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Full text of "Journal für Chemie und Physik"

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Journal 


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Chemie 


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in     Verbindung 


mit 


mehreren      Gelehrten 


herausgegeben 

T  o  m 
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..  .  nnd.  .... 
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Dr.    Pr.    W.    S-Ckwefk'^i r-Seideh 


Dr. 


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LIV.  Band. 
Mit  fünf  Kupfer  tafeln. 


Halle, 

in  der  Expedition  des  Vereins  zur  Verbreitung 

Ton  Naturkenntnifs. 

1828. 


Jahrbuch 

t  • 

der 


Chemie  und  Physik 

XXIV.  Band. 

Mit    fünf   Kapfertafeln. 


Unter  besonderer  Mitwirkung 

der  HH.  Bergemann  y  Breithaupt  y  Biiff,  Dbhereinery    C.\.  GmeUn^ 
Kersteny  Krälovanzky,  Nöggeraih,    Marhienicz,  Marx,  MichiuHsp 

Schiiblery  Velimann  und  Wetzlar 


heraus&feceben 

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Dr.     J.    Si. J-C^' •  S <?  Jj^-^v  cig  g  er 
Dr.    Fr.    W.    Schweigger  -  Seidel 


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Halle, 

in  der  Expedition  des  Vereins  zur  Veibreitun|; 

von  Naturkenntnifs. 

18^8. 


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Jahrbuch 

§ 

der 


Chemie  und  Physik 


für   1828. 


Als    eine    Zeitschrift 

des 

« 

-«Wissenschaft liehen    Vereins 
zur    Verbreitung 


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Naturkendteilsr  /uhd.'h0ii^]!?er  Wahrheit 


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liei:5^"Ü^^'g.eg^eben 

Dr.    /.    S.    C.    Schweig  ger 

and 
Dr.  Fr.    W.    Schweigger-^  Seidel. 

Band  IIL 
Mit  fünf  Kapfertafeln. 


Halle, 

111  der  Expedition  des  obigen  mit  den  Frankischen 

Stiftungen  in  Verbindung  stehenden 

Vereins. 


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^Inhalts  anzeige» 

Erstes. Heft. 

Zur  Metallurgie  S.  1—89. 

1  Beschreibung  des  Amalgamationfprooesfef-auf  dem  Aiaal- 
gainir werke  La  Sauceda  bei  der  Veta  Grande  in  Zacateca» ; 
aus  dem  Englischen  des  Capitain  Lyon  (mit  vergletcbeoder 
Röcksicht  auf  die  Sächsische  Amalgamation  )  bearbeitet  Tom 
Ober -Hättenamts- Auditor  Kersien  in  Freiberg  S.  1  •— 20.* 
2.  Ueber  das  Spratzen  des  Silbers  and  daran  sich  anreihend« 
Krystallisationserscheinungen,  vom  Prof.  Schweigger  •  Seidel 
(Fortsetz,  von  S.  198  des  von  Bds.)   8.  20  — SS. 

Warum  die  bisherigen  Versuche  noch  im  Zweifel  lassen 
über  die  angebliche  Sauerstoffablorption  des  schmelzenden 
Silbers  21*  Ueber  die  das  Spratxen  verhindernde  Wirkung 
der  Kohle  2S*  Ueber  chemische  Zersetzungen  durch  Rry- 
stallisation  25«  Ob  beim  .Spratze^i  vielleicht  auch  elektri« 
sehe  Erscheinungen  nachzuvreisen  sind  26.  Ueber  die  eigen* 
thümlichen,  von  Marx  am  essigsauren  Natron  beobaqhteten» 
Kry Stallisa tionsersch einungen  28,  die  ganz  unabhängig  von 
Entwickelung  elastischer  FlQssigkeiten  sind  31.  Ueber  die 
eigen  thümliche  Form  dieser  Krystalle  52. 

Anhang.     Ueber  Kalium-  (Chevallier,  Hare  und   PhiUipT 
8.  54)    und  Bariumhyperoxyd    {QuesneviUe    S»  55) •    über 
Stiökstoffoxydsalze,  nind  über  Zerlegung  des  Ammoniakgases 
durch  Metalle  (  Savart  S.  36)  S.  33— 39.x 
Zur  Elektrochemie  S,  40  —  74. 

].  Ueber  die  elektrochemischen  Figuren  und  die  elektro-che« 
mischen  Drehungen  des  Quecksilbers,'  von  Sobili  S.  40. 
(Hierzu  TaF.  I.   Fig.  1  —  3.) 

Apparat  (Fig.  1)  40.  Bemerkungen  über  die  Darstellung 
der  elektrochemischen  Figuren  auf  soliden  Metalt  platten  42. 
Erscheinungen  dabei  auf  dem  ßüssigen  reinen  Quecksilber 
45,  auf  welchem,  an  der  Stelle  der  hier  fehlenden  die  elek« 
trochemischen  Figuren  bildenden  Schichten ,  sichtbare  Str^i« 
mungen  von  entgegengesetzter  Natur  entstehen,  welche  mit 
einer  Art  von  Vertiefung  verbunden  51*  Die  Bewegungen  dec 
überstehenden  Flüssigkeit  seyen  stets  seoundär  und  mehr  pag* 
siver  Natur  52*  Erscheinungen  unter  Schwefelsäure  53  Ueber 
die  Zuckungen  des  Quecksilbers  im  hydroelektrischen  Kreise 
54.  Die  Ursache  dieser  Bewegungen  scheine  von  einetn  me- 
chanischen Impulse  abgeleitet  ifferden  zu  müssen  55*  Mag- 
nete üben  keinen  Einfluls  darauf  56.  Erscheinungen  auf 
T^atriumamalgam  67,  und  Umkehrung  der  Ströme  auf  dem* 
selben  58,  die  in  HerscheVs  Sinne  durch  das  Streben  des 
Natriums  sich  mit  dem  Oxygen,  im  Momente  seines  Freiwer- 
dens» zu  verbinden,  erklärt  wird  59  Bestätigende  VeruucKe 
59.  Anm.  Verhülinifs  der  zur  Amalgamatiop  des  Quecksil- 
bers mit  Natrium  und  zur  Ausscheidung  des  letztern   dqroh 


X.  ^*  Inhalt  aanze  ige. 

Zur  Lehrt  vom  Seh^n  S-  212  —  214. 
^taubfiguren  und  QueckfüberligureD,  vom  Prqf.  Marx  S.  212  «-SUil' 
Zur  Meteorologie  S.  215  —  223^  ^  ^ 

VermiscBce  meteorologische  P^otizen ,  vom  Prof.  Schubler  (Fol 

•etz«  der  S,  93.  abgebrochenen   Miuheilung )  .6.  215  — '~~ 

(HiiBrzu  Taf.I    Fig.  5  ) 

IV.  Hübe  des  Neckars  in  verschiedenen  Jahreszeiten  S.  215— fl&*' 

V.  Höhe  des   Bodensees   in   den   verschiedenea   Jabk-eszeiM»'^ 
S.  217—219.    (Täf.  I.  Fig.  5.)  : 

VI.  Gröfse  der  wasserigen  Ausdünstung  imL  1827.  8.219— Bi' 

VII.  Beobachtungen  über  Quellentemperatur  8«  220— 222*s^= 
Vill.    Temperatur  des  Bodensees  8.  222  — 22S. 

Selen  8.  223  —  230.  ; 

1»    Ueber  einige  merkwürdige  Cselenhaltige)  Fossilien  im  Braöä«/ 

schweigischen,  vom  Prof.  Marx  S.  223  —  225. 
2*    Zerlegung  zweier  neuen ,  zu  Culebras  in  Mexiko  aufgefna» 
•  denen,  (Doppelt -Selen* Zink  und  Schwefelquecksilber  entbd*-: 

tenden)  Mineralkörper»  vom  Prof.  del  Rio  in  Mexikp  6.  226 

Lithium ' S.  230 — 236.  ^     * 

Vermischte  chemische  Bemerkungen  über  das  Lithium  und  einig« 

Ve^indungep  desselben  von Ladislav Ki'alovanzkyS,2B0  —  286^"^ 
1«    Analyse  eines  pHr^ichblüthrothen  Lepidolitbs    von  Rozena* 

S.  230  —  231.  /      , 

2.  Ueber  Ausscheidung  des  Lithions  aus  Lepidolith  S.231— 232»* 

3.  Lithium.     Lithiwn- Metall  8.  232  — 234  '' 

4.  Stöchiometrische  Zahl  des  Lithiums  S.   234  — 236. 
Correspondenznachrichten  und  vermischte  Notizen  8, 237  —  248« 
Ir   Ueber  Wismuthblende  find  Gediegen  -  Gold  vom  Ural,  Vom' 

Prof.  Dr.  A.  Breithaupt   8*  237. 

2.  Nachträge   zur  Einleitung  in  eine  krystallographijche  Pro« 
gressionstheorie,  von  Demselben  8.  237 — 239. 

3.  Nachträgliche  Beiträge  zur  KenntniljB  der  Kohlenstick'stoff- 
saure  und  ihrer  Verbindungen   S.  239. 

4.  Notiz  über  Cyansäure  (von  Scrtillas),  mitgetheilt  von  Jw 
lia  Fonteaelle  S.  239  —  240. 

5.  Ueber  Glycium  (Beryllium)  und  Magnium  (dargestellt  voa 
Bussy  und  fVühUr')  S.  241-243. 

Anhang-  —  Programma  van  het  Bataafsch  Genootschap  der 
Proe/ondervindelijke  Wijsbegeerte  te  Rotterdam»  1828«  8*  244 
—248. 


Drittes     Heft. 

Zur  KrystallpgVaphie  8«  249—205.' 

1.  Krystallographische  Ableitung  der  tetraeonalen  und  hexa- 
gonalen  Primärformen  aus  tesseralen  Gestalten  mittelst  der' 
Progressionstheorie,  von  Aug,Breithaupc  (Fortsetz.  d.  $.153*. 
abgebroch.  Abhändl.)  8.  249  —  298. 

2.  Das  Geschlecht  derRarbonspäthe.  —  a.  Einleitung  249  ff. 
Nicht  blofs  einzelne  Untersuchungen  über  einzelne  Mineral« 
körper,  sondern  grofse  Reihen  über  ganze  Geschlechter  thun 
der  Mineralogie  vor  Allem  Noth  250  Keine  Schwankungen. 
in  deii  Winkeln  einer  specifischen  Primarform  251f    ßtatt  6 


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XVI  ,    Bericlitigilngcn,  ' 

1828.  B.  II.   S.  '75^2.    2,  v,  o.    st.    mit  ^,' bei. 

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9i        9i       n    1S2»   »    12*  V.O.     99      nach  „Kupfer"     sc! 

„irt  Schwefelleb  erlösung^ 
3i  '     "        M    146.    9     7*  V«  V»     9      in  L  an. 

«    157«   »  12*  V.  u.     «      nach     „StiTck*'     sd 

iyEisen**   ein. 
99        99        99    204.    »  16.  v.  o.     *?     Grode  1.  Cfotf ff. 
59        99        99    378.   »   14.  V.  o.     »     von  L  o'ör.  , 
99        99        99    379.    59   11.   V.  u»      99      neuestcn  1.  neuestem 
99        n        *9    391.    '^    10«  V.  o.      99     Anblicke  1.    Anblick. 
99        99        99    436.   »     5.  V.  u,     99     nnd   zugleich  sieht 

1*  worapts  folgt. 
99     B.  III.    »         8*     99     1.  V.  o.   .99     4  Lotb  1«  4  Mark. 
99        99        99        9)      99    8.  V.  o.      99       Pferdcn  1.  Pferde. 
99        99        99       12«   99  11«  V.  o.     99      wclcheu  1.  Welcher 
-99        99        99       13»   99  13.  V.  o«     99     Apuzeraudas    1.  Apu 

'  deras^  ■■ 

99        99        99       14*    99  18*   V.  o.    99      dasselbe  !•  derselbe, 
99        99        99       15.  Anm.  Z.  3*   v.  p.  statt  48  Loth  1.  4,8  ^ 

99  99  99  16.       99         99      3«      V.    O.        99     382  Lotil   1     3>82 

99        J9  ■      99        99     9»      9»    12.  V.  o*     99     Chcmnitz  X.  Sa 

99        99        ^       17.   99     8«  V.  o.     9»  2  Arobas  L  12    Arobc 
99        99        99      19.    99     9.  V.  o.     99    7,8  Loth  1.  4,8  Loth 
99        99        99        99     99  29«  V.  o.    99    6  DolUrs  2  Rcalcn  1 

—  Dollars  2  Renalen, 
99        y>        99    i\Z,   99   11.  V.  o.  u.  Z.  10    V.  u.    statt  Dom 

Do  und. 

99  99  99      126.      99         5.     V,    O.      99        1    1.    1  ! 

99        99         99    128*   99     2«  V.  o.     99    Klcttau  I.  Klattou 
99        99        99    129.    99     8.  V.  o.     99     cln  L  cinc 
fi         99         99     138.    99    28.  V.  o«^  ^      H  H  1    D 

9»  99  99      139.     »     31.    V.    0.5 

99  «  99  143.  »  35.  V.  o.    99     dfci  I.  den 

99  99  99  148*  99  20,  V.  o.     99     vor  „sich"  stehe  »»rwe 

»  ^  19  154.  99  19.  V.  o.     99     Eisenerze  1.  F.isenrose. 

99  9>  99  156.  99  12.  u.  13  V.  o.  Statt  Eiscncrz  1.  JEijcrt - 

99  99  99  159.  99  20.  V.  o.  Statt  H  !•  D. 

99  99*  99      161.     99     12,    V.    O.       99       Cr   1.    CS. 

99        99        99       99      99   26.  V.  o.     99    Aendcrung  1.  Abändert 
^        99        99    162.    99    13.  v."  o.     99    Freiburg  1.  Freiberg. 
99        99        99    182.    99     1.  V.  11.    Anm.  statt  1827  1.  1828. 
99        99        99    192  —  200  sind   die  Seitenzahlen    fälschlich 

196  —  204   bezeichnet 
Im  vorigen  Jahrgänge  sind   noch  zu  berichtigen; 
B.  1.       S.  303.  Z,  1.  V.  o.     99   carica  1.  si  carica. 
99  U.    99    102»   99  6.  V.  u.    99    B.   X.  H.  1.  S.  79  1.   B,  : 

H.  1.    S.  9.  i'f. 
99  III,    99    -28.   99  2.  V.  u.    99      Paulctt  1,  Poullet, 


Zur    Metallurgie. 

1.   Beschrdhung  des  ^malgamaiionsprocesses   auf  dem 
jlnialgamirwa-ke  La    Sauceda    bei  der  Veta 
Grande   in   Zacatecas; 
aus  dem  Englischen  des  Cdpitain  Lyon , 

bearbeitet  von 

Ober- Hüttenamts -Auditor  K  ersten  in  Freyberg. 

Vorwort. 

Bei  dem  grofsen  uud  lebhaften  Interesse,  welches  Deutsch- 
\SnA  an  den  seit  mehreren  Jahren  begomienen  Vcrsuclien ,  den 
südamericanischen  Bergbau  wieder  in  neues  Leben  zurück  zu- 
jrufen,  nimmt,  dürfte  jede  zuverlässige  Nachricht  über  den  Kr- 
fo^  derselben  nicht  ohne  AVichti^keit  seyn,  wenn  sie  aiicii  an 
und  für  sich  nicht  von  grofser  Bedeutung  erscheinen  möchl*'. 
Diefs  war  der  Bewegung:»arund  zu  der  nachstehenden  ileui- 
sehen  Bearbeitung  einer  Beschreibung  des  berülunten  AiiKtl^j- 
mirwerkes  La  Sauceda  in  Zacatecas,  welche  Capitain  Ayo/i  in 
seinem  Mcorico  {hy  Murray y  London  1828)  entworfen  Jial.  *) 
Ein  Bruchstück  jenes  "Werkes  erhielt  ich  rhirch  die  Güte  d'-r 
Herren  Jo?in  und  Bicliard  Taylor  aus  London,  deren  Valer  die 
Geschäfte  der  Gesellschaft,   welche  La  Sauccda  betreibt,  leiti-t. 

Da  Capitain  Lyon  selbst  zwei  Jahre  lang  l>in*c  tf»r  j<  nes 
TTerkes  für  die  Bolanos- Gesellschaft  war,  und  sonach  die  b^-hle 
Gelegenheit  hatte,  ausführliche  und  sichere  Nachrichten  hi«-r- 
über  KU  liefern,  so  berechtigt  diefs  zu  der  Annahme  der  Ricii- 
tijikeit  und  Vorzi.glichlieit  seiner  Angaben;  und  da  «ein  "Werk 
erst  im  April  dieses  Jahres  in  London  erschien,  so  dürften  die- 
se auch  mit  zu  den  neuesten  zu  rechnen  seyn.  —  Zwar  ver- 
Tüth  Cap.  Lyon  durch  seine  Schreibart  uud  die  Behandlung  sei- 
nes Gegenstandes,  dafs  er  nicht  Hüttenmaun  Tom  Fache  i.st; 
allein  diesen  Umstand  hat  er  durcli  eine  sehr  ansfühvliche  Dar- 


*^    Deiselbe  Reweggrund  Tcranlalst  uns,    anch  dieses  Mal  die  son«t  c:\^  ^e-i^;.?- 
nen  Glänzen   unserer   Zeiischiift   durch    Mittkcilun*    dei   vc-iliegendcr  A'-loi-i- 
long  zn  überschreiten  ,   wie  fiUheihin  einmal  durch  die  auizußf\\el>e  i)ailc^ui;g 
des  V.   Gero  1  ('sehen  fieiichtcs    über  Gold*   nad  Silbeigiuben  \n   Süd^m^u^^» 
(Jahib.  SS36.  I.    330  —  a4S,)  t) .  Wid. 

J^brh.  d.  Ch.  17.  th.  18S8.  H.  9.  (N.  R.  B.  24.  H .  1  :^  \ 


2  Lyon  über  das  Antdlgaminverh 

Stellung   des  Gesehenen  minder    fiüilbar   gemacht,     daher  man 
ihm  leicht  folgen,   und    für    die   angewandten  Umschreibungen    * 
die  richtigen  technischen  Ausdrücke  finden  kann. 

Der  Umstand ,  dafs  Herr  Baron  A,  von  Humboldt  in  sei- 
nem Essai  politique  svr  le  royaume  de  la  Nouvelle  Espa^ne 
(Paris  1827)  eine  ausführliche  Beschreibung  der  in  Mexico  üb- 
lichen Amalgamationsmethode  gegeben  hat)  \relche,  ans  ge-^ 
dachtem  Werke  entlehnt,  sich  auch  im  17.  Bande  Von  Kar^ 
Stents  Archiv  für  Bergbau  und  Hüttenwesen  befindet,  macht 
zwar  die  deutsche  Bearbeitung  einer  zweiten  Beschreibung  je- 
nes Processes  entbehrlich;  allein  indem  ich  die  Richtigkeit  der 
Angaben  des  Capilains  Lyon  durch  die  Angaben  des  lierm 
Baron  von  Ilitmholdl  prüfte,  und  fand,  dafs  Capitain  Lyon*9 
Arbeit  diese  Probe  bestand ,  glaubte  ich,  dafs  eine  solche  Em- 
pfehlung hinreichend  sej,  die  deutsche  Bearbeitung  seiner  Be- 
schreibung von  La  Sauccda  sogar  wünschenswerth  zu  machen, 
um  so  mehr,    als  sie  den  neuesten  Gang  des  Betriebes  schildert. 

IM  ach  dem  die  Erze  aus  der  Grube  gefördert  nnd  ^ 
auf  dem  Araalgamationsliofe  bei  Veta  Grande  geschieden 
worden  sind ,  'werden  sie  verwogen ,  und  in  ledernen 
Säcken  durch  Esel,  von  denen  jeder  mit  einer  Carga, 
d.i.  12 Arobas  *)  oder  300  Tfund,  beladen  wird,  nach 
dem  Amalgamirvverke  gelragen. 

Bei  dem  Abladen  wird  zugleich  ein  Verzeichnifs 
der  Quantität  und  Qualität  der  Erze  übergeben,  und  die- 
se kommen  sodann  unter  die  Pochwerke  {Molinos). 

Diese  haben  grofse  Aehnlichkeit  mit  denen,  welche 
man  auf  den  Zinngruben  in  Cornwall  anwendet,  sind  je- 
doch von  schAvächerer  Kraft  und  pochen  demnach  nicht 
so  viel  durch. 

Sie  werden  durch  Maulthiere  in  Bewegimg  gesetzt. 
Das  aVuriragen  der  Erze  geschieht  durch  3  Knaben, 
welche  sie  verniiuelsl  aussehölilterJförner  A^ondemlTau- 
feil  weg  Uliler  (h*e  Stempel    stürzen. 

*y  /  Aroha  =  25  Vi', ;  4  Arobas  =  100  Libias  u  a  "Marcos.    K, 


ö  Ly  0  n  über  das  Amalgaminverh 

I 

'  .  I 

Mühl knechte  (Tahoneros)  in  Tonnen ,  an  denen  eine 
Ziehstafige  angebracht  isl,  auf  den  Amalgamationshof 
gefördert.  Ein  Arbeiter  versorgt  £  jMühlen,  wofür  er 
täglich  4  Realen  —  16  gr.  erhält. 

Der  ganze  Amalgamalionaliof  oder  Galera,  eine 
Art  Schuppen ,  in  welchem  sich  die  Mühlen  befinden ,  % 
steht  unter  der  Oberaufsichteines  Macero,  der  wöchent- 
lich 15  —  20  Dollars  erhält,  zweier  Ayudante  Maceros, 
welches  Gehülfen  des  Ersteren  sind,  und  wöchentlich" 
8  —  10  Dollars  erhallen,  und  eines  Capitan  de  Galera, 
dem  man  pro  Woche  6  —  8  Dollars  bezahlt,  —  Die 
Kosten  einer  solchen  Erzmühle  betragen  mit  Inbegriff 
des  Pflasters  der  Sohle  und  der  4  Läufer  im  Durchschnitt 
30  DoUars, 

Der  Amalgamationshof  (Pa/ia^  ist  ein  langer  ebener 
Platz  im  Freien.  Seine  Länge  beträgt  312  Fufs-,  seine 
Breite  236  Fufs.  Er  ist  mit  starken  Mauern  umgeben , 
und  mit  breiten  unbehauenen  Steinen  gepflastert.  Er  kann 
£4  Tortas  oder  flache  runde  Haufen  von  50  Fufs  im 
Quadrat  und  7  Zoll  Tiefe  dea  feuchten  gemahlenen 
Sciüiechs  (Lama)  fassen. 

Die  Haufen  führt  man  in  vier  Reihen  auf.  Auf 
diesem  Amalgamationshofe  befindet  sich,  ein  kleiner  Platz 
zur  Anstellung  ron  Proben,  wozu  jedesmal  ein  Monton 
verwendet  wird.  Auf  der  gegenüberliegenden  Seite 
sind'  zwei  kleine  Sümpfe ,  in  welchen  die  Arbeiter  so- 
wohl die  Fiifse  der  Pferde  als  ihre  eigenen  nach  dem 
Durchtreten  der  Torta  waschen.  Eine  Torta  enthält  in  Za- 
catecas  öOMontones  oderErzschliechhaufen  von  20  Ctr., 
also  1200  Cenlr. ,  und  wird  folgendergest^t  vorgerichtet. 

Zuerst  wird  ein  viereckiger  Platz  vondererforder- 


8  Ijy  0  n  über  das  ATiialgamirwcrTc 

4  LotlL  in  dem  Monton  ZU  3)2  Loth  in  dem  Gentr.  ent- 
halten, nimmt  man  nur  12  Cargas  I!;  3600  Pfund;  im  ' 
Sommer  und  6  Cargas  z;  1800  Pfund  im  Winter.  In 
der  Zeit  vom  November  bis  Februar  wendet  man  zu- 
weilen Kalk  an ,  um  die  Quickmas3e  abzukühlen ,  in- 
dem man  der3elben  auf  1  Monton  eine  englische  Metze  '^). 
zusetzt. 

Das  Durchtreten  der  Masse  geschieht  mittelst  6  Pfer- 
den ,  welche  von  einem  Mann  geleitet  werden ,  der  in 
dem  feuchten  Erzschlieche  steht  und  erstere  durch  lange 
'  Zügel  diregirt.  Diese  Manipulation  ist  Vormittags  von 
,  gröfserem  Effect  als  Nachmittags  und  dauert  gewöhnlich 
6. —  6  Stunden.  Ist  das  Magistral  gehörig  mit  dem  Erz- 
schlamme gemischt ,  so  wird  Quecksilber  {Azogue)  zu 
demselben  gesetzt,  indem  man  es  durch  Säcke  von  dop- 
pelter starker  Leinewand  prellt,  um  es  sehr^  fein  zu 
^ertheilen. 

Nun  folgt  das  zweite  Durchtreten  der  Masse  durch 
Pferde ,   worauf  sie  durch  6  Mann  vermittelst  hölzerner  * 
Schaufeln  gewendet  wird,    was  ohngefähr   1  Stunde 
dauert« 

Diese  Arbeiter  führen  den  Namen  Repasadores  und 
das  Wenden  selbst  nennt  man  Traspallar.  —  Die  Torta 
wird  hierauf  geebnet  und  einen  Tag  ruhig  liegen  gelas- 
sen. Nach  jedem  Durchtreten  werden  die  Füfse  der 
Arbeiter  und  Pferde  in  Sümpfen,  die  sich  an  den  Ecken 
des  Ariquickplatzes  befinden ,  gereinigt.  —  Diese  Süm- 
pfe räumt  man  von  Zeit  zu  Zeit  aus  und  sammelt  das  sich 
in  ihnen  abgesetzte  Amalgam.  Einen  Tag  um  den  an- 
dern mufs  die  Torla  so  lange  mit  Schaufeln  gewendet 

*)  Eine  englische  Metze  (peck)  ist  der  4*  Theil  eines  hushcl 
und  =  450  franz.  Cubiiuoll.  JT. 


10  hyon  übtr  das  Amalgamirwcrh 

Silber  in  dem  Monton  ~  3»S  Loth  im  Gentr.  enthallen, 
beträgt  die  Quecksilberzulheiliing  pro  Monton  das  Er- 
stemal 9  Pfund,  das  2te  mal  3  Pfund  und  das  Sie  mal 
4  Pfund ;  also  für  60.  Montanes  540  +  180  +  240  = 
960  Pfand. 

Bei  armea  Erzen  ist  auch  eine  kleinere  Menge  von 
Ma'Hstral  erforderlich,  upd  man  setzt  daher  nur  im  Som- 
mer 12  und  im.  Winter  6.  Cargas  ~  36  und  18  Centr.  zu. 
Audi  ist  bei  diesen  wohl,  noch  eine  4te  Quecksilberzu- 
theilung  nothwQndig.. 

Die  gewöhnliche  Dauer  dieses  Amalgamations- 
processes  ist  im  Sommer  12 —  lö,  im  Winter  20  —25 
Tage.  Hierbei  ist  zu  bemerken,  dals  dieJs  weniger  als 
i  der  Zeil,  ist,  welche  man  auf  anderen  Werken  braucht, 
und  weniger  als  die  Hälfte  dey  Zeit ,  welche  in  einigen 
Etablissements  erforderlich  ^st,  die  mit  Zacatecas  gleiche 
Temperatur  und  Höhe  haben.  *)  Diesfe  Umstände  schei- 
nen weniger  von  der  Amalgamationsmethode,  als  davon 
abzuhängen,  dafs  man  hier  grofsere  Quantilälen  von  Erz 
auf  einmal  auf  dem  Amalgamaüonshofe  verarbeitet ,  auf 


*)  lieber  die  Dauer  der  Amalgamatioa  giebt  Sonneschmid  in 
seiner  Beschreibung  der  spanischen  Amalgamation  1810  p.  210* 
folgende  Nachrichten:  „ Der  kürzeste  Zeitraum ,  in  welchem 
die  spanische  Amalgamation  zuweilen  beendigt  wird,  ist 
von  8  Tagen  und  der  längste  von  2  Monaten.  Wenige  Sil- 
bererze haben  aber  eine  so  angemessene  BeschafPenlieit  zur 
Amalgamation,.  dals  der  ganze  Frocefs  in  8  Tagen  vollen- 
det werden  kann;  und  auch  in  diesem  Falle  ist  eine  so 
beträchtliche  Abkürzung  des  sonst  gewöhnlichen  und  nolh- 
wendigen  Zeitraums  doch  niu:  in  solchen  Revieren  mög- 
lich, wo  ein  sehr  warmes  Klima  herrscht  In  solchen  Ge- 
genden aber,  die  ein  gemäfsigtes  Klima  haben,  Averden  zur 
Amalgamation  gewÖhiUich^r  Silbererze  gemeini|»lich  3  bis 
4  Wochen  erfordert."  Ä. 


14  "Ly  o  n  über  das  Amcägamrwerk 

geformt,  welche Mar^^wdPa^  genannt  werden;  sie  wiegen 
pro  Stück  30  Pfiind.    Drei  von  diesen  Keilen  oder  Zir- 
kelaudscbnitten  werden  auf  eine  Art  Bank  gelegt  und  so- 
dann in  das  Ausgiühhaus  —  Quemad^ro  —  getriagen. 
Hier  werden  zuerst  11  solcher  Keile  i^Marquelas)  in  ei- 
nen Kreis  auf  ein  festes  kupfernes Ueslelle  gelegt,    was 
man  Baso  nennt,  und  welches  in  der  Mitte  eine  Oeffimng 
hat.     Diesen  Kreis  nennt  man  Cuerpo.     Auf  diesen  fol- 
gen nun  so  viele,  bis  alles  Amalgam  aufgesetzt  ist.  Die-^ 
serf  Amalgamcylinder  nennt  man  Pina.      Die  einzelnen 
Ringe   werden  dorch  Stricke   scharf  angezogen;     das 
Amalgam  ist  jedoch  :so  fest,  dafs  les  sich  nicht  in  einzelne 
Stübke  zertheilt.     Das  kupferne  Gestell  wird,  ehe  man 
die  Pinö  vom  Amalgam  errichtet,  über  ein  Rohr  gestellt, 
was  in  einen  Wasserbottich  einmündet,  in  welchen  sich 
die  Quecksilberdämpfe   verdichten*      Vermittelst  eines 
Flaschenzüges  Wird  über  die  Pina  ein  Ausglühtopf  von 
Kupfer  gestürzt  und  dasselbe  sodann  auf  das  Kupferge* 
stelle  auflutirt.     Hierzu  wendet  man  feine  Mischung  von 
Salz,    Asche  und  feinem  Erze  an.      Um  den  Ausglüh- 
topf wird  nun  eine  Mauer  von  Ziegeln  aufgeführt  und 
mit  HolzkolJen    eine  TN^acht  hindurch   gefeuert.      Das 
Quecksilber ,    welches  sich  in  dem  Wasserbehälter  ver- 
dichtet ,    wird  nach  Beendigung  des  Processes  sorgfältig 
verwogen.       An  dem  folgenden  Morgen,    gewöhnlich 
Sonnabends ,   werden  die  Ziegelsleine  nach  SOstündiger 
Feuerung  weggerissen  und  der  Ausglühtopf  aufgehoben. 
Das  Ausglühsilber  {Plala  quemntd)  bildet  eine  feste 
TMasse  und  wird  von  dem  Silberzerschläger  {Pariidor  de 
Plata)  vermittelst  Hammer  und  Keile  Zertheilt.     Sodann 
wird  es  in  Säcken,  in  welche  man  67- Pf.  —  135  Mark 
bringt,    in  das  Schmelzhaus  (  Casa  de  Fundicion  \  gelie- 


La  Sauceda  in  Zacaiecas.  15 

fert.  Hier  wird  es  in  Quantitäten  zu  135  Mark  vor  ei- 
nem Gebläse  mit  Holzkohlen  eingeschmolzen.  ]Man 
schichtet  das  in  Stäken  zerschlagene  Silber  mit  Kohlen 
über  eine  Art  Schüssel  auf  und  stürzt  eine  aus  Hisenstä«> 
Len  gefertigte  tlurchbrochene  Haube  xlarüber.  Jn  23  Mi- 
nuten schmilzt  das  Silber  in  die  Schüssel  ein  und  wird 
sodann  in  eisernen  Formen  zu  Barren  ausgegossen.  Die- 
se sind  17  Zoll  lang,  6  Zoll  breit  und  2f  Zoll  stark. 
Aus  jeder  eingeschmolzenen  Torlion  von  135  Mark 
wird  eine  Ban*e  gegossen.  Der  Abgang  bei  diesem 
Schmelzen  beträgt  aul'  1  Barre  10  Lollu 

Der  gesammte  Quecksilbei^erlust  bei  dem  ganzen 
Processe,  dem  Anquicken,  Waschen  und  Ausglühen,  be- 
t  trägt  bei  reichen  Erzen,  welche  m  dem  3Tonton  6 ^lark 
enthalten ,  Äy  —  3  Proc. ,  bei  armen  Erzen  hingegen 
8  —  9  Proc.  Bei  dem  liiesigen  Amalgam irwerke  im 
Durchschnitt  7  —  8  Proc.  *)     Die  »SilberbaiTen  bringt 

♦)  Beträgt  der  Quecksilberrerhist  3  Proc.  des  vorjgescWage* 
neu  Quantums,  was  bei  reichen  Erzen,  mo  der  Monton 
über  6  Mark  oder  der  Cenln.  über  48  Lotli  Silber  enthält, 
der  Fall  seyn  soU^  so  kommen  auf  die  Mark  Silber  3,84 Loth 
Quecksilber;  beträgt  der  Quecksilberverllist  8  Proc,  so 
kommen  auf  1  Marl^  Silber  10  Loth  Quecksilber;  beträgt 
dagegen  der  Quecksilberverlust  ^  wie  bei  der  am  Sclüusse 
dieses  Aufsatzes  befindlichen  Kostenbereclinunn  als  Maxi- 
mum angenommen  ist,  18,75  Proc,  so  verliert  man  auf  die 
Mark  ausgebrachten  Silbers  1,5  Mark  Quecksilber.  Diese 
letzte  Angabe  stimmt  mit  denen  der  Herren  v.  Mirmhohlt 
und  5onnif«cÄ?iiicf  überein;  die  ersten  scheinen  dagegen  zn 
niederig  zu  sejn,  und  sind  nur  bei  der  13earbeilung  sehr 
reicher  Erze  wahrscheinlich.  —  Eine  Vergleichung  der 
Quecksilberverluste  bei  der  hiesigen  Amalgamation  mit  den 
in  La  Sauceda  Statt  findenden ,  lieferre  folgende  Bosiiltate : 
Im  Jahre  1826  wurden  in  Freyberg  70359^  Centn.  6|  Pfund 
Erze  mit  einem  Durchschjiitlsgehalte  von  6  Loth  0,92  Qu. 
Silber  im  Centn,  anial^nmirt  imd  hieraus  27802  ÜVIark  4  Loth 
—  Q"-   2i  Pf.  Feinsilber  ausgebracht.      Bei  dieset  Ptodw- 


«I 


16  Lyon  über  das  jimalgamirwerk 

man  Sonnabends  in  die  Werksdirection ,  von  wO'  aus  sie 
den  folgenden  Montag  nach  der  Münze  in  Zacatecas  ge* 
&hren  werden.  Den  Freitag  dersdben  Woche  bekommt 
man  sie  wieder  in  Dollars  geprägt  zurück.  Die  Münz-^ 
kosten  betragen  für  Veta  Grande : 

Für  100  Mark  Silber  zu  schmelzen  und  zu  probi*  . 
ren,  12  Realen.  (Andere  Werke  müssen  dafür  £0  Rea- 
len bezahlen.) 

Drei  Procente  des  ausgebi-achten  Metalles  an  die  *' 
.Regierung^  und  £  Realen  für  die  Verwägung  jeder  Mark 
Silber.     Dann  hat  man  noch  1^  Proc.  Abgabe  von  der-  ^ 
Production  an  die  Bergamtsbehörde  des  Districtes  abzu« 
geben. 

Nun  noch  einige  Bemerkungen  über  das  Magistfal,  *) 
d.  i.  geröstetes  und  fein  gepulvertes  Kupfererz.     Hier^ 

von  giebt  es  zwei  Arten ,  Abronzado  oder  Negro,  was  . 

- 

.1 

clioA  gingen  29|  Centn.  5  Hund  Quecksilber  auf^  denmadi'n 
betrug    der  Ouecksilberverlust  in  diesem  Jahr  auf  1  Mark    ; 
des  ausgebrachten  Feinsilbers  S  82  Loth.    —    Bei  der  4n- '  ■' 
nähme,    dafs  in  La  Sauceda  zur  Ausbringung   einer  MarkJl^ 
Silber   1,5  Mark  =  24  Loth  Quecksilber  erforderlich  8ind/% 
welcher  Verlust  nach  Herrn  v»  Humboldt  und  Sonneschmid 
bei  der  mexicanischen  Amalgamation  durdischnittlich  Statt 
findet)  ist  der  Quecksilberverlust  pro  Mark  des  ausgebrach-'    ^ 
ten  Silbers  in  La  Sauccda  6  Mal  gröfser,    als  in  Freybergt*  ^ 
P'on  Born  nimmt  bei    einer  angestellten  Kostenberechnuiig  S 
über    die   ehemalige  Amalgamation  zu   Glashütte,   ohnweit    ^ 
Chemnitz,    den  Quecksilberverlust  auf  1000  Centn.   Erz   (i    \ 
Centn.  8  Loth  Silber)  zu  60 f  Pfund  an.    Hiemach  kommen 
auf  1  Centn.  Erz  1,616  Loth  und  auf  die  Mark  Silber  ^^%&  Loth  Ül^ 
Quecksilberverlust.  K.  ! 

*)  üeber  die  chemische  Wirkung  des  Magistrals  und  die  Theo*  ij 
rie  der  mexicanischen  Amalgamation  s.  die  oben  citirte  \ 
Abhandlung  im  17.  Bande  von  Karsten' s  Archiv  für  Berg*-,  i 
bau  Jund  Hüttenwesen,  wo  S.  554.  die  von  den  Herren  |< 
Bar.  r.  Humboldt  und  Gay-Lussac  hierüber  angesteUten  -l 
Versuche  heschxiehen  sind*  K^, 


18  .  Lyon  über  das  Amdlgamirwerh 

boldt).  ' —  Dieser  Salzsee  Hegt  30  Leagues  östlich  vor 
Vetagrande,  sehöi^l  dem  Goirremement ,  und  bringt , 
da  die  Bergi^'^erke  nun  wiedier  in  Thätigkeit  sind,  sehi 
viel  ein.  Der  Transport  des  Salzes  geschieht  in  S  Ta- 
gen. Die  Fanega  Kochsalz  {Scd  blanca)  kostet  an  Ort  und 
Stelle  3  —  8|  Dollars  und  der  Transport  3  —  4  Realen. 

Die  andere  Sorte  von  Kochsalz,  Saltierra,  wel- 
che so  innig  mit  erdigen  Tlieilen  gemengt  ist,  dafs  man 
ihre  Natur  erst  duf  ch  den  Geschniack  ^kennt,  ist  wohl- 
feiler ,  und  man  kann  die  Fanega  im  Durchschnitt  um 
7  Realen  bekommen ;  4  Realen  beträgt  der  Kau^reis 
und  3  Realen  die  Anfuhr,  welche  in  zweiräderigen  Kar- 
ren ,  die  8  Ochsen  ziehen ,  gescliieht.  Die  Zahlungen 
des  Amalgamirwerkes  für  die  Salzlieferungen  erfolgen 
erst  1  Jahr  nach  der  Anfuhr  des  Salzes« 

Die  Quantität,  in  welcher  das  Salz*  angewandt 
wird,  beträgt  auf  1  Monton  Erze  2^  Fanegas;  ist  je^ 
doch  kein  Vorrath  davon  da,  oder  sonst  Mangel,  so 
nimmt  man  auf  1  Monton  1  Fanega  Saltierra  und  1  Air 
mud  Sal  blanca.     Ein  Almud  iöt^dcx  zwölfte  TTieil  eines 

■r 

Fanega. 

Beobachtungen  über  die  Temperatur  der  Torias  in  Saueeda, 

Lufttemperatur  im  Schatten  €8^'F. ,  düsterer  Tag, 
7  Uhr  Morgens. 

Temperatur  der  Torta,  als  die  Anquickung  beendigt 
war,  und  die  Torta  verwaschen  werden  sollte,  63^. 

Einer  Torta,  8  Tage  in  demQuickprocesse  (benefi^ 
cio)  63^.  Mehrere  andere  zeigten  die  nämliche  Tem* 
peratur.  Ein  Haufe  trockenen  Magistrals  80^ ,.  eine 
Hand  voll  angefeuchtet  114^.  Ein  Haufe  ü-ockener 
Amalgamirriickstände  {Marmaja)  76^,  eine  Hand  voll 
aftgefeuchtet  80^. 


22  Schweiss^cr-  Seidel 


o  o 


schmelzendem  und  hierauf  erkühlenden  Silber  über 
Quecksilber^  und  nichts  wie  es  hucas  und  Chevilloi  machten, 
über  Wasser  rorgenommen  werden.  Aeholiche  Ver- 
suche (und  selbst  die  von  Lucas  und  Chevilht  an- 
gestellten)  .würd^i  auch  mit  anderen  edlen  Metallen  aiH 
zustellen  seyn>  obwohl  die  Eigenschaft  des  Spratzen« 
bei  keinem  anderen,  als  nur  dem  Silber  vorzukommen 
scheint.  Der  erfolglose  Yersuch,  welchen  ChemXlot  mit 
dem  Golde  angestellt  hat,  kann  indefs,  wie  dieser  selbst 
hervorhebt  (a.  a.  O.  S.  192.)  schon  darum  nicht  als  als  ent- 
scheidend betrachtet  werden,  weil  das  dazu  angewandte 
Metall  nicht  rein  war. 

Lälst  sich  in  dieser  JVYeise  die  Anziehung  des  Oxy^ 
gens  durch  schmelzende  edele  Metalle,  und  namentlich 
Silber,  (welches  Oxygen  bei  der  Erkühlung  wieder  ans* 
gestolsen  wird)  erweisen:  so  ist  diese  Thatsache  eine, 
höchst  interessante,  weil  hier  von  einer  ganz  anderen 
Art  der  Fixirung  des  Oxygens ,  als  durch  gewöhnliche. 
Oxydation,  die  Rede  ist,  und  wir  hierdurch  vielmehr  an 
das  wundervolle  oxydirte  Wasser  Thenard's  erinnert 
werden ,  ja  selbst  interessante  an  Döbereiner^s  merkwür- 
digen Versuch  erinnernde  Beziehungen  sich  darbieten. 

Wird  aber  unter  diesen  Umständen  kein  Oxygen 
angezogen,  und  ist  das  Spratzen  des  Silbers  nicht  you 
Oxygenentwickelnng  abzuleiten:  so  ist  sowohl  dieses 
Spratzen,  als  das  Springen  des  nach  dem  Schmelzen 
erkaltenden  Kupfers  ein  Act  der  KrystaUisation  von 
tlieorejisch  höchst  interessanter  Bedeutung ;  und  man 
wird  dabei  ohnfehlbar  auch  an  den  netten  Versuch  von 
Marx  erinnert,^  über  eigenthümh'che  KrystalÜsationser- 
sclieiuuijgeu  beim  schmelzenden  imd  wieder  erstarrenden, 
wasserfreien,    essigsauren  Natron,    womit  ich  deCshalb 


über  das  Spralzcn  des  Silbers.  23 

in  vortiegender  Zcitsrhrift ,  die  von  jeher  auf  Zusam- 
menstellang  des  Verwandten  ausging,  diese  Krscheinun- 
gen  in  Verbindung  gebi*acht  habe.  (  \'^gL  Jahrb.  1828. 
I.  360.)  Da  wie  beiia  Silber,  so  auch  beim  Rupl'ei* 
das  spratzende  Metall  minder  dehnbar  (also  spiöder)  ist : 
so  erinnert  diefs  schon  von  selbst  an  Lrvstallinisclte  \'er- 

m 

hältoisse. 

Es  versteht  sich  ,    dafs  liier  blofs  hüttenmänniMJio 
Versnche  entscheiden  könneu  ,    zu  welchen  alle  IIütteii-# 
männer,  denen  Massen  schmelzenden  Silbers  zu  Gebote 
stehen,  einzuladen,    ein  Hauptzweck  vorliegender  Be- 
merkungen ist.  *) 

,,Aber'',  dijrfte  vielleicht  Jemand  einwenden , 
„sind  nicht  die  Versuche  von  Lucas  und  CheviUot  über 
gleichzeitige  Aufhebung  der  SauerstonjE^asentwickeluns; 
und  des  Spratzens  beim  Silber,  welches  unter  einer  ' 
Decke  von  Kohle  geschmolzen  worden,  die  olTi'nli.ir, 
indem  sie  den  Sauerstod*  mit  ungleich  grÖrsererBeuier4le 
anzieht,  die  Absorplion  desselben  dcrrli  das  sclun^i- 
zende  Silber  verhindert,  (a.  a.  U.  S.  188  und  191. 
schon  hinlänglich  entscheidende  Beweii^e  fiir  die  von 
jenen  Gelehrten  ausgesprochene  Ansicht/  **    Mit  A'ichien. 


/ 


•)  Aus  diesem  Grunde  bestimmte  ich  vorlief-^^nde  Nr-tiz.  f»i- 
zu  dieser  Stelle,  (mil  wenigen.  d»-m  Zw-ik  fnt^f-r'/fh»-!!- 
denAbäiideraii«;en)  zur  üfttrnüiciien  MilihrüujiL  \-«>r  rit-r  .«in 
18.  Sept.  und  den  foli;enden  Ta^»'n  «I.  J.  /"i  llerlin  S:.!' 
ffiiabten  Versammlung  der  Gesell'sihrlt  ci«-'it:ci;-r  NwliKl-'r- 
srher  und  Aerzli -,  da  es  zum  Zwecke  die»i:r  W-rsamnilMii;: 
^•■liÖrt,  auch  Unters uchinij^en  anzuregen,  wiche  f!»:r  hiu- 
zelue,  in  ErniiiiiLipluij;;  der  nothigen  JlüHsniiitel,  au«z  itnfi- 
ren  nicht  im  Stande  ist.  Die  grofse  Anzahl  d  r  ünjiekj.n- 
diiiten  Vorlesun^ien  aber,  von  denen  Lei  der  beschiünUJ-n 
Zeil  nur  ein  i;eringeiv  Theil  zum  öfieutlicJien  Vortr^ji  kuni- 
iii»rn  kniulte,  ^ era nliil';»lc  miih,  üikIi  ilii-*-:  .\i>:i/.  ^»*i  -• '■ 
^eulUrheu  andern  eiii^ cu  l*u hli c a  I  i ou   ziu  ui  W^.u\ » t  U j\V* u . 


über  das  ^raixtn  des  Slbers.  25 

überdiefs ,  bei  Zusammenfassung  des  bisher  Gesagten , 
uns  wohl  geneigt  fühlen  könnten ,  die  Wirkungen  der 
(yerhältiüUBmäfsig  selbst  sehr  geringen)  Beimengungen 
Yon  Kupfer ,  Kohle  und  anderen  Substanzen  im  Silber 
und  Kupfer ,  demjenigen  Kreise  ron  Erscheinungen  aiv- 
znreihen,  -welche  wir  uns  von  dUponireruler  Verwandt^ 
sduxft ,  im  neueren  Sinne  des  Wortes ,  oder ,  nach  der 
(allerdinga  leicht  Mi&deutungen  veranlassenden)  Be- 
zeidinang  Proufsy  von  ih^lweiscr  Organisirung  (  wovon 
S«  S4S  und. 365  des  vorigen  Bandes  die  Rede  war)  ab« 
hängig  zu  denken.  Ausdrücklich  hebt  aber  Prout  die 
Znsanmienhang  seines  neuen  Frincipa  mit  krystallinischen 
Yeibältnissen  hervor.  *  ) 

Die  Ausstoisung  dea  beim  Schmelzen  des  Silbers 
absorbirten  Sauerstofla,  indem  das  Metall  erstarrt,  d.  h. 
krjrstallisift,  erscheint  sogar  selbst  (wenn  sie  thatsächlich 
nachgewiesen  werden  sollte)  in  gewisser  Hinsicht  ab- 
hängig von  krystallim^schen  Verhältnissen.  Sie  würde 
sich  ohnfehlbar  an  das  £ntweichea  der  atmosphärischen 
Luft ,  der  Kohlensäure  und  anderer  vom  Wasser  absor- 
birten Gase ,  wenn  dasselbe  geiriert ,  anschliefsen  las- 
sen. Und  bestätigt  sich  Paraday*s  Ansicht,  die  er  aus 
einigen  Versuchen  mit  dem  Liquor  Labarraque's  ( der 
mit  Chlorin  geschwängerten  kohlensauren  Natronlösung) 
zog,  dafa  durch  die  blofse  Krystallisationskraft  sich  das 
Chlorin  aus  dieser  Verbindung  ausscheiden  lasse,  so  {ge- 
hört auch  diese  Erscheinung  hierher.  ^^  )  Kocht  man 
den  Ijabarraque* sehen  Liquor  nämlich  einigemal  auf,  so 
rerliert  er  zwar  mit  dem  überschüssigen  Chlorin  den  Ge- 


*-)'  Man  vergleiche   damit  auch ,   was  Jahrb.  1828*  I«  198  ff- 
gesagt  wurde. 

♦*)   QuaUrly  Journ.  1827.  No.  111.  S.  81— M. 


£6  ScJiweiffser"  Seidel 


ÖO 


räch  desselben  fast  ganz,  aber  er  wirkt  nach  wie  vor 
farbenzerstörend ;  eben  so  wirkt  eine  Anf  lösung  der  Salz- 
masse ,  die  durch  rasche  Verdunstung  daraus  gewonnen 
wird.  Bei  aümääger  Yerdanstung  oder  bei  Beförderung 
des  Liquors  zur  KrystalUsation ,  unter  Ansschlnfs  der 
atmosphärischen  Luft^  erhifelt  man  aber  Salzmassen,  de- 
ren Lösung  die  Farben  nidit  mehr  zerstört.  Jedoch  läTst 
sich  diese  Thatsache  auch  Ton  anderen  Gesichtspuncten^ 
aus  auiFasseii,  nnd  Paraday  selbst  fiihlt,  dafs  sie  noch 
genauerer  Untersuiphung  bedürfe.  Eben  so  würde  die 
von  Pelletier  (S.  196  des  vor.  Bds.)  beobachtete  flam^ 
mende  Entweichung  von  Phosphor  aus  dem  Pho^hoiv ' 
Silber  und  Phosphor -Nickel  zu  erklären  seyn. 

Auf  dem  Standpuncte  der  Kiiystallisation  betrach- 
tet;  bieten  endlich  die  Erscheinungendes  Spratzens  beim 
Silber  und  des  Springens  beim  Kupfer  noch  eine  andere 
der  Beachtung  würdige  Seite  dar.  Es  fragt  sich  näm- 
lich^ ob  bei  diesen  Erscheinungen  nicht  das  Spiel  elek-^ 
trischer  Eoiäfte  sich  nachweisen  lasse«  Offenbar  zeigt 
die  bereits  bei  einer  andern  Gelegenheit  *)  hervorgeho- 
bene interessante  Erfahrung  Fdraday'5,  (welche  H.  JFcuih 
seit  jener  Zeit  im  Laboratorio  hiesiger  Universität  zu- 
fälliger Weise  gleichfalls  zu  machen  Gelegenheit  fimd) 
dafs  vollkommen  ausgetrockneter  kleesaurer  Kalk  beim 
Umrühren  mit  einen  Stäbchen  plötzlich  auseinanderflog 
und  umhergestreuet  ward,  in  gewisser  Hinsicht ,  eine, 
wenn  auch  nur  entfernte,  Analogie  mit  den  Phänomenen 
des  Spratzens  und  Springens.**)  Beim  kleesauren  Kai- 

*)  Jahrb.  1828.  I.  74. 

**)  Enger  schliefst  sich  diese  Erscheinung  vielleicht  au  die 
merkwürdigen  Erfahrungen  Milsdicrlich's  über  Krystallum- 
bildiing  im  Innern  bereits  feslgebildeter  Krystalle  an,  wo- 
roa  S.  ao5'  des  1.  Bds.  dieses  Jahib.  l^U.  di^  R^dc  vrar. . 


über  da»  Spratzen  des  Silbers.  £7 

Le  urar  nnter  diesen  Umständen  die  Elektricität  mit  dem 
Goldblattelektromet^r  entscheidend  nachzuweisen.  Und 
selbst  darauf  würde  zu  achten  seyn^  ob  man  die  hier 
besprochenen  Phänomene,  wenn  sie  im  Dunkehi  be- 
obachtet -werden,  nicht  Yielleicht  gar  von  Lichterschei- 
nnngen  begleitet  sieht,  die  unter  ähnlichen  Umständen 
nicht  selten  sich  zeigen.  So  bemerkte  z.  B.  Dumas  un- 
längst*), dafs  iii  einem  Platintiegel  geschmolzene  Borax- 
säure, nach  dem  Erstarren  in  dem  Tiegel,  zerspaltete 
(was  Dumas  lediglich  von  der  ungleichen  Zusammen- 
ziehnng  der  geschmolzenen  Säure  und  des  IMetaDs  ab- 
leitet) und  daJs  hierbei  in  demselben  Momente  sich  Licht 
entwickelte ,  in  der  Richtung  der  sich  bildenden  Risse. 

Diese  letzteren  Bemerkungen  haben  lediglich  den 
Zweck,-  aufinerksam  zu  machen ,  wie  viele  interessante 
Seiten  der  Torliegende  Gegenstand  einer  umfassenden 
Untersuchung  darbiete,  und  wie  innig  er  zusammen- 
hange mit  den  Hauptaufgaben  der  Chemie  auf  ihrem  ge- 
genwärtigen Standpuncte.  Hier  am  Schlüsse  derselben 
will  ich  mir  erlauben  beiläufig  noch  einige  Worte  zu 
sagen  über  die  von  Marx  in  Braunschweig  am  wasser- 
freien essigsauren  Natron  zuerst  beobachteten  Krystalli- 
sationserscheinungen ,  die  ich,  -^yie  schon  oben  (S. £2) 
erwähnt  worden ,  mit  den  so  eben  besprochenen  Phä- 
ncmienen'»  als  verwandtv^r  Natur,  glaube  zusammenstel- 
len zu  dürfen. 

Diese  Erscheinungen  zeigen,  wie  ich  glaube, 
recht  anschaulich ,  dafs  bei  der  Krystallisation  nicht 
Uofs  anziehende ,  sondern  gleichzeitig  auch  abstofsende 
Kräfte  thätig  sind.     Schmilzt  man  (vorsichtig  aber  voll-  , 


*)  jinn.  de  Chhn.  ei  de  Phy's.  Jol.  1826.  T.XXXIL  S.SS^. 


28  Schweigger  'Seidel 

$\ßjjt^g),  entwä^derte^  esaigsanre«  Nairon  in  einem  Plad- 
nalöffel  über«  einer  Spmtasflamme:,   und  entfernt  man 
dann  den  LöfleL  vom  F^uei: :.  scn  sieht  mau  (was  auch   -. 
Herrn  Flrof.  Marx  nicht  entging)  unmjttelhai:  vor  dem   ; 
Beginnen  der  EoystaUisation  eine  Zu^ammenziehung  dear   > 
flüssigen  Sa];zmasse  eintreten,,  und  es  scheint,  als.  erlan-«   ^ 
ge  sie   in    diesem,  ^eitpunct   ihre  grö/ste   Dichligkeitf    : 
Fast  in.  demselben  Augenblicke   strahlen  nun  Yon  den-  . 
schneller  erkühlenden,  mit  der  äiijseren  Luft  onmittdr!   . 
har  und  yon  allen  Seiten  in.BerüImmg  stehendlBn,  WIuh  ^ 
den  des  LöfCels^  an,  denselben,  entlang,  Kry^aUe.  in  da»  ^^ 
Innere  der  Flüssigkeit  hinein  und  auf  die.  Oberflaeha   ^ 
deirselben.  hin,  Tvrelche  letztere,  sich,  da.  sie  selbst  mit  ^ 
der  kälteren LuA;  in  unnsdttelbarer  Berührung  steht, bald*  ^ 
mit   einem,  voUständigen ,    mehr  oder  minder  dichten 
Krystallhäutchen  überzieht..    lümm  aber  ist  dieses  f/dr.  . 
bildet,    oder  noch,  ehe  es.  voUständJig.  ausgebildet   ist, 
quellen  an  meist  einem,,  zuweilen  auch  an  mehreren | 
der  zuletzt  oder  noch  gar  night  erstarrten  Puncte  deij 
Oberfläche ,  Tropfen  der  .halberstarrten ,  in^  Kiystalli;»  . . 
ßiren  begriffenen,  Sal;smasse  hervor«  (was  sich  oft  durch  , 
eine  wogende  Bewegung  jener  Functe  schon  einjge  Aumt.' 
genblicke,  vorher  ankündigt),  und  wälzen  sich  mehr  oder "' 
minder  rasch ,.  oft  ziemlich  trägen  Schrittes ,  auf  der  fe- 
steren  Decke  hin,  erhärten  dann  schnell,   und  bilden 
so  blmnenkohlartige  Krystall  -  Conyolute ,.   deren  Xnd»«;^ 
viduen  iiadefs  von  den  reinsten  Flächen  und  den  schärf- 
sten Kanten  begrenzt  werden.     Ich  hab^  solche  Kiy- 
stall -<  Convolute  zuweilen  von  der  Länge  eines  und  dew 
Höhe  fast  ^  Zolleis  erhalten ;  einzelne  Individuen  erreicht; 
ten  oft  selbst  eine  Höhe  von  ^  Zoll.     Zuweilen  woUtq^ 
der  Versuch  indefs  gar  nicht  gelingen.     Die  Abkühlung^ 


uberKQ'siallisaiion$erichan.b€im  euigMOurenNairoT^  29 

sdiien  in  diesen  Fallen  anf  "der  Oberfläche  sa  achnell 
TOT  fiidtk  gegangen  zu  00301  ^  und  das  Kiystallhäutchen 
auf  der9elben  zu  grofse  Dicke  und  Festigkeit  erhalten 
zn  faabta>  so  dafs  der  Widetstand^  welchen  es  der 
andrängenden  kiystallisirenden  Salzmass^  entgegenstell- 
te, zu  gk*ofs  wurde  >  um  von  den  dieselben  einpOrtrei« 
benden  (abetols^nden)  Kräften  überwältigt  zu  werden ; 
dann  war  diese  Salzmasse  genötfaigt,  sich  in  dieZwi« 
sehenrSuDQEis  des  bereits  kryslallisirten  Salzes  einzudrän« 
gen ,    und'  es  bildete  sich  so  lediglich  eine  Masse  von 

I 

ütrahlig  kiystallinischer  Teictur,  ohne  Spuren  deutlicher 
Kiyatallfbtei.  Eben  so  zeigt  sich  diese  Erscheinung 
bald  nicht  mehr,  (wie  Marx  gleichfalls  beobachtete) 
wenn .  knnn  dasselbe  Salz  Ytfehtmals  ^eu  demselben  Ver- 
nohe  abwendet.  Schon  bei  dem  zweiten  tJmscfamel- 
zen  gelingt  'der  Versuch  teeist  tmyollkommen.  In  allen 
Fallen,  wo  die  Salzmasse  nicht  mehr  auf  angegebene 
Weise  klystallisiren  wollte ,  liefsen  sich  indefs  ähnliche 
Kiystalle  faerrorbringen , .  wenn  man  das  Kryställhäut« 
ebsn  an  Biner  Stelle  durchbohrte  und  die  ganze  Decke 
abwärts  drückte,  so  dafs  die  kiystallisirende  Salzmasse 
lianffhnnisnh  durch  jene  OeiBnu&g  hervoi*gedrängt  wurde. 
Dufteh  Auflösen  der  Salzmasse  in  Wasser  und  Ver- 
dampi^  zur  Trockene  erhält  das  Salz  die  Eigenschaft, 
JMS  Erscheinungen  hervorzubringen,  durchaus  nicht  wie- 
dsr.  Läfirt  man  das  geschmolzene  Salz  aber  an  der 
Lvft  irat' Willem ,  so  wird  es  wiederum  tauglich  zum 
Versuche ;  auch  Zusatz  ron  etwas  wenigem  doppelt  koh- 
Insaiiren  Natron  bewirkt  das  Nämliche ,  obwohl  nicht 
10  vnbeBchränkt  und  roUkommen^  als  wenn  man  das 
^Mchmolzene  Salz  in  Essip^  ]öst,  und  dann  wiederum 
fsidampft  und  durch  rorsiditiges  Erhitzen  entwässeTl. 


28  Schweigger  -  Seidel 

stäodig):  eiüwä9derte9  essigsaure^  Nairon  in  dlnem  Plati- 
nalöffel  iiber>  einer  Spintasfladiime:,   und  entfernt  man 
dann  den  Löffel  vom  F^ueir:.  so.  sieht  mau  (was  auch 
Herra  Prof.  Mmoo  nicht  entging)  unmittelhai:  vor  dem 
Beginnen  der  KiystaUisation  eine  Zu9anunenz:^upg  d^   j 
flüssigen  Sa].zniasse  eintreten ,  und  es  scheint,  als  erhoH 
ge  sie   in   diies^m,  Zeitpunct   ihre  grö/ste  Dichtigkeit. 
Fast  in  demselben  Angenblicke.  strahlen  nun  Y<m  den  .. 
schneller  erkühlenden ,  mit  der  äußren  Lufk;  ommttelr  . 
b^r  und  yon  allen  Seiten  in.BerüIuamg  stehenden,  Waor   . 
den  des  Löffels^  an.  denselben«  enjdang,  Kiy^taUe.  in  das   , 
Innere  der  Flüssigkeit  hinein  und  auf  die-  Oberflächtf  ^ 
derselben,  hin,  -^«^elche  letztere,  sich,  da  sie  selbst  mit  . 
der  kälteren,  Luft  in  unipittelbarer  Berührung  steht,  bald\ 
mit   einem.  voUständigen ,    mehr  oder  minder  dichten 
Krystallhäutchen.  überzieht..    ILanm  aber  ist  dieses  ge«. 
bildet,    oder  noch  ehe  es.  yollständjg  ausgebildet   ist, 
quellen  an  meist  einem,,  zuweilen  auch  an  mehreren | 
der  zuletzt  oder  noch  gar  nicht  erstarrten  Poncte  deif 
Oberfläche,  Tropfen  der  halberstanten,  in^  KiystaUiv,. 
siren  begriffenen,  Sa];zmasse  hervor  (was  sich  oft  durdli; .. 
eine  wogende  Bewegung  jener  Functe  schon  einige  Aum/ 
genblicke,  vorher  ankündiigt)  und  wäken  sich  mehr  oder  ^ 
minder  rasch ,.  oft  ziemlich  trägen  Schrittes ,  auf  der  fe- 
steren  Decke  hin,  erhärten  dann  schnell,   und  bflden   ' 
so  blumenkohlartige  Krystall  -  Convolute ,    derea  IndM.' 
viduen  indefs  von  den  reinsten  Flächen  und  den  schärf-' 
sten  Kanten  begrenzt  werden.     Ich  habe  solche  Kiy-* 
stall  ^  Convolute  zuweilen  von  der  Länge  eines  imd  desai 
Höhe  fast  |  Zolleis  erhalten ;  einzelne  Individuen  erreich^jl 
ten  oft  selbst  eine  Höhe  von  ^  Zoll.     Zuweilen  woIIIm 
der  Versuch  indefs  gar  nicht  gelingen.     Die  Abkühhu^f 


über KryHaBuaiumBMehein.hdm  eit^^  29 

schien  in  diesen  Fälleü  ianf  ider  Ob^flache   za  achnell 
vor  ^ioh  gegangen  zu  seyn^  nnd  das  Krystallhäutchen 
auf  denselben  zu  grofse  Dicke  und  Fes^gkeit  erhalten 
zu  haben  >    eo  daft  der  WideMand,    welchen  es  der 
andrängenden  kiyställisirebden  Salzmassfe  entgegenstell- 
te, zu  grofs  wurde  >  um  von  den  dieselben  'eknpörtrei- 
!    beoden  (aibstoisönden)  Ktälten  überwältigt  zu  werden ; 
[   dum  war  diese  Sälzmässe  genötfaigt,  sich  in  die  Zwi<- 
r  schenfaunie  des  bereits  krystallisirten  Salzes  einzudran« 
l   gen,    und'  es  bildete  sich  so  lediglich  eine  Masse  von 
I   fltrahlig  krystallinischer  Textur,  ohne  Spüren  deutlicher 
I  Kiystallfotai.       iSben  so   2eigt  sich  diese  Erscheinung 
I  bald  mcht  mehr,  (wie  Mara^  gleichfalls  beobachtete) 
I  wenn.knlan  dasselbe  Salz  iäehfmals  ^su  demselben  Ver* 

■  flodie  abwendet.     Schon  bei  dem  zweiten  tJmscbmel« 

■  Ecn  geÜngt  'der  Versuch  teeist  tmVoUkommen.  In  allen 
I  Fallen,  wo  die  Salzmasse  nicht  mehr  auf  angegebene 
I  Weise  kxystaUisiren  wollte,  liefsen  sidhi  indefs  ähnliche 
1  Krystalle  bervorbiingen ,  wenn  man  das  Krystidlhäut« 

I  düsn  an  iedner  Stelle  durchbohrte  und  die  ganze  Decke 
ft  abwärts  drückte,  so  dafs  die  kry^tallisirende  SalzmaBse 
MMnchmiHCih  durch  jene  Oefinung  hervorgedrängt  wurde. 

'  I  Duf^ÄuIlösen  der  Salzmasse  in  Waööer  und  Ver- 
- 1  dampfen  asur  Trockene  erhält  das  Salz  die  Eigenischaft, 

I I  JMErsoheinungen  hervorzubringen,  durchaus  nicht  wie- 
•  I  dar.  Läfat  man  das  geschmolzene  Salz  aber  an  der 
-  I  Laft  Terwittem ,  so  wird  es  wiederum  tauglich  zum 
- 1  Vanpoche ;  auch  Zusatz  von  etwas  wenigem  doppelt  koh-- 
«  ikaanren  Natron  bewirkt  das  Nämliche ,  obwohl  nicht 
L-Iie  ttttb^sohränkt  und  vollkommen^  als  wenn  man  das 
^e Mttdnnolzene  Salz  in  Essip^  löst,  und  dann  wiederum 
kg  Ivndampft  und  durch  rorsiditiges  Erhitzen  entwäsfteTl. 


28  Schweigger  -  Seidel 

släodig))  entwä^aertea  esaigsajore«  Malron  in  einem  Plad- 
nalöiFel  über-  einer  Spintosflamme:,   und  entfernt  man 
dann  den  Löffel  vom  F^uei::.  sa  sieht  mau  (was  auch. 
Herrn  Prof.  Marx  nicht  entging)  umuitteljbai:  vor  dem 
Beginnen  der  Kr^staUisation  eine  Zu^ammenz^ung  der 
flüssigen  Sa];unasse  eintjceten.,  und  es  scheint,  als  erlan« 
g»  si'e   in.  diesem,  ^eitpunct   ihre  gröfste  Dichbgkeiti 
Fast  in.  demselben  Augenblicke   strahlen  nun  you  den  : 
schneller  erkühlenden ,  mit  der  äuiseren  Luft  nnmittdr!  , 
bar  und  von  allen  Seiten  in.  Berührung  stehenden,  WiuH  .; 
den  des  Löffels^  an  denselben,  entlang,  Kry^taUa  in  das  . 
Innere,  der-  Flüssigkeit  hinein^  und  auf  die  Oberfläche   '^ 
derselben,  hin,  welche  letztere,  sich,  da.  sie  selbst  mit  . 
der  kälteren  Luft  in  uni^ittelbarer  Berührung  steht,  bald  ^ 
mit   einem,  vollständigen,    mehr  oder  minder  dichten 
Krystallhäutchen  überzieht.^    Ka^um  aber  ist  dieses  gch«. 
bildet,    oder  noch  ehe  es.  YoUständjjg.  ausgebildet   iat^ 
quellen  an  meist,  einem,,  zuweilen  auch  an  mehreren! 
der  zuletzt  oder  noch  gar  nicht  erstarrten  Puncto  deü^ 
Oberfläche,  Tiropfen  der  halberstairten,  im KiystaUi«, . 
siren  begriffenen,  Sa];smasse  hervor  (was  sich  oft  duidij .. 
eine  wogende- Bewegung  jener  Puncte  schon  einige  Aum^ 
genblicke,  vorher  ankündigt)  und  wälzen  sich  mehr  oder 
minder  rasch ,.  oft.  ziemlich  trägen  Schrittes ,  auf  der  fer«, 
steren  Decke  hin,  erhai^n  dann  schnell,   und  bilden^ 
so  blumenkohlartige  Krystall  -  Gonyolute ,    dereOi  ^^^^ 
viduen  indefs  von  den  reui9ten  Flächen  und  den  schlu:i'-n 
sten  Kanten  begrenzt  werden.     Ich  habe  solche  Kiy« 
stall -« Convolute  zuweilen  von  der  Länge  eines  und  de||^ 
Höhe  fast  ^  Zolles  erhalten ;  einzelne  Individuen  erreic] 
ten  oft  selbst  eine  Höhe  von  ^  Zoll.     Zuweilen  wol 
der  Versuch  indefs  gar  nicht  gelingen.     Die  AbküU 


über  K^'staIKsaäon$€r^€in.  beim  eiiigiaurenNairoTU  29 

schien  in  diesen  Fallen  auf  tier  Obe^rflaohe  sn  schnell 
vor  ^icih  gegangen  zu  seyn^  nnd  das  Krystallliäutchen 
auf  derselben  zu  grofse  Dicke  und  Festigkeit  erhalten 
zu  haben )  so  dafs  der  WideMand,  welchen  es  der 
andrängenden  kiystallisirenden  Salzmasse  entgegenstell« 
te,  zu  grofs  warde>  um  von  den  dieselben  'empörlrei- 
benden  (a1)8tofsenden)  Kräften  überwältigt  zu  werden ; 
dann  "war  diese  Sailzm^isse  genöthigt,  sich  in  die  Zwi- 
scheuräuDOCe  des  bereits  krystallisirten  Salzes  einzudräm 
gen ,  tmd  es  bildete  sich  so  lediglich  eine  Masse  von 
sIraUig  krystallinischer  Textur,  ohne  Spüren  deutlicher 
Kiystallfotm.  Eben  so  zeigt  sich  diese  Erscheinung 
I  bald  nicht  mehr,  (wie  Marx  gleichfalls  beobachtete) 
I  wenn  man  dasselbe  Salz  ynfehimals  'za  demselben  Ver- 
I  tDche  anwendet.     Schon  bei  dem  zweiten  tJmschmel- 

■  uai  gelingt  der  Versuch  meist  unvollkommen.  In  allen 
I  Fallen,  wo  die  Salzmasse  nicht  mehr  auf  angegebene 

■  Weise  krystallifflren  wollte,  lielsen  sich  indefs  ähnliche 
I  Krystalle  hervorbringen,  wenn  man  das  Kryställhäut« 
I  eben  an  niner  Stelle  durchbohrte  und  die  ganze  Decke 

■  •bmrtfl  drückte,  so  dafs  die  kryStallisirende  Salzmasse 
MMndiiminrh  durch  jene  OeiBnu&g  heryot^gedrängt  wurde. 

■  ■  Dürteh  Auflösen  der  Salzmasse  in  Walser  und  Ver- 
- 1  dampfen  zur  Trockene  erhält  das  Salz  die  Eigenschaft, 
1  ■  fem  Erscheinungen  hervorzubringen,  durchaus  nicht  wie- 
r-ldsr.  LäljBt  man  das  geschmolzene  Salz  aber  an  der 
-iLvft  verwittern,  so  wird  es  wiederum  tauglich  zum 
- 1  Versuche ;  auch  Zusatz  von  etwas  wenigem  doppelt  koh- 
SS  HMauren  Natron  bewirkt  das  Nämliche ,  obwohl  nicht 
i-li0  unbeschränkt  und  vollkommen  >  als  wenn  man  das 
teMMcbmolzene  Salz  in  Essige  löst,  und  dann  wiederum 
lg  kidampft  und  durch  vorsidittges  Erhitzen  enlwäsft^Tl. 


über  K^'sialK$aäom0^€^n.  beim  eiiigMaurmNiOroTi.  29 

schien  in  diesen  Fallen  auf  "der  Obe^HBaohe  za  sclmell 

vor  ;sich  gegangen  zu  seyn^  nnd  das  Kiystallhäutchen 

auf  derselben  zu  grofse  Dicke  und  Festigkeit  erhalten 

zu  haben)    so.  dafs  der  Wideirstand^    weldben  es  der 

andränge&den  krystallisireüiden  Salzmass^  entg^genstell-' 

te,  zu  gto£s  wurde  >  um  von  den  dieselben  'eknpörlrei* 

;    benden  (abtotöfsenden)  Kräften  überwältigt  zu  Werden ; 

[   dann  war  diese  Sailzmäsise  genöthigt,  sich  in  die  Zwi-* 

[  schenHiunre  des  bereits  krystallisirten  Salzes  einzudram 

I   gen,    und'  es  bildete  sich  so  lediglich  eine  Masse  von 

I   sbraUig  krystallinischer  Textur,  ohne  Spüren  deutlicher 

I  Kiystallfotin.      Eben  sd   zeigt  sich  diese  ^rscheinnlng 

I  bald  mcht  mebr,  (wie  Marx  gleichfalls  beobachtete) 

I  wenn .  taüui  idasselbe  Salz  Mehrmals  >ni  demselben  Ver- 

■  eDdie  lüQivrendet.     Bchon  bei  dem  zweite  tJmschmel* 

■  Ecn  gelingt 'der  Verisuch  teeist  tmVollkottimien.     Iti  allen 

■  Fallen,  wo  :die  Salzmasse  nicht  mehr  auf  angegebene 

■  Weise  klystallisiren  wollte,  liefsen  sidi  indefs  ähnliche 
I  Krystalle  liervorbringen^  wenn  man  das  Kryställhäut« 
ft  Aen  an  'einer  Stelle  durchbohrte  und  die  ganze  Decke 

■  abipürts  drückte,  so  dals  die  krystallisirende  Salzmasse 
kechanisGfa  durch  jene  Oefeimig  hervorgedrangt  wurde- 

:  ■'  Dnrbh  Auflösen  der  Salzmasse  in  Wasser  und  Ver- 
.  I  dampfen  zur  Trockene  erhält  das  Salz  die  Eigenschaft, 

I I  jiiiiErsdieinungen  hervorzubringen,  durchaus  nicht  wie- 
t^ldiff.  Läfst  man  das  geschmolzene  Salz  aber  an  der 
"'  I  Lift  verwittern  ^  so  wird  es  vnederum  tauglich  zum 
'« I  Vcmudie ;  auch  Zusatz  von  etwas  wenigem  doppelt  koh- 

s  itnariurnn  Nairon  bewirkt  das  Nämliche ,  obwohl  nicht 
^lia  unbeschränkt  und  vollkommen^  als  wenn  man  das 
te Midmiolzene  Salz  in  Essip^  löst,  und  dann  wiederum 
lg  vatdampft  und  durch  vorsichtiges  Erhitzen  entwässeit. 


50  Quesneville  über  Bariumhyperoayd. 

dafs  das  Ilvperoxjd  in  diesem  Falle  mit  Stickstoffoxyd -rBar^y 
der  durch  langer  fortgesetztes  Glühen  vielleicht  noch  zerlegt 
worden  wäre,   gemengt  blieb. 

Diese  Verbindungen  des  Stickstoffoxids  mitBasen,  oder  die 
Stickstoffoxydsauren  Salze,  sind  eine  andere  Art  chemisch  in- 
toressanter^  noch  viel  zu  wenig  bekannter  Körper,  welche  man 
beim  Glülien  salpetersaiirer  Salze  erhält      Neuerdings  hat  zwar 
Dr.  Herrmann  Heß  {PoggendorJ^s  Ann.  B.  XII.  S.  257—263.) 
in  irkntzk    einige    dankenswerthe,    sehr    interessante  Beiträge 
zur  KenntniTs   einiger   jener  Salze,    namentlich  des  Stickstoffe 
üOcyd-KaHy    ^  Natron  y    -  Ammoniak  ^  -  Baryt  ^    -Kalky  -Sil- 
her  und  -Blei  geliefert;   indefs  ist  dieser  Gegenstand  hierdurch 
offenbar  noch  keinesweges  erschöpft,  imd  der  Chemiker,  welcher 
die  in  dieser  Notiz  berührten  Gegenstände   einer  umfassende- 
ren Prüfling  unterziehen  wollte,  würde  gewifs  keine  unbelohn- 
te  Arbeit  unternehmen  und  jedenfalls  sich  den  Dank  des  che- 
mischen Pubücunu  erwerben.    Zu  solchen  Untersuchungen  aaf- 
zufordern,  ist  der  Zweck  dieser  Notiz.      Schlüfslich  werde  nur 
noch  bemerkt,  dafs  dabei  das  eigentliümliche  Verhalten  der  so- 
genannten salpeterigen  Säure  zu  den  Lösungen  der  Eisenoxy- 
dulsalze zu  berücksichtigen  seyn  würde,   auf  das  schon  Priest-' 
ley  aufmerksam  wurde,   dessen  wahre  Ursach  indefs  noch  im- 
mer nicht  mit  gehöriger  Schärfe  aus^emittelt  zu  seyn  scheint. 

Nicht  minder  aber  verdienen  auch  folgende  Versuche  5a- 
varfsy  (die  recht  eigentlich  hierher  gehören,  wo  von  Stickstoff- 
verbindungen die  Rede ,  und  die  zudem  auch  von  anderer  Seite 
sich  an  den  vorhergehenden  Aufsatz  anreihen  lassen)  Wieder- 
holung und  weitere  Verfolgung,    zu  welchen  überdiefs  Savart 
selbst  einzuladen  scheint.      „Diese  Untersuchungen, <'    sagt  er 
nämlich  in  einer  Anmerkung  am  An&nge  seiner  Mittheihmg,*) 
;,  sind  im  August  und  September  des  Jahres  1827  angestellt  wor- 
den;   in  diesem  Zeitpuncte   habe   ich   sie  mehreren  Personen 
mitgetheilt,  miter  andern  den  Herren  Biot,  Diilong,    Chevi'eul^ 
Hachette ,  Savary  u.  s.  w.    Aus  ihrer  Unvollständigkeit  läfst  sich 
leicht  abnehmen^    dais  es  mir  an  Mufse  gefehlt  habe,    sie  zu 
vollenden." 

Es  wird  gut  seyli,  Savart  selbst  reden  zu  lassen. 
„Man  wei£i  seit  langer  Zeit,  dafs  verschiedene  Metalle, 
als  Kupfer  und  Eisen  j  in  höherer  Temperatur  die  Eigenschjaft 
besitzen,  das|Ammoniakgas  in  seine  Elemente  zu  zerlegen,  und 
man  war  bisher  der  Meinung,  dafs  die  Metalle,  welche  dies© 
Trennung  bewirkt  halten,  an  Gewicht  weder  zu-  noch  abnäh- 


*^    An«,    dt  Ckim.    tl  d«  Phys.    Muri  i^ag.   Tom,  XXXVII.  S.  3a<, 


40 


Zur  Elektrochemie. 

1.    TJeher  die  elektrochemischen  Figuren  und  die  eJehtrO'* 
chemischen  Drehungen  des  O^^cksÜbers  , 

▼  on 

L.      X  0  h  i  l  i.  *) 

Jjas  Studium  der  elektrochemischen  Figuren  auf 
dem  Quecksilber  giebt  zu.  einigen  Beobachtungen  Ver- 
anlassung ,  welche  mir ,  sowohl  an  und  für  sich  f  als 
auch  ihres  Zusammenhangs  mit  einer  Klasse  schoa  (ra-r 
herhin  bekannter  Erscheinungen  wegen,  die  Anfinerk- 
fiamkeit  der  Physiker  zu  verdienen  scheinen.  Ich  will 
sie  hier  aus  einander  setzen ,  nachdem  ich  zuror  eine 
Idee  voll  dem  einfacheren  Verfahren  werde  gegeben 
haben ,  wovon  ich  gegenwärtig  bei  meinen  Versuchen 
über  alle  Gattungen  elektrochemischer  Figuren  Gebrauch 
zu  machen  pflege. 

Der  Apparat ,  dessen  ich  mich  dazu  bediene ,  be- 
steht hauptsächlich  aus  zwei  kleinen  gezähnten  Stäben 
der  Art,  wie  sie  an  den  Lampen  angebracht  werden 
um  den  Draht  höher  oder  niedriger  zu  stellen.  Diese 
sind,  ungefähr  einen  Zoll  weit  von  einander,  auf  einem 
isoÜrten  Fufs,e  senkrecht  aufgestellt,  und  zwai*  in  sol- 
cher Höhe,  dafs  man  ein  kleines  Gef  äfs  darunter  setzen 
kann.  An  diesen  beiden  Zahnstangen  lassen  sich  zwei 
kleine,  im  ihrem  unteren  Ende  zangenförmige,  Stifte 

*)  Alis  einer  Mittheilung  des  Verf.  an  Hrn.  Prof.  A.  de  la 
Rive  in  der  BihL  univ.  T.  XXXV.  (Aug;  1827.)  S.  261— 
284.  übersetzt  von  Schweigger- Seidel, 


Nobili  über  elektrochem.  Figuren  u.  Bewegungen.     41 

auf-  und  abbewegen ;  diese  Zangen  halten  zwei  starke , 
an  ihrem  unteren  Ende  spitz  auslaufende  Platinadrähte. 
Will  man  die  beiden  Drähte  einander  mehr  nahem  oder 
weiter  aus  einander  stellen ,  so  darf  man  sie  vor  dem 
Einklemmen  in  die  2^ge  nur  nach  einer  oder  der  ai^ 
deren  Seite  hin  erfordeiüdi  biegen« 

P,  N  (Taf.  L  Fig.  1.)  seyen  die  ebengenannten 
Drahte 9  und  jiB  die  kleine,  zum  AnlTangen  der  elek- 
trochemischen Figuren  bestimmte  3Ietallscheibe.  Diese 
Scheibe  ruht  gerade  auf  dem  Boden  des  Gefafses ,  das 
die  Lösung  aufiiehmen  soll,  welche  man  zerlegen  will. 
Die  Gelälse,  deren  ich  mich  gewöluflich  bediene,  sind 
kleine  Kaffeetassen,  in  welche  ich  so  Tiel  von  der  Flas- 
sigkeit  gielse,  dafs  die  Platte  ^B  eine  oder  zwei  Li« 
nien  hooh  daron  überdeckt  wird.  Ich  >vill ,  zu  gröfse- 
rer  Klarheit,  jederzeit  Toraussetzen ,  dafs  die  Spitze  P 
mit  dem  posidyen  Pole  der  Säule ,  die  Spitze  x\  mit  denl 
negativen  communicire.  Die  Buchstaben  n  und  p  be- 
zeichnen die  Puncte  auf  derPJatte,  die  den  Spitzen  P 
und  N  genau  entsprechen.  Die  negative  Figur  bildet 
sich  um  den  Punct  n,  die  positive  um  den  Pujic-t  p. 
Man  erhält  die  beiden  Figuren  gleichzeitig ,  wenn  die 
Spitzen  P  und  N  in  der  Art  gestellt  sind,  dafs  sie  der  Schei- 
be nahe  stehen  ohne  sie  ^^virklich  zu  berühren  ;  ninn  er- 
hält nur  die  eine  derselben,  die  positive  oder  negative, 
wenn  die  Platte  mit  der  Spitze  Poder  A*  in  unniilielha- 
rem  Contacle  sich  befindet.  Hines  der  chemisf  lien  PH«]  a- 
rate,  welche  beide  Figuren  recht  deutlich  auf  dem 
Platin  hervorrufen ,  ist  das  Gemenge  aus  essiijsaureni 
Blei  und  Kupfer.  Bevor  wir  aber  zu  den  Erschei- 
nungen übergehen ,  die  das  Quecksilber  hierbei  darbie- 
tet, wird  es  zweckmSfsig  aeyn,  den  Yorstellnngen  \i\ier 


.       "       ■        *  m  '    * »  .  \ 

r^Amniga^uiltf.  'Wwm  d£BSolie3itBiHtj|Mr'4ir  Spitzet'  * 

im  Gonliccte  «Idht;  waa  die  Form  aidangt»   m  siiid  die 

K^preiib»  Mi^ldii  darges^^    YOlftommMi  imai,  beide 

^lPi|jliRirh  dargestellt  aber ,   stete  ivehr  öder  weniger  zn- 

eeiort  mgedtöcta^  -  loh  werde  die  l^Mchen  dieeerlonii» 

MßSKUDä» ,fmß}t  .wdem  Abhundhn^'  <»feea  ♦  ) :  :hier 

gepfigt  ea  za  inSaim  »  dab.  daim.  iFiriacIieii  beiden  ti/pr 

reit  jadei^seit  ein  yidlkonunen  reiner  und   glinModer 

ZiHNJlMivnnni  bleibt,  in  welchem  die  Scheibe  andii  mhh 

mdA  XQßk  dem  gtringflen  Haache  überzogen  ersfiheint^' 

ZiU  iMsdea  Seiten  dieses  j^insfäeoraimies  sind  die  Um- 

iisseLderFigprenso'Qcbarf  abgescbnitten,.  da£s  die  doli- 

luilp  Farhentinte  der  Platte  ^  welche  die  Figuren  am  Si^ 

Jsereife  Bande  omgiebt  ^  liier  ganz  und  gar  &hlt. 

