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Full text of "Kant-Studien"

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KANTSTÜDIEN. 


^ùi^s 


PHILOSOPHISCHE  ZEITSCHRIFT 

UNTER  MITWIHKUNG 

VON 

E.  ADICKES,  É.  BOUTROÜX,  EDW.  CAIRD,  C.  CANTON!, 

J.  E.  CBEIGHTON,  W.  DILTHEY,  B.  ERDMANN,  K.FISCHER,  M.  HEINZ  E 

R.  REICKE,  A.RIEHL,   W.  WINDELE  AND 

USD  AKDUtES  rACROENOBBEN 


HRRAUSOEQBBBN   VOS 

DK    HANS  VAIHINGEK, 

O.  Ö.FROFBSBO«  DER  PHILOSOPHIE  AN  DKR  UNIVERSITÄT  HALLE  A.  1. 


ERSTER   BAND. 


HAMBURG  UMD  LEIPZIG 
TEBLAG  VON  LEOPOLD  VOSS. 

1IS9T. 

B.  LE  SOUDIEK,  WILLIAMS  jt  NOKQATE,  CARLO  CLADSBM, 

PAKIB.  LONDON,  EDINBURQH,  OIFORD.  TORINO. 

LEyCKB   ft    BUECJIKEK   (FOEHEULY    U.  WESTBKUANN    &   CO.) 
J<EW  YORK. 


INHALT. 


Zur  Finfölinin?.    Vom  Ileransgeber I 

Die  bewegenden  Krüftc  in  Kaut«  phllosoplikcher  Entwick- 

long   uni)   ille   beiden  Pole  freines   Systems.    I.     Von 

K.  Adick«« 9 

(toetbeH   Vt^rbältjilK  7U   Kant  in  seiner  tüstorlselieD   "Ëat- 

wlckluuç.     I.     Vun  K.  VurlHiidcr so 

§  I  der  transscendeutaleii  AesUietIb.    (Kmter  Absatz.)    Ans 

einem  Konversatoriom  fllr  AnfHn^r.  Von  A.  titadlcT  .  .  lOQ 
Kant  et  Fiebt«  et  le  probII>ne  d«  l'^^duuttfon.    Far  A.  Fin- 

loclio      . 1119 

Die  lieweeenden  Kriifle  In  Kants  iiliilnsopbi^^rlicr  Kntwkk- 
lung  ond  dip  lieidvn  F«lt-  m'ini-s  SjsH*m«t.  U.  Vuu 
E,  AdickcH  .       . I«l 

Eine  Sozialplillogopble  auf  Kantischer  Orundla^.     Von 

K.  Vnrlünder  . , 19T 

Kanl  in  Spanien.     Von  W.  Lataglawski ut 

Lose  Blatter  aus  Kants  Nafhlass.  Von  E-Adiekes.  ...  m 
Kan(>i  Traktat:  /um  nwlf^e»  Frieden.    Ein  Jnbiläumtt-Epilog. 

Von  F.  Staudingcr 3tfl 

Goethes  VerhXItuis  zu  Kant  In  seiner  lilstorUclien  Eni- 

Wicklung.   U.     Von  K.  VorlUnder 3» 

IHe  bf!wv[;t'ndi'n  KrUrt«'  in  Kant»  pliilüitopbischer  EutwtA- 

lunc  und  i)1l-  tioideu  Pole  seines  ï^yateius.  III.  ySelilues). 

Von  F..  Adiek«:« US 

Veber  den  l'nterschied  der  WalirnehmunfrA-   und  der  Er- 

faliruni^urleilo.    Ein  D^tjtun^Hvcreucb.    Von  G.  SimmvL   410 

Beeeualonen 

I.  fi«ldm»dricli,  KaoU  Aeaüietlk.  Von  E.  Kattaeniann  .....  itT 
B.  CwidrM,  Orr  RoKrifT  «Im  Erhabenen  b«i  Durkc  nml  Kuii.    Vou 

ItDe«soit IM 

■.  KmI,  Euts  Erk«4uitiil«theuric  imd  hdIbc  StcUuiix  lur  McUphvsik. 

Voo  Kr.  Ethardt Hl 

0.  PtaaUk*.  Roiuwana,  Borders  und  Kants  l1i«or(u  vom  Zaknnftalilcal 

der  Ui-oMlibfiUcnwUohtt.'-    V<m  ILCunttr 115 

R.  EMv,   Die  W«llMblId(iB^  d»r  Kuotischeu  Ajtriorililslelin)   bis  tut 

GfgrBw»«.    VonRKöniu tSï 

IL  Hiiuloa,   U   M^Opbyslaae   de   Heibwt   et   la  CrillQa«  de  Rast. 

PirX.    -    .    .    .. 159 

Q.  Mbart,  Kauia  tiansKtadealale  Lugik  tntl  baa.  BetflokakliUgiuig  der 

SclioiwiibsacnckoQ  Kritik.    Von  R.  LehmaiiD 130 

R.  naanlar,  Wlttachaft  tuul  Keoht  naeb  dur  materialbitiaeheii  GesebteliU- 

lafBwnmg.    Ton  Fr.  Stindlager ist 


:>»B<i .      .      >4 

K,  CalHü.   firirinwc  la  F,  A.  Ltatpf*  ^fcanirBEe  •tea  Kjatrafanm. 
V«  K-  V*rUi3*r SW 

B.!iKkwtT% ITi 

K.  tiMiM«,  Dm  maSAt  EEmiMb  neh  Km»  Eibü.  V.»  H.  ?«^vkn  r-; 
9.  mtim,  Imh  TitfUifaaii  •*«  AtatàitA  nr  Echik   ivn  »cMO«^^     V-w 

O.Har»>KE -    ,    .    .  rri 

■.  trtiw,  Ln  9f%»ea  kiMnririiie»  4*  b  tUnlofie  4t  BiocU.    Vm 

A.  B»Br ri 

I.  «MlfM;  flrMhn  Ukn  t.  d.  iMh.  ITthraebBnc.    VoaO.  KSI^«  «M 

C  V.  ■.  BhI*«,  Ka»  Aiiff—aii.  n«  rfcr  BOcL   Yrm  Dr.  Ekiicr  t^> 

I   rii^.  f   H   liMi   I   i  ■■iiiM^ii     Tm  O  A^Elliasea    .    .    .  U* 

t.»J^  Tkt  EamSmm  EçiaUmoIngr  aaATiga^.   T<ME.F.BBekB«r  131 

tubatHOM,  Kama  u.  ifMOan  Brnfbut^  4erA<aâeA.  S.I3:.  — 
m.tnmi*m,  Eia  Bcrtnc  xkt  Krfäk  iler  bntiKiwa  EiUk.  S.  tTT.  — 
«■■■v,  bB>»agtb6eh«Mririiiiw  K»a.3-I»-  —  ■.  J. C JiC  KiK» 
ismcanl- InMcrtatioB  of  ITT».  A.  IW.  —  CV.Bügi,  TV  Kaukn 
E|iM»rjfe>f7  aad  Tbnn.  S.  1».  -  ■•■mz,  Erizfaehe  PircUKnt 
KMfaehe  S»l  ^.  IM.  —  1.  tmmmM,  En  Bnd  d.  Gcâtcr.   S.  t«. 

t.MHM(fe.  FrtäciUlefcTebeiKul  ■.Sefcopra^MT.  9.XtaL  —  ■.  ftiEK 
Katwiefclmf  de*  Seclnbezrifcs  b«  EnL  3.KI .  —  A.  FMjg^  F.  A.  Lance 
«  a  IbleriAma-  8.  Kl.  -  «.  HwIm  ,  D«  ^ôtc«  ilcb^phikia>^pâ. 
».  TST  ~  t.f.  ■■riwir,  A  rt^  «f  EnU  I^TcbA)«;   &  St. 

KMmI,  Mealhit  o.  Apr.  d.  Bhum*  a.  d.  Zeil.  9.  «IX  —  »ili^iri, 
Kaata  Zeitkkre.  it.  433-  —  ■Mla,E.'s*j«thet.CrteaespriorLS.4U.— 
■MM*,  K.'s  Bra  Ml  liwet  i  octi  fôr  rig.  S.  43a.  —  fail,  Gcaek.  des 
L'icBdKelikeittproMeBa  bb  Ent.  S.  43A.  —  Uêm,  Die  AntoM««  der 
Hon).  H.  437.  —  ««Mmm,  Elit,  md  gemeL  BccTfiMhiag  der  BiUk. 
».  4M.  -  SrdMr,  Beer.  d.  PercûaS^kat  bei  EL  tL  43».  —  rit«—. 
UfiloM>fiaetico-jniiiidiesdBKutASpmeer.  S.  44*  —  ?■  B|il|w.  K-'a 
AirflbMitB«T.d.Kbel.  8.441.  —  Barv,  V«^DtBB dei  S. Beck  m EuL 
S.  441.  -  «fraicte,  Enlbir  tmd  .Seirale.  8.442. 

Littontarberiekt 

fttrBnpell,  Abhandlungeii.  S.  141.  —  SehMitt-DanoDt.  Natu- 
pfaibiaophle  ü.  143.  <r.  Heran  »f.).  —  Tnfta,  Befntatiooa  of  IdeaUam 
rr..I.Ë.Creightrfa>.  S.  142. 

Willmana,  Geacli.  d.  Ideatinmi.  S.  2U.  —  E»ftaa.  Ckîatentma 

u.  FbikMApliU!.  S.  IM.  -  Sehnltie,  Jnlhu  MBUer  »1>  Ethiker.  S.Jià. 

-  Hebeilwlea,   Geist  der  DeaercD  Philosophie.   S.  2&.i.   —  Eralik. 

WehwiawiiMbaft.  S.  ZSA.  —  Drever,  Sdidienz.HethodeDlehie.  S.2^. 

—  Ebrat,  BedentooK  der  i-ogik.  s.  2Sn.  —  Siekenberger,  Qnantiât 
dm  Ij'rteibi.  H.V»n.  —  WuUaj,  Daa  eanatle  Deoken.  A.m.  (vom 
HtTtUBg.)  —  Thiele,  Pfailoaopbie  dea  Selbetbevaastaeins  und  der 
(llaabe  u  Oiitt,  Freiheit  und  Unaterbliebkeit  (r.  ILApel).  S.ti:. 

Kelnze,  Fr.  Ueberwegi  OrniMlrias  d.  Gesehicbte  d.  Philosophie  d. 
NenxeiL  8.443.  —  Eucken,  IHe  LebenauucbaDim^D  der  grossen 
Denker  H.  443.  —  Kefamke,  Gmndris«  d.  Gescfaichie  d.  Philosophie. 
94,444.  —  Scbwecler-Stfriinc,  Handbook  of  the  History  ofPliilo- 
iophy.  H.  44&.  —  F,  A.  Lange,  Geschiebte  des  U  »te  rial  ism  us.  S.  443. 

—  LeaehbrSBd  Der  Sabstaoxbegriff  in  der  neaeren  Philosophie. 
H.  44S   —  Vulz,  Die  Erkenn tnUtheorieen  be!  Leibnii  a.  Kant.  S.iAli. 

—  Kteutherupalos,  Friedrich  Carl  Casimir  v.  Creoi's  Erkenntais- 
theorie.  H.447.  —  Jabn,  David  Humes  Eauaaiitiltatbeorie.  ä.447.  — 
Kdmreld,  Mose«  Headrissohn  nad  die  AoQcabe  der  Philosophie. 
9.447.  —  L.  Geiger,  B«illn  von  1088  bU  lüeä.  9.44».  —  Dea  soir, 


hïctiti!  dur  Psycliolaii«.  S.  H^.  —  RrcwK,  Wc  ^wirtclic  Spt>kii- 
5Cf[  Kitii(.  9.AK.   —  Diükittoiti,  ilouua  Wroiuki.  S,  4<ft.  - 

llJiuuv,  l'howbr  »"Mbiicr.  S  -ivi,  —  Ktllpr,  Einleiluiiit unlim  Pbilo- 
Fvoptiie.  S.lâl,  -  CartiB,  IMuivr  of  PbitvMpby.  S.«ï.  —  ituUftty, 

Dm  Prublem  d.  PhUucophle.  S.lb'!.  --  tlcrraiiinn,  Kchiipp««  I^hre 
tTuni  DenknD    8  4Ä2.   —  Wr^Bciunkii.   Um  rtVjKiu   des  Itinki'iis. 

ä.lil.  —  C.  Mlllli<T,  Ucbvr  KiWi»  .St«<lluBK  mm  IdoRlioiotis.  .S.4ï;t. 

—  Boir*R.  I,'t<l<'ii>  du  jilif:Di>iiic:iic.  S,  4Sa.  Woituuïua,  Wirklieb- 
Sidikeitsstandpunkt.  H  ii3   ■—  lllcbsellfr,  IHo  WlIlungl'n-JiK'li.  S, -j-l. 

—  Sipmlriiwcr,  ïivt  7.iiMiiiiiH-nb«ni;  von  U'iurnsfreilMit,  (îninMcu, 
Beloliiiuiis  u.  !^(niu.  â.  454.  ^  Trütrur,  Willci,  Dc1«<ru)lD Ismus,  SlJiIo. 
S.IM-  —    Spoiircr,  EViDiipicn  der  Etbik.  K.-IS4.  -    UornvT,  Dam 

FMDUciblioh«  Uutduln.  S.4&4     -    Kt»blh«r^.   Dïa  IluottaltSc  dmIi 

[llretB  Wcaea  and  ibrrr  KntnkfcluDx-  -S  *^4.         i{i:bni-ricb.  Ver- 

dnflii^  'IWcndltibri!.  S.4&(.  —  Schwar»,  CnindiUgu  dur  Elbik. 

S.  4SI.   —   Lurni,   ]>cr  ctiimUoh  Optiraiimiiii.  S.  4&:i.  —   Rittclil, 

Werturteile.  Ü.iÜ.   —  Sibfttier,  llit-iylii^isdie  Kiki;imtiiiB- 

e.  S.  157.  —  Simuti,  Der  Iclcologlaclie  Gotl«sb«wdB  11  nd  seine 

^«i-  S.  4»h.  —   KruyunbUhl.  I)ic  Notwundinkeit  und  0«*ttll 

efa«t  kiRliL  Kervrio.  S.4Sil.  ~  Balfour,  Diu  Orundln««!!  des  GUu- 

beits.  S.  4GW.   —  tillttlcr,  ParcJioloKie  und  Hilooopbiu.  S.iSS.  — 

RrdKcr,    Ibi    Phlhiaopbii!    ubiio    t*S}-i-Ki>lui^i)    ni0i;liobv    8. 400,    — 

)I»rHuit,    BeiirüKc    iiir    PByrholoeii?    hbiI    Philowpbi«.    S.4BI».     — 

it'lecbHifc.  Die  (ircnMn  ictTisti^n^r  (icüiiDdhuii  tinil  Knnkbeit.  ä.  460. 

üarniirk,  Deoiscb«8  KiiBNllcI>cn  In  ßniu  ho  Zolulirr  d.  KlMiik. 

'fiLlO».     -  Streiter,  Kivrl  BOttcbun  Tektunik  der  llolkiicii.  S.  491. 

—  Drews,  Uelxtr  dus  Verbültnla  der  N»tiirwl»«iis«biif!.  7iir  Natur* 
^jtfciliMOIibii!.  S.  4iil.  '  Nietxüeb«.  Dia  Tcl«iIi>Kiu  »rit  Kani.  H.  48>. 
^»—  Der  frulu  WanderBfuBnii.  Dur  ewt).'t-.  all^içuiiwUrtif^  iind  all- 
^ptollkomiDi^tir  .StnIT.  8.4<>:i.  —  R">l)ibr.  Rntwiul[run|[«](i.'xcbichti>  dtrr 
^ph'Blur.  S.  ti;s.  —  Kchüoe,  Die  Stflluni;  iiuiutniii!)  KäntB  InnesbAlb  d. 
I  KOgnplitsebou  Wi)is«ikE«liaft.  S.4tl.1.  —  Clarku,  Logik.  9.404.  — 

BueddcT,  Kui'rnl 'rb«oti>Ky-  S.4I14,  —  Krick.  I.ojricB  in  "i»tito  »obo* 
laniBL  S.  1Q4.  (v.  UersBBg.y  —  WeiBmaan,  Die  L«kre  v.  d.  sp«i. 
Sbin«f«Bei|[ion  {1.  Srbwari),  .S  4*10.  —  JcrtiBaleuB,  Dba  L'rtenfa- 
Aisklii>n  (v.Scbwara).  A.xm.  -  KlirenlisuBa,  JeausCbrlBtllB,  dar 
Sobn  Goiifa  11.  die  deuttebo Pbllosupbl«  (rou  v.  Kttgelgeil).  8. 461. 

!leili)Hirif1«uf<eliau. 

Kctcke,   K*albibliui:r»|>bie  für  da-  Jahre  ISM— 181M.  S  WS.   — 

Ldlck«8,  (teroiain  KaniUii  Blblkigrjpbv  8.  4<)t>.  —  Siiamul,  Wun 

1*1  iini>  KantV  S.  4C!i.  -■  .Scaudintci^r.  Uclwr  dnips  Grtmdrrat^i'ii  d. 

t Ra&t;«clie[i  PliUosopbl«.  S.  171.  —  Naturp.  Isi  dai  Sittengesett  «in 

■TCiiiinic»o:zV  S.  471.  —  KUbiiumanti,  Analytncb  und  Svstlietitcb. 
ä.  4^1.  V.  Harftuann,  Diu  letxten  FW»  aer  Erk«niitnE»tliaoiio  11. 
MolspbfBik.  S  4TÏ.  --  BetgmaaD,  D«r  Begriff  dos  DaaeJita  und  du 

Mrb-Bewtuitiein.  S.  4T3.  ~  Bergmaan,  Dk  GrimdprobbMU«  d  Logik. 

rS  173.  —  Drews,  Vm  der  modenieD  Kantbewoguii];.  S.  473.  — 
Milband,  Ia  mf tnnh>^i<itie  aux  Ctuitci-« -tlljKttia.  S.  474.  —  FaicVuu- 
bi!Ti£,  Die  Eutwicklüuc  a.  I^lxK'»ebi-n  Zoiil«bre.  &  474.  —  Rllba«- 
manti,  Din  P.iMk  ri^  deiitiielicn  Idoli^iiiiu.  S.  474  -  Cornvlftis, 
Dbb  (trsi'Ii  lier  L'uiiiiiii:;.  S.  474.  —  Mnriy.  Uet^er  BtibJcktliM«  SUl« 
nnd  du  Vrrlktiiott  doi  tinniDiallk  tiir  l^oicit  11.  I^ivcbologie.  Ü.A'b. 

—  V.  i.ind,  InniaBii«!  Ktiat  and  AlexBader  t.  Binnboldt.  t>,475.  ~ 
Bertbold.  Kant«  Re^hi  «Ibi-s  geschnackvDllea  GafflmabU  n.  »eine 
riairanR^iiiFTC'O'l^a.  S.47H-  —    Rüvuv  NeoSciiIastiqn«.  (lubalt  v. 

",I^S>.  S.  IT1Î.  —   Divelabxii vors.  Leijon»  nur  la  phUotnphic  de 

S.477.  ~  Uvi-Ubaii vurn.   1i4Ti;ou   d'niivcrture  mi  ewin  Mir 

UuM>)>liie  'I«  Kiui.  ^.  177.        .Staiidlngor,  Kama  IVikUt  zum 


•n 


«wtem  rriodc«.  s. «TT.   -   Du  Prel,  Kuln.  SiredesboK.  3.477. — 
HloliKeltB,  Kant  a.  Swedenborg.  &tn.  ~  Grutwtld,  HIsctdlen. 
:i<T8.  —  v.Lind,  lirmiuiioii  von  A.Drew*,  KuU Nktiir|iUUMK)i>1ii«iJ 
all  Onndla««  »elm»  SysWns.  $.176.  —  Noviiro,  tl  eoncetto  ài  InA 
fintto  e  tl  problcuK  coaoKiloKieo.  H.  ITS.  —   BorgaikBii,    Ccbar 
GUube  iind  Gewinlielt.  S.  4TS.  —  Royce,  Tlie  wowjMtm  of  Ood. 
8.478.  —  Kim.  Du  GeioU  in  dor  chmtficbon  Ethtk.  S.I78.  —^ 
PfeoBigiidorf,  Die  erkenn laiatiieDMlMlieii  und  religCowphlla 
phtsdieii  Gnindgedaiiken  O.  TelohaUllera.  8.4TB.  -  Siebe«s,  Z«i 
uedVelitai*   von    II.  OIo^ku.   S.478.  —  PrEedlSndcT,  Au«  K<!cii^- 
better  Gelehrtcikrebea.  S.t'9.  —  Levy.  Thonbtiie)i  Knuta«lireik. 
S.  471).   —   LovT,    t^iun    lliMileonnbeiKWuttsK.    .S.  47!i.    -    l'cvy,j 
NiouwerwetKcb  Mvsllctame.  f.47».  —  Zleglut.  Kanla  und  SahleleP-| 
uMben  KctldoMMEriff.  S.4)ïii.—  Wahtmnod,  Du  Erich  d.  Zweck« 
S. 480.  -  1vTH.'r.  Kiul  ihA  ihe  superMtunl.  S.  4S4.  —   B&ldwlaj 
The  origin  of  a  .thlng'  ud  ita  nstare.  S.  4M>.  —  Urban,  Sometbng 
mon^  about  lb«  proapecttve  ntarenee  of  Mind.  S.  4NI,  —  v.  d.W]rclE3 
0.  W.  OpUMHuer.  S.  480.   —  Abbot,   The  adrancem^nla  of  ËHikiLl 
».49(1.  — CaraB.TbeVeUphyakalXianvnltioii.  S.4>il.  <  Sitivik, 
Zor  GeMhicht«  n>d  Llt«niBC  der  PhflonopUe  in  Unnni.  S.  4SI.  — 
Qrotenfelt,  Warum  vertrauea  vir  dra  Erundlcgcndcii  Brpatbeeoa 
unnena  Denkeaa?  S.48I.  (v.  Derausg.).  —  CreUbleu,  "Hie  KaOin 
of  InioUtctual Syntbcaia.  ä.4&l.  —  Scbilhtr,  Noa>r.ue1idean Qoooatrr 
■adtheKaatian  APriorifTMCielghion).  S.461.  —  HElhand.Knat 
coDBBB  «avant  (von  Laasirits).  S.  48K.  —  Boapre^ongen  dfir.Kaat- 
ttMBco".  H.  4». 

StttiHtlftP  neii  pineesrancpnp  Splirirten 

Ini-ilila  Kanlianu  laa 

tjn  Brim'  Kant*  an  .1.  Fr.  Ii<:i«hiir<ll.  -  Fin  Stanntbtickttlatt  Kuta.  —      ^H 

Die  neoe  Kmtanssab« ^J^ 

Waelliiagm  vun  Act  B^rUnor  Akadenrie  der  WbaonKliaAea. 

BxMetlscke  Xlticolleu m^ 

Dct  „Leber  im  Ideal".  —  Dei  „{roketJadie  Satliem'.  —  Kaai  Ub«r  B 

Ptalm  2S.  I.    Etne  Anfra««.  ^ 

Mltl4>illUlg«D .  190 

Kaiit  alx  Prediger  nad  sehae  SleOoag  tur  Homiletik.    Von  C.  W.  ^ 

T.  KßevIcrB.  —  Kants  Bilof  an  die  KiUserin  E]la«b<1h  timi  Raaa-  ^1 

lAud.    Vun  detnaelbca.  ^M 

Varia  ■ 

Vurtomuuren  nher  Kant  hn  WinttneuMeter  ISOS.K.  —  Preteslgabaa  Hj 

nbrr  dk  EantbcbB  PhOiMoptile.  —  In  Yorbereinuig  befindlidie  SchiWea  " 

nber  Kant.  —  Kanta  Wappn IM« 

Redaothinelk«  <0. 1'Untiko.  -  0.  Albert.).  -    Vorleeai^ii  nbet  EM 

Kaat  in  Soptnienictnt-stcr   IS9i>.  —  Boeultat  d«r  Parber  Kant-Koo-  ^H 

kwrens.  —  In  VorbereAtung  bcfisdUche  Knhriflen  Uhnr  Kaai ....  nB 

Vorlaanagwa  Ober  East  Im  Witten««).  ibiMv97.  —  Vorträge  IHmt 

denaeJben.  —  Za  Kanbi  Brief  an  Üt  K^acria  Eli«heth.  —  Von  Anlo-  ^M 

flnph«aiDatki.  —  Prcteufgabe.  —  R.  Avenailus  t-  —  Kaat  aoT  den  ^M 

Pi^dralagea-KoBcrMa.  —  Kaat  anf  dem  Eongren  deutoebar  Oceul-  ^H 

tbtcft.  —  QaeUe  elDea  K.Vfai-n  ^^anuubuckblaKea.  —  In  Vorbereitung  V 

behdUeh*  aebrifWa  n^r  Kant.  -  Redaktloneltes    .......  «■ 

Begister 

Sathi^lMet 4S9 

BeapRwheae  KaaUielia  Sebriftca  .    .    t9i 

PeraoBeangteter .    49G 

TiTfMMi  beaprockeMr  NovMUen .499 

VenekMa  der  Hiisrbeilar ■    ftW. 


Zur  Einführung. 

Die  KuntforHohungen  kaLen  iu  den  k-lztcn  Julirzvliuteo  an 
I'iiifwig  wie  HD  Wrlicfiing  augaerurtlentlieh  zngcDomnieo,  suitdtun 
die  tlUckkohr  zii  Kant  Sotitngwort  der  I'biltKxipliie  gewordt^n  ist. 
Üi»tor  HO  altgcineiu  nntt-TnoDimcne  VentucU  (1er  I'liiloHopheu,  «ich 
an  Kant  wif^derntu  aufti  Nene  za  orientieren,  bat  zn  einer  ao  vm- 
fawCDdcQ  uud  iiilfusivi-u  lk-«ch&ftif^ung  mit  Kauts  Wi-rkvn.  2u  i-iiHsr 
so  en«rgij^hcii  nnd  grtlndliohun  Durobarbvituug  ttduor  rrobleia«  — 
nifht  bloA  »ejifi»  der  Kavhphilowphen,  soadern  auch  seitens  dor 
Vertreter  der  einzelnm  ^pexislwistcieuiH: haften  —  gei^brt,  dasa  man, 
Bellwit  vom  SlandpHokt  der  heftigsten  Gegner  der  Kanti-tclien  Philo- 
sophie au»,  uit  Fng  xsgen  kann,  die  PbiluKophie  —  nnd  die 
Wiwfiwchaft,  »owfit  sie  sieh  auf  PhÜMophic  bernft,  —  «twhi-  noch 
immer,  und  vornQti«ii-htlieh  uoeh  »uf  lauge  Z<-it  binnns,  nnter  deui 
iSeiciieti  Kants. 

Kid  Üuitfierliohe»  and  doch  bedeDtftameR  Anxfiehen  diese«  all- 
gemeiuen  I nttr^iHses,  wekhes  die  tîegeuwart  an  Kant  nimmt,  ist  der 
Dmstaod.  das»  die  Küoiglicbe  Akademie  der  Wisaensehaften 
ÎD  ßerliu  die  llerstelinni;  einer  neuen  KautaDsgabe  be- 
»cblnngun  bat,  In  wek-liwr  besonder«  eine  vollständige  uud mÜgÜchat 
al)wtilie«8i:ude  Verwertuog  des  handgehnltliehen  Materials  aogedtrebt 
wird.  Wie  dies  tlntcrnebmeo  ein  lebhaflee  Intereswc  der  weitesten 
Kreise  (üt  Kant  voranssetit,  so  wird  ea  aneh  andererseits  daxn 
beitrugen,  dies  Interesse  nir  Kant  und  fUr  die  Kuntforscbung  in 
und  ans«er  Deutschland  noch  immer  mehr  su  »teigern. 

So  dürfte  es  denn  uuu  auch  die  richtige  Zeit  seiu,  einen  Plan 
IB  realisieren,  welchen  der  ilerausgeber  schon  seit  Jahren  hegte: 
ein  eigenes  fortlaufendes  Organ  zn  HchatTên,  in  welchem  die  Kaut- 
foncbnngen  des  In-  uud  Ani^laudes  eine  gegenseitig  nirdemde 
CoaeentratluQ  erfahren.  Wie  fUr  Goethe,  für  Shakespeare,  ja  fllr 
awoMUaBL  1 


i^Ai 


Tora  Her>uiKeb«r, 


omeniuii  eigcnt-  JabrbHchcr  and  Gi-AolUcltaftambriftL-n  1ifran8gcg«b«it 
FL-rdcn,  *o  erfordert  «neb  die  rniTenwlitäl  de«  KantÎHchen  (Jpistc« 
ßiu(-  iiinraj^^eitde  Krfi>r»pbnng  dßBiielbeu,  wie  lic  nur  dnrcb  i'in  fort- 
ftafeiidra  Org:an  gewährleistet  werden  kiuin. 

Diu   ArbvitH^^bk-t   der   ^KftDtstndien"    vrgiebt    »ieb    ans   dvm 

L-o   von  «flbt^t.     Dnssotbe  omfasst  zwei    Haii))Uciti-t)   —  die 

beiden    Hanptsoiten    jeder    müiiensebaftlicben    Heseh&ftigtinj!:    mit 

Philnüopbie    Überhaupt,  —    die   liiatoriacUe   nud   die   sytttemiitiHebe, 

pwei  Seiten,  wi^'k-Lc  sieb  Dicht  )iue8chUe«iieu.  ttundcrn  «ich  gegenseitig 

rgUmieii  und  fordern,  und  durniu  aneh  auf  Sebritt   und  Tritt  un- 

ncrklicb  in  einander  Übergehen. 

Die    h  ist»  rise  he    Seite    nmffliwt    wiederam    die    KrforecbUD^' 

|er  saeblicben  VoruossetKUigen  eioerneite,  der  pBycfaologiscben  Be- 

agnngeo  andererseits,  noter  denen  und  nu-i  deueo  Knnt»  PhiloHopbie 

BtstnndeD   ist.     Diese   Aofgabe   erweiten   sieb    von   selbst   zu   der 

Uurcbforaehung  ded  gesamten  hintorisebeu  ('ntergraDdea,  auf  welchen] 

BAaü  Lehr^ebllude  Knuts  beruht;  die  Wurzeln  der  Kantiseben  l'bilo- i 

^Bophie   Kind  Ja   weilatis  noeb  nicht  »Ue  und  noeb  nicht  rnllütJindig  ' 

^B>lo«£clegt,  und  HpecivU  das  XVill.  Jahrhundert,  trotzdem  e»  da» 

nng  Dächstltegende  ist,   ist  nach  dieser  Kicbtnug  hin  noch  tauge 

Dicht  genllgcnä  durchforscht     Eine   gnnzo  Reihe    von  Kautincbeii 

Problemeo  uod   Lehrsätzen  sind  uu»  ibre.r  Kutstehuag  naeb  uueh 

g:an7.  dunkel,  so  ilasH  hier  der  bistnrisehen  Detail fornebang  noch  ein 

weiten  Arbeitsfeld  offen  steht.     Es  sei  ik-ispieU  halber  nur  erinnert 

an  die  Fragen  nach  der  Anfttollungswit  der  Unterscheidung  der  ana- 

■b'^'X'^beu  nud  der  synthetischen  Urteile,  »ach  der  Eutatebung  der 

^^ategorientafel,    uncb  der  Genesis  der  Analogieen  der  ï'>fahning 

nud  des  HchemaliRmus,  nach  der  Anflindung  der  Amphibolie  der 

Reflex iouflWgriffe,   nach   der   Eotdei^kung  der  Antinomieen.    femer 

^uioli  die   FYagtfU,  wnou   nud  wie  der  kategoriitcbe  Imperativ,  die 

^■«bre    von    der   eittlichen    AutMH>mie,    die    LehrstHeke    vom    un- 

^Biteressierten  Wohlgefallen  am  SebSnen  oiler  vom  radikalen  biieta 

^Totfltanden  seien  u.  il.    Die  Bexiehnngen  Kants  zn  seinen  VorgKngeni 

(l  B.  zu  >Iewton,    Mnlebraiicbe,  Swedenborg,  ja   selbst   zn   Ijfiïbait) 

sind  ebenfalls  nur  an^Eureicbend  aufgeklKrt.  und  eben  deshalb  noch 

vielfucb   Gegenstand   heftiger  Uiskuseion.     Nur   eine    bis  auf  de« 

Grnnd  gehende  Erforsehuug  dea  Eutwicklutigsganges  der  uenerea 

Philosophie  vim  Deaeartes  an  kann  uus  in  den  Stand  setzen,  die 

ff)<ton  Wurzeln  der  KaiitiBchen  Philosophie  aufzudecken  und  damit 

volle   geschichtliehe    Verst&ndnia   dieser   unzweifelhaft  grOMte» 


Zur  RJnflIhninK, 


8 


&Bi^heiniing  der  iii'>dfni<>n  Pbilonopbip  zn  gewinnen.  Wie  tÎuI«« 
hir.i  üM-h  ZQ  tbnn  int.  dan  iu>i  nur  nui'b  »□  t.*iuem  Boiiipii-l  gt'ju;!^: 
da«  VtrrliUltiiia  dctt  Kiuiüeohi?»  A]iriori  sur  l^elirv  vod  den  _Ad- 
gclmrefien  Ideen",  obgleich  einer  der  n-iebtigsten  An^lpankte  der 
Kaun'Rchi'n  nnd  der  modernen  Philmsopbie  Oberhanpl,  i»t  nwb  imnier 
nii"ht  definitiv  und  eindi-ntij;  fextj^tvllt.  Bin  Vt-rrtUiidniH  der 
erkonntuLiikriti^i'liitD  Grniidprohlemi;  ond  eine  Verstund  iguQg;  Ober 
di<t8elb«ri  iM  alter  obno  Btrjintwortnng  dieswi  fnndnmentnlen  Prob- 
l«raM  absolut  DninO^lich.  So  führen  unit  solche  hititorbteben  Fragen 
fOB  selbst  za  iiyiiteinHtiiwben  Pntblemen.  Noch  mehr  ist  dies  der 
Fftll,  wenn  wir  uns  an  di«'  Bcanlwortnni;  jentr  Streitfrapen  maebe», 
wi'lebe  die  AusU'gung  und  AufTaiwung  dirr  Kunti^eben  I>vbrv  bi-truSun 
tuid  deren  Beantwortung  die  Kantfonieher  in  verwliiedcoe  Heer- 
lager üefBpmlten  hat.  Hekauntlieh  int  das,  wa«  Kant  gesagt  hat 
ood  bat  Mgen  wollen,  mteh  immer  vt<*lfarb  Gegeiuitand  der  heftigttten 
DtskoBsianen.  nnd  fivhetnbar  nuventUhnliehe  Gcf^-uniit»-  ntebeo  BJcb 
in  diT  Exc{f eoo  der  Kanluehi-ii  Werke  gegeuHbcr;  wir  erinnern  nur 
au  den  Gvg^oHitz  évr  p^yehologiiwbcD  nnd  der  IniussceDdontalen  Anf- 
faiwuDg  der  Knntiseben  Methode,  an  den  8treit  um  den  eigentlichen 
Hauptzweck  der  Kantjschen  Philosophie,  ob  derselbe  im  Kation» lismos 
oder  im  KmpiriflmnEi  t>e»tehe,  ob  die  KantiRche  Philofiophie  mit  der 
krititiohen  Methode  iibschliet»«  oder  in  ein  metaphyHÎKtthes  Syatem 
mltnde,  ob  dieselbe  einen  negativ-^kL-ptisvlion  oder  «iii«n  poxitiv-anf- 
banenden  Cbiirakt«!  habe,  ob  ihr  r^ehwcrpuukt  im  Theon'tiscbcn  »der 
im  PraktiMcb^-u  liege,  ob  ihr  religionsphiloitoiihiBchor  Teil  nur  einen 
»ymlwliiichen  oder  auch  einen  svHiematischen  Wert  besitie  ?  Und  die 
sntATortnng  all  dieiier  und  Khnlieher  Fragen  hängt  wieder  .ib 
[tn  der  Stellungnahme  in  dem  Kiiuipf  um  die  Dinge  an  «ich  nnd 
nm  die  SelbstUndigki-it  der  ouipiriftcheu  Gegcnständci. 

Dipue  pxegotiwhen  Frng-en  ftlhreu  uns  aber  von  w-lbst  hinUi>er 
«or  xw't;iten  Seite,  zur  systematifiehen  Aufgabe  ditr  „Kantstodien", 
KU  welcher  die  hiatoriovhe  Fornchung  ja  nnr  die  nnnmg9nglieh  not- 
rendige  Vorbereitung  ist.  Nach  dieser  Seite  hin  hi>steht  die  .\ufgaW 
jKantFtadteti"  in  der  au  die  grllndlirhe  Durchk-ui-htung  der 
Kantisehen  Li-brc  von  selbst  sieh  unwhlieesoudeu  kriti»chön  l'rllfuog 
ihnir  Bedeutung  und  ihrer  Tragweite  fllr  unser  heulige«  Denken 
nnd  für  ein  definitivi-ji  System  der  Philosophie  tHierhaupt.  !•>  giebt 
ja  kaum  ein  IV>blem  der  heutigen  Philosophie,  dessen  Diükusston 
ßirht  mit  Notwendigkeit  auf  Kant  zurtlekfUbrte.  derart,  das»  die 
ÂtiwinottdeniutznDg  der  Sache  selbst  und   div  AuDoinaudertetzong 

1* 


------ 


4  Vim  tIer>«>E«ber, 

mit  Kant  oft  gar  nielit  ntriir  zu  trenstm  sind.  \»t  doch  Kant  mit 
Kedit  d«r  „SctiIOMiel  zar  nxtderoen  Phîlusophie"  geDannt 
Welch«-*  fîfbifct  wir  anrh  betreten  mögen  —  Erke 
Helaphysik.  I»^k,  Kthik.  Aesthetik,  Natnrphilotuphie,  Rcli| 
[)1iiIoti.i]ihie  etc.  —  überall  »-igt  daa  flenrebe  des  iDDdenien  Denke 
dir  tjnschUgaladvn  der  Kantiselin)  Lcbrca  Die  Vertreter 
potge^iigvfletxteflteii  Systeme  b^egnen  »ich  anf  Kantiwheni  Ibidea, 
mi  PH,  daM  täf  anf  dtun^IWn  als  ihrer  Basis  wciterhantn.  »ei  vb, 
daes  sie  enrt  das  Kaotisrbü  LL-bi^elAadp  bin  zaiu  Fandanii-ot  ab- 
tragen, nni  ihren  Koabaa  aoffBhren  zn  kSnnen.  Die  ganze  Phtlu- 
aophie  der  Gegenwan  ht  w  von  Kaubttbea  Gedanken  ud  mm 
AnacioandttrsetKangen  mit  Kaiil  dnrchiogea:  Evolotioiiisnim,  Ea»- 
piri«mas,  FoffitiviimiRS,  (iiMsliciDiniis  nnd  Agnooticismo«  etc.  —  ketse 
RiehtvDg,  die  nirht  entweder  mit  WalTto  ans  der  Rttstkammer 
Kanta  kämpfte,  odi-r  »ich  nieht  wenip'tL'nK  ent  im  Gegensatz  in  Kant . 
ihrer  eigcueo  Bedeotnng  emi  wahrhaft  bewnsM  gewordi«  w&re. 

Ein  Tornieqilstz  für  alle  diet^  KiUopfc  fioüfa  dio  „KantHtiidi«9*j 
«b«n»o  »ehr  sein,  wie  eine  IVbangrssUtte  ftlr  jene  hinoriaebrBi 
Foreclinngen,  deren  wir  oben  gedachten.  Der  sytttematisrhen  Auf- 
gabe werden  eieh  die  .KanNItidieii"  nicht  weni^-r  widmen  ab  da 
faiBtorifichen,  m  da(u  die  .Kantstadien',  während  sie  einerüeitEi  eine 
Speeialitüt  pflegen,  welche  in  den  übrigen  Z*-it«hriften  nieht  g»- 
nfigeude  ßcrflckiiiolttiguDg  finden  kann,  doeh  9[ideren<vit8  ge^ennbrr 
dem  brgiiin«iid«-n  ^^erfalMi  der  philu«ophi>H,'ht-o  ZfitaehriTiiii  in 
fiy^teraattHohe  nnd  in  bintoriscbe  eine  innig«  Verbindung  dieser  beiden 
anf  einander  angewiewnen  Seiten  diii^tellcn. 

Aber  mit  dm  oben  entwiekelteu  Fragen  ist  die  Anfgahff  der 
„Kantfitudien"  u<H-h  nicht  ervehitpft:  sowohl  nach  der  hisluriM-hen 
als  nach  der  sysiematisehen  ï^ii«  hin  eTiïffncn  ucli  fQr  dir^-lhro 
noch  weitere  Dimcnnonen.  Die  Einwirknng  der  Kantischen  Philo- 
wphie  —  am  diesen  Pnnkt  zoent  zd  bertlbr?»  —  auf  di>-  ffailusopbie 
des  XIX.  Jahrhunderts  ist  in  den  buherigeii  Darxlellnngen  dieser 
Epoche  noch  nicht  hinrftch«-nd  entwickelt  wufden:  c*  ist  ja  naltlrlieh 
xwar  im  all^mi-inen  wohl  Ftekannt.  das«  die  grusMn  PhDoMpben 
nach  Kam  llh^rali  an  dc&selWn  angeknüpft  hnlwn.  aaeh  da.  wo  sie 
ihn  bekimpften  nnd  Über  ihn  binansgiTigen.  aber  im  Einzelnen  let 
dieser  Zttsanunenhaog  noch  nicht  UWrnll  nnd  utteh  m'cht  grlUidiicb 
genng  erfunH'ht  Su  ist  z.  B.  das  VcrbSltntti  Uegels  in  Kant  ooeh 
nicht  hinreichend  entwickelt  wurden.  Eine  besundcfc  E'ficf^-  wird 
drr  Abhängigkeil  .Schillers  von  Kant  nnd  damit   Ubcrhanpt  dur 


Zur  Rbiflilinuig.  S 

Seliiner*B«bc-i)  PhiloHupbie  xa  Teil  werden  mUssen,  iosbMondere 
sobniri''  öiv  äcbillcrfurMbiiBg  Doob  oivbt  einen  cigttnen  Mitt«lpankt 
^fhnden  bitl. 

Alwr  nicbt  h\a»  auf  Deatepbland,  eondern  nnf  ganx  Europa 
'i'-isliph    dcT    aPHwreiiropaiftchi-n  KnHoniatii>[H'n<  bat  Kanta 
t  ^  :ij<>   i)p)plieiid  und  anregend  eingewirkt  und  tliut  dioe  nooh 

hr>Rte  in  bervorragendem  MaHXf.  Ancb  in  IWng  hteriinf  barrt  noob 
nuuiüb)-  Anfgabv  di-r  Ulitung.  ho  int  2.  H.  das  Verbättoin  von  Ila- 
miltoQ,  von  Rvflouvitr.  von  Cjirlylc,  von  Kmorson  m  Kaut  noch  nicbt 
binruicboDd  dargestellt  wordco.  Vad  au«h  hi«r  ist  «s  oichl  bim 
l^rad*'  wie  in  IJentst-bliuid  HeUwt)  dif  Philosoph  je,  finndern  aiiob  die 
Ijtteiatnr  im  Wüitcru  Sinnr.  welche  UlKTall  Spuren  dcfl  KantiRclit'n 
Ëinflnaitce  anfwcist,  Uwb  nicbt  mit  dem  bloe  bistoriw.'hen  Vorfol^n 
•cnirher  S|tiin;n  *o\\çn  dît:  ..Kiintxtudieii''  itieb  bc^iUgcn.  »k-  »Mva 
aud  wollen  auch  der  Wcitt-rbildnng  der  philosophiacben  Problem« 
aelbst  dit neo,  insoweit  dic«eltien  —  was  ja  l'ant  dnrcbgüugig  der  Fall 
ift  —  an  Kant  anknüpfen,  und  »k  ncnnon  sieb  deubalb,  um  dietier 
STst«inatiHbcn  Tendenz  Ausdniek  zu  verleiben,  eine  ^.PbilûHopbiflehe 
ZritHcbrin*.  Und  da  Kante  Philosophie  eio  Gemeingut  aller  Kultnr- 
iiatiiiuvu  g^'ivordcn  idt.  da  »eine  Werke,  »eine  Be^ffe,  seine  ]dc«n 
nicht  blu«  iu  DeutH^hiand,  sondern  in  demselben  Mafse  auch  im  AuaLand 
wirkMine  Milchte  geworden  aind.  »o  mniate  die«  Organ  einen  inter- 
nationalen Oinrakter  annehmen,  indem  nicbt  nur  in  den  Redaktion»* 
anowbass  jo  ein  Vertreter  der  lraitxflHi»cben.  der  englischen,  der 
ttalienJKcben  und  der  amerikanischen  Kation  eingetreten  ist,  Mudern 
auch  Beitrüge  in  den  drei  bcin-lfeudcu  Sprachen  iu  die  ^Kantstudieu'' 
aufgi-uottimcD  werden  »ollt-n.  Stehen  doch  dire«  KnltDigehiete 
ttflion  lange  im  rcgfiten  Anstatmeh  dcB  niaiieRHchafllichen  Lebenii,  im 
flehCnaten  Wetteifer  gerade  ancb  in  der  ])biluflopb)Bc)icD  FonK-hnng. 
Aber  ancb  BeitriSge  anderer  Nationen  werden  un»  wiUkommen  sein, 
wenn  aie  in  einer  der  vier  Hauptttpraehcn  geschrieheu  Mud. 

Wir  sprachen  bisher  nur  von  der  Philosophie  im  engeren  Sinne 
und  von  ihrer  Wirksamkeit  anf  die  Litteratnr:  noch  viel  weitere 
Perspektiven  eröffnen  xieh  nnn  aber,  wenn  wir  daran  denken,  dam 
die  Pbilnaophie  —  nnd  dies  gilt  von  der  Kantiechcn  Philosophie 
ganz  bi'üondvrfi  —  ancb  aitt*  die  0{vezialwi8»eii«cbaftlicben  Gebiete 
bcfriichlend  wirkt:  von  diesen  kommen  (ür  Biu  apexiell  iu  Betracht: 
NaturwisseBSehaf)  Ubi;rbau[rt,  Theolc^e  und  Kecbtalebre.  Ueberall 
trcITen  wir  auch  in  riieseu  Gebieten  Spuren  de«  Kaotischen  fleiate»; 
ja  die  Tnebkraft  der  Kiintischen  Gedanken  ist  heute  noch  so  friacb, 


6 


Ton  fl«r>asg«ber, 


eu»  ganxe  Schalen  nnil  KicIitnii^cD  in  diesen  Hpczia]f^cbi«ioD  ihren* 
rrepntng  aas  Kants  l'biloAopbie  ttek^nnen.  So  hat  die  vertireifebite, 
die  lonan^bendc  Schale  dur  hvati^n  Tlioolopic  ihre  wichtigsten 
Mutlvc  dem  Kantiwben  SysU-me  cntDoiiimen.  Div  nihn>nde  Rolle, 
welcfai^  die  Philosophie  den  SpezialnissenHchnften  gegenüber  in 
AnFprneh  oimnit.  knttpft  sich  bentXDta^  fa«t  allgemein  an  den  Nami-n 
KantH  an.  Wähnnd  vom  Anfang  bis  /ar  Mitte  de«  JahrhnnderlH  die 
klcin^-ren  Kerge  den  gTö««Ien  Mittt.']gipfel  verbHrji^r^D.  hat  die  lUof^erp 
teitliehe  Entfernung  immer  mehr  da«  Knnti»-hc  Hystcni  aU  den 
mkclitigen  Zentraliitock  der  neaercn  l'hilotmphie  erkennen  la^u-o, 
nach  weleheni  Kirb  daher  nun  wieder  aller  Blicke  richten,  anrh  die 
der  Speïialforscher  in  den  EluzclwriwcDgchaOrn.  So  wird  es  denn 
nnBere  Aufgabe  »ein,  dieser  allseitigen  befruchtenden  BeseliAfti^^f; 
mit  Kant  das  verbiDdende  nnd  fïirdernde  Zentraloi^nn  dnrKnbictcu, 
and  die  teilweise  noeh  seblummemden  Triebkräfte  der  Kanlisebon 
PhiloAophie  za  frischer  Wirksamkeit  ta  entbinden. 

Die  Vuraiimetzuü^  aller  fruchtbaren  KantfurBehunj;  und  alles 
phUoiDphisefaen  Studiums,  insoweit  es  an  Kam  «ich  anschlicht,  ist 
aber  eine  vollatandige  Anagahe  der  Werke  Kants  anter  ßenntsnng 
des  gesamten  bandHcbriftlichen  Mulerials.  tüne  solche  neue  Ausgabe 
hat,  wie  wir  fichon  oben  unkllndigteD,  die  Klînigl.  Akademie  der 
Wistaenscbafteß  iu  Berlin,  deren  Mitglied  Kant  war,  besohlemen. 
Die  llenrtellnnfr  dieser  neuen  Ati^pibe  wird  umfiiasemlc  Vorstudien 
erforderlich  tiiHohen,  Es  werden  xtnn  Zweck  derselben  viele  llnler- 
Boehwigen  angestellt  werden  ratlsmn,  welche  nattlrlich  nicht  in  di« 
Ausgabe  selbst  htneingebjiren,  welche  aber  doch  der  Wipsenscbaft 
Dicht  verloren  gehen  dtirfen.  Die  „Kantstudien"  werden  in  die  I.age 
gesetxt  aeis,  diese  UntersucbuD^n  zn  veröffentlichen,  da  der  intellek- 
tuelle Urheber  de«  i'lanes  der  neuen  Aasgalu-  Geh.  Ite^.-liat  Prof. 
Dr.  Diltbey  in  Berlin  und  seine  bauptsHchlicbsteD  Mitarbeiter  auf 
den  Wunsch  des  Heransgebera  in  die  Redaktion  der  „KaDtstndicn" 
eingetreten  sind.  So  werden  die  ^Knotüiudien''  nueb  in  ilen  f^tanÜ 
gesetzt  aein,  von  Zeit  zd  Zeit  authentische  Berichte  über  den  Stand' 
der  neuen  Ausgabe  zu  liriogen. 

Ansscrdem     ist    daa    RedaktJonscomitc    noch     dnreb    mehre 
Vertreter    der    vcrecbiodeaen  Hanptrichlnngen    der    Kautforachna^^ 
Terftärkt  worden,  —  eine  Zosamniensetxnng  desselben,   welche,  zu- 
saumeDgenommeD   mit  der  bisherigen  Thätigkeil  di's  Herausgeberftjj 
aelbfft,  daftlr   bUrgt.   dw*s   keine    der  versehiedenro  Kichtnngen  der* 
Kantforscliung  einseitig  7.n  Worte   kommea   wird,  daas   weder  di« 


Zuf  Ein/Ulininr  7 

spiili^ti^vhe  noch  di«  jwlrmincbr.  Tßodeox  einseitig  tat  QtsXtang 
kommMi  soll.  Aocli  nirht  „Kantphilulo^C  la  .ieneni  vi^rrufencn 
Siniift  wnllen  die  .. KantHtadJfii"  hp|t:fliuti^-n,  suudern  pbiliit»ipbW.li<- 
Dilti  )ihil<Mnpbi«gc»rhtclitücb«  FonwbuDgroii  im  Anscbliu»  «d  Kant, 
nur  soweit  f*  fUr  iVwuv  nunnigSuglicb  boInTodig  tt<t.  nerdoii 
eno  mo  Xii»teriichi.-ii,  „{>hili>l(igi.«flien''  Frage«  gelt^g«atliebu  Berdck- 
iiirhtigung  linden. 

So  tidI  ttbiT  di«  Aiifgabou  unserer  „KaotHludicn"'.  Noch  einige 
Worte  Ulwr  die  Mittel  m  deren  Krreiehung. 

Pic  ,.Ki)Dt8tiidieD'*  werden  luitUrlicb  in  erster  Linie  Origiiial- 
iK-itrüge  bringen,  welche  in  Form  von  grii«<seren  oder  nacb 
Erfonleruis  attcli  kleineren  Abbandluagun  einceteils  nniier  Winsen 
uIkt  Kant  crweitorn.  und  nnderuteila  zu  der  I'biloaepbie  dcssellien 
kritiwbe  Stelltmg  nebnien.  Auf  die«c-  Wetee  sollen  Kltniiililicb  ulle 
wiebtjgeren  Stn>it]>nnkte  and  brennenden  hYngen  des  Kant^tudiunix, 
LBOWie  die  dnrrb  Kant  gcscbaffonen  Probleme  der  gesauntcn  tbco- 
Fïecinchen  aud  |)r:iktitK-heu  Philuntijthie  inebHt  ihp>a  angewandten 
(iebieten)  zur  Be«prcchnug  koriimuii,  naeb  Matwgabc  de«  oben  ait- 
wickelten  l'rogiunDK«. 

Eine    nat(urgemftS9c   ErgUuznoj;    der   OrigiuulbeitrUge    werden 
Rezensionen   Hber  die   Deneiwbieneoen  Kautinnii   bilden,  welehe 
iintliub    nicht    blofi    eine    olijektive    AnalyHi-    dew    Itibnlti«    geben, 
lindern    ant^'h    eine   naehliebe  l'Virderiing   der  behandelten  l'roblenio 
elbet  anstreben  eoUcti. 

Knlge^nuii^'en  auf  Holcbe  Rezensiimen  worden  wir  nnr  Howeit 
bringen,  abt  der  Hanin  dazu  verfügbar  ist  und  als  eine  wieblicb« 
tlkrdcnmg  dor  bcsproehenen  Kragen  ans  denselben  ta  gewinnen 
»«in  wird. 

Karte  äelbatiinxeigen  (int  Umfang  von  einer  halben  bis 
hilcbslens  xn  einer  Seile)  sollen  den  Verfassern  von  nenen  Kr- 
nebi^innn^m  Oeli-penheit  gcbt-n.  in  authentiupher  Form  die  Le*<'rwelt 
Über  tisA  Neue  bezw.  Cbanikterifitisebe  ibrer  Pubükationen  aufzukUlroiL 
änlrhv  rielbstanzeigen  werden  Rotensionen  duBStlbeo  Werkes  von 
anderer  Seite  natHrlieh  nicht  nnmehlii>8seD, 

Da  e»  ferner  im  Interesse  einer  frncbtbarefl  Kantforsehnng  liegt, 
dai)a  die  Arbeiter  auf  die^'m  (iebiet  eine  wirklich  nmfas:<endc 
Kenntnis  des  aohon  Geleisteten  gewinnen,  so  wird  ein  mliglielist 
rolIütHmliger  Litteratnrberieht,  weleber  znglt:icb  ein  kurac«  orien- 
titjtmje»  Ri-ferut    über   die   aufgeführten  Publikatiunen    geben   suU, 


Aach   alle   Hbrigi'ii   naf  Knnt   direkt   nnd    indirekt    bexBglielwn 
Pnl)likatioDcn  aafTUtircn,   denen   eventnell    keine   girit^ser«  Rei«nfiioii 

E (gewidmet  wi-rden  kann.  iBsbesDodere  die  indirt-kl«  Kaatlitteratnr 
wird  «nf  diew  Weise  nulgliebst  «^Ingi-bt-ndo  Ik-rllcksiclitigiing  ßndfii: 
ist  doch  von  Kant  oft  In  \\Vrkfn  die  Red(î,  welche  aiclit  nur  Kant- 
litteratur  in  en^-rom  Sinne  gehiirrn. 
pQKh  die  Kinftlfarnng  einer  Rubrik  unter  dem  Namen:  Kxe- 
getisehe  Miscellen  kumnii-n  diu  ..Kantstudieii"  einem  vielfach 
peftlblteQ  und  gelfgi-Dtlicii  «Huh  ans^'S^iriK-hcnL-n  BedUrfntB  entgegen; 
CS  wird  dndureh  iiämlich  den  l->«nnden  der  Eantforwbaog  die 
Gelegenheit  geboten,  einzelne  hetwnderg  sebwierigc  nnd  dunkle 
Stellen  hei  Knnt  —  an  denen  ja  bekannt  lieli  kein  Mangel  i«  - 
auob  ancieerbalh  de»  Zurammeiibiingt-s  einer  gTO«screD  Arbeit  speziell 
beajireebcD  zu  kHnn<-n.  resp.  auf  derartige  Stellen  anfmerksnm  zu 
innchen  and  deren  ErkliUiing  anf  itoMn-  Weine  anzuregen.  Und  da 
femer  anch   viele  StcllcD   bei  Kaut   der  Textkritik   noeh  bffdflrfen, 

!90  werden  aueb  gelegentlich  textkrltisohe  Miscellen  «ich  an- 
Bobliecsen  dOrfen. 
Unter  deni  xn^atninenfHRfienden  Titiil  Varia  aoUcn  cndlteb  alle 
Bonatigen  anf  Kant  hesttglJeben  Mitteilungen,  Anfragen  «te.  eine 
Stelle  linden. 
Jeder  Band  erhält,  animer  der  »blieben  Inhaltsangabe,  itnrg- 
fältige  Indice»,  nm  die  Benutnmp  für  fernere  Kantfnrscbnngen  zu 
erieiehlera. 
Anf  Grtind  die«;«  Progranimes  glaubt  die  neue  Zeitschrift  anf  die 
tbütige  Förderung  and  Teilnalime  aller  pbiiowphiecb  loterewierten 
im  In-  OLd  Auslände  n-chnen  zn  kiïnnen.  In  der  'l'iiat  Mod  una 
Bcbnn  seit  dem  vorlSaligen  Bekanntwerden  unsere«  Plane»  wj  viel 
erfrenliehe  Zeiehen  dieser  Teilnahme  zapekomnicn ,  das«  wir  mit 
frisi'beiD  Mut  nnd  holfnang« vollem  Vertrauen  andere  Arbeit  beginnen, 
in  der  »ielicren  Zuvcrgichl,  das»  dieselbe  der  Kniwieklung  der  VhiUt- 
eophie  fruehtlukre  Dienste  leisien  wird. 


Die  bewegenden  Kräfte 

in  Ecuits    philosophischer  Entwicklung  und 

die  beiden  Pole  seines  Systems.  V 

VoQ  E.  Adickes  in  Kiel. 

Kants  System.  «jH-siell  »eine  Kritik  Avt  rvini-ii  Vcrntinfl,  biütel 
ans  ein  SohaoBpiel,  welch«*  wohl  einzig  dostebt  io  der  Litteratar 
nllor  Zeit«n  und  Vlilk^r.  l'cWr  «-in  Sv«-rk,  ein  System  vrerdeo 
tauiirnil«^  von  BUchern,  htutderttan»eiid(>  von  Seiten  gcmlirieben,  «od 
—  wlilioMlich  wi-iM  man  nicht  cinmsl,  wa«  die  Haoptabsit-ht  dva 
Vi-rfaNsiT»  war  nud  wo  d«T  iNrbwcriimikt  scincH  Systems  zu  Huchon 
ist  Mitsehnldig-  an  dit-ser  wniidemaimfn  Emeht-iiionp  ist  p-wis«  die 
Koin])lij'.i('Tth«^i(  dv»  Gi-diinki>nbaa^  Dot^h  kfiimtc  mim  ihrer  sehr 
wulil  Horr  weiden,  wilre  niehl  die  foii  vers  ine  Veraehtimg.  mit  welcher 
Kant  in  späteren  Jahren  nnf  di«^  ümwerc  Fonn  »einer  Sehriften 
he^!lh8il^tlt,  vermiedt-  er  —  mit  einer  KUiïkHiehtHtnflîgkeil  gpgcn  den 
I.ewir,  die  ihres  Gleieht-n  Hn«!ht  —  e»  nicht  sorf^rföltig,  wine  Begriffe 
genan  ta  lieslimmcn  und  an  der  einmal  gewählten  Bedeutung  kon- 
•"■■Itient  f(-stznh.'il(eD.  Atllnden  endlich  seine  eigenen  Aeussernngen 
'.ili'T  ileu  ila&pizH'eek  seines  FhiloHojihiercöfi  nur  halbwegs  mit  ein- 
ander in  Einklang. 

Eiidgtllti^e.  nipht  mehr  anfechtliare  KnlKcheidnngen  werden  Dich 
[liter  diotieu  Uuiatituden  ohne  VerltRenlIiehaDg  neuen  Materialn  kaum 
lab  ßüleii  lassen.  Aber  man  kann  dooh  nach  meiner  Meinung 
erheblich  weiter  kommen,  als  man  jetzt  ist,  und  sich  dem  Ziele 
vr>.-nignt«-nK  nähern.  Nur  iet  dux»  erforderlich,  daxii  man  mit  der 
Erforwhnng  des  fertigen  Systems  die  Erforschimg  seiner  Ent- 
wicklungsgeschichte auf  das  engste  verbindet. 

Freilich,  unch  waa  die  Entwicklang  Kants  und  speziell  die  seiner 

*)  Wtitfli«  AntinUininic  d«r  Antriltervrlfeang  ill«  Vcrfs»«TS  %u  der  Dni- 
" .  Kiel  ui  I.  Nov.  18U. 


10 


E.AdiekM. 


Eikemtmitbeorie  betrifft.  hefiixieD  mr  mis  St^l^acnilirh  nicht  dari'hn^ç 
snf  ina  meherva  Bodt^o  ik-r  l'batAwheo.  Gcnde  an  tntucheitleaâen 
Fnnktrn  «(«hea  «ehr  vcnchirdcnani^  Hyputh/eetu  einander  gc^«^* 
Ober.  Halbst  venländlieb  kiinn  «virb  taâar  Aofii^bt,  «olaoçe  nie  nicbl 
angtme'metp  Bitli^n^  gofnoden  h&t.  niirbi  Ani^pntob  darauf  macheo, 
für  mehr  zo  ^eitt^o  «]«  fBr  eine  Ilj-polhca*.  .Snllto  alier  eine  vor- 
nrteilsIiMc  Iktrscbtnn^  der  EatwicUnngnfrewUiehte  zo  dcrasvlben 
ftvsiiltati'n  fllhrvD  Kiv  li'iv  Erfi>nwfann)c  Aix  fi-rti^o  Syiitcms,  so 
würde  da»  zwar  koin  eicb'-rer  BewiMH.  ab«-r  immerhin  doeh  eia 
^nvtige«  I'rttJDdiz  für  die  Kieherb^il  jener  Kemltate  und  die 
Kîfhtj^eit  nifiner  panzcn  Anflchaano^wciitc  wia  Wie  «iefa  xeiftea 
wird,  ircfTen  ddd  in  der  That  dir  beiden  Untvirachaogen  snsamtnuD  : 
ihre  Ericebnime  ittimmen  mît  finaoder  Uber«-in- 

[Jie  gi-sfhiolitlicbe  ItelTaelilnnp  u-igt  einerseit«,  dA»<  Koiit  auf 
allen  Mafin  «einer  Kjitwicklupg  eit'ri^t  bestreht  war,  Air  Krktnntnin- 
tbeorie,  Metaphysik  nnd  Moral  einen  streng  maeenschafUicbei).  sichem, 
ancTBi'bHtterUcheD  Untcr^und  zu  M.>biifft.-n.  daiw  hei  dietK-m  Strebun 
dir  Aunigan^xjiuukt  ft-itii^«  l'hil"f><^-i)hiiTcU4  imnivrfurt  «in  tstiona- 
lûtti«eher  blieb  und  Aas»  er  am  Anfang  diT  letzk-n  Periode  (1769) 
vieb  vor  die  Altenmtiv«  gestellt  Hab,  entweder  für  jene  DisupHnen 
auf  den  Namen  _Wi«ften«;lmfl«n"  lu  verzichten  (»der  den  Kationa- 
Uiimn«  gegen  Ilnmes  l^mpiriHum«  si^eieb  zu  verteidigen,  welch* 
lebtenr  xn  eini'in  Vcr/iclil  auf  Notwendigkeit  nnd  Allfjemeingtlltigkfit 
aller  i'rli-tlc  und  damit  nui  WisHeDM.-li:ilY  flbcrhiiupt  flUirti-.  Die  Knt- 
wicklongt^eHcbieblu  lehrt  uns  auderersetli,  dui>8  Kaut  von  vorn- 
berein  den  ['ri>t)l<'men  der  nattlrliehen  Theologie  und  ratjonnlen  Pnyeho- 
logie  da  lebhaftes  IntercH«'  entgegen  braebte  und  eine  positive  LOsaag 
derselben  xunllchHt  vom  trifleenRcbaftlicbeu  Standpunkte  an»  £it  fuideti 
Hoehl'-,  daas  er  um  17ö6  an  der  AtisfUhrharkvit  dieses  Veraaohs  ver- 
zweifelte, 1770  ihn  dagegen  mit  m^ueni  Mute  aufuubm,  oio  itcfaUcselieh 
SO  der  defioitiveii  Erkenntnis  za  kommeu,  duss  atk-  jene  Fragen  dem 
OlauWnKgebicI  nrig(-bori-n,  daatt  allein  eine  prinisipielle  Trennaiigde« 
lebtt<Ten  vom  Win8eni?gel)iete  die9<-lben  einer  positiven  l^nng  ent- 
gegen fuhren  und  m  don  I(edUrfnii«en  den  Gemtlts  ßeuQge  than  kann. 

Gerade  diese  beiden  Ge^iehtspimkte  sind  **  «her.  die  auch  im 
fertigen  System  eine  beherrsebeiide  Stelloiig  einnebmeu.  Seine  beiden 
I'olo  «der  Brennpunkte  «ind:  Rettung  der  Wissenschaft  dureb  8icher- 
stellimg  des  [tniii>ii)ilii>muH  und  Sehulz  der  TeligilSsen  Wellnuschaiiong 
dureh  ZnrUckfUbrniig  derselben  auf  den  praktischen  mornlisehen 
Oiftuben. 


Dbt  bewpgMde«  Kräfte  bi  Kui*  phttnunplibcivr  FntwiekhiKK  oic       11 


» 


A.    Ule  bcwei^nden  Krttlte  iu  KanU  pliilOMopliiscIifr 
Kntwleklnns. 

In  die  ßiskn««ioo  Über  Kante  pbilonopbiwhp  Kntwinklnng  habe 
iri)  rar  knnen  mit  mciuen  Kunt-81adieu  (Kid  und  Lcijnifr  1895) 
an^iegriffen.  Knthiflutn  »if  eine  rolblündif;!-  Eiitwi(.'klun^^i«ehiohto, 
Ro  konnte  leb  mich  rinf»ch  anf  ein  berufen.  Sie  gehen  jedncb  tinr 
„Bcitrif^p  zur  Emtn'itklnopif^eAchirhte  der  KaDtbcben  KrkenDtnia- 
Iheorie-"  So  »In-  ich  mich  (jczwonpeii.  ibi*  Renattat«  in  einer  knrxen 
Hkixze  ztuwinmenzura^M-n  und  in  wraentlicht'n  PnnkteD  za  «rfi^Kcn. 

Bis  znm  VmAs  der  fdnfjtigi-r  Jiilirc  des  vnrigcn  iihrhiindcrta 
rst  Kant  in  der  AnochaDnngii-  and  Denkweis«  de»  LeibniK* 
WuIffiiichPD  Ration  all  901  a  H  ber»ngen.  Wax  Ziel,  Methode, 
nbe-nite  Graod^tse  eoincr  Erkenntnisthruric  l>etrifft,  irt  er  im 
Weüfntliehen  mit  ihm  uiovvritfuidm.  Aas  rmer  Veroitnft  glanlit 
w  allpfini'i  Billige,  notwendige  Urtwlc  Über  ExiBtrnc  Wesen  ond 
kai»ali>u  ZDRammenluing  tvirklieber  Dinge  auseprwhcn  zn  kOnncn. 
Difh  «'hw(irt  er  keioeHweg?)  anf  die  Worte  de«  Meistere  Oruias 
bat  ihn  mtH«traui»cb  gemat-ht.  An  mnncben  Fnnkten  legt  er  die 
kritiwb*  Sotwl*;  «n.  Daiwclbc  Idt-al  im  Hetzen,  daaselbe  Ziel  vor 
KapM  wie  Leibniz  nnd  Wolff,  sncbt  er  doch  Erkeanlnirtheorie  wie 
Hctapbyttik  sicherer  zn  fumlamentieren.  Au  einzulm-u  Stellen  ftihrt 
ihn  difs  fitreben  zo  HellwtcUindigen  FonBulieningeD,  die  ti-ilwcisu 
rtiekt  uhue  Wert  »ind:  bo  in  der  Metaphynik  xn  eiacr  vertieft4Mi 
Tbrnrie  des  inOnxux  physietia. 

Id  berromi^efldcm  Mswe  Bitnmt  der  Oottenbegriff  mit  den 
fln  nto^benden  Sehwiengkeiten  icin  IntereMe  in  Anxpmcb.  FBr 
iaa  Ziel  sein««  Strebena,  daa  Synlem  nutvrcndtger  Venmiifl Wahrheiten, 
glsabl  er  in  dem  GotteabegrifT  den  Aasgangspnnkl  der  Fliitwifklung 
fçvftaudea  zu  bähen.  Der  ontoln^sche  flottesbeweis  genllgl  ihm 
niebl.  Kr  erfin>Ic(  einen  neuen,  der  elwoso  wie  der  alte  BUS  ideellen 
Be^rilToveriMliTiiitiK-n  anf  reelle  DaMeinsrerUltntsse  sehtiewt.  aber 
die  li^ispken  ^VbIIUwfehler  vermeidwi  «ill,  die  liei  jenem  mit  nntei^ 
lieieiL  Was  den  nenen  Beweis  Starke  ond  Haltbarkeit  verleiht,  ist 
allctn  win  metaphyniwher  Hinlergnind.  Der  (iotte.sbi-^nfi'  soll  die 
Brtteke  tMni,  welche  die  KInß  zwiscben  Meelianiflnns  nml  Telcolofpe 
nherwiodet  Ersti-rer  soll  in  lefitere  al«  uiitergeordnete«  Moment 
Aüfgeioainicn  werden.  Ctotl  maeht  den  inflnxnn  phyneRU  mUglieb 
und  dnreh  ihn  die  Weiibannonir.  indem  er  ohne  direkte  t^nwirknag 
im  EUaxelami  die  Ki-inir-  znr  Entfaltung  i'ringt,  welebe  er  twhon  in 
die  caMotiu  der  .'^obnaozeD  gelegt  hatte. 


12 


E.  Adl«kcs, 


Kben  die»«  RpechBftigaitg  mit  den  ^'^llgeD  der  rationalen  Theologie 
wird  nun  zu  einem  Ferment,  welebe»  —  neben  anderen  —  ftlr  die 
weitere  Ansbildang  de»  KantiHchen  Denken«  von  ^rrotow  Ttedeatnng 
Î8t.  Seit  Aufnu^  der  seehzigcr  Jahre  geht  in  auscrm  Philwopben  be- 
kanntlich eine  HllmSblîgi- Wiindlaiig  vur  8ipb.  lui  VerUinf  derselben 
nilliert  er  sich  zaniiehst  in  wichtigen  Punkten  seiner  Krkennlnin- 
theorie  dem  P^nipiriemai*.  In  immnnenter  Kntwiektnng,  ohne 
von  aniuten  beeinflasst  xn  Hein,  erkennt  er  den  ('nlerxcbird  iwiecbcD 
logbchein  Widcnttrcit  und  Itealr(f|m^naii)'^  iwiwcbcn  logiscbeni  Grund 
und  Rvtlgrund  und  kommt  su  dem  KeeuHut,  datts  Dnscin  nie  an» 
Begriffen  hemnifgeklaubt  werden  kann.  Die  Kritik  des  berhHmm- 
liehen  UottepbefrrilTs  i«it  ea,  weleber  bei  dieser  Fortbilduug  eine 
wichtige  Itolle  zafJlllt.  Sie  maeht  Kant  auf  manche  fundamentale 
Irrtümer  der  rationaüstisttlien  AnBclianucpfweise  anfmerkimin.  Sie 
trägt  »u  nieht  wenig  dazu  iH-i,  dai^  nein  ganieä  l>eukcD  id  FlneH 
kommt.  Die  Probleme  der  rationalun  Theologie  sind  aUo 
auch  in  dieser  Zeit  uiehl  etwa  nnr  eine  entlegene  Provini  in  Kant« 
(  T  (Banken  weit  ;  sie  stehen  vielmehr  im  Mittelpunkt  deraellR'a. 
Eine  eigene  Schrift  wird  ihnen  gewidmet;  sie  erblilt  ihren  litel 
TOD  der  Demonstratiiin  àv»  DaHeinn  Gottes  welehe  in  ihr  geboten 
wird.  In  einer  itweiten  Schrift  nntersncbt  Kant  die  Di-utliebkeit 
der  Gnindfifttxe  der  natllrUchen  Theologe  und  bewirbt  «ich  mit  ihr 
um  den  von  der  Berliner  Akademie  auxp^sitüten  Preis. 

Einen  hc-rvorrageiidcn  Platï  behaupten  jene  Probleme  auch 
dann  noch,  ahi  Kant  anf  dem  Wege  Kom  Empirismus  fortschreitet. 
1762,i'<î;1  gianbte  i-r  /.war  «loht  mehr  die  Wirkung  als  Prädikat  aus 
der  Uraache  aU  Subjekt  in  einem  aoalytim-hen  l.'rtoile  ableiten  zu 
können.  Doeb  hielt  er  ea  —  ein  Zeiehen  fUr  die  auch  jetzt  noch 
vorhandene  ratioDalistixehe  (imndtondcnz  M-imti  Denkens  --  noch 
immer  ftlr  m<>glieh,  dm  Vurhandeneein  vun  C'an«iiverhältni)»en  ans 
reiner  Vernunft,  a  priori,  auf  Grund  der  im  Gcûtc  vorhandenen 
nnanflriülioben  Itegrifte  von  KeAlgrflnden  /.o  konstatieren.  176-%  g^hon 
denkt  er  hierUlH<r  andere.  ('ansalzn»imnienhnng,  ItealrepugDunx.  Uhcr- 
banpt  alle  realen  Verhilltniifw;  (im  Gegensatz  7.u  den  rein  l4>gÎ8eheD) 
mUflsen  Jelxt,  iim  erkannt  werden  r.n  können,  ebentte  wie  der  ganze 
Stoß*  des  Denke-iut,  die  Ik'griffe.  eupiriueh  iu  der  Effahmug  gegeben 
Kin.  Urteile  mit  gegenstSndlioher  Gültigkeit  kîkiueu  wir  nur  auf 
Gmnd  von  Erfahrungen  niid  ICniptlndungen  ansëprechen. 

Damit  iHt  Kant  jedoch  noch  lange  nicht  konsequenter  Empirist 
oder  gar  Skeptiker.     Er  hat  keine  tusaniwenh&Dgende  em- 


Die  boiregrad«ti  Kriftc  ia  Kant*  pbU<i«oplibrlirr  RntwicUaDg  etc-        13 


I 


piristisclie  Tbeorte.  Woran  er  renweifelt.  das  ist  nur  die 
Müglicbkuit  tr»tisïH.-t.-Ddi>ntLT.  nV-r  iillc  Erfiilirntig  hiiiaiitt^rtivudvr 
Erkeontnif)  tlDfl  dk'  Riclittgkcit  Aut  bii«hiT  ln'i  UK'tiipliv^ispbt-n  Uotcr- 
HHcliaof^fii  nngfWADilu'Ti  Metliodi-.  An  der  Möglichkeit  der  Metnpbynk 
BKlbet.  und  »wnr  eiinT  Metaphysik  mît  tiotwniidÎKeii,  alljr^^mpingllltiKt-n 
Urteilen,  liUlt  or  fest.  Nit'iiuiln  hat  Knot  «ich  du/,u  vcrstandt^o, 
hin8i<'htli«b  der  EotdtubuDg  d<«  NotwvDdigkeitsbc^riBii  der  Ansicht 
der  AHsociatioiiBiw_vciioii>pii.'  hfîziipHJi'lil^D.  Nie  hat  er  es  ziigeguht-n, 
dass  die  ubjcktiM;  VoreicUuiij;  der  Notwendigkeit  aus  einer  »nb- 
ji-ktivcD  Gewöhnung  herTor^hen  könne.  Immer,  auch  zur  iieit 
Bvines  anngesprwhensten  tlmpirimnus,  hat  er  danm  fetttgx-baltoa.  da« 
WifiRenNchaft,  und  spocicU  Mt:tiiphyMik,  fiu  in  sich  ^ttcfalMtscoefl 
SyatetD  notwendiger  Urteile  eein  mUMc.  Üieite  ThntKacbe,  die  un> 
beatreilbar  tat,  zeigt,  wie  anch  damnh  der  Grnndhahitn!«  »eines 
DcokuDH  ein  ratinnalidtiiieher  ist.  B«vi)r  ilntaf  im  Jahre  176^ 
ii4-iRcu  entwheideoden  KioflnsH  auf  ihn  auaUbt,  ghinbt  Kaut  mit  jener 
Oniyen  Sicherheit,  welche  ^leieh  ihm  der  ^iiUKi-u  daiunlîgeu  d>;nt«rbcn 
Philosuphenn-vlt  cigvn  war.  abiiulnt«  Noiweiuligkeit  in  der  Erfahrung 
tinden  za  kOnncu,  hei  dem  was  geschieht  renp.  hei  dem  Gegenteil 
dessen,  waH  nivmaU  gesehiebt.  Mit  der  dogmatischen  Meta- 
pbyHtk  bat  er  Kwar  gebrochen.  .\l>er  eine  Metnpfaysik  giebt 
ea  trotzdem  auch  jetzt  Boch  für  ihn.  Nnr  mattg  man.  wie  er 
meint,  diu  Haebe  ander»  angreifen  aU  hiHher.  Gerade  Aoit  Mitte  der 
eecbiiger  Jahre  »ucbt  er  in  Gomciu^^ebaft  mit  OogDiatikem,  wie 
|j«mi>ert  niid  Moses  Mendelssohn  waren,  eiuc  neue  Grundlage  fUr 
die  Metaphysik  und  fllr  die  l*hilo«ophte  nherhaupt  zu  gewinnen.  Die 
Methode  iüt  i^,  die  ihn  jetzt  vor  allem  interesiiiert. 

ITod  «elbst  den  Bruch  mit  der  hinherigcD  doginatiüchen 
HetaphvRik  verkündeter  eigentlich  onr  dem  Zwang  gehorftbend, 
nicht  dem  eigenen  Trieb.  In  den  „TrUnmen  eine«  Gcisterseliers" 
Hcbruibt  CT  xwar  den  offiziellen  Al«ugebrief.  Speziell  die  ironie 
Materie  von  Geîatvra,  ein  weitläußges  HtHek  der  Metaphysik,  erkUrt 
er  als  abgemacht  und  vollendet  bei  incite  logen  ku  wollen.  Sie 
»olle  ihn  künftig  nichts  mehr  angehen.  Aber  trotz  des  offiziellen 
Ahwhieds  besteht  doch  eine  geheime  Verbindung  weiter.  Wir 
treffen  biur  /.um  ersten  Mal  in  der  Entwicklung  Kants 
anf  die  ErHcbeinung,  dass  er  zu  Gunsten  gewisser  l.ieb- 
liogsepeknlationen  ethischer  und  religiöser  Natur  nnr  ungern 
nd  nur  darch  die  Macht  der  Orllnde  gezwungen  die  Kon- 
.ei)neiizeD  seinua  Systems  zieht,     (iewiss  recht  nnphilosophiwh, 


ê.  Adlckc«. 


bot 


aber  mnntirhiioh  i>Dbicbnidbar1  Ain  PbJlosoiiIi,  ah  Monn  der  WiflttPii- 
schaft  hat  Kant  die  Matvrif  vüh  de»  oiidlicbi;D  Gviatem  alt^lhan, 
oicbt  ab«T  »U  Mi-asch  luit  individnelleii  Aolageu,  llufTuuii^-n, 
Wttiuebcii  nad  Netgaitg«n.  AIr  ünlHier  iet  er  nicht  nur  id  die 
HetapbyRik  UberbaDpt  verliebt.  Hondern  au(!h  speziell  in  die  Speknla- 
Jionen  der  rationalen  Peycbulojpi'.  Deiin  am  8.  April  nOß  maebt 
Swedenborg  und  die  „TrUuine"  bctreffond.  Mendeliwohn  daft^ 
jestUudniii,  dM8  er,  eowoht  wa«  die  Krzühlun^  anlangt.  Hieb  „nicbt 
otbreobea  kann,  eine  kleioe  AnhHnglictikeit  nn  die  Oeurhichte  von 
'  Art,  als  anch,  was  die  VeronaftgTllDde  betrifft,  eini^  Vermatoni; 
Ton  ihrer  Ricbtt|;keit  zn  nSlircn.  nn^avlit4.^t  di-r  l'n^rriintbeiteQ, 
welcbe  die  enttcrc,  und  dür  Hîm^i^pinuxte  und  UDvtTtitilndlieben 
Kegrifli*.  Vfcii'he  die  letzteren  nm  ihren  Wert  bringen."  Aebnlieh 
Ittxst  er  im  theoretinehen  S<-hlaft4  de«  erittcn  Teil»  der  TrSume  die 
BoffDUDg  dnrcbhlieken,  e«  intichte  ia  den  Tntnmeti  der  Mt^tA|)bvxik 
rie  in  denen  de»  tîoiiitenwber«  doch  vielleicht  ein  KUrneben  Wahrheit 
Dthalten  sein.  Zwar  weisf  er  nichtn  iiiclir  Über  die  codlic-ben 
Cieiftter,  vielleieht  meint  er  aber  dtwli  imiiier  noch  allcrtei.  Er 
gestellt,  du88  er  sehr  geneigt  tat,  das  Daxein  immaterieller  Naturen 
in  d«r  Welt  zn  bebanpten  nud  Heine  Seele  selbst  in  die  Kla«»>e 
diee«r  Wesen  zn  verBetzen  i'lVUoine.  T.  1.  Hptitt.  I.  .Anfang  des  letzten 
Absatx««).  Ferner  heisst  es:  U-h  nntvretche  mich  iiicbt,  „so  ^ntlicb 
alle  Wahrheit  an  den  maiieherlei  GeietererzühtuDfren  sbxuleugiieu, 
doch  mit  dem  ^wühnliolien,  obgleich  wDnderlieli<-n  VorV-balt,  eine, 
jede  einxeliM!  derselben  in  Zweifel  zu  ziehen,  allen  zuuuumengi- 
nommeu  aber  einigen  Glanbeo  heiziimeNHen.  Dem  I^eser  bleibt  daa. 
Urteil  frei  ;  was  aiieh  aber  anlangt,  m  i«t  xum  wenigsten  der  Ad»-  ' 
Bchlag  anf  die  8eite  der  OrOndu  de«  zweiten  lIunptiittlckH')  faei  mir 
gros«  gi-nng,  mich  bei  Anhörung  der  mancherlei  bt-fremdliehen 
Er/Jlhhing(!n  dieser  Art  erusthufl  und  iinentech jeden  «u  erbaUeD." 
(Trännw,  T.  1.  Theoret  Schill«».) 
EH  Kr  ist  sieh  aiieli  ganz  klar  dnrlther.  was  e?  ÎKt,  das  sein  Inte 
^^^^n  äpektiUitiuuen  der  ratioQiilen  l'syebelogie  fesselt,  und  spricht^ 
^^HlTen  »na.  „Die  Verataadeawage  ist  nicht  ganx  unpurteüwli,  nnd 
i*in  Arm  derselben,  der  die  Aofscbrift  f^hrt:  HotTniiug  der  Zukunft. 
it  einen  meehnnisehen  Vorteil,  welcher  mnebt,  Anm  auch  Iti^icbte 
Inde,  welche  in  diu  ihm  ungv'hurige  Schale  fallen,  die  8peknUitiooea-j 


■)  M.  dtfl  vnXrn  Tufls  An  .'riiuine'.    I-Jt  Ühn  den  lltel:  „E3n  Fiaeoi«nt] 
fÂelmea  I'liilasupUv,  di«  Ocaujuckaft  ailt  d«r  Qctetarwok  n  «Mttien." 


TH«  1i«wo(midra  EiUtc  Id  Kul»  philtwoplliKlier  BBtwkklung  ele.       IS 


I 


TOO  an  Wffh  prttMerem  flewiehte  aaf  «1er  andenj  Seite  in  die  Höhe 
xidiciL  Dieses  ist  dii'  cinïÎKe  I'ntii'liti^ki'it.  die  ieli  nicht  wohl 
bvbeo  kuiD.  und  die  ieh  tu  der  Tliul  iiul-)i  uiumalK  lit-Wu  will.  Nna 
{»stehe  ich,  âu88  Alle  ErxXhlutigeo  vom  KrveheÎDi-n  abgiwhiedeaL-r 
Se«leii  oder  von  Oeinlen^inflllesen  nnd  alle  'nn-orieu  von  der  niut- 
msaaelieheo  Nator  gei!«tif;er  Wesen  and  ihrer  VerknUpfnns  mit  oiia 
nur  in  der  Scliali-  der  lluflnnug  merklich  'n-ie^eo.  da^^en  in  der  der 
Si>ekDllHun  HUH  luutur  Lnft  £U  Wiitehen  iieheiDen."  ini>eDd».)  Eine 
tSriie  Weiter  itX  von  der  l'arteillolikeit  einer  Uetiliu)^uiciDUOg  die 
Bede,  welche  den  Theorien  in  Ansehung  den  künftigen  Zogtäude« 
emt  ihre  HanptlteweiHgrHnde  venchafft.  Und  in  einer  Anmerkiing 
erklärt  Kant  mit  IWuf;  auf  die  VerKinnbtldliehaug  der  Seele  durch 
cineu  Sehmetterliug:  ^M«n  sieht  K-icht,  i$,t»  die  Hoffnung,  welche 
«Uli  dem  Tode  nur  eine  Verwandlung  miicht,  eine  solehu  Idee  samt 
ihren  Zt^iclien  veranlasst  halte.  Indessen  hehi  dieses  keineswegs  du 
Zntmnen  tu  der  Richtigkeit  der  hieratu)  entiiprnng;enen  Begriffe. 
I  rHi^rc  innere  Em)itiudiing  und  die  daranf  gegründeten  Urteile  de« 
W'ruuDftähnlichen  fuhren,  so  hinge  sie  unvcrderbt  üind,  eben 
dahin,  wo  die  Vernunfl  hioleiteu  wUnle,  Wciiu  HÎe  erieuehteter  nnd 
aoegebreiteti^r  wäre." 

Per8{»iilich«  Wtlnsche  und  Hoffnangen,  BedUrfoiBse  des 
Gcmtltii  sind  ea  nltin,  die  Kant  an  gewissen  traoseeendeuten 
äpeknlatifiueo  aneh  danti  noch  flefallen  finden  lassen,  ale 
er  von  Htrvng  winHeuachaftlichem  Standpunkt  aus  sie  Ter- 
Werfen  oder  wenigstens  ihnen  allen  positiven  Wert  ab- 
sprechen mnss.  Doch  thut  dicM  Forderung  der  Wiiwenochaft  jenen 
BedDrfuieaen  des  (jemtlls  nach  «inner  Meinung  keinen  Abbruch.  Die 
Befriedigung  der  letxteren  liegt  Itherhnnpt  nieht  auf  dem  (îebîet  über- 
zeugender philofiophiecher  Vemunfleiueicht,  mudern  vielmehr  nnf  dem 
Gebiet  des  moralischen  G  la  übe  db.  Seine  ..Kinfnlt  [kann]  mancher 
Sjjiwtindigkeit  des  VeniUufielua  liberhohen  sein"  ;  er  ist  „einzig  nnd 
allein  dem  Mens4>IieD  in  jeglicheni  iiustando  angemessen,  indem  er 
ihn  ohne  Umitchweif  itn  seinen  wnhren  Zwecken  flihrt."  Was 
spoidel)  die  Erwartung  der  künftigen  Welt  Wlrifft.  ku  bilden  _diu 
Etnplindnngeo  einer  wohlgearteten  Seele"  eine  vOllig  sichere  Grund- 
lage. „Es  hut  wohl  nieniulB  eine  riHrhtiichaffene  Seele  gelebt,  weiche 
den  Gedanken  hätte  ertrageu  kjitmen,  daiw  mit  dem  Tode  alles  zn 
Kode  sei,  nnd  deren  edle  Gesionung  steh  nicht  zur  llolfnnng  der 
Ankunft  erhoben  hatte."  (Triinnie.  Prakliicher  S<'hlnss.)  Wir  gehen 
ebne  Zweifel  uur  Käme  tiedanken  wieder,  wenn  wir  diesen  moralischen 


16 


E- Adfekei, 


Glaaben  nifht  dut  anf  di?  Fortdauer  ou-b  dt-m  T«de,  aoadi 
aaf  GottiL-«  Dasein  «ich  iN-zîebirn  laiuten.  Diu  frobli^me  dir  n 
TktoUtgie  Itt^o  ja  der  Solmfi  ft;nL  Nnr  einmal  wird  nnmrrlcaBg»- 
Wäm  anf  i>i<>  Ik-znç  |;eDniiiiiieB  (T.  I,  Hpt«L  1.  Annt  2).  Kant  bäh 
an  dinwr  Stelle  den  (luttcebei^ff  w»ch  fttr  thewretiseh  erkennbar 
ntd.  wenn  aa«h  ntebl  direkt  cmptriflch  gvfeb«a.  go  doch  diun-h 
VemuDftwhlDwe  anf  Gruud  di^r  RrfabniiigtäiatBub^D  ttaebweisbar. 
D^roentapri^hend  batte  daniab  rit^lleicbt  (tnrtz  seine«  Kmpirisniiu 
and  angeblichen  AkeptiriiunnH  !)  auch  auch  der  eine  (Mi«r  andere 
theoretixche  Oottetbcweis  fUr  ibn  Olllttgkeit.  Eine  ri«l  gewissere 
Ueberzen^Dff  rerlii-h  nber  auch  hier  ubne  ZneiM  der  moralische 
GlaalM-,  eine  rebi.T»rugiin^.  dtv  nacb  Kant«  MeJnaug  «i-her  ebcutio 
weuig  vrie  l>ei  dem  GUttbea  nn  Uiuterbltebkeit  and  kllpftigt«  L^'beo 
dnrcb  (^ie^Df^nde  der  KijeknlBtion  irgendwie  hätte  wankend  ge- 
macht werden  k'mneD. 

Id  Betreff  der  GoineinHchaft  nud  AVecbseln-irkang  zmsebeD 
Kttrper  ond  Geist  sagt  Kant  ain  .Schlags  des  1.  Hptst  dirs  1.  T.  der 
TrtUune:  „Welche  Notwendigkeit  venimche,  dosa  etu  Geitit  and 
ein  Körper  zawiinDKD  Kior^  nimniacben,  nnd  wetcbe  Grttnde 
gewiMen  ZeratOmogen  diese  Kioheit  wiederum  aufheben,  di 
Fragen  ttberrteigen  nebst  verütrhiedenen  anderen  fM-hr  weit  raeioe 
Kioiticht,  nod  wie  wenig  ich  anch  sontrt  dreist  bin^  meine  VerstaodeB- 
nüugkeil  an  den  Gcbeirnuiiuien  der  Natar  za  tneeseo,  so  bin  ieb 
gleichwohl  znversicbllieh  gvnog.  keinen  nocb  so  flirehu-rlich  uQ»ge- 
rHtrtetcn  Geg:Der  zn  Rcbeoeu  (wenn  icb  sonst  einige  îieïgung  zum 
Slri'itt-n  hätte',  um  in  dieüeiu  Falle  mit  ihm  den  Versncb  der  Oegeu- 
grUnde  im  Widerlegen  zn  machen,  der  bei  den  Gelehrten  eigcntlici 
die  Ge«ehick)icbkoit  int,  einander  das  Nicbtwiasun  zn  denniniitricrenJ 
Ich  glaube  nicht  irre  xu  gehen  to  der  Annahme,  dasa  mau  di 
Ucrausforderung  vemllgemeiuern  uud  auf  sümtliche  transsceodenle' 
Hpeknlationcn  der  rationalen  Paj'cliologie  nnd  l'faeolo^e  auNdehoen 
darf.  Ils  int  bei  ihnen  Überall  dasselbe:  völlige  Unwissenheit  vor 
dem  Foram  der  strengen  Wissenschaft  und  darum  auf  beiden 
Seiten  ein  Kampf  mit  bloMen  Scheingrlludeu,  in  dem  derjenige 
Sieger  bleibt,  wek-faer  dem  »mlcru  nachiuweiseu  vennag,  dnss  er  mit 
Oemonflratiouen  nnf  ein  Gebiet  Ubenugreifeai  versacht.  auf  dem  es 
weder  Wifwen  uoeh  DenionHtrieren  gicbt.  äo  bleibt  aliin  jenen  trase- 
seendenten  Spekulationen,  denen,  wiasenschafllich  betrachtet,  jed 
poctÜTe  Wert  abg<-bt,  ein  bedeutender  oegativor  Nutzen,  indem  sii 
gegeu  onbegrUndetc  bedtreitendv  Hypothesen  als  verteidigend 


md 


en- 
ict^ 

>BtaV 


nie  b«veg<»d«ii  KiUt«  In  KuU  pLHosophbclier  EDtwicklung  o(c.       17 

Bypi>tlii>B«D  *)  geltend  f;eni»cht  werden  kQnaen,  die  zwar  eînersats 
ebcBso  DnWj-rlliHtPt.  sndoreroeits  aber  anpli  wiedernin  i^beaso  be- 
grHodet  nod  bfwi'ifti-nd  «nd  wie  jene.  Und  der  Mutiipliysik,  welche 
MKliwdnt,  Asm  beide  Ik^hituptungi-n  unr  HyiiotlivM'ii  Biud,  welche 
die  Fragen  der  rationuk'»  iyv<-li)>1t>g'io  tiiid  Tlivolo^e  dor  Hpilxlindîg- 
keit  dufi  Vcmllnftelns,  dem  KUr  und  (it-gen  do«  Scholgezaiikg  nntiitrlit, 
aie  UBS  dem  Gebiet  ilea  Wifwena  in  daH  deo  Glaubeitn  verweist,  ihre 
jweitive  UMnofT  diulnrth  «her  anch  zugli-ivh  pi-Ktn  nlle  AD|;riffe 
VOD  (1er  WiitM'UDKt^'ili-  liur,  gcgvii  ji-deu  AnMiinu  der  spi-ktdicroiiâou 
tbeoretieeheo  Veniunfï  sichert,  Hilll  die  nidlitige  Aufgabe  kq, 
f:fnlti;fDdi'n  i'lat7.  und  eine  Texte  Urnndlage  zn  »ehafTi'O  fUr  die 
lJcfrivd({;uiip  der  FonleniDgen  nitd  BedUrTnisflii  des  GeinUtti.  Die 
Mctajihj'sik  wird  so  ieq  der  Wieseuschaft  von  de«  Bchranken  onserer 
Veniuiifl,  VOD  den  Gn^n/en  nn^trer  phitot>0]ilii8ehcii  Einsieht,  uud 
Kant  kann  deshalb  iu  dem  Ilrief  an  Mendelssohn  vom  8.  A)iril  1760 
Ragen,  er  aei  so  weit  entfernt,  die  Metaphysik  «elbut,  objektiv 
erwogen,  fUr  serin^  ixler  nitltehrlicb  zu  hallen,  dasa  er  rornehmlieli 
seit  einiger  Zuit,  nachdem  rr  glaube,  ihre  Natur  uod  tUe  ibr  unter 
im   uieoBchlichen   Erkeniitnixsco    eiKentlünlieb«  Stelle    eiBEUOehun. 

Ibenteu^  Bei,  doss  mg»T  das  wahre   and   dauerhHl>e   Wohl    des 

lODseldiehcn  Geeehleehts  auf  ihr  ankomme. 

Ich  bin  anf  den  tetzteo  Seiten  ausnibrticher  geweeen,  am  naeli- 
znweioen.  daft»  hiniurhllich  der  dai^elhet  behandelten  tVagen  «eh 
ewo  KoDtiunitÜt  in  Kantx  Kotwicklang  zeigt,  die  Itiaber  zn 
weaig  beachtet  ist  In  Harahl  II^iirâiug'H  Ânfiuiti;  Über  den  Ent- 
wickloDgBgBBg  un»cro8  Pliilo8o])heu')  hiltU;  dieöcr  Pankt  wohl 
Erwähnung  verdient.  Seihst  tn  der  Zeit,  in  welcher  Kunt 
sieh  dem  Kmpirismu»  am  meisten  genähert  hat,  Sndert 
Rieh  Deine  ethiiach-religiflse  Weltansebaaung  nicht  8ie 
bildttl  nach  wie  vor  den  Uintergrnnd.  Ja  noch  mehr,  den 
Untergrand  seines  Dcukeus.  Die  Spuktdationcn  der  rutiunalcu 
INycholoj^ie  Diid  Theologie  sind  ihm  noch  eben  m  lieh  wie  zuvor. 
Hat  mit  dem  UnterHchied:  was  frllher  ^>-i3f>eßscha(tltehe  Hehauptnngen 
und  DemuDslratiouen  waren,  sind  jetzt  rnvatanüiehten  und  Kubjektive 


')  Zw  KrEüiKinuif;  tliOM«  AaMlnick*  kGent«  tnuti  uf  die  Kritik  der  rc(nc«i 
Vvmuflft,  2-Aaa.,  S.  sui  (vou  nlr  kSuTliKfain  kl»  .Kritik"  B  &01  iltJen)  v«r- 
webon:  .lok  vrnit<>Iiv  uiitcr  VcrlciitigHn;  nicht  die  Vono^iiruDg  dar  Beweisgründe 
aàatr  Bcliu|ilnue,  »uuilera  die  blowt  Verdtelnnc  drr  SdieiiM]Dsfcbt4?a  dea 
Otigaen,  «dcbe  MMrem  IwliauptcU'u  s«tx«  Abl>ru«h  tbun  aollea." 

<)  AroU*  fb  QmMAto  lUst  Ptiilowplil«.  Bd.  VII.  IHM. 

F"f""--  I.  S 


Beweitigrtlnde  geworden,  ai«  ab«r  daram  aaf  nicht  inïoder  strbvrcT 
GniDdbge  rnbcQ  aïs  jene.  Ein  Vorpanp,  dii-öpni  ganit  paraUËl, 
8i>ivlt  Kich  lipäti-r  biild  iuii;b  1772  iib.  utid  dii^si-lb^'ii  V<»-Iiältnis8e. 
die  1766  voriiefeu,  finden  wir  auch  io  der  kritischen  Zeit  wieder. 
Beidemal  tuiuw  Kant  diit>  Wîadoii  vernicbtcii,  um  dem  Olanbcn  Platz 
xn  macben.  Beidnuuil  »ind  die  MetapbvHÎker  , l)e[M)»itäri-  einer  dem 
PaliUktun,  ohne  dessen  Wissen,  ntttiÜcben  WisseiuchatV,  der  WiasL-n* 
sehafl  von  den  (hviirA-a  niiHcrcH  ibc^n-tisi-hL-ii  Erki-nm-Di>.  Beidi-iiial 
wird  xar  ErgîÎDZUiig  auf  da«  prakti^'bo  riubivt.  auf  dvu  tuuralJMrliii-u 
(ilaiiben  biDgewi««en.  Boidemal  mxvts.  um  letxteren  ko  sirbero,  der 
M(-tnphy»ik  eine  Diwiplinar^walt  eiii|^rïinmt  werden  (vergl.  für 
die  9l)Üten:  Zeit  die  Kritik  d.  r.  Vera.,  bes.  Vorrede  zm  2.  ,AafI_, 
Paralugitmten,  Discipl.  d.  r.  Vem.}. 

In  d«r  aaf  don  letzten  P^iten  gewlii  Werten  >ï|iromnnp,  enin 
EmpirisoiiiA  hinneigend,  ohne  doch  wirklieb  Kmpirist  in  »ein,  durch- 
dmnge«  too  der  Nichtigkeit  und  Wertlosigkeit  der  bieli^-rigen 
linindlagen  der  dogmatischen  Metaphysik  und  doch  im  HenEon.  in 
seinem  Denkhabitos,  in  seineu  \VDaäi>hen  nnd  llofTnungen  noch 
immer  Kationalist,  —  in  di(><«er  .Stimmnng  lax  Kant  17tl»  oder 
l7t)0  den  berühmten  Küftay  jtnnies.  ob  znm  ersten  iider  zweiten 
Male,  thnt  nichts  zur  Sache.  Kr^t  jetzt  anf  jeden  Fall  reratand 
er  die  Tragweite  von  Harnes  Untcmnehnngen.  er  ah*  der  erste  der 
deutschen  Philo«M>phen.  ISiR  dahin  hatte  man  in  Deutschland  geglaubt. 
AUgomeiogllltigkeit  and  Nutneiidigkeit  der  Krkeunttiifsc  mit  ibntr 
Abhitiigigkeit  vun  der  Erfabrnng  vereinigen  zu  kOuueu.  Knut  sab 
ein,  was  ex  bedentc,  wenn  Hiime  die  Grund*  and  UcgeoataDdalMig- 
keit  des  KansalbegritTit  zu  erweixen  Bacht4>.  Würe  f»  richtig,  dttsa 
man  weder  a  priori  noeli  empiriseh  Kansalverliülinia.'ie  feststellen 
kann,  daea  Erfalirang  stets  nur  ein  post  hoc.  nie  ein  propter  hoc 
zeigt,  80  wQrde  auch  Allgemcingtlltigkoit  und  Kutwcndigkcit  verlören 
gehen,  mit  ihnen  aber,  nie  Kaut  ineini,  auch  Wi88cut<chan  und  Wi»k-n- 
schaftliebkeit  nberlianpL  Denn  «o  lang«  Kant  ]ihilosophiert  hat> 
ixt  es  fUr  ihn  eine  zwar  ni«  bewiesene,  nber  aneh  nie 
bezweifelte  Vorauasutzniig  gewesen,  dass  Wissensobaft  oud 
Notwendigkeit  der  Erkenotnisse  oazertrcnnlich  vüd  ein- 
ander aind. 

Kants  Luge  ist  nm  1769  der  eines  Sehiffera  za  vergleieheu, 
weicher  nach  Verlust  de«  Compasses  end  aller  andere  Oriuiitlerunge- 
mittel  Bein  Fahrzeug  einer  scheinbar  sanften  und  nngefUhrlichen 
Strömung  anvertrant,   ab«r  plittiUeb   an   sichern  Wahrzeichen  die 


Me  beiregeaden  Kräfte  Iti  Knots  pUbMophUclict  EDiwkklnof  etc.       lO 

Ntth«  cin«s  Alitas  voTsctiUngcnden  StrttdclK  l'rkcDDt.  lu  [Iorim  Emay 
faitd  Kaut  diese  Wnhr/.fichi^'n,  au?  <Ieiien  er  trmb,  daeti  der  Km- 
pirisDiuR.  konspqneiit  entwieki-lt,  xn  etwae  hindränge,  was  ihm  mit 
einpr  vöUigpn  KataHtropKe  identisch  zti  spîd  »chien.  Seine  Stellnog 
üo  nmni-  war  dainil  ge{;uhcu:  cinureeits  zwar  aufriehtigiir  Dank 
WL'Çt^n  der  biwiiiHlu^n  Euorgic.  mit  woteher  jener  nuf  das  Kau- 
«alltUts-  und  NotwCDdigkeltsproblvin  liingewioecn  hnttv.  nnderersfits 
nber  Oppmüition  h  tont  prix  gegreu  »eine  verderhiichen  Folgernngen 
und  damit  sueh  Rep^en  Keine  PrSmimen.  Ob  nicht  auf  drm  Boden 
HnmeBcher  PbiltK^jphie,  auf  dem  Gronde  boscbränkter  InduklioDS- 
a%vnicinhcit,  WiHSuiiKohAfl  mdglich  ec\,  bat  also  Kant  nie  nntersncbt, 
sundvni  ohne  weitere«  gelcagoet.  Von  vornberein  war  er  nach  winctu 
nigvnen  Gii^tändnin  (Prole.g0ineiLa)  weit  davon  c-Dtfernt,  Unine  in 
AiMehuDg  Miner  Kolgernngen  Gehör  tn  gehen. 

IVr  prinzipiellen  Opjwisitiün  ftegen  den  Hchottitiehen  PhilopnpheB 
wird  alttbald  eine  sieheri-  fiiandlage  gesi-haSen  in  der  FeBtsieltang 
der  apriurisL'hcD  Elemente  in  der  menschlichen  Erki^nntniä, 
tTmllglieht  doreb  Scbeidnug  zwischen  Form  nnd  Materie. 
Die  lÀisung  tritt  xnoäeb^t  tu  gany.  nnentwickelter  Form  «nf  {veigl. 
meine  Kant-Stndien  S.  H)'»— 106),  «her  sogleich  mit  dem  Bewnsstgein 
ihrer  Tragweite.  Ihr  erriiea  Anrdilmmcm  in  die  C.ehiirtsslnnde  des 
Hyutf-ms,  welche«,  im  Oruude  rationaliKtiscb,  von  Kant  den  Namen 
KritiKisniUB  erhalten  hat.  Sein  Anfangspunkt  imd  eeiue  dnn-bans 
mtiunaÜHtische  (trundfrüge  ist:  wie  werden  AllgeiiieingUlligkeil  und 
>'utweudigkeit  uii^jlicbV  In  dor  ursprttugliehitteii  Form,  welche  die 
n«nktioii  gegen  Hume  annimmt,  ntt  aUo  der  Apriorismni«,  das  Aof- 
ianehen  der  mit  nnd  in  der  mentwbliehen  Organisation  gegebenen 
ErkenntniHfonktitmen.  dan  Mittel,  der  Itationaliamus  der  eigentliche 
Zweck.  Zd  den  nteixteD  weiteren  lA-bren.  die  das  aiisg<;l>ildete  kri- 
tiaehe  System  von  dem  embryonalen  Entwurf  nnterwbeiden,  wird  Kant 
dnreh  die  ^Schwierigkeiten  gt^rSngt,  die  «ich  bei  der  Durchfuhrung 
des  bezeichneten  Grundgedankens  (.\nfflndnng  der  apriorimben  Ele- 
mente duteh  Hebeidung  zwiseben  Form  und  Materie)  ergeben. 

Mit  dict>eu  durch  llnines  EinfluSB  in  ihm  angeregten  Unter* 
HUchnttgeu  Ober  die  Qnelic  aller  Notwendigkeit  und  AllgemeingUltig- 
keit  trifft  non  1709  eine  andere  Gedankenreibe  zuflammeu,  welche 
»ch  Btn  da«  i^elbstgefnndene  Antinomienproblem  and  di« 
Fragen  nach  dem  Wesen  ron  Raam  and  Zeit  als  Mittelpunkt 
dreht  Wie  dic^o  beiden  Gedankenreihen  im  Einzelneu  aufeinander 
dng«wirkt  babcu,  ob  und  in  welcher  Weine  dio  LUsoug  des  einen 


G.  Adlekes. 

rrolilcQ»  äio  dee  andern  IieRcliIounîtTt  ond  modifiziert  hat,  wissen 
wir  iiiclit.  Nur  dita  kuon  fratgestullt  nvrdou,  dus«  iiucli  dus  Anti- 
nfiiiiienproblem  spidp  l>i>9nng  dureh  dip  Untprscheidniig  zwiflchcn 
Materie  nnd  Fnnn  dec  l)«iikcnfa  land  und  zwar  Koerat  in  einer 
Weise,  die  von  der  Lehre  der  Iimuj^raldiiittcrtatiun  oocJi  bedeutend 
abweicht  Ilanm  nnd  Zeit  werdt-ii  nämlii-b  nicht  gleich  zu  Fonneu 
der  »innliehoD  Anseliauong,  sondern  £unut.'h»t  zn  Formen  des  Denkens, 
de«  reinen  Ven^tMudc«,  ku  reinen  Ik-^rilTen  der  Ansehaunngen.  Ilei 
der  Weiterentwicklung  dietter  Ix-hre  hat.  wie  mir  scheint,  die  Kllck- 
siebt  auf  Ilnm«  and  anf  die  mathematischen  Urteile  eine  l>edeateiide 
Itolle  geHpielt.  Die  letzteren  leitete  Kant  frflher  auK  der  Erfahrung 
ah  und  glaabte  ihnen  trotzdem  Notwendigkeit  xuHebreiben  üu  dtlrfeu. 
Naehdem  er  unter  [Inmes  Kinflutts  da»  IJnlmlthari'  dieser  Stellung 
eing«i<':-heo  hatte  tiud  Itauui  nud  Zeit  xn  subjektive»,  apriorischen 
Formen  geworden  waren,  lag  et>  nahe,  die  inathematiMhen  Urteile 
als  apriorisobe  ans  dieiH>n  Fomieti  abzuleiten.  Das  war  aber  nur 
inOglieb,  wenn  diefiell>en  nirht  mehr  aU  Formen  des  Verrtandea, 
sondom  ah  Formen  der  Simdiehkeil,  der  Ansehaunng  angv«ebeii 
wurden.  Denn  die  gvomctriHcbcn  Sjttzu  kOnoen  aU  Byutbetisobv 
nicht  in  dem  allgemeinen  nc^rifT  de»  KiiUine«^  liegen  oder  aus  ihm 
herausgezogen  werden.  Die  lliiupttendenz  de«  Kant  i seh  en 
Denkens  in  dieser  Zeit  —  Itettong  der  WisBcnschaft  gegen 
tînmes  Angriff  —  würde  hier  also  die  Fntwieklung  der  Lehr«" 
des  transseendentalen  Idealismus  heeintliisvt  haben.  Auf  jeden 
Fall  wird  die  letztere,  die  ursprUnglicIi  anf  einem  andern  Boden 
Êiit><tîinden  «nd  anf  einem  Nelienwege  in  dan  werdende  System 
hineingelangt  war,  »ogleieb  jener  Ilanpttondenz  dienstbar 
gcinacbt,  indem  aie  zur  ErklÜrun;;  und  Regrtlndnng  der  Notwendig- 
keii- Allgemeingtlltigkeit  mat hemut lieber  Urteile  verwertet  wird. 
Die  letztere  ist  naeb  Kaut  anf  keine  andere  Weise  erklUrbar  und 
kann  deshalb  1770  in  der  Inauguraldissertation  ihrerseits  wieder 
zum  indirekten  Beweif)  fbr  die  IraoMcendentale  Idealität  von  Itanrau 
und  Zeil  b«rnul/.t  werden. 

In  dieser  dissertalio  pro  toco  liegen  von  den  Oeflanken^n'uppen 
der  Kritik  der  n>ineu  Vernunft  «i-hoii  der  RutionnlismuK  and  Aprioris- 
mn«  vi>r,  biuRiehtlieb  der  »innliebeu  Erkennlnis  auch  schon  der 
traiMfieeudeutale  Idealismus  und  die  ans  ihm  sieb  ergehende  Ite- 
(•ehrünkung  anf  Erfahrung.  Der  Hebwerpnnkt  der  Kebrift  liegtrj 
auf  der  rutionalistiseben  Heite.  Dem  Titel  naeb  sollte  man 
zwar  erwarten,  der  Idealismua  sei  die  tlaupt«aebe.    Denn  er  ist  ca 


biri 


nie  bewegrriideii  SriAe  ig  Ksdm  p1tIloGi>ptiisch«r  ËQtwkUuag  ele.      21 

Ja,  weleher  die  8(^kei(lllug  xirisciien  »linRlicher  nnd  iutvlli^^bli-r  WuU 
nfiglirh  macht  Ah«r  man  hranrht  nur  einen  Hlick  niif  §  8  zu 
'«erfen.  um  vom  Gegenteil  Ulti-rxengt  zu  wcrdi-n.  Dort  h«i«4t  c»; 
PhiliHMipbia  prima  e«ntinunii  |mndpia  asns  intolU-i-tas  pari  p«t  M«ta- 
pbvüieu.  Hciciiliii  vcru  illi  pruguicdcuticu  est,  qnxe  (üsoriincn  iloect 
FiiAÜivau  ougniliotiia  ah  intdlccluiili  ;  v\^a%  in  liae  no^Im  (lii<^-rtation(! 
^>e?imeT)  cxtiibrnins.  Aelinlich  »pricht  Kant  sieh  bei  L'etHMW;ndun{f 
einer  Dissertation  »ni  2.  Sept.  1770  Lambert  gegentiboir  aus:  „Es 
Ebeint  eine  ganz  licäondere,  ubzwar  bïosa  oegiitivo  WtBsenNetiaft 
(phM^ioineoologia  gcaeiali»)  vor  di-r  Mvtaplivsik  vorberi^eheu  tu 
mUKvn,  darin  den  I'riueipien  der  Sinnlieliki-it  ibre  GflUigkcit  und 
Schranken  bi-stiramt  wenlon,  damit  ytw  nicht  die  L'rteilu  Ub«r  Gegen- 
HtXBdi;  der  reiuen  ^'L•rnuufl  verwirren,  wie  bis  daher  fn«t  immer 
gcsehelu-D  ist."  Die  l>is»orta(iou  wei^t  abto  llber  sieh  84-lbt!t  hiiuioe^ 
Der  im  Titel  HogokUndigte  Kweek  i»it  zmir  der  näeltslliegemle, 
iiuofeni  Am  Mittel,  vrelebeii  zxt  einem  Ziel  fUiirt,  immer  uilher  liegt 
itb(  die»-9  selbüt.  Der  letzte,  eigentliche  Knock  ist  aber  die 
Rettnng  der  Wissenschaft,  speziell  der  Metaphysik  gegen 
die  Aogriffc  des  zum  äkcptixistnus  fortgebildeten  f^mpiri»- 
iDas.  Die  nnti-rsi'beiduDg  KwiBchen  Biiinlielier  und  Verstandeswelt 
Dpielt  hierbei  die  Uollt;  einer  oiii-rllttu>lieben  Vorlied iii^ning-  V»n 
dieflcjn  Htaiidpuukt  aus  ist  besonders  die  (\lnfte  (und  aueh  die  erBte) 
Sektion  zu  betraebteo. 

Vor  allem  wird  aber  1770  die  Met:i|ihyMÎk  wieder  in  ihre  alten 
Reehtu  eiiigeifetzt.  Es  giebt  jetKt  aprioriHclie  BegrifTe  (und  mit  ihrer 
IlUlfe  gebildete  l'rteile),  wie  die  der  Kauralitilt,  Notwendigkeit,  dea 
Daseins  etc.,  die  !*ieh  an»  den  Gesetzen  oder  Aktionen  un.<ere« 
iDlellektK  mit  Notwendigkeit  entwickeln  and  die  deshalb,  weil  wir 
MS  von  den  Gesetzen  unseres  Geiste«  nie  emaDxipieren  k&nnen, 
gegeni>tiliidlielie  Gültigkeit  und  Notwendigkeit  Iial>en.  Mit  einem 
Seblage  sind  jetzt  die  Sätze  der  rationalen  I'sycliologie  und 
Thcolugie,  die  Kaut  1700  mit  so  schwerem  Herzen  aus  dem  Kreise 
Act  Wiuttea^-bitft  batte  hernusxtosäco  und  zu  Prtvntausiebten  hatte 
degradieren  mllssen,  rehabilitiert  Und  mehr  noeh  als  das!  Fa  ist 
iu  der  Aufscheidung  aller  rein  subjektiv  tscheu  Begriffe  und  Prinzipien 
der  Sinnlichkeit  an»  der  Metaphysik  3;ii^leich  auch  dus  Mittel  ge- 
funden. lUe  unendlichen  ^Streitigkeiten  zu  beseitigi-n,  die  sieb  bisher 
in  jcuen  Wisst-UHcIiaften  breit  machten  und  sie  in  deu  Verdacht 
blosser  Krdiebtuiigeu  brachten  (Diasertatio  iJS  9.  10.  11*  ff.,  27).  Der 
beimlicheu  Liebe  Teiu  bürt  auf.    Die  transscendenteu  Spcknlatioftcu 


2S 


Ldlckes, 


Itraucheii  niclit  mclii'  dk-  Rullo  <U-ji  AHi^licubrikloltt  7.a  spiek-n;  eic 
bRb«D  ('4  uk'kt  mehr  iiiJtif;.  tim  Duldnng  und  um  I'in  buHcheideDC« 
I'lStKchen  aaf  dem  Altenteil  de«  mnrsURuben  GUabens  la  bitten. 
Ihr  Khrentbron  int  ibm-o  wiedcrgvgchcn.  Das«  ^-rade  dies  Kant  mît 
boiler  Gfinugtbuuiig  crAlUt  and  daaa  neben  der  Abwtiir  von  HuœcB 
Angriff  gerade  diose  Rvbabiliticning  ihm  iinaserst  nm  Hurzeo  Ug, 
zeigt  111)8  eine  St<^IIe  in  dem  Brief  an  lier/,  vom  7.  Jnni  I77I  :  ,,Sie 
wieaen.  wekben  grossen  Kinflnnfl  die  gowixse  and  deutliche  Kinoicht 
in  den  Unterschied  deHsen,  wss  anf  snbjt-ktivisL'ben  Prinzipien  dnr 
menschlichen  Scek-ukräftu,  nicht  allein  der  Sinnlichkeit,  aoudem 
ancfa  de«  Verstände«  beruht,  von  deui.  was  gerade  auf  die  tiegeii- 
»tttnde  gebt,  in  der  gniiu-n  Weltweieheit,  j«  HOgnr  anf  die  wicbtig8l«n 
Zweek«  der  Mentiebheit  Ubi^rhaupt  habe.''  Unter  diesen  „niciitigsteil 
Zwecken"  venttcht  Kant  natürlich  die  Sicherung  der  ethiBch-religittseu 
WeltanscbaauDg. 

3s'icht  nur  die  Meluphysik,  Boudern  auch  Mathematik  und 
Physik  (speziell  Meehnnik)  wllrden,  wie  Kant  meint,  von  Home  mit 
hineingezogen  worden  Boin  in  den  allgemeinen  llmatiirx.  m  dem  «i-iu 
Skcptizismnx  bei  konsrqnenter  Fortbildung  hinfllbren  mnsHte.  Auch 
810  galt  es  deabalh  xk  retten.  Ee  gi-scbiebt  diireb  den  Nsclivrei<i,  dnKR 
ihre  .Sätze  fUr  den  ganzen  l'mkreix  der  Kmcheinnngen  oder  mliglielier 
Erfabrnug  deshalb  mit  Notwendigkeit  gflltig  «nd,  weil  Hte  sieb  au« 
den  beiden  iipriurischen  und  dunmi  fUr  idle  Erfahrung  notn'cndigen 
Formen  siunlieher  Aueckaiiuug,  lUuni  und  Zeit,  ableite«  lassen. 

Dringt  man  also  in  die  «igeuUiche  Absicht  der  loanguraldiNtcr- 
latioB  ein,  so  zeigt  sieb,  das«  ihr  Schwerpunkt  anf  Seileu  des 
Kutionaliitmas  liegt.  Aprioriomas  und  Idealiiimn»«  »ind  im 
Wetientlicben  Mittel  zum  Zweck,  der  Idealismus  dadurch,  dai« 
er  einmal  dajfl  Intellektuelle  vom  Sinnlichen  befreit  und  andreröeits 
die  Fonn  der  SiDiiiiebkeil  ftlr  alle  Gegeunlüade  der  Erfahrung  ver- 
bindlich macht.  Doch  soll  damit  durchaus  nicht  geleugnet  werden, 
ditw,  ebenso  wie  1781  und  sptiter,  der  Idealisiuuit  an  manchen  Stelleo 
Selbstzweck  wird.  1770  spexieli  liegt  diese  Eventualität  ja  sehr 
nahe,  da  der  Idealismnit  ea  war,  der  Kant  ein  Jahr  tnvor  den  Aus- 
weg aus  den  Antinomieiiproblemen  gezeigt  hatte.  Die  Inaugnral- 
tUsscrtation  soll  ebenso  wie  s[tät«'T  die  Kritik  der  reinen  V'erannft. 
«ioe  propüdeotische,  der  Metaphysik  voraufgehende  Wisst^uscbaft  sein. 
Wir  haben  dafllr  heutzutage  den  Nninen  Erkenntnistheorie  inOcbram-h. 
Erkenntnistbeoretiseb  iK^lraelili^t,  ist  1770  wie  17^1  der  Idealiemns  der 
Pieoer  des  liiitionalismus.    Zugleich  ist  er  »her  da»  Mittel,  gewime 


i 


DIo  be««ge*deii  Krilfte  En  Ktliu  pUilimopUMber  Kntvioklnni;  etc. 

äefaivic^rigkeiten  zu  IJieen,  ilie  mnn  nnch  hcntzotagc  nocli  geneigt 

^J8t,  als  metapUvxiftche   su    bpxeicbnen:   fUi<   Antinomien.     In   dieser 

SJÇpDBclisft   gewinBl   iUt   Ideulismua   HcllistsIUndigri^   Bndeutun^,   — 

BDf!  Bedeutuof;  j«docb,  dit-  dem  Hauptzwci-k  dee  kritUichen  OehSadf« 

cnBl)(!r  ciuf  uur  /.ufiiiligc  i»t, 

Mun  miiM  8<^r  lu^-ben.  dnx!«  die  dritte  ÎM^ktion  dor  DifwortatiAn, 
wdi'tie  die  traiixooendentale  Idealität  von  l{»um  nod  î^^it  rrwcixi. 
iIt  ^^lilDg^imie.  i>arkrtid>it<-  und  i'ii<>lit>ii  der  fünften  SnktioD)  der  tDÎt 
der  tneistrD  Lifbo  und  Sorfjfalt  auBs^'Hifarte  Teil  ist,  dans  dnpe^ii  die 
l.ebn>  TOD  dvr  int<^'lIi-klm-lli-D  Ërkcoutais  am  schK-<ïbtcst<^'n  we^rkonimt. 
Oit;  ErklSroDg  dafllr  liegt  einmal  in  dem  l'ni^tnud,  diiss  Kant,  vr'vi 
seine  Briefe  *ne  jener  Zeit  iiuh  mitteilen,  anpH-SnIicb  war  ond  die 
DiM^lation  durchaus  nicht  tu  Keiner  Zufriedeolieit  annarbeiten 
kfloote.  .Sndaan  wst  er  biosii'litlick  der  Idealität  vnri  Itntim  und 
Zdt  offenbar  M.-lion  1770  xn  einein  eoleben  Grad  von  intuitiver 
Ocatliehk«it  dure bgedningen .  daw  er  jener  Lchru  einuu  klaren, 
Iflni^twhi-R,  tcinnfillligeu  .Anmlntek  zn  verleiben  mochte.  Keine  Ati- 
riehten  llber  die  intellektuelle  Erkemiliiiü  laasen  diette  Kbirhcit 
noch  sehr  rerDÜMsen.  Er  hat  1770  noch  gar  keine  einübenden 
^Untersneliun^en  llWr  den  Geltungsbereich  der  reinen  Verxtandoa- 
^ffe  üDpeatellt.  bal  noeh  keiue  prinjcipielle  Eutmdieiduug  dartlh^-r 
efällt,  ob  sie  nnr  formale  Ilentimmiing^u  oder  nneh  konkreten  Inhalt 
fem,  ob  nie  nnr  auf  Oegenfltande  aiigewnudi  \verd«-H  oder  «ueh 
StgenHlände  geben  kJinneu.  Daher  die  IJnklarbeiien  und  Wider- 
prttebe  in  der  DisKcrtation,  daher  die  mehr  nndcatnugnweiec  Ite- 
''linndlun^  der  vnlepTeeheudeü  I'nraj^i'ujiheii,  daher  die  Mitteilnn^  an 
l.ani)K-rt,  diu  erule  iiud  vierte  Sektion  küuuteu  aU  unerbeblieh  Hlwr- 
gangoD  werden.  Letztere«  eicfaer  oicbt,  weil  Kant  diesen  Teilen 
gurin^rrcu  Wert  beilegt  —  im  (iegenteil!  (§8!)  — ,  »mderii  idlein 
dwbalb,  weil  ihre  Keanltate  ihm  nneh  nicht  fest  genug  su  steheu 
echjenen  (dea  weiteren  vgl.  meine  Kaiit-Sludien,  8.  140 — 150). 

Unter  Munies  Depitivcm  Einflus«  bricht  Kant  iilso  !7tJÖ  mit 
Heiner  biiiherigeu  lintwieklnnp.  Dieser  Bruch  bi-selirüiikt  wirb  nicht 
etwa  auf  Metaphysik,  Erkcnutuiittheorie  und  reioc  NuturH-iesousehaft, 
IT  emireekt  sieb  anch  auf  die  Kthik.  In  den  mora Iphilo^ophi sehen 
Hchriflen  der  neehniger  Jahre  «rigt  Kant  sich  von  den  KngliUidem 
(besonders  Hntcheson,  Hhaftesbnrj-)  und  Kousseau  boeintlnsst  Kni- 
pirixeb  ist  sein  AuHgsnptpnnkt,  ein  Dnatitllisliches  ("Jefithl  des  Guten 
der  Oniiid  der  Moral,  bei  dem  allgemcincu  rmselnvuug  des  Jahre« 
1769  luiiKt  er  nicb  dagegen  aneb  in  der  Moral  vom  EnipiriMuiui*  bw- 


24 


Ilekes. 


gciiiKfhl  haben.  Kr.  Wilh.  Fflrster  weitet  in  seiner  Sphrifi:  „DtT 
Eutu  loklnngRgaiig  dvr  Kauti&vhL-u  Elbik  hts  tm  Kritik  àt-r  reinen 
Vernanfi"  mit  Recht  darauf  bin,  Aam  »uch  tU«;  praktifwben  Bedarf- 
BJne  Kants  bei  dieser  Wendniig  K-iuer  Etblk  mitgewirkt  hatien. 
Doch  miettt  er  ihnen  eine  bei  weitem  grSseerc  ßedontaug  boi,  aU 
ihnen  in  Wirklichkeit  zugekommen  îitt.  Besonders  flbertrieh«n  ist 
eeini.-  Ikhauptnuf;  (ä.  34),  ndasK  die  Einftthmiig  der  begrifTtiehen 
Metbwlc  in  die  Ethik  nur  xuin  gi-ringstcn  Teil  eine  Wirknog  der 
beginneiideo  Ileforni  der  MetAphyf>ik  ist,  «ondern  aas  der  inneren 
Kntwicklong  der  Kantiwhen  Ktliik  hervorgeht,  die  »elbet  den  atllrkatcn 
Anstoes  zar  Ortindlegung  reiner  Erkenntnis  giebt."  Das  heisst  die 
faktischen  AbhüngigkeitsverhäUnissD  tunkehren.  Jene  prnktiseheii 
ßcdnrfuiflse,  von  denen  Furnier  spricht,  —  Kants  Streben  naeh  ße- 
feftliguBg  des  Lebens  mit  danerndea  Ue<lankeD,  naeh  Unabhängigkeit 
Ton  angenblicktiehen  Ke^ngen  etc.  —  ivarep  doch  auch  in  den 
sechxiger  Jahren  vorhnitden  nnd  fanden  ihre  Itefriedignng  InitK 
des  tbeotctiscbeii  KtidanionittinaH  der  Kantischen  Ethik,  reu)),  sie 
Bchwiegeu  oder  konnten  nicht  durchdringen,  unterdrllckt  von  anders- 
artigen Tendenzeu.  Das»  sie  von  17C9  an  aneh  in  der  Lehre,  in 
der  Morniphilosopbie  Kants  zum  vollen  Ausdruck  kommen,  iHt 
kein  Zeichen  dafür,  üass  sie  jetzt  auf  einmal  au»  innerer  Krafl  die 
Obi-rhaiid  gewonnen  bnlien  und  die  Mitgliehkeit  sieh  dureliKUsetzen. 
Ë8  liegt  vielmehr  daran,  daita  Kaut  nnler  llumeH  Kinfluf»  mit  üetner 
bisherigen  enipirüitiAcheii  Eutniekluug  gelirucheu  hat  und  ilemgemäss 
auch  darauf  vereichtet.  noch  weiter  im  Getllbl  die  Grandlage  dot 
sittliehen  I^bcns  und  da«  l'nndiimeut  der  Moralpbilo^phio  xu  suchen. 
Auch  die  letj^tere  kann  naeh  seiner  jetzigi-ii  Meinung  auf  dem  IWIen 
ävs  Kmpiriifuius  nicht  gedeihen,  ebensowenig  wie  die  Metaphysik 
und  die  Übrigen  tiieoretipehen  .WlHscnwhaften".  Aueh  in  der  Moral 
glaubt  er  die  hier  vor  allem  erforderliehe  AllgemeingflItigkeit  imd 
Notwendigkeit  nur  dann  n-tten  £U  kttnnen,  wenn  er  sie  auf  rationa- 
listiftcher  tîrnndtage  aufbaut.  Auch  hier  sind  es  deshalb  die  reiucn, 
aprioriHchen  Elemente,  auf  deren  Feststelinng  er  dnreb  Scheidung 
zwischen  Fonn  Bud  Materie  ausgeht,  und  ebenso  wie  in  der  Meta- 
physik ist  der  Apriorismns  der  Weg,  das  Mittel,  der  Uatio- 
nalismiis  das  Ziel. 

Schon  in  der  Inauguraldissertation  wendet  er  sich  mit  soharfeo 
Werten  gegen  die  Anhänger  des  GlBckseligkeitsprinjiip«.  l'nd 
I>nin1)ert  gegenllher  spriehl  er  die  HotTnnng  aus,  er  werde  im  Winter 
1770/71  die  reine  morauschu  Weltweisheit,  in  der  kein«  empiriseheu 


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» 


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Die  bcwr^ndm  ElSflo  In  RsBts  plillnduphbclirr  Kntwicklnpi;  rtr. 

Priozipteu  anzatreffen  tteien,  rIso  jçleiclisiim  die  MetApfajsik  dm- 
H^itten,  naHitrlicitfn  kDiiiii>D.  UnterütirlinngeQ  ziv<M!k«i  NeiificgrlliidnDjç 
dt-f  Ethik,  ausgrhi-iHi  von  dor  ^Unteroclipiiliing  des  Sinnlichen  vom 
Inlcllektoslcn  ia  der  Moral"*)  kjcIipd  sii-b  durch  die  gjiD»m  Bieb- 
lipT  Jrthrc  hin  nnd  finden  eret  1785  und  1788  in  den  ethischen 
Haiijitwerken  ibrfn  Ahttcblns». 

Viel  wirhtiger  aber  als  dieu«  moritl|ihilo«ut)ki8chvu  Studien  «nd 
in  den  fiiebxipcr  Jahren  die  erki'!inmiRth«nri'tii*clifti  Uoler- 
«aehnngun,  dnrob  wi-lobe  aii-h  die  Inangurnldititiertntion  albikählicb 
MI  Kritik  der  rcioon  Verunnft  unipoataltet.  Zwiscbcn  1771  nnd  1773 
seheint  die  lome  entsclnidende  Wcndunp  ringftrcton  en  sein.  Kant 
erkennt  jetzt  die  Schwierigkeit,  dio  duriu  liegt,  duse  ctn  reiniT, 
tprioriRcher  Intellektnalhegrifl'  sich  aaf  einen  G^enatand  f>exieheu 
goll,  I'hm-  ihn  doch  hcrvorpri-brat-ht  zn  haben  oder  von  ihm  hervor- 
gebrai'hi  zn  sei«.  Er  lüal  du«  l'roblem,  indem  t-r  iM;ine  Theorie  der 
mnlifbea  Krkenntnis  anf  die  intellektuelle  Ubi-rtrfi^.  Der  Rationa- 
listnin,  den  Kant  IT'U  binüiehttieh  der  reinen  Veri<tniidoKb<.-grifl'e 
vertrat,  war  im  Ontnde  —  abgesehen  von  der  generellen  Scheidung 
zwiachcn  Sinnlichkeit  und  Vcrnnnft  —  der  alte  IveibniJi-WoIfTwhe. 
doBcn  Crundlage  von  Ihiuit^-  er»ebnrter1  war.  Itvi  ihm  konnte  Knnt 
nicht  Btehen  bleiben.  IX'U  Rationalismus  hehSlt  er  hei;  denn  der 
war  ihm  jii  die  Ha«]>li«icbe.  Um  ihu  —  und  »ein  Fundament:  den 
.A]iriori»niu8  —  xn  retten,  vernichtet  er  naf  truni>»ceudenles  Wissen 
und  erkennt  die  Kehrseife  des  Aiirioriiimn«,  den  tnin)ii<eeudentuleu 
IdralifniRS  nnd  die  mit  ihm  gegebi-ne  dnrehgUn^i^e  Bescbräukoug 
anf  Krfnhrang,  auch  mit  Dezng  auf  die  intellekcnelle  Krkenntnis  an. 
hVeilicb  ist  mit  dieser  IteM-brünkuii);  ein  Verlust  verbunden, 
welcher  Kant  scbnier/liclmt  berlUiren  musste.  liiusichtlieh  seiner 
tranHSVendenteD  Lteblingsspekulationcn  auH  der  rationalen 
P0}'ehulogie  und  Theologie  iet  er  wit^-dor  auf  denselben  Standpunkt 
rardfkgedritngt  wie  170i>.  Am  dem  Krei»«  des  Wii^seus  sind  sie  auch 
jetzt  wieder  verbannt  und  dem  ungewigeeu  Uewogo  der  Meinungen 
[1'  ''en.    Aber  wa«  ihn  schon  l7tJ(l  getröstet  hatte,  iet  aiieh 

.l:  Znflneht:  der  mornlisehe  Olanbe.     Und  in  denueelben 
wie  or  »eine  jct/igco  Autichten  Hber  Moral  ftlr  geUutertcr 
üid  richtiger,  ihre  Grundbige   ftlr  sicherer,  ihre   Umrisse  für  be- 
«(immi-r  «U   !7r.ri  hieb,  durfte  er  auch  SU  dem  Fundament  der 


■J  AuMlrack  d«s  Utkfvs  ia  U«n  vom  11.  Fcbnnr  IIVL 


26 


E.  Adielioi, 


alllD&bUcb  sich  mtwickelnden  neuen  Wissenschaft,  der  Momllheoloçie, 
grOBsere«  Zutrauen  baU-n.     In  iliT  Tbataadn-  der  ji-dtrn  M(rns<.'hi.'D 
inoewohoendeu  tmiiBsceudi^iitRlvn  Freiheit  fand  er  deo  Grnad-  nudl 
Eekiitein.  nuf  di^m  sich  das  OelAad«  dcü  praktimrben  Glaal>e-iu  an 
die  Weit  des  llflier»n[ilich(>u  tHah  und  fcxt  «rbelwu  konnte,  sictherer 
sogar  aU  zn  den  Zeiten,  in  wclebca  ex  nvb  auf  die  womisücbigea  < 
bHtwrucD  Stützen  dvr  alten  Metaidiyitik  rcHusM'U  mnmtv.    Wï»  ITtilt 
biic-b  lel£t<^'rcr  nur  noch  t-im-  gewisse  di^zipüDiiri^che  Gewall,  den , 
Streit  vom  QebitH  dea  Olanbeas  fem  xn  baltea  und  anbegrandetc  j 
thfor^'tifi'he    IIj]>nthcRen,    fallt«   mc   einen    Ansturm   wider  dasselbe 
VTRfren  HTillten,  dnreb  andere  Kwnr  ebenfalls  nnbegrtlndete,  aber  fllr 
ilircn  Zvfcek  doch  voUkoiumeu  gcnUp'iid«  Vertcidigungsbyiiotbeflen 
zurnckzii^hlHgeii. 

So  bildet  sich  »\m  in  den  siebziger  Jahreu  nteht  nnr  die  end-j 
gtlllige  Erkenntnistheorie  Kanta  ans,  »ondern  mit  ihr  im  eogston , 
/nsaninienhang,  sie  ergänzend  nnd  ihr  die  Scbärft-n  nehmend,  anob 
seine  Moraltheologie  und  ibre  Orundlage,  die  M<>nil|ihilotu>])hie.  Schon 
Ende  1773  kann  er  Herz  gcgi-aUU-r  die  Hofl'nuug  aiMsprecbeo,  er 
werde  durch  seine  BemUhnugen  „der  l*hi1os}ibie  auf  eine  dauerbafte 
Art  eine  andere  and  fUr  Keli^ioD  und  £>itten  weit  vorteilbufturo 
Wendung"  geben.  Diese  Aenssemng  s«heiiit  mir  darauf  hinzudeaten, 
das»  die  Moraltlienlngie  bereits  im  Kutsteheu  war. 

Vom  .Standpunkte  der  Kiilwickliingsgeschieble  aus  bu> 
traeblet,    erscheint   Kants   Haoptw4'rk    (and    weiter   auch 
sein   ganzen  System)   alan  als  ein    Versach,   die   Angriffe 
liâmes  abenwehreu,  welche  nach  seiner  Ansicht  nicht  nur  die 
damalige  MutaphyHik.  Bondern   lUe  Wissenschaft    Ulierbaai>t  tretfeiL 
Za  groe«em  Daak  tn-kenut  er  Hnme  verpßiehtet  tu  sein,  weil  dieser  | 
es  ist,  der  das  Kauud-  und  Ntttncndigkcitsprobk-ni  znenrt  in  seiner 
ganzen  Tragweite  erkaunt  und  auf  eiuen  klaren  Ausdruck  gebracht 
liikt    Im  Problem  siud  ab)n  die  beide»  Philosophen  einig.     Nicht 
aber  in  der  Utenng.     Start  den  von  Dame  einfri-schbigeneu  Weg] 
weiter  7.«  verfolgen,  geht  Kaut  ihn  zunScbet  znrtlck,  und.  am  .\iu-l 
gaDgtpiukt  angelangt,   >vUhlt   er  einen   nach  der  entgcgengesctztea 
Kicbtniig  ftbremlen  doraenverwachsenen  Fnsspfad.    Damit  stellt  er 
sieb   in  erster  Linie  feindlich   m  Home.    Der  Anatosa.  welcher  zu 
der  Entwicklung  antreibt,  die  mit  der  Kritik  der  reinen  Vernunft 
eodet,  ist  eim-  Reaktion  gegen  den  Eiiipirisinu!^   und  fllhrt  iufolgei 
dessen  zum  iialionalisrnns.    Um  ihm  die  bisher  fehlende  sichere,  an-l 
erechUtterÜche  Graudlage  «u  geben,  wird  der  Apriorisums  eiogeOlbrt. 


ie  bowe^ndcD  RrSfte  In  R«u(i  plillo«oplitfclipr  EDtwkklimg;  etc       27 

Iter  IdenltaBiuii,  tiuf  utderein  Boden  iir?|irlltig1ich  nnabhUngig  ont- 
■odeu,  inaos  siunl  der  ileHfhrilnkun^  niif  Krfalimng,  wi^lcho  er 
Pdl^  hat,  dem  lijitinnaliainUH  Vorxpajindienflte  loUten.  Kara, 
letzterer  ist  das  liehemwlicndo  I'rinjtip  in  der  {mnw-'ii  EiilwickluDg 
nriBcbun  1760  und  1781  und  durllbur  kinuiiA.  Damit  wird  Kant 
lUtt  Biuem  Rictitcr  und  Vermittk-r  vin  I'arteigXDger  in  dem 
Streit  xwiscbeu  den  (»eiden  grossen  vrkennlnistheorftiwheD  Oeçen- 
fltzen,  KWÎHrhen  welch«'  er,  die  klarte  Situation  rerdttnkelnd.  seinen 
KriliriKtnaa  onlien-chtigtcr  Weise  mitt4>n  cinBchicbi-u  wollt«. 

Mit  ditiM-T  AnffaeannptwciB«  trct«  ich  in  entwliii-donen  Ctcgtiusatit 
nt  Vaibin^ttr.  DicMcr  hoehvcrdientv  Furt>ehor  sieht  ^mde  in  der 
VertnitüuDji^teDdcur.  An»  w<.-8«ntlich«t«  Merkmal  d^f  Kautiücbon 
Syilema.  Nenn  Punkte-  xahli  t-r  auf,  in  denen  Kant  KwiKchvn 
RatioDflliRmnii  nnd  I-JnpirismuN  vermittelt  bitiM-n  soll.  Freilich  gl:iuht 
Kant  17B1  dnrch  »einen  Kritixidmns  die-  GL-guuMäl«;  des  DugmutiBtuii« 
und  lütnpirisaiDK'Skcptixi^uiiix  vereinigen  2u  kOnncn.  AIkt  die  beiden 
begriffe  _l>oginfilismns~  und  .Kntinnaü^rnns'^  dtroken  »ich  nicht. 
Und  nnssonlein:  nur  unter  b*-s«iHleren  f 'mi<tiiJiden  darf  man  :uis  dem 
fertigen  Sj-iiteni  ItUeküchlUfüHi  auf  sein«  lùntstebuDg  maebitn.  Kant 
knnnt''  Bohr  wohl  I7SI  nminen,  »ein  fertiges  SjBtem  IUb«  j^owiase 
Aafgaben.  nhoe  RÎi'b  duel)  während  Hcimn-  L^ntwioklimg  dii>  I^Bung 
dteürr  Anf^ben  xum  Zivi  seines  Htn^^bona  gesetzt  xu  haken.  Die 
EntwieklungHgL-sebichte,  wie  «ie  iibcn  rokoDslrniert  wurde,  bietet 
nan  aueh  uirklieb  niekt.-;  einer  VerniittliiugHleudeu«  Aehulleht^tg.  Sie 
leigt  aas  Kant  nicht  Ober  Uuine,  sonderu  in  erster  Linie  im 
Gegensatz  za  ihm  stehend. 

Via.»  weiter  |i:egen  Vaihingers  Ansicht  spricht,  sind  haupisiiclilich 
dj«  beiden  folgenden  Grtlnde.  Einmal  glanlw  ieb  Überhaupt  nicht, 
dnas  ana  dem  bewussten  Wnuüeh  nnd  Streben  /.a  vermitteln  je  etivas 
(troases  benor^fegangeu  ist.  Wa»  ilie  Menselieii  eleklrixiert,  die 
Geister  mit  eich  fortreisst  und  die  Welt  erobert,  das  ist  eine  aiut- 
gilirügte  Individualitüt,  àa»  sind  Eintieiligkeiten,  mit  einer  ^-wissen 
ScbKrfe  vertreten  und  mit  einer  gesunden  HUeksieklttlosigkeit  durch* 
gcftthrt.  Alle  grossen  ]ihiiosoi)liis«hea  Svsteme  sind  einseitig,  weil 
HR  Aufldrnek  einer  stark  entwickelten  IndividnalitJil  sind.  Zwiscbeo 
ihnen  liegen  die  Zeilen  des  Svnkretiwiiu»  und  Eklekti/,ismiii«.  Aneb 
losere  Ta^  stehen  outer  diesem  Zeichen.  VenoittlungH-  nnd 
VcreinipouirsverBuehe  uud  «k  ihre  natUrbehe  Folge-  und  Itegleit- 
vnu'bi-inung:  ßei8«i(fc  bistAiriwbc  ForM-kimgen  nekmeu  den  breitesten 
Itailiu  ein.     Aekulieli,  nur  uoi-k  sckliniuier,  -    „HcblUuuiei:''  nicht  kiuu 


28  E.AdIeke8, 

weDigsten  aus  Mangel  an  historiHchem  Sinn  ~  stand  es  vor  Kant 
znr  Zeit  der  PopnlarphiloBophie.  Kompromisse  and  Vermittlnngen 
waren  an  der  Tagesordnung.  Leider  warden  zugleich  die  scharfen 
Problemstellungen  häufig  rerwiscbt.  Hätte  der  Anetoss  zur  System- 
bildung 1760  bei  Kant  darin  bestanden,  dasa  auch  ihn  die  Ver- 
mittlungssacht erfasete,  —  es  hätte  wohl  ein  färb-  und  kraftloser 
Eklektizismus,  nimmer  aber  die  Kritik  der  reinen  Vernunft  daraus 
entstehen  können. 

Das  Zweite,  was  ich  gegen  Vaihingera  Ansicht  habe,  ist, 
dass  sie  das  Werden  und  Wachsen  des  Kantiechen  Systems  wie 
philosophischer  Gedanken  überhaupt  zu  äusserlich  auffasst  Die 
Sache  liegt  nun  doch  einmal  nicht  so,  daas  ein  philosophisches 
Genie,  wie  Kant,  sich  eines  schönen  Tages  hinsetzt,  die  vorhandeuen 
gegensätzlichen  Richtungen  und  Standpnnkte  in  der  Metaphysik 
konstatiert  und  dann  überlegt:  wie  kannst  du  sie  mit  einander 
vereinigen  and  das  Wahre  auf  beiden  Seiten  auffinden?  Der  erste 
Keim  za  grossen  GeistesschOpfiingen  wnrde  wohl  noch  nie  mUhselig 
erdacht,  noch  nie  dnrch  Fleiss  und  emsiges  Stndinm  errungen. 
Sonst  könnte  ja  auch  der  Kärrner  sich  dureh  Fleiss  nnd  Aneignong 
tüchtigen  Wissens  znm  König  emporarbeiten.  Aber  Talent  und  Genie 
erwirbt  man  sich  nicht;  gütige  Feeen  legen  es  in  die  Wiege  der 
wenigen  Beglückten.  Natürlich  bedürfen  aach  sie  redlicher  Arbeit, 
um  das  in  ihnen  Schlummernde  zur  Entfaltung  zn  bringen,  um  einen 
Schatz  geistiger  Energie  anzusammeln,  mit  dem  sie  auf  die  An- 
regungen der  Anssenwelt  in  ttberrascbender  Weise  reagieren,  am 
den  Stahl  in  sich  zu  härten,  damit,  wenn  er  nun  mit  dem  Steine 
aussen  zusammenprallt,  der  geniale  Funken  d^  Neuen  hervorspringe. 
Aber  auch  nur  dies  vermag  der  Fleiss:  die  Bedingungen  schaffen, 
anter  denen  die  Wirkungen  des  Genies  vor  sich  gehen,  nicht  diese 
Wirkungen  seilet  hervorbringen.  So  ist  es  auch  mit  den  grossen 
Werken  der  Philosophen.  Sie  gehen  nicht  aus  dem  bewussten 
Streben  hervor  und  aus  dem  feierliehen  Vorsatz,  ein  neues  System 
aufzustellen  oder  eine  neue  Grundlage  zu  schaffen.  Der  Werdeprozess 
bedentender  Gedanken  ist  etwas  viel  Innerlicheres,  er  liegt  anter 
der  Schwelle  des  Bewnsstseins  nnd  ist  etwas  ebenso  Geheimnisvolles 
wie  der  Werdeprozess  des  Menschen.  Wie  der  Quell  aus  verborgenen 
Tiefen,  so  entspringt  dem  philosophischen  Genie  das  Nene,  das 
Schöpferische  ans  dem  ihm  selbst  nnbewnssten  innersten  Grunde 
seines  geistigen  Wesens.  Oft  ist  es  vielleicht  nur  ein  Keim,  aber 
der  Keim  entwickelt  sich,  nach  allen  Seiten  hin  eröffnen  sich  neae 


Dbg  tiaweg«Bdeii  Krlfte  In  Kuts  pbllMophbeher  Batwleklanj:  c*c       ^ 


» 


BlifkL'.  Wio  beim  Krystnll,  hi  bei  dor  ?ch4tpf«>ri8plu-D  Idee  :  nm  me 
bnrDD)  krystnlliflieri'n  »ich  nlsbnld.  ilcn  intiera  unbeksuntcn  GeRetzen 
d^r  litilif-idtulität    fnl^fod,   in   di'bùuster  Ilumionic  Geilankcu   ma 

Lmigi'  Z<;it  tnif^  Kitnt  in  den  sccliiif^-r  Jnbron  den  T'Inn  mit 
ddi  heniiD,  diit^  eielii^n^  GruiidUiffO  tut  die  rhtlo8>:>|ibitf  xu  linden.  \Ca 
waren  Jabre  tlei^si^r  Arbeit.    DStt«  er  17G6  die  Kritik  der  reinen 

unft  pftiiehrîeWn,  von  der  ein  Urief  meldet:  sJp  wäre  ein  Werk 
fnrden,  wie  e^s  riele  andere  g;ib,  kein  Werk  des  Gcnica,  Jen« 
Periode  war  eioe  Zeit  «ifripotJ*  Aammelns,  welclie  llin  auf  giui£ 
andere  Bahnt-n  leitvtc,  täe  diijenigvn  wurcii,  ituf  denen  er  iiaebber 
Beine  grusM-  Anfgnbe  lOocn  sollte.  Kr»(  »U  er  Haine  verstehen 
lumt,  erscUitint  der  grome  Ao^enblick  »eines  Leiten^  dem  gegenlllier 
alle«  Frllbere  nur  Vdriiereitnng  war.  Der  Stahl  war  gebUrtet,  er 
Inir  mit  dem  Stein  /.psamnien,  der  Fanken  sprang  hervor. 

Miebt  alBo  aaa  einer  bewnenten  VermiltlnngBtendenx 
ging  das  System  Kants  bervor.  sondera  der  enst«  Anatoas 
Instand  in  der  Keaklivo  seiner  genialen  Indi vidua litAt  gegen  liâmes 
rbUoSüpbie.  ianfT  Angtoaa  war  eiu  rein  iiupnlBiver,  die  Lüsang 
(EinHlbrinig  ie»  ApriorJsmaa  tnr  Rettung  des  lintiounlinno»)  war 
tine  uubewueste  Sebfipfung  des  Genie«.  Die  Ausbildnng  dienes 
Keiraeft  aber,  das  VerfolgeD  de«  Omndgedankeiifi  in  neinc  einxebien 
Verzweigungen  hinein,  war  da»  Werk  Irenen,  reiilieben  Fleisae», 
Aber  wie  das  Wollen  ar^prtloglieber  ist  als  dsis  Denken,  wie  die 
lebendige  lodJndualitttt  niüchtiger  ist  als  die  abstrakte  Logik,  m 
hat  aucli  der  erste  Anetüsa  der  ganzen  weiteren  Kntwieklung  ihren 
Weg  vurKesciebnet,  hat  der  erste  inlnitiv  erfasste  Ornndgedanke 
dem  gHJiu^n  System,  wie  »einen  einxelnen  Teilen,  daK  Siegel  der 
AbbUogigkeit  auf  die  Stirn  gedrDekt.  Itettang  der  WinarnHchaft 
darefa  Sieberstellnng  des  Itationaüsmns,  —  dieses  Streben 
Itebernwht  Kant  seit  1769.  Ihm  verdanken  naeb  einander  die 
eiuxelnen  Teile  des  Systems  ihre  Ü^ntstebimg:  die  tbeoretisebe  wie 
die  jirakti^ehe  fMüral-  und  iteehta')l'biloflopbie,  die  Naturphilosophie 
wie  die  Aeslbetik.  Vm  i«einem  Streben  Krfolg  in  verschaffen,  sieht 
Kant  Hieb  im  Lauf  der  siebxiger  Jahre  geKwniigeu.  gewiwu-  LiehlingH- 
spitk  Illation  en  aas  dem  Gebiete  de«  objektiven  Wissens  auszusehliesüen. 
Uiew-  Spekulationen  faetrelTen  aber  gerade  die  höchsten  I'rapen  dor 
Pliitosopbic,  von  deren  ))ositiver  Liisuug  naeh  Kant  das  Wohl  dus 
Vensvheugeeehlechtc«  abhängt.  80  sieht  unser  l'hilosoph  sieh  vor 
diu  Aflfgabe  gestellt,  fUr  die  Beactworlnng  jener  tVagen  eine  neue 


so 


It  Adle  le«*. 


flnnidlage  zd  âDel)L>n.  Er  findet  sie  in  dem  praktiarlien  mora- 
littrbvn  ClHabfU.  So  wird  er  dareli  spiot-  Entwk-kluD^  dazn 
gedrängt,  zwischen  Wissen  und  Glnaben  riue  rvinlitrlii'  Sdii-i- 
döug  vorrunehmpii  wud  ein  Öj-gtem  aufza^lellen ,  welchos  nach 
zwei  Pnnktpn  hin  gravitîprt. 

Seilen  wir  nun,  <>b  dicfte  Kosnltat«^  der  ent»-icklnD^g«K<-Iiîrht- 
Uchen  Ilvtrachtnog  durch  div  Erforwhung  des  fertigen  ftyntenis 
beatiHifft  werden. 

II.    Ilti^  beld(>n  Poli^  des^nntist-ben  Sjüt^iitH. 

I.    Die  Wissensseite. 

».   KrkenntnÎHtbeorie. 

ZnnScbst  und  am  eingchendüten  werde  ich  mich  natürlich  mit 
der  Krkenntniatlieorie  Kants  und  mit  Keinem  scbwierigstcn  Werk, 
der  Kritik  der  reinen  Vernunft,  zu  beseliäftigeu  haben.  Uebcr  den 
Ilaujitzweek  der  letzteren  i«t  ein  beiKeer  Streit  entbrannt.  leh 
nilk-bte  die  Interpreten  in  drei  Klassen  einteilen.  Die  einen  legen 
Knnt  Rebanptnngren  nnter,  die  er  nie  gethao  hat  nnd  la^s^n  die 
^Kritik"  An.'iii'bttrn  vertreten,  fMr  die  eine  vororteilsfreie  Aiialegnng 
auch  niebt  die  g<^ringsten  Aalialtspirnkte  in  ihr  finden  kann.  Hierher 
gi-liCren  die  Phib»i)pben,  weleho  Kant  zum  Vertreter  eine»  extremen 
Kntpirismna  oder  Skeptiziwnus  oder  Uuguiatisnius  oder  Mjstizismn» 
oder  IdraUmnuH  maehea.  Denirtigv  Mii(«verstUndni«se  kamen  haupt- 
sächlieb  in  der  etilen  Zeit  nneb  17SI  vor,  bnben  jetzt  aber  grliâstenteJU 
bei  einer  wbjekiiven-ti  1nt«q>relatii>nswêise  weiehen  wllssen.  Nur 
eines  findet  man  nneh  heatzntag«  noch  Öfter  auHgresprochen.  (inxwe 
Namen,  wie  Fiehte,  Sehelling.  n<'gel,  haben  es  mit  einer  Art  von 
(îlorienschein  nmwubeu.  «o  unb^'grUndet  e«  aueb  in  Wirklîehkeît  ist. 
Ich  meine  die  Ansieht,  welche  die  DurehfUhrnng  des  absolnten 
IdenliitmnM,  die  völlige  Lti^seitigung  der  Dinge  an  sieb  tum  Hanpt- 
zweck  der  „Kritik"  maebt. 

Andere  Interpreten  halten  sieb  an  Kebenpunktit  und  legen 
ihnen  !u  eiiiseitigx-r  Uebertreibunp  das  riauptfrewiebl  bei,  so  G.  Thiele, 
wenn  er  den  Begriff  der  intellektuellen  AuHchunung  ftlr  den  Mittel- 
punkt des  kritischen  Systems  erklärt 

Die  VertretiT  der  dritten  Klasse  endlieb  geben  einer  der  in 
Kants  Werk  faktiücli  vorhundenen  wiclitig^'n  Strömungen  den  \'orraiig 
vor  den  andern.  Sie  leugnen  meistens  das  Vurhandcnsein  dteaer 
„anderen^  Tendenzen  durebaus  uiebt  —  Ihnn  nie  es,  so  strafen 
die  tbataitcbticben  Verhüttnisse  sie  LUgen  —,  nur  urduen  sie  dieselben 


1 


Die  bovegcDAen  Kran«  In  KuiW  pMkiwplibclier  EntwEekliing  Me.       91 

Niwr  GrandHtrtmnng  nnter.  Sieht  uian  von  imbensltch  tic-ben  Untor- 
iea  ah,  ho  kann  man  vier  di-nirtipo  Teudenzen  niitemeliriden  : 
I  aprioristJHflie.  di«  idealifltiseh-subjfktiviBliitchis  diu  ompirifiti^ko, 
deren  Ziul  ein«  teatn  GrvoxbcBtiniiniiug  nnscrar  Erkenntnis  ist,  und 
iIm-  nttmuilietisehe.  Nur  wenn  m«n  in  letuW^r  dt-n  SeliwtTpnnkt 
tlw  „Kritik"  sieht,  maehi  dii-selb<^  den  Kindruck  eiin's  eiiibeitliefa 
■iifgfiiNintf^D  W«rk«s.  Den  ßeweiü  fhr  did»«  Rehaaptun^  wird  eine 
kurz«  AnalyBe  de»  Inhaltn  der  „Kritik"  liefern. 

l.    Die  ProblL-matollang  iii'dcr  Einleitung  dor  „Kritik". 

!>phüii  dii':  Pritbleniätellung  der  Eiuleitnn<;:  ^wie  sind  syn- 
ibctiMhe  Urteile  u  priuH  rnOglich'i'"  lütMt  sieh  nnr  verstcbi-'n.  wenn 
iitftfl  den  Hanptnacbdrnck  anf  die  rationalistische  Tendent 
\e^t  Wiire  eine  dnr  andern  drei  (ledHiikengrapptn  die  IlauptiMiehe, 
IUI  DiUi«<tR  Amb  Problem  etwa  so  formniiert  »ein:  „Welelieit  «iml  die 
aaf  nwierer  Or^nisstion  iK-mhenden  nnd  mit  ihr  vor  aller  Krinhrang 
gegebenen  Erki-nntni»eleDientu  und  -Aiktoren V"  Oder:  ^KOntien  wir 
di<^  Dingit  an  i*i(.-b  (.-rkennen,  kOiincn  wir  Hber  nnser  Vunitellen 
hionns  ziim  wirklioben,  wahren  Sein  dnrehdringen  ?  oder  inltssen 
wir  uns  anf  die  Welt  der  Krsieht'inniifri'n  beschiHnken,  und  weiche 
WiMenscbnften  kommen  dann  eventuell  als  inhaltlos  in  Wegfall  V* 
rMer  endlich:  „(lieht  en  trnn^twendente,  die  gnnze  Krfahmiig  Hlier- 
tliegr-iide  tjkßniitiiiii  »der  int  »Ile  mentii'h  liehe  Krkeniitnia  anf 
Krl'ahning  hcHchränktV  nnd  im  lft/.tercn  Falle,  wamtoV'' 

Niebt»  von  alledem  steht  da.  Naeh  der  Miigliehkeit  syn- 
tlietisebur  l'rteili?  a  i>riori  fra^  die  Kritik.  In  dieser  Frage  fludco) 
wir  das  i'rohlmi  »us  dnii  Brief  »a  Her/.  v»m  Jahre  1772  wieder: 
wir  künnen  die  intelle  ktimlen  Begriffe  onsen»  Verstand«!«  «ich  aaf 
(legenstitnde  t»eziefaen  und  I1lr  nie  gelten  V  oder  allgemeiner  gefatutt: 
win  ist  apriorische  Krkenntuis  mitglieh.  Krkenntnis  aus  reiner  Ver- 
nunft, die  zugleich  gegensttUidlicbe  (iti)ti^kcit  hat?  Bedeutung  nnd 
Inhult  der  Kruge  ist  auch  in  der  Kritik  tiiieh  diesdlR-,  nur  dvr 
Ansilnick  int  ein  anderer  geworden,  l'anlsen  hat  die  Richtigkeit 
div^-r  Behauptung  nachgewiesen,  aneh  Uiehl  rertritt  sie.  Vergebens 
hat  Vaibiuger')  nach  meiner  Ansicht  nie  dnrvli  «eine  Polemik  zn 
erwrhnttern  geancht. 

In   meiner  Krilikaiisgab«:   bin    ieli   noch   einen   Schritt   weiter 

■)  Pwiben:  VenutA  eluor  EDtwkkliiogsgoidikhle  der  KaoÜKdi«D  Erkennt- 
otMhrorie.  S.liSfr.  lUdil:  l>«r phikwaphbch« Kriüxfaams I,  8.  Sλ.  V^biag«r: 
SonBUBtar  tat  Krttik  d.  r.  V«m.  I,  3. 32*  ff. 


^ 


83  E.Adiekes, 

fcegangen.  Irh  stellte  daselbet  die  Hypothese  aaf,  Kuit  fasbe  die 
Einleitmig  wie  den  bei  weitem  grfiflaten  Teil  des  GedankeniiilisltB 
»einer  .Kritik."'  im  Jahre  1780  znn&chet  ohne  Benehnn^  «nf  den 
Oe|^>Il8atI  analj-tiwh-STnthetiBch  ausgearbeitet.  Bei  Gelegenheit  der 
Kritik  des  ontologisehen  Gottesbeweiaes  und  der  dmiit  Terbnndensn 
l'nteisnehong  des  Seinsbegriffes  sei  ihm  die  Bedentnng  jenes  Gegen- 
saties  noch  einmal  reeht  tot  Angen  getreten  und  Gegenstand  seines 
Narhdeokens  geworden.  Als  Resultat  dieses  Nsetadenkens  glanbte 
ieh  die  Aenderang  der  ProUemstellnng  in  der  Einleitung  snd  die 
Enreitening  der  letzteren  ansehen  tn  müssen,  sowie  die  fiber  den 
ganien  Entwurf  »eh  erstreckende  Einsehiebong  vieler  Znsitze  mit 
den  Zwie«k.  anf  jene  nene  Problemstellnng  ta  rerweisML  Diese 
HTpothese  halte  ieh  aneh  jetzt  ooeh  in  roUem  Umfange  anfirecht, 
nnal  ieh  in  der  zweiten  meiner  _Kant-Sradien~  noeh  einen  wiehtigeo 
iKt^eren  Grand  Ar  die  Riehtigkeit  meiner  Anseht  Db«  die  Kom- 
lkc«tk«  der  Kritik  initg«>teüt  habe  t.^  173 — läöl  Aasserdem  habe 
ieh  ebesâiwt  S.  135 — 1371  den  Xaehwei*  geliefert,  dass  Kant  Bowohl 
1770  ak  bei  der  Aiftindnng  des  tnnsse«>dentalen  Hanptproblemg 
«B  177:^  die  l'neile  der  Metaphysik  fllr  analytiseh  hielt  Es 
$l«nehi  ueht»  daAlr.  dass  bei  der  LS^ang  dieses  Problana  die 
l~mter»rheidu^  zwi^eben  analytisehm  nnd  synthetisehm  Urteilen 
e»e  irgendwie  herT(>rrag<Mide  RoUe  gespielt  hat.  geschweige  denn 
die  rises  W't^weisersc  Es  isx  deshalb  sehr  wohl  mSglieh,  dass 
aseh  hfi  der  eisten  Niedersehrift  der  jetzigen  .,KTiltk~  Kant  jeonn 
iV^essin  noeh  nieht  die  Bedestwig  beilegte,  die  er  ihm  sjdter 
jr^bï  beiaieji^es  la  mtb^eo. 

F:üfei  es  Biir  in  meiner  AK^be  gelangen  isL  die  aisprfingliehe 
EEÙ^n3£  fxr  -Kritik"  la  tvkot^traiere«.  «>  hat  dieselbe  noeh  ganz 
d:*  trsw  F-.cm  d«  FragesieUaag  NsWAahea.  Sie  geht  davtm  ans, 
û;<s^  weoi  wir  acs  Ksn^ieo  Eifahrangea  aaeh  alW  wegschaffen, 
WS»  .ini  'S.iJiis.  uceh-^rL  .deniKvh  gvwiwv  arsprlagtiehe  Begriffe 
Tjii  IE*  -iiea  :r!www  Un«le  Ibrig  MrtNe«".  die  giazUeh  a  priori, 
xoiùctLiir^  i.a  >»r  Er^hnng  exissudea  «vîa  ■■««■.  weil  sie 
itucîbKi.  US»  mu  T03  dea  lie^ea^tiadex.  die  de«  Staaen  «- 
wi-rOKo.  iMÎ:  «iffs  ui7.  wvai^TR«-««  es  aa^rea  n  kfjaa««  glanbt, 
ÙÇ  il'isst:  Iriüjxix  >^r^3.  «trüi'.  «ad  dxs»  Be^aptaagea  wahre 
.».  .-jin  ;  .1  i*:"  mc  itrtif  e  NvTweidtfkct  esAabea.  dei- 
srtfj-.-i-fi  ö:  Yd.»  iSLn^vt^K  likw.jaw  xsÀî  N*«  kaaa."  ')    Es 


1  .Lir'.^!i. 


Vie  hvwtgettAva  KrIUlc  in  Ktaia  pfailniiDpliUctifi  RiitwIoUans  <""-        ^ 


I 


ersteht  Mch  ftodann  diu  Nutwi-ndif^kcit,  die  Fragf  uufv:uworfen  :  vrig 
kommt  d^i  Vt^rsUtiil  zn  <Iie»vn  BrkeimUiisseo  a  priori,  nnd  WL'lchi-ii 
rmfiing,  GUltigkfit  und  Werl  hahin  sie?  (B.  7.)  Diejte  iirgprUngliche 
ForDiiitierung  den  ProliWmii  finden  wir  auch  ooeb  an  anderen  Sbtllen 
der  „Kritik",  die  vnr  der  VcT^-oIlstllii<iign"K  der  EinleitiiDg  dnrt'k  Anf- 
nalinie  d<.T  lJDiiTâolii.-j(luii^  iwi«cbcii  miiiiI,\  tieclivu  aud  eyutfa«Üs«bttn 
Urteilen  gcecliriebeu  wiirdon.  So  B  Sl  :  nin  der  Envartnog,  daw  ca 
rielleioht  He^ifTe  geben  kSnne,  die  nich  a  priori  auf  Oogenstilnde 

iicitii-hcu  m^üD SD  niuclieii  wir  uns  zum  vorauH  die  Idee  von 

eijter  WinseuBobaft  dca  reini'O  Verstand«»-  und  Vt-niunftcrkeiiutiiisses, 
dadDrcli  wir  Gi-^i-ntttändc  vttlliß  u  priori  di-nkt-u."  Ein«  »oU'be 
WtDSVDsebnft  but  ^UIoms  mit  dvn  (jt^etzen  dv»  Vorntaadea  and  dc-r 
Vvniuaft  xn  thn».  aber  lediglieb,  »o  fern  »ie  auf  GegentitSnde  a  priori 
belogen  werden"  11117  teilt  Kaut  mit.  er  werde  „die  Krklärang 
der  Art,  wie  sieb  Itegritfe  a  priori  auf  GegenHtäudc  lwr.ieben  kennen, 
die  tnuiBScendentale  Deduktion  dentelbcn"  nenneu.  B  118  heiut 
ea:  „Wir  Itsbeu  jetzt  »ebou  zweierlei  Ikgn'fTe  von  ganz  verleb iedener 
Alt,  diu  ducb  darin  niiteinnnilvr  llbcreiukouimen,  dose  sie  beiderseila 
«Ollig  a  priori  sieb  auf  tiegenstHnde  belieben,  nämlich  die  BegriSe 
dei«  Kanmea  niid  der  Zeit,  aU  Können  der  Sinnlichkeit,  nnd  die 
Kategorien  alp  Itegriffe  de»  Verstandeg."  Aneb  in  gpiiteren,  nacb 
Vervollntändigung  der  Kinleiton^  ^scbriebenen,  Stellen  dringt  die 
Ite  Formel  noch  bäuß^  dnreh  —  ein  Bewein  dafUr,  wie  »ehr  Kant 
Heb  an  w  gvwübui  butte.  So  beiiMt  m  uocb  in  der  Vorrede  ui 
A  (S.  X)  von  der  trajMscoDdentalefi  Deduktion  der  Kategorien,  dSM 
lot  pBieb  auf  die  (iegenstände  des  reinen  Verstandes  fbeiiehl]  uod 
die  objektive  (iQltigkeit  seiner  llegrifTe  a  priori  darthun  und  be- 
greiflieb ma<'ben'  soll  AU  die  Hauptfrage  der  Kritik  wird  angegeben  : 
„was  tuid  wie  viel  kann  \' erstand  und  Vernunft,  frei  von  aller  Er- 
fahrung, erkennen?"  (A  Xl.  Aebulicb  B  XVI  ff.)  Die  Einleitung  zur 
■Streitsclirifl  gegi^^n  Eberbard  gobruuelit  die  alto  und  die  neue  Formel 
uuiemeLiMlglos  »eben  einander.  Naeb  ihr  beginnt  die  „Kritik"  tnit 
dür  „Naelifors«bnng  der  Elemente  unserer  Erkenntnis  a  priori  nnd 
des  GnindeH  ibrer  OnlHgkeit  ia  Ansebniig  der  Objekte  vor  alter 
Erfalirang,  mitbin  der  Di-duktion  ihrer  objektiven  lloalitUf  l'nd 
Jeieb  dafaaf  wini  von  diener  NaebfonicboDg  gesagt,  «ie  liabe  zum 
Sweek  die  Autlösnug  der  allgêmeineu  Krag«  :  wie  sind  gyntbetisebe 
BäUe  a  priori  luSgliehV 

Die   iirsprtlngiiche  i'roblemstellnng  der  Einb^itung  sowohl   wie 
die  ^latere  revidierte  rückt  also,  wie  wir  sehen,  als  Hauptaufgabe 
iL  t 


34 


K.  Ail!ck«s, 


ill  den  Hittelptiokt  der  „Kritik"  dou  Kactiwein  und  di«  Er- 
kUrnng  der  gegenstiind lichen  Gültigkeit  gewinocr  Kr- 
konntoisse,  die  mit  dem  ADi>|)rncii  aartrelen.  notwi-ndig 
and  allgpineiDgtIltig  and  daki>r  a  priori  xn  soin.  Die 
Banpttcndunz  der  PruIilcBiDtt-IInnf?  nad  damit  der  „Kritik"  lllKThaapt 
ist  also  viiiv  rationalistiMke.  Damit  steht  iii  IJi-bercinatimmung,  dnm 
Kant  sein  Werk  «hi  eine  Fropüdeutik  tat  )lftR]>hy8ik  im  engem 
Sinne  odt-r  xnr  TranR»cend(.'ntaiphilosi>ph)e  bezeichnet.  Die  Ictztcrp  ist 
da»  fertige,  nicher  fnndnmentiertt-  .System  der  gesamten  apriuriitchen 
Krkenntnis.  Von  diettfin  Kystom  nnterHeheidct  »ich  die  „Kritik"  nur 
dadurch,  daes  es  ihr  an  i-iuer  auenihrüelii-ii  Analy»»  der  apriitrineheo 
Begriffe  fehlt.  Die  Haiiptsaehe  ist  als-i  nicht  die  GreiiKtM-stimmniij, 
das  Negative,  fwndern  dagPosiltve:  die  Anfriobtang  der  Mvlaphyqik 
and  die  Sicherung  dor  sprioriscUen  WisHenschafteu.  Diegein  That- 
beslattd  eDt»iiricht  ea  Tollstttndig,  wenn  Kant  (A  VI)  von  dem  Titel 
seine«  Werke«  sagt:  „Ich  verstehe  hierunter  nieht  eine  Kritik  der 
BHeher  nnd  SyRteme,  »ondem  die  den  Vemnnftvermtigcna  Bbcrbanpt, 
in  Ansehung  alter  Erkenutuim^-,  zn  denen  e»,  unabkiUtgig  vob 
aller  Erfahrung,  strehi-u  mag,  mitbin  die  Entseheidnng  der  Möglich- 
keit «der  UnniiiglJcbkeit  einer  Metifjihysik  tlberhatipt  nml  die 
Keittimtnung  xowohl  der  Quellen,  aht  des  Umfanges  niid  der  (jrcnzcn 
denelbeo,  alle«  ab«r  aus  Pn&zipiea"  Der  Name  ^.Kritik"  Ut 
bekanntlich  sehr  ver»chiedeD  gedeutet  worden.  Zwei  ferscbieden- 
artige  Begrilfeielemente  treffen  in  ihm  lusammeu:  I.  Untemnehiing, 
Prl}fuiig,  Benrteilung:  2.  Besehrilnkung,  Disxiplin.  Kant  selbst  legt 
bald  anf  dan  eine,  bald  aaf  das  andere  Element  mehr  Gewicht. 
Der  rationaliütiiicben  Tendeiix  der  ['roblemstellnng  ivtlrde  die  vuo 
Vaihinger  voige»chIagene  Unuiebreibang  deü 'IHtelü  (Commentât  1, 120) 
in  gentigender  Weise  gerecht  werden:  S^'lbtttprllfnng  des  von  der 
Krfahrnng  nnabhUngigen  ErkennttiiovennJIgeDfl.  Kant  würde  detn- 
gemltw;  (in  L''el)ereinMtimniaHg  mit  A  VI)  in  dem  Titel  Folgendes  zmii 
Aniîdruck  bringen  wollen:  „Mein  Work  cntsehoidet  Bher  die 
Milglichkeit  vou  Metaphysik  nnd  Wisseiischaß  tlberliaupt,  tiideui  en 
untersucht,  oh  und  wie  apriori»ehe  Erkenntnis  von  ge^-uiitilDd- 
ticfaer  USltigkeit  möglieh  ist.  Diese  L'niereachung  sehliesst  eine 
PrOfniig  des  gunicen  reinen  Krkenntnisvermngens  in  sich  ein.  weist 
die  Quellen  der  apriorlücben  KrkcnntniHxe  naeb,  setzt  nach  festen 
Prinzipien  ihre  Grenzen  und  ihren  Umfang  fi-st  nnd  hat  so  eine  Dis- 
zipliniernug  der  (transwcndenteo)  Vernunft,  eine  ßctchrttnkung 
ibrw  theoretischen  Gebrancb«  auf  Erfahrung  zur  Folge" 


Dm  he«(4r<ui*t<tn  Kifflu  iu  Kuilii  tihiluioplinic^i-'r  Eutw(okltiB|C  etc,        3S 


» 


I 

11  »OB 

H     reii 


ic  ieh  niiuh  zn  deo  eîiiïclncn  Twien  der  ..Kritik"  weiid«.  mun 
der  Siun  dor  riy-bliMiialollouj;  in  di-r  KiiiU-itung  gvnsu  festgccteUt 
werden.  IH-no  t^ii'  leidet  aii  oiner  VieId«Dtigkeit,  welcbe  floboD  M 
Twlfii)  MiwirrrxtJliulniMeti,  zn  manchem  Min  und  lier  tou  AeoaRcraiig 
ud  OcpcüilnsstTUnf;  Aolasx  gc^-ben  li«t.  VuihiiigtT  »'Inabt  nüp 
Ifnklarbi-iteu  baDoeu  xu  k{)nncii,  iiidt^ni  rtr  die  »Dgebliob  eiiiseitigen 
Anfftts^ongen  von  Paaison,  Riehl,  Windelbnnd  aof  der  einen,  von 
Kun«  Kiwher  aof  der  andern  Seit«  rerpinifît,  zogleicli  al»pr  aaeh  er- 
ttänzt  nod  das  eioi'  l'roblcni  dor  BitiU-itnitg  in  drei  l'robk-nm  aaflOet: 
En  ein  autiliietiiH'lie«,  cio  bypol)ietisi.>he8  nud  ein  nu^tliodolo^wkcs 
(Kommentar  I.  367  IT.). 

Xaob  Faalmn,  mit  dem  Kiehl  und  Wiodelband  ttbcreinstimmou, 
(toll  die  Formel  der  Einleitung  znnitrhüt  nor  die  Thalüaclie  fominliereD, 
da«A  efl  alimlnt  gemat-hte  (nicht  oseh  der  Erfalirnn);  gebildete)  Urteile 
^cbt,  welche  beanapraeben,  Erkenntnis  von  Ge^emtländen  zn  sein 
(.Verxnrb'*  173).  Aiii>gan^puukt  der  Unterenoliniig  wäre  bierntteb 
nir  Kant  »Ixo  das  Fnktain.  dnss  in  dr«i  Winsen^cliaftcn  a)»  psyehu- 
lopiwhe  Gebilde  syntbetische  Urteile  a  priori  vorliegen,  welche 
An^pmeh  auf  ge^ieodtandliche  Gültigkeit  maehen.  Aufgabe  der 
-Kritik"  iift  en,  llhor  diesen  Auopracb  za  entseheiden.  Mathematik 
«od  NatnrwiMensrhaft  w!lren  also  im  Anfang  àae  Werkes  der  Meta- 
physik durelians  nnr  neben-,  Dicht  Übergeordnet.  8ic  beditrften  der 
Jb-ebtfertigang  ihriii  AnitprncheB,  der  L'nteT«uchang.  ob  er  gnlttg 
ist,  ebenso  gnt  wie  die  letztere. 

Naeh  K.  Kioeher  ixt  dag^en  in  Mathematik  and  NatnrwiBsen- 
BCthaft  die  erkenntnintheoretÎAcbe  Rtlltigkeit  der  syntbctischen  l'rteile 
a  priori  Dlier  alle  Zweifel  erhaben.  lUtfr  handelt  en  sieh  fUr  Kant 
nieht  darum,  die  gegcnetäDdliehe  GDlti^keît  zn  beweisen,  Kundeni 
Bur  darum,  sie  xn  erkiftrcu.  In  der  Metaphysik  dagegen  ist  im 
fraglich,  oh  die  synthetiwhen  l'rteile  a  priori,  welche  da«ell)fit  als 
payrbologiscbe  (iebilde  unzweifelhaft  vorliegen,  dieselhen  KeehtP- 
ansprllche  erbeben  kllnnen  wie  die  Urteile  der  Sehwtwtenvissen- 
scbnften.  EntHebcidcnder  GeriebtHliof  wEre  also  (lie  „Kritik"  biemaeh 
von  vomberein  nnr  der  Metaphysik,  uieht  nach  der  Mathematik  and 
reinen  Naturwimensehafl  gegenüber. 

Naeh  Vaihinger  steht  die  KrklHrnng  der  Onltigkeit  der  Matli^ 

tik  ete.   aLi   Haiiptaufj^abc    bei  Kant   im  Vordergrniid.    Sein    nr- 

aprUngliehcfi  und  cigentlteiios  Probleu,  das  Ur-  und  Ornndproblera 

der  „Kritik"   ist  das  antitliotiaehe:   „Warum   kann   ich   gültig« 

Urteile  a  priori  Über  die  von  mir  unabhiUigigen  Gegenstände  fällen?" 

»* 


Ë.  Adiekes. 

Von  liatt«  KftDt  es  ab«r  Dicht  nur  mit  Dü^mfitikcrn  m  than,  sondent 
miob  mit  enipi  ristischen  Skei)tiitern,  welche  ^diie  Vorhandensein  eines 
gHltigen  Apriori"  und  ti-iltretsp  wtgtcr  „die  strikte  Gültigkeit  d«r 
inatfa«inatisi'ben  und  selbst  (iinig«r  Dtechaniii^her  OrBndsStxe  fUr  die 
l>hy»igi!hfu  konkret«»  Kmcheinungen"  bcHtriltc-iL  Deehnlh  würdig 
die-  Cillltigkeit  der  Mutlienialik  nnd  reJui-n  Naturwissensebaft,  welehe 
ntr  Knnt  »elbst  ein  abftolntes  Problem  war,  fbr  die  Kritik  der 
reinen  Vernunft  ein  hypotbetiscbe».  Die  Krklilrunp;  des  Wamm 
der  Gültigkeit  gi-lit  m  au  vielen  Stellen  leise  und  unmerklich  iu  den 
Beweis  des  Dabs  1)b«r.  AuMcr  diexun  beiden  Pniblemen  lindet 
Vnibin^cr  in  der  llaaptfragt^  drittens  noeh  ein  inelhodolo^'ist-bes: 
wie  ist  die  neue  (traiuisceDdeDtale)  Methode  beî^ebaffeu.  naeh  welcher 
wahre  Krkenntnis  (bestehend  in  s^Tithetischen  Urteilen  a  priori)  suf- 
gefundeu.  jeder  einzelne  Satz  der  immanenten  Metiijibvsik  bewiesen 
und  eiu  System  deritelbeu  mit  {^emtoer  GrcnzbcHtininiuug  anfgesudit 
werden  kann?  oder:  was  muss  it-h  tbno,  um  8)-uthetiscbu  Urteile 
n  priori  za  erhalten  und  sie  beweisen  zu  küuneu?  Die  Antwort 
besteht  im  Hinweis  anf  dan  „grosse  Trinrip  der  Mt^lichkeit  der 
Erfahrung".  Daceelbe  birgt  die  liloung  aller  drei  Probleme  in  sieb, 
des  antitheti neben  als  prineijiium  explieamü.  des  bypothctiäeheu  nIs 
prinuipium  probaudi  und  euditch  des  metbudulugisehen  als  priueipiuni 
inreniendi,  dcnionsiraiidi  und  jadieandi. 

Vaibinger  fllhrt  eine  Keihe  von  Sielleu  aus  Kants  Werken  an, 
welche  die  Fr.ige  der  Einleitung  )>ald  nnf  dieses,  bald  anf  jenes 
der  drei  beiteichneten  l'ntblemo  ta  beschränken  seheinen,  bahi  wieder 
unmerklich  vom  eiueo  zum  andern  binUbergleiteu  oder  indiSereute 
Aasdrtlcke  wählen,  welche  sich  auf  zwei  von  ihnen  oder  »neb  anf 
alle  drei  beliehen  lassen.  Die  8aehUige  ist  bei  diesem  Fnudamental- 
problem  eben  ganz  dieselbe  wie  bei  so  vielen  t^inzeifragen  in  der 
Kantischen  Philosophie.  Der  Knuigdberger  Weiee  war  leider  dario 
sehr  uBweisc,  dass  er  den  Wort  und  die  Notwendigkeit  einer 
fest  bestimmten,  stetig  inuegebaltenen  Terminologie  rer- 
kn  n  n  t  e  oder  wenî^tens  nicht  ^•uR^nd  anerkannte,  dass  er  hïufig  — 
man  miîcbte  fast  sagen:  sich  darin  gefiel,  seine  Probleme  nnd  Problcnt- 
l4l8aDgen  in  schillernde^  vieldeutige  Anwlrllcke  m  kleiden.  8«iiie 
Terminologie,  so  reich  sie  ancli  ist  an  tecbnifichen  Anndrllcken,  ist  dem 
Prüfen»  gleich  an  Vielgeslaltigkeit  des  Sinnes  und  an  VerHnderlieh- 
keit  der  Bedeutung.  Kanm  meint  man  den  Stier  bei  den  IlRmem 
gefasst  ta  haben  -  und  schon  entwindet  er  sieh  wieder  schUngenartig 
den  Uiüideul     Ferner  kommt  ab)  »ehr  ereehwerender  Umstand  himn, 


Die  1i«w«^:i?&dos  RrÜße  Id  Kants  phlloMipiib^aT  EotwIcUuiig  eic.       87 


» 


AAbei  Kant 


bedeateod   mehr  ate  i>ei  manchen  andern  Phil»- 


Kiplien  —  sich  fortwÄhrend  din  streng  wisftpnsohaftlicht-ii 
Ansichten  mît  den  l'rivatmeiDung«ii  kreimen,  fortvrJtbrffüd 
allgetnoinrcrbindlicbe  logisobe  Aasgangs-  und  OenicbtH- 
punkte  mit  iiidividuflirti  iiuyi-boIogÎHt'hfn  wechseln.  Daher 
an»  bunte  Bild,  w«-lt.'hL-!>  cnttftiiht.  vfi.-aa  uian  div  authcntiKcbcn 
Krfclämn^n  und  UrosebreibnngeD  snoimeU,  welche  er  selbst  vou 
der  hertlhmtcn  l'roblematsllnng  der  Kinleihinp  gegeben  hat. 

Sollen  wir  nttn  dii-s  bont«.-  Bild  einfscb  hIh  gcgi-ben  binnvbraen, 
mw  bei  ihm  burahigcn  und  mit  Vaihinger  daë  bvwtustv  Problem 
in  iln*i  oder  ^ar  »tvhs  (Comin.  I,  439  f.)  selbstatfindige  Unti-rprobK^mc 
erlegen'.'  Ich  glaube  nicht,  dase  dies  Verfahren  in  Kant«  Sionu 
in  n-tirde.  Abi  er  die  Fragestellung  der  Kinleitung  fnrmnh'erie, 
war  sie  fBr  ihn  eii-bcr  eine  eindentige,  das  Problem  ein  einheitliche)*. 
Hat  er  oicb  flpäter  dann  nnd  nann,  vielleicht  sugar  häufig,  von 
die«-r  arsprUnglicbi-n  Amicht  entfernt,  so  war  da«  ein  Abfall,  ao 
hat  er  damit  dem  ursitrtlngiiebi-n  llaiiptprohlem  spätere  imterge- 
iirdnete  Probleme,  die  sich  vielleicht  an  Nehenjiuiiklen  erhöhen, 
gleichgeBtellt  »der  nntci^eechohen.  Von  der  ursprünglichen  Faasnng, 
wie  sie  im  Verlauf  dc-r  Kntwleklung  «ieb  bildete  (und  zwar  zncrst 
in  derjetiigen  Fonn,  welobc  den  Gegvufiatx  aDalytiiieh-syuthetiach 
noch  uiebt  anfg^-noiumen  hat,  dann  in  der  Fonu  der  erweiterten 
Kinlettiinglf  gilt  es  ani«üngehen,  anf  äe  als  anf  die  Nonnalfaflsan^ 
mass  man  /nrtlckgreifen.  Ans  den  verschiedeneD  Darstelinngea, 
die  sich  hei  Kant  finden,  hat  man  —  waa  ja  anch  Vaihinger  in 
»einetu  Kommentar  an  mehreren  Stellen  fordert  —  die  Normaldar- 
Klellnng  2U  bilden.  Alle  Problème,  welche  ^'ailiin^r  im  Hauptjiroblem 
findet,  la««vu  sich  gewj^  hei  Kant  unebwciiM;u  und  /.war  al»  vun  ihm 
wlbet  mit  der  Problemstellung  der  Einleitung  in  Verbindung  gebrachte. 
Aber  »oeh  hier  gilt  es  die  ï<tellpn  m  wilgen.  nicht  m  iKblen.  Jede 
einzelne  muss  genau  anf  ihren  Sinn  hin  »ntersnchi  werden,  nnd 
nrar  nicht  nur  sin  selbtt.  sundern  auch  ihre  engere  und  weitere 
l'rogchunjf.  Es  muet?  versnobt  werden,  den  Zweck  feflfceuBtellen,  den 
Kanc  iu  ihr  verfolgt«;  die  Zeil,  in  der  sie  entstand;  ob  etwa 
besondere  Motive  (Polemik  oder  irgend  welche  andersartige  RUek- 
sieht  auf  gleichiteitigR  hitteratnr)  ibn  veranlassten,  ihr  gerade  die 
Form  ta  geben,  welche  sie  hat  nnd  durch  welche  sie  eventuell 
auffällt  Doch  auch  das  sind  alles  nor  erst  Vorarbeiten.  P^nlschîeden 
ist  mit  ihnen  noch  nichts.  Um  wägen  sn  kbnnen,  bedarf  man  der 
Wagaebale,  nm   den  V,'vn  abffleewn  za   kUnoen,  eines  Maamtabea. 


S8 


E.  AdickeB. 


Beidra  ist  oar  aus  vixtvi  Uebereicht  Ubor  axs  gnoxe  kritiecht:  System 
ZQ^winntro.  Di-no  i-ml,  wenn  inaDdic  eiozi^loe Stelle  aof  die  a%«ineiDe 
Tci>d4.-DZ  de»  ^n»,'n  Hyatem»,  anf  winen  oiler  Beine  HauptzwM'ke,  t>e- 
zieht,  kann  mna  liber  Wert  and  ßedeattutg  dieser  oder  jener  Meinonp)- 
Snnu^raDß  Kant»  eotttchcidea.  Eine  solclio  I^'ebcrsiolit  kann  aber  wit-dcr- 
um  nnr  auf  Grund  uinguhi-ndcr  LVtailuntursuebuDgcn  and  surgfulti^cr 
lDter))r«tAtioit  gcwnnneo  werden.  Wir  beweget)  nn»  aluo  in  einem 
cir<:aln8  vitimait.  nbne  iloflnnng,  jenial<)  am  ibro  beraiwxnkoianien, 
Rolange  nicht  —  was  sehr  uDwalinwhciulifh  ist  —  nene«  nii^dmckteB 
Material  neue  Auf««blllit8c  ^Iwn  wird.  Si'buld  an  ditsem  ZirkeJ 
ist  allein  Kant  dureb  seinen  Verzieht  niif  bc-^timmte,  konsequent 
dnrcbgefllhrte  Teniiinoingie,  durch  »ein«^  vieldeutigen  Anedrllcke  nud 
Wendungen,  durch  die  Widemprüche,  die  ueh  hâD%  zwischen  ver- 
schiedenen AenflHernngeo  konstali(;ren  lassen. 

Waa  iHt  nun  bei  «lietu-T  Lage  der  Oiuf^e  zu  tbun?  Ii-b  könne 
nur  ein  Mittel;  Stelle  durch  genaueete  und  eingebendat«  Interpretation 
zuuäehitt,  soweit  es  geht,  den  Sinn  der  einzelnen  Stt-Hen  fe«t.  sucht: 
anf  (îrnnd  ihrer  ein  Bild  von  Knnta  Entwieklungr^ng  und  System 
za  gewinnen,  vertiefe  dich  in  das  Bild  mehr  und  mehr,  bis  ee  ganz 
satt«  Farben  gewinnt,  bis  du  nicht  mehr  S(?hemen,  «ondera  Fleisch 
und  Blut  vor  dir  hast.  Studiere  nicht  nur  die  Kntwicklunga- 
geeehichle:  lebe  sie  auch!  empfinde  sie  nach!  Studiere  nicht 
nnr  das  System:  denk  es  nacbl  erdenk  es  von  neneinl  Erfasse 
Kants  Gedanken,  erfa^ese  aber  noch  viel  mehr  seine  l^enknugsart, 
den  Charakter,  den  Habitng  seines  Philoenphierens!  Finde  mit  ihm 
die  Probleme,  mit  ihm  die  l^Oaungen!  Vertiefe  dieb  in  seine  PersOo- 
liebkeit,  bis  du  im  alten  Kant  wirklieh  lebst  and  er  so  in  dir 
wieder  zum  Leben  ersteht!  TbuBt  dn  das,  dann  —  aber  auch  nur 
dann  —  wird  c»  dir  mitglioh  sein,  Kante  System  gleichem  wieder 
aus  dir  beransKugebären,  m  in  innerer  Schau  mit  deinem  Blick  zn 
umfamen,  im  Ganzen  wie  in  allen  Einzelheiten. 

,l>»an  hast  du  die  Teil«  la  deiner  Hand, 

Km  tKkit  nach  aicbt  das  gcîiUgu  B»nd.' 

Dd  siebst  die  Verbindungsfadcn  herüber  binnber  fliea^en,  fühlst 
in  dir  die  Kinheit  dessen,  was  dem  Aoesentttehenden  als  Widerspraeh 
erscheint,  weiBst,  weshalb  Kant  hier  dies  nnd  das  sagen  konnte,  ja 
sagen  mnast«,  was  seinen  andern  Aenasernngen  widerspricht  und 
doch  auch  wieder  mit  ihnen  im  Einklang  steht  wegen  der  Einheit 
der  Indi\idnalitfitf  ans  der  beides  floss.  In  diese  IndividnalitAt, 
den    Kern,    wie    des    rhilosopkcn    so   seiner    l'hilosophl«, 


^ 


Ole  IkBweiçeiiden  Kraft«  In  Kutt  pUloaopUseber  EntwkJiluiiR  «tc.       S9 

Jnge  ein,  luid  du  bust  di-n  iiiAgi»eliL-u  SclilDssd  gcfuodcn,  wcU-ber 
Se  8eli)0e»rr  dor  Widor^iirtli-be  uud  IiikoDM^qufuzun  vor  dir  aufttiut. 
Slebtit  tin  ibr  verstund ni^loe  oder  aach  uar  knit  ond  glmcbgülüg 
^enUber,  «o  mug  deioe  ForwihDDg  Docb  fH>  exnkt,  dein  Klein  nnd 
ebufBÏDii  nufb  m  groM  nein:  uic  wirst  du  in  das  Innernte  des 
Heili^iitDa  eindringen.  Diu  Individualitat  Kante  war  der  .Scho«, 
dem  die  Eigcoardgkeit  seines  Philomphierens  entetMnnate,  sie  war 
dait  einendi'  Kand,  w«leb«it  die  nnüpinanderatrebendon  Teile  dee 
Sy^lcntft  nin>ii!bti>»s.  Hie  war  der  Hammer,  der  «ie  zu  (-iiieni  Ganxen 
znaamuenFL-bwuiiwt«.  Nnr  wer  sieb  in  sie  Itineiiunemplinden  und, 
sie  DaL-bi-uipßndend,  ibr  Hpiegt-l  zu  Bcin  vermag,  wird  dun  Kern 
Kautiäcbt^i)  HiiKi«i.>pbierfii8  linden  nnd  wiedergeben  küunen. 

