas Kupfersalniiak (gesät-
I Auflösung ciues Kupferkalks im kansti^cben
aJakgeiste) verniiacbt. Bleibt danu alles durcli-
; blau, Ro ist nichls darin, ist aber- nur der
ideste Arsenik vorhanden, so fallt er (wie ich in
Bliebe von der Arsenik Vergiftung gezeigt
Iw) mit dem Kupfer vereinigt, gelbgrün als Scbee- j
1 Grün zu Boden, das auf Koblen nadi Kuub-
hh stinkt."
[ ßafs die letztere Angabe nicht ganz rielitig sej'n
me, davon wird man sieb auch dadurch jiberzen-
dafs frisch gcralltes S«beeliscbes GrÜn sehr
llit in Salmiak aunüalich ist, eine Aufläsung die
Iscbän blauer Farbe erfolgt. Man wird sieb, slart
lisalzRHuren, auch des neutralen schwelelsaureii
salpetersauren Ammoniaks bedienen köimen.
lefs ist hier blüs vom ganK fridch gefälllen Scheel-
I die Hede, dessen blane Aulläsung bekanntlich
Srh bloses Ammouiali. mit nucii grofserer Lcich-
t»it erfolgt.
43°
Schweiggor
Dar« Verdünnung mit Wasser die blaue FarS
des in önlniiak aufgclöseten Sclicelgriins in die^rün
YenvaDiiplt, wie tierr Gärliier bemeikt. ionnC
niclii wahinelinien, wiewolil dieser Zweck tluivli
AiiTkochung jener blauen Aii(lo*iing erreicht wtn
Auch ohne sie beginnt der grüne Niedersiihlag nad
einiger Zeit,
Da neuerdings durch die Abhandlung des Bern
Apolbeters Martius in Erlangen über den Arseuil:-
gehalt einer engüiclien SrbweCeisüurc (in dies, Joorn^
Bd. 5. S. 363.) liinsicbtlith anT Bereitung des Kireh-
hol'sclien Zuckers Soigsarakeit errefjt wurde, Iwson*
ders auch in solchen Gegenden , wo Sehwerel.dai«
aus arsenikhalligen Schwelclkiesen bpreitel wii-d: 90
Villi ich noch einige Worle über Prüfung ein» Zu-
ckersyrups nuF Avsenikgeliall beifügen.
Ich erhielt nämlicli einen. solchen von derFabri-*
cation des Hrn. J. Behaghel in Mannheim , die
ziemlich im Grofsen betrieben wird', vor einigor
Zeil d'reh einen Freund mit (I*m Wunsche tagt'
sandt, ihn anf Arsenik zu priil'en.
Da schon bei der Bereitung des KirchhePsches
Zuckers Kalk Bur Neutralisation dor ScbwereUluni
angewandt wiid, der, bei i>ehörigem Verfahren, dta
etwa vorhandene arsenige Säure mit niederschllgl: to
ist offenbar, dafs, wenn noch Ton einer Sorgsamkeit II
hinsiclitllcb auf Arsenik die Rede ist, feinere Reagen-
tien als Kalkwasser stur Erforschung der etwa noch
vorhandenen Spur angewandt werden müssen. Oh-
nehin giebt Kalkwasser mit Znckersyrup crnSm^r
«Qch weuu er gann lein ist, schon alleiu einen w«^i
\ reichlichen Miedersclilag, der sich aber bei dtr
über Prüfung auf Arsenik. 4
rVällung wieder auflösol, wovon Bd 5, S. 55. die
praflie war.
Das itirist* Reagens für Arsenik, der geschwe-
(lle Wassersloff, war also anzuwenden, Üa dieser
idefs mit Aiseuik einen gelben Niedeysclilng iie-
irkt: so niufate dei- schon aii sich gelbe Synip
otliwendig zuvoi- durch Etwärniung mit einem Zu-
lUe von Salpetersaure enLfarht werden, was sehr
ritht und sclinell eifulgt. Die dicke sanre Flüssig-
eit wurde mit etwas Wasser verdünnt und mit Am-
loniak versetzt, wobei sich aber die gelbe Farbe
äeder einfindet. Ura diese aufs Neue zu entfernen,
c^ienlc ich mich einiger Tropfen Salzsiture, da voa
ieser. wenn sie auch ein klein wenig vorhensdienrl
iL (eine leichte Spur von gelber Farbe kann iniTefo
:hoii durch V'erdiinnnii^ mit Wasser unwah^nehm-
ar gemacht werden) das Schwefclwasserstoffgas nicht
ersetzt wird.
Dieses wurde, aus mit Schwefelsäure Übergosse*
em Sc'hwefelkalk entbunden, in einem Gläschen über
Vasser aufgefangen bis | desselben davon crliillt
raren, womit es durch Schütlelu eme concenliirt«
Auflösung bildete.
Man aiebi, dufs bei dieser Vertahiungsart, gemälj
lern vorhin Gesagten , Kupferammonii(k nicht (üg-
ich anwendbar gi-wesen wäre, wahrend das gewählt«
teagens auch die leisesle Spür des zum Zweck cini-
er Gegenversuche getliasentlicli beigesetzten Arse-
tika XU erkennen gab.
Icli mufs übrigens bemerken, dafs ich den Syi'up
lea Hrn. J. Behagliel ganz rein von allen scliädliclien
jielaUiscIienileslandl heilen und überhaupt von durcll-
vuter IjeschalTeidieit fand.
43*
Rutiland
Üarstelluug
ti e u e 11 AV ä r m e g e s e t z e S;
^cmiieratur der Körper an der Obef
flache betreffend;
R. L. n U H L A N d,
X^ie Hin. Leslie und Rumford hahen' id ihmiVa^
suchen über stralilemle Wärme sicK vorzüglich zwei-
erlei Melhoden bedient, um die Vevscltie<)eulieit,
welche die Köi-p^r beiDurelilassurig der anl sie eii
fallenden Aiahlenden WMime zeigen , dnrZHlliui
entwcdci' haben sie nümlicti pulirLe Bleclt- oder Met'
sing- Kapseln, w-elclie ein Tliermomeler hielleii,
heiT^em Wasser von einer bestimmten Tem[ieraliii
gtilÜllI, und nun untersnclil, wJe vielen Einflu£( v«f
scitieilenc Utberziige dieser Kapseln anf Krkällang
des in ihnen beGndlichcn erhitzten Wassers halten]
oder sie haben die \\'arme du ich Kissen de Eig
ecbaft dieser üeberzügc duicli Reflesioti der m
durchsM-Hhlenden Wärme auf Jas vgn ihnen erfiin-
dciie 'l.'hci:momeler dilFiirenliel (lür welche Beuea-
iiuiig icli im deutschen deir Ausdruck : Verglci-
ehungs-Tliciinuineter vorschlagen rauchte) und di«
itrahWudc Kiyeuschaft voiimit ühnlicheu Uebereüged
über ein neues Wärmegeselz.
bcklciJetert Scliirmen, die in bestJnimtcn Ktitfcrmin-
gen von dem Warme Bl>gebetKieu Körptr it'iikiecht
aiilgeslellt wurden^ hcslitnmti
In allen hierüber angeslelliew Vct-suclicii bclracfi-
tea sie tlie« dei' stralilewleti Wärme aUigesetzlei)«
, Korper als Warme iliircblflssenj, passiv, unil, von
-tien lüi' (las Lidil bekannlen Geselzeii aiisgcbeml,
liahcn sie für diese Durchlassung der sirahlonden.
Warme das Gesetz aufgestellt, dafs diesHb* durcli
die Obei 'flächen der sie mehr oder minder hindurcli-
liisseiiJc-ii Körper beslimiiit werde, und iii umj;ekehr-
tem Veihallnifa der Reflesiori stehe. Allein da diese
Physiker die dem VersiJche nuterworfencii Körper
iinniec nur unleV der Form von dünne)] Ueber?.iigen
flfiM-andteii, so konnten sie nur darauf Rücksicht
nehmen, welchen lliiillufa dieselben auf den ff'orms
nu^tlrahlenden Ort die Wärmequelle) und die hin-
ter ihnen befind lii:hen häUcrn Körper' haben, wo sieb
Jaiin fand, dafs sie jenen im» so schnellet erkalten,
Und diese um so schneller erwärmen^ je bessere
Strahler sie sind. Ein drittes Monientum blieb hier
dagegen noch zu untersuchen, nämlieli, welche Tem-
_f>eralur die Körper »elbst , während sie H'ärmo
«trahlen, so wie ihre Oherßiichen dabei habenj
Zu diesen Versuchen war nun abei- der hishsr
^-oti den genannten Physikern angcwandle Apparat
»liclii mehr hinreichend, man mufste die Köi-per,
statt dieselben unler der Form von Ueberzögen an-
=Äuwenden, in gröfserer Masse dem Vcrsnclio aus^e-
Zc-ii. Man konnte eben so wenig za Bestimmung der
'Xeniperatur dieser Körper sich ferner noch der
'J'hcrinoniEler bedienen, da diese immer nur die
•ej'fude, ruhende V\'4rme eines Kürpcrs angeben, nie
4S4
R II Ii 1 a Q d
üit in newffßting begriffene, in ibra ein- nnd i
tretende -iIs sulclic, weil es tllöglirJi ist. da& »«-<
Kctipei' ebea so viele Wärme Iiesläudig ahgeheu, lt\
sie aui'iiclmien, düs Tliejitiomeler aUo in beiiiti
glciclislcbt, obgleicJi das Quantum Wärme, welch«
sie zu gleichet' Zeit auftidinien und abgeben, äu&eri
verschieden ieyn kann, wodurch «icht eine V'eiscino
dcnheit der Temperatur der Körper, aber wol der
jenigen ihrer Oberflitcben gegeben ist, da diese he
Btaiidtg van dem aifgenoninieiien und abgegebrnefl
WÄrniequatitum zugleich getroffen werden, sumil dii
doppelte Temperatur erbaltcn, wie aus der Pole
nocli weiter erjicllen wird; ein Unterscfeied, der t
so wichligei- ist, da schon LesÜe und Riiinford ge
leigt haben, dals die Aufnahme strahlender Wxnn«
durch die Körper, bei gleiclien Flachen ihi-er Aü*
■traldung gleich sey.
Ich bediente mich daher eine« andern MilteU
das, so wenig ich es anfangs seihst zu hotTen wagli
mir doch, wie ich mich durch eine lange Reth« he
sonders darauf unternommener Versuche tihei'zeagti
alle nur gewünschle Genauigkeit gab. Ich licfsiiJim'
lieh an Diameter und Hohe genau gleich grol&e Kt^
sein von dünnem Pappendeckel, fspater bt^dirntc ÜK
mich hiezu auch mit demselben Erfolg anderrr Su^-
«tanzen^, von a~4 Zoll Diaraeter und 5—6 l.ii». Utth«
verl'citlgen. ich fiillLe dicüemit den versehiedeaenSub-
stanzen, welche ich in möglichst gl eich form ig fciiH
Pulver veiwandell halte, und. oHchdem ich Duict
niil öller Sorgfalt eine gleich grufse Oherlläche ge<
geben — und sie so gestellt hatte, dafa sie, mit t
iiintein Rande höher steheud, unter einein WinU
von 5o — i^'^ diu SliubLeii der aiü' sie eiulaUeudcl
über ein neues Würnjegesetz. 435
irme erliielten, co bestreute l'cli nielirere Siellea
slben gleichförmig dick mit aelir fein gepulvert
Kampfer, und setzte nun diese Kapseln, deren
er nur zwei nnlereinander verglichen wurden,^
strahlenden Warme einer ganz gleichfbrmigeA 7
id eines Of'eni von Eisenblech aus. Man rcgor^
hiebei, was übrigens nicht wesentlich war, di6
um sie fiii- alle l'ulvcr ungefähr gleich tA
in, durch ihre grö(sere «der geringere Dutfer— '
von der Wärmequelle, und bestimmle nun di«
mge der aufgenoniniünen Wärme, durch die Zei^
Iviche der Kampler zu seiner Verdunstung auf dea
jHieJeneti Körper» bedurfte. Wurde hiebei noch
)achtet, dafs der Winkel, unter dem die Körper
.Wärme empfingen, im allgemeinen und vorziig-
flir ;c zwei unlercinander verglichene Körper ge-
gleich war, und man wo die Körper unter Polver-
angewendet wurden j denselben ^ine raßglichst
^gleichförmige Diclitigkeil gab; ferner dafs die beiden
jcdesniiil unter einander verglicheueu Kapseln genau
in der Mitte des auf beiden Seiten weit über sie hin-
aus reichenden Eisenbleches gestellt wurden, -.um vor
allem slärenden Einflufs der äufsern herbeiströmear
den Luft völlig sicher zu seyn urtd iim für beide
Kapseln gleich zu machen: so gflb i3ie:<es Verfahren,
ich wiederhole es, durchaus constante Resultate, und
die Sorgfalt, immer mehrere Stellen der dem Versu-
die ausgesetzten Flachen zugleich mit Kampfer zu
liestrcueti, um dadurch jedesmal Vergleich ungapünkt«
tu erhalten, so wie die vielfache Wiederholung die-
■er allerdings mühsamen, und mich einen ganzen
Winter hindurch täglich beschalligeuden Versuche
•ctzten mich airfser Micr Gelfihr vor Irttlium.
43Ö
B u h 1 3 n d
I
Dieses voramResetzl, gehe ich cn ilen VwnichfQ
«elbal über. Se<zl man, unter den angegcl>cneu 8c-
tljtigungeii ^hii/eotles Eisenblech und eben sa JickcD
und grufscii PappL-iiib-ckel di-r slrulilcuücn W&nM
•ua, nachdem man beido nuf die artgeeeißlc Art nil.
Kampfer an mehreren Slelleii glcichfürtnig betCmil
2iat: so findet nian, daCs auf letalerem schon tiln
Kampfer vciclünslet ist, walircnd man auf dem Bled
kaum eine Abnahme desselben bemerken kaun. Wklilt
tn^o, statt des BSedics, eine nach allen Seiteu gleidte
Scheibe Siegellack odtr Schwefel, so verhallen Utk
diese zu dem Pappendeckd, wie das Eisenbledi, in-
dem sie auch in Verf^leichiing mit diesem die Vw-
diinstung auffallend retaidiren. Eine ebenso groü«
Scheibe KorkliutK nähert sich dagegen in der Ver-
dünstungszeit mehr der Pappe, als der SicgelUck-
oder gcJiwefelscheibe. Man erhält dieselbi-H RuuU
tate, _venn mau statt der hier genannten Scfaeilit]]
Pulver in den neschriKbenen Kapseln anwendet, mnl
man erhalt dieselben grofsen Veidünslungsunter'
schiede des auf ihnen angeliauneu Kämpfers awi-
achen Kienrufs und Kohle, Kienruls und Schwefel
Magnesia und Glaubersalz, Barlspsamen imd Zucker,
Asche und Amylnm, Kohle und Zinnober, schwnr<
gern Eisenoxyd und rotliem Quecksilbeiojcyd, Blei-
weifs und blausaurem Eisen u. s. w., -wo immer (leC
erste der genannten Körper der die Vei'diinstuog be*
echleunigende ist. Alles Resultate, die so glcichför-,
mig und scharf sind, dafs es nur einer leichten
Wiederholung bedarf, um sich von ihrer Ricbügk«!
zu überzeugen.
Dieser Verdtiuslungsunterschied des der Ober-
fl4clie dieser verscJiiedeaen Körper aufliegenden
437
ibpfers ents]>rin^l non «jfieiiliar von einer Tera-
|8turversclii<?di:nheJl,- die 311 der Olieifladie dieser
• Statt hat, difse kau» abei- niclit von der
f'al/enden slraldenden WSrm.f liciTÜhien, wenn
h, von den Geset^rn des Liclites aiisgeheud, clea
■ dasselbe S'crhalliiirs wie «um Licht
pl, weil dann, wenn nur die (iiöfse der Ober-
und der Kinfallswirikel iibei.dl die pleiciten
auch nolliwendig lÜe dnrcli die aiiO'.ilIeJiden
prtnesli'Hhlen erzeugte Temperatur dieseibe aeya
Iniißle, der Kftrjier mag ein guter Reflectoi- seyn,
oder nicht» weil, ehe ea zur Reilexion kommen
Itaun, die Wärmeslralilen doch scltoii anigefallen
<eyn, and die Oberfläclie berührt halien müssen. Es
itann aber eben so weiiij* die Reßexioii selbst den
unterschied geben, dr;nn, wenn das Metall die auf-
fpllende Warme bestandig reHectirt, und sich da-
durch in seiner Temperatur erli^lt, so giebt daoegeii
tue, Pappe, oder ein iimiirer Straliler, oach hinrei-
chend schon früher erwiesenen Gesetzen, eben so
viele Wärme wicdtr alt, ald er auJuimmt, und erliält
sich SU, wie ich in der Folge dieser Abhandlang
aach noch durcli besondere thermonictrische Versu-
che darlhun werde, ebentalls in seiner Tenipeiatnr.
Wie überhaupt, ohne darum die, von Scheele
an, durch alle Piiysiker liinreichend bewiesene Re-
flexion der Warme im gerhigsteu bestreiten ZU wol-
len , (loch ihr EinfluFs aut Erwärmung der Körper
durch strahlende Wärme bei weitem nicht so unbc-
»cbrankt angenommen werden darf, als es bisher ge-
schah, sondeni ein grofter TheÜ der bisher beobaoh-
lelcn Diileredzcn der Erwärmung andern Ursacheu
xtigejchntiben werden muf», zeigen folgeode Versu-
che; BoTufst man durch vorsichlige« Hm- Und H«
ziehen über einem Kerzenlicht, oder auch durch B»
nahlen mit achwai-zem Tusch, eine Sctieihe Pappt
und eine eben so dicke und grofse Scheibe MeUl
gleich stark, so findet man, liaü wenn man bciÄ
Flachen, wie gewöhnlich iu(t Kampfer bestrenl, un»
ter einem schiefen Winkel der strahlenden WM«
aussetz), auf der Pappe der Kampfer rerdunslet iit»
wahrend auf dem et>en so berufsicn Mclall
kaum eine Abnahme desselben bemerken lana,
Ware nun hier Reflexion derGrnnd dieses Verdau-
jtuDgsunIcrscbiedcs, so niüfste vielmehr auf dem bf-
i'ufXen Metall die Verdunstung schneller goschcbrn,
denn da uflch dieser Annalime beide Flachen gleicfi»
Mengen strahlender Wäraic erhalten NTCrden, M
niifate der Grund dieser Differenz in die seibat on-
ler der Uerufsung noch wirkende ri^flectirend« E geu^
achaß des Metalls gelegt werden, auf welche Arl
auch Prevost das Phänomen zu erklären snclit, 6aÜ
nach den Bcobachlungeii Lesitea und Rumfords nur
, tJeberzüge von einer bestimmten Dicke am besteh
die Wärme hiudurchlassen; allein diese miiCite dt8
Erwärmung der Oberfläche und die dadurch bedingt«
Verdunstung des aufliegenden Kampfers vielmehr
noch erhöhen, da nun auch derjenige Tbcil Warme,
der bei der Pappe nach hinten durch- und, so für
Erwärmung des Körpers verloren geht , hier aaci.
vorne wieder zurückgeworfen wird, und so mmi
auch noch auf den Kampfer wirkt. Man darf nicht]
glauben, dafs die ohnehin bei strahlender Warniw
gar nicht in Anschlag kommende Verschiedenheit
der Wärmeleilung, welche in dem erwähnten F«tl»
zwücbeo McLidl und Pappe Statt hat, irgend ei-l
über ein neues Wärinegesetz.
439
lEiriflnHi »uf das Resultnl liabe. Denn nimmt man
L des Mclalls eine ehtn s« grofsc, vorsichtig fac-
hte Scheibe Siegcliack, Schwcit-l oder Bein, so er-
L man g^nau dasselbe HeanUat, und es ist die^ea
i]eicli wieder gegen Rcfiexlun sehr beweisend, da
t genannten Köiiier, obgleich weit achwachei-
eiid nU Metall, doch eben so wirksam ala
inj, und auf der aniltni Seite ihre ErwSr-
mg hindernde Krall auch dann nicht znnimmt,
1 ihre vordere Seite mit einem Ueberzngo
f Blattgold oder Slelnöl bekleidet, nnd dieses nun
chwai-zcr Farbe hemalilt.
Jilan erhatt aber auch d.inn dasselbe Rosultat,
I man diese Scheiben, stnlt sie zu bei-ufsen und
ul'znstellen , in mit RuTs gefüllte Kapseln
p-äbt, denn auch hier ist ihre Wirkung i|timei:
^be, Dringt m^u nämlich i Linie lief unter die
:he zweier gleichen, mit Rufs gelülll«! Kap-
ia die Kapsel genau passendes Metallslück,
indet man, dafs die Verdunstung des Kampfers
(lieser Kapsel ausserordentlich retartirt ist iti
^leirhung mit der andern, die kein solches Mc-
ück enthält, wahrend sie in allen andern gleich
f Bringt man in die eine Kapsel eihe Metall- in
idere eine nach allen Durchmessern ihr glci-
ä Scheibe Pappe, so findet man, dafa wenn die
■ beider gleichförmig i bis 1 J Lin. unter dem
1 beträgt, die Verdunstung guf der die Pappe
ruden Kapsel um mehr als die Ilälile an Sqhnel-
|it diejenige, welche das Metall hält, iihertriSl.