*}  Dib  f^jntfstSnmg  dir  elsktrocheniisclieii  Figereii  wird  dei^  ' 
eegSBtliaid  eiiwr  Tisrlen  AbhandlaDg  aejn,  weldbe  mt« 
T-erziiglich  ersdieiBen  soIL  (Vgl.  S.  441  ff.  des  Torigeii 
Bandes  des  Jafarbnches,  wo  sie  dem  Leser  bereits  in  Zu- 
sammeBStelhmg  mil  anderen  dahin  gehörigen  Notizen  rot^ 
gelegt  wordeO 

Ich  habe  in  den  Ann,  de  Chim.  et  de  Phys,  (Alarz  1827- 
T.  XXXIV.  8.  292.  vgl.  auch  Jahrb.  1827.  H.  168  ff.)  gele- 
sen, dafs  Priesiley,  vor  bereits  60  Jahren,  nüt  ge^ohnli- 
dier  Maschinenelektricität  einige  Resultate  erhalten  habe, 
weldie  mit  mehreren  der  meinigen  eme  gewisse  Analogie 
zeigen.  Ich  werde  die  Versuche  des  englischen  Phjsikers 
wiederholen^  nm  zn  erforschen^  wie  weit  diese  Analogie 
reiche.  Es  scheint  mir,  .als  könne  zwischen  beiden  Phä- 
nomenen keine  andere  Beziehung  Statt  finden,  ^als  unter 
rein  elektrischem  Gesichtspuncte ,  sicherlich  aber  nicht  an- 
ter  dßm  ^^lUrochemischeny  da  die  Figuren  Priesileys  die 
liämlichien  sind  auf  beiden  Platten,  auf  der  positiven  und  ne- 
gali^yn^  ^irSfarend  sie  bei  Wirkung  7^o//a*ischer  Elektricität 
sehr  fersdiieden  aasfallen,,  nach  Biaisgabe  der  rerschieden- 
artigen  Element^  welche  bei  Zerlegung  der  Flüssigkeiten- 
Ton  einander  getrennt  werden  und  so  abgesondert  sich  nach 
den  entspreGkenden  Polen  begeben.  (V|^  den  nadifblgen« 
>         den  Aafeate  d^tselfaw  Verfoss^rs^ 


44  N  0  b  i  i  i 

I 
•  ^  \ 

Slellf  man  die  Vergehe  mit  essigsaurem  Blei  und 
essigsauren  Kupfer,  einzeln  genommen,  an,  so  erzeugen 
sich  ähnliche  Phänomene ;  in  diesem  Falle  aber  übertrifft 
die  eine  der  beiden  Figuren  die  andere  bedeutend  an 
Ausdehnung  und  an  Lebhaftigkeit  der  Farben.  Bei  An- 
wendung von  essigsaurem  Blei  ist  die  positive  Figur  sehr 
grofs,  und  besteht  aus  schönen  farbigen  Ringen,  die 
sehr  fest  auf  der  Scheibe  haften ,  während  die  negative 
Figur  nur  aus  einer  ziemlich  dünnen  Schicht  von  nicht 
sehr  fest  anhängenden  Bleitheilchen  besteht,  die  sich 
'  durch  blosses  Reiben  mit  den  Fingern  hinwegwischen 
lassen.  Das  Gegentheil  findet  beim  essigsauren  Kupfer 
Statt ;  in  diesem  Falle  ist  die  negative  Figur  die  aiusge- 
zeichneteste  und  am  festesten  haftende. 

Es  läfst  sich  in  dieser  Hinsicht  kein  allgemeines 
Gesetz  aufstellen :  bald  ist  die  eine ,  bald  die  andere  Fi- 
gur  die  deutlichere  ,  oder  es  fehlt  eine ,  oder  beide ,  je 
nach  den  Verwandschaftsverhältnissen,  welche  zwischen 
den  Elementen  der  Losung  und  der  zu  ihrer  Aufnahme 
bestimmten  Platte  Statt  finden.  Li  dem  Falle ,  wo.  sich 
nur  eine  der  Figuren  ausbildet,  erscheint  diese  aber  eben 
so  ausgeformet ,  als  ob  auch  die  andere  ihr  zur  Seile 
stände,  woraus  offenbar  hervorzugehen  scheint,  dafs 
eine  Stelle  auf  der  Scheibe  für  die  eleklropositiven  Ele- 
mente und  eine  andere  für  die  elektronegativen  aufbe- 
halten wird. 

Das  Haften  oder  Nichthaften  einer  der  beiden  Gat- 
tungen von  Elementen  an  der  Platte,  ist  folglich  ein  Um- 
stand ,  der  ganz  ohne  Einflufs  auf  die  Entwickelung  der 
Figur  aus  der  anderen  Gattung  von  Elementen  ist. 

Bevor  man  diese  Figuren  mit  den ,    durch  einen 
Zwischenraum  von  der  Platte  getrennten,  Spitzen  P^N^' 


48  ,N  0  b  i  l  i 

se  Umstände  zu  bestimmen;  nur  durch  wiederholte  Ver- 
suche kann  man  zur  Sicherheit  gelangen  ^  wobei  besoa* 
ders  die  aulseren  Umnsse  p  p  p  und  n  n  n  im  Auge 
bebalten  werden  müssen ,  da  sie  demselben  leicht  ent* 
gehen,  wenn -man  sie  nicht  mit  grofser  Aufinerksam* 
keit  beobachtet. 

Das  Verschwinden  der  negativen  Ströme,    wel- 
ches  gleichzeitig    mit   dem  Verschwinden    des    Ovals 
n  n  n'  eintritt,  riilirt  unmittelbar  von  der  Oxydschicht 
her,  welche  von  den  positiven  Strömen  über  ihre  ge- 
wöhnlichen Grenzen  hinausgestoisen  wird.     Es  genügt 
schon,   der  Ausbreitung  dieser  Schicht  ein  IlindemiGi 
entgegenzustellen,  (z.  B.  vemcittelst  einer  kleinen  Glas^ 
Scheibe  ,  die  man  bei  o  o  in  die  Oberfläche  des  Queck- 
silbers eintaucht)  um  die  Oxydation  bei  p  zunehmen 
und  die  negativen  Ströme  sich  in  voller  Kraft  behaup« 
ten  zu  sehen.      Die  in  dieser  Weise  aufgerichtete  Schei- 
dewand verschafft  der{  Oxydlage   in  p  p  p"  bald  eine 
solche  Festigkeit,   dals  die  positiven  Ströme  vernichtet 
w  er'len.      Kinimt  man  aber  die  Glasscheibe  hinweg,  be- 
vor die  Oxydation  zu  weit  vorgeschritten,  so  zeireiüt 
<Jie  Oxj^dliaiit  in  mehrere  Stücke,  und  von  Inften  aus 
verbreiten  diese  sich  dann  nach  der  negativen  Seite  hin, 
Avo  sie  absorbirt  und  reducirt  werden ,  wie  oben  ange-  , 
gehea  wurde.     Dann  beleben  sich  die  positiven  Ströme 
.\  leder  und  die  negativen  nehmen  an  Kraft  ab.     Diese 
mit  den  über  der  Quecksilberfläche  befindlichen  Spitzen 
P  und  iV  (Fig.  1.)  erhaltenen  Thatsachen   sind  dieser 
Art  des  Verfahrens   keinesweges  blofs  eigenthümlich ; 
man  erhält  analoge  Erscheinungen ,  wenn  man  die  Spi- 
tzen von  dem  oberen  Tlieile  des  Qudcksilbers  znrnck- 
zieht ^    und  wenn  man  sie,    zweien  entgegengesetzten 


über  dehrocJumitche  Figuren  und  Bewegungen      51 

könnte.  Unter  denselben  Flüssigkeiten  bilden  sich  an  der 
negatiiren  Seife  sehr  deutliche  Ströme ;  dort  aber  behauptet 
das  Quecksilber  seinen  Glanz  in  derselben  Weise,  wie 
anter  alkalisphen  Lösungen. 

Ueberblicken  wir  diese  Beobachtungen  im  Zusam- 
menhangs so  scheint  es  mir,  als  könne  man  folgenden 
allgemeinen  Satz  daraus  ableiten :  die  Ströme  bilden  sich 
vur  an  der  Stelle,  wo  die  Schichten  fehlen,  welche 
die  elektrochemischen  Figuren  hervorbringen.  In  diesen 
Fällen  behält  das  Quecksilber  seine  ganze  Beweglichkeit, 
und  man  sieht  auf  seiner  Oberfläche  keine  andere  sieht- 
baieSpnr  dieser  Figuren,  als  jene  oralen  Flecken  nWT. 
und  -p-p'-p"-,  auf  deren  Felde  die  elekti'opositiven  und 
dektronegatiiren  Elemente  der  rerschiedenen  Elemente, 
getrieben  durch  den  elektrischen  Strom ,  anlangen ;  ich 
age  getrieben  {poussü),  der  mehr  oder  minder  beträcht- 
lichen Depression  wegen,  welche  das  Quecksilber  an 
diesen  Stellen  erleidet.  *)  Gerade  so  würde  sich  das  3Ie- 
rt  verhalten,  wenn  die  Elemente,  die  sich  innerhalb 
da- Umkreise  nnW  und  p'p^p  absetzen,  von  den  Spi- 
tzen P  und  N  (Flg.  1.)  wie  ein  Windslofs,  oder  m  ie  ein 
AnsfluJGs  Ton  einer  gewissen  Geschwindigkeit,  hinge  jagt 
vorden  'vrären  auf  jene  Stellen  seiner  Oberfläche.  Ohne 
nns  darum  zu  kümmern,  ob  dieser  Impuls  das  Resultat 
öner  wirklichen,  wie  es  uns  wahrsch^lich  vorkommt, 
dorcb  den  elektrischen  Strom  bewirkten  Ueberfuhrung 


*)  In  demselben  Augenblicke,  wo  man  den  yoha'hchen. 
Kreis  snnlicfst,  ist  die  Depression  unterhalb  der  primitiven 
Pole  viel  deutlicher,  als  in  der  Fol^^e*,  in  diesem  Aiii-e?i- 
blick   aber    nimmt    die   Schicht  einen  Viel  bescli räumte -cJi 

I 

Ramn  ein;  nachher  erweitert  und  verlängert  sirK  diese 
Schicht,  bis  sie  dem  Auge  die  beschriebene  elektrochemi- 
sche Figur  darbietet. 

4* 


54  N  0  b  i  l  i         ' 

in  welche  das  Quecksilber  unter  gewissen  gegebenen  um- 
ständen verselzt  wird.  Das  einfachste  Phänomen  dieser 
letzteren  Art  ist  das,  welches  vor  drei  Jahren  zuerst 
beobachtet  wurde ,  kurz  nachdem  Herr  Herschd  die  Gre-, 
f  älligkeit  gehabt  hatte ,  mir  in  Modena  eioige  Resultate 
seiner  Versuche  mitzutheilen. 

Ich  bringe  einen  Tropfen  Quecksilber  in  ein  Bad 
von  Schwefelsäure ,  und  berühre  ihn  am  Rande  mit  der^ 
Spitze  eines  Eisendrahtes;  bei  dieser  Berührung  zieht 
sich  der  Tropfen  sichtlich  zusammen.  So  wie  diese 
Gontraction  eingetreten  ist,  ziehe  ich  die  Spitze  des  JSisen- 
drahtes  «etwas  zurück  von  dem  Tropfen;  jetzt  dehnt  sioh* 
derselbe  wieder  aus,  und  nimmt  seine  natürliche  6e8tal| 
wieder  an.  Bei  dieser  Bewegung  aber  trifit  er  wieder 
auf  die  Eisenspitze  imd  zieht  sich  neuerdings  zusanunen,' 
um  sich  hierauf  wiederum  auszudehnen ;  und  eine  solche 
aus  regelmäfsig  wechselnder  Zusammenziehung  und 
Ausdehnung  zusammengesetzte  Bewegung  setzt  sich  oh- 
ne eine  Unterbrechung  fort,  so  lange  die  galvanische 
Thätigkeit  der  drei  Elemente,  Quecksilber  ^  Esenund 
Säure  dauert. 

Diese  Art  von  Zuckungen  erhält  man  nur  bei  An- 
wendung des  Eisens  oder  anderer  leicht  oxydirbaren 
,  Metalle.  Der  Contact  mit  Gold  oder  Piatina  bringt  kei- 
ne Wirkung  hervor.  *)  In  diesem  Fall  ist  kein  elek- 
trischer Strom  in  J'hätigkeit ,  oder  wenn  einer  voriian- 
den,  so  ist  er  zu  schwach  um  merklichen  Einflufs  zu  üben. 
Diese  Beobachtung  genügt,  um  die  elektrochemische 
Natur  dieses  Phänomens  zu  beweisen.  Was  ist  denn  nun 
aber  endlich  die  Ursache  der  ersten  Zusammenziehung, 

*)  yiniologia  tob  Florenz,  Jim!  1824. 


64  N  0  b  il  i 

verschaffi  haben ,    den  Fragepunct  ToUstandig  aofzuklä-- 
ren.  *)[ 

Ich  will  diese  Abhandlung  mit  Bnsahinng  des  Re- 
sultats von  einem  Versuche  schlielsen,  den  ich  mehr  aus 
Neugierde»  als  aus  irgend  einem  anderen  Gnmd  an« 
gestellt  habe*  Ich  hüllte^  nicht  ohne  einige  Schwierig- 
keit, einen  Quecksilbertropfen  in  ein  sehr  dünnes  Gold^ 
blättchen ;  auf  das  so  verhüllte  Quecksilber  gofs  ich  eine 
alkalinische  Lösung ;  dann  schloEs  ich  den  VoUc^iadbea 
Kreis ,  nachdem  ich  zuvor  die  negative  Spitze  meines 
Apparates  in  den  Tropfen  eingesenkt,  die  andere  aberaa- 
fserhalb  desselben  angebracht  hatte.  Mit  Erstaunen  beob- 
achtete ich,  dafs  die  Goldhülle  augenblicklich  von  d^m 
Quecksilber  absorbirt  wurde,  undalsobald  die  gewöhnli- 
chen negativen  Ströme  sich  inBewegung  setzten«  Bei  dem 
unerwarteten  Erblicken  dieser  Absorption ,  glaubte  ich, 
dafs  wenn  die  Thätigkeit  ^es  negativen  Pols  in  so  ra- 
scher Weise  die  Amalgamation  des  Goldes  mit  dem. 
Quecksilber  bestimme^  so  werde  die  Thätigkeit  de^ 
positiven  Poles  wohl  auch  die  umgekehrte  Wirkung  hd^ 
vorbringen ,  nämlich  die  Scheidung  dieser  Metalle.  Una 
die  Richtigkeit  dieser  Yermuthung  zu  j»Hi&n^  kehrte 
ich  die  Richtung  der  Ströme  auf  dem  Amalg9iiiB  mn  , 


)  Herr  Prandi  ging  in  seiner  zweiten  Abhandlung:  Uhf9^ 
die  Bewegungen  des  Quecksilbers  u.  s.  w.  (^Bologna y  XBlüS^ 
CardineIH  e  Fulli)  gleichfalls  yom  Principe  der  beiden  wm-^^ 
cundären  Fol«  aus;  aber  abgesehen  davon ^  dafs  dies9^ 
Princip  nicht  genugsam  nachgewiesen,  war  auch  die  Art:  ^ 
wie  er  es  anwandte^  gänzlich  verschieden  yon  der  dnro^Ö 
die  neuen  Thatsachen  an  die  Hand  gegebenen.  Aus  diesem 
Grunde  glaube  ich  der  Mühe  überhoben  zu  seyn ,  eine  Am 
beit  zn  zergliedern,  die  ül>riiii*n.s  ihrem  V»^vfasser,  dergrc-^^^ 
fsen  Anzahl  der  darin  enthaltenen  Beobachtungen  wegeiTÄ-^ 
Ehre  macht.  ' 


über  dekirochemischg  Pigurm  und  Bewegungen.     65 
,    aber  id&  erhielt  tudits  anderes  als  die  gewöhnlichen  Fi« 

Ein  Tropfen  Quecksilber  in  einem  Siiberblattclien 
•mgehfilhy  bot  das  nämliche  Phänomen  rascher  Absorp» 
tion  dar.  Das  Alkalimetall  verrichtet  hierbei  %¥ahr* 
schexnUch  keinen  anderen  Dienst ,  als  den ,  dafs  es  die 
Hollen,  welche  die  Oberfläche  des  Quecksilbers  momen« 

I&Terdecken,  mit  sich  fortreifst.  DiefSs  würde  ein  neuer 
r^reieder  sehr  merklichen  Kraft  seyn,  mit  welcher  die 
emenfo  der  elektrochemischen  Figuren  auf  die  Pole 
>fien ,  zu  denen  sie  sich  hinbegeben.  JedenfiiUs  ist  die 
spression ,  welche  das  Quecksilber  unter  den  Spitzen 
r  primitiren  Pole  erleidet,  eine  Thatsache,  welche 
er  Existenz  dieser  Kraft  beweist.  Ich  schliefse,  in« 
m  ich  die  Physiker  zur  aufmerksamen  Beachtung  die- 
I Resultates  auffordere,  weil  es  mir  geeignet  scheint, 
isere  Vorstellungen  über  den  wahren  Mechanismus  der 
[nie  auszubilden.  Bei  späteren  Gelegenheiten  werde 
k  zurückkommen  auf  diesen  interessanten  Gegenstand, 
< 
t^g^^i  den  8«  Juni  1827« 
Nachschreiben  vonJ.  5.  C.  Schweiggers 
Die  hier  in  vollständiger  Uebersetzung  milgetheilte 
Uihandlung  wurde  schon  in  der  Note  zu  S.  61.  B.  I. 
ÜMes  Jahrganges  erwähnt.  Es  ist  unnöthig,  zu  wie«- 
isiliolen^  was  dort  hierüber  gesagt  wurde.  Uebri- 
[Ws  i^hörte  es  zum  Zwecke  dieses  Journals,  roll- 
Aidig  die  Verhandlungen  über  diese  merkwüiKligen 
Dnecksilberbewegungen  mitzntheilen ,  worauf  zuerst, 
Wd  nach  Erfindung  der  FbZ/a'ischen  Säule  (wie  schon 
^i  J.  18£6.  in.  841.  angeführt  wurde)  General  von 
B^ibc^aufinerksam  gemacht  hat,  dem  wir  also  dieer^X^ 
JiHrk  d.  Ch.  a.  Fh.  183$.  H.  9.  (N.  Ä.  B.  24.  H.  1.)  5 


64  N  ob  ili 

rerschaffi  haben ,   den  Fngepnnct  Tollatandig  anfzuklä- 

■     *        - « 

ren.  *)| 

Ich  will  diese  Abbandliing  mit  Enahlnng  des  Re- 
snltats  von  einem  Versache  schlieüseni  den  ich  mehr  au^ 
Neugierde»   als  aus  irgend  einem   anderen  Grand  an- 
gestellt habe.     Ich  hüllte^  nicht  ohne  einige  Schwierig- 
keit, einen  Qnecksilbertropfen  in  ein  sehr  dünnes  Gold*- 
blättchen ;  auf  das  so  Terhülhe  Quecksilber  gofs  ich  eine 
alkalinische  Lösung ;   dann  schlols  ich  den  yoüa^iafikm  ]' 
Kreis  ^    nachdem  ich  zuvor  die  negative  Spitze  meines 
Apparates  in  den  Tropfen  eingesenkt,  die  andere  abera|H  ' 
Iserhalb  desselben  angebracht  hatte.  Mit  Erstaunen  beob-  ^ 
achtete  ich,  dals  die  Goldhülle  augenblicklich  von  d^ 
Quecksilber  absorbirt  wurde,  undalsobald  die  gewöhnÜ-  '^ 
chen  negativen  Ströme  sich  in  Bewegung  setzten.  Beiden  " 
unerwarteten  Erblicken  dieser  Absorption ,  glaubte  iäi»  "^ 
daCs  wenn  die  Thätigkeit  ^es  negativen  Pols  in  so  zftf  ^' 
scher  Weise   die  Amalgamation    des  Goldes  mit   dop.  ^ 
Quecksilber  bestimme^    so  werde  die  Thätigkeit  dn^- 
positiven  Poles  wohl  auch  die  umgekehrte  Wirkung  hd^  "^ 
vorbringen,  nämlich  die  Scheidung  dieser  Metalle,   üm^ 
die  Richtigkeit  dieser  Yermuthung  zu  prüfen^    kehrte, 
ich  die  Bichtung  der  Ströme  auf  dem  AmalganiB  um, 

""""^""""""^  ...  ■    ■•">*■ 

^)  HeiT  Prandi  ging  in    seiner  zweiten  Abhandlung:    Üf  — 

die  Bewegungen  des  Quecksilbers  u.  s.  w.  (Bologna y  IfllR«, 

Cardinelh  e  Füllt)  gleichfalls  rom  Fnncipe  der  beiden 

cundären  Pole    aus;    aber    abgesehen    davon ^    dals 

Princip  nicht  genugsam  nachgewiesen,  war  auch  die 

wie  er  es  anwandte^    gänzh'ch  verschieden  von  der 

die  neuen  Thatsachen  an  die  Hand  gegebenen.    Ans-.diescnt^ 

Grunde  glaube  ich  der  Mühe  überhoben  zu  sejn  y  eine  «A^k^ 

beit  zn  zergliedern,  die  übn'üfii.s  Ihrem  Verfasser ,  der  ^ri3- 

fsen  Anzahl  der  darin  enthaltenen  Beobachtungen  weg*^"^ 

Ehre  macht.  j 


über  ddtirocheimactu  Figuren  und  Bewegungen.     65 
iber  idh  erhielt  nielito  anderes  als  die  gewöhnlichen  Fi« 

Ein  Tropfen  Quecksilber  in  einem  Silberblattchen 
ungehäUty  bot  das  nämliche  Phänomen  rascher  Absorp» 
Aon  dar.  Das  Alkalimetall  vexrichtet  hierbei  wahr* 
icbeinUcli  keinen  anderen  Dienst ,  als  den ,  dafs  es  die 
BGiUen,  welche  die  Oberfläche  des  Quecksilbers  momen« 
bUKTerdechen,  mit  sich  iortreifst.  Diefs  würde  ein  neuer 
Beirasder  sehr  merklichen  Kraft  seyn,  mit  welcher  die 
EUfhente  der  elektrochemischen  Figuren  auf  die  Pole 
Rolaen ,  zu  denen  sie  sich  hinbegeben.  Jedenfidls  ist  die 
3epre88ion ,  welche  das  Quecksilber  unter  den  Spitzen 
ler  primiliren  Pole  erleidet,  eine  Thatsache,  welche 
ühbT  Existenz  dieser  Kraft  beweist.  Ich  schliefse ,  in« 
lern  ich  die  Physiker  zur  aufmerksamen  Beachtung  die^ 
les  Restdtates  auflbrdere,  weil  es  mir  geeignet  scheint, 
maere  Vorstellungen  über  den  wahren  Mechanismus  der 
Slole  auszubilden.  Bei  späteren  Gelegenheiten  werde 
iak  zoriickkommen  auf  diesen  interessanten  Gegenstand, 

EeggiOf  den  8«  Juni  1827« 


NcuAsckrdben  vonJ.  S.  C.  Sohweigger» 

IMe  hier  in  vollständiger  Uebersetzung  milgetheilte 
Mihandluug  wurde  schon  in  der  Note  zu  S.  61.  B.  L 
dieies  Jahrganges  erwähnt.  Es  ist  unnöthig,  zuwie« 
riihdiolen^  was  dort  hierüber  gesagt  wurde,  üebri- 
n^JB»  gehörte  es  zum  Zwecke  diese?  Journals,  roll- 
ic^l'^'^  ^e  Verhandlungen  über  diese  merkwüpdigen 
ie^l^ieduilberbewegungen  mitzutheilen ,  worauf  zuerst, 
jWd  nach  Erfindung  der  FbZ/a'ischen  Säule  (wie  schon 
,>pi  I.  1826.  III.  841.  angeführt  wurde)  General  von 
•*öigraufinerksam  gemacht  hat,  dem  wir  also  dieex«\e 
^.d,  CJj.  a.  Ph.  1828.  Ä  F.  (K.  R.  B.  S4.  H.  1.)  6 


64  N  0  b  il  i 

rerschaffl  haben ,    den  Fragepunct  ToUstandig  aa£siiklä- 

ren.  *)[ 

i 

Ich  will  diese  Abhandlung  mit  Erzählong  des  Re- 
sultats von  einem  Versuche  schlielsen,  den  ich  mehr  aus 
Neugierde»  als  aus  irgend  einem  anderen  Grund  an- 
gestellt habe.  Ich  hüllte,  nicht  ohne  einige  Schwierig- 
keit, einen  Quecksilbertropfen  in  ein  sehr  dünnes  Gold* 
blättchen ;  auf  das  so  verhüllte  Quecksilber  go£s  ich  eine 
alkalinische  Lösung ;  dann  schloüs  ich  den  yoüa^iadsea 
Kreis,  nachdem  ich  zuvor  die  negative  Spitze  mein«« 
Apparates  in  den  Tropfen  eingesenkt,  die  andere  aber  an- 
Iserhalb  desselben  angebracht  hatte.  Mit  Erstaunen  beob- 
achtete ich,  dafs  die  Goldhülle  augenblicklich  von  dem 
Quecksilber  absorbirt  wurde,  undalsobald  die  gewöhnK- 
chen  negativen  Ströme  sich  in  Bewegung  setzten.  Bei  dem 
unerwarteten  Erblicken  dieser  Absorption ,  glaubte  ich, 
dafs  wenn  die  Thätigkeit  ^es  negativen  Pols  in  so  ra»  * 
scher  Weise  die  Amalgamation  des  Goldes  mit  dam 
Quecksilber  bestimme,  so  werde  die  Thätigkeit  de^' 
positiven  Poles  wohl  auch  die  umgekehrte  Wirkung  heK' 
vorbringen ,  nämlich  die  Scheidung  dieser  Metalle.  Um - 
die  Richtigkeit  dieser  Yermuthung  zu  prüfen  ^  kehrte, 
ich  die  Richtung  der  Ströme  auf  dem  Amalgaine  um, 


i| 


*)  Herr  Prandi  ging  in    seiner  zweiten  ALhandlang:    ül 
die  Bewegungen  des  Quecksilbers  u.  s.  w.  (Bologna y  t\ 
CardinelH  e  FuUi)  gleichfalls  yom  Principe  der  beiden 
cundären  Pole    aus;    aber    abgesehen    dayon^    daJs    dies^ 
Princip  nicht  genugsam  nachgewiesen,  war  auch  die  Ait^ 
wie  er  es  anwandle^    gänzlich  verschieden  von  der  dnrct^ 
die  neuen  Thatsachen  an  die  Hand  gegebenen.    Aas  diesem 
Grunde  glaube  ich  der  Mühe  überhoben  zu  seyn ,  eine  AtjS 
beit  zn  zergliedern,  die  (iL rlüeus  ihrem  Verfasser,  dergro-»— • 
fsen  Anzahl   der  darin  enthaltenen  Beobachtungen  wegen^ 
Ehre  macht.  ^ 


übo'  dehirochenüscfu  Figuren  und  Bewegungen.     65 

iber  idi  erhielt  tudits  ändejres  als  die  gewöhnlichen  Fi« 
gufsn» 

Bin  Ttopfen  Quecksilber  in  einem  Silberblattclien 
•mgehiilh,  bot  das  nämliche  Phänomen  rascher  Absorp-« 
tion  dflir«       Das  Alkalimetall  verrichtet  hierbei  wahr« 
Bcheinfich  keinen  anderen  Dienst ,    als  den ,  dals  es  die 
Hollen,  welche  die  Oberfläche  des  Quecksilbers  momen- 
tan Terdecken,  mit  sich  iortreifst.  Diefs  würde  ein  neuer 
Beweis  der  sehr  merklichen  Kraft  seyn,  mit  welcher  die 
Qemento  der  elektrochemischen  Figuren  auf  die  Pole 
stofiien ,  zu  denen  sie  sich  hinbegeben«     Jedenfalls  ist  die 
Depression,  welche  das  Quecksilber  unter  den  Spitzen 
der  primiliren  Pole  erleidet,    eine  Thatsache,  welche 
die  Existenz  dieser  Kraft  beweist.     Ich  schliefse,   in- 
dem ich  die  Physiker  zur  aufmerksamen  Beachtung  die- 
ses Resultates  auflbrdere,  weil  es  mir  geeignet  scheint  j 
inisere  Vorstellungen  über  den  wahren  Mechanismus  der 
Siole  auszubilden.     Bei  späteren  Gelegenheiten  werde 
kh  zoriickkommen  auf  diesen  interessanten  Gegenstand, 
BeggiOf  den  8«  Juni  1827« 


Nachschreiben  vonJ.  S.  C.  Sohweigger» 

Tue  hier  in  vollständiger  Uebersetzung  milgetheilte 
AMiandluug  wurde  schon  in  der  Note  zu  S.  61.  B.  L 
tiates  Jahrganges  erwähnt«     Es  ist  unnöthig,  zu  wie- 
derholen^   was  dort  hierüber  gesagt  wurde.      Uebri- 
L  {«18  gehörte   es  zum  Zwecke  dieses  Journals ,    roll- 
lifindig  die  Verhandlungen  über   diese   merkwüixligen 
■Qnecksilberbewegungen   mitzntheilen ,  worauf    zuerst, 
■Wld  nach  Erfindung  der  FbZm'ischen  Säule  (wie  schon 
ii|»d.  J.  1826.  III.  841.  angeführt  wurde)  General  von 
iBcBw^  aufmerksam  gemacht  hat,  dem  wir  also  dieerftX« 
I  Jihrb.  d,  Cb.  a,  Ph.  l$sa.  H.  9.  (N.  IL  B.  S4.  H.  1.)  6 


64  N  0  b  il  i 

I 

% 

rerscliaffi  haben ,   den  Fragepiinct  ToUstandig  an&uklä- 
ren.  *)| 

Ich  will  diese  Abhandlung  mit  Brzahlmig  des  Re- 
sultats von  einem  Versuche  sehUeüsen,  den  ich  mehr  aus 
Neugierde,  als  aus  irgend  einem  anderen  Gnmd  an- 
gestellt habe.  Ich  hüllte ,  nicht  ohne  einige  Schwierig- 
keit, einen  Quecksilbertropfen  in  ein  sehr  dünnes  Gold- 
blättchen ;  auf  das  so  verhüllte  Quecksilber  gols  ich  eine 

r, 

alkalinische  Lösung;   dann  schlols  ich  den  ^oZla'jscfaen  ' 

■i 

Kreis  ^    nachdem  ich  zuvor  die  negative  Spitze  meines 

Apparates  in  den  Tropfen  eingesenkt,  die  andere  abcfraiir 

Xserhalb  desselben  angebracht  hatte.  Mit  Erstaunen  beob-  ' 

achtete  ich,  da£s  die  Goldhülle  augenblicklich  von  deni 

Quecksilber  absorbirt  wurde,  undalsobald  die  gewöhnt-  ^ 

chen  negativen  Ströme  sichinBewegung  setzten.  Bei  dem  '^ 

unerwarteten  Erblicken  dieser  Absorption ,  glaubte  ich,  "^ 

dafs  wenn  die  Thätigkeit  ^es  negativen  Pols  in  so  tar  " 

scher  Weise   die  Amalgamation    des  Goldes  mit   dem.  '^ 

Quecksilber  bestimme^    so  werde  die  Thätigkeit  de^  "^ 

positiven  Poles  wohl  auch  die  umgekehrte  Wirkung  hd^"^ 

vorbringen ,  nämlich  die  Scheidung  dieser  Metalle.    Um  ^> 

die  Richtigkeit  dieser  Yermuthung  zu  prüfen^    kehrte. 

ich  die  Richtung  der  Ströme  auf  dem  Amalgmoe  um,^ 

*  '** 

*)  Herr  Prandi  ging  in    seiner  zweiten  Abhandlung:    «Afl^^v 
die  Bewegungen  des  Quecksilbers  u.  s.  w.  {Bologna,  IflJKv  "' 
CardineiH  e  Fulli)  gleichfalls  Tom  Principe  der  beiden  w^  ^ 
cundären  Fol«    aus;    aber    abgesehen    davon ^    dals   dies^ 
Princip  niclit  genugsam  iiachgew  lesen ,  war  auch  die  Aitt.  - 
wie  er  es  anwandte^    gänzlich  verschieden  von  der  dmdt 
die  neuen  Thatsachen  an  die  Hand  gegebenen.    Aus-  diesai^ 
Grunde  glaube  ich  der  Mühe  überhoben  zu  seyn ,  eine 
beit  zn  zergliedern,  dl«  üLn'iifiis  ihrem  Verfasser,  dergi 
fsen  Anzahl   der  darin  enthaltenen  Beobachtungen  %regei 
Ehre  macht  .     j 


über  elehtrochermscht  Figuren  und  Bewegungen»     65 

ber  käx  erhielt  nidas  andex^s  als  die  gewöhnlichen  Fl- 
oren. 

Ein  Tropfen  Quecksilber  in  einem  Silberblattclien 
mgehälh,  bot  das  nämliche  Phänomen  rascher  Absorp» 
on  dar.  Das  Alkalimetall  yemchtet  hierbei  Mrahr« 
sheinKch  keinen  anderen  Dienst ,  als  den ,  dals  es  die 
[fillen,  welche  die  Oberfläche  des  Quecksilbers  momen- 
lüTerdecken,  mit  sich  iortreifst.  Diefs  würde  ein  neuer 
eweisder  sehr  merklichen  Kraft  seyn,  mit  welcher  die 
loiienle  der  elektrochemischen  Figuren  auf  die  Pole 
ofiten ,  zu  denen  sie  sich  hinbegeben.  Jedenfalls  ist  die 
epression ,  welche  das  Quecksilber  unter  den  Spitzen 
sr  primitiren  Pole  erleidet,  eine  Thatsache,  welche 
b' Existenz  dieser  Kraft  beweist.  Ich  schliefse,  in- 
sm  ich  die  Physiker  zur  aufmerksamen  Beachtung  die- 
s  Resultates  auflbrdere,  weil  es  mir  geeignet  scheint, 
laere  Vorstellungen  über  den  wahren  Mechanismus  der 
[nie  auszubilden.  Bei  späteren  Gelegenheiten  werde 
b,  Zurückkommen  auf  diesen  interessanten  Gegenstand. 

ji^ge^Oy  den  8«  Juni  1827« 


Nachachreiben  vonJ.  S.  C.  Sohweigger* 

Die  hier  in  vollständiger  Uebersetzung  milgetlieilte 
Iribandluug  wurde  schon  in  der  Note  zu  S.  61.  B.  L 
ieses  Jahrganges  erwähnt.  Es  ist  unnöthigy  zuwle<- 
letholen^  was  dort  hierüber  gesagt  wurde.  Uebri- 
geiis  gehörte  es  zum  Zwecke  diese9  Journals,  roU- 
findig  die  Verhandlungen  über  diese  merkwüpdigen 
^vecksilberbewegungen  mitzutheilen ,  worauf  zuerst^ 
Nd  nach  Erfindung  der  FbZ/a'ischen  Säule  (wie  schon 
Ud.  J.  1826.  III.  841.  angeführt  wurde)  General  von 
IBd^gr  aufmerksam  gemacht  hat,  dem  wir  also  dieer^&X^ 

I  JAtK  d.  Ch.  a,  Fh.  18S8.  Ä  R  (2V.  IL  B.  S4.  H.  1.)  6 


harwneiiisdie'SeQbachiimgen  XU  Krahau.  '     75 

stieg,  um  inddb  doch  einige  Folgerungen  ans  diesen 
Beobuditimgen  zu  ziehen,  habe  ich  die.  Differenzen 
von  meiner  halben  Stunde  zur  anderen  genommen»  da- 
mit ich  die  Höhe  finde ,  welche  der  gröfrten  oder  kleinsten 
Difierenz  entspräche;  dieses  Verfahren  hat  mir  die 
eben  aus- meinen  Beobachtungen  angeführten  Resultate 
geliefert.  ISfoch  unentschieden  hierüber  entledigte  ich 
mich  indels  eines  vom  Herrn  Major  von  Oerfeld  (der 
mich  eingeladen  hatte ,  seine  trigonometrischen  Zwecke 
in  'Bezog  anf  die  Karpathen  zu  unterstützen)  erhalte- 
nen Auftrags,  zwischen  dem  15.  JuL  und  dem  15.  Aug. 
dieses  Jahres  Beobachtungen  zu  machen,  indem  ich 
während  dieses  ganzen  Monats  täglich*  17  Mal  yon 
7^  Morgens  bis  9^  Abends  auf  unserem  Standpuncte, 
der  sehr  interessant  ist  für  ähnliche  Unternehmungen, 
beobachtete ;  aus  diesen  meinen  Arbeiten  zog  ich  nun 
Vorlheil  für  meinen  Zweck,  und  suchte  zu  gleicher 
Zeit  MasJma  und  Minima  auf. '  Das  Wetter  war  für 
diesen  Zweck  das  ungünstigste  von  der  Welt  und  |die 
Variationen)  des  Barometers  unaufhörlich ;  ich  konnte 
die  täglichen  Mittel  für  jeden  einzelnen  Tag  nicht  fin- 
deiTy  aber  ich  habe  die  Mittel  aus  jeder  halben  Stunde 
dies^Sl  Tage  gesucht,  und  habe  gefunden,  dafs  das 
sich  für  8^  Morgens  und  das  Minimum  für 


4^  Abends  in  diesem  Sommermonat  entschied;  und  es 
ist  'wahrscheinlich,  dals  sie  sich  in  den  Wintennonaten 
anf  9^  und  S^  feststellen  werden.  Bei  meinen  Beob- 
admmgen,  die  ich  während  14. Monaten  der  Jahre 
18|f ,  7  Mal  des  Tages,  um  8,  8f  und  9^  Morgens, 
um  3,  S§  und  4^  Nachmittags,  und  um  9^  Abends  *) 
anzustellen  hatte ,  habe  ich,  nach  Vergleichung  der  IIö- 


Seh  Sb  1er  aber  periodteelie  LiffUirämungen.      77 

'2.  VemäackU  meteoröhgisf^e  Nütimm^ 

*       * . 

vom 

Professor  SthÜbltr  in  TubingeiL  *) 

I.   Vergleicimngen  über  den  Druck  der  Luft  zwiocbefli 
Päiis  ,  Genf,  Wien  und  Stuttgart.  *♦) 

Wir  theilten  im  vorigen  Jahr  eine  Vergleicfanng  der 
mitder en  Barometerschwankungen  zwischen  Paris,  Wien 
und  Stuttgart  mit,  woraus  hervorging,  dafs  in  der  kal- 
tem Jahreszeit  die  Barometerhöhen  östlich,  in  Wien, 
veiiialtni (WnS fsig  höher  sind,  als  westlich,  in  Paris, 
wahrend  dagegen  in  den  wärmern  Sommermonaten  daJs 
En^egengesetzte  eintritt;  ein  Yerhältniüs ,  welchem  pe- 
riodische jährliche  Veränderungen  in  den  Temperatur - 
Verhältnissen  und  den  Windrichtungen  zwischen  dem  öst- 
lichen und  westlichen  Europa  zu  Grunde  zu  liegen  schei- 
nen, womit  auch  die.  neuem  Untersuchungen  von  ScAoiiti; 
über  die  Windverhältnisse  des  nördlichen  Europa  ^^ 
übereinstimmen« 


*)  Ans  dessen  Jahresbericht  über  die  l^ttefoUgsrerhSltnlsse 
In  Wiirtemberg  im  CcrrespondenzblaU  des  WUrUmhergm 
Umitoirihschafitichen  Vereins^  B.  XIU.  Jun.  18S9.  Der  Ifr. 
Verf.  hatte,  wie  in  (Hiheren  Jahren,  auch  dieses  Mal  die 
Siile,  mu  diesefi>en  mitzuthellen  zur  Benützung  der  darin 
enthaltenen  Thatsachen  von  aUgemeinerem  Interesse  für  das 
Jahrbuch.  Diefs  bt  ifbrigens  der  4*  Jahresbericht  dieser 
Art ,  den  wir  dem  geachteten  Herrn  Verfasser  verdanken ; 
den  ersten  enthielt  das  Juliheft  des  Correspondenablattes 
vom  Jahre  1825;  den  zweiten  das  Jnniheft  vom  J.  1026; 
den  dritten  das  Augustheft  vom  J.  1827*  Auszüge  daraus 
findet  man  im  Jahrb.  1825.  IL  216.  1828.  I.  ^7*  An 
letzteren  schliefst  sich  die  erste  der  nachfolgenden  Notizen  ^ 
gleichsam  als  Forsetzung,  unmittelbar'  an.       d.  Eed» 

♦•)  A  a.  O.  S.  841—846. 

)  Siehe  dessen  Beiträge  zur  vergleichenden  Climatologie« 
Copenhagen  1827«    1*  Heft. 


78  i^Schü.i^Vi'tr      .  . 

Eine  nsübei^^^Verglek^lniDg  über»  diese  , Verhältnisse 
im  letzten  Jahr  theilen  wir  hier  mit,  welche  anf  dieselbe 
Art  vrie^  im  vorigeh  Jahr  berechnet  wurde,  wobdl  dieis- 
;malauoh  der  Barometerstand  von  Gep^zurVergleichiiDg 
beigesetzt  Jfst«  Die  Beobachtungen  übeiC  Bans  sind  aus 
den  Annäles  de  Cfdmie  et  Phydque  yon  Gay  -  Idissac 
Debr«  1827. ,  die  Ton  Genf  aus  der  Bibüoihique  um- 
verseile  Debr.  1827,  und  die  von  Wien  nach  den  Beo- 
bachtungen auf  der  Sternwarte  daselbst  aus  der  Wiener 
Zeitung  Nr.  18  und  19  dieses  Jahrs  genommen.  Paris 
liegt  67  geographische  Meilen  westlich ,  Genf  48  geo- 
graphische Meilen  südwestlich  undWien^  74  geogr.  Mei- 
len östlich  von  Stuttgart.  —  unter  östlichen  Windenist 
hier  die  Summe  der  SO,  O  und  NO  Winde^  unter  west- 
lichen Winden,  die  der  SW,  W  und  NW  Winde  zu 
verstehen,  unter  südwestlichen  Winden  auf  ähnliche 
Art  die  Summe  der  W,  SW  und  S  Winde,  unter  nord- 
östlichen Winden  die  der  O,  NO  und  N  Winde ;  die 
Vergleichung  der  letztern  zwei  Hauptrichtungen  war 
hier  nötbig ,  indem  Genf  gerade  in  südwestlicher  Rich- 
tung von  Stuttgart  liegt.  Die  Resultate  der  Beobachtun- 
gen über  die  Winde  beruhen  in  Paris  auf  1  täglichen,  für 
Stuttgart  auf  3  täglichen  Beobachtungen. 


\ 


8£  Schub  l  er 


«  ■ 


näher  zeigbn ;  sie  scheinen  auf  jährlich  zugleidi  ^tall 
findende  peiib^ische  T^dströmung^n  zwischen  dem 
nördlichen  und  südlichen  Europa  hinzudeuten. 

jU.  Vergleicfaungen  iibär  die  Windverhäläiisse  yerscSiie« 
dener  Gegenden  Würlemtergs.  *) 

Wir  legen  diesen  Vergleichungen  die  gleichzeitigen 
Beohachtiingen  aus  10  Gegenden  Würtembergs  zu  Grund^ 
deren  Resultate  hier  nach  Jahrszeiten  geordnet  zusammien- 
^stellt  sind;  sie  beruhen  sämmtlich  auf  S  täglichen  Beo- 
bachtungen, dahei'  ihre  Summen  imter  sich  vergleichbar 
sind.  Die  Beobachtungen  überWinnenden  waren  hur 
iü  den  Winter  -  und  Frühlingsmonaten  vollständig ,  statt 
ihrer  sind  für  den  Sommär  und  Herbst  die  Beobachtungen 
von  Tübingen  eingesetzt. 

f)  A.  a.  O.  iS.  346— S54* 


.    ' 


66 


S  c  h  Ü  b  J  er 


94: 


I 


Zur 

■  «  ^ 

medizinischen  und  organischen  Chemie. 

1.   lieber  die  Grundmischung  der  einzelnen  Bestandiheile 

des  Arterien  -  und  J^enenbluies , 


von 


J)t.  Ftrd.  Michu'ilis  aus  Magdeburg. *) 

L/ab  Blut  zu  den  nachfolgenden  Versuchen  wur- 
den aus  den  Arterien  und  Venen  eines  Kalbes  aufgefangen, 
und  durch  die  von  Berzelius  ^tä.  diesem  Zweck  ange- 
wandten Handgriffe,    in  'Seilim,  Paserstoff  und  Cruor 

*)  Aus  dessen,  dem  l&edächtnisse  des  tnirdigen,  zu  &ilhe 
verewigten  JRoloff  geweiheten,  Inaugurald isser tatioU :  de 
partibus  constiiutivis  singularum  partium  sanguirds  arteriosi 
et  veriosi  (Berlin,  gedr.  bei  Brüschke.  1828. 51  S.  in  8»)  S-  17ff. 
im  Auszuge  entlehnt.  Der  Herr  Verf.  bediente  >  sich  laut 
der  Vorrede,  der  Apparate  seines  Bruders,  des  Hrn.  Medici- 
nal  -  Assessors  Ä^chaeHsin  Magdeburg,  zu  seinen  Versuchen, 
und  hatte  sich  dessen  Mitifirirkung  bei  der  Revision  der  Re- 
sultate zu  efrreuen.  Durch  diese  ist  nun  freilich  wohl  die 
wichtige  Aufgabe,  welche  der  Herr  Verf.  zum  Gegenstande 
seiner  üntersuchimgen  machte,  keineswegs  in  allen  Puncten 
gelöst,  selbst  gegen  die  entscheidende  Scharfe  der  gewon- 
nenen Resultate  lassen  sich  Einwendungen  machen ,  da-  sie 
nur  auf  einzelne,  nicht  auf  häufig  wiederholte  Versuche  sich 
gründen;  auch  lafst  die  Darlegung  des  Ganges  der  Unter- 
suchung in  manchen  Puncten  unbefriedigt.  Indefs  betrachtet 
der  Herr  Verf.  selbst  seine  Arbeit  nur  als  eine  solche,  die 
dazu  dienen  solle,  ähnliche  und  umfassendere  Untersuchun- 
gen zur  Entscheidung  über  einen  der  wichtigsten  Gegen- 
stande der  medicinischen  Chemie  anzuregen.  Und  in  dieser 
Beziehung  findet  sie  mit  Recht  einen  Platz  in   dem  Jahr- 

buche  iiii  Chemie  und  Fh^pik ,  das  \on  ^«her  darauf  aus- 


ichuilit 


I  £  •=  -s  i>  s  "  a  'S 
ä  a  1  g  i  i  s,  I  '-ä 
ä-ä-l  iZ"  -a^S 


ilO  .    IfasMoigne  über  paäiohg*  Kwchengebilde. 

fibrigen  Gnmdstofle ,  aiüber  kt  der  Exostose.  Ich  ba 
es  in  folgender  Tafel  zusammengeheilt »  indem  ich  < 
Menge  des  kohlensauren  Kalks  als  Einheit  angeno 
men  habe. 


Calus,  äoCsere  Partie  » 

Cahu^  innere  Partie  9 

6esunder    Knochen  m 

Verdickter  Knophen  » 

Gesunder  Knochen  9» 

Exostose     »  n  S9 


kolilMiiiirtr  oad   pliosphoitaartr  I 

,  »  6,7. 

»  6,2 

»  6,6 

»  6,0 


4.     Ueher   die  blaue  Färbimg  der  Krystalttinse  dm 

Salzsäure , 

von 

Bo  n  a  8  i  r  e.^) 

Als  Herr  CaverUou  der  pharmacentischen  Secti 
angezeigt  hatte ,  da&  man  durch  Uebergiefsen  von  I 
weils  mit  reiner  Salzsäure  eine  blaue  Farbe  erhalte,  li 
eilten  sich  mehrere  unserer  CoUegen  diesen  Versuch 
wiederholen,  ohne  dafs  es  ihnen  indefs  gelungen  wä 
diese  Erscheinung  hervorzubringen.  Die  Bestätigu: 
dieser  Eigenschaft  schien  mir  zu  wichtig ,  als  dafs  i 
den  Versuch  dazu  hätte  unterlassen  können,  weil  i 
auf  ähnliche  Weise  die  Gegenwart  unmittelbarer  Grün 
Stoffe  zu  entdecken  benutzt  werden  könnte,  wie  die  G 
Igenwart  des  Stärkmehls  durch  das  lodin  nachgewie» 
werden  kann. 

Ohne  mich  bei  den  Discussionen  aufzuhalten,  d 
über  diesen  Gegenstand  sich  entsponnen  hatten ,  such 
ich  ledi^ch  die  üebereinstimmung  der  Angabe  des  Hr 
Caventou  mit  der  Wahrheit  nachzuweisen,  und  wirklii 

♦)  Joum.  de  chim.  med.  JdI.  1828.  T.  IV.  S.  819—322  übe 
aetzt  von  Schweißger -SeideL 


Bonasir£  über  Färbung  des  Eiweißsioffes.     111 

gelang  es  mit*  diese  Färbung  bestätigen  su  können ,  ab 
ich  dea  Versuch  unter  den  angemessenen  umständen 
anstellte ,  unter  welchen  er  allein  nur  von  Erfolg  ist 
Ich  habe  bereits ,  und  zwar  zuerst  angezeigt ,  dafs  mir 
die  Hennorbringnng  dieser  Erscheinungen  gelungen  sejr, 
trotz  der  Zweifel,  welche  dagegen  erhoben  worden 
waren,  «ind  man  wird  sich  erinnern,  dals  ich  Proben 
Uaugefirbten  EiweiCses  vorgelegt  habe. 

Ich  war  der  Meinung  diese  charakterische  Eigen- 
schaft mülste,  wenn  sie  ausschliefslich  dem  Eiweifse 
snkäme,  nothwendigerweise  bei  allen  vegetabilischen 
und  animalischen  Substanzen ,  welche  EiweifsstolF  ent- 
halten ,  angetroffen  werden,  und  wirklich  nahmen  die 
Samen  mehrerer  Yegetabilien  aus  der  Familie  der  Hül- 
flenfriichte,  welche  bekanntlich  viel  Eiweifsstolf  enthal- 
ten,   im  Contact  mit  Salzsäure  eine  Uaue  Farbe  an. 

Ich  hegte  nun  sehr  lebhaft  den  Wunsch,  eine  gün- 
etige  Gelegenheit  zu  finden,  mn  mich  überzeugen  zu 
können,  ob  diese  charakteristische  Färbung  auch  bei  je- 
der Art  des  thierischeuEiweifsstofFes  in  derselben  Weise 
srfolge,  und  war  wirklich  so  glückJich  von  einer  sich 
darbietenden  Gelegenheit  Vortheil  für  meine  Absicht 
flehen  zu  können. 

Vor  einigen  Tagen  wurde  ich  zu  einer  Staaropera- 
itom  bei  einer  50jährigen  Dame  als  Beistand  eingeladen, 
Hnd  erbat  nur  nach  der  Operation ,  die  aus  dem  Staar« 
aage  ausgezogene  Portion  der  Krystalllinse.  Diese  Linse 
war  fast  durchsichtig!  oder  mindestens  nur  sehr  schwach 
[getrübt;  die  Farbe  derselben  war  hellgelb  und  ihreCon- 
gallertartig*  Mit  Ausschlufs  dessen,  was  auf 
ivr  Leinwand  zurückgeblieben  war,  wog  sie  2^  Gran; 
&8e  theilte  ich  in  wr  gleiche  Theile. 


112  Bonastre  über  Farbimg  ' 

Auf  den  ersten  Theil  gofs  ich  fünf  GrewichtstheiL 
reiner  Salzsäure;  die  Linse  wurdef  plötzlich  undnrch 
sichtig  und  nahm,  in  dem  Mause  als  sie  sich  in  der  Salz 
aänre  löste ,  eine  blaue  Farbe  an.  Die  Temperatur  wA 
12 — -15°  über  dem  Gefrierpuncte.  Durch  Aassetze: 
an  die  Sonne  wurde  die  blaue  Farbe  noch  intensiver. 

Die  zweite  Fortion  wurde  mit  destillirtem  Wasse 
stark  geschüttelt,  welches  eine  gewisse  Menge  davcu 
löste  ,  während  der  übrige  Theil  undurchsichtig  und  un 
gelöst  zurückblieb.  Hierbei  erzeugte  sich  keine  beson- 
dere Färbung.  Durch  schwache  Säure  geröthetes  Lack- 
muspapier  wurde  davon  wieder  blau.  Nach  drei  Ta 
gen  halte  das  Gemenge  einen  sehr  imangenehmen  am 
moniakalischen  Geruch  angenommen. 

Die  dritte  Portion  wurde  mit  rectificirtem  Alkohjo 

■f 

zusammengebracht ,  wovon  sie  ganz  undurchsichtig  oni 
sogar  trocken  und  pulverig  wurde.  Als  der  Alkoho 
verdampft  war ,  gofs  ich  sechs  Theile  Salzsäure  darauf 
weloke  auch  bei  diesem  Eiweifs  eine  blaue  Färbung  be- 
wirkte. 

Der  vierte  TTheil  endlich ,  den  ich  mit  6  Theilei 
Ammoniakflüssigkeit  übergofs ,  wurde  sehr  schnell  un- 
durchsichtig und  löste,  sich  nur  theilweise  darin  auf.  Id 
habe  versäumt ,  mich  davon  zu  überzeugen ,  ob  der  £i- 
.  Weifsstoff  der  Krystalllinse ,  nach  dieser  seiner  Auflö- 
sung im  Ammoniak,  noch  immer  die  Eigenschaft  besitze, 
sich  mit  Salzsäure  zu  färben. 

Die  Versuche ,  welche  ich  mit  vegetabilischem  Ei- 
weifs  angestellt  habe,  bestanden  darin,  dafs  ich  die 
Samen  von  Dohchos  urensy  von  Mimosa  scandens,  tob 
Phaseolus  vulgaris  {oder  weifse  Schminkbohnen) —  Sa- 
meüj   welche  sämmtlich  bei  der  Analyse  viel  Eiweiß 


de»  Etvci/sstqffes  durch  Salzstaurc.  113 

fiefem  —  palverle,jand  auf  jeden  dorselhoii  6  —  8  Tiieiie 
reiner  Salzsäure  gols.i  Nach  Verlauf  von  10  —  12  Mi-^ 
onten  nahmen  diese  Samen  eine  melir  oder  Aveniger 
kUiafie  Tiolette  Farbe  an ,  die  bald  sehr  dunkel  wurde. 
Die  Secdoii  wird  nach  Besichtigong  der  hier  vorstehen- 
iaa  Gläser  selbst  zu  beurtheilen  im  Stande  seyn ,  wie 
grob  die  Intensität  der  Färbung  sey  ^  welche  diese  »Sub- 
stanzen nach  lediglich  fiinfzehnstündigem  Gontact^  mit 
der  Salzsaure  erlangt  haben. 

I  Nachscfirdben von  Schweigger- Seideh 

Von   dieser  interessanten  FärbunJ^   des  Eiweifses 

dorch  Salzsäure  war  bereits  mehrmals  in  dieser  Zeit- 

P   sciirift  die  Rede ,  und  zwar  wurden  zuletzt  (B.  1.  dieses 

^   Jidvgangs  S.  139 —  141),  um  zu  genaueren  Versuchen 

anzoregeni  selbst  die  Discussionen  mitgetheilt ,    welche 

Sicii  in  der  pharmaceutischen  Section  der  Acad.  roy.  de 

0iM,  zu  Paris  darüber  erhoben  hatten.      Diese  sind  seit 

'pener  Zeit  öfters  wieder  aufgenommen  worden.    Es  wird 

gut  seyn  auch  diese  aus  den  ProtocoUen  der  Akademie 

hier  kürzlich  mitzutheilen. 

,  Jbi  der  Sitzunj^  am  26.  Jan,  1828 ,  brachte  Herr 
ChemBier  nach  Vorlesung  des  Protocolls  folgende  That- 
eadie  zur  Kenntnifs  der  Section :  Eine  gewisse  Menge 
schliipferigen  {glaireuse)  Eiweifsstofl's  (das  Weifse  eines 
Bies)  war  mit  reiner  Salzsäure  in  Berührung  gesetzt 
worden  und  hatte  nach  fünfzehntägigem  Stehen  noch  kei- 
ne blaue  Farbe  angenommen.  Als  eines  der  IMitgiieder 
anmerkte ,  dafs  man  das  Gemenge  nothwendig  erhitzen 
müsse,  so  geschah  diefs  auf  der  Stelle,  ohne  dafs  indels 
dieblaue  Färbung  dadurch  hervorgeruft  worden  wäre.**  *) 
„In  der  Sitzung  am  9.  Febr.  1828  zeigte  Herr 
Soubeiran  an ,  dals  er  Versuche  über  die  Färbung  des 
Eiweifsstoffes  (mit  gewöhnlichem  Eiweifs)  angestellt,  und 
nittelst  reiner  Salzsäure  eine  blaue ,  mit  gewöhiiliclier , 

*)  /cum.  de  chim.  med.  IVfarz  1828«  S.  145* 

lahrb.  d.  Ch.  u.  Ph.  1828.  H.  9.  (N.  R.  6. 24.  H.  4.)  ^ 


f 


des  Ehveifsstoffes  durch  Salzsätwe.  1  lo 

von  ihm  selbst  und  den  Herreh  JMvgier^  *  Boissel  un*^ 
Robinet  angestellten  Versuchen  ging  her\'or ,  dafs  schlü' 
pferiges  (glaireuse)  Eiweifs  mil  reiner  Salzsäure  kalt  be- 
handelt, eine  weifse  Farbe  annahm,  indem  es  gerann? 
und  dals  es  sich  rosenroth ,  violett  und  röthlich  braun 
färbte,  aber  keinesweges  blau,  wenn  das  Gemenge  er- 
hitzt wurde."  *)  . 

„Herr  Rohiquet  gab  Erläuterungen,  über  die  erfor- 
derlichen Umstände ,  uAi  die  blaue  Färbung  des  Ei^vei- 
fses  zu  bewirken.  Diefs  kann  nach  ihm  bei  niederer 
Temperatur  geschehen  (0^) ;  man  muTsaber  einegrofse 
Menge  Säure  auf  eine  kleine  Quantität  Eiweifs  dazu  an- 
wenden. Herr  Bonasire  sähe  diese  Färbung  beim  Zu- 
jBammenbringen  eines  Theils  Eiweifs  mit  3  Theilen  Salz- 
More,"**) 

„In  der  Sitzung  am  17.  May  18£8  (derselben,  wo 
Bonasire  die  oben  mitgetheilte  Note  vorlegte )  kündigte 
I  Herr  Chevallier  an,  dafs  es  ihm  nun  zum  erstenmal e  ge- 
lungen sey  mit  Eiweifs  und  Salzsäure  jene  blaue  Färbiuig 
hervorzubringen ,  obwohl  er  nur  wenig  Säure  mit  einer 
grolsen  Menge  Eiweifs  znsaniniengebrachl  hätte.  Er 
glaubt,  dafs  zahlreichere  ^  ersuche  angestellt  werden 
müssen,  um  die  Ui^ache  der  rosenrotiien ,  violetten 
imd  blauen  Färbung  genauer  kennen  zu  lernen."  ^^*') 

Wir  theilen  diese  Ansicht  und  sind  der  Meinung, 
dafs  die  genauere  Kenntnifs  dieser  Erscheinung  vielleicht 
zu  noch  wichtigeren  Resultaten  fuhren  werde.  Darum 
die  Mittheilun":  dieser  Discussionen. 

Vielleicht  hängt  übrigens  hiermit  auch  die  blaue 
Färbung  zusammen ,  welche  Herr  Dr.  Runge  in  ßresLiu 
an  einigen  Pflanzensubstanzen  beim  Erhitzen  mit  ver- 
dünnter Salzsäure  beobachtete,  wovon  er  gelegentlich 
die  diefs  jährige  Versammlung  deutscher  Naturforscher 

*)  A.  a.  O.  Mai  S.  247- 

•*)  A.  a.  O.  S.  249. 

♦**)  A.  a.  O.  Jiü.  1828.  S.  352. 


116  Bemerkungen  über  die  Färbung 

und  Aerzte  zu  Berlin  in  KenntniXs  setzte.  In  seinem  die- 
ser Versammlung  zu  geeigneten  Schrifteben:  ReguUate 
chenüsclier  Untersuchungen  der  Cynareen^  Eupatorinen, 
Radialen^  Cichoreeuj  Aggregaten,  Valerianeen  und 
CaprifoUen,  in  Auffindung  und  Nachweisung  eines  diesen 
Fflanzenfainilien  eigenthümlichen  Stoffes.^*  Breslan,  gedr. 
bei  Grafs,  Barth  u.  Comp.  1828.  19  S.  in  4.)  heiüstes 
(S,  5).  ),In  den  Rubiaceen  habe  ich  keine  Spur  von 
G  rünsäure  ^)  ge&nden.   (Dafür  aber  einen  anderen ,  nur 

*)  Diese  Grünsäure  ist  der  vom  Herrn  Dr.  Run^e  entdeckte 
eigenthiimliche  Stoff,  von  welchem  obiges  Schriftchen  tot- 
zugsweise  handelt,  und  den  er,  au£ser  in  den  angegebenen 
FamiUen,  nur  noch  in  Umbellaten  und  in  den  rlantago- 
Arten,  stets  aber  vorzugsweise  bald  in  diesen,  bald  inie- 
nen  Organen  der  Pflanzen  fand.  Die  Resultate  seiner  Un- 
tersuchung hat  Herr  Dr.  Runge  in  diesem  Schriftchen  ta- 
beUarisch  zusammengestellt.  Er  hofiPt  es  durch  fernere  Un« 
tersuchungen  dahin  zu  bringen,  dafs  sich  der  botanischen 
Diagnostik  eine  chemische  werde  an  die  Seite  stellen  las^ 
sen,  und  erbietet  sich  in  dieser  Beziehung  zu  Untersuchun- 
gen solcher  Pflanzen,  über  welche  Monographien  abgefafst 
werden  sollen.  Was  aber  diesen  eigenthümlichen,  weit 
verbreiteten  Stoff,  die  Grünsäure^  anlangt,  so  sagt  der  Hr. 
Verlasser  (S.  3 — 4.)  darüber  Folgendes: 

„  Vor  6  Jäliren  bescliäfticte  ich  mich  in  Berlin  mit  einer 
chemischen  Untersuchung  des  Dipsacus  fnllonum  und  eini- 
ger Srabiosa- Arten,  und  entdeckte  in  denselben  einen  Stoff 
eii^enthiimlicher  Art,  der  sich  wie  eine  Pflanzensäure  ver- 
halt, und  die  merkwürdige  Eigenschaft  besitzt,  mit  Am- 
moniak eine  gelü^efUrbiey exbuidxxu^  zu  bilden,  die  durch 
LiiftberüJn:iin<i  in  eine  blau- grüne  übergeht.  -•  Um  sie 
rein  darzustellen,  zieht  man  den  von  allen  Fasern  befreie- 
len,  getrockneten  und  gepidverten  "Wurzelstock  der  iSca- 
bio.^a  succisa  (der  sehr  reichhaltig  an  dieser  Säure  ist^  nut 
Alkohol  aus  und  versetzt  diesen  Auszug  mit  Schwefelather. 
Ks  scheiden  sicJi  hierdurch  weifse  Flocken  in  Menge  ab , 
die  sich  fest  au  dem  Boden  des  Glases  ablagern.  Sie  wer- 
den mm  in  Wasser  gelöst,  mit  BleizuckerlÖsung  gefällt  unl 
'der  ausf;esiil'ste  Kiederschlag  durch  Hjdrothionsäure  vom 
Blei  und  durch  Abdampfen  von  der  Essigsäure  befreiet.  Man 
erhält  so  eine  gelblich  gefärbte,  spröde  Masse,  die  Lack- 
mus rötliet,  Ammoniak  neutrallsirt  und  damit  die  oben  an- 
gemerkten Erscheinungen  des  Griinwerdens  an  der  Luft 
giebt.  —  Bewahrt  man  die  gelbe  Ammoniakverbindung 
vor  dem  Zutritt  der  Luft,  (z.B.  in  einer  verstopften  Glas- 
rohre) so  erfolj^t  keine  Grünfärbung.  Sperrt  man  sie  aber 
mit  SauerstolT^as,  so  wird  dieses  absorbirt  und  die  Flüs- 
sigkeit üriiii.  Digerirl  iiiaa  die  grüne  Flüssigkeit  mit  etwas 
Kall  und  Zinkrjuecksilher,  so  wird  sie  wie  der  Indigo  ent- 


iiba'  Ueageniien  auj  jllhahide.  119 

(las  Cinchomv  und  Sirychnin  gelb,  das  Narhoiw  diinkol- 
jjfviin ,  und  die  anuern  braungelb  oder  hellgelb  gefiirbt 
erscheinen.  Man  kann  eine  schnellere  AMrkiing  und 
schärfer  abstechende  Farben  erhallen ,  wenn  man  den 
Apparat  im  Sandl>.tde  bis  auf  18  — 20^  erhitzt. 

Wendet  man  in  derselben  Weise  anstatt  des  lodins 
Brom  an ,    so  erhält  man  die  schönsten  und  lebhaftesten 
Farben.    Das  Morphin ,  welches  so  eben  wie  spanischer 
Taback  aussah ,    wird  sehr  schön  zeisiggelb ;    dagegen 
nimmt  das  Brucin  fast  dieselbe  Farbe  an,    wie  bei  An- 
wendung des  lodins ;  das  Narkotin  wird  nicht  mehr  dun- 
kelgi'ün  ,   sondern  schön  gelb,  etwas  ins  Röthliche  spie- 
lend ,    erscheinen.  Aehnlich  verhält  es  sich  mit  den  an- 
deren Alkaloiden«      Um  diesen  "\'"ersuch  auszuführen, 
genügt  es  zwei  bis  drei  Tropfen  Brom  in. eine  kleine 
Schale  zu  tröpfeln.     In  beiden  Fällen  ist  es  gut  die  Glo- 
cke mit  Sand  zu  umgel)en,     damit    die  Dämpfe  nicht 
herausdringen  können.    Sind  die  Alkaloide  krystallisirt, 
so  Tverden  die  Farbenschaltiningen  etwas  anders  ausfal- 
len ,    die  Ginindfarbe  aber  bleibt  die]  nämliche ;    indefs 
wird  das  Narkolin  im  krystallisirten  Zustande  nicht  grün, 
sondern  braiingelh  {/euille-m orte).     Die  wässerige Lö?« 
sung  des  lodinchlorids  hat  mir  ganz  analoge  Farben  ge- 
liefert ,    wie  das  Brom ;    man  inufs  indefs  den  Apparat 
schwach  erhitzen  um  die  Dampfbildung  ein  wenig  zu 
lordern.       Die  in  Alkohol  gelösten  Alkaloide  werden 
durch  Hvdroiodinsäure  oder  durch  lodiiilösun«:  sämmt-^ 
lieh  gelblicli])raim  gefällt;    bringt  man  aber  nur  einen 
Tropfen  der  AJkaloidlösung  auf  einen  guten  Faience- 
Teller,   und  berührt  man  diese  Tropfen  mit  dem  äufser- 
slen  r]nde  eines  Glasröhroliens ,    das  vorher  mit  einem 
dieser  Reagenlion  befeuchtet  worden :   so  enlslehen  Fle- 
cken ,     welche   beim  Trocknen    verschiedene  Farlien- 
sclialtirangen  annehmen.      Einige  sind  hellgelb,    roih- 
gelb,  oder  grünlich ,   andere  braun,  rostfarben,   milch- 
kaffeebrann  u.  s.   w.       Man  miifs  dafür  sorjren,     dals 

*;  Journ.  de  Chiin.  imd.  Mai  1828.  T,  V.  5.  225— ä25 


r. 


:iiber  me  htf^oBographüchi  FragnmamffUmg.  12S 

emzigen  Gestah,  z.B.  aus  dem  Rhomben -> Dodekaeder 
alle  anderen  Krjstallisationen  abzuleiten,  die  binfortin 
der  -wissenscbaftlicben  Betrachtung  nur  zu  einem  mathe- 
matiachen  Zusammenhang,  nur  zu  einem  Kiystallisationa  - 
'  Systeme  fuhren. 

Ich  -will  hier  nicht  ron  dem  Gange  der  Entdeckung 
dieser  Theorie,  nicht  von  ihrem  bestimmtesten  Paralle- 
°'  Hsiren  mit  den  optischen  Erscheinungen,  und  zum  Theil 
selbst  mit  der  chemischen  Proportions  -  Lehre,  (die  ja 
ebenfalls  Eintel ,  Zweitel ....  Sechstel  von  Verbindun- 
gen hat)  sprechen ,  ich  will  lieber  Thatsachen  sprechen 
lauen. 

Der  EinGichheit  der  Betrachtungsweise  wegen  ziehe 
>  ich  das  Bhomben  -  Dodehxeder  jeder  andern  tesseralen 
Gestalt  in  meiner  Theorie  vor,  obgleich  auch  die  Ab« 
,  leitung  ans  jeder  tesseralen  Gestalt  bewirkt  werden  kann. 
,  Das  Rhomben -Dodekaeder  ist  nämlich  die  merkwürdig 
^  ge  Gestalt,  welche  einmal,  auf  eine  tetragonale  Axe  ge« 
^  stellt,  (Flg.  1.  Taf.  U.)  als  uichizuuölftelgesialt  oder  Okta- 
dadekatoMer,  mne  tetragonale  Pyrämide  (Fig.  2.)  giebt. 
i'  Ans  dieser  resultirt  als  nächst  spitzere  Gestalt,  in  der  um 
[  45^  in  der  horizontalen  Ebene  gedrehten  Stellung^  das 
'Ohiaeder.  (Fig.  S.)  Das  andere  Mal  giebt  das  Rhom- 
ben-Dodekaeder^ auf  eine  hexagonale  oder  Axe  anderer 
AjEt  gestellt,  (Fig.  4.)  als  Sechszwblftelgesialt  oder  Hejca- 
SiMfeitof o^^r,  ein  Rhomboeder.  (Fig.  5.)  Aus  demsel- 
ben leitet  sich,  in  der  um  60®  gedrehten  Stellung,  das 
'BexaXder  ab.  (Fig.  6.)  Wenn  das  Oktaeder  das  Zei- 
d&en  O  führt:  so  erhält  nun  das  Oktadodekatoeder  O' 
mm'  Zeichen.  Eben  so  bezeichnen  H  das  Hexaeder  und 
■ '  Tt  dias  Hexadodekatoeder.  *. 
I  9  « 


124  '    ?  \  B-  r  €  i't  h  a  u  p  t  *; 

iPiirdie  Axe  der  ersten  Art,  in  der  ersten  SteUung, 
*i\'ie  auch  Tür  die  Axe  der  anderti  Art,  in  der  andern  Stel-« 
lung  des  Dodekaeders,  werden  720  Theile  angenommen. 
Diese  Zahl  ist  die  Permntationszahl  von  sechs;  denn 
1X2X3X4  X5  X6  =  720.  Nicht  auf  theore^ 
lischemWege,  sondern  auf  demdek*£ii^a/inaig^ist.sie  er- 
haltenworden: sie  hat  dieser  zufolge  angenommen  wer^ 
den  müssen.  Die  nämliche  Zahl  der  Theile  nehme  ich 
für  jede  solche  Gestalt  an ,  die  den  Namen  einer  sche- 
matischen verdient  und  künftig  fiihren  wird ,  d.  h.  die 
sich  als  spitzeres,  länger  axiges  Glied  der  Hauptreihe  *) 
von  der  Gestalt  2  oder  5  ableiten  läfst.  Jede  Primaiv 
-ibrm  wird  nun  ans  derjenigen  schematischen  nach  der 
Zahl  720  abgeleitet-,  welche  in  paralleler  Stellung  da- 
mit die  nächste  flachere  ist. 

Zu  den  schematischen  Gestalten  gehört  femer  das 

Dihtxäeder.  (Fig.    7.)      Wenn  man  nämlich  bei    dem 

Hexaeder,  so  wie  es  (Fig.  6.)  rhomboedrisch gestellt  ist, 

die  Bütten  der  Miltelkanten  unter  sich  und  mit  den  bei- 

•den  Endecken  durch  gerade  Linien  verbindet:  so  erhält 

man  eine  schematische    hexaigonale  Pyramide,  welche 

das  Bihexaeder  heifsen  und  das  Zeichen  D  erhalten  möge. 

Diese  Geslalt ,  und  die  aus  ihr  als  Glieder  einer  Haupt-' 

reihe  abzuleitenden  spitzeren  und  flacheren  Pyramiden, 

sind,  blofs  der  Bequemlichkeit  des  Vergleichs  wegen,  mit 

Substanzen,  deren  Primärformen  niclitRhomboeder,  soih 

dern  hexagonale  Pyramiden  sind ,  angenommen. 

Dafs  ich,    nachdem   schematische    Gestalten    ent-.  i 
wickelt  worden,  unter  diesen  nun  die  erste  Stellung  dem  ^\ 

*)  Der  Begriff  einer  solchen  Hanptreihe  tetragonaler  (pyrtmi- j 
daler)  Pyramiden  oder  Rhomboeder  ist  aus  den  Tlfo^'ischen  ; 
Schriften  geniiglich  bekannt. 


über  eine  hry^^Uographiiche  ProgremonnJicofie.    125 

Oktaedet  f  or  den  Vergleich  mit  tetragonalen  Pyramideiiy 
dem  Hexaeder  tmd  Dihexaeder  die  erste  Stellung  für  den 
Vergleich  mit  Rhomboedern  und  he^gonalen  Pyrami- 
den einräume ,  hat  nicht  allein  seinen  Grund  in  der  be- 
reits eingeführten  Unterscheidung  der  genannten  mono- 
axen  Gestalten  in  makro-axe  und  brachy-axe,  sondern 
auch  in  einer  merkwürdigen  Eigenschaft,  welche  Oktaeder 
und  Hexaeder  mit  einander  gemein  haben,   die  aber  bis- 
her ganz  übersehen  worden  war.     Wenn  man  das  Oktae- 
der und  Hexaeder  oder  Dihexaeder  so  stellt ,  wie  sie  in 
den  Figuren  3 ,  6  und  7  stehen ,  so  haben  ihre  Flächen 
einerlei  Neigung  gegen  die  verticale  Aace.     Es  können 
also  tetragondle  und  hexagonale  Pyranüden  vorkommen, 
deren  Hauptaxen  nicht  blofs  einerlei  Theilwerthe,  son- 
dern deren  Flächen  auch  einerlei  Neigung  an  den  Kau- 
ten der  Basis  haben.     Und  in  der  That ,    wir  werden 
bald  sehen  ^  dafs  sie  auch  vorkommen.     Aus  der  so  in- 
teressant«! Eigenschaft  des  Oktaeders  und  Hexaeders , 
die  wir  hier  nicht  erst  mathemalisch  erweisen  wollen  » 
lalst  aidhfen\er  erklären,  warum  die  optische  Efgenschaft 
der  tetragonalen  und  hexagonalen  Substanzen ,  nm^  eine 
Axe  doppelter  Strahlenbrechungen  haben,  in  der  Art 
Statt  finde.     Aus  ihr  folgt  das  Gesetzmäfsige  einer  gan- 
zen Reihe  von  Erscheinungen. 

'  In  manchen  Fällen  kann  man  über  die  Stellung  selbst , 
wie  man  solche  nämlich  bei  einer  Primärform  in  Bezug 
anf  schematische  Gestalten  wählen  müsse,  Schwierig- 
keiten  finden ;  allein  auch  diese  sind ,  theils  durch  den 
Charakter  der  Gombinationen ,  imd  theils  durch  gewisse 
SpältongsvBrhältnisse,  zu  beseitigen.  Bei  lUiomboedem 
line  «ine  solche  Verwechselung  nichts  zu  besagen,  da 
&  Glieder  ihrer  Hauf  treibe  in  rationalen  Grölsen  zu 


vftcr  €M  tjrywMbgrophmht  JPrognuknUheorie.  127 

Deatt-  es  ist  vankSk  ueiir  dazu  gemgnet  irgend  eme  llieo- 
rie  der  RiystalliMtionen  vnd  ihi^s  Zusammenhanges  im 
greisen  GanzeA  zu  prüfen ,  als  die  gründliche  Betraoh« 
ttag  homöometrischer  Reihen. 


TT 


/•   Tetragonale    Ordnung. 
A.    Fi^njhrfopnMn  sas  der  Stdlnag  des  Oktaeders. 
L  Tttrago^nattr  Skapolith.    M^ionii.  SkapoHth.  Wernm-U. 
P,  d.i.  die  primäre   tetragonale    Pyramide  ZZ  |||  O 

^  »  —  (tV  —  tot)  ^  > 
186*    6'  22"  Neigung  der  flächen  an  Polkanten. 
68   49     0        n         ^         n        n  Basekanten. 

Nach  der  Abgabe  der  Herren  Mohs  und  Haidinger  *) 

betragen  auf  dem  Wege  der  Erfahrung  die  Neigungen 

186*    T  an  Polkanten 
68    48     n  Basekanten 

und  "wahrscheinlich  sind  jene  am  sogenannten  Meionit 
gemessen  worden. 

Zufolge  der  Untersuchungen  des  Herrn  Harkcrit 
und  meiner  eigenen,  war  in  allen  darauf  geprüftei^kapo- 
lithen  Fhdssänre  nachzuweisen. 

f.  Nigrinf  DuT-^Erz.    Eisenhaltig  Titaturz  von  Bernau  in 

der  Oberpfalz, 

p  =  1^  o  =  4- (,",+, |,)o. 

135*  28'  49"  an  Folkanten 
64    47     5     »   Basekanten. 

Nach  eigenen  Beobachtungen  messen  die  Basekan- 
ten 64^47'.  Diese  Bestimmung  konnte  ich  an  Spal« 
tnngsgestalten  yon  Zwillingen,  wie  sie  am  Zinn-  Erze 
Torkommen^  sehr  wohl  abnehmen*  Das  speciTische 
Gewicht  betrug  in  reinen  kleinen  Bruchstücken  4,440  bis 
4^47.    Farbe  und  Strich  sind  schwarz.     Ob  das  un- 

*)  Diese  Namen  führe  ich  für  alles  an,  was  aus  der  Ilaidin- 
g€F*schen  üebersetzung  des  TIf oAi^ischtn  Gnudrisies  ins  Eng- 
Üsdit  enUioiamtn  wordsn.  < 


Uj^Jt^mt       *  -•  • 


128 

zweifiOialV  ♦-  •  -  ,./  i  f*    j^^k:- 

Hm.  1  ^  J*l^  ^J^' 

nicht  ',?»•»'" 


\ 


früh  Ü''*'  !>-*•  Pfwöiide  gemessen,  wel- 

nie?  %Mr^  i*^*^  "*"  %^^""S»  "  Pyramide 

d  Me*1*'^di^  Zeichen  J2  P  zukommt.     Die 

j  *■  '  ^ «**"  f^dbm   an   den  Basekanten  -»ird  zu 

^.*«r  *    feteo.     Daraus  die  Pyramide  P  bereck^ 
Isf^J^^  95<'57'59"  Basekantenwinkel,  welcher 
^.  •^^'  ^Oieüwerlhes  ^  nur  um  0O0'36"  dilTerirt. 
r^''  2iian  süt  demselben  wieder  2  P:  so  resuldit 

^'^^^^tenwinkel  von  131o29'29",  folglich  blofs 
^  r0ereDZ  von  O^O'Sl''  mit  der  Messung  des  Heim 

parch  Versuche  mit  dem  Löthrohr  erhält  man  die 
jeudicJ*^*®  Reaction  auf  Hydroclilorsaure,  und  vielleicht 
j^fb  man,  neben  dieser  und  der  vorherrschenden  Scheel- 
sinref   auch  Flufssäure  nachweisen  kann. 

6.    Brachytypes  Mangan-Erz. 

P  =  |?|  O  =  1  -  (Ä  —  tI^)  o. 

109*  6V  87''  an  Polkanten , 
108    88   14     »  Basekauten. 

Dieser  von  Herrn  Haidinger  bestimmten  Specie» 
kommen  auf  dem  Wege  der  Erfahrung  die  folgenden  Ab- 
messungen zu : 

109*  58'  an  Folkanten, 
108    89    *»  Basekanten. 

7.  Hysiatischer*)  S che el" Späth*  ScJaoersieinvon 2UnnufaJd. 

p  =  VV/  o  =  Sfr  o  =  1  -  ^v  o. 