äcbon  in  meiner  I->«tliDgfiechrifl  ■)  biittn  ich  auf  die  Bedeatnng 
er  Individualität  der  Denker,  sitezicll  auf  die  Dodentang  der  in- 
Uridiirlleii  Kleiuente  in  KantH  I'biloiMipbie  und  auf  die  Nutwendig- 
keit  einer  |)(tycboiogisebcn  BetrachtQugBweisc  hingewiesen. 
It.  Erdtaaiiu  war  in  seint-r  Kezension  im  Arcb.  f.  Gesch.  d.  Philo», 
abwviehender  Aneiobt,  wenn  er  (III,  127)  Ragte:  „KeBtznballcn  ist 
■la  erste  i'flicbt  des  llistorikerfi  auch  hier,  auf  Grund  der  Aneropfindung 
sn  den  Gedankengang  dea  Pbil(>K^>pbcn  vor  allem  die  nnehliehen 
Antriebe  für  die  Kprthildnng  der  l'n)bleme  anfznaBchen,  und  nur 
wo  ea  gar  nicht  gelingt,  die  Ssebe  entscheiden  zn  laasen,  die  Pers&o- 
Ucbkeit  mit  ihren  individut-lk-n  Elcnicuteu  berauzuziL-ben."  Ich  meine, 
en  iflt  Pflicht  des  llistorikertt,  zunächst  alle  möglichen 
Antriebe  anfzasuchen,  saehlicbe  wie  perelînliche,  alle 
Antriebe,  die  znr  Knt«tebnng  eines  Gedankens,  xur  Fominliemng 
i'incr  Ansicht  irgend  etwas  kUnnen  beigetragen  haben.  Dann 
hat  <*r  »e  mit  einander  zn  vergleichen,  gegen  einander  abznwXgen; 
er  rnnm  miebcn  fi-stzuittcUen.  welche  von  diesen  mllglichen  Motiven 
die  wirklichen  gcwct^-u  «ind.  Von  deiner  Lüsang  wird  gelten, 
was  ich  schon  in  meiner  Erstlingssehrtft  (S.  118)  sagte:  „Am  wabr- 
»ebcinlii-hiiten  wird  diejenige  Darstellang  sein,  welche  die  Kntwicklong 
psycbulügiscb  am  leiebtexten  ventändlich  macht."  l'nd  ich  nircbte, 
sehr,  «ehr  ofi  werden  die  peraflnliehen  Motive  nnd  indivi- 
duellen Clement»  den  Vorrang  vor  den  sachlichen  Antrieben 
verdienen.  Ich  fUrebte  ui.  Denn  es  ist  klar,  dass  damit  ein 
Bubjektives  Etwas  in  die  nach  Objektivität  strirbvudc  Geschicht»- 
furwbnng  nnd  -betraebtuug  eindringt    Aber  ich  wOwte  nicht,  wie 


*)  KsatH  .SyMonudk  al»  Bysteai bildender  Faktor.   16SI. 


%.  Adlekci, 

CS  vcnneid^n.  I.'ehemll  im  üigliclieii  I^ben  s^ben  wir  doch,  \vip 
die  nnsachlichen  Motirp  (am  iß  diesem  Wtuli-  Bohr  Vtrschiodcnjutigi« 
XU  einem  Itegriff  za  verbindeo  ll  BIht  di«.-  iwcWichfu  den  Sic^  davon 
trag«D.  Und  sollte  n  gerade  bei  den  l'liilowplien  tindere  »eln'f 
Eh  sollte  freilich,  wie  schon  der  Nsrae  sagt  Aber  iftt  pr  wirkliph 
tmderiiV  Zndem  knntmt  hier  noch  ein  besooderer  (Tmstnnd  biiizut 
Die  Philosophie  betiehäfligt  dich  mit  den  hflchütcn  Fragen,  wo  zuletzt 
das  Wissen  ami  objektiven  GrOoden  anfhCrt  und  da«  Meincii,  dan 
OUnbwi  aut;  »ubjcktivpn  Grllnden  aiifilngt.  Und  du  sollten 
pentiinliche,  indiridoell«  Motive  nicht  von  gneaet  Bedeotang  seinV 
Vor  allem  bei  Kant.  dt:r  doch  /«it  iteinc«  LeWnH  nm  den  Schutz 
tM>iner  TeligiKHCD  \Vellan!«>hiuiung.  um  eine  feste  l'undameotiernng 
winea  Glanbena  m  bcBorgt  war?!  Ich  gUnW,  m  giebt  nnr  w«nigc 
PhilüBOjibfn,  bei  welchen  dii-  pentünliehon  Motivt-  eini-  «nlehe  ItolK- 
Étpiek-u  nie  hei  Kant.  Eben«)  wiv  sieb  wohl  bui  keim-rn  Pbilusopbr'n 
die  Privatnniiicbten,  die  prinzipiell  niu  dem  Gebiete  der  WiHenfwbaft 
ftlugeAch lessen  w«'n1eii,  fnkliRoh  »o  hiinfig  mitten  in  wisiienivbnftliche 
Erßrteningen  eindrängen,  und  zwar  nicht  nnr  in  Form  von  Meinniigen, 
Hondern  in  Form  von  Bcliaoptungen.  Kben  in  diesem  DnrcliüinaiHler 
von  Ansichten  ven^'hiedener  Entstehntigrart  und  vergeh iedcnen  er- 
kcnntni8theoroti»chen  Wurte^  glHubo  ich  bei  KnnI  eine  Quelle  vieler 
Widcrsprtlche  nod  Inkonseqnensen  gefoiklen  sn  haben.  Jeder  Philo* 
m>ph  hat  ein  HlogiHchen  Klement  in  sich  nnd  Reinem  Denken,  .lede 
nnbewie^ene,  nicht  »llgemein  aU  berechtigt  anerk»nnle  Pi^mifwe 
ÎDt  etwa«  derartigCB  AlogiiieheB.  Eine  Getwliichte  der  nnbewieftenen 
nnd  doch  ala  gUItig  hingenommenen  Prümis-oen  in  den  Sytitemen  der 
groeüeu  Denker  wäre  ein  sehr  uUlzlieheB  Werk.  Uie  Macht  der 
ansacfaliefaen  Motive  würde  dadurch  klar  zd  Tage  treten.  Bei  Kant 
nimmt  da»  Alogische  einen  breiten  Raum  ein,  nnd  dämm  noch  einmal: 
Kants  Indindnalität  mnna  man  erfanden,  dann  hat  man  dax  geiotige 
Band,  welches  «ein  Syntem  eint,  dann  bat  man  das  Prinzip  r.ar 
befriedigenden  pfychulogijwhcn  ErklSrnng  von  Widi-reprÜeben  nnd 
Inkonae^ineniten.  iVndernfalls  steht  man  ihnen  verständuixloü  gegen- 
Hhcr,  sieht  man  nnr  anseinanderstrebende  Teile,  denen  die  Verbindnng 
fehlt,  nnr  coordiniertc  Probleme^  die  der  Beiiehiing  auf  einen  das 
Mannigfaltige  vereinigenden  Mittelpunkt,  anf  eine  treibende  Hanpt- 
tendenx  ermangein. 

leb  habe  mich  bei  diesen  letzten  Erörternngen  (S.  37— -10)  so 
lange  anfgebalten,  weil  ?ie  von  gtundli-gender  Redentong  fBr  meine 
ganze  Anffaasnog  de«  KantiechcD  Systcnw  sind.     Sic  werden   uns 


Vie  bewertenden  KrIfW  in  KuiIk  ptiiloxipliischer  KntwicklnniC  «le. 

nirbt  nitr  hier  bei  dem  EiDleitnugftproblem,  »ondern  aaeli  weiterhin 
ID  DptailA^a{c«o  von  groiuKin  Nntxen  nein  and  i-tDcn  Ausweg  ans 
nuLDcbL-n  i^cbwicrigkeitea  ïoipen. 

WvDdvn  n-ir  nus  unomcbr  zn  Kant«  Futidamc-nlnlprolilcm  zartick! 
Plirftc  ich  die  «■ntwioktuiig^ig^owliichtlicboQ  Bfitracbtnngen  d«R  ersten 
Ti-.il»  die(i«ti  Aiift^tzeit  xa  lltllfe  rafen,  oo  wUrdp  eii  ohno  weiteres 
klar  »eia,  dam  eti  Hieb  für  Kant  tu  proter  Linie  dämm  bandeln 
niiwte.  die  Gdlti^kcit  dur  Mpnoriüchf^n  Matbucnatik  nud  Katar>viit«i-u- 
Hehaft  zD  bewcistrn,  uipht  dartim,  nit-  zu  i-rklart-n.  Doob  ich  will 
in  dtcetMU  zweit^-n  Teil  vou  der  £ntvrickltin^«ge8ehii'hte  ganx  «hochen 
imd  Riieh  nur  mit  dem  fertigen  S}*«!«!!!  h^-iiebiiftigon.  Aber  aneh 
da  seheint  eii  mir  keinein  /weifol  zu  nnt«rliegen.  das«  wenigsten« 
in  der  ersten  Anflug  d^r  „Kritik"  diejenigen  Stellen  bei  weitem 
flbejwi«^D  (^TOWoli)  wenn  man  sie  zählt,  als  aneh  besondcns  vrena 
man  sie  irfiglV  in  wulcbcu  Kaut  nat'b  dem  BrweiitL'.  dags  jeoe 
Urteile  ^llig  Bind,  vcrlnn^t,  flieht  naeb  der  Erklärung  dee  (Jninde», 
wartim  sii*  pilltig  pind.  lîn«  I'roliii-»j  fm^rt  niebt  dnnaeh,  worauf 
ihrt'  ïililtt^keit  beruht,  randeni  will  feütgestellt  wiatten.  ob  ihr  An- 
8[)nieb  auf  gegcnständliebe  GHltigkeit  Uh4>rhsu))t  be^Undet  ist. 
lob  erH|)jir«  c^  mir,  der  Ze)t«ebrin  nnd  dum  Leser,  meine  Ansiebt 
eb  C'itat«;  m  bdi^-u.  c^ie  sind  bekannt  und  xcbon  Oftur  zoeammcD- 
tnllL  Ueber  will  ich  die  Itiebtigkeit  meiner  AnfTa^iaDgfiweise 
dnri?b  einige  lletn^rknngcn  ttber  die  ganze  i.jige  di-r  fibilnoophiftchcn 
VVVlt  um  17S1  zp  erhärten  nneben.  Wie  man  auch  Ulwr  den  erateu 
AoHtfWB  denken  mag.  der  xur  Ansbildung  der  „Kritik"  ftihrte,  oh 
man  itic  aU  einer  lte»ktiun  j;e{;un  Itume  «-ntiitnnimeud  ansieht  oder 
nicht:  darin  m(|j<wn  und  werden  UHob  Ktint8  Sclb«lx<<ngni»<Hen  alle 
einig  «ein,  dam  Honiei«  ^eptixitanUH  gTow<en  Kindmck  auf  ihn 
jçemaeht  bat.  Der  alte  wnvmütiehige  Do^atiomna  tvnrde  naeh 
feiner  Anncbt  durch  die  scharfen  Anpriffe  de»  achottinchen  Philo- 
W|)hen  v<dl«tündig  llher  den  Ilaufm  geworfen.  Aber  uocb  mehr! 
Dir  fitlvinik  gf^cn  eine  „von  aller  Erfahrung  unabhängige  innore 
Wahrbeil-  des  Kansalhegriffi  fllbrtv  Hume  iwiifa  der  Vorrede  m 
den  Prolegoreiencn  noch  weiter  nur  vi5tligen  heagjanag  der  Metaphysik 
Uberbanpt.  Kr  (lebloitM,  „die  Vernnnft  bahp  par  kein  Vermttgfln, 
»olcbe  VerknHpftiupcn  \\.  e.  aprioriwhe,  rein  ans  Ucpriffen]  aueb 
8i'ib»t  nar  im  ADgcnieinen  ta  denken,  weil  ihre  Begriffe  alMlann 
hIoKHC  Erdieblungi-o  sein  wtirden,  und  alle  ihre  vorgeblieh  a  priori 
fliehenden  KrkenntniKSe  wären  niehta  als  falsch  gestempelte  ge- 
Erfahrungen,  welche«  ebenso   viol  sagt  als,  es  gebe  lll>erall 


tf 


E.  Adickea, 


keine  Metnphy^ik  nmi  ki^nn«  anob  keine  geben",  —  keine  Metaphysik 
nnd  natüTlicb  zugleich  auch  kein«  rt-inc-  Naturwiswnschaft.  Aebnliche 
Anfiiebl(.-n  voll  von  'Awf'iMn  xn  der  »trikti-D  gegt-ustUndliclifn  fillltig- 
keit  Von  MatliiMoalik  luul  npriorittcbor  Pliyeik  waam  aui-li  Honet 
geftuseert  U&Uv  nber  aueh  niebts  weiter  vorgvlfgen  &l»  die  tiefTend«!) 
und  nach  Kants  Ansicht  hei  der  damaligen  Ijige  der  Dinge  duri^bana 
fliegTeifhen  AngritTe  Homes  aaf  Metaphymk  und  WimeRHchafl  Ut>er- 
baopt,  SU  wSn»  es  Hcbon  fUr  die  ,,Krilik"  nomfiglieb  gfwc«ro.  die 
Existfuz  und  Existunicbereehtiguug  syutht'ti8cbiM.-r  llrtoik-  a  priori  als 
ngestanden  anzuwlicn.  Auf  keinen  Fall  konnte  Kant  von  ihrer 
Gültigkeit  als  von  einem  ReweiBgrnnde  oder  StlUipnnkt  der 
Argnmeotaiion  ausgehn  nn«l  etwa  so  scbliessen:  „Weil  es  znge- 
BtandenenanjiKsen  derartig  Urteile  ^cht  nnd  weil  sie  sich  nur  nach 
dor  von  wir  aiifg4^4tollt«u  Tlicoric  orkiäTon  laeäcn.  niosa  diu  letztere 
richtig  sein.^  In  Wirklielikeit  gebt  Kant  uacb  nirgends  so  vor. 
W«tin  er  sich  in  den  Prolegomenea  der  analjtiscbeD  Darslellnngs- 
loethode  bedient  so  ist  sein  Ansgangspankt  zwar  die  (îUltigkeit  der 
Mathematik  und  rcim-u  Naturwissenwhaft.  alwr  <-beD  diese  Gültig- 
keit nicht  als  Arguuientationselcmcut  oder  Beweismittel,  sondern 
als  klärungsbcdUrftiges  l'roblcm,  dessen  Erklärung  zugleich  anch 
don  beweis  der  Gültigkeit  in  sich  scfatie«8t. 

Aber  man  mni«  nach  meiner  Meinung  noch  weiter  gehen.  Maass 
Kant  Hnmes  skeptischmi  Anstiinn  eine  solche  Dedentnog  bei,  so 
konnte  er  vom  Staudjiaukt  des  konseitnenteii  Systems  ans 
die  Gflltigkeit  der  beidoo  fraglichen  WisscnHchaAcn  nicht  nur  nicht 
als  Beweii>gmnd,  soudera  auch  nicht  ab  Ausgangspunkt  henntzen. 
Höchstens  durfW  er  sie  anfangs  bittweise  postulieren,  uin  den  Erweis 
der  BereehtigQDg  dieses  I'oetnlata  im  Lante  der  Uotersnchmig  zu 
erbringen.  Ausgangspunkt  hiilte  genan  genommen  auch  in  den 
I'rolegomenen,  wenn  sie  wirklich  (»oweiscnd  sein  mllten,  nicht  die 
Gültigkeit  selbst  sein  mllssen,  sondern  das  psychotogiM-he  Faktnm, 
dass  apriurischi-  WieseDscIiufteu  mit  dem  Ansprach  anf  gegeusiUnd- 
liehe  GQttigkeil  vorliegen.  Die  Frage,  welche  Kant  durch  die 
damalige  l^ge  »ufgeKwnngeD  wnrde,  war:  i»t  jener  Anspruch 
berechtigt  V  giebt  es  Qberhanpt  w  etwas  wie  apriorische  synthetische 
f^kenntnisse  V  Hei  der  streng  wissenschaûlichen  Darstellung  seines 
Systeme  musste  seine  Aufgabe  denigemiiss  vor  allem  in  dem  Beweis, 
in  iweiter  Unie  cmt  in  der  Erkliirung  der  gegciwtîLndlichea 
Gültigkeit  der  fraglichen  l'rteile  Ixj^tehen.  In  dem  Beweis  ist  die 
ËrkUtrung  sngleich  mileutbaltcn,  und  insofern  ist  aach  die  letztere 


Die  bmrc^sdeii  KriUI«  in  Kuit»  pU)i>Kiphi*eher  Katwicklung  ele.       43 


em  berc^cbtigtes  Element  in  der  Probknutellang.  Nicht,  wie  Vuihinger 
will,  ptbt  die  Krklitrun;;  dt'it  Ik-wt-is  sui  die  Hand,  sondern  umgekehrt: 
in  dum  Ii>-wviii  lic^  M'lion  die  Erklärung.  .S>  iat  der  ï^chverhalt 
in  der  cTBte^u  AufUgre  der  „Kritik"  denn  naeli  meistens,  vor  altem 
in  der  F.inleitnng. 

Doch  giebt  e«  allerdia^  eine  Keihe  von  nndersartigen  Aeiu- 
sernngea  (sovroh)  in  der  ent«ii  Auflage,  aU  ganz  lH<«uDdoni  in  der 
sweiten  und  den  rrulrgumenun),  iu  wvlehou  »nf  die  Erklürun^  der 
Gflitigki-il,  uieht  »of  den  Beweis  dereelWn,  auf  die  Frage  nach  dem 
Warum?,  »teht  auf  die  nach  dem  Ob?  der  Hanptnachdrack  gelegt  wird. 
Wie  ist  diese  simderlmre  I-jm'lieinnnp  r.a  erklären?  Hat  ein  Front- 
wechsel ixier  i-ioe  Meinuiig)>anderti[ig  Iwi  Kant  «lattgufundeni'  Erinnero 
wir  ni»  soniEckiit,  dai»  Kant  bei  seinem  Philosophieren  tteta  von  der 
ab  eelbtttvomtündlieh  angenoDimenen  Prämisse  ausgegangen  ist,  daes 
Hetaphjrtik  und  WisseiMchaft  überhaupt  ohne  strenge  Notwendigkeit 
nnd  AllgemeingQltigkeit  der  Urteile  nieht  denkbar  seien.  Sobald 
er  nan  durch  die  Grllndi-  der  Skeptiker  ilav<m  Hbcneogt  worden 
war,  daM  Erfahrung  den  Urteilen  diene  beiden  Eigensvhaflen  ui« 
rcririhen  könne,  rnnsste  die  ExisteuK  xyuthetisehcr  Urteile  a  priori 
—  om  die  Formulierung  der  f-Kritik"  ïu  gebrauchen  —  ftlr  ihn  ohne 
Weiten.'«  feststehen.  Das  Dasein  solcher  Erkenntnisse  konnte  ihm 
wohl  noch  ein  Kätsel,  ein  Geheimnis,  ein  Wunder  zu  nein  wbeinen 
and  wirklieh  sein,  aber  gezweifelt  hat  erseitlTÖii  keinen  Augenblick 
daran.  Er  för  seine  Person  hat  sicher  nie  das  Problem  aufgeworfen: 
giebt  ea  Ut>erhau[)t  synthetiscbe  Urteile  a  priori?,  er  hat  nie  daran 
gedacht,  die  Annahme  und  Zulassung  derselbi'n  seinerseits  von  dem 
Beweise  ihrer  Cllltigkeit  nbhiingig  zu  maehen.  FUr  ihn  persönlich 
handelt  efi  «ich  nnr  dsmm,  Mittel  und  Wege  zu  finden,  nm  die 
Mfiglicbkeit  ihri-s  Znstandekommens  and  ihrer  Exintenr.  in  einer 
Weise  ïU  erklären,  die  auch  den  sprihlesten  Skeptiker  tiefriedigen 
konntr  und  Überw-ugen  mnsste.  rroblcmatit:eh  war  für  Kant  nur 
das  Warum?,  nie  dos  Ob?  der  HUltigkcit. 

Es  bestand  also  ein  klaffender  Riss  zwischen  seinen 
Pfirataiisiehten  nnd  der  wisseusehaftltehen  Form,  die  er 
bei  der  Darstellong  seines  Systems  zu  wlthlen  hatte.  Bei 
letzterwr  iiinsste  er  von  seiner  pcruönlieheD  Stellung  ganz  ulKieben 
und  das  Problem  so  stellen,  wie  es  ihm  doreh  die  Uige  der  Dingo 
an  die  Hand  gegeben  wurde.  Was  Mathematik  und  reine  Natur- 
wiMens<>haft  anhetriffr.  musste  er  den  Uefllhlswerl,  den  sie  Air  ihn 
hatlcit.  gaoe   ausser  Acht    lassen    und   sieb   nur  nach   dem  allg«* 


41 


E.  Adiok«*, 


meinen  Kanuifandc  rieht«n,  alw  den  Amth  die  î^kcptikcr  bervor- 
gernfetieu  Kiirnetor?.  als  t'sktnm  acceptiorcn.  woim  i-r  ant-li  lioffc-o 
mochte,  dtiri-U  «iin  Untomebmtn  (.'in  pIötxHi'licB  WicderoiniiorwhiieUon 
der  WiTte  «i  wranlaMOO.  Eine  streof;  wiasensetianiiche  Dftr^ti^llaog 
Uiltte  nlso  dif  vicldcnti|:i;  ProblcmsMIiing  dir  Kinleitniig:  daliin 
interpretieren  «od  prik-isieri'n  uiUesen  —  nnd  mnsa  es  anch  bentzutuge 
DDcb  — ,  àm9  e»  eich  ata  den  Beweis  der  GUltigkvit  baDdolt, 
der  freili«;h  ihre  Krklärnn^  in  Hieb  scbliufst.  So  dringend  nun  über 
diese  Fordemng  anch  ist  aud  hu  Hubr  ibn-  Vernueh11i«eigUDg  vom  streng 
logiseh-sachUebcn  Standpunkte  aus  als  ein  grosser  Febler  nnd  «Is 
eine  Verseblciening  des  Thstbesiande«  anxnseben  int,  90  Temtäodlieh 
ist  et)  ftlr  den  IVychologen.  daw  Kant  nich  dem  Zwange  der  logiseben 
Konlemngen  nicht  immer  fUgt,  sondern  häafig  mitten  in  doD  wii»en- 
oebsft liehen  Eriirtenmgen  »eine  Privataiivîebt  uieht  nnr  dnrebbliekeu, 
«onderu  MOgar  iu  den  ^'o^deI^nlnd  treten  lüsst.  E«  ntag  ihm  tu 
Mole  gewesen  sein  wie  beim  angewöhnten  Reden  in  fremder  Hpraclie, 
wenn  er  sieh  in  die  Denkweise  der  iSkeptiker  hineindaehte  und 
von  ihrem  Standpnnkt  iiuk  die  ADoprttehe  der  MnltuDmtik  imd 
NatnrwiweoHchan  als  roi-hlferligniigsbedlüflig  binstellto.  Und  wenn 
er  diese  Wissenschaften  vor  den  Richterstnbl  der  Vernnnft  citierte,  nm 
ihre  Aiwprtlehe  ed  prllfen,  so  muebte  er  sieh  innerlleh  vorkimimen 
wi«  ein  Schüler,  der  den  Meister  heim  Itigorosnm  examinieren  soll. 
Man  mn9s  es  tadeln,  aber  man  kann  es  aneh  begreifen,  wenn  er 
oftmals  diese  ihm  nnlK-'^ncmen  Ansdrtlcke  bei  Seite  legte,  xa  »einer 
gewohnten  Redeweise  xarDckkebric  und  die  beiden  Wissensebaften 
f>ehon  vor  der  Frtlfniif;  aller  der  Ehren  teilhaftig  werden  lieM,  din, 
wie  or  beittimmt  ta  wissen  meinte,  ihnen  naehber  eiebcr  in  reichem 
Maaase  zufallen  wtlrden.  Vs  mag  ibn  in  solehen  I'^tlen  das  Wohl> 
behagen  ergriffen  haben,  welehes  den  .\tigenblieken  eigen  ist,  in 
denen  man  ein  lästiges  ofliïielles  Festgewand  mit  dem  lieqnemen 
llansroek  vcrtanwht,  oder  da«  GefUbl  der  Erleiebtemng.  welches 
der  antike  Sebnuspicler  gehabt  haben  uiHW,  weon  er  Kolhom  und 
Ulaske  ablegt«. 

So  verständlieh  derartige  A»omalien  eind,  so  falseb  wSre  e«, 
in  ihnen  die  eipentliehe  wahre,  von  Kant  priniipiell  gewählte  nnd 
Dar  »ieht  immer  fealgchaltene  Danttelltmgsform  za  erblicken.  Die 
Nomialauffassnng  der  „Kritik"  ala  eines  streng  wissenaehaftlichen 
Werkes  ist  die  unparteiische  objektive.  Sie  macht  ztmUehst  vfiUig 
tabula  rasa  and  fragt:  haben  die  l'rteile,  welche  gewöhnlieh  ndt 
dem  Anspruch  asteten,  als  sj-ntbetiseh  a  priori  zu  gellen  [psycho- 


Vk  bcncfccoilua  Rriif)«  in  Kuta  pIitloeo)>li»dier  EitlwkkliiBg  M«.       45 


I 

I 
I 


logtBchea  Faktoni].  HlHThaui>t  ein  Rt-cht,  dk-«fn  ADSprticli  zti  erlifben? 
Dh>  Antwort  luuti-t  tcili- ju.  icüs  iit-îu.  In  «trittiTi-m  Fsllt-  initiiîilt  der 
Dewfi«,  dhM«  sie  gtiltig  iiiiid,  ziigteioli  din  Krklärung,  waroin 
ûe  es  siocL  Jeoe  atiderii  Danctellnng^'ii  »nd  eb«R  Anomalien  und 
beruhen  auf  Kaiitü  fnlsrhor  NaL-bgicbigkcit  m-fcon  iudividuotlp  Nei- 
gungen nnd  pi-rtij'iilk'iK-,  wiMt-Düchaniii-h  nii-ht  gutillgfiid  funtlanivR- 
lierte  Uelilingsaiwichtcii,  —  eine  Nachgiebigkeit,  die  zwar  begreifUeh, 
daram  ab«r  niclit  minder  tadt-Inswort  ist. 

Achnlieh  und  docli  auch  wieder  ander«  Up^  die  Sache 
beim  roethodologiscben  Probb-m,  dem  dritten  der  drei  selbst- 
■tiodigen  Probleme,  die  Vaihinf;rr  in  der  Frage  der  Einleitung 
luterBcbciden  zu  mllfiiKn  glaubt.  Aehulich  -~  insofern  auch  htti 
dJeMxn  Problem  wcnigfiteiis  teilweise  die  P'rage  naeh  dem  Ob?  der 
Gültigkeit  liintvr  die  uaeh  dem  Wie?  oder  WarnmV  znrUekgedrängt 
wird.  Und  doch  auch  wieder  anderw  —  inBofern  hier  noch  ein 
tweitea  hinzatritt.  Das  methodologUobo  Problem  hat  nniprllnglicb 
mt'iner  Ansicht  naeh  keine  BelbstatSndigc  Ik-deiitung.  Es  bekommt 
aie  erat  dadurch,  dass  da»jontge,  waa  ur^prUnglirli  nur  Mittel  znm 
Zweck  war,  jetxt  Selbatzwcek  wird,  nnd,  waa  -jcnnilcbat  zur  Lüsiting 
des  Problems  dietiuu  sollte,  nun  Beibat  8i.'incr«i.-it«  Problem  wird, 
üacb  V'aihingcr  tritt  hier  -ta  acta  bisher  bcMprot-heueu  Gt-gensatz 
der  „Wie-  «od  Ob-Mfigliehkeit*  der  neue  zwischen  „Real-  und 
Idpal-Mngliehk.!Îf  hiiixii  {Oommtntar  I,  405).  K.ndweder  nämlich 
kann  die  Möglichkeit,  nach  welcher  daR  Problem  der  Kinleitnng  IVagt, 
wriel  bedeuten  aln  ..Itedingungen  dra  rorg<-fundeuen  Wirklichen" 
oder  (»viel  als  ^Itcdingan^eu  der  Venv  irklieb nug  de«  Gi-sochten".  Im 
entcu  Fall  handelt  es  sieh  um  die  „Mögliehkeit  der  in  der  Mathematik 
■ml  reinen  NatarwisKenschaft  gegebenen  nvnthetisehen  (-^kenutnis 
•  priori",  im  zweiten  Fall  wird  nach  der  MKglichkeit  gcfngi,  „solche 
Erkeuntnimu  erst  xu  erhalten"  (spoiiell  alBo  in  der  Metaphyaik). 
—  leh  glaube  nun  nicht,  dass  hier  ein  m-ner  Gegemuitz  auftaucht 
Real<  and  Ideal-MCglichkeit  lasseu  sieh  auf  Wie-  nnd  Ob-MOg- 
lichkeit  znrtlckfllhren.  nur  da!»  dort  die  Frage  nach  der  Method« 
ID  einer  Weine  vorgedrängt  wird,  die  sieh  hier  nicht  findet. 

leb  kann  mich  daher  auf  den  Nachweis  )>eiurhriluken,  dnstt  in 
dem  von  Vaihinger  sogenannten  methodologischen  l'roblem  uns  in 
Wirklichkeit  kein  neues  Probleu  und  keine  neue  Aufgabe  entgegen- 
tritt, dam  08  vielmehr  nielits  Andere«  ist  als  das  L'rproblem  selbst 
mit  einer  kleine»  Verachiitbung,  welche  psjehologisch  leicht  ver- 
ftfindlicb  ist     Das  urnprUngliche  Problem  war,  wie  wir  saheu  :  giebt 


K.  Aitl«kev, 


M  Bljerhanpt  so  etwa«,  wi<^  «j-ntlittiBoIic  Erkcnntnisiw  a  priori  (rRÎn« 
«IHioriwIte  Rrkeniiltiime  roii  gre^nütiimlliclicr  (Itlltif^kvitfV  ovpotiw^ll, 
Wfilehes  mod  ninV  Die  I^">snag:  erfordi-rlc  eiDfti  Ki'WotM  dtij  Vorliniidon- 
«edns;  in  ihm  tniuBtc  xaglpich  die  Krklüriing  dcti  Wnroin?  tlnr 
Oultißkeit  ontKalten  ».-iD.  Bewi-iii  mid  Erklänioß;  iiiiiffit«ii  aber 
uatUrÜL')]  nicht  nur  fUr  diu  {^idzo  Erkcimtoisart  im  Allgcmoinen 
gciltMi,  »undcrD  iinch  im  Einxclnen  hinxiclitlii'h  (.-ines  jcdvu  IjcsomlAm 
Bt'griflït  wod  Sat?.«*  nllfn  AnTortleningen  genllgen.  Anf  dem  von 
di>r  Metaph>-Hik  liiiiher  litim-hritimcn  Wege  konnU-  Knnl  nichM 
erreichen,  wie  die  Erf<>lglo«)ip;koit  frllhcrer  BeuiHhuDgcn  Ivhrlo.  E* 
^U  also,  eine  neno  Methodo  zn  ßnden,  vcrmitUilA  welcher  nHUi 
alten  Jonen  Aofj^ben  GiMiUgn  Ibnn  konnte.  Diese  neoe  Metbodo 
ist  bekanntlich  die  trannücendentale,  welche  Kant  geradezn  nli 
BpeziftiM-'heR  Kennieit'hon  seine«  Wi-rki-^f  iM-trachtet  wiasen  will.  Ihr 
Vehikel  ul  das  l'riuzi])  der  Mi>Klielikcit  der  Erfahrung.  Daaa  die 
ganu!  ErkenntniHirt  cIm'Iiw  wie  jede«  Element  derselben  notwendig« 
fiedingnog  int.  nni  Erfahrnng  iniîglieh  zn  inaehen,  darin  liegl  der 
Orond  den  Ueweie««  t'Ur  die  OlUtigkeit  der  ereteren  and  eiiglejeh 
die  Erklärong  diitser  (înittgkeit  Alles  waa  kq  jenen  Bediogungnn 
gehßrt,  tritt  in  dm  geheiligten  Umkrvis  der  TraniweciiderilnljihiloMijibin 
ein.  Wm  tiiwh  unhekitunt  x»t,  kann  dnrob  Kurth'kgehen  aaf  jeoe 
Bedingungen  ToUultilig  anfgefnnden  werden.  Was  aber  dir  PaM- 
karte  nieht  vnr/UEeigen  vermag,  wird  ohne  Gimde  ansgeschlosKlL 
8t)  entwickeln  Rieh  die  Funktionen  den  demonxtrandi ,  inreniendi  ntA 
JadicttDdi.  Eheniiu  viele  m^ae  Aufgaben  gliedern  sich  der  antiirBugw 
liehen  Aofgtbc  nn  oder  —  licsBcr  gesagt  —  gehen  in  ihr  auf.  nind 
als  Teilanfgal>en  in  ibr  enthalten.  Das  Hnuptpruhlom  schlietot  ulicasu 
vide  Unterprobleme  in  Rieh  ein. 

Das  iRt  die  umprllDgliehe  Loge:  ein  Ilaoptpriibh-m.  die  anderen 
nicht  ihm  neben-,  sondern  nnturpf<>Tdnot',  eine  Ilauptauff^abe  »it 
mehreren  die  GcwuntlOtang  icbrittweise  vorbereitenden  Teilnnf- 
gftben;  eine  Hauptfrage  mit  einer  Anzahl  yau  ['nterfragen;  oin 
Hanplliel,  al»er  mit  mehreren  ven  vornherein  liezeicluieteu  Xwiwhen- 
Rtationen.  Dien  nrAprIlogliohe  VerliKlttiiH  wird  altericrt.  «itlrnld  din 
Methode  —  higher  nur  Mittel  xiim  Zweck  -  iu  hertnmgundeni 
Maiumk-  Kants  Aufnierkwiiukeit  auf  ^ieh  lenkt.  ['Hjrcb«»!"*''-'"''  ■■"- 
kltrlwr  ist  der  Kieb  hier  alttipirlende  Vorgang  ohor  >■ 
ketten.  Man  braoebt  nicht  einmal  aaf  die  •Schriflen  und  Itnule 
am  den  dOer  Jahn-»  BurUckzagreifoi».  wo  daH  Suchen  rti -t-  -ii-r 
MMOr  alletidilMleo  der  tudMwnudeu  MuUphjsik  hi-il-ude^  iit 


4 


^ita 


Tut  bevegeaiea  RfSn«  la  KiutB  pUtMophtMlicr  EptwklcliinK  vi«-        47 


I 


tiD  VordcrfîTOnd  sbind.  HU  etntlgt  der  Üinwcin  aof  die  vitale  Be- 
duatnng,  wvivliv  der  trnn^ccDdi'iitnK^n  Mt'tbndt^  mit  ilin-iu  PrinEJp 
der  MSglictikeit  d<-r  ICrfiihrnng  io  tW  Krk^untuiftthfuric  dt-s  Kriti- 
nanus  Knkommt.  Sie  crmüglirbt  die  [Jieniig  der  Haupt« ufgnbe  wi« 
dpT  Teilanf^ben  atid  Ut  mich  Kant«  Ansieht  var  bIIpid  ilanji-nige, 
Kiidorch  «ich  seine  l*hil<>i<(tjiliic  vun  allen  biitherig«i)  Syatetoeo 
itntenicheidet  Sie  int  also,  wenn  such  nur  Mittel  tum  Zweck,  m  docb 
iu  wiehtigHti^  Mitlei.  Sulmld  nie  »bor  H^IhHt/wi-ok  wird  und  nicht 
ttthr  in  erptfr  Linie  zur  L<isan^  eines  I'mhlema  orforderl,  »ondcro 
rielmehr  selbst  als  ein  durLSaiinK  b  cd  Qrftifr«B  Problem  hiDg:eetellt 
vrird,  sobald  sie  alM>  mit  uiidereii  Wortvu  Anxprneb  darauf  erhebt, 
u  einem  sclbstetitndigeii  mi^thi^Inlngiscfaen  l'roblt'ni  zu  avaucieres, 
ist  dor  gerade  KotwirklangHweg  verlaflwn.  Wir  haben  dann  wieder 
eine  jener  xwar  begreifliehen,  aber  nicht  entschnldbarcn 
Anomalien  vor  nos.  die  vom  Uistoriker,  der  eine  Nornial- 
daratellong  des  Kaiitischen  Systems  geben  will,  ansge- 
«eblnsseii  werden  uiOesen. 

In  den  letzten  AbsKtX:eD  spielte  der  Terminus  „Mögliehkoit  der 
Erfahrang"  eine  gewisae  Rolle.  Es  fuhrt  tu  neaen  8chwierigkcit«a, 
will  man  das  Verhältiiis  de»  in  ihm  an^edenteten  Problems  znm 
Urprohlem  der  Kinleitung  feRtstellen.  Kant  scheint  an  einer  Htelle 
daA  letztere  dem  ersteren  unter-  oder  einordnen  xn  wollen.  f>  sagt 
in  aeiner  Aasarbcitung  „über  die  Fortschritte  der  Metaphysik"  etc'): 
.Die  hOebste  Aufgabe  der  Trans^'endentalphiliMophie  ist:  wie  ist 
Erfahrmg  ■nOglicb?"  l)<>mgemSi>9  erblickt  eine  Grnppe  von  Kant- 
intfirpreten  dax  Ilaaptziel  nnd  die  Ilanptlei8tnng  der  „Kritik"  in 
einer  Theorie  der  Krfahrang.  Die  Vertreter  dieser  Anüieht  mtkssen 
natHrlieb  die  ProbIcmHtelInng  der  Einleitung  ah  unvollütilndig  nnüehen 
and  als  sehr  geeignet  irrcxndlhren.  Man  mw*  sie  nach  ihnen  durch 
die  Frage  vervollatändigeu :  wie-  sind  synthetische  Urteile  a  posteriori 
mOgliehV  Kant  soll  dareh  Tntenlrtlckung  dieser  Frag«  das  Verständnis 
•einen  Werkes  sehr  erw:hwert  haben,  noch  mehr  aber  dadnreb,  dans 
er  in  der  Kinleitung  das  Vorhaedensein  eines  Problems  bei  den 
»jntbetinoheD  Krfahrnniîsiitteileu  filierhnupt  lengnete.  Anch  mit  llezng 
auf  dimcD  Pnukt  kann  seit  Vcrtïffenlliehaiig  der  Bemerkungen  Kants 
in  seinem  llundexemplar  der  ..Kritik"  (dnreh  B.  Erdniann  1881)  eine 
aotkeotische  Krklarnn;;  ron  ihm  »ngeftlhrt  werden.  Am  Anfange  der 
Analytik  «agt  er:   ..Wir  haben  oben  angemerkt,  daea  Krfahrtiug  an« 

■)  Barten(«in  s.  Gcuanauagabe  VI  II,  &3G. 


T.  Adick*«, 

wif>  gip  wirklîc-b  vorli«.^,  ^tit  nit-lit  auf  Krklüriinir  der  thiitolUthticbcii 
Krfalining.  somWii  auf  Bi-^llndun^  iler  H]inr>n8<;be!i  NVÏHWjiwliafi 
mit  ^'goDetiiudik-Iier  (iUltîgkeit  su». 

Die  oWn  angrefnbrt«  Stelle  aiui  àeta  llandesemphir  dvr  „Kritik 
*1.  r.  V."  I>e«]mt  nioUts.  (la  «îc  meh  im  Wpsentli<'iipn  nur  auf  die 
Deduktion  d^r  Katej;r«rit'n  bi-xiolit,  »o.  wie  wir  8t-li*-ii  wcrdoii,  das 
ftobU>m  der  Erfaliniutr  «Uerdings  »elbutstiludigif  BcdontoDg  ftlr  Kant 
ffi'winnt.  Es  kiiiiii  aai«  ditf^r  Aniiofx-rnng,  di«  auf  cim-  bcütiiniiitr 
I'arliu  iu  der  ^Kritik"  Wrwhiiet  und  ;^u^c!4rhDittcn  i«t  timl  di-fibalb 
ans  den  besonderen  Verbültnimteu  jener  Partie  (an«  d«r  Lni^mnf; 
der  liwljinkpn^rnpix-i!  in  ibr)  erklärt  wi^rdeii  muiw,  niebt  auf  das  ge- 
HciiloRKciiwerdiru.  Wim  Kaut  |iriD2i{>ifll  nUsfitillauptprDlileniaDiwb. 

Aucb  da»  Cilat  aus  der  Schrift  „üWt  die  Forlstchritte"  beweist 
hiebt«,  wenn  man  e»  im  ZuRamin entlang  mit  dem  Vorherg«^^beuden  be- 
trnctiiot.  Die  ganze  titelle  int  unk!:tr  and  verworren,  soweit  sie  den 
llanptzweek  der  »Kritik''  betrifft.  Gegen  Scblu.»!)  des  knrs  vorbor- 
gebeiiden  Ahw.'bnille»„v«n  Begriffi-n  n  jiriori-  (Ilartenstein  B.  VHI,  533) 
winl  nündicb  dio  Tran«ii'cn<kutal[ibiU*ophie  al«  mit  der  „Lelire  vou 
der  MöglJebkcit  aller  Erkenotnias  «  priori  tlberiianpt"  identiiteb  erklärt 
nnd  ibr  Zweck  in  „die  Gründung  einer  Metaphystik"  pesetzt.  Dan» 
am  Anfang  der  ernten  Abteilnng  ,vdu  dem  l'infangc  des  tkenretitwlf 
dogniatÏRehen  Gebranelia  der  reinen  Vernunft"  beimt  c«:  ^Dcr  Inbalt 
dieses  AbNebnittea  ist  der  Satz:  der  rmfaiig  der  rlieoretixt^ben 
Erkenntnis  der  n-inon  Vernunft  eratrttfkt  Dich  nielit  weiter,  aU 
anf  Oegenatlnde  der  Sinne."  Uier  li<.^t  alau  ein  Stellnn^weeluel 
vor,  ICben  vorlicr  sollte  nncli  Zweck  der  lVaDH«?Pudentalphilot!Opbie 
die  6c(n'Uuduuß  »priurixcher  Wieseiiitebaft  {immaneDler  MetnpbyiHk) 
sein.  Statt  deäM-n  tritt  jetzt  fbr  den  positiveu  Teil  der  Erkenntnis- 
tbeorie  die  Greuzbi-stinimting,  die  Iteschränkang  der  aprioriseüen 
Erkenntnis  anf  Krfabmng  als  Hauptzweck  ein.  Der  eigentüehen 
firenzbeatintmung  moes,  wie  ea  dann  weiter  lieixAt,  der  Nacbwein 
roraufgohen,  ^daa«  die  Vernunft,  als  X'ermligen  der  Krkenuiniii  der 
Dinge  a  priori,  sieb  unf  Gegenstände  der  Sinne  erstrerl-  *■  Zn 
diesem   Nachweis    ist  auch   eine   „I^rörternug"  darüber  er;  U, 

,.wie  vuu  Gegen»t]i»den  der  Sinne  ein  Erkenntnis  n  jirion  milebeh 
Wii".  Anf  diese  Krfirteninp  kommt  Kam  ■■■■'  '.'■■■■"  ■::..[ 
xurllek,  nachdeni  er  Kwisehendureb  altbekannt  t 

„Kritik"  ohne  atrenge  Diaposition  und  featiro,  vi  u- 

fortsehritt  an  einander  gereiht  hat.    £.:'■■  .1, 

635— ;W):    „Weil   alles  theoreüacbe  i  .       i  ,,; 


Di«  beirecoodcii  KrilAe  Id  Ruts  pUlD«oplü»ch«r  Entvidilunf  etc.        49 


I 


gnbtigtio  Ange  stAod,  »o  wlEre  Miu  Vorgaben  etwtu  hegî«jflîcher, 
obwolil  doch  imcli  dann  nocb  inimfr  nchwcr  verständlich.  Denn 
weoD  eich  ihni  im  Lauf  der  lluteniichnng  and  wfthrcod  der  Nii-der- 
te\aitt  du  nreprOn^liehe  ZIbI  verecbob  od«r  der  Schwerpunkt  nnch 
eioer  tinävrn  K<,-iti-  hingcdrün^t  wurde,  eo  war  e«  doch  HAttlrlicb, 
daM  er  DBchniiglich  <U^  Einleitung  veiitodert^  und  den  moc-n  Ver- 
h&ltoissen  itnpust«.  Kon  ist  tb«r  die  Einl«ittuig,  so  wie  sie  jetzt 
Turlie^  pntBchiedon  (-rst  g«8(.-hriciK-n,  als  i^in  prosst-r  Teil  der  ^Kritik** 
■ehon  fcrtiggi-»tL-llt  nud  dio  figuntlicli  iK-utn  L'utoreuchuDgi-u  voll- 
IJIndie  abgc9eh\oe»eu  vtatvu.  IVotzdein  soll  Kaut  seine  eig«iitliehe 
Anrieht  nur  hall)  ntid  in  eini-r  Weim;  zum  Ati^dnictc  gebracht 
babe-D.  die  niebt  imr  Migsveretundnisscn  aDsgo8«t2t  ist,  sondera  sie 
mit  Notwendigkeit  herbeiführt  Und  wSre  er  sich  wirklich  erst 
allmählich  dor  Doppelgi-stalt  seine«  ProblwnB  bcwni«t  gi'iworden, 
kSnnte  man  die  Einleitung  zur  cratvo  Auflagi;  damit  ontachuldigctt, 
da»  «r  —  bei  seiner  Gleichgültigkeit  ge^en  die  iussere  Form  der 
Rptteren  Schrinen  wohl  dc-uki>ar  —  der  Arihfit  au  eeinein  Werk 
DiBde  e«  um  Jeden  Preieabi!eblJeK>)en  und  daher  Aendernngen  nKiglichet 
renneidea  wollte:  m  hätte  di«  »pät  erreichte  folgenwhwpre  tlinRieht 
in  die  cigentUchro  Tendenien  »einer  Erkenntnistheorie  wenigstens 
doch  in  den  Prolegunienen  and  in  der  xweiten  Auflage  der  ^Kritik" 
ihren  EinÜaas  inssern  mlbtiien.  Aber  in  beiden  Werken  wird  gerade 
im  Gcffcnteil  die  Frage  nach  der  MUgUebkeit  «yuthetiiieher  Erkennt- 
DiHc  ■  priori  noch  viel  gi-flisseutlioher  in  den  Vordergrund  gestellt 
leb  bezweifle  doreban»  nicht,  dass  d»0  ZtLstandekonimen  der  Krfahmng 
für  Kant  auch  einïViblem  war.  Aber  ea  war  kein  Hauptproblem, 
geschweige  denn  da«  Hauptproblem.  Wnrde  es  dazn  gemacht,  dann 
gesebab  daa  in  einer  AngeuliliokaRtimmung,  unter  dem  Kiutluiui  einer 
ganz  beeondcreu  eigenartigen  Gruppierung  der  Gedaukenmaamu. 
Ab  Anch-Probleui  konnte  v»,  ja!  musstc  es  in  der  Einleitung 
nnberQckaichtigt  bleuten.  Hätte  Kaut  ei>  aber  niehi  nnr  in  einer 
vorUbergehenden  Kouitellation,  per  nefan,  Hondem  priiixipiel)  und 
durch  die  Eiitatehun^sweise  nowie  durch  die  vorwiegende  Teudens 
acines  S\'8teiu»  bveinttusot  ftir  ein  oder  dus  Hauptproblem  gehalten, 
ao  hätte  die  Fonnuliernng  in  der  Einleitung  notwendiger  Weise  auders 
Unten  mUMen.  Etwa  so:  -Anf  welche  Weise  geht  die  Syntbems 
Tor  aich.  welche  am  einielneu  Eusammenhangnloeieii  Senwitiouen  den 
ZBianunenbängeuden  Organi^muft  der  Erfahrnng  macht?  lind  welche« 
■ind    die    Furmen    dieiwr  Synthesis,   die    kuQHtituierenden   Fabton-u, 

tpriuriscben  Elemente    in   der  Erfahrung'.'"     Die    FrageatoUung, 
MUtasL  A 


I 


M 


£.AAIeVet, 


wie  sie  wirklich  v»^lîl^{^,  ^lit  nii'lit  aof  Rrklitmo^  der  tlistHÜclilifhca 
Erfahrung,  »oodurn  iiuf  lii'^rUtidaiig  der  aprioriwhea  WiKtieiiH(^hnn 
mit  g(.^DBl»iidli«her  UUlti^'keil  ans. 

Die  oben  augefllbrte  Stt'Ue  um  dem  Miuidoxeiuiilar  dt-r  „Kritik 
i\.  r.  V."  hf«9gt  nicMs.  du  sw  dich  im  We^entlichr-n  Diir  iiof  dier 
Dedaktinn  der  Ki»(pg»rieii  Uexii^bt,  iv«,  wio  wir  ttahi-n  \\fit\fR.  dns 
Problem  der  Rrfahrnug  :illvrdiu;;K  SBlbstittiliidi^p  Hedpotun^  nir  Kant 
ffi-winiit.  E«  kann  ans  di*-ser  Auui^stTunf:,  dit?  auf  Hoc  bi-stimmtf 
l'artiv  in  der  „Krilik'^  )H.Tt-<-liiict  und  ztigcitcliuittc-ii  ist  mid  dt'shalb 
noe  den  beëonderen  Verliültni^een  jener  Partie  (ana  der  Lagerung 
der  (iMlniikcnpiippeo  in  ibr]  erklUrt  iverdi-n  mow.  niclit  auf  das  ge* 
KclilittMi'R  werden,  was  Kant  priu7.ipi  I'll  alxtiein  Haupt  problem  «DMb- 

Audi  da»  Oitat  aiiN  der  Schrift  „Ul>cr  die  FortflcbrittA"  beweist 
tiiflits,  wfiiu  mau  t-s  iiu  ZuHaiDHicntiatit;  mit  dem  VorberKcbeßden  Ite- 
irai'htt't-  Die  rhum-  Htcllv  i»t  uuklur  und  vi-nvorrou,  st>\vcit  aio  den 
Hanptxwcek  der  „Kritik^  betrilTt.  Gegen  Seliliuaü  dcB  kurz  vorhcr- 
^iienden  Abschiiittes,,TOn  llegriffen  a  priori-  (Hirteii^tf^in  B.  VIII,  533) 
nird  nämlich  din  TramtHccndcntalphitoiinphie  aU  mit  der  „l^'bre  vou 
der  liaglichkcit  sUlt  Erkenntnis^  a  priori  Obcrliaupt^  identisch  erklärt 
und  ihr  'Awwk  in  ^die  Grllndung  einer  Mctspbvnik"  Ke«-tEt.  Dann 
am  Anfang  dur  ensien  Abteilung  ,vi>n  dem  Umfanpc  dt«  Ihwiretisoh- 
doginafisi-Ucn  Gebrauch»  der  reinen  Vemuuft"  h«i«»l  ea:  „Der  Inhalt 
dii^HcH  AbtH'liDilteft  ist  der  Sutx:  der  (înifang  der  t)ieorelii*cheii 
Efkeiiutnis  der  reinen  Vernunft  erstreekt  fiieli  niebt  weiter,  als 
auf  Gegeu8lÄnde  drr  Sinne.''  Hier  liegt  also  ein  Stellnngswechsel 
vor.  Kbfn  vorher  Rollte  »och  Zwwk  der  'IVamwcrndcntalphilotiophie 
die  B<-grdndniig  aprioriochrr  Wii«eiMohaft  (immanenter  Metnphymk) 
nein.  Statt  dessen  tritt  jetzt  fUr  de«  poeitiren  Teil  der  Etkcuutni»- 
thi-orie  die  Grenxbcätimtuuug.  die  lk«ekrankiiug  der  upriorisehen 
Erkenntniti  auf  Erfahrung  ala  Hauptzweck  ein.  Der  eigeutliefaeo 
Greuxbe-itimmang  mURH,  wie  ea  dann  weiter  beisHt,  der  NaeliweJa 
«'oranfgehen.  „dass  die  Vemnuft.  al»  Vermiigt^u  der  Erkeiintnifl  der 
Diuge  »  priori,  «icli  anf  Gegenstände  der  Sinne  eretreeke".  Zn 
dleflem  Naehweie  iet  auch  eine  pErorturnng''  dartlbcr  erforderlich, 
„wie  Tou  Gegenxtänden  der  Sinne  ein  Ërkenuluie  a  prior!  ntfiglioh 
sei".  Auf  diese  ErïtrteruDg  kommt  Kant  einige  Aiwätze  weiter 
xurHek,  nachdem  er  EW)fi4-heudureli  altbekannte  Cedaiiken  ans  Reiner 
„Kritik"  ohne  tttn-uge  Dtitpomtiou  und  featen,  niclbewnasten  Gedanken- 
fortschritt  an  einander  gereiht  hat.  Ea  heisst  du  (llartenstein  ß.  Vin, 
bSb^'M):    „Weil  alles  theeretiwlie  Erkeiutiui»   mit   der  Erfahrung 


» 
N 


I 
I 


Die  bewegvoden  Eiäfte  la  Kanb  iiliSuMiiklMlM^r  t-^tirkJilnng  d«.       SI 

ntsMUiiK^stimnieii  nnsB,  m  wird  ditisi-»  nnr  anf  eine  »der  die  aDdere 
Art  nijlglirb,  oKnilifli,  ilasB  eotwedt-r  die  Erfulirtinp  di-r  fJrtind  nuserer 
Erkttnnttiifl,  «Icr  das  Krkt'iintuÎK  der  Unmd  àvi  Erfiibruug  ist 
Giobt  en  nlao  ein  eyatbctixi'kfis  Krkenntniit  a  priori,  go  ist 
keiu  amierer  Aoswfg.  ule  i-m  innss  Rcdingnopren  a  pri«ri  der 
Mi'iglif^hkeît  der  KrfiihrQDg  fi)>iTbauiit  <>ath»lteD.  AUdnnu 
alM>r  entfaiül  es  an^fa  dit-  Hedtngiiiigcu  diT  MOgUcbkcït  dt>r  Gvgea- 
stliide  der  Krfalimng  (Ibcrtinupt;  deuti  dut  dnreli  Erfiibniiif;  kfiimt-ii 
sio  fllr  uns  »rkeDiihart^  Oegf'iitiüiiide  sein.  Die  l'riDujtioD  ii  priori 
aber,  nach  denen  allein  Krfalirong  mSglicfa  ist,  »Ind  die  Kormen  der 
0'  id«.    Hanin    mid    Z<-it,    nnd    die    Katefrorien,    welohe    die 

*iL  ;  _iR' Einheit  de»  Bcivaestwins  a  priori  cntlialteii,  »ofeni  noter 
sie  empiriiichu  VumtcUnngcu  Hulitnimit-rt  werden  k^lnnun."  Dann 
igen  die  olit-ti  eiticrti-n  Wi-rlu:  „Die  tiüidistu  Aofi^be  der  TrauH- 
!i)denui1ptiilo«npliie  \si  nleo:  wie  ist  Erfabnmg  niöglich?" 

Von  dem.  was  dai«  ErfahrnngsiiroWeni  von  dem  Urproblem  der  Eiu- 
lejtung  nnterRciicidt>n  und  dn8  Hiis  dos  crsicren  snsmsehen  snlt:  von 
ia  Ullgliclikeit  svulbetineUer  Urteile  a  potiteriuri  ixt  bier  also  gar  nirlit 
die  Rede.  Dii.*  letxtcrun  wurden  nicbt  uininul  enväbiit;  c»  wird  nicht 
eiomul  gesagt,  dase  in  ihnen  eine  t>ebwierigkcir  steekt.    D»»  Problein 

tÙrfitbruDg  npiett  our  ioeofcru  eine  Rolle,  als  seine  AnflÜHUUg 
Mittel  zur  Anf lütinng  der  tYnge  nach  derMügliohkeit  aprioriseber 
l^Dthetiflehor  igi^geastilndlieher)  Erkenntnisse  ist  Dem  ganzen  Zn- 
Himmenhango  nach,  in  welehein  die  St«rlle  steht,  wird  als»  das 
Probli^in  der  tJrluhrDiig  nicht  amfi4>inerticlbstiivinenoi'wltlint.  alsSelbüt* 
zweck,  als  selbstHtUtidigc-s  l'rublpui.  »eiidcm  nur  ahi  Mitt«.-1  xum  Zweck, 
als  Vnrfragi-,  ohne  deren  Losung  die  Frage  nacli  der  ülöglichkeit  der 
ntii«tuilen  Wisäciwchaft  nicht  erledigt  werden  kann.  Das  Froblew 
der  Krfiibriing  mag  ftlr  Kant  eigenes  Interesse  besitzen:  aus  dieser 
Stelle  geht  es  nnf  keinen  Fall  hervor,  s»  sehr  auch  der  Wortlaut 
EUnüehfit  diiOlr  zn  s{»rc-cheu  ^'heiut.  Aber  wie  kutnmt  dann  Knot 
dun.  dies  Problem  nls  hiiehste  Anfgabc  der  Tran^ceDdentsIphilosphie 
xa  iK-TeiclineD?  Der  .\usdraek  ist  fwhleohi  gewühlt,  wie  so  mancher 
bei  Kant  aber  d»<^h  bei  meiner  Auffassung  sehr  wobi  erklärbar. 
Er  will  sagen:  In  dorn  Prublem  „wie  ist  ErTabruug  möglivh'r  kulmi- 
nie_ren  alle  Fragen,  welche  beantwortet  werden  nidssen.  I>evor  eine 
Theorie  der  rutioonleu  Erkenntnis  aufgestellt  werden  kann;  in  ihm 
luBfeD  alle  Füdcn  zusammen;  ohne  seine  LSsung  kein  Heil;  weil  «8 
biHhet  nicht  begriffen  war,  darum  da»  Seheitern  aller  frHheren  Vcr- 
mche;  daher  »eine  Bedeutung,  daher  die  Schwierigkeit  der  LO«niig, 


E.Adiekes, 


daher  ab«  nneli  die  Bnleatang  der  LOgnng:  e«  ist  die  Pforte  «ar  Den 
iuiri:(irielit«iMlcii  lletaphj'itik.  and  dnrnm  i«t  seine  I^Dniç  die  Itfichflte 
Aiifgn!>e  der  IVansMendentalphilnsnpliie.  AIro  wnlil^emerkt  Dor 
deshalb,  winl  obnc  ibru  £rlcdigruii|r  die  Nenbegrllndnog  der  rattüimlen 
Erkenntiii«  mit  gogoEietiiudticher  Galligkeit  iiiclit  niJSglicb  ist.  Divsc 
Nenlwgrtlndoiig  1«  diu  rigfiiUiche  höchste  Aafgsb«  dor  Tran«*ceii- 
di'iit«lpki]o«ophie:  aber  anch  die  Tbeori«^  der  Erfahning  kann  ao 
geiuiDiit  werden,  weil  »ie  das  einzige  notwendige  Mittet  rar  Krledigung 
jent-r  ixt.  Alm  weit  davon  entfernt  eine  fielbstHtSsdige  Rolle  za  spideii, 
bat  da«  Problem  der  Erfahrang  hier  onr  die  Bedentnng  einer  DieiwriD, 
mar  einer  nncntbvbrlichoD,  weil  einzigartigen,  aber  immerhin  doch 
einer  Dienerin. 

Will  man  das  Problt^m  der  Erfahrung  als  ein  oder  gar  als  das 
Hanptprobleni  ani^-ben,  ao  ist  es,  wie  wir  «lalien.  unmöglich,  die 
ProbletnHtellnng  der  Einleitung  zu  rechtfertigen  nnd  zu  erkUlren. 
AUeSebwierigkeitennchwinden  dagegen,  wenn  wirdteüe  Fragentellnng 
(reap,  die  nr^rtlngliebere  :  giebt  ea  apriorische  Erkenntnis  von  gegen- 
stttndliehcr  Gültigkeit  nnd  wie  wird  sie  mOglicfa?)  als  das  ein«, 
wahre,  eebte.  d«r  EntwickUng  wie  der  vorwicgeoäcD  Ten- 
denz der  Kantiflebcn  Erkenntnistheorie  in  gleichem  Maaese 
gcreeht  werdendellanptproblcmbetraeUteu.  Sehen  wir  das  als 
die  primipicUc  AnHicht  Kants  an,  so  taxseu  «ich  vinzvbie  abweichende 
AewaerODgeD,  welehc  deui  Problem  der  Erfahrung  allzn  selbstsUlndige 
Bedentnng  bcizolegen  acheinen,  leicht  erklXren. 

I^etzterefi  n-nrde  nrsprUiiglieh  ge^nden  nnd  gelfiet.  nm  die  LOenng 
des  erstcrcn  zu  ermllgliehen.  Kants  llnteisuebungen  drehten  sich 
znnUchst  nm  den  Beweis  und  diu  Erklttrujig  der  GEÜtigkeit  apriurischvr 
Erkenntnis««  mit  gegenatXndlJcher  Gültigkeit.  Kr  bedurfte  eiiMS  «in- 
heitlicben  Prin;:ip«i  nnd  fand  es  in  der  Beziehung  der  Erkenntnisse 
auf  mUglichc  Erfahrung.  Uie  Gnltigkeit  jener  hing  davon  ab,  ob 
sie  eilten  notwendigen,  uDentbehrlteben  Beitrag  xunt  Znstande- 
kommen der  letzteren  leisteten.  Dadurch  bekam  aber  die  Erfahrnng 
in  Kants  Augen  einen  ganz  anderen  Wert  und  Charakter.  ¥Hr 
etwas  Selbfltverstilndliches.  einfach  Gegebenes  nnd  nicht  weiter  Er- 
klKrangshedUrftigea  batte  er  die  Krfahrnng  wohl  nie  gehalten.  Auf 
keinen  Fall  mehr  seit  1769,  seitdem  er  vim  der  Auftindong  der 
aprioriReheu  Elemente  in  der  meutteblicheu  Erkenntnis  durch  Scbni- 
dnng  zwischen  Foru  und  Materie  die  Ikgrtlnduug  der  rationalen 
WiMenschuft  abhängig  machte.  Doch  wenn  auch  ii«hon  damals 
d«r  Begriff  der   Erfahrung  fUr  ihn  etwas  Problematisclies  an  ueh 


IKa  hawogeadcu  KUlim  In  Kauta  pltiloMphbcbcr  Enivifildiiog  ete.      53 


I 


I 


\Me,  90  lag  er  docb  ganz  ntwi-its  von  der  Strasee,  vrvlcbo  seine 
OiterroelinnpeiJ  ihn  ftlhrten.  Gelegonh*-!!  nnd  C.mnd,  Mber  diw  Zu- 
riuidekoninies  der  KTfahrung  im  Kinx^lnen  iinch^mleiikm,  gaben  tti« 
ihm  ntchL  Dan  wurde  andern,  nobald  d«r  Begriff  (.MSglirbkcit  der  Ej- 
fahmng"  der  Grnndjifvilcr  fllr  alle  »prtoritfcbi-D  Ik-wei«  wardp.  Vor 
ibni  bcugtL-D  Hieb  Jctxt  dii-  ratiunnluri  Krkoniitniitst;  iiud  bugi-brten 
TOD  ihtn  das  Sieg«)  ihrer  QultigkHt.  In  d<>n  Mittelpnnkl  der  er- 
kcnntDistlieorctifii^ben  ri>t«niuchnngen  war  er  pIßtzHt'b  gerUckt,  weil 
ron  »einer  Erfomehung  die  MOgUcbkcit  der  uj)riortHciiea  Wisucn- 
schaft  b  letzter  Linie  abhing.  „Di«  BodingungOD  der  Erfahrung 
erkennen"  war glfiehhfdi'nffnd  geworden  mit:  „die  Gültigkeit  syntbe- 
UHcber  Krkenninispe  a  priori  erkennen  iind  beweisen"'.  Znnitobst  war 
abo  die  BearhäfdgiiDg  mit  dem  Problem  der  Erfabrnng  xwar  nur 
Mittel  mm  Zweek,  Aber  Kunt  hat  Zeit  Heines  Lebens  trotz  der 
praktinetien  Teudeius,  die  seiner  rhiloüophie  eigen  ist.  doeb  immer  eine 
stark  an^ebildetc  rein  theoretische,  spekulative  Ador  gehabt.  80  war 
t*  natürlich.  daHs  wShrend  der  Vnternnehnngen  der  70er  Jahre  daa 
Problem  der  Erfahrung  —  ernt  nur  Mittel  ïiim  Zwet-k  —  Kelbotzweck 
wsrde.  Kant  bekam  Intere«wc  an  der  Untereuebung  und  au  I'nt«r- 
snrbnDgcn  dieser  Art  Überiiaujit  und  fUhrte  sie  weit  Hber  den  Punkt 
hinaus,  bis  la  welchem  ihn  die  Rücksicht  unf  Ik'{;rfkDdnng  der 
ratianaleo  Wiftsenscfanfl  trieb.  Nicht  nor  die  Möglichkeit  der  Er- 
fahrung als  Darchgaogspnnkt  xii  dieser  BegrUtidung,  sondern  die 
Erfabrnng  llherbanpt  worde  ihm  Problem,  nnd  üwar  »elbstständigea 
Pmbletn  in  dem  Grude,  das»  er  ttlwr  den  aiigeohlifklieh  vorliegenden 
Fragen  toehcr  ofk  den  Aiiagangspunkt  gaur  viTgass,  von  dem  ans 
er  zn  ihnen  gelangt  war,  und  ebenso  die  Motive,  die  ihn  nixprtlnglteh 
lettctca. 

Kam  dachte,  wie  wir  aaa  «einem  hand^ebriftlicbeu  Nachlass 
eraehcD.  mit  der  Feder  in  der  Hand.  8ehr.  aehr  oft  hat  er  in  den 
70er  Jahren  de»  Gang  seiner  llntermehungen  niedergeS4:hrieben, 
nicher  awh  viel  hUnfiger,  ab  wir  jetzt  nuchweisen  k'tnnea.  F^  war 
DalBrlicb.  das»  er  »einen  Pn^ddemen  auf  verschiedene  Weise  nahe 
KQ  kommen  i>uchte,  bald  von  d)e«em  bald  von  jenem  Ausgan^ptinkte 
au.  So  könnt«  er  vor  allen  Ding^^n  entweder  von  dem  Problem 
der  rntioualen  Erkenutnix  anagehen  and.  getrieben  vom  Wamiebe,  ihre 
Gnltigkeit  zn  beweisen  und  zu  erklären,  sieb  naeli  einer  festen 
OperattonsluiHis  umsehen;  hatte  er  diese  in  ihrer  ßeziehnng  auf 
nOgliebe  Erfahrung  gefunden,  »0  muMte  er  die  letztere  analysieren 
and  diu  Mpriorisehea  Elemente  fe«tsteUeu,  welche  allt^in  im  -Staude 


< 


E.Âdlekcs, 

nnd,  ihr  «id«  sichere  Gmndliige   nnd  pinen   kttien  Halt  zn  ^etl« 
DftB  war  der  eins  mijglifihp  Wep,  der,  wt-Ichen  t-r  nrsprtln^ich  ging, 
Oder  aber,  er  tti-blnp  die  ontgogougi-settti-  StrUBHo  «in  and  ging 
Ton  dem  Faktniu  Avt  Erfnlirang  au8.    Dann  erhob  sich  zuDächüt  die 
Frage:  wie  wird  Erfuhrnng  niRglichV  welehes  sind  ihre  llndingTingenV 
Die  Antwort  wnrde  dnri-h  Kntdeckuiig  der  apriorischen  Kleniente 
in  ihr  gefnoden.    Zttgleieh  brurhte  sin  die  Utonng  des   I*robteniD 
der   rntionalcu    Erkenntnis.      DieM-n    umgekehrten    Weg    ist    Kant 
BÎcbnr     bei    demjenigen    Teil    ih-Id^t    Untervuichungen.     welch«    er     i 
spatvr  als  truHseendcntale  Deduktion  der  Kategorien  bezeichnete,  B 
lüinfig  gegangen.    Dm  Faktum  der  Erfahrnng  als  Ant^angspnnkt  ™ 
za   betrachten    und    von   dii-sc-r  Graudliigii   an»    naeb  analj*tiitcbeT 
Methode   vor-    rc«]).  znriickzugehen,  wird  ihm  ohne  Zweifel  gww 
gelllafig  g*-wesen  sicin.     Dieser  Weehsel  der  l'utvrgtielinngfnH-thoden 
nnd   Ausgangspunkte    konnte    nnr    von   grüssteni    Nutzen    sein,  w>- 
laoge  «8  eich   nm    Durchdringung  und    HehermehaDg   dee  Stoffe«,  ■ 
um   SiebcTung   der   ItesulLite   durch  Ik-Ioucbtung   von   allen  Seiten, 
um  Ucbnng  in  der  DarsteUnng  der  Gedanken  baDdcll«-.     Er  konnte 
in  keiner  Wei»e  Unheil  stiften,  solange  Kant  noch   nicht  von  den  ■ 
Detaiirorsi'hungpn  zm  Danttellnng  seines  Systems  tlbcTging.     Sobald 
das  gesehah.  inusste  es  freilich  »nders  werden. 

Sobald  Kant  zn   dem  Kntwnrfe   seiner  „Kritik"  schritt,  lunsste 
er  den   ursprünglichen   Amtgangspunkt    wühlen,    und   den    Wcgi 
eiuscblagen,  der  ihn  xuerat  zum  Ziele  gefllhrt  hatte.,  der  uueb  allein  ' 
dem  Impuls  i-ntnjirach,  welcher  die  UntersBcbnngen  ins  Leben  rief,  und 
der  llKUptteiidenx,  die  ihnen  noch  immer  eigen  war.     Kr  durfte  ferner 
von  seinen  Unlersochaugen  Über  dus  Zustandekommen  der  Krfahrnng 
und  ihren  Keealtateu  im  Interesse  der  Klarheit,  Eiuheittiehkeit  nnd 
UelierBichttichkeit  nnr  das  hertlbernchnien,  was  fUr  seinen  eif:entliehen 
Zweck  und  seine  llanpttemtenz:  Deweis  and  BrklUrung  dur  GUlttgkeit 
rationaler  Krkenntnisse  al»  unerlAsitliebo  Bedingung  von  Notwendigkeit 
war.     So  sei  fiel  veretändlieh  diese  Forderungen  sind,  so  l>egreiflieh  ist  | 
es  bei  Kanlä  Charakter,  bei  seiner  Nachgiebigkeit  gegen  seine  Privat* 
ansichten,  hei  seiner  Nacblätesigkeil  gegen  die  Form  »einer  .Sehriften.  | 
dasfl    er   aie   oft  nicht   za   ihrem   Rechte   kommen  Itess.     Er  hatte  | 
einmal  in  seinen  spSten-n  Werken  die  Uewobuheit.  daa  Gerippe  des  J 
Gedankengängen,  das  er  mißlichst  hätte  hervortreten   hisiH-u   sollen, 
im  Gi^nteil  mit  allerlei  nnuiHigem  lïallast  m  beladen,  mit  Wieder- 
holingen, ZwisehenWmerknngeu,  neliensHeh liehen  Ansfllhningen  etc. 
Jene  Untersuchungen,  drecraU  mmfltze  WusM-rrciser  hUlte  abtiehneîdeii 


t^  bevi-geBiIeB  Krifte  in  Kuta  plillu*upbl»cb«r  I^tH-kUanx  cic. 


mliMicti.  hnitu  it  licb  i^wouDca;  lâc  scbieni'n  Ihm  wertvoll  za  geto. 
Krin  Wnndcr,  worn  tr  ihnen  nicht  M-IttMi  oiiifD  »o  breiteu  Ranm 
f^Onnle.  ita«>  df^r  Schwpqmnkt  «ler  Uui<-n*i)cbung  p«Uit  vcntchiibco 
m  Hein  whcint,  dam  er  an  manchen  Stellen  eine  Problcmetellnng 
wUhltu,  dît  von  BcituT  nrsjultDfrlichen  so  weit  verschieden  ist,  cUs» 
VsihinfrtT  dii-s  Fuktum  uh  iiR'ttioditicbf:  I'Toblemconvi^rsion  bexeiehnen 
io  tnOiwtn  gbinbte.  80  kiunen  namt-utlii-h  jene  h.vi>i?rtroiihierten 
Fartivo  in  dir  tran-tftrondentiilen  l3i-dnktion  der  Knle;^>rien  ZQ 
mande,  in  ileneu  da^  Problem  der  Krfabrung  »icht  mehr  Mittel  liom 
Zweck,  sondera  äc-lluttzwcck  za  sein  achoint,  die  weit  entfernt  davnn, 
wie  rarerga  umiKunctifn.  vîi-lmehr  diu  oi^^ntlicbt;  (îrandfra^o  ab 
Paivrgun  enH'huitR-D  Inss^ii  kounteii. 

Duell  an  dem  wirklichen  Thnthestaudc  Xndert  die«  ail««  nîchtB. 
Allf  jfne  l'rohleme,  welche  die  Mn^lichk^-it  der  Krfjihrnng 
beireffen,  »ind,  |irin2i|)icll  betrachtet,  nur  nm  de»  iu  der  Ein- 
leitung anfgestcllton  Uaupt|ir»blem8  willen  in  der  „Kritik'' 
daseinsborccbtigt.  So  iutc-reHHanl  «c-  wia  mtt^>ii.  s«  wertvoll 
die  Uemillate  »ind:  rn  die  „Kritik"  gehören  iie  nur  hinein,  insofcni 
ihre  Liisuiig  die  notwendige  him»  bildet  fit  die  Lötinng  des  Gniod- 
[irobteDi)>.  Mit  Kecht  hat  Kaut  dr«liiilb  in  der  Einleitung  weder 
aaefa  dor  Müglichkeit  der  Krfahriing,  noch  nach  der  MögUehkoit 
nymbeliseher  Urteile  a  posteriori  gefragt,    Soweit  die  betreffende» 

^ Probleme  wirklich  /.a  dem  eijr^-Qtlii'hen,  von  einer  einlieitliehen  'IVndenx 
bjBherrHchten  Gedaukeuvoiaplexe  der  „Kritik"  gehören,  d.  h.  soweit 
le  noerllUHbche  Vorfrage»  tüud,  Kuweit  uIho  ihre  Lfittiing  diu  tJJituog 
fles  Problems  der  Kinleitung  etvt  uiitgUeh  luaeht,  siud  «ie  in  ebon 
diesttiu  Probieni  entbalten.  Alle«,  wa«  darüber  hiiuni^ht,  ht  Parergon 
Bnd  wlUe  ftlr  die  ,.Kritik~  besser  auch  Paralipomenon  geblieben, 
Bollie   die  eigentliehe  Tendenz  des  Werken   nod  »ein  Schwerpunkt 

Iklnr  nnd  unverkürzt  £um  Aasdmek  kommen.  Aber  Kiint  wiir  ein- 
mal inkbu»e<invnl  und  nahm  von  jenen  llntumnehnuj^-n  budeuteiid 
mehr  auf,  als  unbedingl  nfitig  war.  Üueh  ging  er  wenigstens  iu  seiner 
InkouKetiuenz  nicht  so  weit.  dn»>  er  Jene  Pnrergn  y.u  dem  oder  zn 
einem  Hauptproblem  gemücht  und  die  urNprtlnglicbe  Problemstellnug 
«ebeiniuir  ergUnit,  in  Wirklichkeit  aber  vemrbohen  hitlte.  Wenn  er 
sieh,  wie  iu  derKinleitnugxur  „Kritik",  auf  den  prinzipiellen  Stand- 
punkt Htcllt  nnd  iliiuptt4-udenz  nnd  Schwerpunkt  des  Werkes  angiebt, 
ideibt  er  sieh  getreu  und  täsxl  jene  Aueb-Probleuie  DuberUvkjichtigt. 
üUnnt  er  ihnen  im  (.auf  dett  Werkes  oder  in  Paralleldnrslellongeu 
(FurtKbritte  der  MetapbyaikJ  iiaum  und   twar  mehr  »1«  erwilnseht 


» 


E.  Adiekefl, 


ist,  scheinen  sie  sogar  an  (lit-  Stell*  de«  n«dpt problem»  tri-tcn  in 
wollen,  so  iat  du  bedanerli^b  nod  tutlelnswerl,  weil  c»  den  wRlircn 
Saebvcrhalt  verdunkelt  und  za  Miiisdentiing«!)  fahrt  Desto  wichtiger 
tat  es,  dass  gegenUhi^r  dienen  Anomalien,  die  anrh  wiedemm  auf 
«ioe  allzn^rowe  Naebgifbigkvit  Knut»  gegenüber  deinen  snlijcktiveii 
Liebhabereien  '/.nrUckxnflIfaren  sind,  die  Eioleitang:  zur  „Kritik" 
nDEDgefocbtcD  and  in  ihrer  rationalistischen  Tendenz  nngeflcbnUUert 
ali  KorreotiT  stehen  Weiht') 

Hitte  das  Problem  der  Erfahrung  grundle^nde  selbsUÜindi^ 
Redeutnng  fllr  die  ^.Kritik^  wäre  es  in  der  Einleitung  gleichnun 
nur  ans  Vereehen  ooerwftbDt  geblieben,  mtiHit«  rs  also  eigentlich  noch 
uai-htr%lich  in  sie  eingeschoben  werden  (soll  sie  anders  fUr  das 
ganze  Werk  Geltang  haben):  so  lüge  die  Uefahr  nahe,  dass  daa 
Sehwergenicht  der  rntemnchnng  von  der  erkenntuiittheoretischen  nach 
der  psyoho1<^:isehen  Seite  binBbergediängt  wUrde.  Damit  koniroe  ieh 
ZD  der  letüteD  Missdeutung,  welcher  das  Prubtero  der  Einleitung  auR- 
gMctzt  ist.  Man  bat  («  als  ein  inder  Hanptsnehe  psychologiscbes 
oder  doi'b  wenigstens  nebenbei  aneh  psychologisehee  aufge&ast 
Es  i8t  aber  nrsprttnglieh  ein  rein  erkenntnistheoretiaches.  Nicht 
die  subjektiven  Faktoren,  durch  welche  ijuthetische  Urteile  a  priori 
KU  Stande  kommen,  will  es  nnfgexäblt  haben,  nicht  die  Krkennt- 
Di8verni4)gen  and  die  nmprllnglicben  Funktionen  f>der  AnIngen,  die 
dabei  in  Frage  kommen,  will  es  festgestellt,  nicht  den  Trsprung 
jener  Urteile  erklärt  wissen,  sondern  die  Gültigkeit  der  IJrteile 
mil  bewiesen  und  erklärt  werden.  Wie  sie  entatchen,  ist  Kant 
NebenBSche;  das  ist  zwar  auch  fltr  ihn  GegeivHtand  der  llntersnebnng 
gewesen,  wie  die  vorhergt-h enden  Al^sätxe  bewiesen,  aber  die  „Kritik"* 
steht  solchen  Untersnchnngen  prinzipiell  fem.  Daa  Problem  der 
Kinleitnng  fordert  dnrchaiis  nicht  eine  pnyehologiaohe  Theorie  des 
AprinrixmuB.  Kants  „Apriori"  ist  nach  seiner  eigenen  AusBage  gleich- 
bedcntend  mit  „notwendig''  und  ^allgemeingültig".  (Im  den  Gegensatz 
zwiMben  diesen  beiden  Eigenschaften  cint-TKeits  und  Zuf^igkeit, 
Gtlltigkeit  in  einzelnen  Kälk-n  andere rwi  ta  dreht  sich  bei  Kaut  der 
Unterwhied  zwischen  a  priori  and  a  posteriori  in  erat«r  Linie,  nicht 
am  die  änaM'ren  Einwirknogen  auf  die  Organe  nuserea  Krkenntnia- 
venntigeDS  und  seine  apriorischen  Anlagen,  re^.  Reaktionsfonnen. 


■)  Zu  nkelner  groMea  Freude  finäe  Icè  Id  dl«Miii  Piukio  mdn«  AaflCMnng 
beMttJKt  dnrdi  8<i)unauM  trefflichen  Anfuti:  Kaot's  critic«!  probivn,  In:  Tb« 
pbtUitupbkal  Review  1S«3,  I],  1,  140  B. 


ne  tiewtc<ui<l<ia  Krtftr  in  Ktni*  phftcmophimhc?  KalwlcklniK  otc       57 

Kur  die  Gültigkeit  dor  rationalftn  Krtcrnntnisti«  will  ilsB  Prohk-ro 
der  EinlettnDg  streng  erwirevo  nud  «^rldärt  hHbfii.  Ob  das  goAohehcn 
kann  auf  Grnitd  dv»  Wolffiwlit^ii  oder  oiocB  audor^n,  otwa  des 
Kantiwb«ii,  Apriorifnio^  oder  vom  Standpiiokt  der  streng  durch- 
penihrt<>n  pr!MI«t>ili<>rten  Harmonie  »»8,  diu  ist  etwaR.  vra»  sich  erDt 
in  Laufe  der  ünterfiuobang  7,cigen  kann.  Die  Frageotellihi^  der 
EiBluitmig  ist  iodiffcrcDt  gegen  die  v«TBcbicdL'nen.  vtwa  mJ^licheD 
lAugen. 

Wäre  eine  Theorie  des  ApriorisDins  Kantii  Ziel  giewencn,  so 
htttte  ferner  iKine  Methode  einn  etnpirifioh-piiycbologiscb« 
»ein  knnnea,  ja!  sein  mtlaKen.  In  der  Erfabrnsg  hiiUa  er  die 
onprllDgliebea  AnUgen  nnseres  Geistes  aalsacbcD,  auf  Grund  von 
Eteoba^htuDgeD  ond  SvblUsscu  ein  Bild  nnserer  psychologiselioD 
Oi^iii»)lion  entwerfen  und  so  whliessliefa  den  Ur«[irniig  und  die 
Kntstehiing  der  s^ulbetischen  Erkenntnisse  a  priori  o«cliwei«en 
mBaseo.  E»  ist  aber  bekannt,  wie  sehr  er  sieb  gegen  die  Iden- 
tünentng  seiner  tramwpi'ndentalt'n  Methode  mit  der  i«vclinlo- 
gisehea  wehrte  nnd  wi<.r  wt-uig  Ik-deutuug  vr  selbst  den  psyeho- 
k^iachen  Teilen  der  traiiMccDdentalen  Deduktion  der  Kategorien 
fdem,  was  einige  —  Vaihinger,  Kohnrnian  —  Tmnsscendentiil- 
peycbologie  genannt  haben)  beilegte.  Transsendt-utal  faciMt  nach 
ihm  nur  die  Erkenntnimrt  and  Methode,  welche  die  Mßgliebkeit 
»on  Krkenntmswm  a  |)riori  oder  mit  andern  Worten:  die  Allgemein- 
gfütigkeit  and  Nptwendigkeit  gt-wiener  Krkenntnime  erweist.  ïlit 
dem  eœpirïaobeji  Anfsucbcn  und  KonstKticren  t<hi  keiniartig  an- 
gebtTTenen  Fniiktivnen  oder  Elt-iuenteii  unserer  Or^aniAation  kann 
ab»  die  trun»se«ndentole  Dcdnklion  ihrem  Titel  uud  ihrer  prinzipiellen 
lUcbtnng  nach  eigentlich  nichts  ta  thun  haben.  Dam  Kants  aogeuannte 
tnuwscendentale  Methode  in  Wirklichkeit  eine  rein  pHycholo^isehe 
mt,  das»  seine  tranascendentalen  Beweise  ihren  Zweck  nicht  erreichen 
Bod  im  Grunde  aus  nichts  als  aus  psychologischen  Kriirternngen 
ind  Hypothesen  xusammengesetzt  sind,  ist  mir  persönlich  nicht 
iweifeihaft.  Aber  darum  handelt  es  sich  hier  ja  nicht,  als  was 
teioe  transseendentale  Methode  nnd  Bewei»art  im  Grande  auzaschen 
ist,  Buodem  nur  dämm,  als  was  sie  angesehen  sein  will.  Und 
da  ist  es  klar:  jedes  Verhältnis  zu  nnd  jeden  Vergleich  mit  der 
empirisehen  Paychoh^e  lehnt  Kant  a  limine  ab.  Alwraueh  das.  was 
Vaihinger  Tnuuseendentalpsycholf^ie  nennt,  erklUrt  Kant  zu  wieder- 
kalten Malen  für  etwas  Unwesentliches  in  Ansehung  des  Hauptzwecks 
ix.  B.  „Kritik"  A,  X).    ZwiicheD  ihr   uud  dur  empirischen  Fsj^^x^' 


E.  AdiekOR, 

logi«  soil  imch  Vaihinger  (('omim-ntar  I,  :(24)  folgender  Unlcrwhied 
bcHteheo:  ^Diese  fra^t  uach  dor  allaiäligeti  Ausltildnnc  der  Vnr- 
»tolltingeu  im  Wrlanfv  der  Eolnk-klmig  des  Snbjnkts.  jene  dmIi 
îlireu  npriorUvhoD  Fnndniiieut  im  Subji^kl.  luii^h  ibrvr  kdIi- 
jektiven  Sl«glîchkeit."  Die  trani<8C«ndentaljM>ycliologtH!iie  Seite 
de»  IVfbleiD»  der  Kinleitoii^  darfimrh  Vaihingcr  kniieaweg^  ignoriert 
wsnleti.  Aber aach  die  l*nt«rsuchnDgcnder'IVaDS«!endenta!piiyphi>l<^ie 
wt'rdon  vou  Kunt  Ubmill.  nu  or  »Icli  auf  äen  jiriuKipiclk'^ii  Stand- 
pnnkt  stellt  nßd  die  Hnupttendeni;  s«iiios  Werkex  za  Wort«  kommoD 
i&8st,  all)  Parergon  ansgegeben,  tvrlchea  fehlen  kfiniite,  ohne  dnsB 
der  lUiiptzweek  dadnrtb  irgendwie  tangiprt  würde 

Der  Ilaupizwix'k  de«  Werkf!»  besteht  ebt-n,  wie  mr  oben  sahen, 
nicht  darin,  das  Ztutaudekommvn  der  Erfahrung  20  cirblilreo,  nnd, 
wie  wir  jetzt  sehen,  aueh  niebt  durin,  die  Euti^tvhnng  apriorisebcr 
synthetischer  Urteile  begreiflieh  7.0  inaebeit  niid  ibr<t  |>!<^'chologiMhen 
Bedingtingen  anfxatinden,  sondern  nllein  darin,  ihre  gegenständliche 
Gflltigkeit  Ï0  Ijcweiiwrii  und  zn  erklären.  Eben»»  begreiflich  aber 
ivi«  en  oben  gefundeu  wurde,  da»i  Kant  stellen^i  eise  dem  l'rublem 
dor  Erfahrung  eine  »elbststüridigen-,  wicliligcre  Uolle  zateiit,  als  thm 
eigcDtlieh  zukommt,  —  ebenso  erklürlicli  ist  es  hier,  dans  er  die 
Fng«  naeli  den  psyebulogisetien  (k-dingnngen  (die  ja  anch  fttr 
ihn  ein  Problem  war,  wi'nn  anch  keines,  welehns,  otreng  genonimeo, 
in  der  Kritik  danein^bi-reelitigt  ist)  xntveilen  mehr  in  den  Vonler- 
griind  treten  luwen  konnte,  als  xuläsaig  wnr.  Dun  sind  eben 
«inxelne  Anomalien.  An  den  prinzi]>iellen  \'erhä]tni8seii  Ködern  sie 
nichts.  Das  Problem  der  Kitileitung  bleibt  ein  streng  erkeiintnis* 
tbeorct inches.  Es  ist  auch  nieht  etwa  betttimmt,  dureh  Vieldeutig- 
keit der  Begriffe  nach  den  psychologischen  Untersuchungen  hinüber 
zu  schielcD. 

Ich  fasse  kurz  die  Resultate  der  letzten  Untersucbungen 
(S.31— 58)  EOsammeD.  Die  Problemsteltnng  der  Kinleitnng  bringt 
die  Hunpttendenc  de»  Werkes  zum  Auulniek  und  keutizeiebuet 
nie  als  eine  rationalistische  Sie  erblickt  die  Hauptauf- 
gabe der  Kritik  in  dem  Nachweis,  das«  synthelisohe  l'rteile 
a  priori  (rationale  Erkenntnisse  von  gegenstiiud lieher  (Jttitigkeit) 
vorbanden  sind.  Mit  dieser  llauptaufgul>c  sind  ohne  weiteres 
drei  Unteranfgaben  gegeben:  Aufrindiitif;  and  Anfiählong  der  »Unit- 
lieben  aprioriKehen  KrkeniilDixse.  Krklärnng  des  Faktums  ihrer 
gegenständlichen  tlUltigkeit  und  HeHiiinmung  der  Orenwn  der 
lutztereu.     Nicht    aise    uof    die    Erklänug    der    Möglichkeit    der 


Die  bewegeoden  EiMfte  b  Kanta  pbiloHOphboher  Entwioklaiig  etc.       59 

Erfahraog,  sieht  anf  eine  Theorie  dee  AprioriBmnB,  nieht  anf  den 
NachweÎB,  ùmb  wir  mit  nnserer  ErkenatnÎB  nie  znm  wahren  Sein 
der  Dinge  as  sich  dnrchzndringen  im  Stande  sind  oder  daae  wir 
anB  nie  Qber  den  Kreis  der  Erfahrnng  hioaiis  erheben  künnen, 
geht  die  Kritik  in  erster  Linie  ans,  sondern  anf  aieKenbegrUndnng 
der  rationales  Wissenschaft. 

(Fortsetzung  folgt) 


Gtoethes  Verhältnis  zu  Kant 
in  seiner  historischen  Entwicklung. 

Von  K.  Vorländer  in  Solingen. 

]. 

Lmo  Bctiobiingfii  iiDturree  gr^iffitcn  Dichters  tu  nmerem  gTOast«n 
PIiilo«)phen  odfr,  um  mit  (îoethe»  eigpofti  Worteo  zn  reden,  ta  d^m 
„ohne  «lien  Zweifel  vorztlgttchüteD  der  neaeren  Philosophen"  haben, 
obwohl  Über  ein  Jahrhundert  seit  Goethe«  ersten  Kantntndien  vcr- 
8oH«-D  int.  noeh  koine  zn»iminc-uhungoudi^  Darelollang  gefunden. 
Entweder  b«goj^4>t  mnn  dfr  Mviniing.  Goethe  bnlie  nU  eohtor  Dichter 
llberhftDpt  in  tEeineni  nndereo  als  ne^^atireo  oder  doch  bficbst  tosen 
VerhSltnie  Kur  Philosophie  ge«innden,  ndt-r  ntnn  hört  ihn,  mit  etwas 
inehr  oder  weniger  Kitifehrslnknug,  »Ir  Spinnxiirten  hei:eiehnen.  Die 
emtere  Awiicht  hedarf,  obsehon  üie  nieh  »ebeinltar  anf  Gœthettche 
SelhstzeapniRüe  zu  Httltzen  verraaf:,  kaum  einer  einpebendrn  Widor- 
IrgunR.  Denn,  bat  Goctbe  ani'b  einmal  f;n(tanden,  das«  ihm  (Hr 
I*hilo8opbie  im  eigcntlieben  Sinne  das  Organ  gefehlt, ■)  nnd  ein 
andermal  erklärt,  das«  er  weh  „von  der  Philosophie  immer  frei 
gehalten  und  nur  auf  den  Standpunkt  den  gesnnden  MenHchen- 
rerstande»  ^atellt  halie,"!)  DO  »ind  xulche  AnmprUcbe  doch  atm 
grano  salis,  jedenfatl»  nicht  in  dem  Sionv  einer  Ablehnnu^  allnr 
Philosophie  zu  verstehen.  Ik-i  einem  w  alIanifa»M>uden.  nicht  bloM 
Oicbter-,  »ondem  auch  Denkergeiirte,  dem  ingleieh  ein  m  vollendete* 
Rich-AtialebeD  vergflnnt  war,  wftre  ein  Ignorieren  der  mächtigen 
philoeophiftcbcn  ft^wegang,  die  gerade  zu  seinen  I^ebzeiten  ihren 
Höhestand  errek^bte,  aaf  die  Dnner  ganz  undenkbar  gvwiiiw.-8,  musstc 
Tielmebr  eine  Aaseinandersetzang  mit  ihr  mit  îîuI wendigkeit  ein- 

■)  Aniug  d«  AabfttMü  „KJn«iikafti[  der  uracroo  PhnoMphle."  Wolm.  Aiug. 
IL  AbL  XI,  4T. 

■  Eakermann,  Q««|ii9kli«  vit  Uoetlie,  tum  k.  Febr.  lâl».  UU-oUm;  11, M, 


GoMlua  VerhlltnU  su  Raui  In  selnor  hisioriftch«ii  Eiitwi«kliiag. 


61 


I 


liFten.  —  auch  w<>iiii  nicht  die  dentliehsteu  Kcagniwe  dc«  Dichten 
jed*:ii  Zwt'iff!  dnrOber  benKlimoii.  Oemeiiit  win  wird  mit  jenen 
ftllluba-SL'hi^idcDt-n  AeufuieniD^ii  nar,  daan  rr  auf  dnm  jihiloAophiHchen 
Felde  niemalfl  syftt^'inatjsc-h  produktiv  aufgetruten  Bei,')  udvr  aneh, 
iota  er  oif  iti  «.'in  pbilodupliitwht-«  System  iu  »eineni  ganzvD  I'm- 
faogc.  iiiit  alluu  «einL-n  Furuielii  imd  seiner  Facli^lehreamkeit  sich 
gfnzlich  20  vertiefen  vermocht  babe.  An  ein  Heholverhilltnis  ini 
eB^r«n  Siniie  darf  allerdingn  bei  Onetfaeg  ittarker  Indiyidnalität,  die 
alles  flieh  asflimiliert,  alles  nach  »ieh  nrnniodelt,  was  ihm  K^-'ii^^ig 
nahe  tritt,  ran  vomhertrin  nicht  ftväac-lit  werden.  Ebensu  bckaunt 
'ut.  daaa  Goethe  kt-iiic  einxigr  faohphiiosophÎM-hi'^  Abhandlung  ge- 
lehriebea,  geschweige  denn  ein  t^ystem  entworfen,  vielmehr  «ich  nur 
gelegentlieh  in  vereinzelten  Stellen  seiner  Briefe,  Gespräche  and 
T^pebUcher.  in  Sprlli'hen,  nelten  in  lungeren  AnnfUhningen  Über  Keine 
eigewn  philoäujibii^ctieQ  AnHcbanungcn  nnd  sein  hiBtoTisches  oder 
>5Vt(rmatiitcliea  Verbällnis  zu  bestimmten  Philosophen  anageaprochen 
hat  Mm  nur  om  {iliiliisôi)liiselie  Anre^ug,  Itci-influMung.  Venvundt- 
•ehaft.  riehtiger  vielleiehl  uoeh  Fnudanientiermig  selb«tgewouncner 
Anüiebtcn  kann  e«  sich  bei  niiserem  Dichter  handeln;  diese  letztere 
aber  war  oder  wurde  ihm.  gerade  weil  er  oelbst  den  Beruf  zum 
philosophischen  Sytttematiker  nieht  in  nicb  ftlhlte.  zum  Bedürfnis. 

Weit  hflofiger  findet  man  denn  aneh  die  Meinung  vertreten,  dans 
Goethe  einer  bestimmten  pbiIo(tO))hiseheii  Kiehtnng  sich  angeseblonHcn 
habe.  AU  solche  aber  ist  es  faxt  Mode  geworden,  den  Spinoiismna 
anzBsehen,  wHhrend  Kants  Binfiuss  bei  weitem  nicht  geuUgend,  oft 
gar  nicht  gewürdigt  xn  werden  pHegt.^)  Ho  spricht  z.  B.  Hermann 
Grimm,  nacbdeui  er  in  dem  Grit^rben  Qomi-r,  dem  Germanen  Shake- 
epuaro,  dem  Remanen  Rajihael  und  dem  Semiten  Spinoza  die  Knltur- 
«lemeute  statuiert  hat,  »a»  denen  er  seinen  Goethe  ttieh  zusammen- 
wtien  läs6t,  das  ktthne  Wort  gelasA-n  ans:  Keine  l'hilosopbie  hat 
Goethe  geatigt  atfl  die  Spinozas.  Kants  Name  dagegen  findet  nnr 
ao  zwei  nntcrgcordueten  Stellen,  daa  eine  Mal  in  rein  UuAseriiebem, 
das  andere  Mal  »c^ar  in  gegnerischem  Sinne  Erwähnung.  =>)    üanx«l 

■)  89  Mboa  Da  niol,  Ceber  Ooeilu«  Spinodimus.  Uunbuig  I6J2.  S.  ST; 
V^  8.63. 

*)  Aocib  die  aeae  tireùgtkiODt«  Oootbc.Blopqihle  von  R.  M.  Muycr  liriast 
flbcr  naMr  11hiu  uor  dl«  drd  M'orU  xuin  Jahro  l'OU:  „Kj  ((iiKith«]  studiert 
Kiat*,  HUI  datu  einig«  pUIoaoplibclt  BdcbtMogende  SXtie  mm  Lobs  von  Ooeib» 
■lonlMier  Anaahaaimg  scccoOber  d«r  SkeiMb  0)  >^ts  uniadiHoaHa  ^  32«). 

'f  n.Grlniu,  Ooetbe.  Vorleaimcen.  3.AHa.  älb3ff.  199.  —  UalxrKaiit 
fi.ldtC4ia. 


~^ " 


^ 


X.T«rliK4*r. 


geiiCKicb«,  fteiDeb  mrh  Hep-brber  WeiM  «ftn?  illalf  k 


Sobrift  Tiliii  fiiiilhit '^Ijiïwwiii"  haï  Kant» 
zwar  BÏeM  nobt  rOcksicbtifrt  gdavai,  sIkt  dorh  noch  riel 
n  wen^  berruip^obea.  L'nd  wie  wfar  aaek  hnttc  Dorh  äiv  altt) 
Aaiicèl  vm  OoftliM  SpiiHmnnn  vncfcemelit.  bewi-wt  dn  bloie«- 
VBA  aaf  die  (ioethe-LrHeratar.  unter  dee  auf  Cwtb««  pbilo- 
«Dpbûrhea  Staodpnskt  bt^fl^Udmi  äeknfta,  wclebe  dir  neoaito 
AH^abe  rm  Go«lok<n  Gnudrisi  i\,  617  t)  aidfUirl ,  stnil  oicbt 
weaiger  ab  aebt,  dur  too  «eioeot  SpitiouMiiiu  baaddu,  niclit  eine, 
wdeb«  die  Bed«-itNunk«it  des  Kaatiseben  KioAmBes  —  «imi^ti'ns 
in  thren  Ttifl  —  erkennea  liesM.  Kinc  unter  'Awta.  wHflii-  dm 
aSgeneine  Tbr-taa  roa  UoetbM  pbilotMiibiitcher  lùitwieklnng  Ulter- 
haapt  ItehauiUlt,!)  ist  zwar  nicht  einseitig  g«wbhebeii,  brin^  «)»o-r 
nar  da«  Notwcndi^lr  (von  Kaat  kanin  drti  .Scitoii.  iadew  sie  sieh 
fomigiwvtiH;  SD  fti>l«))c  Leeer  woadet.  „di>.-.  obac  philoeopbiscbo 
SpttdalilDdiea  gemacht  zo  haben,  iu  gTooMD,  das  Reraltat  dvr  bis- 
berigca  Fotwfanngen  wnamiiiKofimenden  7.\lgva  den  pbilMopbiflohcn 
Ideeakreû  eine«  Liebltngsantors  an^efer  Nation  (f)  nbersichtlieh 
keiuKn  lempD  tD&chton."  Nor  vcrciniu^ltv  Stimmen  ent  haben  dn- 
gi-g«rn  nuf'iOfithi-i'  KHiitinninnu»  in  vut.-rgi^berer  Wei«-  Mnf!Di.Tkitam 
gentscht:  so.  natbdi-m  CIssm-u  in  uiiirni  kUrzvrtrn  Gri-Dzti<.'t<.'D-Artikel 
voraogegaa^-n  war,^  namentlicb  Otto  Harnack  in  »eiiivT  Dantdlnn^ 
Goethe*  in  der  Kporbf  neintr  Vollendting.^)  nitd  von  pbilü«ophiM.>hL-r 
Heitc  Cohvit,')  indesKeu  bisher  noch  ohne  bedf^utenden  Erfolg,  «odaaa 
Harnack  Rich  ganz  nonerdingii  zb  der  Klage  veranlaart  sab,  wi« 
wenig  man  iiaf  wifio,  Gwthi-fl  (wt'nipKU^ns  di-n  alten  ßoi-the)  He- 
BtimmbteiD  dnn-b  KantiHcIit.'  Oc«ii?btäpunkt<.'  darK-gfndvn  Gmad- 
gedankcD  eingegang<eu  st-r,  ja  dicwlbcn  vidK-ieht,  da  vt  (Ilurnack) 
ibneii  mehr  tbaldlchlich  gefolgt,  ab  sie  ansdrllcklieb  betont,  kaum 


*)  B.  Hulsvr,  Giie4lii.-a  philwopbiiwlia  Kotvickulung.  Ein  Boimg  inr  Ge- 
»cUeka  dtu-  l'bUasu|ibie  iinMTor  IHditciliGroaL    Neiuti;  16SI. 

•>t;ia»si'u,  GmihM  uaturwiannBoluftUclie  »kbiftea.  QteoabutMu  1SS4. 
S.  M«  ff. 

■)0.  Ilarnaek,  Oot^he  in  der  EiMidie  Miner  Vollenilim);  (ISU— l*(3X). 
Iipi.  ISST.  8  XXXIII  IT.  D«brig»fiB  acboial  uns  »ncli  U,  (tut»  Müner  iHtiwt  *ekr 
dûkaanrert«n  Aibell,  die  geistig  Vvmtndtschan  Goethe«  mit  Kani  noch  nldit 
In  fbnt  gMxai,  pliPnfophiMche  DiirobbiMunir  veTlBniremlvt)  'lieh  erfasnr  xa  bab«« 
(vgl.  Ober  tu  SteDuug  uir  Amibeülc  HeldUun  Kaknemann  lu  fldk».  Uuanlab. 
I«H.  8.  II«  ff). 

<}  C«lion,  Kula  BagrOndang  der  AeMbadk.  BcrUu  MOA.  Kap.  4:  Dia 
kriÜMJie  Autbettk,  Ihre  Freunde  und  ihre  Gesaer. 


4 

4 


4 


Gnctlie»  TcrhUltdi»  «i  Kuit  In  ii-intiT  hbtoriiclie«  ICntwinklnnR. 


63 


I 


IKflU^ml  benoorkt  lialicJ)  Dor  aene^te  Heransgolicr  v»n  Gootliea 
aatnnrifisenM'hiiftlJdK-u  ix>Iiriftt-ii  ländlich,  lludulf  Klciui-r,  hut  zwar 
dca  Üiebturs  Verliiltiiie  zur  tiit-nroiittrhen  l'liiii»ti>)iliic  Knnt«  eioor 
aUhfTfii  Eri'TtiTDRg  iinterzo^n,^)  hctriichl^t  dasselbe  nber  alti  oin 
Ht«eiiUicb  nr.'g^atitot).  Mim  <>n«r)it'infii  KiintiïwliP  PhiloHr>pbi<>  und 
(ii>ethnwli4i  Denkweise  m  verMcliiedea,  wie  zwei  nebi^D  einander 
bprlftofendo  Strfinie;  indem  meli  die  beutij^e  I'tiiloBojibiv  itntnor  mehr 
Kant  uSbt^re,  <L'nifeni).-  eit*  i^ieli  tuiiner  wojter  von  Goethe  niid  ^-hu 
uBSerer  Z<-il  minier  niL-hr  die  Mi>^liciikvit  verloren,  die  Goclbc-^liu 
Vr»taiwcbaiiang  m  hegreifen  and  sn  wUrdigen;  Kaai»  theorctisclie 
I     '         "ie  litlde  geradezu  den  Oegenjiol  der  Ooetheschen;  die  AttB- 

t'- i:  .-vtzuDj;  mit  ihr  xei  fUr  ibu  zwar  niitwenilif^  f^wesen,  babe 

aller  nii-bt  fmebthar  (ür  ihn  Hoio  ktiuiien.  Eine  sulcbf,  tnindeHtens 
Etark  finiti'itig*-  und  mit  klaren  Sellndzenf^isscn  Goetbvs  io  Widur- 
i^irucb  sleheode  AuHassiiuf;,  iu  weleki-r  ciu  an  sick  ricltti^-r  Ge- 
danke (der  Veracbiedenheit  der  b«idereoitigeii  IndiridualitStcu)  iiia 
Extrem  l)t>erfl|innnt  emeheinl,  erklürt  tiieb  ntir  »tut  dem  völiigeii 
JÜiHfiverfltüudtiia  der  tranHKcendentalen  Metliode  von  Seiten  î^toinere. 
Zam  T«il  wird  »ie  «ieh  bereits  dorch  unstn*  foli^eoden  hiaturischeii 
Betracht  niijreu  uU  den  ThataacheD  nicht  ente))n^x:heO(l  hcrautwtellen, 
wäbroDd  allerdiugi«  eint-  gründliche  Âuiieiuandenielziuigr  und  Zurtli-k- 
Meisiuig  mir  vom  ityttleuuitiaeheu  StiuidpUDkt  autt  erfol^-n  knnu. 

Jed«nfalU  |;bnhen  wir  mit  giit^m  Grand«  beban|iteu  zu  kaimen, 
dAM  in  den  mafui|;ebendeii  Kreisen  durchiiii!*  noch  keine  Heberein- 
rttmmitng  Über  Oüethi'«  pbilosopbim-he  Grnudln^eD  erzielt  ist,  ditwe 
Prapc  vielmehr  nwb  dringend  weiterer  Untentucbuti^  bedarf.  Und 
ferner,  dnso  Irotz  aller  in  der  UD{?eheureu  tiuethv-Lilteratur  xer- 
«tr«tit«&  Kiiizelbemorkun^eu  daa  vor  aefat  Jahreu  geäusserte  Wort 
llamackH  (a.a.O.  p-XXXIlI.  AumcrkuDgß),  Kants  EinSoas  anfOoethe 
•ei  bisher  noch  nie  ^im  Ganzen  gewtlrdi^  und  dAr(re$>te)lt  worden", 
aneb  beute  noeh  gilt.  Die  folgende  Ahhaudlnii^  bietet  einen  ersten 
Vtftaacb  in  diesi-r  Kiehtung.  Wir  haben  UDserem  Thema  den  be- 
»chrilnkeriden  Ziitiatz  ,rn  sviiier  historiHehcD  Entwieklong'  gegeben, 
WLÎI  wir  meinen,  das»,  nm  eine  üichere  Gruudlage  xii  gewinnen, 
tnniiebflt  Ann  historische  'riiateaehenmaterial  einer  grllndliehen  Unter- 
Midiutig  und  ordnenden  KIfirung  bedarf.    Erst,  wenn  dien  geficbeheii, 

■)  UaioBuk,  Ueb«r  u«iie  Uoutbeswhu  Üiirüdio,  l'runtBbche  .lalirbliulier. 
IBM.   S.  UT. 

*>  In  ilu;  KultiiUiBit  in  seiner  Antobe  la  KUnchiior«  National- I.lttentur, 
»6.  Bi,  1».  LM-UX. 


K-Torlündet, 


ist  eiae  zBsanunenfiiflBeDde  kritiftclte  ErfiterDDg  nMtglielL  dir^  wir  am 
ScbtiiMe  den  nanzen  zu  bringen  bealMÎchtigeiL 

Der  gewiebti^te  Grund,  w<«htlb  eine  Mooogril]»hie  Ober  Ooethea 
Bcziehoo^n  za  Kant  noch  nicht  gesobrieben  norden  ist,  m&clit«! 
wohl  in  der  Schwierigkeit  ond  verhAltnieniSasigeH  Unvolbtfndigkfit 
Ave  Qai.-lk-iinuiti-ri»lti  in  findi'n  »ein.  ^^'ftbrend  z.  B.  SehiUera  philo- 
MphiMhe  Ectwtekliiog  idi-mlich  klar  vor  aller  An^-n  lieget,  weil  sie 
Bieh  am  deji  deatlieben  nud  tneanunoalilliieeiidcn  ZungoiaKa  weiiger 
Jshre  ergiebt  ■),  so  baben  wir  bei  Goethe,  ganz  abgesehen  ron  mit« 
weit  M-bwerer  za  crfuaenden  pbiloBophimfaen  Individualität,  fut  nnr 
nnjtnflammenhlng^ende.  tifts^m  i>ieh  »eheinbar  widerflprecheodf,  z<ïitlieb 
tarn  Teil  weit  aoseinander  liegende  BekrantDiaK  und  Katbriehico 
vor  nna,  an«  denen  nnr  mit  Muhe  siob  ein  Uares  Bild  gewuncn 
IXnt.  I»df)«en  Seliwimgki-itcD  einer  Ânf^be  bcdenten  noch  nieht 
deren  Unlösbarkeit.  Aneh  mit  dem  heute  vorliegenden  MaU-rial, 
da«  dnrch  einig«  neae  VerOffentlicbnngen  in  der  Weimarer  Ao^çabe 
eine  wertvolle  Bereiehernng  i-rfahreii  hat,  dobein^^n  nn«  die  wesent- 
liebsten  Züge  diese«  Bilde«  hergestellt,  da«  Oanze  in  hellere  Bclencb- 
tang  gerttekt,  einzelne  anscheinende  Widentprtlche  aufgeklärt  weiden 
zn  können.  UnHere  erste  und  iKtrte  Quelle  sind  natUrlieh  den  Dichter« 
eigeae  Aeii»)ernngen  in  seinen  Schriften,  Briefen,  GesprUchen,  Tage- 
büchern und  Dunstigen  Bekenntnisaeu.  Uit  den  Bezichnngeo  auf 
Gedichte,  SprDehc  nnd  Doatusg  dcDtetbcD  auf  Kiiutigche  KinflQsse 
—  wie  sie  u.  a.  Ixieper  gewagt  bat  —  nißcbten  wir  vorsiehtig  sein; 
zumal  da  oft  genug  f^tze^  dio  Ftark  au  FremdeJ  anklingen,  an«  der 
Kigentnmlichkeit  (ioetbeBeber  Uenkweine  EU  erklären  Rind.*]  Etwaige 
Duaiebere  Beziehungen  beiseite  bumend,  werden  wie  alto,  in  erster 
Linie  weuigtteni,  nnr  diejenigen  in  verhttltoinniwig  genügender 
Aoxabl  Torhaiideni-n  Stellen  ins  Auge  fassen,  di«  eine  unmittelbare 
Beziehung  auf  Kaut  verrat«»,  wozu  dann  noch  die  Zeugnisse  anderer 
kommen,  »«weit  sie  lurerUssi^  emcheinen.  Mit  dieser  Selbstbesehrän- 
kuog  hofTen  wir  eine  um  So  festere  Unterlage  zu  liefern,  auf  welcher 
dann  später  von  une  oder  anderen  wird  weitergebaat  werden  kOonän. 
Wir  zerlegen  aoserc  AufgniM;  in  vier  Abschnitte,  indem  wir 
betntcliteu: 

1)  Goethes  —  vorwiegend  negatÏTes  —  Verbftttiiis  za  Kant  bis 


* 


i 
I 


')  kb  balw   eEno   Dinictlnug  deneUiea  In  dea  I'UIob.  HoMUah.  1891, 
3.  !2»-280  vctmcfct. 

•)  V^.  0,HBraaek  t.B.0.  S.S. 


^ 


OoeUies  VerUÜtnb  m  KauI  Ib  miner  hisiuriiickea  Eotwtokhug.  Ö$ 

tara  EncltciiKU  der  Kritik  dor  Urteilskraft  (17ti4/5— 1700). 
S)  Die  Eiuwirkunir  dor  Kritik  der  Urteilskraft  bis  xar  Verbio- 
dang  mit  Schiller  (I7i»— 179'1). 

?{)  Die  Zeit  des  ZuHammenwirkeafl  der  beiden  Diooknren  (17f>4 
-1805). 

4)  tiuctht«  Alter  oder  „Goethe  in  der  Epoch«  seiuor  VoUcndong" 
(1805-1832). 

Wir  hnbcii  no»  gofrogt,  ob  wir  «ob  dem  kurxen  Zeitraum,  den 
der  iweite  Abschnitt  DinfKMt,  einen  besonderen  Teil  bilde«  eoltti'R, 
tum  aber  in  Aub^-tmcht  dex  l'inHlaudes,  dasH  pernde  die  Kritik 
der  Urteilskraft  e|iiR-lifmaeUend  fUr  (ioctlies  Stellnup  xur  KantiM-ben 
PliilMOpbie  gKweeeo  ist,  ditftlr  eutM'biedcn.  Bei  Beginn  des  nun 
folgendeii  ersten  Almrlmilt«  »»i  >'<<  rii^  go«itutt*^'t ,  ctwAS  weiter  nu»- 
uliolea-  (ioetliei)  Hiiiiien-«  \erl)üitniH  xu  Kant  iXftiit  fiicfa  nicht 
deatlicb  erfamen,  wenn  man  nicht  »eine  vorlier^i^angenc  pbilo- 
■ftpbiwhi-  Rnlmeklnn^  in  ihren  llauptzU^-^D  nbcrHehaut.  Diiise 
UebcrBebau  m\l  natUrlieli  nur  in  gedrüogter  Skizuemog  gegeben 
Werdro,  soweit  sie  zum  Vcreifiodnie  des  Folgenden  dienlich  ist 


I.   Goethes  philosophische  Entwicklung  bis  1790. 

«)  Von  OoetboB  enten  phllosophlacben  Stodien  bU  aum  Auftreten 
des  KritiolsmuB  (.1704, 5— 1781>. 

ßwthes  erste  Beechllftignng  mit  Philosophie  flÜlt,  nach  seiner 
eigi^nen  Krxahinng  im  Re«hi<ten  Baebe  von  „Wahrheit  und  Dichtung**, 
in  die  Zeit  nach  dem  ersten  »ehweren  Verlnsto,  der  ibu  getroffen 
(Gn;tchens),  vennutlieh  in  den  Winter  1764/3.")  Um  sich  ïu  «er« 
streneu,  wirft  »ich  der  FUnrnehnjäbrige,  angeregt  durch  einen  Hitcrcn 
aFrviind  nnd  Aufseher",  auf  das  ihui  ganx  neue  und  fremde  Feld 
der  Pbiloeojibie,  vertritt  aber  jenem  gegenUl>er  atnbald  die  An- 
nhaanng.  i>ine  abgeootiderte  Pbilomphie  sei  nicht  nlttig,  vielmehr 
letztere  iu  Religion  nud  Pwsie  sehon  vollkommen  enthalten.  Lieber 
aU  duginaiiiH'hu  Philosophie  treibt  er  Fhilosopbiegi4chichte,  und 
XWBT  nach  dem  „kleinen  Brucker',  der  von  ihm  aneh  in  dem  Aaf- 


*)  Ihtnn  tnt  itpitiT  Lit  vun  dein  'l>eib«n  wilirend  der  soliöneu  JHbMHxett 
dk  Bede.    Auf  diu  IVlUtjahr  ITlt4  iber  du  Guie  xarflckiudatlereo,  verbietet 
die  EnrtihiMikK  Aim  bcvorsuhendeo  Abgangs  sur  Unlveisitkt  (Hiuhaoü  1*0&). 
EuHuai«  L  a 


W  K.VarlSnder, 

satxe  „EmwirkiiDg  der  Dfacr«n  Pliiloenphi«'"  (1830)  erwSliiit  wird, 
niie  dfTO  er  aber  nicht«  m  machen  weiflR')  Sokrnte«  und  Kjiikt*"! 
xieheii  ihn  am  meistcn  au.  Später  tertieft  er  sirh  auoli  zeitwi^i«* 
in  Itayle«  Dinlionnaire,  das  er  in  seines  Vah-nt  Bibliothek  «ntdeekt 

Auch  in  Leip/ifr  findet  er  ki-inen  Gi-Hebinai-k  an  der  eipentlieheji 
Philosoiibie.  InubvKundert.'  luii'iil'iLlI)  ihm  dux  „Ausc-inandi.T]u.Treti.  Vt-r- 
einzolen  und  gleichsam  Zer^tfiren"  der  GeÎ8teBoper»tioiit;ii ,  was  die 
Logik  betreibt.  So  frllh  zeigt  sieh  whon  hei  ihm  der  kllnittlenitülie  Zug, 
der  deDi  Zergiiedcro  widerstreht,  znr  Öjntliese  hiiMtrebt.  Wer  denkt 
dabei  nicht  an  die  ^pnniseheo  StiefelD"  nnd  das  Botistige  In^sehe  Drim- 
tioriam.  mît  dem  Mephisto  dem  S<'httler  den  Kopf  wann  maeht!  Küin 
Wtiuder,wenn  Goethe  Uher  die  damul»  die  Univer«itSteu  beherrecheiidc 
(Wülfsehc)  Scholphilosophie  das  Urteil  ßtUt.  dass  aie.  deren  Ver- 
dieoHt  in  di'm  Ordnen  noter  bestimmte  Hohriken  and  einer  an  sich 
respektablen  Methode  N'standen,  durch  das  „oft  Dunkle  nnd  ITnnlltx- 
Acheinendv  ihre«  Inhalte,  die  unzeitigc  Anwendring  jener  Methode 
nnd  durch  die  ulhagrosee  Verbreitung  tlber  so  vii-le  (iegernttande" 
sich  fremd,  imgeDicssbar  nod  endlich  entbehrlich  gemacht  habe  nnd 
deshalb  der  Philo«iophie  de«  gcsnoden  Meiiseht'nveri^tandos 
weicheo  musRlc  Unter  den  Vertretern  der  letzteren  hebt  er  in  der 
hekaunten  ljtteratnr-&chtldemng  des  siebenten  Hneltes  als  allgecnci» 
bewandert  Meadchtsohn  nnd  OsrFO  hervor,  wührend  er  in  »eiaem 
Alter  za  dem  Kanzler  von  Mtlller  üosaerte,  ihm  sei  die  popnlSre 
Philotiopfaic  stets  widerlieh  gewesen.  „Deshalb  neigte  ich  mich 
leichter  r.n  Kant  hin,  der  jene  vernichtet  hat/') 

Während  des  Strasshnrger  Atifenthultiit  fUhlt  Goethe  nnd 
s«in  Kreis,  nach  der  Schildernng  des  elften  ftuehes  von  .Wahrheit 
und  Dichtung^  von  der  französischen  Philosophie,  insbesondere 
den  l^neyklopädisten,  sieh  dtirchans  nicht  angezogen.  Selbst  Voltair« 
stiess  die  Jugendlichen  8ttlrmer  und  Dränger  ab.  „Auf  philosophische 
Weise  erleuchtet  Und  gefördert  zu  werden,"  hatten  sie  tllierhaupt 
„w«der  IVieb  noch  Hang."  Das  système  de  ht  nature  ersehicn 
ihnen  gran,  cymmerisch,  totentaafl,  als  die  rechte  Qninteasenz  der 


■)  Es  bt  Uennlt  oircobw  nlclit  das  gtmue  ItiDTbiindi^  Hauptwerk  Evucken, 
wh  Stein«'  In  Miner  AuBorkuRg  ni  dor  botr.  älcll«  moÎhidx,  Modcn  die 
.klHnere*^  ßeukeftung  fllr  Stndiureiido  gcnicisl,  die  tuilcr  dem  l*!!^!  :  ItulilntioDM 
histuriae  philoBoplileM  anl  u«deuik-Ke  iarentnlb  adoniMae  Up».  1T47  a.  0.  er- 
aehteiwo  bL 

■)  An  iit,  l>o£-  l<i!3.  (iocibiw  UotcrUliuvoB  mit  don  Kwulcr  E'r.  r.  MUUer 
kng.  r.  Borklurdt  Slutlgut  ls;v. 


GuftUm  VeHiHllDiK  xii  Kul  in  iwlMr  bbturiscliva  RatwiRkluaK. 


67 


I 


» 
I 


I 


OreÎKalidt,  nDschmapkbaft.  ja  abt^oM-Iimai-ict.  Goethe  hezeichntit  es 
èiDti  alx-r  Iwicl  »vWmt  als  „SchadcD",  dvii  (las  Buch  wraDUmt, 
iua  wir  inrolgi-des»«u  .alk-r  l'hikwophic,  bosonders  aber  dur  Metn- 
pbjmik,  re«1it  lit^rtlifh  grain  wurden  ntid  Iilieben,  dage^s  a1>er 
anfo  Icbcinli^'  WLsHen,  KrfnhrMi,  Thun  and  Dichten  ans  nur  d<^eto 
Itfbbafter  und  leideiuicbaftlichor  hinwarlcD.'  Knr  Kontei^an  batte 
ßnadi*  vor  den  Angvu  di-r  jn^cudHchUiuui-uden  GunoBuen  ^fonâ^i, 
ja  ihuL-n  Hùgar  .wabrliuft  xuj^-eagt".  —  Auch  hier  hat  sich  Goethe 
rreüieb,  woranf  wir  durch  Melzer  (a.  a.  0.  S,  15)  aafnierksam  geworden 
riw).  Hplier  wrfentlicb  korrigiert,  indem  er  in  einem  Oeaprürhe  mit 
EekenaAnii  '  i  bemerkte:  ,Sie  haben  keiooD  liesrilf  von  der  Bwlcntnop, 
die  Voltaire  und  st-im-  grossem  î^'it^'nontivn  in  meiner  Jugeod  hatten, 
«od  wie  nie  die  g»BKe  sittltcbe  Welt  bcherrechtCD.  E»  geht  aus 
meiner  Biographie  uivht  deutlich  hervor,  was  die«e  MSnner 
fUr  i-ine«  Kintlnm  anf  meine  Jugend  gebäht"  —  Ooethe  reeitiert 
im  V^'rlanfe  des  (leRpruches)  noeh  nun  dem  Oedttchtiibi  ein  Vnttaire- 
Kibe9  Gedieht  Leu  Systèmes!  —  „und  was  ea  mich  gekostet,  mich 
gegen  sie  M  wehren  Und  mich  auf  eigene  Fflsso  in  ein  wahre«  Ver- 
h&ltniB  zur  Xntur  ïd  »teilen." 

KnuiB  wird  in  dicker  ganzen  ansHlbrliehen  fiilduugtigeachichtc 
■debt  gedacht,  obwohl  Herder,  der  gewesene  HchUler  und  daumlti 
Bwti  bewondernde  Verehrer  de«  Künigeberger  l*bilo«K>phen,  die 
Krennde  dnch  gewiss  anf  deniielben  aufmerksam  gemacht,  minde- 
Btrns  seinen  Namen  vor  ilineii  genannt  haben  wird.  Der  vor- 
kritii^che  Kanl  scheint  demnach  ohne  jeden  bemerkbaren  Einflusit 
anf  den  jungen  Goethe  gewccen  xa  Bein,  wcnigstcoM  U^  keine 
Spur  davon  vor.  Dastt  er  ihn  aber  gekannt  hat,  beweist  eine, 
RRSerefl  Wissens  noch  nirgends  angezogene.  Stelle  aus  einer  KeKeu- 
sioo,  die  Goethe  Hlr  die  ^Frankfurter  Gelelirten  .anzeigen"  1773 
Terfawte.  Sie  hetritft  eine  dentiich«  Uebcrsetznng  von  „Herrn 
noUnnds  philotiophiKi.>be  Anmerkungen  Über  das  System  der  Xatur, 
Bero  1773''  and  nennt  al«  die  namhnAesten  dentschen  Weltweisen, 
deren  Waffen  sich  der  ^Rchwerliewaffnete"  l>i:?utsehe  ge^n  den 
-leiehigerUsteten"  Kranxosen,  der  „regnlierte  Krieger"  gegen  den 
Parteigänger    bedient    habe:    Solzer,    Kant,    Mendehtsobn,   Garve; 


>)  i.  Jaaaar  1603  (tief  KecUin  II.  1 16).  Wir  werdcu  in  ZukuuR  Brhfe  and 
Owprifdi«,  ds  viel«' jctii  berclls  In  mehTrrcD  Aiug»)>cii  gvilrtickt  rortlc^ca,  in 
der  Degci  niir  Utcli  ili'in  lUluiii  citivrrn;  iIki  Wi-rkr,  w»  uicht.t  nmltn.-»  tieuiurkt 
iU,  «Mb  der  )^(C9cii  Ctituuii'beD  Ansg^be  is  „Ouctliiui  puetJHClie  luid  ptonkiscba 
WoAe  la  2  BuwIcd'  lUfi— 47  {b  Bttode). 


68 


K.  TarlKnder, 


KttDt  ti\»u  Del>pn  d«o  von  ihm  «bon  (S.  66)  ah  berllhtntMt»  Pupulur- 
pUilosopheii  erwftbnten  MeDdcle^oliu  dikI  Curve,  fr<>iUeli  nneti  xn- 
saiDtoen  mit  dein  în  zwei  frtlhen'ii  Koz«iuiion«D  wegen  »einer 
Mhwttchcn  Aetithetik  grVndtich  mitgvj)omnten«n  Snlzer.')  —  \<m 
seinem  figewu  Wimtcn  bi-mcrkt  Gootlie,  dass  es  in  jener  Zeit  nocli 
■prungbaft  und  ohne  vigt'iitücbcn  phil(>sv|ibi8chi-n  i^DHimimt^'iibani 
gevreseD  sei  (IV,  173). 

Keiie  {thilotutphiüclie  Anregung  ^Tliiell  der  Diobtor  naf  seine 
Kheinreise  177-1  dtir4!li  »in  llekanntwerden  mit  Friedrich  Jakobi. 
Hier  fHblt  «r  flicb  niebt  mi-hr  in  innerem  Widuratreit,  wie  xwiseben 
Lavater  und  ßneedow,  eo»di-rD  findet  vim-  venvaudu-  OvfUblsnatur. 
InzwiBcben  bntte  er  »bcir  „d»s  Dasein  iitid  die  Dertkwoi««  eiuM 
anftserordentlicben  Mnnned"  kennen  gelernt  und,  wenn  Racb  „nnr 
DnvollHtitndig  und  wie  anf  den  Itanb",  in  HÎeli  aafgenotDmeD: 
Spiudzati.  Wir  wollen  bier  nur  das  llanpts)tcb)iebsU>  benrorheben, 
was  Gw^Üie  au  Spinoza  fcBMlt.  Ab  EntcH  in  dicfier  Hiiuiclit  bebt 
er  deflM-u  grenxeuIi.>#o  llDeigeoDtltzigkeit  bervor.  Was  uuh  aber  am 
wicbtigsten  ist:  gerade  die  Gegcnstttxlicbkeil  des  Amsterdanu-r  l'bilo- 
»opben  t.u  der  eigenen  „alles  anfregendoo"  poetischen  Sinnenart  itieht 
ihn  am  meifit4>n  an.  Spinoxae  auxgletehende  Rabe,  seine  mathematiüche 
Methode  und  „oben  jene  geregelte  Üehandlnngtiart,  die  man  sitt- 
liclien  Gegenständen  nicht  angemessen  ßnden  wollte",  machen  ihn 
zu  ^seinem  Icideniu-haftlieben  Schiller,  zu  seinem  entaehiedensten 
Verehrer."  Freilieh  siübt  es  in  Uuelho«  Innerem  zunKrhat  noch  ans 
wie  «in  siedendes  und  gJthreudo»"  CbaiM.  Der  philosophischere, 
„selbst  in  Botrachtao;  des  Spinosa  weit  furtgv«chHtteuerc"  Jukobt 
BQcht  es  zu  lichten,  ihn  zn  leiten  und  auficnkUreu.  Wir  liOreu  %'oa 
innigsten  Geftlblsverbindungen  und  seligen  Knipündungen  in  Mond- 
scbeionäcbten  (14.  Buch  IV,  197  f^  —  SpUter,  während  dea  Frank- 
furter Aufenthalte«,  nachdem  er  „lange  nicht  au  Spinoza  gedacht", 
finden  wir  ihn  von  neuem  in  dessen  Studium  vertieft,  diesmal  durch 
die  zuOillige  Aufündnog  eines  gefaXcsigen  Pamphlets  gegen  ihn  and 
durch  die  I^ektllre  des  ihm  missfallenden  Artikels  „f^pinoza"  in 
Itayles  Wörterbach')  veranlasst.  -Abermals"  eilt  er  zn  den  „eiust 
durchblätterten"  Werken,  „und  dieselbe  Friodenalnft  wehte  mich 
wieder  au."^)    Er  verbreitet  sieh  bei  dieser  Gelegenheit,   „da  über 

>)  8.  Vf.  V.  410  ;  aber  Snlur  vgl  &  S»l  f.  3B5  f 

^  Aiu  (li«M;ai  luiiv  «  iiehnn  frlUicr  aach  Gi»rdj>iio  Itriuia  kean«n  iMnco, 

U  den  die  iUiesUn  Fkuiit-Kragineiite  iutkUn£vii  »oüea  (cf.  Goctke-Jalabiich  IMW). 

*)  Zu  AaEiog  des  16.  Biwiws  IV,  Jlü  m    Lia  iweilos  Studium  SiiiucnM 


I 


i 


Goelbea  VtirtiUtnl»  zn  KmiI  in  Mriner  triHtDriiwbeii 'Entwicklung. 


09 


I 


fieflen  Gegenstand  ho  viel  and  anrb  in  der  ni^at-rcin  Zeit  g<«tntt«a 
worden"  —  diT  dii-st-  Su-Ui-  enthalhindc  viwrto  Teil  von  „Wiilirlieit 
flBil  Dit^htnog"  wurde  twkan&tlioli  vrst  in  dt-n  letzten  (.elx'imjalirea 
Gnctix'«  liffndft  —  nm^brlichcr  liber  jene  „no  geftlrrlitete,  ja  vcr- 
nberbeule  Vorptt^llnngRnrt-,  an  der  ihn  bemndpTX  die  fricdMun« 
Lehre  vom  Entsagen  t?<'K*^»tl^*'>'  'l<'°i  Eii^i^n,  Xolwendigen,  Gfsetx- 
lieben  aDgcZu£)-n,  und  in  der  iliD  der  l'mHtUDd  nnr  bestärkt  habe, 
dus  seine  „werten  Mystiker",  ja  eelbM  l^eibnitz  de«  Hpinousmas 
verdlehtigt  worden  ceien.  Wir  mtlssen  bi-zUglieh  dieser  ,.  Vorstellnngs- 
ir1~  nnd  (îoetheo  AnlliuiHnng  derselben  atif  die  betrefTemlen  Mono- 
graphieen  (von  Danüel^  Supban,  Hefaoee^  n.  a.)  verweisen  nod 
mKehten  nur  nueb  eine  Stelle  hervorbeben,  weil  sie.  »eine  ßcHeheiden- 
heit  ami  /ngleieh  Ah«  tVie  »einett  Vi^rhültuitui«  zu  Hpiuo/a  kenn- 
uichDend,  «neb  (tlr  »eine  .Stelinng  zn  soderen  Philosophen  typiücli 
i«i  „Oenke  ni»n  aber  niebt,  ditw«  ieh  »eine  Sebrifteo  bStte  nnter- 
•N.-hreib«n  und  inieb  dazn  bnehxtäblicb  bekennen  niQgen.  Denn  ... 
man  «vird  dem  Verfamer  vos  Werther  nnd  Fsnst  vrolil  untraaen, 
da«  er  nicht  lu-lbftt  den  DHnkel  gebept.  einen  Mann  voltkommen  zn 
TrntebeD.  der  nl»  8ebtller  von  Den  eil  rt  «^-8  dureli  mntliemutiitehe  ond 
«bbiniHebe  Knitnr  fiiob  an  dem  Gipfel  dea  Denken»  hervorgehoben." 
Wr  nilhera  im«  den)  Knde  nin<erei»  ersten  Alxii'hnitt«.  Daas 
Kant  in  den  nebliger  Jahren  no<'li  keinen  Kiiidruek  anf  (ioetbe 
gemaobt  hat,  kann  ans  niebt  Wunder  nehmen.  Kinmal  war  die 
Stnrni-  nnd  Dran^-I'eriode  in  Gwtbes  I.,ehen  sehtm  an  sieh  dem 
Studium  oincw  w>  ganx  anders  gearteten  Denker«  nichts  weniger  aU 
ginstig.  Dum  aber  ist  xa  bedenken,  dass  wir  hier  noch  den 
vorkritiecben  Kant  vor  uns  haben,  der  llberdic«  gerade  wlihrcnd 
jene«  Jahrrchnts,  mit  der  Vorbereitung  seines  gewaltigen,  grond- 
Rtltrzendeo  WorkeH  beDebSftigt,  Rcbriftotellerûieh  völlig  nnthHtig  vrar. 
Sein  Same  war  zivar  innerhalb  den  Kreiües  der  FaebgenosweD  nnd 
bei  den  ätadivrendcn  von  Königsberg  ücbr  angesehen,  wurde  aueh 
taOÊt  Wohl  (aoeb  von  Goethe  selbst,  wie  wir  sahen)  mit  Achtung 
genannt,  wRr  iilM-r  doch  ohne  die  spiltere  epoehemaebeiidc  Bedeutung. 
Es  war  die  Periode,  in  welcher  Kant,  wie  Goethe  spUter  in  seiner 
fledaehtnisrede  anf  WieUnd  (1813)  ebarakteripierend  bemerkt,  „hi 
kleimui  Schriften  nnr  von  seinen    grücweren  Aosiehten    pritlndierte 


nach  dt^r  Kbeioreb«  Ut  iluruh  dieu-  Sti-Ue  lo  siuh«r  Ixacugt,  <U«  ich  aidit 
bc^rdfe,  wie  ll(ili«T  a.a.0  S.  1S  »dmlben  k*iat:  .!■  der  Beiu-  bb  lelmjibrlgea 
twitebemxiH  utek  ita  mtm  l^ktliru  ntaat  «r  nick  der  Vcnicicrung  Suphkos 
(OflcÜM  wid  äptiKxa  17H.'ë6  S.U)  den  Splauxa  niebt  da  eiusfgM  XaL" 


70 


R.  Vorländer, 


Olid  in  beitLTcn  Formen  eeWmt  ober  die  wifbtigstun  Gi*jceit8tjliide 
sicb  probk*iiinti)teb  kh  äu8»:-ni  «riikm."  Ob  Goetbt-  sotohp  kieim-reD 
ëcbriften,  vrie  etwa  die  i<pi&t«-T  Scbillor  gegeniiber  nrwiibnteii 
„Reabnchtançen  Über  da.*i  GefUbl  den  Sebiineii  nnd  Erbabcnen", 
Hchon  datUHls  {jclespn,  iwt  an«  dem  HobiT  vorli!indi-ncii  Mnterinl 
nii'Iit  fv»tsnHtcllen,  indi-seon  univahrwhtinlk'h,  da  wir  aiiasiT  der 
angcOlhrlüii  Stclk^  in  dcu  „Fraokftirler  (j«k-hrt«n  Aiuteigen"  KanU 
XHin«n  TOO  Goetbp  nie  g^nniiDt  tindeii,  nud  »nK(e.rd4>m  dir  Art 
der  KrwXbnuDg  in  jcDem  Ilricfe  nn  Sirhilif-r  (vom  18.  Fobntar 
1705)  auf  vine  erst  knrz  vorher  vrfolf^t?  Lt-ktUro  Khliessvo  ISmti. 
Wi-nn  Goethe  tlhri{;eiit?  Ju  .ji-ner  llede  atif  Wielnnii  (IV,  042)  kirt- 
fuhr,  in  m-idlt  turkrittBcht'ii  I'criodir  butte  Kant  ^unserem  Freunde 
uorb  nahe  genug  getitandeD/'  ba  batte  er  damit  auch  iDsofern  Kecht, 
al»  Kant,  Xtei  dem  wir  Goethe  nie  erwähnt  finden,  Wielands  Dieb- 
tungea  hoch  schätzte  nnd  so^bi  noch  am  18.  Dvzbr.  1787  an  dessen 

Sehwiegersohu  Iteiuhold  ttchrit-b:  ^ Ihrem  verehntngswilrdigna 

Herrn  Sebwit-gcrvaler  hitto  ich,  neben  dur  gritesteu  Eii)(pfehlung', 
zugleich  meinen  innigsten  Dank  fttr  da»  mannigfaltige  VergnQg«n 
zu  mgen,  das  mir  seine  nnnaehahmliehen  Sehriftcn  brreitpt  habeo." 
8o  iKt  et)  jcdcufalls  wohl  ta  vcntohco,  daas  Kant  dem  .rangen 
Dichter  aUi  einer  der  .\nfkllLrungn])hiloHo|ihen  erecbieu  und  deshalb 
Ton  ihm  in  einem  Atem  mit  Mtiidfhwobn ,  Sulitcr  nad  Garvt-  ge- 
nannt wird. 

Nun  aber  erschien  1781  Kants  er»le-8  kritisches  Hauptwerk,  dan 
die  gewunte  bisherige  Philosophie  auf  den  Kopf  otellte:  die  Kritik 
der  reinen  Vernunft  Machte  nie  aneb  auf  Goethe  einen  t'indrnckV 
nnd  welchen?  Diese  Frage  «oll  ans  ein  zweiter  AlMfhnitt  beant- 
worten, der  una  von  Jenuui  wiehtig«tt'n  Grenzjabr  in  der  Ge8ehicbti> 
der  neaeren  Philo«K>pbie  bis  zu  dem  EnKhetnen  der  (Mt  Goethe 
eigeotlieh  erat  epochemacheDden  letzten  der  drei  grossen  Kritiken 
begleiten  winL 

b)  Ton  Ätna  Auftrston  des  Erltiolamus  bis  Bum  Eroohelnon 
der  Kritik  der  Urteilskran  (1781— 17BO). 
Die  rorsttglichstc  (jnelle,  der  wir  in  anserer  bisherigen  Dar- 
fllellung  folgen  konnten,  ^.Wahrheit  und  Diehtnng",  lüBgl  BOB  bereit« 
mehrere  Jahrü  vor  Keginn  dieses  Zeitraums  im  Stieb,   wUirend  die 
„Tagea-  und  .labreslieftc"  erat  mit  de»  neunziger  Jahren  anaftibr- 1 
licher   7.n    werdi:»   anfHiigen.      Von   Goethes   tiguncD   SrhikliTungen 
seines  phik>so]iliiM:beo  lÙDtwtekluiigsgauges  bkibl  uuh  daher  nur 


4 


hes  Votfaailnl«  u  Kant  tn  Miner  lilstortM-lieo  Entwicklung.  71 


I 


Wn-itH  im  Beginn«  nnwrer  Dargtcllong  citii-ric  wiehtigi-  Auf«itx 
.Einwirktinf;  der  m>n<^rE!n  I'hilcmnphie",  den  Coethn  xiH'nit  1820  im 
xwfiten  Hefte  deR  eraten  Bandes  „Znr  Morphologie"  vertlffentlichte. 
Da  dernell»  aUr  niclit  vor  1S!7  ge«ehrifl>cn  ist  nnd  sich  chntno- 
logiHcb  bfl«hst  nnlieHtimint  ausdrU4.'k(,  »o  warn  ïuvur  m  ank-rsuchen, 
mus  aïrli  etwa  ans  fçlvit'lizciti^'n  Qaolli^D  (Bricren,  TagobUvIicrn) 
(IKt  Goethe«  philoeophisclie  Studien  wAIirend  der  achtzi^r  Jabrc 
fMtRl^lIen  IXwrt. 

Wenn  wir  nuter  dit.t>cu  Qai-Uen  die  Briefe  su  Fran  ron  Stein 
an  erster  Slelle  uennea,  »o  kann  die«  nor  unf  den  ernten  IlÜek  HeltRam 
eiBebeioeD.  Dean  Jeder,  der  weiss,  wie  in  dietteD  Briefen  und  Zetteln, 
dereu  an  «inem  'V»g«  oft  mehr  ale  einer  gem>brichen  ward,  des 
Diebtcr»  ganxeH  Wwen  »ich  anfs  Klarste  abspiegelt,  da««  ferner  in 
ilmen  his  zn  der  italieotsetien  Iteise  keine  f^Hxeren  liUcken  vor- 
kommen,  ond  endlich,  hifi  za  weU-heiD  Grade  Goethe  sncb  an  Reinen 
lilteraritiehen ,  ja  wiaeenscIiartUelien  Beschäftigungen  die  Freundin 
geistigen  Anteil  Dehmen  lliast,  wird  uns  vcrstehcD.  Da  lesen  wir 
ann  von  allen  m>)glii-hen,  nicht  hlo«<8  jwetisehen  und  litterariaelion, 
HondeTD  aneh  wissenschafllichen,  beeouder»  natnrwiüHenm-lififtlichcn 
Siudifß.  daneben  von  fiesebiehle,  Politik,  ReieebeBehreibungeD,  von 
der  Lektüre  aller  KlaM>iker  und  von  ilenlera  neuen  Schriften,  aber 
nichts  von  Kanl.  wenig  von  Philosophie  Überhaupt.  Dît»  Wenige, 
waa  wir  von  Philosophinrhcm  h^iren,  drüngt  sieh  in  <lie  anderthalb 
Jahre  vom  .Spätherbst  1784  bis  Frllbjabr  17^  xuMnimen.  Im 
Kovember  1784  finden  wir  G.  Über  der  LektHre  der  ibm  von  Jakobi 
ge*ehii'k1ên  Henisterhnis'sehen  Dialoge,  die  er  aneh  der  Frenudin 
nnd  „.Seelenftlhrerin'-  mitgeteilt  hat  (Itriefe  vom  4.  and  iL  November), 
19.  November  schreibt  er  aus  Jena,  das»  er  von  dort  den  Spinoza 
lateinineb  mithringc.  _wo  alles  viel  dentlicher  nnd  schöner  int,"') 
Die  l^^ektttre  Spiuozaif  bildete  dann  im  Winter  1784/5  einen  Teil  der 
vertrauten  Abendunterbaliungea  mit  Herders  nnd  Fran  von  Stein; 
daooben  Herders  Ideen.  Am  27.  Deieniber  sehreiht  er:  „leb  las 
DMb  zuletzt  in  unserem  Heiligen-*;  oflTenbar  ist  Spinoxa  gemeint 
Am  11.  September  1785  werden  Jakobi»  Briefe  an  Mendolssobn  Über 
die  Lehre  de»  Spinoxa  kurz  erwShnt;  am  20.  und  21.  Fehrvur  1786 


■)  Zu  diTK^ben  Z«it  (11.  Nov.  ITb4)  »oKreibt  er  Ka»bel,  er  Irse  rfplnouw 
mUk  und  flilüc  sich  Ibin  sehr  oakc,  ubgleldi  dtësea  Geist  vieltjcfcr  and  reiner 
mI  ab  der  sainf^.  —  Von  I71li— ITSl  hnUa  vacb  »nia  Sptnoxft-Studiain,  wie  w 
Mleiiit,  viitÜK  bta«hgelegea.  —  Auf  nuine  Stetluiif  zu  äpiaoia  g«hea  vir  oatti^ 
Bch  aacfc  hier  nidit  tfbcr  efai,  »undcm  TcrneiïCQ  nuf  IMaxel,  Snpfara  a.  A. 


73 


K.  VftilKadar, 


ee»del  or  <ior  T-VtniiliD  die  anf  ehen  dienen  philo(tn|)hiftchoii  Htrest 
JiikoM  -  MendptRNnhn  bezUglicbpu  Schnften,  nbno  eicb  in  dime  in 
seinrn  Angen  nelten  Spinozns  CirUMitir  kk'inUeh  nnd  annMÜg  crwhci- 
nendeii  }Stri-itigkoit«D  c-inmischen  zn  wnllen. 

Mit  doiii  hier  G<>*agt<*n  stimmt  dniyonige  fllwrein,  wm  wir  ana 
Goethee  gleirhzeiti^m  IlriefwechAcI  mit  dem  Philosophen  Fricdrici) 
Heinrirh  Jakohi  prfalirtn.  Wir  liobcn  aui-b  hi(?r  nnr  da«  Wich- 
tigere beraum  Nacli  «rineni  Itnefi-  vom  12.  Januar  1782  licflt  Gœthe 
Spinoza  ïmmor  wieder  und  stimint  in  der  ßeiirtvllung  deseclben  mehr 
mit  Herder  »}»  mit  Jnkohi  (Hpinoznn  Oegoeri  Ohereio.  Am  9.  Jnni 
wird  der  jltdiwhe  Denker  von  Goethe  lebhaft  gegren  den  Vorwarf 
(lea  Atbeinnna  verteidigt  and  a]»  Iheiasimufi  et  chriiftianiasimus  hv- 
zeiebnet.  „Er  (Spinoxa)  beweist  nicht  das  Dsseio  Oottee,  da«  Dasein 
ist  Gott/  Freilieb  hnhe  er  die  Sehrifteii  de«  Irefflicben  Mannes  nie 
„in  «iner  Folge  gelesen^  and  venn9ge  daher  diu  gc«amte  Uclir- 
gebitnde  dewelben  nicht  /.n  Überblicken.  „Meine  VorsteUnngi« -  nnd 
Lebensart  leidenx  nicht.-  Ue)>erbaopt  habe  er  (Goeihe)  „nie  an 
metaphysiseho  Vorgt*llung8art  Ansprüche  gcraaeht";  — 
Herder  werde  f»  demnächst  bea^T  aai>4rllekeD!  —  Am  21.  Oktnber 
erkliirt  er,  „oboe  HpiooKas  Von>tellnng»art  von  Natur  ko  haben", 
iDtlwie  er  doch,  „wenn  die  Rede  wSre,  ein  ßneli  «i»iig«beu,  das 
nnter  allen,  die  ieh  kenne,  am  meisten  mit  der  meinigen  Dberein- 
kommt,  die  Ethik  (sc.  Spinozaa)  nennen."  Dagegen  tadelt  er  Jaeobîa 
Olanbenflbi'grifT  als  sopbistiseh.  Die  Briefe  von  Ende  1785  und  An- 
fang 1786  drelien  sich  um  den  bekannteo  titterariacb-philosnphiflchefl 
Streit  iiwi«ehen  Mendelssohn  nnd  Jakobi  Über  Lc-Hoing»  Sjiiuoxinnua; 
Goethe  spricht  zwar  von  den  jüdischen  Pfiffen  des  ncavu  Swkratca" 
(Meniielmohn),  int  aber  nnch  mit  Jakob!«  Haltnng  nicht  /ufrii-dun. 
Von  gr)!«»ereni  Interefue  fUr  nnn  int  eine  Ulngere  Au^Olhrnng  des 
ktztoren  Über  Kant  (am  13.  Dezember  I785K  Fr  habe  Kant,  an 
dem  man  nicht  vorbei  kllnne,  von  neuem  voigcnommen  und  diireb- 
studiert;  jetxt  wolle  er  ihn  „%'oii  Grund  aus  illaetriereD'*.  Mit  Kant 
and  MemHterbnis  wolle  er  ^.gegcn  die  Berliner  vorrUekeo'';  Jene 
würden  ^nnter  »einem  Commando  (!)  die  trefflichsten  Dienste  than." 
Indem  er  dodann  in  einigen  Slltwn  »eine  Anffwwnng  von  Kaats 
„Glanben^  verträgt,  (Bgt  er  die  sein  naiven  Selbngefllhl  bezeieb- 
nende  Anmerkung  hinzu  :  „Ich  gebe  Dir  bicnnit  den  SchlOmiel  zn 
dem  ganxen  Hyntem  nnd  seinen  wahren  Kern,  den  Kant  Hclbtut  Doch 
nicht  gekostet  hat"  (!)  Jakobi  ist  sonach  wobl  einer  der  erBt«D  in 
der  zahlreichen  Reihe  derer,  die  Kant«  „wahren  Kern",  im 


I 


GnHbc«  VefbntBl*  in  Kant  hi  Mion  hbtariKlien  Knhriclclinifc, 

in  ihm,  aber  iK^sscr  nia  er  solbnt,  er^prifTcn  r.a  habon  gUnbtcn.  „Dn 
bist  der  crate,  (Um  ich  ilîes  flfhcimni«  Ol  offcnimro.  Alwr  Uaa 
nkh  mit  meiner  lllu^lriition  i-innuil  g%nt  zn  Hndc  itcin.'*  In  uini-r 
NarhDohrift  vom  U.  Df^enilwr  fllgl  «r  noeli  die  iiitcrc«t)iiut«  Notia 
_Mi'iii  BU<ïbIciii  h»t  Kiinl,  ho  wii^  es  ernchien,  mit  groi^^er  Re- 
I!  geleiM-n,  er  soll  mit  dem  Vonraj^e  nnd  dem  ganzen  Inhalte 
wkr  xofricdi'n  gcwiwD  xetn.  Ans  dem  äptnoza  bat  er  nie  einen 
Sinn  tiehcn  kUnncn.  Will  ck  aoi^h  nicht  kßnnt-ii.  Viclk-îcht  klluftig 
iw'hr  hti-rUber.  im  Vtrtniu«n.-  Km  w'àrv  von  groiwiT  Wichtigkeit 
für  an«,  wenn  wir  Goethefi  Erwidorang  auf  ditwen  Rrief  kAnnten. 
Leider  beiiitwn  wir  eine  Midie  nicht.  Kntweder  int  ein  Hrief 
nriitehen  lüeeem  nnd  dem  nltehRlen  —  in  der  Auttgabo  roD  Max 
Jikobi,  (trm  i^boe  des  l'hilaHopben,  attf  den  Pebraar  l7Sti  da- 
Kerltrn't  —  Briefe  fJofth^B  verloren  pganjicu,  wftB  wir  nach 
einer  .Anspieinng  u»f  eim-n  erteilten  Atiftras  im  Anfange  de»  letB- 
teren  Briefes  anznnehmeo  geneigt  sind,  oder  diewr  nSch^terbaltene 
Brief,  der  nach  der  Annahme  der  neuen  Weimarer  Aongabe  bereits 
im  .Istmar  ;;eHehrieben  int,  wäre  die  Antwnrt.  «Ürc  alxT  anf  .lakobi* 
Ansnihrnugcn  tibvr  die  Kuntixche  Pbilosnphie.  ab«iehtUeh  oder  nn* 
absiehtlieli.  niebt  eingegangen.  Wie  deiti  niio  »neh  sein  maf^,  Jeden- 
falh  hat  .lakobi»  Offenbarung  des  „GuheimniNtes"  von  Kaiitii  „wahrem 
Kern'*  keinen  nachhaltigen  Eindraek  anf  Goethe  hervorzabringen 
vermwht.  BonHt  rallsHte  sieh  doch  in  den  znhlreiehen  brieflichen  nnd 
sefarifbit4!Uerii>eheii  AetiSHernngen  de«  letzteren  ans  jener  Zeit  ir^nd 
ein  Wort  Ober  Kant  linden,  l'ebrigena  kommt  aueh  in  den  folgenden 
Briefen  Ooelhe  de»  pbilo^ophtiiehen  Bentrebnugen  des  PemiK-lforler 
l-Veonde«  wenig  entgegen.  Am  H.  April  z-  B.  berichtet  er  von 
minen  mancherlei  iintnrwij«Hen»chaftlichen  Htudien  und  wirß  nur  die 
Frage  dazwiBehen:  _Wan  machst  Du  alter  .Mi-taphysiknaV  Was  l>e- 
rcitcBt  On  Prt-undcn  aud  (■"einden?"  withrend  das  folgende  Schreiben 

ITwn  5.  Mai  1786  sogar,  nach  einem  Bcliarfeu  Tadel  aller  lilterarifichcn 
HSodel  Hherhaiipt  (dies  von  dem  «iiJitereu  Xenieudiehterl)  nnd  der 
Streitschrift  .laeobie  inHlK-^ondcrc,  dvu  vollen  Gegcngntz  der  beider- 
seitigen WeltanKctiannngen  sehildcrt!  „Gott  hat  Dieb  mit  der 
ËPt.ipbiaik  (wie!)  gestraft  nnd  Dir  einen  I'fahl  ins  Fleiüch  gesetzt, 
■ieh  mit  der  Vhisik  geftegnet,"  „leb  halte  mieb  an  die  Gottea- 
Twekruig  des  Atheisten  p.  77  nnd  uberiaiw  Euch  alles,  was  Ihr 


I 


*)  BrUtfwecliMi)  (wircIiob  Gaetbc  nad  F-  H.  Jikobf,  her*uf|:''i|K>beD  von  Ha 
itkohl   Lpi.  I%10.  S.  102. 


7i 


K.  VorläadeTT 


Religion  bciext  und  bciiwcn  niÜKst.  Dn  bSlUt  aulîi  GlHub«n  an 
Ovtt,  icb  aafK  Si-baucti."  Im  Feglbalu-o  an  SgiinozKS  sdenti'a  iV 
tailiva  nill  GiM-the  »«'m  gmze»  Leben  fier  ß«tnicbtung  der  Dinge 
widmen,  einerliii,  wie  weit  er  damit  kommt.  —  Der  nüehste,  Wiwen- 
iwhafUiclieR  entbaltende  Brief  aD  Jacobi  utamtiit  ertit  aqb  dem  Jabre 
1791,  gn-ill  alnn  Über  unseren  Zoitabaebnitt  bioamt. 

Wir  sind  in  dt-m  Citieren  Goetbcsehcr  8«lbMtliekenntm8«c  ans 
dieser  Zeit  mit  Absiebt  etwas  niuAlhrlieber  gewesen,  weil  wir 
Goetbes  ganze  dem  B<-sebanen  zngekebrte  Art,  »eine  Hinneigung  za 
dem  I'aniheifunmi  Hpinoza»  und  demgemSS!<  Ablehnung  de«  Kriti- 
ctsmns  wUhrcnd  jener  Periode  deiitUeb  t-barakterisieren  wollten. 
DemgeiiiiLKt<  —  denn  Kant  und  äpinoza  »tebcn  sieb  (was  uueh  Kants 
Aasspnieb.  naeb  der  obigen  Notiz  Jaeobis,  liesngt)  diametral  gegen- 
über; bier  heisst  es:  mnn  kann  niebt  Eween  Herreu. dienen.  Anf 
der  einen  Seite  sieben  Kant  and.  wenigstens  damaU  mit  ihm  ver* 
bflndet,  Jakobi,  anf  der  anderen  Spinoza,  Goethe  nnd  —  Uerder. 
Anf  das  Verhältnis  zu  dem  letzteren  rnttaBi-ii  wir  dabor  noeh  mit 
einigen  Worten  znrllckkummeu. 

Die  nahe  Vcrbiudang,  in  der  Goethe  mit  Herder  in  jenem  Zeit- 
raum, namentlieb  um  die  Mitto  der  achtziger  Jahre,  ttteht,  zeigt  sieh 
auch  in  ]>b]liKtoj)bii<eher  lleziebnng.  Herder  halte  (lich  mittlerweile 
ans  dem  einHiigen  Srbtller  imd  Verehrer  Kants  in  einen,  wenn  aneh 
uficli  nicht  offenen.  Gegner  desselben  verwandelt.  Die  einzelnen 
Phasen  dieser  Entwieklnng  aufzuzeigen,  ist  hier  nicht  de»  Orics, 
zumal  da  dieselbe  in  der  neuesten  Uerâer-]tiogra|>hie  aufs  Klarste 
helenohtet  worden  ist,')  Wir  wollen  nnr  einige  Stellen  au»  den 
Briefweehsel  zum  Xeuguts  dafür  anführen,  wie  verwandt,  ja  man 
mOchtc  zuweilen  fast  sagen  abhttngig  Gi>ethe  philosopbiacb  von 
Herder  ersebeint.  Hatten  wir  ihn  sebon  otwn  in  einem  Hriefe  an 
Jakobi  unf  Herder  verweisen  »eben,  so  spriebt  sieh  dies  VerhJÜtnifl 
noch  denilicher  in  seinen  eigenen  Briefen  an  Herder  ans.    Ho  sebreibt 

er  diesem  Knde  Mai  (oder  Anfang  Jnni)  17^5:    „ I,.as8  mieb  doch 

sehen,  was  Dn  ihm  (sc.  Jakobi)  schreibst,  nnd  lass  nns  darüber 
spreebcn";  and  vierzehn  Tage  später,  am  11.  Jasi,  tibersendet  er  dem 
Freunde  einen  Drief  Jakobiit  uiid  sein  eigene«  (Goethes)  uns  bereits 
i>ckannt«s  .\ntworl«chreJbeii  vom  9.  Jnni  mit  den  Worten:  „Dior, 
lieber  Alter,  einen  Brief,  der  mir  saurer  geworden  igt  ah  binge  einer, 


*)  KiiK«n  KUhiieniBDB,  II«Tclen  L«bMi.   llflacboa  I89A;  v^  bewodendu 
Kajittel:  Ucidur,  Kaul,  Gvetfac.   S.2^ä-36G. 


OoftdiM  Veridaixb  sa  Kuit  iu  seiner  liUoriMlm  EiitHi:kliing.         7S 

uttirh  lia«  MabiiächrcÜMMi  .lakobis,  dsa  dii'scn  Pnokeo  huh  meinn- 
hsrlt-n  niirl  v<>rBtoi'k(<-(i  N»ttir  hcrAiii<^-t<4>)i1)«^iL'n.  Tliuo  nun  Am 
B(.-«i(%  eendc  wlircihe  iiml  iK-friccligt.' !"  Dip  Ik'gi.-istfrung  fUr  Spiinffl« 
tritt  a.  a.  in  einem  iSnttel  vora  20.  Febmar  178«  ben-or,  in  dem  er 
meldet,  daes  r.t.  nm  von  don  Kinilrlltrkf-n  dp«  ilim  nii>ht  hehn^cndcn 
Judjwhi-n  üi!«L'n  TcatanicnU",  d.  li.  MniiduInHoboa  oben  erwÄhntcr 
IcuUT  8<rbrift,  |ij8znkamnifn ,  Sjiiuusas  Ethik  «nfgi-Mhlogi-n  und  ne 
Ton  der  Eiict>7^bni4^n  itrnprisitui  dt-i»  ftlnftcn  BnchcB  an  ,.mit  di-r 
gT(S«*Ateo  Krhnann^;  xnm  Abeods^'gen  («tnditrt"  babe.  Aoeh  von 
llcrder  i>xisti(>ren  Uhiilic^he  Zengniftxe  in  Hezag  «nf  Rnethe.  So 
wbrribl  HfidiT  iim  Scblinwe  nnes  Brit-fc«  su  JnkoM:  ,.fiopthe  hat, 
wit  11«  wfg  bial,  Ava  Spinoj»  poU-si-n,  imd  f«  ist  mir  irin  {^txwsct 
Pri>bi<*r)>ii>in,  dm  itr  ihn  gwa  m  vprBtand«o,  wie  ich  ihn  vcrfltvhv. 
l>n  ma!<st  nach  ta  omü  herüber."  Und  in  demxclbcn  itrtefe  (vom 
20.  Dezember  178-1)  erxSblt  er  von  einem  Schreiben  ItsmHniiit, 
wulchcr  knrz  vorbtT  <^ine  gegen  Kant  gerichtete  Sohrift  ^Uetnkrittk 
DhtT  den  Pitriümiim  der  rcineu  Vvnmttlt"  aui^geHrbeiU-t  hutt4>:  ,,Ieb 
habe  d<>n  Itnef  iHauiunngi  Goethe  eommnniciert,  nnd  er  hat  ihm 
»n  viel  Freude  gemneht  wie  mir"  l>ie  dnmnlige  Stellnng  Goethe« 
gvgenUber  Kant  wird  endlich  bezeichnet  dnreh  )>«ine  damals  heson« 
derti  otnrk  »tmgeiiproehene  ItegeiRternitf;  fdr  llerderf  „Ideen  znr 
Philottofihic  der  (îewhiehte  der  MenBchheif,  weleh«  dnreh  Kanta 
herfihmte  Rexenxinn  in  der  ^Jenaiwben  Allgemeinen  Literaturzeitong" 
wta  ätiind]>lliikte  de»  Kritidämns  «qk  iinlMirmherzig  zerpflliekt  worden. 
Am  8,  Drtcmber  1783  nehreibl  Goethe  an  Knebel,  daiw  er  die  erste» 
Kapitel  KURammen  mit  dem  Verfasser  lese  nnd  Hie  „ki^tlicb''  finde, 
Ähnlich  am  ■!.  Dexember  nn  Frnn  von  Stein.  Aber  aneb  noeh  am 
20.  Febrnar  1  (Ki,  naehdem  Kanta  ReiemtKin  bereits  ersebienen  war, 
erklärte  er  Herder  naeh  dem  Dnrehlesen  de»  Manuskripte«  mm 
zweiten  Teile:  „Zn  dem  ganxen  Inhalte  nage  ieb  Ja  und  Ameo.' 
Ja.  wenn  wir  FalkM  glauben,  «o  hlLtte  Goethe  Kj^äter  einen  grositen 
Teil  rot)  Herders  Gedanken  ftlr  sein  geistige«  Eigentum  erklirt 
Herder  spie  damals  fiit't  nnd  Galle  gegen  Keinen  tVtlheren  Lehrer, 
sprach  von  d<«8eD  „hundeelender,  eiskalter  Kneeht8sehw.trmerei  nnd 
[Icfiflerwisscrei"  (an  Jakobi  26-  Fehmar  178.^».  ohne  «ich  doeh  ISffent- 
iich  gegen  demclben  berau)>ziiwagon  (an  deoselbvn,  16.Septbr.  178a). 


')  Falk,  Gootlto  aaa  idh«r«ia  pcTEOalloheD  ftugim^  duricestcUi.  I.uipxig 
I  ■•,>..  S.S6.  Vgl.  ächa<ege,  (ioMlies  Vrrhitlaiis  m  Splmna  in  l'hiloo.  MouaUk. 
iXVll   S.VJI  L 


Wie  W4>it  (roetbe  in  clieitcr  (le^eracbaft  mit  ibm  gegaiig(>n,  wissen 
wir  bei  dem  Maogel  »n  ZetigniiMtfii  nicht.  Allein,  wonn  oiiic  späture 
Mitteilung  CaroIiDenM  von  IIcrdiT,')  <laM  ßoL-tlic,  bevor  ihm  Kehiller 
„die  OrundttAtzi'  dt-r  ovuvn  kriti»tobvn  Philowpliie  niit^teilt".  Qbor 
die  Kaiiti«:he  rhilonophii-  gespottet  haU',  Wi  der  nachlicbrn  nnd 
ehroi)o1ogii4eb«n  lînh(«timmtheit  der  Angabe  und  bei  der  leidenschaft- 
lichen Voreingenommenheit,  den  ihre  Verfssnerin  gegen  den  ver- 
meintticheu  Feind  ihre»  Manne«  hegte,*)  Hberhaapt  GIadIm-d  verdient, 
Bo  würde  die  Tbat«»ehe  (de«  8po1tv«)  am  bc«t«n  in  diese  Zeit  der 
f;rJ!«8ien  „Herder  -  Nilhe"  Goethe«  rnllen,  die  ingleich  nnd  in  detn- 
eelben  Masi!«  Knot-  nnd  Sehiller-Ferne  ist,  wiihrend  nnebbcr  daa 
nmgekebrtp  VerhHltni«  sieh  entwiekelt.  We,  wenn  ancb  selb*t- 
verfltäodtich  niebt  vllllig«,  Uettereinirtiminnng  Ooethes  mit  Qcrder 
Hcheint  bin  znr  BBckkehr  von  der  italienischen  Beiw  gedauert  ru 
haWn.  Ans  der  Zeit  der  letxterun  finden  «ieh  eine  Reihe  Aensse- 
ningen,  die  nicbt  niiMverstanden  werden  kOunen.  Von  Neapel 
ans  Af'hreibt  er  Herder  am  17.  Mai  1787:  ^Wir  nind  so  nah  in  nnsera 
VnrRtellungxarten,  als  es  möglich  iBt,  ohne  Kinti  zu  »ein,  und  in  den 
Ilanptpnnktcn  am  nttcbaten"  (IV,  372);  aus  Rom  am  28.  Atgnet, 
„Henlers  Bllehlein"  („fJotl")  halle  er  „voll  wllrdigi-r  Gotte8g«lauken, 
eo  rein  und  «chtin  zu  le»eii"  gefunden  (fl>d.  393).  lieber  den  neu 
en^ïhienenen  Teil  der  „Ideen"  spricht  er  nicht  nur  dem  Verfosser 
selbst  den  „lebhaftesten  Dank"  in  den  bi-geidterten  Worten  ans: 
„Sie  (tind  mir  ai»  dan  lielwnswert^wte  Evangelium  gekommen  nnd 
die  intere««anttstvu  Studien  meim«  Lebens  lunfen  alle  da  xusammeo. 
Woran  uinn  steh  en  laitgi-  gepbiekt  hat,  wird  einem  nun  so  voll- 
eOindi);  vorgeführt.  NVie  viel  Lnsl  zu  allem  Cïtiten  hast  t>n  mir 
dnreh  diesoa  Rneh  gegeben  nod  ernent"  (12.  Oktober.  IV,  403). 
Pondeni  aneh  andern  gegentther  ftnsaert  er  sieh  mit  dem  gleichen 
Enthu8iasmnt<:  „Wie  s*'hr  mich  Ilerdcre  Ideen  freuen,  kann  ieh  nicht 
sagen.  Da  ich  keinen  Mi.-««i«8  zu  erwarten  habe,  so  ist  mir  die« 
da«  )ieb«te  Evangelium"  (ebd.  402),  nnd  vierzehn  Tage  8[Atcr,  naek- 


■)  Am  den  ,I.ebenM!rinii(irunt:vn  -  C'uoliaun  van  üerdor,  mllg«!«!!!  von 
B.  SaphsD  tn  Prtiitas.  Jfthrb,  43.  tu. 

*>  So  Echniihi  si«  1.  ß  UB  n.  I>oMiiibitr  IH07  «b  J.  0.  UBUm  :  „. . .  Ooetb« 
hui«  ihn  (m.  ProfMsor  Xeytx  ah  Krvnnd  von  IlordcT)  abgnvandt:  vitlloleht  hat 
er  site  Mitdem  mm  B«aseren  geiinden,  wi«  Goetbc  de-nn  <lrs  Vatvni  Tod  solir 
angc^ffea  haben  soll,  luid  er  jctit  fu(«  GenlaBBogeB  Qb«t  Uui  ïummu  »oll. 
Aeh.  aie  hab«ii  nur  jctu  ki-incs  Wert  für  niich.  ('oothe  Isl  fUr  uleb  lot*; 
Tgl.  uteh  d«D  Brief  vom  II.  Hin  IbK.    (Von  und  u  Ucrdcr,  3.  Bd.). 


Ooctbfli  Veriüllnü  in  K>nt  in  »«1111:1  liMliiritti'bcn  Ent\ricklun|[. 


77 


1 


^ 


dem  vr  das  Ganze  m  Eltdl^  guU-soD,  findet  er  m  „dnrchnaii  kl>«!tlicb 
ft-djii'lit  nnd  peschriulK'ii".  «ueli  di-n  Sclituwi  ^Ucrirlii-b .  wahr  und 
tïiiuii-klicli-  (Rom,  27,  üktoln-r  1787.  IV,  4*3).  —  S.>  bestimmt 
UatfDdt^'n  ZengDisseD  einet«  Goethe  gegenüber  kann  nuin  doch  nicht, 
miv  Kubnemaon  «8  thnt,')  .dip  vollkommen«-  rebcreinHtiinmnng:  de-r 
Qedankea  neidern  und  GoeÜicH  in  den  schtziger  Jahren"  Hchlecht- 
veg  als  r^o  ^"o  xatdreiühcn  lllosiuneu  der  offiuelloD  Littcratitr- 
geediirhtc-  fj^hßrig"  li«iu<ic'Iiut;ii,  ohuc  dem  Dii'hti-r  di»  grCb«t«  Sctlwt- 
tinschung  xusutraoeu.  Allerdings  i^t  »tiilt  des  Wurtes  „vollkütuaieD'' 
etwa  ^wesentlieh"  in  jene  V^rhaltnishedtinimang  einzusetzen  nndantser- 
dem  daa  'AngeM&aduw  zu  machctt.  dast)  der  innere  Gegt^nüatx  beider 
NatDreQ,  den  KUhuemann  im  l'ol^ndcn  mit  grosser  Klarheit,  vielleicht 
III  viel  Schärfe,  hervürhcbt.  damals  schon  im  Keime  geschlummert 
balM-n  kann  »der  wird:  dasa  nüinlieh  t'lir  Herders  im  AnHohaava 
sod  Empfinden  aaeruhendos  Deakcn  die  ^^Ideeu"  das  erreichte  Ziel 
bildeo,  für  Goethes  rastlos  thUtigen  Geint  nor  einen  Uorehgaugs- 
pnnkt,  von  dem  er,  nni  sieh  aber  steh  Bellet  klar  xn  werden,  weiter 
schreitet  zu  —  Kant  Aber  für  den  von  una  im  Vorigen  nm- 
whriehencD  Zeitraum  gilt  das  Letztere  noch  nicht  Sollte  sich 
Goethe  während  dcgselbea  mit  Kant  uUber  beschäftigt  haWn,  eo 
wftrc  ea  doch  gi-hr  aufralleml,  dass  n-cd<.'r  iu  den  etwa  2500  er- 
haltenen Briefen,  die  Goethe  vor  der  italienischeD  Keis«^  geschrieben 
(Weimarer  Ansgabp,  llanil  I— VII)  noch  in  deo  gleichneitigen  Tage- 
büchern, noch  auch  während  des  Aufenthalte«  in  Italien  sich  snch 
nur  Kants  Name  genannt  findet  Auf  keinen  Fall  also  hat 
Goethe  in  der  Zeit  bis  zur  RQckkebr  ans  Italien  ein- 
dringendem Studium  Kunts  obgelegen.  Ebenso  sicher  ist  da- 
gegen, dass  er  von  Kants  Kritik  ^-i-hOrt  hat:  abgesehen  von  allem 
Attderen  wird  dies  durch  den  Hriof  Jakobis  vom  13.  Dezember  1785 
(s.  oben)  bewiesen.  Doch  es  ist  nunmehr  Zeit,  dass  wir  uns  dem 
Berichte  zuwenden,  den  Goethe  selbst  drei  Dezonuieu  spüter  über 
die  „Einwirkung  der  neuere»  PhUusupbie"  auf  ihn  rUckcrinnerud 
gvgeben  bat'} 

Qoethe  kannte,  wie  er  dort  nncb  nochmaliger  Erwühnung  seiner 
fleiieigen  JugendlektHre  dea  „kleinen  llrucker"  (s.  oben  S.  65)  sieb 

•)  A.a.O.  8.  403 f. 

^  Weln«r«T  Ainicali«,  N'Unrwim.  SehriAen  XI,  47-Mi.  L'ebrT  <lit  KantiiKb« 
nHotofkl»  mA  dio  EtnuLrkung  Schillers  ist  er  dtbei  ukht  blDauii  pikgaunon. 
^\b  Vontitt,  epiUor  aacb  FlehWa.  SchcUiiigça,  il«g^  la  glelctiei  Welse  in 
gedenlUD,  bliub  uosiUKenUiR. 


K.VoTllBder, 

aowlrtlrlit.  am  pliUuKopbi^cbeu  Sternhimmel  wohl  den  grcutüen  KSren 
und  and(-rc-  aonalloudi-  Htt^-rutiildi-r.  iiiclit  abur  den  rolarsU'rn.') 
Indem  dii-  spiiioiiiiliiiolii^  reriwit-  miftnllendcrwci^^  gänzlich  tot 
g<>fwhwii>^n  mnl')  —  sei  es,  dass  er  Spinoza  nicht  xii  duu 
..neuerpn"  Phitusophcn  «-chiiot.  <idiT,  dass  er  von  Aeia  eben  nicht 
mehr  apiuouKtiHclii'ii  StAndiiiinklc  »«-inc«  Altere  utu  schreibt  — ,  ^ht 
er  dHDu  eotort  xu  den  kuD8tphil<raopbi»ohen  Rr5rteruni;i^o  Hbcr,  die  er 
za  Rom  mit  Moritz  trieb.  Anrb  da  habe  er  «ich  uocb  in  _fracht- 
barer  Dunkelheit"  iK'fnudcn;  di^lt-ictien  war  bei  der  Unrsli'liung 
»eineji  Vereuebs  dor  I'ilanzeD-MetaDMrpboHc  nein  pliilottophiscber 
Zuptand  „immerfort  nur  dHmniernd",  nirgend«  fand  er  .Aufklärung 
iu  äciuem  Sinne",  d.  h.  einr  oolche,  die  ihn  »ich  8i:'lbt(t  erklärt, 
seiner  an  der  bloiwen  Itetraehtnng  der  Dinge  berangehilduti^,  „natnr- 
gémit«)«!!''  Methode  da»  pbilotiojihiHrhe  Fundament  gi'gi-bvu  bättu. 
A«eh  da»  entte  kritiiM.-hc  Wi;rk  Kantü  oolite  <liese  Ounkelheit  in 
ihm  lunUcbst  noeb  niebt  heben.  K^aut«  Kritik  der  reinen  Ver- 
nniift  war  cM^hou  längxt  erschienen,  sie  htg  aber  vtilUg  aasserbalb 
mtrines  Kreises."  Die«  „  tttßg«t *'  ist  ein  eiehr  unbeetintmter  Anadruek. 
Vielleicht  kSnnen  niw  diu  fulgc-udun  SStxe  in  Verbiodong  mit 
mnden-n  Krwägungen  zu  einer  gCDBUerea  Ik-stiniroung  der  Zeit,  in 
der  die  erste  nähere  Kenntnisnahme  der  Kantischen  Philosuphie 
seitens  dea  Dichtere  erfolgte,  verhelfen.  Wenn  Goethe  nämlich  fort- 
fährt: „Ich  wohnte  jfdoeh  iiinnehem  GcaprSeh  darüber  ]m.  and 
mit  einiger  Aufmerkmimkeit  konnte  ich  bemerken,  daes  die  alte 
Hauptfrage  sieh  erocnere  ..•..",  9»  sind  wir  atu  venobiedenen 
Qrllndeu  f^eneigt,  die  Zeit  dieser  Gespräche  in  dit^  Jahn  unmittelbar 
naeh  der  KUekkebr  ans  Italien.  ITÜS— IT'Jt),  zn  verlegen.  l)ii«e 
Anitabme  wttrde  einerseits  mit  dem  Üusiieren  ITmotand  Kusammen- 
stimnien,  dass  in  nuserem  IkTÎebt«  die  itHlieutschc  Reist-  mit  den 
tUtlietisebco  Studien  iu  Rom  vorher  erwähnt  wird,  «nderereeita 
nnd  Tor  allem  aber  mit  der  gescbicbtlicbeu  Tbatsache,  dam  die 
kritische  Fhilf><v>)>hie  fmt  in  der  xweiten  Hälfte  der  achtziger  Jahre 


■)  Was  uacli  (1er  Lektttte  Brücken,  der  b  dw  Webe  d«r  allen  Doxu- 
gtapboD  mtht  eine  Sunmlmg  vnn  Andidotes  und  abfitdssoaen  Ngibea  aber  die 
iliilmophino  ti»  cini!  tnatUt  OeMihicbie  der  l'hileMpUe  ffielit,  nicht  finde  tu 
nnrandeni  Ist 

^  Audi  Btco,  dcwrii  Tnkttt  De  IdoU*  er  n>cli  rlnar  HltteDu;  ta 
l^alpa  Boimertc  vun  3.  Okhibet  1613  vor  der  italieiiLwfa<-a  KoJM  d(Hg  studiert 
kute  <Gwtli«s  ljwpri(«he^  betsasg.  von  W.  von  Btedennuu  IU,  250^  winl  nkbi 
vSknt. 


öocUin  VorfcBltnüi  zn  Knitt  ta  «cJscr  hktoriwlK'ii  Cntwlokhuig.         7ft 


I 


n  trettcreo  Kn>i]ii.>a  bektuint  wurde,  und  xwar  gerade  dnrcfa  ihre 
Verpflaiunni;  iu  Gui-thi«  nüdiiftf  Xntio,  iiu  di<-  Jeoaer  l^nîvftniitSt 
Die  Kritik  der  reinen  Vernaiift  w»r  in  dcD  ersti'^n  Jalircu  nach 
tkrem  Ereebeinen  to»  den  dsmnligpn  pkîInmpliÎM'heD  „Grtiasco"  — 
Feder  nnd  Meiucni  iu  tiüttin^cu.  Ebviliurd  iu  Halle,  TiedemaDu  in 
Marbarg,  Platocr  in  Ldjizig.  Lirieli  in  Ji-ua  und  dem  hekunutL-ii 
Christiai)  Garvo  — ,  wie  eich  aus  ibrt-o  Bt'EcDiutfucp  ei^iebt.  nicht 
«üma)  vcratandon.  gooohweigf-  denn  emiifoMeu  wurdirn.  Dnber 
konnte  der  beredte  Verktlndiger  des  Knuliiinignin«,  Karl  I^-oubard 
Reinbold,  noch  Ende  17ä6  in  eoineni  an  den  weim»rii<«beii  Miniitter 
vflO  Voigt  emtattetcn  auenibrliohi-ii  Ik-ricbte  ober  den  Kinflus«  drr 
KanttBChen  I'hilnsoiibie  miu  Urteil  UIxt  deri-n  biHberige  Verbreitung 
dabin  £uuitiinienfui>8«u,  d»fs  »das  gri'isste  Afeistersttlck  des  pbilo- 
8iit)hiMb«ii  Geistes,  seitdem  es  |ibiloflo))hiRi-b«D  Geiüt  j^iebt.  bteher 
Mhr  wenig  Kio^ng,  and  xwar  bei  den  berühmtesten  pbilu^pbiscboa 
Sohriftatellem  nniierer  Kation  gerade  ani  wenigaten,  gefunden''  habe, 
i(!  Bf-fUrchtuog  anwpreirbeu ,  es  dci  ^von  den  Reichen  nnd 
igKO  in  der  gegeuwirtigen  j)bilo«o[tbi«!ben  Welt  ftlr  daa  nene 
EvaogeliBtn  der  reinen  Vernunft-'  nieht  blom  »wenig  zu  büfToD", 
wndero  „niebts  Geringeres  zu  besor^gcn,  als  daan  sie  die  Verbreitung 
dmelbcn,  wo  nicht  rerbindem,  doch  wenigstens  ereebwereu  und 
T«np%ten  durften."  >)  Was  den  Mangel  an  pbiloBU)ihtBebem  Interene 
angebt,  so  hatte  Goethe  noch  im  Februar  1780  au  Jakobi  gesebrieben, 
daaa  der  Htn.-it  zwiticbeu  letEtereni  und  Meudelitttohu,  der  tloeb  philo- 
sophisch von  grocwT  Bedeutung  war,  zu  sehr  ausser  dum  Gesiebta- 
kn'^ifl  der  Weiniaraner  lüge;  er  intereitsiere  dort  nur  Herder;  während 
ein  Brief  vom  1.  .Inni  1791  an  Jakobi  ganz  anders  lautet:  „Ein 
Aufenlhnlt  zu  Jena,  wo  die  neue  l'bilosMtphic  sn  feste  Wurzeln 
gcat'htast'ii  hat,  wöixlc  Dir  bei  Deiner  enlacbicdcnen  Neigung  za 
dieser  Wiiuteu«cbafï  gewis«  interessant  sein."  Diesen  UniKcbwung 
hatt«D  vor  allem  Keinholds  be^isterte  „Briefe  Über  die  KautiM'bc 
PliiKisophie"  bewirkt,  deren  erster  im  August  1780  in  Wielauda 
dealmrbem  Merkur  erticbien:  also  gerade  zu  derselben  Zeit,  als  Goetbe 
nach  Italien  anfbracb.  ßeinhold^  Berufung  iiacb  Jena,  wo  er  Jnni 
1787  Wuhniing  nalim  und  Miebaeli  desselben  Jabre»  Keine  viel- 
beSDCbteo  Vorlesungen   eröffnete,   erfolgte  eomit  wUhrond  Goethes 


■)  Wietuit  und  Bvinliold,  Origia&l-MItteUuogea  ab  Buitiige  txt  Gi-ecliicfcte 
il«  itontadivo  Ucistcslebms ,  heniufc,  von  RoWn  KeH,  l.ps.  I$HS,  S.  Ï^Sf. 
UhC    Vgl  ancb  die  eraMUadti  Btognipliie  Huüibuld«  S.  17  ff. 


K.TorUader. 

italivDW^Iittr  Reis«  and  ohne  dessen  MitnirkaDg,  lediglicli  dnrcli  deo 
Minister  Voigt,  dor  damalH  KDgleicb  Karator  der  IJDiTcntität  Jvuu 
war.  Ala  (ioethe  nun  Souiin<-r  1788  ana  italien  hdmkchrtv,  fand 
er,  ähnlich  wie  «in  Jahr  zuvor  Schiller,')  Jena  voll  von  der  dl-uvo 
Lebru  nod  mnuti*  iiotwfudif^  Notiz  von  ihr  nchiiiou.  Noch  «in 
Treitercr  Umxtund  vudlieh  weist  darauf  hin,  dass  Goethes  erste 
crnstliehe  ßesehAftigia&g  mit  Kant  io  di«  von  an«  bezeic^bnete  Z«it 
füllt  :  der  /asamnienhang  nnd  die  Art,  in  wotnhnr  Herder  Jui  weiteren 
Verlanfe  unseres  Itcrichte«  em'Shnt  wird.  .,1'ngltU'klicherweise  war 
Herder  zwar  ein  ScliQler,  doch  ein  Gv^vr  Kanta,*)  nnd  nun  befand 
irb  mich  noeh  schlininier:  mit  Herdeni  könnt'  ich  nicht  tlherein- 
BtiiDuien,  Kaiiceu  aber  auch  nicht  folgen."  Steiner'')  hat  hei  dieser 
Stelle  irrigerweiw  anf  llerdem  AngrifTe  gegen  Kant  in  der  „Meta- 
kritik" nnd  „Kalligone"  hingt-wicsori,  die  erst  /.ehn  Jahrs  »pÜtcr  — 
171>!)  nnd  läOO  —  crfulgleu,  id»  Guetbe  «ich  »chun  laugst  von  Herder 
getrennt  hatte.  An  nnserer  Stelle  aber  it«t  offenbar  die  Crenndschaft 
mit  Herder  noeh  vorhaiideo.  Goethe  bedauert  noch,  mit  ihm  nicht 
Ubereinstimnion  ZU  kUunen.  Em  iut  cb<.'n  die  Zeit,  in  der  sieb  jene 
von  nos  oheu  angvdcntetc  Abwcudnog  von  Herder  in  Oo^eB 
Innerem  langsam  ins  Werk  setit  Eine  lU'ziebung  anf  jene  spitere 
Zeit  ist  Hbrigena  auch  schon  ans  dem  einfachen  insuren  Grande 
dnrehaus  nnj*gesefalo8sen,  weil  der  Inhalt  nnseror  Stelle  mit  allem 
anderen  higher  au»  (Joethi'S  AnfsatK  KrwHhnteo  vor  das  Erscbvinea 
der  Kritik  der  rrtcilitkran  ilTäO)  fUllt. 

Auf  Grund  diener  Erwägungen  huttcn  wir  nofl  fttr  die  an»- 
gehenden  achtziger  Jahre  ulx  hKuhst  wabracheinliche  AnfangHJahre 
des  Goethc'sehen  Kautstudium»  bvreil«  eatHcbieden,  als  nns  diese 
Annahme  durch  die  Auffindung  einer  Stelle  in  dirm  WieUiud- 
Keinhold'sehen  Itricfwechsol  in  willkommemter  Weise  bestätigt  ward. 


>)  Vgl  iiMbc  Abliaudluag  Über  8elitll«rs  VcrtuUtob  n  Kaat.  PblUwviih. 
Monatabortc  XXX,  in  ff. 

■)  ADdercracitM  crklSrln  icirh  anck  Knut  dMHMl*  (ITäfl)  von  neuen  ffigttn 
Herder,  indum  er  Jak»l>t  m^estaud .  da^  derselbe  den  SynkrcUaiBua  dci  SçAmo- 
ilmna  mit  dem  Ddsmna  In  Ilerders  .Ouii-'  grUndllefc  widerlegt  habe.  Wiebad 
Uttct.  las  Preinidsehatt  fUi  Herder,  seinen  Scbwirftmnlui  ßolnhold,  in  olaein 
Briete  vom  23.  .Inni  M67  (lid  Keil  K.Tit).  iluti  er  vorlitaSg  (■!■  Receneot}, 
KOlehui  eegea  dw  H  . . .  flott  wuersebme*,  woniu  der  Bcmnsebev  (BliiLelnuif 
S.  II)  in  drolli^cB  UiMirvretibiditis  ein  „uicht*  gvgi»  ilcn  flerr  Gott"  miclill 

■)  In  Nein«  Au^be  in  RDnctmer«  N&tiiMisl-IittTntsr,  CiooUw!*  Werke  XXXIV, 
8.  tu  AniMtkaiiK- 


Qo«tk<«  Verlilltiib  su  Käst  In  selDer  hl^toris^ei  BMnioUmiK. 


I 
I 


Wielaad  schreibt  DAmtich  an  seinen  Scliwicgcnohn  un  18.  Febraar 
1789:  „.  .Uocthe  Htndiert  seit  einiger  Zeit  Knnts  Kritik  etc." 
—  gemeint  ist  offenbar  „der  reinen  Vemnnft"  —  „mit  grosser 
AppliestioD  nnä  hat  BÎeb  vor^nommen,  in  Jena  eine  grosse  CoD- 
feninz  mit  ïbnvn  dartlbcr  vu  halten."  ■)  Im  weiteren  Vertanfe  des 
Briefes  wird  diinu  auch  MüritE,  Goethe«  Fmuiid  nud  StudioogoDostic 
10  Rom,  der  eben  diLmals  nebt  Wochen  in  Goethe«  Hansi-  gewohnt 
hatte,  als  wanner  T*>ennd  nod  Verehrer  des  Kantinners  Reinhold 
bexeiehnet.  Ob  «n  zn  der  „grootten  Konferenz"  gekommen  ist,  wissen 
wir  leider  nicht;  nach  einem,  sllenling«  erst  viel  R]>äteren,  Briefe 
Jskobtii  an  Reinbold  zu  schticÉwcu,  halten  wir  i-n  {üt  wenig  wahr- 
seheiulieh.*)  Nach  dem  oben  urwahuteu  Berichte  von  Snlpiz 
Boiaseré«  über  ein  Gespräch  mit  Goethe  vom  8.  Oktober  1815  hittc 
dieser  sieb  fi-eilicb  von  Reinhold  die  Ksntiscbe  Philosophie  in 
frivatütnnden  vortragen  lasüen;  indestsen  dieser  Bericht  strotzt  so 
von  offenbaren  Ungenauigkcitea  und  IrrttUnem,  wie  wir  hei  späterer 
Gelegenheit  noch  sehen  werden,  daas  anf  ihn  nicht  das  Mindeste 
IS  geben  igt  Die  ^Privatstunden"  spoucll  wtlrdcu,  nach  den  Worten 
Boiner^a,  in  eine  Zeit  fallen,  in  der  Roinhuld  gar  nicht  mehr  in 
Jena  lebta  Dus  Goethe  trou  aller  „Application"  in  Kanttt  Kritik 
der  reinen  Vemonft  diimals  nicht  sehr  tief  einzudrinf^-u  vermochte, 
bezeugt  er  sellmt.  ,I)er  tjugang  war  es,  der  mir  geliel"  —  „''<'"* 
kommeuen  Beifall'  gab  er  namentlich  dem  Kantischen  Satze:  Wenn- 
gleich alle  nniiere  Hrkenntnin  mit  der  Krfahrnng  nngcbt,  xo  entspringt 
ne  dannn  doch  nicht  el>en  alle  ans  der  Krfahriing  —  aber  „iu 
Labyrinth  eolbet  könnt'  ich  mich  nicht  wagen;  bald  hinderte  mich 
die  Dichtuiig6gal*e,  bald  der  ^IcuHcheuvcrstand,  und  ich  fühlte  mich 
nirgend  gebcascrt."  Auch  die  giinre  Art.  wie  er  Kant  aoffasst,  wie 
er  X.  B.  die  Termini  „unalytieeh  -  synthetisch"  nach  seiner  Weise 
versteht,  wie  er  als  die  „Hauptfrage"  die  zu  betrachtcu  scheint, 
ie  viel  »naer  Selbst  und  wie  viel  die  Aussenwelt  zo  unserem 
Htigen  DaAoin   beitrage",   bestätigt  dien.    Sie  beweist  zwar  nicht 


<)  K«D  a.  a.  0.  S.  lOB. 

>)  .Iikolii  K^rdbt  ua  2ß.  Februar  1704  u  Reiahold:  .. . .  Dus  Ooctho 
~mSmt  Aoftdge  u  Sie  onausgerichlet  tle«i,  hitt  mich  üumierirt  bf frumdct . . . . 
Blaket,  mfft»  er  mir,  Utte  er  wenig  Umgug  mit  liiavu  s'^ha.'bi ..."  Kr  (Jskobi) 
iih*  to  Briefen  vt  Goetbc  wiedcrliult  Rciebolds  gedacht  und  nacli  Ihm  gcfrs^ 
«hoa  ein«  Aalwâti  dairnnf  so  erfaittco  (Keil  S.  2!>li>.  —  Nooli  viel  t'QtKcliJL'deuer 
Uliipt  Goetbca  direkte  ErUiruns  braOgUch  Reiuliuld«:  „Idi  haitt  uie  eiwui  durdi 
ifaa  oder  vga  Qua  lenieii  kOnneii''  (ti.  an  JatobI,  1.  Februar  i:9S). 

L  « 


81 


K.VoTllmiet, 


gani  das.  wa*  Stciwr.')  aaeh  liicr  wk-dor  die  G«g««Bitzo  Bbw- 
treibend,  bebaiipt«t.  dais  Cioftbv  die  KwitLsebeo  KoDsUusdrQcke 
in  cineBi  dem  KODigsber^r  Fhilowptien  „^riuiz  freiiideo"  Sinne 
^braoefat,  wohl  alier.  dauB  (T  nur  eine  Seite  der  Kaotisicbcn 
Philodopbie  begriffen  b»t,  nicbt  aber  du  wMentUelistc  Prolilem, 
die  Frage  saeh  der  Gewiasbeit  anserer  Erkenutaifl  lud  dxmit 
iiacb  eiocr  Fbil»#o))1iie  aU  WiioieDiïfbiift*)  Dagegen  ttimmt  mit 
dem  Zeugnisse  Wielandü  von  (ïoetheR  ^groeitef  AppUeatinn^  11t>erein, 
was  dic^iT  s«lbi)t  unit  über  «ein  eifrige«  StndiOn  der  Kritik  in  jener 
Zeit  erzShiL  „Aber-  und  aberumb  kebrtc  ich  za  der  Kantiaehen 
Lehre  znrQck;  oinzclne  Capitel  glaabt'  ich  vor  aiid*.-ni  la  verstehen 
nod  gewann  gar  manchee  7.q  meinem  Haiugebrnneh*^  (S.  öO). 

Uie  ebmralla  am  diese  Zeit  (ITäS)  erschienene  Kritik  der 
praktittchen  Verannft  wird  run  Goethe  in  die«eni  ZnAammenliaDge 
nieht  erwähnt,  was  /.nm  Teil  wohl  darin  »-ine  Erklfirnng  tindi-t  dass 
Buereii  Di(;bt(TB  Aafintts  die  Einwirknng  deT  lu-ncm  Philosophie 
vor  ntloni  auf  seine  nntnrwiwieniiebaftliebt!  Methode  daretelU-u  will. 
Das»  er  iDile«»en  aneh  von  Kants  Ktbik  Kenntnis  genoonncD.  untur- 
liegt  nach  noch  za  besprechenden  .\eaBaemngei)  nan  apäterer  Zeit 
dorrbao«  keinem  ZweîM.  Ob  jedoch  damals  «-hon  und  oh  gerade 
in  der  Fdrm,  da««  er  die  Kritik  der  prakti»ehen  Vernunft  durcb- 
Btadiert,  lAsst  sich  nieht  featstellen. 