I Metall ein FrankenstUck, und wird in die
! Kapsel eine Sclicibe Siegellack oder Schwefel
r Gröte eingegraben, so ist die Vcrdiinslnng
440
Ruhland
' suf (leti beiden letzteren Körpern ohne all« Ai
me sogar iiocb langsamer, als auf dem über Mtlatt
bernidUcIien Kieiir>ir<c. je wcilev man nun abcriliett
Scheihc-in <Jie niil. Kicnvors pefiillten Kapiteln, wd^,
cht eioe Hölie von J — 10 Lin. haben künni-n,
senkt , nni so mehr nimmt dann Ihre relarüreuits
Einwirkung auf \ i-idtinsliiiig ab, doch li.il)cn die
letzt genannten Schtiben eine noch sehr fiicbllMK
bei fiiif-r Titf'e von S 4 Linien. Dafs )nil der Tieft
ihrer Binsenkung ihie E>nvvi'kung auf die strahlendB
Wäinie. von welcher All sie auch »ey. abnehnK^
ist hegi-eiflich. da, im V>rb;ilhiirs der Liinjie der Stre-
cke, in welcher dieitelbe In dem RuCn forlKugeben
Iiot. wobei siejnjmer den Widerstand, weleh»n leiot
Coliitsioli ihr i^ulgefrenselzt, itherwindm muft.
vbirh.;upt ilire aliablende Eigtusdial). vi-iliei-t und
aUtnähtig in wirklich pdeitele übcrf;ehl. sum'U unl«.
ganz, Bndere GeselSe fallt; dapegeu »ullle »arh d«
Theurie der blu.sen V\ irkurtg der Obeillache gcDid»
das Cegentheil von den Ijt-obacliteteij Erachctiiun^lt
cinlrefien; es sollten nämlich die iin Rufs vergrabe-
nen Rcfleetoieu, .slatt tUe Vejdiiiistung de» Kiimpfcrt
10 hindern, um so mehr sir befördern, je aeicht«
eic m l dem Rufs bedctkl sind, weil aie in diesem
Falle nm su mehr ihre reflectii-ende Eigenschnfl nach
oben Hustißen können, und umgekehrt ^ollle t
dem«ei!)cii Grunde, je tiefer aie in den Kieurufs ei
gesenkt weiden, um so mehr die Zeit der Verdua-
stiing zunehmen.
Noch ^nl6L'beidendere\>rsndie gegen den bloKD
Einflufs der (Jhcüache und die dadMreh b'iVmgU
RL-flexioo giebt iibiistns aie Dicke bei völlig , cl.-ichcT
Beschailenhcit der Oberfläche, tsimmt man nämlich
über ein neues "Warmegesetz.
44'
i TÖlIi^ gleich pollrle, gleich gi-orse Scheiben von
ich, wovon die eine aber svhv dünn, diu andere 4
I dtckci- ist, oder nimmt man eine neue, völ-
I glänzende Zink- oilui' Kuplerplulte, vde mau sie
ttici' gnlvanisclien Säule anwendet, und eine eben
Jirofae Scliciheebeu so glänzenden, aber weit dün-
I Eisen- oder K.npreil>leuhs, tierufat man sie alle
ibeiden Seiten gleich form Ig dick, und setzt sie so,
t (jewöhnlich, unter einem fiir alle gleichen schJe-
i Winkel der strahlenden VVSrnie ans, so lindet
diifs wahrend nuf der dickerii Pla[te die Ver-
Bstung kaum angefangeu hat, sie auf der dünnc-rn
pn vollendet ist, und diich sind hier, die Dicke
^ Scheiben au^enommen, alle audern Bedingungen
big dieselben. iCs ist derselb« Fall , wenn man '
i der Gröfse und den beiden Oberflächen nach
; gleiche Sclieiben von Pappe, die sich aber in
r Dicke wie i ; 5 oder i ;4 veiliallen, auf die-
c Weise miteinander vergleicht: auch liier ist die
der Verdunstung bei weitem fiir die dünnere
ieilie kürzer, und der V"erdünstüngsuntersc]iied
t sich genau nach dein relativen Unterschied
\ Dicfco der beidt-u Scheil*en. Man kann «ogar
•ch die blase Dicke die Unlersobiede , welche dei-
5lo(lufs der Reae-xion geben sollte, vüIHg aufheben.
Schon oben bemerlile ich nSmlich, daTs, wenn au
Dicke und Gröfse gleiche Scheiben biru&ter Pappe
lind Metalls dem Versuche ausgesetzt werden, die
\erdiinstung.des auf der Pappe liegenden Kampfers
vollendet ist, walirend maii kaiim eine Veränderung
an demselben ^uf dem eben so bei-ufslen Metall lie-
mcrkt. Nimmt man nun aber statt des bisher ango-
tdeten dickem Mutalls ( z. li. ei.-ier Ziiik- odsr
441
Rublanl
I
I
Kupferpla'lp) eine dünne Scheibe tob eben ta
ruTstem Blech, oder vermehrt man die Dicke drr
Pappscheibe verlialtnilsmaftig . so gelangt man ns^
und nach dahin, dalä die V'eidünAlung zuerst aif
beiden Scheiben gleich schnell ge«chiriit, und ctidÜrh
so wie man jene immer dünner und die^e immc
dicker macht, die Verdunstung auf der Pappc'«og»r
langsamer vor sich geht, obgleich an der Oberßjclu
teidei' nicht da» Geringste geändert wurde. UJe:
wird also der stärkere Strahler zum schwächeren,
lilos dadurch, dafs man seiner Dicke zufügt, wibmi|
alle andere Bedingungen dieselben bleiben.
Man hat dieselben Itenullate, wenn man äieKOif
per unter Pulverform anwendet, und man kann ähr
•e$ auf zweierlei Art thun ; entweder bringt xaau iljp
mit verschiedener Leichtigkeit die Wärme ttrahVo-
den Köqier in Kapseln von gleicher Habe, füllt
diese damit gleichföi-mig bii auf i — 3 Linien unlcr
dem obera Rande damit an. und bedeckt sie hteraul
mit Kieprub, indem man diese 1 — 3 Linien, weJch»
, man übrig gelassen hat, damit erfüllt, so dafc die«
Pulver alle gleichförmig durch den Rufs bedeckt
werden, und man liiKlel dann, dafs sie auch biw,
ebgleicli die Oberfläche, welche sie der stralilepdeil
Wirrac darbielcn, bei allen dieselbe ist, doch genau
nach dem Verbaltnifs, in welchem sie die strahlend«
Wärme durchlassen, das heifst, genau so, wie wenn
sie von dem Rufs nicht bedeckt würen, und ihre ei-
genthümliche Oberfläche der auflallenden Wamje
«umiltelhar darböten, die \'crdün5lung befördern.
Vergleicht man nämUch eine solche mit Feilspänea,
Zinnober, Zucker, Glaubersalz u. s. f. gefüllte und
hierauf mit Kienrufs gleichförmig bedeckte Kapael
ÜbfT ein neues WÜrmegeselz. 443
mit einer pjeichen, die l»los Kienrurs entliäit , so
zeigt sich, obgleich man die beiden Oherflaclien in
keiner Hiiiiichl von einander zu unterscheiden ver-
mag, tloo]i eine solclie Dill'ereiiz der Verdunstung,
dafs auf dei Mos Kietirufs hallenden Kapsel die \'er-
diinstiiDg (Ik Kampfers vollendet isl, während aul
jenem man kaum eine merkliclie Almahme desselbera
-wahrnimnit. Zahlreiche Wicilerhulungen gaben im-
mer dasselbe ItesuUat. Kein Körper beförderte die
Verdunstung so ausseiordeiiflicb, wie bloser Kieiirufs,
tlann kommen bei genau gleichförmiger, a Linien
Jiohcr Bedeckung mit einer Kienrufsschichte, Magne-
sia, Pollen, schwarzes Eisenoxyd, Kohle, Schwefel,
fisenfeile, Zucker, rotbes Qnecksilberoxyd, Glaul^er-
aalz, Amylnm u. s. f, in der Ordnung, dafs immer
der erste der genannten Körper in Vergleichmig mit
dem zweiten die A'erdünstung beförderte, und der
Unlersciticd bei Zusammenstellung der ersten mit
den letzten dies«r Reihe am gröCtten war.
^Die Eweile Art diese Veisuche anzustellen, ist
f, dafs man, den Versnch umkehrend, die eine
Kapseln gröfstentheils mit Kienrufs, oder einem
die Wärme leicht bindnrchstrahienden Körper an-
iiillt, und diesen mn 1 — a Linien hoch mit einem
minder guten Strahler genau gleichförmig belegt.
Während man die andere gleiche Kapsel mit den letz-
ten Körper ganz erfüllt. Auch hier nämlich, wo
nun die Oberilüche beider Kjyjseln ganz gleichförmig
ist, fallt die stärkere Vcrdiinslung bei weitem auf die-
jenige Seite, wo der minder gute Strahler, statt die
ganze Kapsel auszui'iillen, nur eine dünne Decke auf
dem bessern Strahler bildet. Man iiberzeitgl sich
•ixt von dem grofsen Unterschiede, wenn man die
44«
R II h 1 a n d
ich sfhon melirmal» anrnlirlp, voa den Hm. I.es1i
und Riiniford fiii- sliahlcmJe Wanne aurgcttclllei^
Gesetz, ilafs die Röi-pci- in dem Grad, in wHchetn
sie die Wanne Iciciiler aufnriimen. üie^lbe »udl
wieder schiielltr atigcbcti. I(ei ahnehmender 'I'enipet
Fstar alle Krsrlieinuiigen goinilo die entgegengesett'
tcQ von denjenigen seyn, weiche man bei zunehium-^
der Tempeiatur (strslilender Wsiroe) erhidu E»,
aelllen nämlich, wenn man des Abends in dein Aot
freatilick, in welofiem die Temperi(lur der hvtt, tn
fallen anfangt, die Kdi-per der Verdiiiistnng ausaelzl,
diese, je bessert Strahler iie sind, um so kaller reUIiv
auf andere minder gute Strahler seyn, weil sowie
sie jede ihren zukommende WäTuie leichter na(neii>
men, so sie auch die durch die bisherige Tage» wirm«
erhaltene Temperatur inii so schneller verlierta
würden; es müfale somit auf sie gestreuter Kam-
pfer »im so langsamer verdunsten , je besser der
Körper strahlte, und es mülsten die Verdünsluiigs-
Unterschiede überhaupt ausserordentlich schwach
seyn, weil bei dem nur sehr allmählichen Sinken der.
Temperatur de» Tages mit Untergang der Sumtc die
Körper, welches auch ihr Strahlung«- oder Lei»- '
■ lungs-Unterschied sey, Zeit genug haben, sich immer
mit der Lutt gleichförmig zu erkalten und so be-
ständig einerlei Temperatur mit ihr zu bchallen.
Oder, wenn man auch annehmen wollte, dals der
minder gute Strahler, als solcher, sich immer etwa*
langer warm hall, weil er seine einmal erhallena '
Tempeialur nicht sp leicht wieder abgiebl, als der
bessere Strahler: so müfsten doch diese Warmc-Dif-
fercne, so wie auch, als unmitlelbare Folge bievon,
'ärme-Quanlum, welche« der minder gnle, ;
über ein neues Würmeyeselz. 447
■rtim, zu Folge dieser Annahme, s'\cli l-ln^ei- warm
piltende Struliler , dem sich darum schneller erkal-
loden, bessern Strahler abgiebt, damit das Wärrae-
peicii gewicht sich immer wieder liei'slclle, so nn-
»deutend aeyn, dafs man sie für den Versudi als
Rtrklich null annehmen müfste, so wie anch wirk-
I das Thermometer bei abnehmender Temperatur
Tages, in verscliiodene Substanzen versenkt,
irchaus keinen TtniperaLur-Unterscbied angiebl,
Igleicli man ihn OHch der Theorie erwarten könnte»
Von dem allen geschieht nun aber gerade das
Kgentljeil ; weder zci(;l sich auf dem beaseren Strah-
■ langsamere, noch eben so schnelle Verdunstung
auf dem minder guten, sondern bei weitem
fmel/ere. Setzt man nämlich im nngcheitzlen Zim-
i Abends, so wie die Temperatur der Zim—
Erluft zu fallen anfangt, auf die bisher angegeben»
L Kampfer auf zwei ganz gleichen Kapseln, von
1 die eine mit Kienrufs, die andere mit Kohl«
Eilt ist, der Verdunstung auf: so Jindcl man, wenn
die Vorsicht gebraucht hat, den Kampfer nuir
Iglichst dünne aufzutragen, damit die Verdunstung
Bglichat schnell geschehe, dafe in einigen Stunden,
lirend das Thermometer um 1—2, höchstens 5*
JÜlen ist, der Kampfer auf dem Kienrufs verdun-
1 irt. Während er sich auf der Kuhle noch gröfs-
itheila Vorfindet, Nimmt man statt dieser Körper
denselben Kapseln Kienrufs und rolhes Quocksil-
tfä, oder Kienrufs und Amylum, su sind die Un-
tchiede noch auflalleiidcr. Mau erhält sie eben so
schwaVzem Eiscnoxyd verglichen mit rothem
lecksilberoxyd, Magne^'a zu Glaubersalz, Asche zu
Rwuzem Schwcfel<iueksilber, scliwai'aem Eisenu-%yd
44*
RuhUnd
I
CD Amylillt), F'oUcn zu Schwefel, wo immer der
g«nnni)lc <]trr augclulirteii Körper derjniig« ist« wel^
eher die Verdunstung am schudtsteu auf sirh
vorbringt. Es wurden auf dieselbe Art noch.vieUi
.andere Körper mit einf^udcr verglichen, und immer
zeigte sich, daü sie genau dicsellien Unterscliiede ge-^
-gen einander geben, welche sie bei stralilender W«r j
ine dtirbieLcn. Aber auch alle andern Verhülttiiue,'
■Reiche bei stralilender Wärme Einllnß batlen,
gen sie gi^nau auf dieselbe Weise auch hiev; so ver-
hält sich Pappe gcnail eben so zu glänzendem Blech;
beruUte -Pappe zu berufsteni Blech, Rufii in einer
Kapsel fiir sich zu einer andern Kapsel , in welcber
unter der Rulsschichte' ein scblechlerer Strahler be-
findlich ist u. s. Vf. wie wenn diese Körper der strah-
-lenden Würme eines erhitzten Körpers ausgetcUt
wären. Man erhalt diese Resultate auf tlieselbe Alt|
wenn man , statt des Abends sogleich, wena die Tft^
geswärme abzunehmen anfangt, die V'ersuclie er** nU
II — 1:1 Ulir Abends anstellt, und den Kampfer s»
^ck aufstreut , dals , wie mau dalÜr das Masü'
bald durch einige vorUulige Versuche nbncbmM
kann, die Vefdünslung bis gegen Morgen dauert, auf
weUhc Weise man dann gesichert ist, dafs der bc»-
«ere Strahler gewifs nicht noch eine höhere Tempe-
ratur als der minder gute haben kann; die man lo'
iom vermöge der gröfseren Leichtigkeit, mit welclvir
ii Warme eialafst, vermulhen kömitef weil er die*
aelbe von dem Augenblick an, wo die Temperatiir
weder 2U iallen anlangt, längst abgegebea Iiaboa
WÜi'de.
Hier, wo während der ganzen Versuch-Zeit die
{.OTcroperaLur iiä' AbiÄ}imcn i^t, kann uuo «omit gaT
419 1
über ein i-^ues Wärmegeselz.
kein merkliclier lüiiifnifs von slralilenJcr Wärme
atatlliudcii. soweit man dieselbe hlus Jh sicli deiikt^
WD ein Köqjer eine liijlicie Teiupeiatur als ein an-
(ttier hallen inufs, damit se Slalt liahe. Mau muti
annehmen, dafs die beiden nil einander verglicheiieti
Kdi-per vun verschiedener if.i'HhIiiiigsratiigkeit, vor
dem Cxpeiimeiit, zumalen wenn es aus den so ehen
angcführleo Grüudeti spälcr unternommen wird,
gleiche 'J'ernperatur hahen, niid uan kann sich leicht
davon jjoch durch din Thermometer üherzeugen, der
in allen Pulvern gleichen Stand b^inuptet; es kann
also nicht eine gröfaere Menge Warne, die, vorher
durch den bessern Siralderabsorbirl, uiti bei aiifan-
gendcr Tempcralur- Ahnohme aus ihm heraustritt
tind an die Luft übergehl, die scluieSIere Verdunstung
des aufliegenden Kampfers bewirken. Eben so lallt
daiAit der andere Einwurf, dals der Grund in einem '
W^rine-Uuberschurs des schlechteren Strahlers liege,
der, in den hessern und darum sfhüu käller gcwor-
drtit-a Strahler eindringend, so die Maise der aeirie
Oberflache durchdrlugendeo Warme vermehren
Jiüiiate, weil eine solclie Ungleichheit der Tempera-
tur der beiden dem Versuche ausgesetzten K,orpei
gai- nicht Statt hat.
Man antwortet aber noch auf eine entscheiden-
dere Weise diesen Einwürfen durch folgende, alle
nur gewünschte Sicherheit zulasscndp, Versuche. Da
Dämlich Leslie und Rumford die aufscrordenl liehe
»tiirke Reflexion der strahlenden Warme durch glaa-
leudc MctallÜächen hinreichend erwieseo haben, so
tungab man die beiden dem Versuche unlcrworfe-
tga Kapseln, die man auf eine Scheibe gUnzeudeii
B gestellt liftttCf ooit einem Fuld lioiicn CyliudeL^
r onigau I
4SÖ
Rulilaiii
cebr ^laiizenclei] Slaiiuiols, '^en man mit einer Scheibe
dessclheu Metalls bedeckte, oder man umgab jedt
der beiden auf Blecb geiolllen Kapseln mit eineift
aolcben Cylindcr, so dnfsman zwischen beiden eiuea
Zwiscbenraum von i Zill Wels; mau bedeckte jeden
für sich nun mit ein er Scheibe desselben sehr glattea
und glanzenden Stantiols; man stellte seUtst dat
Blecli, auf welchem die Kapseln 5tandt:ti , auf Glu-
fiirse, dapiil es au:h nach unten Mos Luft haltr,
und somit keine Le'lung, sondetn blos Strahlung SUlt
Ilaben kuntile; usd ob man uun gleich auf diese Weil
gewifs seyn durfte, dafs die geringe, durch Sußera
Teinpciatitrvcchsel während des Veisuclies bewirkt«
strahlende ^Va'rme, die man übrigens an dem-wili-
i-end der Versuche sehr gleichförmig und Ui
fallenden Thermometer nie waliroehinen konnte, M
wie die noch mehr Jiypulhetische . welche dndurcfa
bältc entstehen raiissen, dafs die verschiedenen Kör*
per noch nicht auf einerlei Temperatur gekouimm
waren, mehr ab hinreichend abgehalten worden wir:
SU waren die Verdünstunga-Verhällnisse, welche dio
Köi-pei' gegeneinander beobachteten, doch inimei
glcicli sturk und aullallend, und genau denselben Ge-
setzen lolgend, wie wenn diese Köi-p er der strahlen-
den Wärme eines erhitzten Eisenbleche^ absgüaetA
forden waren.
Aber selbst dann anch erhielt mnn Jicse Resul-
tate, wenn man Tnge wablte, an welchen die Tem-
peratur walirend der Zeit des Versuches so wcatj
ivechselte, dais man sie für diese Versuche als ste-
hend ansehen konnte, wo Ȋmlich an regnerisctiea
Friihlingsiagen das Therujomeler während des Ver-
suches kaum um -J bis i°R. gewechselt hatte,-
über ein neues Wärniegeseti!. . 45I
am Gudc des Versuches auf seinen Stand, den es zu
Anfang desselben bcobachlete. «ui-ückgekommeR war,
nur niii&le man in diesem Falle den KampFer mög-
lichst fein lind dünn auni'agcn, was ich gewöhnlich
mit der Spitze eines Federmessers (hat, um bald liin-
reichcnde Verdunstung zu erhalten. X>ie Resultate '
waren anch hier übrigt-ns genau dieselben, wenn
man auc'li bei diesen Veriiiclien jede der Kapseln b«-*
condcrs mit 3 Stanniol C>Iitidcrn umgab.
Man ist daher zu der, die gröfslc Anfmerltsam-
leil verdienenden, Annaimie' gcnöthigl, dafs die" Kör-
per im flllgeoieinen, und zwar uni so besser, je bes-
»ci-e Strahler sie sind, niclit nur, wie bisher onge-
nummeii wurde, bti atrahlcnder ff armem dem ge-
wöhnlichen Sinn, d. h. bei Wsrmestrahlen von einer
höheren 't'einperalur als diejenige des Körpers ist,
welchen sie treflen, sondern überhaupt bei jeder
Temperatur die Fähigkeit haben, die sie umgebends
Warme anzuziehen, wahrend die Krafi, welche sie
darauf ausüben, doch nicht stark genug ist, um sie
zugleich in sich zu halfen, sondern sie ihnen auf die-
selbe Art immer wiedir durch die umgebenden Kör-
per entzogen wird. Dadurch ergeben sich zwei sehr
wiiihtige Gesetze: ein Körper, von glänzendem, und
lumit sehr vollständig renecNrendem Metall auf allen
Seilen umgeben, ist, wenigstens nach allen bisherigen
Erfahrungen über die Reflexion der Melalle, keiner
odei- nur »ehr weniger stiahlendcr Wärme ausge-'
si-ljtt und du er vüu einer seihst doppelten Schicht
solchen Melaüs umgeben, doch genau noch eben so
starke Verdiinstuiigs- Unterschiede in Vergleichung
^il andern Köi-pern giebt, die minder gute Stri
.45«
Hiihland
I
t
sind, als ohne diese Umliiillung, so niQfs man tn-
nehmen, daTä die Köi-per überhaupt durch tint ti-
genthümliche Thätigkeil die ff^'Ünne beständig
eaiffiefimen , sich active und eben so zu ihr verhal-
ten, wie die dem Lichte ausgesetzteu mancherlei
Arten von Leuchtsteiiien, die auch in derselben Zot,
in welcher «ie Licht aufuehmen. schon wiedei- colcJm
abgeben, leuchten, was, wenn es nicht zu weil fiipr-
te, sich eben so ilir das Vcihältnifs der Körper xnr'
Electricitat und den unwägbaren Fluiden im tStgf
ineinea beweisen liesc. Dafa alle Körper mJl etinr
verschiedenen Kral't auf die Wärme einwirlien, mgt
sich auch am überzengecditeu noch dadurch, difi^,
wenn man in Kapseln von glänzendem Blech, wddw
ganz nach Art der von Pappe ängewaadtco ntter~
tigt werden, Kienrnfs in die eine, und Aroylum od«
einen andern sclilecliteru Strahlet' iu die andere
hrittgt, «ud sie so, nach uulen frei stehend, enlwe-
der strahlender W^iiue oder irgsnd einer andani
Temperatur aussetzt, der Verdünstungs - Unlerachied
des auf ihnen liegenden Kampfers genau derselbe üt,
wie wenn sie von Pappe verfertigb- wären. Hier
kann nun, wegen der reflectirenden Eigenschaft tlei
Metalls der Vcrdünstungs-Unterschied nicht dadurd
erklärt werden, daß» die W^rmc, den Kienrnfs leich-
ter durchdringend, sich immer schnellet wieder nick
hinten verlor und durchging, sondern es ist schlecht-
hin kein anderer Grund möghch, als dafs die gnten
Strahler nicht mit derselben Kraft die Wäi-me^u-
lückhalten , ein geringeres Anziehungs - Vcrinügen
auf sie ausüben, daher sie ihi^en immer eulgelil, iiiid
«IC somit immer wieder neue anzuziehen genölhigt
-«ind. Es kommt dann damit auch ühei-eüi)
über ein neues Wärmegeeetz. ^}f
Kürp«r, nicht wie im Licht gleichförmig von ^eH
WkiTneslralilen getroffen werdeu, soBdei'n sie ttensel-
fcen eine beslinimle Riclituug gegen sich zu gebeii
und sie von ilireiii gerat) liitigen Wege abzubeugeü
vermögen, so dafs die sich immer schneller erkälten*
den Korper, so wie die kältern überhaupt, eine grö*
fsere Menge davuu gegen sich hin determiuiren aU
die warmem.
