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Mit fünf Kupfer tafeln.
Halle,
in der Expedition des Vereins zur Verbreitung
Ton Naturkenntnifs.
1828.
Jahrbuch
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der
Chemie und Physik
XXIV. Band.
Mit fünf Kapfertafeln.
Unter besonderer Mitwirkung
der HH. Bergemann y Breithaupt y Biiff, Dbhereinery C.\. GmeUn^
Kersteny Krälovanzky, Nöggeraih, Marhienicz, Marx, MichiuHsp
Schiiblery Velimann und Wetzlar
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Mit fünf Kapfertafeln.
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Stiftungen in Verbindung stehenden
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^Inhalts anzeige»
Erstes. Heft.
Zur Metallurgie S. 1—89.
1 Beschreibung des Amalgamationfprooesfef-auf dem Aiaal-
gainir werke La Sauceda bei der Veta Grande in Zacateca» ;
aus dem Englischen des Capitain Lyon (mit vergletcbeoder
Röcksicht auf die Sächsische Amalgamation ) bearbeitet Tom
Ober -Hättenamts- Auditor Kersien in Freiberg S. 1 •— 20.*
2. Ueber das Spratzen des Silbers and daran sich anreihend«
Krystallisationserscheinungen, vom Prof. Schweigger • Seidel
(Fortsetz, von S. 198 des von Bds.) 8. 20 — SS.
Warum die bisherigen Versuche noch im Zweifel lassen
über die angebliche Sauerstoffablorption des schmelzenden
Silbers 21* Ueber die das Spratxen verhindernde Wirkung
der Kohle 2S* Ueber chemische Zersetzungen durch Rry-
stallisation 25« Ob beim .Spratze^i vielleicht auch elektri«
sehe Erscheinungen nachzuvreisen sind 26. Ueber die eigen*
thümlichen, von Marx am essigsauren Natron beobaqhteten»
Kry Stallisa tionsersch einungen 28, die ganz unabhängig von
Entwickelung elastischer FlQssigkeiten sind 31. Ueber die
eigen thümliche Form dieser Krystalle 52.
Anhang. Ueber Kalium- (Chevallier, Hare und PhiUipT
8. 54) und Bariumhyperoxyd {QuesneviUe S» 55) • über
Stiökstoffoxydsalze, nind über Zerlegung des Ammoniakgases
durch Metalle ( Savart S. 36) S. 33— 39.x
Zur Elektrochemie S, 40 — 74.
]. Ueber die elektrochemischen Figuren und die elektro-che«
mischen Drehungen des Quecksilbers,' von Sobili S. 40.
(Hierzu TaF. I. Fig. 1 — 3.)
Apparat (Fig. 1) 40. Bemerkungen über die Darstellung
der elektrochemischen Figuren auf soliden Metalt platten 42.
Erscheinungen dabei auf dem ßüssigen reinen Quecksilber
45, auf welchem, an der Stelle der hier fehlenden die elek«
trochemischen Figuren bildenden Schichten , sichtbare Str^i«
mungen von entgegengesetzter Natur entstehen, welche mit
einer Art von Vertiefung verbunden 51* Die Bewegungen dec
überstehenden Flüssigkeit seyen stets seoundär und mehr pag*
siver Natur 52* Erscheinungen unter Schwefelsäure 53 Ueber
die Zuckungen des Quecksilbers im hydroelektrischen Kreise
54. Die Ursache dieser Bewegungen scheine von einetn me-
chanischen Impulse abgeleitet ifferden zu müssen 55* Mag-
nete üben keinen Einfluls darauf 56. Erscheinungen auf
T^atriumamalgam 67, und Umkehrung der Ströme auf dem*
selben 58, die in HerscheVs Sinne durch das Streben des
Natriums sich mit dem Oxygen, im Momente seines Freiwer-
dens» zu verbinden, erklärt wird 59 Bestätigende VeruucKe
59. Anm. Verhülinifs der zur Amalgamatiop des Quecksil-
bers mit Natrium und zur Ausscheidung des letztern dqroh
X. ^* Inhalt aanze ige.
Zur Lehrt vom Seh^n S- 212 — 214.
^taubfiguren und QueckfüberligureD, vom Prqf. Marx S. 212 «-SUil'
Zur Meteorologie S. 215 — 223^ ^ ^
VermiscBce meteorologische P^otizen , vom Prof. Schubler (Fol
•etz« der S, 93. abgebrochenen Miuheilung ) .6. 215 — '~~
(HiiBrzu Taf.I Fig. 5 )
IV. Hübe des Neckars in verschiedenen Jahreszeiten S. 215— fl&*'
V. Höhe des Bodensees in den verschiedenea Jabk-eszeiM»'^
S. 217—219. (Täf. I. Fig. 5.) :
VI. Gröfse der wasserigen Ausdünstung imL 1827. 8.219— Bi'
VII. Beobachtungen über Quellentemperatur 8« 220— 222*s^=
Vill. Temperatur des Bodensees 8. 222 — 22S.
Selen 8. 223 — 230. ;
1» Ueber einige merkwürdige Cselenhaltige) Fossilien im Braöä«/
schweigischen, vom Prof. Marx S. 223 — 225.
2* Zerlegung zweier neuen , zu Culebras in Mexiko aufgefna»
• denen, (Doppelt -Selen* Zink und Schwefelquecksilber entbd*-:
tenden) Mineralkörper» vom Prof. del Rio in Mexikp 6. 226
Lithium ' S. 230 — 236. ^ *
Vermischte chemische Bemerkungen über das Lithium und einig«
Ve^indungep desselben von Ladislav Ki'alovanzkyS,2B0 — 286^"^
1« Analyse eines pHr^ichblüthrothen Lepidolitbs von Rozena*
S. 230 — 231. / ,
2. Ueber Ausscheidung des Lithions aus Lepidolith S.231— 232»*
3. Lithium. Lithiwn- Metall 8. 232 — 234 ''
4. Stöchiometrische Zahl des Lithiums S. 234 — 236.
Correspondenznachrichten und vermischte Notizen 8, 237 — 248«
Ir Ueber Wismuthblende find Gediegen - Gold vom Ural, Vom'
Prof. Dr. A. Breithaupt 8* 237.
2. Nachträge zur Einleitung in eine krystallographijche Pro«
gressionstheorie, von Demselben 8. 237 — 239.
3. Nachträgliche Beiträge zur KenntniljB der Kohlenstick'stoff-
saure und ihrer Verbindungen S. 239.
4. Notiz über Cyansäure (von Scrtillas), mitgetheilt von Jw
lia Fonteaelle S. 239 — 240.
5. Ueber Glycium (Beryllium) und Magnium (dargestellt voa
Bussy und fVühUr') S. 241-243.
Anhang- — Programma van het Bataafsch Genootschap der
Proe/ondervindelijke Wijsbegeerte te Rotterdam» 1828« 8* 244
—248.
Drittes Heft.
Zur KrystallpgVaphie 8« 249—205.'
1. Krystallographische Ableitung der tetraeonalen und hexa-
gonalen Primärformen aus tesseralen Gestalten mittelst der'
Progressionstheorie, von Aug,Breithaupc (Fortsetz. d. $.153*.
abgebroch. Abhändl.) 8. 249 — 298.
2. Das Geschlecht derRarbonspäthe. — a. Einleitung 249 ff.
Nicht blofs einzelne Untersuchungen über einzelne Mineral«
körper, sondern grofse Reihen über ganze Geschlechter thun
der Mineralogie vor Allem Noth 250 Keine Schwankungen.
in deii Winkeln einer specifischen Primarform 251f ßtatt 6
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XVI , Bericlitigilngcn, '
1828. B. II. S. '75^2. 2, v, o. st. mit ^,' bei.
» ^ .99 99 99 lOi V, o. >9 wenii 1« warum, /
99 99 V 99 99 99 fl, V. o. 99 obcn 1. chen,
99 99 99 99 99 2* V« u« 99 erhielten 1. n^erhieltei
n 9» 99 99. » 12* V. ü« « nacli y,Trfibung" flt<
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99 .99 99 131. 99 4« V. O. 39 ZIIF 1. «f/ß
9i 9i n 1S2» » 12* V.O. 99 nach „Kupfer" sc!
„irt Schwefelleb erlösung^
3i ' " M 146. 9 7* V« V» 9 in L an.
« 157« » 12* V. u. « nach „StiTck*' sd
iyEisen** ein.
99 99 99 204. » 16. v. o. *? Grode 1. Cfotf ff.
59 99 99 378. » 14. V. o. » von L o'ör. ,
99 99 99 379. 59 11. V. u» 99 neuestcn 1. neuestem
99 n *9 391. '^ 10« V. o. 99 Anblicke 1. Anblick.
99 99 99 436. » 5. V. u, 99 nnd zugleich sieht
1* worapts folgt.
99 B. III. » 8* 99 1. V. o. .99 4 Lotb 1« 4 Mark.
99 99 99 9) 99 8. V. o. 99 Pferdcn 1. Pferde.
99 99 99 12« 99 11« V. o. 99 wclcheu 1. Welcher
-99 99 99 13» 99 13. V. o« 99 Apuzeraudas 1. Apu
' deras^ ■■
99 99 99 14* 99 18* V. o. 99 dasselbe !• derselbe,
99 99 99 15. Anm. Z. 3* v. p. statt 48 Loth 1. 4,8 ^
99 99 99 16. 99 99 3« V. O. 99 382 Lotil 1 3>82
99 J9 ■ 99 99 9» 9» 12. V. o* 99 Chcmnitz X. Sa
99 99 ^ 17. 99 8« V. o. 9» 2 Arobas L 12 Arobc
99 99 99 19. 99 9. V. o. 99 7,8 Loth 1. 4,8 Loth
99 99 99 99 99 29« V. o. 99 6 DolUrs 2 Rcalcn 1
— Dollars 2 Renalen,
99 y> 99 i\Z, 99 11. V. o. u. Z. 10 V. u. statt Dom
Do und.
99 99 99 126. 99 5. V, O. 99 1 1. 1 !
99 99 99 128* 99 2« V. o. 99 Klcttau I. Klattou
99 99 99 129. 99 8. V. o. 99 cln L cinc
fi 99 99 138. 99 28. V. o«^ ^ H H 1 D
9» 99 99 139. » 31. V. 0.5
99 « 99 143. » 35. V. o. 99 dfci I. den
99 99 99 148* 99 20, V. o. 99 vor „sich" stehe »»rwe
» ^ 19 154. 99 19. V. o. 99 Eisenerze 1. F.isenrose.
99 9> 99 156. 99 12. u. 13 V. o. Statt Eiscncrz 1. JEijcrt -
99 99 99 159. 99 20. V. o. Statt H !• D.
99 99* 99 161. 99 12, V. O. 99 Cr 1. CS.
99 99 99 99 99 26. V. o. 99 Aendcrung 1. Abändert
^ 99 99 162. 99 13. v." o. 99 Freiburg 1. Freiberg.
99 99 99 182. 99 1. V. 11. Anm. statt 1827 1. 1828.
99 99 99 192 — 200 sind die Seitenzahlen fälschlich
196 — 204 bezeichnet
Im vorigen Jahrgänge sind noch zu berichtigen;
B. 1. S. 303. Z, 1. V. o. 99 carica 1. si carica.
99 U. 99 102» 99 6. V. u. 99 B. X. H. 1. S. 79 1. B, :
H. 1. S. 9. i'f.
99 III, 99 -28. 99 2. V. u. 99 Paulctt 1, Poullet,
Zur Metallurgie.
1. Beschrdhung des ^malgamaiionsprocesses auf dem
jlnialgamirwa-ke La Sauceda bei der Veta
Grande in Zacatecas;
aus dem Englischen des Cdpitain Lyon ,
bearbeitet von
Ober- Hüttenamts -Auditor K ersten in Freyberg.
Vorwort.
Bei dem grofsen uud lebhaften Interesse, welches Deutsch-
\SnA an den seit mehreren Jahren begomienen Vcrsuclien , den
südamericanischen Bergbau wieder in neues Leben zurück zu-
jrufen, nimmt, dürfte jede zuverlässige Nachricht über den Kr-
fo^ derselben nicht ohne AVichti^keit seyn, wenn sie aiicii an
und für sich nicht von grofser Bedeutung erscheinen möchl*'.
Diefs war der Bewegung:»arund zu der nachstehenden ileui-
sehen Bearbeitung einer Beschreibung des berülunten AiiKtl^j-
mirwerkes La Sauceda in Zacatecas, welche Capitain Ayo/i in
seinem Mcorico {hy Murray y London 1828) entworfen Jial. *)
Ein Bruchstück jenes "Werkes erhielt ich rhirch die Güte d'-r
Herren Jo?in und Bicliard Taylor aus London, deren Valer die
Geschäfte der Gesellschaft, welche La Sauccda betreibt, leiti-t.
Da Capitain Lyon selbst zwei Jahre lang l>in*c tf»r j< nes
TTerkes für die Bolanos- Gesellschaft war, und sonach die b^-hle
Gelegenheit hatte, ausführliche und sichere Nachrichten hi«-r-
über KU liefern, so berechtigt diefs zu der Annahme der Ricii-
tijikeit und Vorzi.glichlieit seiner Angaben; und da «ein "Werk
erst im April dieses Jahres in London erschien, so dürften die-
se auch mit zu den neuesten zu rechnen seyn. — Zwar ver-
Tüth Cap. Lyon durch seine Schreibart uud die Behandlung sei-
nes Gegenstandes, dafs er nicht Hüttenmaun Tom Fache i.st;
allein diesen Umstand hat er durcli eine sehr ansfühvliche Dar-
*^ Deiselbe Reweggrund Tcranlalst uns, anch dieses Mal die son«t c:\^ ^e-i^;.?-
nen Glänzen unserer Zeiischiift durch Mittkcilun* dei vc-iliegendcr A'-loi-i-
long zn überschreiten , wie fiUheihin einmal durch die auizußf\\el>e i)ailc^ui;g
des V. Gero 1 ('sehen fieiichtcs über Gold* nad Silbeigiuben \n Süd^m^u^^»
(Jahib. SS36. I. 330 — a4S,) t) . Wid.
J^brh. d. Ch. 17. th. 18S8. H. 9. (N. R. B. 24. H . 1 :^ \
2 Lyon über das Antdlgaminverh
Stellung des Gesehenen minder fiüilbar gemacht, daher man
ihm leicht folgen, und für die angewandten Umschreibungen *
die richtigen technischen Ausdrücke finden kann.
Der Umstand , dafs Herr Baron A, von Humboldt in sei-
nem Essai politique svr le royaume de la Nouvelle Espa^ne
(Paris 1827) eine ausführliche Beschreibung der in Mexico üb-
lichen Amalgamationsmethode gegeben hat) \relche, ans ge-^
dachtem Werke entlehnt, sich auch im 17. Bande Von Kar^
Stents Archiv für Bergbau und Hüttenwesen befindet, macht
zwar die deutsche Bearbeitung einer zweiten Beschreibung je-
nes Processes entbehrlich; allein indem ich die Richtigkeit der
Angaben des Capilains Lyon durch die Angaben des lierm
Baron von Ilitmholdl prüfte, und fand, dafs Capitain Lyon*9
Arbeit diese Probe bestand , glaubte ich, dafs eine solche Em-
pfehlung hinreichend sej, die deutsche Bearbeitung seiner Be-
schreibung von La Sauccda sogar wünschenswerth zu machen,
um so mehr, als sie den neuesten Gang des Betriebes schildert.
IM ach dem die Erze aus der Grube gefördert nnd ^
auf dem Araalgamationsliofe bei Veta Grande geschieden
worden sind , 'werden sie verwogen , und in ledernen
Säcken durch Esel, von denen jeder mit einer Carga,
d.i. 12 Arobas *) oder 300 Tfund, beladen wird, nach
dem Amalgamirvverke gelragen.
Bei dem Abladen wird zugleich ein Verzeichnifs
der Quantität und Qualität der Erze übergeben, und die-
se kommen sodann unter die Pochwerke {Molinos).
Diese haben grofse Aehnlichkeit mit denen, welche
man auf den Zinngruben in Cornwall anwendet, sind je-
doch von schAvächerer Kraft und pochen demnach nicht
so viel durch.
Sie werden durch Maulthiere in Bewegimg gesetzt.
Das aVuriragen der Erze geschieht durch 3 Knaben,
welche sie verniiuelsl aussehölilterJförner A^ondemlTau-
feil weg Uliler (h*e Stempel stürzen.
*y / Aroha = 25 Vi', ; 4 Arobas = 100 Libias u a "Marcos. K,
ö Ly 0 n über das Amalgaminverh
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Mühl knechte (Tahoneros) in Tonnen , an denen eine
Ziehstafige angebracht isl, auf den Amalgamationshof
gefördert. Ein Arbeiter versorgt £ jMühlen, wofür er
täglich 4 Realen — 16 gr. erhält.
Der ganze Amalgamalionaliof oder Galera, eine
Art Schuppen , in welchem sich die Mühlen befinden , %
steht unter der Oberaufsichteines Macero, der wöchent-
lich 15 — 20 Dollars erhält, zweier Ayudante Maceros,
welches Gehülfen des Ersteren sind, und wöchentlich"
8 — 10 Dollars erhallen, und eines Capitan de Galera,
dem man pro Woche 6 — 8 Dollars bezahlt, — Die
Kosten einer solchen Erzmühle betragen mit Inbegriff
des Pflasters der Sohle und der 4 Läufer im Durchschnitt
30 DoUars,
Der Amalgamationshof (Pa/ia^ ist ein langer ebener
Platz im Freien. Seine Länge beträgt 312 Fufs-, seine
Breite 236 Fufs. Er ist mit starken Mauern umgeben ,
und mit breiten unbehauenen Steinen gepflastert. Er kann
£4 Tortas oder flache runde Haufen von 50 Fufs im
Quadrat und 7 Zoll Tiefe dea feuchten gemahlenen
Sciüiechs (Lama) fassen.
Die Haufen führt man in vier Reihen auf. Auf
diesem Amalgamationshofe befindet sich, ein kleiner Platz
zur Anstellung ron Proben, wozu jedesmal ein Monton
verwendet wird. Auf der gegenüberliegenden Seite
sind' zwei kleine Sümpfe , in welchen die Arbeiter so-
wohl die Fiifse der Pferde als ihre eigenen nach dem
Durchtreten der Torta waschen. Eine Torta enthält in Za-
catecas öOMontones oderErzschliechhaufen von 20 Ctr.,
also 1200 Cenlr. , und wird folgendergest^t vorgerichtet.
Zuerst wird ein viereckiger Platz vondererforder-
8 Ijy 0 n über das ATiialgamirwcrTc
4 LotlL in dem Monton ZU 3)2 Loth in dem Gentr. ent-
halten, nimmt man nur 12 Cargas I!; 3600 Pfund; im '
Sommer und 6 Cargas z; 1800 Pfund im Winter. In
der Zeit vom November bis Februar wendet man zu-
weilen Kalk an , um die Quickmas3e abzukühlen , in-
dem man der3elben auf 1 Monton eine englische Metze '^).
zusetzt.
Das Durchtreten der Masse geschieht mittelst 6 Pfer-
den , welche von einem Mann geleitet werden , der in
dem feuchten Erzschlieche steht und erstere durch lange
' Zügel diregirt. Diese Manipulation ist Vormittags von
, gröfserem Effect als Nachmittags und dauert gewöhnlich
6. — 6 Stunden. Ist das Magistral gehörig mit dem Erz-
schlamme gemischt , so wird Quecksilber {Azogue) zu
demselben gesetzt, indem man es durch Säcke von dop-
pelter starker Leinewand prellt, um es sehr^ fein zu
^ertheilen.
Nun folgt das zweite Durchtreten der Masse durch
Pferde , worauf sie durch 6 Mann vermittelst hölzerner *
Schaufeln gewendet wird, was ohngefähr 1 Stunde
dauert«
Diese Arbeiter führen den Namen Repasadores und
das Wenden selbst nennt man Traspallar. — Die Torta
wird hierauf geebnet und einen Tag ruhig liegen gelas-
sen. Nach jedem Durchtreten werden die Füfse der
Arbeiter und Pferde in Sümpfen, die sich an den Ecken
des Ariquickplatzes befinden , gereinigt. — Diese Süm-
pfe räumt man von Zeit zu Zeit aus und sammelt das sich
in ihnen abgesetzte Amalgam. Einen Tag um den an-
dern mufs die Torla so lange mit Schaufeln gewendet
*) Eine englische Metze (peck) ist der 4* Theil eines hushcl
und = 450 franz. Cubiiuoll. JT.
10 hyon übtr das Amalgamirwcrh
Silber in dem Monton ~ 3»S Loth im Gentr. enthallen,
beträgt die Quecksilberzulheiliing pro Monton das Er-
stemal 9 Pfund, das 2te mal 3 Pfund und das Sie mal
4 Pfund ; also für 60. Montanes 540 + 180 + 240 =
960 Pfand.
Bei armea Erzen ist auch eine kleinere Menge von
Ma'Hstral erforderlich, upd man setzt daher nur im Som-
mer 12 und im. Winter 6. Cargas ~ 36 und 18 Centr. zu.
Audi ist bei diesen wohl, noch eine 4te Quecksilberzu-
theilung nothwQndig..
Die gewöhnliche Dauer dieses Amalgamations-
processes ist im Sommer 12 — lö, im Winter 20 —25
Tage. Hierbei ist zu bemerken, dals dieJs weniger als
i der Zeil, ist, welche man auf anderen Werken braucht,
und weniger als die Hälfte dey Zeit , welche in einigen
Etablissements erforderlich ^st, die mit Zacatecas gleiche
Temperatur und Höhe haben. *) Diesfe Umstände schei-
nen weniger von der Amalgamationsmethode, als davon
abzuhängen, dafs man hier grofsere Quantilälen von Erz
auf einmal auf dem Amalgamaüonshofe verarbeitet , auf
*) lieber die Dauer der Amalgamatioa giebt Sonneschmid in
seiner Beschreibung der spanischen Amalgamation 1810 p. 210*
folgende Nachrichten: „ Der kürzeste Zeitraum , in welchem
die spanische Amalgamation zuweilen beendigt wird, ist
von 8 Tagen und der längste von 2 Monaten. Wenige Sil-
bererze haben aber eine so angemessene BeschafPenlieit zur
Amalgamation,. dals der ganze Frocefs in 8 Tagen vollen-
det werden kann; und auch in diesem Falle ist eine so
beträchtliche Abkürzung des sonst gewöhnlichen und nolh-
wendigen Zeitraums doch niu: in solchen Revieren mög-
lich, wo ein sehr warmes Klima herrscht In solchen Ge-
genden aber, die ein gemäfsigtes Klima haben, Averden zur
Amalgamation gewÖhiUich^r Silbererze gemeini|»lich 3 bis
4 Wochen erfordert." Ä.
14 "Ly o n über das Amcägamrwerk
geformt, welche Mar^^wdPa^ genannt werden; sie wiegen
pro Stück 30 Pfiind. Drei von diesen Keilen oder Zir-
kelaudscbnitten werden auf eine Art Bank gelegt und so-
dann in das Ausgiühhaus — Quemad^ro — getriagen.
Hier werden zuerst 11 solcher Keile i^Marquelas) in ei-
nen Kreis auf ein festes kupfernes Ueslelle gelegt, was
man Baso nennt, und welches in der Mitte eine Oeffimng
hat. Diesen Kreis nennt man Cuerpo. Auf diesen fol-
gen nun so viele, bis alles Amalgam aufgesetzt ist. Die-^
serf Amalgamcylinder nennt man Pina. Die einzelnen
Ringe werden dorch Stricke scharf angezogen; das
Amalgam ist jedoch :so fest, dafs les sich nicht in einzelne
Stübke zertheilt. Das kupferne Gestell wird, ehe man
die Pinö vom Amalgam errichtet, über ein Rohr gestellt,
was in einen Wasserbottich einmündet, in welchen sich
die Quecksilberdämpfe verdichten* Vermittelst eines
Flaschenzüges Wird über die Pina ein Ausglühtopf von
Kupfer gestürzt und dasselbe sodann auf das Kupferge*
stelle auflutirt. Hierzu wendet man feine Mischung von
Salz, Asche und feinem Erze an. Um den Ausglüh-
topf wird nun eine Mauer von Ziegeln aufgeführt und
mit HolzkolJen eine TN^acht hindurch gefeuert. Das
Quecksilber , welches sich in dem Wasserbehälter ver-
dichtet , wird nach Beendigung des Processes sorgfältig
verwogen. An dem folgenden Morgen, gewöhnlich
Sonnabends , werden die Ziegelsleine nach SOstündiger
Feuerung weggerissen und der Ausglühtopf aufgehoben.
Das Ausglühsilber {Plala quemntd) bildet eine feste
TMasse und wird von dem Silberzerschläger {Pariidor de
Plata) vermittelst Hammer und Keile Zertheilt. Sodann
wird es in Säcken, in welche man 67- Pf. — 135 Mark
bringt, in das Schmelzhaus ( Casa de Fundicion \ gelie-
La Sauceda in Zacaiecas. 15
fert. Hier wird es in Quantitäten zu 135 Mark vor ei-
nem Gebläse mit Holzkohlen eingeschmolzen. ]Man
schichtet das in Stäken zerschlagene Silber mit Kohlen
über eine Art Schüssel auf und stürzt eine aus Hisenstä«>
Len gefertigte tlurchbrochene Haube xlarüber. Jn 23 Mi-
nuten schmilzt das Silber in die Schüssel ein und wird
sodann in eisernen Formen zu Barren ausgegossen. Die-
se sind 17 Zoll lang, 6 Zoll breit und 2f Zoll stark.
Aus jeder eingeschmolzenen Torlion von 135 Mark
wird eine Ban*e gegossen. Der Abgang bei diesem
Schmelzen beträgt aul' 1 Barre 10 Lollu
Der gesammte Quecksilbei^erlust bei dem ganzen
Processe, dem Anquicken, Waschen und Ausglühen, be-
t trägt bei reichen Erzen, welche m dem 3Tonton 6 ^lark
enthalten , Äy — 3 Proc. , bei armen Erzen hingegen
8 — 9 Proc. Bei dem liiesigen Amalgam irwerke im
Durchschnitt 7 — 8 Proc. *) Die »SilberbaiTen bringt
♦) Beträgt der Quecksilberrerhist 3 Proc. des vorjgescWage*
neu Quantums, was bei reichen Erzen, mo der Monton
über 6 Mark oder der Cenln. über 48 Lotli Silber enthält,
der Fall seyn soU^ so kommen auf die Mark Silber 3,84 Loth
Quecksilber; beträgt der Quecksilberverllist 8 Proc, so
kommen auf 1 Marl^ Silber 10 Loth Quecksilber; beträgt
dagegen der Quecksilberverlust ^ wie bei der am Sclüusse
dieses Aufsatzes befindlichen Kostenbereclinunn als Maxi-
mum angenommen ist, 18,75 Proc, so verliert man auf die
Mark ausgebrachten Silbers 1,5 Mark Quecksilber. Diese
letzte Angabe stimmt mit denen der Herren v. Mirmhohlt
und 5onnif«cÄ?iiicf überein; die ersten scheinen dagegen zn
niederig zu sejn, und sind nur bei der 13earbeilung sehr
reicher Erze wahrscheinlich. — Eine Vergleichung der
Quecksilberverluste bei der hiesigen Amalgamation mit den
in La Sauceda Statt findenden , lieferre folgende Bosiiltate :
Im Jahre 1826 wurden in Freyberg 70359^ Centn. 6| Pfund
Erze mit einem Durchschjiitlsgehalte von 6 Loth 0,92 Qu.
Silber im Centn, anial^nmirt imd hieraus 27802 ÜVIark 4 Loth
— Q"- 2i Pf. Feinsilber ausgebracht. Bei dieset Ptodw-
«I
16 Lyon über das jimalgamirwerk
man Sonnabends in die Werksdirection , von wO' aus sie
den folgenden Montag nach der Münze in Zacatecas ge*
&hren werden. Den Freitag dersdben Woche bekommt
man sie wieder in Dollars geprägt zurück. Die Münz-^
kosten betragen für Veta Grande :
Für 100 Mark Silber zu schmelzen und zu probi* .
ren, 12 Realen. (Andere Werke müssen dafür £0 Rea-
len bezahlen.)
Drei Procente des ausgebi-achten Metalles an die *'
.Regierung^ und £ Realen für die Verwägung jeder Mark
Silber. Dann hat man noch 1^ Proc. Abgabe von der- ^
Production an die Bergamtsbehörde des Districtes abzu«
geben.
Nun noch einige Bemerkungen über das Magistfal, *)
d. i. geröstetes und fein gepulvertes Kupfererz. Hier^
von giebt es zwei Arten , Abronzado oder Negro, was .
-
.1
clioA gingen 29| Centn. 5 Hund Quecksilber auf^ denmadi'n
betrug der Ouecksilberverlust in diesem Jahr auf 1 Mark ;
des ausgebrachten Feinsilbers S 82 Loth. — Bei der 4n- ' ■'
nähme, dafs in La Sauceda zur Ausbringung einer MarkJl^
Silber 1,5 Mark = 24 Loth Quecksilber erforderlich 8ind/%
welcher Verlust nach Herrn v» Humboldt und Sonneschmid
bei der mexicanischen Amalgamation durdischnittlich Statt
findet) ist der Quecksilberverlust pro Mark des ausgebrach-' ^
ten Silbers in La Sauccda 6 Mal gröfser, als in Freybergt* ^
P'on Born nimmt bei einer angestellten Kostenberechnuiig S
über die ehemalige Amalgamation zu Glashütte, ohnweit ^
Chemnitz, den Quecksilberverlust auf 1000 Centn. Erz (i \
Centn. 8 Loth Silber) zu 60 f Pfund an. Hiemach kommen
auf 1 Centn. Erz 1,616 Loth und auf die Mark Silber ^^%& Loth Ül^
Quecksilberverlust. K. !
*) üeber die chemische Wirkung des Magistrals und die Theo* ij
rie der mexicanischen Amalgamation s. die oben citirte \
Abhandlung im 17. Bande von Karsten' s Archiv für Berg*-, i
bau Jund Hüttenwesen, wo S. 554. die von den Herren |<
Bar. r. Humboldt und Gay-Lussac hierüber angesteUten -l
Versuche heschxiehen sind* K^,
18 . Lyon über das Amdlgamirwerh
boldt). ' — Dieser Salzsee Hegt 30 Leagues östlich vor
Vetagrande, sehöi^l dem Goirremement , und bringt ,
da die Bergi^'^erke nun wiedier in Thätigkeit sind, sehi
viel ein. Der Transport des Salzes geschieht in S Ta-
gen. Die Fanega Kochsalz {Scd blanca) kostet an Ort und
Stelle 3 — 8| Dollars und der Transport 3 — 4 Realen.
Die andere Sorte von Kochsalz, Saltierra, wel-
che so innig mit erdigen Tlieilen gemengt ist, dafs man
ihre Natur erst duf ch den Geschniack ^kennt, ist wohl-
feiler , und man kann die Fanega im Durchschnitt um
7 Realen bekommen ; 4 Realen beträgt der Kau^reis
und 3 Realen die Anfuhr, welche in zweiräderigen Kar-
ren , die 8 Ochsen ziehen , gescliieht. Die Zahlungen
des Amalgamirwerkes für die Salzlieferungen erfolgen
erst 1 Jahr nach der Anfuhr des Salzes«
Die Quantität, in welcher das Salz* angewandt
wird, beträgt auf 1 Monton Erze 2^ Fanegas; ist je^
doch kein Vorrath davon da, oder sonst Mangel, so
nimmt man auf 1 Monton 1 Fanega Saltierra und 1 Air
mud Sal blanca. Ein Almud iöt^dcx zwölfte TTieil eines
■r
Fanega.
Beobachtungen über die Temperatur der Torias in Saueeda,
Lufttemperatur im Schatten €8^'F. , düsterer Tag,
7 Uhr Morgens.
Temperatur der Torta, als die Anquickung beendigt
war, und die Torta verwaschen werden sollte, 63^.
Einer Torta, 8 Tage in demQuickprocesse (benefi^
cio) 63^. Mehrere andere zeigten die nämliche Tem*
peratur. Ein Haufe trockenen Magistrals 80^ ,. eine
Hand voll angefeuchtet 114^. Ein Haufe ü-ockener
Amalgamirriickstände {Marmaja) 76^, eine Hand voll
aftgefeuchtet 80^.
22 Schweiss^cr- Seidel
o o
schmelzendem und hierauf erkühlenden Silber über
Quecksilber^ und nichts wie es hucas und Chevilloi machten,
über Wasser rorgenommen werden. Aeholiche Ver-
suche (und selbst die von Lucas und Chevilht an-
gestellten) .würd^i auch mit anderen edlen Metallen aiH
zustellen seyn> obwohl die Eigenschaft des Spratzen«
bei keinem anderen, als nur dem Silber vorzukommen
scheint. Der erfolglose Yersuch, welchen ChemXlot mit
dem Golde angestellt hat, kann indefs, wie dieser selbst
hervorhebt (a. a. O. S. 192.) schon darum nicht als als ent-
scheidend betrachtet werden, weil das dazu angewandte
Metall nicht rein war.
Lälst sich in dieser JVYeise die Anziehung des Oxy^
gens durch schmelzende edele Metalle, und namentlich
Silber, (welches Oxygen bei der Erkühlung wieder ans*
gestolsen wird) erweisen: so ist diese Thatsache eine,
höchst interessante, weil hier von einer ganz anderen
Art der Fixirung des Oxygens , als durch gewöhnliche.
Oxydation, die Rede ist, und wir hierdurch vielmehr an
das wundervolle oxydirte Wasser Thenard's erinnert
werden , ja selbst interessante an Döbereiner^s merkwür-
digen Versuch erinnernde Beziehungen sich darbieten.
Wird aber unter diesen Umständen kein Oxygen
angezogen, und ist das Spratzen des Silbers nicht you
Oxygenentwickelnng abzuleiten: so ist sowohl dieses
Spratzen, als das Springen des nach dem Schmelzen
erkaltenden Kupfers ein Act der KrystaUisation von
tlieorejisch höchst interessanter Bedeutung ; und man
wird dabei ohnfehlbar auch an den netten Versuch von
Marx erinnert,^ über eigenthümh'che KrystalÜsationser-
sclieiuuijgeu beim schmelzenden imd wieder erstarrenden,
wasserfreien, essigsauren Natron, womit ich deCshalb
über das Spralzcn des Silbers. 23
in vortiegender Zcitsrhrift , die von jeher auf Zusam-
menstellang des Verwandten ausging, diese Krscheinun-
gen in Verbindung gebi*acht habe. ( \'^gL Jahrb. 1828.
I. 360.) Da wie beiia Silber, so auch beim Rupl'ei*
das spratzende Metall minder dehnbar (also spiöder) ist :
so erinnert diefs schon von selbst an Lrvstallinisclte \'er-
m
hältoisse.
Es versteht sich , dafs liier blofs hüttenmänniMJio
Versnche entscheiden könneu , zu welchen alle IIütteii-#
männer, denen Massen schmelzenden Silbers zu Gebote
stehen, einzuladen, ein Hauptzweck vorliegender Be-
merkungen ist. *)
,,Aber'', dijrfte vielleicht Jemand einwenden ,
„sind nicht die Versuche von Lucas und CheviUot über
gleichzeitige Aufhebung der SauerstonjE^asentwickeluns;
und des Spratzens beim Silber, welches unter einer '
Decke von Kohle geschmolzen worden, die olTi'nli.ir,
indem sie den Sauerstod* mit ungleich grÖrsererBeuier4le
anzieht, die Absorplion desselben dcrrli das sclun^i-
zende Silber verhindert, (a. a. U. S. 188 und 191.
schon hinlänglich entscheidende Beweii^e fiir die von
jenen Gelehrten ausgesprochene Ansicht/ ** Mit A'ichien.
/
•) Aus diesem Grunde bestimmte ich vorlief-^^nde Nr-tiz. f»i-
zu dieser Stelle, (mil wenigen. d»-m Zw-ik fnt^f-r'/fh»-!!-
denAbäiideraii«;en) zur üfttrnüiciien MilihrüujiL \-«>r rit-r .«in
18. Sept. und den foli;enden Ta^»'n «I. J. /"i llerlin S:.!'
ffiiabten Versammlung der Gesell'sihrlt ci«-'it:ci;-r NwliKl-'r-
srher und Aerzli -, da es zum Zwecke die»i:r W-rsamnilMii;:
^•■liÖrt, auch Unters uchinij^en anzuregen, wiche f!»:r hiu-
zelue, in ErniiiiiLipluij;; der nothigen JlüHsniiitel, au«z itnfi-
ren nicht im Stande ist. Die grofse Anzahl d r ünjiekj.n-
diiiten Vorlesun^ien aber, von denen Lei der beschiünUJ-n
Zeil nur ein i;eringeiv Theil zum öfieutlicJien Vortr^ji kuni-
iii»rn kniulte, ^ era nliil';»lc miih, üikIi ilii-*-: .\i>:i/. ^»*i -• '■
^eulUrheu andern eiii^ cu l*u hli c a I i ou ziu ui W^.u\ » t U j\V* u .
über das ^raixtn des Slbers. 25
überdiefs , bei Zusammenfassung des bisher Gesagten ,
uns wohl geneigt fühlen könnten , die Wirkungen der
(yerhältiüUBmäfsig selbst sehr geringen) Beimengungen
Yon Kupfer , Kohle und anderen Substanzen im Silber
und Kupfer , demjenigen Kreise ron Erscheinungen aiv-
znreihen, -welche wir uns von dUponireruler Verwandt^
sduxft , im neueren Sinne des Wortes , oder , nach der
(allerdinga leicht Mi&deutungen veranlassenden) Be-
zeidinang Proufsy von ih^lweiscr Organisirung ( wovon
S« S4S und. 365 des vorigen Bandes die Rede war) ab«
hängig zu denken. Ausdrücklich hebt aber Prout die
Znsanmienhang seines neuen Frincipa mit krystallinischen
Yeibältnissen hervor. * )
Die Ausstoisung dea beim Schmelzen des Silbers
absorbirten Sauerstofla, indem das Metall erstarrt, d. h.
krjrstallisift, erscheint sogar selbst (wenn sie thatsächlich
nachgewiesen werden sollte) in gewisser Hinsicht ab-
hängig von krystallim^schen Verhältnissen. Sie würde
sich ohnfehlbar an das £ntweichea der atmosphärischen
Luft , der Kohlensäure und anderer vom Wasser absor-
birten Gase , wenn dasselbe geiriert , anschliefsen las-
sen. Und bestätigt sich Paraday*s Ansicht, die er aus
einigen Versuchen mit dem Liquor Labarraque's ( der
mit Chlorin geschwängerten kohlensauren Natronlösung)
zog, dafa durch die blofse Krystallisationskraft sich das
Chlorin aus dieser Verbindung ausscheiden lasse, so {ge-
hört auch diese Erscheinung hierher. ^^ ) Kocht man
den Ijabarraque* sehen Liquor nämlich einigemal auf, so
rerliert er zwar mit dem überschüssigen Chlorin den Ge-
*-)' Man vergleiche damit auch , was Jahrb. 1828* I« 198 ff-
gesagt wurde.
♦*) QuaUrly Journ. 1827. No. 111. S. 81— M.
£6 ScJiweiffser" Seidel
ÖO
räch desselben fast ganz, aber er wirkt nach wie vor
farbenzerstörend ; eben so wirkt eine Anf lösung der Salz-
masse , die durch rasche Verdunstung daraus gewonnen
wird. Bei aümääger Yerdanstung oder bei Beförderung
des Liquors zur KrystalUsation , unter Ansschlnfs der
atmosphärischen Luft^ erhifelt man aber Salzmassen, de-
ren Lösung die Farben nidit mehr zerstört. Jedoch läTst
sich diese Thatsache auch Ton anderen Gesichtspuncten^
aus auiFasseii, nnd Paraday selbst fiihlt, dafs sie noch
genauerer Untersuiphung bedürfe. Eben so würde die
von Pelletier (S. 196 des vor. Bds.) beobachtete flam^
mende Entweichung von Phosphor aus dem Pho^hoiv '
Silber und Phosphor -Nickel zu erklären seyn.
Auf dem Standpuncte der Kiiystallisation betrach-
tet; bieten endlich die Erscheinungendes Spratzens beim
Silber und des Springens beim Kupfer noch eine andere
der Beachtung würdige Seite dar. Es fragt sich näm-
lich^ ob bei diesen Erscheinungen nicht das Spiel elek-^
trischer Eoiäfte sich nachweisen lasse« Offenbar zeigt
die bereits bei einer andern Gelegenheit *) hervorgeho-
bene interessante Erfahrung Fdraday'5, (welche H. JFcuih
seit jener Zeit im Laboratorio hiesiger Universität zu-
fälliger Weise gleichfalls zu machen Gelegenheit fimd)
dafs vollkommen ausgetrockneter kleesaurer Kalk beim
Umrühren mit einen Stäbchen plötzlich auseinanderflog
und umhergestreuet ward, in gewisser Hinsicht , eine,
wenn auch nur entfernte, Analogie mit den Phänomenen
des Spratzens und Springens.**) Beim kleesauren Kai-
*) Jahrb. 1828. I. 74.
**) Enger schliefst sich diese Erscheinung vielleicht au die
merkwürdigen Erfahrungen Milsdicrlich's über Krystallum-
bildiing im Innern bereits feslgebildeter Krystalle an, wo-
roa S. ao5' des 1. Bds. dieses Jahib. l^U. di^ R^dc vrar. .
über da» Spratzen des Silbers. £7
Le urar nnter diesen Umständen die Elektricität mit dem
Goldblattelektromet^r entscheidend nachzuweisen. Und
selbst darauf würde zu achten seyn^ ob man die hier
besprochenen Phänomene, wenn sie im Dunkehi be-
obachtet -werden, nicht Yielleicht gar von Lichterschei-
nnngen begleitet sieht, die unter ähnlichen Umständen
nicht selten sich zeigen. So bemerkte z. B. Dumas un-
längst*), dafs iii einem Platintiegel geschmolzene Borax-
säure, nach dem Erstarren in dem Tiegel, zerspaltete
(was Dumas lediglich von der ungleichen Zusammen-
ziehnng der geschmolzenen Säure und des IMetaDs ab-
leitet) und daJs hierbei in demselben Momente sich Licht
entwickelte , in der Richtung der sich bildenden Risse.
Diese letzteren Bemerkungen haben lediglich den
Zweck,- aufinerksam zu machen , wie viele interessante
Seiten der Torliegende Gegenstand einer umfassenden
Untersuchung darbiete, und wie innig er zusammen-
hange mit den Hauptaufgaben der Chemie auf ihrem ge-
genwärtigen Standpuncte. Hier am Schlüsse derselben
will ich mir erlauben beiläufig noch einige Worte zu
sagen über die von Marx in Braunschweig am wasser-
freien essigsauren Natron zuerst beobachteten Krystalli-
sationserscheinungen , die ich, -^yie schon oben (S. £2)
erwähnt worden , mit den so eben besprochenen Phä-
ncmienen'» als verwandtv^r Natur, glaube zusammenstel-
len zu dürfen.
Diese Erscheinungen zeigen, wie ich glaube,
recht anschaulich , dafs bei der Krystallisation nicht
Uofs anziehende , sondern gleichzeitig auch abstofsende
Kräfte thätig sind. Schmilzt man (vorsichtig aber voll- ,
*) jinn. de Chhn. ei de Phy's. Jol. 1826. T.XXXIL S.SS^.
28 Schweigger 'Seidel
$\ßjjt^g), entwä^derte^ esaigsanre« Nairon in einem Plad-
nalöffel über« einer Spmtasflamme:, und entfernt man
dann den LöfleL vom F^uei: :. scn sieht mau (was auch -.
Herrn Flrof. Marx nicht entging) unmjttelhai: vor dem ;
Beginnen der EoystaUisation eine Zu^ammenziehung dear >
flüssigen Sa];zmasse eintreten,, und es scheint, als. erlan-« ^
ge sie in diesem, ^eitpunct ihre grö/ste Dichligkeitf :
Fast in. demselben Augenblicke strahlen nun Yon den- .
schneller erkühlenden, mit der äiijseren Luft onmittdr! .
har und yon allen Seiten in.BerüImmg stehendlBn, WIuh ^
den des LöfCels^ an, denselben, entlang, Kry^aUe. in da» ^^
Innere der Flüssigkeit hinein und auf die. Oberflaeha ^
deirselben. hin, Tvrelche letztere, sich, da. sie selbst mit ^
der kälteren LuA; in unnsdttelbarer Berührung steht, bald* ^
mit einem, voUständigen , mehr oder minder dichten
Krystallhäutchen überzieht.. lümm aber ist dieses f/dr. .
bildet, oder noch, ehe es. voUständJig. ausgebildet ist,
quellen an meist einem,, zuweilen auch an mehreren |
der zuletzt oder noch gar night erstarrten Puncte deij
Oberfläche , Tropfen der .halberstarrten , in^ Kiystalli;» . .
ßiren begriffenen, Sal;smasse hervor« (was sich oft durch ,
eine wogende Bewegung jener Functe schon einjge Aumt.'
genblicke, vorher ankündigt), und wälzen sich mehr oder "'
minder rasch ,. oft ziemlich trägen Schrittes , auf der fe-
steren Decke hin, erhärten dann schnell, und bilden
so blmnenkohlartige Krystall - Conyolute ,. deren Xnd»«;^
viduen iiadefs von den reinsten Flächen und den schärf-
sten Kanten begrenzt werden. Ich hab^ solche Kiy-
stall -< Convolute zuweilen von der Länge eines und dew
Höhe fast ^ Zolleis erhalten ; einzelne Individuen erreicht;
ten oft selbst eine Höhe von ^ Zoll. Zuweilen woUtq^
der Versuch indefs gar nicht gelingen. Die Abkühlung^
uberKQ'siallisaiion$erichan.b€im euigMOurenNairoT^ 29
sdiien in diesen Fallen anf "der Oberfläche sa achnell
TOT fiidtk gegangen zu 00301 ^ und das Kiystallhäutchen
auf der9elben zu grofse Dicke und Festigkeit erhalten
zn faabta> so dafs der Widetstand^ welchen es der
andrängenden kiystallisirenden Salzmass^ entgegenstell-
te, zu gk*ofs wurde > um von den dieselben einpOrtrei«
benden (abetols^nden) Kräften überwältigt zu werden ;
dann war diese Salzmasse genötfaigt, sich in dieZwi«
sehenrSuDQEis des bereits kryslallisirten Salzes einzudrän«
gen , und' es bildete sich so lediglich eine Masse von
I
ütrahlig kiystallinischer Teictur, ohne Spuren deutlicher
Kiyatallfbtei. Eben so zeigt sich diese Erscheinung
bald nicht mehr, (wie Marx gleichfalls beobachtete)
wenn . knnn dasselbe Salz Ytfehtmals ^eu demselben Ver-
nohe abwendet. Schon bei dem zweiten tJmscfamel-
zen gelingt 'der Versuch teeist tmyollkommen. In allen
Fallen, wo die Salzmasse nicht mehr auf angegebene
Weise klystallisiren wollte , liefsen sich indefs ähnliche
Kiystalle faerrorbringen , . wenn man das Kryställhäut«
ebsn an Biner Stelle durchbohrte und die ganze Decke
abwärts drückte, so dafs die kiystallisirende Salzmasse
lianffhnnisnh durch jene OeiBnu&g hervoi*gedrängt wurde.
Dufteh Auflösen der Salzmasse in Wasser und Ver-
dampi^ zur Trockene erhält das Salz die Eigenschaft,
JMS Erscheinungen hervorzubringen, durchaus nicht wie-
dsr. Läfirt man das geschmolzene Salz aber an der
Lvft irat' Willem , so wird es wiederum tauglich zum
Versuche ; auch Zusatz ron etwas wenigem doppelt koh-
Insaiiren Natron bewirkt das Nämliche , obwohl nicht
10 vnbeBchränkt und roUkommen^ als wenn man das
^Mchmolzene Salz in Essip^ ]öst, und dann wiederum
fsidampft und durch rorsiditiges Erhitzen entwässeTl.
28 Schweigger - Seidel
stäodig): eiüwä9derte9 essigsaure^ Nairon in dlnem Plati-
nalöffel iiber> einer Spintasfladiime:, und entfernt man
dann den Löffel vom F^ueir:. so. sieht mau (was auch
Herra Prof. Mmoo nicht entging) unmittelhai: vor dem
Beginnen der KiystaUisation eine Zu9anunenz:^upg d^ j
flüssigen Sa].zniasse eintreten , und es scheint, als erhoH
ge sie in diies^m, Zeitpunct ihre grö/ste Dichtigkeit.
Fast in demselben Angenblicke. strahlen nun Y<m den ..
schneller erkühlenden , mit der äußren Lufk; ommttelr .
b^r und yon allen Seiten in.BerüIuamg stehenden, Waor .
den des Löffels^ an. denselben« enjdang, Kiy^taUe. in das ,
Innere der Flüssigkeit hinein und auf die- Oberflächtf ^
derselben, hin, -^«^elche letztere, sich, da sie selbst mit .
der kälteren, Luft in unipittelbarer Berührung steht, bald\
mit einem. voUständigen , mehr oder minder dichten
Krystallhäutchen. überzieht.. ILanm aber ist dieses ge«.
bildet, oder noch ehe es. yollständjg ausgebildet ist,
quellen an meist einem,, zuweilen auch an mehreren |
der zuletzt oder noch gar nicht erstarrten Poncte deif
Oberfläche, Tropfen der halberstanten, in^ KiystaUiv,.
siren begriffenen, Sa];zmasse hervor (was sich oft durdli; ..
eine wogende Bewegung jener Functe schon einige Aum/
genblicke, vorher ankündiigt) und wäken sich mehr oder ^
minder rasch ,. oft ziemlich trägen Schrittes , auf der fe-
steren Decke hin, erhärten dann schnell, und bflden '
so blumenkohlartige Krystall - Convolute , derea IndM.'
viduen indefs von den reinsten Flächen und den schärf-'
sten Kanten begrenzt werden. Ich habe solche Kiy-*
stall ^ Convolute zuweilen von der Länge eines imd desai
Höhe fast | Zolleis erhalten ; einzelne Individuen erreich^jl
ten oft selbst eine Höhe von ^ Zoll. Zuweilen woIIIm
der Versuch indefs gar nicht gelingen. Die Abkühhu^f
über KryHaBuaiumBMehein.hdm eit^^ 29
schien in diesen Fälleü ianf ider Ob^flache za achnell
vor ^ioh gegangen zu seyn^ nnd das Krystallhäutchen
auf denselben zu grofse Dicke und Fes^gkeit erhalten
zu haben > eo daft der WideMand, welchen es der
andrängenden kiyställisirebden Salzmassfe entgegenstell-
te, zu grofs wurde > um von den dieselben 'eknpörtrei-
! beoden (aibstoisönden) Ktälten überwältigt zu werden ;
[ dum war diese Sälzmässe genötfaigt, sich in die Zwi<-
r schenfaunie des bereits krystallisirten Salzes einzudran«
l gen, und' es bildete sich so lediglich eine Masse von
I fltrahlig krystallinischer Textur, ohne Spüren deutlicher
I Kiystallfotai. iSben so 2eigt sich diese Erscheinung
I bald mcht mehr, (wie Mara^ gleichfalls beobachtete)
I wenn.knlan dasselbe Salz iäehfmals ^su demselben Ver*
■ flodie abwendet. Schon bei dem zweiten tJmscbmel«
■ Ecn geÜngt 'der Versuch teeist tmVoUkommen. In allen
I Fallen, wo die Salzmasse nicht mehr auf angegebene
I Weise kxystaUisiren wollte, liefsen sidhi indefs ähnliche
1 Krystalle bervorbiingen , wenn man das Krystidlhäut«
I düsn an iedner Stelle durchbohrte und die ganze Decke
ft abwärts drückte, so dafs die kry^tallisirende SalzmaBse
MMnchmiHCih durch jene Oefinung hervorgedrängt wurde.
' I Duf^ÄuIlösen der Salzmasse in Waööer und Ver-
- 1 dampfen asur Trockene erhält das Salz die Eigenischaft,
I I JMErsoheinungen hervorzubringen, durchaus nicht wie-
• I dar. Läfat man das geschmolzene Salz aber an der
- I Laft Terwittem , so wird es wiederum tauglich zum
- 1 Vanpoche ; auch Zusatz von etwas wenigem doppelt koh--
« ikaanren Natron bewirkt das Nämliche , obwohl nicht
L-Iie ttttb^sohränkt und vollkommen^ als wenn man das
^e Mttdnnolzene Salz in Essip^ löst, und dann wiederum
kg Ivndampft und durch rorsiditiges Erhitzen entwäsfteTl.
28 Schweigger - Seidel
släodig)) entwä^aertea esaigsajore« Malron in einem Plad-
nalöiFel über- einer Spintosflamme:, und entfernt man
dann den Löffel vom F^uei::. sa sieht mau (was auch.
Herrn Prof. Marx nicht entging) umuitteljbai: vor dem
Beginnen der Kr^staUisation eine Zu^ammenz^ung der
flüssigen Sa];unasse eintjceten., und es scheint, als erlan«
g» si'e in. diesem, ^eitpunct ihre gröfste Dichbgkeiti
Fast in. demselben Augenblicke strahlen nun you den :
schneller erkühlenden , mit der äuiseren Luft nnmittdr! ,
bar und von allen Seiten in. Berührung stehenden, WiuH .;
den des Löffels^ an denselben, entlang, Kry^taUa in das .
Innere, der- Flüssigkeit hinein^ und auf die Oberfläche '^
derselben, hin, welche letztere, sich, da. sie selbst mit .
der kälteren Luft in uni^ittelbarer Berührung steht, bald ^
mit einem, vollständigen, mehr oder minder dichten
Krystallhäutchen überzieht.^ Ka^um aber ist dieses gch«.
bildet, oder noch ehe es. YoUständjjg. ausgebildet iat^
quellen an meist, einem,, zuweilen auch an mehreren!
der zuletzt oder noch gar nicht erstarrten Puncto deü^
Oberfläche, Tiropfen der halberstairten, im KiystaUi«, .
siren begriffenen, Sa];smasse hervor (was sich oft duidij ..
eine wogende- Bewegung jener Puncte schon einige Aum^
genblicke, vorher ankündigt) und wälzen sich mehr oder
minder rasch ,. oft. ziemlich trägen Schrittes , auf der fer«,
steren Decke hin, erhai^n dann schnell, und bilden^
so blumenkohlartige Krystall - Gonyolute , dereOi ^^^^
viduen indefs von den reui9ten Flächen und den schlu:i'-n
sten Kanten begrenzt werden. Ich habe solche Kiy«
stall -« Convolute zuweilen von der Länge eines und de||^
Höhe fast ^ Zolles erhalten ; einzelne Individuen erreic]
ten oft selbst eine Höhe von ^ Zoll. Zuweilen wol
der Versuch indefs gar nicht gelingen. Die AbküU
über K^'staIKsaäon$€r^€in. beim eiiigiaurenNairoTU 29
schien in diesen Fallen auf tier Obe^rflaohe sn schnell
vor ^icih gegangen zu seyn^ nnd das Krystallliäutchen
auf derselben zu grofse Dicke und Festigkeit erhalten
zu haben ) so dafs der WideMand, welchen es der
andrängenden kiystallisirenden Salzmasse entgegenstell«
te, zu grofs warde> um von den dieselben 'empörlrei-
benden (a1)8tofsenden) Kräften überwältigt zu werden ;
dann "war diese Sailzm^isse genöthigt, sich in die Zwi-
scheuräuDOCe des bereits krystallisirten Salzes einzudräm
gen , tmd es bildete sich so lediglich eine Masse von
sIraUig krystallinischer Textur, ohne Spüren deutlicher
Kiystallfotm. Eben so zeigt sich diese Erscheinung
I bald nicht mehr, (wie Marx gleichfalls beobachtete)
I wenn man dasselbe Salz ynfehimals 'za demselben Ver-
I tDche anwendet. Schon bei dem zweiten tJmschmel-
■ uai gelingt der Versuch meist unvollkommen. In allen
I Fallen, wo die Salzmasse nicht mehr auf angegebene
■ Weise krystallifflren wollte, lielsen sich indefs ähnliche
I Krystalle hervorbringen, wenn man das Kryställhäut«
I eben an niner Stelle durchbohrte und die ganze Decke
■ •bmrtfl drückte, so dafs die kryStallisirende Salzmasse
MMndiiminrh durch jene OeiBnu&g heryot^gedrängt wurde.
■ ■ Dürteh Auflösen der Salzmasse in Walser und Ver-
- 1 dampfen zur Trockene erhält das Salz die Eigenschaft,
1 ■ fem Erscheinungen hervorzubringen, durchaus nicht wie-
r-ldsr. LäljBt man das geschmolzene Salz aber an der
-iLvft verwittern, so wird es wiederum tauglich zum
- 1 Versuche ; auch Zusatz von etwas wenigem doppelt koh-
SS HMauren Natron bewirkt das Nämliche , obwohl nicht
i-li0 unbeschränkt und vollkommen > als wenn man das
teMMcbmolzene Salz in Essige löst, und dann wiederum
lg kidampft und durch vorsidittges Erhitzen enlwäsft^Tl.
über K^'sialK$aäom0^€^n. beim eiiigMaurmNiOroTi. 29
schien in diesen Fallen auf "der Obe^HBaohe za sclmell
vor ;sich gegangen zu seyn^ nnd das Kiystallhäutchen
auf derselben zu grofse Dicke und Festigkeit erhalten
zu haben) so. dafs der Wideirstand^ weldben es der
andränge&den krystallisireüiden Salzmass^ entg^genstell-'
te, zu gto£s wurde > um von den dieselben 'eknpörlrei*
; benden (abtotöfsenden) Kräften überwältigt zu Werden ;
[ dann war diese Sailzmäsise genöthigt, sich in die Zwi-*
[ schenHiunre des bereits krystallisirten Salzes einzudram
I gen, und' es bildete sich so lediglich eine Masse von
I sbraUig krystallinischer Textur, ohne Spüren deutlicher
I Kiystallfotin. Eben sd zeigt sich diese ^rscheinnlng
I bald mcht mebr, (wie Marx gleichfalls beobachtete)
I wenn . taüui idasselbe Salz Mehrmals >ni demselben Ver-
■ eDdie lüQivrendet. Bchon bei dem zweite tJmschmel*
■ Ecn gelingt 'der Verisuch teeist tmVollkottimien. Iti allen
■ Fallen, wo :die Salzmasse nicht mehr auf angegebene
■ Weise klystallisiren wollte, liefsen sidi indefs ähnliche
I Krystalle liervorbringen^ wenn man das Kryställhäut«
ft Aen an 'einer Stelle durchbohrte und die ganze Decke
■ abipürts drückte, so dals die krystallisirende Salzmasse
kechanisGfa durch jene Oefeimig hervorgedrangt wurde-
: ■' Dnrbh Auflösen der Salzmasse in Wasser und Ver-
. I dampfen zur Trockene erhält das Salz die Eigenschaft,
I I jiiiiErsdieinungen hervorzubringen, durchaus nicht wie-
t^ldiff. Läfst man das geschmolzene Salz aber an der
"' I Lift verwittern ^ so wird es vnederum tauglich zum
'« I Vcmudie ; auch Zusatz von etwas wenigem doppelt koh-
s itnariurnn Nairon bewirkt das Nämliche , obwohl nicht
^lia unbeschränkt und vollkommen^ als wenn man das
te Midmiolzene Salz in Essip^ löst, und dann wiederum
lg vatdampft und durch vorsichtiges Erhitzen entwässeit.
50 Quesneville über Bariumhyperoayd.
dafs das Ilvperoxjd in diesem Falle mit Stickstoffoxyd -rBar^y
der durch langer fortgesetztes Glühen vielleicht noch zerlegt
worden wäre, gemengt blieb.
Diese Verbindungen des Stickstoffoxids mitBasen, oder die
Stickstoffoxydsauren Salze, sind eine andere Art chemisch in-
toressanter^ noch viel zu wenig bekannter Körper, welche man
beim Glülien salpetersaiirer Salze erhält Neuerdings hat zwar
Dr. Herrmann Heß {PoggendorJ^s Ann. B. XII. S. 257—263.)
in irkntzk einige dankenswerthe, sehr interessante Beiträge
zur KenntniTs einiger jener Salze, namentlich des Stickstoffe
üOcyd-KaHy ^ Natron y - Ammoniak ^ - Baryt ^ -Kalky -Sil-
her und -Blei geliefert; indefs ist dieser Gegenstand hierdurch
offenbar noch keinesweges erschöpft, imd der Chemiker, welcher
die in dieser Notiz berührten Gegenstände einer umfassende-
ren Prüfling unterziehen wollte, würde gewifs keine unbelohn-
te Arbeit unternehmen und jedenfalls sich den Dank des che-
mischen Pubücunu erwerben. Zu solchen Untersuchungen aaf-
zufordern, ist der Zweck dieser Notiz. Schlüfslich werde nur
noch bemerkt, dafs dabei das eigentliümliche Verhalten der so-
genannten salpeterigen Säure zu den Lösungen der Eisenoxy-
dulsalze zu berücksichtigen seyn würde, auf das schon Priest-'
ley aufmerksam wurde, dessen wahre Ursach indefs noch im-
mer nicht mit gehöriger Schärfe aus^emittelt zu seyn scheint.
Nicht minder aber verdienen auch folgende Versuche 5a-
varfsy (die recht eigentlich hierher gehören, wo von Stickstoff-
verbindungen die Rede , und die zudem auch von anderer Seite
sich an den vorhergehenden Aufsatz anreihen lassen) Wieder-
holung und weitere Verfolgung, zu welchen überdiefs Savart
selbst einzuladen scheint. „Diese Untersuchungen, <' sagt er
nämlich in einer Anmerkung am An&nge seiner Mittheihmg,*)
;, sind im August und September des Jahres 1827 angestellt wor-
den; in diesem Zeitpuncte habe ich sie mehreren Personen
mitgetheilt, miter andern den Herren Biot, Diilong, Chevi'eul^
Hachette , Savary u. s. w. Aus ihrer Unvollständigkeit läfst sich
leicht abnehmen^ dais es mir an Mufse gefehlt habe, sie zu
vollenden."
Es wird gut seyli, Savart selbst reden zu lassen.
„Man wei£i seit langer Zeit, dafs verschiedene Metalle,
als Kupfer und Eisen j in höherer Temperatur die Eigenschjaft
besitzen, das|Ammoniakgas in seine Elemente zu zerlegen, und
man war bisher der Meinung, dafs die Metalle, welche dies©
Trennung bewirkt halten, an Gewicht weder zu- noch abnäh-
*^ An«, dt Ckim. tl d« Phys. Muri i^ag. Tom, XXXVII. S. 3a<,
40
Zur Elektrochemie.
1. TJeher die elektrochemischen Figuren und die eJehtrO'*
chemischen Drehungen des O^^cksÜbers ,
▼ on
L. X 0 h i l i. *)
Jjas Studium der elektrochemischen Figuren auf
dem Quecksilber giebt zu. einigen Beobachtungen Ver-
anlassung , welche mir , sowohl an und für sich f als
auch ihres Zusammenhangs mit einer Klasse schoa (ra-r
herhin bekannter Erscheinungen wegen, die Anfinerk-
fiamkeit der Physiker zu verdienen scheinen. Ich will
sie hier aus einander setzen , nachdem ich zuror eine
Idee voll dem einfacheren Verfahren werde gegeben
haben , wovon ich gegenwärtig bei meinen Versuchen
über alle Gattungen elektrochemischer Figuren Gebrauch
zu machen pflege.
Der Apparat , dessen ich mich dazu bediene , be-
steht hauptsächlich aus zwei kleinen gezähnten Stäben
der Art, wie sie an den Lampen angebracht werden
um den Draht höher oder niedriger zu stellen. Diese
sind, ungefähr einen Zoll weit von einander, auf einem
isoÜrten Fufs,e senkrecht aufgestellt, und zwai* in sol-
cher Höhe, dafs man ein kleines Gef äfs darunter setzen
kann. An diesen beiden Zahnstangen lassen sich zwei
kleine, im ihrem unteren Ende zangenförmige, Stifte
*) Alis einer Mittheilung des Verf. an Hrn. Prof. A. de la
Rive in der BihL univ. T. XXXV. (Aug; 1827.) S. 261—
284. übersetzt von Schweigger- Seidel,
Nobili über elektrochem. Figuren u. Bewegungen. 41
auf- und abbewegen ; diese Zangen halten zwei starke ,
an ihrem unteren Ende spitz auslaufende Platinadrähte.
Will man die beiden Drähte einander mehr nahem oder
weiter aus einander stellen , so darf man sie vor dem
Einklemmen in die 2^ge nur nach einer oder der ai^
deren Seite hin erfordeiüdi biegen«
P, N (Taf. L Fig. 1.) seyen die ebengenannten
Drahte 9 und jiB die kleine, zum AnlTangen der elek-
trochemischen Figuren bestimmte 3Ietallscheibe. Diese
Scheibe ruht gerade auf dem Boden des Gefafses , das
die Lösung aufiiehmen soll, welche man zerlegen will.
Die Gelälse, deren ich mich gewöluflich bediene, sind
kleine Kaffeetassen, in welche ich so Tiel von der Flas-
sigkeit gielse, dafs die Platte ^B eine oder zwei Li«
nien hooh daron überdeckt wird. Ich >vill , zu gröfse-
rer Klarheit, jederzeit Toraussetzen , dafs die Spitze P
mit dem posidyen Pole der Säule , die Spitze x\ mit denl
negativen communicire. Die Buchstaben n und p be-
zeichnen die Puncte auf derPJatte, die den Spitzen P
und N genau entsprechen. Die negative Figur bildet
sich um den Punct n, die positive um den Pujic-t p.