Weit  bedeutender  jedenfalls  al»  dii-tie  beiden,  wirkte  aof  den 
Dichter  die  dritte  der  drei  grossen  Kantischen  Kritiken:  die  Kritik 
der  Urteilskraft,  und  es  ist  billig,  da«s  wir  damit  ein«»  neneu 
AbwSlinitt  beginnen. 


tl.  Die  Einwirkung  von  Kants  Kritilt  der  Urteilskraft  bis  zur 
dauernden  Verbindung  mit  Schiller. 

(1790—1794.) 

Am  12.  Jannar  1785  schrieb  Goethe  au  Jnkobi:  „Ehe  ich  eine 
Silbe  fitrù  rà  ç^uixâ  «chreih«-,  muse  ich  notwendig  die  (pf<iixâ 
b«Mer  absolviert   haben".     Demgemäss  hatte   er  bisher  gehandelt. 

•)  Ifl  elacir  Aunakmig  xu  dur  StelU)  tn  wucr  Anagabc  (a-a.O.  8.3T}. 

*i  Vergkldie  d«t  Vor&ui'n:  Die  Kaiiliaclie  Btigrilailiuig  d««  Honlprinolpa. 
8»Uag«r  Programm  (»»9  nod:  Der  PonnUamiu  der  Kutiscliea  KtUk  etc.  Dta. 
HirlMt«  m». 


Oo«tItaa  VGTbDiiils  m  Kant  In  seiner  klelorlschen  BnlwIoklBBg. 


S3 


Sett  itemem  Kintritt  in  Wpiinnr  (vergleiche  »crin«  „Gcsehielite  moineB 
botanisefafîu  8tti<lianiH")  nnunterhrochcn  anf  den  verechicdeiisteo 
natnrvissenscbaftlicheii  Gebieten  thätig,  batte  er  sich  seine  eigene 
„natargi-niSwo"  Metliude  gL<bil<let  und  mit  doren  Ililft-  wichtig« 
Eotdecknttgeu  geinneht.  ohn«  sioh  am  die  pbilo«op1iii!«hea  Funda- 
lueot^  derselben  vorlänlig  w  kllmmern.  Aber  er  snobte  iiaeh 
«iner  wichen  „metaphyuischen"  Cîmndlage,  der  peine  Denkweise  eicb 
BmtUeren  kunnte;  er  batte  gemerkt,  dam  er  in  einer  wenn  anefa 
eh  m  „fniebtt)«ren"  Dnnkelheit  dahinlebte.  Aaeh  die  Lektüre 
di*r  Kritik  der  reinen  Verounfl  balti?  dietwu  „diuunernden  Zustand", 
wie  wir  sahen,  aiieb  nicht  völlig  ko  heben  vermocht.  Daher  konnte 
er  B^iater  t!«kernuinn  mitteilen,  das»  er  die  Metainnrphoe«  der  Pflanzen 
gesclirteben  habe,  ohne  ta  wissen,  dass  rae  ganz  im  Sinne  der 
Kanttschen  Lehre  sei.')  Da  t-rschien.  nin  diewellie  Zeit  wie  jene 
kleino  und  doch  m  Itedeotanggvollo  Schrift  (179Ö).  das  Werk, 
welebes  ihm  an  Stelle  der  bisherigen  Dnnkelheit  helles  Licfal  Über 
(k-in  „bisheriges  Hchaffen.  Thun  nnd  Denken"'  verbreiten  »ollte: 
Kants  Kritik  der  Urteilskraft.  Hören  wir  znnäebst  Ooetbes 
eigenen  Bericht: 

_Nun  aber  kam  die  Kritik  der  Urteilskraft  mir  5tn  Ilandon 
niKl  dieser  bin  ich  eine  hl^t'hst  frobe  Leheosepoohe  sehoklig.  Hier 
ftih  ich  meine  di^paratfcten  ik-«L'hftftiguiigen  ')  neben  einander  gestellt. 
Knnat-  nnd  N«tnrer7.engnLsee  eins  behandelt  wie  das  andere,  Ssthe- 
L  tisch«  und  teleologische  Urteilskraft  erleuchteten  sieb  wecbselsweise. 
■  Wenn  auch  meiner  Vorstellongsart  nicht  elwn  immer  dem  Verfasser 
'        sich  EU  ftlgen  mngüch  werden  konnte,   wenn  ieh  hie  nnd  da  etwas 

^n  vermissen  schien,  so  waren  doeb  die  grossen  llanptg^-danken  des 
Werkes  meioein  bisherigen  Sehaffeii,  Tbun  nnd  Denken  gani:  analog; 
das  inncri-  Lelwn  der  Kanst  sowie  der  Nator.  ihr  beiderseitiges 
Wirken  von  innen  berans  war  im  Uuelie  deatlich  ausgesprochen. 
Die  ErzeiLgiiisee  dieser  zwei  tinendli<:hen  Weite»  sollten  um  ihrer 
Belbst  willen  da  sein,  nnd  was  neben  einander  stand,  wohl  für 
aiaaoder,  aber  nicht  absiebtlicb  wegen  einander.  Uteinc  Abneigung 
k  ■)  Gdsprilrh  mit  Kckrtmnsn  am  1 1.  April  >82T  (T>  ^t'^)- 
1  tn  ilcm  I.  tieft  xar  Morphotogie  (ISI7)  bericAtel  et.  wie  thn  nach  der 
Rflckkeltf  am  Italica  lafulge  der  dort  em{ifaiigonen  Etndrtlcke  drei  gans  vut- 
•tliledeiie  GcgenstltAdc  i;lpichniä««iK  nnzcigvn:  die  Kunet,  diu  lebendige  Natur 
■nd  die  SEtteD  der  Vlllker,  iintl  daaa  ur  su  Kl<-'i«l><»  Zeit  veineii  Aura&ti  über 
Kanal,  Haater  and  Stil,  Qber  die  MetaiuiirplioBe  der  Pllaaxeo  nnd  tlbor  dva 
tOndedu«  Kaneval  gcschriobon  habe  (V,  7:>(>) 


E.  TorUnder, 


gegen  dift  Bndurgaclieij  war  nun  geregelt  und  gereelitfertigt;  ieh 
konnte  dcntücb  Zweck  und  Wirkung  nulerei^beîden.  îi>h  begrifTancb, 
warum  der  MenM-henveisIsnd  beides  oft  verweehBelt.  Mich  freute, 
das«  DtcbtknaHt  und  verglcichuDdc  Naturkunde  sa  nab  mit  einander 
verwaudt  8cien,  indvm  beide  sieh  derselben  Urteit»kruft  unterwerfen. 
LcidcDBchoitlieb  uiigCTc^t,  ging  ich  auf  tueinon  Wvgeii  uur  dvato 
rascher  fort"  Freilieh  auch  in  diesem  Fnlle  faMte  Goethe  Kants 
Werk  nach  »einer  besonderen  Weise  »nf.  die  er  »chon  bei  der  Kritik 
der  reinen  Ventanft  mit  den  Worten  eharakteriRiert  batte:  „Wenn 
ich  nach  meiner  Weise  tlher  Gegenstände  |ihilo8ophiertc,  so  that  ich 
es  mit  mibowosster  KuivetSl  und  glanhte  wirklich,  ich  sähe  meine 
Meinangou  vor  Augen"  yS.  491).  Aehnlich  encÄblt  er  uns  auch  hier, 
daas  er  ^lUr  das,  was  nnd  wie  ich  niir's  zngeeignet  hatte,  bei  deo 
Kantianern  wenig  Ankliing  fand.  Denn  ieh  »pracb  nur  ana,  wan  in 
mir  aufgeregt  war,  iiieht  aber,  waA  ieh  gelesen  hatte";  und  weiter: 
„Nicht  cboneo  gelang  ea  mir.  mich  den  Kantiachon  aiuuoähem;  de 
hQrtOD  mii^h  wohl,  konuti-n  mir  nbor  uichta  erwidern,  ui>eh  irgend 
ttirderlieh  sein.  Mehr  als  einmal  begegnete  e^  mir,  daiu  einer  oder 
der  andere  mit  Ijtebelnder  Verwmideruug  zngestaud:  c«  eei  freilich 
ein  AmtlagoD  Kantie«her  Vorstellungsart.  aber  ein  selteauies"- 

Gegen  die  volle  Wahrheit  dieser  iebeudigeu  Selbstachilderung 
konnte  ntau  nun  allerdings  einwenden,  daas  »c  erst  27  Jabre  spitter 
nud  zwar,  wie  wir  an  seiner  Stelle  nachweisen  werden,  an  der  Hand 
noehmaiiger  LektUre  den  Kantiacben  Huche»  seitenx  des  Dichtem 
nicdergesehrieben  worden  ist  Fllr  die  Richtigkeit  ihrer  wesent- 
licliateii  ZHge  bUrgen  uns  indessen  die  gleiebzeitigcn  Aenasornngeo 
xwcier  Männer,  denen  man  die  Urteiisfilhigkeil  gewiss  nicht  ab- 
spreekcD  wird,  KOrnera  und  Sehillers.  Konier  hatte  dem  f-Yenude 
bereits  am  28.  Mai  1790  von  seinem  Htndiam  der  Kritik  der  Urteils- 
kraft gi'schrtehen ,  nnd  Schiller  (damaln  noch  nicht  Kantianer)  ihm 
riel  GlUck  dazu  gewünscht  In  Jena  hüre  man  sie  „zum  Satt- 
wcrden"  preisen  (18.  Juni).  Als  Goethe  nun  «of  der  Klickkehr  von 
der  HchlcAiflcbeu  Reise  im  Herbste  1790  KSrner  iu  IJrcsden  auf 
einige  Tage  besucht,  finden  beide  „die  meisten  Iternhningspunkt« 
im  —  Kant!  In  der  Kritik  der  telcoht^xehen  t.'rteilxkrati  hat  er 
Nahrung  fUr  seine  Philosophie  gefunden."  Ha  schrieb  Kttroer  an 
Schiller  am  6.  Oktober  1700.  Demnach  hatte  Goethe  damals  schon 
die  Kritik  dor  Urtethiknift  iciemlich  geuun  studiert  und  sich  zu  eigen 
gemacht.  Wie  viel  Wert  er  aber  auf  das  bei  Körner  Gewonnene 
legte,  ergiebt  sich  atts  einem  Briefe,  den  er  am  21.  Oktober  an  den- 


Ooetbu  VerhliltaU  xu  Kftnt  In  »eber  MstoriMben  EniwiokInDK. 


I 


I 


I 


sdbea  richtete:  „...Dreeden  bat  mir  u«br  gcg«bcD,  nk  ich  boffon 
konnte,  Sie  mir  in  Dresden  mebr.  nl»  ich  wUnwhpii  ilnrflc."  Noeh 
intereBMuiter  ist  iIab,  wm  Scbillnr  von  einpui  Krauche  (»oetbes  hei 
ibm  detD  Dremleiipr  l'Vnnde  tags  darauf,  am  ].  November,  zn  be- 
rirbten  wein:  „Goethe  war  gpHti-m  bei  uns,  und  das  GesprUcb  kam 
bald  auf  Kant.  IntereesaDt  iet'^,  nie  er  nlles  in  seine  Art  kk-idct 
nwl  nberra8chend  Korltckgiebt,  was  er  las;  aber . . . .  ea  fi.-hli  ihm 
fini  an  dnr  berzltehen  Art,  »ich  m  irgend  ettvaii  xa  ttekcniien.  Ihm 
ist  die  panze  Philosophie  snbjektiviscb ,  ond  da  htirt  denn  IVhcr- 
zengnng  nod  Slrt-it  Kiigk-icb  auf  Seine  Pbilottophic  mag  ich  am-fa 
nicht  Irans;  sie  boll  zuviel  aus  dc-r  Hiaiienwelt,  wo  ich  auti  der 
äeelc  hole,  Ueberhaujvt  ist  seine  Vorstell nng«nrt  zn  sinnlich  und 
betastet  mir  sn  riet.  Aber  sein  (!eigt  wirkt  nud  forscht  naeh  »Iteu 
Direktionen  und  strebt,  sich  ein  ßaneeo  zu  erhnneii,  nnd  Am  macht 
ihn  mir  Kum  growten  Manu."  Diese  Darotellung  Schiliem  stimmt 
nicht  nnr  mit  Goutbes  obiger  Selhatwhildcrnng  anfa  be^e  tiberein, 
■ondeni  kenuu-iehnet  Eugleieh  nn«h  treffend,  nud  dies  vor  Schillers 
pbi]ü«o|]hischer  „Kekehrnng"  xu  Kant.  H  den  Uotersobied  beider 
Xatnreu  in  philoHnphiiieher  Iteziehung.  Ilud  KSmer  stimmt,  um 
IL  NoTember,  Sebiller»  Urteil  Bbcr  Goethe  x«:  _Aneh  mir  ist  Goethe 
ID  sinnlich  in  der  Philosophie",  mit  dem  Zusätze  freilich,  der  dem 
damaligen  t^'biller  gegenüber  bercehtigter  war  aln  fitf  ihn  selbst: 
J^ber  ich  glaube,  daas  es  (tlr  Dieb  nnd  mich  gnt  int.  üta  an  ihm 
n  reiben,  damit  er  nos  warnt,  wenu  wir  aus  im  Intellektnellen  xn 
weit  verlieren."' 

Jedenfalls  bat  Kant  von  jctst  an  festen  Vas»  bei  Goethe  gofaasl. 
Fa«t  an»  jedem  der  folgenden  .lahre  his  zu  Schillers  Tod  bositien 
wir  Zeugnisse  seiner  ItesehUftiguug  mit  dem  kritisrben  Philosophen, 
während  von  Spinoza  auf  lun^e  Zeit  hinaus,  beinahe  kannte  man 
Ragen  itbcrhanpt  nicht  mehr  die  Itude  int. 

Gerade,  weil  er  bei  den  Kautiaueru  wenig  Anklang  fand, 
studierte  Goethe  „auf  sieh  «olbst  znrHekgewieeen  das  Bueh  immer  bin 
and  wieder."  Und  —  ein  wichtiger  Fortschritt  —  er  erkennt  die 
syatematische  ^Zusammengehörigkeit  beider  ihm  nun  bekannten 
„Kritiken"  (die  dritte  im  ßnnde,  die  Kritik  der  praktiseben 
Yerannft,  wird  anch  hier  nicht  erwähnt).  „Beide  Werke,  aas 
einem  Geist  entsprangen,  deuten  immer  ein»  aufs  andere."     Auch 


■)   Diu  erst   Im   F«bnuir   luid   Hiin   des   folfmdea  Jahres  erfolgte;   Tgl. 
laefaie  AbhuiIhutK  ».  a.  0.  &£>){. 


^ 


K.ratUider. 


die  Kfitik  der  mata  Vmnnft  .tiefer  etmadriigai,  idd»  mir 


g^Bgca'.      Pirrh    die    Deaetflpo    PntiUli 


der  Weimarer 


Goette-Aweabe  «nd  wir  io  die  cflnstig«  La^  gtwtit,  ww  otid, 
ahgeehea  vm  ebm  korzcn  Erwikanac  Otto  Hvoadu,')  ao  vie) 
wir  wima.  ooA  ttirgeoda  lonntttit  Bdegt  ttr  dir  KaotstndJca 
dicaer  Z«it  brintbriasen.  DiMelben  finde«  Mck  ab  .Pualipomeoa  It" 
n  4fla  11.  Baode  der  natnrwiaMnsefcaAUeliai  Sffarîfteo,  am  Schlii«§i; 
(Bl377 — 382).  In  dfm  tiurtbc-Arehtv  hat  sieh  aSmlieb  ein  gnnx 
ma  Goetbes  eigeoer  Haod  gu«pbrii-bvacs  Heft  f;efiindco.  lUa  anf 
den  UnMhlage  voa  KrSob^rs  Haod  die  Anfeehiift  trS^:  „Eigene 
PUhMopbiw-be  VorarlH-ii^n  ond  Kaottscbe  Philosophie,  circa  1790". 
Dieae  .\n^farifi  eDtH|iri(^hi.  wie  der  Ileranageber  besu^rkl,  „nicht 
gaat  detu  Inbalt,  denn  das  lieft  eutbält  nur  Aaazüge  ans  Kantischeo 
Werken,"  und  ïwar  an«  der  Kritik  dur  rcioeo  Veraunft  and  der 
Kritik  der  Urleilukraft.    BegimicD  wir  mit  den  cntvrctL 

Znnjichirt  ist  eq  konstatieren,  daaa  Goethe  die  Ewcite.  bc- 
kanDtli«b  in  manchen  Teilen  Behr  veiiloderte  .\af1age  der  Kritik 
der  reinen  Vernnnft.  v«n  1787,  vor  sieb  gekabt  bat.  Das  e^ebt 
«iefa  mit  anamstSesUchcr  Gewiaabeit  sowohl  ans  der  f:ei)anei)  Ueber- 
eLDStiiDmnog  der  ang(^gcl>eDen  ScitviuahU-n  und  der  Urberschriften, 
wie  aneb  iv»  der  beigefllgten  Paisfcrajibirn-EiDteiltuig,  die  in  Kants 
erster  Ansgalw  (1781)  noch  fL-hlt  Fc-mrr,  daat  aneb  der  Titel 
«Aaszng"  den  Inhalt  des  lleftt^-n  nicht  korrekt  bezeichnet;  dasgolbe 
enthalt  rieluclir  nur  ein  lobaltHVcrzfichnis  des  Kastiscbeii 
Wcikc».  Genaii  mit  Kants  Worten  finden  wir  die  gesamte,  am- 
fflbrliohc  Gliedernng  des  Bncbee  in  seine  „Teile',  „BUeher",  „Uaupt- 
rtftfke",  .Aliwtinitti'''  nnd  „  Pnragrapben"  wietliTgt;grlK-n,  Ein« 
Ausuabme  Tmdet  Meh  nar  l»ei  g  8;  -Altgemeine  Anntcrkiinguu  xiir 
tramwcendentalen  Aestbetik" .  liier,  wo  sii-h  ftr  die  einzelnen  vier 
Anmerknngea  bei  Kant  keine  beiuindi-n-n  L't-bcnKtbriften  fanden,  bat 
Goethe  dieselben  för  die  drei  ernten  in  durcbmchtigBtur  Weise  den 
Worten  des  Kautiscbcn  Textes  entlehnt,))  wihreud  bei  der  vierten 
hinter  der  ZiiTer  4  ein  leerer  Kaum  gelassen  ist,  als  ob  der  Dichter 


I 


■)  PmoMlaehe  JahrbflcbM,  TT.  Baad  (l&U).  S.  ue. 

■)  BelsptelffwslM  bclmi  es  im  An&iige  der  svdtai  Aaiaerfcong  (die  sich 
Bbilgcu,  wie  III  und  IV,  nur  ia  d«T  iwciieo  AnsgtiM  Endet)  bei  KkDi:  „Znr 
BMlUigiuiK  dicaer  Tbeorle  von  der  IdealHEt  des  Baneren  wwi^hl  •!>  iuMirea 

giUM kaan  vanlglkb  lUe  Benerkimg  dien«  .    . ."    Duaii»  Bttcht  GooiiM 

die  Cebcndtrift:  „2.  BotltlKWV  der  Tbeotie  von  d«T  IdcilitSt  dw  KiuMrea 
twwvU  ab  iaiwraii  SEaiwi". 


Goctkea  VeibUtai*  »i  Kaat  tn  «Jaw  UilorfadiMi  Entirioklnitf;. 


87 


b  die«em  Fallu  «iw  iMinm^ndi-  ZuMiumeiifu»»UDp;  (li-!t  Iiibaltefi  nicht 
h&Ue  fiorieu  krinticn.  A«-hDlioii  sind  »{»ätoi-  aiiL'h  dk^  g§  23  and  2.% 
die  bei  Kant  koioc  Iwwmdere  relierwlirift  tragen,  iu  Goothwi 
Inbaltsvrnu-itlitiix  cinfBi-li  xn^tgelaiwoD.  während  dir  nhngron,  die 
not  cint-T  Bolchi-n  vui»!bL-ii  wam^n.  gvuau  mit  den  Ksntincheo  Wort«n 
ab{;v«i>hriL>beo  eiDd.  So  gebl  vb  w«itvr  bis  mi  di'^m  drittvo  AtHwhnitt 
it»  Eweiten  MnnptHtnckm  dpr  „Analytik  dor  Gniiidsät«-"'.  Iliur 
fi^hlcD  mm  eretin  \fal*-  die  Unteralwehnitte  (Axiome  dtT  AnHebntiHa^, 
Antiripationen  der  Wnhroelimanf;,  Analogien  der  I-jfiihrimg,  Fixstuliitc 
des  t'tDpin»-bcn  Ihmkenn  llherhaaptj:  desgleiclieii  nind  dieselben  hei 
dem  Kapitel  vou  den  .Parslc^inuien  der  reinen  Vernunft"  nicht 
mekr  «ttsgcwbricbcn.  Bald  hierauf  brieht  Ubi-rbaupt  ditt  Hand- 
schrift ab.    Sie   reieht   bis  zn  dem   vii'rtvu  Ab«<.>hmtt  de«  Kapitels 

iVoii  den  „Antinomien  der  reinen  Vemnnft''  d.  »  S.  512  der  Bweiton 

lAuftgabe   (=:  S.  ä£il    dvr   Kehrbueb'achen).   amfnwtt   rIro    ettva   dr«i 
Inftel    den   ganzen  Werken,     Dann  folgen  unauHgefllUte  Seiten  bin 

"zur  LVbentolirtfl  di-fl  itweilen  HaupttoileH  der  Kritik:  _Tnmi;»Lvndentale 
Uethodenk-lire",  woranf  wieder  ein  uunus^efllllter  Üaniii:  ein  Beweis 

idafbr,  dam  Ooethe  ein  Inbaltnrerxeiehni»  des  gnnxen  Werkes  sich 
n  nseheu  beabniebtigrt  batte.  In  dem  vierten  Alimbnitt  der  Bin- 
leitong  in  die  traOHHeendentale  i^ogik  int  ann  Verxebei)  dno  Wort 
nLogik"  hinter  „tTatisHcendentnl"  uiuigebutHen.  nonst  ist  die  Al)«ebrift 
von  Kant  wortgetreu.  —  Nebeu  dieser  ausfUhrliebeg  InbaliMngube 
lag  iu  jenem  Hefle  „ein  weniger  nnsfllhrliehea  |.l>/(  Folio-Seiten) 
lohalt^tvorTieiebnis  ebenfalls  von  Goethes  Hand,  fonter  eine  Abecbhft 
der  Kate^rientnfel,  and  eine  Holchc  die  firnndnlttxe  den  reinen  Ver- 
«tande«  enthaltend"  ( X 1,  :t8l ).  Leider  sind  dicoelben  von  dem 
Ilernaiigeber  nicht  abgedrnekt.  olTenhar  also  wohl  blostie  AlHwbriften. 

LWir  vemmten.  daw  Goethe  sieh,  um  eim-  raschere  Uebemiebt  zn 
Bwinneu,  zuerst  Ata  kürzere  Inhaltsverzeiehnis  angefertigt  bat.  Die 
Ornndtiltzo  des  reinen  Verstandes  eind  vielleicht  deshalb  hier  be- 
sonders aafgefUhrt,  weil  nie  in  der  auRfllbrliehen  Inbaltstlhti-n'iebl, 
wie  wir  oben  nahen,  fehlten,  oder  sie  »«iml  umgekehrt  iu  b-luterer 
aaagelaasen.  weil  sie  hier  sohou  verxeichnet  waren.  Das  bntiondere 
Lofschreiben  der  bekannten  und  viel  aug<;wandten  Kat<-gorientafel 
edarf  keiner  weiteren  Erklärnng. 

Welche  Scblttss«  lassen  »ieb  cna  aus  dii'«en  „raralipomena" 
liehen?  Kigeutlieh  nur  die,  das»  Goethe  jene«  ausfllbrüebe  Ver- 
zeichnis naeh  17S7  geschrieben  bat,  mid  daw  er  Rieb  eine  Ueher- 
lieht   Ober  du  geaamte  System  der  reinen  Verunnfl  zn  verschaffea 


88 


K.  Vorlinder, 


hcllJiMCD  var.  Dngc^fi  «rTAlircii  wir,  liei  dorn  ^änzlichea  Ft-'blen 
von  eigenen  Urteilen  Gocilu^s,  nichts  llht-r  dcs^D  t-igem;  AaffusHung. 
DaflH  er  indenaen  die  Kritik  der  r«îneit  VemnoR  nicht  bluBB,  wie 
man  nach  dem  Vorigtiu  meiuvn  könnte,  mcchanÎHoh  ann^Pdiebrieh^'n. 
sondern  eie  mit  kritischoin  Angt-  gol<«cii  hat,  vr^icbt  sioh  aan  \ie- 
denken  nnd  Einwtlrf«n,  die  ihm  offenbar  bei  der  Lektfln;  kamen 
Bsd  sofort  suf  Zetteln  oder  einzelnen  lllHtlern  fixiert  wurdi-u.  Wir 
ziehen  ana  den  sin  ^Paralipoinena  1-*  von  Kmlolf  Hteiner  n.a.O. 
henaagegvbenen  nur  diejenigen  hierher,  wvli-he  sich  ganr  denilich 
naf  Kant»  grcnnuntcä  Work  beziehen.  St«  Uu88vrt  G<H'tIie  anf  einem 
Blatt«*)  seine  bedenken  llher  den  Kanti^chcn  Gebrauch  de»  Tirnmnim 
„Fjkenntnis":  „Mir  kommt  vorerst  gentbrlich  vor,  das8  Kant  da», 
W3fl  nnsere  Seele  den  Krkenntiiissen  gleichkam  ent^;egenbringt,  worin 
Bit'  die  Krkenntiiifw^aufuimmt,  n-ieiler  Erkenntnis  nennt";  femer 
Über  Kant«  Begriff  des  Körpers:  „p.  11  [Is  Wini  denn]  die  Aaa- 
dehnong  eine«  Körpers  [einfj  wird  eigentlich  nur  frllher  erkannt, 
weil  [mir]  da«  Auge  frllher  ist  ahi  da»  Gefllhl.  Au»dehunug,  Un- 
dnrchdringücbkeit,  Schwere,  Schall  sind  doch  alle«  [die]  Prildikate, 
die  zam  Subjekt  nottvendig  gehören  nnd  tiur  daran»  entwickelt 
wcnlen,  die  Erfahrung  findet  aie  ja  nicht  damit  verbanden,  sondern 
sie  wird  sie  unr  am  Subjekt  gewahr.  Und  xuaammeu  macht's  den 
fh-gntC  von  Körper.'^  Ohne  auf  den  saohliefaeu  Inhalt  diem^r  iiiter> 
essanten  Stolle,  die  picb  anf  S.  11  der  Kritik  der  reinen  Vernnnft 
bexieht  nnd  in  den  mehrfachen  Korrekturen  daa  Ringen  mit  dem 
Aowtrnek  gewahren  lUast,  nUier  einxug«?hcn,  wollen  wir  nnr  darnnf 
hinweiaen.  das«  die  Art,  wie  Goethe  hier  pbyäiologisch  das  Aoge, 
das  Gelbbl  nnd  das  Gi'wabnverden  in  das  von  Kant  rein  logisch 
Betrachtete  hincium'ht,  Schillers  und  Körners  Urteile  (8.  85)  tllH'^r 
das  pSinulichu"  de«  Goethe'scfaen  I'bilosophicrens  ed  bestätigen 
0Cliei»t  Und  wenn  Goethe  hieran  die  Bemerkung  schlieft:  „Hier 
liegt  Überhaupt  auf  eine  sehr  zarte  Weise  etwa«  Falitehes  verborgen, 
das  mir  daher  in  kommen  scheint,  weil  er  isc.  Kant)  da«  Hnbjektive 
KrkenntniHvermrigen  nan  ))elhitt  alx  Objekt  betrachtet  und  den  Pnnkt, 
wo  subjektiv  und  objektiv  zusammentreffen,  zwar  scharf,  aber  niclit 


')  Wm  die  danobra  befindliche  Kotix  „Knrxc  Vonitvllnng  dor  RaBtttdic« 
nOtmophie  von  D.  F.  V.  K."  bHriflt.  h»  wt^rdcB  di«  rlw  Abkünuagea  TorläufiK 
•ehverltdi  ta  cntAlaeta  Kin.  Der  HndbachsUbe  R  kfinnte  aafReInbold,  deo 
etnstgea  beltanaieraD  Kutinm^r,  dcsifu  FauUlcanain«  mit  B  bogfani,  gvlim,  allctn 
dk  drei  cntm  BnolwlAbtio  irtiiiini«!  mit  m-ineB  VommM  Karl  l.e<iDliar(l  nicbL 
Aach  da  Bach  ob%ea  Ttteb  bi  aus  ulcht  b«kaai>t. 


Gootlim  Vofhlltaie  ta  Rut  in  Miner  Uatortocbini  Entwldcltioijr. 


80 


wllrdn  anch  diese. 


allxn 


^z  richtig  Rondeii",  so  wnran  ancb  diese,  oiriit  g:<!ra(ip. 
tiefi»  VpHKoken  in  dio  K&ntische  Methode,  jtrdonfalls  aber  keine 
ZostimniuDg  zn  ihr  vcrratoode  Stelle  nicht  gegen  die  Annnhme 
iprschen,  das«  diene  an  Rieh  leitlich  anheBtimmten  Bemerkungen 
Goethes  in  nnturen  Zeitraum,  d.  i.  den  Anfang  von  Goethe»  Kant- 
rtudinm  faKen.  worauf  mir  auch  dan  Wort  „voreret"  in  dem  ernten 
Salze  (fl.  oben)  zn  denten  scheint.  Immerhin  wird  sieb  Sichern 
hierHher  ohne  weitere  Daten  nicht  ausmachen  lasten. 

Aber  lÄsgt  aicli  die  Entstchuzig  de«  „Ucftes"'  nicht  geimner 
datieren  itte  blee«  anf  das  in  der  Aafwhrift  Teruiehoete  „ein.« 
1700"?  Der  IIeratii*geber  meint  dien  nnd  »etxt  )>ie  koTT^rband  in 
den  Mllrz  17dl.  „wie  aus  dem  in  demitelben  Heft  betindlicben  nnd 
auf  diese  Hlndten  bczBglichen  Gedicht  ,Ad  Carl  Angoat'  hervorgeht" 
(S.  ^77).  Auf  der  HioterBeite  de«  Ulattes  nämlich,  anf  dem  die 
Abachrifl  der  Kategorientafel  und  der  GrundsStzi^  des  reinen  Ver- 
standes (oder  nur  der  letzleren?)  sich  befindet,  steht  die  erste  Nieder- 
•chrift  eines  launigen,  kleinen  an  den  llenmg  Karl  .\ngnfit  gerichteten 
Gedichtes  ^.Zn  dem  crbautichcD  Knlschlni«-  (Werke  IV.  230),  das 
«eh.  wie  der  Uerausgebcr  sagt.  _auf  die  Kategorien  bMicht"  nnd 
das  Dat4tin  vum  24.  März  1791  trJLgt  Hieraus  folgert  Steiner  ohne 
weitere«:  .Dauiabi  muas  al««  Goethe  sieh  die  AuszHge  gemacht 
lialien."  Wir  finden  dic«cs  „  m  D  «  8  "  keineswegs  nusweifelbaft. 
Einmal  »teilt  da«  Gedicht  nicht  mit  den  „AnszUgen"  »cbleehtweg, 
d.  II.  insbesondere  mit  den  bttiden  InhaltsverxeiehnJaseu,  sondern  nur 
nit  der  Abschrift  der  „Grundsätze",  eventuell  noch  der  Kategorien, 
die  zu  anderer  Zeit  gemacht  worden  sein  kann  als  die  ersteren, 
aaf  einem  Blatte,  Ferner  aber  wigt  die  zweite  Strophe  des  über- 
hanpt  nor  Kweistropbigt^'n  Gelegenbcit-Gedichtchemi,  welche«  der 
Cebencndnng  eini"«  uaturwisHeoachaftliehon  (nicht  philusophixchcn) 
Buche«  nil  den  zn  Hanse  bleibenden  Henog  xom  Geleitc  dient,  mit 
ihrem  Wortlaut: 

„iadiia  niMht.  drsuMi^n  vcir  ilüm  Tbor, 
Wo  •Oertlebgt«  Rützcbun  bltlben, 
Dttich  tUe  EWOif  Kutcgorit^D 
Mir  Aini>r  leiim  SpÜMC  ror." 

einen  nehr  wenig  pIiiloBophincbcn  Charakter.  Sie  „bezieht  sich  auf 
die  Kategorien"  nur  iaaofem,  aU  sie  die  Kenntni«  von  deren  Namen 
and  Zahl  voraussetzt,  weist  ulier  »onat,  w'»:  E.  Krali  neuerJinpi  in 
einem  Aufsatze  Über  „Goelhes  römische  Elegien  and  ihre  Quellen*' 


M 


E.  TotlXnder, 


hOc1ii>t  wahnU'heÎDlicb  gemacht  bitt,<)  nach  einer  dem  »trcDgen  Denker 
TOD  Königsberg  mJSglirlutt  eRlgegeageeetzUn  Kiclitong  (den  rriapois 
dor  Alteot).  —  Wir  %v11rdcn  x,  B,  eine  NiwlerMhrift  de«  oder  der 
Inbult^wrEeieliniflee  sehoD  im  Jahre  1789  fUr  mISglich  baltvn,  wu 
KD  d^r  Angxbe  WielaiidB  i>tiiiimi>u  wiltdi'  and  mit  dem  unbtsttlimmtcn 
»päterem  Vermprkr  KrSRter«  „eirea  I7ÎW^  »ich  eben  m  gut  vereinigen 
liesse  aU  die  Annabm«!  de«  Jahre»  1791.  JedenfalU  wird  man  gnt 
thun,  daa  „Miihh"  in  ein  ^WabruRheinlinh"  omKUwandeln. 

AI«  wahnehcinlivhor  liwitt  den  apüteren  Tennin  neben  jener 
Kiedersebrift  der  Umstand  enwhuiueu,  dua«  in  doosclben  Hefte  «in 
weiterer,  kurxer  Annuig  »ch  befindet,  der  frlliiestenfl  1790  geschrieben 
worden  sein  kann,  nämlieb  ein  »aleher  au8  der  erst  in  diesem  Jahre 
erschienenen  Kritik  der  Urteiliikraft  Ka  ifit  diesmal  keine 
Inbalt8llber«ieht,  sondern  Goethe  hat  sieh  aus  §  76  des  Werken,  d.  h. 
einer  bi'«oi)de.re  wichtigen  .Antuorkung''  in  der  „Dialektik  der 
Telbologuobea  Urteilekron"  eine  Anzahl  grundlegender  Tennini 
and  Definitionen  notiert  Dahin  gehört  die  Gieichsetxung  von  ob- 
jektiv nnd  üyntbetidch ,  die  UntereebeidnDg  VOD  koDfrtitntiven  und 
regulativen  Prinsipien,  die  Definition  des  Möglichen,  Wirklichen. 
Ueberwhvrengliehcu ,  ZwcekiniUisigeii.  Ubendl  in  engem  Ausckintiae 
an  den  Kantiwhea  Wt»rtlaut  (vgl.  S.  '287,  288,  28»,  2'.n  der  Kehr- 
tuicb'twhen  Ansgah«)  mit  Ammahnie  eine«  Satzea:  „Der  Venitand 
Hiebt  du»  subjektive  der  Vernunft  •.■!»",  der  die  Ansieht  des 
I'biltMlipheu  uiigeiian,  wenn  nicht  nurlchlig,  wJrdergiebt.  (E«  hätte 
Htatt  dessen  heimen  mtlsaen:  Der  Verstand  schränkt  die  Giltigkeit 
der  Vemnnftideen  auf  da«  Subjekt  ein.)  Seitenzahl  nnd  Worttext 
Wweinen.  dans  der  Dichter  die  erste  Anngabe  des  Werke«  (Berlin 
nod  Liban  1790,  die  Eweite  encbien  vnt  1793)  vor  sich  hatte.  Da» 
Exemjihir  Goethe«  hat  sich  glBcklicberweise  erhalten  und  bc6ndct 
sich  iu]  Guethe-Xational-MQscnm.  Wenn  er  nun  von  deuaelbe«  in 
onserem  Anfsatxe  (B.  51)  erxShlt:  „Noch  erfreneo  mich  in  dem  alten 
Kxemptiir  die  Stellen,  die  ich  damaln  anstrich,  so  wie  derpleieb^n 
in  der  Kritik  der  Vernunft",  »o  haben  wir  djiröber  von  dem  Heran«- 
geber  der  nattirwisKOMliafUicbeu  Schriften  leider  keine  Angaben  >) 
—  vielleicht  weil  der  .Stellen  zu  viele  waren  —,  dsge^n  sind  eigen* 
bftndig«   Randbemerkungen  Goethes  zu   vier  verMhiedenen  Stellen 


■)  H«a«  JibrMckor  ffir  PhiloloKi«  nod  lliUKOfcik II.  Abt  1893.  H(A 3 S.  I4N C 

^  Wir  wDtdM  niu,  da  wir  cclb«r  kebe  LinNicht  oelimeii  kunnten,  moMM- 

vrdootUch  freiHD,  weao  die«  Zöllen  Iltuni  Dr.  R.  Steiner  in  côikt  HlUeihuig 

trtnnîinncrn  lollUii,  um  ^e  wir  Du  selbst  Tcigct)U<:li  jobcttii  haitta. 


fîa«t)ica  VetUdtaif  x«  Kut  In  MAmn  litfttorbeli«D  KirtwtokhiBic- 

R  381  f,  ■bgvdmckt.  Di«  ewt«  limtel  :  „Gleieliplli|;kfit  den  Pflajizen- 
wQchs  (aie!)"  nod  1>eKiolit  sich  tiiif  vine  n-in  naturwJescnKcliuMk'lie 
Stelle  in  §  6-1  (S.  2r>2)  den  Kantiwhen  Werkes,  die  von  dor  Imtkiilation 
der  I'flaoKcn  liandelt.  —  Die  näoliste  betrifft  t\va  l>ereits  »beo  Ikj- 
baDilelten  g  76  nnd  atelit  auf  der  eiiiiiKun  St'iU;,  ans  wolcber  dort 
oicbtn  utmgezugen  wtir  (8.  290).  8ic  oitthilt  nntcr  cinaoder  ge- 
Khrieben,  die  vier  K»nti9cheu  Termini:  „Mngiichkeit,  Wirkbcbkeit, 
Sotien,  Thon",  von  denen  nur  die  beiden  letKtoreii  in  dem  neben- 
ftehenden  Atmohnitt  vorkommen,  während  die  beiden  ersU-n  («ben 
definierten)  von  Goethe  in  sinnreicher  Weise  damit  in  Bczichaug 
ges<-t£t  scheinen,  diu  MitgliehkeJt  mit  dem  SoUeii,  die  Wirklichkeit 
mit  dem  Tlinn.  Von  chroDologischem  Interen^e  ist  die  liininfUgang 
iSteiDent,  daKR  vnn  den  beiden  erBten.  weil  lungeren,  WSrtora  die 
leisten  Teile  dnreh  da«  Besehneiden  des  BnehcB  verloren  gegangen 
■ind,  >)  Bomit  also  die  Btimcrkungei)  vuii  dem  Dichter  gemjieht  wurden, 
ehe  dH8»clb«  eiogebnoden  war.  Wir  dUrfen  damns  wohl  mit  einiger 
Sicherheit  schlic-B«en.  dasH  Goethe  (wa?  mit  den  obigen  Zeugnissen 
nhereinstimmt)  die  Kritik  der  UrteiUkraft  früh  und  mit  Kifer  ge- 
leKa  bat.  —  Gehörte  die  ernte  Itandbemerkung  der  I>e8chreibenden 
N'atnrn'iHfleiuiehafl  aii,  die  zweite  xtir  FlrkenDtniHtheurie,  ho  beeiehen 
weil  die  beiden  letzten  auf  da«  momÜHeb-rifligiöKe  Gebiet.  Goethe 
naelit  zn  dem  fUnfton  Abxchnitt  des  §  86  die  kurxe,  aber  bezeichnendo 
Bemerkung'.  o|)time.  l  iid  wu»  enthfilt  die^c  Guetfae  so  sehr  kcliagvode 
^^telk-V  Nicht»  Geringere«  als  —  Kant«  Ik-grOndang  des  Gottes- 
bc£Tiff)>  auf  dem  Boden  der  Moral!  Nachdem  der  „Allzermalmcr" 
—  als  eoichiT  erwhien  er  %ielen  ängstlichen  Gemlltem  —  in  seiner 
Kritik  der  reinen  Vernunft  alle  theoretischen  Hogenannten  „Be- 
weise" flu*  das  Dawin  Gottes  in  ihr  Nicht«  aofgelSat  hat,  baut  er 
hier  die  bekannten  Eigeusehaften  GotteJt  {AUwiwtenheit,  .\llmaeht,  All- 
gflte,  u.a.  w.)  auf  dem  Grunde  de«  praktischen,  d.  i.  muralischen 
GlauboBS  wieder  auf  und  betrachtet  Gott  „nicht  bloss  aht  Intelligenz 
■ltd  geaetzgebend  für  die  Natur~,  sondern  anch  nnd  iiisbesondcro 
als  „geeeti^bendee  Überhaupt  in  einem  moralischen  Reich  der 
Zwecke"  {S.  3S9).  Wenu  nun  Goethe  diese  Oarlegtuig  Kants  fUr 
trefflich  erklärt,  m  (Tgiobt  sich  daraus,  daas  er  xn  der  Zeit,  wo  er 
diese  Kandhcmerknng  sebrieb,  nicht  mehr  der  Spinozist  war.  als 
den  man  ihn  so  geru  sein  ganzcM  Leben  lang  gelten  Ission  will, 

*)  Solttu  Dkhl  Meli  die  DterkwQrdl^  Wonblldoni;  .PAibwdwbgIu"  la  d«r 
mtro  UnaukoBt;  ilcruL-lbfii  Vcruhwanc  Qiren  l'rqffniiK  vcnUnkcD,  biloin  dl« 
l'kxIuDMadnne-eB  dardi  du  Besohneiden  des  Bücbu  nnf^el't 


92 


K-  Vorlloder, 


inindffitfiDF  Dîclit  mehr  in  Betuç  »nf  den  Oottealx^ilT.  Und  wahr- 
Brheinlicb  tnt  da«  Hebon  xn  Anfang  der  neiinxiger  Jabre  gewencn. 
Dpnn  olwL-hun  eicb  die  MUglichkint  nii-ht  abwviM'u  läost,  daiiB  er 
jenes  „optime"  «ist  in  Bidtcr«r  Z«it.  anii  dvr  ZengniMc  fihnlichcii 
Sinn«-»  erbklten  »ind.  gpspbriehen  but  —  etw«  im  J«hre  I8I7,  in  d<^m 
er,  wifl  wir  sehen  werden,  die  Kritik  der  lirlivtlflkrnft  von  nene-m 
Rtadierte,  —  ho  nprit^ht  doch,  nach  nnsorem  Kmpfindeii,  die  grttseere 
Wuhntchcinlichkeit  dafllr,  dasfl  er  die  vier  KandWmDrkun^cn  zn 
gleicher  7mH,  bei  fi-iiHT  ernten  LcktHre,  gt-inaebt  hftt.  —  H'-zllgÜch 
des  optimv  hat  schon  0.  Ijarnack  jllng8t>)  eine  Icnrze  Andeatong  in 
iinpoK-m  Sinne  gemacht.  Minderten»  ebenso,  wenn  nicht  noch  mehr, 
be /.l' il.' Im  end  iüt  atH>r  die  vierte  und  letzte  Ksndiiemerknng  zu  der 
dieoem  §  86  folgenden  and  daeeelt>e  Problem  weiter  anitflibrcnilen 
„Anmerkung"  (S.  ;WI — 343).*)  Kant<i  Entnickelnng  int  et^va  die: 
In  ihrer  bUcbsti'U  Feinheit  rofe  die  morabwclie  Rmptindmigr  in  dem 
^lenschen  die  Gt«ftlble  des  Dankc-s,  des  Gehorsam»  und  der  Demut 
gegeuUl^er  einem  hik-hxten.  m^imlisch  -  ^-M-ttgcbeuden  We*en  hervor, 
das  zngicieh  im  Stunde  Sf\,  im^n-ui  und  der  gcHimten  Natur  Un- 
vermflgen  Kor  wirkliehen  Krreifhnng  de»  Eodrwecks  zo  Hilfe  in 
kommen.  Die  Foreht  babe  zuerst  Oßtter  ^Ditmonen)  hennrgflbrncht, 
aber  ernt  die  Vernnuft,  „vennitlekt  ihrer  moralischen  Prinzipien" 
den  llegriff  von  Gott  aU  einer  »bersten  l.'rBavhe,  welche  die  ganxe 
N;itnr  dem  etbii^^hcn  Kiidzweeke  der  Dinge  /u  nnterwerfen  vermöge. 
Hicrxu  nineht  Goethe  die  iuhultivolle  Randbemerkung:  ^Ocftlhl  von 
MenaehenwUrde  objektiviert  =  Gott."  Schon  aiw  dici«er  kurzen 
Neben  ei  nanderstellnng  ergiobt  sich,  daw  Goethe«  Bemerknng  sich 
mit  dem  Kaiitiüehen  Gedanken  keinegwegn  deekt.  Oemeinsam  iitt 
beiden  die  ßegrtlndnng  der  flot*e«idee  ^vennittelst  moraliseher  Prin- 
ripioD"  und  anf  dieselben,  aber  in  den  Ksutischen  Anxflih  rangen 
erBchcint  Gott  eozusageo  tnuuieccndent  als  ein  aiiMerweltliclicH  Wciien, 
bei  Goethe  dagegen  «OMMgen  immanent  als  VerkSrpcrnng  des  Gc- 
fithls  der  MenscbenwOrde.    Goethes  Aeoesorung  zeigt  einerseits  b1o«»o 


>)  Preualsohe  Jahrbtleher  IS94.  S.  h69, 

*)  §  8e,  iletit  wie  b«i  St«Ea«r  XI.  3»  rerdrockt  Ist.  is.  Auch  iînd  dort 
■abea  dJs  Anftiif:«wonc<  drr  „Anmctknog*  :  ^Sotuit  elnea  UeHcbeo'  (8.311) 
nnmitlelbkr  und  ohn«  'rrciiansgMitrkh  iler«n  SebluMwort«  (S.  348);  „d.  L  ■!■ 
elM  G«lthe4t  u  denkeu"  gePigl,  wudtireli  dk  Stella  ibnliw  winl.  —  Bei  dtm 
Abdrack  dM  KaatbcbeD  Textes  der  v«rlie^b«iideii  8t«U«a  h>i  St.  iikbt  die  cnt« 
AnTlace  der  Kr.  A.  IT.,  die  (inntlip  vorlag,  wnidnr«,  wie  sieb  aas  dor  Verscliledcalwit 
dSBelaer  Leetnta  «rgiebt,  daa  >piterfl  bcaut^l 


0«eUt«a  TerbXIuls  lu  KkH  1b  seiner  falEtoriMhen  EatwIcUiiDg. 


Its 


*^rwnnd (schuft  mil  Ficliteschen  and  noeh  mthr  —  Fcuerbitoheeheii 
Aus^prllchf»  Qnd  kitunte  nndrereoit«,  was  diu  Betonung  dee  Ueftlbl« 
l>etiifrt,  mit  de.T  Stelle  in  Fsimts  btrrtlhoit«»!  OUah^-nEibekenntnia : 
^I'nd  wena  Dn  ganz  in  dem  Gcftlble  »clig  bist .  .  .  Neno's  GlUckl 
Herat  Licbcl  Golt!  .  .  .  GufUbl  at  ttllca  .  .  ."  yurgUchi-n  werden. 
Ktmn  dii-s  poctimbe  Ik-kvnutnio  im  nl>ri^-n  oieht  vben  die  bckaimte 
paiitheistieehe  Fftrbang  Wlge.  Vod  epiuozistimheiu  Paiitheistmag  aber 
trennt  tin»ere  Ai-aïuwTnnç  die  dem  Spinozitunim  diametr»)  cntgcgen- 
geoetztc  reiDRÎttlicbe  Ik-^rtlndun^  der  Gottctudee  asf  don  Begriff'  der 
Uenflofaenwtlrde,  die  ihn  vieimehr  uJs  Kantn  Jünger,  wenn  auch  in  ori- 
^aletD  Gewandt-,  omcbcinon  lüiMt.  D«nu.  otischon  Goetht-a  Worte  sieb 
mit  der  in  jeO(.-m  l'arugrapbun  gugvbi'Deu  EiitwiL'klang  niflit  gaat  ver- 
einbare» luKD,  ftiod  sie  docli  im  Gei«te  der  KantisehcD  Etbik  gedacbt. 
Wir  kehren  sur  ebroiwld^wlien  Voigt-  znrllok.  Aiiffiillif;  ist 
für  den  l-'atl,  d&HH  man  mit  Steiner  die  bexproi^henen  Kant»<tudieu 
Goethes  su  bestimmt  in  den  März  17dl  verlegt,  —  sie  wUnlen  dann 
crkwOrdii^T  Weise  mit  Sfhillcra  Rekelimiiu  7.iun  Kantiauiamua 
itlieh  geoRU  xnaammcdlri-treu.  —  die  Tbutsuche.  daüs  Goetlie  in  einem 
'  gleichzeitigeD  Briefe  an  denPbilosopIicn  Jakobi  (vom 20.  Man  1791) 
nifbt«  davon  erwJihnt.  de«gleii>hen  »m  9.  Juni  desselK'n  JnhroR  unr  von 
Miner  Heise bitfligung  mit  fast  uUeu  Teilen  der  Nutnr>vii<«fut)ebnft 
nod  der  llieorie  der  bildenden  Klinge  erzilhlt,  von  Kant  dage^n 
aicbtit.  Kine  genane  knlendermimige  FeetstcUung  i«t  aber  bei  den 
jetzt  Torliandencn  Daten,  xnmal  bei  den  grotwen  LUoken  in  den 
Goethesehcn  Tagebllehem  gerade  dieser  Jahre,  nicht  mKglicb.  Dbrigeua 
kommt  tinxereH  Eraebti-ns  fllr  den  Verlanf  von  Goethes  piiUosupbiwber 
£uivricklnDg  lüliiivicl  anf  diesen  Punkt  aueh  nicht  uo.  Weit  wichtiger 
ist  z.  B.  die  Bemerkang,  mit  der  wir  die  ersten  Jahre  von  Goethes  Kant- 
Htodiom  verlaiçAt'n  wollen.  dai>t>  jene  AuRzHge  nod  Itnodbemerkangen 
nod.  was  wir  ooniit  von  deü  Dichtere  eigenen  Aenmerungen  UtH'r  die 
Kritik  der  Urteilakrafl  erfahren  haben  und  noeh  erfahren  werden, 
die  Milteilnog  Körners  beiitfttigen,  wonach  Goethe  die  „llJahrung  t&r 
seine  Philosoiifaiv"  weil  mehr  tn  dem  zweiten,  hanptsitehlich  die 
Katarteleotogie  behandelnden  Teile  des  Werkes  fand  als  in  dem 
entteti,  rein  ästhetischen,  während  bei  Schiller  gerade  dax  Umgekehrte 
der  Fall  war.  Es  stimmt  dies  eben  mit  Goethes  damak  besonders 
stu-k  benorlretender  Vorliebe  Hlr  die  NaturwiMcngehafl,  zn  der  ihn 
sein  „Gerotlt  mehr  als  jemals  trieb"  (au  Knebel  9.  Jali  1790). 

Die  nächste  P^rwähnnng  Kants  findet  sich  au  einer  unseres 
'WiMenB  noch  nirgends  verwerteten  Stelle  ans  der  ^Campagne  in 


94 


K.  VorlXNd«r, 


Fr«nkr*'iph".  Ooethe  eraUhlt  bier  (IV,  478)  zum  25.  Oktoher  1792, 
Aasn  ihn  Id  IVier  «in  jonger  I«hr«r  bewarbt  nnd  darch  Mitteilnug 
(1er  neticBteD  Jonmalc  Gelt?genlif?it  zu  „orfreuUcheo  UiiterIiaItung«Mi'* 
gegeben  habu.  Jener  li»be  «icb,  „wie  ao  viele  andcn',"  dartllR-r 
ronrnDdcrt.  doss  cr  (G.)  nichts  mohr  vod  I'oosie  wisBcn  wolK  viel- 
mehr mit  gnozer  Kraft  sich  »at  die  Ntttarbetmchtang  kd  werfen 
seheioe.  I>«  nnn  der  jong«  Uann  „in  der  KantiHchen  Philonnphie 
nnterrichtet"  gewesen  sei,  bo  „konnte  ich,^  Hlhri  (Saetbe  fort,  „ihm 
aaf  den  Weg  deuten,  den  icb  cingeiicbUigen  hatte.  Wenn  Kant  in 
seiner  Kritik  der  Urleilxkrafl  der  UHthetisehen  L'rtviUkraft  die  teleo- 
logische zur  Seite  stellt,  so  ergiebt  sieh  dftmns.  da«»  er  aodcntea 
wolle:  ein  Knnstwerk  solle  wie  ein  Katnrwerk,  ein  Naturwerk  wie 
ein  Kunstwerk  bebandelt  und  der  Wert  eines  jeden  am  »ich  «ellMt 
entwiekelt.  ao  sich  selbst  Itetrachtet  werden.  Ueber  nolche  Dinge 
konnte  ieb  «ehr  beredt  sein  und  glaube  dem  guten  jungen 
Hang  einigennaaaen  genutzt  za  haben."  Aach  der  sieh  durao- 
0cUie«eDde  allgeineiuo  Satz  scheint  Kant  im  Auge  xu  habcu.  „Ee 
»t  wtmdersatD,  wie  eine  jede  Zeit  Wahrheit  und  Irrtum  ans  dem 
Ve^ngenen  .  .  .  mit  aieh  schleppt,  muntere  Geister  jedoch  sich 
auf  uener  Bahn  bew^^ii,  wo  sie  sii-b's  dann  freilich  gefallen  lassen, 
meist  allein  zu  gehen  oder  einen  Gesellen  auf  eine  kurze  Strecke 
mit  sieb  fortzoziehen."  Knu  weiss  man  zwar,  da»  die  endgiltigc 
Redaktion  der  „Campagne  in  Prankreieh"  erat  in  das  Jahr  1922  nilJt, 
indesacu.  wenn  wir  auch  zugeben,  daiw  die  kurse  syitematincbe 
Aasftlhnmg  sowie  die  allgemeine  Bemerknng  er»t  spüter  entstanden 
win  kann,  s«  liisst  sich  doch  das  Faktum  der  l'nterrednng  selbst,  das 
sieh  ofTenbar  an  Tagebuch -Anfzeicbnnngen  anlehnt,  nicht  wohl  be- 
etreiten. Ebensowenig  die  Tbatsacbe,  dass  Goethe  Dm  diese  Zeit 
mit  der  Kritik  der  Urteilskraft,  als  deren  Interpret  er  dem  jongen 
t^hrer  gegenüber  erscheint,  ziemlich  vertrant  gewesen  sein  moM. 
Die  8telle  selbst  erinnert  Uhrigens  nicht  bloss  dem  Inhalte,  sondern 
auch  der  Fa«snng  nach  an  einen  oben  (S.  Uli)  abgedruckten  Hatz  ans 
d«m  Aufsätze  „Zur  [i^nwirknog  der  neueren  rbilo«ophie~,  (dem 
zweiten  des  Abschnittes  Über  die  Kr.  d.  U.  XI,  50).  Wahrscheinlich 
hatte  Goethe  dabei  denwlben  Kantischen  .Satz  »nu  ^  45  deo  Werkes 
im  Ange,  der  auch  Schiller  „von  ungemeiner  Fruchtbarkeit"  zu 
sein  »cbien ')  and  im  Orginale  lantet:  „Die  Natnr  war  schOo,  wenn 
sie  zugleich   als  Kaust  anasab,   and  die  Knnttt  kann  our  sehGD  go- 


■)  K.  TodSader  a.  ».  0.  Philo«.  Monatah.  XXX,  8.  238. 


VerhillnU  eu  Ruit  ta  Miner  Mstori-tchen  EnlvricktoBi;. 


95 


n&Dnt  worden.  wenD  wir  am  bcwusst  und,  siv  sei  Kunst,  und  sie 
luu»  duch  ftU  Katur  auesictit."  Ob  ODd  wieweit  der  spätere  lao^ 
jilurige  Umgang;  mit  Scbiller  aaf  Ooethe»  Porinnlierang  Am  Kanti»chf:n 
liedankens  f^twn  eiu^wirkt  hat,  entzieht  sich  nii!U>rein  Urteil. 

Einn  weiter«  Stelle  der  „(Jampa^e  iD  Frankreich"  (S.  437>  bc- 
weÎBt,  daas  Goethe  tnzwiseheii  atit-h  DaturwisecumrbaflliL'ho  Svbrifteii 
Kantfl  geiMCD  hatte.  Ik-i  Geleg«iibeit  seines  Pcnipelforter  Aufeot- 
luütcs  (November  1792)  bemerkt  er,  das«  der  Hyloicoisinas  „oder  me 
nao  es  neiiiieD  will",  dessen  .\nhKnger  er  gewRg(>ii  and  deesen  ^tiefen 
Ornnd  ich  in  »«iner  Würde  and  Ueiligkeit  nnberUhrt  liesB"  —  NB. 
wieder  neben  dem  Pantheismnii  in  Natordiugen  ein  HtehenlasHen  dee 
Bittlirben  Gottesbegriffg  {s.  obea)!  — ,  ihn  unt-mpHin^licb  und  „nn- 
IddauD"  gcgun  die  gemacht  habe,  welche  eine  tot«  tfateric  aonebmen. 
Dton  fährt  er  fürt:  ^Ich  liatt«  mir  aai>  Kanti)  Nntnrwiti^eiuiti^hart 
nicht  ent^ben  laniieQ.  àwft  Anxiebnug:»-  und  y^urU^'küluHHiiug^ikraft 
nm  Wesen  der  Materie  gehfiren  nnd  keine  von  der  anderen  im 
BejEriS*  der  Materie  getrennt  werden  kUnne:  daranir  giuj^  mir  die 
rrpidantiil  alk'r  Weiw-u  hervor,  welche  die  uneiidltebc  Maunig- 
itigkeit  der  Ersebeinnu^ii  durchdringt  und  belebt"  Obnc  aus 
'anf  die  inhaltliche  Seite  der  Saobe  näher  einznUixsen,  znmal  da  sie 
niicbt  Kaut8  Philosophie  betriETt,  wollen  wir  uar  konstatieren,  daM 
Goethe  an  dieser  Stelle  eine  genauere  Kenntnis  ron  Kants  „Nator- 
wiweBHCbafl"  verrät.  Oemeinl  ist  angensc hei n lieh  die  t786  erfiehienene 
Sehlift:  Meta{ihytii!<che  .\ufangHgrUndt'  der  NatiirwisseiiKhaft,  deren 
Hanpttbema  die  Unteranehang  der  Kigennehaften  der  Materie  bildet 
Vielleicht  hat  Goethe  aorb  den  Ausdruck  „Uylozoismus"  au»  Kant 
(Kritik  der  Urteilskraft,  §  72  Ende,  S.  276)  geschöpft,  da  er  den 
EuglKoder  Cndwortb  als  Erfinder  desselben))  sebwerlicb  gekannt  bat 
Die,  wie  Steiner  aUH  dem  Goethe-Archiv  nachgewiesen  hat') 
ihrer  Abfasanngnüeit  nach  ebenfallü  noch  in  daa  Jahr  1792  (nicht  179.t, 
wie  in  den  bisherigen  Auflgaben  stand)  gehitrige  Abhandlung  Goethes 
„Der  Versuch  als  Vermittler  von  Objekt  und  Subjekt"  kOnuen  wir 
hier  Übergehen,  da  sie  Kant  weder  nennt  noch  von  ihm  beeinflasst 
erscheint  Ebensowenig  aber  zeigt  sie  in  ihrer  Atdage  eine  Spitxc 
g^ien  Kant  oder  am-h  nur  einen  Widcmprncb  mit  Kantischer  Denk- 
art, wie  Steiner  in  einer  Aomerkuug  zu  den  ersten  Zeilen  Heltsamer 
Weise  befaaaptet  bat') 

')  Xnekaa,  OoBchloht«  der  pkOoiiopblscbeB  TecudiMriogle.    S.  M. 

*t  Wofaiarar  Angab«,  Kttw.  Sehr.  XI.  Ul. 

^  DIm«  voUoi  »«Ucr  nlctiti  ab  eialdtud  den  bat  trirUfla  CntmcUad 


96 

Ans  dem  Jnhrc  1793  sind  an»  2w«î  fast  glcicfalaDlenaß  Acasw- 
nmgpD  Ooellie«  nber  einen  wichtigen  Pnnkt  aux  Kants  „Keli^n 
inoerhalb  derOrenico  der  bloanen  Vernunft'-  Hherliefert,  Der  Königa- 
bergcr  Philosoph  hatt«!  in  dieaer  171)2  entrhienenen  Sohrifl  einen 
rsdikAldO  Haag  zum  DURon  angL'nonuiK'n  ;  dim  chnstlitrhe  KrlMmick 
mißfiel  dvm  datnuls  eeht-iii-Ui;Di»ch,  j«,  vrio  «r  Htrlbst  flagt,  heidniflch 
gesioDten  Dichter,  der  sieli  in  Itniien  bo  recht  mit  dvr  HbSuheit»' 
freudigen,  harmoniseheo  Weltansohaunog  der  Antike  ToIlgiMugL-n 
hatte.') 

Am  7.  Jani  1793*  schreibt  er  ans  dem  L^ger  von  Mahtrnbürn 
(bei  Mainz)  an  Herder,  er  freae  sieh,  dem  Troiiheten  (Lavater)  eut- 
gaDgeo  zu  sein,  der  der  bemicheDdeD  Philosophie  Hchon  lange  hofiere, 
nm  HüdaBO  furtzafahren :  „Dagegen  hat  aber  auch  Kant  seinen  phi- 
loBo  phi  sehen  ^[sutel,  nachdcta  or  ein  laoges  llteusehL-ulebeD  gebraacht 
liat,  ihn  von  mancherlei  itudi.-lhafteii  Vururteilou  xu  reinigeu,  frevuat- 
lich  mit  dem  Schandfleek  des  radikalen  lïCsen  beaeblabbert,  damit 
doch  «och  t'hristi-n  lierhf-igelnekt  werden,  den  Saom  la  kUewn.* 
Das  hier  gebrancbte  IJild  scheint  dem  Schreiber  besondere  gefallen 
xn  haben;  denn  einen  Hnnat  später  bringt  en  ein  Brief  an  Jakobi 
in  ähnlicher  Faanong  nieller.  Larater  habe,  sehreibt  er  diesem,  anf 
«einem  Znge  nach  dem  Norden  nnti:rwegB  den  „Philosophen  des 
TageH''  gtthnldigt,  die  ihm  zum  Entgelt  die  Wunder  wieder  herein 
und  —  ,,ihren  mit  viel  MHhe  gcxäubLTtvu  Hantel,  mit  dem  Saiunv 
wenigstens,  im  Qonrke  de«  radikalen  ITebelH  schleifen  laascB." 
Hier  seheint  die  Anspielung  suglcich  aach  anf  Kants  Anhänger  in 
Jena,  Beinhold  u.  a.,  sieh  mit  zu  beziehen,  zumal  da  er  knrz  darauf 
in  demiielbett  Briefe  berichtet:  „Kr  (l^ivster)  hat  auch  in  Weimar 
spioniert,  unser  vntaehiedvnc«  Bc-ideutam  hat  ihn  aber  bald  ver* 
scheucht"  —  Beide  Stellen  drUcken  zugleich  Lob  und  Tadel,  An- 


cwUehcn  de«  Angeneltmeo  und  Wftliren  AnaeiDandeTuilaca.  Der  Fo»cber  mH 
■uohoD,  ,»u  Ist  tind  ntrbt  nas  behalt*.  Wer,  wie  Stetoer,  die  IttUâie  alter 
iWags  Buhr  .untrfKcoriliictn  Art,  nicb  ta  den  Diacia  in  obi  VcrbUtab  la  Mtsea* 
aIh  dt«J«iii^  KauU  XU  beaoSuliueu  wagt,  dem  bl  eu  rUea,  dann  er  sioh  eist  die 
flniadbogriffe  der  KnutlscbcD  Lehre,  s.  B.  den  UntcTMkled  von  rabjektirw  uad 
objektivfr  t^pfinduiiK,  vtira  au»  g  3  der  Kr.  d.  U.,  klaniaeli«. 

■)  D«a  -lafaren  navli  der  KUokk«bi  vi>n  der  rOmladieo  Rebe  seHfiren  die 
■ärksleu  AcuMerangeD  Goolhcs  ^cg«D  das  Chiiilcntum  an.  die  nns  bckaiut 
und.  Sie  bndea  »ich  tirniiixloni  in  dua  llriofca  an  Dndcr.  An  4.  ij«}>teiiib«r 
1T&$  »vhreibt  er  dem  Weiiu&rer  (ieuäralaBpertnleadeaUn  daa  ofteUUne  Wurt  tan 
dem  .HEl«h«i  von  Chrlatnfi"  und  ctkllrt,  daaa  er  das  CtotnUatain  nkscb  tob 
d«i  tkuastsdto''  recbt  crblnnlicti  find«.    In  daem,  wahncfealnlleh  fai  dm  Jnll  Hfl 


H        Goetlu»  VcililhiiU  ni  Kant  In  wrlner  hlMoriseben  EntM'kkelaiiff.         97 

«fkvntmn^  nnd  Verkcnnnng  Kaots  and  seiner  Schule  ans.  ZuHtimntE^Ddo 
Anurkt-nnong  wird  àor  »Wgemeiam  pliilowjihiwbfii  Stellung  Küots 
su  Teil,  in  einer  Form,  die  su^lpitrh  ein  »nfnierknaiiiM  BencliU-n  der 
bixborigiMi  Lsufljalin  dvg  rhiluHupben  beweint.  Stïrkrr  freilich  tritt 
der  Tadel  hervor,  imd  zwar  i'iii  nngorei'liter,  niinde«tent)  wan  die 
Atuidrackimeise  imgeht.  Denn  aneh  in  i.>iiH-ni  Privatbrieff  durfte 
Goethe  dem  Manne,  der  den  kntegoriMlien  Imperativ  nicht  blosa  zti 
Tcrkllnden,  xondem  ihm  ancli  aufii  >itr<-ng^te  oarlixnleh'-n  iKflJseon 
war,  fUr  itcine  Lolire  keine  jvenUinlichen  Motive,  gleichtiRm  eine  do- 
Bt-des-Politik  gcguntlbur  der  Orthodoxie,  nnterle^n.  Vielleieht  liens 
er  sich  in  der  Fonn  »o  gehen,  weil  vT  otch  bi-i  seinen  Adressaten, 
weni^teitfl  dem  einen,  Herder,  als  erbitterten  Gegner  Kants  (h.  oben), 
einer  guten  Aufnahme  »einer  Worte  versehen  konnte.  Und,  wa«  die 
ttaehliehe  Soite  betrifft,  an  hat  fî^M-the  —  und,  wie  er  ilnehti^n  «aeh 
Schiller  nud  Klinier')  —  verkannt,  dss«  die  Ans<?Uaunng  vom  radiknien 
Bß«u.-n  ganz  in  dem  strengen  Geiste  der  Kantischon  Ethik  liegt,  ja 
fast  eine  Konseijuenï  d<.-rscIlRMi  zn  nennen  ist,')  ferner,  daas  Kant 
«icb  aiwdrlleklieh  ge^-u  eine  (tleiebtietKUug  mit  der  theologischen 
lAtbre  VOR  der  F.rh»llndc  verwahrt*)  and  neben  dem  ursprünglichen 
Hange  T.xaa  Bftipn  eine  nnahläflHJge  Gegenwirkung  defi  guten  Prinzips 
sowie  einen  beständigen  Fortschritt  zum  lietiftcren  annimmt.*)  In 
seinem  Alter  hat  dich,  wie  wir  sehen  werden,  Goethe  aneh  in  diesem 
Pnnkte  den  Kantischen  ADschanungen  sehr  genähert. 

Der  Vollständigkeit  halber  sei  bei  Gelegenheit  des  Jahre«  1793 
noch  die  Naehrieht  lùnea  .Senators  SchUbler  aus  Heilbronn  erwUbnt, 
dem  Schiller  während  seine«  Aofenthalts  daselbst  —  Herbst  1793  — 
Nitteilnog  von  einem  mit  Goethe  gepflogenen  Gesprilche  Hher  Kant 

âdleoil«)  Briefe,  dua  er  eonderbwe  Gedanken  Über  den  Autbropuuiorptiisuiiu 
gekabt  habi',  (Irr  aller  BcUgton  au  Omnilv  Iktte  (ßaat**  nkh  au<^h  tiit^r  die  Pa- 
nllele  —  vcTfcl-  üben  8.^3  —  init  Feueilndi  bieUl).  Am  15.  Müra  1790  will  er 
sack  Vemedig^  wb  au  Paloiuaai    .all  ein  Heide   von   den  l^den   dce  gnten 

LMaauiee  (!j  aacli  eblgcn  Vorlvll  aa  babea;''  v«fIeE«he  auch  den  oben  erwlUuiWB 
Üriof  an  JakoU  vom  T.  Jnli  ITU. 
■>  Vergl.  dea  VerTattaeta  An&ala  la  PUloa.  llonatsb.  XXX,  S.  310  f. 
*)  Vet^.  K.  V  u  T 1  a  u  d  e  r .  Die  aesäietisobe  Jb|$üuzuug  des  cutUcbeo  Rigotls- 
BU.  ebd-  S.5«ef. 
,  ■)  Kaat,  fieligioD  inneibülb  cK.  Ü.  41. 

I         •)  Vugl.  beeuoders  die  „RcüiCMii  iiuiefhalb  etc.";  daiuCobea,  Kula  De- 
(rHadmtfi  derEibik  ä  303  t.  um!  Feueileln,  Kaut  und  der  PietiaaiiiB  in  PbUos. 
k^'vldi-XlX,  &47ff.  il«£, 
KuW(b4Wb  L  1 


9S 


S.VoTliBdet, 


l^macbt  baben  soil.  ')  Goetbf  haltt>  vor  einiger  Zt'it  dit-  Noi| 
kundg(;g«b«D,  sich  auch  un  Ksnts  FhiloHophic  xu  toschen:  «I 
Schiller  ftlrcbtote,  dam  er  nicht  g«nii{f  Ausdauer  mid  GvdiiM  Imbeu 
wprde-  Dagegen  rUlimte  er  Ooeihc»  grosBf  AnMhunlichtcfit  und 
B«ine  Ki*i^iig  zar  Natur  and  nrleilte,  dasH  bet  lîoetbc  Ulwrsll  dus 
Siooltclie  vorberrKcbc.  Der  letzte  Teil  dieser  BemerktiB^n  iat  aas 
bcroita  aus  dein  Briefe  Schillure  vom  1.  Novi-mber  1790  aa  KCroer 
bekanut,  der  eretv  aber  widorspricht  direkt  dem  bieber  vuu  uiis 
Festgcfltellteo.  Go«the  batte  Bpbon  Anfang  Pebmnr  1789,  alw)  vor 
ftfliiller,  sich  wirklieb  „an  Kanto  l*hilo«>pbie  gemacbt'',  und  !790 
von  ueaeni.  Sebiller  konnte  aluo  biiphntens  ein  eindriDgendes  8tndiiun 
den  ganzen  KantiHchen  Syetema  im  Auge  haben,  wozu  Goethe  sller- 
dinf;»  ^niebt  genug  Atutdauer  und  Geduld"  besessen  bat,  aber  auch 
Schiller,  wie  es  scbeiot,  uiebt  gekununeii  ist.  Ei  bleibt  »ouaefa  von 
dieiiem  Gespräche  nicht  viel  mehr  Obrig  aU  das  Faktum  wlbet  Daee 
aber  Goethe  an  OesprÄcben  Über  Knotische  Philosophie  öfters  teil- 
genommen, und  daan  er  NCh  mit  den  strengen  Kantianern  nicht  recht 
verständigen  konnte,  haben  wir  bereits  von  ihm  »»-Ibst  gcbürt 

fiUckvu  wir  anf  di«  bisherige  Entwieklung  iu  dein  VerhSltnis 
Goethe«  ?.a  Kant  lurllck.  so  hüben  wir  dan  GefUbl,  da»8  trotz  zeit- 
weise eifrigen  Studiums  und  OîicUhaUiger  Einwirkung  wenigstens 
eines  KautiscbeB  Werke«,  doch  noch  immer  etwas  Fremde«  zwigcheo 
beiden  «teht.  Wir  erinnern,  gnnx  abgesehen  vou  dem  tiefgehenden 
Uoterscbiede  im  Paukte  dt«  mdikuten  Böseii,  an  da»  Ubereiufltim- 
tneode  Crteil  Schillers  nod  KiJrnera  Aber  sein  iiiunliches  Philo- 
sophieren, an  dait  bei  Gelegenheit  der  neuen  Fnude  ans  dem 
Goethe-Archiv  von  uns  Bemerkte,  an  »einen  eigenen  Beriebt  Qher 
die  „Einwirkung  der  neueren  Philosophie"  auf  ihn,  in  welcbeui 
zudem  die  Kant  um  meisten  zustimmenden  Stellen  m ii^'li eher 
Weise  uiebt  ohne  den  Elulluss  der  spUteren,  griisw-ren  Ueberein- 
»timmuDg  der  Denkweise  ihre  Formulierung  erbalten  hal>cn,  an  die 
von  (Joethe  selbst  l)ezeugte  ïhatsache,  das«  er  sieh  den  strengeren 
Kantiancni  nicht  zu  nUheru  vermochte,  welche  denn  aneh  iu  dor 
Xosserlicheu  ZurUckbattnng  von  Reinbold  oud  Schiller  ibrcu  Ab^ 
dniek  findet,  setihesslieh  an  sein  eigenes  Zeugnis,  da«ü  die  „Ksnti^cben^ 
ihn  wohl  ^hürteu,  ihm  aber  nichts  erwidern,  noch  irgend  fürdcrlicb  sein 
konnten",  nud  seiner  Anschauungsweise  mit  plüchelnder  Verwnn- 

■>  D«  wt*  <1«  (»riii^nsl  dos  SohSblcnchen  ß«richtes  kider  mcU  lur  lluiil 
war,  HO  enUiditneo  wir  die  TulKendii  Stelle  einem  AufiMUce  von  Uinur:  Du  Jo- 
bUüDB  des  Buude«  swisebea  Ooelhe  uad  SoliUleff.    Prouas.  Jiiisb.  77.  Bd.,  S.  13. 


Goetiiea  VerhUtnls  zu  K&nt  In  aeiner  bistoriaohen  Entwlokdnng.        90 

dening"  hOchstenB  die  EigeoBcbaft  eines  „seltsamen  Analogous"  Kan- 
tiseher  VorstelliingBart  zugestehen  wollten  (XI,  51).  Anch  die  erste 
Hälfte  des  Jahres  1794  bringt  keine  neue  Erwäfannng  Kants.  Dagegen 
spiegelt  sielt  die  ron  uns  soeben  gekennzeichnete  Stellung  und  Stimmung 
des  Dichters  gegenüber  der  Philosophie  wieder  in  einem  Briefe  vom 
24.  Juni  1794  an  Fichte,  worin  er  sich  diesem  zu  dem  grSssten  Danke 
verpflichtet,  wenn  er  ihn  „endlich  mit  den  Philosophen  rersOhne,  die 
ich  nie  entbehren  nnd  mit  denen  ich  mich  niemals  vereinigen  konnte." 
Diese  von  ihm  selbst  ersehnte  endliche  VersObntmg  mit  der  Philosophie 
sollte,  soweit  sie  tlberhanpt  mit  seiner  Individnalität  vereinbar  war, 
von  einem  Anderen  in  sein  Wesen  ttberÖiessen,  von  demselben  Hanne 
ihm  kommen,  der  überhaapt  einen  „neaen  Frttbling"  Über  ihn  brachte. 
Goethe  steht  nnmtttelbar  vor  dem  „glQcklichen  Ereignis"  seiner 
danemden  Verbindung  mit  Schiller. 

(Fortsetzung  folgt) 


■Î*    .  ...  :-.: 


§  1  der  transscendentalen  Âesthetlk. 
Erster  Absatz. 

Ans  einem  Konversatoriiira  rör  AnfJliiffer. 
Von  AiiKuat  Stadler  io  ZUlicb. 

Meino  Hcrron!  Wir  haben  non  don  ersten  I*Ar«gTiinbcn  der 
tnuMocndeiitalon  Aeethetik  mit  einander  dan-hgeHpnx'hpn;  bevor  wir 
weiter  gehen,  wird  ob  zwecktnÜsHig  sein.  zusainnieDKufHwwn,  wttH 
«icli  nnwnn  Ventiändnissi-  erHcblomen  hat 

Kant  geht  aiu  von  dem  wv«cutlii;heii  Vorganp.'.  der  in  j«dein 
Erkcnntninpruzetwe  Btattfîndet.  von  der  Beziebang  nnf  Ge^mitilnile. 
Wa»  KrkenntniH  iin  Übrigen  auch  coin  mag.  so  viel  int  sieher,  dawt 
stets  eine  Uexiehnn^  auf  Gcgeustäude  durch  «ic  voi^entellt  wird. 
Dira  durfte  nicmund  bcstuMten,  weder  Descartefl,  nooh  Spinoxa, 
weder  Loeke,  tioeli  Leibniz. 

Sie  fragten  dann,  meine  Herren,  was  ntin  aber  hier  noter  den 
„GegenstUiiden"  xn  verstehen  ftei.  Ich  wiederhole,  daaa  hier  einer 
der  F'alli'  vorliegt,  in  denen  sii-h  Kenntnisse  aJs  Hphitdlich  erweisen, 
ilatton  Sie  nieht«  von  der  Kanliselien  Philosophie  gewamt.  wXren 
Sie  mit  einem,  wie  mau  ta  sogen  pflegt,  dorcli  Ssehkenntuis  niebt 
getrübten  Blick  nn  dieeie  Hteile  gelangt,  m  wDrde  sie  Itanen  keine 
Schwierigkeit  bereitet  haben.  „<iegenHtand^  kann  hier  ichleebtei^ 
dingB  nichts  andere«  bedeuten.  aU  was  zn  Ranta  Zeiten  der  Physiker, 
der  Theologe,  der  I'hilologe.  der  Schlosser  und  der  Sattler  darunter 
verstandeu  haWn  and  was  letztere  hente  nwh  darnnter  verstehen: 
den  Tisch,  den  Stuhl,  deji  Stein,  den  Apfel,  den  Tliuler.  knrz  jedes 
Miebigp  Ding  dieser  Welt  Die  laodestlHiehe  Meinung  Hber  die 
GegcnstUnde,  UlM*r  die  Aopfel  und  die  Tlialer,  wird  freilich  durch 
die  kritische  Untersuchung  berichtigt  werden;  allein  daas  bqu  der 
erste  Satz  der  Untersuchung  bereits  diesen  bericbtigteu  Sinn   ver- 


i:.*:  ■".■.  .*■: 

•         *  4    * 


$  I  d«r  tniMBMBAeBMleii  AvMhotlk. 


101 


I 


weutli*,  dan  wnlleii  wir  vorlüilfig  iiiemandom  glaobun.  Xcbmcu  i^io 
an,  Ktiperniknx  halte  nnf  Aoi  exuU-n  Seite  fieinrs  ix^volutiunftren 
Werke»  vum  öuiincniinttTgatip  gcBprochcn  :  wllrilc  or  dnmit  etiTM 
aodenw  haben  moioco  klîoiuMi,  «b  d«n  f^aiao  alten  llntprgaog  der 
neh  bewegenden  SonneV 

Oestatten  Hi«,  meinr  liprren.  b«*i  dieser  Oeleg«nhoit  vine  Bo- 
Bierkang  liber  dun  Untencbied  Kwincken  dem  \jetieQ  den  (Jie1ebrt«n 
>ud  dt-ni  I.f8cu  df«  l.i;rDL-iidL-D.  Di-iu  (k-U-brten  orst-beint  jedp  KtcHe 
ini  Liobio  He»  gnnivii  UVrki-»;  für  di-ii  lATDcnd<.-n  uhvi  kann  ant' 
jede  Stelle  nur  die  Ërtenelitan^  fallen,  die  von  den  b«mt8  gek-t<«uen 
Partieeo  aDHtrablt.  Wßnn  Sic  a\no  z.  K.  aaf  p.  60  eiDOi>  Baches  an- 
(reUngt  Hind,  hu  k^inncn  Hie,  nm  die«e  Seite  xti  verstehen,  die  Seiten 
I  bis  59  wicht  oft  gvaug  wieder  Iospd,  Sieh  dagegen  anf  den 
p|).  01  tf.  Kal8  za  erholen,  wäre  numethudiBvh.  Oies  sollten  »ick 
namentlich  aueh  Antliitger  (wozn  hontziitng«^'  ja  nieht  M,-lt«n  uueli 
Antoren  ta  reehnen  sind)  genagt  Bein  laesttn.  die  einen  filr  Gelehrt« 
geBcbrifibenen  Kuiiinieotar  benutzen.  Kommentare  »aehen  Stellen 
anter  anderem  dadureb  xu  erläutern.  dasB  «ie  verwandte  Stellen 
n&»  dem  ganxcn  Werk  eiticren.  FUr  dt:n  Anfänger  wird  nnr  die 
BenntKung  der  Farallelstelleu  nlttzUcb  »ein.  welche  linkis  von  der  zu 
erklärvaden  liegen;  die  reebta  licg<cndvu  dagegen  wird  er  znnScbot 
bwwicr  ignoriereu. 

.\lier  wie  maehl  m  nun  die  Erkenntnis,  wenu  eie  sich  auf 
llpgeDBtände  benehtV  Ja.  das  kann  »ie  vielleicht  aaf  sehr  ver- 
whiedcno  Weijw  bewerkstelligen,  denkt  Kant.  WiBKen  wir  denn, 
WÛ'  viele  Arten  erkennendcr  Weaeo  e«  giebtV  Nnn  kann  w  aber 
pben  8u  vielt;  Arien  geben.  KrkeiintniB  auf  Gegenittände  lu  bvKieheu. 
Wie  mag  daa  vor  sieh  gvhen  anf  undereu  Sternen,  in  anderen 
Sonnentryatemen!  Oder  hei  den  Engeln!  Oder  bei  den  MXcIiten 
ilet  l'nterwelt!  I'nd  H<*beint  sich  dicBer  Vorgang  nicht  Belhut  anf 
l->dcn  in  ganz  versehieileaer  WeiBe  j:u  volUiehenV  Itei  .lakob  lli')hmo 
t.  B.  ina4*hte  sieh  die  Sache  durch  Entrticknng  an  den  MJttelpnnkt 
der  Nator,  hei  Swi-denborg  durch  eine  etwa«  weniger  weitgehende 
Ekstase.  Ilittte  Kniil  dardber  heute  geschrieben,  würde  er  wohl 
auch  an  nnwre  Spiriti«teo  gedacht  haben,  bei  welchen  sich  Er- 
kenntni»  don'h  ein  sogenanntes  ModiBm  anf  OegentitJinde  b<^.ieht. 
Oder  an  die  .^ntiviviBektioninton,  die  dasselbe  dnrch  SehlieBBen  der 
Angeu  erreichen.  Aber  alli;  diese  Wesen  siud  ja  Ucbermensi-hcn, 
nnd  K«nt  ti:i(  in  di-ocni  Buche  olTenhiir  die  Abwicht,  nich  anf  da» 
■DenschJicbv   Erkeuucu  zu    hee«hrüukuu.     Uaroui  vrwäbut  er    von 


102 


An|[BKt  Stadler, 


allen  mb^Ucben  „Arten"  naà  „Mitteln",  Erkenntni»  auf  negemitAnile 
zn  boEieboD,  nnr  die  meiuiehlichc:  di»  Anseliauang. 

Mit  di<«i.T  AuBnhraog,  mein«  HerruD,  IiaIh-  ich  Ihoon  oor  klar 
mai'bvn  wollen,  wiw  hier,  wie  ich  glanbe,  noter  „Arf  so  versteheD 
let  nod  dam  es  sieh  nicht  nm  die  vprsrliiedcnfii  Faktoren  dt^  P.r- 
keantnisprozeaseti,  wie  äinnlicbkoit,  Vcretand,  Vcrnonf)  bandclu  kann. 
Ktigleivb  werden  Sic  j«.-tzl  sncb  iniMtandu  Bein,  die  im  Divbxti^D  i>&tr. 
folgende  BcmorkoDg  „luis  Mcumheu  wcnigsti^ns"  bcfri<!digCDd  at»- 
zulugt-u. 

Wie  Sie  «eben,  ist  dieae  Bemerkang  als  îtosatz  der  xweilen 
Anti^be  bezeiehnet.  t.AD8en  Sie  sii'h  durt-b  di»»p  ty(>opraiiliiHt'be» 
StJtmngen  nicbt  beonrubigcn,  wir  luBvii  nur  den  Test  der  zweiten 
Ausgabe,  Wenn  du  Verfawer  sein  Werk  bei  einer  Dea«n  AnfUgv 
verändert,  bo  bebt  fr  damit  die  (îllltigkeit  dfr  frllberen  Reduktionen 
anf.  Ob  die  Aendenmg  in  jedem  Falle  einen  Fortdebrilt  lnMientct. 
ist  eine  andere  Frage.  Aber  als  Lernende  baben  wir  nicbt  das 
Reebt,  klUger  i'.u  Bcrïii  als  der  Antur,  dt-ii  wir  adidieren.  Wenn  Sie 
dann  einmal  das  Bueb  in  »einer  autoriBiert«»  Gestalt  durcbgcarbeitet 
haben  werden,  sind  Sie  in  âiener  Hinsiebt  aiw  dem  Stande  der 
Lernenden  in  den  der  flelebrten  übergetreten,  nnd  dann  sind  Sie 
aneh  berechtigt,  die  i'erschiedeneo  Phasen  aeiner  Knltvickelnng  xn 
vergleichen. 

Also  die  urunittelbare  Art  der  Beucrbnng  der  Erkenntnis  aaf 
GegenHtttnde  int  die  Angvliauung.  Lvbod  Sie  genan!  Die  AuHcbaanng 
wird  uieht  B«lbBt  Erkenntniii  genannt,  aondem  die  Art,  wodorvh  Hieb 
Erkenntnis  «nf  GegenslÄnde  nnniittelbnr  beniebl.  I>a»  ist  doeb  ein 
UnterHcbied.  Die  .\nfwbauQng  int  eines  der  Mittel,  durch  welche 
Erkenntnis  ziutandr  kommt,  nicbt  selbst  die  ganxe  Erkenntnis. 

Was  muss  denn  zur  Aosebaunn^  noi'b  hinzukommen,  damit 
Erkenntnis  auB  ihr  wird?  Sie  finden  es  im  gk-iebeo  ^aue,  meine 
Herren,  dne  Denken.  I>ie  .\it8ebannng  wird  dadnreh  Erkenntnis, 
daSB  vie  gedacht  wird;  das  l>enken  dadurch,  das»  ee  auf  da«  Mittel 
der  Anschaunng  abxweckt 

Sie  brauchen  in  dii-seni  Satxe  nicbt  eine  bistoriitcbe  Anspielung, 
z.  B.  eine  Belehrung  dor  Dogtnatikvr  xu  erblicken.  Gewöhnen  Sie 
Bteb  tibcrhanpt  nicht  au,  Kwisebcn  den  Z^'ileu  zn  lesen,  b«vor  8iv  die 
j^ilen  selbst  gelesen  haben.  Ich  halte  den  Satz  fHr  eine  allgemeine 
Kennieicbnung  des  xunäehnt  als  bekannt  voranNgesetzten  Erkenntni»- 
protesses,  wie  er  sich  beim  Mathematiker,  beim  Physiker  und  nnch 
beim  Metaphy-Biker  abttpielt:  das  menscbliebe  liewnsetseio  ist  so 
:-■•  ...  .^  :  : 


4 

I 

I 

4 


jl  1  der  lniuwceoilcaUl«ii  Awtlinttk. 


I 


iirgafii0t«rl ,  dass  all  mo  Ik-nki^ii  asf  ADSchaunni;  abzielt  Damit 
isl  tibvT  ki'iiK-swf^  ^oi>ji4-t.  <laii.->  Un»  T>«'i)keii  nein  nstflrlicbc«  Ziel 
tmiui^r  i::rr('k'lit.  Ikknnnilifli  wird  sfllwt  in  der  WisneDseluift  niclit  e«lti;o 
p^aclit,  ohne  daHti  Anachnaiing  Torlianden  int  and  ohne  dam  sie 
ppfandt'D  wi-rdoD  kann.  Aber  das  bcwi-ist  nii-lit  dass  m  aie  \Vif»eo- 
fwUaft  nirbl  Hbcrall  HnrAnwliHoun^'  iib^vKcliim  hat.  Da«  Atom  z.  B.  wt 
ein  Gvdankf.  nbcr  dieser  Gedanke  cnthUtt  zuglelck  die  ADWcîmtBg 
as  dio  wi**<-n*chaftlii'hi'  i'hantaaie,  aich  etwas  An^chaulii'he»  vor- 
2Di<tetb-n.  ÎM-lbut  wt'mi  dit-  Mvtaphyaik  Aber  (iott.  Freiheit  nnd  Va- 
sterhiichkeit  nairbsinnt,  so  laUcht«  aie,  wenn  ea  nnr  mßglicb  wSre, 
ancwhaDou.  was  dii-een  BfgrifTi-ii  fUr  Gcgeiit^titudc  i-ntsprechon. 

Aber  Anwlittnuug  fiudet  eben  uiir  i>tntt.  s^ferii  unti  der  Ge^n- 
«tand  gegeben  wird.  I(-b  kann  d^n  Apf«)  qimI  den  Tbalvr  nud  die 
■Winkeisnmme  d«i  Dreiecks  mir  finden,  niebt  erfinden.  Diese  Din^ 
RiUseeji  mir  mindefitenii  einm:il  ^egi-heo  worden  Hein,  damit  ieb  die 
dnreh  den  Namen  Apfel  etc.  Ans^elüeten  Gedanken  auf  Anwbannnç 
bezieben  knniL 

E»  kommt  nnn  viel  dnranf  an,  daw  Sie  sieh  bei  dem  vba- 
riikterigtiwhen  Anwlmck  „geben-  etwas  Klares  vorstellen.  Dies 
HJDgt  Ihnen  vidleieht  am  besten,  wenn  Sie  bei  dem  Geben  Icdig- 
Ücb  an  den  GegeitHatz  zqiu  Krwerben  denken.  Wta  mir  gegeben 
wird,  branebe  ieh  nieht  zn  erwer)>cn.  und  liei  einer  Aafgahe  ist  diia 
}egelH-ne  da»,  wovon  icb  anagelie,  waa  ieh  also  nicht  erat  snehen 
Gt-^bunwcrden  heisst  uUo  nicht«  anderes,  als  ohne  mein 
Zotbnn  vorbanden  sein.  Statt  in  sagen:  Oegeoftande  werden  ge- 
g«lM'B,  kann  ieh  ehenm>  gut  nagen:  es  gieht  Gegenstünde,  woiwi 
durch  das  nnpereOnUche  „ea"  gaii?:  riebtig  mm  An»druek  gebracht 
wird,  daaa  wir  den  Uraprong  die<»'r  Thatnaebe,  die  ThStigkeit,  der 
die  Dinge  diese«  Vorbandcneeiti  verdanken,  nicht  kennen.  Daas  es 
cbemiüehe  Elemente,  FarlK-u,  Töne,  dass  ea  einen  dreidiinensionRlen 
Itanm  giebt,  daran  sind  wir  schlechterdings  uuiicbuldig  und  können 
auch  Hiebt  Mgeii.  wie  es  kommt,  da»  es  «o  etwu  giebt 

Dan  G^ehenwerden  iMset  sich  nnn  noch  etwas  genauer  be- 
schreiben. Wir  Ment<<-hen  sind  ao  organimert,  daiM  es  Atr  nns  nnr 
dadnrcb  Oegenatftnde  gtebt.  dam  wir  mc  sehen,  htlren,  tasten,  rieeheo, 
«ebmecken.  Warom  f»  anf  diese  und  nicht  »nf  eine  andere  Weise 
gesebieht.  wissen  wir  nicht.  Aber  wir  köunen  nicht»  anderes  an- 
geben, ill«  dass  fnr  uns  das  üegebenwerden  in  diesen  VorgSngen 
dtrfl  Sehenn,  IlMrens  etc.  besteht  .\lle  die»e  VorgSsge  haben  das 
Ueuieinsame,  dass  sich   in  ihnen  der  Zustand  unseres  Bewusstaeiis 


IM 


Anguai  Stadler, 


verllodert;  uod  die  Ding«  enebeiiK!»  ann  unmillrlbar  al«  die  Ur- 
nnchfi)  diftwr  V«riUidertiiifr<tn.  Wir  fingen  (IhIkt,  dit'  Dinge  machMi 
einen  £iiiürack  anf  vaa,  «e  „HflmiTGn"  unii  in  iMttlimiiilor  Weis«.  Dicw« 
Wort  cnÜiHlt  kein  Geheimnis,  wndt^rn  iMvoiebiiet  nnr  die  Rll^cuiciniiUi 
ThntRachn  nnsere«  äeeletileheiitt,  die  jfdpr  ('nhi-rnngcnc  in  «icli  Iin- 
ohacliten  mrd.  da«»  die  Dinge  Kindrnck  auf  uim  madn-iu  Di:/ 
Apfel  affiiiorl  uueer  BowuBdtscin,  bcuwt  nivbta  niidure«,  ab  er  Dweht 
«af  Ange,  Obr,  Zunge,  NaM,  Hrim)  di^n  »od  den  EindnipU.  Wunn 
wir  diese  Eindrücke  aicbt  haben,  m  ii>t  (iU  uns  kein  Ai>r<.d  vor- 
hiDdeo,  nod  wer  diese  Eindrlloke  nie  gehallt  hat,  fllr  den  gii^bl  M 
keine  Aepfel. 

Wenn  Kant  „das  GeniHt"  dnroh  die  Gogi-iMUlodi-  «ffiziort 
werden  liwt,  m  loUssen  Sie  dabei  nieht  an  dna  deiit»olii>  «der  gar 
HD  das  sächsiMbü  Gemtlt  denken.  Kr  hey^j<;liiiet  ilun-li  liic^fo 
Anadrnck  nicht  eine  heetimmte  t4«!iti:  uder  Kanktionsart  de»  oioiUKb- 
ticheo  Innern,  sondern  diem-H  Innere  alM  GaaueH,  ak  Inliogriff  An» 
Voretellens,  FlIhIcuH  nod  Wotlem.  als  Iti-wtiMt»eia  Uberbaupt  „Per 
Gegenstand  nfllucrt  das  GemOt"  bedeutvt,  dau  er  gcwiiwc  Kiu- 
drlleke  aof  das  meoschliobe  Bewnaitaein  niaobt. 

Die  vemohicdenen  Arten,  anf  die  Ana  G«mUt  dureb  Gvgvn- 
Htltode  affixiert  wordvu  kann,  beiMon  die  fHnf  Sinne.  Man  kann 
daher  die  Ri^'asebaft  «der  Fxhigkeit  des  GemBtH,  auf  Hul<.:h»  Art 
oftixitTl  zu  werden,  ganz  pnMtcnd  (UTini*  Sinnlic-hkeit  duouüd.  DftV 
dan  Hint  nuf  uiimt  GeuiUt  drn  Kindrtk-k  iimeht.  den  wir  mit  Hrof 
lii-iu-ichnt'«,  und  der  Apfel  den,  wrlebi-n  i«ir  mmt  m-nncn,  irt  i-twt 
Kig<-ntUBiliehk«:it  unrnTer  inaivun  Orgnniiuitioii ,  und  die  GMntnIlieit 
divMT  Kigentltnilitrhkeili-n  hi-Kc-iehntn  wir  »U  iSinntichki-it. 

Kif  tindcu.  iininii  llurreii,  dii-fle  KuUigki'it  Ai-n  Gi-iuUlit  durub 
eine  Kbininier  noch  niber  gfkuDn7.i'ieb»et  als  .Itex^pliiitAt",  d.  b. 
als  eine  KUhigkeit  irii  (<m]ifiingi-n,  zu  nrhiin'ii.  l>ii«e«  Kunnu>Jebt>n 
int  nicht»  Nenus,  es  fiil|;l  uniiutu-lluir  huh  der  'Itialsaeho,  (Um  gtr- 
geben  wird:  dna  tiuh«-n  wDrdu  xn  nii-hli>  fObren,  Wfon  nirbt  aneh 
genoDinicii  wllnlo.  Nur  dam  das  „Ni-bnicn"  nirht  eine  [laiidlmiit 
Wdtttit't,  luiiiili-ru  dit-  lil»4st-  l'hutiMrbe,  dam  im  GeinUt  ein  Kindrui-k 
uDtilebt  (etwa  wie  wir  imgiia,  daw  wo  GeOUs  vikI  Waasvr  fawt, 
ulivruhl  M  aicli  uieht  wllwt  mit  Wiuuer  fUllt).  Wi-.iin  wir  an  dtin 
OflgeiMltAtld  denken,  uigeu  wir  .gegeben  Wenleo",  und  Wi-nu  wir  u 
da«  Qftnnt  denken,  „iM-bineii''  —  liridt«  h>'t«>Ji>liavt  uinvn  und  den- 
Mdben  V(irF:unf;. 

Wir   bubi'U  dum   iiuch   diu  Kragr  wiirgrwiirfvn,  üb  iIchk  iliu!. 


I 


1 1  der  tnoBWOBdcatalcii  Aesthodk. 


'^  alln  aehmcD  innss«,  wu  iboi  gvgeht-ii  werde.    Sie  haben 

'Efvbt  geantwortet:  nein.    Wir  knnnrn  die  Augen  i)cbli(«fli>n  und 

"hren  rerBtopfen.  wir  kHnnen  auf  das  Fi-rnruhr.  das  Mikroekop, 

< iitliaDomctet  nie  venichteD   —  dann  werden  nos  eine  Menge 

illode  oicbt  geg;ebeD,    die  wir  8oni<t  in   unser   Inneres  aaf- 

«nnmen  hatten.    Es  laraen  sich  ganz  gnt  We«eQ  denken,  denen 

n  die  mindeete  (rewalt   Über   ihre  Sinne  verliehen  wäre:  diese 

iiltia  lor   Annahme  jedes    Datums    f^ozwnngen    «ein.     Wenn    wir 

<!i    sagen.    Siunlichkoit    bi-deuti.'    uns    diejenigen    Vo^Snge    im 

><iilicfa«n  Ocmnt,  in  denen  e«  sieb  „paMiv"  verhalte,  m  bciast 

nicht,  dam  ee  altes  erleiden  mflf«e,  was  ihm  angethan  (ad-fiziert) 

ftondem  rielmehr,   daas,    wenn  ieh  Eiudrttcke  annehme,  ich 

hmen   mni»,   wie  mc  gegeben   werden.     Das«  ich  dî« 

'mSae,  ist  eine  lluudlun^.  aber  daas  ich,  wvno  ieb  sie  QfTne, 

M.-he,  ist   nieht  mehr  Folge  eiue«i  Handelns,  sondern  tiiidet 

irgend  welches  /.nthan  meinerseits.    BIohf  darin  besteht 

âTitAt  der  ^innliehkeit. 

Die  EindrWfke,   wdehe  durch   die  Affoktion   im  Gemote  cnt- 

iiihca,   weiden   hier    „Vomtclliingtin"    genannt:   durch   das   Geben 

rtfden  GegenMtUude   gleiehsam   vor  die  Seele  gestellt.     VorMeUimg 

■OtM    also    hier    genau    dait    Gleiche    beneicbuen    wie    AuHchuuuog. 

DMiia  wir   ans  diesem  wechselnden  Gebrauch  von  Nameu  fllr  die 

(rfeiehe    Saebe    et\i-as    schliestH-u?      Soll    die    Abweehsluug    der 

itilisiiachen  Eleganx  dieuenV    Ich  glaube  nicht;  die  licmUhung  um 

derartige  Klegnnz   hat  Kant   eingestandenermassen   anderen  Sehrift- 

HeUeni  Hberlaasen.    Vielleicht  aber  darf  man  iwhliessen,  daiw  Kant 

il  diesen  beiden  Ansdrtleken  keine  psychologische  Termiuologie  auf- 

nttflUen  wHnscht.  doss  v»  ihm  an  dieser  Stelle  ganz  gleich  gilt,  ob 

Bui   von  Ansckiniungeu   »der  Vorstellnngeu  spricht,   wenn  man  nur 

daranf  achtet,  dass  es  sieh   um  das  Gegebene   bandelt.     Ich  mag 

d»n  Kindrnek   „gerade  Unie"'  Annchaunng  oder  Vorstellung  nennen, 

■Pr  soll  ich  sinnlich  an  ihm  das  nenneji.    dam  er  gegeben  ist,   und 

paofiiv  an  dem  Gegel»enwerden  den  Umstand,  daas  ich  mir  in  diesem 

Dindmcke  der  geraden  Linie  gewis»T  Eigensehafh^n  bewusst  werden 

nrnas    und   bestimmter  anderer    nicht    bewusst  werden  kann.     Diese 

i:<WUe  zeigt  Ihnen  ferner,  meine  Herren,  dass  es  Kant  hier  offenbar 

Riebt    auf  die    Beschreibung   allfäliiger   Seelenremifigen    ankommt, 

sonst   hätte  er  doch   wohl  Viinctellnng  und  Anscltauung  von  vom- 

hivein    nntcntcbieden  ;    »ondern    auf   die    Keniizcichniiug    der    ver- 

»chiedeuen   Arten,    auf   welche    iin    ErkenntiiisiirozeiSBc    nach   dem 


106 


Angntt  iJlR^tlir, 


Zengnift  Aet  TorBc^eoden  WimetiMhafteii,  ahn  der  MathL-roattk,  der 
Physik,  der  Metaphysik,  das  menHcblicb«  GemUt  in  AnH]iruch  gt- 
nommtio  wird. 

Die  rin«:  dieser  Xrten  tiiso  iet  di«  «linnliehc,  welche  dtrin 
befiteht  ätign  dem  Oemtlt  durch  Oc-^mtSode  .\nwhatiaogen  gegeben 
werden. 

Die  andere  Art  hImt  besteht  in  den  Vorzügen,  die  wad  darch 
den  Amulraek  ..Vcrxtand"  zusaininciifaft!!.  Durch  de»  Vervtand 
werden  die  An)>cbitiiuiigeii  gcdMcbt.  und  von  ibni  i?ntepriDgen  Ke- 
grilTe.  Aber  weder  Verstand  noch  Begriff  werden  nnn  hier  erklärt. 
Dies  beweint  wie<lpnim,  dasR  Kant  «ich  hier  nicht  ftlr  psycho- 
logÎHehe  Dixtinktioiien  iiiteressiert  Dies  Iwweiat  ferner,  daM  er 
die  Bekanntschaft  mit  den  logischen  Wcrkïengen  der  Wi»ei»chaft 
Toraowetxt.  In  der  That,  wer  die  Veniunft  kritisieren  will,  ninm 
doch  die  LcititDugen  der  Vernanfl  »tndieren:  dies^  liegen  aber  vor 
in  der  Mathematik,  Physik  nnd  Metaphysik.  Wer  aber  mit  der 
Methode  di-r  Mathematik  vertraut  ist,  v<m  dem  «tollle  mau  annehmen 
dörfcD.  dai«  er  wcÎRa,  wan  Denken  und  was  ein  lîi-jçriff  iift.  ül>  *ieb 
nan  freilich  Kant  in  dieser  Voraussetzung  nicht  getÄueeht  hat,  das 
küDoen  Rie,  meine  Herren,  die  8ie  itieh  mit  Mathematik  itewhiftigt 
hahuD,  an  Ihrem  Orte  cntsvheiden,  indem  SIu  sieh  fragen,  ob  Sie 
M  wise«». 

An  dieser  Stelle  erfahren  wir  «lier  dss  Denken  nur  noch 
xweierlei.  A11ei<  Denken  musa  sieh  auf  Ansehauung  l>ezieheu.  Im 
ersten  Satx  hiest  es,  dass  alles  Denken  anf  Anwhaunng  abzwockt. 
Warum  hier  das  „muss^?  Weil  sieh  der  (>«^^anke  hier  als  eiue 
Schlnsefotgerung  ergiebt.  Wir  denken  in  der  Wissennchaft  nicht, 
am  une  zn  unterhalten,  »ondern  am  niwer  HewnnatAein  anf  Gegen- 
stände KU  beliehen.  (legenntAnde  werden  »nn  alHT  nnr  ahn  An- 
ficbaunngcn  gegeben;  also  muss  sich  alles  Denken,  falls  es  seinen 
wisscnsehaftltcben  Zweck  errciehco  will,  auf  AnsellHunng  bezichen. 
Im  ersten  Hatz  war  nur  gesagt  worden,  da««  die  Auscbaniing  die 
Domillelbare  Art  der  Itexiebnng  sei;  inzwisebon  haben  wir  aber 
gelernt,  dans  ans  Gegenstände  nur  dnrch  die  Sinnlichkeit,  d.  h.  mir 
durch  Ansebauiingen  gi-g4ïben  werden  kllnnen;  also  ist  Anachannng 
nicht  nnr  die  unmittelbare,  sondern  auch  die  einiigc  Art  der  Bc- 
ztehaiig  aof  Gegenstände.  [Das  ,.mitbin,  bct  uns'',  werden  Sie  nicht 
m«hr  mij^Tcretehen.) 

Wohl  aber  kann  sieb  nnn  das  Denken  „direkt-  oder  „indirekt" 
auf  die  AuDcbannng  beziehen.    Sie  erinnern  sich,  meine  Herren,  daas 


4 


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s  1  der  tnnwceDdenUIflD  Aesthetik.  107 

Urnen  die  Stelle  anfangs  gewisse  Schwierigkeiten  Ternrsachte,  weil 
Sie  wieder  zd  Tiefainniges  dahinter  Bnchten.  Sie  wird  verständlich, 
falls  Sie  sich  an  das  gewöhnliche  wissenschaftliche  Denken  halten. 
Wenn  uns  ein  Gegenstand  gegeben  ist  und  wir  ihn  „bestimmeD", 
d.  h.  angeben,  was  er  ist,  eo  bezieht  sich  das  Denken  „geradczn" 
aof  die  Anachannng,  z.  B.  wenn  ich  sage:  „dies  hier  ist  ein  Apfel". 
Wenn  mir  dagegen  der  Gegenstand  nicht  gegeben  ist,  ich  aber  ver- 
sache,  ihn  mit  Hilfe  der  Merkmale,  die  ich  erfahrungsgemäss  an 
ihm  kenne,  in  der  Erinnemng  vorznstellen ,  so  bezieht  sich  das 
Denken  „im  Umschweife"  anf  Anschannng,  z.  B.  wenn  ich  sage: 
„der  Apfel  ist  eine  geniesebare,  fleischige,  saftige  Fmcht  mit  Kernen, 
von  mnder  Form  etc.".  Bei  der  direkten  Beziehung  geht  der  Gegen- 
stand dem  Namen  vorher,  bei  der  indirekten  der  Name  dem  Gegen- 
stande. Anch  der  in  der  Erinnernng  ziisammeugesnchte  oder  durch 
die  Phantasie  konstruierte  Gegenstand  ist  Anschannng,  denn  er 
besteht  in  sinnlichen  Eindrucken,  die  zn  irgend  einer  Zeit  an  wirk- 
lichen Gegenständen  gegeben  sein  mnssten.  Die  Phantasie  kann 
sieh  keine  Eindrucke  gehen,  sie  vermag  nnr  nrsprflnglich  gegebene 
in  nene  Verbindnngen  zn  bringen,  wovon  wir  später  ein  Mehreres 
hSren  werden. 

Damit  schliesse  ich  ftlr  heute.  Was  die  Litterator  anbelangt, 
meine  Herren,  so  empfehle  ich  Ihnen  fUr  näheres  Eingehen,  wie 
immer,  die  betreffenden  Abschnitte  ans  den  Werken  von  H.  Cohen, 
Kants  Theorie  der  Erfahrung,  und  H.  Vaihinger,  Kommentar  zn 
Kants  Kritik  der  reinen  Vernunft. 


Kant  ot  Fichte  et  le  problème  de  l'éducation. ') 

Par  A.  Finlochc,  profeaeenr  à  VtTniveraté  de  Lille. 

Le  grand  problème  de  KOtre  époqae.  c'est  l'éducation  morale,  c'est- 
^dirc  l'i^diicatioii  de  lu  voIqdI>5  cl  dn  caractère  II  ne  toffil  pas  que 
l'i^lc  donne  rinstmclloii  et  ddvetuppQ  l'intclliReiieG  de  l'enfaiit,  «Ile  a 
encore  nne  misàon  Ödwatrice:  car  l'homine  est  avant  tout  deatioä  h  aclr, 
d  la  façon  dont  il  m  conporlera  dans  la  vie  dépendra  bien  pins  souvent 
de  Kpd  earact^re  que  de  bck  connaixMnce».  Ce  problènie  nxl  don«  à 
Jnste  titre,  aflinne  avec  raison  Mr.  Duprolx,  ,,U  prbieipale  préoccupation 
do  tons  cem  qai  ont  lo  Maci  de  voir  se  consolider  ot  so  d<^veloppor  lee 
libeiUl  et  Icâ  in8tilDttoii<>  conqubieii  aprèit  tant  d«!  Iiitlcj^  par  ie»  g^m-nitionft 
pr<<eédente8."  Ces*  cette  préoccupation,  ujoute-t-il,  qui  seniblo  avoir 
inspiré  lee  «écrits  des  plus  émineuls  d'entre  enx,  c'est  clic  qu'on  retrouve 
an  fond  de«  ouvrais  de  U.  M.  Elcnri  Marion,  Pavot,  Pan)  Desjardiiu, 
Wagner,  E.  Lavifse,  Ordard,  de  Vofrtiii  etc. 

D  était  donc  oppartiin  de  remonter  Jneqn'anx  philosophes  dont  procMe 
ce  nwnvement,  et  „qui  se  sont  occnptie  dti  problème  moral,  non  eenlemcnt 
k  nn  point  de  vue  K^^^ra),  mais  aut»i  an  point  de  vne  special  de  l't'durJiltOD.'* 
Voilà  ce  qui  a  ament'r  Mr.  Dnpruix  ii  consid^^rer  l'o-uvre  p<idaf;<>(;ii|ne 
des  deax  grands  thcoricicRs  de  la  volonté,  Kant  ot  t'irbto.  qni, 
non  eonlcDt«  de  nous  montr«^  l'idéal  à  allcindre,  non»  ont  encore  indiqué 
comment  dod»  ponvloua  eosayer  de  rZ-aliner,  eu  partie  dn  moins,  cet  Idàd, 
Il  a  ri^ni  dsns  une  mémo  «itade  eee  deux  philosophes,  parce  qn*«  se« 
yeux,  l'an  complète  l 'autre,  Kant  «'tétant  plae'é  spécialement  an  point 
de  vue  de  l'individu  et  Kicblc  k  ceint  de  la  collectivité:  si  bien 
qa'en  conciliant  le&rs  deux  systèmes,  nous  avons  comme  bbc  synthèse  des 
deux  factcHrs  esMUntieU  dn  problème  de  l'édncalion. 


I.  Kast. 

AprM  avoir  exposé,  dans  un  résumé  qui  est  un  modèle  de  clarté  et 
de  eoBCÙian,  la  dodrine  morale  de  Kant,  Air.  Dnproix  none  initie  à  la 
gaotee  de  m«  iàém  pédagefiqnes.     L'extraordinaire  inflnenco  de  BoiH»ejiu 


>)  A  propos  de  l'uuvrafue  publié  eons  ce  titre  par  Mr.  Ptid  Dn|u«tx,  pru- 
fHteuT  H  l'uuiversit^  de  Uuuève.    Uenive,  Ueurg  ut  C^c.,  IHM. 


K%ui  et  Fi<-Jito  et  le  probitaw  d«  rMonHoa. 


lOît 


I 

I 
I 


m  fnt  le  potnt  de  dépnrt  ttieii  qn'il  rcci>Diiflt  mimx  qnc  penonne  ta 
tiR^larité  puxdtixalr  de  cerininus  lliéorirs  de  t'f^mil«,  et  qu'il  âvoKftt 
bgfDttment  Ptre  obligé  de  1«  relire  ^uHqti'à  ce  qoe  la  beanté  do  l'ex- 
preSBJoD  ne  le  tronblAt  pliur,  pour  ponvoir  di^poeor  de  un  rabun  Ot  4tro 
ta  état  de  le  juger,  Kunt  ne  ee  [awn  p.-L*  d'exnlter  le  MTviee  qne  Ronssnti 
atvif  tiünilu  il  M!»  eoDleaiporiiin.i  en  leur  muolnuil  l'ab.'<urdilé  de  l'éducation 
qti  T4^^tiall  alors.  O'edt  ce  qui  explique  pourquoi  11  fat  dé«  le  dribnl  an  de» 
partiunt  les  plus  c<uiivainc«B  de  Itasedow  et  i>aliia  l'apparition  du  philan- 
tkropiaiMti},  qui  Hemblait  ii'appuyer  for  l'f'.milc,  Camino  l'aurore  de  la 
HfinénUoti  de  l'homaDita  par  l'édoeation. 

Suit  l'analyw)  da  traiu'  d«  Kant  tar  la  pMtgogie,  qui  contient  te« 
idée»  flasmtlelles  do  pattd  philosophe  sur  l'édacatloQ,  ear  ob  »ait  qn'U 
a'a  pas  crée  de  tyfttmi}  proprement  dit.  Rappelons  les  principaux  traita 
it  M  dddriae  pédagv)|;iqu«  : 

L'édacation  a  poor  but  de  conduire  l'homme  de  l'anlmallta  k 
l'bBmanIté,  Mais  l'individn  isoU  ne  peut  atteindre  â  «eti«  perfection: 
l'wpfcc«  tenle  le  p«al.  I)n  Ifi  une  contradiction  daoK  le  probltme  de 
l'édocatloa,  qui  le  fait  paraître  tout  d'abord  iiuolnhle:  nonti  avim»  fté  »orpriH 
4e  retr  Mr.  Dnproix.  ordinairement  si  exact  et  si  complet,  ni^gli^er  ce  poiol 
{■portant  Mai»  Kant  n'atiandoDüc  paK  poor  e«lH  tout  espoir  dans  l'i^dn- 
ealîoa  ,  ear  il  couple  fiur  deux  elione«:  l'aide  divine ,  et  Kiirtont  bi  loi 
■orale.  Le  dcTcloppemenl  des  dlaposltions  naturelles  de  l'homme  ue 
pouranl  ko  fain-  de  lni-m<-me,  toute  Mucnltoo  est  un  art.  Mais  le  problème 
de  ee<  art  Mt  le  plu  grand  et  le  plus  ardu  qni  puisse  ae  poser  it  l'homme: 
„oar  te«  lumières  dépendent  de  l'éducation  et  l'édiication  k  »on  tour  dépend 
de«  InmièrcB".  Aussi  cfit-tl  temps  de  renoncer  aux  procédés  purement 
mpiritpiM  et  mt^aniqncs,  et  do  er^r  la  E«icnce  do  roducatiou.  Le  principe 
Gïndnmental  que  les  fiäagogatt  devront  tonjuiirti  avoir  on  vue,  o'est  que 
l'enfant  doit  être  élevé  en  ne  d'nn  fMt  meilleur  poKsible  dans  l'avenir. 
Mais  ici  se  préMintent  deux  ob^aclcs,  l'un  venant  des  parents  eux-mfmes, 
■loi  ne  »OD^nt  (|u'it  fournir  aux  enfanta  les  moyens  de  bien  faire  lunr 
chemin  dans  le  monde,  Tautre  venant  des  iH)Uveraia^  qni  n'ont  en  vue 
■!■«  le  souci  de  l'Ëtat. 

Au  point  de  vue  de  la  dlvl^on,  Knut  voit  surtout  dans  l'édiioatioD 
dent  choBM:  la  partie  né^lire  ou  discipline,  «t  ta  partie  potiitive  ou 
culture.  I4U  première  comprend  l'i^ducation  physique  (qui  s'occupe 
lurtont  des  soins  maii^riels  <|ue  ri^:lnme  l'enfant);  la  seconde  l'ödncaliun 
inlelleetacllo  o(  l'éducation  morale. 

Pour  l'vducation  physique,  Kant  n«  se  sépare  gttkn  de  Ronssea«. 
Quant  à  l'édueatloB  intetleclunlle,  il  «établit  ee  principe  fondnmeotal 
qn'oB  doit  s'attacber  &  obtenir  réqnllll»«  et  l'harmonie  de  tonte<a  les  facultés, 
l'iior  lui.  la  cnllnre  dc^  faculté  wt  bien  plus  importante  qne  l'acquisition 
des  coHiiabsanees.  L'intelligence  est  avant  tont  une  énergie  active,  et 
l'esprit  ne  s«  développe  qu'en  af^ssanl.  AumI,  reprenant  la  pe&»éu 
d'Artstole:  „On  ne  «ait  bien  que  ce  qu'on  fait  soî-oiétne'^,  il  en  fait  le 
«illeriutn  dn  savoir.     Agir  et  faire,  voilà  le  secret  «t  en  m<-me  temps 


no 


A.  PEnloohe, 


1»  iiKne  de  Yél9it  tixsoaae.    Paire  «gir,  tel  wra  don«  lo  gnna  prieepi 
de  Veonelgneineot 

„Si  Kant  ineiBtc  autant  sur  «o  principe,  c'ost  qu'on  tel  enadjcnene*! 
est  Mul  OB|wbl<?  ilv  prflpDinT  l'antonomie  el  do  fair«  des  caractères.  De 
ce  princiiH  mU  en  pratiitue  découle  réelleni«at  le  libre  «lamea,  ave«  tontes 
«ca  con£Àincti«ee.'  âhesÎ  condanme-t-il,  avec  tous  les  l>ons  etipritA,  leg 
méthode«  dit««  récréativeit,  qni  ont  la  prétcntiun  d'érilcr  tont  travail 
à  l'intelllf^nce.  I^e  travail  étant  la  loi  de  l'hoinnie  en  c«  monde,  il  im- 
porte d'apprendre  aux  enfants  à  travailler.  11  faut  habituer  l'enfant  à 
l'effort,  car  .l'Iiommc  deviendrait  |itiiir  lout«  «a  vie  incapable  d'effort,  al  os 
renontait  k  1')'  liabitner  dt^H  lenrauce." 

Contrairement  à  RoiMseM,  Kant  veut  une  ,éduealioB  morale  positive 
dba  lea  premières  annéeii  de  l'enfance.  La  premiiire  condition  de  cette 
(^dncation  aéra  l'obtflssance,  d'abord  absolue,  pais,  pins  lard,  vulontaire, 
parce  qu'il  la  TCjfardeni  comme  jnsi«  et  raiMnnable.  Cette  dernière  fonne 
de  t'ol>éiBeaDCe  est  la  plna  importante,  parce  qu'on  pent  la  coosidOrer 
somme  la  ptemière  forme  de  la  libre  volonté,  et  par  conséquent  comme 
U  première  condition  du  caracliVre  murnt  (car  le  caractère  n'est  antre 
ekoM  que  l'aptitude  h  aKir  d'apriig  dea  maximoi).  C'est  elle  ea 
effet  qui  le  préparera  à  obéir  pins  tard,  comme  oito.ven,  à  des  lois  qni 
penvont  lui  déplaire. 

LcH  deux  aulr««  traita  dn  earaelère  «ont:  la  véracité,  qui  s'oppose 
au  mensonge,  «t  la  sociabilité. 

U  va  sans  dire  qne  Kant  attache  une  grande  importance  à  l'enaeigoe- 
ment  de  U  morale.  Mais  avant  de  pnrlcr  de  kou  catéchisme  moral, 
noua  cro.vona  devoir  In»isler  ptua  que  Mr.  Duproix  ne  l'a  fait  lni-mi!tiH> 
SUT  lea  conaidcralions  qui  l'ont  amené  k  concevoir  cet  instrument  doc- 
trinal de  la  culture  murale,  comme  il  l'appelle,  et  rëosmer,  d'après  Kanl 
Ini-mcme,  lea  plus  esHentielles  de  eu  couaidératioun. 

Pour  former  un  oaracti^re  moral,  il  faut  avant  tont  que  l'idée 
dn  devoir  apparaiwe  clairement  il  i'eitprîl  de  l'enfant.  Tout  en  prenant 
le«  ménagements  que  nrclame  »on  äse.  Kant  eat  perioadé  que  t'iaflnenoo 
de  l'idée  morale  par  elle-même  est  plu«  puissante  que  tous  lea  utre« 
moyens,  et  il  rejette  tous  le*  proeédéM  par  Icaqnel«  on  «berebe  ordinaire* 
ment  à  exciter  l'enthouatatme  des  enfanta  (éloge  des  belles  actions,  etc.). 
Ce  qu'il  vent,  c'est  qa'on  exerce  d'abord  le  jngeraenl  de  l'enfanl  Mir  le« 
actions  d'autrai  au  point  de  vue  de  leur  conformité  avec  la  loi  morale, 
et  qu'on  fatee  de  cet  exercice  »ne  habitude.  IJ  ne  doate  pas  qu'un  tel 
eiercic«  ne  finiBôe  par  éveiller  pea  a  peu  no  certain  loiérâl  pour  In  loi 
elle-même,  et  par  conséquent  pour  les  actions  moralement  bonnes:  mais 
ce  D'est  pas  coeorv  t'intérût  pour  la  moralité  mtmc  1<3  vertu  est  rendue 
agréable  à  contempler,  mais  U  ne  la  dierche  pas  encore  pour  ellomCne. 

Pour  obtenir  c«  dernier  résultat,  un  second  exercice  est  néeesliJn:. 
Cet  exercice  consiste  i  faire  ressortir  par  des  exemples  l'intentioii  atonie 
d'un  acte,  la  pureté  de  U  volonté  qui  l'a  dicté.  L'eufant  e^t  ainsi  uneoé 
&  la  conscience  de  sa  liberté,  et  il  se  trouve  bien  dédommagé  dn  re- 
noncement qn'il  s'impose  parfois  par  les  satisfactions  d'ordre  enjiérleiu  que 


I 


^ 


i 


RADI  et  ridite  ot  le  probltaw  de  i'Mncalinn. 


I 


M  bit  fipronrer  U  découverte  de  c«tlß  liberté  inlärlenre,  e^^ee  k 
laquelle  0  peut  B'sffraocbir  du  jon;;  iusapportibl«  des  ineliiintioiie  «t  de« 
Iwàoint-  Alora  I«  loi  da  dcvnir  irotirc  un  »tcht  focile  ilan»  eon  Ame, 
.Krftee  à  la  valeur  posllire  qoe  nan»  lui  rMionnniftson»  en  la  aulvaut,  par 
l'ealiine  que  sons  eoncevoss  de  notis-iUL^iiieii  àuim  la  oonecieuc«  de  notre 
ISieib).  Sur  cette  eviimi;  putirm  mainlvuanl  ïc  groflur  lunX  «unlimeot  tiua 
«I  moral,  —  si  l'iionioie  ne  redoute  rio»  tant  que  de  se  trouver  indigne 
H  méprisable  à  s«  propre«  jeoi.  —  p»rc«  qne  c'est  \k  la  meiilcQre  pro- 
tcctioa  de  l'imc  conta»  l'istrasion  des  pcnrliants,  infcrictin»  et  corrupt i-iirs." 

I/applioatioa  pratiqoe  de  cette  nélliode  »era  facilittie  par  ce  <|ue 
Kant  appelle  un  catéchisme  de  morale.  Ce  cat^Sdûsme ,  quo  Kant 
rendrait  voir  introduire  dann  loutoH  les  «icoles,  ne  m  trouve  pas  dverit 
dto«  «on  Iraili'  de  pt^dURo^'ie ,  maU  dun»  un  astre  de  se«  ouvrages,  la 
ItélaplivAlque  des  MoeurH,  11,  ^52  —  et  c'est  Ici  que  nous  reprenons 
l'evmge  de  Mr.  Ihiproix.  Lk  il  admet  les  cseinple«i  emprantcs  ans  hio- 
fTsphiea  de  toiu  le*  temps  et  de  Ion»  le»  pays,  eomiD«  point«  du  cumparaiHOn 
arec  les  actions  dont  bods  nommes  Ita  témoins,  mab  k  Hne  condition,  c'est 
qu'on  ne  faue  jamais  appel,  daas  C4-e  excjrciece,  i  la  eeadbilltë.  Nova 
■onunea  tool -à- fait  d'accord  avec  Mr.  Diiproix  pour  rcfcri-tter  cette  cm*- 
fératloo  du  gruiA  moraliste. 

L'obä^uKe  k  U  loi  n'ert  d'ailleurs,  dun  la  p«DBdo  do  Kaot,  que 
la  libre  coopéntion  k  un  ordre  de  lin»  qui  *k  continue  du»  l'infini.  La 
oooeordance  di  devoir  avee  la  rai^n  ne  suffit  ]mis  pour  expliquer  la 
lontc- puissance  de  la  loi  morale:  il  faut  encore  eu  admettre  ù  Baintel^ 
Torislne  divine.  Il  n'est  donc  pas  dV'docalioo  possible  suis  eiueipieilHllt 
relJfiPBS.  Mai»  IVnfnnI  vivant  duna  os  milien  où  11  entend  prononcer 
à  cliaqne  instant  le  nom  de  Dien,  on  il  allste  à  des  démonstrations  con- 
tiinelles  de  piété,  Kant  estime,  contrairement  a  Konssc^n,  qu'on  devra 
eommencer  evt  cn»vi|ptemciit  do  bonne  heure,  ii  la  cunditiun  d'en  exclure 
tenl«  lliâolôf^e.  Ainij  on  se  eontenlera  d'abord  de  représenter  Dieu  A 
Tenfant  eonnne  nn  père  cl  l'homanité  eximme  un  famille.  11  est  d'ailleurs 
•awntiel  qnc  l'enmgnemetit  moral  prt'ci-ilt^  I '•.■(] M'içnenMint  religieux,  si  l'on 
ae  veut  pMi  favoriMr  1*8)  iiocriKie.  Mais  il  «et  iudiepeusable  que  la  relixion 
B'^oule  â  la  loi  morale  ponr  sanctionner  les  senleneee  de  eette  dernière. 

Ur.  Dnproia  n'a  pu  de  peine  à  montrer  qne  si,  ii  ta  t(t\U-,  Kaot 
proe6de  de  Ross»eau,  il  s'éloigne  considérablement  de  son  maître  sur 
les  point«  (MtentielB.  et  que  l'analogie  des  deux  doctrine»,  U  mùmv  od 
elle»  Mrinlilent  se  rencontrer,  est  peut-élrc  plu»  apparente  que  réelle. 
,1'audis  que  les  afüi-mationa  de  RonsM^au  sont  volontit1r)^  absolues  et  para- 
dotale»,  celles  de  Kant,  la  plupart  du  temps,  sont  lempiirces  et  timitc«fi. 
Ainxi ,  loniqu«  Ksul,  k  l'eximpto  de  KouNseau,  prétend  suivre  la  natnroi 
U  ne  l'entend  pas  au  JDsIe  de  la  mCme  façon.  Rousseau  se  plaît  k  voir 
la  nalnm  dans  l'inipalsion  naïve  do  no»  penebants,  et  sons  cet  aspect,  fl 
l'bonori)  et  la  gluriâc  &ons  cet  upcct.  Knnt  se  borne  k  la  ménager 
cl  à  s'en  servir  dans  l'inlérfit  futur  de  la  moralité  qui  seule  aU  »aérée . .  .* 

Sans  posH^der  la  magie  do  stjlo  de  son  mniire,  Kant  a  sur  lai 
l'amilagc   lU  la  moiléialion    unie  au  jugement  le  pin»  ferne  ut  Iv  plu 


112 


A.  Plnloche, 


win,  et  l'on  pent  sm  convaincre  ,qn«  toot  m  qne  le  XVIII^*ilèfll«  a  ta 
d«  plus  f^érmi  trouve  im  écho  dans  u  pédagogie  oanaie  duu  ^^ 
monlfi.*  Ko  n^Bné,  .l'effurt,  r«SbTl  pfayRtiior.  intollccto«!.  moral,  voilà 
le  fond  de  »  pédagogie,  puce  que  l'eflbrt  développe  Vénex^  et  <|u'U 
bat  ttre  énergique  pour  lottcr  contre  les  saggesttoas  int«roes  on  ext«nai 
et  obär  an  devoir  seul:  tell«  «it  la  fierté  et  Balntairc  ditcipliae  à  laquelle 
Kant  rent  bçooner  l'ime  de  l'enrant  e(  de  l'adoltacenL" 

Mai»  lir.  Daproix  •«  demande  si,  «eo  baaniwaDt  à  peu  prêt  de  ta 
moral«  et  de  sa  pédagogie  le  eentlBieBt,  le  pUisir  moral,  comme  allant 
d'ëUmenta  empiriques,  p«rtant  bétéTOgènes,  Kant  n'a  pas  exclu,  eu  mtm/b 
temps  que  reathonsUaine,  lo#  plm  hantes  vertu«.'  El  l'aiitenr  conclnt 
ain«i:  ,Kant  onblie  qne,  quelle  que  iK^t  l'importanee  de  l'idée  d«  devoir 
OB  de  l'obUgatioD,  îl  y  a  qoetqne  ebose  de  plus  élevé  encore,  à  savob- 
le  dëvoDcment,  c'est-à-dire  une  abnégatloo  et  un  sacrifies  d«  soi-mtate 
qui  n'a  plui<  ri«n  d'obligatoire,  mais  qui  n'en  ««t  oerles  pa«  noin»  Admi- 
rable ...  En  matière  d'édneadoB,  n'est-on  pas  d'accord  pour  dire  que  le 
grand  priocipe,  c'est  le  dévouement,  l'amoar'/  Le  cceiir.  n'c«t-ce  pas  te 
grand  motenr?  n'eM-c«  pa«  la  force  qui  met  en  jeu  tons  les  organes,  qni 
soBcite  tontes  les  énergies  de  l'inMlUgence  et  de  la  volonté?  —  Ni  le 
devoir  tenl,  ni  la  ee««ibilité  seule.  —  Union  indiss&lable  da  devoir  et  de 
l'amonr.  Le  devoir  comme  bat  et  comme  rêguUtcar,  l'amour  ccnuno 
moteur,  eomme  pntiKanc«  dynamique:  votlà,  nous  semble-t-il,  lae  devise 
plus  compli^té,  qnl  s'inspirera  à  la  fois  et  de  Kant  et  de  Konssean." 

Et  Mr.  ÜnproU  nous  montre  en  l'cstalom,  qui  ftit  à  la  fois  disdple 
de  ItoDssesn  et  de  KanI,  et  qui  eut  la  plus  grande  iaflnence  tax  fVhtei 
la  réalisation  lyntbctique  de  cette  belle  devise. 


IL  Fichu. 

fl{  la  pédsgoft^e  de  Kanl,  comme  sa  morale,  est  eseentiellemeot  \™ 
dlvidneUe,  celle  de Kichtc  s'adrcsM  i^nrtont  a  la  collectivité.  „Llionme 
est  une  fin  eu  soi.  avait  dit  Kaat:  inniA  il  ea  eît  nne  pour  les 
autrex,  ajoute  Ficlile,  et  c'est  U  précisémeot  ce  qui  fait  la  dignité  de 
l'indlvldn:  la  vertn  est  l'onbll  de  soi  dans  l'intérêt  de  la  totalité  des  ttres 
intelligents." 

^M  eelleetivité  envisagée  par  Flehte,  c'est  nrtont  la  nation.  JUttlgé 
de  l'égotsme  qnll  voyait  régner  autour  de  Ini,  il  vonlnt  s'appliquer  à 
développer  l'esprit  d'sbaégatfan  et  d«  sacrifie«,  et  apprendre  «artoiit  fi  la 
Jeunesse  à  songer  au  bien  eommnn.     ^11  faut",   éetlvall-U   „qu'on   ordre 

de  ehues  nonvean  s'établisse il  faat  préparer  «ette  régénération  et  le 

seul  moyen  d'y  réosair  sera  d'instttaer  nne  éduealioa  mwvelle  et  de  donner 
à  l'Klat  de«  droits  neaveaux."  C'est  de  cette  édocallon  aonvelle,  in&pirée 
par  Pestaloxii,  qu'il  attend  la  régénération  de  la  nation  allemande  après 
l'éerascnent  de  la  Prusse  à  léaa.  „Son  ambilioa  est  de  former  non  dos 
discjplee.  mais  des  honmes.*  —  „Agir.  Il  faut  agir,  voilà,  ce  qu'il 
répète  sur  teos  lea  tons.  L'enseignement  do  Fichte  était  nne  vraie  prédl- 
eitioB.    ü  ne  voulut  pas  sealement  instnire  les  esprila,   mail  eonvertir 


Kint  «t  Hckto  «t  le  pTOUtme  d«  I'^dncilloii. 


118 


* 


kfi  bnes  ...  Co  qui  earaclàve  Ffcbte,  c'eut  la  cEi»leur.  c'est  renlli<nitfMaM> 
■oral,  oMt  Aiuëi  If  MDtinent  profoDd  de  la  wlidiriW.' 

Cefll  danfl  »«K  DiaooBra  ii  la  ontiun  sllcmsnd«,  prononcAi  u 
leodeiaaiti  de  U  défaite  d'Ii<iui.  «t  qui  »»at  d'one  ImjMrtuiec  etsenltt-Ilâ 
pour  riii>t«>in)  An  l'nnitü  allemande,  que  se  troRve  le  l^nioé  le  pins 
WBBplet  ie»  idd««  pétUf^^ue«  do  Fïclit«. 

1Mb  le  débat.  I)  dänoutre  elMiaeittmeut  U  néoesslté  d'sne  éditcatloa 
DunTello,  d'une  éducation  à  U  fois  morale  et  natioDale  comme  le  »enl 
iniiyen  <]«  ré^Q^ralion  et  do  ultil  pour  la  nation  allemande.  „Un  peuple 
ne  petit  exbtei',  dit-il,  „sans  patriotiHme:  rel!|ïîoB  et  patriotbiiae  ont  mime« 
runee ...  Le  peuple  <«t  la  suite  imp(!!rissable  de  tootn  lea  volonté 
ekireliani  A  ri^aliMT  un  mf  me  onli«  dr  <;ho«c8  ;  et  <t't«t  dan«  eellc  Dation, 
et  nou  plus  dans  l'InlérCt  d'uu  dei^t«,  qu«-  doit  Me  puiser  et  se  ri'tremper 
le  rentable  amowr  de  la  patrie.  Coiuidéi-er  son  people  et  sa  patrie 
Guoim«  les  image»  ud  plutôt  la  person oilîcation  de  VéîtralU,  savMr  se 
«crifier  avec  jule  cl  enlbunaissme  pour  cas  tàée»  élernellet,  roîlà  le  véri- 
table patriodame.* 

Qoela  Reront  leo  principes  de  IVxlucatlon  nouvelle? 

Le  tort  de  l'ancienne  éduration.  selon  Fichte,  c'était  de  latwer  à 
l'olive  U  liberté  do  mal  faiTC.  La  nouvdtc  éducation  doit  avoir  pour 
but  d'uiifaiilir  ecUe  prétendue  lilierlé  de  mal  faire.  «Klltr  produira  rbex 
l'élève  une  sorte  de  dÂerminalIoD  dee  r^olntions,  avee  l'impossibilité  presque 
ibeulnc  pour  sa  volonté  do  fonncr  des  résolutions  contrairM."  Tout« 
édticatioo  qui  ao  tend  pas  à  former  un  i>tre  déterminé,  qui  ne  peut  ctra 
astremcal  qu'il  n'est,  —  ett  un  Jeu  sann  but.  „Former  inn*  l'iiommo  une 
vDlouté  déterminée  et  infalUlblement  bonne:  tel  cet  donc  le  but  qne  l'on 
doit  H  proposer." 

Mai«  rbomme  ne  peut  ronloir  que  c«  qn"!!  ainw:  l'amour  xt^ra  donc 
le  iDoteur  iurailtible  et  nnlque  de  son  vouloir.  Cest  cet  amour  désfn- 
téressé  dn  bien  qu'il  importe  de  substituer  A  l'amour  eiclusif  de  soi,  c'est- 
Mil«  à  l'égonne,    Nons  reoonnaiflftona  ici  l'élùTe  du  l'cstaIo»i. 

Pour  réducatîon  ïoteUeetnoUe ,  tlehte  préconise,  comme  Kant,  la 
nétbodo  active,  c'e«t-it-ditu  celle  qoi  consiste  stirtont  à  éveiller  l'activité 
l'Mprit  SUT  un  objet,  ce  qui  est  la  partie  U  plujt  dlflieile  de  ta  tâche 
_  rédneateur.  L'activité  spontanée,  le  libre  effort,  voilà  ce  qn'H  s'a^t 
d'obtenir.  1^  cultnre  intellecdiellc,  ainri  comprise,  ne  fait  donc  qn'nn 
avec  In  cullnre  momie.  Il  fant  aimer  la  science  poor  elle-même,  comme 
«H  aine  le  bien  pour  lui-m^me:  „Loin  de  vouloir  tout  subordonner  aux 
exigences  pratiques,  Fîchte  pense  que  le  désintéressement  intellectuel  sera 
l'école  dn  dé«iatéT«««ement  moral."  Ce«!  ainin  qu'on  f^ra  du  futur  citoyen 
on  être  moral,  „qnl  aime  le  bien  et  le  vrai  avee  one  incUaatlon  al 
InMstAile  qu'il  se  trouvera  invinciblement  conduit  à  vouloir  les  réaliser 
d'abord  ilan«  u  propre  eiiütenec  «t  plus  tard  dans  la  todété." 

L  (Joels  »ont,  selon  Fîcble,  les  moyens  propres  A  réaliser  eet  idéal?  Le 

pramler  coosisto  à  séparer  entièrement  le«  élèves  „de  ta  société  corrompue 
qtUt  sont  appelé»  à   remplacer   un  Jon".     Et  U   noua   décrit  l'eaptee 
KaaMaiUal.  8 


A.  PtaUeke, 

^'isttinut  Ulqae  oii  il  irnfemicra  lu  élèves  «itoyeiu,  et  qni  aa  rappelle 
que  trop  mainte  Btople  d«  U  Révolution. 

D'aecord  avec  PûstaloEti,  Fichte  entend  que  In  aouvolle  Adacation 
ne  «'adrcMO  plox  anii]neiiHnt ,  comin«  antrefoi«,  à  un«  minorité,  k  ce 
qn'on  appelait  lu  olaisea  caltiTé«,  mai«  bien  au  people  tont  entier,  qui 
e<t  rélémcot  le  pins  important  et  le  pins  coosidérablc  do  l'ËUt:  e'«»t  U 
pmntin  Modttion  d'anc  t-dttcutiun  vraiment  nationale. 

ijea  deos  lexes  devruni  aossi  être  (ïlevé.i  en  coiDiinut,  e*x  „tons  deux 
doivent  tout  d'abord  avoir  appris  »  reconnaitrv  «t  à  cetinHir  dama  l'antre 
s«xe  la  commune  liomaait£;  il  funt  que  \t»  Hbvté  aient  d'abord  été  Bai« 
entre  eux  par  de«  liens  d'eatime  et  d'amitié,  avant  que  leur  attention  Mit 
dirigée  snr  la  différence  des  sexes  et  qu'ils  «'engagent  plus  lard  dans  les 
lien«  dn  mariage."  ("e«t  U  dangcrense  ntupic  qne  voulait  appliquer 
Ulehel  I.e|>etWtîer  dans  son  projet  de  loi  souraU  ù  la  Convention  en 
décembr«  1793,  et  avec  le>qnal  le  X*  Discours  de  t'ichte  offre  de  nom- 
breux pointa  de  rvBt«ml)laac4;. 

A  qni  inoombe  l'oiganisation  de  l'éducation  nationale?  A  l'Ëlat, 
nffinnc  Ficbl«  aprts  l<a  Chalotai»,  Ra»edow  et  Diderot  „L'édnealîon  des 
génératious  fniureo'',  dit-il,  „est  anjoard'hui  le  »enl  domaine  oi  notre  filai 
puisse  agir  librement  ...  A  moins  qu'il  n'ait  abtolumi-nt  renoncé  à  rien 
faire,  l'édncalion  doit  être  eontidénie  par  lui  eomne  la  »cule  chose  qn'U 
pniftw  encore  faire.  rJ*s<]i>'à  présent,  l'f^t  a  consacré  U  pins  groaM 
part  de  ses  revenus  à.  l'ontroticn  d'anse«»  penunentcs"  ;  qn'il  organise 
l'éducation  nationale  telle  que  la  propow  PScbtc,  «t  „du  jour  où  ue 
géDéntion  DOav«llc  aura  traversé  nos  écolt«.  il  n'y  aura  plo»  betioin 
d'une  armée  spéciale".   Que  dirmt  Fkhte  s'il  revenait  an  monde  aujourd'hui? 

On  sait  quelles  furent,  pour  l'Allemagne,  les  conaéqueoccs  do  la 
prédication  de  Fichte,  cl  Mr.  Dupruix  réiinnie  trè»  bien  cette  grande  page 
d'iilstoire,  où  l'on  voit  un  poaple  entier,  qui  semblait  anéanti,  se  restaisir, 
fioeouer  le  joug  de  l'étranger  et  fonder  eun  unité. 

Au  point  de  vue  pédagogique,  ce  fill  surtout  PestaloKxi  qui  profila 
de  eo  raouTement,  et  l'on  peut  dire  qu'il  doit  une  bonne  partie  de  sa 
gtiMie  à  son  Ulostre  dlève:  car,  A  partir  de  c«  moment,  le  ponplc  alle- 
mand rit  en  Peiitaloxn  l'homme  ehiAsi  par  la  Providence  pour  opérer  ta 
régénération.  Fichte  s'écarte  pourtant  do  wn  roaftre  sur  un  point  prin- 
cipal, lorsqu'il  commet  la  méprise  d'enlever  l'enfant  ii  la  famille  pour 
le  donner  k  In  wKiét't.  Il  ue  fut  d'aillenm  |u»  suivi  snr  ce  teirain  par 
les  pédagogues  allemande,  qui  onrent  la  i^ge^se  d'organiser,  an  eontraîre, 
df»  établissements  d'inïtniction  pvrmcttaot  la  vie  de  famille.  NéanmoilU, 
Mr.  Dujiroix  croit  devoir  réfuter,  eu  citant  à  ra])]>ui  d«  son  opinion  «an 
des  page«  les  pins  remarquables  de  Mr.  Gréard,  cette  utopie  absurde, 
qni  ne  néritail  girtr«.  c«  nous  semble,  tant  d'houneur. 

CohoIdbIod. 

Il  est  temps  que  nons  arrivions  i  la  eonduaion. 

La  grande   différence   entre  Kant  et  Flebte,   bobs  L'avoiks  «u,  c'est 


I 

n 


K«itt  et  TiâM  «t  I«  problùnr  de  rédnoatUiD- 


115 


I 


^M  l'an  iiuitte  nrtoDl  Mir  Ut  r<^én<!ratioo  At  l'individti,  «t  l'autre  Rur 
Ik  r^néntl«!!  de  la  société  tonl  entière.  Hak  iù<>ale  avae  raison 
Ut.  Di^Toû,  „la  socti^U  no  »'améliuro  pas  «ans  tmdivida,  et  l'iodivida 
M  s'améliore  f;al'.Tt  tout  »eol.  Il  b«ui  faut  qb  géoiral  no  poial  d'appui: 
u  point  d'apptti,  c'est  la  famille .  .  .  Cependant,  si  c'est  dans  la  &i^e 
^H  se  bit  toBt  d'abord  lo  rérilable  sppreutissag«  do  la  vie  mIIccKtc, 
l'école  peut  et  doit  eonlinner  la  préparation  du  fbtxr  citoyen."  En  effet, 
^  dealiirfe  qui  alt«nd  ren/ant  exige  qn'Q  apprenne  à  vivre  avec  les  aatrea." 
l'uitenr  cite  im  ImUob  pagu»  que  Ifr.  Ur^ird  vt  Mr.  ilariun  ont  écrite* 
la  n^Msité  de  l'4^eol«  et  la  aolidariUi  murale 

n  est  juste  de  dire  que  c'est  grâce  à  Klchte  qno,  it  partir  de  1806, 
les  idées  d'fUat,  du  patrie,  de  nittiooaliti^  rupit^nocnl  Iciira  druits  cl  pawcnt 
■a  pngaler  plan,  —  en  Allemague,  bii-n  entendu,  car  un  «ait  que  la  Ré- 
volution ^«itfaÛB  lee  avait  glorieoaemeDt  inangarécs.  Mais  tont  en  re- 
eonMiMul  le  mérite  immuasu  de  t'iclitc,  noatt  dcmandcroD«  it  Mr.  üuproix 
la  pennltalon  de  rappeler  qoe  bien  avant  lui,  nu  Allemanâ  avait  rénssl 
k  attirer  l'attontioB  des  souverains  et  des  classc6  dirigeantes  de  son  pays 
tnr  le  rAle  prépondérant  que  l'fltat  devait  prendre  co  matière  d'tiducalion. 
Cet  Allemand  b'mI  autre  qne  BoMdow,  dont  nous  avons  raconté  aitlenrs 
l'ébnuuute  histoire,  et  qui  n'était  d'aiUenn  aar  c«  point  que  le  disciple 
de  La  Cbalotai«,  ainii  que  Dons  l'avonii  démontré.')  Iior«qne  Fiolite  parât, 
la  Pmsse  avait  d^,  wu  l'impulsion  du  menvemeitt  phllantliropiniMe, 
rferganïsé  mb  école«,  et  l'on  pent  affirmer  qne  les  discour«  enflammés 
iu  philoMplie  n'ettssCDt  pas  Hoffi  à  produire  une  n^sération  aussi  rapide 
et  anmi  profonde,  «i  l'œuvre  n'avait  été  admirablement  préparée,  an  point 
de  ne  pédagogique,  et  même  déjà  fortement  élMoehée  par  tes  actifs  et 
elairvojanla  réorganl^Atcurs  d'éeolos  qu'avait  suscités  le  philanthropiaisme. 

Enfin,  il  n'cflt  peut-être  pa»  été  bot«  de  propos  de  nppeter  que  le 
pins  Ulotfti«  éltve  de  Fichte,  Herbart,  a  créé  et  mis  en  système  cette 
■denc«  de  la  péda^gic  proclamée  par  Kaut,  et  qu'aiû'^if^'lx'i  l'école 
lierbarltenne  tient  une  place  prépondérante  dan«  la  péda^gie  allemande. 

Mr.  Duproiz  termine  sa  tris  iatérouante  et  tabetantielle  étude  en 
»outrant  que  jamais  une  éducation  conçue  à  la  folj  dans  le  sens  de  Kant 
et  de  Flclitc,  c'esl-i-dirc  concernant  non  senlemeot  l'individu,  msis  la 
evileetivilé  tont  entière,  oe  tHil  plus  urgente  qn'l  l'hcnrc  nrliioltc.  „il 
ri^ne,  il  faut  l'avouer,  dans  une  partie  de  la  Jeunesse  dunjourd'hul,  une 
sorte  d'atonie  géniTralc,  caract^^iisi^e  par  la  perte  de  tout  idé^l  et  l'horrcor 
de  lOBt  effort  Sccplicinmc,  liilrllantismc,  et  pur  «lile  ali.stciiliuii  dans 
l'action,  teb  sont  ses  principaux  earaetAres.  Au  moment  où  tout  évolue 
antonr  de  nuns,  ce  n'est  pas  par  l'abstention  on  par  de  froids  calculs, 
mala  par  l'action  et  les  inHpiratioiu  géoéreuse«  que  l'on  rdsoudra  les 
grands  problèmes  qui  se  posent  aet&elleraenL  L'individualisme,  poussé  à 
■M  domièrei  limites,  n'ùt  trop  sonvcnt  que  le  masque  de  régomoH  lo 
plaa  étroit,  et  l'éfolKme  cxt  nou^  l'avons  vu,  reoaemi  de  tout  perfectionne- 
neat  individuel  et  social.     Eiciter  dana   la  jennetse  l'eathousiasme  et  le 


I)  La  Chalotaia  ab  VorkXmpfer  der  vehUehen  Sehnl«,  I^pdg  1$91. 

S" 


116         A.  Pinloolie,  Sut  et  Fichte  et  le  problème  do  l'édncktloii. 

désir  dn  mienx,  lui  anderer  tm  idéal  de  conduite,  Inï  inspirer  nue  noble 
ambition  qui  poétise  l'exifitenoe,  créer  en  nn  mot  la  vie  întérienre,  n'eet- 
11  pss  vrai  qn'a  l'heure  présente ,  comme  à  l'époqoe  de  Kant  et  de  Fichte, 
c'est  le  deToir  qui,  pour  le  maftre,  prime  tons  les  devoirs?  Placer  an 
centre  de  Bon  enseignement  nn  principe  d'où  la  vie  morale  rayonne  comme 
d'nn  foyer,  accroître  aÎDSi  les  volontés  s'employanl  pour  le  bien:  tel  doit 
être  son  rôle  essentiel."  (p.  236). 

Et  l'aDtenr  nous  cite  le  Fanât  de  Goethe,  celui  de  la  seconde  partie 
bien  entendn,  comme  l'idéal  de  l'humanité  présente.  L'action  mise  an 
service  de  l'hnmanité:  telle  est,  on  le  sait,  la  devise  de  Fanst  devenu 
sage;  c'est  par  l'action  qu'il  reconquiert  son  vrai  titre  d'homme  et  sa 
véritable  noblesse.  „Bien  de  pins  vrai  et  de  plus  profond  que  cette  allégorie 
de  Goethe.  L'amélioration  dn  sort  de  l'humanité,  voilà  le  but  par  leqael 
s'ennoblit  la  volonté.  Travailler  à  e'afiyanchir  graduellement  des  forces 
intérienres  on  extérieures  qni  nons  entravent  ou  neos  oppriment;  substituer 
à  la  fatalité  des  instincts  et  des  passions  l'action  harmonieusement  libre 
de  ses  facultés,  aspirer  an  mienx;  rechercher  avec  passion  tons  les  moyens 
snsceptibles  d'éclairer  sa  conscience  et  de  la  rendre  toi^ours  plus  délicate; 
apprendre  à  sympathiser  avec  toutes  les  sonfitanoes;  tendre  à  penser 
tonjours  plue  haut,  élargir  son  cœur,  pnrifier  sa  sensibilité,  aider  les 
autres  hommes  vers  ce  même  effort,  n'est-ce  pas  Ik  l'idéal  de  la  vie  humune? 
N'est-ce  pas  lit  le  but  de  tonte  éducation  vraiment  libératrice?" 


RecensioneiL 


^ 


» 


lioldrrlcilrieli,  Johami,  Dr.  phil.,  Kant»  Acitlintik.  OuKhi<!ht(%  krilt>oh> 
(■riüntcniile  DanuUuog.  EfiibL-il  vuu  Kfimi  und  Goliïll.  PUIu«))iti!itchL-r  Kr- 
kcnutnlsnirn.    Vll  %i»ä  Ti'  Sollen.    I^lpniic.  '-•.  Strllbigs  Verlag,     )t)95. 

DioMD  Buelw  wird  nua  au  tii'iili'n  K<-'rCi.'bl,  »luui  man  ou  bi-xi'ichn«t  kb 
«in«  amUt  .\rbeJt  der  Selbst bildung.  Hui  bencrkt  nlUolicIi  Überall,  dasa  din 
B«BcUftlgiiBg  de«  Vtftùaaen  mil  di««en  ProblnnMi  noch  nicht  von  Inn^r  DaiKr 
bt  Wir  crfthn-n,  offcnhir  gtm  frbch,  wfa  ct  vcnochi  hat,  iii  den  Fra^^en 
ShtDnnK  xu  gewlunvu,  mil  ciuer  ^nxoNui  Frende  an  det  ä&die,  und  t»  kommt 
[ha  lOo  uocli  »ehr  bou  tot.  So  läuft  demi  vieles  längirt  Bcksnate  nnter,  und 
eiiw  gtme  Rdkc  Ton  BrraerknD)Cen,  dl«  ilmi  wf  dem  W«irc  «»ner  SelttMbUdnng 
pivwfn  lehr  dnlencbicixl  und  lntrrc«>vrt  k«wc«cii,  vCtäc  der  VrTru«<T  mlb«t 
riehcrHcli  aobun  nach  kurt«T  Zeil  als  gax  zu  wenig  bednuteud  wi-^gflatiM-u  haben. 

Per  ersto  THl  „ficsckldite*  lat  kurz  (S.  1—15).  Dor  Elndrnek  einer  eEn- 
Kobftndcn  Vrrtt^kunic  in  dl«  Mh«rrtD  Amihoitkor,  don  dio  t>hlT«lch«D  wOnlfch«n 
'üatu  LTWAcken,  ïeliwinddl  bri  drr  KachfDmo.huuK,  Denn  dieae  vielen  7itate 
ueb«a  iibntUeJi  «icb  entweder  In  Uebriuli  vua  Steins  .Entaiebung  der  ncucreji 
Aeatlietik*  udcr  in  dvr  hlsloTiHchcn  EinMtiuig  von  Hcrraanii  Collen«  .Kants  Bc- 
pCndnag  der  Atoihctik*.  Weder  Stein  nuoh  f'ohcn  .lind  irjjcndiTo  in  di-m  Itiicbu 
m4(uil.  IMc  Vorarbeliun^  besteht  in  dem  Versucii  rin«r  Vcrbiudnug  uder 
riehtlfcer  in  iriDor  xiemlieJi  Iiuuerllchen  ZiiMm mon iti?l lung  der  G««lchtspanklc 
Sieins  aaH  Cohen».  Lelti^rt-m  i.it  dur  VerT.  Vor  aUcm  fttr  die  DantolltiDi; 
WlMkclnuanfl  veipfllditot. 

I><T  xwdtc  TcR  i*l  dpr  wegtun«  längst«  (S.  lO—lU).  Statt  ,krltist^fa-cr- 
ttnttvnde  Uanii.'iliui);''  viirde  t-t  bemer  I'lmphrnau  hcIsR^n,  Denn  er  Ist  nichts 
ander»  ab  eine  Wiedergab«  der  hautiai^lien  r>eduuk<-n.  ind.it  nn  dii^  wllnlichen 
Zitat«  angvlelinl,  mit  vifleai  Rcilsplclea  aus  Loben  und  Kiiuüt  verdfut licht  und 
mCglicbn  in  nnser  hciitigi-x  DenlMih  ilbrTaelzt.  Die  AiisfUliniDg  1st  hier  nicht 
Mlteo  fia  wenig  gar  la  breit,  iimial  diu  eEgutie  kUuNtlfriKeho  t'rli'il  niobt  eben 
durch  I  »nginalltSt  nad  1'l«rbllek  frappiert. 

Aoerkonncankcrt  ist  tmint-rtiln  daa  BemlUicn,  Kant  wirklich  In  seinem 
eigenen  Sian  la  venleben.  Die  mebrfach  wieder  aiifgrttommcne  I'iilemik,  be- 
wnden  gtgtn  t.  KlrehEnaan  und  Ed.  v,  llarliuauii,  ancb  ^elmsler  erweist  das 
MtaMDc,  daM>  man  bonttntaxe  dlea  bluaac  BvmHbca,  Kant  rklittg  zu  l<<«eii, 
adiun  aia  ein  VcrdteoM  loben  nuiu.    Die  Was-  imd  UcvcntudiiiMe,  die  uutt-r 


IIS 


r«f  m 


MTbl 


Um  «kUdw  lam«  dtf  Fan, 

«1%.    SehoB  Jm  —  nil  dMR 
»M,  Kan  AtMi  aà  jàM 


irt  drrseltM   Bnroto- 
Abrt    rlL41eiclit 
^Asw  Pftblfknoi  wnadeo 
tlgmOeb  dies.   iUh  Me 
Qt^Êàm  cfeMPB  ^BiaUtaK.  «k  ite   vor  Uffvm 
cridCL  WM  Kaait  agt,  «o  1st  sto 
■i  fawfewelt  ait  Hecht  er  na  oa^ 

AHliiiL^-HMlabeh  betont 

I  PhOoMpUe-,  alw   lU  da» 

TooMMOac  der  Brikrtonuig  Ist. 


«rveckt  kab  g^llgii  TufWil  Fccmt  «bor  b«w«Kta  aicti  die  Er- 
Sbo  dM  WcMB  d«a  EiiO^BH  lad  tkm  de*  ZanHOMuliuc  der 
.Kridk  der  CrtcOsknft*  ait  d»  Mkem  Kiliîkea  «BsrOi^  b  Kuibeliiii 
W«rtc%  abtt  der  Z—wanfcng  d«  PiaUcM  Em  vltUek  vaa^  iMnuéwMieL 
Dte  pÊÊé  aAwUk»  dw  Soadpurtti  bndrt  «leb  dvte,  dMt  indi  6.  Ubp» 
bWbt  ii  d«  oa  fcèflrta  Ptta^hmr  mi  KhMb  „BDAjtUMmu-.  Wir  kaoaen 
diiMtf  nur  mH  «Imt  gn»  imwn  Aminbrng  tlmgÄm.  Kau  («lit  Uer  wie 
HhoII  no  di«  wtaàfiai  rmtiMbm  GqpebeMB  ■■•,  nbalMi  den  ra^JoktfrcB 
Zartaad  leiteaaetaa  Verioltais  la  DtwwwmlB.  Ofe  l'ace  vt  Jeut:  weklWT 
Art  ill  dic}cdg»  Otjaktlviiii,  dl»  eb  InbeäMfce  Mmi»  ZMand  fnnprtcht? 
Nu  in  du  dekl  £e  Realilit  de*  Objekts  ab  »ofebea.  d.  L  sls  da««  Ob* 
jeka  der  iihsniTfcafUîili  lu  t>eKnifead«o  Kiinr.  Weder  auf  BegfUEea  no^ 
IdMB  benilii  de.  Uro  dgwtttnUebs  BealiOt  bweki  in  GeflU.  Daflr 
tat  aber  nur  elo  andmr  Wovluadniek  d«  Kntiséba:  ca  glebt  kein  objelctfrea 
ftiai^  d«  GM^maeka.  Der  Vorwf  d*«  SabjcatMuMia  addebt  fhm  aUu 
éimm  dMB  GedankcD  nater,  der  Om  rtUg  fttnd.  Dean  a  Utte  nur  Stnn, 
ir«n  t  gMact  ^Me:  es  gM»  ketee  acliOacii  Objekt«.  Un  doek  oin  BebpM 
■DHiraiirea  :  die  Radlenmf  M  liebeTBck  «ia  SstbetiKbes  Ubjvkt,  aber  tbra  eJgeiiU 
Unke  BeaBtIU  bokomuut  ne  etM  ia  der  maneierteB  OefBUasdiwlDgn^  des  Qe- 
d<  SSI  nil««  wiudcr.  wie  sie  ron  dieaer  faa  KooMkr  angtng.  Wer  diàw  Subjektiv 
dU  des  ßt«cluuick£ar1«lk  loagnM,  bebt  die  gtnmta  KaalMw  Gmndle 
dif  A«Rb*tlk  iuif.  Sie  klagt  aa  ibr.  Die  Sabjekttrüit  betet  olelit  die^Ab^' 
lengMDg  einer  letbetiiebeB  Wteeaaebaft,  »adcta  >to  keiset  die  Bci«duii|[  des 
Priulpa  der  Aestbetik  b  ihnr  Basoadariwlt  als  WIseeDSC^rt.  Üicve  Bofaao|>tonic 
aatbebeii  betet  b  aciaeiB  Siaao  das  latkatbeb*  Urteil  ciuw<der  san  Üieor«ÜBeb>  ■ 
vlssrnscbaftli^kca  ml«r  «um  stttlkhoi  macken.  Niokt  im  i'tintip  liexl  ein  Felde 
Kmota  «or,  dies  isl  so  ricber  wie  das  Aestketbckei  selb»!.  Ab^  die  HwetwntSBiJ 
babea  rieb  ebged^g:!,  mtÜ  er  den  Urberfcvijt  vm  der  OroDdlegmig  rar  As 
wcadaog  debt  «oDiokcb.  Im  Gebtote  der  AnwendnnK  küUn  er  aSmlkli  —  «^ 
Kanstvcntand  voniuKM^txt  —  die  Uaxkaea  bntmmeii  mOMoi,  nacb  iUumu  die  I 
nrlcllime  der  eigemt&Hlkk  Sstketiachen  BeaUtlt  venehledener  Oaitufe« 
Dana  «li«  «Ia  Htersrstelito  nickt  mckr  nO^idi  fewcsoa,  du  sSialIch  an 
■■■er  wlodcr  etfolgt,  weil  man  die  UnindlegmiK  togldeb,  in  kUnstleriedie 
Elasenidspielen  spodfiilcR,  sb  Aowenduag  lesen  wfIL  Unser  Verf.  aber,  de 
Ott  leldttere  IrrtÜaer  [m  Einsdnen  mit  GlSck  snrllckj{ewic«on.  Ist  ktur  d«o 
•ebwenUm  MissreraHladiri»  selbst  crivgea.  Und  geeade  in  den  Punkte, 
Ulw  dea  Wert  w^ae»  Bacbca  ah  eben  pkUosupUseben  eataokddet. 


lie 


fîm  Hm  k'''''^^  '■t'^  mitxanrhniea.  »n  tat  iIm  OcfenUck  dinir  Partir, 
RriB  FlRPunT  Vrnutii  Dimiîcli.  die  ObjekilvltU  dea  AeflIiMtaclMu  bcgrUPi«)!  » 
hMinuMB  <S.  31»  ff  ),  TüHlg  miaigMckt  Er  l««l  da  ■!!(«  Wert  »iif  dir  Erkennt- 
täf,  dim  CR  rvtUter  Zweck mlMi^kcIt  flhn«  Zweck  gielit.  Hier  bHtt»  dooli  diu 
IjüelitlfkoU  du  aieitw  Ihn  wvn«n  aüUes.  Deno  uiicr  den  tod  ihio  eiit«ick«lleti 
Oedankeii  ist  alcltt  «fotar,  d^r  *i(di  nMit,  nnr  t^Jir  tIrI  feiner  und  genMcr  btv 
•daMrt,  tn  Kkiita  eijtcarr  Kritik  iIlt  tirlniilogwdlKfn  llrlL-Cliikmft  Tiiade-  AIm 
UM*  RMt  docli  mIIw  ohao  Zweifel  die  VerUBdiuK  mit  der  iittieiliKliea  UrteU»- 
knft  Uer  hetgestellt,  wmib  Did  Riebt  nrlageitd*  Grllnde  abUsheit  Und  dleter 
svlagvod«  Grand  vir  «dou  »yitenXbcbe^  pliitouplÜMlifl  Kiaicht.  Hier  Uttu 
•tn«  mekr  H«apekl  rof  dem  phlloMpUacWn  Oesiu  luuereo  Verf.  vor  eiiieaa 
Mbwetcn  nMliodJ«rli«n  Febi«r  bcwalirt  7.iift)eich  icijd  er  is  seinem  B«JB|^el  mit 
hAvrelcbef'  DeatUcfckett,  iriu  dnr  'SVrauch  rmec  aoicliea  Objeklivi<inui|t  du  latbiy 
tiieho  Urttjl  unfeUbw  mm  ibeorellseiMoi  Erkenntntenneil  tMckc,  ~  beiraiM 
>1m>  vob  TtckwSitt  jtMchtUB  dJB  Rirbtixheit  drr  KintitcliMi  IDm«. 

DI*  Vi^lekiuiic  der  Ruitiach«n  Au:<tli«tik  mit  oMhfolgcodea  AcallietikcrH 
In  »kinenlutft  fcèltUm,  fllr  den  Verf.  soibst  xweif«i)ua  dut  elo  andeviesdei 
Vempreoben  klnittgor  8Mdi«n.  Von  Ktnfliuii  Ku»  hvi  Srhlll«f  tagt  er  M  der 
O«l«goiibcit  tS.  19^):  ^dua  ex  uiviit  iiOlig  iBt,  p^si  damuf  liiiitnwcaiwii,  ntn  m 
mriir,  ml*  aum  Betnchlnngen  liber  üehillerseh«  Aesllietlk.  di<'k  luit  BegebternnK 
gefliltert  und  mit  inniger  Schwünnvrcl  vcrbfSmt,  rin  will  h  o  mm  en  e«  ProgramM- 
thcank,  tutcktrerade  ntt  hU-*  AeumenuiKi's  dine«  «Itkiniten  Ton*  beffetcnen  dem- 
IMi  vivi  in  ilirm  tinek.  leb  will  niokl  dwiibM  »irrlteD,  ob  diexe  FononlitminK  C^ 
MfawiokTtiU  seL  Sio-licr  aber  beweist  die  Stelle  In  Uirem  ZnsaiuiUL'uliauK,  dum 
dw  PruUem.  was  die  ä«hDlcrscbe  Aesthctik  bl«tet,  Ihm  Oberhaupt  uuuh  uicbt 
■nfgef^gvit.  7«m  Uvberflrar  vorweist  er  mch  noch  fllr  «ine  länK^t  bekannte 
ThstaMbe  auf  Kv)  H«rger*  aeoni  Buek  (1^94),  als  hsbt»  dieser  sie  zuDnt  bcrea»- 

Drt  eliRiitllclie  Ii«blinf[iutt  d««  Vvrfuaets  dürfte  drr  «ein,  um«  Kaste 
AeMliiHik  dt-n  AaHptfivlieii  der  Funn-  und  der  GetalNKthetiker  tuKieiuh  icenllK«, 
Form  also  d«n  Gcbalt  efaucbUease.  Uit  dleseas  Gedanken  hui  er  KeekL 
I  Du  redit  durchafUhrcit,  mUsete  er  aber  Kants  Formbegriff  ^ntincr  bestimmen, 
er  IhnL  Et  meint  fS-212):  „Knntx  Fnrin  Int  der  (îi-trensatz  eraten»  nur  V<T- 
xweileos  lur  llateife.'  Una  t-mte  «ii  bewoism  dürfte  ihm  »chwcT  wtirrtea, 
■wette  bej^rUndet  »oth  keinen  Unterscbied  gegen  den  ForuibegrllT  t.  ti.  In 
'  Rnntseiten  Etklk  n»d  Erki^-nnrnistfaeorlki,  genllgt  also  für  die  Acsthotlk  niclil. 
Kr  bXtl«  skb  dm  Weg  erti^ohtert,  wenn  er  den  GeilAnken  mehr  anNRpntllKt, 
in  der  blusseo  VonielUiBg  <ekiMi  HMcksSolit  mif  Kxi.itunn)  da»  Scbilne  iftilitlle. 
DiMer  Godioke  vnihlUt  übrigen  In  eher  ausprut^hsloseu  tnüstiu^  die  xentrale 
l«bnf  der  Amtbetik  mm  Sckefai,  dereo  Wnreelnng  in  Kant  /,nni  Ueberfluss  noeJi 
dnek  SdiDier  blntortook  bdegt  wird.  Der  Verf.  liUte  uiicli  hier  das  alte  Vor- 
vtail  nlcbt  wiederholen  sollen,  dias  sie  Käst  f>ewd  nei. 

Wir  hab«i  uns  nrit  luisem  krittoehen  Bemerkungen  au  das  gehalten,  was  der 
Vert,  giebt.  Anf  die  eigmtilcben  l'robietn^  der  pliilosophifteben  For  sehn  ng 
fai  Kaata  Aeslkettk  einiugehen  wtlrde  in  weit  fUhreu.  Die  Verdiennte  nsieres 
TerC  sdieinea  uss  annigelifimi  dum  Gebiet  einer  im  hüheren  Sinne  philuioglschen 
InIcrpretatioD.  Die  Aufgabe«  der  philosnpbiKchen  Fnnchiing  üeRen  tiefir 
Vatiiurg-  Engen  Kiiluivuuuiu. 


120 


Cftiidn«,  Georg«,  D«r  Begriff  deaErkabenon  berunrK«  nnd  K^aC 
Dias.    Stnasbug,  ISilt.    bO  S. 

Nach  door  (^citnnK  Hlier  dun  Mrb&bene  b«]  I.an^n,  Boitvaa,  Dideni, 
Hume,  SdImt,  Hendelsaolm,  beaprichi  der  Vett  nuSehM  Kavts  ^«oliaelrtiuiKeB", 
In  dciiw  di«  Mbetiaeh«  nsd  etfabcb«  Bctncbtuii;  «btecadta,  die  pejcitologlscke 
und  iMtnplij'tist^e  aBdoracHn  nioiit  HtrenK  Kradiieden  >ei«a.  Wie  ïktrtbe,  so 
mctut  aueli  Kaot  tu  dm  „Beobaelituiig«ii",  daas  das  Erhab«i6  Inmwr  groas  and 
cb&ch  a«fn  mllasci  wi«  J«ii«t,  m  nouai  aiMli  er  grosso  DIoDoiuloiHn  da  RamnM 
in  llUbi;  luid  l'itte  erhabi«.  In  d«r  Kt.  <L  V.  dagegua  wird  Burkca  „Xatur^ 
UnoBs"  »l>g«lelui(  nnd  dciu  Trieb  d«r  Selboterhaltwif  die  Vcniuft,  dem  d«f 
OeHÜlgkeli  der  Vrrsuuid  ifcgcndbcr  icosteDL  „Sooih  bogrilndel  Kam  das 
SdiOM  lud  l^babaoe  alcJit  dorcb  xanUlig  aagCMtnaen»  OonUibntnterlageii, 
Sonden  dur«1i  Hvta  Positives."  Ab«r  s«liue  EfaUUiug  iu  das  Uatbeiuaiiiieh- 
nnd  Dynamisch -Rrtuib«ii«  sowie  dio  NaaeoorMlInuig  doa  enteo,  Min*  BetoNang 
des  ^QberhMlaiptfUlüeH  beim  Wohlgefallen  an  etwas  Rt^treflltBchon,  die  AMohoiiiiK 
des  ZweckbegriiTce,  endlich  dio  Unteracholdong  iwisdieffl  dem  Erbebenden  nnd 
dem  D«!prinira«wleD  iaa  G«ßlfal  des  Kt1isbi:ncii  erlitacni  an  Borke. 

IMes  dtttfieu  die  wesentllcben  Feeistellunceti  des  Vei^;  mm.  i^t  fativm 
rieb  vefstrent  In  einet  nicht  goade  UbctakhülcheB  Daiaiellwig,  deren  spisah- 
Uobo  Uingol  der  Abstumnnng  dee  Heim  (^dros  la  gate  gcbslion  werdeo 
mllRHfD.  V.»  würe  wulü  xwet-'kiuSaatg  geweveo,  xuniiohsl  iga  gcscbiehtlicbca 
Zoaonuueuti&n^  klar  bcraas  zu  arbeiten:  lu  selgen,  da»  Burice  In  Tuachiedener 
Webe  auf  LcssiDg,  Herder  nnd  Mondelssobn  gewirkt  hat  und  da»  Heoddasobne 
aiuftthrlichrr  Beriebt  tu  «îiii(;eii  I'unklMi  vom  Original  dmI  voo  der  GarvMctieB 
UebereiiUiiDK  nbtreklit.;  ferner  i^rnnu  la  nntenuehen,  wann  und  wie  Kant  sich 
mit  Uurku  bi^iebliftiKt  bat.  Iu  naekUeber  Bcoi^uug  ergübe  Hieb  ehi  fiochtborer 
Guiehtâimukt  aus  dem  Gogonsatie,  In  dem  bei  Kant  Q«danke  und  Disposition 
stehen.  Die  Lehre  vom  ICrbub^nrc  1st  virrbUltniniiUvidg  frei  von  iler  IlerTSchaft 
dos  ScbomHM;  immerhin  bleibt  uuub  sehr  leicht  erkennbar,  vrie  ßurkeaoh«  (ie- 
danken  der  Arubitektuuik  zuliebe  sufgenouimeB,  abgewiesen,  mngeslallet  verdeu. 
KndUcb  würe  aach  dor  oft  geschllderic  Kampf  den  Sobjektlvcn  und  Objektiv» 
hl  dta  krithistiscbi^n  Aentliirtik,  da.i  (iefüb!  elni.'raeits,  dk  aUgumeime  Gc- 
setamäaiigkeit  andereriwlta  ein  durchgreifend  er  Erkläjungs-  und  Elatellimgagnuid 
gewesen. 

In  KliHnii;k(iites  int  mir  Kolgcades  aufgs&llen.  B«ùb  asten  Citat  sni 
Büke  int  der  Titel  der  ächriß  gar  oMit,  ttaftefcs  Setten  epiUer  ubae  diu 
nalid  Hegende  Erwühsuiig  ober  Kaollschon  Cagcnsiiigkch  aagegriieii.  Dass 
Kant  an  d^i  „kUnxikinscbeJi  y^itatrOKiuigeii  regen  Anteil  sahm",  ersebelnl 
nur  abt  eine  etwas  gewagt«  Behauptung.  Carrière  wird  durehwt^-  mit  dem 
Aooenl  grave  gesohtieben.  Das  Won  Über  Barke:  hi  diesem  Falle  kOitne 
man  das  Bthabtoe  aus  der  Apotheke  kaafca,  stomsit  a.  W.  roo  A.  W.  BcUegel 
nnd  iticlit,  wie  Verf.  S.  6$  aagl,  von  J.  SdilegcL  Wnndts  Gniudx%e  der  pbyvlv- 
logfatchen  Psychologie  werden  ohne  Bsndzaht,  mit  blacker  SeHeniaU  and  naeh 
der  aweltca  Auflage  cltiort,  obgleich  doob  berdls  t$93  die  vierte  encbl«nea 
war.  Akdann  sind  die  CState  hlulig  ungenau.  Idi  will  darob  kclaca  Trauor- 
gesang  aubebe»,  wie  es  bei  einigen  Kritikern  SHte  ist;  Leute,  die  uieht  aula 
Gaase  sehen  woUea,  glauben  durch  Asle^nuiS  «b»m  Druckfehler-  und  Irttiimer- 
Vemtahotoea  tliro  Obliese&heiten  b  „wbaeMckiftHcbvr'  Weise  crflUlt  m  Uboa. 


4 


IteouiMCB. 


131 


I 


mt  hlcT,  wo  In  det  Htilpbotob«  nnr  iwel  BUcbcr  liefugwogai  sliid,  hUta  var 
its  Drncklcgnn^  wobi  muchwcr  tmch  rinr  Kontrok  atattfiaden  klSauo;  IniRier- 
Uo  haben  lU«  VetBehen  Mom  geringe  ÜDdeoinos,  d«  rie  den  Sinn  dee  Cttiorten 
nein  naborUkn  laaaon.  CDg«>iaii[gk<lteB  ia  den  Aiigab«ii  «u  der  Kr.  d.  C. 
aiul<m  ridt  S.  31,  SB,  3S,  M,  C2,  n  Octxic  7cUc),  7-1;  liaKeiiMellcnd  «lod  die 
Vanc&Mi  eof  ä  4&,  U,  TS. 

B«dh.  aUx  DtMolr. 


^I^^Mex,D^^  Kant*  Erkonntniitboorlo  nnd  Muinu  ^tdliiaffnrlletophyalk 
Ein«  EbfilltraBg  la  du  Sludiuu  von  Kante  Kritik  der  reinen  Veniunft.   Berlin, 
^  Mayor  und  UhIIclT.     IUVS.     VI   s.  4    u.  UT  S.      (Kin   Teil    d<ir    Sckrlft 
■  bOdeto  dan  Kllnlfsbergcr  DiMertatioB  OiM.  HS.]  n.  d.  T.  „XHo  Grond- 
■  becriffe  der  Kr.d.r.V.,  Reeepavtai,  SpontaBehiit  und  loteUektnelle  An- 
I  tebâmiBg.  In  Ihrer  Bedentang  fUr  die  kritbrbc  tlrkoiiutalsthoorio".) 
Die  Schrift  Apeb  ht  to  A  Abeehiiilte  einftMät,  die  nit  AnNnithtno  dos 
Utlen  irieder  in  eine  Ancthl  ron  euaetaeo  Pangraiibeii  tertatleu.  und  dum-n 
eine  karxe  (nlehl  pagbierte)  KinleHnng  rotauBgebi.    I>er  erste  Abïi.liulct  enUiUlt 
ir       tine  „AOgemelM  SiHnisnatf:  des  Pioblema  der  Efkoiutaiitheoric*,  dxr  swcilc 
^B  ttrilt  attic  ICTkenDtnixtlu-otti!  Kant»  tn  ihrein  aytiteraatjacbes  ZuMUnmenhaiifi«*  dai, 
J^   der  dritte  bckandell  .Rauia  ätelliiug  aar  Hetaphysik'i  die  betd^n  Ictxten  Ab* 
MhalUe  flteben  sa  den  drei  ersten  Is  «la«ia  gewlMen  GogeiuaU,  luaofetB  sie 
lieb  tfioBcb  mit  apcakileren  GctceiutibidcB  bcachiiftiKcn  ;  ilc.r  viorr«  AbMhnllt  Ist 
Kanti  l«hre  vmii  leb,  der  fUnfie  seiner  Ijihru  vun  dur  WiUeutifreibett  Kew><linet. 
Die  so  gegllederie  Sebrift  verfolg,  wie  der  Tllct  luizei^t,  eineB  dreibehen 
'        Zveek:  ste  aoD  uns  In  erster  Linie  Über  Kants  Elken  n  tu  is  théorie  nnterrlcbtei, 
nrthMU  eeiae  Stcllimic  ^"f  Mc'taphj-xik  datIrKeu  niid  dndiirr.h  drittens  zngleleb 
fjne  Einfllbmiit  in  daa  ätodiaio  der  KriUk  der  r  V.  (^utieu.    Db  Aufgatie,  wi-lcbc 
(itb  der  VerfiuBer  gnlelli  hat.  bl  also  ihimUeh  amfasscnder  Natur.    Dagegen 
m1/K  an  sich  gar  aiehts  olsiiiwendeD,  wona  nicht  vqo  vornherein  gewisse  Be- 
inkcB  ans  dea  Unatande  CBts|>ringen  kOnnton,  diu»  eine  »olehi-  Aufgabe  b 
dacr  Abhaadltuig  vom  nar  lïO  Seiten  gotünt  werdet)  soll.    Ueim  iu  dir  That  Ist 
ififaer  Umraag  bu  VMhXItals  in  dem  Zweck,  ilen  die  Arbeit  vrfllUcD  soll,  unr 
Khr  gaitngi  jcdenüills  wllnUr  vid  (:[-!:rhit:klichkrii   c-rforiicrltcb  aeln,  am  auf 
dMB  ao  bcaehTinkten  Itaaini-  eln».i  wirklieh  Zn i-ekentiprecbenduK  and  Bnucb- 
tana  sa  leisteo,  auch   wenn  fleh  die  KIchtIgkelt  dee  Inhalts  einer  derartiKen 

InusleUBDg  Ia  keber  Wdse  bestrelton  Hesse. 
I.«jdrT  knnaca  wir  nun  vnn  uniorem  Autor  nicht  licbauptea,  dsas  er  die 
AtlfvnIcningeB  crfilUe,  die  man  oacfa  dem  Titel  sejner  äobrift  an  ihn  /ti  sttillc-n 
büTecktlgl  bt:  aus  veneblcdsaoa  Griladen  vorfehlt  er  den  Zweek  sober  Untor- 
•ncboag  ia  so  liohriii  (iraile,  ilan  die  Abhsndluag  wedar  als  eine  Einftlliroiig 
ta  dai  Sluilioai  der  Kr.  d.  r.  V.,  nocb  als  irgeudwie  genügende  l>ar»tvlliing  von 
Kanu  iLtkeaatuUbeorte  and  xeinem  VerbSltais  lur  Heta{ihy8ik  gellen  kann. 
Dm  auf  eine  ureokmissige  Weis«  iu  die  Kritik  der  r.  V.  ebixuflihreu,  lulisslu 
die  Schrift  eine«  ganr  anderen  Cbarakter  lelgon,  als  sie  Ia  Wirklichkeit  beellxL 
Wie  sie  gegcawîlrtig  beschaffen  tot,  kann  sie  nur  run  demjenigen  ricbtlg  vor- 
■UadflB  werden,  der  skh  burells  eine  aieuilich  genaue  Keanlnis  der  Kritik  der  r.  V- 
angeeignet  lut.    Der  Anfüngor  dagefco  wird  sieh  vergebikth  bemDbva.  ans  den 


1"28 


iner 

4 


der  r.  V.  tu  femiameiL  Cten  f«hli  es  Beban  tiel  m  aelir  tu  e{B«T  ll^tvoUtii  D<w- 
legimg  def  VofMawteBngMi.  vna  doaoa  Kut  xu^iriil,  nml  drr  nntodgeriukfiB, 
dki  uäan  ItrftiaelieD  I'ulftmwtiBtigca  beken«eb«n.  Weui  un  s.  B.  d«ji  ent«B 
Putgn4iben  it»  en(«n  AbadndttM  betraeèiM.  d«r  eine  .Kwu  anunmMoAaaeitd« 
InktHsugabs  d«r  Kritik  der  r.  V."  tirioKcn  loU,  so  wird  man  nvwlu  flbor  die 
UnroUatHsdigkelt  (lie«er  Skfaz«  eratauiit  Küin.  Kiitti:  <let  Vi-tfawer  die  DanrtcUuii( 
der  tütoüseliai  Lelirea  and  Mine  eigenen  kr{Ü*oh«ii  Be«iievkiuigeo  «tWM  Bete 
auselouitler  gclulleD,  so  wllrdc  der  I.escr  noch  eher  Id  der  Lajcc  ■oto,  an»  den, 
WH  ihm  hier  jtnbotvn  »lid,  wnrijciilnna  dii^  ETinptfccduikee  dm  Kritik  der  r.  V. 
riohtlg  XD  erkânncD;  Hu  aber  flie»eit  üuvtuUanK,  Ki-äeiion  und  Kritik  In  eiu«r 
Welse  ineinander,  die  dl«  relnJkihft  Soheidang  dieser  Eiemeole  nor  dem  Kenner 
roi>tc1li:h  mfli'lii. 

Obwohl  Am  KerfiRtr-n  Mangel  aobr  erbublicb  nlnd,  «o  wUrden  sie  dock 
weniger  schwer  in  das  Gewiebt  fallen,  nenn  nkkt  die  fc^ai*  Abhandlosg 
einer  ontialtbaren  AnfTiimfani;  (Ibcr  die  oi|mitlic)io  GmmlUjCo  der  Kr.  d-  r.  V  ge 
tngen  wür<>.  üoiiit  Antur  int  ntiidieh  mit  Günther  Tbiitln  der  Meinung,  daw 
Rttta  Kritizismus  von  dem  Orundbecrftfe  der  .liUellBkuelteii  ADBcbaaung"  be- 
h«TT8cht  wvidc,  und  xhiibt  daber,  diesen  Begriff  tMgMeli  ■!•  du  SehUbM)  m 
Vervtiüidnii  und  zur  Wliiilignnx  der  KsatiMhen  Lekren  bcnntsen  au  MllaMB  (S.  ?/8); 
au  apieU  denn  dieser  Be^rifl*  an«h  thatsKclilkh  En  aHiwu  AB»elmidenetsiuign 
«lae  «beoao  gnmo  ab  mglnckllche  tiollo.  AllcnRills  biMial«  man  »eh  die 
Vervendnnic  deü  Beglflfii  di.-r  inlrltuktiiellen  Antehannni;  xur  licIeuehtaDg  du 
Kaatiaehvn  Krkeuntuiatheoti«  K<'lalU-p  Uksub,  arenii  ale  blue  Ui  dei>  Siane  geaeint 
wïre,  daaa  die  ErlUk  der  r,  V.  eimSid  unter  dteccm  Qtriohtapiukt  bMraebtM 
werden  RoUle;  denn  das  Verstandnia  der  lettlere*  luws  tcMJOWllefc  nur  gcwlBMO, 
woDti  mitnntor  der  Versuth  gemachl  vjrd,  axKh  xaf  Hoo«  kteince  Schenplad 
in  dm  Inuc-n-  der  KauÜHi^hi'ii  l'rftiisür.cndcataipliiliiMiphic  riomdrinRen.  Ueehalb  let 
ca  aber  uiemaDdem  erlaubt,  eiuen  tuileliea  Nebenweg  fllr  die  eigeotlielie  llau|)t> 
attusc  aiiNzn^ibeD,  unf  der  es  allein  mitgllcii  sei.  den  Mittelpunkt  dt«  S]r*tciu 
an  uTTuiuhoii.  lieriide  diue  thut  jedoch  Apel,  indem  er  um  Uhenedem  will,  daan 
der  Begriir  der  iutcUuktueileu  Auscliaaung  die  Gntadlage  dce  Kiirtiiobw  KtUS- 
■taatna  bilde,  wiihrend  dorselho  in  Wirklichkeit  nur  due  iinbiiBiKihllnhn  RoU» 
ajnelt,  din  mgnt  puir,  jiiixfnllen  kilnnte,  okne  dem  wntentlicbcn  Inhalte  der  Kritik 
erbeblicheu  AbliriKili  m  thuu. 

Einer  bosoudereu  Widerle^imf^  der  Apelechen  Auflassung  t<w  der  fundamcm- 
talon  Itedoutnog  des  De^il^  der  intellckiuellca  An»duiuiuig  flir  dk  Kr.  d.  r  V. 
bedarf  !•«  oi.  E.  nicht;  Ihr«?  UnriehtlKkcU  llej^  fllr jeden  na befanxen  urteilend pn  Ken- 
ner der  KiDtiscbea  l'hiluiiopliie  deutlieb  auf  der  Hand.  L*ia  ^cr  su  udgea,  wie 
rorwlrrend  diese  Auf&ssung  aut^h  im  elUMliMa  n  wirken  vermag;,  wetoo  lok 
ttneli  duwif  bin,  dann  nnch  nnnernm  Autor  Kant  «ich  auf  den  Beicriff  der  to(eUek> 
tueUen  AnacbiUiouK  stütxl,  ,iiui  vor  allen  dto  Idealität  von  Bannt  und  Zelt  und 
MÉM  Lehre  vmn  lauern  Sinn  m  begründen"  (8. 61).  Ein  kritladier  KooumMu 
hiem  Ist  HberflUanlic.  loh  glaube  anf  die  Itelattmmiiqi  den  Ltacra  reclmen  an 
diltfeu,  weun  teb  l)«hau|ite.  daan  man  ait  einer  durart^en  BetuuBn^  de«  Becrilb 
der  bteltekiDoDen  Anachauung  geiadeui  daa  Recht  vervirkt,  JeuMOdeoi  In  die  Kritik 
der  r.  V.  «inftlhn«  »n  wonca. 

Kben  M>  wenig  wie  dem  AnfVnger  bringt  die  Selirifl  A|Mib  aber  aueh 
tCcuncr  oiacB  tieferen  Gewtoa.    Weder  fordert  *tc  du  VeMiiul*ls,  Buch  die 


BweMfoiim. 


An  KanttKboB  Bupiwcrkes  !■  lr^>fid  ebner  weeeMlklxa  oder  aaeh  Mr  iiH' 
waHDitlich«B  Beiiehnag.  Drr  Ki^atw^r  wtrd  rich  mImb  u  d«fi  vielai  Cttatca 
lus  de<  Kritik  def  r.  V.  stOMen,  <lii^  luitur  •ndrjVB  UnetMaden  tw»  fSi  deu 
Anflbieer  von  Natsan  seb  ktlnDtam,  fOr  den  nU  d«f  Kuitfach«n  PhlloaopU«  Ixnhs 
Vvtruttea  aber  nellMh  gus  BbcrflltMif;  rtnd.  Do«h  kusnle  man  tkb  die  Utue 
■oefc  (sbDea  laaseo,  wmu  utu  Must  naeh  dtir  i!x«K«dMhai  wmI  luttteclieB  Seite 
«IwiB  wiikUoli  Wortvollrs  ^-lotetet  irilrc.  Du  aber  l>t  «b««  nkbt  dor  Flu. 
8(att  dasMi  fiatko  sii-li  i-tnr  fiwm/n  yieage  rom  eoaderbami,  naikllTllcheii,  mi- 
hwUMBle«,  adtwukeDdon.  unklareu.  jjl  lunrcUen  «neb  efmider  wideTspr»eli«iide 
BcbaoptlMgeB,  darek  wctch«  A\e  Aostcbtcn  Kutu  HfUin  enlslellt  nod  dtc  <4fCPiMin 
AeiMiliiiiiniLiiii  dec  VeifuHUra  runcbiedeiitUcb  teliwci  vi-ntändlicb  Kumukt 
wvrdeii-  Icb  fObre  einige  dieser  AeoaMtnngeii  u,  da  sie  nir  dlo  SchtiR  aehf 
bndeliiieBd  sind. 

An  tndimeii  JJiellt-ji  spricht  Apol  wn  der  anMchIiefl>liebi'ti  Apritiritiil  dm 
Binno  and  d«r  Zoit  (S.  S,  4»,  tö);  S.  to  wird  roo  dee  Ummb  ItkftlUit  (d.  S. 
a  4.  £.)  gerfidet:  Ixiid«  Aiadruokswelteii  alod  hn  Gnuide  fcoomoMii  wMwalDiriff. 
Nieb  S-  It)  mU  Wi*Ma  due  tUtegori«  aein.  S.  CI  aben  heiiKt  oi,  .wenn  dhMi 
Ol^ekt  ah  .ErfabraDg  ta  aioh"  seboa  exintiert",  mid  iiBten  witd  bciisoptet,  dan 
die  Welt  der  Oedankon  dl»  Well  der  Eraobelomgeii  ael.  8.  9T  findet  sldi  der 
(Ui  den  riitntipa  Standpnnkl  A|>vl»  chitnikterleäRohc  8»»:  ,Um  mi  wi'nltc«r 
koontc  Kani  duu  kotumeo,  duo  Kat«K<'rin)  e.'me  ti<!KfilTllube  „KrHeliebiutK""-  Kt- 
k^witiili'  des  IHoges  an  al«h  EUrnerbenn«».*  S.  113  wird  Kaut  folge Ddermaaseo 
kittlalen:  .Wie  darf  KaM  (agcti,  Kaum  sad  Zeit  sind  Erechciimntct^n,  qIidv  Torent 
beiricMU  n  b^wn,  da«  Itanm  und  Zdt  nirlit  dtim  i^ukuaiuru  kuuii,  wax  man 
nBMr  01n|[  an  weh  ventebt  und  v('nil<!h('n  tniiMNi'''  Duuiil  d«iD  I.i^üt^r  dieMT 
uBriefatiKC  Saajft  nickt  cnigelit,  int  or  auvit  uuub  mit  aehiüt^ii  Lettern  gedrui-ki. 
Aaa  der  AmMOfeHng  8.  7$  führe  Ich  Tul^oiidc  Stelle  ao:  „Wie  TurhUlt  oü  sieb 
aber  nlt  (dncn  Satze  wie:  „dna  DIok  an  «ich  htf"  Mit  ihm  kann  ich  nicht  trie 
arit  dm  Satc  de«  Kxunalitäl  die  phyxikaliKcbt^  „KrfohruDK'  kuuatriiieren,  niUglich 
■nebeiL  Und  doeb  IM  cf  .»bjektiv"  gültig;  mit  dem  „ist"  meine  ich  dn  Objekt, 
eine  Wabrbell,  die  aacbcai  Gedanken  tinisprieht,  nnil  dieser  Ord.-uiki;  ist  dt^nk- 
eolwoDdig."  iiicr  iat  ans  dmi  Zu.-umiiic-tiluu]|;<-  iiieht  dctitlich  zu  unii'hi'n,  oti  in 
d«B  ndlgutrillen  ifStzen  Ah  Mriuung  Kaijtii  iviedergegebeu  udet  nur  die  eigene 
Anaiebl  dee  Autors  mm  Aiudrnck  gebracht  nerden  soll.  In  einem  aber  wie 
in  iaa  anderen  Falle  «Brdon  die«i?  BohnnptimKun,  weiui  auch  uua  vemchiedonun 
ßillsd«,  sehr  »chweren  ftedenkuo  iinttirlieKeu. 