100^  40^  15^'  an  Polkanten, 
129     1  81     9  Basekanten. 


*)  Hjstatisch  heifst  „unten  stehend'*,   well  die  Axenlange  i 
Vergleiche  mit  einer  ähnlichen  Specie  ilures  Geschlechts  kür- 
zer ist^  dit  Gestah  also  tiefer  unten  endet. 


1S£  B  r  0i  t  h  a  u  p  t   ^ 

Man  eraiebet  hiar  also  emenUotanchied  der  Winkel  von 
nahe  an  1§^  zwischen  dem  hyatatiachennnd  makrotypen 
Scheel -Späth,  zwischen  Dingen,  die  zeither  für  eine 
Specie  gehalten  wurden. 

Die  gemessene  Yariatät  wog  6,202.  Also  auch 
hierin  greise  Verschiedenheit.        ' 

In  dem  makrotypen  Scheel -Späth  habe  ich  durch 
mehrfach  wiederholte  Untersuchungen  eine  nicht  unbe- 
deutende Menge  von  Flufssäure  nachgewiesen.  Er 
dürfte  davon  2  bis  S  Frocent  enthalten.  Die  Reaction 
auf  Hydrochlorsäure  ist  hingegen  sehr  unbedeutend. 
Wahrscheinlich  besteht  er  aus  drei  Atomen  schee^sau- 
rer  Kalkerde  mit  einem  Atom  flulssaurer  ELalkerde. 

Schwerlich  gehört  der  Scheel -Späth  von  Schell- 
gaden  in  Salzburg  einer  der  beiden  bestimmten  Specien 
dieses  Geschlechts  an.  Von  anderen  Scheel  -  Späthen 
kann  ich  gar  nicht  urtheilen ,  weil  ich  sie  nicht  untersu- 
chen konnte. 

10.    Blei-Molybdän-Spath.    Gclbbleierz. 

p  =  V^o  =  ||io=i-,vo. 

99*  41'  8"  an  Polkanten, 
iSl    54  6     9  Basekanten. 

Kach  der  Angabe  der  Herren  MoTis  und  Haidinger: 

99®  40*  an  Polkauten. 
ISS    S5    s»   Basekanten. 

In  dieser  Specie  sucht  man  vergeblich  nach  Spuren 

von  Flufssäure  und  Hydrochlorsäure. 

11.    Tetragonaler  Anaias.    Anaias.    Okta'idriU 

97®  56'  12"  an  Polkanten, 
136  22  21     9  Ba«ekantesu 

Nach  Herren  Mohs  und  Haidinger  beträgt  die  Nei- 
gung der  Flächen : 

97*  66'  an  Polkanten » 
186    22    »  Basekanten. 


188  Breithaupt 

Blei  -  Späthen  sehr  bereichert  worden.  Prüft  man  die 
gefundenen  Abmessungen  mittelst  der  Progressions-Theo- 
rie,  so  'ergiebt  sich's  um  so  mehr,  dafs  inän  bei  jenen 
Dingen  verschiedene  Specien  zu  unterscheiden  habe. 

Als  Primärformen  dienen  bei  den  Apatit  -  Späthwn 
makroaxe  h^xagönale  Pyramiden ,  nach  denen  zux^ei^ 
len  selbst  Spaltbarkeit  hervortritt.  Herr  G.  Rose  giebt 
zur  Vergleichung  den  Winkel  der  a:  Flächen  an,  d.i. 
die  Neigung  zweier  an  einem  Pole  gegenüberliegender 
Flächen  einer  Pyramide  -f  P  der  dihexaedrischeii  Stel- 
lung, wekhe  die  halbe  Axenlänge  der  Primärform  hat 

2.  Bei  dem  Apatit  vom  Laacher  See  beträgt  jene 
Neigung  99^  48'.      Den  Theilwerth  der  Primärform  zu^ 
Ä^  ZZ,  -f^^  D  angenommen,  resultirt  jener  Winkel  z« 
99-*  45'  4§",  also  mit  0°  2'  14"  Differenz.      Derselbe 
Winkel  beträgt  bei  der  Primärfbrm  61®  22'  4'' 

3.  Spargehttin  von  Cabo-de  Gala;  oc  auf  a7~  99® 
82'  entspricht  dem  Theilwerth  ||f  =  f|i  D  mit  99® 
82'  0".  Hier  ist  also  gar  keine  Differenz,  —v  Derselbe 
Winkel  beträgt  bei  der  Primärform  61  ®  8'  3",, 

4.'*  Milchiger  Apatit  vom  Su  Gottharß-^  oc  aufa; 
©9®  26'  entspricht  dem  Theilwerthe  |f|  D  mit  99® 
Sl',      Dersdbe  beträgt  bei  der  Primärform  61®  4'  ^''.  • 

5.  Apatit  von  Ehr enfriedersdorfj  haplötyper'j  a:  slu^ 
a?  =  99®  23',  entspricht  dem  Theilwerthe  -Iff  =  f  D? 
mit  99®  22'  9".  Dersdbe  Winkel  beträgt  bei  der  Pri-^ 
märform  61®  1  5' .  Die  Fläche  oc  bekommt  also  de» 
Werth  ^  HHf  und  dieses  ist  einer  der  einfachsten  Theil«a 
werthe,   welche  ich  überhaupt    erhalten  habe. 

Die    hescagonalen   Blei- Späihe  haben   sämmtlicfi 
Spaltbarkeit  nach  leiner  brachyaxen  hexagonalen  PjrwH- 


\ 


140  B  re  i  t  h  a  u,p  t 

mit  98°  18^  5".      Allein  die  bracliyaxen  Primärformen  ; 
derApatIte  sind  eigentlich,  den  in  der  Einleitung  gegebe*  1 
nen  Regeln  gemäfs,  aus  dem  HexadödekatöedfBr  abzulei-  [ 
teui   oder  vielmehr  aus  dem  Dihexadödekatoeder  m  D^ 
'    d.i.  aus  einer  schematischei;ihexagonalenPyrannde,  wel- 
che  gerade  so  aus  demHexadodekatoeder  entsteht,  wie  ^^ 
das  Dihexaeder  aus  dem  Hexaeder.   Daruniist  derTheil- 
werth  richtiger  zu  -^f^  D'  angenommen ,  welcher  jenen  . 
Winkel  zu  99°  g'  33",  also  nur  mit  0<^  0'  33"  DiflFerenz  ' 
resnltiren  iälst. 

8.  Der  grüne ,  angeblidh  ah  Fhosphorsäure  reich-  ^ 
8te,  Tiexagondle  Blei  -  Späth  y  dessen  specifi^ches  Ge- 
wicht Gewicht  von  Haiy  zu  6,9111  bestinunt  worden,  i 
hat  die  Neigung  99°  16'  der  oc  Flächen,  nach  Herrn  j 
Haidinger.  Der  Theilwerth  ^f §  =  f|^  D'  giebt  99®  [ 
14' 22".     ■  "■ 

.9.  Die  Neigimg  der  cc  Flächen  bei  dem  braunen 
Blei-  SpcUhe  von  Mies  in  Böhmen  zu  98°  13  entspricht 
dem  TheÜwerÜie  ^§  =  |§  =  f  —  ^  D'  mit  QS« 
13' 5".  . 


•  u 


B.    Einige  Geschlechter,  deren  Glieder  homöometrisch  raid  zunif 
grofsen  Theil  ganz  neu  bestimmte  Specien  sind. 

Die  hier  zu  betrachtetenden    Geschlechter  sind: 
1.  das  der  Eisen -Erze  2.  das  der  Carbon -Späthe  undl 
3.  das  der  Turmaline« 

1.    Das  Geschlecht  der  Eisen-Erze    (welches  tIcIä 

sogenannte  Tilaneisen  enthält).  " 

o.    Einleitung.  j 

Die  hier  genannten  Eisen  -  Erze  *)  h^ben  theib  P 

makroax(spit2)rhomboedrische,  theils  oktaedrische  Pri-^ 

märformen.    Denn  ob  es  gleich  für  die  Prüfung  und  für  r 

,  4  Sil 

*)  Meine  Charakteristik  2le  Ai\ü.  S.  lOl. 


•  * 


142  "B  T  c  %  t  h  d  u  p  t 

■»   .  * 

b.    Ei«ttn--EiM  nui  xhomboö^driscliex  Friniarfoiia. 

i;  Erste  Specie. 

Glanziges  Eisen-Erz.^ 

Kürzer:  Glanz* Eisen- Erz,     Rhomhoedrisches  Eisen'^ErZy 

(Mohs.)  _ 

Trivial -Name:  Eisenglanz  z.  Th. 
Die  Benennung  hat  auJ^  die  grofse  Aehnlichkeit^t 

^  den  Glänzen  Bezugs  so  wie  auf  den  Trivial -Namen. 

*  Glanz  9   metallisch. 
Farbe^  ^tahlgrau^  eisenschwarz. 

Strich,  kirsch-und  bräuiüichroth ,  selten  bis  röthlichbrann. 
frimärfohn :    Makroaxes  Rhomboeder  =  ^H  £r  c  |J  £r  ss  y 

Ä  =  SS"*  56'  S7"  Neigung  der  Flächen  an  Folianten , 

82    20  S7  »         »         »       gegen  die  Hauptaxe. 

Gewöhnliche  hexagonale  Pyramide  in  der  um  80*  ge- 
drehten Stellunor  =  I  P'  (in  den  Zeichnungen  n) : 
127*  69'  45"  NeiguDg  de»  Flächen  an  Folkanten, 
122    81  *11  »         »         »         »  Basekanten, 

dpaltbaf,    primär  -  rhomboedrisch,   fast  immer  deutlich,   dodi 
auch  zuweilen  mit  ziemlicher  Unterbrechung;  weniger  deutlich 
flach  rhomboedrisch  =f  i?';  auch  basisch,  dieses  in  sehr  voll- 
kommene schalige  Zusammensetzung  übergehend. 
Härte  s=  8'  bis  8|.     In  dünnschalig  zusammengesetzten  Varie« 
täten  (wegen  leichter  Zersprengbarkeit)  scheinbar  minder  hart. 
Specifisches   Gewicht.     Ich  hielt  es  für  nöthig,  eine  ziemliche 
Anzahl  von  Varietäten  darauf  zu  untersuchen,  mn  Gewifsheit 
zu  erlangen,   dafs  sich  diese  Specie  dadurch  allemal  von  der 
.    haplotjpen  unterscheide.  Das  glanzige  Eisen  -  Erz  ist  bekannt- 
lich oft  zusammengesetzt,  und  solche  Abänderungen  trennte 
ich  vor  dem  Wägen  nach  allen  sichtbaren  Klüftchen.     Auch 
fand  ich,   dafs  viele  krystallisirte  Abänderungen   im  Innern 
oft  Foren  haben,  zuweilen  ganz  schlackenahnliche.    Gewöhn- 
lich geben  solche  den  dunkelsten  Strich. 

5^200  dünne  tafelartige  Sublimat  -  Krystalle ;  wahrscheinlicli 
vom  "Vesuv.  Das  Gewicht  dieser  Varietät,  welche 
auch  vom  Fuy  de  Dome,  vom  Mont  d*or,  vom  Strom- 
boli,  von  Cameni  u.  s.  w.  bekannt  ist,  kann  man 
wegen  der  schaligen  Zusammensetzung  nicht  gut  rein 
(rhalten.  Obige  Bestimmung  ist  daher  nur  als  eine 
annähernde  anzusehen., 
6,214  Kryslair  vom  St.  Golthard,  nach  H.  G.  Mose. 


Tnvial-Haniez    7t$an^aen  aus  GasUin. 

Glanz,  halbmetallisoli«  ^  . 

Farbe ,  msenschwam  ikiit'  «ner  nuEAKehea  ^Neigong  ioi  Bxaoaif 
«    (sehr  eharakteristiscb}«  « 

Sprich ,    Schwans,  '       .    / 

Fnmärfomi:     Makxoaxes  Eholiiboeder  »  f  il  ^T  =  3^  4-  s|^  H    -^ 

£  äs  jBS«  59' S9"  an  Folkanteii, 
at    fU  32^  gegen  die  Axe. 
,  fJP'äiid   0  21  an  Palkanten 

- 122  27  85    *»    Basekanten 
tai^kbar«  adnr  unroOkonanen  primär -rhomboedrischy  eben  ad 
lyaischi  ä  deutliche  schalige    Zusammensetzung  übergehend« ' 
tßtUi  =  6  bis  7«        . 

JB^fitiCm  Cfewicht:  4^661  das  Ton  Gastein  in  Salzburg,  nach  Henva 
■.^i\,/-    :.t  JHaAe  und  Maidinger,    YITegen  der  scha- 

ligen Znsammensetzung  kann  bei  dieser 
Abänderung  leicht  ein  geringeres  Gewid&t 
erhalten  worden  seyn.    . 
4>7B9     Menakeisenstein  yon  Egersund  in  Norwe- 
gen, nach  Herrn  G,  Rose, 
4)745    desselben,  aus  dem  Stubeithale  hi  Tyrol»  » 

eigene  Wägung« 
.  4>750    desselben,   Ton   Egersund |   nach    Herrn 
G,  Rose„ 
^  4,761   desselben,  ebendaher,  eigene  "Wagung, 

4,766  >    sogenannter  Umenit  nach  Herrn  G,  Rose^ 
4,758  \  ans    dessen  Untersuchungen     wohl  die 
4,808  J    Identität  mit  dem  axotomen  Eisen- Erz6 
hervorgehen  durfte.    Nur  die  letzte  Wä- 
gung wurde  als  ganz  genügend  angesehen« 

Die  Gestalt  ^  P'^oll  nur  hemledrisch,  mitbin  als 
ein  Bhomboeder  Torkommen ,  unc^  tritt  erst  in  Zwillin- 
gen boloednsch  anf.  ^)  —  Auszeichnender  für  diese 
Specie  ist  die  Farbe  in^  £risclien  Bruch  und  die  'gerin*« 
gere  Härte« 


*)  Treatise  on  Mineralogy  hy  Mohs  and  hy  Haidinget 
Vol-  11.  8.  M8. 


r    ■ 


146^  Bre'ithaupt 

■       ■  .     -       •      '. 

Aud'den  tJntersuchußgen  des  Herrn  Gustav  Bjose^) 

über  den  Ilmenit  u.  s.  w. ,    welchen  Herr  Kiep  ff  er  **) 

zuerst  beschrieb,  aber  für  rhomb  o'idischer  Krystallisation 

hielt,     scheint   wohl  die  Identität  mit    dem  axotomen 

Eisen -Erze  hervorzugehen. 

Wie  sehr  die  Progressions  -  Theorie  den  genauen 
Messungen  entspreche ,  beweiset  abermals  das  axotome 
Eisen  -  Erz,  von  Welchem  Herr  M.6hs  das  primäre  Rhom- 
boeder  zu  85°  59'angiebt,  indem  nach  der  Theorie  hier 
nur  noch  0°  0'  29  Secunden  zugesetzt  werden  dürfen. 

Es  scheint,  dafsmandenMenakeisensteinvonEgep- 
'  sundund  den  aus  dem  Stubeithale  damit  vereinigen  dürfe. 
Endlich  zweifle  ich  nicht ,  dafs  ein  Mineral  hieher  ge- 
höre, ***)  welches  in  der  Gegend  von  Wildenau,  und 
neuerlich  auch  wieder  an  der  Morgenleite  bei  Schwar- 
zenberg,  durch  deu  Herrn  Finanz  -  Procurator  Lindner 
aufgefunden  worden,  und  nach  Herrn  John  f)  aus 
eö  0  Titanoxyd,  82,5  Eisenoxyd,  1,5  Manganoxyd 
und  1,0  unbestimmten  Metalls  besteht.  Neuerlicherhielt 
ich  dergleichen  von  Niederkirchen  in  Rhein  -  Baiem , 
durch  die  Güte  des  Herrn  Markscheiders  Euler,  dünn 
tafelarlig  in  Trachyt  rothen  und  weifsen  Orthoklases 
eingewachsen.  Die  beiden  letzten  Abänderungen  haben 
das  Ansehn  wie, jene  von  Gastein. 

S.  Anhang. 

Crichtonit  {Craitonite) 

Das  spitze  Rhomboeder  des  Crichtonit'«  giebt  Herr 
Fldllips  zu  61°  20'  und  Herr  G.  Rose  zu  61®  29"  Nei-. 

* )  Poßgendorff*s  Annalen  d.  Physik.  Bd.  IX.  S.  286. 

** )  Kastner's  Archiv  der  Naturlehre.  Bd.  X.  S.  1. 

•**)  Meine  Charakteristik  des  Mineral  -  .Systems.    2te  Ausg. 

S.  243.         *     . 
t)  Dessen  chemische  Untersuchungen.  B.  VI.  S.  S18. 


-148  Breithaupt 

\ 
10  ila*er  Mitte :  so.  müTste  Cnchtonit  als  besondere  Specie  ' 

betrachtet  werden.     Wenn  man  R  aus  5  Ä  zu  61^  2ff  [ 

Polkantenwinkel  berechnet:  so'giebt  dieser  85^  6'  SQ" 

Neigung  der  Polkanten.    Ich  setze  diefs  Beispiel  her  ^  nur 

umzuzeigen,  wie  höchst  genau  dieser  Winkel  bei  sehr  ma-  • 

kroaxen Gestalten  gemessen  seyn müsse.     Denn  da,  wo 

die  Rhomboeder  5  R  nur  um  4  Minuten  differiren,   be^ 

trägt  die  Abweichung  der  primären  Rhomboeder  von 

einander  schon  dS  Minuten^ 

4.  Anhang., 

I  s  e  r  i  n.  • 

Eine  frühere  Meinung  über  das,  was  man  Iserin 

nennt  und  wirklich  von  der  Iserwiese  in  Schlesien  ist,    " 

nämlich  dafs  diesem  Mineral  identisch  mit  dem  trappischen 

Eisen -Erze  sey,    nehme  ich  seitdem  zurück,    wo  ich 

wahrgenommen,    dafs  die   Gewichte    selbst  bei    einer 

schweren  oxydiscJtien  Mineral  ^  Specie  gar  nicht  so  sehr 

schwanken ,    als.  i^rüherhin  angenommen  worden ,    und    ■ 

wo  ich  mich  überzeugt  hatte ,  dafs  der  Iserin  mindestens 

,  sich  ähnliche  Dinge  begreift. 

Die  Körner  sind  von  verschiedenem  innerti  Ansehn, 
bald  lebhaft  glänzend  und  muschelig , '  bald  auch  von  min- 
derem Glanz  und  i^nebenem  Bruche.  Von  ersterer  Art 
sind  die ,  welche  i»ch  früher  allein  nur  kannte. 

Herr  Gustav  Hose  giebt  davon  folgende  Gewichte  an : 

4,681    ein  weniger  magnetisches  Korn, 
4j760     »      mehr        »        »         » 

dagegen  fand  ich : 

4,756    ein  sehr  schwach  magnetisches  Korn, 
4,933    ein  anderes  sehr  schwach  magnetisches.' 

Es  ist  hier  also  durchaus  keine  Uebereinslimmung, 
und  manmufs  bei  diesem  Minerale  das  Auffinden  von  bes- 
seren Exemplaren  abwarten.       Nicht  minder  sind  die 


über  eine  hrystaüograpliische  Progressionstheorie.   149 

chemischen   Analysen    davon    auffallend   verschieden. 

KlaprothhatiB  den  Iserin  (a)  zerlegt,  und  neuerlich  Herr 

Heinrich  Rose  ^)  ein  (6)  stark  magnetisches  und  (c) 

ein  schwach  magnetisches  Stück. 

(a)  ib) 

Eisenoxydul  t2  49,88 

Titanoxyd  28  50,12 


(c) 

47,42 
52,58 


100 


100  100 

Diese  Abweichung  kann  kaum  blofs  in  der]\fetliodd 
der  chemischen  Scheidung  des  Tilanoxydes  vom  schwar- 
zen Eisenpxydul  ihren  Grund  haben. 

6.  Dritte  Specie. 

Haptoiypes  Eisen-  Erz, 
Trivial  Nam«:  Eisenglanz  aus  der  Schtveiz  z.  Th,  ^    • 

Haplotyp,  d.  h.  einen  einfachen  Cliarakter.  in  seiner 

Gestaltung  habend ,    wegen  des  einfachen  Theihrerths. 

Glanz,   halbmetallisch. 

Farbe,  eisenschwarz  bis  wenig  ins  Stahlgraue  geneigt. 
Strich,  dunkel  bräuidichroth. 

Primärform:  Makroaxes  Rliomboeder  =•  »5J  7/  =s  -^  JI  r=  R,  . 

R  =  86"  7'  39"  an   Polkauten, 
32  28  21    gegen  die  Axe. 
J  P'  =  128    3  39    an  Polkanten , 

122  16  43     an  Basekanten. 
Bekannte  Gestalten  in  den  Combinationen    sind: 
0  R]  i  /?;  I  R",  R\  2  R\  oo  7?;  ^  P  ;  00  p\ 
.    Spaltbar,  -primär- rhomboedrisch,  nach  R,   sehr  unvollkommen. 
Spiurennach  §  R'.  Ferner  basisch,  manchmal  in  deutliche  scha- 
lige Zusammensetzung  übergehend. 
Härte  :=  8,6. 

Specifisches  Gewicht  =t  4,9144  eine  Partie  Krystall- Fragmente ^ 

4,9149  eine  dergleichen. 

Das  haplotype  Eisen  -  Erz  ist  ungemein  leicht  mit 

dem  glanzigen  zu  verwechseln ,  doch  namentlich  durch 

das  Gewicht  davon  zu  unterscheiden«     Ich  würde,  was 


*)  Poggendorff  a.  a,  0.  S.  289. 


150  B  r  0  i  t  h  a  u  p  t 

ich  gern  gestehen  will;  nicht  so  bald  aiaf  die  Entdeckung 
dieser  neuen  Specie  gekommen  seyn,  wäre  sie  nicht  mit 
dem  rutilen  Dur -Erze  (Rutile)  auf  eine  geometrisch  be- 
stimmte Weise  verwachsen.  Es  liegen  n^ämlich  (Fig.  12) 
die  Priemen  (eine  Combination  aus  oo  P  mit  oo  P',  P 
,  und  2  P')  des  letztgenannten  so ,  dafs  die  Seitenflächen 
oo  P  parallel  mit  der  Basis  des  haplotypen  Eisen -Erzes, 
und  die  Pyramiden  -  Flächen  von  jenem  parallel '  den 
Rhomboeder  -  Flächen  von  diesem  sind,  so  dafs  die 
einen  and  die  anderen  vollkommen  parallel  spiegelen. 

Da  ich  nun  kürzlich  erst  auf  eine  sehr  genügende 
Weise  das  rulile  Dur- Erz  gemessen  hatte,   so  liefs  sich 
hieraus  iirtheilen ,   ob  der  Winkel,   den  Pund,oo  P  bei 
diesem  jMinerale  mit  einander  machen,    derselbe   sey, 
.  den  o  R  und   JR  bei  dem  glanzigen  Ei^^  -  Erze  haben. 
Indessen  stimmten  die  Winkel  nicht  überein,  wenn  ich 
die  MoAs^ische    Charakteristik  für  letztere   Specie    zum 
Anhalten  nahm.      Nun  mafs  ich  das  Mineral  selbst ,   und 
fand  den  eben  bemerkten  Winkel  in  vollkommener  Üe- 
^   bereinslinimung  mit  den  früher  erhaltenen  Winkeln  vom 
rutJien  Dur-  Erze,   aber  nicht  mit  denen  anderer  glanzi- 
gen Bisen  -/Erze,   die  ich  gleichfalls  —  man  sehe  oben — 
•   darauf  prüfte.      Den  Winkel  O  R  mit  R  gab  nämlich  das 
lleflexions-  Goniometer  bei  dem  haplotypen  Eisen  -  Erze 
sehr  scharf  zu  122°  28'.      Da  sich  jedoch  Glanz,  Farbe 
und  selbst  Strich  ganz  wie  bei  dem  glanzigen  verhielten : 
so  bemühte  ich  mich  durch  eine  neue  Reihe  von  Unter- 
suchungen die  Identität  der  beiden  Specien  nachweisen 
zu  können,.     Doch  vergeblich.      Es  blieb  bei' einer  Dif- 
ferenz der  Rhomboeder   von  ungefähr   11  Minuten  in 
der  Flächenneigung  an  den  Polkanten.      Endlich  nahm 
'  leb  das  specißacbe  Gewicht  von  dem\iai[j\o\y\i^\x,  \mdda 


i-'.  i  .  ■- J" 


!v 


m^^  ifmJaydiJhg^^  151 

enVtchied  Ijicir  iKuiilfMerknial  ani  eine  äbemuiolMBde 


W^ise  -fiir  ti^e  SelbMstäiidigkeit  der  Speden,  wie  idi- 
solcbeilder  gebe.       \    •  ' 

Nodi  yiel  meilLiYiirdiger  ist  es,  dajs  jenti  üAet* 
mnsiimmung  der  Winlbel  ousztDcierlci  Substanzen,  tarn, 
xufdetin  Kryttalksatiom '^  Ordnungen^  und  nach  «h 
nem   mgentfUämbehen   Gesetzie  regelmäßig  verwachsen^ 

nur  durch  die  bysiaOagraphische  Progresrions--'  Theorie 

•  » 

eMärkch  gemacht  werden  kann ,  und  für  die  Bichiigkeit 
derselben  einen  absobUen  Beweis  abgiebi. 

Es  ist  bereits  gezeigt  worden ,  dafs  Hexaeder  und 
'  CKktaeder,  auf  diaipetral  gegenüberliegende  l'xken  yerti* 
cai  gestellt,  einerlei  Neigung  ihrer  Flächen  ue^en  fliese 
[    Terticale  Axe  haben.     Man  nehme  Fig.   13 

aaf :  d d'    =    i:     l  ^  * 


1  :  yg  =     V;?:  1 

2 


l:V^V'2=2.AV2a 

•^  Hexaeder  ist  nämlich  (wenn  es  nach  Kcken  auf- 
recht gestellt  worden)  gleich  genfeigt  gegen  die  verlicale 
Axct,  wie  ^  Oktaeder  gegen  die  Oiieraxe ,  ch'e  duicli 
zwei  Basekantea  der  primären  Pyramide  des  ruiiieii  I  )Mr': 
Erzes  gelegt  ist ;  das  haplotype  Eisen  -  Erz  hat  rd»ej'  ^  1 1 
ia  seinem  Theilwerth,  indem  der  des  rutilen  Dur-  V,v 
Ees  3:  ^  0  ist. 

Pieser  höchst  merkwürdige  Fall  beweiset,  -chds 
let^genannles  Brz  nur  mit  dem  hapiotypen  Eisen  -  Erze, 
aber  nicht  nöit  den  übrigen  von  rhomboedrischer  Primär- 
form,  auf  die  beschriebene  Weise  regelmäisig  yerwach-- 
sen  seyn  könne. 

«Zur  Zeit  kenne  ich  blols  Graubündten  als  Y atmland 
ckt  hapiotypen  Bisen -Erzes,  wo  es  «a£  Beir^urjMiü« 


* 
1 


'   152  Breithaupt 

Drusen  aufsitzend  vorkommt.  Die  Stücke  welche  ^% 
hiesige  Bergakademie  besitzt,  hatte  Herr  Caspari  zu 
Chur  besorgt. 

Was  ich  von  schweizerischen  Eisenglanzen  kennen 
gelernt  habe ,  ist  theils  die  haplotype,  theils  die  hy^tati« 
sehe  Specie.     Doch  zufolge  einer  Gewichtsbestimmung  ' 
des  Herrn  G.  Rose  (m.  s.  oben)  käme  wohl  auch  die 
glanzige  Specie  in  jenem  Lande  vor. 

Vorläufigen  Üntersuchimgen  zufolge  gehört  auch 
diese  neue  Specie  in  chemischer  Hinsicht  zu  der  zahl- 
reichen Gruppe  sogenannter  Titan  -  Eisen.  Zugleich 
scheint  sie  des  Mangans  mehr  als  die  übrigen  zu  enthalten. 

6.  Vierte  Specie. 

Jly  statisch  es  Eisen^Erz» 
Trivial  -  Namen :    Titaneisen  von  Tvedestrand,    Eisenrose» 

Glanz,  halbmetallisch. 
Farbe,  dunkel  eisenschwarz. 
Strich,  schwarz. 

Primärorm:  Makroaxes  Rliomboeder  =  ^Jf  iT  ä  y  —  ^J^  H 
=  Ä, 

JR  =:  86"  10'  2"  an  Polkanten , 
82    SO  18  gegen  die  Axe. 
f  P'  =  128    4  36  an  Polkanten, 
122  13   5    an  Basekanten. 
Gestalten:  0  R;  J  ^;  I  Ä",  ^;   »  ä;  |  i>;  oo  p. 
Spaltbar,    sehr    unvollkommen,    primär  -  rhomboedrisch,   auch 
basisch.     Die  schweizerische  Abänderung  gewöhnlich  schalig    j 
zusammengesetzt.     Unebener  imd  muscheliger   Bruch  ^    dieser    f 
manchmal  sehr  deutlich.  > 

Härte  =  8  bis  8j.  ;: 

Spectfisches  Gewicht  =  6>004  eine  Partie  kleiner  Krystalle  von    fc 

Tvedestrand  in  Norwegen. 
5,005  Krjstall  -  Bruchstucke     aus    des 

Schweiz. 
5,009  dergleichen,  ebendaiier. 
Magnetisch,  meist  in  hohem  Grade. 

Nach  mehrmaliger  Centrirung  derselben  Individuen 

erhielt  ich  die  Neigung  von  o  R  (Basis )  auf  JR  immer 


• 


/.' 


ä' 


über  eine  hysUülograffdsche  Ptogressiomiheofie.  155 

61,05  hiB  51»54  Eisenoxjdul  oq^ 
48,95    n  49,46  Titanoxyd. 
7«  Anhaii^. 

Miäejh''  Erz  des  Eisenglimmerachiejfer»  auB 

'Brasilien. 

Ans  den  Exemplaren  der  rosenförmigen  Znsam- 
wwnhSnfhng  des  hystatischen  Eisenerzes  eriiellet ,    da£i 
dasselbe ,  in  dünn  tafelartigen  Krystallen  und  in  schaU- 
gar  Zusammensetznng  bereits  vorkommend,  auch  wohl 
in  sogenannten  Eisenglimmer  übergehen  könne  und  wer- 
de*    Da  nun  das  Eisen -Erz  des  brasilianischen  Eisen- 
ifanmürscbiefers ,    wenigstens   in   den  Abänderungen, 
Wolfibe  ich  von  Motto  de  FiUa  rica  untersuchen  konnte, 
kon  g^anziges  Eisen -Erz  ist,    indem  es  weder  rothen, 
noch  braunen,  sondern  einen  deutlichen  schwarzen  Strich 
peb^y  und  da  auch  die  Farb^  desselben  nicht  die  Nei- 
{u^  ins  Braune  hat,    welche  für  das  axotome  Eisen - 
fjBiz  so  charakterisch  ist:    so  vermuthe  ich  sehr,    dals 
Erz  der  hystatischen  Specie  angehöre.      Als  ich 
Vermuthung  dem  Herrn  Baron  A.  von  Humboldt 
[te,  erwiederte  er  mir,   dafs  ihm  solches  selbst 
wahrscheinlich  sey ,  da  man  namentlich  viel  Titan-* 
bei  den  amerikanischen  Waschgolden  finde. 
Interessant  wäre  es  sehr,    29u   erfahren,    welche 
in  Gebirgsart  ganze  Züge  von  Bergen  constituiren 
Eine  chemische  Untersuchung  würde  hier  sehr 
skdienlich  «eyn.    Und  vielleicht  entschliefst  sich  Herr 
welcher  eine  Untersuchung   der  sogenannten 
Titaneisen  vor  hat ,  auch  den  brasilianischen  Eisenglim- 
'ZU  analysiren.  —  Uebrigens  thäte  man  besser  Eisen- 
schiefer zu  sagen ,.  da  man  unter  Eisenglimmer  ge- 
^Smlich  nur  Abänderungen  des  glanzigen  Eisen -Erzes 
verstehen  pflegt.  \\  tk 


156  Breiihäup  i      ■'-''■ 

8.  ScWafÄ 
Tfoch  bei  keiner  der  vier  Specien^   die  hier  meist 

aufs  Neue  charakterisirt  worden  sind ,  erreicht  der  Un- 
terschied zwischen  den  gefiindenen  Abmessungen  und 
den  theoretisch  eimitteltiii  eine  halbe  Mini^!  Daher 
gebranehe  idi  in  diesen  Satten,  foc  die  Charaktanatik 
die  Ergebnisse  der  Frogressions- Theorie,  odervielaiehr 
nur  die  kleinen  Gorrecdonen ,  welche  durch  dieselbe 
erhalten  worden  sind.  ..        ^ 

€,    Eisen -Efze  mit  oktaedrischer  PrimäHbon« 

1.  Fünfte  Speoie. 

Trappisches  Eistnärz. 

Kürzer:  Trapp -Eisenerz.  Trivial -;  Namen:  Magnetischer  Ei^ 
sensand  JFerner^Sy  doch  nicht  der  anderen  Mineralogesi. !  üYton- 

eisenerZj  B,  Fer  UtanS^  Haiiy. - 

.  Der  Name  hat  Bezug  auf  ursprüngliches  Voikomr 
m^i  in  träppischen  Gebir^arten. 
Glanz  9  ToDkommen  metallisch. 
Farbe,  dunkel  eisenschwarz, 
Strich,  schwarz. 

Primärform:  Oktaeder.  Bekannte  Gestalten :  O;  D;  Fig.Snndljk 
Spaltbarkeit,    nicht  zu   bemerken.    Ausgezeichnet,  musdieligaf 

Bruch. 
Härte  =  8  bis  8f. 
Spec.  Gewicht  5=  4,868  eine  Partie  Römer. 

4,871  dergleichen  nach  H.  Mohs. 

4,873  ein  Krystall^  die  Combination  Fig.  15. 
Stark  magnetisch.  '  . 

Ich  kenne  diese  Specie  nur  in  Basalten ,  Graustein^ 
nen  und  anderen  plutonischenund  vnlkanisc^ett  G#ibirg9^ 
arten.  Secundär  findet  sie  sich  häufig  lose  im' Sand  «dl 
Fufse  derselben.  Hieher  gehören  namentlich  die  AbäiH 
derungen  vom  Heulenberge  (hier  auch  Oktiaeder)  ua^ 
von  anderen  Puncten  der  Gegend  von  Schandau^  sö  wi^ 
vom  Scheibenberger  Hügel  im  Erzgebirge  in  Sachsen  i 
von  Unkel  am  Rhein ;  von  Oberbergen  am  Kai^erstuhl^ 


äiiiör  €Jyi»  larpl^^  157 

rqpi  Frasoati  bei  Rom  i  Ton  wo  ieh  unter  Mehniten  den 
Kiystall  Fig.  Id  mfäßd-^Voa  SchiAau.  8.  w«  im  böh- 
iiyiift^#ip  Mittelgebirge  und  rielen  anderen  Orlen. 

Wie  oben  bereits  bemerkt  worden,  so.  zahlte  ich 
friiheriiiB'  mif  TJnreebt  den^IeaMn  m  dieser  Specie.  Ileir 
)  hat  wdfjß  Abmiäntigi&ti  untemuclit  und  fai^l 

NitdtniMnicb,  .  .       TMetifGi.  JPoy  d«  Do«e. 

iSisenoxydul       79>0         *         79>2  84,0 

TitanbiLjrd         IS,8  14>8  12,6 

Slaiiganoxjdul    2>6  1,6  4,5 


97>4  95,6  99,1 

8.  Sechste  Spede. 

Kaminoxenes  Eiten-'  Erz» 

J^ier  specifische  Name ,    wekher  einen  ^iGast  im 

Ofen"  bezeichnet,  mag  Bezug  haben  auf  dieKigenschaft 

des  IGneräls  in'  der  Art  seines  oxydirten  Zuslaudes  im 

Ofen  eine  gute  Schmelzung  zu  geben.  **) 

Glanz  y  metallisch. 

Farbe  ^  dunkel  stahlgran. 

Strich^  blut-  bis  bräonlichroth, 

Aiiagribrin;  Oktaeder.    Gestalten:  0;  D;  Figoren  14.  15  und  1- 

Spattbar,  oktaedrisch>  sehrunvoDkomnien.  Meist  unebener  Bruch 

aber  doch  mit  lebhaftem  Glänze. 
Harte  =  8  bis  8]. 

Spec.  Gewicht  =  5^082  KystaQ*  Fragmente    Ton  Berggieshübel 

in  Sachsen. 
6,025  derb 9  in  Krystallisation  ausgelüfend,  vom 
Cröx  bei  Suhl  im  Henneberg. 
Es  ist,  jedo^  meist  nur  im  geringen  Grade,  magnetisch. 

'  Itei 'lMrggieshä>c9  kommt  dieses  Mineral  in  ganz^ 

frncäieil'  Kristallen ,'    Fig.  1 ,  in  kleinei|i  derben  Por  • 
■I  '  ■  -  .•  IT- 

*)  Joumai  dfs  mines  T.  XXL  8.  249*' 

**)  Das  schwarze  Eisei^xydnl  ist  viel  stirengflÜ^Sig^r  als  das 
rothe  .Eisenoxid. -^  Die  Eisen  -  Erze  von  dieser'  ätufe  der 
Oxj-dation  befinden  sich  in  dem  für  die  Schmel£un|,  im 
KohofengedgnetesttD  Zustande. 


160  B  r  t  i  ,t  ha  u  p  t 

Stücke  können  nicht  als  Greachiebe  gefunden  worden 
seyn ,  waHrscheinllch  waren  sie  aufgewachsen ;  denn 
ihr  Glanz  ist  trefflich  erhalten,  und  doch  besitzejgi  sie 
keine  sonderliche  Härte  und  sogar  eine  leichte  Zerspiing- 
barkeit. 

Vielleicht  gehört  das  isophane  Eisen -Erz  ia  die 
zahlreiche  Guppe  der  .sogenannten  Titaneisen. 

6.  Achto  Specie. 

Zinkiaches  Eisen-  Erz. 

Kürzer:  Zink- Eisen  -  Erz.  Dodekciedrisches  Eisen- J^z,  Mohs. 
TriTial- Namen:  Frankämt,  Berthier* 

Glanz,  halbmetallisch. 

Farbe,  eisenschwarz. 

Strich,  braun.    (Sehr  charakteristisch) 

Frimärform:  Oktaeder.    Gestalten  O^  H. 

Spaltbar,  meist  miTollkommen^  oktaedrisoh.    Unebener  Bmcfa. 

Härte  =  8  bis  8|. 

Specifisches  Gewicht  =  5,091  nach  Herren  Mohs  nnd  Baidinger» 

5>104  das  Yon  Sparta,  eigene  Wägong. 
Etwas  magnetisch. 

Wir  verdanken  Herrn  ß^fÄiVr  die  Kenntnifs  dieser 
Substanz ,  welche  hier  nur  der  Vollständigkeit  wegen 
mit  betrachtet  wird;  und  er  fand  darin  66  Eisenoxjd, 
16  rothes  Manganoxyd  und  17  Zinkoxd. 

6.  Neunte  Specie. 

Magneteiaches   Eisen-  Erz. 

Mohs.  Kürzer:  Magnet- Eisen -Erz.  Oktaedrisches  Eisen -Erz, 
Trivial -Namen:  Magneteisenstein^  Magneteisen. 

Glanz,  metallisch. 

Farbe,  eisenschwarz. 

Strich,  schwarz. 

Primärform:  Oktaeder.   Gestalten:  O;  B-,  D-^  Fig.  8,  14, 15,1,  6* 

Spaltbar,  oktaedrisch,  hexaedrisch,  beides  gewöhnlich  unvoli- 

kommen,  selten  deutlich.    Zuweilen  rhdmben-  dodekaedrisch 

oder  oktaedrisch  schalig  zusammen  gesetzt, 
Härte  =  7J  bis  8. 

Speci£iches  Gewicht  =  5>144  Krystall -Bruchstücke  von  Breiten- 

brunu  im  Erzgebirge  ^  eine  Abän- 


I 

170  B  uff  ! 

I 

glühtem  Kupferoxyde  \gemengt,  in  eine  Glasröhre  ge-  :„ 
bracht,  und  der  Zersetzungsprocefs  auf  die  gewöhnliche  ,j 
Weise  Yörgenommen,  Jedoch  da  es  mir  dieXsmal  be-  ;,j 
sonders  daran  lag ,  nichts  von  der  Substanz .  zu  yerlie«  -^ 
ren ,  wurden  alle  diejenigen  Maisregeln  Temachläasigt,  ^ 
welche  nur  dazu  dienen ,  die  erzeugte  Wassermenge  za  ^ 

bestimmen;  aber  abgesehen  hiervon,  wurde  nichts* ven^*^ 

I*"' 

säumt ,  was  auf  das  Gelingen  der  Operation  etwa  T«  ], 
Einflufs  seyn  konnte.  -^ 

Bei  einer  Temperatur  von  25^  C.  und  einem  IiuÄ-?  '^ 
drucke  von  27"  7,6"  entbanden  sich  71  —  9,S  =  61,7  'J 
C.  C.  Gas  (Kohlensäure  und  aStickstoff,  im  Yerhältnisse  ,^ 

von  1: 15). 

Dieüs  auf  0^  und  28''  reducirt  und  darnach  dieZa-  i 

j 

sanunensetzung  der  Indigsäure  bestimmt,    erhält  man    •  ^ 

Versuch,  Berechnung, 

Stickstoff     =    7,688    .    .      2,667  7,622  .    .      2,655        . 

Kohlenstoff  =  49,675   .    .    17,369         49,34    .    .    17,198       ' 
Sauerstoff    =  42,837   .    .    15  43,04    .    .    15  ■ 


100,000  36,016  100  94^855 

Eine  so  nahe  Uebereinstimmung  zweier  Analysen  j 

mit   den  Resultaten   der  Berechnung  macht   es   höchrf^i 

wahrscheinlich ,  dafs  letzteres    die  wahre  Zusammens^  ; 

tzung  der  Indigsäure  ausdrückt,  und  dafs  sie  also  in  der  ]i 

That  keinen  Wasserstoff  enthält.  f 

Um  nach   dieser  Annahme  die  Verwandlung  de?  j; 

Indigsäure  in  Kohlenstickstoffsäure  zu  erklären,     Ter-,; 

gleiche  man  das  stöchiometrische  Verhällnüs  beider  Sub-i 

stanzen.  lodigsäur«.  Kohlcnttickstomäurss  ' 

Stickstoff       3  Verhältnifsth.  6 

Kohlenstoff  22f  »  15 

Sauerstoff    16  »  15 

"Man  sieht  die  erstere  enthält  7|  Verhältnifsth.  Koh- 
lenstoIF  mehTf  dagegen  abet  S  Suck&\off -weniger,  als  die 


über  indig$aur€  Salze.  175 

ieit  ist  £iat  farblos  nndPhäJt  kaum  noch  eine  Spur  ron 
Blei  aufgelöst.  Nachdeni  der  Niederschlag  durch  wie- 
derholtes Auskochen  mit  freier  Indigsäure  von  beige- 
mengtem Bleiweils  befreit  war,  *)  wurden  Versuche  über 
die  quantitative  Zusammensetzung  desselben  angestellt, 
ohne  jedoch  ein  Resultat  zu  erhalten,  das  mit  irgend 
einem  gesetzmäfsigen  Verhältuifs  übereinstimmte.  Das 
analysirte  Salz  mufste  also  ein  Gemenge  seyn.  So  viel 
ergab  sich  indessen,  daDsUeberschufs  an  Base  darin  vor- 
handen war ,  und  zwar  schwankten  die  erhaltenen  Re<« 
sohate  zwischen  einem  2  und  Sfach  basischen  Salze. 

Da  beim  Zusätze  des  kohlensauren  Bleis  nicht  au- 
genblicklich ein  Niederschlag  entsteht,  sondern  derselbe 
sich  dann  erst  zeigt ,  wenn  der  bittere  Geschmack  der 
Indigsäare  sich  gröfstentheils  verloren  hat ,  und  in  den 
solslichbn  übergegangen  ist  ^  und  man  beim  Zusätze  von 
■  Bleiweils  nur  noch  schwaches  Aufbrausen  wahrnimmt : 
so  hörte'  ich  auf  zuzusetzen ,  als  dieser  Punct  eintrat , 
und  sich  einzelne  unauflösliche,  gelbe  Flocken  in  der  vor- 
her klaren  Flüssigkeit  bildete^)  in  der  Hoilhung  auf 
diese  Weise  das  neutrale  Salz  zu  bekommen. 

Aus  der  filtrirten  Flüssigkeit  setzten  sich  beim  Er- 
kalten undeutliche  gelbe  Krystallgruppen  ab.  Sie  wur- 
den über  siedendem  Wasser  sorgfällig  ausgetrocknet  und 
261  Gewichtstheile  davon  mit  kohlensaurem  Ammoniak 
behandelt.  '  Die  Zersetzung  ging  äufserst  leicht  und 
schon  bei  gewöhnlicher  Temperatur  vor  sich.  Das  ge- 
wonnene kohlensaure  Blei,    ebenfalls  über  siedendem 

*)  Die  abgegossene  Fliissigkeil  war  allemal  gelb  gefärbt,  selbst, 
nachdem  alles  überschüssige  Bleiweis  enlfernt  worden,  und 
Salzräurekein  Aufbrausen  melir  erregte;  zum  Beweii's,  dafs 
das  in  Wasiet  uxUösliche  Bleisalz  in  überschüssiger  Säure 
löslich  ist. 


über  indigsoMre  Salze.  177 

irardeni  konbte ,  so  schlug  ich  den  Weg  der  doppelten 
Wahlzerlegnng  ein. 

Indigsanres  Kali  wurde  heifs  mit  neutralem  Sal- 
petersäuren Blei  versetzt ,  doch  so ,  dafs  ersteres  noch 
Yorwaltete«  Anfanglich  entstand  kein  Niederschlag, 
aber  etwa  nach  einer  halben  Minute  bildeten  sich  aus  der 
noch  heilsen  Flüssigkeit  in  grofser  Menge  höchst  zarte , 
ieme  Nadeln  von  einer  tief  gelben  Farbe.  Weder  kal- 
tes, noch  heilses  Wasser  konnte  nur  eine  Spur  davon 
au&ehmen;  in  überschüssiger  Indigsäure  waren  sie  dage- 
gen auf  löslich.  Getrocknet  zeigten  sie  einen  matten  Glanz 
und  fühlten  sich  weich  an,  wie  Wolle.  Um  diese  Yer- 
bindnng  vollkommen  rein  zu  erhalten,  muis  man  die 
Mutterlauge  noch  heifs  abgiefsen ;  denn  beim  Erkalten 
setzt  sich  daraus  freie  Indigsäure  ab. 

236  Gewichtsthelle,  mit  kohlensaurem  Ammoniak 

zersetzt,  gaben  148  kohlensaures  Blei,  woraus  man  durch 

Glühen  120  Theile  Bleioxyd  erhält.     Hieraus  ergiebt 

sich  folgende  Zusammensetzung : 

IM    Indigsäure,  deren  Sauerstoff  =  48>040  .   •  6  oder  15 
10S»4  Bleioxjd,  dessen   ^    ^     ==    7>489  •   .  1    —      2| 

Zu  einer  zweiten  Analyse  wurden  263  Gewichts- 

theile  angewandt ,  und  daraus  163  kohlensaures  Blei  | 

und  durch  Ausglühen  desselben  135  Bleioxyd  erhalten; 

woraus  folgt: 

100  Indigsäure  mit  4S,04  Sauerstoff  •   .    6 
106  Bleioxyd     —     7,489    —    —    .   .    1 

Diese  Verbindung  besteht  folglich  aus  2^  Aequ.  Bleioxyd 
auf  lAeqii»  Indigsäure,  oder  der  Sauerstoff  des  ersteren 
ist  6  mal  in  dem  der  letzteren  enthalten. 

Ein  von  dem  so  eben  angeführten  sehr  verschiede« 
lies  Resultat  wird  erhalten ,  MT^nn  man  umgekehrt  ver« 
Shrt,  und  2su  einer  heilsen  Auflösung  von  salpetersaurem. 


über  du  Natur  der  KoJdemticksiiiffsäure.       185 

SchoQ  bei  meinem  Aufenthalte  in  Berlin,  während 
der  diefsjährigen  Yersammlimg  der  Naturforscher  mid 
Aerzte,  hatte  ich  das  Vergnügen  einen  Theil  dieser 
Versacke  j  die  ich  unlängst  erst  ausführlicher  kennen 
letnte»  ans  dem  Munde  des  geehrten  Herrn  Verf.  zu 
hären.  Herr  Dr«  JBu^  konnte  Ton  denselben  noch  nichts ' 
-wissen,  als  nur  etwa  das  Wenige,  was  ich  kurz  zuror  Hm* 
Prof.  Liebig  daron  mitgetheilt  hatte.  Es  läXst  sich  aller^ 
dings  erwarten ,  dab  diese  beiden  geachteten  Chemiker 
bei  der  Fortsetzung  ihrer  Untersuchungen  auch  Rücksicht 
nehmen  werden  auf  die  interessanten  Versuche  des  Herrn 
Dr.  Wähler;  indefs  kann  ich  mir  das  Vergnügeii  nicht 
vierBagen ,  einige  Bemerkungen  über  dieselben  vorläufig 
hier  anzuschliefsen ,  die  gewissermafsen  nur  als  eine 
weitere  Ausführung  derjenigen  Einwürfe  zu  betrachten 
sind,  welche  ich  Herrn  Dr.  Wohler  mündlich  zu  ent« 
gegneivmir  damals  erlaubte. 

1.  Anfser  den  eben  angeführten  Umständen ,  wel- 
ciie  Heran  Dr.  Wohler  Salpetersäure  in  der  Kohlenstick- 
stoffi^äuire  Termüthenlielsen,  neunter  auch  den,  dafs  die 
Kohlenstickstofisäure,  sowohl  mit  Phosphor,  als  mit  Ka- . 
lium,  bei  gelindem  Erwärmen  eben  so  heftig  verbrannte, 
wie  ein  salpetersaures  Salz.  Gewissermafsen  als  ejoperi" 
metUum  crucis  aber  wird  der  Versuch  hervorgehoben, 
in  welchem  die  Kohlensticksto&äure  mit  Braunstein- 
pulver  und  Schwefelsäure  destillirt  "wurde;  es  ent- 
wickelten sich  dabei  nämlich  schon  bei  gelinder  Wärme, 
tmter  lebhafter,  von  starker  Erhitzung  begleiteter  Ein- 
wirkung, rothe  salpeterigsaure  Dämpfe  und  tropfbare 
Salpetersäure,  die  mit  der  in  einem  kleinem  Kolben  vor- 
geschlagenen Kalilösung  wohl  charakterisirte  Krystalle 
Ton  Salpeter  lieferten. 


,  • 


\ 
\ 


202  Schweigger  -  Seidel 

der  sehr  nahe  stehen ,  während  Ti^eioht  da  i  wo  gro- 
fse  Differenzen   der  relativen  AffinitätBgröfiien  eintre- 
ten,   binäre  Verbindungen   entstehen  9    in  welche  der 
Körper  entweder  zerfallt,  wenn  die  binären  Verbindung 
gen  wenig  Affinität  gegen  einander  besitzen,  oder  die  mit 
einander  zu  einem  Ganzen  verbunden  bleiben,   wenn 
sie  einen  gewissen  Grad  chemischer  Yerwandtsohafi  ge- 
gen einander  äufsem ;   wobei  dann  wohl  auch  qualita- 
tiv verschiedene  Körper  bei  quantitativ  gleicher  Zusam- 
mensetzung entstehen  könnten.       Ist  nicht  gerade  das 
mit  Entstehung  biaärer  Verbindungen  begleitete  Zerfallen 
organischer  Körper,   ein  sprechender  Beweis  für  Wahr- 
scheinlichkeit dieser  Ansicht?  Findet  wirklich  gar  kein 
Unterschied  Statt  z\nschen  der  chemischen  Verbindung 
des  anorganischen  und  organischen  Reiches ,    oder  giebt 
es  nicht  vielmehr  verschiedene  Arten  der   chemischen 
Verbindung ,   deren  gröfste  Gegensätze  vorzugsweise  in 
diesen  beiden  Reichen  zu  finden  sind? 

Es  würde  zu  weit  führen,  und  hier  nicht  am  rech- 
ten Orte  seyn,  wenn  ich  tiefer  in  diese  Materie  eingAen 
wollte.  Nur  anmerken  wollte  ich,  dafs  man  die  (wenn 
auch  nicht  scharf  abgeschnittenen)  Grenzen  zwischen  den 
Verbindungen  der  unorganischen  und  organischen  Natnr, 
die  man  ehemals  zumTheil  zu  scharf  zog,  in  neuerer  Zeit 
zu  einseilig  ganz  hinwegräumen  zu  wollen  droht.  Jene 
Combinationen  haben  nur  den  Nutzen,  kennen  zu  lehren , 
auf  wie  vielen  verscliiedenen  "Wegen  möglicherweise  ge- 
wisse zusammengesetzte  Körper  aus  binären  Verbindungen 
entstehen ,  und  in  wie  verschiedene  Weise  sie  unter  ge-* 
eigneten  Bedingungen  in  binäre,  temäre  u.  s.w.  Verbin- 
dungen zerfallen  können«  Beides  ist  sowohl  interessant 
als  auch  von  mehrfachem  wirklichen  Nutzen. 


über  KohJenatichstqffhäure  und  Aloebitter.      £03 

Das  QuecJcsUberoxyduhdlz  tnirde  durch  Chloma* 
trium  zerlegt,  und  hierbei  ^lieferten 

II.  I  n, 

■  '    '  .  ■■  tum 

0)630  I  1>341 

0,S86  i  0>696 

Mithin  besteht  das  Salz  in  100  Theilen  ausr 


KohlenstickstolPsätire  53,49  54,09 

Qaecksilberoxjdul  46,51  45,91 

I  100)00  I  100,00 

Auch  das  kohlenstickstqffsaure  BleioQDyd  stellte  Herr 
Prof.  Liebig  dar j  durch  Vermischen  eines  löslichen  Blei- 
salzes  mit  kohlenstickstoffsaurem  Natron.  Es  fällt  da* 
bei  in  Gestalt  eines  gelben ,  im  Wasser  kaum  löslich^ 
Pulrers  nieder ,  was  beim  Erhitzen  sehr  staik  detonirt , 
gleich  dem  von  Moretli  mit  seiner  fuhninirenden  Indigo 
säore  dargestellten  Bleisalze.  ^) 

Femer  hat  Herr  Prof.  Liebig  seine  Versuche  mit 
dem  kiinsdichen  Aloebitter  fortgesetzt,  und  gefunden, 
dafs  auch  dieser  Körper  seine  verpufiPende  Eigenschaft  zum 
Theil  einem  Gehalte  von  Kohlenstickstoffsäure  verdanke. 
Sie  fand  sich  im  Aloebitter  an  eine  eigenthümliche  Sub- 
stanz gebunden,  welche  dem  braunen  Körper  im  Indig- 
harz. entspricht,  und  wurde  bei  den  Versuchen,  die 
Verbindung  des  Aloebitters  mit  Kali  durch  essigsaures 
Blei  zn  zerlegen,  entdeckt,  wobei  sich  ein  Niederschlag 
von  geringerem  Gewicht,  als  das  der  angewandten  Kali- 
verfaindung  betrug,  erzeugte.  Das  gelbe  Waschwasser 
enthielt  aufser  Salpetersäure  auch  KohlenstickstoiFsäur« 
«n  Blei  gebunden. 


♦)  Vgl.  Xahrb.  1827.  III.  77. 

^  14* 


«04  O  rfil  a 

Durch  Erhitzen  der,  beitdYeraampfeiiderFlüsng-x 
'keit  erhaltenen,  kleinen  gelben  Krystalle  mit  schwefel-« 
saurem  Kali,  wurde  kohlensd^kstoffsauresKal^  erzeugt. 

Kecht  man  Aloe  niitSalpeter3äure  von  1  j49&8pec* 

« 

Gewicht,  so  lange  rothe  Dämpfe  entweichen  \  yerdäanl 

♦     ■  ■         . 

man  die  Flüssigkeit  dann  mit  etwas  l^asser,  xaa  das  im- 
zevsetaste  Aloebitter  abzusondern ;  ond  yerdsimpft  miui 
*  endlich  die  jBltrirte  Flüssigkeit :  so  erhalt  man^ii|«;r^icl|^ 
liehe :  Menge  Kohlensticksto£&äure  daraus.  Bei  Anwen- 
dung concentnrter  Salpetersäure  bildet  sich  keini^  |Uee- 

•  säure. 

Das  Aloebiter  löst,  sidi  in  800  -^  1000  Th^ilea 

•  ••.■■■ 

-^  kaltem  Wasser.  *)     Die  Verbindung  desselben  mit  T^jäi 

•  ist  ein  körniges^  uildeutlich  kyystaUisirtes >  .^rjj^rplyjjim^^ 
purrothes  Sälis,  welches  Baryt--,  Eisenox.jdi.«*ttlid  j^i- 
salze  in  purpurrothen ,  salpetersaures  Quecksilber- und 
sfdzsaures  Zionoxydul  in  hellrothen  Flocken  nieder- 
schlägt. ~  Morphin,  Narkotin,  Chim'n,  Myrrhe  und  Wolle 
liefern  durch  Behandlung  mit  concentrirter  Salpetersäure 
keine  Kohlenstjckstofisäure. 

Bei  seinen  Versuchen  über  die  Kohlenstickso&äure^^) 
bediente  sich  Herr  Prof.  Liebig  bekanntlich  der  schwe- 
felsauren Indigolösung  als  Reagens  auf  Salpetersäure  und 
salpetersaure  Salze ,  wozu  er  dieselbe ,  als  besoaders 
empfindlich,  überhaupt  empfahl.  In  dieser  Besde- 
.  hung  zeigte  Orßta  unlängst  an,  {Joum.  de  Chim.  mdd. 
Septbr.  18^8.  S.  409  —  412)  dafs  auch  er  sich  diitee 
Früfungsmittels  ßchon  seit  längerer  Zeit  bedient  habe ; . 

♦^  Nicht  loa,  wi«  Jahrb.  I827r  I.  887  durch  einen  DniökfefaK 
1er  steht. 

♦*)  Die  Krystallform  dieser  Saure  gehört  zum  rhombendktae- 
drischen  Systeme.  Eine  Beschreibung  derselben  findet  man 
io  P9^endürff'$  An».  B,  XUL  C1828.  6.)  S.  575—876^   - 


Reagentimi  atif  SalpeUnäure.  205 

I  •    .  ■ 

erinneilaberdab^,  däls  die  Indigsolutioii  auch  Tön  C7i/o- 

rin-^  und  lodmsäure  und  deren  Salzen  entfärbt  werde. 

Wo  diese  nun-  vehnudiet  werden  könnten ,  d*urfe  fh^ 

ber  das  Neutraliairen  der  geprüften  Flüssigkeit  vidi  Kali, 

.das  Verdampfen  zur  Trockene,  undPrüfen  des  Salzes  auf 

glühenden  Kohlen  und  durch  Mengen  mit  Kupferspänen 

und   etwas  Schwefelsäure  i    nicht   unterlassen  werdeilr 

-l*  Gran  Salpetersäure  in  eine  halbe  Unze  destiUirtes^aa- 

jer  getröpfelt,  sey  durch  dieses  Mittel  noch  deutlich  zu 

erkennen.     Um  kleine  Mengen  Salpetersäure  auf  der 

Schleimhaut   des  Darmkanals    zu   entdecken,    sey   es 

zweckmäüsig,  diese  mit  einer  kalten  Auflösung  des  äop^ 

peb  kohlen8au|*en  Kalis  zu  behandeln ,  damit  man  nicfat  ' 

Gefahr  laufe,  eine  bedeutende  Menge  tfaienscher  Materie  . 

mit  duCnilösen. 


Zur  Elektrochemie« 

lieber  die  Anwendung  und  Wirkung  de$  Quecksilbers  bei 

der  Vo  It  a  ^isclien  Säule , 

vont  >. 

Prot  Marx  in  Braunschweig. 

l3ia  Vorzüge,  welche  das  Quecksilber  bei  elektro- 
galvanischen  Versuchen  so  wichtig  und  beinahe  unent* 
behrlich  machen ,  bestehen  hauptsächlich  in  drei  Eigen- 
schaften ;  nämlich  in  seinem  grofsen  Leitungsvermö'gen, 
demgemäls  es  dem  elektrischen  Strom  die  schnellste  Be- 
wegung gestattet ;  dann  in  seiner  Flüssigkeit ,  wodurch 
.es  als  Glied  der  Kette  die  innigste  Berührung  und 
zugleich',  was  bei  elektromagnetischen  Vorrichtungen. 
fb  entscheidend  ist»  Bew^lichkeitjüLudDrebbsa^^tXv^r 


/ 


£10  Marx  Ober  Wirkung 

den,  — Das  Quecksilber  ruhig.  Wurde  zur  Leilnng 
statt  Platin  Eisen  genommen ,  so  wurde  die  ganze  ge- 
ronnene Masse  zuletzt  griinlith,  wie  eine  dureh  ein 
Alkali  gefölhe  Lösung  yo^  EjsenvitriQJi  oder  salzsaorem 
Eisenoxydul. 

8>  Eigelb.  Wenn  die  Quecksilber-Kugel  etwas  über 
^em  flüssigen  ]^ge]b  hervorragt,  und  sie  vom  Minus- 
IDrahte  ber&hrt  wird^  während  der  positive  entfernt  da- 
von eintaucht :  so  eilt  die  Kugel  schnell  und  vollständig 
iinter  das  Eigelb  hinunter  zum  positiven  Pole  hin,  und 

-— "' 

merkliches,  und  dbt  schanmf^ges  am  4"  l^oK    War   die  Lck 
$ung  des,  aus  einem  Ei  entnommenen  Eiweifses  mit  gleich 
vielem  Wasser  yerdiinnt,    so  war  noch    an  letzterem  F<d 
reichliche  Gasentwickelung,  am  ersteren  keine  zu  bemerken. 
Wurden  Dräthe  von  Piatina,  Eisen.,   Kupfer  hineingetandit 
ynd  von  Aufsen  SQ  erhitzt,   dafs  das   viel  längere „  äufsere 
Ende  kaum  mit  den   Fingern  zu  berühren  war,    so  blieb 
doch  die  Flüssigkeit  klar;  kaum  dafs  ber  dem  Kupferdrath 
eine  schwache  OpalLsirung  sich  zeigte.     Sicherlich  konnten 
die  Polardrähte  diese  Temperaturerhöhung   nicht  erreichen, 
und  wenn  blofs  diese  an  der  Gerinnung  schuld  ist,   warum 
trat  sie  in  meinen  und  Anderer  Beobachtungen  nie  entschieden 
am  Zinkpol  auf?   Die  mit  Aetzkali  versetzte  I^ösung  gerann 
glicht,   gab  aber  mit  den  Polardrähten  ganz  die  obigen  Er- 
scheinuugen.   Salpetersäure  im  üebermafse  hinzugefügt,  be- 
wirkte eine  starke  Gerinnung;  jedoch  die  filtrirte  Flüssigkeit 
verhielt  sich  im  Kreise  der  Säule  eben  noch  so,  wie  die  an- 
fängliche reine.     In  gleicher  Art  verhielt   sich   die  durch 
Weingeist  geronnene  Lösung.    Mir  scheint  daher,   dafs  das 
galvanische   Gerinnen  des  Eiweifses  von  ganz  anderer-  Be- 
schaffenheit sey,   als  das  durch  Erhitzung  oder  duroh  che- 
mische Reagentien  bewirkte.    Der  Mangel  an  Gasentwicke- 
hmg  am  negativen  Pole  liefs  mich  vermuthen,  dafs  Absorp- 
tion von  Wasserstoff  hier  die  Gerinnung  veranlasse;  als  ich 
indessen  dieses  Gas  und  auch  Schwefelwasserstoff  unmittel- 
bar durchstreichen  liefs ,  bemerkte  ich  kein  Gerinnen.    Die- 
se Einwirkung  ist  jedoch  nicht  zu  vergleichen  mit  der  Ver- 
bindungs  -  Kraft  des  durch  elektrische  Thätigkeit  momentan 
fibgesötdedenen  Wasserstoffgas^% 


7.  Feite  Oele.  BaumfU  wUer  dM«lb«B'ÜHittiinjcb 
gebracht,  blieb  ganz  ttaverandeit. 

8.  uietherische  Oele.  Sa98afrasQl|-  OkrondAüIi 
Kamillenol  zeigten  hingegen,  /vras  das  AoBspmlwn  «nes 
^schwarzen  PolFers  betrifft ,  {ihnlicbe  Brs<dlieiming|Bn  im 
der  Schwefelkohlenstoff. 

Die  hier  aufgeführten  BeolNiphtungton'  atod  zwa 
nicht . von  der  Art  j  di|£i  üe  den  Gegenstand  ypHstan^g  \ 
ins  Klare  setzen  und  erschöpfen V  aber  sie  dieDein  tM-  i 
leicht  dazu,  ihm  eine  grölsere  AnfinäJuAmkek^  'eh\ 
bisher  der  Fall  war,  zuzuwenden,  und  andere  Eondialrl 
d^nen  noch  ansehnUcheM  und  kiäftijgeie  Apparate -n^ 
Gebote  stehen,  za  reraidasseti,  ;ihn  grundfidUr'^iaij] 
bearbeitei).  ,  .         ■  .  ? 


^  •  ■ 


Zur  Lehre  vom  Sehen. 

Stauhfiguren  und  QuecJbsilberfigur^n,, 

vom 

Professor  Marx  in  Braunschweig. 

AVenn  die  regelrechten  Liniengebilde,.  ypul^jN^ 
durch  verschiedene  physische  Einwirkungen,  z.  B.  H0l\ 
und  Klang,  in  den  Körpern  hervorgerufen  werden,  hAN 
Recht  das  Nachdenken  in  Anspruch  nehmen,  so  verdien 
.nen  die  Figuren »  welche  durch  das  Zusammentreffeii! 
äulserer  Bedingungen  mit  dem  Sehorgan  entstehen^ 
gleichfalls  unsere  Aufinerksamkeit.  Einen  kleinen  Be^ 
trag  dazu  liefern  folgende  zwei  Beobachtungen.  "^ 

1.    Nimmt  man  einen  Glas  -  Spiegel^    der  einij 
Zeit  an  der  freien  Luft ,    oder  unbedeckt  im  Zimmer  g^ 


über  Staubfiguren  und  Quecksilberfiguren.      21S 

legen  und  «ich  mit  einer  feinen  Hülle  von  atmosphäri« 
schem  Staube  bedeckt  hat ,  hält  man  ihn  wagrecht  und 
«i^ht  von  Oben  herab  mit  dem  einen  Auge  in  denselben : 
80  bemerkt  man ,  dafs  sich  die  Staubtheilchen  strahlig 
ordnen,  so  dafs  sie  wie  Ton  einem  Puncte,  der  dem 
abgespiegelten  Augenstern  entspricht,  in  unzählige  Ra- 
dien aaszulaufen  scheinen.  Ich  nahm  diese  sonnenar- 
dge  Figur  zuerst  an  einem  runden  Spiegel  wahr ,  den 
mehrere  Tage  hindurch  die  Sonne  beschienen  hatte,  und 
glaubte  Anfangs ,    dafs  die  änfsere  runde  Form ,    ver^ 

I 

banden  mit  einer  durch  die  Sonnenwärme  erregten  Elek- 

tricität ,    auf  die  Anordnung  der  Staubtheilchen  Einfluls 

gehabt  hätte.    Bei  einer  genaueren  Analyse  der  Erschein 

scheinung  fand  ich  jedoch  bald,  dafs  sie  unabhängig  von 

der  Begränzung  des  Spiegels,    so  wie  von  der  Wärme 

Äey ,   und  dafs  bei  einer  Bewegung  des  Auges  hin  und 

her  auch  der  Mittelpunct  der  Strahlenfigur  sich  ebenmä- 

&5g  veränderte.      Nun  wurde  der  Grund  derselben  von 

s^bst  klar.      Einige  Personen ,    die  sonst  in  optischen 

Dingen  nicht  unerfahren  sind ,  konnten  ihn  zwar ,    als 

ich  sie  ihnen  vorwiefs,  nicht  sogleich  auffinden,  und  defs- 

wegen  möchte  auch  mancher  Leser  hier  innehalten,  sich 

fie  Erscheinung  in  der  Natur  betrachten ,    und  über  den 

lEnpmng  dieses    leichteh   physikalischen  Spiels  nach- 

ienken. 

Hier  wird  sich  nun  sofort  zeigen ,  dafs  es  ganz  in 

Wesen  des  Spiegels ,    der  Spiegelung  und  des  Sehens 

kniht ;    des  Spiegels ,    weil  der  auf  der  Vorderfläche 

Glases. liegende  zarte  Staub  von  der  Hinterfläche  re- 

iectirt  wird  (Metallspiegel  sind  defshalb  hier  wirkungs- 
);  der  Spiegelung ,    weil  nun  jedes  Stäubchen  dop- 

fdt  erscheint ,    und  zwar  beide  Bilder  um  so  ^7^\\ftr 


214    Marx  über  Stau^tgjsrm  und  Queoksüberfiguren. 

auseinander,  je  schiefer  das  Licht  auffallt;  des  Sehens, 
weil  das  Auge  die  verdoppelten  Pünctchen  jedesmal  nach 
einer  Richtung  hinaus  erblickt,  wefshalb  sie  ihm  als  ßa^ 
dien  erscheinen ;  und  weil  diese  Richtungen  sich  rings- 
herum nach  und  von  dem  Augenstern  erstrecken ,  so 
erhellet  das.  strahlige  Aussehen  des  ganzen  Bildes.  Man. 
kann  auch  ein^n  Spiegel  unmittelbar  mit  feinem  Staub» 
bestreuen ,  um  es  zu  erhalten. 

2.  Giefst  man  in  ein  Ubrglas  eine  nicht  hohe  Schicht 
eines  klaren  Oeles  und  lälst  darin  aus  einem  engen  Pa- 
piertrichter  einzelne  Quecksilber  -  Kügelchen  laufen ,  so 
dafs  sie  von  der  Flüssigkeit  bedeckt  sind ,    so  ordnen 
sich  diese  so,   dafs  immer  um  ein  mittleres  sech«  andere 
herumliegen ;    auf  der  Oberfläche  eines  jeden  erscheint 
nun  ein  heller  Punct,    von  welchem  eine  glänzende  Li- 
nie, wie  ein  Silberfaden  zu  dem  Mittelpuncte  der  nächst-* 
anliegenden  Kugel  hinübergeht,    so  dafs  das  Ganze  ein 
schönes,   regelmäfsiges  Netzwerk  darstellt.      Die  Linien 
entstehen    durch   eic^enthümliche  Spiegelung  der  obem 
hellen  Pnncte  an  den  Seiten  der  Kügelchen,    die  durch 
das  zähe  Fluid  um  auseinander  gehalten  werden.       Im 
Wasser  oder  Weingeist  laufen  sie  schnell  in  einander. 
Am  besten  fand  ich  die  slarkbrechenden  Oele,  wie  Nel- 
ken -  und  Sassafras  -  Oel  hierzu  geeignet. 


Wasserhöhen  des  Hodenaee», 


117 


V.     Höhe    des  'Bodensees    ia  den  verschiedenen 

Jahreszeiten.  ^) 
Wir  erwähnten  schon  im  vorigen  Jahr  im  Allge* 
meinen  der  periodischen  Veränderungen  der  Höhe  des 
BodenAees';    folgende  Uebersicht  zeigt  diese  Verände- 
rungen näher  im  Verlauf  des  letzten  (Jahrs ,    nach  den 
Beobachtungen,     welche  hierüber  Herr  Dr.  Dihlniann 
rsgelmäfsig  anstellte.     Bei  diesen  Resultaten  ist  der  nie- 
drigste Stand,  welchen  der  See  zu  Ende  des  Februars 
1827  nach  der  strengen  Kälte  zeigte ,  als  Nullpunct  an* 
genommen,  und  von  diesem  Punct  die  Höhe  des  Sees 
nach  Wurtembergischen  Schuhen  und  DecimalzoUen  an- 
gegeben ;  dieser  Nullpunct  liegt  1£>2  Würtembergische 
Schuhe  unter  dem  höchsten  Wasserstand ,  welchen  der 
See  im  Jahr  1817  erreicht  hatte;  werden  daher  die  Zah- 
len dieser  Uebersicht  von  12t2  abgezogen,    so  erhält 
man  die  Höhe ,  um  welche  der  See  noch  steigen  mufste, 
am  diesen  höchsten  Stand  zu  erreichen. 

Höhe  über  dem  tiefsten  Stand 


Ia  d«a. 

MOBMMI 


Monatliche 


mittler« 


1,05  Seh. 

0,27  » 

1,76  » 

3,63  » 

6,05  » 

8,10  » 

6,90  » 

5,08  " 

8,74  » 

2,46  » 

2,80  99 

8,04  » 


höchst«      I     ni«dngsteJVeränd«niDg 


lanoar 

Februar 

Mans    • 

April 

Mai 

Jani 

Aögiist 

September 

October 

lorember 

pecember 

im  eanzenl 

Jahr      I  8,69     »  I   9,0     99    |  6  i   9,0     9>    | 

Der  See  fiel  langsam  während  der  kalten  Witterung 
in  Januar  bis  Ende  Februars,  wo  er  mit  Ende  der  Win- 


1,5  Seh. 

0,6     9j 

8,3 

8,9 

6,1 

9,0 

8,2 

6,6 

6,2 

2,9 

S,S 

8,2 


9> 
9f 

» 
99 
99 
99 
99 
99 


0,6  Seil. 

0 

0,4 

8,3 

4,0 

6,2 

5,6 

5,2 

8>0 

2,0 

2,6 

2,9 


99 
99 
99 
99 
99 
9» 
99 
99 
99 
99 


0,9  Seh. 

0,6 

2,9 

0,6 

2,1 

2,8 

2,6 

0,4 

2,2 

0,9 

0,8 

0,8 


99 
99 
99 
99 
99 
99 
99 
99 
99 
99 
99 


lallend 
99 

steigend 

9» 

n 

99 
fallend 

99 

99 
steigend 

99 

99 


•)  A.  a.  O.  S.  864—867. 
Iibrb.  d.  Ch.  u.  Ph.  1828.H.  10.  (N.  R.  B.  4  H.  2.) 


15 


228  'toel  Bio's  ZerJegmg 

in  Säuren,  nnd  an  der  Wied'erauflösliclikiiit  des  dnrch 
ein  Alkali  aus  seiner  Lösung  in  Säuren  gefällten  Nieder- 
schlages in  überschüssig  hinzugefügtem  Kali,  Natron 
oder  Ammoniak;  ebenso  an  seiner  Phosphorescenz,  wenn 
es  vor  dem  Löthrohre  geschmolzen  wird ,  an  dem  wei* 
isen  Dampf,  den  es  ausstöfst  und  der  sich  an  die  Kohle 
festsetzt,  und  endlich  an  dem  Email,  das  es  mit  Borax 
nnd  mikrokosmischem  Salze  bildet. 

Um  die  Verhältnifsmengen  der  Bestandtheile  in  der 
grauen  Substanz  zu  bestimmen ,  behandelte  ich  sie  zu- 
erst mit  concentrirter  Schwefelsäure,  wodurch  das 
Quecksilber  und  ein  Theil  des  Zinks  aufgelöst  wurden; 
dannliefs  ich  Salpetersäure  darauf  wirken ,  die  denUe- 
berrest  des  Zinks  auflöste ,  und  zuletzt  wandte  ich  Sal- 
petersalzsäure  an,  um  das  Selen  zu  oxydiren.  Durch 
diese  Operationen  wurden  1,5  Gran  Schwefel  abgeschie- 
den, der  durchaus  keinen  rothen  Schein  zeigte,  und 
den  ich  defshalb  für  rein  halte.  Nachdem  die  Salpe- 
tersalzsäure abdestiJlirt  worden,  wurde  die  selenige 
Säure  sublirnirt ;  diese  erschien  theil  weis  in  Gestalt  na- 
deiförmiger Krystalle,  theil  weis  in  Gestalt  einer  dich- 
ten ,  weifsen ,  halb  geschmolzenen  und  halb  durchsich- 
tigen Masse.  Auf  dem  Boden  der  Retorte  blieb  der 
schwefelsaure  Kalk  zurück ,  der  sich  aus  der  bei  dem 
ersten  Procefs  angewandten  Schwefelsäure  und  dem  Kal- 
ke des  dem  IMinerale  zufallig  eingemengten  Kalkspathes 
gebildet  hatte. 

Aus  den  Torerwähnten  und  einigen  anderen  Ver- 
suchen glaube  ich  den  Schlufs  ziehen  zu  dürfen ,  dals 
jenes  graue  Fossil  bestehe  aus : 


mexikanuiäifr  »dekhaltigtr  JUSfimtlim.    £29 


Selen.       n 

■» 

n 

49 

Ztnk         n 

» 

n 

U 

Quecksilber 

n 

9 

19 

Schwefiel 

n 

j» 

1,5 

93,5 
mä  diese  Summe  steigt  auf  99)5,  wenn  man  die  6  Gran 

Gran  Kalk  hinzurechnet,  die  zugleich  erhalten  wurden. 
Der  Kalk  begleitet  aber  das  Erz  nur  zufallig  und  ge- 
hört nicht  mit  zu  dessen  Grundmischun«:. 

Das  graue  Mineral  ist  daher  ein  Doppelt  Selen - 
Zink  mit  einfachem  Schwefelquecksilber  verbunden; 
letzteres  ertheilt ,  meiner  Meinung  nach ,  dem  Fossile 
die  dunkele  oder  graue  Farbe. 

Eben  so  wird  das  i*othe  Mineral  ein  Doppelt  -  Se- 
lenzink seyn ,  das  Quecksilber  wird  aber  im  doppelt- 
geschwefelten Zustande,  als  Zinnober,  darin  sich  be^ 
finden, 'wovon  die  rothe  Farbe  berriihren  wird. 

Diese  beiden  Minerale  sind  mithin,  meiner  Ansicht 
und  der  des  Herrn  Berzclius  gemäfs ,  zwei  bestimmt 
verschiedene  Gattungen,  weil  sie  zwei  verschiedenen 
Formeln  entsprechen,  wie  bei  Operment  und  llealijar 
der  Fall  ist.  Das  graue  Mineral  wini  der  Formel  ent- 
sprtfchen 

Zn  Se*  +  Bg  5. 
Das  rothe  Mineral  dagegen  der  Formel 

Zn  S^  +  J2^  5« 

Mexiko  j  am  1.  December  1827. 

And.  del  Rio. 

Anmerkung.  —  Einstmals  destillirte  ich  das  Mineral  für  sich 
allein  nnd  gofs,  als  ich  auf  dem  Boden  des  Recipienten  einen 
Tropfen  gelblichen  Oels  wahrnahni,  Weingeist  Iq  denselben, 
der  auf  der  Stelle  sehr  schön  gelb  davon  gefärbt  wurde.  Beim 
Hinzuiiigen von  Wasser  verschwand  die  Farbe,  ohne  dafs  ein 
Niederschlag  zu  Boden  gefallen  .wäre.  Ich  yermuthe ,  daCs  diefs 
üe  nämliche  Substanz  war,  von  der  Berzeliut  iiXimstWft)  ^^^ 


28A    D  #1  JRioV  Xiai^ung  itknJuMget  ISneraUen. 

sie  bei  Zasammemnischuiig  Tt>n  seleniger  Säure  tind  wasserlee« 
rer  Salzsäure  mit  Selen  gebildet  worden  sey;  und  in  diesem 
Falle  mufsten  diese  beiden  Säuren  in  dem  Minerale  sich  vor-^ 
finden.  Die  Salzsäure  entdeckte  ich  yermittelst  Salpetersäuren 
Silbers ;  aber  kein  bemerkbarer  Niederschlag  von  selentgem  Sil- 
ber wurde  erhalten  beim  Zusätze  von  kaltem  Wasser  zu  einer 
kochenden  salpetersauren  Auflösung ,  yieUeicht  weil  die  Quan« 
tität  zn  geringe  war.  ji»  del  Bio. 


Lithium. 

■v/z/ä  '///.•  rhtmisrhe  Bemerkungen  über  das  Lithium  und 
kIkt  einige  Verbindungen'  desselben , 

▼  o  a 

Ladislav  Krdlovanszkyt  *) 
Doctor  der  Chemie. 

1      .imilyse  eines  pfirswhblüthrothen  LepidoUihs 

Ijihioncriimmers)  von  Rozena.  **) 

t-iine  von  mir  angestellte  Analyse   dieses  Fossib 

iieJerte 


* )  Ans  dessen  y,Chemische  Abhandlung  über  das  IMh&um^ 
("Wien  bei  Gerold  1827.  74  S.  in  8.)>  ,die  der  achtungswer- 
the  Herr  Verfasser  vor  etwa  einem  Vierteljahre,  bei  seiner 
Durchreise  durch  Halle,  auf  dem  Wege  nach  PariS)  derRe- 
daction  dieser  Zeitschrift  zur  angemessenen  Benützung  za 
übergeben  die  Güte  hatte.  Zufällige  Umstände,  insbeson-  ' 
dere  die  Hoffnung  auch  von  anderer  Seite  noch  einige  das 
Lithion  betreffende  und  hieran  sich  anreihende  Untersachun« 
^en  zu  erhalten,  sind  als  ürsach  der  verzögerten  Mitthei- 
iiin^  aus  dieser  recht  fleifsigen  und  gnincüichen  Axb«it| 
die  s\ch.  fast  überall  auf  eigene  Untersuchungen  stutzt,  an- 
zusehen .Was  wir  hier  auszugsweise  vorleben  ist  zwar  nicht 
alles  ganzf  neu ,  doch  berichtigt  oder  bestätigt  es  interessants 
Vuncte  in  der  chemischen  Geschichte  des  lithiums.  Der 
Herr  Verf.  war  so  gütig  eigenhändig  das  zu  beaeichneUi 
was  ihm  in  dieser  Beziehung  einer  besonderen  Hervorhe- 
bung werth  zu  seyn  schien.  Am  Schlüsse  dieser  Mitthei- 
lungen wollen  wir  noch  einige  Worte  über  das  ganze  Schrift- 
chen, aus  welchem  vrir  hier  Probestücke  vorlegen,  anschlie- 
ßen, wenn  anders  der  Baum  diofs  gestatten  sollta.    d«  AcA 

**;  A:  a.  0.  S.  18. 


über  Darstellung  des  Lühiums.  2SS 

nnttgen ,  Mnle  die  anderen  Alkalien ,  unter  hellem  Fun- 
kensprüJhen,  und  verbrannte,  nachdem  das  reducirte 
Metall  abgeschieden  worden  war. 