Da» zweite Gesetz, um welches es hei dieser Ar-
beit vorzüglich 7M tliun war, ist dieses, dafs durch
dieses Verhältnirs, welches die Körper überhaupt 2U
der. Wärme haben, an der Oberfläche der Körper
sich ein sehr merkwürdiger fi'a/me-F'ertehr bildet,
der nur durch diese Art, die Versuche auzuslelleni
gefunden werde» konnte. Indem nämüch die Körpeü
die Wärme besLIndig absorbireu, ohne sie darum
auch wirklich bezwingen und in »ich hallen zu kön-
nen > so nehmen sie» während ihre Temperatur im-
lifer dieselliB bleibt, doch um so mejir Wärme auf,
je mehr sie in ciuer gegebenen Zeit davon wie-
der verlieren , d. h. je bessere Wärraestrabter sie
sind; dadurch bildet sich denn, und zwar hei jeder
Temperatur, beständig eine höhere Temperatur auf
ihren Oberfli^chen, als' sich in ihrem Innern bilden
kann, weil dieses immer nur so viele Warme auf-
nimmt, als es abgiebt, jene aber eben sowohl durch
die auigenoinmene als abgegebene Wärme gotroffell
werden, somit das Doppelte erhallen. Es zeigt sich
damit zugleich, dafs das sogenannte Wärme-Gleich-
gewicht nicht, wie man meynen kö7inte> in gegen-
seitiger Ruhe der KCrper in Beziehung auf die
rmej sondern vielmehr, wie esPrevost zuerst au»
iretifichra Gtüaden dargethan liat, in einer con-
414
Ruhland
I
tiauirlich«! sehr lebliailen Aiiziphutig uud Abtlo'
fsung derselben und dadurch jji'gelicncm.Wäthselseilt'
gen BeilrahlCii der Körper hcsteht.
Ich habe oben mclirnials bcinertl, äaü bei-fllv
nEhmender Waimc und übeihfliipt bei der durel
äufscre lufluenzen verscbiedcn abgeänderten Tempe-
ratur der l-ul*l im Schalleu alle Koi-ptfr immer gl«"!
che Wärme zeigen, wenn man sie mit gleich gehi
den Thermometern untersucht. Mau Jiönnle hier
etwa einweifen, dafs der Tlitrniomelcr vielleicht n,
uuempfintllieh sey, um Temperatur-Di ffcteiisen
Euz^igen, die denn nachher ducli beträchllicli geM|
waren, um auf die V'erdüu»[uttg des Kampfers
iaÜutren. Ob nun gleich dio VerdtinstuDg dieva
Kürpers selbst nicht so leicht geschiebt, dtit
nicht eine ziemliche Wärme n6thig hjtte, und über-
haupt dieses Mittel so eiTipündlich nicht isl, so woULs
ich doch auf anderem Wege ntich noch davon iilier-
zeugen, um so mehr, da auch Aforozzo versichert^
dafs ein mit Kohle umgebenes Thennomelcr sich
immer um i — a'-" der Thennomclerscale höher hal-
ten soll. kh stellte daher folgenden , sehr genaue
Resultate zubissenden, Versuc)^ noch besonders darsuf
an. Ich umgab die beiden gleichgrofseit Kngvloei-
nes mit vieler Genauigkeit verlertigten Rumford*-
sehen Vcrgleichungs- Thermometers (Tbermometro
diSerentiel) mit, dem Volum und der Vorui nachj
TÜllig gleichen Kapseln von steifem Papier, OOtlrM
zuerst den Stand des Index wahrend sie leer waren,
so wie den eines zur Hc'Uu des Instruments bängta^
den Thermometers, und füllte hierauf die etae dee
Ji« Kugebi umgehenden K;ipseln mit einem rerhält-
nißmälsig sehr guten Ütrajilcr tKicmufs, Asdic, Bis-
über ein neues Würmc^psclz.
455
'pike i
lamcn, Magnesia u. s. f.) die andere mit einem
liCiiuSritg sehr «chwadieu (Siliwefel, GUiiber-
, iSuckcr, Aiuylum u. s. f.) und zwar so, dals '
I Pulver genau die ganze Kufjcl des Tliermome-
surnjtKbcn, und nuch einif^c Linien hoch sie lie-
I. somit eine höhere Temperatur des einen
5«! einhüllenden Pulvers, sellist bei selir ge-
r Didcrenz. den Index dieses ho sehr cmpflnd-
pen lustriiiiieiites Regen iVie andere Kugel hatte
i müssen; allein dieses wai' nicht der Fall,
Ipigstcns konnte ich keine bestimmte DilVerenz er-
«iche Pulver irli auch iieJimen, oder welche
! ich den K:ipseln und dudurnli de)' die Ther-
uelevkugeln umhüllenden Schicht gebea mochte,
; aurh dann das Resultat sich nicht abänderte,
nn man die eine Kapsel völlig leer ließ, uud so-
Liifl umgab. Alan könnte «war diesem
tticli eiitgegonsetÄBU, dafs der grofsLe TheiJ der
icht unmittelbar mit der Luft in Verbin-
bg stand, sondern von dem Papier umgeben war,
^u Iheils war denn doch die Oberfläche fiei, und
', diese beide Knpseln gestreuter Kampber ver-
leinen gewöbnüchcn Unterschieden,
j hatte ich mich schon durch litihere, oben an-
Vcrstiche überzeugt , dar» durch diese»
dicke und rauhe Papier die Strnhiung sehr
Ifcommen geschah, womit auch Leslies Versuche
Ireinkommen.
I Ich habe mir viele Miihe gegeben, eine Tabelle
preEer Körper nach det Stäjke ihrer Strahlung
feastcllcn. Meine bisherige Methode befolgend
io)i don Vorlheil, weit mehrere Körper dem
önnen , als es J_,eslie und
456
Rnblaad
BumTonl venDochtm, da ntaa 'grobl f -
Körper unter der Fonn ^eichferm z
«b«« aar weoi^e uoter der Fom « ■:
der TOD dic-Kra Pfayukera ongewaitdlci) K«iu^
temcheo kann. Eben «o war et nur leidöer, dii
sen Pulrem gleiclifunnige Dide la g^>eti, -vai W
Vehcräif^ea eben cq omnt^gl.cfa bt, und ea nucht 4il
Vemactilabigung AlatA Cnulandei, .der den grdlite«
Einflaft aaf diese Kcsaliatc bat , mrhrere \'ersucbe
von Leslie, in denen er 2, B. Glas mit rioer w lo»-
«crordeaüicli viel diinnereit KieorufMcliicIrt
gleicht, »ehr oosicher. In aUea hierüber angeslcU-
teil, übrigen* vieltach wiederbolteo Versuchen hatlea
die Kapseln genau gleiche Hofae und Diameler. im
»landen mit dem hintern RaAde gleiclitöruiig «rfaalil,
und waren nach unten daher ia freier Bcrüihnuic
mit der Luft. Die Ordnnag, welche sie nach der
Fähigkeit, die Verdünatung auf aich xu befärdecil;
einnehmen, ist fulgeude:
Kienruö,
Asche,
Magnetia,
Papier.
Pollen CBärlapsamen)
Kalk 1
Weinstein (
Bletweifs,
GuBimi Ammouinm^'
■chwarses Eisenoxjd, *
Kohle, . . . . !
Kolophonium, (die elngeklsniÄeM« it«i4M
Siegellack, hiabei einander »ebt mtk*}
MyrrJie,
über ein neues 'Würinegesetz. 457
Sn 11 elf räch,
schwarzes Sch\Tefclqiicckaüber,l
Scliwt^ffl i
8cl 1 welelanti tu o ni u m ,
Zucker,
blausaures Eisen,
«clnvcfi-Lsaurps Natinm,
essigsauies Kupfer,
xollics Schwclclijuecksilber,
SUrkmcliI,
rollies Queckailberoxyil.
Verglcidien wir nun diese Tabelle mit der von
wlic, sQ 2cig[ sich viele Uettcreiiistimmung ; auch bei
t ist Kieiirura der am besten Wärme strahlende
'per, Sclireihpitpier ibl^l bald darauf, Gummiharze
men die iÜLle seiner Anordnung ein, und einige
lalloxyde schlitfsen, indem sie uumiltelbar an die
iglich schwachen Strahler, die reinen Aletalle,
auschliefscn. Diese, Uebereinslimmung licfs sicU
auch crwarlen , da Leslies warjoestrahlende
trpet immer denjenigen entsprechen, welche auch
^ Verdunstung am meisten befördern, so dals man
i einen Versuche als aupplirend ITir die andern an-
' Tiehmen kann , da die holicrc Temperatur auf der
Oberfläche selbst wieder ihren Gruud iu der Leicii-
li;>kci[, mit welcher die erhaltene Wärme wieder ab-
zugeben wird, und der damit iu Verhallnifs alehen-
dcu Erkältung hat,
Unlersnchen wir nun aber weiter, welches die
£igenschaften seyn kuniicn, die diese Verschiedenheit
der Wärmestrahlung in den Körpern Jiervoibringcn,
so aeigl sich zuerst, dafs der L'nlcrschied sich nicht
458
Ruhland
nach Leilung rjctitel; gute Leilw gehen olme allen
ünlerschieJ sclilechlein vor, und uoigckelirl,
■ich auch uach iIbii frühern Vei-sucheu voii Letiit
und Rumford erwarten liefs. Eben so wenig hat iie
Farbe Einllurs, wie man es hei der AeliiilicJikeit,
I welche iii Befolgung vieler der wesentlichsten Ge>
aetze die Warme mil dem Lichte hat, erwarten
könnte; wir sehen vielmehr, dafe in dieser 'rBleJ lUe
wei&en Körper nehen die aciiwarzen «ich reih«,
und überhaupt mehr Licht refleclii-cnde Farben ao-
dei'M, denen diese Eigenscliafl weniger zukomral,
bald vor- bald naclislehen. Ohiiehiii sind Versuebe
auf Farbe immer zweideutig, weil mit verschJetleD«
Farben man auch verschiedene Substanzen hat, und
man somit nie angeben kann, wie viel der Farhr ilt
' »olclier, und wie viel der Substanz zukominl. Mu
^k könnte nur dann reine Resultate Iiierüber erhallen,
^K wenn man Körper Tande, die aufser ihrer Farbe in
^B allen andern Eigenschallen ensammen kämen , wat
^B unausfühibar ist. Derselbe Fall ist es mit der f *r-i
^f"' hrennlifTtkeif. Man halle, d« sie bei der Wsrnie über-
haupt eine su bedeutende Holle spielt, auch in die-
sen Versuchen eigen Einflufs von ihr erwarten sol-
len, allein auch sie scheint ganz unwirksam zu seytn
denn so seben wir Ruis, Ascite und Pollen SftlnD
und Oxyden vorsteh- n , und umgekehrt Zuckefi
Schwefel und Gummiharze andern minder oxyila*
.beln Körpern nachfolgen, und diese wieder brenn*
bareren, wie dem Amylum, vorausgeben.
Anders ist es dagegen mit der LocterTidt da
Köi-per, die erste Eigenschaft, welche bestimmeall
puf Strahlung einwirkt, denn nicht nur iöl es be-
' kannt, dals die Gase im allgemeinen besaere Strahler
über ein neues VN'ärmegGselz. ^yj)
der Wärme als alle festen Körper sind , sondern wir
tchen oiK'li, (lafa die sprcifi^cli leiclilercii Kcii'per, wie
RvU, Asifie, Talkeide n. s. w. «n das eine iliide der
' ncihe sich nts' vorzii{;lict^ Stmliler reÜicu. dagegen
die schwerem Körper, wie die Oxyde dcrziimal
xrhwei-ei'ii Mefalle, tnohr dm andere Ende eitiiieli-
»iieii, und die lockere PHppe nielir als fileicli dickes
Metall bei demselben Zu^Iand der Oberßaclie, so wie
da» lockerere Löschpapier meiir wirkt, ah andere«
eben so dickes, aber dicbleres Pnpier. Deniunj^eachlet
isl es sichtbar, dafs dieses' nicht das einzige Gesetz
{lyii kann, welches besliinniend auf Strahlung ein-
wirkt. Dieses zeigen die flüssigen KOrpar, welcite,
wcnu wir auch PrcvosLs genaue Versuche hierüber
1>eriick$ichti!<end, nicht mit Lesüe ihnen alle strah-
lende Eigcnschalt absprcL'licn wollen, ducli darin den
ibjten Körperu nachstehen, obgleich sie leichter als
die meisten derselben sind, sondern es zeigte sich
auch in vielen, darauf noch hesonders angeslellteo,
Versuchen constaiit, dafs feine Hisenfeile, blausaures
Eisen, schwarzes Schwefelfjuecksüber u.s, w. dem
Atnylum vorgingen, schwarzes Eisenoxyd eben so
dem Zucker, selbst noch der Kuhle, schwarxes Schwe-
felquecksilber üufserst stark dem rothen, so wie
dem roüien Quccksilberpracipitat, dagegen Schwe-
fel an timoni um dem schwarzen Schwclclquecksilher,
Schwefel dem kohlensauren ülei U. a. w. nachstanden,
was alles nicht hatte seyn können, wenn die Dich-
tigkeit und Schwere der Substanzen allein rias be-
stimmende Priucip ihrer Strahlung wSre. Hier hat
ofTeohar noch eine Eigenschafi Einflufa, und dieses
ist iVie Elasticität; nicht nur sind nämlich die Fluida,
die sich durch ihre besouders schwache Strahlung
, 4(^
Rtililand
'■oneeirhnPn , tlicjenjgfn Körper, welche gans Ttw-
ziisticb iinclasltsch aiuü, soiidern wir xelicu xuglcJcii
l>ei Verpleicliung der Verdünsluugsfäliigkeit (Jcr fr-
alcu Körper uiitcrdaander., ilsiü , wo der leichten
' Körper dem scJiwerern d-Min uaclislclit, da auch der-
selbe z'uf'lcicli immer spröder und iiuelajtisHier )»(,
wie uns daB Verliälliiifs des rotlicn ScItwefelijuectMl-
bers 7.U dem scliwarzen, dcaScIiwcrelaiitimuujum
dem lefülein, de» Amylunis, Zuckers u. a. w. zu weit-
sfihwcrrrn und didilurn Körpern lieweiaet, so il»ü
es schi-iut, äaCs die Ki^enscliiift, mit welcher die
Körper Wärme anfiiehmeti und wieder abgcbea,
gleich ihrer Liuckerheit scy, miiittpiicirL mtt ihfK
tlasticitat.
Warum lifo Lockerheit Ehiflurs auf dicieiWlr-
mo-Verhältnirs habe, ist leielit ciuzuscheu; giAl
mau ejnmal den Köi-pern eine Krall, mit welrficf
sie die Warme aurnebmen und in sich halten, so ist
natürlich, dafs, wenn alle Vorhaltnisse gleich *ind,
diese Kraft um so geringer seyn mufs, je gerio^rr
<1ie Masse ist. In Beziehung auf Elasticiuit mtifi
diese Eigenschaft aber wohl an ein andere«, «lir
jtierkwiirdigea VerhsUniß, das Cough •) beoharhtetf,
angekntipO werden. Bekanntlich hat nSmlich der-
selhe gefunden, dafs die Elaslicilät eines Streifens
Caoutchouc durch die Wärme um das doppelle tci-
mehrt wird, und dafs sie milder Erkältung abnimmt,
ferner, dafs seine Ausdehnung und ZusammensJehdDi;
mit einer beständigen Warmcanziehung und AussUi-
ßung verbunden sind. Es gehören diese Versueb«
K Tr.n
') Tnni. of tlie Soc. of Mancheiter II. fer. Tom. l.
über ein neues 'NTärmegesetz.
panE wescuüich zu tlen von jnir angeführten; es
scheint die Elasücilät soll^sl nur in einem fieiern iintl
lebendigem V'erkeliv mii der Wärme zu bestehen,
Während bei den spröden Körpern die Spannung so
fjrofs ist, Jafs sie die einmül auf'^^aoimiieiie Wüitiib
nn sicli zu hallen vermögen, somit in einem dauern-
den Verhaituifs zu derselben sich befinden. Man
«ird, von hier ausgclicnd, einmal vielleicht am frü-
Iicslen zu einer 'J'heorie der Elastieilat kommen.
Die verschiedene Alt, welche ich bei Anstelhing
dieser Versuche beohachtele, machte es mir möglich,
mehrere der von andern Physikern schon anrgestell-
ten Gesetze noch weiter zu prüfen und ans zuführen,
als es die Constnicüon ihres Apparates ihnen er-
laubte.
Ausgehend von dem Princip, dafs anfaev der re-
fleclirenden Wirkung der Oberfläche, welcltc LesÜe
und Rnmford als Unterscheidunga- Princip angeben,
auch noch ganz vorzüglich der Grad der Leichtig-
keit -wirkt, mit dem die Wärme beständig aufgenom-
men, und wieder nach allen Seiten abgegeben wird,
die \^'ärme-Masse , welche sich somit auf der Ober-
fläche eines Korjiers vorfindet, in geradem Verhilt-
uisse der Goscliwindigkeit steht, mit der er seine er-
haltene VVärme immer allseitig wieder ausstrahlt,
habe ich schon gezeigt, dafs minder gute Strahler
ihre Wirkung noch in vollem Mafse ausüben, auch
dann, wenn sie unter einer FlSche sich befinden,
welche Wärme durchlassend ist, und dafs hier ihre
Kraft, mit welcher sie die Erwärmung hindern, sich
nicht nach der Politur und dem sonstigen Reflexioos-
_Vormügeii ilirer Oberfläche, sondern nacii ihrer Co-
Hnlaioii Dud Dicke, kurz nscli dem \^''idcrstande rieh-
4tf*
R n Ii 1 .1 n d
I
tat, wddi«! sie Jer Aufualinte und dem DafcTtpaBjgv
dnr Warme, so wie der damit in Verhalliiifs stehea^
dro Eikältiiug des Körpera iiiid der dadurcli bcdinj^
len Aurnatimc eines neuen Wäiaie-Quiinluins enM
^«gcmtlzen, Wiis so aiifiallend ist, dafn gUicIie PIaI*
t«n des uiieiullicli minder rrOrclirendeti SirgcUacii
lind Schwefels , wenn sie nur etwas diirbci' >ii>4
mehr als sc-]li»t MelülL wiiken, und eine glcicli dJcfci
oder selbst dirkerc SchtcItL sehr glänzcndei
foile unler einer Schichte Kiem nfs doeli weil leioIiU«
die Wainie hindul'chlälst, als eine eben so groüi^
aber heruf^lc Zink- oder Kupfcrplalte unler denieU
bcu Bedingungen.
Es i^t aljer darum nicht auch eben so mil rff
hintern Flache, JLesÜe, welclicr fand, äaCs c<acGJv-
scheibe gleich die aulFallende Wumc reflectirte, ne
mochte auf der hintern Seite verzinnt seyn oder
nicht, schlüfs daraus, dafs die hititei-e Fl^he.gai»
gk'ichgüKig l'ur KeQexion aey. Anders ist es
mit ihrem Eindufs auf die Temperatur der rorJern
Flache, und hier iinden sich folgende VerhaJtntttt.'
Ist der Körper sehr eohärent oder sehr dick, lo irt
der Zustand der hinlern Fläclie für die Crw;iruiung
der voidern völlig glcicligiilijg; man mag eine Glas-
scheibe hinten verzinnen oder nidit, der auf sie ge-'
streute Kamjiher verdunstet immer gleich schoell,
wenn man sie -der strahlenden Wärme anssetzt.
Nimmt man dagegen einen dünnern oder lockeiirn
Körper, so ist dann der Zustand der hintern Flach»
von dem gröfslcn Kinflnfs, und zwar mit eineni j»
bessern Refleclor sie bedeckt wii^I, um so schneller
geschiebt daim die Verdunstung des auf der vordem
Fläche liegenden Kampliers, wie man sich leicht
nter ein neues Waimegesetz.
463
ich rolgcmie Versuche überzeugen kann. Vcrzinat
1 nänilicli eine selir dicke Scheine flicliter I'appa
|«Ici- liiiiteui Fiadie, so ist tU-r UnterscliieU gegt-ii
! amieie, deren liinlere Fläche ohne Stniiaiolbe-
teilun;' ist, unßewifs und zweideulip. nimilit man
*bcr eine dünnere, oder reifst man die dictere in
der Mille durcJi, so ist -die Einwirkung der Stau-
niulhekk-idung sehr auflalleiiJ, und in noch so oft
wiederholten Versitchea war die Verdunstung aut
der -liinleii verzinnten Pa]j]ie ntiflallcud schneller.