Aebullebe  Aewaeningca  ktinuten  uoch  mehr  angefllhri  werden;  doch  wcade 
leb  Boieb  lieber  mH  cinimn  kareen  Betneikuntti^n  den  AuxninandersrtzRngco  au, 
darcb  die  Kaate  Stellnng  t-xtr  Heiapbjrnk  brli-nvhtrt  werden  null.  Uass  dieae 
AnaeiBândenHtnuigen  in  keiuer  W<Äie  als  ebe  ersehüpfende  Behandlung  Ibrcs 
Gegentaiidefl  ugeaeben  werden  kVniieB.  branche  leb  naeh  doa  oben  beruiu  (iv- 
B^ten  kaom  noch  ta  vtnkhcrD;  di«jrnigen  Muniunti',  wi-Iuhe  fUr  tiaa  mlreffcade 
WUrdifpniK  der  âtnUung  Kants  xur  Metaphysik  iu  Beiracht  ki>nuaen.  sind  dnrdi- 
an*  nicht  alle  ber>'orgeLuben  und  In  Ihrer  Bedontang  rlebtifc  erkannt.  Was 
abcTÜie  BeuneOiing  «obebuigt,  die  der  Veifassec  In  dk^iteni  I'iinktc  der  Kanlisdiea 
PUkMophie  aoRedaOlcsi  UUat,  a»  untirickr.li  et  büchitt  m<ud(-tbarc  Anaiehteo.  Zwnr 
febc  ieb  Ibra  darin  rocht,  daaa  Kanl  durdi  seine  Kritik  die  Heaphysik  nicht 
vojdekiel  bat  (S.  II»);  aber  der  Begründung,  weiche  dlcur  Salt  urhült,  auwuit 


1^ 


RcociuioDCD« 


Bid)  «iao  aolehe  Ub«rhupt  cfkciuwn  IIM,  venug  kh  ulcti  danhaaa  tâeià 
unuekDcMcn.  Soviel  ich  Mbe,  «HI  Apcl  KCgen  Kaai  dir  MnnUdikdt  d«r  Uet»- 
fkyttk  àutik  btmdàea,  eut  «r  behuipi^  es  VlioDc  imstibSa^i;  Ton  der  rinn- 
Uchen  AB»ehaii8Df  eim  raJa  bogruTUdic  Erkctntitb  diiKli  die  Ksi^orieo  kc-Iwh 
{im,  lOT,  1 1 7);  wie  fOr  die  btiinriueiiachftaeii  aynthetiacliR  Situs  a  priori  geilen, 
M  kOnatea  uiefe  „^ntbetbcbe  83Uae  k  pttori  mOKlkb  aein,  derea  .Sj-ittliwta  uf 
den  VenOnde  (der  Venwnfi)  benikt,  n&d  die  b  gkkkcr  BcrecbUgnag  «h 
OKUphyidKfcos  WifMo,  «ine  IbenSnndleb-Mttlfeh«  Welt  lurbanen  —  lailttllch 
■nil  oaaeKD  Begriffen,  In  iiaMC«r  endliebeii  WetM*  <101, 1>.  K»  bt  wbklidi  »elubde, 
dMBaicli  der  Verttmtt  loll  dlwcr  Andentnng  begnlgt  md  dm  keben  Aufaekhim 
dirSlwr  erteilt,  vEo  ntui  ein«  detvt^«  Hcitaph^ilk  msglieb  eoia  kün>c.  Hlotanf 
w&n!  all««  aiiKCkomraea.  dmn  an  der  bluKKO  VumiBtang  ibjvr  Mîlxlicbkdi,  dte 
Bleb  aboolnt  DicbU  KCgen  Kaol  bewclsl,  hat  gar  niemand  irgend  ein  Interraaii. 
In  Wbkticbbcll  ab»  tel  eine  Hetapbytik,  vie  sje  mb  Ap«l  dsobi,  ein  vCUigei 
DndJng;  t»  ww  gonde  d«r  grosM  Imnm  Kanlii,  die  liettpbyiik  ah  «ine  Wisset)- 
s^aft  H  iiriofi  niditnbsaeN;  venn  da>  tiebtig  oüfe,  m  würde  ftellleb  Jlotaphyslk 
vQPig  BiUDtigllcb  »ein.  Dleeo  Aoffaanug  mm  mu  vor  ■lt«a  Dtogen  icnUfren, 
«renii  man  di«  Unn'ohliKkeit  von  Kaata  Verwerfung  dfv  McUpbyiik  dartbiui  wBI; 
anstatt  aber  an  Oiewui  I'linkle  ebuOMtien  und  iu  der  angedeuteten  Wnso  gogw 
Earn  vonngebon,  erneuert  und  v*rsok1fanin«>rt  Apel  nnr  die  Rantlaebe  petiUu 
princtpil,  Indem  er  da»  l'ragbikl  einer  r«in  begrHTlM^hen,  aprloriaditii  Heiaphyalk 
ketutnilerL 

EImom  iiabeMedigvnd  wte  dl«  Resultate  dea  dritten,  sbd  aacb  di«  Er- 
geboisM  des  fSnftw  Ab»ehnltt«s,  di^mcu  Inhalt  lefc  ngeb  ftlebtlg  beiObre.  Der 
VcrßMMT  beginnt  Mino  Boiravhtuogen  mit  Bng«Tca  AnaelnaadenMnngen  aber 
d«n  Detenninismuii,  illf  twar  in  nttneber  lliaaiobt  fcanx  richtifr ,  aber  doeh  Insofeni 
aaxntreffeud  niiii],  als  sie  vermOgc  «jnea  nvub  Imitier  biivlig  Meb  findenden  Irr- 
lunes  den  Delenulnismns  fm  fstallstl»eb«n  Sinne  auslegen;  wenn  das  Handeln 
d«  Menseben,  so  fllhrt  Apel  S.  l.tl  an»,  durch ireb end«  kannd  detenuiiiierl  wir«, 
dann  wilrdoii  »iKh  Menscb  nod  (lobliises)  IHug  garaiebl  untenebuidcn.  Nach 
dteiieu  voibereileiideii  Itetraebtungen  wird  dann  die  Kandsehe  Fr*iheilBlrhrv 
ausfllhrlleb  dargcstctll  und  dnreb  «la  Scbena  erHioterl,  wcleiies  dk  8sebe  kaum 
klarrT  iiuu'ht,  »Ih  tde  tut  sieb  berdts  bt,  Sclilifwdidi  ifletit  der  Verfwser  »einu 
«Igeae  KulHcheidung.  ita4;li  der  die  Freiheit  des  Willens  ïn  suelien  Ist  in  der 
PtUdgkett  des  leb,  von  »eh  aiu>  In  den  |>Hyeh<ili>t:i'>eben  Hccbanbinm  etetngroiren 
(1411);  weitLTe  Auaf  Übrungeu  diaea  Gedaukeaw,  durob  dk  er  enl  W«Tt  g«wlnn«n 
kSnute,  fehlen  frollieh  au  gut  wie  ganij  nor  soviel  achetât  klar  zu  Hein,  lUaa 
dkM  t'iUiiglielt  d«  Ic.ii  In  Ibrcn  niikungcn  dem  Kaiualgesctic  ulehl  mebr 
ul«rwarftsi  »nbi  soll;  denn  „itsK  K>in»lKe»cU  die«t  diuu,  die  Natnr  physlkalbeli 
xa  begrvifen,  nkbl  aber  den  Miinncheji  in  iler  Lebendigkeit  ai-iiir»  Wollera  nnd 
Thnoa!*  (Ilî)-  Datnil  u-Sren  wir  denn  glUektieb  bvl  dem  Inilrtorniiiiiniati»  Im 
eigcMllehen  Sinne  und  allen  den  Svhuierigkellca  angelangt,  die  denaelbea  ent- 
ge^Mutohen  and  mIdd  Amiahino  nach  iinwrtm  DsÄrlialt«n  gJtnzlkti  umCgHcD 
naebcn. 

Kto  scUlttttlokea  OeMunlatteil  knimen  wir  ta  anseru  Bedaasra  nttr  daUa 
aatnprechea,  dan  die  Sekilft  kelneii  Fünsohriti  b«deatet  Der  Vdflmer  wUrdft 
wabrwheblieb  BexMires  haben  leltfeii  köunen.  wenn  «r  niphl  iin  Etanno  falsoh«r 
<jtxunUn»ohaiiaBgMi  gtsUaden  faüttej  so  ah«r  ist  dk  llOhe  Tetg«blk)i  gewi 


t 


I 

I 
I 


I 


Boocmlonea. 

ÜB  et  anfgevendet  bat,  mu  mi  elnsM  Bdi«ltba»n  Stinilpunkt«  tos  E&dÜsgIw 
L«lii«B  SU  bdea^tfm  nud  kiitiMli  n  beorUDea. 

Jenm.  Fn».  Erhnnli 


I 


PUntlko,  Otto.  Roiiflflcans,  üciders  nsd  Kants  Tlieorlo  vom  Znkunfl«- 
IdcHl  ilrr  McDii«hbi-ltxKoi<'lii(!)ii<!.    Pisa.  Ornißiwalil.    lui».    6tiS. 

K«  M'iire  ^«bei  lubUlig,  an  eiue  Dlasettatfaia,  di«  uffenbar  nielrt  in  don 
BuoJiliaiid«!  gekonuue«  IbI,  einen  relnwlsseDscliaftlichen  Huntab  aa^nlegou.  Dm 
Astor  «Hl  bcirclaMi,  dus  cf  mit  Niitcnn  fUr  sicli  iind  sjidere  la  hncn  weiss  Diid 
die  anr  BcJi^'mcbiinK  «um  uiiifaKïendereu  Thuinaa  urtonlurlicli«  Koinbinittion«- 
gabe  liwltu.  Daa  aa»£(d«luito  QoeUenatudfum  dea  Gclebtlen  vilrà  luan  vou  iliu 
Di>«li  nicht  Tcrlaa§:«n  dllrfeo  und  Am  spiMimon  nraditioida  fUr  erbracht  sehen, 
«cm  rr  nnr  dir  Ilauptqactlen  vuTstiûidigefi  äiiuitr»  xiuh  uui;«eiKn>!t  hat  und  Im 
Blirigrii  die  LUckeu  uiner  Kcsotals  ana  nreher  Haud  ^r^xt. 

Zo  diewr  KlMW  «bwucliaflUcb  belangloser,  aber  ah  TLütigkcitateoirub 
nidit  uwrfronlîclHT  Proboarbelten  dlanbti;  Ich  anfönglich  ni;ch  die  vorlleg«nd«<, 
auf  AniunkDiigi!«  nnd  idheTO  (Jautlennachwrii^c  cOllit;  vcraic.hteade  tSchrIft 
fechiieD  xn  dOrfen.  Ick  bod  darin  BouasMiu  Diskim  flliur  diu  Knluttibanx 
der  (Jaghlehheli  und  d«n  .coonat  social*,  Herden  .Ideen"  und  K^uta  kleioeiru 
foMUcblspbihMDpbifchc  Scbrift«n  aoachnbcod  Üi^Mig  verarbeitet,  wenn  «e 
(ieh  auch  alsbald  befaii.-uit«!llto,  das*  ea  dem  Autur  uiobt  riHibl  itu'uiffun  war, 
aas  den  hreiti^B  Inhal ttsugaben  d«r  TtiTgeiuuuit«D  Qaelleo  sein  eigeutlii'h<.>a  Thema, 
die  Austobten  Ronsuaus,  llcrdora  nad  Kants  tlbor  das  Zukunftsldeal  der  McuscJi- 
belng«acblcbtc.  bersumw-blUoB.  filKi  ieh  fund  leidi^r  n»eh  mehr.  Dodi  maa 
nrtofle  »olbst  an  dcv  Tland  di>r  folffrudria  <îoKt>»Ubi.irMtelInt]t;. 

Fester,  Itoiissttan  und  die  deutsche  (!o- 


PUadko.    S.7. 

Kaut  lut gtgeü  die  BehauplanK B'a, 
aela  Umeascib  sd  nur  durch  RUok- 
seUOsse  anf  oine  vor  aller  Kultur  liv- 


si'Jii('Jits|ihi!»Bo|ihie.  S.  (lli. 
Eh  blieb  Qim  |  Kam]  oiehl  veiboft^en, 
diMs  ßuusReaiin  Bobauptong,  sein  Cr- 
nu'.Tinoh  Hei  nur  diircli  K(i«k»o)illi9ao  auf 
gnade  Zeit  gtimoam,  dngevraudt,  daaa  eine  vor  all«r  Kultur  ÜHgeed«  Z«it  k«- 
dimelbu  aar  eiiUT  Selbstlünschuiig  bo-  wonucn,  auf  Sclbstlänschiing  beruhe,  und 
nhe.     Er  naaille  dl«  Verfobrcu  nyn- ,  er  luumte  da«  VcrTabrou  den   Uenfcn 


tboüscb,  weil  ß.  tob  natllrlichen  Men- 
•ehea  anBuige,  nihraod  «r  analytteoh 
Terfahnsd  vow  K«iittctoo  auageht. 


synthetisch,   weil  er  void   uallirlielieu 

Uensohon  an&age,  wShiend  er  analytisch 

verlährend  rmii  gvsittet«n  Uenscheii  ao»- 

gohe. 

Abaohreibeo  rtchl  sieh  imtucr.    Bier  ist  die  Folge,  daas  Hen  PhuUko 

Kant  efaeu  Ehiwand  macben  lïsst,  dcu  er  loobos  Wissens  nie  Remacht  hat   IrJi 

Bi^te  ma  „es  blieb  Kant  uklit  verbürgen"  und  orlUatere  dann  dieie  IteliauplunK 

darcb  tätten  den  l''ngtii«nteu  (Sob.  R  ll,S16)  entnommenen  Satx. 

Ooeli  biJrca  irir,  wie  an  dor  ddcrten  Stelle  melfi  ^Benntier'  fortAhrt: 
Pknttko.  renter. 


Herder  beauriandet  dea  Oebrauob, 
der  hier  *ud  R.  udt  den  Won  „EKUtf- 
kelt"  getrieben  wird,  die  täekt»  als  dM 
FIUfk«it  mIb  lull,  dem  nlaunenMhr 


UuuauMi  qrfelt  [Daoh  Bwd«r]  mtr 
mit  Worten,  irenn  er  Immer  voii  elan 
FlUskv-it  Kpricht,  die  niehtn  &U  Pnhig- 
keit  Bein  solL    Dean  nlnuuermebr  kaun 


12« 


BoccnaCoiHO. 


kOwM  â«r  Q«hn)Mli  ein«  Flhigkult  in 
Kraft,  etwM  blo>  HOfUchra  U  ein  Wfrfc- 
UehM  verwandeln.  Panus  fiilgi  »bor, 
duB  schon  der  «rst«  Ueasub,  dur  sieb 
vom  'iloro  kelBomregs  dnrdi  eine  „blu«e 
StafeaerkUiiUf;  dtr  'HcrkiSfl«,  sondora 
dvteh  etoe  gtm  venchknieniatigv  Ricb- 
tniig  und  Aimrickinng  aller  Ktifte  miter- 
sclieid«t",  Mit  Vcrmufl-  ind  Spnek- 
fiLliiKkeit,  Beooaacabell  nod  Spmch«, 
wenn  ftDcb  Boch  m  wentwlckett,  vue 
AnfunK  hmim.  Danm  (oigt  dca  Wei- 
teren, dua  aiKb  det  h}-]iutbetinche  Wilde 
ß.'s  in  seiner  Waldeinsamkeit  Sprache 
Ar  d^  Mlbst  eifiulcu  aiiiute,  wenn  «r 
■te  audi  nie  geredet  hätte. 
DofiD  ^e  war  etc. 

DuBOs  folgt,  denke  Ich,  des  weJierca,  diss  Herr  PUntllio  ein  Plagtuor 
Im.  Und  koJn<«wop  anf  iliw  Abiichr«iben  meiner  Wb^lurfipibo  Kantifcbcr  und 
Herderscber  Gedaskengiüige  besdiiiDkt  er  sieb  dabei,  sondern  ISaat  oleh  gK- 
logeaäkb  aacb  selbst  m  Worte  ltoiDin«a. 


,,der  r>elir»n«b  Ho«  RUgkelt  bi  Krtft. 
eitni  bl')«  HCgtlobe*  h  «In  WlikHehee 
TerraBdeln".  und  wo  kebe  Kraft  ur- 
sprttnjtlich  Torhiuideti  fsl,  kann  sie  spSter 
auch  nküit  Kebmuibl  imd  ugewuidt 
werden.  Danas  folgt  aber,  dnu  seboa 
da-  enrtc  HeaMb,  d«r  sich  vom  Tiere 
keliMawefe  dnroh  eine  „Moms  Stafen- 
«rbl)»to(d«rTierkrlifte",  wwdem  durch 
«Im  „gm  T«nehledeiMRfge  mehtnag 
lud  AnswkklnnK  aller  KrtAe  untei* 
scheidet",  rail  Vernnnft  and  SpiaebnUg- 
kcit,  Besonaenbeit  aad  äpraehe,  wena 
nach  no«h  so  naeatwkkelt,  vonAabiv 
■abesM».  Danu*  foljct  d«s  weiteren,  Glo. 


Plantlko.  8.  30. 
DI«  Rflckkelir  sam  ElnkUnc  mit  dtf 
Katar,  die  BefiiniuiK  ili^r  ttcrvchtiipinc 
des  Genihb  dem  kühlen  abstraUerai- 
den  Verstaodo  gogcnUbcr  hatte  adso 
begebterle  7.axtimmiui|;  gefliDdeD.  Wie 
R.  wandte  «T  seine  AufÜMikanakelt 
allen  Gebtetoa  der  Natur  an. 


Fe»t«r.  &4S. 
Aach  Herder  hatte  die  dinaabohe 
Aadebungsktafl  des  GenAn  an  sich 
etbkren,  und  die  Rückkehr  tm  Natur, 
dk  BetoonDf  der  Rechte  des  Qefllbls 
don  kalten,  abstrakten  Veistaade  gegea* 
tiber  hatte  selae  beg«isl«fte  ZoBttaunn^ 
)tcfnnd«n.  Wie  Rouucaa  sacht  er  aaf 
allen  tieliietea  die  Natar. 
Der  Leser  wag  eotscbetden.  ob  Herr  Phntfk«,  da  «t  sich  doeb  cdamal 
anb  Abachreibea  verleg  nl«lit  bener  geüiaa  Utte,  gteleh  Wort  Mr  Wort  abm- 
nbrvibca,  ubvobi  m  auch  im  Abscbielbea  keine  gans  gllcklkhe  Band  seift 
Auf  Seite  ST  sagt  et  t.  B.:  den  Eutwicklung&gang  bis  anr  eisten  Slaateagrllndliag 
gebe  Herder  Jedoc.h  nur  andealungsurelsc  I.t'lder  hat  er,  ab  «r  dieaea  Sata  aas 
Seile  GS  meine*  Bn«-haa  mit  gcrin^n  XotLlälcatfaiMin  herlllKtraahm,  da«  „jcdocb" 
stehen  lassen,  das  In  mebiem  Buche  eiuea  Sinn  hat,  be4  Ihm  nicht  Cad  to 
kSmrto  kb  nook  ein  Datzrnd  mehr  oder  minder  wSrtUeh  abgesohriabenw.  kltienc 
and  U^ercr  Stellen  aiifllhiim,  d<)«li  wird  srhon  d>a  Hilft>r<dlte  aar  Chaniktcdstik 
dkaee  aibsoaderlielieai  Rpei-iuiPu  i'nidltiuQls  ^uQgua.  and  ieb  wllrde  mleh  akbt 
«nadem,  bei  llng«rem  „Qocllenstudinm"  uieh  andere  Autoren  aufXhattebe  Wetae 
„beaatst"  su  finditn.  Alkrdinipi  Antom,  deren  VerbitilaBic  eine  nslnrgamlwi 
beschickt«  bt  Oder  würde  etwa  Herr  Plasdko  ebenso  unbedenklich  là  einer 
der  Gruilawaider  pUkwofthlaebea  Fakullttt  vo^celtyten  Artielt  Kttao  Fischer, 
Zelter  and  Windeniand  abn^eaebriobeoi  haben?  Ohne  einen  Ütrait  dor  FaknltStea 
anfadiea  la  wollen,  glaube  ich  dealiatb  doch  ab  pUloaopUateodeff  Hiabiriket 
den  pfaikwofiblmaden  Theologw  die  Sehrlfloa  Kaata  n  nebt  tlbtfeot  Stadliua 


I 

■ 

I 


Seeeiuloiica. 

tmgAÜleu  a  bIUmii.  Es  Bnt  ihifa  fllr  phfloaopUtdie  HMpil»Dt«a,  wi«  vir 
titid«  es  «ind,  gtt  viel  damia  lenwo.  «ber  wer  «nt  elninal  dMerad  b  den 
Bunkreb  Ktai»  Kvxtgta  ht,  wei»  well,  iu»  ho«li  liber  alien  VonllfM  Miner 
ButtodiMcIteii  Kritik  nocfc  efo  aadem  uebt:   ieii  medae  die  Ehrliebkeil  d««  «lir< 

HUcfceo.  Rletiard  FtMvr. 


EUler,  K.,  Dr.,  Die  Weiterbildung  d«r  Ksnt'aeben  Aprioritltilelir« 
bis  tar  Genevan-  Letptlg.  W.  Friedriclk.  mi.  VI  u.  88  S. 
Dia  vorHefreiide  Scirtftciten  hklbt  crhrbUclt  bliit«r  duD  Knrartiuigon  mflck, 
die  dorcli  sefnai  Titd  em-^  werden-  Do-  Verftster  hat  »tàae  âcbiidigkeit  nsr 
kâlb  Ketbâo,  er  bat  zvu  ein  ii«iiUI«h  reiebhtJtiges  Hattft^  gemumell,  aber  da»- 
•albe  fast  gar  Biebi  rorwbeil«!  Wilireml  man  also  tn  dem  BUchlela  die  maaclMirlei 
GedankcndeDiait«,  wdcbe  Id  der  ApriuriHlMlchre  KanU  vtirwob^n  Kind,  aaaeiii- 
andergelegt  in  fiadeo  bi)fft,  damit  dann  wdler  gtztfigt  wetdeo  künoe,  wdciie 
SwtandtAUe  der  gao'o  Theorie  sieb  lu  der  Fulgozeit  als  unanfochtbar,  weleb« 
■b  tweifclluft,  wekh«  als  vi^TbraerniiKi'WlIirftijc  erwiesen  haben,  wird  too  dem 
VerftcMT  idcbt  viel  tudir  als  eine  iuaserliohv  AnuinanderreiliuaK  der  Melnuigcai 
«id  AjHOhunigeD  geboten,  vie  sie  Id  der  PLlltnophle  acit  Rani  in  Besag  auf 
dH  Aprtori  xoia  Anidrack  fCfkomtnen  doit,  lien  l<>KÎ!=ch(-n  »nil  bitib>ri»cheii  Zn- 
nmnenba&K  deiMiben  bat  der  I.eM;r  der  Hauptaaelie  nauh  aiob  selbst  au  ncilies. 

Die  Eialeinug  (S.  1—1)  glebt  eloea  auinmariacheD  Ueberbllok  Über  die  Ent- 
wUieliug  der  Ltkr«  von  den  ugcboi«iuii  BcgrÜTcD  von  Plato  bia  Kant,  d«r 
LTdl  (8.  ^-tC)  bringt  die  AprioritUaldir«  Kants,  der  «weite  (S.  IT-A3>  die 
Anriebten  des  nainhKn«Hen  aaebkaniiBolien  l'hiluiopliaD  über  da«  Ajiriurl  ïut 
DaisUltling,  lUld  swar  «erden  xDcrsl  als  Anhiingcr  Kants  Retobuld,  Beck,  Maimon, 
Kng,  Fi«lile,  ScbcllhiKi  Hrgd,  Seh  Wir  mmc  hur,  Fric*,  Srhopeuhanpr,  Treudelttu- 
birg(?),  Lange,  Hebnliulti,  Liebmaun,  C'uheu,  diuin  als  UeKnur.lakubi,  U.  E.  S(^hDlUe. 
BudlU,  Herbart  Bcneko,  l'oberweg.  F..  v.  Hartmann,  I.aa8.  Rlchl  (?),  Wundt 
dnrehgeganitea  Vi»  &  ScliIutMeitcn  i-ndlidi  nind  der  WUrdigung  der  „ttedeutong 
der  ApriorltiUsiebre  tUi  die  modern«  Erkenutulatheurie"  gewidmel. 

Dan  dl«  Aukktcn  diraer  Denker,  soweit  es  bei  der  grossen  vom  Ver- 
Ihnar  bcHebfatn  KUne  mll^clieh  im,  im  ttiuin;n  korrekt  wleil<irgegolien  sind,  kM 
gen  uerfcuuii  werden;  in  einxelueu  FUUou  freilich  ist  auch  niiuiobes  suhief  oder 
gaoa  Tetkebn  ausgedriIckL  So  iat  der  -Satï,  dasa  „die  Ge^eualiinde,  auf  welolie 
liek  dio  Ontndsiltie  <W  nineB  Mathematik  sowin  auch  der  Physik  beziehen, 
iDclita  a&derea  nbd  als  die  Fonnioi  und  (icsiotti-  ili!»  iTkRunniidirn  Bewunsladnii 
•dhat"  <&I1)  enOckiedeD  kantwidrlg.  von  „a|irioriaclieu  Furui<>u"  (S.  11)  au 
mnàimn  l«t  «Dm  mbidwten  ein  Pivonaamua,  wührcud  es  „Funktionen  der 
SnaBekkcnt"  umIi  Kant  eataehiodcn  nickt  gobco  kann.  Falsch  ist  auch  die  Bu- 
lupiaag,  dua  Kant  die  „InieitektuOitiU  der  Anacbaunug"  leogoe  (ä.  3(1),  deon 
4h,  ans  Sebopesbatier  AnsckauDog  nemM,  lal  dnrchaus  nicht  dasselbe,  was  bei 
Kant  ao  bebet  Der  Auagqvmeb,  daas  nach  Coben  „AprioritlU  einng  und  allda 
de«  wlaseasebaftlkhevi  VerCahrea  aukoBnie,  aua  «etoheiui  als  ihrer  Qoell«  41« 
ïvmm  d«r  ErkcoMiib  ihb  ttgtbva"  (S.  *S)  ist  mir  usv«rsUUidllcb ,  and  dk 
AalslellBng,  daoa  EL  t.  Uanmaao  In  mImt  „KriUsekcn  OrandlegMug"  die  Aprlori- 
uialabr»  Ka*ta  bekltaapfe  (9.  6A),  dtbft»  dooh  w«U  nnr  cotir  im  TontnMomiig 


128 


ReocMknieii. 


Utbar  mis,  dan  man  ilu  Prlntip  des  tnossccMleiHalM  ld«*UtBiw  ate  w«mbU 
Bobea  BeaUadtail  J«er  Lehre  betnrlitGt. 

Gerade  ad  dleaer  Ictitereu  SuUe  Ifiit  so  raehl  deulUck  hermr,  tr(c  iinbe* 
Rtiogmt  und  «chwaiikcnd  dor  Begrtffder  Apriorltttslekre  dnreli  du  game  Sohrittcben 
hindurcli  bluibt,  wu  freilich  kein  Wonder  bt,  wood  maa  bedeaki,  fhas  EanU 
71i«arie  d«*  Apriori  uf  6— 9  3eitt<ii,  die  Aaadumiafen  der  (Ibrigon  Denker  Im 
DitnihBehDilt  auf  3  SelMo  daigeUigt  wecdea.  Bei  wlcètr  KUne  nnuKte  det  Ver- 
fnNKir  ent«->-dvr  «ein  TlHmut  dut  ganz  popolfir  be)ttlld«b,  od«  noter  Veniciit 
üuf  da»  Kiiimlivii  iu  Kbielhciicn  sich  aat  die  Hervorhebung  tnd  EMtrtenuiK  der 
IIau|iluHitlv«,  die  die  Gertaltimg  nud  Wclterfaüdoitg  der  ApriorilUtilelirc  beetimoit 
baboo,  b«MliSnkcn.  tn  WbfcUctikefi  nlnuul  die  Wiedergabe  vun  U«fiiiitiiMMi 
lind  I^linneinunfTCin,  dl«  wohl  als  bekanat  UHob  rotauagesetzt  werden  ItüaDea, 
eioeu  nnv^thältoianubudK  breitea  Raum  rin,  wo|[<!p-D  die  IImn<liBihiB)C  der  leiten- 
den Idi'eo  durdi  die  etwas  uii|;^tdo«l«  Art  der  llericbtentaltnnff  ati  ffviadean 
erschwert  wird.  So  w^rd  l>ei  Kant  der  Uniersebled  it*  legiscbea  Ofed  dea  ptjc^o- 
Ivgbichi-n  Apritiri  ïwar  crwllint,  aber  die  xooatlfca  oaaiwIiaTlel  vgo  einander  ab- 
welobenden  AnfEanvagen  da  AptkiriMkea  werden  dafaeb  abi  iquiTaliml  ocbao 
«laattder  gcsioUt  (x.  B.  aaf  S.  10).  Pie  DanieUwK  der  Apriortäialclite  Kaata 
■eliÜoMl  mit  dem  Urteil,  dara  Kant  swar  die  Eüateos  gewbser  fan  Bewnaalaela 
1>egTlliidetn  BediD|Ciuip:B  der  Krfabninx  si^ir  KcrtelU,  aber  weder  crwi«iMn 
liab«,  data  Banni  und  Zell  run  aller  KrfahnuiK  Qaabbiiiiipgu  Pöraeo  der  Slna- 
llehkdt  aeien,  noob  dan  die  ZaU  sofaier  Kategoriees  wltUldi  elMBorlel  nrqrtog- 
liebe  OrusdAmana  d«a  Peakeas  roprSatathm,  noch  Amb  da*  Fomale  der  Er- 
kenntai«  nur  wbjektiv  ivl.  Damit  rind  ja  dnige  der  Humealc  btietcOiai-t,  weJcfae 
nir  die  weitere  Èntwi<^kelunx  fa  Beineht  kuamen,  aber  dock  bei  weitem  nioht 
•Ilei  abgetehco  vun  der  Melinleatigkeit  des  Apriorl  wiieo  ab  kfitbclie  Piuku, 
an  Âtaum  tpüteic  Denker  elngtaetat  haben,  noch  m  enrttbaea  gewtxa  dl«  üater- 
•eheldnng  dm  Uaterlaleti  and  Foimalen  tn  der  Rrfahrnng,  die  IleniaùebuBfc  dea 
Formalen  Ine  Subjekt,  die  Bednktion  das  Fomaalen  au  dea  ErkeaniBiiobJekteo 
auf  »ibjektlve  Formen  des  ErkcoBtntovenntigeH,  dl«  Untendioidiuig  einer  M ehr- 
■abl  solcher  Formen  Inabaaoadoi«  von  Fonnea  der  Aaeehanong  nad  dea  Denken«, 
dl«  KrkUrung  der  VMUndnof  tob  StvIT  and  Penn  fan  wtritUehc«  Erkennco,  die 
Beatfaomnng  den  labaltea  der  BaoBToMeUiing  iL  a.  w.  Waa  «padell  daa  Baum- 
problm  betriflt,  ao  bt  die  BedeliteBtittuiit;  E-'a  losoftra  oarolbttlBdig,  aU  von 
deo  auf  dasaclbe  beiUgUcbon  Mueren  UaKnuekunfen  nor  ^e  voa  Uelmholtz 
tuul  auch  diese  nur  andeatnncawibe  Enrthaong  fiadeo. 

VerlüQtalnliaiig  w  «Ingwheadsten  ilnd  am  SAhm  Rbhl  und  Wundt  be> 
bandelt,  b  deren  „kritlaolieBi  Eaiplrlarnns"  der  VerCuaer  offenbar  den  AbaeUnai 
der  gauen  Entvickelnngareibe  aidit.  Denn  das  Blelbeade  dw  Erkeantabldite 
Kaat*  bt,  wie  in  dem  ScUuBMbachnin  anageapnwhea  wird,  aar  aeia  Kaehweis 
von  der  .J'orauUOt  dec  Bun-  wid  Mtanacfcannag  gegenaber  de«  Empfindnogs- 
Inbtdt,  der  SpoataadUt  des  Denkens  nnd  der  »j^nibetbcben  KaUr  des  Bewuaat- 
sefaia"  ;  die  Kant'eebe  AsnabuK  etoer  SnmiH  konkreter  rdner  Anachanuagea  and 
Begriffe  ict  nor  eise  Naehwirkoog  der  plataaisehen  l.ebre  von  den  asgebureaea 
Ideeo;  als  qirigriaeier,  von  den  Erikbrnngntoffea  auaUingtger  Fakttir  der 
Erfceaanb  kâna  aor  die  „allgenelne  (logbcfce)  Ooaemdnigkeit  de*  Bew1las^ 
•etaa"  bi  Betracht  koiann. 

Sundenhanaea.  Dr.  E.  Koealg. 


4 


lt«Qeu[«neo. 


129 


^ 
^ 


Manxlati,  K&rcel,  La  Ui-liplifslqiie  do  nerbart  at  là  Critique  de  Kant. 
Paria,  nftcb<?tte.  1S!M. 
l.'aavnxc  miitre  ntuiireiileinent  dans  te  ciidro  des  „Eantstndlm".  Dans 
la  pmnlère  pvtic  rau(e«r  a'cct  proposé  de  faire  conotHru  au  [iiiblfo  fr)iii^iA 
mw  dMitriae  qsl  compte  aiijonrdliai  cmmmv  tu  Allenagn«  et  vu  Xalt'iehe  de 
norabrens  reprJviuntantii,  uiaia  qnl  eat  densKrAe  à  pen  pri-B  igoorîtc  de  I'lTiirc 
tint  du  Rhin  (niif  quelques  oliapitTf«  de  U.  BIbot,  dam  as  .Psyctaologi"  allcmunilu 
eunUDfpandae').  Nécllgcanl  ta  moratn  cl  la  rèiUK»^îi|ui.-  (réuniraient  traduite  ta 
françab  par  U.  Pltlockc),  M.  M.  s  6tiidi<^  jiriut^ipatenieni  la  Hitaplijvtquo  et 
aeeesaolroncnt  la  Fujclitiiufie  de  Ilerburi,  en  uni  que  cette  denilrrc  cal  ni^c«*- 
«Ire  pi>ur  biea  enteodr«  sa  M^apli;-i>iiae,  H  ■'cal  attncli^  Innt  d'abord  à  faire 
rewartir  le  ranl^tC'^e  Ar.  cette  jihüosujilil«  qui  prosiril  rigoureasemeDl  le«  fsn- 
Uialca  dn  »vntimrnt  m  nCme  teiBps  qno  le«  téin^ril^  de  l'ininltion  lateUeetnoU«, 
qd  Mil  at<!c  1rs  sciences  et  reste  sur  le  même  temlii,  nv-  procCduit  qn'avee 
tircanapectian ,  sans  jaunis  peiylre  <lc  wt.  le  diiiiné.  On  Kcnt  ici  que  le 
critique  eot  ca  parhiic  «ooimiuiautâ  d'idé««  avee  sou  auteur.  Il  expose  eoiniilc 
b  nélbod«  que  va  nivre  Herbart  pnnr  oonsHtner  sa  ni^'lsphyslquc,  la  ndbode 
des  rapport*  (die  Melliodc  der  ituEichntiK«^").  pin»  iiii;M!oiu?  que  solide, 
la  dteiuitsirailon  do  la  rfallt^  d^t  l'être  ptatAi  aftimi^  que  prouvé,  la  conception 
d'une  phirallt^  d'îtrc«  siinplea.  assez  analogues  anx  munailes  de  LefbnSx,  tuais 
rhex  lesijaot*  i"  chaugeanent,  puremmt  aodde^trl,  et  non  pluü  c«scnllcl,  cal  iv- 
Icnnini-  luiiquemeDt  par  c«  Tait  qnr  Ira  ftrea  miiiiiIch  »ont  iniitM  si-par/»  (nicht 
ausaiuuieii)et  iai>lMciisoinblr(inssniiiicii),  d'oùdei  perliirliatîuuii  (.StOruugon) 
et  des  acttis  de  c^iaserraiion  indlviduetle  (Selbst er haltncgdu).  Il  passe  alors 
à  la  c«ii»tnic4ii)n  de  la  lu&tiire,  et  s'attache  à  établir  le  onraclérc  spécial  du 
RMItame  de  Herbari,  bien  roldu  do  i'IdéaHRme,  pulK([n'il  ne  viiit  dans  l'espa«-« 
qu'un  pTodnH  Béceasulre  do  la  peiwùe.  ehcreltaiil  ù  embrasser  eoseiuble  des  ûlres 
qui  eu  «iiX'OiSflW*  Boni  »Ëpar^.  Puis  aprî's  une  rapide  Incursion  sur  le  terrain 
ig  la  ITiiolope  et  de  la  Morale,  M  M.  ptwwint  ii  h  Ps)-eli")oj[ii',  putln  partip  si 
neu*«  ei  si  urlglnale  de  I'truvrr  ilr  Ilerliart,  nuti.i  ni<inlrt>  i^ouiiutitt  la  rejir^iieututicm, 
wl  acte  de  outtscrratioti  indiTidaullu  de  cet  dtre  simple  qui  est  l'i'iiuc,  est  eou^ue 
comue  une  fi>rce,  à  U<iuelle  il  devient  dès  lors  poiwiWe  d'appliqiHir  le  calcal, 
■Ir  tuanière  k  iksUtuer,  appuyé  sur  le  triple  fondement  de  la  Uâtupli}-«'(|uc,  d« 
la  Ualhénatlqiie  et  de  l'Exp^encc,  nne  gtnisv  du  cuDcepta  les  plus  î-lev&s  de 
Fespril,  dn  rormeii  de  l'<«psco  et  do  tcuipH,  et  du  Aloi  liil-mSme  avec  ses  prétendues 
faculté*.  Le  Uoi  n'tnt  plus  ^isi  qu'une  forme  vide.  1o  point  do  mncoutn)  du 
Kprèaetitattau  (dor  Sammelplatz  dor  VorstellntiKcn),  un  (concept  absurde, 
duul  lea  eontradictious  i&nlliplca  conxdtai-nt  h  r^fiiialiuii  la  plu«  coinplùt«  et  la 
ptna  dédfivc  de  ridéalisme  de  Fichte,  C«tte  mise  â  dt'couvert  des  eontraiii étions 
faipHiiuirce  dans  le  point  de  départ  de  la  du«lrlno  adverse  constitue  pour  Herbart 
la  eonfinnatlon  de  son  propre  Réalliane.  — 

Dans  la  sceondc  partie  de  l'iiuvragi-,  euvÏMagennt  les  rapports  do  Herbart 
avec  Kant,  IL  M.  essaie  d'éUbUr  que  le  ICéallame  de  lu  Mtrinphysiqiio  est  en  germe 
dans  laOlliquo,  au  mém«  titre  que  l'Idi^tmic  transc.cn il imt  de  ceux  qui  slutituleut 
lee  l^tfaucs  bi^riticfK  de  bi  penK^-c  Kantienne,  et  que  Üchupeuhauer  surnommait 
irr^rirtiDcieuseiDcnt  les  Irob  Kianda  SophUtes.  Du  moracnl  oft  l'on  était  dédd6 
a  abaadouoer  la  pmdenle  r^rve  da  maître  II  était  I0n<  .iniixi  naturel  et  auaai 
^^  Iff^tline  de  cAeicbor  A  détcnnlncr  la  chose  en  soi,  que  de  la  nier,  eu  érigeant  en 
^Ê  iMrtrtMll«  1.  9 


I 
I 


,  alMoln  \n  Mui.  doni  II  tnit  afllnn«  D«tteiniutt  le  amtttem  pvraDtnt  phtaoaend. 
Koiu>>ri^uttea  ct  imiwrt^ic«  hui>  dontc  soot  les  t>ppaaiiUii»  ealro  Uerbut  et  Kaat, 
oppoMitions  «iir  la  thuuri«  tie.  TBtiv,  i\>-  U  MuBltwacc,  ilc  la  Whvtti  rriiinniillfiillli 
eaàn.  Et  cie|i«odaDt  l'tnäueoe«  île  la  Critlqse  eM  manifmt«  élu«  mUü  iinl  se 
]iTi>cl«.in»ït  lnl-i&erae  «n  KudMi  de  ISSH  *t  qnl  prflailBll  »  U  cunpotuliun  de  la 
llélapliyi>(qn(r  i»ir  n»e  hvtiuT  approfoodhi  et  r£p6t^r  de  TœQvr«  de  aon  illnsUe 
dcvMiuler.  Elle  appsiaii  daaa  uae  nultilude  de  détuib;  «Itu  ijipanilt  jiuqae  dua 
le  lUtatlsm«  de  Ucrban,  à  (orteafint  teinte  d'IdfalImBD  que  I'Mtteiu  de  la  Mita- 
phyalque  oonscot  mfme  k  ne  rair  dma  i'affininliua  de  U  iMtté  de  l'être  qn'nne 
■Itûpla  croynnov,  iiubunt  sur  1«  inul. 

En  c«  i)ut  ooDcernu  la  nlenr  abtnlac  dos  deux  doctrines,  U.  M.  érite 
Ryai6maUt(tieuaeiiC  de  m  proaoïicef  d'un«  maiuur«  trop  eit^iCDriqne.  Il  est  TacUe 
de  s'Hpurceroir,  mpeudint,  qui!  paita^  le  peu  de  Koflt  de  son  auteur  pour  la 
lUb>ria  des  i:ït£goTl(s,  et  snrtout  poor  crile  de  la  Liberté  tiausceodeotale,  cette 
trfeTTe  an4[iiUro  du  Kaatùnie,  et  (|ue  tout«  «m  sympatUcs  tant  tax  lug^nievx 
MwUs  K(tiitli|ueft  de  IleTt>ut.  qv'D  B'hètite  paa  h  eatrubarer,  l't  Toecaaluci,  ie 


gtaétbiv 
réfloxtuns  et  île  ses  ubeorvatioBs  pctsoniicllea. 


sea 


X. 


Allwri*  U»oiTi  Kants  Tcaasflcendcntale  LuRik  mît  besonderer  BcvUck- 
skktigUDK  der  Srliopekkauerschfu  Krillk  der  Kutiadieu  PhUoMpbl«. 
KlB  pUloeopblsebw  Bejtra|c.    WU^n,  A.  Holder.  M».  VI  u.  la&S. 

[Ntr  Banpldiankteruig  dieser  Sefcritl  1st  bufulüae  UDbcfaiijtr&lieit  und  — 
um  oUit-ii  IJebUutRAnsdniok  den  Vtarf.  n  gebrïticbe«  —  eine  „reneudv"  Kaivnillt, 
wie  uuui  tie  tu  wbeeosehaftliebea  Arbeiten  genMlal^et  alelit  in  findeu  plle^L 
Ww  daria  «tehlT  Um  wSrr  schwer  u  njiesl  Wom  sie  «fn  Beltng  Ist?  Du 
vi'rsetiwi-lfii  der  Vilel  weMkilu  Gleich  die  Vorrede  lebtet  Ata  ËTfreiilicJi)>to,  was 
(leia  K<'(  1b  l^iuer  listen  Pnxla  Tdrgfkoaitneo  it«.  I>er  Vrrf.  erkiïrt  lunüehst, 
da»  Ikui  Hvluc  Abkanilluni;  .eine  der  sebnierlKstca  und  dnakcbtsn  fartlen  def 
Kr.  d.  r.  \-  In  ersek^liifvtnler  und  tUnkenxwcirter  Weise  auGuiLellMi  scboiut*'. 
HUt  «oU  eine  Art  Frnpaodetitik  tn  Ksai  bilden,  lodeu  rie  „die  untMiholfene, 
tliinkle  und  Inxkcue  Scbreibwelse  Kants  durch  elnr  U>beodlger«  und  klarer«^ 
ilikii  IwkliilK''  l>srM<>lhwig  ene»t"  IS.  III).  Woher  nick  A.  die  tiAbofaageti» 
l^rlseho,  vou  dwr  diese  AMiMtrangeu  xenxen,  solange  erhttllea  hat,  darilbnr  kürt 
»I  mIm  toscv  «beulUb  gleiek  Im  Vnnrwt  auf:  „Idi  batte  vedcr  Zeit  noeb 
l.uM,  dis  ancfiirare  Lllttfanir  Hb«  Kut  datdiin^en  uod  babe  mirh  dut 
BiiiHluelban<a  Kin«lrkuii{  des  KaalbciheB  Qelites  Ungef^eu.  —  )Ua  wird 
ilem  Verf.  nlehi  Dbel  uelmen,  ir«iiB  tr  sich  In  der  iinilbcrscbbarcB  Ulletatar 
llbrr  den  KCelgsbericcr  Peaker  Tüllig  tmbevudert  td([t,  tod  welcher  Uuh  aucj 
ItninkoM's  Briefe  ttl^htig  bckanat  sind'  (S.  IV).  „Sollte«  Übrigens«,  tÜM 
tun,  „die  iui  Folgeadw  cntwleksliea  Oedanken  wiob  aonsl  scbon  halb  oderj 
«■■KcrprviclMtn  acdu  —  was  dw  Verlkaser  flbrigOM  alles  EmatM  bsswolfelt  —  i 
nUrde  lUeaer  L'tnstand  weder  ttun  die  Frende  an  seiut-r  Ariwit,  nonfa  dtr«er  Ihre 
^Vutifa  tanboii.  »b  welvher  niehl  mm  Oeringstes  auf  îtiTei  durcbtiolitigen  ttn^] 
UvMSBdoB  PaistellniiK  b«nihi".  llBiatttelbai  Wut«  dteaen  Z^on  koonnt  Albe 
fWiDMi  auf  den  Gedsaki-a,  da«  B<«cbdde4iheh  anet  etaeu  PUlosuphea  skr«s" 
duou  er  fUirl  fori:  „Weun  vlelloidit  ble  uod  da  der  Siil  etwas  aclduppuodrs 
■n  sieb  halM«  sollte,  to  uK^ce  es  doreh  dte  grosse  Ellfcnigkejt  (sie!)  entscJiuUUgtj 
Werden,  mit  weloheriUe  Ab£xK>uiig  und  RedaktioB  der  AbbaDdlnsg  durckcsRU 


«nia  WÊÊBSU»".  AUdIb  aolebe  vertàBadte  Auwudlougeii  vi*n  Selbsturkeiuit^ 
haonain  wl«  billig  den  Sh^oMliritt  des  Verlaaaere  nldit.  Nwidon  «r  gt^ou 
Ende  d«  Vorworts  die  Geùkt  crkauiit  haï,  dus  Kwt  In  der  .RudileUgkelt 
^Éunt  hsotigNi  GogenwArt"  iumI  drr  „iiiibi>iiiilteh«ii  Uuobdntli  dta  BUclimnnrkti^ 
jét  Vw|:<MB«<»l)cit  Hbi-ntchweniBit  w«tdL-",  i^ltiifi  er  fulgerk-htig  au  dvm  äclilusit: 
Jtt.  bodkrT  n>  di>cb  iruU  xa  Zeiten  ei*et  aurkcn  oud  ftslcn  Dud,  dk  dtt  in 
den  üuub  geuetvae  Puiler  mit  idclutrem  UriiT  nnpomffl  und  in  dor  Solilaclit 
der  Geister  m  niniro  Klirm  «tuKrdcber  FflknuiK  wieder  eutfjüut".  (S.  V.). 

Mil  dm  «lit»  rui|iu^«nin«o  Buaier  nurscbien  duo  Hen  A.  p^gan  den 
Feind.  Dasi  er  Ikn  dBgreiaDdonf^mnfaen  Bl«ht  lioiut,  ueO  «v  nichts  über  Ruai 
geloen  lut,  oacht  fUr  ciacn  Taktiker  von  natlirliober  Begabung  iii«htii  axa: 
a  »elülLin  don  tViiid,  uich  obue  xu  wUaen,  wo  «r  steliL  Oder  sollte  etna 
KcbtfpeiiiiauL-r  derO«gner  sein,  d«n  er  ontor  Kuittoeh«ni  Panier  vonlehten  iHll? 
Ilea  bat  et  wenlgsttiia  gdosen,  wi«  nicht  xa  btnvreifeb  IkI:  mîu  Stil  tirt  mit 
lelBeK  bcstindigcB  „ctvras"  und  „al»  w«ldi«r"  uicbt  suwohJ  tia  Abklatseb  sis 
ein  Zerrbild  run  Scbopeuhsuera  Schnlban:  man  glaubt  den  rrankfnrier  Phflotoplwn 
ticà  tätiip«Jn  and  spockon  wt  hSreo;  dasa  man  frenich  lan««  Gastes  efn«« 
tUucb  TerspUrv,  nUre  xnviel  verlaogt  In  der  I'bkt  ächuiMuhaaer  ist  der  QegMr. 
JNe  uegmstanddofllgkcU  Miner  Kritik  der  inuiXTRCudrnliil««  l.oglk  Kiaia  anil 
nsehgewieMD  nsd  seine  dnraiir  bcxllglifili«!)  nbf&lligeti  llrtinh^  iil*  unbr^rllnilut 
wIfdMlsgl  werden."  (S.  V.)  I.i'ider  winl  lu  dcuui'ltitiu  Ateiuxu^u  .Si'.hi)|i<iiihftuer 
„ikr  «imig  wahre  Schiller  und  iihllasoi>hbebe  TostHiueulüvollüUecker"  Kauu 
KeBunt,  so  dan  maa  doeh  Obet  dl«  I'mgwelto  und  Ti-nilcni  dor  PuU'mik  A.'s 
la  Zweifel  i^riit.  Wa*  soil  nian  aber  nagen,  wc-nii  dec  friihiTv  Kiimiifcr  inmitun 
dea  Feldiuges  das  esDporgoralR«  Panier  plütxtidi  wegwirCi,  iudeui  ur  dm  Loser 
M  »eioej  Er{iTlet«ng  d(«  Schenunisicua  d.  r.  V.  S.  13  mil  folgender  beIlüuliKl^u 
Benerkiuig  Ubensscbl:  „W«nB  auch  die  Sache  an  sich  verfehlt  sein  mag,  wie 
■  toh  wohl  Überhaupt  die  ganxc  transsrendentAl«  Logik  nicht  wohl 
hallen  IHiat,  su  enthält  sie  duuh  ein«  sehr  rdsende  SubtilitUl".  Und  d»  ist 
ridu  elwA  eSne  angwibllofcliche  Anwaadhing  von  Kleüiiuut,  suudem  die  witkllohe 
Mefaiuag  des  Kaatvcrfcchtors;  S.  74  f  rrklKri  er  geradezu,  da«s  er  „nicht  obie 
L^nxe  ftlr  die  Katcgurfenlvhre  brtsoht^n  und  ihro  BeTechdgnnK  nui'hwiURrn  wollte. 
Ich  Tcrbehle  nur  k«lMs«eg(,  daaa  Ksut  iu  Huiuer  I.«hre  vuo  den  Kaiegoritin  und 
in  deren  Verwertnag  nach  seiner  Inlllschi'n  Kunst  sich  nuicche  SoplUsmes, 
VrQlknrlkhkcîten,  ja  GcwidnuinkHten  hat  ui  ScIinMcB  kommen  lassen,  leh 
wollic  nur  dsrtlion,  dasa  Kaatii  Kutegu rie iil ehre  und  Lehre  vtim  tnu]a)ic«iidi!nbil<ni 
HrgrilTe  und  Urteile  llbetbsupt  iuimerlin  eine  geistreiche,  hvvlist  schurfalnuiice 
■ad  tiefe  Lehre  sei,  dit^  auch  viel  Wahres,  Anregendes  und  Fmelilbaies  enthalte. 
od  itm  doeh  wenigxli'Ds  jene  bUivme  AnfTaiisiing  iler  \'erliHiiiii8!ie  Kiuil«ii 
akhl  in  die  Sehltbfl  in  Kbiebeo  sei,  die  Sehupeuhauer  lu  ihm  finden  xu  müsaen 
WniTcbtct.- 

l)«ff  neue  KantkSinpv  nUg«  es  nicht  übol  nehineJi:  wcim  er  nur  um  dieses 
in  beweisea.  b  „die  Scblaohl  der  Grixter"  eiiigcritt«ii  int,  so  erinutiit  m  uovh 
etaigermassM  an  den  edlen  ßlltor  von  La  Moneha,  und  er  wäre  wi«  dieser 
boBcr  tu  Hause  geblieben. 

Kaeh  (ticaea  Pruben  ws  üioberbeit  und  Riarbdt  dM  Urteils  kSanoB  wir 
nas  dean  uch  atcbt  wundem,  wana  der  Verf.  am  äehltu»  selaoa  „Beittags"  an 
dm  tiaMnalgsB  Etgebalss  gelaagti  lavleferiie  dln  Vennobe  Kants  seine  „Qruiid- 


182 


kMtnbnsK"  tu  ronrlrklklMB  „tlita  jrrjniis««  rind  oder  bloa»«  VcHcHIMb  vamn, 
dira  sn  beurtüpen  bleibt  d«iu  snbji<ktir«n  Bnuetwa  dee  Leaen  nberltMCD,  de« 
kier  Bberluuipt  Ha  gmwtet  Splelnnm  fôr  mId«  EatscbotdniiK  fr«i  bl»lbt,  w\e 
wuliHn  alien  HonofvnHüliiibwtTobiuiKi'B.  >1*  «vlGhoCb<--nMiibj(:ktit-viiUn{)Tiuiff» 
Rind,  trie  di-Tliofiiiniiifco  Denker  niidErdirMhoiUiaeNserkciuieadeD  VvnàOgtmao 
Kheud  uugefiihn  hat'  (S.  |20  t|  —  suglekh  do«  Probe  fttr  dcB  klaasbcben  SilL 

1st  ipjui  OMglerlg  dkr  MctbcMlii  kenne»  ta  lernen,  die  xu  diMctn  Ergtibnl» 
fllhit?  Darllbpr  Jirl  niebt  gerade  viel  xa  aafea:  denn  ite  Ul  Bbcrtuuipt  nicht 
Turbaiidm.  Der  Verf.  iceht  die  Abodinitte  der  tratuBC.  Logik  und  Dialektik  d«r 
Iteiliä  naeh  durch,  indem  er  vc4¥c)iledowrt)ge  Be«DWknog«n  dann  knüpft  und 
all«  paar  Seilen  mit  clnea  „ilbriice»)!*'  iidw  „boÖll«fifc^  «toc  xTilMure  oder  KcrinKere 
AtischweifunK  einleitet  Eine  fcatne  Theiiriu  der  Miuik  wird  auf  diene  Weise 
an  einer  Stelle  ebge»ch<ibe«,  «u  de  in  keiner  Webe  liiogebJlri:  ea  sicLea  whiine 
Dbi^  darin,  nad  w«r  nenglerifc  lat,  uMifc«  sie  an  Ort  und  Stolle  naehadibKe«- 
Wu  die  Kastlnhdn  bedanken  betrifft,  au  werden  ale  x.  T.  wDrtlich  aageflikrt 
mit  WendangMi  wie  die  ful^ode  (S.  14)  „leb  adislte  Uer  eitM  iiberaaa  wlektige 
Stelle  aus  Kaut's  Logik  ein.  dl«  mich  dgwer  Aiu«IiMiidefa«tnukg«o  UberlulM 
nsd  durcb  clnt^  bei  Kant  »dir  idteae  Klarhdt  dia  Saeh«  In  lebr  wfllkomiiwMr 
W<rii>e  aurxuheltcu  KOriiniet  tu".  TL  T.  ab«r  bittet  der  rUekiricbtavullii  Verf.  den 
I,e»er  nur  den  oder  jenen  Abaohnllt,  Ja  welchen  Jeder  Satx  timo  Wi«1iti|;ke{l  ist, 
geuaa  dnrcbEulcRcc"  (S.  35)  u»d  verslcbett  dabei,  dan  <t  «ich  „Ubrlp^ng  nicht  tu 
«ine  eriiillileude  Detailunterandhnnc  deaaelbon  eiaiaMwa  «111".  (S.  7!l>.  Ilnnpl- 
aiielilicli  nbci  urlKtilert  er  die  abaoftkten  Oedanke«  Kants  dnreli  auachanlicbe 
Olelchnbae,  von  denen  das  KUvIcraple)  a  priori,  das  $.  SA  dos  wettereB  susgeMhn 
wM,  ebi«  VontdlunK  Kälten  ka&n.  Ein  scbKnn  nnd  toliTTc:)ohes  Betaplel,  daa 
anxieieh  xviftt,  mit  wie  echt  pJiQioophiacbet  Uebutvauikeit  der  ^'rrf.  viifKeht,  6nd«t 
sich  S.  67:  ,^)t  ist  se'lir  acbwer  die  Kategvirien  tu  erlKnlcrti,  der  VonlelliuiK 
nabe  n  bringos  oder  gar  lu  defintetea.  Es  alnd  eben  Usadlosgen  unserer 
EtfcCHtBlskrtft,  die  nuu  rieb  »elbat  dirdi  Analogies  anr  »ebircr  TaMticb  naoben 
lama.  Allenfalk  aag  man  Jene  ith«riK4iea  l'unktkiaen  den  StiminunKen  und 
Lannen,  Affekten  nnd  Ueipingea  nwetea  lletxeiia,  aUenllogs  in  eiuem  nicht  eben 
glatten  und  Ja  utelit  uilwauvcnlehead«! ,  UMT  sedr  mgefShlcn  OIctchntasc  au 
die  SeÜo  Meilen,  irob<l  Ibordlea  tu  betnarkcn  bt  dan  Jene  haUl&ell(l>,  diese 
aber  wandelbar  sind".  „IndMaea  dltafea  w^r  umeren  Inlellekl  nicbt  Tcm—aen!" 
mabni  Herr  A.  sehr  ber««htiglor  Webe  S.  53. 

Wenn  die  „Kantstudien"  dadnreh.  da»  ata  die  sffeMllche  AofiDetksainkeJt 
im  dicaer  Hlnidelit  aehUrTeB,  da*  EraelidMa  derartiger  Ehborate  in  Znknnft  ver- 
Uodm,  80  werden  aie  »leb  ein  entackledeoea  Vcntlenat  nm  die  KantUtteratar 
erwerben. 


Beriia. 


Rudolf  Lehnuuut. 


fttaaiBler,  Radolf,  Prof.  an  der  GRlTetattii  Balle,  Wirtacbaft  und  Hecht 
naek  der  matoriaiiatisohen  GatckJehtsauffasanng.  Eine  soiial- 
pUhwopbfKhe  Ualeraackucg.  l^eipiig,  Veit  ft  Co.  1b<J&.  im  8. 
Ea  kCoBte  aa^Uend  «racheinen,  da»  wir  fnaerbalb  Biner  dwn  StadlBM 
Bwl  der  Riidk  Kaata  gwvtdaeten  Zentscbrift  ein  Werk  Iber  Wirtachaft  md 
Beehl  n  beapiMiaa  mtenaènon.  Diea  Unleiftiigai  bt  Jedoeh  TSUig  gweeht- 
hctlgti  deoB  obigM  Weit  btal  riefe  methodiMh  wto  liUlleà  gm  waBenlliob 


BecentloiwiD. 


ISS 


■rf  dta  GrandlagCD  Kuilùcbca  Donkieiii  uf.  Es  calsprtobt  der  lîiobtnas,  die 
■bo' «la  tteukuitiuinntis  n  b«t^chn«ii  pAefft-  Dcrca  Vertreter,  Coltoo,  Stadler, 
Kibirp  n.  &  ,  hftbtm  belcaastlkli  M4t  Jalin«ltot«n  dlHg  nii-  ihre  dgenutitn)  Aof- 
EMniBg  KaBlbelMi  LAn  genbdtei.  Uad  du  odcèt  am  tn  exegaUsdier  Abakbt; 
ri«  rfod  Tidnshr  cncripMilt  bulrcbt,  dco  KuÜMlua  GodhKkn  nutgtbtBÛtB 
tSaimm  mal  die  BeliuidlnBE  dec  WtHenMhatlen  in  trtiagtn.  Uad  sic  halt«, 
■rie  0.«.  audi  das  vurtlegendo  Weric  uigt,  aloht  sonoBit  gfutieitet.  Kieht  nn 
dl»  Widmung  an  Pnif  NMorp  irijcl  Unnmlicb  die  Urspnmgsmarke;  die  »barf 
(Wetuftlenft  Uetluidik  KiuU  in  der  nenkantUKtbcn  Aiiffiuuutig  bckcnseht  aaofa 
da  K«MmI«  DureUUlitug. 

lalialllieh  globt  dhxa  Bach  nicht,  vlo  ntao  vielleicht  nsdi  dem  Ttlet  er- 
warten knnate,  eiae  SoiiaiOkonondi:  und  Rechtsiebrp,  die  nacb  dca  Leltfadeo 
der  untiTialiatlBcbeB  OeselilehtaaiiBtaaaing  dDrcli|;eflUirt  wire;  aiieh  nlclit,  wu 
tier  I'ii^l  eb«afcUt  venutea  laaaen  kSnnie,  eine  DarMdhug,  wcluhe  uuh  b«* 
tcfcrkb«,  wie  «Idi  Wiitsdii/t  nnd  Rrcht  narh  der  maierlalistlscheo  Üeschlohls- 
nUamaaf  ttun&ehmen  nliatun.  Wer  sulciii-ü  iTwarttTtu ,  wllnln  sr<Hr  cnttKuseht 
aris.  Ea  Mulct  violniehr  eine  Methodik  cinor  tVlnsvhaftA-  und  Bechlsl«hro  unter 
ktttlRcher  ßcaanaoK  der  untcrülistuwiicn  GtnehlchtsauiTassuDg ;  es  will  die  all- 
gUMincD  und  [iotwendie«u  Gruodbeg^UTe  faeraosschilen,  unter  denru  eine  tlutcr- 
lucknng  der  wirtscbiftliehen  und  rechtlidieu  Grundfrageu  uiuli  diu  V«Tf.  Uebrr- 
icnpiag  sieben  luusa,  wenn  sie  zu  ^[s^enBclisft liehen  ErKebaisseu  ttllireu  null. 
JtergBtdcniaic  de«  IntalMa  nnwtfur  nunalKiMiubii^biliclK-n  KHnhnin^,  Klarst 'iDuui; 
der  Einbeit  deijeal|;«n  Bedlngimgen,  nekbu  notMe  WiilinifhinuiiK  ^nt  Winsen- 
wbafl  erbdMa  kaiin,  eu  einer  Ërkcuntulo  ntit  oberstem  olnheltUchon  Gt^icht«- 
pnaktü  und  danadi  docir  lUgenielu  giltigen  Methode  —  mit  uicliteu  aber  durch 
itt&ta  etn  myatbchea  Heraanaagea  aus  iuig«bllchvr  .rationaler'  ErwSgnng*:  das 
bt  dl«  Anfgabo  dti). 

DIeae  Anfgsbe  wird  verfolgt,  Indem  zwar  von  atloin  „buiionderou  InbaJtn 
dieaer  oder  Jener  Gemtjpschaft  Abstand  gcnomuiea",  aber  der  ..ErkeuotniMiiiliiilt 
Toa  elBcn  aoxiitlcu  l^ca  der  Menaobca  Ubcihiiupt''  aorgxRtn  »nulysiert  wird. 
.Za  elucm  ajatentttlaclwo  Aufbau  lui  Sinne  dieser  Methode"  biet<-t  dem  Vorf. 
die  ,411  der  theoretlscben  Lltteratur  bislang  wenig  beachtete  malerliUiatiaobe 
UeedilcbtsaiifrMsaii^  „tnltnsivsto"  Anrrgnng  (S-  33).  Sie  ist  die  erste,  die  ea 
aDtemhnmt,  .in  da*  Gewirr  iitiUuliic  wecliMcInder  aoiialcr  t*  nebcin  nn^ten  wirkliche 
Eialieit  nnd  QeiAtimüatigkelC  ïu  brlugeo  nad  eliieu  LeilTuden  xu  geben,  der  den 
Fandher  .Ib  g«aetntiMger  Welse  durch  das  Gcttlmmcl  geschichtlicher  Thul- 
ladwa"  fuhrt,  .an  deawn  Band  idhu  inft^lgo  dessen  die  Ge^emrnrt  richtig  vcr- 
itebcB  mag  imd  «inen  Ambliek  in  die  Zukunft  zutreff<'nd  Rewinnfn  kftnnc''. 

DImc  allgeiDetnea  inetbvdisclieu  I::ri)rleruiigeu  siud  durehaun  rii^htig  und 
beute  von  nicbt  gering  aouiscUagendem  Werte,  Die  Schärfe,  mit  der  Stuumler 
des  Standpunkt  der  kritisch  analfsiorendea  Methode  gcgtmUbcr  gCDoriklisierenden, 
gmatlsclieo,  psyehoiOiglachMi  YcrlabnuigswelaeD  nrtittt,  Ist  anr  xu  rilbraen.  Sehr 
•ehfla  vigt  er,  daaa  all«  dieae  Methoden,  «obald  rio  oleht  IiIom  ünt^m  im- 
afamnd«iTeÜheji,  aoaden  ein  Veratibidida  deraolben  gevianeo  vollea,  trotz  alle- 
dem gewbae  Omndbecrlffe,  weoa  aneh  uobewnsat  und  b  nnbestlmmter  Fiusimg 
tofauaaeUca  and  Ihrer  Hiehforaehiisg  au  Grande  legeo  mQas«n.  Dieser  Gednuke, 
dam  eine  wiaacnacbaftlicbo  BcftimmUidt  nur  auf  dem  Wege  anHljraicreoden 
Denkens   m   erlangen   bii,   ist   in   der  Tbat   der  wertvullste  Beatandteil  der 


■a 


Reepiisionm. 


Eantbctu  Uieondschoi  Phlloiophte.  6ux  rtrhtJ^  hat  Vrrf  A\o  Anwcnda»; 
dtetcr  X«tbodo  in  den  HKnjitweriEfl  von  Kftri  Utax  erkannt,  und  wenn  er  die 
PncUWIcett  der  nuMrUUitiselMi  Oes«fclclitmilEunuiK  fiir  das  VentäadnlB  ge- 
Klilcht11chi>r  F.rsehHna&^«n  so  traffnd  henm^tfttiidein  kii.  w>  dllrfl«  «ich  dus 
■lelit  xmn  Iftxicn  dorn  KinflinM  Kutbcbur  I>mkirBiM  nmuehreiben  iiem.  Pm 
Sireb<'D  D*cb  cioiriM  deniUgeD  VcnOndiiia  der  OewMehle  fast  Ja  mletigbar  In 
Kaut  g#le|;^>D.  Wenn  diMersneti  m  keinen  K««tlg«adeimdiltK««ii(liiMiETKriMilMe 
§àiatgt  Ist.  so  gtbtm  dncb  drifte  fltdlcn,  wie  der  onrtc  Zantz  de«  Tnktau  nim 
•vtRcn  frieden,  Mwie  die  Idu  ni  dncr  EkltKenelneB  (i<!»ch)L-bt«  in  treltbii^^r- 
lldier  AbaEebt  enUclileden«  AnsXIze  dnia. 

MeM  Bettinmig  d»r  lUteriitliMlscben  OMrklchlsauflBssmig  Ist  doppell  an- 
ncitonaen,  wvQ  nu  b«nt«  In  Gctcbrtenkreitioii  nur  seit»  ätrva  tli^dmüini;  ir»- 
wUtdlft  Sndet.  Wir  Iuwd  en  f UhiiiReslelll ,  inwlewnit  di«  I*wteitioli1iifiK  dvr 
Begftoder  ditoer  l^hrc,  aba  eine  RUekafclit,  die  des  Wahrhehsfotnehor  ntomala 
betümien  darf,  an  dicwr  VerucUSnigufi;  »chnkt  \»t,  WIo  dcoi  abir  mat  ml, 
XB  bodknrra  êii  r«;  d«nD  wi>,  wie  s.  B.  In  Ijunpredit*  d«n1iclier  fifadileW, 
dieee  Meibode  auch  aur  etwna  einwirkt,  gesefaleht  es  alelil  um  Sehidea  der 
Wbsenschiftllchkejt 

Dici  AnerkcnDiuifr  der  matcrialistwohm  GcMlüchUanftusuiif  nditieiui  »Irenge 
Dnrehfllhning  dca  ktusnleu  t'riimpa  ein.  Dnrdi  dhMs  ka(  Prof.  Slauuuler  b  der 
That  soLac  A(uetnander«clzii[t^ii  ia  der  enWn  IBIftade*  Bvcbes  bcbcmcbeo  U»«ii. 
Im  AnadiliiüH  :u>  Nutuqi  ütcitt  iT  diu  Kitrdcniag,  alle«  Krlabrlnru  in  ciaer  ISnluiit 
des  Kewstilictiuu  ZuHnmiuuiiliiui^  ku  begralfea,  und  bctuul.  dasi  dies  nickt  ein 
.Ideal  des  Kikßoiieos,  soodcm  eta  Grundgeac«  der  Wlaieusebaft'*  sei.  Daa  bt 
TortreffUch,  und  man  solllo  ^l^{nen,  dass  damit  der  ifanwn  Unumieliniig  Ihr 
atreiigtr,  kein  Annm-icJien  iiilawrnder  ünag  vurgeKcickn«!  »eL 

Da  aber  beginnt  luider  in  vieften  Bueh«,  da«  mit  dem  aliuiiB|[traIkn 
Titel  .,aoiIale  Teleologle*  bcxeiokn«t  bt,  uhi  ft«ind«s  aittreades  Elnii«ni  eintu- 
drlo^n,  daa  nicht  mdir  Ktutlscher  Uctfaodik,  sundcm  dem.  Qua  avlber  nnbennsal. 
bei  Kant  sujUeik  i:cblI«b«ni;B  Iie«tii  itK't^>h}'Bfoher  Dogvatik  sein  Uaaein  verdankt 
VenoSge  diemes  Il«»te«  ist  ja  schon  Qm,  dem  Z«rtr1hBnkereT  der  slt«n  Dugnatlk, 
dcHD  BegrUb-  und  Ideennetel  In  andern  Form  urttok  gebUeboB  —  gans  ao, 
wie  den  pnkÜMliea  ZwMmiiucerB  d«r  R««la  de«  FeadaBiniH  die  vertriebf«« 
BBrigkdt  in  anderer  Fimn  xocflrk  blieb. 

Der  ScUun  des  dritte«  Bu«h«s  (S.  MS)  bt  ebarakteristEKb  für  die  Wendtim; 
^  der  Gedanke  des  Verf.  mtcbt.  Naeitdeai  dletei  das  kausale  Werden  betradil«! 
bat,  fiafft  er,  ob  im  fUr  die  in  ihrem  utsacblkben  Werdm  crkanaic  »■»bin  B«- 
wegvag  kein  anderes  Oeiets  gebe,  ab  „das  des  roben  EtIoIk«,  dei  thuiiülekficbeD 
brutalen  Ocwtlt".  Daa  macht  ans  perplex!  liier  sbd  iilr  doch  affcabar  au 
den  Oersteafeld  b»  Uabetfcld  Keraten;  dena  *<4t  wann  sind  BnaohBcbes  Werden 
Ottd  bnitale  OevaU  ohne  weiteres  (deutlKh?  D>ieh  da  erfamem  wir  ntu.  daet 
nu  sohoB  Erfiber  einigo  AensemugeB  des  Verf.  lafdelen.  So  bemexkicn  wir  in 
dem  soost  klaren  Spektnw  der  nmterinlbtbehen  OescUcbtiattf&Hiuig,  daa  vor 
(US  ansgebrejtet  wude,  «büge  dunkle  Unien.  I>a  war  die  telteave  Bebanptaug 
aufgestellt,  daa«  Man  nur  Vo^üage  erketuMü,  aber  keine  PordetnageD  stelhui 
wolle  (8.&4);  da  war  Kcsagt,  eins  starke  ideslbtiscbe  UnKnOrOmong  bei  den 
SoeUbteD  siebe  bn  Wlderspruebe  bH  der  leitendes  lutetiaUttiaobrji  Theorie 


I 


r 


aod  wiir.  v<iti  Aleaet  not  tdlwcfa»  aMorgelilltoii  <S.  CS);  (uid  lO  wic&  Dchmnfl, 
■La  mu  verwDodcrlteh  cnehleiMn  «v. 

Tina  «towoa  wir  g  3M  oof  die  Bl^hauptUDf,  lUs  WoUcb  al«  Vi>rat«UiiBj: 
fine»  n  b«wirkeiMleii  Krfulpw  Blelw  atuaerbalb  an  Ciskm  kausal  iHilw«digea 
G«Bclicli<uti,  und  es  ae)  wMcnprachaTOll  und  siniüM,  «in  Etdgui«,  daa  kWMBl 
koimiien  werde,  hcrbdnibn-n  ui  wollm.'  Diese  Bebiaptnng  ist  all«rd[iig«  gedgaot, 
iUn  p^dioki^chen  KrkliininsBgnind  flUr  oblf»  Ae«B«niiigeB  tn  geb«a;  »ber  » 
(ngt  aidi.  »b  sie  idber  wbseiuohAftlicli  IxrrcchtiKt  IM. 

DieM  BeceobtlgQlg  Mcbt  Verf.  nim  di'iii  KantiitchiMi  Gi^dtnken  xu  erweisen, 
diss  die  Kaostlltib  niebt  «ine  Vi^rkuUprmj)::  zwisulmu  deu  lllngoa  an  Mrh,  »nndcni 
DUf  der  RndieïnBiiKea  sei,  nnd  da.«»  drabnlb  noch  Kanin  dir  eiii<!,  von  der 
kaimks  OhjcktlvIlU  viUlig  lox  7.n  trennuiidu  Objektivitüt  der  Will«Dswelt  fibiis 
Ueib«.  Alkin  vßlliK  i*t  er  Aa  Kant  dock  uicbt  K<>rolgL  Bei  l«lEtcteni  bt  der 
ntUe  »elbcT  ciM!  Art  vou  Kausalität  lebc-odir  Wpsrn,  sofcrnc  «io  mroUnftig 
rinil.  Der  Will«  kaao  also  aas  sich  licrnnn,  Aacph  kiiitin  Aiifrieli«,  sondern  nur 
dircb  Vrmnaft  b>»lininil,  frul  einv  Kiiusulreih«  bei^inneii  —  die  dob  frcUitli 
bbtetbcr  anf  eine  iin«Tkl3rlivhu  Weine  iu  d«n  K&usalzusamnwnbang  dos  Eifihr- 
bana  einiHgeo  luiaeii  aaua.  Das  iiisst  des  Vorf.  uikturwlsscuHC-hnftlii^hcsOcwiMcn 
dcan  doch  so  gana  Dlebt  tu.  Eine  selbstSndlKC  kHUMik>  IniliKtiv«  itcü  WUIena 
scbfJnt  Ihm  anhallbar.  .Ks  Kilit  nnr  eine  KiiuKulitut".  Aber  statt  nun  fvige- 
rrdit  vtitn  xu  geben,  den  Willen  als  ZcSubeu  eiuM  knnsalen  Gesebohcna  xn 
tHM»  and  die  eJ^DUttinllchc  Fonn  der  Zweck Mrtztinit  als  eiue  bewiudere  Kr- 
■cèafatmif  inncrbalb  d«T  konnten  Rett«  xu  belrHcJiCeo,  müehte  er  vermitteln 
nd  den  Willen  ma  die  E«ke  bemm  doch  so  etwas,  wie  selbsTJlnilige  KansnlllZt, 
tnerkeBDnn.  Er  acMlesst  sleli  hieriu  gaux  enge  an  Nnlnrp  nn.  Dieser  «igt 
fnrtutdUnieii  xn  einer  Theorie  der  WilleMbüdunjf,  Arehir  f.  (iy»leniiil,  PliÜo- 
Wphie  I,  l.nMiT.)  der  Wille  sei  sUerdingK  Wirkung  einer  schoo  vurbandcnen 
EiWTgin,  aber  doch  ITruelM  «liMsEiiereieiuwaclises,  der  ans  der  bis  duhin  blo» 
in  Triebform  Turhuideoen  Tendent  allein  nkbt  begreiflicb  wordn  (_%  ST);  diu 
Türai  doa  Wollen  Int«  lo  der  bi'wuatl  fostgchaltimen  Kiiilii'it  der  Benosstselns- 
rlditmifi  n>  Tage  (§  SB)l  Stumolar  Mgt  ebenso.  Wille  sei  nlrht  eine  Krttft, 
Éondera  tine  Bklitwie  d«  Bewmstaeins  (W.  n.  K.  ^s:i3),  allein  <»  ürgn  in 
Jeder  Zwecluctxitng  bhaltlicb  die  Vontellung,  dus  ein  Erfbig  unubhüngig  von 
kausalen  Wcnlen  de«Mllien  bsi^hafn  werden  solle. 

Damit  ist  ein  veihäugulsvoller  Zwiespalt  in  die  gesamte  tlltlfte  des  iweileai 
Bndia  gekommen.  Ksurüc  Krsfl  »nil  der  Wille  nlcbt  hnben,  aber  er  soll 
dod)  die  Binms*t»«uiirii'btncg  angelicn.  Wie  das  tnfigllcb  ist,  Ist  nlcbt  cr- 
iricMn*-  I'M  die  Zwecke  .(rei  in  setzen  iiad  un  wählen,  dass  sie  tn  der  Riebt- 
finir  des  absoluiou  EndiJeles  gcfUhrt  werden"  (:<0^).  mlisste  dem  Willen  ducli 
die  Knft  bvlwobnen,  eine  aiulcrr  llichtimg  xu  gnben,  uIm  die  int,  die  »bue  Ibn 
gewUilt  worden  ware.  Zur  Wriiuderung  einer  dutcb  gegebene  Fukltiren  ein- 
gOKUagenen  Bfchttug  (sl  unvalgerllcb  eine  neue  Kraft  erTorderlirii.  Das  Wort 
„MUMTkalb  d«g  kamal  notweadige»  Gcscbebeos",  das  wir  nhea  anführten,  könnte 
■bor  dann  anr  bcdevKa:  nnsaerhalb  des  dorcli  die  Übrigen  kausalen  Faktoren 
hrntiinmten  tiewbeheos.  Sobald  nun  b  diesen  Sinne  den  Willen,  bexw.  dea 
Kriflekomplei,  xn  deaaen  Eraebebnagsrormen  er  gebtSrt,  d.  L  Aas  gau«  manistisohe 
Ick,  als  kanaalen  Faktor  neben  anderen  anfAaat,  so  Ul  ex  nicht  nur  verstSndUcb, 
soad«»  gau  selbst versiXndlieb,  daas  die  dudi  die  übrigen  kaoalen  Faklona 


136 


BocMuioiKa. 


botimtnte  Richlnug  imler  l'nuiüBäeB  Ktoz  ortiebllch  dnrcb  nns  modl6d«n  ' 
kuiu  Es  1st  freilich  aoeb  duin  „wiiliTr?pTncbrr<ill  iiml  nionlrw,  rin  ErciKOÙ.  dit 
kaOBsl  «neb  oho«  nniur  Zutbnn  komueu  wird,  babeiflUiKn  xu  wull«n' 
(S.  8«6).  AUeto  es  ist  ketocBwegs  irldetepruobsvoll  und  stiulos,  ctvas  doicb  dit 
Venoiltelimg  ucnscbllrlicn  Erkt^niie&s  uad  Wollcwi  horbctnibrrn  zn  woUan.  wm 
ohnvilfoe  nicht  ko mm<'n  würde.  I>iewfi«ii  ist  alI«rdiDpi  eioe  ZircckMlziuii;  vit 
die  de«  Verf.,  der  Vciuf  KriLfi  entsptlcbt  die  Zwecke  m  ecrddieti,  widorsprucb» 
roll  and  ohne  Jede  cthinchc  Brdcutanjr- 

Mit  divscm  inocrun  Wiilerajirucbc  bSogt  ein  anderer  ziununmca,  dor  mebr 
fiub,  besoudera  acbarf  am  Sclilume  von  §  l»l  hctror  tritt.  Verl  wUl  da  dk 
Kegdung  der  Gcscllscbaf^ordnuDi;  auf  GroodhKc  dur  moDistiscbtn  AufTaMimg 
des  Koiliiliia  I.i-bunN  hu  guitnitet  wissen,  das*  dieses  in  einhvitlioboi 
Weise  ab  bestimmt  gerogeltca  Zns&mmenirlrkeu  begtUTen  wird,  uud  aUi 
Bestrebungen  aat  Abändenmi;  >""  itcwcirnnicrm  an  bf«1ehendeii  aoxlalea  LebeJu 
heraus  in  kunjuilrr  IK-diugtbeit  erkannt  werdvn.  Dan  ist  gtia  sntreffoid  aad 
nrnfastit  alles,  wüs  mit  Fiig  gefordert  wordca  darf.  AUeia  was  si>lt  da  die 
iiumiitclbar  darauf  folgende  Fordcmng,  daas  „die  kaasal  bc^UTenen  Kinul' 
crschvInnnKon  nn  dur  abaolnl^n  Idee  gwetunKsKiger  HenscbcngcnidiiMèafl  DboT' 
banpt  ((«^messen  und  gertclilel  und  dsoiick  als  objektiv  bvruditi^l  iMler  nlt 
imberecLligt  bestlmtnt  werden"?  Soll  dieser  Sota  don  allgcinaUien,  all<:T  /.week' 
verblodnng  Kc«utxlirb  xa  Crumk  IfegeaduB  Gudankca  bedeucen,  d«n  die  Zwedii 
in  licltcreinxiimiuimg  mit  einander  an  brfngui  sind:  dana  ist  er  sebm  fan  votigci 
Satse,  b  der  sittlichen  Fordoruug  des  bestimmt  gcrogelUll  SÜluaiUDeBwirkesu 
enthalten.  äoU  ur  sbi:r  litdcutttn,  doss  es  eine  in  Att  Venuinft  gegrSiRlet«  IdMit 
Zwcckordnung  K^be,  die,  abgesehen  ron  nllnn  wirklichen  Zwecken.  altHarastat 
dienen  kiJune,  so  Ist  et  ein  Phantasma.  Eine  solche  absolute  Zweekordauiig  ^bl 
es  nicht.  Die  Form  der  Ordonng  der  Zwecke ,  Ja  das  VetUQtlilB  dee  Henedifln  all 
einander  In  niüm  si>lclii^n  Mrdriiinic  i.tt  noincndig  durch  die  Natur  der  gcjtcbcMiE 
Zwi^nku  bedingt.  Durum  katin  auch  das  „suxialu  lilral"'  niemals,  wie  Vcif 
(S.  Gog)  uciiit,  von  den  ßrundlagen  «iner  bectfanuiten  Geselbchaflaurdminii 
gctronnt  werden,  wenn  wir  nicht  ins  alelloee  Rdcb  der  Pbastaale  auM^nctfei 
wollen. 

Auf  die  rechtlichen  nnd  wirttcbaftlicben  BuelbelUa  ttnagehva,  ist  Uei 
nicht  am  plaUwi  wir  mllnson  es  anit.  so  »ehr  es  nsa  lookte^  T«iHgen,  auf  einig« 
Stellen  in  der  aweiteu  IJalfti',  w»  wir  fesicn  Üodcn  unter  den  FUseen  ftiblen,  Ah 
Abaehnltte  Übet  Recht  nud  U'Ulkllr,  den  treiTlicheu  Patagtaphen  über  doi 
EikdliiiMtlennu  und  andt^res  elnsogoheii.  Not  das  wollen  wir  berOhren,  da« 
Verf.  im  AnsehloNi  iiu  Kirnt  die  Obrigfos  alcsnlleh  scIbetventHitdltelio  Besnerkwig 
naeht,  ee  kCnne  iui  Gebiet«  des  Kecbtos  keine  syntheüsciicii  Urteile  a  prloil 
geben  (S.  164).  Ancb  eine  wettere  Verfulgting  des  toaemi  Widenprilob«  bi 
Bwdten  BdcIk,  besondcra  in  dem  vom  Verf.  offenbar  mit  groeser  Liebe  gA 
schri«ben«D  Paragraphen  vom  suxtalen  Ideal,  mOneo  wir  uotniaseon.  Den  Quell 
aas  den  dieselben  flieewn.  babea  wir  ja  angedenlet;  dne  Begrändai^  dei 
Standpnnktea,  von  dem  aas  wir  die  Erltlk  vnternebuMn,  niOssea  wir  an  anderen 
Orte  inbcD.    (Archiv  1  sj-sl.  Pbilos.  Uilnhcß  d.  J.) 

Wi-un  wir  danacb  auch  nsanoberlef  aa  den  Quobe  ausiustclleo  faaboa,  und 

wsnn  das  Werk,  vielletcbt  wewntlld)  Infolge  dec  gerOgleu  llisniünde,  oft  «Uao 

\  tmd  abstrakt  bicilrt,  eo  nileseo  wir  do^  bekeue«,  daas  n  den  «Inml 


i 


rtiBitniiJiLw 


137 


dapaomiBeiMii  Sundpiuikt  gebirvH  nod  sorgfältig  dnrohflikrt.  Wu  una  sb 
vUonpTMlMnd  su  Titf»  sn  litgtn  scbcint,  ht  d«m  Verf.  nicht  ccmi  *ub  Hieli- 
lini(ii«t  Terborg«!!  (^^blklMni,  tuMiiJeni  dsran,  wdt  er  ikh  oOsu  fwt  »uf  Bea> 
ÜBÜMb«  foaiiloikeD  gwtflut  hat,  die  aatib  luuerer  üebenetiguiig  nabaltbw  Bind. 


I 


» 


Wonu  ».  lUi- 


F.  SludlBger. 


Selbstanzeigen. 


IUii«nnBii,  Elisen,  Dr.pUl.,  Privatdoi«iil  der  PhUooopU«  aa  der  UaivenltSt 
HftrhiiTi:,  Kantf  und  Sebitlcro  RcfcnndiinK  der  Ac)itli«tlh.  HaW- 
lUatUianticIuift  Itunolien,  Beck.  ISßS.  IXu-lS&S. 
Das  Baeh  ciijrtcrt  znidlobst  die  systenatiactieu  VuratiasetauDgcn,  die  tUh 
IQr  das  rmMem  drr  Awlhctik  aus  der  bUhorigrn  ArbHt  KnDts  «rgraben.  Ea 
MrJit  lUutB  ilii'  wiikliL'h  emudhtKetiilrii  Hi:|criffu  hcraiu  tu  lirinircn  und  xiritr  so- 
wnU  nacli  ilmr  Bedeutung  b  Kantti  lymcniaiisclieu  BeimtBtseb  wl«  nach  ihrer 
FnaklloD  <llr  diu  i«llicli«licii  ProblciBD.  Hierbei  Tall«!!  vMe  Untcrsnchiiugcn 
Kaala  nod  noter  aailurcin  auch  dj«  Kint•^illmK  der  AnaJylik  In  Air  <U'x  ^chiincn 
and  dcA  KrliabiMieD  als  nur  von  Sekunden' m  Wert  belscil«.  AU  um  Aaichgt-hemlv 
Hotir  Kaala  crsctieini  das  sp«z,lli§ch  nlsscuacb ältliche  BcraUliea,  die  neue  ürteila* 
■rl  Bod  d«i  n«um  BcwnutacJnaiUBtaiid  lu  cbarskicrislrca.  der  sich  nnter  dorn 
wiafenaciiafUjchrji  und  ùttUchcn  nicht  «nbsniniorcn  llUai.  In  den  spittcron 
I^ifliN»  eeinvr  Arb«<t  beniefkt  ninn  Jon  \'i'ninuh  eini-r  emiTk'iM'hcn  Vemc^nkiinK 
in  die  tuoecUch  iIaÜi«tlschon  Probicuii",  Als  da»  Zentral  problem  nber  pfHchciut 
daa  def  ItthMbclMiD  A&Mhuang.  In  diesem  lassen  eleli  die  fniehtbareti  Motive 
der  Arbott  Kaata  znaamncetaacn  nnd  Ober  Ihn  selbnt  hiiiikimfllbrcn. 

Scfailk-r  kutunt  tod  Tiimhurt^in  v<m  ttini-ni  KÎùixlic^h  ntlderl^n  Interoiwi^  buh, 
dem,  die  üsthetiadiei)  ErscheiDuu^^eu  encIiiJiifciid  ïu  deuten  und  sieb  klar  zu 
«<rd«D  nbcr  Minen  Reraf  als  Klliuller  fitr  die  sittliche  Welt.  Daher  erklüren 
tid  alle  xcheinbartni  Ab  weich  ungcu,  irclehc  die  thatsUehücbc  Klnigkclt  in  allen 
BaBptptmklcn  des  Systema  gnindaStxJicb  vunusaetxea.  Weder  In  der  Elliik  noch 
in  der  GniadlVagc  der  Autbetlk  besteht  eine  wirkliche  Ufferen;:.  Aiia  dem  ganx 
ri(r»cii  latrrrsM!  SrhIUcrs  versteht  nun  du  Gr«ctt  seiner  lbe<>r«l Ischen  KnI- 
■iekelnnf;.  Kr  nehl  die  Ih'dinxunKen  einer  reinen  iKtlietiiehen  Kultur  in  der 
Uenacfaenwele  iin<l  In  der  metuchliehcn  (ieselischafl  reHtxnaeUen,  waa  eine  Unler- 
neknug  Über  die  Bedentung  des  KOnaileriaehen  iui  aUtlicheo  Leben  der  Mcnsohbuli 
(iOMiliUeafl.  So  criKiiclnt  die  Knnsl  nach  allen  Bezlcbnogeii  Im  alttllchcn  Leben 
der  Seek)  eharakleriaiert,  wesentlich  ala  Dokniiumt  di-s  ^Joelc  nie  bene,  wie  zuletzt 
Dueh  an  der  Dicbtung  im  beaeuderen  aufgevfeaeu  wird. 

Mo  AmBerknngen  besprechen  das  wichtigate  von  der  elnscblagcndeo 
Uieraliir,  rrilrfcm  Miûge  kritische  Speziairrageo  nwl  tni  Dusundereu  iba  Ver« 
bilmU  -HehUlen  lu  Fichte.  E.  K. 

BrejuiehaiB)  M.,  Dr.  phil.  Elu  Beitrag  zur  Kritik  der  Kait*sckcD  Kthik. 
Di»,  GrdbwaU.  1695. 
IHc  Arbeit  weist  «nüchst  auf  die  Doppelscttlgkeit  der  Kant'scben  Ethik 


188 


Selbslsnuigen. 


hin  :  I.  Ksiris  rda  ÜBinal«  1liml|iiiiiiï|i.  2.  din  InltaHlklie  BMtiininiinfr  Ap»  SitlCD- 
Kemie«  (fatreh  dia  |«ifcdwfce  Venaoft.  Kaab  fbnule«  Si-stem  winl  ini  swdun 
Telle  der  AtMt  gwwfctftrtgi,  od  mIm  Bed«««!«  fïr  dte  Entwleklaas  ilea 
«lUwbvn  PtthliM  dwicriift.  IHt  HwqidMdeataiig  d«r  Kuit'Kht«  Ethik  llrgt 
abor  in  Purr  Knpteda^  dsreh  dia  ptaktiKke  Vemunfl.  Kania  Vi-raiun  enreut 
■ieh,  win  der  dräU  Ttfl  der  AiMi  MJgi,  als  IkwBBtseb  fibcritiiDpt  oder  relues 
BewwaiMfai  (dfe  igrstkMkcfcr  EUaü  dfr  AppompdiM),  So  frllmlot  Kut  tm 
Gnade  aém  Wt&  uf  dn  Bbw— toda  Kbethmpt,  vodaicli  dl«  Dbjektivo 
Gdtnc  4m  "illtiiiniii  giiltttrt  tat.  ÜMer  Kuts  ^TecnlkiilUpir  Nsiur"  itf_ 
di^ialia  n  MoMfeaa,  <rw  skk  aoT  du  gm—gaatolge  B«WMac»olii.  du 
wwtetii  Ihtrtai^  boMl,  ad  «dw  «SbaBekknit'  kaoa  ana  nor  auf  da«  : 
■  iiiilMhifciTiiliitaaw  Mnwiita.  PiUa  «pticht  sidi  dcf  vierM  T«il  der  Arbdt 
MM.  d«r  «tt  Ldm^  im  nkÊÊtkm  PtMtma  bel  Raat  dartegt  ind  Orn  Dentniig 
iWtit.  aadladwachaa^nrfHn  irliiiii  tat,  daaada»  V«w«todalaiU«rimicJiwi 
PntblMBB  alafa  aril^cè  tat  darefc  dto  Dwkfns  des  Vtibiattàmm  toib  „Bewant- 
•oln  niiiitaai*"  mb  BfawmiaJafcidaaai.  Dia  Atbeh  T«rUidigl  die  epi>ebe< 
naolMBdva  Oiaadggdaatfu  Kaan,  atigt  abar,  da«  viele  PHnkl«  der  Kant'sobco 
Ethtk  aMk  aaittkKtt  ço-Micbca  éuL  Est  Sckappaa  SrtKm  drr  Ethik  (Graad- 
tUge  dtr  t:thik  «ad  BiflmpWMayMf)  hal  hier  Kaatn  CnndEeduken  aitf- 
fCuoBiaen,  Ihxe  KùDaeqaeaun  gmagi»  aad  hier  EBtung  gebracht  Riats  and 
Sebu|t])M  Ri-^alDUr  vcrdea  so  TWgiibta  «ad  aof  dl«  Wdtcrmtwickliui^  drr 
Kaal'Mbca  Gedanken  dweh  din  ScbapjK'vdM-  ElUli  hiaceiriraea.  S»  daden  wir 
8«>iapi>»  Priattp  der  Ethik,  die  navemtidBeh«),  abaolate  WcrtBChälnag  d<e 
BvwtiMtteliM  b  Raab  .AdKng  Ük%  ■anlatte  GeaMs*  wlodor.  Wie  dlceo 
abaulalc  W(TlsplüMHiag  lalideai  BeinaatBela  =  Deakeatai»iiiaiealilisgl,  xcigi  d^r 
nnd«  Teil  der  Albeit  cmd  wri*t  danof  hla,  «dcbea  Sbia  ea  hat,  Aul  -Siit««- 
gnota  auf  die  Vemuaft  =  ,Ile«iiaitiieiii  Bbaibaopt*  la  gtSaden,  da  aua  dem  Bo- 
wiiaalaeta  =  Peakeo  alle  Pardefuagen  der  Mural  hcnurgebm.  H-  B. 

llnar.  Itoborl  (aus  Loadaa),  Der  angcbilebe  Myallctsiaaa  Kant«.  Di». 
ItMii.  lyw. 
i>i<r  Schrift  will  Kaat  von  all««  Mjsltelannii  frcfa^techen,  nad  tndtai  der 
Ver£  baopMUdiHeh  (n  d«a  tat  Jahn  t^Sl  wa  K.  E  Lndvig  Pitliu  b«fw» 
gi-gaiuneii  Kanttooben  Varlneaagvo  Ibor  Uctapbyalk  Asbaltfpaakt«  für  die  B«- 
|uui|ititng  liodet,  daaa  K.  u;atiacb«n  TuadABaea  gtlialdtgt  habe,  renaclil  dcrwlbo 
ilua  Noi^hwcb  xu  briagm,  daas  nli  lu  der  FOUta'nhen  Aosgabc  Afn  ,wabr«n 
KanI"  nicht  TUT  uuH  haben.  U«-r  Scbw^tpuikt  wbd  o.  A.  auf  des  l.'auland  gelegt, 
ilaM  Kant,  tarn  Jaehuana,  in  aelaen  metaphj-siachfm  KM«f  nlt  sehger  eod- 
gllllKun  l'el<«reeagung  aurttekhlolt,  die  Analehlen  der  „feladUcbon  Parteku*  deai 
y.iiliiiri'r  „iin|iarlclt«eli''  vuitnig,  nad  dieMan  adbit  flbcrBe«,  daa  l'actt  m  deAea. 
Aoeti  winl  darauf  aufmcrksani  geanaebt,  daaa  mriirere  KachMhriftco  von  Kania 
Xuharern  .laefauanB  ui  Onsicbte  gekonoKa  aelcn,  die  cUteeii  Iberwagt  biboa, 
diu  Kaehsekrelbur  liülKui  Kant  nlHvcrvlaiKlfni. 

Im  Übrige«  g«ht  die  Tcndftns  der  ScbriA  dabin,  daas,  aabald  »cb  eine 
UtoivffpAUs  xwitteh«^  lier  vi>rgc(ngen«u  Lebra  der  lo  KuB  Naaieo  veraffentUcbtea, 
vun  Ihm  aber  nicht  dnrehgaaeheaoi  Sebriftaa  aad  mIbob  von  ihm  aeltat  botana- 
l#g>ban«a  vorfindet,  wir  ans  stets  an  das  too  Kaal  nil  seinem  Inprimatar  VeT> 
itbaae  so  haltea  haben.  R.  D. 


mmem^a. 


139 


Krkair.  Willtnm  J.,  Ph.D.  Kaot'ii  InaiiKnrftl-DlBacriittoii  »f  ITTO, 
TranUaUxl  iuto  Engibh  wtth  an  lottodaeikm  ami  DisciwsloiL  New  York, 
MimbDIui  &  Co.  ^^•»!•. 

Thh  tnuvlsuoa  •uns  nt  faithrtitnpn  nith<-r  tbaa  al  ^ti-fnuii^«.  On  ili« 
'[UMttou  ut  llie  tntellcdaal  nrigiu  <j(  tlie  Uixst'tiaiiuD,  Ilii'  anifaor  take«  bsuo 
whti  Windclbanil'a  Gcsehichti?  (lor  Philoaoplilr,  wfaidi  aari^Ran  important 
bÜBUiee  ttt  tl»)  Nnnvt^NUX  E»««!*;  he  tnuntlat«*  fron  the  Hova  Dthiel- 
dallu  tu  Mppurl  hb  view  of  tbe  probable  decifaUon. 

A  morv  serions  (Uietepancy  betweea  the  author's  MOchuloM  and  thoae 
of  WinarlhuHJ  mlalt«  (0  th«  pflsltioo  of  tbo  Diaserlntton  in  the  evolatloa 
of  Kuttan  tlionght.  Windelbuid  place»  It  in  the  aitte-«ri(ioal  p«ri<>d.  Thn 
■vtbor  argiiB«  «galaat  tht*  poalllon.  lie  cloara  by  qaoAlKg  tgdnst  Wlntlclband 
KaWs  Ictlnr  to  hia  nlltOT  Tluftnuik,  doiirinfc  the  latt«r  to  exctnd«  all  writinica 
antccodest  to  tbe  Dbnartatkin,  Iwt  l4i  în<1ladl^  the  iUt«r  itself  tn  Oeimaii  tnuia- 
lUtoD  la  a  pni]c«l«d  culti>etiun  uf  Kaiit's  uiluor  «rorka. 

The  rcriow  of  ibc  pbDiMophlcal  atovonwat  leadtaft  «p  to  Kant  b  iijtht 
ud  sunmuuy.  It  i-ntpharnxv«  l^>cke  anil  Iliimn,  l)ut  omitM  Berkeley,  whom  the 
uibof  kaa  tr«aii'd  elftewbere.  Mneh  is  made  uf  the  tnflaence  of  Newton,  and  of 
Kant's  griicnl  IncllnailoD  for  nalbomatl«^  and  Mture  study.  1'hc  pKjchotofCtral 
need  of  Ka&l  is  d(«lared  to  havo  b«en  twofiilil-  tin  wanhid  a  froe  Held  for 
»etaUtfto  Blndy  ia  Ifca  phénoménal,  and  a  fcite  field  fi)r  ethlea  In  the  noumeoal 
world.    Tbe  InflMnee  of  Hume  appUea  to  the  former,  not  to  the  latter. 

„The  Diasntaiion  eonslsls  of  two  nni'iiiiali}-  <lt'velopod  part«.  What  is 
aiilim  llidMandus  SeoHibilis,  in  nut  fur  fnnu  the  Tranucniidental  Aeslbctica.** 
.Tlie  aelii«vea»enl  of  tlie  Utoertalloo  eao  be  ei)ireiuied  subst&utialty  in  one  sen- 
teof^e.  It  mnsfcn  a  ectles  ul  Lelbullzlan  conc«pta  fro»  their  transri'iKlental 
plaen  in  llic  pnro  imdcntniiilinK  to  Ihtiir  traosefudcatal  plac«  in  this  pure  in* 
Initiiia,  ihuH  furanliig  th«  fouudatiuu  of  inuiMWodeatal  Aeslhctlca." 

.Itou^bljr  ^Nsklag.  Becdon  III  of  the  Dissertation  cnten  inio  the  CMÜqao 
as  thtf  Tranaooidtiiilal  Amhc^tir«.  .Sections  II  anil  V  fonn  the  Rruundatodc  »f 
Tmueendeatal  AnalytioM.  1'hu  firKt  and  t'lmrtb  .SecUous  euutain  the  Beatt«red 
•«eds  of  the  Tnuu«eadental  Dialeoth»,  genus  the  number  wf  which  la  apt  to  be 
nndefesttmaied." 

ATKUMttU  nalaiited  by  oopioas  «inotatioos  t»  imva  the  author's  view  »I 
the  gemlittl  relatloii  of  tbe  DiasertMlûn  to  the  Critliiue  occupy  the  rumalodcr 
uf  tbs  coouneauiy.  Author. 


ilfldge,  ('.  Wé>  lnstmeti.>r  <il  t'hilo.iophy  in  frincetmi  Unlvi'nily.  The  Kantian 
Kpiatemulogy  aod  Thvitini.  I'hiladdpliia,  MauCalla&Co.  47  S. 
I'lils  Dbseriallon  1st  an  attempt  to  examine  Kant's  Eplstcuiolo^  and 
ThcisBi,  in  onler  to  bris^  out  th«  rlose  rc1ntli>D  uf  EplKtv-moloKy  to  Metaphyaic», 
and  to  find  ai  th«  nunc  time  in  tht^  talter,  thr  ultimnli'  juslilicaiiou  of  preonpp- 
usitloga  which  must  be  made  by  the  funuer.  Kant's  rulaliou  to  both  the  Ratlo- 
oaOttic  and  tb«  «nipiri<«l  schools  Is  ontllnrd.  Mechanism  Is  shown  to  be  tbe 
prnraDinic  esteftory  of  each  nf  thesr  mnvrmcni): ,  and  Kuolianixm  to  be  an 
sllciBpled  reactiu«  a^niust  u  lufcliuiiie^l  theot}*  of  knuwledge.  The  Rational 
noTCBent  yieldbg  only  aoalytic  Judgmenia,  and  the  empirical  doctrin«  only  a 
posteriori  on«s,  —  Eaat'»  fundamental  problem  Is,  „How  arc  synthetie  judg- 


140 


ScdntraedcM. 


mwlB  t,  priori  ponible?"  Tïere  ire  two  pr««ip|Miitloa  Mcwir;  In  «ida 
to  BwwtT  tbM  pmMem.  Finit  the  tctiT^tf  of  nilod,  or  tibe  sphttnil,  ma- 
mecbankaJ  uxore  ef  (he  knowledge -pruoeaa.  TUi  Is  ibown  in  Kjtot'a  doctriiM 
thAt  every  thlag  beeonas  ubj««t  of  knowled^  oiilf  In  rristlon  to  a  unifyia« 
ooiWoioiimciDi.  'Vbt  Mcoad  promtpixwhioii  n.  Huit  reality  i*  rkdonil.  Tlii«  duoa 
not  BiMa  tb>t  ntioioU^  MvpleUly  exhinata  tlie  naOiro  of  raUty;  bvt  oaly  th»! 
tbe  rsal  eta  be  putiaUjr  ndoHMed  la  kaowlodge.  U  i>  Aown  thtt  Kaat  biled 
to  TOaMi«  tliit  Mcood  praappoaltioii,  lad  tluU  Ah  ftirahbcR  tbe  exphttitlon  of 
Ibe  iwgUiTO  roHiIla,  «rUeh  MMtradkt  the  apbtt  vf  Ui  a}-«teia.  Tbe  trntb  of  tb« 
■eeoad  prenq>pM[tloa  foOows  troia  Ibe  notloii  of  knowledge  u  s  iplittnal 
pfoceaa,  lad  fioda  In  tbb  lo  Epbteaiidoglcel  JiMtiAcatlo».  Tb«  alltiiMte  JoMift- 
cation  of  tlut  ratkiDiliiy  of  reality  can  be  lound  ooly  in  Melaphyake.  In  tiila 
eoauMlion  it  it  abuwn  tbat  tlie  idea  of  God  nuat  onlle  in  itself  both  IminuKiice 
tad  Trails ceDdenc«,  since  Üie  former  euoceptioii  when  taliea  alooo  leads  to  Pan* 
tht-ism,  t)if  later,  lo  Âgnosticlnn.  The  Idea  of  Iiamaamrr  abords  (he  mrta- 
phynical  jnstiücntii»]  of  what  haa  born  caÜAd  tbe  Boenad  p«HitiilatL'  »f  kE)tiwli.-ilftc, 
and  ulTurdü  a  |jusiüi>ii  fonii  wbieli  to  ctiliebe  Kant's  rejeclioa  of  Üio  Ihebtie 
»rgiiiDcnis.  'I'licso  nr^ninenta  are  then  laken  up  Id  detail,  and  It  Is  shown  that 
Kant  hold  throiifclioiit  the  wbol«  dixcasaino  a  tncchanical  Mra  of  tbe  relation  »f 
God  tu  tlie  world.  In  a  UilTtTfut  form,  these  argunents  furnish  grounda  for 
belief  io  a  God  such  as  Thelsni  demands,  sud  wbo  al  the  same  lim«  affords  a 
justification  for  thu  necessary  puslnUlc  of  knuwlrdf^o  that  reality  la  rational. 

Author. 

Herz,  Max,  Dr.  Krltlsclie  PayohUrrie.    Kaotlaohe  Stndton  Dbcr  die 
SlIlrnnKCQ  iind  den  Hlasbrauoh  dor  reinen  spekulalimo  Vemiinfl.    T«»eh«i, 

Katl  I'roehaaku.    Ih^i. 

Kant  Kchuf  etne  Vcrtlnndealehrc ,  Indent  er,  wie  er  «elbal  snxt,  die  An> 
■piniig'en  der  men.Kehlicheii  Vi-nioiift  kritixeh  prflfl«.  on)  ale  ia  deeto  alehervn^n 
Rtotlz  ihrer  Reclilo  t.u  seuen.  Kine  rationelle  Pathologie  der  llt(oeeUi«hen 
V«n>iiiift  mnssTOn  der  so  cDtstandenen  Physiologic  dr»  iBPUchlleb<Tn  GristM 
auagelioj)  und  dllrftc  naeh  Analogie  der  kritiitehen  Philosophie  ab  ktitiiche 
Psychiatrie  riditig  benannt  sein.  Wo  die  (irenten,  welcbe  Kant  der  Vcfnuaft 
Kvatockt  hat,  in  dem  Denken  eines  Geisteskrank  en  libersehriltca  werden,  kana 
man  von  cincin  Hissbrauche  der  Vernunft  sjirüchni,  wo  innerhalb  ihre«  rc«ht- 
■nüsslgun  (iebirtex  der  gesetxmKMigu  Abbnf  der  DNikvorginge  geändert  bt, 
von  dner  Sterling  derselben. 

Von  der  Psyekoloflc  hat  die  gegen wïrdge  I^yi^atria  wealf  nnbr  •«• 
KCBoanaiMi  ab  das  S«hbf[wort  der  Association.  S3c  gewiane  ebw  feste  Baste, 
wcu  sie  dort  ankiiü|>fea  wolltev  wo  alle  modenic  PhiloaopUe  aakttBpft,  bei  KaaL 
In  der  vorllegwideii  BtoeobUre  bt  di«ter  Venitoh  geuaekt  H.  ü. 


Konundt,   llclurleh,  Dr.  pldl.     Ein  Band  der  Gclaler.     Entwurf  einer 

ritiIü«ophie  In  Uriefen.    Uipxlg,  C.  G.  Naumann.  IM».  VIU  nad  l2!»SeUcia. 

Naek  dem  llaupttüel  kUanle  idsa  iu  noMtrn  /jclien  geaelgt  mIb,  Ui  dicwai 

Bacbe  etwaa  wb  Sptrittanos  au  vernateiL    Wenlpte«  IM  dtesa  Veraintnag  la 

eliMai  Kretae  na  Stndkrcndan,  wto  nb  aua  demBclbeB  aiitcaMU  winde,  vbkHe 


BelbttMBelgeii- 


141 


gihef:*  trnrdcB.  >'rrilicb  «urdr  rflrarr  Arjcwofao,  wi«  c*  in  iloniMlbcai  Beriobt 
weHer  U«m,  diuvli  die  enui  wiikUoh«  KinokbtiiaiiiBi!  •ufort  ■)«  eiD  v3Uif[  nn- 
btgtfladcUr  Mwleseo.  D«iui  d&  K*b  sldi  dis  „Bud  den  U«isl«r  tls  etwu  aehr 
OMpWlhttoclm«  so  erkeaiuui,  uSaillcJi  als  dio  —  Geognj>lite. 

DIeM,  «naiJ  In  Ibrcm  nimi-mi  itittrnwihen  lunfiuMmden  Stnno,  «ia  »fud 
der  WtMCDackftfteB",  deren  su  viele  ni  Ibr  buiirtKeo  luid  in  ibr  in  VcibiadiniK 
tictea,  «0  nesiKui,  wird  nchwerlloh  Jrnud  ÂoslAiid  achuon.  Dua  dl«  Geogntplit« 
tbrr  Ritr  nicht  nur  so  bebst,  aauUni  eU  „lluid  dtt  Ueister",  gvieliicbt.  well 
so  ikr  MenscbuB  der  Ti-nclil«dcMteii  Stiod«  auch  Mmt  die  LebrjiJire  der  äceul« 
UasuB  regen  Anloil  lu  oelitneii  pSegen.  Auf  diese  TbAUache  gtUodet  sieb  die 
noffiinng,  doM  Bolcbo  Tcilnabni«  viclicicbt  âiidi  Ober  sie  selber  hlnnns  Kt  du 
uf  aie  GeKrQnddli!  aicb  eiustnllpu  werde.  Umiu  nklit  Auf  (teagnphie  Hcllicr, 
»ood«n  aur  die  £rwe4(cniug  detNlb«n  ui  etnem  alluoibnejidea  Üieorviiseb- 
liraktlMliMi  IjtlirgoUitde  Ist  ts  fai  dimwi  Uuclie  abgeaehen.  Duuf  deutet  aacb 
der  Nelwotite)  ,.&itu-itrf  eioet  PUlosoitliie"  biu. 

Jeaer  Epreilcren^  der  Oeogntpble  steht  aber  ein  MsIitUIjhidub  ealgegei), 
i|«T  WH  mir  dn  HMgrapUe.  nnd  swer  der  neni-rrn  gw  nicht  weniger  >la 
je  einer  früher«ii  iL  IS  £  nadigeugt  wird.  I)iu  KrdkunUe,  bcisxt  es  hier,  fnnse 
als  eis  Mute««  Ërfaliniligairlaun  den  Meoscheji  lekbt  wesentlich,  wenn  nicht 
uaackHeodleJi,  als  ein  diircb  allerlei  Materielle»,  üiireli  WiMsc^r,  I':rile,  I.iift  omI, 
WV  w(4aek  wa>  suiwt  micb,  beilini;l<''i  ^^'l--!lell,  uln  r'mru  bt<iKxen  ICrdcnünhn  auC 
£la  Ebaticber  liste tialisuiaa  ist  aber  aucli  deui  l'oujtegclieu  l'usitiviBiiiiin.  der 
gtelekfiJls  dl«  Ib  der  Eldlduide  znsamiueiikonimeDden  Wissenscliafleu  vurxUi;lioh 
b«c(!iudg1,  Torzuvcffcn.  Bdilen  thiit  not  iliu  Hinxiikuiumi^D  ober  Beeinuuiii; 
auf  dl«  aalijektire  BrdliiEthrit  ullei  ICrfuhruiitpmixxunN. 

Diuae  ßcsinnnng  nuo  fehlt  bei  Auguste  Coiute  xwar  uieht  gam,  sie  ermangelt 
aber  bei  Ihm,  wl«  gcici^  wird,  vlüllg  der  Eotschiedutilielt  uud  SubUrfe.  In 
TOiUger  Klarbeil  ftadei  sich  notch«  BesinDiing  allein  bei  Kant. 

XHcsea  ncnue  icb  ent  hier,  gcnd«  wie  m  in  nieiiicr  .Schrift  iiuersi  in  dem 
sedistaa  d«r  iwOlf  Briefe  genannt  wird,  obgleieli  die  gauze  Arbeit  la  ihm  in 
der  innigftea  BaddiUlg  steht.  Nur  Kant,  und  gar  uleht  wogen  des  ebeu  gerügten 
Haogela  Comt«,  vuemsig  leb  ilrrngiti,  ccbten  Agniistii'tinnifi  ziixuerkuDnen,  uiu 
ibai  aneli  die  Beoubung  di«sM  AgoüStlciMuiUH  xut  Vulleuduug  des  Aurbati*  der 
Iliiluaupkle,  zur  wirilieben  Krvelteruag  der  Plillosi.>i)hle,  über  die  pasltivlstiseheu 
«od  letUallBehen  DIsi-lpIliKn  bluaiu.  Uit  dem  Kuntindien'KritiüiRniiia  NlJmmpo 
dl«  |)arle')riiDge(i  meiner  Sehrlft  der  Saolie  uiieb  iliireligebeudH  übereiii.  .Sie 
Tdcbea  vun  deiuïelben  ab  nur  iu  der  Fonn;  in  dieser  allerdiegs  ^^zlleb,  wie 
sdma  ans  dem  von  mir  Ober  die  (>ci>grapliie  al*  AiixKan^npnnkt  angedeuteten 
triwDni  dürfte.  Doch  konntL'  auf  Kautn  hulie  îicbnttiuiK  der  (ieogrspbJe  hinge- 
wfcwai  werden,  wetebe  bu«Ii  die  von  mir  gewählte  Form  als  seiiieiu  äiiia  eut- 
qireehend  enebelnen  lüast.  U.  U. 


142 


uttiMvtiirfauHclit. 

Litteraturberich  t  '). 


MrOmpdltl.  AbhandlutiKen  ssrOeieliloble  AfT  llela)ik}->)k,  Pirehi>- 

lugle  anil    K«l<|cloniphllusopble    lo    DciiischUod    a«it   Iiftlbalt- 

9.  lIcA.  I^i|ial)c.  DetclwTt  (tMbiDD).  1HU6.  1U8. 
n<f  bekUMo  lU-rliAitiuur  t^tr.  ntnifl  in  <ll«wit]  lli-ft  iiM>lirr»cli  ilu  Vi«- 
hUl&bi  HnbutB  KU  Kiuit;  au  S.  ST  ff-  b  BMUg  tutf  <Ui  i'iubl<uu  dm  i>lapN 
(der  Inhlrein);  „Heriian  kOBatc  Kant  nlclil  so^rslctieB,  Haas  der  h«gtttt  lU* 
Ding«  oder  d«r  Snbatani  nur  irine  SlftwUn  mIb  m>11U),  dl«  dor  Voniud  d«* 
M«MclieB  den  UBcbaulklien  WahmeluniiBgslrildcni  «urdrlltiko,  vat  ide  n  Mlnvin 
bdivMiMlkn  (7)  Gebraocb  in  Weaeoi  uinuwudelu*.  —  S.  «n  f.  nad  bna.  8. 1  l*t  ff. 
wird  Kanu  KaunlitiliRlchm  ugvgrlffini,  lusIiMiMideTC  die  BciMinag  dvi  Km- 
MlHSt  uf  die  Z'.-Hta\Kv.  V. 

8ebaüt>-Üuinonl,  0.    Naturplillosophle  al>  exaet«  yatBrwi«M»nich>fL 

L«lpii«,  Dnakcr  &  IltiiBblat.  I>>V&.  4MS. 
tlntbllll  «blge  asf  Rut  b«iliKltclut  uud  flir  di«  KanlfuTHcbusg  nnri'nlMra 
I>arli«ea.  Unter  VcrverfuBg  dci  KaatiaclieB  KaMgoriecufe)  «lid  (fit  It  410) 
elae  n«ii*  Tafd  dor  StunoibupiltD  «Dtworieii.  —  Vcgea  die  »chmllb  TnoBinig 
«ulrÜsoh<Tr  und  aystlMliKW  CtUllu  bel  Kaut  «rird  (ttl.  4IT  f.)  gtitewi  gMuehl, 
diM  dl«  beldeji  OpenäoaeB  Analynr  ■  Sj-ntliem  pa  nirlii  iRUmoi  von  ofaMadar 
Buagelbt  werden  kSuen:  «•  sei  wulil  rlcbtlj^.  d»a  7X3  ^  Vi  <!ia  afntlindaeluir 
Satt  id,  >btrr  12-TxS  wl  xa^ricb  dn  uudjUsubm  ündl.  .Ebenso  variilDl 
M  afadi  mit  den  Satie:  Die  gi'nd«  l.lnle  (xt  dl«  kllnctto;  aaeb  R.  «ysikitlKb, 
well  mein  Begriff  vom  Geraden  nlclit  niB  einer  GrOw«,  •uodern  vnn  *ln«r 
QualitXl  etwas  aussagt.  L'iiiireireUinfl;  Um  nias  aber  umgekekn:  dtn  UrWBta 
linle  (iwtMlm  iwol  Pnnkioot  bt  gvnde,  m  inuaB  d«  Sita  lünnU  ualyttath 
gnoannt  wcrdtüi,  wdl  bi  dem  KUrieit  auwoU  dne  (Auidfhniini;)  OiMM,  wfn 
«Ibo  Qualitilt  gefunden  wird".  —  Aus  eber  nenea  Theorio  der  neftailvw  GrfltMn 
erbellt  (IJ,  41«),  wona  Kant«  Untaroobma  wdialttrto.  (Ur  négatives  GHiam 
In  die  WeltweUioH  cteuflUireii.  —  Die  FreOudt  wird  (JÏ4  IT.)  alcltt  BBlknllcfc 
der  KantiacbeB  Tbeurie  gefaaaL  —  lÜe  AnacJiaBuugafunBen  <1T4^3m1)  wutdua 
noch  um  die  „Inlennitiir'  Termelirt.  V. 

Tnn«,  J.  H.     Krfntatloni  <>f  Ideallan  In  tkit  Loa«  RIBUar.    VUkm. 

Re-riow,   V,  pp,  41—81. 
('jdrdaodSIdgwickdbBenacd  tuMlad  IV  pp.  Itl,  4iRi,!>ai  »a  th«  anata« 

■)  Aus  Ifaiigel  an  Rasn  ■nsto  der  writani  grUancn  TM  de*  LlttRratnt^ 
bertekt  nir  das  nlU^aie  lleTI  »{•ekcMteOt  wurden.  Kc  atod  bei  dar  Rodaktloa 
riililikalioura  fulguiuUT  Autoren  einimtaiWOu' A dioke*.  Borgmann,  RerthitJ4, 
Krennnkam,  C'arna,  Cavallln,  Ciiben,  Curn^llua,  Uesaolr,  Itanaeea, 
Ltrnwi,  Drcyer.  Klnulheropulo»,  Kiiekea,  l'alckonborc,  <lnol»»e, 
GOttlor,  ilat'ka,  Heine,  Ilurrmano,  tleri,  iluar,  (ludge,  Ki  ' 
Lange,  I.evy,  V  I. lad,  Marly,  Mellal,  Merino,  Mllhand,  M< 
raru,  rrinlderer,  Itrloke,  Itelnll«,  KItaohl,  Uii^ae-Iliiirltui)  •>! 

Svbwe(leT-3titllnc,   Hlobeck,  älndlar,   Staudlugur,  Sllrlli! 
Tbieln,    Thna,    Uebnrweg-IIeltiau,    Viila,    Wiiliinaiin       H< 
I^bUkatloBtui  nJcbl  In  elgoncn  Bc<«nakiBea  Mumiullcli  kdtlalert  wur<i.<(i, 
der  «UltArauirbnicbf  «bcr  Ibrca  Ishall  kun  rercrioncn. 


*ttrb«rielit 


143 


I 


t'a  "t>iiie  ansser  mir",  m  co&MiIed  with  tlir  "Vi>nrt«IIttnf;  r\jit»  Düigca 

mir";  tliK  laitcr  holding  Ui»t  the  "Ihlog"  Is  hör«  Identk'At  with  th»  Iniu- 
«odtutkl  ubjcvt,  Kllbuugfa  Kurt  ntkjr  harn  i^bewbun  di«tia^Iihcd  them;  Oütd 
MAntaloiag  thftt  lh«i«  b  her«  nu  hbt  »f  the  thiDg  -  ia  -  itself ,  although  thi«  la 
liHwhae  pnvuppMcil  as  comspondfaig  lo  the  rocoplIvHy  of  out  auusibility.  Tho 
uttbaiTaborcffrratailiiicuMioiiaoflhcMioupoInt  by  Ad>&i£on(Philua.  »f  Kant), 
ind  by  Vaihiagur  in  tli«  StraBsb.  Abb.  uiil  ag^in  in  liix  Conim.  11.  Ilo  Uiuself 
feada  Ib  ike  Laae  Bliiler  aii  dUTereat  vtyt  of  refbting  Idealitnn:  1}  lauer 
eiptriDBM  as  a  ooiuciutuuita»  of  the  etopirlcallj  dotcnninod  exlateooe  of  uyself 
b  Ifane  raqdrua  the  oxtateiiee  of  i>ut«r  Ihia^  (lieft  1  pp.  Î01.'iti3i  11  p.  IBS); 
0)  Th«  very  conachHUjieaa  of  snuccasion  roqulrea  spavu  (1  p.  189.  204).  IH)  The 
aiorlal  ur  contval  of  unr  pivscDtallooa  in  apjice  reqalres  aa  its  aoaree  ao 
'oal«r  >«i>M!"(l  p.  loa.  vf.  aiw(  II  p.  »1  aiid  B  tTG  Rem.  t  Xot«>.  IT)  Tbe  nere 
urtn  of  out«T  sense  perception,  L  e.  lia  spatial  «ibaract«r,  u  a  oertnln  and  solf- 
ivldent  criterion  by  Boaaa  of  «hich  Its  objects  can  bu  dlsthifalsbcd  from  thone 
the  IinainoAtlon  (I  p.  lOitT.;  al*»  1  pp.  104.  201.  210;  uii]  II  p.  36).  V]  If 
Own  wer«  no  outer  objecta  of  «ease,  and  su  u<i  imti-r  avaav  but  iMily  Itnaglnalioii, 
we  aboold  beooBaelooa  of  the  actlvily  of  the  kller  as  a  spouino«ity,  when» 
aa  we  arc  cooacioiis  of  a  prMrntntii>o  of  thu  scdsijs  as  a  meroty  paixire 
deinrmlnatiun  (1  pp.  3U1.  3l3ff.)  VI)  tiimiliir  ti>  (I)  in  thought  but  not  In  foian 
b  tbe  abort  arpraunt  naiven  I  p,  305. 

Tnfla  finds:  1)  tlul  In  ibe  first  four  argnmenis  tho  outer  objects  are  not 
HAiga-hi-tboBDAolvt«,  but  phr^noiDRua,  thluRs  ia  Rparc.  2)  In  argninent  0")  there 
it  isTolved  a  twcfuld  refereiMe,  (a)  to  tho  trituHfi^iulrulnl  object,  (b)  to  this 
flbjeet  a«  deti^rmlned  iu  spaue.  Vlo  have  here  further  tn  nute  the  twofold  use 
if  "wlÜMKit  me"  as  lodlMilbg  first  :  objects,  or  things,  or  a  "peruianunt",  oftrhich 
«  n»f  have  an  "Idea",  or  "oimxoiimviK'sa";  Hiid  seoundly:  as  these  Iblug« 
iied  iu  space.  .1)  This  twofuld  refeieuue  in  not  limited  to  the  "outer 
äilaga"  of  argument  0').  but  Is  invoiveit  in  (I)  as  well,  i)  Iu  I79:t  Kiint  clumed 
as  IniiBedlate  oonacioaracM  of  nomvthing  wiilt«ut  mc  which  exists  as  thiug-iu-itMlf. 
The  pasaage  iipou  which  this  couduaiou  iti  basitd  in  found  in  II  p.  i^li.  5)  The 
twolbid  nesBlng  of . .without"  oorrosponds  to  the  twufold  (uuii-iouHuesa.  „Witliont", 
nea^g  „la  space",  û  ronebtlvc  to  th«  rmpirltjil  consclousuesti  ;  „without"  = 
„aUier  thaa",  la  correlative  to  die  tranac«iidonta1  consi^ioiixni'.ss. 

The  antbur  äuds  further  that  these  variuuK„Kufululi<m«"  clnI)onit<>  »cTcral 
■teps  of  the  „Kefutatjon"  la  tbc  Kr.  d.  r.  V.,  and  put  iutu  deliulle  forui  aa  diatiuut 
proob  what  U  merely  KUKgeeted  there;  and  tliat  sce^iudly,  they  alTord  striking 
leMlmxiy  to  the  anblguities  whfoh  Vslhingt'r  bw  ulrcady  pointed  out,  and  xhow 
thai  Kant  did  aad  did  not  eonslder  hlak&elf  to  be  pruviug  the  extstcnee  of 
ihinic«  -  in- tbenaelvcH.  It  b  *i»-t  inaiiiuined  that  the  qi.iId  coni«tiil«Ds  of  Cabd 
qiun  tbia  point  (In  Us  Crit.  I'bil.  of  Kant)  lur  L'onfirmed  i>y  Kant's  latest 
■UCOUK«,  wUio  Sldgwlcfc'e  erltkisnt,  thouj^h  uot  correct  wtlli  regard  t»  the 
partlenUr  parage  nixlcr  dncncidon.  Is  juarttïod  In  at  \eaëî  ouc  passage  where 
Kant  attnnpta  to  prove  the  exiitmce  u<  a  thing  ■  in  ■  itself.  Finally  there  Is  not 
unly  UeaUsui  In  the  fitet  edltkrn,  a»  V^UngM  showed,  but  Idealism  later  (probably) 
than  the  HCond  «ditto«,  Iboagh  the  latest  purage  of  all  is  the  owat  realiaüe. 

IifaM  (N.  Y.)  L  E.  CndgUoB. 


144 


Inedita  Kantiana. 


1.  £iu  Brier  Kants  an  J.  Fr.  Beicbnidt 

SAfltie  QfHngcii  iBcinfibtina^i  int  mua  p^ilofofbtfdKit  llnl(TTiii>lr,  UMlAni  € 
btq  mir  ontdiitmnt  fiabm.  mttm  ii)  mir  f4nitid)(lR  bnri,  boB  fit  )ti  txr  ittigt 
rfil)n)lubai  <5-iilniLrf!ima  3-i>xn  XalnUc  «Jdo»  bmattragni  ^ubni.  Ixldliiitn  |i4i  »o 
(tibfi  iiitb  '^tnt  äiift(nni0  dnir  OrriouilliAttit  bafSr  nt^u  M  ale  ein  3(><fKit  l>i 
$inmbfd)ail  ttegcti  miA  bnnfftnilicb  nn. 

SuO  btiii  iSrfittrlAtnuiIt  ter  Ir^jinm  mii^  iiJi  d  oudi  brcrUidltii ,  (vmit  € 
»Pii  meinen  Sriiiifini  («cUnbntiOigftibc  (t-i'ïffttuiiflm  boflc\i,  loidroM  iljit  fbtaitt 
tuiig  Cicfc  üUiitimg  b(»  inii  (irtt)an  Iiat,  bic  ßiU  nbCT,  wie  ii&  mia  Dtdm  Vtnfpitlt 
nfclK.  iiiiT  mil  Sdiluifrijiteit  mibrcii  miilticüni  \&%t;  »otaii  wo^I  tit  bontigh 
IMabe  brr  Sutculalioii,  bit  borii,  iitu  foldim  @rutiMi|]ni  ^^ourrbafneftli  fn  oc 
fdlQti'ciL.  (imnal  bcrrtim  rocrbm  inûfini,  cigaillieb  Scbulb  feu»  inÖ{ieit. 

91tt|icit(^m  infirbc  t4  mir  |<qn,  »mn  bit  (Srimb.iùjic,  bii  i4  »OR  brat  | 
ftfiion  ,1»  rrfotlctitnbni  OtfctiBiiuffumiidQfii  tiiinoiftti  l)abt,  bnxé)  bit  ^nb  ciiu 
ir>!cb(it  Jilriiun»  bcr  %irAbncit  bt^elben,  m(&TcTt  i^cfiimraibcit  imb  ÜliiSiübrlit^ 
btloiiinicii  fötmtrn.  ^A  iisbt  inic^  bninti  brnnünt,  nv,  jdnai,  bafc  dbne  Rttlldx 
Bffiibl  rt  tiir  iintf  ni<bt8  ©rtiftiKC  cbtr  (?rl)nbmc«  gtboi  »iit^:  boH  fi*  tb( 
biii-duf  b(i'  iilrt<t)taiii  gefc^Jl^idt  ^tiifunidi  atit  ScufaU  bn)  aOtm,  utai  blrfni  <naai< 
fObrfli  foil,  giûllbc  imb  baf;  ba^  SiibiccitPe  bet:  SIoTilIilQt  in  UllfCTCM  SBcff 
iDtltb«  miifr  bi-m  yiamcii  be«  fiiiltdjni  OSciiibU'  imcifcifdtlid]  ift,  bastrtn0t  f( 
iDornuf.  mtrt(iii  tiirfit  uiif  nbtntiut  Jlmiinitttfflrifft,  brr^lriAm  bt<  iBturlbtiliu 
iia<1)  nioralif(l;eti  (itUV^  «forbtil.  in  tBtjtf buiiQ ,  iii-lbciltn  )u  (iiuini,  tttf^iiM 
f(t):  b(T  alio  trtRt^Ricg»  boS  Hiißfisc  bcr  (fnipfmbniia,  foubcm  ein  (obiwat  nie 
bienirfitlit«,  foiibfni  tntuitiuf^l  fitnriti  a  iiriori  ^iim  (Sntnb  tint 

X4i4  fflc^dicitt  mil  bell  fdi&tifii  tfanbdiailni,  lurldjcï  £it  mir  )ug«biu6t  ttabe 
luirb  WIT,  vottti'bmlld)  als  tin  îcntmal  frmiibi<(iafilid)tii  Sngtbmttnft  on  mi( 
frbT  nngfiiclim  icvn,  loit  ii^  bcnn  mil  uoliranimaia  ^oAnnbtiinii  imb  IjTfunbjj 
jtbtrjcit  bin 

ijnut  ^oil^Afftm 

can}  crflcimAtT  Titiitr 

JTEiiïflïbtrti  J.  K«ot 

15.  Cdobcr  IT90. 

Kniz  vor  iMilii.-a  <let  Tiudaktium  dicMN  Huftvet  Mwdot  mut  IIut  Oben 
lIcatcBiDt  1.  D.  A.  Uoonlg  (u  UflncbcD  die  Eopte  dea  voraicheDden  Brii-res  i 
nit  atfT  Klltigiit  hiiiiQ^rapcii  AnfTurdtTong,  (Uinaplboii  In  den  „lUntatadieti"  ui 
vnteo  UbI  abcadnitilcea.  Vt»  Origintl  dM  Briefes  kam  Doboo  t«.  tOO  andoi 
Briefes  berlUmtter  Uinuetr  an  IteJelMTdt,  aadi  d«m  Ti>d«  des  LeMerea,  u  dMM 
Sebwlegerwhii  Professor  Beigrat  t.  Rnamer  In  KriaMgeo.  Von  dleaem  enm 
dia  ftaue  SaaaalnnK  iti-bon  i.  J.  1k:m  ilor  Eaaftnuiii  OmUI  Ii  KUrabesg,  a 
eifriger  Sammler.  Ein  Teùl  denolbun,  and  nil  dieaun  dw  Briuf  Kant«,  kam  nu 
Iti^nela  Tod  an  cIbo  Nkhlo  deaselben,  reap,  an  deren  Gatten,  Derm  Georg  Amol 
uod  TUD  dkvem  aa  ili-»en  Sckviogenobi,  Herrn  ObwitUeiilauml  a.  D.  A.  IIi>eid 


i 


laodlli  Kullaoa. 


145 


I 
» 


I 


I 


Ptwtr  vetkauftu  mil  der  guxen  AuiogniihefisamuiluuK  aucli  den  KiMbrit^  u 
dk  AMlqultSUiiLuillniig  0.  H«as  ft  CI«,  la  Manchen,  vou  weldier  der  Kuilbrtef 
(mi  die  Smmn«  too  Mi  H.)  im  Jan.  v.  J.  ui  tjmm  (înTon  Uklintrcm  la  ScUmImi 
«eriuun  wurde,  welcii«r  kun«  Zeft  dtrauT  In  KoukiUB  geriet,  wonnriiui  das 
KaoUuUiimiili  irlcdor  vcrsUiigcrt  viirde  »nd  Mlldnu  ven«hoÜea  ist.  OlUcklichei- 
viini  kuU  dc-r  rhomalige  BoaiOAr  dn«  AbMhriA  luriUikbokalteii.  — 

Vthet  ili«  Bettldiuiii^  ReleluirdU  xu  Kant  «ifiikr««!  wir  Einiica  ann  dmi 
W«ik  «gi  U.  IL  Sphlotteror,  i.  Ft.  RoiehardL  Setn  Leben  uni  sclu«  Werke.  I. 
(Du.  Bd.)  Atig«t»irg  tsü^.  ßcichardt.  Salm  oIiim  Hiulkiu  in  KQo^Hbf'rg  nnd 
•enwt  iMli'in  frilli  uiu-iikaliicli  tbSlig  —  auf  diuae  Webe  wann  die  tioiten  Kroim 
to  äudt  lud  au  au«li  Kaut  leion  auf  dea  lnactibegabtca  Kul>eu  aufnitfkaaiii 
pmatànt  —  beaog  »chon  In  Rolneio  is.  I^beoBjahi«  (ITCT)  dl«  L'nlvcraittt  aeliMf 
TatKnladL  Holdnlturer  cniUilt  S.  75;  „B<iM)nd<ita  IfebrRicli  «unie  r-r  roo  den 
TdrtteffUcben  Kant  uatgenommeii,  uf  deM«u  eruatlldi^u  und  wlederhulteu  Hat 
Bttn  Ttier  dgcailic*!  b  aein  Studkrea  guwill!^  liäCt«  ...  Kaut  hielt  viel  aaf 
«teen  nonliMhtto  Zweck  der  Knut  und  woIItü  dienen  durch  jnde  Knnstllbniig 
Wardert  wiMfo." 

Ana  den  von  der  Untier  gewUnaehtra  Spexlalatadlea  (Theologie  oder  Jurls- 
frudeu)  ßeldiardla  wnrd«  freJUch  nickt«;  er  halle  zu  vit\  spulliseh  kUustleriacbo 
AnliV^ui.  üar  (Br  PhilMophic  inlemalorto  er  l'it^h  miuh:  „Kitiib  phllosoiiliiiicho 
VurtegOBgen  liatleu  und  hdüeUen  alleiu  ßeix  geuug  llir  iliu,  nie,  weuu  aiiub  uicbt 
eben  ntll  Anatreogai^,  dueh  tIeiHig  genng  iq  bdrc^n,  nut  selbst  Über  seine  Kunst 
phlloaopUere»  au  Ufues,  wie  auch  Kant  es  eixentlich  miUtr,  um)  uft  gagpu  Keino 
Zuhörer  mU  dco  WutttsD  UMpiMh:  üicht  l'Ulotmjiliie,  Houdein  PhUoauiiblere« 
Mlleu  nebie  Vorleanngeo  lehren."  (Ib.) 

Beiehardt  TerllcM  auch  bald  die  Unlvenltilt  und  Beine  Vaterstadt  unil  wurde 

BiaBchcrIeJ  abentenFiiichcn  F.ihrlen  KnpeilnMlater  Friedrieha  d.  lir,  Nach- 
liat  die  Fretiodicliirt  Üu^lhes,  üesaeu  Lieder  er  koupixilerte,  ~  „ein  Strahl 
da  Dlciilcnoknc"  —  Ihm  lor  Uusterbtlvhkolt  Terholfeo.  Ee  int  Jedenfalls  elo 
■cbSnar  Zag  von  Oaokbarkdl,  iIm!«  Ilelcliunlt  dem  uromn  l'IiiluaDphtui  huoIi 
in  der  Feme  Iren  blieb.  In  dout  'rii«:lieiibuc.ih  „Urania"  toui  .Tiilire  tsi2  hat  er 
eloen  klcteeu  Anäa4z  Ober  Haut  und  llainauu  veröffentliche  (aueh  bei  Schlettner 
8.  sa  IT,  wied«r  abgedruckt),  welcher  eine  woniK  bi^kanotc,  iiber  eehr  btaremutu 
SefeQdenuix  Kaota  ralhllt.  aux  der  loh  mir  nicht  venugnn  kann,  folgenilv  ehatak- 
lerlaliMheiiM'iAlehlerBiiEiiiHlireB:  „Kaut  war  ein  an  Leib  undäeete  gana 
ttoekener  Manu.  Hagerer,  ja  dtlrrer  als  soin  kleiner  KUrper  hat  vItUelchl  dIo 
tiasr  wlttlcrt,  kàlt«r,  in  lieb  abKescIilossener  wohl  nit^  ein  Webet  ([«lebt . . .  F.« 
war,  all  wire  er  lauter  reine  Vemunfl  und  ttefrr  VL-rstuud,  neben  welchnn  nuu  wohl 
mir  selten  sock  elu  mu  greuMilloms  OedächtDis  antrelfeu  wird,  als  Kant  beaaas. . . . 
S«tae  Torl<anDg«n  Ub«r  abstrakte  Thilosoplile  erliloltcn  durch  ji-nen  Schatz  von 
bUMtnrtinffen  «nd  Beiq>)ulen,  die  ihm  sein  liedilohlniü  darbot,  gnixH  Klarheit  nnd 
DeuUiehkeii,  niiil  »eit>e  Schriften  atnd  Vielen  wohl  luituer  dadurch  so  laug«  dunkel 
und  Mbwlorlg  gebUcben,  weil  er  den  Leooni  philosophischer  Schriften  an  viel  au- 
tiute,  >la  diM  er  jene  hlozunidigeD  hütte  flir  n9tl|;  erachten  M>!l«n.' 

Ueber  daa  •oosUg«  VerhJUtiiis  Kdehardta  r.u  Kant  hat  tuia  Herr  Oberbibllo» 
thakar  J)r.  R.  Kcleke  in  Kfii)!g;riierg,  der  vorlreffliebe  Kantforaober  nnd  bwM 
Knwer  der  Kaatkorrcspoodenje,  nock  folgendea  Beitrag  gUtlgn  xor  VcrfllgujiK 

KBMQt: 

».  10 


TnodEn  Kurtlut. 

„InUrMauile  NotEMB  üb«»  B«Uiardto  TetUUtnls  lu  Kaat  iadvû  steh  to 

2  Briefen  dar  EUubcUi  v.  3ISf[«iimii  u  Bddardt  in  llohi-i'»  „ÏOO  Sriefea   uu 

3  JalirlioiKlfrtcB",  II.  161  s.  165,  nkd  to  fidchudts  Brierea  in  KtiMbelh  r.  StSg«> 
maun  m  dea  tub  Dorow  betsosgegriiejiea  ..EiiniieruBgcii  filr  edle  fnuiefi  ad 
tltlaabetli  t.  Siilftmu»",  II,  223ff.  Fa  Ki-'k'  *«*  Iclzl^^ren  bcrvor,  djtm  It«lcliardl 
rich  am  KanU  HtbrbeitciMltkIt  in  den  Jounul  „iMnrtsditaiid'',  oder  rietmehr 
ileMCfi  t'ottseuniig  .tfee«n  dor  Mili5n«a  KUtttW  iMUlhM,  tud  daw  Kant  iu 
eioCT  ZnBchrift  nnru  Rcitni;  ngcsagt  hab«  ^cfr.  andi  Roiohaidt  aa  Esr)i«ii 
Tom  14.  lU.  1T'>7  in  Sclinorr  vue  (.'uolafeMs  AnMr  tit  UtL-OdMih.  xn,A&41)-" 
Ot«iet  Brief  Kaata  an  Ri'lehardi  Ist  bli  Jetct  nicht  aaftaapUren 
gewflBen;  viellelckt  trapren  diese  Zollen  sut  Aafflndung  desselben 
b<L — Jßlitfr.  TiMi  K«icliardt  as  Kaat  sind  bto  jelct  t  bekannt;  damn  sind  3  in 
des  beiden  Uorpatcr  BriefbôiadeD  cuthalteo,  d«t  4.  liegt  tu  Küulgsberg." 


Waa  den  luball  de«  Briefe«  anbotangt,  so  bt  darflber  folgendes  tu  betnerken. 
Btlekardt  bttt«  iwa  AkIsm  des  BraebdMoa  Act  „Kriiik  der  UnoQskraft'-  (Ostei^ 
owaw  ITM)  an  Kant  beiatfiWMBd  geachiieb««.  Man  kllnnte  verautco,  Kant  habe 
ihm  ein  DedüMJooMxeBtplar  gesendet;  doch  sehcjat  dl«s  utcbt  der  CaU  ta  sefn. 
Wie  Beicke  uns  gUtiprt  wlltdh,  siebt  Rcicbardt  nickt  In  Avm  Ycnelcbids  dei^ 
Joalgen  II  Peraonen,  an  weicbe  Kaot,  laut  aein«n)  Brief  ro«  tu.  Hin  ITW  an 
sdaSB  Verieger  De  la  Garde,  dureb  I.ciiteren  DedikufooMXfliiiplarfl  bat  Mnilea 
laMcn  (OtarWIndlsdigiSti,  Jacobl.  Reinhold,  Joeob,  Bhuncabaoli,  WtttaMr,  Bieater, 
Kiesowctter,  Tlrn,  !klic.hc-Uro,  Uatntini).  S»  ist  alau  anarnnbinea,  daas  Rdcbardt 
das  Erscheinen  der  Kr.  il.  L'rt.  lienolzt  babe,  Ober  dicsM  Ihm  ja  besonders  nahe- 
liegende Tbona,  vlelleidit  spealeÜ  Über  die  «eslgea  auf  Huaik  besagllebien  äletlen 
an  Kant  in  nsilmmendem  Slan«  an  •ehnibra. 

Bemerkenswert  ist,  da»  Kant  sne«»telit,  dsM  die  Anssrbcitnnft  seiner 
Schriften  auf  ihn  selbst  „seeleaberahlgeod"  —  der  Ausdruek  findet  ssoh  aaafa  in 
im  Kr.  d.  Urt  S  39  —  gewirkt  hab«  —  cla  Mbatsengnls,  weldieB  In  daa  nn 
■onat  so  Teis^losseoe  Innere  di-s  HemUtslelKH  Kant*  ein  intsnnutea,  Mdet 
anr  u  knn  sufleoclitenJeH  SireifUcht  lUlen  ttsat.  —  Die  ..dornen  Thd«  dar 
SpekiuatKm",  wekhe  dieselbe  Wirkung  der  KanHaehen  Werke  anf  aadet«  er- 
echwevon,  sind  ebo  Itüufi^  wicilorkehreode  I.leblln)Csirondiuig  Kaala.  —  Ebenao 
häaäg  kcbrt  bei  Kunt  der  Wuhm-'Ii  und  die  Auffordertinx  wieder.  Andere  mIkJiten 
sein«  Ptiuxli>iea  weiter  ausfuhren  und  popalarlsIereB. 

Die  knngcâriingtc  ZnsammcnfssmiBg  der  GnindgedankoD  seEaer  Kr.  d,  Esth. 
UitalWnaft  Ist  sehr  nulTallmd.  Niemals  konnte  man  erwarten,  daas  ein  Kant 
▼«■  seinem  elgetiea  Wrrke  cIm  au  tehtefe  Darstelhug  geben  wUrdc:  .Ich  htb« 
mteb  daariH  begnOgt,  naelgca,  doss  ohne  sittliches  G  efOhl  es  für  uns  niobts 
SefaCata  odsr  Erhabenes  geben  wttrdr  . . .  das»  das  Subjektive  der  Uoralifit 
in  nnaerem  WeMO,  weldie«  nnler  dem  Kamen  des  silt  lie  h  en  (tuf  Obis  nnerfoneh- 
ÜA  fst,  dasjenige  sel,  weranf  .. .  bi  B«alcbung  urioUen  tu  kiinoen  Gesebmack 
sei."  Han  ki^unte  im  Oegeoteil  ngvo,  dans  Kant  ia  der  Kr.  d.  üsth.  CriellduaR 
gendo  im  Oegeoteil  die  L'nabhiagigkell  des  isthetiMben  Uttettes  vom  .nltt- 
UekM  GefabI",  die  SelbstVndfgkelt  deasothcoi  gegenüber  d«r  momlisdisn 
BearteQang  babe  naehweistai  vallcsi.  Knr  am  Scbinm  «dner  Sstbstliehen  Theorie, 
in  dem  bekannten  $  59:  „Von  der  SeMobeb  als  Sjmbol  der  SUUiehkelt",  ud  In 


InMlu  Kanliiuu. 


147 


I 


den  uirrklVrif^en  §  <M  ùfht  Kuit  rtnr  pmiiiir«  Vt^iliinilun);  xiriaehea  Mdes 
Gcbtt'trai  im  g  &9  bi  die»  ViMbûidiiog  »bur  iiut-li  bloue  „Aulogie*  bdder, 
md  ent  îin  §  flO  iiiin  S«hluBa  kontml  —  ganz  aomtilMerl  —  dJo  bdlXaflge  Be- 
netknng.  tint  Ocachmact;  «d  ^1»  GniitdD  vb  Bi^iirti!llniiK)iT«nnüg«n  der  V«r- 
dbmHekiinj;  nttKcber  Ide«n.  uad  dkjenigti  l.curt,  wclclie  dur  (iiwdnnaek  ah  flk 
die  lIeii*oUi«it  BbcrbJUipt,  nleht  bkw  ftir  dnc«  Jeden  PrlvstgefUhl  glUtig  erklirt, 
M(«  akb  ab  von  der  dtnuiT  su  gifimdeDden  ftrdsuii^riui  I^mpniiiKlirbkdt  fill  daa 
OofUU  fttia  jeaea  Mittli«1iiw  Ideen,  «etehM  du  muraliiK^hu  Ueinat." 

Uk«e  pun  beiUîuâg  Uln^worfwe  Btmerkuog  iat  Übrigens  nur  Id  BeMIT 
der  Lim  m»  den  Eiliabwoit  un  Eant«  frlllicrvn  Au.ifiihrungus  xo  re^tfertigCMi 
denn  von  ditacm  (streag  KCBooiinvn  nur  vum  DyuaiulHvb-ErliabMiea)  «a|^  Kant 
(SS&ff.)  aua,  da«  d«»  QefBIU  des  ErlubonoD  beruhe  anf  dem  aDe  Macht  der 
lEaUir  Ubetnfc&deii  BvwuMacIa  saMrcr  eigenen  «ittli'^hcn  ivraft.  In  Jivxüg  auf 
41*  Uul  an*  drtn  KebOmm  iU  jeae  beJISuCge  BL^merkuit);  Kants  iin  §  QO  u^iiiiir 
&.  d.  L'rL  im  limod<^  gai  uifht  «u  rüebl fertigen. 

Wie  bjuu  nun  Kaal  daiu,  in  dem  Briefe  aii  liclehordt  jene  boUSofige  und 
mDCMBlilcke  Bcanerkuiig  »o  einaeitig  in  den  Vordurgnind  %u  »oMehca,  und  lUfllr 
die  eit(«nt1icli  anHcUacKebeaden  Grtmdgir(Uuik«n  aeiiii^r  Aosthetik  —  du  uu- 
inUrewietU  WoUgefiilloa,  dlo  Form  der  ZweekmllMi^kelt  olinc  wiritllcben  Zweek, 
dfe  Pmidlortiag  dus  GctdtBuekMiirleiiH  rein  auf  dan  Kiibjirkt  iiml  Aan  Spiel  Helnrr 
Gfimllli>krfiAi:  ii.  k.  w.  -~  rollatindig  /.uruokUettru  id  laasfa,  hd  diua  wan  utitgL-dniuKen 
eis  gana  venugenes  Bild  seiner  Ge^chniackslehro  «rtikllrn  oinss?  Die  Auflüsuug 
dleaea  Biltseli  Vvgl  la  der  ob«n  H.  Uri  mitgeieiitrn,  auf  autobiographlscbon 
Aifuiduiiingea  KdcbardU  biTuhtmilt^n  MitUiilnng:  ,,Kant  hielt  viel  auf  eiiitMi 
noralBcbeB  Zireck  der  Kanat  und  wollle  diesen  durch  J«de  KaDsIUbung  befur- 
d«n  wbseB."  Diese  Bcmearkinig  bezieht  sieh  natUrllob  auf  den  Kant  der  aech- 
ilg«r  Jahrv.  Abgcselieo  von  mllndlicbmi  Unteriml tunken  mit  dvm  jungen  ihm 
pcnOnUck  bekannten  Udebarilt,  hat  Kant  dieaes  'Ihfum  wühl  hanpt»ichliuli  in 
der  Vurlensg  Über  „Encyelopïdie  der  gesnniten  Philosophie"  gestreift,  welche 
er  (Mcb  Amoldt,  Kritische  Excurse  .-iMJ  IT.)  i;ti7  ä,  ITim  S),  Kß»  biü.  Damuls  nller- 
diagl  brachte  Kant,  in  Abbüngih'kt^lt  von  deu  Ku^'luudt^rn ,  iustifsimdiTe  vua 
ShaflAabury,  die  Aeethetik  mit  der  Ethik  eng  zus^rainen ,  wie  Ja  sach  aus  den 
,ile<iba«htnngea"  b^annt  Ist  (vgl.  üinndmann,  Die  ICntwiokliitig dcT  Ansibetlk 
Kiats.  Dbs.  U-iptiglSOS.  t}.T,e,  ll,14f.;  vgl.  auuh  ib.  S,  lef..  in.  tsf.,  IR,  co). 
ijplter  dage^u  hsi  et  die  Trennung  beider  Ucbiete  Immer  strenger  voUzogen 
nd  tu  der  Kril.  d.  Lîrt.  1st  nur  ni>eh  jener  sehwiiehit  Fiiden  urliaiHtn,  der  beide 
nrblndet  XHomo  schwachen  Faden  aber  Mti^ltt  Kuut  in  Meinem  obigen  Brief  abi 
dn  AnkcHan  dar,  aa  wehbem  die  ganze  Gesohmaekalehre  hüiige.  Zu  dieser 
Vetacklebniig  kam  nun  Kaot  ofTonbat  In  Folge  der  durch  Relchnrdts  Brief  direkt 
geweckten  Krinnmng  au  die  Zeit  der  sechxigiT  Jahre.  Wili  Kant  dnmiilia  s(i  ernst 
betonte  ~  dm  ZjwamiiwtnhiuiK  zwisoheo  Aesthetik  und  Ethik,  xwUuhuu  Kumit 
nnd  SiltOckkuh  —  dai  galt  jetzt  nkhl  melir.  wenigstens  nleht  mehr  In  demselben 
Hasse  uad  aneb  nldit  mehr  In  derselben  Welse,  aber  iinnlllhdrlieh  wirkt  dju 
■rf^eatleguttr  F.riiuiNungsUtd  der  ijion  Zelten  —  ieh  will  nic^llI  .iiigeii  fülsnheiid, 
abvr  fibbrad  -  anf  die  Dsrstettung  ein,  die  er  dem  einmaligen  äehUler  von  «eiDcr 
jntiJgeii  Atulchl  gtebt,  so  daas  er  nun  ein  ganz  nebensüehllches  Mument  einseitig 
!■  Ûem  Vordvgnukd  schiebt  —  du  neuer  Beweis,  wie  roralehtlg  man  Kuta 
Seßtatangnine  tnbehnen  musn  — 


Uz 


lD»d!ta  Kuitiuts.  —  Die  nenie  Kantaiiagabe. 


I 
I 


2.    Ein  SfaniiiibiiclitjlAtt  Knots. 

Ad  poeniteDduii)  properat,  cito  qai  jndjcat. 

RegiomoDti  Innitiind  K.-int 

A,    SU.  Jniiy  Lug.  et  MeUpli.  Prüf.  Ordiu. 

1798  Facnlt:  Pka  ScBiot 

Acaâ.  Kcg.  SckuL  BctoUd 
L-t  (^nwri-l'ctropol.  Uonbr, 

AucK  dlMn  niT  K«nt  »n  obarakteridÜKh«  Stamnibnclibbtt  vrnluikca  «Hr 
der  out«  dtfüllnra  OI>c»iL'euU'uaDt  &  D.  A.  Hu^Kig  in  Htloubfii,  ilox  Itnriti«n 
di>sBelben.  E«  tM  fUr  Rntit  to  cluuvktcrUtlMb,  wril  n  dii-  kritische  Voretebl. 
d&3  Spoxilimbr  triant  K>tiiT,  ebenso  kntx  ali  »ehhg«!!!!  tam  Aiudmrk  bringt. 
Inilciin  wir  du  BteU  koea.  klln^n  obb  Kants  bckaaule  Worte  iu  dm  Ohnrn: 
„Duc  erat^  S«lirlit  In  Sacbca  d«r  n^inuu  Vcniiinft,  der  dm  KindcMller  dentlbea 
auaxL<!c)in(^l,  ist  dopiiAruch.  Uur  xweitu  Schritt  bt  (keptLHCb  naiI  xcugt  von 
VciraîchttKkoit  der  durch  Krfalirung  ^enltsi'glon  Cnoilfknft.  Nnn  ist  a]i«r  nock 
rin  dritter  Schritt  nllUg.  der  der  geroincn  und  mïmllchMi  Unellskfad."  „üw 
KritliÜBuiiis  tsi  dk  Miuime  util«»  All)rt.'nipini-ii  MiMtnuinit»  grgvti  «llr  synlhetbokeB 
KBtte  a  priori,  bevor  nlcbl  l'iu  nU^çt^muint^r  Grand  ihTür  Mi^i^liehkrit  tn  dm  we- 
sentlichen llcdintTiuKfn  nns«res  ËikvuulnbvemiUget»  elogeselieo  wurden."  1>«- 
getren  Mind  „Ueberdniss",  ja  „F.kel  "  dlt>  PoIgcB  des  rorseànellen  Spekoliercus. 

Vortr^irtlch  hikt  Kant  dli-x  in  Avm  ubigen  btdininehctn  Sptvcb  msanuueit- 
gefiuiat,  wii>  ja  Kant  —  be!  seiner  Bclesenhett  speziell  In  d«r  rOiaiscben  Uite- 
ntar  ~  bekaociUch  solche  lätclDlschen  CItate  sehr  liebte.  Die  Quelle  dea  oblffVD 
Citâtes  ist  UDS  nnbekanni.    Weixs  riellolcht  einer  der  Iamit  dicMlbo  auilKt'ben? 

Ueber  die  llerkirnft  di«  Stnmiubuchblitt««  wein  de«  ubcnjceiMUiiile  ßo- 
ulticr  niebt)  Ixotfinnitea  auKugi'bou.  Vielleicht,  inetuter,  gab  es  Kant  irpïter 
au  Keicbardt?  Dem  e»  hg  bei  dem  Briefe  Kants  an  Belchudt 


Die  neue  Eantausgabe. 


Wie  wir  »cboD  tat  S.  1  imd  S.  6  obei  irilKetefll  habe«,  hat  dk  KOninr- 
ilebo  Akadnalo  der  Wiaaenaobafton  1»  Berlin  be^riilocdm ,  doc  neue 
KanUttBgabc  sn  mttaataltea.  Dtwoi  erftrulichm  BoM-bliuw  der  AkMleinle  bat 
Oa  Ultglled  Herr  Geheimer  Regieruuearat  ProTeasor  l>r.  Dilthoy 
dtiTc^  Mine  nnermlldllcbeo  Bcmahnagen  htibel^fUhrL  llerr  Dllthe;  hat  ^  die 
KanlfutBciiung  »eluin  anmerurdeotlk-b  brhibi  durch  die  »orjcfliltigG  Iloniut^bo 
■iBd  gvbtvuU«  B«arlieIluiiK  der  „Ko«t()«ker  lUnlbuditeJirincu"  im  Archiv  fUr 
G«cltielito  der  PhllosopUo  (II.  lU.).  In  deiaelbca  ZeJlaehrift  (1>.)  luUte  Dilth«)- 
J«Reii  wichtiict'n  Aofaats  vettiffeotlfcht,  in  wulcbcui  er  die  „Archiro  der  IJttemtiir 
In  Ihrer  Bed«DtuiiK  für  daa  Stndinin  der  G«HUcibte  der  t^oKipUe"  KkildnrW, 
■■Mlidoai  er  seboo  mit  aoiacta  bcrtlhmt  gewordenen  Vortng  liber  die  nun  m 
S'UBdendeD  „Archiv«  der  Littvratur"  am  IG.  Jan.  IS^D  die  ZwaaaaumkBatU  der 


IMe  BMC  KaaUtuiK&b«. 


IM 


I 


GcaellMliaA  flLr  Deatwlic  LfKcratsr  in  DciIId  erOffM  htltc.  An  di-in  Bebptvl 
dw  KuitliondtM-tiriftra  crttuterl«  Dihhi'y  dunils,  wia  er  buabsldiligl«  :  der  haud- 
tekriftlidi«  NMUuti  iter  Rebtlgen  FUirer  OtiMre«  Xulon ,  alolit  Mm  der  Dfebtcr, 
met  der  gionon  Gelehrton.  Insbpsooderc  udi  d«T  Pfcllnnpbui)  Milt«  gnaausctt 
ad  Tor  ZcnpUlleniMg  bowthn  w«rdea,  dunh  d»  Werden  Dud  VfMhaeu  dhncr 
GviHer,  tkr  InorraKa  Denken,  i)ir  inlinules  FllUon,  du  tiefttes  Wollen  uu  nkht 
mionn  gittge.  Für  il»e  Getteliiuliie  und  das  e«atUelLtll<lie  VwBlXndiiii  d«r 
gvifUgea  B^wegonc«!  sind  «boo  dk  nuid«chriR«n  tod  unacUtslMrcni  Wurt, 
nnd  dooJi  batte  man  bnini  Ablolwn  jesivi  fcrasWD  Mton«r  den  üichlasi  »orgloA 
>lcb  la  allr  Wind«  xenireneu  lassen.  So  war  n  aacii  leMcr  bel  Kant  der  Fall 
(WOMB.  So  i>l  es  gekoMDien,  dats  wir  dlo  Enlwickclunpigoiwbiclile  tinr*  der 
gtCMten  pUJgaopUMli«!  Gvniea  aller  7.nttn  und  die  wahtsa  g««liielitUoben 
HolJTC  sriB»-  GedaakeaUtdtmg  beut«  «lebt  vofl  veRtcli«n.  Knr  durch  Suunlug 
dm  Z«ralreiit«a,  durch  Konzentration  des  7.«r«plittortea  kann  dlmrm  schweren 
Ucbebllftâo  abgeholfen  irenlm.  ITnd  ent  auf  Cintod  sulolier  Saïuiulnni;  luid 
Eoueatratloa  kasncino  n«ne  Kaotaungabe  veraoatallet  w«rden,  welche  uns  den 
«Allen  and  ganson  Kaot  giebt 

Eine  eolche  Tollstïndlgc  noi»-  Katilau«frabe  alw>  hat  die  B«rlia«r  Akademie  bc- 
MbloaMO.  Die  neiM  KantauHgabu  ist  su  lioHiinimt,  ein«  Hnsterausgabe  zu  werden 
fir  alle  SlusliebeD  Edillonen,  welche  uns  das  ganze  Werkeln««  Uannea  vorfUhren 
soUea.  Es  Ist  nicht  wahr,  dus  das  Werk  der  groisen  führenden  Geister  stets 
niflsiündig  iHMcklasMai  »f!l  indem,  was  ale  selbst  xn  ihren  I.>>bxclten  haben  drucken 
Imtm  Ua  se!  nur  an  Leibnix  uml  üegti,  ao  8clilvi«riiiai'li(!r  and  Kraaao  erinnert, 
gm  die  Imlimliebkeil  etnea  »ulcbco  Vontttella  ta  widerlegen.  In  Gegenteil,  tu 
de»  Kickt -Vcrüffenil lebten.  In  den  Entwürfen  und  Fragmenten,  In  den  Briefen 
■nd  soitstlgcii  nan<lHrhKfVji  liegen  dir  Wiirxoln  der  Werke,  liegen  aurh  oh  erst 
die  SoUDssel  au  ihran  Venttkudnis.  Auch  die  in  den  binherigen  UcnaoitiiUKpibcD 
Kants  entbaltenea  Bupt-  tuid  Nebenwerke  des  grueseu  Philosophen  etlialivu  iliro 
mUe  BcJcttehinng  erat  durch  das  Licht,  du  uns  ans  Jenen  bisher  vcrburgeacu 
ScUttaen  enlgrgenstrabtt.  Und  so  Ist  den»  die  neue  Kuntausgabe  eine  wissrn- 
BtkaftKehe,  Ja  eîno  nationale  Thal  aUercMen  Banges. 

Ad  dieses)  hochbodcmtnmeD  üntemehnen  in  Ihrer  Welse  mitwirken  xu 
fcOouen  -  iwibe«i>ndcre  darefa  Vcrfliteniliehnng  der  das  Gelingen  desselben  erst 
tnaDcliobeMleii  wbse«»ehaAliebeu  Vunubelten  —  wird  den  „Kantstndicii"  Eor 
hBeMcai  Ehre  gerelehen. 

Knnldut  stMl  wir  in  der  I<age,  über  den  Stand  dee  Unioroebiui^Ds  folgende 
aathentiaclM  Hlltelluagea  zu  maebeu,  ««^lehe  uns  rnn  dem  nirll  vertretend  en  Vor- 
itl>eod«D  der  KantkoBOBiaslon,  Herrn  Professur  Dr.  Diets  in  Berlin,  gütigst  sur 
^erfllgiBig  fcatelh  worden  siod. 

Saat-Ausgabe. 
ßerlcht  Arjf  Herrn  Dii^ixr  Ed  der  Sltsang  yom  J3.  Jan.  d.  J. 
SitawigstieTiohe«  der  Kgl.  Akademie  der  WLiMnsehaßcn  in  Berlin,  i.  St..  a  AS— M. 
Kaehdem  die  Akademie  eine  KANr-Anigabe  besehloasen  hat,  welche 
aOe  noch  errelehbareB  BrieTe,  UandsohrlAen  nnd  Vorleauagen  de«  grotaen 
Dtakora  verwerten  soll:  ist  die  von  Ihr  elngosetxte  KommiulaLn ,  welche 
aus  den  Uem^n  Dii;l«,  Dilthbï,  StI'Mit,  Vaiilen  und  WuxnoLu  besteht, 
sultchat  an  die  Uaaeregoli)  fBr  die  Gewinnung  ttnd  Samtnlung  des  Materials, 


EI&iMi 


150 


IHe  mnt  KMUa)tf;>l)«. 


nail  ao  die  VenHadlg«iw  mft  den  Gclchma,  «clebe  die  Abtdlunge«  der 
Briefe,  der  «IbmIhb  luBdaclnifUîcb«n  AuEEddmtugva  nod  tlrr  Vorlvrntngea 
HbwnttMiCR,  h«nui(pitteleD-  Di«  KaïNi-rUrli  KcuttiMh«  KegienniK  bu  nU 
d>oluinB«r«TtM  BereilvQllgkeit  di«  UuipAlci  KANT-HBodadirtiloo  inr  Bo- 
nnumig  llb«nudi.  ITcrni  D.  Rruhaxk  In  II«Un  in  die  Akidcntle  xa 
groascm  Dank  dtflir  viTpfllchlrt,  daM  derMlIi«  dis  von  ihm  hrrpiRtellte 
NCiir  itinfu)Ei«lclii>  AbacbrUt  dec  in  das  darchacbanene  Kxeuploi  der 
BAVMOARTEN'sdiiiD  McMphytiik  vOD  Raxt  elil^:«tng««ea  irlBsonocliaft- 
lichen  AnPf.cichmmiCi'n  iiiiscu-n  ArbeUrn  inr  Vrrfll^Rg  gMUOIl  ti»t.  Kbmao 
Ml  die  Akiulttmie  Ilurru  liKKrKE  iu  KllDigHberg  Ktfua«ii  Danlc  dafür  Mbiüdig, 
Aies  er  deu  re'tcfauu  âciiatz  seiner  Sammloni^ ,  HuMlschrlfteo  iiod  Ab< 
schrifl«!)  ihrem  Zwecke-  eröffnet  hut-  Herr  Rkii.-*:«  wird  «iich  die  Auagt-hi! 
der  Briuft!  ii berne hmiin ,  mit  deren  Sunmlang  ttt  Mit  Uagen  Jahttiu  bu> 
iwiiäfUgt  m.  Herr  Heinek  iu  Leipilg  vird  die  AbMhug  der  Vorleatugeo 
leiten  nnd  »elbat  die  Über  Logik,  MrUpbyaik  nnd  RoHgloiwpUloM|)U« 
bennagvben.    Andtro  Vvrhuidluniiren  sdiwcbea  Doeh. 

Zu«ats.  Wie  wir  lillren,  iat  uiitenlojiieB  ilerrl'rivatduxent  Ür.  K.  Apickk» 
in  Kiel  fllr  die  Henasgibe  der  BSmtliebeB  «ioEeloen  haaditeliriniieheo  Aofoeicli- 
Dun^n  KukU  (RcäexhiDen,  Lose  BlUtter,  FrairnK-nie  ii.s.w.)  ircwonDen  worden. 

Die  b  dem  obit^vn  Iti-rieht  ürwülinten  ..HasKreKeln  fllr  die  (iuwinaang; 
uBd  .SuniuiluuK  de»  Materials"  siod  foli;etidu:  I.  e4n /irknhir  Mi  die  bervor- 
ragcndMea  Zeitungoii  und  7.eitG<^hrirtcB,  enibkllcud  die  Bitte,  einen  die 
(f«unn1URg  uller  Kenitreiite»  Kmiüiuia  lit-treffendeai  .^afnif'  ncliüt  «ixRlbrlicher 
„Orientierimi;  iibt'.t  die  K&DtAuaKabe"  abiudniokeD;  3.  ein  Zbkularanalle  Kibliu- 
theken  uud  Aroliive;  3.  ein  Zlrkulai  Aa  Antogr&pliensaminler. 

1.  ZtrlnUr  an  Zeltunçen  und  Zeitschrift«». 

AnTraf. 

IKe  kgl.  Preujuatehe  Akadönde  der  WUReaarhAfton  hêl  be-MbloewB, 
(ine  nllBliiidlKe,  kritische  Ausgabe  der  Werke  Kante  an  retaaslalbui.  8io 
■Mhiht«  Uerdurch  eine  Ehrenschuld  der  N&tlon  gegen&ber  Ihreai  groeaen 
Pbtliwophon  »btruRUD.  Diüinr  Rlaiibt  nie  flir  die  llerslellBng  der  V'oO- 
HlÄndigkeit  diem^r  AaH^'abe  auf  die  tJutttratiiUung  Alter  rechnen  «i  dlàrfcB, 
welche  Irgend  eine  Kenntnis  tlbcr  bisher  Dicht  TcrülTenlllehle  llasduhiiftan 
Hanta  besitxcn-  Aiiti^^cr  xnnHinmi'nhüiiKendi'ji  Mannskrlplen  oder  einelnea 
Zotteln,  die  «ehr  lemtrent  worden  i>ind,  geli'^ren  tu  dienen  llandeahTiftra 
Briefe  von  lliui  uud  ao  ihn,  v  eiche  elniebi  oder  in  äau)n>limf;>n  rieh  finden 
können,  ferner  CompendJcn,  Hiuidexeniplarc  oder  andere  einst  aeJner  BIUlo» 
thck  an^rliOrixc  ttilelier,  soweit  er  in  diesribca  nach  iclHf  Gewohnheit 
Ri:ilrnKuiii;eii  );eTUïi-ht  hat,  Nachschriften  »cincx  Vurleungto,  deren  viele 
zirkuliert  Laben  und  die  uictit  iiuuicr  dureli  »einen  Naanen  beseiohnet  sind, 
endlich  biographische  Nachrichten  llbcr  Ihn  Jede  fiffentucfee  Analalt  um) 
Jeder  Privatmann,  «cMier  dvrgtijiolica  bcritit,  wird  gebcien,  dem  nationalen 
UnterBuhmen  dnreb  Hittctltitigeii  der  beiieichneten  Art  hilfreich  zu  «ein.  Auch 
Ueno  ItMhvetaiageii,  wo  etwa  solche  BEUfaultiel  fUr  die  Auagabe  tu 
find»  mIco,  werden  «ehr  eru'ttnscbt  Miia.  Die  Akademlo  hat  tlo»  Koco- 
nbiioii  ist  t^itong  d«a  UnletMhmea*  tingeaeciti  dtoelbe  cmdit,  die 


I 


Pie  BVNc  Kulwugabe. 


l&l 


B«wflB»chUii  lUtieUuDgtm  u  dw  SekntirtU  dct  kg).  Akadcnte  der  WIbmii- 
oehâfita,  BwliB  NW.  UniTitndtXtaMlnase  S,  eelugeii  xu  lUMn. 
Bcrlia  bn  Pobnuu-  iHSti. 

Id  KiiliilDB  «r  K.  Prauw.  Akoiuii*  év  WiniasehaR<n  m  Htrauigtka 

d«r  Warfc«  Kuiti. 
I)!ltli«r.    Did«.    Stampf.    Vkhlsn.    Wolnbuld. 

Ori«ntiemng  über  die  Ksntaosgab«  der  KgL  Froiuii.  Akademie. 

Die  Berliner  Aknilciuk  der  WtascQKli&fleu  hat  eloo  KanUnntpilw 
hcBthloMM,  in  «elolier  m«  die  niilK(i«>kst  Tolislüiiiilgc  und  reinliotie  iJar- 
bieUug  dee  Erkaltcuen  uuWvbt  7.at  ErroiohanK  ilicsrs  Ziel>?<s  woDdt^t  sick 
die  Ucau  eiaguetua  Konntlaslon  u  das  PuUikiun. 

Kb  énà  rot  »Ucin  ricr  KUwen  tod  n&ndsohriften,  wcluhu  iin  BoHitt 
ro«  KffeiiÜi«he»  ABStaltea  uder  PrirttpcT«oD«n  rich  vorfinden  küoDten. 
Dio  Zthl  der  la  ilen  bisherigen  Kuttusg&beu  vorilfTtuitlicIitoD  Briefe  von 
■nd  in  Kut  bl  nkht  whr  erheblich.  Eine  grasK  Zahl  vciu  Hrinfun  an 
KmU  lit  In  Ifaints  det  Dorpatcr  nibllothck  und  von  der  ruKïùiubeu  U«- 
glenuig  berdtwlillg  kiu  Vvrniipuig  Runtilit  worden,  Seit  vielen  J&hrcn 
hklMS  nnUir  Baentsiiig  diSMt  Doiptter  ä&uiuiUitii;  Dr.  Reiukn  and  Ober- 
lehrer glnteaia  gCK«n  MO  «IgenUndlgc  Itrtefi.'  Kiuits  luiil  Ubut  AOii  llricfo 
an  Kant  »nuiNiieagcbraehl.  Aber  wiii  wUre  jemand  liu  Stande,  «{ne  Holcbct 
Sanuntung  abtilMkUesaeti,  da  ieit  dum  rudo  Kant»  ein»  so  hag»  Frist 
Tcrtonce  md  dee  eolche  Zorsplllloning  selues  Nauhliuaus  und  ile»  NVh- 
laaiee  d«  Pemonen,  mit  d«n«n  vt  ktirrosporidlcrtc,  eingetretcu  Ut!  Ab 
Aetvcnphen  sfaid  «olcbc  Uricfc  diirrh  die  Kiuizo  Welt  verxettotl,  iu  ISrief- 
aaoHidilDgeB  der  Zeit  k(3iiuuu  aie  ii'ich  vcnliekt  sein.  So  darf  luau  di« 
DoAinf;  hegea,  da»  der  Aufruf  maneliea  lutetrKsiuntcii  Briaf  von  und  an 
Knot  SB  daa  Lieht  btinfcen  wird. 

UiistiiicbtuuaKi:!>chli>xJ!iMi,dM«|cniiK«wis«oiMchHftlieheMADuskriiite 
Kants  noch  Terbo^en  sbd.  Kaud  aich  doi.Ii  nuoh  niMiurding?;  in  Rofituek 
ein«  Eialdua;  mr  Kritik  der  Urlullekran,  wetclio  nun  aucli  iii  der  Aus- 
gabe ihren  uigeBMMnca  Pbitx  ünden  wird,  ^'or  allem  «ber  wird  uuiii 
■■il  cânlger  Slebecbeil  diir^iuf  ri^e.hui'n  diîrfcn ,  duw  !>irh  mirh  hier  nnd  d^i 
Zettel  nil  elgeoUiDdievii  NutiAen  fiudeu.  Diu  NaeUlowiiihabiT  Ninil  njelil 
gut  mit  Ihnen  tUBgegangen  und  so  ist  Mauehes  aeraliuat  wurden.  ICin« 
Rdbe  »itcher  Zettel  wurde  uhtmals  der  Künigsbcrgcr  Bibliothek  angebotcu 
und  fieieke  hat  eie  TCrßffeutlicht.  Ein  paar  andtiro  »ind  jtttït  von  dor 
hleilgen  BlbUothek  erworben  worden,  Üa  darf  man  hoffeu,  dun  iiioh  iiuch 
an  andenui  Orten  noch  Manches  findet. 

Au«h  in  Ciitnpcndicn,  die  Kant  für  xolnii  V«r)esunKen  benutzte, 
uder  ia  seinen  tlaiidi.-ieiii]i!ateu  der  i-Ikcui'h  Si-hrif(t>it,  übi^rbunpt  iu  IJItebem 
seiner  Bibliothek  küunten  Aufïoit^lmiiuguu  vou  ibiu  »ieh  vnrËndeii. 
Hatte  er  doch  di«  Itewohnlieit,  anfsteigcndc  Uedanken  In  die  vou  Uim 
tneJ*t  benulxteo  lilieher  eintu))chrvil>eB ,  und  u*ir  haben  Comp^ndlen,  In 
d<aea  viel«  BBtter  mit  seEnea  feinen  SchrEftiUiccn  giuiz  bedrakt  mid. 
(Folgt  due  kone  AufiiUitung  der  Corapendien,  wekhe  in  dem  folg«odeo 
Zirkular  aadtffihrlieber  b«sckricbou  werden). 

Asch  Neohaehriften  der  Vorlesungen  KaaU  «iad  »ckr  verbreitet 


1&2  Die  D«ue  EuUu^b«. 

IIKW««eii.  nfiniw  tiLait  aicht  aur  b  fiffmtUdiM  BI1)Uo(heken,  sondern  »ai^ 
in  dem  Uclcherscliabc  uiuicher  FuiatU«  soleli«  Naelwckrtft«!!  Doeb  verbo^n. 
Der  Kti-ia  der  V»Tl««aR^n  KuiM  war  obi  sohr  AMfedobnter.  Wir  babea 
h«ut«  hein<iD  Ik^tf  mvhr  iUtod,  wie  ein  eindger  Hsiia  silt  di<se  Witsnn- 
M-.hsftcn  mnEMien  korml«.  (Polfl  eine  kureo  AufitältluBt;  dec  Vorieaongen 
s.  folj^eiidea  Zlrkvlar.) 

Die  Na^hMhriflea  lt«gea  kelaeanrtigii  immer  einen  Titel,  welcher 
m»  Über  Düren  VecfnaMr  und  Ihren  Gegenstuid  ubi errichtete.  Findet  aich 
eise  Dickt  tfdker  b«S6MiMte  Nachachrift,  von  der  venruiet  werden  luun, 
ûam  si«  sin*  Vorioaing  Kuts  cathilt«.  so  (cochkht  nntlirlteh  «leti  dnrcb 
UsbCTModKi^:  einer  soMieii  da  8aehe  ébt  DleBst 

2.    Zirkular  an  Bibltotheken  ond  Archive. 

Die  kgl  PreaH.  Akademie  ä«i  WlssenBchaAen  ta  Berlin  hu  be- 
Bc^losson,  oian  Aasgub«^  drr  W«rk«  KftntK  ^n  versint»lt«ii ,  weleh«  die 
nnrh  Tnn  ihm  viii^andenea  Ü&ndnebttften  thunllchot  voUalKndiK  vcfwerteo 
»Hill,  äie  d&rf  gewiss  flir  dl«  Oniendunea,  welch««  wir  dem  giOKMn 
Denker  und  sefai«r  Wiasenselufl  idialdlg  sind,  auf  Ihre  ga^in  Uoler- 
«tlltxnnx  rechnen.  Die  NtchsoehiuiKUi  in  Beiax  *"'  ■■■^l<'l>e  lluidiiehriAcn 
wUrdeii  hautit^chlich  an  folgenden  Stellen  der  Ihnen  uuleiMelltea  Amitnll 
SU  ouu^en  sein: 

1.  ZnniicIiNt  kuniiten  mIcIi  in  der  llniidsclirifietiabicilnag  der  IHbUo- 
tboken  Manuskripte  udet  kürtere  Auüteiohnungea  Kaalsi  vnrfinden- 

2.  Dum  wlicden  die  In  dieaet  BandMÄriftenabtetlrniK  befindliclieii 
oder  etwa  an  Archive  gelangten  Brtefsammliingen  au  KaoIb  Ztit  darsttf 
dnrcbtn>ieh«n  sein,  ob  In  denNclbvn  Briefe  von  Kant  odtr  sa  dcmelbea 
Hcb  befinden.  Erwiihuuugeu  Kanta  in  auleheu  BrieaaaiBiInBgen  waren 
natUrileb  als  Aohaltspunkt«  m  wolieron  Naehfonehnngen  ebeabUs  wenvua 

S.  Abidann  niud  N'tuthxehriftcn  mn  Vgrlesmifieti  Kuits  sehr  verbreitet 
geweaen.  Sie  tragt-'u  tiieht  Immer  eben  'Htel,  welehiT  snf  Ihren  Verlamer 
und  ihren  GegenaUnd  Lindealet.  So  mag  folgeedes  Ventelehola  der  von 
Rani  gebsllenen  Vorlesungen  aur  rnter«tlllzn»g  der  Nachfotvehvagen 
dienen:  I)  Anthrupului^i^.  3)  Encj'kkipidie  der  geaunien  E'hiluaopMe^ 
3)  Lo«ik.  4)  Mathematik  (Beine  Hathetnatik;  MatiiewUies  varia;  Aiith- 
uHtik;  Q«oniMilc  und  Trlfconoiaetrfc).  5)  Mocluuilsdi«  WisseoBehaflea 
(Meehimik,  Hj-üniHlatik,  Ilydiaulik,  Acrunietrie).  6)  Metaphysik.  T)  lfi> 
netaluEie.  6}  NsturrechL  V)  PädseoglL  ID)  AUgenebe  ]>raktiwehn  PU* 
losophle  (Metaphysik  der  Sitten;  lIonüphDoeopUei  Ethik;  allgcaMtoe 
praktische  Phllosuphle  und  Ethik),  tl)  rhyilscttc  Geographie;  11)  Ha- 
tltrliche  'l'hiioloitM!  (philuKiphinehe  Iteliffiou]ehre)i  13)  'llteoretiadie  Physik 
(I'hyKik;  theuretlsdie  SaOirwbaeaaehafl  ;  Natorwiaseaaebaft).  Jede  KscIk 
sehrlft  dieser  Vorlesnagen  wUra  ein  wtehdgar  Fund,  an  laebten  eine  aolelie 
der  Encyktopiidle. 

J.  In  der  Ahtedlung  der  ItUeher  kUoDen  sich  »olclie  bisher  vrr> 
borgen  haben,  In  welche  Eanl  Eintragungen  gemacht  hat  Hr  balle  die 
Oewofanhejt.  b  Bileber  »oiaor  Bibliothek,  bvMaders  In  die  Compeadles, 
die  er  flIr  seine   Vorlaningea    buauttte    nnd    In  lUndexemplare  soinsr 


aa 


Die  una»  Kutucgabc. 


IS» 


Sdniftm  kKnere  oder  Unsere  B«merkniiKca  eiuuselitvibi-n     Von  deinen 
HaBdDX«rapUren  Mikh«r  ConrpeiidleK  sind  folftendp  luich  nicht  aufgeruuden  : 

I  Gottfried  Acbrnwali,  Itu  iMiiirac  in  nsnm  tiadltornm 
PinllTM.  U  G9,  lUan  1763.68.61.  D«t  xveUc  Teii  mit  vidrn  Uiuid- 
iMnufcugen  Kants  bi  erbaJl«»,  der  erste  FgMi  (elwa  hiuzluuIi(^hlMl  die 
frOwrs  Awfibe:  Elementa  juria  utanut  ITMi  ind  die  Prulefcomeiia  Jutfa 
■Mtunlb  IT».  IST.  61). 

I.  Job.  Beroh.  Baatidow.  Zur  I'lcmouUrischen  Bibllutlieli.  Daa 
MtämiwtbnA.    Aufabeo  iiriachcD  177»  und  i'■^r^. 

3.  Kripdr.  Chrim.  BannRÎïtiT,  InHlitiidonvn  inrtuphf.ifaip  1736 
mai  Bfl«f  bb  1774.  Vgl.  rt^mer  Initlluttoueti  plUluxuiitiiu  nttbuuliM  und 
PhDoaopbia  de6nlt]«a  h.  «.  deßnltl«RM  ]>bUosoiiliicac  seit  1T3;i  on  gedruckt, 
WOTOD  or  victlcjcbt  den  xweiten  TcU  fUr  aclnc  Vorleatuif^Mi  Über  Moni 
benntU«. 

t  Alex.  Ooltl.  Bamogarten,  vieUelehl  beallttf«  er  desMii 
BtbicR  pbilOMpU«  fbr  Vorl   \7bV^ 

t.     Frid.  .Samuel  Hnek,  I.ehrbueli  der  ErxlobQiif(Hktin*t  1760, 

8.  Job.  Peter  Eberbard,  Ersle  Grilnde  der  HattirlL-bre  I7&a. 
SO.  6T. 

1.  JoL  Chriatias  Polykarp  Krxluben,  AnfanfCRgiUnde  dor 
Itatartebre  1771.  T1.  65  (veraebrt  v.  LicbieaberE)- 

0.  Job.  Ooiil.  Ilolnr.  Fed«!,  Qrundrln  der  phi]i)80|>hlBcbeii 
WiHSomKbafttrn  I7ii7.  60. 

».  Weac.  Juh.  Gnat.  Karsten,  Anfanjofirilodo  der  Naturlrhio 
1760.  99. 

\ù.  Christian  Wolf.  Auaiu^  ana  don  AnfangsgrllodcD  aller 
inallieniatbwhrn  Wii»enscbaften.  di«  «t^erco  Ans^bca,  otwa  seit  dur  9. 
nm  17&2. 

Von  den  HaBdexempla/en  seiner  eigenen  Kubrlfteu,  weldie  Rand- 
bcnwrknairrn  enlhalUni  kiMiaen,  sind  bis  Jetzt  nur  du»  der  Kritik  der 
rcineB  Vemuaft  tu»d  daa  der  BeohatihtiuiKon  Über  diu  lii'flll)]  diMi  Sc,hîln<.-n 
mil  Ërlttbene«  aufgeflind««  worden.  Unter  den  Kxi>iniilareu  dor  tüd  ihn 
ra«enskirt«a  .S^brjfien  (Baaedon.  Ilnfeland,  Ulrich  u.  a.)  «Ire  daa  Ton 
Qeidara  Ideita  benuudeia  interciuiant. 

Daa  Vurstebeade  bexEeht  sieh  frellidi  nur  in  »weiter  Unie  anf  die 
Atcblve;  fUr  dioM  UUn«  tot  Allem  in  Betracht,  wiefcm  üi  amlhcben  Ver- 
bandliugea  Briefe  Kaata  oder  IntcTcssintc  Nachrichten  llUcr  Ihn  auf- 
pfantlen  werden  kÜfUMn. 


'i,  Zirkiilnr  an  AatogriipIieiisAmmler. 

IHe  KgL  Pren».  Akademie  der  WinHeuNihiiften  in  Üerltn  bat  elnn 
Kaatauvabe  beKbbiaaen,  welehe  die  cueb  vorhandenen  auf  Kant  beaiig- 
Ikhen  llmdiebriften  lAlaauakriptc,  einzelne  AnfsUtae  oder  AufKelchnungen, 
Itricfc  vOn  ibsi  ond  an  ilin  cte.)  Uranlicbat  v»llstiüi<liK  virwcrtcMt  kiiIL  SI» 
wird  es  daher  mit  vifltw  Dank  aaiieliinen,  wenn  Kw.  HuuliwoblgeboreA 
dicMM  dem  Andenke  Kaata  md  den  Interessen  seiner  Wissenschaft  ge- 
wldmcte  Untïmehmeo  lUdnrcb  freundSeb  unterstützen  wollco,  ilara  ^ 


l'»l  Die  OCT«  KairiMsgabL-.  -  ExvRvtiseb«  HlMPll«n. 

«Utob  XhtcOaiig  MuubcB,  ob  mAdK  Hudielirificn  in  Ihreu  Besltx  rieb 
befinden.  Jedoa  uuKtbdaend  as  sidi  noch  w>  niutrbcbUrb«  Antograpb 
kaan  ihr  v<ib  Wort  sein. 

Di«  nstvTzt^ichncto  Kommimmi,  weide  ron  4«r  Akademie  mH  der 
I^tnnj;  deH  Unteruebinenii  tietrut  b1,  eraiuilit  «t|;ebeii)4,  dir  KOwÜBBohhiii 
MiUcaiiDgcn  an  das  Sekretariat  der  kOnlglkbcn  Akadeude  der  WïMeii- 
B^aftcn,  n«rli»  NW.,  UnivoniitüixüiruM  H,  i^filli^i  richten  au  woll«ii. 

Berlin,  in  Fcbnaf  li»A. 

Bl«  Kommltiioa  dar  KgL  Prtwt.  AhadtmU  dar  WUsanachaftan  IBr  Htntuagafe« 

der  Wark«  Kanlt. 
Diltb«)'.    DI«1b.    Stumpf.    Vshien.    Welnbold. 


Exegetische  Miscellen. 


1.    Per  ,.Lehrer  Im  Idenl". 

Am  tiuhliiwiu  Hi'iniT,  tnilx  ?inM<!ciiTr  MÜiiKrl  docb  tut  (tarnen  geiMiinanea 

bewiuidenig werten  DurstellDii^  der  KanCiacbcn  I'liII<iBO|ihk  !»  seine  „Oeacldefate 

den  Mst«rTHli>mus"  (i  And.  II,  ltd.  lt>;5.  ä.  61;!}  aatçt  F.  A.  Lang«  von  Kant: 

„Diu  Krhnbonbuil,  mit  wclobiT  it  dvn  Ifürblbeffriff  faMtc,  «Und«te 

ein  Feuer  In  j  u gond friac lien  Oeialeru.  und  umnelie  Stell«  Bcjn«r  Scbrllteo 

wirkte  La  alier  Kiufalt  seinea  eckig^u  Ausdrnekea  berunsebcod  wie  ein 

DtldcDgraiuiic  auf  die  Oemtllex,  die  Tom  Idealen  Zug  der  Zeit  enpiffea 

waren.    Ka  gietit  noRli  einen  Lebrer  itn  Ideal,  aagto  K»ai  Kesea 

Schluaa  der  Veranuftkriiik,  und  dieaen  allein  luEUaien  wir  den  Pbllo- 

■  opheo  nennen.    Er  selbst  l«t,  trots  alltv  Fehler  adncr  Dodnctionta,  ein 

•»Icher  „l^hrer  im  Idenl"  Ktswordviu" 

Dtcao  stUMtiM'h  iiTüuhtige  Stelle  »eheiol  einen  eiegetbohe«  FtUar  m  tat- 
batten,  den  zu  analysierten  nn<l  tn  rllgen  angesichts  dea  hochnlMlg«»  8diwun|rw 
der  Stelle  /iiniirhüt  r.niir  .,kalttiiiiniK"  ersi'.hcmeo  innK,  der  aber  doch  im  [ntefcno 
der  WiJiTlieil  —  uiJil  djuu  geliürt  aueli  die  riebli);e  AuffasaoBg  ebes  RO  wlebtlf«n 
Werkes,  wie  die  Kr.  d.  r.  V.  —  utclit  verseli wiegen  verdni  darf, 

Die  iingefllhriv  Stelle  von  I.]uigi^  kann  iltich  mir  tui  aufgefamt  vrcrdeii,  daaa 
t€  ngen  will,  der  I'liiluMijib  tu  Allgemeinen  und  Kant  Im  Beaondenm  id  det- 
Jesige,  welcher  gcwisseriuiutsen  Im  Ideal  imierriebte,  d.  h,  den  Hendm  das 
Ideal  telge  und  «i«  <Uraiif  liinlenke.  Man  wird  sich  In  dl<«eni  ZuMunmeahaag 
daran  eTinnem,  daxs  F.  A.  l.ungi^  den  8eiiluMiiit)sebnitt  sdu«B  W«rkea  b«t](elt 
bat:  „Der  Standpaukt  des  Ideals'.  Auf  diesen  ..Standpunkt  des  Idcala"  etbebt 
rieb  die  PUlo8i>phic.  In  dlceont  Siiina  oflînabar  icItlinM  aneb  Cobea  d&a  bio- 
graphiMbe  Vorwort  tnr  4.  Auflage  der  Oeach.  d.  Mat.  (18S3,  pag.  XUI)  mit  dtiT 
an  atcè  aacblleb  gaok  satreffeadea  Weadung  mo  d«r  Phlloaopbl«,  ak  der  Wlasen- 
Bckafl,  „dcr«n  hiicbate  Aufgabe  es  blefboa  mosa,  .,[^br«dn  ho  Ideal"  an  aefs". 
Damit  tat  in  die  angexi>gene  KasIMtJlc  etwa«  hÜMiiagebtacbt.  was  ai«ht 
in  Ihr  liegt.  In  <l«ra  Abachnltt  ,J)le  AreUlebtonik  der  reinen  Veniuafl"  (A.  »39. 
B.  vc;.  Kos.  61«.  Uan.  &52>  beitat  e»i 


„Dor  MAtheaaUkcv,  d«r  NutnrkSodlgcr,  der  Lojcfkcj  nml.  iu>  vor- 
trefflich die  cnltttn  «ach  IDmhuipt  inVerannftcrkMiiiliiiMe,  die  iweit» 
bnonacn  in  ]>h3ui»upliiKlieB  ErkeonlniMc  FortKHQK  babea  nftgen,  dock 
mat  VenmaftkOnstler.  Ee  glebt  well  efaieii  Lehrer  Im  Ideal,  der  ftlle  dicM 
•MMat,  bI»  als  WorkMiiga  nWst,  vm  Ai«  wncailicliea  Zwecke  der  neotoli* 
liekfD  Vcnmiift  ui  heftirdrrn.  IKi-iien  all«în  iaa»(eii  wir  den  Pkllusophea 
atautea"  V-  ».  it. 