Man erhält die beiden Figuren gleichzeitig , wenn die
Spitzen P und N in der Art gestellt sind, dafs sie der Schei-
be nahe stehen ohne sie ^^virklich zu berühren ; ninn er-
hält nur die eine derselben, die positive oder negative,
wenn die Platte mit der Spitze Poder A* in unniilielha-
rem Contacle sich befindet. Hines der chemisf lien PH«] a-
rate, welche beide Figuren recht deutlich auf dem
Platin hervorrufen , ist das Gemenge aus essiijsaureni
Blei und Kupfer. Bevor wir aber zu den Erschei-
nungen übergehen , die das Quecksilber hierbei darbie-
tet, wird es zweckmSfsig aeyn, den Yorstellnngen \i\ier
. " ■ * m ' * » . \
r^Amniga^uiltf. 'Wwm d£BSolie3itBiHtj|Mr'4ir Spitzet' *
im Gonliccte «Idht; waa die Form aidangt» m siiid die
K^preiib» Mi^ldii darges^^ YOlftommMi imai, beide
^lPi|jliRirh dargestellt aber , stete ivehr öder weniger zn-
eeiort mgedtöcta^ - loh werde die l^Mchen dieeerlonii»
MßSKUDä» ,fmß}t .wdem Abhundhn^' <»feea ♦ ) : :hier
gepfigt ea za inSaim » dab. daim. iFiriacIieii beiden ti/pr
reit jadei^seit ein yidlkonunen reiner und glinModer
ZiHNJlMivnnni bleibt, in welchem die Scheibe andii mhh
mdA XQßk dem gtringflen Haache überzogen ersfiheint^'
ZiU iMsdea Seiten dieses j^insfäeoraimies sind die Um-
iisseLderFigprenso'Qcbarf abgescbnitten,. da£s die doli-
luilp Farhentinte der Platte ^ welche die Figuren am Si^
Jsereife Bande omgiebt ^ liier ganz und gar &hlt.
*} Dib f^jntfstSnmg dir elsktrocheniisclieii Figereii wird dei^ '
eegSBtliaid eiiwr Tisrlen AbhandlaDg aejn, weldbe mt«
T-erziiglich ersdieiBen soIL (Vgl. S. 441 ff. des Torigeii
Bandes des Jafarbnches, wo sie dem Leser bereits in Zu-
sammeBStelhmg mil anderen dahin gehörigen Notizen rot^
gelegt wordeO
Ich habe in den Ann, de Chim. et de Phys, (Alarz 1827-
T. XXXIV. 8. 292. vgl. auch Jahrb. 1827. H. 168 ff.) gele-
sen, dafs Priesiley, vor bereits 60 Jahren, nüt ge^ohnli-
dier Maschinenelektricität einige Resultate erhalten habe,
weldie mit mehreren der meinigen eme gewisse Analogie
zeigen. Ich werde die Versuche des englischen Phjsikers
wiederholen^ nm zn erforschen^ wie weit diese Analogie
reiche. Es scheint mir, .als könne zwischen beiden Phä-
nomenen keine andere Beziehung Statt finden, ^als unter
rein elektrischem Gesichtspuncte , sicherlich aber nicht an-
ter dßm ^^lUrochemischeny da die Figuren Priesileys die
liämlichien sind auf beiden Platten, auf der positiven und ne-
gali^yn^ ^irSfarend sie bei Wirkung 7^o//a*ischer Elektricität
sehr fersdiieden aasfallen,, nach Biaisgabe der rerschieden-
artigen Element^ welche bei Zerlegung der Flüssigkeiten-
Ton einander getrennt werden und so abgesondert sich nach
den entspreGkenden Polen begeben. (V|^ den nadifblgen«
> den Aafeate d^tselfaw Verfoss^rs^
44 N 0 b i i i
I
• ^ \
Slellf man die Vergehe mit essigsaurem Blei und
essigsauren Kupfer, einzeln genommen, an, so erzeugen
sich ähnliche Phänomene ; in diesem Falle aber übertrifft
die eine der beiden Figuren die andere bedeutend an
Ausdehnung und an Lebhaftigkeit der Farben. Bei An-
wendung von essigsaurem Blei ist die positive Figur sehr
grofs, und besteht aus schönen farbigen Ringen, die
sehr fest auf der Scheibe haften , während die negative
Figur nur aus einer ziemlich dünnen Schicht von nicht
sehr fest anhängenden Bleitheilchen besteht, die sich
' durch blosses Reiben mit den Fingern hinwegwischen
lassen. Das Gegentheil findet beim essigsauren Kupfer
Statt ; in diesem Falle ist die negative Figur die aiusge-
zeichneteste und am festesten haftende.
Es läfst sich in dieser Hinsicht kein allgemeines
Gesetz aufstellen : bald ist die eine , bald die andere Fi-
gur die deutlichere , oder es fehlt eine , oder beide , je
nach den Verwandschaftsverhältnissen, welche zwischen
den Elementen der Losung und der zu ihrer Aufnahme
bestimmten Platte Statt finden. Li dem Falle , wo. sich
nur eine der Figuren ausbildet, erscheint diese aber eben
so ausgeformet , als ob auch die andere ihr zur Seile
stände, woraus offenbar hervorzugehen scheint, dafs
eine Stelle auf der Scheibe für die eleklropositiven Ele-
mente und eine andere für die elektronegativen aufbe-
halten wird.
Das Haften oder Nichthaften einer der beiden Gat-
tungen von Elementen an der Platte, ist folglich ein Um-
stand , der ganz ohne Einflufs auf die Entwickelung der
Figur aus der anderen Gattung von Elementen ist.
Bevor man diese Figuren mit den , durch einen
Zwischenraum von der Platte getrennten, Spitzen P^N^'
48 ,N 0 b i l i
se Umstände zu bestimmen; nur durch wiederholte Ver-
suche kann man zur Sicherheit gelangen ^ wobei besoa*
ders die aulseren Umnsse p p p und n n n im Auge
bebalten werden müssen , da sie demselben leicht ent*
gehen, wenn -man sie nicht mit grofser Aufinerksam*
keit beobachtet.
Das Verschwinden der negativen Ströme, wel-
ches gleichzeitig mit dem Verschwinden des Ovals
n n n' eintritt, riilirt unmittelbar von der Oxydschicht
her, welche von den positiven Strömen über ihre ge-
wöhnlichen Grenzen hinausgestoisen wird. Es genügt
schon, der Ausbreitung dieser Schicht ein IlindemiGi
entgegenzustellen, (z. B. vemcittelst einer kleinen Glas^
Scheibe , die man bei o o in die Oberfläche des Queck-
silbers eintaucht) um die Oxydation bei p zunehmen
und die negativen Ströme sich in voller Kraft behaup«
ten zu sehen. Die in dieser Weise aufgerichtete Schei-
dewand verschafft der{ Oxydlage in p p p" bald eine
solche Festigkeit, dals die positiven Ströme vernichtet
w er'len. Kinimt man aber die Glasscheibe hinweg, be-
vor die Oxydation zu weit vorgeschritten, so zeireiüt
<Jie Oxj^dliaiit in mehrere Stücke, und von Inften aus
verbreiten diese sich dann nach der negativen Seite hin,
Avo sie absorbirt und reducirt werden , wie oben ange- ,
gehea wurde. Dann beleben sich die positiven Ströme
.\ leder und die negativen nehmen an Kraft ab. Diese
mit den über der Quecksilberfläche befindlichen Spitzen
P und iV (Fig. 1.) erhaltenen Thatsachen sind dieser
Art des Verfahrens keinesweges blofs eigenthümlich ;
man erhält analoge Erscheinungen , wenn man die Spi-
tzen von dem oberen Tlieile des Qudcksilbers znrnck-
zieht ^ und wenn man sie, zweien entgegengesetzten
über dehrocJumitche Figuren und Bewegungen 51
könnte. Unter denselben Flüssigkeiten bilden sich an der
negatiiren Seife sehr deutliche Ströme ; dort aber behauptet
das Quecksilber seinen Glanz in derselben Weise, wie
anter alkalisphen Lösungen.
Ueberblicken wir diese Beobachtungen im Zusam-
menhangs so scheint es mir, als könne man folgenden
allgemeinen Satz daraus ableiten : die Ströme bilden sich
vur an der Stelle, wo die Schichten fehlen, welche
die elektrochemischen Figuren hervorbringen. In diesen
Fällen behält das Quecksilber seine ganze Beweglichkeit,
und man sieht auf seiner Oberfläche keine andere sieht-
baieSpnr dieser Figuren, als jene oralen Flecken nWT.
und -p-p'-p"-, auf deren Felde die elekti'opositiven und
dektronegatiiren Elemente der rerschiedenen Elemente,
getrieben durch den elektrischen Strom , anlangen ; ich
age getrieben {poussü), der mehr oder minder beträcht-
lichen Depression wegen, welche das Quecksilber an
diesen Stellen erleidet. *) Gerade so würde sich das 3Ie-
rt verhalten, wenn die Elemente, die sich innerhalb
da- Umkreise nnW und p'p^p absetzen, von den Spi-
tzen P und N (Flg. 1.) wie ein Windslofs, oder m ie ein
AnsfluJGs Ton einer gewissen Geschwindigkeit, hinge jagt
vorden 'vrären auf jene Stellen seiner Oberfläche. Ohne
nns darum zu kümmern, ob dieser Impuls das Resultat
öner wirklichen, wie es uns wahrsch^lich vorkommt,
dorcb den elektrischen Strom bewirkten Ueberfuhrung
*) In demselben Augenblicke, wo man den yoha'hchen.
Kreis snnlicfst, ist die Depression unterhalb der primitiven
Pole viel deutlicher, als in der Fol^^e*, in diesem Aiii-e?i-
blick aber nimmt die Schicht einen Viel bescli räumte -cJi
I
Ramn ein; nachher erweitert und verlängert sirK diese
Schicht, bis sie dem Auge die beschriebene elektrochemi-
sche Figur darbietet.
4*
54 N 0 b i l i '
in welche das Quecksilber unter gewissen gegebenen um-
ständen verselzt wird. Das einfachste Phänomen dieser
letzteren Art ist das, welches vor drei Jahren zuerst
beobachtet wurde , kurz nachdem Herr Herschd die Gre-,
f älligkeit gehabt hatte , mir in Modena eioige Resultate
seiner Versuche mitzutheilen.
Ich bringe einen Tropfen Quecksilber in ein Bad
von Schwefelsäure , und berühre ihn am Rande mit der^
Spitze eines Eisendrahtes; bei dieser Berührung zieht
sich der Tropfen sichtlich zusammen. So wie diese
Gontraction eingetreten ist, ziehe ich die Spitze des JSisen-
drahtes «etwas zurück von dem Tropfen; jetzt dehnt sioh*
derselbe wieder aus, und nimmt seine natürliche 6e8tal|
wieder an. Bei dieser Bewegung aber trifit er wieder
auf die Eisenspitze imd zieht sich neuerdings zusanunen,'
um sich hierauf wiederum auszudehnen ; und eine solche
aus regelmäfsig wechselnder Zusammenziehung und
Ausdehnung zusammengesetzte Bewegung setzt sich oh-
ne eine Unterbrechung fort, so lange die galvanische
Thätigkeit der drei Elemente, Quecksilber ^ Esenund
Säure dauert.
Diese Art von Zuckungen erhält man nur bei An-
wendung des Eisens oder anderer leicht oxydirbaren
, Metalle. Der Contact mit Gold oder Piatina bringt kei-
ne Wirkung hervor. *) In diesem Fall ist kein elek-
trischer Strom in J'hätigkeit , oder wenn einer voriian-
den, so ist er zu schwach um merklichen Einflufs zu üben.
Diese Beobachtung genügt, um die elektrochemische
Natur dieses Phänomens zu beweisen. Was ist denn nun
aber endlich die Ursache der ersten Zusammenziehung,
*) yiniologia tob Florenz, Jim! 1824.
64 N 0 b il i
verschaffi haben , den Fragepunct ToUstandig aofzuklä--
ren. *)[
Ich will diese Abhandlung mit Bnsahinng des Re-
sultats von einem Versuche schlielsen, den ich mehr aus
Neugierde» als aus irgend einem anderen Gnmd an«
gestellt habe* Ich hüllte^ nicht ohne einige Schwierig-
keit, einen Quecksilbertropfen in ein sehr dünnes Gold^
blättchen ; auf das so verhüllte Quecksilber gofs ich eine
alkalinische Lösung ; dann schloEs ich den VoUc^iadbea
Kreis , nachdem ich zuvor die negative Spitze meines
Apparates in den Tropfen eingesenkt, die andere aberaa-
fserhalb desselben angebracht hatte. Mit Erstaunen beob-
achtete ich, dafs die Goldhülle augenblicklich von d^m
Quecksilber absorbirt wurde, undalsobald die gewöhnli-
chen negativen Ströme sich inBewegung setzten« Bei dem
unerwarteten Erblicken dieser Absorption , glaubte ich,
dafs wenn die Thätigkeit ^es negativen Pols in so ra-
scher Weise die Amalgamation des Goldes mit dem.
Quecksilber bestimme^ so werde die Thätigkeit de^
positiven Poles wohl auch die umgekehrte Wirkung hd^
vorbringen , nämlich die Scheidung dieser Metalle. Una
die Richtigkeit dieser Yermuthung zu j»Hi&n^ kehrte
ich die Richtung der Ströme auf dem Amalg9iiiB mn ,
) Herr Prandi ging in seiner zweiten Abhandlung: Uhf9^
die Bewegungen des Quecksilbers u. s. w. (^Bologna y XBlüS^
CardineIH e Fulli) gleichfalls yom Principe der beiden wm-^^
cundären Fol« aus; aber abgesehen davon ^ dafs dies9^
Princip nicht genugsam nachgewiesen, war auch die Art: ^
wie er es anwandte^ gänzlich verschieden yon der dnro^Ö
die neuen Thatsachen an die Hand gegebenen. Aus diesem
Grunde glaube ich der Mühe überhoben zu seyn , eine Am
beit zn zergliedern, die ül>riiii*n.s ihrem V»^vfasser, dergrc-^^^
fsen Anzahl der darin enthaltenen Beobachtungen wegeiTÄ-^
Ehre macht. '
über dekirochemischg Pigurm und Bewegungen. 65
, aber id& erhielt tudits anderes als die gewöhnlichen Fi«
Ein Tropfen Quecksilber in einem Siiberblattclien
•mgehfilhy bot das nämliche Phänomen rascher Absorp»
tion dar. Das Alkalimetall verrichtet hierbei %¥ahr*
schexnUch keinen anderen Dienst , als den , dafs es die
Hollen, welche die Oberfläche des Quecksilbers momen«
I&Terdecken, mit sich fortreifst. DiefSs würde ein neuer
r^reieder sehr merklichen Kraft seyn, mit welcher die
emenfo der elektrochemischen Figuren auf die Pole
>fien , zu denen sie sich hinbegeben. JedenfiiUs ist die
spression , welche das Quecksilber unter den Spitzen
r primitiren Pole erleidet, eine Thatsache, welche
er Existenz dieser Kraft beweist. Ich schliefse, in«
m ich die Physiker zur aufmerksamen Beachtung die-
I Resultates auffordere, weil es mir geeignet scheint,
isere Vorstellungen über den wahren Mechanismus der
[nie auszubilden. Bei späteren Gelegenheiten werde
k zurückkommen auf diesen interessanten Gegenstand,
<
t^g^^i den 8« Juni 1827«
Nachschreiben vonJ. 5. C. Schweiggers
Die hier in vollständiger Uebersetzung milgetheilte
Uihandlung wurde schon in der Note zu S. 61. B. I.
ÜMes Jahrganges erwähnt. Es ist unnöthig, zu wie«-
isiliolen^ was dort hierüber gesagt wurde. Uebri-
[Ws i^hörte es zum Zwecke dieses Journals, roll-
Aidig die Verhandlungen über diese merkwüiKligen
Dnecksilberbewegungen mitzntheilen , worauf zuerst,
Wd nach Erfindung der FbZ/a'ischen Säule (wie schon
^i J. 18£6. in. 841. angeführt wurde) General von
B^ibc^aufinerksam gemacht hat, dem wir also dieer^X^
JiHrk d. Ch. a. Fh. 183$. H. 9. (N. Ä. B. 24. H. 1.) 5
64 N ob ili
rerschaffi haben , den Fngepnnct Tollatandig anfzuklä-
■ * - «
ren. *)|
Ich will diese Abbandliing mit Enahlnng des Re-
snltats von einem Versache schlieüseni den ich mehr au^
Neugierde» als aus irgend einem anderen Grand an-
gestellt habe. Ich hüllte^ nicht ohne einige Schwierig-
keit, einen Qnecksilbertropfen in ein sehr dünnes Gold*-
blättchen ; auf das so Terhülhe Quecksilber gofs ich eine
alkalinische Lösung ; dann schlols ich den yoüa^iafikm ]'
Kreis ^ nachdem ich zuvor die negative Spitze meines
Apparates in den Tropfen eingesenkt, die andere abera|H '
Iserhalb desselben angebracht hatte. Mit Erstaunen beob- ^
achtete ich, dals die Goldhülle augenblicklich von d^
Quecksilber absorbirt wurde, undalsobald die gewöhnÜ- '^
chen negativen Ströme sich in Bewegung setzten. Beiden "
unerwarteten Erblicken dieser Absorption , glaubte iäi» "^
daCs wenn die Thätigkeit ^es negativen Pols in so zftf ^'
scher Weise die Amalgamation des Goldes mit dop. ^
Quecksilber bestimme^ so werde die Thätigkeit dn^-
positiven Poles wohl auch die umgekehrte Wirkung hd^ "^
vorbringen, nämlich die Scheidung dieser Metalle, üm^
die Richtigkeit dieser Yermuthung zu prüfen^ kehrte,
ich die Bichtung der Ströme auf dem AmalganiB um,
""""^""""""^ ... ■ ■•">*■
^) HeiT Prandi ging in seiner zweiten Abhandlung: Üf —
die Bewegungen des Quecksilbers u. s. w. (Bologna y IfllR«,
Cardinelh e Füllt) gleichfalls rom Fnncipe der beiden
cundären Pole aus; aber abgesehen davon ^ dals
Princip nicht genugsam nachgewiesen, war auch die
wie er es anwandte^ gänzh'ch verschieden von der
die neuen Thatsachen an die Hand gegebenen. Ans-.diescnt^
Grunde glaube ich der Mühe überhoben zu sejn y eine «A^k^
beit zn zergliedern, die übn'üfii.s Ihrem Verfasser , der ^ri3-
fsen Anzahl der darin enthaltenen Beobachtungen weg*^"^
Ehre macht. j
über ddtirocheimactu Figuren und Bewegungen. 65
iber idh erhielt nielito anderes als die gewöhnlichen Fi«
Ein Tropfen Quecksilber in einem Silberblattchen
ungehäUty bot das nämliche Phänomen rascher Absorp»
Aon dar. Das Alkalimetall vexrichtet hierbei wahr*
icbeinUcli keinen anderen Dienst , als den , dafs es die
BGiUen, welche die Oberfläche des Quecksilbers momen«
bUKTerdechen, mit sich iortreifst. Diefs würde ein neuer
Beirasder sehr merklichen Kraft seyn, mit welcher die
EUfhente der elektrochemischen Figuren auf die Pole
Rolaen , zu denen sie sich hinbegeben. Jedenfidls ist die
3epre88ion , welche das Quecksilber unter den Spitzen
ler primiliren Pole erleidet, eine Thatsache, welche
ühbT Existenz dieser Kraft beweist. Ich schliefse , in«
lern ich die Physiker zur aufmerksamen Beachtung die^
les Restdtates auflbrdere, weil es mir geeignet scheint,
maere Vorstellungen über den wahren Mechanismus der
Slole auszubilden. Bei späteren Gelegenheiten werde
iak zoriickkommen auf diesen interessanten Gegenstand,
EeggiOf den 8« Juni 1827«
NcuAsckrdben vonJ. S. C. Sohweigger»
IMe hier in vollständiger Uebersetzung milgetheilte
Mihandluug wurde schon in der Note zu S. 61. B. L
dieies Jahrganges erwähnt. Es ist unnöthig, zuwie«
riihdiolen^ was dort hierüber gesagt wurde, üebri-
n^JB» gehörte es zum Zwecke diese? Journals, roll-
ic^l'^'^ ^e Verhandlungen über diese merkwüpdigen
ie^l^ieduilberbewegungen mitzutheilen , worauf zuerst,
jWd nach Erfindung der FbZ/a'ischen Säule (wie schon
,>pi I. 1826. III. 841. angeführt wurde) General von
•*öigraufinerksam gemacht hat, dem wir also dieex«\e
^.d, CJj. a. Ph. 1828. Ä F. (K. R. B. S4. H. 1.) 6
64 N 0 b il i
rerschaffl haben , den Fragepunct ToUstandig aa£siiklä-
ren. *)[
i
Ich will diese Abhandlung mit Erzählong des Re-
sultats von einem Versuche schlielsen, den ich mehr aus
Neugierde» als aus irgend einem anderen Grund an-
gestellt habe. Ich hüllte, nicht ohne einige Schwierig-
keit, einen Quecksilbertropfen in ein sehr dünnes Gold*
blättchen ; auf das so verhüllte Quecksilber go£s ich eine
alkalinische Lösung ; dann schloüs ich den yoüa^iadsea
Kreis, nachdem ich zuvor die negative Spitze mein««
Apparates in den Tropfen eingesenkt, die andere aber an-
Iserhalb desselben angebracht hatte. Mit Erstaunen beob-
achtete ich, dafs die Goldhülle augenblicklich von dem
Quecksilber absorbirt wurde, undalsobald die gewöhnK-
chen negativen Ströme sich in Bewegung setzten. Bei dem
unerwarteten Erblicken dieser Absorption , glaubte ich,
dafs wenn die Thätigkeit ^es negativen Pols in so ra» *
scher Weise die Amalgamation des Goldes mit dam
Quecksilber bestimme, so werde die Thätigkeit de^'
positiven Poles wohl auch die umgekehrte Wirkung heK'
vorbringen , nämlich die Scheidung dieser Metalle. Um -
die Richtigkeit dieser Yermuthung zu prüfen ^ kehrte,
ich die Richtung der Ströme auf dem Amalgaine um,
i|
*) Herr Prandi ging in seiner zweiten ALhandlang: ül
die Bewegungen des Quecksilbers u. s. w. (Bologna y t\
CardinelH e FuUi) gleichfalls yom Principe der beiden
cundären Pole aus; aber abgesehen dayon^ daJs dies^
Princip nicht genugsam nachgewiesen, war auch die Ait^
wie er es anwandle^ gänzlich verschieden von der dnrct^
die neuen Thatsachen an die Hand gegebenen. Aas diesem
Grunde glaube ich der Mühe überhoben zu seyn , eine AtjS
beit zn zergliedern, die (iL rlüeus ihrem Verfasser, dergro-»— •
fsen Anzahl der darin enthaltenen Beobachtungen wegen^
Ehre macht. ^
übo' dehirochenüscfu Figuren und Bewegungen. 65
iber idi erhielt tudits ändejres als die gewöhnlichen Fi«
gufsn»
Bin Ttopfen Quecksilber in einem Silberblattclien
•mgehiilh, bot das nämliche Phänomen rascher Absorp-«
tion dflir« Das Alkalimetall verrichtet hierbei wahr«
Bcheinfich keinen anderen Dienst , als den , dals es die
Hollen, welche die Oberfläche des Quecksilbers momen-
tan Terdecken, mit sich iortreifst. Diefs würde ein neuer
Beweis der sehr merklichen Kraft seyn, mit welcher die
Qemento der elektrochemischen Figuren auf die Pole
stofiien , zu denen sie sich hinbegeben« Jedenfalls ist die
Depression, welche das Quecksilber unter den Spitzen
der primiliren Pole erleidet, eine Thatsache, welche
die Existenz dieser Kraft beweist. Ich schliefse, in-
dem ich die Physiker zur aufmerksamen Beachtung die-
ses Resultates auflbrdere, weil es mir geeignet scheint j
inisere Vorstellungen über den wahren Mechanismus der
Siole auszubilden. Bei späteren Gelegenheiten werde
kh zoriickkommen auf diesen interessanten Gegenstand,
BeggiOf den 8« Juni 1827«
Nachschreiben vonJ. S. C. Sohweigger»
Tue hier in vollständiger Uebersetzung milgetheilte
AMiandluug wurde schon in der Note zu S. 61. B. L
tiates Jahrganges erwähnt« Es ist unnöthig, zu wie-
derholen^ was dort hierüber gesagt wurde. Uebri-
L {«18 gehörte es zum Zwecke dieses Journals , roll-
lifindig die Verhandlungen über diese merkwüixligen
■Qnecksilberbewegungen mitzntheilen , worauf zuerst,
■Wld nach Erfindung der FbZm'ischen Säule (wie schon
ii|»d. J. 1826. III. 841. angeführt wurde) General von
iBcBw^ aufmerksam gemacht hat, dem wir also dieerftX«
I Jihrb. d, Cb. a, Ph. l$sa. H. 9. (N. IL B. S4. H. 1.) 6
64 N 0 b il i
I
%
rerscliaffi haben , den Fragepiinct ToUstandig an&uklä-
ren. *)|
Ich will diese Abhandlung mit Brzahlmig des Re-
sultats von einem Versuche sehUeüsen, den ich mehr aus
Neugierde, als aus irgend einem anderen Gnmd an-
gestellt habe. Ich hüllte , nicht ohne einige Schwierig-
keit, einen Quecksilbertropfen in ein sehr dünnes Gold-
blättchen ; auf das so verhüllte Quecksilber gols ich eine
r,
alkalinische Lösung; dann schlols ich den ^oZla'jscfaen '
■i
Kreis ^ nachdem ich zuvor die negative Spitze meines
Apparates in den Tropfen eingesenkt, die andere abcfraiir
Xserhalb desselben angebracht hatte. Mit Erstaunen beob- '
achtete ich, da£s die Goldhülle augenblicklich von deni
Quecksilber absorbirt wurde, undalsobald die gewöhnt- ^
chen negativen Ströme sichinBewegung setzten. Bei dem '^
unerwarteten Erblicken dieser Absorption , glaubte ich, "^
dafs wenn die Thätigkeit ^es negativen Pols in so tar "
scher Weise die Amalgamation des Goldes mit dem. '^
Quecksilber bestimme^ so werde die Thätigkeit de^ "^
positiven Poles wohl auch die umgekehrte Wirkung hd^"^
vorbringen , nämlich die Scheidung dieser Metalle. Um ^>
die Richtigkeit dieser Yermuthung zu prüfen^ kehrte.
ich die Richtung der Ströme auf dem Amalgmoe um,^
* '**
*) Herr Prandi ging in seiner zweiten Abhandlung: «Afl^^v
die Bewegungen des Quecksilbers u. s. w. {Bologna, IflJKv "'
CardineiH e Fulli) gleichfalls Tom Principe der beiden w^ ^
cundären Fol« aus; aber abgesehen davon ^ dals dies^
Princip niclit genugsam iiachgew lesen , war auch die Aitt. -
wie er es anwandte^ gänzlich verschieden von der dmdt
die neuen Thatsachen an die Hand gegebenen. Aus- diesai^
Grunde glaube ich der Mühe überhoben zu seyn , eine
beit zn zergliedern, dl« üLn'iifiis ihrem Verfasser, dergi
fsen Anzahl der darin enthaltenen Beobachtungen %regei
Ehre macht . j
über elehtrochermscht Figuren und Bewegungen» 65
ber käx erhielt nidas andex^s als die gewöhnlichen Fl-
oren.
Ein Tropfen Quecksilber in einem Silberblattclien
mgehälh, bot das nämliche Phänomen rascher Absorp»
on dar. Das Alkalimetall yemchtet hierbei Mrahr«
sheinKch keinen anderen Dienst , als den , dals es die
[fillen, welche die Oberfläche des Quecksilbers momen-
lüTerdecken, mit sich iortreifst. Diefs würde ein neuer
eweisder sehr merklichen Kraft seyn, mit welcher die
loiienle der elektrochemischen Figuren auf die Pole
ofiten , zu denen sie sich hinbegeben. Jedenfalls ist die
epression , welche das Quecksilber unter den Spitzen
sr primitiren Pole erleidet, eine Thatsache, welche
b' Existenz dieser Kraft beweist. Ich schliefse, in-
sm ich die Physiker zur aufmerksamen Beachtung die-
s Resultates auflbrdere, weil es mir geeignet scheint,
laere Vorstellungen über den wahren Mechanismus der
[nie auszubilden. Bei späteren Gelegenheiten werde
b, Zurückkommen auf diesen interessanten Gegenstand.
ji^ge^Oy den 8« Juni 1827«
Nachachreiben vonJ. S. C. Sohweigger*
Die hier in vollständiger Uebersetzung milgetlieilte
Iribandluug wurde schon in der Note zu S. 61. B. L
ieses Jahrganges erwähnt. Es ist unnöthigy zuwle<-
letholen^ was dort hierüber gesagt wurde. Uebri-
geiis gehörte es zum Zwecke diese9 Journals, roU-
findig die Verhandlungen über diese merkwüpdigen
^vecksilberbewegungen mitzutheilen , worauf zuerst^
Nd nach Erfindung der FbZ/a'ischen Säule (wie schon
Ud. J. 1826. III. 841. angeführt wurde) General von
IBd^gr aufmerksam gemacht hat, dem wir also dieer^&X^
I JAtK d. Ch. a, Fh. 18S8. Ä R (2V. IL B. S4. H. 1.) 6
harwneiiisdie'SeQbachiimgen XU Krahau. ' 75
stieg, um inddb doch einige Folgerungen ans diesen
Beobuditimgen zu ziehen, habe ich die. Differenzen
von meiner halben Stunde zur anderen genommen» da-
mit ich die Höhe finde , welche der gröfrten oder kleinsten
Difierenz entspräche; dieses Verfahren hat mir die
eben aus- meinen Beobachtungen angeführten Resultate
geliefert. ISfoch unentschieden hierüber entledigte ich
mich indels eines vom Herrn Major von Oerfeld (der
mich eingeladen hatte , seine trigonometrischen Zwecke
in 'Bezog anf die Karpathen zu unterstützen) erhalte-
nen Auftrags, zwischen dem 15. JuL und dem 15. Aug.
dieses Jahres Beobachtungen zu machen, indem ich
während dieses ganzen Monats täglich* 17 Mal yon
7^ Morgens bis 9^ Abends auf unserem Standpuncte,
der sehr interessant ist für ähnliche Unternehmungen,
beobachtete ; aus diesen meinen Arbeiten zog ich nun
Vorlheil für meinen Zweck, und suchte zu gleicher
Zeit MasJma und Minima auf. ' Das Wetter war für
diesen Zweck das ungünstigste von der Welt und |die
Variationen) des Barometers unaufhörlich ; ich konnte
die täglichen Mittel für jeden einzelnen Tag nicht fin-
deiTy aber ich habe die Mittel aus jeder halben Stunde
dies^Sl Tage gesucht, und habe gefunden, dafs das
sich für 8^ Morgens und das Minimum für
4^ Abends in diesem Sommermonat entschied; und es
ist 'wahrscheinlich, dals sie sich in den Wintennonaten
anf 9^ und S^ feststellen werden. Bei meinen Beob-
admmgen, die ich während 14. Monaten der Jahre
18|f , 7 Mal des Tages, um 8, 8f und 9^ Morgens,
um 3, S§ und 4^ Nachmittags, und um 9^ Abends *)
anzustellen hatte , habe ich, nach Vergleichung der IIö-
Seh Sb 1er aber periodteelie LiffUirämungen. 77
'2. VemäackU meteoröhgisf^e Nütimm^
* * .
vom
Professor SthÜbltr in TubingeiL *)
I. Vergleicimngen über den Druck der Luft zwiocbefli
Päiis , Genf, Wien und Stuttgart. *♦)
Wir theilten im vorigen Jahr eine Vergleicfanng der
mitder en Barometerschwankungen zwischen Paris, Wien
und Stuttgart mit, woraus hervorging, dafs in der kal-
tem Jahreszeit die Barometerhöhen östlich, in Wien,
veiiialtni (WnS fsig höher sind, als westlich, in Paris,
wahrend dagegen in den wärmern Sommermonaten daJs
En^egengesetzte eintritt; ein Yerhältniüs , welchem pe-
riodische jährliche Veränderungen in den Temperatur -
Verhältnissen und den Windrichtungen zwischen dem öst-
lichen und westlichen Europa zu Grunde zu liegen schei-
nen, womit auch die. neuem Untersuchungen von ScAoiiti;
über die Windverhältnisse des nördlichen Europa ^^
übereinstimmen«
*) Ans dessen Jahresbericht über die l^ttefoUgsrerhSltnlsse
In Wiirtemberg im CcrrespondenzblaU des WUrUmhergm
Umitoirihschafitichen Vereins^ B. XIU. Jun. 18S9. Der Ifr.
Verf. hatte, wie in (Hiheren Jahren, auch dieses Mal die
Siile, mu diesefi>en mitzuthellen zur Benützung der darin
enthaltenen Thatsachen von aUgemeinerem Interesse für das
Jahrbuch. Diefs bt ifbrigens der 4* Jahresbericht dieser
Art , den wir dem geachteten Herrn Verfasser verdanken ;
den ersten enthielt das Juliheft des Correspondenablattes
vom Jahre 1825; den zweiten das Jnniheft vom J. 1026;
den dritten das Augustheft vom J. 1827* Auszüge daraus
findet man im Jahrb. 1825. IL 216. 1828. I. ^7* An
letzteren schliefst sich die erste der nachfolgenden Notizen ^
gleichsam als Forsetzung, unmittelbar' an. d. Eed»
♦•) A a. O. S. 841—846.
) Siehe dessen Beiträge zur vergleichenden Climatologie«
Copenhagen 1827« 1* Heft.
78 i^Schü.i^Vi'tr . .
Eine nsübei^^^Verglek^lniDg über» diese , Verhältnisse
im letzten Jahr theilen wir hier mit, welche anf dieselbe
Art vrie^ im vorigeh Jahr berechnet wurde, wobdl dieis-
;malauoh der Barometerstand von Gep^zurVergleichiiDg
beigesetzt Jfst« Die Beobachtungen übeiC Bans sind aus
den Annäles de Cfdmie et Phydque yon Gay - Idissac
Debr« 1827. , die Ton Genf aus der Bibüoihique um-
verseile Debr. 1827, und die von Wien nach den Beo-
bachtungen auf der Sternwarte daselbst aus der Wiener
Zeitung Nr. 18 und 19 dieses Jahrs genommen. Paris
liegt 67 geographische Meilen westlich , Genf 48 geo-
graphische Meilen südwestlich undWien^ 74 geogr. Mei-
len östlich von Stuttgart. — unter östlichen Windenist
hier die Summe der SO, O und NO Winde^ unter west-
lichen Winden, die der SW, W und NW Winde zu
verstehen, unter südwestlichen Winden auf ähnliche
Art die Summe der W, SW und S Winde, unter nord-
östlichen Winden die der O, NO und N Winde ; die
Vergleichung der letztern zwei Hauptrichtungen war
hier nötbig , indem Genf gerade in südwestlicher Rich-
tung von Stuttgart liegt. Die Resultate der Beobachtun-
gen über die Winde beruhen in Paris auf 1 täglichen, für
Stuttgart auf 3 täglichen Beobachtungen.
\
8£ Schub l er
« ■
näher zeigbn ; sie scheinen auf jährlich zugleidi ^tall
findende peiib^ische T^dströmung^n zwischen dem
nördlichen und südlichen Europa hinzudeuten.
jU. Vergleicfaungen iibär die Windverhäläiisse yerscSiie«
dener Gegenden Würlemtergs. *)
Wir legen diesen Vergleichungen die gleichzeitigen
Beohachtiingen aus 10 Gegenden Würtembergs zu Grund^
deren Resultate hier nach Jahrszeiten geordnet zusammien-
^stellt sind; sie beruhen sämmtlich auf S täglichen Beo-
bachtungen, dahei' ihre Summen imter sich vergleichbar
sind. Die Beobachtungen überWinnenden waren hur
iü den Winter - und Frühlingsmonaten vollständig , statt
ihrer sind für den Sommär und Herbst die Beobachtungen
von Tübingen eingesetzt.
f) A. a. O. iS. 346— S54*
. '
66
S c h Ü b J er
94:
I
Zur
■ « ^
medizinischen und organischen Chemie.
1. lieber die Grundmischung der einzelnen Bestandiheile
des Arterien - und J^enenbluies ,
von
J)t. Ftrd. Michu'ilis aus Magdeburg. *)
L/ab Blut zu den nachfolgenden Versuchen wur-
den aus den Arterien und Venen eines Kalbes aufgefangen,
und durch die von Berzelius ^tä. diesem Zweck ange-
wandten Handgriffe, in 'Seilim, Paserstoff und Cruor
*) Aus dessen, dem l&edächtnisse des tnirdigen, zu &ilhe
verewigten JRoloff geweiheten, Inaugurald isser tatioU : de
partibus constiiutivis singularum partium sanguirds arteriosi
et veriosi (Berlin, gedr. bei Brüschke. 1828. 51 S. in 8») S- 17ff.
im Auszuge entlehnt. Der Herr Verf. bediente > sich laut
der Vorrede, der Apparate seines Bruders, des Hrn. Medici-
nal - Assessors Ä^chaeHsin Magdeburg, zu seinen Versuchen,
und hatte sich dessen Mitifirirkung bei der Revision der Re-
sultate zu efrreuen. Durch diese ist nun freilich wohl die
wichtige Aufgabe, welche der Herr Verf. zum Gegenstande
seiner üntersuchimgen machte, keineswegs in allen Puncten
gelöst, selbst gegen die entscheidende Scharfe der gewon-
nenen Resultate lassen sich Einwendungen machen , da- sie
nur auf einzelne, nicht auf häufig wiederholte Versuche sich
gründen; auch lafst die Darlegung des Ganges der Unter-
suchung in manchen Puncten unbefriedigt. Indefs betrachtet
der Herr Verf. selbst seine Arbeit nur als eine solche, die
dazu dienen solle, ähnliche und umfassendere Untersuchun-
gen zur Entscheidung über einen der wichtigsten Gegen-
stande der medicinischen Chemie anzuregen. Und in dieser
Beziehung findet sie mit Recht einen Platz in dem Jahr-
buche iiii Chemie und Fh^pik , das \on ^«her darauf aus-
ichuilit
I £ •= -s i> s " a 'S
ä a 1 g i i s, I '-ä
ä-ä-l iZ" -a^S
ilO . IfasMoigne über paäiohg* Kwchengebilde.
fibrigen Gnmdstofle , aiüber kt der Exostose. Ich ba
es in folgender Tafel zusammengeheilt » indem ich <
Menge des kohlensauren Kalks als Einheit angeno
men habe.
Calus, äoCsere Partie »
Cahu^ innere Partie 9
6esunder Knochen m
Verdickter Knophen »
Gesunder Knochen 9»
Exostose » n S9
kolilMiiiirtr oad pliosphoitaartr I
, » 6,7.
» 6,2
» 6,6
» 6,0
4. Ueher die blaue Färbimg der Krystalttinse dm
Salzsäure ,
von
Bo n a 8 i r e.^)
Als Herr CaverUou der pharmacentischen Secti
angezeigt hatte , da& man durch Uebergiefsen von I
weils mit reiner Salzsäure eine blaue Farbe erhalte, li
eilten sich mehrere unserer CoUegen diesen Versuch
wiederholen, ohne dafs es ihnen indefs gelungen wä
diese Erscheinung hervorzubringen. Die Bestätigu:
dieser Eigenschaft schien mir zu wichtig , als dafs i
den Versuch dazu hätte unterlassen können, weil i
auf ähnliche Weise die Gegenwart unmittelbarer Grün
Stoffe zu entdecken benutzt werden könnte, wie die G
Igenwart des Stärkmehls durch das lodin nachgewie»
werden kann.
Ohne mich bei den Discussionen aufzuhalten, d
über diesen Gegenstand sich entsponnen hatten , such
ich ledi^ch die üebereinstimmung der Angabe des Hr
Caventou mit der Wahrheit nachzuweisen, und wirklii
♦) Joum. de chim. med. JdI. 1828. T. IV. S. 819—322 übe
aetzt von Schweißger -SeideL
Bonasir£ über Färbung des Eiweißsioffes. 111
gelang es mit* diese Färbung bestätigen su können , ab
ich dea Versuch unter den angemessenen umständen
anstellte , unter welchen er allein nur von Erfolg ist
Ich habe bereits , und zwar zuerst angezeigt , dafs mir
die Hennorbringnng dieser Erscheinungen gelungen sejr,
trotz der Zweifel, welche dagegen erhoben worden
waren, «ind man wird sich erinnern, dals ich Proben
Uaugefirbten EiweiCses vorgelegt habe.
Ich war der Meinung diese charakterische Eigen-
schaft mülste, wenn sie ausschliefslich dem Eiweifse
snkäme, nothwendigerweise bei allen vegetabilischen
und animalischen Substanzen , welche EiweifsstolF ent-
halten , angetroffen werden, und wirklich nahmen die
Samen mehrerer Yegetabilien aus der Familie der Hül-
flenfriichte, welche bekanntlich viel Eiweifsstolf enthal-
ten, im Contact mit Salzsäure eine Uaue Farbe an.
Ich hegte nun sehr lebhaft den Wunsch, eine gün-
etige Gelegenheit zu finden, mn mich überzeugen zu
können, ob diese charakteristische Färbung auch bei je-
der Art des thierischeuEiweifsstofFes in derselben Weise
srfolge, und war wirklich so glückJich von einer sich
darbietenden Gelegenheit Vortheil für meine Absicht
flehen zu können.
Vor einigen Tagen wurde ich zu einer Staaropera-
itom bei einer 50jährigen Dame als Beistand eingeladen,
Hnd erbat nur nach der Operation , die aus dem Staar«
aage ausgezogene Portion der Krystalllinse. Diese Linse
war fast durchsichtig! oder mindestens nur sehr schwach
[getrübt; die Farbe derselben war hellgelb und ihreCon-
gallertartig* Mit Ausschlufs dessen, was auf
ivr Leinwand zurückgeblieben war, wog sie 2^ Gran;
&8e theilte ich in wr gleiche Theile.
112 Bonastre über Farbimg '
Auf den ersten Theil gofs ich fünf GrewichtstheiL
reiner Salzsäure; die Linse wurdef plötzlich undnrch
sichtig und nahm, in dem Mause als sie sich in der Salz
aänre löste , eine blaue Farbe an. Die Temperatur wA
12 — -15° über dem Gefrierpuncte. Durch Aassetze:
an die Sonne wurde die blaue Farbe noch intensiver.
Die zweite Fortion wurde mit destillirtem Wasse
stark geschüttelt, welches eine gewisse Menge davcu
löste , während der übrige Theil undurchsichtig und un
gelöst zurückblieb. Hierbei erzeugte sich keine beson-
dere Färbung. Durch schwache Säure geröthetes Lack-
muspapier wurde davon wieder blau. Nach drei Ta
gen halte das Gemenge einen sehr imangenehmen am
moniakalischen Geruch angenommen.
Die dritte Portion wurde mit rectificirtem Alkohjo
■f
zusammengebracht , wovon sie ganz undurchsichtig oni
sogar trocken und pulverig wurde. Als der Alkoho
verdampft war , gofs ich sechs Theile Salzsäure darauf
weloke auch bei diesem Eiweifs eine blaue Färbung be-
wirkte.
Der vierte TTheil endlich , den ich mit 6 Theilei
Ammoniakflüssigkeit übergofs , wurde sehr schnell un-
durchsichtig und löste, sich nur theilweise darin auf. Id
habe versäumt , mich davon zu überzeugen , ob der £i-
. Weifsstoff der Krystalllinse , nach dieser seiner Auflö-
sung im Ammoniak, noch immer die Eigenschaft besitze,
sich mit Salzsäure zu färben.
Die Versuche , welche ich mit vegetabilischem Ei-
weifs angestellt habe, bestanden darin, dafs ich die
Samen von Dohchos urensy von Mimosa scandens, tob
Phaseolus vulgaris {oder weifse Schminkbohnen) — Sa-
meüj welche sämmtlich bei der Analyse viel Eiweiß
de» Etvci/sstqffes durch Salzstaurc. 113
fiefem — palverle,jand auf jeden dorselhoii 6 — 8 Tiieiie
reiner Salzsäure gols.i Nach Verlauf von 10 — 12 Mi-^
onten nahmen diese Samen eine melir oder Aveniger
kUiafie Tiolette Farbe an , die bald sehr dunkel wurde.
Die Secdoii wird nach Besichtigong der hier vorstehen-
iaa Gläser selbst zu beurtheilen im Stande seyn , wie
grob die Intensität der Färbung sey ^ welche diese »Sub-
stanzen nach lediglich fiinfzehnstündigem Gontact^ mit
der Salzsaure erlangt haben.
I Nachscfirdben von Schweigger- Seideh
Von dieser interessanten FärbunJ^ des Eiweifses
dorch Salzsäure war bereits mehrmals in dieser Zeit-
P sciirift die Rede , und zwar wurden zuletzt (B. 1. dieses
^ Jidvgangs S. 139 — 141), um zu genaueren Versuchen
anzoregeni selbst die Discussionen mitgetheilt , welche
Sicii in der pharmaceutischen Section der Acad. roy. de
0iM, zu Paris darüber erhoben hatten. Diese sind seit
'pener Zeit öfters wieder aufgenommen worden. Es wird
gut seyn auch diese aus den ProtocoUen der Akademie
hier kürzlich mitzutheilen.
, Jbi der Sitzunj^ am 26. Jan, 1828 , brachte Herr
ChemBier nach Vorlesung des Protocolls folgende That-
eadie zur Kenntnifs der Section : Eine gewisse Menge
schliipferigen {glaireuse) Eiweifsstofl's (das Weifse eines
Bies) war mit reiner Salzsäure in Berührung gesetzt
worden und hatte nach fünfzehntägigem Stehen noch kei-
ne blaue Farbe angenommen. Als eines der IMitgiieder
anmerkte , dafs man das Gemenge nothwendig erhitzen
müsse, so geschah diefs auf der Stelle, ohne dafs indels
dieblaue Färbung dadurch hervorgeruft worden wäre.** *)
„In der Sitzung am 9. Febr. 1828 zeigte Herr
Soubeiran an , dals er Versuche über die Färbung des
Eiweifsstoffes (mit gewöhnlichem Eiweifs) angestellt, und
nittelst reiner Salzsäure eine blaue , mit gewöhiiliclier ,
*) /cum. de chim. med. IVfarz 1828« S. 145*
lahrb. d. Ch. u. Ph. 1828. H. 9. (N. R. 6. 24. H. 4.) ^
f
des Ehveifsstoffes durch Salzsätwe. 1 lo
von ihm selbst und den Herreh JMvgier^ * Boissel un*^
Robinet angestellten Versuchen ging her\'or , dafs schlü'
pferiges (glaireuse) Eiweifs mil reiner Salzsäure kalt be-
handelt, eine weifse Farbe annahm, indem es gerann?
und dals es sich rosenroth , violett und röthlich braun
färbte, aber keinesweges blau, wenn das Gemenge er-
hitzt wurde." *) .
„Herr Rohiquet gab Erläuterungen, über die erfor-
derlichen Umstände , uAi die blaue Färbung des Ei^vei-
fses zu bewirken. Diefs kann nach ihm bei niederer
Temperatur geschehen (0^) ; man muTsaber einegrofse
Menge Säure auf eine kleine Quantität Eiweifs dazu an-
wenden. Herr Bonasire sähe diese Färbung beim Zu-
jBammenbringen eines Theils Eiweifs mit 3 Theilen Salz-
More,"**)
„In der Sitzung am 17. May 18£8 (derselben, wo
Bonasire die oben mitgetheilte Note vorlegte ) kündigte
I Herr Chevallier an, dafs es ihm nun zum erstenmal e ge-
lungen sey mit Eiweifs und Salzsäure jene blaue Färbiuig
hervorzubringen , obwohl er nur wenig Säure mit einer
grolsen Menge Eiweifs znsaniniengebrachl hätte. Er
glaubt, dafs zahlreichere ^ ersuche angestellt werden
müssen, um die Ui^ache der rosenrotiien , violetten
imd blauen Färbung genauer kennen zu lernen." ^^*')
Wir theilen diese Ansicht und sind der Meinung,
dafs die genauere Kenntnifs dieser Erscheinung vielleicht
zu noch wichtigeren Resultaten fuhren werde. Darum
die Mittheilun": dieser Discussionen.
Vielleicht hängt übrigens hiermit auch die blaue
Färbung zusammen , welche Herr Dr. Runge in ßresLiu
an einigen Pflanzensubstanzen beim Erhitzen mit ver-
dünnter Salzsäure beobachtete, wovon er gelegentlich
die diefs jährige Versammlung deutscher Naturforscher
*) A. a. O. Mai S. 247-
•*) A. a. O. S. 249.
♦**) A. a. O. Jiü. 1828. S. 352.
116 Bemerkungen über die Färbung
und Aerzte zu Berlin in KenntniXs setzte. In seinem die-
ser Versammlung zu geeigneten Schrifteben: ReguUate
chenüsclier Untersuchungen der Cynareen^ Eupatorinen,
Radialen^ Cichoreeuj Aggregaten, Valerianeen und
CaprifoUen, in Auffindung und Nachweisung eines diesen
Fflanzenfainilien eigenthümlichen Stoffes.^* Breslan, gedr.
bei Grafs, Barth u. Comp. 1828. 19 S. in 4.) heiüstes
(S, 5). ),In den Rubiaceen habe ich keine Spur von
G rünsäure ^) ge&nden. (Dafür aber einen anderen , nur
*) Diese Grünsäure ist der vom Herrn Dr. Run^e entdeckte
eigenthiimliche Stoff, von welchem obiges Schriftchen tot-
zugsweise handelt, und den er, au£ser in den angegebenen
FamiUen, nur noch in Umbellaten und in den rlantago-
Arten, stets aber vorzugsweise bald in diesen, bald inie-
nen Organen der Pflanzen fand. Die Resultate seiner Un-
tersuchung hat Herr Dr. Runge in diesem Schriftchen ta-
beUarisch zusammengestellt. Er hofiPt es durch fernere Un«
tersuchungen dahin zu bringen, dafs sich der botanischen
Diagnostik eine chemische werde an die Seite stellen las^
sen, und erbietet sich in dieser Beziehung zu Untersuchun-
gen solcher Pflanzen, über welche Monographien abgefafst
werden sollen. Was aber diesen eigenthümlichen, weit
verbreiteten Stoff, die Grünsäure^ anlangt, so sagt der Hr.
Verlasser (S. 3 — 4.) darüber Folgendes:
„ Vor 6 Jäliren bescliäfticte ich mich in Berlin mit einer
chemischen Untersuchung des Dipsacus fnllonum und eini-
ger Srabiosa- Arten, und entdeckte in denselben einen Stoff
eii^enthiimlicher Art, der sich wie eine Pflanzensäure ver-
halt, und die merkwürdige Eigenschaft besitzt, mit Am-
moniak eine gelü^efUrbiey exbuidxxu^ zu bilden, die durch
LiiftberüJn:iin<i in eine blau- grüne übergeht. -• Um sie
rein darzustellen, zieht man den von allen Fasern befreie-
len, getrockneten und gepidverten "Wurzelstock der iSca-
bio.^a succisa (der sehr reichhaltig an dieser Säure ist^ nut
Alkohol aus und versetzt diesen Auszug mit Schwefelather.
Ks scheiden sicJi hierdurch weifse Flocken in Menge ab ,
die sich fest au dem Boden des Glases ablagern. Sie wer-
den mm in Wasser gelöst, mit BleizuckerlÖsung gefällt unl
'der ausf;esiil'ste Kiederschlag durch Hjdrothionsäure vom
Blei und durch Abdampfen von der Essigsäure befreiet. Man
erhält so eine gelblich gefärbte, spröde Masse, die Lack-
mus rötliet, Ammoniak neutrallsirt und damit die oben an-
gemerkten Erscheinungen des Griinwerdens an der Luft
giebt. — Bewahrt man die gelbe Ammoniakverbindung
vor dem Zutritt der Luft, (z.B. in einer verstopften Glas-
rohre) so erfolj^t keine Grünfärbung. Sperrt man sie aber
mit SauerstolT^as, so wird dieses absorbirt und die Flüs-
sigkeit üriiii. Digerirl iiiaa die grüne Flüssigkeit mit etwas
Kall und Zinkrjuecksilher, so wird sie wie der Indigo ent-
iiba' Ueageniien auj jllhahide. 119
(las Cinchomv und Sirychnin gelb, das Narhoiw diinkol-
jjfviin , und die anuern braungelb oder hellgelb gefiirbt
erscheinen. Man kann eine schnellere AMrkiing und
schärfer abstechende Farben erhallen , wenn man den
Apparat im Sandl>.tde bis auf 18 — 20^ erhitzt.
Wendet man in derselben Weise anstatt des lodins
Brom an , so erhält man die schönsten und lebhaftesten
Farben. Das Morphin , welches so eben wie spanischer
Taback aussah , wird sehr schön zeisiggelb ; dagegen
nimmt das Brucin fast dieselbe Farbe an, wie bei An-
wendung des lodins ; das Narkotin wird nicht mehr dun-
kelgi'ün , sondern schön gelb, etwas ins Röthliche spie-
lend , erscheinen. Aehnlich verhält es sich mit den an-
deren Alkaloiden« Um diesen "\'"ersuch auszuführen,
genügt es zwei bis drei Tropfen Brom in. eine kleine
Schale zu tröpfeln. In beiden Fällen ist es gut die Glo-
cke mit Sand zu umgel)en, damit die Dämpfe nicht
herausdringen können. Sind die Alkaloide krystallisirt,
so Tverden die Farbenschaltiningen etwas anders ausfal-
len , die Ginindfarbe aber bleibt die] nämliche ; indefs
wird das Narkolin im krystallisirten Zustande nicht grün,
sondern braiingelh {/euille-m orte). Die wässerige Lö?«
sung des lodinchlorids hat mir ganz analoge Farben ge-
liefert , wie das Brom ; man inufs indefs den Apparat
schwach erhitzen um die Dampfbildung ein wenig zu
lordern. Die in Alkohol gelösten Alkaloide werden
durch Hvdroiodinsäure oder durch lodiiilösun«: sämmt-^
lieh gelblicli])raim gefällt; bringt man aber nur einen
Tropfen der AJkaloidlösung auf einen guten Faience-
Teller, und berührt man diese Tropfen mit dem äufser-
slen r]nde eines Glasröhroliens , das vorher mit einem
dieser Reagenlion befeuchtet worden : so enlslehen Fle-
cken , welche beim Trocknen verschiedene Farlien-
sclialtirangen annehmen. Einige sind hellgelb, roih-
gelb, oder grünlich , andere braun, rostfarben, milch-
kaffeebrann u. s. w. Man miifs dafür sorjren, dals
*; Journ. de Chiin. imd. Mai 1828. T, V. 5. 225— ä25
r.
:iiber me htf^oBographüchi FragnmamffUmg. 12S
emzigen Gestah, z.B. aus dem Rhomben -> Dodekaeder
alle anderen Krjstallisationen abzuleiten, die binfortin
der -wissenscbaftlicben Betrachtung nur zu einem mathe-
matiachen Zusammenhang, nur zu einem Kiystallisationa -
' Systeme fuhren.
Ich -will hier nicht ron dem Gange der Entdeckung
dieser Theorie, nicht von ihrem bestimmtesten Paralle-
°' Hsiren mit den optischen Erscheinungen, und zum Theil
selbst mit der chemischen Proportions - Lehre, (die ja
ebenfalls Eintel , Zweitel .... Sechstel von Verbindun-
gen hat) sprechen , ich will lieber Thatsachen sprechen
lauen.
Der EinGichheit der Betrachtungsweise wegen ziehe
> ich das Bhomben - Dodehxeder jeder andern tesseralen
Gestalt in meiner Theorie vor, obgleich auch die Ab«
, leitung ans jeder tesseralen Gestalt bewirkt werden kann.
, Das Rhomben -Dodekaeder ist nämlich die merkwürdig
^ ge Gestalt, welche einmal, auf eine tetragonale Axe ge«
^ stellt, (Flg. 1. Taf. U.) als uichizuuölftelgesialt oder Okta-
dadekatoMer, mne tetragonale Pyrämide (Fig. 2.) giebt.
i' Ans dieser resultirt als nächst spitzere Gestalt, in der um
[ 45^ in der horizontalen Ebene gedrehten Stellung^ das
'Ohiaeder. (Fig. S.) Das andere Mal giebt das Rhom-
ben-Dodekaeder^ auf eine hexagonale oder Axe anderer
AjEt gestellt, (Fig. 4.) als Sechszwblftelgesialt oder Hejca-
SiMfeitof o^^r, ein Rhomboeder. (Fig. 5.) Aus demsel-
ben leitet sich, in der um 60® gedrehten Stellung, das
'BexaXder ab. (Fig. 6.) Wenn das Oktaeder das Zei-
d&en O führt: so erhält nun das Oktadodekatoeder O'
mm' Zeichen. Eben so bezeichnen H das Hexaeder und
■ ' Tt dias Hexadodekatoeder. *.
I 9 «
124 ' ? \ B- r € i't h a u p t *;
iPiirdie Axe der ersten Art, in der ersten SteUung,
*i\'ie auch Tür die Axe der anderti Art, in der andern Stel-«
lung des Dodekaeders, werden 720 Theile angenommen.
Diese Zahl ist die Permntationszahl von sechs; denn
1X2X3X4 X5 X6 = 720. Nicht auf theore^
lischemWege, sondern auf demdek*£ii^a/inaig^ist.sie er-
haltenworden: sie hat dieser zufolge angenommen wer^
den müssen. Die nämliche Zahl der Theile nehme ich
für jede solche Gestalt an , die den Namen einer sche-
matischen verdient und künftig fiihren wird , d. h. die
sich als spitzeres, länger axiges Glied der Hauptreihe *)
von der Gestalt 2 oder 5 ableiten läfst. Jede Primaiv
-ibrm wird nun ans derjenigen schematischen nach der
Zahl 720 abgeleitet-, welche in paralleler Stellung da-
mit die nächste flachere ist.
Zu den schematischen Gestalten gehört femer das
Dihtxäeder. (Fig. 7.) Wenn man nämlich bei dem
Hexaeder, so wie es (Fig. 6.) rhomboedrisch gestellt ist,
die Bütten der Miltelkanten unter sich und mit den bei-
•den Endecken durch gerade Linien verbindet: so erhält
man eine schematische hexaigonale Pyramide, welche
das Bihexaeder heifsen und das Zeichen D erhalten möge.
Diese Geslalt , und die aus ihr als Glieder einer Haupt-'
reihe abzuleitenden spitzeren und flacheren Pyramiden,
sind, blofs der Bequemlichkeit des Vergleichs wegen, mit
Substanzen, deren Primärformen niclitRhomboeder, soih
dern hexagonale Pyramiden sind , angenommen.
Dafs ich, nachdem schematische Gestalten ent-. i
wickelt worden, unter diesen nun die erste Stellung dem ^\
*) Der Begriff einer solchen Hanptreihe tetragonaler (pyrtmi- j
daler) Pyramiden oder Rhomboeder ist aus den Tlfo^'ischen ;
Schriften geniiglich bekannt.
über eine hry^^Uographiiche ProgremonnJicofie. 125
Oktaedet f or den Vergleich mit tetragonalen Pyramideiiy
dem Hexaeder tmd Dihexaeder die erste Stellung für den
Vergleich mit Rhomboedern und he^gonalen Pyrami-
den einräume , hat nicht allein seinen Grund in der be-
reits eingeführten Unterscheidung der genannten mono-
axen Gestalten in makro-axe und brachy-axe, sondern
auch in einer merkwürdigen Eigenschaft, welche Oktaeder
und Hexaeder mit einander gemein haben, die aber bis-
her ganz übersehen worden war. Wenn man das Oktae-
der und Hexaeder oder Dihexaeder so stellt , wie sie in
den Figuren 3 , 6 und 7 stehen , so haben ihre Flächen
einerlei Neigung gegen die verticale Aace. Es können
also tetragondle und hexagonale Pyranüden vorkommen,
deren Hauptaxen nicht blofs einerlei Theilwerthe, son-
dern deren Flächen auch einerlei Neigung an den Kau-
ten der Basis haben. Und in der That , wir werden
bald sehen ^ dafs sie auch vorkommen. Aus der so in-
teressant«! Eigenschaft des Oktaeders und Hexaeders ,
die wir hier nicht erst mathemalisch erweisen wollen »
lalst aidhfen\er erklären, warum die optische Efgenschaft
der tetragonalen und hexagonalen Substanzen , nm^ eine
Axe doppelter Strahlenbrechungen haben, in der Art
Statt finde. Aus ihr folgt das Gesetzmäfsige einer gan-
zen Reihe von Erscheinungen.
' In manchen Fällen kann man über die Stellung selbst ,
wie man solche nämlich bei einer Primärform in Bezug
anf schematische Gestalten wählen müsse, Schwierig-
keiten finden ; allein auch diese sind , theils durch den
Charakter der Gombinationen , imd theils durch gewisse
SpältongsvBrhältnisse, zu beseitigen. Bei lUiomboedem
line «ine solche Verwechselung nichts zu besagen, da
& Glieder ihrer Hauf treibe in rationalen Grölsen zu
vftcr €M tjrywMbgrophmht JPrognuknUheorie. 127
Deatt- es ist vankSk ueiir dazu gemgnet irgend eme llieo-
rie der RiystalliMtionen vnd ihi^s Zusammenhanges im
greisen GanzeA zu prüfen , als die gründliche Betraoh«
ttag homöometrischer Reihen.
TT
/• Tetragonale Ordnung.
A. Fi^njhrfopnMn sas der Stdlnag des Oktaeders.
L Tttrago^nattr Skapolith. M^ionii. SkapoHth. Wernm-U.
P, d.i. die primäre tetragonale Pyramide ZZ ||| O
^ » — (tV — tot) ^ >
186* 6' 22" Neigung der flächen an Polkanten.
68 49 0 n ^ n n Basekanten.
Nach der Abgabe der Herren Mohs und Haidinger *)
betragen auf dem Wege der Erfahrung die Neigungen
186* T an Polkanten
68 48 n Basekanten
und "wahrscheinlich sind jene am sogenannten Meionit
gemessen worden.
Zufolge der Untersuchungen des Herrn Harkcrit
und meiner eigenen, war in allen darauf geprüftei^kapo-
lithen Fhdssänre nachzuweisen.
f. Nigrinf DuT-^Erz. Eisenhaltig Titaturz von Bernau in
der Oberpfalz,
p = 1^ o = 4- (,",+, |,)o.
135* 28' 49" an Folkanten
64 47 5 » Basekanten.
Nach eigenen Beobachtungen messen die Basekan-
ten 64^47'. Diese Bestimmung konnte ich an Spal«
tnngsgestalten yon Zwillingen, wie sie am Zinn- Erze
Torkommen^ sehr wohl abnehmen* Das speciTische
Gewicht betrug in reinen kleinen Bruchstücken 4,440 bis
4^47. Farbe und Strich sind schwarz. Ob das un-
*) Diese Namen führe ich für alles an, was aus der Ilaidin-
g€F*schen üebersetzung des TIf oAi^ischtn Gnudrisies ins Eng-
Üsdit enUioiamtn wordsn. <
Uj^Jt^mt * -• •
128
zweifiOialV ♦- • - ,./ i f* j^^k:-
Hm. 1 ^ J*l^ ^J^'
nicht ',?»•»'"
\
früh Ü''*' !>-*• Pfwöiide gemessen, wel-
nie? %Mr^ i*^*^ "*" %^^""S» " Pyramide
d Me*1*'^di^ Zeichen J2 P zukommt. Die
j *■ ' ^ «**" f^dbm an den Basekanten -»ird zu
^.*«r * feteo. Daraus die Pyramide P bereck^
Isf^J^^ 95<'57'59" Basekantenwinkel, welcher
^. •^^' ^Oieüwerlhes ^ nur um 0O0'36" dilTerirt.
r^'' 2iian süt demselben wieder 2 P: so resuldit
^'^^^^tenwinkel von 131o29'29", folglich blofs
^ r0ereDZ von O^O'Sl'' mit der Messung des Heim
parch Versuche mit dem Löthrohr erhält man die
jeudicJ*^*® Reaction auf Hydroclilorsaure, und vielleicht
j^fb man, neben dieser und der vorherrschenden Scheel-
sinref auch Flufssäure nachweisen kann.
6. Brachytypes Mangan-Erz.
P = |?| O = 1 - (Ä — tI^) o.
109* 6V 87'' an Polkanten ,
108 88 14 » Basekauten.
Dieser von Herrn Haidinger bestimmten Specie»
kommen auf dem Wege der Erfahrung die folgenden Ab-
messungen zu :
109* 58' an Folkanten,
108 89 *» Basekanten.
7. Hysiatischer*) S che el" Späth* ScJaoersieinvon 2UnnufaJd.
p = VV/ o = Sfr o = 1 - ^v o.
100^ 40^ 15^' an Polkanten,
129 1 81 9 Basekanten.
*) Hjstatisch heifst „unten stehend'*, well die Axenlange i
Vergleiche mit einer ähnlichen Specie ilures Geschlechts kür-
zer ist^ dit Gestah also tiefer unten endet.
1S£ B r 0i t h a u p t ^
Man eraiebet hiar also emenUotanchied der Winkel von
nahe an 1§^ zwischen dem hyatatiachennnd makrotypen
Scheel -Späth, zwischen Dingen, die zeither für eine
Specie gehalten wurden.
Die gemessene Yariatät wog 6,202. Also auch
hierin greise Verschiedenheit. '
In dem makrotypen Scheel -Späth habe ich durch
mehrfach wiederholte Untersuchungen eine nicht unbe-
deutende Menge von Flufssäure nachgewiesen. Er
dürfte davon 2 bis S Frocent enthalten. Die Reaction
auf Hydrochlorsäure ist hingegen sehr unbedeutend.
Wahrscheinlich besteht er aus drei Atomen schee^sau-
rer Kalkerde mit einem Atom flulssaurer ELalkerde.
Schwerlich gehört der Scheel -Späth von Schell-
gaden in Salzburg einer der beiden bestimmten Specien
dieses Geschlechts an. Von anderen Scheel - Späthen
kann ich gar nicht urtheilen , weil ich sie nicht untersu-
chen konnte.