Dasselbe Resultat gaben die Kapschi mit KienruHi
gefüllt: halten sie eine etwas beträchtliche Tiefe, ao
■war die Natur des Körpers, der die hinlere Fladia
hildcle, gleichgültig, nahm man sie aber sehr tieicht,
». B. von der Tiefe von i~3 Lipien, nnd heohach-
lele man, wie in allen diesen Vcisutlicn, data auch
'he hintere Seile frei stand, indem man die Kapsel
nur mit ihrem hinlern Kand auf eine der Quere
luch hel'esliglc dünne Glasröhre, 6dei' einen andern
in alled Tunkten seiner Länge gleich hiiheu Kjjrper
iiüfslellle, so war nun auch hier die schnellere V'er-*
düiistung ohne Ausnahme auf derjenigen Kapsel^ de
reu Boden, statt bei der andern damit verglichenen
durch Pappe, durch ein glkuzeadcs Afelallstüek ge-
bildet wurdp, auffallend silineller. Je leichter der
die Kapsel auslüUende Koiper u. s, w. die M'ärme
liiudurchliefs^ um so outlallcndere Resultate erhielt
man und uaigekehrl. Man wandle 7M denselben
X'crsuchen auch zwei gleiche Quadrate von Ülech a;i, 1
wovon das eine auf beiden , das andere nur auf der
oberen Seile berufst war, und man erhielt nun auch
hier, unter den&eJben Vei-haltuisscn dieselben Resul-
tate. Die V'cidümtuiig gcscliuh nämlich auch hier
4*4
R II li I a n d
imitier am sclmellsten sui dcnjeni^^en, tlcueii liinkre
Seile glänzend war. OHenJjar liegt der Gniiid der
WrscliiedenlR'iL dieser Resullüte dann, dafs njon ei-
tlen solchen hinten mit eiu«r reJIcrclirendeii Oberfll-
che armirlen Körpei-, zum Beispiel iu IctKlet'em Fall
Sit Blech, gleich einer Seile der von I.eslte und
Kninrord angewaiidLcii Meiallkapseln auselien mii&,
Diejenige Seite, auf welclie die Wärme fiel, war läcr
j;leidi derjenigen, welche Lei den Versuchen (liefcr
Fbyaiker mit dem heifsen Wasser in V'erifjndung
atand, die liinlcre bei meinen Versuchen gleich lo'
fcerer bei den ihrigen, so dafs von der liintem nli-
miLtelbar Lult um aicli habenden Flache unil ihrer
Reflexion genau dasselbe zu erwarten war, wu von
der äiifsern der l,estie'ächen Messingkapieln. Hier
iteigt sich iiämUch der Unterschied, ob m&n rioM
• Wärme reneclireiidcn Körper zwischen einem itadcrU
tinwcii(lcl, so dafa er auf seinei; vordem und hintcnt
Flache gleichförmig von ihm umgeben ist, oder so,
da& er Wand iiüdel, und nur Luft nacli auTsrn bat
im erstem Falle wirkt er Erwärmung bindernd, well
er nicht als Reileclor, sondern nur als schwachcrtf
Strahler wjrkt, im andern Folie tritt er dagcgm
wirklich als Reflector auf, indem seine auftcre tob
liull umgebeiie Fläche die ihi^ von iujien ajikota-
fnendc Wärme nicht durchdringen lafst, hier Iräbt
er und ändert diejenigen Resultate ab, welche üf
hlöse Durchslralilung gicbl, er hemmt nSmÜch di«e,
und erzeugt in so lern vielmehr geringe Vcrdün"
ctuug, d,igfgen laGl er einen 'l'lieil der aulgenomme-
aen Wanue nicht durch, welche daun, zu der sdiofl
6ulgcnummcneti sich addiretid , leicht zn einer »0
■tarkcu Siiminc anwnciisen kann, daiä sie die höhet»
über ein ueucä Warmegesetz.
Terapei-atur iiberü'iin, welclie sonst dec nach allen
Seilen feine ^Va^mc niit Leichtigkeit nurnclnnemlo
und abgebende Köipei' liabeu sollte. Nur da hat
daher auch dieses Veiliältnifs EiuHuls, wo zwischen
den beiden in Veigleichung genoiiiineueti Körpern
der Unterschied der Sli'ahluug nieltt so gfofs ist, daü
die Wärme duiclistrablende L'.igenachnfl des ciiiea
weit mehr wirkt, als die Iloflexion der liinteni Flä-
che des andern; denn so auf beiden Seiten berufsle
Pappe mit nur oben beriirsleni, aul'dcr hintern Seite
fjünsendcm und sehr vuiislündig rcHectireudem Blecli
verglichen, ist die Verdunstung auf der Pappe immer
ohne allen Vergleich schueller. Aus dem Angegebe-
nen iat auch leicht erklärbar, warum aul beiden Sei-
ten von Kienrufs bedecktes Siegellack selbst noch
mehr die Verdunstung liiudert, als eben so helian-
delles Metall, dagegen diese Eigenschnlt das Siegel-
lack unit andere blus üurchsirahlung hindernde, und
nicht Kuglüich sehr redeclirende Körper veilieren,
wenn man sie zum Boden der mit jCtenrufs gelullten
Kapsel macht, und sie damit nach aufsen unmittel"
bar mit Luft in Berühning setzt, wie ich mich
durch mehrere Versuche überzeugte. Üben so ist es
in den früher auseinander gesetzten Versuchen gleich-
gültig, ob man das in Kienrufs vergrabene Metall
vorher berufst, oder ihm seine gläin^ende Oberiläche
iäfst, dagegen, wenn das Metall die hintere Seile bil-
den soll, es ganz verschiedene Wirkung gicbt, je nach-
dem es auf die eine oder die andere Art behandelt
wird. Es liegt ferner darin der Grund, warum ich
in vielen «darühcr angcslellten Versuchen beständig
l'and, dafs,' wenn das Metall, den Boden eiuer a— ,f
Linieu tiefen Kapael bildend, nun 'wieder mit Pappe
I
I
466
Ruhland
d«ncll>»> Art, SD« welcher (üe Kapsel gebildet tstf
iibei'Eogeu wurilp, somit also iiidit lueltr den BotU
bildete, fonüeni vielniclti' auf ilini tag, es Dua «ii
der aU Vi-i-diiD»tuiig limdcrnil aurtrat,
Uie Größe der FUche hat ebenfalU Einfbf* <nf
die Verdunklung, uud es i»t illeies ein iieaer Beweis^
da& bei \vi.-iteui der gröläCi.- Theil der sogeDaiintcs
Durdutrahlung aut eigculh ihn liehet* Erhitzung (»•
ruht. Eine größere K^ipsel, mit Kieitrab gefSl^
niBclit eiuea auf ihr üegendeu Strahler urhueller ver-
duoslea . als eine klcineicj ebcu so eiue grtilWi
Blechsclicibe im Verhaltiiifs zu einer kleiaem. Nor
tnur^ mau die gcnauesle Aufniet LsüOiknt dinof
richten, dals beider Winkel, unter dem sie tlie tnf'
fWlIetide Waime anfnelimtii, getiaa gleich *fy. Ja
«c^ar (las glänzende Melall, wenn luan auch aimehmai
will, dflfs CS die Buffallende Wärme sehr votlkommetl
rcQcctire, erhitzt sich dann duich audci-e seiner StcU
Jen , die man für Aufnahme strahlender W>nne «m-
pfanglicher gemacht hat; denn, wenn man zwei glocil
grufje Quadrate vun iÜisenblech der strahlnidea
Wirme auMelzt, das eine aber glänzend nimmt, d«-*
gegen das andere bis auf eine kleine Sielte hemfitt
welcher mau mit Soigfall ihren GlauE dadurch ethsit,
dafs mau bei der Berufiuiig des Bleches über einm
Kerzenlicht diesciite mit einer kleinen Glasscheibe be-
deckt: so ßniiet man, d^f^ auf dieser kleinen älelle
der Kampher |immcr schneller verdunstet, ala tat
dem andero Blech, das man ganz glftnwnd gelMim
hat, was oflenbar beweist, dafs hier die alrahleod
■ntfalletiile Wärme in geleitete iiberging, und somit
die sUahleudeu Körpet iicli dabei sclbfet ettiitMD'
über ein neues 'Wärmpgeselz. 4Ö7
■ Resultat ist hier dasselbe, maa mag die hintere
1 herufsen odei- nicht.
Die Masse der Köi-per, und somit die Tiefe der
ipseln wenn man «10 In Pulverform anwendet, hat;
US dem bisherigen sich vcrmulhen lafat, anf
\ Verdunstung dei- aufliegenden Körper beträchtli-
Eiiilliifs. Je liefer die Kapseln und damit je
ler der flöhen -Durchmesier der in denselben
I Versuche ausgesetzten Körper ist; eben so, ja
ie Scheiben sind, weiche man anwendet;
I so schwächer ist die Verdunstung, denn um so
■gsamer erkältet aJch dann der Körper beständig;
[die strahlende Wärme nun noch allein nach dec
I Seite mit gleiclier Leichtigkeit entgehen kamt;
legen nach der hintern die Schwierigkeit, die Masse
{durchdringen, mit der Dicke weichst, und somit
f solche liefere Kapssl, langsamer erkaltend, aucli
keniger neue Waitne aufnimmt, somit auch
[Dtger ihre Obeiflache trüff. Das Ganze kommt
hier wieder auf die Lockerheit zurück, fiic
ich blus noch deu Versuch anführe, dals,
1 man Pulver versciiiedener Natur» statt mit ih-
i unmittelbar die Kapseln zu füllen, durch Baum-
, zwischen welche man sie streut, doch so, dafa
dieselben ganz bedecken, locker macht, die Ver-
anf ihnen immer weit schnellet- ist, als auf
flÜfsich, ohne Baumwolle angewandten, Wäh-
I docli Oberfläche und alle andere BeSingungen
ich sind. Ofl'enbai- wirkt hier die Baumwolle blos
lorch, daCi sie die einzelnen Theile des Pulvera
eiiiamlerhäll , es minder compact macht, und so-
diese Verminderung der Dichtigkeit wie eine
vmiuderung der Dicke (MasseJ wirkt.
4<S
Rlihlatld
I
I
Um nun meine Versuche aud darauf gpgi-iiuJeti
'Ansichl zu derjenigen der Hrn. Leslie und RumfoH
noch genauer zu besltmmen, und dadurch diese, «!■
Jerdings etwas verwickelten, V'erhällnissc noch klaret
■uaeinander ku setzen, so ist die DiÜ'creaz fol^eode:
l) Leslie u. Rumford behaupten, die Ucbercüge ünr
mit heirsem ^Vas.scr gf-lulllen Knpseln wirken dardi
Aufhebung der refleclijeiiden tigenscliafl- des Me-
talls, und dieses sey der Gniud, warum sie» Ober-
Jläche bildend und vcrmöjje ihrer geringem Colitdos*
weniger Widerstand der durchstrahlenden Wirme
etil gegensetzend, das in den K^ipseln enliialtene Flut-
tlom schneller erkalten. Ich nehme an, daü dittt
Ueberzüge nicht dadurch wirken können, weil Vo
auch, nicht blos Oberfläche bildend, sondert) leitwl
mit andern Substanzen bedeckt, kurz in Vcriilltiiig-
Ben, wo keine Reflexion mehr Slalt hat, gvnau aoch
eben so wirken; ich erklare vielmehr die Wirktng
dieser überziehenden Substanzen auf dieselbe, Art,
wie man sich die Leitung denkt, namücb durdt ei-
gene Erhitzung; sie rauben dem Metall beständig die
^Vä^^le, Welche ihm das heifse Wasser millheJIlr
weil sie aber diese W'ariue selbst nicht in sich sa
halten vermögen , sondern auf der andern Seite un-
unterbrochen wieder "iahgebeu, so erkälten sie da-
durch nicht minder. 2) Leslie und Rumford, immee
von Gesetzen dem Licht entlehnt ausgehend, er-
kennen in Beziehung auf strahlende Wanne nur re-
floctirende oder sie durchlassende Körjier, das Vor-
herrschen der einen oder andern Eigenschaft giebt
ihnen dann die Unterschiede, mit welchen Ueberzüge
erkällon oder erwärmen; ich nehme an. dafs die«
Uurclilassuug von VVaime selbst sehr vctscliiedene
über ein neufs Wärmegesetz. Agg
IfSredationen habe, ohne darum ^clioti tn Heflexioa
I fiberaiiRehen , Wclclie man dann 2nm TheiJ, wo der
Önrcliganj; auffallcnil langsam war, mii Unreclit el-
1 ^er wirküclieii Reflexion zuschrich, ein UntcfschieJ,
r äer fTir die Erwärmung der Oberdahe von der gröfc-
■ten Wicliligkeit ist. Sj Jene Physiker .haben ihre
Versuche nur bei strahlender Wärme von einer hö-
Tiern Tempfiiitur, ala der von ihr gctrofl'eoe Körper
■«-ar, angestellt, Jn Beziehung aufweiche ihnen die
Körper sirh dann passiv Vcrlialten; ich behatiple,
es sey dieses eine allgemeine Eigenschaft aller Kör-
per, sie habe nicht nur bei strahlender Wärme, son-
dern bei jeder Tcraperalur Stntt, sie geschehe daher
durch eigena l'häligkeit der Küi'per, und es entstehe
dadurch, bei immer gleicher Temperatur der Masse,
doch eine cigenlhümliche Temperalm- der Oberfla-
the, indem diese Körper, so wie sie Wärme auf-
nehmen, sie sogleich wieder nach allen Seiten au*-
Mrablen, wodurch jeder Körper selbst wieder zu ei-
nem WäiJiieccufriira wird, dessen Oberfläche immer
die doppelte W'Jrnie der Müsse selbst, nämlich dia
äufgenDmuiene. und abgegebene m/gleich hat, wäh-
rend in der Masse sie blos nllernativB Stall haben^
eine an die Stelle dor andern tritt.
Aus diesen Versuchen und der durch sie be-
gründeten Ansicht erklären aicli nun mehrere, bisher
»aÜiselliart gebliebene Ersclieinungeu.
Ich zabie zirvörderst hieher die Beobachtung vom
Marum 'J, nach welcher mit Baumwolle, die mit
einem Gummiharz bepuderl ist, umgebener Phosphor
*} Detcripiion d* queliuei apfiareUi chlsii'iut
:rf i».\
»
i
470
Ruhlanil
bei nicht za sehr verdünnter Luft in EntiÜnJnnp
räth; mau wollte dieses einem Uegcmatz KwUchi
Phosphor und Gummiharz zuschieihen, indem luai
diese beiden Körper, wic-zwei galvanisch TeibuniUn«
Platten, aufeinander wirken und so die eine durdt'
die andere in ihrer OxytlatiiliUt steigern Uefs, alleia
Marum hat gezeigt, daTs dai Giimmiliarz. sllein des
Phosphor umgebend, diese Mirkuiig nicht hervor-
bringt, aber wohl Baumwolle ohue jeues. Es erklärt
eich daher diese Erscheinung wohl am uatüiUcIisIco,
wenn man sie der \^'arme beilegt, welche die Bbuid-
Wolle, als ein sehr guter Strnhier besläiidig au» der
Umgebung aufnimmt, und dem an ihrer ÜuCieni
oder innern Oberfläche hefindltchett Phosphor mil-
tbeilt, wodurch der^lbe in eine die umgctemJ^
überBttigende Xemperalur gerälh *).
*) Ich bemerk« hier eine andere ErichBionag, welclio icb DO^
nicht hiarEicheail unlerauchi habe, am an wiMen, ob >it
auch hither ^erethnet nerifen inurii. Belogt man idir fei'
ne* Kolophgniumpulrer an einigen Stellen mil Ramplicr, M
tindet iuHn, wenn man e> einer biiircicbecd itatkcn itiiti-
lenilea Witme autsetct, daiielhc, und iwar nur ficn*D an
denjenieen Stellen, welch* der Ksiii[>her bedccLie, geicbnoU
len. Um die Ertcheinung möglichst deutlich tu (rhaliiif,
braucht man nur lelaleiem an eincelnett genau begiünztMi
Stellen etwai mehr wie gewöhnlich aniuhauren. Andara
GummihBrio, wie Mjrihen , Ammoniak ond Sandanl ;«-
ben dieselben Erachainungen, doch weit achwacher, aöder«
iLärpec, (o Tielo ich auch biiher ipriocht habe, |eb(ii tia
richl, eben 10 wenig »latt Kampher andere gute Strahler^
wie Kienrufj 11. ». w. , ao dafa man nicht annehiBeB iai\
der Kampher habe hier erw« selbit wieder ala Strahler für
daa gepülvtrie Kolophonium gewirkt, und ao, höhen Tt«-
peratUT um ijeh eraeugtnd, ea ^eachmaUt..
über ein neues Wärmegesetz. 471
, Es zeigt sioli eben eo hieraus der Grund, warum
I und Sdinee sich auf Kolilenlagern nicht halten,
indern immer friiher als an andern Orten weg-
ämrel/cn. Man hnt dic^-s niifänglicli dem Sonnen-
^He Kusehreiben wollen, das, durch die Kohtc ala
[ncn scliwarzen Körper absorbirt* dieselbe erhitzt.
■achdem man aber Hrobachlele, dafs dieses Phänor
(en sich eben so gut auf in den Wiiiteln der
Huser, oder andern von der Sonne nie beschieuenen
feilen, befindlichen Kohlenschichten stallfinde, so hat
man sieb genölhigt gesehen, diese Ijtklärunß aufeu-
pehen , und man hat luin zu andern eben so wenig
genijgcnden seine Zuflucht genonimeu. Nimmt man,
wie aus den angegebenen Versuchen hervorgehl, eine
warmeie Tem|ieralur um die Strahler an , so iit
Bse EtschL'iuung sehr leicht erklärbar.
Man wird aber von der Richtigkeit dieser An-
^t um so niehi' überzeugt, wenn mau beobachtet,
1 nicht blos um schwaize Köqier diese Erschei-
mg Statt hat. Sie zeigt sich nämlich cheu so um
Äimstämme und Pflanzen überhaujit, deren SUmme,
Schnee umgeben , bald denselben um sicli
melzeu machen, wodurch eine Höiilung entsteht,
l^ea VVändc sich überall in gleicher Entrernung
i dem Stamm, der ihre Achse einnimmt, hallen,
[bu wollte dieses von einer cigenthümlichen WSrme
I PHanzeti ableiten, allein es bat eben so gut um
Uc, Bretter^ Sägespäne u.s. w. Statt, so dafs es
r wirklich unbegrciJlicli ist, wie dieses einzige, je-
iL.andmann bekannte, Eaclura nicht schon langst
f 'die Idee leitete, dafs um di» Körper eine vec-»
fiiedone Temperaluv slallfinden müsse.
47*
r.uhland
Es geliüreil hicher dann weiter. die Vermclit
Kau *). welcher gegen Üaiter gezeigt bat, diu
Stückclien Leinenzeug, Kork- oder Tanuetiliolz i^ica
so gilt gefroinftÄ Wasaer oder Od, auf wdchesi»
geirgt werden, nnler sidi aiilllMiien nudicn, wib-
rend das Tliermomeler sic)i besiaitdig; aul dem G«-
Jnerpuiikl, oder sell'st — 1 t>is — a° Jl. halt, »\i eine
.unreif e- Felge , ein Blatt von Cei-anium und anrlere
Ton lebendou Pflanzni genommene Thcile} und tliü
Juan liiebei oJuie Aiisnalime findet (wenn man tüU
die Vorsicht gebraudit, durch mehrere Stunden iliiu-
erndea Au^selnen in dieselbe Temperatur, die Kör-
per vorher genau die Temperatur de^ Fhiidumtl auf
lA'elche man sie dann verniilleUt einer Ptncelle
bringt, aiuielimcn zu lassen^ dafs die Quaiilil^ iIm
ourgelhauten {'luidums sich genau nach der McnBf)
der Berührungspunkte des aufgck-gten Kürpers nüt.
dem.Fiuidum richlel. Erst hei — 5 bis — 6" R. wertlea
die^e Körper wirkungslos. Legt man den K4}>]>erBi
welche Wärme slraiden, nur diese Ergenfchafi W»
■wo wirklipli atrahlende Warme e;ti4ü"rt, so «iwl
diese Erscheinungen, die doch- so olfenbar in «anll
besonderen \'erhaltiii& derselben zur Warme ihrea
tJrund buhen, und vomügüch unter ihnen uiciier;
diejenigen nnerklarbar, wo selbst die, von ScIiiKe
umgebenen, Theite, z. B, ein im Wasser cingerronW
Strohhalm, von Scimee völlig bedeckte Ueide, Saat-
felder u. 3, w. immer aul dieselbe Art wirken, nnJ
die Aufthauung um sich befordoni, dagegen die alt
colhwendigc Folgen der Annahme hervorgehen, daß
die Körper bei jeder Temperatur, auch ohne '&!!•
der Wetienuu CMctlichaft I. B^
über ein neues Wärmegesclz.
473
rahlentle Wärme, wenn man dieselbe blos bei
mperatür-ünlerschJeJeii TOunimuit, eine höhere
niperatiir um »ich zu liaben vermögen,
Man ersieht hieraus ferner den Grund derVer-
piedcnheit, welche solche Köiijer unter der Form
I Umhüllungen wärmerer Köi^per gehen. Sene-
uid noch mehr Ilumfovd **) fanden nämlich,
I gerade diejenigen Köi^per, welche die bcfsten
fahler sind, wenn inüu sie als Umhijtlungen eines
tfmer«! Körpers anwendet, statt, wie es nach dem
ßumford setijst geran<!crien Gesetz gesclieben
ollle, schneller zu erkalten, vielmehr' nur um so
länger warm hallen, wenn man denselben eine hiu-
rt'ichende Dicke giebt. Es trilll dieses so genau zu,
dafa selbst alle Bedingungen, welche sie zu bessern
SLrahlein machen, vie Feiuheit und LoL'kerbeit des
Gewebes, sie hier vielmehr zii bessern Wsrnieh altern
machen. Man darf die Audösung dicises Wider-
spruelis weder, wie Rumford früher glaubte, in der
Adliäsion von Lulllheilclicu an diese Snbslauzen und
.in dem schlechten Wärmelcitungs vermögen der Luft,
noch wie er, seine Meiirnng ändernd, später annahm,
darin suchen, dafs die glntt aulliegenden Haare der
auTsein Seile z. B. eine» Ccberzuges mit Pelz durch
ihre reHectirende Eigenschaft wirken, iudem auf je-
Jeii Fall Metall doch unendlicli besser n-flectirt, so-
mit auch weit wärmer halten raüfste, eben so der
lockere Zustand der undiüllenden Köi^per dann viel-
mehr uachtheihg wäre, da die Lockerheit der Re-
flexion gerade entgegen ist, imd das vou den auüea
I-Meoi, äe Tutia iSoS.