Ein  Ton  uirfiuedson  unternommener  ähnlicher  Ver- 
such mifslang,  ^)  weil  sich  der  von  ihm  zu  diesem 
Zwecke  gebrauchte  SOpaarige  galvanische  Trogapparat 
des  Prof.  Berzelius  zu  unwirksam  zeigte;  ein  Beweis, 
dafs  das  Lithium  sich  rücksichtlich  seiner  grofse»  Ver- 
wandtschaft zum  Sauerstoffe  mehr  den  Erdalkalien  nä- 
here. —  Dieser  Umstand  bewog  auch  Prof.  C  G.  Gme~ 
liriy  die  Darstellung  des  Lithiums  aus  seinem  Oxyde 
auf  indirecte  Weise ,  d.  i.  mit  Quecksilber  amalgamirt , 
zu  versuchen,  **)  allein  mit  nicht  günstigerem  Erfolge. 

Da  noch  kein  Cliemiker,  so  viel  mir  bekannt  ist,  die 
ReduGtion  des  Lithiums  auf  pyrochemischem  Wege  zu 
bewerkstelligen  suchte,  so' unternahm  ich.  einige  Ver- 
suche, welche  die  Scheidung  dieses  Metalles  vom  Sauer- 
. Stoffe  durch  Eisen  und  Kohle  zum  Zwecke  hatten,  wo- 
bei ich  stark  geglühetes  kaustisches  Lithion  mit  den  zwei 
genannten  desoxydirenden  Stoffen ,  sowohl  einzeln  für 
sich,  als  auch  in  Verbindung  mit  einander;  mit  genauer 
Beachtung  aller,  bei  solchen  Reductionen  erforderli- 
chen. Mafsregeln ,  in  Berührung  brächte.  Ich  war  je- 
doch nicht  so  glücklich,  ein  günstiges  Resultat  zu  erhalr 
ten ,  ***)  und  das  Lithion  zeigte  nach  der  genannten  Be- 
handlung nicht  die  geringste  Spur  einer  Reduclion ,  ja 
auch  nur  einer  bemeikens^rerlhen  Veränderung. 


♦)  Dieses  Joum.   alt.  R.  XXII.  93-  ^ 

•*)  Guben' 8  Ann.  LXXII.(S99. 

*♦*)  Wefshalb  ich  auch  die  genaue  Angabe  meiner  Verfah-« 
rungsweise  hier  nicht  mittheile. 

Jahrb.  d.  Ch.  u.  Ph.  1828.  H.  10.  (N.  R.  ß.  24.H.  ^.)  ^^ 


.^ 


fll  .  "  Jlt^t^di^vän^i^By 


'Ä" 


'w 


KUlium,  desslsn  13ampfe  ich  iiber  limion;  welcbei  , 
kk  ^ehke^  eisernen  Räibre  glöhend  %iiialten  yrvtde ,  stra- 
chen  liels,    bewirkte  ^«ach   teine 'Redii^^^  li- 

lldams  9  iitid  ich  War  daher  nicht  im  Stande ,  'mir  dieses 
A&alimetalf  in  reini^m  ^tUämde^jEu^^erzeuge      nirndVer- 

^feii9  :iianiit  aniEakelk  ji. 

■  •  ■  ■  ■      *  '<  *      '  ■     -  — 

.•  ■  ■'^-  ■- '.       ■  •        ^  . 

4V  Tßvvdaumg  derstöchiometriadunTSaihldetLüJUums.*) 

.\  Cjdrfwedson  **)  zersetzte  4)204  Grammen  ge- 
sohmolzenes  und  unter  Verhindertem  Zatnfte  der  atme- 
tpharischto  Luft  (damit -diese  keine  Feuchlij^eit^an  das 
hy^proakopi&cheSälz  abgeben  1(ön)ie)  ge\ft>gene8  sak^sas^ 
iwr^  JLithiön .  mit  ^alpet^jcsaurem  Silber,  und  arhiek 
%9JtSt^  Grammen  geschmolzenes  ssdzisanres  Silber.  Disi 
mm  lOO  Theile  Hbrnsilbär  19,0966  Grmiti.  Salzsäure 
enthalten,  sosindfcdglich  indenerhdtenen  lS»224Gram-' 
mep  desselben  Salzes  2,525  Grmm.  Salzsäure  vorhan' 
den,  welche  mit  4,204  —  2,525  =  1,B79  Grmm.  Li- 
tbiumo^d  zu  neutraleäl  salzsauren  Lithion  verbunden 
waren,  welches  Verhältnifs  in  100  Theilen  6Q»06  Äu- 
i^  4- 89,94  Lithion  beträgt.  —  60,06  Salisäüre  sätti- 
gen aber  eine  Quantität  Basis ,  deren  Sauerstoff  17,527 
beträgt,,  und  so  viel  SauerstolF  mufs  demnach  in  den  ge^ 
&Qdenen  39,94  Lithiumoxyd  enthalten  seyn.  Setzt  man 
die  stöchiometrische  Zahl  des  SauerstofFes.  ZI  10 ,  iso 
mu£s  diei  des  Lithiums,  r:  12,78  seyn ;  denn, 

17,527  :  2i,4lÄ  =  10,00  :  12,78- 
Vauquelin  berechnete   die  stöchiometrische  Zabl    { 
des  Lithiums  aus    der  Verbinduiig  seines  Oxydes   mit 
Schwefelssiure,    welches  Salz   nach  seiner  Analyse  in   \ 

*)  A.  a.  O.  S.  42—46.       •  * 

**;  Biests  JoTirn,  alt.  R,  XXII,  95. 


üBer  die  stöcluomelrische  Zahl  des  Lithiums.     2S5 

100  Theüen  aus  69,20  Schwefelsäure  +  30,80  Lithion 
zusammengesetzt  ist.  Da  nun  die  Säure  in  dpn  neutra- 
len schwefelsauren  Salzen  drei  Jlal  so  viel  Oxygen  ent- 
hält, als  die  Basis,  so  würden  die  gefundenen  S0^.80  Li- 
thion 13,87  Oxygen  enthalten ,  und  das  Lithium  dem 
zu  Folge  die  stöchiometrische  Zahl  12,20  *)  erhalten 
müssen ,   O  ZI  10,00  angenommen. 

3.  C  G.  Gmelin  **)  analysirte  das  neutrale  kohlen- 
saure Lithion ,  und  fand  es  in  100  TheiJen  zusammen- 
gesetzt aus  45,54  Lithion  +  54,46  Kolilensäure.  Da 
nun  in  den  neutralen  kohlensauren  Salzen  die  Sauer-  ' 
stoffinenge  der  Säure  zur  SauerstoiFmenge  der  Basis  sich 
Teijiält  wie  2:1,  so  läfst  sich  aus  dieser  Analyse  fiir 
das  Lithium  die  Zahl  12,0  ableiten ,    O  =  10,0. 

Das  schwefelsaure  Lithion  fand  C,  G.  Gmelin  in 
100  Theilen  aus  68,15  Säure  +  31,85  Lithion  beste- 
Jiend,  nach  welchem  Yerhältnifse  das  Lithium  die  Zahl 
18,42  haben  mufs ,    O  —  10,00  gesetzt. 

Meine  analytischen  Versuche  über  die  Zusamm^n^  . 
Setzung  des  schwefelsauren  Lithions,  und  die  daraus 
berechnete  stöchiometrische  Zahl  für  das  Lithium  stimmen, 
ndt  der  von  Arfwedson  angegebenen  am  meisten  über- 
ein« —  2  Grammen  neutrales ,  durch  starke  Bothglüh- 
lütze   seines  Krystallwassers  beraubtes,  schwefelsaures 

Lithion  gaben  nach  der  Zersetzung  durch  essigsauren 

~ — 

♦)  Und  nicht  12,87,  wie  in  den  Ann.  de  Chim.  et  de  Phys.  VII.  278 
von  den  Herausgebern  derselben  irrig  berechnet  ward ,  weil 
sie  den  Fehler  in  den  Zahlen ,  welche  das  Verhältnifs  der 
Bestandtheile  des  schwefelsauren  Lithions  angeben ,  übersa- 
hen, nach  welchen  dieses  Salz  in  100  Theilen  aus  69,20*5 
+  81,80  L  bestehen  soll,  wo  aber  die  Menge  des  Lithioms 
um  1,00  zu  hoch  angesetzt  ist. 

**)  GiWerVs  Ann.  LXXII.  S99.  '^    ^ 

16 


für  das  Lithium ,  eine  Zahl ,  welche  sich  der  von  2itf' 
tcedsan  aogegebeiien  mehr  nähert ,  und  welche  ich  auch 
flu-  titihtigbr  zu  halten  geoeigt  bin ,  als  die  aus  der  er- 
sten Analyse  abgeleitete. 

In  der  Bezeichnung  der  stöchiometriscben  Fotmeln 
für  (he  LithioDTerbindungen  werde  ich  die  von  .Atjwed- 
ton  gefundene  ^ahi  zz  12,78  zu  Grunde  legen,  weil 
sie  die  RfittelzaM  ist  Zwischen  den  von  den  übrigen 
Chenukem  angegebenen. 

(Eottsetanng  im  nöchsten  Hefte.) 


^    «37 


Correspondehznachrichten  und  andere  yer- 

jnischte  Nptize^^ 
1.    Veber  TFismaihblende  und  Gediegen  ^  Gold  von^  Ural, 


▼  o  m 


Prof.. Dr.  Breiihaupt  ia  Freiberg. * ) 

Herr  P^^fessor  Hünefeld  kann  das  Miiieral>  was 
ich  unter  diesen  Namen,  verstehe,  bei. seiner  Analyse 
nicht  wohl  in  Händen  gehabt  haben ;  **)  wahrscheinlich 
hat  er  ein  Gemenge  von  Wismuthocker  und  Quarz  ter-^ 
legt.  Yom  Wismuthocker  ist  es  auch  tälQgst  bekannt, 
dai^  er  Kohlensäure  enthalte.  Wi^muthbleiide  löst. sich 
aber^  selbst  bei  Erwärmung,  ganz  ruhig  in  Hydro- 
Chlorsäure  auf ;  auch  nicht  ein  Bläschen  entwickelt  sicjbi. 
Herr  Kersfen  wird  die  Wismulhblende  aufs  Neue  unter« 
suchen.  Bis  dahin  bitt^  ich  Sie  vorläufig  diese  Notiz 
in  das  Jahrbuch  aufzunehmen. 

Unter  anderen  Fremden  studirea  jetzt  secJi$  Russen 
imd  zwei  Spanier  auf  der.  Bergakademie.       Einer  von 
jenäu  brayhte  ein  Stück  gediegen  Gold  vom  Ural  mit, 
woran  Rbombep-*  Dodekaeder  wie  grofse  Zuckererb^n  ^ 
sitzen.     Der  Goldwerlh  demselben  beträgt  120  Thlr. 

2;     Nackträge  zur  Einleitung  in  eine  hysiallographi^ 

sehe  Progressionstheorie  ^ 

von 

D  e  m  s  e  l  b  e  Hß. 

Ich  habe  neuerdings  Gelegenheit   gehabt,  durch 


*)  Aus  einem  Briefe,  an  den  Prof.  Schweigger  -  Seidel  d.  d* 

den  18*  Oct.  1828. 
**)  Vgl.  Jahrb.  1828.  IL  (Hft,  5.)  S.  85  ff» 


£40  SlruUa$   übel"  Cyammre.:  ^ 

■  ^-  -       '  •  .        *'•    . 

Arbaken  iU>er  da»  BrOBit  die  JBmm«- imd  0^^ 

dangen  a.  s,  w.  hat  der<.^j£cadL  rojr.  des  Sc^  am  1»  Sept 

dies^  JaBjrea  aekeEntdbdOkang  der  (J^on^äiir^  mitgedieil:^  . 

welobd  er.an.  selbigeii  Tage  gemacht  halte. 

•     :  Dieae  Saure  iat  fii^t ,   aehr  weiXs ,  gescbmacklos^  ' 

krjrstalHsirbar ;   sie  rÖthet  die  meisten^hlauen  Fflanzenr . 

fan>en,  wid  i^t  im  Alkohol  gar  nicht,  im  "f^asaer,  mir   ] 

wönig' losiich,  '  . 

Man  bereitet  die  Gy^nsänre  duich  Aoflösung  des 

CjränöMonds  *)  (percTiMure  de  cycmogmey  in  W^säer 

iHd  Ydrdampfen  desselben  zur  Trockene,^  oder  bia  «ur 

VcäUft^^^^ii  TerMchtij^  der  Salzsauie^   Es  ist  leicht 

ämziiselieiii,  'dÄls  das  Cyanchlorid  fcei  diesem  Pi^oceasf 

efce  ^titat  Tfttser  keweteV,  J^^^  um 

di0^  GÜ6iTO'*dar6h*yer£Snignng  mit  dem  dabei 'fiwvreiv» 

dtodelideii  Was^erstötf  m  Safzsäare  mmrawaDideln^^wab- 

rend  das  Gyanogen,  indem  es  sich  mit  dem  anderen  Be- 

standtKeile  des  Wassers,    dem  Sauerstoffe,   rereinigt, 

sich  in  CyansSure  umwandelt. 

*)  üeber  Gay^Lussac*s  phlorcyansattre  (Cyancfaloridul,  cMo^   > 
rure    de  cyanogkne)  hat  Sirullas  unlängst  eine  interessante 
'  */  Aybeit  {Ann.  de  Chim.  et  de  Physique  fT,  XXXIV.  Jul.  1827. 
^    ••  8dl  S»  n*  Aog.  S57  ff«  in  deutscher  Uebersejtz.  in  Tromms-^ 
^  äorjf*s  n.  Journ«  d.  Pharm.  XVI.  1.  213  ff.}  mitgetheilt ;  un^am 
tS^  Juli  1828  hat  er  der  Akademie  seine  Entdeckung  einer  an- 
deren neuen  Terbindmig  des  Ghlorins  mit  dem  Cyan  an- 
gezeigt,  die  er  mit  dem  oben  angegebenen  Namen  bezeioh-« 
net.     Gegenwärtig   ist   dieser   thät^ge  französische  Chemi- 
ker noch  mit  dem  Studium  jenes  Körpers  und  seiner  Ver-.« 
bindungen  beschäftigt;    sind  diese!  Arbeiten  rollende  t  und 
pnblicirt^  so  werden  wir  sie  (in  Zusammenstellung  mit  an- 
'  ^eren  Untersucjmngen  desselben  Naturforschers)   dem  Leser 
..mitzutheilen   nicht  sätunen.     Auch   die  hier  beschriebene 
CTansäuie -scheint  eine  andere  als  die  bisher  bekannte  zu 
sejrn.  d*Red» 


242  Bussy^s  Darstellung 

das  Gyciam  wird  reducirt.  Mao  behandelt  dasselbe 
mit  Wasser ,  wodurch  das  braune  Kaliumoxyd  und  das 
iiidit  zerlegte^  Glyciamcblorid  aufgeJtöät  werden.  So 
erhält  man  das  Glycium  mit  schwarzer  Farbe. 

Herr  Bussy  hat  das.  Glyciumchlorid  untersucht  und 
bemerkt,  dafs  es  im  hohen  Grade  zerfliefslicksey;  dafs 
es  in  Wasser  geworfen  ein  Geräusch  hervorbiinge  ähn- 
lich demjenigen ,  wenn  man  glühendes  Eisen  darin  ein- 
taucht. Er  will  seine  Versuche  fortsetzen  und  die  Re- 
sultate zur  öIFentlichen  KenntniTs  bringen. 

In  der  Sitzung  der  Soc.  philomat.  am  SS.  August 
zeigte  Herr  Bussy  an,  dafs  es  ihm  gelungen  sey,  die 
metallische  Grundlagejder  Magnesia,  durch  Einwirkung 
Ton  Kalium  auf  in  einer  Porcellanröhre  bis  zum  Röth- 
glühen  erhitztes  Chlormagnium ,  zu  isoliren. 

Das  durch  Auswaschen  abgesonderte  Magnium  er- 
schien in  Gestalt  brauner  Flitter,  welche,  mit  dem  Pi- 
still in  einem  Agatmörser  zusammengedrückt,  einen  me- 
tallischen Strich  von  einer  dem  Blei  ähnb'chen  Färbung 
hinterliefsen..  Schwache  Salpetersäure  greift  dieses  Me- 
tall nicht  an ;  von  Salzsäure  imd  Kali  wird  es  aufgelöst. 
Die  schwierig  und  erst  in  sehr  hoher  Temperatur  zu 
bevrirkende  Verbrennung  desselben  liefert  JMagnesia. 

Das  Glyciumchlorid  lieferte,  auf  gleiche  Weise  : 
behandelt ,  ebenfalls  ein  Metall  in  Form  brauner  Fh'tter;  "j 
diese  aber  waren  in  der  Salpetersäure  in  eben  so  hohem  4 
Grade  löslich  ,  wie  in  der  Salzsäure.  Auch  liefsen  sie  | 
sich  leicht  in  Glycinerde  umwandeln ;  es  genügte  dazU;  J 
sie  in  einen  bis  zum  Rolhglühen  erhitzten  Flatintiegel  zu  ir 
werfen,  wobei  augenblicklich  sehr  lebhafte  Verbren- 
nung eintrat,  das  Oxj^d  sich  bildete,  und  das  Platin  sehr 
stark  angegriJBfen  li^ard. 


-fS^ 


,*;<■■■ 


A  =  n    Ji  .  a    n    g* 

Wtügvw^niavian.ket  tmaafsdi,  Gmootachap  der  Frorfondervm- 
delijke  Wij$hegGnfe  U  RQÜmfiK^    ISJJ.  *) 

Ib  ceüp  Yei;gaden]M^  yai^  Prae$es  Magn^ficusy  Admim^ 
ailfiUeuren  en  ZHrecii^urenvan  hetBaiaafsck  Genooischap 
der  Proefonder^ind^liyke  W^ij^sf^ege£rte^  te  zameii 
Wjf^4f,.X^ej%  in  de^;$ts^  wopn9Cht%>  foficsadw  op  Donder« 
dag  den  18.  September  1828^  hoeft  de  Preddent-birecteurj^  de 
JiCe^r  A  Cutien^  tenlag  ^aan  van  de  Terrigtmgen  des  Genoot- 
j{ifaapSy  ^deit  de  lafdste  Yei^adermg^y  g^ouden  den  5  Decem«i 
be^  1826;,  wa|iniit  ge|?]|eken  ißy  dat,  ran  de  Prijsyragen  77,  78,^ 
7j^,  80  en'81>  op  -^TI^ttLe  antwoorden  gewacht  werden  T«5dr  of 
qp  den  1  Mäart  IZffty  ep  Tan  de  Prijsvragen  82  en  83  >  van  wel-^ 
*  ke  de  tem)i|n  yan  beantwo9rding  bepaald  was  yddr  of  op  den 
ft^lfasar»  1826  ^  a]liBn  4j»  Tr«q^  78  ^  91  beantwoord  waren; 
^^lörpg^tesloten  ii)^/'^  *  \  '  .  - 

I.  Dat»  oCBjSiliQp^  li^  aiitwooFd.  op^  Trag  78 >  onder  de 
^atpjk,  SümpUoßviriiS^gjißic^  Teel  goede  denkbeeiden  beTat, 
j^eteelre  nogtana,  naar  het  geroelen  TffiOr  de  meeste  beooirdee^ 
l^Eiars,  te  yeel  g^ebreken  heeft.,  om  öp  bäurQoning.  aanspxaak  te 
^nnnen  maken,  .weshalye  de  Traag,  welke  aldus  luidt: 

Daar  äe  Schry^Ters  onderscheidene  methoden  opgeyen, 
6im  de  betrekkingen  der  scheikundige  hoeTeelheden  in  gegerene 
ianienstefl?ngen  utt  t^  drukken^  soo  yraagt  nien: 

„  Welke  zijn  de  Toordeelen  en  de  gebreken  Tan  ieder 
dezer  methoden  in  het  bijzonder,  en  welke  is  degene,  die  de 
Toorkewr  verdient  in  het  gew;oonlijk  gebruik  der  scheikondige 
jimderzpekingen?  ** 

Jberhaald  wordt,  om  beantwoord  te  word<»i  Todr  den  1  Maart 
f880*  ^^  ^^^^  Vien  in  den  Schrijyer  Tan  het  genoemde  stuk 
cenen  man  Tan  Terdiensten  meent  te  erkennen,  die  wel  bere- 
itend is,  sijn  work  tot.  meerdere  Tolmaaktheid  te  brengen^  zoa 
biedt  het  Genootschap  hem  aan^  indien  hij  geneigd  mögt  zijn, 
op  nieuw.  naar  den  prijs  te  dingen,  de  aanmerkingen ,  welke  Opt 
zijne  Yerhandeling  gemaakt  zijn,  mede  te  deelen,  wanneer  hi) 
such  daartoe  bij  den  eersten  Secretaiis  Tan  het  Gonootschap  aan-* 

^■:r     — ^ 

*}  Vom  Herr«  Prof.  van  Mon»  s«r  PuMicatioa  In  Bieter  Zeittckrife.  gcniUgsl 
nitgetheih.  K«am  beöarf  es  d«  WiedediolBug,  was  schoo  mthmala  hcnroi* 
gehoben  wurde,  dftls  wir  absichtlich  uad  ms  Grindea  die  ProgramiM  aad 
Preisfragen  ausländischer  Societäten  stets  in  der  Ursprache  vorlegen.  Rei 
einer  unserer  Muttetsprache  so  nahe  verwandten,  und  darum  so  leicht  Ter« 
•tandlichen  Sprache  ^  wie  die  Holländische^  fällt  übrigens  jede  Einwendung 
W0gf  dUiaia  etwa  gcgea^diasea  Gnmdsata  mtches  könnte«        d^Red* 


I  ■ 


Prdsfrctgen  ütsr  Socieiät  'zu  flaiierdam.       245 

meldt,  en  door  höt  opgeyen  yan  den  eersten  cd  laatsten  volzin 
van  zijne  Verhandeling ,  als  SchrijVer  liennelijk  maakt,  daarbij 
roegende  een  adres,  onder  hetwelk  hem  die  aanmerkingen  kun- 
nen  \rorden   toeges^onden. 

II.    Dat  op  yraag  81 9  welke  aldus  liiidt: 
Daar  het  genoegzaam  bekend  is,    dat  inen  bij  het  bron- 
wen  Tan  Bieren,  eenzelfde  handelwijze  To]gende ,  sommi^e  Bie-* 
Ten  OTeral  en  andere  niet  dan   in    den  onitrek    yan   bepaalde 
plaatsen  kan  bTOil\yen,    zoo  yraagt  het  Genootschap: 

,,Eene  opgaye  yan  de  scheikundige  Theorie  yan  het 
Bierbrouwen  in  het  algemeen  en  yan  de  NiederlandscJie  Bieraife 
in  het  bijzonder,  en  welke  de  oorzaak  is  yan  het  aanmerkelijk 
-onderscheid ,  dat,  onafhankelljk  yan  de  zamenstelling ,  bij  ge- 
lifke  handelwijze,  bij  derzelyer  bereiding  op  yerschilleude'pläa- 
tz«n  wordt  waargenomen  ?  " 

Men  yerlangt  daarbij  onhverpen  yan  yerbetering,  hoofd" 
za\elijk  met  opzigt  tot  middelbare  Biersoorten. 
tw'ee  antwoorden  zijn  ingekomen,    het  eene  in  de  HoUandscht 
^aal  geschreyen  en  tot  motto  hebbende: 

fabricando  fabrl  Jimus, 

Het  andere  in  de  Fransche  Taal  geschreyen  en  ingezon- 
den  onder  de  spreuk: 

Per  varios  usus  artem,  eorpciienüa  fcciU   Manil. 

Het  laatste  dezer  antwoorden  heeft  men  der  bekrooning, " 
met  de  Gouden  Medailje^    waardig  gekeurd,    en  is   bij  de  ope- 
ning  yan  het  daarbij  geyoegde   biljet  gebleken,    dat   de  Schrij- 
ver  van  hetzelye  is: 

De  Wel  Edele  Zeer  Geleerde  Heer  /.  B.  ^yancken,  Me- 
dicinae  Doctor,    te  Leuven. 

De  Hoogleeraar  /.  B,  van  Mo  Tis,  te  Leuven,  wordt  als 
opgeyer  der  vraag,  volgens  de  bij  het  Genootschap  beslaand« 
gewoonte,    de  Zilveren  Medaille  toegewezeii. 

IIL  Dat  de  nog  onbeantwoorde  Prijsvragen  mede  zullen 
herhaald  worden,  om  beantvvoord  te  worden  \66t  den  1  Maait 
ISSO,  zijnde: 

Vraag  77. 

Het  is  genoegzaam  bekend,  hoezeer  de  uitvloeiseleii  yan 
eenige  Fabrijken  somwijlen  de  lucht  besraetten,  in  den  grond 
heterogene  deelen  doen  oyergaanj  het  water  bederven,  enz. , 
"waardoor  niet  zelden  Fabrijken,  die  in  elkanders  nabijheid  zijn, 
Toor  elkander  schadelijk  worden:  zoo  zijn,  bij  voorbeeldy 
Azijnmakerijen,  Brouwerijen,  Zoutkeelen  en  meer  anderen^ 
die   zurc  dampen  opjjeren,    voor    de  Zefip2.ledtn\QU  i\jiÄÄOAV> 


'        '.       ^  11,,.., 


loogzoi^e  dampeii  ujp  schaddi^  Toot:  i»  JiBneyerstockenjen, 

«».  .'■"."' 

' .'   I     «  ..  .  Hen  Traagt  daäriokn'i  '' 

,,  Welke  Mnrijken '  kiinnen  ^    in  relkfoiders  .meerdere  ol 

,    Dundere  nadbiiheid  zijnde  £ep)aatst,   dQ  eeiie  defuftdöre,.  of  ^e^^   , 

derzijd^  elkand^«    iiadeM   «oebrengen;    ,op^'  welke    'vHjfffii  en 

Wfi^doifi  geschieat  dit^  en  hoedanig  zoiiden  de  afstahdeii;  haax 

ilOAte  den  ««nf  jdjnr  Fabrijkeh,  behpoten  geregeld  te  worden, 

-Km  einde  deze  nadeelea  Toor  te  kofiien  ?^* 

;         -    .  .     Vr»ag  79.        .    , 

.    .-  Daar  na  onljings  de  löde  (Violefstoi,  'Kelpstpf)  als  eene 

tscnidere  opmerkelijke  scheikundige  groncUtof  en  waarschijn^ 
ttTens  als  eeli  belangrijk  ^eneesmiddel,    lA  rerschillende 
boitenlandsche  Zeej^anten,  is  &kend  geworden: 
;■  .  .  ^  ^yZoo  wordt  een  naauwkeurig  onderzoek  yan  onze  vev-^ 
8<)biUeiide  nederlandsche  Zeeplanten  en  Zeevoortbren^Is  ge-^ 
Tta^^gd,    strekkende  tot  het  bepalen  /  in  hoe  yerre  zij  deze  stbf  / 
teyatten^   en  tot  leyerihg  y^  dezelve  het  meest  geschikt  zijhn   ,. 
alüfaede  eene  körte  en  geleidelijke  op^aye  yan  de  wijze^   am   . 
düfb  stof  daarin  te  herkennen  en  daanj^  te  können  scheiden  ?^ 

yraag  80. 
Wordt  gevraagd: 
.     „Eene  n^aüwketiHge  beschouwing  yan  den  aard  en  dt 
be^i^ddeelen  yan  het  Maas  ^  ^cOer  y  en  yan  deszelfs  me^rder 
ot  minder  yoordeelige  aanwending  tot   yerschülend^  Fabrijken    * 
en  Oeconomische  Werkzaamheden,    en  deszelfs  inyloed  op  de 
gezondheid  P  ^^ 

Vracis  82. 
„Welke  zijn  de  naaste  Fhijsische  oorzaken  yan  de  win- 
den,  die  in  ons  Vaderland  het  meest  heerscheu,  en  yan,  de 
Meteorologische  verschijnselen,  die  dezelve  yergezellen?  Hoe 
staan  die  verschijnselen  in  verband  met  die,  welke  gelijktijdig 
in  nabarige  landen,  en  op  den  Oceaan,  worden  waargenomen; 
liggen  de  oorzaken  van  die  veranderingen  alleen  in  de  schei- 
kundige werkingen,  die  in  onzen  dampkrinc  onophoudellifk 
Slaats  hebben,  of  komen  geologische  oorzaken  hiermede  in  re- 
ehing  ?  " 

Traag  83. 
Naardien  y^scheidene   door  Wells    opgegevene    daadza-« 
Ifeen,    aa'ngaande  den  Dauw*)  niet  befestigd,    maar  doofl^  latere 
onderzoekin^en    tegengesproken  zijn  geworden,    en  daar  zijne     : 
proeven,    met  oder  genoegzaam  voordeelige  omstandighe^en  ge«- 
daan,    noch  op  genoegzaam  onderscheide   wijzen  s<3iijnen  ge- 
npmen  te   zijn,    om  algemeen  te  kumien  worden  toegepiaist  eil' 
volsh-ekte  uitkomsten   te   geven,    terv^njl  hij    daarenboyen  &etk 
waren  aard  van  den  Dauw  van  de  daarmede  verwante  yerschijn- 
selen  niet   genoegzaam  onderscheiden ,    noch  in  zijnen  arbeid 
genoeg  op  bijkomende   omstandi^heden   gelet   heeft,    daar  nog«* 
tans  eene  naauwkeurige  v^rgelijking  van  dit  belangrijk  yerschijn- 
«el,    met  en  tegen  de   daarmede   meerder  of  minder 'yerwante 
luchtverschijnsels ,    vereischt  wordt,    om  een  yolkomen  begiip 

yan  hetzelve  te  kunnen  vormen. 
«-o 

•)  An  Essay   on  Dew ;    by  W.  C.  W  •  U  s  ,   of  ihe  »oyal  Socitty  of  Loajloa' 
»9i4f    S-vo   (^uszugtwtite  in  dies.  Uam.  U,U..R,  XXU.  ig7  ff.) 


Preisfragen  der  Socielui  zu  llotUräam.        247 

Zoo  vraagt  men: 

,,AVat  is  de  oorzaak  van  den  Daiiw?  be.staat  er  siechts 
cene  eiike^le  soort,  of  zijn  er  nieerderc  soortt*n  van  deii/.e]v<;n  ? 
liiduiJi  lit-t  laulste  plaats  lieflt,  waarin  yersrliillfii  d<^z«*lve  van 
elkaiider?  AVelke  kenteekeiis  ondersciu'ifll  den  lluuw  van  den 
voglii^en  Mist  of  nevel,  van  de  avoiiddampen,  die  dikwi^ls  bij 
verkoeling  der  temperalmir  uit  het  water  opslij^tai?" 

„A'ormt  er  zieh  des  winters  een  ijssoorli«^«  Daiiw;  waar- 
van  de  eigenschappen  niet  den  vloeibaren  Zoiner-Daiiw  öve- 
reenkomen,  en  waarin  is  die  weder  ondersrheiden  van  den 
Hijp,  het  zoogenaamde  Hui^vriczcn  ^  en  van  andere  dergelijke 
verschijnsels  ?  ** 

„Waaraan  moet  men  toeschrijVen,  dat  de  Daiiw  zieh  te 
gelijker  tijd  op  somniige  ligrhainen  nederlaat  en  op  anderr;  niet, 
en  dat  wel,  als  het  Avare,  inet  verandfnie  Ueiiz»«?  AVelke  ge- 
steltlieid  van  de  hidil,  en  welke  voorwaarden  in  hft  algemeen 
worden  er  vereisclit  tot  deszcH's  daarsU^lIiii«!,  ou  hordaitig  zijn, 
in  Jiel  bijzonder,  de  omstandijiheden ,  oiuler  wölke  dezelve  al 
dan  niet  verscliijnt,  uu  eens  bij  het  onder;;auii  der  zon,  dan 
"weder  bij  deszells  opgaan,  en  ook  nieennaltMi  i;edurende  den 
nacht?*' 

.,Zoii  men,  daarenboven ,  no»  eeni«^e  jiPvoluen  uit  de 
Terschiilende  wijze  van  het  bestaan  dier  daiiiprn  ten  opzigte 
van  het  daarop  vollende  "weder  kunnen  a/leiden?** 

Het  GenooLschap  verlani;t  eene  oordeclkiindiiie  bfsrhoii- 
wing  van  de  versrhillende  nieerder  o\  mitider  aaiiiie>nHifke  «»e- 
voelens,  welke  oiiifrent  het  een  als  ander  bestiiaii ,  en  eisrht 
Tooral,  dat  men  dezelve,  alsmcuJe  de  nieiiw«'  denklieelden, 
Avelke  de  schrijvers  zouden  kunnen  opjicven,  bij  iifrhalin*;  en 
niet  de  vereischte  naauwkeuriuheid,  aan  den  loets  der  onder- 
vindi/ig  zal  onderwerpen,  ten  einde,  zo«  nio«ielijk,  daartiit 
eene  Theorie  kiinne  al'geleid  worden,  die  op  eclile  en  besten- 
ilige  daadzaken  gegrond  is. 

De  Leden  zullen  ook  naar  den  prijs  der  voorgesf eldi*  Vra- 
Cen  mögen  dingen,  inits  zij  over  den  aiird  en  de  bedoeling 
derzelven  van  wege  het  Genootsrhap  niet  gerandpleegd  zijn*^, 
noch  de  Anlwoorden  op  dezelven  beoordeeld  liebben. 

De  Antvvoorden  op  de  Vrajicn  moeten  in  Iiet  Neder- 
duitsch,  Latijn,  Kran.sch,  Kngelsdi  of  Jloogdnilseh ,  mit»  met 
eene  Italiaansche  leller,  niet  door  de  hand  der  Antenren  zelvc, 
maar  door  eene  andere,  in  zeer  duideiijk  h*esbaar  .srlirift  (ver- 
beteringen  en  bijvoegsels  hieronder  bejirepen)  gesrlireven  zun, 
en  niet  niet  der  Anteuren  eigen  naani ,  niaat  inet  eene  Zin- 
spreiik  geleekend,  en  inet  een  verze«j:eld  TJiJjet,  hetAvelk  «lezj'If- 
de  Zinspreuk  tot  opschrift  heeft,  en  waarin  (h»r  Srliriiveren 
Naani  en  Adres  gemeld  zijn,  verzegeld  en  franco^  voor  den 
bepaalden  tijd  (zullende  de  later  inkonx^nde  voor  dat  jaar  tot 
het  dingen  naar  den  Prijs  niet  in  aanmerking  gftnonien  worden^ 
gezonden  worden  aan  den  Directeur  en  eerslen  Secrelaris  des 
Genootschaps ,    /.  /i.  Ockers  Caiu 

De  Akteurs    zullen  de  ^'erhandelinnen,    op  welke  zij  ee- 
nen  prijs  behaald  hebben,    niet  mögen  laten  drukken,    dan  met 
goedvinden  van  het  Genootschap,   en  er  geen  opttuWax  v^J^^^^^^^^ 
van  maken,    voor  dat  hrt  Cenootschap  dezelve  7.ä\  YvfcVAjexv  \vv\- 


248       Freisfragen  der  Socieiai  zu  Rotterdam. 

gegeven ,  welk  laatste  mede  Ztd  plaats  hebben  omfrent  alle  an- 
dere Verhandelingen,  ontdekkingen ,  proeven  en  waarnemin- 
gen,  die  men'hetzelve  lieeft  ter  hand  gesteld,  en  welke  het- 
zelve,  Tan  wien  zij  ook  aangeboden  worden,  altoos  met  ge- 
noegen  zal  aannemen,  om,  wanneer  zij  goedgekeurd  zijn,  on- 
der  deszelfs  Verhandelingen  uit  te  geveu,  inits  zij  raet  de  ei- 
gene namen  der  Schrijveren  onderteekend  zijn,  of,  zoo  zij 
niet  willen  bekend  zijn,  met  een  verzegeld  Biljet,  waarin  hun 
naam  en  woonplaats  geschreyen  staan,  welk  Biljet  alsdan  eerst 
zal  geopend  worden,  wanneer  het  aangeboden  Stuk  goedge- 
keurd is ,  doch  ongeopend  zal  verbrand  worden ,  wanneer  het- 
zelve  Stuk  wordt  aigekeurd;  zullende  het  Genootschap  geen 
ontvangene  Stukken  teruggeven,  en  houdende  aan  zieh  de  ^Tij- 
heid,  om  dezelve  geheel,  of  ten  deele,  of  in  het  geheel  niet 
te  doen  drukken. 

De  Hoog  Edel  Gestrenge  Heer  Mr.  A,  van  Gennep^  Rid- 
der  van  de  Orde  van  den  Niederlandschen  Leeuw,  Staatsraad, 
Vice -President  van  het  Amortisatie-Sijndicaat,  voor  zijne  be- 
trekking  tot  het  Genootschap  als  Directeur  bedankt  hebbende^ 
heeft  Zijne  Excell.  den  titel  van  Lid  Honorair  wel  willen  aan- 
nemen. 

De  Ifeer  /.  van  der  Wallen  van  P'ollenhoveny  Directeur 
en  Eerste  Secretaris  des  Genootschaps ,  heeft  zieh  van  dezem 
laatsten  post  verschoond. 

Ziju  eindelijk  uog  de  volgende  benoemingen  gedaan: 

Tot  Directeur  en  Eersten  Secretaris: 
/.  B.  Ockers  Cau,   Stads  Medfeinae  Doctor  alhier,    tot  n« 
toe  Tweeden  Secretaris  des  Genootschaps. 

Tot  Tweden  Secretaris : 
C.  /.   Glavimajis,    Onder  -  Conslructeur    der  Koninldijke 
Marine   in  het   Hoold- Departement  van  de  Maas,   sedert  lö26 
Lid  des  Genootschaps. 

Tot  Consulterende  Leden: 
ji.  Quciclet  Hoogleeraar,    te  Brüssel. 

C.  Mulder,  Pliil.  et  Medic.  Doctor,  Hoogleeraar  in  de 
Kruid-,    Schei-  en  Arlsenijmengkinide ,    te  Franeker. 

Tot  gewone  Leden: 

M.  N.  Beets,  Lector  in  de  Schei-  en  Natuurkiinde ,  te 
Haarlcm,  Secretaris  vau  de  Provinciale  G eneeskundige  Conunis- 
sie  in  Noord  -  Holland ,    residerende  le  Haarlem. 

7).  Blankenbijl ,  Stads  Apotheker,  te  Dordrecht,  en  Lid 
van  de  Provinriale  Geneeskundige  Commissie  in  Zuid  -  Holland^ 
residerende  aldaar. 

(r.  /.  Mulder,  Medic.  et  Art.  Pharm.  Doctor,  Lector  bij 
dit  Genootschap  en  in  de  Schei-  Artzenijbereid -  en  Kruidkun- 
de  aan  de  Geneeskundige  School  alhier. 

P,  /.  Vijlcnhroek ,  Buitengewoon  Hoogleeraar  in  de  "VVis- 
en  Natuurkunde  aan  de  Hoogeschool  te  Leijden. 

yl.  II.  van  der  Boon  Mesch,  Math.  Magist.  Phil.  Nat, 
Doctor,  Lector  bij  de  Wis  -  en  Natuurkundige  Faculteit  aan  de 
Hoogeschool  te  Leijden. 


Zur  Krjrstallograpliie. 

1,      Krysialhgraphische  AbUilung  der  tetragonalen  und 
hexagonaUn  Primürformen  aus  tesserdlen  Gestalten  mit» 

ielst  der  Progressionstheorie  ^ 

von 

August     B    r   c   i   1   h   a   u  p    1. 
(Fortsetzung  der  S.  163  ab£;ebrochene]i  Abhandlung.) 

2.    Das  Geschlecht  der  Karben -Splithe. 

Jeder  Scbritt ,  der  den  Natnrfortcber  seinem  Ziele  zu  nähern  scheint ,  fdhft 
ihn  an  den  Einging  ncncr  Labyiinthe.     Alexander  v,  Hnmboldt« 

a.  Einleitung. 
iJie  Karbon^  Späthe  bilden  in  meinem  Mineral - 
SjBtemi  ein  Geschlecht,  von  welchem  man  bis  jetzt 
eine  umfassendere  Kenntnifs  zu  besitzen  glaubte,  als 
sie  in  der  That  stattfand.  Zwar  verdankt  man  es  Hrn. 
ülohsj  dafs  er  das  paratome  und  das  brachytype  Kalk- 
Haloid  von  den  übrigen  bereits  bestimmten  Specien  zu 
trennen  wufste ;  so  wie  auch  neuerlich  diefs  Geschlecht 
durch  den  Mesilinspalh  * )  bereichert  MOirde.  Allein 
unfjeachtet  dieser  Forlschrille  waren  zugleich  wieder  in 
die  Cliaraklenslik  und  Pliysiogrny)hie  anderer,  ja  fast 
aller  bestellenden  Specien ,  namentlich  in  die  des  Kalk- 
Spaths  und  des  Perl-  Spalhs  (oder  des  3IoAs'ischen  rhom- 
boedrischen  und  makrotypen  Kalk-ITaloids)  sehr  be- 
deutende Verfälschungen  eingeschlichen.  Ja  das  verbrei- 
teleste  jMineral ,  oder  gewil's  eins  der  Verbreitetesten  der 
Welt  —  derivalkspalh  (alle Kalksleine milgerechnet)  — 


♦)  Dieses  Jalirb.  1827.  H.  Heft  7.  317  AT. 
Jilirb.d.Ch.B.Ph.l828.H.ll.(JN.R.  B.4  U.Z.)  ^^ 


350  '  li  r  e  i  i  h  a  u  p  t 

ward  bisher  vielleicht  nicht  bis  zum  zehnten  Theile  rich- 
tig erkannt.  Denn  zu  bald  hat  man  sich  mit  mineralo- 
gischen  Forschungen  begnügt,  die  eigentlich  nur  erst 
als  Einleitung  betrachtet  zu  werden  verdienten.  Selbst 
ungeachtet  des  schon  von  Klaproih  gefundenen  mehrfa- 
fachen  Unterschiedes  in  den  Verbindungen  der  kohlen- 
sauren Kalkerde  mit  der  kohlensauren  Tallierde ,  biek 
man  es  doch  nicht  für  nöthig ,  neue  Untersuchungen  an- 
zustellen. 

Ob  Mühe  und  Genauigkeit  der  Untersuchungen, 
welche  zu  den  folgenden  Ergebnissen  geführt  haben, 
•rkannt  werden ,  das  lasse  ich  ganz  daliin  gestellt.    Nur 
mufs  ich  bemerken ,    dafs  ich  nicht  darauf  ausging ,    die 
Summe  der  mineralogisthen  Specieu  vervielfältigen  zu 
wollen.      Wold  aber  bin  ich  zu  der  Ueberzeugung  ge- 
langt ,    dafs  die  meisten  der  grofseii  und  wichtigen  Spe- 
cien,  welche  man  nämlich  bis  jetzt  dafür  gehalten  hatte, 
nicht  scharf  bestimmt  seyen ,    Aveii  bei  ihnen  gewöhnlich 
pars  pro  ioto  genommen  Avorden.       IIa  ich  es  nun  für 
des  Naturforschers  heilige  rHicIil  halle,    alle  aulgefun- 
denen wesentlichen  Unlerscliiecle  inöi:h*chsl  ins  Klare  zu 
$etzen:  so  darf  ich  ruhig  abwarten,  was  man  gegen  eine 
solche  Richtung  einwenden  könne  und  werde.      Möge 
man  sich  überzeugen,     dafs  in   der  3Iineralogie  nichts 
mehi*  Noth  thut ,    als  grofse  Reihen  neuer  Beobachtun- 
gen über  ganze  Geschlechter  oder  umfangreiche  Specien. 
Sollte  ich  es  Manchem  dcfsliaib  nicht  recht  gemacht 
haben,     weil  die  neuen  Ergebnisse  gewohntem  Ideen- 
gange nicht  zusagen:    so  glaube  ich  mich  darüber  be- 
ruhigen zu  können.      Bin  ich  doch  selbst  seit  Kurzem 
genölhigt,    manche  meiner  Ansichten  über  diese  Din^qo 
uwi  über  Sjölematik  zu  ändern.      Die  gefundenen  ün- 


S52  Breithaupt 

Späth -Geschlecht  s^cA^  Specien ,  und  rechnet  man  das 
Mohsische  damals  schon  bekannt  gewesene  paratome 
Kalklialoid  hinzu  —  sieben.  Gegenwärtig  umfafst  die- 
ses Geschlecht  vierundzumnzig  bekannte  Specien,  und 
schon  habe  ich  die  Andeutungen  zu  einigen  neuen.  Das 
Rhomboeder  des  am  häufigsten  vorkommenden  Braun- 
spatljs  habe  ich  gleichfalls  noch  nicht  bestimmen  können. 
Auch  gehört  nicht  ein  einziger  der  von  mir  untersuchten 
gemeinen  faserigen  (eigentlich  dünnstängelich  zusammen- 
gesetzten) Kalksteine  und  Duttensteine  zu  den  sieben 
vorderen  Specien  des  Geschledits ,  "weil  sie ,  ihrer  Zu- 
sammensetzung ungeachtet ,  dazu  viel  zu  schwer  sind. 
Vielleicht  kennen  wir  noch  nicht  die  Hälfte  der  Glieder» 
welche  wirklich  existiren. 

Die  Reihung  der  Karbon  -  Späthe  ist  hier  nach 
^em  Kürzerwerden  ihrer  Rhomboeder  bewirkt.  In 
den  wenigen  Fällen,  wo  gleiche  Abmessung  für  zweier- 
lei Substanzen  eintritt ,  also  in  Fällen  einer  wirklichen 
Isometrie ,  habe  ich  das  specifisch  schwerere  dem  leich- 
teren folgen  lassen. 

üebrigens  geht  aus  der  ganzen  Untersuchung  aufs 
Neue  hervor,  wie  sehr  sich  alle  Glieder  dieses  Ge- 
schlechtes verwandt  sind ,  und  dafs  sie  nur  in  ein  Ge- 
schlecht gehören  können.  Wer  diese  Dinge  in  verschie- 
dene Geschlechter,  ja  wohl  gar  in  verschiedene  Ord- 
nungen vertheilt,  der  rühme  sich  wenigstens  nicht,  dafs 
ihm  zum  Princip  der  Klassificalion  die  natui historische 
Aehnlichkeit  gedient  habe.  Jeder ,  der  nur  im  Stande 
ist  sich  hierüber  ein  Urlheil  zu  erlauben ,  kann  doch 
nicht  an  ein  solches  Vorgeben  glauben,  M^eil  es  zu  sehr 
mit  der  Waliiheii  im  Widerspruclie  steht. 


über  die  Karbon  *  Spui/w.  S53 

6.    Specielle    Betrachtung. 
Bei  der  speciellen  Betrachtung  sollen  niclit  allein 

die  einzelnen  Glieder  des  Karbon- Späth -Gesrhierlits, 

sondern  auch  gewisse  Resultate  über  mehrei^e  (ilioder 

zusammen  dargelegt  werden. 

1.    Erste    iSpecie. 

jirc/iigohaler  Karbon  -  Spaih, 
Trivlal-Naine :  Kalkspath  zum  TiieiJ. 

„Archigonal,"  nach  a^%<  ober  und  y(/)viCL  der  Win- 
kel, heilst  den  obersten  Winkel  habend,  weil  diese 
Specie  imter  allen  bekannten  des  Geschlechts  wirklich 
das  wenigst  stumpfe  oder  richtiger  das  oberste  Rhom« 

boeder  hat. 

Primärform:  Brachyaxes  Rhomboeder  =   %•/  jji  —.  jot  jf,  _. 

R  =  105*    0'  52>6"  Neigung  der  Flächen  an  rolkanteii;   Er- 

falürung  =  lOS**  0'  bei  13®  bis  16**  Reaiuu. 
45    20  46>5    Neigung  der  Flächen  gegen  die  Hauptax«. 
Spaltbar,   primär  -  rhomboedrisch ,  voUkommeu. 
Härte  =  4  bis  4J. 

Spec.  Gewicht  =  2^7348  etwas  klüftige  Krystall- Fragmente  ron 

Neue  HoiTming  Gottes  (und  zwar  vo« 
dem    Neue  .Seegen  Gottes  stehenden 
Gan<^e)    zu  ßräuiisdorf  westlich  roii 
Frei  b  erg. 
2,7362  dergleichen  anderer  Varieläl,  weniger 

zerldüllet,  ebendaher. 
2,7426  Spallung.sgestalten,  vonHimmeUfürülbfii 

Freiberg, 
2,7485  dergleichen,  im  hocJisten  Grade  »cliÖii 
und  War;   von  Junge  lioJie  IJirke  bei 
Freiberg. 
2,7500  trübe  Krystall- Fragmente;    von  Ilim- 
melsfürst. 

Unter  allen  Kai ks[)älhen  haben  mir  die  Abänderun- 
gen, welche  den  archigonalen  K.  S.  (diese  Abkürzung 
bedeutet  Karbon -Späth)  constituiren ,  in  Jietrarht  der 
Bestimmung  die  meiste  Miilie  venirsachl.  Am  besten 
dient  zu  den  Messungen  der  Kern  dev  »eVvv  \^l^'4v^\^  'k^x'i 


2d4  B  r  €  i  t  li  a  u  p  t 

lügen  Krystalle  von  Junge  hohe  Birke«  Aufser  den  an- 
geführten Fundorten  gehören  hieher  noch  die  Kalkspäthe 
von  Beschert  Glück,  Himmelfahrt  und  anderen  Freiber- 
ger  Gruben.  Nur  als  grofse  Seltenheit  finden  sich  unter 
den  Frelberger  Kalkspäthen  (man  s.  unten)  andere  Spe- 
cien.  Femer  dürften  mit  dem  archigonalen  K.  S.  zu 
vereinigen  seyn :  Kalkspäthe  von  Lazarus  bei  Wolken- 
stein ,  von  Voller  Mond  Spalgang  auf  Gnade  Gottes  bei 
Johann  Georgensladt ,  und  von  einigen  Gruben  ( nicht 
von  allen )  bei  Schneeberg  im  Erzgebirge ;  sodann  der 
Kalkspath  von  Przibram  in  Böhmen.  Also  ist  die  Fre- 
quenz dieser  Specie  nicht  unbedeutend ,  und  sie  kommt 
hiernach  nur  auf  einigen  Gang- Formationen  im  Gneise, 
Glimmerschiefer  und  Thonschiefer  der  ürgebirge  vor. 

Die  Kryslalle  sind  fast  immer  mit  dem  erstem  fla- 
chern-IR',  d.i.  equiaxe  bei  Haiity ,  terminirt;  zuwei- 
len bestehen  sie  auch  blofs  aus  dieser  Gestalt.  Keine 
Kalkspath  -  Specie  zeigt  so  grofse  Schwankungen  in  dem 
specifischen  Gewicht  als  diese.  —  Eine  chemische  Un- 
tersuchung derselben  scheint  noch  nie  unternommen  wor- 
den zu  seyn. 

2.    Zweite  Specie. 

K  u  p  h  0  n  e  r     Karbon  -   Späth, 
Trivial  -  Name :  Kalkspath  zum  Tlieil. 
Da    diese  Specie   von  allen  bis  jetzt  bekannlen  das 
geringste  Gewicht  hat,    so  haSo  Icii  ilu^  von  %zv(pog  , 
leicht,   diesen  Namen  gej[^e!)8n.      Selbst  wenn  man  eine 
noch  leichtere  entdecken  sollte,  würde  die  in  Rede  ste- 
hende immer  zu  den  leichleren  ijehciren. 
Priinärform:  Brachj-axes  Khomboecier  =  '-^'-j?/  ir  =:  JJ  //'  =  ^ 

R  =B  105*     %'  S5"    nn  Polkanten;  Erfalxrung  =  106^  25'. 
46    22    31      fteoca  die  Axe. 


über  die  Kuilon  -  Sfyvith^,  So5 

Spaltbar ,  primär  -  rhomboüdrisch  ^  yollkoramen. 
Härle  ==  Sk- 

Spec.  Gewicht  =  2^6781  SpalUinp;5gestalten  aus  der  K.oraial-Ilöl« 

Lei  Triesl  (im  Alpenkulke}. 

Nur  von  diesem  einzigen  Fundort  und  In  einer 
einzigen  Varietät  kenne  icli  den  kuphonen  K.  S.  Da» 
Stück ,  welches  mir  zur  Beslinnnurig  gedient  Latte , 
brachte  mir  ein  Freund  >  Herr  Lohnnann  ,^  von  dort 
mit,  mn  zu  beweisen,  dafs  er  in  jener  schonen  Hole 
an  nxich  gedacht  habe.  Die  Farbe  ist  zic\:;eh'olli,  (  wio 
bei  Zeolilhen  aus  Fassa)  und  bei  einer  starken  1'iii};irung 
enthält  er  walirsclieinlich  nicht  ganz  wenig  koliiensaure:^ 
Eisen.  Um  so  auffallender  und  unerklärliclier  r.ind,  im 
Vergleiche  mit  folgenden  Dingen ,  die  gelingen  Grade 
der  Härte  und  des  Gewichtes.  Auch  sind  die  aus  der 
grofskörnigen  Zusammensetzung  heiausgesclilagencn  In- 
dividuen viel  leichter  zerspringbar  als  bei  allen  andeneu 
Kalkspäthen« 

3.    Dritte  Spccie. 
JE.M gnostischcr    Karbon   -Späth- 
Trivial -Name:  Kalkspath  zum  TlmW, 

Da  der  dieser  Sj^ecie  zukommende  primäre  \^'in- 
kel  (bisher  fälschlicli  als  Fahnenträger  für  eine  ganze 
Gruppe  von  Specien  genommen)  geniigli(:h  bekannt  wai* : 
so  wälille  ich  den  obigen  Namen  von  sCyvw^T^g ,    >v<.»hl 

bekannt. 

Primärform:  Brachjaxes  Rhomboedor  =  V/ö*  -ß^'  ==  ls5  ^'  —  ? 


«    //'  =  i?. 


T¥5" 

R  =:  105'*    6'  12"  all  Polkanlt  ji ;    Erfahrung  ^  IQj'*  i>'. 

45   24   12    ^^ti^i^  ^^^  Axe. 
Spa'lhar,  primar-rhomboedrisch,  sehr  deullidi- 
HäK«::  =  S\  Ins  4. 

Spec.  Gewicht  =  2,7170  einldares  Spaltungs-Rliomboedtr;  4U* 

Island« 
2,7171  ein  solches,  blafs  fleischroüi ;  TonJi'ftrg 

am  Harze. 
S,7177  viii  andere«  dfjfs|;Wn:,\\%u\  t\^%mv\?^«kv. 


256  Breit  haupt. 

Spec.  Gewicht  =  2,7179  Spaltungsgestalteii;vonÄotlufI)eiChem-  '' 

nitz  im  Erzgebirge. 
2,7190  ein  klarer  Krys lall;  von  Ähren  in  TyroL 
2,7190  drei  klare  Spaltungs-Rhomboeder;  von 

Boiza  in  Siebenbürgen. 
2,7203  Spaltungs- Gestalten  von  einem  schö- 
nen weifsen  Kalkspath,   welcher  mit 
der    Etikette    „rx    ModerstoUn    ad 
Schemniiz  '*  versehen  war. 

Eine  grofse  Reihe  vonBIessungen  mit  den  Varietäten 
deren  Gewichte  hier  angeführt  sind ,  ergaben  wesent- 
lich dasselbe,  was  schon  Huygefis ,  Malus j  TFoUaston 
u.  a.  gefunden  hatten,  den  Winkel  105^  5'  bei  einer 
Temperatur  von  13®  bis  16®  Reaumur,  Etwas  über 
105®  5'  beträgt  er  wohl;  denn  ich  erhielt  105®  6'  bei 
weitem  öfter  als  105®  4\  Wahrscheinlich  ist  in  der 
bemerkten  Temperatur  der  Winkel  ~  105®  5^. 

Dem  Gewichte  nach  zu  urtheilen  gehören  aufser 
obigen  Vorkommnissen  hieher :  alle  darauf  geprüften 
Kalkspäthe,  welche  magnetisches  und  glanziges  Eisen - 
Erz  auch  Rodieisenerz  begleiten,  z.B.  die  von  Arendal 
in  Norwegen.  Ferner  solche  Kalkspäthe,  deren  Kry- 
stalle  in  Orthoklas  und  Bergkrystall- Quarz -Drusen  der 
Alper  sitzen.  Eine  einzige  Abänderung  kenne  ich  aus 
einem  Kalkbruche ,  nämlich  aus  dem  von  Rotluf  bei 
Chenmitz,  auf  einem  dunkelblaulichgrauen  Urkalk 
aufsitzend. 

Die  Krystalle  des  eugnoslischenK.  S.  sind  gewöhn- 
lich aufsen  rauh  und  von  gestörter  Bildung. 

Im  Ganzen  genommen  scheint  diese  Specie  nur  dem 
Schiefergebirge  der  Ur-  und  Uebergangs  -  Periode  an- 
zu«?ehören.    Doch  kenne  ich  nicht  die  Art  des  Vorkom- 


über  die  Karbon '  SpaAe.  257 

mens  der  bekannten  Varietät  aus  Island.    In  dieser  fand 

H.  Stromtyer.^) 

Kohlensäure     »  »  »  4S,70 

Kalkerde  »  »  »  56,15 

Hanganoxyd  nebst  einer  Spur  0>15  Eisenoxjd 

100. 
4.    Vierte  Specie. 

Polymorpher    K  a  rh  o  n  -  S  p  a  ih. 

Trivial  -  Name :  Kalkspat h  zum  TlieiJ. 

Pol)Tnorph,  youts oXi yio^^ cg ^  lieifsl  viel^rsfalfet, 
■weil  es  diese  Specie  ist,  -welcher  die  grölsle  ^laiinlch- 
faltigkeit  der  äufseren  Gestallen  und  zugleich  die  gröfste 

Frec|uenz  zukommt. 

'Primärform:  Bracliyaxes  Rhombocder  =  %%jP  IF  =  J  —  fS,/! 

=  R. 
R  =  105*    8'  51"  an  Polkanlen;  Erfahrung  =  105*8'  bei  IS* 

bis  IG**  Reaum.y 
45    25   54,6  gegen  die  Axe. 
Spaltbar,    primär- rhomboedrisch,    sehr   deutlich.     Oft  Spuren 

nach  dem  näclist  flacheren  Rhomboöder  =  ^  K'. 
Härte  =  4. 

Spec.  Gewicht  =  2>7088  SpaUunfrsgestalten  eines    stängplichen ; 

Fundort  unbekannt. 

2,7089  dergleichen;    von  Maxen  bei  Dresden. 

2,7100  dergleichen;    aus    den   Brüchen  eines 

rolhen  körnigenUrkalksteins  zuBrauns- 

dorf  bei  Tharand. 

2?7110  dergleichen ,  aus  bhifs  weingelben  Stän- 

geln  erlialten;  Fundort  unbekannt. 
2,7111  dergleichen;    aus  Derbvshire. 
2,7122  dergleichen ,  aus  dem  Milcinveifsen  ins 
Blaue  übergehend;    von  C/iklowa  im 
Bannat.     Dieser  war  nur  approxima- 
tiv zu  bestimmen. 
2,7125  dergleichen,  weifs  nnd  trübe ;  vonSta- 
nowski  Gorni   bei  Karczowka  unweit 
Kielce  in  Polen,   -wo  er   ch'ck  slänge- 
lieh  zusammengesetzt  auf  Bleiglanz  - 
Lagern  im  alten  Flötzkalke  vorkommt. 


'ö 


*)    Hcs'ien  Untersuchung  über   die  Mischiuig  der  Minecalköc- 
per  B.  1.  b,  62. 


2^8  Bt?€ithaupt 

■ 

Wahrscheinlich  gehören  noch   folgende  Abänderungen^ 

hieher : 

Spec.  Gewicht  =  2^7081  milchweifser  trüber  Kalkspath;     vonj 

Scheibenberg  im  Erzgebirge, 
2^7084  desgleichen;   Ton  Krodendorf  im  Erz- 
gebirge, 

welche  zu  wenig  spiegelten ,    um  gens^u  gemessen  wer-i 
den  zu  können. 

■ 

Die  meisten  Krystalle  dieser  Specie  haben.,  "^venn 
sie  gut  ausgebildet  sind ,  ein  feütiges ,  ich  möchte  sagen 
ein  geöltes,  Ansehen.  Selbst  die  SpaltungsIIächen  zeigen  ; 
in  höchster  Vollkommenheit  und  ganz  in  der  Nähe  be- 
trachtet etwas  Aehnliches.  Uebrigens  sind  die  Abän- 
derungen des  polymorphen  K.  S.  von  der  grölsten  Man- 
nichfaltigkeit  der  Krystallisation,  und  besonders  herr- 
schen die  skalenoedrischen  Gestalten  vor. 

Die  Spaltungsgestalten  sind  meist  in  vorzüglichem 
Grade  zu  genauen  IMessungen  geeignet ,  namentlich  em- 
pfehle ich  die  von  Derbyshire,  vom  Harze,  von  Maxen. 

Der  polymorphe  K.  S.  dient  mir  ziun  vierten  Här- 
tegrade. 

Es  ist  keinem  Zweifel  unterworfen,  dafs  diese 
Specie  von  allen  die  frequentesle  sey.  Wollte  nian  z.  ü. 
die  Stücke  KalLspath  auszählen ,  die  in  den  Freiberger 
Sanimluns^en  liefen,  so  würde  man  die  Ilälfle  derselben 
als  polymorph  finden.  Fast  alle  weiisen  und  rothcn 
körnigen  Urkalksleiiie,  die  Uebergangskalksleine,  viele 
aus  alleren  l^'lölzgebirgen ,  gehören,  so  weit  sie  sich 
nach  dem  specifischen  GeAnchle  beurtheüen  lassen,  und 
insofern  das3Iitvorkoimnen  von  Kalks])ath  dafür  spricht, 
hierher.  Namentlich  bin  ich  der  IMeinung,  dafs  die 
schneeweifsen  Abänderunc^eri  von  Carrcira  in  überilalien 
und  vom  Füi'stenberge  bei  Schwarzenberg  in  Sachsen 


übiT  die  Karion  '  Spüihc,  230 

mit  dem  polymorphen  K.  S.  vereinigt  werden  müssen. 
Ferner  ist  dieses  der  Fall  mit  den  Kalks[ilulien  ans  den 
Griinslein-  und  Serpentin  -  Formationen    der  Ur-  und 
üebergangs  -  Periode.      Als  Orthokeralil  lial»o  ich  diese 
Specie  in  dem  Kalkstein  von  Kudiell>ad   Lei  Prag  mit 
ziemlicher  Sicherheit  -wieder  erkannt.      Ks  dih*lte  über- 
haupt mm  noch  interessant  seyn^    die   Kalks|>älhe  der 
Versleineriingen  genau  zu  erforschen,  von  weh  fien  Spe- 
cien  sie  seven,    nachdem  Avir  von  IL  llcsscl  iiher  den 
Bau  derselben  eine  so  schöne  gri'nulliclie  Arboil  bereits 
haben.*)    Kr}-slallisirlen  Kalkspath  (2  /*  mit  2  11 2  coni- 
binirt)  auf  Braunspath  aufsitzend,  von  aufrichliue  Freinid- 
schaft  am  rolhen  ßerge  bei  Saalleld,  erkannte  ich  neuer- 
liclist  als  hierher  gehörig.     In  diesen  Kryslallen  Avaren 
Kupferkies  -  Krv&lalle    wie    schwimmend    einfremenat. 
Das  Aehnliche  i:>t  aus  Derbyshire  bekannt. 

Der  polymorphe  Karhon  -  Späth  scheint  in  den 
meisten  Perioden  derljildnni;s;;esrhiclite  unseres  PJanelen 
I  mächtig  hervorzutreten.  ßei  dieser  Freqnenz  ist  v»ohl 
merkwürdig,  dafs  diese  Sj>ecie  so  lange  übersehen  wer- 
den konnte,  zumal  da  ich  sie  in  einii^en  zwanzig  Spal- 
tungsgestaUen  und  bei  mehr  als  250  IJeobachlimgen  sehr 
gut  mofsbar  li.nd  ,  nuiI  zwar  last  immer  nur  zu  105°  8', 
selten  eine,  lux  list  sehen  zwei  MiiuUen  mehr  o<h*r  we:ii«>er. 
Herr  Slronuycr  *'*)  fand  in  der  \  arieläl  von  An- 
dreasberg : 

Kohlensäure       »  »  »  4fi.j635 

Kalkercle         jj  w  »  65,9802 

Manganoxyd  uehst  ehier  Spur  0,.*5563  KisenoxyduJ 

DecrepitationswaSocr  »  0,1000 

100. 


*)  Vgl.  dio  Jahrb.  1S27.  IT.  116  angezeigte  Schrift. 
**)  Vgl.  die  S.  267  «illrtc  .Stelle, 


260  Breithaupt 

6.    Fünfte  Specie. 

Meroxener    Karbon  -  S  p  ai  7t, 
Trivial -Name:  Kalkspath  zum  Tlieil. 

Meroxen,  (von  p^cf  Theil ,  GHedertheil  und 
^ivog  Gastfreund)  d.  h.  willkomnuier  Gast  in  einem 
Theile  oder  Gliede  der  Progression,  weil  der  Winkel  des 
primären  Rbomboeders  der  Theorie  sehrgiiLt  entspricht. 
Frimärform  i  Brachyaxes  Rhomboeder  =  y^y  H*  =  J|  J  Jl*  =-  j 

R  =  105''  11'  S8"  an  Polkanten;.  Erfahnmg  =  105«  n^  bei  13« 

bis.  16®'Reaum. 
45    27  42    gegen  die  Axe.. 
Spaltbar^    primär- rhomboedrisch,  vollkommen,  und  mit  Spuren 

nach  dem  nächst  flacheren  Rhomboe- 
der )£  R'. 
Härte  =4. 

Spec.  Gewicht  =s  2,6895  einige  Krystall- Fragmente;   von  Tha- 

rand  bei  Dresden. 
2,6903  Spaltungsgestalten  von  Massen,  welche 
auf  Natrolith   aufsitzen;    vom  Maria- 
berg bei  Aussig  in  Böhmen. 

An  dem  Tharander  Kalkspath,  welcher  wegen 
seiner  deutlichen  Krystallform  R  und  wegen  einiger  aus- 
zeichnenden Combinationen  sehr  beliebt  ist,  fand  ich 
zuerst  den  neuen  WinkeL  Es  scheint  jedoch,  dafs  der 
meiste  auf  Zeolith  -  Drusen  aufsitzende  Kalkspath  von 
Island  u.  s.  w,,  hierher  gerechnet  werden  müsse.  Ich 
bedaure,  dafs  es  mir  an  bestimmter  Angabe  von  solchen 
Fundorten  gebricht,  deren  Exemplare  ich  als  meroxenen 
Karbon  -  Späth  erkenne. 

Von  der  Mischung  dieser  Specie  ist  noch  nichts  bekannt. 

6.     Sechste  Specie. 

Ilaplotyper   Karhon-Spath, 
Trivial  -  Name :  Kalkspath  zum  Theil. 

Ueber  den  Namen  ,,haplotyp"  sehe  man  oben  bei 
den  Eisen -Erzen  (S.  149.) 

rrimUrform:  Brachyaxes  Rhomboöder  ä  ^Äo'  i^'  =  Ve  ^'  =  i 

-  ^^  W  =  R. 


über  die  Karbon- SpätJie.  281 

=  105"  IS'  44,6"  an  Polkanten;  Erfahrung  s=  105*  ISf  bei 

13®  bis  16*  Reaum. 
46    31     3,4    gegen  die  Axe. 

bar,  primUr-rhomboedrisch,   vollkommen,  jedoch  nitlit  in 

dem  Grade ,  als  bei  den  Torijien  .Spe- 
cien.  Es  scheint,  dafs  hier  die  Spal- 
tungsliächen  ehvas  fester  an  einander 
hangen.  Datier  mag  es  auch  kom- 
men, dafs  hier  zuweilen  Irisiren  und 
sduscheliger  Bruch  eintreten. 

e  =  4J. 

Ca^^lrht  —  2,7280? 
.  oewii/m  •"2  7294  5   Krystall- Fragmente,  weingelb;  von 

Verlorne  Hollnung   stehenden   Gange 

auf  Neue  Hoffnung  Gottes  zu  Brauns- 

dorf,  westlich  von  Freiberg, 

Aehnllclie  Gewichte   und  gleiche  Härte  haben  Ibl- 

de  KaikspätBe : 

2.7259  graulichweifser,  in  grofsen  derben  blas- 

sen mit  kryptischen  K.  8.  vorkom- 
mend; vom  Alten  August  bei  Freib<^rg. 

2.7260  trübe    gelblich-vveifse    Spaltiuiu'i^'luckf?, 

mit  Kupferglanz  br^cliend ;  von  San- 
gerhauseu  in  Thüringen. 

2,7272  rauchgraue  grofse  Krystalle,  Conibina- 
tion  von  }i  R*  mit  einem  sehr  spi- 
tzen Rhomboeder  anderer  Stellung; 
von  Neu  Glück  bei  Schneeberg  im 
Erzgebirge. 

2,7284  weifse  Spaltimgsgestaltpn ,  von  einem 
Querschlagsorte  unter  ch^ni  ersten  Stein- 
kohlen -  Flötze  zu  Zaukerode  unweit 
Dresden.  Bricht  mit  (wahrscheinlich^ 
dimerischem   K.  S. 

2,7300  ein  Krystall  aus  Northumberland. 

Die  meisten  dieser  Varietäten  sind  zu  n/ivollkom 
1  blätterig,    um  genau  gemessen  werden  zu  können. 
?  haplotype  Karbon -Späth  vonBräunsdoif  zeiul  eine 
öne  Combinalion  von  2  1^  mit  einem  spitzem  lihom- 
(der ,  nämlich  5  J{',  in  paralleler  Stellung. 

Kine  chemische  üntersuchimg  dieser  Specie  ist  wohl 
;h  nie  luUernommen  worden. 


262      '  Breit  Jiaupt 

7.    Siebente  Specie. 

Mc liner    Ka Ik-  Späth. 
Trivial -Name:    Kalkspalh  zum  TheiL 

Die  Benennung  hat  auf  die  Farbe  Bezug,  von  jt^s^j, 

HoBig-    In  allen  mir  bekannten  Abänderungen  hat  diese 

Specie  eine  lionigähnliche  Farbe. 

Primärform:  Brachyaxes  Rhomboeder  =  ?|S//'  =  -^i  W  5=  J 

—    »    U*  =  R. 
jl  __  105®  17'  68,4"  an  Pollvanten;    Erfalirung  =  105**  17'  bei 

13®  bis  16*  Reaiira. 
45    32  46,7    gegen  die  Axe. 
Spaltbar,  primär- rhomboedrisch,  vollkommen. 

llärle   =  4  bis  4f. 

Spec.  Gewicht  =  2,6958  honiggelbe  Spallungsgestalten;  von  Neu- 
dorf bei  Borna. 
2,6968  dergleichen;  vom  Mont  Martre  bei  Pa- 
ris. Diese  Abänderung  habe  ich  je- 
doch nicht  messen  können ,  sie  zeigt 
aber  ganz  das  Ansehen  der  übrigen 
und  kommt  auch  noch  in  nierenför- 
migen  Zusammenliüufungen  vor. 

Den  melinen  K.  S.  kenne  ich  nur  in  honiggelben 
und  geiblichbraimen  Portionen,  meist  von  sehr  deutli- 
cher stängelicher  Zusammensetzung.  Er  findet  sich  gang- 
Aveise  theiJs  im  Quadersandslein  (green  sand) ,  theils  und 
vorzi'i;;lich  im  Plänerkallvstein  (Kreide)  in  Sachsen.  So 
koninil  er  bei  Colta,  zu  Kaundorf  bei  Borna  *)  und  wie- 
der unlerhalb  Zehista  in  der  Gegend  von  Pirna  vor.  Un- 
ter gleichen  Verhältnissen  bei  Dax  in  Böhmen.  **) 
Wahrscheinlich  sind  es  ähnliche  ,  unter  welchen  er  zu 
Gorna  ^**)  in  Polen  gefunden  worden. 

Seine  chemische  ßeschaflenheit  ist  noch  unerforscht, 
allein  seine  Färbung  rührt  wohl  von  eingemischtem  (nicht 
einaemengtem)  Eisenoxyde  her. 

*)    Frcicslehen*s  mineralogisch  -  bergmännische  Beobacht«  im 

Bergmann.  Journ.  1792.  St.  10.  S.  312—314. 
**)  A.  a.  0.  St.  3.  S.  218.  219. 
**^)  Es  g'wbt  meluere^Oil^  dieses  "^«wveuÄ  Valfc^tu. 


■^  über  die  Karbon  -  Späthe.  263 

\ 

8.    Achte   Specie. 

Diaslatischer    Karhon  -  Späth. 
Trivial -Naroeii:  Kalkspaih  zum  Tlieil,  JJraunspaih  zum  Theil. 

AiGC(7T»Tog  heilst  von  einander  gelrennl,  elM  as  fern 
stehend ,  und  ich  trug  diesen  Namen  auf  gegenwärlioe 
Specie  über,  weil  die  Charaktere  derselben  et\\as  merk* 
lieber  abstehen,  als  die  der  ganzen  Gruppe,  von  vor- 
ausgegangenen Specien.  Werner  rechnete  (b'e  Abände- 
rungen des  diaslalischen  Karbon  -  Späths  selir  boätiinmt 
noch  zu  seinem  Kalkspathe,  KarsUri  binge£»en  zum 
Braunspalh. 
■  Frimärrorm:  Brachyaxes  Rhomboeder,  walirscheinlich  =  V{1  II' 

99     Jfi 

—  4  y  "  • 
Ä  =  105*  4S'  an  Polkanten;  Erfahrung     105*  43'. 
Spaltbar,   primär -rhomboedrisch,    zwar  deiitlirh,    aber  höclist 

selten  eben,  meist  gekrümmt,  auch  mit  Unterbrecining. 
Härte  ==  4  bis  4}. 

Spec.  Gewicht  =  2,7698  stüngelichziisamnien^csctzli'r;  yon  See- 
gen Gottes  zuGersdorl'  unterhalb  Trei- 
berg. 
2,7758  Spalt  nngsgestalten;  von  Ilabadil  auf  Be- 
schert Gh'ick  bei  Freiberü. 
2,7870  gemeiner  faseriger  Kalkstein;  ronAdam 
Heber  bei  Sciineeberg. 

Gewöhnlich  zeigen  die  Abändern naen  des  drasta* 
tischen  K.  S.  dunkel  rötliUclnveifoe ,  seilen  grjnili(hA\ei- 
fce  Farbe.  Von  Krystall formen  kenne  icli  lilofs  s|  i(ze 
Skalenoeder  mit  drusip^er  Oberfläche  und  walirscJieinlich 
von  fünffacher  Axenlange  (»S5).  Sie  sind  mit  kleinen 
Krystallen  des  archigonalen  K.  S.  besetzt.  Dieses  Vor- 
kommen fand  vor  einigen  Jahren ,  in  BegleiUmg  des  ro- 
dgen  K.  S. ,  glasigen  Ouarzes  u.  s.  w. ,  auf  ßescliert 
Glück  bei  Freiberg  Statt.  Auch  besitzen  wir  in  Frei- 
berg Abänderungen  aus  Siebenbürgen.  Vom  sogenann- 
ten Braunspath,  imtei'scheiden  sich  alle  VÄxVeXäXeiv^  «sv- 


/ 


264  Breithaupt 

her  anderen  wesentlichen  Merkmalen ,  noch  sehr  durch 
besseres  Durchscheinen. 

Die  Spaltungsflächen  ersdieinen  meist  so  gestört, 
dafs  die  Beobachtungen  mit  dem  Reflexionsgoniometer 
nicht  ganz  günstig  ausfallen.  Die  obige  Winkelangabe 
kann  leicht  von  der  Wahrheit  um  8  bis  10  Slinuten  aui 
der  einen  oder  anderen  Seite  abweichen.  Messungen 
habe  icTi  blofs  mit  der  Abänderung  von  Beschert  Glück 
machen  können.  Die  anderen  füge  ich  nur  des  ähnli- 
f  chen  Gewichtes  wegen  bei. 

Ueber  die  chemische  Beschaffenheit  dieser  Specie 
ist  zwar  nichts  bekannt ;  allein  es  wird  aus  ihrem  äu- 
Iseren  Verhalten  wahrscheinlich,  dafs  sie  nächst  der 
kohlensauren  Kalkerde  wesentlich  noch  einen  kleinen 
Antheü  kohlensaures  IManganoxydul  enthalte. 

S»    Uebersicht  liher  die  unter  dem  STamen  Kalkspath  bis- 
her begriffenen  Specien. 

Wenn  man  den  Muth  hat,  so  zarte  Unterschiede 
in  den  Winkeln,  wie  die  zum  Theil  hier  gefundenen, 
als  wesentliche  anzusehen :     so  kann  die  Bürgschaft  nur 
in  der  Genauigkeit  der  Älessungen  liegen.      Und  wirk- 
lich   lei)e  ich  der  Zuversicht,  dafs,  wenn  andere  ge- 
naue Beobachter  die  Winkel  der  genannten  Specien  et- 
was anders,    als  ich,    finden  sollten,     die  Differenzen 
nidil  über  eine  IMinute  betragen  werden.    Eine  Ausnah- 
me hiervon  kann   die  diastatische  Karbon  -  Späth  ma- 
(^lieii ,    -weil  ich  mich  bei  diesem  nur  mit  wenigen  und 
dann  nicht  ganz  reinen  Beobachtungen  begnügen  mufste. 
Dagegen  habe  ich  z.  B.  den    polymorphen  K.   S.  aus 
Derbyshire  und  vom  Harze  in  Spaltungsgestalten  von 
grofsen  und  Ideinen  Skalenoedern ,  von  Rhomboedem , 
von  Prismen,  ferner  in  weifsen,  gelben,  braunen  und 


über  die  Karbon  -  Spät/ie„  265 

granen,  so  wie  in  klaren  und  trüben  Abäntlenmpen  und 
immer  einerlei  Iiesultat  erlialleu.  Freilich  kamen  mir 
einige  besondere  Vortheile  der  SIessung,  -worüber  ich 
späterhin  etwas  mitzutheilen  gedenke ,  und  der  Umstand 
zustatten,  dafs  es  überhauj)t  zu  solchen  Untersuchun- 
gen wohl  kaum  geeignetere  j^Iineralien  geben  kann ,  als 
die  Blehrzahl  der  Karl)on'-  Späthe.  Hier  lassen  sich  ja 
mit  nadelartig  dünnen  Spaltungsgcstalten  peiiuivcrische 
Messun2:en  anstellen* 

War  die  Ueberzeugung  von  der  Selbstständigkeit 
dieser  Specien  gewonnen,    so  murslen  sie  auch  durch 
*  die  Benennung  fixirt  wertlen.     !^lul  beweiset  aber  ge- 
genwärtige Abhandlung  auf  das  Deutlichste,  dafs  wir 
nicht  mehr  mit  Trivial -Namen  ausreichen,    bei  denen 
ohnehin    ein   höherer  Wissenschaft Jiclier   Gesichtspunct 
verloren  s^eht.    Alan  thut  unzweifelliafl  der  AVit^s'jnschaft 
einen  Dienst,  wenn  man  hinfort  die  Wurle:   Kaikr^j^alh, 
Billerspath ,  llaulenspath ,    Dolomit,  reilspalh,    Kitcn- 
spath  u.  s.  w. ,    wegfallen   liiist,    wo  man   die  Sj'ccie 
kennt;     denn  ohne  lästige  Umschreibnng  wüJ'sle  man 
sonst  nicht  mehr ,    was  eigentlich  gemeint  soy.      Zwar 
glaube  ich  auf  die  AVahl   der  neuen   ]Namen   gehörige 
Sorgfalt  verArandl  zu  haben;    erschein!  jedoch  die \  er- 
anlassunir  zu  dem  einen  oder  andern  etwas  u^xii  herbei- 
geholt,   dann  bedenke  man,   dafs  es  keine  leichlo  Sache 
sey,  in  kurzer  Zeit  so  viele  r>ezeiciuuingen  i'iir  Dinge 
zu  finden,   die  sicli  so  sehr  nahe   stehen. 

Wenn  ich  el)en  für  eine  Genauigkeit  von  höch- 
stens einer  3iiiuile  Differenz  von  der  A\  ahrheit  bei  den 
gegebenen  Blessungen  einzustehen  vorgab  :  so  scheinen 
die  Unterschiede  zwischen  den  durch  die  Erfahiung  ge- 

Jthrb.  d.  Cfc.  II.  Pb.  1828.  H.  11.  (N.  B.  24.  H.  S.)  i* 


266  BreitJi.  aupt 

fandenen  und  den  durch  die  Progressions  -  Theorie  be- 
rechneten Winkeln  der  letzteren  gefährlich  zu  werden« 
Doch  ist  dem  nicht  so.  Hr.  Mitscherlich  hat  die.  wich-  \ 
tige  Entdeckung  gemacht,  dafs  einige  Karbon -Späthe 
in  höheren  als  den  gewöhnlichen  Temperaturen  sich 
dergestalt  ausdehnen ,  dafs  dadurch  ihre  Hauptaxe  ver- 
iängert  erscheint ,  d.  h.  dafs  die  Neigung  der  Flächen 
an  Polfeanten  kleiner  und  kleiner  wird.  Nun  ist  es  eine 
merkwürdige  Erscheinung ,  dafs  die  betrachteten  Kaiv  J 
bon  -  Späthe  einen  etwas ,  jedoch  meist  nur  um  weniger 
als  eine  Minute  kleineren  Winkel  an  der  Polkante  ba- 
ten, als  ihn  die  Progressions  -  Theorie  bestimmt.  Da  l 
aber  meine  Messungen  in  einer  Temperatur  von  IS^i^ 
bis  16^  Reaum.  genommen  sind,  und  es  wenigstens  voft  ,5 
einigen  Specien  bereits  erwiesen  ist,  dafs  sie  sich  ia 
kühlen  Höhlen  bilden ,  welche  eine  niedrigere  Tempe- 
ratur haben,  so  erklären  sich  die,  man  könnte  sagen, 
ziemlich  gleichförmigen  ünterscliiede  zwisclien  Erfali- 
mu;  nd  Theorie,  wenn  man  von  Beo bachtun srsfehlem 
ganz  absiebet,  auf  eine  höchst  einfache  Weise.  Jede 
Spede  dieser  Karbon -S2)äihe  scheint  ihre  Normal-  oder 
genetische  Temperatur  für  ihren  bei  dem  Anschiefsen 
bei  dem  Krystallisiren  bestimmten  und  mit  der  Theorie 
identischen  Winkel  zu  haben ,  und  in  den  meisten  Fäl- 
len ist  diese  Temperatur  eine  niedrigere ,  als  jene ,  in 
welcher  gewöhnlich  die  31  essungen  gemacht  wurden. 
Walirscheinlich  sind  die  weichsten  Specien ,  der  ku})ho- 
ne  und  ein  Theil  des  eugnostischen  Karbon  -  Spathes , 
zugleich  die  ausdehnsamsten ,  und  gerade  bei  diesen 
beiden  findet  die  gröfsle  Differenz  zwischen  Erfahrung 
und  Theorie  Statt.  —  Ich  gedenke  im  bevorstehenden 
Winter  in  bedeutenden  Kältegraden  Messungen  mit  den 


lU^er  die  Karbon  -  Späihe.  267 

arbon  -  Spälhen  wieder  YorziineLinen ,  um '  auch  über 
re  AxenverkürzuDg  ErfiiliruiigeD  zu  sammeln.  — 

Meine  hydrostatische  Waage  giebt  noch  t^q^  ei- 
r  Drachme  deutlich  an.  Die  Temperaturen ,  in  de  « 
n  ich  die  Wägungen  der  Karbon -Spälhe  gemacht  ha- 
,  waren  12°  bis  15°  Reaum.  Zwei  bis  drei  Grad 
iterschied  übt  nur  erst  auf  die  dritte  Decimale  eine 
)weichung  von  1  bis  höchstens  2  aus.  Jede  Bestim- 
mg  ward  wenigstens  einmal  wiederholt.  Die  mei- 
n  Specien  unterscheiden  sich  durch  die  zweite  Deci- 
Istelle ;  es  sind  nur  drei ,  wo  ein  noch  zarterer  Uii- 
schied  nöthig  wird,   der  aber  doch  allemal  gröfser 

09005  ist.  Will  man  daher  diese  Dinge  durch  das 
cifische  Gewicht  unterscheiden ,  so  fordert  das  aller- 
gs  hohe  Grade  Ton  Genauigkeit.  Die  NichoJ/oji' sehe 
Lance  kann  hierbei  gar  nicht  dienen. 