10. Blei-Molybdän-Spath. Gclbbleierz.
p = V^o = ||io=i-,vo.
99* 41' 8" an Polkanten,
iSl 54 6 9 Basekanten.
Kach der Angabe der Herren MoTis und Haidinger:
99® 40* an Polkauten.
ISS S5 s» Basekanten.
In dieser Specie sucht man vergeblich nach Spuren
von Flufssäure und Hydrochlorsäure.
11. Tetragonaler Anaias. Anaias. Okta'idriU
97® 56' 12" an Polkanten,
136 22 21 9 Ba«ekantesu
Nach Herren Mohs und Haidinger beträgt die Nei-
gung der Flächen :
97* 66' an Polkanten »
186 22 » Basekanten.
188 Breithaupt
Blei - Späthen sehr bereichert worden. Prüft man die
gefundenen Abmessungen mittelst der Progressions-Theo-
rie, so 'ergiebt sich's um so mehr, dafs inän bei jenen
Dingen verschiedene Specien zu unterscheiden habe.
Als Primärformen dienen bei den Apatit - Späthwn
makroaxe h^xagönale Pyramiden , nach denen zux^ei^
len selbst Spaltbarkeit hervortritt. Herr G. Rose giebt
zur Vergleichung den Winkel der a: Flächen an, d.i.
die Neigung zweier an einem Pole gegenüberliegender
Flächen einer Pyramide -f P der dihexaedrischeii Stel-
lung, wekhe die halbe Axenlänge der Primärform hat
2. Bei dem Apatit vom Laacher See beträgt jene
Neigung 99^ 48'. Den Theilwerth der Primärform zu^
Ä^ ZZ, -f^^ D angenommen, resultirt jener Winkel z«
99-* 45' 4§", also mit 0° 2' 14" Differenz. Derselbe
Winkel beträgt bei der Primärfbrm 61® 22' 4''
3. Spargehttin von Cabo-de Gala; oc auf a7~ 99®
82' entspricht dem Theilwerth ||f = f|i D mit 99®
82' 0". Hier ist also gar keine Differenz, —v Derselbe
Winkel beträgt bei der Primärform 61 ® 8' 3",,
4.'* Milchiger Apatit vom Su Gottharß-^ oc aufa;
©9® 26' entspricht dem Theilwerthe |f| D mit 99®
Sl', Dersdbe beträgt bei der Primärform 61® 4' ^''. •
5. Apatit von Ehr enfriedersdorfj haplötyper'j a: slu^
a? = 99® 23', entspricht dem Theilwerthe -Iff = f D?
mit 99® 22' 9". Dersdbe Winkel beträgt bei der Pri-^
märform 61® 1 5' . Die Fläche oc bekommt also de»
Werth ^ HHf und dieses ist einer der einfachsten Theil«a
werthe, welche ich überhaupt erhalten habe.
Die hescagonalen Blei- Späihe haben sämmtlicfi
Spaltbarkeit nach leiner brachyaxen hexagonalen PjrwH-
\
140 B re i t h a u,p t
mit 98° 18^ 5". Allein die bracliyaxen Primärformen ;
derApatIte sind eigentlich, den in der Einleitung gegebe* 1
nen Regeln gemäfs, aus dem HexadödekatöedfBr abzulei- [
teui oder vielmehr aus dem Dihexadödekatoeder m D^
' d.i. aus einer schematischei;ihexagonalenPyrannde, wel-
che gerade so aus demHexadodekatoeder entsteht, wie ^^
das Dihexaeder aus dem Hexaeder. Daruniist derTheil-
werth richtiger zu -^f^ D' angenommen , welcher jenen .
Winkel zu 99° g' 33", also nur mit 0<^ 0' 33" DiflFerenz '
resnltiren iälst.
8. Der grüne , angeblidh ah Fhosphorsäure reich- ^
8te, Tiexagondle Blei - Späth y dessen specifi^ches Ge-
wicht Gewicht von Haiy zu 6,9111 bestinunt worden, i
hat die Neigung 99° 16' der oc Flächen, nach Herrn j
Haidinger. Der Theilwerth ^f § = f|^ D' giebt 99® [
14' 22". ■ "■
.9. Die Neigimg der cc Flächen bei dem braunen
Blei- SpcUhe von Mies in Böhmen zu 98° 13 entspricht
dem TheÜwerÜie ^§ = |§ = f — ^ D' mit QS«
13' 5". .
• u
B. Einige Geschlechter, deren Glieder homöometrisch raid zunif
grofsen Theil ganz neu bestimmte Specien sind.
Die hier zu betrachtetenden Geschlechter sind:
1. das der Eisen -Erze 2. das der Carbon -Späthe undl
3. das der Turmaline«
1. Das Geschlecht der Eisen-Erze (welches tIcIä
sogenannte Tilaneisen enthält). "
o. Einleitung. j
Die hier genannten Eisen - Erze *) h^ben theib P
makroax(spit2)rhomboedrische, theils oktaedrische Pri-^
märformen. Denn ob es gleich für die Prüfung und für r
, 4 Sil
*) Meine Charakteristik 2le Ai\ü. S. lOl.
• *
142 "B T c % t h d u p t
■» . *
b. Ei«ttn--EiM nui xhomboö^driscliex Friniarfoiia.
i; Erste Specie.
Glanziges Eisen-Erz.^
Kürzer: Glanz* Eisen- Erz, Rhomhoedrisches Eisen'^ErZy
(Mohs.) _
Trivial -Name: Eisenglanz z. Th.
Die Benennung hat auJ^ die grofse Aehnlichkeit^t
^ den Glänzen Bezugs so wie auf den Trivial -Namen.
* Glanz 9 metallisch.
Farbe^ ^tahlgrau^ eisenschwarz.
Strich, kirsch-und bräuiüichroth , selten bis röthlichbrann.
frimärfohn : Makroaxes Rhomboeder = ^H £r c |J £r ss y
Ä = SS"* 56' S7" Neigung der Flächen an Folianten ,
82 20 S7 » » » gegen die Hauptaxe.
Gewöhnliche hexagonale Pyramide in der um 80* ge-
drehten Stellunor = I P' (in den Zeichnungen n) :
127* 69' 45" NeiguDg de» Flächen an Folkanten,
122 81 *11 » » » » Basekanten,
dpaltbaf, primär - rhomboedrisch, fast immer deutlich, dodi
auch zuweilen mit ziemlicher Unterbrechung; weniger deutlich
flach rhomboedrisch =f i?'; auch basisch, dieses in sehr voll-
kommene schalige Zusammensetzung übergehend.
Härte s= 8' bis 8|. In dünnschalig zusammengesetzten Varie«
täten (wegen leichter Zersprengbarkeit) scheinbar minder hart.
Specifisches Gewicht. Ich hielt es für nöthig, eine ziemliche
Anzahl von Varietäten darauf zu untersuchen, mn Gewifsheit
zu erlangen, dafs sich diese Specie dadurch allemal von der
. haplotjpen unterscheide. Das glanzige Eisen - Erz ist bekannt-
lich oft zusammengesetzt, und solche Abänderungen trennte
ich vor dem Wägen nach allen sichtbaren Klüftchen. Auch
fand ich, dafs viele krystallisirte Abänderungen im Innern
oft Foren haben, zuweilen ganz schlackenahnliche. Gewöhn-
lich geben solche den dunkelsten Strich.
5^200 dünne tafelartige Sublimat - Krystalle ; wahrscheinlicli
vom "Vesuv. Das Gewicht dieser Varietät, welche
auch vom Fuy de Dome, vom Mont d*or, vom Strom-
boli, von Cameni u. s. w. bekannt ist, kann man
wegen der schaligen Zusammensetzung nicht gut rein
(rhalten. Obige Bestimmung ist daher nur als eine
annähernde anzusehen.,
6,214 Kryslair vom St. Golthard, nach H. G. Mose.
Tnvial-Haniez 7t$an^aen aus GasUin.
Glanz, halbmetallisoli« ^ .
Farbe , msenschwam ikiit' «ner nuEAKehea ^Neigong ioi Bxaoaif
« (sehr eharakteristiscb}« «
Sprich , Schwans, ' . /
Fnmärfomi: Makxoaxes Eholiiboeder » f il ^T = 3^ 4- s|^ H -^
£ äs jBS« 59' S9" an Folkanteii,
at fU 32^ gegen die Axe.
, fJP'äiid 0 21 an Palkanten
- 122 27 85 *» Basekanten
tai^kbar« adnr unroOkonanen primär -rhomboedrischy eben ad
lyaischi ä deutliche schalige Zusammensetzung übergehend« '
tßtUi = 6 bis 7« .
JB^fitiCm Cfewicht: 4^661 das Ton Gastein in Salzburg, nach Henva
■.^i\,/- :.t JHaAe und Maidinger, YITegen der scha-
ligen Znsammensetzung kann bei dieser
Abänderung leicht ein geringeres Gewid&t
erhalten worden seyn. .
4>7B9 Menakeisenstein yon Egersund in Norwe-
gen, nach Herrn G, Rose,
4)745 desselben, aus dem Stubeithale hi Tyrol» »
eigene Wägung«
. 4>750 desselben, Ton Egersund | nach Herrn
G, Rose„
^ 4,761 desselben, ebendaher, eigene "Wagung,
4,766 > sogenannter Umenit nach Herrn G, Rose^
4,758 \ ans dessen Untersuchungen wohl die
4,808 J Identität mit dem axotomen Eisen- Erz6
hervorgehen durfte. Nur die letzte Wä-
gung wurde als ganz genügend angesehen«
Die Gestalt ^ P'^oll nur hemledrisch, mitbin als
ein Bhomboeder Torkommen , unc^ tritt erst in Zwillin-
gen boloednsch anf. ^) — Auszeichnender für diese
Specie ist die Farbe in^ £risclien Bruch und die 'gerin*«
gere Härte«
*) Treatise on Mineralogy hy Mohs and hy Haidinget
Vol- 11. 8. M8.
r ■
146^ Bre'ithaupt
■ ■ . - • '.
Aud'den tJntersuchußgen des Herrn Gustav Bjose^)
über den Ilmenit u. s. w. , welchen Herr Kiep ff er **)
zuerst beschrieb, aber für rhomb o'idischer Krystallisation
hielt, scheint wohl die Identität mit dem axotomen
Eisen -Erze hervorzugehen.
Wie sehr die Progressions - Theorie den genauen
Messungen entspreche , beweiset abermals das axotome
Eisen - Erz, von Welchem Herr M.6hs das primäre Rhom-
boeder zu 85° 59'angiebt, indem nach der Theorie hier
nur noch 0° 0' 29 Secunden zugesetzt werden dürfen.
Es scheint, dafsmandenMenakeisensteinvonEgep-
' sundund den aus dem Stubeithale damit vereinigen dürfe.
Endlich zweifle ich nicht , dafs ein Mineral hieher ge-
höre, ***) welches in der Gegend von Wildenau, und
neuerlich auch wieder an der Morgenleite bei Schwar-
zenberg, durch deu Herrn Finanz - Procurator Lindner
aufgefunden worden, und nach Herrn John f) aus
eö 0 Titanoxyd, 82,5 Eisenoxyd, 1,5 Manganoxyd
und 1,0 unbestimmten Metalls besteht. Neuerlicherhielt
ich dergleichen von Niederkirchen in Rhein - Baiem ,
durch die Güte des Herrn Markscheiders Euler, dünn
tafelarlig in Trachyt rothen und weifsen Orthoklases
eingewachsen. Die beiden letzten Abänderungen haben
das Ansehn wie, jene von Gastein.
S. Anhang.
Crichtonit {Craitonite)
Das spitze Rhomboeder des Crichtonit'« giebt Herr
Fldllips zu 61° 20' und Herr G. Rose zu 61® 29" Nei-.
* ) Poßgendorff*s Annalen d. Physik. Bd. IX. S. 286.
** ) Kastner's Archiv der Naturlehre. Bd. X. S. 1.
•**) Meine Charakteristik des Mineral - .Systems. 2te Ausg.
S. 243. * .
t) Dessen chemische Untersuchungen. B. VI. S. S18.
-148 Breithaupt
\
10 ila*er Mitte : so. müTste Cnchtonit als besondere Specie '
betrachtet werden. Wenn man R aus 5 Ä zu 61^ 2ff [
Polkantenwinkel berechnet: so'giebt dieser 85^ 6' SQ"
Neigung der Polkanten. Ich setze diefs Beispiel her ^ nur
umzuzeigen, wie höchst genau dieser Winkel bei sehr ma- •
kroaxen Gestalten gemessen seyn müsse. Denn da, wo
die Rhomboeder 5 R nur um 4 Minuten differiren, be^
trägt die Abweichung der primären Rhomboeder von
einander schon dS Minuten^
4. Anhang.,
I s e r i n. •
Eine frühere Meinung über das, was man Iserin
nennt und wirklich von der Iserwiese in Schlesien ist, "
nämlich dafs diesem Mineral identisch mit dem trappischen
Eisen -Erze sey, nehme ich seitdem zurück, wo ich
wahrgenommen, dafs die Gewichte selbst bei einer
schweren oxydiscJtien Mineral ^ Specie gar nicht so sehr
schwanken , als. i^rüherhin angenommen worden , und ■
wo ich mich überzeugt hatte , dafs der Iserin mindestens
, sich ähnliche Dinge begreift.
Die Körner sind von verschiedenem innerti Ansehn,
bald lebhaft glänzend und muschelig , ' bald auch von min-
derem Glanz und i^nebenem Bruche. Von ersterer Art
sind die , welche i»ch früher allein nur kannte.
Herr Gustav Hose giebt davon folgende Gewichte an :
4,681 ein weniger magnetisches Korn,
4j760 » mehr » » »
dagegen fand ich :
4,756 ein sehr schwach magnetisches Korn,
4,933 ein anderes sehr schwach magnetisches.'
Es ist hier also durchaus keine Uebereinslimmung,
und manmufs bei diesem Minerale das Auffinden von bes-
seren Exemplaren abwarten. Nicht minder sind die
über eine hrystaüograpliische Progressionstheorie. 149
chemischen Analysen davon auffallend verschieden.
KlaprothhatiB den Iserin (a) zerlegt, und neuerlich Herr
Heinrich Rose ^) ein (6) stark magnetisches und (c)
ein schwach magnetisches Stück.
(a) ib)
Eisenoxydul t2 49,88
Titanoxyd 28 50,12
(c)
47,42
52,58
100
100 100
Diese Abweichung kann kaum blofs in der]\fetliodd
der chemischen Scheidung des Tilanoxydes vom schwar-
zen Eisenpxydul ihren Grund haben.
6. Dritte Specie.
Haptoiypes Eisen- Erz,
Trivial Nam«: Eisenglanz aus der Schtveiz z. Th, ^ •
Haplotyp, d. h. einen einfachen Cliarakter. in seiner
Gestaltung habend , wegen des einfachen Theihrerths.
Glanz, halbmetallisch.
Farbe, eisenschwarz bis wenig ins Stahlgraue geneigt.
Strich, dunkel bräuidichroth.
Primärform: Makroaxes Rliomboeder =• »5J 7/ =s -^ JI r= R, .
R = 86" 7' 39" an Polkauten,
32 28 21 gegen die Axe.
J P' = 128 3 39 an Polkanten ,
122 16 43 an Basekanten.
Bekannte Gestalten in den Combinationen sind:
0 R] i /?; I R", R\ 2 R\ oo 7?; ^ P ; 00 p\
. Spaltbar, -primär- rhomboedrisch, nach R, sehr unvollkommen.
Spiurennach § R'. Ferner basisch, manchmal in deutliche scha-
lige Zusammensetzung übergehend.
Härte := 8,6.
Specifisches Gewicht =t 4,9144 eine Partie Krystall- Fragmente ^
4,9149 eine dergleichen.
Das haplotype Eisen - Erz ist ungemein leicht mit
dem glanzigen zu verwechseln , doch namentlich durch
das Gewicht davon zu unterscheiden« Ich würde, was
*) Poggendorff a. a, 0. S. 289.
150 B r 0 i t h a u p t
ich gern gestehen will; nicht so bald aiaf die Entdeckung
dieser neuen Specie gekommen seyn, wäre sie nicht mit
dem rutilen Dur -Erze (Rutile) auf eine geometrisch be-
stimmte Weise verwachsen. Es liegen n^ämlich (Fig. 12)
die Priemen (eine Combination aus oo P mit oo P', P
, und 2 P') des letztgenannten so , dafs die Seitenflächen
oo P parallel mit der Basis des haplotypen Eisen -Erzes,
und die Pyramiden - Flächen von jenem parallel ' den
Rhomboeder - Flächen von diesem sind, so dafs die
einen and die anderen vollkommen parallel spiegelen.
Da ich nun kürzlich erst auf eine sehr genügende
Weise das rulile Dur- Erz gemessen hatte, so liefs sich
hieraus iirtheilen , ob der Winkel, den Pund,oo P bei
diesem jMinerale mit einander machen, derselbe sey,
. den o R und JR bei dem glanzigen Ei^^ - Erze haben.
Indessen stimmten die Winkel nicht überein, wenn ich
die MoAs^ische Charakteristik für letztere Specie zum
Anhalten nahm. Nun mafs ich das Mineral selbst , und
fand den eben bemerkten Winkel in vollkommener Üe-
^ bereinslinimung mit den früher erhaltenen Winkeln vom
rutJien Dur- Erze, aber nicht mit denen anderer glanzi-
gen Bisen -/Erze, die ich gleichfalls — man sehe oben —
• darauf prüfte. Den Winkel O R mit R gab nämlich das
lleflexions- Goniometer bei dem haplotypen Eisen - Erze
sehr scharf zu 122° 28'. Da sich jedoch Glanz, Farbe
und selbst Strich ganz wie bei dem glanzigen verhielten :
so bemühte ich mich durch eine neue Reihe von Unter-
suchungen die Identität der beiden Specien nachweisen
zu können,. Doch vergeblich. Es blieb bei' einer Dif-
ferenz der Rhomboeder von ungefähr 11 Minuten in
der Flächenneigung an den Polkanten. Endlich nahm
' leb das specißacbe Gewicht von dem\iai[j\o\y\i^\x, \mdda
i-'. i . ■- J"
!v
m^^ ifmJaydiJhg^^ 151
enVtchied Ijicir iKuiilfMerknial ani eine äbemuiolMBde
W^ise -fiir ti^e SelbMstäiidigkeit der Speden, wie idi-
solcbeilder gebe. \ • '
Nodi yiel meilLiYiirdiger ist es, dajs jenti üAet*
mnsiimmung der Winlbel ousztDcierlci Substanzen, tarn,
xufdetin Kryttalksatiom '^ Ordnungen^ und nach «h
nem mgentfUämbehen Gesetzie regelmäßig verwachsen^
nur durch die bysiaOagraphische Progresrions--' Theorie
• »
eMärkch gemacht werden kann , und für die Bichiigkeit
derselben einen absobUen Beweis abgiebi.
Es ist bereits gezeigt worden , dafs Hexaeder und
' CKktaeder, auf diaipetral gegenüberliegende l'xken yerti*
cai gestellt, einerlei Neigung ihrer Flächen ue^en fliese
[ Terticale Axe haben. Man nehme Fig. 13
aaf : d d' = i: l ^ *
1 : yg = V;?: 1
2
l:V^V'2=2.AV2a
•^ Hexaeder ist nämlich (wenn es nach Kcken auf-
recht gestellt worden) gleich genfeigt gegen die verlicale
Axct, wie ^ Oktaeder gegen die Oiieraxe , ch'e duicli
zwei Basekantea der primären Pyramide des ruiiieii I )Mr':
Erzes gelegt ist ; das haplotype Eisen - Erz hat rd»ej' ^ 1 1
ia seinem Theilwerth, indem der des rutilen Dur- V,v
Ees 3: ^ 0 ist.
Pieser höchst merkwürdige Fall beweiset, -chds
let^genannles Brz nur mit dem hapiotypen Eisen - Erze,
aber nicht nöit den übrigen von rhomboedrischer Primär-
form, auf die beschriebene Weise regelmäisig yerwach--
sen seyn könne.
«Zur Zeit kenne ich blols Graubündten als Y atmland
ckt hapiotypen Bisen -Erzes, wo es «a£ Beir^urjMiü«
*
1
' 152 Breithaupt
Drusen aufsitzend vorkommt. Die Stücke welche ^%
hiesige Bergakademie besitzt, hatte Herr Caspari zu
Chur besorgt.
Was ich von schweizerischen Eisenglanzen kennen
gelernt habe , ist theils die haplotype, theils die hy^tati«
sehe Specie. Doch zufolge einer Gewichtsbestimmung '
des Herrn G. Rose (m. s. oben) käme wohl auch die
glanzige Specie in jenem Lande vor.
Vorläufigen Üntersuchimgen zufolge gehört auch
diese neue Specie in chemischer Hinsicht zu der zahl-
reichen Gruppe sogenannter Titan - Eisen. Zugleich
scheint sie des Mangans mehr als die übrigen zu enthalten.
6. Vierte Specie.
Jly statisch es Eisen^Erz»
Trivial - Namen : Titaneisen von Tvedestrand, Eisenrose»
Glanz, halbmetallisch.
Farbe, dunkel eisenschwarz.
Strich, schwarz.
Primärorm: Makroaxes Rliomboeder = ^Jf iT ä y — ^J^ H
= Ä,
JR =: 86" 10' 2" an Polkanten ,
82 SO 18 gegen die Axe.
f P' = 128 4 36 an Polkanten,
122 13 5 an Basekanten.
Gestalten: 0 R; J ^; I Ä", ^; » ä; | i>; oo p.
Spaltbar, sehr unvollkommen, primär - rhomboedrisch, auch
basisch. Die schweizerische Abänderung gewöhnlich schalig j
zusammengesetzt. Unebener imd muscheliger Bruch ^ dieser f
manchmal sehr deutlich. >
Härte = 8 bis 8j. ;:
Spectfisches Gewicht = 6>004 eine Partie kleiner Krystalle von fc
Tvedestrand in Norwegen.
5,005 Krjstall - Bruchstucke aus des
Schweiz.
5,009 dergleichen, ebendaiier.
Magnetisch, meist in hohem Grade.
Nach mehrmaliger Centrirung derselben Individuen
erhielt ich die Neigung von o R (Basis ) auf JR immer
•
/.'
ä'
über eine hysUülograffdsche Ptogressiomiheofie. 155
61,05 hiB 51»54 Eisenoxjdul oq^
48,95 n 49,46 Titanoxyd.
7« Anhaii^.
Miäejh'' Erz des Eisenglimmerachiejfer» auB
'Brasilien.
Ans den Exemplaren der rosenförmigen Znsam-
wwnhSnfhng des hystatischen Eisenerzes eriiellet , da£i
dasselbe , in dünn tafelartigen Krystallen und in schaU-
gar Zusammensetznng bereits vorkommend, auch wohl
in sogenannten Eisenglimmer übergehen könne und wer-
de* Da nun das Eisen -Erz des brasilianischen Eisen-
ifanmürscbiefers , wenigstens in den Abänderungen,
Wolfibe ich von Motto de FiUa rica untersuchen konnte,
kon g^anziges Eisen -Erz ist, indem es weder rothen,
noch braunen, sondern einen deutlichen schwarzen Strich
peb^y und da auch die Farb^ desselben nicht die Nei-
{u^ ins Braune hat, welche für das axotome Eisen -
fjBiz so charakterisch ist: so vermuthe ich sehr, dals
Erz der hystatischen Specie angehöre. Als ich
Vermuthung dem Herrn Baron A. von Humboldt
[te, erwiederte er mir, dafs ihm solches selbst
wahrscheinlich sey , da man namentlich viel Titan-*
bei den amerikanischen Waschgolden finde.
Interessant wäre es sehr, 29u erfahren, welche
in Gebirgsart ganze Züge von Bergen constituiren
Eine chemische Untersuchung würde hier sehr
skdienlich «eyn. Und vielleicht entschliefst sich Herr
welcher eine Untersuchung der sogenannten
Titaneisen vor hat , auch den brasilianischen Eisenglim-
'ZU analysiren. — Uebrigens thäte man besser Eisen-
schiefer zu sagen ,. da man unter Eisenglimmer ge-
^Smlich nur Abänderungen des glanzigen Eisen -Erzes
verstehen pflegt. \\ tk
156 Breiihäup i ■'-''■
8. ScWafÄ
Tfoch bei keiner der vier Specien^ die hier meist
aufs Neue charakterisirt worden sind , erreicht der Un-
terschied zwischen den gefiindenen Abmessungen und
den theoretisch eimitteltiii eine halbe Mini^! Daher
gebranehe idi in diesen Satten, foc die Charaktanatik
die Ergebnisse der Frogressions- Theorie, odervielaiehr
nur die kleinen Gorrecdonen , welche durch dieselbe
erhalten worden sind. .. ^
€, Eisen -Efze mit oktaedrischer PrimäHbon«
1. Fünfte Speoie.
Trappisches Eistnärz.
Kürzer: Trapp -Eisenerz. Trivial -; Namen: Magnetischer Ei^
sensand JFerner^Sy doch nicht der anderen Mineralogesi. ! üYton-
eisenerZj B, Fer UtanS^ Haiiy. -
. Der Name hat Bezug auf ursprüngliches Voikomr
m^i in träppischen Gebir^arten.
Glanz 9 ToDkommen metallisch.
Farbe, dunkel eisenschwarz,
Strich, schwarz.
Primärform: Oktaeder. Bekannte Gestalten : O; D; Fig.Snndljk
Spaltbarkeit, nicht zu bemerken. Ausgezeichnet, musdieligaf
Bruch.
Härte = 8 bis 8f.
Spec. Gewicht 5= 4,868 eine Partie Römer.
4,871 dergleichen nach H. Mohs.
4,873 ein Krystall^ die Combination Fig. 15.
Stark magnetisch. ' .
Ich kenne diese Specie nur in Basalten , Graustein^
nen und anderen plutonischenund vnlkanisc^ett G#ibirg9^
arten. Secundär findet sie sich häufig lose im' Sand «dl
Fufse derselben. Hieher gehören namentlich die AbäiH
derungen vom Heulenberge (hier auch Oktiaeder) ua^
von anderen Puncten der Gegend von Schandau^ sö wi^
vom Scheibenberger Hügel im Erzgebirge in Sachsen i
von Unkel am Rhein ; von Oberbergen am Kai^erstuhl^
äiiiör €Jyi» larpl^^ 157
rqpi Frasoati bei Rom i Ton wo ieh unter Mehniten den
Kiystall Fig. Id mfäßd-^Voa SchiAau. 8. w« im böh-
iiyiift^#ip Mittelgebirge und rielen anderen Orlen.
Wie oben bereits bemerkt worden, so. zahlte ich
friiheriiiB' mif TJnreebt den^IeaMn m dieser Specie. Ileir
) hat wdfjß Abmiäntigi&ti untemuclit und fai^l
NitdtniMnicb, . . TMetifGi. JPoy d« Do«e.
iSisenoxydul 79>0 * 79>2 84,0
TitanbiLjrd IS,8 14>8 12,6
Slaiiganoxjdul 2>6 1,6 4,5
97>4 95,6 99,1
8. Sechste Spede.
Kaminoxenes Eiten-' Erz»
J^ier specifische Name , wekher einen ^iGast im
Ofen" bezeichnet, mag Bezug haben auf dieKigenschaft
des IGneräls in' der Art seines oxydirten Zuslaudes im
Ofen eine gute Schmelzung zu geben. **)
Glanz y metallisch.
Farbe ^ dunkel stahlgran.
Strich^ blut- bis bräonlichroth,
Aiiagribrin; Oktaeder. Gestalten: 0; D; Figoren 14. 15 und 1-
Spattbar, oktaedrisch> sehrunvoDkomnien. Meist unebener Bruch
aber doch mit lebhaftem Glänze.
Harte = 8 bis 8].
Spec. Gewicht = 5^082 KystaQ* Fragmente Ton Berggieshübel
in Sachsen.
6,025 derb 9 in Krystallisation ausgelüfend, vom
Cröx bei Suhl im Henneberg.
Es ist, jedo^ meist nur im geringen Grade, magnetisch.
' Itei 'lMrggieshä>c9 kommt dieses Mineral in ganz^
frncäieil' Kristallen ,' Fig. 1 , in kleinei|i derben Por •
■I ' ■ - .• IT-
*) Joumai dfs mines T. XXL 8. 249*'
**) Das schwarze Eisei^xydnl ist viel stirengflÜ^Sig^r als das
rothe .Eisenoxid. -^ Die Eisen - Erze von dieser' ätufe der
Oxj-dation befinden sich in dem für die Schmel£un|, im
KohofengedgnetesttD Zustande.
160 B r t i ,t ha u p t
Stücke können nicht als Greachiebe gefunden worden
seyn , waHrscheinllch waren sie aufgewachsen ; denn
ihr Glanz ist trefflich erhalten, und doch besitzejgi sie
keine sonderliche Härte und sogar eine leichte Zerspiing-
barkeit.
Vielleicht gehört das isophane Eisen -Erz ia die
zahlreiche Guppe der .sogenannten Titaneisen.
6. Achto Specie.
Zinkiaches Eisen- Erz.
Kürzer: Zink- Eisen - Erz. Dodekciedrisches Eisen- J^z, Mohs.
TriTial- Namen: Frankämt, Berthier*
Glanz, halbmetallisch.
Farbe, eisenschwarz.
Strich, braun. (Sehr charakteristisch)
Frimärform: Oktaeder. Gestalten O^ H.
Spaltbar, meist miTollkommen^ oktaedrisoh. Unebener Bmcfa.
Härte = 8 bis 8|.
Specifisches Gewicht = 5,091 nach Herren Mohs nnd Baidinger»
5>104 das Yon Sparta, eigene Wägong.
Etwas magnetisch.
Wir verdanken Herrn ß^fÄiVr die Kenntnifs dieser
Substanz , welche hier nur der Vollständigkeit wegen
mit betrachtet wird; und er fand darin 66 Eisenoxjd,
16 rothes Manganoxyd und 17 Zinkoxd.
6. Neunte Specie.
Magneteiaches Eisen- Erz.
Mohs. Kürzer: Magnet- Eisen -Erz. Oktaedrisches Eisen -Erz,
Trivial -Namen: Magneteisenstein^ Magneteisen.
Glanz, metallisch.
Farbe, eisenschwarz.
Strich, schwarz.
Primärform: Oktaeder. Gestalten: O; B-, D-^ Fig. 8, 14, 15,1, 6*
Spaltbar, oktaedrisch, hexaedrisch, beides gewöhnlich unvoli-
kommen, selten deutlich. Zuweilen rhdmben- dodekaedrisch
oder oktaedrisch schalig zusammen gesetzt,
Härte = 7J bis 8.
Speci£iches Gewicht = 5>144 Krystall -Bruchstücke von Breiten-
brunu im Erzgebirge ^ eine Abän-
I
170 B uff !
I
glühtem Kupferoxyde \gemengt, in eine Glasröhre ge- :„
bracht, und der Zersetzungsprocefs auf die gewöhnliche ,j
Weise Yörgenommen, Jedoch da es mir dieXsmal be- ;,j
sonders daran lag , nichts von der Substanz . zu yerlie« -^
ren , wurden alle diejenigen Maisregeln Temachläasigt, ^
welche nur dazu dienen , die erzeugte Wassermenge za ^
bestimmen; aber abgesehen hiervon, wurde nichts* ven^*^
I*"'
säumt , was auf das Gelingen der Operation etwa T« ],
Einflufs seyn konnte. -^
Bei einer Temperatur von 25^ C. und einem IiuÄ-? '^
drucke von 27" 7,6" entbanden sich 71 — 9,S = 61,7 'J
C. C. Gas (Kohlensäure und aStickstoff, im Yerhältnisse ,^
von 1: 15).
Dieüs auf 0^ und 28'' reducirt und darnach dieZa- i
j
sanunensetzung der Indigsäure bestimmt, erhält man • ^
Versuch, Berechnung,
Stickstoff = 7,688 . . 2,667 7,622 . . 2,655 .
Kohlenstoff = 49,675 . . 17,369 49,34 . . 17,198 '
Sauerstoff = 42,837 . . 15 43,04 . . 15 ■
100,000 36,016 100 94^855
Eine so nahe Uebereinstimmung zweier Analysen j
mit den Resultaten der Berechnung macht es höchrf^i
wahrscheinlich , dafs letzteres die wahre Zusammens^ ;
tzung der Indigsäure ausdrückt, und dafs sie also in der ]i
That keinen Wasserstoff enthält. f
Um nach dieser Annahme die Verwandlung de? j;
Indigsäure in Kohlenstickstoffsäure zu erklären, Ter-,;
gleiche man das stöchiometrische Verhällnüs beider Sub-i
stanzen. lodigsäur«. Kohlcnttickstomäurss '
Stickstoff 3 Verhältnifsth. 6
Kohlenstoff 22f » 15
Sauerstoff 16 » 15
"Man sieht die erstere enthält 7| Verhältnifsth. Koh-
lenstoIF mehTf dagegen abet S Suck&\off -weniger, als die
über indig$aur€ Salze. 175
ieit ist £iat farblos nndPhäJt kaum noch eine Spur ron
Blei aufgelöst. Nachdeni der Niederschlag durch wie-
derholtes Auskochen mit freier Indigsäure von beige-
mengtem Bleiweils befreit war, *) wurden Versuche über
die quantitative Zusammensetzung desselben angestellt,
ohne jedoch ein Resultat zu erhalten, das mit irgend
einem gesetzmäfsigen Verhältuifs übereinstimmte. Das
analysirte Salz mufste also ein Gemenge seyn. So viel
ergab sich indessen, daDsUeberschufs an Base darin vor-
handen war , und zwar schwankten die erhaltenen Re<«
sohate zwischen einem 2 und Sfach basischen Salze.
Da beim Zusätze des kohlensauren Bleis nicht au-
genblicklich ein Niederschlag entsteht, sondern derselbe
sich dann erst zeigt , wenn der bittere Geschmack der
Indigsäare sich gröfstentheils verloren hat , und in den
solslichbn übergegangen ist ^ und man beim Zusätze von
■ Bleiweils nur noch schwaches Aufbrausen wahrnimmt :
so hörte' ich auf zuzusetzen , als dieser Punct eintrat ,
und sich einzelne unauflösliche, gelbe Flocken in der vor-
her klaren Flüssigkeit bildete^) in der Hoilhung auf
diese Weise das neutrale Salz zu bekommen.
Aus der filtrirten Flüssigkeit setzten sich beim Er-
kalten undeutliche gelbe Krystallgruppen ab. Sie wur-
den über siedendem Wasser sorgfällig ausgetrocknet und
261 Gewichtstheile davon mit kohlensaurem Ammoniak
behandelt. ' Die Zersetzung ging äufserst leicht und
schon bei gewöhnlicher Temperatur vor sich. Das ge-
wonnene kohlensaure Blei, ebenfalls über siedendem
*) Die abgegossene Fliissigkeil war allemal gelb gefärbt, selbst,
nachdem alles überschüssige Bleiweis enlfernt worden, und
Salzräurekein Aufbrausen melir erregte; zum Beweii's, dafs
das in Wasiet uxUösliche Bleisalz in überschüssiger Säure
löslich ist.
über indigsoMre Salze. 177
irardeni konbte , so schlug ich den Weg der doppelten
Wahlzerlegnng ein.
Indigsanres Kali wurde heifs mit neutralem Sal-
petersäuren Blei versetzt , doch so , dafs ersteres noch
Yorwaltete« Anfanglich entstand kein Niederschlag,
aber etwa nach einer halben Minute bildeten sich aus der
noch heilsen Flüssigkeit in grofser Menge höchst zarte ,
ieme Nadeln von einer tief gelben Farbe. Weder kal-
tes, noch heilses Wasser konnte nur eine Spur davon
au&ehmen; in überschüssiger Indigsäure waren sie dage-
gen auf löslich. Getrocknet zeigten sie einen matten Glanz
und fühlten sich weich an, wie Wolle. Um diese Yer-
bindnng vollkommen rein zu erhalten, muis man die
Mutterlauge noch heifs abgiefsen ; denn beim Erkalten
setzt sich daraus freie Indigsäure ab.
236 Gewichtsthelle, mit kohlensaurem Ammoniak
zersetzt, gaben 148 kohlensaures Blei, woraus man durch
Glühen 120 Theile Bleioxyd erhält. Hieraus ergiebt
sich folgende Zusammensetzung :
IM Indigsäure, deren Sauerstoff = 48>040 . • 6 oder 15
10S»4 Bleioxjd, dessen ^ ^ == 7>489 • . 1 — 2|
Zu einer zweiten Analyse wurden 263 Gewichts-
theile angewandt , und daraus 163 kohlensaures Blei |
und durch Ausglühen desselben 135 Bleioxyd erhalten;
woraus folgt:
100 Indigsäure mit 4S,04 Sauerstoff • . 6
106 Bleioxyd — 7,489 — — . . 1
Diese Verbindung besteht folglich aus 2^ Aequ. Bleioxyd
auf lAeqii» Indigsäure, oder der Sauerstoff des ersteren
ist 6 mal in dem der letzteren enthalten.
Ein von dem so eben angeführten sehr verschiede«
lies Resultat wird erhalten , MT^nn man umgekehrt ver«
Shrt, und 2su einer heilsen Auflösung von salpetersaurem.
über du Natur der KoJdemticksiiiffsäure. 185
SchoQ bei meinem Aufenthalte in Berlin, während
der diefsjährigen Yersammlimg der Naturforscher mid
Aerzte, hatte ich das Vergnügen einen Theil dieser
Versacke j die ich unlängst erst ausführlicher kennen
letnte» ans dem Munde des geehrten Herrn Verf. zu
hären. Herr Dr« JBu^ konnte Ton denselben noch nichts '
-wissen, als nur etwa das Wenige, was ich kurz zuror Hm*
Prof. Liebig daron mitgetheilt hatte. Es läXst sich aller^
dings erwarten , dab diese beiden geachteten Chemiker
bei der Fortsetzung ihrer Untersuchungen auch Rücksicht
nehmen werden auf die interessanten Versuche des Herrn
Dr. Wähler; indefs kann ich mir das Vergnügeii nicht
vierBagen , einige Bemerkungen über dieselben vorläufig
hier anzuschliefsen , die gewissermafsen nur als eine
weitere Ausführung derjenigen Einwürfe zu betrachten
sind, welche ich Herrn Dr. Wohler mündlich zu ent«
gegneivmir damals erlaubte.
1. Anfser den eben angeführten Umständen , wel-
ciie Heran Dr. Wohler Salpetersäure in der Kohlenstick-
stoffi^äuire Termüthenlielsen, neunter auch den, dafs die
Kohlenstickstofisäure, sowohl mit Phosphor, als mit Ka- .
lium, bei gelindem Erwärmen eben so heftig verbrannte,
wie ein salpetersaures Salz. Gewissermafsen als ejoperi"
metUum crucis aber wird der Versuch hervorgehoben,
in welchem die Kohlensticksto&äure mit Braunstein-
pulver und Schwefelsäure destillirt "wurde; es ent-
wickelten sich dabei nämlich schon bei gelinder Wärme,
tmter lebhafter, von starker Erhitzung begleiteter Ein-
wirkung, rothe salpeterigsaure Dämpfe und tropfbare
Salpetersäure, die mit der in einem kleinem Kolben vor-
geschlagenen Kalilösung wohl charakterisirte Krystalle
Ton Salpeter lieferten.
, •
\
\
202 Schweigger - Seidel
der sehr nahe stehen , während Ti^eioht da i wo gro-
fse Differenzen der relativen AffinitätBgröfiien eintre-
ten, binäre Verbindungen entstehen 9 in welche der
Körper entweder zerfallt, wenn die binären Verbindung
gen wenig Affinität gegen einander besitzen, oder die mit
einander zu einem Ganzen verbunden bleiben, wenn
sie einen gewissen Grad chemischer Yerwandtsohafi ge-
gen einander äufsem ; wobei dann wohl auch qualita-
tiv verschiedene Körper bei quantitativ gleicher Zusam-
mensetzung entstehen könnten. Ist nicht gerade das
mit Entstehung biaärer Verbindungen begleitete Zerfallen
organischer Körper, ein sprechender Beweis für Wahr-
scheinlichkeit dieser Ansicht? Findet wirklich gar kein
Unterschied Statt z\nschen der chemischen Verbindung
des anorganischen und organischen Reiches , oder giebt
es nicht vielmehr verschiedene Arten der chemischen
Verbindung , deren gröfste Gegensätze vorzugsweise in
diesen beiden Reichen zu finden sind?
Es würde zu weit führen, und hier nicht am rech-
ten Orte seyn, wenn ich tiefer in diese Materie eingAen
wollte. Nur anmerken wollte ich, dafs man die (wenn
auch nicht scharf abgeschnittenen) Grenzen zwischen den
Verbindungen der unorganischen und organischen Natnr,
die man ehemals zumTheil zu scharf zog, in neuerer Zeit
zu einseilig ganz hinwegräumen zu wollen droht. Jene
Combinationen haben nur den Nutzen, kennen zu lehren ,
auf wie vielen verscliiedenen "Wegen möglicherweise ge-
wisse zusammengesetzte Körper aus binären Verbindungen
entstehen , und in wie verschiedene Weise sie unter ge-*
eigneten Bedingungen in binäre, temäre u. s.w. Verbin-
dungen zerfallen können« Beides ist sowohl interessant
als auch von mehrfachem wirklichen Nutzen.
über KohJenatichstqffhäure und Aloebitter. £03
Das QuecJcsUberoxyduhdlz tnirde durch Chloma*
trium zerlegt, und hierbei ^lieferten
II. I n,
■ ' ' . ■■ tum
0)630 I 1>341
0,S86 i 0>696
Mithin besteht das Salz in 100 Theilen ausr
KohlenstickstolPsätire 53,49 54,09
Qaecksilberoxjdul 46,51 45,91
I 100)00 I 100,00
Auch das kohlenstickstqffsaure BleioQDyd stellte Herr
Prof. Liebig dar j durch Vermischen eines löslichen Blei-
salzes mit kohlenstickstoffsaurem Natron. Es fällt da*
bei in Gestalt eines gelben , im Wasser kaum löslich^
Pulrers nieder , was beim Erhitzen sehr staik detonirt ,
gleich dem von Moretli mit seiner fuhninirenden Indigo
säore dargestellten Bleisalze. ^)
Femer hat Herr Prof. Liebig seine Versuche mit
dem kiinsdichen Aloebitter fortgesetzt, und gefunden,
dafs auch dieser Körper seine verpufiPende Eigenschaft zum
Theil einem Gehalte von Kohlenstickstoffsäure verdanke.
Sie fand sich im Aloebitter an eine eigenthümliche Sub-
stanz gebunden, welche dem braunen Körper im Indig-
harz. entspricht, und wurde bei den Versuchen, die
Verbindung des Aloebitters mit Kali durch essigsaures
Blei zn zerlegen, entdeckt, wobei sich ein Niederschlag
von geringerem Gewicht, als das der angewandten Kali-
verfaindung betrug, erzeugte. Das gelbe Waschwasser
enthielt aufser Salpetersäure auch KohlenstickstoiFsäur«
«n Blei gebunden.
♦) Vgl. Xahrb. 1827. III. 77.
^ 14*
«04 O rfil a
Durch Erhitzen der, beitdYeraampfeiiderFlüsng-x
'keit erhaltenen, kleinen gelben Krystalle mit schwefel-«
saurem Kali, wurde kohlensd^kstoffsauresKal^ erzeugt.
Kecht man Aloe niitSalpeter3äure von 1 j49&8pec*
«
Gewicht, so lange rothe Dämpfe entweichen \ yerdäanl
♦ ■ ■ .
man die Flüssigkeit dann mit etwas l^asser, xaa das im-
zevsetaste Aloebitter abzusondern ; ond yerdsimpft miui
* endlich die jBltrirte Flüssigkeit : so erhalt man^ii|«;r^icl|^
liehe : Menge Kohlensticksto£&äure daraus. Bei Anwen-
dung concentnrter Salpetersäure bildet sich keini^ |Uee-
• säure.
Das Aloebiter löst, sidi in 800 -^ 1000 Th^ilea
• ••.■■■
-^ kaltem Wasser. *) Die Verbindung desselben mit T^jäi
• ist ein körniges^ uildeutlich kyystaUisirtes > .^rjj^rplyjjim^^
purrothes Sälis, welches Baryt--, Eisenox.jdi.«*ttlid j^i-
salze in purpurrothen , salpetersaures Quecksilber- und
sfdzsaures Zionoxydul in hellrothen Flocken nieder-
schlägt. ~ Morphin, Narkotin, Chim'n, Myrrhe und Wolle
liefern durch Behandlung mit concentrirter Salpetersäure
keine Kohlenstjckstofisäure.
Bei seinen Versuchen über die Kohlenstickso&äure^^)
bediente sich Herr Prof. Liebig bekanntlich der schwe-
felsauren Indigolösung als Reagens auf Salpetersäure und
salpetersaure Salze , wozu er dieselbe , als besoaders
empfindlich, überhaupt empfahl. In dieser Besde-
. hung zeigte Orßta unlängst an, {Joum. de Chim. mdd.
Septbr. 18^8. S. 409 — 412) dafs auch er sich diitee
Früfungsmittels ßchon seit längerer Zeit bedient habe ; .
♦^ Nicht loa, wi« Jahrb. I827r I. 887 durch einen DniökfefaK
1er steht.
♦*) Die Krystallform dieser Saure gehört zum rhombendktae-
drischen Systeme. Eine Beschreibung derselben findet man
io P9^endürff'$ An». B, XUL C1828. 6.) S. 575—876^ -
Reagentimi atif SalpeUnäure. 205
I • . ■
erinneilaberdab^, däls die Indigsolutioii auch Tön C7i/o-
rin-^ und lodmsäure und deren Salzen entfärbt werde.
Wo diese nun- vehnudiet werden könnten , d*urfe fh^
ber das Neutraliairen der geprüften Flüssigkeit vidi Kali,
.das Verdampfen zur Trockene, undPrüfen des Salzes auf
glühenden Kohlen und durch Mengen mit Kupferspänen
und etwas Schwefelsäure i nicht unterlassen werdeilr
-l* Gran Salpetersäure in eine halbe Unze destiUirtes^aa-
jer getröpfelt, sey durch dieses Mittel noch deutlich zu
erkennen. Um kleine Mengen Salpetersäure auf der
Schleimhaut des Darmkanals zu entdecken, sey es
zweckmäüsig, diese mit einer kalten Auflösung des äop^
peb kohlen8au|*en Kalis zu behandeln , damit man nicfat '
Gefahr laufe, eine bedeutende Menge tfaienscher Materie .
mit duCnilösen.
Zur Elektrochemie«
lieber die Anwendung und Wirkung de$ Quecksilbers bei
der Vo It a ^isclien Säule ,
vont >.
Prot Marx in Braunschweig.
l3ia Vorzüge, welche das Quecksilber bei elektro-
galvanischen Versuchen so wichtig und beinahe unent*
behrlich machen , bestehen hauptsächlich in drei Eigen-
schaften ; nämlich in seinem grofsen Leitungsvermö'gen,
demgemäls es dem elektrischen Strom die schnellste Be-
wegung gestattet ; dann in seiner Flüssigkeit , wodurch
.es als Glied der Kette die innigste Berührung und
zugleich', was bei elektromagnetischen Vorrichtungen.
fb entscheidend ist» Bew^lichkeitjüLudDrebbsa^^tXv^r
/
£10 Marx Ober Wirkung
den, — Das Quecksilber ruhig. Wurde zur Leilnng
statt Platin Eisen genommen , so wurde die ganze ge-
ronnene Masse zuletzt griinlith, wie eine dureh ein
Alkali gefölhe Lösung yo^ EjsenvitriQJi oder salzsaorem
Eisenoxydul.
8> Eigelb. Wenn die Quecksilber-Kugel etwas über
^em flüssigen ]^ge]b hervorragt, und sie vom Minus-
IDrahte ber&hrt wird^ während der positive entfernt da-
von eintaucht : so eilt die Kugel schnell und vollständig
iinter das Eigelb hinunter zum positiven Pole hin, und
-— "'
merkliches, und dbt schanmf^ges am 4" l^oK War die Lck
$ung des, aus einem Ei entnommenen Eiweifses mit gleich
vielem Wasser yerdiinnt, so war noch an letzterem F<d
reichliche Gasentwickelung, am ersteren keine zu bemerken.
Wurden Dräthe von Piatina, Eisen., Kupfer hineingetandit
ynd von Aufsen SQ erhitzt, dafs das viel längere „ äufsere
Ende kaum mit den Fingern zu berühren war, so blieb
doch die Flüssigkeit klar; kaum dafs ber dem Kupferdrath
eine schwache OpalLsirung sich zeigte. Sicherlich konnten
die Polardrähte diese Temperaturerhöhung nicht erreichen,
und wenn blofs diese an der Gerinnung schuld ist, warum
trat sie in meinen und Anderer Beobachtungen nie entschieden
am Zinkpol auf? Die mit Aetzkali versetzte I^ösung gerann
glicht, gab aber mit den Polardrähten ganz die obigen Er-
scheinuugen. Salpetersäure im üebermafse hinzugefügt, be-
wirkte eine starke Gerinnung; jedoch die filtrirte Flüssigkeit
verhielt sich im Kreise der Säule eben noch so, wie die an-
fängliche reine. In gleicher Art verhielt sich die durch
Weingeist geronnene Lösung. Mir scheint daher, dafs das
galvanische Gerinnen des Eiweifses von ganz anderer- Be-
schaffenheit sey, als das durch Erhitzung oder duroh che-
mische Reagentien bewirkte. Der Mangel an Gasentwicke-
hmg am negativen Pole liefs mich vermuthen, dafs Absorp-
tion von Wasserstoff hier die Gerinnung veranlasse; als ich
indessen dieses Gas und auch Schwefelwasserstoff unmittel-
bar durchstreichen liefs , bemerkte ich kein Gerinnen. Die-
se Einwirkung ist jedoch nicht zu vergleichen mit der Ver-
bindungs - Kraft des durch elektrische Thätigkeit momentan
fibgesötdedenen Wasserstoffgas^%
7. Feite Oele. BaumfU wUer dM«lb«B'ÜHittiinjcb
gebracht, blieb ganz ttaverandeit.
8. uietherische Oele. Sa98afrasQl|- OkrondAüIi
Kamillenol zeigten hingegen, /vras das AoBspmlwn «nes
^schwarzen PolFers betrifft , {ihnlicbe Brs<dlieiming|Bn im
der Schwefelkohlenstoff.
Die hier aufgeführten BeolNiphtungton' atod zwa
nicht . von der Art j di|£i üe den Gegenstand ypHstan^g \
ins Klare setzen und erschöpfen V aber sie dieDein tM- i
leicht dazu, ihm eine grölsere AnfinäJuAmkek^ 'eh\
bisher der Fall war, zuzuwenden, und andere Eondialrl
d^nen noch ansehnUcheM und kiäftijgeie Apparate -n^
Gebote stehen, za reraidasseti, ;ihn grundfidUr'^iaij]
bearbeitei). , . ■ . ?
^ • ■
Zur Lehre vom Sehen.
Stauhfiguren und QuecJbsilberfigur^n,,
vom
Professor Marx in Braunschweig.
AVenn die regelrechten Liniengebilde,. ypul^jN^
durch verschiedene physische Einwirkungen, z. B. H0l\
und Klang, in den Körpern hervorgerufen werden, hAN
Recht das Nachdenken in Anspruch nehmen, so verdien
.nen die Figuren » welche durch das Zusammentreffeii!
äulserer Bedingungen mit dem Sehorgan entstehen^
gleichfalls unsere Aufinerksamkeit. Einen kleinen Be^
trag dazu liefern folgende zwei Beobachtungen. "^
1. Nimmt man einen Glas - Spiegel^ der einij
Zeit an der freien Luft , oder unbedeckt im Zimmer g^
über Staubfiguren und Quecksilberfiguren. 21S
legen und «ich mit einer feinen Hülle von atmosphäri«
schem Staube bedeckt hat , hält man ihn wagrecht und
«i^ht von Oben herab mit dem einen Auge in denselben :
80 bemerkt man , dafs sich die Staubtheilchen strahlig
ordnen, so dafs sie wie Ton einem Puncte, der dem
abgespiegelten Augenstern entspricht, in unzählige Ra-
dien aaszulaufen scheinen. Ich nahm diese sonnenar-
dge Figur zuerst an einem runden Spiegel wahr , den
mehrere Tage hindurch die Sonne beschienen hatte, und
glaubte Anfangs , dafs die änfsere runde Form , ver^
I
banden mit einer durch die Sonnenwärme erregten Elek-
tricität , auf die Anordnung der Staubtheilchen Einfluls
gehabt hätte. Bei einer genaueren Analyse der Erschein
scheinung fand ich jedoch bald, dafs sie unabhängig von
der Begränzung des Spiegels, so wie von der Wärme
Äey , und dafs bei einer Bewegung des Auges hin und
her auch der Mittelpunct der Strahlenfigur sich ebenmä-
&5g veränderte. Nun wurde der Grund derselben von
s^bst klar. Einige Personen , die sonst in optischen
Dingen nicht unerfahren sind , konnten ihn zwar , als
ich sie ihnen vorwiefs, nicht sogleich auffinden, und defs-
wegen möchte auch mancher Leser hier innehalten, sich
fie Erscheinung in der Natur betrachten , und über den
lEnpmng dieses leichteh physikalischen Spiels nach-
ienken.
Hier wird sich nun sofort zeigen , dafs es ganz in
Wesen des Spiegels , der Spiegelung und des Sehens
kniht ; des Spiegels , weil der auf der Vorderfläche
Glases. liegende zarte Staub von der Hinterfläche re-
iectirt wird (Metallspiegel sind defshalb hier wirkungs-
); der Spiegelung , weil nun jedes Stäubchen dop-
fdt erscheint , und zwar beide Bilder um so ^7^\\ftr
214 Marx über Stau^tgjsrm und Queoksüberfiguren.
auseinander, je schiefer das Licht auffallt; des Sehens,
weil das Auge die verdoppelten Pünctchen jedesmal nach
einer Richtung hinaus erblickt, wefshalb sie ihm als ßa^
dien erscheinen ; und weil diese Richtungen sich rings-
herum nach und von dem Augenstern erstrecken , so
erhellet das. strahlige Aussehen des ganzen Bildes. Man.
kann auch ein^n Spiegel unmittelbar mit feinem Staub»
bestreuen , um es zu erhalten.
2. Giefst man in ein Ubrglas eine nicht hohe Schicht
eines klaren Oeles und lälst darin aus einem engen Pa-
piertrichter einzelne Quecksilber - Kügelchen laufen , so
dafs sie von der Flüssigkeit bedeckt sind , so ordnen
sich diese so, dafs immer um ein mittleres sech« andere
herumliegen ; auf der Oberfläche eines jeden erscheint
nun ein heller Punct, von welchem eine glänzende Li-
nie, wie ein Silberfaden zu dem Mittelpuncte der nächst-*
anliegenden Kugel hinübergeht, so dafs das Ganze ein
schönes, regelmäfsiges Netzwerk darstellt. Die Linien
entstehen durch eic^enthümliche Spiegelung der obem
hellen Pnncte an den Seiten der Kügelchen, die durch
das zähe Fluid um auseinander gehalten werden. Im
Wasser oder Weingeist laufen sie schnell in einander.
Am besten fand ich die slarkbrechenden Oele, wie Nel-
ken - und Sassafras - Oel hierzu geeignet.
Wasserhöhen des Hodenaee»,
117
V. Höhe des 'Bodensees ia den verschiedenen
Jahreszeiten. ^)
Wir erwähnten schon im vorigen Jahr im Allge*
meinen der periodischen Veränderungen der Höhe des
BodenAees'; folgende Uebersicht zeigt diese Verände-
rungen näher im Verlauf des letzten (Jahrs , nach den
Beobachtungen, welche hierüber Herr Dr. Dihlniann
rsgelmäfsig anstellte. Bei diesen Resultaten ist der nie-
drigste Stand, welchen der See zu Ende des Februars
1827 nach der strengen Kälte zeigte , als Nullpunct an*
genommen, und von diesem Punct die Höhe des Sees
nach Wurtembergischen Schuhen und DecimalzoUen an-
gegeben ; dieser Nullpunct liegt 1£>2 Würtembergische
Schuhe unter dem höchsten Wasserstand , welchen der
See im Jahr 1817 erreicht hatte; werden daher die Zah-
len dieser Uebersicht von 12t2 abgezogen, so erhält
man die Höhe , um welche der See noch steigen mufste,
am diesen höchsten Stand zu erreichen.
Höhe über dem tiefsten Stand
Ia d«a.
MOBMMI
Monatliche
mittler«
1,05 Seh.
0,27 »
1,76 »
3,63 »
6,05 »
8,10 »
6,90 »
5,08 "
8,74 »
2,46 »
2,80 99
8,04 »
höchst« I ni«dngsteJVeränd«niDg
lanoar
Februar
Mans •
April
Mai
Jani
Aögiist
September
October
lorember
pecember
im eanzenl
Jahr I 8,69 » I 9,0 99 | 6 i 9,0 9> |
Der See fiel langsam während der kalten Witterung
in Januar bis Ende Februars, wo er mit Ende der Win-
1,5 Seh.
0,6 9j
8,3
8,9
6,1
9,0
8,2
6,6
6,2
2,9
S,S
8,2
9>
9f
»
99
99
99
99
99
0,6 Seil.
0
0,4
8,3
4,0
6,2
5,6
5,2
8>0
2,0
2,6
2,9
99
99
99
99
99
9»
99
99
99
99
0,9 Seh.
0,6
2,9
0,6
2,1
2,8
2,6
0,4
2,2
0,9
0,8
0,8
99
99
99
99
99
99
99
99
99
99
99
lallend
99
steigend
9»
n
99
fallend
99
99
steigend
99
99
•) A. a. O. S. 864—867.
Iibrb. d. Ch. u. Ph. 1828.H. 10. (N. R. B. 4 H. 2.)
15
228 'toel Bio's ZerJegmg
in Säuren, nnd an der Wied'erauflösliclikiiit des dnrch
ein Alkali aus seiner Lösung in Säuren gefällten Nieder-
schlages in überschüssig hinzugefügtem Kali, Natron
oder Ammoniak; ebenso an seiner Phosphorescenz, wenn
es vor dem Löthrohre geschmolzen wird , an dem wei*
isen Dampf, den es ausstöfst und der sich an die Kohle
festsetzt, und endlich an dem Email, das es mit Borax
nnd mikrokosmischem Salze bildet.
Um die Verhältnifsmengen der Bestandtheile in der
grauen Substanz zu bestimmen , behandelte ich sie zu-
erst mit concentrirter Schwefelsäure, wodurch das
Quecksilber und ein Theil des Zinks aufgelöst wurden;
dannliefs ich Salpetersäure darauf wirken , die denUe-
berrest des Zinks auflöste , und zuletzt wandte ich Sal-
petersalzsäure an, um das Selen zu oxydiren. Durch
diese Operationen wurden 1,5 Gran Schwefel abgeschie-
den, der durchaus keinen rothen Schein zeigte, und
den ich defshalb für rein halte. Nachdem die Salpe-
tersalzsäure abdestiJlirt worden, wurde die selenige
Säure sublirnirt ; diese erschien theil weis in Gestalt na-
deiförmiger Krystalle, theil weis in Gestalt einer dich-
ten , weifsen , halb geschmolzenen und halb durchsich-
tigen Masse. Auf dem Boden der Retorte blieb der
schwefelsaure Kalk zurück , der sich aus der bei dem
ersten Procefs angewandten Schwefelsäure und dem Kal-
ke des dem IMinerale zufallig eingemengten Kalkspathes
gebildet hatte.
Aus den Torerwähnten und einigen anderen Ver-
suchen glaube ich den Schlufs ziehen zu dürfen , dals
jenes graue Fossil bestehe aus :
mexikanuiäifr »dekhaltigtr JUSfimtlim. £29
Selen. n
■»
n
49
Ztnk n
»
n
U
Quecksilber
n
9
19
Schwefiel
n
j»
1,5
93,5
mä diese Summe steigt auf 99)5, wenn man die 6 Gran
Gran Kalk hinzurechnet, die zugleich erhalten wurden.
Der Kalk begleitet aber das Erz nur zufallig und ge-
hört nicht mit zu dessen Grundmischun«:.
Das graue Mineral ist daher ein Doppelt Selen -
Zink mit einfachem Schwefelquecksilber verbunden;
letzteres ertheilt , meiner Meinung nach , dem Fossile
die dunkele oder graue Farbe.
Eben so wird das i*othe Mineral ein Doppelt - Se-
lenzink seyn , das Quecksilber wird aber im doppelt-
geschwefelten Zustande, als Zinnober, darin sich be^
finden, 'wovon die rothe Farbe berriihren wird.
Diese beiden Minerale sind mithin, meiner Ansicht
und der des Herrn Berzclius gemäfs , zwei bestimmt
verschiedene Gattungen, weil sie zwei verschiedenen
Formeln entsprechen, wie bei Operment und llealijar
der Fall ist. Das graue Mineral wini der Formel ent-
sprtfchen
Zn Se* + Bg 5.
Das rothe Mineral dagegen der Formel
Zn S^ + J2^ 5«
Mexiko j am 1. December 1827.
And. del Rio.
Anmerkung. — Einstmals destillirte ich das Mineral für sich
allein nnd gofs, als ich auf dem Boden des Recipienten einen
Tropfen gelblichen Oels wahrnahni, Weingeist Iq denselben,
der auf der Stelle sehr schön gelb davon gefärbt wurde. Beim
Hinzuiiigen von Wasser verschwand die Farbe, ohne dafs ein
Niederschlag zu Boden gefallen .wäre. Ich yermuthe , daCs diefs
üe nämliche Substanz war, von der Berzeliut iiXimstWft) ^^^
28A D #1 JRioV Xiai^ung itknJuMget ISneraUen.
sie bei Zasammemnischuiig Tt>n seleniger Säure tind wasserlee«
rer Salzsäure mit Selen gebildet worden sey; und in diesem
Falle mufsten diese beiden Säuren in dem Minerale sich vor-^
finden. Die Salzsäure entdeckte ich yermittelst Salpetersäuren
Silbers ; aber kein bemerkbarer Niederschlag von selentgem Sil-
ber wurde erhalten beim Zusätze von kaltem Wasser zu einer
kochenden salpetersauren Auflösung , yieUeicht weil die Quan«
tität zn geringe war. ji» del Bio.
Lithium.
■v/z/ä '///.• rhtmisrhe Bemerkungen über das Lithium und
kIkt einige Verbindungen' desselben ,
▼ o a
Ladislav Krdlovanszkyt *)
Doctor der Chemie.
1 .imilyse eines pfirswhblüthrothen LepidoUihs
Ijihioncriimmers) von Rozena. **)
t-iine von mir angestellte Analyse dieses Fossib
iieJerte
* ) Ans dessen y,Chemische Abhandlung über das IMh&um^
("Wien bei Gerold 1827. 74 S. in 8.)> ,die der achtungswer-
the Herr Verfasser vor etwa einem Vierteljahre, bei seiner
Durchreise durch Halle, auf dem Wege nach PariS) derRe-
daction dieser Zeitschrift zur angemessenen Benützung za
übergeben die Güte hatte. Zufällige Umstände, insbeson- '
dere die Hoffnung auch von anderer Seite noch einige das
Lithion betreffende und hieran sich anreihende Untersachun«
^en zu erhalten, sind als ürsach der verzögerten Mitthei-
iiin^ aus dieser recht fleifsigen und gnincüichen Axb«it|
die s\ch. fast überall auf eigene Untersuchungen stutzt, an-
zusehen .Was wir hier auszugsweise vorleben ist zwar nicht
alles ganzf neu , doch berichtigt oder bestätigt es interessants
Vuncte in der chemischen Geschichte des lithiums. Der
Herr Verf. war so gütig eigenhändig das zu beaeichneUi
was ihm in dieser Beziehung einer besonderen Hervorhe-
bung werth zu seyn schien. Am Schlüsse dieser Mitthei-
lungen wollen wir noch einige Worte über das ganze Schrift-
chen, aus welchem vrir hier Probestücke vorlegen, anschlie-
ßen, wenn anders der Baum diofs gestatten sollta. d« AcA
**; A: a. 0. S. 18.
über Darstellung des Lühiums. 2SS
nnttgen , Mnle die anderen Alkalien , unter hellem Fun-
kensprüJhen, und verbrannte, nachdem das reducirte
Metall abgeschieden worden war.
Ein Ton uirfiuedson unternommener ähnlicher Ver-
such mifslang, ^) weil sich der von ihm zu diesem
Zwecke gebrauchte SOpaarige galvanische Trogapparat
des Prof. Berzelius zu unwirksam zeigte; ein Beweis,
dafs das Lithium sich rücksichtlich seiner grofse» Ver-
wandtschaft zum Sauerstoffe mehr den Erdalkalien nä-
here. — Dieser Umstand bewog auch Prof. C G. Gme~
liriy die Darstellung des Lithiums aus seinem Oxyde
auf indirecte Weise , d. i. mit Quecksilber amalgamirt ,
zu versuchen, **) allein mit nicht günstigerem Erfolge.
Da noch kein Cliemiker, so viel mir bekannt ist, die
ReduGtion des Lithiums auf pyrochemischem Wege zu
bewerkstelligen suchte, so' unternahm ich. einige Ver-
suche, welche die Scheidung dieses Metalles vom Sauer-
. Stoffe durch Eisen und Kohle zum Zwecke hatten, wo-
bei ich stark geglühetes kaustisches Lithion mit den zwei
genannten desoxydirenden Stoffen , sowohl einzeln für
sich, als auch in Verbindung mit einander; mit genauer
Beachtung aller, bei solchen Reductionen erforderli-
chen. Mafsregeln , in Berührung brächte. Ich war je-
doch nicht so glücklich, ein günstiges Resultat zu erhalr
ten , ***) und das Lithion zeigte nach der genannten Be-
handlung nicht die geringste Spur einer Reduclion , ja
auch nur einer bemeikens^rerlhen Veränderung.