) Experiment* upon heat. Phil. Tr«n*. Tom. Bi-
474
Fuililand
glatt aiiHegPiitlen Haaren eines Pelzci genonimi
Beispiel ohnehin uur auf seilt- wenige anJirrc Sub-
stanzen noch -jüiHit. Es hängt hier ollenbar alles von
der Dicke der Substanzen ab. Schon Senehifi- fand,
da damals die I_,olire von der »trahlundcii Waniif
noch nicht bekannt war, ku seiiiei- giofaen Verwuu-
derung, dars eine doppeUc TaSlbekleidung, slott, ytie
er crwaitete, die Krkaltung des umhüllten Köi-ptn
mehr zu rctardiren, als eine einfache, sie dogrgeo
nur um so mehr beschleunig le. liier hatte nutdidi,
wie dieses audere aualo;5e Versuche von l^slie und
Rumford zeigen, der Körper die Dicke, bei welcher
die Stralilung ihre gröfate V'ollkotnraenlieil hatle;
wurde nun aber die Dicke noch weiter vermehrt, so
wurde der Widerstand , welcJien der Röi-pei' der
strahlendeu Wärme durch seiue Cohasion entgeftcn-
«etzle, so weit vergröfserl, daf. er überhaupt ihrer
Spannunf; mehr oder minder sich entgt^genveltlty
und so ihren Durchgang veihinderle, während sbE
der äußern Seile er immer wieder als Strahler nocb
wirkte, und so eine w^mere Schicht um aich
hielt.
Die Sirahlenden Körper haben beständig ein« IKI-
here Temperalur um sich, wie sie ihiher bei
Uebergang des Kises in fluiden üuslaud wirleit,
auch bei dem des Wassers uud vieler festen Kürpit
in Dunsllorin. Ich lege darein deo Grund der »lir-
kei-Q Entwicklung von Ainmoaiak durch Eaeü'
oder audere Metallfeile, um so mehr, da tnao M
faiihern Versuchen schon wciü,. dafs hier keine ci-
genthüinlichc Wirkung des Metalls dieses verursacht,
soodern andere Korper, wie gepulvertes Glas u.s. W.
genau dasselbe Kcsultat geben. Ich glaube fenitr
i'iLor ein neucS' Würmcgefielz.
hielici- das frühere Kochen von Wasser über Eisen-
feile, Glaspiilver und in Wasser anaullösliclicsi SnlK*<n,
nach Gay-I-iissap, /.alilen z« müssen, da dieser Pro-
zefo ofl'fiibar donsoIbcH GcsfLzen-, wie jener unter-
litpt; und so lange nicht genauer hestimnit isl. wie
viel bei der bekannten Bcfoidei^ung der Entwicklung
der dem Wasser beigemciiglen Luft durch feste
Körper tue Cohäsion vermöge, ist es immer erlauht.
darauf aufmerksam eu machen, dafs auch d.is Ver-
liälUiifs der festen Körper an der W'äime hier i^m-
fliUs haben mögle.
Es ist SU lauge unmöglich , von einer Erschei-
nung eine klare Jdee zit haben, als man uicht ihr
Verhällnifs zu den ihr nahe stehenden Natnrpi-ozes-
«en gennner ontersuclit hnl. Es gehört hieher das
Verhülluirs der Slrablung zu der Leitung, niil dessen
Ueslimmung sich noch kein Physiker boschaHi^l zu
}iaben scheint. Unstreilrg ist der strahlende Zustand
der der Warme eigenthiimliche; sie nimmt ihn so
lange an, als der Widerstand der sie umgebenden
Substanzen' nicht (laran hindert , er ist daher am
vollkommensten im Vacnum . nach diesem in den
verschiedenen Luflarlen. Kommt nun die Wärme
aber mit sulcheu Körpern in Berührung, welche wir
als Strahler kennen, so wird sie angezoj^cn und in
den Körper aulgenomraen, aber er hat nicht liiurei-
chende Einwirkung auf sie, um ihre Spannung und
den dadurch bedingten strahlenden Zustand ihr zu
rauben, sie gehl daher, gröfstentheils wenigstens,
wieder strahlend aus ihm hervor, ohne dafs sioh auch
andere Theile als die unmittelbar von ihr geli-olTe-
nen bedeutend zu erwärmen vermöchten, weil sie
nicht von der geraden Linie abzubringen ist. Ist
I
I
47<5 Rubldnd
i[)sge.(>en tVie Cöliäsion des Körpers «nd Jir' ilnmit »
Veihällnifs steljentJc Eipwirliing auf die Manne be-
tr&clitlidii-r, so niüimt cr'tlciselI>M» ihre Spannung
länülicli: nun erwärmen sicii aiicli die vwn ihr oiehl
unniitlclbar g^lioffeiien "i'hcilc, sie ist gexwuogiat,
der lliclifmig des Körpers zu Tdlgcn , sie wird gM'
tet. Leitung scizt (Uhcr eine gräfscre Gewalt i
aus, die il^r Kö'l'^'' ^"'^ ''''^ W^irine ausulit; sie (nt
dui'cli diesctiic ihre ci^eiiliiüiRliclie Natur scliou n
verloren, und es liegrcifl sicH daraus, waiuin dietclhft
[ W'iunie doch stlir verschiedene Spannung hat; i
Jiach Prevost {[eiinpere. wenn sie vou lieÜBeiu Wi*-
«er, als v/eiui sie von einem Kerzenlichte koniml. y
nach la Kuehe um so gror«ere, je lieirser der Kbipa
ist, von dem sie ausgeht, AV'ctL um so geriiictr d
der Einflurs ist, den seine Coliäsioir auf aie auüM,
Es erlicUt eben so darnus, warum die Leiter anF^s
Seile der vorzüglich cohaierilcn und schwt-ren Kör-
per, die Strahler dagegen nach dem andern Endo if«
Reihe fallen , to wie auch , warum die Hcflectorot
' derselben in jener Reihe gesucht weiden tniü
weil derselbe Grand, welclier den Korpern eiw
stärkere \\'irlLsarakeit auf sie gicbt, aucli ihrem £ii>-
dringeu in sie hinderlich seyn und dadurch uiDge*
kehrt die Relltrjtion bedingen raiifs. Was iibrigen
liier vou Warme unter strahlender Fwm gC9^
wild, gilt auch von dem aog(;nfitintcn VVärnie-GIcicJi-
gevficlit, weil ich dieses mit Prevost in ein besUmfi-
ges gegenseiiiges Bestrahlen der Körper und einen
uniinterhro ebenen, durch die coutinuirliclic Warme-
Ahsoqjtion bedingten VVSrme Wechsel setze, der dann
mir uin so IcbhaQcr ist^ je besser die Körper strah«
477
teil durch die ongegeheiien Vcrsiiclic liin-
d erwieseil xa haben glaube.
Ein anderes VerliSllnifs. (Ins in Znkunll immer
genau wild lieaehtet werden niii.s.seii, da es fiir
armi'tlieoric von Wiciiligkeit ist, isl der Ijii-
on Acliviiat und l'assiviiat,, weiche die
ler in ihiem Veihällnifa zu Jei- Wiu'mc darbie-
Ein Körpei-, welcher warmer als seine L'nigc-
bung isl. Riebt, gleich, einem leuciitetiden . «eine
Strahlen hoständig in geradei' Linie ab, uiirt er nun
Äolche Körper, welclie wie das Vai:uum und die
Oasarten ihm nur geringen Widerstand eiirgegen-
ÄCtxen, so di^rchdiingeii sie ilin aiil' dieselbe Ai't, wie
die Liehlätralilen nach der gewöhnlichen Voi'stclhing
das Ghis dnrclidringen , er -vei-lialt sich zu ihnen
pasaifr hl der Körper dagegen feat, so isl, wie die-
ses Pievösls und auch mehrere von mir ohen ange-
gebene Versuche zeigen, das Quantum der ihn rfurc/j-
tlri'igenden Slrahlen nur selir gering, oft- ganz un-
ht^liinnibar, allein er nimmt jetzt die Slrahkn mit
' Jizcner Kraft auf, während er sie zugleich, ahnlich
11 im Lichte liegenden Phosphoren, womit icli ihn
i'i-ii verglich, auch in dersellien Zeit imliier wieder
. iRiebt, er wird dadurch selbst ZU einer Wänne-
(juclle, verhalt sieh avtii^.
Resultate.
I. Die sogenannte Durchsti-alilung der Körper
durch die Warme besteht nur hei Gasnrtfen, bei
festen Körpern dagegen mir zu einem sehr ge-
ringen Theil, in wirklicherDurchstraWuilß, son-
deru
ia einer bcsisudigcn selbiitthatigon
478 Ruhiand über cm neues WÖnnegcsctz.
naliiiic der Wäime d^rcli die Kfirpcr, wodnrcb
düMti jl-Jl-c selbst zu «inem Witrinc - Ceatrun
, Mird.
II, Diese Wäriiic-Aurnnlime hat daher audi nicllt
birts liiit wirklicher Erwainnnig eines Kftrpet»,
, sDiiilerii cbeD gu p,ul Hcj abiiebmeudei* Tctnpi^
. raliu- lind bei Warme-Gleichgewicbl, »oinit bei
frdvrn 'I'lirrmometersland iibcrhanpt StalL
III, Fi9 rk'fit«t wb (tRbei- nucb diese cotillmiii-liclift
Wanne- Absui-pllutl uiclit blus unch |1er Ober-
tlacbe, somlcin zugleich nach der Maue uni
Natur der Körper, und es scheinl dicWürmo-
sirablriide Eigenschaft in dem Verhallnitsc d«
Proiliicls aus der Lockeilieit und ElaslJcil« ei-
lies Körpers zu steben, wenn wir hier vua He-
llexion der äufitern Flftcbe ^ant ab^ebeir.
IV, Durch dieses Verhallnirs der Körper zu 6«
Warnte, welches suniil ein wesentbcbe« und
Oonlinuii'tichea, nicht blos unter hcsoiidern Be-
duigun.i;en slattfindcinJes i*l, entsteht eine hö-
here Temperatur auf der Oberfläche vieler Kör-
per, olitie (lau dui-uiit auch ihr« Maue »elhit
erhitzt wäre, oder auch nur ihre Te^'P*^'^^
änderte.
y. Strahlende Wärme verhalt sioli sa geleitttefi
wie freie, ihrer Richtung fulgeude zu gexwun-
get>er, die durch die Korper ihr gegebeuc Ridi-
tung folgender.
479
lieber die
neue electrische Säule
des
Herrn J. A. De Luc
und
ihre Anwendung als ein meteorologisches Instru-
ment,
vom i
Dr. SCHÜBLER, in Stuttgard.
(Dun Professor der Natorlehre am Fellenbergischen Institut za
Haiwjl ia der ScKWeia.)
Linier andern interessanten Untersnchnngen von J.
A* De Luc über die Voltaisclie. Säule , welche wir
dnrch das Journal Nicholsons milgethellt erhielten,
beschreibt derselbe vorzäglich auch die Conslructioii
einer neuen' trockenen Voltaischen SSiule, welche
Monate lang in Thätigkeit bleiben, je nach der grö-
Isern oder geringern Stärke der Electricität der Erde
und Atmosphäre, auch verschiedene Grade der Elc^c«
tricität anzeigen soll und von welcher sich De liuc als
einein neuen meteorologischen Instrumente znr Un*
tersuchung der atmosphärischen Electricität sehi;
grofse Vortheile verspricht.
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4So
Scliüblei- über De Luc"s
Icli hescliäftigle inicli gerade mit äea Untern
chnn^en über die almusphämdiF Klediicitat. ab n
bievua Nacliiicht erhiell niiJ br&chturs duber m»-
gk'ii-U, Jie \'erandpriiiigcn dieser neuen Süulc ^
miL de» Vet'Snderuiigeu der atnioäpliärifecbeii EtectrH
ciUt 5SU TergleiciiCH.
Uic Sdule selbst bestellt ganz einfach aus iihet*
einander }<escliiditeten Ziukscheiben und Goldpspte-
len. I3ic Cobipapiere sind nicbU anders, aii »rill
ferne aul Papier au' getragene KupTerpIällebtH, nwi
sie verfretcri also die Stelle des Knpfers oder SÜIktS
und des feuebten Zu'ücbeiileitei'9. Die Säule wirf
wie gewoliulicli aulgebaut; ji^iiik ond Goldpapicre
weebseln immer mit einaitdei' ab « so dafs die Ttt-
goldele Fläche der letxlern immer derselben Seile ZQ"
gekehrt ist. Um geliöWge Wirkung zu erJiallen uai
jedesmal einige loo Platleiipuare iiötliig.
Die Vorzug Hell steil Erscheinangea dieser ShiM '
aiiid diese :
Sie zeigt keine Wass erzers elzong und keiüffl
galvaniscbeii Stufs, wie die gewübniicbe Vultaiscl»
Saulc; hingegen zeigen sich aii ihi-en beiden Poletl
deutliche Spuren von gewöhnlicher ElectricilSl fseiip
vcrgröfierl wurden sich viclleicbl alle ErscheiiiufigeB
der \'ültaischeu Säule darbieten.) Wird die Siolt
vollkommen jsolirt, so zeigt sieh am Zlnkpolc {wie
gevtohnlicbj -{• E und am Kupferpole — E und
zwai- nach de« Graden des Voltaiscben Elecfrome-'
iers von gleicher Stärke z. B. + 5^ E und — 5° E;
in dei- Milte der Skule ist der IndifferenEpunkt, da»
ClecL'umeLer steht auf ^ull. W'iid eiuer der Pol»
electrisclie Süule.
(der — Pol) mil dem Boden in leitende V'erhiddung
gesely,!, so zeigt dei' enlgegcnscsclzte Pol die ddppelle
Sui'kc der vorigeu Electiicitat, das zuvor auf ^ 5"*
sleheiule lilcctiometcr steigt nun Iiis auf -J- lo° E.
Der andere mit dem Bütten in Verbindung gesetzte
Pol zeigt mm o E; von diesem Pol aas nimmt die
IHectrieilät immer melir zu, Je weiter inah sich von
jlim aus der Mille dei' Sunle nähert und zwar in
dem ant;enL'mmenen Fall immer positiv. In der
Mitte del-'Saide ist die Elcilriciliit nun gerade Iialb
so -stark, als nm obern Pol, also 5 Grade, wenn der
obere Pol -{■ io° besitzt. Wird statt dem — Pol der
•\* Pol mit dem Boden in leitende Verbindung ge-
setzt, so i?t geraiic alles umgekehrt, der + Pol zeigt
o E, die Ullle der Saide — i>° nnd der — Pol selbst
— lo' E. Schon an jeder Voltaischen Simle lassen
»ich übrigens mit Hülfe des Condensators nnd eines
empfindlichen Electrometers diese ]''.rscheinungen
zeigen.
Die Stärk? der Electrlcilüt dieser Säule ist nun
veiacliiedenen Veiäntleruiigen unterworfen. Wird
sie in den Winlcrmonaten errichtet, so bleibt sie
Monate lang in Thatigkelt; gegen die Frühlingsmo-
nate zu zeigt sie geringere Grade von Electric i t at ;
uml lim die Zeit, wo die Vegetation erwacht, und
Felder nnd Bäume mit neuem Grün geschmückt
sind, hört alle Thätigkelt in der Säule auf. De Luc
glaubt aus ihren Veränderungen folgern zn dürfen,
dafs die Stärke der Eleclricitut dieser Säule mit der
Starke der Electricitäl der umgehenden Luft und
Erde in Verhallnirs stehe, nnd dafs ihre Thatigkeit
io deu,FrüIiIiugsmouateu aufhöre, indem viclkicht
482
Scliüblcr über De Luc'»
die Elcclilcilät der Erde durch die erwadicnde V^nl
flt^lioii und das Wnclislbiim der Pilituzfti eine Ver- T
audiTung eileidff. Aufaci' dieser grofst-ni PfHuds J
uißt diese Säul« aucli noch eiae kleiaei-e tügüdii
Fek-iotlt». MorgPiis land De Luc die Zeichen dei
Elccliicilät iliesei' Säule gewölinltch scliuach; ihn
Elecli-icil^t naiini dann zu bis gegen 3 Uhr Nach-
mitLügs, von wo sie wieder bis Abenda schwarfin
«urde; die Veiandeiunj^en der ^^'ar^]e, Feuchlig<
krit undDrnck der Luft schienen ludi DeLuc »ich'
diese Vci-aadcrungen der Eleetriciut der Säule her-
Torztdiiin^en; vielmehr gtauble er sie den UgÜcbet
Veränderungen der almo.'iphärisehen KleclriciUt t
schreiben zu dürfen , worüber er übrigens adtut
Leine »alleren bestininucn Beobachtungen eiufetlte.
Im Januar i8ia. errichtete ich dieae neue dec-
trisrhe Säule und überzeugte mich sogleich, del
(l.iuiilsache nach, von ihreu Erscheinungen, wieiM
De Luc beschrieben halle. Ich verband damit i
dcrscliien Zeit tagliche Eeobaclitungen über die «t-
Diospbärische Electiicilat, CvermilteUt lica im 5ttt
Stück von Uabcrle's meteorologischen Hefte heacbiie-
beneii Vollaischcn Apparats) zugleich mit den Ver.
ünderungen des Druckes der Luft, der Feuchtigkeit
, und Wärme der die Säule umgebenden Luft.
ecBte den negativen Pol der Säule mit dem Boden in
teilende Verbindung und verband mit dem positiv
Pol eiu gradnirles Vollaischcs Electromeler, um alt
Stärke der Eleclricit^t jetlcsnial messen zu köDOti^
und beobachtete tbigeude Veränderungea.
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Ato Almoiphäre war heiter mit mürsiijeni Froit (— a^ R), diA
X^BneUctricität errdchie Einige Stunden nach Auf- und Un-,
terging der Sonne ihr MBiioium. Daa Zimmer wurde ge-
lielut nnd die £Iectridliit der alectriscrwa Säule n*hin mit
Ennahmd der WärUe dei Zimmer* tu , ohne mit dem lÜgli-
tibeu Lauf der atmoaphäriichen ElecuiciUt paralleUiiifead«
, VarXBdBniojeii zu leigen.
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484
Scliüblär über De Luc'b
Der Himicel wsr iwar Iicllrr, iIih Luft aber neblkli, Eepn u
Uhr bildete eich ein ilorker NcÜbI, wobei die Lurielecliid-
m lehr zuiiabm, Abeiiili uubte skh der HimaicI. Di* EIk-
Iricität der eltctriichcn SiuU war aaraogi irJivatb , ub4
nahm erst lU, aU dai Zimmrr gcIieiUl wurile , und W*ra*
iu demselben au^encmmen balle. Sie Iiuftelectiidü'i wir
lieute um lo Uhr doppelt to iiatk, al* geatcni, woio&ilia
eleeliijche Säule nkhii leigte.
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Dio.AtmosphSre war heiler und rein mit miTiigem Froit (Hoi^.
— 3,5 Mittag» + 5,u° R.) diu LuftoIectrJcJtit »lieg nnd fiel
amal refiulir. Da« Eimoier wurde Vormittagi eiwai durch
die Sonne erwärmt, und erst Ab. 6 Uhr wurde etwai n~
heiltt. Die Electricltä't der elecliiicben Süule var den Tig
über nur lehr ^schwach und ent Abeoüs mit Zanahme der
Wärme, vermehrte sich olwa» ihre ElecUicitlt, iie fiel vi
•ti»£ anal wi» die Wärme de* Zimmera.
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Vonnittiei Cd + eUctriicher Rtgtn bii ii Lhr, Abends ii 17.
atütnilo es mit negativ electmclien Schlüssen, das Zimmer
«nrds geheim und die electmehe SüüIb icigto ihr gewöhn-
' ^ItetTiciUt BuT lie eiaen bemerkbaren ZLinünh gehabt hüttek
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l^eB* bi» 8 tht waHeriger Sthnce, um 9 U. wieder Schnee,
nm 10 U. sohrErofifloctiter Schnee, Abend. 5 U. «in rot-
überdeheoder Regen , übrigen, den Tug über grÖf.lenlheil.
trüb; Ob» Zimmer widB gehciul. die cleeiriiche Siule tetgta
niclilt *ou dvi 10 itstteu at»u.pli«i«hca ElteUicilüt, itir«
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SchiiblTr über De Ldc'j
Clwl« ilürkere Elfcrtkiljt lülirie- wahr»clwinlich fon i
gröliern Wiirtno il«> Zimmi-is liir.
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Difl Atroospli^ira war heiler und r«io. Morgfo» lUnil derTJitr-
momctcr auf — i, Miiiapi *iif + lo, et war ein anjcnrbaar
Flühlliistlag, die Electricilit der Atmotphirc iiiig und Ed
amil (cgulür, dat Zimmer wurde niclil gcheilit und die clcc-
ttiiche Siiule tetgte niihta vou den [äglii:fiea PeiioJcii>
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Die WilteruoE war gröfiiciiihpilä tiiili und tlürmiicfa, um 9II.
friiii regnete e» Hart, die Thäligkcit der electiiicfaen Si'ulo
«tie« wie die W^rme de» Zimmera, und leigto uichu too det
■tirkeu negativen Eleclricilat der Aliaoiphire.
Ich halte es fiir ü heiflüssig, das Detail aller Be-
obflchtiingen, welche ich mit diesei- Skule in Ütxie-
hung uul" die aüuospharische ßiecUtciUt au^eslellt
electrische Säule.