OSMbn  tdeatiflilert  Ksal  hier  dco  PblloBophcn  mit  ilrin  „Lrbrrr  im  Idcil" 
fa  dcB  Sion«  nfaiM  Mmlen,  <1.  b.  abKolut  volHtDiiimcniin  l.uhrun,  im  (îeKCnMts 
H  den  mralUuiDiineitirii  t^rem,  dem  MuJieuiaCiker,  d^iu  Naturklindlger,  dem 
Logiker;  illeBe  h*b«n  es  nlcbl  mit  den  „wcsentllcheu  Zwecken  Hrr  mcnscbllcboN 
Vennrnff^  xd  tbao,  vsd  rind  iniu>rrni  nicht  dio  rlfccntlinh  TnllkonimoniMi  l.efaier 
der  HnwcbbeH,  „die  ßMMxcttb«  der  ui-uHoJilitthuu  \'iTiiuul't".  Der  als  toU< 
kvauMii  gedawble  and  In  dJcMn  Sinne  Idealo  l^hrer  der  McnschbcEt  1st  der 
PWloMipb.  Sw;Ui«b  rrrilErh  itt  der  Inhalt  dvt  ÏAthte  dr«  rhil(iii»pht>n  ai^lbut. 
viedenim  daa  Rdck  der  Idi-i-s,  «ider  wenn  wir  i»i>  woUun,  der  Sundimiiki  der 
Ideea  (^^tSMlpunkt  de»  Ideab"  trOrde  Kaut  nio  i;eita^  haben:  Ideal  Ist  llitu  ja 
iQe  pomoBiniicric  Idro).  Aber  formell  helssl  der  rhllosoph  Ihm  nicht  dämm 
,Leàrer  im  Ideal*,  •omli'n)  aa»  dem  »b«ai  nnjceicrbuncn  Grunde,  wril  er  xnlbM 
alle  Dbtif^ii  l.i-fan^  aa  VaUkomnieiiheit  ilbumirt.  Am  bcateu  lüant  !ii<:h  dur 
Cnienwliied  der  bd'len  AwfflMMUigm  rermlllelst  der  fllr  solclie  /.wccki-  sehr 
irrp|ictirl<'n  klriniwhi^n  Sprai-fac  rerdcntlichen:  ..Lohrer  im  tiiral"  int  fllr  Knnt 
nicht,  wie  Ltui)^  nml  ('«huu  Mude|^,  magiaUr  perfteUonis,  nundeni  miigifter 
ptrftctiisitHM. 

Aber  Kant  aetn  daselbM  weiter  ~  vurtiM  nnd  naclibor  —  bescheiden  ans- 
(insder,  dast  der  l'UluwDpli  in  dem  Ton  ihm  entwickelten  Sinuc  eben  nur  ein 
Jdeal"  ad,  d-  h.  eben  in  der  Sproehe  Kant*  ein«  renuniHkatiim  einer  Idee, 
aber  nur  eine  erdacbte  PersouiSkatioD ,  weluhe  nie  iiud  uirgeiida  In  dieser  ge- 
•ÊtMcbtra  lind  notwcndiiren  Vollkomraenhell  cvistirrt  „In  solehcr  Bcdcutang 
>irc  ca  svbr  rtihmtmliK,  äch  silbst  einen  PliÜosophcn  r.ii  nennen  nnd  nidi  aniu- 
■MMD,  dem  OrMlde,  das  nur  in  der  Idee  lii^Kt,  KleicliKokouimuu  m  nein." 

2.    Der  „IrohesUrlie  Sachem*'. 

In  der  Kritik  der  iathetiachen  tlrtcÜKkraf)  will  Kiint  aeiKcn,  das«  du 
MbeÜMlK  oder  daa  Casehiuaukxiirlheil  iltur  diu  Seliuu«  auf  reinem,  iinbiter- 
tariertcM  Wubl^&Dcn  beraht.  das  aus  blouser  Belraelttuug  des  betr.  Gegen- 
Aadai  berrorKcht,  im  (iefcciwatK  mi  dem  ITricÜ  llber  den  Werl  der  Exlitens 
den  a<^utMides  für  mich,  duidi  das  ich  aliui  mein  c^iiiritixi'licii  Interuxiw  an 
dem  Gcfcenstand  %am  Aasdmck  bringe,  und  sage.  Inwiefern  er  mir  iu  diesem 
Sinne  angenehm  udcr  uciingi-iiclim  ist.  Wir  künnmi  daa  zweite,  uline  ein  Mlss- 
remündnla  befürchten  tu  miiuien,  der  Kiirxu  halber,  zwar  nicht  mit  Kants  Worten, 
aber  im  Sinne  Kaota  ein  W<Ttonet]  nenuen,  im  Qe^naata  rum  reinen  (ie*chmack»> 
ortril.  I'm  zu  aejgen,  wi«  lefehl  die  Men^elieii  das  Oebclimsck  s  urteil  und  daa 
Werturteil  Gber  eînc«  Gesejistsnd  mhcinander  vtrrwc cliscln ,  tagt  Kant  Im  g 'Z 
der  KriL  A.  'iath.  Vn.: 

„Wenn  mich  jemand  fiïgi,  ob  leb  denPahwt,  den  !uh  vor  mir  sehe, 
achOn  Knde,  so  mai;  leb  zwar  ngta:  Ich  liebe  dciglf^Ichcn  Dinge  nlcbl, 
dis  UoM  fill  du  Angaffen  gâmaoht  sind,  udur  wie  jener  irukcaisclicäacbDm, 


EugMkcke  MlawBMi.  —  Varia. 

Sa  pbllB  fa  Paifa  liAto  ft  BMW  >!§  die  GvkOohen . . ,  Haa  kana  mir  alla 
àimm  dBd^BOi  Md  ptfMan;  mr  dann  bt  jdxt  sielit  ijh  Rede"  a.*,  w. 
PraAnar  B>ya  ta  Hdia,  vriiher  (t«1  ant«n  S.  157  die  Uebeniolit  Bbcr 
dw  KMi-ViiriBWK«  H  WbooaMMUr  lt»95;6)  dt«  Kr.  d.  Urt.  bXaig  wadn»- 
riMface  Iwfcaadrte.  hM  dk  Fnta  iMlcevuTfcn,  wm  ,S>«h«4ii'  bod«ate  md  wober 
woU  Rmk  te  Jl—àdwft  ipaMI  BbtfjMMa  >i>k«riMli«ii  Sftcken-  haben  mORVÏ 
Dit  tnten  rng*  Un«  «ft,  wgleltfc  ««U  anch  In  Islenwe  anderer  Kaatleaer, 
i^DKtciatltHif  dNSaognffeflBPraC  n«hb>ir  dahin  beintir»Ti«u,  daas  „Saoken" 
•u  rial  iat  «fe  lOiplÊÊg  ddv  FHedcHUapdiof.  b  liltr^'if  Dictiontuirn  koisst 
at  BUM  StaEBB  <«-cMm')-  Se  dll  des  ridllardi  qui  fonneat  le  ooudl  de  ta 
■mIm  pani  ha  jiMpMw  de  rAMiriqae  do  Nord;  ta  dimean  Stimc  inde  sich 
du  Vfon  U  CtolMehitaBda  Bemt  {i%91).  Nach  drr  Hitlvîlaiiç  d«»  Urns  Prof. 
SaeUer  *M  dw  Wm  aehea  tos  Ttiuithf  Dwight  ^bnncbt,  den  Vetùmew 
TM:  AMtriei.  a  poca,  ITTl  Ob  hb  Kui  die  AMkdot«  «twa  am  letsuKo 
Watte  lait  kBnm  wft  afahl  faaMelks,  da  una  da««clb«  iiinufcllagikh  bt  Kuui 
TJllliirfcf  aiMT  ■■mrn  Ijtatt  die  QneUe  d«r  Anekdot«  «nffiadeii.  wean  ni^ht  in 
jaaan  Oadkti  v«a  Dwl^.  ao  dote  —  ud  sogar  wtknclicinllclier  —  ta  daer 
EebeheeebreftwHT  a»  J«Mr  Zeit* 

S,    Kant  Qb9r  Pulm  23,  4t    Ein«  Anfra««. 

!■  dar  chtirtticbea  EtbvnagrilUntv,  In  apologeltaelieii  TorDÜgea  mid  tn 

Prediciea  fadet  aM  BleU  aalten  fulgeader  Aaaaprach  von  Kant  anpifUhn: 

„Mk  Blleher,  iBt  ieb  galeacn,  haben  mir  den  l*»»!  nicht  ipiftclMn, 

dcD  idr  daa  Wort  ta  der  Nbel  P<;13,4  gab:  Ob  ich  Mhoa  <rand«rte  tai 

Gntara  Ttial  ftirehle  ich  heb  C^Uek,  d«ao  Oo.  Uerr,  Um  bei  mir." 

So  fiadet  >ldi  d«r  ABWprvch  i.  B.  illlen  bei  A.  Salabinna,  Das  Wort 

Outtaa  ta  Zeasniaaca  vm  Theöloce^  PkUoeophoo  nnd  Dtebtem.  %  And.  BerBs. 

raeM  I9T4.  S.  94;  od  Bod  In  état  tSSS  CfKUeueaen  Werke  aber  Seelaorse 

bl  dv  W.>rt  ab  aalhMliaeh  tenrertoi  wordea. 

Es  ist  bb  j«fii  nMil  friaagra,  den  Utsprangsvrt  dieoes  AbsbphkIk«  aaf- 
tufiadoB  md  dank  aetoo  Eehthril  an  etwciaeiL  In  d<n  JSSmtUcIten  Werken" 
lindrt  or  rieb  tekwwBehj  rieileltU  aber  tu  dnou  noch  oagvdruekteB  Briefe^  ta 
efnem  Suuuabiidibbti  oder  ta  rinen  Uberiiüf^Tti-n  Uenprüdi?  Und  wukboa  iat 
die  UtNt«  fBdntvkte  «^cfle  nr  den  acbOnen  Auasprotti? 


Varia. 


Vorlesungen  über  Kant 

Im  WiiiterNfDK^Hter  1S95/9B. 

(Nach  AHcbejMtiii^  Dtulnchv«  L'nirereiUtakaleBder,  dS.  Atttg.) 

Berlin  I  Keine. 

Bonn:  Krixlrr,  IMMophlscbo  CesL-llMhaft  Ubfi  Kant  (1^ 

BruHusberK  :  Ketau. 


ViriB.  157 

Bnalut  Keine. 

BrUagSBt  Fftlekenberg,  Qesoh.  dor  PhUoaopfale  von  Kant  bU  zur  Qegen- 

Fnlfcarr  l>B.i  Biehl,  Die  Philosophie  Kants  In  Ihrai  gescMehtL  Entwlekl;. 
n.  gegenw.  Bedentnng  (4). 

GiMM«:  Stebeek,  OesoL  derPhllos.  tod  Kant  bis  z.  Gegenw.  (.1).  —  Groos, 
Leenng  tod  Kants  Kr.  d.  r.  V.  (2). 

QOttlBgeiii  Behntaeb,  Deatsehe  Philos,  s.  Kant  (1). 

finlftnld:  Keine. 

Halle  :  Haf  m ,  PhÜos.  Üebnngen  im  Ansoltlius  an  Kants  Kr.  d.  Urteilskraft  (2).  — 
Vaihlnger,  Pfallos.  Üebungen  Über  Kants  Kr.  d.  r.  V.  (2).  — Schwarz, 
Phüoa.  Colloquium  Über  Langes  Gesch.  d.  Hateriallsmus  (2). 

Heidelberg:  Keine. 

Jea«:  Liebmann,  Gesch.  d.  n.  Philos.  vom  Zeitalter  dei  Renaissance  bis  a. 
Kant  (3).  —  Erhardt,  Die  Philosophie  Kants  (3). 

Siel:  Adlokes,  Pbllos.  Debnngen  im  Ansohloss  an  Kants  Ki.  d.  r.  V.  (2). 

KSHlgaberg:  Keine. 

Leipilg:  Strümpell,  Das  Gleldie  nud  Entgegengesetzte  in  den  STstemen  der 
Phüos.  Leibniz',  Kants,  FIchtes  nnd  Herbarte  (2).  —  v.  Sohnbert- 
Soldero,  Kants  Erkenntnistheorie  (1).  —  Wolff,  Lekt  v.  Kants 
Prolegomena  (l'/i). 

■arbvrgi  Cohen,  PMlos.  üebungen  über  Kants  Kr.  d.  praki  Vemuaft  (2).  — 
Busse,  Ueber  die  Möglichkeit  der  Metaphysik  (Verteidigung  den. 
gegen  Skeptizismus  und  Kritlilsmns)  mit  bes.  Berllokslohllgimg  der 
Kantisohen  Erkermtniskritik  (1).  —  Ktibnemaon,  Schillers  philos. 
Sehliften  und  Gedichte  (i). 

Münehen:  Kehie. 

HBHter:  Keine. 

Bestock:  Keine. 

8trâMlliiiv:  Windelband,  Goethe  nnd  Schiller  in  iluen  Bezlehnngen  zur 
PbSos.  (1).  —  Derselbe,  Semlnaristisohe  Debangen  Über  Kants  Pro- 
legomena (2). 

nUageai  Keine. 

Wfinbnrg:  Keine. 

demoiriti.  Gras,  Innsbniok:  Keine. 

Prag:  Wlllmann,  Ueber  die  Stellung  der  deutschen  Klassiker  [Schiller]  znr 

Philos.  (2).  —  Jodl,  Gesch.  d.  Philos.  t.  Zeitalter  des  Hnnaniamus  b.  a. 

Kant  (4).  —  Derselbe,  Im  philos.  Seminar  Lektüre  and  loterpretatioo 

der  ethischen  Schriften  Kants  (I). 
men:  Keine. 
Basel,  Bern:  Keine. 

Freibarg  Ld.  S.t  Michel,  Gesch.  d.  neueren  Philos.  b.  Kant  (2). 
Genf,  Lausanne:  Keine. 

Heaebatel:  Marls  1er,  Gesch.  d.  n.  Philos.  b.  a.  Kant  (3). 
ZBrleli:  Kre^enbUhl,  ConTersatorinm  über  Kants  Religion  inn.  d.  Grenzen 

d.  bl.  Temnnh  (1). 

Dvrpat:  Keine. 


us 


Vuta. 


UcbcT  dio  Kaatvorieaiuipiii  En  MKlcrciii  IJbidcra  hoflVn  «rlr  bv\  der  Za- 
uiBiBeixtelliinK  der  KantvoriMimseD  in  SonMiBWiMtet  IsiM  nitbcrlelitea  in 
kOiOMD.  DftrauT  beiUglEcbe  Hlttellnageu  werdeu  ana  nehr  will- 
kommen aeln.  L'ebot  WbHcrvorlemiiigvii,  die  sich  uf  Rant  boiiehea,  uiHooh- 
■diulen,  dio  nicht  bcj  AiichcnuD  ervriDint  nod,  tebon  wir  mr  lufUllg  dlalfto 
Toeiiuelte  Motinn  erhalten.  Ho  beaohreibt  aua  s.  B.  Pn>f<MHt>T  N.  H  Butler,  Tom 
ColanWa  Oollc^,  In  the  (Sty  of  Kow-Vork  (Heatugober  der  Kducailwoal 
1I«vicw)  Nfinn  Kiiutv^iTldsimi;  in  fiflKvndcT  Wcioe; 

„The  phihuuphy  uf  Kimt  und  his  tuectstort,  with  mptcial  reference  to  Fiekte, 
SehtUinjf,  Heyd.  Herlmrt  ind  Schopmhauer.  The  eoiUM  la  gireo  two  hora 
weeklf  throngbout  Üiv  xi^uli-inin  yw;  tb«  i«  fma  Oetohw  U>  Jim«,  Ift  eaok 
altvmatu  year.  'I'bii«  ooutae  ounaisln  ehiefljr  of  a  detaileil  cxunination  of  the 
KutiaD  philuBo])hy  and  iu  resulls.  l'Ile  sncccaaive  lupien  diHcttwed  are:  th« 
•täte  üf  phUosopbic&l  o;i1olon  In  the  tstb.  century;  Ktafa  life,  educstfoo,  aad 
philoMniibtc  d»vi.'Iupuient:  Uie  Influt-jice  of  Berkek-}',  Home,  Nuwtmi,  I-dboli, 
Wulff  and  ICousaeauuD  Kant;  his  various  wrlUags  before  I7SI  ;  tbe  three  CtiUqae« 
and  tho  later  work»;  Kiuit'a  pcrmanoot  service  to  phlluaopkyi  his  InfloeiiM  oa 
nuidcni  thought;  the  reUliun  nf  Hchlc,  Scbclting,  Hegel  Sokopenhsiier,  Berttart, 
and  l.otin  I»  Kant  luid  (u  eauli  otbt^r;  the  euiineii  that  bavn  led  to  tbe  rvvival 
of  tke  study  uf  Kant  durlDg  the  last  tweuty-Gve  years;  the  oUef  KautiBu  IJten- 
tnre  of  the  later  period,  Inchidln^  the  works  of  PaQlsen,  Ci>hen,  Ërdntaïui,  Adiefces, 
ValMn^rcr,  and  C&ird;  th«  rvlatjim  of  the  Katitlan  phil<iii»i>liy  to  the  méthode  and 
n»ultji  of  miiderti  sulenue,  Tbe  uuurse  is  caudiicted  primarily  by  lecture  with 
oouiioual  discussions  and  papers  presenled  by  titiideuta.  There  b  at»  a  Senbtar. 
tu  whieb  the  luost  cvoipctent  siudeols  arc  adoiitted,  fur  tke  cIomt  disciUslHi  of  thfe 
prloolpal  qiiestioiui  niised  io  the  coiirsp." 

Ferner  bekamen  wir  i.  B.  Nachricht  vi>ii  einvm  t'rivatknnus  Aber  Kasts 
Kr.  d.  r.  V.,  welebeo  Pasldt  J.  Munuier  lu  Paris  mit  eioRr  Anubl  proteatan- 
tlacfcer  Stndlerender  à<a  Universität  Paris  abhitit 

Lectm»  *ur  la  phitotophie  df.  Kant  (!•''•  Partita),  futos  il'Kctde  des  tcieit- 
eM  lodalea  de  l'UiiiTeniité  Ubre  de  Bruxelles  (semestre  d'hiver  1695—1811$) 
par  Georges  Dwelshauvers,  doctenr  spMil  de  la  faeuJté  de  pliIk«opUe 
et  lattn«.  Elu  aiiKfllhrli^hei  lleiiekt  darllbcr  în  der  .Koto«  de  rUDlvonHé  de 
BnuflUea"  1,3  (Févr.  isti«},  2!3-lïl  (Uruiellee,  Biuylaot). 


4 
4 


! 


Preisaufgaben  über  die  Kantische  Philosophie. 

Von  der  PldlosophtsRhen  FakullHt  der  Unintniilät  BerMn: 

.iDie  Küiwiekelung  derKaotix^houKthlk  bis  xiim  FIrKiheiDeD 
der  Orundle^uDg  der  Hetaphyaik  der  Sjttca  soll  nutet  Bettunung  der  ri>n 
R.  ßclcke  TerGfTentllrhtcu  Losen  Üllltcrmid  der  von  B.  Erdmaaa  hemn*- 
gegebenen  KcHexiouen  dargiHitvDE  werden." 

Ablieferungsftiat  3.  Mal  1696. 


150 


Ton  der  PfcUuaopUMfee«  Fiknhll  der  Cnlv^nritlU  GinnHent 

1„KtftlMba  Danti-Ilnuft  dv»  Prabloms  d«t  H»t«rla  b«i  Kut" 
AblkftfnuKsftbt  1.  Usi  tSQt. 
; 


VoB  dcT  PhDoaopUtdbra  PakuitSt  det  L'ntrenttit  Uall«a.$.: 

„Uu  VerbXltnls  dea  K&nllBclies  Aprlort  xd  den  Ati- 
gebureu«!!  Ide^K  aoU  nit  Htlrksk'ht  ntif  die  ncueroii  AufTaMangn 
illeaer  Frage  «itwlekdt  nnd  geprüft  w^rden." 

AUieferaagsMat  2T.  Obtob«r  \>m. 

Von  d«r  OMotlsduift  ehumliger  Studierender  dea  EidgejiOulavheii  Folyteohni- 
kn»  fa  ZUrlok: 

,J>le  loathoinatiacbD  KrkeiiutDi««rt  »oil  nach  ihrvn  wkth- 
llgatM  Mnknutva  Ktaehildcrt  wid  nit  dttr  Erkennbibart  der  lUirfKon 
WluaudMften,  iasbMondMe  der  NMnrwbMnsohanea  vergUclieQ  nerdem." 


Dl«  PrctmifKabv  ht  von  Prof.  Dr.  A.  Stadler  g«st«llt.  Ifscb  der  dtnt 
febOr^cn  „EiUoti-nin«"  mill  besonders  der  Abachnlll  &aa  Ktnis  Kr,  d.  r.  V. 
,J)U>  Diadplia  der  r«jâ«n  Veiaunft  im  dogamtischco  ßvbraucbe"  binofoagcn 
weideB. 

AMIeftTOBfCitenuiii  wir  SI.  Okt.  tHüi.    Eine  ÏMang  lit  elngecangeo  nnd  mit 
115  Pc».  priiBikrt  word«». 


L'Usadiml«  des  sclmwa  noratea  et  pultMqrMis  en  Fa  ris  a  mis  au  eonctitm 
le  sujet  BDlvant: 

Exposer  et  apprfeler  la  morale  de  Kaut 
AblicfcmtiipienBiii  war  9t.  Dei.  lst)5.    L'ober  dm  Erfol«  des  „Coneotua"  werden 

vrir  spXtcT  bvricbtcii. 


In  Vorbereitung  befindliche  Schriften  über  Kant 

Kanla  Beweise  TUr  die  Aprlortiüi  der  Zolt  wird  U«org  Walten- 
brrg  in  der  Frognunmabluuidluni;  der  Berliner  IX.  Healscbule  fUr  ('«tum  IHM 
bekandeik. 

Die  StellVDg  Kants  in  der  gevKrapbiHchen  Wiasonsebaft  ist  du 
Tkuu  elaer  grUsscren  Abhaudluug  vun  caud.  püd.  G.  H.  SebSne  at»  Hnbettoe- 
bmg,  vekb«  die  Leliniger  Philosophische  Fskullüt  lis  iBaugnnldlMcrtadon  u- 
IdUMmea  Ist.    (Referentcai  Prof.  lUtiel  und  lleinie.) 

Kants  Weltansehaiinng  hpUsl  lier  Tiiel  dn«  Wertw  ron  Profcww 
Alexander  in  Iludap«!,  welches  die  Unj^arinche  Akadenie  der  WisKenseliaftea 
lltmiiilrkH  (In  iwgariscber  Spraeke)  benusi^beD  wird- 

l>ie  „LUcke"  In  Kants  Sysictii,  i.'iu  acbwerer  Irrtnui  Trendeten* 
burgfl  and  VaifclngerH.  Kine  histurische  Rechtfotiigung  Kants  und 
K.  Fisekers  —  heisst  der  'Hlel  einer  .Schrift,  welche  F.  v.  Lind  ta  Manchen 
Torbereilet. 


160 

Kant*  Lehre  vom  Ding  m  uteh  nnil  ihre  nnermosillebe  Be- 
dflntuDg.  Elue  Keclitf«nlgung  Kaata  aa«h  bnadert  Jaliren  vor 
dem  Foram  d«r  Qoschlchto  der  Pfailoaopble  —  bt  daa  ThMM  eiaer 
Mhr  umluitrelchuD  Sclirift,  inil  dcnio  Ab&MiittK  eti«nf«II«  P.  r.  Und  In  M(IbcIi«d 
bucküfllirl  iaL 

A  Studr  orKantB  Pflychology  with  refeieuc«  lo  tlieCrItieal 
Philosophy  beim  ilcr  Tltd  «itter  (crUMort«  Srhrift,  nil  welcher  aa  der  Vak- 
Uiiivf^nilty.  Nuw■IUvl^u  ((Joiiu.)  Edward  V.  Buohnvr  sich  Im  Jahre  WJi  den 
Di>kturhut  erwürben  hat;  dieselb«  wird  b  KUne  ab  Supiikmenllirfl  xii  der  von 
Cat(«U  mid  BaJdwIa  beruisgegelMMin  „Paychologlcal  Revlev"  «noheben. 

Kao ta  Lehre  vonKanm  andZoltlst  der  G«g«naUud  eber  InauKiiral- 
diMCTtatinB  ron  eud.  Kinkel  in  Jcsa. 

M»i nions  Erkenntnlatbeotie  in  ihror  Bviiehnofc  m  Kant, 
Ilume,  Leibnix  und  Doacartea  bebanddl  «toe  DiaM.-naliiHi  von  S.  Itnbin, 
irelchc  dcDinÜclist  ia  den  tob  Prof.  Lndwlg  Stein  ken>uage^t>«n«n  „Berser 
Iteiu^i'n  zur  l'IiiUiauphiu  und  Ihrer  Gurdiichte"  «mchclBun  wird. 

KaniM  mathümatiache  fîrnndaltau  und  das  ptjrchopbysisebe 
Problem  heisat  der  'fttel  eiuer  Schrffl.  welehe  ßregor  Itelaon  In  R«rMa 
schon  vor  einiger  Zelt  (Archiv  f.  Oeich.  d.  Philos.  Ill,  Ï9a)  In  AohMiI  g««te1U  hat 

Die  Proihettalebre  bei  Kant  uni]  Schnpenhanor  bebandelt 
David  Nunmark  aiuSaeienec  ((•alixieii)  in  einer  InaaKÙnldiuwrïation,  welche 
von  der  BerUoer  PhlloaopKbehwi  Fakultät  aui^uoiiiiiiea  wordan  Ist.  {Relerent«B: 
Prof,  I'aiilsen  und  StniupC) 


Kants  Wappen. 


Vontekeaden  Wappen«,  das  wir  b  t','i&cher  Grtiaae  wicdernebca,  bc- 
diente  sieh  Kant  nae.hu elsbor  rabidestena  von  1IS6— iMu  zon  Siegeln  acJaev 
Jtrkfc.  I>io  Kciiaclibrotlartittc  MaiwT  als  noter«  IlKIfle  dot  WappenaehUd«  In 
eb  bXufiges  keraldlach»  Biublen .  aber  darilber  die  Sanaa  -  int  nie  syinbolkMih 
SU  deuten?  Geht  die  Sonne  bbter  dei  Mauer  auf  od«r  unter?  oder  verdeckt 
ilio  lEaner  <Uc  Könne  halb,  damit  das  Auge  ale  imgcblendel  eTtragea  kOoMÎ  Und 
wie  abd  die  ~  sweûaat  wSederkehrenden  -  drei  Siem«  zu  ileulenf 


Die  bewegen  den  Kräfte 

in  Kants  philosophischer  Entwicklung  und 

die  beiden  Pole  seines  Systems. 

ZnvKer  Arllkcl. 
Von  E.  Adickv»  in  KicL 

2.  Die  tranescendentalo  Aestlietîk. 
Halten  wir  ans  vor  Angen,  dasa  die  „Kritik"  ia  enter  Liuiu 
'ein  erkf-iintiiisiUiiirptiBcliwi  Wt-rk  ist,  und  Iti'triK-lifuo  wir  die  traiu- 
iieendcnUlc  Acstli<;tik  vod  dioH(.-ni  StADd|iuiikt  i(Ut<,  so  cntüpricbt  sie 
den  Erwnrtungen,  welelio  die  Problemstellang  d?r  Kinleitnng  in  nns 
ctregti-.  Zu  eiui-r  ucucn,  sicheren  Iti'grllndiing  der  rationalen  Wisfit-n- 
Bebafl  fordert«  die  letztere  nuf.  Von  dieser  IleBrlludung  liefert  die 
Aefltfaet)k<)  den  ernten  Teil,  den  Nachweis  nbulicb,  dnss  and  in 
zweiter  Unie:  warnm  die  miitbeniatiseht-u  Trteile  anf  Notwendig- 
keit und  objektive  AllgemeingUltigkeit  An^pnii-b  machen  können. 
Eioeo  Untencliied  xwiscben  reiner  nnd  angewandter  Jlnthemutik 
maeht  Kant  hierliel  prinKijMell  nïebt  und  kuun  ihn  tod  eeioem  ätaud- 
jinnkt  aue  nicht  inachvn  (vgl.  rucine  Kaiit->StudieD  S.  128  Anm.).  Nor 
weil  diu  Acstbetik  ihre  Ilaoptanfgabe  durin  »tcbt,  Notwendigkeit  und 
AllgHiieingUltigkint  gegenHtüiidliebrr  Erkeontaisse  ia  deduzieren  und 
ta  erklären,  b.it  sie  ein  Recht  auf  den  Ëhre&DiUDeo  „tnuMBOeadentah. 
Das  ist  die  Saeblttge,  wenn  wir,  Ton  der  Problemstotlnng  der 
Einleitung  fiUHgehend  nnd  die  nyateniatische  Stellung  der  Aetttbetik 
im  Gaiixen  der  „Kritik"  in  Uetmcht  ziehend,  ihren  Inhalt  iiu  All- 
geueiaeo  (Ifaerblicken  und  vemuebeu,  ihren  Uanptxweek  fe^stzai^tellen. 


*)  In  totçstci  Vcibinütios  mit  Ihr  slobon  die  beiden  Prinilpico  der  Axiotnn 
itt  AnMkiuung  und  der  AslIiipiitiunuQ  der  Wahrm-huiuiiK.    Di-r  Uioeii  fig«atUch 
^wkiMumHidePUtzUl  lU«  Acüthutik.    VelAdlekcs:  Kaau  Syst«iittük  all  ajvMot- 
BdoBdcr  Faktor.  IS&T.  S.  51—53. 

K*aMwUMi  1.  II 


m 


Ldlekes, 


l'nser  Resultat  winl  bestätigt,  weun  wir  den  Gedankengang  im 
Kinxelnen  verfolgen.  Freilieb  fehlt  cd  Iiivr,  niuucutlicb  iu  der 
ersten  Auflage,  «--lir  äu  der  wUnscheiiswertou  Klarlieit.  Die  Grllode 
diifUr  woher  nnton. 

Betnicbtet  man  den  Gedankengang  seinen  groesen  l'mriiwen 
nacb,  ao  stimmen  die  irrste  und  «weite  Auflitgu  zvrar  Kiemlii-b  mit 
einander  llberetn.  In  beiden  stellt  Kant  ziinüebi^t  (I.)  fest,  daiM  es 
npriorisobe  Fonuen  der  Sinnlichkeit  giebt,  und  beweist  dnna  t^iner- 
»eits  (2.),  dam  Kaom  nn<l  Zeit  diese  Formen  sind,  andererseits  (S.),  dase 
sie  die  Aprioritftt,  d.  h.  die  Notwendigkeit  und  Allgemeingtlltigkeit 
mntbeniatiseber  Urteile  begrUndeu.  Erst,  nxebdviu  di(»ie  Naebweise 
erbrueht  sJud,  wird  (4.),  gleiebsHm  als  Furergon  (wenigsten«  vuni  streng 
erkenutnistbeort^tisebon  ätandpnnkt  Hii!t;i,  unter  dem  Tit«!:  ^'^üblUHfti.^ 
»RS  obigen  liegrifTen"  der  I^^brbegriff  des  transseendentalen  Idealismus 
samt  der  BesebrilnkunK  auf  Erfahrung  ciiig^^Alhrt  Die  von  mir  als  (2.) 
nud  (3.)  bi'zuiebuet^^'u  NacbweiKt-  sind  nnn  in  der  ersten  Anfluge  »iebt 
streng  von  einander  gewbieden,  sondern  gaox  mit  einander  veniiisebt. 
Diesem  grossen  Uebelstand  bulf  Kant  1787  wenigtitons  teitweij««'  ab, 
indem  er  alles,  was  znr  Analyse  des  Kaarabe^fls  gebürte,  unter 
dem  Titel:  „Metaiibyaisehc  Erörterung  des  Begrifi"  «nsJUnmenfassto. 
Ibr  wurde  die  „transscendeotale  Erfirternug"  geguuHbergefltellt,  die, 
wie  CS  faeiset,  in  dem  KaambegriflT  ein  Prinzi|>  naebweisen  soll, 
„woraofl  die  UQgliobkWt  anderer  synthetiiKher  Erkenntnistse  a  priori 
eingesehen  werden  kann."  Beim  zweiten  Teil  der  Aestlietik  w«r 
ee  Kant  schon  r.n  langweilig,  eine  Kbnliebe  Uutersehetdung  binsieht- 
lieh  der  Zeit  streng  durehzufUhrcn.  Aber  die  eigenttiebi.-  Absieht 
scheint  doeh  aueh  so  durch.  Die  beiden  transseendeotaleu  Er- 
örterungen sind  es  allein,  welche  die  Autwort  auf  die  Frage  der 
Einleitung  enthalten,  auf  sie  kommt  es  daher  in  erster  Linie  uu,  sie 
bilden  den  Iliitlel|)unkt  der  Aei^lbotik.  Da  >»t  es  freilieh  wunderbar, 
dass  Kant  die  zweite  sellnt  in  den  späteren  .\nfUigen  noch  halb 
verstümmelt  bringen  konnte.  Es  wird  erklärlit-b.  wenn  man  bedenkt, 
wie  oft  seine  minstigv  GewiMenhafligkiit,  sobald  oiebta  ala  die 
ttUMere  Form  seiner  Schriften  und  die  tteqiiomliefakeit  des  Leeers  in 
Frage  knnmit.  geradem  in  Gewissenlosigkeit  nniR«hlKgt. 

Begreift  man  die  grosse  Bedeutung  der  Nacbweifte,  die  in  den 
transscendentalc^i  Erlirtciungen  ihren  Platz  baben  reap,  haben 
sollten,  so  sinken  diem«tH)>liysiseb'-n  ErSrterungen  zunScbsl  zu  Vor- 
bediugungen  herab.  Sie  sind  tMttel  znui  Zweck.  Die  Bereelili^uug 
der  mathematiseben  Urteäe  mü  emiesen  werden;  dieser  Krweis  igt, 


» 


V       m«  bewcgcDdoB  KiUl«  in  KuiU  phfloMfiUMber  EnCwtokliug  «to.       163 

wie  Kant  eingt-Bt-lien  hnt,  mir  uuliT  der  VoranEsetzun^  ni^lieh,  das» 
Kaum  anil  Zeit  roîDc  Ansi-liaamigKfonni^u  sind.  Deshitlb  Htellt  er  in  d«r 
Ewcttcu  Auflaj^  xoiiätrtiHt  diu«  fc«t  und  fulgoii  dann  duraiu).  diuu  unter 
80  bewuDcItcn  I'mf^tanden  den  matheinatiMlieD  Urteile»  Notwendigkeit 
«nd  «bjekttvc  All^-mcin^Ultigkmt  ztigefi|>roühen  worden  rik»(.  IteideH 
aber  nnr  fUr  die  Entebfinaugäwult,  «if  ein  WL-itt-rer  Sohlnss  besa^ 
Dean  als  Anschauungsfünuen  kOnueu  Itaum  und  Zeit  nur  empirisclte 
Ki-alitjLt  fltr  fiich  becnspmchen  und  ulLesi^a  traunscc-udcntule 
Idealität  mit  in  Kanf  nehnieii.  Auch  der  traiisflceDdeutale  Idejilis- 
rnofl  ist  also  zuollclut,  weon  man  sieb  anf  den  rein  erkenntiüs- 
tbctiretjaebfn  St]ind]>UDkt  MtuUt,  nur  Mittel  zma  Zweck,  nur  not- 
wendigv,  vit^lK-iobt  iiicbt  einmal  guru  gesebune  Ueigabe. 

Alle«  dies  tritt  beeonders  klar  in  der  Darstedlung  der  Prole- 
iromeua  bervor.  Hier  Neblet  der  Verfasser  bekanntlich  einen  andern 
Weg  eio  alfi  in  der  -Kritik".  Statt  wie  in  letitterer  HyntbetiHch, 
gebt  er  dort  analytisch  vor  ond  oimuit  an,  Mathematik  and  reine 
Natur wiiw«nHebaft  ItedUrften  nicht  mehr  des  Beweisex.  goiideru 
Dar  UDi'h  der  ErklUrUD|:  ihrer  a|iriorit)ehtMi,  gegeiistJindiiebeu  Oliltig- 
kuit  Er  HttItKt  tiieli  also  ^auf  etwa«,  was  mau  wlioD  abi  znverlil^ug 
kennt,  von  da  mau  mit  Zutruiii-n  uii«gi-heu  and  zn  den  Quelleu 
aufoteigeii  kann,  die  man  »iK-h  nicht  kennt''  (Prot.  §  4).  Spwiiull 
mit  |t«Kug  auf  die  Mathematik  fragt  er  in  der  Aiwtbelik:  ,.Wie  ist 
(4  der  meuücbliehen  Vernunft  niiijclieb.  eine  »olehe  t-^kenntnin  gänz- 
lich a  priori  la  .Stande  zn  bringenV  lind  er  lindet  die  Antwort 
in  dem  Kaebweia,  dam  ßaam  and  Zeit  Formen  der  äiniiiichkelt  and 
ri-iue  apriorische  Ati)whanuiigi-u  «iud,  uiDt  welchen  flieh  die  synthe- 
liH'beo  ^tze  n  priori  der  Mathematik  entwickeln  laf»eu.  leb  hin, 
wie  ana  meinem  ernten  Artikel  (S.  41  ff.)  zur  OenUge  hervorgeht, 
kemirÄwepi  der  Ansicbt,  daaa  die  Methode  der  I'rolegomeim  irgend- 
wie vurtitldlich  oder  miieflgobeud  Bein  darf  (Ur  den  ilisUiriker  der 
PliiluKuphie.  Es  ist  der  Konaeqneox  di'«  Syiitenut  duR-haiui  eutgej^ii, 
wenn  Kant  in  ihnen  die  AnüprUebe  von  Mathematik  und  reiner 
NattirwiHseDAchaft  aehoo  alü  erwiesen  and  nur  uoch  erklärimgti- . 
bedürftig  aosiebt.  Aber  eines  iat  in  den  Prolegomenen  xu  IcJnrem 
Aosdnick  geküi>iR>en:  daim  oKnilieh  die  Acittbetik  iii^uratér  l.iuie 
aicbt  dazu  da  ist,  Über  da»  Wexen  vnn  Kaum  o^ef'Zi-it  Autltvni^ 
in  geben  oder  deu  LehrhcgrilT  des  trai»^«t!ti9ftntifjt>ii''taeattimiu)t 
eincu^lbreD  mit  eeiuer  KuuHequeuz :  ItesctiriUikoiîg  der  von  Kaum 
null  Zeit  aftizierteu  Erkenntuis  anf  die  iïiuaeinvell.  Tm  Mittel- 
punkt  der  Aestbetik   steht  rielmobr  die  aiobere  BegrHn-r 

U* 


mm 


E.  Adiekos, 


dnog  tind  Rrklitrnn^  der  Ansprflcfae  der  Mathematik  nitf 
AprioritSt  nnd  f^cgiinxlandlicbe  GtHttj^knit  Jpdur  BHck  in 
den  botrcfTciidi-D  Ti-il  di-r  Prok-gumuna  lehrt,  dntw  die«  Kants  AiiHiclit 
ist.  Beispiels  halber  zitiere  ich  folgende  Stellen:  „Also  ist  es  iinr 
die  Form  der  Hinnlichen  Aiischaonng,  dadurch  wir  a  priori  Dinge 
•Mchanen  kttnnen,  wodnreb  wir  aber  auch  die  Objekte  nnr  erkennen, 
wie  Rie  nns  ciw-beinen  kUnncD,  nicht  wie  sie  an  sieh  sein  m^co,  and 
dieM  Voratuaetzung  \at  schk-ehterdinga  notwendig,  wenu  syuthetiwfac 
SKtse  a  priori  als  möglich  eingerïinmt,  «der  im  Falle  sie  wirklich 
angetroffen  werden,  ihre  Jfögliclikeit  l)^Tiffen  nnd  ïnm  vorana  I«- 
Btimmt  werden  wdl"  (g  10  Anfang).  „t*uB(Te  transscendentale  De- 
duktion der  Ik'griffe  im  Raum  nnd  Zeit  [erklälrtj  zugloit-b  die  Mllg- 
lichkcit  einer  reinen  Klathematik,  die  ohn«  eine  aolehe  Deduktion, 
niid  »hni<  dnxti  wir  annehmen ,  ^alles,  was  nnsereo  Sinnen  gegeben 
wenlen  mag.  werde  von  nna  nnr  angeflchant,  wie  eo  uns  erscheint, 
nicht  wie  es  sn  sieb  «elbat  ist",  zwar  eingeräumt,  aber  keineswi^ 
cingwchen  werden  könnte"  (g  12  Scblusa).  „E»  ist  so  weil  gefehlt 
doM  meine  Lehre  von  der  Idealität  des  Runmes  nud  der  Z4;it  die 
gante  Sinnenwelt  £nm  blosoen  Scheine  mache,  dai«  Rie  vielmehr  das 
einzige  Mittel  ist,  die  Aiiweudnng  einer  der  alIerwichligTîten  Erkennt- 
nisse, näinlieh  derjonigeu,  welche  Mnihemntik  »  priori  vorträgt,  auf 
wirkliche  Gegeaatftnde  za  sichern,  nnd  zn  verhüten,  dnss  sie  nicht 
(Ur  blossen  Schein  gvlialten  werde"  (Anmerlc-  III  zn  g  13),  Nach 
diesen  StcUeu,  die  »ich  leicht  bedeutend  vermehren  Ui^eu,  ist,  wenn 
anch  nicht  der  Reweis,  m  doch  die  Erklärung  der  aprioriMben, 
objektiven  Gültigkeit  mathematischer  SJltze  der  Hanptzweek  der 
Ac«thotik,  der  transscendeatale  Idealismus  dagegen  znaSc  bat  nichts 
als  Milt«!  znin  Zweck. 

Nun  wird  mn«  mir  einwenden,  wenn  Kant  aneh  in  den  Proie« 
gomenen  diese  .\iiHieht  äussere,  so  Rei  das  doch  durcliai»  nicht  ver- 
bindlieh nnd  fUr  den  Gedankengang  der  ^Kritik'  maassgcbeud.  Die 
Prolegomenn  seien  nur  eine  ErlllntemugiMchHft  nnd  befiilgleu  eine  ganz 
beaondere  Methode,  die  eben  durch  Ihre  Besonderheit  die  Mathe- 
matik und  deren  l->klärung  mehr  als  eigentlich  recht  in  den  Vorder- 
grund rllcke.  Aber,  antworte  ich,  stunde  die  Mathematik  nicht  anch 
in  der  „Kritik",  wenn  man  da»  Ganie  des  erkenntnistheorctiisebcii 
Systems  ins  Auge  fosst,  faktisch  im  Mittelpunkt  der  Aesthetik, 
so  thÄte  man  sehr  Unrecht  dnrnn,  die  Prolegomena  als  eine  Krklft- 
ningsscbrift  zn  bezeichnen.  Ihr  richtiger  'Htel  wSre:  Verdankelnoga- 
•clirlft.     Die  analj-tiiteho  Methode  wäre  sehr  wohl  dttrehxofabrea 


I 


4 


XHe  bowfijreitdcn  Krific  bi  Gsats  phnmmphbchm  F.ntvlcklan;  «le.     It 


^wescii.  nhno  dass  dur  Mntlivinatik  itiov  so  xcntrali-  StvUiing  oin- 
gerïlnmt  tu  werdvn  liranoklt-.  D^n  Ao^^ng^puiikr  miustc  eie 
bildfu,  gcwisBl  Aber  der  AnBgangspnnkt  braucht  nicht  aoeh  ïtt- 
gleicb  der  Mittolpankt  xit  »rin.  Kant  konotu  kurt  bewciseD:  „die 
O0lti|^kt-it  dor  Mathematik  l&sA  »ich  nur  orktitron.  wenn  wir  von 
lîaïuii  und  Zeit  dipf*-  beftimiuti-  AiiHÎi'ht  habin'',  aud  daua  dicHu 
Ictxti-r«  Anflicht  aaitf^hrlich  vntwickcdn,  in  ihre  Koi»eqneDE«ii  hiii«)n 
vurfulgt!]]  (tninsei^ciideiitahT  IdejiliHinn!)!  Orenzbectimmnng!)  und  anch 
niH'h  \<in  anderswoher  RlUtxeti.  Die  I>)ir8t(.-llang  der  iieui-D  Baniti- 
and  Z«ittheorie  sowie  ihrer  Kon«:-(|ovi)ivu  konnte  trotx  der  analy- 
tiürbon  Mc^tliodv  6ohr  wohl  im  Mitteljmnkte  tit«hcn.  Daw  sie  es 
Biebl  tbul,  i)>t  ein  Beweis  dafUr,  dacw  Kant  in  den  Frolegomeneii  etien 
M  Andere«  aln  ii^hwerpnnkt  dvr  Acethotik  hiDittuUcn  woIUh. 
könnt«'  er  abt-r  wiedcrtiiu  nur,  wenn  äiv»  Andere  aiiob  der 
Slreiifre  dra  ^yeteuie  nach  wirklich  die  Hnoplsache  war.  Denn  die 
I^ogoiDcna  eind  nrsprUnglich  (in  ihrer  ganzen  Aeotbetik,  wenn  man 
von  den  drei  AiunerknnRen  absieht,  anf  Jodc-U  Fall]  eine  ruim-  Er- 
UnteninguBchrift.  Zur  Kriäuteruog  konntwn  «je  afwr  nur  dienwn, 
Wi-OD  8ÎC  den  Schwerpunkt  sowohl  des  ganiwn  Systems,  wie  seiner 
einxvbien  Teile  nnverrUckt  lîesnen.  Fa  bliebe  also,  nm  die  gegne- 
rische Atisiebt  ID  verteidigen,  nnr  noeh  die  Annahme  Übrig,  Kaut 
habe  zwischen  1781  and  17SS  «ine  Schwenkung  gerade  mit  Bezug 
auf  die  rorlicgende  Frage  gemuht.  Zu  dieser  Annahme  ntitigt  aber 
icht».    Direkt  dagegen  spriebt  Folgendes. 

Ich  gab  oben  zo,  dans  die  architektonUcbe  Anordnnng  der 
ictik  in  beiden  Auflagen  der  ..Kritik",  namentiteh  aber  in  der 
MSteo,  zu  wnnwfaen  Übrig  liüwt  und  den  llnnptgi-danken  und  Ilanpt- 
sweck  nii'bt  mit  der  erforderliehen  Klarheit  xom  Ausdruck  bringt. 
Doch  werden  wir  fUr  diesen  Mangel,  der  dem  Oedankcnirnnpfe  im 
ßrowen  nud  Gaiixen  aoliaftet,  durch  einzelne  Stellen  entwliädigt, 
welche  ans  die  eigentlichen  Motive  Kant«  offen  zeigen.  Schon  in 
den  ersten  Absätzen  der  ^SchlUwte-  in  §  3  und  §  6  (.Kritik"'  Ei.  42.  Jî») 
drängt  sich  mitten  in  die  Erörterungen  tlber  die  tranaseeniieutale 
Idealität  von  liiiaiu  und  Zeit  der  Üedanke  an  die  Mathematik  ein: 
m  wird  aui^i-fuhrt,  wie  nnr  bei  Kants  Ansieht  apriorische  sjutlie- 
be  Sätze  vgn  Kaum  und  Zeit  mliglich  sind,  wie  der  IdealiauiQH 
>  als  Bedingung,  als  Mittel,  die  objektive  Gültigkeit  der  Mathe- 
tnstik  KU  erweiw;!!.  erfordert  wird.  Viel  wichtiger  aber  sind  zwei 
allgemeine  Ik-lrachlungcn  Ul>er  die  ganze  Aeethetik,  beiden  Auflagen 
gemeinsam  (zweit«  Hälfte  von  §  7  und  ein  Teil  von  ^  8.    „Kritik'* 


IM 


E.  Adlekea, 


li.  S.  55— 5S,  64 — Gfi).  Hier  wird  Am  Haiijitgcwielit  dnrehnas  auf 
Aie  Kettnni;  der  aprioriitvlirin  Hrkenntni»  g«1egt;  der  Idenlifiman  ist 
notwendige  Hedingnnp,  die  Iteflchränkntig  auf  Erfsilirang  nnorUflsIiphe 
BeigaVifl.  In  der  «weiten  Stelle  geht  Kant  «»gar  noch  weiter.  Die 
Ansprüche  der  Miithetnatik  wcrdeu  von  Tornherein  als  bcrcelitigt 
Mterkannt,  nnr  ihre  KrklHrnng  wird  gefordert,  nnd  e»  findet 
»ich,  dans  diese  P.rklärnng  Allt^in  unter  Annahme  der  netten  Kaum-  und 
Zeittheorie  inßgUch  ist.  Ein  solches  Vorgeben  ist  zwar  cip-ntlich  nieht 
xcdinig;  CS  liegt  hier,  wie  in  den  Proleg.,  einer  der  Fülle  vor  |vgt.  S. 
41  (T.),  in  welehen  Kant  ans  Schwachheit  gegen  seine  Privntaneicktcn 
von  der  wissenseh  aftlieheo  Strenge  ilea  Systems  abweîebt.  Das,  woranf 
es  mir  allein  ankitmmt,  «Hrd  alwr  dnrcb  diese  Inkonseqnenz  nieht 
berührt:  dtu  Faktnm  n&nilieh.  dos«  anch  nach  der  zweiten  der  beiden 
genannten  Steilen  die  Apodiktiicitat  der  Mathematik,  dii-  npriimHchu 
Wissenschaft,  im  Mittelpunkte  der  Aostbetik  steht,  während  alle« 
Andere  (Wesen  von  Itaotn  nnd  Zeit.  Idealismus,  Grenibestiramnng) 
/nniichüt,  {)rin/i{itell  nnd  rein  erkenntnistheoretiseh  belraebtet.  nnr 
/.nrtlstnng  mid  Mittel  znm  Xweck  ict.  Nocb  viel  klarer  Iiitt  alles 
dies  in  dem  „Beschlnss  der  transscendentalen  Aesthetik''  hervor. 
Er  ißt  erst  in  der  zweiten  Anflapre  htiizEifrekommen  nnd  knHpft  direkt 
an  die  Einleitung  nnd  ihre  Problenistellung  au:  „Hier  babcn  wir 
nun  eines  von  den  erforderlichen  Stneken  xnr  Auftfienng  der  allge- 
meinen Atlfgube  der  Tranweendental-l'hitosophie:  wie  sind  synthe- 
tische SAtZA  ■  priori  m&glichV  nämlieh  reine  AnM-hanungen  a  priori, 
Raum  und  Zeit,  in  welchen  wir.  wenn  wir  im  Urteile  a  priori  Ober 
den  gegebenen  Regriff  hinausgehen  wollen,  dnsjeiiige  antrefien.  was 
nicht  im  Begriffe.,  wohl  aber  in  der  Ani<<-bauung,  die  ihm  entspricht, 
s  priori  entdeckt  werden  and  mit  jenem  synthetjach  verbunden 
werden  kann,  welche  Urteile  aber  ans  diesem  fîntnde  nie  weiter 
als  auf  (legenstHnde  der  Sinne  reichen,  und  nur  ftlr  Objekte  mlig- 
lieber  Krfabning  gelten  kßnnen." 

Das  Resultat  ist  also  Folgendes.  Gehen  wir  davon  ans.  dasB 
die  Problemstellung  der  Einleitung  das  wahre,  eigentliche  Haupt- 
problem  der  „Kritik"  enthiilt  nnd  betniehten  wir  von  diesem  Gc- 
siebtttpnnkt  aus  die  Aesthetik  sowohl  fllr  sich  als  in  ihrem  Ver- 
hUllnis  zum  Oanüen  der  ^.Kritik"  nnd  nach  ihrer  architektnnisehen 
Stellung  in  diesem  Ganzen,  so  fîmlen  wir  ak  die  vürherrsehcnde 
Tendenz  in  ihr  die  rationalistische  nnd  als  ihre  Hniiptanfgatw  den 
Nachweis  und  die  Erkliirnug  der  aixxtiktischen,  objektiven  Gültig* 
kcit  mathematischer  l'rtcile. 


Die  beiregeailea  Krtfte  in  BJuts  phlIuMtihÎHcbet  &itvieVI«i|[  etc.    167 

Abftr  K«nt  tst  nicht  nor  Erkcnntnisthi-oretiker,  er  ist 
aarh  Meta[iliri)iker  und  Mornlpliilosoph.  Er  ist  nicht  ge- 
'wlthnt,  (]pD  eiumal  çewUblton  (îemchtsiiunkt  knnst^ncnt  fetttxiibaltt-ii, 
iihnc  oat-'h  rights  und  linke  zn  blicken.  Im  6e^Dt«î1.  mir  allzo  oft 
lifnrt  frr  KrwSgan^en  sicli  geltend  mnchen.  diu  «igcntLch  erat  an 
Rplten-r  8t«llfi  in  Worte  kommen  dürften,  oder  «r  twliicll  nudi  vvr- 
nundtPD  UntcnmchuD^n  binüher,  oder  schti^^RNlich  :  «r  läwt  eich  von 
di'm  IntiTHWü  faiori'iitson,  wclehw  er  an  finer  Frage  an  nml  fllr  eiHi 
niniRit,  ohne  Rücksicht  naf  ihre  Slellang  innerhalb  do^  GnniEi-n  und 
ihre  BedentDRg  (Ht  die  ^(«amtentmcklDn^  seiner  (■«danken. 

So  anch  liier.  Manchmal  verliert  Kant  aus  den  Augfn,  wn« 
gvmftBH  dur  Anla^  df»  ganzen  Worken  im  Mittvljiunktv  der  Acitthedk 
n  Hteho  hxtt«,  nod  spricht  nicht  aU  oin  ErkcnotnisthiMrotikur,  der 
die  HpeKH'Ile  Ah«icht  hat,  eine  I'ropädoQtik  zur  TrnniiüeendentHl- 
phil«>sopbie  mit  einer  Nenbe^rtlQdnDg  der  rationalen  Wimtenwhaft 
tn  ]^>ben.  Hondent  als  Erkenntnistbeorctikfr  fibcrhanpt  oder  als 
Mftapbj'Hiker  und  Moralphilompb. 

S«it  lauge  war  da«  Wesen  von  Ranm  nnd  Zeit  fUr  ihn 
Gegenstand  eifrigen  Nachdenkens  geweden.  In  seinen  Anwehten 
nher  den  Itanm  hatte  er  verseliirdene  Entn-tcklnn|r»itHdi<'n  dnrrh- 
gemaeht.  l>a  war  e«  ganz  natürlich,  daiw  die  endgültige  Theorie 
des  JahfCH  1770  rein  als  *«lehe,  ohne  jeden  Nebenzweck  einer 
erentnelliin  ßi^nUndnng  rationaler  Wig««OBchaft.  fUr  ihn  von  gröbster 
fledentnng  sein  niut<Hte.  Sie  tiraehte  die  Innung  ftlr  die  mancherlei 
Schwierigkeiten,  welche  mit  den  IkgriSen  von  Ranm  nnd  Zeit  von  jeher 
v<Tl>Dndi'D  wHren.  BpHondcrtf  ntii'h  die  L6«nng  der  «ehlimni!<t<.-n  unter 
diesen  Hehwierigkeiten:  der  Aulinomien,  zd  denen  Kant  uoeh  in  dem 
besonderen  VerhtlltniH  einea  Kotdeekem  Rtand.  Denn  er  war  e« 
doch  gewesen,  der  in  ihnen  /.oernt  notwendige  tUiphistikationen  der 
menachlirben  Vernunft  erbliekte  nnd  nie  danait  in  ihrem  innersten 
Wew.li  darchttehaut  zn  haben  glaubte.  Sowie  er  «eine  Raum-  und 
Zeittheorie  von  dieser  Seite  nna  ins  Ange  fasste,  mnxste  nntltrlich 
der  Lehrhegriff  des  transseendentalen  Idealismus  eine  ganz, 
andere  Htellnng  nnd  tiedeatnng  gewinnen,  aht  ihm  der  Strenge 
den  Systems  nnd  der  Aiilap;  des  ganzen  Werkes  Uüeb  prinzipiell 
Kukam.  Aus  einem  Diener  wird  er  Herr,  au»  eiut;m  blossen  Mittel 
um  Zweck:  8elb«tzwock.  Ohne  RDeksieht  auf  ihm  ursprünglich 
fremde  I*robleme,  ist  er  jetzt  an  nnd  fUr  sieh  (iegen«tand  hohen 
loterecisefi  and  Omnd  freudigen  SeDetgefllhls.  Ais  Folge  zieht  er 
die  Gretuchestimmnug  nnserer  Erkenntnis   nach  sieh.     Auch   diese 


AdlekoB, 


I    ■äi'lntrwin  lier  Aostlietik  von  Wiolitifrkpit  wfTtli-n,  wrtf 

■  ^  (ii  r  Ai)t\umii;n|inilili>ini.'  nor  auf  ilircin  (»niodi-  nnff^flHiiii 

wcjrtl«ii   kii)]n'.imi)   lias  (Ivu  Antinoniicu   s&ilon'rm-ltit  «Id  imtirpktrr 

n«wi<i>i  ntr'dii!  ]inf«(rlili«M)li<!lte  SiihjcktivitAt  von  Knam  anil  /.pit  xu 

ÇHWÎDnen  int.  ■     ;  ■ 

Aach  fnrd{e«t1itAh-religi{)0e  WoltaDHchauiing  Knnlii  wnr 
tucMlicIi  '(l«c^  tnnifMfi-ndi-iiIntc-  Idi-nlisaiaj*  v>a  (çraïKlK-fçrndcr  Rn- 
ing.  Nar  dareh  ihn  wartle  Ait;  Uionoç  di-r  drittt>ii  Aiitiiwmli» 
^liHit.  I  )iimit  veriH'hWfiudcn  »ber  anoh  xniçlekh  «lie  theon-tiiu'li«! 
^erit^kiMlt-ti,  wuIcIm^  wii'lL'tinrr  Aimalirnr  ili-r  (ratiHticoDdiMitnh'n 
l«il  biabor  fOtftKcnitleJIlPn.  Sw-  koimte  wcnipitca»  fUr  niHpliph 
w(Td<>D.  «D  naoliIi«t'  im  prnkiiwhvn  Teil  det  Syntrnui  «lu 
wirklich  crwicflon  zu  wenlefl,  t>pr  Kri?ihcitBl)egTiff  ist  Aim  Fnndumvni, 
iiiif  wekliPDi  diti  gaiizir  Ktbik  xlrh  atit'tmut;  aii<rh  diene  licnilit 
»Inn  MfhIii'Mttlioli  anf  dvni  traiiMn-uilfiinilon  Id4^^nli)imiiii.  Cod  mit  ibr 
}i<'  UlnubensBoitv  Aar  kritiwheo  nitl<»">iihio:  die  M«ralth('<>li<|;io 
inr  wfilentcn  AnsdHiniing.  Ancli  «ie  stllht  s'wU  anf  d^n  Fn-ilicila- 
iift  and  MUt  dill  HtnMi^-  Süliridiin^  zwinc^ben  ErwIiciiRuugi-n  ami 
Dlufcvn  an  «cli  sowi«  diu  ßciu,>lirUokaiij;  unt*i-r<:r  Erkcnntni«  anf  <U« 
I'retcren  vorauo.  Aatwerdoiii  bat  aw  nwli  i^irgunt  l>o«K>ndi:ri's  Inti-nivo 
no  drr  Idi'alitSt  von  Raum  nod  Zoit.  Dmid  nor  bui  AanaliRH.'  diT 
latrteren  werden  die  gronsen  Si'hmerig'k«^ilttn  vermieden,  in  wrichn 
die'  witUrlictio  Th«cl(>^L>  nodernfall«  ^vratHi  würde.  Nur  duc 
tranMcendon tille  IdcaltHOius  urlauHt,  Golt  nlM  nicht  in  Kanm  and  Zdt 
b^-findlièhrxii  denken  nnd  ihm  fim-  nnderp  Aaschnanngmrt  nia  Aiv 
inmrige  int,  xu  vjnditiercn.  nXDilicb  dio  intellektuelle. 

^ii^ht  ninn  dioa  uIIvh  in  Ilelmckt,  m  iot  m  vollkotninvn  V4>r- 
MtJindlteh.  wenn  a»  niani>hi-n  Stellen  der  Artittii>tik  niul  in  muebi-n 
Kllekliliekeu  «nf  die  Aeullielik.  sowohl  in  der  „Kritik"  aU  iii  anden-n 
Werken,  diir  mlioiiiiliHtiMehe  Tendenz  io  den  HtDlerf!;rnnd  Irilt  (Ito- 
rtucdiint  „Kritik"  R.  S.  &1I— !>:(,  71-72).  KuoI  Iftjvt  moh  danu  eli«-n 
von  Motiven   leiti-n,  dit   eif-entlîeh   nnwirkwim   Weihen   wll*  ■      '■'.t 

~  (fipbt  nnfiienhlicktirhen  Klimninn^fen  imch   nnd  «fCTIt  »ieht  ■■ 

in  ikn  Votderi^rund,  wa»  nach  der  Aniago  den  (;aii/on  Werhiu)  un 
Vonier^n'Knd  nleheu  inllwttr,  (Mindern  dflK,  Wim  ihm  iM-roHnlicti,  iv-i  i« 
Uiumenl^n,  Mei  eo  Uli»rliUU|)t.   hi-iti'tideril  ani   llurieD  lief{t 

Soeh   «Iji  \V<*rt  |çpp»u  diejeniifon,  wekho  in  «înur  Tb»'ori«i 
diiH  [iliUniinienaliNtiHchrn  ApriorlHmaH  die   M*  :  f   .)<     ■'. -tg 
„Kritik"  «ehen.     Wllre  ilaa  wirklich  der  Kall,  m- 
ttnngv  HcheiduRf:  ïwiachen  Sinnlichkeit  und  Vemtand  ntii  nwiiieheu 


tHe  bewegendpo  RrSflc  la  Kutta  pkOoeofililacher  EniwI«kluoe  otc     109 


» 


cUan  zn  Ilaum  nod  Zeit 
ttt  betTL-im-n.  Dies  k-ti 
g«iBiu.'lil  (Kotwarf  S,  I 
ueBtar  II,  36a,  Anm.  2|. 
in   der  Anm.  2  mm  §  18 


lU-u.-ptiritSt  uad  8|)uiilfl)M>itJit  nicht  mnchcn  könii<-n.  Bei  i-incr 
Thi^rie  de»  Aimorioninn  hiltif  «r  in  tier  Aosthetik  gi^mdo  nnf  die 
«pesiltiiche,  iibttnomen-ilisieremlc  Tbätigkt^it  der  einzeln^^n  Hinn««- 
orgsn«  ein  gimsi.-*  Gewicht  le^-n  mOmcD  und  »'Urdc  uicbt  Aiv  gmte 
SJnnliehkeit  zur  hlo^wn  Reae|itivit3lt  rerdnmmt  linb^^n.  Er  wllrde 
mit  Nnclidrnck  dnranf  hingewi<«en  liaboD.  dufn  wir  die  Dinge  an 
d«li  nicbt  nnr  deshalb  niebt  i-rki-nncD,  weil  dio  «prioriwhen  KonneR 
Tin  lianm  nnd  Keit  zwiwbca  um  und  ibnen  i^tvben,  suodero  vor 
alk-m  KQi-li  demliulfi  nicht,  weil  nlle  nniwT«  KnipAndsi 
dwh  nlifin  ein'>  maleripllp  Krkenntnix  der  Dinge 
kiJniiten,  whi)0  vor  aller  Fumirnif?  nnd  Verlnnduog  di 
imhjektir,  noil  durch  apn'onwhr  t'uuktioneti  bedii 
ivT  Subjektiv  itüt  der  Sinneeempfindiingen  hutte  Kaut  Vet 
tn-tse  an^efan  nnd  »mt  ihr  lanüchat  den  apriorii>«he!i 
Idealittiaehen   Charakter    tiBHerer  Erki-mitniH    ableiten    nul 

n!U}^-hen  und  hinHiehtlich  ihrer 
gnment  war  »rhon  voh  l'autHeE 
ü  Vaibiiiçer  alter  lie^tritti'i 
weijtt  darauf  hin.  dass 
der  Vmogonienn  die  ParaUele  z« 
BianesqoalitÄtc-n  und  Kurineu  derSQti||jJelikeit  selbst  zieht,  nnd 
als«  pRulsens  Vorwarf  nn^grUudet  jkL  Aber  die  Stelle  Eo  di>n 
Prolegonii'uen  itt  (ebenso  wie  eine  Note'^W  S.  69,'70  der  „Kritik"  B) 
eine  ganz  Iieiläatige  Ikmerkang.  In  der  .^rat^'rvn  Stolle,  auf  welche 
(w  allein  ankommt,  enclit  Kant  den  gehüsn^njlnmen  eine«  absoluten 
Idralistcn  k  lu  Berkeley  dadnreb  von  weli>)iljp;Q>*'ehren,  dam  er  auf 
Locke  upd  f<eine  Naehfulger  verweiKt.  wt'k>hii  rioîMi  die  itekundärvu 
F^genachaften  der  Dinge  etienfalla  ftlr  etvr-a»  rein  tSnbJektiv««  und 
bloHBe  Modifikiitionen  unnerer  Sinne  erklUrt  hlltten.  nh^e  detihnlb 
ala  IdeabHien  bezeiebuet  zu  wurden.  ICh  liegt  iiiü'  dte  Manok 
dow)  vine  «olehu  zußilligo  l'Aralieliaieruiig  iu  einer  Âpp«rkink  weit^ 
»er»ebit'<i<'U  ist  von  dem.  waa  oben  vcrlnnpr  wurden  îlie  idl^^icin 
iitge^Cindt'ne  Snbjektivitilt  der  Sinni?«emi>rindangi-ir  hütle  die  ^xia 
Bein  mllaaen,  anf  welcher  Kant  neinen  Kewein  tUr  die  Subjekt) vi  IXMA' 
Banni  nnd  i^it  HuflumL  Das  gcfwhieht  aber  nirgendu.  War  i-iqe 
Theorie  dl'*  AprioriituiUf!  Kanta  Ziel,  ao  dnrtte  er,  ao  dürfeii'aneh 
brnu*  diu  Kaiitianer  gar  nicht  eiucD  aolcbeu  «inalitativeD  Dnteiwhi'-il 
naebca  Zfrisofaen  den  Sinnet^iialititten  eineT^vita  und  Itnoiu  nitd  'A'-h 
■odt'rerœita  (»gl.  „Kritik"  B.  .S.  4.);r,,  02,3,  02/3).  Schoininbau.  r 
und  Lange   haben   dann  vielmehr  Kecht  mit  ihrer  VäraekOMdsiuii^- 


t70 


E.  Adlck«s, 


beider.  Legt  mnn  dn^e^n  aaf  die  mtionalitrtinche  Tendenz  hl 
Kftntii  Werk  dim  llauptgi-wiclit,  ho  iat  er  dnrobaas  im  Rffcht,  wenn 
vT  mvÎBtcDS  vine  )>tri-n^e  Si.'hvii]uiij;  c-iiitrfU-n  iKwt.  Denn  dann  ist 
nicht  indir  das  die  Hsnptsiuhe,  was  beiden  geoK^ineam  int:  ihre 
Sobjekti^'ität-ApnoritSt  nnd  die  daran«  herrargfhende  Phänumena- 
litAt,  sondcro  das.  ws»  sie  trennt:  der  Utmitaiid  nämlich.  dsM 
Itanm  oiid  Zeit  znr  Entwii'klnui^  aprioriwher  Vorstellungen  und 
gjnthpt)i*eher  ürtoiW  a  priori  Wranlaj'Bnng  geben,  die  SinnesqDBÜtHteD 
jedoch  nieht,  (last  letztere  Kniptindnngen  xini]  and  rein  Hubjektiv. 
jrno  AnM-haunngen  a  priori  »nd  deebalh.  obwohl  Bubjektiv,  dooh 
itiigleich  Ûir  da«  Gebiet  der  Eracheiniiugt'ii  von  olyt-ktivcr  Gnitigkfit 
(vgl  hc».  „Kritik"  B  8.  44/5). 

S.  Die  transacendentale  Analytik. 

Ativk  die  Analytik  hat  anf  ilirvn  Ruhnii'stitel  ^transeii'ndental" 
nur  dann  ein  Recht,  wenn  in  ihrem  Mittelpunkt  der  Naehvrei«  steht, 
dawi  nnd  nie  rationale  KrkenntnittHe  gegenflAndliehe  Gültigkeit  haben 
klfnnen.    In  der  Einleitnng,  welche  nach  meiner  Anüli-ht  der  Logik 
emt  nachtiaglicb  vorgesetzt  wurde,  al»  dit'  Analytik  schon  fertig 
gestellt  war,  s«hilrft  Kant  noch  einmal  ein.  was  er  unter  dem  Anedruek 
„trausscendcntui''  verstehen  will:  die  Erkenntnis  nXmIich.  „dadurch  j 
wir  erkennen,  da»  und  wie  gewiemVoretellnngen  lediglich  a  priori  wt 
augewandt  werden  oder  mltçlicb  sein".    Und  dann  leitet  er  zu  der  ™ 
„Idve   von   einer  WiweuBchaft  des  reinen  Verstandes  nnd  Vernnnft- 
erkenntniss<-s  Über,  dadurch  wir  Gegenst&nde  vQllig  a  priori  denken. 
Eine  solche  WisBeiim-lrnft,  weicht-  den  I'rfprnng,  den  l'mfang  und 
die  objektive  GilUigkeit  solcher  Krkenntniwie  lieslinimte,  wflnle  trana- 
»cendcntale  Logik  beiluden  mllReen"  (ß.  S.  81—82). 

Der  powitive  Teil  der  Lo^ik,  die  Analytik,  hui  es  dvmgct 
mit  der  , Zergliederung   unseres  gesamten  Erki-nntnin*«-«!!  a  priori  ib^ 
die  Elemente  der  reinen  Verstandcserkeunlnts"  m  thnn.    Hesonderer 
Wert   ist   hierbei   darauf  zu   legen,   daas  die  Tafel  der  reinen  Ver- 
gtandeübegritTe    ^vollntaudig  aei   und  sie  das  ganze  Feld  de«  reinen 
Verfltande»   f^nzlich   ansfUllen".      „Der  Inbegriff  seiner  Erkenntnis 
[macht]  ein   nnler  einer  Idee   zti   1>efa(<.senilt'«  nnd  zu  iMiiltmmeudes 
Syatem  ans,  dcsseu  Vollständigkeit  und  Arlikulation  zugleich  einen 
Probirstein  der  Richtigkeit  uud  Echtheil  aller  bi&einpomenden  Er-| 
kenntniastUcke  abgeben  kann".    Weit  verwhieden  ist  die  Analytik 
von  einer  .Analysis  der  Itegriffe,  d.  i.  von  der  gewflhnlichon  Zer- 
gliederung nnd  Verdeutlichung  derselben.    Die  neage«chaffcae  Wtaeen-J 


n«  bewegcodcD  KiUle  In  Kanbi  pbUiMoptibclter  EotwieklnDf  etc    171 

ftoliaft  ftoD  vielmehr  Aie-  Zorgliedernng  den  VontaDdritn-onntl^iH  Pelbnt 
«nthalton.  tun  dip  Mtt^I'''l'*'p't  der  Bpgriffp  a  priori  dadurch  la  er- 
foivcheii.  dsKs  Dian  nil-  im  ViTstandc  allein,  alx  ihrem  Go)jurtM>rtc, 
anftineht  und  deseeii  reinen  Gebrauch  Oberhaupt  auaiy^iurt  (B.  S.  89—90). 

Di«  sperielle  Aiifgabp,  welehe  der  Anulytik  gfutellt  wird, 
entapricbt  also  darrhanti  dem  Sinn  der  FrgblemstellQiig  in  der  Kin- 
leitang  xitr  -Kritik".  Die  Prolegomena  geben  den  Sachverhalt 
richtig  wiwier,  wenn  nie  fllr  ilireo  xweiten  Teil  die  Frage  «teilen: 
Wie  ist  reine  Xaturvriseeneokaft  mitglieh?  Nur  das»  sie  anch  hier 
das  er«t  XschEnwoiüendc  von  Anfang  aa  als  vorbanden  annehmen 
und  Beine  Amtprllche  ohne  Weitere«  sU  bereehtigt  anerkenneiL 

Im  Mittelpmiktc  der  Analytik  stehen  dem^em!(«s  dio  trans- 
Seeodentalen  Deduktionen  der  Kategorien  und  Grunditäti«.  Ihre 
Aufgabe  in  „die  Erklärung  der  Art,  wie  sich  BegritTe  [nnd  Grand- 
ttSlie]  :i  prinri  auf  GegenHiSnde  beziehen  kiJnnen".  Der  Name 
.tranAHcendf-ntal"  onterHoheidet  Hie  von  jeder  phjuioh^iHchen  Ab- 
loitnng,  wie  lie  etwa  l»ck«  verauchu-,  bei  der  c«  sich  nicht  am  dt« 
Reehtmässigkeit,  sondern  nnr  nm  dieKrklSrnng  des  Be(>itze8 
der  reinen  Krkenntnia  handelt,  „nnr  nm  dan  Faktnm.  wodnreh 
der  BeHiti  enteiprungen".  Kant  ^eht  dagegen  auf  den  Kacbweia 
aas.  daas  die  ^subjektiven  Bedingtingen  des  Denkens  objektive 
Gnltigkeit  haben,  d.  i.  Ik'dingnugen  der  MSglichkeit  aller  Erkenntnis 
der  G«^gene«nde  abgeben"  (RS.  lift— 122). 

Alle«  wa»  diesen  tranw>«endentalen  Deduktionen  vorausgeht 
oder  f>ie  unterhrieht.  ist  nnr  Mittel  zum  Zweck.  8a  zanKohnt  dan 
ganze  ente  Ilanptsttk-k  der  trananccndentalen  Analytik  {lt.  S.  91 — 116). 
Man  kfinnte  es  unter  dem  Namen  „mctaphyHiRehe  Dednktiou 
der  Kategorien''  zasammenfassen.  Es  würde  Rieh  dann  Kwixcheu 
Ae8tlietik  nnd  Analytik  eine  Parallele  ergelHin,  die  geeignet  iitt.  den 
Anflutn  beider  klarer  hervortreten  m  las^n,  als  es  in  Knnt»  Werk 
der  Kall  ifit,')    Den  metaphyüischen  Dedaktionen  würde  die  Anf- 


">  Den  .mrt^ipbjrtiM'Jinii  ErUrtminifi^ii'  in  §3  o.  §4  tlor  Acathoük  wllrdc 
die  ,inrUpli)'HiHL'hL-  üedaktion  der  Kiil<-|;»Tii-n*  cnIqirMhpn,  ilnn  „tr»niiH-cndcn. 
ttlon  Err>nemD^;eii''  In  g  3  u  §  :>  die  „tnnst-ceodeui&le  Dcdtaktiuu  der  KateKuriua*. 
KaKIrilch  nlUirtv  ntiiT  an»  <len  ï^  :  n.  4  «llrs  Misgochloden  werden,  was  In  dte 
1^.^0.5  UnelnKehSn.  und  ana  leutemi  mllMte  du  etittent  arnlrn,  wn*  dur 
Defijilllon  oIdot  „transvoendcnlalpD  Eri^Tieritng'.  wie  Kiuit  bI«  tn  §  3  ^et>i,  nicht 
muprichl.  Diu  Puiltvlfi  wflrdo  siicli  dknn  nioltt  vslllg  gcnitii  »ein.  «nl- 
ipiwfcend  ilem  lÎDten»chted  iwwehm  ruinru  .XnicnhiiiatiKr»  nnd  rein<Mi  Efr- 
ITeB.     Kant  Mlbst  Mheinl  rieh  Über  dl«  Ëiktlncli  vuibandeuu  Aehaticlikett 


173 


E.  Adiek», 


gäbe  tufalk-n,  di«  n-iiK-n  a))rion')<ckfD  Erkenntnis«»  rcsp.  Erkonntnis- 
formcQ  und  -fanklioti«Q  im  Gi-islv  Hiif/.usuebi-D,  »k-  volbtUudig  luich 
t'rinzipicn  aafxnzähien,  etwaig«  Bedenk««  Über  ihre  nprionscbo 
Ahntainmunf;  rn  heben  und  sie  ihrem  Wesen  wie  ihren  llnterschieden 
nach  KU  iK-slimmen.  Diu  traiiMtcL-Dduutalun  Dfduktioucn  hätten  dann 
DHcbzawciMn.  A»gs  diese  rationnk-n  Erkcnnlaiw«  vod  der  fc8tgi-st«lltcu 
W«)en8l>efx>lt»fr>'nheit  nhjektive  QHltigkeit  fUr  Gegenstände  hnb«n 
(zugleieh  synthetisch  und  a  priori  mnd  gemStm  der  Formel  der  ver- 
Tollsliln<lif^-n  Eink-itung),  resjt.  daiw  sich  aus  ihn«n  wettere  der- 
artige ratiouuk  ErkenntniMc  von  gegeitBtündliclicr  GtUtigkott  ent- 
wickein liii<sen. 

Da»  Hanptettlek  vom  SchematÎHmiiB  der  reinen  Vorstandes« 
begriffe,  welche«  die  traniUM^endentale  Dednktinn  der  Kategorien 
von  dem  acutem  nnd  den  Deduktionen  der  GrDndxfltxe  trennt,  int 
aogebtieh  von  ntfh-ii,  um  den  Uebergang  von  den  Kategorien  za 
den  Gmud^txen  zn  crmSglicIicu  nud  diu  Bedingungen  festzoactzen, 
unter  denen  allein  die  tranDseendentale  llrteildkraft  die  reinen 
Verstandt^bt-griffc  zu  synibctisehen  Urteilen  ia  braueben  befngt  ist. 
in  Wirklichkeit  rerdankt  ea  nach  meiner  Uebcracngnng  nur  arcbi- 
toktoniseh^eyiitemntisehcn  Uebcrlegangen  und  RUeksiebten  sein»  Ent- 
stebnug.  Um  M-in  Iluiijitwerk  gaiiK  einer  Ixigik  paralk-l  zu  gestalten, 
milite  Kant  anck  der  Urteilskraft  eine  Stelle  nnd  ein  transs^enden- 
talen  l*roblent  in  ilim  zuweisen.  Nnr  tun  ihr  die  nötige  Einlawtkarte 
za  veraehaffen,  erfindet  er  daher  Probleme,  die  in  den  l>eidea 
Deduktionen  der  Kategorien  noch  nicht  vorhanden  waren,  jetzt 
aber  pliitzlieh  auftanehen  und  eine  lÄisung  verlangen,  die  ihnen 
angeblich  nnr  durch  den  Ixihrlx-griff  vom  .SebematiemnH  zu  Teil 
werden  kann.'} 

leh  komme  nun  tu  den  traneseendentaleu  Deduktionen  der 
Kategorien  nitd  Grnndslitze  eellrat.  Die  Gnindeittze  waren  ur- 
»prtlngUeh  nur  die  letxte  l'hase  der  Kategorienlehre,  Sobald  aber 
die  UrteiUkraft  ihren  eigenen  Hermehaft^tiereich  nnd  eine  besondere 


auch  Id  dar  swolua  Auflago  noch  nicht  fsn  kUr  i^i^vumui  ui  »dn.  Wcni^ 
iit«n.i  beM-idiu<!t  «r  uch  io  ihr  du,  ww  er  in  der  Avstbctik  in  einim  '/«• 
HsU  iutiUt>h>'Kiiii'be  Krtrtemng  genannt  biiie,  «luuuki  uovh,  als  ttaBsvccsdenUhi 
DedulilloD,  woDD  er  $.  It'.i— 111  Rügt:  .Wir  laben  übe«  dlo  Bcf^lffo  des  Rhubu 
uad  d«r  Zi'it  rrmiiltcliit  v'utet  tmisMunduol^es  I>«diikliuii  in  ihtca  Qudlea 
verfolgt." 

<)  Dm  vrrftercn  vor^lckhc  nun  inctoe  Sritlkansgab«  S.  171—173  Aiun. 
td:  Adickta,  Kant«  Ijjilvnutik  sla  xrnlviiibildciKlcr  Knktur  ü.  Ita— lia. 


THe  bewtiip-'nileii  Krilte  m  Kanb  pbDuwipklMber  Entirloktiui«  etc.     173 


I 

I 

I 


I 


truesecnd^ntaW  Auf^çnbc  erhnlten  hsttc,  wurden  aie  mit  ihr  in  Ver- 
hiadnog  g;ebnicht  und  fllr  mnntÜg  erklArt.  Ib  dieser  TeitdenK,  »e 
•etbststindif;  in  machen,  geht  Kant  nnn  ho  weit,  Anss  er,  gleichimin 
tun  daii  liegangcne  Unrecht  der  Misüaclitung  wieder  gnt  zn  machen, 
tith  an  Bovririflen  niebt  gennf?  than  kann;  »ionisl,  bei  der  zwoilen 
Analo^f?,  hftnft  er  sogar  Hceh«  Anft-iniiDdiir. 

Dm  geDieiD8«m«Ziel  aller  dieser  tmoseeendentalen  Dedaktionen 
int  (1er  Nschweiü.  dsnt  di«  rationalen  ErkenntnisBe,  wie  aie  in  den 
Katt'gorien  nnd  GmmiBät«.'n  vorliegen,  objektive  Gültigkeit  haben. 
Gemeinsum  i«t  anch  der  Ansgangspunkt  Dud  dau  GriiDdprinzip. 
E«  ist  die  i-4:bl  riitioiiHlistiMKr  Vorunstirt/niif^,  dnsii  jede  Verbindung 
zwiseh<'D  einieliHMi  Voratellnngen  und  jede  dureb  eine  soli-he  Ver- 
bhidnog  geftclialTene  Kinbett  nnd  /iL<«Rnimengehririgkeit,  »»wie  endlieh 
die  Einheit  der  ganzen  Krfalirnng  naeh  Gesetzen  einzig  ond  allein 
aof  Spontaneität,  auf  den  »ynthetiBcbcn  Fnnktioncn  nnseres  Geistes 
beruht;  dnes  wir  ea  also  mit  einer  selbststandigeo  Koostrnktion  de« 
letztem  zu  tlmn  haben,  nîebt  mit  einer  blü!<«en  Rekonstruktion  eise« 
Khon  nnabliüngig  von  uns  vorhandenen  Zusammenhanges;  das»  Kr^ 
Eihntng  nns  sie  Vereim'gnng,  Finheit  ond  /unammenhang  kennen 
lehrt,  sondiTD  uns  nur  mit  einzelnen  Kmplimlnngen  versorgt,  wahrend 
trir  setbat  es  sind,  welche  die  Einheit  in  dies  Chaos  hineinbringen. 
GciBciniMUii  ist  aoch  allen  Dedoktionen  die  Methode  des  Beweises. 
Alle  snefieu  zu  zeigen,  dass  nnr  vermittelst  der  in  den  Kati'gorien 
und  Grundsätzen  znm  Ansdrack  kommenden  Verstandesfunktionen  nnd 
-gesetze  eine  Verbindung  von  Vorstellungen  zu  prttsseren  oder  kleineren 
GanzCD  nnd  »ehlietislieh  die  Einheit  der  Erfahrung  selbHt  zu  Stande 
kommt,  oder  anders  ausgedruckt:  dass  jene  rationalen  Clement«  die 
«objektiven  Bedingungen  sind,  unter  welchen  allein  eine  Erkenntnis  von 
(legenatäuden,  d.  i.  Erfahrung,  für  uns  möglich  ist,  und  dass  detihalb 
Jcoe  xooltehst  nnr  subjektiven  Gesetze  aueb  objektive  Gtlltigkeit  haben. 
Je  oacbdem  nun  in  den  näheren  AusHlbrungeu  der  eine  oder  der 
andere  der  die  Erfahrung  konaiituierenden  Faktoren  mehr  in  den 
Vnrdergmnd  gertlckt  und  auf  die  apriorinelten  Element«  üurllck- 
gefHhrt  wird,  erKclM.*n  sich  vcrsehîodene  Gesichtspunkte  ftlr  die  Be- 
baoJlung  der  Ik-duktioueu  nnd  damit  verschiedene  Beweisgäng^r. 
Das  eine  Mal  wird  z.  B.  direkt  auf  den  Kachweis  ausgegangen,  dass 
die  Kategorien  die  Erkenntnis  der  Objekte  miSgUch  machen,  und 
daraus  gefolgert,  da»»  sie  die  notwendigen  Vorbedingang(>n  fUr  das 
Znstindekommen  der  Erfahmng  sind.  Ein  anderes  Mal  wird  betont, 
dass  sie  allein  dit-  Vereinigung  dee  Mannigfaltigen  der  Ansebannng 


174 


E.  Adlflkos, 


in  dor  Kinheit  der  trwiMoendcBtftlen  Appi'üTteptiitn  cruiUpÜrlien. 
wieder  wird  die  loteter«  gleiehsani  uU  im  Wrteidi^uLgsauHtand  be-^ 
findlich  d«^eBtellt  and  gezeigt,  dass  sie  gegenüber  dem  Vielerlei 
di>r  anf  »ie   eindringenden  Vorstellimptm   ihre  Eiiiheit  nnr  dadurch 
wahren  kann,  dass  si«  jene«  den  Kwtogurieu  nrtterwirft  oud  damit 
oinhciUii;h  macht    Nach  einer  andern  Relation  soll  nur  vermiig« 
der  rationalen  Hîemente  die  Affinität  der  VorHtellnngeo  zq  .StandeJ 
kommen  ki>Dnen  und  ohne  Affinität  andereraeit«  uivbt  die  einfacbAte* 
WahrBühmnDg    möglich   Bein.     1>CT  Einhildangskraft   werden    ver- 
wliicdviiu  t^nnktionen  itnertc-ilt.    Das  eine  >[ul  ist  aie  nur  rvprodnktiv, 
das  andero  Mal  anch  produktiv  etc. 

Trotx  aller  diewr  \'er»chiedenheiten  i»t,  wie  g«sa^  der  Kern 
der  BcwfiBgiiiige  Hlierall  derscllH-,  ebeiisü  wie  ihr  Xicl  und  ihre  nubir- 
wiLvteueii  Voraiissf  tzuugea.  Von  welchem  dieser  drtn  Gi>Bicht»pmiktv 
uan  die  transacendentaleu  Uednktionen,  daa  Centnim  der  Analytik, 
aneh  betrachten  mag:  ihre  Teiidenz  ist  in  vratt-r  Linie  eine 
rationaÜBtische,  ßcttoug  der  Wiaseiwchafï  dnri-h  Nachweis  ratio- 
naler Erkeuntiiisftc  Ton  BtrengHter  Notwendigkeit  nnd  ausnabuittluMur 
AllgemeingDlligkeit  ist  die  l'arole.  Raul  ist  sich  dessen  an  den 
wichtigsten  Stellen  auch  durcbnua  bewuMt.  Es  ist  bekannt,  welches 
Gewicht  er  darauf  legt,  diu»)  nach  Heiner  Tlii>orie  unser  Verittand 
CS  ist,  welcher  der  Natur  Gi^etee  vunH'hrdhl.  Gest'txe,  die  er  daher 
snch  a  priori  erkennen  kann  und  durch  die  er  die  „Katar",  d.  i. 
den  geHetZmiteigeii  Znsauimeiihang  der  Krscheinongen  erst  zu  Stande 
bringt.  Er  betont  wiederholt,  dai«  die  Natureinbeit  eine  notwendige^ 
d.  i.  a  priori  gewisse  ttein  niuss  und  das«  mit  einer  bloss  subjektiven 
Notwendigkeit  nichts  nnxnfangen  ist  l*nd  nicht  nar  die«,  dass  wir 
in  den  Kategorien  und  GrnudsUtxen  die  gewünschten  Erkenutnissn 
vou  striktester  Notwendigkeit  uud  AllgemeingUltigkeit  vor  um  haben: 
sie  bähen  auch  das  Oute  noeh  mu  Mich,  das»  sie  den  sämmtlichen 
besonderen  Katnrgvsetzen  zur  änbMtruktioD  diemo  kDnnen.  Der 
Verstand  reicht  xwnr  uicht  xn,  <len  Erscheinungen  a  i^riuri  mehr 
Gesetze  vorinschreilx'n  „als  die,  aaf  denen  eine  Natur  Überhaupt, 
nU  GMctzmllssigkeit  der  Erscheinungen  in  Itanm  und  Zeit,  berabt" 
(K.  1G6).  „Aber  all«  empirisebeo  Gesetze  sind  nur  besündere  Be- 
stimmnogen  der  n-inen  Gv«etzv  dos  Verstandes,  unter  welchen  und 
nach  deren  Norm  jene  allererst  mllglieh  sind  und  die  Erscheinungen 
eine  gesetzliche  Norm  annehmen,  so  wie  auch  alle  Ersoheinungeu, 
aneracbtet  der  Verscbiedeuheit  ihrer  einpirischcn  Form,  dennoch 
jederzeit  den  Bedingungen  der  reinen  Form  der  äinnlichkeit  gemitt 


Die  bewcgcmlea  KiUt«  in  Kut«  philntuplibelicr  Kutwloklanic  etc.     175 


I 


Bcin  mUaseD*  (A.  127/8).  AIho  die  beeondurvu  Natoi^oeetzv  eotliolircn 
»WW  an  sich  der  striktt-n  Notwendij^ktit,  vreil  m  der  Erfalirou^ 
estiiomiui*n  siud  ond  nicht  eret  von  nQ8«rem  Geiste  der  N«tnr  vor- 
gescbneben  werden,  aber  sie  nehmea  Teil  an  der  Notwendigkeit  der 
ratjnnale-ii  KrkeDntniaelem^'nte ,  Diit«T  denen  sie  ntehen  und  deren 
(lUicrr  BeHtimmiiag  sie  Hind.  Nnr  di«  apriurischtm  Katt'gurien  and 
HniDdiUitu;  tiad  un  daher,  wt-lchi;  aueh  den  empiriKvhcn  Natur- 
pe6<'tz«D  Notwendigkeit  vrrai'linfTun  und  e«  uüglieh  nuiehcn,  wissen* 
•cbaftliohen  Znrainnieuhnng  in  sie  bineiozobringen  und  »ie  £U  einem 
System  xusanuncDHcbliesfien  im  Oegenantz  zxaa  enipirinch  aufgeralAon 
Konglumemt. 

Uanz  iu  dereelben  Hiobiaug  bewi-gco  sieh  die  Uiitorsuehungen 
der„Metaphysi8vben  AiifangRgrtludederKaturwisBenschaft" 
Hatte  Kant  oieht  unter  dem  Zwiinge  der  Syntematik  gestanden,  so 
würde  er  diem-lbtin  wohl  mit  »einem  Hauptwerk  (wcnigstiina  in  der 
zweiten  Auflage)  zu  eini-m  Gaoxvu  ventehmulzvu  habuo.  Wie  di« 
Verbilltnitw<-  a)>«r  laf^'U,  war  die  Kritik  der  reinen  Vernunft  »ach 
allt-n  Stilen  bin  vollatiindig  abgei«cbloi«eu  und  unf^ibig,  neue  V)nter- 
BBohnaguo  io  ihren  Uabmen  aufzunehmen.  So  sah  Kant  eich  g»- 
zwungin,  kliDHtliebr  Ünli;rsehi<.'d()  zu  tuuchea.  Er  behauptete  in  der 
.Kritik"  nur  ili-n  trauasci'iidcutulca  Tuil  dur  Metaphysik  der  Natur 
dargestellt  ui  haben,  der  „obue  Beziehung  auf  irgend  ei»  hivtiminteg 
Erfuhruug8obje<-t ,  mitbin  nubt^^timmt  in  Ansehung  der  Natur  tliene» 
oder  ji>nea  Uinge«  der  fiinniMiwelt,  von  d(;n  Oecw-tzew,  die  den  Dt-griff 
einer  Natnr  Hbi'rbaupt  mllglieh  umeheu",  hundhï.  Die  ^Aufangs- 
grttnde"  (.-»thalt«:»  diigi-geo  ein«;  „bcsoudere  uietaphyüiKche  Nulnr- 
wiHVDitchufl'^;  die  Mirtiipbysik  der  kar]>erliebeii  Natnr,  denn  sie  be- 
fwbilftigeii  flieh  mit  der  beoonderen  Natur  einer  l>etitinimlen  Art  von 
Dingen,  „von  dt^ueo  ein  empirischer  Begriff  gegeben  ist,  doeh  bo, 
dam  awwer  deui,  wit»  iu  diesem  Begriffe  |Unt«rneJ  lii-gt,  kdu  undervii 
•>u)|iiri8ehefl  Priniüp  zur  Erkenntnis  derselben  gebrauebt  wird.** 
(Vorrede  zu  dea  ntetapb.  Anfaiig«grlliiiii'n). 

In  Wirklichkeit  zwar  enthült  aueb  daii  .System  der  Urnndeittxe 
ia  der  „Kritik"  Begriffe,  diu  Kant  als  empirisefae  bczeichen  mnss. 
So  gfbniuebt  die  zwt'ito  Analogie  {B.  232)  den  Begriff  ..Vertluiierung". 
¥üD  dem  Kant  an  uiitlerer  Stelle  (ß.  S.  3)  gesteht,  er  küune  uur  uua 
der  Krfabmng  gezogen  werden.  Und  die  Prinzipien  der  Axiome 
il«r  AnHebanung  and  der  Antiujnitionen  der  Wuhrnehiuuiig  beziehen 
lieh  durehans  nicht  nur  auf  deu  Begriff  einer  Natur  tlberbaupt, 
•ondeni  Bpeiiell  aof  den  der  k&rperlichen  Katur.    Aneh  die  erste 


17G 

Analt^c  gcbraoeht  Matori«  and  Sobfltanx  »1$  idcntiMfae  Atudrltdt^ 
uod  die  Ursneb«^  wclrh«  in  Avt  zvtcitea  Aoakigic  nr  ErIclSnin; 
jeder  Verand«ning  poitttiUert  wird,  kann  deiu  ganzen  KoDanininn- 
bangc  nnd  BfiweiHfcaiigo  uacb  nur  eîno  Siiüxerc?  (7rtiaeh«*  Aeîn. 

In  duu  „niftaphysiM^hun  AiifaugsgrUndvn"  ist  zum  enteo  Hide 
offen  diu  KntvgDrieiitafel  aU  heuriatische«  Prinxip  verwertet  Di» 
Folge  ist  gTO^ae  WillkUrliebkeit  an  vielen  Stellen.  Kant  befindet 
iiicli  in  einer  Zwangslage,  die  ibn  treibt,  dem  vurbandeuen  Stoff 
Gewalt  anxutliun  uod  uenon  Stoff  r.n  erfinden,  oin  di<^  FUeber  des 
Systems  auszoflUlen.  Sclieideu  wir  das  ans,  wa«  der  SysUimatik  an 
Lii-bv  binxBgekoiuinen  iot,  ond  frappieren  wir  das  Uebrighleibvnde 
sinngemfiSB,  bo  ergehen  sich  zwei  Teile:  I.  rationale  I^^hre  von  dem 
Wesen  dtT  Materie  (aprioriacbe  Konstraktios  derselben);  2.  rationale 
Bewegungslebrc.  ') 

Man  sifbt  tum:  die  „metapbysisebeu  AufangegrllDde*  habon 
ganx  dasselbe  Ziel  wie  die  traDsi<«endentalen  Dednktionen.  Hie  sind 
Diebin  als  eine  KrgSnzung,  eine  FortHlbrang:  der  letzteren  Über  den 
Pnnkt  binans,  den  Kant  1781  und  frtlber  ftlr  allein  erreichbar  hielt. 
IISttvD  arehitektoniscb-aysteniatJMhe  ItHeksiclitvn  sieb  oteht  ge- 
bietcriseb  gel(t-nd  gemai-'bt,  m>  hUtten  die  fragliebon  Untersaehang«»! 
1787  ibri-ii  rii-btigvn,  ihnen  uigimllieb  ïakomuienden  Platz  in  Am 
Analytik  der  Kritik  der  reinen  Vernunft  gefanden.  Anf  jeden  Fall 
bilden  ftie  mit  den  tmnssrendentalen  Ot-dtiktionen  Eusammen  erst 
die  völlige  Begründung  der  ratinnaUm  l'byxik  and  die  Beantwortung 
der  FVage  der  i^rolt^omena:  Wie  ist  reine  Natiirwlsiicnscbaft  möglieh? 

Dieser  üirt-r  Stellniig  ift  es  dnrcbans  gemäss,  wenn  Kant  in 
den  „metaphysischen  Anfangsgründen"  den  Hanpinnehdriick  dnranf 
iegt,  dasa  seine  Untersuohungen  ein  abgeAehlosseneti  System  tob 
streng  nutwendigen,  objektiv  ^lilti^'n  Urteilen  eigobeiL  Im  Lauf 
der  Darstellung  tritt  dies«^  Ahleliiiuug  nlli4  Ëu)j>iriBeben  und  dies 
Sieb-steifen  auf  die  rationalen  Erkennt niseleuiente  bedeutsam  berror. 
Besonderf  al»er  die  Vorrede  weist  mit  grosser  Knergie  wiederholt 
daranf  hin,  leb  wfible  die  bezeii-hnendüten  Stellen  ans  dem  dritten 
Bnd  vierten  Absatz  uns:  ^Eigentliebe  Wigsenschuft  kann  nnr  dii>- 
jenige  genannt  werden,  deren  Oewissbeit  apodiktiwb  ist;  Erkemituiss, 
die  bloss  enipirisehe  Oewiffiiheit  enthalten  kann,  ist  ein  nnr  nu- 
eigentlieh  sogenanntes  Wissen."  Wenn  die  Gründe  oder  Prinzipien 
in  einer  angoblieben  WisseDsebaft,  wie  x.  B.  in  der  Chemie,  doch 

■)  Don  weltGfCD  Naehwcb  aiwr  dloNutn-eodigkdt  u.  Berochtigiuig  dkwt  Ans- 
icboUnag  nad  Heusavrdiiiiiig  a.  In:  Adicko*,  Kaata  tiysUmatlk  etc.  H.  II)— 132. 


TKe  bewepnidra  Kriifln  in  Kutts  itliiluiuipliisnlitir  Eiitvloklung  etc     ll 


I 

I 


xnlRtzt  bliws  ein|iiriiK'h  sind,  aaA  di<.>  Gvtwtze,  »m  denen  die  gegeben«!! 
Faeta  dntch  die-  Veruniifl  urklärt  werdeii,  bl<«»  Krfahrunf;i)geAetze 
siod,  su  flllirou  «o  kein  Itvwii^tit^vin  ihrt.T  Notwendif;keit  l)L^i  »ich 
(sind  nicht  apodiktiHeh-gewïM),  nod  alednnn  virrdient  diut  Ganze 
in  BtTf^nfCfni  Sinne  nicht  den  Namen  einer  \Vi)*)tenM-)iul>.  und  lliemie 
Bollle  daher  ehur  Hytttcmatiflche  Knust  als  WiHHcnwhnft  heinwn.  Kine 
rationaiv  NalBrlt-hr«  verdioat  also  di-n  Namon  der  Natnrn'iwienM.'hKft 
nsr  alsdann,  wenn  die  Naturge«etx<\  dir  in  ihr  zam  Gründe  liefen, 
a  priori  erkanut  Verden  und  sieht  hlo»««  Ërrabrnnfï>g«w.-txo  sind."') 
Das  in  seinem  innersten  Weiten  ratioonlistisehc  Thema  der 
transscendentaleu   Deduktionen  wie  der   ^metaphysischen  Aofangs- 


<)  leb  gehe  bter  niobt  weiter  auf  du  Prublem  ela,  wie  es  uiHk''^')  "t, 
daas  wir  (null  Kut)  elnorBolt*  die  cmpIrlMhen  N.iturgosctiu  mir  durcb  Ert'alinni^ 
k«nmii)  li!n»-n  and  nnr  mun  fbr  burtuitra  kflnnon  iind  iIiliü  (Iii>Ki^  CIcRoir.o  anderer- 
•eiu  ((u«b  wieder  nur  bi-!i(iD<ler«  Besiûninuntçun  uuserer  Vi«n>tMidi'Hguxiit]:n  nimI 
itai  in  Ihrer  Nurwew)i|:fcdt  pirtiripicron.  F,s  tieft  hier  ebenso  ol«  bei  der  Fnge: 
wis  lERnn^n  die  «lUAlDieu  Kauwalurti-ile  vom  uilgi'niitin<>o  Kiliikiüki-nucx  Nutwmdl^- 
keit  bmI  AllgcnieingQldgkeic  eiuprängeu  ?  i.'iiju  grosse  Scbwii-riKkrit  vur,  und 
iwir  cJDe  ScbTrlerigkcIt,  dir  nach  ihpIiht  Alelaiin^  von  Kants  Suudptinkl  aus 
nlMbar  bt.  leb  wri*«  nur  auf  i;wi'it.TM  bin,  rrMions  Huf  die  Inkonwuiuens, 
dit  deb  is  Kxnts  î^ilung  zur  <'!ii>mie  zeigt,  l.i'txlvn^  *tnhl  dorh  etipnuci  xnt 
wi*  die  f'byidk  unter  dem  Soiiilie  der  (Jeseteo,  weluhu  unser  Verslaud  der  Namr 
vondirelbtt  Und  In  der  Physik  beSoilen  sich  ebensu  ^t  wie  In  der  Cbemlo 
.ntnUlip;  riimcUr,  diu  hlw  TvrfBlirjm^  gelehrt  hM"  (Vorrt^ile  «a  duu  „Anfuajpi- 
frUnden",  vierter  Abwux)!  'IVotadem  ist  l'byHik  eigentüübe  WisKUusohtift,  CUfinie 
ridil  —  «!■  Widonpruch.  der  riaehtrü^lich  doreh  die  Behauptui]^  versuhlekrt 
wird,  in  jeder  besonderen  Naturlehre  werde  nur  so  viel  eij(enUielie  Wissciisnliftft 
Ug^tmlFen,  tu*  lUrin  HlHtheinJlik  xniiitreflVn  »d,  Zwflilens  xeigl  uns  Am  loUle 
naTOUeodete  Werk  Kuils,  dius  er  dl«  in  Kruge  kommende  äi-hw  ierigkett  seihst 
Uibaft  emplHuiden  hat.  Der  Teil  des  grossen  Manrwkrlplhnxiillonfi.  nclehe  .Vom 
rebeigaaxe  voll  den  nielAphysbctieu  Anfiinmt^ünden  <ler  NuturwwsuniiehiLfl  lur 
Pbyïlk*  tundeit,  ktt  lüchta  »Îm  c'ui  Vi-niuch,  die  griHwa  Kluft  xwiseben  deu  17s1 
vad  IT*-'!  aufgrotelllen  nUgenieltuteu  aiirioriioiiMi,  fUr  die  Erfahrnng  unbedingt 
gOltiKen  Geaetieii  eInCTMits  nnd  dein  nncDdllchen  Maneherlei  des  ern|)Irigchen 
Erfa]iniiig*ifih»Ii«  uwlerencits  m  veningum.  Zu  diexi^in  Zweakn  geht  er  in 
den  Streben,  die  KpriortMbeo  Krkenntniseleuietitu  uiilKUHtelleu,  uoeli  wL>iter  ala 
bbthtir,  ftUeJa  die  Kxinten  der  Materie  tu  bcwelseu  uud  ihn-  Krüfte  a  priori 
aach  d«r  Kaiegortenufel  abralclt^n.  Aber  was  er  encleht,  Ist  natUrllcli  nur  ein 
weTtk>*<x,  rein  fuTiiialesi  éditai*.  Die  ganxe  Mannigfaltigkeit,  der  nirklicheu  Krüfle, 
ikre  WirknBgswvïaeB,  ihr«  Kradieinungarurivea,  die  VNbhidimgen,  die  sie  ein- 
gckuB,  atelieB  den  ainlorlsebca  Getwtxeo  gemdeKo  nnvenvlltelt,  selbsutitndig  und 
bctorogm  gcg«nUlfer  wie  vorher.  Aber  der  \'eraueh  ICohIa  iiuil  dun  iu  ihm  Uiigende 
UngMtand^  dca  Hang«)»  uud  des  l'ul>eiyi«dlgtseins  IM  betelehneud.  Vgl. 
aaefe  bn  Soblaas  du  Aoteuee  dem  Abaobaltt  Über  AeMbetIk. 

'L  12 


178 

grUmle''  Ut  iil«>  die  Sidiprj'tflinng  der  ratioiiHlcn  WiwMMiwhaft  gegen 
dtft  z^^mUlreiKien  Aii^ffe  »eit«ini  dm  Kmpiriwna^-HkoptlxiTuauB.  Eb 
findnn  mrh  ahor  natürlich  auch  die  drei  andern  llauptgKlankengmp|M-D 
vor,  von  denen  dvr  ltsU;  Artikd  spracb  (S.  HO — 31);  nraprUnglieli 
tretoD  »io  jvdocli  snrllek  und  BJod  nur  Mitti>l  cn  einem  amstor  ihnen 
liegenden  Zwecke. 

Am  leichtesten  drSn^  «icli  ftelbstrerstilndlich  gerade  in  dt-n 
Deduktionen  die  »prioriRtiaehe  Tendenz  vor,  nn  einigen  Stvlleu 
HO  Petir,  daaa  man  fcemeint  hat.  diese  Partien  der  „Kritik"  eotiteo 
eine  Theorie  der  Erfahrnnf;  enthalten  und  zielten  in  enter  lùnie 
auf  cine  Anffindiiug  der  »ämtlicheu  apriùrisehen  Geistesfnnktionen 
ab,  welche  die  konetitnierenden  Faktoren  der  Erfahning  liildon  und 
die  »yathetidcben  Urteile  mijglieh  machen,  in  n-elchen  der  Erfahrungs* 
inhsit  zum  Anüdrack  kommt.  Nach  dem  oben  {.S.  47 — 5Gl  Oe^agteo 
getw  ieh  willig  zti,  da««  Kant  an  etnif^i-n  Stellen  sowohl  in  der 
„Kritik"  als  uueh  in  8|At«reii  KUekblieken  and  Résumés  dicBc  Ansieht 
wirklich  vertritt,  behaupte  aber,  da^i«  er  damit  eeineni  prinzipiclleu 
Stundpnnkt  ontreu  wird.  Wir  h»l>en  eo  dann  mit  Anomalien  eu 
tbnn,  ans  denen  weiter  keine  Schlüsse  xn  ziehen  sind.  Das  Frinxip 
der  MSglichkeit  der  Brfabrnu^.  das  nnentbehrliehe  Meweismittt^l 
aller  Dednktionen,  wird  minsbritufhlieher  Weise  xu  ihti'ni  üiiopt* 
iweck  gemacht. 

In  di^ïsem  Sinne  kann  sogar  —  aber  um»«  nicht  durchaus  — 
die  ZuHxiiunenfa«snng  der  trnnggceudentalen  Oedoktion  der  Eweiten 
Anfinge  in  dem  „knrxe«  Begriff  dieser  Deduktion"  (It  S.  168'9)  ver- 
standen wenlen.  In  »ndern  Ht'snm^s  aber  Rprteht  Knnt  sieh  mit 
erfreulicher  Klarheit  und  Kicbtigkeit  Hher  den  wahren  Zweck  der 
Deduktion  aua  und  ordnet  der  Bekundung  apriorischer  WissenHcbaft 
kls  Zweck  die  Theorie  der  Erfahrung  nl«  Äütlel  unter.  So  A  S.  I2S: 
„Der  reine  Verstand  ht  al»t>  in  den  Kategorien  das  Gesetz  der  ayit- 
thettscbeu  Einheit  aller  Erscheinungen,  und  macht  dadurch  Rrfalirnng 
ihrer  Form  nach  allererst  und  ursprünglich  mHglich.  Mehr  aber 
batteu  wir  in  der  trnnsscendentalen  Deduktion  ttieht  r.n 
leisten,  als  dieses  VerbSltnis  des  Verslandes  zur  Sînidîcbkeit  und 
Tormittelst  dernelben  «u  allen  Gegenständen  der  Erfahrung,  mithin 
die  objektive  GflUigkeit  seiner  reinen  Begriffe  a  priori 
begreiflieb  zu  machen,  und  dadurch  ihren  Ursprung  und 
Wahrheit  festzusetzen." 

Aehnlich  II  S.  126;7:  „Die  transacendentale  Deduktion  aller 
Begriffe  a  priori  bat  ein  Prinzipinm,  worauf  die  ganze  Naehfontchung 


Die  beweftradeo  Kutte  in  Siats  pliDosopUaelur  Eotirlcklnn^  etc    170 

geriffbtet  werden  miips.  nilmlirti  dieees:  dam  fiie  aiti  llfidingnn^n 
a  priori  der  Mitglicrhkeit  d^r  KrfHbrnii^  erkanot  Wftnlon  mtliuien. 
Befrifff,  dio  dun  objektiven  Grund  dflr  Mli];Ucbk<-it  ditr  Erfaliniug 
■li^bcn,  mnà  oben  darum  n«twoiidig.  Die  Eutwidiclunf;  der  Er- 
bbraug  Ah«r.  worin  sie  aiigetrufTt-n  nerdeo,  ist  niebt  ibri^  Dodaktiou 
(«ondf^rn  Ulatilrntion),  weil  sie  dnb^i  dorh  unr  zufiillig  R«iii  wltnlen. 
Obne  diese  iin<]irUngl)che  Braiebnng  aaf  mügtinlie  Erfuhrnng,  in 
weJcht-T  alio  Oof^t-DBtandc  der  Erkenntnis  vorkoiain««,  wHrde  die 
Bi-zifbuug  d^'rHelben  [w.  d«T  Katv^urico]  unf  irgi^'ud  ein  Objukt 
gar  Diehl  be^rirr«n  werden  krmneD.'-  Vgl.  It  &  227/8,  203/4,  270/t. 
A  S.  117  Anm.,  I'rol  §  17.  Oben  {H.  .W — i8)  wurde  Bchon  anf  die 
Stellen  binpcnieaen,  in  denen  Kant  die  ptiyehulugisclie  roBp.  traus- 
««ndentftl|tBych«Iugi«clic  St-Jte  »einer  Deduktionoa  Bcllwt  vvtacbllich 
Urhundelt  iKli-r  erklärt,  in  eine  Er'lrti.-ruug  der  vt^rsobiedenvn  Geiiitc«- 
Tuuktioueii  HUT  itoweil  t^'iii^-lien  Ml  wdlleu,  al»  Hie  —  nicbt  etw«  diu 
Mi^liehkeit  der  Erfabrnug  xn  crklilren  erforderlich  iiind,  xondeni  — 
die  Mt>glicbkeit  aprinri^^-tier  gegenftänd lieber  t-Tkenntnia  b^grDnden 
and  daher  trajiMHceadentsI  genannt  werden  künuen.  Bekannt  ist 
die  bctreffendu  Stelle  in  der  Vorrede  zur  ernten  Auflage  S.  X— XL 
Alt)  bcaouders  büincrkeuswcrt  bebo  leb  aus  deii  bierber  gt-bürigen 
AeUMeningen  nur  iiueb  B  ü.  152  bervor,  wo  Kaut  erklärt,  die 
reproduktive  Einbildungtiknifl  gebSre  nieht  in  die  IVausseeodentKl- 
pbil<)M>pbie,  MHidorn  in  die  Psyebologie,  da  ihre  Syntbesis  IcdigUcb 
empirisriien  Gesetzen,  iiämlieh  denen  der  Aitaozintion  nnterworfen 
Bei  und  aie  [die  Ëïnbildangskrafl]  daher  nichts  zur  Erklürnng  der 
UOgUcbkeil  dt-r  Erkenntuia  u  priori  beilrag«.  Ea  ist  HelbstverstÜndlieh, 
das«  iu  einer  Theorie  der  Erfahrung  die  Syntfaecis  der  reproduktiven 
Kiiibildungfkraft  «ine  niebt  unbedeutende  Kolle  gespielt  haben  wUrde. 
Lber  dpmnngeaebtet  »chlietist  Kant  sie  auo,  weil  aie  {licb  nieht  als 
„traniteeendenlal"  auozuwoisen  vermag. 

Ebenxo  wie  mit  der  apriorietischen  Tendenz  ateht  c*  mit  der 
ideulistiecb-snbjektivistischen  und  mit  der  empirintiKchen, 
wviobe  anf  eine  fexte  GreiwheRtimnmng  uiisf-rcr  Erkennluis  ausgebt, 
iiewisa  sind  auch  sie  vorhanden,  aber  ebenxo  wie  die  l*beorie  der 
Erfahrung  ordnen  sie  sieb  der  ration:iliHtiHehen  unter.  .\neh  jene 
(tedankeogroppeu  aind  nnerlAsnliche  Mittel  und  VorbMÜngungen, 
ohne  welebe  eine  tnutfiocendentale  Dcdaktton  nicht  mOglieb  ist 
ITnd  unigekcbrt;  ist  letxterc  gegeben  und  als  beweisend  unerkannt, 
tu  folj^  ohne  weiteres  die  Notwendigkeit  des  Ideaüsmus  und 
Eiupiri^inua   im  oben  festgestellten  8iun,    wie  daa  Vorhandensein 


K.  AdEckes, 

eines  rir1itîg4>D  Schlaassatzc«  da«  Vorliandeuneiti  riebti^r  rrfimifiReii 
erfordert 

Dm  Copi'mikaDisctio  Streben  Knote,  nicbt  aiiB  %'on  dea 
Dingen.  Hondern  die  Dinge  von  uns  abliün^g;  su  mnclicn,  uod 
dnduri'li  npriorische  ErkenntnU  von  ihnen  zn  emtitgliclien.  bat  xa 
nDOiittt^lliareii  Folgen  die-  Iwiden  SUt»',  diiKB  wir  es  1.  Dicht  mit 
Oinç«n  an  mch,  iwndern  nur  tnit  EiMheinungcn  zn  than  haben, 
dafla  al»i  die  sämtlidien  Gi'gi-natände  UDSt-rcr  Mniiliobcn  Wuhrufhuiung 
nur  Ef^-bduuniTi-u  ttiiid,  und  da8^  wir  2.  ak-  Über  dieses  Krsobeitiuug«* 
g«biet  wek'hi-a  ans  in  der  KrTahrnng  geboten  wint  nnd  mit  ilir 
ab8Chli«wt,  binanfikoniRifn  können,  tlnK»  nlün  die  Erfabning  die 
feste  Grenze  fllr  noH^re  Krkcnntmtuntiglichkeit  iat.  Dien«  beiden 
Folgerungen  treten  bei  Kant  tneintona  in  engster  Verbiodnng  mit 
einander  auf.  Ja  sehr  oft  wird  die  xweite  Folgeninjt  erst  indirekt 
an»  der  erulen  »t^eleitet  und  die  tireuxbe^liuiuiurig  re^p.  Ik-Aobrankiing 
als  eine  notwendige  Konsequeuz  ans  dem  IdeAliftinus^Subji^ktiTiK* 
nrnst  des  System»  betrachtet.  An  anderen  .Stellen  spielt  sie  eine 
sel>)t«stäudigi:-re  Rolle.  Ea  wird  argumentiert:  weil  die  KategorioQ 
ihre  objektive  Ollltigkeit  nur  dnrcb  ihre  Bezîehang  aaf  niitglicbe 
Erfahrung  erhalten  (ala  konstituierendo  Fiiktoren  derselben,  ohne 
welebe  keine  Krfahmng  zuBtande  kommco  kann),  so  mn«i  sieb  auch 
ihre  flultigkeit  aof  das  Erfalirungsgebiet  beschränkeu.  Es  scheint 
also  bittr,  als  komme  der  Gegensatz  .ininiaueDt  ^  irausSiCeadunt" 
rein,  ohne  alle  Beimischaog  des  Gegeusatxes  „Krscheinnng  —  Ding 
an  sich*'  ünm  Aosdrnck.  Aber  es  sebeint  nur  *>!  In  Wirklichkeit 
geht  der  erste  (Jegensaht  fast  immer  sogleich  unmerklich  in  den 
zweiten  Über.  Denn  Krfahruug  ist  bei  Kant  stet»  der  Komplex 
dessen,  was  sieb  unseren  Erkeuntuisformen  ftigt  and  so  zu  l£r- 
sebeinuDgen  unbekannter  Dinge  an  sieb  wird,  im  Gegensatz  zn  den 
letzteren.  Kein  kann  der  Gegensatz  ,.imMianent  —  trnns^ceudeDt" 
tlberbnnpt  nur  vom  cmpiristiwben  Standpunkt  ans  innsebrieben  werden. 
Dann  li<^,  wie  geziemend,  der  Ilauptnacbdruck  anf  dem  Ursprung 
der  Erkenntniiuie.  Der  Geltungsbereich  sogar  wird  mit  Ittleksieht 
oaf  diesen  Ursprung  bestimmt  Bei  Kant  dagegen  kommt  es  »nf 
den  Ursprung  hei  allen  aprioriscbeu  ßegriffeu,  um  die  «t  sieb 
hier  ja  allein  handelt,  gar  nicht  an,  er  mnss  sogar  ganz  ans  dem 
8piei  bleiben  »nd  der  Geltungsbereich  wird  nur  Im  liinbliek  auf 
den  Gegensatz  zwisehen  Krscheinnngen  nnd  Dingen  an  sich  ftwt- 
gesetzt.  Er  richtet  sich  danach,  ob  der  GegcnMand  der  fragliebcn 
BegritTe  oder  Urteile  sieb  imseni  ErkenntnisfnnktioDen  nnterwerfen 


Die  bowcfTciidra  KiWe  In  KanM  pbDoooiihlschor  Eiitirlcklnog  Me.    ISl 

nod  so  in  den  Kod:i{>1<>x  tier  KrAclieiniiDgtivrelt  eintreten  wUrd«  odvr 
«iffht.  fcsp.  nb  jene  Begriffe  iwler  I'rteile  AuBftnss  iinBorer  Krki^nntniä- 
fnnktionen  HJud  and  in  du-Hcr  Ci^ensi^haft  die  Dinge  an  Rich  zn 
Ërtteheiiii)ii|i;iii  tinifoniivn  and  also  Brfabrang  mi3glicli  inucbeii  lielfen. 
lliindflt  V»  «ivh  2.  B.  nm  doii  BegrilT  der  gcistigOD  Subt^lnnx,  so 
wtirdi:  lliiine  dcD  Beweis  dafttr,  Aa*»  es  ein  tniD88cciideDtiT  and 
lUnim  fllr  nns  inUnltsIeerer  Begriff  sei.  einfach  dadnreh  fUhroD,  Atins 
VT  zeijrte.  keine  ainuliebe  im/tression  laiwe  sicb  fllr  ibn  auffinden, 
ADA  der  er  entntandeu  Kein  kGnne;  in  inner  impraxfiio»  mUiwe  aber 
jeder  immanent«  Bejîriff  wurzeln,  und  auf  da«  Gebiet  der  sinnlichen 
impressions  Hovric  dor  unf  ihnen  «ich  aiifbaiicndou  GeiBtoHHchHjifungen 
beschränke  sich  aas  Gebiet  der  Immancus.  d,  h.  der  möglichen  An- 
weiidang  renler  BegrifTe.  Kant  dagegen  kannte  wegen  de«  UrHjirnug« 
un  dem  frngliohen  Begriffe  nicht«  aaii7.nH«t£en  haben.  Er  iet  im 
Geiste  vorhanden  ebenso  wie  die  zwl>lf  Kategorien.  R*«  fragt  eich 
nnr,  ob  er  objektive  liealitUt  bat,  d.  h.  eben,  ob  er  immanent  iflt 
Die  Frage  iDlL>tHte  verneint  werden,  well  der  Betriff  einer  geistigen 
Sabotanx  ein  Ding  bestiinueu  will,  wie  cfl  an  «cb  ist,  nicht  wie 
fS  er)>eheint,  weil  er  aim  in  den  OrganiflDias  der  Erecbeinungen, 
den  wir  Erfahrung  nennen,  nicht  hmeinpassen  würde  nud  kein 
Objekt  in  ihm  aufweisen  ki^nnte.  Vom  Standpunkt  de»  Emiiirieninii 
ans  gesehen  ist  der  Oegemiat£  „immanent  =^  tran8i«c6ndent^  ein 
ma  erkenntnistheoretiiicher.  Bei  Kant  »chlägt  er  dAgegen  sofort 
in  einen  metaithysischen,  in  einen  Wortouterschied  nm.  Dort  bandelt 
CD  sieh  ntif  um  l'mpmng  und  Umfang  der  Erkenjitnix,  hier  am  die 
Frage,  ob  wir  vennittckt  ihrer  da«  wahre  Sein  der  Dinge  erfaaoen 
mKt  nicht;  dort  eine  tVage  nach  dem  Wesen  der  Erkeuntnix, 
hier  naeh  dem  Wesen  der  Gegenstände  der  Erkenntnis.') 

Begrifflieli  kann  man  demnach  sehr  wohl  einen  tiefgreifenden 
l'nte reell ie)l  ktmstatieren  —  und  muss  es  sogar  —  zwischen  Kinpiri»- 
nins,  der  die  BetM-hränknng  auf  Erfalinmg  lehrt,  nnd  I'hitnomenatismus 
(Idealiimins),  welcher  sieb  auf  Erscbeinungen  beHehränki'n  zu  mtlsscu 


M  i^  Bl  <Ur*  do  weiterer  Grund,  ureühnlb  mun  ninht  mit  ICnlminn  Ktnta 
ErkauHabtbeori«  b  enter  l.mie  ab  eine  FortblldTiD^  der  Uumevclieu,  Humen 
ElafloM  als  dnen  weaeoilleh  po«itlvcD  nnd  tofol^e  dessen  die  (ireD7,b(»tlniiuiuig 
>l*  dm  Kmi  iIm  Kriih^tmos  uiM^lien  darf.  I>m  li«i  Knut  wirklinli  vorhuidene, 
<•(■&  aach  Dickt  ist  Vurdetgrunde  suheode  älretiL-o  naob  «irtMixbi^tiiuuiiiug  be- 
treff rIvIi  in  utdmr  KUihtang  als  daa  llamoti,  bat  einen  andi'rn  Aus^.ingspunkt 
nad  i^t  aiui  luidi^m  Untivirn  burror.  Dien  mit  Ergfinxusg  dea  Ajihoug  [  in 
la  nelnea  Kuit-äitidleii  (8,  IXS— 1$1). 


182 


R.  AdIokDi, 


ßlautil  (vgl  ViiibiBgvr,  Kommt-utarl,  S.62  Anm.).  Kur  pasBt  di««e 
rvJn  b«griflriiel)  !<^1ir  t>«Te4>litig't(>  t*nterecfaeidnDg:  niebt  in  Kanta 
System  hinein,  in  ibin  knnn  ts  gcnnn  genommen  dicseo  etrcugcn 
llofprochied  gar  DÎoht  gebeu.  Naturg«m!lD<i  wird  der  GegenMtx 
„immanent  —  truiisMrciidfut"  eufort  in  di^n  nndi-rn  ^Emelieinnng  — 
Din^  UD  sicli'^  liiutli>(.T  itohwnokvu.  I'nd  wu  Kant  vtn<.>  ntreage 
Uoterecheiilnng  macht,  ind<^in  er  beim  ersten  Gegensatz  nur  du 
Prinzip  der  Mi>pliclikfit  der  Krfalinmg,  ohne  SeitenUlick  auf  d«u 
iswt;iten  Oügeniuit/^  aln  fundami'Dtum  dirixioniü  t»  Urande  legt,  liahen 
wir  eine  kUnstlit-la-  SrhOpfnnp  vor  ans,  die  eben  «larom  keioen  Halt 
bat.  AuHBtrdi-m  sti-lit  »it.-  in  WidLTHpruch  mit  der  Ëntwicklnn^- 
geachivlite.  Denn  dk-st:  u-igtv  na»  (v^l.  o1>eu  8.  25  —20),  diixH  ea 
nur  die  Uebertrngnng  der  idea)i8ti»ehen  Theorie  der  sinaliehen 
Krki'nntnin  anf  die  intellektnelle  war,  welche  Knnt  in  der  ersten 
Hillfte  der  70er  Jahre  zwang,  auf  tranttRcendente»  Witten  xii  \'er- 
ziehten  nnd  die  roIlstHndigo  ßeoehränkanf*  niuterer  Rrkenntnis  auf 
Krfabrnng  unter  seine  Fandamentaldograon  aafxunelimen. 

Ich  werde  demKemass  in  der  rorliegenden  FWpreebnng  der 
trawwcendentalcn  Ocdnkttom>n  di«  idcalistisfU-MnlijcktiviHtiMche  nnd 
die  cmpiristisebe  Tendenz  ihren)  waltrcu  p--^eiiflciligen  Verhältnis 
gcmBM  Vfreinitrt  (genauer  die  »weite  abi  iii  Abhängigkeit  von  der 
«tïleren  befindlich)  behandeln,  ß.  Erdmann  hevor/.ngt  in  du»eittger 
Weise  die  zweit«  9o  sehr,  dnse  er  die  erete  gans  in  den  Hintergniod 
treten  laanen  mOehte.  Mit  Hecht  hat  sieh  Vnlkelt  ■)  deshalb  gegen 
ihn  gewandt  und  nacbgewieoen,  duxtt  die  empiristisehe  ^ite  sieb  ohne 
alle  neuen  Zwischenglieder,  ganz  roii  selbst,  aus  dem  ideitltstieohen 
StiiDdpnnktu  ergiebt.  Freilich  wird  Volkelt  hierbei  dem  cnvälmten 
Strebe»  Kiinl»,  die  empirisiische  Seile  zn  verselb^tftndigeu  und  ohne 
Kllckt«ic-lit  anf  die  ideaüetütehe  zu  begrilnden,  nicht  gererbt 

Wie  behauptet,  sind  also  diese  beiden  Tendenwn  nrnprllnglieh, 
prinzipiell  betrachtet,  auch  in  den  transseendentalen  Dednktinnen 
nur  Mittel  xvm  Zweck,  nnr  nunmg!(ngUeb  uKtige.  H)gar  schweren 
Henens  aul)^nonunene  VurW-din^ingen.  Besonder«  klar  tritt  dies 
in  der  transscvudentalen  Deduktion  der  Kategorien  in  der  ersten 
Auflage  hervor,  welche  im  Hinblick  auf  gerade  diesen  I'nnkt  trotz 
ihrer  sonstigen  Ilnntsohrakigkeit  viel  einheitlicher  ist  ni»  die  der 
tw^ten  Auflage.  Die  „Summariflofae  Voratellung"  daselbst  (S.  128  bis 


>)  Job.  Vi>lkelt:   1.  Kants   ErbcootnttUiMiric   nach   PircD  Grtindprit»!pl«n 
aailysiun.   I6TII.  S.i2  -  89,  aueh  &1— Sl 


THc  tieweic>^nd<ni  KrHftn  in  Kant»  jiliflaMpUacfcer  Kntwicktiiog  etc     183 


1^0)  zeigt,  vrie  wir,  wären  iU(>  Gcgenstfinde  unserer  ICrkeontnis  Ding« 
an  fiicb  scIliBt,  par  ki-ine  Rt-grifff  a  priori  voq  ilincu  tiubvu  ktiiiDtcD. 
_L>U);up.-ii,  wüDU  wir  os  Qljurull  nur  mit  ErBeheioQugon  zu  tbun 
baben,  so  j^t  ««  ni«lit  allein  mOgUch,  witdefD  ancb  Dotweodig,  dam 

evrts«!  fiegriffp  a  priori  vor  der  ninpirisphen  KtkonntDii»  der  Gcgen- 

tndit  vorhergehen."  „Reine  VerstandcHlK-grilfi'  «ind  also  nur  darum 
a  priori  mJt^Iich.  ja  gar.  in  Beziehung  auf  Erfahrung,  notwendig, 
weil  unsere  Erkenntiiix  mit  nieht«  «Iti  Eieeheinutigeii  zu  thuo  liut, 
deren  Mügliehki'it  in  uns  tvWm  liegt,  deren  Verkütipfung  und  HJuheit 
(io  der  Voratellnng  eines  Oegenstandee)  blo«8  in  nns  angetroffen 
wird,  Riitliin  vor  aller  Krfahrnng  vorhergeben  und  diene  der  Form 
oai'b  aueh  allererst  mJlglieti  machen  mnas.     I'nd  ans  dieBem  CSninde, 

.BDI  einxig  mißliche»  uDter  allen,  ist  denn  auch  niisere  Deduktion 
der  Kategorien  gt-fölirt  wordi-u/  Vgl.  auüb  dl«  der  „Summariechcn 
Votxlellung"  elH-n  vnrh ergehende  Steile  (A  S.  128),  welche  oben  S.  178 
angeführt  wnrde,  und  die  ^'orrede  snr  ersten  Auflage  (S.  X— XI), 
.wo  die  Begründung  der  objektiven  rationalen  Krkenntnin  aU  der 
eigeatlii'be  Zueck  der  Deduktion  und  die  transseendentalpsyeho- 
logiwbo  Bi-tmehtnng  des  reinen  Veistande«!  nach  s«incr  MUgUebkcit 
und  uacb  den  Erkenutniskrliften,  auf  denen  er  beruht,  als  zwar 
lieduatMCDee,  aber  d(wh  UDWct-eutliehes  Iteiwt^rk  hingestellt  wird, 
wo  aber  von  der  Grenibestimniong  Überhaupt  nicht  die  Hede  ist, 

lolit  einmal  als  von  einem  Nebeitzweck  der  Deduktion  (vgl.  oben 
33,  r,7  —  :,S,  179). 

Aneb  die  Prolegeoiena  enthalten  an  vielen  Stellen  dieoelhe 
AnffaBSung.  So  g  20:  ,.Man  uiuhs  auf  den  Beweisgrund  Acht  geben, 
der  die  Mügiiehkeit  dieser  Erkeuutnis  a  priori  [sc.  der  reinen  Grund- 
sätze des  Verstandes]  entdeckt,  »nd  alle  solche  Grundsätze  zugleich 
anf  eine  BMingnng  eiimebrSnkt,  die  niemals  Ulwrsehen  werden  uiuss. 
wenn  sie  nicht  missvervtanden  und  im  (iebraoche  weiter  aiii>gedebnt 
werden  mil  ahi  der  uni|)rflnglichc  Sinn,  den  der  Venttand  darin  legt, 
Vf  h-iben  will.  DSmlieb  das«  aie  nur  die  Il4>dingiingen  mnglichcr 
Erfahrung  Überhaupt  enthalten,  so  fem  sie  Gesetzen  a  priori  unter- 
worfen ist"  §  30  bezeichnet  Kaot  als  den  Hauptsatz,  der  durch 
den  ganzen  zweiten  Al)«chnitt,  welcher  der  jVualytik  entspricht, 
■ni^fUbrt  worden  sei,  die  Behauptung,  daas  nllgemeiue  Naturgesetze 
a  priori  erkannt  werden  ktinnen.  Vgl.  auch  die  „Anfltisnug  der 
allgenieioen  Frage  der  rrolegomenen"  (S.  189,  Originalpaginierung), 

o  linier  den  verschiedenen  Geschäften  der  „Kritik"  erst  ganz  zom 
:iu«,  gleichsam  nebenbei,  die  Aufgabe  erwähnt  wird,  die  Grenzen 


184 


E.  Adfckei. 


des  G«brKn«li»  der  rationxk-u  ErkenotiuBse  fenhitititfllen.  Nocb  rif^l 
di>utlii?k«r  aller  rvdct  die  StoUe  im  Anliang.  wo  vt  Garve  erklürt, 
vus  fUr  «in  lIiiU*T«c1iiod  vwi^-b^n  iicinoni  und  dvm  f^-vilhalirhcn 
idealmmnit  mL  „Der  eigentliche  Idealimnaii  b«t  jederzeit  eine 
strh wärmerieche  Abnicbt,  und  kann  »nrh  keine  andere  hnlieii:  der 
iu«iiiigv  aber  ist  Icili^lieli  daza.  nni  die  Mflgliefakeit  onserer  Er* 
kcDDlnis  a  priori  von  Gef:eDi>tHudvn  der  ErfahniDß  xa  bereifen, 
welches  ein  Problem  ist,  dm  bigher  aoch  uicbt  iiuff^elfliit,  ja  niebt 
eininal  aufgeworfen  worden."  „Mein  »i>g»^-iuinHU!r  (eigentlicb  kriti- 
Bcbor)  Idefllismos  ist  von  ganz  eJgeDtUndieher  Art,  nKmlich  »o,  dai« 
er  den  gewübidichen  nrnntHr^t,  ist»  dnreh  ihn  alle  KrkeuDtoiB 
11  priori,  ttelbüt  die  der  Geomotriv,  nuerxt  ubjuktivo  Realität  l>ekotntilt, 
welche  ohne  diese  meine  bewiesene  Idealität  den  linnmeit  nnd  der 
Zeit  »ellMit  von  dein  eifrigsten  Healiateii  gar  nielit  behau)itet  wenlen 
kllnnte."  Zum  g»u2  bemoderen  Vorwurf  maeht  Kntit  dem  liezensenten, 
„dans  er  von  der  M{»gUchkeit  der  »ynthetiitchen  Erkenntnis  a  priori, 
woli'be  die  eigentliebe  Aufgabe  war.  auf  deren  AliDn^nDg  dn« 
8chiek»al  der  Metapbjsik  gänzlieli  berabt,  uml  woraof  meine  Kritik 
(ebenso  wie  bier  u«ine  Prolegomena)  gnnit  niid  gar  hinanxlief,  nivlit 
ein  AVort  erwfihnte.  Der  Idealismus,  nnf  den  er  stiej»;,  und  an 
welchem  er  aiieb  bäugeu  blieb,  war  iinr  als  das  einzige  Mittel,  jene 
Aufgabe  aofisulQtten,  in  den  Lehrbegrilf  anfgenonimen  wurden;  und 
da  hätte  er  wigen  mtlRSon,  daas  entweder  jene  Aufgabe  die  Wichtig- 
keit nicht  habe,  die  ich  ihr  beilege,  oder  daüH  sie  dnrcli  meinou 
Kegriff  von  ErBeheiBungcn  gar  nicht,  oder  aneh  aof  andere  Art 
bener  konno  aufgeiüHt  werden." 

Kar  kinznweieeii  braacho  ich  aaf  die  bekannt«!  Stelle  in  Aft 
Vorred«  zw  2.  Auflage  der  „Kritik",  nach  welcher  das  Geschäft  der 
letzteren  darin  bestehen  »oil,  das  hicherige  Verfahren  der  Metaphyoik 
uminändern  und  naeh  dem  lieip|iiel  der  (Seometer  und  Naturfur«eher 
eine  gänzliche  Uevolution  mit  deroelben  vorznnehmen.  Um  apriorisch« 
Erkenntnis  von  Gegenständen  zu  ermlSgliehen .  soll  der  Vernneh  ge- 
macht werden,  ob  sieh  nicht  ein«  Theorie  auliitcUen  läeat,  nach  wel- 
cher die  Gegenstände  sieh  nach  unserer  Erkcnutuis  ricliteii,  nicht 
wie  frtlher  angenommen  wnrde,  umgekehrt  die  letztere  nach  der 
emteren  (».  XIV— XXIV).  Die  „Kritik-'  soll  „die  notwendige  voi- 
läußgu  Veranstaltung  zur  Beförderung  einer  grUndliehen  Metaphysik 
als  Wissvittchaft  [seiuj,  die  notwendig  dogmatisch  und  nach  der 
strengsten  Forderung  systematisch  . .  .  ausgeführt  werden  mua»,  denn 
diese  Forderung  an  sie,    da  sie  sich  anheischig  uiaebt,  gäneliuh 


Die  b«w«g«nd(B  Kiïft«  la  Kmota  pttllosopUttcber  tlulwkkliing  nl«.     185 


I 


11  priori,  mitkiu  za  völliger  Bofri(!dignnK  der  BjHîknlatiYco  Veronnft 
ibr  Gr«;hfift«  anenumiirt-D,  ist  uaiuicbUwilieli.'  (S.  XXXVI).  Die 
Grenzi>r«tiinmiing  tritt  nU  bloM  Dcgntirer  Nntxt-Dgunx  id  Avn  iiiiiti.'r- 
pxmd.  Die  eiDr.ig4>  positiv«'  ßedeatnBg,  die  ihr  KOkoinnit.  wenn 
naD  das  Oaiu:e  de«  HvKtpnifi  tlberHclintit,  Wntpht  dann,  daox  xip  Olr 
d«n  prakttHchen  ( mttraUitrhco)  VrrntiDftgebraDch  freie  UuIid  H-halTt. 
Wm  l>««tl)iSDkt  wird,  sind  die  Vcrgui'h«  dvr  siK-kulativen  Vcronnft, 
sicb  aber  Ihre  Grenzte  binitiiexiiwngi-n.  nod  zwar  mit  GrnndsâtzcD. 
welche  „in  d«r  Tliat  nicht  Krweiterong,  »oiideni,  weno  m«D  »ie 
aHheir  belraehMt,  Verengung  ansptes  Vernnnftgebninch«  xnm  unans- 
bleiblichtrn  KrTol;;  haben,  indem  mc  nirkltck  die  GreuMrn  dor  Siun- 
Ucbkeit,  zq  der  aie  oigentliob  gohüreii.  llber  tiüv»  ta  erweitern  nud 
M  den  reiiicn  (prakÜM-lien)  VernnnngelirAucih  gar  m  venlrUngen 
droht-n."  In  diiwem  letKteren  erweitert  Vcrnnnft  sich  Dnvemieidlieh 
Hi>er  die  ün^nzen  der  .Sinnlichkeit,  „dazn  eie  zwar  von  der  speka- 
lativen  [Vernunft]  keiner  ßeihtllfe  bedarf,  dennoeh  aher  wider  ihre 
Oepenwirknniî  gesichert  scio  inui»,  um  nicht  in  Widerspmeh  mit 
sich  selbst  KU  giraten.-  (S.  XXIV— XXXIV,  hm.  XXIV-V).  Also 
weit  entfenil  davon,  eellratstfindigc,  eignt*  Bedeutnug  za  haben,  siud 
Idealixinns  nml  Grenxbestimninng  nach  dieser  Vorrede  (welche  doch 
für  die  „Kritik"  in  ihrer  gitnxen  An^dehnnug,  ja,  für  das  ganze 
Syriern  gilt  nnd  die  leitenden  GeRichtspunkte  des  letKteren  klarl^t) 
nur  Mittel  /.um  Zweck:  Der  Idealismus  für  die  Theorie  der  »prio- 
rîBchen  Krkenotnis,  die  Grenzbcstimmung  im  Uinbliek  auf  die  Glan- 
benewitv. 

In  diesen  Stellen  tritt  der  wahre,  nisprflnglich«  Charakter  der 
Deduktion  klar  zu  Tage.  Daneben  aber  giebt  es  eiue  ganze  Anzahl 
Ton  AenRsernngen  Kants,  welche  die  Sachlage  verdrehen  nnd  dem 
IdealiFmim-Kmpirittmnit  Hchon  in  der  Analytik  eine  Bedeutung  bei- 
ueHsett,  welche  ihm  dnselbfit  ntoht  zukotntnen  darf,  snil  die  Analytik 
anders  in  den  Organimnus  dea  System»  sieh  zwanglos  cinfUgen  nnd 
aU  i^in  dem  Ganzen  dienendes  Glied  ihre  Eustenzbercehtigung  in 
diesem  Ganzen  enveiwu. 

In  der  eroteo  Auflage  der  „Kritik"  sind  solche  Stellen 
wlten.  Namentlich  die  tranawendentale  Dednktion  der  Kategorien 
int  in  dieser  Beriehnng  von  einer  erfrealiehen  Kinheitlichkeit,  so 
dispamt  die  StUekc  im  Übrigen  sind,  ans  denen  sie  zusammengesetzt 
ist  Di«  au  der  Deduktion  eiefa  ergebende  Besehrüukung  der  Kate- 
l^nrien  anf  F.rfahrnng  ii^t  hier  nur  eine  nebensJichltehe  Folge,  die 
unichgt  nicht  weiter  verwertet  wird.    In  dem  Abschnitt  Über  den 


U^ 


186 


E.  Adlckci, 


SchematismUfl  dagegeo  so  trie  in  den  aavh  meiner  Ansielit  nachträglich 
KBÇMetxton  Partiiii.  die  untur  suinum  Eiiifluwi  stebeo  (il.  [t.  22:1/4), 
gewinnt  div  GrcuxlK'^tiuiuiunf;  uutUrlicli  ttehoa  grUMeri^  Budeulnng, 
wenn  ihre  Su-llung  «nch  Boch  keineswc^  eine  behcnseheode  zu 
nennen  ist.  Noch  mehr  tritt  «e  in  den  Krörtcrnngt^n  Bh<>r  „die  Vmta- 
Ute  des  empirischen  Denkens  Uberh»n|it  hervor'.  Der  ^anze  l>e- 
trefiende  Ahtwhrntt  ist  nach  mcint^r  Meiunuf;  uor  am  svstematiwhcn 
KUoksichteii  cntutnndeii,  niii  eiue  im  8ygt«iu  vurhiindeue  Lllt.'kt>  iiu»- 
zudillcn.  Grtindsüt/.i-  ddrfon  dti^  To^tnlate  gnr  nicht  geunnnt^xerdoD, 
du  HC  ja  nichts  dazn  beitragen,  die  ErfabrnDg  mCglicb  za  nincheD. 
Anf  diesem  letzteren  Umstände  Iwraht  aber  allein  die  objektive 
Gültigkeit  der  Kategorien  und  der  aus  ihnen  abgeleiteten  Grund- 
flttbte.  Es  kann  also  auch  bei  den  Posttüaten  uicbt  von  einer  traoa- 
flccndt'nt)ib.-u  Dcdnktiuu  die  Rvde  ««in.  î^io  treten  daher  ganz  aBB 
dem  liiibiuen  der  vorhergehenden  Uutemuchungen  heran»  nnd  mnssten 
Datnrgeui&M  einen  andern  Jnhnlt  ahi  diese  bekoDimen.  Dariina  er- 
klärt es  sieh,  dass  die  OrenzlKütinimung  in  ihnen  eine  grossere  KoUe 
spielt  als  irgendwo  in  den  vorhergehenden  AliHchnitten  der  Analytik 
der  ersten  Auflage. 

Noeh  viel  weniger  Iretcn  der  gnnz«n  Anlage  und  Tendenz  dor 
Prolegomena  geniitss  in  dem  zur  Itespreehnng  stehenden  Teile  der- 
selben die  Grenxbcstinimnng  nnd  der  Idenlismns  in  den  Vordeigmnd. 
Die  S.  184  zitierte  Aenssemag  »us  dem  polemisehen  Anhang  ist 
schon  allein  im  Stande,  nss  dafllr  zu  hUrgon.  Bis  znni  §  -i'Z,  wo 
der  .\l)schnitt  Über  die  Phäiiumcna  und  Xuumena  beginnt,  sind  Em- 
pirismuH-ldealiHmus  notwendige  VurauMotzuiigeii  der  trani^Keeuden- 
talen  Deduktionen  und  haben  nur  als  solche  Itedeutuug.  sind  aber 
nicht  SelWtxweck,  werden  Oberhaupt  nach  zuniichst  nicht  weiter 
verwertet  Auch  der  letzte  .\bsatz  von  §  90  macht  nur  eine  schein- 
bare  .\asnuhme,  wenn  er  sagt:  „[liersun  flieast  nun  folgendes  Itesultat 
aller  bisherigen  Naebforsebnugen:  „Alle  synthctiseheu  Grundsatz« 
a  priori  sind  nichts  weiter  als  Prinzipien  mißlicher  Erfahrung"  und 
klinncn  niemuN  auf  Dinge  an  eich  seihst,  sondern  nur  auf  Erschein 
nungeu  als  Gegenstünde  der  Erfahrung  bezogen  werden."  Dem 
weiteren  Zusammenhang  nach,  in  welchem  diese  .\ensserung  steht, 
kann  Kant,  wenn  er  den  vorhergebeuden  Seiten  nicht  widerspreehen 
will,  mit  dem  Wort  „Rcstütat"  nicht  dasjenige  bcmchuen  wollen, 
was  in  den  biülierigeu  UutcrsocliUDgen  den  Mittelpunkt  bildet,  sondem 
nur  etwas,  was  ihr  notwendige«  Ergebnis  ist,  —  ein  Ergebnis,  welche«, 
obwohl  an  äicb  sehr  beachtenswert,  doch  bisher  als  Nebenfulge  bei 


ne  b«wi)geiideD  ErHAe  la  Rauls  pUlosophbcker  Eairleklnag  cic     187 


Seil«  gelasäen  wurde,  jc-txt  sbvr  tmld  (von  §  32  so)  mebr  in  den 
Vfirde^mpd  treU-n  wird.  Oie  ïiticrtflStpIlc  otelit  nSmlicb  im  piipat<?n 
j^nsamtoenhange  mit  der  Widerlegung  Acr  UnmcWhfii  Zweifel  gf^en 
den  KaDHalitälfllx^iff,  alun  mit  der  ZarOckweisuDg  Hviwr  Aiigriffv 
gi-gen  die  Nfofrlielilieit  ratinnaler  iibjcktiver  Erkennt niK.  Dir  lifMuug 
der  K'tzierou,  der  Niu'hweis  ilircr  Mögüebkeit  niid  Wlrklii-likeit 
tons«  denigemSM  in  deu  §§  27—31  im  Vordergrund  stehen  and  that 
M  anch  faktiitch. 

Ander»  aber  iHt  diß  Sachlag»  in  den  späteren  Schriften. 
So  aeheint  Kant  1786  in  der  Vorred«  in  den  „Metaphysischen 
Anfatigeicrnnden  der  Natiir»'i««<^'ii)tebiirt~  in  einer  Anmerkung 
da«  wahre  VerhUltnig  vollständig  umzukehren.  l>ie  .\nnierknng  i«t 
gegen  eine  Hexenition  von  Ulriebn  Institudone«  Ingieae  in  der  All- 
getneinen  Littcratiir- Zeitung  gerichtet  und  b;i«tet  da«  Meuseheu- 
mJIgUehe  au  Liaklurbeit  und  VcrM-'hwuiuuieiiheit.  Ee  faeiMt  da:  Das 
Sysivm  der  Kritik  ist  ,,anl'  tL-ni  Satze  erbaut,  dnsa  der  ganze  spektH 
btive  licbraui'h  unserer  Vernunft  niemals  weifer,  als  auf  OegenstÄndc 
mOglietier  Krfahrnng  reiehe.  Denn  wenn  Iiewieiten  werden  kann, 
da«!«  die  Kategorien,  deren  »ich  die  Vemnuft  in  allem  ihrem  Er- 
kenntniss  lK.-dieiK'u  mute,  gar  keinen  andern  Ocbraach,  als  bloss 
ta  Bezicbnug  auf  Gegc^uitände  der  lOrfalirnng  haben  kftnneti  (dadurch 
da«  ele  In  dieser  blosa  die  Form  des  Denkcii»  mS^lieh  machen),  ao 
ist  die  BeaniwortBng  der  Frage:  wie  sie  »olohc  mOglieh  machen, 
iwar  wirblig  genug,  um  diese  IMlnktion,  wom<^lich,  zu  vollenden, 
alter  in  Beziehung  auf  den  fl«u)itzw<tek  de«  System»,  nümlieh  die 
tirenxbeittimmnng  der  reinen  Vernunft ,  keineswegs  notwendige 
sondern  bloss  verdienstlich."  .Soviel  ist  vnîlkommen  klar:  EHe 
Grenzhesttuimnog  ist  nach  dieser  Htelle  der  HanptKweek  der  ^Kritik" 
lad  speziell  asch  der  Iransscendentalen  Deduktionen.  Es  scheint 
aber  noch  viel  mehr  gesagt  za  »ein:  nXmlieb.  dans  die«e  Dedoktioncn 
■ichl  einmal  niîtig  sind,  sei  es  auch  nnr  in  sweiter  Linie,  dass  sie 
im  Gegenteil  rnhig  wegfnllen  kSnnten,  ohne  dnss  der  Einheit  nnd 
Vollsten di;rkcit  dos  Systems  Abbrneh  ^ethao  würde.  In  Wirklichkeit 
Vill  Kant  dus  nicht  sagen;  er  hat  sich  nur  inilgliehst  unklar  nnd 
■i^llleklteh  »nsgedrtlrkt  Was  nach  seiner  Meinung  ab  nar  vor- 
dk-nsllich  aneli  fortfalten  kannte  oder  wenigetem  nnbes«hadct  der 
AjiwliktizitHt  des  ganïen  Systems  einen  nur  hypothe8cnarlig»;n  Cha- 
rakter Inhalten  dUrflc,  sind  die  trannaeenilentalp«iycliologi8chen  Unter- 
michnngen  In  der  Deduktion.  Darum  wird  in  der  zitierten  Stelle 
(n  du  notwendig  ta  Beweisende  auch   der  Satr.  hineingenommiMif 


E.  Adi«ke«, 


dasB  die  Kate^rieB  erat  die  Fonn  ie»  Denkens  io  d«r  Erfahniog 
nflglieb  machen.  Ganz  unzwcifi;IU»ft  wird  die  Itivlitigkeit  meiner 
Ansieht  aber  durch  duu  8vliluss  der  Aurnvrknog.  wt-lchi-r  g<-^eD  d«n 
Versnek  poleniisit^rt,  die  Ueh«r«instimmDiig  zwischen  KrwhpiDun^D 
und  Verstande«ge»Pt7.en  auf  prilstabiliei-tp  Harmonie  zaiUck/nfHhrcn. 
Mao  etTf-iche  dann  Htotti  nor  sahjoktivp,  nie  objektive  Notwendigkeit 
„Auch  kann  kein  Sjutem  io  der  Welt  diene  Notwendigkeit  wo  andern 
herleiten,  uIk  an^  den  a  priori  zum  Ornnde  lie^-iiden  I'rinzipii'n  der 
Mitgliebkeit  de»  Dciikiins  eelbtit,  wodureh  allein  die  Krkenntnie  der 
Objekt«,  deren  ËrtKheinung  am  gegeben  ist,  d.  i.  Rrrnhrong  m^lich 
wird,  nnd  ^n^-t^.t.  die  Art,  wie  Krfahriin^  dndnreh  allererst  mi^^lieh 
wenle,  kilnnte  niemnlf)  hinreiehend  erklUrt  werden,  ho  Weiht  e«  dwh 
nnwidenprecblieh  gcwiita,  dasK  »ie  hhtes  dorch  jene  BcgrilTe  möglieb, 
ond  K'ho  BegrilTe  umgekehrt  nueh  in  keiner  andeni  ßczit-hnng.  aU 
auf  Gegi'uMÄude  der  KrI'ahrung  einer  Ik-dentung  und  ir),'vud  eine»  Ge- 
brauehs  Hihig  »Ind."  Die  Lage  ist  also  auch  hier  im  Grande  noch 
dieselbe  wie  in  der  Vorrede  xnr  ersten  Anflage  der  „Kritik".  Die 
objektive  Seite  der  Deduktion  ist  notwendig  und  ranss  imwider- 
Hpreeblich  gi-wiss  «ein;  me  bosteht  in  dem  Nachweis,  dastt  die 
Kategorien  tiud  Grunds%tiu;  die  Erfahrtin;^  m%lieh  machen.  Die 
subjektive  Seite  dagegen  ist  entbebrlieb;  Hie  will  psyehologiecb 
oder  transDceudentaliMvchologiseh  erklären,  wie  nun  Erfahrang 
darch  Kale^ofien  und  Gniudsilt;^e  im  einzelnen  mjjglieh  werde. 
AUo  die  Theorie  der  Erfahrung  kann  fortfallen,  nicht  der  Nachweis 
der  objektiven  Gültigkeit  der  Kategorien  ond  GniDditütxe.  Letzlerer 
iirt  noch  immer  wcftentUches  KrfonlerniB,  doi'h  steht  aneh  er  nicht 
mehr  im  Vordergründe,  sondern  das,  was  bisher  »eine  notwendige 
Voraofisctzung  oder  auch,  andeni  bctraehtct,  seine  notwendige  Kod- 
twi)nenz  war:  die  idi^listieebc  Grenzbestimmnng  ftlr  die  ratiouale 
Erkenntui».  Die  zitiert«  gesclirohenv  Acussernng  Kaut«  erkUlrt  sich 
nus  den  L'msllLnden:  er  wollte  für  sieh  nnd  »einen  KeRensenten  den  ge- 
meinsamen Hoden  möglichst  breit  machen  nnd  einerseits  zwar  sein 
Sj'stem  festhalten,  nber  andererseitK  nnch  von  den  EinwUrfen  de« 
&exen»eiitcn  anerkennen,  waa  er  nur  irgt^ud  anerkennen  könnt«,  doch 
m>,  das«  er  zugleich  zeigte,  aie  licMSCD  die  UanptpiMtitionen  seines 
Systems  UDersobttttert  stehetL')    Schon  zu  Lebieiten  Kants  erregte 

<)  Der  KraenMiit  liuhl  die  GrenibostiBiBuiig  sb  den  II&ii)>t>irodc  des 
Kautilclicn  äyaieiiiB  an  wid  stüwnt  dt»  Einwarfm  bei,  wdehu  t'Irich  gtigim  <H»- 
wIImi  i-rhvbca  bwt*  Sur  boilnacri  er ,  âaaa  letzterer  die  DedaktkiD  der  r«ln«i 
Vuntudobegiiffu  nkliE  genMH  uiitrreaclit  hübe,  da  tfo  doch  In  ttltulfiuiikt  tl« 


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4 
4 

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Die  bewegend«!!  Ktïft«  b  fiuiU  pUloeophlacker  Entvlekltui;  etc.    It 

die««  Sti-llc  Anfschea  und  zog  ilim  wi'geD  Vf^rlfogniiiig  dt^  Hftnpt- 
2WL-ck«  der  Iriuiatk'ODâentAltin  Deduktioit  Aiigriflo  xn.  Am  8<-hlass 
dvs  AiirentEeH  ^U«bçr  den  iiebrancli  teleologiflcber  I'riniEipicD  in  dvr 
Pliilcwnphie"  (1788)  pariert  erste  und  Mivlit  âo  auf  ein  MÎMvuniULnd- 
tâ$»  znrtlokzanihrL-D.  Zn^luicb  Dimmt  or  alwr  iiucb  simuu  AoumicrnDg 
Bber  die  GroiiKbii^timinuDg  h\»  wvscntlichvu  Zweck  der  I)«dakti<Hi 
weoigntitaB  Iialb  siirtl«k,  indem  er  den  MachTTeis  der  objektivfiii 
Gültigkeit  rationaler  Erkenntniiwe  jener  mindestens  als  gleieh- 
beri-ebligt  zur  Seite  stellt 

Die  iwcitc  AnfUg«  der  „Kritik"  gwbt  kefiH«wee8  m  weit, 
dac«  »ie  die  idvaliatÎBeli-cuipiristî^ebc  Gedniikciigrnii)>i-  in  den  Mittel- 
jtuukt  der  traoMceDdentalcn  l>e<lnktion  der  Kntegm-ien  »teilte  und 
etwa  die  Orenztietitimninng  xti  ibrem  HauptEweek  machte.  Aber 
letrtere  int  nicht  mehr,  wie  in  der  ersten  Auflage,  eine  mehr  neben- 
Bicbliehe  Fulgc,  die  Eunüebst  nicht  weiter  vcnvertct  wird,  »üud«m 
ein  SU  sich  wertvolles  Ergebnis  der  Unteraocbuug,  weleliea  sebon  io 
der  Deilnktiuii  eine  solebe  tteltfi^UtiUidige  Bedeutung  bat,  daxH  «einer 
Erürteriiiig  inebroru  Pamgrapben  gewidmet  wenlen  (§  22—25,  bc- 
wnders  §22-23).  Ancb  im  g  27  („Iteanltat  dieser  Deduktion  der 
Verstand e,il>egriffe")  opieU  die  Grenïbestîmmnng  eine  wichtige  Rolle. 
TroizUcni  aber  ist  da«  eigentliche  Iteweisobjckt  der  Deduktion  nocb 
iDuner  dan  alte:  die  objektive  Gtlltigkeit  rationaler  Erkenntniime. 
Ancb  die  itewcixmethode  vennittelHt  des  l'riiiiipii  der  Mfigliebkeit 
der  Eriabmog  ist  uoeii  dieselbe,  wenngleich  ihr  Uaug  einfaeber  ist 


l^jilniM  ildie  und  da  von  Uir  die  wahre  OrecxlieHtiuiuiuiii;  tiM  remcn  Ventiuifl 
tUiIiige.  Solange  jeite  nicht  über  sJle  Zweifel  i'rljaboo  »v[.  fmlaagn  kttnne  dle»e 
SUcL  iikhl  Anspniel)  aar  tinciiiico»t'hrlliiktc  .Ammhinr,  <trhi'tic-n.  Wi»  llrlrh  ver- 
Annt  halte,  Uiitt  der  Kexeaavnt  dnim  Hullist;  vt  unlerwirlt  diu  Unduklbn  einer 
Plrflftnig.  Gaala  Abslobt  Isl,  dem  Rezenseoten  oiiclizu weisen,  dass  die  ZitgesUud- 
rioe,  dl«  er  nncht,  Din  swlnircn,  nueli  die  ('rcnxbej^iiinmnna  uninnehmcn  Zd 
dCBCBi  Zweck  sdopHe«  Kant  (U-n  Ituxeiiüisnten  Autklil,  diti  Cri-uxbrntimmiioK 
mI  dii-  iliiDptwolie,  und  nateranclit,  »b  die  Zweifel,  welelie  der  Hei«useut  ge^u 
£n  Uedaküuo  geiuasett  bat,  Iha  berechügen.  Joue  zu  vemerfcn.  Es  wird  «e- 
fund«!,  daaa,  wenn  der  RM«nNcnt  nnr  du  oitc-iitllch  TranMcciidonliili?  an  der 
DadnbtliHi  (daas  nlaiBch  die  Katc^iiieo  and  (ininditfix«  di«  Furai  des  Ueiikeoa 
ia  dir  EtùhrVÊC  loOglivli  maoben)  au^ebe  —  und  das  tlint  er  angeblich  —  er 
•Beb  die  UreuxbestfanmaDg  hLi  ni^llg  iiad  bModittgt  ancrkcunen  roUiwe.  In  Wlrk- 
ItUtclt  freilich  hat  der  Kununaunt  die  ilim  imputiert«!  ZatcextuuduLiEte  gs^t  uiobt 
pvui^t.  Ihuolt  Kauta  Kteiuné  bekuuiut  nau  eio  ga«  blMbes  BUd  von  der 
Bnesaioii.  Sie  bcatrdtM  nleltt  unr  ili^  tnunctndMUlpayeholcigisrhe  .Sdtt.^  der 
DcdnkiluD,  wie  Kant  ea  dairirllt,  »»oilem  gemle  luieh  ihr«n  erki^nntniathwreti- 
■cbra  GrunilgcdaBkea. 


100 


r«i!«s. 


4 


nod  Hilf  kUrzorem  Wege  mm  Ziele  fUlirt.  I'ud  ebenso  wie  frBhcr 
ist  die  UreiizbfîStimmnDg  nnch  jelxt  niclit  A*»  Ziel  der  U«- ^ 
weiafuhraii^.  Bontlem  ihre  FolgeerscfaeinnDg,  nnr  dass  sie  ta^Ê 
bedeutend  Iiölierem  Miifluc  da»  loteresse  Ksnta  schon  in  der  Dffduktion  ~ 
in  Amtpruch  nimmt  und  nieht  nar  erwähnt,  Bändern  nusmbriieb  be- 
iiitndelt  und  nnf  ihre  Bedeutung  hin  nntcrencht  wird,  dam  aie  nicht 
nur  al»  Kunseiiuenit  gteicbaani  mit  in  Kiinf  genommt^n  wird,  sondern 
dass  atifi  ihr  aU  gexichertcm  Prinup  weitere  Kumwqnenzen  ent-  ^ 
wickelt  werden.  H 

Dieselbe  Tendeni  verfolgt  die  in  der  »weiten  Anflöge  neu  hin- 
mgekommone  „Allgemeine  Anmerknng  zum  S,ytrtem  der  GnindBütKo".  ^ 
Aui-h  auH  Bpäteren  Sehriften  Kanta  li<«sen  sieh  nneh  inanrhe  Stellen  H 
anf)lbreti,  mich  denen  die  ompiristiüch-idt'aliHtiaehen  Oedankengrnppeo 
eine  wetK'ntlicbc  oder  giir  dit-  Haupt  bedeutuiif^  l*Ur  die  ttanxflcenden- 
talen  Deduktionen  hiibeu  sollen.  Dueh  die  ungefllhrteu  Aeutuwrnngen 
genOgcn  f\lr  den  'Awt^k  meiner  Untentuebung.  Was  ist  ans  ihnen  zu 
folgern?  Naeb  B.  Krdmann  ditw:  Uaa  Keenluil  der  IVdiiktion  be- 
sagt, „dam  der  Venttiind  alles,  was  er  ann  si(-h  selbüt  fehil^ifl,  ohne 
es  von  der  Erfuhrung  ta  bürgen,  dennoch  zu  keinem  andern  Hehnf 
habe,  aU  lediglieh  2uui  Erfabmugsgebrauch."  (Kants  Kritizismiu), 
&  .%t).  Das  Resultat  der  Analytik  »oll  demgemäas  ma,  „daas  die 
alleinigen  Objekte  unseres  Verstandes  mügliehe  Et«elicinungen  aind, 
daw  der  Ven<itand  daher  tiber  die  niijgiiebe  Erfahrung  nicht  hinaas- 
kommt"  (Ebenda  8.  M,  vgL  S.  38;:i0,  47/48).  leb  kann  Erdraann 
dorehans  nieht  beUtimmeD  und  glaube,  dasa  seine  Anffaanang  dan 
Veratändnis  des  Kauti»elien  Systems  sehr  erachwcrt.  Die  Tliatsaohen 
atimmen  nicht  mit  ihr  tlberein,  weder  die  IVoblemstellung  der  Ein- 
leitung, Bocb  die  deotelben  ent8pre«hendc  Anlage  dea  ganzen  Werks, 
noeh  die  bedt-ntMintiteu  und  wichtigsten  Aoas»eruugeu  Kant»  liber 
Zweck  und  Hnuittinhalt  Heiner  trani>a«endentalen  Dednktionen.  Und  ii 
zwar  Hind  dies  gerade  diejenigen  Aetiasernngen,  welvlie  nicht  unter  fl 
dem  Drnek  einer  Voreingenunimenheit,  nieht  in  Ang4>nbliekeii  ge- 
Bchriebeti  sind,  in  welchen  ein  einxelner  Teil  des  Syütcmfl  sich  mit 
besonderem  Nuchdrnek  geltend  machte  (wie  beispielsweise  in  der 
Vorrede  zu  den  „Metapbyfiiwhen  Anfangsgründen ").  Sie  legen  viel- 
mehr von  einen)  weiteren  OesichtfikTeise  Zeognifi  ab  nnd  deut<-Ji 
darauf  bin,  daw  Kant,  als  er  sie  schrieb,  dos  Oanze  des  Systems 
ins  Auge  fas«te  und  den  Sehwcrpnnkt,  »owio  die  Ilaupttrietifedeni 
seines  theoretittehen  riiilosopliiereits  Eum  Ausdruck  bringen  wollte. 
Diesen  unleugbaren  Thatsatrhen  kann  Erdmann  nicht  gerecht  werden, 


4 
4 


4 


Die  bowcgendM  KtXft«  La  Kants  philo«oitlil>e1i«r  Entwlokluiig  etc. 

er  kann  nir  ji-dc  Atiit^iirllthc  Kiinlfl  keine  ir^'indwie  befriodigt-ude 
psyehttlopisiplic  Erklüniug  linfern.  Bei  der  I^ktUre  wine«  Werkes 
lint  nuin  gerade  an  den  wichtiçHlen  Stellen  das  (îcfHhl,  dass  er  den 
wirklichen  Verliültnitttu-n  Zwan^  antbnl  und  mit  ongenU^nden  Grlln* 
üpq  das  /tinel  oder  Znn'(-ni{;  in  Kaut»  äehriften,  wa«  wiui-r  Thi-one 
widptvgirii-lit,  ItinwegzndfUtvQ  vcnuctiL  Ho,  am  nar  «in  ßeiapiel 
anziifllliren.  welcbc^  de»  kleinslei)  Kunni  zar  Krürterong  heansprueht, 
meint  Fjdinann  S.  2V>:  „Melir  ala  der  NaehweÎR  der  objektiven  Gül- 
tigkeit der  Kategorien  war  von  der  Ik-duktion  uicbt  üu  Iciatea') 
Denn  ein  unmittelbares  l^jngctien  anf  die  kritisch»  Greuzbeslimmung, 
die  hier  vcrmiatt  worden  iat.  konnte  Knnt  ent  nach  dem  folgenden 
AlfM-dinilt  geben,  da  dietielhe  die  Hrnrlcrnng  der  (îmndiiiitze  voraa»- 
MtzL  Rr  hätte  aim«  die  Hyxlematik  »eines  Werkes  noterbrrcheo 
roHiwen,  wazn  er  jiMloch,  m  lange  nr  unbefangen  darstellte,  gar  keine 
Veranlansang  tiabeii  konnte."')  Dngi-gen  mus»  eingewandt  werden, 
dasH  dtis  Lehre  von  den  (ïrundsStzen  in  der  „Kritik  der  reimen 
VcrBunft"  nicht  inebr  wie  in  den  siebziger  Jabren  nnr  die  letxte 
Phase  der  Kategorienlehre  ist,  daxa  sie  vielmehr  jetzt  »ellxtttitundige 
Be^leutong  gewonnen  hat  und  Kategorien  nnd  nmndsätze  zwei 
viTHi-hiedene,  von  einander  iinabbUngige  Glieder  des  Oi^antsmiu 
bilden,  wenn  ste  aneh  dieseltM?  innere  Stmklnr  haben.  War  also 
Grenibefitinimnug  Kants  tetxbrr  Zweck,  nnd  unch  besonders  dafi 
eigentliehe  Kemultat  der  Deduktionen,  so  niuastu  sie  sowohl  für 
die  Kategorien  uU  fUr  diu  Grnud«ätzv  gelT<-unt  erwiesen  werden 
und  schon  gleich  bei  den  transzendentalen  Uednktionen  aU  deren 
Hanittaboieht  in  den  Vordergrund  treten.  Sie  mnsste  es,  nnd 
konnte  i-s  auch.  Grundsätze  und  Lehre  vom  Schematimnns  sind 
dnreUans  nicht  Voraussetzung  ftlr  den  Bt-weis  diraer  Grcnzbestimniung. 
Kann  doch  die  transeeendeotale  Deduktion  der  zweiten  Auflage  ihn 
«neb  sehr  gut  ohne  KUckeichtiuihme  auf  jene  ihr  folgenden  Unter- 
mchnngen  erbringen.  Znmal  die  l^ehre  vom  Scbemati^miis  ist  ja 
kein  natUrliehes.  mit  Notwendigkeit  sieh  einstellende«  Frohlem, 
sondern  eine  ktlnstlich  gemachte  S^-hwierigkeit,  von  welcher  die 
vnrhei^bendc  Deduktion  nichts  weiiw  and  nüt  welcher  die  Grtuz- 
bcatinimuDg    in    keinem    innerlichen    ZuMiumcnhange    steht      Di« 


■)  Han  bciMln«  den  Wldersprucli  gegun  die  auf  Solto  lUU  angefilltrie 
■  lM«ilc  ans  „Kvitx  KritJubnous"  S.  31,  IKu  obig«  Fonnulierang  Rnlmiuins  *<!lillMct 
H       tleli  an  ^KriUk"  A.  Ü.  I2S  im,  vgl  ohvn  S.  ITS. 

^m  *)  Bct  der  iwdtoa  Auiliigc  1b^  iMta«  Venuiltssimg  nach  EtduutUD  vor,  da 

^M      Eaats  rabcfuKonlicAt  gesehwiunlua  «xr. 


192 


E.  AdIckeB, 


notwondii^ttn  VormiMctXBiigi'n  fllr  din  OrGn/.ip4>»tiinmim^,  die  PrilmieiMMi, 
welcbu  8ie  »Is  DDvermeidltchc  Kousv^ineuz  uiich  eich  xk-lii-u.  aiad  Ju 
di'r  trnnssccndentalcn  Deduktion  der  Kategorie»  schon  8iünlticli 
ge^lM>n.  Sie  Ite^n  in  dnni  Ohnrnkter  der  lotxtern^D,  ian»  »Iq  lilotwa 
Formen  nnd  Funktion«»  de«  V'pfBtandox  und  d»hi>r  nhn«  Sinn  und 
leer  mnd,  Hobald  ihnen  nicht  uin  Hanuii-bfultige»  der  Amurhanunf; 
sis  Matorif  ge^çvullbcrstolit,  wulchwi  «if  unter  die  Einheit  der  Ajiper- 
ception  t>riiigi!n;  dni»  »ie  also  objoktivv  ^egeu^tSudlieho  GtHtigkeit 
nur  dadurch  erhalt«n,  duiw  Rie  die  Einheit  der  ApiM>reeptiun  und 
der  Brluhrnng  und  damit  die  Gegenstände  der  t>f»limng  er«t  mög- 
lieh machen.  Ann  dinu^n  WftsouseigcntttmlirhkeiteD  der  Knte^rieD 
ergiebt  sich  unmittelbar  die  NotneiHligkvit  der  Oronzbetctimmung 
(vorher  aber  Dwh,  udvr  Diindegten«  zugleich,  die  Notwendigkeit,  anf 
jede  Erkcnntniti  der  D\ngi-  an  »eh  xu  verziehten).  Daaa  Kant  nun 
in  der  ersten  AnDag«  der  Deduktion  die  GremcbiTtttimuiun^^  nU  eine 
zwar  notwendige,  al»er  scnnäehBt  nicht  weiter  xu  verwertende  Folge 
des  Ileweiagangee  ganz  bei  Seite  aetEt,  ist  eine  der  Thntwicheo, 
weh'lin  Erdnianmt  Interpretation  aU  nnmiiglich  emeheinen  buuien 
nnd  die  durch  aolche  Ikmerkungeo,  wie  die  zitierte,  nicht  una  der 
Welt  gcsofanfTt  werden. 

Aile  Seiiwierigkeitcn  werden  bcBoitigt,  Bowie  wir  aneh  in 
der  Analytik  die  rationalistische  Gedankengrupp«  in  den 
Vordergrund  rOeken.  Wir  Iwlînden  unit  dann  genide  mit  des 
bedeotaamsten  Thatsaehen  in  Ueltereinatimmung.  Die  gegenteiligen, 
abweichenden  Steltco,  von  denen  oben  (S.187 — 100)  eine  AoBwahl 
vorgeführt  wurde,  sind  Anomalien,  wie  wir  aie  im  ersten  Artikel 
flchuu  luehrfaoh  zn  bemerken  Gelegenheit  hatten  (vgl  S,43 — 45,  40  — 
47,  S4^6!>).  und  aneh  ebnniio  leielit  p»yehoIngiscii  ta  erklären  wie 
diese.  Idcnliamns  nnd  Gren;cboKtimmung  «pielen.  wie  wir  Rehen 
werden,  in  dem  Teil  de«  .Synteiu»,  den  Kaut  aU  Dialektik  bezeichnete, 
wirklieh  die  Hauptrolle.  Ferner  bilden  sie  die  notwendige  Voraus- 
»etzung  HOwohl  lUr  »eine  Moralphiio«ophie  n!s  Air  die  Glanbent<seite 
des  Systeme.  Und  gerade  nach  178:^  nahm  die  eine  wie  die  andere 
Kants  Denken  in  vieJ  höherem  Harn«  in  Ansprach,  »b  die  bereits 
ahgi-sehlos-iene  Erkeniitiiintheurie.  Je  mehr  das  geM-hiih.  desto  mehr 
muRHte  aber  die  ICettuug  und  BcgrHndung  ebjektivgUltiger  rationaler 
Wisttensehaft  in  den  Ilintcrgnind,  die  Grenzbestimronng  dagegen  in 
den  Vurdergniiid  treten.  Kant!>  Kntwickinng  uucb  1783,  wie  aie 
dureh  die  ihn  vorzugsweise  be.schaftigenden  Problème  iH^timnit 
wurde,  hatte  wenigstens  die  Tcndens,  jene  rein  erkenntnietheoreti- 


Diu  liewe^ndcii  KriU)«  in  Kuts  philoeoplibdicr  Kstwlcklang  olc.    1Ï 

srbea  Fragen  xiirUrkxndrAngen.  Und  Aww.  Tenieüf.  konnte  sehr 
wohl  dahin  fUbrfii,  das«  weiiij^lcnH  witwuiBe  die  i)rH|irDn;;1i(-heD 
VerliältiiisHf  gi-nidi-za  iiaigi'kclift  wvnlrn  niid  àoÂ,  was  ci^i-ntlieh 
Dar  Mitte)  zaiu  Zweck  war,  oder  eîuc  Folgcraog,  die  mit  in  Kanf 
fU'itumen  Wvrdi^n  mniixU-.  als  Ai-r  pigentlielie  Zweck  orwlicint.     Wa» 

dieser  VerrUi-kung  df«  Sirliwerpunktea  in  lieüomlcrii  hohem  Mnsm; 
ärin^.  war  der  Umstand,  dass  diejeoi|çon  Untci^iicbanj^n,  welebo 
IdcatiBiuUH  und  Grvnxhf«timmuui^  ihr  Fundnini'ut  fundon,  ftlr  Kaut 
8«hr  starkf^'u  OefUhlswert  Ir-hhiki'd,  der  den  n-iu  tli(H>ri-ti»chira 
fast  voUttUlndig  abging. 

Und  ii'M^h  etwa»  mht  Wichtige«  kam  Iiinxa:  die  Anfnabm« 
Act  ^Kritik  der  rciiicu  Veraanft"  bei  den  Ztritgenoasen. 
FUr  die  allemiciFte«  war  »ic  îbrcni  cigvutliehon  Zweck  nach  ein 
Blich  mit  «iobvn  .Sitigdu.  Was  es  mit  d«r  Ni-uin-grlludniijc  rationaler 
Wissecacbafi  fllr  eine  Bewandtnis  nnd  Wichtigkeit  habe,  begrilT 
uiHD  nicht,  konnte  man  nicht  begreifen,  weil  man  Harnes  Zweifel 
nicht  t'rfasat  hatte.  Nur  jemand,  der  durch  llnmrs  Schnic  hindnrch- 
gtpjiugeu  und  so  aufi  scinim  Si-hlummi-r  triigcu  Üinkcn«  aufgerüttelt 
war  udeT  dur  ans  Kants  Berichten  die  Bedeutuug  der  Huineschen 
Einwurfe-  wUrdipc«  gelernt  hatte,  kennte  Ocsohmaok  finden  an  einer 
Neiihe^rllnduug  der  ratiooalen  Wissenschaft,  die  ao  ti'uer  erkanft 
wurde:  mit  der  .Aufgabe  nümlivh  jeder  transgcendenten  Krkenntnî». 
Und  snlcbe  I^ote  gab  es  nur  wenige.  D«?r  IdealiKnitm  und  die 
Grenzbcütimmung  mit  ihrem  »cbüuuiigalosen  Kampf  gegen  die  alt« 
tr»n)!«i-ndeutc  Metaphysik,  —  das  war  es,  was  die  Zeitgenossen 
ZDgleicb  faszinierte  und  abutiettii.  wiui  hier  .\nhXnger,  dort  tiefer 
warb.  Nicht  der  Ketter  vor  dem  .Skeptizismns  Hchien  Kant  t.d  sein, 
«oodeni  der  Allestermalmer.  der  promtaische  flume.  Kein  Wunder, 
wenn  die  Anfn:ihme,  die  das  Werk  allgemein  fand,  auf  den  Ur- 
heber zurückwirkte.  Was  üegner  nud  Auhanger  In  den  Vordei^rnnd 
Sielleu,  »eheint  «ueb  Kant  leitweise  mit  Recht  aaf  diesen  bevor- 

leu  l'laty.  Anspruch  xii  niaehen. 

Uas  in  den  beiden  letzten  .\biiätzen  Ceeagte  gieht  uns  die 
lüebtnug  an,  in  welcher  eine  ErklUrong  der  stellen  r.n  Huehen  ist, 
in  welebcD  die  Greuzhiistimmang  (und  der  ihr  meiHteus  zu  Grunde 
liegende  Idealinmns)  den  eigentlichen  [laupt£we«k  der  Analytik  ïu 
bilden  seheint  Alle  diese  Aeiisserungeu  stehen  unter  dem  Bintiuss 
der  t>i«tektik  rc«p.  der  praktischen  Fhtlosophie  in  ihrer  weitesten, 
die  Olaabenttseite  des  SyMlemn  einsebliettsenden  li^'dentiing  oder  sind 
nnter  dem  tjodmek  der  Aufnahmo  des  Werke»  bei  den  Zeitgenossen 

,  ffwilrlTlifTT  t.  1% 


IH 


t.  Adickta. 


entFlnnden.  ]>i«  Triebfedern,  w«Ic1ie  Kiiiit  vennoclite'ii,  die  gaoKe 
Kraft  wîiaf«  Gcistwi  .in  die  Knttimp  der  a])riari)tcben  WiBsensfbaft 
ZD  sc(zi?u,  sclineigvn  iu  d«-ii  Au^i^'Di)iii*ki;u,  wvlelicn  ji^'oo  8tuUru  ilir 
Dasein  vtrdanknn.  l'iid  rnil  den  1>it<bft^dcni  w»r  zugleich  auck 
Knots  Fähigkeit  daiiin.  »icli  in  die  frUbfn^n  Oednnk<>ngÜnge.  in  dajs 
Vorwiegen  der  ralianaÜHtiHeben  Tendeiw  zurHi-k^uverfleUpii.  Uftn 
muBA  sieh  Borgsamst  vor  der  AnHii'ht  hllt«n,  Kaot  bab«  das 
vielversi'hlnn^t-'iip  Oow^be  seines  Svstenis  laimcr  rur  Anteil 
nnd  im  Herzen  gcbabt  nod  das  unbcn-ebtigte  Vurdräogi-n 
eines  Teiles  ftugittlich  voriniedcD.  Kant  war  ancb  eiD  MeoMti 
nnd  über  nu'nwblicUe  Sehwücben  nicht  orbnben.  Aneb  er  batte 
Stimmnngen,  denen  <>r  nnterwÉ>rf«n  war,  weehselnde  Neigungen  nnd 
Inten-men,  welcbe  die  Orappiemng  der  (iedanken  in  ihm  beein- 
(iDttsten;  er  war  von  zafäUigen  Kindrllcrken  abbSngig.  die  »eJDcm 
Beükeu  eint-  gewisse  Kichtiing  und  einem  xunäeli^l  antergeurdneteu 
T«tl  Sfi»««  Sfirteios  eine  abnorme  He^entnog  geben  konoten.  In 
solehen  Angenhiieken,  in  denen  er  ohne  Rtlekaiebt  anf  die  (►ewegen- 
den  KrUfte  Reiner  Kntwicklung,  obne  lilteksiebt  uaf  daa  Ganze  des 
Systems  als  einheitlichen  Orj^anismos  der  sein  Donken  xnniUig 
ht^beriHehendeu  TeudenK  naebgab  nnd  unter  ibreni  Kinfluti»  sieh  T.n 
Aensflerungen  binreissen  üei«,  die  keinen  Anspruch  durauT  machen 
kennen,  priuicipiello,  erschöpfende  nnd  endgültige  ta  sein,  konnte 
er  «ehr  wohl  die  Urenibcstimninng  tond  den  Idenlifmin-il  7.am  flanpt- 
xweck  sowohl  der  ganzen  tlienretiitehen  l'hilufiopbie  »Ir  atieli  spesiell 
der  tninPMendentalen  Üednktinnen  der  Analytik  maeben.  Aber  wir 
haben  es  dann  eben  nur  mit  llnn-pelniUcüigkeiten  zn  thnn.  die  auf 
die  priniipielle  Benrleilnng  der  ganzen  lürkeuutuitttheurie  wie  ihrer 
einr^lneo  Teile  durch  den  Historiker  der  Philosophie  ohne  Einttnss 
bleiben  mtlftsen  und  nur  verlangen  ki^nnen.  iu  llezug  auf  ihre  Knt- 
stehnngsmUgliebkeit  von  ihm  [ttneholagiseh  erklürt  zu  werden. 

Man  wird  vjelleiebt  erülunnt  sein,  daRX  ich  an  diese  alwobliefl- 
senden  Untermiehungen  Über  die  Analytik  lierangetreteu  bin.  ohne 
rorher  die  In-ideu  Abxchnitlo  Über  Phacnomena  uud  Nuumeua  und 
Hber  die  Auiphibolie  der  Hctle'xiousbegriffe  bespiw^heu  zn  haben. 
Aber  der  letztere  —  von  Kant  selbst  schon  als  Anhang  bezeichnet  — 
gehört  eigentlich  gar  nicht  in  die  Analytik,  sondern  in  die  Dialektik. 
Wie  diese  die  transscendente  pBychologie,  KoBmologie  nnd  Theologie 
bekttmpfl,  ao  der  AbHchiiitt  über  Ampbibolie  die  falschv  Ontologie.  ■) 

■}  Die  weltont  BcfcrUiidnng  tn:  A'lkkcH,  Kants  SyataoiUik  «b  iivxtciB. 
bOdendor  KkktiiT.  8.08—111.  Vgl.  audi  m-iiiu  lli.'Hpre«liiiâ|;  dai  „Lu«ea  Blä1t«r* 
Is  diusen  Uutt  iuit«t  lUb. 


IM«  bmrcKeiMlffD  Rrifli!  in  Kants  |iliilcwuj>bticher  Eiit«rlcktiui(  «tc.     105 

Von  nim  gut  also  alle«,  waH  im  DÜclisti-D  A)i«olmitt  >'uo  dvr  Dialektik 
g«8a^  wcrdou  wird. 

Auch  dfr  Abschnitt  Hlier  FliaenoinenA  und  NoamcDa 
^hfirt  eigüDÜii'li  ntir  melir  balb  io  die  Analjiik.  Kr  bildet  floxiuagen 
den  [ 'cbergiinç  von  diiBcr  im  Dialektik,  iodetn  *r  au»  eraterer 
diiytiiigcn  Kcsultule  /.iübt,  wek-lio,  wl-ud  ßi«  «OfU  in  ibr  eeliiot 
iiriiirUn^bcli  uiebt  recbt  sn  verwerten  wari-n.  Dir  die  Dialvktik 
gmitdloj^ndt!  Bi-ilenniny  haben.  NaeU  Krduianns  OnretcUintg  (Knuts 
KritizisiDUR  K  '-i'M)  Hcbfint  e»  zwar,  »Ir  wtllu  anRor  Abnclinitt  die 
sämtlichen  einzelnfin  Kr^hniaiie  der  Analytik  in  einen  »nrnniariBiOien 
(JeUrTwIila^  xti9:tniiiK'nr:iH)»!n.  der  die  MoiiH-nte  derselbeii  in  einem 
funkt  VLTeiuige.  l'ud  diei^-r  l'uuki,  iu  dvui  alle  Rt^sultutc  vereinigt 
tàaà,  noli  in  der  B«hnui)(iin)ç  licgvn,  daea  ciu  tranescendentaler, 
aaf  die  Dinge  an  M«b  b^'zHglieber  (iebrauch  der  Kategorien  an- 
m&glieh  sei. 

WUre  KnUnannx  DamteUnuv  ricbtig,  eo  hXtte  ieh  allerdûigs 
einen  {^TutüU'ii  Fehler  bogau^u.  indem  ieb  di-ii  Abnehuitt  auf  den 
tctxteu  äeiti-n  von  der  Besprechung  au8««blua8.  AJleiti  die  Stelle 
im  Anrnng  de»  AbM-hnittes  (2.  Auflage  S.  2%),  anf  die  Erdmnnu 
eich  iiainentlich  bexteht,  enthält  etwas  ganz  iinderi-t>,  alfl  was 
et  fti<;  Hagen  iSsst  Kho  wir  nn»  :iaf  da«  fltUriui^he  Me«r  der 
[>ialektik  wagen,  meint  Kant,  „n*ird  ea  nllticlieb  nein,  znvor  noch 
einen  (Uiek  anf  die  Karti-  di-s  Landes  zu  werfen,  das  wir  eben  ver- 
lawieu  wolb-ii,  und  enttlich  ku  fragen,  ob  wir  mit  dem,  waa  e«  in 
«eh  enthält,  nicht  allenfnllti  zufrieden  nein  konnten,  oder  nach  aus 
Not  znfrieden  Hein  mQieieu,  wenn  ea  nberall  keinen  [tndeu  gtebt,  aof 
dem  wir  uns  anluinen  kCiimten;  zweibmH,  unter  weleheni  'J'itel  wir 
denn  BelbHt  dieMeo  l.atid  hei)it£eu  und  mm  wider  alle  feindseligen 
AiiK|)rllehe  gesichert  halten  kennen.  Obsebon  wir  diese  Fraf;en  in 
dem  1.4iiifu  der  Analytik  schon  hinreielieiid  beantwortet  haben,  so 
kann  doch  ein  sumniariflcher  Uebenuhlag  ihrer  Auflüsmigisii  die 
Ueberzenping  dadnndi  veretärkeu,  Aim  er  die  Klomeute  dcreelben 
in  einem  Pnukt  vereinigt"  Also  nicht  der  Inhalt  der  ganzen  Ana- 
lytik »ull  kurz  iiisammengefaMt  wenlen,  sondern  nnr  zwei  Fragen 
Werden  an»gewUhU,  die  zwar  im  Laufe  der  Untersnchnng  8(>hoa 
Öfter  aufgeworfen  und  auch  hinreichend  gelOst  sind,  die  aber  bisher 
iKH'h  keine  7.niuimmenhüDgeude  DarxtcllDDg  erfahren  haben.  Die 
Fragen  selbst  werden  anf  S.  205  etwas  nnklar  gestellt.  Sicht  mnu 
die  ['ntersuehnn^  selbtit  an.  so  findet  man  nii^ebwer  »h  das  eigciit- 
bebe  'l'bema  den  ansfllbrbcheii  Nat^bweis  heraus,  das«  wir  eineiwits 


196    E.  Adickes,  Die  b«weg«iiidea  RiUle  En  Kuit»  {ibiloa.  KotiricUiuiK  etc 


TOD  den  Kato^ricn  keinen  trnitssei^iidvDttïD  Gcbraucli  »ir  Erkeimt- 
nifl  VAU  Dingf'ii  an  sich  innchen  könncD,  dngs  tie  vielmehr  Riets 
auf  Erfahrung:  Iwai'Iiräiikt  hieiben  mUit»eii,  dam  und  inwicfera  wir 
aliiT  andLTtTHcits  doch  neben  den  Pkäiiomrncn  noi-h  Xoumena  an- 
zunvhuiiTQ  bcrwlitigl  und  zugluieh  gt'U«tigt  sind.  Waa  aber  bisher 
in  der  Analytik  nicht  «ogloieh  viTwc-rtbarv  l-'uIgi-vritcht.Mutugi^'a  des 
Beweiftgangc«  g;ewei«n  waren,  vrird  liier  gegammelt  iiud  verarheitet- 
Uie  idejiligtiwhen  nnd  eropiristiiwhen  Gedanken^nippen  nehmen  nn- 
lKBtritt«tt  den  ganzen  Abttehnitt  allein  ein.  Anch  in  der  Dialektik 
sind  sie,  wie  wir  «elien  werden,  die  herrschenden.  Die  Anfgab« 
nnserc«  Abeeboitte«  Ut  daher,  die  Dialektik  vorzabereiten.  Alle  die 
einzelnen  Htrnhlen,  wvlehv  von  Zeit  zu  Zeit  im  Laufe  der  Analytik 
aafblitzten  nnd  den  Hintergrond  (mit  IdealtHuus  und  Greszbestimmnng) 
Bcliarf  beleuchteten,  dann  aber  wieder  in»  Nichta  iiich  zn  verlieren 
»ebcinen,  tiind  wie  in  einem  Spiegel  aufgelungen  und  vereinigt 
Jetzt  werden  nnter  ihrem  Selieise  di«  Grnndlagen  ^•slehort,  auf 
denen  die  Dialektik  erbaut  werden  lUilL  Nueh  v'w\  klarer  muss  die 
Baehlnge  in  dem  von  mir  rekouetniierteii  „kuriL-u  Abris«"  znTa^ 
^treten  sein.  Derselbe  war  einheitlicher  als  die  jetzige  Analytik. 
In  ihm  war  hiflher  nur  die  objektive  Otiltigkeit  der  Kategorien  er- 
wieüen.  In  dem  Abnehnitt  Ober  Fhünomeiui  nnd  Nnnmena  nurde 
mm  ersten  Uni  eingebend  oiitemneht,  ob  nicht  auch  ein  transscen- 
denter  G»fbrunch  der  Kategorien  miSglich  sei,  und  die  Frage  eut- 
Hchietlen  verneint.  Wie  der  „kurze  Abriiw"  augek^  nar,  maiwt« 
eia  Alntchuitt  wie  der  unsrige  cingeiBchoben  werden,  weil  tionst  die 
Dialektik  in  der  I.nft  gr-^cbwebt  haben  wHrde.  Daf  Naturgemaeee 
wfire  aUo:  die  Ampltilmlie  der  KeflesioniibegrilTe  in  die  Dialektik 
zu  verweixen  and  dem  io  Rede  stehenden  AlKtchnitt  den  Nebentitel 
in  geben:  Ucbergang  zur  Dialektik;  Darlegung  ihrer  Orumiprinzipien 
in  Gcirtalt  viniger  Koiise<|neuzcn  der  bixherigeu  L'utervuchuugeu  .welche 
fUt  die  Analytik  »elbst  nnr  von  nebesäLchUeher  Bedeutung  waren, 
leb  war  also  berechtigt,  den  letzten  Abiichiiitt  der  Analytik  samt 
Beinen)  Anhang  bei  den  Darlegongen  auf  S.  UK> — UM  zu  eliminieren. 
Was  sie  BcHonderea  an  sieb  haben,  ist  durch  ihre  Verwandtschaft 
mit  der  Dialektik  bedingt,'  xu  weleb  letzterer  ieh  jetzt  übergehe. 

(Sdiluaa  folgt) 


>^' 


< 


Eine  Sozialphilosophie  auf  Eantischer 
Grundlage. 

Von  S.  VoTUiid«r  In  äolIoK«B. 