♦) Dieses Joum. alt. R. XXII. 93- ^
•*) Guben' 8 Ann. LXXII.(S99.
*♦*) Wefshalb ich auch die genaue Angabe meiner Verfah-«
rungsweise hier nicht mittheile.
Jahrb. d. Ch. u. Ph. 1828. H. 10. (N. R. ß. 24.H. ^.) ^^
.^
fll . " Jlt^t^di^vän^i^By
'Ä"
'w
KUlium, desslsn 13ampfe ich iiber limion; welcbei ,
kk ^ehke^ eisernen Räibre glöhend %iiialten yrvtde , stra-
chen liels, bewirkte ^«ach teine 'Redii^^^ li-
lldams 9 iitid ich War daher nicht im Stande , 'mir dieses
A&alimetalf in reini^m ^tUämde^jEu^^erzeuge nirndVer-
^feii9 :iianiit aniEakelk ji.
■ • ■ ■ ■ * '< * ' ■ - —
.• ■ ■'^- ■- '. ■ • ^ .
4V Tßvvdaumg derstöchiometriadunTSaihldetLüJUums.*)
.\ Cjdrfwedson **) zersetzte 4)204 Grammen ge-
sohmolzenes und unter Verhindertem Zatnfte der atme-
tpharischto Luft (damit -diese keine Feuchlij^eit^an das
hy^proakopi&cheSälz abgeben 1(ön)ie) ge\ft>gene8 sak^sas^
iwr^ JLithiön . mit ^alpet^jcsaurem Silber, und arhiek
%9JtSt^ Grammen geschmolzenes ssdzisanres Silber. Disi
mm lOO Theile Hbrnsilbär 19,0966 Grmiti. Salzsäure
enthalten, sosindfcdglich indenerhdtenen lS»224Gram-'
mep desselben Salzes 2,525 Grmm. Salzsäure vorhan'
den, welche mit 4,204 — 2,525 = 1,B79 Grmm. Li-
tbiumo^d zu neutraleäl salzsauren Lithion verbunden
waren, welches Verhältnifs in 100 Theilen 6Q»06 Äu-
i^ 4- 89,94 Lithion beträgt. — 60,06 Salisäüre sätti-
gen aber eine Quantität Basis , deren Sauerstoff 17,527
beträgt,, und so viel SauerstolF mufs demnach in den ge^
&Qdenen 39,94 Lithiumoxyd enthalten seyn. Setzt man
die stöchiometrische Zahl des SauerstofFes. ZI 10 , iso
mu£s diei des Lithiums, r: 12,78 seyn ; denn,
17,527 : 2i,4lÄ = 10,00 : 12,78-
Vauquelin berechnete die stöchiometrische Zabl {
des Lithiums aus der Verbinduiig seines Oxydes mit
Schwefelssiure, welches Salz nach seiner Analyse in \
*) A. a. O. S. 42—46. • *
**; Biests JoTirn, alt. R, XXII, 95.
üBer die stöcluomelrische Zahl des Lithiums. 2S5
100 Theüen aus 69,20 Schwefelsäure + 30,80 Lithion
zusammengesetzt ist. Da nun die Säure in dpn neutra-
len schwefelsauren Salzen drei Jlal so viel Oxygen ent-
hält, als die Basis, so würden die gefundenen S0^.80 Li-
thion 13,87 Oxygen enthalten , und das Lithium dem
zu Folge die stöchiometrische Zahl 12,20 *) erhalten
müssen , O ZI 10,00 angenommen.
3. C G. Gmelin **) analysirte das neutrale kohlen-
saure Lithion , und fand es in 100 TheiJen zusammen-
gesetzt aus 45,54 Lithion + 54,46 Kolilensäure. Da
nun in den neutralen kohlensauren Salzen die Sauer- '
stoffinenge der Säure zur SauerstoiFmenge der Basis sich
Teijiält wie 2:1, so läfst sich aus dieser Analyse fiir
das Lithium die Zahl 12,0 ableiten , O = 10,0.
Das schwefelsaure Lithion fand C, G. Gmelin in
100 Theilen aus 68,15 Säure + 31,85 Lithion beste-
Jiend, nach welchem Yerhältnifse das Lithium die Zahl
18,42 haben mufs , O — 10,00 gesetzt.
Meine analytischen Versuche über die Zusamm^n^ .
Setzung des schwefelsauren Lithions, und die daraus
berechnete stöchiometrische Zahl für das Lithium stimmen,
ndt der von Arfwedson angegebenen am meisten über-
ein« — 2 Grammen neutrales , durch starke Bothglüh-
lütze seines Krystallwassers beraubtes, schwefelsaures
Lithion gaben nach der Zersetzung durch essigsauren
~ —
♦) Und nicht 12,87, wie in den Ann. de Chim. et de Phys. VII. 278
von den Herausgebern derselben irrig berechnet ward , weil
sie den Fehler in den Zahlen , welche das Verhältnifs der
Bestandtheile des schwefelsauren Lithions angeben , übersa-
hen, nach welchen dieses Salz in 100 Theilen aus 69,20*5
+ 81,80 L bestehen soll, wo aber die Menge des Lithioms
um 1,00 zu hoch angesetzt ist.
**) GiWerVs Ann. LXXII. S99. '^ ^
16
für das Lithium , eine Zahl , welche sich der von 2itf'
tcedsan aogegebeiien mehr nähert , und welche ich auch
flu- titihtigbr zu halten geoeigt bin , als die aus der er-
sten Analyse abgeleitete.
In der Bezeichnung der stöchiometriscben Fotmeln
für (he LithioDTerbindungen werde ich die von .Atjwed-
ton gefundene ^ahi zz 12,78 zu Grunde legen, weil
sie die RfittelzaM ist Zwischen den von den übrigen
Chenukem angegebenen.
(Eottsetanng im nöchsten Hefte.)
^ «37
Correspondehznachrichten und andere yer-
jnischte Nptize^^
1. Veber TFismaihblende und Gediegen ^ Gold von^ Ural,
▼ o m
Prof.. Dr. Breiihaupt ia Freiberg. * )
Herr P^^fessor Hünefeld kann das Miiieral> was
ich unter diesen Namen, verstehe, bei. seiner Analyse
nicht wohl in Händen gehabt haben ; **) wahrscheinlich
hat er ein Gemenge von Wismuthocker und Quarz ter-^
legt. Yom Wismuthocker ist es auch tälQgst bekannt,
dai^ er Kohlensäure enthalte. Wi^muthbleiide löst. sich
aber^ selbst bei Erwärmung, ganz ruhig in Hydro-
Chlorsäure auf ; auch nicht ein Bläschen entwickelt sicjbi.
Herr Kersfen wird die Wismulhblende aufs Neue unter«
suchen. Bis dahin bitt^ ich Sie vorläufig diese Notiz
in das Jahrbuch aufzunehmen.
Unter anderen Fremden studirea jetzt secJi$ Russen
imd zwei Spanier auf der. Bergakademie. Einer von
jenäu brayhte ein Stück gediegen Gold vom Ural mit,
woran Rbombep-* Dodekaeder wie grofse Zuckererb^n ^
sitzen. Der Goldwerlh demselben beträgt 120 Thlr.
2; Nackträge zur Einleitung in eine hysiallographi^
sehe Progressionstheorie ^
von
D e m s e l b e Hß.
Ich habe neuerdings Gelegenheit gehabt, durch
*) Aus einem Briefe, an den Prof. Schweigger - Seidel d. d*
den 18* Oct. 1828.
**) Vgl. Jahrb. 1828. IL (Hft, 5.) S. 85 ff»
£40 SlruUa$ übel" Cyammre.: ^
■ ^- - ' • . *'• .
Arbaken iU>er da» BrOBit die JBmm«- imd 0^^
dangen a. s, w. hat der<.^j£cadL rojr. des Sc^ am 1» Sept
dies^ JaBjrea aekeEntdbdOkang der (J^on^äiir^ mitgedieil:^ .
welobd er.an. selbigeii Tage gemacht halte.
• : Dieae Saure iat fii^t , aehr weiXs , gescbmacklos^ '
krjrstalHsirbar ; sie rÖthet die meisten^hlauen Fflanzenr .
fan>en, wid i^t im Alkohol gar nicht, im "f^asaer, mir ]
wönig' losiich, ' .
Man bereitet die Gy^nsänre duich Aoflösung des
CjränöMonds *) (percTiMure de cycmogmey in W^säer
iHd Ydrdampfen desselben zur Trockene,^ oder bia «ur
VcäUft^^^^ii TerMchtij^ der Salzsauie^ Es ist leicht
ämziiselieiii, 'dÄls das Cyanchlorid fcei diesem Pi^oceasf
efce ^titat Tfttser keweteV, J^^^ um
di0^ GÜ6iTO'*dar6h*yer£Snignng mit dem dabei 'fiwvreiv»
dtodelideii Was^erstötf m Safzsäare mmrawaDideln^^wab-
rend das Gyanogen, indem es sich mit dem anderen Be-
standtKeile des Wassers, dem Sauerstoffe, rereinigt,
sich in CyansSure umwandelt.
*) üeber Gay^Lussac*s phlorcyansattre (Cyancfaloridul, cMo^ >
rure de cyanogkne) hat Sirullas unlängst eine interessante
' */ Aybeit {Ann. de Chim. et de Physique fT, XXXIV. Jul. 1827.
^ •• 8dl S» n* Aog. S57 ff« in deutscher Uebersejtz. in Tromms-^
^ äorjf*s n. Journ« d. Pharm. XVI. 1. 213 ff.} mitgetheilt ; un^am
tS^ Juli 1828 hat er der Akademie seine Entdeckung einer an-
deren neuen Terbindmig des Ghlorins mit dem Cyan an-
gezeigt, die er mit dem oben angegebenen Namen bezeioh-«
net. Gegenwärtig ist dieser thät^ge französische Chemi-
ker noch mit dem Studium jenes Körpers und seiner Ver-.«
bindungen beschäftigt; sind diese! Arbeiten rollende t und
pnblicirt^ so werden wir sie (in Zusammenstellung mit an-
' ^eren Untersucjmngen desselben Naturforschers) dem Leser
..mitzutheilen nicht sätunen. Auch die hier beschriebene
CTansäuie -scheint eine andere als die bisher bekannte zu
sejrn. d*Red»
242 Bussy^s Darstellung
das Gyciam wird reducirt. Mao behandelt dasselbe
mit Wasser , wodurch das braune Kaliumoxyd und das
iiidit zerlegte^ Glyciamcblorid aufgeJtöät werden. So
erhält man das Glycium mit schwarzer Farbe.
Herr Bussy hat das. Glyciumchlorid untersucht und
bemerkt, dafs es im hohen Grade zerfliefslicksey; dafs
es in Wasser geworfen ein Geräusch hervorbiinge ähn-
lich demjenigen , wenn man glühendes Eisen darin ein-
taucht. Er will seine Versuche fortsetzen und die Re-
sultate zur öIFentlichen KenntniTs bringen.
In der Sitzung der Soc. philomat. am SS. August
zeigte Herr Bussy an, dafs es ihm gelungen sey, die
metallische Grundlagejder Magnesia, durch Einwirkung
Ton Kalium auf in einer Porcellanröhre bis zum Röth-
glühen erhitztes Chlormagnium , zu isoliren.
Das durch Auswaschen abgesonderte Magnium er-
schien in Gestalt brauner Flitter, welche, mit dem Pi-
still in einem Agatmörser zusammengedrückt, einen me-
tallischen Strich von einer dem Blei ähnb'chen Färbung
hinterliefsen.. Schwache Salpetersäure greift dieses Me-
tall nicht an ; von Salzsäure imd Kali wird es aufgelöst.
Die schwierig und erst in sehr hoher Temperatur zu
bevrirkende Verbrennung desselben liefert JMagnesia.
Das Glyciumchlorid lieferte, auf gleiche Weise :
behandelt , ebenfalls ein Metall in Form brauner Fh'tter; "j
diese aber waren in der Salpetersäure in eben so hohem 4
Grade löslich , wie in der Salzsäure. Auch liefsen sie |
sich leicht in Glycinerde umwandeln ; es genügte dazU; J
sie in einen bis zum Rolhglühen erhitzten Flatintiegel zu ir
werfen, wobei augenblicklich sehr lebhafte Verbren-
nung eintrat, das Oxj^d sich bildete, und das Platin sehr
stark angegriJBfen li^ard.
-fS^
,*;<■■■
A = n Ji . a n g*
Wtügvw^niavian.ket tmaafsdi, Gmootachap der Frorfondervm-
delijke Wij$hegGnfe U RQÜmfiK^ ISJJ. *)
Ib ceüp Yei;gaden]M^ yai^ Prae$es Magn^ficusy Admim^
ailfiUeuren en ZHrecii^urenvan hetBaiaafsck Genooischap
der Proefonder^ind^liyke W^ij^sf^ege£rte^ te zameii
Wjf^4f,.X^ej% in de^;$ts^ wopn9Cht%> foficsadw op Donder«
dag den 18. September 1828^ hoeft de Preddent-birecteurj^ de
JiCe^r A Cutien^ tenlag ^aan van de Terrigtmgen des Genoot-
j{ifaapSy ^deit de lafdste Yei^adermg^y g^ouden den 5 Decem«i
be^ 1826;, wa|iniit ge|?]|eken ißy dat, ran de Prijsyragen 77, 78,^
7j^, 80 en'81> op -^TI^ttLe antwoorden gewacht werden T«5dr of
qp den 1 Mäart IZffty ep Tan de Prijsvragen 82 en 83 > van wel-^
* ke de tem)i|n yan beantwo9rding bepaald was yddr of op den
ft^lfasar» 1826 ^ a]liBn 4j» Tr«q^ 78 ^ 91 beantwoord waren;
^^lörpg^tesloten ii)^/'^ * \ ' . -
I. Dat» oCBjSiliQp^ li^ aiitwooFd. op^ Trag 78 > onder de
^atpjk, SümpUoßviriiS^gjißic^ Teel goede denkbeeiden beTat,
j^eteelre nogtana, naar het geroelen TffiOr de meeste beooirdee^
l^Eiars, te yeel g^ebreken heeft., om öp bäurQoning. aanspxaak te
^nnnen maken, .weshalye de Traag, welke aldus luidt:
Daar äe Schry^Ters onderscheidene methoden opgeyen,
6im de betrekkingen der scheikundige hoeTeelheden in gegerene
ianienstefl?ngen utt t^ drukken^ soo yraagt nien:
„ Welke zijn de Toordeelen en de gebreken Tan ieder
dezer methoden in het bijzonder, en welke is degene, die de
Toorkewr verdient in het gew;oonlijk gebruik der scheikondige
jimderzpekingen? **
Jberhaald wordt, om beantwoord te word<»i Todr den 1 Maart
f880* ^^ ^^^^ Vien in den Schrijyer Tan het genoemde stuk
cenen man Tan Terdiensten meent te erkennen, die wel bere-
itend is, sijn work tot. meerdere Tolmaaktheid te brengen^ zoa
biedt het Genootschap hem aan^ indien hij geneigd mögt zijn,
op nieuw. naar den prijs te dingen, de aanmerkingen , welke Opt
zijne Yerhandeling gemaakt zijn, mede te deelen, wanneer hi)
such daartoe bij den eersten Secretaiis Tan het Gonootschap aan-*
^■:r — ^
*} Vom Herr« Prof. van Mon» s«r PuMicatioa In Bieter Zeittckrife. gcniUgsl
nitgetheih. K«am beöarf es d« WiedediolBug, was schoo mthmala hcnroi*
gehoben wurde, dftls wir absichtlich uad ms Grindea die ProgramiM aad
Preisfragen ausländischer Societäten stets in der Ursprache vorlegen. Rei
einer unserer Muttetsprache so nahe verwandten, und darum so leicht Ter«
•tandlichen Sprache ^ wie die Holländische^ fällt übrigens jede Einwendung
W0gf dUiaia etwa gcgea^diasea Gnmdsata mtches könnte« d^Red*
I ■
Prdsfrctgen ütsr Socieiät 'zu flaiierdam. 245
meldt, en door höt opgeyen yan den eersten cd laatsten volzin
van zijne Verhandeling , als SchrijVer liennelijk maakt, daarbij
roegende een adres, onder hetwelk hem die aanmerkingen kun-
nen \rorden toeges^onden.
II. Dat op yraag 81 9 welke aldus liiidt:
Daar het genoegzaam bekend is, dat inen bij het bron-
wen Tan Bieren, eenzelfde handelwijze To]gende , sommi^e Bie-*
Ten OTeral en andere niet dan in den onitrek yan bepaalde
plaatsen kan bTOil\yen, zoo yraagt het Genootschap:
,,Eene opgaye yan de scheikundige Theorie yan het
Bierbrouwen in het algemeen en yan de NiederlandscJie Bieraife
in het bijzonder, en welke de oorzaak is yan het aanmerkelijk
-onderscheid , dat, onafhankelljk yan de zamenstelling , bij ge-
lifke handelwijze, bij derzelyer bereiding op yerschilleude'pläa-
tz«n wordt waargenomen ? "
Men yerlangt daarbij onhverpen yan yerbetering, hoofd"
za\elijk met opzigt tot middelbare Biersoorten.
tw'ee antwoorden zijn ingekomen, het eene in de HoUandscht
^aal geschreyen en tot motto hebbende:
fabricando fabrl Jimus,
Het andere in de Fransche Taal geschreyen en ingezon-
den onder de spreuk:
Per varios usus artem, eorpciienüa fcciU Manil.
Het laatste dezer antwoorden heeft men der bekrooning, "
met de Gouden Medailje^ waardig gekeurd, en is bij de ope-
ning yan het daarbij geyoegde biljet gebleken, dat de Schrij-
ver van hetzelye is:
De Wel Edele Zeer Geleerde Heer /. B. ^yancken, Me-
dicinae Doctor, te Leuven.
De Hoogleeraar /. B, van Mo Tis, te Leuven, wordt als
opgeyer der vraag, volgens de bij het Genootschap beslaand«
gewoonte, de Zilveren Medaille toegewezeii.
IIL Dat de nog onbeantwoorde Prijsvragen mede zullen
herhaald worden, om beantvvoord te worden \66t den 1 Maait
ISSO, zijnde:
Vraag 77.
Het is genoegzaam bekend, hoezeer de uitvloeiseleii yan
eenige Fabrijken somwijlen de lucht besraetten, in den grond
heterogene deelen doen oyergaanj het water bederven, enz. ,
"waardoor niet zelden Fabrijken, die in elkanders nabijheid zijn,
Toor elkander schadelijk worden: zoo zijn, bij voorbeeldy
Azijnmakerijen, Brouwerijen, Zoutkeelen en meer anderen^
die zurc dampen opjjeren, voor de Zefip2.ledtn\QU i\jiÄÄOAV>
' '. ^ 11,,..,
loogzoi^e dampeii ujp schaddi^ Toot: i» JiBneyerstockenjen,
«». .'■"."'
' .' I « .. . Hen Traagt daäriokn'i ''
,, Welke Mnrijken ' kiinnen ^ in relkfoiders .meerdere ol
, Dundere nadbiiheid zijnde £ep)aatst, dQ eeiie defuftdöre,. of ^e^^ ,
derzijd^ elkand^« iiadeM «oebrengen; ,op^' welke 'vHjfffii en
Wfi^doifi geschieat dit^ en hoedanig zoiiden de afstahdeii; haax
ilOAte den ««nf jdjnr Fabrijkeh, behpoten geregeld te worden,
-Km einde deze nadeelea Toor te kofiien ?^*
; - . . Vr»ag 79. . ,
. .- Daar na onljings de löde (Violefstoi, 'Kelpstpf) als eene
tscnidere opmerkelijke scheikundige groncUtof en waarschijn^
ttTens als eeli belangrijk ^eneesmiddel, lA rerschillende
boitenlandsche Zeej^anten, is &kend geworden:
;■ . . ^ ^yZoo wordt een naauwkeurig onderzoek yan onze vev-^
8<)biUeiide nederlandsche Zeeplanten en Zeevoortbren^Is ge-^
Tta^^gd, strekkende tot het bepalen / in hoe yerre zij deze stbf /
teyatten^ en tot leyerihg y^ dezelve het meest geschikt zijhn ,.
alüfaede eene körte en geleidelijke op^aye yan de wijze^ am .
düfb stof daarin te herkennen en daanj^ te können scheiden ?^
yraag 80.
Wordt gevraagd:
. „Eene n^aüwketiHge beschouwing yan den aard en dt
be^i^ddeelen yan het Maas ^ ^cOer y en yan deszelfs me^rder
ot minder yoordeelige aanwending tot yerschülend^ Fabrijken *
en Oeconomische Werkzaamheden, en deszelfs inyloed op de
gezondheid P ^^
Vracis 82.
„Welke zijn de naaste Fhijsische oorzaken yan de win-
den, die in ons Vaderland het meest heerscheu, en yan, de
Meteorologische verschijnselen, die dezelve yergezellen? Hoe
staan die verschijnselen in verband met die, welke gelijktijdig
in nabarige landen, en op den Oceaan, worden waargenomen;
liggen de oorzaken van die veranderingen alleen in de schei-
kundige werkingen, die in onzen dampkrinc onophoudellifk
Slaats hebben, of komen geologische oorzaken hiermede in re-
ehing ? "
Traag 83.
Naardien y^scheidene door Wells opgegevene daadza-«
Ifeen, aa'ngaande den Dauw*) niet befestigd, maar doofl^ latere
onderzoekin^en tegengesproken zijn geworden, en daar zijne :
proeven, met oder genoegzaam voordeelige omstandighe^en ge«-
daan, noch op genoegzaam onderscheide wijzen s<3iijnen ge-
npmen te zijn, om algemeen te kumien worden toegepiaist eil'
volsh-ekte uitkomsten te geven, terv^njl hij daarenboyen &etk
waren aard van den Dauw van de daarmede verwante yerschijn-
selen niet genoegzaam onderscheiden , noch in zijnen arbeid
genoeg op bijkomende omstandi^heden gelet heeft, daar nog«*
tans eene naauwkeurige v^rgelijking van dit belangrijk yerschijn-
«el, met en tegen de daarmede meerder of minder 'yerwante
luchtverschijnsels , vereischt wordt, om een yolkomen begiip
yan hetzelve te kunnen vormen.
«-o
•) An Essay on Dew ; by W. C. W • U s , of ihe »oyal Socitty of Loajloa'
»9i4f S-vo (^uszugtwtite in dies. Uam. U,U..R, XXU. ig7 ff.)
Preisfragen der Socielui zu llotUräam. 247
Zoo vraagt men:
,,AVat is de oorzaak van den Daiiw? be.staat er siechts
cene eiike^le soort, of zijn er nieerderc soortt*n van deii/.e]v<;n ?
liiduiJi lit-t laulste plaats lieflt, waarin yersrliillfii d<^z«*lve van
elkaiider? AVelke kenteekeiis ondersciu'ifll den lluuw van den
voglii^en Mist of nevel, van de avoiiddampen, die dikwi^ls bij
verkoeling der temperalmir uit het water opslij^tai?"
„A'ormt er zieh des winters een ijssoorli«^« Daiiw; waar-
van de eigenschappen niet den vloeibaren Zoiner-Daiiw öve-
reenkomen, en waarin is die weder ondersrheiden van den
Hijp, het zoogenaamde Hui^vriczcn ^ en van andere dergelijke
verschijnsels ? **
„Waaraan moet men toeschrijVen, dat de Daiiw zieh te
gelijker tijd op somniige ligrhainen nederlaat en op anderr; niet,
en dat wel, als het Avare, inet verandfnie Ueiiz»«? AVelke ge-
steltlieid van de hidil, en welke voorwaarden in hft algemeen
worden er vereisclit tot deszcH's daarsU^lIiii«!, ou hordaitig zijn,
in Jiel bijzonder, de omstandijiheden , oiuler wölke dezelve al
dan niet verscliijnt, uu eens bij het onder;;auii der zon, dan
"weder bij deszells opgaan, en ook nieennaltMi i;edurende den
nacht?*'
.,Zoii men, daarenboven , no» eeni«^e jiPvoluen uit de
Terschiilende wijze van het bestaan dier daiiiprn ten opzigte
van het daarop vollende "weder kunnen a/leiden?**
Het GenooLschap verlani;t eene oordeclkiindiiie bfsrhoii-
wing van de versrhillende nieerder o\ mitider aaiiiie>nHifke «»e-
voelens, welke oiiifrent het een als ander bestiiaii , en eisrht
Tooral, dat men dezelve, alsmcuJe de nieiiw«' denklieelden,
Avelke de schrijvers zouden kunnen opjicven, bij iifrhalin*; en
niet de vereischte naauwkeuriuheid, aan den loets der onder-
vindi/ig zal onderwerpen, ten einde, zo« nio«ielijk, daartiit
eene Theorie kiinne al'geleid worden, die op eclile en besten-
ilige daadzaken gegrond is.
De Leden zullen ook naar den prijs der voorgesf eldi* Vra-
Cen mögen dingen, inits zij over den aiird en de bedoeling
derzelven van wege het Genootsrhap niet gerandpleegd zijn*^,
noch de Anlwoorden op dezelven beoordeeld liebben.
De Antvvoorden op de Vrajicn moeten in Iiet Neder-
duitsch, Latijn, Kran.sch, Kngelsdi of Jloogdnilseh , mit» met
eene Italiaansche leller, niet door de hand der Antenren zelvc,
maar door eene andere, in zeer duideiijk h*esbaar .srlirift (ver-
beteringen en bijvoegsels hieronder bejirepen) gesrlireven zun,
en niet niet der Anteuren eigen naani , niaat inet eene Zin-
spreiik geleekend, en inet een verze«j:eld TJiJjet, hetAvelk «lezj'If-
de Zinspreuk tot opschrift heeft, en waarin (h»r Srliriiveren
Naani en Adres gemeld zijn, verzegeld en franco^ voor den
bepaalden tijd (zullende de later inkonx^nde voor dat jaar tot
het dingen naar den Prijs niet in aanmerking gftnonien worden^
gezonden worden aan den Directeur en eerslen Secrelaris des
Genootschaps , /. /i. Ockers Caiu
De Akteurs zullen de ^'erhandelinnen, op welke zij ee-
nen prijs behaald hebben, niet mögen laten drukken, dan met
goedvinden van het Genootschap, en er geen opttuWax v^J^^^^^^^^
van maken, voor dat hrt Cenootschap dezelve 7.ä\ YvfcVAjexv \vv\-
248 Freisfragen der Socieiai zu Rotterdam.
gegeven , welk laatste mede Ztd plaats hebben omfrent alle an-
dere Verhandelingen, ontdekkingen , proeven en waarnemin-
gen, die men'hetzelve lieeft ter hand gesteld, en welke het-
zelve, Tan wien zij ook aangeboden worden, altoos met ge-
noegen zal aannemen, om, wanneer zij goedgekeurd zijn, on-
der deszelfs Verhandelingen uit te geveu, inits zij raet de ei-
gene namen der Schrijveren onderteekend zijn, of, zoo zij
niet willen bekend zijn, met een verzegeld Biljet, waarin hun
naam en woonplaats geschreyen staan, welk Biljet alsdan eerst
zal geopend worden, wanneer het aangeboden Stuk goedge-
keurd is , doch ongeopend zal verbrand worden , wanneer het-
zelve Stuk wordt aigekeurd; zullende het Genootschap geen
ontvangene Stukken teruggeven, en houdende aan zieh de ^Tij-
heid, om dezelve geheel, of ten deele, of in het geheel niet
te doen drukken.
De Hoog Edel Gestrenge Heer Mr. A, van Gennep^ Rid-
der van de Orde van den Niederlandschen Leeuw, Staatsraad,
Vice -President van het Amortisatie-Sijndicaat, voor zijne be-
trekking tot het Genootschap als Directeur bedankt hebbende^
heeft Zijne Excell. den titel van Lid Honorair wel willen aan-
nemen.
De Ifeer /. van der Wallen van P'ollenhoveny Directeur
en Eerste Secretaris des Genootschaps , heeft zieh van dezem
laatsten post verschoond.
Ziju eindelijk uog de volgende benoemingen gedaan:
Tot Directeur en Eersten Secretaris:
/. B. Ockers Cau, Stads Medfeinae Doctor alhier, tot n«
toe Tweeden Secretaris des Genootschaps.
Tot Tweden Secretaris :
C. /. Glavimajis, Onder - Conslructeur der Koninldijke
Marine in het Hoold- Departement van de Maas, sedert lö26
Lid des Genootschaps.
Tot Consulterende Leden:
ji. Quciclet Hoogleeraar, te Brüssel.
C. Mulder, Pliil. et Medic. Doctor, Hoogleeraar in de
Kruid-, Schei- en Arlsenijmengkinide , te Franeker.
Tot gewone Leden:
M. N. Beets, Lector in de Schei- en Natuurkiinde , te
Haarlcm, Secretaris vau de Provinciale G eneeskundige Conunis-
sie in Noord - Holland , residerende le Haarlem.
7). Blankenbijl , Stads Apotheker, te Dordrecht, en Lid
van de Provinriale Geneeskundige Commissie in Zuid - Holland^
residerende aldaar.
(r. /. Mulder, Medic. et Art. Pharm. Doctor, Lector bij
dit Genootschap en in de Schei- Artzenijbereid - en Kruidkun-
de aan de Geneeskundige School alhier.
P, /. Vijlcnhroek , Buitengewoon Hoogleeraar in de "VVis-
en Natuurkunde aan de Hoogeschool te Leijden.
yl. II. van der Boon Mesch, Math. Magist. Phil. Nat,
Doctor, Lector bij de Wis - en Natuurkundige Faculteit aan de
Hoogeschool te Leijden.
Zur Krjrstallograpliie.
1, Krysialhgraphische AbUilung der tetragonalen und
hexagonaUn Primürformen aus tesserdlen Gestalten mit»
ielst der Progressionstheorie ^
von
August B r c i 1 h a u p 1.
(Fortsetzung der S. 163 ab£;ebrochene]i Abhandlung.)
2. Das Geschlecht der Karben -Splithe.
Jeder Scbritt , der den Natnrfortcber seinem Ziele zu nähern scheint , fdhft
ihn an den Einging ncncr Labyiinthe. Alexander v, Hnmboldt«
a. Einleitung.
iJie Karbon^ Späthe bilden in meinem Mineral -
SjBtemi ein Geschlecht, von welchem man bis jetzt
eine umfassendere Kenntnifs zu besitzen glaubte, als
sie in der That stattfand. Zwar verdankt man es Hrn.
ülohsj dafs er das paratome und das brachytype Kalk-
Haloid von den übrigen bereits bestimmten Specien zu
trennen wufste ; so wie auch neuerlich diefs Geschlecht
durch den Mesilinspalh * ) bereichert MOirde. Allein
unfjeachtet dieser Forlschrille waren zugleich wieder in
die Cliaraklenslik und Pliysiogrny)hie anderer, ja fast
aller bestellenden Specien , namentlich in die des Kalk-
Spaths und des Perl- Spalhs (oder des 3IoAs'ischen rhom-
boedrischen und makrotypen Kalk-ITaloids) sehr be-
deutende Verfälschungen eingeschlichen. Ja das verbrei-
teleste jMineral , oder gewil's eins der Verbreitetesten der
Welt — derivalkspalh (alle Kalksleine milgerechnet) —
♦) Dieses Jalirb. 1827. H. Heft 7. 317 AT.
Jilirb.d.Ch.B.Ph.l828.H.ll.(JN.R. B.4 U.Z.) ^^
350 ' li r e i i h a u p t
ward bisher vielleicht nicht bis zum zehnten Theile rich-
tig erkannt. Denn zu bald hat man sich mit mineralo-
gischen Forschungen begnügt, die eigentlich nur erst
als Einleitung betrachtet zu werden verdienten. Selbst
ungeachtet des schon von Klaproih gefundenen mehrfa-
fachen Unterschiedes in den Verbindungen der kohlen-
sauren Kalkerde mit der kohlensauren Tallierde , biek
man es doch nicht für nöthig , neue Untersuchungen an-
zustellen.
Ob Mühe und Genauigkeit der Untersuchungen,
welche zu den folgenden Ergebnissen geführt haben,
•rkannt werden , das lasse ich ganz daliin gestellt. Nur
mufs ich bemerken , dafs ich nicht darauf ausging , die
Summe der mineralogisthen Specieu vervielfältigen zu
wollen. Wold aber bin ich zu der Ueberzeugung ge-
langt , dafs die meisten der grofseii und wichtigen Spe-
cien, welche man nämlich bis jetzt dafür gehalten hatte,
nicht scharf bestimmt seyen , Aveii bei ihnen gewöhnlich
pars pro ioto genommen Avorden. IIa ich es nun für
des Naturforschers heilige rHicIil halle, alle aulgefun-
denen wesentlichen Unlerscliiecle inöi:h*chsl ins Klare zu
$etzen: so darf ich ruhig abwarten, was man gegen eine
solche Richtung einwenden könne und werde. Möge
man sich überzeugen, dafs in der 3Iineralogie nichts
mehi* Noth thut , als grofse Reihen neuer Beobachtun-
gen über ganze Geschlechter oder umfangreiche Specien.
Sollte ich es Manchem dcfsliaib nicht recht gemacht
haben, weil die neuen Ergebnisse gewohntem Ideen-
gange nicht zusagen: so glaube ich mich darüber be-
ruhigen zu können. Bin ich doch selbst seit Kurzem
genölhigt, manche meiner Ansichten über diese Din^qo
uwi über Sjölematik zu ändern. Die gefundenen ün-
S52 Breithaupt
Späth -Geschlecht s^cA^ Specien , und rechnet man das
Mohsische damals schon bekannt gewesene paratome
Kalklialoid hinzu — sieben. Gegenwärtig umfafst die-
ses Geschlecht vierundzumnzig bekannte Specien, und
schon habe ich die Andeutungen zu einigen neuen. Das
Rhomboeder des am häufigsten vorkommenden Braun-
spatljs habe ich gleichfalls noch nicht bestimmen können.
Auch gehört nicht ein einziger der von mir untersuchten
gemeinen faserigen (eigentlich dünnstängelich zusammen-
gesetzten) Kalksteine und Duttensteine zu den sieben
vorderen Specien des Geschledits , "weil sie , ihrer Zu-
sammensetzung ungeachtet , dazu viel zu schwer sind.
Vielleicht kennen wir noch nicht die Hälfte der Glieder»
welche wirklich existiren.
Die Reihung der Karbon - Späthe ist hier nach
^em Kürzerwerden ihrer Rhomboeder bewirkt. In
den wenigen Fällen, wo gleiche Abmessung für zweier-
lei Substanzen eintritt , also in Fällen einer wirklichen
Isometrie , habe ich das specifisch schwerere dem leich-
teren folgen lassen.
üebrigens geht aus der ganzen Untersuchung aufs
Neue hervor, wie sehr sich alle Glieder dieses Ge-
schlechtes verwandt sind , und dafs sie nur in ein Ge-
schlecht gehören können. Wer diese Dinge in verschie-
dene Geschlechter, ja wohl gar in verschiedene Ord-
nungen vertheilt, der rühme sich wenigstens nicht, dafs
ihm zum Princip der Klassificalion die natui historische
Aehnlichkeit gedient habe. Jeder , der nur im Stande
ist sich hierüber ein Urlheil zu erlauben , kann doch
nicht an ein solches Vorgeben glauben, M^eil es zu sehr
mit der Waliiheii im Widerspruclie steht.
über die Karbon * Spui/w. S53
6. Specielle Betrachtung.
Bei der speciellen Betrachtung sollen niclit allein
die einzelnen Glieder des Karbon- Späth -Gesrhierlits,
sondern auch gewisse Resultate über mehrei^e (ilioder
zusammen dargelegt werden.
1. Erste iSpecie.
jirc/iigohaler Karbon - Spaih,
Trivlal-Naine : Kalkspath zum TiieiJ.
„Archigonal," nach a^%< ober und y(/)viCL der Win-
kel, heilst den obersten Winkel habend, weil diese
Specie imter allen bekannten des Geschlechts wirklich
das wenigst stumpfe oder richtiger das oberste Rhom«
boeder hat.
Primärform: Brachyaxes Rhomboeder = %•/ jji —. jot jf, _.
R = 105* 0' 52>6" Neigung der Flächen an rolkanteii; Er-
falürung = lOS** 0' bei 13® bis 16** Reaiuu.
45 20 46>5 Neigung der Flächen gegen die Hauptax«.
Spaltbar, primär - rhomboedrisch , voUkommeu.
Härte = 4 bis 4J.
Spec. Gewicht = 2^7348 etwas klüftige Krystall- Fragmente ron
Neue HoiTming Gottes (und zwar vo«
dem Neue .Seegen Gottes stehenden
Gan<^e) zu ßräuiisdorf westlich roii
Frei b erg.
2,7362 dergleichen anderer Varieläl, weniger
zerldüllet, ebendaher.
2,7426 Spallung.sgestalten, vonHimmeUfürülbfii
Freiberg,
2,7485 dergleichen, im hocJisten Grade »cliÖii
und War; von Junge lioJie IJirke bei
Freiberg.
2,7500 trübe Krystall- Fragmente; von Ilim-
melsfürst.
Unter allen Kai ks[)älhen haben mir die Abänderun-
gen, welche den archigonalen K. S. (diese Abkürzung
bedeutet Karbon -Späth) constituiren , in Jietrarht der
Bestimmung die meiste Miilie venirsachl. Am besten
dient zu den Messungen der Kern dev »eVvv \^l^'4v^\^ 'k^x'i
2d4 B r € i t li a u p t
lügen Krystalle von Junge hohe Birke« Aufser den an-
geführten Fundorten gehören hieher noch die Kalkspäthe
von Beschert Glück, Himmelfahrt und anderen Freiber-
ger Gruben. Nur als grofse Seltenheit finden sich unter
den Frelberger Kalkspäthen (man s. unten) andere Spe-
cien. Femer dürften mit dem archigonalen K. S. zu
vereinigen seyn : Kalkspäthe von Lazarus bei Wolken-
stein , von Voller Mond Spalgang auf Gnade Gottes bei
Johann Georgensladt , und von einigen Gruben ( nicht
von allen ) bei Schneeberg im Erzgebirge ; sodann der
Kalkspath von Przibram in Böhmen. Also ist die Fre-
quenz dieser Specie nicht unbedeutend , und sie kommt
hiernach nur auf einigen Gang- Formationen im Gneise,
Glimmerschiefer und Thonschiefer der ürgebirge vor.
Die Kryslalle sind fast immer mit dem erstem fla-
chern-IR', d.i. equiaxe bei Haiity , terminirt; zuwei-
len bestehen sie auch blofs aus dieser Gestalt. Keine
Kalkspath - Specie zeigt so grofse Schwankungen in dem
specifischen Gewicht als diese. — Eine chemische Un-
tersuchung derselben scheint noch nie unternommen wor-
den zu seyn.
2. Zweite Specie.
K u p h 0 n e r Karbon - Späth,
Trivial - Name : Kalkspath zum Tlieil.
Da diese Specie von allen bis jetzt bekannlen das
geringste Gewicht hat, so haSo Icii ilu^ von %zv(pog ,
leicht, diesen Namen gej[^e!)8n. Selbst wenn man eine
noch leichtere entdecken sollte, würde die in Rede ste-
hende immer zu den leichleren ijehciren.
Priinärform: Brachj-axes Khomboecier = '-^'-j?/ ir =: JJ //' = ^
R =B 105* %' S5" nn Polkanten; Erfalxrung = 106^ 25'.
46 22 31 fteoca die Axe.
über die Kuilon - Sfyvith^, So5
Spaltbar , primär - rhomboüdrisch ^ yollkoramen.
Härle == Sk-
Spec. Gewicht = 2^6781 SpalUinp;5gestalten aus der K.oraial-Ilöl«
Lei Triesl (im Alpenkulke}.
Nur von diesem einzigen Fundort und In einer
einzigen Varietät kenne icli den kuphonen K. S. Da»
Stück , welches mir zur Beslinnnurig gedient Latte ,
brachte mir ein Freund > Herr Lohnnann ,^ von dort
mit, mn zu beweisen, dafs er in jener schonen Hole
an nxich gedacht habe. Die Farbe ist zic\:;eh'olli, ( wio
bei Zeolilhen aus Fassa) und bei einer starken 1'iii};irung
enthält er walirsclieinlich nicht ganz wenig koliiensaure:^
Eisen. Um so auffallender und unerklärliclier r.ind, im
Vergleiche mit folgenden Dingen , die gelingen Grade
der Härte und des Gewichtes. Auch sind die aus der
grofskörnigen Zusammensetzung heiausgesclilagencn In-
dividuen viel leichter zerspringbar als bei allen andeneu
Kalkspäthen«
3. Dritte Spccie.
JE.M gnostischcr Karbon -Späth-
Trivial -Name: Kalkspath zum TlmW,
Da der dieser Sj^ecie zukommende primäre \^'in-
kel (bisher fälschlicli als Fahnenträger für eine ganze
Gruppe von Specien genommen) geniigli(:h bekannt wai* :
so wälille ich den obigen Namen von sCyvw^T^g , >v<.»hl
bekannt.
Primärform: Brachjaxes Rhomboedor = V/ö* -ß^' == ls5 ^' — ?
« //' = i?.
T¥5"
R =: 105'* 6' 12" all Polkanlt ji ; Erfahrung ^ IQj'* i>'.
45 24 12 ^^ti^i^ ^^^ Axe.
Spa'lhar, primar-rhomboedrisch, sehr deullidi-
HäK«:: = S\ Ins 4.
Spec. Gewicht = 2,7170 einldares Spaltungs-Rliomboedtr; 4U*
Island«
2,7171 ein solches, blafs fleischroüi ; TonJi'ftrg
am Harze.
S,7177 viii andere« dfjfs|;Wn:,\\%u\ t\^%mv\?^«kv.
256 Breit haupt.
Spec. Gewicht = 2,7179 Spaltungsgestalteii;vonÄotlufI)eiChem- ''
nitz im Erzgebirge.
2,7190 ein klarer Krys lall; von Ähren in TyroL
2,7190 drei klare Spaltungs-Rhomboeder; von
Boiza in Siebenbürgen.
2,7203 Spaltungs- Gestalten von einem schö-
nen weifsen Kalkspath, welcher mit
der Etikette „rx ModerstoUn ad
Schemniiz '* versehen war.
Eine grofse Reihe vonBIessungen mit den Varietäten
deren Gewichte hier angeführt sind , ergaben wesent-
lich dasselbe, was schon Huygefis , Malus j TFoUaston
u. a. gefunden hatten, den Winkel 105^ 5' bei einer
Temperatur von 13® bis 16® Reaumur, Etwas über
105® 5' beträgt er wohl; denn ich erhielt 105® 6' bei
weitem öfter als 105® 4\ Wahrscheinlich ist in der
bemerkten Temperatur der Winkel ~ 105® 5^.
Dem Gewichte nach zu urtheilen gehören aufser
obigen Vorkommnissen hieher : alle darauf geprüften
Kalkspäthe, welche magnetisches und glanziges Eisen -
Erz auch Rodieisenerz begleiten, z.B. die von Arendal
in Norwegen. Ferner solche Kalkspäthe, deren Kry-
stalle in Orthoklas und Bergkrystall- Quarz -Drusen der
Alper sitzen. Eine einzige Abänderung kenne ich aus
einem Kalkbruche , nämlich aus dem von Rotluf bei
Chenmitz, auf einem dunkelblaulichgrauen Urkalk
aufsitzend.
Die Krystalle des eugnoslischenK. S. sind gewöhn-
lich aufsen rauh und von gestörter Bildung.
Im Ganzen genommen scheint diese Specie nur dem
Schiefergebirge der Ur- und Uebergangs - Periode an-
zu«?ehören. Doch kenne ich nicht die Art des Vorkom-
über die Karbon ' SpaAe. 257
mens der bekannten Varietät aus Island. In dieser fand
H. Stromtyer.^)
Kohlensäure » » » 4S,70
Kalkerde » » » 56,15
Hanganoxyd nebst einer Spur 0>15 Eisenoxjd
100.
4. Vierte Specie.
Polymorpher K a rh o n - S p a ih.
Trivial - Name : Kalkspat h zum TlieiJ.
Pol)Tnorph, youts oXi yio^^ cg ^ lieifsl viel^rsfalfet,
■weil es diese Specie ist, -welcher die grölsle ^laiinlch-
faltigkeit der äufseren Gestallen und zugleich die gröfste
Frec|uenz zukommt.
'Primärform: Bracliyaxes Rhombocder = %%jP IF = J — fS,/!
= R.
R = 105* 8' 51" an Polkanlen; Erfahrung = 105*8' bei IS*
bis IG** Reaum.y
45 25 54,6 gegen die Axe.
Spaltbar, primär- rhomboedrisch, sehr deutlich. Oft Spuren
nach dem näclist flacheren Rhomboöder = ^ K'.
Härte = 4.
Spec. Gewicht = 2>7088 SpaUunfrsgestalten eines stängplichen ;
Fundort unbekannt.
2,7089 dergleichen; von Maxen bei Dresden.
2,7100 dergleichen; aus den Brüchen eines
rolhen körnigenUrkalksteins zuBrauns-
dorf bei Tharand.
2?7110 dergleichen , aus bhifs weingelben Stän-
geln erlialten; Fundort unbekannt.
2,7111 dergleichen; aus Derbvshire.
2,7122 dergleichen , aus dem Milcinveifsen ins
Blaue übergehend; von C/iklowa im
Bannat. Dieser war nur approxima-
tiv zu bestimmen.
2,7125 dergleichen, weifs nnd trübe ; vonSta-
nowski Gorni bei Karczowka unweit
Kielce in Polen, -wo er ch'ck slänge-
lieh zusammengesetzt auf Bleiglanz -
Lagern im alten Flötzkalke vorkommt.
'ö
*) Hcs'ien Untersuchung über die Mischiuig der Minecalköc-
per B. 1. b, 62.
2^8 Bt?€ithaupt
■
Wahrscheinlich gehören noch folgende Abänderungen^
hieher :
Spec. Gewicht = 2^7081 milchweifser trüber Kalkspath; vonj
Scheibenberg im Erzgebirge,
2^7084 desgleichen; Ton Krodendorf im Erz-
gebirge,
welche zu wenig spiegelten , um gens^u gemessen wer-i
den zu können.
■
Die meisten Krystalle dieser Specie haben., "^venn
sie gut ausgebildet sind , ein feütiges , ich möchte sagen
ein geöltes, Ansehen. Selbst die SpaltungsIIächen zeigen ;
in höchster Vollkommenheit und ganz in der Nähe be-
trachtet etwas Aehnliches. Uebrigens sind die Abän-
derungen des polymorphen K. S. von der grölsten Man-
nichfaltigkeit der Krystallisation, und besonders herr-
schen die skalenoedrischen Gestalten vor.
Die Spaltungsgestalten sind meist in vorzüglichem
Grade zu genauen IMessungen geeignet , namentlich em-
pfehle ich die von Derbyshire, vom Harze, von Maxen.
Der polymorphe K. S. dient mir ziun vierten Här-
tegrade.
Es ist keinem Zweifel unterworfen, dafs diese
Specie von allen die frequentesle sey. Wollte nian z. ü.
die Stücke KalLspath auszählen , die in den Freiberger
Sanimluns^en liefen, so würde man die Ilälfle derselben
als polymorph finden. Fast alle weiisen und rothcn
körnigen Urkalksleiiie, die Uebergangskalksleine, viele
aus alleren l^'lölzgebirgen , gehören, so weit sie sich
nach dem specifischen GeAnchle beurtheüen lassen, und
insofern das3Iitvorkoimnen von Kalks])ath dafür spricht,
hierher. Namentlich bin ich der IMeinung, dafs die
schneeweifsen Abänderunc^eri von Carrcira in überilalien
und vom Füi'stenberge bei Schwarzenberg in Sachsen
übiT die Karion ' Spüihc, 230
mit dem polymorphen K. S. vereinigt werden müssen.
Ferner ist dieses der Fall mit den Kalks[ilulien ans den
Griinslein- und Serpentin - Formationen der Ur- und
üebergangs - Periode. Als Orthokeralil lial»o ich diese
Specie in dem Kalkstein von Kudiell>ad Lei Prag mit
ziemlicher Sicherheit -wieder erkannt. Ks dih*lte über-
haupt mm noch interessant seyn^ die Kalks|>älhe der
Versleineriingen genau zu erforschen, von weh fien Spe-
cien sie seven, nachdem Avir von IL llcsscl iiher den
Bau derselben eine so schöne gri'nulliclie Arboil bereits
haben.*) Kr}-slallisirlen Kalkspath (2 /* mit 2 11 2 coni-
binirt) auf Braunspath aufsitzend, von aufrichliue Freinid-
schaft am rolhen ßerge bei Saalleld, erkannte ich neuer-
liclist als hierher gehörig. In diesen Kryslallen Avaren
Kupferkies - Krv&lalle wie schwimmend einfremenat.
Das Aehnliche i:>t aus Derbyshire bekannt.
Der polymorphe Karhon - Späth scheint in den
meisten Perioden derljildnni;s;;esrhiclite unseres PJanelen
I mächtig hervorzutreten. ßei dieser Freqnenz ist v»ohl
merkwürdig, dafs diese Sj>ecie so lange übersehen wer-
den konnte, zumal da ich sie in einii^en zwanzig Spal-
tungsgestaUen und bei mehr als 250 IJeobachlimgen sehr
gut mofsbar li.nd , nuiI zwar last immer nur zu 105° 8',
selten eine, lux list sehen zwei MiiuUen mehr o<h*r we:ii«>er.
Herr Slronuycr *'*) fand in der \ arieläl von An-
dreasberg :
Kohlensäure » » » 4fi.j635
Kalkercle jj w » 65,9802
Manganoxyd uehst ehier Spur 0,.*5563 KisenoxyduJ
DecrepitationswaSocr » 0,1000
100.
*) Vgl. dio Jahrb. 1S27. IT. 116 angezeigte Schrift.
**) Vgl. die S. 267 «illrtc .Stelle,
260 Breithaupt
6. Fünfte Specie.
Meroxener Karbon - S p ai 7t,
Trivial -Name: Kalkspath zum Tlieil.
Meroxen, (von p^cf Theil , GHedertheil und
^ivog Gastfreund) d. h. willkomnuier Gast in einem
Theile oder Gliede der Progression, weil der Winkel des
primären Rbomboeders der Theorie sehrgiiLt entspricht.
Frimärform i Brachyaxes Rhomboeder = y^y H* = J| J Jl* =- j
R = 105'' 11' S8" an Polkanten;. Erfahnmg = 105« n^ bei 13«
bis. 16®'Reaum.
45 27 42 gegen die Axe..
Spaltbar^ primär- rhomboedrisch, vollkommen, und mit Spuren
nach dem nächst flacheren Rhomboe-
der )£ R'.
Härte =4.
Spec. Gewicht =s 2,6895 einige Krystall- Fragmente; von Tha-
rand bei Dresden.
2,6903 Spaltungsgestalten von Massen, welche
auf Natrolith aufsitzen; vom Maria-
berg bei Aussig in Böhmen.
An dem Tharander Kalkspath, welcher wegen
seiner deutlichen Krystallform R und wegen einiger aus-
zeichnenden Combinationen sehr beliebt ist, fand ich
zuerst den neuen WinkeL Es scheint jedoch, dafs der
meiste auf Zeolith - Drusen aufsitzende Kalkspath von
Island u. s. w,, hierher gerechnet werden müsse. Ich
bedaure, dafs es mir an bestimmter Angabe von solchen
Fundorten gebricht, deren Exemplare ich als meroxenen
Karbon - Späth erkenne.
Von der Mischung dieser Specie ist noch nichts bekannt.
6. Sechste Specie.
Ilaplotyper Karhon-Spath,
Trivial - Name : Kalkspath zum Theil.
Ueber den Namen ,,haplotyp" sehe man oben bei
den Eisen -Erzen (S. 149.)
rrimUrform: Brachyaxes Rhomboöder ä ^Äo' i^' = Ve ^' = i
- ^^ W = R.
über die Karbon- SpätJie. 281
= 105" IS' 44,6" an Polkanten; Erfahrung s= 105* ISf bei
13® bis 16* Reaum.
46 31 3,4 gegen die Axe.
bar, primUr-rhomboedrisch, vollkommen, jedoch nitlit in
dem Grade , als bei den Torijien .Spe-
cien. Es scheint, dafs hier die Spal-
tungsliächen ehvas fester an einander
hangen. Datier mag es auch kom-
men, dafs hier zuweilen Irisiren und
sduscheliger Bruch eintreten.
e = 4J.
Ca^^lrht — 2,7280?
. oewii/m •"2 7294 5 Krystall- Fragmente, weingelb; von
Verlorne Hollnung stehenden Gange
auf Neue Hoffnung Gottes zu Brauns-
dorf, westlich von Freiberg,
Aehnllclie Gewichte und gleiche Härte haben Ibl-
de KaikspätBe :
2.7259 graulichweifser, in grofsen derben blas-
sen mit kryptischen K. 8. vorkom-
mend; vom Alten August bei Freib<^rg.
2.7260 trübe gelblich-vveifse Spaltiuiu'i^'luckf?,
mit Kupferglanz br^cliend ; von San-
gerhauseu in Thüringen.
2,7272 rauchgraue grofse Krystalle, Conibina-
tion von }i R* mit einem sehr spi-
tzen Rhomboeder anderer Stellung;
von Neu Glück bei Schneeberg im
Erzgebirge.
2,7284 weifse Spaltimgsgestaltpn , von einem
Querschlagsorte unter ch^ni ersten Stein-
kohlen - Flötze zu Zaukerode unweit
Dresden. Bricht mit (wahrscheinlich^
dimerischem K. S.
2,7300 ein Krystall aus Northumberland.
Die meisten dieser Varietäten sind zu n/ivollkom
1 blätterig, um genau gemessen werden zu können.
? haplotype Karbon -Späth vonBräunsdoif zeiul eine
öne Combinalion von 2 1^ mit einem spitzem lihom-
(der , nämlich 5 J{', in paralleler Stellung.
Kine chemische üntersuchimg dieser Specie ist wohl
;h nie luUernommen worden.
262 ' Breit Jiaupt
7. Siebente Specie.
Mc liner Ka Ik- Späth.
Trivial -Name: Kalkspalh zum TheiL
Die Benennung hat auf die Farbe Bezug, von jt^s^j,
HoBig- In allen mir bekannten Abänderungen hat diese
Specie eine lionigähnliche Farbe.
Primärform: Brachyaxes Rhomboeder = ?|S//' = -^i W 5= J
— » U* = R.
jl __ 105® 17' 68,4" an Pollvanten; Erfalirung = 105** 17' bei
13® bis 16* Reaiira.
45 32 46,7 gegen die Axe.
Spaltbar, primär- rhomboedrisch, vollkommen.
llärle = 4 bis 4f.
Spec. Gewicht = 2,6958 honiggelbe Spallungsgestalten; von Neu-
dorf bei Borna.
2,6968 dergleichen; vom Mont Martre bei Pa-
ris. Diese Abänderung habe ich je-
doch nicht messen können , sie zeigt
aber ganz das Ansehen der übrigen
und kommt auch noch in nierenför-
migen Zusammenliüufungen vor.
Den melinen K. S. kenne ich nur in honiggelben
und geiblichbraimen Portionen, meist von sehr deutli-
cher stängelicher Zusammensetzung. Er findet sich gang-
Aveise theiJs im Quadersandslein (green sand) , theils und
vorzi'i;;lich im Plänerkallvstein (Kreide) in Sachsen. So
koninil er bei Colta, zu Kaundorf bei Borna *) und wie-
der unlerhalb Zehista in der Gegend von Pirna vor. Un-
ter gleichen Verhältnissen bei Dax in Böhmen. **)
Wahrscheinlich sind es ähnliche , unter welchen er zu
Gorna ^**) in Polen gefunden worden.
Seine chemische ßeschaflenheit ist noch unerforscht,
allein seine Färbung rührt wohl von eingemischtem (nicht
einaemengtem) Eisenoxyde her.
*) Frcicslehen*s mineralogisch - bergmännische Beobacht« im
Bergmann. Journ. 1792. St. 10. S. 312—314.
**) A. a. 0. St. 3. S. 218. 219.
**^) Es g'wbt meluere^Oil^ dieses "^«wveuÄ Valfc^tu.
■^ über die Karbon - Späthe. 263
\
8. Achte Specie.
Diaslatischer Karhon - Späth.
Trivial -Naroeii: Kalkspaih zum Tlieil, JJraunspaih zum Theil.
AiGC(7T»Tog heilst von einander gelrennl, elM as fern
stehend , und ich trug diesen Namen auf gegenwärlioe
Specie über, weil die Charaktere derselben et\\as merk*
lieber abstehen, als die der ganzen Gruppe, von vor-
ausgegangenen Specien. Werner rechnete (b'e Abände-
rungen des diaslalischen Karbon - Späths selir boätiinmt
noch zu seinem Kalkspathe, KarsUri binge£»en zum
Braunspalh.
■ Frimärrorm: Brachyaxes Rhomboeder, walirscheinlich = V{1 II'
99 Jfi
— 4 y " •
Ä = 105* 4S' an Polkanten; Erfahrung 105* 43'.
Spaltbar, primär -rhomboedrisch, zwar deiitlirh, aber höclist
selten eben, meist gekrümmt, auch mit Unterbrecining.
Härte == 4 bis 4}.
Spec. Gewicht = 2,7698 stüngelichziisamnien^csctzli'r; yon See-
gen Gottes zuGersdorl' unterhalb Trei-
berg.
2,7758 Spalt nngsgestalten; von Ilabadil auf Be-
schert Gh'ick bei Freiberü.
2,7870 gemeiner faseriger Kalkstein; ronAdam
Heber bei Sciineeberg.
Gewöhnlich zeigen die Abändern naen des drasta*
tischen K. S. dunkel rötliUclnveifoe , seilen grjnili(hA\ei-
fce Farbe. Von Krystall formen kenne icli lilofs s| i(ze
Skalenoeder mit drusip^er Oberfläche und walirscJieinlich
von fünffacher Axenlange (»S5). Sie sind mit kleinen
Krystallen des archigonalen K. S. besetzt. Dieses Vor-
kommen fand vor einigen Jahren , in BegleiUmg des ro-
dgen K. S. , glasigen Ouarzes u. s. w. , auf ßescliert
Glück bei Freiberg Statt. Auch besitzen wir in Frei-
berg Abänderungen aus Siebenbürgen. Vom sogenann-
ten Braunspath, imtei'scheiden sich alle VÄxVeXäXeiv^ «sv-
/
264 Breithaupt
her anderen wesentlichen Merkmalen , noch sehr durch
besseres Durchscheinen.
Die Spaltungsflächen ersdieinen meist so gestört,
dafs die Beobachtungen mit dem Reflexionsgoniometer
nicht ganz günstig ausfallen. Die obige Winkelangabe
kann leicht von der Wahrheit um 8 bis 10 Slinuten aui
der einen oder anderen Seite abweichen. Messungen
habe icTi blofs mit der Abänderung von Beschert Glück
machen können. Die anderen füge ich nur des ähnli-
f chen Gewichtes wegen bei.
Ueber die chemische Beschaffenheit dieser Specie
ist zwar nichts bekannt ; allein es wird aus ihrem äu-
Iseren Verhalten wahrscheinlich, dafs sie nächst der
kohlensauren Kalkerde wesentlich noch einen kleinen
Antheü kohlensaures IManganoxydul enthalte.
S» Uebersicht liher die unter dem STamen Kalkspath bis-
her begriffenen Specien.
Wenn man den Muth hat, so zarte Unterschiede
in den Winkeln, wie die zum Theil hier gefundenen,
als wesentliche anzusehen : so kann die Bürgschaft nur
in der Genauigkeit der Älessungen liegen. Und wirk-
lich lei)e ich der Zuversicht, dafs, wenn andere ge-
naue Beobachter die Winkel der genannten Specien et-
was anders, als ich, finden sollten, die Differenzen
nidil über eine IMinute betragen werden. Eine Ausnah-
me hiervon kann die diastatische Karbon - Späth ma-
(^lieii , -weil ich mich bei diesem nur mit wenigen und
dann nicht ganz reinen Beobachtungen begnügen mufste.
Dagegen habe ich z. B. den polymorphen K. S. aus
Derbyshire und vom Harze in Spaltungsgestalten von
grofsen und Ideinen Skalenoedern , von Rhomboedem ,
von Prismen, ferner in weifsen, gelben, braunen und
über die Karbon - Spät/ie„ 265
granen, so wie in klaren und trüben Abäntlenmpen und
immer einerlei Iiesultat erlialleu. Freilich kamen mir
einige besondere Vortheile der SIessung, -worüber ich
späterhin etwas mitzutheilen gedenke , und der Umstand
zustatten, dafs es überhauj)t zu solchen Untersuchun-
gen wohl kaum geeignetere j^Iineralien geben kann , als
die Blehrzahl der Karl)on'- Späthe. Hier lassen sich ja
mit nadelartig dünnen Spaltungsgcstalten peiiuivcrische
Messun2:en anstellen*
War die Ueberzeugung von der Selbstständigkeit
dieser Specien gewonnen, so murslen sie auch durch
* die Benennung fixirt wertlen. !^lul beweiset aber ge-
genwärtige Abhandlung auf das Deutlichste, dafs wir
nicht mehr mit Trivial -Namen ausreichen, bei denen
ohnehin ein höherer Wissenschaft Jiclier Gesichtspunct
verloren s^eht. Alan thut unzweifelliafl der AVit^s'jnschaft
einen Dienst, wenn man hinfort die Wurle: Kaikr^j^alh,
Billerspath , llaulenspath , Dolomit, reilspalh, Kitcn-
spath u. s. w. , wegfallen liiist, wo man die Sj'ccie
kennt; denn ohne lästige Umschreibnng wüJ'sle man
sonst nicht mehr , was eigentlich gemeint soy. Zwar
glaube ich auf die AVahl der neuen ]Namen gehörige
Sorgfalt verArandl zu haben; erschein! jedoch die \ er-
anlassunir zu dem einen oder andern etwas u^xii herbei-
geholt, dann bedenke man, dafs es keine leichlo Sache
sey, in kurzer Zeit so viele r>ezeiciuuingen i'iir Dinge
zu finden, die sicli so sehr nahe stehen.
Wenn ich el)en für eine Genauigkeit von höch-
stens einer 3iiiuile Differenz von der A\ ahrheit bei den
gegebenen Blessungen einzustehen vorgab : so scheinen
die Unterschiede zwischen den durch die Erfahiung ge-
Jthrb. d. Cfc. II. Pb. 1828. H. 11. (N. B. 24. H. S.) i*
266 BreitJi. aupt
fandenen und den durch die Progressions - Theorie be-
rechneten Winkeln der letzteren gefährlich zu werden«
Doch ist dem nicht so. Hr. Mitscherlich hat die. wich- \
tige Entdeckung gemacht, dafs einige Karbon -Späthe
in höheren als den gewöhnlichen Temperaturen sich
dergestalt ausdehnen , dafs dadurch ihre Hauptaxe ver-
iängert erscheint , d. h. dafs die Neigung der Flächen
an Polfeanten kleiner und kleiner wird. Nun ist es eine
merkwürdige Erscheinung , dafs die betrachteten Kaiv J
bon - Späthe einen etwas , jedoch meist nur um weniger
als eine Minute kleineren Winkel an der Polkante ba-
ten, als ihn die Progressions - Theorie bestimmt. Da l
aber meine Messungen in einer Temperatur von IS^i^
bis 16^ Reaum. genommen sind, und es wenigstens voft ,5
einigen Specien bereits erwiesen ist, dafs sie sich ia
kühlen Höhlen bilden , welche eine niedrigere Tempe-
ratur haben, so erklären sich die, man könnte sagen,
ziemlich gleichförmigen ünterscliiede zwisclien Erfali-
mu; nd Theorie, wenn man von Beo bachtun srsfehlem
ganz absiebet, auf eine höchst einfache Weise. Jede
Spede dieser Karbon -S2)äihe scheint ihre Normal- oder
genetische Temperatur für ihren bei dem Anschiefsen
bei dem Krystallisiren bestimmten und mit der Theorie
identischen Winkel zu haben , und in den meisten Fäl-
len ist diese Temperatur eine niedrigere , als jene , in
welcher gewöhnlich die 31 essungen gemacht wurden.
Walirscheinlich sind die weichsten Specien , der ku})ho-
ne und ein Theil des eugnostischen Karbon - Spathes ,
zugleich die ausdehnsamsten , und gerade bei diesen
beiden findet die gröfsle Differenz zwischen Erfahrung
und Theorie Statt. — Ich gedenke im bevorstehenden
Winter in bedeutenden Kältegraden Messungen mit den
lU^er die Karbon - Späihe. 267
arbon - Spälhen wieder YorziineLinen , um ' auch über
re AxenverkürzuDg ErfiiliruiigeD zu sammeln. —
Meine hydrostatische Waage giebt noch t^q^ ei-
r Drachme deutlich an. Die Temperaturen , in de «
n ich die Wägungen der Karbon -Spälhe gemacht ha-
, waren 12° bis 15° Reaum. Zwei bis drei Grad
iterschied übt nur erst auf die dritte Decimale eine
)weichung von 1 bis höchstens 2 aus. Jede Bestim-
mg ward wenigstens einmal wiederholt. Die mei-
n Specien unterscheiden sich durch die zweite Deci-
Istelle ; es sind nur drei , wo ein noch zarterer Uii-
schied nöthig wird, der aber doch allemal gröfser
09005 ist. Will man daher diese Dinge durch das
cifische Gewicht unterscheiden , so fordert das aller-
gs hohe Grade Ton Genauigkeit. Die NichoJ/oji' sehe
Lance kann hierbei gar nicht dienen.
Nachdem was ich durch die vorläufige ÜMillheihing
es sehr geachteten Physikers vernommen habe , fiu-
1 sich bei einigen Kalkspäthen von verschiedeneu
Qdorlen wesentliche optische Abweichungen. Mau
hierüber bald nähere Angaben zu erwarten.