Nachdem  was  ich  durch  die  vorläufige  ÜMillheihing 
es  sehr  geachteten  Physikers  vernommen  habe ,  fiu- 
1  sich  bei  einigen  Kalkspäthen  von  verschiedeneu 
Qdorlen  wesentliche  optische  Abweichungen.     Mau 

hierüber  bald  nähere  Angaben  zu  erwarten. 

Worin  der  chenüscTie  Unterschied  dieser  acJit  Spe^^ 
i  beruhe  f   darüber  läfst  sich  zur  Zeit  durchaus  nichts 

Gewi/sheit  sagen ,  so  unbezueifelt  ein  solcher  bestehen 
^.     Sollte  auch  die  meline  Specie  durch  lüisen  und 

diastatische  durch  Mangan  charakterisirt  se3^l ,  so 
re  damit  noch  wenig  gesagt.      Die  übrigen  kommen, 

Ausnahme  der  kuphonen,  in  einzelnen  Abänderun- 

von  gleicher  Reinheit  und  Durchsichtigkeit  vor. 
irde  auch  in  der  einen  oder  andern  derselben  ^  bis 
'rocent  Talkerde  oder  Melalloxydul  aufgefunden .  so 


208  Br.  tithau  pi 

lieGse  sich  doch  daraus  die  abweichende  Natur  keines- 
wegs erklären.  Es  findet  nämlich  das  aufiallende  Ver- 
halten Statt,  dafs  diejenige  Specie,  die  anhigonale, 
welche  ihrem  Gewichte  nach  den  ans  Talkerde,  Man- 
gan- und  Eisenoxydul  wesentlich  gemischten  Karbon - 
Späthen  noch  mit  am  nächsten  steht ,  dem  Winkel  nach 
sich  von  diesen  am  meisten  entfernt.  Nicht  minder  ist 
der  kuphone  K.  S.,  welcher  sicherlich  einen  merklichen 
Eisen'gelialt  besitzt ,  der  weichste  und  specifisch  leiclite- 
8te,  und  besitzt  ein  wenig  stumpfes  Rhomboeder.  Auch 
der  meroxene  K.  S. ,  der  sich  wegen  des  Winkels  den 
folgenden  Specien  schon  mehr  nähert,  weicht  wied<» 
durch  sein  Gewicht  ab.  Kurz  die  Reihe  dieser  Dinge 
ist  eine  andere  nach  den  Primärf armen,  eine  andere  nach 
der  Härte ,  eine  andere  nach  den  specißschen  Geivichten. 
Ihr  chemischer  unterschied  wird  also  wohl  anders  ge- 
sucht werden  müssen,  als  in  der  Beimischung  von  Talk- 
erde-,  Eisen-  und  jManganoxydul. 

Diese  Erfahrungen  mit  den  Karbon  -  Späthen  stehen 
nicht  allein  da.  In  anderen  Verbinduiisjen  der  Kalkerde 
wiederholen  sie  sich. 

H.  Gustav  Rose  hat  in  seiner  verdienstvollen  Un- 
tersuchung der  Apatite  gezeigt ,  dafs  der  ha[)lotj'pe  von 
Elirenfriedersdorf ,  hier  im  Urglimmerschiefer  auf  Gän- 
gen vorkommend ,  zugleich  von  der  spitzesten  Primär- 
form  und  einer  der  specifisch  scinrerslen  sey ,  w^ogegen 
der  von  Laach  aus  einem  vulkanischen  oder  plutoniscUen 
Gebiete ,  kurz  aus  einer  neuen  Bildungszeit ,  die  kurz- 
axigste  Primärform  hatte.  Das  nämliche  wiederholt 
sich  beim  Scheel  -  Späth ,  und  hier  am  aufiTallendsten. 
(Vgl.  oben.)  Der  specifische  leichtere  Scheel -Späth  hat , 
di»  knrzaxigere  Primärform  und  der  Granit,  in  welchem 


über  die  Karbon  -  Spaihe.  £00 

er  yorkommt  gehört  schon  in  die  letzte  Zeit  der  Ueber^ 

'  gangs  -  oder  in  die  erste  der  Flölz  -  Periode ,   mag  er 

neptunisch  oder  plutonisch  entstanden  seyn.      Der  spe- 

t  cifisch  schwerere  ist  bedeutend  langaxiger  und  bricht 

gangweise  im  Gneise.  —  Bereits  ist  es    mir   gehingen 

vom  Gypse  mehrere  Specien  unterscheiden  zu  können , 

und  ich  werde  bald    darlegen  können,    wie   sich  bei 

ihm  ähnliche  und  gleicK  merkwürdige  Verhältnisse  -wie- 

I  derholeu. 

[  So  fände  sich  denn,  abgesehen  vom  Arragon,  des- 

;.8en  Natur  noch  keinesweges  aus  seiner  bekannten  Mi- 
schung ganz  erklärlich  wird,  eine  ganze  lleihe  von 
Kör[)ern,  wo  die  Kalkerde  mineralogisch  nicht  als  ei-^ 
oerlei  erschienen.  Und  wenn  schon  diese  KenntniCs 
eine  noch  ganz  junge  ist 9  so  wird  man  für  sie  nur  neue 
Bestätigungen  beibringen  können.  I{s  fragt  sidi  daher, 
ob  in  der  Chemie  das,  was  Kalkerde  genannt  wird,  bes- 
ser gekannt  sey,  als  bisher  in  der  3h'neralogie  das,  was 
man  Kalkspatli, .  Apatit,  Gyps,  Schwerstein  nannte, 
gekannt  war  ?  AVie  zwischen  iMais  und  Jjipiter  statt  eine« 
grofsen  Planeten  eine  Gruppe  kleiner  Planelen  schwim- 
men :  so  könnte  wohl  auch  einst  die  Kalkerde ,  wenn 
es  möglich  M^rd  sie  noch  näher  zu  erspähen ,  in  eine 
Gruppe  von  Erden  zerfallen.  In  der  Slineralien-  Welt 
giebt  es  nicht  zum  zweiten  Male  so  nahestehend 0  Sj^e- 
cien,  alsiuAvelchen  die  Kalkerde  wesentlicher  ]Miscli'ings-» 
theil  ist.  Ohne  das  Redexions  -  GoniAneter  und  ohne 
die  schärfsten  Operationen  damit  würden  ihre  wesentli- 
chen Verschiedenheilen  nie  gefunden  worden  seyn,  und 
gewifs  kein  Jlineralog  hatte  die  Ahnung,  dafs  der  F^nlk- 
Späth  so  aufserordentlich  mangelhaft  untersucht  und  dafs 
«r  überhaupt  ein  so  verschiedenartigem  s%y.      0<aviiNV\^^ 


A^L»^ 


270  Breithaupt 

ich  meinerseits  gestelien ,  dafs  die  hier  dargelegten  Er^ 
gebnisse  über  meine  Erwartung  sind,  dafs  ich. meinem 
ganzen  BeobachUingsvermögen  kaum  trauen  wollte,  und 
dafs  ich  mir  defshalb  unsägliche  Mühe  inuner  wieder  aufi 
Neue  gegeben  habe ,  um  die  Thatsachen  anders  zu  fin- 
den ,  als  sie  anfangs  standen ,  und  noch  stehen.  Doch  ' 
umsonst.  Ich  bin  genüthigt  daran  zu  glauben ,  und  ' 
werde  sie  eben  defshalb  yertheidigen  müssen,  wann 
und  wo  dieses  nöthig  werden  sollte.  Es  ist  nun  die 
Pieihe  an  den  Chemikern  darzuthun,  worin  die  Veiv 
schiedenheiten  der  Kalkspäthe  beruhen.  Möge  man  die  i 
Kallverden  aus  den  einzelnen  Specien  darstellen ,  möge  ■ 
man  ihre  Capacitäls- Verhältnisse  zu  den  Säuren  noch-  ^ 
mals  auf  das  schärfste  prüfen,  die  künstlichen  Kalksalze  '" 
wiederholt  darstellen  u.  s.  w.  Ich  erbiete  mich  hierbei  ^ 
zu  jeder  Art  Unterstützung,  die  von  mir  gefordert  wer-  ^ 
den  kann. 

10.    Nennte  Specie 

Eumctrischer   Karhon  -  Späth. 
Unter  den  sogenannten  Rauienspäthen  Torgefunden. 

„Eumelrisch**  (von  zZ  wohl,   gut,   und  fieT^eü)  ich    - 
messe)  heifst  so  viel  als  gut  mefsbar,   weil  diese  Sub- 
stanz zu  den  genauesten  IMessungen  sehr  wohl  geeignetist. 
riimiirform:  Brachyaxes  Rhomboeder  =  %^H'  =z  A%ir  z=z^    ' 

•^  7iO  3  5  3 

+  ^3  W  =.B. 

n  =  106**  11'  17"  an  Polkanten;  Erfahrung  =  106'  11'. 

46      6   46    gegen  die  Axe. 

Spaltbar,    primär  -  rhomboedrisch,    ungewöhnlich  voUkommen 

und  leicht. 
Harte  =  6. 

Spec.  Ge^vicht  =  2,9177  einige  Spaltungsgestalten. 

Der  eumetrische  K.  S.  findet  sich  in  sehr  schönen 
Zwilllngskryslallen,    B  mit  JR  in  der  Hauptaxe  parallel  . 
In  der -horj^onlalen  Ebene  aber  um  60°  gedreht,   und^* 


über  die  Kitrbon  -  Sputht.  271 

loxnmt  mit  und  auf  m^sitinein  K.  S. ,  glasigem  Quarze 
a.  s.  w.  zu  Traversella  in  Piemont  vor.  Er  ist  weifs  • 
oder  farblos ,  und  die  kleinen  Spaltungsgestalten  sind  so 
schön  durchsichlig  wie  d«r  eugnoslische  K.  S.  aus  Is- 
land. Er  eignet  sich  ganz  ungevröhnlich  zu  genauen 
Messungen.  Ich  kenne  keinen  andern  Rautenspath, 
welcher  auf  Gängen  im  ürgebirge  ähnlich  vorkäme. 

Wahrscheinlich  enthält  er  eine  Blischung  aus  koh- 
lensaurer Kalkerde  und  Talkerde. 

11.    Zehnte  Specie. 

Tttutokliner  'Karbon  -  Spaih. 
Trivial -Name:  Braunspath. 

Der  Name  „tautoklin",  Yon  TavrcKXiyyj^ ,    gleich- 
geneigt,  bezieht  sich  auf  den  merkijvürdigen  Fall,  da£i 
diese  Specie  einerlei  Winkel  mit  der  vorigen  hat. 
Frimärform:  Brach^axes Rhomboeder  =  ^2^^'  =  3^^^'  =.t 

+  tV  ^'  =  «• 
Ä  =  106*  11'  17"  an  Polkanten;   Erfahrung  =  106'*  lOf. 

46      5   46    gegen  die  Axe. 
Spaltbar 9  primär- rhomboedrisch^  voUkonunen« 
Härte  =  4^  bis  5. 

Spec  Gewicht  =  2j96S3  J   Partieen  von  Spaltiingsgestalten  von  Jet 
^^  2^9644  3       Grube  Beschert  Glück  bei  Freiberg^ 

Ich  kenne  diese  Abänderung  nur  von  röthlichw^i* 
fier  und  graulichweifser  Farbe.  Auf  Beschert  Glück 
und  zwar  auf  einem  liegenden  Trume  des  Neue  hohe 
£irke  stehenden  Ganges  kam  sie  vor  einigen  Jahren  als 
B.  sehr  schön  krj^stallisirt  vor,  mit  glasigem  Quarze, 
ardhigonalem  und  rosigem  K.S.,  schwarzer  Zink -Blen- 
de u.  s.  w.  Neuerlich  lernte  ich  eine  neue  Abänderung 
von  Voller  Mond  Spatgang  auf  Gnade  Gottes  bei  Johann- 
Georgenstadt  lernen.  Auch  zweifle  ich  nicht ,  dafs  ei- 
niger Braunspath  von  Schneeberg  hieher  gehöre. 

Nach  vorläufigen  Untei*suchungen  sind  die  Bestand- 


f 

272  Breiihaupi  \ 

theile  des  tautoklinen  K.  S.  Kalkerde,    Talkerde  und 
Manganoxydul  in  kolilengesäuertem  Zustande. 

12.    Eilfte  Specie. 

Paratomer    Karhon  -  Späth, 

Paratomes  Kalk  -  Halo'kl ,  Hlohs.    Trivial  -  Name :  Rohe  Wand.  • 

Primärfonn :    Brachyaxes   Rliomboeder   =  ^^  H*  =  ^  +  -fg 

4-  ,u  JJ^'  =  ^. 
jR  _-  J06**  13'  89"  an  Polkanlen ;  Erfalirung  =  106'  12'. 
46     7  30,6  gej^en  die  Axe. 
Spaltbar^   primär -rliomboedrisch  deutlich,  zuAYeilen  auch  flach 

rhomboedrisch  =  ^  R*, 
Härte  =4^  bis  6. 

Spec.  Gewicht  =  3,045  graulichweifser,  Spaltnngsgestalten;  ans 

Steiermark.    Das  Material  dazu  hat  Hr. 
Kcrsten  von  Hrn.  Anker  als  charakte- 
ristisch  für  diese  Specie  erhalten. 
8,060  gelblichweifser  delsgl. ;  wahrscheinlich 

ebendaher. 
S;060  defsgl.  in  primär -rhomboedrischenKry- 
stallen,  vonTVeischlitz  im  sächs.  Voijit- 
lande,  wo  solche  auf  schön  kryslalli- 
sirtem  Schwefelivies  und  kaminoxenem 
K.  S.  vorgekommen  sind. 
8,080  nach  Hrn.  Mohs, 

Mit  der  Fixirung  dieser  Specie ,  mit  welcher  ich 
selbst  keine  Winkelmessungen  vornehmen  konnte ,  trat 
das  erste  Wagnifs  ein ,  vrelclies  II.  TMoTis  so  rühmlich 
unternommen,  eine  Differenz  von  0^  3'  als  genügend 
anzusehen ,  um  darauf  die  Verschiedenheit  zweier  Spe- 
cien  zu  begründen.  Dieser  kühne  Schritt  wird  aucl^ 
bald  von  der  chemischen  Seite  seine  Rechtfertigung  er- 
fahren ;  denn  H.  Kersten  hat  einige  Analysen  dieser  Spe- 
cie unternommen,  und  fand  ihre  Zusammensetzung, 
welche  er  bald  bekannt  machen  wird,  allerdings  sehr* 
•igenthümlich. 


über  die  Karbon  -  Späihe.  £73 

13.    Zwölfte  Specie. 

Dimerischer  Karbon  -  Spalfu 

ATalroty-pes  Kalk  -  JlaloYil ,   jlfohs.    Perl -Späth    zum  Theil  /?. 

Trivial- Namen:  llantenspath y   BUterspath,  Dolomit ,  sämmtlich 

Hilf  in  einzelnen  Abündernn^en. 

Von  dieser  Specie  scheint  es  ausgemiiclit,   clafs  sie  aus 

einem  Aequiv.  kohlensaurer  Kalkerde  und  einem  Aeijuiv. 

kohlensaurer  Talkerde  besieht,  und  darauf  he/ielil  sich 

der  Name  ,,dimerisch**  von  hfJLe^cg  d.  i.  zweiilieili.ir. 

Primiirform:  Brachyaxes  Rhoniboeder  =  ^l^^^'  =  iii^^'  =  f 

4-  :iV  If  =  I^' 
21  =  406**  16'  15"   an  Polkaulen;   Erfahrimg  =  106**  15ü^', 
46     9    16,7  gegen  die  Axe. 
Spaltbar,  primär    rliombotidrisch ,  sehr  vollkommen,  auch  flach 

rhomboüdrisch  ^  Jl  iii  Spuren. 
Öärte   ==  6  bis  5J 

Spec.  Ge^vicht  =  2,889  ganz  klare  und  durchs ichJii:e  .Spallunrjx- 

gestalten,  deren  KryslüJle  in  ChJorit- 
schiefer  porpJiyrarlig  eiiigeMuchsen wa- 
ren; aus  Tirol. 
2,889  der;:leirhen  voti  einer  derben  mit  Tiilk 
vtTvvachseneu  .iai.se;  vom  Gniini-r  in 
Tirol. 
2,893  dunkel  grünlich-wcifse  deri;l''irli*-n  aus 
drrbon  mit  rikresmin,  nu'^m  il^du-m 
Kisen-Krz  u.  s.  v.  vfnviiflisfn  l''M»— 
senen  lMii>sfn:  von  der  Kn^flÄLur-  bei 
TreMiilz  in  ]jöhni«'n. 

Noch  fiiire  ich    von   liautf'nsjilllien    l>ei ,     (Wo  UU 

Wicht  messen  konnte  ,    Avelche  sich  aher  hier  aii/nscUIe- 

.  fsen  pclipinen  ,   nnihlich  : 

Spec.  Gewicht  =•  2,896  5par2el;:riiner    aüs    (hun   Slfi/dcoljl'mnr;- 

birjie  von  Zaiil-.trod«'  bei  lireiden;  s. 
oben  lia]'ii>ly|)en  K.  S. 

2,900  5pari:Hi.nji.f'r  in  •  inzelnen  T5röfJ.rJj**n, 
welche  ani  ficrrptntin  aiir;:e>e>>r-n  j»at- 
ten;  von  3Iienio  in  Toskana.  (Mienn't.) 

S.900  delsj;].  in  »'in/.eln'n  Krr«!tiiJIcJ)en,  wel- 
I  h«'  auf  Grauwa«J'.er5f  hieff-r  von  »-twa» 
J«'tti;ier  R»»5rhaffi-nli#-it  aiiL'f.<f5«#-n  hat- 
ten:   von  Ghick>Vjr»ii\u  m 'VVvvWxi^'^^^m. 


£74  Breithaupt 

Allgemein  wird  der  Winkel  des  primären  Rhom- 
boeders,  und  zwar  zuerst  nach  H.  Wollaston,  zu  106^ 
15'^  angegeben.  Ich  erhielt  wenn  nicht  gewöhnlicher 
doch  eben  so  oft  106°  16'  als  106®  15\  Nach  der 
'^Versicherung  meines  Freundes  des  Hm.  Fuchs  zu  Mün- 
chen, hatte  Frauenhqfer  noch  kurz  vor  seinem  Tode 
ein  horizontales  Reflexions  -  Goniometer  construirt  und 
damit  bis  auf  Secunden  gemessen.  Er  hatte  den  Rauten- 
spath  aus  Tyrol  näher  an  106®  16'  als  an  106°  15' 
gefunden. 

Durch  eine  grofse  Reihe  von  Analysen  wird  es 
isehr  glaubhaft  gemacht,  dafs  diese  Specie  aus  einem 
Aequiv.  kohlensaurer  Kalkerde  =  54.18  und  aus  einem 
kohlensaurer  Talkerde  ZZ  ^fi2  zusammengeset2:t  sey, 
was  der  chemischen  Formel  Ca  C^'i'  MgC^  entspricht, 
obwohl  das  stöchiometrische  Verhältnifs  der  kohlensau- 
ren Talkerde  durch  die  Erfahrungen,  namentlich  durch 
die  Klaproth' sehen ,  überschritten  ist. 

Zu  dem  dimerischen  K.  S.  dürften  die  meisten  der 

ür- Dolomite  zu  rechnen  seyn.      Anders  scheint  sichs 

mit  den  Flötz  -  Dolomiten  zu  verhalten. 
14.    Dreizehnte  Specie. 

Krypüscher   Karbon  -  Späth. 
Trivial  -  Name :     Braunspath  zum  Theil. 

Der  Name  „kryptisch",  von  x^vitrog  versteckt, 
verborgen ,  mag  seinen  Bezug  darauf  haben,  dafs  seine 
Eigenschaften  so  lange  verborgen  geblieben  waren,  imd 
dafs  dieselben  zum  Theil  wirklich  auch  versteckt  liegen, 

rrimarform :  BrachyaxesRhomboeder=:  y^i  H'=^^  (^«""yiff)^^ 

—  i?. 

R  =  106'  19'  8,5"  an  Polkanten;    Erfahrmig  =  106*  19'. 

46    11   2       gegen  die  Axe. 

Spaltbar,  primär- rhomboedrisch,  zwar  noch  vollkommen,  aber 

doch  selten  gut  spiegelnd. 
Härte  =z  iX  bis  4}. 


über  die  Karbon- Späthe.  275 

Spec.  Gewicht  =  2)809  röthlichwelfse  Spaltangsgestalten. 

2,810  bräiinlichrothe         9»  » 

2>827  dunkel  bräiinlichrothe  und  braune  der- 
gleichen^ mit  zarten  schwarzen  Strei- 
fen, die  sich  nachiier  als  kiesige  La- 
gen zu  erkennen  gaben;  sänimtlich 
vom  Seegen  Gottes  Herzog  August  bei 
Freiberg. 

Der  l>niHische  Karbon -Späth  eignet  sich  in  den 
meisten  Abänderungen  »ehr  wenig  zu  genauen  Messun- 
gen ;  denn  wenn  er  auch  ganz  ebene  Flächen  hat ,  so 
spiegebi  diese  doch  nicht  hinlänglich.  Die  rötlilichwei- 
fse  habe  ich  nur  mit  dem  Sonnenbilde  messen  können, 
die  schwarzgestreifte  dichteste  von  allen  eignet  sich  am 
besten  zu  blofsen  Tagebeobachtungen. 

Nach  einer  neueren  Untersuchimg  des  Hrn.  Kar". 

tte7i  *)  besteht  diese  Specie  aas ; 

kohlensaurer  Kallierde          39  »  »  96,40 

kohlensaurem  Manganoxydul  »  »  2,10 

39             »      Eisenoxydul     »  »  »  0,95 

Wasser  und  Verlust              »  »  »  0,55 

100. 
Es  g-iebt  noch  einige  Freiberger  Gruben  z.  IJ.  Al- 
ter August,  Beschert  Glück  (auf  Neu  Gliickslern  stehen- 
dem Gange)  u.  s.  w.  welche  diese  Specie  liefern  und  es 
ist  auch  wahrschcinh'ch,  dai'ssie  fuiswärls  gefunden  wer- 
de. Obwohl  wir  nun  durch  Bestimmung  des  lautoklinen 
und  des  kryj)lischen  K.  S.  in  der  Kennlnifs  desjenigen, 
was  man  Braunspalh  genannt  hat  endlich  eti^as  vorge- 
rückt sind :  so  ist  es  mir  doch  wahrscheinh'ch ,  dafs  der 
verbreileleste  aller  Braunspälhe ,  namentlich  der  aus 
Üebergangs-  undFlötzgebirgen,  noch  nicht  erkannt  sey. 
Man  kann  jedoch  nur  mit  Schwierigkeit  diesen  Dingen 
«gründlich  I)eikonmien.      Niemals  erhielt  ich  eben  spie- 


*)  Dessen  Archiv  für  Bergbau  und  HüVleuvie&eiv  ää,\j1<^.^ 


276  Brgithaupt 

■ 

gelnde  Flächen,  und  blofs  nach  Härte  und  Gewicht  eine 
den  anderen  der  sogenannten  Braun-  und  Rautenspäthe 
so  ganz  nahestehende  neue  Specie  zu  bestimmen ,  ist  je- 
denfalls gewagt. 

15.    Vierzehnte  Specie. 

Isometrischer  Karhon  "  Späth» 

Makrotypes  Kalk-Ilalo'td  z.  Th.  Mohs,    Perl -Späth  z.Tlu  Ä 

Trivial- Namen:  Rauteiispath y    Tharandlt. 

Da  diese  Specie  einerlei  Abmessung  mit  der  voraus- 
gegangenen hat ,  so  ist  für  sie  die  Benennung  „isome^ 
frisch",  welches  Wort  schon  früher  erklärt  worden  ist, 

sehr  geeignet. 

Primärform:  Brachyaxes  Rhomboeder  =  ^ jj  JET  ae   |  4-   C:fV 

-  ,|h)  H*  =  Ä. 
R  =  106*  19'  8,5"  an  Polkanten;  Erfahrung  =z=  106*  19', 
46    11    2       gegen  die  Axe. 
Spaltbar,  primär -rhomboedrisch,  vollkommen;    zuweilen  Spu- 
ren nach  dem  flachern  Rhomboeder  %  R', 
Härte  =   5^  bis  SJ. 

Spec.  Gewicht  =  2,847  kleine  rauchgraue  Rhomboeder,  Combi- 

nalioneu  von  ^R  mitO/?,  welche  por- 
ph  jrartig  in  G  jps  inne  lagen  ;  von  Hall 
in  Tirol.  Bei  dem  Zersdilagen  der- 
selben gab  sich  einige  Mengung  mit 
fremdartigen  Substanzen  zu  erkennen. 

2,849  grünlichweifseBroc[>en  einer  körnig  zu- 
sammengesel/Jen  Varietät;  von  Kolo- 
seruk  bei  Bilin  in  Böhmen,  wo  sie  auf 
Klüften  in  Basalt  vorkommt. 

2,853  kleine ,  möglichst  aber  doch  nicht  ganz 
reine  Spallungsgeslalten  der  obigen  Kr- 
stalle;  von  Hall. 

2,857  kleine  reine  und  weifse  Spaltungsge- 
stalten; von  DiicZ. 

2,859  spargelgrüne  dergleichen;  vonSchweius- 
dorf.   (Tliarandit.) 

Die  Krystalle  der  ersten  Varietät  sind ,  so  weil  ich 
sie  kenne  ,  nie  ganz  rein ,  fast  immer  von  äufserst  zart 
beigemengter  Kohle  gefärbt ,  oft  auch  umschiefsen  sie 
Körnchen   von  Gyps ,   Tlion    und    selbst  von  Quarz. 


über  die  Karbon- Späüie.  277 

PorphjTarlig  gebildete  Krystalle,  und  von  der  Art 
sind  diese,  enthalten  gewöhnlich  mehr  Unreines,  als  auf- 
gewachsene Krystalle.  Sie  gehören  dem  Sleinsalzge- 
birge  an.  Zu  ganz  scharfen  jMessungeu  erhielt  ich  als 
hüchsle  Seltenheit  eine  Spaltungsgestalt. 

Die  Abänderung  von  Bilin  habe  ich  nicht  gemes- 
sen ;  allein  sie  scheint  nach  Härte  und  Gewidit  hierher 
zu  gehören.  —  Zu  genügenden  Messungen  dienten  mir 
besonders  folgende  Varietäten:  1.  Aus  einem  Steinbru- 
che im  alten  Flötzkalkstein  (Stinkstein)  zwischen  Dinz 
und  Langeberg  im  Fürstenthum  Reufs  -  Gera.  Hier  ka- 
men, im  Jahre  1822  bei  meiner  Anwesenheit  schöne 
farblose  Krystall- Combinationen  in  kleineu  Brod- ähn- 
lichen Drusen  vor  0  B ;  i? ;  4  2? ;  «S*  oo .  2.  Aus  den 
Kalklagern  zu  Schweinsdorf  bei  Tharand,*)  welche 
der  Formation  des  alten  Flötzsandsteins  angehören,  imd 
die  man  in  schönen  Drusen  von  OH;  11  \  2  Bl  ^  meist 
grün  gefärbt ,  kennt. 

Zur  Zeit  kenne  ich  diese  Specie  nur  aus  Flötz  - 
und  plutonischen  Gebirgen, 

Klaprotli^^)  hat  den  isometrischen  K.  S.  von  Hall 
(a)  analysirt  und  allerdings  ein  sehr  abweichendes  Ver- 
Lältnifs  gefunden.  Ich  füge  eine  andere  Analyse  von 
JiTtopro/A  ***)  bei,  welche  einen  schwedischen  Bitter- 
spath  von  Taberge  ( 6 ) ,  den  ich  nicht  kenne ,  angehet, 
blofs  weil  bei  ihm  einälmlichesVerliältnirs  stattiindet. 


(«) 

(f^) 

Kolüensaure  Rnlkerde 

» 

68,0 

73,00 

»              »      Talkerde 

» 

25,5 

25,00 

y*             »      Eiseuoxydul 

» 

1,0 

2,25 

Wasser       »              n 

99 

2,0  (?) 

0,00    . 

Beigemengter  Thon 

99 

2,0 

0,00 

98,5. 

100,25. 

*)  FreVcshheiVs  geognost.  Arbeiten  B.V.  S.  212. 
**)  Dessen  Beitrage  B.  IV.  8.  ^^. 
***)  A.  a.  O.  B.  /.  5.  306. 


278  Breithaupt 

16.    UebersichÜiche  Bemerkungen  über  die  zweite  Reihe 
der  hier  betrachteten  Specien. 

Durch  die  bessere  Kenntnifs  dieser  Specien  erga- 
ben sich  besonders  zwei  sehr  merkwürdige  Thalsachen. 

I 

Die  erste  in  ihrer  Art  ganz  neue  ist  die : 

Daß  innerhalb  der  Grunzen  eines  Geschlechts  31i^ 
neral-  Specien  vorkommen  können  und  wirklich  eocistiren^ 
welche ,  bei  Isometrie  d,  i.  bei  völlig  gleicher  Abmessung 
ihrer  monoaocen  Primxirf  armen  y  nur  durch  abweichende 
Märte  und  Gewichtsgrade  und  durch  die  Art  ihrer  Mi" 
scJiung  unterschieden  werden  können» 

Der  Zweifei  an  dieser  Thatsache  war  der  Grund  ^■ 
daTs  ich  sehr  viele  Messungen  mit  solchen  Karbon -Spä- 
then ,  bei  welchen  sich  jener  Satz  ankündigte ,  wieder- 
holte« Aber  der  Satz  blieb  stehen  und  steht  noch  un-« 
verrückt  fest.  Er  wird  auf  mineralogische  Systematik 
einen  wichtigen  Einflufs  üben ;  doch  möge  man  ihn  dann 
immer  mit  einer  nöthigen  Vorsicht  anwenden.  Er  ist 
nicht  minder  wichtig  für  Chemie ,  namentlich  in  einer 
Zeit,  wo  die  Fragen  über  die  Verhältnisse  zwischen 
Form  und  Blischung  der  festen  Körper  so  vielfach  ven- 
tüirt  werden. 

Zum  ersten  Male  stiefs  ich  bei  zweierlei  Specien 
auf  einerlei  Primärform  bei  den  kr}i)tischen  und  isome- 
trischen Karbon  -  Spälhen  ,  und  glücklicherweise  hat 
man  von  Abänderimgeii  derselben  die  oben  angeführten 
chemischen  Analysen.  Dürfte  man  die  kohlensaure 
Kalkerde  immer  von  gleicher  Form  annehmen,  so  könn- 
te man  sagen ,  dafs  bei  diesen  Dingen  2  Procent  kohlen- 
saures Manganoxydul  für  die  Gestaltung  eben  so  viel 
vermöchten,  als  25  Procent  kohlensaure  Talkerde.  Al- 
lein  die  kohlensaure  Kalkerde  ist  an  sich  nicht  isorae- 


280  Breithaupt 

Diese  Erscheinung  ist  an  sich  zur  Zeit  ganz  uner- 
klärlich.    Alleini  wenn  wir  eine  chemische  Verschie- 
dtenheit  der  sechs  vorderen  Gheder  dieses  Geschlechtes 
annelimen  dürften ,  dann  würde  sich  die  Sache  ins  Kla- 
re bringen  lassen.     Wahrscheinlich  ist  in  d6m  eumetri* 
fichen  K.  S.  die  Substanz   des   eugnoslischen   mit  der 
Talkerde  verbunden.     Wirkh'ch  kommen  diese  beiden 
Specien  zu  Traversella  zusammen  vor.      In  dem  dime« 
rischen  ist  wahrscheinlich  die   Substanz  des  polymor- 
phen mit  Talkerde  verbunden ,  als  für  welche  Vermu- 
thung  wenigstens  eine  Reihe  geognostischer  Erfalirun- 
gen  sprechen  mÖciite.     Wie  leicht  könnte  nun  die  Sub- 
stanz des  nieroxenen  oder  haplotypen  K.  S. ,  mit  noch 
weniger  Talkerde  verbunden,   dennoch  ein  stumpfwin- 
keligeres Rhomboeder  geben?     Doch  das  sind  Hypo- 
thesen, und  nur  Hypothesen.     Aber  die  wenigen  Wor- 
te,  welche  für  eine  Jiypolhelische  Ansicht  hier  stehen, 
werden  )a  Avohl  dein  erlaubt  seyn,    der  zugleich  der 
Reobachtungen  so  viele  darbietet. 

Da  in  den  Grunzen  einiger  Geschlechter,  z,  B. 
bei  lY^'Oxen,  '^rurinalin,  zu>\  eilen  auch  Katron  als  Vi- 
car  (ür  ls> alkerde,  Talkerde,  liisen-  und  Manganoxy- 
chd  einlrill :  so  da<^lile  ich  an  den  möglichen  Fall ,  dafs 
in  dem  isomelrischen  Karbon -Späth  etwas  Natron  ent- 
haheii  sevn  könne,  zumal  da  das  Mineral  zum  Theil 
roriiialionen  angehört,  die  Sleinsalz  führen.  Mein 
College  und  Freund,  Ilr.  Prof. /i^cVi,  hatte  die  Güte, 
darauf  eine  Prüfung  vorzunehmen ,  welche  jedoch  er- 
folglos l>l]eb. 

Nach  allen  diesen  Remerkungen  werden  wir  im- 
mer wieder  darauf  hingewiesen ,  d(f/s  man  zunächst  mit 
der  chemischen  Natur  der  ersten  acht  Karbon  -  Späthe  im 


üba*  die  Kiwhon-Spaihe.  281 

'Reinen  seyn  müsse ^  bevor  rtian  mit  Erfolg  an  die  zweiie 
Reihe  des  Geschlechts  gehen  könne.  Und  so  verdienst- 
lich immerhin  einzelne  Analysen  seyn  mögen ,  so  we- 
nig werden  wir  dadurch  zu  einer  üebersicht  gelangen. 
Arbeiten  ,  wie  etwa  die  von  lim.  Stromeyer  über  meh- 
rere Karbon  -  Spälhe,  oder  wie  die  von  meinem  Freun- 
de ,  Hm.  Christian  Gmelin^  über  die  schwäbischen 
Flötzkalke  und  Dolomite,  sind  Tür  die  kr}"stalh'schen 
Gebilde  der  hier  neufixirten  Specien  erfordei*lich. 

17*    Fünfzehnte  Specie. 

Siderischer  Karbon  -  Späth. 
Trivial -Namen:  Eisenspath,   zum  Theil  Sphärosidcrit  ^ 

JlausinauTU 

Da  in  dieser  Specie  mehr  Eisens  als  in  jeder  von  den 
anderen,    sonst  unter  dem  Namen  Eisenspath  begriffe- 
nen,   Specien  enthalten  ist:  so  wälilte  ich  obigen  Na- 
men von  ci^Tj^c^y  Eisen. 
Frimärform:  Brachyaxes  Rhomboeder. 

J{  ungefälir  =  106 J*  an  Polkanten. 
Spaltbar,  primär  -  rhomboedriscli ,  zwar  vollkommen,  aber  stet« 

mit  gekrümmten  Flächen. 
Härte  =  5  bis  5J. 
Spec.  Gewicht  =  Sj849  kleine  Kugeln;  von  Steinheim. 

Mir  scheint  es  aufser  Zweiiel,  dafs  der  Sphärosi- 
derit  Hausmann* s  eine  besondere  Species  sey.  Wegen 
Krümmunjj  der  Flächen  läfst  sich  inzwischen  der  Rhom- 
boeder- Winkel  nicht  scharf  ermitteln.  Sehr  auszeich- 
nend ist  schon  das  bedeutende  speciiische  Gewicht. 

Hr.  Stromeyer^)  fand: 


Kohlensäure      » 

f> 

99 

99 

88,0352 

Eisenoxydul     *> 

f> 

» 

99 

69,6276 

Mangsmoxyd     » 

n 

39 

» 

1,8937 

Kalkerde            n 

n 

99 

9» 

0,2010 

Talddrde           » 

n 

99 

n 

0,1484 

99,9059. 

*)  Dessen  Untersuch,  über  die  Iklisch.  d.  Min.  Bd.I.  5.260. 
Jahrb.  d.  Ch.  u.Ph.  1828.  H.  11.  (I«.  R.  6.24.  H.  30  i^ 


282  Breithaupt 

Als  dnen  währsdieinlioh  noch   mcht  offeDtliche 

genannten  Fundott  will  ich  Schlenkretzscfham  bei  Zilla 

in  der  sächsischen  Lausitz  anfuhren ,    wo  der  siderisch 

Karbon  -  Späth    an    jdspiseyiigem   Thoneisenerz    vot 

kommt. 

18.    Bechzehnte  Spede. 

Rosiger    Karhon  -  Späth, 
Mangcui" Späth  ;z.  Th.  B,    AfakrotyperParachros -Baryt  z.Tl 
j^ohs.     Begreift  einen  Üeinen  Tlftol  yon  Werner^ s  Braunspatl 

Dic)  Beäennimg  hat  auf  die  Farbe  Bezug, 
rtimarform:     Brachyaxts   Rhomboeder  =  Z|Xh>=  i93   j 

=  (f  +  tIs)  ^'  =  -R- 

JR  ±=  106**  52'  19"  an  Polkanten^  Erüahrung  =  106*  51'  fia^ 

Mohs. 

'46    32   19    gegen  die  Axe. 

faltbar,    primär- rhomboedrisch,    deutlich,    gewöhnlich  aai 

flacher  rhomboedrisch  parallel  ht  R'y  ux 

deutlich. 
Härte  ::=  4|  bis  5. 

V  Spec.  Gewicht  =  3,688   schön    rosenrothe    Spaltung3gestaltei 

von  Bescher tGlück hinter  den  dreiKrei 

zen  bei  Freiberg. 

üeber    die  Fundorte  dieser  Specie  findet  man  i 

meiner  Charakteristik  des  Mineral  -  Systems  S.  190  nä 

here  Angaben. 

H.  Berthier*)  fand  darin: 

KoMensäure           »f             39  y»  n  88,7 

Manganoxydul       »             n  »  ^  51,0 

£i«enoxjdul           99             39  9»  99  4,5 

Kalkerde                99             99  99  99  5,0 

Talkerde                »            99  99  99  0,8 

loa 

Zwar  habe  ich  keine  neueren  Jlessungen  mit  dei 
Freiberger  Mangan  -  SpäUien  unternommen ,  allein  es  is 
sehr  die  Frage ,  ob  alle  Abänderungen  der  nämlicher 
Specie  angehören. 

*)  Annales  des  mines  T.  VI.  p.  593 


.  j 


über  die  Karbon^ Spaihe.  283 

19.    Slebenzehnte  Spede. 

Kaminoacener   Karbon  -^  Späth. 
Eisen  ^pathy  zum  gröDsten  TheiL 

Diese  Specie  wird  ungemein  häufig  verschmolzen 

und  ist  übrigens  ein  sehr  gutes  Mittel  zur  Eisen  -  und 

Stahlerzeugung.     Darauf  bezieht  sich  der  Name ,  m.  8. 

oben  die  Eisen -Erze. 

Fiimärform:  Brachjaxes  Rhom&oeder  =  -S^  H*  =:  ^^  fl>  s= 

B  =  107"  0'  41"  an  Polkanten;    Erfahrung  =  107*  (y, 
46  37   36    gegen  die  Axe. 
Spaltbar^  primär -rhomboedrisch,  vollkommen,  gewöhnlich  auch 

flacher  rhomboedrisch   parallel    ^   R*  in 

Spuren  bis  zu  ziemlicher  Deutlichkeit. 

Härte   =5. 

Spec.  Gewicht  =  3^765  reine  Spaltungsgestalten ;  aus  dem  Tän- 

nig  bei  Lobenstein  im  Reu/sischenVoigt- 
lande. 

Esj  scheint ,  dafs  einige  Piocente  Manganoxydul 
dieser  Specie  wesentlich  seyen ;  doch  habe  ich  gerade 
solche  Abänderungen  nicht  ihrem  Winkel  nach  [)rüfen 
küimen ,  von  welchen  Analysen  bekannt  vraren.  —  Zu 
clieser  Specie  gehört  indessen  der  weifse  Eisenspath,  na- 
meullich  Abänderungen  aus  dem  Voigtlande ,     aus  dem 

ßaireutli'schen ,   aus  Siegen  in  Preussen  u.  s.  w. 

20.    Achtzehnte  Specie. 

Olizoner   Karbon  -  Späth, 
Eisen" Späth y  zum  Theil. 

Diese  Specie   hat  eine   etwas  kleinaxigere  Gestalt 

etwas  geringeres  Gewicht  als  die  vorige  und  delshalb 

erhielt  sie  den  obigen  Namen,  von  o>j^wv  d.i.  geringer, 

kleiner. 

Prima rform :  BrachyaxesRhomboeder— -|^~  -ö^  —  (^  ;  sfj^  ^^ 

=  Ä. 
Ä  n=  107*   3'  S9"  an  Polkanten;   Erfahrung  =  107®  8', 
46  39   23    gegen  die  Axe. 
Spaltbar,  primär«  rhomboedrisch,   «ehr  vollkommen. 


£84  Breithaupt 

mrte  5  bis  5!. 

Spec.  Gewicht  s  3|7453  Ware  meist   fleischrothe  Spaltungsgs- 

stalten;  vom  Sauberge  bei  Ehrenirie- 
dersdorf  im  Erzgebirge. 

Unter  allen  sogenannten  Eisenspäthen  ist  diese  Spe- 
cie  zu  scharfen  Messungen  am  meisten  geeignet.  Wahr- 
scheinlich gehören  ihr  die  Abänderungen  von  Altenberg 
zu,  welche  ein  gleiches  Vorkommen  ^uf  Zinngängen 
haben.  Wohin  der  schöne  Eisen -Späth  aus  Kornwall 
zu  recTinen  sey ,   vermag  ich  zur  Zeit  nicht  anzugeben. 

Jene  Abänderung  von  Ehrenfriedersdorf  ward  voa 

Slaproih^)  zerlegt  und  er  fand  darin :  . 

Kohlensänre       »         ^  «  S4,5 

Eisenoxydul        »  »  -yt  61  »0 

Kanganoxydul  -s»  j»  13^0 

Dafs  die 'Trennungs- Methode,  welche  Klaproih 
angewandt  hatte  ^  Mangan  und  Eisen  zu  scheiden  keine 
richtige  war,  beweiset  eine  neuere  Analyse  desselben 
Minerals  von  H.  Magnus^* )y  welcher  die  Zusammen- 
setzung aus 

69,99  kohlensaurem  Eisenoxydul , 
40,66       »         »        Manganoxjdul 

100,65- 

fimd. 

Uebrigens  ist  diese  Varietät  in  mehreren  Schrif- 
ten***) bereits  abgehandelt.  H.  Freieslehen \) höh  sie 
durcji  den  Beinamen  „phosphorescirend"  hervor. 


*)  Magazin  d.  Gesellsch.  naturf.  Freunde  zu  Berlin.  Jahrg.  VII. 
S.  240. 

**)  Poggendorff*s  Ai^alen  d.  Physik  u.  Chemie  1827.   St.  6. 
oder  Bd.  X. 

*^*)  Meine  Fortsetz.  \on  Hoffmann's  Handb.  d.  Chem.  B.ni. 

Abth.  2.  S.  266. 

f)  Dessen  Geognostische  Arbeiten  B.  6.  S.  22i. 


286  Breithaupt 

sehr  treffend ,  dafs  sie  stark  verwachsen ,  nnd  ihre  Fla 

chen  rauh  und  uneben  seyen. 

22«    Zwanzigste  Specie. 

Mesitiner  .Karhon  -  Späth, 
Mesitin- Späth  y  B,  *) 

Primarfoim:  Brachyaxes  Rhomboeder  31  -^^  •«    —  |^^  1 

=  CA  —   I-)  jsr  =  A 

R  SS  107**  14'  41"  an  Polkanten;  Erfahrung  t=  107*  14', 
46    46  S2,6  gegen  die  Axe. 
Spaltbar^   primär -rhomboedrisch^    sehr  deutlich,    auch  flach 

rhomboedrisch  nach  %  R'  in  Spuren. 
Härte  c=  6. 

Spec.  Gewicht  =  ^'^^^  \  ^"®  Spaltungsgestalten ;  von  Trave 
'  8,8635^  sella  in  Piemont,    wo   eumetriscb 

und  engnostischer  K.  S.  beibrechen. 

Der  Fundort  dieser  Specie  ist  nun  entschieden  Tr 
versella.  H.  Augustin  hat  sie  neuerlich  von  da  na< 
Freiberg  gebracht ,  und  ich  habe  abermals  den  Wiul 
gemessen.  Auch  auf  schweizerischen  Quarz  -  Drus< 
kommt  sie  zuweilen  in  zarten  linsenförmigen  Kryslt 
len  vor. 

ÖS.    Bemerkungen  über  die  sogenannten  Eisen  -  Spathe. 

Von  dem,  was  man  gemeinhin  Eisen  -  Späth  (Spal 
eisenstein)  nennt,  läfst  sich  die  mesitine  5pecie  leic 
trennen.  Näher  verwandt  sind  die  siderische,  kamin 
xene  lind  die  olizone.  Es  scheint ,  dafs  sich  dieselb 
in  chemischer  Hinsicht  durch  die  Quantität  [des  Manga 
oxyduls  unterscheiden ,  imd  es  dürfte  hiervon  der  sid 
rische  am  wenigsten,  der  olizone  am  meisten  enlliaiic 
Hr.  Siromeyer  fand  in  einem  Eisen-  Späth  von  Stollbe 
16  Procent  Manganoxydul.  Es  wäre  interessant,  d 
mineralogischen  Eigenschaften  desselben  zu  kennen. 

Wir  sehen  ,  wde  es  wenige  Procente  Manganox; 
dul  vermögen,  die  Rhomboeder  der  Eisen -Spälhe  sluu 

*;  liieses  Jahrbuch  B,  50.  (1827.  B.  Ih)  S.  317. 


über  difi  Karbon-  Spalhfi.  j^87 

pfer  undfitumpfer  zu  machen;  Es  ist  mithin^ durchaus 
unwahr,  dafs  die  Oxydule. vom  Eisen  und  Mangan  iso- 
morph seyen;  so  wie  es  selbst  gegen  logische  Principien 
streiten  würde  ^  künftig  noch  anzunehmen-,  dafs  diesel- 
ben isomorph,  mit  Ka|kerde  seyen ;  denn  diesQ  ist  an 
sich  nicht  isomorph. 

Von  dem  olizonen  K.  S.  nicht  allein,  sondern  von 
allen  lasen -Späthen,  ingleichen  von  einigen  Dolomiten 
und  von  der  Kreide  weifs  man  die  merkwürdige  Eigen- 
schaft, dafs  sie  im  geschabten  Zustande  aufglühenden 
Kohlen  stark  phosphoresciren.  Mehrere  Chemiker  ha- 
ben aber  auch  aus  diesen  Min^aUen  nicht  blofs  kohleu- 
Äures ,  sondern  auqh  Kohlenoxyd  -  Gas ,  wenn  schon 
nnr  zu  einigen  Procenten,  erhalten.  Es  fragt  sich^  da- 
her, ob  das  Phosphorescire»  nicht  von  dem  Verbren- 
nen  des  letzteren  herrühre  ? 

24.    Einundzwanzigste  Specle. 

Brachytyper  Karhon  Späth* 
dpachytypes  Kdlk-BaloW  z.  Th.  Moh^    Talk- Späth  z.Th.  B. 

Brachytyp,  von  ß^a^X"^^  ^"^^  ^^^  tuttä?- Ge- 
stalt, heifst  naithin  soviel  als  kurzgestaltet,  wie,  denn 
auch  das  primäre  Rhomboeder  ^  im  Vergleiche  mit  de- 
aen  der  meisten  des  Geschlechts ,  ein  kurzgestaltetes  ist, 
Primairform:  Brachyaxes  Rhomboeder  =;:  ^f§^^'=  [f  "^(tI^ 

+  Tio)]  ^'  =  Ä. 
Ä  =  107**  25'  68"  an  Polkanten;   Erfahrung  =  107'  25^', 
46    53  4S>5  gegen  die  Axe« 
Spaltbar,  prhnär-rhomboedrisch,  sehr  vollkommen^ 
Harte  =  53!^. 
8pec»  Gewicht  =  3,112    nach  Hrn.  Mohs. 

8>1122'  ein  KrjstaU  nach  seinen  Klüften  nicht 

zerkleint. 
8,1257  ganz  klare  farblose  Spaltongsgestalten. 

Es  ist  bekannt,    dafs  Hr.  Mohs  jenen  Winkel  zu 
107®  22' bestimmt.      Meine  Vermuthimg  daniber ,  ^vie 


26S  Brgithaupt 

diese  Bestimmang  erhalten  8e3m  könnte ,  weiter  unten. 
Ich  rechne  hierher  denjenigen  Talk -Späth,  welcher 
in  dunkel  berg-  bis  seladongrünem  Chloridschiefer  zu- 
gleich ilsit  dimerischem  K,  S.  pörphyrartig  eingewach- 
sen vorkommt ,  und  gewöhnlich  von  gelber  Farbe  er- 
scheint. Hr,  Stromeyer  führt  das  Fassathal  in  Tyrol, 
Hr.  Mohs  den  rothen  Kopf  im  Salzburgschen  Zillerthal 
'  als  Fundort  an.  —  Vielleicht  gehört  hierher  der  soge- 
nannte Gioberiit,  dessen  Prisma  Hr.  Brooke  zu  107® 
£5'  gefunden. hat,  im  Falle  dieses  Prisma  mit  den  Flär 
chen  eines  Rhomboeders  verwechselt  worden  fieyn  soll*- 
f  e  I  wie  man  zu  vermuthen  Ursache  hat. 

^Hr.  Stromeyer  ^)  fand  in  dem  aus  dem  Chlorid- 

sdiiefer: 

kohlensaure  Talkerde  n  82^89 

kohlensaure  Eisenoxjdul  »  16^79 

9>            99    Manganoxydul  n  0>78 

100,64. 
26.    Zweiundzwanzigste  Specie. 

Hystatisclier   Karhon  -  Späth. 
Brachytypes  Kalk-Halo'ld  zum  Theil,  Mohs.     Talk -Späth 

zum  Theil,  B. 

Wegen   der  Benennung   ,,hystatisch"   vergleiche 
man  oben  die  Eisen- Erze. 
Primärform:    Brachyaxes  Rhomboeder  =  -^X-g  fl"/  ~  '^gn    B' 

B.  =s  107*  28'  47,4"  an  Polkanten;  Erfahrung  =  107®  28 3i^', 
46    45  31,5    gegen  die  Axe. 

Spaltbar^  primär -rhomboedrisch,  sehr  deutlich. 

Härte  =5^  bis  ^. 

Spec.  Gewicht  =:  S>0400  blafs  gelblichgraue  Spaltungsgestalten, 

bei  denen  es  nicht  möglich -wW,  ei- 
ne sattsame  Menge  zu  erhalten,  die 
ganz  frei  von  Rlüftchen  ge\ve5en  wä- 
re ;  von  einer  derben  mit  dimerischem 
K.  S.  and  mit  blätterigem  Talk  yer- 

*;  A.  a.  O.  5.  1569. 


£90  Breiihaupt 

'H)eder8  zu  107°  22'  gefunden.  Der  schwarze  und 
braune  allotropische  K.  8.  Hefs  sich  Qchon  ziemlich  gut 
messen.  Aber  die  beiden  Specien,  der  brachytype  und 
derhyslatische,  lassen  in  dieser  Hinsicht  nichts  zu  wün- 
schen übrig.  Unter  den  schwarzen  und  nelkenbraunen 
derben  von  Hall  giebt  es  jedoch  wahrscheinlich  zweier- 
lei ;  denn  ich  fand  das  Gewicht  des  einen ,  den  ich  aber 
nicht  gemessen ,  zu  3,0&47.  Dieser  lag  jedoch  nictt 
unter  Hm.  Mohs  brachytypem  Kalk  -  Haloid. 

Da  ich  wohl  weifs,  was  es  heifst,  dem  Hm.  Mohs 
eine  Beobachtung  streitig  zu  machen,  so  habe  ich  ei- 
gentlich überflüssig  viele  Beobachtungen  mit  den  in  Re- 
de stehenden  Dingen  angestelh.  Wäre  ich  meiner  Be- 
stimmung nicht  ganz  gewifs ,  so  würde  ich  auf  die  das 
eine  Mal  vorkommende  Differenz  von  nur  3^'  keinen 
Werth  legen.  Der  Irrthum  bei  Hm.  Mohs  kann  von 
doppelter  Art  gewesen  seyn.  Entweder  hat  derselbe 
nur  den  brachytypen  Karbon  -  Späth  gemessen  und  da- 
bei um  3j;'  gefehlt,  und  die  anderen  zwei  Specien  blofs 
wegen  ähnlicher  Grade  der  Härte  und  des  Gewichts  für 
identisch  damit  gehalten ,  oder  er  hat,  und  diefs  ist  mir 
wahrscheinlicher,  ein  arithmetisches  Mittel  aus  vielen 
Messungen  mit  allen  Talk-Späthen  genommen.  Durch 
ein  solches  Verfahren  erhält  man 

^  allotropischer   Karbon -Späth    =    107**  H^' 
^  brachytyper         »  99         =    107    25^ 

,  hystalischer         »  n        s=    107    28^ 


922      5^ 


S)    107    21fy 
einen  Werth,  welcher  mit  107^  22'  für  gleich  zu  neh- 
men ist.     Auch  brachte  Hr.  3Iohs  S.  114.  des  2.  Tlieils 
seines  Grundrisses  derartig  abweichende  Gewichte  ne- 


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j^l|^JlMfilllk.aMflyhA»  dafii  idx  doi  partlon^ii  K.  S. 

hj^lHMifr  2IIL  dMH  Tknlirerth  ^  ST  gevechnet  babe;. 

4J|^|lll.diiiJäeWHE«^gei^^    bei  allen  andern  dafür,  dafs 

«Kn  M|MIHI|(  iHVMr  enifan  nm  «twae^  UeinAn  Winkel. 

^ji(|l||,all  difli  Beno^BÜngY  ^  Vom  siolmoban  K.  S.,  ken^^ 

HiDttcBi  'seiner  Atudehnsamk^  in  der  Er- 

.1. 

ehenden  Werth. 


D^)|Nr%eii9  glKobe  jcb  oicbt,  diß  der  kfeiiiere  Win^^ , 
Icetf    dm  die  Mesoong  im  Vergleich  mit  dem,    den 
die  Theorie  gewährt,'  lediglich  roiSr'der  mebrbespro* 

' dienen  Ansdehnsamkeit der  Sobstamabhange.  In  ^iner 
Sfllirift  fiber  dieOmratioii  mil dem tFoSlaMonfBiAien Re^ 
fliBoeioiis  -  Goniometer  9  die  ich  nntef  der  Feder  habeV 
werde  ich  theoretisdi  i^rweiseii,  ääß^Sst  hd  der  mS/fß' 

'licTisi  besten  CentHrung  und  Beobachtung  der  Wbdb^ 
wenigstens  um  einige  Secunden  kleiner  g^nden  werden 
miissej  als  er  tvirklich  sey^  namentlich  wenn  man  peii* 
mcftrische  Messungen  veranstaltet ,  welche  in  jeder  Be* 
ziehung  den  Vorzug  vor  den  theilweiaen  verdienen.  Da- 
für sprechen  auch  die  meisten  der  guten  Erfahrungen.. 
Unter  den  vorstehenden  22  genauen  Bestimmmigen 
—  wenn  wir  die  8.  15.  und  28.  Specie  ausnehmen  — 

weichen 

17  Hm  weniger  als  mne  Minata» 

,5  4^  mehr  als  eine,  aber  nie  um  )f  Ifinate 

von  den  Ergebnissen  der  Progressions- Theorie  ab.  Un« 
ter  diesen  fünf  aber  sind  theils  die  weichsten  (äusdehn* 
barsten),  tbeils  diejenigen  begriffen,  deren  geringe  Spie^ 
gelung  auf  Spahungsflächen  für  schärfe  Beobaobtungea 
am  wenigsten  geeignet  sind. 


'^        • 


q#  S^pebies  «mes'mid  ctasselbeii  Gm^'^ok  tm^vitdb  an* 
acbeioeiid  imbed^liteüde,  aber-deasen  tulgeaofatet  wesent- 
Ücüie  Ctiterschied^  getreniit  aind.  (Inan  dedke  an  die  6e* 
Bfib  CSqkmsbi^^  FesfiKca^  HJ^raoiiiTi,  überhaupt  vielia  Gra* 
seniiid  Sjmgenesisten  9  Iztiniäl  aber  die  Fledttw»  Pilze, 
Mctoe«;)  {Jm  ao  diingendör  wird  Aber  ailch  das  Bedürf« 
litß  Hao^  ''euier  mrhlichen,  und  nicht  hkib'soheinbareny' 
GmenficoHön  und  einer  ^i^mtaÜHAm  NwiheneJaiur  im 
-Gebtete  der  Mineralogie/^ 

d.    Sohlafik 

Die  Untersudhui^  der  Karbon-Spathe  wurde  viel« 

■  ■  -  •  m 

'Iflidbt  noch  manches  Neutf  habeA  darbieten  könneni  wenn 

^        •  ... 

ich  besser  mit  Fundorten»  namentlich  der  Kalk-^Spathe^ 
tüitsrstützt  gewesen  wäre.  Niemand  sollte  VecsAsäumen, 
in.  Jc|dem  gesammeUMi  Stiidu  eine  kleine  Etikette  zu 
ibhreiben.      Schone  .Abänderungen  lieüs  ich   jBbweilen 

unberücksichtigt ,  weil  die  geqgnostischen  und  geogra- 
phischen Nachweisungen  fehlten. 

Viel  liegt  mir  daran,  die  siderischen und  mapganf- 
sfchen  Karbon -Späthe  genauer,  ingleichen  alle  Glieder 
dieses  merkwürdigen  Geschlechts,  insofern  ihr  Vor- 
kommen bestimmt  ist,  weiter  untersuchen  zu  können, 
wobei  ich  es  auch  mit  auf  die  Kalkspäthe  der  Verstei-/ 
nerungen  absehe.  Doch  möchte  ich  künftig  nur  sattsam 
ebene  und  spiegelnde  Abänderungen  anwenden.  T{fer 
mit  dergleichen  gefällig  se3m  kann  und  will,  der  würde 
mich  sehr  verbinden,    defshalb  mit  mir  in  Correspon- 

denz  zu  treten. 

Fräberg  am  18.  October  1828. 

.  (Dte  Abhand):(]mg  libex  die  toimaBne.  in  einem  itt  künfU- 

gen  Hefte.) 


«■■» 


lufif  Wissens  bis>^  jetzt  kmi  .  KlmliGhes ,  VorlLommen 
bekannt  ist.  *)  Dh  ich  in  dem  Besitze  der  zur  Amt- 
st^npg  einer  Analyse  nötbigen  Quantität  dieses  Ku- 
pfererzes war,  und  mehrere  ausgezeichnet ,  .schöne 
Exemplare  desselben  von  dem  benachbarten  Ehl  zu  se- 
heä  Gelegenheit  hatte  ;*  so  werden  diese  Mittheilungen 
inoltt  ohne  allen  Nutzen  seyn,  indem  sie  zur  Verglei« 
iSkniDg  der  iii  Mineraliensammlungen  vorhandenen  Exem- 
plare difiier  Kupfenrerbindung  mit  dem  Kupferglimmer, 
'tyt  wcdwem  sie  eime  täuschende.  <Aehnlichkeit  besiCst, 
Gelegenheit  giebt.  il.  t.  KobeU  haf  mich -durch 'die 
gantiHia  Beschreibung  dieses. phosphorsauren  Kupferoxy- 
des von  ßhl  zu  der  volikommnenUeberzeugung  gebracht, 
d^-  uns  ein  ^leirher  Gegenstand  beschäftigt  hat ,  und 
^hkher  erlnube  ieh  mir  meine  Erfahrungen  der  ob^a 
jßitirten  Abhandlung  beizufügen. 

Dal's    das    her    zu    beschreibende  phosphorsaure 
Kupferoxyd  von  dem  bekannten  Rheinbreitbacher  äufser- 
lich  verscbie<len  ist,   ergiebt  sich  aus  der  Beschreibung 
.  selbst.      Um  jedoch  eine  Yergleichung  der  chemischen 
Constitution  beider  anstellen  zu  können  >  unternahm  ich 
auch  zugleich  eine  neue  Analyse  von  diesem ,   da  in  der 
älteren   KIaproth^4fAien   der    wesentliche  Wassergehalt 
nicht  angegeben  ist.     Lunn  und  Arfvedson  haben  gleich- 
falls ein  phosphorsaures  Kupferoxyd  untersucht,  aber 
Ehrenbreitstein  als  den  Fundort   desselben  bezeichnet. 
Es  ist  sehr  wahrscheinlich ,  und  wohl  als  gewifs  anzu- 
nehmen ,  dals  hier  die  schon  oft  vorgekonunene  Ver- 
wechselung der  Namen  JRheinbreitbach  mit  Bfirenbreit- 


^)  lieber  den  Fandort  kann  verglichen  werden  Nöggeraih  in 
r.  LeonharJ^s  Taschenb.  d.  ges.  Mn.  VI.  S.  356.  u.  VIIi: 
f.  8.  311. 


iiher  verscTuedene^  phosphonaure  Suf^er.      807 

stein  geschehen  ist  und  dafs  beide  Analysen  mit  dem 
Rheinbreitbacher  Mineral  vorgenommen  sind,  indenii 
bei  Ehrenbreitstein  auch  gar  kein  solches  Kupfererz  je- 
mals vorgekommen  ist.  *) 

Die  Aehnlichkeit  des  bei  Ehl  sich  findenden  phos- 
phorsauren Kupferoxydes  mit  dem  Kupfergh'mmer  ist 
so  grofs ,  dafs  mehrere  Mineralogen  bestimmt  wurden , 
es  dem  letzteren  beizuzählen.  Das  am  Virneberg  bei 
Rheinbreitbach  sich  findende  blätterige  phosphorsaure 
Kupferoxyd  wurde  bisher  für  das  ausgezeichnetste  die- 
ser Art  gehalten ;  jedoch  das  vonfihl  zeigt  eine  noch  bei 
weitem  gröfsere  blätterige  Textur.  Das  Mutterjrestein  die« 
ser  Kupferverbindung  ist  Quarz,  indem  estheils  in  sphäri- 
schen Massen,  theils  kleine  Ilöhhin^en  und  Zerklüftun- 
gen ausfüllend,  mit  dem  gewöhnlichen  phosphorsauren 
Kupferoxyde  vorkommt.  Beim  oberflärl) liehen  Be- 
trachten scheinen  die  eingewachsenen  spliäris('hen  Mas- 
sen von  den  in  den  Höhlungen  und  Zerklüium^en  sich 
findenden  Theilenganz  verschieden  zu  seyn.  Die  Ober- 
fläche jener  ist  fast  immer  mit  einer  Rinde  von  Chalce^ 
den  überzogen,  und  auch  selbst  in  dem  Innern  sind  die 
meisten  einzelnen  kugelförmigen  Parlhien  von  derselben 
so  durchdrungen,  dafs  eine  Trennung  auf  mechani- 
schem Wege  sich  nicht  ausführen  läfst.  Die  einzelnen 
Kügelchen  besitzen  auf  der  Oberfläche  eine  lichte  berg- 
grüne Farbe ,  die  sich  zuweilen  fast  bis  zum  Silber- 
weif sen  zieht ;  während  dagegen  das  übrige  sie  umge-' 
bende  phosphorsaure  Kupferoxyd  sich  smaragd  -  und  * 
spangrün  zeigt.  Im  Inneren  erlangen  diese  Kügelchen 
meist  ein  weit  dunkleres  Ansehn.     Die  Exemplare,  die 

*)  Die  Benutzimg  des  Edinh.  phiL  Journal  stand  mir  nicht 
zu  Gebotel 


SlO  -Bergemann 

derselben  bei  weitem  die  der  sie  umgebenden  Erhöliirn^ 
gen  des  Chalcedons  übertriffi: ,  in  einer  näheren  Bezie- 
hung damit  stehen  und  sich  erklären. 

Herr  t;.  Kobeü  hat  sowohl  durch  die  angestellten 
Löthrohrversuche,  als  durch  eine  Analyse  auf  nassem 
Wege  erwiesen ,  dab  das  untersuchte  Kupfererz  keine 
Arseniksäure  enthält  4ind  mithin  kein  Kupferglimmer 
seyn  kann.  Ich  stellte  zu  meiner  eigenen  Belehrung  eine 
Wiederholung  der  Analyse  nrtt  jeder  der  beschriebenen 
einzelnen  Massen  an,  indem  ich  besonders  auf  den  Was- 
sergehalt I  lücksicht  nahm  und  hierin  die  Ursache  der  Ver- 
schiedenJ^eit  dieses  phosphorsauren  Kupferoxyds  von 
dem  vielfach  beschriebenen  zu 'finden  hoffte.  — 

Vor  dem  Löthrohre  geben  beide  Mineralien  sich  als 
reines  |>hosphorsaures  Kupferoxyd  zu  erkennen.  Die 
vom  Quarz  befreiten  kleinen  Stückchen  desselben  schmol-« 
zen  sehr  bald  zu  einem  schwarzen  Korne  zusanunen , 
ohne  dafs  dife  Flamme  gefärbt  wurde.  Durch  einen  Zu- 
satz von  kohlensaurem  Natinim  liefs  aus  der  geschmol- 
zenen Masse  sich  sehr  leicht  ein  Kupferkoru  reducireii; 
Salzsäure  färbte  die  Flamme  blau ,  Schwefelsäure  grün. 
Mit  metallischem  Blei  zusammengeschmolzen  ,  bildeten 
sich  beim  Erkalten  kleine  Krystalle  von  phosphorsaurem 
Blei«  Bei  sAlen  diesen  Versuchen  war  ich  um  so  auf- 
merksamer auf  die  Anwesenheit  d^r  Arsenik  säure  ,  da 
BerzeUus  *)  Krystalle  des  phosphorsauren  Kupferoxyds 
von  Libetljien  erwähnt ,  die  sehr  viel  arseniksaures  Ku- 
pferoxyd enthalten.  Ich  konnte  jedoch  in  den  unter- 
suchten Exemplaren  von  Ehl  keine  S{)ur  dieser  Säure 
entdecken^  obgleich  alle  die  Versuche  angestellt  ^rur- 
den,    die  sonst  schon  die  geringsten  IMengen  von  Arse- 

**;  Jahresher.  1825.  S.  142. 


314  Berge  m  ^  n  n 

Alis  den  angegebenen  Blg^nschaften  geht  die  Ve?r- 
sdbiedenheil  dieses  pliosphorsauren  Kupferoxydes  vdn 
Elil  von  dein  bekannten,  am  Vimeberge  bei  Rheinbreit- 
bach sich  findenden,  hervor.     Aufser  dem  krystaljisir- 
ten  sind  es  besonders  zwei  Arjen ,  die  be*  dem  letztge- 
nannten Orle,  in  der  gröfsten  Menge  tind  durch  sehr  cha- 
rakteristische  Eigenschaften  ausgezeichnet,  vorkommen  r 
cdn  faseriges  und  ein  schlackiges  phosphorsaures  Ku- 
pferoicyd.     Beide  finden  sich  mit  Quarz ,    in  welchem 
sie  die  GängQ  des  Virnebergs  mit  ausfüllen ,  theils  ein- 
ge^pf  engt ,  theils  in  Drusenlöchem.     Die  faserige  Va- 
rietät ist    oft   zu   nierenförmigen  und  tiropisteinajrtigenL 
Massen  zusammengehäuft,   ,die    in   ihrem  Innern    sehr 
Ydllkommen  concentrisch  schaalige  Absonderungen  zei- 
gen,   welche  durch  dunklere  Streifen,    die    das  Grün 
des  Minerals  durchschneiden ,  sich  sehr  weit  verfolgea 
lassen,     üebergänge  von  diesem  Vorkommen   bis  za 
YoUkommen  ausgebildeten  Krystallen ,   deren  Form  ein 
geschobenes    vierseiliges    Prisma  darstellt,    lassen  sich 
nicht    selten  deutlich  beobachten.      Aeufserlich   ist  die 
Farbe  dieser  faserigen  Abänderung  zuweilen  bläulich - 
und  grürilichschwarz  oder  grau,    gewöhnlich  aber  ein 
.sich in  das  Smaragfl grüne  verlaufendes  Grasgrün.      Ob- 
gleich die  Farbe  im  Innern  dieses  Minerals ,    hinwegge- 
sehen von  den.  die  concentrisch  schaalige  Structur  be- 
gleitenden dunkleren  Zeichnungen ,  im  Allgemeinen  ho- 
mogen ist ,   so  finden  sich  doch  zuweilen  Parthien^  die 
fast   bis  zum  Schwarzen  übergehen,    und    durch  eine 
partielle  Verwitterung  und  Trennung  des  Wassers  ent- 
standen zu  seyn  scheinen.     Diese  Theile  wurden  sorg- 
1  allig  von  der  zu  untersuchenden  Masse  gesondert  und 
zu  dieser  nur  Stücke  benutzt^  die  in  ihrem  Inüera  ein 


über  pJiospIiorsaUre  Kupfersalze,  '815 

vollkommen   gleichförmiges    Ansehen  und  die   eigen- 
-thiimliche  grüne  Farbe  besafsep.      ^ 

Beim  Glühen  zeigte  dieses^phosphorsaure  Kupfer- 
oxyd, wie  angegeben,  ein  verschiedenes  Verhahen, 
indem  es  entweder  zu  sehr  kleinen  dunkeloli vengrünen 
Nadeln  decrepitirte,  oder  nur  die  Farbe  veränderte ,  und 
in  diesem  Falle  aber  so  mürbe  wurde ,  dafs  es  sich 
meist  schon  zwischen  den  Fingern  zerreiben  liefs. 
Salpetersäure  löste  es  vollkommen  auf,  olme  Spuren  von 
Kieselerde  zu  hinterlassen.  Die  Auflosung  besafs  eine 
•  rein  blaue  Farbe  und  zeigte,  mit  den  nöthigenReagentien 
versetzt ,  keine  Eisen  oder  andere  fremde  Körper  an* 
deutende  Reaction. 

Bei  mehreren  Versuchen,  die  ich  um  den  Wasser- 
gehalt der  Verbindung  zu  erfahren  anstellte,   erhielt  ich 

■ 

sehr  abweichende  Resultate,  die  weder  unter  sich,  noch 
mit  den  vorhandenen  in  Beziehung  standen ,  und  sich 
schon  durch  das  ■^Verschiedene  Verhalten  des  Minerals 
beim  Erhitzen  in  einer  Glasröhre  zu  erkennen  gaben. 
Die  einzelnen  Proben  wurden  einir  gleich  starken  Roth- 
glühhitze  so  lange  ausgesetzt,  bis  nach  wiederholten 
Wägungdn  keine  Gewichtsabnahme  mehr  Statt  fand. 
Ich  erhielt  durch  diese  Versuche,  die  mit  Fragmenten  von 
drei  verschiedenen  Exemplaren  des  faserigen  pliosphor- 
sauren  Kupferoxydes  von  Rheinbreitbach  angestellt  wur- 
den^ welche  durch  die  Intensität  der  Farben  sowohl,  wie 
dnrchden  Durchmesser  der  einzelnen  Fasern,  vojd  einan- 
der verschieden  waren,  einen  Verlust  von  1 1,357  Proc. 
10,066  und  7,889  Proc.  Die  zu  den  ersten  beiden 
Versuchen  benutzten  Massen  decrepitirten  schon  bei  ge- 
lindem Erhitzen  auf  die  angeführte  Art,   während  da- 


über  phospJiorsaure  Kupf ersähe,  S£3 

Säure.  Das  2Segelerz  sonderte  sich  zuerst  in  nicht  un- 
bedeutender Jtlenge  an  dem  Boden  des  Gefäfses  ab ,  in* 
dem  die  Flüssigkeit  zugleich  durch  einzelne  lockere 
schwarzgriine  Flocken  getrübt  wurde,,  die  sich  als 
Schwefel  zu  erkennen  gaben.  Beide  verschwanden 
aber  sehr  bald  nach  fortgesetztem  Digeriren.  Nur  sehr 
wenige  Quarzkömchen  blieben  ungelöst  zurück.  Die 
klare  grüne  Flüssigkeit  wurde  darauf  zur  Entfernung  der 
überschüssig  hinzugesetzten  Säure  fast  bis  zur  Trotkene 
verdampft  und  dann  in  Wasser  wieder  aufgenommen^ 
die  Auflösung  wiederholt  mit  scliwefeliger  Säure  ver- 
setzt und  erwärmt.  Es  erfolgte  hierbei  sehr  bald  eine 
Trübung  der  Flüssigkeit.  Der  sich  ausscheidende  Kör- 
per färbte  sich  schnell  braun ,  und  erlangte ,  nachdem 
ersieh  zu  Boden  gesenkt  hatte  durch  Erwärmung  ein 
ganz  [dunkeles  Ansehn.  Nach  dem  Trocknen  zeigte 
er  alle  die  charakteristischen  Eigenschaften  des  Selens , 
obgleich,  wie  zu  vermuthen  war,  sich  auch  etwas 
Schwefel  aus  der  Flüssigkeit  mit  ausgeschieden  hatte, 
dessen  Quantität  aber  bei  weitem  zu  geringe  war,  um  nicht 
dennoch  die  Anwesenheit  des  Selens  auf  das  bestimmte- 
ste erkennen  zu  lassen. 

Da  Kersten  zu  seiner  Analyse  der  Kuj»ferblüthe 
reine  Krystalle  benützt,  und  in. diesen  die  Gegenwart 
des  Selens  erwiesen  hat,  so  können  MÖr  auch  ^roh\  an^ 
nehmen,  dafs  in  dem  Rothkupfererz  des  untersuchten 
Gemenges  das  Selen  einen  Begleiter  ausmacht ,  welcher 
duixli  das  verschiedene  Verhalten  desselben  vor  dem 
Löthrohre  noch  wahrscheinlicher  gemacht  wird.  Dafs 
jedoch  das  Selen  ein  wesentlicher  Bestandtheil  des  in 
allen  Arten  bei  Bheinbreitbach  vorkommenden  Rbth- 
kupfererzes  sey ,  würden  wir  weniger  leidA  ^^\.^Vl«cl 


zur  chemischai  Geschickte  des  Bleis.  S25 

die  Analyse  Auskunft  geben  wird,  identiscli  mit  dem 
weifsen  Niederschlage ,  der  durch  Zersetzung  flüssiger 
Bleisalze  (namentUch  des  Bleiessigs)  mittelst  Aetzkalis 
erhalten  wird,  der  erst  in  der  neuesten  Zeit  für  ein 
Hydrat  erkannt  wurde.  Sicher  wäre  man  schon  früher 
von  der,  obwohl  nie  allgemeinen  Annalm^e,  dafs  Blei- 
/oxyd  sich  nicht  mit  Wasser  verbinde,  abgegangen, 
wenn  man  obigem  Verhalten  des  Bleis  im  Wasser  und 
dem  dabei  abfallenden  Producte  gröfsere  Aufmerksam- 
keit geschenkt  hätte.  Allein  man  scheint  dieses  letztere 
häufig  für  kohlensaures  Bleioxyd  genommen  zu  haben , 
in  welches  es  bei  längerem  Ausgesetztseyn  an  der  Luft 
allerdings  verwandelt  werden  kann,  was  es  aber  im 
Anfange  durchaus  nicht  ist,  wie  seine,  ohne  das  ge« 
ringst^  Aufbrausen  vor  sich  gehende,  Aüfiösung  in  ver- 
dünnter Salpetersäure  erweist. 

Wenn  man  Wasser,  worin  Bleistücke  liegen,,  nach 
kürzerer  oder  längerer  Zeit  abgiefst  und  ßllrirt,  so  zeigt 
das  diürchgelaufene  nur  einen  höchst  unbedeutenden  Ge- 
halt an  aufgelöstem  Bleioxyd,  und  wird  durch  hin- 
durchstreichende Hydrothionsäure  äußerst  wenig  ge- 
färbt. Nach  Guyton  Whrveau  soll  zwar  Wasser  durch 
den  Aufenthalt  in  bleiernen  Gefafsen  alkalische  Eigen- 
sdbaften  annehmen  und  ziemlich  starke  Reactionen  auf 
Blei  geben ;  allein  der  französische  Chemiker  hat ,  wie 
mir  sehr  wahrscheinlich  ist,  das  über  Blei  gestandene 
Wasser  keiner  Filtration  unterworfen ,  um  es ,  vor  der 
Prü&ng  mit  Reag-entien,  von  den  darin  susj)endirten 
Oxydtheilchen  zu  befreien«         ^ 

Merkwürdig  ist,  wie  schon  Guyton  Morveau  an- 
giebti  der  Einfluls,  den  die  Anwesenheit  fremdartiger 
Bestandtheile  im  Wasser  auf  den  .Erfolg  der  Oxydation 


326  ,  Wetzlar        ^ 

des  Bleis  m  demselben  hat.  Jene  [reichlich^  Erzeugung 
TOri  Bleioxydhydrat  findet  nur  Statt  hei  völliger  lieinheit 
des  Wassers.  Eine  noch  so  geringe,  durch  andere 
.  Mittell^aum  wahrzunehmende,  Spur  salinischen  Gehalte» 
ändert  die  Wirkung  dahin  ab,  dafs  sich  nun,  unter  den- 
selben Umständen,  ungleich  weniger  Oxyd  bildet,  wel- 
ches sich  dann  in  schmalen,  unregelmäfsigen  Ringeln 
nm  einzelne  Flecke  anhäuft,  während  andere  Stellen  ih^ 
ren  metalHschen  Glanz  beibehalten,  ein  Verhalten,  was 
genau .  eben  so  bei  dem  .unter  Wasser  liegenden  Zinke 
beobachtet  wird ,  und  folgern  läfst ,  dafs  der  ungleiche 
elektrochemische  Werth  einzelner  Puncle  der  Oberfläche 
eines  Metalls ,  bei  allem  Anschein  der  vollkommensten 
Homogeneüät ,  keine  dem  Eisen  ausschliefslich  zukom* 
mende  Erscheinung  ist,  wie  man  an  einem  anderen 
Orte,  *)  wo  davon  die  Rede  war,  etwa  vermuthcn 
konnte. 

Ist  das  Wasser  mit  einer  etwas  bedeutenderen  Bei- 
mischung irgend  eines  Salzes  imprägnirt,  so  erleidet 
das  Blei  fast  keine  sichtbare  Veränderung,  als  hö<)h- 
slens  ein  schwaches ,  die  Frische  seines  Glanzes  ein  we- 
nig schmälerndes,.  Anlaufen.  Demungeachtet  ist  es. 
nicht  gegründet,  was  Guy  ton  Morveau  annimmt,  dals  eiu 
solches  Wasser  durchaus  keine  Bleitheile  aufzulösen  ver- 
möge. Mischt  man  destillirtes  Wasser  mit  kleinen  An- 
theilen  Kochsalz ,  Salpeter  oder  schwefelsauren  KaL's, 
und  legt  in  diese  Lösungen  blanke  Stücke  einer.Blei- 
platte  ,  so  gewahrt  man  freilich  an  diesen  (  ausgenom- 
men das  erwähnte  Anlaufen)  keine  merkliche  Oxydbil- 
dung, aber  das,  nach  Verlauf  eines  Tages  abgegosse- 
ne, übrigens  klare  Wasser  wird  von  Hydrothionsäure 

*)  S.  d.  Jalitb.  1827.  H.  4.  S.  A&4. 


k' 


•  '  zur  chenüstlien  Gcscbtchle  des  Bleis.  827 

sehr  schw^jcb,  jedoch  noch  deuüidi,  bräunlich  gefäi'bt. 
In  einer  solchen  salzigen  Lösung  ist  das  höchst  wenige 
Bleioxyd  .ohne  Zweifel  nicht  im  freien  Zustande  neben 
dem  Salze  vorhanden. 

Da  Guyton  Morveau  dem  Salze  fuhrenden  Wasser 
keine  auflösende  Kraft  auf  Blei  zuschreibt ,  so  schlieiist 
er  nun  auch,  dafs  Quellwasser  einer  solchen  ermangele, 
eine  Meinung ,  die  mit  der  Erfahrung  aller  Zeiten'  ge- 
radezu im  Widerspruche  steht,  welche  dem  durch  bleier- 
.  ne  Wusserieitungen  fliefsenden  Wasser  mit  llechl  "Dge- 
9ande  Eigenschaften  beigelegt.  Ich  wei-de  auf  diesen  > 
Gegenstand  weiter  unten  zurückkommen. 