Kant  hat  Hein<>  wiKflORHcbaftli(>hv  Lvbcnsaofgabe,  die  Nea- 
bf^rflndojig:  der  Philtwophic  ale  Bysti-iiintiai-her  WiMCDMliafl,  8uf 
lias  BDKiale  G«btet  nieht  ausgedehnt  Er  hat,  wie  hedentsamen 
Stoff  «.-ine  ns-ht«-  und  geÄchicJitsphilowplnftohcn  Sohrift<^n,  in»- 
IWBODd«lo  die  Ide«  zu  einer  allgftmeini^n  ï!et<i<hii!tit«!  in  welttitlrger- 
lieher  Almioht,  in  (lieoer  Uiiisicht  such  Itistcn,  doch  keine  »laamtnen- 
lAngeiide  kritisuhe  Sosiatphilosophie  gCHclmncu:  und  «•beoHuwc-nig 
hkben  fatitber  iwtine  JUnger  nnd  Fortbildner  im  engoren  wie  vreitoren 
Sione  dieser  Arbeit  sich  aateritogcn.  Selbat  udsu«  von  soualen 
leen  crimitct  Zeil,  vun  der  man  ober  die  ImiDgrifTnubmo  vinor 
nlebra  Aufgabe  hätu.-  orwnrtt-D  kennen,  ««heint  tlk-r  d<-r  oifrigtm 
B«8ehäfligiing  mit  praktischen  sonaleo  Problemen  bis  jetxt  die 
HlBSe  nicht  gefunden  xn  haben,  eine  geaieherte  theoretische  Grund« 
ttge  fnr  dieselben  ku  suchen  tind  festzustellen.  Das  Kiaiige,  yva» 
bialier  in  dieser  Richtung  vorlag:,  die  matcrialistiwhe  GiiBehichtn- 
pfaitoHOphie  von  Karl  Marx  und  »einen  Anhüngcrn,  hat  zwar  den 
VoTzng  eigcr  scheinbar  einheitlichen  Methode,  untcnvirft  divwJbe 
aller  keiner  kritisehen  BegrOndung,  geht  nicht  auf  die  letzteu  Grand« 
Iiegriffe  einer  ml>gliehen  Scxial wisse nwtinft  znrllek  ond  ist  zudem 
nicht  vollständig  ausgedaeht  nnd  durchgeführt.  Um  80  frendiger 
ist  als  erster  Versuch  einer  kriti»ebcn  iMMtialphilosopbie  da«  soeben 
laschiencüc  Werk  von  Rudolf  Stammler.  Wirtschaft  und  Recht 
nach  der  materialistiKchcn  Gosehiehtsanffassung  (Leipzig, 
Veit  &  Comp.  1896)  tn  begrOaten.')     Statumlertt   Bnch   bi^t  vfeit 


>>  Swarhatdie  RMcosion  von  Sit ndin iter  i: 
betelu  die»«  Werkes  gcdM^t,  allcta  sie  t»t  der 


[ïçftti  pI.t  ,Kiuii--itii'li<-n'' 


108 


K-Torllider, 


mehr  al»  der  Inicht  mifüttuver^tohcnde  Titel  (in  dieser  [teueliniig 
geben  wir  Standm|:cr  a.  a.  0.  S.  133  Recht)  lM«apt:  «^^  i-ntliHlt  nielit 
tilom  eine  Kritik  dur  matcrialistiBtrbi-n  Oi-iti-lii(.-liteinißiisHUDg,  «uudt-ni 
eine  Uvberwîndtuig  duraelbi-n  durch  uine»  selbittHiidigen  Aofbrni 
sozialpbilosophiscbor  G(>diiiikeD.  nod  zwar  —  de^linlh  gMiört  f^-nie 
Br«prechang  an  dieRe  Ht<>lte  —  anf  Kantiseher  Ornmllage.  NicIit, 
dasfl  Kant  besonder»  oft  genannt  vrllrde,  aber  »eine  Methode  wird 
ungewandt  in  derjenif-vn  Ansbildung,  die  ihr  unter  den  nt-ncTfu 
Fortbildni-m  de*  kritisclii-n  IdeJilJBinn«  vor  allem  Cohen  gfgub«u  hut, 
ungewandt  auf  ein  von  dieser  fast  noch  vSlIig  anbearl>eiteti?«  Gebiet 
Seine  Hauptbpdfntnng  liegt  in  dem  Nebentitel:  ^eine  so-tialphiln- 
sophiBche  Untersuchung".  Stammlers  Erörterangcn  sind  and  wollen 
sein,  tun  mit  Kant  xu  reden:  die  Prologomcoa  zn  «ioer  Jeden 
knnftigvn  SoztnlphiloHophie,  die  als  Wiaseusehaft  wird  auf- 
tretvu  künnen. 

Qan?.  im  Sinne  Kants,  ja  fast  im  Stile  des«*lhen  formuliert  er 
sein  Problem  dahin:  Welche  allgemeinen  Hegrifle  konstituieren  aller- 
erflt  dan  soziale  Leben  als  einen  eigenen  Gegenstand  untrer  Er- 
kenntnis (^  17)?  Unter  wclehen  formalen  Bedingungen  ist  diunelb« 
allein  einheitlich  zn  denken  möglich?  Seine  Aufgabe  bezeichnet  er 
ausdrfleklieli.  „iim  MissvereliDdni^'en  vonub«ugen ".  aU  eine  er* 
konntuiskritiscbe,  nicht  psychologische.  Sein  »oiinlee  A  priori 
ist,  wie  da.«  Kantiüche.  nieht  zeitlich,  sondern  logisch  xu  vorgehen; 
es  existiert  nicht  vor  oder  ausserhalb  aller  gesehiehlliehen  Krfahrnng, 
Boadem  es  will  die  ciobeitlicbo  and  allgemeingiltigv  j\rt  ihrer  Er- 
kenntnis bedeuten.  Eine  absolute  Notwendigkeit  liMt  sieh  freilieb 
tÜT  du8  soziuic  [.ebeu  nicht  anfzeigcn,  aber  eben  so  wenig  f))r  da» 
wiaseuBcbaftliche  Erkennen,  das  ethische  Thun,  das  ktlnsllerischc 
Oestalten.  ,.Wer  danach  fragt,  fragt  mehr,  als  wis^enschaAliche 
Einsicht  beantworten  kann"  (8.  110).  Vicbnebr  mir  die  Milglichkeit 
eiitcfl  gesetzmissigun  Erkcnnens,  Wollen»,  Gestalten«  vermag  der 
Kritizismus  aufznweîscn. 

Wenn  nun  aber  dos  soziale  l^ben  in  seiner  Eigenart  den 
Gegenstand  einer  neu  zu  begrllndeuden  SozialwtsseoKbaft  bildet,  so 
hit  zunächst  genau  zu  bestimmen,  was  denn  nntcr  sotialem  Lebeu 
eigentlich  zn  verstehen  sei.  Was  bedeutet  denn  dies  .sozial",  diese« 
meistgebrauchte  von  den  rieten  Schlagwörtern  unserer  Zeit,  dessen 

Udniuig  auch  nMii  gwedit  gwariea,  indem  ala  efaereolu  den  Gemnipisa  des- 
mHmii  alcbt  crkcBMui  llisu,  aocIcttncHa  t>Inen  »Icbdgca  Pnakt,  dm  >te  elasdllg 
betansgrcin,  icUi  ouscvvntaadcB,  t«ib  aài  L'oivcht  «nfregtUTen  liM. 


Else  SoiUlpblloaopUs  «uf  Kaaiiac)t«r  Grundlage. 


199 


Bt-^iï  gfsQtm  UD(t  bestimmt  festEiutvUen  trot/dem  n««ii  kviner  aller 
der  .lumicn,  NatioiinlokoDomeu,  Politiker,  Philosophen  niil«;rnoii)niL^u 
iuit  (1  IS)V  Wir  ßohen  auf  die  fünferlei  Bedeutnogen.  in  denen  diu 
beotige  âpn-chwdse  das  Wort  „8o»al^  ^lirauvlit  (HO — 123),  aicbt 
ein.  Staininicrs  eigene,  in  immi-r  nuni-n  Wondnugeu  des  Gedankena 
wicdiTkebroudi;  Üftinition  lautet:  Soiialeti  LcWu  hemt  Inaser- 
liek  (90)  oder  darcli  üneserlich  rcrbindende  Normen  (108) 

^gcr>.-gelten  Znt)amm«nleben  von   Mensolieo.     Di«  Kegelnng 

[dntoh  Mcnwliemtntzung  untersokeidet  da»  roenscblicbe  ZnsammeD- 
leben  (m  weit  ea  tum  geecbivlitlich  alluin  bekannt  tet,  seine  ente 
EntiitebHQg  intvros^ivrt  uns  hier  nicht)  von  dem  blum  |)hyHiHcIien 
Kcbeneinfloderletreu ;  der  anfan^  dem  Lesicr  etwas  anlTalleiide  Zu- 
wttz  „Sa«serlich'  wird  in  der  DifTprenzdesSoualen  ?om  Moralischen 

tood  von  den  BubjektiTen  Triebfedern  des  Kinitclnen  begründet.  Man 
an  dieser  Definition  ja  vielleicht  noL-h  das  cintr  oder  andere 
vennfsseo,  «twa  den  von  an«orom  Philosoiibi^n  keineswe^  Ober- 
en,  aber    au    späterer   Stelle   eingefügten   Gedanken    ^zu    tiv- 

^■tinunteo  Zwecken"  oder  „zur  Befriedigung  ihrer  ftcdUrfuii<se"  schon 
hier  hinzngefUgt  wOnMhoD;  einen  HanptTorzng  vrird  man  ihr  jeden- 

r  falls  nicht  abstreiten  kennen:  daas  sie,  gerade  in  ihrer  knappen 
Fassnug,  ein  wirksame^  methodisches  Unterscheidnngsniittel  der  »O' 
iialni<>seniichufUicben  tod  anderen  ßetrachtangsweiBen,  insbesondere 
der  DaturwiascnRohaftlichen ,  darbietet,  und  m  aach  in  die«er  Re- 
sehnng  dem  Kantiarben  Gnindflutze  reinlicher  Scheidung  entsprieht. 
Ao  dem  ah«)  deiioitrrten  iMzialen  Leben  ahi  Gegeiutand  hat 
nnninehr  die  kritische  Soziulphilosuphie  ihre  methodische  Ari>eit  ku 
bi^iuneu  d.  h.  die  grundlegende  Ge^etzmitseigkeit  desselben  zu  er- 
forschen. Diese  aber  kann  —  darin  xeigt  sich  die  genaue  IJefaer- 
einstimmnug  Stammlers  mit  Kants  tranwendentaler  Methode  —  nnr 
formal  sein,  moss  von  allem  be»ondereu  Inhalt«  einer  mOgUcheii 
fiegclung  des  aoziulen  Lebens  volLitUndig  absehen  (186).  Wenn  es 
einen  einheitlichen  nud  allgemeiiigîltigen  Gemchtspuukt  nir  alW 
Sutiale  I^ben  geben  soll,  so  kann  er  sich  nur  anf  die  Form  dem- 
selben, das  will  sagen  die  oberste  Uedingnng  seiner  Erkenntnis  als 
eigenen  Gepeustande«  beïjehen  (187).  Was  Kant  fttr  die  Krfalirnng 
wie  filr  die  Ethik  in  dem  Terminus  der  Form  gesucht  und  gifuuden 
bat:  das  Bi^tiuinieude,  Bedingende,  Gesetzmüssigo  an  aller  Erkenntnis  '), 

-I   Ich  hab«  la  melaar  DbMTtMiini  (Der  Forioali«ini  dw  KandtwlMn 
HntrarK  I(i03)  fn  AaieliliHi  u  «jae  B«1Im  KuÜMtcr  SUilleo  («kI- 
-cCiknuigskère  &.6— IJ,  IBr  tue  KtUk  S.  HS.)  dieaen  Cbtrakfrr  dvr 


K.  VorlSndcT, 

vrird  Ucr  zmn  erstrn  Male  naf  àaë  G«biet  dee  Mzialen  l^bei»  mit  Be- 
wiuMttH-iu  augcwMidt.  StflDimler  bezieht  eîob  denn  anrh  amtdrüi^klicfa 
«or  KantB  lyebre  tod  Materie  nnd  Form  (Am|ibil>nUo  drr  ReflexioDH- 
Iwgrifffi  Nr.  4)  da,  wo  er  »nsfbbrt,  dass  die  allerdin^  nur  in  dw 
Abstraktion  mSgUchv  Tronnoii^  von  Form  und  Stoff  bt-linfa  der 
Nögüclikeit  wiit«<.-n8i'haFtUeber  Behandlung  einznlrutc-n  bubv  (ltK>>. 
Fragen  wir  nnn  weiter:  Worin  b«Ktuht  die  Form,  worin  die 
Materie  des  iiozinlcn  Lebens?,  sn  ßndet  ^ioli,  daKH  dio  Antwort  in 
der  obigen  Definition  de«9elh«n  bereits  enthalten  iat  Die  Form  ist 
die  (äDseere)  Kcgelnog,  die  Materio  du  zu  regelnde  ZneaminL-ulebcn 
der  MeuHi^hen.  So  weit  ist  ohne  Fra^  die  l'ntcrxcheidun^  klar 
und  lit^stiiuint.  Schwieriger  igt  die  Grcnïbetittnimun^  £wis<-hcu  Itetdeo. 
Sie  klingt  davon  ab,  wie  weit  man  die  Herrschaft  der  Form  am- 
ïudehneD  gemnoen  ist.  Cohen  »act  einmal'),  die  Anfgnbe  der 
WisflCDsetiaft  beeteho  darin,  ^.inimer  weniger  die  Materie  anznerkonncu, 
immer  sicherer  den  Stoff  in  Form  za  durchdringen".  Von  dii^iem 
uDserv»  Eraehten»  prinxipielt  ununfL-ehtttareii  Stnndpnukte  »uit  geht 
Staiuuiler  ailerdinp^  nielit  weit  geuug.  wenn  er  die  MnU-riv  de« 
MMiialen  I^bens  aU  „menschliche»  I^uHunmenwirken  7.nr  IlefriedignDg 
irgend  welcher  niensehlicheD  Itedtlrfiiisse'  definiert.  In  dem  ,.Zh- 
tiaramennirken"  tindet  Natorp^),  wie  mir  scheint,  mit  Kecht  echon 
ein  Mitcinfitewen  deasen,  waa  docb  vermieden  werden  soll,  der 
regi'lnden  Furm:  vr  M-hlägt  tttatt  dessen  vor:  Eignung  zu  zuiuimmen- 
wirkender  Thutigkeit,  Über  welche  Eignung  znuächat  die  Technik 
eDtücbeidet.  Weniger  notwendig  linden  wir  die  gleichfalls  von 
Natorp  gewAttücbte  Streichung  de«  allenliiigH  nicht  gerade  nnent- 
behrliehen  ZnsatKeH  „znr  Itefriedigong  menschlicher  Uedttrfnisfie-'. 
Wenn  Katorp  xcIbBt,  im  .\n9chlnH8  an  Kants  Ethik,  im  Indinduetlen 
der  „Form"  der  Aktivität  d.  i.  dem  regelnden  Wille»  »Itt  Materie 
die  „regeiloiien.  subjektiven  IViebe"  gegenüberstellt,  warum  äull  da 
im  Bozialen  l.el>en  nicht  al»  die  Materie  das  auf  I^efriedigung  ihrer 
ItedUrfnisse  gerichtete  Thnn  der  Meii9chen  gefasst  werden  dllrfen? 


Form  MtftabclIeD  gvmcht,  ohne  dsBs  einer  meiner  R«t«ii»eiil«ti  (JodI,  VaOüDgev, 
Koppelmmiia)  Bsf  diMon  Pnakt  alber  elagegaiigAa  wïra. 

■)  Cuhcii,  Kanu  B^-cHhiitunf!  dor  A«MthRtIk  S.  IX 

'i  In  Mlaeu  aocbea  Ini  Arclitv  tUr  systcniubeli«  rhiki»0|)li(«  «»dMilMDdM 
„Gmndlinivn  ttact  Thei*rie  der  tVilloDsblldiin^.  Drilles  Stück',  die  der  Herr 
VecfuMf  mir  auoli  wKktead  den  Draoki»  luitxateUea  die  tSUte  hitte.  leti  kaon 
uf  dice««  >odal|iU)«»upliisoh  liuckbcdentnaea  Artikel,  der  täae  boaoadece  Be- 
■preebing  vvrdiaDcii  irllrdc,  hier  anr  Hfinerknni  rnKkea. 


Elle  SoiUliibUoMpble  tuf  Kaatlacber  Oniiidisge. 


aoi 


» 


An  ii^gcnd  einer  Stelle  tnBMcn  diceelbem  doch  znm  Vonwlicin  kummeo, 
und  jcnr  re^'lndcii  Fonn  gL-hörcD  eio  gewisi«  nieht,  sondern  zur  rcgol- 
lutten,  »Ikt  eu  regelnden  Msterie.  Wir  wtlrden  »\m,  Htaninder  mit 
Natoqi  rerbiodend,  als  Detinîtian  der  Hotialen  Materie  vorachiagen: 
diw»  Za<i3mmealeben  (nieht  î=  wirkt^i)  ')  von  MenM'ben  als  bentinun- 
barer,  willcosfllhiger.  «uf  KcdUrfoiBb^rfriwlignug  ^Ticbu-ter  WcHun, 
Die  EinKelnnwendonjïen,  dJe  nun  niuter  Verfa8ëer  weiterhin  von 
dit^«e»  methodischen  llvetimniungen  zn  einer  erkenntniskritifieheu 
BegrtlDdiing  der  Jnrifljtnidenz  and  Nationali^konomie  inncht.  kJtnnen 
wir  hier,  wo  ch  uns  nnr  uni  die  Kantiiicbe  Grnndkge  seiner  Soxial- 
philusogiliic  zn  tbun  ist.  Diir  flüchtig  bcrllhr<.'(i.  Auch  bei  dioaen 
Enlwicklun^^cn  «tvUt  StADiudt-r  wieder  tn  durchaut)  Kanli«eher  WciM 
zuent  die  trnnwendentxle  l-'ro^:  nnter  welchen  Erkenntniabeding- 
nii^n  i-ine  soli^lie  WiNsenHehiifl  IDverhaopt  nH%lieh  Bei  (S.  102).  I>ie 
Ilpchtswissenwchaft,  antwortet  er,  inwifern  sie  die  regelnde  Form  des  m- 
ualen  Lebens  in  uhstrabierwnder  Absonderung  (»etraehtet,  die  Natiunal- 
Okonontie.  insofern  eie  die  konkrcti;  Ansfllbruns  eines  ftfrcpeltun  Zu- 
wnniimwirkcu«  auf  «einen  «jstfmatiwhfii  Zusauunciibaug  hin  dareh- 
fureebt  (8. 1%  und  Qfter,  wie  denn  Stammler  fiberhanpt  die  leitenden 
Gedanken  sein«"  lînche»  dnrclt  öftere,  wenn  auch  in  immer  neuer 
Beleucbtong  erscheinende  Wiederkehr  dein  I^ser  einxiip^en  be- 
mttht  ist).  Ob  dabei  der  ItegrilT  der  Wirtschaft  nicht  Überspannt 
wird,  wenn  er  jedes  nur  denkbare  Zusammenwirken  xnr  lUrdHrfnis- 
iK-frictü^ing  nrafamt,  ob  neben  der  an  sich  berechtigten  scharfen 
Trennung  der  naturwisMemwItaftlicb-teehniiiebeii  von  dar  nozialwiescn- 
sdtaftliehen  Ketracbttmge weine  nicht  auch  Aa»  verbindende  Moment, 
em  die  nntnrwis^enMkartliche  nnd  technische  BcwAltigani;  dea 
ialen  StotTes  doch  eigentlich  die  Vorbedingung  seiner  mmialen 
Repeluag  ist,  deutlicher  hätte  hervorgehoben  werden  kennen:  diese 
■od  andere  Eiuxelfra^-n,  die  zum  Teil  von  Natorp  mit  8charfninn 
prtfrtert  worden  eind,  und  zn  denen  da«  geistvolle  Buch  in  Menge 
anregt,  könneD  liier  nicht  näher  besprochen  werden.  Kehren  wir 
XU  den  groRsen  methodischen  Urondfrugen  icurtlck! 

Da  erweist  sieh  <lie  8tellnngnatune  nnseres  Sozialphilosopheu 
dIs  in  jeder  Uiosicbt  von  Kantisohem  Geiste  diktiert.  Va  int  die 
ätellung  dea  Kritisismus  znm  Skeptizismus  (oben  8.  I9if\  Stammler 
8.  109  f..  b9<y(.  a.  Ö,),  E«  ist  zweitens  der  Gegensatz  der  erkenntnis- 
kritiechen  zur  psjrehologiseheu  und  genetiacben  Betraehtongs- 


■)  Sil  Sbtigwu  gol«BeiitBcb  audi  älxtniiil«r,  s.  B.  8.  IK. 


202 


K.  Torllnder, 


wtise.  Die  Bemfnng  »af  die  iiogvnaiuite  mcD^L-hlic-bc  Natnr  wb 
nbgewioKei),  ale  keine  GrniHUnge  voa  voller  AUgi-luvingiltigfccit 
biotend;  mao  meint  damit  in  rc-ctitliclier  (S.  ISOtt.)  wie  wirl««lian' 
lieber  (18:t.  198.  201)  Bt-kifhiing  in  dvr  Hegel  nnr  don  DurfliiiohnitM' 
vlisnkter  der  moisten  hcati^n  Men»ch«n,  fUr  den  Knnäcb«t  dock 
bloM  pliy^iologiMlie  Antagea  nnd  Fähigkeiten  vorhanden  oiaà,  die 
ihrer  Anxhildung  und  Erziehung  erst  noch  hairt-n,  Psyebolo^f  und 
NatnrfofiKliaug  sind  fUr  den  Na[ioDali3kunomen  nur  Uil&tniiipcn,  vor 
deren  Uebennächtigwerdon  vr  sieh  za  hUton  liai  (221;  rgLden  gausea 
gegen  Adolf  Wagner  gerichteten  §  liTy.  Okonomischti  Psychologie 
S.  107 — 204).  Die  genetiwhc  tVage  nach  der  ersten  Kntstebang 
d««  sozialen  Lcbi-nx  wie  auch  den  Rccbteii  wird  als  fUr  das  er- 
kenntniBkritiwhc  Probleni  ganz  irrelevant  abgelehnt.  An«  dciniu;lbeD 
Grunde  hat  die  Lehre  Darwins  fllr  dt«  Bc-grUndung  oiocr  âooùal- 
pbilo«ophie  keine  Bedentang  (298  f.).  Die  ErwftgaDg«D  de«  Zu&IDiaeti- 
wirheos  vom  Htandpnnkt  der  >>'atiirwiM'«i«obaft  and  Technik  einer-, 
von  demjenigen  der  sozialen  Hegeinng  anderemei»  Rind  naeh  ätammler 
nnventithnliehe  Gc^nsStKe  (:)07);  wir  würden  lieber  nagen:  sie  sind 
diaparat.  unvergleichbar,  orgHazcn  eich  aber  gegenseitig.  —  Kantisdi 
endlich  itit  drittens  nnd  vur  allem  das  methodiiteb - bcwutwte  Ein- 
treten fUr  den  FunuaÜttmus  fiin  kriliächcn  Sinne)  gegL-n  den  Mate- 
rialismas,  hier  zum  ersten  Male,  »>  viel  wir  wissen,  auf  das  Gebiet 
de«  socialen  U-beits  angewandt  (i*.  Ilbrigens  scbou  oben  S.  190).  Es 
liandelt  sieb  nicht  nm  „Wecb>«elwirkung-'  xwischen  eiozialer  Form  nnd 
sozialer  Materie,  die  Stammler  hier  (8.  229)  knra  mit  Beeht  und 
Wirtschaft  identifixiert.  Hoodeni  nm  daa  ViTliältnis  von  bedingender 
Funn  (Kants  ^formale  Bedingung'')  m  geregelter  Materie,  das  in 
Anmerkang  lOG  mit  demjenigen  von  Verstand  tind  Siunliehkelt  in 
Parallele  gestellt  wird.  FUr  die  F.iriheit  des  sozialen  Lebens  eot- 
Hteht  durch  KinAlgnng  des  besonderen,  eigenartigen  Gesicbtapnnkta 
dvr  ttOBSioren  Regelang  ein  ganz  oeaes  Feld  der  Unteisucbnng 
(S.  235).  Dabei  ist  Stammler  weit  entfernt  von  der  vnlgiUeu  Ver- 
urteilung des  )K)ziaIeu  Matcriutinun»,  der  iMgenanntcn  materia- 
lisliscfaen  GeschichtsaDfTassung;  er  ist  vielmehr,  nebe»  Natorp  viel- 
leicht, der  erste  auf  Kantiwhen  Pfaden  Wandelnde,  der  die  wiasen- 
schaftliche  Bedeutung  des  .Marsismas  voll  gewürdigt  hat  (vgl. 
Standinger  a.  a.  0.  S.  134).  Er  sprieht  von  einem  „Kreiolanf  des 
Aozinlen  LelK^us"  (Buch  III,  AliHchnitt  3),  er  Ubi-rflcbreibt  sein  drittes 
Buch  „Montsnms  den  nozinli-n  Lebens",  er  erkennt  die  unbedingte 
Geltung  des  Kansalitätagtrsetze«   im  Ben-iche  der  ErfaltroQg  aus- 


4 
4 


4 

! 

I 


Eine  SouklpbilnMpbi«  tuf  K>ati*cbcr  GrnndUgti. 

ArOcklicb  an.  Rg  giebt  nor  t^in«  nnd  dienelbe  KrfalirnDg,  deren 
geseliiiiîUwipp  Rjiwivlit  dio  WlsMenschaft  crsfrobt,  mdi-m  sif!  di«  Üts- 
iliiijirangeii  ilirer  Mliglictikcil  f(-!:t/.iiHtulIcu  Hnelit.  Dii-t<4.-T  Kiiiflittctie 
Gcdtuike  wird  boi  StAtntidor  finfacb  naf  das  Soiiale  Übertragen 
(t  B.  S.  315.  329).  ÜDbc^Tcifbar*'  Urwieh<:n,  »o  z.  B.  iiacb  wiinder- 
Iwre  BingrifT«  <>ott«a  (HIK)  werden  dahtr  gans  koiuiHiiieut  atigc- 
lebnt  (31-^ffO-  Die  SoEialvrJHeeiiA^baft  erkennt  deshalb  auch  keinen 
BangnDtorw.-Uied  vud  „geJuligeii*'  neben  „materiellen"  Phftuocieiuui  »u 
(wie  Behou  an  früberi-r  Stell«  [§  2<i\  die  LÎDtvrscUeidnug  von  liöliereii 
nnd  uiedercQ  BiMlUrfiii«!<A.-ii  ah  eozialwiesenschaftlich  irrelevant  ab- 
gewii:«eD  war),  elx-n^iiwenig  wie  eine  zweite  Knnanlreihe  fllr  einß 
beHofider«  Welt  des  liei^ten.  I>i«  Frage  nach  Inhalt  nnd  Wort- 
BcfaUtKRDg  des  GeîsteHprodnktc«  ist  eben  eine  andere  alH  die  nach 
der  emjiiriseheii  Rediupthcit  seine«  AuftretenB  (32?£).  IXt  Zh- 
aamoieuhuDg  der  geiiitigen  mit  den  zu  Gmude  tiegtioden  wirtscbalV 
Uchen  Bewt^nngvo  (dem  <}konoini8cken  Untf^rbna  der  niaterialieii»chen 
Gesell ii'htsanffacBnng)  ist  freilich  oft  genug  whwer  anfündecken.  ja 
im  Sinne  exakter  Kaa»alitUt  in  lückenloser  llrsaebenkette  wohl 
srkwerlieb  JenuilH  darznlegon  (§  50,  vgl.  scliun  §  14,  15  und  20), 
aiHT  rr  ist  pn'iizipietl  unabweisbar.  8o  tiekeiint  sieh  deiia  Stammler, 
dem  ans  Natoips  Eiuleituiig  in  die  Psychutugte  eutlehutcu  Uuttu 
MJDVB  dritten  lluchea  geinS^ts,  klar  und  rUekhaltlus  7,am  Moninnus 
der  Erfabrnng.  „Die  berechtigte  Anfiiiwnng  in  dem  Werdegang 
de»  «oEJaleu  Lehens  iRt  die  monixtiHche,  die  keine  eigenartige  nnd 
Helhütäiidige  UrNiebenreibe  fttr  durcligreifende  Hoxiale  Strtimungen 
nnd  Dir  die  bestimmenden  GrOnde  van  Reehtsänderungcn  kennt; 
MmdiTD  dies«  durch  vor»  umgegangene  soziale  Erseheinungcn  seihet 
genetiseh  bedingt  s^-in  VSufst  und  alle  Bcwegtmgen  und  Wandlungen 
de»  gesell^^hnftlielien  Menscbendasetn»  in  der  unbedingten  Ein- 
heit HOïialer  Krfahrnng  hegreifen  mtd  erketinen  will  (S.  ïtSl)." 

Slit  diesem  nnmitutven^ländlichen  Oeilanken  von  der  Kinheit 
aller  Krlahruog,  den  Staudiuger  (ä.  l:U)  seihet  als  vortrelTUeb  be- 
utebnet. sehiiCHSt  der  eretu  Teil  des  8tammlerseben  Buchea. 

KnnI«  I'hil.isopbie  ist  nur  in  ilircm  ersten  Teile  Erfahrnngs- 
Iflire,  ihr  cweiles  S^iel  i^t  die  BegrUnduag  der  Ethik.  Analog  ver- 
hilt  «  »ich  bei  St-inimlerH  Werk.  Umspannte  dessen  erste  Hiltfto 
{§  ft— Ö2  in  :^  Btlehem:  I.  Stand  der  Frage.  II.  Gegenstand  der  S<tzi»l- 
wisaeuHehttft,  IIL  MoniNmns  des  sozialen  Lebens)  das  ganice  Gehiet 
der  sozialen  Erfahrung,  woli-he«  sie  naeli  den  Omndsat?*n  der 
Iraniwcendeutalcn  MetbiMle  zu  bearbeiten  unternahm,   so   kann   man 


2M 


rôrUiid«r, 


von  dor  zweiten  n&mv  denselben  (§  63—105,  Bach  IV:  SoewIc  Tcleo- 
logic,  V:  das  Rcvht  dee  B«cht«s)  wollt  sagen,  daee  sie  im  we»ent- 
liclien  Knntfi  Ethik  anf  das  emtiale  Gebiet  Uhertri&gt.  Nicht  ab 
ob  Slammlem  llntcr-iQrhang  e'irh  an  den  ßang,  den  Kant  snr  De- 
grtlodaiig  scinur  Ktliik  gcDommi-n,  bitndcl  Das  ist  Dieht  dt-r  Fall. 
K»nt»  In^ibc-uder  Gudaukt'.  das»  dio  Erfahrung  ewi;  onabgetichloMen 
bleibt  and  »omit  setb«t,  in  den  Ideen,  zu  t^iwn  anderen  —  regnln- 
tiv^D  statt  kou^titntivPD  —  Art  der  GefietxniSfisigkeit  bintreibt,  wird 
zwar  von  Stammler  auch  geltend  gemarht  (vgl.  x.  B.  S.  8r>7f.),  aber 
win  Aaegangüpnnkt  ist  ein  anderer,  mehr  den  grundlegenden  Aas- 
ftlhruDgen  Xatorpa  im  dritten  Kspitel  seiner  Religion  innerhalb 
der  Gri'iizeD  der  Hnmanität')  verwandt.  Er  i>egiuut  xwar  in  etreng 
Knntiscber  Art  mit  der  t'Vnge:  Bedentet  denn  alle  Genetimilseigkeit 
»chlecbtweg  ErfabmngskauMilitUt?  Oder  ist  noeh  eine  andere  Art 
von  OedctzlicUkcit  d.  i.  gnindlegendor  Einheit  deti  OesichtnpunkteH 
zn  denken  mltglich?  Und  welche  kann  für  das  monHchlicbe  Ifandeln 
in  Betrai'ht  kommen?  Zur  Beantwortung  dieser  Frage  aber  iintor« 
fti'heidet  er  dann  Kofort,  gleich  Nator[),  die  vetMliiedenen  Itewmiit» 
eeinsriehtiingen'),  von  denen  ans  hier  nor  Erkenntnis  nnd  Wille  an- 
gehen. Jede  menMchliehe  Handlnng  kann  von  einem  zwiefachen 
(iesichtKpnnkte  aas  betraebtet  werden,  näinlieh  ab)  eine  knusal  be- 
wirkte oder  aU  eine  noeh  xn  bewirkende.  Die  Vorstellung  eine« 
tu  Bewirkenden,  dss  Wollen,  ist  dot-h  offenbar  teto  generc  ver- 
sehtcdcn  von  dem  Erkennen  eine«  kautuil  Bewirkten.  Mitgen  Wellen 
und  Erkennen  pttyehologueb  noch  00  eng  mit  ciDandcr  verbanden 
strin,  erkeuntnii^kritiseh  sind  sie  aufs  Strengste  von  einander  in 
aeheiden.  Ein  und  derselbe  Gegenstand  kann  kausal  und  teleo- 
logiftch,  vom  Standpankt«  der  Erkenntni;)  und  dea  Willenn,  des  Seins 
nnd  lie«  Sollen«  aas  betraehtet  werden.  Mit  der  Betonung  die«ea 
tiedankenx  befindet  sich  Stammler  aber  genan  anf  Kantischum  Staod- 
pankl,  wie  er  denn  aoeh  (ß.  662)  „ftlr  eine  FBrderang  und  LO«nng 
der  alten  whwierigeii  FVage  nach  dem  Verhältnis  von  l*Viheit  nnd 
kausaler  Notwendigkeit"  das  „schärfste  Festhalten  au  der  Me- 


■)  Auf  clii-nr  wcbit  dviat  aach  Stammler  Arno.  161  (S.  B$3)  besoodan  Ua, 
Aach  mir  vniubebeu  di«  KrÜrUnutgen  üatoips  9»  Uli  und  initniktiv,  ibn  iah 
ta  meiner  Darle^imiS  der  m«tUodl»cll<^a  BcrMhligiuig  vuu  Kaata  eihlacbem  Ui- 
goritmus  |i1iil«>ö]>hiiebo  MooatehtAo  XXX  [t^9lj  S.  3T4IL)  von  Iboen  »osge- 
rcguKvn  Mb. 

■>  MeMD  Teimlnai  eatlehaen  beld«  «uU  tm  Coben,  Ksnts  Be^rtlBitiuig 
d«r  AoBthotik. 


I 


1 


Eta«  SmblpliUomplil«  %at  Kandscker  GrundUft. 


205 


I 


iboAv  Kantiecher  Rrki-untniskrilik"  Kr  ^UDfrUUsUi-U"  vrkUrt  Ks 
bi  icT  Do]ipelgtaiiil(>iinkt  det>  Heivs  nod  des  Bollens.  nlit  dciwcm  bId- 
faefa  klarsto  Ketuizi-ivliDung  mir  immer  A\e.  bekaante  Htvlle  bus  dur 
Kritik  der  prakÜHcbi-n  Vvrnutift  (.-iHcliieneti  int:  „Man  ksDit  also  dn- 
TJiRm-o,  duHS,  wenn  vg  fUr  uns  mU^lieb  wäre,  in  <>in<^n  McDselu^D 
Deokongsart,  m  wie  ai«  8ii:li  duruh  innero  sowohl  aU  Snseere  llund- 
loogCD  MÎgt.  80  ik-k  EiMtobt  zti  hnhcD,  diu»  jede,  auch  die  mindeste 
Trii^bfedcr  dazu  uns  bekannt  vrtirde,  iugldeliCD  hUu  auf  dicjie  wir- 
keitdt'n  ïnsseren  VeranlasHtingfn,  man  «ini:«  Menschen  Vurhall«.'»  auf 
die  Zukunft  mit  Gewiashnit,  »*  wie  eine  Uond-  oder  Sonnen- 
finsteniis,  ansFfcbnen  künntc,  und  dennoch  dabei  behanpteii,  dum 
der  MfUMch  frei  sei."') 

Gerade  dii-H-r  Punkt  aber,  der  aaiwchla|^eb4>nâe  in  der  kri- 
tiichen  Bi^rlludun^  der  Ethik,  ist  von  jebt-T  am  meistvn  angogriffen, 
Wi-il  mi«Hv^n«taiidc'n ,  worden.  ^  nimmt  e«  aus  denn  nm^h  nicht 
allinsehr  Wumkr.  wenu  anob  Ktaadinger,  trotz  der  dentliclLsten 
tj-kJilnuigi'n  Stammk-ra.  tn  den  Cburus  dieser  Gegner  mit  eiostimmt; 
wenn  wir  auch  von  ihm,  der  Kant  mit  Rei-ht  för  „immer  noch  einen 
Eckstein  der  pbilusophisebên  Eutwiekeluu)?''  erklirl.  ^dcRsen  wiiwen- 
BcbafÜichea  Krwerb  die  Mapse  der  Zeitgenossen  noeb  kaum  bt-- 
griffen,  gewbweige  denn  nberwnnden"  habe*),  nicbi  gerade  erwartet 
bStlen,  daw)  er  nicht  IiIhhh  vnn  einem  „hei  Kant  znrUekgebliebeueD 
Reflto  metapbyiiifielier  Dogmatik",  sondern  sogar  von  eio^ni  ihm  zu- 
rllpkg(^blii-bencn  ^Begriffs-  und  Ideenneliel"  (!)  redete,  v«n  dem  aweb 
Stammler  »ich  nicht  vUllig  1o)i(,'einai'bt  habe  3)  Da  »oll  bei  Stammler 
der  Wille  nl^c''<*  knn«ide  Kraft  Irnben",  und  doch  wll  er  ihm  „nni 
die  t>!ke  hemm  doch  so  etwas  wie  Hêllu^landi^-  KauHsÜtSt  zu- 
erkennen"' wollen,  der  Krfolg  ^.unaiibiingig  von  kau:<.»leDi  Werdea" 
eintreten,  und  dergleichen  mehr  (a.  a.  0-  S.  135).  Mau  ftlblt  sieh 
fast  verauclit,  das  bekannte  Wort  Kants  aber  Hnmes  Gegner,  d««s 
«i«  ,.inimer  da»  aU  «ngestandeu  annahmen,  was  ev  eben  tMïzweifeUe, 
dagegen  aber  mit  Heftigkeit  . . .  da^cnige  bewietsen,  waa  ihm  nie- 
tnals  zu  be/.wcifeln  in  den  Sinn  gekommen  war"'),  auf  unseren  Re- 
xeneenten  anzuwendeu.     Denn   es  ist  i^tammler   (und   etwusoweuig 


<}  (BeelUD)  ä  HO. 

*)  Ueber  einige  Gmitdrngta  der  R«aÜMli«a  f'bilowphlo  io:  Archiv  fllr 
■jriciutbciia  rhUoKipUc  II*  <1(I9Q  S.  30T. 
■>  KaatBtmlieti  1 ',  13t. 
*)  Prolegomeiu  (KecUiu)  S.  U. 


^ 


206 


I.  Vorländet, 


unwrt«  Emchtcna  Cobcn  anA  Nulorp')]  niemals  in  den  Sinn  ge- 
komtnen,  ^ine  zweiu-  Knuenüläl  nebvii  dt-ui  KuusulzuHaininvuhnDge 
der  Krfaliniiig:  «nxnoohmen,  noch  micli  xu  hf7.\vd(e\n.  dnea  d«r  Wille 
kaosnle  Kraft  babe,  wie  jeder  andere  k:mfuile  Faktor.  Kt  ^ebt 
nnr  ein«!  KatuuilitUt.  betont  er  auâdrUeklitrli,  and  die.io  bildet  eine 
in  Birh  pestbltmatnii  Kett«.  in  wuicber  aueli  «las  Wollen  nnr  sin  ein 
~>  wenn  aui'li.  uuvh  .Staiidingern  eigunem  Ziigt-^lttiidnis,  rvi-tit  urheb- 
li«h(.T  —  Faktor  »oben  andvr^^-u  niiAritt  uud  mit  ihnen  »ich  koin> 
pliziort.  Anch  dndnrL'b,  àwt»  «ie  pfyebwlogiwb  genannt  wird,  ver- 
liert (iif!  KnnMilitJit  dmebiinR  nirhtn  von  ibrem  uu-4-hanisdien  ('liar&kter 
(8.  iVt4  f.  ge^n  Ibering,  in  dieKem  Falle  nur  den  'ryiiiM  einer  weit 
verbreiteten  Kebiilmeinung).  Der  Wille  ist  kein  dmiklen  Agena,  das 
dem  rollenden  Rade  der  KaUNilität  in  die  Sjwieben  fiele.  „Freibcit 
im  Vollbringen  giebt  ca  niebt"  (S.  3äl).  Ab)  „gvwhiebtlichcs 
I^rei^nis"  bti^tracbtet,  8ti.'ht  jede  ilnndluug  unter  „notwendig  wirk<tndeD 
und  wiederniu  notwendig  Iwdingten  Urxaehen'^.  AVillen»fr«ib(iit 
biNleutet  nicbt  etwa  ,.eine  nnerklärliebe  Kraft,  die  unbewirkt  und 
erbaben  ob  Raum  and  Zeit  in  den  KauitalznBamuienbang  irdieeber 
Dingo  mit  feenbaftem  EiuâusHe  wirkend  eingriffe",  knrt  nicbt  Un- 
nbbüiigigkoit  vom  Kaiu^algi-m'lze.  mindern  lediglich  von  dem  „hioea 
subjektivem  Inhalte  xu  Het/A-uder  j^iele''  (ebd.).  äel Im! verständlich 
wird  auch  sie.  wie  alle-«  uoderv,  „«inpirigch  von  no»  «rworben'*  and 
„flie^  nnü  nicht  etwa  in   einem  nijstisehen  dankten  Verfahr«?»  an" 

Allein,  wenn  es  «omit  auch  keine  zweite  Art  Kamialität  giebt, 
SU  kann  es  doch  eine  andere  Art  GeKetzuiSsttigkeit  geben  abi 
die  de«  Nutargesetze».  Ist  doch  die  Kuuoulilät  kein  fUr  Bieb  h«- 
Stebende)«  Diug,  »oadem  im  Gninde  geDoiunicn,  nicht«  aU  die  all- 
gemeingiltige  Form,  in  der  wir  die  Keihe  der  KrttcliRiuimgen  einheitlieh 
ordnen  (■''ü2},  mit  anderen  Worten;  die  Iletlingung  niüglieher  Krfab- 
ruugBwiKseiuchaft  ßüü  n.),  wie  der  Ver»ta»d  naeb  Kant-)  der  Quell 
der  Natnrgesctie.  Da«  Wollen  aber  beußtigt  einer  umleix'n  (Je»«^ta- 
niäi!)4igkeit  als  der  de»  Zirkels.  1-^  fragt  nicht  naeb  dein  Wanim, 
sondern  nach  dem  Woza,  nicbt  nach  dem  ^n,  Hondern  nach  dem 
Soll,  nicht  nach  llrtiache  and  Wirknng,  sondern  mieb  Mittel  and 
Zweck,  und  swar,  wen»  en  objektiv  giltige  Zweek«et£ung  (irHtrebt, 

>>  Aach  bei  Sutt  i«t  «•  aar  die  aprachliebe  EinUeUnag  dt«  Godaakeis, 
die  tu  dem  UlatvontHadiila  Anbss  glebt. 

*>  PrulegonMDt  g  3^  worin  aiMmalfr  (Aam.  lUJ  im  K«ni  der  Kantiscben 
£rliUiriiagslelire  aa«gM|iToelieB  fiudet. 


4 


Kine  St>ù>^hai»o|iUe  Kuf  KanilMliet  Gnudkge. 


207 


I 


btfl  hiwur  xtt  li'-in  Eudzweelt,  der,  weil  t-r  hIh  a%fni(>ingiUige8 
G«««-tz  fllr  ji-dr  nur  dvaklwre  Zwoi-ksctzuiig  gelU-n  »oü,  in  keioer 
Ërfnhning  jemals  mil  zo  verwirkliclien  irt,  nnr  «im-  Idee,  wie 
Suuniuler  mit  Kant  sagt  (:16S),  von  ^regnlativer"  iVd^Dtniig  ftlr  die 
Verfa\spinf;  nicBscUlirluT  Einzi-lzweckc  Die  peae  OeBetzmftjwipkeit 
lUtarukitrisit-rt  «cb  :itKO  uitrbt  in  der  PcttUti^lInng  von  Ur^t^ht-  und 
Wirknng,  «ondero  in  der  regniativca  Ordnung  der  Zwifk«.  Da« 
uIm-kU-  Gv«etx  des  objektiv  riehii^u  d.  i.  gntuu  Willeiui  [den  Aai<- 
draek  ^ittongMetz'  vermcidt-t  der  Verfaeaer')]  findet  fteine  kllrz-eote 
Pnnoaliemng  in  dem  ('üben When:  tlundte  freit  (ÜGÜ).  Diese  Freiheit 
den  Willens  Hteiht  iodt-^,  am  t<a  nut-'li  Dinmal  ulisphlietMend  anszi- 
gprccben,  in  dnrt-'liutis  keinem  WideDtprucbe  zu  der  Gtltuo^  des 
KstualitfitSK«84;txe«.  Sie  liegt  anf  einem  guue  audervu  Felde  ai» 
letztere»  und  will  nnr  die  eigene  oberste  Einheit  aller  ui^lieheu 
Zweeksetznng  lM-sag*n, 

Die«  alles  ist  von  Htammler  mit  soleher  Klarheit  und  t^t- 
«thiedenbeit  an^gt-xprochru ,  diuta  in  der  That  ein  Miflsventtehen 
kanm  m<>^lteh  crwhuiuen  »oUti-.  Die  einzige  Verbesseniug,  die 
mein«»  Ernebtens  utwa  m>eh  auzubringvu  vrilre.  betriSl  etwas  vvr- 
hiÜlDJimiäagi^  Untcigeord  notes,  die  E\euiplitΣterung.  Da  die  kuusale 
und  die  teleolugisebe  (elbiscbe)  Ik-traclitiiugxn-eiKc  an  oinem  und 
demselbea  tiegeoiitaiide  gellbt  werden  kann  —  beide  in  ihrer  Art 
gleichberechtigt,  diu  andern  auHMrblit-ftüend,  aber  zugleich  aoeh 
ergänzend  — .  bo  hUtte  Stuniiuler  rielleicbt  anch  bnwer  gethan,  den 
Gegensatz  heider  an  einem  niid  demselben  Beispiel,  anstatt  an  ver- 
Khiedenen  (x.  tt.  ü.  -i-yi)  klar  zn  umcben;  er  blltte  insbeitoudere  an 
düDi  ItegrifTe  der  Wahl  (:i'>ß)  den  Unlersehiud  von  Kuuwilität  und 
Teloi«  t>egreiäieb  msdien  sollen,  anstatt  bloss  das  letztere  xu  biïrUek- 
niehtigen.   Dueb  dies  belrifft,  wie  gesagt,  nnr  die  ängüere  lllnstriernng. 

Trotr  der  prinzipiell  »<>twendigcn  Seheidnng  von  Erkennen  und 
Wollen,  mUBS  dweb  die  Methode  auf  beiden  Gebieten  dieselbe,  die 
transHcendentale,  bleiben.  Diesen  methodischen  Zusammenhang,  die 
Analugit,H'n  von  ErfabrongfO^issengebart  und  Ethik  legt  Htnmniler 
After»  in  treffliuber  IVallelbiiorting  dar.  Der  wis^ensebattlieben 
Vafarhnit  der  Erkenntnis  entttpriebt  das  objektiv  berechtigte  Streben, 
der  gate  Wille  der  Zwccksetznng.    Der  Inhalt  der  Wissenscliaft 


')  Auch  stut  ngut"  gi'lir&udit  er  fut  ttvbi:  »bjvktir  richtig;  tic^Mos  vcr- 
■BtUeh  aas  GtUadea  wlanasebaftllclier  OeuauigkvH,  um  die  Zwriduutigkeit  roa 
aO«'  und  .Siiie'  tu  T«meU«iL 


208 


rorU«d8T, 


wie  der  M'>ra)l(>tire  ist  dem  WprhBel,  der  Verbesnening.  der  kritiiictiMi 
Nachprüfung  aiiHgi':u!t;ct ,  dagegen  der  Otrdanke  der  Wahrheit  Hber- 
huupt  aud  dv*  GaitiD  Ubi-rhaupt  —  es  Hecse  Ktcli  statt  deiuurn  HUvb 
aagen:  die  Form  nii  beiden  —  nicht  (vf;l.  S,  371.378  f.,  382—384). 
Geiuia  8«,  wie  im  (jebiete  der  Erkenntnis,  tritt  dnhvr  «ach  auf 
demjenigen  des  Wollen«  die  kritiaclie,  formale  )iIethodn  der  skepti- 
Bobeo,  psjcliologisch-günetinehen,  materialixtiHcben  çegeutlber. 

Wie  dvr  volli'iidcte  Skeptiker,  der  wissBUBcbaftlicUe  Wiihrhwit 
Oberhaupt  nieht  will,  auch  nieht  durch  wÎMcuechHftliche  OrUnde 
vou  dem  Vorbaiideniiein  einer  Boletieu  tlberzi'^ugt  werdczi  kann,  so  ist 
auch  fUr  den,  welcher  auf  gutes  Wollen  und  rechtes  'Jlinn  von  voni- 
liereiu  mi  verzichten  beabxichtigt.  die  Einitiebt  in  die  Oeftetzmifistg- 
keit  dcM  Telus  machtlos  (377,  vgl.  aneli  635  f.).  Einen  solche»  wtB»e»- 
scbaftiicbi'u  Kuuuideu,  der  jodeu  beständig«»  Anbau  des  Itodens. 
Hei  <«  der  Erfahrung  oder  der  t^lhik,  verubsebeut.  diium  man  sich 
seihet  Überlassen.  Seine  subjektive  Maxime  hat  fUr  audorc  kein« 
Bedeutung,  objektiv  hat  er  im  ersteren  falle  nicht  einmal  J.a  denken 
angefangen,  im  Ictxlereu  (372)  nickt  auHgodacht.  Nur  die  Kniehang 
kann  da  eiusetz^in  (376).') 

Wer  die  Ethik  psychologisch  begrilndeu  mil.  gründet  aie 
auf  etwas  ganz  ZuHilligeu,  die  „Natur"  oder  da«  „OlllekBgedlhl" 
des  CBipiriseheu  Ich,  und  koninit  damit,  wenn  er  gant  kuQWqueut 
weiter  geht,  am  lelaten  Knde  xu  Hlirtier»:  „Ich  hab'  mein"  Sach'  auf 
nichts  g«t<tellt~  (377).  Dem  A>zialen  KudilmoniHninti'  wird  jedoch 
später  noch  ein  bctKiudorcs  Kapitel  gewidmet.  Zuiiitehnt  handelt  es 
üieh  um  einen  ullgemeineren  nud  wichtigeren  Gcgi-nsatz,  zu  dem  die 
,psj-cbüIugiBehc'  lU-grUndting  der  Ethik  «ich  erweitert  und  hinter 
dem  sie  ihre  OppiHÎtiou  gcgou  eine  fonnalfi  Ethik  geru  vunteckt, 
wir  meineo  den  der  genetischen  /.or  transeeend<-ntiiU:n  Methode.^) 
Keine  Frage,  das«  die  erstere,  die  auf  dem  in  unserem  Jatirliiuidert 
mit  vollem  Kecht  uu  so  immenser  Bedeutung  anf  allen  tiebieten  ge- 
langteu  Entwickbmgagedauken  ruht,  von  der  prösuteu  Fruchtbarkeit 
ist;  aber  darauf  kommt  es  hier  nicht  an,  sundern  auf  das  kritiiuhc 
Aoseinauderhaltcu  itweier  yerschiedener  Untersuehnngsiuethodcu  der 

■)  Te^.  K.VorUader,  Dlo  Kantbcb«  Be^Induug  <la  ll»r>l|>riiaü^ 
(SoltnKi^n  is!>n)  S.  6f.,  wo  udi  auf  Turwandt«  ARuntrangra  Kmbu,  Ficliua, 
tletbuiH  liiiigewiesen  i»L 

*)  Vcrgl.  dazu  dlo  eoebcn  enoblenene,  gaas  In  Sfaiao  d«  FolgcadM  g»- 
faaHcne  PixEcrtudon  mn  1.adwi|[  Wo  Um  Ann,  Dr,  aieil.  «t  pUl.:  KlItiKlie  nad 
gtWDtbobc  Bt:i;rüu<luuK  tl«t  Ëtbik.    Fri-ilJurg  I.  U.  I»>9S. 


I 


Etile  SoxW|iUtu*i>p1iie  mf  K%n߻e)KT  Graitdlafe. 


200 


H    IVIsgriiBcb&ft.    Anvil  hier  zieht  der  Verfaisnr  xnrCrderst  die  Pural- 
"     Ici«   mit   «li'in    Erkenii'-'D.      Eine   wiBnemtohaftliehe    WahrhHt    m   in 

^ ihrem  Oclluiigtfwcrtv  gaii£  unikliliUngig  vuu  iiin^r  Kutütehnngg- 
weise  im  oivr  noter  den  Mcuecheti.  VtiA  xwar  hat  di«  aj-Hti^matiiiofae 
Fra^  vor  der  geneliitehfii  Idgiacli  dfn  Vorrniijc;  dt-no  „di«  Fnigo, 
WW  nich  liei  Jeninndem  die  KrkcnntniR  der  Withrheit  cutwickvlc, 
Kttft  Ttin  vornherein  keinen  Sinn,  wenn  nicht  »yiiiematiscb  der 
GegvnÄatx  vi>n  wahrer  Hinsielit  nnd  ttiibjektiveni  Schein  zn  Grnnde 
gelegt  int'-  (387  vgl.  Ölt)).  Elieiuw  ist  die  GesctiunüSBigkeit  de» 
Wolleoll  von  tiint^icliUcben  Voi^ilngeu  nicht  nblitlogig,  vivlinvlir, 
wie  bei  dem  Krkennen,  die  nntwendige  Unterlage  und  unerllMÜche 
L  Vuransseixnng  fllr  du  richtende  l.'rteil;  jii,  gie  ver»eli«fft  ihm  erst 
H  die  rc«hte  Kiehtnii^  (38ö),  macht  objektive!)  Urteil  Ober  berechtigtes 
"^  Wollen  erat  nnVUrh  <:Ï94).  So  Ut  denn  aiieh  die  Bj-ptematisehe 
Beurteilung  üineü  »oiiialen  Vorkommnisse«  unter  dem  Gesichts- 
pBukte  dos  End/,wecke8  von  seiner  genetischen  ErklAruug  gUnzlicb 
«0  trennHu.     Beidi-  Betraebtnugnweiseii  widerspreeben  sieb  g«r  iiieht. 

I  Mindern  ergiliuen  fioh.  „Getrennt  haben  »ie  ihren  Weg  xu  nehmen 
und  dann  en<t  zu  voller  Krkeimtnix  eine«  Gep'nstande«  zusaramen- 
EBstehen"  (420;  vgl  Oberbuii|it  §  76:  Gt-nctisclie  und  8y«temati»cbe 
Betrachtung  floxiali-r  Beatrebuugeu  S.  420—42:1).  fiewiiw  ist  jeue 
gi-netiflche  A  lib  Äugigkeit  der  sozialen  ErsebciUHiigen  von  einander 
im  Vollsten  Masse  vorbanden  und  m  erfon>eheo;  aber  damit  int  nicht 
all«  weitere  genetzmäimigii  KinniobI  liereitR  xit  Knde.  im  Gegenteil, 
man  legt  schon  vorher  aubewuRflt  ^.einen  formal  allgemein  gelleuden 
Be^ff  dea  soïialen  Lebeim,  wie  uicht  minder  von  wissenwbafHicher 

IBrkenntnits  moraliftebem  Wollen.  kUntitlerlschem  Oestnlt^n  und  end- 
lieh   von    religi(isem    Hrnpfinden    der    KrJirterniig    ihrer    gemtiHcbeD 
.\bb!ingig^eit  im  einzelnen  Kalle  zu  Grunde"  (48IJ;. 
,  Damit  sind  wir  schon    mitten    in    die  Kritik   der  «ogerianutifi 

piterialistiBebeu  GoscliiehtKUuiriuwuDg  liineiugekomnien,  die  eben 
llwr  Ihrer  gcnctiiteheo  Krkbirung  der  sozialen  Verbaltntsse  die 
PvrKteniatiscbe  Erwifguug  und  Itenrteilnng  naeli  dem  formale»  obersten 
Gt-mVbupnnkte  des  eozialcu  Endziels  vcrgimt,  mindeüteui  oii-bt  mit 
BewnsBtseio  «nstellt  8tv  trifll  daher  insbeaondere  das  gespendete 
UA>  wie  der  angesprochene  Tadel.  Nach  allem  Gesagten  künnen 
„  wir  hier  kurz  sein  und  bezüglich  aller  (nanientlieh  nationalökono- 
H  iDUcher  nnd  reehtDphibwujibischcr)  Ëinzeljtnokte  auf  da»  Werk  selbst 
f^  verweisen.  Der  fluztale  tlatt^'nalismufl  tat,  ao  erklUrt  die  xusainmeD> 
II       fuMode  Kritik  desselben  in  §78,  eiunal   unfertig,   weil  er  die 


210 


K.  Varlltiidar. 


erete  von  oDRerefi  8flzialpIulo«n|ilieii  zwei  Hunptfrngt-n,  dio  iiu^h  Aer 
Eigenart  dee  tKnuak-o  Dam-'iiis  im  (ic^iiuitx  zur  blose  ti'^huischeo 
uud  blow  DKtHrlii-bcu  Kogdnng  iiichi  —  wir  wUrdi:ii  sagen:  iiiclit 
aebarf  iind  jiriozipiell  ^nnp>)  —  erhebt  Er  (Ht  ferner  „DJvlit  aos- 
gßdacht",  weil  er  l)oi  aller  Iliblit'hen  TendenK  «uf  GüSL-hünibwJftkeit 
iuk)  Einlieit,  die  Über  prinKipic-iilo)M;ii ,  aeichteu  Histuriitmus  .bot-h 
erbabeti  ist"  (442),  es  rersituntt,  die  Art  (1er  von  ihm  l>ebnaplnt«4i 
Notwendigkeit  klar  7.u  niacben.  i>onn  das  KaiualitätBgeflptz  iftt.  wie 
wir  fiahen,  nnr  die  Ik-dingnn^  loOgÜL-ber  ErfabniUf^swisM-RHcbal^.  die 
Buztale  Aufgabe  ftbi-r  bcBt^ht  in  der  Sebaffang  eines  recbtcu  gc- 
»lOlsebaftliebcu  Zutttandes.  Die  koukrotoii  ftt-strebiingen  crwacbsi^n 
freilieb  iimni-r  an»  gefwbiolitliobt^n  Krvcbeiuungeu  und  Hnzialeii  /n* 
Ktünden,  sind  aber  naeb  WUnscben  und  Zielen  der  Metisebeii  zu 
leitfu,  deren  ulnTBter  Ma»<stab  nur  t-Jn  üoleher  de»  Eudtweoks 
Rcin  kann.  8«/.ialîJ«liHehe  liest  rebuiigcii  dureh  iiintt-riHlitttigehe  Ge- 
wibiehtsaufTawinng  reebtfertigen  zu  woUeu,  l»edeut«t  daher  «tuen 
inoereii  WiderBpnirli. 

Deshalb  drlugen  denn  aueb,  wie  wbun  g  77  »eharfsinnig  nacb- 
weUt,  teleolugittehc  Eni%uugi-u  UDwillkUrlicb  immer  wieder  i»  die 
ntftti^rialistisebo  Gi-sebicbutnolTaHenng  ein,  sobald  sie  ibrt-  Onlanken 
Dftbvr  darlegten  und  ausfllbren  will:  m  wboii  in  dvui  Sat^e,  dass 
die  Menseben,  um  xu  produzieren,  sieb  Kosanimentbun,  oder  daes  sie 
der  gesellsfhiiftlicheu  Entwicklung  „bewusaf  folgen  Bollen.  Wer 
die  Unvt'nneidiicbkcit  eiucB  ualoniotwendigcn  Abrullcus  der  sozialen 
EntwicklDDg  erkennt,  kann  dîescHw  niebl  noch  „zielbvwuMt"  fiinlcrn. 
Iietfen,  begünatigt'n  woIIimi.  (Jerade  der  besonden-  Erfolg  dic-se« 
PJirderna  wird  gewollt,  nicht  bloR  i-rkanut.  Das  weist  Stammler  mit 
Ge«vbick  an  d<;in  bei  dem  Jlarxismns  besouden  boliebten  Bilde  vom 
Gebnrti^helfer  naeb  (434).  Neben  dem  .l'arndeanzng"  de«  Matetia- 
lismnR  babep  sieb  daher  fast  alle  AnbSnger  der  mnterialietiixrhen 
OecebiehtiRiQffaRsDng  eine  Art  „zweite  Garnitur  fUr  den  Handwerk»- 
botrieb  der  Tap-spolitik"  zugelegt;  ho  nebtoen  sie  in  Wirkliehkeit 
„neben  der  Kausalit&t  der  Katui'erscbeiuuugen  de»  Gedankeu  des 
Tcio«  wieder  anf, . . .  und  daran  tbun  sie  recht"  (445).  Staodiugers 
Einwände  gegen  îjtammlen«  Darstellung  àt^  Marxinnu  schejnen  uns 
niübt  begründet   ätaamlers  Uehanptnng,  dass  letztere  Theorie  gnind- 

>)  Denn  es  fiadea  sich  bei  Marx  SteU«a,  wie  i.  B.  S.  49  d<«  .Kapitals- 
Bd.  1  (i.  AaH.),  wo  M  bclsat,  dass  ,,bcstlina:i[c  gusoUschaflUelw  VitUUtuIiao  der 
PiudiueateD*  mit  der  .pliyiilMihen  NKtni"  dur  ArbcUsproilukU  .nail  der  dvatui 
•■tt|iriag«iidcD  (llBgllcbcii  Bedeliungea  abaol«  ndoUs  an  Mhaffcn  habea." 


R\w  HoiiulpliiLinnpIii«  auf  Kulbcbor  OniBdii^. 


all 


sillzJich  iinr  Vnrf^n^^  erkennen,  nioht  Fonleran^n  »bellen  n-ill,  hat 
Staadinger  iiictit  entkräftet;  bandelte  sie,  ander»,  m  wttrde  trie  gegen 
das  «nW-  Friny.t|i  i-îneu  pliiluDupbiscItco  Syxtums,  die  KuuKe^inmu, 
Kündigen.  „Man  wnllte*.  »o  8»gl  einer  der  FUlirer  der  soziuUMtisvlieD 
Bewegonp  in  Krank  reich.')  Jcdrrwit  »einf  Theorie  in  ilirer  ganzen 
.Strenge  und  Iteinbeit  aufreebt  erhnlten,  and  er  Ubersehtlttete  mit 
Sft'it  dieji-nipin,  welche  die  Macht  der  wirtsehaftliehen  I^ntwieklanfc 
mid  der  euxialititisehcu  itene^ung  dadurch  in  Htiirkvn  meiDuu.  asms 
Bib  nndio  n-inc  Idtwder  Gfr<H'hligkcitn])]iol1it!reii.'*  Indirekt  frvilieli 
bat  er  nach  der  Aiwieht  desselben  Manne«  in  »eine  ße#eliichtiianf- 
fawniig  qden  ItegrifT  de«  idenlx,  dea  Kortfiebritta,  des  Kechbt  wieder 
einpeftlhrt."'»  Auch  die  Behauptung  Stamuilere  von  der  starken 
tdeaÜHttHchen  Uuti-ratrümnng,  die  »ieh  im  Widerspruche  mit  der 
leitenden  nmterialiMi^elien  Theorie  hei  den  Hnzialiflien  zeiget,  halten 
wir  Alf  Tollanf  berechtigt  Das  beweist,  abgesehen  von  dem  bereita 
Qr«nglen,  jeder  ftlii-k  in  die  saxialistiBcbe  Tiigeslittcralar.  beweist 
iW  Umstand,  da«»  selbst  ortbudoxeste  Marxisten  sich  gi-lugentlicli 
idealixtisehe  AuuIrUcke  wie  „MemtobcnwUrde"  ii.  a.  eiititehlUpfen 
lassen .  bcwcixt  u.  ii.  der  unten  zitierte  Ked(«trt'it  zwischen  .laur^ 
and  Lurargue,  and  so  manche  amlere  KrHcheinniig  aun  unKerem 
jKiiitijichen  ['arteilebon.  aaf  die  hier  eiozugehen  oiebt  der  Ort  ist. 
Ja,  Stnudinger  Reibst,  der  die  Diaterialistisehc  AufTEusunug  la  ver- 
teidigen scheint  ond  daa  äitteuge«etz  als  Naturgesetz  hetraeblet,  ist, 
vftK  ihm  bereit»  von  Nat<jrp  eingehend  nacligewiewii  worden  ist,^ 
mit  seiner  Ikihnuptung  einer  «bjektiveu  Ordnung  der  /wecke,  in 
Wahrheit  ein  sozialer  Idealist:  woran  wir  Übrigens  naeli  seiDur  früheren, 
watirbaft  erlielM-ndi-n  Abhundlung  „diu  aittlicliu  Frage  eine  wxiiale 
Frage"*)  uieniiils  gnïweilVilt  bntten. 

Wenn  so  der  Materialifmna  —  nach  dem  Worte  Albert  I^anges 
,die  erste,  niedrigste,  aln'r  auch  \-erKleirlisweise  festeste  fttufe  der 
l'hiltimphie"  —  aneh  auf  suditk-m  Cebieti;  zwar  K-ichlicbiit«  An- 
regungen, mehr  ab  alle  anderen  bisherigen  sozialen  Tbvorievu,  ge- 
geben, aber  dejinoch  zur  Ijüsnng  der  hiiehsten  Probleme  sieb  Daßhig 


■>  Jma  Jttarü»  in  .Diu  tilealinliaulit)  Uem-'hichtiitiillàMiuiiK'.  DUtaarioo 
iwwpketi  J.  .laiui-s  iiail  ?.  LArargac,  geb&ltee  U  (iuutt!ur-I^lin  etc.,  Kbonxibit  in 
Nein.'  Zeit  XIII.  J,  Nr.  11—10.    Die  obri)  dtkrto  ülettv  S.  Hl. 

'j  F.lwn<!iL  S,  i:iT. 

<)  Arcliir  fUr  sjaleiu.  PliIloB,  II,  1  (Häre  tiW)  S.  235  -  tiZ.  —  »Undingen 
AntnXx  rbd.  S.  i'n—tH. 

•)  PUlawpbitcbe  Moutabufte  XXtX  (IgiDX),  S-U-ÏS,  lflT_ll». 

14» 


212 


K.  Vortlsdcr, 


enviegeii  liat,  so  bleibt  ftir  dltscD  Zweek  nor  wh'Ii  der  Pormalis- 
mii«  fibrig,  in  dem  Simie,  wtv  Uin  Knots  traDaM!cndt'iil»K?  Methode 
Ivhrt:  die  l''onn  unabliän^g  vom  InhiiU,  aber  nicht  inhaltsli-er, 
Modora  atu  «iofa  berana  SfrlhHtilndJg  ihn  t-rzeufrend.  Uiewr  prkennttiit)- 
kritiHcht-  FunoalismuH  ist  m  dt-uD  auch,  dum  Stainmlrr  —  wpun 
iiucii,  obnc  KauM  Xnmun  öftcnt  20  oeiiuva  —  offenbar  iinliängt. 
Der  so/.iaIe  Hndzwcck  kann,  weoji  luidere  er  AilgviiH'iugiltifrki'ît 
nretrt^bt.  kein  bodingtea  Kinxelziol,  m>ndeni  nitr  ein  fontml  Ifitcndcr, 
einboitliciier  Geoichtüpankt  Bein  :  dit-  formale  Art  dt-r  ItrTtldkiucbtigitDg 
der  im  sozialen  Znl^fl^lœeowi^ke^  durch  Uc^clo  vcrbiindcni-Ji  Menpcben 
(■t&8,  vgl  schvH  372  aud  a75).  Wer  flhcrbuopt  rin<'  oborsU'  Einhi-it 
und  allgvincingiltigi;  Cîi-«cmuîûi8igkdt  di;«  twïinlen  Lcbt-ng  i:rfoi«4.-licD 
will,  rom«  kon»e4(n(-iit(rrweifte  ein  formales  I'riuxip  alf  i^inbeitlivk 
beatinimeDden  (iesichtiipunkt  enttrcben.  Das  ist  keine  unklare  Ideo- 
loffic.  sondern  da»  Dutweudi|^  l'riuxip  t-iiicr  „mOglichcu  Soxialpliil»- 
»opbic''  (464,  garni  wie  bei  Kanl:  uiögliebi-r  Erfahrung).  Das  B«- 
dcnkvD  d«T  Waiidelbarkcit  praktiwber  Oruudi^tze  bvrUhrt  diesen 
fnnnakn  (îesicbtspnnkt  eb«u»o  wenig,  ahi  die  l""rage,  ob  er  mdi 
thatsücblich  Hehon  einmal  durohgeBi-tKt  bähe,  »der  die  Vi-mcbicdenheit 
der  Aitsichlen  tiber  «einen  wUnturbcnitwerton  Inhalt  (int4T  frtlbervn 
und  jetzigen  Vlilkcrn  und  Menseheu.  In  allen  inbaltlicb  verHchiMleneu 
Orandxätitc-ii  und  Ivohri^'u  liljer  daa  xoiûale  Id^il  i»t  doch  der  K-Izturc 
llegriff  formal  sicher  «ntbaltcn  (471).  Niebt  auf  neaes  Inhal (lii-lieti 
Hatvriiil,  8onderu  auf  die  HyKtematisch  richtige  l-'ormalierting,  die 
oene  FornieV)  kämmt  es  unacrom  Hozialphilosophen  au  (ti.IT  f.). 

Den  Manf^^el  der  l'nterBcheidung  zvriiichvn  dum  gesvhicbtiieben 
Stoffe  «izialfr  Erfahrung  eincrsvits  und  dvr  Forui  alM  dem  .-tllgeinein- 
giltigen  einheitlichen  CieHichtspnnkti-  ftlr  jene  andererm-il!*  teilt  die 
mat«rialititi»che  GnBchichtBauffassung  freilich  mit  der  geNunto»  hig- 
herigen Uechtophilosopbie  (Ai*l).  Demgegenüber  t-utwickelt  unu 
Stauimh-r  in  soinem  let/tvu  Buch«  .Daa  Rwlit  dus  lluchtea'  zunJU-hnt 
müue  eigene  Ke«bt«philoeop)iio.  Wir  mllMeo  M  änderen  Ft-4tvm  und 
anderem  Ort«  Uberinwien,  diese  im  einzelnen  daizostellen  und  jta  prflfen. 
Für  UDKcren  Zweck  genllge  es  zu  bemerken,  dass  auch  sie,  die  da« 
Kanttitcbe  Wort  von  der  Erreichung  eiw.'r  allgemein  das  Keeht  ver- 
waliendcTi  blli^erlicheu  (leselleehaft  als  höchstem  Problem  fttr  die 
MeuBcheugattung  an  ihrer  Stime  trägt,  nach  den  Gniridtiiltzvo 
Kantischer  Methode  niiih  aofbauL    Daa  Recht  îat  znnSehst  di«  ihrem 


4 


>)  VgL  Krhik  der  piaktiMhAB  VuBiuifl  (BmUoi)  D.  î  Anal. 


mm^ 


Ehe  SoslalpliDoaopble  auf  KkqlfMlicr  Gtimdltg». 


313 


Kmnf  n»fh  A.  ti.  bis  sur  Brm;ltung  durch  Rndetc«  Bvcht  nnverlt^tz- 
bar*^  ZwangsrpgcIiiBç  menwhlichen  ZosamtoeolebeM  (514  ff.),  aein 
bnrbsten  Triltntml  aber  int  iler  RiotitPTfluhl  d«r  Sozinlphiinitopbiu, 
AiK  den  Rtvlit«/,w*iig  xn  ix-grtlntlon.  dnn  Recht  dpa  Hfcbtea  m  er- 
wciMia  bat  (5^3).  Die  vun  dem  ADflrcbiBiDiiK ■)  vortvidigte  bloeee 
,Koiiventi<innl-Kt^pI'  nmfaKRt  nnfb  HtAmmler  nicht  bi-dingungdoB 
genoß  alk'fi  nur  dcakbarv  mcntwtiltchp  ZasnmDienlelK;ii.  da  sie  nar 
aar  solcbt^  SIvitHcbcn  «ich  «ntitsckt,  diu  sil^b  in  eij^-avr  Entschlieiwanf; 
vlncr  lU^ei  nnterwerfen  kSnit«]!  (533  f.),  wozu  z.  R.  Kinder  nud 
(onter  UtnErtänden)  Greise  and  Kranke  nicht  ]s;(>bllr(;n  (5ti:)  f.).  Freie 
KonTentiotutlgemeinHcbiift  der  KonvontioDafUbigen  +  rRcbtlicbem 
Verband  di-r  Unmündigen  wäre  aber  der  Form  nach  (wuranf  vs 
uii-thi>diech  allein  ankommt)  nur  eine  inhaltlich  t>e»oudvr9  gvnrtvtu 
[{«vlit8iirdnnDg. 

Nttber  als  diese  Begrllndnng  den  Reehtszwan^res  berUbrt  sich 
mit  nnserem  Thcm*  der  letxtc  Abschnitt  diw  StanunlerVhen  rtuehes: 
Vom  aoEialcn  Idenlisnins  (S.072^ — MO).  In  ihm  svhva  wir  nit-htx 
unden-Ji  ul»  die  auf  die  Soziiilwiii«en»chaft  angewandten  höchsten  Prin- 
ijpien  der  KantiBohen  Ktbik.  Wenn  amiet«  da«  Recbt  nicht  bloswee 
Natan)bjekt,  noudcm  Mittel  im  Dienste  meowrlilicher  Zwecke  ist,  m 
muHH  das  Ideal  einer  Rochtiuirdnunf;  darin  besteben .  daits  tne  das 
reehte  Mittel  za  dem  rei-bteu  Zwecke  dea  «oualea  ZuKammenlebens 
«et  Welches  ist  aber  der  Endzweck  des  mcnflehücbon  tieMclWhafts- 
Icbrufi?  Kein  empiri»elier  SunderKweek  d«rf  t-H  sein,  seiltet  nicht  die 
Hogenannte»  hj>bercn  Knttargllter,  Überhaupt  kein  inhaltlieh  be- 
Btinimle»  Ziel,  »andem  nnr  ein  formaler  Cedanke,  der  in  nnUtdingter 
Einheit  llbcr  allen  Kinnelzweckeu  richtend  steht,  ftlr  nie  alle  gilt,  i«i« 
im  Kinne  einer  allgemeingilligeu  Ik-rllcksiehtigaiig  eines  jeden  Rcebls- 
Dnti-rwurrenen  regelt.  Da  deiwen  Endzweck  und  oberste«  ethii>chc8 
Gesetz  nlw-T  der  gtiie  d.  i.  freie  (s.  oben  i^.  lU)  Wille  ist,  so  Ut  das 
snttide  Endsiel  die  Gemvinscfanft  frei  wollender  MenHchea 
(57fi),')  Eb  ist  die  Idee  einer  Meiisehengenieinsehnft.  „in  der  ein 
jeder  die  «bjektiv  Wrechligtcn  Zwecke  de«  andern  zu  den  seinigen 
nncbt",  einer  Regelung  de«  vereinten  Daseinn  und  Zusammcnwir- 
keni.  „der  jeder  Kechtnnnterwerfene  unstimmen  ainra,  iwbald  er  frei 

')  t'ubi-r  itin  vg\.  Stamml^r'sUoiiDgTaplilo:  „Die  Theorie  des  A narcliisnHia" 
BmKd  isvy  die  nnsom  WlMens  mm  eratc«  Uni  viiw  ubJ^tkllTc  WUrdit[iinK  dkoor 
vMgMelimïliien  iiml  vlrl  nitMkuuiteii  7^tTid)tnnK  virrnirtit  und  ibr«  hohe  ße- 
daatniig  fDr  diu  Sutuljihiliwuphie  dulet;t. 

■)  ll&Tk«llrdlK  \M  M,  disa  ancli  Marx,  obiwu  nur  MUaGg  (a.a.O.  S.Sfi) 
TM  elMiB  •Vwcta  (reiur  HenadteB*  TCdvt, 


2U 


K.  TorUvdur, 


von  MoK»  «nbjttktivpni  Ui-Rt-hn-n  sii-Ii  fiitwltinle"  ;  keitipr  flnrf,  bo- 
hald  er  spin  Ziel  nnK-r  ]iltf;cini;ingilligvm  0nitclit8{mnkt  vurfolgt, 
dali«)  auf  vin  widL-nttreitond«»  Oelmt  des  Kecliteti  stosMu.  Freilicli 
wt  dicker  WKiali'  Kndzweck  ^nur  tinp  Idee",  onii  dwh  d*'r  I^"!!- 
Btem  ('»H8),  nach  dum  alli-  cmjiirweh  en\-acbi!(.-iiden  Roiialca  Ü«- 
Btrebnn|s;en  za  rielitCD,  dus  Richtniiui«?.  an  dem  eic  xo  tni-Mro  «iid 
(687),  In  »okhvin  Sinne  wür«  eine  Politik  aU  Wisseneclmfl 
mB^Uch,  ZI  der  jetzt  kaum  die  b«!iKhcidi>nsten  Amtätxe  rorliiindoD 
flind  (&87f.).  Mochte  Stammler  gelbst,  der  in  diesom  Werke  nnr 
reiner  Thcorctiki-r  «t-tn  will  (040),  BÏe  nn?  wincrwit  iK-Hehfort-n î 

Der  folgende  ^  IVO  enthält  eine  trefflivlie  Zurückweisung  duB 
flozialen  Endttnioniainnfl,  der  .(cewUbniiüben"  Anfîawnag,  die 
CilUrk,  Wohlfahrt  nnd  Zufni-dt-nheil  dtr  Mvn»oh<^'n  ai»  ohenttp«  Knd- 
üiel  betraehti't :  gauK  iu  Kimtiüebem  <lei8lc  gehnlteu,  ju  nuoh  Io\p;v- 
richtiger  al»  Kant  nelhsl  die  Befriedignng  fremder  OlBekeeügkc-it 
nur  dann  einAihlieHftcnd,  wcim  «ich  die  Rt-stn-liniifren  dt«  Anderuo 
aln  objektiv  bereehtigl  uiwn-i-tM-n.  Der  soziale  Ettdämonumufl  mUt)«t« 
entweder,  um  das  subjektive  Glück  d«e  oiniu.'lnen  zu  orreichen, 
„UDliufhOrlieb  hinter  deiwcn  trtlhen  Krfahrnngen  herspringen",  ohne 
jemals  einen  objektiv  ttichercD  Massdtab  zu  erhalten  (Zt78  f.),  oder 
eine  Art  Kormalgltirk  ben'orbringvn  wotlen,  dan,  aowcit  «a  sU 
„mensehenwllrdigefl  Dasein"  objektiv  ervtfvbenswerl ,  in  Stammlers 
obiger  Formuliernng  bereits  enlliallen  ist 

Oic  inlialtreiehe  .Yorlesang  vom  sozialen  Ideal'  (§  102, 
S.  tôS — (313)  L-uthHlt  syetematixeh  kanm  etwas  Neues;  sie  fantit  in 
der  Hauiitsaehc  nur  die  AnBÎebton  des  Verfassers  noebmals  zusammen. 
Wir  heben  einige  uvue  Wendung<-n  dei«  Gedankens  uns  ihr  hervor. 
Da«  soziale  Ideal  kann  als  formaler  Gedanke  selbst  nie  erninrixeh 
fein,  wie  ausnahmslos  aller  historische  Inhalt;  wUrde  iw  emiiiriKeb, 
00  S'Dge  es  nntpr!  Aus  ihm  crwdchst  dagegen  das  l'ostulat:  Idea- 
lisiernng  des  om|iiriM.-b  emaehseiide»  Wollens  and  Strebens.  (Wir 
ftlblen  aus  an  Cohens  otieu  zitierten  Ausstirneh  von  der  Idoaltsienmg 
des  8lolTi^s  zur  Form  erinnert).  Das  hiosste  Wort  .Entwiekelung-, 
vom  «ozialea  Werden  gebraucht,  «i^  an  sich  wenig  oder  nichts;  es 
kommt  daraaf  an:  Kntivickelunjj;  wozu?  Hosial«  Bestrubniigvu  stud 
nicht  deshalb  schon  ethisch  ben-chtigt,  weil  fie  natnrnotwendig  ge- 
worden sind.  Andrerseits  kann  keiner  auf  das  Gute  altzielenden 
Lehre  t.  B.  der  christlichen  die  bwrtebendo  Wirtsi-haffftordnnng  gleich- 
gütig  Bein  (60ä).  Das  Keetit  kann  nicht  diireh  MebrhL-it,  sellmt 
Einstimmigkeit  der  ttechtsgenosseo  begründet  werden.    Das  sozixlv 


Km  Smfalphiloioplite  uf  K«iitl>chcr  Gnnidligo. 


315 


Meal  licütpbt  ancb  nickt  in  nbw>lnlpr  HimHerpr  Gleichheit  di^r  Itcchtft- 
^<-Dt«ffciL  Ck-iii  Aiiti>ni>Dtiiv(ieiIiinken  Kant»  «îuhiiirirht  c«,  ilatw  nie- 
amnd  tn  eiMliL-hi-ui  Than  g«!«wnDgvii  worden  itull.  Euclltch  »t  das 
»iffliHlo  Idesl  „grnndsntzlich"  xa  trennen  von  den  so^nsnnten  Omiid- 
Iflfren  einer  bititimmten  (îeHeiWhafbwrdnnnfr  (iVOf.),  Wenn  Stan- 
iIîDf;er  (a.a.O.  S.  IM)  »ich  hiiTpipon  wendet,  so  ist  er  ebpo  in 
dir  ganze  Tiefe  de«  xuxiiiUia  IdeiilùniiDi  nieht  eiitgi-<lrtinj^-ii.  8tAmmlor 
hat  mit  difri^m  Satze  koineswc^  etwa  di«  heutige  .kapitalietimvhe' 
(IvHellticbaflftordnun^  verteidigen  wolk-D.  me  er  aneh  s))fit4T  l§  104) 
den  KnUektivismnÄ  der  Produklionsmittel  nicht  verwirft,  sondero 
nur  nla  'ifTene  Frage  Iwhnndelt,  fUr  welche  die  materialiatiftche  Gk' 
M'hieliwanflnwung  den  Beweis  bisher  noch  nicht  erbracht  hnl>e  und 
nwh  Ml  lange  nieht  erbringeit  kttno«,  ah  nie  auf  dem  unfertigen 
und  »idcrsprnehiivunen  iStand])iinkt  der  blossen  Xatiirkiinftilttlit  vor- 
harre,  nhue  das  soziale  Tek't>  im/.uerkcnnen:  abgetiehen  davun,  da^ 
siv  den  RcgrifT  der  Oesellwhalttinnlnnng  noch  nirgcnda  genDgeod 
dvfinieri  h»lH>.  Uebrigens  ist  die  gimxe  Fnt^e,  wie  die  ge^iamten 
hentrclmugeo  des  modernen  Sowalisma»  Ubcrhunpt,  in  j«lein  Falle 
ftlr  die  Sozial  philoBophic  onr  eine  ihrer  Ejnxelauwendangvn.  Di«: 
praktische  AnultthniDg  de«  Rozialen  Idealii  iRt  ja  Überhaupt  einti  der 
achwierigaten,  nach  Kant  das  »4>hwierigste  l'rnhlem  fllr  die  Menseb- 
htit  I'rinzipiello  Gemclitapuokte  dafttr  bietet  namentlich  §  10!},  der 
von  der  Kntdecknng  der  rechten  eoxialen  Mittel  haDdell. 

Damit  lund  wir  hart  an  den  Schlii^^  de^  Werkes  gekommen. 
Wie  dawelbe  mit  Kantigcher  Frageslellnng  iM^innt,  ko  klingt  es 
«nch  in  einen  Kanti'wheu  Oedanken  ana.  Gleich  dem  KHtùismns 
Kantgi,  der  xwineheii  SkeptiziitmiM  und  Ih^matinmos,  ziviHcben  ,.Toher, 
nngeUbler  Beurteilung'  und  nGenivAchwUngca"  hindurch  in  „kritiitcb 
ge«nebter  und  melhi>dii<ch  eingeleiteter  Wisutniichaff  die  „«ngc 
I'titrte""  BUcbt.  „die  ïur  Weisheit-iiehre  fUhrt",')  will  aueb  Stammlern 
Sozialphilosophie  ihren^Wi^  gehen,  gleich  weit  entfernt  von  dem 
„wuwUnligen  Rgoismn»  im  theoretischen  Erkennen  wie  im  Wollca" 
und  dem  „faustiwhcu  Drange  nach  einer  nebelhaft  gemeinten,  ab- 
mluteo  GewiMheit**  (ij^l.  Zwischen  beiden  liegt  „io  Feiitîgkcit 
und  SelliHl.'indi^keit''  das  ÜeJch  der  gesetuniUeigen  Eiusieht.  daa 
Gebiet  des  objektiv  Bicbtigeu:  die  Wisscnscbafl.  Allein  von  ihr 
int  bia  jetzt  nar  die  eine  Prorinit,  welche  der  NntnrerkeontniA  unter- 
steht, nrbar  gemacht  nnd  durch  meniichlichen  Heim  in  ziethcwiuuter 


')  KritO;  dor  pnkllscticD  Vcrannft,  Sdiloa. 


216      K.  VorlKiid«r,  Eine  Socialpliiliwapbie  uf  KaoUiwlMir  GmmlUfco. 

Arbeit  Avi  Kultur  ziiçUiiKli<'h  guwonleii;  der  UDdcri?,  si^iak'.  Te 
d(t8  Gebi<;te8  harri  itock  der  Erschliewnng.  „Nar  die  StÜiiimv  der 
Hwlorikflr,  der  timpiristen  und  Foaitivisteii  darehnchweifen  en  «nf 
dem  Kriegepfade  mit  den  AltKnlntÎHten.  t'nd  die  Armada  ana  dem 
Keichu  den  Matc-rialisrntiB  bat  es  nur  angreifen,  nicht  biawiu^n 
kJlanfiii"  (637).  Diese«  Lund  bat  iStanimkr  init  den  Wnffeu  de« 
Hcbarfeinnn,  der  IiSchateD  ObjektivitAt  and  eioes  hocbge»}>annt«n 
etbi«cbitn  Idealiamna  für  die  Wiswnscbaft  nea  zn  erobern  stob 
bemObL  Seine  Aufgabe  war  um  so  »cbwierigcr,  da  ur  auf  seinem 
Pfade  keinen  VorgSiiger.  wenige  Itnndeegenossen.  viele  (jegncr  hatte. 
Und  dennoch  konnte  er  mntig  vordringen,  denn  er  Itemsa  ein  Rltst« 
zeng,  Aa»  no  loieht  nicht  versagt:  Kants  transHccndentale  ilethode. 
Und  80  ist  ihm  deuD^  unii^rve  Erachtcns  vrouigutous,  seine  Kanpt- 
absicht  gelungen:  die  Grnndlagen  einer  Sozialphiioeoi>hic  als 
WisseDBchaft  zu  HchafTeo. 

Nur  aof  die  Darlcgang  dieser  Gmndlagcn,  mllnen  wir  noeh 
einmal  wiedcrhulc»,  kam  es  nos  bier  an.  HoffentUeh  ist  daliei  auch 
der  Aufbau  des  Gaoten  einigermaeeen  klar  geworden.  Auf  die 
Dnrehnihrnng  im  einzelnen  konnten  n-ir  innerhalb  der  nns  gesteckten 
Grenzen  leider  nicht  eingehen;  aber  wir  hoffen,  manchem  Ia-wt  eine 
AnrcgQDg  zu  der  IvektUrc  de«  Buches  gelben  zn  haben.  Wir  hoffen 
es,  denn  wir  erblicken  in  ihm  den  ersten,  hocbbedeutnamen  nnd  ge- 
lungenen Ver^neb  einer  Anwendung  von  Kants  kritischer  Methode 
anf  dim  Gebiet  de»  fosialen  Lebens,  Mfige  Stummlers  „kritisch  gc- 
BBchter  und  methodisch  eingeleiteter''  soiialvr  Idealismus  sich 
in  Wisseusehaft  nnd  U.-ben  n%>ht  bald  and  reeht  vit.-le  Freunde  er- 
werben, damit  wir  aueh  auf  dem  sozialen  Gebiete,  thcoretiiwb  wie 
praktiaeb,  je  «ber  je  lieber  ans  der  Periode  des  niibvholfenttn. 
empirifu'hen  TiuttrnR  zur  Aera  den  wissen»cbHfl)iehi'n  IVgn'ifens,  des 
einhcitliehen  t^'a^oeo»  (0:H)  und  —  de«  enlAjirt^tbenden  HaudelH 
gelangvnl 


Kant  in  Spanien. 

Tod  W.  Lutoal&vBkl  aim  Droidowo  bei  Lomts  (Polen). 

D»  IntcrcMe,  welches  nas  Iwiregi,  DachzuforMhen ,  was  fttr  cinm 
!  EinfliiM  ein  licdcnUruder  Denker  in  fremdGa  LAndora  aasgollbt  hat,  ist 
eine  Fotgu  Uui;er  pliilo^ophUchcr  Ivntwicktlanf;  and  «rwecki  niclit  Oberall 
di«  Teilnahme,  die  man  erwarten  mßchte. 

Von  der  Hedakticii  der  „Kantetodion"  Bof^fordcrl,  einen  Beitrag 
■her  ,Kanl  iii  ^lunien''  xa  liefern,  befand  i«h  mich  einerlei»  lu  einer 
sehr  iflmtigen  Lage  fUr  die  AntnUinuig  dieser  Arbeil,  da  ich  »eil  zehn 
Jahm  mit  Spanien  vertrant,  mich  gpcrade  wicdcj  tn  Mailrid  niif  einige 
Monate  be£ind,  nad  lll>er  die  Dientile  vieler  Freunde  In  literarischen 
sitea  reiftigte.  Aber  andererHcftH  liefet  e»  in  der  Natar  der  .SHchc, 
laM  eine  streng  wissen »cbaAl [che  Untersuchung  flb«r  den  I^infiu^s  von 
Rani  oder  von  einem  anderen  Denker  in  i^pitnicn  iint  in  einer  entfernten 
ZnkBBft  niAgllch  sein  wird. 

Um  nAnlich  genan  zu  erforschen,  was  fttr  einen  Einflns«  Knnt  tn 
Spanien  i^habt  haben  kiinnte,  nins9>tc  ninn  xiinllchMl  wi«Ken,  whk  Ober 
laut,  seit  Ende  des  vorlgeu  Jikhrhunderla  bis  anf  die  (îegeuwavt  ge- 
echrieben  wurde.  Der  Zustand  der  spanischen  liiblingrsphic  iind  der 
apanisehen  DiMiolheken  erMhwort  die  Krkdigiint;  itintir  «olclion  Vorfrage 
bis  zur  Unmöglichkeit.  Eine  allgemclue  spanische  nibliocrrapliio,  nach 
dem  Mui>ter  der  Werke  von  Lorens  in  Frankreich,  von  Kayscr  in 
beulitefatand ,  hat  noch  Immer  keinen  Uenrbciter  gefunden.  Und  Hclhitt 
Air  die  laufende  IJteratnr  iit  MiiriltuH  Hutittin  de  In  Librcrla  i^ar  nicht 
mit  dem  l'nhlisfaeTS  Uircnlar  oder  mit  dem  franzö^i.schen  Journal  de  la  libraili« 
ta  riTRlHchen.  Die  bihlini.'rapbischc  VoII»ländigkcitdyr»pani''cliiin  KsitalojrO 
ist  w-bun  durch  die  uigeulliiiilirhcn  VerliftllnlHHe  den  spiitiischi'ii  BucliliandeU 
whr  erschwert.  Wahrend  in  anderen  Ländern  die  mcisteu  witssenschaftllclieB 
Werke  in  irgend  einem  Vorlag  erscheinen,  dessen  Inhaber  als  FaehnsDi) 
fDr  dl«  Verbreitung  Mtner  Vcriagvwcrkn  su  »orgen  weiKs,  IkI  hier  diu 
wkBenseliafllichc  sowohl  als  auch  die  llterarisohe  Produktion  überwiegend 
asf  den  Scltwtverlag  der  Verfasser  angewIescD.  (Icrade  weil  Spanion  ein 
ia  )i4ch»tcR  Grade  literariHohe«  Land  tot,  «eil  hier  der  Sehnfületler  alv 
SekrinstelleT  mehr  als  anderawo  freHehätst  wird,  wird  er  dureh  Sitte  nnd 
Elirgeis  dazn  gelrieben,  seine  Schriflstellerei  als  ein  Ehrenamt  nnzitsehcii. 


91S 


W.  LitosUwskl, 


feine  VTcrhc  auf  sctav  cigcncD  Kcvlrn  oder  aof  KoEten  wohlbabeHdcr 
FreundR  xu  ilnickcn .  niid  niiliDxii  di-n  ^ttzcn  VctIsk  iinlcr  »cine  Bo- 
kaoDteo  (;ratU  zu  verU-Uen,  iroilarcb  «r  an  AnJ>rhen  i^winol,  aber  an 
Kinkflnf1«n  gar  ni«fat  reicbor  vird.  AtiEuahmen  bilden  8C^  geleMM 
drnmiiliiirlie  Diclilvr  un<t  Ri>niuns«hrin«tvllcr,  Mwie  di«  VerfsSMr  voa  Sobal- 
bOcbeni  —  dagegen  sind  die  Pliilosopbeu,  die  flbriKciu  anflallend  Mltan 
in  dicticin  Lande  vorkommt^n ,  entweder  auf  die  llQlfc  des  Staate«,  fid«r 
auf  «ix«ne  Hilliîl  fOr  die  lleratttgabe  ihrer  Werke  angewieKun.  Dtever 
Cmutand  bedingt  es,  dass  ea  eiiKatdla  lel«bt  i.«l,  obn«  alle  Kosten  »cit 
in  Spanien  eine  gnnic  l)ilili<it)iek  von  Werken  lobender  Scliriflsl«Uer  ni 
bilden ,  wAlirend  t»  luniirbniul  w^br  »ebner  vt ,  iwlbM  in  Öffentlieben 
Bibtiotbcken  SlUre  Bflcher  so  finden. 

Der  Zustand  der  Bibliotheken  in  Bexng  xat  nen«re  Werke  ist  Ober- 
banpt  Iiesllu«.  In  der  Hiblioleca  Niicional,  (die  (\\t  die  frröitMc  in  Spanien 
gilt)  giebt  es  von  allen  Werken  Hanta  einzig  nnd  allein  eine  Ausgabe 
der  Kritik  der  reinen  Vemanfl  vom  Jabre  1794.  Aneh  ii  der  Madrider 
rniversitSlibibHutiiek  und  den  linderen  iifleolliclicn  Kihliolbeken  der 
spa&ijchen  Haupistadt  ial  en  mir  nicht  gclun^n,  eine  der  (îes&mmtxufl- 
gaben  der  Werke  von  Kant  eu  finden.  Noch  viel  iroaiger  wcias  nan 
über  eine  Kant  lite  ratiir. 

Ds  nun  Bibliographien  nnd  Bibliotheken  mir  Ober  Kant  tn  Spanien 
keine  AnskonfC  gnben.  blieb  niehtii  andere«  Qbrig,  als  nich  an  die 
lebenillg«n  Vertreter  der  Philotmphie  i»  wenden.  Die«  verleibt  der 
rntcreiichimg  einen  mehr  publizistlflehea  ah  wiJseni«haniichen  Obirskter, 
da  die  (ilanbwUrdigkcit  der  in  dieser  Webe  geeaminelten  Angaben  schon 
durch  die  WidcnrprOche,  die  geleiienllieh  auftauchen  künoen,  geschwftcht 
wird.  Aber  in  den  vorlioffenden  besonderen  Full  herrscht  die  schönste 
Ucbereingtimmui^  nntcr  den  Zeugen,  and  da«  Ei^bnu  lautet:  Kant  ist 
in  Bpanien  ko  j^t  wie  Rilnxlich  unbekannt.  Die»  Krgebnig,  nlit  ein  negative*, 
bedarf  einer  sehr  weitläntlitiMi  Begründung,  and  nra  denjenigen  I'hllwopben, 
die  elwa  nach  Spanien  kommen  solllcn,  die  Naehprflfnag  m  erleichleru, 
will  ich  hier  die  Itcihe  der  per«4tnlichrn  Hrfaiiningen,  die  mich  tu  den 
ubigcn  SchlufA  ttrachleii,  mfiglichst  un|MurteiÎMk  berichten. 

In  der  ITnivorsilSt  erfuhr  ich,  das«  die  l'bilowiphio  von  rwel 
Profesxoren  gelehrt  wini,  D&mlich  vi>n  Orti  y  Lnm  und  Nieiilii.s  Salmeron. 
Ich  licgMh  mich  xunâehM  zu  Orli  y  liara  (('alle  Joi^e  Juan  33  jtral) 
und  fand  einen  alleu,  xehr  freundlichen  IIcrd.  der  den  Kindraeit  einec 
ticistlielieD  maehto.  leb  cKIffaete  ihm,  Am»  in  IkuUebland  eine  »peeiello 
Zoiteebrift  für  die  KantHindien  go^rHndet  worden  ist,  und  dasd  man  dort 
itehr  Ijcf^erig  sei,  zu  erfuhren,  welchen  HinHuss  etwa  Kant  in  Spanien 
au^eübt  haben  nag. 

—  «Dies  aclioiit  mir  «ine  eitle  Meu^rier  xu  sein.  Ich  bnhc  kein 
IntorcMH!  fitr  «niche  Bihliiinuuiie.  und  achte  nur  auf  originelle  phllosojihisclie 
Letutufegeii.  Nach  Uebersel&ungen  und  Konimenlaien  eine»  fremden  Philo- 
gopheii  nch  xn  erkundigen,  scheint  mir  ebesHU  Bberfitbtrig  so  «ein,  wie 
«.  B.  ideatitdic  I^semplnre  der  Photographie  eine«  Kunslirerica  etna* 
snmnelii,'' 


KftM  Id  8paal«ii. 


S19 


i>it»ea  scliarfcn  kHliechen  Oedanken  (llUrklc  Oitl  }  1,»»  in  einer 
ltiig«rca  Kode  ans.  Icli  ilrnng  in  ihn.  die  Ik-rcchtiRiing  tier  Gffirliiolit« 
der  PliiIi»ioptiiQ  niir.ui-rkvDDMi ,  und  Tnlls  er  di«v>  iiirht  taäc«,  ireiil|];(iteiu 
au  Rack^iclil  uuf  ima,  oiirdlicht  Itaibarcn.  sein  Wi»Mn  Ober  dio  Vcr- 
bmlnog  der  Kait!i<«hcn  I'biloMpliie  in  äpaaicn  mir  milznU-ilcn.  Ki 
wrigrrlu  tich  rntMhivd«»,  unter  dvm  Vorhand,  diiaa  er  In  heiuer  Welfto 
sum  (ÏMlefben  der  Kantstadien  bdtragen  icoIIb,  da  er  die  I'biloBopbifl 
aoM  fllr  durchaus  vtrwcrHich  nod  ccbftdlicli  ballr.  In>  wilrrcn  ßti^prArb 
b  ««b,  diua  Orii  y  I.ar«  nur  (Vr  dl«  Naobuhmer  Ucs  beili^n  Tbomaa 
teeee  bat,  ood  dsas  far  Uid  die  gawce  ■«acre  Fliilosopbi«  auf  Irrtum 
Sflndo  brnilit 

Ich  b<igal>  nticb  nun  xu  dem  zncUoD  Professor  der  Pbllosopliio, 
Don  Nicolas  Salmeron  (Calle  Montalban  5),  der  in  Spnnicn  als  Kudnvr 
N-br  iK'kniint  i>t,  itud  d<-r  im  Jahnr  1873  cinKr  der  vier  MbnoU  anf  eln- 
;^uâer  folgendpn  Prisideaicn  der  spaniHclien  Republik  goireeen  iRt.  Gegen- 
«trtig  i£l  er  haupteXdilJcb  als  Advukal  IhUî^,  lüill  aber  lAglich,  iti-nn  Hin 
litiRCbv mirbkn  damn  nicht  verhindern.  e9neV<irie«u>|;ind«r  tInivvr^ititl. 
ie«e  Vt'rl«'juiiK<'0-  ^'^<^  fOr  einen  Korsu^Ä  der  Hetaphyiik  gelten,  sind  cigcntticb 
m  Ocaprftche  über  allerlei  p^ycholo^Kche,  logitclie  und  ^schicIiUphilo- 
phiwh«  Fraf^D,  «hnc  Syxlem,  and  iopa  sieUt  mit  einer  deulltclien  Ab- 
Deigmg  gi?^n  den  sysleuiatlsclien  Unterrichl. 

Trotzdcffl  ich  auf  eine  briefliche  Anfrs^ce  von  8«lnierun  in  einer 
beMimintcn  Zeit  litvlctll  wurde,  muiiate  ich  eine  halbe  Stunde  tn  seinem 
pfangsiimmer  meine  lleflie  abnarten.  Dies  gicbt  einen  lltgriff  von  der 
!liase  dieses  Philosophen.  Er  entechnldi^e  sich  «ehr  h'iflich  dnich  den 
ndranf;  der  Gccehiife,  die  er  in  wincm  dreifachen  Lehen  nU  AbROordneter 
[er  Ist  das  Iluupt  der  KepubUkanidebea  Central  ist  en),  Advokat  und  Professor 
n  booTgen  hat.  Ich  fragte  ihn  xnnAcJist,  wnrum  er  nicht  von  diesen 
itti  Zwecken  sieb  mit  eine-m  be^ntlK''  ^-^  meinle,  er  küuii«  vnu  kleinem 
aUuseiL,  da  seine  politiselie  Thsägkeit  ihm  als  moralische  PHlcbt  ei-sclieinl, 
R-ine  ^richtliehc  Thkttgkcit  ihm  die  Mittel  zum  Leben  giobt  und  seine 
I.chrtJifttif;keit  (nur  mil  60O0  p<»efiv?  honoriert)  einem  lIorzcnsbuddrfDls 
estsprielit.  Auf  meine  Frage  Über  Knut  iu  Spsnlen  gestaud  or  mir,  er 
kenne  Kant  hanptMchlioh  au»  einer  frnnzö»ifehcn  Ucbersetzniii;  ciiii^r 
dw  Ilnnptttrrke  diesem  l'hiliiwjihen,  (die  Kritik  der  reinen  Vernunft  auch 
Itu  Original)  und  er  zweifele  »ehr,  ob  ich  in  Spanleu  Jt'iniinden  linden 
hftnnt«,  der  Kant  im  UriKiiial  gelesen  hatte.  Salmeron  glebt  tu,  diMs 
Kant  einen  grvMi-n  Kintlnü»  auf  die  I'hiloMiphic  geliabt  habe,  aber  er 
weigert  sieb,  den  DouliAmnji  swischen  Erscheinung  und  Ding  nn  sieh  an- 
laerkcnnen.  und  t;latibt  die  Encheinung  enlhalte  die  WIrkliehkdt.  Auf 
meinn  llirnierkung,  ilars  er  mir  darin  als  l'ositivist  cfvchcint,  erwiderte  er 
mit  einem  Strom  beredter  WoHe,  das»  er  nch  keinem  -iMuns  unterordnen 
licase.  Ht  spottete  Über  den  Walm  der  deut«hea  (lelelirten,  die  .iltc 
Meinonjicn  klasaUrierea  wolloa.  Wenn  ieb  durehaui^  seiner  Philosophie 
elncu  Namen  g«bca  «olle,  miig«  ich  ihn  einen  Monlttca  nonneD,  aber 
auch  dies  nicht  oline  Eiascbr&nknngen.  Jedem  Versuch,  diese  l-ïa* 
sclirinknogrn  genau  festxnGtcllen,  widerstand  er,  nnler  dem  Vonmnd  die 
8*ebe  sei  sehr  komplixicrt ,   und   er  verwies  mieh  auf  seine  Vorlesungen, 


9S0 


b  ätiiKa  er  »'uih  an»  Vprdiensl  xBAclirribt,  Philmtojiben  m  bilden,  uline 
ciDPn  benimmt«!)  Inhalt  dtr  Philosophie  in  leiren.  I>le  PhilosopLio, 
mciLt  er,  iti  keine  Wiwonsclmfl,  die  miin  Iclirra  kannte,  sie  biom  in 
jedem  SobQler  snGi  Kene  eniHteben.  Naeh  dienern  kirnen  OesprSeh 
wnrdeii  wir  dnrcli  eine  dringende  polttisclie  Bolsclmft  unterbroclion,  imd 
ick  vcrlicw  du»  OcocbKflsloknl  Snlmcron«  nit  dem  OefBbl,  àan»  diescr 
bedeulende  nnd  |;:eirMidte  Redner  sieh  ron  der  akademtscfaen  t^farthitlg- 
keit  ganz  underc  Voretcllnngcn  bilde  r1«  ein  «cblicbler  dentoebcr  Professor. 
dor   nach  vieljilhrifier  V'eliiin^  ni>eb  immer  seiav  Vorleüunifen  vorlirrtrilul. 

DioM  Vorlesungen  Salniervns  haben  einen  eiRenlOm liehen  Charakter. 
Die  ei^nllichc  Vorlegung  wird  %'on  einem  Scbnicr  gehiilien  und  zwar  fitr 
eine  ßeilie  von  Lektionen  von  einem  und  demselben,  der  nieh  dasu  vur- 
bcreitet.  Der  Profe»aoT  beginnt  mit  einer  ZiwunnKnraseBng  des  früher 
dnrolmenemmencn  Stoffes  nnd  fordert  dann  eetsen  Protn|;oniElcn  anf,  fort- 
3ti»elien  und  die  Lfigun^  der  zunAebst  liefcenden  Probleme  m  verAucben. 
IViccer  beantwortet  die  f^estellte  Frage  und  wird  von  seinem  Ijchrer  jedes- 
mal, wo  er  ihn  nicht  befriedigt,  unicibroehen  und  verbwcerl.  Die  Fragen 
anderer  Teilnehmer  sind  nicht  auo^escbloKorn,  alter  kommen  selten  vor. 
Die«e  Method«  (st  nicht  etna  allgemetn  in  Spanten  Qblich,  nnd  Salmeron 
bcmitloidot  andere  l'rofuïoren,  die  nar  ihr  eigenes  Lied  ableirrn,  FreJUch 
lat  nicht  in  leu);u<iii,  daiu  der  vorl<»ende  Stndent  ^ch  in  dieser  Weise 
tum  I^chrer  der  Philosophie  vorbereitet  —  aber  die  anderen  kftnnten  sich 
beklu^un,  da»8  sie  fltati  der  Vorlegungen  dos  Ueiiters  die  Itelefarang  von 
einem  Mitschüler  orbalterr.  l'ebriReiL*  nclimen  Im  flanien  die  Unter- 
brechungen und  ErUnteniiigen  Siilmerons  mehr  Zeit  ein  als  der  Vortrag 
des  HHUptschUlcrs,  nnd  dieser  Irltgt  im  Ganzen  nnd  Growon  die  Lehre 
vor,  die  er  aus  den  AufxelehniingeD  sdner  Vur^Anger  nia  die  vom  MeLMer 
anerkannte  gewonnen  bat. 

Um  Auditorium  reicht  ntcht  an  SO  Zoblrer,  aber  nun  bemerkt 
darunter  ältere  I^nte,  dte,  wie  Ich  splttcr  erfhhr,  Jahre  bing  dieae  Vor- 
Icmngcn  b manchen. 

Cnter  8Hlnierooi>  fchotcrn  »ind  cioific  bcfdentmd.  So  lom  Beupi«! 
bekennt  sicli  als  solcher  der  verdiente  spanlMihe  PAdagog,  Francisco 
Oinor  de  los  Rlos')  (Pasco  del  obelisco  8),  der  niglcich  mit  Salmeron 
von  8anz  del  llio  gchüdirt  wurde  nnd  fiine  pniktiiehr  Itcform  in  dero 
MiltelNchulunlerrirbt  seit  vielen  Jahren  zu  $«iiH<r  LebensaufRxbe  gemacht 
hat  t>  ist  der  BegrOnder  nnd  Leiter  der  «iDslilucion  libre  de  cnscnanta", 
eines  Privatg^mnasjorn» .  dan  eine  gründlichere  Vorbereitung  cn  hJtheren 
Studien  tu  geben  tieh  bestrebt,  aln  die  staatlieben  Sehnten  (liistilulos) 
bieten.  Ciner  de  lo«  Hios  ist  zagteick  Professor  der  Rechts pbiloMiiihle 
mm  der  Universität  zu  Madrid,  und  einer  der  wenigen,  die  hier  douteeh 
venileheu.  Kr  ist  frei  von  ]HilIti.->elien  Bestrebungen  und  lebt  einiig  fflr 
die  Wissenschaft,  ein  ehrwürdiger  Imiter  der  Jugend,  von  seinen  lahl- 
roiehen  Schillern  geliebt  md  bewandert  Dieser  schreibt  Salmeron  als 
Lidirer  der  Phihmuphie  eine  groNie  Itedculung  in.  Kr  bebauptri,  8«lmcTon 
lehre  »eine  SchtUer  philosophieren  und  Ewing«  sie  zur  Ueberlegnng. 


^  Geb.  IMO,  Bett  tWG  Profetvar  an  dar  Unironllät  lu  Madrid. 


Eut  fai  ^«iikfD. 


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VAo  andorcr  SdiOlcr  von  Salmt^ron  iat  Urban«  Oonzalez  Serrano 
(€>ll£  del  pHmenlo  15),  «eit  1874  L«hrGr  der  PliiloMphic  «a  «nrr 
IGttelscbnle,  dem  Intitltiilo  de  Sas  Isidoro,  und  Verfa^aer  vieler  plûlo- 
K'>pliiiiclivn  Schriften  ■)  ^ovic  aucb  sämtlicher,  mltnotcr  vorzOglIch  f c&chrio- 
t)i:(irn,  |iliili>M)]>hiHch('n  Artikel  in  liom  groMCD  KunvcrsRliunsU^xikoti,  diut 
»it  1887  il)  Iiajc«lûna  erfclitint  (Uiceiuiuiri»  eDcicloj>eUii:o  liÎK|>auo-aiiieti- 
caix>)  und  von  licm  die  crsicu  1 7  grossen  BUnde  onr  ha  ta  Kaàt  defl 
Kurhntahvn  K  ri-irht^n.  In  dicxir  Kncynloplblie,  welche  aU  treuer  Spic^l 
der  seKeuwilrtigeu  gt'UtiKeu  Slrüniiiii);<-ii  .Spuileiiii  antj^csehun  werdvn  darf, 
ist  cine  S«iti-  Kant  and  eine  tweit«  S«ile  seiner  PhilnKipliio  gewidmet 
(In  difnuwtlit-n  Werk  nimmt  Cervantes  H  8eilen  ein,  Calder«)n  5  S.,  ftoiutsean 
3  '/i  S..  V.  Uu^o  2  S.  etc.)  Inleremaut  ist  es,  da&s  slcli  Gonxales  Sorrana 
anf  Littri5  bcrnfl,  noi  Kants  Nonmeas  lu  bekAmpren. 

Von  deoisi^llxin  Gunutei  äcrrano  int  auch  '^Jn  kiinuir  Ao&atz  Aber 
Kaut  in  dem  Werk  „En  pro  y  eu  eontni.  Madnd  1893*  verâffentUcht 
vorden,  aber  dieser  hat  keine  wisâcnc^haftliehc  Dcdentno^.  Wie  ircnig 
Kant  in  Spanien  bekannt  t«t,  geht  darau»  livrvor,  daM  man  ihn  piox  all- 
feraein  nur  In  fratuusischeii  lJe1>erj>el»iii(^a  lietit.  nnd  daas  die  hi«r  ait- 
genthrtea  Ucrron,  «clehc  ihrer  Stellung  and  ihren  Studica  nach  die 
Rrfiflgt«  Kompeliriui  hohen  mllKäcn,  mir  in  ilur  icuTixi'n  «panivelicn  I.ilorutur 
keine  elmlgc  UntenuchOD);  oder  Houographie  Obt.>i'  Kant  unKti;;i'ben 
«uwtlen.  j\ucb  dici  achtbilndige  epaaischu  Uiblio^'raphie  von  D.  Hidalgo 
(t>i4;ci<iDuriu  >.'riii!riil  dir  biliUof^ßs  cii])Hri[tlu  Madrid  lKil2 — IHHl)  kennt 
Kant  nicht,  und  i-utliUl  kciue  Angabe  einer  ITebursetsuDg  Irgend  eluca 
seiner  Werke,  ubgleicb  diesetb«  unter  dem  dum  spanlseben  Alphabet 
fmndm  Iliir.hi'tabca  K  nicht  weniger  als  39  Werke  ron  I'aul  de  Kock 
anlUhrt. 

Meine  leiste  Hotfnnng,  Bber  Kaut  etwas  ui  erfahren,  war  anf  dki 
aJladÜge  Belesenheii  des  Akademikers  U.  Menendez  y  l'clayo  ge> 
rithlet.  DicAer  ^111  hier  allgemein  fDr  allwiwend  in  Fragen  der  üpauiBelieD 
'  ['hie.     Aber  wo  nichts  ist,    kann    man    schwerlich    etwas  finden. 

.'■    .  V  y  IVlayo  (Ai'.tdeiiiia  de  )a  Ifii^torifl,  ralle  de!  I-cuo)  ver»ichcrto 

iBieil,  dtaa  aebon  vor  1800  elu  Aiir«als  Über  Kant  (u  der  seit  1781  er- 
ichciBenilcn  Zcitsehrifl  , Memorial  Lîtciarlo'  orscbicaCD  sei.  Br  konute 
■ir  daa  Jahr  ni<ilit  angeben,  und  ein  vo1l»Uindi)çu«  Exemplar  dieser  Kclleiien 
Zeitsclirift  Ist  la  Madrid  nicht  zu  ßndeu.  Ich  habe  In  der  Itibliotecji 
Kaeional  die  Inlialtevorzcichnisse  von  39  Uttndcn  ans  den  Jahren  1784  bis 
17117  dnrchi;<-seli«Q,  «buc  den  Niuaen  KanU  XN  finden;  vielleicht  itt  dcr 
Tou  MeiK'iidcE  )  Pelayo  ernähnle  Aufsatz  la  einem  der  M^cuden  Jahr- 
glngr  zu  ßoden,  die  in  der  itibliotcca  Nacional  fehlen.  Mooendez  y  l'i^layo, 
den  leb  seit  zehn  Jaliren  perHÖnlicb  kcnae,  pfl<^  «ieh  in  »ubih^n  L>ingCB 
nicht  zu  irren.  Die  nSebete  Spur  des  EinSiisseB  ron  Kaut  sieht  Meuendez 
jT  Telayo  in  einem  ISSt)  m  Salamanca  ersclûenonea  Werke:  ^sterna  de 

..  r—  :'t>  4  de  moral  y  fllosufia  ISTS,  —  I.apokwlogiaoontemporanea  1f>€0.  — 
En»!  l'A  y  tihiMifi»  iHül.  —  Qtzrsliimoa  eimtvuiporaueM  ISM.  -  Lapri> 

oulii£;.i.  1,  ^ka  tssi^  —  Critiea  y  (ili>s>j|ii  i^SS.  —  Eatudlus  psiculouicus  lgV3.  — 

En  pro  y  oo  iwntn  IS92  —  Uouthe  l^'J'i-  V'w  demMRwnJst  auch  ela  „Haaual  de 
paicuJogia  logiea  y  etica"  eraebteuea,  und  wird  von  Ûloer  de  lu«  BIm  aekr  gelobL 


8« 


W.  LulosUwiki, 


1»  deiidis  flocln]  \aeaAo  por  Bentlikm,  ptiMto  «n  (^oneion  por  Turibio 
Nniles,  Ton  dem  aocb  spiter  I8:H  eue  ewelle  AntHp;  etfthlf.ntin  tnt 
Am  tkhlua»  die««  Werkt«  «rJnl  die  Notwendit^keit  ùt»  StadinEnn  von  Kant 
huiYur^hoWn.  aber  dii-i  hnt  victlinclil  Niißcz  »ii.'*  ii«ntliiim  hcTflbergtnom- 
men,  ohao  Kaiit  xu  kenDeo.  Der  Nnnic  von  Kant  (neben  Viv»,  Iiae«a 
nnd  Ucnlcr)  kommt  nach  io  einrr  Ode  m  l'csluloxii  vor,  welche  dor 
IHclil«!  Bernarilinn  Pi-niandcz  di;  Vcla»co  (Oiin<l«  de  llaro,  EpSter 
Doque  de  Friaa)  im  Jsbrc  1807  veröffentlichte. 

Der  erste  Spanier,  dcrfQr  einen  K:intiaDcrg;«folten  hat,  ist  Jog«  Marin 
Rey  }'  Heredia.  Er  int  im  Jahre  1818  sD  Cordova  f^boren  und  war  »tit 
1848  I^ehrer  der  Psychologie  nnd  Ixi^ik  an  einem  (lymnaslnm  (liiititnlo 
del  Noviciado)  in  Madrid.  Er  i^arb  1861  und  liinlcrliess  ein  Werk,  au 
dem  er  in  den  let<l«n  Jahren  «eines  Lebens  geaitdtet  batte,  nod  das 
nach  »einem  Tode  aar  Kosten  der  spanbehen  B^erung  bera«si;e^bcn 
wnrdr.  Dit.«  Werk,  betitelt  „Tcoria  transcendental  do  las  cantitades  ima- 
fnnarix<),  Miiilriii  I8(>5'  enthnil  in  der  Rinteiliinf;  etni)^  allp^nieine  Hc- 
merknitgcn  über  die  Wichtip;ke>t  von  Kants  Kritik  ftlr  die  Matheinaifk, 
und  an  8chlnss  als  Anhang,  Seit«  2!)5--305,  die  Uoborset^nng  cinea 
Brucluiackefl  der  Kritik  der  reinen  Vernunft,  mit  der  Tafel  der  Kiil«> 
gorieu.  Ke  fehlt  Jede  Angabe  darOber,  ob  dieser  Uebenetnuig  dos  Ort- 
giaal  oder  eine  fraaiAeiïche  Uebcmtetznng  xa  ämsde  )i«gt 

Die  Snhnllogik  dcüücllieo  Verfatser»,  »eit  IM9  da»  am  mctilen  hf 
nutzte  Lchrbueh  der  Logik  in  Spanien,  bU  1872  in  zehn  .\Rflagcu  ver- 
breitet, gilt  hier  auch  fUr  K.iiiliaDiMh  (ebenso  nie  seine  Kthik),  aber  ieli 
konnte  lidni  Dnrchitehen  dieses  lluelies  den  Namen  von  Kaot  uii:ht  fin- 
den; auch  fehlt  in  dem  Absehuitt  aber  Kln»silikation  der  l'rlheile  Jefi;liche 
Ampielnng  aaf  den  Unterschied  zwlsclien  analytischen  and  synllietiMben 
Hrllieilrn  n  priori  —  woraag  man  wohl  folgwm  dilrRe,  dant  der  Ver- 
fasser sieb  io  einem  elementareu  Bchnll>uehe  li^^ber  an  illere  Muüler  an- 
lehnen  wollte.  In  dem  Abschnitt  Ober  ,principtos  intuitivu«  de  la  raun* 
Wrufl  rr  sieh  «nf  Reid,  Kujer  CoUard,  Oonsin,  verMibweigt  almr  g:tna> 
lieb  Katil.  Als  Kriterien  der  WuhrheJt  flllirt  er  „conclcocln  y  evideoela" 
an,  nnd  schreibt  eine  absolute  logische  Gültigkeit  der  inneren  Wahr- 
neluiiung  XU,  wo«  eher  (VaniiMiKche  Kinlllisitu  verralh. 

So  weit  die  In  Madrid  lup^üngllclien  Quellen  relelieu,  sclieîiil  die 
«nte  D.irstellang  von  Kante  Philosophie  in  der  spsnisehen  Literatur  von 
ejnem  MitteUrhulIchri-r  in  Soria,  V.  Aman  y  Lambea  iu  i>«inem  knrwa 
Lehrbudie  der  Geschichte  der  Fluliriophie  im  Jalire  1H47  gegeben  wor- 
den xa  «ein.!)  t'reiiieh  i»t  diese  D:ii>telliiiiK,  die  onr  die  Seiten  fMIfl — 313 
des  pnanntl^n  Werkte  einuiaunl,  xuft^-.Hlatuli-RCrmiuuwcn  ans  zaeiter  Hand 
S«ftoäsen,  da  der  Verfasser  sich  an  ein  franzUstsebea  Scholbneh  von 
ßaltDRt  et  Seorkiae  snlehnle.  Kr  fand  wolil  schon  in  sciuer  Quelle  zwei 
.piintos  debiles'  in  der  Lehre  Kanin  —  nämlich  ,1a  ineücaeia  de  la 
raion  pura  para  la  adqaisicion  de  los  ideas  neeessnrias,  y  la  inconse- 
Ctiencia  de  concéder  rculidad  ubjeliva  a  In«  intnicioncs,   negandola  a  Im 


■)  V.  Anw  r  Laubea,  Csibedrsiieu  da  Insülnto  de  Surio,  Compendlti  d« 
U  hUrtoria  de  la  filuaotia,  Madrid  IMT. 


KuH  In  B(nn)Go. 


saa 


nocivnnt  niciuiiair«.*  Tmls  dieMir  tucrkwOrdlgen  EtnnOrre  beadilicHtt 
der  Ver&8s«r  sein  Urtiiefl  mit  deni  ZogeeUndsiés,  à*66  .lat  dochinK  de 
eH«  ioaigDo  profesor  oe  odk  dc  la»  op«ciüscii>De«  <iu«  mxti  lionor  hacMi 
al  Ulenti)  moUfiflio»  de  lu«  Hleinuiii!^'' 

AU  im  Jaiire  1861  Patricio  de  Azcarii(e>)  die  gimtc  modenie 
PbUoHopbic  f-nncT  Kritik  nnlrrxo^  and  bd  dicker  Gi-lr^ci-nlifil  aticb  Kuits 
LuliTcn  nnNroliTltülier  Ju^Il-HIp.  Iiiilk  er  wohl  Iteclil  (Bd.  Ill,  S.  113) 
über  die  Uakeuotui:«  der  S[iaDicr  lu  llctrufT  KanU  in  klugon.  Aber  die 
nuogelndc  Kontitiiise  mchic  Mfh  «r  nivht  ani»  dm  Qiiollra  zii  ctkIüiscii. 
F.r  tie^Ugii?  Kioh  duniit,  in  Miner  I>.krütclluD|r  DegaSraodo  und  Itarcbuu 
dt;  Penfineii  (üisloire  de  U  philtmophie  slIeinaBde  dopnis  Loibnitx  Jusqu'il 
SOS  jour^  l'aris  IS.'Jt})  tu  ful^i'H- 

KÎDU  kOrur«^  ItarslelluD);  gab  ü»  Jahre  1850  der  damals  aSjäbrij^ 
SslmcroK.^  Hier  iät  anfTallend,  daiE»  der  VeTf«H«r  liiii^  Saum  der 
Kritik  der  n-iota  Wninnfl  im  OritnnnI  mit  SdlenanKabeo  eiU<^  (z.  it. 
„der  Verstund  tiisclil  fflr  die  Vemunt)  obenao  «inen  fiegeustand  auit,  alx 
die  Svnulicbkeit  fOr  den  VcretaDd,  pag.  152"),  ohne  abur  dtc  Ausgabe  zu 
beickhiicn,  auf  die  er  »icli  bexivbl.  Nebenbei  werden  die  mctaphyoi- 
Khrn  Anfangsgrdndti  der  Keclitalclire  la  der  fraoKOôiseben  lleber^etiua^ 
angefnfart. 

Lctetcrea  Werk  ist  alle»  Angaben  nacfa  da»  ente  Werk  iCnntv. 
«dckes  in  spuilseher  (leberectzunK  entclilenen  Ist,  xa  Madrid  im  Jahn  1873. 
Die  Deberaetzung,  1)  wie  dice  im  Vorwort  aiiA  selbst  xnf  dem  Titelblatt 
agegeben  iit,  tM  nicht  nach  dem  Original,  Hüudeni  nucli  der  fraiui)* 
■iselicn  Uebenetzuiig  aiUfcefQhrt  worden.  Di<-.»e  Sitte,  deutsulie  und  andere 
Werke  ans  dem  Frann&slscbeD  za  Oberseixen,  ist  in  Spanien  Helir  ver- 
breitet. So  bat  z.  lt.  Patrieio  de  Azcaralo  viele  Jahre  seines  LcbeaK  ver- 
«nidct,  nm  alle  Werke  von  Pluto  (aurh  AriMlutetc-»)  ahm  drm  Kr»uzi>- 
tbeheD  Ina  Hpaaiseke  zu  llberaetzeu,  nud  diese  ircl)eraetiung  wird  iu  gum 
Spanien  so  fccsehKtst,  wie  etwa  die  äcblciormachcrechc  in  Ueutfcbland. 

Seit  1873  fdiRteu  einig«  andere  Uebcrseliungen  von  einieluen  Wer* 
ken  Kuuta  nocb  Immer  aus  dem  FronzOtilscIicn.  In  dieser  Weise  haben  ideh 
beflonders  Alejo  tiarcin  Morono  nnd  inan  Ruvirn  verilicnt  gemacht.  Diese 
gaben  im  Jalire  1875  Konto  I^j;ik*)  (was  dorn  Franzifeiwilidn  viin  Tissot), 
Im  Jahre  1876  die  Kritik  der  irrtlieilHkra/t»)  und  die  Kritik  di^r  prakti- 
»lien  Vernunft*)  in  »panischen  Uebeisetzungen  licraas.     Im  Jahre  1877 


>)  I'atrlciu  de  Axonratc,  Oposirlon  lilslorice  critiua  dr  luM  nbitcmM 
daoaoficoa  niodoniM  4  vul.  Madrid  Isiil.  Uer  Bd.  II  S.  TM— 2b)  iiuil  Bd.  III 
S.  i—  116  bandeb  Aber  Kmt. 

■}  ßevlMa  llbpanu-AiDürieaua,  N.  *i,  Kurimubre  2T  dti  tStiß.  Ijt  filoKi>lia 
novlKlnia  en  Alewaniä  pu.  Jüu  —  2<>T. 

>)  PrlndpioB  uieufiaieu»  del  derecliu  du  Kual,  tnulnciduH  pcir  (iabtnii  I.ixar' 
mia-    Uailrid  IhT». 

')  Lu^ca  de  Kut  (del  fnuiee*  dr  TmmiI),  inuüir.ida  por  Aleju  Garcia  Klorono 
Juan  RoTira.    Madrid  IttTä. 

h  Crltka  del  Jsido  de  Kaut,  trad,  nur  A-tiarcla  Murono  v  Juan  Ruvira. 

■>  Crittca  de  la  raxuo  prutiua  de  Kaut,  trad,  por  A.  tiarda  Moreno  y  Jaan 
ivba.    Madrid  M6. 


BM 


W.  LntostawBkl, 


nurdo  ein«  »panlulie  üebetsetsiui);  der  f^zJ>«isdiGR  Cebeneini;  von 
Ktnl«  VoilesüD^n  Aber  Metaphysik')  Ton  Jdui  l'öm  beniug!egeb«(i  — 
und  im  Jalim  1880  vturfifTcntlinlite  Zoziy«  »eine  Uubcrectenng  der  It«d- 
süsiscben  UebeisMziiDK  der  Metaphysik  der  Silteii.^ 

Ulme  Uobc Setzungen,  olle  aiie  dem  FVatuA^ifichcD,  haben  wenig 
Veritreitun^  geftind«a.  Dorb  ^rndo  xm  der  X«it,  alit  die  rret«  Ueber- 
eeUnn^  eines  Werices  von  Kaut  erechieii,  Mndierte  (In  Jen  Jalitvn  I8TS 
bb  187&)  in  lleidelbei^  ein  janger  Kiibanor,  Jose  del  Fcrojo,  der  auf 
AnrcgunnE  von  Kuno  Rwhcr  die  erste  dirt^ktc  I 'i:lieMçl7.nn)c  der  Kritik 
der  reineD  Vemnft  ins  Spani.'wlic  uiilernaliin.  Perojo  Ktih  naeU  Heiner 
Rdckkeibr  nach  Spanien  ein  Uncb  Ober  deutsebe  Uedankenitrömongen 
hcrani^  "),  worin  die  ersten  1 7  f«iten  Aber  Kant  handeln  nnd  den  grwwen 
Kinfluse  dieses  Pbiloaoplien  hervorheben.  Das  Boeh  ist  Kono  Pisclier 
gewidmet  und  entfaitlt  Aafsfilu.-  über  bo  vereehicdene  nnd  Dogleicharlige 
(irit«8en  wie  Ifoine,  llilekd,  lUiirilMihH  de.,  wodsrefa  der  in  der  Kinlci- 
tiiDK  auf  Kaut  );elei;te  Nai'bdnick  i:twaj^  geMhwXebt  wird.  In  der  v»n 
Perojo  gogrUudcten  licvjj-ta  Contempuranea  wurde  von  ihm  und  von 
einigen  anderen  SchrilVlvllerii,  benonOcni  M.  Ilevilla,')  ein  Kanipr  gegen 
den  damals  in  Spanien  sehr  verbrelteleB  Kransbmtis  vom  Standpunkte 
des  Neoknntiimiuç  ^-fabtt. 

Kntttfi!)  PanenlheisfnuA,  der  von  J.  Sanx  del  RE«  in  den  Jaliren 
184-4  —  47  gleicbfalls  aus  Heidelberg  importiert  wurde,  hat  In  S]>uiüen 
einen  grJt««vr«a  KinHuK»  gewonnen  al»  er  vielleicht  je  in  Deutschland 
gobntil  hnl.  8eit  dreiwEg  Jahren  nbcin  lügen  nnler  den  Profettitoren  der 
Philot«tipliie  au  den  (Inlver^iaten  und  Mitlelsehulea  die  Krauiteaner.  Wenn 
lieliou  Kranke  dne  komplizierte  Sprache  bat,  so  haben  seine  spaulsclien 
Verehrer  e«  nocli  riol  weiter  darin  gebracht.  Man  leHo  x.  lt.  folgende 
Ewei  Satie,  dis  eine  auuähernd  riobllge  Vorstellung  von  dem  Stil  philo- 
eophUcIier  Voriesnngen  in  Madrid  geben: 

aYo  y  mi  eaencia  con   ol  nno  y         .Ich  Bod   mein  We«*n  mit  dem 
todo  que  yo  soy,  exi«t»  en  la  eter-     Einen  nnd  Allem  was  ich  bin,  eii- 


nidad,  eu  iiiddad  sobre  la  ooolrs- 
liedad  de  la  preeiistcncia  y  do  la 
potUeiistenein,  i)iie  moIo  e»u  relation 
al  liejupo  hullti  eu  ml,  Habiendome 
de  )a  eternidad  como  de  propiedad 
mio." 

(Salmeron,  xlllert  von  McnendfK 
y  Pelayo,  IliHtoria  de  lo«  lietorn- 
doxoa  cspafiolc«  Vol.  Ill,  i>a|^.  803. 
Madrid  1881.) 


stiere  in  der  Ewigkeit,  in  Einheit 
Aber  dum  Gegeuutx  der  Prkexùttenz 
and  der  Naeheii«tenx,  welche  ich 
nur  in  Uexlebnng  auf  die  Zeit  in 
mir  tiiide,  mir  bewnmt  der  Kwigkeit 
als  meiuM  KiK''i>''i"iu'-" 


t)  H.  Poeliu,  Ia  metafi^oa  de  Kaut,  (de  Tbaot)  uad.  pur  Juo  Utia. 
Madrid  1*tTl. 

')  Ktindiinciituii  de  ima  nielafisi«^  de  custombres  de  Kaut  Itaii.  pM  Zmay 
Madrid  l^ttt»  (bildet  den  8.  Dd.  d«T  Itibi  ßlomfiM), 

■>  Jiisc  del  Perojo,  Enaayoa  aobre  e)  ■ni>vfaitlcBto  liileleclnal  cd  Alcma 
Madrid  Itn. 

•)  geb.  lälG,  gML  Itel. 


Kknt  in  Sp&ulen. 


335 


„L«  concionci«  t*  pinnclia  foto- 
Knficft  doutlo  »t  siimaii  impruionea 
ignalc«  y  se  rcelan  Mitflucione«  di- 
knttlt*,  pars  venir  n  <lnr  1«  nonnii 
y  pauta  de  la  tiuta  ïiint|>«tiM  aate 
cayo  rwaite  absorbcnle  m  delînca 
ta  *ilti«U  moral  y  socM  Ak  e*U* 
gencraci'iueii  Un  lorm«ato(ias  )'  alor- 
nentadas  «n  que  nos  ba  eabido  la 
dicha  de  virir.' 

(D.  Gonzales  Serrano,  Proloigo  a 
lae  poc«taa  de  V.  de  Aban:nu.) 


])»i  HewiiMiUein  i«t  ein  pliotogra- 
pliIscliM  Cliclié,  anf  «elt^heni  »irli 
gleichartige  liindrtlckc  zu^mmen- 
M-'tien  und  v«rubied«nur1ige  auf- 
beben ....  (das  weitere  int  li«iiuilie 
anilbcntclzlNir  —  ab«r  im  allfi^- 
meinen  selirullit  <junxal<«  Serrano 
viel  klarer,  und  fleiii«  l'Incvclopfldie- 
artikei,  »owir  ecinc  Lehrbücher  der 
iVycliüloifitt,  Liifcik  nnd  Kthik  «od 
recht  anerketmenaweH)t 


Denselben  Elndmek  wie  dioM  Sitze  machon  auf  nîcb  ancb  die 
KCfCenwIlTtig«!!  Vorlesongen  Ratmcrun«,  obgleich  er  jelil  vom  KratiHiMona 
»  einer  anderen  dein  Pi<«itivisniuii  rerwandten  Weltangcliuuunn;  feit- 
gescJiiltten  Ist 

Gt^on  solchen  Miiubrnuch  der  Sprache  und  der  Gedanken  trat 
Perojo  aaf  nnd  wordc  uiieh  von  Jnan  Vnlera.  dem  fteiAtvolIeii  Nvvcl- 
listen,  nnd  von  Manuel  Hcvilla.  dem  begabten  Publzllatcn,  darin  auter- 
«tttit  Seine  Absicht,  di<^  Kritik  der  reinen  Vernunft  anti  dem  Uriginal 
lU  niwnetzen,  fBhrle  Perojo  nur  xutn  Teil  aux.  Er  pib  nach  vielem 
ZAgem  erst  1883  den  ersten  Teil  seiner  Ucbaraetzan);  iioraua,  ')  Er 
beklagt  eich  in  dor  Vorrede,  das»  mso  in  Spunien  noch  nicht  vorbereitet 

LHi.  dies  Werk  za  leMta.  Seine  U<-bcr«etxun)t  ist  »ehr  tiorgtViltig  und  er 
hat  aueh  Kanirt  Itio^raphie  vi>u  Kuno  Pisctier  beiKi^ftlKt-  Er  fDhrl  die 
Varlaateo  der  zvei  Änflagen  an  und  liHert  nicht  selten  die  Ansdrlleke 
de«  Originals.  L«ider  hat  f'uroj»  seine  Arbeit  uieht  furlge»etxt.  Kr 
klagt,  das»  die  allgemeiae  (ileicliKOltiKkelt,  mit  der  man  Hcinoi  An- 
BtrengBngien  begegnete,  ihn  von  einer  ferneren  Arbeil  abschreckte.  So 
Htibt  bisher  wine  UelwrMttssiing  der  trantwccndcntalen  Analytik  das  ein- 
^e  Bmohstdek  der  Werke  Kants,  das  ans  dem  Original  inn  Spnniiirh« 
Obersetst  ist  Es  iül  niehl  m  hoffen,  dass  er  je  seine  Arbeit  forl.ielzt, 
Ida  er  seit  vielen  Jahren  «icb  der  Politik  und  I'tiblixiHtik  gewidmet  bat 
uad  tiine  Zeitschrift  (El  Niievo  Mundo,  Calle  Hileraa  11)  lieran^fj^icbt. 
Unterderäen  hat  das  Wenige,  was  man  von  Kant  in  Spanien  wusMe, 
forliTAhrcDd  feindliche  Afusteningeo  herrorgenifeu. 
Im  Jahre  1U76  lii«lt  der  OricntiiliM  J.  Mortino  Nietn  «inen  Ver- 
trage) In  dem  Ateneo  de  Madrid  (ein  titerarischer  Verein)  „lieber  An* 
phitoM>phi<«bc  Problem",  tind  griff  darin  Kant  heftig  an,  indem  er  ihm 
merkwürdige  Vonrdrfe  muefaie.  Er  »cliriyb  Kanl  die  Vuretellnag  an, 
daae  das  Vernanftige  eitel  und  willkflrlicb  sein  känno  (la  ideu  de  <iue  Iw 
quo  es  raeionai  pnedo  ser  cosa  ociosa  y  arbitraiia),   nnd  die  Veraelnong 

')  Critlna  de  la  raz«n  para  de  Kant,  !■  parte,  tradndda  por  Jose  del  Petojo. 
lUilrid  1S8S. 

'}J.Horeno  Nfeto,  IHBenrs»8  Acadcuil«us.  Hadrld  19S3.  KIPnbl«ina 
BliMUMO,  dbenna  luitlo  ra  el  Alen«o  en  IttlC 


•  t,.iTt;.. 


I 


Eull  b  Spuileii, 


28? 


franxfislsclieii  ÜeberKctxiinf:  von  I.nngCN  Or^cliichtc  üv*  Mabirisli»- 
odcr   ana  der  gleicbfalU  franiiiiLiscIina  U«bereHzu]ig  van  UartnanM 
PUlMophi«  d«C  UnbcwnMlon  angofOhtl. 

Die  Krilik  tier  reineti  Venmafl  unil  He  Prole^nenft  «a  ein«r  jeden 
kflnftigCB  MeUpli)-eik  wcrdcu  von  Profcsaor  Ares  Id  frauiOdJaolieD  U«ber- 

GfrK'^u  Kant  (si  an«b  He.  Red«  vita  P.  Cuminerot)  ptriditet, 
velche  von  ihm  in  der  Akademie  der  Oe Ist cBirUsens« halten  beîm  Antritt 
tn'niM  Stolliing  ul«  Uiiiçlicd  dic«er  Kt^rpcncbiifl  itn  -Inlire  1881  gehalten 
«arde.  Er  ktafl  Kuul  deo  SkeplixUinu«  an  und  meint,  diu  KcmuIIuI 
seéner  krilisclion  l*hiloHo)>hio  konnte  nicht  vei-di-rblidier  ausfallen. 

Mcnrndcx  y  Culnyo  halle  w«h]  l{e«bl.  wcon  er  in  eeincr  Gcechicble 
lier  «pasiMlien  Heretiker^)  beliniipM.  dnim  Kant  in  Bpanien  nnr  vt>n 
•ehr  wcoigtn  befrilTen  norden  i>>t,  nnd  da^  ncine  Lebre  nur  in  nn- 
wesenlliclien  Anircndiingea  bekannt  wurde.  Mcnondci  y  Pelayo  i«t  wohl 
aaeh  der  eiuxi^'e  SjMnier,  der  einen  nicht  unw<;«vn<lichen  Ucitra);  znr 
Kantiiterator  lieferte,  indem  er  über  die  spanUchea  Voriftnfer  Kanlo^) 
eine  ziemlich  nnsfdfarliclio  Monographie  verriffcntlichte.  Ala  solche  flUirl 
er  hBBpttiaditioh  !..  Vire«  nnd  Vt.  Sanchw  so,  dip  freilieh  nur  dann  för 
Vorl&ufer  Kants  gelten  können,  wenn  man  den  BegrilT  einee  VorlAnfe» 
sehr  «oil  lasst. 

AU  den  eiii7i||r(!n  in  (Spanien  lebcndrn  Kantiiinor  flllirl  Mencndes  y 
Pelayn  den  K^lchileu  Maliafi  Nitilo  Serrano,  Marques  de  Giiadalnrxafl 
(Calle  de  Uenova  11)  »a. 

Dieser  cfanrOrdige  S^ljUkrige  OrcU  empßng  mich  mit  der  grOfiiten 
rrrnndiiehkeit  nnd  ver«prach  «eise  Anhebt  Obfr  Knot  içckrifttich  für  die 
,Ksnlstudien'  aafEUtciclinen.  Er  Ist  1813  ^'ebureu  und  widmete  sloh  der 
Urdizin,  aber  nicht  ale  praktischer  ArKt,  sondern  als  ItEgrnnder  und 
llemuipiber  inediuniselier  Zi'it.->c>iriftpn.  Er  ist  seit  fBnfsi)ç  Jahren  der 
HerBitB||;;eber  der  Zcitscbrift  „Rt  si^;!»  medico",  wnlcbe  der  Krusiten  Ver- 
breitnag  in  den  Krcif«n  spanisclior  Aersle  sich  erfreut,  ist  anseerdcm 
teil  1SS9  Miiglied  der  «panischen  Akademii^<  der  Medizin  nnd  »vU  IHtll 
Ibr  lebenKlnncIicher  PrSsident.  Er  bekennt  sieb  zur  Rchule  Kante  mit 
ttnigen  Einiiehi3nkungon.  worin  er  hanptaächlich  Henonvier  folgt. 

Iio  Jnhrc  18ii7  i^ab  vr  ein  Werk  nnttir  dem  Titel  . l'roirgomuna 
der  WiifieaMbaft*  *)  aus,  das  aber  hier  ^Unxlich  unbfjieblel  blieb.  Es 
eolbsll  eine  allgemeine  Methodenlehre,  welelie  der  Verfasser  als  Einlei- 
taiv   xn   Kriaer  NnluTi>liiloMoph>e  ^)  bearbeitete.     Diese  Werke  vurdionen 


■)  F.  Uuaiaero,  Ubenn»  d«  r««epclon  cn  U  Acadcaib  de  denria»  Moratca 
yPulUicaa.    Madrid  I%S1. 

■)  Uenemli-i  y  t'cUyo,  Hlatoria  de  la  llclorodoxos  eapahoies  ti>mo  III. 
ItoarUl  IV^t.    v^  VÜ. 

'j  H  Mciieniluay  Pflayo,  F.nsn;rosde(Mll«ifilosi>fica.  Huidrliil  1691. 
Likrii  S.  m.i  — Slid  Ue  !•**  oriKimi«  del  (.'ntioiiinii)  y  del  «tceptieLimo  y  esqiouial- 
■Ulfl  de  li>s  [im-or^ires  <i^iariiilL>g  <le  Kant. 

')  M.  SieUi  Si'mn,),  IWwinrji'  de  1«  iMi-iipia  vivicjitf,  «'iisayo  de  Eneii-kipedia 
litwtff*!  parle  I,  PnikguvueiinHd't- la  cieuom.  Madrid  INII.  —  PralAAMHi«*- 

■)  H  Nirlo  Kcmuio,  l'iliuu>tiB  liu  la  nntnraluu.  Mulrid  ■•>S4. 


m 


W.  tntoslairakl, 


jcdi-ofallR  «ine  besondere  D^KprcchniiK  ia  don  KanMndien.  nnd  es  gcnOj^ 
Iiirr  biciii  auf  ni«  hinmirrtsen. 

B«i  i?iD«r  nAhcrrn  Bctraclitnug  <lllrf1e  aneb  dieeer  ehixige  spanische 
Kaatianrr  vielleicht  nur  in  dem  fSinn«  Kantisiicr  Meibcn,  wi^  l-lclile, 
HcliclIioK  nud  lU-f;«!.  Seiue  Werke  erfdrdi'm  «clion  ihm'  t'infan;;)!«  we);cn 
eJD  «beefaftitd»  Stndiam,  und  icb  entlialle  mich  dulior  jc);)ktien  Ürtlieils, 
mn  «0  mckr  aU  nr  »Ibfl  den  Lesern  der  Kantetndien  seine  Slcllong  xu 
Kant  auHituandcTzn.ietzen  venprcxilien  bat. 

Rf)  bleibt  inm  SchloBs  noeli  xn  erwilin««.  dass  im  ballieren  Unter- 
ricbt.  in  den  VurltMingen  an  den  epanisehcn  tJuiversilstcD  einif^  I'rnrcü- 
tono  die  Ijelireo  Kniits  «u«fBhrlich  darstellen,  ohne  desweifcn  Rlr  Kan- 
tianer ^Iten  SU  IT  ollen. 

In  dieser  lïeziehung  steht  Sevilla  oben  an.  bort  toll  selioa  vor 
sechzig:  Jahren  der  damalige  l*rofc*for  der  Kthik  Don  Frandsw  Oardeaa«  ') 
Kant*  Philosophie  eingehend  darReslellt  haheu  und  dadurch  in  hcftiRo 
Polemik  mit  den  Profeesorcn  der  Theoloij^ie  gcraihco  ^dn.  spiucr  h»II 
nach  dcRMlbeo  Angaben  (die  ich  den  I'rurrKMoreu  der  h[a<Irider  Hniver- 
tiitit  Menendes  y  Pelayo  und  Sanchez  Ho^el  verdanke)  Don  Nicolas 
Haria  Hivoro,  der  spAter  in  der  Itcvulutioo  von  1S68  eine  sehr  llittig« 
ItoUe  «pielle,  VorlrAifC  Ober  KanI  gehallen  haben.  Auch  Ke^^nwftrl!); 
lenien  die  Stiidenlen  der  llnlversilàl  xa  Sevilla  Kant  fn  den  VorttiRen 
dee  Kraosoxnent  Federico  de  Castro  {l*roroawr  der  Metaphysik  in  Sevilla) 
and  Minen  Sohn««  kennen. 

in  ttaTc«loDa  haben  naeh  deo  AngabeD  von  Menonilci  y  Pelayo 
vontiglieb  Marti  de  RiiaU  und  Pranclaco  Javier  Lloren«,  welche 
6ich  zur  Schule  von  Ilnmiitun  bekannten  —  xnr  Kenntni«  der  KantiMhen 
T'hilüsopbic  dur<^1i  ihm  Voi-triige  beigetragen- 

In  Itfadrid  dagegen  wird  Kant  von  Salroeron  nur  gelegentlich,  vou 
Ütti  y  L«ra  gar  nicht  in  deren  Vorlesangcn  berlleksichtigt,  und  c«  fehlt 
hier  an  einer  kyiileuialù^chen  Ihinilcllnag  der  'l'heorien  Kant«  fllr  die 
UniversiUt^agend. 

An  deo  anderen  t'nivereitflien  Spaniens  sind  die  mcisIeD  [jvlirer 
dar  I'hilutMphie,  vie  luieh  Salmeren  ond  Gioer  do  Im  Rios  vei^ichertcn, 
entweder  Thuraistea  oder  KraUHeaner. 

Im  Lnnfo  des  XIX.  Jahrhunderts  scheiut  es  nur  awei  Mal  vor- 
Kekummen  »  «ein.  datt  ein  Spanier  behufs  phllosophiitelter  Studien  nanh 
Deutschland  reiste  (Sans  del  Kio  und  Joae  del  PeroJA),  Von  einem  di^nt- 
sehen  Philosophen,  der  nach  Spanion  {fekommeu  wSre.  i«t  gar  keine 
Kunde  vtJihanden.  80  lange  der  Verkehr  x«i»e.hen  Iteidcn  IjAndeni  ao 
beMbrüuht  ist,  dflrfen  wir  wobt  kaum  liollen.  Avus  Kant  hier  anders  als 
durch.  Vermittlung  {raiui)eischer  Quollon  bekannt  werde. 


■)  Bekannt  als  der  Verfasser  des  Werkes;  Sltitoria  de  la  propledad  teri- 
torial  en  Ëspnfia  Mxirid  l>>7.<<.  V.r  IcM  in  Mulriil  und  hi-mitici^'  auf  moine 
Anfrage,  dass  er  I6ST— 3d  an  der  L'niwRiilüt  zu  :^viUu  tväui»  MiiliNtuphie,  be> 
i»)ii<li^rx  din  K'lilk,  iehrtei  die  er  au  franiiOatMiheil  Quoll«!  (Cousin,  Jonflïoy) 
keuneu  gulerat  balle. 


Kant  in  Spinica. 


Sita 


Anhang. 

Kant  YODi  Sfnniliniiikt  elufs  s)ianirichi>ii  Kanfinnvrs. 
D«r  einiige  Mhdu  iu  Mudrtd,  dei  rieh  iin  liopii  K«uli»ner  bält,  lod 
well  vuD  nndtrrvn  fllr  ciocn  folchcn  gtlinllcn  win),  iiri-nigiiloiis  ao  weJt 
t»  den  Verlrelern  der  PbiluMiphir  und  «piiniMlien  Lilernlur  nn  der  Madriilcrr 
UolrersiUt  bekannt  ist)  Dr.  MalU«  Nielo  Serrano.!)  bat  aaf  meine  Bille, 
»eiae  Stcllonic  xo  Knot  üeaau  zu  bezeicbnoo,  mir  cjnc  knrz«  Notii  gcscliickl, 
•  elcli«  Reioer  n<i«b  uiclit  vi;r')lfi:nllifhti-n  Geticliiehte  der  Cbiluvipbie 
.  eatnomiiiea  iitt.  kb  babi>  AnfiinKs  eine  UflbetBelzang  dieser  Ulltelluay; 
IsngCfetrebt,  mOHle  xlicr  darauf  verzichten,  and  Kill  lieber  dtcKclbc  hier 
im  OriirioAl  folgen  iMticn: 

^.Rnnt   se   propaw  detener   el   paao  d  las  cnconlradas  aspiradone« 

de   1««   RiftteinaN,  é  iovoMgat  ante  lodo  ol  der«icbn  de  to«  riHtcwdticos, 

•oneÜeDdo   al   individau  li  pmebn«   de   tinßrienriu   mcdiante  uu  rigwvM 

Ifnumen.     El  individu»  eleif^ido  fté  «u  prüpio  pensamicnto.  conâdcrado  como 

[Objvto   KoDielido   al   auiltnB  do  gf  miBtno.     Eu  su  pvniumieato  ohjcCirado 

'encontre),  «unto  em  iiHlnral,  nl^o  di^fliulo  de  tod«  fem^ineno  «iIiTior,  nlfco 

infeiiomcnal ,   qne   preside   nl   orden  experitoenial:   on   Codigo   de   leyea, 

quo  deedi^  mny  antipio  Be  ballaban  consignadnH.    llaniiindolaH  calegoriaa. 

IjaH  vat«f;urin»  huu,  ert^rtivamcnle,  rl  cnerpo  del  etipiritn,  lu  qae  ve  )  palpa 

cl  snjelo  en  la  intimidad  de  su  ory^anidnio.    Dieseear  eate  cnerpo  era  preftar 

DO  cffliacnle  servicio  a  la  ßiologfa.    Mas  el  cnerpo  dcfinido  del  pensamicuto, 

desprovW«  del  polo  indefinido  quo  conennr  li  *ii  funcii^u,  e*  nn  mdaver, 

y  Kani,  exeelente  auali'imici  del  onerpo  (iloMi^Rco,  oHnfrati;>î  en  el  intcrvalo 

que  sépara  la  muerte  de  la  vidn. 

Sn  per»picRcia  Ic  hizo  adivinar  quo  la  teorfa  sola  do  vale  sio  la 
pnieiiea,  que  i-l  cuerpu  v«  nn  cadaver  ei  no  funciona;  uim»  uo  ncerlö  Â 
coa&Uluir  la  fnnciäo.  restttuyendu  ul  cadaver  la  energla  de  qae  le  habia 
privado  «olv  («^^ricnmcnlc ;  poF^lo  qne  si,  en  cfccto,  hubiora  comeuEado 
por  malar  sa  jXTntuunienlo  indiridnni,  no  bahrin  tibtenido  un  (^nerpn,  iiinu 
para  legarle  A  otro  iaTesti^adùr  iniU  aj'ortuimdn,  QdIso  conservai'  com» 
buena  y  valedera  la  diseccion  anatijinica ,  y  prucuder  lncg;i>  por  yuxta- 
pQsiciùn,  en  lu^ar  de  »lencrsc  A  la  mfussusct-pcion  indii>p('ni*ttble  p»ra 
la  vida,  y,  c«ino  era  do  esperar.  »btuvo  resnllados  flcticios,  Incompleloit, 
qie  le  apnrtaron  del  camino  real  de  la  vordad. 

Kant  ^iDti<l  eon  ol  fonömeno  el  Diintenn.  (>  .«eii  lo  iiifcnonicnnl  ;  poro 
deJ4  este  cabo  snelto  y  sallA  it  ia  ley,  ain  advertir  lu  improcedencia  de 
t>l  Bolnci^'D  de  costiouidad.  Si  bnbîera  arlieolado  lo  iDfouumcnal  (niimeno) 
COD  Is  ley,  CODO  lo  iM^laba  )a  con  el  fenämeao,  babriu  cafdü  de  lien» 
en  la  fbnciijn,  que  de^huee  el  feai'tineno  y  liace  la  ley,  lliiui;idH  por  iilro 
■  nombre  idoa  6  gcneralidad,  funciiin  qne  se  perpotiia  por  mis  que  se  !n- 
'dcfina  y  defîna  ta  ley,  ji^rqae  no  hac<-  cji'ta  a»i  tnÂs  que  içcncmlizHrsB 
de  naevo,  A  la  manera  qxe  (C  del^nïii  n  si  propin  ul  pa^ar  de  la  nef^nciän 
do  feoiimeito  à  aiirmxcIöB  de  lo  Infeuo menai. 


•>  fîeb.  I$1»,  »rit  IflM  Uitfflied  dn  Akademie  der  Medicîn,  ijt  letxtur  Zxit 
lit  iloiD  'rilcl  llarqaes  de  Onadalenaa  flti  sebie  wis^eutfeliaAUelion  Verdienste 


BSQ 


jtitsiUwskE, 


De  csU  inadvntoDcin   de  K>at  provint»   Inogo  qvc,  «neontrfad 
eoB   el   DÛsKDO  despäes  de)  «üludiu  àe  In  le>,   cT6yen  de  bneaa  fe  qnal 
]>o4lm  trasladsrse  c«d  legitimo  derecho  i  an  campo  superior,  no  va  simplc- 
raeole  ideal,  «ino  r«nl.  ca  rclacioncs  paiccidns  A  Im  del  fcaéineno  cstcrivr 
eon  Is  ley  eomlntivm.     Im  Mistftnoi«.   Ian  combatid«  por  U  critic«  como 
rcndneDo  y   coma   lev,   raWrIa   de   este  node  rigor»««  y  annada  como; 
niiDCa;  y  por  mas  i(»e  el  ajuUisis  racienal  la  hieierat  c«nlrapeM,  impidi- 
dndola  11eg:ar  li  mu^orcs  exlrnvioa,  niinrjMbs  sn  tu^nr  propio,  uta  rclneionefJ 
con   Ids   otroa  miembrcis  del  slâlema  c«miiii.     Fuitttaba  asf  nna  moralMadl 
mblliiie,  sin  enficicntc  objvtividad.  6  ana  objclividad  ab«orbcnle  del  aniltsii 
racional.     Seincjantc  dileiua  era  initulnble  pan  la  oritim  kanliana. 

Necuitn  1«  Clencia  ner  nn  organiMDO  (b^o)  apoyado  i  la  par  en 
un  polo  poMliro  (cficiento  doSnido)  y  en  otro  ne^livo  (cuclieicnle  indeliDido), 
funciûn  vivienio,  (lOj^DdnuU,  y  cniîvndrndur»  it  >ii  ver.  de  una  »erie  *ii«nipr 
düßniilii  ou  parte  y  sîemprc  en  parte  liidefintda.  Semi-jiiotcs  condicionei 
fallaroo  A  la  critics  de  Knnt,  en  la  cnal  »c  ccha  preciiiamcntc  de  menosl 
ese  luo  de  nnii^n  nnlre  los  polo«,  ()ie  da  vida  i  lo«  «ereê  vivixi.,  actividnd 
y  realtdad  al  Uuiver»i. 

La  Eitnaciün,  ptie«,  en  qne  s«  encontrsba  Kant  liabo  de  moverle  i 
dividir  m  criticji  en  pur»  y  prâittica,  tu^onexati  enire  »i,  coarignaDdo 
la  dltiroa  leyeü  practica»,  un  va  eiju  lin  lentes  i'ùt'J  »uiioi-iores  al  Tent^ciK»] 
y  it  la  ley  teùrica.  K^ta  scpnrncion  de  ta  leorfa  y  de  la  practica  reaponde 
bien  al  método  critico,  »unlilien  l'i  de  <Iii>ecci<''n  anat><niica;  pcru  inhabilila,* 
cutnu  «ineda  repetido,  par»  cninpreiider  la  fnnciiin  en  qne  %Dra  el  or- 
giinioRio,  no  solo  como  eugeudra^o,  »uo  como  regenerador  de  si  propio 
en  Ml  coDJunto  y  on  cada  nna  de  eus  pnileâ. 

En  sumo,  tvda  In  (Titieu  de  In  rnzöu  purs  de  Knut  nicrec«  eonï«rvarm, 
y  K  ciinMTVtirii  Hin  dudn  uiicutrHü  ttu  m  TOin[)a  vinleuUiniunle  la  eiidena 
de  la  ovi-lnciiiu  filoeôfica  en  la  HamnDidad,  Ke  tissceptitile  de  niejora 
y  de  perfccciciDamiuntoK  en  mncbu^  pnotos  su  balte  rno«,  y  nun  en  alguKwl 
may  truniteendentalea,  enun)  yn  lu  lian  demostrado  ilu^troH  penKndorv«,  y, 
sobre  (odo,  Reno«vîer;  lo  cual  nada  ticne  de  particular,  pae«  i  Im  que 
aueeden  al  ruodador  de  una  duetrina  compete  la  Inbor,  mes  fiicil  ya,  de 
pulirla  y  perfcecEoiMTla. 

Rii  coauto  k  la  Raziin  pnictEca,  en  uiin  obra  nibliroe,  estudio  y  defeai 
de   la   moral,   llevados   i   nn  alto  grado  de  preelsido  y  de  convenieacia 
para  Iob  mât  altoe  fine»  del  hombrc. 

Con  todo,  K«f  de  una  como  de  otra  eritica,  bay  qne  eonrenir  que 
procède  elimlnar  un  reanblo  me<tafiiiieo.  hendado  de  In  antij^fledad  y^ 
conservado,  mis  bien  por  conaidcrarle  âncora  salvadora  de  Ihd  ereenel) 
que  Cflino  conqnltta  le^tina  del  »aber:  la  interreneiiin  do  la  GU^Iancii 
en  el  orden  del  üntvereo.  I>c3pii^  de  loo  fe-ni>uicQOH  apreeiable«  put^ 
los  pentido«  y  de  laa  leyes  apreelable«  por  la  critîca  racîonal,  no  bay 
otra  suBtancia  à  qoe  apctar,  no  Inuirriendo  en  contmdicciiîa,  qne  û 
necieftln  de  fenöiueao  y  de  ley;  la  ouat  ncfcaclûo,  annque  nn<In  Aé  #uyo, 
tû,  en  relaeion  cou  cl  rcni^mcno  y  U  ley  dados  en  el  t^uicio,  algo  i|Ue 
te  da  eu  ci  tiempv:  la  fuiiçiÔH  comiiu,  que  procède  ertudiar  corna  eue 


Kut  la  Spulen. 


S31 


»itaplemeDlc   realUado,  y   »deiDiit  com«  cuvrpo  relaciontdo  con  laa  trca 

(ima*s  del  üempo;  pitMnte.  pasado  y  porvcsir. 

I.M  cUDepctwnciss  de  la  climiiiactän  del  aotlguo  coaceplo  do  MStimcia 

na  Bon   tan   f^Hveit,   cuoio   pudivrs   ernreo   i  primera  vUta  por  alKnnos 

pHDsadures  deinaaiado  tiiDoraton.     Ni  la  moral  m  raiento,  ni  ptcrden  Ian 

relifiooBS  Ml  liuc  rnndami^nUl,  dÎ  6e  perjudiea  asi  eosa  nl^na  en  et 
lOrden  pntctiiMi  d«  ta  lliiinunidad.  Ante«  ni  conlnrio,  vieuc  la  liberlad 
ià  flgltnr  enfrenle  de  la  ley  en  cl  riti»  q«e  le  pcrtewio«,  y  ee  iuicia  en 

todw  Iw  nfcrns  ri  rciaudo  de  la  iroMSacciàn,  que   pemit«  virir  en  el 

mnnda  d«I  mcjor  modo  podbl«." 

Kl  marqnéB  ds  Ouadalersas. 

Wiv  man  ans  dem  eiligen  nicht,  erstreckt  eicb  die  AoertienQUiii; 
des  spaDiBclieo  Pbltoooplien  voriQKlich  mir  die-  Kritik  der  prHktLsc.hon 
Vpniunft,  wahrentl  er  ans  der  Kritik  der  reinen  Vernunft  den  Jkjn-iff  der 
8a)i*iiiiiz  eliuinicirvrn  ni<ichie,  wodnrcli  nalUrlicb  ancb  die  Pld  no  menai  iUt 
der  ErücbeJatiDKeD  im  (i«KeiiaaI):  zur  Wirklichkeit  der  Dingv  an  sieb  anf- 
hJiren  oillsetc.  Nieto  Serrano  beklagt  sich  Sber  den  .tuetiipli]  «Igcheo  liej- 
Kmehmack",  den  Kant  aniçcMivh  vom  AlterlBm  ererbt  hat;  wir  sehen, 
d»£s  hier  Metaphysik  niebl  !m  Sinne  Kants  Kondero  Comte«  Terslandeo 
h  wird,  nnd  an  Comte  erinnern  auch  die  »on  Nieto  Serrano  beliebten  Mctnphem. 
Kant  wird  hiec  »im  Uiologcn,  nelcber  den  KOrper  des  Qeiatea,  (d.  b. 
die  Kalet;urien)  difliiezicrt. 

In  seiner  ^Biologta  del  pensamiento*  (Madrid  1891)  hat  Nieto 
Serrano  demselben  Ucschmack  geboldlKt.  Wir  finden  duri  Abttchnittr  mit 
Milchen  Tiirln,  wie:  fiHol<>)çin  di^  la  intcligcncia  —  fnncionea  circnlatoria 
y  nulritivs  del  penumienlo  (darin  ncrüen  die  angeborenen  Ideen  behandelt) 
—  respiracJon  inlotectaal  (darin  «ird  mitunter  di«  Möglichkeit  der  l'faru- 
soloiçio  bi-haoptrt)  —  acto  reiçpiraturio  del  pen»am<eato  (darin  wird  die 
Freiheit  d«^  Willeuii  btihiindellj  —  put  »login  d<;l  penitamiento  —  gonciscion 
de  Ideales  -^  funcion  religiosa  de  circuluoien,  de  nutricion,  de  reapiracion, 
de  g«neracion  etc. 

Wenn  man  bedenkt,  daim  auch  andere  geHislAniliKC  Kantianer,  Z.  B. 
Hoene  Wrooaki  —  sieb  leicht  xn  einer  eiffeutttmliuhen  Terminologie  neifçten, 
M  dürfen  wir  dem  ehrwürdigen  I'rAsidcnten  der  spanischen  Académie  der 
lledicin  darauit  keinen  Vorwurf  machen,  um  so  mclir,  als  er  in  Eelncn 
Welken  trotz  seiner  Vorliebe  fOr  ph>  sioloj;itteh>!  Metaphern  al»  entschiedener 
Gegner  des  Maleriallsmns  anflriK.  Ks  möchte  steh  lohnen,  dit-se  Werke') 
des  «paniM^hdn  Henkers  Nuf  ihren  Inhalt  hin  zu  nntcrsucben,  ohne  sich 
dnroh  Mine  Formeln  aliechreckon  zu  lafl«en. 


')  AUMrr  dem  ii'nannii-ii  hnt  Niiiiii  Sernino  nodi  folgende  ijbilo8ci|tlilsi-Len 
Werke  veriUrenlUelii:  li  NMufali-ïa,  el  Ksjiiriiu  y  el  humlire  Bcwfiupji.  de  la 
eïiencn  Tivtunte,  o  se«  «naayo  de  KncicU'pedU  filosoäca  —  Filosofia  de  la  Naln- 
talea. 


Lose  Blatter  aas  EanU  Nachlasa.*) 

V«  E.  AdickM  iB  Kid. 

El  and  r*u  »ehon  Jafare  Tfnlrfcfcf.  wildea  éa  «nie  Bud  encUea. 
Trottd^  wird  di«tc  BecprecKsBi;  Math  mIbo  gedwAt«,  4a  lek  aack  tinig« 
Tliiwilfam.«!!  tiMT  Qui  uf  den  Henca  habe.  Aawwrdu«  vtrd  «s  Ar 
«e  htilwMrttgle  Kul-Aiisabe  do-  ficrilwr  Akadcai*  «n  îtutam  Mio, 
wota  Irii  ««  ■»■«fleh«  Udwr  mrtftaOkUea  .Loaea  Kiaar*  wca%stoa« 
r^rllaflic  etaaul  —  uvHt  ta  obw  emaaa  9tadiaa  der  Ma—ripH  nid 
TOT  alltm  der  ItandackriR  Kaato  DrtçKeh  M  —  elmaiiiagîtrii  otdnt  «ad 
inii«rlun>  der  cbroeologiKbea  Ordnaai;  ucMIcli  grapplere. 

VtrfiffBBÜlelit  fiad  liaher  im  entes  Batute  93,  ua  xwcUeo  101  BUtter. 
Loie  Blllter  aennt  Rekke  iks  mit  Rrrlit,  «eil,  .bU  «eidmi  AenabincD, 
«wUchen  dm  «iBUlsen  kein  InDtrer  Zuaauwahaas  »tattfadet.  oft  it^iar 
nicbt  einiaal  swiKken  den  eiDZ«lD«B  Seiten  etan  aad  dcasdbea  Blntlei*. 
Kaat  baaalxte  htafig  Briefeooverti  and  ^aaz  oder  tôlwtiu  Iwre  Bràf- 
■eUca,  sadi  Baduutsgea,  an  du  in  fiiierea,  «u  iha  gemdc  becclilftigte. 
Wir  finden  attf  ficaea  lofsn  BUttern  «ku  lltterariseke  Hotbea,  F,xc«rplr, 
grfiMer«  and  kleinere  BatwBrfe.  Vorartwilro  in  Mhwa  VerMfeailiclinngen 
(aad  sirsr  sas  den  vrrschiedetutcn  Studien  der«el>»^ti  Hilrri«!  fir  seine 
Vorlcsnnii^n  (mnoIiI  korxo  Noliien  aber  tkatsftckUdie  VerfaAltairo«  lar 
UnlerMtllEnBK  Beinca  Oe>dâebtaîues,  mis  skiitenbafte.  abfebrocliene  En(- 
wOrfe  vou  (JciJaniK-nfAniirnn  ttnd  aollwtaUjidife  Aimrbrilnniccn),  endlich 
auch  auf  llauxliiill  iintl  I'nvalan^lefCBheitea  beaO^'Uclif  Ben-din njtcn  nod 
BeUHirkunKeo.  oft   mehreren  bunt  dntck  cinnnder  anf  eioem  Zeft«). 

Der  Zeitraum,  aDK  dem  die  BIAItcr  Mammen,  nrnfuHit  50  Jibrc.  Bei 
weiteai  mm  meinen  iHt  leider  die  Zelt  vertreten,  die  un»  aiu  «migif^cn 
inlereMlert;  die  oeunEif^r  Jahre.  Naaienllkh  im  3.  Hcfl  entstammt  die 
f^rcHiae  Mehrzahl  dor  Zotlel  dicMr  I'criudc.  K«  hat  deshalb  taa^  nicht 
die  Itedenlnng  und  daa  InleiCMe  wie  daa  erste  Heft.  I>a««  Kant  lait 
Vnrliebe  Briefe  kb  seinen  Memcprienzetlcin  und  sonstigen  rorllnSgen  Aaf- 
MicluiiuigcB  bennlxt  list,  ist  insofem  Mehr  erfrcnlieh,  al«  dadurch  bei  vielen 


I 


•)  tose  BlKtlor  aus  Kants  Kachlass.  M  h;u:olliellt  ven  Knd. 
Rdleke.  ç.  H».  Kltaii:st>erK  i.  I'r  Ktrd.  Beyer.  Knu-*  !l«fL  Isv«.  »î  8. 
Zweiles  Halt  IB9K.  3*5  Ü.  (HefMiatabdnick  atu  der  Alifiieiixû^-liOD  Mcin>ta> 
iwiirfft).  DI«««  Recvadua  toUte  nnfirflsfclieh  soeh  tni  rrali-D  llrtle  Aiifnshmc  findea. 
.Sie  wurde  Bcbua  Mitte  Win  abgeächtoaaea.  alii  mir  div  KaotiMihcn  Haniueripte 
aoeh  nicht  *orb|MUL  leh  Iiho  die  Boapiechai^  naretVaden  loui  Abdruek  komnien. 
da  toh  Über  die  DattemuK  der  eiaseliiea  BlXtier  anf  Gruml  der  Haadacfcrifl  aocii 
Mat  MdgUltlgca  j\iisi«htcn  Hawcni  kanii. 


LoM  BUttM  ai»  K»aiM  KachU». 


â33 


BlUl«rn  eine  itemlicli  sÏcImtc  Dalicnmg  crmA^lichl  isl.  Oft  ist  Jiihr  und 
Diitnin  auf  den  BricfrnRleii  n««h  erlialt«D,  iiikI  tneiutnu  wird  Kmit  tti« 
bald  nath  ihrctn  Elinpinge  In  Gebraiiob  Ken«iiim«n  habon.  In  mancliito 
Fllleo,  wo  «B  sich  um  VorarboilcD  »i  Uachcrn  oder  AafeSt»n  IianOelt, 
Ifaet  «eh  âftegau  akfaer  f^^HLticllcn.  Vun  die>«ti  feiitdali«irl4;o  7.ctli-ln  aiis 
kann  nun  dann  —  wie  Iteickc  aosgiebig  g«(han  hat  —  anf  die  Knl- 
«Uhanf:u«il  andrer  mil  tthnlichcr  ï^chrift  »c]iiipR«n-  Kodltch  kommen 
itkovte  (ïroade  hinui,  manchiiuil  Mthr  nn^winitcr  Art,  no  àmt»  ein  »iMnlkfa 
weiter  Spiolrattm  bleibt,  oil  aber  auch  dnrchscklai^Bd  und  flberreaKend. 
W»  iob  von  Ucickeo  OntieniD^  abweiche  kann  on,  eolange  ich  die  HaDU- 
Mrlpte  Belhat  oooh  niclil  vcir  mir  habe,  naiarlich  nur  *»»  solelten  inneren 
Qmndea  geschohcD. 

Kn»!  nlle  reiVtfli-nllicblen  BliUtcr  ïind  im  Uesit»  der  Klni^Iielicn 
ud  Üniveri^ilülsbibliolhek  xa  Köiiiftttberf;.  Die  hund-whrirtliehrn  Hcli&lzc 
dereelben  an»  Kants  Kschlasü  sind  von  Schubert  vor  fafrt  60  Jahren  ia 
13  KoRv»1iile  ireKclitodcn  und  inuerhslb  dicMT  geordnet.  Doch  ut  beide« 
nUr  eÎDO  rhiix  duäerllobe  Kein'>lri«niiiK  RewcMCu.  ZiciammennceliöriKe«  bl 
von  einander  getrennt,  Verschledcnarliges  verbunden,  eine  dur cJigrel fende 
ehronoIvKnehe.  oder  Mchliehe  NenordnuD;;  hat  oieht  stattgefunden.  Die 
Kouvolule  sind  ueuerdinK»  mit  den  narlinitabeii  A  N  bezeielinet.  A  — D 
wwrtlen  im  eratcn  Heft,  K  nnd  K  im  zweiten  verüffentllchl.  Von  Schuberts 
Hand  trignn  «ic  (olgwide  AufMhriftcn,  die  faxt  durchweg;  nur  auf  einen 
Teil  ùf-n  Inhatlf)  paMMn: 

A:  Kar  Physik  Znr  Hutbematik  18  KUlter  und  l'api«rfttr«ifeD  (h«i 
Reiche:  I,  S.  50— 88). 

B;  Zur  Critik  der  reinen  Vernunft.  [Zettel]  vtin  B.  Molherby,  13  ItL 
(1,  8.  89—  1 16). 

C:    Zur  Logik.    Ge^o  Rberfaard.     15  BUlter.    (l,  S.  117—186.) 

D:  ZarHertaphvHk.  Wider  den  IdealiKOUs  32  BlUter.  »azn  11  UI. 
noch  von  llcrro  Itirectwr  Buek  gcgvbitn.     (1,  8.  187-302.) 

E:  Zur  Moral  Zur  RerhtHlehni  Zur  Orlllk  der  practi>«beii  Venianft  78 
lO.'dtor  und  Papiers! reifen.  PerUckeu  Iteelinung.  Brief  von 
Ki.  ■(  ni^ltcr.  Vonil!lhretipDnktVoniradikal<-iiI{c»<!n,  (11,  S.  1     270.) 

F:  Knnls  An^iehivn  flbrr  allgemeine  GegenMânde  der  Politik  und 
dcâ  reinen  KlNati!rf>chlH  ana  den  Jahren  )76&  — 799.  23  BlftUer. 
8tflck  der  eigenen  lîeînfictirift  fttr  den  I>ntck  zum  ewigen  Frieden. 
Ueber  die  Frage,  ob  da«  menschliche  (tesohlccht  im  «tcten  Fort- 
«ebreélen  lum  B«a»eren  aeL  (II.  6-  37l~375.) 
Anaserdem  sind  im  Herbst  1878  noch  acht  Nummern  ans  den  Sum- 
limgm  der  Familie  v.  Iiuitbnrg  in  Danzig  in  den  Bc«itz  der  KùDigrtiergcr 
BibliDthck  tïrlangi.  Die  enden  vier  unter  ditven  Blftllem  4dr«i  Briefe  au 
Kant,  ein  Briefentwurf  von  Ihm)  sind  von  Reicke  nicht  abf^edmekt.  wohl 
aber  die  Irlxtcn  vier,  und  anwerdcm  noch  14  andere  Nommera  anii  den- 
telbeo  Sammlnncen  <HeR  ).  8.  1  —  49).  Auch  »i«  waren  der  Bibliothek 
ingebulen,  wurden  al>er  nicht  an^eliaufL 

Alle  dicM  BUUer  aûd  nun  von  Kcickc  in  eben  ilrr  K>-iliMifolge 
«■nlffentliebi,  in  welcher  Sie,  jcd»  is  wineni  Konrolute,  in  der  KOni^ 


984 


E.  Adlckoai 


berger  Bibliothek  ts^cni.  HsHpt(:niiid<alx  bei  der  Heraosgibe  war  „dtelO' 
mntiitclu-  G'.'iiaiiigkcit  in  Uesug  »at  die  Dkodticlirift*.  Nlohte  ïrt  (celiM«Tt, 
„lun  alien« i^nîf^ten  hlnsichtlicb  dos  Stun,  abnr  audi  weder  iin  Hanta 
OrtboKi^phie.  die  denn  doch  wto  ganx  andere  ist,  als  die  Îd  den  Unicke- 
rdcD  »eiacT  Zeil  gebrUiicfa liehe,  Bocli  an  »«in«r  lolurpaDkliun,  dîa  éo  gut 
■k  ffBT  keliifl  Ut."  Aach  dl«  enUckiedenen  Schieibrehler  diiiil  nicht 
konrlfiArt,  ohne  jedoch  durch  ein  sie!  als  solche  kenntlich  gemaobt  ku 
Rcin.  Nnr  die  iiuf  manchen  Blilttcrn  M-hr  lahirrichea  Abkllrznngon  aind 
ana  RnckAicIit  ant  die  1  y  pourra  [i  h  inch  en  Schwierigkeilen  anfiteliM.  Seibat- 
venModlich  i«t,  das«  nichlH  unlerdrllckt  imrde,  auch  nicht  die  onbeden- 
temd«t«  recbneriHcli«  Operation,  die  VcrhJUtnitute  rvu  Kant»  iiaoshalt  oder 
Kuae  batretfefid. 

Ueber  die  Bereclitigung  dieser  GrundBStzo  kann  man  versehledeoer 
MoinDng  «ein.  Ware  Keickee  edition  der  lo«en  KIhUct  die  endgültige, 
so  Mgrd^  niK'h  meiner  Ansiclit  eine  7.enil5raiig  de»  AuaeerlicbeD,  r.umitirea 
Znsammenbangeit  der  Konvolutc  nnd  eine  radikale  Neuordnung  naeb 
c h ro no logii« h  -  «lieblichen  G«siehtMpunktcu  d.-u  Itiohti^  gewoMtn  »ein.  JeUt 
at)«r,  wo  die  delinllive  Au«^lie  der  Berliner  Akademie  is  Anssicht  sieht, 
Ist  es  eine  günstige  KOgang,  dasa  lleiekes  Edition  gerade  so  vorliegt, 
wie  sie  vorliegt,  mo  vollkommca  frei  von  jeder  «objektiven  Zulbal.  In  der 
Akndemieansgnbe  wird  daa  geaamle  noch  vorhandene  liandnehriß liebe 
MateiinI  nengeordnet  nnd  ineinnndor  geaiMtet  werden  mOitAen.  Oer  Zn- 
KaminrriKuug  nicht  nur  der  Konrolate,  «ondeni  Icilwcii^c  su^ar  der  cia- 
KClneu  Illiltter  niuttti  üerKlclrt  werden,  dainÜ  dud  sachlich  ZuüiniineagebOrig«, 
jeUt  iibt;r  weit  Getrennte  v(Teiui}:1  nnd  *u  ein  Bitd  von  Kanls  Henken  Ober 
dlwen  oder  Jenen  (Jegcnätand  M  beslimmten  Zeilen  gewonnen  werden  kann. 

Auf  itic«c  W'e'itn  geht  aber  das  Itild  der  lo«cn  Butler,  wie  nie  alii 
OanzeH  vorliegen,  natllrlioh  in  vieltin  FAllea  verloren.  Keine  noch  so 
genaue  ßeschreibitng  würde  ee  wiederberstollen  können.  Da  tritt  er- 
gttnEcnd  Ucickeb  édition  ein,  indem  me  den  ursprflnglichcn  Kanlieciieo  (bei 
den  i-inx«'lni.-ii  Klilllero)  n*\}.  Seliubert.->chen  ZuttainmeabaDg  (bel  den  Kon- 
volulenl  aah^ii^i.  Zugleich  bietet  fie  dadnrch  den  FaehKenoBMo  eine 
boqtif'nic  und  willkommene  Ilandbahe,  am  die  Arbeit  de«  Ucransgobcrs 
d<T  \m-v.a  Dlllllcr  in  dt^r  Akudeniieaufcabe  su  konlrnlieren. 

DuHS  Reicke  Orthographie.  Stil  ond  Inierpunktion  tinberUbrl  geluaen 
bat,  findet  meinen  vollen  Beifall.  Welche  Bcdeulnng  uamenilicb  eine 
Acad<^rnng  der  Interpunktion  halten  kann,  lebrt  kiuu  Beispiel  D  21,  wo 
einifte  Sllze  einen  jreradej^u  enigegengeaetzten  S^inn  bekommen,  je  nach* 
dem  man  sie  ala  l'*ragc-  oder  AnssagesU»)  auffasst  Ba  sind  dies  die 
tUtxc:  .1.  I«t  der  liaam  was  wirkliclies.*  Dann  aeehs  Zdlen  weiter: 
^ä.  Giebl  es  ein  raetiani  mundannm  et  extramnndanum.*  16  Zeilen  welWr: 
,2.  (Sieht  es  eine  leere  Zeil  vor  der  Welt  und  in  der  Weil,'  Bei  fl«eh- 
tigern  Lesen  ist  mancher  wühl  leunäcbsl  gcnr.igl,  Au«Mge«lt2e  in  ihnen 
xn  finden  mit  Invcrvion  des  ßnbjektit  und  rritdlkats  wegen  de«  vorairf- 
gehenden  ,!.'  (•=  Ei^tens)  resp.  ,2."  (=  ZveiteosX  Ans  den  Zusammen' 
hang  geht  jedoch  gam  klar  hervor,  da»  es  Kragosfttxe  Hin  sollfn.  Un 
keinen  I'rei«,  Mbcint  mir,  dilrlte  hier  das  Frageieicbeu  einfach  in  den 
Text  a»  Stelle  i«i  rou  Kaat   b«licbten  Punkte:?  gesetzt  werden.     Wohl 


Lose  BtUtn  us  K«ais  NmIiIiss. 


93S 


ft 


■Iwr  bmte  viellciclil  in  Ain«r  Annwrlcunf;  duinr  hîn|:cirieHCii  worden 
kfinnen,  welch w  aie  elf^ntllcbe,  dnrcb  dm  ZiiaammeDban);  erforderte 
IXerpnnktioD  let.  Ebenso  wftrdc  ich  in  KHckc»  Sd^llc  aitoh  die  eut- 
Mhirilrtirn  Rrhrftthfi-hlfrr  *\t  RolcIiA  KekeniuietGtintit  ImImq  —  nie  flbrifrcm 
Mich  U'ilirciite  Ke^cti«ben  i&t;  iro  c«  nicht  geecliah,  bann  man  oft  EWAifol- 
lu/t  sein,  ob  Draekrchlcr  At«  Setzen  vorlicigcn  üdcr  Schrcibfdilcr  KhdI^ 

Kscli  dvD  mitiçrt Villen  GrundüAlz«!!  liai  ItüickK  niiii  mit  juayr 
riuimlicbst  hfikaiiu[«'n  peinlichen  !^miberk«it  und  gewlascnhanen  Akribie, 
di«  allen  Beinen  Publikationen  eigen  i»t,  die  Angabe  befolg.  Um- 
RichliK  hat  er  }cd»  BIntI  beHchric1*«fl  nnrb  uniprnRKlicli«r  It^tvIiinniRDic, 
Format.  Meiice  der  Zeilen.  Inhalt  etc.  HÜ  grosser  Sorfrfall  hit  er 
alles  beacklot,  «oraiu  man  aof  die  Zeit  der  Kflbtlehoit^  whlicnon 
kuui.  ûi;nao  tiind  die  Stelli'ii  der  ^odmckleti  >Sclirifti-n  nntretC'Wn,  CU 
welchen  di<?  Iiisen  BUlter  Vorarbeiten  enttialten.  I^tirfih.iiis  ziiverlSssle 
«itid  seine  Miehliclieii  Bemerknniren,  Zu  bcdaaeni  i«l.  äafs  er  nicht  von 
vini)tm  dtrr  int«re«»nnt«>ilcn  HIAtler  au#  den  verschiedenen  Perioden  plioto- 
gnphlMhe  Reprodnktionen  prcftcben  hat.  IfolTentllch  werden  8i«  In  der 
Aflsgrnbe  der  Akademie  nicht  fehlen. 

[hif  Wert  der  »crftacotlichlen  Htitter  irt  nattlrlick  ein  sehr  tbt- 
sehledeiKfr.  M*tiHie  sind  Sumternt  iDlereseant  ttlT  Kants  RntKieklunK^- 
([fGcfiirhtc.  Hndcre  «ind  von  bleibeDdem  philosophiiichem  Werte  dnreh 
Ihren  Inlinll,  imclrrr  wieder  irnscn  dimi  bei,  einzelne  whwieript  l'nnkle 
deâ  K  IUI  lisch  eil  8ytiieiui  iiuftiibelli-n,  mich  andere  busen  uii»  lehrreiche 
Bliebe  tbnn  in  den  Menschen  Kant  una  haben  Insofern  anch  i^nsse 
Bedculnng  fUr  den  Psychologen,  —  sehr,  sehr  viele  aber  haben  anch 
ftt  kninen  Wert  nad  ^r  keine  Itcdenlunic,  insofern  sie  entweder  ^nns 
nnwcsctitliche  fîcdaiiken  entliallen  oder  solche,  die  Kaut  anderswo  bei««r 
zum  Anfdruek  pcbiacht  hat.  Diesen  tetxlercn  BlJtltern  kann  also  hftch- 
tfenH  der  UmMnnd  ein  gewiwe«  Inlen^t^f;  verlribm,  daM  sie  von  Kant 
Wrtliren,  —  ein  Interesse  Jed«ch,  welches  wohl  ilcr  Auto^raphensntuinler 
rein  «Kanlepezialist-  teilen  kiïnntc  (wenn  es.  was  (lott  verhüten  mOge, 
he  An«|iel>nrten  modernen  KUrmerlum.*  wirklich  geben  sollte),  nicht 
aber  der  l'hltosoph  als  Mileher,  will  er  anders  dieden  Namen  wirklich 
verdleoett.  Hafteten  nun  iiotebe  liedeotnnireloseii  Blatter  wirklich  alle  ver- 
liSËnlIicht  wenlcn?  Konnte  man  nicht  eine  Answnhl  treffen?  Und  konnte 
die  wlBWBScha  ft  liehe  Well  die»«  Auswahl  nicht  vertraiiuniivoll  in  die 
Hlnde  Reiches  lef;euV 

Reiche  hat  dnreh  die  Tlmliiache  «etner  Rilttion  dieve  F'rageii  ver- 
neint, Bnd.  so  trid  es  mir  Unit,  leh  mota  Ihm  recht  K^'^ien.  Oewlac! 
Könnte  man  sieb  llberhsupt  mit  einer  Aaswahl  be^nfli^D,  so  wOrde  er 
•icber  der  lichiige  Mann  Kewe^en  iteia,  »ie  »i  treffen.  Aber  wie  die  Ver- 
hlllalsae  einmal  liecen,  ist  nur  von  einer  vollständigen  Verüircntlichuns 
des  gesamten  Materials  llei)  und  Genesung  xa  erwarten.  Und  der  Ge- 
Re«BR|t  bcdOrfeo  wir.  I>ic  dent»ehe  l'hiloiiophie  tenfzl  nnler  dem  Drtieke 
der  EHi^cliuft  Kants,  f^ln  Kysiem  steht  noch  immer  im  Millrlponkl  de« 
seihst  bei  denen,  die  es  bekämpfen.  Es  ist  da»  allgemeine 
iinmittel,  der  nui|rn«tiscbe  Nordpol.  Kaum  einer  nnlersneht  eine 
'4)e  Trag^  ohne  »eine  Stellun^ahme  durch  einen  Uinwcis  aof 


1  IM  '■' 


7,rll« 


£.  Adiekea, 


cttfipl«  Cl 


Ldglwfitf  yyit 


rial  m4  « 
abvoU  rie  a^  aetacr  Attrikbt  ier 

I  EMwieklnf  »clrt  liMdani 
«MS  Prvblcmta  ntrtek- 


■•4;  Tvm  Mtea  LAasnf  ca  Mlltea  »ir  ^ 
«orica  Bad  *0r  allea  aaefc  die  I  iliiinjiali|.ntht<il<a  ia  Beehamy  Ki«ke&, 
as  dcam  er  als  an  CraègtJcUiBtea  eiabdi  ntVtm^tr.  So  wie  jeta 
lie  Sacha  lic^t.  wird  natera  akadeainba  Jw^À  tea  die  T«ridUbttSM 
tammg».iiA  ^iKaat  cfa^ebead  aa  WhUAIkw,  rtellctekt  ««ar  Or 
yUlaaapWicliBi  8ta£sB  aU  On  xn  b^iaae«.  Danaa  «ntaliea  dam 
wiader  I>oklvrdiw«rtBtioaBa,  AnfifltH,  BIcImt.  Vwlc  Knft  «ird  vrr- 
gcadet.  Zwar  «er  Kaat  ertodUeh  Madicrt,  «ird  anf  jede*  Fall  «om 
Mab«  reichlich  bdohat  tehta.  Aber  dieselbe  Zeü  aal  andere  pkai>> 
•opbiKcbe  Sladico  nrwaadl  »Itrde  aach  rtidie  Frvclit  trasen!  l'ad  wie 
viele  kotaatea  la  ketnem  f^rOndlicbfa  SUutiun  nod  ernten  danna 
•berfaaapt  keine  Frtteble!  Pnaere  ZtH  bt  dem  baim^wm  n  Tericldcfcea. 
Et  febll  aa  philoupfaiMbrn  tieniM,  aa  daeai  KMg.  Canon  wenden  wir 
nawre  Blicke  mi  cem  in  die  VcrpuKcabeit  aartdc,  wo  ee  dei^eidiea 
gab.  Auf  dem  bii>ioni>cheD  Gebiete  bairea  Buer  aber  viele  Anfgabea. 
Die  Etfondntitf;  ran  Kant»  Syftrm.  von  wineii  Dediapngea  and  Wir- 
kaagea  ial  aar  eine  anter  vielen  oder  «olKe  es  weaigfteai  ttäa.  Sie 
lit  aber  raktiseb  die  HanpUn^abe  nnd  nia  so  lockender,  je  TeneUede- 
oor  die  Aiuiehtea  aiad.  wclclie  trrllcnd  ^ecnaebl  werden  kdancn.  je  hriaser 
daher  der  Kampfe  je  ntunrittrner  die   WalftatL 

Wie  ist  dieaem  Zoslancl  ein  Kode  za  Baeheo?  Dadnrch,  dan  nan 
einfach  die  Friges  mederscblfi^,  die  la  Fbus  geratenen  ProblenH  m 
Stillstand  brinfil'''  Da«  wire  viHIeicbt  bequem,  aber  sehr  aawieeeoMhan- 
lieb  und  anch  unmOKlIeh.  Kit  bleibt  nnr  ein  Uiltel:  die  vielen  Streit- 
frsiçen  tlb«r  dai  Ctance  nnd  die  einxdnea  Teile  des  Kaatiscben  Systeme 
entweder  lAscn  udcr  eiaeeben,  da^e  sii?  »ich  der  Natar  der 
Sacb»  iiacii  nicht  litten  lasvea  nml  dann  auf  drund  dieser  BintidU 
den  Kampf  cinstcllca  nnd  die  Kntüclieidnng  dem  Einzelnen  als  Analcbts- 
«acbe  Dberlaw«n.  JmIcs  dieser  Ziele  ift  aber  nnr  durch  eine  Vrr4fl«nt- 
Uelinng  dei  Jüntlicliea  neoh  vorbandencn  bandMlirifllinbeii  Malerialo  vi 
emicben,  wie  ne  boflentlkb  ia  der  Akadendeaasgalw  erfolpien  wird. 
Uarcb  eine  etwaige  AiBwahl  wflrde  ein  starkes  sabjektires  Elément  bin- 
eIngebmcJit  werden.  Mancber  wlid  manches  aclitio»  bei  Scik  Irgen, 
«oranB  ein  anderer  Sehlltese  xielit,  die  IHr  die  Eatwtcklaagegetichieb» 
Kante  von  Wiebligkeit  aind  oder  das  Vcrslitndnis  seine«  Synteni»  l<irdeni 
oder  anf  wlne  gaaie  Denk-  und  ArbeilKweiKc  ein  inIcrcMaatc»  I.irhl  inllm 
laaaeiL  BoUen  abBchliesseade  j^rbeilea  Ober  Kant  verülTenilidit 
werden,  soma»  lanüebitt  eine  abschliesiende  Ansgabo  seiner  Werke 
v<irtii-Ki:n.  1^1  t-ine  Milcbe  vurbaniJcn,  sind  alito  weilen-  Publikalioaen 
nach  menschlicheni  Ermei«en  nicht  mehr  zu  erwarten,  dann  wird  bolfent- 
IlcJi  Hucb  lutd  die  Zeit  kumnicn,  wo  die  oeuerdings  wieder  tnichtig  an- 
gM<!  h  wollene  Kant]>tri)rating  endgültig  dngodAmmt  nnd  attf  das  ihr  von 
Recbtswe^eo  Eukommtinde  m&stige  Bett  Iw^clirinkl  wbd.  Zwar,  m  tmMtb 
«io  im  .anfange  de«  Jahrhunderts  wird  diesmal  die  RQckwkrtsbewegBBg 
nicht  etnIrutCB.     Aber  m  wird   um   «v  vnl«c!icidcndcr    «ein.     Vor  ailam 


LdM  Bttuer  >us  Kinu  Nuehbat. 