Worin der chenüscTie Unterschied dieser acJit Spe^^
i beruhe f darüber läfst sich zur Zeit durchaus nichts
Gewi/sheit sagen , so unbezueifelt ein solcher bestehen
^. Sollte auch die meline Specie durch lüisen und
diastatische durch Mangan charakterisirt se3^l , so
re damit noch wenig gesagt. Die übrigen kommen,
Ausnahme der kuphonen, in einzelnen Abänderun-
von gleicher Reinheit und Durchsichtigkeit vor.
irde auch in der einen oder andern derselben ^ bis
'rocent Talkerde oder Melalloxydul aufgefunden . so
208 Br. tithau pi
lieGse sich doch daraus die abweichende Natur keines-
wegs erklären. Es findet nämlich das aufiallende Ver-
halten Statt, dafs diejenige Specie, die anhigonale,
welche ihrem Gewichte nach den ans Talkerde, Man-
gan- und Eisenoxydul wesentlich gemischten Karbon -
Späthen noch mit am nächsten steht , dem Winkel nach
sich von diesen am meisten entfernt. Nicht minder ist
der kuphone K. S., welcher sicherlich einen merklichen
Eisen'gelialt besitzt , der weichste und specifisch leiclite-
8te, und besitzt ein wenig stumpfes Rhomboeder. Auch
der meroxene K. S. , der sich wegen des Winkels den
folgenden Specien schon mehr nähert, weicht wied<»
durch sein Gewicht ab. Kurz die Reihe dieser Dinge
ist eine andere nach den Primärf armen, eine andere nach
der Härte , eine andere nach den specißschen Geivichten.
Ihr chemischer unterschied wird also wohl anders ge-
sucht werden müssen, als in der Beimischung von Talk-
erde-, Eisen- und jManganoxydul.
Diese Erfahrungen mit den Karbon - Späthen stehen
nicht allein da. In anderen Verbinduiisjen der Kalkerde
wiederholen sie sich.
H. Gustav Rose hat in seiner verdienstvollen Un-
tersuchung der Apatite gezeigt , dafs der ha[)lotj'pe von
Elirenfriedersdorf , hier im Urglimmerschiefer auf Gän-
gen vorkommend , zugleich von der spitzesten Primär-
form und einer der specifisch scinrerslen sey , w^ogegen
der von Laach aus einem vulkanischen oder plutoniscUen
Gebiete , kurz aus einer neuen Bildungszeit , die kurz-
axigste Primärform hatte. Das nämliche wiederholt
sich beim Scheel - Späth , und hier am aufiTallendsten.
(Vgl. oben.) Der specifische leichtere Scheel -Späth hat ,
di» knrzaxigere Primärform und der Granit, in welchem
über die Karbon - Spaihe. £00
er yorkommt gehört schon in die letzte Zeit der Ueber^
' gangs - oder in die erste der Flölz - Periode , mag er
neptunisch oder plutonisch entstanden seyn. Der spe-
t cifisch schwerere ist bedeutend langaxiger und bricht
gangweise im Gneise. — Bereits ist es mir gehingen
vom Gypse mehrere Specien unterscheiden zu können ,
und ich werde bald darlegen können, wie sich bei
ihm ähnliche und gleicK merkwürdige Verhältnisse -wie-
I derholeu.
[ So fände sich denn, abgesehen vom Arragon, des-
;.8en Natur noch keinesweges aus seiner bekannten Mi-
schung ganz erklärlich wird, eine ganze lleihe von
Kör[)ern, wo die Kalkerde mineralogisch nicht als ei-^
oerlei erschienen. Und wenn schon diese KenntniCs
eine noch ganz junge ist 9 so wird man für sie nur neue
Bestätigungen beibringen können. I{s fragt sidi daher,
ob in der Chemie das, was Kalkerde genannt wird, bes-
ser gekannt sey, als bisher in der 3h'neralogie das, was
man Kalkspatli, . Apatit, Gyps, Schwerstein nannte,
gekannt war ? AVie zwischen iMais und Jjipiter statt eine«
grofsen Planeten eine Gruppe kleiner Planelen schwim-
men : so könnte wohl auch einst die Kalkerde , wenn
es möglich M^rd sie noch näher zu erspähen , in eine
Gruppe von Erden zerfallen. In der Slineralien- Welt
giebt es nicht zum zweiten Male so nahestehend 0 Sj^e-
cien, alsiuAvelchen die Kalkerde wesentlicher ]Miscli'ings-»
theil ist. Ohne das Redexions - GoniAneter und ohne
die schärfsten Operationen damit würden ihre wesentli-
chen Verschiedenheilen nie gefunden worden seyn, und
gewifs kein Jlineralog hatte die Ahnung, dafs der F^nlk-
Späth so aufserordentlich mangelhaft untersucht und dafs
«r überhaupt ein so verschiedenartigem s%y. 0<aviiNV\^^
A^L»^
270 Breithaupt
ich meinerseits gestelien , dafs die hier dargelegten Er^
gebnisse über meine Erwartung sind, dafs ich. meinem
ganzen BeobachUingsvermögen kaum trauen wollte, und
dafs ich mir defshalb unsägliche Mühe inuner wieder aufi
Neue gegeben habe , um die Thatsachen anders zu fin-
den , als sie anfangs standen , und noch stehen. Doch '
umsonst. Ich bin genüthigt daran zu glauben , und '
werde sie eben defshalb yertheidigen müssen, wann
und wo dieses nöthig werden sollte. Es ist nun die
Pieihe an den Chemikern darzuthun, worin die Veiv
schiedenheiten der Kalkspäthe beruhen. Möge man die i
Kallverden aus den einzelnen Specien darstellen , möge ■
man ihre Capacitäls- Verhältnisse zu den Säuren noch- ^
mals auf das schärfste prüfen, die künstlichen Kalksalze '"
wiederholt darstellen u. s. w. Ich erbiete mich hierbei ^
zu jeder Art Unterstützung, die von mir gefordert wer- ^
den kann.
10. Nennte Specie
Eumctrischer Karhon - Späth.
Unter den sogenannten Rauienspäthen Torgefunden.
„Eumelrisch** (von zZ wohl, gut, und fieT^eü) ich -
messe) heifst so viel als gut mefsbar, weil diese Sub-
stanz zu den genauesten IMessungen sehr wohl geeignetist.
riimiirform: Brachyaxes Rhomboeder = %^H' =z A%ir z=z^ '
•^ 7iO 3 5 3
+ ^3 W =.B.
n = 106** 11' 17" an Polkanten; Erfahrung = 106' 11'.
46 6 46 gegen die Axe.
Spaltbar, primär - rhomboedrisch, ungewöhnlich voUkommen
und leicht.
Harte = 6.
Spec. Ge^vicht = 2,9177 einige Spaltungsgestalten.
Der eumetrische K. S. findet sich in sehr schönen
Zwilllngskryslallen, B mit JR in der Hauptaxe parallel .
In der -horj^onlalen Ebene aber um 60° gedreht, und^*
über die Kitrbon - Sputht. 271
loxnmt mit und auf m^sitinein K. S. , glasigem Quarze
a. s. w. zu Traversella in Piemont vor. Er ist weifs •
oder farblos , und die kleinen Spaltungsgestalten sind so
schön durchsichlig wie d«r eugnoslische K. S. aus Is-
land. Er eignet sich ganz ungevröhnlich zu genauen
Messungen. Ich kenne keinen andern Rautenspath,
welcher auf Gängen im ürgebirge ähnlich vorkäme.
Wahrscheinlich enthält er eine Blischung aus koh-
lensaurer Kalkerde und Talkerde.
11. Zehnte Specie.
Tttutokliner 'Karbon - Spaih.
Trivial -Name: Braunspath.
Der Name „tautoklin", Yon TavrcKXiyyj^ , gleich-
geneigt, bezieht sich auf den merkijvürdigen Fall, da£i
diese Specie einerlei Winkel mit der vorigen hat.
Frimärform: Brach^axes Rhomboeder = ^2^^' = 3^^^' =.t
+ tV ^' = «•
Ä = 106* 11' 17" an Polkanten; Erfahrung = 106'* lOf.
46 5 46 gegen die Axe.
Spaltbar 9 primär- rhomboedrisch^ voUkonunen«
Härte = 4^ bis 5.
Spec Gewicht = 2j96S3 J Partieen von Spaltiingsgestalten von Jet
^^ 2^9644 3 Grube Beschert Glück bei Freiberg^
Ich kenne diese Abänderung nur von röthlichw^i*
fier und graulichweifser Farbe. Auf Beschert Glück
und zwar auf einem liegenden Trume des Neue hohe
£irke stehenden Ganges kam sie vor einigen Jahren als
B. sehr schön krj^stallisirt vor, mit glasigem Quarze,
ardhigonalem und rosigem K.S., schwarzer Zink -Blen-
de u. s. w. Neuerlich lernte ich eine neue Abänderung
von Voller Mond Spatgang auf Gnade Gottes bei Johann-
Georgenstadt lernen. Auch zweifle ich nicht , dafs ei-
niger Braunspath von Schneeberg hieher gehöre.
Nach vorläufigen Untei*suchungen sind die Bestand-
f
272 Breiihaupi \
theile des tautoklinen K. S. Kalkerde, Talkerde und
Manganoxydul in kolilengesäuertem Zustande.
12. Eilfte Specie.
Paratomer Karhon - Späth,
Paratomes Kalk - Halo'kl , Hlohs. Trivial - Name : Rohe Wand. •
Primärfonn : Brachyaxes Rliomboeder = ^^ H* = ^ + -fg
4- ,u JJ^' = ^.
jR _- J06** 13' 89" an Polkanlen ; Erfalirung = 106' 12'.
46 7 30,6 gej^en die Axe.
Spaltbar^ primär -rliomboedrisch deutlich, zuAYeilen auch flach
rhomboedrisch = ^ R*,
Härte =4^ bis 6.
Spec. Gewicht = 3,045 graulichweifser, Spaltnngsgestalten; ans
Steiermark. Das Material dazu hat Hr.
Kcrsten von Hrn. Anker als charakte-
ristisch für diese Specie erhalten.
8,060 gelblichweifser delsgl. ; wahrscheinlich
ebendaher.
S;060 defsgl. in primär -rhomboedrischenKry-
stallen, vonTVeischlitz im sächs. Voijit-
lande, wo solche auf schön kryslalli-
sirtem Schwefelivies und kaminoxenem
K. S. vorgekommen sind.
8,080 nach Hrn. Mohs,
Mit der Fixirung dieser Specie , mit welcher ich
selbst keine Winkelmessungen vornehmen konnte , trat
das erste Wagnifs ein , vrelclies II. TMoTis so rühmlich
unternommen, eine Differenz von 0^ 3' als genügend
anzusehen , um darauf die Verschiedenheit zweier Spe-
cien zu begründen. Dieser kühne Schritt wird aucl^
bald von der chemischen Seite seine Rechtfertigung er-
fahren ; denn H. Kersten hat einige Analysen dieser Spe-
cie unternommen, und fand ihre Zusammensetzung,
welche er bald bekannt machen wird, allerdings sehr*
•igenthümlich.
über die Karbon - Späihe. £73
13. Zwölfte Specie.
Dimerischer Karbon - Spalfu
ATalroty-pes Kalk - JlaloYil , jlfohs. Perl -Späth zum Theil /?.
Trivial- Namen: llantenspath y BUterspath, Dolomit , sämmtlich
Hilf in einzelnen Abündernn^en.
Von dieser Specie scheint es ausgemiiclit, clafs sie aus
einem Aequiv. kohlensaurer Kalkerde und einem Aeijuiv.
kohlensaurer Talkerde besieht, und darauf he/ielil sich
der Name ,,dimerisch** von hfJLe^cg d. i. zweiilieili.ir.
Primiirform: Brachyaxes Rhoniboeder = ^l^^^' = iii^^' = f
4- :iV If = I^'
21 = 406** 16' 15" an Polkaulen; Erfahrimg = 106** 15ü^',
46 9 16,7 gegen die Axe.
Spaltbar, primär rliombotidrisch , sehr vollkommen, auch flach
rhomboüdrisch ^ Jl iii Spuren.
Öärte == 6 bis 5J
Spec. Ge^vicht = 2,889 ganz klare und durchs ichJii:e .Spallunrjx-
gestalten, deren KryslüJle in ChJorit-
schiefer porpJiyrarlig eiiigeMuchsen wa-
ren; aus Tirol.
2,889 der;:leirhen voti einer derben mit Tiilk
vtTvvachseneu .iai.se; vom Gniini-r in
Tirol.
2,893 dunkel grünlich-wcifse deri;l''irli*-n aus
drrbon mit rikresmin, nu'^m il^du-m
Kisen-Krz u. s. v. vfnviiflisfn l''M»—
senen lMii>sfn: von der Kn^flÄLur- bei
TreMiilz in ]jöhni«'n.
Noch fiiire ich von liautf'nsjilllien l>ei , (Wo UU
Wicht messen konnte , Avelche sich aher hier aii/nscUIe-
. fsen pclipinen , nnihlich :
Spec. Gewicht =• 2,896 5par2el;:riiner aüs (hun Slfi/dcoljl'mnr;-
birjie von Zaiil-.trod«' bei lireiden; s.
oben lia]'ii>ly|)en K. S.
2,900 5pari:Hi.nji.f'r in • inzelnen T5röfJ.rJj**n,
welche ani ficrrptntin aiir;:e>e>>r-n j»at-
ten; von 3Iienio in Toskana. (Mienn't.)
S.900 delsj;]. in »'in/.eln'n Krr«!tiiJIcJ)en, wel-
I h«' auf Grauwa«J'.er5f hieff-r von »-twa»
J«'tti;ier R»»5rhaffi-nli#-it aiiL'f.<f5«#-n hat-
ten: von Ghick>Vjr»ii\u m 'VVvvWxi^'^^^m.
£74 Breithaupt
Allgemein wird der Winkel des primären Rhom-
boeders, und zwar zuerst nach H. Wollaston, zu 106^
15'^ angegeben. Ich erhielt wenn nicht gewöhnlicher
doch eben so oft 106° 16' als 106® 15\ Nach der
'^Versicherung meines Freundes des Hm. Fuchs zu Mün-
chen, hatte Frauenhqfer noch kurz vor seinem Tode
ein horizontales Reflexions - Goniometer construirt und
damit bis auf Secunden gemessen. Er hatte den Rauten-
spath aus Tyrol näher an 106® 16' als an 106° 15'
gefunden.
Durch eine grofse Reihe von Analysen wird es
isehr glaubhaft gemacht, dafs diese Specie aus einem
Aequiv. kohlensaurer Kalkerde = 54.18 und aus einem
kohlensaurer Talkerde ZZ ^fi2 zusammengeset2:t sey,
was der chemischen Formel Ca C^'i' MgC^ entspricht,
obwohl das stöchiometrische Verhältnifs der kohlensau-
ren Talkerde durch die Erfahrungen, namentlich durch
die Klaproth' sehen , überschritten ist.
Zu dem dimerischen K. S. dürften die meisten der
ür- Dolomite zu rechnen seyn. Anders scheint sichs
mit den Flötz - Dolomiten zu verhalten.
14. Dreizehnte Specie.
Krypüscher Karbon - Späth.
Trivial - Name : Braunspath zum Theil.
Der Name „kryptisch", von x^vitrog versteckt,
verborgen , mag seinen Bezug darauf haben, dafs seine
Eigenschaften so lange verborgen geblieben waren, imd
dafs dieselben zum Theil wirklich auch versteckt liegen,
rrimarform : BrachyaxesRhomboeder=: y^i H'=^^ (^«""yiff)^^
— i?.
R = 106' 19' 8,5" an Polkanten; Erfahrmig = 106* 19'.
46 11 2 gegen die Axe.
Spaltbar, primär- rhomboedrisch, zwar noch vollkommen, aber
doch selten gut spiegelnd.
Härte =z iX bis 4}.
über die Karbon- Späthe. 275
Spec. Gewicht = 2)809 röthlichwelfse Spaltangsgestalten.
2,810 bräiinlichrothe 9» »
2>827 dunkel bräiinlichrothe und braune der-
gleichen^ mit zarten schwarzen Strei-
fen, die sich nachiier als kiesige La-
gen zu erkennen gaben; sänimtlich
vom Seegen Gottes Herzog August bei
Freiberg.
Der l>niHische Karbon -Späth eignet sich in den
meisten Abänderungen »ehr wenig zu genauen Messun-
gen ; denn wenn er auch ganz ebene Flächen hat , so
spiegebi diese doch nicht hinlänglich. Die rötlilichwei-
fse habe ich nur mit dem Sonnenbilde messen können,
die schwarzgestreifte dichteste von allen eignet sich am
besten zu blofsen Tagebeobachtungen.
Nach einer neueren Untersuchimg des Hrn. Kar".
tte7i *) besteht diese Specie aas ;
kohlensaurer Kallierde 39 » » 96,40
kohlensaurem Manganoxydul » » 2,10
39 » Eisenoxydul » » » 0,95
Wasser und Verlust » » » 0,55
100.
Es g-iebt noch einige Freiberger Gruben z. IJ. Al-
ter August, Beschert Glück (auf Neu Gliickslern stehen-
dem Gange) u. s. w. welche diese Specie liefern und es
ist auch wahrschcinh'ch, dai'ssie fuiswärls gefunden wer-
de. Obwohl wir nun durch Bestimmung des lautoklinen
und des kryj)lischen K. S. in der Kennlnifs desjenigen,
was man Braunspalh genannt hat endlich eti^as vorge-
rückt sind : so ist es mir doch wahrscheinh'ch , dafs der
verbreileleste aller Braunspälhe , namentlich der aus
Üebergangs- undFlötzgebirgen, noch nicht erkannt sey.
Man kann jedoch nur mit Schwierigkeit diesen Dingen
«gründlich I)eikonmien. Niemals erhielt ich eben spie-
*) Dessen Archiv für Bergbau und HüVleuvie&eiv ää,\j1<^.^
276 Brgithaupt
■
gelnde Flächen, und blofs nach Härte und Gewicht eine
den anderen der sogenannten Braun- und Rautenspäthe
so ganz nahestehende neue Specie zu bestimmen , ist je-
denfalls gewagt.
15. Vierzehnte Specie.
Isometrischer Karhon " Späth»
Makrotypes Kalk-Ilalo'td z. Th. Mohs, Perl -Späth z.Tlu Ä
Trivial- Namen: Rauteiispath y Tharandlt.
Da diese Specie einerlei Abmessung mit der voraus-
gegangenen hat , so ist für sie die Benennung „isome^
frisch", welches Wort schon früher erklärt worden ist,
sehr geeignet.
Primärform: Brachyaxes Rhomboeder = ^ jj JET ae | 4- C:fV
- ,|h) H* = Ä.
R = 106* 19' 8,5" an Polkanten; Erfahrung =z= 106* 19',
46 11 2 gegen die Axe.
Spaltbar, primär -rhomboedrisch, vollkommen; zuweilen Spu-
ren nach dem flachern Rhomboeder % R',
Härte = 5^ bis SJ.
Spec. Gewicht = 2,847 kleine rauchgraue Rhomboeder, Combi-
nalioneu von ^R mitO/?, welche por-
ph jrartig in G jps inne lagen ; von Hall
in Tirol. Bei dem Zersdilagen der-
selben gab sich einige Mengung mit
fremdartigen Substanzen zu erkennen.
2,849 grünlichweifseBroc[>en einer körnig zu-
sammengesel/Jen Varietät; von Kolo-
seruk bei Bilin in Böhmen, wo sie auf
Klüften in Basalt vorkommt.
2,853 kleine , möglichst aber doch nicht ganz
reine Spallungsgeslalten der obigen Kr-
stalle; von Hall.
2,857 kleine reine und weifse Spaltungsge-
stalten; von DiicZ.
2,859 spargelgrüne dergleichen; vonSchweius-
dorf. (Tliarandit.)
Die Krystalle der ersten Varietät sind , so weil ich
sie kenne , nie ganz rein , fast immer von äufserst zart
beigemengter Kohle gefärbt , oft auch umschiefsen sie
Körnchen von Gyps , Tlion und selbst von Quarz.
über die Karbon- Späüie. 277
PorphjTarlig gebildete Krystalle, und von der Art
sind diese, enthalten gewöhnlich mehr Unreines, als auf-
gewachsene Krystalle. Sie gehören dem Sleinsalzge-
birge an. Zu ganz scharfen jMessungeu erhielt ich als
hüchsle Seltenheit eine Spaltungsgestalt.
Die Abänderung von Bilin habe ich nicht gemes-
sen ; allein sie scheint nach Härte und Gewidit hierher
zu gehören. — Zu genügenden Messungen dienten mir
besonders folgende Varietäten: 1. Aus einem Steinbru-
che im alten Flötzkalkstein (Stinkstein) zwischen Dinz
und Langeberg im Fürstenthum Reufs - Gera. Hier ka-
men, im Jahre 1822 bei meiner Anwesenheit schöne
farblose Krystall- Combinationen in kleineu Brod- ähn-
lichen Drusen vor 0 B ; i? ; 4 2? ; «S* oo . 2. Aus den
Kalklagern zu Schweinsdorf bei Tharand,*) welche
der Formation des alten Flötzsandsteins angehören, imd
die man in schönen Drusen von OH; 11 \ 2 Bl ^ meist
grün gefärbt , kennt.
Zur Zeit kenne ich diese Specie nur aus Flötz -
und plutonischen Gebirgen,
Klaprotli^^) hat den isometrischen K. S. von Hall
(a) analysirt und allerdings ein sehr abweichendes Ver-
Lältnifs gefunden. Ich füge eine andere Analyse von
JiTtopro/A ***) bei, welche einen schwedischen Bitter-
spath von Taberge ( 6 ) , den ich nicht kenne , angehet,
blofs weil bei ihm einälmlichesVerliältnirs stattiindet.
(«)
(f^)
Kolüensaure Rnlkerde
»
68,0
73,00
» » Talkerde
»
25,5
25,00
y* » Eiseuoxydul
»
1,0
2,25
Wasser » n
99
2,0 (?)
0,00 .
Beigemengter Thon
99
2,0
0,00
98,5.
100,25.
*) FreVcshheiVs geognost. Arbeiten B.V. S. 212.
**) Dessen Beitrage B. IV. 8. ^^.
***) A. a. O. B. /. 5. 306.
278 Breithaupt
16. UebersichÜiche Bemerkungen über die zweite Reihe
der hier betrachteten Specien.
Durch die bessere Kenntnifs dieser Specien erga-
ben sich besonders zwei sehr merkwürdige Thalsachen.
I
Die erste in ihrer Art ganz neue ist die :
Daß innerhalb der Grunzen eines Geschlechts 31i^
neral- Specien vorkommen können und wirklich eocistiren^
welche , bei Isometrie d, i. bei völlig gleicher Abmessung
ihrer monoaocen Primxirf armen y nur durch abweichende
Märte und Gewichtsgrade und durch die Art ihrer Mi"
scJiung unterschieden werden können»
Der Zweifei an dieser Thatsache war der Grund ^■
daTs ich sehr viele Messungen mit solchen Karbon -Spä-
then , bei welchen sich jener Satz ankündigte , wieder-
holte« Aber der Satz blieb stehen und steht noch un-«
verrückt fest. Er wird auf mineralogische Systematik
einen wichtigen Einflufs üben ; doch möge man ihn dann
immer mit einer nöthigen Vorsicht anwenden. Er ist
nicht minder wichtig für Chemie , namentlich in einer
Zeit, wo die Fragen über die Verhältnisse zwischen
Form und Blischung der festen Körper so vielfach ven-
tüirt werden.
Zum ersten Male stiefs ich bei zweierlei Specien
auf einerlei Primärform bei den kr}i)tischen und isome-
trischen Karbon - Spälhen , und glücklicherweise hat
man von Abänderimgeii derselben die oben angeführten
chemischen Analysen. Dürfte man die kohlensaure
Kalkerde immer von gleicher Form annehmen, so könn-
te man sagen , dafs bei diesen Dingen 2 Procent kohlen-
saures Manganoxydul für die Gestaltung eben so viel
vermöchten, als 25 Procent kohlensaure Talkerde. Al-
lein die kohlensaure Kalkerde ist an sich nicht isorae-
280 Breithaupt
Diese Erscheinung ist an sich zur Zeit ganz uner-
klärlich. Alleini wenn wir eine chemische Verschie-
dtenheit der sechs vorderen Gheder dieses Geschlechtes
annelimen dürften , dann würde sich die Sache ins Kla-
re bringen lassen. Wahrscheinlich ist in d6m eumetri*
fichen K. S. die Substanz des eugnoslischen mit der
Talkerde verbunden. Wirkh'ch kommen diese beiden
Specien zu Traversella zusammen vor. In dem dime«
rischen ist wahrscheinlich die Substanz des polymor-
phen mit Talkerde verbunden , als für welche Vermu-
thung wenigstens eine Reihe geognostischer Erfalirun-
gen sprechen mÖciite. Wie leicht könnte nun die Sub-
stanz des nieroxenen oder haplotypen K. S. , mit noch
weniger Talkerde verbunden, dennoch ein stumpfwin-
keligeres Rhomboeder geben? Doch das sind Hypo-
thesen, und nur Hypothesen. Aber die wenigen Wor-
te, welche für eine Jiypolhelische Ansicht hier stehen,
werden )a Avohl dein erlaubt seyn, der zugleich der
Reobachtungen so viele darbietet.
Da in den Grunzen einiger Geschlechter, z, B.
bei lY^'Oxen, '^rurinalin, zu>\ eilen auch Katron als Vi-
car (ür ls> alkerde, Talkerde, liisen- und Manganoxy-
chd einlrill : so da<^lile ich an den möglichen Fall , dafs
in dem isomelrischen Karbon -Späth etwas Natron ent-
haheii sevn könne, zumal da das Mineral zum Theil
roriiialionen angehört, die Sleinsalz führen. Mein
College und Freund, Ilr. Prof. /i^cVi, hatte die Güte,
darauf eine Prüfung vorzunehmen , welche jedoch er-
folglos l>l]eb.
Nach allen diesen Remerkungen werden wir im-
mer wieder darauf hingewiesen , d(f/s man zunächst mit
der chemischen Natur der ersten acht Karbon - Späthe im
üba* die Kiwhon-Spaihe. 281
'Reinen seyn müsse ^ bevor rtian mit Erfolg an die zweiie
Reihe des Geschlechts gehen könne. Und so verdienst-
lich immerhin einzelne Analysen seyn mögen , so we-
nig werden wir dadurch zu einer üebersicht gelangen.
Arbeiten , wie etwa die von lim. Stromeyer über meh-
rere Karbon - Spälhe, oder wie die von meinem Freun-
de , Hm. Christian Gmelin^ über die schwäbischen
Flötzkalke und Dolomite, sind Tür die kr}"stalh'schen
Gebilde der hier neufixirten Specien erfordei*lich.
17* Fünfzehnte Specie.
Siderischer Karbon - Späth.
Trivial -Namen: Eisenspath, zum Theil Sphärosidcrit ^
JlausinauTU
Da in dieser Specie mehr Eisens als in jeder von den
anderen, sonst unter dem Namen Eisenspath begriffe-
nen, Specien enthalten ist: so wälilte ich obigen Na-
men von ci^Tj^c^y Eisen.
Frimärform: Brachyaxes Rhomboeder.
J{ ungefälir = 106 J* an Polkanten.
Spaltbar, primär - rhomboedriscli , zwar vollkommen, aber stet«
mit gekrümmten Flächen.
Härte = 5 bis 5J.
Spec. Gewicht = Sj849 kleine Kugeln; von Steinheim.
Mir scheint es aufser Zweiiel, dafs der Sphärosi-
derit Hausmann* s eine besondere Species sey. Wegen
Krümmunjj der Flächen läfst sich inzwischen der Rhom-
boeder- Winkel nicht scharf ermitteln. Sehr auszeich-
nend ist schon das bedeutende speciiische Gewicht.
Hr. Stromeyer^) fand:
Kohlensäure »
f>
99
99
88,0352
Eisenoxydul *>
f>
»
99
69,6276
Mangsmoxyd »
n
39
»
1,8937
Kalkerde n
n
99
9»
0,2010
Talddrde »
n
99
n
0,1484
99,9059.
*) Dessen Untersuch, über die Iklisch. d. Min. Bd.I. 5.260.
Jahrb. d. Ch. u.Ph. 1828. H. 11. (I«. R. 6.24. H. 30 i^
282 Breithaupt
Als dnen währsdieinlioh noch mcht offeDtliche
genannten Fundott will ich Schlenkretzscfham bei Zilla
in der sächsischen Lausitz anfuhren , wo der siderisch
Karbon - Späth an jdspiseyiigem Thoneisenerz vot
kommt.
18. Bechzehnte Spede.
Rosiger Karhon - Späth,
Mangcui" Späth ;z. Th. B, AfakrotyperParachros -Baryt z.Tl
j^ohs. Begreift einen Üeinen Tlftol yon Werner^ s Braunspatl
Dic) Beäennimg hat auf die Farbe Bezug,
rtimarform: Brachyaxts Rhomboeder = Z|Xh>= i93 j
= (f + tIs) ^' = -R-
JR ±= 106** 52' 19" an Polkanten^ Erüahrung = 106* 51' fia^
Mohs.
'46 32 19 gegen die Axe.
faltbar, primär- rhomboedrisch, deutlich, gewöhnlich aai
flacher rhomboedrisch parallel ht R'y ux
deutlich.
Härte ::= 4| bis 5.
V Spec. Gewicht = 3,688 schön rosenrothe Spaltung3gestaltei
von Bescher tGlück hinter den dreiKrei
zen bei Freiberg.
üeber die Fundorte dieser Specie findet man i
meiner Charakteristik des Mineral - Systems S. 190 nä
here Angaben.
H. Berthier*) fand darin:
KoMensäure »f 39 y» n 88,7
Manganoxydul » n » ^ 51,0
£i«enoxjdul 99 39 9» 99 4,5
Kalkerde 99 99 99 99 5,0
Talkerde » 99 99 99 0,8
loa
Zwar habe ich keine neueren Jlessungen mit dei
Freiberger Mangan - SpäUien unternommen , allein es is
sehr die Frage , ob alle Abänderungen der nämlicher
Specie angehören.
*) Annales des mines T. VI. p. 593
. j
über die Karbon^ Spaihe. 283
19. Slebenzehnte Spede.
Kaminoacener Karbon -^ Späth.
Eisen ^pathy zum gröDsten TheiL
Diese Specie wird ungemein häufig verschmolzen
und ist übrigens ein sehr gutes Mittel zur Eisen - und
Stahlerzeugung. Darauf bezieht sich der Name , m. 8.
oben die Eisen -Erze.
Fiimärform: Brachjaxes Rhom&oeder = -S^ H* =: ^^ fl> s=
B = 107" 0' 41" an Polkanten; Erfahrung = 107* (y,
46 37 36 gegen die Axe.
Spaltbar^ primär -rhomboedrisch, vollkommen, gewöhnlich auch
flacher rhomboedrisch parallel ^ R* in
Spuren bis zu ziemlicher Deutlichkeit.
Härte =5.
Spec. Gewicht = 3^765 reine Spaltungsgestalten ; aus dem Tän-
nig bei Lobenstein im Reu/sischenVoigt-
lande.
Esj scheint , dafs einige Piocente Manganoxydul
dieser Specie wesentlich seyen ; doch habe ich gerade
solche Abänderungen nicht ihrem Winkel nach [)rüfen
küimen , von welchen Analysen bekannt vraren. — Zu
clieser Specie gehört indessen der weifse Eisenspath, na-
meullich Abänderungen aus dem Voigtlande , aus dem
ßaireutli'schen , aus Siegen in Preussen u. s. w.
20. Achtzehnte Specie.
Olizoner Karbon - Späth,
Eisen" Späth y zum Theil.
Diese Specie hat eine etwas kleinaxigere Gestalt
etwas geringeres Gewicht als die vorige und delshalb
erhielt sie den obigen Namen, von o>j^wv d.i. geringer,
kleiner.
Prima rform : BrachyaxesRhomboeder— -|^~ -ö^ — (^ ; sfj^ ^^
= Ä.
Ä n= 107* 3' S9" an Polkanten; Erfahrung = 107® 8',
46 39 23 gegen die Axe.
Spaltbar, primär« rhomboedrisch, «ehr vollkommen.
£84 Breithaupt
mrte 5 bis 5!.
Spec. Gewicht s 3|7453 Ware meist fleischrothe Spaltungsgs-
stalten; vom Sauberge bei Ehrenirie-
dersdorf im Erzgebirge.
Unter allen sogenannten Eisenspäthen ist diese Spe-
cie zu scharfen Messungen am meisten geeignet. Wahr-
scheinlich gehören ihr die Abänderungen von Altenberg
zu, welche ein gleiches Vorkommen ^uf Zinngängen
haben. Wohin der schöne Eisen -Späth aus Kornwall
zu recTinen sey , vermag ich zur Zeit nicht anzugeben.
Jene Abänderung von Ehrenfriedersdorf ward voa
Slaproih^) zerlegt und er fand darin : .
Kohlensänre » ^ « S4,5
Eisenoxydul » » -yt 61 »0
Kanganoxydul -s» j» 13^0
Dafs die 'Trennungs- Methode, welche Klaproih
angewandt hatte ^ Mangan und Eisen zu scheiden keine
richtige war, beweiset eine neuere Analyse desselben
Minerals von H. Magnus^* )y welcher die Zusammen-
setzung aus
69,99 kohlensaurem Eisenoxydul ,
40,66 » » Manganoxjdul
100,65-
fimd.
Uebrigens ist diese Varietät in mehreren Schrif-
ten***) bereits abgehandelt. H. Freieslehen \) höh sie
durcji den Beinamen „phosphorescirend" hervor.
*) Magazin d. Gesellsch. naturf. Freunde zu Berlin. Jahrg. VII.
S. 240.
**) Poggendorff*s Ai^alen d. Physik u. Chemie 1827. St. 6.
oder Bd. X.
*^*) Meine Fortsetz. \on Hoffmann's Handb. d. Chem. B.ni.
Abth. 2. S. 266.
f) Dessen Geognostische Arbeiten B. 6. S. 22i.
286 Breithaupt
sehr treffend , dafs sie stark verwachsen , nnd ihre Fla
chen rauh und uneben seyen.
22« Zwanzigste Specie.
Mesitiner .Karhon - Späth,
Mesitin- Späth y B, *)
Primarfoim: Brachyaxes Rhomboeder 31 -^^ •« — |^^ 1
= CA — I-) jsr = A
R SS 107** 14' 41" an Polkanten; Erfahrung t= 107* 14',
46 46 S2,6 gegen die Axe.
Spaltbar^ primär -rhomboedrisch^ sehr deutlich, auch flach
rhomboedrisch nach % R' in Spuren.
Härte c= 6.
Spec. Gewicht = ^'^^^ \ ^"® Spaltungsgestalten ; von Trave
' 8,8635^ sella in Piemont, wo eumetriscb
und engnostischer K. S. beibrechen.
Der Fundort dieser Specie ist nun entschieden Tr
versella. H. Augustin hat sie neuerlich von da na<
Freiberg gebracht , und ich habe abermals den Wiul
gemessen. Auch auf schweizerischen Quarz - Drus<
kommt sie zuweilen in zarten linsenförmigen Kryslt
len vor.
ÖS. Bemerkungen über die sogenannten Eisen - Spathe.
Von dem, was man gemeinhin Eisen - Späth (Spal
eisenstein) nennt, läfst sich die mesitine 5pecie leic
trennen. Näher verwandt sind die siderische, kamin
xene lind die olizone. Es scheint , dafs sich dieselb
in chemischer Hinsicht durch die Quantität [des Manga
oxyduls unterscheiden , imd es dürfte hiervon der sid
rische am wenigsten, der olizone am meisten enlliaiic
Hr. Siromeyer fand in einem Eisen- Späth von Stollbe
16 Procent Manganoxydul. Es wäre interessant, d
mineralogischen Eigenschaften desselben zu kennen.
Wir sehen , wde es wenige Procente Manganox;
dul vermögen, die Rhomboeder der Eisen -Spälhe sluu
*; liieses Jahrbuch B, 50. (1827. B. Ih) S. 317.
über difi Karbon- Spalhfi. j^87
pfer undfitumpfer zu machen; Es ist mithin^ durchaus
unwahr, dafs die Oxydule. vom Eisen und Mangan iso-
morph seyen; so wie es selbst gegen logische Principien
streiten würde ^ künftig noch anzunehmen-, dafs diesel-
ben isomorph, mit Ka|kerde seyen ; denn diesQ ist an
sich nicht isomorph.
Von dem olizonen K. S. nicht allein, sondern von
allen lasen -Späthen, ingleichen von einigen Dolomiten
und von der Kreide weifs man die merkwürdige Eigen-
schaft, dafs sie im geschabten Zustande aufglühenden
Kohlen stark phosphoresciren. Mehrere Chemiker ha-
ben aber auch aus diesen Min^aUen nicht blofs kohleu-
Äures , sondern auqh Kohlenoxyd - Gas , wenn schon
nnr zu einigen Procenten, erhalten. Es fragt sich^ da-
her, ob das Phosphorescire» nicht von dem Verbren-
nen des letzteren herrühre ?
24. Einundzwanzigste Specle.
Brachytyper Karhon Späth*
dpachytypes Kdlk-BaloW z. Th. Moh^ Talk- Späth z.Th. B.
Brachytyp, von ß^a^X"^^ ^"^^ ^^^ tuttä?- Ge-
stalt, heifst naithin soviel als kurzgestaltet, wie, denn
auch das primäre Rhomboeder ^ im Vergleiche mit de-
aen der meisten des Geschlechts , ein kurzgestaltetes ist,
Primairform: Brachyaxes Rhomboeder =;: ^f§^^'= [f "^(tI^
+ Tio)] ^' = Ä.
Ä = 107** 25' 68" an Polkanten; Erfahrung = 107' 25^',
46 53 4S>5 gegen die Axe«
Spaltbar, prhnär-rhomboedrisch, sehr vollkommen^
Harte = 53!^.
8pec» Gewicht = 3,112 nach Hrn. Mohs.
8>1122' ein KrjstaU nach seinen Klüften nicht
zerkleint.
8,1257 ganz klare farblose Spaltongsgestalten.
Es ist bekannt, dafs Hr. Mohs jenen Winkel zu
107® 22' bestimmt. Meine Vermuthimg daniber , ^vie
26S Brgithaupt
diese Bestimmang erhalten 8e3m könnte , weiter unten.
Ich rechne hierher denjenigen Talk -Späth, welcher
in dunkel berg- bis seladongrünem Chloridschiefer zu-
gleich ilsit dimerischem K, S. pörphyrartig eingewach-
sen vorkommt , und gewöhnlich von gelber Farbe er-
scheint. Hr, Stromeyer führt das Fassathal in Tyrol,
Hr. Mohs den rothen Kopf im Salzburgschen Zillerthal
' als Fundort an. — Vielleicht gehört hierher der soge-
nannte Gioberiit, dessen Prisma Hr. Brooke zu 107®
£5' gefunden. hat, im Falle dieses Prisma mit den Flär
chen eines Rhomboeders verwechselt worden fieyn soll*-
f e I wie man zu vermuthen Ursache hat.
^Hr. Stromeyer ^) fand in dem aus dem Chlorid-
sdiiefer:
kohlensaure Talkerde n 82^89
kohlensaure Eisenoxjdul » 16^79
9> 99 Manganoxydul n 0>78
100,64.
26. Zweiundzwanzigste Specie.
Hystatisclier Karhon - Späth.
Brachytypes Kalk-Halo'ld zum Theil, Mohs. Talk -Späth
zum Theil, B.
Wegen der Benennung ,,hystatisch" vergleiche
man oben die Eisen- Erze.
Primärform: Brachyaxes Rhomboeder = -^X-g fl"/ ~ '^gn B'
B. =s 107* 28' 47,4" an Polkanten; Erfahrung = 107® 28 3i^',
46 45 31,5 gegen die Axe.
Spaltbar^ primär -rhomboedrisch, sehr deutlich.
Härte =5^ bis ^.
Spec. Gewicht =: S>0400 blafs gelblichgraue Spaltungsgestalten,
bei denen es nicht möglich -wW, ei-
ne sattsame Menge zu erhalten, die
ganz frei von Rlüftchen ge\ve5en wä-
re ; von einer derben mit dimerischem
K. S. and mit blätterigem Talk yer-
*; A. a. O. 5. 1569.
£90 Breiihaupt
'H)eder8 zu 107° 22' gefunden. Der schwarze und
braune allotropische K. 8. Hefs sich Qchon ziemlich gut
messen. Aber die beiden Specien, der brachytype und
derhyslatische, lassen in dieser Hinsicht nichts zu wün-
schen übrig. Unter den schwarzen und nelkenbraunen
derben von Hall giebt es jedoch wahrscheinlich zweier-
lei ; denn ich fand das Gewicht des einen , den ich aber
nicht gemessen , zu 3,0&47. Dieser lag jedoch nictt
unter Hm. Mohs brachytypem Kalk - Haloid.
Da ich wohl weifs, was es heifst, dem Hm. Mohs
eine Beobachtung streitig zu machen, so habe ich ei-
gentlich überflüssig viele Beobachtungen mit den in Re-
de stehenden Dingen angestelh. Wäre ich meiner Be-
stimmung nicht ganz gewifs , so würde ich auf die das
eine Mal vorkommende Differenz von nur 3^' keinen
Werth legen. Der Irrthum bei Hm. Mohs kann von
doppelter Art gewesen seyn. Entweder hat derselbe
nur den brachytypen Karbon - Späth gemessen und da-
bei um 3j;' gefehlt, und die anderen zwei Specien blofs
wegen ähnlicher Grade der Härte und des Gewichts für
identisch damit gehalten , oder er hat, und diefs ist mir
wahrscheinlicher, ein arithmetisches Mittel aus vielen
Messungen mit allen Talk-Späthen genommen. Durch
ein solches Verfahren erhält man
^ allotropischer Karbon -Späth = 107** H^'
^ brachytyper » 99 = 107 25^
, hystalischer » n s= 107 28^
922 5^
S) 107 21fy
einen Werth, welcher mit 107^ 22' für gleich zu neh-
men ist. Auch brachte Hr. 3Iohs S. 114. des 2. Tlieils
seines Grundrisses derartig abweichende Gewichte ne-
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hj^lHMifr 2IIL dMH Tknlirerth ^ ST gevechnet babe;.
4J|^|lll.diiiJäeWHE«^gei^^ bei allen andern dafür, dafs
«Kn M|MIHI|( iHVMr enifan nm «twae^ UeinAn Winkel.
^ji(|l||,all difli Beno^BÜngY ^ Vom siolmoban K. S., ken^^
HiDttcBi 'seiner Atudehnsamk^ in der Er-
.1.
ehenden Werth.
D^)|Nr%eii9 glKobe jcb oicbt, diß der kfeiiiere Win^^ ,
Icetf dm die Mesoong im Vergleich mit dem, den
die Theorie gewährt,' lediglich roiSr'der mebrbespro*
' dienen Ansdehnsamkeit der Sobstamabhange. In ^iner
Sfllirift fiber dieOmratioii mil dem tFoSlaMonfBiAien Re^
fliBoeioiis - Goniometer 9 die ich nntef der Feder habeV
werde ich theoretisdi i^rweiseii, ääß^Sst hd der mS/fß'
'licTisi besten CentHrung und Beobachtung der Wbdb^
wenigstens um einige Secunden kleiner g^nden werden
miissej als er tvirklich sey^ namentlich wenn man peii*
mcftrische Messungen veranstaltet , welche in jeder Be*
ziehung den Vorzug vor den theilweiaen verdienen. Da-
für sprechen auch die meisten der guten Erfahrungen..
Unter den vorstehenden 22 genauen Bestimmmigen
— wenn wir die 8. 15. und 28. Specie ausnehmen —
weichen
17 Hm weniger als mne Minata»
,5 4^ mehr als eine, aber nie um )f Ifinate
von den Ergebnissen der Progressions- Theorie ab. Un«
ter diesen fünf aber sind theils die weichsten (äusdehn*
barsten), tbeils diejenigen begriffen, deren geringe Spie^
gelung auf Spahungsflächen für schärfe Beobaobtungea
am wenigsten geeignet sind.
'^ •
q# S^pebies «mes'mid ctasselbeii Gm^'^ok tm^vitdb an*
acbeioeiid imbed^liteüde, aber-deasen tulgeaofatet wesent-
Ücüie Ctiterschied^ getreniit aind. (Inan dedke an die 6e*
Bfib CSqkmsbi^^ FesfiKca^ HJ^raoiiiTi, überhaupt vielia Gra*
seniiid Sjmgenesisten 9 Iztiniäl aber die Fledttw» Pilze,
Mctoe«;) {Jm ao diingendör wird Aber ailch das Bedürf«
litß Hao^ ''euier mrhlichen, und nicht hkib'soheinbareny'
GmenficoHön und einer ^i^mtaÜHAm NwiheneJaiur im
-Gebtete der Mineralogie/^
d. Sohlafik
Die Untersudhui^ der Karbon-Spathe wurde viel«
■ ■ - • m
'Iflidbt noch manches Neutf habeA darbieten könneni wenn
^ • ...
ich besser mit Fundorten» namentlich der Kalk-^Spathe^
tüitsrstützt gewesen wäre. Niemand sollte VecsAsäumen,
in. Jc|dem gesammeUMi Stiidu eine kleine Etikette zu
ibhreiben. Schone .Abänderungen lieüs ich jBbweilen
unberücksichtigt , weil die geqgnostischen und geogra-
phischen Nachweisungen fehlten.
Viel liegt mir daran, die siderischen und mapganf-
sfchen Karbon -Späthe genauer, ingleichen alle Glieder
dieses merkwürdigen Geschlechts, insofern ihr Vor-
kommen bestimmt ist, weiter untersuchen zu können,
wobei ich es auch mit auf die Kalkspäthe der Verstei-/
nerungen absehe. Doch möchte ich künftig nur sattsam
ebene und spiegelnde Abänderungen anwenden. T{fer
mit dergleichen gefällig se3m kann und will, der würde
mich sehr verbinden, defshalb mit mir in Correspon-
denz zu treten.
Fräberg am 18. October 1828.
. (Dte Abhand):(]mg libex die toimaBne. in einem itt künfU-
gen Hefte.)
«■■»
lufif Wissens bis>^ jetzt kmi . KlmliGhes , VorlLommen
bekannt ist. *) Dh ich in dem Besitze der zur Amt-
st^npg einer Analyse nötbigen Quantität dieses Ku-
pfererzes war, und mehrere ausgezeichnet , .schöne
Exemplare desselben von dem benachbarten Ehl zu se-
heä Gelegenheit hatte ;* so werden diese Mittheilungen
inoltt ohne allen Nutzen seyn, indem sie zur Verglei«
iSkniDg der iii Mineraliensammlungen vorhandenen Exem-
plare difiier Kupfenrerbindung mit dem Kupferglimmer,
'tyt wcdwem sie eime täuschende. <Aehnlichkeit besiCst,
Gelegenheit giebt. il. t. KobeU haf mich -durch 'die
gantiHia Beschreibung dieses. phosphorsauren Kupferoxy-
des von ßhl zu der volikommnenUeberzeugung gebracht,
d^- uns ein ^leirher Gegenstand beschäftigt hat , und
^hkher erlnube ieh mir meine Erfahrungen der ob^a
jßitirten Abhandlung beizufügen.
Dal's das her zu beschreibende phosphorsaure
Kupferoxyd von dem bekannten Rheinbreitbacher äufser-
lich verscbie<len ist, ergiebt sich aus der Beschreibung
. selbst. Um jedoch eine Yergleichung der chemischen
Constitution beider anstellen zu können > unternahm ich
auch zugleich eine neue Analyse von diesem , da in der
älteren KIaproth^4fAien der wesentliche Wassergehalt
nicht angegeben ist. Lunn und Arfvedson haben gleich-
falls ein phosphorsaures Kupferoxyd untersucht, aber
Ehrenbreitstein als den Fundort desselben bezeichnet.
Es ist sehr wahrscheinlich , und wohl als gewifs anzu-
nehmen , dals hier die schon oft vorgekonunene Ver-
wechselung der Namen JRheinbreitbach mit Bfirenbreit-
^) lieber den Fandort kann verglichen werden Nöggeraih in
r. LeonharJ^s Taschenb. d. ges. Mn. VI. S. 356. u. VIIi:
f. 8. 311.
iiher verscTuedene^ phosphonaure Suf^er. 807
stein geschehen ist und dafs beide Analysen mit dem
Rheinbreitbacher Mineral vorgenommen sind, indenii
bei Ehrenbreitstein auch gar kein solches Kupfererz je-
mals vorgekommen ist. *)
Die Aehnlichkeit des bei Ehl sich findenden phos-
phorsauren Kupferoxydes mit dem Kupfergh'mmer ist
so grofs , dafs mehrere Mineralogen bestimmt wurden ,
es dem letzteren beizuzählen. Das am Virneberg bei
Rheinbreitbach sich findende blätterige phosphorsaure
Kupferoxyd wurde bisher für das ausgezeichnetste die-
ser Art gehalten ; jedoch das vonfihl zeigt eine noch bei
weitem gröfsere blätterige Textur. Das Mutterjrestein die«
ser Kupferverbindung ist Quarz, indem estheils in sphäri-
schen Massen, theils kleine Ilöhhin^en und Zerklüftun-
gen ausfüllend, mit dem gewöhnlichen phosphorsauren
Kupferoxyde vorkommt. Beim oberflärl) liehen Be-
trachten scheinen die eingewachsenen spliäris('hen Mas-
sen von den in den Höhlungen und Zerklüium^en sich
findenden Theilenganz verschieden zu seyn. Die Ober-
fläche jener ist fast immer mit einer Rinde von Chalce^
den überzogen, und auch selbst in dem Innern sind die
meisten einzelnen kugelförmigen Parlhien von derselben
so durchdrungen, dafs eine Trennung auf mechani-
schem Wege sich nicht ausführen läfst. Die einzelnen
Kügelchen besitzen auf der Oberfläche eine lichte berg-
grüne Farbe , die sich zuweilen fast bis zum Silber-
weif sen zieht ; während dagegen das übrige sie umge-'
bende phosphorsaure Kupferoxyd sich smaragd - und *
spangrün zeigt. Im Inneren erlangen diese Kügelchen
meist ein weit dunkleres Ansehn. Die Exemplare, die
*) Die Benutzimg des Edinh. phiL Journal stand mir nicht
zu Gebotel
SlO -Bergemann
derselben bei weitem die der sie umgebenden Erhöliirn^
gen des Chalcedons übertriffi: , in einer näheren Bezie-
hung damit stehen und sich erklären.
Herr t;. Kobeü hat sowohl durch die angestellten
Löthrohrversuche, als durch eine Analyse auf nassem
Wege erwiesen , dab das untersuchte Kupfererz keine
Arseniksäure enthält 4ind mithin kein Kupferglimmer
seyn kann. Ich stellte zu meiner eigenen Belehrung eine
Wiederholung der Analyse nrtt jeder der beschriebenen
einzelnen Massen an, indem ich besonders auf den Was-
sergehalt I lücksicht nahm und hierin die Ursache der Ver-
schiedenJ^eit dieses phosphorsauren Kupferoxyds von
dem vielfach beschriebenen zu 'finden hoffte. —
Vor dem Löthrohre geben beide Mineralien sich als
reines |>hosphorsaures Kupferoxyd zu erkennen. Die
vom Quarz befreiten kleinen Stückchen desselben schmol-«
zen sehr bald zu einem schwarzen Korne zusanunen ,
ohne dafs dife Flamme gefärbt wurde. Durch einen Zu-
satz von kohlensaurem Natinim liefs aus der geschmol-
zenen Masse sich sehr leicht ein Kupferkoru reducireii;
Salzsäure färbte die Flamme blau , Schwefelsäure grün.
Mit metallischem Blei zusammengeschmolzen , bildeten
sich beim Erkalten kleine Krystalle von phosphorsaurem
Blei« Bei sAlen diesen Versuchen war ich um so auf-
merksamer auf die Anwesenheit d^r Arsenik säure , da
BerzeUus *) Krystalle des phosphorsauren Kupferoxyds
von Libetljien erwähnt , die sehr viel arseniksaures Ku-
pferoxyd enthalten. Ich konnte jedoch in den unter-
suchten Exemplaren von Ehl keine S{)ur dieser Säure
entdecken^ obgleich alle die Versuche angestellt ^rur-
den, die sonst schon die geringsten IMengen von Arse-
**; Jahresher. 1825. S. 142.
314 Berge m ^ n n
Alis den angegebenen Blg^nschaften geht die Ve?r-
sdbiedenheil dieses pliosphorsauren Kupferoxydes vdn
Elil von dein bekannten, am Vimeberge bei Rheinbreit-
bach sich findenden, hervor. Aufser dem krystaljisir-
ten sind es besonders zwei Arjen , die be* dem letztge-
nannten Orle, in der gröfsten Menge tind durch sehr cha-
rakteristische Eigenschaften ausgezeichnet, vorkommen r
cdn faseriges und ein schlackiges phosphorsaures Ku-
pferoicyd. Beide finden sich mit Quarz , in welchem
sie die GängQ des Virnebergs mit ausfüllen , theils ein-
ge^pf engt , theils in Drusenlöchem. Die faserige Va-
rietät ist oft zu nierenförmigen und tiropisteinajrtigenL
Massen zusammengehäuft, ,die in ihrem Innern sehr
Ydllkommen concentrisch schaalige Absonderungen zei-
gen, welche durch dunklere Streifen, die das Grün
des Minerals durchschneiden , sich sehr weit verfolgea
lassen, üebergänge von diesem Vorkommen bis za
YoUkommen ausgebildeten Krystallen , deren Form ein
geschobenes vierseiliges Prisma darstellt, lassen sich
nicht selten deutlich beobachten. Aeufserlich ist die
Farbe dieser faserigen Abänderung zuweilen bläulich -
und grürilichschwarz oder grau, gewöhnlich aber ein
.sich in das Smaragfl grüne verlaufendes Grasgrün. Ob-
gleich die Farbe im Innern dieses Minerals , hinwegge-
sehen von den. die concentrisch schaalige Structur be-
gleitenden dunkleren Zeichnungen , im Allgemeinen ho-
mogen ist , so finden sich doch zuweilen Parthien^ die
fast bis zum Schwarzen übergehen, und durch eine
partielle Verwitterung und Trennung des Wassers ent-
standen zu seyn scheinen. Diese Theile wurden sorg-
1 allig von der zu untersuchenden Masse gesondert und
zu dieser nur Stücke benutzt^ die in ihrem Inüera ein
über pJiospIiorsaUre Kupfersalze, '815
vollkommen gleichförmiges Ansehen und die eigen-
-thiimliche grüne Farbe besafsep. ^
Beim Glühen zeigte dieses^phosphorsaure Kupfer-
oxyd, wie angegeben, ein verschiedenes Verhahen,
indem es entweder zu sehr kleinen dunkeloli vengrünen
Nadeln decrepitirte, oder nur die Farbe veränderte , und
in diesem Falle aber so mürbe wurde , dafs es sich
meist schon zwischen den Fingern zerreiben liefs.
Salpetersäure löste es vollkommen auf, olme Spuren von
Kieselerde zu hinterlassen. Die Auflosung besafs eine
• rein blaue Farbe und zeigte, mit den nöthigenReagentien
versetzt , keine Eisen oder andere fremde Körper an*
deutende Reaction.
Bei mehreren Versuchen, die ich um den Wasser-
gehalt der Verbindung zu erfahren anstellte, erhielt ich
■
sehr abweichende Resultate, die weder unter sich, noch
mit den vorhandenen in Beziehung standen , und sich
schon durch das ■^Verschiedene Verhalten des Minerals
beim Erhitzen in einer Glasröhre zu erkennen gaben.
Die einzelnen Proben wurden einir gleich starken Roth-
glühhitze so lange ausgesetzt, bis nach wiederholten
Wägungdn keine Gewichtsabnahme mehr Statt fand.
Ich erhielt durch diese Versuche, die mit Fragmenten von
drei verschiedenen Exemplaren des faserigen pliosphor-
sauren Kupferoxydes von Rheinbreitbach angestellt wur-
den^ welche durch die Intensität der Farben sowohl, wie
dnrchden Durchmesser der einzelnen Fasern, vojd einan-
der verschieden waren, einen Verlust von 1 1,357 Proc.
10,066 und 7,889 Proc. Die zu den ersten beiden
Versuchen benutzten Massen decrepitirten schon bei ge-
lindem Erhitzen auf die angeführte Art, während da-
über phospJiorsaure Kupf ersähe, S£3
Säure. Das 2Segelerz sonderte sich zuerst in nicht un-
bedeutender Jtlenge an dem Boden des Gefäfses ab , in*
dem die Flüssigkeit zugleich durch einzelne lockere
schwarzgriine Flocken getrübt wurde,, die sich als
Schwefel zu erkennen gaben. Beide verschwanden
aber sehr bald nach fortgesetztem Digeriren. Nur sehr
wenige Quarzkömchen blieben ungelöst zurück. Die
klare grüne Flüssigkeit wurde darauf zur Entfernung der
überschüssig hinzugesetzten Säure fast bis zur Trotkene
verdampft und dann in Wasser wieder aufgenommen^
die Auflösung wiederholt mit scliwefeliger Säure ver-
setzt und erwärmt. Es erfolgte hierbei sehr bald eine
Trübung der Flüssigkeit. Der sich ausscheidende Kör-
per färbte sich schnell braun , und erlangte , nachdem
ersieh zu Boden gesenkt hatte durch Erwärmung ein
ganz [dunkeles Ansehn. Nach dem Trocknen zeigte
er alle die charakteristischen Eigenschaften des Selens ,
obgleich, wie zu vermuthen war, sich auch etwas
Schwefel aus der Flüssigkeit mit ausgeschieden hatte,
dessen Quantität aber bei weitem zu geringe war, um nicht
dennoch die Anwesenheit des Selens auf das bestimmte-
ste erkennen zu lassen.
Da Kersten zu seiner Analyse der Kuj»ferblüthe
reine Krystalle benützt, und in. diesen die Gegenwart
des Selens erwiesen hat, so können MÖr auch ^roh\ an^
nehmen, dafs in dem Rothkupfererz des untersuchten
Gemenges das Selen einen Begleiter ausmacht , welcher
duixli das verschiedene Verhalten desselben vor dem
Löthrohre noch wahrscheinlicher gemacht wird. Dafs
jedoch das Selen ein wesentlicher Bestandtheil des in
allen Arten bei Bheinbreitbach vorkommenden Rbth-
kupfererzes sey , würden wir weniger leidA ^^\.^Vl«cl
zur chemischai Geschickte des Bleis. S25
die Analyse Auskunft geben wird, identiscli mit dem
weifsen Niederschlage , der durch Zersetzung flüssiger
Bleisalze (namentUch des Bleiessigs) mittelst Aetzkalis
erhalten wird, der erst in der neuesten Zeit für ein
Hydrat erkannt wurde. Sicher wäre man schon früher
von der, obwohl nie allgemeinen Annalm^e, dafs Blei-
/oxyd sich nicht mit Wasser verbinde, abgegangen,
wenn man obigem Verhalten des Bleis im Wasser und
dem dabei abfallenden Producte gröfsere Aufmerksam-
keit geschenkt hätte. Allein man scheint dieses letztere
häufig für kohlensaures Bleioxyd genommen zu haben ,
in welches es bei längerem Ausgesetztseyn an der Luft
allerdings verwandelt werden kann, was es aber im
Anfange durchaus nicht ist, wie seine, ohne das ge«
ringst^ Aufbrausen vor sich gehende, Aüfiösung in ver-
dünnter Salpetersäure erweist.
Wenn man Wasser, worin Bleistücke liegen,, nach
kürzerer oder längerer Zeit abgiefst und ßllrirt, so zeigt
das diürchgelaufene nur einen höchst unbedeutenden Ge-
halt an aufgelöstem Bleioxyd, und wird durch hin-
durchstreichende Hydrothionsäure äußerst wenig ge-
färbt. Nach Guyton Whrveau soll zwar Wasser durch
den Aufenthalt in bleiernen Gefafsen alkalische Eigen-
sdbaften annehmen und ziemlich starke Reactionen auf
Blei geben ; allein der französische Chemiker hat , wie
mir sehr wahrscheinlich ist, das über Blei gestandene
Wasser keiner Filtration unterworfen , um es , vor der
Prü&ng mit Reag-entien, von den darin susj)endirten
Oxydtheilchen zu befreien« ^
Merkwürdig ist, wie schon Guyton Morveau an-
giebti der Einfluls, den die Anwesenheit fremdartiger
Bestandtheile im Wasser auf den .Erfolg der Oxydation
326 , Wetzlar ^
des Bleis m demselben hat. Jene [reichlich^ Erzeugung
TOri Bleioxydhydrat findet nur Statt hei völliger lieinheit
des Wassers. Eine noch so geringe, durch andere
. Mittell^aum wahrzunehmende, Spur salinischen Gehalte»
ändert die Wirkung dahin ab, dafs sich nun, unter den-
selben Umständen, ungleich weniger Oxyd bildet, wel-
ches sich dann in schmalen, unregelmäfsigen Ringeln
nm einzelne Flecke anhäuft, während andere Stellen ih^
ren metalHschen Glanz beibehalten, ein Verhalten, was
genau . eben so bei dem .unter Wasser liegenden Zinke
beobachtet wird , und folgern läfst , dafs der ungleiche
elektrochemische Werth einzelner Puncle der Oberfläche
eines Metalls , bei allem Anschein der vollkommensten
Homogeneüät , keine dem Eisen ausschliefslich zukom*
mende Erscheinung ist, wie man an einem anderen
Orte, *) wo davon die Rede war, etwa vermuthcn
konnte.
Ist das Wasser mit einer etwas bedeutenderen Bei-
mischung irgend eines Salzes imprägnirt, so erleidet
das Blei fast keine sichtbare Veränderung, als hö<)h-
slens ein schwaches , die Frische seines Glanzes ein we-
nig schmälerndes,. Anlaufen. Demungeachtet ist es.
nicht gegründet, was Guy ton Morveau annimmt, dals eiu
solches Wasser durchaus keine Bleitheile aufzulösen ver-
möge. Mischt man destillirtes Wasser mit kleinen An-
theilen Kochsalz , Salpeter oder schwefelsauren KaL's,
und legt in diese Lösungen blanke Stücke einer.Blei-
platte , so gewahrt man freilich an diesen ( ausgenom-
men das erwähnte Anlaufen) keine merkliche Oxydbil-
dung, aber das, nach Verlauf eines Tages abgegosse-
ne, übrigens klare Wasser wird von Hydrothionsäure
*) S. d. Jalitb. 1827. H. 4. S. A&4.
k'
• ' zur chenüstlien Gcscbtchle des Bleis. 827
sehr schw^jcb, jedoch noch deuüidi, bräunlich gefäi'bt.
In einer solchen salzigen Lösung ist das höchst wenige
Bleioxyd .ohne Zweifel nicht im freien Zustande neben
dem Salze vorhanden.
Da Guyton Morveau dem Salze fuhrenden Wasser
keine auflösende Kraft auf Blei zuschreibt , so schlieiist
er nun auch, dafs Quellwasser einer solchen ermangele,
eine Meinung , die mit der Erfahrung aller Zeiten' ge-
radezu im Widerspruche steht, welche dem durch bleier-
. ne Wusserieitungen fliefsenden Wasser mit llechl "Dge-
9ande Eigenschaften beigelegt. Ich wei-de auf diesen >
Gegenstand weiter unten zurückkommen.
Die imbedeutende Löslich keit, "welche das auf
nassem Wege sich bildende Oxydhydrat des Bleis yeigt,
erscheint ein wenig auffallend^ da das auf trockenem Weg
entstandene Bleioxyd nicht eben in so spärlicher iMasse
im Wasser solubel ist. Letztere Eigenschaft entdeekte
Scheele zuerst an der Bleiglälte , die aber , als halb\'cr-
glastes Oxyd , zu refractorisch sich erweist und lage-
lansres Zusammenstellen mit Wasser erfordert. Besser
nimmt man daher, um die wässerige Auflösung des
Bleioxyds darzustellen, das zu Pulyer zerriebene, fast
schwefelgelbe Residuum , welches bei genügsamen Aus-
gliihen des salpetersauren Bleis erhalten vnrA,. Schüt-
telt man dieses nur kurze Zeit in einem verstopften Gla-
se mit Wasser : so erhält man, nach dem Filtnren, eine
Flüssigkeit von schwach söfslich herbem Geschmacke,
die die Farbe gerÖtheten Lackmuspapiers leicht wieder
herzustellen vennag. Sie scheint zu den empfindlich-
sten Reagentien für die Kohlensäure zu gehören und
leichter imd auffallender durch diese afficirt zu werden,
sds selbst Kalk - und Bary twaaser . BAäaX täää ^^«
« * •
der lolgMi (d«r geteSft «dlMdiAg» Sm .filÜ«iMB(^ ^KKftÄ
iriOrar stöbt, als das Bisen), «ondllii «(hitt» s^ardi» ,
; rcrg| MqhyKcator-'Veiaiiiiilte anziistd^pi^jäit im'ByMfea^
wie «r mir sdbmb, ebenfalls xa Giäfcterf. "rolii^Däwidi
magdUlen "waren, '^jedöc^ anöh mifiaiMr «Mi*.' Aao^ '
lii(Iieii geze%l hatteir, dafb er den ron idHbwtrbteMi
ftuliot -dadurch keineswegs für erled]|gi>efUaMi MoÄtä
^ SSmmtUdien Mur von Henn Fraf.^^StfbMj^ '
SSridM geg^nober gesteOteh GewIhMidauMni fE^ den
Vorrang des BleiB tor dam Eiaen in'. AnaaLiiag w
Elektropoaitivitat, hatte idi liieineneits ^iM AidS^^
jgrevd<^ge Autorität ^ntgeglin za adtzetf ^;|^ijifiiij}|ifeb , die ,
TOn Diiv)c Diese bei^ibmte Ghenoker fShcte a^ctt vor
TieLni Jahren die l^etaDe in folgender ReSiä'iAi^:. *)
Zink, Eisen, Zinn, Blei, Kupfer ti.s;w.i;'enle .Ord-
nung , die er fast eben so in seiner neuesten , die Elek-
ttodiemie betreffenden Abhandlung beibehalten bat. ^^}
Der Mangel an üebereinstimmung dieser Davy-
' sehen Spannungsreihe mit der von yoliä imd Anderen
aufgestellten, so Mrie dieser letzteren unter einander
tneder in einigen anderen Puncten, ist indefs, -wie be-
reits Fechner vor Kurzem bemerkCch machte^ *?^ sehr
erldärlich , wenn man di^e verschiedene Art in Betracht
zieht , i^e man zur Bestimmung jener Spannun^^ihen
gelangte. Dals die elektrischen Beziehungen ^pweier
• \
• ■
von Fechner ün 6» Hefte dieses Jahrgangs (S. 129 J av^ge-«
stellte. * -' ^
*) Singer*s Elemente der Elektricität u. s. w., "ans dem Engl.
von AnUer. Biesl. 1819. S. 195 u. 199.