Die   imbedeutende  Löslich keit,     "welche    das  auf 
nassem  Wege  sich  bildende  Oxydhydrat  des  Bleis  yeigt, 
erscheint  ein  wenig  auffallend^  da  das  auf  trockenem  Weg 
entstandene  Bleioxyd  nicht  eben  in  so  spärlicher  iMasse 
im  Wasser  solubel  ist.      Letztere  Eigenschaft  entdeekte 
Scheele  zuerst  an  der  Bleiglälte  ,  die  aber ,  als  halb\'cr- 
glastes  Oxyd ,    zu  refractorisch  sich  erweist  und  lage- 
lansres  Zusammenstellen  mit  Wasser  erfordert.      Besser 
nimmt  man  daher,     um  die  wässerige  Auflösung  des 
Bleioxyds  darzustellen,  das  zu  Pulyer  zerriebene,   fast 
schwefelgelbe  Residuum ,   welches  bei  genügsamen  Aus- 
gliihen  des  salpetersauren  Bleis  erhalten  vnrA,.     Schüt- 
telt man  dieses  nur  kurze  Zeit  in  einem  verstopften  Gla- 
se mit  Wasser :  so  erhält  man,  nach  dem  Filtnren,  eine 
Flüssigkeit  von  schwach  söfslich  herbem  Geschmacke, 
die  die  Farbe  gerÖtheten  Lackmuspapiers  leicht  wieder 
herzustellen  vennag.     Sie  scheint  zu  den  empfindlich- 
sten Reagentien  für  die  Kohlensäure  zu  gehören  und 
leichter  imd  auffallender  durch  diese  afficirt  zu  werden, 
sds  selbst  Kalk  -  und  Bary  twaaser .     BAäaX  täää  ^^« 


«  *  • 

der  lolgMi  (d«r  geteSft  «dlMdiAg»  Sm  .filÜ«iMB(^  ^KKftÄ 
iriOrar  stöbt,  als  das  Bisen),  «ondllii  «(hitt»  s^ardi»  , 

;  rcrg| MqhyKcator-'Veiaiiiiilte  anziistd^pi^jäit im'ByMfea^ 
wie  «r  mir  sdbmb,  ebenfalls  xa  Giäfcterf.  "rolii^Däwidi 
magdUlen "waren, '^jedöc^  anöh  mifiaiMr  «Mi*.' Aao^  ' 
lii(Iieii  geze%l  hatteir,  dafb  er  den  ron  idHbwtrbteMi 
ftuliot -dadurch  keineswegs  für  erled]|gi>efUaMi  MoÄtä 

^  SSmmtUdien  Mur  von  Henn  Fraf.^^StfbMj^     ' 
SSridM  geg^nober  gesteOteh  GewIhMidauMni  fE^  den 
Vorrang  des  BleiB  tor  dam  Eiaen  in'.  AnaaLiiag  w 
Elektropoaitivitat,  hatte  idi  liieineneits  ^iM  AidS^^ 
jgrevd<^ge  Autorität  ^ntgeglin  za  adtzetf  ^;|^ijifiiij}|ifeb ,  die  , 
TOn  Diiv)c    Diese  bei^ibmte  Ghenoker  fShcte  a^ctt  vor 
TieLni  Jahren  die  l^etaDe  in  folgender  ReSiä'iAi^:.  *) 
Zink,  Eisen,  Zinn,  Blei,  Kupfer  ti.s;w.i;'enle  .Ord- 
nung ,  die  er  fast  eben  so  in  seiner  neuesten ,  die  Elek- 
ttodiemie  betreffenden  Abhandlung  beibehalten  bat.  ^^} 

Der  Mangel  an  üebereinstimmung  dieser  Davy- 
'  sehen  Spannungsreihe  mit  der  von  yoliä  imd  Anderen 
aufgestellten,  so  Mrie  dieser  letzteren  unter  einander 
tneder  in  einigen  anderen  Puncten,  ist  indefs,  -wie  be- 
reits Fechner  vor  Kurzem  bemerkCch  machte^  *?^  sehr 
erldärlich ,  wenn  man  di^e  verschiedene  Art  in  Betracht 
zieht ,  i^e  man  zur  Bestimmung  jener  Spannun^^ihen 

gelangte.      Dals  die  elektrischen  Beziehungen  ^pweier 

•  \ 

•  ■ 

von  Fechner  ün  6»  Hefte  dieses  Jahrgangs  (S.  129 J  av^ge-« 

stellte.  *     -'  ^ 

*)  Singer*s  Elemente  der  Elektricität  u.  s.  w.,  "ans  dem  Engl. 

von  AnUer.   Biesl.  1819.   S.  195  u.  199. 
*.* )  Annal  c?.  Chim.  ei  d.  Phys.  Novembet  1816.  S.  806*  t^d 

▼<äU  Jahrb.  18Ä8.   I.  S7>  ^ 

***)  S.  dies,  Jahjh.  1828.  H.  5.  S.  GS.     / 


zur  chemischen  Geschichte  des  Bleis.        -  335 

JKMalld  verscbieden  ausfallen  müssen,  je.naphdem  man 
dieselben  aiif  elektrometrischen  oder  elektrochemiscliea. 
,Wege  3  mit  Dazwischenbringung  dieses  oder  jenes  feudi-« 
len  2wi8ohenkörpers  ^  zu  erforschen  sucht ^  ist  jedoch 
'eine .  Wahrheit ,  die ,  ^  sq  lan^e  man  mit  T^oJta  dem  feuch- 
ten  Leiter  nur  eine  passive  Rolle  in  der  Kette  zugestand, 
wenig  oder  gar  niöht  erkannt  wenden  konnte,  und  selbst 
heutigen  Tags  noch,  bei  besserer  Einsicht,  zuweilen 
tmboachtet  bleibt.  So  führt  Bischqf  ^)  in  seinem  Lehr- 
buche die  elektrische  Reihenfolge  nach  Davy  an,  und 
bemoKJa  dabei j     dafs  jedes,  vorhergehende.  Metall  mil 


♦)  ]^chqf's  I^ejirbuch  TJu  ^  S.  235-  „Dwe  Beihe,".sagt 
B.  daselbst,  J,  ist  fast  die  Stufenleiter  der  abnehmenden 
Vemrandtschaften  dieser  Metalle  zum  iSanerstoff  oder  fast 
ax(ch  die  der  abnehmendIW  Verwandtschaften  dieser  Me- 
talle, als  Oxyde,  zu  den  Säureji.**  Was  den  letzten  Theil 
dieser  Behauptung  betrifft,  so  habe  ich  breits  in  einem  der 
^  firöheren  Hefte  dieses  Jahrganges  (H.  6«  5.  175*  )*^^^  ^^ 
dagegen  sprechende  Tl\atsache  aulhierksi^in  gemaclit;  ^as 
hingegen  die  üebereinstimmung  der  Spannungsreilie  der 
Metalle  mit  der  Oxydabilitätsreih'e  derseljjen  anbelangt,  so 
gilt  sie  eben  nur  von  der  durch  Bische^  citirten  J)flfi;y*schen, 
aipht  aber  Ton  der  /^pfta'ischen,  welche  letztere,  bedeuteiid 
davon  abweicht,    was  HiläebramU    einst  veranlafste,    die 

\  auch  von  Bischof  angeführte  Abhandlung  (über  die  Ünab- 

,  hängigkeit  der  Erregung  des  Galv^mismus  von  dem  Unter- 
schiede der  Oxydabilität  u.s.w.  GehlcrCs  Journ.  VI.  36.)  zi^ 
schreiben.  Die  ganze  Frage  aber,  warum  ein  mit  einem 
zweiten  beim  Contact  positiv  werdendes  Metall  nicht  je- 
derzeit auch  das  pxydablere  von  beiden  ist,  ging  zum  Theil 

i.  aus  jener  irrigen,    oben  berührten,  Voraussetzung  hervot, 

dafs  die  elektrisclien  Zustande  der  Metalle,  wie  sie,  bei 
gegeos.eitiger  Berührung  derselben,  für  sich  erscheinen, 
überall  auch  die  hydroelektrischen  Erscheinungen  bestimm- 
ten,  bei  welchen  doch  allein  (mit  Ausnahme  sehr  erhöhter 

i  Temper«i|tur)   die  Anziehung  zum  Sauerstoff  in  Thatigkeit* 

konunt,  und  verliert  danim,  dem  heutigen  Standpuncte  der 
Wissenschaft  nach,  den  |;rcifsteu  Theil  ihrer  Bedeutung. 


,  \ 


ii 
dem DAchföllgeiideB  Hh  E  zeige,  eine  Bemerkung, di^nnr 

dana  am  rechten  Platze  wäre.»  .wmn  Ooti^  jene  Reihe, 

wie  FoÜa^  mittelst  «des  Condensators    gefunden  hätte , 

und  das  relatire  elektromotorische  Vermögen  der  Metalle 

nicht  so  angäbe ,   wie  es  sich  ihm  bei  Mitwirkung  einer 

bestimmten  leitenden  Flüssigkeit  darstellte.    Davy  selbst, 

desseii  Arbeiten  es  gerade  sind,  die  den  hier  besprochen 

neu  Punot  am  meisten  aufhellten,  hat  sidi  in*  letzterer 

2eit  durch. einen  ähnlichen  Fehlschi ufs. leiten  lassen,  in^ 

dem  er. Zinn  zur  Beschützung  der  eisernen  Dampfkessel 

lempfahl ,    offenbar  darum ,   weil  jenes  Metall  seinen 

neulichen  Angaben  zufolge,  in  dermit(5äur€»-^b]IdQjten- 

Kette  positiv  mit  dem  Eisen  wird.     Aber  es  handehe 

sich  ja  hier  um  das  Verhalten  des  Zinns  und  Eisens  bei 

gegenseitiger  Beriihrung  in  gemepnem  oder  Meerwasser  ^ 

w 

worin ,  wi%  van  Beek  *)  gezeigt  hat ,  der  elektrische 
Zustand  gedachter  Metalle  gerade  der  Umgekehrte  ron 
dem  ist;  den  Daiy  voraussetzte. 

Von  diesem  Standpunct  aus,  leuchtet'  es  nun 
aber  auch  ein ,  dafs  mein  Zweifel  über  den  negativen 
Zustand  des  Eisens  bei  Ausfuhrung  des  Dumas^scben 
Vorschlages ,  eben  so  wenig  durch  Berufung  auf  f^oha 
und  Andere  gehoben,  als  durch  die  Hinweisung  auf 
Davy  gerechtferligt  wird.  Auch  hier  reducirt  sich  Al- 
les auf  die  specielleFrage :  ist  Eisen  gegen  Blei  im  Quell- 
wassei'  negativ ,  wie  der  französische  Chemiker  meint  ? 
Diese  Meinung  gründet  sich,  wie  ich  aus  Bumas's 
Aufsatze  ersehe ,  nur  auf  eine  einzige  directe  Beobach- 
tung. **)  Eine  Eisenstange  nämlich,  die  am  Boden 
des  bleiernen  Reservoirs  einer  aus  dem  nämlichen  Me- 

*)  S.  dies.  Jahrb.  1828.  H.  6.  S.  174. 

**)  Annuh  d.  Chim.  et  dt  Phys.  Kovember  1826:  S.  267. 


542  Wetzlar 

schön  F^An^  in  der  unten  citiiten  Abhandlnngangiebt) 
nur  geht  hier  die  primäre  Abl9nkung  der  Nadel  in  einem 


iait  dem  Schliefen  der  Kette  die  Metalle  (oder  das^eine 
derselben)  im  hinlängliohen  Grade  chemisch  angreift,  Trird 
^ter  Fohvechsel  erst  eine  Weile  nach  dem  Geschlossenseyn 
•der  Kette  «rfolgen. 

Ich  finde  in  Fechner^s  Aufsatz^  keine^  einzige  Thatsache> 
■die  einer  solchen  Erklärung  zuwider  wäre.    Dafs  die  durch 
den  feuchten  Leiter  umgekehrte  Polarität  in  dieser  Umkeh- 
rung kürzere  oder  längere  Zeit  noch  beharren  kann,  wenn 
man  die  Metalle  in  eine  andere  Flüssigkeit  senkt,     in  der 
bei  frischen  Platten  aus  dpn  nämlichen  Metallen   der  Pol- 
wechsel nie    eintritt,    beweist  nichts   für  eine  materitUey 
in  die  zweite  Flüssigkeit  mit  :hii]übergenommene  Verände- 
rung der  Metalloberfiäche ,   und  kann  eben  sowohl  für  ein 
-eleiclrodymamisches  Phänomen  gelten ,   um  mith  dieses  Aus- 
drucks von  de  la  Bive  zu  bedienen*      Die  Beobachtmigen 
dieses  letzteren .  überdiefs ,   (Jahrbuch  1828.    H.  7*  S.  276*) 
womach  die  Leitungsdrähte   der  ^o?/a*ischen  Säule,   nach 
ihrer  Trennung  von  derselben,    aUch  an  denjenigen  Thei- 
len  eine  Ladung  zeigen,    die   mit  der  schlielsenden  Flüs- 
sigkeit nicht  in  Berührung  standen,    eine  Thatsache,    die 
Pf  äff  neuerlichst  (Jahrb.  1828.  H.  8.  S.  410.)  gegen  Noh'ili, 
der  sie  in* Zweifel  zog,    (ebendas.  IL  7.  S.  275.)  bestätigte, 
beweisen  offenbar,    dafs  auch  bei  den  von  Bitter  und  Ma- 
i-ianiiü  beobachteten  Ladungsphänomenen ,  an  welche  Rech- 
ner die  von   ihm  supponirte  Veränderung  der  Metalle,   als 
verwandte  Erscheinung,   anscliliefst,    chemische  Erklärungs- 
gründe picht  ausreichen   dürften.      Zudem  habe  ich  selbst 
noch,    bald    mitzutheilende ,  Versuche   im  RüclUialte,    die 
einer  dynamischen  Betrachtungsweise  sehr  das  "Wort  führen 
werden.       Ich   kann  daher  auch  nicht  zugeben,     dafs   die 
Verändenmg,    welche   Eisen  in  Silberlösung  erfährt,    eine 
materielle  sey.       Eine  solche  ist  chemisch  nicht  nachzuwei- 
sen,   und  kündigt  sich  durchaus  durch  kein  äufseres  Merk- 
mal an.   Es  ist  ein  Mifsverständnifs,  wenn  man  nach  solcher 
dem  Eisen  eine   eigene   silberweifse   Farbe  der   Oberfläche 
annehmen  läfst.    Diefs  gilt  blofs  von  jenem,    das  erst  nach 
erlittenem  Angriffe   und  Auflösung  negativ  wird,    wo  also 
die  nämliche  Oberfläche  nicht  mehr  existirt,    sondern  eine 
neue  zum  Vorschein  gekommen  ist , '  die  ,das  Licht  anders 
zu  brechen  vermag.     Bei  dem  gleich  anfangs  sich  negativ 


l&ur  chemischen  GesChichie  des  iBleis»  84S 

Ntt  vorüber.     Taucht  man  Ungegen  die  mit  den  Ead« 
drähten  rerlKindenen  Metallein  Schwefel-  oder  Salzsäure^ 
selbst  ziemlich  diluirte ,    so  verhält  sich  das  Eisen  im 
Augenblicke  des  SchKefsens  schon  positiv.     Mit  ver- 
dünnter Salpetersäure  war  das  Verhalten  jedoch  wieder 
wie  oben.  Bei  dieser  war  es  besonders  interessant,  den 
Maltipficator  zu  beobachten.     Wenn  nämlich  die  secun- 
däre  negative  Ablenkung  des  Bleis  'erschienen  war  und 
5®  betrug,  so  ging  die  Nadel  mit  einem  Male  wieder 
durch  den  Mlöridian  auf^®  in  die  primär^  positive  zu- 
i'iick,    tiickte  dann  neuerdings  langsam  in  die  zweite 
auf  8®  ,  Verweihe  daselbst  kurze  Zeijt  in  völliger  Ruhe, 
redticirte  sich  plötzlich  und  schnell  auf  i® ,  stieg  von 
da  wieder  langsam  auf  4^  und  stand  nach  einigen  Minu- 
ten, wieder  auf  2°  u.  s.  f.     Diese  Veränderungen  in  dem 
Grade  der  Declination ,  ja  für  mehrere  Augenblicke  in 
dar  Art  derselben  ^  wurden  nicht  im  Mindesten  durch 
eine  äu£9ere^Ursache  veranlafst ,  und  finden  füglich  ihre 
Erklärung  darin ,  dafs  der  negative  Zustand  des  Blei's 
abwechselnd  steigen  und  fallen  mufs ,.  und  selbst  mo- 
mentan in  einen  sachwadien  positiven  wieder  TBrwan-^ 
ddit  werden  kann,  je  nachdem  an  der  Oberfläche  de^ 
Eisens  durch  Wiikung  der  Säure  bald  viehr  bald  Weiai- 
ger  positive  Stellen  zum  Vorscheinkommen.     Wie  we- 
nig dazu  gehört ,   um ,  bei  so  geringer,  elektrischer  Dif- 
ferenz der  Metalle,  flir  gegenseitiges  Verhältnifs  zuver* 
'ändern,,  sieht  man  daraus ,  dafs ,  wenn  man  nach  em* 
getretenW  negativen  Zustande  des  Bleis^  an  dessen  nach- 
giebige Oberfläche  ein  noch  so  kleines,  kaum  mit  den 
Fingern  greifbares^  Partikelchen  Zink  andrückt,  sogleich 
eine  positive  Declination  wieder  erscheint. 

Verhaltendem  habe  ich  darchans  keinen  Untetschied  i^ah;r- 
genominen  von  anderem  gewöhnlichen  Eisea* 


.» 

»     -. 


■•;■•■''  * ' "  '   '*■■•     '  ■"■'■■"■'  '■*      '"'       •      ^ 

.  ■ 

'  * W  SpMünng  aber,  ^ipd  dem  g^tbigiiA  Ifihxu^giwi^ 
\  m|  .dei  4e8t9iiBt9ii<^alM«vs^  ist  dieAbleo^^g  dtS^'^a^ 

J!lill<Ei$eli  ia  etwasivgeringerem  6ffalde>  ^Bin.feias^e^ 

,   MU-Mpr  am  uÄi  ei»  fiTveiistäbehnr^  >  btf  *tuimiB.#feät»B> 

^^«ntiiisieinit  Bl<a  fiuft  gaaz  bknk'JbkiWtif%iinr'«|tt0  kl^«^ 

4^  '  «0  f:S<elfe/War  ^Mb  swet  Tagen  görastetumd-eiDelfeiig^ 

.  JUi^xydhydrat  bedeckte  ^ie  Hletalle  vmd  maohie  dts» 

19l[c|S8er  trübe.     In  anderen  yerBucbea  liipWieder  tibidt 

i|)|i^Jkfemen  jpierkbfiNlfi^  üdfetscbied  iH;  dei?  Släidce  ^6ir 

.  0|^dMbl<Mi  aü  bddtfd^MeiaUen  und  iiSiläal  lifw^^ii^  JBfaW 

V-  V:  '  W  es  noB/t^e  icli.^mbe,  g^mffbaA  ^dMtjpfttlüiii  ^^ 
'    <dftfs  JBben  nicht  blob  in  Säarefn , ' i^  ^Davy  ää^lfii'  aii*' 
gab ,    sondern  auch  gegen  Dumas* s  Behauptung  ,"^in  ge-* 
meinem  Wasser  positiv  gegen  BleList:  vrie  erklärt  sicl^ 
alsdann  die  oben  erwähnte  Beobachtung  des  französi- 
sehen  Chemikers ,  die  seiner  Ansicht  zur  vorzüglichsten 
Stütze«  diente,   dafs  nämlich  jepe  Eisenstange  in  dem' 
bleiernen •  Behälter  einen  Absatz  ^diger  Carböi^ate  an' 
sii^'^vextolafste ?  -^  Sehr  leicht,   Svenn  man  annimmt  j 
dafs  jener  Absatz  nicht  an  dem-  Eisen  linmittelbar ,  son- 
dern  an  der »    es  bedeckenden  Oxj^ilage  Statf  fand ! 
Hülste  sich  das  Eisen  als  positives«  Glied  der  Kette  oxy- ' 
di|>an  >  so  war  es  natürlich ,   dais  die  von  ihm  abge- 
stofsenen ,  zum  negativen  Pol  hingehenden  Erden,  sich 
'    an  das.  nöc^^  und  stärkere  negative  Element ,  den  Ei- 
sfnrost  ablagerten»    der  zudem  bessere  Anlegepuncte ' 
gewährte,   als  die  glättere  und  entfefrntere  Oberfläche 
des  Bleis;     Ohne  Zweifel  hätte  Durnas  ia  jenem  F^Ue 


zur  chemischen  GeschidOe  des  Bleis.    ^      345 

das  Eisen ,  nach  Wegnahme  der  einhüllenden  Iiicmsta- 
tion,  keineswegs  blank ,  wie  er  erwarten  mufste,  son- 
dern mit  Rost  bedeckt  gefunden. 

So  hat  also  der  französische  Chemiker,  dessen 
Absicht  darauf  hinausging,  die  bekannte  technische  Er- 
findung Davy^s  umzukehren ,  und ,  statt  das  Blei  der 
Wasserleitangen  negativ  zu  machen,  damit  die  Auflösung 
des  schädlichen  Metalls  verhütet  würde  (ein  für  die  Ge- 
sundheit gewifs  wichtiger  Zweck !)  es  vielmehr  positiv 
zu  elektrisiren ,  (eines  blofs  ökonomischen  Zweckes 
halber)  durch  seinen  Vorschlag  eiserner  Präservatoren , 
ohne  Wissen  und  Willen,  die  Vereinigung  beider  Zwecke 
erzielt,  und  die  technische  Erfindung  Davy's  in  Wirk- 
lichkeit nicht  umgekehrt  angewandt ;  das  Blei  wird  ne- 
gativ und  geschiitzt,  und  nichts  destoweniger  erfolgt 
der  Absatz  der  Erden  nicHt  an  ihm  selbst,  sondern  an  ' 
dem  schützenden  Eisen !  ^) 

*)  Um  so  melir  ist  zu  wünschen,  dofs  Dumas* s  Vorschlag 
durch  die  Ausführung  nun  auch  praktisch  geprüft  werde, 
was,  soviel  mir  bekaimt  ist,  noch  nirgends  geschehen  ist. 
Stellen  sich  dann  keine  unvorhergesehene  Schwierigkeiten 
entgegen  und  wird  wirklich  das  Alles  eiTcicht,  was  sich, 
dem  Obigen  nach,  mit  vieler  Bestimmtheit  erwarten  läfst: 
80  wird  in  Zukunft  die  Rücksicht  für  die  öfFenlliche  Ge- 
sundheit uns  nicht  mehr,  wie  bisher,  abhalleii  dürfen, 
Blei  zu  ausgedehnten  Wasserleitungen  anzuwenden,  da  die- 
ses Metall  in  jeder  anderen  Hinsicht,  durch  seine  Dauer- 
haftigkeit, WohlfeiUieit,  leichte  Verarbeitbarleit  u.  s.  w. 
sich  vorzüglich  dazu  empfiehlt. 


Jahrb.  d.  Ch.  u.  Ph.  1828.  H.  10.  (N.  R.  ß.  24.H,  3.)  23 


540 


Lithium. 

Vermischte  Bemerkungen  über  das  Ldihium  und  über  ei^ 

nige  Verbindungen  desselben^ 


vo  n 


Ladislav    Krd'lovanszky, 

(Fortsetzung  von  S.  230*286«) 

4.    Lithium^ Superoxyd,  *) 

His  konnte  diese  Verbindung  des  Lithiums  mit  dem 
Sauerstoffe  noch  nicht  rein  dargestellt  werden^  ihre  . 
Existenz  ist  aber  dessenungeachtet  wohl  nicht  zu  bestrei- 
ten. Wird  Lithionhydrat  und  kohlensaures  Lithion  an  ^ 
der  atmosphärischen  Luft  geglüht ,  so  scheint  sich  das 
Alkali  zum  Theil  in  Superoxyd  zu  verwandeln.  Die 
Eigenschaft  der  genannten  Lilhiumverbindungen  :beim 
Glühen  mid  selbst  beim  anhaltenden  Kochen  in  Platin - 
und  Silbergefäfsen  ,  diese  Metalle  anzugreifen  und  sie 
zafärben,  wobei  sie  offenbar  oberflächlich  oxydirt  wer- 
den ,  spricht  sehr  für  die  Annahme  der  Bildimg  eines 
Lithiumsuperoxydes.  Es  besitzt  dieses  höchst  wahr- 
scheinlich  eine  grofse  Neigung,  an  die  genannten  Metalle 
einen  Theil  seines  Sauerstoffes  abzutreten,  und  ein 
Platin-  oder  Silberoxyd-  Lithion  zu  bilden,  welches 
sich  mit  dem,  in  solchen  metallenen  Gefäfsen  behan- 
delten Lithionhydrat  in  der  That  verbindet.  Ich 
dampfte  essigsaures  Lithion  (welches  keine  Spur  ßlei- 
zucker  enthielt)  in  einem  silbernen  Gefäfse  zur  Trockne 

*)  A.  a.  O.  S.  50  —  51^ 


^ 


über  IMhion- Alaun:  340 

27,47  sohwerelsaureni  Lithion    iind     . 
72>53  schwefehaurer  Alaujucrde 


^  100,00; 

odex'  aus:     8x21  JLithion, 

21,98  Alauiierfie, 
69,81  Hchwefelsätire 

100,00 ; 

i  ^^  ^  ••»•  •••• 

p    welches  Verhällnifs  der  Formel  l^S  +  AIS  zieinlkh 
\    nalie -kömmt. 

Um  die  Menge  des  Krj^slallwassers  im  Lithioii- 
Älaim  zu  besümmeii,  glühte  ich  4  Grammen  dieses 
Salzes  heftig  durch,  und  erliielt  einen  Salz-  Riicksland, 
welcher  2,024  Grammen  AV^og.  Es  hatten  also  4  Gram- 
men Lithion r Alaun  1,976  Wasser  enthalten,  welches 
sie  während  des  Glühens  verloi'en.  Auf  100  Theile 
reducirf ,  ergeben  sich  demnach  die  Bestandtheile  des 
krystallisirteu'  Litliion  -  Alauns , 


schwefelsaiires  Liriiion 

y% 

,13,56 

schwefelsaure  Alaunorde 

n 

35,83 

Wasser        n             » 

» 

50,61 

100,00; 

welche  Verbindung  die  l'ormel  LS-r  S  AIS  +  24-^7 ^y 
erhalten  kann,  und  hierin  gänzlich  mit  der  des  Kali- 
Alauns  übereinstimmt. 

6.     Neutrales  lolilejisaures  LitJuon,  *) 

Es  kömmt  natürlich  in  einigen  Mineralwässern  im  auf- 
gelösten  Zustande  vor ,  und  wird  bereitet ,   indem  man 

'  Uthionhydrat  längere  Zeit  an  der  atmosphärischen  Luft 
stehep  läfst,  wobei  es  Kohlensäure  anzieht;    oder  in- 

3  dem  man  essigsaures  Lithion  bis  zur  gänzlichen  Zerse- 


1 

} 


')   A.  a.  0.   S.  61  —  63.  auszugsweise. 


S60  Krdlovansziyiüber  neair(üeshoTüen»*liÜuon% 

tzung  der  Essigsäure  glüht ;  die  rückständige  Salzmasse 
mit  vielem  faeifsen  Wasser  auslaugt ,  die  erlialtenen  £!-< 
Irirten  Laugen  gelinde  abdampft  und  krystallisiren  läEst 
Man  erhält  es  auf  diese  Art  in  Gestalt  einer  weifsen  krj- ' 
stallinischen  Salzrinde ,  in  welcher  sich  kleine  Würfel  | 
deutlich  erkennen  lassen.  Durch  freiwilliges  Yerdnn- 
,  sten  der  Lauge  bildeten  sich  mir  ziemlich  gro/se  kubU 

■ 

sehe  Krystalle^    deren  manche  eine  Länge   und  Breite 
von  S  —  4  Linien  hatten ,   und  einen  ausgezeichneten  ' 
Perlmutterglanz  besafsen. 

,  *  C.G.Gm€lin, 

Zusammensetzung:    Lithion       n        1  =  22,78.  45,54 

Kohlensäure         1  =3  27>53.  '  54^46 


1  =  5Q,S1.         100,00. 

I 

Ich  erhielt  aus  zwei  Grammen  geschmolzene^  koh- 
lensauren Lithions  durch  Zersetzung  mittebt  Schwefel- 
säure 2,931  Grammen  geglühtes,  neutrales,  schwefelsau- 
res Lithion,  welche  vermöge  der  Analyse  0,916  Gram- 
men Lithion  enthalten.  Die  zersetzten  2  Grammen  koh- 
lensaures Lithion  bestehen  demnach  aus  0,916  Gram- 
men Lithion  +  1,084  Grammen  Kohlensäure,  oder  in 
100  Theilen  aus  : 

45>8  Lithion,   und 
54,2  Kohlensäure 

100,0 ; 
welches  Verhältnifs  dem  von  C,  G.  Gnielin  angegebenen 

ziemlich  nahe  kömmt. 


S51 


Vermischte    minieralogiscbe    Notizen, 

^     mitgttheilt  Tora 

Dr.  /.   Nöggtraih, 

1,     Neuere  Nachrichten  vom  Vorkommen  des  sedie^ren 

Goldes-    im  Hundsrück' Gebirge.*) 

In  einem  dritten  Bache  des  Hundsrück  -  Gebirges , 
freilich  Ton  jenen  beiden  früher  bekannt  gewordenen 
Fundorten  an  der  Mosel  bedeutend  entfernt^  ist  nun 
auch  gediegen  Gold  gefunden  worden.  Im  Monat  Juli 
d.J.  wurde  nämlich  eine  Pepite  von  einer  Unze  Ge- 
wicht im  Bette  des  Güldenhachs  bei  Stromberg  im  Krei- 
se £r^z<znacA,  ßegierungs  -  Bezirk  iiCo67^nz,  aufgelesen. 
Sie  ^urde  von  dem  Finder  an  einen  Juden  verkauft  und 
&t  wahrscheinlich  in  den  Schmelztiegel  gewandert.  **  ) 
Der  Name  Güldenbach  deutet  eben  so  sehr,  wie  der  des 
Goldbachs  (dem  früheren  Fundorte  an  der  Mosel)  dar- 
auf hin ,  dafs  die  Goldf ührung  dieser  Bäche  schon  in 
alter  Zeit  bekannt  gewesen  seyn  müsse. 

Nach    der   petrographischen   Karte    des   Kreises 

s 

*)   Vgl.  dies.  Jahrb.  1827.  IL  S.  257. 

**  )  Auf  diese  Veranlassung  hat  der  Herr  Minister  des  Innern 
Excellenz  das  Koni  gl.  Ober  -  Bergamt  für  die  Niederi'heini- 
schen  Provinzen  beauftragt,  durch  die  bezüglichen  Regie- 
rangs-Amtsblätter  eine  Aufi'orderung  zu  erlassen,  dafs  die- 
jenigen, welche  in  der  Folge  gediegen  Gold  in  den  Bä- 
chen oder  Flufsbetten  der  Provinz  finden  werden,  solches 
nicht  an  Privathändler  verkaufen  möchten,  indem  sie  bei 
der  Ablieferung  an  das  Königl.  Ober -Bergamt  nicht  allein 
den  wirklichen  vollen  Goldwerth  dafür,  sondern,  wemi 
das  Gefundene  als  Stufe  einen  wissenschaftlichen  Werth 
hat,  auch  noch  eine  bis  zu  zehn  Frocent  des  Werthes  sich 
belaufende  Prämie  zu  erwarten  haben. 


-J*      -> 


Ü^*--?-'  ('^>^«##i%i&iMft 


•A'Vfti^.-  -,  y 


;||rMMitt^        S^fäibm  r6n\liiilMßk»&^         und 
X)ttim',  W6l4ii€^  die  Foito  des  kldli^l^^ 


v^J  innnch  lossfe  ^>.  .... 

''■^•***  ■■    V»..  ■■■..■-■*:■  *■  ■:.  .  ■  ■    .--ta.  .'S 

-"^  •  Ue  von  H^tii  Mk 'JBStirf  erhuftriieh yitirte  hah/^ 

.     .  (£^  JBkiTB^e  eracbimtii&a  in  grb&er  t^Ukoibtfeftl]^  der 
..   Mefira^      'Aasbildivig  sA  Imdea  iBaideB ;  de  8&id^  las 
ij^ZoQ  giH>£B  1^  w«ift  TÖii  l^arbe^  stark  glanxekcL^aof 
i^jhiqi' JfWche  id)e>  ioaielir  körnig^,  aU*  iQQinofaeUg«  '       ' 
'    Dde"  Sktkw&ldigste  bei:4k^  abidlKiei- 

.     .  xie  gaii|s  deadich  rholQboedrische  Löcher  ron  entVielv 
tei  ibis  eine  halbe  lioie  Durchmtoser  /  VömiC  mß  Obtor- 
fl^l^he  ^er  Kaysta^le^nc^aÜem' übersäet  ist,  üorid^ra 
;    die  sich jmcli  In  sehr  gn)fser  Menge  üb  Lmern  dSrKiy- 
.   stalle  £nde&  /  man  mag  sie  öac^  jedbr  beliebigen  IUcIl- 
tung  durchschlagen ,  welches  übrigensmitgrofser Leiche 
tigkeit  geschieht ,    und.  wozu  das  Körnige  des  Bruchs, 
oder'  mit  andern  Worten  die  geringe  Ausbildong    der 
Masse,  vorzüglich  beitragen  dürfte.     Diese  rhomboedri- 
schen  Löcher,    welche  weder  auf  der  Oberfiachenodfiim 
Imiein  der  Krystalle  gleidiförmig  verbreitet  sind ,'  und 
bald  mehr  gedrängt  neben  einander ,  bald  mehr  verein- 
'    zeit  vorkommen,    erscheinen    mit    einem  staubaxtigen 
braunen  Eisenoxydhydlrate  bekleidet,    zuweilen   auch 
-  wohl  ganz  damit  ausgeiiillt.     3ei  dem  Anblicke  dersel- 
ben mufs  man  sich  zur  Stelle  überzeugen,  dafs  de  die 
ileste  von  ehemals  vorhanden  gewesenen  kleinen  Braun- 
e|)ath-Krystallen  iEond,   welche  die.  Verwitterung  zer- 
.  stört,  ulid  den  braunen  Staub ,  als  Theil  ihres  ehemaÜ- 
gep  chemischen  Bestandes ,  zurückgelassen  hat. 

l3ie  Bildung  der  kleinen  Brauns^ath -«Kryst^e  ist 


■.^:^  miünliiirtifc  GmulU  in  tuA  «w  «QUwifiA«  Iribitait 

ciMituinBneiite  Axt'  .voü 'Pot|ili^>     Iw.' vffhRfJilllliii^ 

QtwwtbyateHf  wad fiüniioh  dtoph  «ae«gHMi<fc  iPfifai» 

'.  pMiifwrtiiiUHn  ▼nbuidMi,  :4id«r  «s  t|lläit..,(&ia« '  -«mI*, 

poqg^iyrütig  iniie  lic^;«tu-     I)iese  -GnyidBiaaier«iilki3t 

kleidang  nocii^vi«!  hSnfigar.idr^idie  Qn^rdEv^Mdh,  'in;|h 
EWU*  in.  einer  .«0  grpfsen  MeDge»^#Bl8  IM 'wohl  db^ 
Bft3ftede8.*gaBzen  Volnali  bild^m  .  In:  einem'  der  ««oir^ 
'  .Torliegenden  Stücke  det  Felsaivt  ist  dürifwüse,   sowoll ' 
in  den  Qiiarzkiytalleni  «Is'  in  der  Grandma^ee,.  dör'fi^anni^ ' 
epath  Von  gelblick  weifser*  Farbe  noch  entkahM:f^jBr«t>^ 
aber  zersprungen  und  zerrissen  9  und  hierdurch  und  an 
seiner  geringen  Consistenz  erkennt  man  deutlich,  dafs  bei 
ibm  die  Zerset;sunganch  schon  begonnen  hat.  Merkvrür'-- 
digistes,  dafs  der  Kalkspath  des  Bindemittels  auf  4em 
Bruche  noch  ganz  frisch  erscheint,  wenn  gleich  die  in  ihm 
eingeschlossen  gewesenen  Braunspath-Krystalle  schon 
ganz  ausgewittert  sind.  Wenn  man  tiefer  in  die  sonderbare 
Feisart  eindringen  würde,  j  so  stände  wohl  zu  yermuthen 
.  dafs  sie  sich  auch  mit  ganz  frischen  Braunspath  -Rhom^:- 
.boedern  finden  möchte. 

So  weit  die  Gebirgsart  mit  dem  Schürfe  entblöst  - 
isty  bildet  sie  eine  zusammenhängende  Masse  ohne  Ab* 
sonderung.  Es  steht  kaun^  zu  bezweifeln ,  dafs  sie  ein 
dem  Bergkalk  untergeordnetes  Lager  ausmacht ^  da  je-' 
nem  RSalk  ohnehin  in  den  Märkisch  ~  Westphälischen 
'Gegenden  viele  quarzige  Einlagerungen  und  besondere 


A 


tUbr  «? 


um  AaflöflODg'Toa  .kanAJHt^am  ]Ä%{biL'&3nriBrtf|^, 
nod  aiÜ«o'Tiel.  reines  AIÄaaerd*h]rlbitt *^(lwi4  ai|& 

insietfreie  AlihmerilpTtoniiiMa.  *)'''Hfi>  JjfKaifTlhd 

>   vnt^r  fleilfligeia  Umrnhraot  nun  treaMmUrPiltnei^SB- 

nuiclit,  welche*  znerst' f«Ia^  gMÜlM&  and  jl 


*)  Ich  halte  es  darchans  nicht  für  nöthig,  die  ReiiiipiDg  des 
Alauns,  aus  welchem- durch  kauatiiches  Aimnoiiidk  die 
Alaunerde  ansgeschieden  wird,  auf  du  AeuCsente-  sni  liei- 
beq;  ein  ganz  unhe deutender  Eisengebalt  achaint  auf  kai- 
nen  Fall  schädlich  211  seyn,  sondern  irt  Vielmehr  vidleiiiit 
eher  nüxlicli ,  und  ich  halle  daher  siM  einnudige  Vmkxy- 
stallisirung  des  käuflichen  Alauns  in  der  R^el.Iiir  hing- 
ehend ;  bei  einem  zu  betrüchtlichen  Eisengehalte  -vriitf  »Vei- 
dings  die  Farbe  schmutzig,  trie  ich  mic^  «Inrch  Ternchs 
überzeugt  habe.  Auch  halte  ich  es  für  rartheilhaAi  dio 
Alauueide  nicht  zu  stark  zu  trocknen,  *etwa  so  "wcäti  dab 
sie  10  p.  C.  wasserfreie  Alaunerde  enthalt;  Vird  jfe  xa 
stark  getrockaet,  so  wird  sie  in  der  alkalischen  Anflötmig 
der  Kieselerde  hart  und  läfat  sich  nicht  so  leicfft  gleiohfor- 
inig  zertheilen. 

*)    Nimml:  man  viel  weniger  Alaunerde,    s.  B.  SO  Alaonerde 

■       auf  SS  Kieselerde,   so  erhalt  man  eine  griinlich  hlane  Ver-~ 

bindung,    die  sich  sandig  anfühlt,    aber  eind  aoberordent- 

liche  Dauerhalligkeit  faesit^,    indem  'sie  »ne  lehr  heftigs 

Glühhitze  auslüLlt,   ohfie  zerstört  zu  tperden. 


Gmelin  über  kämtUchea  Ultramarin.        S61 

■«ras  SchwefelUnmen  innig  ^  g«nengt  wird.  *)  Es 
wird  nun  eine  Mischung  aus  gleichen  Theilen  trockenem 
einfach  kohlensaurem  Natron  und  Schwefelblumen , 
oder  feingeriebenem  Schwefel  zugesetzt ,  und  zwar  so 
viel,  als  das  trockene  Pulver  (Ultramarinbasis)  vor  der 
Zumischung  der  Schwefelblumen  betrug.  Das  Ganze 
wird  auf  das  Innigste  gemengt,  und  in  einem  guten 
Thontiegel,  von  einer  ziemlich  eisenfreien  Masse,  ^^) 


*)  Ein  Zusatz  von  Schwefelblumen  ist  zwar  nicht  absolut 
nothwendig;  da  jedoch  ein  üeberschufs  von  Schwefel  nichts 
schaden  kann,  so  setzte  ich  solchen,  der  ToMommeneren 
Zertheilung  der  Masse  wegen,   gewöhnlich  zu. 

♦♦)  Bei  diesen  Versuchen  thaten  mir  Tiegel,  welche  ich  der 
gütigen  Besorgung  des  Herrn  v.  Kirny  Verwalter  der  Glas- 
hütte zu  Schbnmünznach  y  yerdanke,  vortreiHiche  Dienste. 
Sie  sind  Ton  derselben  Masse,  wie  die  Glashäfen,  deren 
man  sich  dort  bedient,  und  die  richtige  Mischung  der  Mas- 
se ist  das  Resultat  yieler  von  H.  v.  Kirn  angestellten  Ver- 
suche. Man  kann  diese  Tiegel  glühend  mit  einer  eisernen 
Klamme  aus  dem  Feuer  nehmen  und  auf  ein  kaltes  Eisen- 
blech stellen,  ohne  dafs  sie  zerspringen;  auch  sind  sie  so 
weifs ,  dafs  von  einem  Eisengehalt  der  Masse  nichts  zu  be- 
furchten ist.  —  Herr  v.  Kirn,  der  durch  seinen  rastlosen 
Eifer  sich  schon  so  Tiele  Verdienste  um  diese  schöne  An- 
stalt erworben  hat,  welche  wohl  bald  eine  solche  Vollkom- 
menheit erreichen  dürfte,  dafs  die  Einfuhr  ausländischen 
Glases ,  auch  ohne  dafs  man  nöthig  hätte ,  sie  durch  hohe 
Zölle  zu  erschweren,  von  selbst  sich  aufheben  wird,  hat 
auch  hierdurch  der  Glasfabrication  sowohl  •  als  den  Chemi- 
kern, welche  sich  solcher  Tiegel  bedienen  können,  einen 
sehr  wesentlichen  Dienst  geleistet.  —  Es  ist  ein  Glück, 
wenn  die  Wahl  cfer  Regierungen  auf  Männer  fällt,  welche 
ihrer  Stelle  gewachsen  sind;  wie  yiele  Institute  würden 
nicht,  bei  einem  weit  geringeren  Aufwand  des  Staates, 
ihrem  Zwecke  besser  entsprechen  und  in  einem  höheren 
Flor  stehen,  wenn  dieses  häufiger  der  Fall  wäre,  und 
wenn  man  immer  nur  die  Sachen,  nie  die  Personen,  be- 
rücksichtigen dürfte. 

Jahrb.  d.Ch.u.Vh.l8S8.H.ll.aN.R.B.  24  H.S.)  ^^ 


S62  G  m  €  l  i  n 

der  wo  möglich  ganz  voll  werden   mufs,    fest  einge- 
stampft.    Der  mit  seinem  gut  schliefsenden  Deckel  ver- 
sehene Tiegel  wird  nun  so  schnell  als  möglich  zum  Glü- 
hen gebracht  und  zwei  Stunden  lang  in  starke^  Roth- 
gliihhitze  erhalten.     Es  ist  ein  ganz  wesentlicher  Um- 
stand ,  dafs  der  Inhalt  des  Tiegels  ganz  schnell  glühend 
gemacht  werde,    weil  im  entgegengesetzten  Falle  die 
Schwefelleber  sich  nicht  bildet  und  die  Maisse  nach  dem 
Glühen  weifs  erscheint.     Man  mufs  daher  eine  hinrei- 
chende Menge  glühender  Kohlen  bei  der  Hand  haben, 
um  den  Tiegel  sogleich  mit  denselben  umgeben  und  so- 
gar ganz  zudecken  zu  können.  —   Man  erhält  nun  eine 
grünlichgelbe  Masse ,  die  beim  Zutritt  der  Luft  erhitzt 
werden  mufs ,  um  blau  zu  werden.     Dieser  Proce&  ist 
der  schwierigste  und  beschwerlichste.     Ich  habe  sehr 
verschiedene  SIethoden   in  Anwendung  gebracht,    die 
mehr  oder  wem'ger  vollständig  zum  7Ae\  führten.      Ge- 
borstene Tiegel  lassen  sich  hierzu  recht  gut  anwenden , 
ebenso  flache  Schälchen ,  die  mit  Erhabenheiten  verse- 
hen sind ,  so  dafs  Luft  zwischen  dem  Deckel  und  dem 
Schälchen  einströmen  kann.     Ich  habe  mich  auch  wei- 
ter irdener  Röhren  bedient ,  welche  ich  in  einem  läng- 
lichen Ofen  erhitzte ;    das  eine  Ende  der  Röhre  wurde 
mittelst    eines   hineingesteckten  Tiegels   unvollkommea 
verschlossen ,    und  in  das  andere ,    während  das  grüne 
Pulver  in  der  Röhre  glühte ,   Luft  aus  einem  Gasome- 
ter,   oder  mittelst  eines  Blasebalges,    der  durch  einen 
Korkstöpsel  in  die  Röhre  geführt  wurde ,   durchgetrie- 
ben.     War  die  geröstete  Masse  blafs  oder  hellgrün ,  so 
mischte    ich    sie    auch  wohl    mit    einer  neuen  Portion 
Schwefellebermischuug,   bildete  aus  dem  Ganzen  durch 
Zusatz  von  Wasser  Kugeln,    lieis  dieselben  hart  wer- 


864  G  m  €  l  i  n 

selben  hindurch  gebildet  werden.     Xm  Groüsen  o 
es  wohl  am  bequemsten  seyn,    die  Röstung  in 
Keverberirofen  vorzunehmen ,  wobei  man  den  Y« 
hätte,  umrühren  zu  können  und  sich  von  dem 
der  Operation  zu  unterrichten.     Käme  es  nicht  s 
auf  den  Grad  der  Hitze  an,  so  würde  diese  Röstu 
keinen   besonderen  Schwierigkeiten    verbunden 
aber  durch  zu  lange  fortgesetztes  und  zu  heftige 
hen  kann  die  Farbe  ganz  z€»rstört  werden,  wen 
die  Kieselerde  und  Alaunerde  in  einem  solchen  V« 
nifs  nimmt,  dafs  überhaupt  eine  schöne  Farbe  • 
hen  kann.     Ich  habe,  auch  bei  Anwendung  ganz 
jyfaterialien ,,  gefunden ,  dafs  durch  eine  zu  starke 
die  bereits  gebildete  blaue  Farbe  grünlich  wird ; 
glaube  ich  bemerkt  zu  haben,  dafs,  wenn  die  Mii 
der  Schwefelleber  und  Ultramarinbasis  anfangs,  1 
gehaltenem  Zutritt  der  Luft,  nicht  stark  und  an! 
erhitzt  wurde ,   eine  blaue  Farbe  entsteht ,   die  ga 
starkes  Feuer  erträgt ,  oluie  zerstört  zu  werden. 

Schliefslich  mufs  ich  noch  in  Beziehung  auf 
Angaben  der  Herren  Clement  und  D^sormes  fol 
bemerken ; 

1.  Das  Ultramarin  soll  nach  ihnen  in  der 
durch  Barytwasser  entfärbt  werden.  —  Ick  ] 
nach  lange  fortgesetztem  Kochen  mit  einer  grofsei 
ge  einer  concentrirten  Auflösung  von  Baryt  in  \ 
nicht  die  geringste  Aenderung  in  der  Farbe  des  k 
chen  Ullramarins  wahrnehmen. 

2.  Die  Farbe  des  Ultramarins  verwandelt  sie 
ihrer  Angabe  in  eine  röthliche ,  wenn  dasselbe  in 
serstoffgas  erhitzt  wird,  wobei  sich  Schwefelwasse 
gus  bildet.     Ich  habe  die  grüne  Verbindung  in  ei 


über  künsitUclies  Ulframnrin.  367 

dien  Erfahranc^en  über  diesen  interessanten  Gegenstand 
niedergelegt  liat.  Geflissentlich  haben  wir  diesen  Ab- 
schnitt, der  das  Endresultat  einer  grofsen  Anzahl  von 
Versuchen  ist,  unverkürzt,  mit  den  eigenen  Worten  des 
Herrn  Verfassers  wiedergegeben.  Zweckmäfsig  er- 
scheint es  indefs  noch  einige  andere,  theils  für  die  Wis-' 
senschaft  interessante ,  theils  für  die  fernere  tecliniscbe 
Bearbeitung  des  Gegenstandes  nicht  unwichtige  Bemer- 
kungen aus  jener  (wie  alles,  was  wir  diesem  ausge-* 
zeichneten  Naturforscherverdanken)  gründlichen  und  ge- 
diegenen Abhandlung  nachträglich  noch  hervorzuheben. 
Der  erste  Abschnitt  enthält  eine  kurze  historische 
Darlegung  der  schönen  Entdeckung  des  Herrn  Profes- 
sors Gmelin.  Bereits  bei  der,  im  Jahre  1822  in  diesem 
fahrbncfae  (Bd.  VI.  S.  74  ff.)  von  demselben  publicirten, 
Analyse  eines  Fossils  vom  Kaiserstuhl  im  Breisgau, 
welches  er  litnerit  zu  nennen  vorschlug,  und  das  er  in 
jeder  Beziehung,  in  Uebereinslimmung  mit  Herrn  Pro- 
'  feasor  Breithaupt ,  für  nahe  verwandt  mit  dem  Sodalith 
imd  Lasurstein  erkannte ,  wurde  es  dem  Herrn  Verfas- 
ser höchst  wahrscheinlich ,  dafs  Schwefel  das  färbende 
Frincip  des  Ultramarins  seyn  müsse.  Und  in  dieser  An- 
licht wurde  er  nicht  nur  durch  die  Resultate  der  von 
Gkeweul  und  Desormes  angesteUten  Analyse ,  sondern  in 
btfoh  höherem  Grade  durch  TessacrCs  und  VautpielMs 
Srfahraiigen  bestärkt,  die  unverkennbar  die  MügCch- 
lieit  einer  künstlichen  Darstellung  des  Ultramarins  auf 
chsmischen  Wege  erwiesen.  ^)     Mit  dieser  nun  beschäf- 


schnng  dieses  interessanten  Gegenstandes  ausspricJit,  kocIi 
eine  j^anz  besondere  Veranlassung  und  gewissermalsen  eine 
Aifibrdenuig  dazu  zu  finden.  d.  lied^ 

"f )  Vgl.  die  Zusammemlellung  im  Jahrb.  1828.  I.  S.  S06  ff* 


S68  ß  m  €  l  i  n 

jdgte  sich  GmeKn  bereits  seit  zwei  Jahren ,  imd  zerleg- 
te zu  dem  Eade  nicht  nur  die  besten  Pariser,  sondern 
auch  andere ,  an  Feinheit  jene  zum  Theil  bei  weitem 
übertreffende^  Sortendes  ächten  ültramarins,  welche  er 
sich  von  Rom  zu  verschaffen  wufste.  f,Diese  Untersu- 
chung hat  jetzt  freilich  sehr  an  Interesse  verloren,''  be- 
merkt iadefs  Hr.  Professor  Gmelin,  (a.a.O.  196)  , »seit- 
dem ich  gefunden  habe ,  dafs  bei  ziemlich  verschiede- 
nen Verhältnissen  der  Alaunerde  zur  Kieselerde  einsehr 
schönes  Ultramarin  sich  bilden  kann,  und  da£s  dabei 
andere  Umstände  viel  wesentlicher  sind,  als  eine  ganz  ge- 
naue Berücksichtigung  eines  bestinunten  quantitativen 
Verhältnisses  dieser  beiden  Erden.'' 

Nur  das  Resultat  seiner  ersten  Analyse  einer  zwei- 
ten bläfseren  Pariser  Sorte ,    theilt  der  Herr  Ver&sser 


mengesetzt : 

\MJL^J^ 

X#A          «AIA.«        dk< 

^*o^"**^  * 

Kieselerde             n 

f) 

» 

99 

475SO6 

Alaimerde              9» 

» 

n 

99 

22,000 

Natron  (Kali  haltig) 

ff 

s» 

n 

12,065 

Kalk          »             m 

n 

9» 

n 

1,546 

Schwefelsänre        » 

JO 

n 

99 

4,679 

Schwefel                » 

9» 

n 

99 

0,188 

Wa«ser,  harzige  Substanz,  Schwefel  und. Verlast 

12,218 

100,000.  \ 

„Dieser  Verlust  (heilst  es  dort)  ist  allerdings  sehr  1 
beträchtlich;  er  rührt  gröfstentheils  von  der  harzigen  Ma-  1 
terie  her,  die  das  ultramarin  in  beträchtlicher  Menge  j 
noch  enthielt,  was  deutlich  daraus  erhellte,  dafs  die 
ausgeschiedene  Kieselerde  beim  Brennen  sich  verkohlte/* 

„Der  Gang,   der  bei  der  Analyse  befolgt  wurde,  | 
war  kurz  dieser :  *' 

„In  eine,  mit  einer  Sicherheits-Röhre  versehene,  tu- 
bulirte  kleine  gläserne  Retone  Yrurde  eine  abgewogene 


S70  G  m  e  l  i  n 

zu  gering  angegeben.  Nach  Entfernung  der  Kieselerde 
wurde  die  IMenge  der  in  der  Flüssigkeit  enthaltenen 
Schwefelsäure  mittelst  Salzsäuren  Baryts  bestimmt.  Nach 
Entfernung  des  überschüssigen  Baryts  durch  Schwefel- 
säure, wurde  die  Analyse  der  Flüssigkeit  auf  die  ge- 
wöhnliche Weise  beendigt." 

„Aus  dieser  Untersuchung  ergab  sich,    dafs  die 
Herren  Clement  und  Dcsormes  einen  wesentlichen   Be- 
standtheil  des  Ultramarins  übersehen  hatten,    nämlich 
die  Schwefelsäure  i  dagegen  haben  sie  offenbar  die  Menge 
des  Schwefels  zu  hoch  angegeben ,  indem  sie  auch  die 
in  dem  Ultramarin  enthaltene  Schwefelsäure  als  Schwe- 
/el  in  Rechnung  nahmen ;  sie  bestimmten  nämlich  die 
ganze  Menge  des  Schwefels  dadurch^    data  sie  durch 
das  in  Wässer  beständig  suspendirt  erhaltene  Ultramarin 
Chlor  streichen  liefsen  und  die  Flüssigkeit  durch  Baryt 
niederschlugen.       Schwefelsäure  oder  doch  Sauerstoff 
mit  Schwefel  verbunden,  ist  aber,  wie  wir  später  sehen 
werden ,   ein  ganz  wesentlicher  Bestandtheil  des  Ultra- 
marins ;  auch  erhält  man  nicht  nur  bei  der  Zersetzung 
des  Lasursteins ,  sondern  auch  bei  der  des  ähnlich  ge^ 
färbten  Hauyns  ,  immer  Schwefelsäure.** 

„Das  beständige  Vorkommen  der  Schwefelsäure  in 
diesen  blau  gefärbten  Substanzen  und  die  überwiegende 
Menge  derselben  in  Vergleichung  mit  dem  Schwefelwas- 
serstoff deutet  auch  schon  darauf  hin,  dafs  bei  der  künst- 
lichen Bereitung  des  Ultramarins  mittelst  Schwefelnatriom 
der  Luft  ein  gewisser  Zutritt  gestattet  werden  müsse.^' 

Unwiderleglicher  noch  als  durch  jenen  Umstand 
wird  übrigens  die  Wichtigkeit  eines  solchen  Zuti^ttes  at- 
mosphärischer Luft  für  den  Procefs  der  Ultramarin  -liii- 
dung  bewiesen  durch  die,  auCäu^lich  zum  Theil  mifs- 


874  G'm  €  l  i  n 

lieh ,    dafs  sie  sich  gar  nicht  hüden  konnte ,    und  dafs 
der  Schwefel  sich  verflüchtigt  hatte ,    bevor  die  Masse 
bis  zu  der  für  die  Büdung  der  Schwefelleber  erforderli* 
chen  Temperatur  erhitzt  worden  war.     Ich  wiederholte 
daher  den  Versuch,   indem  ich  einen  Theil  Ultramarin- 
Basis  (Kieselerde :  Alaunerde  m  35  :  30,    Und  so  viel 
Natronfliissigkeit ,  als  zur  Auflösung  der  Kieselerde  er- 
fordert wurde)  mit  einem   Theil  einer  Mischung  von 
gleichen  Theilen  Schwefel  und  kohlensaurem  Natron  in 
einen  Tiegel  fest  hineinprefste  und  den  Tiegel  sogleich 
mit  glühenden  Kohlen  umgab  imd  eine  Stunde  lang  ei- 
ner heftigen  Rothglühhitze  aussetzte.     Jetzt  gelang  der 
Versuch  vollkommen  ;  es  wurde  eine  bläulichgrüne  Mas- 
se erhalten ,    die ,   nach  der  oben  beschriebenen  Weise 
geröstet ,  eine  schön  blaue  Farb^  gab.    Ich  konnte  jetzt 
den  Versuch  nach  Willkür  gelingen  und  mifslingen  ma- 
chen und  war  also  in  dieser  Beziehung  der  Sache  Mei- 
ster.   Aufserdem  lernte  ich  nun  das  Resultat  eines  mils- 
lungenen  Versuches  zur  Darstellung  einer  blauen  Farbe 
von  gleicher  Intensität,  wie  ich  sie  bei  gelungenen  Ver- 
suchen erhalten  hatte,  benützen :  ich  durfte  nämlich  die 
nach  dem  Glühen  in  einem  solchen  Fall  zurückbleibende 
farblose  Masse  nur  von  Neuem  mit  kohlensaurem  Natron 
und  Schwefel  mischen  und  glühen ;   es  bildete  sich  auch 
jetzt  die  grüne  Verbindung,   die  sich  durch  Rösten  in 
die  blaue  verwandelte.      Die  Rückstände  aller  früheren 
mifslungenen  Versuche,     die   ganz   schmutzige  Farben 
hatten,  mischte  ich  daher  mit  gleich  viel  einer  Mischung 
aus  gleichen  Theilen  Schwefel  und  kohlensaurem  Natron 
und  erhielt  auf  diese  Weise  eine  sehr  schöne  blaue  Ver- 
bindung. 

Daaeijen  darf  die  Hitze    beim  Rösten    wiederum 


über  künstliches  Ultramarin.  375 

nicht  XXL  sehr  übertrieben  werden ,  wenn  der  Procef's 
gelingen  soll.  j^Ich  fand  nämlich"  sagt  der  Herr  Verf. 
in  dieser  Beziehung,  (S.204)  „dafs  bei  sehr  starker  Roth- 
glühhitze j  ja  sogar  bisweilen  bei  einer  ziemlich  schwa- 
.cheni  die  blaue  Farbe  gänzlich  zerstört  wurde,  und 
ein  weiüses  Pulrer  zurückblieb.  Man  hatte  bisher  dem 
natürlichen  Ultramarin  eine  sehr  grofse  Feuerbeständig- 
keit zugeschrieben;  ich  fand  jedoch,  dafs  dasselbe 
durch  eine  starke  Piothglülihitze^  lange  bevor  es 
8fihmilzt,  gänzlich  entfärbt  wird."  An  einer  späteren 
Stelle  im  folgenden  Abschnitte,  wo  von  der  Bildung  des 
Batürlichen  Ultramarins  im  Lasursteine  die  Rede  ist,  ge- 
denkt der  Herr  Verf.  eines  mifslungenen  Versuches  der 
Natur ,  Ultramarin  darzustellen,  den  er  an  einem  Eläo- 
lith  (Nephelin)  vom  nördlichen  Ufer  des  Ilmensees  beo- 
bachtete, was  ohne  Zweifel  gleichfalls  von  zu  hoher 
Temperatur  und  dadurch  theilweiser  Zerstörung  des 
blauen  FarbestofFes ,  der  ja  auch  im  Lasursteine  nur  in 
geringer  Menge  vorhanden ,   abgeleitet  werden  muis. 

Hierauf  stellte  der  Herr  Verf.  (a.  a.  O.  S.  208)  Ver- 
lache an,  „ob  nicht  die  besondere  ziemlich  kostspielige 
'Darstellung  der  Kieselerde   und  Alaunerde  entbehrlich 
gemacht ,  und  statt  dessen  ein  reiner  Thon  angewendet 
\  werden  könnte  ?"  Er  nahm  dazu  einen  Eisen  (4,31  Froc.) 
'  baltigen  Thon  aus  denBohnerzen  von  Neuhausen,  ein 
Stock  der  von  Berihier  analysirten  Porcellanerde  von 
St.  Yvrieux  und  gewöhnliche  Pfeifenerde. 

„Diese  Thonarten  hatten  denuiach^'  sagt  der  Herr 
Teif.    von  diesen  Versuchen ,  „nicht  ein  solches  Re- 
sultat gegeben ,     wie  ich  es  erwartet  hatte ,     obschon 
die  aus  dem  Kaolin  von  St.  Yvrieux  und  der  Pfeilenerde  er- 
haltene Farbe  von  der  Art  ist,  dafs  man  sie  oliue  L^i  ^AA\v\ 


376  6  m  4  l  i  n 

der  Oelmalerei,  namentlich  in  der  Landschafismalerei 
mit  Nutzen  anwenden  könnte ,  denn  icli  habe  alle  Ur- 
sache zu  glauben ,  dals  sie  in  Absicht  auf  Dauerhaftig- 
keit dem  natürlichen  Ultramarin  nicht  nachsteht/^ 

„Diese  Versuche  waren  für  mich  noch  in  anderer 
Beziehung  lehrreich.  Es  ynirde  nämlich  durch  diesel- 
ben sehr  wahrscheinlich  gemacht,  dafs  die  Verschie- 
denheit in  der  Farben -Nuance  hauptsächlich  yon  einem 
verschieden  grofsen  Eisengehalt  herrühre.  Die  schlech- 
teste Farbe  gab  der  am  meisten  Eisen  enthaltende  Thon 
von  Neuhausen ,  und  die  schönste  die  Porzellanerde  von 
St.  Yvrieux,  welche  am  wenigsten  Eisen  enthält,  so  dafs 
H.  Berthier  bei  seiner  Analyse  eines  Eisengehalts  gar 
nicht  Erwähnung  thut.  Sie  enthält  jedoch  wirklich  et- 
was Eisen,  wovon  man  sich  leicht  überzeugt >  wenn 
man  die  daraus  dargestellte  Ultramarin -Basis  glüht;  es 
zeigen  sich  mehrere  röthlichgelb  gefärbte  Theile ,  und 
die  ganze  Masse  hat  einen  Stich  ins  Gelbe.  B<  i  dem 
Tlion  von  Neuhausen  ist  dieses  in  einem  viel  Üöheren 
Grade  der  Fall." 

Auch  auf  diesen  nachlheiligen  Einflufs  eines,  selbst 
verhältnifsmäfsi«;'  nur  sehr  gerinj^en,  Eisengehaltes  *) 
der  zur  Darstellung  des  künstlichen  Ultramarins  ange- 
wandten Materialien  kommt  der  Herr  Verf.  noch  einmal 
in  einem  dritten  Abschnitte  zurück,  der  sich  mit  dea 
Untersuchungen  über  zwei  selir  wichtige  Momente  be- 
schäftigt : 


*)  ,,IIr.  Payen/'  heifst  es  im  Journ,  de  chim.  med,  Septbr. 
1328-  S.  356.,  }>l^gle  der  Soc.  philomat,  in  ihrer  Sitzung 
am  6.  Aug.  1828  einen,  seiner  Farbe  nach,  dem  Ultramarin 
analogen  Stoff  vor,  den  er  gemeinschaftlich  mit  Hrn.  Cnr- 
Her  in  der  gnfseisernen  Leitungsrohre  des  SchAvefelofeiis 
von  einem  zur  Fabricaliou  der  Schwefelsäure  bestimmten 
Apparate  beobachtet  hatte.  Diese  Substanz  erlangt,  mit  ei- 
ner alkalinischen  Solution,  dann  mit  reinem  Wasser  ge- 
waschen, eine  schönere  Farbennuance.  Sie  werden  von 
ihren  ferneren  Versuche  Bericht  abstatten." —  Ist  dieser  Far- 
bestoff  eine  Eisen  Verbindung ,  wie  fast  zu  vermulhen, 
so  dürfte  sich,  dem  Angegebenen  nach,  wenigstens  in  tech- 
nischer Beziehung  wohl  nicht  viel  dayon  erwarten  lassen. 

Schw.-SdL 


\ 


378  G  m  e  l  i  n 

worden,  „liefs'  mich  vermuthen,"  heiCst  es  (a.  a.  O- 
S.  213.)  weiter,  „  dals  die  niclit  vollkommene  Identität 
der  Farben  -  Nuancen  des  künstlichen   und  natürlichen 
Ultrainarins  hauptsächlich  in   einem,  wenn  auch  noch 
so  unbedeutenden  Eisengehalte  der  von  mir  angewand- 
ten ^Materialien ,  namentlich  der  Alaunerde,   begründet 
sejn  möchte/'     Indefs  gab  ein,  mit  äufserster  SorgEsilt 
angestellter.  Versuch    mit  möglichst  reinen  eisenfi^ien 
Materialien  auch  kein  günstigeres  Resultat.      ,,  Auf  die 
Entstehung  der  rothen  Nuance, *'  sagt  der  H.  Verf.  da- 
her,   „hatte    die  sorgfältige  Reinigung  der  Alannerde 
nicht  den  mindesten  Einfluls.     Diese  rothe  Färbung  be- 
merkte ich  gewöhnlich  dann ,  wann  die  Masse  zu  stark 
erhitzt  wurde ,    und  die  blaue  Farbe  "Siuf  dem  Functe 
war  gänzlich  zerstört  zu  werden*    Wolke  man  aber  die 
Hitze  so  weit  treiben ,  so  würde  die  Ausbeute  jedenfalli 
so  gering  werden ,  dafs  die  künstliche  Darstellung  eines 
solchen  Ultramarins  viel    zu   kostspielig   würde.     Ich 
zweifeie  daher,    ob  inan    je    ein  Ultramarin  von  dem 
Feuer  wird  darstellen  können,    welches    das   schönste 
natürliche  besitzt.    —  —    Ohne  Zweifel  wurde  bei  der 
Bildung  des  Lasursteins  ein  grofser  Theil    der  blauen 
Farbe  zerstört ,  und  bei  den  vielen  besonderen  Umstän- 
den, welche  zur  Entstehung  derselben  erforderlich  sind, 
darf  man  sich  nicht  wundern ,   dafs  der  Lasurstein  ein 
ziemlich  seltenes  Mineral  ist.  —  —    In  der  Masse,  in 
welcher   sich   dns    natürliche  Ultramarin   gebildet  hat, 
findet  sich  eine  grofse  31enge  Eisen,    welches  beider 
künstlichen  Darstellung  einen  sehr  nachtheiligen  Einlluli 
ausüben  würde.     Der  Natur  stand  ein  Jlittel  zu  Gebote, 
die  Wirkung  eines  solchen  schädlichen  Einflusses  zu  be-    \ 
seitigen,  indem  sie  das  Eisen  mit  Sch\refel  zu  Eisenliei 
verband,   der,   blofs  mechanisch  dem  Ultramarin  beige-  ^ 
mengt,   die  Farbe  selbst  nicht  im  Geringsten  modificirt." 
Weder  durch  einen  Zusalz  von  Selen  zur  Schwe- 
fellebermischung,  noch  durch  einen  Zusatz  von  Kalh 
wurde  die  Farbeniiuance  bemerkbar  modificirt.  *)' 

*)    Oh    dasselbe   dex  Fall  sey  bei  einem  Zusätze  von  Kahy 


■■Im 


Zur 

organischen  und  medicinischen  Chemie. 

1.  Priffiingsmethode  der  Chinarinden  auf  ihren  Alka" 

loid' Gehalt,  ^ 


vo  n 

Veitmann  in  Osnabrück. 


Die  Chinarinden,  vor  ihrem  Verbrauche  zur  Dar- 
stellung derAlkaloide,  oder  vor  Anwendung  als  Arznei- 
idttel ,  auf  ihren  Cinchonin  -  oder  Chiningehalt  zu  prü- 
fen, ist  gegenwärtig  unerläfslich,  und  es  dürfte  defshalb 

.  die  Aiig^abe  eines  Verfahrens,  welches  für  diesen  Zweck 
selbst  bei  Untersuchung  kleiner  Diengen  höchst  genaue 
Resultate  giebt ,  nicht  überflüssig  seyn. 

Fünf  und  funfeig  Gran  fein  gepulverter  Chinarin- 
de *)  mengt  man  mit  einer  gleichen  Quantität  gewa- 
schenen Quarzsandes,  dessen  einzelne  Körnchen  die' 
blbe  Gröfse  des  Mohnsamens  haben,  mit  fünf  Tropfen 
Saksäurevon  l,l7un(J  zwanzig  Tropfen  Alkohol  in  ei- 
nem PorceUanmörser,  stampft  dasfeuclite  Gemengelocker 
in  eine  11  bis  12  Centimeter  lange  und  1,5  Centimeter 
Weite  Glasröhre,  vermittelst  eines  an  ein  Thermometer - 
Bohrenstück  befestigten  Korkes ,  nachdem  man  vorher 
das  untere  Ende  der  Röhre  durch  eine  Mouselinbedeckimg, 

,  die  eine  kleine  Charpiescheibe  trägt ,  geschlossen  hat. 
Durch  den  Kork,  welcher  die  obere  Oefihung  der  Höh« 

ro  schliefst ,  schiebt  man  den  einen  Schenkel  einer  et^ 

■* — 
♦)  Die  China  enthält,  beüäufig  bemerkt,  etwa  10  pC.  Wasser, 

Jahrb.  d.  Cb.  u.  Ph.  1828.H.  4.  (N .  R.  B,  24.  H.  4.)  ^^ 


382.  y  e  l  im  a  n  n'^s 

was  spitzwinkelig  gebogenen  Glasrölire ,  deren  innerer 
Durclimesser  0,5  Millimeter  beträgt,  und  deren  Sehen- 
kel  jeder    10  Centimeter  lang  seyn  kann.       Den    an- 
dern Schenkel  bringt  man  durch  den  Kork ,  mit  wel- 
chem der  Hals  einer  Glaskugel  oder  eines  Glaskölbchens 
geschlossen  ist,  so  dafs  das  Schänkelende  fast  auf  den  Bo- 
den reicht,  ^)  sobald  nämlich  eine  im  genannten  Gefalse 
befindliclie  Mischung  aus  anderthalb  Unzen  Alkohol  und 
zwanzig  Tropfen  Salzsäure  aufzuwallen  begonnen.  **) 
Durch  den  Druck  des  Fliissigkeitsdampfes  preist 
sich  der  angesäuerte  Alkohol  herüber,  und  extrahirtden 
Cylinder  -  Inhalt ,  (in  so  fern  man  genau  darauf  geachtet, 
dafs  durch  einsehr  kleines,  nur  wenige  Millimeter  hohes 
Flänunchen  der  angewandten  Spirituslampe  die  Arbeit 
nicht  zu  sehr  beschleunigt  wurde)    so  dafs  die  letzteo 
Tropfen  fast  ungefärbt  abrinnen.      Den  in  einem  ver- 
stopften Cy linderglase  befindlichen  dunkelbraunen,  er" 
kälteten  Auszug  fällt  man  nach  und  nach  mit  feingepül- 
vertem  Kalkliydrate,   dessen  Menge  von  der  Verschie- 
denheit der  zu  untersuchenden  Rinde  abhängt.  ***)  Nach    , 
ungefähr   12  Stunden  trennt  man  vermittelst  eines,   mit   i 
deslillirtem  Wasser  angefeuchteten ,    kleinen  Filters  den 
Niederschlag  von  der  fast  faiblosen  Flüssigkeit ,  wäscht 

*)  Vgl.  Taf.  V.  Fig.  19.  die  hierzn  gehörige  Zeichnung,  wel- 
che die  ohnehin  leichtverständliche  Beschreibung  des  kleinen 
Apparates  noch  mehr  ^ersinnlicht ;  a,  ist  das  Glaskölbchen, 
h.  die  mit  dem  feuchten  Gemenge  gefüllte  Glasröhre,  c,  ein 
Porcellanmörser ,  den  Auszug  aufzufangen  bestimmt. 

♦*)  Bei  Huanuko-und  Königs -Chinarinde  ist  die  angegebene    ! 
Menge  Alkohol  ausreichend,  die  rothe  und  Carthagena-China 
erfordern  indessen,  mu  vollständig  ausgezogen  zu  werden, 
^  Weingeist  mehr. 

♦**)  z.  B.  verlangt  die  rothe  und  Carthagena-China  25  Gran, 
während  man  bei  der  Huanuko-und  Köuigs-Chinarinde  mir 
15  his  13  Grau  bedarf. 


384  .  GoheVs  Prüfung  der  Chinarinden. 

bewirken  ist,  was  natiirlichunerläfslich,  wenn  daaVer« 
fahren,  bei  rascher  Ausführung,  scharfe  Bestunmungen 
liefern  soll.     Einige  andere  zu,  diesem  Zweck  empfoh- 
lene Methoden  (die  sich  übrigens,  was  die  Extraction 
anlangt,  mit. der  J^eümann' sehen  Methode  sehr  Tüglich 
vereinigen  lassen  würden)    mögen  hier  in  aller  Kürze 
noch  angedeutet  werden ;    vielleicht  lohnte  es  der  Mühe 
einmal  vergleichende  Versuche  über  diese  verschiedenen 
Methoden  anzustellen,  um  zu  prüfen,  welche  unter  den- 
selben den  Preis  der  Zweckmäfsigkeit,  der  Leichtigkeit  und 
Sicherheit  davon  tragen,   und  ob  bei  allen  Umständen, 
and  bei  allen  verschiedenen  Sorten  der  Chinarinde,  stets   j 
dieselbe  sich  als  die  vortheilhaftere  bewähren  werde.        ■ 
Herr  Prof.  Göbel  liefs  bei  sein^n^  in  Verbindung   *- 
mit  Herrn  Kirst  angestellten,  Prüfungen  der  Chinarinden    ■ 
die  ziemlich  fein  gepulverten  Chinarinden,  unter  stetem 
Umrühren,     wiederholt  mit  sehr  verdünnter  Salzsäure 
auskochen.      2  Unzen  Cliinapulver  wurden  mit  16  Unzen 
destillirtem  Wasser,  3  Drachmen  Salzsäure  von  l,13spec. 
Gewicht  (bei  den  späteren  Kochungen  nur  etwa  halb  so 
viel  Säure)  jedesmal  so  lange  gekocht ,  bis  etwa  6  Un- 
zen zurückblieben,  endlich  sämratliche  Flüssigkeiten  ver- 
einigt auf  ein  Volum  von  6  Unzen  eingedampft ,    nnd 
durch  tropfenweises  Hinzufügen  einer  Aetzkalilösung,    I 
bis  das  Kali  stark  vorwaltete,   gefällt.      Der  meist  braun- 
rothe  Niederschlag  wurde  mit  kaltem  destilhrten  Wasser 
gewaschen ,  von  Neuem  in  Salzsäure  gelöst ,   und  wie- 
derholt durch  Aetzkali  präcipitirt.       Durch  nochmalige 
Wiederholung  dieses  Processes  wurden  die  Niederschlä- 
ge fast  ganz  weifs  erhalten ,    und  nach  dem  Trocknen 
durch  kaltem  absoluten  Alkohol  die  beiden  Alkaloide  ge- 
trennt.     Es  verursache  diefs  Verfahren  weniger  Mühe^ 


gen  gewesen.  Xa  diesen  scheint  das  MetaUoxydhydnt 
dieRolle  einer  Säure  zti  übernehmen,  wenigstens  verhal- 
ten sich  diese  Yerbinduagen  in  mancher  Beziehung  den 
Chininsalzen  analog;  also  geradeden,  voa.  Unverdorben 
entdeckten ,  HarzmetaUrerbindungen  entgegengesetzt. " 

„Ich  hoffe  mit  der  Zeit  dem  bereits  vorgearbeiteten 
Material  die  nöthige  logische  Haltung  zu  geben,  um  das- 
selbe Öffentlich  vorlegen  zU  dürfen.  Beiläufig  bemerke 
^  ich  niB*  noch,  dafs  ich  in  den  meisten  Chinarinden 
ebenfalls   Gallertsäure   ge&aden  habe." 

Dagegen  verfehlen  Henry  und  PtisBon  gerade  im 

Gegenlheilneuerdings  wieder  die  Präexistenz  der  alkalini- 

schen  Katurder  sogenannten  Älkaloide  oder  organischen 

Alkalien  in  den  Rinden  darzuthon.  *)     Sie  berufen  sich 

*)  Tjgl-  Journ,  de  Chim.  mid.  1327.  miiz.  S.  2S6  und  Am 


t«t  ihnen  eines  mit  der  organischen  Chemie  so  sehr  ver- 
traneten)  Natnrfotscher  wofal  von  einigemlnteressesejn,  und 
manche  beachhingswerthe  Winke  fiir  denjenigen  darbieten) 
der  seine  Thutigkeil  zur  Bereicherung  der  medicinischen 
und  gerichtlichen  Chemie  anzuwenden  geneigt  ist  - 
d.  Red. 


4te  Grnppe  -iTetatriD 

Ste  Gnppe  -^Delphiiün 

6te  Gruppe  ^Emetia 

Tte  Grnppe  -jBi 


(schwach  erünlichj  j 


VI  ich  rothgelb  als 
in  der  iteuBeibe 


!     las  VoriEB  t  S'«"- 


s  Vorige 
■ibTamiTOlh  -j  ziegelfarbig 

Folgerungen,  Wenn  die  Gruppen  aui^  zahlreicher 
sind ,  oder  mit  anderen  Worten ,  wenn  die  Unterschiede 
zvrischenden  rerschiedenen  Alkalien  auch  marqoirter  sind 
,bei  Anwendung  des  Broms  als  bei  Anwendung  des  lo- 
dins,  und  wenniu  dieser  Hinsicht  auch  im  ersteren  Falle 
die  Verschiedenheiten  specifischer  erscheinen,  als  im 
letzterem   so  muls  man  doch  eingestehen,    dals    auch 


über  Bieagenüen  für  AOccäoide,  805 

hier  did  Farben  nicht  absolut  identisch  sind  in  beiden 
Reihen ,  uud  nicht  verschieden  genug  von  einander, 
um  für  sich  allein  als  specifisohe  Kennzeichen  dienen 

zu  können» 

ReacHon  des  CMoriodindampfs  aufcUe  vegetabilischen  Alkalien^ 

'  C  C  ^-  C      ^• 

Itfe  Grrppe    -iPikrotoxm     ^ungefärbt      -^ungefärbt 

^Stychnin      /"griinlich  gelb 
}  Cinchonin,    |  gelb ,  minder  f 

Jte  Gruppe    ^^^j^j^         S  geCsdlJachV"^^^^^  ß^^^ . 

I      orangen-      ^ 
V.       farbig 

8te  eroppe  <bS^      {röthlichgelb  {«"i^i^^S''''^. 

{i  gninlich  | 
Erattin  (  <  rothgelb- >4.  Grnppe. 

5te  Groppe    ^Narkotin        -^ziegelroth       ^ziegelgelb^G.Grappe. 

Folgerungen.  Aehnlich  wie  bei  den  vorigen,  aus- 
genonunen  dafs  die  Farben  des  Emetins  und  Delphinins 
in  der  zweiten  Reihe  zu  verschieden  ausfielen ,  als  däfs 
toan  sich  dazu  hätte  entschliefsen  können,  beide  Alka* 
loide  in  ein  und  die  nämliche  Gruppe  zusammenzustellen. 

Noch  hat  der  Verfasser  versucht,  die  vegetabili- 
schen Alkalien  von  einander  zu  unterscheiden ,  indem 
er  auf  einer  Schüssel  von  weifsem  Porcellan  oder  Stein- 
gut einen  Tropfen  ihrer  geistigen  Lösungen  mit  einem 
Tropfen  geistiger  lodinlösung  oder  Hydroiodinsäure  zu- 
sammenbringt, den  Alkohol  dann  verdampfen  läfst,  und 
nach  vierundzwanzig  Stunden  die  Farben  der  Rückstän- 
de beobachtet.  Diese  Farben  wechseln  von  röthlich- 
gelb  bis  braungelb.  —  Als  er  die  geistigen  Auflösungen 
der  vegetabilischen  Alkalien,  mit  Brom  vermeii^^  d»^ 


haben,  um  zu  sebeo,  was  aua  jenen  üntenchieden  wer- 
de, wenn  man  die  EinwirtuDg  des  lodindampfes  über 
eine  halbe  Stunde  hinaus  andauern  lasse.  Wir  haben 
gesehen,  daCs  die  Alkaloide  dann  eine  braune  Farbe  ao- 
nebmen,  und  dafs  einige  derselben  fliiasig  werden.  *) 

2.  Die  Gruppen ,  die  wir  aufgestellt  haben  nacb 
den  Farben ,  welche  jedes  Alkaloid  unter  dem  Einflüsse 
de«  lodins  des  Broms  unJChloriodins,  währeäd  höcb' 
sienshalbstündiger  Einwirkung,  angenommen  hatten,  las- 
sen sich  nicht  durch  eine  constante  Farbe  charakterist' 
siren;    aber  sie  lassen  sich  dock  bis  zu  einem   gewitsat 


*]  Wir  h^ben  diese  ErscheinuDg  nicht  weiter  studiit,  in  der 
Hofiriung,  dars  Herr  Douni  das  gruadliche  Studium  derselben 
fortsetzuu  Aerd«.  ... 


/ 


es  ist  flialenchteod ,  daCs  zwei  Verbindung«!]  Terschie- 
dener,  einander  auch  noch  ao  ahnlicher  Körper  doch  nie' 
mala  mit  eioander  verwechselt  werden  können,  Jedn^eit 
werden  sie  sich  darcbgewisse  Eigensohaßen  nntersdiei^ 
den;  nur  mafs  man',  um  eine  neue  Art  anEEnstel- 
len,  oder  eine  bereits  bekannt«  za  unterscheiden,  unter 
den  Verbindungen,  welche  sie  bildet,  diejenige  ausfin- 
dig müfchen,  welche  die  hervorstechendsten  und  am 
lichtesten  nachweisbaren  Merkmale  darbietet.  Wenn 
man  glücklich  genug  ist,  dieses  Ziel  zil  erreichen;  wenn 
überüiers  jene  Verbindimg  eine  solche  ist,  die  sich'leicht 
isoliren  läfst  ron  den  fremdartigen  Stoffen,  mit  wel- 
chen die  Korperart ,  welche  man  bestimmt ,  gemischt 
seyn  könnte  ;  und  wenn  dieisolirte  Verbindung  ander- 
seits wiederum  fähig  ist-,    sich  io  die  ireioe  Körperat 


404  Chevrtul  wtä  ü'Jireet 

' .     »■  ■ 

4flr  AjomgB  zur  GewiMieit  m  eilMba«  ^  Bb  VcrMH 
laanngeii  zu  Irrthümeniy  oder  miodesteiis  xor  UnfuduK^ 
li^k,  nd  bei  ünteranchangen  dieter  Gattung  nn^lmcb 
schwieriger  za  Termeiden,  als  da,  wo  man  nut  wboc- 
giüiisehen  Substanzen  aibeitet.  «  In  derThat  nuJkf  bei 
Untenncbnngen  von  Körperarten  organischen  Unprui^ 
^  wenn  dazn  einReagens  angewandt  wird,  von  dem  muk 
weils,  dafii  es  auf  die  Substanz,  welche  man  anzuireflSsn 
gedenkt,,  ninändemd  einwirke,  jederzeit,  "Wie  iudS|l- 
lend  nnd  ansgezeiohnet  die  dabei  beobeohleten  Hrschej* 
■nngen  auch  immerhin  seyn  mimte,  eine  :Weittte 
Brfiinng  untemommen  werden,  j^  ^e^Anze^gen  des 
Reagens  zu  eontroliren ;  nnd  mKH  dacf  siilh  m  die* 
Sem.  Falle  ron  dem  dorch  das  Reagnos  Terandtelen  Kör- 
per nicht  unbedingt  RiickschlSsse  eriauben  anl.dasi  was 
er  ursprünglich  war,  wie  man  bei  der  Analyse  Ton. 
Mineralsubstanzen  allerdings  wohl  ermächtigt  ist  dieüs 
zuthun,.  wenn  man  dabei  einen  Körper  in  einem  an^ 
deren  Zustand  erhält,  als  er  sich  in  der  Substanz  be- 
fand, aus  welcher  man  ihn  ausgeschieden  hat,  z.  B.  bei 
Ausscheidung  des  Kupfers  aus  einem,  Kupfersalze  yer- 
mittelst  des  Bisens.  Dieser  Unterschied,  in  den  Resul- 
taten beruht  darauf ,  dafs  diestelben ,  in  den  nämlichen 
Verhältnissen  mit  einander  vereinten  Elemente  im  Be- 
reiche der  Mineralchemie,  in  den  häufigsten  Fällen,  nach 
aUen  ihren  Eigenschaften  yollkommen  identische  Ver- 
bindungen liefern ,  oder  wo  sie  wirklich  von  einander 
abweichen ,  bezieht  sich  diefs  blofs  auf  ihre  Kiystall- 
form^  und  auf  Eigenschaften ,  welche  von  dem  Aggre- 
gationszustande  derselben  zusammengesetzten  Atome  ab- 
hangen ;  und  überdiefs  hat  man  eine  so  groise  Zahl  an" 
organischer  Körperarten,     und  diese  mit  solcher  Ge- 


doi  Gerichtstribimaleii  sehr  viel  daran  liegen,  äaü 
leifchte  Mittel  aufgesucht  werden ,  (wie  man  deren  unter 
den|Reagentien  zn  finden  hoffen  dar£)  nm  die  'Natur  ei- 
nes Fleckens  darzathvn ,  der  sich  auf  irgend  eütem  Ge- 
■genstande  findet ,  welchen  :man  der  Prüfung  der  Chemi- 
ker anheim  steUt,  weil  die  Quantität  des  Sto&s  £ut 
jederzeit  zu  gering  ist ,  um  einer  Analyse  im  eigenUi- 
ohen  Smne  des  Wortes  unterworfen  werden  zu  können. 
Wie  aber  zu  diesem  Ziele  gelangen ,  ohn4  sich  dm^di 
die  Mittel  selbst  irre  leiten  zu  lassen,  welche  nur  zu  oft 
nnsipher  sind  in  ihren  Kesultaten?  Diels  wollen  vix 
Iner  anzudeuten  versuchen,  indem  wir  ^ns  jedoch  nur 
«uf  allgemeine  Sätze  beschranken  ^erden. 