9S7 


I 
I 


deHlutlb,  W'il  nil  ibr  mid  durch  üle  nirlit  Hwa  der  Frirait  ilur  eiTriKcn 
StndieD  verloren  gclit.  Urn  1800  half  wnndevbarer  Weiao  K<^radc  die 
Bewcgnag  um  Kaiit  cin«r  Kichtong  den  Bodun  bomtca,  die  im  tininde 
iti  Keini^n  K'^r'uli'xti  «otKei:«0}^«tn  war.  Daiual*  war  Kanlificli«  I'hila- 
suphie  vor  allem  I'arteUachc,  lieiiliiitaf«  Ist  Ble  tn  «rBt«r  liale  Oegen- 
sUnd  )ii«lori6L'licr  V^rrorscliiin^.  IJarum  wird  tk-r  Ertrug  der  Studiea  der 
lelzirn  dmi  Jalinrhnli?  (und  vielleictit  aocli  iti  koratnciidun  Julirmliol««} 
von  «eit  gWieserer  bUibender  llodontuntr  eehx  als  dl«  Bevegung  uni 
Kanl  in  vori^n  Jahrhundert.  Wait  <k-r  WeiHe  von  KttnigsbcT:^  was  fiber- 
hanpl  »ein  nod  |E«ben  kann,  dan  vird  aot  F.nd«  dietier  ni-nem  Kantperiod« 
■rtii  mehr  alB  nni  18O0  deu  ]>hklosopheii,  and  nocli  mehr:  der  Philosophie, 
is  Fltôseli  und  Bint  (Ibcrgogangun  »Uu  Freilich  gill  das  nieht  von  allem, 
wu  er  ^daclit  hat.  M.inclieti  wird  und  aiuKH  abf;«sto«MB  wenleti.  Gerade 
dam  kann  eiiic  Pabllkalion  wie  die  vorliegende,  kann  die  nen«  Riiutaua^abA 
viel  beilragen.  8io  wird  uns  frai  mach«a  von  jedem  blinden  Ulanben 
an  Kunl.  Si«  t>r>ll  unn  lehren,  diu«  m  iineh  bei  ihm  meiisthlidi  »nginK. 
dans  auch  er  dem  Aller  seüicn  Tilbni  zalilcn  niUîSte,  ài\»»  bei  der  Enl- 
ttehmig  und  beim  Angban  seines  Sy&lcms  archil«ktoni£«he  und  «jütcma- 
tisciu!  .Spick-reien  und  ROckriehtvn  oft  von  we^-otlichl'r  Iteilcntun«:  wiircn 
nnd  l^lu^n  das  DnHein  gaben,  welche  ohne  wtsäen»cb:ifllieheii  Wi-rt  »iiid, 
obwohl  sie  ancb  hcutxntage  noch  von  manchen  als  grosse  i^ntdecknogen 
betrncblet  wetdtin  (iivhre  vom  Schemati.*niuii!).  Vm  bo  du»  Hlcibenil'?  in 
der  Kautiis^hiMi  PbiloMphl«  vom  Vergän^I leben,  doa  Gold  von  deu  Sehliiekeu 
n  sondern,  bedarf  es  eines  angehenden  SludJams  der  Bntwitklung  der 
einzelnen  Lehren.  Kin  «olchos  8lndinm  i»t  aber  seinerseits  nieder  bedingt 
dnrcb  die  VeHifTenlliehnn;  den  tj^euimten.  noch  nngedniekten  Mnlerialiu 
■■  den  Schriften  Kauta  treten  uns  meistens  nur  die  fertigen  Resultate 
ntgegen.  Ton  ihrer  Stellang  im  fertigen  System  anf  ihr  Werden  sn 
whlieMCD  ist  fuDt  immer  !>ehr  prekär  und  «ohliOMt  die  Gefahr  gruAHur 
IrrUmer  tn  sich.  Dor  haudsehriniiche  N^tcfalaaa  Kants  fahrt  uuk  daKcgeit 
in  »eine  geistige  Werkstatt  ein.  wir  belansehcn  das  Werden  und  Waehsen 
der  fitidiinken,  sehen  die  emten  Antïiige  einur  I^chre,  die  verMchiedenen 
AuJUie  zu  ihrer  Wellereatwicklnng,  und  vor  allem:  wir  It'rneii  die  ttaeh- 
liehen  nnd  pcrü^'Blichen  Motive  kennen,  welche  zur  Aufstetlnng  nnd  Weiter- 
Uldtng  eines  Philoitopheiuii  nihrtrn.  Die  persjlnliefacn  Motive  stellen 
dcb  femer  als  »ehr  verachiedenarlig  aar.  Oft  bnrflhreu  nie  den  wioMen- 
seh&ftiichen  Wert  der  HcKultale  gar  nicht  oder  nur  sehr  wenig.  So,  wenn 
Kant  zunitehst  durcJi  »eine  ludividiialitAt  getrieben  wurde,  einer  he- 
fUmmten  Anslclit  den  Vorzug  vor  der  ihr  eulge^engen elften  xn  geben, 
ohne  dass  ihn  dies  düran  verhinderte,  den  einmal  gewühlten  Staudpuukt 
mit  sachlichen  Grlliidi-n  zu  verteidigen.  Ferner,  wenn  die  persönlichen 
Motive  eigentlich  niclit  al>  rt^iu  individuelle  zu  liext^ichneo  xind,  weil  ni« 
ganzen  Klauen  von  Meuschen  eignen,  vor  allem  wenn  es  afch  am  Oe- 
Ipietc  handelt,  aaf  denen  ein  strenges  Wissen  und  Beweisen  ausgescttlossen 
kt.  Au  anderen  Stellen  ist  man  dagegen  gi-nfitigt,  Ulier  eine  Lehre  Knnl» 
elnfaeh  deshalb  den  Stab  tn  brechen,  we'd  sie  ihre  Kututtehuug  uur  den 
alk'rii^  !  ten,  w ii'xenïchnftlicb  durchaio  unberechtigten  Liebhabereien 

nnd  >^<       :    :  .1  verdankt. 


338 


E.  A4Iel[«a. 


Allea  dl<9  kutn,  wie  eeasçrt,  nur  duck  ElBMlnnterPiKluuitrea 
£«  Eülwieklvu  dicsn  oder  jener  L«bv  fesigwtellt  «enlek.  Und 
diMca  EtBtelmunmchiiii^B  Iwiit  sich  •eUIeadldi  die  niwfawiile  Km- 
wl^BBgieeschlolit«  Kmnts  auf.  Oline  sie  gtebt  ea  «iedoaai  kein  voll- 
•Uadig«  YenUndiia  des  fertigen  Syttrau.  Die  Bestinmmg  nÏBcr  Polo, 
£•  Uare  Etodcht  ta  die  Bedcalnag  der  diiz«)nn)  Lebna  fSr  da«  tiaaio 
U  In  kokem  Grad«  von  Bnserer  Kenntnis  der  EntwicUiiiigsgeacUclite  ab- 
iäMpf.  Kort:  radffllHiçr  Rr«aluie  lascen  «icli  aar  moA  DnMegag 
im  feuintrii  lundicliri/llichca  NaclilaxMw  erwarUD  nd  eahofca.  Br- 
hoOn!  Dean  e«  iot  bj^UcIl,  da«  aocti  àAaa  noch  —■"^^  fVage  aléa 
Ucöiit  lal  diea  aber  der  Fall,  w  wird  äv  aneb  fllr  ivoer  elae  oBaat 
bleibea.  Und  es  wire  dann  der  KNnir«nK!linii|[  dk*  ABf^ali«'  i^eftolll.  Trat- 
ZBadten  I.  aas  welchen  Gr11i»d«n  die  Sache  tu  lle|tt,  2,  wteweti  in  den 
gegabeoen  Fall  das  sickere  Wusen  gielit  and  wa  diu  GeUet  ansicberer 
Vengatongen  anflafct  Eine  cnd^tttti^e  lif^sung  wire  alto  bei  otaer 
•olchea  Prag»  zwar  nicht  rnielt  nnd  aberhaapt  nicht  tx  enielen,  aber 
ebt  AbeeUnss  «&r«  troizdem  erreicht  ta  der  Krkeaiitais,  da««  man  aiolila 
wissen  kann.  IKe  Orrain-  zwischen  Ueiniuig  and  WiiMn  wire  foc^etteDL 
Mit  Beekt  kdnnle  davur  f^wmmt  werden,  aock  welter«  wiwmebaftlichi' 
Benohnngen  anf  den  Ansban  blosser  Hy^Mtbeeen  ta  ranrendea.  Wire 
aber  der  Streit  über  den  Sinn  nnd  Zweck  dn  Kantimhen  Sj-straw  wd 
aeiner  Tefle,  sowie  Iber  Heise  Enlwickinny;  «rsl  beigd^t,  au  dOrile  man 
mit  Beebt  hofTen,  es  werde  aach  die  Gewohnheit  ahaehotew.  bei  jedem 
Vemcfa  einer  Mibitândîgea  l^bteinltenig  anf  Kants  Stelling  snrackxa- 
grrifen,  an  fkm  «icb  gleiciisant  .im  Denken  so  orienlieron*.  Ofl  g«- 
aekieht  daa  nnr,  weil  Kuü  Bberiianpl  im  MiUelpnnkt  des  Inlereaacs  Mkl, 
weil  »eine  Slellnng  tu  dem  betreffenden  Problem  noch  nicht  geall«end 
klar  gal<0  ist,  *cil  man  mdnl.  sie  von  einem  neacs  Gcaditspunkt  au 
beleocbten  in  kfinnen.  Alle  diese  Grfinde  wlrden  spUer  wt^fallito.  Man 
dufte  enrarteo,  dass  dann  die  goldene  Zeit  kommt,  wo  der  Strom  der 
KaalbcwcguDg.  der  jetit  so  unoatQrlirh  aDp^$'-h wollen  b1  nnd  die  Gefahr 
der  Veraimpelunjir,  7jer>plilternng  nnd  Klrinlielikrit^kr&Bitiin-i  mit  «ich  fllhrl. 
irieder  in  seine  natOrlichea  Grenien  EnrOckkehrt.  wo  all  die  viele  reckt- 
sehafleno  Arbeit,  die  hcntznlage  auf  Kant  rorwrndrl  nnd  nar  an  oA 
ohne  Priehle  an  ihn  vert>rhwi-ndel  wird,  i>ipli  nnileti'ii.  nirbl  minder  wich- 
tigen, oft  aber  leichteren  Aofgibea  inwendet.  wo  Kant  zwar  eifrig  älndiert, 
aber  nicht  mehr  in  tkhriflia  über  ^hiiAca  interpretiert  wird,  nnd  wo 
■  da«  hOae  Wort  „Kanlphilulogie"  idan,  in  pilrm  Sinne  verenden,  immer 
aeiae  Beebte  beliauplea  wird)  nicht  mehr  di«  Geniater  b«unra]il;tt- 

Aber,  wird  der  Leser  fragen,  was  soll  di»c  Jeremiad«  and  die« 
Sekwtnaen  wa  rincr  konunrndcJi  t^'Idrncn  'Zeil  in  einer  ZdtMfarifl,  diu 
den  Namen  ^Kautätudien'  iritKl  aad  gaaa  hesoadent  geeigaal  eeketnt,  die 
Fini  der  KanllHteratiir  noch  bedeutend  nt  ren>rfleseTB?  lieber  Leser, 
die  goldene  7^il,  die  ich  herbeisrhiie,  i^t  nurh  ntchl  da.  Viel  Waseer 
mnss  Bocb  In  dem  KanlMrom  binubfliesfi-n ,  dem  Ueer  der  Vergessenbeil 
n,  nad  viele  Arbeit  nnd  MUhe  mn»s  noch  anfgewandl  werden,  bemr  da« 
Jetzt  L'nzQlInglicIi«  l-jiingnis  wird,  l>iofc  Arbeit  iimi  Mflbe  mau, 
»0  «eil   e»  gehl,   geordnet    nnd  von  einer  Cenlrnlutelie  an«  ge- 


i 


« 


I 


LoM  BUtt«T  na*  Kant«  NmUri«. 


239 


ft 


li>ilet  werdvD.  Unxu  Kind  dio  „Kantslndirn"  à».  Ovrado  die  Akadrmie- 
MVtfpdM!  wird  eine  neun  Flui  von  Arli<-il«n  Aber  Kuiil  ben'omifcn,  wclnlie 
die  aborbllesBenden  Werke  vorbereiten.  Dabei  irird  dieoe  Zeitschrift  p^leleli- 
tan  die  itollvn  Tcrlcîlen.  «iv  wird  die  Uctraltuto  sammeln,  wird  auf  die 
l'iiakt«  hinwdMdi,  die  noch  weiterer  Unlcr^ucliunf;  IwdOrlVn,  wird  bei 
widerütrciti'ndeii  Ansicbien  da?  beiden  GemefitaBie,  das  Gewlüüe  herau»* 
snchvu,  sie  mit  einander  vcrsehmirlxcii,  wo  es  gellt,  wo  es  nicht  geht,  dl« 
Unmöglichkeit  win  ihr  WaramV  kontlalieren  und  Kchli^f^lich  den  Cn-nz- 
pbbl  errtcblen,  der  das  Wissen  von  dem  Gebiet  trennt,  wclehea  —  büchitt' 
mliTBcbeinüch  dann  ftlr  Immer  —  der  llypotheae  «nd  der  subjektiven 
Mcinnnfc  vorbtihallirn  «erden  miiw.  So  harrt  also  der  ,K antat ndkn"  in 
den  ik&«bj(irn  Jiiliren  eiue  wlchllx«  Aufgalw.  —  und  ewiK  Milieu  sie  Ja 
siebt  wJlhrea.  Je  frOher  »ie  sieb  ««Ib^t  aiifbi^^ben  und  nnn<)ttg  machen, 
jo  eher  ßc  dem  Slreil  ein  Knile  bitreiten,  dest«  boMer,  scgfiWrcicher 
und  Krllndliclier  haben  nie  Ihre  Aufgabe  erftltlt. 


Ich  werde  an  eine  LVb«ivicht  Ober  Rcickce  Publikation  f^bea. 
tue  einzelnen  l««en  UUtler  urdne  ich  in  erster  Liuii^  chnmoIoftiMch  an, 
iuerhalb  der  clironoloeriscJien  Ordnung  sachlich.  Wie  Vaihinf;er  in  «ei- 
ncm  Beliebt  nbor  den  ersten  itaud  (Zciltichr.  f.  rbilo«uphie  Kd.  96).  unter- 
uheide  ich  Dlnf  llaDiitKrttlilfn  nach  den  fllof  Juhn«hnlen  der  »ebriftütello- 
rischcn  Tb»iif;kei[  Kants.  Anf  jenen  Bericht  Valhingera  verweise  toh 
hier  eiu  fUr  allemal  betreffs  aller  der  losen  BUttcr  dos  ersicu  Banden 
die  mir  zu  keinen  br«<>nderi:n  Itemerknn^n  Anlam)  geben  und  die  Ich 
deshalb  nur  kurz  etnahnc.  Die  Duiitburi^hen  l'a{itere  h«Michno  ich 
als  I  I.  1  3  n.  s.  w.  Bei  llinea  sowie  bei  den  Konvolnlen  A — D  beliehen 
rieh  die  hînntiçcftlgtcn  Seite nx.ililen  auf  den  enitca  Uand,  bei  den  Kon- 
minien   K  und  F  nnf  den  zweiten  Bund. 


I.    1760— 17C0. 

a.  Natorwisflcnsehaft 

Das  frQh<«t«  Fragment  scheint  U  31  (386 — 293)  in  sein.  Es  be- 
iliht  aus  iwei  ulh^lndiK^n  QnartblHlicm,  die  rieh  nicht  direkt  aneinander 
awdilieHsen,  ans  deren  Inhalte  aber  hervorfceht,  daw  rie  einer  insainmen- 
lilBK«nden  Serie  von  Ulliltcm  angchOrteLn.  Ks  war  ein  lauterer  Entwurf 
nr  Beantwortung  einer  l'rei»frmge  der  Berliner  Akademie  fUr  das  .Ishr 
1754:  ob  die  Achsendrchuug  der  Erde  im  Laufe  der  /.eiten  eine  Vcr- 
ladeninr  erfahren  habe.  Ole  Aufgabe  war  17.V2  gestellt  lu  einem  nnf 
lia  bexflgliefaen  kleinen  Aiif^atz  In  den  .K>>oig«bcrger  NachriehteD"  aus 
den  JnnJ  1754  spricht  Kant  von  BetriichtunKen.  die  er  über  den  von 
der  Akademie  gewählten  Vorwarf  ange^toUl  habe.  Nach  dem  /Bnammen- 
bang  kennen  nor  auafllhrliehcre  Betraehlungcn  gemeint  sein.  Auaserd«iD 
ÜMl  der  Anfsalt  dnrchbliekeu,  da»«  eine  Bewerbong  nm  den  I'rois  da- 
mals aufgegeben  war.  D3I  wird  daher  In  den  Jahren  1758—64  cnt- 
stttden  tmn. 


M*  E.  A4ickcs. 


TidCMk  kMiieiatca  Eänrarf  ^m  V«ntOTt 
HTml     h  4a-   wteafaiM  T«nvde 

SuOt»  ia  4er  Aw^wt  T  l'il  i      Sc^a 

m  ifeKT  frtkea  Zeit  CbAcb  *ir  ab«,  da»  EaM  àcfe  en  mi^iM  Ak- 
4nH[  la  cncfcreibca  «BchL  4*»  «r  Biete  eut  aDcs  iv  K«fCr  fntip  fcs«tî- 
^itnt.  iMhih  wie  Dmtetla^.  Maden  Mctow  étm  riJMlii  i^  ia 
T4inHi  fatméOt.  iamm  aber  das  EinelK  Ht  4er  Fcds  îm  te  Haad 
«BirMemkL  fie  wnhkJeaea  Mflgittcfckritr»  it»  AwAwfcs.  «ckhr  âA 
Uctcs.  fxincad,  Hiekt  nr  ■■  Gcdnfca  ntsstuemà. 

k.  MetapkTiik. 

D  33,  D  33  (293—302)  nd  fie  ente  Soie  tm  B  69  <ä3ä  6)  emt- 
kaltn  Betraekta^CB  Iber  des  OptîwÎMW  St  «d  mr  mmr  ttektig 
kn^ev}!!«,  aber  leîckt  mmà  g^Ùig  ^»Aiîeba.  Sdda  kitr  nttU  sick 
dsm  asd  «an  der  gewaadte  Stflêtiker.  der  wm  irihn  Jakre  spUo-  in 
den  .BcobaektnigeB  Iber  das  GcAU  de«  EckSwa  nd  ErkabcM«-  ent- 
guftattitL  Ua  1753— M  werde*  die  BUtter  gesckriebea  sôm.  ^  be- 
ztebtn  nek  mitâtr  a«f  eiae  Preisfrage  der  BertuCT  Akademie:  aaf  die 
bekamte  Iber  Popes  Syiteai  (fkr  das  Jakr  1755).  Kaats  Asacktea  Iber 
dea  Optiomaaa  LeîbBÎzeaa  BÎad  kîer  aock  aadoe  als  ia  dev  Aaisatxe 
rtm  175«. 

la  09  (156  —  58)  haben  >ir  aaeh  Beieke  ebeabUe  eia  sckr  fHÜies 
Blatt  TOT  ani.  Es  enthalt  ertlalerade  tKktale  xa  BaaBgarteas  Hetapkysik 
(Piyehologia  empiriea,  Sectio  VlII:  Praevisio  aad  Sectio  IX:  ladicinaiX  «ie 
Kant  Die  fnaeh  seiner  eignealCitteiliuigiB  dem  ProgiaBBi  TOM  25.  Aprü  1756) 
«enigstenit  in  seinen  Mkeren  Voriesnngen  za  geben  pAc^te. 

n.    1760  — 1770. 

I,  5  r5 — 9)  ist  ohne  Zweifel  eine  VoTatbeil  n  Knata  Preiäschrift 

.IJeber  die  Deutlichkeit  der  Grondsitze  der  natflrlicken  Theolt^e  nnd  der 
Mf/ral"  (1764).  Wir  ersehen  aus  dem  Fragment,  daas  die  Schrift  Dispntag. 
lieh  viel  brdter  angelegt  war.  In  dieselbe  Zeit  (Anfang  der  60er  Jahre) 
mftehte  ich  «nch  die  Blltter  A  5—8,  13,  14,  17,  18  (67—75,  82—84, 
86—88)  setzen.  Reicke  lisst  die  Wahl  iwiscben  den  Jahren  1755  bis 
1763.  Vaihinger  plaidiert  für  die  Zeil  bald  nach  der  Habilitation,  nnr 
das  Blatt  A  14  mSehte  er  „an  das  Ende  der  60er  Jahre  setien,  etwa  in 
das  Jahr  1770".  Ee  ist  ein  schmaler  Qnerstrcifen,  auf  beiden  Seiten  be- 
schrieben.    Folgendes  ist  sein  Inhalt: 

H  „Definitio 

Der  Cirkel  ist  eine  krumme  Linie,  deren  alle  Bogen  dnreh  dieselbe 
Perpendicnlar-Linie,  welche  ihre  Sehne  in  swey  gleiche  llieile  theilt, 
anch  in  zwey  gleiche  Tbeile  geschnitten  werden. 

Wie  viel  lisst  sich  ans  dieser  Erklftning  dee  (^kels  folgern?  leh 
denke,  ans  einer  Definition  welche   nidit  zugleich   die  Gonstrnetion  dcA 


BBttur  BUS  Kuta  KkUsm. 


841 


I 


» 


B(friA  to  si«h  GnlhAlt,  Ibst  lioh  niokls  folgern  (wm  8>ntlicti»nb  Prldîcat 
«be).    V«rte 

[14,  Ü] 
,aa  dus   der  Sati  àvh   nmkebren  Ifese«  und   in  dieser  Umkelining  b^ 
«nAcn  iwoHP  wi'lcbc«  doch  xn  einer  Definition  erforderlich  «1     Buclid's 
DeAiitton  TOB  Parftll«l)iDï«ti  int  von  d«r  Arl" 

Wegen  d«*  Tennlnns  „s^nüielisck",  der  erst  Ende  d«r  60cr  Jahra 
Utn^bildet  fein  toU,  glnabl  Vxihiii^r  du  tVagnHot  erst  in  dn«  Jabr 
1770  SL'luin  r.u  dOrfeu.  Reickn  lut  anf  Mine  Bilt4!  Iiin  da.«  Blatt  uocb 
ttaioal  nälicr  untersDchl  nnd  glaubt  nnn,  dasa  dl«  spitere  Datierung  (nm  1770) 
Mdi  dnrch  iM^ine  Boecbalfcnlicit  <îm  Verbftltnis  sa  den  BUU«ni  A  5—  8,  13, 
17,  18)  nabegekKt  wird.  V&UiinKen)  Kiiiouiid  Ul  nicht  ttttcbliHtti);.  Uenu 
ieh  habe  in  nelnen  KanISlndiea  (S.  C9ir.,  bes.  929.)  nach^wiesen,  dass 
Kant  whon  nu  17ti&  den  UcgenMatz  analjiieob-Hvntlivtiiscb  anf  di«  Urteil»- 
bililnntr  niiireirandt  bat.  Doch  iMtxtebt  »idi  nnrb  iiiitiner  Au.'<icbt  in  A  14 
drr  Termbns  .s.Mitbetisch*  überhaupt  nicht  auf  Ha  LîrteiU-.  sondorn  anf 
die  Bcgriffsbildaug. 

So   Innxe   ich   dli:  Hundschrift  der   in  Pnq;«  utehenden  Fragment« 
nicbl  Atndlert  habe,  kann  ich  meine  Ansicht  natürlich  nicht  endgAtlif;  feitt- 
en.    llalle  ich  mich  nur  ao  doa  Isbalt,    so  «chcint  mir  twisdien  A  5 
«  (S.  67,  70),  A  14  nnd  der  Prcboehrift   Kant«  .Ober  die  Dcullich- 

"  eine  solche  tJcber«instiinmung  nnd  Verwandtocbafl  in  Iiermelien, 
da»  man  wcnigHtens  A  3,  S  nnd  14  (und  die  eng  mit  thnon  znBammen- 
htagendon  Mm.  8  und  13)  aneh  in  den  Anfang  der  ßOer  Jährt-  Hetzen 
■UM.  Ifeber  A  7,  17,  IB  wird  nun,  da  sie  inhaltlich  keine  llamlb.iben 
bieten,  wohl  nur  nach  der  ilandMhrift  entscheiden  können.  Xîm  meluo 
Oaticning  d«  fragmenlea  A  14  zu  bcgrlluden,  Tcnreise  ich  saf  folgende 
SAtae  in  A  5  und  Ö.  ,Wlr  haben  iwai  eine  Definition  von  parallellinlen 
d.  I.  solchen  geraden  Linien  deren  Weite  von  einander  dnrcbgehendä  gleich 
ist  aber  keine  vtjn  der  Weite  einer  geraden  Linie  von  einer  audcm  Über- 
hsapl  In  derselben  Ebene.  Baas  non  der  er^te  Sati  des  Euclids  bflndig 
tdiUeMen  konte  der  nmgvktthrtc  aber  nicht  folgen  wollte  kam  daher." 
,WenD  die  Glcichbeil  der  Weite  i«e)vr  Linien  die  definition  de«  parallc- 
li«nia  ausmncbte  so  mOssto  das  dcËnilum  und  die  deßnitioo  reciprorubcl 
M)n.  Also  1st  hier  xn  üchcn  da««  diu  erster»  nicht  den  ganscn  Begrif 
der  zweyten  orscli'ipfen  mu»  gleichwohl  Ut  docli  doi'  SaU  reciproeabel 
kan  aber  nicht  bewiesen  werden  well  die  Folge  aus  einem  gaiiseii  Bc- 
grilli»  iiier  Evar  anf  den  Begrif  der  Gleichheit  der  Winkel  aber  nicht  die 
cewlraction  derselben  fn)irt  der  Oniad  warnm  uUe  Enlfurmingt^n  gleich 
jjud  ist  «eil  die  dnrcbsc  h  neidende  Linie  auf  beyden  perpeiKllcular  Ist. 
Daher  kan  weil  hbs  der  Folge  nirht  anf  den  önind  geKchlori^cn  werden 
kan  in  der  cnnitlrnction  auch  nicht  die  Oleiehlieit  der  WecliHfltvinlcrl  mu 
der  OIeJehheit  der  Linien  dabo)  man  nnr  einen  Winkel  in  Hetracbtauf; 
licht  geschlossen  werden.  Dicker  8ati  [sc.:  Wen  eine  Linie  xwcv  Linien 
perpendicular  ««hneidel  so  sind  diese  parallel]  kann  nnn  nicht  nulbemallsch 
ilargLnitellt  werden  sondern  fvlgt  blo«  aus  Begriffen  dass  nämlich  Farallelllnleu 
allein  eine  bestinunlc  Kulfemung  von  einander  haben"  etc.  ^Da  nun  anf 
CatMH  8ata   der   Geometrische  Beweb  (ohie  BertiC)xlelung   uuendliehcr 

KuMnaia  L  _  10 


243 


K.  AdItfcM, 


Fll«iif!Oi  allein  birniiil  mlthtn  mf  eiiieiii  Bagrift  Iwdl— iter  Wehe«  ni  «kr 
Parallel lini'-n  al»  IJaiea  dfim  WHte  butinimt  nl  in  webt  euaitiuirt 
werdtm  kui  mitbin  kein»  mslliamnliKi^lii^n  ßeweboi  AUf  iit  h)  Ut  «emi 
eloidi  ri»  geometriicber  Be«eû  fehlen  sollte  wo  die  OtfisM  denn  Ver- 
litlIaÎM  geaeixt  wcrilca  Kill  ganz  gc^ctwa  werdea  kau  doeh  eil  matho- 
nulliiflclier  Ikwei*  beMer  als  ein  blo»  pltiloMpUulMr.* 

In  der  Prefaaekrift  vergldcbe  hub  folgende  AtMaenafceo:  Ik  der 
lbtli«iiiatik  tet  ,deT  BogrilT,  d«n  ich  crkUrsv  nicht  vor  d<T  Definition 
^eg«beD,  »opdem  «r  cmUprinKt  allen-nt  darrh  dirwlbc  Kin  Kt^-l  nuijï 
Kmst  bedetlen,  was  er  «olle;  in  der  Mathematik  rntsleJil  er  aas  der 
wUlklrliehen  VonteUmtg  eines  recfatvinklicfaten  TriangeU.  der  rieh  tun 
«faw  8«it«  dreht  Die  I^klârvag  entsprinfct  hier  and  in  allen  anderen 
Fillen  nflTenW  durch  die  RynthMin."  (I.  ^  1)  Die  Mathnsatik  (relanffl 
„xa  [broD  BegHfTea  synthetisrh  and  kann  acher  sagen:  was  sie  sieh  In 
ihrem  Objrkle  durch  ilic  Definition  sieht  hat  rontellen  ToHen.  du  ist 
darin  auch  nicht  enllialten.  Unna  der  Begriff  de«  Krklürlrn  mUpria^ 
allererst  durch  die  Rrklämut^  niid  bat  ireiler  gar  keine  Bedeutimg,  ata 
die,  M  ihm  die  Detinition  fiebl.'  (111,  §  1.)  .Es  ixt  weit  scfatterar, 
darch  Zergliedertin^  vervickclte  RrkennlnisM  attAnlMen,  alt  ilareh  die 
S>fit]ie8ls  ge^heae  elnfacko  Rrkenntnlsie  zu  TericnOpfen,  nnd  so  aaf  Folge- 
ntngM  n  kommen."  (I,  §  4.)  ^ieh  weiss  wohl,  dasa  mueäe  Hcukllnsller 
die  OroDz«n  der  Witaensoliaflen  vtraeagen,  und  in  der  GrOHcalelire  lits- 
«eilen  phlloMpUren  wollen,  weswegen  ide  dci^leichea  B<«îifllB  [die  b 
der  Halhemitik  eigentlich  nnanflOslicli  sind]  Hoch  m  erlcISren  saclieo,  ob- 
gleleh  die  D«tÎDilioa  in  solcjiem  Falle  gar  keine  outbcmatiMhi.-  Folge 
hat  ...  .  Di«  lfatii«Bia(ik  erklärt  niemals  dnrch  Zerglicdcnag  einen 
Reg«benea  BegrllT,  sondern  darch  willklrllefae  Verbindung  ein  Objekt, 
dessen  Gedanke  eben  dadnreh  erst  mOglich  wird.*  (1,  §  3.)  .Wolf  hat  die 
Aehulichkcil  in  dt^r  Geometrie  mit  philo«opbi«ehciD  Aagc  emogen,  uni 
unter  dem  allgemeinen  BeicrlfTe  dcTselbeo  aueh  die  In  der  Geometrie  vor- 
konweBde  sa  fassen.  Er  hille  es  immer  kennen  iinlemegen«  Isssen  .... 
Dem  Geometer  Ist  an  der  Hllgemcineti  ncfinition  der  Aelinlinbkcil  Aber- 
Iianpt  gar  nlclita  gelegen.  Es  Ist  ein  niflck  für  die  lUalliematik,  dasa, 
wenn  bisweilen,  durch  eine  DbelverHlsndcjio  Obticgcnbrit,  der  HesskUsiiller 
sich  mit  «liehen  analylinchen  KrkliniDgen  einlAMt,  doch  in  der  Thal  bei 
Ihm  nichts  darans  gefolgert  wird,  oder  auch  seine  nieteten  Fulgcrangen 
im  Gmnde  die  mathemafifchc  Definition  aufmachen."  (I.  §  I,)  Vgl.  anMC^ 
dem  Ranta  Aeuaneningea  Über  die  Besonderlieit  der  Mathematik,  welche 
darin  Hegt,  dass  sie  nie  aus  allgemeJneo  BegriCTen  beweist  und  fol<:ert, 
sondern  sich   stets  der  Zeichen  in  eoneroto  bedient  (I,  $  ä  u.  Ill,  §  i). 

Ich  denke,  die  Verwaadtsohaft  aller  dieser  Stellen  aaler  einander 
liegt  so  sehr  snf  der  tisnd.  dass  Ich  sie  Im  Einzelucn  nicht  mehr  nack- 
SBWoiien  branche.  A  14  l*ukumml  aho,  wenu  man  die  Dbrigi^a  Zitate  als 
Erlinteningen  benDlzl,  folgenden  Sina:  Die  von  Kant  nngcnihrte  DefinU 
lion  dos  Cirkels  langt  nichts  nod  unas  nach  seiner  Meinung  verworfen 
«erden,  weil  aie  nielil  «igleleh  die  Konstruktion  des  Uc^ITm  in  sich  uat- 
kSlI.  Sie  ist  ein  Beispiel  iHr  die  in  der  Mulhemalik  verwerfliche  analy- 
tIschB   BegriA-  «ad  DefinitlonaVUdung.     Das   Objdtt,   der   Gedanke   des 


! 


I 


I 


1 


Läse  BDttu  tu  Kxnt*  NuhloM. 


S4S 


nfkel.t  wlnl  (Inreh  die  gof^bon«  Ueünition  nicbt  cn>t  müglicli,  sondcrn 
vird  voti  ihr  voraii^K^c'i't  ""d  nur  ifrr^liedtirt.  ß«ns  uidcn  liegt  di« 
Sache  bei  einer  richtigen  Defiitltinii,  wie  sie  I,  §  I  der  PrelflAclirifl  tarn 
K<!Kcl  fiebt  All«  einer  solches  lassen  sich  nlle  diejcnigoD  Begriffe  ab 
TeiltieifriBfe  des  KVDlhi'tiMih  ^liildctcn  Subjekt«  licrieitcn  «der  folgem, 
iclcbe  doreh  aie  —  die  nefinition  —  selbst  r.rU  in  das  Subjekt  hinein- 
elttgtwnron.  In  einer  richtij^n  Ueßoitioa  soll  der  Uegriffdeata  Erklürendeji 
ent  (loreh  die  Krklirung  entsprin^n,  die  Definition  mius  kIm>  zugleich 
anch  die  Konstruktion  des  ße^ffit  In  Bioh  enthüllen,  ftie  enldteht  durdi 
Synthesis,  dnrch  willkarlichc  Verbindung  der  Bc^ßc.  Mit  der  Rrklärnng 
rmtoprinict  ja  aber  erst  da«  lu  hJrklltrendt,  nuch  da«  letitero  raiiM  also 
syntfaelisch  gebUdet  sein.  Die  TcilbefiTifire  «erden  niebt  als  in  ihm  ent- 
halten entdeckt  nnd  dann  noehtrSglieh  ihm  in  einem  Urteile  ziigulegl, 
sondern  ans  ihnen  wird  ent  8>'ntheli<ch  der  t^iibjcktsbofcriir  gebildet 
Nicht  alsû  diu«  Snbjekt,  Mindern  die  I'rildikHte  simi  d.-is  F.rnte:  e^^t  durch 
VeTbindimg  der  lowtoron  entstellt  synthetisch  das  Subjeki  Insoffrn  kann 
Kant  in  A  14  mit  nicht  gerade  glflcklichcm  Ansdmek  von  etwns  rudcii, 
,«iu>  H)n(heti»ch  Prildikat",  d.  h.  iruii  ein  Prikdikiil  von  itoleher  BesuliulFcn- 
lieit  iÄ,  dass  nur  durch  eine  Verbindung  mit  anderen  ähnlichen  Prädi- 
katen —  alflo  synthctiseb  —  der  SnbjektKbcgriff  gebüdct  werden  kann. 
Vjt  handelt  «ieh  altn  um  die  BegriSîibildiiug,  nieht  um  die  llrtvil^bildunf;. 
WQrde  das  Pridlkat  In  einem  tlrteil  dem  Subjekt  beigelegt.  90  wOrde 
Kant  von  dem  in  A  14  vertretenen  Standpnnkt  ans  ohne  Zweifel  ebenso 
fut  wie  von  dem  der  l'reiiiMiOirilY  dies  I'rli-il  imii  ;mulyliä«hea  nennen 
nite(«D,  weil  ja  das  syutht-tU<-h  in  do^  Subjekt  HiueiiiKclcv'''  oder  satm 
Sniijtrkt  Verbundene  analvtisch  nieder  ans  ihm  henttagecogeo  werdei 
kann  (vgl.  meine  Kant-Sludicn  S.  H4). 


in.    Ton  1770  bis  zum  Braoboinon  dor  Kritik  dor  reinen  Terounft. 

a.  Physik. 

ReJcke  wUt  in  die  70er  Jahre  die  Blätter  D  30,  iG—90  (9.  346 
t|M9,  aiîG— 280).    8(e  sollen  Vorarbeiten  ftlr  Kants  Vorlesungen  Ober 

tische  i'hj'sik  («in.  Von  D  27 — 30  ïm»a%  <-m,  sie  kJSnnlen  vielleicht 
niych  frOhtir  fnlvbiiiditn  unn  aU  1770.  Genua  zu  datieren  ist  keiueA. 
Ich  bin  der  IVUhen  Datierung  gegenüber  etwaa  skeptisch.  Namentlich 
E«heint  mir  dem  Inhalt  nach  in  die  60  er  Jahre  kein  Blatt  fallen  zu 
kAnsen.  Im  GegaaUM  wäre  ioh,  wenn  die  Handäcbrift  ea  gcitattete,  ge- 
neigt, manche  Blätter  in  die  80er  Jahre  eu  setzen.  Vor  allem  D  30,  das 
inlereasantesle  Kriigment,  teheint  mir  innuebi^  Anklitnge  nti  du.'<  leltt«  an- 
rollrodete  Werk  KiuiU  (,reliergaug  von  den  metaphysischen  Anfanga- 
gmnden"  etc.)  zu  cntlialtcn.  IIofTcntlich  findet  sieh  in  dem  fllr  die 
AkademieaQsgnb«  ïn  vereiniK<'iid<m  Materiiil  anch  hinüichtlich  der  uatur- 
t)  tii.>(;a».cliiifllicken  Arbeiten  Kant«  manehee  Neue,  so  daaa  die  Fragnicnte 
0  20,  26  —  30  sicherer  datiert  werden  kOnncn,  als  e«  biaber  mOglich  in 
edn  icheiat. 


M4  E.  JJick««, 

k  M«tapky>îk. 


Alle  UtAapAariftm 
Kritä  4tT  nmta  Xirnrn»     Eé  tmi 
Vm*  ttOM  «der  a  4cb  KaOcc» 

Se^ncè%  «i  ■■Tifcil  à 
IB.  IS— 26,  2»— 4».  IM— 112.  SeUUcai 
^mstmàt  Onrre.  Éb  sbMi^Ziddl  ktf 
djtfMTl  ML  Katf  ka<  Ucr  «■  Kibe  wi  3». 
•ebnaficfc  «aMMB  alM>  fie  I 
■pitMtai  hutittim  *m  dea  ktaba  70cr  Jjfaai). 
»wdcB  lie  TO«  grower  Piliil—t,  warn,  £■  güL 
rfkkwirto  n  g«^«  nd  mtoe  BUtter  nd 
extmfha  der  B—biilfufciB  HtfapliTvk  ■■ 
fMTea  n  Uoms.  B  8 — 10  kaadelB  ra  dea  Ci 
■Uadcs-  sad  Voanftenkal  cad  dca  damf 
lenwriM  awk  ron  des  Sjites  der  Gn^sUxc  AOc  ■ifiii  FtrnprnemU: 
beziebca  meh  uT  die  AÛlrtîk  sad  beaoaden  a^  fie  eigeaitige  Frak- 
tion aad  tnaHCCBdeatale  Dedaktioa  der  niaca  Tetstaadtibe  jjilt  ■  !■ 
Mittelpaakt  roa  Kanti  loteresee  rteht  uek  fieeea  Z» alalia,  «ie  uek 
•dvm  aaeb  MJaen  Briefea  n  ervaitea  war,  Mitte  der  TOtr  Jakre  aad 
•piler  die  tnaaarrndnifilf  Dedaktkm.  Die  Bmrhlftigaar  wêU  dea  sie 
betreflnidea  I^oblenes  ist  eine  so  iateMtre,  daas  aack  solcke  Fragen 
fDr  Kant  Klbctiodige  Bedeataag  ^«inaea,  die  säaN-  eigcaUickea  Abûckt 
aad  dem  HanfitzweciÉ  (riner  ErkenntuBAeorie  ferner  Ucgn.  Alle  Probleste, 
die  ia  dem  einen:  wie  kommt  Erfabrang  aa  Stande?  vie  ist  sie  mög- 
lich? welckea  sind  die  dabei  mitwiikendoi  FUtorea?  liegen,  interessieren 
Kant  anf  da«  HAcbsle;  ibre  Lönrng  scbeint  oft  nickt  an  blosea  Mittel 
zum  Zweck,  •ondem  Selbstzweck  xu  sein  (vgl  m^en  An&ala  im  etaten 
Heft  der  Zeitsebiiß  8.  47ff.).  Der  Gnmdgedànke  dieser  simtlicben  Arbeiten 
zur  Deduktion  ist,  dass  ftlr  nna  Objekt  nnr  das  werden  kann,  was  sich 
unseren  Erkenntnisformen  ftlgt.  Die  Terminologie  weiebt  aa  manchen  Punkten 
von  deijenigen  der  „Kritik"  ab  und  erweist  sich  dann  überall  ab  eine  finhere. 
Die  BUtter  bieten  in  vieler  Hinsicht  Eigenartiges  nnd  Interessantes.  Sie 
verdienen  eine  eingehendere  üntersnchnng  nnd  bedOrfen  ihrer,  aollen  sie 
ftlr  die  Entwicklungsgeschichte  Kants  nach  jeder  Riehtnng  hin  nntxbar 
gemacht  werden.  Doch  ist  es  ratsam,  die  Untersnehnngen  xn  verschieben, 
hin  in  der  Akademieansgabe  hoffentlich  gerade  fOr  die  70er  Jahre  ein 
breiteres  Material  mitgeteilt  wird. 

Eine  andere  îteîbe  von  Fragmenten  fUlt  ganz  au  das  Ende  der 
70  er  Jahre  oder  in  die  Zeit  knrz  vor  dem  Erscheinen  der  Kritik  der 
reinen  Vemnufl.  Die  Ansichten,  die  naa  hier  begegnen,  sind  fast  Oberall 
schon  ganz  dieselben  wie  in  dem  Hauptwerk  Kants.  So  in  CS  (131  bis 
133),  welches  von  der  transscendentalen  Dednktion,  und  in  C  4  (133  bis 
137),  welches  haoptslchlich  von  den  Kategorien  nnd  Pridikabilien  han- 
delt, teilweise  lateinisch  geschrieben  ist  (offenbar  im  AnscUnss  an  Banm- 
gartens  Metaphysik)  und  besonders  deshalb  einen  gewissen  Wert  hat, 
weil   es  die   PrldlkablUentafel    weiter   ansftlhrt  als  in  der  „Kritik"  ge- 


LoM  mut«  ta>  KkDta  NiuUua. 


845 


I 


I 


MlieheD  \sL  C  11  (Ißt— 63)  and  19  (36—20)  sind  wolil  Vorubeilen 
fdr  die  , Kritik",  viollcicht  atts  drr  Zeit  dor  4  —  5  Monsl«,  in  denen 
Knnt  Ah»  Werk  „zu  Stnade  bradite".  RviAv  Itlällor  handeln  von  den 
ReâexionsbegrifteD,  C  tl  außerdem  tod  den  Konmeoeti  (t»ncsoend«B- 
talcm  Ohjckt)  nnd  dvtn  VerliMlnit)  der  Kitte^ortca  m  ihnen,  I  9  bringt 
nocli  eine  Talel  der  NicIiUe,  welche  mit  deijeiiif^n  der  , Kritik"  fnst  w5rl 
lleJl  ntMüeiDsliintDt,  oad  einen  AbrisB  der  üruud^dsnkco  devi  ganzen 
Werk««.  Be  merken«  wert  ist  auf  9-  37  dio  ÂeuMcning  um  Endo  der  Tafel 
der  Nichts«:  „Schlna«  der  Ontologie*.  Mon  ersieht  rbk  ihr,  wie  bcrceh- 
ügt  es  war,  wenn  ich  »chon  froher  den  Abschnitt  .von  der  Amphlbolfe 
der  Rcdexionsbt^fle"  als  eino  ans  dcio  nalllrllehen  ZuMniaieDhai^  cnt- 
fmite  Ontologie  bezeichnetem  >)  Die  Dialektik  in  der  „Kritik"  euth&lt  die 
Widerle^ing  der  allen  abgelebten  Metapb>'eik.  Za  letzterer  gehttiten  aber 
nicbf  nnr  ratiuimli;  I'nycholii^ic,  Kotmologi«  iind  Theologie,  sundnn 
ei|;entlirb  auch  die  Ontologie.  Sie  hatte  mit  den  QbHgen  Teilen  der 
Metaphysik  den  Fehler  gemeinsam,  das«  sie  Krschcinnngen  für  Dinge  an 
«leh  hielt.  Doch  kannte  aie  in  der  Dialektik  keinen  Platx  nu-hr  ânden, 
sobald  dieselbe  dnrch  die  B«xiebnng  anf  die  Vernunft,  Ihr  Prinzip  das 
Unbedingte  in  neben  imd  die  drei  SehloMarioQ  ein  rOllig  in  sich  ab- 
geaclilowencH  SyMem  geirurden  war.  Kant  brachte  dei:>lialb  dî«  Oiiloli^ie 
anhugewelse  in  der  Analytik  unter,  die  ja  doch  im  Grunde  selb»!  nichts 
andere«  als  eine  Iran^itccndeattilisierte  Ontologie  ist.  Durch  den  Namen 
.Araphibdlle  der  ReSexionabegrifTe'  erit&lt  die  alte  wuhlbekaoale  DIft- 
tipUn  ein  ganx  fremd  land  inches  Anueheit:  8ic  erbebt  den  Anspruch, 
Leibniieits  System  durch  eine  vomiehtende  Kritik  widerlegt  za  haben. 
Sdilieaalieh  aber  laswa  «ich  diu  elozetnen  Begriffe  doch,  wenn  man  ge- 
naner  tmieht.  Im  Wer«ntllclieB  anf  Abectiiùtte  der  Banmgartenscheo  Onto- 
logie nrllckfflfaren,  tind  die  bcilSufige  Bcmcfknng  auf  3.  27  de«  erslon 
Heftes  der  I./>Aen  ßl&tter  endlich  Hhligt  nncli  den  lelülen  Zweifel  an  der 
Richtigkeil  meiner  Anffa^ungswetse  nieder.  ~  B  U  (113  —  116)  «nd  08 
(151 — 156)  stammen  aus  den  ersten  Monaten  des  Jahres  1780;  in  l)«id«n  FVl- 
kn  Kind  amttiolie  Schreiben  benutzt,  dort  vom  30.  Jan.  1 780,  hier  rom  39.  USn 
1780.  Ueber  B  12  habe  ich  in  meinen  Kant-Studlen  (11,  ß.  IGSff;  bes.  173— 
185)  ausführlich  gesprochen.  DicïFrsgmentbcstJltigtnllmlich  durchaus  die  in 
meiner  lvHtikaa>gabeuHfKe»leltti-llypotIie(ie,das8dii.^traiiMcendentale  Deduk- 
tion der  Kaletroricn  eine  mosaikartige  Znsammenstetlnng  und  Vcrsddingnng 
verschiedener  Gedanken  ans  TeiBchiedenen  Zeiten  ist.  Im  2.  imd  3.  Absoluiitl 
der  Deduktion  unlerscbied  ich  Tgriwi^rn,  in  ihrer  Mehrzahl  unprlingLieb  wlb- 
«lAndige  (inippen  nnd  in  den  meisten  derselben  ancli  noch  nieder  Bpitero 
Btuehi^Mel-  Zwei  dieser  Üruppcn  scigtcn  eich  eng  mit  einander  verwandt. 
Vu  Pmgmcnl  It  1^  enihAlt  nun  gerade  die  Uedniikcn  —  aber  auch  nur 
lia  — ,  dl«  in  Jenen  beiden  Oruppeu  und  dum  vi^i  ihnt^n  nicht  abweiehendva 
Anfang  der  ^Bummarischco  Vorstellung"  zum  Ausdruck  kommen.  Der 
Inhalt  der  Qbrigcn  Teile  der  Dodaktiun  ist  mit  diesen  Gruppen  und  mit 
B  13  »m  Innern  GrUndea  nicht  vereinbar.  Die  Untentnclinng  des  losen 
Blattes   in   meinen  Kant-Studlen   führt  zu  folgenden  Resnltaten:    1)  Am 


1)  „Kaota  Syatunatik  ahi  «ystuubildender  Faktor."    tbïT.    S.  111—113. 


E.  Adlok««; 


30.  JflD.  1780  Ut  Kunl  im  Entwurf  ilcr  cndgfllligcn  Fono  drr  Kritik  noeti 
nicht  vininat  bis  »  (Ivr  tnnKKCcuâenUleB  I>ediik1ion  voT^odnm^n.  2)  Die 
lelxlere  isl  wirklich  kein  einheJÜIch««  Gantes,  sondern  ans  rcrscliledencn 
teQwobe  eiund«'  «idcnprcchcndcn  SUIckvn  kunitrplt  inEammonge- 
•dtirciMt.  Den  Enliturf  eines  solchen  haben  wir  la  B  12  vvr  uns. 
3)  Wan  Kant  in  den  eisten  Monaten  du  Jahn»  176rÉ  fctligstcUte,  wnr 
der  EntirnrT,  den  ich  in  in«ini;r  Kritikauü^be  als  .kunKni  AbriM"  b«- 
xciclinclf  und  den  ich  dort  zum  growen  Teile  xb  rekonslmicrcu  veniucht 
habe.  Die  tian««eotidFntalc  Deduktion  in  dii-«cra  .knrxen  Abrisa" 
halte  eine  Korm,  wclrhe  dem  Inhalt  de»  Prapnentei«  ß  13  (und  damit 
auch  den  oheu  bexctcfaDelca.  in  meinen  Kanl-SlndieD  im  ZosainnienluiDK 
abgedrncktcn  StUcken  der  jctzig;cii  iranMcenilvnl.  Deduklion)  entsprach. 
C  H  handelt  hnuptsAclilich  von  dt-n  verschiedenen  Versuchen  der  Vernunft, 
das  UebersinDlichc  la  erkennen,  ferner  von  dem  Kanon  nnd  der  Diaxiplin 
der  reinen  Vemonfl.  K.imcntlicb  in  dinw.n  leUluren  Psrlien  enthält  das 
Blatt  nnhrteheinlicli  Vorarli«iten  i.nr  „KriHk".  Kant  scheint  auf  dem 
Zettel  flQchllge  bedanken  und  U cd anken reihen  Üuert  ta  haben,  die  sieli 
ihtn  gelegentlich  mit  itezii^  auf  die  nplicmn  Teil«  des  RntnarfCK  Iwten.  — 
B  9  <93)  cnthlUt  ein  Verxelcbnls  der  UeberKchriflen  der  ersten  6  Ro^ii 
von  Kants  Mannscript  der  Kritik  der  reinen  Vcmnnß.  —  Vielleicht 
fallen  in  dicvo  Zeit  (knni  vor  81)  au«h  R  66  nnd  67  (231-a38>.  welche 
Keicke  In  die  8Ü  er  Jahre  »etil  Ib  Nr.  67  vrenigstons  finden  sich  slarkc 
Anklänge  an  gewisse  Partien  der  tranMCOndenlalcD  Deduktion  in  dor  ersten 
Aoflago  (tj.  84>-6«,  97—100).  Dns  Blnlt  könnte  danach  eine  Vorarbeit 
2U  den  «pftteren  Eindcliiebicln  In  die  ursprougliehe  Deduktion  sein.  Doch 
virs  dann  der  Inhalt  der  Eweiten  8«ite,  welche  eine  Anzahl  kleiner 
Notiien  ohne  festen  Gcdankcngang  enthält,  achwer  erktlrlich.  Seite  U 
k^nte  den  Anschein  erwecken,  als  bitten  wir  Aufseichniugen  xum  Zweck 
der  VorlesoDgen  (ercntuotl  anch  ans  den  ipSteren  80  er  Jaliroo)  vor  uiul 
Interessant  ist  folgender  !Snli  in  KOti:  ,.f>a*  Gemfkfh  kaa  »eh  seiner 
feXbti  nur  durch  die  ICrvclK^inuDi^n  IhtobM  werden  die  neinen  dynamischen 
fnnclionrn  corroipuudircn  und  ävc  Ers^heinnu^n  nur  durch  seine  dyna- 
miseheu  fun  et  Ionen.' 

ßchliesslich  fflbro  ich  hier  noch  6  lose  Blütler  an,  dio  fjdi  h.iKpl- 
«Idilich  auf  die  Dialektik  bexivhcn:  D  16— ie<S:fâ-S<tU),  D  21  (24U— 
253),  C  10(15»  — Itil),  E  65  (228— S3I).  Siclierc  Grflude,  «te  in  die 
TOgerJalire  211  eetxen,  lidgen  nicht  vor.  ^te  bieten  MalvHat  flkr  Kaols 
VorltWingvD.  L'od  da  i«l  non  eben  die  grocso  Frage,  wie  weit  Kant  in 
den  70  er  (namentlich  den  lelrten)  nnd  80  er  Jahren  im  VorInt);  der 
rationalen  Psycholof^c,  Kosmologie  nnd  Theologie  von  seinen  Mrenp  wissen- 
seliaftliclien  Ansiehlen  aus  KUekïîvht  auf  l'opubritàl.  nnd  die  llenensbe- 
dUrfnUse  «einer  Knh^irer  nbgewielien  i!>t.  Je  naclidem  man  diese  Ynxga 
Itcanlwurtet,  wird  man  geneigt  xoin,  dos  Jlalcrlal  der  6  Itlüller  ganz  oder 
tciiweise  in  die  70 er  Jahre  zv  setxen.  So  «dioincii  D  17  und  CIO 
KItere  Funnulierungen  der  Pnralogiamen  nnd  Antinomien  xu  bieten:  eine 
Stelle  in  0  10  erinnert  stark  an  die  letxle  Sektion  der  lnun);nraldis«enattoD  ; 
der  Anfang  von  t'  10  wieder  hat  proKC  Aehnlichkeil  mit  tintr  ftelle 
in  der  nnvolltadot  gebliebenen  Atbrit   „ühtf   dio  Foitsduitle  der  Mein- 


I 


LoM  BIKtlor  Bns  E&nta  Kuhlu*. 


947 


bj^eik*.  Am  intcmsaBtwten  hi  D  21,  nu  e'laa  Dinkktik  der  6inn1ietikeît 
liner  Holobcn  d»  Vcrstanilvs  i^t^ciitlb^rgwliOlt  and  im  Qlirigrn  «II»  uns 
dec  „Kritik"  hGTt>cigoE«f:eii  irii^,  «oè  auf  Raum  und  Zeit  Btiag  bat. 
Auch  dies  Blatt  aber  giobt  bisher  nnr  la  Problemen  Anlas«,  uline  su  ihrer 
Ui^uuK  ninen  Aiit^v«^  xn  seigcn.  Je  dflcr  mna  dieae  6  Frii|:mciil«  liect, 
desto  mehr  «icht  man  ein,  wie  voI!^iclltif  man  in  der  Datlemng  sein 
BIBS».  Krst  diU  reichlichere  Mnlerial  der  AkaderaieauhgaW  wird  hier 
Klikrung  brinf^n  kAnncn.  Und  vor  «lli-iii  Ul  i-.t  u  iiuKchensireit  —  wonn 
Dicht  nnaaifSnglicb  nfiti^;,  eoll  ander?  einige  Sicherheit  fn  der  Dati«rmig 
(Tst«1t  Kcrdcn  — ,  den  Slandpuakt  gonan  and  im  oiaiclocn  festzulegen, 
deo  Kaut  in  Beinttn  Vorle.stiagcin  in  den  7üer  nnd  80cr  Jnhrvn  einnahm. 


c  HoralphElosophlo. 

A«ballch  wie  mit  diesen  6  Stilokea  steht  «s  mtt  «inlgea  Bllttlern 
"noralphilooopbieclieD  Inhalts  :  I,  G  (9  —16),  E  61—64  (223—238).  ArcJi 
bei  ihaen  i»l  m  Mbircr,  die  KnlHli?liiinfci«vit  su  bcttlimmcn.  Die  Dati«niiigs- 
vrmuche  »rhwaakea  x.  B.  bei  1,6  nrisohen  den  70  er  nnd  90er  Jalirea. 
Keickc  spricht  von  den  80  er  oder  90  er  Jahres,  Vaihingor  von  der  Sleit 
bald  nach  17K1.  Fr.  Wilh.  Pûr»t«r  hat  in  seint^r  ^clirift  .Kntwicklangiigang 
der  Kantisclien  Ethik"  (1891)  fQr  das  Jahr  1774  plaldiert.  Die  Un- 
BOgliehkoit  dieser  Dalicrang  verkachle  ich  in  der  Uentschon  Litlcratnr- 
xeitnog  (1894,  8.  487/8)  nacliziiweiMU  und  setzte  diu«  Fraj^ent  in  die 
Zeil  am  1781,  wahracheinlich  etvas  vor  1781.  Tlion  endlich  (,l>ie 
Grundprinzipien  der  Kanttschcn  MoralpbiloKOphio-.  1895)  ist  für  das 
Jahr  1783.  Kine  eiidjtülligc  Bnlsclnii<liing  wirti  sich  erst  treffen  tuesen, 
wenn  das  handschriftliche  Matoriiil  volt^randi^  vorI{e)i;t.  Gerade  die 
Ultra I philosophie  betreffend  scheint  noch  Titles  vorhanden  zti  eoin.  Erst 
dasa  wird  es  möglich  »ein,  vine  GcNchichto  der  KantiHclien  Ethik  zu 
lolireibeB,  die  anf  Tlialsachen  nnd  nicht  auf  Hypothesen  beruht.  Not- 
wendig Torarbeiten  aber,  die  schon  jotït  gemacht  worden  können  nnd 
rnttssea,  »ind  Untersuchnngen  aber  (In»  Verhilltnii«  der  ethischen  W«rkc 
Kanta  zu  einandfr.  Ceber  die  UnlerHchicde  Kwiaeheu  der  Kritik  der 
reinen  Vi-niuiifl,  der  Gmndle^ne  und  der  Kritik  der  praktischen  Vernunft 
lioffc  ich  in  Kürze  eine  Arbelt  in  don  „Kantuiudien"  vcniiTentliclicn  zu 
können.  L'ebor  E  61,  63,  64,  die  Keickc  in  die  70  — 80er  Jahren  sctzl, 
wird  zngliieh  mit  1,  6  imtcchieden  wei-don  mllKMcD,  K  H'2  nchcinl  «war 
spAliir  eutHtanden  za  sein  und  entschieden  den  SOerJaljreu  auzuKehiiren. 
Doch  kann  man  aneh  hier  hialicr  nicht  zn  einem  sichorn  Resultate  kommon, 
da  über  KantK  Standpnnkl  in  den  lelzlvn  70  er  Jahren  noch  zu  wenig 
und  zu  wenig  Sieherex  bekannt  ist. 

Aniiaagsvrelse  erwUhne  ich  hier  eine  .^euMerung  /.ur  Rech tf philosophie 

SB,  47,  l  18),  welche  eine  von  der  späteren  sehr  aliweichende  Deßnition 
lea  lleehtHbcgriffH  cnthUlt:  „Der  Inbegrif  der  (icfelze  freyer  llandlnngen 
die  natürlicher  Weise  durrh  die  genieiniiehaniinhe  Wilktlhr  bestimmt  werden 
iA  das  Recht.  Unter  der  WUkahr  verstehe  ich  den  mit  Gewalt  bo- 
■tinuHnden  willen." 


9iB 


E.  A  dl  eke*. 


IV.    Beit  dem  Braobeinsn  der  KrIUk  d.  r.  Tern.  — 1700. 
a.  NalBrwIasenschaft 

A  9  (75  —  8)  «Rd  D  1  (188  —  9:  ein  vom  13.  Febr.  1786  dauert« 
Blatt  Ist  beaitart)  htütBpa  ilk  iDcUph>>4>ehni  AnfaBgagribidi  der  Nalof 
wüwciMchan  (1786).  l)«r  xvrite  Teil  von  D  3S  (8.  S5S  —  6;  uT Jeden  Fall 
iMcli  17d4^  bezieht  sieb  aaf  Phyiik  und  Chende,  «af  letitera  auch  its 
Anftag  Tim  11  ti  (»8)  m»  (Iva  80er  mfa»-  90  er  Jaknu. 


b.  Kritik  der  Urteilskraft  und  Teleologle. 

Voraiteiten  m  ersterer  sind  die  erat«  Seite  ron  D  22  (S.  254—5) 
und  B II  (8.  112  — Il'i;  cinBrid'vooi  7.  Febr.  1784  irt  benntxl).  LcUtera 
SlAek  iät  betwudera  interesaant,  da  ea  uns  (treim  d«t  Brief,  wie  «abr- 
Mtbdnlick,  bald  nacb  dem  Kintreffen  beschrieben  wurde,  rgL  Beicke« 
Bemcrkniig  8.  MO!)  AuHkunft  ^ebt  Qbirr  Kante  Hetiietisehe  Ânncblcn  m 
einer  Seh,  ant  der  una  »oniit  lilnsldillick  ihrer  fast  nicbtü  ftberllefert  iat 
C  6  (137 — 143)  pebt  ach  als  tdne  V«>Tarbcit  zu  dem  kleinen  AafMitz: 
, Uefaer  den  Gebraneb  leleologineher  Ftiuipk-n  ia  der  l'biloeopfaie"  n 
erkennen,  namentlleb  zu  den  lettten  Seiten  der  Abhuidlnng.  C  S  nue 
alflo  twÎMfaeo  dem  AngrilT  Forsten  snf  Kant  (Nov.  1786)  nnd  der  Ver- 
j>ffiRallicliuas  den  AufitattM  (Jan.  Febr.  1788X  altw  im  Jahre  1787  ge- 
sehrieben Min. 


4 


o.  M ctapbjriik. 

B  t  (91—92)  'M  nach  Reieke  nicht  %-ob  Käst  felb«!  freMhrinben, 
der  Inhalt  ist  aber  Kantisck  Es  giebl  eine  »cheiBatUche  Uebenichl  der 
VontcllnBg:s8iten  nod  die  Kategorien-  nnd  UrtoOstafel. 

Von  gromem  InlereMC  ist  eine  lieihe  TOn  ßllUeni,  dl«  den  Idealisaiiu 
betreffen:  B  7  (101-4),  D  2  (teilvreif«:  S.  189—190),  D  7  (teQvelse: 
&  SOO— 203),  D  8  (203—205),  Ü  10  n.  U  (209—216),  U  84  (grtealcn- 
Icll«:  S.  869— 263).  Sie  stamDcn  dmtlieb  ans  den  80  er  Jahren.  1)7 
ig|  feilt  datiert,  ein  BrlefDragment  vom  13.  OkL  1788  Ist  benuttt.  E« 
Rekört  wdil  zu  den  kleinen  Anfidlzen,  welche  Kant  in  den  Jahren  1788—91 
nir  KioMwoltor  niedcnichrieb.  Vielleicht  fUlt  auch  noch  da»  eine  oder 
andere  der  IdealiMnu»fnt|^cnto  i»  dicftclb«!  Zeil,  andere  waren  müglicher- 
welM  Vorarbeiten  für  die  zweite  Anflagc  der  Kritik  d.  r.  Vera.  Ans  den 
gOcrJnfarcn  cnth.tit  der  zweite  Itnnil  noch  mehrere  snf  den  Idealiamni 
beiU);)iRhr  ï^lelleii,  die  ich  wdter  unten  einzeln  anflllire.  M\f.  dicM 
Bluter  haben  einen  KroeRcu  Wi^rl,  «eil  sie  geeignet  sind,  ein  viel  um- 
sIrilteiMMi  Froblen  der  KantiKhco  t'hilowpliio  —  die  Widerlegung  des 
Idealismus  —  kltren  zu  helfvo.  Doch  bedürfen  sie  v'uKr  4Ùngrh<:aileren 
Behandlung,  als  Ihnen  liier  za  teil  werden  kann.  Ich  vemeiHC  auf  lUs 
Jinuar-Üoft  der  l'hilosophleal  Rcriew  (1890),  ia  wclchein  J.  II.  Tufta 
einen  hierauf  bcillgliclien  kleinen  AufitaUi  veröffentlicht  hat:  «liet^tntJon«  of 
Idealism  in  the  Ixine  BUiter'  (S.  51—58). 

D  4  (195  —  190)  echeint  polcnlBcher  Art  zn  Min,  gerichtet  g^^n 
eänen  Au&aU  TicdciaannE  in   den  UnMÎwfaen  Iteilrtgon  tnr  Gelehmm- 


Lose  Blätter  laa  K&nta  Naclilaaa. 


M9 


k«it  und  Kunst  (Bd.  1,  1785):  „Heber  di«  Nitar  d«r  Mctspbysik."  Eine 
Vornrticit  xnr  Ewt-Üen  AoHii^  der  Kritik  d.  r.  Vera.  Ut  mit  siomlickcr 
Sickerkeit  in  l)  3  {191 — 1115)  eu  erkennen.  Du  Fragment  beziekt  »kh 
'  die  ParslDgiïœcii.  Bpeitcllex  mof  die  Widerlcgtrrifr  des  M^ndclasohnscben 
_BcKd«e:»  der  Bchnrrlirhkcit  der  Seele.  BeKifiidi-rn  #tark  >iii(l  die  ÂakUngO 
1«  äie  AumrrkttBK  »»(  S.  415  — -118  der  Krilit  Auch  B6  (88—101) 
iMlnet  Vaikinfer  kd  jenen  Vorsr^citen.  Efi  bcknndelt  di«  Lehre  rom 
innen  Sinn,  bi-vonden'  den  uheiDtiaren  Widersprucli,  diuiK  man  «ich 
«elhst  nur  als  Ersehelunng  kennt.  Keicke  setzt  dsgcgen  du  Blall  in 
i»ë  Jaht  1795.  leb  erwlbne  dies«  abweichenden  DnticniDgen  liier  nnr; 
SteliunK  kiuin  Ich  nirfi  nelunen,  wenn  daa  Manaskiipt  mir  vorließ.  D  5 
(196  —109)  und  die  meitc  Hälfte  von  U  9  (Ä07— 208)  sind  Vorarlwiten 
10  einem  kkioen  AufMtE  gv^cn  CIriek«  .l^leuthcriolugfic",  den  Kraus  xa 
einer  Reit,  fllr  die  AIIk.  Litt.  Zeit,  benutzte  {vgl.  Reioke  in  den  ^Kantinna" 
8.^3  und  Vaihinger  in  den  l'hiles.  Monatsh.  XVI,  1880,  S.  193  ff.).  Die 
erste  Seile  von  l)  9  (S.  ^ß — 207)  bandelt  von  «Der  Categoricn  Ac.kn- 
llekkeit  mit  species  Arltlimetices".  Sie  eulfaait  alsu  eine  Jener  fUr  Kant« 
Charakter  eo  bcieichnondon  ^artigen  Bctrachtangen"  tber  die  Kategorieu- 
tafel,  von  denen  die  xweilo  Anflap..-  der  Kritik  d.  r.  Vem.  nnd  die  l'rolegomena 
oben.  Auf  die  Schrift  gegen  Eberhard  (1790)  endlich  belieben  sieh 
Butler  von  riemüchcr  Ungc:  C  6  (142—144).  C  12—14  (163—179), 
D  15  (226 — 8^2).  -Man  lernt  ans  ihnen  niehh  Neues.  Interessant  werden 
sie  aber  beim  TerKlefch  mit  der  leisten  Redaktion,  wie  sie  im  Druck 
Torlicgt  Die  Fragmente  liefern  einen  neuen  Beweis  dafQr,  wie  Kant 
dieselben  Ocdankcn  immer  wieder  durehdachte,  wie  jedes  DnrclidcnkeD 
hti  Ihm  ROf^icieli  in  ein  scliriniicbes  Fixieren  Oberging.  In  diesem  Falle 
ist  das  beäoBdeta  bemerkenswert,  da  er  mch  doch  in  einem  dnrchans 
bekannten  und  vertrantcn  Kreis  bewegt 


d.    Praktische  Philosophie. 

Bierker  gehören  nur  kleine  Notiten.  B  5  (96 — 7)  mit  dem  Titel: 
.Die  L«iehtigkeit  dor  Anfklarnng'  kHngl  viellcieht  mit  Kants  Aufsatic: 
,Ws«  ütt  ABfklftnmg?"  insnmmun,  den  er  I7S4  in  der  Berliner  Monate- 
tdirift  veraiïentlielite.  Die  awelte  Seite  von  D  2  (190—191)  küunte 
vicilcictit  mit  der  „Bcligioa  innerhnlb  der  Orcnxen  etc.-  in  Verbindung 
geliracfat  irerdco.  Im  swcitt^n  Absatz  klingt  die  I,ehrc  von  der  moraliselieD 
Kxegeve  an.  Da"  f^ttt  Fragment  mttsHte  dann  in  die  90er  Jahr«  ffcclit 
werden.  Der  Schrift  nach  dürfte  ce  wohl  mSt;lich  sein,  denn  Keioke 
sagt  6.  liid:  „Zeit:  um  die  letzten  K(U-r  Jahre  hemm."  Auf  D  7  be- 
Hnden  »ick  einige  Zeiten  iKititiadi-staalnreehl lieben  Inhalte  (8.  202—203). 
Int^iroDüunl  sind  67  kurze  Zellen,  die  Kant  am  Bande  von  D  1 1  (S.  2I4-- 
215)  niodergiMohriebon  hat  Sie  handeln  vom  Gott«sb<^itt  höchsten  Cat, 
IVeikeit  «le.  nnd  tragen  die  Ueln-r.-ehriB  .Vorrede".  Sic  als  Vorarbeit 
in  einer  Vorrede  der  Kantisehen  Druckscliriflen  Bnehzuweiücn,  int  aber 
sieht  gelungen.  Ancli  ein  Teil  des  Inhaltes  von  C  5  (S.  139^ — 181) 
kann  bicrbor  gcxugen  werden  (vgl.  ts  248  di<-MT  Kezens.).  K  62  entstammt 
nkr  wnbrMheinlicb  ebeuCalU  àittéÊÊÊ^tU^-  S.  247). 


SSO 


E.  Adicket, 


e.  Anthropologie.     Pidagoglk. 

D  2i  bietet  einige  aotbropolggiache  Bemerk  nn;^».  Qbe  rseb  rieben  ; 
«Von  der  UlOcksulifrkcif  (Ü.  260— SUl).  Bedentcnd  LnlcreseaDtcr  sind 
zwei  RllUler  do  zweiten  ileftüs:  E  78  (2(j7— S70}  imd  P  10  (314—317). 
Sie  sind  sehr  wertvoll,  eiunal  dordi  ihren  Inbslt,  zweiten.«  dadarch, 
da«  ne  nn*  iruoigstcas  andeolcn,  wie  ^istieieh,  wie  monaigfallig  tiiid 
reicbhalli^  au  Stoff  die»e  VoTl«Min^n  Kant«  waren,  und  wie  er  nie  durch 
foitwifarcnde  Bexiehnsgen  aof  die  grosse  nod  kleine  Welt  za  beleben 
vnd  zu  würzen  roTBtand.  Man  eicht,  dist  er  aiu  dem  vollen  »chApft. 
Ijekiflre,  Erfabrnn^,  BcohaobtuDK  iiiià  in  ^leiehnr  WeUe  heran^iOgciL 
Kant  war  eben  nieht  nur  am  Schreibti^b  Philosoph,  fioudem  pliegte  das 
ganze  Leben  phUoüophbeh  zn  Böhmen  und  zu  beüachten. 


V.    1790— ISOO. 
a.  Mathematik,  Astronomie,  Natu  rwi  sue  n  ne  h  aft  etc. 

Noch  in  den  I^tuf  dfo«  Summi-rx  1790  fallen  A  I  (53 — 5b)  una  A  4 
{6^ — 67).  Beide  BUtter  behandeln  die  von  ItohberK  aufgeworfcae  frage, 
„wanim  der  Verstand  keine  x'  2  in  Zahlen  denkeo  küonc?*  Kant  lArte 
das  Problem  in  einem  ä«hrc«lien  nn  Itehberg,  welcb«ä  lodterem  wahr* 
»oheiulieb  durch  Blumenbaoha  Tenuitllnng  im  September  1790  zuging. 
Unsere  beiden  tVagmonte  rinä  Vorarbeiten  zu  dem  Brief.  ~  Auf  den 
Anbalx  .Ucbor  den  EinHiiM  des  Mondes  auf  die  WiUernng"  (Mai  1794) 
bciielit  sieb  [)  6  (199—200).  —  Aus  dem  Jabre  179t)  Mammen  A  3  und 
A  3  (56  —  64):  3  Entwürfe  za  der  kleinen  Abh.indlang  .Antgleichang 
eine«  auf  Miavervtand  bertihende:n  EiiatheniatiMben  Slreita"  (Berl.  Monatasebr. 
Okt  1796).  Aueb  in  R  23  linden  Meli  am  Anfang  (S.  97)  und  S.  »9 
noeb  einige  hierauf  bexflgliche  Zeilen. 

Auf  Astronomie,  Physik,  Chemie,  Geographie  bctiulien  «ieh  A  10 
und  11  (7S— 80),  A  IS  nnd  16  (84-86),  ferner  Teüe  von  C  1  (läl— 
la»),  C  2  (128— lai),  E  22  (92—93).  E  23  (99).  E  »6  (184).  K  60 
<S19— 223).  ]■:  77  {263},  V  4  (^81).  ¥  19  (3Ö6).  —  nllvi  ohne  be«oodom 
Wert.  Teilweise  lacwin  flieh  dieüe  Anfzeiehnnngen  rlelleieht  mit  den 
letzten  onvollcndfilen  Werk  Kants  (ITeborgang  von  den  motaphyaiaohen 
AnfangHgrOndeu  der  NalurwiSüenFehaft  zur  Phvvik)  in  Verbindung  bringen. 
Sieber  i^t  da»  der  Fall  bei  I)  lU  (240-246)  und  0  35  (261-266). 
Aueb  dies«  beiden  Fragmente  bringen  nichts  Neocs.  Sie  fallen  Dach 
Kcieke  in  die  leisten  !K)cr  Jahre  nnd  (ragen  den  »attuun  iH^kaontcn 
Oharakter  des  grfKwervn  Teils  joooi  nmfnaseudcn  UanuHkriptbrouillüas, 
welche«  das  opus  postamum  enthält.  Ilnoderte  derartiger  Blätlcr,  meint 
der  lleransgeber,  werden  wohl  einst  existiert  haben,  i^io  legen  ein 
bereidte«)  Zeugnis  ab  von  dem  nie  erraltdendeo  Flei»  de«  allen  Denker» 
nnd  xaglcicb  von  der  in  den  leteten  Lebensjahren  immer  stärker  werdenden 
SenilitJU,  wie  »ic  iticb  nan>ontlich  in  der  L'nfilbigticil  iceigt,  einen  Uedankea 
fest  z«  erfafsen  nnd  zu  Ende  zn  denken.  Viellniebi  hängt  anch  D  20 
mit  dem  letzlen  Weit  """"»pnyi».     Vgl.  üben  8.  243. 


Loae  BiatMr  im  Kanb  Kurblus. 


961 


b.  Uetsphytik. 

Viel  Ktolili^r  idnd  die  unter  div««  Kulirik  p-'Iiorigvu  HIiller.  Icli 
rDlire  Eunidkit  die  Idcalismufifragraente  an,  >nf  volche  ich  ecbon  oben 
8.  2-t8  biowi««.  Ke  sind  cnr  korxe  li«m«rktingcD  in  K  10  (ÎÏ6/7),  K74 
(S54).  F  5  (2flfi),  P7  (ail4— 20.H  F  22  (SriT).  DarIi  ût  dk  vorleUI« 
Slelle  eehr  viclilig,  denn  bî«  eothMt  die  ilebaoptang,  dass  tnr  Widerlogvng 
dee  IdealJEmu!-  die  Annabnic  von  DingOB  nn  sich  nStig  ist  E«  hciiwt 
iljucll»t:  „Oie  ITumûglicbkelt  sein  Dasejn  in  der  SacfieMMon  der  Zeil 
durch  die  Kuocesaion  der  Vorst«llnngen  in  uns  m  bestiDimcn  und  doch 
die  Kirhlichkeit  <)i«MiT  lloslimnng  «cinos  DMcyiu  üi  ein  nn  mittelbare« 
l)cwnRt«e>n  von  etwas  ansaer  mir  vaa  diesen  VorsteltuD|^n  eorrespoudirt*) 
und  diese  AiiMbannng  lc»o  nicht  Schein  SAyn.'  Dem*)  entspricht  dcr 
folf^de  spltere  Zuoalz:  „und  wao  nicht  blos  in  meiner  Vorstcllnng 
tondcm  ab  Dinir  an  aleh  existirt  weil  aonat  Tpn  dieser  Vonitelluug  seJbät 
keine  Zeilbeadmmiiiig  meines  Dasejo  mOiglieli  se}-»  würde." 

Hit  der  Aafgab«  der  Ucrliner  Akademie  flkr  di«  Jahre  1791  —  96 
Aber  di«  Korttohritlo  der  Metxphy&ik  seit  I^itbniz  und  Wulff  besehjlftigl 
sieb  ein«  Bt^ilie  von  Fragmcnlco.  Sicher  ist  die  Bczichang  b«i  der  entten 
Hilfle  von  D  14  (223—225).  Teilen  ron  Ë  10  (36;7>,  F  8  (277—278), 
FS  (384— 287)  und  bei  dem  gwazen  Blatt  BSI<U6~-U9>,  aehr  «abr- 
cebetnUeh  bei  B  4  (95—96)  und  ü  12  (216—217).  CHeae  BUtter  aind 
leüwciBD  von  gruMcra  InteretiM.  Zunlchct  folgende  AenHenuigcn :  „Diu 
Ki-nlillt  dc-s  Frc.vhcilôbc{^l&  aber  sieht  anvemieidlicherwetw!  die  Lebrc 
von  der  IdealitU  der  GegeoEtAndo  aU  Objecte  der  Anacbaunng  im  Rnunifl 
nnd   der  Zeil   nach   Eich.     Denn  wären   diese  Anschannogen   nicht   blos 

|fvbjective  Formen  der  Sinnlichkeit  sondern  der  Ge^nstinde  an  sieb    ao 
rSrde   der   practi^cbe   (}cbraDch   derselben  d.  L  die  Bandlnn|;en  «flrden 

'  ecUechlerdings  nur  von  dem  Mccbanisni  der  Natnr  abblogen  nnd  Frvyheit 
sammt  ihrer  Folgt;  der  HoralitSt  wire  remichtet"  (U  12).  „Uryprunç  d^r 
eriliwrheti  Pblloaoplile  int  Moral,  in  ADsehunf;  der  ZurechnnnKi^higkeil 
der  tJandlnugcn.  Iliettlbcr  unaufliJ^rliebcr  Streit.  Alle  Philosophien  sind 
im  Wcscnllichen  nicht  bd lerne liied cd  bü  nuf  die  oritisefao  ....  In  An- 
wehnnir  der  tlieoretischen  Auf^olx^u  von  alltr  Art  ist  içnr  keine  analytik 
und  Uetjipb)'sjk  nüthig  wenn  man  nur  den  UegT^f  der  Frejbeit  in  den 
der  K)r<-haniM'.hen  Nothwendij^hdt  umwandelt  ....  Die  Freyheltulehre 
nul  mil  ihr  die  Mural  [ist  allein  da»]  was  die  Vemntifl  xur  Slctapb.vnk 
anftnll  und  den  tl^nien  Meehanlun  der  Natur  anfhcbt"  (D  14).  „Wie 
»tad  syntbcliMbe  Sflixc  Uberfaaipt  nAgliehV  Dadnrcb  dass  ich  Ober  meinen 
BeigTif  hiRHii.i  aiK  der  ihm  luni  Orunde  lie^-ndeo  Anscbanang  etwas  als 
tin  Merkmal  nehme  und  mit  diesem  Be^f  verbinde.  —  Kmpiriseh-syn- 
thetiaehe  Urlbeite  sind  die  in  denen  das  sub}cet  ein  Bcf^r  ist  dem  eine 
cnpirischc  An^cbanung  correxpondirt  a  priori -synlbetiwh  dlejeniee  deren 
SobJH^l  Anscluuiunf;  a  priori  correspondirt.  —  AImi  giebt  es  keine  syn- 
IhelJscbe  SJUzc   (deren  doch  die  Uelaphyt^ik  voll  ist)  ohne  das«  e»  reine 

_AM6liH«ngco  a  priori  gebe"  ....  ,1)  Unterschied  der  analytischen  von 
)!nUi«tIwheu  Urtlieiten  2)  Der  synifartitichen  a  priori  und  der  synlhotbehen 
ipblKiien   Urtheile   3)  Wj^^gd   beyde    m<%lieh    —    dnrefa   die  den 


A<lcku. 


8) 


ffe.    7)  Wit  M 


4}  Wli 


L.Clk 


iLekow 


Ww  UfrUcA 

Bv  Higl  rfefc  «ie4v,  vis  Toniâfif  ■■■  *A  viM^  w 

■M^«  riliAi  ITmI  llin,ilinil  oder  jh^fraii  in 

ta  fcrtga  Syilea  mvbM,  BtrfctAltw  «T  As 
«Mh«  aHL  Bi  wM  famr  neft  dmh  diM  THata  *Mv  kW. 
ZartritfciHiif  fefcnOber  Kuti  Acwamgca  ttcr  den  Stbntpukl  ariaes 
«jHiwigifcoiMlrt.  Aa  E»fe  tor  na  BJmk  hwiiiigiy  liiin  »AriB  ,«W 
Mt  rMMfaitti  He.*  (nr  B«snn  der  BcOagva)  «fridt  KnI  to«  nrf 
Aaedo,  n  wddw  die  Vcm^tkrilflE  üdb  dn&t:  &  Uftn  vn  d« 
IdirilW  daRwBca  wd  der  Zdl  ud  fie  Lan  tm  4er  BeaffiK  dM 
fttflWIrttfrifc')  nm  dime  SteO«  MsboB  «r  teeh  dn  GtiCMbi.  ta 
dca  de  n  der  Kevflfcaliekea  Deak-  ntd  9pieehwdie  EeaM  etat,  so  gut 
dae  miA  riel  nefar  von  dea  oUgeo  ZUaten  us  D  13  aad  D  14.  Mack 
DiMfi  Mhebil  et,  ib  etOnde  die  Ldm  tob  dor  tremeceadiaUlta  FMkall 
QD  Mittel  punkte  dee  krUeeken  Sjvteaa,  Ja!  noek  m^:  als  Bd  aie  der 
Aaagmyiffaakl  bei  der  EatwIeklnE  geweaca  aad  kibe  den  trueeceadfa* 
Ulea  IdeaUenae  ent  als  Koaeeqatiic  aaok  nek  gmgaa.  Nn  iH  afe« 
aiekla  daroR  bekanat,  nod  aiehto  webt  dataof  Ua.  daH  balm  Dauokvng 
de»  Jakrc«  1769  Mgtire,  die  mit  MonlpkOoeopUe  naaiiUMaklagen,  iisaid- 
weleke  BoUe  gtapâelt  haben.  HAtten  sie  ce  gttihan,  m>  wir»  île  aaf 
jeden  Fall  dock  aiebt  4ie  eiaxigen  gcweeeo,  fioadcra  nitr  nebea  anderen 
bedeuteaderen  in  ßecbaDo;  u  »elaea.  Aneh  sq^iter,  ala  das  Sjrste« 
tentKtfa^  daflaad,  kann  die  Rnekdekt  auf  die  LMing  des  Frelbeit|irobleaia 
dock  nor  eines  vea  dea  Molirai  geweaen  «ein,  w^iske  dan  trieben,  (Ur 
■lie  IraaawandenUIe  Idcallut  von  Rainn  und  Zeit  dntntieten,  —  vieUeickl 
du  ianerliekatc  Motiv,  dann  aber  aaeb  «igleieh  das  penOnlichtt«  and 
darnaa  dasjenige,  welcbcR  wcaigsleos  in  der  thcoreUsehen  PhiloeopUe  nnr 
seilen  oder  gar  nlebt  dnrcbbtickt.  So  ist  dn.«  nnluri;emi«Ke  nnd  gewQknIiebc 
Verklllais.  In  gewiis«n  Lagen,  bei  besonderer  (ïruppiening  der  Gedanken 
koanle  ab«r  »clir  wohl  das  Kreiheitprabicm  «ine  »olclic  Bedealang  für 
Kant  i^winnen,  dau  alles  andere  dadnrcli  in  den  llinter)çrDad  j^drlngt 
wnrdv.  Ib  Mtlclion  ÂU)rcnbllcken  uiid  Sliuimaagrai  miisste  der  kategorische 
Imperativ  ibm  alt  der  Kardinal  punk  t  des  gatuen  Sjnilens,  oiclil  nur  ala 
das  Zcnlnini  der  praktUclien  l'hilueophic  crvclieinen.  Wir  haben  dauu  eben 
eine  Jener  Einseitigkeiten  und  Verse hiiibangen  des  wahren  Sachverballofl 
vor  unis  di«!  ich  in  racinem  Aufsatze  über  «Die  bewegenden  Krm>.-  vlc* 
an  eharakl«risi«rcu  verauebl  bul>e.  Zu  tinnsten  einer  vorllberxi'bcudea  Stim- 
iBong,  die  ihm  gcwiase  Selten  aelne«  Sjatcma  in  einem  bwonderâ  bcdentsaneo 
IJehte  erMheâo«n  IIskI,  vcrrllekl  Kant  die  nrsprOngücbcn  Abbängigkeils- 
vcrblltaiue  nnd   miari  anior^reordncten  oder  gnr  neb^n^achIiGhen  Teilen 


SGana  Uialtch  In  dam  losen  Blatt  K  21  (S.  69):  .bevde  aasammen  sind 
ine»  der  CriliiKliai  rhilceopble  und  tUo  Hutaphv-sik  a»  rie  »■■  Zweck.* 
Femor  EM(I»:> 


■e  BUUter  au  Kanfai  XuUmr. 


S53 


cïaco  ^Vf^rt  bei,  wrlchi.-ii  or  ihnen  niclit  XDfi^c^lchen  kann,  Bobald  ûr  sich 
anf  «Im  pHiisipielli^Ji  StBoäptiiikl  ibtlll  und  «lio  tlnlw ick  lnn^ïç«KChi elite 
aaw\o  die  nauptlenâ^nE  dea  SysttunH  xa  Wort«  komiaen  liaat.  flerade  M 
wie  mit  L>  lä  und  U  14  etclit  «s  mit  dorn  2ital  ana  E  31.  Aurden  erston 
Anblick  MhcinI  v«  din  i'oMtion  dmr  xo  vvrMlrketi.  welche  in  di;r  Kritik 
der  reiiirn  Veniunfl  in  enter  Linie  eine  Tlieurie  der  Erfalirunt;  erblicken 
oder  welcki;  trio  Vaüiinger  (Konmentar  I,  -143)  dio  B.vnthetiacbcn  Urtrile 
Iberbaapt  oder  klkrzor  die  Krkt-nntnis  nls  da»  nipentlicbc  I'ntlilcin  du» 
Werke«  anseilen.  Al>er  audi  in  K  il  lif|;t  nur  eine  eiiiHeili^i  Ueberlreibnuf; 
vor.  falls  wir  nberall  die  Frafe:  „Wie  sind  n) ntliotische  Sltie  tlberbanpt 
mOglicli^"  auf  die  g^nue  Kritik  bcziclicii  mOs«cn  und  dllifcn.  Knut  but 
dann  «in  Nobeu  probt  ein,  dcRKcn  I^üuiir  nllonrnlUi  uU  ein  Mittel  zu  einem 
babersn  Zweck  in  der  „Kritik"  ibren  Plats  crballcn  konnte,  unbcrcchtigter- 
wciao  zn  mmm  Husptproblcm  gcmnclit  und  ilim  einen  Wevt  bi-ÎKi^lflct,  dor 
ihm  aiclit  iikooimt,  faut  man  da»  Ganitt  de«  8>-alGinit  uud  some  KntwEck- 
lODK  ina  Ange,  llben  diee  tbat  Kaat  aber  in  dem  Angenblick  nieht,  er  hielt 
eich  vicimoliran  da«,  vu  ihn  grado  bo^chlftigtc  ud  euin  Intorrestiu  giefiiniien 
nalim.  Daher  die  «inM-itlge  »iibjeklirn  UeheraoliKIziinK,  wulelie  nur  der 
■Mueatanen  Oedankcaf^ppleninif,  nicht  dem  sacbliclien  ZusaQuuenhangv 
doa  9)'stctnx  Kcroclit  wird.  —  Von  groKem  Intere^ic  Eind  auch  nucli 
eini|t(<  Aeu«(enin);en  im  gtiriHten  lieft  aar  8.  277  K,  2K5-  Sül.  8ic  zeit;en, 
iaas  Kant,  darch  die  AnfKiib^  der  Berliner  AkudcmJe  angeregt,  bgIb  Atigen- 
flMrk  aach  einom  tiebiete  zuirandtc.  welches  ihm  »out  —  leider!  —  sivgoltoh 
ten  tag:  der  GCAcliicblc  der  riiilo«uphk.  Er  ^ttkalicrle  aber  den  Uuter- 
hU«1.  der  iwisclit^n  dicKcr  und  nndem  hEAtorbchen  Disziplinen  ubwaltet 
Ute  Ansichten,  m  denen  er  ^elauKt,  nobmi^n  dt-n  Ktimdpnnkt  HegclB  leil- 
wdM  yomtig,  wenn  dir^r  die  EotwicklDni;  der  Philosophie  im  System, 
wie  dieMm  parallel  in  der  tieHchii'bto,  iils  Selbsten tfaltoog  der  iibsoluteo 
VemisA  ant<ieht.  Znm  Iteweise  incliitir  Itelinupliiii|ï  zitiei«  ich  eini^ 
AcBSMmngcn  Kants,  in  dcuen  icli  die  wichtigsten  Stellen  i^esperrt  drucken 
taise:  „Von  riner  phüoj'ipbiri-nden  GcBchichtc  dür  l'Iiiloj-opbi«.  Alles 
historische  Erkentnis  Ist  empiiisch  und  nUo  KrkoDiituis  der  Dinge  wie 
»0  Rind;  nicht  da»  lic  nothwendlg  so  seyn  mQsson.  —  Das  rationale 
rtelll  »ie  naeh  Ihrer  NutliwendiRkeit  vor.  I^inc  liiduritebe  VorHtullunx 
ier  Piiilosophifl  enüblt  also  vte  man  und  tu  welcher  Ordnnng  bisbor 
phitoeopbirl  hat  Aber  das  l'hilosophiren  ist  eino  allmftligc  Ent- 
WickelunK  der  meii^iehliobcn  Vernunft  und  diese  kann  nicht  auf 
dem  cmpirUchen  Wee«  fortgeKan^en  dcyn  oder  auch  angefangen  haben 
und  zwar  durch  blosse  ItcKriffc.  Ks  muss  ein  ItedUrfnia  dor  Vernunft 
(ob  theoretisclieit  odt-r  pmcli-tehi'«)  ^wesen  »eyn  wno  »ic  gcnSthtgt  hat 
TOI  Ihren  Urtheilen  ober  DiaRe  an  den  (itQnden  bin  ku  den  ersten 
hinaiiliiDgelHia  ....  Eine  philüsophische  üeschichtc  dor  Philosophie  ist 
ielber  niehl  hiatorisoh  oder  empirisch  suntlern  rational  d.  i. 
a  priori  möglich.  Denn  ob  nie  gleich  Pacta  der  Vemunfl  aufutellt  so 
enilehnt  sie  solche  nicht  von  der  Oeschlchlserxithlang  soudorn  sie  sieht 
lie  ana  der  Natur  der  meoi>chliehon  Vernunft  al«  philosophische 
ArebXologle''  (S.  377— 278).  „Ob  eine  Ge*chiclite  der  Pbiloivphie 
aalboinaliKCh    abgcfa««t   werden    ttânn«.     Wie   der  Dt^matism    ans 


iU 


Adlekea, 


ihm  der  Sküptidgm  aaii  beydeo  mnamnii-n  der  Critieiiiin  hab^  cntgteht 
mttstxüi.  Wie  ist  es  aber  näglich  eine  Oescbictite  in  ein  Vernnnfts- 
Byslosi  ta  bringno  welehe«  abloilnDg  drs  ZnUlli^on  am  einem  Princip 
■ad  Kinthciiiunx  nfodeH  ...  Ob  «toli  i-in  Soheoia  xu  der  Orschtckto 
d«r  PbiloHophle  «  priori  eotnerfeo  luse  mit  irelcheni  die  E|Kichcii  die 
Mcynungcn  der  I'hilusophen  tms  den  Vothandciien  Nnetniohten  so  »• 
srnninMiIrrfTRi)  aU  »b  Hi«  din«e;(  SehcniH  !>el)>At  ror  Au^eo  gehabt 
iiRd  dtirnaeh  in  der  Kcnluia  derselheu  fortgoscbritlon  wlren. 
Ja!  Vena  nämlich  die  Idee  einer  Metaphysik  der  Memwhiiehea  Vernunft 
unvermeidlich  anf.->tJ>H»t  nnd  die«o  ein  nedOrfnis  fUhlt  sie  an 
entwickeln  ï>iem  Wisaeuscbaft  aber  ganz  is  der  Seele  obgleich 
nnr  erabryoniBch  rorgesetchnet  UefL  .  .  .  .  Ks  ist  nieht  die  Oc- 
nhichte  der  Mcynnnften  die  znfilllig  hier  oder  dn  nurrie^cn  Dondvm 
der  «ich  aus  Beitriffcn  entwickelnden  Veronnfl.  ....  I>ie  t*hilo> 
mphie  ist  hier  (gleich  als  ein  Vernunft  Oeniiia  aninsehen  von  dem 
man  verlangt  in  kennen  wa*  er  bat  lehren  «ollcD  nnd  ob  er  das  ge- 
letttct  hat-  (aS&— S87). 

Die  Qbrigen  Fragment«  n>claphy»ischen  Inhalt«  sind  meistena  ohne 
beaondercti  Interesse.  Von  der  Uelfaode  handelt  K  26  (106 — 107;  aus 
dem  Jahre  1796),  von  der  Möglichkeit  synthetischer  RricennlniiMc  a  priori 
«in  StIIck  von  K  77  (265 — 266),  von  den  beiden  Hanptsch  wie  rig  heften 
der  Kritik  d.  r.  VeriL  E  74  (254— 2.'>5:  nicht  vor  178»),  Sie  betreffen 
die  Lehre  vom  inneren  Sinne  (PbAnomenalit&t  der  Selb^rkenntnis)  und 
di«  Frage,  in  wie  fern  mnn  vom  Ink-Iligibeln  %.  It.  Oott  durch  Kale<;orien 
reden  könne.  Von  der  enteren  Schulimgkdt  n^i-l  auch  noeb  K  tO  in 
den  Teilen,  welche  &jch  auf  die  AnrRsbe  der  Berliner  Akademie  aber 
die  Fortschritte  der  Metaphysik  beliehen  (8.  36—87).  Oben  a  240  tr- 
wabnte  ich,  daM  Vaihingcr  B  6  nur  de»lia]h  nis  Vorarbeit  lur  zweiten 
AuHage  der  Kritik  d.  r.  Vera,  ansiebt,  well  es  die  Lehre  vom  innem 
Sinn  behandelt,  welche  in  dlogcr  twoilon  Aoflagc  nen  bt^jcmndct  wer<len 
sollte.  Man  sieht  aii:^  K  10  und  K  74,  wie  vorsichtig  laxa  bei  solchen 
VeniBchen  sein  muäa,  aas  der  Achnlicbkeit  eines  Frugmeuls  mit  einem 
Teil  einer  Dmcksehrift  die  Entslehtingsieit  des  ersteren  zu  bestimmen. 
Ueber  zwei  Stellen  in  R  21  {^9}  und  V.  53  (197),  die  Qrundpriiuiipieo 
der  Kritik  betreffend,  »praeh  teb  Mhon  oben  S.  252  Aiim.  Beweine  (llr 
die  IdoalitAt  von  Ilaun  und  Zelt  linden  wir  im  crstoD  Viertel  von  R  A9 
(147—148).  Aach  C  1  (aus  den  Jahren  171)3  — I7i>4)  «nthilt  auf  S.  120 
nnd  R  4t  auf  &  155  einige  Zeilen  zur  Aesthetik.  Auf  die  Ao.-ilylik 
besiehen  rieh  kleine  Bemerkungen  auf  C  1  (123—124),  C  7  (14H.  150) 
nnd  F  21  (365—366;  aus  dem  Jabru  1793),  beide  tlher  den  ItealiUte- 
begriff,  C  15  (180—181),  D  13  (220X  K  2  (5),  E  10  (33—34)  und  C  3 
(128 — 131).  Dos  tcixtere  l''V»<:mcnt  stimmt  ans  dem  Jahre  17dS  und 
zeigt  enisehiedcn  t?puren  von  fv^uiliUlt  Die  verschiedensten  IJingc  werden 
buut  dnrcbeiuander  notiert,  manche  wiederholt  kurz  naebdnander.  Ton 
Interesse  sind  die  Notizen,  die  Kant  stell  zu  «ncm  1798  abgegangenen 
Brief  nn  lleftjvnk  macht,  die  HerauHgabe  der  vennisehlen  Schriften  be- 
treffend. Zn  den  beiden  Abhandlungen  „flher  die  falsche  Spitzfindigkeit" 
nnd  ,(lbcr  den  Ocbraoch  tcleoIogiMher  Prinziiùen"  will  «r  Anmeiktuigea 


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Lose  Blätter  an*  RrbU  KmMu«. 


91 


I 


limintKeflliçt  liaben,  xn  Iirtxtrriir  tllur  Jen  Lintci^chk-d  awiwlipn  Kspotition 
mill  UedsklioD  der  Kategorien  unit  Ober  den  Srfaematidniiia.  Von  letstenn 
lieit«!  «s  B.  139:  Er  ùt  „einer  der  ttcJiwierigrt«»  Poskl«.  —  8clbsl 
Itr.  Il«ek  knna  Rieb  Dicht  diirrin  lîndon.  —  Ich  halle  dies  Capitol  für 
ëai  der  miehltgSteD.*  Ich  liait«  Im  Oeicenaati  xu  Kaiit  die  I^elire  vom 
Sefaenutlaontis  ftr  ganx  wert-  and  bedcutnii^cis,  weil  aJe  orspmngKoh 
■nr  SU  Rückiklil  auf  nicIiilii^ltlnoUrhc  nnd  ayutooialicioh«  Sptelnviea 
hcrvor^-pmi:^»  i^t.  Da.«  B«k<!Oiiliiiii  Kaiits  in  C  3  hat  dnlwr  fOr  tnieh 
keinen  andern  Wert,  a1»  dafs  es  ein  iwrcdlea  ZeugniH  davon  able^  bta 
tu  welchetn  Örail  der  Wnnfeb  Vater  de«  OecUnkens  sein  kann  und  wie 
leicht  MlbHt  da,  wo  tuniiebst  mr  persönlich«  Motive  und  NelKttogcii 
anweUaegebend  waren.  »pSter  ïaeliliehe  Unindo  untergelegt  verden  kttnncn 
(vgl.  aach  die  Anm.  weiter  nnteii  anf  8.  S60/1).  —  Auch  mit  der  IKnIeklik 
itehen  )tclili«ialieb  nnch  mehrere  belaof^Io««  AeuMemngen  in  Verbindung, 
Wa  BUf  E  8  nor  Teile  Ton  losen  Hliltern  :  F  22  (3«7  n.  »69—370.  Kf- 
kemUais  der  L'elierNnnlicIien),  KK(2ß^s7.  I*<ychuloKiaebe,  onloloi^iclifl 
Tni((«lllll»«),  E21,  28,  7-1  (91—92.  108—109,  »56.  Tran««  en  den  Ule 
Panldglunen.  Kortloben  nach  den  Tode  ■)X  K75(3&fi  — a&7.  Antino- 
mien), P  19  (357.  Unendliche  TeillwkeH  der  Malerin),  0  1  (131—123), 
C7(l'i6— H7),  E  10  (35),  E  35  (131— ia<),  E  43  (Ift4  — Ifiß.  168  — 
Ifi»),  E  50  (187).  FÏ  (275—27«;  ans  dem  Jahr«  1703)  nnd  F  7  (292  — 
396;  am  deiB  Jahre  1793):  «imtlich  nuf  dco  entoloipoehen  und  kosmo- 
logischen  Beweb  bexllglieb,  E35  (13.'>.  OelemSatnana  und  l'iildeitlinutiuB), 
B89  (114.   M5g)ichkeit  der  SchAprerthStigkdt  Gott««). 


c.  Relif^ion«ph!lo)flpbie. 

Vorarbeiten  xur  Kcli^nen  innerhalb  der  Grenzen  der  Mmh»  Veninnft 
■bd  K  iS  und  49  (182-187)  nud  der  giCasere  Teil  von  K  11  (317—321), 
letiterea  Blatt  namentlich  nieht  ohne  InlercMo.  Uli  der  Lehre  vom  radû 
kalon  B4»en  bvMhUtigen  «ich  E  30  (114  — llü)  i;anx,  Temer  Htflcke  von 
EatJ  (107),  E43  {1«7— IßS),  F  19  (357— 35«X  I>  13  (219,  221-222; 
aach  aber  den  Knmpf  des  Üutcn  mit  dem  B4»ea).  F  19  iiid  D  13 
elamtneo  auf  je<len  Kall  nun  (kr  Zeit  nach  ileui  Enclicisen  der  .Keligion 
iaBerlialb  der  tircnua  etc.'  F  I»  (354  —  360)  «alhâlt  viele  einzelne 
Bemt^rkiBgei  rtligMiiqtltiloaophiêcheB  Inhalt«,  unter  oadem  «Ine  Ver- 
Mdigtuig  Kaol»  gega  di«  Reùiuioa  teiBor  .Keligii'U*  in  den  Grei&wald«r 
N.  kriL  Nachr.  nnd  an  SeUna  dea  Blatte«  (8.  360>  daa  Bekcnntala: 
,lBh  febt  viel  AmIu  sb  redca.'  Von  den  veraehifHlenen  ebrklllebeB 
manhtMubckenntBiiMm  kasdela  Stflck«  vu  E  3  (6),  K  Im  (3-1— M),  F.  77 
(263^  In  E  25  (lOSj  «IH  dk  Vngb  a«<)^»orf«ii,  ,ob  dl«  abrM.  UA 
sieh  dorch  ihre  Saaflhcit  nsd  UabevoUci  OurakUrt  umtitkm.'  Ole 
Antwort   lautet:   ,Sk   Verlauft  Glaabe  an   biM   (leMflr  He  ami  Immer 

I  ^1  Die  Kwato  mtbm  vm  E  M  O*»  bmI  •Ue  cMc  MU  «mi  E  II  (71— Ti) 

■  kcaiaba  lUk  a^  Kaaria  «U  »IntaAM  t*9»  ***"»»»•.  .Ve      ' 

■  jbp  vbnbeMa  vwaliM  T«  la  der  nokav 


ne 


B.  AdIckM. 


bdacen  —  TriMWit 


elM  HlOe 


inWai 


der  Meawifcea  nifwMlict  '  Aa  wlrtirtw  wbÊmàaaa  Jamaena^m  au 
4m  Mar  Jaknn  wvlkM  kk  ■«■irif  awfc  D  IS  fSia  B»deâac  det 
BtlAMafneriEM  CbUl),  E  S3  (IDO.  AMtfaiii»g  OoOts  im  ItlnfUcea 
LebeaX  E  47  (17»— 183).  E  53  (I99>,  E77(ae3— 3&4>  £■  deoi  AnP- 
MtK  „dM  Kode  ■II«'  Dince*  <I794)  faden  àA  einim  nveoeatUche 
tkm«rkiag«i  in  P  18  (350—351,  354).  —  b  Beftk«  H)4:BtiB  Itr  RelJ- 
gbupluianpUe  etc.  mckka  179«  da  noajmn-  Anfintt  lllMir  die 
Parsal  tob  igawchte»  Hwafaltw.  Sie  nakn  Kaati  Intercne  En  An- 
ggmk  md  n«te  (hn  ed  etaeni  tntrrpTrUlioaffrmtich  u,  d«r  nicht  oUnn 
InterMH  irt  (E  33,  S.  100— lOU  Aorb  in  F  lü  <$.  .159)  findet  gIcIi 
TolgcDdc  An«pieliuv  Mf  ^i»  Punbel:  „VoB  ugenolilen  HmoiliaUer  — 
Wk  du  alle  TeaUmenl  fUr  die  OescUcltfe  mtatiMkriieh  hL*  Auf  du 
alte  Tcstamnit  oimmt  E  33  niehl  Benqc-    8ol!le  tnMulem  ancli  die  Notiz 

in  K  19   darch  den  An&nU  in   Henken  Hagaxis  herron^rnren   sein   

WM  tnOgUcb,  ab«r  nickt  Datvead«  mt  — ,  m  nftide  da»  Itlail  dn  Beispiel 
dafSr  «ein,  daaa  Kant  dimclh«  Papiere  etentnell  Ungetv  Zeit  lilndnrcli 
ni  AnfxdohnnnRen  benutzt  liat  Dean  Teile  von  F  19  rlUirvn  nof  jeden 
Fall  KbbD  ans  den  iabK   1793  her. 

leb  fBhre  hier  auch  die  Vorarbeiten  an,  welebe  sieb  anf  den  reli- 
)p«ai>IifailûM>phiachcn  Teil  dca  Streitea  der  Fakaltiten  (1798)  besieheo. 
B  3  (93-^9&)  handelt  vom  Untcrsckicd  ini«cbco  ilem  statntaiWli«»  and 
dem  rein  moraliscben  Olasbra  nnd  dem  Vomf;  des  leUleren  vor  dran 
enteren  (vf^L  Hartentteins  sveile  OceamtxnE^b«  VII,  37G  t).  in  einer 
Annerksntf  kurz  nach  diewr  Stelle  nird  der  reformierte  Prediger  {«a 
Cotite  ernihnL  Ancb  von  ibm  reden  die  l»»e-n  BUttcr  m  rimai:  E  53 
(199)  und  ï' 23  {8.367;  an«  dem  Hal  oder  Juni  1797).  Eine  «>ilcre 
Aninerkunic  de»  „Rlreftea*  bandelt  von  der  bibliïchco  CbroBolo^e.  Damit 
häBKt  teilte  Bcrechnaog  in  E  33  anf  S.  99  tmwmmeD  (das  BlaU  Ui  vom 
33.  May  1796  datiert).  DKMlbel  (und  Dinlich,  wenn  aacli  kürzer,  in 
y  19  8. 35ä)  Xuwert  Kant  aach  seine  etwas  «änderbare  Ansicht  Über  die 
EntKtehung  des  altteslamentliclirn  ('«nanu  und  ili^  aleiandriniscben  Bibel- 
flberwtznng    nliuigc    nack    Chrigti   Geburt*.     Vf;l.   hieran   den    „Anluutg 

biblinb-hiatoriMhirr  FniK<^&"  am  Ende  des  ereten  Abscholties  diTs  ^^tr^   

tea".  Vorarbeit  zu  der  den  l'oâlellu!  iK'trcfTrnileii  Anmcrkitag  mit  UiÄ^| 
gfimtg  (llarteiuteio  VII,  35)i)  i^  F.  71  (äll  —  älti).  Sehr  bedeuUJBV 
allgnaeinere  Auaflhmngjen,  die  sieb  anf  den  „Streit*  hezielmn,  wenn  nie 
sieh  anob  niebt  direkt  mit  Parallelslcllen  an«  der  Schrift  belegen  lassen, 
finden  sick  nnf  den  Seilen  331—353  in  E  73.  und  wahnti^beinlioh  aneh 
in  D  S3  (Sr>6  — 358).  Vaililn^ur  siebt  in  diesem  letzten  llintt  .einen 
Intereasanten  Entwurf  |»ini  Streit),  welcher  von  der  wiiklicbco  Anj^fDIirang 
nicht  «ncrlivblicb  abweicht.''  Keicke  meint  dagegen  :  D  33  „scheint  In  den 
80  er  Jahren  zu  vcrurhicdenen  Zeiten  flir  Kants  Vorle^nnf^n  nieder):«- 
schrieben  zn  sein.»  Auch  hier  werde  ich  erst  nach  erfulglnr  Iland- 
sch  riß  CUV  crgicie  hang  mir  eine  cndgOltigc  Meinung  bilden  kOunen.  Ich 
erwftline  nur  noch,  diuit  I)  33  sieh  aiitib  mit  den  drei  andern  FalmltSlen 
beschäftigt  tmd  die  Stellung  der  Philosophie  m  iliren  ScbwcsterfaknltUen 
ZQ  bestimmen  »nclil. 


Loae  BBtter  aiu  Kinta  Kscliltts. 


9S7 


I 
I 


d.  Mural-  und  Kcchtspliiloeophi«  (iool.  Politik). 

Icli  licKinni!  mil  K  20  (83— HH).  [)ftK  UlaU  Btammt  iiaoli  Keicke 
UB  den  It-uien  80er  uud  «Kt«u  90er  Jahren  und  enthHlt  tails  flOdi% 
ani-i-dciiti-tfl,  XrWs  weiter  aOf^ftlbTte  ßeraerkangen  lUr  die  Vorlesungen 
Obur  Mi>r:>lp)iilQS(ipliic  (flUlt  dw  Btnlt  in  div  90orJ»1irc,  tto  biUmIu  u 
aus  deu  Winter  93  —  94  stjinuncn,  ila  Kant  ausüer  in  dicdem  Semester  In 
in  90  CT  Jahren  nicht  Dbor  prnktÎMihc  i'tiilosophio  tan).  Ke  handelt  aicli 
bnnndcn  um  di<;  l'HicliI<n  des  M(-ni«clivn  gegen  »ich  »clWt.  Kant  iinler- 
sclieidvt  ,ireeciitlirhe  oder  s<'lin!dige  Pfliriilt!!!  [iiad|  aiüAerweeenttlcbe 
verdie nsl liehe  gcgron  sieb  «olbi^t  und  am  (lie  Menschheit  in  Miner  P^rMn." 
Bac  gn'iwrrr  Rrihe  v<in  l««en  Bllltlen)  biult-t  Vornrheilen  zii  dem  Ab&kIb 
nber  dufi  VcrtiMlniü  itrUcben  Theorie  uud  Priixi»  (1793).  Ich  bespreche 
hier  annäch^  die  aar  den  ersten  Abschnitt  (Theorie  ttnd  Praxis  in  der 
Moral)  bezIlK lieben,  i;e^-a  Gnnc  nich  wnodcndcn  Praj^i-ntc.  F*  sind 
E  7  (25— 2G)  niid  Teile  toq  f!  7  (148.  149).  C  l^  (181—182,  182—183, 
184—18«),  l)  1»  (218—219).  F  15  (331),  V  18  (354).  F  22  (3«5— 360). 
IHc  imm«r  wiedrrkehrt^ndt^n  Themain  Mnd  du8  VeHiilllr.iii  der  Kantiwben 
xnr  eDdXmoniMl.iehtfU  Moral,  die  nioralÎMtie  huH  im  (teurensatE  znr  patho- 
togiRchcn,  der  Itq^ff  de»  höchsten  Uoteit.  Aus  F  18  ma^  folgender  Satz 
bicr  nbyedniekl  vroiden:  ,l)a*  Ihun  mdifii  enthält  den  Grand  von  dcr 
Frende  Im  Bewustseyn  einer  l'flichtmäaiigen  Handlung:  Also  ist  die  Prendo 
«icJit  der  (îmnd  narnm  ich  c«  tbnn  soll  weil  dieses  sollen  absolut  ist." 
D  13  vnlliUlt  anf  8.  221— 223  imcb  son.xt  nuch  iillerlci  Moralphiluiuiphi^cheR, 
Iwwmtler^  Uhtir  die  IranHHComleiitaU  Freiheit.  Vtm  letzterer  iugt  F  11 
(380—321):  „Wenn  es  anch  m'-glich  wsre  ohne  den  Bejrrif  der  absolntcn 
Prtyheit  als  nllo  iinwrc  F.iiwiehl  üV-nüripcnde  Kigenschatt  de»  MeiiKehen 
ihm  die  Itlichlcu  vorxBdemnut^lriren  nnd  eeine  Vorherb osti m ni im;;  uder 
wealgslens  Eintadong  inr  OlUckseeligkeit  zon  Bene^ngsgrnndc  zu  Hetzen 
E9  wtlrdc  die  so  gro«se  und  oikehli^le  Triebfeder  die  in  der  bhiiisen 
Vurstcllunji;  «iner  sa  gOttlichci]  erhabenen  Anlage  in  uns  He^rt  and  dl« 
mos  die  MenscUieil  in  unserer  l'ei-son  mit  Ehrfncht  nnd  Erstannen  vor- 
elelien  Ituurt  wi^allen:  ttelcher  Vorlnet  dnrch  nichts  Olciclicü  und  ebea 
M  popalKrect  ersetzt  werden  kau»." 

lo  [>  U  findet  sich  auf  S.  225  —  226  eine  Betrachtung  Ober  die 
n.inncnic  zwischen  G lllekKr1i);k'-il  und  dii^  Witrdi^kcit  )i;liu'kAel!g  xn  r>ein. 
Ans  der  Zeit  1793—94  »f.-immt  C  1,  ein  Ittatt  nekr  mannlgfaltiKeu  luhulls. 
auf  «elclicH  deshalb  un  vorigen  sclion  lUUifig  vcrwieeeu  vnrde.  Der 
llanpttcil  (8.  U9  — 121,  122  —  123,  124-IÏ8)  bezieht  Hieb  aber  auf 
Sehillers  Polemik  K^gen  KuuU  moralimchea  ItigoHanias  und  bildet  also 
tjoe  VDrarbcit  lu  der  gegen  Schiller  geriehtelen  Anmerkung  der  zweiten 
Auflage  der  .Keiiici'>n  inn'-ih.ilb  d<T  (in-nzen  etc."  Anch  in  F  18(359) 
Dailel  sieh  eine  ber.Q];liehe  kürzt-  Bemerkung:  „Von  ivohillnrs  Einwürfen 
kclu«  (^artheuhcr  Moral.-'  Von  eidl  wlbet  sagt  Kant  C  I  (127):  „Ich 
habe  Immer  duriiuf  gehalten  Tilgend  und  selbst  religion  in  fri'hlieher 
GeBiUthssiinimnug  zu  cultiviren  und  zu  erhallen.  Die  uünriacho  Kopf- 
hingcude  gleich  als  eine  onlor  einem  tyrannischen  Joch  iiehzcndr  ear- 
UieusennXssigc  Befolgung  M'iuer  Pfliehl  int  nieht  Achtung  sondern  kncchtiseli« 

«uatiM-Um  t.  IT 


£»  E.  Adiekci. 

Tvnkr  tad  iaimnh  Eus  am  GtitOei.-     TnOäcm  kun  Kurt  in  E  13 

'.'A  *cvk  ua  1T'>5  âkçm:  .Twc&d  ist  £e  mTnïndertiche  Warâw 
a  ât^r.ufiK  wis*;  P£c&::  PiJckt  ib«r  ist  monliadie  NAthiganp  m 
ziAaiT.tagn  ioftn  *i«  sneers  rtxIwbeB.  desea  kIso  ein  înoerBr  Hu; 
SIT  UtfccTïTïtEBK  its  Gtstati  eatfcçïBWTTit.*  Is  dîeaelbe  Ztât  migeftkr 
a:'^  r  13.  D^lbet  keia«  »  S.  323:  .Der  detenniiiùmiiB  iat  «Uveder 
î«'  ita  Trtyhtii  «der  der  FjtuIisiD«^  (Die  Fieyheä  î§t  dem  ÜBgeftkr 
ni  ä'M  txtall^m  nitf«çienee:Mtn)  Der  detenuniai  der  CamMlTcrtiiiulmf 
Ji  ii^  Zeit  et  der  praêdeteminifK.  Dieier  iat  alleia  der  Freyheit  nrt- 
f-f.WT'-MlBe  euLäexL'taeL' 

Die  tvei*^  HiUte  von  E  39  i  149— 150)  nd  E  73  (S48  — 250) 
wJultm  zwei  Entvflife  zo  ian  monliicheii  KateeUamna,  des  Kaat  in 
^iwT  Tnfendlehre  t^  52>  miReüL  B«cke  setit  E  73  in  die  80er  Jahre, 
vi«Ueielit  ist  es  nnr  ein  Dntckfehl».  Wenn  niekt  iwingende  Grtede 
Torlie^en.  würde  ieh  xat  jeden  Fall  bei  beiden  BUttem  geneigt  sdn. 
li«  in  den  94  er  Jahren  entstanden  zn  deokea.  E  73  ist  reichhaltiger 
als  der  betreffende  Abschnitt  der  Tagtndlehi«  and  holt  weiter  aaa.  Der 
Sehflier  ift  bedentend  findiger.  Auf  die  eiste  Frage:  »Was  ist  Dein 
^nfter  Wnnich'"  hat  er  gleich  die  Antwoit  bereit:  „DasB  ich  jeder- 
uit  xnfneden  ecv."  Im  tibrigen  sind  in  beiden  E^wtefen  Fragen  and 
Antworten  gerade  eo  weiüg  kindlieh  and  Eindern  reistindlich,  wie  in 
der  Tagendlehre. 

Diese  beiden  Blitter  führen  mich  ra  der  gnxeen  Serie  Ton  Frag- 
menten, die  sich  ganz  odei  teilweise  ant  die  Metaphyrik  der  Sitten  beiiehea. 
Es  werden  faat  durchweg  Vorarbeiten  tu  ihr  sein,  da  Kant  ia  den  90  er 
Jahren  nie  Aber  Natarreeht  and  nnr  einmal  {1793 — 94)  über  „Metaphj'nk 
der  Sitten  oder  Allgemeine  praktijehe  Phflo^phie  lammt  Ethik"  gelesen 
hat  (rgL  Em.  Amoldt  :  Eritisehe  Excnrse  im  Gebiete  der  Eant-Forschang. 
S.  43ä.  644'.  Koe  in  diesem  Kolleg  entstandene  Kaehsehrift  iat  aaeh 
erhalten  nnd  mass  natllrlieh  bei  der  Akademieansgabe  dannfhin  unter- 
jocht werden,  ob  sie  Anfragen  entbilt.  welche  sich  in  unseren  Fragment» 
in  embryonalem  Znstande  wiederfinden.  Die  bei  weitem  grossere  Zahl 
der  €0 — 70  Stllcke.  welche  ich  gleich  aufiihlen  werde,  steht  mit  der 
Metaphysik  der  Sitten  in  nlfaerem  oder  entfernterem  Znsanunenhang.  Wir 
haben  darunter  Vorarbeiten  aller  Arten,  von  des  allerfrUhesten  an,  die 
mehr  Stof&ammtongen  la  sein  schdnen.  welche  jedem  genaueren  Plane 
Toran^ngen.  bi^  zu  den  allerspâtesten.  welche  dem  gedmekten  Texte 
Mhon  Mhr  nahe  stehen.  Sie  fallen  in  die  Jahre  1793—1797,  schon  am 
21.  iJet.  1792  teilt  Kant  Erhard  mit,  das«  er  die  HeUphysik  der  Sitten 
unter  Hände»  habe.  Im  Folgenden  Ähre  ich  nnn  cnnlchst  die  Blitter  an, 
welcbe  bich  ganz  nnd  gar  anf  die  Metaphysik  der  Sitten  beliehen,  dann 
diejenigen,  bei  denen  dies  nur  znm  Teil  der  Fall  ist.  Die  beigesetsten 
HochMaben  K,  T  oder  RT  leigen  an,  dasa  die  Blitter  sich  mil  der 
Keehtelebre  oder  der  Tugendlefare  oder  mit  beiden  beschlftigen.  E  3 
in— 9.  TKj.  E5  (12—17.  RT),  E6  (17—85.  R),  E9  (37—33.  BT), 
E  11—  16  f37 — 75.  R.  ZasammengehOrig,  von  Kant  selbst  am  Rande  mit 
1—6  heteiehnet),  E  17  (75—77.  R.  Ein  Brief  vom  38.  Juli  1795  ist 
benatzt),   E  ID  (80— 8S.  R     Ein  Brief  vom  13.  Juni  1796   ist  benntitX 


Lose  BSlter  uu  Ranti  Nicfalus. 


35» 


(109—11-1.  RT).  E  32.  33.  {114—129.  R).  E  34  (129— !30.  T), 
■<I39— HI.  KT).  E37  (141—144.  T),  E  38  (144— U6.  TK), 
E44  (151— 154.  T),  K  42  (156— 1«3.  K).  B  44  (171—173.  K).  R  45 
(173—175.  R),  E  47  (178—182.  RT).  E  51  (188—103.  R),  E  52  (193— 
IM.  T).  E  54  (199—202.  K).  E  55  (203—204.  R),  E  56  (205—207.  K), 
£57  (207-210.  H).  E  58  (210-21.^  R),  E  59  (215—219.  R),  E  68 
(233—235.  R),  E  7fi  (258—282.  T>,  F  6  (288—291.  RT),  F  14  (325— 
330.  K).  I"  17  (340— 34e.  RT).  F  18  (346—354.  Rl.  Sodaon  Teile 
folgenatT  Rlillftr:  l>  i'.t  (259.  R).  E  10  (37.  R),  E  18  (7«.  -80.  R.  Eüi 
Brief  vom  7.  Nov.  !795  Isi  l..-üuUl),  E  21  (88—89.  T),  E  22  (93—97. 
KT),  E  23  (97—98.  RT.  Ein  Brief  vom  22.  Mnl  1796  iit  benutzt), 
K24  (103-104.  R),  E  25  {!c>4— 105.  R),  ß  li7  (107.  R),  E  35  (134— 
135.  136—139.  R),  E  39  (148— 151.  T),  E  41  (155— 156.  R).  E  43 
n$3— 170.  RT),  E  46  (175—178.  RT.  Bin  Schreiben  vom  5.  Marx  1794 
bl  benotîl).  K  .W  (187— tK8.  R).  E  53  (194—199.  R),  R  60  (219—233. 
T),  E71  (244—247.  RT).  E  73  (2.''.0— 251.  R).  E  77  (264—265.  R), 
F  3  (278— 2KI,  R\  F  5  (287.  K).  F  18  (324—325.  HT).  F  15  (331? 
833.  RT).  F  19  (358—359.  TK),  F  2!  (363  —  36.1.  R).  F  22  (367— 
370.  R.  Aitf  dem  Jahre  1797,  Vorarbeit  zu  den  erUnterodco  Ämncr- 
knn^i  snr  Rucht«lchrc.  die  als  Anhim^  in  die  xwMt«  Auflage  der  Ueto* 
phttiilc  der  Sitten  anf^cnonunen  wurden). 

Aue  dieser  ZnsaDimeastclIniig  geht  hervor,  da»  die  Probleme  dor 
Uoclit^philotMiphie  KnnI  in  den  90  er  Jahnm  bei  wcjtcm  mehr  bcMchKltigt 
üben,  *i»  die  der  Moralpliiliuoiihin.  Kein  Wunder!  Denn  über  difl 
ere  Wijaen^huH  hat  er  lucli  Anioldt  28  mnl.  Ober  Natnrreoht  anr 
12  mal  gelesen,  «nd  ausserdem  waren  die  wichligsten  ethi^chc^n  Fragen 
1785  und  1788  »clien  antfOlirlich  behandelt  iind  endfcUHilc  «^rlediKi 
Reaimden)  den  Lehren,  welche  «)>fiter  In  den  ersten  17  Parai^aphea  der 
Reehtalehre  darg^estellt  wurden  (von  Mein  und  Dein,  von  dem  Ucgrift' 
daa  blMa-reehUii-lK-ii  Ri-jtitie»  eines  antwercu  Gef^Mlande^  von  der  Snitseren 
Erwerbung,  vom  Sacbdurechl,  von  der  nr«pranglichen  Oemcinschaft  des 
Bodens  etc.),  hat  Kaut  immer  wieder  von  neuem  Zoll  un<l  wohl  ancli  — 
Karhil>-iik<?n  gewidmet.  l>er  Verbrauob  nn  Pn[iier  und  Tinio  HUiid  auf 
)ed«u  Fall  in  keinem  geanndcn  VerbSltnlüa  zu  dem.  wn»i  dadurch  erreicht 
wnrde,  und  lu  der  geizigen  Kraft,  die  sur  Anwcniimig  knni.  Dviin  viele 
lUuiür  IlUUlef  haben  eine  KTOMe  Aehiiliehkeit  mit  den  AufxelchuunKen  Kunta 
fllT  sdn  lolilcB  nnvoUcndeles  Werk  ans  der  Kweiten  Hälfte  dor  90er  Jahr«, 
In  beiden  F&ilc^n  handelt  c*  sich  nicht,  wie  sonst  oft  dnnim,  den  richtigen 
Anadruek  zu  mchreibeu.  E«  M  kein  Fortsehrill  w ab rxu nehmen;  dieselben 
Gedanken  in  derselben  Anordnung  mit  ühnlichesi  Woitlant  kehren  immer 
wiefler.  1'^  ist  ni.->  wenn  Kitiit  sieh  in  einer  Tretmühle  befinde.  Die 
YedfT  scheint  ut^  uor  noch  mechautKoh  weiter  geschrieben  xm  habou.  Uie 
uhne  Zweifel  schon  in  der  oraten  Ulüfte  der  90er  Jahre  conzipierlen 
Hanptgdlunkr-n  bnben  sieh  in  Kants  Geliim  f«itge«etit  nnd  werden  unn 
piteichiuuu  rein  me«hani»ch  andgelQsl,  ohne  dam  ein  etKcntlieher  Nenblldnngs- 
pTOEesa  elaltfiLndc  und  ein  wirkliches  Nachdenken  oder  Erdenken  eifordert 
«Orde.  K»  M  wie  bei  einer  Spieluhr.  Ilnt  man  da«  Werk  anf^exogeu 
nnd   den  AnatoM  gegeben,  so  leiert  sie  ihr  Re|i«rtoIr  berab.     So  dring:t 


SM 


B.  AdUkei, 


es  Km,  akk  iipiilirtillMaMig  n^A  w»k  daige  Stundra  un  Schrrib. 
tifeh  m  htiifliiftïgii,  4n  VUir  to  dir  BamL  Irt  wä  Geist  anr  irgend 
«in  Ptoblem  icdeökL  w  fcif  aUaU  fie  >lteB  Gedukm  bervor,  der 
Ksmo  geU  Ae  uageCikreaai  OdUn  «iOmi g  nhig  veiter.  voo  rronuocn 
Pfcrdeü  g«mgnt.  wwn  âtr  htaktr  aadÉ  daUn  trtami;  dnr  As^'u^lioaii- 
TonteUng  ruft  &  asdan  kerror,  kMm  das»  der  Wechsel  re«bt  Qbi'T  ilic 
Beinmtselkaefewttlle  tritt,  eis  wttUüekcr  Dcnkpcozeas  wird  gar  aiclit  »- 
fordert  Odar  wera  Kasl  vKfc  ncMankt,  «o  fehlt  es  di^h  su  cimiffl 
betttanlcn  GedmakeBcans,  éem  et  ttnag  UsAUl  nnd  dnrcliMrl.  Anf« 
GemdewoU  liest  er  lich  tob  SttvB  tttfta».  Dauua  kOante  man  ab«r 
audi«  BUtter  ala  Uotto  die  Worts  latMii.  welche  er  pd  April  1778  an 
Berx  TâB  Teten»'  Werk  ober  die  BtenscUielie  Nktiir  »ekreibt:  „E«  kooimt 
mir  Tor,  dus,  da  er  einMi  langea  Berückt  «b«  die  Freiheit  (in  dritten 
Bande  selirieb,  er  inmrr  lioflUt,  er  vftnlr.  rmnittelft  einiger  ldc«a,  die  er 
in  muich^r^a  Umriwe  tkh  eatvurfen  ban«!,  «iek  wohl  an»  dteM^m  l^a- 
byrinthe  lieransfinden.*  Natürlich  ist  dieees  alles  akbt  inUMr  nad  über- 
all in  den  totsten  Ijebcn^akren  Kants  so  gewesen.  Ancli  in  iho^n  treffen 
wir  noch  anf  nanebe  Fnnken  des  Genien,  anek  Qinen  ent^Uininii:n  nock 
^btndl«  BeBeritngeo  nnd  klar  dorehdachte  GedankcDrcihcD.  Aber  im 
AUgeneineii  rteht  Kant*  damalige  Sckriftgtcllrnbatigkeit  unUrr  dem  Zeichen 
der  Üenilitlt  BeMndeis  unutr  ihr  gelitteD  bat  nach  meiner  Aiuickl  der 
grOisere  Tel)  der  Metaphysik  der  Sitten.  Und  noch  viel  mehr  als  in 
den  gedmcklcn  :$chri(1en  tritt  eic  nat&rlkk  in  den  losen  Bllttem  her^'or. 
Zn  jenen  benalne  Kant  Mlbttverstindlieb  vor  allen  die  Stnoden  bester 
kArperltcher  Dupoâitïun.  Da  er  »eine  grOäaeren  Werke  latiuer  lange  mit 
siek  beramtmg,  konnte  er  abwarten,  aufschieben,  glSckliche  Angenbllcke 
voll  aosnntzen.  Die  losen  Bllttcr  wsrden  dagegen  auch  dann  bcscbrieben, 
wenn  die  geiMige  imd  kilrpertielie  Mutti^kett  das  produklivi-r«  Ueiiki-n 
unutOfflieh  machte.  Nor  so  sind  die  vielen  Blätter  in  allen  Formalen  » 
erklären,  wclebc  das  Material  anr  Rechtflckre  nnd  inm  lotxtcn  Werke 
sammeln  nnil  verarbeiten  itolllen.  Nnr  aie  geben  andererseits  ein  klare« 
Bild  von  der  Abnahme  der  Ucisteefthigketlco  and  ror  allem  der  Denkkraft 
bei  onscTTD  alten  Chtlottophen. 

Wno  an  den  Vorarbeiten  anr  ltecht«lekre  miüiebHt  aiiffitllt.  üt  dice, 
dass  sie  viel  weitUnflf^r  angelegt  sind,  als  die  betreffenden  g^  der 
Het^>h}sik  der  Sitten.  Sodann  bat  Kant  analch»t  die  Abeicht  gehabt. 
von  den  architeklonUcb-Nysioauitischen  Fonnen  der  tbeoreliseben  PhiinHophie 
einen  viel  weitergehenden  Gebrauch  xa  machen  als  naehher  geschehen  ist. 
{AehulichcH  «Igt  sich  hinsichtlich  der  MuralpbtloM>pliie  in  1.  G).  Der 
(jegenutz  uuuhÜMh  ü>nllirliseh  iijiielt  in  den  li>»en  BIfttlern  eine  viel 
wlehtlgerc  Uullc  nnd  wird  daselbst  auf  weit  mehr  VerhJÜtnisse  angewandt 
als  nachlii-r  in  dt^r  lltucli»«hrilt  Der  Lehrlx^fT  vtim  Schematismos,  der 
Ju  iu  g  ti  und  7  der  Keeht.ilehre  nur  eben  durcbselielut.  sollle  iir^prungUeli 
in  ausgiebiger  Weise  sur  Gollnng  kommen.  Auf  den  &.  17—34.  49.  58. 
HÜ.  lö».  im.  316.  ÜbO  des  ä.  Heft  es  wini  er  auaflkhrlieh  behandelt  tind 
Air  den  spciiellon  Üebraneh  mundgerecht  gemaehl.')    Seine  Hauptaufgabe 


*)  VIelMobt  ist  der  Unwland,  dasa  die  Anwendung  iler  Lehre  vom  Scbnmv 


Vote  mUifi  UM  Kint*  Nmi]iIm>. 


361 


» 


I 


I 


bestebt  darin,  tu  dor  ADiinnmio  der  RcchfBphiloMphîe.  botteffond  don  Be- 
piff  do»  Mein  nnd  Dein,  venniKetnd  einm^reifcji.  IH«e  ADh'nomio  wird 
bekannlKch  Ui  §  7  der  Rcchtslclue  kura  auff^tellt  und  dnrcli  die  Unter- 
Mboidans  von  ompirischcm  (such  physischem)  nnd  iDlellisibleni  BmiIz 
^H)«ei>Mi<>  phaeuoiii«non  nnd  noitraentui)  jj^^likit.  In  ilvn  loivn  HlAltcm 
Ut  üie  viel  sDi^nUtrliolier  darf«fite11t,  sie  nlmint  da  ganze  Selten  ein  (38 — 39. 
50—51.  53— 6fi.  60— fiS.  PH.  73.  76—77.  215— Î19.  325—330).  Oft 
Ut  Nie  vieille  entiprechond  di^n  Aiitinoaiien  in  d«r  Kritik  dor  reinen  Vermine 
f^ormt  Thesis  wie  Antflbcsia  haben  jede  eine  längere  Anmerknog.  nnd 
dann  kommt  cn>t  die  AnnOonng.  In  Ë  47  (8. 181)  tritt  auch  eine  .Antinomie 
der  nonstitution"  auf  ,ia  polEtlMh^r  nnd  lieli^nionsverrassunf;''.  8i<!  Inat«t: 
,1,  Thesis  Eine  von  einem  Volk  einmal  angenommene  mu«  bey  den 
Nachkommen  inuncr  dieselbe  bleilKn  »nd  al»o  nneibcn.  S.  Antitlieeis  sie 
soll  sieht  anerben  sondern  mn^s  Jedesmal  als  neuer  fteaehlosiBener  Verein 
betrachtet  werden  nnd  dn^  Volk  i^t  bcstltndig  als  eon^titnirond  anzusehen." 
In  K  52  ti*.  191.  auf  no.  XVIll  der  Einlrilnnp  xor  Tngcnillt^hrc  sich 
beziehend)  ist  Ton  einer  „Dlalecllk  der  practiarben  VcTuunrc*  die  Rede, 
«welche  einen  Wicdcrftretl  der  Maximen  veranlagst  der  zwar  nicht  eine 
Änlinomie  hei.tKeu  kann  (denn  f.»  int  nicht  Wietk-rxlreit  der  Gesetxe)  aber 
doch  eine  Casnlstik''.  HU  der  Kategorie niafel  irird  in  den  losen  Bliittcni 
ebenfalls  bedeutend  mehr  Kclicbftifolt  and  gespielt  als  in  dem  gedruckten 
Werke.  Auf  8.  19.  -le.  -iô.  ßS.  71.  Bl.  160  — IßS.  I7Ü.  351  werden 
ver«cbiedenartlge  Rechtsvcrhiillnisse  den  aühebcrreehenden  Begriffen  unter- 
worfen. Von  Intcrcaeo  tet  noch  folgende  Bcmcrknag  anf  S.  287  (V  5): 
.Analogie  xwischen  der  Schwlerigkctt  etwa»  ilusHcres  ale  das  Meine  «n> 
msehwa  d.  L  dem  tdeatUmus  Jnridlcua  and  der  de«  Innern  Bewnst^evo 
[glef]  meiner  Vorstollnngcn  als  ein  Bewnstteyn  InsMror  Dinge  und  deren 
Wirklicbkeil  anxtitwhen.  id<;iili-->nins  Iranncenden talis  nach  wohl  pnyohul:* 
Aehnlioh  liebat  es  R.  1dl  (E  51):  , Analogie  des  s) nlhetlschen  Kreyheita- 
geaettes  a  priori  mit  dem  wieder  den  Idealism.'  S.  191 — 193  folgt  so- 
dann der  Nachweis  dieser  Aehnliehkeit 

Eine  h«iMJudere  Stellung  nehmen  E  1  (1—5),  F.  i  (10—12),  E  70 
(8-11—344)  nnd  die  xweit«  Hilft«  von  E  75  (357/8)  ein.  Sie  handeln 
Tum  Ht^brenpHnct",  von  der  Krage,  ob  Unell  mit  tätlichem  Verlauf  and 
.mllltcHicIicr  KindeRmord'  mit  der  Todeaütrafe  xn  belegen  siud.  In  der 
ReclilKlehre  wird  dies  Problem  in  der  Allgemeinen  Anmerlïung  zu  ^  49 
imlef  E  (.vom  Straf-  and  Ucgnadigung^reeht")  bch.tndclt,  aber  niicli  wicder- 
niB  viel  kfirxitr  uIh  in  den  lu««n  Blilttcrii.  E  70  erregt  bHU^onders  unsere 
Aufmerksamkeit.  Es  ist  eine  PeHtckeurecbnnng  aus  dem  Jahre  1770. 
Kant  mns»  sie  lange  unter  seinen  Papieren  rcrwahrl  haben,  Dann  fUllt 
nie  ihm  1787  wieder  in  die  Illndc  und  er  noüerl  anf  der  RHek^eite, 
daan  er —  In  der  aechaten  Klasse  der  33slen  Braunschweigschcn  Waisen- 
haiUrlcittrrie  ein  viertel  Loa  gespielt  hat.  So  erfahren  wir  durch  diese 
znfHIligc  Notiz  einmal,  das«  aach  Kant,  dieoer  Mann  der  (irundftälr.e,  dem 


Üamus  äof  die  ECeclifspliHosophie  Kants  viel  m  denken  gegeben  hai.  mit  daran 
Stbnld  jrewncD,  da»  er  ilii-  oben  ij.  2&&  mitgirtuilie  Bemerkung  uieilcnclirii-b: 
^  haue  dien  C'apitel  fUr  ebes  dei  wlctügsteo.- 


E.  Adiokei, 


Bptcllcur«!  se1n«n  Tribst  nlnbt  vurenlbaKeti  kal,  sweitCM,  dan  der  EbKn- 
pankt  UiD  BU  vetMhicdeiiGii  Zei(«B  beediiftigt  luü.  Seine  Awichl  ist 
1787  KtlOB  dinwibe  «i«  1797,  trad  «i«  hier  wird  es  naiarlicli  u  vteleii 
uideni  Stellen  der  tfe«)itHlehre  fTevesen  sein.  Rant  hatt«,  »1»  or  an  den 
EntwDif  derselben  ging,  ohne  Zweifel  ai  dea  raeîsteo  Frieren  »cbnn 
«Dtocfaiedene  Stellnng  genominca,  Mi  ea  in  den  Kolleg  Aber  KatBrrecfat, 
■d  e«  bei  andern  Gelegenbetten,  wo  dleee  oder  Jene  Frage  »fUlig 
gerade  seiti  Intcmec  erregte. 

Die  auf  8.  '258;9  aorgezlhlten  lo»en  Blitler  ffelwn  $at  die  Fragen  dea 
äffentticlien  BecbU  {Hpeiieller  de«  Staats-  nnd  Vdlkerrethui)  fiul  gar 
nicht  ein.  1:1»  i»t  aber  «acb  dac  Anialil  von  Blättern  vorhanden,  welche 
aidi  gani  nnd  gar  oder  teilweise  mit  politischen  Fragen  bench&ftigen. 
Icli  (ihre  innldist  diejenigeo  an.  welrhe  eich  als  Vorarlwiten  1.  snm 
staatsrechllieben  Teil  der  Abhandlnag  Aber  Theorie  iind  fraxiB,  3.  zur 
Schrift  Ober  den  ewigen  Frieden  und  3.  cum  mittleres  Teil  At»  .'Streits 
der  FakullÄlen  zu  erkennen  gebeiL  Ad  1.:  0  7(144—145,  147.  148— 
160),  0  15(180,182-184),  D  13  (219— 223),  F2(27a— 277).  P7 
(392.  296),  F  U  (318—319),  F  31  (363—366).  Ad  3.;  E  23  (100).  F  1 
(373-873).  F5(287).  F  13  (838).  Ad  2.:  A  13  (80— 81),  F8(39ß— 
307).  F9(307— 314),  F  12  (321-328),  F  13  (323— 324),  F  15  (331— 
88«),  F  lb  (33Ö— 339).  F  19  (861—368?),  F  19  (369),  F  30  (3tiO— 868). 
F  23  (370—376).  DicM  letzten  Vorarbeiten  sur  Schrift  Aber  den  ewigen 
Frieden  lind  beeonden  Intereniant  dadnreh,  das«  sie  nni  anlhcntisehe 
Mitteilungen  machen  Aber  die  Art,  wie  Kant  lu  arbeiten  pflegtet  Ee 
iiind  in  Ihnen  sowohl  erste  Vorsachc  enthalten  als  auch  —  wenigstens 
sehr  wahrscheinlich!  —  ein  Teil  de«  Konieptes,  welches  ein  Schreiber 
sum  Zweck  der  Dmcklegang  abschrieb.  Ks  scheinen  nach  einer  Bcnterknng 
Reickes  auf  S.  296 — 397  auch  in  den  nnverOfTcntlichlcn  Konvolnlen  der 
loeen  UUtter  nodi  ähnliche  Vorariwiten  erhalten  su  sein.  ViollHcht 
werden  wir,  wenn  erst  aUea  Haterlal  vorliegt,  den  Gang  von  Kants  Arbeit 
Elcmlich  genan  verfolgen  kOnncn.  Schun  jetxt  glaube  ich  hoffen  zu 
dArfen,  daâs  mein«  llypulhe^e  Ober  die  aUmihliehe  EiiUtrhung  nnd 
Zusammeosctsnag  der  Kritik  der  rciuen  ViTDontl  durch  da&,  whs  wir  fiber 
daa  Werden  der  Sehrift  ,mm  ewigen  Frieden'  crTahrcn,  bestätigt  werden 
wird.  Schlte^licb  fahre  ich  noch  einige  kleinere  Fragmente  poliliscJiea 
Inhalte  an,  welche  mil  keiner  der  drei  genasntca  Schriften  in  Verbindung 
M  stehen  scheinen.  Es  sind:  E31  (90),  E33  (91),  E34(I0I— 104). 
B  35  (135— 137),  E  71  (340),  E  77  (266),  Fi  (281— 284),  F  5  (287), 
F  6  (291).  Es  bandelt  sich,  abgetebeu  von  E  24  und  F  4,  nur  tun  klrine 
Tdle  der  botruilcaden  BIWer. 

Viole  dor  im  lettteu  Abeatx  anfgeslÜiKen  Bluter  sind  »ehr  inleree- 
sant  luid  verdienten  wohl  eingebenden^  Ilcluuidlung.  Aber  die  Anzeige 
ward  schon  zu  lang,  und  ich  eile  deshalb  Kam  Sclüuss.  t'ebfigeiu  sind 
maoflhe  der  politiüchen  Aeusserungcn  schon  1838  von  Schnberl  (in 
Räumers  histoiischcm  Taschenbach)  und  1690  von  Ooitl.  Krause  (in  Nord 
und  Sud)  rerftffentiiehi  und  besprochen  worden. 


I 


i 


I 
i 


Lose  Butter  axa  Eanta  NuUus.  963 

e.  Anthropologie.     Diitetik. 

Hierher  gehftren  nur  kleine  Bemerkungen  der  BUtter  D  33  (358 — 
25»),  E35  (106),  E37  (108),  E  53  (198.  Atemziehen  durch  die  Nase! 
Tgl  8.  90),  E70  (342),  E77  (264),  P  13  (325)  und  endUoh  der  grössere 
Teil  von  E  31  (89,  90 — 93).  In  letzterem  Fragment  finden  wir  folgende 
Bemerkung,  die  den  Schluas  der  Besprechung  bilden  mag:  „Von  der  heftigen 
Entrflstong  ans  Kleinigkeiten  mehr  als  ttber  wichtige  Dinge.  Ein  ver- 
nflnfliger  Mann  der  etwas  nntemimmt  mnsa  1.  wissen  was  er  will  3. 
wormnf  es  ankommt  3.  woin  es  nfltzt  (der  Erfolg)  Verstand  —  Urtheilskraft 
Temnnft  (das  letztere  gehet  darauf  seinen  Zweck  mit  dem  Endzweck 
einstimmig  m  machen).  —  Die  critisohe  Phîloeophle  wenn  man  einmal 
nur  knn  die  Schnle  derselben  gemacht  hat  dient  dazu  in  alle  seine 
Geschifle  Ordming  Zusammenhang  und  Methode  zn  bringen." 


Recensiouen. 


GrkafT,  n'iltiâm  J.  D.  Ph.,  Kktil'ii  ]niii|[urKl-Pi«iii'rtj(tion  of  ITTit,  tnnii- 
tettd  into  Ku^Ush  wiili  au  Intruijuctiun  and  DtsiMisfiion.  New  Ymk,  UacmUlan 
a.Ck>.,  IfiHa.  XI  u.  101  p. 
Diun  xwcilv  Ilcf)  der  .('olambia  CulloK'^  Cuntnbuliuna  tii  philnttophy  and 
eduoaiion"  zurf:illt  in  drei  Tctl«:  l^nleltuD^,  Uebcri«(iuiig  iiud  B«s|>iucliiui|; 
dor  inAiitciiraMixüoiuiion.  Iliui  WrflT-olliit«  ilaFim  int  du  MlttcUtdrb,  diu  Uvbor- 
«Dtcuii^  iiiü  KugliBulu-,  dii>  ich,  nourrit  tt:\\  vercüolieu  liabi;,  korrekt,  Kcsciückt 
uud  vers  13a  du  is  voll  ^fundcu  hübe.  \'oratL8u«iicliickt  tilad  eine  Ancalj!  abgeriaaenvT 
Bemerk uiigcn  liber  du  ViTliUltnls  Knniii  zii  npinrn  VorgiinKcm,  wotwl  für  dlo 
Lenex  der  UebcTUtsunK  uiuih^Iivt  brauuljbiti!  Hiuwi^ia,  iiu  Uubrigrii  nklitü  Nuaua 
oder  Etgenea  gobotv»  «Ird.  Dur  dritio  Tell  flltct  RckaniiKM  liber  Laiub«na  ttnil 
Hemlvlnohiis  Aiifiiahma  der  ID.  nnd  sodann  cinijçu  Ituflcktionen  liber  Ikr  Tei- 
Idtlätl*  xnr  InnaNci'ndcntalpn  Ulaluklik,  AuNthutik  und  AnalyHk  hinxii.  IHbel 
wird  im  tnUti  aud  drillen  Teil  auffallt'od  gruKxer  Katnu  eiuitr  I'olenik  g^ici^m 
die  B«liaiLdlutig  gewidni^t,  welcb«  die  ll>.  In  uioinor  Geacbkhtu  dur  I'liiluavjdiie 
(ItlV!)  $  5}  u.  :i4)  «rfabren  hat:  pIo  Uinsiand,  dc^n  bb  kniim  crwühnun  wflrde, 
wrnn  iiichi  dnr  Verf.  ni  der  SulhaUnzuJK»  nuinur  IjcbnrHi-txiin^  (in  dkcco  Kant- 
sludleu, lieft  1.  p.  U^)  auf  die  Bedeutung,  dis  ur  dieser  Polemik  beiiulaat,  trigcna 
Uifmcrksaiu  gemacht  hSllo. 

TTon  M.  nimmt  dncravita  dannt  Anstoas,  daca  id)  die  ID.  nih  cinvr  An- 
regung  vuii  I.L'ibnix'  Nuuvcaitx  eaaaU  is  Vciblndung  gebraclit,  and<'ruraetta  dsrsa, 
duaa  tob  d«ij  I.ubrinball  der  ID.  als  d»  wesenllicli  vurkrIliaclMiB,  cjâter  \m 
Oanzen  taUvn  ({■>l'>iiscnua  ^ynteui  iloeuiatiHch-rtliuualintiBchur  Erkenn  ta  iatbpnric 
darüvatulll  habe.  Binde  Aulfiuisiiiigen  suhvinen  Herra  ü.  1%  Stanien  geavUt  ku 
haben,  ala  ob  sie  viilllj;  neu  wUren:  In  aeiiwr  Vortoldi^niDK  d^  Ültcrcn  Helnung 
berührt  er  nur  Jone  l'araKripbun  meiner  (ivachlehle  der  IliUuaophie  und  k«Ii( 
mit  keinem  Worte  »uf  tlie  lus^tbreitetij  Ulleraliir  ria,  welche  den  nutcedriiugcn 
kuTBca  Fi>riiiiül«rungen  dlcaes  Werkes  in  einer  fUr  den  Sachkundigen  Ickbt  et- 
koonlMLren  Wclao  au  Orunde  lieh't.  Herr  E.  erwilinl  weder  die  AhkaBdlan^ 
Ober  „Die  retsoliicdeneu  l'haaeu  dot  kaaüacbeft  Lehre  voia  Ding^an-aicli", 
worin  ich  auvrat  (lt«TT,  V Ic r lu\)uli rasch r.  f.  «-laaciuehaAl.  PUloa,,  Jahrg.  I,  Dcfl  'i, 
p.  211  ff.)  nMtiiio  Ansicht  übet  die  AbliiinKÎtîkeit  dor  lu.  vtim  ilea  Nouveaux  eiiMÛ* 
nsd  Ober  die  Vetaehiedeuheit  dea  SUndpiiaktea  dur  U>.  vod  dem  der  Kr.  d. 
t.  V.  aaatlUirUcb  eutwtckoll  hsb«,  noch  ntcnie  KOeadiiehte  der  neueten  Pkilo- 
wpUe*,  la  deren  twciiom  Bftode  (ISSO)  et  die  l-'reude  gehabt  hUtle  sa  findm, 


265 


daM  Ml  gcfbai  docI)  mth  dem  allon  S(^h«inii  A\«  Tt).  *)«  die  .InuifEuflUM  der 
Delicti  rtii)i>Mipbic  Kants'  bchnadutl«,  xiif;1eiuh  »hcr  p,  SUB  v'att  vrnnnuiwh« 
Danielliinf  d«r  sii-hl)oli«n  ATgumenl«  bïlte  leaun  kUiiauo,  wegM  d«ri-s  idi  die 
ID.  kiis  dfiT  nifCMiHIcboD  kritlBcboii  Periodo  Rftnt»  nnnsrhlioSKeti  xu  ninasea  gliub«. 
B«Tt  Eckaff  «eist  tkb  ebeiuBuvenig  mit  liichl  miKi-iitiinili'r,  Avr  in  m-invtn  „Kriti- 
cieMU*  (I,  p-Witti  die  ID.  ils  D&rst«lliing  .ulnes  el^vnUlmlkhen  Slsndpiinklei 
nrlMhcD  der  vorfcritlfdiiMi  und  der  kriiinrhcn  Petindu  KknU*  nacb^ewk-M» 
ht,  nnd  Herr  K.  vermeidet  «bensu  jod^B  Eiui^bcn  >uf  die  Unlerauehaagen, 
welche  dlcMT  Fnifc«  PmiImii,  Benno  Erdnmnn,  ^'«ihillK«r,  Adickps  ii.  A.  geiridnKt 
tttb«ii.  Pi  IIcTT  K.  dies  All<!s  iKiinrivrt,  k»  hubu  »iirh  ich  kelneu  Anläse,  dietw 
wvJtwhicbtiKe«  sachlichen  Erwiigungen  htor  von  Neuem  sufiurutleu. 

Kiir  einen  Pnnht  mius  Ich  bclt^iichlcn ,  un  volcheni  üvn  E.  etwas  Neues 
bobiibrinifrn  Khiuht:  er  lutt  (und  diu  .SclbniiuixviKf!  hebt  dt««  boMMidcn  hrrvor) 
lu  neiner  Wldi-rlefKBg  dvc  brieftieh«  A^iisseruag  Kants  anfgeeUichoti.  Als 
tfnSch  Ttcftnink  Ncitio  Aumcsbv  von  KtaU  vcnnixrhton  Schriften  vgrbereltele, 
tasMrte  K.  dec  ^Vunoeli,  kvlun  ^hrinea  vvr  ITTu  iu  die  l^iatDlimg  »urgenominvn, 
dieee  vielmebr  uili  oiitcr  d<Mitecbeii  Uoburaelsun);  dor  ID.  eröffnet  zu  sehen. 
Danab  iUo  {J^,v(i  —  !f1^)  hnbc  K.,  so  folgert  llurr  E.,  die  ID,  lis  den  Beginn 
scbcr  kritischen  I'hUoMipbie  »iceaehea.  D&a  ist  der  CIdti  in  der  Argiimcnintiim 
des  Herrn  K  g»gea  nick. 

Nun  wein*  joder,  dw  in  der  Kuitrorsdinnic  Krishniag  bat,  wie  Torslchllg 
■■Ml  »chna  mit  dot  ditokteu  Aeuasenincwa  umgeben  muas,  diu  lU-r  I'lii)i>sopli 
g«l«gc»tUoh  Aber  aelne  EntiHckliing  «nd  über  den  Wert  seiner  tyiihoreu  Suhrlflcu 
genwkt  faut.  Wie  notvi-oilij;  aber  ilieso  Vorsieht  angMichU  einer  so  iDdlrokiim 
Aettncraag  wie  dnr  aufCcfUhrlun  ist,  uslffl.  sich  hei  ttrauicrem  Zugeben  «ofort. 
ZntJtchkl  giebl  K&nt  In  der  von  Herrn  E.  augezu^oneu  Briefnteliu  (Uarli^niit. 
1.  AUAg.  VlIL,  p.Hll,  Anm.3)  Tlr  den  erwiihnlen  Wunsch  kelnt^n  firund  an.  Herr 
E.  CrelUch  cKiort  (p.  UM)  im  Anai^liliix*  un  diu  liriefxtullc  „Knnis  Abntilgnog  fTcgcn 
dn  Wiedcnudeben  iler  mit  sriuer  jutviguu  Uenkurl.  uicbt  luchr  dnstinimitccii 
Sehrinen*.  ïjollte  aber  der  Leser  des  Herrn  E.  sich  durch  diese  jCuiammcn- 
itetlKDff  rcrkiten  lasMJi,  die  zitierten  Wutre  In  dcuselben  Briefe  xu  Huchim,  so 
wflrdo  er  sehr  enttSoscht  soin.  DieJw  Wendung  findet  sieh  violmehr  in  der 
Mulirere  Jibre  vorher  »on  Kant  in  der  Jbh.  AI1(C,  I.ilt.  ZcitutiR  (nfl;i,  Nr.lil.  vgl, 
HartcnsL'schc  3.  Ans^abu  Vlil,  SOfi  f.)  eilaaseoeu  EtklärunK  Rcgna  den  Neu- 
wieder  Nachdruck  aeiiiur  .Klotnen  Schriften*,  und  siebeiielit  skh  darin  auf  eini-n 
aweiten  In  Auaatcbt  stehondcn  Naehdraok  von  dncns  .Bnebbündler  Im  Ottslec- 
rvteklscbea*.  fNabenbsi  »cl  bemerkt,  daaa  dieaer  damals  bi-t1lrchtete  Kaebdmek 
■»chhcf  in  »vinero  emtec  liandu  —  Lluta  I7!)5  —  gerade  die  InmiKuoildisiier- 
taünn  nebM  einigen  lulllicti  darsuf  folgenden  AufsütEen  und  von  frtjh ere n  .Schriften 
sur  die  .ävhiitHtng  der  lebenditcen  Kräfte*  K<'brachl  bat.]  Jone  Wendung  hat 
ako  mit  lier  von  E-  anf^esoircucn  Briefatelle  niehtit  tu  Ihun.  FUr  den  WuhücIi, 
den  dicM  enthitl.  sUid  aber  nocli  luaunltrfache  sonstig«  Motir«  denkbar.  Nach- 
druck« von  Kants  frllberen  Schriften  gab  e»  damals  schon  mehrere;  gerade  ITOT 
■mehtcii  aiiRsefden  die  dreihHndifre  cbnicutoKiMcbn  (KünlK^berK  und  l.uipr.lx): 
wozu  ■in  vcraiekreB?  Kin«  deutsche  Uehcriietzuuf:  d»  lU.  »bur  r.u  itiupfi-hlen, 
koQuIe  K.  nabellege«  :  er  mochte  sclbsl  wissen,  dnss  seine  ftHuiu-  und  /.eltlehre 
in  der  laielniscbea  ID.  seht  viel  iteiKhItw.icni-r  und  *!>i;en:ndeler  cntvtirkeli  war 
■Il  la  dm  tnoMcend.  Acethutik,  wp  sie  durch  die  allgeriuduun  i'toblemc  dur 


Sbfi 


366 


KrWk  etalftvaaaaaa  >•■  it»  F«gm  («triclMs  iat  Ea  kcaao»  ihn  ■Indwu* 
wert  «cBcMnw,  On  wapiRaKHehe  0«Ult  dem  deatsdMB  Psblfeoa  r-j^-tf'^ 
so  oncbcB.  Uegt  m  koln«  Nötigang  vat,  Aat  Brltfttriln  die  B.lKha  I>«linMg 
n  Kobea,  so  wird  di«  SmIw  cnt  nxht  bodcRkHcb,  woan  nu  Iragt,  wie  desi 
achlieaaUeh  dicsu  lirid1idi«]i  WUnadie  K.*«  etfiillt  woMea  sind.  In  «let  ,^kkl«a 
und  volbOndlgoB'  Attffkb«  der  aVemlMktsB  Schriften*  fiadet  skh  kl)et4lag« 
dio  111.  mit  eiocr  tob  Tloßnnk  asUut  i^ertiftea  UfibonaUnag  !«■  I/ciiiaebe: 
aber  SM!  itobt  nnt  in  der  UKta  dea  aweite«  Baadea,  nad  m  guten  ihr  ia  «hnna- 
logtaeb«  Beflwnfol;«  die  g«aaiBtea  Sdtftftea  von  der  ^bSixitn«  der  lebandlgeB 
Krilftc*  an  bU  lu  dea  .TriaaMa"  und  den  ,Bcobaektini(«ii'^  rotausti  DaiÄcr 
Tleßrimk  in  nuinct  Vorrede  (p.  IX)  anadf  Ueklieli  erkliirt,  Kaat  habe  jvteh  elgaer 
Dardialclit  des  Guiea  Ikm  die  weitere  Heraiug&be  anvertraai*  (woueh  alao 
du  Wmucti  diw  I'lülasoplieii,  ikm  .vorbor  dio  Saoiniliui^  oJlei  dieser  Pi«wa  la- 
maaifafcen',  erfHUt  wimtea  ist),  so  nnsa  •agMOBBaa  werdea,  daaa  ICaai  eetn 
anttagUclMa  Verüngea,  kein«  Sckrlften  vor  IT7D  In  diese  von  Oua  Mtoriilert« 
Augal)«  a4âtonetiinea,  apliter  lelbnt  bU  f&tU-a  tMaan,  daaa  er  H»o  ria  irseadwia 
eDtaefceideitdas  Gewkbi  danaf  nkht  gelegl  bat.  Eben  deakalb  hat  aaeh  TW- 
Innüt  die  voa  llcrm  E.  aagnogaiie  BrieEitelie  nkht  nJtgeteilt,  «oadem  th  ist 
bdaraotfich  «>t  aiu  dem  in  Kaati  KacUtas  Tor|[efiuidon«a  Eainrurf  dca  b«- 
treffeadea  Briefes  van  Scbabort  (RoeenknaK-SolMibett'aebe  Anagabu  XI,  1  p.  1S9 
Aia.)  vartMEantllcbt  word«». 

Und  auf  etaiea  solobe«  vorabergeheiidea  Wnaach,  einen  VoraeU^,  des 
Kant  nkht  begrfladet  nad  nkht  aufreibt  crltalten  bat,  will  siok  die  BebaMptuof 
stfltien,  K.  selbst  habe  seine  neue  I>ookan  rum  Jahre  ITTO  aa  datiert?  Wie 
kann  man  mcisen,  mit  eiaer  solchea  Notit  eine  Frage  au  entscheiden,  ia  wekker 
■aUtelefae  MchUebs  Arpunente  and  lagleioh  viel  schwerer  «legende  direkt« 
Atassonupa  das  Pbiloaopbea  aalt  genuawr  Zelt  von  alloa  Seltea  ber  tn  Bo- 
traclit  Kvxotrea  »nd  sargfiUtig  gegen  eJasoder  abgewogen  worden  nad? 

Damit  wbe  die  fllr  Uurra  iL  erforderlicbe  Beplik  (vgl  Kevae  phlloso|iUqiM 
IttOG,  I,  p.  563f.)  erledigt:  bdeasen  Utte  sie  wohl  alcbt  gelohnt,  wono  ^o  mir 
aicbt  AnUs*  K>'b«,  asck  swd  Hkhliiagcn  Allgemeineres  dsran  knra  anjuikaii|ifea. 

IJnttirxchiitdsbestinimnaguii  voa  d<<r  contradiklurischen  SchErfu,  wooack 
X.  U.  cJae  kvitisi-hi-  Si^hrifl  al*  .kritiach'  oder  .vorkrltiMb''  beieicbaet  wef4oi 
aoll,  aliid  iu  liiiiti>riHc;lien  Dingen  stets  niiulieh  nad  nor  vatur  besonderesi  VefWU- 
svtiungun  Kulüssl^.  W«r,  etwa  bei  noBo^pUaehamVeffüirea,  der  EatwIcMiuiff 
eines  hervorragenden  Deiikers  In  Ihre  einsehen  Venwelgungen  aachffebt,  der 
wird,  jn  tiefer  er  in  den  ksimlen  Verlauf  eladriagt,  am  so  mehr  tnS  elae  der- 
artige AiluiühllcUkelt  der  Uebcrginge  stoaaen,  dass  Ibm  am  Elasetnen  der  Hat 
des  .trsnuher  Ia  question'  vergeht  Qetade  weaa  utan  TerbilltitisaXasIg  weit  aus- 
eloattdcr  I.ieKemlcii  mit  bcstlmnlea  ABsdttkken  charakterisiert,  werdea  dis 
Zwtsehenglietli-.r  um  no  «ehwicrigor  rnnlkh  sii  vertellcD  aoln.  Da»  trlA,  weaa 
Irgeadwu,  bei  Kant  su,  ilesseii  Entwicklung  sich  bei  Jedem  Furlachrltt  aasemr 
Einsieht  immer  inannigfsJtigcr  und  versclilnsgener  berauastellt.  îieaat  uuu  also 
%.  U.  die  Nova  diluciiUtio  cotaehiodea  .votkritbeh*  und  dea  Standpunkt  der 
drei  Kritiken  und  der  Schrift  gegen  Eberhard  eatscUedeD  .kriUsek*,  so  wird 
BBsa  In  einem  Work  wie  der  ID.  ebeaaorlel  ,varkritisdie*  Füde«  analaufen,  wie 
aklUlsehe*  slcti  aaspiaaea  fiadea:  tuwl  man  darf  alcb  damit  geallgen  laeaeD,  diese 
filH  V«ilisteluii(  au  deatliehcr  DatMeUung  xu  briafcu.    Wcs  dagegea  in  aU' 


267 


KBtDCIaBr  Dvbinduui  den  FwtMhrltt  dur  lAison  piïcia  ix\  wUrdlp^D  b&t,  wte  Ich 
M  hl  nwlncf  Oraeblelito  der  PhtlaMphie  vcrtncbi  h*bc,  <id«r  wer  xn  didaktiw-hvni 
ZwQcka  fcMa  uod  bhre  lUobUinkn  flbur  eb  getichiclitlkbcs  liaexea  tJcfat,  vie 
ee  die  HuwterMlMft  Knno  FlMher«  fiuinischt,  der  miiu  rieb  daiu  ontBcbll«M«ii, 
ntlReo  Id  d«Da  Herüber  und  HinlllirT  dor  EliiKi-llwwrxniigra  du  .Wcwntlldi«' 
sa  Btatalcrva,  du  Dim  luiu  I'rindp  der  Einte  11  iidk  ,  dur  Cbartklerislik  und  der 

I  B«urteilung  di«non  iind  lejao  Anffiuaung  do«  .ForUchrllts*  bestlmmon  soli: 
denn  lUo  .VotSadorang*  winl  cum  .FortMhriU*  «rit  durcli  eia  ZwmIc-  and 
Wertprnuip.    Erst  ron  dtwen  uis  kaun  man  In  dein  kftiualoa  Proiess  Gr«nz«D 

|*eOeii,  nitd  «n  doren  Dcotlicbkoit  alcht  zu  vervisRhcn,  wird  mna  d«n  Jrtllkin 
8duB<V^k«rkelir,  der  an  boIcIim  Gmuc  iwiMhen  VerKsngCDlieit  nnd  Ünkiinn 
■tatlfindel,  mehr  Im  Dunkel  Us««n.  Blcir  entstebl  die  Gefahr,  dus  die  Kok- 
dnuiOt  der  Entwicklnng  renninl  <rird,  wUhrend  in  d«m  vnten  Falle  die  dureli* 

^•iehtifp)  Btadniathcdt  In  Zweifel  gerüt:  auf  die  eine  Art  kann  dor  lilatorisobe 
Froiuu  gowaHaun  vnrcinfaelit,  auf  die  andere  un ^cn  11^« ml  voriibeiK»'  und  for- 

[ttnllcft  enehelaen.    Wer  endticit  beide  Wogo  mit  iiii'.tliodinuliuui   Hi^wuiiiiiMtiii 

'  badirinen  bat,  der  let  tu  d«r  Einalchl  gelautet,  due  gegclilcbtllcho  KfnT^iliinKt'n 
ind  danuf  gegründete  Charakteristiken  vom  Standpunkt    kaiL'^nU^   Krldliriiiig 

[inaisr  ttUulg  und  relativ,  d.h.  elgeetUch  anuiUglich  aind,  und  iUidi  die  l'haaea 
Ualuriacber  EutwickcluoK  nur  unter  Voraiissetzimfc  besllinuitei  Zweck-  und 
WengetiiebtapuBkie  unterschieden  werden  kdnnen.  !>M  liänKt  mit  dem  teleu- 
logimbeD  (irundcfaatsklor  aller  gesclttchtlichen  FunchuDg  lusauiuien,  auf  den 
fck  Uerb«!  nur  andeutend  liinw«»cn  wliL 

Wendet  nun  aber  iweiie»  dinv  Gntndüütxe  niif  den  voiiicgunden  ('all 
•a,  BO  telgt  akfa,  dua  die  ^ngn,  wa-i  liei  Kant  „vntkrititcli"  ta  nennen  ist, 
BUT  nach  der  we^eotllelieii  Leistung  tu  beautworteu  B«ln  kann,  welche  man  (n 
■einer  „kritiacben"  PUleeophle  findet:  nur  »o  au«  dem  Ganten  hcraua  i*t  die 
von  llerru  Eekoff  gealreiJla  ControverHc  cmithaft  ku  nntacbeiden.  In  dieser 
Blulelit  haben  wir  nun  an  der  Auffasauiig  von  Kants  theoretischer  Philosophie 
«ilea  benterk en* werten  Umschwung  erlebt.  Den  Zelt||[onosscn  und  den  grouea 
KncUblgem  des  „Allcs-Zennnliniindon"  tcnit  bcknnntllch  dio  llncrki:nu)mrki-it 
des  Ding ■  sn  - sicli  sis  der  SprinKi'nukl  »einer  I.ulire,  CUr  die  luau  deslülti  bu^e 
die  KÜi)uelte  des  .objektiven  IdeuÜHuiua"  borolt  hielt;  aus  diesem  Oesichts- 
wrnkel  bal  auch  Ktin»  Fisuher  nvlno  glünzuodu  ZoicImunK  der  Kant'schen 
Krkennlnia lebte  entworfen-,  und  die  bisInrUchc  Bcrechtit^ung  dalllr  liegt  in  der 
Thntsaehe,  dau  sich  die  0«dankenarbtiit  der  kauUsehen  Schule  ~  Im  weitesten 
Sbu  des  Wortes,  d.  b.  bis  lu  Hegel,  IlL>rbart  und  Sehopenhuuer  -  xwcirellixi 
un  die  ZvrtrilmoMiraBg  oder  UniuestAlMiuK  des  riii^-anMch-lSegrilTes  bewegt 
bal.  8iebl  uian  darin  das  „WeseniUchu"  Aux  Kriti/iHmuH,  su  liegt  freilich  »ein 
Drspmng  In  der  Bum-  nnd  Zcitleluc,  wie  aie  schon  die  ID.  bictei;  dann  ist 
Asm  der  „Sunnenanfganc  der  kritisuhuu  Pbüuso)>lile",  d»nn  begintil  mit  Ibr 
Bcbun  Kania  kiitisebe  Periode,  Im  Laufe  der  Zeit  abt^r  hat  vieh  ftir  uns  der 
Schwerpunkt  des  „Krillslsinus"  Tcrschoboni  er  hat  sieh,  wenn  man  su  sagen 
will,  US  doui  metaphysischen  in  du  uiethodologbcbe  Problem  vtirlegl.  Die 
aklnellu  Bmlotilang,  welche  Kant  fllr  die  Erkenn tnisthcorie  der  letalen  Jahr- 
■eknt«  gewann,  hat  (seit  OWng,  l'aulscn,  KieU  etc.)  den  Blick  dafllr  ge- 
•ehürfi,  dass  Kant  fn  dem  ajrateutstischen  Zusammenhange  der  „kritlaclieK" 
PhilowopliiB,  wie  er  «kih  von  der  Kr.  d- 1.  V.  ui  »tbltet,  den  FUbiOHiMWlinma 


268 


„IniMHWilwiWri  Tilujiiiww'  bbi  ata  die  moufrânxgta»  Bodlagvng  mit- 
twta  «Mdt,  BBtar  d«  allaiB  cr  Me  MO^UkA  ■jMhtMad«  Ürtrik  ■  |>rlor1, 
A  k.  ntkdalor  WitMMeUl  gogn  EmiWimm  md  Skaptfalanra  retten  m 
klMMS  Khnbte.  Ou  .JnitÎMè«-*  TcrWueB  iter,  woMit  er  diaw  Aufgab«  lust, 
kit  mlatm  Sen  \m  Begriffs  der  SyaikeiU,  nnnSge  dem  die  Venwnft  ell- 
getie«.  oder  Mitw«ad%e  CrteBe  elnfaga  btriat,  ■tMv  mr  fm  dvm  L'mfiuigs, 
hi^lil.  Id  wnldwn  tie  daduek  «elhet  ikn  .GegnetiBde'  erce^t,  d.  h  an 
den  OeUele  der  Bikeaataie  ma  Mr  .Badwteam*.  Von  dieeen  KegrilTa 
der  SfnOa^.  dem  cr«t  die  toMeecMdcahle  Aae^tik  etefUitt,  wctes  die  ID. 
■oeb  Rkkte:  vielrachr  iidit  an  psfdMlogiKlw  Thwe,  ironach  ShinHclikoit 
Ke«eptif1Ul  ttnd  ViusUnd  Sponiasdlii  bcdentM,  Bxnm  und  Z«ti  aber  .Punn«n* 
der  eJulkhcD  RctcptiTiilt  sda  wllcn,  mH  Aem  tjMiwnn  rrimip  der  8fDih«sls 
in  eataeUedeaem  Wlder^raeh,  nad  datana  erklirt  akh  die  Db«o  erwUimta 
ZefUffwbeit  d«r  iraMwendeWaton  Aeetbettt,  dcni  Grmdlage  bt'kaantUeh  die 
licatacbc  ItnrbcitunK  der  ID.  (heiw.  du  ffcplaat«  BnA  .Bber  dla  Gronieilj 
dee  äinnlkliki-it  und  der  Vuraucfi*)  gcbUdti  lut,  und  deren  eebKeeeBchn  lïnimltj 
TOB  der  Fntcc  nacli  der  Udfcliclifcoti  f7itthfftitr)ier  Crtell»  a  priori  abhiag 
f  emaeht  wunk.  In  der  That  iprenp  der  BcKTiff  „Sjratli««**  das  pajrchologleelt-^ 
neupbf Buche  Scbensa  der  ID.;  er  vMiaap  die  .Pomen  des  »innliifbiui 
tUe^fiOrittt' .  Raum  nad  ZcJt,  ala  „qrailMtbicbc',  d.  b.  ala  .«ponraae"  Pnalttluiien 
aaxnaeben.  Der  ITIdetapnicIi,  der  i]cb  (Unit  dorcb  dtc  traamecateatal« 
Aeatfcetik  biadarckslefct,  wird  erst  in  der  Aaal^'ttk  (md  bi  den  Prolegamena) 
getOU,  aad  in  der  Daretelisag  der  Kr.  d.  r.  V.  bHap  deshalb  eni  dl«  Analjtlk 
i^ie  PriiiqwoB  der  ninnüchm  Hrkenntnis*  anr  Tollatutdipfc  Dintrltung. 

Wer  daa  bi-grilTcn  hit,  wvr  den  l<«hiroipankt  dur  „kritUrhi-n"  KikcDBltil»- 
tlicorie  ifl  deni  der  ID.  noch  vSOig  Menden  Problem  des  Rriefee  an  U.  tlt-tx 
(vom  31.  Fe^r.  il'ï)  aiobt,  «wie  »icli  KrkconHiÎMC  »  priori  auf  GcgcBstSude 
beticbnn  künBea",  —  der  kann  in  der  ID.  neck  kein  Dokunwat  d»  „Krititta- 
ua*,  Mindern  nur  eiaca  dopnatiecben  Vorrenacb  raikiaalleüacber  Rekoaairulttloa 
ttüM».  Daran  kann  dJn  roa  Oerm  l^koff  atiffcepiffEiM)  Brlebteilo  viebta  anders. 
StnuMbiirR.  WOk.  Windeil>and. 

H.  Celiea.    Eioiellun)(  mil  kritùdien  Kaebtnic  »i  Fr.  A  ib.  l.aoicrti  Ot*clricliUj 
dm   Mali-rialUmuN  in   Hinlti-r  Aufbge.    ftt  8.    Letpa%.  J.  llaedi-ker.    16M,4 
nermann  Cob«ui  in  Harbnn:,  der  aejl  dem  Tode  lAnge«  die  KemtOaKoail 
von  diuBcn  Geaebiehle  des  MalerlaUnnnR  besorgt  und  mit  cinrm  „btvgraphbckea*^ 
b  der  That  abi-r  weit  nMihr  als  ciacn  Uoioeat  l^bcnnliriiei  trivCmden  Vurwvr 
lir^Ht«t  hatt<',  but  jeta,  von  di-m  Verleger  tun   ob»   Furlsctiang  dea  Werke 
l^lMiHm.  iTinn  aui-li  Hiparat  eraohiL-uune  „Kinlefluag  uili  kriiischem  Ntchlraf  au  • 
aelboii  goiitfiTt.    In  der  That  benMAl  der  cnic  Blick  Yrat\g  oder  gu  aidita  voa^ 
«rincr  FurTartKai)^,     Bncngon  adion  Htll  anil  AuHdnckawoM)  die  vencki) 
Ki^cnatt  hi-iilc'r  rhlloxciphrn,  mi  wI  auch  dl«  üsueriiehe  VurkeSpfuiig  mit  l^ni 
oiau  aiviulicli  luse  (wa»  nch  Cohen  Ubrlgeoia  geslatteu  dnrfte,  da  das  biugiaphbdi« 
Vorwort  soIdc  dgono  Steilong  in  I.aiige  nnd  dtaam  VoibllUil»  la  Kini  drutlkdij 
genug  wa  Anadniek  if'Tii^ht  hatte).    Und  doeli  iat  dleaer  kritbehe  Naolifi 
is  WakrtMtit  «lue  K^düiikrunricbe  Fortaetxinig  dea  LangeselHB  W«ekes,  dean 
cMbUt  —  lr<»U  iielnei  unscheisbaren  Titels  nad  sctnor  n«r  6ï  Selten   —   nlrfals 
Oeringorcfl  ab  eine,  naiUriicIi  nnr  ia  Ijmriwca  gfgebeae,  Kenbui^rllndonf  doa 


BSMniMMO. 


360 


Lkrilbchco  Idcalimmii  nsd,  von  dlomiii  Stiottpiinkt  aus,  dn«  ncno  Kritlli  uud 
[Vabenrioiliuie  dm  H&UtUbua*,  in  Siin«,  iriiiia  luich  niolit  gcium  in  der  Itlcb- 
Lange». 

Dvr  enrte  und  uoifluigttkhMe  AbMthitltt,  betitelt  ..VahiUlnis  dor  I^ogik 

ÏIIT  rhywik"  (8.XVn-I.)  wvdniot  mrIi  dii-«cf  Anfjcil«!  luu^h  d«  thcnrotischcii 

Sett«  liin;  tt  will,  w(e  esta  viai-r HteÜ« tS.  XXVI>tieiMl.  di^t  ^DtiMdiTrirkunK dM 

IileiUmMis  In  der  netiereo  I^j'sfk  In  kuncmi  UvberitUck  bctradilon."    Logik  l>e- 

d«utoi  Iivj  Cobrn  natllrlkh  n<«ht  die  g'^'^'ibnltcbo  Sehullofik,  sondvtTi  die  Tnuis- 

>ccfidcBti1-ljnt[ik  der  VTrouoltkrilik.    I^e  krHJiicbv  IHiUixiophie,  diu  I'hilosiiphio 

nts,  <n>ii  dem  uiclit  „<Iii)^itiM]i  tbbïDgfg^  ni  Min,  Colieii  Liu|,>ati)^  ausiIriit^Jcli«)! 

t«tk&rt,   bcniht  id  Jhicm    ihrorctbdien  1'dl«  uf  dem  Ziinuiinicnhant;  tiiit  der 

[ 3lMhcnii;vlik   *I.h  (iruadnx'llxidt'  iter  NalvrwiueaMliaA.     Wir  k''"'"  ii>f  'lie  I» 

kiinen  Zligcu  uulwickelte  (JMi^liichle  dieses  Veriültnleaea,  àm  von  i'klu  gufimildii. 

Ober  DeskaRra  nod  Lrlbolx  hin  xu  Kant  «icli  cmtrccki,  nicht  p!o,  soadern  kon* 

I  Itathim  anr  du  Zugnitllndniii  bi'r.yi.  dii-  Annicbt  (^ihewt,  dasM  von  drr  Nach- 

I  irirkung  dut  Nvwiuimvlieu  Saiarviliitusuplilu  die  wenigen.  In  d«r  Kiitlk  iter  reinuu 

I  TenKult  befiadliolii^D  matcrlalen  Iteslc  bcranlrllcii  wicn,  die  sich  nocb  ulebt  guix  in 

I  4cD  formalen  IdraltMnu*  den  Urundgodankeux  aiifgrlll«t  liaben.  minilcKtunü  iu  torml- 

I  julogiMCber  oder  sliliiitiiwlier  Besiebno^  So  wire  a.  a.  dem  von  Ftelitr  ui  bin  hi-iil« 

#0  uft  xn  Tage  gelret4.'ikt'n  SirelM  otn  das  Ding  an  stcli  vurgebcngt  wniden,  wenn 

I'Kant  „doatlicli  and  tmtimoit"  erkliLit  liiliti',  da*  Ding  im  M«h  bedeute  Ibm  „nni  eine 

gtnle  nvd  lùclttEi  ala  diene  in  dem  Fort«etktill  tieiner  TeruiinulDgie  vim  diMiKategorim 

>u  den  lànoa,  von  den  synihollsclMn  GroBdautMn  an  den  regulativen  PriiiKi|iti.-n 

dee  Zirockfl'  (S.  XXVI).  Der  «Igrntlicbe  Gnindgcdtuikc  der  Kritik  -  ilor  niir  nlcbt 

birK^nllefa  and  dentllch''  gvntix  diirchgcflilin  wiird«  ~  Ifrt  iler  atce  J.elbni7.lf<eli(<  : 

'dm  (tie  Mati-rle  iui  Denken,  dii:  Sntixtana  in  der  Krift  brgrllndrC  int.    Dor 

JUmpr  de»  Idnalixmiu  uiit  deiu  Maii-TiuUHinUH  bi  di'.r  I'liynik  IJijiNt  nUih  duller  nut 

[lieeten  an  den  Prubleui  und  der  tleaeliiclile  des  Kraflbcgritfs  verfolgen, 

Sclion  die  Elctitra  babmi  da«  rvine  Denki-n  im  <iegen.iutz  zur  Slnitlir.liki^it 
■nr  GniadlHge  ùt»  8«ieiHten  gotunebt,  ebeuau  Unuokrit  iu  m^ineiu  Al»misiuiu, 
der  om  bel  E|dkur  im  Basis  des  UatcrUlismii»  wird.  Der  ItKgrilT  des 
Atom*  wird  .ipjiti-r  run  dem  An  Kraft  vordrängt,  niid  dimcr  diireli  Aruliimedr« 
•laliMh  beadiunul.  Dte  ue*te  Ansirlit  von  der  Ivraft  aber,  die  <]j'imuiis<:lie  Kalur- 
vbaaBchaA,  wir«!  erst  dnxeh  Galilei«  llegriDf  der  Dcfcliletmigang  gi-sclmlfeii, 
'h  dem  der  DiiTi-rvntiidbegrilf  euthidteu  int.  I)i«  Nutnr  vrird  jetr.t  uieht  inelir 
■In  ein  Sdendei  geda«bl.  sondern  als  ein  InbegriiT  vun  Ilcweguiigen,  dereu  Ur- 
B|inu)g  Dbenll  die  Kraft  1st.  Der  altu  lûiinpr  xwixebui  StiilT  nnd  Kraft,  Klnlerialis- 
mia  nad  td<«lt«Biini  lebt  «<idann  wieder  anf  in  der  nenercu  I'lieuiic,  findet  iili»r  aebr 
bakl  nein  Ende  durefa  Faradaj',  durch  deuon  ElcktrlcllU  tele  lire  die  Chemie  mit 
der  Pb}>(rik  vefbtuidvn,  da*  sinnlidie  StofTpruhlrin  dnruh  den  KrafthegrilT  ttber- 
wnndrn  wird.  Dnn«  der  IdnalismuH,  man  küuulu  unuh  nageu  t'iinnu!i!>jiiiix,  diia 
verbiirpene  Prionp  In  aller  Erfuischnng  der  Materie  st'i,  diesen  (iruudKcdaukeu 
Langes  nndet  Cohen  nnter  den  Mit  I.AngcK  'I'nd  i-rxehieni-nun  Werk<-n  niii  uit^i»ti-n 
Iwwalirbdtel  in  drojenigun  d«a  der  Wiaaentebalt  tu  (rlili  eutriFutetitu  Heiurii-h 
üerta.  eines  von  den  nenlgeu.  In  dew  gitlndUcho  NatarftirndinDg  mit  plillu- 
aopUsirbrr  Mrthudo  ttad  <!i!Kioiiang  verbunden  war.  An  der  xiumlicU  oiugehende.n 
Erililenuig,  diu  er  Umi  widmet  (S.  XXX— XLIV),  wflss«n  wir  vurbeigehou ,  iu- 
deaaen  BOditen  wir  in  den  ,.lvanutudl«n"  nleht  versiiuracn.  auf  die  viirxiigxwvisu 


itfk 


i70  anw-tM(r.a»a. 

W  i^ii/.iii/  »iiw-.  »Mn«t  ^ii«  t!tv>  iC4.1t  :a  'li'iii  »riMo.  «in  pbilDwiphixch  ire- 
„aiiri>>-ii  i;iti>Mt  f.»  iwr*  Mr^.naAiJ  7<f<i.-ut«a  itAE.  fTJRiefaw'ilil  hattet  uiL-ti  an 
If  1..1  It  ti-r,i..,.,-i.p>.  ^rf  mi».h»t>iiAnm  'inA/liMfrHFe:  ili^r  Xuae.  <li-r  Knft  anil 
'('■^  K—f/l«.  F.'.*h  f.i.  (;*«'  "iH  ittjfflwhMn.  !*ie  all«  »ber  süczen  dun  matins 
H.Atuiiu.i,  ittinJ\upif/t1l  A*.*  lAVrtf.TXaim  vunoii.  dRsaen  .,centnle  methoilisobt; 
■'.■  ill  iii-ii'if  lil.ir«i(*>'--tk.ri  '  i.ii)tr.n  «I«  fta«  ,Ilaapt-  and  Grandprnblem  der  I»|dlE" 
I.' /•  Il t.K"*  '■'.  XI. V)  Ifiirnh  itin,  den  f>>heo  berKÎts  in  seinem  „Printip  der 
liili(ilti>iiliiMlinnlli'iili^  mid  «Kin«;  CtmrXiMAf,'*  M'i'-.V  nnd  in  der  iweiten  Auflag 
fliliKf  „Kidla  'IhriiH'T  iliT  KrhhrimK"  HHiifi)  neu  in  bc|^tnden  veisueht  hat. 
hIiJiI  t'f  dl''-  iiixiKrtalliilliipJiii  AiiffuiirtoK  un  pilndlielutcn  beseitigt,  bei  gleieh- 
fi<til|i.»'  lifTfliHllitiiiiK  di-i  Ii<-ri-r.lit.l|rt4in  wimBDiichalUieheD  Realimnns.  Die  ln^rhr 
iiiittidlM"  d»a  niiTrrxjilliilhi'K'"'^"  "h*''  "''Kt  in  dem  UnpruDgsbegtiff  des  Realen, 
iloiii  iIkm  |iiiivtiillli-l>  klt'liii'ii:  wiifllr  I'knrk'H  Zeugnis  aiigctii fen  wird  (S.  XLVIlf.). 
All  ili>r  Wiir/.i'l  iliT  |iliy>ilk)illNoh(<ii  IhigriITu  alsu  nnd  in  der  Bnndesgt'nossen- 
•H-lmll  lull  il«r  Mitllii'mNlIk  «iilnduildut  sich  dor  Sieg  des  Reinen,  der  Form, 
ili»i  I<Ii>hIi»iiiii>i  lll'or  tlrii  llii<iiriitUi^h«'n  MkUirtsllsmus. 

Vt'ti  tli>iit  lh(>iiri>lli>i'lii>ii  lii'Mi't  wKndot  sich  Cohen  im  2.  nnd  3.  Abschnitt 
•H  lU'ii  .,l>ii>mii<iiiti>ii  TniK«'«"  der  l'.lhllc,  Ihreu  Verhülbüs  zu  Religiun  and  Politik. 
Ivmi  mir  illi<  crili' Tliiil  ilor  rhlKwipliie  als  WIsienachaft,  oder  wiu  Cuhea 
hl>>i  (M  M>  iitKi.  »I«  Krlllk.  tl  )i  der  I'hilosuphiv  Kants,  besteht  in  der  F.DthUllunf; 
iliK  ii>liii>it  lU'iiki'KM  aN  tïntiiillaKC  «tor  uathi^niitîscht^n  Kstnrwiasenschaß.  ihre 
>Ht'ili>  i«i  •lli>  l'ililW  tU>ii'k<  ili-RH>IMi  i»t  tlt-r  llensi.'h  oivht  als  NiitunFesen 
ilit<  Vi  iKv»  >ltn  Kihik  >iud  iiit-ht  »>>lvho  der  Aothrupolugie  nnd  Psrehologie  —, 
»>i»U'i«  tUi>>'iiioti>wliAits«i-a>-o  i in  Staat.  Kivbt  und  iieschiL-bte)  suwubl.  wie  als 
|.>ii.,'l|>.'ii<.'iilt>-hk>-it  t^-<>U'  U-ti:v'KO  HfgtidTi'  foidi^m  und  bedingen  einludet 
fc.X'""'"'*;  l"*^  ih.»;tXii.rwiüii'!ic  xmi  S,-hOi<leriache  der  Eandschen  Ethik  sieht 
t\>S,'.i  .11»  tîvs^H  ui.'^i  -II  ^'.-in  Uk-ii  'VU  aadoren  (v'iïgiiisen  wie  ethlseben  Systemen 
■i."\>' ^i--'t-''vi>i'u  tMK'rtuVK^il  .-JiT  itr  trsawtvndenralien  Freiheitslehre.  deren 
ï\-«...'i.'; ..■.,,  It  .kv  -l.t;  iwi».  vUi^MiiTS-i"  bt  <S.  LIVl.  sondern  in  dem 
(i..,i.ii  .i^;  Vi  .■■»'•"  .*■  iiv-wf '.  ^«i*Sii.iajcvwi».Tid»nuig  der  ethäehen  Wissen- 
«:i.  *  ».»1—1 V.  ."."'  <*■*■<-<». isuiii»  iwr  Vii:i(".(.'vioi£te.  .AHflogiauhen Psychologie" 
....    V    -aS.«  -h'-iv   .>:ii>'  w    iv'iit  '^'Ki'nmi»  ud  der  L'mteilKft  der  Religion 

,^.,     «.,;,>.<■■«.<<>■     "V.-    jfii*i['« -.If  L'KVFKQîed  zwischen  Ethik  and 

\  .  ..*„•  »I')-  • . -•iUli^- >i  '«-.r>Au.   u'a»  toc!)  iûmicnch  die  enttdüedensto 

Vv>.v....p-\. .!  .4.»  .■>.»»-ii"  ■".  liüiK- jpi»  iJiti»    -u  wrKniiçiuBlwscebt.  Uuturiiche 
...»■    V     -i  »     .!«    i.s.»«    -i»  :..i'M«      ül.ra   imi  i.itnudi  im  Gegentati  tn 

,  ,^...     .  «;,.  ^v.  N  ,■'■•  sw..-  -^!-i.»i--.î3ï^a  itr  ■îi'ip'nwaK.  aber  sie  führt 

,... ,     ..   ^.-,o«.v»    k.    '-■i'n-i^— :k^->:    tau  .:a^m.-iii%keit  jcegeo  fremde 

^, ,,  ^ ^, .    i^. .._,  .^  j.-.i-^^     ■  j    ;^aik    -Jtti  3tfii^n  swUi  er  sodann 

1,        1..,.      „  ;.     >  -  A-xj    ■'-'*  '*^''    ^   -."^aA  tm'bMm.  liier  die  Ethik  die 

.•...       ...«-..st'    .b  -11.«««.        •  V     etateiic  C.  ia  ..ähnlieber 

.s.    ^  .  , ..  ,*    , .■       »  ^    -^      •ne-    »    »-«■  «"«IP""  Kaaiinchen  Be- 

^     .  u,,  t    . .  x     :>     . .«    1  ui   v>..:.iH>Bi'.»    •dn-  wsut  Mier  weniger  sinnlich 

^,    .     ..     1    ^  .,    .  -       .-^■.„.. -,w.t.-   Äi*   ..xMKMiB  khA.    Die  Gvttei- 

,,,    ,,.       ...      ...        ..^..u     ^  ...i.-.    -Mr.    ji  A.—fca^  ins  ithisehen  Gebindes 

^.,,  .,.  «    .»      ..    ^»..(j     a    Ä  1.».J-  itfi  unten  symboli- 

,,. ^       ^    V..       ..^,.    .V.«,    Utk  •  ^itfiuif;^!  R  llMrinfieken  strebt. 


871 


I  Dm  gan»!  Tiefe  tn  eiD|rfiaiIen.  r»t!VoDiiiiCfi  bet,  nsr  kniumi  wir  un»  ~  mti 
' jtrabMi  dabei  *aoh  Im  8Inne  Albert  I.Aiigu  ni  reden  —  d«a  ZweffKls  nivlit  «nt- 
«rliUgrii,  i>l>  fllr  dlcM  l^t)lixoho  AbMnkthw  der  alt«,   hisioriaeko  QalteouiM 
MHib  berechtigt  lei 

Wie    CvliM,     der    leider    seit    ebier    II«ibe    tob    Jabrea    littenuiseh» 

Schwriiceii  brobachlfrt  hat,  bier  Eiim  ersten  Hale  In  luaamnealdoKeiHler  Wehe, 

wenn  atiob  Kitliioxti-r  t'owonft^  ila«  rriif^Hm  Pmblnm  vom  «tiibdien  Standpmikt« 

Laua  beliuadelt,  so  in  dem  dritlcn  und  li-tal«ii  Ali.ivhniti  ila»  Vi-rhltltnii  derEthll: 

pun  ,4*olltlk".  rlebtlger:  «at  aoElalen  Frage.    Sciiarfcr  iiooli  kIh  Lange,  dor 

1m  der  7^t  des  tibvn  anr  hSohatM  BlUle  gekutnirti'iKu  Darwlnlenius  ileiu  „Vnr- 

BteUe  einer  aaUmülsttBchen  BeKrilndiuii;"  ùex  Si.xiiilîiiiiun  nicht  widmliintlttn 

b«  (S.  I.XIV),  Bctxt  er  Haeb  auf  dlesein  Gebiete  den  lilea)[i<uiu)i  dem  ükuiiu- 

CtiibebeiiHatrrialmDB«nilK«K^n,  <l«r,  ii>el«t  freilich  nur  als  Hchla^woit,  and  nicht 

SU  sa-br  in  die  Uvrun,  abi  in  die  KOpre  der  hentixen  Hi>ziitldnni>knitiu  tief  dn- 

I  Ist;  nkht  tum  wenigsten  vobl.  well  der»n  „wlaMOMhnflUehe"  Uegrilader 

)  Selula  den  Kiintiicbcn  Denkeii»  nicht  iliirchfcomarht  habniL  D«iin.  w!c  paiadi» 

I  uoli  Utagea  müge,  der  stOte  Proretser  van  Ki'mirnlicric  iai  dfr  Vnlcr  dra 

lenlsrheu  Smlalbou;  wenigstens  was  «eine  prin^ipi«'!!.-  (iruadlogung  angeht. 