*.* ) Annal c?. Chim. ei d. Phys. Novembet 1816. S. 806* t^d
▼<äU Jahrb. 18Ä8. I. S7> ^
***) S. dies, Jahjh. 1828. H. 5. S. GS. /
zur chemischen Geschichte des Bleis. - 335
JKMalld verscbieden ausfallen müssen, je.naphdem man
dieselben aiif elektrometrischen oder elektrochemiscliea.
,Wege 3 mit Dazwischenbringung dieses oder jenes feudi-«
len 2wi8ohenkörpers ^ zu erforschen sucht ^ ist jedoch
'eine . Wahrheit , die , ^ sq lan^e man mit T^oJta dem feuch-
ten Leiter nur eine passive Rolle in der Kette zugestand,
wenig oder gar niöht erkannt wenden konnte, und selbst
heutigen Tags noch, bei besserer Einsicht, zuweilen
tmboachtet bleibt. So führt Bischqf ^) in seinem Lehr-
buche die elektrische Reihenfolge nach Davy an, und
bemoKJa dabei j dafs jedes, vorhergehende. Metall mil
♦) ]^chqf's I^ejirbuch TJu ^ S. 235- „Dwe Beihe,".sagt
B. daselbst, J, ist fast die Stufenleiter der abnehmenden
Vemrandtschaften dieser Metalle zum iSanerstoff oder fast
ax(ch die der abnehmendIW Verwandtschaften dieser Me-
talle, als Oxyde, zu den Säureji.** Was den letzten Theil
dieser Behauptung betrifft, so habe ich breits in einem der
^ firöheren Hefte dieses Jahrganges (H. 6« 5. 175* )*^^^ ^^
dagegen sprechende Tl\atsache aulhierksi^in gemaclit; ^as
hingegen die üebereinstimmung der Spannungsreilie der
Metalle mit der Oxydabilitätsreih'e derseljjen anbelangt, so
gilt sie eben nur von der durch Bische^ citirten J)flfi;y*schen,
aipht aber Ton der /^pfta'ischen, welche letztere, bedeuteiid
davon abweicht, was HiläebramU einst veranlafste, die
\ auch von Bischof angeführte Abhandlung (über die Ünab-
, hängigkeit der Erregung des Galv^mismus von dem Unter-
schiede der Oxydabilität u.s.w. GehlcrCs Journ. VI. 36.) zi^
schreiben. Die ganze Frage aber, warum ein mit einem
zweiten beim Contact positiv werdendes Metall nicht je-
derzeit auch das pxydablere von beiden ist, ging zum Theil
i. aus jener irrigen, oben berührten, Voraussetzung hervot,
dafs die elektrisclien Zustande der Metalle, wie sie, bei
gegeos.eitiger Berührung derselben, für sich erscheinen,
überall auch die hydroelektrischen Erscheinungen bestimm-
ten, bei welchen doch allein (mit Ausnahme sehr erhöhter
i Temper«i|tur) die Anziehung zum Sauerstoff in Thatigkeit*
konunt, und verliert danim, dem heutigen Standpuncte der
Wissenschaft nach, den |;rcifsteu Theil ihrer Bedeutung.
, \
ii
dem DAchföllgeiideB Hh E zeige, eine Bemerkung, di^nnr
dana am rechten Platze wäre.» .wmn Ooti^ jene Reihe,
wie FoÜa^ mittelst «des Condensators gefunden hätte ,
und das relatire elektromotorische Vermögen der Metalle
nicht so angäbe , wie es sich ihm bei Mitwirkung einer
bestimmten leitenden Flüssigkeit darstellte. Davy selbst,
desseii Arbeiten es gerade sind, die den hier besprochen
neu Punot am meisten aufhellten, hat sidi in* letzterer
2eit durch. einen ähnlichen Fehlschi ufs. leiten lassen, in^
dem er. Zinn zur Beschützung der eisernen Dampfkessel
lempfahl , offenbar darum , weil jenes Metall seinen
neulichen Angaben zufolge, in dermit(5äur€»-^b]IdQjten-
Kette positiv mit dem Eisen wird. Aber es handehe
sich ja hier um das Verhalten des Zinns und Eisens bei
gegenseitiger Beriihrung in gemepnem oder Meerwasser ^
w
worin , wi% van Beek *) gezeigt hat , der elektrische
Zustand gedachter Metalle gerade der Umgekehrte ron
dem ist; den Daiy voraussetzte.
Von diesem Standpunct aus, leuchtet' es nun
aber auch ein , dafs mein Zweifel über den negativen
Zustand des Eisens bei Ausfuhrung des Dumas^scben
Vorschlages , eben so wenig durch Berufung auf f^oha
und Andere gehoben, als durch die Hinweisung auf
Davy gerechtferligt wird. Auch hier reducirt sich Al-
les auf die specielleFrage : ist Eisen gegen Blei im Quell-
wassei' negativ , wie der französische Chemiker meint ?
Diese Meinung gründet sich, wie ich aus Bumas's
Aufsatze ersehe , nur auf eine einzige directe Beobach-
tung. **) Eine Eisenstange nämlich, die am Boden
des bleiernen Reservoirs einer aus dem nämlichen Me-
*) S. dies. Jahrb. 1828. H. 6. S. 174.
**) Annuh d. Chim. et dt Phys. Kovember 1826: S. 267.
542 Wetzlar
schön F^An^ in der unten citiiten Abhandlnngangiebt)
nur geht hier die primäre Abl9nkung der Nadel in einem
iait dem Schliefen der Kette die Metalle (oder das^eine
derselben) im hinlängliohen Grade chemisch angreift, Trird
^ter Fohvechsel erst eine Weile nach dem Geschlossenseyn
•der Kette «rfolgen.
Ich finde in Fechner^s Aufsatz^ keine^ einzige Thatsache>
■die einer solchen Erklärung zuwider wäre. Dafs die durch
den feuchten Leiter umgekehrte Polarität in dieser Umkeh-
rung kürzere oder längere Zeit noch beharren kann, wenn
man die Metalle in eine andere Flüssigkeit senkt, in der
bei frischen Platten aus dpn nämlichen Metallen der Pol-
wechsel nie eintritt, beweist nichts für eine materitUey
in die zweite Flüssigkeit mit :hii]übergenommene Verände-
rung der Metalloberfiäche , und kann eben sowohl für ein
-eleiclrodymamisches Phänomen gelten , um mith dieses Aus-
drucks von de la Bive zu bedienen* Die Beobachtmigen
dieses letzteren . überdiefs , (Jahrbuch 1828. H. 7* S. 276*)
womach die Leitungsdrähte der ^o?/a*ischen Säule, nach
ihrer Trennung von derselben, aUch an denjenigen Thei-
len eine Ladung zeigen, die mit der schlielsenden Flüs-
sigkeit nicht in Berührung standen, eine Thatsache, die
Pf äff neuerlichst (Jahrb. 1828. H. 8. S. 410.) gegen Noh'ili,
der sie in* Zweifel zog, (ebendas. IL 7. S. 275.) bestätigte,
beweisen offenbar, dafs auch bei den von Bitter und Ma-
i-ianiiü beobachteten Ladungsphänomenen , an welche Rech-
ner die von ihm supponirte Veränderung der Metalle, als
verwandte Erscheinung, anscliliefst, chemische Erklärungs-
gründe picht ausreichen dürften. Zudem habe ich selbst
noch, bald mitzutheilende , Versuche im RüclUialte, die
einer dynamischen Betrachtungsweise sehr das "Wort führen
werden. Ich kann daher auch nicht zugeben, dafs die
Verändenmg, welche Eisen in Silberlösung erfährt, eine
materielle sey. Eine solche ist chemisch nicht nachzuwei-
sen, und kündigt sich durchaus durch kein äufseres Merk-
mal an. Es ist ein Mifsverständnifs, wenn man nach solcher
dem Eisen eine eigene silberweifse Farbe der Oberfläche
annehmen läfst. Diefs gilt blofs von jenem, das erst nach
erlittenem Angriffe und Auflösung negativ wird, wo also
die nämliche Oberfläche nicht mehr existirt, sondern eine
neue zum Vorschein gekommen ist , ' die ,das Licht anders
zu brechen vermag. Bei dem gleich anfangs sich negativ
l&ur chemischen GesChichie des iBleis» 84S
Ntt vorüber. Taucht man Ungegen die mit den Ead«
drähten rerlKindenen Metallein Schwefel- oder Salzsäure^
selbst ziemlich diluirte , so verhält sich das Eisen im
Augenblicke des SchKefsens schon positiv. Mit ver-
dünnter Salpetersäure war das Verhalten jedoch wieder
wie oben. Bei dieser war es besonders interessant, den
Maltipficator zu beobachten. Wenn nämlich die secun-
däre negative Ablenkung des Bleis 'erschienen war und
5® betrug, so ging die Nadel mit einem Male wieder
durch den Mlöridian auf^® in die primär^ positive zu-
i'iick, tiickte dann neuerdings langsam in die zweite
auf 8® , Verweihe daselbst kurze Zeijt in völliger Ruhe,
redticirte sich plötzlich und schnell auf i® , stieg von
da wieder langsam auf 4^ und stand nach einigen Minu-
ten, wieder auf 2° u. s. f. Diese Veränderungen in dem
Grade der Declination , ja für mehrere Augenblicke in
dar Art derselben ^ wurden nicht im Mindesten durch
eine äu£9ere^Ursache veranlafst , und finden füglich ihre
Erklärung darin , dafs der negative Zustand des Blei's
abwechselnd steigen und fallen mufs ,. und selbst mo-
mentan in einen sachwadien positiven wieder TBrwan-^
ddit werden kann, je nachdem an der Oberfläche de^
Eisens durch Wiikung der Säure bald viehr bald Weiai-
ger positive Stellen zum Vorscheinkommen. Wie we-
nig dazu gehört , um , bei so geringer, elektrischer Dif-
ferenz der Metalle, flir gegenseitiges Verhältnifs zuver*
'ändern,, sieht man daraus , dafs , wenn man nach em*
getretenW negativen Zustande des Bleis^ an dessen nach-
giebige Oberfläche ein noch so kleines, kaum mit den
Fingern greifbares^ Partikelchen Zink andrückt, sogleich
eine positive Declination wieder erscheint.
Verhaltendem habe ich darchans keinen Untetschied i^ah;r-
genominen von anderem gewöhnlichen Eisea*
.»
» -.
■•;■•■'' * ' " ' '*■■• ' ■"■'■■"■' '■* '"' • ^
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' * W SpMünng aber, ^ipd dem g^tbigiiA Ifihxu^giwi^
\ m| .dei 4e8t9iiBt9ii<^alM«vs^ ist dieAbleo^^g dtS^'^a^
J!lill<Ei$eli ia etwasivgeringerem 6ffalde> ^Bin.feias^e^
, MU-Mpr am uÄi ei» fiTveiistäbehnr^ > btf *tuimiB.#feät»B>
^^«ntiiisieinit Bl<a fiuft gaaz bknk'JbkiWtif%iinr'«|tt0 kl^«^
4^ ' «0 f:S<elfe/War ^Mb swet Tagen görastetumd-eiDelfeiig^
. JUi^xydhydrat bedeckte ^ie Hletalle vmd maohie dts»
19l[c|S8er trübe. In anderen yerBucbea liipWieder tibidt
i|)|i^Jkfemen jpierkbfiNlfi^ üdfetscbied iH; dei? Släidce ^6ir
. 0|^dMbl<Mi aü bddtfd^MeiaUen und iiSiläal lifw^^ii^ JBfaW
V- V: ' W es noB/t^e icli.^mbe, g^mffbaA ^dMtjpfttlüiii ^^
' <dftfs JBben nicht blob in Säarefn , ' i^ ^Davy ää^lfii' aii*'
gab , sondern auch gegen Dumas* s Behauptung ,"^in ge-*
meinem Wasser positiv gegen BleList: vrie erklärt sicl^
alsdann die oben erwähnte Beobachtung des französi-
sehen Chemikers , die seiner Ansicht zur vorzüglichsten
Stütze« diente, dafs nämlich jepe Eisenstange in dem'
bleiernen • Behälter einen Absatz ^diger Carböi^ate an'
sii^'^vextolafste ? -^ Sehr leicht, Svenn man annimmt j
dafs jener Absatz nicht an dem- Eisen linmittelbar , son-
dern an der » es bedeckenden Oxj^ilage Statf fand !
Hülste sich das Eisen als positives« Glied der Kette oxy- '
di|>an > so war es natürlich , dais die von ihm abge-
stofsenen , zum negativen Pol hingehenden Erden, sich
' an das. nöc^^ und stärkere negative Element , den Ei-
sfnrost ablagerten» der zudem bessere Anlegepuncte '
gewährte, als die glättere und entfefrntere Oberfläche
des Bleis; Ohne Zweifel hätte Durnas ia jenem F^Ue
zur chemischen GeschidOe des Bleis. ^ 345
das Eisen , nach Wegnahme der einhüllenden Iiicmsta-
tion, keineswegs blank , wie er erwarten mufste, son-
dern mit Rost bedeckt gefunden.
So hat also der französische Chemiker, dessen
Absicht darauf hinausging, die bekannte technische Er-
findung Davy^s umzukehren , und , statt das Blei der
Wasserleitangen negativ zu machen, damit die Auflösung
des schädlichen Metalls verhütet würde (ein für die Ge-
sundheit gewifs wichtiger Zweck !) es vielmehr positiv
zu elektrisiren , (eines blofs ökonomischen Zweckes
halber) durch seinen Vorschlag eiserner Präservatoren ,
ohne Wissen und Willen, die Vereinigung beider Zwecke
erzielt, und die technische Erfindung Davy's in Wirk-
lichkeit nicht umgekehrt angewandt ; das Blei wird ne-
gativ und geschiitzt, und nichts destoweniger erfolgt
der Absatz der Erden nicHt an ihm selbst, sondern an '
dem schützenden Eisen ! ^)
*) Um so melir ist zu wünschen, dofs Dumas* s Vorschlag
durch die Ausführung nun auch praktisch geprüft werde,
was, soviel mir bekaimt ist, noch nirgends geschehen ist.
Stellen sich dann keine unvorhergesehene Schwierigkeiten
entgegen und wird wirklich das Alles eiTcicht, was sich,
dem Obigen nach, mit vieler Bestimmtheit erwarten läfst:
80 wird in Zukunft die Rücksicht für die öfFenlliche Ge-
sundheit uns nicht mehr, wie bisher, abhalleii dürfen,
Blei zu ausgedehnten Wasserleitungen anzuwenden, da die-
ses Metall in jeder anderen Hinsicht, durch seine Dauer-
haftigkeit, WohlfeiUieit, leichte Verarbeitbarleit u. s. w.
sich vorzüglich dazu empfiehlt.
Jahrb. d. Ch. u. Ph. 1828. H. 10. (N. R. ß. 24.H, 3.) 23
540
Lithium.
Vermischte Bemerkungen über das Ldihium und über ei^
nige Verbindungen desselben^
vo n
Ladislav Krd'lovanszky,
(Fortsetzung von S. 230*286«)
4. Lithium^ Superoxyd, *)
His konnte diese Verbindung des Lithiums mit dem
Sauerstoffe noch nicht rein dargestellt werden^ ihre .
Existenz ist aber dessenungeachtet wohl nicht zu bestrei-
ten. Wird Lithionhydrat und kohlensaures Lithion an ^
der atmosphärischen Luft geglüht , so scheint sich das
Alkali zum Theil in Superoxyd zu verwandeln. Die
Eigenschaft der genannten Lilhiumverbindungen :beim
Glühen mid selbst beim anhaltenden Kochen in Platin -
und Silbergefäfsen , diese Metalle anzugreifen und sie
zafärben, wobei sie offenbar oberflächlich oxydirt wer-
den , spricht sehr für die Annahme der Bildimg eines
Lithiumsuperoxydes. Es besitzt dieses höchst wahr-
scheinlich eine grofse Neigung, an die genannten Metalle
einen Theil seines Sauerstoffes abzutreten, und ein
Platin- oder Silberoxyd- Lithion zu bilden, welches
sich mit dem, in solchen metallenen Gefäfsen behan-
delten Lithionhydrat in der That verbindet. Ich
dampfte essigsaures Lithion (welches keine Spur ßlei-
zucker enthielt) in einem silbernen Gefäfse zur Trockne
*) A. a. O. S. 50 — 51^
^
über IMhion- Alaun: 340
27,47 sohwerelsaureni Lithion iind .
72>53 schwefehaurer Alaujucrde
^ 100,00;
odex' aus: 8x21 JLithion,
21,98 Alauiierfie,
69,81 Hchwefelsätire
100,00 ;
i ^^ ^ ••»• ••••
p welches Verhällnifs der Formel l^S + AIS zieinlkh
\ nalie -kömmt.
Um die Menge des Krj^slallwassers im Lithioii-
Älaim zu besümmeii, glühte ich 4 Grammen dieses
Salzes heftig durch, und erliielt einen Salz- Riicksland,
welcher 2,024 Grammen AV^og. Es hatten also 4 Gram-
men Lithion r Alaun 1,976 Wasser enthalten, welches
sie während des Glühens verloi'en. Auf 100 Theile
reducirf , ergeben sich demnach die Bestandtheile des
krystallisirteu' Litliion - Alauns ,
schwefelsaiires Liriiion
y%
,13,56
schwefelsaure Alaunorde
n
35,83
Wasser n »
»
50,61
100,00;
welche Verbindung die l'ormel LS-r S AIS + 24-^7 ^y
erhalten kann, und hierin gänzlich mit der des Kali-
Alauns übereinstimmt.
6. Neutrales lolilejisaures LitJuon, *)
Es kömmt natürlich in einigen Mineralwässern im auf-
gelösten Zustande vor , und wird bereitet , indem man
' Uthionhydrat längere Zeit an der atmosphärischen Luft
stehep läfst, wobei es Kohlensäure anzieht; oder in-
3 dem man essigsaures Lithion bis zur gänzlichen Zerse-
1
}
') A. a. 0. S. 61 — 63. auszugsweise.
S60 Krdlovansziyiüber neair(üeshoTüen»*liÜuon%
tzung der Essigsäure glüht ; die rückständige Salzmasse
mit vielem faeifsen Wasser auslaugt , die erlialtenen £!-<
Irirten Laugen gelinde abdampft und krystallisiren läEst
Man erhält es auf diese Art in Gestalt einer weifsen krj- '
stallinischen Salzrinde , in welcher sich kleine Würfel |
deutlich erkennen lassen. Durch freiwilliges Yerdnn-
, sten der Lauge bildeten sich mir ziemlich gro/se kubU
■
sehe Krystalle^ deren manche eine Länge und Breite
von S — 4 Linien hatten , und einen ausgezeichneten '
Perlmutterglanz besafsen.
, * C.G.Gm€lin,
Zusammensetzung: Lithion n 1 = 22,78. 45,54
Kohlensäure 1 =3 27>53. ' 54^46
1 = 5Q,S1. 100,00.
I
Ich erhielt aus zwei Grammen geschmolzene^ koh-
lensauren Lithions durch Zersetzung mittebt Schwefel-
säure 2,931 Grammen geglühtes, neutrales, schwefelsau-
res Lithion, welche vermöge der Analyse 0,916 Gram-
men Lithion enthalten. Die zersetzten 2 Grammen koh-
lensaures Lithion bestehen demnach aus 0,916 Gram-
men Lithion + 1,084 Grammen Kohlensäure, oder in
100 Theilen aus :
45>8 Lithion, und
54,2 Kohlensäure
100,0 ;
welches Verhältnifs dem von C, G. Gnielin angegebenen
ziemlich nahe kömmt.
S51
Vermischte minieralogiscbe Notizen,
^ mitgttheilt Tora
Dr. /. Nöggtraih,
1, Neuere Nachrichten vom Vorkommen des sedie^ren
Goldes- im Hundsrück' Gebirge.*)
In einem dritten Bache des Hundsrück - Gebirges ,
freilich Ton jenen beiden früher bekannt gewordenen
Fundorten an der Mosel bedeutend entfernt^ ist nun
auch gediegen Gold gefunden worden. Im Monat Juli
d.J. wurde nämlich eine Pepite von einer Unze Ge-
wicht im Bette des Güldenhachs bei Stromberg im Krei-
se £r^z<znacA, ßegierungs - Bezirk iiCo67^nz, aufgelesen.
Sie ^urde von dem Finder an einen Juden verkauft und
&t wahrscheinlich in den Schmelztiegel gewandert. ** )
Der Name Güldenbach deutet eben so sehr, wie der des
Goldbachs (dem früheren Fundorte an der Mosel) dar-
auf hin , dafs die Goldf ührung dieser Bäche schon in
alter Zeit bekannt gewesen seyn müsse.
Nach der petrographischen Karte des Kreises
s
*) Vgl. dies. Jahrb. 1827. IL S. 257.
** ) Auf diese Veranlassung hat der Herr Minister des Innern
Excellenz das Koni gl. Ober - Bergamt für die Niederi'heini-
schen Provinzen beauftragt, durch die bezüglichen Regie-
rangs-Amtsblätter eine Aufi'orderung zu erlassen, dafs die-
jenigen, welche in der Folge gediegen Gold in den Bä-
chen oder Flufsbetten der Provinz finden werden, solches
nicht an Privathändler verkaufen möchten, indem sie bei
der Ablieferung an das Königl. Ober -Bergamt nicht allein
den wirklichen vollen Goldwerth dafür, sondern, wemi
das Gefundene als Stufe einen wissenschaftlichen Werth
hat, auch noch eine bis zu zehn Frocent des Werthes sich
belaufende Prämie zu erwarten haben.
-J* ->
Ü^*--?-' ('^>^«##i%i&iMft
•A'Vfti^.- -, y
;||rMMitt^ S^fäibm r6n\liiilMßk»&^ und
X)ttim', W6l4ii€^ die Foito des kldli^l^^
v^J innnch lossfe ^>. ....
''■^•*** ■■ V».. ■■■..■-■*:■ *■ ■:. . ■ ■ .--ta. .'S
-"^ • Ue von H^tii Mk 'JBStirf erhuftriieh yitirte hah/^
. . (£^ JBkiTB^e eracbimtii&a in grb&er t^Ukoibtfeftl]^ der
.. Mefira^ 'Aasbildivig sA Imdea iBaideB ; de 8&id^ las
ij^ZoQ giH>£B 1^ w«ift TÖii l^arbe^ stark glanxekcL^aof
i^jhiqi' JfWche id)e> ioaielir körnig^, aU* iQQinofaeUg« ' '
' Dde" Sktkw&ldigste bei:4k^ abidlKiei-
. . xie gaii|s deadich rholQboedrische Löcher ron entVielv
tei ibis eine halbe lioie Durchmtoser / VömiC mß Obtor-
fl^l^he ^er Kaysta^le^nc^aÜem' übersäet ist, üorid^ra
; die sich jmcli In sehr gn)fser Menge üb Lmern dSrKiy-
. stalle £nde& / man mag sie öac^ jedbr beliebigen IUcIl-
tung durchschlagen , welches übrigensmitgrofser Leiche
tigkeit geschieht , und. wozu das Körnige des Bruchs,
oder' mit andern Worten die geringe Ausbildong der
Masse, vorzüglich beitragen dürfte. Diese rhomboedri-
schen Löcher, welche weder auf der Oberfiachenodfiim
Imiein der Krystalle gleidiförmig verbreitet sind ,' und
bald mehr gedrängt neben einander , bald mehr verein-
' zeit vorkommen, erscheinen mit einem staubaxtigen
braunen Eisenoxydhydlrate bekleidet, zuweilen auch
- wohl ganz damit ausgeiiillt. 3ei dem Anblicke dersel-
ben mufs man sich zur Stelle überzeugen, dafs de die
ileste von ehemals vorhanden gewesenen kleinen Braun-
e|)ath-Krystallen iEond, welche die. Verwitterung zer-
. stört, ulid den braunen Staub , als Theil ihres ehemaÜ-
gep chemischen Bestandes , zurückgelassen hat.
l3ie Bildung der kleinen Brauns^ath -«Kryst^e ist
■.^:^ miünliiirtifc GmulU in tuA «w «QUwifiA« Iribitait
ciMituinBneiite Axt' .voü 'Pot|ili^> Iw.' vffhRfJilllliii^
QtwwtbyateHf wad fiüniioh dtoph «ae«gHMi<fc iPfifai»
'. pMiifwrtiiiUHn ▼nbuidMi, :4id«r «s t|lläit..,(&ia« ' -«mI*,
poqg^iyrütig iniie lic^;«tu- I)iese -GnyidBiaaier«iilki3t
kleidang nocii^vi«! hSnfigar.idr^idie Qn^rdEv^Mdh, 'in;|h
EWU* in. einer .«0 grpfsen MeDge»^#Bl8 IM 'wohl db^
Bft3ftede8.*gaBzen Volnali bild^m . In: einem' der ««oir^
' .Torliegenden Stücke det Felsaivt ist dürifwüse, sowoll '
in den Qiiarzkiytalleni «Is' in der Grandma^ee,. dör'fi^anni^ '
epath Von gelblick weifser* Farbe noch entkahM:f^jBr«t>^
aber zersprungen und zerrissen 9 und hierdurch und an
seiner geringen Consistenz erkennt man deutlich, dafs bei
ibm die Zerset;sunganch schon begonnen hat. Merkvrür'--
digistes, dafs der Kalkspath des Bindemittels auf 4em
Bruche noch ganz frisch erscheint, wenn gleich die in ihm
eingeschlossen gewesenen Braunspath-Krystalle schon
ganz ausgewittert sind. Wenn man tiefer in die sonderbare
Feisart eindringen würde, j so stände wohl zu yermuthen
. dafs sie sich auch mit ganz frischen Braunspath -Rhom^:-
.boedern finden möchte.
So weit die Gebirgsart mit dem Schürfe entblöst -
isty bildet sie eine zusammenhängende Masse ohne Ab*
sonderung. Es steht kaun^ zu bezweifeln , dafs sie ein
dem Bergkalk untergeordnetes Lager ausmacht ^ da je-'
nem RSalk ohnehin in den Märkisch ~ Westphälischen
'Gegenden viele quarzige Einlagerungen und besondere
A
tUbr «?
um AaflöflODg'Toa .kanAJHt^am ]Ä%{biL'&3nriBrtf|^,
nod aiÜ«o'Tiel. reines AIÄaaerd*h]rlbitt *^(lwi4 ai|&
insietfreie AlihmerilpTtoniiiMa. *)'''Hfi> JjfKaifTlhd
> vnt^r fleilfligeia Umrnhraot nun treaMmUrPiltnei^SB-
nuiclit, welche* znerst' f«Ia^ gMÜlM& and jl
*) Ich halte es darchans nicht für nöthig, die ReiiiipiDg des
Alauns, aus welchem- durch kauatiiches Aimnoiiidk die
Alaunerde ansgeschieden wird, auf du AeuCsente- sni liei-
beq; ein ganz unhe deutender Eisengebalt achaint auf kai-
nen Fall schädlich 211 seyn, sondern irt Vielmehr vidleiiiit
eher nüxlicli , und ich halle daher siM einnudige Vmkxy-
stallisirung des käuflichen Alauns in der R^el.Iiir hing-
ehend ; bei einem zu betrüchtlichen Eisengehalte -vriitf »Vei-
dings die Farbe schmutzig, trie ich mic^ «Inrch Ternchs
überzeugt habe. Auch halte ich es für rartheilhaAi dio
Alauueide nicht zu stark zu trocknen, *etwa so "wcäti dab
sie 10 p. C. wasserfreie Alaunerde enthalt; Vird jfe xa
stark getrockaet, so wird sie in der alkalischen Anflötmig
der Kieselerde hart und läfat sich nicht so leicfft gleiohfor-
inig zertheilen.
*) Nimml: man viel weniger Alaunerde, s. B. SO Alaonerde
■ auf SS Kieselerde, so erhalt man eine griinlich hlane Ver-~
bindung, die sich sandig anfühlt, aber eind aoberordent-
liche Dauerhalligkeit faesit^, indem 'sie »ne lehr heftigs
Glühhitze auslüLlt, ohfie zerstört zu tperden.
Gmelin über kämtUchea Ultramarin. S61
■«ras SchwefelUnmen innig ^ g«nengt wird. *) Es
wird nun eine Mischung aus gleichen Theilen trockenem
einfach kohlensaurem Natron und Schwefelblumen ,
oder feingeriebenem Schwefel zugesetzt , und zwar so
viel, als das trockene Pulver (Ultramarinbasis) vor der
Zumischung der Schwefelblumen betrug. Das Ganze
wird auf das Innigste gemengt, und in einem guten
Thontiegel, von einer ziemlich eisenfreien Masse, ^^)
*) Ein Zusatz von Schwefelblumen ist zwar nicht absolut
nothwendig; da jedoch ein üeberschufs von Schwefel nichts
schaden kann, so setzte ich solchen, der ToMommeneren
Zertheilung der Masse wegen, gewöhnlich zu.
♦♦) Bei diesen Versuchen thaten mir Tiegel, welche ich der
gütigen Besorgung des Herrn v. Kirny Verwalter der Glas-
hütte zu Schbnmünznach y yerdanke, vortreiHiche Dienste.
Sie sind Ton derselben Masse, wie die Glashäfen, deren
man sich dort bedient, und die richtige Mischung der Mas-
se ist das Resultat yieler von H. v. Kirn angestellten Ver-
suche. Man kann diese Tiegel glühend mit einer eisernen
Klamme aus dem Feuer nehmen und auf ein kaltes Eisen-
blech stellen, ohne dafs sie zerspringen; auch sind sie so
weifs , dafs von einem Eisengehalt der Masse nichts zu be-
furchten ist. — Herr v. Kirn, der durch seinen rastlosen
Eifer sich schon so Tiele Verdienste um diese schöne An-
stalt erworben hat, welche wohl bald eine solche Vollkom-
menheit erreichen dürfte, dafs die Einfuhr ausländischen
Glases , auch ohne dafs man nöthig hätte , sie durch hohe
Zölle zu erschweren, von selbst sich aufheben wird, hat
auch hierdurch der Glasfabrication sowohl • als den Chemi-
kern, welche sich solcher Tiegel bedienen können, einen
sehr wesentlichen Dienst geleistet. — Es ist ein Glück,
wenn die Wahl cfer Regierungen auf Männer fällt, welche
ihrer Stelle gewachsen sind; wie yiele Institute würden
nicht, bei einem weit geringeren Aufwand des Staates,
ihrem Zwecke besser entsprechen und in einem höheren
Flor stehen, wenn dieses häufiger der Fall wäre, und
wenn man immer nur die Sachen, nie die Personen, be-
rücksichtigen dürfte.
Jahrb. d.Ch.u.Vh.l8S8.H.ll.aN.R.B. 24 H.S.) ^^
S62 G m € l i n
der wo möglich ganz voll werden mufs, fest einge-
stampft. Der mit seinem gut schliefsenden Deckel ver-
sehene Tiegel wird nun so schnell als möglich zum Glü-
hen gebracht und zwei Stunden lang in starke^ Roth-
gliihhitze erhalten. Es ist ein ganz wesentlicher Um-
stand , dafs der Inhalt des Tiegels ganz schnell glühend
gemacht werde, weil im entgegengesetzten Falle die
Schwefelleber sich nicht bildet und die Maisse nach dem
Glühen weifs erscheint. Man mufs daher eine hinrei-
chende Menge glühender Kohlen bei der Hand haben,
um den Tiegel sogleich mit denselben umgeben und so-
gar ganz zudecken zu können. — Man erhält nun eine
grünlichgelbe Masse , die beim Zutritt der Luft erhitzt
werden mufs , um blau zu werden. Dieser Proce& ist
der schwierigste und beschwerlichste. Ich habe sehr
verschiedene SIethoden in Anwendung gebracht, die
mehr oder wem'ger vollständig zum 7Ae\ führten. Ge-
borstene Tiegel lassen sich hierzu recht gut anwenden ,
ebenso flache Schälchen , die mit Erhabenheiten verse-
hen sind , so dafs Luft zwischen dem Deckel und dem
Schälchen einströmen kann. Ich habe mich auch wei-
ter irdener Röhren bedient , welche ich in einem läng-
lichen Ofen erhitzte ; das eine Ende der Röhre wurde
mittelst eines hineingesteckten Tiegels unvollkommea
verschlossen , und in das andere , während das grüne
Pulver in der Röhre glühte , Luft aus einem Gasome-
ter, oder mittelst eines Blasebalges, der durch einen
Korkstöpsel in die Röhre geführt wurde , durchgetrie-
ben. War die geröstete Masse blafs oder hellgrün , so
mischte ich sie auch wohl mit einer neuen Portion
Schwefellebermischuug, bildete aus dem Ganzen durch
Zusatz von Wasser Kugeln, lieis dieselben hart wer-
864 G m € l i n
selben hindurch gebildet werden. Xm Groüsen o
es wohl am bequemsten seyn, die Röstung in
Keverberirofen vorzunehmen , wobei man den Y«
hätte, umrühren zu können und sich von dem
der Operation zu unterrichten. Käme es nicht s
auf den Grad der Hitze an, so würde diese Röstu
keinen besonderen Schwierigkeiten verbunden
aber durch zu lange fortgesetztes und zu heftige
hen kann die Farbe ganz z€»rstört werden, wen
die Kieselerde und Alaunerde in einem solchen V«
nifs nimmt, dafs überhaupt eine schöne Farbe •
hen kann. Ich habe, auch bei Anwendung ganz
jyfaterialien ,, gefunden , dafs durch eine zu starke
die bereits gebildete blaue Farbe grünlich wird ;
glaube ich bemerkt zu haben, dafs, wenn die Mii
der Schwefelleber und Ultramarinbasis anfangs, 1
gehaltenem Zutritt der Luft, nicht stark und an!
erhitzt wurde , eine blaue Farbe entsteht , die ga
starkes Feuer erträgt , oluie zerstört zu werden.
Schliefslich mufs ich noch in Beziehung auf
Angaben der Herren Clement und D^sormes fol
bemerken ;
1. Das Ultramarin soll nach ihnen in der
durch Barytwasser entfärbt werden. — Ick ]
nach lange fortgesetztem Kochen mit einer grofsei
ge einer concentrirten Auflösung von Baryt in \
nicht die geringste Aenderung in der Farbe des k
chen Ullramarins wahrnehmen.
2. Die Farbe des Ultramarins verwandelt sie
ihrer Angabe in eine röthliche , wenn dasselbe in
serstoffgas erhitzt wird, wobei sich Schwefelwasse
gus bildet. Ich habe die grüne Verbindung in ei
über künsitUclies Ulframnrin. 367
dien Erfahranc^en über diesen interessanten Gegenstand
niedergelegt liat. Geflissentlich haben wir diesen Ab-
schnitt, der das Endresultat einer grofsen Anzahl von
Versuchen ist, unverkürzt, mit den eigenen Worten des
Herrn Verfassers wiedergegeben. Zweckmäfsig er-
scheint es indefs noch einige andere, theils für die Wis-'
senschaft interessante , theils für die fernere tecliniscbe
Bearbeitung des Gegenstandes nicht unwichtige Bemer-
kungen aus jener (wie alles, was wir diesem ausge-*
zeichneten Naturforscherverdanken) gründlichen und ge-
diegenen Abhandlung nachträglich noch hervorzuheben.
Der erste Abschnitt enthält eine kurze historische
Darlegung der schönen Entdeckung des Herrn Profes-
sors Gmelin. Bereits bei der, im Jahre 1822 in diesem
fahrbncfae (Bd. VI. S. 74 ff.) von demselben publicirten,
Analyse eines Fossils vom Kaiserstuhl im Breisgau,
welches er litnerit zu nennen vorschlug, und das er in
jeder Beziehung, in Uebereinslimmung mit Herrn Pro-
' feasor Breithaupt , für nahe verwandt mit dem Sodalith
imd Lasurstein erkannte , wurde es dem Herrn Verfas-
ser höchst wahrscheinlich , dafs Schwefel das färbende
Frincip des Ultramarins seyn müsse. Und in dieser An-
licht wurde er nicht nur durch die Resultate der von
Gkeweul und Desormes angesteUten Analyse , sondern in
btfoh höherem Grade durch TessacrCs und VautpielMs
Srfahraiigen bestärkt, die unverkennbar die MügCch-
lieit einer künstlichen Darstellung des Ultramarins auf
chsmischen Wege erwiesen. ^) Mit dieser nun beschäf-
schnng dieses interessanten Gegenstandes ausspricJit, kocIi
eine j^anz besondere Veranlassung und gewissermalsen eine
Aifibrdenuig dazu zu finden. d. lied^
"f ) Vgl. die Zusammemlellung im Jahrb. 1828. I. S. S06 ff*
S68 ß m € l i n
jdgte sich GmeKn bereits seit zwei Jahren , imd zerleg-
te zu dem Eade nicht nur die besten Pariser, sondern
auch andere , an Feinheit jene zum Theil bei weitem
übertreffende^ Sortendes ächten ültramarins, welche er
sich von Rom zu verschaffen wufste. f,Diese Untersu-
chung hat jetzt freilich sehr an Interesse verloren,'' be-
merkt iadefs Hr. Professor Gmelin, (a.a.O. 196) , »seit-
dem ich gefunden habe , dafs bei ziemlich verschiede-
nen Verhältnissen der Alaunerde zur Kieselerde einsehr
schönes Ultramarin sich bilden kann, und da£s dabei
andere Umstände viel wesentlicher sind, als eine ganz ge-
naue Berücksichtigung eines bestinunten quantitativen
Verhältnisses dieser beiden Erden.''
Nur das Resultat seiner ersten Analyse einer zwei-
ten bläfseren Pariser Sorte , theilt der Herr Ver&sser
mengesetzt :
\MJL^J^
X#A «AIA.« dk<
^*o^"**^ *
Kieselerde n
f)
»
99
475SO6
Alaimerde 9»
»
n
99
22,000
Natron (Kali haltig)
ff
s»
n
12,065
Kalk » m
n
9»
n
1,546
Schwefelsänre »
JO
n
99
4,679
Schwefel »
9»
n
99
0,188
Wa«ser, harzige Substanz, Schwefel und. Verlast
12,218
100,000. \
„Dieser Verlust (heilst es dort) ist allerdings sehr 1
beträchtlich; er rührt gröfstentheils von der harzigen Ma- 1
terie her, die das ultramarin in beträchtlicher Menge j
noch enthielt, was deutlich daraus erhellte, dafs die
ausgeschiedene Kieselerde beim Brennen sich verkohlte/*
„Der Gang, der bei der Analyse befolgt wurde, |
war kurz dieser : *'
„In eine, mit einer Sicherheits-Röhre versehene, tu-
bulirte kleine gläserne Retone Yrurde eine abgewogene
S70 G m e l i n
zu gering angegeben. Nach Entfernung der Kieselerde
wurde die IMenge der in der Flüssigkeit enthaltenen
Schwefelsäure mittelst Salzsäuren Baryts bestimmt. Nach
Entfernung des überschüssigen Baryts durch Schwefel-
säure, wurde die Analyse der Flüssigkeit auf die ge-
wöhnliche Weise beendigt."
„Aus dieser Untersuchung ergab sich, dafs die
Herren Clement und Dcsormes einen wesentlichen Be-
standtheil des Ultramarins übersehen hatten, nämlich
die Schwefelsäure i dagegen haben sie offenbar die Menge
des Schwefels zu hoch angegeben , indem sie auch die
in dem Ultramarin enthaltene Schwefelsäure als Schwe-
/el in Rechnung nahmen ; sie bestimmten nämlich die
ganze Menge des Schwefels dadurch^ data sie durch
das in Wässer beständig suspendirt erhaltene Ultramarin
Chlor streichen liefsen und die Flüssigkeit durch Baryt
niederschlugen. Schwefelsäure oder doch Sauerstoff
mit Schwefel verbunden, ist aber, wie wir später sehen
werden , ein ganz wesentlicher Bestandtheil des Ultra-
marins ; auch erhält man nicht nur bei der Zersetzung
des Lasursteins , sondern auch bei der des ähnlich ge^
färbten Hauyns , immer Schwefelsäure.**
„Das beständige Vorkommen der Schwefelsäure in
diesen blau gefärbten Substanzen und die überwiegende
Menge derselben in Vergleichung mit dem Schwefelwas-
serstoff deutet auch schon darauf hin, dafs bei der künst-
lichen Bereitung des Ultramarins mittelst Schwefelnatriom
der Luft ein gewisser Zutritt gestattet werden müsse.^'
Unwiderleglicher noch als durch jenen Umstand
wird übrigens die Wichtigkeit eines solchen Zuti^ttes at-
mosphärischer Luft für den Procefs der Ultramarin -liii-
dung bewiesen durch die, auCäu^lich zum Theil mifs-
874 G'm € l i n
lieh , dafs sie sich gar nicht hüden konnte , und dafs
der Schwefel sich verflüchtigt hatte , bevor die Masse
bis zu der für die Büdung der Schwefelleber erforderli*
chen Temperatur erhitzt worden war. Ich wiederholte
daher den Versuch, indem ich einen Theil Ultramarin-
Basis (Kieselerde : Alaunerde m 35 : 30, Und so viel
Natronfliissigkeit , als zur Auflösung der Kieselerde er-
fordert wurde) mit einem Theil einer Mischung von
gleichen Theilen Schwefel und kohlensaurem Natron in
einen Tiegel fest hineinprefste und den Tiegel sogleich
mit glühenden Kohlen umgab imd eine Stunde lang ei-
ner heftigen Rothglühhitze aussetzte. Jetzt gelang der
Versuch vollkommen ; es wurde eine bläulichgrüne Mas-
se erhalten , die , nach der oben beschriebenen Weise
geröstet , eine schön blaue Farb^ gab. Ich konnte jetzt
den Versuch nach Willkür gelingen und mifslingen ma-
chen und war also in dieser Beziehung der Sache Mei-
ster. Aufserdem lernte ich nun das Resultat eines mils-
lungenen Versuches zur Darstellung einer blauen Farbe
von gleicher Intensität, wie ich sie bei gelungenen Ver-
suchen erhalten hatte, benützen : ich durfte nämlich die
nach dem Glühen in einem solchen Fall zurückbleibende
farblose Masse nur von Neuem mit kohlensaurem Natron
und Schwefel mischen und glühen ; es bildete sich auch
jetzt die grüne Verbindung, die sich durch Rösten in
die blaue verwandelte. Die Rückstände aller früheren
mifslungenen Versuche, die ganz schmutzige Farben
hatten, mischte ich daher mit gleich viel einer Mischung
aus gleichen Theilen Schwefel und kohlensaurem Natron
und erhielt auf diese Weise eine sehr schöne blaue Ver-
bindung.
Daaeijen darf die Hitze beim Rösten wiederum
über künstliches Ultramarin. 375
nicht XXL sehr übertrieben werden , wenn der Procef's
gelingen soll. j^Ich fand nämlich" sagt der Herr Verf.
in dieser Beziehung, (S.204) „dafs bei sehr starker Roth-
glühhitze j ja sogar bisweilen bei einer ziemlich schwa-
.cheni die blaue Farbe gänzlich zerstört wurde, und
ein weiüses Pulrer zurückblieb. Man hatte bisher dem
natürlichen Ultramarin eine sehr grofse Feuerbeständig-
keit zugeschrieben; ich fand jedoch, dafs dasselbe
durch eine starke Piothglülihitze^ lange bevor es
8fihmilzt, gänzlich entfärbt wird." An einer späteren
Stelle im folgenden Abschnitte, wo von der Bildung des
Batürlichen Ultramarins im Lasursteine die Rede ist, ge-
denkt der Herr Verf. eines mifslungenen Versuches der
Natur , Ultramarin darzustellen, den er an einem Eläo-
lith (Nephelin) vom nördlichen Ufer des Ilmensees beo-
bachtete, was ohne Zweifel gleichfalls von zu hoher
Temperatur und dadurch theilweiser Zerstörung des
blauen FarbestofFes , der ja auch im Lasursteine nur in
geringer Menge vorhanden , abgeleitet werden muis.
Hierauf stellte der Herr Verf. (a. a. O. S. 208) Ver-
lache an, „ob nicht die besondere ziemlich kostspielige
'Darstellung der Kieselerde und Alaunerde entbehrlich
gemacht , und statt dessen ein reiner Thon angewendet
\ werden könnte ?" Er nahm dazu einen Eisen (4,31 Froc.)
' baltigen Thon aus denBohnerzen von Neuhausen, ein
Stock der von Berihier analysirten Porcellanerde von
St. Yvrieux und gewöhnliche Pfeifenerde.
„Diese Thonarten hatten denuiach^' sagt der Herr
Teif. von diesen Versuchen , „nicht ein solches Re-
sultat gegeben , wie ich es erwartet hatte , obschon
die aus dem Kaolin von St. Yvrieux und der Pfeilenerde er-
haltene Farbe von der Art ist, dafs man sie oliue L^i ^AA\v\
376 6 m 4 l i n
der Oelmalerei, namentlich in der Landschafismalerei
mit Nutzen anwenden könnte , denn icli habe alle Ur-
sache zu glauben , dals sie in Absicht auf Dauerhaftig-
keit dem natürlichen Ultramarin nicht nachsteht/^
„Diese Versuche waren für mich noch in anderer
Beziehung lehrreich. Es ynirde nämlich durch diesel-
ben sehr wahrscheinlich gemacht, dafs die Verschie-
denheit in der Farben -Nuance hauptsächlich yon einem
verschieden grofsen Eisengehalt herrühre. Die schlech-
teste Farbe gab der am meisten Eisen enthaltende Thon
von Neuhausen , und die schönste die Porzellanerde von
St. Yvrieux, welche am wenigsten Eisen enthält, so dafs
H. Berthier bei seiner Analyse eines Eisengehalts gar
nicht Erwähnung thut. Sie enthält jedoch wirklich et-
was Eisen, wovon man sich leicht überzeugt > wenn
man die daraus dargestellte Ultramarin -Basis glüht; es
zeigen sich mehrere röthlichgelb gefärbte Theile , und
die ganze Masse hat einen Stich ins Gelbe. B< i dem
Tlion von Neuhausen ist dieses in einem viel Üöheren
Grade der Fall."
Auch auf diesen nachlheiligen Einflufs eines, selbst
verhältnifsmäfsi«;' nur sehr gerinj^en, Eisengehaltes *)
der zur Darstellung des künstlichen Ultramarins ange-
wandten Materialien kommt der Herr Verf. noch einmal
in einem dritten Abschnitte zurück, der sich mit dea
Untersuchungen über zwei selir wichtige Momente be-
schäftigt :
*) ,,IIr. Payen/' heifst es im Journ, de chim. med, Septbr.
1328- S. 356., }>l^gle der Soc. philomat, in ihrer Sitzung
am 6. Aug. 1828 einen, seiner Farbe nach, dem Ultramarin
analogen Stoff vor, den er gemeinschaftlich mit Hrn. Cnr-
Her in der gnfseisernen Leitungsrohre des SchAvefelofeiis
von einem zur Fabricaliou der Schwefelsäure bestimmten
Apparate beobachtet hatte. Diese Substanz erlangt, mit ei-
ner alkalinischen Solution, dann mit reinem Wasser ge-
waschen, eine schönere Farbennuance. Sie werden von
ihren ferneren Versuche Bericht abstatten." — Ist dieser Far-
bestoff eine Eisen Verbindung , wie fast zu vermulhen,
so dürfte sich, dem Angegebenen nach, wenigstens in tech-
nischer Beziehung wohl nicht viel dayon erwarten lassen.
Schw.-SdL
\
378 G m e l i n
worden, „liefs' mich vermuthen," heiCst es (a. a. O-
S. 213.) weiter, „ dals die niclit vollkommene Identität
der Farben - Nuancen des künstlichen und natürlichen
Ultrainarins hauptsächlich in einem, wenn auch noch
so unbedeutenden Eisengehalte der von mir angewand-
ten ^Materialien , namentlich der Alaunerde, begründet
sejn möchte/' Indefs gab ein, mit äufserster SorgEsilt
angestellter. Versuch mit möglichst reinen eisenfi^ien
Materialien auch kein günstigeres Resultat. ,, Auf die
Entstehung der rothen Nuance, *' sagt der H. Verf. da-
her, „hatte die sorgfältige Reinigung der Alannerde
nicht den mindesten Einfluls. Diese rothe Färbung be-
merkte ich gewöhnlich dann , wann die Masse zu stark
erhitzt wurde , und die blaue Farbe "Siuf dem Functe
war gänzlich zerstört zu werden* Wolke man aber die
Hitze so weit treiben , so würde die Ausbeute jedenfalli
so gering werden , dafs die künstliche Darstellung eines
solchen Ultramarins viel zu kostspielig würde. Ich
zweifeie daher, ob inan je ein Ultramarin von dem
Feuer wird darstellen können, welches das schönste
natürliche besitzt. — — Ohne Zweifel wurde bei der
Bildung des Lasursteins ein grofser Theil der blauen
Farbe zerstört , und bei den vielen besonderen Umstän-
den, welche zur Entstehung derselben erforderlich sind,
darf man sich nicht wundern , dafs der Lasurstein ein
ziemlich seltenes Mineral ist. — — In der Masse, in
welcher sich dns natürliche Ultramarin gebildet hat,
findet sich eine grofse 31enge Eisen, welches beider
künstlichen Darstellung einen sehr nachtheiligen Einlluli
ausüben würde. Der Natur stand ein Jlittel zu Gebote,
die Wirkung eines solchen schädlichen Einflusses zu be- \
seitigen, indem sie das Eisen mit Sch\refel zu Eisenliei
verband, der, blofs mechanisch dem Ultramarin beige- ^
mengt, die Farbe selbst nicht im Geringsten modificirt."
Weder durch einen Zusalz von Selen zur Schwe-
fellebermischung, noch durch einen Zusatz von Kalh
wurde die Farbeniiuance bemerkbar modificirt. *)'
*) Oh dasselbe dex Fall sey bei einem Zusätze von Kahy
■■Im
Zur
organischen und medicinischen Chemie.
1. Priffiingsmethode der Chinarinden auf ihren Alka"
loid' Gehalt, ^
vo n
Veitmann in Osnabrück.
Die Chinarinden, vor ihrem Verbrauche zur Dar-
stellung derAlkaloide, oder vor Anwendung als Arznei-
idttel , auf ihren Cinchonin - oder Chiningehalt zu prü-
fen, ist gegenwärtig unerläfslich, und es dürfte defshalb
. die Aiig^abe eines Verfahrens, welches für diesen Zweck
selbst bei Untersuchung kleiner Diengen höchst genaue
Resultate giebt , nicht überflüssig seyn.
Fünf und funfeig Gran fein gepulverter Chinarin-
de *) mengt man mit einer gleichen Quantität gewa-
schenen Quarzsandes, dessen einzelne Körnchen die'
blbe Gröfse des Mohnsamens haben, mit fünf Tropfen
Saksäurevon l,l7un(J zwanzig Tropfen Alkohol in ei-
nem PorceUanmörser, stampft dasfeuclite Gemengelocker
in eine 11 bis 12 Centimeter lange und 1,5 Centimeter
Weite Glasröhre, vermittelst eines an ein Thermometer -
Bohrenstück befestigten Korkes , nachdem man vorher
das untere Ende der Röhre durch eine Mouselinbedeckimg,
, die eine kleine Charpiescheibe trägt , geschlossen hat.
Durch den Kork, welcher die obere Oefihung der Höh«
ro schliefst , schiebt man den einen Schenkel einer et^
■* —
♦) Die China enthält, beüäufig bemerkt, etwa 10 pC. Wasser,
Jahrb. d. Cb. u. Ph. 1828.H. 4. (N . R. B, 24. H. 4.) ^^
382. y e l im a n n'^s
was spitzwinkelig gebogenen Glasrölire , deren innerer
Durclimesser 0,5 Millimeter beträgt, und deren Sehen-
kel jeder 10 Centimeter lang seyn kann. Den an-
dern Schenkel bringt man durch den Kork , mit wel-
chem der Hals einer Glaskugel oder eines Glaskölbchens
geschlossen ist, so dafs das Schänkelende fast auf den Bo-
den reicht, ^) sobald nämlich eine im genannten Gefalse
befindliclie Mischung aus anderthalb Unzen Alkohol und
zwanzig Tropfen Salzsäure aufzuwallen begonnen. **)
Durch den Druck des Fliissigkeitsdampfes preist
sich der angesäuerte Alkohol herüber, und extrahirtden
Cylinder - Inhalt , (in so fern man genau darauf geachtet,
dafs durch einsehr kleines, nur wenige Millimeter hohes
Flänunchen der angewandten Spirituslampe die Arbeit
nicht zu sehr beschleunigt wurde) so dafs die letzteo
Tropfen fast ungefärbt abrinnen. Den in einem ver-
stopften Cy linderglase befindlichen dunkelbraunen, er"
kälteten Auszug fällt man nach und nach mit feingepül-
vertem Kalkliydrate, dessen Menge von der Verschie-
denheit der zu untersuchenden Rinde abhängt. ***) Nach ,
ungefähr 12 Stunden trennt man vermittelst eines, mit i
deslillirtem Wasser angefeuchteten , kleinen Filters den
Niederschlag von der fast faiblosen Flüssigkeit , wäscht
*) Vgl. Taf. V. Fig. 19. die hierzn gehörige Zeichnung, wel-
che die ohnehin leichtverständliche Beschreibung des kleinen
Apparates noch mehr ^ersinnlicht ; a, ist das Glaskölbchen,
h. die mit dem feuchten Gemenge gefüllte Glasröhre, c, ein
Porcellanmörser , den Auszug aufzufangen bestimmt.
♦*) Bei Huanuko-und Königs -Chinarinde ist die angegebene !
Menge Alkohol ausreichend, die rothe und Carthagena-China
erfordern indessen, mu vollständig ausgezogen zu werden,
^ Weingeist mehr.
♦**) z. B. verlangt die rothe und Carthagena-China 25 Gran,
während man bei der Huanuko-und Köuigs-Chinarinde mir
15 his 13 Grau bedarf.
384 . GoheVs Prüfung der Chinarinden.
bewirken ist, was natiirlichunerläfslich, wenn daaVer«
fahren, bei rascher Ausführung, scharfe Bestunmungen
liefern soll. Einige andere zu, diesem Zweck empfoh-
lene Methoden (die sich übrigens, was die Extraction
anlangt, mit. der J^eümann' sehen Methode sehr Tüglich
vereinigen lassen würden) mögen hier in aller Kürze
noch angedeutet werden ; vielleicht lohnte es der Mühe
einmal vergleichende Versuche über diese verschiedenen
Methoden anzustellen, um zu prüfen, welche unter den-
selben den Preis der Zweckmäfsigkeit, der Leichtigkeit und
Sicherheit davon tragen, und ob bei allen Umständen,
and bei allen verschiedenen Sorten der Chinarinde, stets j
dieselbe sich als die vortheilhaftere bewähren werde. ■
Herr Prof. Göbel liefs bei sein^n^ in Verbindung *-
mit Herrn Kirst angestellten, Prüfungen der Chinarinden ■
die ziemlich fein gepulverten Chinarinden, unter stetem
Umrühren, wiederholt mit sehr verdünnter Salzsäure
auskochen. 2 Unzen Cliinapulver wurden mit 16 Unzen
destillirtem Wasser, 3 Drachmen Salzsäure von l,13spec.
Gewicht (bei den späteren Kochungen nur etwa halb so
viel Säure) jedesmal so lange gekocht , bis etwa 6 Un-
zen zurückblieben, endlich sämratliche Flüssigkeiten ver-
einigt auf ein Volum von 6 Unzen eingedampft , nnd
durch tropfenweises Hinzufügen einer Aetzkalilösung, I
bis das Kali stark vorwaltete, gefällt. Der meist braun-
rothe Niederschlag wurde mit kaltem destilhrten Wasser
gewaschen , von Neuem in Salzsäure gelöst , und wie-
derholt durch Aetzkali präcipitirt. Durch nochmalige
Wiederholung dieses Processes wurden die Niederschlä-
ge fast ganz weifs erhalten , und nach dem Trocknen
durch kaltem absoluten Alkohol die beiden Alkaloide ge-
trennt. Es verursache diefs Verfahren weniger Mühe^
gen gewesen. Xa diesen scheint das MetaUoxydhydnt
dieRolle einer Säure zti übernehmen, wenigstens verhal-
ten sich diese Yerbinduagen in mancher Beziehung den
Chininsalzen analog; also geradeden, voa. Unverdorben
entdeckten , HarzmetaUrerbindungen entgegengesetzt. "
„Ich hoffe mit der Zeit dem bereits vorgearbeiteten
Material die nöthige logische Haltung zu geben, um das-
selbe Öffentlich vorlegen zU dürfen. Beiläufig bemerke
^ ich niB* noch, dafs ich in den meisten Chinarinden
ebenfalls Gallertsäure ge&aden habe."
Dagegen verfehlen Henry und PtisBon gerade im
Gegenlheilneuerdings wieder die Präexistenz der alkalini-
schen Katurder sogenannten Älkaloide oder organischen
Alkalien in den Rinden darzuthon. *) Sie berufen sich
*) Tjgl- Journ, de Chim. mid. 1327. miiz. S. 2S6 und Am
t«t ihnen eines mit der organischen Chemie so sehr ver-
traneten) Natnrfotscher wofal von einigemlnteressesejn, und
manche beachhingswerthe Winke fiir denjenigen darbieten)
der seine Thutigkeil zur Bereicherung der medicinischen
und gerichtlichen Chemie anzuwenden geneigt ist -
d. Red.
4te Grnppe -iTetatriD
Ste Gnppe -^Delphiiün
6te Gruppe ^Emetia
Tte Grnppe -jBi
(schwach erünlichj j
VI ich rothgelb als
in der iteuBeibe
! las VoriEB t S'«"-
s Vorige
■ibTamiTOlh -j ziegelfarbig
Folgerungen, Wenn die Gruppen aui^ zahlreicher
sind , oder mit anderen Worten , wenn die Unterschiede
zvrischenden rerschiedenen Alkalien auch marqoirter sind
,bei Anwendung des Broms als bei Anwendung des lo-
dins, und wenniu dieser Hinsicht auch im ersteren Falle
die Verschiedenheiten specifischer erscheinen, als im
letzterem so muls man doch eingestehen, dals auch
über Bieagenüen für AOccäoide, 805
hier did Farben nicht absolut identisch sind in beiden
Reihen , uud nicht verschieden genug von einander,
um für sich allein als specifisohe Kennzeichen dienen
zu können»
ReacHon des CMoriodindampfs aufcUe vegetabilischen Alkalien^
' C C ^- C ^•
Itfe Grrppe -iPikrotoxm ^ungefärbt -^ungefärbt
^Stychnin /"griinlich gelb
} Cinchonin, | gelb , minder f
Jte Gruppe ^^^j^j^ S geCsdlJachV"^^^^^ ß^^^ .
I orangen- ^
V. farbig
8te eroppe <bS^ {röthlichgelb {«"i^i^^S''''^.
{i gninlich |
Erattin ( < rothgelb- >4. Grnppe.
5te Groppe ^Narkotin -^ziegelroth ^ziegelgelb^G.Grappe.
Folgerungen. Aehnlich wie bei den vorigen, aus-
genonunen dafs die Farben des Emetins und Delphinins
in der zweiten Reihe zu verschieden ausfielen , als däfs
toan sich dazu hätte entschliefsen können, beide Alka*
loide in ein und die nämliche Gruppe zusammenzustellen.
Noch hat der Verfasser versucht, die vegetabili-
schen Alkalien von einander zu unterscheiden , indem
er auf einer Schüssel von weifsem Porcellan oder Stein-
gut einen Tropfen ihrer geistigen Lösungen mit einem
Tropfen geistiger lodinlösung oder Hydroiodinsäure zu-
sammenbringt, den Alkohol dann verdampfen läfst, und
nach vierundzwanzig Stunden die Farben der Rückstän-
de beobachtet. Diese Farben wechseln von röthlich-
gelb bis braungelb. — Als er die geistigen Auflösungen
der vegetabilischen Alkalien, mit Brom vermeii^^ d»^
haben, um zu sebeo, was aua jenen üntenchieden wer-
de, wenn man die EinwirtuDg des lodindampfes über
eine halbe Stunde hinaus andauern lasse. Wir haben
gesehen, daCs die Alkaloide dann eine braune Farbe ao-
nebmen, und dafs einige derselben fliiasig werden. *)
2. Die Gruppen , die wir aufgestellt haben nacb
den Farben , welche jedes Alkaloid unter dem Einflüsse
de« lodins des Broms unJChloriodins, währeäd höcb'
sienshalbstündiger Einwirkung, angenommen hatten, las-
sen sich nicht durch eine constante Farbe charakterist'
siren; aber sie lassen sich dock bis zu einem gewitsat
*] Wir h^ben diese ErscheinuDg nicht weiter studiit, in der
Hofiriung, dars Herr Douni das gruadliche Studium derselben
fortsetzuu Aerd«. ...
/
es ist flialenchteod , daCs zwei Verbindung«!] Terschie-
dener, einander auch noch ao ahnlicher Körper doch nie'
mala mit eioander verwechselt werden können, Jedn^eit
werden sie sich darcbgewisse Eigensohaßen nntersdiei^
den; nur mafs man', um eine neue Art anEEnstel-
len, oder eine bereits bekannt« za unterscheiden, unter
den Verbindungen, welche sie bildet, diejenige ausfin-
dig müfchen, welche die hervorstechendsten und am
lichtesten nachweisbaren Merkmale darbietet. Wenn
man glücklich genug ist, dieses Ziel zil erreichen; wenn
überüiers jene Verbindimg eine solche ist, die sich'leicht
isoliren läfst ron den fremdartigen Stoffen, mit wel-
chen die Korperart , welche man bestimmt , gemischt
seyn könnte ; und wenn dieisolirte Verbindung ander-
seits wiederum fähig ist-, sich io die ireioe Körperat
404 Chevrtul wtä ü'Jireet
' . »■ ■
4flr AjomgB zur GewiMieit m eilMba« ^ Bb VcrMH
laanngeii zu Irrthümeniy oder miodesteiis xor UnfuduK^
li^k, nd bei ünteranchangen dieter Gattung nn^lmcb
schwieriger za Termeiden, als da, wo man nut wboc-
giüiisehen Substanzen aibeitet. « In derThat nuJkf bei
Untenncbnngen von Körperarten organischen Unprui^
^ wenn dazn einReagens angewandt wird, von dem muk
weils, dafii es auf die Substanz, welche man anzuireflSsn
gedenkt,, ninändemd einwirke, jederzeit, "Wie iudS|l-
lend nnd ansgezeiohnet die dabei beobeohleten Hrschej*
■nngen auch immerhin seyn mimte, eine :Weittte
Brfiinng untemommen werden, j^ ^e^Anze^gen des
Reagens zu eontroliren ; nnd mKH dacf siilh m die*
Sem. Falle ron dem dorch das Reagnos Terandtelen Kör-
per nicht unbedingt RiickschlSsse eriauben anl.dasi was
er ursprünglich war, wie man bei der Analyse Ton.
Mineralsubstanzen allerdings wohl ermächtigt ist dieüs
zuthun,. wenn man dabei einen Körper in einem an^
deren Zustand erhält, als er sich in der Substanz be-
fand, aus welcher man ihn ausgeschieden hat, z. B. bei
Ausscheidung des Kupfers aus einem, Kupfersalze yer-
mittelst des Bisens. Dieser Unterschied, in den Resul-
taten beruht darauf , dafs diestelben , in den nämlichen
Verhältnissen mit einander vereinten Elemente im Be-
reiche der Mineralchemie, in den häufigsten Fällen, nach
aUen ihren Eigenschaften yollkommen identische Ver-
bindungen liefern , oder wo sie wirklich von einander
abweichen , bezieht sich diefs blofs auf ihre Kiystall-
form^ und auf Eigenschaften , welche von dem Aggre-
gationszustande derselben zusammengesetzten Atome ab-
hangen ; und überdiefs hat man eine so groise Zahl an"
organischer Körperarten, und diese mit solcher Ge-
doi Gerichtstribimaleii sehr viel daran liegen, äaü
leifchte Mittel aufgesucht werden , (wie man deren unter
den|Reagentien zn finden hoffen dar£) nm die 'Natur ei-
nes Fleckens darzathvn , der sich auf irgend eütem Ge-
■genstande findet , welchen :man der Prüfung der Chemi-
ker anheim steUt, weil die Quantität des Sto&s £ut
jederzeit zu gering ist , um einer Analyse im eigenUi-
ohen Smne des Wortes unterworfen werden zu können.
Wie aber zu diesem Ziele gelangen , ohn4 sich dm^di
die Mittel selbst irre leiten zu lassen, welche nur zu oft
nnsipher sind in ihren Kesultaten? Diels wollen vix
Iner anzudeuten versuchen, indem wir ^ns jedoch nur
«uf allgemeine Sätze beschranken ^erden.
Zuerst mala vor allen Dingen bestimmt werden:
" 1. Die Natur der Grundstoffe, aus denen die FIÜS'
ganz besondere Atifinerksamkeit darauf ricbten müuen,
dab die Gegenwart des rothen Blut-Farbesto£Fes nacfa-
gewiesen werde , nhd man wird ilm in dies^ Bezie-
hung auch noch rergleichongsweise mit anderen oi^
maohea Farbestofien zu prüfen hab^n.