48?
liabe,. liier anzuführen« 'Der Hauptsache nach erhielt
ich immer dasselbe Resultat; ich konnte nie eine
Uebereinslimmung der Veränderungen der Electrici-
tät dieser Säule mit den Veränderungen der atmos-
phärischen Electricität in der grofsen Natur selbst
auiliuden. Nur noch einige Beobachtungen aus mei-
nem Tagebuch glaube ich hier ausheben zu dürfen,
wobei ich bemerke, dafs die Säule anhalten^ aufge-
baut und mit dem Electromeier in Verbindung ge-
setzt blieb, um genau den Zeitpunkt bemerken zu
können, wenn ihre Thatigkeit aufhören würde.
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Die WiUerung War anhaltesd trüb, es fiel abwechselnd Regen,
und Schnee, und um 3 Uhr Abends fielen stark electrische
Scfaneegraupeloi die electri«che Säulp zeigte nichts unge-
wöhnliches.
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Schüblcr über De Lut't
An dwiem Tage wiu-de Rom durch ein Enlbeb«« enf&ültsrl;
dpi uni bedeckten üatttre Walken den Hiqinel, et 6slca R*-
gengiiiie mit einrt Srii'tke der ElecIricitSt w!« ue mhui nur
bei Gewittern itatt hat, Abends 4 Ulu iprilheto du Etrcuo-
msiet kleine Fuakeii , die elociriiche Sjfulo isigte nlüiU
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Bei Migdeborg fiel an dietem Tage Abendi ein Heteontein,
bei un» war die Witterung Morfieus heiter, A'-cndi liühl»
■ich der Himmel und man iah in der Ferne die nilen I
jn dieiem Jihr , da. Thermometer iland Mittas' ««f + i3Ä
nachdsm n einige Tage luvor dcu ti. April Morgeiu ooch
auf C Grade unter dem Gefrierpiinkt gewoaei^ ««r.
Während Jes ganzen Monates Api-il war die Sinle
noch in Thätigkeit, sie wurde aber imnier schwa-
cher, dps ElecUoraeter wechselte meist zwischen 3,
5, 4 bis 5 Graden. Der April dieses Jahrs war unge-
wöhnlich rauh und kalt; die Vej<elaLioii blieb «odi
allgemein zurück. Mit dem Anfang des MaimonatJ
erhielten wir auf einmal schöne warrae Fnihh'ngä-
tage, die Electricitat der Säule wurde t^Iich gerio-
ger und hörle nach und nach ganz auf, wie aus fol-
j^nden jedesmal Nachmittag« um 3 l-Jhr aogestellteo]
Bcobachlungea liei'vorgebU
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electrische Säule.
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+ .6,1
+ 17,2
+ iW
+ ■;,2
6S
64
1
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19.3
%
.8,5
-3,«
-0,54
— i,4o
-3,31
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1:
9-
+ 1
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— 2
+ ■6.8
+ 1C.7
+ 16.6
+ .8.,'i
+ 16,0
60
%
fi'l
.7..'
17,3
■9,.
31,0
.^,0
-6,41
[« eriten 9 Tage ilieio» Mtuiati waren anhaliend heiler und
kie null da Bäume und ßegen den yten, 8len und ijlen sland
tUe ganie Vese'a''*"' '" ''" 'tl'Ö'nten Blülhe. Die Thatig-
IkeiE der Süule hörlc ^u der.elben r.Blt auf, wie dauelbe auth -
SeLac bcmerlt halle, und vom gten an erhielt ich keine
Wichen mehr »on Eiectriciläl, nachdem die Siule leit Enda
Januar« yB Tage lang in Thäiigktit gewwcn war. De» i6teu
liaUen wir das erite Gcwillcr, daa aHnoiph Sri sehe Eleclto-
meter iprühete Ponken , die electrische Siule blieb voi wie
»dl in ihrer UnthStietuit.
Ich liefs sie nun noch einige Tage ruhen , ■ und
tote den jgtenMai die Säule ab. Ich fand dio
bldpapierc metalliach schön glänzend, nur liie und
[ lie&en sich einzelne dunkle Funkle als Spuren
icr anfangenden Verkalkuug bemerken, welches
1 den Zinkscheiben woniger der Fall war. Ich
tzte nun die Goldpapiere der kühlen elwas feuch-
nNachtluft aus und errichtete deu folgenden Tag
I
- "jiblcr über De'Luc's
SaHK üe Sattle, Die Feiicliligkeil *) scliien üTe 1
^«•wr bdebt su hahen, nie entwiclcclle wieder
^.Sui, jedoch schon in 6 Tagen kelrrlc- i
.^e L'nlhaiifjlieit aurücfc. Während dieser STa-
^-.u Hjlten wir ein öcA-ilter, woliei ich darduiu
\tjtfeud dt-ssdbcn auf div Electi-iciUUeolwiclilui^
JisMir Säule keinen Einllura bemerken konnle, wie
nc)i dieses auch achun nus den fcühem Beoba«hlun-
gtn em'arten licQi. Zu AnrEnig des Juni, nachdnn
lue Säule schnn 8 Tfige lang keine EtectriciUbeilU
Wicklung nieJir gezeigt linlti-, baute ich sie aufs ^fet■e
ab; und bei'i-ucblele die einzelnen Goldpnpier« gua
leicht mif einem Scliwomm. Die so aufs Neue or-
richtete Säule enlwictelle nun bedeutrnd mehr Elef-
tricität als früher, beinajie so viel als in den M'i'ii-
termonalen; sclion in Wfnigen Tagen wurde sie je-
doch schwächi-r, nnd in S Wochen liOile wieder
alle rtcctncitaiscnlwicklnng auf. Während di»cn S
^^'oche^ halten wir meJuere zum Theil lionige Ge-
witter, welch« tilX in wenigen Minuten eine Menge
' Elcch-iciiai der Erde zuführten ; nie konnte ich
aber eine ungewöhnliche Thätigkeit an der Skule bo-
inerkcn.
So vieles die ersten Beobachtungen von De Lt»
von dieser neuen Säule zu versprechen schienen t
ao wiclilig und wünsrhenswerth es wäre zur Erkco-
: nuog des el^diischen Ladungszualandes der Enk
und der Atmosphäi-e durch diese Säule eia Iilstni-
•J Werden volllommen ober dem Feuer golTOcknoM GoIJpi«
pie« lur Errichtung der Siula gcoonineD . »o ontnickrit
die SÄuIe kpiBo lilccUicitSf, «ie dietc» schon I)e Luc ht-
?Qei^kt halle, welche« ich ebcnr^Ui leitätiget fsnil-
electrischc Säule.
tot au eilialten, so glaube ich jedoch aus dleüeo
lhac)ituiig<^ti , denen ich norh vicio im Dclail bci-
I köitiile, schlicfsen zu düricn. d.ils die; c Säule
lil niclil als ein alm^splli^l■isclres Eleciromeler für
teorologische Zwecke angowaiidl werden köune,
I daft sie vielleicht noch eher mit einem Hygro-
ler aU Eiectiometer zu vergleiclien wäre.
Ich erkläre mir die gröfsein und kleinern perio-
clien \'eranderiingen der ElertricilStsentwieklung
iSule aiti' folgende Art: Die Güldpopiere wir-
3 Jiygrometrische 8id>slanzeii , saugen bald
■hr bald weniger Feuchtigkeit ein und vci treten,
mn gleich in schwachem Giade , die Stelle der
Khten /wischenleiler der gewöhnlichen Vwltai-
I Säule, Sohald dnher diese Papiere nach und
nach aufilrocknen, so hört die 'I'hätigkeit der Sfiule
auf. Was die kleinem laglichen Perioden der Säule
betrifft, j welche nach den mit den nieinigcn iiber-
einslintmenden ßeobaclitungen von De Luc darin be-
stehen, dafs die F.tectrictiatsentwickluug der Säule
Morgens schwach ist, dann Mittags bis gegen Nach-
mitlsgs 3 Uhr zunimmt und dann anCs Keue bis
I»iaclits ahniinmt, so scheinen sich mir diese auf
folgende Art zu erklaren: meine, im Winter ange-
stellten Beohachtungen leiglen deutlich, dafs, so wie
durch die Ofenwarme das Zimmer und damit die
SSuIe selbst erwärmt wurde, die Eleclricitai^entwJck-
iung der Säule auffallend Eunahm ; und so gegen
'MiUag und Nachmillag mit der Wärme des Zim-
mers gewohidich am stärksten wurde, da sie hinge-
gen nur unmerklich oder wenig zunahm, wenn sieh
die Wärme des Zimmers nicht vermehrte. Dafs
Wärme zu Tieleii chemischen Prozessen überhaupt
I
I
4p2 Scliülilcr über De Lnc*s
nud bei Klocli'icil.ltseuLwtcl;lunf;pn vorzügUrli günstig
wiikt, ist längst bckaniil, so duLs die Ursadie Jiracr
litglidien kleinen puriodisclien Zunahme der Elccin-
ciut der Säule wahrsclieiiilicli blos ia dem ta^üehm
CaiiR der Wärme begiüiidet ist; je starker die Uig-
licho Warme meines Zimmers stieg, dexta sUikcr
wurde dicEleclnVitätaeiitwickluiigder SäEite, walirenil
diese ganz schwatli blieb, wenn die Wärme Diir un-
bedeutend sliej». Diese vorübcrgeheudo UgUehe Er-
wärmung veraulaßit aber nur eine vonibcrgehmile
stärkere laglicbe £lectriciUtaentwickiuiig. Ocnti id
bpld diese Erwärniinig üflei* wiederkehrt und gleic]i-
j'ürmigei: wird, ohne Unterbrechung durch kalle
Nachle (welclics selbst in einem den Tag iiW ge-
heizten Zimmer von grofccm Kludufs jsl) so «t die
nUchste Folge dieser nieJu- siihallenden gleichl&nin-
gen Waiino die Austrocfcnung der Coldpapiere, wd-
chcs freilich bei der auFgcbauIcn Säule immer mir
langsam und nach imd nach geschehen kann, die
Tbaiigkeit der Sanle vermindert sich meiner mAt
und zuletzt fii>rt sie gans auF.
Auifallcnd könnte es nun seyn, warum dii
Aufhören der Thätigkeit der Säule gerade zur Zeit
der erwachenden Vegetation geschieht; das AuIIat-
lendc fällt aber weg, wenn man bedenkt, düis die
Vegetation im Frühling gewöhnlich tlaun erwicht,)
und die schnellsten Fortschrille macht, wenn heiten
warme Frühlingsingo eintietcn, womit zugleich die
Trockenheit oll schnell zunimmt, wie dieses aucb
die Deobachtungcn iin ISIai dieses Jahrs vorzüghcb
zeigten. Das Aufhören der Thäligkeit der Siole
wird daher gewöhnlich mit dem Erwachen des Le*
bcus der nianzcDwelt auflallend zusammeDtre&iii
dGclriscbe Süule.
493
ohne dafa beide Ersclieinaiigen in einer nähern Be-
rieliung aliinden, als dafs in der Wärme der gcinein-
schaflliclie liöliere Grund von beiden zu suchen ist.
Die Veränderungen der FeuL-lUigkeit und Wärmo
der umgebenden Luft, die sich nacU und nach der
Säule selbst milllieilen , acheinen somit die gröfserii
und kleinem periodisclien Ersclielnujigen dieser Säule
rii veraulasscn, wenn gleich Wärme, Feucliligkeit
und Trockenheit, weit langsamer auf diese Säule ih- '
rea Eiullurs äufscrn müssen können, als auf unsere
Thermometer und Hygromcler und defewegcn auch
eine nur uti vollkommene und kanm zu bemerkende
Corresiiondenzslatlfinden kann. Der überzcugeudslo
Beweis endlich, dafa diese Säule als ein electrisch
ireteorologisches Instrument nicht angewandt werdea
könne, diirfle wohl der seyn, dafs selbst die heftig-
sten Gewitter auf ihre TliUligkeit keiuea Einnufs
tUiüiern.
494 Davy über einige Fhosjpfaor
■ I
Ueber *
■ , ' -
einiffe^y erbindnngeii
da«
■ ■ ■ ■
Phosphors und Schwefels,
«nd
einige andere cbemische Gcigenstande
▼on
HUMPHRYDAVY.
(Tranf. Philo». i8«a. Part. IL)
'(Uebertttft «nt der Biblioth« brita^nique MSra i8i5. S. aSa «k
Antnarkungen über Daltona Tbeorie der bettimmten cbemU
•ebda JMUacbungt - VerbäUnitte t. Ilerautg^hwr,) ,
1. Einleitung.
^ In dieser Abhandlung werde ich der Gesellschaft die
Besultate ein igei^ Versuche vorlegen über den Schwe*
fei und den Phosphor; diese Versuche zeigen das
Paseyn neuer Verbindungen und geben neue Beweise
Yon der Wahrheit der jüngst von einigen Chemikern
aufgestelllen Ansicht'> welche ich selbst in verschie-
denen Abhandlungen der Trans. Philos. ausj^racb,
dafii die KOrper in bestimmten Proportionen
\ •
und Schwefel -Verbindungen. 495*
sich verbinden, und da& ein Verbältnifs staltfindet
unter den Quantitäten, in welchen dasselbe Element
•ich mit andern Elementen vereint.
Ich werde nicbt eingelien ins Einzelne- des Ver-
fahrens, das ich bei meinen Versuchen befolgte, son-
dern mich begnügen, die Thatsachen hinzustellen.
Die gewöhnlichen chemiscjien Arbeiten sind zu sehr
bekannt, lim neuer Erläuterungen zu bedürfen.
2» Ueher einige Verbindungen des Phosphors.
In eiller der köniclichen Gesellschaft 1810 vor-
gelesenen Abhandlung beschrieb ich die gegenseitige
' Wirkung des Phosphors und des oxydirt salzsaurea .
Gased oder Halogens •). Ich bezeichnete zwei Ver-
bindungen, welche als verschiedene und eigenthüm-
liehe Körper durch Vereinigung des Gases mit die- '
aem hrennbaren Stoff erscheinen. Der eine ist fest,
weifsMmd scheint sich zu krystallisiren , er ist sehr
flüchtig und fähig in Vereinigung mit Ammoniak
einen'fcuerbeständigen unschmelzbari^n Stoff zu bil-
den. Der andere ist flüssige wasserhell, von einer spe-
cifischen Schwere, die ich seitdem zu i,45 bestimm-
te; durch seine Wirkung auf das Wasser der At-
mosphäre bewirkt er einen dicken Rauch, und, der
Luft ausgesetzt , verschwindet er nach und nach
ohne einen Rückstand zu lassen.
Die Zusammensetzung des weifsen Sublimats ist
leicht synthetisch zu bestimmen, wie ich dieses frü-
her in den Trans. Philos. beschrieben habe. Bei
Anwendung eines Ucbermaases von Halogen, durch
>*) VergL d* J. fid. 3« S..83 und S. g8. d. H,
49«
Davy über einige Pliosplior-
I
sahsanren Kalk pclrocknel, Alistellung des Vermcliei
in luftlccien Cel'aß>eii, fllii Zulassung riner IIalo{;ni-
aufltiaiing um i\ev Mai^e de« verbraucliten Caaes ge-
wifs zu werden , -licstiiiunte ich, dab 5 Gi*. Phospliiir,
«ich mit olingeFalir 30 Gr. Halogen vereinigeo, um
ins Su&limat zu bilden.
Wenn der Phosphor im gro&eii Urbermaas bei
dem Versuche seiner Verbrennung in {{alogca au^e-
wnndt wild , so bildet sicli ein wenig von der Fliu-
0i;;keit zugleich mit dem Sublimat; aber um dioe
Flüssigkeit in grofiier Menge zu erhaltet), mufs man
Phosphor in Uämpl'en über gepulvciien QnecLsÜber-
«abltmnt streichen lassen. Man kann sich bei tliewin
Versuche einer gekrümmten Glasröhre bedieuei), aad
ä\e Flüssigkeit verdichtet sich in einem kalten tlec
Rölire angekitteten Geiäfse.
Ich konnte ihre Zusanimensclzung nicht synthe-
tisch bcslimipen, aber indem ich sie nach und nach
ins Wasser gofs, das Wasser nach jedem Zusalse def
Flüssigkeit wieder abkühlen lassend, und die Auflü-
»uug durch salpetersaures Silber faltete: su besLimml»
ich die Menge des in dieser Flüssigkeit entbalteiun
Halogens und Phosphors, Es geben i5,6Gran, in
der Art behandeil, 45 Gr. Hornsilber und es ist ein-
leuchtend nach dieser Analyse, verglichen mit dea^
Angaben' der syiitlielischeii Versuche iiher das Subli-
mat, dals bei gleicher Menge Phosphor das Sublimat
doppelt so viel Halogen enthalt, als jene Flüwij-
keit ^).
•J Nach der gennui
S. an) eulUaltcn
100 Gt. lioru*ilber 19,03^ Sali4'ura tad
und Scliwefcl-Vcrbindiingen. 497
Wenn Phosphor in dieser FlüssIgVcit ei'wännt
wird, so löset ein Tlieil sich 'darin niii"; wenn man
sie dann der LuR ausseUet, so bildet sich einPhos-
phorhäutrhen , das sich gewöhnlich entzündet, sobald
man die Flüssigkeit auf Papier gicfst. Gay-I.ussac
und Theiinrd erhiellen einen Stoir von der All, in-
*Iem sie Phosphor und Kaloinel mit einander destiU
lirten: man kann ihn erhallen bei dem \'ersuche mit
Phosphor und Ülzendem' Sublimat, wenn man genug
Hitze anwendet nra den Phosphor zu sublimiren,
oder %venu der ätzenilo Sublimat nicht Im Ueber-
inaase geßenwärti^ ist, Jch habe keinen Versuch
angestellt, um zu entdecken, wie viel jene Flüssigkeit
Phofiphör auflösen kann. '
Wenn man das weifse Sublimat mit Wasser be-
liaudeit, so löset es sich unter starker Hitze darin
auf. Die verdunstete Auflösung giebt eine dicke
Flüssigkeit, welche eine Auflösung reiner Pliosphor-
säure ist, ein Hydrat der Phosphorsüure.
Behandelt man auf gleiche Art jene Flüssigkeit
mit Wasser, so giebt sie auch eine dicke syrupar-
tige Auflösung, kryslallisirt langsam beim JEIrkaiten»
und bildet durchsichtige Parallclepipeden.
Diese Substanz hat eigeutfaümliche Eigenschallen:
wenn man sie stark an der Luft erhitzt, fängt sie
Feuer und brennt glänzend, stufst zu gleichu' Zeit
Luftblasen aus, die sich auf der Oberflache der Flüs-
sigkeit cutzüudea. Man kann diese Substanz hydro-
ei i(t demnach leidit die Reclinung aniuitellen, weleh«
indeli >o wenig ilimmt, dafi in obigen Angaben wolil ir-
gend ein ScJiteib- oder DiuckJchlK lu Teiniuüien i^t.
*". JJ.
49« II
nluaoren K
in Infilr«?!" '
»ih ■
sich .
dem
FKi
n
.e Phosphor •
iiy Jrophosph oreus )
-= ri-iiier pbosplioiigcf Slufl
erhellt ada der \\ irkuii
i;«elbe. Wenn mau sie
:iiit AuiiRoütdk erhitzt, so
. . uud es bildet sich pbospIioriS
U,;u»elbe kann man xeigeu liurc
netüung in vecscblo^enen Otfi
a^^ürsäore sich bilJct und eb eigo^
, C»t, beätcheud aus Fhusplior uad Hf,
•^m Tfc«!e an Gewicht von ki^-slallUirler
, aJta;;erahr ^,5 Fesle Fhusphors^nre , folgUl
r Kest-an Gewicht die cLutisclieu Prvdaci
AiiMhlag gebracht für eine kleiao hleng
_,!■ :itcr SubstBUZ.
Dieses eigen ihiim liehe Gag enlÜammt nicht tq
j^b>t, aber gemischt mit Luft verpufft es bei eint
J^Hnperalnr unter 3i:i° Fi
IcJi fand, liah seine speci&scbe Schwere n it
'fW l.nlt sich nie 87 2U 100 verlült; aber bei dii
an Versuche v.og ich nur eine ganz kleine Mengjl
^'osser verschluckt ohngefähr \ seines Cinfanfi«
yno diesem Gas; sein Geruch ist unangenehm, ab
sieht so stinkend, wie der des Phosph0rM'B&ser6tol
Bei Verpußuiig desselben mit Senerstoff fand it
jif» drei Raumthcile davon mehr als iimf va
Osvgeu verschluckten, und dals ein wenig Pbo^Eu
■iedeigeschlageii wurde,
. , \Aeun Kalimelall mit demselben erhilzl wor
W dehnte sich der Umrang des Gases schnell bis Xi
DoppcUeii aus ) uud dauu fand keiue \yirLaug w
und Scliwcfel-Verbindniigem 499
btt. Das Kalimetall wurde «am Tficil verwan-
■n einen SlofF,^er alle Eigenschaflca des Phoa-
taJitiietaUs halte, und das .üheibleibehde Gas
Ithlucktc Teipuffend diesellie QuaDtiiai Sauer-
, wie reines Wassers lofl gas. Sublin^jrte man
["chwei'el in diesem Gas über Quecksilber, äo wurde
|pi- Umfang ßleicIilaUs verdoppelt} eine Verbindung
■on Phospiior lind Schwelel war gebildet und nun
lalte die elnsliscbe Flüssigkeit alle KigemcJiRften des
leb W e Tel W a sser sto Uga ses .
Es sclieiiit nach diesen Versuclien, dafs jene» ei-
;eulhümliclie Gas bffsli?ht dem Gewiclite nach aus 4,5
lydiogcti und aijS Phosphor *J' Bekannt mit des-
eii Zusammenselzung kann man leicht die Bestand-
lieile der liyflrophoapliorigen Saure bestimmen, wi»
luch die nOthige Menge Oxygcn , um eine gegebene
blenge phosphoriger Saure in Phosphorsäure zu ver-
tändeln ; denn für jeden Raumthei4 des entwickel-
en Gases mufs ein Haumlheil Oiygen in der Phos-<>
ihorsaure gebunden werden.