Zuerst  mala  vor  allen  Dingen  bestimmt  werden: 
"     1.  Die  Natur  der  Grundstoffe,  aus  denen  die  FIÜS' 


ganz  besondere  Atifinerksamkeit  darauf  ricbten  müuen, 
dab  die  Gegenwart  des  rothen  Blut-Farbesto£Fes  nacfa- 
gewiesen  werde ,  nhd  man  wird  ilm  in  dies^  Bezie- 
hung auch  noch  rergleichongsweise  mit  anderen  oi^ 
maohea  Farbestofien  zu  prüfen  hab^n. 

Und  nun  wpUen  wir  eimnal  den  Beweis  zn  führen 
Tersnchen ,  wie  sehr  der  so  eben  ron  noa  bezeichnete 
■Gang  demjsmgen  vorzuziehen  gey , .  der  in  gerade  ent- 
gegengesetzter Weise  zu  Werke  geht.  Man  nimmt 
zum  Beispiel  ein  Reagens  und  sieht ,  '  dab  es  mit  ei' 
ner  Flüssigkeä,'  welchetoan  ron  einer  andern  onler- 
sdieiden  will ,  mehr  oder  weniger  atis^zeichnel«  Er- 
sohemongen  hervorbringt ,  die  es.  mit  der  anderen  nicht 
erzetigt.  Kennt  man  mm  die  Wirkung  des  Reagensauf  je- 
den der -einzelnen  Grundstoffe  jener  Fläsugkeiten  nicht, 


Als  Endresultat  ethellt,  daCi  man,  nm  mit  Gtnode 
behaupten  zu  können ,  die  zur  Erkennung  organi§cIier 
Körperarten  angewandten  Reagentien  eeyen  im  Stande 
dazu  zu  dienen ,  die  eine  von  der  andern  beinali  eben 
so  leicht  wie  die  unoi^anisohen  Körperarten  zo  unter- 
scheiden, zuTOr  sich  davon  überzeugt  haben  müsecr, 
dais  die  durch  die  Reagentien  mit  ersterea  bewiikten&- 
scheinungen  wirklich  herrorgehen  ans  der  Verbiodung 
.  beider  concorrirenden  Körper :  dieses  aber  hat  der  Ver- 
fasser nicht  gethan.  Alles,  was  er  in  dieserHinsioht  bei- 
bringt, beschränkt  sich  nur  darai^,  dats  er  die  Venouthang 
ansspticht:  es  trete  eine  chemische.  WiAung  zwischen 
den  vegetabilischen  Alkalien  und  den  damit  in  Berührung 
gesetzten  Reagentien  ein;  und  übra'diers  bezieh«i  sich 
seine  Beobachtungenntchtanf  rolleodete  Erscheionngeoy 


ehe  die  UntnMdwidiiiig  mehrenr  aninyilisclMWi  Slofib 
^orc^  lodin  und  Hydraiodiosanre  ta  ihreni  G^gwslaiide 
fiabän  wird. '^) 


Vermischte  chemische  Erfkhniapen  über  Platioai 

Gähnmglohemie  iL^  Wp   \ 


J^  Sdtreibm  on  £e  Herren  Kaetner  und 

Schuf  ei  g  g  er, 

J.    W.    D  li  h  €  r  e  i  n  e  r,-  ♦♦) 

ti  oie  und  Tiele  andere  meiner  Freunde  liej^en  aUer- 
dingi  Ursache,  sich  über  meiä  laniges  Sdllsdriraigai  zu 
beklagen,  lind  mich  fiir  trag  od^  gans  nntbalig  gewor- 
den wa  halten..  Das  letztere  ist  beinalie  der  Fall  seit  dar* 
Zeit;  ilte  Wissensohafi  und  Leben  einen jGiat  onerBatsli* 
dien  VerluA  erlitten  haben  durch  den  Tod  des  T0rtreff7  ^ 
liebsten  Fürsten,  dem  ich  18  Jahre  lang  anzuhören  das 
Glück  hatte.  Mögen  daher  Sie  und  meine  anderenFreun- 
de  mich  entschuldigen ,  wenn  ich ,  um  Ihnen  das  gu- 
tigst gewünschte  Lebenszeichen  von  mir  zu  geben,  statt 
einer  oder  mehrerer  Abhandlungen^  nur  einige  ganz  klei-* 
;ie  Notizen  für  Ihre  wissenschaftlichen  Zeitschriften  mit- 
theile. 

1.  Die  Fortsetzung  meiner  Versuche  über  die 
chemische  Dynamik  des  Platins  wurde  unterbrochen, 
oder  vielmehr  unmöglich  gemacht  dadurch ,  dals  ei- 
ne von  dem  verewigten  Grolsherzoge  dazu  bestimmt« 


♦)•  Entlehnt  aus  den  Ann.  de  Chim.  et  de  Phys.  T.  XXXVill. 
(Mai  1828.)  S.  82  —  102.  d.  JRed.^ 

^*)  Bei  80  interessanten  Mittheilungen  eines  ausgezeichneten 
Naturforschers  wird  es  keiner  Bevorwortung  bedürfen,  wenn 
sie ,  der  Absicht  des  Hrn.  Verf.  gemäfs,  gleichzeitig  in  «wci 
phjsikalischen  Zeitschiiften  erscheinen*  d.  Red. 


neuere  Erfahrungen  über  Piatina.  413 

Quantität  von  8  Pfimd  rassischer  Piatina  verloren  ge- 
gangen ist.     Ein  fiolcher  Verlust  ist  für  den  Chemiker 
schmerzhaft,    besonders  für  denjenigen,   welcher  ein 
solches  Naturproduct  nicht  wie  der  Physiker  als    eine 
trage  Masse  betrachtet,  oder  wie  der  Philosoph  blofs  be- 
schaut und  bewundert,    sondern   die  geheijQien  Kräfte 
desselben  zu  erforschen  strebt ,    um  es  zu  neuem  Qe- 
brauch  anzuwenden  und  für  das  praktische  Leben  nütz- 
lich zu  machen.     Doch  zu  meiner  gröfsten  Freude  höre 
ich ,   dafe  Ihro  Kaiserlich  -  Königliche  Hoheit  die  Aller- 
verehrteste   regierende  Frau  Grofsherzogin ,    Höchst- 
welqhe  sich  für  unsere  Wissenschaft  aufi  Huldvollste 
interessirt  und  meine  chemische  Thätigkeit  bereits  auf 
mehrfache  Weise  gnädigst  unterstützt  hat,    mir  diesen 
Verlust  ersetzen  wollen.       Dann  ,   Freunde,    will  ich 
wieder  thätig  und  lebendig  werden ,  und  meine  Entde- 
ckung,   welche  BerzeUus  die  brillanteste  ihrer  2eit  ge- 
nannt hat ,    so  weit  verfolgen ,    als  es  nur  immer  meine 
Ejräfte  erlauben  mögen.      Zuvörderst  werde  ich  nach-* 
sehen,   von  welcher  Natur  die  Stoffe   sind,    die   das 
scbwajinunige  Platin  so    begierig   ans    der  Luft  anzieht 
und  die  dasselbe  in  seiner  ^^iindkraft  schwächen ;  und  dailn 
soll  eine  grofse  Reihe  anderweiter  Versuche  in  Bezie- 
hung auf  die  dynamische  Thätigkeit  dieses  Metalls  ein- 
geleitet —  und,  wenn  der  Himmel  mir  Leben  und  Gesund- 
heit verleiht,   ausgeführt  werden.     Entdecke  ich  etwas 
Neues ,  so  verdanke  man  jene  Entdeckung  allein  dieser 
Allverehrten  und  gefeierten  Fürstin. 

Die  noch  nicht  zur  öffentlichen  Kunde  gebrachten 
Resultate  einiger  meiner  frühem  Versuche  mit  Platin 
will  ich  hier  in  gedrängter  Kürze  mittlieilen.      ' 

Jahrb.  d»  Cb.  u.  Fh.  18S8.  H.  4.  (N.  R.  B.  21H.  i.\  ^^ 


a.  Weimtäiloix»latm  in  ef^ 

*  Mät,  die  Lösung  mit  tlydrocAlonaiire  «ngesSneit  und 
^IfMi  mit  Zink  in  Baröhiiilig  gesetzt  wird;  so  erfi^ 
anch  nnd  nach  mß  patreriger  JNiedenchlag,  dmi  die  (Sie- 
miker  immer  for  reines  Platin  geHken ,  weldrtt*  a&eir 
woM  etwas  anders  als  dlstfes  seyn  mnfii ;  denn  in  trocke- 
nem Zustand  eriutzt  er  sich»  wenn  er  mit  Alkdhcd be- 
fimohtet  ondderLoft  ausgesetzt  ^vird ,  wobei  Waime 
ent#idcelt  und  die  Farbe  des  Niederschlags  heller  wiid ; 

.  und  endlich  entgloht  er,  besonders  nach  seiner  Behend' 
laStg  mit  Salpetersaure ,  unter  Geprassel ,  wenn  man 
ihn  vtnter  dein  Zutritte  der  Luft  e&i«i  Stronie  von  Was^ 
sevstoifl^as  aussetzt 

6.  Wenn  man  Ghlorplatin  zu  wiederholten  Mdoi 
mit  absolutem  Alkohol  m  gelinder  Warme  behandeft,  sd 
resultirt  endlicl^  eile  braune  Masse ,  welche  sidi  in  ho- 

VI 

herer  Temperatur  leicht  verkohlt ,    in  vielem  Weingeist 
aufgelöst  aber  eine  Flüssigkeit  giebt,  die  sich  ganz  vor- 
züglich  eignet,    um  Glas  spiegelglänzend  mit  Platin  zu 
überziehen.      Man  taucht  das  Glas  in  jene  Flüssigkeit, 
dreht  es  nach  verschiedenen  Richtungen  so ,   dafis  diese 
sich  gleichförmig  verbreite ,  und  erhitzt  es  dann  in  der 
Flamme  der  Spirituslampe  bis  zum  Glühen.  Der  dadurch 
hervorgebrachte  Flatinüberzug  ist  spiegelglänzend  und 
adhärirt  so  fest,  dafs  er  sich  nicht  abreiben  läfst.    Bringt 
man  aber  das  platinirte  Glas  in  salzsaures  Wasser  und  setzt 
es  gleichzeitig  mit  Zink  in  Berührung :    so  löst  sich  &st 
augenblicklich  aUes  adhärirende  Platin  in  Form  metalli' 
scher  Schaumblättchen,  und  zvrar  in  Folge  des  durch  die 
erregte  Contactelektricität   entwickelten  WasserstoflFga- 
ses.     Diese  Platinblättchen  sind  noch  durchsichtiger  als 
die  Goldblättchen,  und  saugen,  wie  diese^  aufgetröpfehen 


t'.  - 


416     •        .  -  D  »  b.e  r  0  in  4  rVf  i 

1  d.  Das  dkikdi  Be^ai^liing  dto  GUor^^tm-Ka- 
Uttnis  mit  Aetskali  gebildete  Platramibos?|rdiil  ^rhSlt 
ti<(h  gegen  Waseerstofl^aa  anders,  als' das  naobBhmpirf 
^Doij'« Methode  bereitete:  ea'l^bsorbirt  nainlidi,T^|^  die- 
sem Gase  nicht  so  viel  ydi  l^^^^ljfe»  luid  blsS^  nacb 
der  Binwirknhg  dessdian  schwas,  /vfogvgen  diilses 
grau  und  vollständig  redacirt  wird.  UefarigMis  bat  es 
die  Eigenschaft  mit  dem  Daty'scben  Friqparale  geniiint 
dals  es  den  Alkohol  bestimmt,  Saoerstofl^gas  anamriehea» 
nnd  sich  m  Ess^amre  zu  terwaindeln.  Man  knam  stdBi 
-jUb  dieser^n^  Thätigkeit  überzengen,  wenn  matt'es 
sdiwach  mit  Kölnischem  Wtsser  beÜNielitet  und  «einige 
2ieit  mjt  der  Loft.  in  Berühroag  labt.  INeiies  -Wmtfer 
wMl  dadmtsh  sehr  bald  in  ein  höchst  angenehinessAirss 
Parfüm  renrandett.     ^ 

Das  Platinsubeacydiil ,  dasselbe  sejr  nadk  JEAntmd 
Davy*s  oder  meinerTÄethode  dargestellt,   ist  ein  Vortreff- 
liches Mittel ,  den  Alkohol ,  welcher  in  der  atmosphä- 
rischen Luft  oder  in  einer  wäfserigen  Flüssigkeit  aufge- 
löst ist ,  zu  entdecken,  und  sogar  quantitativ  zu  bestim- 
men.    Man  bringe,  um^sicb  hiervon  zu  überzeugen  in 
ein  mit  trockener  Luft  gefülltes  Glas  von  etwa  3  oder 
4  Kubiteoll  Gapacität  e^ien  einzigen  Tropfen  Alkohol 
und  senke  darauf  in  das  Glas  ein,  an  einem  Platindrathbe- 
festigtes,  flaches  Schälclfen,  worauf  einige  Gran  Platiosub- 
oxydul  liegen.  (Taf.  V.  Fig.  20.)  In  einigen  ÄlinutenwirJ 
man  wahrnehmen,  dafsdie  ganze  innere  Oberfläche  des 
Glases  feucht  wird,  und  die  daran  niedergeschlagne  Feuch- 
tigkeit sich  zu  kleinen  Tropfen  ansamsült ,  welche  ab- 
niefsen  und  Lackmuspapier  augenblicklich  röthen.     Un- 
ter Mitwirkung  des  Lichtes  gelingt  dieser  Versuch  be- 
sonders gut,  weil  dasselbe  das  Platinsuboxydul  seiner 


^HA^    -  .  !►  »  *  #  f  #  i  »  «  r 

aMGdd,  Qiif^datBewiifttteyii,  dalii  ii jj«inil  yidgii 

^pedianisehan  K4u»d0ni  imtzlidi  gsneaen^  aMidit  miA 

l^tBch,     D«  ptdktisclio'NiilxA  iQfl^^ 

•tdil  feit'  Entqnrediaa  die  lA  N^irden  veilhtl^W  mAx 

^^Anr  Ftmotioii^  so  liegt  dieSdhiiliyMi  Kfiimrier^irigr  ip 

der  fiideiluifien  Zdbemtnng  dePw«t^||pdliwaiimiclieB. 

9bd  dieeegnt,  eoeotzandenrie  stets  du  WeaffMtoii^^ 

-Ibesondets  wenn  man  dasselbe  stolii%siie  enfttidttwftHlst 

Idi  habe  diesem  Tachypjrreon  eine  nmie  EinriobMsgp- 

'  gebek»  so  dafi^s  ptelabei  ist»  d. b..  auf  Reisen  mär 

lH^nunsn  ipsvdea  kabn.     Der  in  memen  Belli'l|fuii 

'  jmr  pbysQcattohenCheAiie  nnterdiiViNainfi&Hydro-Pjr«- 

jNmiotor  befsdlriebene  nnd  al^bfldele  Appami  ijUllt 

dittoneneBinriebtnal^dar.    DieDnftianpdien,  inibe 

?ratt  mehrarem  MeiiTudi  <ii  li  nachmeinprAnleiteigter- 

fertigt  und  den  ^latinfenenBeagsn  1^^;egebeii  werdsn^ 

sind  mit  Platin  glittEend  überzogene  Glaskugeln »  irelche 

die  Stelle  des  spiraUormigen  Drathes  von  Platis  in  der 

Glühlampe  yexlreten. 

n.  Meine  Voiträge  über  Gährungscbemte,  welche 
ich  im  vergangnen  Sommer  gebsilim,  gaben  mir  Grde^ 
genheity  viele  neue  Versuche  über  denProcefs  der  Gah* 
rung  .aatustellen>  Icji  fand,  dift  dieser  Procels  noch 
unter  ein^tn  Drucke  von  20  Atmosphären  ven  Statten 
geht,  und  habe  Ursache  zu  glauben,  daüs  dieser  Qradc 
bis  zur  tropfbaren  Verdichtung  der  Kohlensaure  gestei* 
gert  werden  kömie,  ohne  die ,  Gähmng  zu  unterdrückefl« 
Ich  warte  auf  die  verbesserte  Einridhtung  meines  Uerza 
gdl>rauchten  Instrumentes  —  eines '  2j|nosympiezome' 
ters  —  um  diese  Vermuthung  zu  prüfen.  Es  ist  £els  ein 
Versuch  \   bei  welchem  man'  sich  vorsichtig  benehmen 


^    luilt  Ah  1^  I  Tiiy  liig  wJafv  A^täSt  5^' 

bfmerkte  ich  9  dab  dtr  mit  Luft  «fiillte  Rmim  dir i 

*^'  worin iBiBdbeaiilhah^n^rar^  das 

4la  lidhtdniluilgdb  liUitt,  die  OcmohaorganvMl 

i«B  ab  üraMh«^  diaaer  Enoh«^,  daaDirf^l 

aripaiw jgiw  Stnge.  ]lafrAttfbretatiWer^|pm,i)d* 

«iiifapdaiSalp^liilSaMe,  dfamafte-i^        W^plüii^llti 

^ftiii,  ud  att  &id#  das  Aröcasaei  Jandeii  /dMi-flii^^ 

SUmi^ciit  Uoft  Zackar  «d  «na  nicht  Uäba  ffHJI 

Salpatcuiaiü,  iiiar  kataa  8^>?tail^Alkaii(^  -*  •  '*^  <i 

Ullfk    Ml  tdba^i»  lianfa  meinar  aymotadhnigahatt  l^jj» 

awohwigsn  aiiF  oirfittlrta  Mi»al:  ai#ajdrt,  'di*^  IMI^ 

•     W«aain^#adganqfagaii'adinyMSas><ra 

fiia«pf8iä6cIii»lcMaaif  WabMtt  ahiAdk~>W6liidaiii'  tHp^ 

■  ■  ■_ 

«  aatii  fialcgifiihiit  ganoiii^m>i  "•  w  lafQwftBH  adiaCiA^aBai 
«öh  wivoa  aj|  nanäaiiy  wun  Mi  llnfet^fkwOitjhtanjidM 
dafs  man  es  benulasen  möchte ,  nm 'fremde  Weine  n^ 
asukiinsleln.  ' 

Auch  mein  vor  vielen  Jahren  angestellter,  e#  iä 
Cüherfa  Annalen  und  dann  im  erstto'Itefte  meinei^ 
träge  zur  physikalischen  Cheri  lilPticiirihriebeper  Vcindi; 
über  die  Gährung  erregende  Wirkung  des  Kohle?iinw- 
gasas  auf  siUse  Obst  --  und  Beevadbichte,  irard^  b  Janen 
•Vorträgen -wiederhat,!   und  dabei  so  wohl  fü'teidiv 
wiafür^neine  Zuhörei^,  die  Uab^zeugang  ge^^Dfian , 
dafs  die  fiisohen,  aoeh  ganz  unyarletzten  FHic)^  Wd- 
cha  in  ihrem  Saft  aufs^lr  Zucker- audb  Fei^me^andui^ 
len ,  selbst  in  fAiohfl  reinem  Kohlensäuregas  i^dteöng 
gerathen.     Einige^  Chemiker  haben  dia^  WalAeit  dieses 
Restthates  bezweifdt ,    aber  ge wils  nicht  ia  fter  AWdit 
am  meine  Arbeit  verdächtig  zu'  mistohen ,  soidem  Wohl 
nur  darum  ;  weil  Gay  -  Luseac  eim'ge  lahri  firSher  das 


\ 


über    Gährungschemu.  4jBl 

'>.fiaiientoffga8  als  die  erste  materielle  Bedingung  der  Most- 
r^galming  erkannt  hatte.      Aus  meinem  Versuche  folgt,  ^ 
*  wenn  man  logisch  richtig schlielsty  daSßinGay-Luasac^s' 
t  -BzperimentedasSauerstofigas  nicht  primidy,  sondern  se- 
i  4mndar,  d. h.  Kohlensäure   bildend,   und  niirals  Kob- 
r  lenaanre  gewirkt  haben  könne.     Es  würde  eine  bloise, 
r  -imd   für   Gay'^  Lussac  beleidigende   Höflichkeit  seyn , 
Wttna  man  nach  einer  solchen  Erfahmng  den  Schluls. 
~  dm  dieser  so  ausgezeichnete  Physiker  aus  dem  Resultate 
•einer  Versuche  gezogen  hat,  jetzt  noch  ohne  Weiteres 
•aerkennen,  oder  ihn  gegen  jeden  Zweifel  in  Schutz  neh- 
men und  vertheidigen  wollte;  und  ich  stehe  daher  nicht 
am ,     die  üeberzeugung  auszusprechen ,     dals  es;'  nicht 
SuMTStoffgas ,  sondern  nur  Kohlensäuregas  seyn  Icann  ^ 
*  was  den  Gähmngsproceisjener  Früchte  bedingt  oder  ein« 
l^ntet.     Wie  aber  dasselbe  wirkt,  kann  bei  unserer  noch 
so  mangelhaften  KenntniCs  von  der  Natur  des  Ferments 
lOGfat  angegeben  werden.     Mir  genügt  vor  der  Hand  die 
Brfiüirung ,  denn  diese  erlaubt  manche  interessante  Be- 
tniiolitang  über  die  analoge  Wirkung  jener  zwei  Gasar- 
ten  anf  Thiere !  und  Manzen  anzustellen  und  den  Geist 
«a  beschäftigen. 

Ich  habe  noch  nicht  versucht ,  ob  auch  Bierwürze 
«dm^iL  Kdbdensänregas  in  Gährung  versetzt  werde.  — 
Bei  meinen  zymologischen  Vorlesungen  machte  ich  mei- 
ne Zohörer  auf  die  bis  jetzt  noch  nicht  allgemein  be- 
•  nStSBte  Anwendung  eines  Gerstenmalzs3mips  zur  Dar- 
«tellnng  von  verschiedenen  Arten  von  Bieren  zu  häusli- 
diani  Gebraöch  aufinerksam.  Ich  habe  zuerst  die  Be- 
nitong  eines  solchen  Syrups  hierzu  in  meiner  kleinen 
Schrift:  Zur-Gährungschemie,  in  Vorschlag  gebracht 
Dieeer  jSvrup  könnte«   um  ihn  möglichst  haltbar  zu  ma- 


n 


^'424  t)J^h£Uihif  iibgr  G^^  ] 

'"ifrird,  wena  man  die  Materialien,  d.'h.'(dKeBMiiiiBlidle 
<äbe  Qlases ,  in  aiSofaiometrisehen  VeAffWm'trtftrggtt^ 
mentreten  laßt  Da  jediro'^Glas  inoner  eiat  Do|i||^filBBe^ 
Ah.  eili9  Yerbindnng Von KieMller|f» mit  S  leftidhiBdä" 
mn  ^pkiachen  QzydoDi  M  und  dIr%M|f^^^  j 

iitlbjlwr  der  lirtartenr  es  Äid ,  wel^  eitod^  TecacUedrt- 
Hut  der  optisdien  Kgenschaften  des  GlMai'  MdKl^nf; 
ip  lässM  wir  die  rersohiedenen  einfiM^hän  Sffitaate  wn 
sfScUbüiietrisclier  GonstMtttion  in  TMkdhiedeneii-fcsiRiiiiM-- 
ftfp^ernSItniSMii  znsainnieptreten,'  und  uütetmdien  uMIBi 
w^che'MiscInuirsveriultnisse  das  fa^e  Hesnltat  gafrifln 
ren«  Wir  nehmen  dahnfenür  Rfiekddit  änf  denTTm- 
iiiitiiitv  '"  dab  die  veraehiedetiei»  litsischeh' Oiejfde  irpr- 
sohiedene  YeiihSknitiie  iNefei  SfeiehSbi»  IIM^rfi^  «^^^ 
^tägt  txk  wetzen  nnd  Iddit  sdunebshaite  '^etMUten^ 
za  bilden,  nnd  beachten  sorgfältig  die  umstände,  welche 
eine  gleichförmige,  wechselseitige  Durchdringang  der 
differenten  Silicate  und  die  rollkommenste  Homogeneität 
des  Prodactes  bedingen.  Bei  dem  Natron  -  Kalkglase  ge- 
ben wir  dem  Natron  6  und  dem  'S^äk  2  Antheile  (Ato- 
me)  Kieselsäure  d.  h.  Na  +  6  Si  und  Ca  +2  S i;  nnd 
in  demselben  Verhältnisse  lasseh  "frir  diese  Satire  in  die 
Mischung  des  sogenannten FUntglases  eingehen^  d.h.  wir 
geben  oder  berechnen  fiir  dasKaU  dieses  Glases  6,  nnd 
für  das  Bleioxjd  desselben  2  Antheile  Kieselsäure.  — 
Die  ffifahrung hat  bereits  gelehrt,  dais  bei  diesmi  Ver- 
hältnissen die  am  leichtesten  schmelzbaren  und  vortreff* 
fichsteil Producte  hervorgehen.  ''■"    ' 

Herr  Dr.  Körner^  welcher  sich  seit  vielen  Jahren 

nait  Bereituiig  des  Flintglases  beschäftigt  und  für  die- 
sen Gegenstand  Geld,    Zeit  und  Gesundheit  aufopfert, 


*  -  ■  i       ' 

^^  ".  -r- 

HHilto,*)  iNMiipttiit  «ior  fitfiiedigii^g  der  "VllB^ 

tid  eni^gtr  Bedfiifinase  des  Ghemik«»,  Iiette  dean  et- 

1M|  CMfiuartigm  t>n^  wai  die  gWM  Web 

IflHliMte  «od  bewandeni  moftte.  **)  '     '^«^    "^  - 


m ■■      ■  M r?-^ 

-  Ä'ür  Kryst'allogtaphief. 

ITif&dT  die  KrpiaUitaiion  de$  Wimen,] 

VOA   - 

Fxo£  M  a  r  0  ia  gimiuitciwreig.  . 
^    ^  '     'VJOt  AbUkkmgeii  (Tai  T.  S^.  i  —  16) 

VYeim  die  EeniitiiiiB  der  ngelmafn 
Naturkörper  überhaupt  wunscheiurirerlh  kt»  so  ist  sie 
mefst  Tom  Wasser  zu  erwai^teB,  das  uns  allerwarlsviB<- 
giebt,  das  zum  Bestehen  sowohl  unseres  Lebens  ab  der 
ineSsten  chemischen  Verbindungen  nothwendig  hx,  und 
von  welchem  erst  der  durchsichtige  Quarz  und  dann  alle 
Krystallgebilde  ihren  Namen  geborgt  haben.     Auch  war 
man  in  der  That  seit  frühen  Zeiten  Uuf  die  Formen  auf- 
merksam ,  welche   das  Wasser  im  erstarrten  Zustande , 
als  Schnee  und  Eis ,  darbietet ;  man  betrachtete  sie  mit 
Wohlgefallen,  entwarf  Zeichnungen  davon,  und  suchte 
sie  von  verschiedenen  Gesichtspuncten  aus  zu  erklären. 
Demohngeachtet  ist  das ,  was  wir  darüber  wissen,  kioch 
weit  von  der  Sicherheit  und  geometrischen  Strenge  ent-« 
fernt,   deren  sich  so  viele  Krystallformen  jetzt  erfreuen ; 
und  die  Unbestimmtheit,  welche  auch  in  den  wesent- 
lichsten Puncten  obwaltet,  ist  ein  hinreichender  Beweifs, 
dafs  in  der  neuesten  Zeit  sich  Keiner  ernsthaft  damit  be- 
schäftigt hat.     Unter  der  früheren  ist  wohl  TheopJirasius 

*)  Vgl.  Bi  XI.  S.  490  und  B.  XXI.  S.  116. 

**)  Ein«  andere  kurze  Notiz  des  geachteten  Herrn  Verf.  übet 
liimstliche-Diamantenbildting  findet  man  am  Schlüsse  dic- 
kes üeites. 


VTKT  ^ 


4M-  ■  flf  a-f  äp  .•';      •* 

j^qpariM^  mh LeMiti^cttt badbftdhtaiu  0eirohiaiflh 
mtA  die  Sohtibep,  die  siol)i  «n:  der  ObetflScbe  TOft%,Ge- 
QÄtfli  bilden, «  dazu  tangiich^  mid  ee  ulk 
Hjprdi» 'ftab  die  KiifitdfiBatioiis-  Aze  hior'nieit^i 
Langem  *-  Axe  der  Geföfte  insamnipnfallt. 
nnn^Hieb  die-^loppelte  Strahlenbrechong  l£t  Bise  za  be^ 
<A»aflihten;  aber  so  grolsnnd  dnrobsiGhtig  aaolrdie  bier- 
zn  angewandten ,  naob  den  mannigialtigrtni  Biobtongen 
zubmiteteUt  imd  mit  Glas  geebneten  Stad»  warcai :  es 
wcdke  ns(r  nicbt  gelingen. '  Thals  tnag  die  Ablenkung 
"d^  ungohlföhnfichen  Strahls  sehr  gering  seyn,  tfaeüs  ist 
schon  die  des  gewöhnlichen  sehrnnbedeotend,  nmetwa 
ein  Zehntel  geringer  als  die  des  reinen  Wessen.  Man 
kann^  sich  davon  leicht  überzeugen,  wenn  man  et- 
iWas  Wasser  in  einem  hohlen,  ans  Glasplatten  zusam- 
mengefügten Prisma  gefrieren  la&t ,  dann  Wasser  da- 
rauf giefst ,  und  die  Ablenkung  einer  entfernten  Ziel- 
linie durch  Eis,  Wasser  und  Luft  mit  einander  ver- 
gleicht. **)  Nach  einer  genaueren  Angabe  von  Brew- 
ster  ***)  ist  die  Brechungszahl  des  Eises  m  n  1,807 
und  nach  Kraft  f)  —  1,3 18.     Theoretisch  lälst  sich 

*)  A,  a.  O.  181. 

♦*)  Da  beim  Festwerden  de«  Wassers  das  Prisma  leicht  Schft- 
den  nimmt,  (mir  ist  dabei  eine  starke  Spiegelscheibe  zer- 
sprengt worden)  so  kann  man  auch  ein  Prisma  ans  klarem 
Eise  zuschneiden-^  abglätten,  und  diinne,  yorher  etwas  err 
wärmte,  Glasplatten  darauf  anfrieren  lassen  und  hemach  be- 
festigen. Die  mächtige  seitliche  Ausdehnung  des  Eises 
scheint  mir  mit. davon  abzuhängen,  dafs  bei  rhomboedri- 
sehen  Krjstallen  in  der  Kälte  die  Qoeraxen  sich  verlängern, 
^  während  in  der  Wärme  die  Hauptaxe  siph  tergröDsert  (Pog- 
gcndorff*s  Ann.  1824.  6.  S.  126.) 

***)  Gilberts  Ann.  1815.  6.  S;  64. 

t)  Abb.  der  Petersb.  Akad.  III.  466.  vergl.  Arnim  in  GU-^ 
herVs  Ann.  1800.  1.  S.  69. 


über  KrystalUsaiion  des  WasBen.  429 

diese  Zahl  aus  del*  Voraussetzimg  enmtteln,  da(s  ^^i 
eineni  und  demselben  Körper  die  absolute  Brechnngs-" 
kraft  V  der  Dichtigkeit  proportional  ist.  Nehmen  wir 
nun  für  Wasser  V  =  0,785  (=  m'*  —  1 ,  wobei 
1»  ^1»S86)  "*)  für  das  spec.  Gewicht  des  gleichförmig 
dichtenEises  d  =  0,9.4 ; **)  so  ist  1  :  d!  z:  ^  :  v;  also 
V  =  0,738  =  m*  —  1 ,  und  m=  1,318.  Dieses  Re- 
sultat stimmt  nur  zufallig  mit  dem  von  Kraft  iiberein. 

Bei  der  Betrachtung  der  Krystallfonn  fangen  wir 
mit  der  des  Schnees  an,  als  welche  am  häufigsten  und 
kidbtesten  zu  beobachten  ist.  Ihr  Grundtypus  ist  die  re- 
gelmäüsige  sechsseitige  Tafel  Fig.  1.  (Taf.  V.)  Diese  fallt 
zuweilen  ganz  rein  und  vollständig  gebildet  aus  der  Luft, 
theils  verwandelt  sich  der  Schnee  bei  längerem  Liegen 
und  stärkerem  Frost  in  dieselbe.  Der  breitere  Theil  a 
tragt  oft  noch  in  der  Mitte  einen  dickeren  Aufsatz  6,  und 
am  Rande  einen  dünnen  Saum  c.  Fehlt  an  den  Seilen 
des  Sechsecks  krystallisirbare  Materie,  so  erscheint 
Fig;  £•  a,  die  auch  zuweilen  den  dünnen  Saum  h  mit 
aidi  fuhrt«  Bei  noch  grölserem  Mangel  an  den  Seiten 
ealsteht  Fig.  8  und  aus  dieser  endlich  die  £ist  fineare 
Fig.  4.  Setzt  sich  die  Bildung  Fig.  2  an  jedem  Strahl 
Ton  Fig.  3  fort ,  so  erscheint  Fig.  5 ,  die ,  wenn  ihre 
cinzeliien  Theile  dieselbe  Abnahme  wie  Fig.  1  .erleiden, 
nFig.  6  wird,  an  der  meist  nur  die  Hälften  der  Linien 
irie  in  Fig.  7  a.  und  noch  häufiger  in  Fig.  7  b.  vorkom« 
mm ,  an  denen  wieder  jeder  einzelne  Strahl  schmaler 
oder  breiter,  einfach  oder  zusammengesetzt  erscheint. 
Selten  geschieht  es,    dais  die  ganzen  Sechsecke  sich 

*)  Vergl.  dieses  Jahrb.  1828.  I.  S.  402. 

**)  VgL  das  neue  (rfÄfer'sche  physik.  Wörterb.  III.  115* 

^ JUirb.  d.  Ch.  u.  Ph.  1828.  H.  12.  (N.  R.  B.  24.  ft  4.J  *• 


48j8  M  a  r  »      y 

Idtcbterföniug  in  einandfer  sddeben  «id  ftMie  za  flto^ 
'    JMudenen  Strahlen^  Fig.  Id.  znwmmtiwuwrtqi,   Tläi  iir 
S«iie  angesehen,  oder  in  andern  Riöhtiingeii  iSmgmi^i^ 
•fleKeinen  aie  wohl  aach  ab  Anhanfta^fen  i^i|i^i>k)w 
Fig.  IS.    Alle  diese*  Formen  sind  in  dmk  meislili  llalkni 
in  einander  gewoben  oder  auf  einiitdA*  geaahichtei,  uni 
die' jedesmal  aa  Masse  und  Menge  Torianmäewlen/gttb^ 
ben  dem  Bilde-sein  charakterisdsohee  Aaselim.  CBeita 
.tragt  Vieles  aadi«bei  der  dietlm  WinterSgiiNtt  eigwt- 
tkfiailiche  lichtachinmmr,  eine  Art  von  Damait<-^(äldtir; 
'  dar  ans  einet  besonderen  Vertheiliflig  von  Hell^^tiirid ' 
Soliatten  entsjnJngt,  and  theila  däim  lehiai  QjiMii  Itt^ 
daCs  die  krfMaliimsohen  Schiioliteir»  -  üäedk  yikUb<§  daä 
lieht  dnngt,  stellenweise  dicker  and  dättn^y  "iädtatit 
vnd/Jockere^  smd^   theils  darin,   dals  die  AmhMßi^ 
nendeii  Sechsetke  dem  andringenden  Eldnr^Mi'-dii^ 
Hauptfiächen ,  bald  die  Seitenflächen ,   bald  die  Kanten 
darbieten. 

Wenden  wir  uns  nun  von  diesen  zarten ,   skelett^ 

artigen,     öder  nur  durch  das  bewaffnete  Aage  nnter« 

sdheidbaren   yerköq)eruilgen  flüchtiger  DnnstldSiclien 

zu  selbstständigen  in  Erstarrung  befangenen  Waseermas- 

sen,  in  derHoflnung,  hier  vollständigausgebildel^ Kiy« 

stalle  Ton  beträchtlichem  Umfang  und  gröfeerein  Wech«^ 

sei  der  Flächen  anzutreffen,  so  finden  wir  uns  ifi  dieser 

Erwartung  sehr  getäuscht.      Da  die  Bildung  des  Eise^r 

nicht  durch  Entziehung  eines  flüssigen-Menstnlums,  son-^ 

dern  der  Wärme,  und  zwar  mit  ziemlicher  Raschheit  and 

Gleichförmigkeit  geschieht,  so  verbreitet  Mch  die  Span^ 

ntong  seiner  Axenrichtungeh  durdi  den  ganzen  Raum, 

den  es  einnimmt ;    die  von  den  Wänden  des  Gefalse» 

it^reinfahrenden  Strahlen  vereinigen  sich  zu  ifnann^a- 


^106  .  S  €'k  'W'4  i^  g  e-^r  -■  --:♦'  .^ 

jMHtshete  daher  io  Verbindang  mh  seioeni,  dk  AanUtia 
JtfnAtxM  lebenden,  aodh  dsNatnrfiM^aolier  lähtti^^  be- 
loHttten  HemSohne  Dr.  fF.  Soemmerrmg,  \hmältUll^^iSk 
mOf  nm  geoanen  Nachzeidmen  der  im  lAAMMM^^oder 
Fenuohr  eradieiiienden  Gegenstände^  rortreflKdh  geeig* 
aelas  «u&ohes  Inatroment  Terdankt;  mft  diesem  in  Ver- 
Inadmig  Teranataltete  er  eine  Zeidurnng  mwAmW&gtt 
im  Jahr  1825  und  1826  beo|»chtotot  JSonnenflecfcen , 

.  Welohe  auf  einer  Steindmoktafied  ersddett»  beatimiul 
anfanglich  blols  ZOT  Vertheiinng  an  Fimnide«  BimzwmstB 
Tafid  (beide  abd  nnn  jener  Denkadttift  aDg^bl|i}  abdk 
xwei  Tom  6.  bis  zum  80.  Ootober  18C6  kertiinürtetu 
Sonnenflecken  in  ihren  mainnigfidtigen  ßwAleinngen 
dqr«^  27  Abhildangen  dar.  „Mögen  die  GieHiiMW^ , 
«nberle  jener  h^eie  Natoiibrscher  öfie^  gäg«  Fiwn- 

^de,  „die  Zweiten,  Orte,  lläume  messen;  ich,  'der  ich 
ab  Anatom  täglich  Form  and  Gestalt  der  Körper  zu  be- 
schauen habe ,  will  vorzugsweise  auf  Gestalt  der  Son- 
nenfledken  achten.  Was  ein  in  dieser  Art  zu  sehra  min- 
der geübtes  Aug  unbeachtet  lieHs,  entdeckt  vielleidit 
das  meinige.'' 

Eines  der  Resultate  dieser  genaueren  Beschaunng 

^  war  nun ,  dafs  bei  den  Gruppen  der  Sonnenflecken  meist 
ein  gröfserer  Sonnenflecken  voranschreitet ,  seltener 
nachfolgt.  Diesen  gewöhnlich  voranschreitenden  gre- 
iseren Sonnenflecken  pflegte  V.  Söefnrnerring  den  Antesig- 
nanus  zu  nennien,  und  freute  sich  späterhin  in  Schumctcher^s 
astronomischen  Nachrichten  1827.  N.  115.  oder  B.  5. 
S.  819.   dieselbe  Beobachtung  stach  von  Capocci  *) 

"mitgetheilt  zu  finden. 

*)  „Mau  aieht'S  sagt^  Capocci,  „die  grofsen  Flecken  gewöbn- 


Aend^  Mass«  anftauCbende  nngeecknolzene  Stücke, 
'od#  als  Schlacken,  lieti^ächtet-treilien  kötiaeii/'^el^^is 
Aniitiht  auch  neuerdings  wied^znrSpraGlifrkäro;  Dtna 
waram  scAten'dn^Ietc^'eti  Mafeä^,  dnn^  den  DaAtdniMsig 
yo^^lich'  IQ  der  Nähe  des  Ae'qaattvs  empdrgelrifftni ) 
nicht  änch'  in  diesem  selbst ,'  eondets  nur  in  befliountea 
ZoD^ntieben  demselben  zum  VorsdieiDekonlinMr?  '' 

Za  gan: 
Verwandten, 
Sien,  wie  sei 
herrührende 
Und  hierühei 

wohl  lediglich  in  der  Absicht,  die  Theilnahme  auszu- 
drücken andieseninteressanten  Forsfibnngen;  eine  Theil- 
Tiahme,     die  bei  physikalischen  Dingen  blos  dadurch 


AeD  bitermissioneii*^)in  einigen  dem  Aetjnator  BÖfaer 

gel^enen  Zonen )  der  F«ll  seyn  mülete. 

Jedoch  es  ist  einleuchtend ,  dafa,  welche  poode- 
tattlen  Stoffe  wir  uns  als  brennend  auf  der  Sonne  denken 
m^;en,  jede  Art  von  ponderäbler Flüssigkeit  durch  den 
gewaltigen  Sonnennmscliwnng  gegen  den  Aequator  hin- 
getriebän  werden  mülste.  StäUcHweigend  taBamt  da- 
her eine  solche  &kläningsweise,  es  mag  rom  VeHneBDen, 

*)  TergL  z.  B.  TOtliegendes  Jahrb.  1824.  oder  &■  X  111 — tlS. 

**i  JUigesehn  vaa  dieser  wiDkührlicIien  AnnaKme,  wdcha 
absr  des  Sonnetdecken  xa  CefaUea  «nwitbehilich  wöm, 
nSohte  allerdings  eine  saUJi^  Tbeocie  hoclut  ein&cli  ge- 
nannt weiden,  in  denuelben  Sinne  nänilicli,  wie  neulich 
in  mehreren  Journalen,  bei  6elegenfaeit  ron  Davya  sinn- 
.  Teichen  Forschnngen  iibei  Entstehong  der  TnUune,  hw 
TorgebcAen  wurde,  er  gestehe. selbst  zn,  dab  es  noch  ein- 
facher sey,  sich  überhaupt  einen  iimern  Erdbrand  zu  den- 
ken, der  heiToibiicht  wo  «  einen  be^jnwiw  Aiugang  findet. 


Mnf  eioander  -vrerfen:  so  sind  wir  natürlich  darauf  «nge- 
wissen,  Erscheinangea,  frelche  wir  am  Himmel  seben, 
mit  dsnen  zu  Tergleicheo  auf  Erden.  Es  ist  dalier  im 
AUgemeinen  nichts  einzuwenden,  wenn  Newton  im  Sten 
Buche  seiner  philosophia  naturalis  unter  die  Pnncipieit 
zu  philosophiren  auch  den  Satz  hinstellt:  „gleichartige 
Natorwirkungen  sind  so  viel  als  möglich  von  denselben 
Ursachen  abzuleiten ,  wie  z.  B.  das  Licht  im  Küchen' 
fenerund  das  in  der  Sonne;"  nur  diefs  ist  zn  erinnern, 
dals  der  Sprung  von  der  Sonne  zom  Küchenfeuer  ein 
wenig  za  grofs  sey.  Natai^emäfser  wird  es  seyn ,  Phä- 
nomene ,  welche  am  ganzen  Erdball  oder  an  andern 
Weltkörpern  vorkommen ,  mit  denen  der  Sonne  und 
also  namentlich  das  Planetenlioht  mit  dem  Sonnenlichte 
za  vergleichen.'  Denn  hier  erst  mögen  wir  glauben, 
daJ«  ron{^«icjurtig<i%I£rKh«noi^D  die  Redft«ey. 


~  znweiMD  sej?  Denn  g«rade  äief»  wurde  der  eben  er- 
waluitea  von  Bode  und  TOn  Herschel  aufgvst^Hea  Saif 
netHheorie  eotgegengeaetet ,  dala  mm  sidi  keine  dent- 
Ix^  Vorstellung  machen  LÖBneTon  einer  IiH^tsi^iäi!«,*) 


'*)  So  sagt  x.S.Itube  in  seinen  Briefen  über  Natni-lelm  B.IV. 
L  S.  133-  „Diejenigen,  die  sich  von  einer  soltiien  Photo- 
«pl^re  nicht  deir  geringsten  deuliichen  Begriff  suchen  tkön- 
ncn,  ODÜ  sich  blos  an  das  haltm,  yrma  uns  dis  Eifohnmg 
lehrt ,  glaubeüj  dafs  die  Sonne  unmöglich  ein  so  anfemeia 
dichtes  und  starkes  Licht  um  sich 'her  verbreiten  fcöonte^ 
v«BB  sie  niobt  seihst  brennte."  —  Hiebt  ohne  Interesse  ist 
•S,  daneben  zu  stelten ,  was  Fischer  in  seiner  Abhandlung 
über  Sonneiifleck«it  sagt:  (Bode's  latron.  JwJirb.  für  1791. 
S.  199)  „es  ist  keine  Folge:  Treil  die  Sonne  in  der  Enl- 
femmg,  in  der  vir  sie  ssiken,  blendet,  so  IM1&  sie  in  dra 
Kühe  und  auf  ihrer  Oberfläche  eben  so  sehr  oder  wohl 
gu  noch  mehr  blenden.  Ein  weibes  AehrMifeld  Uendet 
in  dei  £iitfeniang;   4i»  diaalae  Aalin  Ueodst  desw^eii 


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•A"iM 


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^0^0^  t6<äiijd»llii:  ^J)  ttf^^ht  dam»  «iif  die  Füla 

^^^^  •iiaft  vongsleiit  ui  emEelneDPeriodMi  die  lil^ 

':^|^^ttiM,  wonäis  iukA  dm  neiiMteiiBeglmohtiiqiP^jen^ 

^^^imderroUe  Schimmer  sa  straUen  «Qiunittj^^^^rj^^ 


>/. 


'/  hvpäofa  «fo  ytrvx,  JaUhlemaä  reprbeniieB  pmr  les  'volcn»   ' 
Unrewirm.    Vffii  i^bst  kachtet  et  an,  wie  irtailg'angeiiie»- 
jw  dieMc  £Kk)ära]»gsw«JM  der  mackwiMig»  ttetaad  aqr> 
-:*  dftls  näöh  V«  Saemmeninf^a  und  Ckyoccg^  jtecJMtfiitiiVfi  !^ 
gTÖlste  SottAenfleek,  in  einer  foiq^pe  derselben^  och  malt 
«nEnde befindet,  gei^j^inlich sogar (ais  antengnanti8)jünar 
gelitt  p-  Ohnehin  miÜilen  die  eiymrtminliclMip  UeweguugBn» 
^  .^ri^dhAnan  zil:#eileh  I>ei  Scoinenflecken  ibdnedkt  h«c^^  in, 
.  Sinne 'dieser  Hypothese  «nf  dner  l^nsdnmg  bemhen. 
*)  Wie  schwierig  es  sey,  g^ometrisoh  geiaMi  die  SEShe  Mnss 
A^     Noidfichtbogens  «n  messen,    leachtet  ToneiAiit  eip*  ^Mle 
^'     Bltem  Beobaditnngen,  Messungen  nnd  BereclunnigcSii,  yoA 
denen  schon  in  diesem  Jahrb«   1824  oder  B.  12.  $•.  STfimd 
.  t77  einige  angefahrt  wurden  (wamnterdijei  welofaie  TtmCth- 
vindish  henäfart»  TonragsweiseyertraaimTerdienljjLgalxeÄ 
bedeutende,  weit  über  die  Granze  des  Luitkreises  hinaus  lie- 
gende Höhen.      Viel  kleinere  Hohen  wurden  bei  einigen 
neueren  Ton  Hood  nnd  Bichardson  angestellten  Messungen 
(s   Gilberts  Ann.  der  Phys.  B.74  und  75)  gefunden*  "Dafs  die- 
se Beobachter,  eben  so  wie  Thienemannf  aus  Wolken  dieses 
wunderroDe  Licht  ausstrahlen  sahen ,   davon  war  in  unserm 
.  Jahrb.  a.  a.  0.  schon  die  Rede.  Thienemann  nennt  die  hoch- 
schwebenden, sogenannten  Lämmerwolken  (den  Cirrua)^  Bi- 
cAardlson  bezieht  die  Erscheinung  sogar  noch  auf  tiefergehende 
Wolkeiv»  den  CirrostrcUusy  welches  Gewölk  jedoch  gewÖhn- 
^ch,  -wie  schon  Howard  anmerkt,  aus  dem  Sinken  der  Cir-* 
yusstreifen  in  horizontaler  Richtung  zu  entstehen  scheint^  — 
Nebenbei  mag  auch  hier  er\i'ähnt  werden,  was  Heame  in 
dem  Tagebuch  seiner  Fufsreise  von  der  Mündung  des  Ku- 
pferminenflusses  naCh  dem  See  Aathabasca  (s.  Gilberts  An- 
nalen  B.  74.  S. '89.  Note)  angeführt:  „das  Nordlicht  und  die 
Sterne  ersetzen  in  den  langen  Nächten  einigermafsen    das 
Tageslicht  und  rerbreiten  manchmal  so    lebhaften    Glanzy 
dafs  es  auch  ohne  Mondschein  hell  genug  gewesen  wäre,  die 
kleinste  Schrift  zu  lesen.    Die  Wilden  benutzten  dieses  zur 
Biberjagd ,  fanden  die  nächtliche  Helligkeit  aber  doch  nicht 
hinreichend  Hirsche  imd  R^nnthiere  zu  jageu.^^ 


/•*«#       ^  js*  ■    *  .       ^ 


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4IS  ••,*^:-».  «^- »-•«'f  f  #  i» 


mV. 


diiliGegmdM  n^ilcfaditet  sehen  (^eicluaai  -  als  grörse 
jhiiiUe  Flecke  der  glänzende^  Kttgel)  und-  deir  l)iudi-^ 
■MsiNnr  des  Aeqaatörs  würde  also  bei  iKr Mc^Äm^iiodi- 
weiidig.  kle£Äer  sieh  darstellen ,  als  der  PohundteaSiinfs» 
eer«    der  l4rian«»rt  erscheint  diitdh  die  ab jäM'iPdse 
^  sich    anhäöfenden  und   zu    bedenfanden  Hohen  aber 
,  d«k  'Loflkra^  emporsteigenden  lichtirolfcett.'  -^    - ' ' 
■  '      iSchlieMn  wir  nun  an  solche,  dektt^Ständpiihct  tttf 
der  l&rde  nidit  lurnngemessene,  Betrachtungen  nhsere  Yer^ 
•HUangeO'Ton  der  Sonne  an :  so  wird  scfibon  diels  nätiv- 
gemäls  scheinen,  dab  wir  eine  ewige  Qoello  ^to  lich- 
tes nicht  ans  yornbergehendeiny  stets  netter  pönderaUti! 
'StofflizivNahmngbediik&iidem,  FtaekrfhzhbilAi  indiBii, 
sondern  vielmehr  aosNaturkraften,  wie  MagnetisrnnsiUid 
Glektricität »  womit  das  Nordlicht  im  pahen  fireilifdi  nödi 
nicht  genngsam  erforschten  Zasammenhange  steht ,  deren 
Unerschöpflichkeit  aber  durch  leicht  anzustellende  Ver- 
suche yerständlich  gemacht  werden  kann,  indem  hier 
fwie   der  Mythos  von  den  Dioskuren  solches  bildlich 
darstellt)  Tod  und  Wiedergeburt  ein  und  dasselbe  ist. 
Speciellere  Gründe  aber,    welche  uns  noch  besonders 
berechtigen,  das  Sonnenlicht  mit  dem  Polarlichte  zu  ver- 
gleichen f   sind  folgende : 

1.  Der  Zusammenhang  der  Nordlichterscheinung 
mit^^em  Erdmagnetismus  ist,  seit  Celsius  und  Hiorier 
darauf  im  Jahr  1741  aufinerksam  machten ,  durcii  eine 
Menge  ganz  unzweifelhafter  Thatsachen  bestätiget  wor- 
den. Selbst  weiter,  als  sein  Glanz  reicht,  wirkt  das  Nord- 
licht auf  die  Magnetnadel,  welche. sogar,  nach  Cassini^ 
dasselbe  vorher  zu  verkünden  und  das  schon  verächwun- 
diene  nachzuempfinden  vermag,  also  auf  doppelte  Weise 
seine  Beziehung  zu  einer  erdmagnetischen  Wirksamkeit 


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QmSotd&iAtfUbuMaaa)  leoditond  harvcrtwiteBdwi  V»f- 

'     fL  DeiMbe  Gnmd  aber,  irdciinr-V) 

liilL «Bgehoi^  Knft  zo  kalMi ,  «Stnlidi.db  hiiggaiii» 
AhnjjBiite'^hn^^  höheren  Regionen,  ist^'diinVer- 
iiijiibii  gipÄifc,  £eBiof  nnd  ^^iMiäigMjktethh 
W™*""  LuAieiAe  anstellten ,  andi  auf  den  Ma^nelunias 
anwendbar.  .Und  JNoC  echüefat  mit  Recht,  in  eeuMOi 
Lehibndhe  I3er  Ffaysik  daran  die  Bemeddingt  ,'|ii^dnv 
■dteudioK  folgt  die  Abnalune  der  tai^netischMi  Kraft 
4eni  aUgememen  Gesetze  du^niaj^ueiiicnira'AMienan- 
^l^en^  d.  h.  den'  nnigekehtten  VeihSIliiiirie  deii  QiiadiMl 
der  EntCemimgi  und  ninis  aidb  so  ohne  Grenüen  in  den 
Ranm  hinaus  erstreckm.  Die  Analogie  madit  ee  wabv 
soheinllch^  dafs  der  Mond,  die  Sonne,  so  wie  die  übri- 
gen Himmelskörper,  mit  eben  solchen  Kräften  begabt 
eind/^  Und  zu  ähnlichen  Ansichten  wurde  schon  Cas^ 
rini  bei  dem  Studium  der  magnetischen  Variation  hinge7 
zogen,  indem  er  bei  mehrjährigen  Beobachtungen  wahr- 
nahm, dals  die  Sonnenstände  (im  Frühlingsäqninbctium 
und  Sommersolstitinm  )  von  fiinflufs  sind  auf  die  Bewe- 
gungen der  MagnetpadeL  Wenn  nun  gleich  das  Son- 
nenlicht  entweder  unmittelbar  (vrie  Morichim*s  Versu- 
che  *  )  zu  schlielsen  erlauben )  oder  vermittelst  der  auf- 

*)  Nicht  aber  die  eines  Herrn  fTait.  Es  ist  TieUnehr  nnbe^. 
greiflich  y  wie  dessen  Abhandlimg  über  seinen  sogenannten 
Sonnencompars  {hiliastron)  in  solcher  GestaUy  wie  sie  er- 
,  schien^  euieu  Platz  in  dem  Edinb.  philos.  Jounu  T.  XVIII. 
finden  und  sogar  in  die  Bihh  univers.  Juill.  1828.  S.  195  — 
207^  übersetzt  werden  k<mnte.  —  Zn  ennnem  aber  ist,  dafs 
schön  Cassini  von    Seiten  des  ZodiacaWchles  Spuren  eines 


452  ^Schweigger 

nan  also  au£  dem  Standpuncte  der  neueren  Physik  einen 
leuchtenden  Elektromagnetismus  bei  den  Kometen  wie 
in  der  Sonne  an:  so  .wird  je  nachdem  die  eine  oder  an- 
dere elektromagnetische  Kraft  vorherrscht,  der  Komet 
rechtläufig  oder  rückläufig  seyn  müssen.  Und  die  Ko« 
meten  erscheinen  also  nicht  mehr  wie  durch  zufälligen 
Stofs  getriebene  Weltkörper.  Zugleich  werden  wir  im 
Sinne  Keplers  (der  mit  Beziehung  auf  den  Magnetismus 
•8  aussprach ,    daCs  die  Erde  bald  "partem  anücam  bald 

dafs  die  Rnndang  der  Erde  keinHindemifs  mehr  seyn  kann, 
sie  beständig  von  der  Sonne  erleuchtet  zu  sehen.  So- 
nach wurde  also  die  Erde  einen  wahren  Kometenschweif 
nach  sich  ziehen  bei  ihrer  Umdrehung  um  die  Sonne,  was 
(wenn  blofse  Andeutungen  eines  Kometenschweifes  genü- 
gen) in  Beziehung  auf  die  Nordlichtwolken,  mit  einigem 
Grunde  gesagt  werden  mag.  Biot  in  seiner  schon  erwähn- 
ten Abhandlung  über  Nordlichter,  wundert  sich  aber  mit 
Recht,  wie  Euler y  der  das  Emanationssjstem  Terwarf,  doch 
den  Lichttheilchen  eine  so  grofse  Stofskraft  beilegen  konnte 
und  er  fügt  dann  in  einer  Note  folgende  Bemerkung  über  Euler 
bei,  die  ich  nach  GilhcrVs  üebersetzung  (Ann.  B.  67.  S,6) 
hieher  setzen  will:  „sein  Genie  führte  ihn  vorzüglich  zu  rein 
analytischen  Forschungen,  und  bei  dieser  abstrusen  Geistes- 
richtung waren  für  ihn  die  materiell  bedingten  Betrachtun- 
gen der  Physik  nur  ein  Gegenstand,  auf  den  sich  die  Hech^ 
nung  antuenden  Uefs,  Fand  nur  seine  Leidenschaft  zu  rech- 
nen Nalirung,  so  kümmerte  es  ihn  wenig,  ob  ein  Roman 
von  der  Natur,  oder  der  wahre  Hergang  sich  ergab.**'  — 
Dagegen  wird  sich  nun  allerdings  mit  Beziehung  auf  Euler 
manche  Erinnerung  machen  lassen.  Andere  aber,  denen 
die  Mathematik  nicht  so  viel  verdankt  als  einem  Euler,  mö- 
gen sich  diese  Bemerkung  zu  Herzen  nehmen,  wenn  die 
Leidenscltafi  zu  rechnen  sie  anwandelt,  hineinlockend  in 
ein  unfruchtbares  Feld.  Denn  diese  Leidenschaft  zu  rech- 
nen kann  allerdings  zu  einer  wahren  Zeitverschwendung 
verleiten  mit  Gegenständen,  wo  weder  die  Wichtigkeit  der 
Sache,  noch  die  Genauigkeit  der  zu  Grunde  liegenden  Beob- 
achtungen, in  irgend  einem  vernünftigen  Verhältnisse  steht 
mit  der  Umständlichkeit,  Langweiligkeit  und.  Mühseligkeit 
d  er  angewandten  Calculationsmethoden. 


-/ 


.  a|l!|l,m6At  (in*  <8i»  dam  Stndpittwto  dßt  Vktannmutn 
■Aaft  m  IbHlmt  Zaifwt  uumiMnciML  Mtrnanminnhii 

giitete  1^  «iiwc^Mtgegeii,  «k  dftfi  wir  m^ilmfgml 

.nü^'i^PcihtjHi;**  ,  ^ielnidnriil  sie  daa  «tit  d«r  Mi^ 
iF^Mwi  JahriinndiiA  ittWPiftT  moltt'  hcJrimtf  CBvoirdinflil. 
BtMai'gototawp  TgHkownmftn  gutäS^  *}  ... 

Wii:  bagripfan  aber  anch  um 

&•  wornn  &  Somieiifleokeii  U|p8  ia  der  if|utoci* 
idbeiiGegeiid  xn^  Yondieine  fcommen,  wQireBd  ip»*. 
der  im  AeqnirtCMr  eellMt  keine  Sonnenfledken  ^.'wd^^g»»'^ 
M"«r^**  werdeoL  Denn  aindi  bei  der  Erde,  lind  ^wir 
eordh  die  Entdeckung  des  BLektromagnedsmes  wbl  dsr 
Ansiebt  yeranhbt  worden,  dals.  die  MagBe^pole  blos 
Fancte  der  Goncentration  einer  von  äquatorischer  Region 
(etwa  durch  thermomagnetisohe  Wirksamkeit)  ansge- 

J  ~  ■ 

*)  Littrwü  in  seiner  popnlaren  Astronomie  (Wien  18250  TIl  II. 
Sr  19«  driickt  sich  darüber  so  aus:  jyldndenau  leitete  ans 
SOOO  Beobachtungen  Masketyne*$  'för  die  mittlere  Distanz 
.der  Sonne  'ihren  Polardnrchmesser  Sff  5'S  82  und  den  Diurch- 
messer  des  Aequators  52*  1",  10  ab.  Sind  diese  Residtate 
richtig/  so  kann  die  Oberfläche  der  Sonne  mit  keiner  JUissigen 
Maifrie  bedeckt  seyn."  Jedoch  jeder  leuchtende  feste  Kör- 
per  wird  ^um  Theile  polarisirtes  Licht  aassenden,  woron  schon 
Torlun  mit  Beziehung  auf  Arago's  Versuche  die  Rede  war, 
wefshalb  Uiirow's  Annahme  aui  die  Sonne  unanwendbar  ist. 
Brandes  sucht  daher  in  seinen  Vorlesungen  über  Astrono- 
mie (Leipzig  1827-  Th.  2-  S.  75«)  die  anomale  Gestalt  des  Son- 
nenkörpers  naturgemäiser  aus  einem  imponderablen  Piincip 
am  erklären :  y^gesetzt  (sagt  er)  auf  unserer  Erd«  fände^  an  den 
Polen  mehr  Erhitzung  Statt  als  unter  dem  Aequator,  so 
würde  aus  diesem  Grunde  die  Atmo^häre  an  den  Polen 
höher  uud  ausgedehnter  seyn  müssen;  und  eben  so  könnte 
,  ja  aus  irgend  einem  Grunde  etwas  Aehnliches  auf  der  Sonne 
SUttt  finden.^'  -^  Jedoch  auch  die  noch  so  hefÜg  an  den  Po- 


456  Schweigger 

Antheil  an  der  Fleckenbildong.  Denn  aufserdeoiy  dafs 
man  nie  gegen  die  Polargegenden  der  Sonne  hin  Flecken 
wabmimmt :  so  sieht  man  gewöhnlich  in  dem  Parallel 
einer  großem  Oeffhung  noch  mehrere  Oerter  in  nchiba' 
rer  Bewegimg  und  im  Aufruhr^  welches  eine  Beziehung 
zu  dem  Hauptflecken  anzudeuten  scheint ,  fast  ab  ob 
eine  innere  Strömung  exisiirte,  welche  die  gemeinschaft- 
liche Ursache  aller  dieser  Erscheinungen  wäre."  — 
Fast  also  stellen  die  hier  wirksamen  Kräfte  sogar  dem 
Auge  des  Beobachters  sich  dar. 

Gewissermafsen-kann  der  Ausdruck :  ^ySonnenglanz 
ist  Folarlichiglanz^^  als  eine  Formel ,  d.h.  a]s  abgekürzte 
Bezeichnung  der  eben  besprochenen,  bei  Sonnenbeobach- 
tongen  sich  darstellenden  Thatsachen  betrachtet  werden. 
Schon  vorhin  nämlich  war  davon  die  Rede ,  dafs  das 
Nordlicht  gebildet  wird  von  meteorischen  Lichtsäulen , 
welche  der  Richtung  einer  ganz  frei  schwebenden  Mag- 
netnadel parallel  sich  ordnen,  oder  was  dasselbe  ist, 
perpendicular  stehen  auf  dem  magnetischen  Aequalor  der 
Gegend  ,  in  welcher  sie  auftreten.  In  Sibirien,  wo  die 
Abweichung  östlich ,  werden  sie  folglich  eine  ganz  aiw 
dere  Lage  haben,  als  im  westlichen  Norden  Europas. 
So  viele  magnetische  Pole  übrigens  an  einzelnen  Stellen 
eines  Weltkörpers  sich  mögen  unterscheiden  lassen :  so 
kann  man  doch  immer ,  durch  das  Parallelogramm  der 
Kräfte ,  eine  Hauptrichtung  der  magnetischen  Kraft  be- 
stimmen und  diese  als  polarische  Hauptaxe  betrachten. 
Wenn  es  also  darum  zu  thun  ist,  die  Betrachtungen  über 
das  Polarlicht,  unabhängig  von  jeder  localen  Beziehung 
auf  einen  ganzen  magnetischen  Weltkörper  überzutra- 
gen :  so  können  wir  diesen  selbst  ansehn  als  eine  frei 
schwebende  Magnetnadel,   oder  Terelle,  wie   JFilluim 


^  :  :  ie,  >N^«  Ae^ääD«  alt 

'  i£ic£räinteteaiidf«ii  tlät- 
au  iMwJi,'dab  K6(  du 
d»' liZCbt  Ifrä  &nd  Tiw 
guii!  äo  wie 'das  tjtlit 
gtöfiendaa  fiptenKSipw 
'       fcii|tr5mend»  laclit  aicSt  zeigt.     Dnnnadi  kann  iiiis'tÖ« 

^       Sutton  der  T  if  r'*Hp{T»wminii«ttiOrtT'*  fcinn  tpTP^i^T^^arfn^^' 

IRrdcn,  wdfiimaherAw'AfuädACi^toccCsmtgfi^aittt^ 
«  irteder  darnm,  »veil  die  lenchtenden  Tlieite,  die  dra' 
Rand  Ber'FIiecken  bilden',  scharf  oBgachnittme  'Scitdt 
nadSpitzen  *)  zeigen"  die  Hypothese  Herschels  Tonzwei 
Schichten  der  Sonnenwolken  verläist  und  es  „a]^  die 
natörliclute  Idee  betrachtet ,  welche  sich  hier  du^ej^t, 
dals  die  Oberflache  der  Sonne  aus  einer  leuchten^maber 
Tuaim  und  trockenen  Knate  besiehe^  welche  unzähhge, 
ebenfalls  mit  einer  leuchtenden  aber  gasförmigea  Flüs- 
sigkeit ausgefüllte ,   Spalten  oder  Schrunden  hat." 

Leicht  würden  hieran  noch  mehrere  denbisberTor* 
{getragenen  Ansichten  nicht  ungünstige  Bemarkongen  3i<li 

*)  Wenn'  nicht  Brandet  dabei  !init  Secht  die  BemeAiuig 
machte:  „bei  dieien scharfen  Ecken  muri  man  jedoch  Iw- 
'  denken,  daf)  jedes  Hundertel  einer  Secunde  eine  ganze 
Heile  betragt,  also  selbst  recht  erhebliche  Abrundungen 
unserer  Beobachtang  entgehen  können:"  so  irtrde  ich  an 
diese  Beobachtung  CapoccPs  die  Bemerkung  anreihen ,  dafs 
.  eine  so  scharfe  Begrenzung  der  Theorie  Ton  in  parallelet 
Biclttung  aui,tti«hlen<leaFaladichts<ialeagwi2£eiuäbichein«, 


zuv.Soemmerring^s  Sonnenbeobdthiungen.     459 

reifaen  lassen.  Es  machte  z.B.  von  Undenau  in  der  mehr- 
mals angeführten  interessanten  Abhandlung  aufinerksam 
auf  periodische  Ungleichheiten  des  mittlem  Sonnen«* 
dnrchmessers,  die  sich  nicht  blos  KxslMonate  beziehn  (wo* 
ruber  nach  drei  und  dreißig/ährigen  Greenwicher  Beo«  - 
^bachtungen  kein  Zweifel  mehr  obwalten  kann  und  wo- 
Tscas  eben  die  äquatorische  Abplattung  der  Sonnenkugel 
mathematisch  streng  als  nothwendige  Folge  hervorgeht) 
sondern  auf  Perioden  die  halbe  JahrhundeHe  zu  umfas^ 
sen  scheinen ,  über  welche  letztere  Periodicit&t  natürlich 
erst  länger  fortgesetzte  Beobachtungen  zu  entscheiden 
vermögen.  Sollte  nun  auch  diese  letztere  gröfsere  Pe- 
rlodicität  späterhin  sich  wirklich  nachweisen  lassen, 
welcher  gemäfs,  nach  den  bisherigen  Beobachtungen,  oh]>< 
gefähr  eine  Variation  von  700  Meilen  in  der  Gröfse  des 
Sonnendurchmessers  Statt  zu  finden  scheint :  so  würden 
solche,  offenbar  blos  auf  die  leuchtende  Atmosphäre  der 
Sonne  zu  beziehende,  Variationen  wohl  der  auf  unserer 
Erde  sich  zeigenden  Periodicität  der  Nordlichter  zu  ent- 
prechen  scheinen.  Und  daran  würden  sich  dann  natur- 
gemäfse  Betrachtungen  reihen  lassen  über  die  in  Glan^ 

mid  Farbe  veränderlichen  Sterne. 

Auch  an  das  periodische  Auftreten  der  Sonnenfle- 
cken selbst  werden  wir  uns  hierbei  erinnern.  Und  Ca- 
pocci  j  so  vne  früher  Cassini ,  ist  sogar  geneigt  anzuneh- 
men ,  dafs  dieses  periodische  Auftreten  der  Sonnenfle- 
cken in  irgend  einer  Beziehung  stehe  mit  der  Erscheinung 
de^  Zodiacallichtes.  ^)  Wie  wenig  der  bloCse  Sonnen- 

f)  „Ich  habe  dieses  Licht  ,'^  sagt  Capocci,  „nie  so  schön  und 
lebhaft  gesehen,  als  im  Februar  und  März  1826*  Im  Früh« 
jähr  Ton  1684 — 1686  war  es  auch  sehr  lebhaft;  und  vor- 
züglich glänzend  war  es  im  Februar  1769  >  zu  welchen  Zei- 
ten allen  die  Soonor  mit  Flecken  bedeckt  war«^< 


460  Schweiggtr 

umsdiwang  ausreiche,  die  linsenfonnige  Gestalt  dieses 
von  der  Sonne  bis  zurErdbahn  sich  erstreckenden  Licht- 
scheines zu  erklären,  hat  schon  La  P/aci;  gezeigt.  Von 
einer  Lichtstreifen  bildenden,  Variationen  in  der  £r^ 
scheinung  unterworfenen,  Kraft  ist  hier  die  Rede.  Diefs 
lehrt  der  Aagenschein.  Berührt  aber  wurde  es  schon 
vorhin ,  dafs  Cassini  einen  Binflufs  des  Zodiacallichtes 
auf  die  Magnetnadel  von  ähnlicher  obwohl  schwächerer 
Art  wie  vom  Nordlichte  *)  zu  bemerken  glaubte ,  ohne 
jedoch  darüber  mit  Bestimmtheit  entscheiden  zu  können. 
Unter  dem  Aequator ,  oder  in  seiner  Nähe ,  wo  das 
Zodiacallicht  besser  beobachtet  werden  kann ,  und  stö- 
rende Einflüsse  von  Seiten  des  Polarlichtes  wahrschein- 
lich ganz  hinwegfallen ,  würde  wohl  besser  sich  hier- 
über entscheiden  lassen. 

Da  Nordlicht,  Kometenlicht  und  Sonnenlicht  ähn- 
lichen Gesetzen,  den  dargelegten  Thatsachen  gemäfs,  un- 
terworfen und  also  verwandter  Natur  zu  sejTi  schei- 
nen: so  wird  nun  auch  leichter  die  Möglichkeit  denkbar^ 
dafs  Kometen  ,  -svelche  sich  der  Sonne  nähern,  Einflufs 
auf  Entstehung  von  Sonnenflecken  haben  können ,  wie 
wenigstens  von  v,  Bield^^)  und  Capocci  wahrscheinlich  zu 
machen  suchen. 


*)  Es  "wird  gut  seyn,  die  "Worte  Casshn^s  hierher  zu  setzen 
aus  dem  Jahre  1784,  wo  er  seine  erste  Abhandlung  in  i?o- 
zicr^s  Olfservat,  sur  la  Phys,  Tom.  XXIV.  mittheilte.  Es 
heifst  daselbst  S.  270,  mit  Beziehung  zuerst  auf  Nordlich- 
ter, von  den  Magnetnadeln:  ,,/t'A'  aiguiUes  scmhlcs  vicmc 
quchjuefois  cn  seniir  Vcjfct  d*avaiicc  et  quclipicfois  aussi 
cet  ejfct  sc  pro  longa  apres  le  phenomene,  J*  ar  Heu  Je 
soupcoiiner  aussi  (ptcUpi*  injluencc  de  la  pari  de  la  hi- 
miere  zodiacale;  inais  je  n'ai  poinl  encore  assez  d'ohser^ 
vaiions  avec  mes  bonncs  aiguiUes. " 

♦*)  S.  Schumachers  astron.  Nachr.  B.  S.  S.  240.  u.  B.  5.  S.  324. 


n  -uDCTzogeq-  sico  oameuie  „die  aus  mit  aen 

vier  dunklen  Haiiptstreifen' parallele   Lage  hatten  Ton  Ort 

nach  West."  —  Nebenerschemimgen  enegen  ihm(S.J10) 

'^  Zweifel  an  seiner  auf  gewöhnlich^  WoUenbililung  sich  be- 

«r  ziehenden  Hjpathei«  und  erinnern  ihn  an  tfordlichlphätto- 

)A««  {8.    135;. 


Zuv.  Soemmerr  ing's  Sonnenbeobachttmgen ,  46S 

selbst  sich  darbietenden  Combinationen ,  um  den  Leser 
.  nicht  zu  ermüden.  Ohnehin  hure  ich  einige  meiner  Le- 
Ber  fragen  y  welchen  Werth  alle  diese  Betrachtungen  lia- 
ben  sollen  über  Dinge ,  worüber  es  doch  auf  Erdeaun- 
möglich  ist ,  etwas  zu  entcheiden  ?  Sie  sollen,^  wie  ich 
sogleich  anfanglich  sagte  und  hier  nochmals  wieder- 
holen will^  keinen  andern  Werth  haben,  als  auf  eine  an- 
gemessene Weise  theilnehmendes  Interesse  an  den  Son- 
nenbeobachtung eines  geistreichen  Naturforschers  auszu- 
drücken, 'Welcher  selbst  —  nicht  wo  von  Sonnenfleckeui 
aber  wo  von  erleuchtenden  Fackeln  die  Hede  war  —  stets 
heiter  als  ein  Antesignanus  voranging.  Bescheiden  aber 
tritt  diese  Abhandlung  zurück  aus  dem  Kreise,  worin 
wohl  jegliche  KÖrpercombination,  nicht  aber  eine  blofse 
Ideencombination,  Beachtung  finden  kann,  am  wenigsten 
wenn  von  den  Fortschritten  der  physischen  Wissenschaf- 
ten (d.  h..  den  experimenlalen  Fortschritten)  die  Rede. 
Und  gerade  auf  denselben  engen  Kreis  ist  vorzugsweise 
auch  das  vorliegende  Jahrbuch  hingewiesen.  Die  gegen- 
wärtige Ausschweifung  darüberhinaus  kann  daher  viel- 
leicht nur ,  wegen  der  Veranlassung  dazu ,  hoffen,  wo 
nicht  entschuldigt  >  doch  stillschweigend  üb^sehn  zu 
werden.  Freilich  da  über  alle  hier  besprochenen  Ge- 
genstände ,  welche  oQenbar  einer  Auffassung  im  Sinne  , 
der  altern  mechanischen  Physik  unf  iihig  sii^d  ,  sich  die 
Physik  neuerer  Zeit  noch  gar  nicht  vernehmen  lieTs :  so 
'  möchte  wohl  auch  diefs  als  ein  guter  Grund  gellen  kön- 
nen ,  die  Sache  zur  Sprache  gebracht  zu  haben  im  vorlie- 
genden, wohl  zunächst  der  Chemie  und  ihren  Laboratori- 
en, nebenbei  aber  auch  denverwandten  Theilender  Phy- 
sik gewidmeten  Jahrbuche.     Auch  darum  also  mag  diese 

31* 


Akiämrnfin« io  ^  Vwwakndte Gcyk'oeff  gräMi  La-  : 
'bojrtcirinnMi  der  Natuv  T8rzeUificIiK«dui£oeii. 

*'  .v^iQSiiieliiii  war  fk  von  da:^  Nalnr  das  SoimeBlicIites 
dSafiMa.   .  Ünd'was.liegtdam  ^^^''^AVhto^  naher  als Fea-  | 
- 1! <gr  lud  liebt?  Als  deueD  Quelle  d^TOia1>er  (anch  ab*  ^ 
/kiaabi  too  dem  Polarlioliiit)  ^  Ende»'  sdbst  aem'  expe- 
ilaMnAxreiiden   Pfajttiker>  der  biej^ttt  keinem  unserer 
•    Shpeimmittelbar wabniehiiiba^  (^sphrei-  ' 

:,Ae>801ohe8  nidit  ohne  Grtnid)  sich  darteUen.  ^  ] 

'1  S^Ä'     ^^^  ^^  ^^^  Schiasse  noch  ^en  Blick  äxS  Jene  | 
'^totbistorische  Zeit,  in  welche  dieGesebil^  dpAstro-.l 
jmtiif&  uns  zurückführt,     und  wohin  min  ffijf^k*';^^ 
werfen  mich  die  vorhergehende  ünterfeDidbrä     niii  so  j 
k         Khr%inzaladen  scheint,  da  auch  meuie  evrte  Al^^utd^- 
lan^  über  Welfmagnetismus  von  einigen  alteithfimliobeB  | 
.  Andeutungen  ausging.     Einem  vielleicht  von  den  Tnl-^ 
kanisten  ( die  Bravster^)  mit  einer  heiteren  Anspielung  auf 
das  Alterthum  gewissermafsen  als  Samothracische  Prie- 
ster bezeichnet)     zu    Gefallen   will  ich  nämlich   vor* 
läufig   bemerken ,     dafs    die    alte ,     aus   wissenschaft- 
lich strenger  Behandlung  (die  Unkunde  nur  für  unmög- 

0 

Jich  halten  kann)  der  Samothracischen  Mysterien  zu  ent- 
nehmende, vulkanische  Theorie  nicht  auf  eine  neuerdings 
wilder  beliebt  gewordene  aligemeine  Gluth  im  Innem  der 
Erde  (woran  ein  Sonnenbrand  leicht  sich  anschliefst)  1 
sondern  auf  Ansichten  führt ,  welche  den  hier  vorger-  1 
tragenen  vollkommen  gemä/s  sind.  Doch  davon  soll 
bei  einer  andern  Gelegenheit  die  Rede  seyn. 

♦)  Jahrb.  d.  Ch.  und  Ph.  1824.  I.  198 


yollifij^g  unttttadiin IMm.  ifkr  dtic'InMnl.  von  Pa  0 
«rkimV  eine  geaane  Ittnmg;  er  befhig  154*58^;  diar  tta  M 
sof  jlf.äiiiMhenui  l80^  .  IHe  Xanten  mgjKi.ao  wie  x,  y,  <»  wn- 
len  MOkommen  unter  einander  paraUeL  ^Blit  Bestimmtheil  kann 
Ußi  weier  die  Grandabmeisungen  dteierTÜTitalle  abgeben,  noch 
fiemtlnilen»  in-wiefoni  aie  mit  denen  des  a^tarfelsanren  Bitter^ 
.^AnmioninniS|.die  Brooks  nnd  Bgj[p|f " b^immtwnj  *) 
nkonunen*    ,      - .    .    ^ 


*« 


•  •  ••• 


10J*  nainamaafm  non  ^beütieJäüdigr  GH^$e  und  Bm/t^" 
%       thum  an  Tlaün  und  Gold  im  Urah     ^ 

^60  eben^'*  bemerkt  Eterr  Vtoi,  Marx  in  einem  Bnefe  an 

.  ted^  Redaoteor  dieses  Jafatbodies  (Braung^weig- d»   18.  Febr« 

"'^IMD  eihalte  idi  einen  Brief  ron  dem  Henn  Minister  tqbi  Sinn» 

imkr  Bambnzgy.worin  er  mir  unter  Anderen  Von  aitf^enMen  ao^ 

^  oiilf Igten  groCsen  Stücke  naturficher  Fiatina ,    dis  gegjpai.:#glf.; 

Loikh^VFiegt,  Nachricht  giebt/    Ich  lege  Ihnen  hier'  seine  ^enr- 

igt  Ümrifs-SSeichniing  dayon  bei/'— >8ie  ist  auf  dtnr  diesem 

Ate  beifiegehden  Knpfertafel  (Taf.  V.  Fig.  IS)  abgebiUlet  irar? 

den*    Vao&  einer  eigenh&idigen  Bemerkung  des  Reirn  Minist«» 

'yoa  Struve  auf  dem  Rande  der  Originalxeichnnng  stanfant  diese» 

Geschiebe  ans  der  Suchowisinski* sehen  Grabe  diesseits  des  UraU 

imd  wiegt  28  Solotnik  60  Theile.  *♦) 

^u  den  verschiedenen  merkwürdigen  Eigenthiimlichkeiten^ 
welche  das  russische  Platin  darbietet,  scheint  n^sht  blofs  der  un-« 
gewöhnliche  Reichthum,  sondern  auch  die  ungewöhnliche  Gröfso' 
zu  gehören,  in  welcher  die  Flatinmassen  am  Ural  bisweilen 
vorkommen.  Die  europäischen  Naturalien-Sammlungen  waren  lan- 
ge Zeit  nur  im  Besitze  von  Platin-Kömern  von  kaum  ei/i^r  Pa- 
riser Linie  im  Durchmesser,  bis  Herr  Aix,  v.  JlumbolJt,  nach 
seiner  Rückkehr  aus  Südamerika ,  ein  zollgrofses  Geschiebe  von 
1086  Gran  Gewicht  in  die  König].  Mineraliensammlung  zu 
Berlin  niederlegte,  welches  20  Jahre  lang  die  grÖfste  bekannte  Pla- 
tinmasse war.  Im.  Jahre  1822  hat  indessen  das  Museum  zu  Madrid 
eine  Pepita  von  2  Zoll  4  Lin.  im  Durchmesser  und  11641  Gran 
Gewicht  aus  den  Goldwäschen  von  Condoto  erhalten.  Ungleich 
gröfser  aoer  ist  ein  unlängst  am  Ural  auf  den  Demi doff' schert 
Bergwerken  gefundenes  Stück  gediegen  Platin.  Einer  brieflichen 
Nachricht  des  Hrn.  Ministers  v.  Cancrin  an  Hrn.  Aljc.  v.  Hum" 
hotdt  gemäfs,  wog  diese  Ma^se  lO^s  rassische  Pfund,   so  dafo 

*)  S.  L.   Gm«Iin'i  Handb.   der   ibeor.  Chemie.  3  Aufl.  B.  1.  Abth.  3.    S.6t6, 
•«'S    96   Solotnik    geben   aar    ein  rassisches  Pfund  =  Q       '•^^S''    *^      frao* 

VI 

idsjscbes  Pfvjid  xu    ^216   Cita  sx  0^/489* 


468  Künstliche  Diamanten. 

ab  auf  11,600  erliöht  worden,  und  idafs  diese  im.  August  und 
SeptenibfiT  aus  11  J\tillionen  Pud  Erdreich  S4  Pud  87  Pfund 
Gold  hcauswuschen  ;  dafs  femer  voml.  Mai  bis  zum  1.  Octob. 
überliaupt  aus  S0,686«000  Pud  Erdreich  77  Pud  13  Pfund  und 
2  Solotnik  reines  Gold  gewonnen  u^d  eine  so  grofse  Menge 
Erdreich  aufgebracht  worden,  dals  bis  zu  1.  Jan.  1824  gewifs 
noch  30  Pud  ausgebracht  wurden:  —  so  läfst  sich  ungefähr  ein 
Begriff  machen  von  dem  Reichthume  des  Urals  an  edlen  Metal- 
len. Manche  Goldgruben  sind  so  reich,  dafs  100  Pud  Erdreich 
1  Pfund  60  Solotnik  reines  Gold  liefern. 