Und nun wpUen wir eimnal den Beweis zn führen
Tersnchen , wie sehr der so eben ron noa bezeichnete
■Gang demjsmgen vorzuziehen gey , . der in gerade ent-
gegengesetzter Weise zu Werke geht. Man nimmt
zum Beispiel ein Reagens und sieht , ' dab es mit ei'
ner Flüssigkeä,' welchetoan ron einer andern onler-
sdieiden will , mehr oder weniger atis^zeichnel« Er-
sohemongen hervorbringt , die es. mit der anderen nicht
erzetigt. Kennt man mm die Wirkung des Reagensauf je-
den der -einzelnen Grundstoffe jener Fläsugkeiten nicht,
Als Endresultat ethellt, daCi man, nm mit Gtnode
behaupten zu können , die zur Erkennung organi§cIier
Körperarten angewandten Reagentien eeyen im Stande
dazu zu dienen , die eine von der andern beinali eben
so leicht wie die unoi^anisohen Körperarten zo unter-
scheiden, zuTOr sich davon überzeugt haben müsecr,
dais die durch die Reagentien mit ersterea bewiikten&-
scheinungen wirklich herrorgehen ans der Verbiodung
. beider concorrirenden Körper : dieses aber hat der Ver-
fasser nicht gethan. Alles, was er in dieserHinsioht bei-
bringt, beschränkt sich nur darai^, dats er die Venouthang
ansspticht: es trete eine chemische. WiAung zwischen
den vegetabilischen Alkalien und den damit in Berührung
gesetzten Reagentien ein; und übra'diers bezieh«i sich
seine Beobachtungenntchtanf rolleodete Erscheionngeoy
ehe die UntnMdwidiiiig mehrenr aninyilisclMWi Slofib
^orc^ lodin und Hydraiodiosanre ta ihreni G^gwslaiide
fiabän wird. '^)
Vermischte chemische Erfkhniapen über Platioai
Gähnmglohemie iL^ Wp \
J^ Sdtreibm on £e Herren Kaetner und
Schuf ei g g er,
J. W. D li h € r e i n e r,- ♦♦)
ti oie und Tiele andere meiner Freunde liej^en aUer-
dingi Ursache, sich über meiä laniges Sdllsdriraigai zu
beklagen, lind mich fiir trag od^ gans nntbalig gewor-
den wa halten.. Das letztere ist beinalie der Fall seit dar*
Zeit; ilte Wissensohafi und Leben einen jGiat onerBatsli*
dien VerluA erlitten haben durch den Tod des T0rtreff7 ^
liebsten Fürsten, dem ich 18 Jahre lang anzuhören das
Glück hatte. Mögen daher Sie und meine anderenFreun-
de mich entschuldigen , wenn ich , um Ihnen das gu-
tigst gewünschte Lebenszeichen von mir zu geben, statt
einer oder mehrerer Abhandlungen^ nur einige ganz klei-*
;ie Notizen für Ihre wissenschaftlichen Zeitschriften mit-
theile.
1. Die Fortsetzung meiner Versuche über die
chemische Dynamik des Platins wurde unterbrochen,
oder vielmehr unmöglich gemacht dadurch , dals ei-
ne von dem verewigten Grolsherzoge dazu bestimmt«
♦)• Entlehnt aus den Ann. de Chim. et de Phys. T. XXXVill.
(Mai 1828.) S. 82 — 102. d. JRed.^
^*) Bei 80 interessanten Mittheilungen eines ausgezeichneten
Naturforschers wird es keiner Bevorwortung bedürfen, wenn
sie , der Absicht des Hrn. Verf. gemäfs, gleichzeitig in «wci
phjsikalischen Zeitschiiften erscheinen* d. Red.
neuere Erfahrungen über Piatina. 413
Quantität von 8 Pfimd rassischer Piatina verloren ge-
gangen ist. Ein fiolcher Verlust ist für den Chemiker
schmerzhaft, besonders für denjenigen, welcher ein
solches Naturproduct nicht wie der Physiker als eine
trage Masse betrachtet, oder wie der Philosoph blofs be-
schaut und bewundert, sondern die geheijQien Kräfte
desselben zu erforschen strebt , um es zu neuem Qe-
brauch anzuwenden und für das praktische Leben nütz-
lich zu machen. Doch zu meiner gröfsten Freude höre
ich , dafe Ihro Kaiserlich - Königliche Hoheit die Aller-
verehrteste regierende Frau Grofsherzogin , Höchst-
welqhe sich für unsere Wissenschaft aufi Huldvollste
interessirt und meine chemische Thätigkeit bereits auf
mehrfache Weise gnädigst unterstützt hat, mir diesen
Verlust ersetzen wollen. Dann , Freunde, will ich
wieder thätig und lebendig werden , und meine Entde-
ckung, welche BerzeUus die brillanteste ihrer 2eit ge-
nannt hat , so weit verfolgen , als es nur immer meine
Ejräfte erlauben mögen. Zuvörderst werde ich nach-*
sehen, von welcher Natur die Stoffe sind, die das
scbwajinunige Platin so begierig ans der Luft anzieht
und die dasselbe in seiner ^^iindkraft schwächen ; und dailn
soll eine grofse Reihe anderweiter Versuche in Bezie-
hung auf die dynamische Thätigkeit dieses Metalls ein-
geleitet — und, wenn der Himmel mir Leben und Gesund-
heit verleiht, ausgeführt werden. Entdecke ich etwas
Neues , so verdanke man jene Entdeckung allein dieser
Allverehrten und gefeierten Fürstin.
Die noch nicht zur öffentlichen Kunde gebrachten
Resultate einiger meiner frühem Versuche mit Platin
will ich hier in gedrängter Kürze mittlieilen. '
Jahrb. d» Cb. u. Fh. 18S8. H. 4. (N. R. B. 21H. i.\ ^^
a. Weimtäiloix»latm in ef^
* Mät, die Lösung mit tlydrocAlonaiire «ngesSneit und
^IfMi mit Zink in Baröhiiilig gesetzt wird; so erfi^
anch nnd nach mß patreriger JNiedenchlag, dmi die (Sie-
miker immer for reines Platin geHken , weldrtt* a&eir
woM etwas anders als dlstfes seyn mnfii ; denn in trocke-
nem Zustand eriutzt er sich» wenn er mit Alkdhcd be-
fimohtet ondderLoft ausgesetzt ^vird , wobei Waime
ent#idcelt und die Farbe des Niederschlags heller wiid ;
. und endlich entgloht er, besonders nach seiner Behend'
laStg mit Salpetersaure , unter Geprassel , wenn man
ihn vtnter dein Zutritte der Luft e&i«i Stronie von Was^
sevstoifl^as aussetzt
6. Wenn man Ghlorplatin zu wiederholten Mdoi
mit absolutem Alkohol m gelinder Warme behandeft, sd
resultirt endlicl^ eile braune Masse , welche sidi in ho-
VI
herer Temperatur leicht verkohlt , in vielem Weingeist
aufgelöst aber eine Flüssigkeit giebt, die sich ganz vor-
züglich eignet, um Glas spiegelglänzend mit Platin zu
überziehen. Man taucht das Glas in jene Flüssigkeit,
dreht es nach verschiedenen Richtungen so , dafis diese
sich gleichförmig verbreite , und erhitzt es dann in der
Flamme der Spirituslampe bis zum Glühen. Der dadurch
hervorgebrachte Flatinüberzug ist spiegelglänzend und
adhärirt so fest, dafs er sich nicht abreiben läfst. Bringt
man aber das platinirte Glas in salzsaures Wasser und setzt
es gleichzeitig mit Zink in Berührung : so löst sich &st
augenblicklich aUes adhärirende Platin in Form metalli'
scher Schaumblättchen, und zvrar in Folge des durch die
erregte Contactelektricität entwickelten WasserstoflFga-
ses. Diese Platinblättchen sind noch durchsichtiger als
die Goldblättchen, und saugen, wie diese^ aufgetröpfehen
t'. -
416 • . - D » b.e r 0 in 4 rVf i
1 d. Das dkikdi Be^ai^liing dto GUor^^tm-Ka-
Uttnis mit Aetskali gebildete Platramibos?|rdiil ^rhSlt
ti<(h gegen Waseerstofl^aa anders, als' das naobBhmpirf
^Doij'« Methode bereitete: ea'l^bsorbirt nainlidi,T^|^ die-
sem Gase nicht so viel ydi l^^^^ljfe» luid blsS^ nacb
der Binwirknhg dessdian schwas, /vfogvgen diilses
grau und vollständig redacirt wird. UefarigMis bat es
die Eigenschaft mit dem Daty'scben Friqparale geniiint
dals es den Alkohol bestimmt, Saoerstofl^gas anamriehea»
nnd sich m Ess^amre zu terwaindeln. Man knam stdBi
-jUb dieser^n^ Thätigkeit überzengen, wenn matt'es
sdiwach mit Kölnischem Wtsser beÜNielitet und «einige
2ieit mjt der Loft. in Berühroag labt. INeiies -Wmtfer
wMl dadmtsh sehr bald in ein höchst angenehinessAirss
Parfüm renrandett. ^
Das Platinsubeacydiil , dasselbe sejr nadk JEAntmd
Davy*s oder meinerTÄethode dargestellt, ist ein Vortreff-
liches Mittel , den Alkohol , welcher in der atmosphä-
rischen Luft oder in einer wäfserigen Flüssigkeit aufge-
löst ist , zu entdecken, und sogar quantitativ zu bestim-
men. Man bringe, um^sicb hiervon zu überzeugen in
ein mit trockener Luft gefülltes Glas von etwa 3 oder
4 Kubiteoll Gapacität e^ien einzigen Tropfen Alkohol
und senke darauf in das Glas ein, an einem Platindrathbe-
festigtes, flaches Schälclfen, worauf einige Gran Platiosub-
oxydul liegen. (Taf. V. Fig. 20.) In einigen ÄlinutenwirJ
man wahrnehmen, dafsdie ganze innere Oberfläche des
Glases feucht wird, und die daran niedergeschlagne Feuch-
tigkeit sich zu kleinen Tropfen ansamsült , welche ab-
niefsen und Lackmuspapier augenblicklich röthen. Un-
ter Mitwirkung des Lichtes gelingt dieser Versuch be-
sonders gut, weil dasselbe das Platinsuboxydul seiner
^HA^ - . !► » * # f # i » « r
aMGdd, Qiif^datBewiifttteyii, dalii ii jj«inil yidgii
^pedianisehan K4u»d0ni imtzlidi gsneaen^ aMidit miA
l^tBch, D« ptdktisclio'NiilxA iQfl^^
•tdil feit' Entqnrediaa die lA N^irden veilhtl^W mAx
^^Anr Ftmotioii^ so liegt dieSdhiiliyMi Kfiimrier^irigr ip
der fiideiluifien Zdbemtnng dePw«t^||pdliwaiimiclieB.
9bd dieeegnt, eoeotzandenrie stets du WeaffMtoii^^
-Ibesondets wenn man dasselbe stolii%siie enfttidttwftHlst
Idi habe diesem Tachypjrreon eine nmie EinriobMsgp-
' gebek» so dafi^s ptelabei ist» d. b.. auf Reisen mär
lH^nunsn ipsvdea kabn. Der in memen Belli'l|fuii
' jmr pbysQcattohenCheAiie nnterdiiViNainfi&Hydro-Pjr«-
jNmiotor befsdlriebene nnd al^bfldele Appami ijUllt
dittoneneBinriebtnal^dar. DieDnftianpdien, inibe
?ratt mehrarem MeiiTudi <ii li nachmeinprAnleiteigter-
fertigt und den ^latinfenenBeagsn 1^^;egebeii werdsn^
sind mit Platin glittEend überzogene Glaskugeln » irelche
die Stelle des spiraUormigen Drathes von Platis in der
Glühlampe yexlreten.
n. Meine Voiträge über Gährungscbemte, welche
ich im vergangnen Sommer gebsilim, gaben mir Grde^
genheity viele neue Versuche über denProcefs der Gah*
rung .aatustellen> Icji fand, dift dieser Procels noch
unter ein^tn Drucke von 20 Atmosphären ven Statten
geht, und habe Ursache zu glauben, daüs dieser Qradc
bis zur tropfbaren Verdichtung der Kohlensaure gestei*
gert werden kömie, ohne die , Gähmng zu unterdrückefl«
Ich warte auf die verbesserte Einridhtung meines Uerza
gdl>rauchten Instrumentes — eines ' 2j|nosympiezome'
ters — um diese Vermuthung zu prüfen. Es ist £els ein
Versuch \ bei welchem man' sich vorsichtig benehmen
^ luilt Ah 1^ I Tiiy liig wJafv A^täSt 5^'
bfmerkte ich 9 dab dtr mit Luft «fiillte Rmim dir i
*^' worin iBiBdbeaiilhah^n^rar^ das
4la lidhtdniluilgdb liUitt, die OcmohaorganvMl
i«B ab üraMh«^ diaaer Enoh«^, daaDirf^l
aripaiw jgiw Stnge. ]lafrAttfbretatiWer^|pm,i)d*
«iiifapdaiSalp^liilSaMe, dfamafte-i^ W^plüii^llti
^ftiii, ud att &id# das Aröcasaei Jandeii /dMi-flii^^
SUmi^ciit Uoft Zackar «d «na nicht Uäba ffHJI
Salpatcuiaiü, iiiar kataa 8^>?tail^Alkaii(^ -* • '*^ <i
Ullfk Ml tdba^i» lianfa meinar aymotadhnigahatt l^jj»
awohwigsn aiiF oirfittlrta Mi»al: ai#ajdrt, 'di*^ IMI^
• W«aain^#adganqfagaii'adinyMSas><ra
fiia«pf8iä6cIii»lcMaaif WabMtt ahiAdk~>W6liidaiii' tHp^
■ ■ ■_
« aatii fialcgifiihiit ganoiii^m>i "• w lafQwftBH adiaCiA^aBai
«öh wivoa aj| nanäaiiy wun Mi llnfet^fkwOitjhtanjidM
dafs man es benulasen möchte , nm 'fremde Weine n^
asukiinsleln. '
Auch mein vor vielen Jahren angestellter, e# iä
Cüherfa Annalen und dann im erstto'Itefte meinei^
träge zur physikalischen Cheri lilPticiirihriebeper Vcindi;
über die Gährung erregende Wirkung des Kohle?iinw-
gasas auf siUse Obst -- und Beevadbichte, irard^ b Janen
•Vorträgen -wiederhat,! und dabei so wohl fü'teidiv
wiafür^neine Zuhörei^, die Uab^zeugang ge^^Dfian ,
dafs die fiisohen, aoeh ganz unyarletzten FHic)^ Wd-
cha in ihrem Saft aufs^lr Zucker- audb Fei^me^andui^
len , selbst in fAiohfl reinem Kohlensäuregas i^dteöng
gerathen. Einige^ Chemiker haben dia^ WalAeit dieses
Restthates bezweifdt , aber ge wils nicht ia fter AWdit
am meine Arbeit verdächtig zu' mistohen , soidem Wohl
nur darum ; weil Gay - Luseac eim'ge lahri firSher das
\
über Gährungschemu. 4jBl
'>.fiaiientoffga8 als die erste materielle Bedingung der Most-
r^galming erkannt hatte. Aus meinem Versuche folgt, ^
* wenn man logisch richtig schlielsty daSßinGay-Luasac^s'
t -BzperimentedasSauerstofigas nicht primidy, sondern se-
i 4mndar, d. h. Kohlensäure bildend, und niirals Kob-
r lenaanre gewirkt haben könne. Es würde eine bloise,
r -imd für Gay'^ Lussac beleidigende Höflichkeit seyn ,
Wttna man nach einer solchen Erfahmng den Schluls.
~ dm dieser so ausgezeichnete Physiker aus dem Resultate
•einer Versuche gezogen hat, jetzt noch ohne Weiteres
•aerkennen, oder ihn gegen jeden Zweifel in Schutz neh-
men und vertheidigen wollte; und ich stehe daher nicht
am , die üeberzeugung auszusprechen , dals es;' nicht
SuMTStoffgas , sondern nur Kohlensäuregas seyn Icann ^
* was den Gähmngsproceisjener Früchte bedingt oder ein«
l^ntet. Wie aber dasselbe wirkt, kann bei unserer noch
so mangelhaften KenntniCs von der Natur des Ferments
lOGfat angegeben werden. Mir genügt vor der Hand die
Brfiüirung , denn diese erlaubt manche interessante Be-
tniiolitang über die analoge Wirkung jener zwei Gasar-
ten anf Thiere ! und Manzen anzustellen und den Geist
«a beschäftigen.
Ich habe noch nicht versucht , ob auch Bierwürze
«dm^iL Kdbdensänregas in Gährung versetzt werde. —
Bei meinen zymologischen Vorlesungen machte ich mei-
ne Zohörer auf die bis jetzt noch nicht allgemein be-
• nStSBte Anwendung eines Gerstenmalzs3mips zur Dar-
«tellnng von verschiedenen Arten von Bieren zu häusli-
diani Gebraöch aufinerksam. Ich habe zuerst die Be-
nitong eines solchen Syrups hierzu in meiner kleinen
Schrift: Zur-Gährungschemie, in Vorschlag gebracht
Dieeer jSvrup könnte« um ihn möglichst haltbar zu ma-
n
^'424 t)J^h£Uihif iibgr G^^ ]
'"ifrird, wena man die Materialien, d.'h.'(dKeBMiiiiBlidle
<äbe Qlases , in aiSofaiometrisehen VeAffWm'trtftrggtt^
mentreten laßt Da jediro'^Glas inoner eiat Do|i||^filBBe^
Ah. eili9 Yerbindnng Von KieMller|f» mit S leftidhiBdä"
mn ^pkiachen QzydoDi M und dIr%M|f^^^ j
iitlbjlwr der lirtartenr es Äid , wel^ eitod^ TecacUedrt-
Hut der optisdien Kgenschaften des GlMai' MdKl^nf;
ip lässM wir die rersohiedenen einfiM^hän Sffitaate wn
sfScUbüiietrisclier GonstMtttion in TMkdhiedeneii-fcsiRiiiiM--
ftfp^ernSItniSMii znsainnieptreten,' und uütetmdien uMIBi
w^che'MiscInuirsveriultnisse das fa^e Hesnltat gafrifln
ren« Wir nehmen dahnfenür Rfiekddit änf denTTm-
iiiitiiitv '" dab die veraehiedetiei» litsischeh' Oiejfde irpr-
sohiedene YeiihSknitiie iNefei SfeiehSbi» IIM^rfi^ «^^^
^tägt txk wetzen nnd Iddit sdunebshaite '^etMUten^
za bilden, nnd beachten sorgfältig die umstände, welche
eine gleichförmige, wechselseitige Durchdringang der
differenten Silicate und die rollkommenste Homogeneität
des Prodactes bedingen. Bei dem Natron - Kalkglase ge-
ben wir dem Natron 6 und dem 'S^äk 2 Antheile (Ato-
me) Kieselsäure d. h. Na + 6 Si und Ca +2 S i; nnd
in demselben Verhältnisse lasseh "frir diese Satire in die
Mischung des sogenannten FUntglases eingehen^ d.h. wir
geben oder berechnen fiir dasKaU dieses Glases 6, nnd
für das Bleioxjd desselben 2 Antheile Kieselsäure. —
Die ffifahrung hat bereits gelehrt, dais bei diesmi Ver-
hältnissen die am leichtesten schmelzbaren und vortreff*
fichsteil Producte hervorgehen. ''■" '
Herr Dr. Körner^ welcher sich seit vielen Jahren
nait Bereituiig des Flintglases beschäftigt und für die-
sen Gegenstand Geld, Zeit und Gesundheit aufopfert,
* - ■ i '
^^ ". -r-
HHilto,*) iNMiipttiit «ior fitfiiedigii^g der "VllB^
tid eni^gtr Bedfiifinase des Ghemik«», Iiette dean et-
1M| CMfiuartigm t>n^ wai die gWM Web
IflHliMte «od bewandeni moftte. **) ' '^«^ "^ -
m ■■ ■ M r?-^
- Ä'ür Kryst'allogtaphief.
ITif&dT die KrpiaUitaiion de$ Wimen,]
VOA -
Fxo£ M a r 0 ia gimiuitciwreig. .
^ ^ ' 'VJOt AbUkkmgeii (Tai T. S^. i — 16)
VYeim die EeniitiiiiB der ngelmafn
Naturkörper überhaupt wunscheiurirerlh kt» so ist sie
mefst Tom Wasser zu erwai^teB, das uns allerwarlsviB<-
giebt, das zum Bestehen sowohl unseres Lebens ab der
ineSsten chemischen Verbindungen nothwendig hx, und
von welchem erst der durchsichtige Quarz und dann alle
Krystallgebilde ihren Namen geborgt haben. Auch war
man in der That seit frühen Zeiten Uuf die Formen auf-
merksam , welche das Wasser im erstarrten Zustande ,
als Schnee und Eis , darbietet ; man betrachtete sie mit
Wohlgefallen, entwarf Zeichnungen davon, und suchte
sie von verschiedenen Gesichtspuncten aus zu erklären.
Demohngeachtet ist das , was wir darüber wissen, kioch
weit von der Sicherheit und geometrischen Strenge ent-«
fernt, deren sich so viele Krystallformen jetzt erfreuen ;
und die Unbestimmtheit, welche auch in den wesent-
lichsten Puncten obwaltet, ist ein hinreichender Beweifs,
dafs in der neuesten Zeit sich Keiner ernsthaft damit be-
schäftigt hat. Unter der früheren ist wohl TheopJirasius
*) Vgl. Bi XI. S. 490 und B. XXI. S. 116.
**) Ein« andere kurze Notiz des geachteten Herrn Verf. übet
liimstliche-Diamantenbildting findet man am Schlüsse dic-
kes üeites.
VTKT ^
4M- ■ flf a-f äp .•'; •*
j^qpariM^ mh LeMiti^cttt badbftdhtaiu 0eirohiaiflh
mtA die Sohtibep, die siol)i «n: der ObetflScbe TOft%,Ge-
QÄtfli bilden, « dazu tangiich^ mid ee ulk
Hjprdi» 'ftab die KiifitdfiBatioiis- Aze hior'nieit^i
Langem *- Axe der Geföfte insamnipnfallt.
nnn^Hieb die-^loppelte Strahlenbrechong l£t Bise za be^
<A»aflihten; aber so grolsnnd dnrobsiGhtig aaolrdie bier-
zn angewandten , naob den mannigialtigrtni Biobtongen
zubmiteteUt imd mit Glas geebneten Stad» warcai : es
wcdke ns(r nicbt gelingen. ' Thals tnag die Ablenkung
"d^ ungohlföhnfichen Strahls sehr gering seyn, tfaeüs ist
schon die des gewöhnlichen sehrnnbedeotend, nmetwa
ein Zehntel geringer als die des reinen Wessen. Man
kann^ sich davon leicht überzeugen, wenn man et-
iWas Wasser in einem hohlen, ans Glasplatten zusam-
mengefügten Prisma gefrieren la&t , dann Wasser da-
rauf giefst , und die Ablenkung einer entfernten Ziel-
linie durch Eis, Wasser und Luft mit einander ver-
gleicht. **) Nach einer genaueren Angabe von Brew-
ster ***) ist die Brechungszahl des Eises m n 1,807
und nach Kraft f) — 1,3 18. Theoretisch lälst sich
*) A, a. O. 181.
♦*) Da beim Festwerden de« Wassers das Prisma leicht Schft-
den nimmt, (mir ist dabei eine starke Spiegelscheibe zer-
sprengt worden) so kann man auch ein Prisma ans klarem
Eise zuschneiden-^ abglätten, und diinne, yorher etwas err
wärmte, Glasplatten darauf anfrieren lassen und hemach be-
festigen. Die mächtige seitliche Ausdehnung des Eises
scheint mir mit. davon abzuhängen, dafs bei rhomboedri-
sehen Krjstallen in der Kälte die Qoeraxen sich verlängern,
^ während in der Wärme die Hauptaxe siph tergröDsert (Pog-
gcndorff*s Ann. 1824. 6. S. 126.)
***) Gilberts Ann. 1815. 6. S; 64.
t) Abb. der Petersb. Akad. III. 466. vergl. Arnim in GU-^
herVs Ann. 1800. 1. S. 69.
über KrystalUsaiion des WasBen. 429
diese Zahl aus del* Voraussetzimg enmtteln, da(s ^^i
eineni und demselben Körper die absolute Brechnngs-"
kraft V der Dichtigkeit proportional ist. Nehmen wir
nun für Wasser V = 0,785 (= m'* — 1 , wobei
1» ^1»S86) "*) für das spec. Gewicht des gleichförmig
dichtenEises d = 0,9.4 ; **) so ist 1 : d! z: ^ : v; also
V = 0,738 = m* — 1 , und m= 1,318. Dieses Re-
sultat stimmt nur zufallig mit dem von Kraft iiberein.
Bei der Betrachtung der Krystallfonn fangen wir
mit der des Schnees an, als welche am häufigsten und
kidbtesten zu beobachten ist. Ihr Grundtypus ist die re-
gelmäüsige sechsseitige Tafel Fig. 1. (Taf. V.) Diese fallt
zuweilen ganz rein und vollständig gebildet aus der Luft,
theils verwandelt sich der Schnee bei längerem Liegen
und stärkerem Frost in dieselbe. Der breitere Theil a
tragt oft noch in der Mitte einen dickeren Aufsatz 6, und
am Rande einen dünnen Saum c. Fehlt an den Seilen
des Sechsecks krystallisirbare Materie, so erscheint
Fig; £• a, die auch zuweilen den dünnen Saum h mit
aidi fuhrt« Bei noch grölserem Mangel an den Seiten
ealsteht Fig. 8 und aus dieser endlich die £ist fineare
Fig. 4. Setzt sich die Bildung Fig. 2 an jedem Strahl
Ton Fig. 3 fort , so erscheint Fig. 5 , die , wenn ihre
cinzeliien Theile dieselbe Abnahme wie Fig. 1 .erleiden,
nFig. 6 wird, an der meist nur die Hälften der Linien
irie in Fig. 7 a. und noch häufiger in Fig. 7 b. vorkom«
mm , an denen wieder jeder einzelne Strahl schmaler
oder breiter, einfach oder zusammengesetzt erscheint.
Selten geschieht es, dais die ganzen Sechsecke sich
*) Vergl. dieses Jahrb. 1828. I. S. 402.
**) VgL das neue (rfÄfer'sche physik. Wörterb. III. 115*
^ JUirb. d. Ch. u. Ph. 1828. H. 12. (N. R. B. 24. ft 4.J *•
48j8 M a r » y
Idtcbterföniug in einandfer sddeben «id ftMie za flto^
' JMudenen Strahlen^ Fig. Id. znwmmtiwuwrtqi, Tläi iir
S«iie angesehen, oder in andern Riöhtiingeii iSmgmi^i^
•fleKeinen aie wohl aach ab Anhanfta^fen i^i|i^i>k)w
Fig. IS. Alle diese* Formen sind in dmk meislili llalkni
in einander gewoben oder auf einiitdA* geaahichtei, uni
die' jedesmal aa Masse und Menge Torianmäewlen/gttb^
ben dem Bilde-sein charakterisdsohee Aaselim. CBeita
.tragt Vieles aadi«bei der dietlm WinterSgiiNtt eigwt-
tkfiailiche lichtachinmmr, eine Art von Damait<-^(äldtir;
' dar ans einet besonderen Vertheiliflig von Hell^^tiirid '
Soliatten entsjnJngt, and theila däim lehiai QjiMii Itt^
daCs die krfMaliimsohen Schiioliteir» - üäedk yikUb<§ daä
lieht dnngt, stellenweise dicker and dättn^y "iädtatit
vnd/Jockere^ smd^ theils darin, dals die AmhMßi^
nendeii Sechsetke dem andringenden Eldnr^Mi'-dii^
Hauptfiächen , bald die Seitenflächen , bald die Kanten
darbieten.
Wenden wir uns nun von diesen zarten , skelett^
artigen, öder nur durch das bewaffnete Aage nnter«
sdheidbaren yerköq)eruilgen flüchtiger DnnstldSiclien
zu selbstständigen in Erstarrung befangenen Waseermas-
sen, in derHoflnung, hier vollständigausgebildel^ Kiy«
stalle Ton beträchtlichem Umfang und gröfeerein Wech«^
sei der Flächen anzutreffen, so finden wir uns ifi dieser
Erwartung sehr getäuscht. Da die Bildung des Eise^r
nicht durch Entziehung eines flüssigen-Menstnlums, son-^
dern der Wärme, und zwar mit ziemlicher Raschheit and
Gleichförmigkeit geschieht, so verbreitet Mch die Span^
ntong seiner Axenrichtungeh durdi den ganzen Raum,
den es einnimmt ; die von den Wänden des Gefalse»
it^reinfahrenden Strahlen vereinigen sich zu ifnann^a-
^106 . S €'k 'W'4 i^ g e-^r -■ --:♦' .^
jMHtshete daher io Verbindang mh seioeni, dk AanUtia
JtfnAtxM lebenden, aodh dsNatnrfiM^aolier lähtti^^ be-
loHttten HemSohne Dr. fF. Soemmerrmg, \hmältUll^^iSk
mOf nm geoanen Nachzeidmen der im lAAMMM^^oder
Fenuohr eradieiiienden Gegenstände^ rortreflKdh geeig*
aelas «u&ohes Inatroment Terdankt; mft diesem in Ver-
Inadmig Teranataltete er eine Zeidurnng mwAmW>t
im Jahr 1825 und 1826 beo|»chtotot JSonnenflecfcen ,
. Welohe auf einer Steindmoktafied ersddett» beatimiul
anfanglich blols ZOT Vertheiinng an Fimnide« BimzwmstB
Tafid (beide abd nnn jener Denkadttift aDg^bl|i} abdk
xwei Tom 6. bis zum 80. Ootober 18C6 kertiinürtetu
Sonnenflecken in ihren mainnigfidtigen ßwAleinngen
dqr«^ 27 Abhildangen dar. „Mögen die GieHiiMW^ ,
«nberle jener h^eie Natoiibrscher öfie^ gäg« Fiwn-
^de, „die Zweiten, Orte, lläume messen; ich, 'der ich
ab Anatom täglich Form and Gestalt der Körper zu be-
schauen habe , will vorzugsweise auf Gestalt der Son-
nenfledken achten. Was ein in dieser Art zu sehra min-
der geübtes Aug unbeachtet lieHs, entdeckt vielleidit
das meinige.''
Eines der Resultate dieser genaueren Beschaunng
^ war nun , dafs bei den Gruppen der Sonnenflecken meist
ein gröfserer Sonnenflecken voranschreitet , seltener
nachfolgt. Diesen gewöhnlich voranschreitenden gre-
iseren Sonnenflecken pflegte V. Söefnrnerring den Antesig-
nanus zu nennien, und freute sich späterhin in Schumctcher^s
astronomischen Nachrichten 1827. N. 115. oder B. 5.
S. 819. dieselbe Beobachtung stach von Capocci *)
"mitgetheilt zu finden.
*) „Mau aieht'S sagt^ Capocci, „die grofsen Flecken gewöbn-
Aend^ Mass« anftauCbende nngeecknolzene Stücke,
'od# als Schlacken, lieti^ächtet-treilien kötiaeii/'^el^^is
Aniitiht auch neuerdings wied^znrSpraGlifrkäro; Dtna
waram scAten'dn^Ietc^'eti Mafeä^, dnn^ den DaAtdniMsig
yo^^lich' IQ der Nähe des Ae'qaattvs empdrgelrifftni )
nicht änch' in diesem selbst ,' eondets nur in befliountea
ZoD^ntieben demselben zum VorsdieiDekonlinMr? ''
Za gan:
Verwandten,
Sien, wie sei
herrührende
Und hierühei
wohl lediglich in der Absicht, die Theilnahme auszu-
drücken andieseninteressanten Forsfibnngen; eine Theil-
Tiahme, die bei physikalischen Dingen blos dadurch
AeD bitermissioneii*^)in einigen dem Aetjnator BÖfaer
gel^enen Zonen ) der F«ll seyn mülete.
Jedoch es ist einleuchtend , dafa, welche poode-
tattlen Stoffe wir uns als brennend auf der Sonne denken
m^;en, jede Art von ponderäbler Flüssigkeit durch den
gewaltigen Sonnennmscliwnng gegen den Aequator hin-
getriebän werden mülste. StäUcHweigend taBamt da-
her eine solche &kläningsweise, es mag rom VeHneBDen,
*) TergL z. B. TOtliegendes Jahrb. 1824. oder &■ X 111 — tlS.
**i JUigesehn vaa dieser wiDkührlicIien AnnaKme, wdcha
absr des Sonnetdecken xa CefaUea «nwitbehilich wöm,
nSohte allerdings eine saUJi^ Tbeocie hoclut ein&cli ge-
nannt weiden, in denuelben Sinne nänilicli, wie neulich
in mehreren Journalen, bei 6elegenfaeit ron Davya sinn-
. Teichen Forschnngen iibei Entstehong der TnUune, hw
TorgebcAen wurde, er gestehe. selbst zn, dab es noch ein-
facher sey, sich überhaupt einen iimern Erdbrand zu den-
ken, der heiToibiicht wo « einen be^jnwiw Aiugang findet.
Mnf eioander -vrerfen: so sind wir natürlich darauf «nge-
wissen, Erscheinangea, frelche wir am Himmel seben,
mit dsnen zu Tergleicheo auf Erden. Es ist dalier im
AUgemeinen nichts einzuwenden, wenn Newton im Sten
Buche seiner philosophia naturalis unter die Pnncipieit
zu philosophiren auch den Satz hinstellt: „gleichartige
Natorwirkungen sind so viel als möglich von denselben
Ursachen abzuleiten , wie z. B. das Licht im Küchen'
fenerund das in der Sonne;" nur diefs ist zn erinnern,
dals der Sprung von der Sonne zom Küchenfeuer ein
wenig za grofs sey. Natai^emäfser wird es seyn , Phä-
nomene , welche am ganzen Erdball oder an andern
Weltkörpern vorkommen , mit denen der Sonne und
also namentlich das Planetenlioht mit dem Sonnenlichte
za vergleichen.' Denn hier erst mögen wir glauben,
daJ« ron{^«icjurtig<i%I£rKh«noi^D die Redft«ey.
~ znweiMD sej? Denn g«rade äief» wurde der eben er-
waluitea von Bode und TOn Herschel aufgvst^Hea Saif
netHheorie eotgegengeaetet , dala mm sidi keine dent-
Ix^ Vorstellung machen LÖBneTon einer IiH^tsi^iäi!«,*)
'*) So sagt x.S.Itube in seinen Briefen über Natni-lelm B.IV.
L S. 133- „Diejenigen, die sich von einer soltiien Photo-
«pl^re nicht deir geringsten deuliichen Begriff suchen tkön-
ncn, ODÜ sich blos an das haltm, yrma uns dis Eifohnmg
lehrt , glaubeüj dafs die Sonne unmöglich ein so anfemeia
dichtes und starkes Licht um sich 'her verbreiten fcöonte^
v«BB sie niobt seihst brennte." — Hiebt ohne Interesse ist
•S, daneben zu stelten , was Fischer in seiner Abhandlung
über Sonneiifleck«it sagt: (Bode's latron. JwJirb. für 1791.
S. 199) „es ist keine Folge: Treil die Sonne in der Enl-
femmg, in der vir sie ssiken, blendet, so IM1& sie in dra
Kühe und auf ihrer Oberfläche eben so sehr oder wohl
gu noch mehr blenden. Ein weibes AehrMifeld Uendet
in dei £iitfeniang; 4i» diaalae Aalin Ueodst desw^eii
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^0^0^ t6<äiijd»llii: ^J) ttf^^ht dam» «iif die Füla
^^^^ •iiaft vongsleiit ui emEelneDPeriodMi die lil^
':^|^^ttiM, wonäis iukA dm neiiMteiiBeglmohtiiqiP^jen^
^^^imderroUe Schimmer sa straUen «Qiunittj^^^^rj^^
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'/ hvpäofa «fo ytrvx, JaUhlemaä reprbeniieB pmr les 'volcn» '
Unrewirm. Vffii i^bst kachtet et an, wie irtailg'angeiiie»-
jw dieMc £Kk)ära]»gsw«JM der mackwiMig» ttetaad aqr>
-:* dftls näöh V« Saemmeninf^a und Ckyoccg^ jtecJMtfiitiiVfi !^
gTÖlste SottAenfleek, in einer foiq^pe derselben^ och malt
«nEnde befindet, gei^j^inlich sogar (ais antengnanti8)jünar
gelitt p- Ohnehin miÜilen die eiymrtminliclMip UeweguugBn»
^ .^ri^dhAnan zil:#eileh I>ei Scoinenflecken ibdnedkt h«c^^ in,
. Sinne 'dieser Hypothese «nf dner l^nsdnmg bemhen.
*) Wie schwierig es sey, g^ometrisoh geiaMi die SEShe Mnss
A^ Noidfichtbogens «n messen, leachtet ToneiAiit eip* ^Mle
^' Bltem Beobaditnngen, Messungen nnd BereclunnigcSii, yoA
denen schon in diesem Jahrb« 1824 oder B. 12. $•. STfimd
. t77 einige angefahrt wurden (wamnterdijei welofaie TtmCth-
vindish henäfart» TonragsweiseyertraaimTerdienljjLgalxeÄ
bedeutende, weit über die Granze des Luitkreises hinaus lie-
gende Höhen. Viel kleinere Hohen wurden bei einigen
neueren Ton Hood nnd Bichardson angestellten Messungen
(s Gilberts Ann. der Phys. B.74 und 75) gefunden* "Dafs die-
se Beobachter, eben so wie Thienemannf aus Wolken dieses
wunderroDe Licht ausstrahlen sahen , davon war in unserm
. Jahrb. a. a. 0. schon die Rede. Thienemann nennt die hoch-
schwebenden, sogenannten Lämmerwolken (den Cirrua)^ Bi-
cAardlson bezieht die Erscheinung sogar noch auf tiefergehende
Wolkeiv» den CirrostrcUusy welches Gewölk jedoch gewÖhn-
^ch, -wie schon Howard anmerkt, aus dem Sinken der Cir-*
yusstreifen in horizontaler Richtung zu entstehen scheint^ —
Nebenbei mag auch hier er\i'ähnt werden, was Heame in
dem Tagebuch seiner Fufsreise von der Mündung des Ku-
pferminenflusses naCh dem See Aathabasca (s. Gilberts An-
nalen B. 74. S. '89. Note) angeführt: „das Nordlicht und die
Sterne ersetzen in den langen Nächten einigermafsen das
Tageslicht und rerbreiten manchmal so lebhaften Glanzy
dafs es auch ohne Mondschein hell genug gewesen wäre, die
kleinste Schrift zu lesen. Die Wilden benutzten dieses zur
Biberjagd , fanden die nächtliche Helligkeit aber doch nicht
hinreichend Hirsche imd R^nnthiere zu jageu.^^
/•*«# ^ js* ■ * . ^
• 1 » ■ -
4IS ••,*^:-». «^- »-•«'f f # i»
mV.
diiliGegmdM n^ilcfaditet sehen (^eicluaai - als grörse
jhiiiUe Flecke der glänzende^ Kttgel) und- deir l)iudi-^
■MsiNnr des Aeqaatörs würde also bei iKr Mc^Äm^iiodi-
weiidig. kle£Äer sieh darstellen , als der PohundteaSiinfs»
eer« der l4rian«»rt erscheint diitdh die ab jäM'iPdse
^ sich anhäöfenden und zu bedenfanden Hohen aber
, d«k 'Loflkra^ emporsteigenden lichtirolfcett.' -^ - ' '
■ ' iSchlieMn wir nun an solche, dektt^Ständpiihct tttf
der l&rde nidit lurnngemessene, Betrachtungen nhsere Yer^
•HUangeO'Ton der Sonne an : so wird scfibon diels nätiv-
gemäls scheinen, dab wir eine ewige Qoello ^to lich-
tes nicht ans yornbergehendeiny stets netter pönderaUti!
'StofflizivNahmngbediik&iidem, FtaekrfhzhbilAi indiBii,
sondern vielmehr aosNaturkraften, wie MagnetisrnnsiUid
Glektricität » womit das Nordlicht im pahen fireilifdi nödi
nicht genngsam erforschten Zasammenhange steht , deren
Unerschöpflichkeit aber durch leicht anzustellende Ver-
suche yerständlich gemacht werden kann, indem hier
fwie der Mythos von den Dioskuren solches bildlich
darstellt) Tod und Wiedergeburt ein und dasselbe ist.
Speciellere Gründe aber, welche uns noch besonders
berechtigen, das Sonnenlicht mit dem Polarlichte zu ver-
gleichen f sind folgende :
1. Der Zusammenhang der Nordlichterscheinung
mit^^em Erdmagnetismus ist, seit Celsius und Hiorier
darauf im Jahr 1741 aufinerksam machten , durcii eine
Menge ganz unzweifelhafter Thatsachen bestätiget wor-
den. Selbst weiter, als sein Glanz reicht, wirkt das Nord-
licht auf die Magnetnadel, welche. sogar, nach Cassini^
dasselbe vorher zu verkünden und das schon verächwun-
diene nachzuempfinden vermag, also auf doppelte Weise
seine Beziehung zu einer erdmagnetischen Wirksamkeit
J^'
» i^
!■■*■»
• • •■
QmSotd&iAtfUbuMaaa) leoditond harvcrtwiteBdwi V»f-
' fL DeiMbe Gnmd aber, irdciinr-V)
liilL «Bgehoi^ Knft zo kalMi , «Stnlidi.db hiiggaiii»
AhnjjBiite'^hn^^ höheren Regionen, ist^'diinVer-
iiijiibii gipÄifc, £eBiof nnd ^^iMiäigMjktethh
W™*"" LuAieiAe anstellten , andi auf den Ma^nelunias
anwendbar. .Und JNoC echüefat mit Recht, in eeuMOi
Lehibndhe I3er Ffaysik daran die Bemeddingt ,'|ii^dnv
■dteudioK folgt die Abnalune der tai^netischMi Kraft
4eni aUgememen Gesetze du^niaj^ueiiicnira'AMienan-
^l^en^ d. h. den' nnigekehtten VeihSIliiiirie deii QiiadiMl
der EntCemimgi und ninis aidb so ohne Grenüen in den
Ranm hinaus erstreckm. Die Analogie madit ee wabv
soheinllch^ dafs der Mond, die Sonne, so wie die übri-
gen Himmelskörper, mit eben solchen Kräften begabt
eind/^ Und zu ähnlichen Ansichten wurde schon Cas^
rini bei dem Studium der magnetischen Variation hinge7
zogen, indem er bei mehrjährigen Beobachtungen wahr-
nahm, dals die Sonnenstände (im Frühlingsäqninbctium
und Sommersolstitinm ) von fiinflufs sind auf die Bewe-
gungen der MagnetpadeL Wenn nun gleich das Son-
nenlicht entweder unmittelbar (vrie Morichim*s Versu-
che * ) zu schlielsen erlauben ) oder vermittelst der auf-
*) Nicht aber die eines Herrn fTait. Es ist TieUnehr nnbe^.
greiflich y wie dessen Abhandlimg über seinen sogenannten
Sonnencompars {hiliastron) in solcher GestaUy wie sie er-
, schien^ euieu Platz in dem Edinb. philos. Jounu T. XVIII.
finden und sogar in die Bihh univers. Juill. 1828. S. 195 —
207^ übersetzt werden k<mnte. — Zn ennnem aber ist, dafs
schön Cassini von Seiten des ZodiacaWchles Spuren eines
452 ^Schweigger
nan also au£ dem Standpuncte der neueren Physik einen
leuchtenden Elektromagnetismus bei den Kometen wie
in der Sonne an: so .wird je nachdem die eine oder an-
dere elektromagnetische Kraft vorherrscht, der Komet
rechtläufig oder rückläufig seyn müssen. Und die Ko«
meten erscheinen also nicht mehr wie durch zufälligen
Stofs getriebene Weltkörper. Zugleich werden wir im
Sinne Keplers (der mit Beziehung auf den Magnetismus
•8 aussprach , daCs die Erde bald "partem anücam bald
dafs die Rnndang der Erde keinHindemifs mehr seyn kann,
sie beständig von der Sonne erleuchtet zu sehen. So-
nach wurde also die Erde einen wahren Kometenschweif
nach sich ziehen bei ihrer Umdrehung um die Sonne, was
(wenn blofse Andeutungen eines Kometenschweifes genü-
gen) in Beziehung auf die Nordlichtwolken, mit einigem
Grunde gesagt werden mag. Biot in seiner schon erwähn-
ten Abhandlung über Nordlichter, wundert sich aber mit
Recht, wie Euler y der das Emanationssjstem Terwarf, doch
den Lichttheilchen eine so grofse Stofskraft beilegen konnte
und er fügt dann in einer Note folgende Bemerkung über Euler
bei, die ich nach GilhcrVs üebersetzung (Ann. B. 67. S,6)
hieher setzen will: „sein Genie führte ihn vorzüglich zu rein
analytischen Forschungen, und bei dieser abstrusen Geistes-
richtung waren für ihn die materiell bedingten Betrachtun-
gen der Physik nur ein Gegenstand, auf den sich die Hech^
nung antuenden Uefs, Fand nur seine Leidenschaft zu rech-
nen Nalirung, so kümmerte es ihn wenig, ob ein Roman
von der Natur, oder der wahre Hergang sich ergab.**' —
Dagegen wird sich nun allerdings mit Beziehung auf Euler
manche Erinnerung machen lassen. Andere aber, denen
die Mathematik nicht so viel verdankt als einem Euler, mö-
gen sich diese Bemerkung zu Herzen nehmen, wenn die
Leidenscltafi zu rechnen sie anwandelt, hineinlockend in
ein unfruchtbares Feld. Denn diese Leidenschaft zu rech-
nen kann allerdings zu einer wahren Zeitverschwendung
verleiten mit Gegenständen, wo weder die Wichtigkeit der
Sache, noch die Genauigkeit der zu Grunde liegenden Beob-
achtungen, in irgend einem vernünftigen Verhältnisse steht
mit der Umständlichkeit, Langweiligkeit und. Mühseligkeit
d er angewandten Calculationsmethoden.
-/
. a|l!|l,m6At (in* <8i» dam Stndpittwto dßt Vktannmutn
■Aaft m IbHlmt Zaifwt uumiMnciML Mtrnanminnhii
giitete 1^ «iiwc^Mtgegeii, «k dftfi wir m^ilmfgml
.nü^'i^PcihtjHi;** , ^ielnidnriil sie daa «tit d«r Mi^
iF^Mwi JahriinndiiA ittWPiftT moltt' hcJrimtf CBvoirdinflil.
BtMai'gototawp TgHkownmftn gutäS^ *} ...
Wii: bagripfan aber anch um
&• wornn & Somieiifleokeii U|p8 ia der if|utoci*
idbeiiGegeiid xn^ Yondieine fcommen, wQireBd ip»*.
der im AeqnirtCMr eellMt keine Sonnenfledken ^.'wd^^g»»'^
M"«r^** werdeoL Denn aindi bei der Erde, lind ^wir
eordh die Entdeckung des BLektromagnedsmes wbl dsr
Ansiebt yeranhbt worden, dals. die MagBe^pole blos
Fancte der Goncentration einer von äquatorischer Region
(etwa durch thermomagnetisohe Wirksamkeit) ansge-
J ~ ■
*) Littrwü in seiner popnlaren Astronomie (Wien 18250 TIl II.
Sr 19« driickt sich darüber so aus: jyldndenau leitete ans
SOOO Beobachtungen Masketyne*$ 'för die mittlere Distanz
.der Sonne 'ihren Polardnrchmesser Sff 5'S 82 und den Diurch-
messer des Aequators 52* 1", 10 ab. Sind diese Residtate
richtig/ so kann die Oberfläche der Sonne mit keiner JUissigen
Maifrie bedeckt seyn." Jedoch jeder leuchtende feste Kör-
per wird ^um Theile polarisirtes Licht aassenden, woron schon
Torlun mit Beziehung auf Arago's Versuche die Rede war,
wefshalb Uiirow's Annahme aui die Sonne unanwendbar ist.
Brandes sucht daher in seinen Vorlesungen über Astrono-
mie (Leipzig 1827- Th. 2- S. 75«) die anomale Gestalt des Son-
nenkörpers naturgemäiser aus einem imponderablen Piincip
am erklären : y^gesetzt (sagt er) auf unserer Erd« fände^ an den
Polen mehr Erhitzung Statt als unter dem Aequator, so
würde aus diesem Grunde die Atmo^häre an den Polen
höher uud ausgedehnter seyn müssen; und eben so könnte
, ja aus irgend einem Grunde etwas Aehnliches auf der Sonne
SUttt finden.^' -^ Jedoch auch die noch so hefÜg an den Po-
456 Schweigger
Antheil an der Fleckenbildong. Denn aufserdeoiy dafs
man nie gegen die Polargegenden der Sonne hin Flecken
wabmimmt : so sieht man gewöhnlich in dem Parallel
einer großem Oeffhung noch mehrere Oerter in nchiba'
rer Bewegimg und im Aufruhr^ welches eine Beziehung
zu dem Hauptflecken anzudeuten scheint , fast ab ob
eine innere Strömung exisiirte, welche die gemeinschaft-
liche Ursache aller dieser Erscheinungen wäre." —
Fast also stellen die hier wirksamen Kräfte sogar dem
Auge des Beobachters sich dar.
Gewissermafsen-kann der Ausdruck : ^ySonnenglanz
ist Folarlichiglanz^^ als eine Formel , d.h. a]s abgekürzte
Bezeichnung der eben besprochenen, bei Sonnenbeobach-
tongen sich darstellenden Thatsachen betrachtet werden.
Schon vorhin nämlich war davon die Rede , dafs das
Nordlicht gebildet wird von meteorischen Lichtsäulen ,
welche der Richtung einer ganz frei schwebenden Mag-
netnadel parallel sich ordnen, oder was dasselbe ist,
perpendicular stehen auf dem magnetischen Aequalor der
Gegend , in welcher sie auftreten. In Sibirien, wo die
Abweichung östlich , werden sie folglich eine ganz aiw
dere Lage haben, als im westlichen Norden Europas.
So viele magnetische Pole übrigens an einzelnen Stellen
eines Weltkörpers sich mögen unterscheiden lassen : so
kann man doch immer , durch das Parallelogramm der
Kräfte , eine Hauptrichtung der magnetischen Kraft be-
stimmen und diese als polarische Hauptaxe betrachten.
Wenn es also darum zu thun ist, die Betrachtungen über
das Polarlicht, unabhängig von jeder localen Beziehung
auf einen ganzen magnetischen Weltkörper überzutra-
gen : so können wir diesen selbst ansehn als eine frei
schwebende Magnetnadel, oder Terelle, wie JFilluim
^ : : ie, >N^« Ae^ääD« alt
' i£ic£räinteteaiidf«ii tlät-
au iMwJi,'dab K6( du
d»' liZCbt Ifrä &nd Tiw
guii! äo wie 'das tjtlit
gtöfiendaa fiptenKSipw
' fcii|tr5mend» laclit aicSt zeigt. Dnnnadi kann iiiis'tÖ«
^ Sutton der T if r'*Hp{T»wminii«ttiOrtT'* fcinn tpTP^i^T^^arfn^^'
IRrdcn, wdfiimaherAw'AfuädACi^toccCsmtgfi^aittt^
« irteder darnm, »veil die lenchtenden Tlieite, die dra'
Rand Ber'FIiecken bilden', scharf oBgachnittme 'Scitdt
nadSpitzen *) zeigen" die Hypothese Herschels Tonzwei
Schichten der Sonnenwolken verläist und es „a]^ die
natörliclute Idee betrachtet , welche sich hier du^ej^t,
dals die Oberflache der Sonne aus einer leuchten^maber
Tuaim und trockenen Knate besiehe^ welche unzähhge,
ebenfalls mit einer leuchtenden aber gasförmigea Flüs-
sigkeit ausgefüllte , Spalten oder Schrunden hat."
Leicht würden hieran noch mehrere denbisberTor*
{getragenen Ansichten nicht ungünstige Bemarkongen 3i<li
*) Wenn' nicht Brandet dabei !init Secht die BemeAiuig
machte: „bei dieien scharfen Ecken muri man jedoch Iw-
' denken, daf) jedes Hundertel einer Secunde eine ganze
Heile betragt, also selbst recht erhebliche Abrundungen
unserer Beobachtang entgehen können:" so irtrde ich an
diese Beobachtung CapoccPs die Bemerkung anreihen , dafs
. eine so scharfe Begrenzung der Theorie Ton in parallelet
Biclttung aui,tti«hlen<leaFaladichts<ialeagwi2£eiuäbichein«,
zuv.Soemmerring^s Sonnenbeobdthiungen. 459
reifaen lassen. Es machte z.B. von Undenau in der mehr-
mals angeführten interessanten Abhandlung aufinerksam
auf periodische Ungleichheiten des mittlem Sonnen«*
dnrchmessers, die sich nicht blos KxslMonate beziehn (wo*
ruber nach drei und dreißig/ährigen Greenwicher Beo« -
^bachtungen kein Zweifel mehr obwalten kann und wo-
Tscas eben die äquatorische Abplattung der Sonnenkugel
mathematisch streng als nothwendige Folge hervorgeht)
sondern auf Perioden die halbe JahrhundeHe zu umfas^
sen scheinen , über welche letztere Periodicit&t natürlich
erst länger fortgesetzte Beobachtungen zu entscheiden
vermögen. Sollte nun auch diese letztere gröfsere Pe-
rlodicität späterhin sich wirklich nachweisen lassen,
welcher gemäfs, nach den bisherigen Beobachtungen, oh]><
gefähr eine Variation von 700 Meilen in der Gröfse des
Sonnendurchmessers Statt zu finden scheint : so würden
solche, offenbar blos auf die leuchtende Atmosphäre der
Sonne zu beziehende, Variationen wohl der auf unserer
Erde sich zeigenden Periodicität der Nordlichter zu ent-
prechen scheinen. Und daran würden sich dann natur-
gemäfse Betrachtungen reihen lassen über die in Glan^
mid Farbe veränderlichen Sterne.
Auch an das periodische Auftreten der Sonnenfle-
cken selbst werden wir uns hierbei erinnern. Und Ca-
pocci j so vne früher Cassini , ist sogar geneigt anzuneh-
men , dafs dieses periodische Auftreten der Sonnenfle-
cken in irgend einer Beziehung stehe mit der Erscheinung
de^ Zodiacallichtes. ^) Wie wenig der bloCse Sonnen-
f) „Ich habe dieses Licht ,'^ sagt Capocci, „nie so schön und
lebhaft gesehen, als im Februar und März 1826* Im Früh«
jähr Ton 1684 — 1686 war es auch sehr lebhaft; und vor-
züglich glänzend war es im Februar 1769 > zu welchen Zei-
ten allen die Soonor mit Flecken bedeckt war«^<
460 Schweiggtr
umsdiwang ausreiche, die linsenfonnige Gestalt dieses
von der Sonne bis zurErdbahn sich erstreckenden Licht-
scheines zu erklären, hat schon La P/aci; gezeigt. Von
einer Lichtstreifen bildenden, Variationen in der £r^
scheinung unterworfenen, Kraft ist hier die Rede. Diefs
lehrt der Aagenschein. Berührt aber wurde es schon
vorhin , dafs Cassini einen Binflufs des Zodiacallichtes
auf die Magnetnadel von ähnlicher obwohl schwächerer
Art wie vom Nordlichte *) zu bemerken glaubte , ohne
jedoch darüber mit Bestimmtheit entscheiden zu können.
Unter dem Aequator , oder in seiner Nähe , wo das
Zodiacallicht besser beobachtet werden kann , und stö-
rende Einflüsse von Seiten des Polarlichtes wahrschein-
lich ganz hinwegfallen , würde wohl besser sich hier-
über entscheiden lassen.
Da Nordlicht, Kometenlicht und Sonnenlicht ähn-
lichen Gesetzen, den dargelegten Thatsachen gemäfs, un-
terworfen und also verwandter Natur zu sejTi schei-
nen: so wird nun auch leichter die Möglichkeit denkbar^
dafs Kometen , -svelche sich der Sonne nähern, Einflufs
auf Entstehung von Sonnenflecken haben können , wie
wenigstens von v, Bield^^) und Capocci wahrscheinlich zu
machen suchen.
*) Es "wird gut seyn, die "Worte Casshn^s hierher zu setzen
aus dem Jahre 1784, wo er seine erste Abhandlung in i?o-
zicr^s Olfservat, sur la Phys, Tom. XXIV. mittheilte. Es
heifst daselbst S. 270, mit Beziehung zuerst auf Nordlich-
ter, von den Magnetnadeln: ,,/t'A' aiguiUes scmhlcs vicmc
quchjuefois cn seniir Vcjfct d*avaiicc et quclipicfois aussi
cet ejfct sc pro longa apres le phenomene, J* ar Heu Je
soupcoiiner aussi (ptcUpi* injluencc de la pari de la hi-
miere zodiacale; inais je n'ai poinl encore assez d'ohser^
vaiions avec mes bonncs aiguiUes. "
♦*) S. Schumachers astron. Nachr. B. S. S. 240. u. B. 5. S. 324.
n -uDCTzogeq- sico oameuie „die aus mit aen
vier dunklen Haiiptstreifen' parallele Lage hatten Ton Ort
nach West." — Nebenerschemimgen enegen ihm(S.J10)
'^ Zweifel an seiner auf gewöhnlich^ WoUenbililung sich be-
«r ziehenden Hjpathei« und erinnern ihn an tfordlichlphätto-
)A«« {8. 135;.
Zuv. Soemmerr ing's Sonnenbeobachttmgen , 46S
selbst sich darbietenden Combinationen , um den Leser
. nicht zu ermüden. Ohnehin hure ich einige meiner Le-
Ber fragen y welchen Werth alle diese Betrachtungen lia-
ben sollen über Dinge , worüber es doch auf Erdeaun-
möglich ist , etwas zu entcheiden ? Sie sollen,^ wie ich
sogleich anfanglich sagte und hier nochmals wieder-
holen will^ keinen andern Werth haben, als auf eine an-
gemessene Weise theilnehmendes Interesse an den Son-
nenbeobachtung eines geistreichen Naturforschers auszu-
drücken, 'Welcher selbst — nicht wo von Sonnenfleckeui
aber wo von erleuchtenden Fackeln die Hede war — stets
heiter als ein Antesignanus voranging. Bescheiden aber
tritt diese Abhandlung zurück aus dem Kreise, worin
wohl jegliche KÖrpercombination, nicht aber eine blofse
Ideencombination, Beachtung finden kann, am wenigsten
wenn von den Fortschritten der physischen Wissenschaf-
ten (d. h.. den experimenlalen Fortschritten) die Rede.
Und gerade auf denselben engen Kreis ist vorzugsweise
auch das vorliegende Jahrbuch hingewiesen. Die gegen-
wärtige Ausschweifung darüberhinaus kann daher viel-
leicht nur , wegen der Veranlassung dazu , hoffen, wo
nicht entschuldigt > doch stillschweigend üb^sehn zu
werden. Freilich da über alle hier besprochenen Ge-
genstände , welche oQenbar einer Auffassung im Sinne ,
der altern mechanischen Physik unf iihig sii^d , sich die
Physik neuerer Zeit noch gar nicht vernehmen lieTs : so
' möchte wohl auch diefs als ein guter Grund gellen kön-
nen , die Sache zur Sprache gebracht zu haben im vorlie-
genden, wohl zunächst der Chemie und ihren Laboratori-
en, nebenbei aber auch denverwandten Theilender Phy-
sik gewidmeten Jahrbuche. Auch darum also mag diese
31*
Akiämrnfin« io ^ Vwwakndte Gcyk'oeff gräMi La- :
'bojrtcirinnMi der Natuv T8rzeUificIiK«dui£oeii.
*' .v^iQSiiieliiii war fk von da:^ Nalnr das SoimeBlicIites
dSafiMa. . Ünd'was.liegtdam ^^^''^AVhto^ naher als Fea- |
- 1! <gr lud liebt? Als deueD Quelle d^TOia1>er (anch ab* ^
/kiaabi too dem Polarlioliiit) ^ Ende»' sdbst aem' expe-
ilaMnAxreiiden Pfajttiker> der biej^ttt keinem unserer
• Shpeimmittelbar wabniehiiiba^ (^sphrei- '
:,Ae>801ohe8 nidit ohne Grtnid) sich darteUen. ^ ]
'1 S^Ä' ^^^ ^^ ^^^ Schiasse noch ^en Blick äxS Jene |
'^totbistorische Zeit, in welche dieGesebil^ dpAstro-.l
jmtiif& uns zurückführt, und wohin min ffijf^k*';^^
werfen mich die vorhergehende ünterfeDidbrä niii so j
k Khr%inzaladen scheint, da auch meuie evrte Al^^utd^-
lan^ über Welfmagnetismus von einigen alteithfimliobeB |
. Andeutungen ausging. Einem vielleicht von den Tnl-^
kanisten ( die Bravster^) mit einer heiteren Anspielung auf
das Alterthum gewissermafsen als Samothracische Prie-
ster bezeichnet) zu Gefallen will ich nämlich vor*
läufig bemerken , dafs die alte , aus wissenschaft-
lich strenger Behandlung (die Unkunde nur für unmög-
0
Jich halten kann) der Samothracischen Mysterien zu ent-
nehmende, vulkanische Theorie nicht auf eine neuerdings
wilder beliebt gewordene aligemeine Gluth im Innem der
Erde (woran ein Sonnenbrand leicht sich anschliefst) 1
sondern auf Ansichten führt , welche den hier vorger- 1
tragenen vollkommen gemä/s sind. Doch davon soll
bei einer andern Gelegenheit die Rede seyn.
♦) Jahrb. d. Ch. und Ph. 1824. I. 198
yollifij^g unttttadiin IMm. ifkr dtic'InMnl. von Pa 0
«rkimV eine geaane Ittnmg; er befhig 154*58^; diar tta M
sof jlf.äiiiMhenui l80^ . IHe Xanten mgjKi.ao wie x, y, <» wn-
len MOkommen unter einander paraUeL ^Blit Bestimmtheil kann
Ußi weier die Grandabmeisungen dteierTÜTitalle abgeben, noch
fiemtlnilen» in-wiefoni aie mit denen des a^tarfelsanren Bitter^
.^AnmioninniS|.die Brooks nnd Bgj[p|f " b^immtwnj *)
nkonunen* , - . . ^
*«
• • •••
10J* nainamaafm non ^beütieJäüdigr GH^$e und Bm/t^"
% thum an Tlaün und Gold im Urah ^
^60 eben^'* bemerkt Eterr Vtoi, Marx in einem Bnefe an
. ted^ Redaoteor dieses Jafatbodies (Braung^weig- d» 18. Febr«
"'^IMD eihalte idi einen Brief ron dem Henn Minister tqbi Sinn»
imkr Bambnzgy.worin er mir unter Anderen Von aitf^enMen ao^
^ oiilf Igten groCsen Stücke naturficher Fiatina , dis gegjpai.:#glf.;
Loikh^VFiegt, Nachricht giebt/ Ich lege Ihnen hier' seine ^enr-
igt Ümrifs-SSeichniing dayon bei/'— >8ie ist auf dtnr diesem
Ate beifiegehden Knpfertafel (Taf. V. Fig. IS) abgebiUlet irar?
den* Vao& einer eigenh&idigen Bemerkung des Reirn Minist«»
'yoa Struve auf dem Rande der Originalxeichnnng stanfant diese»
Geschiebe ans der Suchowisinski* sehen Grabe diesseits des UraU
imd wiegt 28 Solotnik 60 Theile. *♦)
^u den verschiedenen merkwürdigen Eigenthiimlichkeiten^
welche das russische Platin darbietet, scheint n^sht blofs der un-«
gewöhnliche Reichthum, sondern auch die ungewöhnliche Gröfso'
zu gehören, in welcher die Flatinmassen am Ural bisweilen
vorkommen. Die europäischen Naturalien-Sammlungen waren lan-
ge Zeit nur im Besitze von Platin-Kömern von kaum ei/i^r Pa-
riser Linie im Durchmesser, bis Herr Aix, v. JlumbolJt, nach
seiner Rückkehr aus Südamerika , ein zollgrofses Geschiebe von
1086 Gran Gewicht in die König]. Mineraliensammlung zu
Berlin niederlegte, welches 20 Jahre lang die grÖfste bekannte Pla-
tinmasse war. Im. Jahre 1822 hat indessen das Museum zu Madrid
eine Pepita von 2 Zoll 4 Lin. im Durchmesser und 11641 Gran
Gewicht aus den Goldwäschen von Condoto erhalten. Ungleich
gröfser aoer ist ein unlängst am Ural auf den Demi doff' schert
Bergwerken gefundenes Stück gediegen Platin. Einer brieflichen
Nachricht des Hrn. Ministers v. Cancrin an Hrn. Aljc. v. Hum"
hotdt gemäfs, wog diese Ma^se lO^s rassische Pfund, so dafo
*) S. L. Gm«Iin'i Handb. der ibeor. Chemie. 3 Aufl. B. 1. Abth. 3. S.6t6,
•«'S 96 Solotnik geben aar ein rassisches Pfund = Q '•^^S'' *^ frao*
VI
idsjscbes Pfvjid xu ^216 Cita sx 0^/489*
468 Künstliche Diamanten.
ab auf 11,600 erliöht worden, und idafs diese im. August und
SeptenibfiT aus 11 J\tillionen Pud Erdreich S4 Pud 87 Pfund
Gold hcauswuschen ; dafs femer voml. Mai bis zum 1. Octob.