Kecliiitl man auf 17-i Gr. 3o Tiieilc Oxygen, di«
II iSoTheileu Phosphursduie gebundeu wurdeii, und
I K. Z. atmoaphiri-
o iit dai Cawicbt
*i Setit >n<in aimUch das Csnkht ron lO
»eher Lud 3i Gr. engl. Ttoyeewichi,
vou luo K. Z. die«, neuen Phoiphorga
Dil Gewicht aber tun loo K. Z. Ilydragen wird Daclifier ran
Di»y =z J,I7 gcietzl. Nun bcHoilet ■ich , getniTs dert
forigen Veraucheii, dai Hydrogcn in dieariii neUEn G«i in
•iDcnt um dai Doppelte verdichivten Zullaiide, dsft lUa ID
100 K. Z. dcuclhen 1,37 X 3 =: 4,5i Gra» Hjdrogen und
«ontch 9G^7 — 4,^4 :=^ i3,43 Phoiphot enthillen «ind.
Davy über einige Phosphor-
» Tlieile Phosptior in Verbindui^ nrit 4 1
M"a*seritnfigas '} «itwifkclt ; oud folgt .
Idee, i!ie Vci-Iiallmssc , in welclica die K.;j
-vei^indcn« durch Zahlen datvii^trllm. wobn Uydto-
gen aU Einheit beli-acbtcl und Wn»»«' sui nti
Anthcilen HydrOgcn, i, uod cinrm Anrhcil Oxy](c^
l5. zu5ammciigesG(2t iat, 30 wird der Plmpboc I
SO dargoatdlt •"}. '
>) Kicli «rncm vorhio emäfaatm V
Ceniclitiilicite Jer lijdruphokplioriB«^ Siart %i
«juif; i?-! wenlEo >l>o 147,90 oder io rninlEr lUA <
mm bei jenem V^rtuclie (nie TorUn »Jun lUf «B
ctwii für unzertelite Sub>l*UI i'n Rrr&caB) M^Ti
Th. rho>(>Lott£ure gtbeti. Der Ueborrrd nialiiA'ITt— <te
:S 3«, mr •l>o d" neue Cii, Attttn Znummtmt/W
«ui PboiphoT und Kjidrogea im Vrihatlniue 13^ : \^
i ; 1 nir >o eben Lennen jiclcmt haben, wdclmB V
bÜllniue geiDjli aliu in 3I Crwiclititheilea deuclben «I
drogeii und la Piioiphgr entlMlitn lind. JAtr
UiEilc Iljdrogen lerien * - 7 j ^= 3" CewIcJitrtWile dtf
gen TOtsUi, mit dem «ie ru Vaiirr leilianilrn mtrtm, "4
che lieh Lei der Z«r<etEUBg mit An pbiNp&otijcn S*i
■u FiiotphorMore (eieiotGO. d. B.
*) Diete Zalilen betjelien >Idi mX DstlamH »\«mitü»Ami»
■icht der Chemie, ilbor welche Daey in «Iiur frilba«
AbhandJuT.^ (.. d. J. Bd. Ul. S, isä Sau) Mg,tKAn ar
theilte : „ Slan mult den Srha>r>iiiD bewnsdeni, mit 4h
Dkltun leiiic Atome geordnet, Terbunden, gt<nt>gttt, geaH*
leu und j;crorml hat ; aber e) lÜltt «kb, so liel ich ein>ii>,
Ton SpcEiilationen über die letzten Tbeilchea der lUlnil
nie eine wahie Theorie ihrer beilimmten VerhallBiue bofi
fcn. Eine mehr lichete Baiii findet
leiligen ^cneUung der NeuliaUsIie, wie Itichttr nad C>^
itin de Mon-eau aie beobichietea 1L(, w," — lüejca kl
und Schwefel. Verbindungen.
,50 r
tilßt man die Verbindungen von Halogen und
iphwr auf eine kleine ^reuge WaMer wiiken, $0
[SfUiküie mit hcfligcm Aui'bi-ijuseu cntwiclel^
reg Int liekiaiiiliüh BerztUas beirrten und der Le«er fiu-
»t in d-n TOrtnÜlirheii Ablianil|uiiMen ilei zu früh ler-
■igten togeh, welihe den grofjlcii Thcil der bridcn er-
■n Ilerie dielet JournilliBuitet «ii«i|i3chen , alle die wich-
gen luf dieicra Weg« gftwoAnenen EniiteckuDgen dargc»
Igt. _ Waa Daltoii'.\ Theorie anlaaet, so •i:he4nt e» mir -■
afa dieielbe, tom Ccwiichle der Körperstoire iproehtD^, ;
•Wölirilich niclil. andrre., all pewij.e Vrfl.illdlf.lJicilo
leint und daher auch auf diesem Wege, nur mit andern
eKichnuagm der Sache, tum Ziele kommt. Ich will eins
hhtr gehörige Stelle atii rhomsen's Chemie [nach H'olft
«brrl. Bd. V. %■ h-]l>) anluliren, welche ziiBteich die Art der
toraenrechnunf; Tür einige der Suche vielleicht noch un-
»BdigeLuier hiurcichend erläutert: „Da die Phojpkp,
Igt 7'hoiitsen, tnit Sor^ralt unlrriucbt Kurilen iit: it
IQ vrir dadurch, iodtm wir Daitoft llypotheie ai
an, in den Stand gcaetit, dai comparalite Gewicht
toffii Phoiplior tu IjciliiiTuieii und hieraus die Zu*animed>
itiang iler iitirigen VetLindungen abinleiien. pia Phofc^''
hora^ure beitehet, dem Gewichte nach, aui ii5 Thoilen
tu'wato'T und 1
0 Theilen Plio.phor.
■e diiruh Verhinilung <
N
lej Alomi Phoa-
werde, ao haben ^
1 Atom l'liuiphar rn zivei Atomen SaueraloO' wi*^
wie 100 : 57.S1I
ich Jai Grwkht eines Atom) Sanentoft G i
• o a„{, doa ein« Atomi l'bu<phor lo,4 >eyi>". — Die
ßeitlmmung weicht sehr ab vuu der, weUhc Davy annimn
Judoili es itt lu erinnern:
ä) Die Zahl G gründet i!ch auf die Ültere Ana)<r«e de*
Walters 85,6Gi Oijgeo: i4,S3B Hydropen = 6:1. Folglieh
«litde, torausgCjrKl (nie von Thnmioii S.4i6 e» Kcachieht) .
daf. »ich r.rj Atom Oxjgen jedetmal mit «ine™ AtoH-^
502
Davy über eiuigePhosphor-
äaa Wasser wird zersetzt, und es ist ciuleuclitenil,
dafe für jeden Kiiumtlicil des in Verbindung mit
Halogen entwickelten IlyiliogcDgases die Haltle sti-
nea Umlanges Oxygea sich mit Phosj>Iior »crbindca
HjJrDgen vurtinde, ääi Gewicht de» Oiygeniloaii 6 «ja,
wenn das Gf^ivicht dei lljüro^enitomi titf Eiobeh «djc-
EOmmen wiril. — Jedoch wir \ii»»en »u* Btl. 7- S. iSSdütM
Journili, dafj n»ch feineren Anatyicn dai WlMcr aoi Oiy-
gta und Hvdrogen, im Cewichuierlultni»« 8S,a5 : 11,75=3
7I5 : 1 bcjleht. Ferner erinnert
b) Datj aujdriicklich, tlafi er äu Waiier all ciaa Rj-
dtogcnieiliindung ^t^ 3len Grad«, d.h. ati aui i«'» Vrr<
liälliiiTitlicilen (Atbmen Dallonij von Rydragan uihI vih»
^on O^vgen ziiinmnienfieietil betrachte (nUfnrbni
äai bekannten WauerbÜdung aai 3 RaumlbcilcB Hj-
drogea und eiaem *□□ OsygenJ, — Sin K(ir|icri ia «il-
chem Oiygon und Ilydrofcn Atom für Atom *etbiuideil
lind , wird alin doppelt ao viel Oiygen eutluJlfo , «b
Walter bei denelbeo Menge Iljdtogen und dthei im Va-
hlllnitie 3. 7,3 : i =^ iSit iatamtacnnt»elit teja, Fo)g<
lieh iit dai telative Gewicht tiuti Atom» Oiyg«m » h
e) Legen wir aaa Daijra nachher vurkommeDdc Analm
der Phosphotiiorc zu Grund, der geraüfj lie nicht im Vtr>
hillniue iiS Oiygen: 100 Phosphor, londeio In de«. 5o,S
Oijgen: jo I'hofphor = l53 ; 100 luaammeageielit ul:
ao wir'l die phosp hörige Saure, in welcher Dailon ein AtoB
Phoiphur mit einem Atom Oxygen verbunden ■noimmt, 1
während in der Fhoiphorsaure «ich immer (wei J
Oxygen mit einem Atom Phosphor verbinden aallen, t»\
Verhaltnine -,- (d. i. 76,5) Oiygen: ,00 Phosphor naiig.
mengasetat sejn. Die dem Gewicht einea PhoiphviKomt
cntiprechende Zahl wird aonach durch daa Veihillnilt.
76,5 : 100 =3 i3 : ig,(j ^efundea und kaon also Cr »0 |*-]
Httl werdin, tf, /j^
und Scliwcfcl- Verbindungen. 503
muls; und die Erzeugnisse der gcsPiispil'g*?n Zerse-
lung il's Wassers und der Pliospliorverbindungen
dc-3 Ilaiogens sind lediglicli Pliospliorsauie vom Su-
blimat, pliusphorige Saitre von der Flüssigkeit und
salzsaiires Gas. Sonach, bei gleicher Menge des Phos-
pljorgehalles rnufs oITenbar die Phosphorsättre zwei-
mal so viel Oxygen enthalten, als die pliosphorigo
Säure *)f VHS ziisammenalimmt mit den Angaben
der Zerlegung dei-.bydropbusphorigen SHuro. Denn
vorausgesetzt, dafs Wasser aus 3 Aiitlieüen Hydrogcn
und 1 AiUlieil Oxygen besieht, und dafs die Zahl, wo-
»nit es diii-geslelll wird, 17 »ey : so müssen 174 TheÜe
Iiydroplioapboi iger Säure bestehen aus zwei Verhält-
nifstlieilen, namlicb' aus 54 Theilen Wasser und 4
Pnilionen phosphoriger Säure, die 80 Theile Pbos-
pliov unfl Oo Theile Oxygen enlhallen; und 5 Por-
tionen Pliospliorsäure müssen gebildet werden, die 5
Pürtioneii Phosphor enthalten, 60. ond 6 PortioocH
()\ygei), <jo, zusamtncu lüo '*)...
*J Vonuigeielst nämlich, daA jsBei flUisige« PhosptlOTlia«-
toid halb 10 viel Haloften enthalt, all am feits Phoiplior-
haloid (das Sublimai} woron *orfaia S. 49^ die Rede wu.
d. II.
1 In der Art IisbVich »uißedrückt folgende Stelle der fr«n»a-
^•itclien Uobenetiung AHter Abhandlung: „Car on «uppo-
I Ji«ii(, que l'eau »t compoi^e de dem {vopnrtion» d'hjdio-
I )t£ne et d'une d'oi!gi<De et ^ue le nomlire qui la repretenla
7, alon i74'pBrtie( d'acide hydrophoiptioieui doiyont
ter de dem proportioni; 34 partiej d'eau, rt qiiatre
L proportioni d'icide phosphorens contenant So de phoaplior«
I «t 6o d'oiijjne; et Iroit proportioni iTacido phoiphoriqu«
I d«tvont jtre him&e; contenanl trnii proportioni de phai-
F phor, 6o, et aü proportiona d'oxijiiiie, go, l'aituil i5o." —
504 Davy iilier einige Phosphor*
Es ist kaum iiiöelich. vollkomrpriierc Beweise tu
ersinueu von Jcti GeselKeii der (>c4liminlen Xunm-
«eUunpe», als wpldie duich die gegi-'tiAi iiigi- Wir-
kung des Wasseis und der FliwphorTerbiiiJuugni
Mir lehoint pi, dafa liier der Aiit^rDel: Prtftniou in «t
sem fkat iiiimathemiliaEhcn Sitme gemilil'ntirbl wndt>
J)i« hjdiuphuipFiorigp Siiiie (aua iiIioipliorigCT Sinti Vit,
W«»er Isaielicud] uDtfiJlt in tyi Gewicbtillirileu uni dn
vorit(en Aoat^M .lo 'l'lielle Oxv^pii uad 4 Thtil* RjrrirD'it,
odrr 34 Thcile Wjjwr, il>ü |-4 — 5i = ita G*ai(b(>;
iKvite phuiphxriger .Sit'ure, Wiril nun die'
Saiire ala durrh Vcrl]indiii<e |id<-smal eine* PhMpfaoiW«M|
mit einora OsyRenatom pnliUniJen *n£c*el>cli
l4i> Th'Me d<>r>eIbfo (^croüls Aem vorhin gcluudrixa Vo-
Iiähaisio der SchwcfD de» I>lio"phorfliüin» uud Oijrseutamt
^ ao : i5) »uiamineiigeioUl leyn aiu
Pho>|>hor So J= 4 . at> I
0«ygB.. Go = ^. .5 J ' *■•
Will man also die Verbind.mg ran ao Phaiphor rtiC iS
Oiygrn eiao Proporlioa (einen Veibällnibtheüj peuim,
LommEi] natürlich in lio Tlieilvn pho>phnrijer Slorc t
»olclie PropDrlianm fbesaer Pocliuneii der V'rbiiiduag] MT*
Bei der Zrrieitung der fijdropho«p hörigen Sji
»igen liüh, diiroli Zerlegung der .li Ucnichttlhcile WuM^t
So T'ieile Otygpn mit den in der phoipborigCR Süuic itliM
varhandeiicii öu Tbcilea xu i.'ioThei'Icn l'ht»ph(
wie vurhin iihcii, und dieie eiillii'lt alsu qa Tbeile Üi*{*l
und iSo — 90 =: Co Theile I'hojphur. VM£leithut.)ii««ä
itt daher der Phoaphor hier mit doppelt ao viel Otj{i
Tcrbimden, »U in der phoiphuiigea ^ure, indem 8i> ift
=12 1 : i Bhrr I/o ; go =:: 1 ; i J ^ 1 :$ ia(. — Da »ui
Eo := 3 . ao und ijo :=: l3 . li, so mag man, nii( Bnii'
auf jeoe VerhJiltiiirnahlen , alleidinei laS«"- •)*'' "
rboiphonjure ä Veihältniltlheile Fhoiphot Bit 6
oifiiheilen OijteB »prcint teytn.
und SchwcfH- Vcibindi
ngcn.
keben werden. Es weiden keine Stoffe gehüdi
tmen diese neuen Ztisümftieiiselzungi
;en, Hydrofren. Halogen, iioih Phosplior ent-
«eiclien. lunl liilglich, da daN VciliäUitifs, m welchem
3 diesei' SuhsPfinzen sii h iinlor einander vereinigen,
bc-ksnnt ist, sb können die V'erbiiltni.sse, in welctli
dji! Jindcrn sich vciliiiiden, durch Reclinung eiitdeofci
weiden.
' Ich hahe Phosphor in Phosjihorsänre verwandelt,
denselben in einem Uchcrinaas von Oxygengas über
Qnecksilber inncilinlb einer gekniinmten Röbre ver-
brennt iid . und eihitzle stark das entstandene I'ro-
ducl. Bei dieser Verlithrnngsart fand ich, dafs fiir 1
Gr. veihvauehteii Phosphtir 4 { Kuhikz, Oxygcn ver-
tcfiluckt wurden, was die Pho.spborsäiire als beste-
liend ans 'jo Phosphor und 5o,6 Oxygeii bestimmt '),
em
en, ]
■i.d dip)
;tiäufiigei
npti, äi ßaU
n ?.cilverl)ÜUiiiaiei)
:dea konnte.
d. n.
■ Thi
^6 Abweichung Ton der alteren, TOrhln S.
ti »nf;criihrien, Analyie der PhoiphonJDre , >o wie
iiafyse, wriulia Bd. 7. S. 198. miil atq »on I
:iiuaieN wird, der ;:f'mi'l* (iifthe Vommcud dl
mmuns Jio^t'i) loo Th. Plmsphonäure aui 46,58 Pha>-
■ und 54/13 Snueriloir beilctien, iit sehr bcdeulead, In-
■Qnacli 100 Th. PhDaphonaure au> JD.äs Phoiphor um
b,47 Ojygen i
jTheile fhuiphor weh mit
:n, (ider t
rerblndea
• phaiplionanrcD BnryU 1
NtiD atimmen '
: dicmiichcn Proporti-
I
50Ö
Davy über einige Fliospliorr
«ne Angahf! die sdir gut mit den Reiuluien dep
Versuche iiher den Sublimat und die hydrophoai
rige Säure zusanmieDslimmt,
Woi'erne das Piodinit der Verbrennung desPhi
pliors nicht stark in Oxygen erhitzt wird, itt 1
Menge des versctihickten Oxygens geringer, to daft
es wahrscheinlich ist, dafs phoaphorige Säui-e »0 gtiC
als Pliosphorsäure gebildet werde.
Die phosphoi'ige Säure wird gewöhnlich vondeq
Cheniikeru besclirieben , als eiu flüssiger Korpef
durch langsame Verbrennung des Phosphor» in ile*
Iiuft gebildet; aber die Fliissigteit, welche niaii
durch dieses Millel erhält, ist wie ich fand ein
Auflösung der Venniscliüng von phosphorigifr antt
Phosphorsiiure. Der UunsL, welcher sich vou Phos-
phor in der Luft erhebt, Lei der gewöhnlichen Tem-
peratur, ist eine; Verbindung der phosphorigen Slur»
und des VVasserdunsles in der Atmosphäre, und er-
scheint nicht in einer kiinstlich getrockneten Luft,
In diesem Falle bedekt s\i;\\ der Phosphor 'mit einen;
dünnen iiäiUchen, das reine pliosphorige Säure iif,
und hürct bald auf zu leuphleu.
t »7,8 - ifi,8i j
7.,:. - 7.S6 ]
20,809 - "»'SS ]
79,igt T 5,ö6 I
Phosphoriau- j Phoiphor.
Min •ieht, äah 16,81 kein Mulliplam nach einer itaiea
Zahl »on 7,56 und eben 10 wenig ia,i8 *on 6,66 i.t. 1biU&
winl wohl dieie Schwieiiekeit »ich hebe», wenn dct m-
famtiete Oxygengehtlt dei Fhoiphort einmal eirrittm lit
d. lt.
und Schwefel -Verbindungen.
Eine feste SSure, flüchtig bej einem män)if;en
legrail, kaim erhalten werden, bei Veibrenming
Phosphors in »ehi- dünner Lull , und aclicint
tesphorige Saure ohne Wasser zu seyn } aber zu
sicher Zeil bildet sicli iinuiet Phosphorsäure und
) PJiosphoro^yd,
X)as ejgonthümlichc Gas, woVon wir sprachen,
Echv veisrl)ieden vom Phospborwassersloflgas,
1 dnrcli Wirkung der Erden oder AlkfiÜen in
^binduug mit Pliosphor anf Wasser jiebildet wird.
tnn dieses letztere Gas eniziindet sich yon selbst»
me speeifische Scliwere hl selten die IlalTt« von
1 des andern, und es giebl nicht mehr als i,S aei-
I Vohimens an Hydrogen, wenn man es dm-eli
■limetall zerlegt. Es weicht zuweilen in seinen
Kep^chaHeii ah, und besieht wahrscheinlich aus
b'^hiedcuen Mischungen von Hydrogen mit einem
titbtimlichen Gas, welches aus 2 TheJIen Hydro-
pnd 3o Phosphor gebildet istj oder es mufa
I verschiedene Verhältnisse vou Hydrogen zu ei-
i Theil Phosphor enthalten,
Ich schlage den Namen hydrophosphoriges Gas
f diese neue LuTlart vor, qnd nach der Noniencla-
die ich in meiner letzten Backerschen \''or!e-
mg vorgelegt habe, *) nenneich die Flüssigkeit, d?e,
) Phosphor und 67 Halogen enthalt, phosphorantf
1 das Sublimat, phosphoratiA *')t
I*) Terfil, d, 1. Bd. m. S. a45, d. IK
H Wir wcTden dafür in unterer Hamenotalur, die Bd. III. 3
a'13 f. hinreichend j;e[echtrer[igct iit, im jlllgemeineo f Aoi
fhcrhaloid ifttc)tva und die Flü»iglteit roin Sublimat eat
weder durch läeisat» diner Warte,' oder duch flipsphor
[
DaF
r «fav cäi^ IhHpbar-
^--= ia riaer AUvaAcs^ Ar ifiiQu ialti
ftfi^ äinri! cfces *o gefaüdct jn- rfi^xfc enc i
M^ dri Srhwcfcfa « Ox>t»«. |& fisJ« »
im Mim^. Vtrmiaiervmf Ar» TiiImhh n SUS U
^hrfauMKC du Scfcwcfeb m Oxjjjf :
^^taad Ls^ bcrrätrat toh ein wck^;
aBdenem IltttrwjLVtt, itmd <
isK Wtttnng ik» Hvflragen, Oiygem mi
dMa des ipecifiKks Cnnctae im
MfcäiiLCffLM Sin« und da Oxy^ps^»«» vod twi-
■cben den d» gejch»iJiJtai und renm Hvdrvgi
■■ kmors. nai die ZuBB^wsxtnng dioer Ganr*
te« zo bntiniBeo.