S.    lieber  Jcünstliche  Diamantenbildiwff, 

„Dafs  ich  GannaVs  künstliche  Diamantenbildung  bereits 
^or  drei  Monaten  eingeleitet,  aber  aufser  dem  ,^niiutchcn"  noch 
kein  sichtbares  Resultat  erhalten  habe,  berichte  ich  nachtrug- 
lieh  zur'  Benützung  als  Notiz  für  das  Jalirbuch"  —  bemerkt 
Herr  Hofrath  Dööcrciner  in  einem  Schreiben  an  den  Heraosge-* 
ber  Tom  27.  Febr.  1829. 

Geflissenllich  wurde  der  schon  seit  einigen  Monaten  bei 
uns  bekannt  gewordenen  Pariser  Entdeckung  künstlich  er- 
zeugter ücfitcr  Diamanten,  über  welche  Tagesblätter  und  wis- 
senschaftliche Zeitscluriften  schon  mehrfach  sich  ausgesprochen, 
in  Yorlieiiendum  Jalu'biiche  bisher  noch  nicht  gedacht.  Es  schien 
nämlich  zweckmüfsi^  zuvor  neue  Versuche,  und  vor  allen  Din- 
gen den  Bericlit  der  berühmten  Akademie,  der  jene  Entdeckung 
zur  Prüruiig  vorgelegt  worden,  abzuwarten.  Und  diese  Üück- 
haltuiif^  ist  nun  auch  wirklich  schon,  wenigstens  von  einer  Seite 
her,  gerechtfertigt  worden;  denn  die,  fast  gleichzeitig  mit  Herrn 
GannaVs,  vom  Herrn  Cagniard  -  Latour  der  Pariser  Aliademie 
überreichten  künstlichen  (auf  einem  noch  nicht publicirten,  aber, 
wie  es  heilst,  von  GannaVs  Methode  ganz  verschiedenen  Wege 
erzeugten)  Diamanten  sind  von  diiii  Herren  Thcnard  imd 
Dumas  leider  nur  für  Silicate  von  ganz  besonderer  Härte  er- 
kannt worden.  *)  Sobald  genauere  Nachrichten  über  GannaVs 
(bekanntlich  durch  Zersetzung  des  SciiwefelkoldenstolFs  mittelst 
Phosphors  unter  Wasser  dargesleiUen)  künstlichen  Diamanten 
einlaufen,  soll  auch  hier  ausfülulicher  davon  die  Rede  seyn. 

)   Xourn.    <]e    Phaiui,    iS^P    S.    29, 


R 


g 


1     s 

über 


r. 


Jahrbuch  der  Chemie  und  Physik, 
1828.  B.  I  —  m. 


krysc  III.  1S4. 
)n,  Graham^*  Abb  IF, 
64.  Verhfiltn.  zur  Ver- 
254  ff.  d  Kupferoxyds 
ks.  auf  Anal.  224.  226. 
ill ,  Platin,  Sauerstoff, 
er  ölhah.  Blut.  II.  241* 
mik.  Ausströmen  elast. 
.  u.  merkw.  Erschein» 
.  304— -326  ähnl.  Vers. 
re's  326.  vgl.  Biot,  Ba- 
'Veher,  auch  Akustik. 

94.  448.  454. 
^erb.   d,    Qnecks.   imt. 
1   d.  yo/ta'schea  Säule 

als  ein  Hydrat  d  Koh- 
irst,  zu  betr.  1.  444« 
mten  Kohlenwasserstoff 
r.  £rzeug.  (alt  u   neu.) 

9^.  anal.  {Dumas  u* 
)  80.  bcsond.  an  Wein- 
er (Doberrinet's  sogen« 
if  —  Ae»)  u.  von  Weinöl 
"yesfosses  mit  Flufsbof 
7« '—  zusammenges.  Ar* 
faphthen  —  dampf.  Ab- 
ess.  durch  Flüssigk.  II. 
nöl,  Schwefelweinsfiure 
Vulkane. 

s.  Verwandtschaft, 
rker  anal.  11.  341. 
3n  s.   Gesellschaften. 
)chwingungsgesetze  bei 
n  berücksichtigt  11.  29. 
rd   Erschein,  an  longi* 
winfi;.  Glasröhren  ;  We- 
.    Töne  freischwingen* 
en  807  312  n.  uhnl.com« 
weg.  bei  Cagniard'La" 
irene  313.     l^heatstonc 
n. 'Luftsaulen  und  Luft* 
27  —  333.  vgl.  Aerody- 

LCh.u.Ph.l828.H.12.CN, 


namik,  auch  Apparate  nJnftna« 
(musikal.) 

Alann  vgl.  Lithion. 

Albin,  tetragon.   kryst.  III.  13$« 

Alkalien,  reine  (u  kohls  }-r-Gal- 
luisaure  u.  Gerbest.  I«  329  Tgl. 
Harnstoff  u.  Kieselerde.  '— 
Salze :  boraxs  7"  Salpeters.  Sil* 
ber  368-  kohlens.  empfiodl. Reag. 
auf  Galluss.  329.  einf.  als  bat.» 
doppeltsaure  als  neutr.  zu  betr. 
( Fischer)  iU  123.  salzf .  -r-  SflU 
beroxyd  100.  vg^  d.   einz.  Alk. 

Alkalimetalle;  üb.  der.  Rednct* 
in  d.  Ko/^a  sehen  SSole  111.  207» 

Alkaloide  rr-  Galluss.  u.  Gerbest. 
L  332.  Doun^s  Vers,  der  Färb. 
mit  lodin  u  Brom  als  Reag.  zu 
benutzen  III.  118  —  120  v^I. 
tCArcet^  -^-  Brom.  892.  *S94. 
Chloriodin  393  u.  lodin  391. 
393.  in  dessen  Dampfe  sie  zer* 
fliefsen  394.  Einzelne s.unt  be* 
send.  Ruhr. 

Alkohol  s.  Weingeist» 

Aloehitterenth.Rohlenstickstffs« 
u.  e.eigenthOml.  Ba;^^  brauner 
Subst.  im  Indigharze  anat.  Körn. 
Ijl  203.  Verbind,  m.  Kali  u. 
•T—  Reagcntien  204- 

Altertluimskunde  vgl.  Blitz. 

Aluminium  111.  243. 

Amalgame.  Amalgamation  det 
Quecks  mit  Natrium  und  Aus« 
scheid  d.letzt.durchOxjdat.ini 
hydroel.  Kreise,  vergl.  in  bez. 
auf  die  dazu  erford.  2eit.  111« 
67.  rasche  d.  Goldes  64  ti.  Sil- 
bers im  hydroelektr.  Kreise  65« 
Lyon^s  Beschreib,  des  auf  La 
Sd uceda  in  Mexiko  iibl.  Proc. 
1  —  £0  vergl-  mit  -dem  Frei- 
berger  u.  Schemnitzer  iKersten) 
15.  vgl.  Ammonium-  Amal^amw 

R.  B,  24  H.  40  ^^ 


S99     ff.    SchvrSrz     d      Silbers 
.  durch  daii.  (IVtiilar)  l.  473.  vgl. 
Wiimuth   auch  Eitea  ;  Silber  • 
n.  I  w.' Doppelialze. 
Ammonium-Legiruneen   111    39, 
—  Amülgam;  Darit.  durch  Aetz- 
k«li  bcfürd.   207- 
Anatat,  [etragon.  krjuC.  111.  132, 
Apiniin  l/niierrforten'j  ^-457- 
Antikeu  vgl.    Blitz, 
,  Antimon.   Otr  zerlegbar?  I.   175. 
Kryjt.   169,  iA.   Silber.    ~   oxy. 
dul-  Kali,   Weinstein.,  ,( Br«ch- 
weinst)  :— Oalln».  u,   GerbeiE. 
I.    3i9.    —    Phojptiorid     (l-lioi- 
phor-Ant.l  anal    v.  Lani/grcbe 
U    469 
Apatite  u   deren  vermeintL  Iio- 
morphism.  mit   d     Bleispüthen 
{.Breithoupt',  III    1S7. 
Apfeliäure  anal.  v.  Frout  11.  360. 
Apophyllit,  kryst.  Hl.  135, 
Apparate,    Instrumente    u,    Ma- 
"~    — i;  chemiiehe :  VcUoiann'i 


tüÄTcet  u.  Che-uriul;  B 
üb.  Daune  1  Abh.  übe 
wend.  d.  lodins  o.  Uran 
Beag.  auf  Alkaloide  u.  C 
Gebr.  d.  Beag.    übhpt.  II 


.  Pre 


-412. 

Arrow  •  rool   anal. 
946. 

Arsen.  Kryst.  I.  168.  Zerl 
175.  —  Erie:  —  Blei  -  i 
kryjt.  Jll.  139.  -  plani 
«.  Kernten  1/.  877.  [f.  vg 
muth  —  kiea  u.  Umwand 
in  Eisensinter  i  Kerjten 
—  säure  FürPhosphor».»] 
188  —  Arsenige  Saure,  i 
Vofk  u.  Gcichrnack  175 
phurid(SchwefeUrsen;scl 
braunes     ( Btrzüiui  )     U. 

Liebig' t     ReducctoDimetb 

geriLhtl      Unterinch.    III. 


ichia 


iadigi  111  166  174.  viw  Arten 
179.  kolilen-.  natiirl.  ( Weifs- 
Bleiars)  flüssigei,  an  dar  Lufc 
•rfaSrteodaa  IIU  955    uurei  im 


,  leiii.  vimr.  darin  1.   187<  Man- 

Sinetb.  a-Krüneau  Chromfi«*». 
.  braunen  163  oran^egelbei 
anal  v,  frmoa  189  K  -~  Sal- 
peter» 19a  Form  191,  lali^e- 
ter».  -^  Eilen  IJ,  164.  »chwa- 
fatweini.,  doppalti.,  anal,  von 


Mangan   auch  Salpeter*. 

Brach  vrein  stein  v^l.  Aati 
oxydul    Kali,  wciniteint. 

Breithaupt  i  vorfSuf.  Not. 
bedeut.  Erweit,  dei  Mim 
•nma  1  103  —  109.  üb.  V. 
dei  ruM.  Platins  109-  dii 
■tallii.  d  Markaie  165' 
Aber  SUber-Ph^lliD<Glai 
naae  Specie  des  Mijierali 
minaraloi.  Charakt  ein. 
okenipac.  179  —  181.  nei 
lamm-  der  prim.  tetrago 
ram  d.  Hooigstein%  S56' 
(»cl.  d.  Berichtig.  111.  194- 
•ullogr.  Ableit  d.  tetraj 
beitagoa.  PriraärFormea  a 
■er.  Gestalten  mite  d.  Pi 
«on*  •Theorie  111.  123- 
849  —  805-  (vgl.  Biseneri. 
bontpatk)  Nachträge  da 


U  e  g  i  it  i''  IS  r , 


47i 


*^— SS9.  Aber  WismntViblende  u. 
Gediegen  -  Gol d  •  Kryst.  v.  Ural 

$S7. 
^rom  als  Reag.  auE  Alkaloide  zu 

benatzen  ^Doune)  III.  119.  392. 

vgl    Alkaloide ,  insbes.  Brucin. 
Srucin  y  charakteristiaoh  violette 

Fffrb.   deas.    mit  Brom  lll.  894. 

vgl.  Alkaloide. 
^uff  fiber  Indigs,  a.  indigt.  Sal- 
ze 111.  163  —  181. 
^ussy ;  DarsCell.  d.  BerylHum^s 

n.  Mdgniums  111.  241  —  245. 

c. 

Cainca -Wurzel  s.  Emetin. 

Capillaritfic  des  Glases,  Quarzes, 
n  f.  w»  bei  starkem   Druck  II. 
206.  feiner  Gold  u.  Flatinblätt- 
i^  oben  111.   415. 

■Carbonspath  s.  Karbonspath. 

Cassiaol;    Licbtbr.    I.  404.407. 

Cerehrin  KührCs  11.  245. 

Ceriamoxydul,8chwefels.;  {Marx) 
^Daratell.    I.    481.     Hemipri»m. 

-  Combin.    v.    prismat.    PrimärP. 

-  482*. ein  zweites  Salz  aus  dens. 

.  Bettandth.  von  unbest.  Zusam- 

nenaetz.  48  t. 

Cetin;  üb.  dess.  Verseif.  I.  448. 
ChamillenSI,  äcbtes  u.  unacht. 

auch  r^m. ;  Licbtbrech.  I.  40S« 
.    404.  406. 
-Chemie»    alldem,   vgl.    Atome, 

Elektr.   (El.-Chem.J,    Krystal- 

logr. s  Verbind.,   Venrandtsch. 
.-.  iy.  Shnl.  Art.-— analyt.  (insbes. 
_  Mineralchemie)  Wichtigkeit  d. 
.  Beacbt.   auch  quantit.  geringer 
.  Beatandtb.   bei  Mineralanal.  I. 
-  ..,198  ff.  vgl.  Boraxsatrtre,  Chrom- 
r    tfinre»  Kieselerde,  Reagentien. 
«.:  Asal.  einz.  Mineral,    s.   in  den 
S^  betreff  Ruhr. — gerichtl.;Schwe- 
^  felarseii,  am  besten  durch  ver* 
--    kobUen  Weinsteins.  Kalkreduc. 
p- (liefci^)  ^m.  239.  üb   Prüf.  kuE 
^.  Salpeters.  (Or^/a)  205.  vgl.  auch 

Reagentien  —  medicin.u.  organ.; 
■     Trouf**    Abb.    üb,    d.    Grund- 

aiich.  d.  einf.  Nahrungsstoffe 
>.    n.  Üb.  organ.  Anal,   ubhnt.   11. 

tl8— 236.  334—364.  Geschicht;- 
*.    Uchea    221    ff.    Frout*s    neue 


Meth.  227  n.  neu,  App.  229, 
dessen  Vortheile  232.  Prakt. 
Bemerk,  üb.  Vorsichtsmafs re- 
geln bei  d.  org.  An.  224.  225. 
363.  MarceCs  Anal,  vegetajb. 
Substi^nz.  3661 —  371.  dessen 
Math.  u.  Vorsichtsregv,  hisbea. 
bei  Stickstoff  halt.  Körp.  367. 
Erzeug,  e.  or^<z7z. Stoffes  (Harn* 
Stoffs).  ausanor^Ara,  CWöhier)  I. 
440.  vgl.  auch  Alkaloide,  (die 
einz.  unt.  besond.  Ruhr.)  Blut, 
Concretionen ,  Eiweifs,  Galler- 
te; Harn,  Milch,  Knochen, 
Silber  (borons.).  Verbind.,  Ver- 
wandtsch.  Verbrenn,  (freiwill.), 
Wasser  (Meer-u.  Min.  W.), 
ZShne,  Zucker  u.  ahnl.  Art. 

Chevallier  s.  Phiüips» 

CheviUot  üb.  Oxydat.  d.  Silber« 
beim  Schmelzen  (das  Spratzen 
dess.  betreff.)  11.  195.  f/. 

ChcDreul  s.  d*Arcec» 

China- Alkaloide.  Prüf.  d.  Rin- 
den auf  Alkaloidgeh.  nach  Veit* 
manrCs  HL  381-  GöbeVs  384. 
Henryks  u.  Pli^sons  385  u.  Ti7-  - 
lofs  Methoden  385  vgl.  Gallert- 
saure.  Zweifel  gegen  u.  Gründe 
fürPraexistenz  der  alka).  Natur 
ders.  388.  —  Salze,  natürl.  u. 
der.  Ausscheid.  386.  vgl.  ,oben 
Alkaloide. 

Chinin  lief,  keine  Kohlenstick- 
stoffs, mit  Salpeters.  In.  204.— 
Metalloxydhydratverbin  düngen 
{Vehmann)  388. 

Chlor  ^  Indig  111.  191.  Koh- 
lenstickstoffs. 189.  vgl.  Beryl- 
lium, Cyan ;  Magnium,  Selen 
u.  s.  w.  Prüf,  des  wafser.  durch 
Kalk.  {Fischer)  11-  124.  —  hy- 
drat;  Lichtbrech.  I.  404.  — 
Chloride  vgl.  Salze,  (salzs.)  n, 
d.  einz*  unt.  d.  Art.  d.  el-pos. 
Bestandth* —  saure  u  der.  Salze 
entfärben  die  schwefeis.  Indig- 
lös.  wie  d.  Salpeters,  QOrßla) 
Ul.  205.  vgl.  lodinchlorid. 

Cholostearin,  —  hydrat,  -^  i£ure 
^Kuhn)  11.  244  —  246. 

ChromsSure  (z.  Th.  in  sehr  ge- 
ringer Menge)  im  phosphors. 
Blei  I.  188.    üb.    Scheid,  ders. 


«4  R^g 

X8}.  ««r;  Etal.  anfiMutVU. 
CDmm*  *:  Boiütmy)  «.  j 
ctflAhMlfü' '•-    China- nku*«. 

«K.  '—  iMn**  ual.   ^  Ptemti  IL 

M^MT  Seh^.  a.cMiMMfan 

M  bAAfltcni.  L  189. 
CMnu  DAtfiwM*  1.  BfM. 
,  c!«nhtDatlaBin.  flbar  c^attlMlli 
iMthattitürha  lU.  CK»}  ^96> 
»Ann.  1  Elaktr. 

«ar  tOtritedi  I.  9. 


Hanhantal   i 
.  Tab*«liaar. 

vBri.  luifa  argan.  SnbaUnaaa 
-I'ISS  £  Hat.  ■.  WaM«rlait.:r. 


„_  _t  Fgl.  ElaktriAi  n.-  ISar* 

'wSaduabafe  rdiipnn.V 
CopiivabilfBin  r.  BiUtmni. 
Qardier  fib.  d.  Temper.  im  Inn. 
di  Erde  i.  865  —  S03. 
ConpeUen.  kohlem.  Natrauhilt. 
abiorb.  ^Buentoff  biim  Glühen 
U.  193. 
Cricktonit  (Craitonit)  kry«.    IIL 

146. 
Ctawa-Glat(Kömer'r)  111.435. 
Cy»ii-  CMoTiit'Scrullas]\\\.aiO. 
_  tSatelVtihler-j;DhinKnMi. 
LUbig'i  umzuwandeln  1.  MI. 
ll.S6Siieuevoii  SnrullaJ  iargesi. 
111.  24a  —  wasieritrjr£.dure  " 
(BJausäur«);  üb.  Scheid,  d. 
Cbromtäur«  durch  diei.  L  189- 


D. 
Dampf.  Dalton'-iGeitnShtr  Ex- 
piniivkr  derD.  zuerit  naFgest. 
Ton  Volta  I.  98  —  100-  — 
Extnotionsapp.  en  minUture . 
111.  382.  vgl,  Abaorption,  auch 
Aether,  Wasier  u.  a  m.  — ma- 
schinell ;  (iber  die  Gefahr  d.  Si- ' 
cheiheitsventiie  an  dem.  I!  S35. 


Edehtein«  flb.   kannl.   Zeieha. 

u.  FSrb.den.,  inibei.d.  Achtu 

1.  4«3. 
Educte    nnd    Froducte    ehemt' 

scher  PrOceite.  111.  (304)  S00>' 
Eb;   opt,    Verh.    de...    III.   Wf 

433    Qb.-'d.'teitl.AusdeliD    den. 

ebend.   Fenstcrei)   430.    u.    Eis* 


476 


11    €  iJf   i    s    t 


€  r . 


ner  Sohwierigk.  in  d.  el.  -  ehem. 
Theorie,  d«  Feuerenohein    bei 
ehem.  Verbind,  betreff.  27  —  33. 
Schweigger'  über  die  nicht  alU 
gern  ,  sondern  «ehr  untergeordn. 
Bezieh-  der  Eintheil.  d.  Körper 
in    elektropoe,    n.   eL'ncg.    56. 
V^ederholt   verkflnd.   Sieg.    d. 
el.-chem.  Theorie  (^Davy)  63. 
Ein  wend.(Gay-Laxjflc,  Schweig' 
ger)  64«   von   Nobili  verkönd« 
Sturz  den.  U.   299.   für   deren 
künEt.  Umßeataltunp,  wicht*  u. 
wesentl.  Erschein.  {^Schweigger) 
I.  65«  üb.  ehem.  auf  dem  Stand- 
pnncte  d.  Kryst  -El.  66.  die  als 
allgem.  Naturgesetz  zu  betrach- 
ten ;  Schweigger  72.(vgL  Krystal- 
lisat.,'  Turmaline)   BecguerePs 
Einwend.68.  widerlegt70.  Ther- 
mo' elektr.  Erschein,  häufig  un- 
erkannte 74.  Noi»i7i*J  Abh.  üb. 
Natur  d.  elektr.  Ströme  II.  264 

303,  die  stets  thermoelektr. 

auch   in   hydroel.    Ketten   284. 
292.    vgl.    Thermo -El.   Savary 
u.  Schweigger  üb.    elektr.    Os- 
cillat.  -  Theor.  1.    243.    Interfe- 
renzerschein. £5:>.  256  v^l.  El- 
Magn.     (Zonenbiia.)     NobiU's 
Anwend.  d.  Undulat.-Syst.  auf 
d.   elektr.  Str.  U.  290-  u.  dess. 
Nachweis,  e.  überrasch.  Analog. 
d.  El.  mit  d.   Lichte   449.    üe- 
fractions-444    u     Reflexionser- 
schein, el.  Str.  450  458.  frühe- 
ste  Bftobacht.     d.   EI. -Magnet. 
dnrchGautherot.  I.  HO— 2.  Con- 
tact.-El.    Fechners  Beschränk. 
ein.  galvau.   Fundamentalsätze 

II.  429  —  441  ff.  Formeln  für 
d*  Ausdruck  des  elektr.  Zu- 
standes  der  Glieder  galvan. 
Combinat.  H.  455.  439.  IFetz/ar 
üh.Dumas'sV nrschl.d  Verstopf. 
bleier.Wasserleit.  durch  Incrust. 
von  kohlens.  Kalk  mitt.  d, 
Cent. -EI.,  durch  Seitenröhren 
m.  eis.    Pfropfen,  zu  verhüten 

III.  333  —  b45.  yan  -  Beck  üb. 
Davy*s  Vorschlag  eis.  Danipf- 
kess.  durch  Zinu  zu  schüizeu 
11.  174.  vgl.  EL- Magnet,  auch 
Eisen,  u.  Verwandtsch,  Cdispou.) 


—  S.    Reibung!  -  (Maichiaen-) 
El.;  vgl.  EU-Magn.,  (el.  Fig.  u. 
Wirbel.)  —  4.   Kryaull-aa. 
Thermo«  El.   (•  Magnet )  Vei* 
achied.  Arten  thermoel.  Kettsa 
11>  265  feuchte  mitThoncylir 
dem  271.  302.  (vgl.  MagDear 
mus  d.  Erde)  gemischte  (tiiöpi 
mo- hydroel.)    Kttttn  hfohUti 
27S.  vgl.  oben  Theorie  (1;  b. 
unten   Pblaritätsoqakehr.    (7.) 
üb.  Zerlegung  d.   Metalle  aaf 
thermoel.   Wege  I.    165  —  166. 
Mangel  an  Homogen,   d.  Met. 
in  el.  Bezieh,  u.  el.  Strome  zw, 
\  ersch*  Stellen  des  nSml.  Meull- 
8tückaII.169  lli.   S26.  —5.  Hy- 
dro -  el.  Kette  u.  Elektrochemiei  ^ 
El.-chem.  Spannungsreihe  {Da-  - 
vy^s  neueste)  verschieden  nach 
der  Natur  d.   Flüssigk.  L  67. 
el-chem.  Wirkung  bei  Combi*  i 
nat.  Mos  eines  Metalls  mit  ei- 
ner Säure  u.  Einfl.    d.  Tempe- 
ratur darauf  54.  Princip  in.ße«' 
zieh,    auf  eintret.    Oxydat.  o. 
Schwefelung.,    das    aber  nicht  ' 
durchgreift  56   1^1.  das  primnm    j 
movens   d.  Oxydation,   u.  uichc    ! 
umgekehrt   i  Wetzlar)    111.   5.S9. 
Bischof' s    Verf.     d.     el.-chera. 
Reihe  d.    Met.    zu.  best,  durch 
d.  relat.  Dauer  d.  Gaseutwickl. 
I.  230  —  235.  Schweigger's  Be- 
merk, dar.  240.  251.    Fechncr's 
Reihe     11.     129.     IVetzlar    üb. 
Spannungsreiljcn    u.    JVichtbc- 
acht,  der   Natur   des   feuchten 
Leiters  dabei   111     336.    'Nobili 
üb.  thermo-el.   Nat.  auch  hy. 
dro-el.  Ketten  11    284   292.  üb. 
Rieht,  u.  Intens.  derötromeSSl. 
293.    de   la    Rive    282   —   283. 
416  —  428.  Einwürfe  Fcchnert 
418.  420.  426^  u.    a.    m.    Nobiü 
üb.    elektr.    Strome     im     Moni» 
ehem.  Verbind.    2S7-  299.  Soi» 
Schweig  ger    üb.    freie     El.   bei 
ehem.  Actionen    I.    60.    Wovon 
der      Vortheil      der     vergr.'ik 
Kupferfläche    in    der     Kupf'*'-- 
Zinkkettc  abhängig  (de  la  Kvj) 
11.  421-    Döbereiner   üb.    giofse 
auf  dem  Meere   schwimmend^ 


:  Rücki.  auf  Beieie.  e. 
Schnrierigk.  in  d  tl-  ehem. 
Theorie  (Feehnci-'i  Abh  )  1.  27 
—  33.  Lichterichein.  beiErkiili> 

-  lunc  geichmoUener  Beraxiüiire 
el.  Natut?  u  ähnl.  vielleicht 
beim  Spraczen  dfli  Silbers 
nadiweisbar?  lll,  26-  37.  vrI. 
Lichi  auch  MagnetismuB.  — 
9.  Atmoiphär.  El.  «  Polar- Licn- 
'  ter  —  10.  Organiicne  i.  Ver- 
hreiiii.  (treiwillige  ) 

Emetin  in  der  Cainca- Wunel. 
il.  4Si    vgl.  Alkaloide. 

Entiüriduni!  vgl.  Feuer,  Ver- 
brenn,   u.  VerpuffunR. 

Erdbeben ;  Nisggrraths  verlauf, 

jNotiE  üb'  daj  Eullonn  1.  95  — 

'  96  dei9.  susEührl.   Bericht   üb. 

das    E.   V.  33-  Febr.   1898  in  d. 

NipderlandeD  □.  d.  Preufi.  rhein. 

-iretcpbäl.  Proviniaull.  1  —  55. 


-   lina.  WeingMst  u.'Zuok 
Elbal  1.  Aethat 
Exostose  vgl.   Knofhen. 
Exploiion  1.  Verpuffuog. 


FSrbun^.  Farben 
Alkaloide,  Edelsteine,  E 
Elektric.  «.eL-chem  fig 
ber  borom.),  Wasaeri  "1 
Beag,ntien 
Faserstoff  ..  Blut 
Fechner.  Beseit  ein.Schw 
in  der  el,-cb«m.  Theori 
—  33     über   1'olf.ritli'uiit 

in  der  einf.   Kette   il    6 
129  — 15r.   Beitrag  zu  d. 

v.o.        Fundamentalver! 

«9  —  441.    «achir.  u   Z 

fremden   (^.  dem«.  Üben 

namentl.  zu  de  la  RiW. 

Üb.Ricbt    11.  Inceni.   d. 

Ströme  II.  416-428.  üb. 

icliwefeliSure  und  Aetlie 


GawarEnelkaD-Oel.  Lichtbrecfa. 
I.  4o4— 407. 
Gicht  vgl.  Concret.  n.  Koachfln. 
Olli;  deiten Compresiibil.  LlO. 
VerSaä.   vom  Licht  n.  Wetter. 
218    vBl-Obfidian.  Lodichk.  im 
Waiaer   II.   913.    za   opt.   Zwe- 
nken u.  den.  Daritell   III.  434. 
VerplltmirKS  Dobereiner',  mit 
•NobUft  FirbenEguren  69.  418. 
kflnitl.  BliEzrobr.  durch  Schmel- 
cane  d.  ^«pÜlv.  vsrmict.  el.  Fon- 
keo  11.233— 840.  — firnifi  (Fucäj) 
SIS.  —  hafen   111.  361. 
Glocken.  Oertteift  verbets.  Vor- 
rieht,   zum   Lauten  den.  L   11 
—  13. 
Glycium   ■.  BarfUium. 
Onielin,  C.  G.,  üb.  küDttl.  Dir- 
■liilL  d.  UUramarini   I.   214.— 
316.  III.   360  — Sao. 
Göbei  u   Kirtt  Bt.  Prüf.  d.  Chi- 
Darinden  auf  AlkaloideehiUm. 
384. 
Gold.gediesenei;  Nöggerath^h. 
r,  neue*  Vorkommen   deit.  im 
UuDdirack-Oebirg«  III.  S91.  in 


Haamucb;  Aufford.  zo 
dehnten  Beobacht.  (Jan 
■B.Dersckau)l.S79^S&i, 
träfil.  AnieigB  ^Nöggerat. 

Hanhelte  fiber  dai  AoMt 
loftförm.  FiÜKigk.  o.  Ü 
vereinte  Wirk,  dea  StoF: 
wegter  Luft  n.  d.  «mc 
Drucket  U.   301.  a.   and 

Hare  ' t,  Phillip*. 

H))rn;  milcli-u.  Clhalt.  I 
—  «Sure ,  künitL  dariti 
L  441-  in*«,  ficht.  Cone 
974.— itoffjüb.WtfWer'*: 
n.  dets.  Verhilt.  zu  Aet 
n.  f^ilberlsa.  1.  440.  II.  S 
(803.)  199.  —zacker.  A 
S40. 342.  vgl.  Stärke  auch : 
oxyd. 

Bari  vgl.   Bitumea. 

Hauyn,  üb.  deis.  cHem.  C 
ia  VereL  mit  d.  Latarat, 
485. 

HaboDgen  d.  Gebirge;  fib 
ren  Zuiammenb.  mit  d. 
b<n  U.  SO. 


48«  «  fg  i» 


.^vXbus  *b  -parioi.  S         .      , 

iM-LohkMiM  t    «61  *~  t64. 

ZiMmnieHMÜ.   ein.  Hot.    Ab. ' 

NordllohMraot—  Sil-  DMlom't 

OÜrnu  Ui  di*  ExpimiTkr.  d> 

Olapfa .   KiMrat  anflMf.    nm 

rpÜm  9S  —  100    .         . 

KhHtoff  im  Hvna  11.  W6.    . 

K^fM;  lisit.  granfSrb.  Prineb 

'  Öalln^Inra  .P/o//)  1-S9S— SM. 

lUU.  kaut;   Z«rl(K.  d.  Kabl«n' 

■d^tMif  f«.  diireh  du«.  111    190 

,  fSrd.  d.  Bild.  d.  Amnob-Aiqalg. 

"      S07.     Verbind,     m      Aloabitter 

a.^da^.    Wrb.    sa   Bau.    SM. 

«hcoBa.;    Liahtbrech.    I.    4D4i 

40S  -f  aebwafeU.  Zink.  Hiok«) 

>       mj  KDpfar  B.  Doppalialza  dik- 

Mit     1«9     a.     llHBlIIH.     U^ltt- 

fcydraioAnt.i  Ob.  dt*  dorA  kl. 
mdmiaeb.  v.  BIei>Iodid  <r«rlnd: 
Knai*U£orm- deM>  (BeruheniM) 
L  IM  f£.  iodig*.  111.  izs  kia- 
Mia.;  Bb.  löilipfaai  Kie*alk«li, 
Wuaarglai  11.  Z12.  kohlen*,  ala 
.  Rmi.  enE  Kieielerde  U.  US. 
vATfatran.  -^  Blai-  [.  195.  a. 
Euan-  Jodid,  inch  Bleioxyd  19$. 
vgl.  äiedepuact.  knhUninck' 
(toffi  zerl<>EC  durch  kaoat. 
KaU  Ul.  190-  lalpeter*.  *.  Sal 

Kalium  -:  Kotil'natickstoff«.  111. 
183-  vgl    AmmoD. —  hyperoxyd 
dnrcb  Glaren  d.  Salpeters  34. 
Kalkerde;  di<rch   Krytcall    her- 
beigef.    Zweir«!     hinjichtL    ä. 
ckeiD.  Natur  den    lU.  £G9-  230       J 
mit    EU*n    und    MangAaaxydul 
nicht  iiomorphSS?-  -f  üUioxyd      1 
1.    igs    Kiciel   u.   ThoDkiti    11. 
J15— Haloide  Ul.  S72.S7S.S76       l 
885    237.   388.    S.93-    —  Salie; 
•.  durch  Amnion,    zerteebaret, 
<ehIorigi.    Chlarkilkl    11.    1S4.      t 
hydrolodini.  u  desi.Fdrb.  bcioi 
Verdampfen    I.    198.    kohUm.     { 
-r  Bleiiodid  i.   197-  Auascbeid. 
den.  in  Mineralr.  u.  Bezieb  zu 
den     KicseUuiicheid     11.    907. 
Ablag,  de»,  im  Thierr.  »ergl.  ait 
d-   Kieselauaaclieid.    im     Pflan- 
seareich  I.    426  —  499  beweg- 
l.che  Krvjc.    deia.    in    d.  Höht.     ( 
e.   Quaraet  {Breieiter)  IL   306. 


Register. 


485 


sin*Phoiphorinet.  II.  460 — 
^Qrtsetz.  f  .1829.  U  96—107.) 
^ne:  Anal.  d.  Zähne  ver- 
L,  Tiiicrarten  L  141—144. 
(in.  pathol.  Prod.  d«  Kno* 
fstemw  UL  109  —  110. 
;ein  vgl.  Ultramarin. 
r;  Anal«  e.  Speichelsteina 
Esel   I.   183  —  184.   u.   e, 
llensteins  136  — 187« 
elöl;  Lichtbriech,  1.  403^ 

;  Analyse  e«  menschl.  Spei- 
eins I.  184  —  135. 
-^  Galluss.  n.  Gerbest.  1. 

84  835. 

lith;  Kralovanszky^s  Anal, 
sicbblüthr.  111  280.  vgl. 
n. 

.«^erschein.;  üb.  d« Phos« 
iciren  ein.  Min  er.  111.  287. 
ten  d.  Meeres  1  317'. 819— 
Ttiift,  d.  Petersb.  Akad. 
l.  Theorie  d.  L.  u.  der 
sin.  dess.  I.  111  —  124. 
vr  üb.  d.  Einfl.  dess.  anf 
ilber  I.  466  ff.  Marx  üb. 
tbrech.  Vermögen  d.  Kör- 
585 — 411.  Uebers.  d.  ver» 
,  Meth.  dass.  zu  bestim- 
86  ff.  neuer  App.  397. 
L  z.  Berechn.  40l.  Znsam- 
sii.  mehr.  Beobacbu  I. 
Bemerk,  üb.  dies.  404  ff. 
sammengefi.  Körp«  keine 
instimm. mit  d.Bestandth. 
nz.  Beob.  s  nnt.  besond. 
Qauch  Tabasheer»)  dess* 
mit  d.  Elektr.  s.  Elektr. 
ch  Magnet.,  Polarlicht» 
Telescop,VerpuEF.u^a.m. 
über  Zusammensetz.  d. 
istickstoffs. ,  ein.  Salze 
1    üb.   d.  AloebiKer  Hl. 

204.    239. 

I.  Holzfaser«  ' 

Labarraque's  s.  Natron, 

saures. 

;    über    Darstell,    dess. 

vanszky)    Hl.     232    ff. 

ochiometr.  Zahl  284.  — 

xyd  846.      . 

:  üb*  dess.  Ausscheid,  aas 


d.Ch.u.Fh.l828.H.  12.(N.K.B.24.H.4.) 


a.  LepidolithIII.J8I.— glimmer 
vgL   LepidoHth«  —salze:  kA- 

lens.neutr.  849  — 850.  Lithion* 

Alaunerde,  Schwefels.  (Lithion- 

Alaun)  347-349. 
Löthrohr;  Harkprt's  Anal,  mit 

dems.  1.  182  —  185. 
Lucas  üb.  d.  Oxydat..d.  schmelz. 

Silbers  u.  Kupfers  11,  187—190. 

vgl.  Spratzen. 
Luft,  atmosphär  ;  üb.  d.  Gewicht 

ders.  II.  337.  vgl.  Aerodynamik. 

Akustik  u.  Winde.  . 

Lyon  vgl.  Kersien.  , 

M. 

Maare  I.  224. 

Magnesia,  kohlens.  -f  Blei- Jo- 
did L  197.  salzs.  8.  Magnium- 
chlorid.  schwefeis.  vgl.  Siede- 
punct. 

Magnet-Eisen-Erz,  (— eisenstein) 
Kryst.  111.  160.  ob  titanhaltig? 
161. 

Magnetismus.  Theorie  dess.  Wo- 
bili)  li.  298.  De  la  Rivers  elek- 
trodynam«  Erschein,  mit  dem 
Magnet,  vergl,  275.  dess.Zusam- 
menb.  niit  d.  Lichte  u.  kpsra* 
Bedeutsamk.  dess.  III.  449.  vgl» 
Polarlichter.  Zusammenh.  mit 
den  trdbeben  11,  18.  u.  45.  Erd- 
raagnet.  abhängig  von  Thermo- 
elektr.  278^  803.  vgl.  Basalt, 
auch  Elektric.  (insbes.  El.  -  Mag.) 

Magnium  durch  liehfindl.  des 
Chlorids  mit  Kalium  darsest. 
111..  242. 

Malzsyrup  und  Malzextract  als 
Handelsartikel  zur  Darstell«  von 
Hausbieren  u.  iveihart.  Geträn- 
ken empfohlen  von  Dübereiner 
111.  421. 

Mammpth  s.  Zähne. 

Mandelsteine  vgl.Tonsillenstein«« 
Mandelöl,  Licn tbrech.  1.403. 406. 
Mangan  im  natürl.  grünen  phos- 
phors.  Blei  1.  188.  —  Erze  lil. 
180.  135.  bracbytypes  isometr« 
m.  tetragon.  Kupfer- Kies  135. 
vgl.  unten.  —  hyperoxyd  ,  des« 
sen  Einfl.  auf  Aetherbild  Du^ 
mas  u.  Boullay )  l   87.   erzeugt 

S4 


.Lei.-Matr.>  I  S57  — 360.  Ob-r 
dai  Uchthrecli.- VermögPH  d. 
Körp-r  355— 111  fb.  <l.  F'Tin 
d.  Knc'SJli- Zucken  479-  d'i 
,eh>r6f  eU.  Ceruxyd  »U481 -48S. 
4.  Salmiak«  III.  S99  —  S05.  «Im 
Wa«ser»  426— 434-  flb.  Anwend. 
u.  Wirk.  d.  Qoecki.  b»i  d.  Ko/- 
ts'ichen  Säule.  SOS.  Pb.  Stanb- 
II.-  Qurcki.-Figareo  312  ober 
S'-Ua  halt.  Foitil.  im  Bniin- 
ichweig.  223—885.  üb.  d.  ichwe- 
feil.  CUeiioxydul  -  AmnioniDni 
465  —  466.  überv.Serave'i^ro- 
Ui   Phtinms.ie  vom  Ural  466. 

Mascbiaen  i.  Appirsce. 

MiulLromiiiel     i.     MundliMmo-' 


1  vgl.  C.hen 


Medic 

M'-er  >. 

Meinnit  III.    127. 

Mellit  9    Hoiiigxtein. 
M'^nakeiteniuin;  kryit.  111.  14S. 

140. 
Mriinige  a.  Bleihyperojtydul. 
Meiltin  -  Spith ;  kryrt.  II).  286. 


MptallurRie  vaU  AmdlBJii 

einz.   Met.  ^uchClicm, 

II.    l'robirkiinil:. 
Mfleorotofiic;  »c^einbate 

e^l  e.Ziijammeiih*nae. 

beben    mit     gleichieit. 

»phär.  Erichein.  II    Bö. 

rometer.   Haarrauch.  S 

u.  Winde. 
tleceorstahl  i.   Nickelila 
Meceoraieine,   —  eisen. 

üb   d,  Falle.  Mst.  in  Hii 

11.471  u.d.  Theorie  ders. 

474.  V.    ffidmanitiUlc,,': 

guren  auF  Meteor- Eiseo 

—  174-  177. 
Mexiko  9.  Geognosie  aucl 


gamat 


,   Selei 


ledicin,     Mir.haeUt   über  d.  Gruo' 

d.  einz.  Beitandch.  d.  U 

94  — 100. 
Milch   1.   Harn,   —zucke 

11.  354.   -zuckeriäure. 

nigte361.  Anal.se  (Ttbi 
Mineralieo.  weiche  an  d 

nhäit.    11.   ÄOi.    209.   1 


Vt  e  g  i  s  t  e  r 


487 


gkeiten  in  der'.  Höhl.  11. 
Ol.  206.  vgl.  Capillaritäc; 
logic  u.  Mineralchemie, 
uf.  Notiz  flb  e.  bedeut. 
t.  d.  Mineralsystema  von 
auptl,\Q^.  TJntersiichun- 
ber  ganze  Reihen  nicht 
ober  einzelne  Arten  oder 
dividuen  thuen  Noth  111. 
gl.  Chemie  (analyt ),  Kry- 
;raphie  u.  cinz.  Mineral- 
1.  Arten. 
Iquellen,  — wassert.  Wat- 

8.   HumossSure« 

an -Silber,  mineral.  1.  178 

•  Blei-  M*-spath;  krysu 
:    vgl.  Scheelspath  u.  Sil- 
hyllin- Glanz, 
genbogen    (^Nöggerath) 

» 

msi'  ehem.  Bemerk,  üb, 
chwefelkiese  n    üb.  Ent« 

•  V,  schvrefpliger  Säure 
mit  Hydrothionsäure  be- 
ichwefels.  Zinklösung  11, 
176. 

üb.   ein,  Cverstein.)  Mi- 
J.  in  d.  Geg.  d.  Urmia- 
1  Per«ien  11.  475  —  479. 
I  liefert  keine   Kohlen- 
)ffs.    mit  Salpeters.   lU. 
jl.  Alkaloide. 
cator  8.  Apparate  u    El. 
rmonika.  WheatsiQneüb. 
I.  d.  Töne  ders.  IL  331. 
.  Akustik  u    Apparate, 
nis  Kuhns  11.  SJ45. 
liefert    keine    Kohleu- 

iffs.  mit  Salpeters,   llk 

m 

N. 

tstoffe  s.  Chemie  (me* 

n  (zusammenges.  Ae- 
sn);  Dumas  u.  Doullay 
iusammensetz  J.  SS7  —  " 
i—  457  sind  (gleich  den 
dem  Zucker  u  s.  w.) 
zverbiod.  d.  Kohlen- 
loffs  u.  sr.  Hydrate  (Ae- 
Ikohoi).  zu   betrachten 


S39.   444.  45S.  Uf.  (205)  190. 
warum  Zusatz    von   Schwefel- 
Sdure  der.  Bild.  förd.  1.347.  Die 
einz.  8.  unter   besond.  Ruhr. 
Narkotin   liefert  keine  Kohlen- 
stickstoffs,  mit  Salpeters    lll 
20i.  vgl.   Alkalnide. 
Natrium  8.  Amalgam  u.Elektrio. 
(el^magn.   Wirbel)    —  chlorid 
s.   Natron,  salzs    —  hyperoxyd 
s.    Natron  (essig-   u.   kohlen- 
saures). 

Natron- salze:   boraxs.  (Borax) 
oktaedr.  mit  d.  Hälfte  Krystall- 
W.  1.  202  ff.  chlorig«    (Chlors 
Natr.,  Liquor  Lal?arrague^s)zer» 
legt  durch  Krystallisat.  III.  25, 
essips. ;   üb.    eigenthümj.    Kry- 
stallis- Erschein,  am  wasserlee» 
ren,  geschmolz,  beobachtet  von 
Marx  I.S59  dem  Silberspratzen  ' 
vergleichbar?      360.      Bemerk. 
Schweigger-SeideVs  ill.  27.  33. 
Natrium  -  hyperoxyd  -  Bildun» 
beim  Glühen  SO.   kohlens-   -S 
Blei-Iodid   1    197.   Hyperoxyd* 
bild.  beim  Glühen  II.  193,  vgl: 
Kies»?lerde  u  Siedepunct.  phos* 
phors.  — *   Silberoxyd  100  sals, 
Liohtbrech.     d.    Steinsalzes    I. 
408  oktaedr     202.  rhomboedr. 
{ Lowitz'isches)   früheste    Beo. 
bacht.  dess.  204  üb.   Verstärk, 
des   Knall pulvers   durch    dass. 
105— 107.  vgl.  Verpuff  ung, auch 
Silber  11.   Zucker,    schwefeis»» 
verwechselt  mit  sohwefel«.  Ejl 
»en  •  oxydul  -  Ammonium      III, 
465    wasserleeres    I.   204.    vgl. 
Kälte,  Siedepunct. 
"Savier  s.  Biot, 

Neckar.     Hohendess.ini  J.  1827. 

III    215  —  216 
Nelken  s.  Gewürznelken. 
Nephelin  vgl.  Ultramarin« 
Neutralitätsgesetz;     scheinbare 

Ausnahmen  davon  I    368. 

Nickel -oxyd-Kali,  chrom*scliwe- 
fels.  I.  186  — phosphorid  (Phos-     ' 
phornickel)    Hamm.  Entweich. 
V.     Phosphor    beim     Erküblen 
II.  195.  T-«tabl  Fischer'B  I.  177.  ' 


-    UtiUrf  157  —  164-  ob.  Obii- 

-  iita  Mit  litberweifter  meul- 
lüohKlStix.  OberBächa  217  — 
XSO-  Bh.  magnet.  Polir  iweier 
B»>ltfelien  in  d.  EiTel  ,tiaoh 
Sdudte'^  Cin  Harto)  Beobachb 
m  — <X39  Anzeigadie  Bcobacbt. 
d.  H3henrauafaibeiire[F.494.0b. 
•,  merkwtlrJit  Mondrcgephagcn 
11.  125—  125  neu.  Nachr.  von 
g«dUeca  Gotd  im  HundtrÜak- 
Gebirga  111.  851  —  S55.  Aber 
nerkwiird.  QuarzkrjiC  u.  d. 
GebirgtarC.  in  welcher  di«a« 
forkommen  fKalkspath  -  Por^ 
phyO  855  —  859. 

Kbrrenberg't  Ver»ueha  nül  d. 
«L-mae.  SchlaiFe  I.  936  f£. 

HordUclit  »-  Patarticht. 

tiotean  mit  Laturatein  verel. 
4   1.  485. 


Obiidiaii;  Nuggeraih  fib.  me- 
CalliachglSn«.  («erwitt.  Glaiä 
Shnl)  1.  *J7  — S20v. 


Zin^U.  114.  EitenvilHo; 
blaüi.  Eiaennatron  n.  S 
k\wa»»»m.    ta.    Gallui 

Oxal-Naphtba,  Daratelt.  I 
■ohaFt«.  Anal.  (DumaJO. 

lay-)  1.  8S9.  844.  852.  355 


453.  ■ 


anaL  1 


359.  tSdtet  dat  ferment 
Aineiaeti  -  n.  EisigiGore  [ 
reiner)  111.  419.  zur  Sübi 
Cbromaäure  lu  benauen 
—  WeintSure  tDumoj  o. 
/fl/)  1.  442.  453. 
Oxydatiou,  Oxygen  *.  Saut 


Patitoii^(hic1it  Pak-föDg' 
d.  Namap«  I,  S78- 

PaUaHiumvomSilberznual 
iLebailli/)  I.  474.  -^  Zi 
u.  met;  Zinn  11.  113  B 
Iriol  115,  blaua.  Qi|Mi 
1 16.  Schwefel vratierttot 
Galhiiiäure  (FUcker)  11 


Ilcgisicr 


489 


üh»   okttSdr»    Borax,  S. 

204. 

Bion  fl»  ZQndhfiCcIien. 
th;  kryst.  IIU  273.  276. 
b,  d*  färb.  Wesen  d«  Meer- 
Q.  die  durch  dessen  Dam- 
»wirkce  VerSnd.  ein.  Me- 
Elüs.»  nebst  Bemerk,  fib. 
achten  d.  Meeres  L  Sil 
K  üb.  Gallussäure»  Ger- 
f  u«  d.  grfinfSrb.  Princ. 
'feebohnenS24— SS7.  üb. 
rmögen  von  MetalldrSh* 
welche  als  Leiter  in  d. 
Ischen  S^nle  in  d.  Gas« 
idungsröhre  gedient  ha- 
nach  aufgehob.  Verbind. 
.  Sfinle  noch  ferner  Gas 
itwickeln.'  II.  77  —  85. 
Leiweifs  als  basisch  koh- 
Blcioxyd  119  —  121  ilb. 
rlei  schwefeis.  Mangan- 
Isalze  u.  e.  neu.  Mangan- 
Oxydul  121  —  122  üb. 
Jsäure  240  —  241.  üb  d. 
lith  V.  Brevig  u.  üb.  dt 
!n  d.  kohlens.  Natrons 
itimm.  d.  Kieselerde  bei 
len  391  —  395  über  die 
.  elektr.  Lad.  u.  d.  Ur- 
der  sich  daraut  bezieh, 
imene  (mit  Rucks.  aü€ 
IUve*s  Untersuch.)  395 

TDÜnzSl;    Lichtbrech.    !• 

06. 

s'j,  Cheva/Iier's  u  Hare** 

r,  üb.  Kaliumhyperoxyd 
Ickstande  nach  dem  Glfl- 
Les  Salpeters  zusammen* 
It  111.  34. 

tisirung  in  Keir's  Sinne 
»• 

lor«  Lichtbrech.  d.  L'Is.  in 
Q.  Schwefelalkohol  J« 
-  404.  407  —  408.  410. 
zPs  künstL  Diamanter- 
ana  letzt.  UL  463.  -^ 
n  Stickstoffs.  185.  —  me- 
I.  MeuUe. 
loresceoz  s.  Liehe« 
,  üb.  aUerthSml.  111.  464 
(litz. 

Dxin  vgL  h\k»Wi6tis 
elektr.Lad.  tiHit.  *^Jffh 


11.  401.  Verkauf  d.  russ.  L  109. 
grofse  M#5sen  III.  466  üb.  sulpc 
ters.Quecks.  als  Reagens  auf  i'l. 
^^orchhammer)  1.  3.  Vorh.  sr. 
Lösung  zum  Zinnsalz  n.  z.  met. 
Zinn  11.  111.  Eisenvitriol  114. 
blaufl.  Eisennatron  116.  ^'chwO" 
felwasserst.i  117.  Gallussäure 
118.  üb.Dnrchbohr.  ders.  durch 
Alkalien  111.  35.  2S2.  346  durch 
Porositätt  bedingte  Durctisieli- 
tigk.  dQnner  Blüttchen  u.  Ca- 
pillar.  ders.  414. — chlorid  durch 
Zink  gefüllt  Jiefert  nicht  rei* 
nes  Platin  (Dö7;tfrff/yier)  111  4l4, 
-f  Alkohol,  Verplatin.  d.  OIi<s«s 
mit  defs.  geist.  Lös.  elend.  Dai- 
stell.  V.  l^'obilVs  el.  -  ehem.  l'ig, 
darauf  69.  415.  — crze;  üb.  die 
Sch\ricrigk.  ihrer  Scheid,  u.  der 
genauen  Untersucli.  der  Mai  in 
enthalt.  Met.  '  Fischer)  11.  iQ«, 

•»suboxydul.  Vcrschiedenh.dff 
nach  Ed,  Dav^s  u.  nach  Du» 
bereiner^s  Metli.  herleiteten  111. 
416  dess.  Alkohol  in  Um^», 
umwand.  Wirk,  macht  es  zum 
treffl.  Reag.  auf  denselben 
elend,  vgl  Apparate.  —  sulphu« 
rid  (  Schwefelplatin  ) ,  oxydir« 
tes;  zersetzt  Knhlfnrfteydirn«, 
verwand,  die  Kohleijwasiertoff« 
gase  in  Essigs.,  ohne  Mitwirk. 
atmosphSr.  Luft  4l5' 

flisson'3  u.  Htf/iry'j  M«ch,  Chi- 
narinden auf  AlkalüidgehaU  zu 
prfifen  111.  385. 

Poiison  s.  Biotm 

Polarlicht  u.  Zodiakalliht  im 
Verhaltn.  zum  Sonnenlicht  n« 
Kometenlichte  betracncct  lÜ. 
445.  451.  456.  409.  dnr.  \'ef 
hSlto.  zum  Magnetismus  449* 
Zusammenstell,  ein.  Beobachc« 
üb«  K.  L*  o.  d.  Ger^utchcs  da« 
bei  L  304  —  81 1  --  wölken ; 
Höht  ders.  111.  44^>  vgl.  Sonna* 

Porosität  der  O'^f 'ifse  nicht  vor« 
theilhaft  zur  I^isbiM.  in  der 
heifsen  Zona  L  B7.'J.  tiüntiKf 
OoM  n.PtatinbUtfechenliL  4f4. 

Tf>r\fhyr\  1^iß^/f^rarh\f  K4lk4p)rh« 
V.,  n^nn  ei|^ahthüri«l.  Aft  df.t%^ 


496^    ,  n  €  g.i  t 

Erii«&a|n  i><  Pni|ruiiM  i.  O0- 

.^(^#  1.  10-^  11.  U-AI6.  Ap. 
aarUi  19.  für  GoIdMbmifA«  u. 

.  '-«^^«t.    mil    d;     Uthrokn 
(^*mr^t)  I.  ISS.  vgl  CklM- 
Mftf^iU,    EUaCMiti«     : 
PniMU  Tgl.  Edncu.  < 

~  iriManiohaftL  i 


SiaMB  Jtoc«r  Smcomft  ai  Gr^ 
««r'fXUL  11.  (.Vorw.  I,  lU  ->  V^ 

PrtigmtioiiitheDri*,  krytt^Uop. 

.Brcitiwi;M'««|l.Rryit*ll))^an. 

Pr*«t  IW  d.  GrnndDtiiV.  d, 
waff.  NahrtiaCHtoEFa  m.  ttileili, 
Aoiwkfc.  flb.'  d.'  AoaU  'ortair. 
lUrfrar  tibhpl.   Ik  216  -'SS5. 

_SH-8U. 

»rplaiMa  I  205.  '  '' 


QoMS,  Itla'txer  lÜ.  l^ffU'onfM 
■i..«.  nlpün  Dur-Eru   1^.  . 
bWkticM  Wmk«t<ri«i..^  XSa 

waehi.FchichtenvonKalkBpBth 
.  11  808:  Itr  S55.  mit  einge.chl. 
verwitt.  8riun«patii-Kry«t.  n. 
den  VorVommeü  S56— 359  vfil. 
CipklIar.,KieseIerdG,Tabsifaeer. 
Queckeilber;  dessen  ComprU)i> 
bil.  I.  10  Vprh.  dess.  in  d.  f o/- 
lo'«ohin  Säule  fflr  sich  u.  uot. 
T0rtchi«d.  FlOisigkeitea  {Marx) 
JH.  205  —  JI2  fib  d  dabei  er- 
zeugte  »ohw»rzB  PuUer  208. 
vkI,  auch  Amalgam  u.  Etsktr. 
(el.  ehem.  Fiß.  u.  el.  -  magn, 
WirUl)  —  Erte,  Selen  Iialt. 
in  Braimschvrrig  (Marx)  IlL 
a«3  ff.  in  Mexiko  ( de  la  Riva) 
586  K-  —  FiRQiBn,  opciioba 
(Marx)  1II.S14  — oxyd,  indigi. 
111-  174  «alzs.  EerBieEit  im  AI. 
koholdampf  II.  S61  salenigi. 
HL  2S4  —  nxydiil.  lalpeteri.  aU 
Beagena  auE  Platin  {toichkam- 
mei-)  I.  3.  -i  Verbind,  d.  Aloe- 
bitten  mit  Kali.  111.  So4  — 
sa'za.  0.  der.  Läsungen  -,*  Ei- 
«en  u.  EisensaUen  II.  164. 
Q  letlen   vgl.  Wdaier  u.  Wärme. 


R  e  g  i 

gen    mit  demt.   (^Breh- 
lll.  296*. 
gl«  Wasser»  auch  Mond- 

*8  *,   Anal.    e.   Tonsillen- 

.   137. 

t>.  d.    magnet.    Polarität 
Basaltfelsen   11.  j^36  — - 

n  -7  Zinnsalz^  u.  met. 
..  112.  Eiseh Vitriol  U4. 
lisennatron  1 16»  JJchwe- 
erstoff  117*  Gallussäure 
r)  118. 

)1,  dessen  Absorpt.  d. 
Idampfs  11.  261. 
';  Zerleg,  ein  mexikan. 
It*  Selen- Zink u.  Schwc- 
ika.  enth.  Fossils  lll.  226. 
üb.  Bild,  von  QnarzkrysL 
rar.  Marmor  11. 199  —205. 
Rh?e  flb.  e.  besond  Ei- 
.  metall 'Leiter  d.Elektr. 

—  280.  üb.  d  Umstände, 
eichen  die  Riebe,  n  In- 
t  des  elektr.  Stromes  in 
'an.  Kette  abhängt  282— 
L6  —  428.  vgl-  Fechiier  u. 

Bemerk,     ob.    Nohili*s 
Formstör.d  elektrochem» 

12— 466. 
ckcr  s.  Zucker, 
dessen    geognost,   Ver- 
(Foj'chhammer^  I,  4. 
rübenzucker,  über  dess. 
mensetz.  11.  841.  üb.  des- 
ibrication  in  Frankr«  342« 
kryst.  lll.   128.   mit  dem 
Erze  nur  horaöometrisch, 
somorph  {Breithaupt)  129. 

s. 

n  der  Alten  L  413.   vgl. 

leer, 

:  8.  Ammon.  salzs. 

r;    über   den  Rückstand 

jluhen    u.    d,  Kaliumhy« 

d*u.Stickoxydgehalt  desi  • 

—  36.  heft.  Explos,  des 
td.  mij:  Zink  35.  vgU  Sie- 
Bt.  — ige  Säure;. -J-  Ei- 
dulsalzen  111.36.  bei  Gah- 
\,  Zuckerlös,  mit  Flieder- 
1  entwick.  lll.  419.  vgl. 
felsänre. — Naphtba;  Du* 


s  t  e  r. 


491 


mas  u.  BouUay  (Iber  Darstell., 
'    Eigensch.'u.  Zfusammensetzung 
dcrs.  1.  839.  342.  347.  353.  453. 
vgl.Naphthen,  —sawre'^  Licht* 
brech.  1. 403   405    Absorptions-    ' 
vermögen  11.  257.   Vorkommen 
im  natürl.  Braunstein   lll.  185* 
-;    Aloe   11.    Bild,   von   Koblen- 
stickstoffs.  halt.  Aloebitter  da- 
bi-i    204.    -T    Indigsänre,    Bild. 
reinerKohl^nstickstoffsäure  da- 
bei (beste Meth.  ihrer  Darstell.) 
167.  u.  Beweis,  dafs  beide  San» 
ren   so    weni;;   \V«sserstoff   als 
Salpeters,  enth.  170.  171.  üb*r 
ErzeuR    ders.  ana   Kohlpnstick- 
stoFtsäure   n     \vr*hischeinl.   aus 
Stickstoff  halt,    Körper    übhpt. 
durch  Destill.   mit  ßrßunst.  u, 
Schwefels,    u.    mögl.  Anwend- 
bark« dieses    Proc.   z.  Darstell« 
ders.   im    Grofsen ,  183  ff.  199. 
über    sch^frefels.    Indi|lö8.    als 
Reag.  u.üb.  Prüf,  auf  dies,  übhpt, 
CO;///«)  204. 
Salzbasen;    deren   Starke  nicht 
im  \'er)iältn.  m«  d.  elektropos* 
Eigensch.   ihrer  Radicale  (Sil- 
beroxyd  kräftiger    als    Ammo- 
niak)   11.     103.    -J-   Kieselerde 
212.  neue  organ.  Unverdorben* 
I.  457  —  458.  analog  dem  Koh- 
lenwasserstoff, der   gleichfalls 
basischer  Natur  444  ff. 
Salze   von  gleichart.  Zusammen- 
setzung  aber  durch  verschied. 
Wassergeh.  u.  Temper.  beding- 
te Formvers cbie de nheit  I.  202 

—  205.  ob  Naphthen,  Fette, 
Zucker  u.  s.  w-  dazu  zu  rech* 
nen  l.  339.  447.  453.  Hl.  203. 
chromschwef  eis.  (Doppcl-Salze) 
L  183  ff.  üb.  ein.  humussaure 
IL  127.  kohlens.  ~  Bleliodid 
I.  197.  salzs,  (u.  mehr,  and.) 
-^  Silberoxyd  II.  100.  -^  met.  , 
Silber  I,  473.  478.  stickstoff- 
oxydsaure  IIL  36.  Einzelne  s. 
in    d.   Ruhr,    der   resp.   Basen« 

—  lösungen    vgl.  Siedepunct. 
Salznaphtha  I.  445.  453. 
Salzsäure.  Licbtbrecb.  1. 403. 405. 

Absorptionsvermdgen  n.  257.  bei 
verchied«    Concftt^^t«    ^^"^^  V^- 
Quanütat.  den..  •l>3^  ^tv\^^es.^.xv 


L  87. 
Savarj  fiber  ZerUg-  .  ä.  Aaino- 
nialu  durch  MeuUe  111. 86-39. 
vgl.  Beuäant, 
Savary't  Magnetiiirupg  in  nach- 
j^aräpbiicB  atirker  elekEr>£nc< 
lad.  I.  242.  SSf.  Sie. 
gcheel-Sp3tli8a.  — Blei-Spich; 
.  .    kryst.  Ul.   ISa  ISl.   a.  makro' 
typB  eath.  FluTiiSure  IM. 
SchiFfsbaichldge.     AoEford.  Dif 
bcreiner-^    lur   Uncenach.    der 
^    IJiedertchl.  auf  dems    u.  über 
deren  BeaQtz.  z.  teohn.  u.  wü- 
icDichiftl.    Zvreckent  [111.   425. 
Schlacken;  Breickaupt  üb.d.sd- 
neralug.  Charakt.  ein.  ftpecien 
[den.   1.  179-  ISl.  u.   ab.  der. 
Bild.  181  —  132. 
Schmelzuegel.'^ate  111.  S61. 
Schnee£gi»-e>i  111.429.  vgl.  Wie 

Schott  flb   die  Worte   Pak  •  tone 
(Dicht   Pak-fong)   u.    Toiabak 
1.  373—379. 
Sehouui;   mcceorolog.   Beab>   am 


Seh  wef  el-  Kohlenstoff.  Sei 
lieHääurcj  1-arbenreacC  k 
Mengen  in  Silber-  n  Go 
Tcrgl.  mit  deaea  d.  5chi 
w»M,er«.  1.  Sit  — kiei« 
leniulphuride.  —  KohUn 
Verb,  dei  Quecki.  unt.  i 
»  d.  Volta'ushea  Säule  (J 
111.  211.  die  erof^e  Licbcii 
1.404.  die  noch  2uiiimmc< 
AufnahoiB  V.  Schvefel  o. 

fkor  409.  eignet  ihn  bei 
erFarbeoitreu.  zu  VerbCi 
Teiokope  (Marx'i  409. 
nal'i  künitl.'  Diaminien 
aui  dema.  durch  Phosphn 
468  — KolilenitoHiäure- 
iwe/nerJ  111.  415.  —  Nepl 
IJDiäurei  Dumm  d.  Bot 
über  dereo  Zutammeneet 
88.  90.  — fSure,-  Uchtbrec 
403'  40S.  Absorpnoiuveriii 
der».  11,  257.  vgl.  Weiog 
~T  ohroma.  Ulei  u.  U«rrt 
4S6.  in  Kohlen  stickatafEi. 
139-  in  Verbind,  mit  Br 
stein     189.     mit     salpetei 


494 


n  c*  g  i  s  i  er. 


I.  181  —  18S.  Hb.  tfoKeiiib«  Auf- 
nibrnan  ▼  fVenzel'Richier  §chen 
NeotraticiTtgeseCKeSGS— S70.  fib. 
d.  Tabatheer  413.  420.  485«  Ob. 
Haüyn  u.  Noaeao  a.  deren  Ver- 
.wandtichafc  mit  .d.  Laaurtcein 
485«  üb.  Faraday's  Sitberoxy- 
dul  470-  db.  FrhK9  demGold- 
parpor  fihnl.  Silberfliedenchlag 

II.  99.  ein.  Abhd.  Wetzlar^t  o. 
i^iM&er'^ibecreff.  107—108*  ^b. 
Bleipflaiterbild.   120.    Mondre- 
regekiboi^en  126-  Homaf afiore  n« 
Braconnoi^9  KntX,  d.  Roffeil27. 
BB  OrsAamV' Abb,  fib.Abaorpt. 
<49.  la  UohitPs  Abb.  Hber  d. 
Nicilr  Uer  eUktr.  StrSme  275*- 
iSOi  282"-* t83.  iuProi(/*#  Abh. 
Ab.  Grnndxtiiflofa«  d»  einf.  Nah« 
röngiBtoffft  838.  389.  842.  346. 
848.  351.  3S4w  3^5—357.858.360^ 
862t364^371-  üb.  Eracfaein.  beim 
Ansnrumen  eoadehna.  Flffsrigk« 
926 — 327.  zn  LandgrebeU  AnaL 
fein.  Phoapbttrmet.  46a  463*  466. 
469.  47h  fib.;  Selen  helc  Foaa. 
Ül.  225.   Ab.  'Cyanafitire  n.  Cy- 
anchloride  240.  Bb.  Reduct.  d. 
Lithiona   ti.   d.  Erdemet.   243. 
fib.  Eiskryitalle  432.  üb.  Reich- 
thum  an  Platin  u.  Gold  im  Ural 
466—468.  üb.  kfinitl.  Diamasc- 
bild.  468. 

Schwerspath  ••  Baryt. 
Schvrerficein ;  kryst.  111.  130.131. 
Scott  über  Dantell.  d.  Eisea  in 
Indien  I.  372-- 376. 
Selbstverbrennung    §.    Verbren« 

nung. 
Selen  in'  braunschweig.   Fossil. 
(Selenquecksilber)  111.223—225. 
in  mexikan.  Erzen  (Dopp.- Se- 
len-Zink  mit  Schwefel-Qaecks, 
zerlegt  von  del  Rio)  226—229. 
vgl«   Silber  -  Phyllin  •  Glanz  u. 
Ultramarin.  -— cblorid  230. 
SenFöl,    fettes;    Lichtbrech.    I. 
403.  407. 
Sfrul/as;  vorlä'uF.  Bemerk,  über 
•fifses  Weinöl,  Kleenaphtha  u. 
Kohlenwasserstoff  11.  247.  248. 
vgl,  Jttlia  -  Fvntenelle* 
Siedepunct   ein.  Salzlos,    vergl. 
mit  der.    Absorptionsvermögen 
Jl.  250,  254  ff.  vRl.  Absorption 


Silber  elekcr.  Lad.- detf 
lU  401.  402.  EiRentbJ 
sieh,  von  Sauerat.  in 
-Autscofa.  in  nied.  Ten: 
Spratzen.  üb.  regelmi 
Spratzen  aieh  bild«  Kr] 
185.  III.  82.  Kr.  inf  ni 
u,  Ehifl.  elektr.  StrOi 
II.  160. 168.  üb.  Redu 
aus  aein.  L6a.^Qf naaten 
eigenthfiml.  Veründ.  i 
dabei  vgL  Eilen,  dem  i 
pur  fihnl«  Silbemiec 
(Frwit)IL99.  -richw 
eenoxyde  (Wetzlar)  IL 
u.  z.  and.  Eiaenaalzen  1 
iSalichk.  in  Kacbaal: 
~  zu  and«  aalt».  Salze 
—  478.  11.97.  100.  nur 
von  Salcs*  angegriffen  u 
f  nngsmittel  aut  dieae  2 
tzen  I.<476.474.  Gerste 
tromagn.  Prüf.  dets.  a 

heitlO— 11.  14-26.  h 
c|nantit.  Prüf,  ar«  Erze 
Lüthrohr  182^183«  vg 
pmation,  Palladium  u 

Jfelige  Säure.  — Antimoi 

li  169.   — oxyd  eine  de 

sten  Salzbasen,    selbst 

ala  Ammoniak  II.  103.  - 

'salzs.  Alkalien  u.  verscfii* 

Salzen  C^etzlar)  100.  0 

485—488.  üb.  dessen  L 

im  Wasser  (  Wetzlar)  1 

oxyd- Ammoniak    (Ben 

Knallsilber)  liberDarste 

365.     —  oxyd  -  Ammoni 

mit  d.  Kupferoxyd-Amn 

salzen  vergl.  104.  — ox 

tron«   salzs.;      Wetzlar' 

94—97.    -T"  kaust,  u.k 

Kali    98.  — oxydsalze  ( 

cliroms. ,   koblens. ,   pho 

u.  Sauerklees.)  -4-  Salzs, 

ren  Salzen  (Wetzlar)  10 

(Fischer)  485  —  487.  |  bo 

366*   färbt  weifse  veget, 

dauerhaft  roth  370.    ind 

181.    Salpeters. ;  Lichtbr 

403.  404.   -T-  boraxs.  Sa 

Bestimm«  dies.  Saure  in 

lien  damit  (Pu  Menil)  S6( 

salzs.,    neutr«  (Silbercb 

trocknes   bei  gevröbnl. 


496 


RegiMter 


L197-  aalpttari.«  wauerlMrer; 
isomorph  m.  d.  Salpeters,  daryt 

t04. 
Strichnin  vgl*  AlkaloLde* 

T. 

Tabatheer ;  ve|{etabil.  Kieaeloon- 
cret.  Brewster**  Abb.  I.  412  — 
4S6«  Turner**  Untersuch.  427 
— 4SS.  Wilson* 9  Nachr.  aui  e. 
nedioin.  Sehr  in  d.  Sanikritc« 
8pr  41S*— 416*  synonym  mit 
Milch  a  Zncker  n  Kampher  d. 
Bambus  418  merkw.  an  detian 
AbsorptionsvermCgen  geknapf- 
te  opt.  Eigenich.  421. 4S0.  Ahnl. 
bei  and.  Arten  der  Kieselgatt. 

.  11«  SlOi  womit  (namentl.  mit  d. 
Opalen)  die  versch.  Arten  des 
T,  cn  vergl.  1.  414.419.  andere 
weit.  Eigensoh.  481.  Erzeugung 
dess.  im  Bambus  aus  wSsa.  Lö- 
•Dog  417.  416.  429.  Versohie'd. 
Anal.  421.  429.  481—488.  vgl. 
Kieselerde. 

Talk -erde  vgL  Magnesia  — >SpS- 
ehe  IIU  287—292.  verschied« 
Reihen  nach  dem  Winkeln  n. 
nach  d.  spec,  <iew.  292.  vgU 
Kalktalkspathe. 

Tanul  vgl.  YttrotanUlit* 

Telegraph;  Schweigger  Sih,Soem' 
merring*s  elektr.  u.  dess.  Be« 
deutsamk.  in  militär.  Bezieh. 
1.  241. 

Teleskope;  über  deren  Verbess. 
durch  Anwend.  d.  Sohwefelal- 
kohols  dazu  I.  409. 

Tellur,'  merkwürd.  eiektrochem. 
Verb.  desf.  1.  60.  kryst.  168« 
ob  ein  F.  Körper?  175.  Schrift- 
u.  Wismnth-  Tellur ;  kryst.  170. 
verwechselt  mit  Silber  •  Phyllin- 
Glanz  Breithaupt^s  178. 

Terpentinöl;  Lichtbrech.  I.  408. 
406' 

Tharandit;  kryst.  HL  276« 

Thonerde  vgl.  Korund»  LitMon 
u.  Ultramarin. 

Thymianöl;  Lichtbrech.  I.  403. 
406 

Tilloys  Pnif.  auf  China -Alka- 
leide  in  d.  Rinden  111.  886—887. 

Titan;  Verh.  sr.  Lös.  zu  Gal- 
luss.  u.  Gerbeit»  1.  329.  — £r- 


se  Oasbesoad.  Bisen  b 
127.152.1155.  156.  161. 
in  allen  Eisen -Erunt 

Tombak  a.  Pak-tong, 

Tonsillensteine ;  aaaL  U 1 

Trachyt,  schwarser;  s 
magnet.  Anzieh.  desi. 

Traubensuoker  anaL  11. 
Zucker. 

Tnrmalin.  Beuguerets  ^ 
üb.   el.  Erregbark,  der 
72.  gflnitig  der  Annab 
Kryst. -£L  e.  allgem. 
setz  72.  vgl.  Elektrie.  (K 

Turnen  chem«  Untern 
Tabasbeer  1.  427—48! 
sten  T heile  zweier  ( 
dereichen)  heilsen  Min« 
len  in  Indien  II.  479— 

Tytler  ab.  d.  Fall  e.  I 
in  Hindostau  11.  471 -" 

Ulmin  s.  |Hnmu8sSnk-e. 

Ultramarin.  Chem.GeK 
sni  Steins  n.  d.  kOnstL  '. 
d.  U.*s  im  Ubberblick. 
217.  Omelins  Method 
216*  dess.  ausfuhrl.  AbF 
Darstell,  d.  kSnstl.  H 
880L  Hermanns  Erf 
Klaproth*s  Verrauth. 
^  484.  Guimefs  küi 
216.  494.  in.  880.  über 
d.  natürl.  U.  im  Lasur. 
Beisp.  e.  d.  Natur  n 
Bild.  dess.  in  e.  Eläoli 
pholin)  875.  878.  nöth 
auF  Temp.  bei  dies.  Pi 
878.  877.  -f  ßarytw 
Wasserstoff  864— S65.  2 
natürl.  868.  dess.  fär' 
cip  der  Schwefel ,  wah 
in  gewissem  Grade  d 
dat.,  vielleichtals  ^o^< 
Schwefelsaure  I.  2l3. 
872.  379.  880.  auch  liel 
türl.  nicht  blofsSchwe 
dern  auch  Schwefelt, 
d.  verschied.  Nüanoiru! 
türl.  u.  künstl.  877- 
Kali-  u.  Kalkgehalt  oh 
darauf 878.  üb.  Anwend 
Thonarten  dazu  865* 
nachtheil.  Einfl.  eines  £ 


498 


Register. 


Temp.    vprl.  Spratzen*  ^trinfe 

.    W2riiie«Encwlcke1.  bei  frei  will. 

.    Verbrenn,  thier.  Kfirp.  III.  lOS. 

107«   Tempera turzn nehme    der 

Lufuchiohten  nach  Maafigabe 

ihrer  Entfern,  von  'd.   Erde    I. 

876*  Cordier  flb.  d.  Temp.  im 

.    Inn.  d.  Erde  265— S03.  rib.Cen- 

tralfeaer  im  Inn.  der  Erde  als 

GrundIa{*ed.Geo1.265— 267.  Ue- 
bert.d.  biaher.  B«ob.  fib.  Zu- 
nahme  d.    Erdwfirme   nach   d. 

•    Mittel punct    hin    268*      Dabei 

-    zu    nehm.    Racksiohten     270. 

.    inibetond.  bei  tief  lieg.  Quel- 
len n.    Gruben watiern  275   ff. 

.' 298/- T«ibeUar.  Zusammenttell. 
d.  Beobaoht.  278  —  282.  287. 
Ausnahme  bei  ein.  constant 
'kSlteren  Qn.  288.  Bestimm,  d. 
Temp.  d.  Gesteins  in  d.  Minen 
288.  Tabelle  d.  Beobacht.  n. 
Bemerk,  darflber  287  ff.  Ob 
ehem.  Proc.  dabei  von  Einfl. 
289»  üb.  d.  relat.  Werth  d.  Be- 
obacht. 292  u.  Einfl.  d.  ver- 
schied. AVarmeleitbark.  d.  Feis- 
ar ten  SO.'.  Cordier* s  Verfahren 
292  ff.  u.  «eobacht.  801.  End- 
resultate  S03.  Temperat.  ein. 
Qu.  im  Wiirtemberp.  111.220  n. 
d.  BodPiisees  {Schuhler)  222. 
vgl.  Killte. 

Wagner^s  Beobacht.  regelmäfs. 
beim  v'^pratzen  sich  bild.  Sil- 
berkryst.  II.  185. 

Waizenstärke   anal.  IT.    S45    mit 
Rohrzucker  verglichen  349.  vgl. 
Starke  u.  Zucker. 
Wasser;     dessen     Compressibil. 
iOerstcd)  I.  9.  üb.  d.  el.  Ströme 
zw.  Schwefels,  u.  W.  oder  Eis 
(.Nobili)  II.  291.  802.  Marx  üb. 
dess.     Krystallisat.    111.    426  ■— 
434.  vgl.   Eis  u.  Kalte,  üb.  dess. 
Einfl.  auf  d.  Krystallformversch. 
Salze  I.  202.  vgl.  Verwandtsch. 
rdispon.)     Bergemann    üb.    d. 
Einfl.    e.  verschied.     Gehaltes 
davon  auf  die  phosphors.    Ku- 
pfererze 111. 312  ff.  Eigen thüml. 
Bindung    dess.    bei  Zerleg,    d. 
Naphtlien     u.    d.  Fette    durch 
Basen  I.  435.  447-  u.  '^ähnlich 


vielleiebt)  bei  |d.  PBa 

II.  120.  Oxygen-u.  H 
■nistofs.  ein.  achmels. 
nnt.  dems.  vgl.  Spratzi 
flb.  das  Verh.  d.  Quecl 
dems.  in  d.  Volt^MfAii 

III.  209.    zerlegt    die 

-    Mennige    in    Essigs.    { 

II.  124.  Lüslichk.  d.  El 

aea,  d.  Kieselerde,  dei 

Oxydes  n..  a.  w.   in  de 

die  resp.   Ruhr,   in   Mi 

eingeacnloss.  vgl.  untei 

neralien  —  verachied. 

Meer-W.  das  fSrb.  Prii 

a.  nr.  DSmpfe  ist  Sohw< 

aerstoff.  {Pfaff)  L  812 

Leuchten  vgl. Licht- Min 

fib.  d.  «nimal.  Stoffe  i 

(ßaregine)  und  deren  d 

analogen    Verb,    zur  S. 

I.    140.  üb.    deren  Kie 

gehalt    besond.    d.  heil 

212.  216.  namentlich  in 

u.  Reykum  217.  484.  in  < 

zu  Pinnarkoou  u.  Loor( 

deren  Analyse  479  ff.   J 

Eisenoxyd  in  Essigs,  ge 

Hiddinger     {^Dw  Mcnil 

brenzl.  essigs.  Kalk  im 

burger     (^D  über  einer')  ü 

Häne/eld's   Anal.    d.  Ga 

I.  458  —  465.  verstein.  in 

d.  Urmia-Sees  in   l*ersi( 

rier)  II.    475  —  479.     Re 

Schnee- W.    Menge   des 

schied.    Gegg.    NViirterul 

gefall.   {Schabler)  Hl.   9C 

Wechselnd.  Verhältn.  d.  S 

volums  zu  dem  durch  Auf 

daraus    erhalt.    92.  blei 

besond.      in      Küstengeg 

332.  — Oxydirtes  W.  mit 

auf  el.-chem.    Theorien 

—  dampf.  Pfaff  üb.    d.  J 

desoxyd.    Wirk.    dess.    \ 

vgl.    Absorption ,    Damp 

cker  u.  s.  w.     — glas; 

F//cAj*ischeII.212.  — leit 

bleierne    u.    deren     nae 

Einfl.  auf  d.  Qnellwasser  I 

Wetzlars    Abh.    über   Di 

Vorschlag,  deren   Verstc 

durch.  Incrustationen  mit 

tactelektric.  zu  verhüten 


.r . 


HMbcru  sm  DtwUtbkr  -  VamMwtw. 
(«.  XV  —  XVI.} 
B<  L  6.   VII.   Z,  $t  T.  o.  lutt  dak^magmtüdiM  Hm  tit 

*  '*     XL    M  U  .T*  IL     »       iobirtf«lMilr«r     StroatUa 

>dHr«felMtir«r  BitTt  L  Jwl; 
taurer  Strmuüut  m.  »mlptui 
____  ■  rai"  Baryt, 

■     «    1»  Xtr    »14.  ».  »'    ••>  SOI.  I.  ^ 
B.  Ob  S.  ItV.   X.  19.  "v.  >i.  <  »    14«  K  46S. 

*  »  4S8>    »   11-  t.  a.    -m    AMMtor  L  M«rAUbi. 

*  »  4|i.    s    S.  Vv  B.'    »    S40-^t5«  L-fSD^-M- 


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THE  NEW  YORK  PUBUC  LIBRARY 
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taken  from  tfae  Building 

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