überliaupt aus S0,686«000 Pud Erdreich 77 Pud 13 Pfund und
2 Solotnik reines Gold gewonnen u^d eine so grofse Menge
Erdreich aufgebracht worden, dals bis zu 1. Jan. 1824 gewifs
noch 30 Pud ausgebracht wurden: — so läfst sich ungefähr ein
Begriff machen von dem Reichthume des Urals an edlen Metal-
len. Manche Goldgruben sind so reich, dafs 100 Pud Erdreich
1 Pfund 60 Solotnik reines Gold liefern.
S. lieber Jcünstliche Diamantenbildiwff,
„Dafs ich GannaVs künstliche Diamantenbildung bereits
^or drei Monaten eingeleitet, aber aufser dem ,^niiutchcn" noch
kein sichtbares Resultat erhalten habe, berichte ich nachtrug-
lieh zur' Benützung als Notiz für das Jalirbuch" — bemerkt
Herr Hofrath Dööcrciner in einem Schreiben an den Heraosge-*
ber Tom 27. Febr. 1829.
Geflissenllich wurde der schon seit einigen Monaten bei
uns bekannt gewordenen Pariser Entdeckung künstlich er-
zeugter ücfitcr Diamanten, über welche Tagesblätter und wis-
senschaftliche Zeitscluriften schon mehrfach sich ausgesprochen,
in Yorlieiiendum Jalu'biiche bisher noch nicht gedacht. Es schien
nämlich zweckmüfsi^ zuvor neue Versuche, und vor allen Din-
gen den Bericlit der berühmten Akademie, der jene Entdeckung
zur Prüruiig vorgelegt worden, abzuwarten. Und diese Üück-
haltuiif^ ist nun auch wirklich schon, wenigstens von einer Seite
her, gerechtfertigt worden; denn die, fast gleichzeitig mit Herrn
GannaVs, vom Herrn Cagniard - Latour der Pariser Aliademie
überreichten künstlichen (auf einem noch nicht publicirten, aber,
wie es heilst, von GannaVs Methode ganz verschiedenen Wege
erzeugten) Diamanten sind von diiii Herren Thcnard imd
Dumas leider nur für Silicate von ganz besonderer Härte er-
kannt worden. *) Sobald genauere Nachrichten über GannaVs
(bekanntlich durch Zersetzung des SciiwefelkoldenstolFs mittelst
Phosphors unter Wasser dargesleiUen) künstlichen Diamanten
einlaufen, soll auch hier ausfülulicher davon die Rede seyn.
) Xourn. <]e Phaiui, iS^P S. 29,
R
g
1 s
über
r.
Jahrbuch der Chemie und Physik,
1828. B. I — m.
krysc III. 1S4.
)n, Graham^* Abb IF,
64. Verhfiltn. zur Ver-
254 ff. d Kupferoxyds
ks. auf Anal. 224. 226.
ill , Platin, Sauerstoff,
er ölhah. Blut. II. 241*
mik. Ausströmen elast.
. u. merkw. Erschein»
. 304— -326 ähnl. Vers.
re's 326. vgl. Biot, Ba-
'Veher, auch Akustik.
94. 448. 454.
^erb. d, Qnecks. imt.
1 d. yo/ta'schea Säule
als ein Hydrat d Koh-
irst, zu betr. 1. 444«
mten Kohlenwasserstoff
r. £rzeug. (alt u neu.)
9^. anal. {Dumas u*
) 80. bcsond. an Wein-
er (Doberrinet's sogen«
if — Ae») u. von Weinöl
"yesfosses mit Flufsbof
7« '— zusammenges. Ar*
faphthen — dampf. Ab-
ess. durch Flüssigk. II.
nöl, Schwefelweinsfiure
Vulkane.
s. Verwandtschaft,
rker anal. 11. 341.
3n s. Gesellschaften.
)chwingungsgesetze bei
n berücksichtigt 11. 29.
rd Erschein, an longi*
winfi;. Glasröhren ; We-
. Töne freischwingen*
en 807 312 n. uhnl.com«
weg. bei Cagniard'La"
irene 313. l^heatstonc
n. 'Luftsaulen und Luft*
27 — 333. vgl. Aerody-
LCh.u.Ph.l828.H.12.CN,
namik, auch Apparate nJnftna«
(musikal.)
Alann vgl. Lithion.
Albin, tetragon. kryst. III. 13$«
Alkalien, reine (u kohls }-r-Gal-
luisaure u. Gerbest. I« 329 Tgl.
Harnstoff u. Kieselerde. '—
Salze : boraxs 7" Salpeters. Sil*
ber 368- kohlens. empfiodl. Reag.
auf Galluss. 329. einf. als bat.»
doppeltsaure als neutr. zu betr.
( Fischer) iU 123. salzf . -r- SflU
beroxyd 100. vg^ d. einz. Alk.
Alkalimetalle; üb. der. Rednct*
in d. Ko/^a sehen SSole 111. 207»
Alkaloide rr- Galluss. u. Gerbest.
L 332. Doun^s Vers, der Färb.
mit lodin u Brom als Reag. zu
benutzen III. 118 — 120 v^I.
tCArcet^ -^- Brom. 892. *S94.
Chloriodin 393 u. lodin 391.
393. in dessen Dampfe sie zer*
fliefsen 394. Einzelne s.unt be*
send. Ruhr.
Alkohol s. Weingeist»
Aloehitterenth.Rohlenstickstffs«
u. e.eigenthOml. Ba;^^ brauner
Subst. im Indigharze anat. Körn.
Ijl 203. Verbind, m. Kali u.
•T— Reagcntien 204-
Altertluimskunde vgl. Blitz.
Aluminium 111. 243.
Amalgame. Amalgamation det
Quecks mit Natrium und Aus«
scheid d.letzt.durchOxjdat.ini
hydroel. Kreise, vergl. in bez.
auf die dazu erford. 2eit. 111«
67. rasche d. Goldes 64 ti. Sil-
bers im hydroelektr. Kreise 65«
Lyon^s Beschreib, des auf La
Sd uceda in Mexiko iibl. Proc.
1 — £0 vergl- mit -dem Frei-
berger u. Schemnitzer iKersten)
15. vgl. Ammonium- Amal^amw
R. B, 24 H. 40 ^^
S99 ff. SchvrSrz d Silbers
. durch daii. (IVtiilar) l. 473. vgl.
Wiimuth auch Eitea ; Silber •
n. I w.' Doppelialze.
Ammonium-Legiruneen 111 39,
— Amülgam; Darit. durch Aetz-
k«li bcfürd. 207-
Anatat, [etragon. krjuC. 111. 132,
Apiniin l/niierrforten'j ^-457-
Antikeu vgl. Blitz,
, Antimon. Otr zerlegbar? I. 175.
Kryjt. 169, iA. Silber. ~ oxy.
dul- Kali, Weinstein., ,( Br«ch-
weinst) :— Oalln». u, GerbeiE.
I. 3i9. — Phojptiorid (l-lioi-
phor-Ant.l anal v. Lani/grcbe
U 469
Apatite u deren vermeintL Iio-
morphism. mit d Bleispüthen
{.Breithoupt', III 1S7.
Apfeliäure anal. v. Frout 11. 360.
Apophyllit, kryst. Hl. 135,
Apparate, Instrumente u, Ma-
"~ — i; chemiiehe : VcUoiann'i
tüÄTcet u. Che-uriul; B
üb. Daune 1 Abh. übe
wend. d. lodins o. Uran
Beag. auf Alkaloide u. C
Gebr. d. Beag. übhpt. II
. Pre
-412.
Arrow • rool anal.
946.
Arsen. Kryst. I. 168. Zerl
175. — Erie: — Blei - i
kryjt. Jll. 139. - plani
«. Kernten 1/. 877. [f. vg
muth — kiea u. Umwand
in Eisensinter i Kerjten
— säure FürPhosphor».»]
188 — Arsenige Saure, i
Vofk u. Gcichrnack 175
phurid(SchwefeUrsen;scl
braunes ( Btrzüiui ) U.
Liebig' t ReducctoDimetb
geriLhtl Unterinch. III.
ichia
iadigi 111 166 174. viw Arten
179. kolilen-. natiirl. ( Weifs-
Bleiars) flüssigei, an dar Lufc
•rfaSrteodaa IIU 955 uurei im
, leiii. vimr. darin 1. 187< Man-
Sinetb. a-Krüneau Chromfi«*».
. braunen 163 oran^egelbei
anal v, frmoa 189 K -~ Sal-
peter» 19a Form 191, lali^e-
ter». -^ Eilen IJ, 164. »chwa-
fatweini., doppalti., anal, von
Mangan auch Salpeter*.
Brach vrein stein v^l. Aati
oxydul Kali, wciniteint.
Breithaupt i vorfSuf. Not.
bedeut. Erweit, dei Mim
•nma 1 103 — 109. üb. V.
dei ruM. Platins 109- dii
■tallii. d Markaie 165'
Aber SUber-Ph^lliD<Glai
naae Specie des Mijierali
minaraloi. Charakt ein.
okenipac. 179 — 181. nei
lamm- der prim. tetrago
ram d. Hooigstein% S56'
(»cl. d. Berichtig. 111. 194-
•ullogr. Ableit d. tetraj
beitagoa. PriraärFormea a
■er. Gestalten mite d. Pi
«on* •Theorie 111. 123-
849 — 805- (vgl. Biseneri.
bontpatk) Nachträge da
U e g i it i'' IS r ,
47i
*^— SS9. Aber WismntViblende u.
Gediegen - Gol d • Kryst. v. Ural
$S7.
^rom als Reag. auE Alkaloide zu
benatzen ^Doune) III. 119. 392.
vgl Alkaloide , insbes. Brucin.
Srucin y charakteristiaoh violette
Fffrb. deas. mit Brom lll. 894.
vgl. Alkaloide.
^uff fiber Indigs, a. indigt. Sal-
ze 111. 163 — 181.
^ussy ; DarsCell. d. BerylHum^s
n. Mdgniums 111. 241 — 245.
c.
Cainca -Wurzel s. Emetin.
Capillaritfic des Glases, Quarzes,
n f. w» bei starkem Druck II.
206. feiner Gold u. Flatinblätt-
i^ oben 111. 415.
■Carbonspath s. Karbonspath.
Cassiaol; Licbtbr. I. 404.407.
Cerehrin KührCs 11. 245.
Ceriamoxydul,8chwefels.; {Marx)
^Daratell. I. 481. Hemipri»m.
- Combin. v. prismat. PrimärP.
- 482*. ein zweites Salz aus dens.
. Bettandth. von unbest. Zusam-
nenaetz. 48 t.
Cetin; üb. dess. Verseif. I. 448.
ChamillenSI, äcbtes u. unacht.
auch r^m. ; Licbtbrech. I. 40S«
. 404. 406.
-Chemie» alldem, vgl. Atome,
Elektr. (El.-Chem.J, Krystal-
logr. s Verbind., Venrandtsch.
.-. iy. Shnl. Art.-— analyt. (insbes.
_ Mineralchemie) Wichtigkeit d.
. Beacbt. auch quantit. geringer
. Beatandtb. bei Mineralanal. I.
- ..,198 ff. vgl. Boraxsatrtre, Chrom-
r tfinre» Kieselerde, Reagentien.
«.: Asal. einz. Mineral, s. in den
S^ betreff Ruhr. — gerichtl.;Schwe-
^ felarseii, am besten durch ver*
-- kobUen Weinsteins. Kalkreduc.
p- (liefci^) ^m. 239. üb Prüf. kuE
^. Salpeters. (Or^/a) 205. vgl. auch
Reagentien — medicin.u. organ.;
■ Trouf** Abb. üb, d. Grund-
aiich. d. einf. Nahrungsstoffe
>. n. Üb. organ. Anal, ubhnt. 11.
tl8— 236. 334—364. Geschicht;-
*. Uchea 221 ff. Frout*s neue
Meth. 227 n. neu, App. 229,
dessen Vortheile 232. Prakt.
Bemerk, üb. Vorsichtsmafs re-
geln bei d. org. An. 224. 225.
363. MarceCs Anal, vegetajb.
Substi^nz. 3661 — 371. dessen
Math. u. Vorsichtsregv, hisbea.
bei Stickstoff halt. Körp. 367.
Erzeug, e. or^<z7z. Stoffes (Harn*
Stoffs). ausanor^Ara, CWöhier) I.
440. vgl. auch Alkaloide, (die
einz. unt. besond. Ruhr.) Blut,
Concretionen , Eiweifs, Galler-
te; Harn, Milch, Knochen,
Silber (borons.). Verbind., Ver-
wandtsch. Verbrenn, (freiwill.),
Wasser (Meer-u. Min. W.),
ZShne, Zucker u. ahnl. Art.
Chevallier s. Phiüips»
CheviUot üb. Oxydat. d. Silber«
beim Schmelzen (das Spratzen
dess. betreff.) 11. 195. f/.
ChcDreul s. d*Arcec»
China- Alkaloide. Prüf. d. Rin-
den auf Alkaloidgeh. nach Veit*
manrCs HL 381- GöbeVs 384.
Henryks u. Pli^sons 385 u. Ti7- -
lofs Methoden 385 vgl. Gallert-
saure. Zweifel gegen u. Gründe
fürPraexistenz der alka). Natur
ders. 388. — Salze, natürl. u.
der. Ausscheid. 386. vgl. ,oben
Alkaloide.
Chinin lief, keine Kohlenstick-
stoffs, mit Salpeters. In. 204.—
Metalloxydhydratverbin düngen
{Vehmann) 388.
Chlor ^ Indig 111. 191. Koh-
lenstickstoffs. 189. vgl. Beryl-
lium, Cyan ; Magnium, Selen
u. s. w. Prüf, des wafser. durch
Kalk. {Fischer) 11- 124. — hy-
drat; Lichtbrech. I. 404. —
Chloride vgl. Salze, (salzs.) n,
d. einz* unt. d. Art. d. el-pos.
Bestandth* — saure u der. Salze
entfärben die schwefeis. Indig-
lös. wie d. Salpeters, QOrßla)
Ul. 205. vgl. lodinchlorid.
Cholostearin, — hydrat, -^ i£ure
^Kuhn) 11. 244 — 246.
ChromsSure (z. Th. in sehr ge-
ringer Menge) im phosphors.
Blei I. 188. üb. Scheid, ders.
«4 R^g
X8}. ««r; Etal. anfiMutVU.
CDmm* *: Boiütmy) «. j
ctflAhMlfü' '•- China- nku*«.
«K. '— iMn** ual. ^ Ptemti IL
M^MT Seh^. a.cMiMMfan
M bAAfltcni. L 189.
CMnu DAtfiwM* 1. BfM.
, c!«nhtDatlaBin. flbar c^attlMlli
iMthattitürha lU. CK»} ^96>
»Ann. 1 Elaktr.
«ar tOtritedi I. 9.
Hanhantal i
. Tab*«liaar.
vBri. luifa argan. SnbaUnaaa
-I'ISS £ Hat. ■. WaM«rlait.:r.
„_ _t Fgl. ElaktriAi n.- ISar*
'wSaduabafe rdiipnn.V
CopiivabilfBin r. BiUtmni.
Qardier fib. d. Temper. im Inn.
di Erde i. 865 — S03.
ConpeUen. kohlem. Natrauhilt.
abiorb. ^Buentoff biim Glühen
U. 193.
Cricktonit (Craitonit) kry«. IIL
146.
Ctawa-Glat(Kömer'r) 111.435.
Cy»ii- CMoTiit'Scrullas]\\\.aiO.
_ tSatelVtihler-j;DhinKnMi.
LUbig'i umzuwandeln 1. MI.
ll.S6Siieuevoii SnrullaJ iargesi.
111. 24a — wasieritrjr£.dure "
(BJausäur«); üb. Scheid, d.
Cbromtäur« durch diei. L 189-
D.
Dampf. Dalton'-iGeitnShtr Ex-
piniivkr derD. zuerit naFgest.
Ton Volta I. 98 — 100- —
Extnotionsapp. en minUture .
111. 382. vgl, Abaorption, auch
Aether, Wasier u. a m. — ma-
schinell ; (iber die Gefahr d. Si- '
cheiheitsventiie an dem. I! S35.
Edehtein« flb. kannl. Zeieha.
u. FSrb.den., inibei.d. Achtu
1. 4«3.
Educte nnd Froducte ehemt'
scher PrOceite. 111. (304) S00>'
Eb; opt, Verh. de... III. Wf
433 Qb.-'d.'teitl.AusdeliD den.
ebend. Fenstcrei) 430. u. Eis*
476
11 € iJf i s t
€ r .
ner Sohwierigk. in d. el. - ehem.
Theorie, d« Feuerenohein bei
ehem. Verbind, betreff. 27 — 33.
Schweigger' über die nicht alU
gern , sondern «ehr untergeordn.
Bezieh- der Eintheil. d. Körper
in elektropoe, n. eL'ncg. 56.
V^ederholt verkflnd. Sieg. d.
el.-chem. Theorie (^Davy) 63.
Ein wend.(Gay-Laxjflc, Schweig'
ger) 64« von Nobili verkönd«
Sturz den. U. 299. für deren
künEt. Umßeataltunp, wicht* u.
wesentl. Erschein. {^Schweigger)
I. 65« üb. ehem. auf dem Stand-
pnncte d. Kryst -El. 66. die als
allgem. Naturgesetz zu betrach-
ten ; Schweigger 72.(vgL Krystal-
lisat.,' Turmaline) BecguerePs
Einwend.68. widerlegt70. Ther-
mo' elektr. Erschein, häufig un-
erkannte 74. Noi»i7i*J Abh. üb.
Natur d. elektr. Ströme II. 264
303, die stets thermoelektr.
auch in hydroel. Ketten 284.
292. vgl. Thermo -El. Savary
u. Schweigger üb. elektr. Os-
cillat. - Theor. 1. 243. Interfe-
renzerschein. £5:>. 256 v^l. El-
Magn. (Zonenbiia.) NobiU's
Anwend. d. Undulat.-Syst. auf
d. elektr. Str. U. 290- u. dess.
Nachweis, e. überrasch. Analog.
d. El. mit d. Lichte 449. üe-
fractions-444 u Reflexionser-
schein, el. Str. 450 458. frühe-
ste Bftobacht. d. EI. -Magnet.
dnrchGautherot. I. HO— 2. Con-
tact.-El. Fechners Beschränk.
ein. galvau. Fundamentalsätze
II. 429 — 441 ff. Formeln für
d* Ausdruck des elektr. Zu-
standes der Glieder galvan.
Combinat. H. 455. 439. IFetz/ar
üh.Dumas'sV nrschl.d Verstopf.
bleier.Wasserleit. durch Incrust.
von kohlens. Kalk mitt. d,
Cent. -EI., durch Seitenröhren
m. eis. Pfropfen, zu verhüten
III. 333 — b45. yan - Beck üb.
Davy*s Vorschlag eis. Danipf-
kess. durch Zinu zu schüizeu
11. 174. vgl. EL- Magnet, auch
Eisen, u. Verwandtsch, Cdispou.)
— S. Reibung! - (Maichiaen-)
El.; vgl. EU-Magn., (el. Fig. u.
Wirbel.) — 4. Kryaull-aa.
Thermo« El. (• Magnet ) Vei*
achied. Arten thermoel. Kettsa
11> 265 feuchte mitThoncylir
dem 271. 302. (vgl. MagDear
mus d. Erde) gemischte (tiiöpi
mo- hydroel.) Kttttn hfohUti
27S. vgl. oben Theorie (1; b.
unten Pblaritätsoqakehr. (7.)
üb. Zerlegung d. Metalle aaf
thermoel. Wege I. 165 — 166.
Mangel an Homogen, d. Met.
in el. Bezieh, u. el. Strome zw,
\ ersch* Stellen des nSml. Meull-
8tückaII.169 lli. S26. —5. Hy-
dro - el. Kette u. Elektrochemiei ^
El.-chem. Spannungsreihe {Da- -
vy^s neueste) verschieden nach
der Natur d. Flüssigk. L 67.
el-chem. Wirkung bei Combi* i
nat. Mos eines Metalls mit ei-
ner Säure u. Einfl. d. Tempe-
ratur darauf 54. Princip in.ße«'
zieh, auf eintret. Oxydat. o.
Schwefelung., das aber nicht '
durchgreift 56 1^1. das primnm j
movens d. Oxydation, u. uichc !
umgekehrt i Wetzlar) 111. 5.S9.
Bischof' s Verf. d. el.-chera.
Reihe d. Met. zu. best, durch
d. relat. Dauer d. Gaseutwickl.
I. 230 — 235. Schweigger's Be-
merk, dar. 240. 251. Fechncr's
Reihe 11. 129. IVetzlar üb.
Spannungsreiljcn u. JVichtbc-
acht, der Natur des feuchten
Leiters dabei 111 336. 'Nobili
üb. thermo-el. Nat. auch hy.
dro-el. Ketten 11 284 292. üb.
Rieht, u. Intens. derötromeSSl.
293. de la Rive 282 — 283.
416 — 428. Einwürfe Fcchnert
418. 420. 426^ u. a. m. Nobiü
üb. elektr. Strome im Moni»
ehem. Verbind. 2S7- 299. Soi»
Schweig ger üb. freie El. bei
ehem. Actionen I. 60. Wovon
der Vortheil der vergr.'ik
Kupferfläche in der Kupf'*'--
Zinkkettc abhängig (de la Kvj)
11. 421- Döbereiner üb. giofse
auf dem Meere schwimmend^
: Rücki. auf Beieie. e.
Schnrierigk. in d tl- ehem.
Theorie (Feehnci-'i Abh ) 1. 27
— 33. Lichterichein. beiErkiili>
- lunc geichmoUener Beraxiüiire
el. Natut? u ähnl. vielleicht
beim Spraczen dfli Silbers
nadiweisbar? lll, 26- 37. vrI.
Lichi auch MagnetismuB. —
9. Atmoiphär. El. « Polar- Licn-
' ter — 10. Organiicne i. Ver-
hreiiii. (treiwillige )
Emetin in der Cainca- Wunel.
il. 4Si vgl. Alkaloide.
Entiüriduni! vgl. Feuer, Ver-
brenn, u. VerpuffunR.
Erdbeben ; Nisggrraths verlauf,
jNotiE üb' daj Eullonn 1. 95 —
' 96 dei9. susEührl. Bericht üb.
das E. V. 33- Febr. 1898 in d.
NipderlandeD □. d. Preufi. rhein.
-iretcpbäl. Proviniaull. 1 — 55.
- lina. WeingMst u.'Zuok
Elbal 1. Aethat
Exostose vgl. Knofhen.
Exploiion 1. Verpuffuog.
FSrbun^. Farben
Alkaloide, Edelsteine, E
Elektric. «.eL-chem fig
ber borom.), Wasaeri "1
Beag,ntien
Faserstoff .. Blut
Fechner. Beseit ein.Schw
in der el,-cb«m. Theori
— 33 über 1'olf.ritli'uiit
in der einf. Kette il 6
129 — 15r. Beitrag zu d.
v.o. Fundamentalver!
«9 — 441. «achir. u Z
fremden (^. dem«. Üben
namentl. zu de la RiW.
Üb.Ricbt 11. Inceni. d.
Ströme II. 416-428. üb.
icliwefeliSure und Aetlie
GawarEnelkaD-Oel. Lichtbrecfa.
I. 4o4— 407.
Gicht vgl. Concret. n. Koachfln.
Olli; deiten Compresiibil. LlO.
VerSaä. vom Licht n. Wetter.
218 vBl-Obfidian. Lodichk. im
Waiaer II. 913. za opt. Zwe-
nken u. den. Daritell III. 434.
VerplltmirKS Dobereiner', mit
•NobUft FirbenEguren 69. 418.
kflnitl. BliEzrobr. durch Schmel-
cane d. ^«pÜlv. vsrmict. el. Fon-
keo 11.233— 840. — firnifi (Fucäj)
SIS. — hafen 111. 361.
Glocken. Oertteift verbets. Vor-
rieht, zum Lauten den. L 11
— 13.
Glycium ■. BarfUium.
Onielin, C. G., üb. küDttl. Dir-
■liilL d. UUramarini I. 214.—
316. III. 360 — Sao.
Göbei u Kirtt Bt. Prüf. d. Chi-
Darinden auf AlkaloideehiUm.
384.
Gold.gediesenei; Nöggerath^h.
r, neue* Vorkommen deit. im
UuDdirack-Oebirg« III. S91. in
Haamucb; Aufford. zo
dehnten Beobacht. (Jan
■B.Dersckau)l.S79^S&i,
träfil. AnieigB ^Nöggerat.
Hanhelte fiber dai AoMt
loftförm. FiÜKigk. o. Ü
vereinte Wirk, dea StoF:
wegter Luft n. d. «mc
Drucket U. 301. a. and
Hare ' t, Phillip*.
H))rn; milcli-u. Clhalt. I
— «Sure , künitL dariti
L 441- in*«, ficht. Cone
974.— itoffjüb.WtfWer'*:
n. dets. Verhilt. zu Aet
n. f^ilberlsa. 1. 440. II. S
(803.) 199. —zacker. A
S40. 342. vgl. Stärke auch :
oxyd.
Bari vgl. Bitumea.
Hauyn, üb. deis. cHem. C
ia VereL mit d. Latarat,
485.
HaboDgen d. Gebirge; fib
ren Zuiammenb. mit d.
b<n U. SO.
48« « fg i»
.^vXbus *b -parioi. S . ,
iM-LohkMiM t «61 *~ t64.
ZiMmnieHMÜ. ein. Hot. Ab. '
NordllohMraot— Sil- DMlom't
OÜrnu Ui di* ExpimiTkr. d>
Olapfa . KiMrat anflMf. nm
rpÜm 9S — 100 . .
KhHtoff im Hvna 11. W6. .
K^fM; lisit. granfSrb. Prineb
' Öalln^Inra .P/o//) 1-S9S— SM.
lUU. kaut; Z«rl(K. d. Kabl«n'
■d^tMif f«. diireh du«. 111 190
, fSrd. d. Bild. d. Amnob-Aiqalg.
" S07. Verbind, m Aloabitter
a.^da^. Wrb. sa Bau. SM.
«hcoBa.; Liahtbrech. I. 4D4i
40S -f aebwafeU. Zink. Hiok«)
> mj KDpfar B. Doppalialza dik-
Mit 1«9 a. llHBlIIH. U^ltt-
fcydraioAnt.i Ob. dt* dorA kl.
mdmiaeb. v. BIei>Iodid <r«rlnd:
Knai*U£orm- deM> (BeruheniM)
L IM f£. iodig*. 111. izs kia-
Mia.; Bb. löilipfaai Kie*alk«li,
Wuaarglai 11. Z12. kohlen*, ala
. Rmi. enE Kieielerde U. US.
vATfatran. -^ Blai- [. 195. a.
Euan- Jodid, inch Bleioxyd 19$.
vgl. äiedepuact. knhUninck'
(toffi zerl<>EC durch kaoat.
KaU Ul. 190- lalpeter*. *. Sal
Kalium -: Kotil'natickstoff«. 111.
183- vgl AmmoD. — hyperoxyd
dnrcb Glaren d. Salpeters 34.
Kalkerde; di<rch Krytcall her-
beigef. Zweir«! hinjichtL ä.
ckeiD. Natur den lU. £G9- 230 J
mit EU*n und MangAaaxydul
nicht iiomorphSS?- -f üUioxyd 1
1. igs Kiciel u. ThoDkiti 11.
J15— Haloide Ul. S72.S7S.S76 l
885 237. 388. S.93- — Salie;
•. durch Amnion, zerteebaret,
<ehIorigi. Chlarkilkl 11. 1S4. t
hydrolodini. u desi.Fdrb. bcioi
Verdampfen I. 198. kohUm. {
-r Bleiiodid i. 197- Auascbeid.
den. in Mineralr. u. Bezieb zu
den KicseUuiicheid 11. 907.
Ablag, de», im Thierr. »ergl. ait
d- Kieselauaaclieid. im Pflan-
seareich I. 426 — 499 beweg-
l.che Krvjc. deia. in d. Höht. (
e. Quaraet {Breieiter) IL 306.
Register.
485
sin*Phoiphorinet. II. 460 —
^Qrtsetz. f .1829. U 96—107.)
^ne: Anal. d. Zähne ver-
L, Tiiicrarten L 141—144.
(in. pathol. Prod. d« Kno*
fstemw UL 109 — 110.
;ein vgl. Ultramarin.
r; Anal« e. Speichelsteina
Esel I. 183 — 184. u. e,
llensteins 136 — 187«
elöl; Lichtbriech, 1. 403^
; Analyse e« menschl. Spei-
eins I. 184 — 135.
-^ Galluss. n. Gerbest. 1.
84 835.
lith; Kralovanszky^s Anal,
sicbblüthr. 111 280. vgl.
n.
.«^erschein.; üb. d« Phos«
iciren ein. Min er. 111. 287.
ten d. Meeres 1 317'. 819—
Ttiift, d. Petersb. Akad.
l. Theorie d. L. u. der
sin. dess. I. 111 — 124.
vr üb. d. Einfl. dess. anf
ilber I. 466 ff. Marx üb.
tbrech. Vermögen d. Kör-
585 — 411. Uebers. d. ver»
, Meth. dass. zu bestim-
86 ff. neuer App. 397.
L z. Berechn. 40l. Znsam-
sii. mehr. Beobacbu I.
Bemerk, üb. dies. 404 ff.
sammengefi. Körp« keine
instimm. mit d.Bestandth.
nz. Beob. s nnt. besond.
Qauch Tabasheer») dess*
mit d. Elektr. s. Elektr.
ch Magnet., Polarlicht»
Telescop,VerpuEF.u^a.m.
über Zusammensetz. d.
istickstoffs. , ein. Salze
1 üb. d. AloebiKer Hl.
204. 239.
I. Holzfaser« '
Labarraque's s. Natron,
saures.
; über Darstell, dess.
vanszky) Hl. 232 ff.
ochiometr. Zahl 284. —
xyd 846. .
: üb* dess. Ausscheid, aas
d.Ch.u.Fh.l828.H. 12.(N.K.B.24.H.4.)
a. LepidolithIII.J8I.— glimmer
vgL LepidoHth« —salze: kA-
lens.neutr. 849 — 850. Lithion*
Alaunerde, Schwefels. (Lithion-
Alaun) 347-349.
Löthrohr; Harkprt's Anal, mit
dems. 1. 182 — 185.
Lucas üb. d. Oxydat..d. schmelz.
Silbers u. Kupfers 11, 187—190.
vgl. Spratzen.
Luft, atmosphär ; üb. d. Gewicht
ders. II. 337. vgl. Aerodynamik.
Akustik u. Winde. .
Lyon vgl. Kersien. ,
M.
Maare I. 224.
Magnesia, kohlens. -f Blei- Jo-
did L 197. salzs. 8. Magnium-
chlorid. schwefeis. vgl. Siede-
punct.
Magnet-Eisen-Erz, (— eisenstein)
Kryst. 111. 160. ob titanhaltig?
161.
Magnetismus. Theorie dess. Wo-
bili) li. 298. De la Rivers elek-
trodynam« Erschein, mit dem
Magnet, vergl, 275. dess.Zusam-
menb. niit d. Lichte u. kpsra*
Bedeutsamk. dess. III. 449. vgl»
Polarlichter. Zusammenh. mit
den trdbeben 11, 18. u. 45. Erd-
raagnet. abhängig von Thermo-
elektr. 278^ 803. vgl. Basalt,
auch Elektric. (insbes. El. - Mag.)
Magnium durch liehfindl. des
Chlorids mit Kalium darsest.
111.. 242.
Malzsyrup und Malzextract als
Handelsartikel zur Darstell« von
Hausbieren u. iveihart. Geträn-
ken empfohlen von Dübereiner
111. 421.
Mammpth s. Zähne.
Mandelsteine vgl.Tonsillenstein««
Mandelöl, Licn tbrech. 1.403. 406.
Mangan im natürl. grünen phos-
phors. Blei 1. 188. — Erze lil.
180. 135. bracbytypes isometr«
m. tetragon. Kupfer- Kies 135.
vgl. unten. — hyperoxyd , des«
sen Einfl. auf Aetherbild Du^
mas u. Boullay ) l 87. erzeugt
S4
.Lei.-Matr.> I S57 — 360. Ob-r
dai Uchthrecli.- VermögPH d.
Körp-r 355— 111 fb. <l. F'Tin
d. Knc'SJli- Zucken 479- d'i
,eh>r6f eU. Ceruxyd »U481 -48S.
4. Salmiak« III. S99 — S05. «Im
Wa«ser» 426— 434- flb. Anwend.
u. Wirk. d. Qoecki. b»i d. Ko/-
ts'ichen Säule. SOS. Pb. Stanb-
II.- Qurcki.-Figareo 312 ober
S'-Ua halt. Foitil. im Bniin-
ichweig. 223—885. üb. d. ichwe-
feil. CUeiioxydul - AmnioniDni
465 — 466. überv.Serave'i^ro-
Ui Phtinms.ie vom Ural 466.
Mascbiaen i. Appirsce.
MiulLromiiiel i. MundliMmo-'
1 vgl. C.hen
Medic
M'-er >.
Meinnit III. 127.
Mellit 9 Hoiiigxtein.
M'^nakeiteniuin; kryit. 111. 14S.
140.
Mriinige a. Bleihyperojtydul.
Meiltin - Spith ; kryrt. II). 286.
MptallurRie vaU AmdlBJii
einz. Met. ^uchClicm,
II. l'robirkiinil:.
Mfleorotofiic; »c^einbate
e^l e.Ziijammeiih*nae.
beben mit gleichieit.
»phär. Erichein. II Bö.
rometer. Haarrauch. S
u. Winde.
tleceorstahl i. Nickelila
Meceoraieine, — eisen.
üb d, Falle. Mst. in Hii
11.471 u.d. Theorie ders.
474. V. ffidmanitiUlc,,':
guren auF Meteor- Eiseo
— 174- 177.
Mexiko 9. Geognosie aucl
gamat
, Selei
ledicin, Mir.haeUt über d. Gruo'
d. einz. Beitandch. d. U
94 — 100.
Milch 1. Harn, —zucke
11. 354. -zuckeriäure.
nigte361. Anal.se (Ttbi
Mineralieo. weiche an d
nhäit. 11. ÄOi. 209. 1
Vt e g i s t e r
487
gkeiten in der'. Höhl. 11.
Ol. 206. vgl. Capillaritäc;
logic u. Mineralchemie,
uf. Notiz flb e. bedeut.
t. d. Mineralsystema von
auptl,\Q^. TJntersiichun-
ber ganze Reihen nicht
ober einzelne Arten oder
dividuen thuen Noth 111.
gl. Chemie (analyt ), Kry-
;raphie u. cinz. Mineral-
1. Arten.
Iquellen, — wassert. Wat-
8. HumossSure«
an -Silber, mineral. 1. 178
• Blei- M*-spath; krysu
: vgl. Scheelspath u. Sil-
hyllin- Glanz,
genbogen (^Nöggerath)
»
msi' ehem. Bemerk, üb,
chwefelkiese n üb. Ent«
• V, schvrefpliger Säure
mit Hydrothionsäure be-
ichwefels. Zinklösung 11,
176.
üb. ein, Cverstein.) Mi-
J. in d. Geg. d. Urmia-
1 Per«ien 11. 475 — 479.
I liefert keine Kohlen-
)ffs. mit Salpeters. lU.
jl. Alkaloide.
cator 8. Apparate u El.
rmonika. WheatsiQneüb.
I. d. Töne ders. IL 331.
. Akustik u Apparate,
nis Kuhns 11. SJ45.
liefert keine Kohleu-
iffs. mit Salpeters, llk
m
N.
tstoffe s. Chemie (me*
n (zusammenges. Ae-
sn); Dumas u. Doullay
iusammensetz J. SS7 — "
i— 457 sind (gleich den
dem Zucker u s. w.)
zverbiod. d. Kohlen-
loffs u. sr. Hydrate (Ae-
Ikohoi). zu betrachten
S39. 444. 45S. Uf. (205) 190.
warum Zusatz von Schwefel-
Sdure der. Bild. förd. 1.347. Die
einz. 8. unter besond. Ruhr.
Narkotin liefert keine Kohlen-
stickstoffs, mit Salpeters lll
20i. vgl. Alkalnide.
Natrium 8. Amalgam u.Elektrio.
(el^magn. Wirbel) — chlorid
s. Natron, salzs — hyperoxyd
s. Natron (essig- u. kohlen-
saures).
Natron- salze: boraxs. (Borax)
oktaedr. mit d. Hälfte Krystall-
W. 1. 202 ff. chlorig« (Chlors
Natr., Liquor Lal?arrague^s)zer»
legt durch Krystallisat. III. 25,
essips. ; üb. eigenthümj. Kry-
stallis- Erschein, am wasserlee»
ren, geschmolz, beobachtet von
Marx I.S59 dem Silberspratzen '
vergleichbar? 360. Bemerk.
Schweigger-SeideVs ill. 27. 33.
Natrium - hyperoxyd - Bildun»
beim Glühen SO. kohlens- -S
Blei-Iodid 1 197. Hyperoxyd*
bild. beim Glühen II. 193, vgl:
Kies»?lerde u Siedepunct. phos*
phors. — * Silberoxyd 100 sals,
Liohtbrech. d. Steinsalzes I.
408 oktaedr 202. rhomboedr.
{ Lowitz'isches) früheste Beo.
bacht. dess. 204 üb. Verstärk,
des Knall pulvers durch dass.
105— 107. vgl. Verpuff ung, auch
Silber 11. Zucker, schwefeis»»
verwechselt mit sohwefel«. Ejl
»en • oxydul - Ammonium III,
465 wasserleeres I. 204. vgl.
Kälte, Siedepunct.
"Savier s. Biot,
Neckar. Hohendess.ini J. 1827.
III 215 — 216
Nelken s. Gewürznelken.
Nephelin vgl. Ultramarin«
Neutralitätsgesetz; scheinbare
Ausnahmen davon I 368.
Nickel -oxyd-Kali, chrom*scliwe-
fels. I. 186 — phosphorid (Phos- '
phornickel) Hamm. Entweich.
V. Phosphor beim Erküblen
II. 195. T-«tabl Fischer'B I. 177. '
- UtiUrf 157 — 164- ob. Obii-
- iita Mit litberweifter meul-
lüohKlStix. OberBächa 217 —
XSO- Bh. magnet. Polir iweier
B»>ltfelien in d. EiTel ,tiaoh
Sdudte'^ Cin Harto) Beobachb
m — <X39 Anzeigadie Bcobacbt.
d. H3henrauafaibeiire[F.494.0b.
•, merkwtlrJit Mondrcgephagcn
11. 125— 125 neu. Nachr. von
g«dUeca Gotd im HundtrÜak-
Gebirga 111. 851 — S55. Aber
nerkwiird. QuarzkrjiC u. d.
GebirgtarC. in welcher di«a«
forkommen fKalkspath - Por^
phyO 855 — 859.
Kbrrenberg't Ver»ueha nül d.
«L-mae. SchlaiFe I. 936 f£.
HordUclit »- Patarticht.
tiotean mit Laturatein verel.
4 1. 485.
Obiidiaii; Nuggeraih fib. me-
CalliachglSn«. («erwitt. Glaiä
Shnl) 1. *J7 — S20v.
Zin^U. 114. EitenvilHo;
blaüi. Eiaennatron n. S
k\wa»»»m. ta. Gallui
Oxal-Naphtba, Daratelt. I
■ohaFt«. Anal. (DumaJO.
lay-) 1. 8S9. 844. 852. 355
453. ■
anaL 1
359. tSdtet dat ferment
Aineiaeti - n. EisigiGore [
reiner) 111. 419. zur Sübi
Cbromaäure lu benauen
— WeintSure tDumoj o.
/fl/) 1. 442. 453.
Oxydatiou, Oxygen *. Saut
Patitoii^(hic1it Pak-föDg'
d. Namap« I, S78-
PaUaHiumvomSilberznual
iLebailli/) I. 474. -^ Zi
u. met; Zinn 11. 113 B
Iriol 115, blaua. Qi|Mi
1 16. Schwefel vratierttot
Galhiiiäure (FUcker) 11
Ilcgisicr
489
üh» okttSdr» Borax, S.
204.
Bion fl» ZQndhfiCcIien.
th; kryst. IIU 273. 276.
b, d* färb. Wesen d« Meer-
Q. die durch dessen Dam-
»wirkce VerSnd. ein. Me-
Elüs.» nebst Bemerk, fib.
achten d. Meeres L Sil
K üb. Gallussäure» Ger-
f u« d. grfinfSrb. Princ.
'feebohnenS24— SS7. üb.
rmögen von MetalldrSh*
welche als Leiter in d.
Ischen S^nle in d. Gas«
idungsröhre gedient ha-
nach aufgehob. Verbind.
. Sfinle noch ferner Gas
itwickeln.' II. 77 — 85.
Leiweifs als basisch koh-
Blcioxyd 119 — 121 ilb.
rlei schwefeis. Mangan-
Isalze u. e. neu. Mangan-
Oxydul 121 — 122 üb.
Jsäure 240 — 241. üb d.
lith V. Brevig u. üb. dt
!n d. kohlens. Natrons
itimm. d. Kieselerde bei
len 391 — 395 über die
. elektr. Lad. u. d. Ur-
der sich daraut bezieh,
imene (mit Rucks. aü€
IUve*s Untersuch.) 395
TDÜnzSl; Lichtbrech. !•
06.
s'j, Cheva/Iier's u Hare**
r, üb. Kaliumhyperoxyd
Ickstande nach dem Glfl-
Les Salpeters zusammen*
It 111. 34.
tisirung in Keir's Sinne
»•
lor« Lichtbrech. d. L'Is. in
Q. Schwefelalkohol J«
- 404. 407 — 408. 410.
zPs künstL Diamanter-
ana letzt. UL 463. -^
n Stickstoffs. 185. — me-
I. MeuUe.
loresceoz s. Liehe«
, üb. aUerthSml. 111. 464
(litz.
Dxin vgL h\k»Wi6tis
elektr.Lad. tiHit. *^Jffh
11. 401. Verkauf d. russ. L 109.
grofse M#5sen III. 466 üb. sulpc
ters.Quecks. als Reagens auf i'l.
^^orchhammer) 1. 3. Vorh. sr.
Lösung zum Zinnsalz n. z. met.
Zinn 11. 111. Eisenvitriol 114.
blaufl. Eisennatron 116. ^'chwO"
felwasserst.i 117. Gallussäure
118. üb.Dnrchbohr. ders. durch
Alkalien 111. 35. 2S2. 346 durch
Porositätt bedingte Durctisieli-
tigk. dQnner Blüttchen u. Ca-
pillar. ders. 414. — chlorid durch
Zink gefüllt Jiefert nicht rei*
nes Platin (Dö7;tfrff/yier) 111 4l4,
-f Alkohol, Verplatin. d. OIi<s«s
mit defs. geist. Lös. elend. Dai-
stell. V. l^'obilVs el. - ehem. l'ig,
darauf 69. 415. — crze; üb. die
Sch\ricrigk. ihrer Scheid, u. der
genauen Untersucli. der Mai in
enthalt. Met. ' Fischer) 11. iQ«,
•»suboxydul. Vcrschiedenh.dff
nach Ed, Dav^s u. nach Du»
bereiner^s Metli. herleiteten 111.
416 dess. Alkohol in Um^»,
umwand. Wirk, macht es zum
treffl. Reag. auf denselben
elend, vgl Apparate. — sulphu«
rid ( Schwefelplatin ) , oxydir«
tes; zersetzt Knhlfnrfteydirn«,
verwand, die Kohleijwasiertoff«
gase in Essigs., ohne Mitwirk.
atmosphSr. Luft 4l5'
flisson'3 u. Htf/iry'j M«ch, Chi-
narinden auf AlkalüidgehaU zu
prfifen 111. 385.
Poiison s. Biotm
Polarlicht u. Zodiakalliht im
Verhaltn. zum Sonnenlicht n«
Kometenlichte betracncct lÜ.
445. 451. 456. 409. dnr. \'ef
hSlto. zum Magnetismus 449*
Zusammenstell, ein. Beobachc«
üb« K. L* o. d. Ger^utchcs da«
bei L 304 — 81 1 -- wölken ;
Höht ders. 111. 44^> vgl. Sonna*
Porosität der O'^f 'ifse nicht vor«
theilhaft zur I^isbiM. in der
heifsen Zona L B7.'J. tiüntiKf
OoM n.PtatinbUtfechenliL 4f4.
Tf>r\fhyr\ 1^iß^/f^rarh\f K4lk4p)rh«
V., n^nn ei|^ahthüri«l. Aft df.t%^
496^ , n € g.i t
Erii«&a|n i>< Pni|ruiiM i. O0-
.^(^# 1. 10-^ 11. U-AI6. Ap.
aarUi 19. für GoIdMbmifA« u.
. '-«^^«t. mil d; Uthrokn
(^*mr^t) I. ISS. vgl CklM-
Mftf^iU, EUaCMiti« :
PniMU Tgl. Edncu. <
~ iriManiohaftL i
SiaMB Jtoc«r Smcomft ai Gr^
««r'fXUL 11. (.Vorw. I, lU -> V^
PrtigmtioiiitheDri*, krytt^Uop.
.Brcitiwi;M'««|l.Rryit*ll))^an.
Pr*«t IW d. GrnndDtiiV. d,
waff. NahrtiaCHtoEFa m. ttileili,
Aoiwkfc. flb.' d.' AoaU 'ortair.
lUrfrar tibhpl. Ik 216 -'SS5.
_SH-8U.
»rplaiMa I 205. ' ''
QoMS, Itla'txer lÜ. l^ffU'onfM
■i..«. nlpün Dur-Eru 1^. .
bWkticM Wmk«t<ri«i..^ XSa
waehi.FchichtenvonKalkBpBth
. 11 808: Itr S55. mit einge.chl.
verwitt. 8riun«patii-Kry«t. n.
den VorVommeü S56— 359 vfil.
CipklIar.,KieseIerdG,Tabsifaeer.
Queckeilber; dessen ComprU)i>
bil. I. 10 Vprh. dess. in d. f o/-
lo'«ohin Säule fflr sich u. uot.
T0rtchi«d. FlOisigkeitea {Marx)
JH. 205 — JI2 fib d dabei er-
zeugte »ohw»rzB PuUer 208.
vkI, auch Amalgam u. Etsktr.
(el. ehem. Fiß. u. el. - magn,
WirUl) — Erte, Selen Iialt.
in Braimschvrrig (Marx) IlL
a«3 ff. in Mexiko ( de la Riva)
586 K- — FiRQiBn, opciioba
(Marx) 1II.S14 — oxyd, indigi.
111- 174 «alzs. EerBieEit im AI.
koholdampf II. S61 salenigi.
HL 2S4 — nxydiil. lalpeteri. aU
Beagena auE Platin {toichkam-
mei-) I. 3. -i Verbind, d. Aloe-
bitten mit Kali. 111. So4 —
sa'za. 0. der. Läsungen -,* Ei-
«en u. EisensaUen II. 164.
Q letlen vgl. Wdaier u. Wärme.
R e g i
gen mit demt. (^Breh-
lll. 296*.
gl« Wasser» auch Mond-
*8 *, Anal. e. Tonsillen-
. 137.
t>. d. magnet. Polarität
Basaltfelsen 11. j^36 — -
n -7 Zinnsalz^ u. met.
.. 112. Eiseh Vitriol U4.
lisennatron 1 16» JJchwe-
erstoff 117* Gallussäure
r) 118.
)1, dessen Absorpt. d.
Idampfs 11. 261.
'; Zerleg, ein mexikan.
It* Selen- Zink u. Schwc-
ika. enth. Fossils lll. 226.
üb. Bild, von QnarzkrysL
rar. Marmor 11. 199 —205.
Rh?e flb. e. besond Ei-
. metall 'Leiter d.Elektr.
— 280. üb. d Umstände,
eichen die Riebe, n In-
t des elektr. Stromes in
'an. Kette abhängt 282—
L6 — 428. vgl- Fechiier u.
Bemerk, ob. Nohili*s
Formstör.d elektrochem»
12— 466.
ckcr s. Zucker,
dessen geognost, Ver-
(Foj'chhammer^ I, 4.
rübenzucker, über dess.
mensetz. 11. 841. üb. des-
ibrication in Frankr« 342«
kryst. lll. 128. mit dem
Erze nur horaöometrisch,
somorph {Breithaupt) 129.
s.
n der Alten L 413. vgl.
leer,
: 8. Ammon. salzs.
r; über den Rückstand
jluhen u. d, Kaliumhy«
d*u.Stickoxydgehalt desi •
— 36. heft. Explos, des
td. mij: Zink 35. vgU Sie-
Bt. — ige Säure;. -J- Ei-
dulsalzen 111.36. bei Gah-
\, Zuckerlös, mit Flieder-
1 entwick. lll. 419. vgl.
felsänre. — Naphtba; Du*
s t e r.
491
mas u. BouUay (Iber Darstell.,
' Eigensch.'u. Zfusammensetzung
dcrs. 1. 839. 342. 347. 353. 453.
vgl.Naphthen, —sawre'^ Licht*
brech. 1. 403 405 Absorptions- '
vermögen 11. 257. Vorkommen
im natürl. Braunstein lll. 185*
-; Aloe 11. Bild, von Koblen-
stickstoffs. halt. Aloebitter da-
bi-i 204. -T Indigsänre, Bild.
reinerKohl^nstickstoffsäure da-
bei (beste Meth. ihrer Darstell.)
167. u. Beweis, dafs beide San»
ren so weni;; \V«sserstoff als
Salpeters, enth. 170. 171. üb*r
ErzeuR ders. ana Kohlpnstick-
stoFtsäure n \vr*hischeinl. aus
Stickstoff halt, Körper übhpt.
durch Destill. mit ßrßunst. u,
Schwefels, u. mögl. Anwend-
bark« dieses Proc. z. Darstell«
ders. im Grofsen , 183 ff. 199.
über sch^frefels. Indi|lö8. als
Reag. u.üb. Prüf, auf dies, übhpt,
CO;///«) 204.
Salzbasen; deren Starke nicht
im \'er)iältn. m« d. elektropos*
Eigensch. ihrer Radicale (Sil-
beroxyd kräftiger als Ammo-
niak) 11. 103. -J- Kieselerde
212. neue organ. Unverdorben*
I. 457 — 458. analog dem Koh-
lenwasserstoff, der gleichfalls
basischer Natur 444 ff.
Salze von gleichart. Zusammen-
setzung aber durch verschied.
Wassergeh. u. Temper. beding-
te Formvers cbie de nheit I. 202
— 205. ob Naphthen, Fette,
Zucker u. s. w- dazu zu rech*
nen l. 339. 447. 453. Hl. 203.
chromschwef eis. (Doppcl-Salze)
L 183 ff. üb. ein. humussaure
IL 127. kohlens. ~ Bleliodid
I. 197. salzs, (u. mehr, and.)
-^ Silberoxyd II. 100. -^ met. ,
Silber I, 473. 478. stickstoff-
oxydsaure IIL 36. Einzelne s.
in d. Ruhr, der resp. Basen«
— lösungen vgl. Siedepunct.
Salznaphtha I. 445. 453.
Salzsäure. Licbtbrecb. 1. 403. 405.
Absorptionsvermdgen n. 257. bei
verchied« Concftt^^t« ^^"^^ V^-
Quanütat. den.. •l>3^ ^tv\^^es.^.xv
L 87.
Savarj fiber ZerUg- . ä. Aaino-
nialu durch MeuUe 111. 86-39.
vgl. Beuäant,
Savary't Magnetiiirupg in nach-
j^aräpbiicB atirker elekEr>£nc<
lad. I. 242. SSf. Sie.
gcheel-Sp3tli8a. — Blei-Spich;
. . kryst. Ul. ISa ISl. a. makro'
typB eath. FluTiiSure IM.
SchiFfsbaichldge. AoEford. Dif
bcreiner-^ lur Uncenach. der
^ IJiedertchl. auf dems u. über
deren BeaQtz. z. teohn. u. wü-
icDichiftl. Zvreckent [111. 425.
Schlacken; Breickaupt üb.d.sd-
neralug. Charakt. ein. ftpecien
[den. 1. 179- ISl. u. ab. der.
Bild. 181 — 132.
Schmelzuegel.'^ate 111. S61.
Schnee£gi»-e>i 111.429. vgl. Wie
Schott flb die Worte Pak • tone
(Dicht Pak-fong) u. Toiabak
1. 373—379.
Sehouui; mcceorolog. Beab> am
Seh wef el- Kohlenstoff. Sei
lieHääurcj 1-arbenreacC k
Mengen in Silber- n Go
Tcrgl. mit deaea d. 5chi
w»M,er«. 1. Sit — kiei«
leniulphuride. — KohUn
Verb, dei Quecki. unt. i
» d. Volta'ushea Säule (J
111. 211. die erof^e Licbcii
1.404. die noch 2uiiimmc<
AufnahoiB V. Schvefel o.
fkor 409. eignet ihn bei
erFarbeoitreu. zu VerbCi
Teiokope (Marx'i 409.
nal'i künitl.' Diaminien
aui dema. durch Phosphn
468 — KolilenitoHiäure-
iwe/nerJ 111. 415. — Nepl
IJDiäurei Dumm d. Bot
über dereo Zutammeneet
88. 90. — fSure,- Uchtbrec
403' 40S. Absorpnoiuveriii
der». 11, 257. vgl. Weiog
~T ohroma. Ulei u. U«rrt
4S6. in Kohlen stickatafEi.
139- in Verbind, mit Br
stein 189. mit salpetei
494
n c* g i s i er.
I. 181 — 18S. Hb. tfoKeiiib« Auf-
nibrnan ▼ fVenzel'Richier §chen
NeotraticiTtgeseCKeSGS— S70. fib.
d. Tabatheer 413. 420. 485« Ob.
Haüyn u. Noaeao a. deren Ver-
.wandtichafc mit .d. Laaurtcein
485« üb. Faraday's Sitberoxy-
dul 470- db. FrhK9 demGold-
parpor fihnl. Silberfliedenchlag
II. 99. ein. Abhd. Wetzlar^t o.
i^iM&er'^ibecreff. 107—108* ^b.
Bleipflaiterbild. 120. Mondre-
regekiboi^en 126- Homaf afiore n«
Braconnoi^9 KntX, d. Roffeil27.
BB OrsAamV' Abb, fib.Abaorpt.
<49. la UohitPs Abb. Hber d.
Nicilr Uer eUktr. StrSme 275*-
iSOi 282"-* t83. iuProi(/*# Abh.
Ab. Grnndxtiiflofa« d» einf. Nah«
röngiBtoffft 838. 389. 842. 346.
848. 351. 3S4w 3^5—357.858.360^
862t364^371- üb. Eracfaein. beim
Ansnrumen eoadehna. Flffsrigk«
926 — 327. zn LandgrebeU AnaL
fein. Phoapbttrmet. 46a 463* 466.
469. 47h fib.; Selen helc Foaa.
Ül. 225. Ab. 'Cyanafitire n. Cy-
anchloride 240. Bb. Reduct. d.
Lithiona ti. d. Erdemet. 243.
fib. Eiskryitalle 432. üb. Reich-
thum an Platin u. Gold im Ural
466—468. üb. kfinitl. Diamasc-
bild. 468.
Schwerspath •• Baryt.
Schvrerficein ; kryst. 111. 130.131.
Scott über Dantell. d. Eisea in
Indien I. 372-- 376.
Selbstverbrennung §. Verbren«
nung.
Selen in' braunschweig. Fossil.
(Selenquecksilber) 111.223—225.
in mexikan. Erzen (Dopp.- Se-
len-Zink mit Schwefel-Qaecks,
zerlegt von del Rio) 226—229.
vgl« Silber - Phyllin • Glanz u.
Ultramarin. -— cblorid 230.
SenFöl, fettes; Lichtbrech. I.
403. 407.
Sfrul/as; vorlä'uF. Bemerk, über
•fifses Weinöl, Kleenaphtha u.
Kohlenwasserstoff 11. 247. 248.
vgl, Jttlia - Fvntenelle*
Siedepunct ein. Salzlos, vergl.
mit der. Absorptionsvermögen
Jl. 250, 254 ff. vRl. Absorption
Silber elekcr. Lad.- detf
lU 401. 402. EiRentbJ
sieh, von Sauerat. in
-Autscofa. in nied. Ten:
Spratzen. üb. regelmi
Spratzen aieh bild« Kr]
185. III. 82. Kr. inf ni
u, Ehifl. elektr. StrOi
II. 160. 168. üb. Redu
aus aein. L6a.^Qf naaten
eigenthfiml. Veründ. i
dabei vgL Eilen, dem i
pur fihnl« Silbemiec
(Frwit)IL99. -richw
eenoxyde (Wetzlar) IL
u. z. and. Eiaenaalzen 1
iSalichk. in Kacbaal:
~ zu and« aalt». Salze
— 478. 11.97. 100. nur
von Salcs* angegriffen u
f nngsmittel aut dieae 2
tzen I.<476.474. Gerste
tromagn. Prüf. dets. a
heitlO— 11. 14-26. h
c|nantit. Prüf, ar« Erze
Lüthrohr 182^183« vg
pmation, Palladium u
Jfelige Säure. — Antimoi
li 169. — oxyd eine de
sten Salzbasen, selbst
ala Ammoniak II. 103. -
'salzs. Alkalien u. verscfii*
Salzen C^etzlar) 100. 0
485—488. üb. dessen L
im Wasser ( Wetzlar) 1
oxyd- Ammoniak (Ben
Knallsilber) liberDarste
365. — oxyd - Ammoni
mit d. Kupferoxyd-Amn
salzen vergl. 104. — ox
tron« salzs.; Wetzlar'
94—97. -T" kaust, u.k
Kali 98. — oxydsalze (
cliroms. , koblens. , pho
u. Sauerklees.) -4- Salzs,
ren Salzen (Wetzlar) 10
(Fischer) 485 — 487. | bo
366* färbt weifse veget,
dauerhaft roth 370. ind
181. Salpeters. ; Lichtbr
403. 404. -T- boraxs. Sa
Bestimm« dies. Saure in
lien damit (Pu Menil) S6(
salzs., neutr« (Silbercb
trocknes bei gevröbnl.
496
RegiMter
L197- aalpttari.« wauerlMrer;
isomorph m. d. Salpeters, daryt
t04.
Strichnin vgl* AlkaloLde*
T.
Tabatheer ; ve|{etabil. Kieaeloon-
cret. Brewster** Abb. I. 412 —
4S6« Turner** Untersuch. 427
— 4SS. Wilson* 9 Nachr. aui e.
nedioin. Sehr in d. Sanikritc«
8pr 41S*— 416* synonym mit
Milch a Zncker n Kampher d.
Bambus 418 merkw. an detian
AbsorptionsvermCgen geknapf-
te opt. Eigenich. 421. 4S0. Ahnl.
bei and. Arten der Kieselgatt.
. 11« SlOi womit (namentl. mit d.
Opalen) die versch. Arten des
T, cn vergl. 1. 414.419. andere
weit. Eigensoh. 481. Erzeugung
dess. im Bambus aus wSsa. Lö-
•Dog 417. 416. 429. Versohie'd.
Anal. 421. 429. 481—488. vgl.
Kieselerde.
Talk -erde vgL Magnesia — >SpS-
ehe IIU 287—292. verschied«
Reihen nach dem Winkeln n.
nach d. spec, <iew. 292. vgU
Kalktalkspathe.
Tanul vgl. YttrotanUlit*
Telegraph; Schweigger Sih,Soem'
merring*s elektr. u. dess. Be«
deutsamk. in militär. Bezieh.
1. 241.
Teleskope; über deren Verbess.
durch Anwend. d. Sohwefelal-
kohols dazu I. 409.
Tellur,' merkwürd. eiektrochem.
Verb. desf. 1. 60. kryst. 168«
ob ein F. Körper? 175. Schrift-
u. Wismnth- Tellur ; kryst. 170.
verwechselt mit Silber • Phyllin-
Glanz Breithaupt^s 178.
Terpentinöl; Lichtbrech. I. 408.
406'
Tharandit; kryst. HL 276«
Thonerde vgl. Korund» LitMon
u. Ultramarin.
Thymianöl; Lichtbrech. I. 403.
406
Tilloys Pnif. auf China -Alka-
leide in d. Rinden 111. 886—887.
Titan; Verh. sr. Lös. zu Gal-
luss. u. Gerbeit» 1. 329. — £r-
se Oasbesoad. Bisen b
127.152.1155. 156. 161.
in allen Eisen -Erunt
Tombak a. Pak-tong,
Tonsillensteine ; aaaL U 1
Trachyt, schwarser; s
magnet. Anzieh. desi.
Traubensuoker anaL 11.
Zucker.
Tnrmalin. Beuguerets ^
üb. el. Erregbark, der
72. gflnitig der Annab
Kryst. -£L e. allgem.
setz 72. vgl. Elektrie. (K
Turnen chem« Untern
Tabasbeer 1. 427—48!
sten T heile zweier (
dereichen) heilsen Min«
len in Indien II. 479—
Tytler ab. d. Fall e. I
in Hindostau 11. 471 -"
Ulmin s. |Hnmu8sSnk-e.
Ultramarin. Chem.GeK
sni Steins n. d. kOnstL '.
d. U.*s im Ubberblick.
217. Omelins Method
216* dess. ausfuhrl. AbF
Darstell, d. kSnstl. H
880L Hermanns Erf
Klaproth*s Verrauth.
^ 484. Guimefs küi
216. 494. in. 880. über
d. natürl. U. im Lasur.
Beisp. e. d. Natur n
Bild. dess. in e. Eläoli
pholin) 875. 878. nöth
auF Temp. bei dies. Pi
878. 877. -f ßarytw
Wasserstoff 864— S65. 2
natürl. 868. dess. fär'
cip der Schwefel , wah
in gewissem Grade d
dat., vielleichtals ^o^<
Schwefelsaure I. 2l3.
872. 379. 880. auch liel
türl. nicht blofsSchwe
dern auch Schwefelt,
d. verschied. Nüanoiru!
türl. u. künstl. 877-
Kali- u. Kalkgehalt oh
darauf 878. üb. Anwend
Thonarten dazu 865*
nachtheil. Einfl. eines £
498
Register.
Temp. vprl. Spratzen* ^trinfe
. W2riiie«Encwlcke1. bei frei will.
. Verbrenn, thier. Kfirp. III. lOS.
107« Tempera turzn nehme der
Lufuchiohten nach Maafigabe
ihrer Entfern, von 'd. Erde I.
876* Cordier flb. d. Temp. im
. Inn. d. Erde 265— S03. rib.Cen-
tralfeaer im Inn. der Erde als
GrundIa{*ed.Geo1.265— 267. Ue-
bert.d. biaher. B«ob. fib. Zu-
nahme d. Erdwfirme nach d.
• Mittel punct hin 268* Dabei
- zu nehm. Racksiohten 270.
. inibetond. bei tief lieg. Quel-
len n. Gruben watiern 275 ff.
.' 298/- T«ibeUar. Zusammenttell.
d. Beobaoht. 278 — 282. 287.
Ausnahme bei ein. constant
'kSlteren Qn. 288. Bestimm, d.
Temp. d. Gesteins in d. Minen
288. Tabelle d. Beobacht. n.
Bemerk, darflber 287 ff. Ob
ehem. Proc. dabei von Einfl.
289» üb. d. relat. Werth d. Be-
obacht. 292 u. Einfl. d. ver-
schied. AVarmeleitbark. d. Feis-
ar ten SO.'. Cordier* s Verfahren
292 ff. u. «eobacht. 801. End-
resultate S03. Temperat. ein.
Qu. im Wiirtemberp. 111.220 n.
d. BodPiisees {Schuhler) 222.
vgl. Killte.
Wagner^s Beobacht. regelmäfs.
beim v'^pratzen sich bild. Sil-
berkryst. II. 185.
Waizenstärke anal. IT. S45 mit
Rohrzucker verglichen 349. vgl.
Starke u. Zucker.
Wasser; dessen Compressibil.
iOerstcd) I. 9. üb. d. el. Ströme
zw. Schwefels, u. W. oder Eis
(.Nobili) II. 291. 802. Marx üb.
dess. Krystallisat. 111. 426 ■—
434. vgl. Eis u. Kalte, üb. dess.
Einfl. auf d. Krystallformversch.
Salze I. 202. vgl. Verwandtsch.
rdispon.) Bergemann üb. d.
Einfl. e. verschied. Gehaltes
davon auf die phosphors. Ku-
pfererze 111. 312 ff. Eigen thüml.
Bindung dess. bei Zerleg, d.
Naphtlien u. d. Fette durch
Basen I. 435. 447- u. '^ähnlich
vielleiebt) bei |d. PBa
II. 120. Oxygen-u. H
■nistofs. ein. achmels.
nnt. dems. vgl. Spratzi
flb. das Verh. d. Quecl
dems. in d. Volt^MfAii
III. 209. zerlegt die
- Mennige in Essigs. {
II. 124. Lüslichk. d. El
aea, d. Kieselerde, dei
Oxydes n.. a. w. in de
die resp. Ruhr, in Mi
eingeacnloss. vgl. untei
neralien — verachied.
Meer-W. das fSrb. Prii
a. nr. DSmpfe ist Sohw<
aerstoff. {Pfaff) L 812
Leuchten vgl. Licht- Min
fib. d. «nimal. Stoffe i
(ßaregine) und deren d
analogen Verb, zur S.
I. 140. üb. deren Kie
gehalt besond. d. heil
212. 216. namentlich in
u. Reykum 217. 484. in <
zu Pinnarkoou u. Loor(
deren Analyse 479 ff. J
Eisenoxyd in Essigs, ge
Hiddinger {^Dw Mcnil
brenzl. essigs. Kalk im
burger (^D über einer') ü
Häne/eld's Anal. d. Ga
I. 458 — 465. verstein. in
d. Urmia-Sees in l*ersi(
rier) II. 475 — 479. Re
Schnee- W. Menge des
schied. Gegg. NViirterul
gefall. {Schabler) Hl. 9C
Wechselnd. Verhältn. d. S
volums zu dem durch Auf
daraus erhalt. 92. blei
besond. in Küstengeg
332. — Oxydirtes W. mit
auf el.-chem. Theorien
— dampf. Pfaff üb. d. J
desoxyd. Wirk. dess. \
vgl. Absorption , Damp
cker u. s. w. — glas;
F//cAj*ischeII.212. — leit
bleierne u. deren nae
Einfl. auf d. Qnellwasser I
Wetzlars Abh. über Di
Vorschlag, deren Verstc
durch. Incrustationen mit
tactelektric. zu verhüten
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