]n 6n Tratu. Fhilos. von iSio. S. s5t habe iet{
£e CcMiVhlt: iIm Hydrofo» b»] der achwefel««
SKite DKtU genbg<-nd botimnit: sni dnn länd idv
iaü äic Majw eine» Rnhikz., die aagrwxmJt wordn
wireo, vxa die gcwi^raru Casaitra m mcsni, nic*t
frhlcTlrtri waren. Bei oeucrea Venucht», auf £a
■wa sicH rcriassco kjuin, weil tlicGewidUc der Gai-
■ebeide«, »CMtuib ■iig:leicb ««grftatt kt, djä ia Snbfi-
clt M> «id fUlog», all (■ Km^
Jind Sclnvefcl-Vcrbindutigcn.
lediglich veralichen wnrdrn mit denen
liehen Ronmlheilun aünosphaiiscliei' Lull, habe ich
lunden. diits, loo Kubikz. scliwefeligsaurtu Gases
kGr. wogen, bei niinleier 'rmiperatiir und I.nft-
Bck und 100 Kubikz. Scliwerelw.i'>serslolV %,!}, Gr.,
I^ches letzte KeauUat mit, diftn von Gay-Lussac
I Thenard und dem voti meinem Bruder J. Davy
pattencn zitsammenstininit.
Wenn ü4, das Gewicht von looKubikz. Oxygen-
I abftezugcn werden, von 68, so wird folgen, dafs
achwciiilige S^u^e aus gleichen Gewltbllbcilen
Bwerd und Ojtygen bestehe, was mit der Angabe
1 ficrzclius •; übereiiijjtiaiuit; und wenn 2,2^, das
fficht von 100 Kubikz, Hydrogengas abgezogen
irdeii von 36,5, so wird der liest 34,35, die Menge
geschwet'i'Uen Ilydrogongas enthaltenen
kwefflls bezeichnen. Die Zahl, welche den Scliwe-
[ darsleUl, kann auf 5o feälgesetzL werden, und die
■werelige Säure wird zusamraengeael^t seyn aus
lern Aiitheil Schwefel, 5ü, und zwei j^nlheilen
ygen, 5o j — und Schwerdwasserstoffgas aus , ei-
a Antheil Scliweiel, und zweien von Hydiogen "').
} Verfil. BJ. 7. S. 13G. d. J.
) Dai SchwcrelwasientolTf-ai
d. II.
■iiamTnengoelit dem Ge-
wichte nach BUS 3,37 Hyitro^'^n and 34,'i3 Sohwefel, nis
ebeu gcruiiden wurde. Wofrrn ditfi eine llyJragenver-
biddoDg lies ilen Gradei ist, 10 wird dio von er.iion Grad
(wo, nach Dalloni Hypothe»o, lieh nur <iii Alois H;drag«ii
mit cintni Alom Schwere! verbinde!) aus halb ao riel, näm-
lich r,i36 Hydrogen nnd 3i,ü Sclinelel beliehen. Wird alio,
liacb Dalron, dai Cewichl dci Hjdrn£eii»lonii^=; 1 gesclsl:
»0 reihi'll sich i,x55 : 54,i5 := i:}o,]ij., und das Schwo-
I
jio Dnvy über einige Plioaphor-
Nncli den V'ei'sucheii vou Gay • Louac scbeial ta,
dafs tlie Sciiwf^feUaure durch liiu« xersctzt, ein Vo-
feUloni hat dcmnarh <\A Gcnklit 30. — G*tii indcn fii>
dtt mtn (Ixtelbc in T/iomtoi:i Chemie, w*U!ie nii, aU
in doli Iliitiden der mciileii Lrirr beßadlialiei Buch, itkq«
Turliin liei der Uerci^hnung Über ild G'vriclit ih> PhMplWl»
atom« vei^lichcB Iiaben, Band 5. S. S/i [oatti ff W/i Ute
beri.; bcilimmi: „'^'. d"" Schwere], tagt Ihomioa,
bindet sich dfc SaueritciT in ärr'i Tenchteilenen Vc^l-
iiiiicD tu Scliwefeloi^il, ichwefrllger Säure und SchatFt^
' säure, pie loutere too Uietrn ZuiammrnatUuBgia E»t ■%
SorgCaU unicriuclit norden. Diris Anal;*« «ird bb
den Slanil aetien, verniidelit der llypolhei« *oii 'Dabt*,
dai relatiie Gewicht eines AlQini Schwefel m tcitiai
Diea« Si'ure beatehct aiia l3ü,5 Theiten Saueriloff asd xvt
Theilen Schwefel, dem CpwiLhia nach. Nimml nin nit
paltoD an, daf* sie dnrcb Verbindung einei Aiomi St!i)>t-
lel mit drei Atomen Saueritofl' gebildet werden •« •*■
ten sitU drei AIooib SauentofT eu einem Atom SdiwfM
^wie i3IJ,5 : lao und ein Atom ^aucnloiT (□ einea Aloa
Schwefel wie 4S,5 : lao oder nie G : i3. Dat Cevilcfet
einet Atomi Scbwcfel würde deDinseb i3 (ejn. VdEl'ic^t
man dieses mit meinar Analyie der tcbwefeJigen Siun
nimuit man an, dafi tie aua iwei Atomen SauerltolT und
siitem Alom Schvefel beifehe: tu findet man fait daiielW
Gewicht." — Wir können dieie grofae DilTcfcni dndt
Anbringung mehrerer Correclionen aufhebrn. DiHia
i) beliebt die Sohweleliäure nach dor Anal;)« *ou S<r-
leliug (Bd. 7. S. lyG d. J,) am \ia Theilea Satier«lo7, di*
mit loa Thcilen Schwefel verbiitiJan aind ; folgltTh «ürd« 1
atati (len Zahlen Thomaon* 45,5 : loo rielmeLr äq : loc
»elien aejn. Femer
3) leizen wir am früher S. 5o3 ■ngegebenen Gründen
dai relative Oewichc einei Aioiai Saue»toff, mit DaTi
■icht i sondern i5 und erhalten alio lajloich lUa V(f*
und Schwefel -Verbindungen. 511
meo O-xygen giebt und zwei der scliwefeltg«!
iie; und sonncli isl es zu verrautlien, dals sie aus
inem Verhält nifslheil von Schwere! und dicien von
sisLoff zusammengesetzt ist *),
Ich halle mehrmals versucht, sowohl durch Hitse»
I durch Eleclricitai die schwefeligo Säure mitOxy*
;ibindcn, um ScJiwefelaaine oline Wasser
L bilden, aber es ist mir nicht gelungen; es schein^ -
ich ein Theil Schwefel nicht mit drei Theil
ijtygen A'erbindcn kann, aussei- vermittelst des W^a*-
Dalton nahm an, dafs es eine i'estc Schwe«
nift 5o : loo = i5 i 3o, so difi tlio d«m Schwefel', dt*
Zibl So [ukomml. —
Dss GewichtivprhJilIiiiri T«n Oiygcn cu Schwefel »
i: 3a Dller Sa: loo lehort, nie >ui S. "jC iliciM Jonrnal-
, bindet bel»nnt ül, dem Schii-rfclaxjd an. In dem Schwc-
feloijdul, wo 35 Gewirhtilheile Oifg^» ">'' '"" Schweröl
' terclal lind, liilleu lich alia nacli Dailoni Theorie iwei
Alurcc Schwefel mit eioem Atom Oijgen eu verbinden.
Min lieht daraui. daf« Dillon nieliE die mediigtle Oi;-
dalioniiture als Einheit, d.h. all Veibird.ing «ine» Oiy-'
geaitomi mit einem Alom dvr ßaie annehmen kann, lon-
d*rn eb^n •□ gut von SchwereluDgiilufen dci Qi^geni, all
ton Oiydttioniiluren des Schwefels Teden mufi. Du Aelto-
liehe gilt natüilich auch bei MetallDijdatioBen , wo ebeu
«o gut ewei MetalUtome mit einem Otje"""*""- ^'' *""
OiyeeDitooie mit einem Melallalome im Sinne Daltons yti~
bundea gedacht werden können. ä, II.
') d. h. im Verhillnii« 3o Schwefel und 3. )5 =: ii> Oiyseo.
WM allerding« geeriindet ijt; denn jo ; 4S =: i : i J =3
■00 : läo gemÜli den Veisutliea ts» Bericliui Bd. 7. S.
196 d. J. d. II.
**) Da der EiaüaU d*t Wainti bei der Ktyii»llt,ildi»ii(! '•
5IS Dary über einige Ffaospbor-
felAire gel», gebiWel Jurcli Wti-kun); ilcr »cbi
BjEMi f^aui« aut Sulpplcrgas. Aber jcb fimd, il
wron man Bclinerdlge Saure wobi gcirockiwl I
SalpHrrgas Kusauinicnmisclit kciue ^^'irkIInj; s
drt; toiumt W 'asserduiul dazu, so eoUtejit ein fs;
4m br^slAllisii-tes Hjdral. wckliea üifW'auerj
warfen, &ili>r[«TR»t von sich ;>iebt, and rmc >
■tUg von St:hM'tri-|saurc bililcl.
leb i'..i1>c tu livH 'l'tsas. Pbtios. von Vcrbrndon^
{Ol lies ScbwefcU uud des Halogen agtsprocheo { idt
loonte kriu« \'cibinduug dieser zwei Köiprr XnHai,
wrlclie uicbl Schiveful abst-lzic dortb \\ irluo}; ilc4
W a**tr5. Wenn der Schwt-fel mit H.ilogen ga»
gel iit, wie iu 'Dioiusoiis Scbweleiniu.i^ieil,
scbciot er nach mcineu Verbuchen 67 Tlinle libl»>
gen, Und 5o Tbeile Sdiwefcl so entballen.
4. £.inige allgemeine Bemerhtngen.
Es vcnlienl Aufmerksarnkpit, dafs Pbo»li
und Scliweti'lsäui-e cioe gleiche Menge OxTp« ii
VeHialliiis£e zu derselben QitäiiiiUt breanbitren Slal<
in riilbaltro , während dueh das Oxygm mit
Körpern ia sehr verschiedeneu V'erw and Lach Afbgra-
Aen verbunden »I. Die phosphorige Siure bal
Beatrebeu sich inil Oxvßen xu vernoenr nod <
miditig itt: lo war iie ErscIictDting, dali die Gpg»«irt
deu«IbcD lUT EntiirLun^ grwiiiet Verbind op^iitufrp
aottwendife Bnlingung tUh «eige , gtaiiü dw Tli«ori%
I Velche diu G»rUe dieirr VrrbimhisgMlurrn aaf Kr]'>'UIi<
«urücierahrl (rerjL Bd. i. S. 6i; »tUrfi
Ab« ichwer Um licb la Dalioot ThraJa
eihcn. J. U.
I'
und Schwefel - Verbindungen» 513
siebet dieses selbst deni Wasser; die schwefeligo
Säui:e kann sich nicht mit ilim verbinden ausser bei
Anwesenheit des Wassers.
Die Verhältnisse, welche zwischen Wasser und
I . der chemischen Zusammensetzung verschiedener Kör-
1^ . per 'ätatlfhiden , haben schon die Aufmeiksamkeit
mehrerer Chemiker beschäftiget *), und verdienen
mit Sorgfalt studiert zu werden; ich finde, dafs
•mehrere durch Niederschlagung wässeriger Auflö-
tungen erhaltene Stoffe Wasser Verbindungen sind.
So enthalten die Zirkon , • Talk - und Kieselerde,
niedergeschlagen und bei 212° getrocknet, noch be-
trächtlichc Antheile von Wasser. Mehrere Stoffe,
dip than als metallische Oxyde betrachtete und aus
den Auflösungen erliält , enthalten auch Wasser,
das aut ihre Farben imd auf ihre Eigenschaften ei«
nen bedeutenden £infiu{s hat.
^) Wir eripnern hiebe! auch an Ruhlands Abhandlung über
Oxydation Bd. i. S. 69 welche su beweisen sucht, dafs je>>
der sich ozydirende Körper Wasser aufnimmt und es fixirt
als Krystaliwasser im weiteren Sinne. Uebrigens kann
« nicht jede Wassoraustrcibung aua. Körpern durch Hitze ge-
radesn beweisen, dafs die Körper mit Wasser verbunden
ttaren. Wir wissen aus der Belegung sich oxydirender
Metalle mit reagirenden Papie rfN, dafs pxydation und Hy-
drogtnatiou gepaart seyn können, (oder TielTeicht immer
•tnd); daher kann Ilydroid und Oxyd ein und desselben
Körpers gemengt seyn, und dieses Gemenge als Hydrat in
der Glühhitse erscheinen, wahrend hiebe! erst Wasser aus
Oxygen und Hydrogen gebildet wurde. Ich habe auf die-
ata Gesichtspunkt schon Bd. 4. S. 398 aufmerksam i^emacht.
d, IL
514 Davy über einige Phoiplior-
Ich. flill ein Beispiel geheai Der Körper, dU
man weifscs Braunsteiiioxyd genannt hat, ist «i
Zusnraniensetzimg aus Wasser utiil dem PwoloxyiS
des Braunste ins; simk erliit/t verliert es »ein Wis-
»er, und wird ein Oxjd von dunkclolivengi-untf
Farbe.
.Man hat öfters vermulhet, dafä die Zosammen'
tichung tier reinen Erden duicli die tlilM von Eut-
VeichuD^ des mit ihnen verbundenen \VaMcw her-
rühre. Die folgende Thatsaclie bestätiget die« Vw
mulhnng, und zeigt ein inerkwürüiges PhäDomeo.
Zirkanerde, aus ihrer Auflösung in Saltsmrt
diircli ein Alkali niedei geschlagen , und gctrockopl
bei einer Temperatur über 5üo° erscheinet mIs da
weitser Staub, welcher das Glas nicht rilrt. Wiri
sie his 700 oder 800° erwärnil, so enlweiclict äu
Waaser plötzlich, und olingcachtet der Menge Wi
■erdamprcs, der sich bildet, wird sie in diesem Au-
genblicke roih glühend. Nun ist sie rauh auzuRili'
len. Und von grauer Farbe, ihre Theile haben Zi
sauimenliang untereinander und aie ist hart genüge
Um das Glas zu ritzen *).
noch mehie^n ander*»
'< Elll« gehört hlehir di«
') Wir noUen diese Erscheinung
IQ ZtKamoienhBng betrachten. ]
neue Mclhode, netclie so ebeo Ltiihner im voiigea IkfM
dieie» JüurLall S. 3ü9. anjjab, Plaün« Dim V(tarbeilett gt-
acLi'cht lu aiclieo. Die Tlidlrhen dei I>l*linapul)ett trt-
ten bei bedeuten der Ililie lutammea und LüdoD eiae 1
liäneeade und, tum deutlichen Bew«i>a dtf* tfi
Ecltmelxuni; eiuirat, lugleicb die Form, aiir weldie du
Pulver BUlgetrageii >vurde, daritoUcnde M«»»e. Mtn li.'nM»
4ie lütcliciiiuiiji aui der beliebten HypoÜicie einer »tlic
tind Scliwefel- Verbindungen.
M«iii«n KÖrperaniiehung ibleiieH, nobei man der EihitEiing
bloa die Rolle ipiclcn lüfit, dia einzelnen Körperthells
auiEudehneii und eine KrweitihuDe der Maiie hcnonubrin-
fen. Wir sehen intler> bei ähnlichen rbÜnonieneii auch häu-
fig Krjaiallisation einitclea, „Ich fillelc einmal, ichriob
mir tor einiger Zeil Cehlea in einem [obwol-I nicht xum
Dniclie beniromtei.) Brief, Yller-Erde, Der »ehr fein «e(-
ttieille Niederschlag bliab in tvtei Cntern mit der aaliiEeit
F
ü«ij;Lei.
'eben
I. ich nach
einie
cn Tagen
wieder
lii
nzukam, war er
beiden GU
krjilalliniich und
ar in jed.
m ver)
(fai
den. In dem
eine
m Cla^e
ivaren ea
Is
ler aus ho
(.'hsl feinen und kleinen
Piii
mea iu>a
«menge-
Tu
ufie Küg*
chen;
in
dem andern
war
der Nie
erichlag
ar
euig htin
ff«.
I^
Kryilalle Wa
ren'f
reilich La
na reit.e
£..)«, .ander
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n n..ch .ataige Th
ile. Sehr
beUant
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d leicht au
h^h-
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dio Kry.i.ll,
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de. Als«
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J, Kenn n
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. b« mif.iß.r
ehr feiu
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derßiri, .
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ren Plü^igke
t 1^
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Gleicha
uthw
Kry
If«. Ea
IBlIniBja«
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gl »ich Uli
hl nüibi^
<!:!•
dt
ofl g.<.r,en
in d.»
Nf.i-,r einmal alle in einer FlÜs.iekeil aafgtr:il aeyn mufa-
leii." ~ M.n wird »her vergeblich ter>ucheu dia teiathie-
drnen Farmen der Kiyiltilliialion ana einer indilTereaten
allf^i meliinn Küi (.eranalebiing abiuleiLen und Thariiaon be-
ii.eiLt m>l Recht in acinem 5}>tem der Chemie lid. III. S
a3;t da(t tlaayt Emdecliingen iu der Krysiallographie «u
dcrAimahine cincrTnlarit:!'! dct Ctundtbeilchen nblhigen, ao
uut^rU"r]ir1i auch dieie Pulaiiiät aey. Da bei obige» Var-
•Ui'he IMij'», gleidiwJe t» bei eiüem Übiiiichoii *ou ßeris-
Jlua Od. ü. S. iGij. d. J, der FatI ivar, «ich eine Lichl^r.
sfhehiu-g in dem Momenle dar.lelll , wo die Korpetlhoile
•ich k-.lcr vorbinden t >o ichrinc wetiig>Ieui die Region
lieicirliiiej tu Werden^ in welcher wir AuflUTunji über
jene Pulacilüt tu lucbcn habeu , und ea (teilet lich , wenn
man nichi diete Lichterscheinun(i lieber einer qualilaa oc-
_CBlta !i.>chreiben, als aie aui dem Üd. 6. S. 5? f. angcgc-
5S
■516 Davy über einige Pliosphor- u. s- w.
beneti lirjiUlIfllectrMcheii Staodpuncte beuarhtea will. ^'
der ein neuer Beweii vor Augen von der im rori^rn
S. 3u5 beiprocbcnea Unbaltbarkeit jntr iltcn Ht^nlki
einer indifTetenten allgemri^en Korperu»!chanj;, £• •!
durcli Alter thümliahkeit 10 ffoCtt* Joudua gewii
Dalion'a ■[□miitiiche Tbcofie Itana, auf {enem I
atallelectriicheu Standpunkte, gtni dtn fegtnnailige« Z
(tande der Wisientchaft gemj'fi , aufgefafit werden, m
■ein WÜgen der Atome wird hier au einem Wägen der •!
bei diemischsii Verbindungen lUfammenTeihendM K6rp>
irjritalle, wodurch fait aUeiu dai ZuiantmentrelTcn ei
höchit willkürlicben Thoorio mit der Erfahrung erna ttiri
digendo Etkij'rung findet. Ajicb Berieliui «lieinl g}
die Lehre von den beatimtnien cheiaiichen Verbind aa^ir*
jeaem krjttilllelectriichen Scandpuntl* tuliit
fsisen, der Über manches (vergl. t. B. Bd. 7. S. iS<f) Anf
Uärung giebt, wo ßaltoni Theorie, ««nn üe nic^t R1
«iükiirliche Aonahmeit au Hälfe oebmrn will,
hinanreichen' achetnC. Doch hieTDo vielleicht bei ai
Gelegenheit mehreret.
Jetat, nachdem durch Sirameyer'i höohit laiete
EotderLung de> Strontiaat in ArrigonJt (1. dciien Brief
Gilbert in denen Annalen der I^hy»k itt|3. St. S.} •
Ilauptwidenprucb, welcher biiher awiidien Krjatallograpt
nnd cliemiicher Anatjie obwaltete, gehoben tat, kana
um ao minder gewagt acheinen, die chemischen ottd kr]
•tilliniscben VerbinduDgigesetie sua einem nni)
ben Giufldpriacipe (dem electjiicben] hetiulcitcn.
d. B.
Verbesserungen.
;. g V. o. i[«bt i3,G Gran ttatt io,6 Grsa *)
fäb habe adion S, 4g6 in der Nolo bemerkt, äaü in den
Lngabea iler Zerlegung dei feiten oder flnuigen Fhoaphor-
uluida ein Schreib- oder Druckfehler seyn müise. wel-
ker (ich inaefj aus S. 5o7 corrigircn läf.t, nai ich hier
«chtragen will, da die ganze Abjiandluiig auf die Beaul-
Ute dieier Zerlegung «ich beiiehl. J}aiy lagt S. 607 dai
üirige Pho.pboihnloid bestehe aua so PhojpJior und 67
Ulogea. Da nun al.o 20 + 67 d. i. 87 Gewicht.theilo
Mielben G7 Halogen enihalteh, »o werden in i3,6 nothiveii-
tg )o,473 Gewichtatbcile Halogen enthalten seyn. Kua
Ind aber nach Berzclius 19.035 Cewichlalheile Siluäuro in
DO Hurniilber enthalten, folglich 10,473 in £5 Horntilber
Icmnach mufiten durch i3,S Gran Photphorhaloid nicht
SGr. tlomtilber geHllt werden, nie S- -igfi ileht, londern
i Grau, oder wai dai»tbo ist 43 Gran HgrnsIIber durch
>,6 Gran Fhoipborhalald. Diese 43 Grnn Horniilber enl-
ilten aber 8,3 Salitäure, 10 dafs 10,6 Gr. fliiiügea Pboi-
lotfaaloid Im VorhÜllniue a,4 Phosphor: 8,1 Halogen lu-
nmeDgeiellt aind ^ 1 : 3,4 während feites Phoiphorba-
id die Verb alt nifaihcile 3 Phosphor : 3a Halogen ^ i : 6,S
, h. doppelt lo viel Haloeen, enthalt.
•i.//.
A ^ s z u g
des
meteorologischen Tagebuches
Tom >
Professor Heinrich
in
R e g e n s b u r g;
J)tnuir| x8iK
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A ii s z u g
des
meteorologischen Tagebuches
Tom
Professor He inrich
in
Regensburg;
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4 A-
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37 2, 85
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Heiler. Trüb.
VermiicHu'^H
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Trul.. 1 Schön.
Hcii.r.
TiübeTkc.^1
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Il^.icr. 1 Vrrmi.cht.
Schäc.
Trüb. Nebel.
Windls« T«|fl
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Trül>, Kcbliclii.
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Trüb. Ne(,el.
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S.iTr. NcbVl. Rdr. Tr! N=W.'\ViiKi.
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