Kam  luiinil  hat  d«D  sülltrhcn  (irandK«daiikPii  jt-des  eehico  Sutlalismus  iu  die 

neben  d«  tieknnnt«*lnn    l'oniiiilirniiiK  âm  kiiir|c»riKnhrn    Imperativ    meist 

ne  —  Pumel  ^bmcbi,  dasH  <ler  MeuHoli  nie  „IiIonh  Hillc^l"  huÎ,  Mindcm 

Jtdaraelt  snglelc)i  als  Zwc«k"  betraehlet  und  behandelt  wcrdoii  »jHsbl-,    lurulge 

nines'  Stelliuignabiue  fordrrt  l'nlvrn  vom  ,,dcnn]illK<'ii  polttiNclicn  Sozi.ilismiiH"  nill- 

I  Aofgeben  der  material iHtiscb en  UegraDitiinif  nud  -  Aiifimhm(-  der  als  Knhni* 

der  Ëtlilk  verUni^i-u  (iutteaEdec,  was  So  dt>r  CnlieiiHüliciii  (uielit  Kiuilisi^eo) 

pretailnn  dcsieJbon  als  des  Obiiibens  an  die  Macht  Arn  lintun  gewiss  nur  an- 

tebea  Ist  nnd  vun  dna  \K*itm  VtittreU:ni  de«  SoxïnliMiiiiR  nrhon  heute  7iig^ 

Jen  wird-  Der  matorTellen  Wirtnehal^  içegfnliljer  mlbiscn  t^^^m^^  Hocht  und  Staat 

Idiïen  Rbrforckl  forder»  und  finden,  denn  »Lne  sie  kann  weder  eine  frrid 

Snlkhkctl  Doeh  eine  wltklielic  (Jenwinsohaft.  momliaehrir  Wesen  bestehen. 

Und  veiler  loAnen  die  Idee  des  Vulke«  itiid  die  Am  Mttiunbbeit  «ich  nmohnrii, 

dlea«,  die  leh  achte,  In  Jenem,  das  Ich    lietie,  ilidt  vctwtrklicbt.     Die 

TolksMee,  wie  Flehti!  nie  Rcldlirt,  vi-rtrilt  d<-H  beTiirreehtpten  SiMadfin  (W'Çen- 

iiber  dl«  Idee  der  Ueiisvlibeit  im  eigenen  Volke.    In  diesem  Sinne  fllr  di<i  Kr- 

tlMiGnuig  und  VercInkeitllehtiDu;  der  (•esauiien  VulkseixiehoDg  au  wirken,  iat 

der  Inbegriff  der  Anfgabco  äut  ldeaIi«n<iR. 

Dault  »oUI<Mt  die  kleine,  aber  biichliedentt-n(tt:<  Seitrift,  die  Aih  in  der 
That  als  .,aaeb"  «hw  „Kritik  des  Matcriallsiuns  und  seiner  Bedeittuug  tu  der 
ncgenwan"  boKlctnca  IVast.  Dem  llanpnttel  vim  Langes  Werk  zu  enispreobcn 
tmd  eine  t'urtaetning  der  Oeaebiebte  dr«  MgitiTlnli.imiiü  nu  xehrdbcn ,  konnte 
Ml  Cohen  um  ao  aber  remgen,  als  seit  langes  Miusebeiden  und  niehl  zum 
wenigsten  durcb  mIh»  tleTgehcado  ^nwlikang  neue  hrn'orr:iirende  m  Isnenschafl- 
IMie  Vt^rm■l«r  des  Ibeoretisohen  uder  ethbichtn  .MuterialiioiuB  kmini  mehr  er- 
whleiKB  dnd.  Cohen  besass  somit  niclii  bloss  die  üiissere,  «underu  auvh  die  innere 
nefngnw,  ab  Furtaetxer  Alb<?rt  {.aiiges  aufxiitruten.  Dax  bezieht  sieh  înobesondere 
atidi  auf  die  Veitretung  und  Kcirtbilduug  derjenigen  Wultauivhaimng,  wt*Iulin 
voRlebeode  Dosprechong  uir  Aufnahme  In  diese  Blüttor  fçeel^nt'l  luacbt.  Denn, 
tnikueb  die  gawlaa  Hiebt  IU  nutunMhElzouddnVcniuhîedeDhoiten  in  der  Nuanclonug 


S5 

■Ir»  -iaÙHmiçinmaÊea.  saai^^aBks»  -t^x  ^sr  iifciinnjili''""'^^  Spoite  boagen 
mitm.  üe  ta  Lm^  -um  f^yiift-i  T^bsöbAb  lifcr  SKktr  b«  Coke«  philo- 
iwjiiiirnr  T.i—mii»—  nui  f— p"  ■  ■'■'  1  ii'iMiiiin  B  b«9uadi^  hohem  Giade 
fnrrUKT.  n>  imdoi  woe  ms.  »"""j'"""«  'aöde  mehi  scök  blooHca  Kaekahmet 
«BiL  ÎK  i»»K  ;!■<  ^«Kman^  Aff  äaiic«acäi!  and  jttakiäche  Idea&iiins  des 
Xanwn  ■auteiçeu.  •!«!:■««  Saaea  ifcsc  ItrflTWift  —  ib  ifif  mte  ■  deutacken 
■i«Ma  —  ^  Stfersdn  sap:  lamajtiel  Ekaa. 

'^mBd^bl  Kst  Votfiader. 


■«X.     CÏB  B«itr^  ivr  Krïcîk  dec  Kftatisehea  Ethik. 

,Wir  baÏMs  u  d«  Scftapp^KMi  OUk.  <fi>  sf  Ems  EA&  mA  xaflaut 
:aA  Ib^r  w  hma^oîUK.  cbmk  IimiiTi  nc  B>e«nnbnf  dar  Em'irtra.  Da 
•»  aie  4^1  fcwttJateK  i«r  s«ftap9e~«:hiM  Eihtk  pücehnet  w«dn  «nao,  küuite 
(tie  hMT  v.w&çcMfe  CsfiEoatrhoBic  Tëeihwki  b«BBdE  woifes:  .Kants  Ethik  be- 
kneàcM  vna  äeknppe»  Eihik-'   S.  1-.  —  ]B  fiaea  Wuna  chanktetisint  der 

[iTiiii  Iiidi  itiiii  h  II  [m  II  ^iMiihfliiii  ih  ifiTlhh  ihlil  liwri  (hiBiii  Tli  <lianiiiiifei| 
^naika  aas  da  Eikik  cm  vicfciüvs  B^Mlat  gvsoaaea.  J«de  ei|wiBÜMj>e  Ethik 
kAfw»  «I  flatbirch  miiTyfin*  f«Baeàc.  nfas  «r  &t  HaldDH^«it  ées  emçiïîaehea 
AtMutfonkua  aatbfcniata.  halw.  liur  iw  «aht«  \ïï||iiiMÎaftniîtl  lïl  aad  Nut- 
«•»itîiçkâit  fSr  sieh  hcwoinchm  küme  i$-  3.  tt.  3ui.  Er  »tbM  hab«  sebier- 
■nn  nieha  B^^cea  ^wasK.  ab  dea  ^ocabcbnia  Vot  laiililâmiMi  ia  daa 
ntn  formale  3li>awiu  dar  Xaxaar  dai  .ffimMaa  las  PlBEhC'  in  verlegen 
/:4.  I3j.  Aber  bei  Sitaam  KaaAthta  EesnîUe  i&rfe  maa  ai^t  tfeh^a  bleiben. 
JtriOBtt  räOetehi  aof  ladisvB  War  •&  SMwiiBi^fkrit  ciacs  Objekts  für 
daa  ^iaenf»»ta  «weàbor  «na?^  (S.  tl\.  —  tTmnr  Abwc  amimt  hier  uaxwei- 
ditniii^  daa  Pr»hleB  uà.  ma  dea^  Buden  dtir  Kantiaehea  focmalea  Ethik  eisen 
Lehrgang  tax  inhaltBehea  Ethik  la  ialta.  dm*  ]inl>.h«a  BaaMa  ein  not- 
«ftndiifni.  »Dt^emMwa  Objekt  la  pïbita.  Zar  Lümta;  i&wr  Av^iabe  bedarf 
KT  eiBüT  L'ndennng  Am  KuüehcB  $abj«kts  der  iiriljwfaa  WMtKhilanug^, 
der  fnkàÊthta  Veiaanfi.  Eiae  iweite  Seihe  n>a  AasAhtaa^B  dieat  dem 
koOffmanaien  Zwecke. 

In«  swette  Yeidieast  der  Kaatmehea  Ethik  sei.  ibaa  Eaat  sem  fwniales 
Xixalprinzip  isf  die  pfaknsche  TeiaaaA  des  MeaaAes  i^egrfiadet  habe  (S.  3, 
1 1 .  £1  Tj.  Kaot  habe  nan  aber  die  prakäu^  VenaaA  aiehi  iichl(|[  geec^iMert. 
Kr  hai)«  M«  als  eia  aeaea  hûbens  ErkeantBfeT«rm3|çen  infimimiifii.  den  das 
.<ftRb«n  nun  t.'Db«diiigten  cigeBe  «S.  tO).  Auf  >fea  ruibafri».  aie  mit  dem  .3«- 
wiHMUda  Oberhanpr',  (der  sjaihetischca  Eiahett  ih»  Appmeptiun  &  SO)  «n 
ideatiliaieren.  sei  er  nicht  gckoBmea.  .JIw  Bewnasoeia  flberhaapt  hat  Kant 
maâ^bai  aar  erkeantnistheoretBeh  nrwenet.  Vas  >bb  iKeMm  BevvMiaeia  äiesat, 
hai  •ihy.kàvt  tititaaf.  Aal  dieses  Bewnssbem  iberhanpt  kt  aiw  aneh  Ranta 
Eduk  (^eijT&adet.  Wu  Kant  in  seiaM  BegpüadanK  sieh  tat  seine  .Venmnft" 
btffnfL  d>  mäaHen  wir  ao  dia  £iiiiisgim«iiii|i,iii  Bewoastwm  des  Menoehea  denken, 
vodorch  eben  allein  Obj^trritit  geaithelt  Ht'  l&  31 V 

Hier  biete  veh  eine  ächwiengkat,  <fie  Kaatt  aick  aa  ISsea  reimoehte, 
ea  sei  daa  Verhaltais  «Seaer  Vernnaf^  d.  i.  den  Ba««Bta«im  tbcthsap^  aam  d»> 
■elaea  koakrela  Bewamtaeia  (ib.).    Kaat  Maw  £•  V«aB^  sa  I^  aa  rieh. 


iUWBriWBB. 


S73 


E  Jfcnscli  >Ir  VnniUnftt)C«r  rc)  Died  an  Mensoli  an  siclt.  TiesMa  M«lie  gegM- 
tier  Mi-bwli  kin  l-linMÜDilividniini  in  Itaiini  UBil  Zolt  uttMhirend  {S.  81). 
LUvr  Fehl«!  dieser  I'biuKasieKctiiiaile  liegt  lUria,  <b*  diwo  abstrakie  Well 
rOoteiagfbelfl  Well  8.  57)  fttr  iloh  ettetierea  soil.  Dks  lo«lac)ie  PanhthHein  wtnl 
ilailDrcli  mm  rcnlca  Ktiiia^ht.  Iljillen  wir  dirui  frai,  dus  die  Vvrntmn,  d.  L 
I  dm  ipUUircHRiiliisi);!)  aewtwiUteiii  utu  Abitiuktnin  int,  weloliu  in  jfidum  tndjvl* 
eUoa  loh  >ioh  &ndot,  so  sind  wir  vor  kiihiken  KxkimtuDeH  to  (4im  (nebelnwis- 
hIIk  Writ  hi-«^rt.  UtVM«  VcrlilhiiM  j^lt  m>  Htctn  zn  iH^tllrkiilrhHKcn.  Dl« 
iitScbo  udcT  VMuEinriiKe  Katar  dt»  Meuetelieii  int  iiu  Iteu-iiHst.ii-jn.iiiidividitnn 
lu  8B«b«ii:  disse  Katar,  vena  man  den  Aiudmek  brauchcu  will,  Ist  iin 
JiadirldnttiD  als  sob  frattnng«nilU)df[es  Mfrknul  esthnlirn.  Dfc  Vc^rminft 
wird  dureh  dea  DiiiK*an-siob-Cliunkter,  deii  ihr  Kant  bellugt,  itin  Kt^hrbuibt- 
vhUbs  Eins,  das.  w  I«  Gant  en  auslelii,  allcrdinpt  iiiivT|tT)iiidlk'h  \at'  (S.  bH).  [)te 
f'itcrii«,  dni«h  Schnppo  Ixidlugte  Lelire  dea  Veiladsi'n  lal  suhon  aua  d<uii  Vur> 
Laii-kpfttUtn  i-rliciiiiliiir.  S.  :is— 3»  fiodul  «ic  »Idi  in  folgender  WrW  xasanimen- 
t^&int:  .Uer  Urnscli  ul*  veruflnftiKviHt  tier  ïli^nnch  r<m  der  8dti!  Ikt  bi^trai^lit«:!, 
or  ala  iudlvidiidlOB  Bewwalaein  auch  das  gatlungHUÏasÏKe  Bewuïaist^iu  in 
k4i  adillcNit . . .  Was  1st  dran  d«r  Ucuseh  als  ainnllahrr?  Dor  Mt^nituli  »la 
QMunrcMu  ill  diH  konkrete,  Individ uiilt«  Bewnrntsein.  Kinnlichkirii.  Int.  K'^rii'Ie 
was  dl«  Individuall  lit  aonuadil.  Der  Menaoh  ab  sitiulicbur  bexeioliuiit  ibn 
in  sefni'r  knnknitvn  Hxlsttrai".  Jetil,  nach  dlcsrr  Umd<mtnDg  des  8nbJoktS 
tivf  Kthik,  ilcr  KnoliRchva  pmklMchvn  Vuniuul'l  iu  diu  „Bewuiuit:iriii  lliicihiin]>l', 
lui  Itr.  luit  8rbu|<iit<  alles  vurbereitet,  uin  der  Ethik  das  vuu  ihm  ^(uiuchlu  not- 
lendlgo  iiad  allitcinelM  ObJ«kt  au  geben.  Er  bemerkt  dn/ii  einleitend:  .^Kaut 
das  Sollen  auf  ebt  «IgentltdiM  Wolkn  Kiiriluk.  \'iol  hat  er  damit  aber 
eh  oicJit  K^Mict.  Allrrdbijpt  rnht  nllca  Sulieai  anf  «ueni  Wi>l!cn,  ubrr  wi'itcr 
er  uns  nicht,  liier  mlbwun  wir  furtrahren,  dass  alle«  Wulleu  iu  leuter 
stau  anf  etn«  Wcrtaebätiuug  auilick^ht,  die  cnr  im  tl«f1iblo  lobli  da»  ui^Mtt- 
h«  Wullen  iuil«nncbt  Kant  alctil  nShvr;  das  .Si)llen  sti'hi  ihm  ttetn  uIh  tttwas 
ainttelhar  ann  d«r  Veruiinfi  »tautneode*  Im  Vurdert^ud  (ä,  41).  „Das  Wulkn, 
wir  hier  fwtat«ltl«n,  gvhürte  zum  gaUangsinSSBlgen  Itowuistseln,  e«  war  ein 
IMwradIgM  WolloD.  das  den  BevuMtsdn  DberlMnpt  dunetn.  Kulit  diu  Wi'llrn 
In  ir4iii7  liwtiuix  initiier  auf  dem  (ictllhld,  no  mus«  aneh  dieses  Ueflihl.  wrno 
e*  all^'rmiiiu  ipltig  nein  ault.  d«iu  li«wuuli>e<ia  Uberhaiigit  angtbSrra.  Was  iM 
dies  uiiB  rar  cbl  Ucnilil  und  auf  ««Iclics  Objekt,  »htu-  ilax  diu  (t<iRlhl  ni^ht 
«btivnin  kann,  grhi  dtci  (Snfllhl?"  (A-Ai).  —  Uli'  Antwort  icteht  S.  43:  „Die 
Urbe  xuui  l^ben  uwl  der  Wille  xam  1.eb«n  ist  die  tl«fgle  Wnnd  des  Seins. 
L'userti  eifwo  EiEsien  zu  bejahen  dnreh  iinNcT  OefUhl  und  HandRln  itchUrt  lum 
IkftrHT  de*  bewnanUin  Wümoik.  >1s  selieint  iu  der  That  dieses  (icfillil  vt>a  der 
Eüsnehlun  altpeuuiiu^ltigeu  Nalar  m  sein."  „FUi  die  Helloxion  «rgicbt  m  sieh, 
<hu«  lUs,  was  wir  in  der  l.iebe  sumi  Loben  triilitKr^n,  jirin/ipicll  nicht  dl«  Zuatlndn 
und  ilusliinmth«il«ii  sbd.  iu  deu«n  das  Solbst  existiert,  sundeni  I«dlf1leh  dieses 
Jbst . . .  Wir  sobtin  hW,  das  In  erster  Lbl«  Aan  Mi>nioni  dm  Selbst,  du  leb 
hM  bmthnnitan  Inlulc,  Objekt  ât»  Willeiia  in  dvr  Liebe  xuui  [.e1>«n  i*l-  Mo- 
lli tat  alau  die  Lust  au  dvr  e-i^eneu  Kxblens,  die  sieh  nicht  nuf  dl»  Brsi.mdr^hcil 
di>r  Individ Kalilil  bcslotit,  sa  da«  IdiMia  IlbMhau|>r.,  an  dan  Benuaiilsdn  ab 
laUiM,  is  enter  linie  Kuknlipft"  (9.41).  „Wir  liäbüu  so  elue  WrttM.biiUiiuiç 
geftmdwi.  die  idckl  der  likdlvldnell«iii  tieacbiuauksTielitiuig  anitebört,  »onderu 


774 

mmt  m  Wtaca  4»  Pli  i— hlïw.  m  ncà 

4»  aïflvUt  ^«■■■«llr«4«  »4  4i«  Pflïcki-  &  Cl 

Une*  Airfihraigf  gcc^Aa-  âx  àtia  vaâp«  n 

Zkis  MIL  «ie  4cr  TfrfiFT  «3  (&  Il  C^  Bf^piilrtiiw  flfa-  dM 
Tii^ilrii  M^  Ell*  btW.  M  vwé  ta  atir  fi^k*.  «b  «m  H  vki  er- 
arun  hoUcM.  «it  tm  Khb  twltr  EdO:  câ  Ct^tqcMK  iv  liUtHttik 
^  fafc»  nL  ftiilnB|<  a^gt!w«gftm  «tröa  dst  A*f  < 
<iitàâMt  nAca.  év  i«  4r  Pomiîm  Ksbk,  £r  i 

Umo.  AllfcwtM^agtâi  Hd  ypcwfJifiwi  wa^mtm  am  étm  BewMMn 
Hd  wttûtm  dirck  dk  n  fieacH  Ee^fadca  ifînriirt-fawlw  Elafe  sn  der 
Jbuole  do-  Emfjadmmgm  iHngrtncàt,  dwi*  fie  Jtihi— ^ifw*  'tod 
fiasM  ad  Zôi  mA  iank  £e  Taka^f— grfop—  der  BvCIf  Exegonca.  Wu 
wur  dta  etMMU*  Tcrmtm  oMk  vvd.  ds  tiiwiii  objcbire  fäl%fcciL  Gatig- 
luü  fto  Ane.  Uno'  crt>MMiWhww»i»Ww  Poättn  cattpiai  m,  wtmm  Ksnt 
saf  d(H  ticUcte  der  ExUk  m  jedes  beioaderca  etkiscbe>  lakklte  d«n 
AM|mcà.  ÊUgemâ»  omA  Mtcr^iç  a  aeia,  ahveïM.  SoB  «  mc  aDe  bwdeade 
Mtffieke  K«tveadiciài  ecb«.  w  k^  me  gWrWJh  ^  ■  liif  foraklen 
El««eale  dtr  ■ttBchf  HaodlaBgca  fit^nL  ^ri  fieaes  fadM  KaM  in  der  tob 
^«dtaa  bcaonderea  Inhibe  der  "-—"—g  iiail>fciin.'n,i«  ii»twm  deaHaadelas  nm 
der  PCcki  vuka.  Ttia  dk  leuttn  Muâ*  tm  itgtmi  «àew  Mttwîftnrtii  Inhalt 
d(«HaadtlBakmin<nd  jode  HaadlM^  bai»  aoIckeBBatmdealahahX  ao  wird 
daa  f-r*-*-  ■Ufiek,  «benao  vie  au  da  bkaea  Thaï  wliii  ■  dareb  das  Hiimi- 
Otita  ia  apcionKbea  Aawbawmgrfot^a  aad  Kategorieea  objektÏT«  Ei&linuif 
vird.  Hib  Maa  âeh  atrcsf  u  dieae  Paiande.  ao  in  aMf  keâe  W«ise  einnueben, 
«mai,  vie  die  kaatianiâereadea  Etfcikcr  «olle«,  na  aocb  doiebaiu  ein  all- 
pamiaa  nad  DOtveadïgti  lakah  de*  riuliebea  llawfeha  geAmden  »erden  aoll. 
Daa  Veilaagca  'mt  ihalicb,  vie  vean  mam,  Mcbdf  Kaat  aaf  ofceantniatheorfr- 
ti»eb«i  (îebiete  die  Notveadii^kdt  and  AOgeaetabeïI  aaMcet  Er&hnuig«n  in 
dia  Hbnagetreteaaein  der  Ealegoiieea  n  d^  SimnaialulKa  veri^  bst,  doch 
Uatcrbcr  eia  aOgnaeiaes  osd  aotvewligca  SinneadatoM  ÜMdea  voUt«,  wihrend 
«a  KiBer  Lebre  «eaentiïdi  ÎM,  dne  die  äaacadat^  acd^e  Kotwendîgkeît  nod 
Allcoaeiabeit  gnade  nicht  beahxeo.  —  Das  ProbleH,  nit  dem  der  Ver&saer 
•icb  bwfbSftigt,  encheini  mter  dieaea  Geatehmpaaktea  gegeaalandsloa. 

Ifaa  Zveite  in  Br.'a  AnafUhnuigeii  ist  die  Undeotnag  der  Kantischeo 
pfalctiaebea  Vensnft  in  das  Sehnppe'sebe  Bevnaataeia  fib^anpt,  die  tnnasoea' 
deaoale  AppeneptioD.    Keae  UmdeotDBg  iat  gleicb&Ib  wenig  ^«klioh. 

I>Brcfa  Kaata  tnnaaeendentale  Synthesia  Aa  Appeieeption  wird  begrSndet, 
daa«  Idgisehe  Kutvendigkeit  oad  Allgemeingiltigkeit  in  muer« 
Kriahrvni^  htadakwawt,  diaa  ans  die  Sinneavelt  ab  eine  tob  Naturge- 
•  etcea  beberrsehte  rïUunlicbe  und  leitlicbe  Welt  erseheint  Aaf  dem  Gebiete 
der  Kbtlîehkdt  dagegen  hiodelt  ea  aieh  daram,  die  sabjektive  Gmndlage  dafflr 
aafzafiadw,  da«  ein  Gebot,  daa  Gebot  der  Pflicht,  fttr  Alle  gilt,  eb  Befehi, 
d»  BdéU  der  Pflicht,  u  alle  Henaeba  e^ehL  Rant  findet  die  geanehte  sob- 
jektjre  (irandlage  ia  der  piaktiaehea  Venmnft,  die  xwar  mit  der  banaaoenden- 
(alca  A|ip«nq>tfoB  analog  Ist,  aber  als  praktisehe  Venanft,  als  ein  obena 
Bcf  «hrBBSSTBraScei,  (daa  dueh  dio  blasas  Font  aeiasi  Hegel  daa  WlUaa 


BMODslunco. 


27& 


buctiraut),  nicht  dusclbe  win  kanu,  wiv  die  linmdla^  anserM  alIguBeben 
Bnil  Dutweodl^n  Rrkonalnliso.  W«r  diese  Idenätli  g«g«n  Kant  behauptet, 
dor  ttniM  luviiT  seilten,  wie  es  xân  kann,  dam  aim  dnraclben  einhdtlinhen  (iniiid- 
Ug«  anf  den  <!Jn«ii  (tebiete  (dein  der  Katiui!t1:aiuitBi)t)  üeiiknutvbiidigkeUca, 
aar  deal  êmàtm  OeUete  <doiB  slitlichcn),  Vuraekrifteo,  Gebote  eatapriage». 

Kin«  hinrlter  )ti!^'"^9e  Fraie«  wirft  dor  Vcifiuwer  adtst  anf:  „Win  BmI 
Rich  roil  hirr  atw  dla  K  a  t  k  ■■  k  imi  w  I T  k  ii  n  K  der  Slnnlidikcit  |[Vf[en  di«  Vi'mimll 
hecrelfnu?"  <S.  SO).  IHe  rtektig«  Antwort  asf  die  Frage  lullMte  lauten:  nar 
■ichil  Da  ea  aaf  IkeoKtischein  Gebiete  kelue  Entgegrawirkimic  des  sinnllch^D 
^tloffc«  ireic«n  die  ana  diMu  fleiruMtaeiii  llbcrhanpt  cnlnpKnKcndMi  KjitrKi>rii-rn 
niMl  mineB  AiwcfamuiiKsfonni'n  Kiebt,  unndora  erst  boidu  in  thn-r  DiiKhdriii^'anK 
nMOmeo  das  Oaou  der  Erfahrunj;  itumavheii.  m>  Ist  nlelit  e!Diiia«Iit!ii,  warniu 
m  Mir  dcta  ahtlteboD  (ivblot?  aodera  sein  soli.  äoÜ  die  sittliche  NotwendlKkelt 
und  AUgaucöiiheit  «Imuiko  wie  die  loglsobe  ans  dem  Bi^nnnxticin  llbi>rliun|tt 
IllMiim,  w)  werden  auf  dem  aittliebeu  (iebieto  E]n|iirincbe!i  und  A|>r!or'uebes  rieb 
Ktgtnaeiüg  fnrdera  und  «rgSniCD,  statt  aleb  an  widerstreiten  —  An 
<Ki'ji\giHai  wird  der  Widerttrcit  tiei  der  eiK«ntfliBllohen  PrSgunt,'  verHlïniIIicb,  dlo 
iUe  ächii|>]wVbe  Mfiaphysik  (und  ßehiuke'selie  Peyeliologie)  dem  Bewusiitaein 
liberhan|)t  KÎcbt.  Das  Detrimtucta  Überhaupt  soU  das  gattaii^sniil»ig;e  ßewusstseb 
der  Uenaeben  sein,  ra  »iilt  das  i;enerisch(«  Mument  bilden,  dax  iu  allem  iuiliviilncflcn 
BewiuMscfii  daa  glelcbe  ist.  Ks  verbült  üich  also  duoli  wohl  zu  der  siuutivlieii  Katar 
elnea  Joden  wie  du  Rawm-Soin  kiiui  F  Ich  bau  m -Sein,  das  Farbe -Solo  mm  Rot-Sein 
dn  VurlilUlci»,  du.%  ki-in  Uensch  aln  du»  L'im.-.H  WidiTülrttitun»,  nine«  En t|^|:;en wirken« 
Imclebiica  wM.  —  Unaer  Autor  fït'ltlcli  ghiubl  di*.'  Thatsat'he  cloea  soluben  Knt- 
gegeawlrkonsTcnGiiidllcl)  machen  zn  küunen;  mit  welcbeni  Erfoii^,  das  zeigen  seine 
lilcr  ftU3i  dnakcta  Aosnibrungeu,  in  dl^uen  mit  Aamlrltokcn  operiort  wird,  wto 
„nabewusstct  oder  nur  nuTollstSodlg  bewnastea  Deokeu"  (8.  IU),  „die  Kunseqnena 
an»  der  Bejalnifii;  des  Bewuadtaeius,  deren  Wirkaamkeit  Im  Handeb  uur  eine 
leBircUe  und  (nkonsMpiMite  sel"  (S,  47)  „Graduntcncblede,  die  das  Bownutseln 
dofch  adiMin  Inhalt  uigf  (S.  S»>  etc. 

Dm  DrfllB  in  Br.'s  Dbsertailim  Ist  die  Behanplnng,  daaa  die  Selbstliebe 
(foneluner  ansgodrikkt :  die  Bejahung  dvji  Bewnmtnolns)  die  inbaltUehe 
Ktirm  dcH  nittllcbeu  Handelna,  das  Objekt  de»  l'Iliubt|{i!b<>te)i  aiiomarbe. 
Kant  wUrde  wohl  »enig  cbrontaudcn  sein,  wenn  er  von  dieser  „Ueleuehtimtc 
•dnw  Etkik  dnrch  die  ifebnppc'teLhe  Ethik"  «:twiu  wtl»iit<v  „Liebe  üuni  Leben  bt 
allein  IJebu  ut«  indiriduelleu  [oh.  Wir  atohen  alsn  gna»  auf  dem  lindiin  de-* 
Individuellon"  (ä.  13)  sagt  mit  anorkoUHlU werter  Offenheit  nuaer  Autor  und  macht 
■ich  inlt  ricktlgem  utblacbrn  Takt  den  EinwnrT:  „Bie  Branehbiirkeit  ille^cs  Gcftlhls 
anh«int  deshalb  binfHllig  x.ii  sein"  (ib.).  Leider  kiuiu  )iitf  S,  1 1  diu  licmiltAt  eine« 
vi-nwetfeiicn  Vorsnrhs,  der  Selbstliebe  den  egoist Iselieo  Charakier  zu  uuliuien, 
nur  loiUcn:  „Dax  ganx  Individuelle,  d.  h.  eben  da^jenigit,  wodurch  ein  Ich  von 
■ndarnn  akb  uMencboidel,  kann  hier  nicht  giiuxlieh  auaitKnuhioxiion 
«etdeii,  aondeni  ea  bat  thataiUthllch  nnch  einen  Teil  an  dieser  nnpriiug' 
IMian  WcrtacUtsnog."  (^îegeu  den  drohenden  Kinbrnoh  (iiidllmonigtischer  und 
BpilatlBeker  Tendemen  nnsa  (^S. '14  — 45)  ein  C'llat  aus  SuUuppo  herhalten: 
,JB»gr]f(Ufh  M  nnaiBglieh,  diu>s  di<?  -SiJbsIbrJalinng  des  Indlvldrinius  sieb 
irkUeli  aufsein  empiriMibe«  leli  eiusclirüiiktr,  ai«  duri'.hbiiehl  durch  ihr  riKenaa 
nneroa  Wesen  die  .Scbnnken  dieser  Individualität  und  ergreift  mil  elueui  H$it 

18* 


276 


BeoeoMonen. 


Miwtd«n«fl]ek  a]t«  bewnMl»  Wesen  als  siiIcIlg"  (tk>1iiippe,  Ornnds.  A.  Btk.  0. 
RoolMiiik.  lii).  VvTfrWtäut  MiUic!  Aim  Schwan  lisst  rieh  uicbl  Wen*  tnuihmt 
âmtk  k«ia  UMbtwon  wird  «•  gUobhaß,  ÛMia  detwegen,  weil  )ui^I>lt«lt  du 
Bgo  d«r  anittv»  Heaschm  und  m«\»  elpanea  Blolit  vcmolticden  slad,  der  dntch 
uiul  durch  fjttiiniMhc  l'rieb,  du  rigrnc  l^lbX  ui  crhtltcn  and  n  bukanpH^n, 
auch  dn  Trieb  «ur  ErliaitttiiK  tuid  Uebaaptnnf;  Jits  Kgn»  Aiidiir«r  adn  niilittie. 
GeMUt  li»d<«Mn,  du  mI  nOgUdi,  so  irliid«docli  DlmuHnnvlir  die  vorillf  llcha 
ScUltiiiniE  da  Ij(ib«iui  nnd  der  Wrrii'  Auili-rrr  icrKCiiIlbor  den  diP'DrD  I.cIicb 
Bud  den  eigAn«ii  WertM  auf  diuitnni  Ihxlvn  t^ni-sch^^ji.  Uad  doch  Ti-rloiiKt  dna 
slttUob«  OeboC  ngtilfHdi  die  Opferung  dgeiieT  Werte.  ]a  twler  Uauiludeu  den 
oigoBon  Ixibtn»  xa  tinntitCD  Anderer! 

Atldin  der  £th[)cer  liat  es  nicbt  nOtÎK,  dm  tn  Scliupp«':<  SvllKttbi'jtiliniigs- 
lehre  Itegendeu  Endämonlnnns  xurfieknweiMui.  SeJiMi  dif  l*s}'oh<>tu);if  und 
dk  L»)clk  «oTfccn  dafür,  dus  dJoser  Budüinaiüsnins  unmöglich  bl.  Wi^'i 
du  HturuMtHoin  Ilborhaupt  Hull  du  b»»tiuiintex  Wollen  imtl  rin  b<'!<tiiDinl<!ii 
üefUlil  besiticu?  du  Ist  aWht  luiuder  uuraubar,  wi«  wenu  niuu  bulmujilcii  nullte, 
dam  GattnngsbrgrilT  „Farbe",  ilrr  ,,Firb«  Uberhaiipl*'  konioio  elno  bcallmmto 
iMeuHII  Nnd  eine  beHtiiuiult<  .SUltigung  zu. 

H«Bea.ä  U.  Schiratx. 


4 


UmIomc,  Karl,  I'iof.  Dr.     Das  sittliche  Handeln  nach  Kant*   F.lhlk. 
BollaK«   Eum  Jahresbortahi  de»  I^-ceuun  an  Üulmu  lui  Klaa».     Cutiaar 

Du  iKiinn  und  tulii^odiK  fr^'M-liricbi-nn  Kt-'hrilMien  Int  xa  »inen  ToDp  elke 
AnafllbninK  <I(-j'  folifi^uili'u  (inuidKitlunkiMm:  das  von  Kant  auffci^trlli«  i^lii<in- 
gtw^î  bilde  eiua  wi>i»t>uiK.'luiFt liehe  Abetraktiou  aus  di-m  in  der  Menachheit 
Ieb(rndl^>u  sittlivlieD  Uricil  (8  .1).  Das  letaler«  dlktlrrv  olneoi  J«d«o,  deaeen 
llnndliint^^n  ilor  xlttlir.lirn  SchJlixiiiit;  anlMlînKon.  du  (imnts;  „Ilaadulc  an,  d>M 
Du  wuUou  kauuHl,  es  iliüii-u  Alle  aua  d«ui  ^(«Irliou  ft«w«ggTunde  daa  titeicliv 
wie  Im"  (S.  13}.  Db  irUspnscbalYlIclie  Forschung  reinige  dfvact  Ui  nju  Mn 
»htl1<'hi'n  llundolti  lelii-iidtRr  (>«s(iU  von  dur  Rilclcricht  asf  dl«  bi'iuinili'Tnn 
St^wvKKrfliJilc  eiiizelui'r  MeuM^heu.  KUltst^u,  Vülker,  inddu  lie  btos  auT  div  Kiinn 
d«welben  soliu,  und  so  crjccbc  sich  als  der  Begriff  efnea  vbentca  SUteogMMaea 
Kants  katL'K»riHi.'Iier  InipcraÜT:  .Handele  »i>,  da»  die  Haxlme  deines  WilloH 
jederaoit  xu^fleicli  als  Prinzip  cEner  allg«iueinoD  G(aeiif«bnng  gelten  kUiute" 
«der  aiii^h ,  win  d«r  Vurfwuer  dafUr  ugt:  „Handle  so,  wie  tu  luuideln  alla  mw- 
pflicbtct  Miud,  boxw.  wie  dn  als  I*flicbt  fUr  alle  «i  bandeln  erkennat"  (3.  Ifr). 

Du  otMnie  Mtteugvsetx  luid  das  In  uns  lebendige  Sllteageaeti  falho 
alsu  ausdiunder.  Jenen  mtliBlic  xwar  die  der  wisseoschafllfclieB  ('orscliniig 
gcnlgende  unbedingte  Deoliatraung  de«  i^itllicheu  t^.  14);  ab«r  es  sei  wegen  dos 
Abgangs  all«r  Inbalcllchen  Merkmale  duult  bulm  llaudela  niehts  anuGuigeu 
(S.4.3I)).  DleaM  jceoUge  nicht  ToUstXndlK  der  wIsMuckaflUchc^i  Scblrfe;  es 
Ciithnllu  gewisse  BartfuMuBOgen,  die  uiclil  tttin  rein«n  Mttengesela  iMsacn.  Aber  e> 
ad  der  Tjpus,  In  dem  du  Slltengesea  Ubcrhau]>t  nur  prakilaeh  wirken  künae,  die 
AnspiSgiing,  in  der  wir  um  APo  kc&nen  nod  befolgen  (S.  261.  Vj»  rcrfcali«  skk 
XII  JMunn,  wie  etwa  ein  Maau,  den  wir  als  dttii  Ty  pu*  dues  Dnulaebnn  bewfehnes, 
au  dem  Begtlfr«  des  Doutsoben.  Auf  dli-M  Weise  laue  sieh  ein  wichtiger 
Pnikt  der  KiiUk  der  pnkliseheB  Vernunft  auf  bdlo»,  nilmlldi  dl«  Uulenchelduag 


4 


277 


bra  .,S[t1(Mift<««lz"  und  „Tj'pni  des  ^lleniiosL-tzM".    Kur  vexm  tuMa  dii«m 
liied  RiiMcr  Airht  lu»c,  künit«  uaa  den  l«ttl«u  BeatlnmiiDgen  dei  Sitt* 
IMien  bul  Kant  teottwii  rorwerTta  (8. 9)^ 

III  der  pKrlc^nui^  des  Mgca  ZiuwiDiaeiiliifiget«lMbtip(t  stell  das  Gnebae'^MliB 
Setiriftchrn  nicht,  (in.  vcnacbl  in  fr^uffii  «Titenuibehco  AnsffihniDgcii  dio 
BaoptgtduikeD  d«r  KuiliMlieii  Etlilk  dcai  iBi>d«m«B  VontiudniM  nUhet  an  brinircn. 
Et  s1l»4«n  in  dieacB  Zvodc«  aebie  Arbeit  la  5  AlMciuUtie:  I.  L'eber  daa  Vcr* 
liHhni*  Avx  WÎMfnucliafi  ■earn  GomdnbowuntMln  hlnMchtlleh  dor  Ktaiatnb  von 
slUlie)i«ii  Uandfln.  11.  Die  Vuntfillung  rum  siUIichcB  Haodelii  nacli  ili'tn  Gmiicîii* 
bvwoMladiL  m.  IHc  wIsHiiisdiiniicbc  Beatiiumuiig  dea  B«<KrIff<>s  des  ailtlicheu 
lUodtfliui  nacti  dieüer  Vontrlhuitt.  IV.  Wieweit  lat  daa  «litllchc  tluidcln  «In 
OegeuBiaud  DDA^rer  Er&bruiig?    V.  Vuo  iter  MOKÜüliktiit  ^*>^  aittlidicn  lUndolu«. 

Am  irichT%a(cD  dud  die  AnsfUhniD^ii  dea  xirelten  und  drliieo  AbachnHts. 
Daa  hivr  KcwouiieD«  Iltaoltai  fsMt  On.  aars.  IT  in  Miner  ahacliIlMnentlcn  DeAnitlon 
dea  aiitlk-ben  IU»delM  nUMBnieii:  „Sittlich  uenne»  wir  Ans  Handeln, 
bel  dt^m  der  H«na«k  ohne  BeolnflusaiiDg  olser  Nt^lgung  oder  Ab- 
neigun);  «lit  V«r fahren  wHblt  ond  geilen  j«d«n  Wîdvrataod  aolnca 
(iefUhls  dttrebfObrt,  daa  ihm  a«lne  Vurnueft  auf.Grand  dor  thm 
tntell  gcttordenoB  BrfibrtiDg  als  des  Zireckoa  der  mcaBcIiIlcIteo 
Natnr  bbO  (iemelnaehalt  entap rechend  nod  duller  f II r  jeden  Men- 
»eben  notwendig:  anzeigt."  Dort  Im  erateu  Teile  der  Delînltion  elbticber 
Rigorism u»,  hier  Im  meiten  Teile  cthlacher  Rtttlfinallsinaal  —  Der  erat« 
riKiiristisvbe  Teil  der  Uuljuiiion  wird,  wie  Mffl,  uïtit^r  erlKntert;  da*  Sajteo 
der  Walubelt  mI  an  aiob  <r«dei  sittlich  noch  uiiaitiüih  :  sittlich  werde  es  «rtt, 
wenn  die  Watttbclt  Im  Kampfe  mit  einer  «ntge^eosl  eh  enden  Noigung  bekaost 
trir'I,  niid  wenn  *iu  nieht  itn  Iniereaae  einer  anileren  Xel^tinic,  nondrra  ledlglloh 
ana  ItUoluiefat  anf  di«  Vetwerfliehkelt  der  LU^  bekannt  wird  <S.  |0).  Erat 
beides  Kuamfn«n,  U  wiiweodlfen  Verein,  der  Kuuipf  mit  eber  enigegen- 
al^benden  Nelicimg  loA  d«r  Sleft  netgongsloser  Kllckslcbl  auf  da«  sittlieb« 
llcbot  nuebl  uiuih  linefaw  die  Cbarnkteriatik  jeder  Mttlielien  Haiidliiii);  aus.  ~ 
l>er  iwelie  ralioDaliatlsc)!»  Teil  der  Delinition  ^ebt  den  Inhalt  des 
«tttUehra  Ilaodeliu  als  einen  %-emiinfibesll minien  an.  Das  slltlleho  il:uidetn. 
Ml  hlrcn  wir  bierza  (S,  1-1  n.  S.  2A),  ael  ein»  heiuiiidere  Art  dm  vernünftigen 
lUndelfei.  IVïbrend  aber  tu  deu  anderen  Arten  veralUtnigeu  Hnndebis  auf 
Grund  elnor  vurwloicendcn  Nctgnng  und  einer  durch  Erfahrung 
ICcbildvten  Einaiobt  ein«  Keitcnni;  Ulierwuiideu  werde,  werde  in  den  iritt- 
ticheu  Uaadiaugen  auf  liruud  einer  dureh  keine  Err:ihrnuK  an  die  llaud 
gegebeneH  and  aas  der  Vernutil't  selbst  tiervurgcbendcn  Idee  nnd 
dUM  vbenlälls  der  Vernunft  entii[>rint;i'ii<len  Unterordnuui;  de.'«  eigenen  Ich  unler 
dine  Idee  ebe  auf  Krführuut:  heruhnudu  Neiguu)i;  Überwunden  (S.  37}.  Ina 
Viwatekenden  wurde  schon  darauf  nufutorksani  geni:tcht,  dass  dev  oibisohe 
Blgurlimins  de»  Vcrâwicr»  durch  iwei  .Merkmale  chariikttirinicn  tu.  \h»  cml« 
Merkmal  war,  da»  ^-rade  nur  die  Besümiuiuit;  durch  den  PHiuhlUieb  (neigun)^- 
liiae  miiclutohl  aaf  das  slttUcbc  Oebct)  eine  Uuidlung  silllUb  machen  soll,  nicht 
(De  6««lnuDnB|C  durch  eine  nattlrllcbe  oder  ancraogeno  illnnei)riintt  zu  dea. 
Bandlnnipm  der  betreffenden  Art  ab  »olelien.  Das  awcll«  Merkmal  wur,  d>M 
die  Ilan<IIuii|r  nur  dann  ab  ntttlieli  anerkannt  werden  soll,  wenn  der  l'llkhltrieb 
BMb  daio  des  Kampf  mit  eiiieui  entgcgenatebeixtea  Triebe  bestanden  hat.   Üeid« 


278 


KaesHloMk. 


I'lioktc  tiednrf»  «iMT  gexHidorteit  BeaprMbug;  u  die  aicli  die  Kritik  Am 
nOlmiilUilaclieii  HoracnU  pttwnd  uhUImM.  DI«  dudiB^^a  Gralchtspniikt« 
lier  BenrtoHiaig  wurden  ro«  Brawiiwaitm  in  olacni  tii-iiuudviri-a  Artikel:  „1>n  Ri|p>- 
rinn»,  der  RstiantUanaa  und  der  Âltrabnna  to  Kute  Etbik"  lu  eiii«r  dei 
nlMutcB  NniDiBen  dlcarr  Zcfteobrift  cntwiek«lt  wenl«ii. 

lUUe  %.&.  H.  Sehwsn. 


Uelnc,  ««rlurd,  D4a  Vetbiillola  der  Aeatbeiik  tut  Etbik  bol 
Seblllcr,  CïitbeB.  P.  SdiWlIet»  Erben  ittW- 
Wciu  dlMea  lieft  la  den  «Knoutiidica*  Beqircchiuig  findet,  s»  beduf 
dai  wulil  k»in  (dn«r  IlecfctferUKUUK ,  da  flir  ^«Jiiiter  das  älndiinn  Kwim  erst 
den  ffeg  utifCle.  nan  Ober  du  VorkiUtiili  xwlsoh«»  Aecthedk  lud  Btlük  «■ 
aelbittiLailii^ii  An«cb«uaBfmi  xu  gclafigcn.  K«  Ist  diu  »o  aelir  drr  t'iU,  dua 
die  ftflkereo  Votauobe  äctiUlera  nt  etncv  KUining  di«Hir  ?ngo  \uutta  loobr 
Inl«reue  oncgco  kUanon,  imd  dase  auch  Id  dot  vortl^eodefi  Sdirift  die  karm 
Abaclinitlc,  welch«  dicaen  Vomtiifun  xen'idniel  «nd,  ohne  Seh»Aem  flIr  dM  Oo- 
aaulerKetmln  hiitteu  rurtblvibeu  kilouen.  lui  koni  aber  dem  Vf.  wohl  dnnsf  an, 
eine  gewisse  ValIstUniIlK^vit  In  biogrHphlaclicr  Anotdmug  m  erxieleu  nnd  no 
bandelt  er  kürt  Uliur  diu  p.lugriidiui.-ictianniiKrn'',  Ober  dl«  H^li*i>l>ltbne  ala 
moraliache  Auslall-,  oud  darauf  tlbur  die  .Kiiuatlcr*,  wekbe  er  tehr  liobtlit  iroti 
Ihrer  gereifte»  po«tisohrn  (\inn  doch  no«h  vor  diu  Scbwelle  de«  elgmitliclicfi 
QedankmaafbaiMt  doa  Dicbterpliiluaüpben  vvrweiitt.  Ani  Ebiftugc  iteheo  dann 
die  beiden  AufaSti«  Über  die  tragische  DIcbtUDg,  welche  acJion  dun  GaUoaa 
Kants  zdfea,  aber  doûh  mich  nii^bi  die  Absidit  erkennen  lassen,  slcti  uia  Kaat 
prinxipfrll  dl«  elgni:  WeltADsctiiimiiig  nen  i«  «rbanoiL  Der  Vf.  schreitet  dum 
wuititr  tu  deiu  AursaU  .Ucber  .^mnt  und  Würde",  tn  d«n  Ktai^Miicji  dca 
,Kal)las~  lind  endlich  au  den  , Briefen  tlbor  üathotigcfao  Eizirliiaig'  vor.  Viel 
Koacs  bat  ift  auf  MtiDem  Wese  niclit  wiilirgi-nuiiinicn.  Er  gicbt  fine  UelMinleht 
d»  Itilialts  dur  Abbandhmgeu.  wubei  er  j^etugeiiiUdi  auf  dJe  einaeliUlpjcc  neiuT« 
Litiemtur  blawel«t,  und  gelangt  erst  apüt  ai  sebcin  (jgentllclien  Tbeana,  dem 
Vcdiältiila  der  Ethik  xur  Aeathcllk,  nm  dann  xu  konalatiuren ,  dass  es  SetklUer 
nicht  gelungen  ist,  in  diesen  Abhaudlungou  uiueii  uuiwt-ndigi-n  '/.iwuaun^JUag 
swiKdien  der  üaihettocben  und  der  uiuralisehun  Itüdung  &aehsuv>i.-i>en.  Üa»  Ü 
aweifeUoB  ricbtlg,  aller  ea  lat  wcnltc  damit  Rcsagt^  den>  Setiflkr  bai  sidi  hier 
gar  nicht  die  Aiifgalxi  ciiic»  »»[elii-ii  NinilmuiHi'x  t-c"!«)!!!  er  bvfaod  rieb  bier 
littUK^r  auf  dorn  \Vegt>  rein  äüihclisehur  Uutcrauuliungen.  (Auch  der  AufsaU 
„Uober  dun  uiorallacben  Nulz«u  äsllioliseher  Sltti^u'  belracblvt  dicaca  .Nnlacn" 
nur  als  uioo  bollSufige  Nobv^nwirkung  und  denkt  nit^bt  daran ,  dk  SlltIkhkeH 
an«  jenen  .Sitti:n  alutuleiten.)  ^Vob.l  aber  buaen  muncbe  Slcllrn  der  AbhandluBgen 
crki«nnrn,  ilasK  in  Subillen  Geäst  ein  auleher  Zuaiuiineiihani;  bctrtand,  und  e»  1st 
g<TwiBx  liitertMviiuit,  Um  xu  erfoneheoi.  Qnellcn  tou  qratoxatlMtier  Art  haben  wir 
fntItIcJi  uli'hl;  Wühl  sbur  b  SchlUcra  dIdakllschcT  Dleblung.  der  tyrlaeben  wie 
der  oiiigraminatiaclicn,  dncJi  HhenjocDcndcn  Itcicfaiun  i-vm  SlitntnnngnttngHlaEen. 
Nnr  selten  nnd  verciu/.rlt  ktimiul  II.  auf  «k  lu  a)ir«cb«D.  Aus  Iluicn  arlicinl 
wir  bervurang^en .  dass  .Schiller  zu  cLoer  IbD  »clbei  befrtedigendon  Ijünaag  dca 
Problems  nlcbt  gctangt  Ist.  Er  «sr  In  einer  »cbwt«rtg«D  I.age-  Pit  Kaat,  sowie 
er  Moni  nnd  Aesüiciik  bi'stiuimt  hatte,  big  ditiav  Sehwicrigktdt  nicht  vor;  er 
hatte  Bberhanpt  kebe  VerbiuiJuug  xvriacben  bdden  Gebieten  ataiaivrt.    Sdhilkr 


379 

Ucll  in  drr  Amllifilk  den  Kut'sclmi  Stmidpuuki  (tat;  tni  F.tbincbra  batt«  vf 
Nlcb  voo  tlun  t^olfrrat,  latu-  tue  bImoIiiCo  SelbsrxdDllKsainkeii  der  elhb«lien 
CunlnTuni;  anf||:«gebea  nod  aieb  oben  ilailnruli  in  ilii;  Kulwi'iidiichvil  rorMi»!, 
(in  Vurliiiluibi  »ut  ïnlbiTtbrlu-n  AiifKnli«  int^liKUnf^fspu,  Ala  or  <li>3  «Ideal  nod 
du  Leb«a*,  den  .^Spuiergani^"  dkliirlo .  itioulitu  i-r  |(laiib«i ,  dIoM  Anf^calio 
feW'»t  tu  bbcB.  S«iM  lobElen  Gcdk^le  thet.  wiv  „Dor  l'ilitriu)",  sd^ea,  ita» 
tf  ai^ltMl  Mbc  Uimuig  d«r  ipoBeit  Lubvnsprutili-iiin  nl»  iiicM  H»sr«feh«iid  erkmit 
lialtc.  Nickt  so  Mjne  apnioU  üsÜieäKlifri:  TkeuriMn,  dk-  vt  mxili  in  der  Vor* 
rctUt  lar  „Rntit  von  UtMJu"  tnit  r«li«r  Slcliorlielt  taA  Klviivit  au«!i]>Tiolil. 

Jtom.  Otto  Elaniaok. 


Rrnrl  Hcli««ii.    L«b  otIj^Idcr  blitorfquca  â«  U  théologie  de  Bllselil. 
Parw,  FlBchlMdlia'.  p.  1^4.  $.    I$<il, 

Ëla  J(Io)^ter  fhrnilnbicher  Tlt«uli»Ke,  wiibivorlraut  mit  dor  thi:ol»K'>t<'-bca 
ptiiloeophiacti«D  Li(t«rstur  beaondere  auch  DeuiauUl^d«,  unteruliumt  ea,  die 
Aogie  Albrcoht  Itiinchl'c  %\»  Ergobols  aiu  licm  Gtiogc-  Act  blslicrlgen  pkilo- 
■uphiiwbea  und  Üieuluglnolien  Entwiokoliini;  xii  ittkliirim.  Dili  cliiruh  S;icbki'uutnis 
and  {itSzlse,  gewandte  DacsWUuiig  bervurTägeciie  Wt<rk,  dax  jedeul'alLt  über  die 
Bittohl'snli«  'nifQlogHi  fid  bMscr  nnd  slrhcrcr  zn  oriciitictcn  {m  Stande  ist,  ala 
die  giiwIUiiilicbeii,  ilire  geoohicbllichrn  BiMliuKu^Kt'ti  au»  dem  Auge  buutjuden 
IkaKtdlungco  von  Freundes  und  F«!ndes  Baud,  vi-rdJent  aatii  tn  d«n  ,.Kaat- 
■todkn"  bcHpruchei)  xn  ncrddn.  n«<nD  in  don  meisten  nnd  wlcbttgstoti  Prubkoicii 
»ebmr  'Vhvoioffic  bat  liilxchi  u  Kant  «pini^ii  IlBiiptvorgUngor.  Su  v»r  alluii 
Dbgen  in  der  Ktkenntniirtbeurii!,  in  Bi:trt-IT  ilvcea  Sc)iti«ii  gcnz  riobtlg  ein 
Mwanken  RItscbl's  von  Kant  zjt  Lotte  und  dann  von  Lotio  lu  Kant  bonatatiert. 
IVrocf  iiu  tJrlcil  Über  dii-  ^riri'ïhniîchoa  G(itt«sbevrei*u  und  llbcr  drn  tnonliitahai 
OuttMtirwi^lii,  wii  b«i  BitHcbi  auoh  cb  Sobwankuu  xa  beuierken  Ist,  sofern  er  In 
der  ersten  Annage  wlnoa  llanptwerkra  dein  moralfacbcn  Gottesbrwnis  oiiio  In 
air«igc«i  Siaa  wliisRR««biifUiclio  Bcilruliin);  vlndiiicrrn  will,  abi-r  in  der  dritten 
Auflage  vllllig  auf  die  Kviit'scbe  AuKebiiuuu);  ciirtickkomuit.  Wottorhin  In  der 
Qiti«iiilnj(ic,  wii  Ititavbl  ebunfalla  auf  Kaut  lurUckgroift,  abi-r  diu  bloss  moralisch« 
don-ii  ilii-  n-ligiJiac  Anffaasiuig  ami  diu  rein  iili-alr  riursti-Uiiiii;  l.'hrixti  uln  ili-s 
Urliildra  der  )ç^lIl«■obigflfillli)^•'H  Mnwcbhuit  durcb  ilii!  Efgi'tioiase  uxogt'tiscli- 
kritlsclii-r  ('"fKliaiiK  ergiinf.L  Atholicb  »uilit  HilscLi  In  dit  Lehre  vom  lUiich 
Gott««  Kaul»  uioraliBcbe«  Beieb  u»!C  der  religiösen  Iduir  Si^hli-iurmiithom  ku  einem 
Gauen  in  der  Art  >u  vetcJntgon,  dxm  diu  Moral  nicht  diu  Quelle  dur  Rcligtoo, 
aondera  die  BeUgtos  die  Quelle  der  Moral  bildet.  Aui^h  in  der  Lehre  vou  der 
S«ndc  greift  BitMlit  »of»  Kant»  Lehre  vom  radikalen  B»Bon  r.iirllek,  hanptsäcb- 
Beb  iiulrm  et  dem  begriCT  der  Erbschnld  den  iieKci>î  der  Kittliuheu  ^'e^auIw•^rt- 
Bebbcii  migeg^nBctzi.  Doe.b  crflbn  diu  l^ehre  vom  radilmku  Busen  bul  ßltactil 
oatet  dem  KInfluw  .Svhlei<-nnn«ihcrs  eine  iruaeutliebc  Mildenmg,  ja  uigeiilUcb 
tina  Vurkebnnig.  Boaunders  macht  sieh  Rant«  KiuHiMs  bei  Ititaehl  iu  der 
l^lire  von  der  BeehtforUguiig  and  Vrniilhniuig  gelleud ,  von  der  Ja  das  Ilaupc- 
vntk  aeiBOD  Nimcn  UUgt,  und  Wut  runiliglieb  En  der  Anschaunng  llbcr  die  Be- 
l^dntnng  d«  Ti>d<M  (rhriali  für  dii'  Gcaietndo  ;  hier  llbr mirgt  der  t:tunu!i&  Kant» 
ndlg  den  Scbleiemacliers.    Ein«  Sutiln.inbbaudlung  faa»t  daan  In  kritischer 


UcbenUt  das  E^hnb  tier  guuea  Unlttsoehnag  s^MnM  —  ém  gnao 
woklgelngnM  mat  sehr  sa  enipfehleDde  Bach  cii  traSmto  B«w«fa  Ar  Mt 
■tiarik  B«dMilntc  der  IlilocapUc  KttO*  für  din  llieiJu«:»«)  der  flcgiwwin  ud 
Zakimft. 

mMiocw.  D.  Arkdm  Bwir. 


Selbst  anzeigen. 


Kedmvfc,  D»tM,  t>r.  pkiL,  Die  Ftetbeltslehr«  bel  Rtnt  und  Sehopen 
haaer  plu.  Berlio).  IIuitHirg  nad  I-cipxlg,  To«.  1SM(.  X  o.  S!)  S 
Di«  erste  nutcifolle  Plfferem  bcidet  PUkwoph»  ia  dn  FrvDidtalrJiro 
b«st«-ht  Id  der  FaaiuLg  d«>  Begriff«:  nach  K.  ksiu  FroBidt  «aoh  «be  pvai* 
tWc,  n&cli  Sch.  oar  negatlre  Bed«itttuig  haben,  nihnnd  K.  den  ncgenaab 
der  b«[den  H<DptTidiiaBg«a  pUkieupUaclteB  Denkens,  R  eal  I  s  m  D  s  n.  I  d  en  I U  IB  n  K, 
aus  doD  «ailDomiacbcn  ErkonatniMlcmeiitm,  Ns1urbcg;rirr  tin4  Fri^lholisbt» 
griff,  herleitet,  ffihrt  ihn  Sch.  auf  den  Gageantx  der  AtuiK*og«pti»ktr  Imldf« 
DcnkwctecD,  vum  Subjekt  od«r  Objekt,  anrilck.  Die  Korrplailrltit  tub 
Subjekt  wMi  Objekt  beieieluivi  den  Schneid cpmikt  bddet  I'iiiloKipben.  Danuu 
erglebt  altb  die  VeneUedeobeil  dea  Weges,  auf  deao  beide  PhilosopUon  xam 
Dlag  an  sieb  gelangfOr  und  die  renctOedeiie  Bsdeatung  dee  Lciitcrea.  K. 
kooamt  don  Dlig  an  idok  von  ansscn,  dnrdi  elaca  Sehlae*  bd  und  gelangt 
a«  dnem,  rom  Sabjekt  naabhlngigL-n  tnnnaetidefltalen  Objekt,  dem  Oroade 
der  Sinnlichkeit,  Seh.  dagegen  von  Innen,  «ud  gelangt  luui  Kern  dur 
Naiar. 

Die  eigentliche  Schwierigkeit  d«  Frcihataprubleuu  bwiiclit  ta  der  Unter* 
brechang  ile«  Kontexte«  der  Erfahrung,  veloh«  durch  des  EiogrUT  der 
Kreilii.-it  iu  ileu  Welt  lauf  euUteheu  cnilaste.  Db  dieae  SdivletlgkeU  tu  beben, 
»SM  akb  Kaut  mIiud  In  der  Krlilk  d.  r.  V.  die  Onmdillge  der  positiven 
Freihciiïlebrr,  io  durl.uhro  vom  intclligiblon  Cknrskter,  TofwegBehmcn. 
Z«r  irfiQuaophiseben  Venrbdtung  de«  BeglUb  SUtliebkdt  im  gefncinea  Menvdiea- 
verslaadc  irlrd  denelbe  von  Kant  unter  doo  crkcBninlsthcofetiscbt'o  fiedidibtpnnkt 
des  (noBwondcnraten  Idoslismiu  gmdlt.  Auf  (Liuse  Vldat  werden  seviiii  Usnpi- 
moneotc  cl<;r  SittUchkdt,  drri  Fiirinvln  ilcn  InipmlivM  und  endllcb  das  Identi- 
fiateruugspriuxijt  vuu  FreUidt  uud  ïiluUclikeU,  die  Aatononiic.  gi'Wüonen. 
Die  lotzic  Bynihctiselie  Bcgrtladang  des  katcgortscbea  Imperativs 
giwnbieht  üiircli  ilun  Ilinvei«  auf  «lu  dunltnliachc  Bowasaiseln  de«  raura- 
lisoben  SubjokU,  iui  letzten  Abïcbiiitt  der  „(înuullegnng*,  der  von  Fiseher 
ItbenohcD  und  vou  Cohen  uuhallbar  inleTprctiurl  worden  bL  Aus  dicM-r  I>it- 
Htelhmg  erj^cbt  aldi  ein  ralprokca  VcrhlUtiila  der  „Kritik  der  praktbeJien  Ver- 
■uaft"  tar.,liruDdl<igun)r'-  —  Sch.'ii  (inindirrtnm  beetekt  fn  derpaj^cholugiseben 
AvfEtMimt;  der  KanitHebeu  M»ralj)liilu)iuphie,  er  rerelebt  dan  K.'mJic  Fnailaacat 
der  Ethik  empirisch,  «äbrcud  K,  das  iranasueudentalo  beabalehlîgt.  r>nrch 
die  ZusaainicnfasKtDg  der  l'robleuM  der  Eäiik  und  der  Erkuonnitsihcorle  in  das 


■thIapii-inartaphyslGch«  Problem  des  Paselos  crglcbl  sltb  A\v  ScVmIm 
BvsrilBilunK  duf  Moral  aus  4l«n  IwJilcii  KardinalMÏtxvD  tcbtcT  PhihHti>|>)i[(i. 
Ueldo  FkiloiM|il)ea  6iul«u  die  lUs)«  d«r  Uursl  iu  de;  KrkcDutnU  du»  tnua- 
•mmIcbUI«!!  Idtaibiuns  nod  AnerkeBiiniig  d«s  l]itelll^lbl«ai  Im  Bowuuuelil 
dM  Ifldhrhtinuns;  die  DilTerMx  i-rsiel»  sich  aus  der  KaHsBOK  dea  cthUcbun 
l'tobleniB.  K.'s  Auq^ngspnakl  Ist  daa  Sollen  In  dor  prakllaelien  Veruucirt, 
Seh.'»  dngi^n  dan  PhliBomeo  der  moraliachcn  Ilandliingcn  In  dor  fit- 
fabrtiBg.    In  dleaen  vencfetodeiuii  Sinne  füllt  aueli  die  Li3MiiiR  an*. 

Da»  VcrUUtnla  bcUor,  tod  nloudor  abwcldionder  DarsMlluaptD  d«r  I^elm 
mm  bieUiKibl«n  Charakter  la  der  „Kritik"  und  d«r  „KritlMhtrn  Itelf^iicMiuig" 
wird  dabin  prSiMert,  data  dl«  „Kritik"  dte  Erlisltuug  des  Koutext«»  der  Er- 
fabrnog  troU  der  tnaraliadien  Frvibclt  nnil  dl«  llobiuig  des  Wldeniirui^bs 
nrbcfeea  I^tst«rei'  and  der  koKioologitehna  cur  Auf^abo  hat,  KShrend  die 
nXlbiMlie  Beleacbtnsg"  die  Freiheit  und  Elu  hell  der  mutaliüohen  PemUn* 
llchkeit,  iiir  ErklllnitiK  doe  BawuutMiu  der  tBoralischea  Veraulwortllch- 
keil,  lUiereu  will.  \m  AuohlniR  in  die«e  DuRciliing  werden  din  Ki&hrlt 
der  KanilMthen  FniMuielimi  gegen  Zange  verfoditeD  und  die  AafTaaBiniseii 
Fiseher*  nsd  Coheni  lânudar  gegeii<Iborg«M«llt  nnd  kritklert.  Gegen  Coboas 
Au^bssung  vom  IVeHea  der  Frciheilakuusalilät  wird  der  intellifcibin  Mechnnla- 
«US  betoBi  und  ana  d«r  ,JCr((ik  der  L~rt«>Ilskraft"  belegt,  —  Bei  K.  bat  der 
bhttllgible  Cbimkter  nur  muraliaehc  Kedeiilunit,  ^ch.  di-hnt  Ihn  auf  die  ge- 
iamte  Natur  tua.  Duruh  die  Entwlckelung  den  un^taiihyaitch-cvohitio- 
nlstlsrhoD  üedaaheiiii  de»  VotontaiiRnn»  wird  äck.'s  Lehre  roni  iiiteUisibleii 
Utaarakti-T  im  ZuMniia«ithatige  mit  dun  OruiiJlugen  HoJni.':»  Sysienu  da^jeetcllt. 
nUmif  «erdiî»  alle  IMfferenxeo  beider  riiildnojilicn  uu«  ihren  (îmndprimjpldl 
bcleu(ilit«rt  IL'a  Primat  der  praktUchea  Vetuuctt  liuioht  »ich  nur  auf 
,ikiu  Inball,  nl«ht  aber  anf  die  Furiu  der  murallKohen  Erkenutnia,  diuw 

ioleilaktaell,  bei  Soh.  hingegen  negiert  der  Primat  de«  Willeiia  aiicii 
I  r<inn  der  Intellekt uelien,  und  die  moralische  Eikenntnl»  muts  Intulllv  sein. 

IL  bt  dlo  Jnumgibia  Thn"  eine  freie  Wahl  dux  .Subjekt»,  nach  Seh. 
legt  dk  rreihi-ii  im  K»»e,  die  niuralinohe  Pernüulichkrit  geht  verloren 
od  es  bleibt  nur  oiwh  die  allgemelue  luuralisohe  Teudenc  des  Daneina. 
Ctertuttonburg.  D.  H. 


Hrftbn,  lax,  Die  Enlwloklung  dos  Scelenbegritfos  bei  Kant  Di», 
rioldelbcrg.  Uipxîjt.  CÎMlav  Fook  tS9tl.  lîu  S. 
Dk  Schrift  <rili  die  ntetii^  Kulvickelmit;  Kants  an  den  von  Ilini  gogebmea 
Losungen  ejnes ^ewaliimbleui»,  des  psych-.'-pkjsiselieii,  dartliuo.  Von  rein 
niioBtBailHhein  Standpunkt«  ansgchend  gelangt  weiturbiii  Kaut  ta  dur  Uuliiung, 
iIbmi  dip  ctnptrhwhe  l'syoholugîe  die  eit;entUehe  metaphysische  KrfalirnngsvisseD- 
sekafl  vum  Menschen,  die  raltaule  Psychokigte  die  scbwotsis  aller  philu«i>|)ht»ohcn 
Cntenadnugca  soL  In  seiner  .Schil  „TrXaiDo  eines  (ieiKteiselier*-'  erklKn  Knut 
den  Begriff  des  Uehitus  filr  einen  emctilEchtintTn  nod  hSlt  ea  fUr  uuniOglieb,  die 
(irltndo  far  don  Kuaamneoliang  vun  KSrjier  und  (ieiat  «u  üaden 

Die  LiSsuBg  de»  payefci>-pliysl>Ghen  Problems  finil«i  »1i-h  siclx  •■ag  vrrknBpft 
alt  dM  des  RaonprobleiDs:  mit  dor  fuadamenfaien  Acndcmni;  dt?  lutxtercu  ullt 
inch  Hau  «olehe  dn  i^mtirrm  ein.  Kine  tationah»  fayehulugie  erscheint  nun 
ftOig  nautllglicb,  es  glebl  nur  eine  enpllischo.     Das  Ist  dl«  Grnudlehr«  ollci 


262 


StRwIaiuaiKWi. 


rulgendcn  Scbrlftea.  SI«  erhält  Ihre  VoUendwis  In  den  Pinlogiaatea,  ivn^ 
liûtoriMili«  iiiid  fonniU'  lkr«cliii)cniig  tm  •rwriaeii  vcTBiicht  wird.  Ei  win)  daaa 
■uf  die  unrtelidsen  VcffaUgvoieJiwffungra  kiii|^w]t««ii,  Avna  Koat  aioli  is  mdora 
Angriff)»  gtf«a  die  HOjtltohkoK  eliwr  Psycbt>1»irlc  als  WhMBKluft  MlwUig 
ICcnuukt  hat.  Zum  Scblnm  »ird  die  Antwim  Kantx  RnrSOoiDMirtnp  Work  .Ü«W 
das  Organ  der  ä««le"  b<wjfri>oli«ii.  Kant  ftd«t  bivj  von  riner  dj-ioiiüiwKeii  Or^ 
gaotntta*  dM  Odhlnu,  wf  c^nbckcn  rrlnil|ileii  berulieiid,  eine  L«hr«,  dk  maa 
■b  V»nrricniibmft  d«TJcni)[(in  von  den  «peafiBciiCB  SunuMBorfko  bnelcknBn  kau. 
Uiiixig.  3L  U. 

fiMCirii  A.,  Prof.  nclla  R.  Uakcrsitä  dl  Piüonna.  —  F.  A.  Lang«  e  II  Hsterl»- 
lianii).  tlrvMMv  A.  aiuosxl  liM.  IMS. 
L'aalore  ai  v  irrupoalu  d)  far  conoRcere  >)  publico  luliano  11  peiidero  d<l 
IiU|^  ({iialc  BJ  nnuifr«sM  nclta  sua  cdubrala  Rtoria  dul  Matcriatlino.  Sl  ■> 
olie  quCHts,  uiv|{li(i  ohti  uiia  Mluri»  ver«  e  propria,  i  un  lentallv«  it'orvUco  dl 
delianilazJitQc  di-l  Mätcrlaliüiuo  sdcntificu,  rlspeitu  alle  eolgerae  atoraU.  estetktio 
o  rcÜKlosc'  iliiruomo.  Qnr"!»  tcntaiiro  ri[>«*a  «u  dl  uns  InUiTprMailiHia  del 
Kauliximi  vourorun^  agti  iittitiii  rnnuttati  dulls  i<«ii-na  ponitiTa.  I.'aalcire  dmi  al 
liwita  ad  cspurre,  ma  rlvivo  !u  sc  stesto  e  eerr*  d'la(«^rare  I  princlpi  del  Lange, 
■«nrnando  a  nni  riinicni'  tnv  11  Kanlinmi  c  ü  Po)iicivi«nio.  «  onchlndoiidu  etie, 
anche  dupu  1  reoenti  iicii|^r«NNi  f«tti  ilNlIa  vunosiwuui,  i  principl  d«1  Ijugo  pnr- 
m«UoDi>  la  nlgllore  autuxiuno  di'lla  profunda  anlinuniU  clie  iravagUa  lo  qiirfhi 
nwdornn,  l'analiri  dbtolventc  delk  i^t^iiMixa  du  una  parte,  la  Mtu  ardeoto  doli* 
Ideal«  didl'  aUia. 

Püleriuu  -  Fireux&  A,  F. 


Merlcn»  0.,  Pruretaeur  ä  rtJniver»!té  de  l.l^ge,  Dea  limitea  de  la  philo- 
•uphie.  Paris,  J.  Mlcholct;  Namiir,  Wrama«l-Cli«rllor  tbM.  (P.  3U0). 
Ccl  ouvrajcu  cM  iin  travnil  criliiiu«  iiui  trait«  de  la  pouibilili  et  do  la 
poTtC-e  dv  la  pUluouiihie.  Cult«  «lueadon  est  Testée  onverte  de]Hiis  Kant,  ut 
eile  eiti  la  pliu  liuportanto  de  toutes  ccIIm  que  la  pliflaBVpblo  Bonlèvo.  Koua 
tnireisuns  en  ce  moment  une  i>vTi<ido  do  lanitude  et  de  otite  diMit  la  penaiu 
ne  pourra  tuirtir  i|u'â  la  eoudttiuu  de  dAUtruilncr  areo  prioitian  lua  boriMa  dans 
lRU]neilcii  lu  uisuu  liamaioe  est  renfermée  et  de  PMotter  (jne  ces  bornes  procè- 
dent du  noir«  situation  mCine  «a  Eiee  du  nionile  eiiérienr.  L'inlnidQclioH  de 
notre  travail  exiHWc  eu  trnnts  gèiiiîraux  eu  point  de  vnv  cKliiguc,  et  les  différents 
e4ia|iilre!i  qa'il  eunrprcnd  en  fout  rnpiitlcillou  aux  qocstlous  apèdslee  dont  s'occu- 
pent lus  diverses  parties  de  la  pldloaoplilc. 

Ittge.  0.  IL 

llnchner,   KdMsrd  FrtiKhlln,   luntruclur  lu  l'«à*^ogy  ami  Phflosopby,  Ysln 

Uuiveraily.    A  Sludj    uf  Ksuls  Psyeliulogy  witU  refercace  to  the 

Critical  Pliilusophy.    (DU«.  New-iliven  t!t<j.1).    ilouograpli  Supi^euietil 

to  tlie  Psjpcboloicical  lUview,   IMM.     Use  UUten  ft  Co.,  New  yark. 

(In  press). 

This  b  tu  extended  study  wbkdi  icsilicrs  KanU  vnrioua  sod  «Dccnaive 

oplllow  on  psfcboloKieal  tnallcr*  s«  a  basa  trnm  wUcb  to  usiiniale  i:ritlcall]r 

tbo  mott  bnpottant  eonclusiuns  arrived  ai  Id  the  llueeCrltlqucs.    Pajcbolo^ 


« 


I 

4 


SoTbaUiooli^.  —  Lttteratarberlcht. 


288 


lu  Bade  gtwt  Btrides  in  tlio  lut  cestnry;  anil,  lliu  uicutUiiiiiii'tits  \i(  Us  I'mpirlcal 
bqalrfM  uid  thu  u»reil  Rondadoiw  of  it«  spcraUilv«?  conairlcratkinR  »ITnrd  % 
pniGtabb  view|iuint  fruni  wbieli  lo  Apjireciiito  the  gnat  Ubm»  «f  him  whit  .ituil> 
■Ituut  Id  the  fota  trout  of  this  niodcni  Mtleoc«.  But  tlie  Käolliui  |)li!t<isoiihy 
b  dmply  wfliionoRd  by  ili  »wa  pcculiu  psycholufj^.  Wlint  iliiLt  is,  and  lu 
{nliuiKM  i%  tbe  CrKIca}  sjalem,  Ih«  "Stwly"  Allunipta  to  bring  tugc^llicr  iiuiKt 
ibeTuimnhesdj,  Mfotlows:  Chuptorl.  iBiroductoTj':  The  Iden  of  Propuudoutidij', 
U<t  KnalH  pNjrcliaklgicsal  Problt-tUj  ('h«ptur  I(.  1'*}-uh<i1oK)'  in  Knntn  r^nrvpliau 
of  •  WiHHi'iiMluftlleLe  Eiwyclopädiu"  ;  Cliapter  III.  Kiupitioal  Pujiliulogy  and  tlio 
l'on»  of  ibo  Critic»!  rbilosophy;  Chapter  IV.  Rmpifk»!  I*»vcijology  and  the 
ConlvBl  or  tttti  Crillul  I'liitosupby;  ('lupter  V.  Italiunnl  I'^ychiilogy. 

Tlie  'Study*  eipeuds  itself  lu  running  discussions  of  the  varimis  poiiits 
m  Hoy  sppc«  in  Ihu  eoanc  of  it*  projcrcns,  And  dncs  not  nndortakc  n  furiuulaiy 
dcfenac  of  specified  ibi-Bvs.  It  is  believed,  buworcr,  tbitt  ib<i  rami  lhomiif[b 
»fpnxiuion  and  crltklaw  of  tbu  Kantiau  ))hllosi>phy  U  best  sneured  by  «uah  a 
piycboloi^cal  approach  to  ths  s^stmn  us  liio  "Study*  alMBpts. 

NcwUaTVii-l>n;Ndeii.  E.  F.  B. 


Litteraturbericbt.  ') 


niitaiaun,  Ot<o,  ProfcMor  In  Png.  Grschlolile  dos  IdeallBuas.  Zvclter 
lîiud.  BiiiiBKhwciK,  Vi^wf^  &  Sohn  H>3t>.  («81 S.) 
8.UT:  „Pie  I^re  Kiuita,  in  der  «ich  der  Gdat  des  Jahrhtmdorla  [dor 
|^iin:llmo|tI  xutaninieBfiust,  bUdM  d«a  Oegeopiil  des  ThomiHmuH;  wenn  iliater 
idealen  PrfaiKl]>ten  nach  Ihn^  obJelitlT«<ii  Gollnng  niirdigt  und  xiini  Zo- 
nwlrken  rrrcinij:!,  ïîi-hi  Kant  Alle»  In»  Subjektive  uiid  7,errelMt  dag  Zu- 
nK^ttllrigi.',  Würo  Kaui  in  drr  (ïeadiifhlr  iliir  PhilDWiplii"  aueh  nur 
|iniK«nna>iiiMi  biruaiMlcn  gewesen,  so  büttu  er  iu  dnu  «rhulmitischen  Ki-nliMimti 
[In  wrJabuui  der  Vorf.  den  ilGhopunkt  aller  echten  Phitusophle  lindet]  dlc:^ioUc 
etkeuucD  nSaacn,  ic^ttm  die  bei  Huinoni  ZerelllmnK'^^r'!  d«T  llniiptantnilT  v» 
Ijkhtfn  war;  da  «r  aber  unr  da«  Nüeb>llii>Ktiude  iUKrrldicktv,  hu  nia«ht  i-r  die 
tiAJ&mhf  Vvltie  XU  seinem  Angrilbobjelito.  Aber  m  wird  iinwlllkiirlii'h  darüber 
"hioausgL'(nbrt ,  wie  Mtit  denn  du  ruwUlkarliche  In  Kanu  PMIuRophiercn  bei 
■etacB  Hangel  an  Oriitnlii-rmg  iitli'nthulbcn  gt^ltcnd  ninclit.  Bei  iL-incni  Vnr- 
babcn,  lUc  hJMlea  Priuxijilcu  zu  subjekliviorcn,  grcifl  K.  uacb  allnii  Seltru  ans 
und  (iäbl  au  aneh  SebolasIlschcM  in  weiterem  L'mkrHso  als  selbst  WollT  herbei. 
Da  wird  wlcdi-r  v(>n  tnuuwci-iidentnl  und  iipriitri  geNprochru,  von  »Mixliluierrnden 
itofC^tiovB  unil  Funnuti,  —  sitgur  den  Sutx  fuma  dat  eK«e  xictit  Kant  g«legeiil- 
henn  —  ebenso  voa  Ideen,  vom  Gesell«,  von  der  Freiheit,  vom  gnten 
I^IUon,  Tom  Zwerke  u  r.  «.,  m  daiw  sieb  die  von  der  rannagoganfcenca  Ptiilv- 
wpltlc  Teneilellea  iditalen  Prinzipien  hier  idle  wieder  Hiaammwilindeji ,  tMKch 
nur  auf  dor  AakbgehAnk,  um  nacli  «Einern  turaultitariK^ea  Beefa  ta  verfahre«  Direr 

■)  Atu  litanirol  an  Itaam  miisülc  der  tc'^aaem  Tri]  dea  Litt^raturbcridit« 
auf  tlM  folgende  iliiit  verschuben  wurdeu. 


I 


Scilli«l2nd)(;kolt  vtrriiwtii;  nlcDirt  nnd  dm  0iiuiiIpi>teiit4tB  Rnbjokti^  al*  Bnritx  is- 
geapfOcli<^  xu  werdvn.  An«!!  In  deo  pcfcMoglMhcii  fimtminiuigpn  greift  Kaul 
nba  Butuo  ii»rhKti-ji  Vurt,'iitigM  Huf  Aulteres  surflck;  vivaa  lid  t^itmu  Bad  Wotff 
die  GogcoiiilxL'  vun  Slimcs'  imd  VerataadeaerkeoQUüa  und  von  Erkeuntnii  und 
Wilto  RbgescbwXclit  wordon ,  triTica  nia  bei  Kant  »■>  sUrk  hfrror,  wlo  be)  den 
Scliululikrni .  nur  lii-sitL'lil  der  L'ntendiifd ,  dau  di«u  auf  dun  !fa<:hw<tâ  Art 
ZniMiwiciiwirkuug  der  Seelonkrüfte  ansg^hw,  die  ale  als  dem  Wesen  di-r  Sede 
etflrasen  ansohcn,  «Khreiid  KhM  «in  Wncn  der  Seele  Iltngn«!  und  Ikre  Rrii/t« 
Ca  «dMf  Weite  »i^den  läast,  welche  Herbait  witii);  ala  t>«ilutn  unniBiB  cdoln 
anioM  beioielinet  hat*  iL  a.  w.  u.  a.  w.    S.  K9  Verwandtsc^ft  Kanu  mü  Oueam. 


H  anio 

I    Kana«,  Jvllns,  D.    DasChriKtcntnm  und  dlcPblloaoptiiB.  £Ia  Vnrine. 
■  telpilK,  llinriohit.  X  Aufl.  1^9«.    -JA  S. 

^^^B  Eb  knnwr,  aber  höchst  bedenlsanier  Vortraf;.  Er  teilt  too  der  Vng« 
^^^h:  Waa  iat  I'hüOMpkle?  KtM  duppclle  Aiuikuaft  itit  es,  die  wirtvhaltejL  Di« 
^^^e  —  Aristoteles  hat  de  xurrst  gelben  —  lautet  daU«,  daaa  die  PhUasofAIe 
die  WlMcDMibaA  vim  duii  leisten  Gründen  (ider  den  cralen  UrsackcB  all» 
Sdenden  ist  I>Ie  andere  —  Gant  hat  sie  luiettt  mit  eigvotifanlicheua  Xacbdnick 
aufgestellt  und  rertrctea  -  li«  bcNsgt,  da«  die  Phlloeopbto  die  I,ebte  rinn 
faCohate«  Gut  bt.     lieide  AufTassungon  —  so  wird  feinriniiig  ««twiokell  — 

Ifobeinco  innSuhst  gegensclllg  sl«h  xu  forden  und  xa  eri^nxen,  wie  ja  auch 
liblurlach  «ft  zwiftcben  dr4isc1ben  Brlloken  gesoUageD  worden  siail.  Aber  die 
diese  Einheit  rennitt^ilDduo  und  begriindeiidt^ii  lîudaiiketi  labca  lieh  ala  nnhUlwr 
erwIescD.  Es  bsnilrlt  sich  doch  iwiitcliKti  beiden  Anfhanintcen  um  tiu  Bllt1re4e^ 
Oder.  Kant  bat  das  Roelilc  geirolTou.  „Zwar  ich  mOchti^  nioht  gen,  was  leb 
mdne,  Dtit  all  den  Wunderlichkeiten  dieses  cbcui^u  ti>iiislen  wie  venchnaricdtes 
Oeistea  belastet  wiaien.  Aber  dos  ist  und  bleibt  ilocli  einer  der  ^ruMMGedaokcn, 
die  wir  Ton  Kant  an  lernen  baben:  er  liut  iluji  direkte  Band  iwlschen  der 
irisMiiKhaflliehen  WdterklKrung  und  d<^m  plultisupliiKhen  Weltvcrstïndals 

IMncknitien.'  Unsere  «laseiue hanlieb o  WelterklUruntt,  so  auvcrlüsui^  de  in  flinir 
Art  ist,  bleibt  doch  ciu  Werk  der  Kunst  des  mcnaehliebcn  Geistes;  wir  dllrfca 
■Icèt  daran  denlMin,  die  »baolate  WahtbcH  daraua  heraaaunehbgca.  „Wir  ufliiRin 
«8  begreife«  leroicn,  data  diese  tiiigcheu«r»  Sacih*.  d(e  ntodcnH  NatarwiBs>»Mbalt, 
dock  im  letxten  Grunde  eise  Angelegenheit  iintcfus,  dea  ■owcUicban  Geistes 

Im,  lind  nur  als  «ulche  In  dOM  Ba«  uunerer  |)liiloHU]>litsehen  Wcltbetracktncy 
elagvglieden  werden  kann.*  Es  ist  ob  Gniadlrnuiu,  xu  laeiucn,  daaa  das 
pbUusopttischi^  WeltverstXndnis  die  diR-kle  Forisotsuug  der  wissenseWt- 
llehra  Welterklüruog  nein  kOmiM.  .Vidmeiir  sollen  wir  von  Ksol  lernen,  da» 
beideaawdeilellst*  r'asl'rinMpdcsphlloaupliisebeD  WeltTvrsläudniaxr»  HcfTt 
ian  Begriir  des  Ulcb.iteo  (iuie»,  ebäi  nach  Kaut  das  Tboiea  der  i'bilutuphlb 
Aber  ,ntch(  bluH  Kaut  irilt  als  Zeuge  daüir  auf,  aucli  Plaiu  darf  daflir  In  An- 
sprueb  gemimmca  werdea".  Eben  diese  beiden  groaseu  I'hllucopbui  iliid  anefc 
die  ßcprS««ntai>teB  der  beiden  mOgHchen  Antwotlea  auf  die  frage  nacb  dos 

•  hlkbslcn  Gut  Tlatu  &ndet  dasselbe  im  Erkennen,  Kant  bu  sittliohea  Haodek. 
Aber  wenn  wir  Plsio  folgm,  so  ^elauf,'<'ii  wir  wunder  xurllck  in  die  gffftrlihB 
fialwen  der  «pekniatiren  fhiluiMiphio.  Wb  «rilsscn  Käst  folgen:  denn  ,dfa 
SubsUni  dm  (ieiitee  tat  sieht  das  lu^solie,  aowlem  das  slttUefae  Seha*. 


4 


Uttantnilirriebt. 


265 


Rrhdltsp,  J.  t.    D.JuliDB  MUller  nia  Etblkcr  Bnä  dfo  OIinbeiiHfraKB- 
Bremen,  Unürt.    \niK,.    [tit,  8.)- 

Anitxt)^  at»  den  pthiacben  Voricmuiiti'B  t«mi  J.  UlUkr  nehM  rvrbiwIciKlHu 
1'exte  von  Aà»  HeniUfeti«r.  J.  UBUet  stag  tu  dur  EÜilk  (eflwelsi-  von  Kaatbtchoo 
Voratmcinrageo  aas:  pS«lir  li-blial'l  botouii^  er  d*8  W^hrhcltsniaiBoal  der  Kiiiiti»clicn 
Ktliîkt  dlvSdb<riWiirldbini(.(Ii«MlilmlKGi.'iDPiiiliKwiiMtiiciiiUlilcrrii<i]i(U'du1)n*Dce, 
ilttr  kuIneT  weil«ri-B  Itr^tOiiUruiK  b^duf,  um  seUienotbi  die  otliÎMtlieo  Auaa^u 
n  m£«D'  (35)^  or  )iiltt  aui  kiiii-«oriMh«ii  liaporativ,  .tier  irou  »ulDcf  »bstrakwu 
FaMnag  feudi  Aber  a}lcu  eu^moDlsHschrn  Thcortoon  tlcht,  feiit,  iiixbriuivilvra 
KORfBlUin  Miner  ErweiuhiitiK  in  Sehilk-ra  ibtthRiischur  Etxiuhtiujç,  da  UHxtrriS 
lb  v»a  bdivHlu«tliir  Aulago  abliüaipS  und  von  dem  [nior«ai(e  an  dor  Fonu 
bcWnfcJit,  die  dem  SiltllcbeD  InDoirohDrnde  sltoutcu  Xotwf  iidi^kelf  xu  vcnicldetcm 
(iefÄlir  Ivife"  (42)  ;  er  MÎminl  Diil  K.  tibcroiu,  iliL-u  ,dit^  Anerkenn  im  g  d»  l'Ilielil- 
Kobolai  ab  nnbodiagl  bSude'udea  selbst  1'fiic^tKebul  igt"  (11)-.  er  Im  fllr  di-u 
.riw  Kiuit  ans  di^r  M<-n»clieiT!ir«l«  niid  to  bcsonden  aiu  drr  Sech'  de«  (liriittni- 
tUJiM  geschOpfieo  Imperativ:  eit  Im!  utctit  nHütl,  daw  [«li  (tlllekiiellK  bio,  aberdiuui 
Idi  Iitg«itd1iaft  bin'  <&G),  Aber  au»  dorn  katcgiir.  Iiuperailv  lür  sieli  allein  lilwt 
lieh  IUI  wenig  Inlullllcbcii  ^wlnnon,  .wie  .iiih  ilcm  Prlni]p  der  idcndtiit"  (SÏ):  es 
bedarf  milweudig  dnr  Kri^lniani;:  Kant«  BeluindInnK  l«t  an  alKttnkt  (II).  Anrh 
i>|i|iunten  MUller  gvgea  die  sililfditliiiilgo  Treniiiui^  von  äeb  und  Sullen  (IS), 
gogea  die  laoltemn^  der  iiraktE^cheD  Vcnmnt)  (l<i:i.  Uih,  UM)  kc^uu  die  .Talseb« 
Spannuni^  awtseben  Wulti-n  und  KrapHiutnni;,  l'üirlit  tin<l  NeE^iDK  (113);  femer 
bn  Hiiuelnen  uocli  p-'guu  Kants  AuffawiuuK  tuji  ilor  tiündliiaiKkrit  (Jbriati  (UO), 
Tiici  den  POicIiioii  gef^  (iu^^^9i),  vun  der  WahrlMrlMpllielit  (I2S),  Mllt^t  aber 
«riedcr  dki  Unrvurbebiing  der  Ideo  des  „Rolehes  (ji)lt«s'  dureli  Künt  (S3).  Dm 
Urraaageber  opponiert  von  d<riii  Mllllorichi-n  Standpunkt  uns  <Inre)i)^nKltr  icegen 
BibwJil:  „die  Kluft,  weielw  Kanl  xwiiu'lien  dem  fonualiTn  S»llca  de«  Indivl- 
4IHIDIS  und  dMMn  loaler  j|^'•tIllehe(  Uuclle  lifT^n  liiast.  Ii^il  KitHekl  dareli  einen 
efaifaelirii  Abitricb  von  dem  iimtemn  r.ii  viinnindern  irnncht,  dKrdi  Aufupfonitig 
Jenn  iinli«ltn)^eii  l'HIeilbeKTlfFra,  der  au  der  Kaui'itubeu  Hthik  Kvrado  daa  relatlr 
Benobllgte  und  Wertriillc  (at,  atalt  *le  dun?b  d»n  poMlIvea  Inhalt  eines  Real- 
prtnxip«,  wrteheH  tin*  Knntîacbc  rnrtualprîiwp  bcriditlKci  wdrdo.  crgSnieod 
auMiriiUen"  (93.  lei).  Bei  Hüticr  und  S«)ia|tau  gi-aelilebt  dleae  Ananilhuiii  nun 
aoT  rda  tboologtaelMnu  Wef«,  woniif  wir  hier  niebt  weitet  elDg<riie«i  kCuoen. 


KehrllNlen,  Rvbert.    PetOelNt  der  »eaerea  Phili>*<iph1e.    Zweiter  Teil. 
Leipiis,  Jaasaen.    ll>Se.     IQSS. 

8.  30—75  Keproduktioo  und  XrfÜk  des  K.'aoheu  Systeans  tow  pantbeb- 
tlKlieii  SOndpiuikt  ans.  .Nlcbla  bt  fSrderllcker  als  den  tiefen  Gedanken  Kanu 
oarittBgebca,  um  miclewJi  Lllx^r  aie  biiiao«  zu  dnii  abaohitcn,  Itabjekt  nod  Objekt 
la  «lob  vereioiK<-'i>d<ui  tjuelt  des  neMdüiielien  U'iasejiH  au  gebugen."  ,Dle  be- 
griffe baben  bei  Kant  doeb  nicbl  die  BodcNtang  absuluter  SehiJpfnngakateiÇKriccn 
..,.  vtäl  er  daa  Subjekt  nur  uli  Etnxetweaon,  nicht  aber  als  abauInlM  Helhat, 
dw  tbtai  aelbai  das  l>lnjc  an  »leb  int,  erkennt;  dämm  uoiaa  lim  das  Dbg  U  aloli 
ab  utvrkennbar  uoeh  saanen  fallen,  nud  danun  kllHDen  audi  fllr  {ha  die  Begriffe 
debt  nbMiInt«  OmMs«  der  LebenagrnndimeLt,  snadrm  mitr  meeoehlldie  und  (Ur 
EnobdiiBiifn  imwfolunid  Mta."    ,Ja  d^r  KtUk  tritt  K.  d«u  üedaakcn  daa 


286 


Uttonturborioht 


abeolnliMi  Sdhst  In  MHisiih<>n  nHbc,  abi-t  «trrrielit  tlia  oiolil.*  AiMh  htim  Iflrn- 
l«gl»chi;n  luiil  il«thctl>chi-ii  |îrl«il  .stomen  vir  Id  K's.  I>ftukea  wtederaiB  aaf  die 
Schnuikü,  RUH  <l«r  tu  nlelit  hcraattroten  kinii,  w<rll  rj  on  ilom  (.tegcimts  von 
SubJ«kl  luid  Objekt  lianes  bleibe*    S.  TË  B.  Huit  iinil  Fioliti:. 

Kraiik,  Rieb.    WoUvIii!i«nscliaft     Bla  ni^tafihyslachcr  Venuch.    Vilta, 
KooefCMi.    1B96.     ITS  8. 
S.  1 1S  f.    ItervurhebuDg  At-t  pusiiiven  Bedi^ntiini;  der  K.'iMhrn  l'hiloMipbl«: 
■duo  falsche  I'iiqiU'D?.  Ibut  Ihr  Gewalt  ui,  ludeui  sie  otnseltig  nur  vuu  il>r«n 
ucK^tireii  Kniullaten  Notix  nimmt.' 

Dmyrr,  Friedrich.  KttidleD  xiir  Methodunlehro  nnd  F.TkeBBliii»- 
kritik.  l.eipiii;,  Kugeluuutn.  I^ii5.  233  S. 
Hkcbt  S.  3U1  — 3)9  aaAneriUAm  anf  den  kUffenden  Wiitunprncb  zubebcn 
AfiB  „in oiii[))iy «[schon  Pn^iitlsmiiit'  der  »pmlelloii  NutiinvlMi-Qschaftea  einetsolU 
(liR(.  in  Iit-xiiic  niif  die  At»tiii»tik  uiitl  ille  n^^iinMmotAiihy^ik"  il.  h.  dlo  AnDalim« 
der  iiiiHef»  Üiuav  iiflitii'tfiideii  luatfrielleu  Diuge  an  niuli)  mul  di-r  KinliiNihMi 
Erkenulabkrilik  iiiiUiiienn^its,  lÎDdet  abeir  letzter«  daou  duu.li  uiuht  definitiv 
bcfricdiicriid ,  »nndem  wdM  Mit  oI)i«n  dki  ßlnjtc  an  steh  ond  dss  Apriorl  gAliz 
«Inuinieniadcn  I'untiviamiu  bin. 

Ehrat,  Pnnkrnx.  DI«  Bodonlnnic  dnr  l-ojcik  bI:Kjl.^hDngR woUc  der 
Krkenntiitxthcuriu  für  Wtüiicnsuhart,  Schule  niiil  I.üIjhd.  Zittau, 
PahL    1696.     113  S. 

S.  10  —  3«:  kurac  Bespredmng  der  ncukaaliscben  KrkeuntmMlIiouri«  Mit 
boBundorer  RUckalclit  xui  A.  RIrbL 

Micken l>onr«r,  Ottu.  lieber  die  sugenannle  QaanlllSl  des  Drteila.  Eine 
lü^che  Studie  ab  Beitrag  xOr  Lebre  von  den  Subjektsfonneii  dn  L'rl«lla. 
Mllncibeii,  Chr.  Koixcr  IsUli.  21T  i). 
H.  tt4  —  102  werden  Kant»  dleMbexa^liuli«  l.ehmu  sdir  iMtndiltv  bebandelt. 
Der  Vorf.  ämlet  m  aiiffiUltnd.  dass  Rant  dus  pnrtlkulüre  UrtoU  als  ob  mMim 
definiert,  wi>nn  iliu  Prililik.it  itiif  einon  Ti:II  di^n  Snhjfikl):iiinfuiitci*  botO^D,  V>in 
einein  Teil  desxelbeti  iihiT  /.iii;leiuh  uiiH^eKchliisMeu  wird,  und  diesem  Urteil 
dadurch  den  Siun  ^k'bt:  Nur  einige  S  sind  P.  Damit  wird  In  ZiuanuncnlianR 
fCvbraeht  diu  eitccnurtlgn  KiniRiInnK  der  purtikulirea  Urti-Ilo  (in  K*Bt»-Lo^k 
p.  21,  Xi'ta  i)  in  rntUimtle  und  xufil]li)!:o  :  bei  den  emteren  kann  di«  Parti kalaritlU 
Mhon  ans  dem  VitIiüIIhü  dor  BegrlfTe  d<'f<  Subjekts  und  PrïlAlkata  dngmeliwi 
W«Tden:  wenn  S  woller  Ist  ilIs  I',  dann  fol^t  bti«  der  Vrrannft:  nnr  Rlnlf^  8 
bt  P.  Dit  W-rliunmr  beHlrdiet  diete  Eiolvllnng  und  die  ihr  xu  Omnde  llegeaile 
VonuiHai-tïuni; ,  dasa  dis  elKenlllcli«  panlkulüre  Urteil  seinen  Ihm  tob  Kant  in- 
geeehriobenen  exduslTm  Uianikter  boilK«.  —  Koeb  Kantx  Ueinont;  lind  die 
HtanmbeKrilfe:  Alllieil,  Vielheit.  FJahett  in  d«n  entsprechenden  (Iftellen,  und 
cn-ar  in  deren  Inlialt  konstitutiv  entbaltni,  ud  betreten  die  Form  des  Urieüa. 
Auch  dagegen  erlicbt  d<ir  Vetfasarr  Rnlenknn;  denn  anf  die  Fttn]ttii>n  dea  Urtdb 
und  auf  di(<  Form  der  Vefknflprung  v»n  H  und  P  kann  umi  nnr  diu  Utitcrstliiede 
der  Qaalitit  nnd  Tlelle<lohl  nocji  der  5ti>daUtllt  beiloben,  nlcbt  aber  die  der 
QMntlW  :  dkM  betrefTcn  nur  du  Üttbjekt  da  Urtelbi  ata  aolebea.    Üiw  Watteren 


Uttenlnrberielit. 


28? 


mwlil  (1er  Verf.  Ataa  MiOÊmKkna:  mtttn  <li«  drvi  SfamBbepfffe  die  bUdeadea 
Fakiami  Am  luit^nelieldbarfn  Fomen  iunerer  ituantimt  aeln,  so  ttoA  sie  tiàA 
«racbl>pffiii()  nad  bmIiod  tam  Tell  Korado  d!«  Big«iilltiBllchkelt  ilcr  ilmm  m- 
KakckriebcneD  URcdWam  alefct  »a*. 

yfùllaj^  P.,  Vt.  Dai  ksQB&le  Denken.  Kino  AatlkrltlV  aaf  rruf  Wund» 
n«umr  Kritik  dc9  Kumlltitabe^irra.  Mpsig,  Ollu  Muiw<.  l»vb.  3«  S. 
KritiuL-n  Ktuls  Tli«iiri(!  vun  ilcr  Kiiiinttiltllt  al«  einur  aprinriiielieB  Funktiuk, 
nml  Wiuidta  I.ekre.  dieiielbf  «ri  <'iu  utiiwruiii  Deukuu  ixmuwuhuetides  Pusiulai, 
«ml  flihn  lien  Kiin8alllàul>i')rrltr  auf  ciue  .Trk>bciuii6[i<iiing  von  im|irIlDglh-li«r 
Art*  xufll«k,  nml  «ixilit  vun  Mvx  ans  auch  dio  RnuUtät  dor  ninusritlidivn  Aumiui- 
trelt  au  erweisen,  Q.  V. 


TUrle,  Hlnthfirt  Die  Philuaoplil«  do>  Selbatbcwnastscins  and  drr 
Ulaubc  uD  <icitt,  Freiheil,  CnHtnrbltohknit.  S}:>t^maliHcbi'  <iruu(1- 
IcfWig  der  Bel(g{i>ua|>bilusopbl«.  Uerlin.  Verlag  vu»  C'uuiad  Skopnik. 
ISHS.   51(18. 

In  sii'krfaehor  ilbiKirbt  brntelipn  Bntic^liunKroi  twisvhcni  dir.«wiit  Wrrko  und 
del  PbUuaopliIe  Kants,  itubi'dunttcru  dor  „Kritik  der  n>ln«n  ^'nniunn".  IMo 
llanpUrhr»)  Kanla,  Damfntlldi  die,  weleb«  mit  Kaala  ^Zermalmung"  d«r  Mrta- 
pkjaik  oicbt  in  dircklRiu  JtuKMainoDbani:«  atehc'ji,  iilnd  niiriccnnniinc»,  vorteidixt, 
vortieft,  au  Ende  gedacbt.  l>a*  Kantbohe  1.c.hT|;ebÄudi'  aJM  (ianxM  aber  wird 
ab  bauflUllg  vollatindl^;  abgi'brucbt>u.  uud  ein  uoderea  in  itenein  Stil,  wenn  anoh 
vidfiuk  mit  dcnsclbon  UaterlaDcu ,  wird  errkjitt^t.  Bei  Betrauhtus^  des  iridin* 
liehen  Sehintutea,  wclnhrj  d<rr  ftltrJirwllrdi);>?  Kuiiig  kIcH  Imiili-,  Ktrinnt.  di'r  Blick 
mit  Venninderuut::  anf  jeu«  heilige  Kaiirll»  mil  ilimn  Ik-ilinpiiblldern  (îult, 
FnÜMlt  nnd  Cnst^rblichkeit,  irelelie  ai>  Bollaaui.  iu  der  Lnh  seLwebond,  augeftlf^ 
bl,  —  M»  |[li«<tort  sie  sich  den  Uebrigen  liaruiunlscli  ein,  auf  (mtcux  t^dreieli 
nbaiid.  Kur  na«h  «ânc«hender  Kritik  der  von  Kaut  i^K'-beueu  Aiufilhruagen 
wird  an  das  nene  Werk  gegangen:  die  B^üeukeu  ^egen  dio  lletaph.vnlk  dea 
Uebenlnalkhen  werden  ^wogan  nnd  tu  It^lcht  befutidvn.  Im  l'itf^l  dn  Thiele- 
achna  Werkea  Uegt  »elbwt  «in  mehrfacher  lliniveix  nuf  Kiuii,  denn  bd  dlomn 
s«igt  aioh  cntcns  „die  ^nndlegende  ßedeutiuat;  don  leh"  oder  der  „tnuuMWB- 
denlalNi  Apperc4t;itiui)"  fllr  di«  Krkciiiitnixthcorlo  „in  einem  l.iehte.  wie  uie  atirur 
b  der  GoschicIiU  der  l'hiluauphic"  (3.M);  der  (ilaube  au  „(îolt,  Frelholl  und 
Unati^bliebkcit"  ist  ferner  eine  Kant  gclunSge  Wenduug,  und  »eh)i«Mlieli  lUart 
alcb  auefa  die  Kritik  d.  r.  V.,  wenn  auch  nicht  al«  (irundleirunK  eiunr  Keligioiw- 
phUiMupkle ,  8i>  d()«li  all  beabaiokti^tu  Verteidigung  und  Sieliernng  rcIl^Oaon 
L«b(uia  aa»oh«n,  »cb  der  Ix-knuntcn  Stelle:  „kh  milaito  alau  daa  WIkmu  anf- 
kstieil,  tm  sum  GUuImu  l'lutx  xn  bekuminra." 

Daa  Folpindo  will  keine  Analyse  dea  eaniea  Werk» bieten,  sundernalcfc 
bnehiinken,  Tb.'*  Stdlimg  su  Kant,  soweit  sie  sl«h  In  deuMclben  ^i-.lK^ml  uinchl, 
knnt  dmuttelleu. 

Kants  Kriterien  dea  AprIurI  sind  „Ki>tw«nd!gkeH  uud  strenge  Allgemein* 
hclt".  Pill-  di<!  AprioritXt  vou  Torttotlnngea  bietet  die  AnwondnuK  dleni,^  Kenn- 
aeldien  iilehl  ^nflgeude  Sieberbeit,  nuch  weniger  befriedigt  aie  sur  Feststellung 
der  Aprioriiäi  dnea  UrteU»    OuB  «tat  l}n«U  bi  atrenser  AUgentlnbelt  gedaoU 


288 


UUMXtarbotiohl. 


wird,  bt  knlnc  GowSfar  fltr  die  Dcroebtf^ontc  diwer  AUjccint'iBWiL  Rf 
dieae  AUguaioIiiliuit  aber  «uf  ÜuDkitotwMidigkdt,  Hu  »uaa  dte  Fngu  imfgewurfeo 
w«rdcD:  wonit  eikeone  Ich  dicae  Kolwendigkelt?  Ist  sie  tm  Oewoknlidl  v<r- 
Mhicdca?  So  werden  wir  IIW  Rani  hlniasgcAlhit  :  da*  Urteil  moM  nach  adueiti 
VetbSltniH  »iiu  W«4cn  und  (îriuidtisn  den  Krk<inaiiibvenii4g«as  nntvnuelit  wnrdoiL 
Als  Krit«rl«u  des  Apriuri  Gadet  Th.;  „bei  etnfacb«!)  Vot*rollaDg«ai  das  rretaeb 
Ti>ii  KmpfiiultmKrn  i  b«!  Vrt^Iloii  nnd  EiiuiniurntrnKitxtuB  VDrxUiltoiiKvui  die  rost- 
freie Kcdosicrbarkrit  aiif  i^raalie  Vorst«Uungva  a  prioti  und  auf  denn  gCRW 
■eilige  Bexleèungcn."  (tu.)  Dan  aieli  M  Kant  dcS  AnkOng«  an  dkae«  FVcbeki 
TOO  aller  Rrapfindang  vorfiuHcn,  lil»i  .lirh  an  vvr«chiv<dFn«i  Stcllea  icif[eo.  (Jo). 
Die  Begtit«  Substain  aad  KaitKilxtiit  enilialieu  hicroacb  ein  Âpttori,  da  weder 
Snbsliintlalilät  inx'li  Kaua&Ittm  empfamicD  werden  kanu,  Zn  boweiaeu  bleibt 
atici  iMieb,  (Uta  Wiiln«  finfacbc  lt<ij;;riffo  aind,  nt«hl  hi  auHumMmgCMtM.  daaa 
diesi-ti  /u9ianuii<-iiKuaHx.tiieiii  a  jmnteriori  Kcfurdt-rl  »uin  kllnnte.  (I!,!.*!).  E« 
bringt  aber  der  BegTiir  Snbstanx  das  ueiie  nicht  In  der  EJbhnag  cathalloiMi 
ttejcTiflitniunienE  \ie8  atwulut  SelhslSadigen  (?ï),  der  Begiilf  der  KauaallKt  das 
de»  kaiiiulcii  HandoM  in  da«  Draken  (1^)'  l'-intio  ipiten  Kinbliek  in  die  im|^ii> 
lUinllcb  üctlisUtadlgw  Art,  wie  Tb.  vuu  den  utl  tta  Terwick«lleu  und  ^-emimen 
(tvbildoit  lies  Kinlbcben  Denkens  ausgeht .  diese  dann  »irfasert  uikI  vennckt, 
«in  klariüVN  synti-maUfoheN  (lufllici'  hereiiiiti'IK>n ,  'i/tägt  nn«  die  KrilrteninK  itor 
Frage  nach  <k'u  aualytisclieu  und  synthetlsebeu  Urteilen.  IKose 
Unterscheidung  hut  KaiiC  mit  Recht  icctroffen;  aber  bH  einem  Urteil  wie  „alle 
KCirpei  xiiiU  kcIiwit"  i:<t  iliT  UuterKohîed  ein  Hiewteiulcr,  wi«  bei  allen  Urteildn 
mit  «ui|iiriHu]ji<iii  Hubjcklsbe^ilTe ,  wan  Kaal  sclbot  weiss.  (21)).  Es  hängt 
vou  ili-r  l'liitwiekliiügsstufn  eines  Muuseheu  ab,  ob  Ittr  Ihn  das  Urteil  inalytlscli 
«'der  »ynlliciivii  ixi.  Do<Ji  drr  priiitipicll«  Wen  dicaer  Untentelieidnofc  wird 
(Uniit  nieht  uu);efiKÜitcji ;  denn  viin  grOnteiu  lotiTreasD  bleibt  die  Frage:  ,,wiu 
kann  ieh  d>-a  iewcili^o  Batlx  ndner  Krkouuluis  (lu  synlhotiseboi  UrteQea) 
etwejiem?"  ('<0),  nsucnllieii  boillglleb  deT  syntlieHmluiii  HUut  a  priori  KIm 
SynthetiiH  nntlialten  iiebon  die  analytixchün  UrtvDe,  —  da:«  Urteil  nia  suleJies  ist 
ni«lir  alK  dia.  Denken  deH  .SubjcklbegrilTa  — .  und  deren  Prüiaip,  dor  Satx  der 
Identité  DtiJ  des  Wlderspraehs.  Ist  diese  Synibcsig  a  priuiiï  ittiiniini  daa 
Prinalp  nicht  .ihk  der  KrrulirunK?  Keruhl  t>)i  nidit  nur  (tewolinbuil?  Wie  »lehl 
es  aber  k"  u'"  '"e  Aiiriuritiil  sjullietiaiilier  Ufleüu.  bei  denen  noefc  Be^lTe 
uder  tiej^TJH' liehe  Beziehnn^tm  Im  l'Hidiknie  In  Betraehl  keiumen,  dlo  im  Sabjekts- 
bo^rilTe  »loht  t^nthnicen  niiid?  „Diws  Kiuitc  Itei^piel:  .\llc9,  wn*  geaebtebt,  hat 
eine  Unaohe,  syutliütiKuh  ist  uud  nieht  auf  i^rfakrung  beruht,  geliMi  wir  hl 
Dasa  dieser  Satx  aber  a  priori  seJ  nnd  ans  dem  Wesen  den  EtkcnnlniaTotma^ens 
selbst  fllease,  daas  seiue  Nutw«ndit(keit  keine  „snhjektivu",  Miodura  du«  „ob- 
jektive" sei,  das  bedarf  einiui  einKebL-uden-n  NaeJiwetMS  um  so  mebi,  als  er  der 
Willenitfreiheit,  d!«  dueh  ebeufalU  Aoi'rkeuoung  begusprnebl,  m  vUerapnwIie« 
subeinL"  (31).  Auf  Kants  Frage:  „was  Ut  jenes  Dritte,  worin  illnin  dir -Syntiiesb 
aweiur  DcKrilTe  enlalchen  kann?"  giebt  Tb.  sur  Autnuit:  Da«  S/sieie  der 
Kategurien.  ..Dieser  unu  Grundbau  des  erkenn Inlsvennilgens  selb«!  ^ehivrige 
STMeviatfseb«  Ziwuamciibanic  tut  e*,  was  unA^^reiu  a  i>riori  aynthetfacben  Uneite 
mit  der  ,^)bjektiveu"  Nutwendigkeil,  die  den  KMegvrieo  bunaaeal  Ist,  ancfc 
„Abjektive  Kealitür'  verleiht,  sudaaa  wir  hlenn  der  Kanlfacben  „MüfcUekkait 
der  Erfahrung"  alj  eines  bewunderen  frinnp*  mcfat  bedfirfen."  (1Iii}l    Hit 


* 


UtKntvrberidu. 


du  iJIOgUchkcit  dor  Etubavaf  >ls  allgenMlBeB  rrii»i|i  der  H}'iiih«tiscbcii  U^ 
ielle  a  ptfuri  bt  b  WiikrbrU  no  ginnlkl)  Xkhu  geaagt!  U41), 

ZiudmncBd  rerliill  »luh  Tfa.  «t  Kantit  U-hro  vun  der  IdealltÜt  von 
Rmm  nad  Zelt.  D«r  B«weiBfT<iB<t  &ufl  den  lunerlieliva  UnicnchM  iwckr 
^mmocrlscken  KCrper  bt  bvilieb  nicht  itjctihattifc  :  >vr  vüUijcea  Beaclmlbung 
der  doeii  lluad  x.  B.  gebSn  d«T  G«duke  u  di«  Httcliclikerl  der  udefo.  Dicnu 
.PioMbttBK  kun  Biir  An  Vcrvtsnd  hentelleii.  Uebvidl»  blellrt  die  Lfleke  I» 
eweia:  He  lunritlvtlrgie  Buhttqrtang  oIbm  Bmudm  u  licli,  der  bK  den  u- 
DtMi  liMiiB  vaiüg  UbcrdiutliiuDtt  WertnlleT  bt  diu  CluMktcrblvruiiK 
un  Bm»  owl  Zeit  »la  VciUUliilsvanteDwifceB. 

EJM  uinUiriicbe  BeapreefciHix  erbhrcn  dIeUiteUedsrGcoiiietTie  (43-54). 

Aocli  hltT  wbd  Kuita  L«lire  >iUlicJcg«wieMii.    SIntUeha  lljrpiiUiewn  odor  ThM- 

MiUiofi,  dio  der  (îoonHttric  u  Graode  ll«<goD,  Umcn  sich  »iif  Ana  Wr-Kn  dm 

|iUl«4pifiejui]rMeiiu  MirUckftlhren.    Die  Kutrtroripn  liabon  unRvtv  Haiunanac^anuii); 

DdM  und  bchensuhen  diMclbe.    In  ^  23  wird  dk-so  Aunbltdiing  der  Rjuim- 

•Mang  dnrcli  KnloKoTirathïtiftkeii  bomodera  beti&udell  imd  nnch  urrlhiu, 

kIcIi  Sparen  davon  in  der  tnuiiuM!.  Dcdiikijon  timtrn,  dii  luvh  Knol  dleAn- 

lachuninpiii  Raum  nod  Zelt  eolbst  duKk  Syntliutia  dea  Mamtl^:ilt!gon  outataoden 

Flind.    Wio  aiu  dJcMrr  Sktzi«  uck  MkoBJien  IS-nni,  Ur^i  der  Schwerpunkt  der 

Tk.'ach«n  Pbllowplile  In  dut  Lehre  t<w  deu  Katdgoriou.    Kuits  Tafel  dor 

UttcilsTortnu  iai  wrdcr  volbtSsdli;  nooh  ■yatemaliscli.  (1&).    Vor  oili-m  rana, 

wie  bi-i  Kunt  belni  ..unuodlhilieu  Urteil"',  ai>  llbrrhnupt  auch  nacb  dem  Werte 

oder  Inhalt  dor  Urteile  getragt  werd«n.    Duuu  wird  lu&u  auf  dk  ThStig^kdts- 

fornctt  atOMMi,  üi  denen  der  Ventand  die  tbiu  gegobeneu  EnipüoiluiiRi'clcinaal« 

Tboilet.  {2Ay    ¥Àa  achwaehiT  Anfrin«  snr  Inimancntcn  KntwickliinK  dtMKaie- 

oriou   «ird  In  den  „artlgea  lifCiMliCuii^a"  Kurnndm ,  nunU  duueu  die  drltlo 

i>r{o  ua  ätf  Verbindung  d«r  iweltea  mil  der  enten  K\&s»v  «MspHnet,  und 

abd  denaimih  câneu  aelbaUlndlKCD  Inhnit  besitzt,  (is).    Kitnt  freilich  nuunt  diu 

OKories  hitufig  Oeduikenfunneo  „ohne  allon  Inhalt,  mitliin  vflllig  lüer."    Dauttt 

'^tlelt  Knot  auf  da«  Fehlen  olnea  aogc9ohaut«ii  uder  uitiuh:iubar«u  Oegcnstaodc«, 

der  den  locn»  Bcgrilfon  gleichtun  ab  FUllniiK  dienen  mii»,  ilikmit  vullKÜltigo 

tkonnlnb  tiutaode  komraeii  kauu.    Abi-r  „<ïei;eu>itiitide"  werdi-u  iiiuht  g^gebeu, 

Jen  nur  Empfindnngen,  nach  der  Iranasceadentalcu  Dediiktlou  sdbal..  (lin,  Hl). 

ütualibMig   ixt   die  I.i-bn--   Toni  „SrhematinmiDi".     Diu  Sdicmmtn,  h<inli>n  nirhl, 

I  ab  Killen:  die  Kalv^ife  ueütat  bt  mit  dem  £u  verkuilpfoudun  Malltlit'^a]tif{t^n 

Zeilanschuong  nnglckhutlg.    Die  Präge  Kaola  abor  bleibt  auch  hier  iven* 

>*olL  (73,7*). 

Eine  bcaundefe  Beachtung  finden  bei  Kaitt  die  Kat«gui{en  Subalani  und 
Kanaalllttt  Der  licweingiuiK  in  der  1,  Aniiluific  ist  anfocblbar.  We«ui  man 
anok  nigicbt,  dasi  du  Iteluirrliehe  die  IIediui;uiig  der  Milicliehkoil  dor  Erfahrung 
bt,  Indeai  tum  ßegriff  der  „Erfalirung"  der  SiibHlanxbvtn'iir  Kureuimct  wird,  «u 
nusi  niin  abei  erst  rcu-Iki  irerdea,  dass  dieser  Ksntloche  Begriff  run 
Erfabruni:  un vernieldltob  iitl!  (lîiif.),  Niwh  mehr  llbst  rkh  an  Hanta 
3.  Amuugie  amaetxen.  Du  Kauaalltätageaela  dwot  uiebl  daxu,  ein  Kege))«ne« 
Munlg&Mgea  ab  objektiv  anf  einander  folgend  lu  erkennen  (Kaut),  aundern 
n  bagrelfen.  (14S>. 

Dun  ll.  Kaota  allgemeine  Orliude  gegen   dl«  MOgliolikcit  càn«r  Het^ 
bjrrfk  verwirft,  bt  aus  >II«ai  cnichülob.    Alck  die  KUixebngrIffe  Kutt  In  den 


290 


Panlagbnea,  AnUnmtai  uid  lai  Ideal  der  reliwa  TfmDuft  Mklafw  fehl.  Ilian 
bi  eiae  bcMBdm  »«»^bUiDii;  fcc^ldmct.  Zu  Kuits  Polemik  imcx'D  die  Sab- 
alanttklttSt,  Kfnfkchhcit  und  IdvotitHt  der  Se«lc  wird  u.%.  soagafthtt 
(IM— 314):  in  Beelbctwa  iDeJn  ist  BelturtMiea,  d<ber  cDUtelit  die  Fngv:  ,.wm 
MOM  das  SeolenleliM  »eb.  wu  nrau  [h»  la  Grand«  lle^ett,  damil  dime  aslmK- 
bB»  I'bktaolie  mäuer  ßokvrliriikdt  rnJlKlich  s«i?'  Diu  Problem  d«r  Ideitlitït 
aber  Ist  mit  den  Bdiplele  def  elaattacbeu  Kngeto  nkbt  tbgelbm.  Die  Zniflck* 
flnmtiK  dux  kn»iiiuloiciBohen  B«w«l>w  Mf  itm  oitologlwliw  flOvt  m  ctoer 
ugen  Verwimmg  (lût)-  Dam  der  ScUius  Tom  ExiatJeKuden  »uf  ein  not- 
weDdixcrwelse  Existl«re&des  Dlcbt  sldier  Ist,  Ist  fidsoh.  <K). 

Vir  die  I^Ilnonphie  de»  .jicllMrtbcwii»»t»ciwf  bt  die  irftntsccndPDtala 
Dedulitlon  {1.  il  Î.  AqO.)  der  wichtigste  nod  wertvolltito  Aba«hniu  der  Kritik 
d.  r.  T.  Sic  wljd  dsbcr  bei  Tk.  KitlkdUeh  beleuchtet  (35S— IUP).  Ich  iiebs 
benrnr:  ea  nittu  nnti!ncfci«d«ai  wetden  xviiictien  der  f nktianlieB  IdttnlïtiU  das 
Ich  und  der  brwussten  IdeBtlfiU.  Die  fiktische  IdeDtitäl  iat  ein  Urt&klutn, 
RMlKTnnd  der  Akt  „Ich".  Wm  mnw  dM  Ich  aber  sdn,  um  l^ktisch  «kh  «elbsl 
identiiMli  ta  svio?  (j;  16).  Uta  Ich  nb  IdentUät  vom  M'Imm«  und  Wallen  nnd 
SlbMUtlrllvn)  Sein  IM  d«r  Kcmpiiokt  des  gvuaiton  psjchlschea  I^bons:  t» 
wKro  dun  die  KDnelnnaine  Warxel  v»n  Sinnlichkeit  nnd  Verstand, 
deren  Miiglielikelt  KhbI  «iTwäliDl.  Am  der  I'ldluiKiphie  den  SelbttlwwiuMaetiis 
■jirieast  Kuts  Prinzip  des  Slttenftselzes  hervor. 

Berlin.  Mu  Ajiei. 


Mitteilungen. 


Kant  »U  Preidieer  und  seine  Stellung  znr  HoinUetlk. 

Von  C.  W.  V.  KüKelgoD  in  LeiiniK- 
Obglclch  Kaut  iwu  als  „Moralprediger",  auch  lu  politischer  Hinsicht  In 
weiluren  Krviscn  liRk^nnt,  nwp.  rurpCnt  !■!,  tu  Ist  doch  ilcn  noniKKtcn  liekannt, 
daoH  er  inügllcherwelae  aucJi  im  eij^otlielion  Sinne  geprudi^  luil,  uueh  aticb  wie 
er  sich  ZOT  Homiletik  Überhaupt  getitollt  hat  Darum  äüxtte  eine  Bebandlnng 
dlcerr  Frafcen  tlir  die  Intsnr  diT  „Kuit^tiullen"  Kowiu  von  Interesie  (ein,  xiiaial 
ilic  i'raKe,  ob  er  wirklieh  geiiredini.  hut,  liLituriitohe  Sobwierigkuitdn  ilatbirtei. 
lu  der  von  Borowski  bei  Lcbxeifeu  Kaalii  verüflViillieliieu  und  diesem  invor  rar 
Darchsiflhl  lll>nrt[ebenrn  „ülkiExe  in  einer  kUoftlgcii,  suvcrUarigm  ltii>Kra|thiii" 
findet  stell  iiiiinlicb  t'<ilt;vnil<T,  von  Kiiiit  ünllwt  duroh][estrielii-ner  Powiti:  „Uebti- 
gen»  bekannte  Kant  sich  nuch  nur  Tlieologle,  Inaofeni  doch  Jeder  sludlerende 
JUnitUnK  ^o  einer  der  ubcrt<n  Fakiillülen,  wie  mans  nennt,  sich  bekeJinen  mim^ 
Er  ««TMuehte  aueb  einiKetnal  in  l.andkirchen  xu  pnuiifein ,  cntMigt*)  aber,  da  er 
M  B«semutg  der  uatcrsteii  äebntkoUeRcnMeUo  bei  der  hiesIgeB  Domsekale 
einem  andern,  gcwlsi  siclit  geacblcktcm  naobgeaetit  wurde,  ailea  Aiioprlkbcn 
auf  ein  Kvistlielio«  Amt,  wuut  Moh  woU  dk  Sebwioh«  stihMtr  Bnul  uut  bei- 
getngea  haben  mag.'  '} 


■)  et  Boruwslü,  Deber  Ktat,  S.  31. 


lÜttGilnoK«!!. 


SOI 


B.  ErdinaiiD  ()l&nin  Knnuoo  tind  selnp  Zctt,  Lcjpsig  1S7S,  S.  1S5)  «ad 
K.  Arnoldt  (KuU  Jugend  niid  die  !■  enttm  Jnhrn  sHmtr  rrtvntiluitMttar.  KöDlgs- 
txrrc  1«^?,  S,  71)  bjiNin  dioae  Stolle  eiag«heud  nrJlrtert  H.  Krdiutinn  but  »as 
den  QueUen  moehloiuii-tt,  da««  Knot  f»htfac1i  nur  in  deii  spHti-'reu  S(iiutat«ra 
"ininRl  dlp  VoriiMiugva  ilb«r  DoKiiutik  hrJ  iScIinltz  gc^im  but,  nn<i  Anioldl  hat 
iksn  nacli^wleMD.  dm  Kant  gar  aiolil  tifi  drx  thudUijö-Hnh^ii  Kukullüi.  inscriblcrt 

'gewcMtd  ixt  Wu  non  du  Pr«<d[geii  aaboUngt,  au  vaie  d&a  desliidti  un  »ich 
diHh  Bicbt  ■□«KMohlixsi'ii  jc^wnicii,  wie  Anioldt  >.  n.  0.  nicbgrnl^sen  hat:  dcnu 
nkch  ctirn  V«roidiHiBg  ruoi  IS.  Oktober  1T35  MiUtc  xwar  dt»  I'rcdigvn  der 
1lH!uki)li« - Stuillerrnrlcn  mrigllrfcsl  ctngescliiiüikl  werden,  „und  buII  »ut^  diust« 
auf  kUu  MkinsiTiM  philiitttiphUr  nnd  dn'^ldcltRii  rxiondiret  wnrdon."  Aber  <« 
beiisl  <haB  &D«h  weiter  ic  jener  Venirduimg:  „Wenn  aber  <'in  Ktudiimnii  nur 
nVerRunb«)  wollt«,  ob  ^t  «ieb  kllDfilghlB  inni  Predlgtutt  »L-bbkeu  würde,  itud 
„deidiBlb  iiuf  einem  Dtirif«  oilrr  »»niit  in  dner  klelora  Ucmelnc  so  predigen 
„vetUuKie,  M  Kill  die  tuif  iliiitmal  vein  ihm  ni  hultrndc^  )'re<liKi  ilrin  Pi^cau" 
..Kuutuib  Tlt«oli>gie&e  dun  wi»or  iiir  Censur  Ubergebeu  werden."'  Unuseh  würe 
es  kl*i>  diMh  wohl  mSgllcli,  dua  Kant  auch  ohne  Jemals  „vorgcsctzler  StudiuHri» 
Thntlojfiae"  (ileibberfcl  grwcscn  m  nein,  cininal  odw  vlrlleicht  aiieh  mebrcTumal 
gepredigt  hätte.  Wie  sich  dies  nun  verhalten  habe,  iitt,  mangelti  weiterer  (juelluu 
nirhl  ni«hr  mit  Sicherheit  resbnutdleit.  Wohl  aber  ist  sicher  verbürgt,  dsas  er 
■ninilraii-iui  einmal  dn«  Predigt  wenigstens  sn^goarboltct  hat. 

K»  Smlet  sieh  olnilich  bei  lUme  foltconde,  hierher  gehürende  Kpisi>dü: 
Kant  nuntile  iuu  Bum-  und  Bettai^u  den  Jahres  Inui  das  Wort:  „sei  wilirithrig 
tlelnein  Widersacher"  (liatllL  5, 3i)  einen  sehr  schicklichen  Biuuttext.  (>  wuUte 
selbst  ttbur  (Qeacn  Teit  einst  als  Kandidat  eîn«  Predigt  ausgearbeitet  Über  nieht 

,  g^slIcB)  liaben,  ^o  rieh  nvch  iiiitor  seinen  Papieren  finden  inlisiiti-.    Aber  bei 

'•Item  Naebsuelieji  wurde  nle&ts  gefunden.  Ho  weit  Hasse,  welcher  uiolnt.  daai 
Rieb  obige  Predigt  vielleicht  noch  fände  bei  Herru  Tieftrunk  oder  Bink  oder 
Jacsch«  {des  IctUeren  Ksntlana  gelangten  In  den  Bosltr.  der  Universitnt  Doriutt), 
tiKter  den  I'apierco,  die  sin  bekommen  liubeu?  ')  Aber  uueh  ubue  die,  buffenilleli 
DiNib  ulohl  der  Vernichtung  pretiigegebeue  Predigt,  sind  wir  durch  einen 
glUcklIehcD  Zafall  In  den  Stand  geictxl,  die  Tlanptgodanken  dcr- 
anlben  reki>n*traierco  kü  klianeD-  Kant  üussert  sieb  nSmIleh 
einmal  in  der  Uellglon  in  d.  Kr.  d.  blossen  V.  Über  denselben  Text. 
Er  ssgi  daselbst  in  dor  iwolten  Tcnnefarien  Auflage  S,  i<):>  in  einer,  in  dieimr 

rAnllagB  ejvt  riD;r<'*^b(ibi-n('n  Annnurknng:  „Die  Absicht  derer,  die  aiu  Kude  dea 
letwns  eben  OelsiUchen  rufen  laaseu,  Ist  gewüliulkh,  dass  sie  an  ihm  einen 
lYSstcf  hsbca  wollen;  nldit  w^en  der  physischen  Lcldon,  welche  die  lebte 
Krankheit,  ja  aaeli  nur  die  natUrliehe  Furcht  viir  dem  'l'ud  mit  sich  führt  (denn 
darüber  kann  der  Tud  selber,  der  sie  beendigt,  'I'rSater  sein),  suudem  wegen 
der  muraUseiisa ,  nSmllcb  der  Vurwdrfe  des  Gewissens,  Hier  sollte  nun  dieaes 
eher  aufgeregt  nnd  geachilrfl  werden,  um,  wm  uuch  (iutes  ui  thuu,  oder  Itüses 
bi  aeillM  übrig  b)cib«udea  Folgen  in  Tcmlchten  (repariereD}  sei,  Ja  idcht  xu 
rerabdnmco,  Badi  der  Warnung:  „sd  wlllfihrig  debem  Wldcmober  (den,  der 


')  Lebte  AeussertingMi  Kaata. 
brigerwelM  Haiik.  &,  33. 


Zweiter  Abdruck  S.  IT.    Uei  Haaue  steht 


292 

«M»  ITi  li  iiiiiiit  vider  dU  btt^  m  Inge  4a  mm*  ■&  3»  ntf  des W«fe 
m»  14.1  m  l^e  di  wck  leta>.  diaii  a  dich  ncfct  dea  IQckts  (Mvk  dea 
Tafa^  Cwfcfcft  m.  «■  ■■■•'  Al  dcMeaStttt  ■bs'KlMekaiHOpâafXnG^wiMea 
■■  pfca.  Ht  ToMfeaUng  m  tba  adbtt  nd  udcn.  Sw  MbcriebMdf:  gm 
wider  die  Padih^rtl  won  «■  nkher  GewitMbelrtMd  m  EMe  dn  Ubev 
flir  ascig  |.ihilrra  verdn  kaaa.-' 

Dieae  AaMrtrm«.  Tekke  n  der  Zeit  nriseka  |:«S  nad  ITM  enrtndM 
iM.  Tcrdaikt  ako  ofinb»  der  RciiwiiKii  aa  jeaea  TndigUmtMMiC  der  i>  dca 
Aa&ag  Aer  Wer  Jahre  COU,  ikre  Eatatelnag:  ea  iit  1» m ii hai  ail  fir  Kaata 
aaaHrordeatfiekea Gcdichtak,  daai  er  aoefc  ai^  SOJaktea  âehjeaoEanrarfcs 
«faaertc  Wire  Om  aber  die  SmAt  mekt  ^  Henea  gdegea,  ao  kitte  sM 
4eK  ErfaaeTBBg  acàweifieh  ao  bage  obaUea. 

Im  Till iai»i all! ■!.  ndt  diesem  aieher  sieht  aaialeresaaaten 
f  vf^fia  nSge  DOeh  fotgeadea  insgefllbrt  weidca. 

Jaefcmaa  enihlt  aas  tob  eiaem  llaaae,  ^er  aehoa  ia  aeiaea  entea 
JB^^apjahrea  sieh  Kaats  uageukhaete  liebe  erawb".  JJhatm  em^ÊU  «r 
penSalieb  dem  Chef  doea  Be^inests  n  riaer  cik£gtea  FeldpredigeisteUe. 
Wenige  Tage  tot  der  Probepredigt  fieaa  er  dm  Kandidat««  (ia  méaem  Hand- 
exe^tiar  fiadet ridant  Botattft  u  deoBaod  gcsduiebcB  derNaiaeHWaaiiBaki?^) 
EB  eiaer  aagewtlhnlidieB  Moigeaatnnde  m  rieh  bitten  nad  lettele  ant  d«r  grOasten 
Feiaheit  eia  GeaisSeb  ttber  den  Probetext  eta,  aaeh  velden  er  rieh  beatwdeta 
hatte  erknodlgea  liwrn  Und  ~  denken  Sie  ridi  den  ttebeaarflidigea  Mann!  — 
an«  liebe  m  adnem  Fieonde  hatte  nch  der  tiefe  Denker  m  ein  gam  nenes 
Feld  gnnacbt  nad  rieh  die  HOhe  gegeben,  ebe  fünaliche  Dnpoatti<«  xa  emer 
Predigt  ia  Gedanken  zu  entwetfeo ,  Bber  «relehe  er  mit  fkm  qvach  und  wobei 
er  viele  froehtbare  Gedanken  iosaerte.  Am  Tage  der  Predigt  hatte  er  einen 
andern  Freond  mit  dem  Aaftiag  in  die  Kirche  gesandt,  ihm  un  Sclilnss  der  Rede 
Dber  den  Eindin^  deraelben  efligst  Nachricht  an  etteflea."  <) 

Ab  eine  Art  von  Predigt  dOrften  woU  aoeh  leine  „Gedanken  bei  dem 
MhieMgeD  Abaterben  des  Hern  Joh.  Friedr.  v.  Fmk  in  dnem  Sendsehreibeti 
an  deMen  Hntter"  (Königsberg,  neo)  bezeichnet  werden. 

Auch  in  seinem  ajMlteren  Leben  hat  Kant,  an  dessen  Wiege  der  getrene 
Pfanei  an  der  Altatadt,  Albert  Schulz  stand  und  dem,  da  er  «riedemm  &st 
min  Kinde  geworden  war,  der  tieffliehe  Diakonus  WarianskI,  die  Angeo  zn- 
drUekte,  hie  and  da  Predigten  gelesen:  „von  Spaldings*)  PieiUgten  hatte  er 
einmal  lufiUIig  Kotii  genommen  mid  in  den  Vorieiongen  bonaoh  gerahmt,  dass 
■ie  viel  Menachenkenntnis  enthielten.  Noch  späterhin,  etwa  T  oder  S  Jahre  vor 
■einen)  Tode,  liesi  et  sich  einmal  Blairs')  Predigten  geben  und  Snaserte  Über 
das,  waa  er  darin  gelesen,  Zntriedenheit" ') 


■)  Jaebnuum,  Ueber  Kant  S.  S6  f. 

*)  Johann  Joachim  Spalding  (geb.  ITU,  gest  IBOO  war  von  1764-1788 
Probst  im  St.  Nikoiri  za  Berlin.  Das  WCllnerache  Reltgionsedikt  veranlasste 
Ihn  i'bH  sein  Amt  niedetznlegeu.  Seine  Predigten  ersebienen  bei  Voss  In  Berlin 
in  den  Jahren  1768—75. 

■)  Hugh   BIrir  (geb.  1718,  gest  1800)  war  Professor  der  Eloqnenz  nnd 

fireebftérianlscher  OeisUieher  in  EoIabuTK-    Seine  Predigten  ersebienen  In  eng- 
ischer Sprache  (in  London)  seit  1177,  withiend  die  dentsobe  Anagabe  von  Sack 
ond  Schleleimaober  (Ldprig  nnd  Stralsund  1781—1803,  5  Binde)  besorgt  wurde. 
*)  Borowski,  à  118. 


WUcflwigen. 


293 


Pn;dlg«7  «chHnt  tiM«r  nükinupli  tn  ajiKterea  JalucB  ofcht  mrhr  gchltrl  ea 
hottcm-  DuHuf  deul«!  folgende  UlHoMiiDg  fab,  wdcbe  ercnuat  Ja(.^hllumlI  nmrjicc: 
„ur  venlchcrfo  lulch,  dan  er  dl«  rortrc^Kch  «lUidtarbcitiPtcD  Kani'.clredi.'n  ntimw 
f'rcandn,  il<»  I'&irrer  tlseliw,')  Sfler  g«nt  uigdbJ^rt  faïtte,  wtuii  stt  nicht  dnroh 
•dnts  ilruigmduB  lllcnriscbeo  Gciidillfto  davon  trïr«  Bbg«talICD  wurdeo.')  Mrhr 
Werl  wihclm  Rant  d^r  Uturgik  iiig«M&iulao  n  luben.  „Er  vcralohertâ  b^ 
sondvra  die  lilT«utli«hoii  Ktn-kengebete  to  Minev  Jugead  mit  b^chlllltinuig  and 
JlOlinuig  und  mit  dot  (ottea  X^iibsntagung,  ktJn  1'hooloig  luserec  2eit  dilrfl« 

iOtilMto  von  Mlcher  hcnlieben  Art  Eionigaii  kO^ioeD,  ugffal>n  in  bsbcn."') 

Aach  idietot  ei  du  Qceuigbvoh  nie  gam  «UMt  Gebniioh  gcaottt  m 

'  luben.  In  aetaen  bobcn  Alui,  dt  MJa  BlMtaigubt  ful  erlovcbeu  wv  uud  suin 
Kudo  bcniUMbtc,  tllierte  <a  (jiuual  deu,  euti'io  luthcri«c)i«a  OMWigbtKliSede 
Cirtnoimiwiien  Vtm:  ,^U  dleve  K»obt  die  leUle  seb,  In  dlwem  JkminerthftluV" •) 
Dmob  mêlai  ..Knnt  babe  GeaugUlober  nicht  Uridc«  kCnnen  urnl  walirllub  kelns 
il«Nn,  sncli  vioQcioht  nicbt  b«MamiL">)    Sollt«  dira  richti|c  Notn,  so  itHn 

'frcOkli  jcoen  Kitu  nidil  etoe  Fracht  wl«derholt«r  Lektüre,  sundcru  uur  ewe 

'  JugeadivitiiiilMMa,  wh)  Kant  derun  ja  usxUiligc  aas  der  klassischen  Literatur 
vorlinclil». 

(tchen  wir  nnnmebr  âaxu  llb«r,  KuiU  homlleiisohe  Winke  iiud  Uieuretiiicliua 
BcUubini^vn  Ub«r  diu  Prédit;! wrixc!  xu  >chitdnn.  Er  erblickt  die  h.iupCsücb- 
Bche  Bcdenisnjï  JMlor  I'rcdiKt  b  der  t'ariioeao,  b  dcir  llcintrnin^  des  morallKben 
|L«lM:nitwand«lti.  Haw«  belichtet  folgende  Aeuaserung  Kanla  ilbur  diu  htimlletiHche 
IMiaudluag  du  Tostrs:  „miu  nUsso  als  Prediger  den  Auasprlk^hen  der  Bibel 

|ebc»  moniliachen  Hins  nnterK'Kifu  uud  uuiencbi«ben  ;    an   sich  Uogo  er  nicht 

fc  darin.- •) 

Und  in  aeInMu  ..Streit  der  FakuMioo"  lielsat  es  einmal  lu  dem  uHmlichHi 
Slniie:  „|Jle  ptaklbcbc,  v<irii"hmlii:li  iilTi-nriiiiho  Itcniiisung  der  Bibel  In  Predlgleo 
Isl  ohne  Kn-eifel  diejcuig«,  weiejae  -uit  Üesaeruiif;  der  MnnKehen  und  Birlcbunjc 
ibntr   nxmlbctieii  Trltbfodern    (zur  Erbauung)  beitrügt.     Alte  andere  Absicht 

[mo»  Ihr  nadalehtm,  wunn  »w  hieniit  in  Kollimn  kommt.    Man  mass  sich  daher 

{'VrBndem,  daM  dteae  Maxiiue  noch  hat  bezwtsifi^lt  werden  kitnnen  und  eim^  para- 

t^mrtöehe  lieluuidJang  eines  Toxics  der  ijoräuetlseheu,  weuugidiuli  uiebt  vor* 
gcoogea,  doch  dor«'li  die  cniiTc  wenlKili.'iis  hut  in  ï^ehatlcn  tteslellt  werden 
aaDen.    Klebt  die  .Sebri(tf,irla!trUieil  imd  wan  niim  viTuiittidKl  thn-r  auM  di^r  ftibcl 

bdnreh  philoUigimiio  Kenstnlaaoi  die  oft  nur  virruugÜiekiL'  Koujekturen  riud. 
Junanfeht,  sondera  wu  aan  mit  »onüischcr  Denkungs.irt  (aUo  nach  dem  Oelste 
Oottes)  b  ric  hîndntrïgt,  nnd  I^/t^hrco,  diu  nie  tragen,  auch  nie  ohne  helltiune 
Wirkung  >rb  kUnnon,  daa  uiiw  dlMcm  Vortn«  ana  Vi>lk  die  L«lluug  ^vlm: 
uibilicb  di-n  Text  nur,  («enlgtlaia  haoptsttditiub)  als  Vcnuüaagiuig  im  allem 
SUtGub«'A«in>den,  was  almb  dabd  denken  lüssi,  au  behandeln,  ohne  was  dl«  hell. 


ib  FÜHiher  »ar  Pn-digcr  vx  KSnigsberit,  wo  er  ain  19.  Sept. 
ISilt  aUrb.    Er  gab  Uotutli«u  nnd  l'redigteu  henas,  von  denen  eine  Sammlung 


•)  Karl  Oulllieb 


{li«l|ni£  IHIB)  die  xwclle  Auflage  erlebte. 
')  Jaehtnasn,  Ucber  Kant,  S.  lùT. 
*)  Bnruirski.  Ü.  198. 
')  d.  Hasse,  a.  a.  0.,  a  16— IS. 
•)  Qu»,  a.  B.  0.  S.  28. 


•>ibid. 


204 


UUtellungea. 


SchrifltilellcT  ibbiû  iwllwt  tiu  HiiiM  («habt  htben  tnGcblon,  ncbforaeheB  M 
diirr«n.  —  £tnc  auf  l>bauiiiig  &Is  Emhweck  geriuhleic  Predigt  (wlo  daw  du 
cbo  jedo  artn  soil)  muM  die  ttrlrhnuig  wis  ilcm  Uvnttt  drr  ZnhKTvr,  aMmUeli 
drr  Datilrlkhro  iwinliMhui  Alliage,  aelliat  dw  imbi-li-brteiilrii  Uenaeècn,  «al-, 
wkkeln,  vean  die  dadarck  m  bewirkende  Gealnanog  lauter  wia  aolL  Die  i 
vcfbimdcneD  KengniMN)  der  Schrift  »i>1lcii  such  oloht.  die  Walirbril  <liciicr  I 
bcatiUi^ende,  hisUirbche  UuweisgrUiide  a«iu  (denn  deren  bedarf  die  piiilicii-lUll 
VerDBnfl  hierbei  nicht  und  die  i^mplrlsche  Erkcuiilala  venuag  es  aneli  niehl),  ' 
•»nitern  bin»  Bi-faipi«ik  der  Anwendung  der  pTïktiMhtMi  Vcmuurtiiiinitpien  auf 
Faktoren  der  heiligen  Qeac^lehte,  an  Hm  Wahrlnlt  austhaullelier  tu  aiachtu. 
ircl«ht«  aber  anch  efn  «ehr  aoUtabarer  Vnrteil  fllr  Volk  iimi  Suul  niif  di-r 
gaaien  Krde  ist"') 

Sa  wollte  denn  Kani  nnch  in  seinen  Vorlesnogen  nber  „ratiuuälo  l'hootogle 
TonItglich  an  einer  vcmUafligea  Aiirklümng  in  Sachen  der  liullKion  beitnimtn 
Daher  la»  er  dies  Kolleg  am  tkbsteo,  w«üit  viele  'llieulugen  seine  ZuUOret  wa 
„In  einem  llalbjshr  faidrn  »Ich  nnr  m  wenige  7,nhi(rer  tut  diese  Vorieeung. 
er  sie  »chon  aufgeben  n-tdlle.  Ab  er  nber  erfidir,  daaa  df«  vcnamniulten  'im-  ' 
bürer  fast  alle  TlteuUigeu  wärea,  so  las  er  st«  doch  gegen  ein  gertngea  Ilunurar. 
Er  hegte  die  HulTiiniig,  Aan^  Ker»de  aus  djesnii  Knlte^,  In  weleheoi  er  M 
roll  nnd  ftberxciigenil  i<j>rseli,  sieh  das  hdle  l.iciic  TemlliiniKer  RdIgiaBslb 
xmgvngt'ii  liber  »eiu  games  Vatt-rliutd  verbrelleu  «  ürde.-  ,,Uiid",  fiigt  Jaehiaann, 
dem  uir  diese  wertvolle  SobÜderung  rerdanki^D,  hinui:  „KanI  tilnsebfe  sich 
Dicht,  denn  viele  Api)*icl  KiittC-n  vtnk  dünnen  nus  nnd  lehtteii  das  KviDgriiiiiu 
vom  Heiehe  der  Vernunft."*}  Dagv^n  enwliien  Kant  joder  einseitig  IriMende, 
aeehturget liehe  Zuapriich  (bestinden  aueli  an  Sierbebetiee)  als  sitlUoli  venrvrfllcè, 
weil  er  ,.glele.hssm  Opium  ftlr  ilns  Oowlsaen"  sef,  stall  dasscJbe  «iftuweeken 
nnd  mit  dttlkheii  linindViitKiti  za  erftlllen.  (of.  seine  nlxai  uicderKc-jirebi-DC 
AasleRong  nm  Hattli.  h.'tb). 

Aber  aueh  gegen  die  vielfach  als  Ilaiipimlttol  sur  Erbauung  bexelehlwti 
Kanzeltieredwnkclt  wen<l<'t  sieh  iinxer  rhiltmrph.  Rurtioskt  sagt  dullb«ri  ,J 
rodsamkeit  war  noserm  Kaut  weiter  uiohia,  ala  die  Kunst  eti  dberrvilen,  den 
ZubOrer  ku  betdiwatieu ,  die  Beflissenheit  andre  su  lUtisehen,  xn  ilhrrlistm, 
daudt  das,  was  dueli  kelnu  Überzeugenden  Beweisgründe  lind,  wenlgstena 
angesclien  werdt^"  „IIa  (ieistlithr"  .-x'txle  er  dann  kio«i,  „Mil  Pmdlgtv, 
Lehrer  nein,  der  sieh  auf  (irilude  sldtil.,  über  nie  mum  er  beilige  Reden  halb 
welche  An  von  Benennung  vuu  Moslieiin  und  smleren  —  fTeilloh  luiaehickllc 
gfJing  —  den  Kaoielvuritsjjteii  gegeben  m  werden  pilejOe."') 

Kant  redeli^  iu  iler  liouitlelik  ifriWtmiigliidier  l'opularitlU  das  Wort.  So 
alelll  er  cimiial  die  l'redigt  mit  „der  puputürscen  Kludeniuierweisiing"')  io  tdise 
Lbie^  WIcdenini  rllgt  er  tm,  wenn  ein  wissen  seh  aflUelier  <lheoluglscher)  Klrett 
„¥ot  dem  bürgerlichen  gemeinen  Wc^i'n  gedihrt  würde  (a.  1).  auf  Kiunwln)". 
Denn  ,^  wird  dieser  Streit  uubefugteT weise  vur  den  Itiebtorsluhl  itea  ^'ulkes 
(dem  Id  Sachen  der  Oelebnauikcll  gar  kota  Urteil  zusteht)  gen>|^  unil  lUMt 

•)  ,^lrelt--,  (KUoigsberg,  1T9&)  S.  I1Ï-1I5.  eL  anch  8. 134. 
»)  ».  a.  0.  8,  31— aj. 
•)  a.  a.  0.  S.  IBS. 
•)  Hcligtoo,  XXVL 


HUtaDuDgtn. 


205 


r  streit  m  win."  ■)  Dloso  itoldcnoD  Wort«  verâlcnteo  noch  hcvte 
rÀBttIciEKÏriitiK'iBK  »citviw  KU  nuuidKir  (S «Tint lichen'. 
Peru««  huit  Kut  va  tut  sehr  aclùiillich,  wenn  die  l'himlasic  dur  ZiiLurct 
errc^  «iLrtIe:  „Dor  vornUnfligo  GcistUoho  wird  »ich  tUo  wohl  blltoii,  den  Kopf 
lin  êriocT  &eti»otgo  Anbvfobteoun  uùt  ticHvbirhien  m»  dt'u  billliacheu 
PtoieuH')  skiufllQem  aod  IkreEinbUdnBgskrBfi  tu  verwildern."*)  Iienn,  so  heLsat 
ra  an  Huer  viderrn  Stelle:  „t>h  Aif^abc  (dip  der  wachvni  8rKM'.i(  mit  V.Kvt 
tlkn  l.«hrun)  dei  Kirthe  xiirief)  ist:  dur  Keligwattustng  tonsa  lum  /.we«lc 
hibua,  Alla  uns  aadore  Uuiu«hen,  nicht  blosa  benuro  Ueoachen,  (gleich  als  uh 
«ir  )M>  tduiN  gute,  aber  nttr  Avm  GnAf  nach  v«mMhUarif(to  würeo)  eu  niuchon.'") 

AufOnud  OMercr  Uiilorsuclinugcn  sind  ntr  liberzoïif^,  dsss  Kant,  wdclit^ 
ciae  MJir  |[i-nftar  Krnntnii  iIit  ttï^inl  bi-iiAWi,'')  dei  dulit^l  i-ini«  iniiiiKint.  wttUi^h« 
ronOalK'hlceit  wtt  und  dwaeu  Reduertnabc  vi>n  »vlneu  /nhiireru  (Ilorder,  Bo- 
Towskl  V.  a,  81.),  «le  VQB  MlncD  iMtgriioiiarn  Hbcrlmnpl,  ge|irloscn  wordc,  als 
PrrdisiT  gowiMi  «llci  ihm  Irr  freundeten  lieiiitliehfMi  b<ii  weili-nt  iiburtrofFrn  hütti^ 
Ifii  lllubltek  JediKili  ftiif  mIm  eluii^'vtice  phlloaophlsch«.-  Bodeultug  atlrauieii 
wir  dvtn  ,\BH}irueJi  Borunkis  sii:  „4[nt,  dua  or  nicht  Crodlgvir  ward."*) 


I 


KunU  Brief  an  tltc  K«lNeriii  EIUitl)«lli  von  ItusKlund. 

Ans  di-o  Itiugraiihii'u  KiuiU  K«1it  hvrvur,  dun  dentclbe  xich  nährend  ilea 
Bl«bcD^irlsfn  Krl«g««  einmal  an  einen  einfloMreieheii  rusiriadiMi  G^uentl  ge- 
wawlt  hab«,  uiB  oIm  cfle<1%to  l'rufoaaiir  Id  Ktinl^berif,  welobM  damais  mm 
dm  Bniwn  nkknpinrt  n»,  t.xi  ntlnnitra.  î'ugvgrn  bleibt  noerwähnt,  diuo  Ksni 
in  Jubte  l'SS  du  direklts  Selirc-ibun  lui  diu  Kai.serin  Klinubc^ili  run  iiumluml 
g«rldilct  habe.  Uud  diioli  bi-fimlet  hicIi  di«  (r<ni  Knut»  r'igaïKt  lliiud  gv- 
f«rtl|tt«?)  Kopie  Hues  solchen  Bricfos  In  deui  BesilE  der  firuia  (Srüfe  & 
CnzAT  en  Kr-nijpibc.rjt  in  rriüiwcn,  wclchi-  Vlrma  ahi  dlc  Nachfolgerîu  der 
Kulur'MheD  llncliUiuidlant;  tu  be/eiuliiiuii  Ut,  Bekaniitlit-h  wohnte  Kant  in  dun 
Jahren  ITC6— 1709  bel  dem  Buvhhündlrr  Kaufet  uud  »urdu  iiu  AiijriiHi  ITits 
Von  dem  l'urtriltmiucT  Becker  f)lr  doaen  Laden  ^ulal^  Nebst  vcrtK'liii-dcDoa 
PortriUa  Kaiib  int  non  aiinli  nbea  crwUiotor  Brief  in  die  llüude  di^r  j<'desinHlÎKcn 
tohabe«  def  lïilh«T  Kauter'svli^u.  jetst  fltüf«  &  L'nurr'iichen  Kuvliliiiiiilluni;  K^'^^lvt 
uwl  truide  ron  diesen  mir  »nr  BenulzuDg  gütlgal  UbtrrwImi'iJ.  I>ur»i't))t;  Ist 
bfaher  vun  uiir  nnr  in  den  .Sitxunicuherinhtcn"  der  Kclcbrton  Estni- 
schen (lesellschart  bei  der  Kaiserünhun  fnivcrsitlltDoriiat  (Jnlir- 
gant;  tVJS,  8.29— 3)i)  publl&lert  wordeu  luid  ta  dlirrie,  da  jeuu  HitKiiiig.tbiTichi« 


■)  öirdt.  S.  «. 

*l  Der  hOMlNche Prot cn Blöder tftoïKiidkiiiititÎKf  Vonli^lltir  (ueboust  viirbe- 
rirhttkhvui  Gnindbewt-in  der  fiewixxhojt,  daM  >■*  nirklWi  lii>]ii'nslrr  ^vhv)  alb- 
bildet  ddrcè  Erasaiutii  ï'raneiuci.  Bochj^fl.  HnlieiiL- IjingeJiburKÎN-  Um. 
iKOralMirir,  i;i>S  bei  W<>if|t.  Uoriti  Eadtcrs.) 

')  Kellgion.  l.Aull.,  ä.  121. 

■)  Streit.  9.  83. 

■)  dr.  daräburnuiii  Bnck  „Kants  AufßuaonfToa  der  Bibel"  (Lcl{iidg,l80<t). 

•)  a.  a.  0.  S.  31. 


2% 


HIUetltniKea. 


Buhr  wejil^  rrrlifci(>-t  otwl,  àahrr  «cbo  noctnutf^  MitHdhiag  in  Ava  .KmiI> 
sliulMin'  lilr  <1w  I.RiiT  (luniL-Ili«D  von  IntnrsMe  Kda.  Dos  KcliRÙtien  liUiti  In 
dono  don  Vonnark: 

ttr  SJIontfia  unliiiii  ^imnaniul  Sont  intplorintt  Qbttt  BaxAtrl.  SKaicflôt 
nDnimlfrlt^ittiieft  U|iii  bit  nltbtfllc  profi>wioii(«ii  unlinftrfaun  btT  £r^K  uiib  3Rda* 
pbvflc  auf  btr  flüniR»b(Tfl(|iti(ii  Uiiiftilllfti  aUfrenSMofl  ya  euuttititeu.' 

I.jnk*,  luf  ilur  «ntco  Sritc,  ist  ein  Wcrtttcmp«!  Qbor  cQUidilcto  4  Jkhilliniro 
budMhriftliDh  ncbgtnkbiiH.  Uet  in  den  StOnBCn  do«  tfebunjiUiiiKVa  Kriegu 
«bgefiuste  Brtof  lauWt: 

Sclbplicrrft^crin  Met  K™^i,  2(lI*TonÄ6iijflv'  ■Kaytcrin  unb 

Xunb  bni  lob  b(4  f«l.  T>ooKiri»  imb  $iof.  ftspff  i|i  bit  Prufoaiio 
ordioaria  bet  i;ogU  unb  2)î(tniitiufic,  blf  a  btfltibtl  ttaUc,  aiif  Mcfn  UitlsB« 
bagifcbm  Stoibcniit  nUbigt  tQorbtii.  £itfe  9^tèc>ii4iaf>fn  fïiib  iAtrjrit  bol 
»OTiiiItnifïf  ?!iiAnitiirr(  incnia  Stubitn  flciDtfcR. 

dii  bcii  l^U^rcii.  bit  ii^  ale  'Socmi  bei  ba  liifRgni  niiiVcrfitai  giflanbai 
bin,  tobt  xÜ)  jtbtS  bo^e  '^tix  btibc  Scl«ne«a  in  print  cotlc)[iis  ooTitftrastit. 
3f6  ^nbc  'J  'if^tmUéc  diaterutioncs  in  bi(((ti  2iïi^mf(&nFtai  âtballm.  aufin* 
bmi  baxà)  *  âbbQiibluligtn  mSiiüglba%\^<i)ta  totelllgeux  aticit  S  ^roeranmiabi 
unb  3  dubcTir  Pbil0i''|)bi!die  (ncian  ttitigt  S^tcbtii  mtmn  S^miâbungni  ab* 
juItQtn  ddudit. 

ISUjroffnuiifl,  iDonilt  ic^  mit  fHimiOik  rnitb  {um  Xlniftebnrfltabnnk 
in  bitlm  asiftifrifcbaficii  IiabilUlr»  (u  ^abra,  Donubmlùt  atrn  bit  aDfrgnfibigftt 
ßninttunit  >hi>.  flanfcri.  3l!nt(flàl,  bit  3Si{)(iif(baftcit  btrs  SKltrbMiAni  '^o* 
iKlisii  unb  jCnlbreiibßtn  Stcrfordung  )ti  loùrbitttn,  cnnuitttni  inlii  ju  bor 
aQnuntmbftniefim  ^iiK,  <^iu.  flniiinL  Üllnitftili  woUtn  adnen&bigrt  fltniftcn. 
bi([(  al(bi|)lf  pTofosionctn  grdloArinm  inii  liiUbtcûbri  m  confuinm,  icic 
id)  bn>"  UrrlraiK,  .StTiutu*  NcwlL-uiiciw  wobc  in  flnictiitiia  En  bü(ii  trictbrr* 
II4KIT  caiiacttiit  met»  tiniali)â>tl{int<  'Jbifucbtn  init  nidji  uiiQQnftigfitui  ân>fliilb( 
btgltilet  ^abcii,  ^t^  m'iabc  iii  ticffitt  dovodon 
6lo,  RaQftTi.  aTioicItfll 

aUrmittnlKiiiilfttr  ft»«bl 
fiSnigeboA,  dnimamiri  BanL" 

b,  U.  5;cmiib(r  fîM. 

Kinl«  (><!»ucli  blieb  «rrfulicUis,  àa  die  von  Ibm  orbcuac  l'rofMsu  de4D 
Df.  Huck  QburtraKoD  wurd«;  eft.  ßirruwski,  Ui^bcr  hum.  Kint(K&ntg»b.  IttOt),  8.SS. 

Aus  dor  dudbM  gogebeaon  Sdiildwuag  xnwuumoigeuimiinefi  mit  Öeli&burl '• 
Darelolliui^  S.  38  gobt  <Im  Nlhcre  dw  guiH»  Ai^vltgcnkolt  hervor.  Hsdi  Kfpkca 
Tud,  iin  Duttioibnr  1T.VS,  wlluoht«  Aa  ProfctBor  Sobultt,  „KuU  nllor,  ta  uft 
ihm  Biiht>ii  bowShricr  f'ntiiiid",  dau  dessen  Profeaar  u  Kut  Ub«rtng«)  wlinlc 
Er  Uctu  K>ut  zn  »îdi  nifeo,  .,l«glo  es  Ihm  ala  PHiciit  uif,  steh  um  dleae  Protoan, 
bei  dur  der  Knndidnten  mebrcrc  wiirL-n,  ilcnro  i^chalQ  lio  nkl»  wBnacbt«,  m 
bewcrbeo,  and  Tersi>racb  Uun  sein  tbätigtu  Mitwtrknu"  <lli>n>wskt).  Sebnlts  wir 
nicht  ohne  Kitflata  bd  dorn  damajlgen  nusIscheD  Oouvernevr,  don  Geoiml- 
liodteiiuit  KieoUn*  v.  Kvrff.    Naoh  Sobubert«  MilicUiuif  bewsib  alah  Sut 


1 


4 

4 


MItlrnuiliCfn.  —  V«H». 


297 


\>t\  lÜMeiii  pcreUallch  on  Jsm  Stollc  —  am  M,  Vm.  17SS.  Da  UK  vbige  Brief 
vun  dcnxKiibro  Tn^n  duiert  int,  tHi  bit  auznitehBiOB,  Ataa  t.  Korff  Kant  Mlbtl 
vmoluM  babe,  an  ilie  Kaiseriu  Jjllaabuth  zn  Bclintihcn.  Tiaa*  Ksct  sich  an  dl« 
rnaalsob«  Kalacrin  wiodic,  war  unti-r  i\^n  i^EunAli^va  VerliUltiiiH«ii  niebt  amltini 
ah  Mttllrli«li:  <Uc  pn'iuabrlii'  Ki'i^ii'.ruii);  hart«  damala  berelu  ein  Jalir  Ung  ill« 
Prnviaa  rreoBMH  deo  Bommi  überlassen  mtlssoD,  valche  wälinaid  ftlnf  Jalirrn 
Ihr  Slaadqairllor  daMtlxt  anhchlci|rnii>  Kiint.  muiuit«  ri<ib  ahn  an  diwe  auch  dem 
Kriripirri'ht  II  ililiiiltoiil|,<i  provixdriNc.liK  Ui-|;iurun(^  wcuilou,  I'ie  Ati^ult'^'cultirit 
mtwicki-Jci>  »ieb  QbrigMia  »thr  ra^tch,  Imlvm  Kanl  HcbuQ  am  ÏS,  Dc^k.  I7;iK  vmi 
deal  nissisclicD  OoHTcmniir  cine  abseJiliieitci'  Aniwiin  rrhitli.  Vii-llrir.bl  Ml  daa 
KaBllwbr  OriitiBiliichrnnwn  iku^Ii  in  d<!m  ru»iii!i(.']iuu  HUatüarubiv  aufKufiudcii? 
lfa«hf»RickiuiK<iD  danacb  wiireo  daukiiuawurt  imd  wtlrden  vicltclclil  liber  die  g^xtt 
BeNtXBUgaaiWCilegiwhelt  Intt^rcMantns  MntcHiil  ta  Ta/h^  filrdurn. 

Ulpdc.  C.  W.  v.  KU([cl|C«n. 


Varia. 


Redaktionelles. 

0.  Planllko.    -   (i.  Alli«rt. 

In  vorlx^u  Hl^^tr  bat  Herr  l'riraidDMuit  Dr.  li.  ToiUlt  In  Mlbcfacn  din 
DIaMCtUloo  TOD  I>r.  O.  Plantiku:  .RouMiaiia,  Horde»  and  Kauta  Tlicurie  voni 
ZakiuiftshUkl  der  McnMibkuUsgwcbichtv*'  (Utuifawald  isti.'i)  rncnslerr,  und  d«ni 
VtttÊoam  «be  luivTlaAble  BenClmng  d«r  Schrin  dva  Itramuuitiuii:  .lluuï.-iewi 
DKd  die  dentacbc  (icMliklittphllawpliI«''  (Stuttgart  ISUO)  iiac}igewii>Bi>u.  Illcrza 
teilt  naa  llun  I>t.  O.  I'lantlkn  Folfcondn  mit:  „Kk  Im  zuzu^c^u:« ,  diu»  Anmt^r- 
ktiagea  ind  uiUiere  (juettcnuachweisi!  Ui  di-r  Aitivil  nk-lit  bUttcii  fiOilen  «ollun. 
aber  dies  Vencbun  wird  vl«llclcht  dadurch  uinlgenuaaseti  eulaobuldif;!,  daaa  bei 
der  DnckluKung  in  ¥o\tce  \i^iuin<lvu-x  /.ii Hill igk cite n  i-En  swdlos  Haouakrlpt  lu 
nmadeUg,  ia  welcbeni  die  in  deiu  ersleu.  dorUrAifawalderphiloKopbiacbon 
Fakoltlt  anlorbrcltetcn,  (rothnll^nen  LittoraluraDgaben  febllen'.  Darob  dieaoD 
Umtaml  wird  Herr  Dr.  Pianiiku  nllcrdinii:!!  uativtnt,  aber  doch  nnr  lum  Teil: 
eintual  faulte  Ilcn  Dr.  Planiiku  dio  gcdnit^kteu  Exemplan^  Rainer  Abhandlung 
nUit  aiiM  der  Tland  Kübra  dilrfiMi,  ohne  In  einem  Karton  die  durch  jenen  Zufall 
MUgeGUleeeu  Utleniuruncbui'Liu  uHchlrÜKÜHi  HnznfllKrn,  noUild  er  drrc.n  Fdilon 
bemMkt«.  Zweiten«  bleibt  aber  auch  dauu,  iteuu  ji-iie  tll);eiiicriiii-n  l.ittrtutur- 
oaeliirMn  mit  abfrnlruckl  worden  wären,  ducb  die  spoiielle  Itenlltxung  der  llilfn- 
mitt«t,  wcnEgatuiH  diej«ui^  deji  Buches  vtin  Fmtcr  «iac  BaKTwühnllcbe ,  Indem 
Ja  Hon  Dt.  Plantlko  ganse  SilUc  und  Sali^gvflige  aua  seiner  Vorlage  mit  nur 
aawmetitliclien  VorUnilernngen  ohne  Anfllhrun^olclien  o.  s.  w.  berUbergeuouiuieu 
hat  Herr  Dr.  ftaoiiku  legi  nuch  Wert  daraof,  xa  trvtthnm,  dua  diese  Ilerlibor- 
nahm«  nlelit  so  ßUckil^  geweaco  Ist,  als  Herr  Dr.  Fester  ihui  in  IhaiiK  auf  H.T, 
TiiTwirft^  die  daaelbM  voo  Ibin  hertlbergenumnieiie  Farllkcl  ^.Jedoih"  avi  bei  ibiu 
nlekt  alonlu«,  anadam  hab«  ucb  In  aetnooi  dgaocu  7'Hs*inDioobAng  Sinn  und 


^mm 


Tute. 


Bed«atanK  Allein  Alf«  Indori  nichts  an  <I(t  inif[«wUliiilh>1icn  Art  <)t-r  Bentltiinif: 
uiiiiM  UKlrren  Wurkts,  vi>n  (Irr  iloeh  niolit  sn  wHasdiMi  iM,  da«  ri«  tißicnieia 
werde.  H*rr  Plauliko  ntreuohe  einmal  —  naeli  K&niboher  Ktgtl  —  die  Ver- 
aO|C<'n>i-'in('rHne  sclni^r  von  Ihm  befolgten  Maxim«;  wrs  soll  dcsn  dun  &us  der 
WbHi'ii.tcltof)  werden?    Die  ErinnontUK  an  ilen  „Kall  Mtithcr"  |[cnll^ 

Im  Zusamnieabaug  damit  »ei  enrtUiot,  da»  Herr  Dr.  <i.  Albert  Kicli  Über 
die  Ke^ciiatoii  hrsehn-prt  Iial,  welch«  Itber  »lii  Bach:  .Kaals  traaMondcmlale 
I^ciRik"  11.  H.W.  (Wi<;n  ll^S)  En  tliMn  t-nUm  lieft  «iraehiencn  bt  Der  Vt^artm 
dereelbeu,  Herr  [>r.  Kudulf  I.climiuu,  Pruferaor  an  1,a1»eu:iiU(lli9>e1ien  (1,1,^1- 
nasliim  In  Berlin,  liat  Aas  sdhsibewiuate  Aarirelco  des  Herrn  Dr.  0.  Albert  unit 
(ItisMn  faktischen  Li'Unin^i-n  ironisch  la  (iegeiisiitx  pMlollt.  Herr  Dr.  G.Albert 
verwahrt  niuh  KunSelist  dsgeeeu,  daaa  das  Bild  vom  Banocrlrili^r,  der  ,da«  In 
den  Stanb  geTrclcne  Panier  der  Kuitl<<'hen  Phtlosopbie  mb  nlehtiTein  OrUT  empor- 
mlTt"  a.  «-  ir.  vom  Itw.cniicntdn  ,,gaiix  iinniiiielbiir  niif  Min«  Pcraon  boicjcen  werde". 
Alielu  uaeli  dem  /.unamiuL'uliauK  und  nach  der  tiitutiKen  Au«Irnek«wdM'  das 
Verfassers  war  jene  Beslebiuig,  wenn  sie  auch  iui  T«it  selbst  nteht  unmittelbar 
entlialtin  ist,  docb  rie.herllr.h  sehr  iifthegolrici.  Dun  der  Rc«eii»cnt  da*  Bekenntnb 
den  Vi-'rfaiuien  von  der  „oilfertigi'n"  Abfiuciiin)!  Keiner  Bclirlft  mit  uinein  ric! 
begleKet,  findet  sodanu  Letiteror  darum  nogereclitferiigl,  well  er  ja  auf  der  vüp. 
horfcchend«n  Seite  seiner  Vomrde  seine  Sclirift  als  das  ..Ersvbnls  \iaign  nad 
■nliberuller  Nachfvr«chnnfc"  betuiehnet  h.the,  was  der  Rexenscnt  niehl  hUtc  vcr^ 
Bohwtlgea  dlirfeo.  AUcJB  xu  âea  AnflUming  dieaer  Stdle  luuie  der  Bexeiucfit 
dfmduu»  kebie  Veranlaaanng',  da  Ja  seine  ganie  Reienalon  tetgm  will  und  MJgt, 
da«»  der  Verf.  —  obanftinmd  kurzen  «der  Lin^n  Kachdenheiis,  iat  In  dlenni  FUlo 
K)cieb|{(lllijc  —  solnen  Gegi.-nntiinil  in  jeder  llinsiclit  falwh  anjrrjcrlffoo  bal.  Ocwiwi, 
die  Itexeniti'iu  ist  ungewllhnllch  seharr.  aber  das  reteualerte  Itucli  webt,  wie  Ick 
mich  Obonengl  habe,  auch  ganx  ungewiihnllcbo  Müngel  auf  l>er  RetenscBt 
hat  ja  hinreichend  Proben  dafUr  ans  der  Schrift  seibat  jçegfben.  Ks  sei  nur  nueb 
xiimBuwete  dafür  elseKtdIe  mitgeteilt.  Anf  S.  »u  figuriert  füllende  Bebaiipl nag 
als  Kantiscli:  „Sowohl  dii»  notwendl^n  und  ffir  ein  Bewosstseln  nbcrlia&pl 
ftcltcnilcn  s<>ge&Hnntcn  rrtncii  (iejif-lsc  als  nnch  <ll<r  nneb  den  Inillvldtien  w«e)uwln- 
deii  em[iiriaohen  K«gelu.  wdehe  nnr  auf  eiu  Büwnaslaeiu  in  eiuem  Subjekt 
alMn  beEogen  sind,  sind  elo  TraaasDondentales  und  a  prtorir 

H.  V., 


i 


Vorlesungen  über  Kant 

Im  SoiiiiiitM'semeHler  lH9*i. 
(Halb  den  „Huchaehubaelirichlon"  vun  Dr.  P.  r.  StMabHg  la  UUncken.) 

Berlin:  SlmiBel,  Phtlusuiihi«  Kaula  (3). 

Bonn:  J.  B-Heyer,  Kants  Pbilti»ik]>hte  und  IbrKbilluas  auf  Kunst,  Wluotisoluft 

u»l  Leben  (I). 
BniMliBlierg:  Keine. 
Broslati:  Keine. 
Krlnagen:  Keine. 
Vrelburg  I.  B.:  HIokcrt,  Kauta  PrutegonMsna  in  Pkikw.  Sctnlnu. 


VwiL 


299 


nieweai  Grooa,  (>«Mb.  iL  rbiluMpUe  v.  d.  Rim^wiiDctr  lili  Kaut  loci.  |4). 

esillncdn:  Pelpers.  RaitW  krilisdi«  Pbllosupble  U). 

Un^lhwaldi  Rebnke,  Ge*chirbM  dor  Philosophie  vun  Kiuit  nii  (3). 

Ualle  ft.  S.:  K  Ërduiânii,  Udicr  die  I'hQuxipUi«  Kontn  uixl  ihn'  Ili'iIuritiinK  fUr 

die  PhlluBopMe  der  Ticgeowart  (3).  —  Subwari,  Ausgewiîlitte  Kai>ilel 

MU  der  GMehkhio  Art  Kitilk  (Kaiat,  Ilcrbut,  Sc-blolvrinnchcr)  (1). 
Ueld«lbi-nr:  KoIm. 

JeM:  LlcbinsBD,  Me  Phllomphk  d«a  XIX.  Jalirti.  s.  Kaut  (]1). 
Ki«li  Deniiüoii,  I^iicik  u.  KJEiIrliaiic  i  d.  Stndlnn  der  Kudfloh<iii  Philo«.  (1). 

—  Adlckt-s,  Pkilu«.  l'ebungen  Im  AüBcUiiaB  àa  Kanu  „Gmndtogiuig 

K.  Htiaph.  (I.  SittPD"  «lid  „Krh.  d.  prakt  Vom,"  (3). 
KivlsvlNirK:  BaiiuKATi,  lIrbaii|[eD  flbur  Scliini-n  pIiQimnphbicbi:  l.yrtk  (!). 
Leidig:  Wolff,  KuU  Krltiutmiue  (2),    —   Meuiuaun,  (ic^ehlchlo  der  PliUos. 

1.  Kui  (2>. 
■arlinrci   BuHse,  I'liikiii(iptii«ebu  tTvtiuuKtin  Iihi<r  KnnlK  Pnilct^iuotin  (aJn  Ki«- 

fllhruu)!;  lu  das  Stndliiui  dor  K:uiti«c'bcu  Phib^suphk').  —  KUhaeinaaa, 

S«hil!nra  WdUmebsuung  in  Bcincn  DrikincD 
Xnnehcni  CDcnelian,  Di«  PliiliiiKiphiu  KnuU,  mit  UtibuiiK<>D  (4). 
lOttiUr:  Keine. 
B«at«ckt  Ivrinti. 
SIruitliiirKl.  K*I  Antlob,  Dm /^dtallcnl.  Kattoiuklininus  C.2).  —  nimitcl,  (inwb. 

d.  deuUcben  Idtsatiamia  vou  Kaut  bis  Kuf^ul  (4J. 
TObinKotii  Ktrbo. 
WfirxbarKi  Koine. 

Cicmowltz,  tiras,  tnnsbrnckt  Keine. 
Prmg:  J'ldl,  Kwit«  .Hi'briftPii  rur  Kthili  i.  phil.  Srmin. 

Wleni  MUllner,  Kuguiolugl»  (wit  beauadurer  BeriicksivhligunK  d.  Kant-l.aiJace- 
»chcn  Weltbild II n pi hypothtwc). 

Itasel:  Keine. 

Brnii  8CriD,  G«soh.  A.  Denanm  l'hildii.  bis  Kunt  (3). 

Freihiirg  f.  ë.  H.:  Hiohel,  Gt»oh.  d.  uuuerru  l'hiluN.  ncit  Kuil  (2). 

Utatt  Keine. 

Laasannei  Chapula,  tlhttrfre  de  la  th6ologle  moderne,  Alex.  VIn«l,  KltaoU  et 

In  luVi'Kanliniir  (3). 
HeBckitel:  Hurlaler,  lÜHluire  di^  la  ptiiliMophiu  mtidcrnti  de  Kant  anna  jours  (3). 
JEdrlehi  Kym,  Philosophie  von  Rani  bis  äcbopeiihaaer  (3). 

Ni«hlra^  mm  vorigee  Seuieater:  ätadler-Zlirich,  Leaui  von  Atnchnittem 
an  Hanta  Kr.  d.  r,  V.. 

lu  den  VniimunKüTrrxelehniNseD  sind  (Iberhanpt  Jiüulii;  bkisa  „Pliiluau])b{»i;he 
Debiin(:«D"  aupeiitflitt.  nbnu  nühi-rp  Anßithi!  dvs  hehiuiddtcn  (■«f^islandf^  Vlol- 
fstrii  Isl  die  Kauliaclie  Pliilueoiihk-  dos  rbetu;t  »olcliur  Uebiintren.  Insowrit  diw 
difi  Fall  Ist,  nnd  HiRdlnngon  hierüber  an  die  Kedaktiun  der  .,K&nlstudIen" 
«rlllkaianeB. 


b^a 


300 


THla. 


Resultat  der  Pariser  Kant -Konkurrenz. 

Der  Praia  ßordiii  im  Betnjt  tob  toi>'*  Pmica,  Ar  dnn  im  ditoom  Jdirs 
dacTlieaia  .AuMiuMkraetznag  nmA  WBHigiuiE  <t«ir  Moni  Knu*  uuccMeticlMS 
nr  |T^I.  I.  Heft,  H.  10«],  wurde  von  der  .Akademie  der  nonllBelMB  B»d  poR- 
tfaKben  WiMoiKlMiftcR*  dtn  GyaiiiMbl-Profeuor  Creisoi  b  Beataçoi  u- 


In  Vorbereitung  befindliche  Schritten  über  Kant. 

In  „FruiuiuMDua  KUtiaikutu  àvt  l'bUusoiihiv",  lienuiig«Ket>en 
Tnif.  Dt.  Itich.  Fstckcnberg  (Fr.  Fronnouina  Vorfa«.  E.  Guff  !■  Saufin). 
TOB  draen  G.  TL  t'eckmer  (vimi  K.  LeMvIis),  Ilobb«*  (tihi  Ford.  THoiiwe}^ 
KiaikegBvd  (von  11.  HüffdiuK)  »uebea  i-racU«nea  >iiHl,  wild  udi  d»  Band 
Über  Kant  von  Prof.  Dr.  Fr  PsnlsoD  Id  Berlin eotlieliiM.  Die  Pnmomui'wlie 
Sammlnog  b«abekbli^  rnvDugmpliudii!  ItckuKUanff  dur  berrocnfeadsten  Duaker 
nach  ihrra  Lebeaa-  nnd  WelUHcbaungM  !■  RilbidHakeB  md  kebuen  Elsset- 
danKclIooKon  in  pvpoSrwImeiMChaftllelHr  IUltlu^^  Dm  TMdSeutTDlle  Unter- 
nehmen, das  i-utouliied«'»  aU  Hn  eehi  itlUiticbi;»  Wcrka«nif(  da*  pUkMOpUaceeB 
Studinin*  za  bezoichnen  Ist,  atelk  u.  A.  aacli  Ktnielbinde  aber  Locke,  Httme, 
Flolit«,  Ilerbart,  SnhopcaliM«^,  F.  A.  Uugc  in  Ansstcfat. 

HIoe  neui^  KantbioKraphtn  wird  Knde  Si'pteaibcr  bn  Unibnfe  twi 
etwa  300  Seiten  im  VerUf;  wn  Beck  in  HIlDchen  entchelDen  ;  VerfaMer  deraelben 
bt  Dr.  M.  Kronenberg-Berltn,  weleber  dnok  seine  Herdontudlea  ToneUhaft 
bekuat  Ist. 

SalomuD  Maimoan  ethlsoho  AnachaauBgien  Id  ibren  7.nsan- 
menbanE  mit  der  Kthik  Kaot«.  idnd  Act  (tcfcenataBd  eiser  deBuAcluil  im 
Dru«k  ersciielnenden  Wtlreburgvr  DU»ettalli>u  von  Cand.  IbcoL  noe.  jihD.  Isidor 
Bitek  ans  ttnjart!cli'Bri.>i). 

V»B  Max  MUllcra  engllsclier  Ueborselanng  der  Kantlaobea 
Kritik  dor  reinen  Virnnnft,  Telcihc  in  Jahre  ISM  In  ^^oMainanonitwM  of 
the  CtitUnarji  of  U*  fir»t  piélimtion'  tmMvaea  tel,  nnd  durch  welche  das 
BndhiBi  der  Kantfacbim  Plilldsuphle  b  EngUnd  >*hr  ptfSrdpn  «»rdcii  ist,  wird 
dl«  zwvUv,  TdlliiKndlg  nco  durchf;c>ivhcnv  AuHaffo  vor1i«*«K<!l. 

Eine  fransilalache  Uebcraclinnf;  vnn  Kantii  Hetaphynik  der 
SitiUB  wird  von  H.  Dclboa,  i>MfmBur  de  iibUoaojikie  au  Lycée  Luub-le-fltand 
In  Paria,  ri»beroh«L 

At)  «xaminaLiun  «f  the  Crltleat  Philosophy  of  Kant  heim  lUir 
Titel  eines  Werkes,  welebcs  Profennor  Jamb  (lonldHektiruiann,  Ptisident 
der  Oorndl-iriÛTorsity  in  Ithaea  N.-V.,  dtuuiüchst  verCffenUicbcn  wird. 

Din  AatoDomie  der  Moral,  »11  beaondorer  Vterllckeichtignng 
der  Horallehre  Ininanuel  Kants  bolMl  der  'illnl  riat*  Badir:>  von  Kr. 
BIreh-RelehoDWald  Aars,  GjmnaiiiidkbrrT  in  Kristbiiia.  das  Anfang  Atiput 
bn  Verlag  von  l.«upold  Vom  in  Uadbnrg  und  Lelpcig  ersckelacn  wird. 


I 


< 


i 


Kants  Traktat:  Zum  ewigen  Frieden. 
Ein  JnbilSiims- Epilog. 

Von  P.  Staadiniçer  in  Wunn-i  ».  Bb. 

Dk*a  KOiÜKO  pUtoDunliieroD,  odta  Phlluaupheu 
König«  irllideD.  Ist  nirltt  ku  rrwartcn,  aber  luich 
nicht  EU  «nniclien,  w«U  der  Besdz  lier  Oewall 
du  ftele  Urt«II  der  Vcrnnnft  nuronnuhllicb  ver- 
dirbt. 1)ui  ab«t  KüDtge  uder  küoiKlIciie  (gick 
aeltiBi  Bach  OMchhdUMMtscn  bohcrTMh<nid«) 
VUlkn  die  Kliin  dcv  Pniloaopben  nicht  soliwin* 
den  oder  wrammineii.  Bondcni  Offentlldi  Rprcchea 
IwMO,  bt  Ikridvii  tüi  Ilcli-nchluiifc  ihren  (ii-achlLfta 
UBealbehTÜch. 

Kam,  7.uro  cwiscn  Krkdun.    Znmtx  cor 
i.  Antage  vuD  1786, 

Id  den  FestMJobel,  dor  im  Torigen  Jubre  der  GiUDdnng  dm 

dentsclioo  Roiekt-s  gn\l,  miei'litc  eicli  still  und  bcäi^huidcn  )iii:r  nnd 

da  dio  Eriimeruiig  an  «tu  kk-inea  vor  hundert  Jahren  erachii^nencs 

Buch   Von  ImmuDuel  Knot.    Von  den  MuisU-ii  vrurd  »ic  kunm  bo- 

merkt.     Upd  dnch  ist  des  BnchcB  lohalt  wtrltbi$torie<.-h  bt-druttumi, 

aein  Ziel  bedeatsam  wit?  die  MrllDdiiiig:  des  iiiäclitigon  Keiches.   ja 

Borh  weit,  weit  mehr.    Wa«  die  Itcstcti   im  deutschen  Volke  »eît 

einem   Jahrhnudert    iTSrhnt    hatten,    dus   ward    un«,    wenn   aneh 

«Ddet«,   als  die  Meisten  t^eholTt  hatten,   im  Jahre   1870  gegeben. 

WftB  die  Besten  nller  Völker  ereehnen,  immer  glOhender  ereebueu 

Reit  einem  Jahrhnndert,  das  Knltnrreieh  des  Frieden»,  da«  «teilt  jene 

Schrift  nnn   iu  markigen  ZUgen  votB  Auge.     Kh  ist  freilich  noch 

nickt  vtrwJrklieht    Aber  so  wahr  die  Soime  unfHteigt  nnd  wärmt 

im  I^-nz,  »0  wahr  mos»  der  immur  kräftiger  wannende  Lenz  unserer 

Koltnr  die  wilden,  winterlichen  Dftuiouen  des  blntigeu  VOlkerkampfes 

endlieh  beBiegen.   Nicht  die  genUgsanie,  leider  zu  oft  ideallose.  Freude 

an  dem  in  Kampf  und  Mint  Kmiagenen,  sondern  das  hohe  Ideal 

eine«  Vulkergutes,  das  nur  im  friedliehen  Kampfe  der  Geister  nnd 

Herzen  zu  erringen  ist:  das  isfa  was  dem  etillen  Gedenken  an  dea 

Mann,  der  die«  Ziel  vor  100  Jahren  mit  unrergleicblieher  Kraft  and 

WUrde  mitten  im  Lüm  der  Kriege  vor  uns  hingesilellt  bat,  seine 

BedL'Utnng  verleiht. 


.8ti 


Inger, 


Wenn  wir  aan  hvate,  gi-wisacrma««*!!  »la Epilog  za  jt'UPr  KriegS- 
erinncroug,  unsore  Blicke  anf  Kants  Schrift  vom  BwigcD  Frji-don 
hinlL-ukeii.  »I  sind  wir  wohl  dadnrch  gerechtfertigt,  da«*  diese,  Kant 
gewidmete  Zeitschrift  im  vurigeu  Jabre  noch  nirht  bestand,  and  die 
ibr  vor  alleo  obüc^-iide  Pflielit  der  Bc«prcchnng  seine»  Werkes 
nicht  erfUllvB  kounto;  dann  aber  dadurch,  diuts  wir  hcDte  —  gleich- 
sam das  Jahülium  der  1796  ersehienenen  zweiten  Anflage  «raea^od  — 
einen  Itltck  tn  werfen  rerm{)gen  auf  einige  der  haaptsSehliebsten 
Wtlrdignngen,  die  Kant  nach  dieser  Richtung  hin  im  vorigen  Jahre 
erfahren  hat 

Mit  Achtung  wird  dem  Hanne,  dem  Denker  heute  aUenthallioD 
begegnet;  nicht  aber  mit  gleicher  Achtung  und  Beaebtang  aneh 
»ctnen  Gedankeo.  Wie  ooeh  Tor  einigen  dreiesig  Jahren  uumehcr 
Deatsehe  beim  Oespräeh  vom  dentarhen  Kelche  gar  spOttiscb  den 
Mnud  veru>g,  oder  seibat  sagte,  das  Heien  bncbverTäterii)che  Gedanken  ; 
denn  niemand  kßnne  den  dentscben  FQraten  zumuten,  ihre  Selb- 
stftndigkvit  um  j^k-hen  Phantoms  wiUeu  aufzugeben;  so  spottet  man 
hent«  noch  über  da«  Ide-ai  dea  Ewigen  FriedciM,  odt-r  findet  die 
Zunntnng  bedenklich,  zu  Gunsten  einer  hshereu  Einheit  et«-M 
von  der  nationaleo  iSeltHitündigkeit  anftngeben.  Man  merkt  nicht, 
daee  dieser  Gedanke  bereii.s  schier  eben  00  stark  in  dem  Leben  der 
Knhamationea  pulsiert,  me  der  Reichsgedanke  damals  die  Herzen 
der  Deutschen  erföUte. 

Darum  ist  es  interessant,  gerade  zwei  Jnbil&nmssohiiflen  ver- 
gleichend ins  Auge  zs  fa«6CD,  deren  eine  aber  ^ie  Idee  des  ewigen 
Friedens"  von  Otto  Pfieiderer.')  Professor  der  Theolt^e  in  Berlin, 
den  Friedenflgedauken  dem  nationalen  Gedanken  opfern  machte, 
deren  andere  Uher  JD«s  Ideal  des  ewigen  Friedens  and  die  soziale 
Frage"  von  I.ndwig  Stein.^t  Professor  der  Philosophie  in  Bern, 
im  ewigen  Frieden  die  Vollendung  des  nationalen  Gedankens  er- 
blickt. Indem  wir,  beide  Tergieiehend  und  noch  eilige  andere  ältere 
Besprcebangvn  von  Kants  Sebrid  bininziebcDd.  erfirtem,  ob  der 
ewige  Friede  nach  dem  Lehrer  des  Christentums  eine  otopisehe 
Idee  oder  aaeh  dem  Lehrer  der  Humanität  ein  berechtigtee,  ja  pflicht- 
mlntges  Ideal  ist,  wollen  wir,  im  AusehluKs  daran  noeh  einige  andere 
Hauptgedanken  in  Kants  Schrift  hervortreten  bissen,  di«  gerade  fttr 
tuuere  Zeil  von  hervorrageiider  Bedeutung  sind. 

')  UmIId.  J.  ttMhvr  IHM.  »&  I*   (Audi  ta  der  Dertwlna  SaadMliau, 
OktoUriiontMiS,)  litfl)t<>lirUtMWlHtMK>bedkrBakM(«tBrt4annB.Aii|:ls«S. 
<)  BwUa,  UfllMtf  l«M.   iftB. 


tnuMuni«!  Kants  Tnktat:  Zum  ewigen  FrtodgiL 


3(Ki 


Naclidom  Ffleiderer  die  GniDdliaien  des  Sohrifteheus,  die  be- 
kannten Prälimiiuir-  nod  Definitivartikel  kurz  erwähnt  bat,  ftlirt  er 
fort,  Kant  habe  ni<ttit  mehr  so  zaveraiehtlich  uaf  den  kUnftigeo 
Fricdunabnnd  als  reale  flacht  mit  ^-mt^insanicD  ZwangMgesetxen  hin- 
^wie«en,  wie  eir  Jnhre  znvor  in  der  „Idvc  zur  All^uiïinvii  Ga- 
schichte  in  weltbllrgerliober  Absieht"  Und  vreon  er  die  Napoleo- 
niftchea  Kriege  erlebt  hatte .  »»  hfttte  er  sich  auch  vielleicht  vom 
idealistischen  Kosmopoliten  in  einen  deutst-hen  Patrioten  verwandelt 
Schon  die  weitschweifigen,  in  bonrtioniHchem  Sinne  abi^efuiutteti  Frie- 
doiwprojekt«  von  St.  Pierre  hätten  ht-i  den  StwitauÄnncni  und  PUilo- 
iDphon  kcio  GlUek  {;eh]«bt.  T^'ibaiz  habe  dnrtlbor  mit  dem  Hinweis 
auf  die  Verwirklichnng  des  ewigen  PVieden»  auf  dem  Kirchhof  ge- 
spottet,')  RoitsseaQ  habe  warnend  auf  die  verderbliche  Uerolntion 
hingfemeBea ,  die  dieitcu  ZuHtand  ullein  oehaSen  kflnnc,  und  am 
treffendsten  habe  Herder  nuïgefUhrt,  ehe  der  ewige  Friede  komme, 
der  fômilirh  erst  am  jHn^ten  Tage  geiichlof»eu  werde,  xeieil  die 
richtigen  GraudHätze  und  Gesinnungen  zu  pflanzen,  nnd  hierzu  ge- 
höre Selbstachtung  und  Selbstverlcidigaug  des  Volkeit.  So  habe 
aneh  Fiebto,  sich  von  Kant  eutfcrnetid,  scino  Zeitgenossen  auf  den 
Boden  der  Geftcbiclite  und  die  Aafgahe  der  »itlücheu  Freibt;it  zu- 
rflckgcftlhrt.  Kriege  fleien  nach  ihm  uicht  blgss  Uebel,  eoudem  Mitte) 
mm  Gnten. 

Der  Graadmnngel  der  „PYiedcnsprojekte"  »ei;  Um  eini-«  abstrak- 
ten Idenis  willen  ^llen  die  nationalen  Sfnateu  des  Hechten  nod  der 
Macht  der  freien  Selbstbeslimmang  beranht  und  einer  hnheren  Macht, 
hebse  8tc  Uuivenmlmonarchie  oder  Viflkerbnnd  antcrworfen  werden. 
Diese  SeliHtandigkeit  aber  sei  mehr  wert  als  der  ewipc  Friede  und 
CS  wSre  unverantwortlicher  L«icbtsinn,  wenn  wir  die  Erhaltung  des 
Friedens  von  einem  Völkerareopag  statt  von  unserer  Kriegabereit- 
tehaft  erwarten  wollten.  Gerade  diese  siehere  den  Frieden,  zumal 
heute  frivole  und  znfUllige  Kriege  immer  mehr  aufhörten  und  nnr 
die  ans  den  Kullisionen  wichtiger  nationaler  LebensinteresAcn  her- 
Torgefaendeu  bt^rüteben  blieben.  Deshalb  rwUteu  wir  nus  in  Kriegs- 
bcreitiwhaft  halten,  statt  uns  in  optimistischen  lllnsionen  und  wohl- 
gemeinten FriedengprojektcD  za  ergehen,  die  leicht  entgegengesetzt 


■)  N«cb  tlamenliig  (Dai  fieehl  der  VMker  anf  Frindun,  BreiUa  IStl, 
S.  ti)  bat  Lfibnlx  QbtfgenB  aaob  St  Pierie  bf^lflckirUiiacliC  und  ges&^t,  die  Ana- 
(Umi^  ebiM  M  oliolldieii  Cntemtlimeas  kOsne  otcht  la  don  Unmilglicbkullon 

(OlUl  wcrIiul  

SO* 


rnftest  énwmentu  Kmtrmtw^emtxm.    So  en« 

vtèt  MH  sack  a  nhifeu  Bc4c  xa.  fic  aar  4k  Aacscaseit« 

rritJ*tarfnge  bctttit  aad  ta  der  kcna  Aiilrakfim.  fie  i 

T«rvn&  ttAer  Knfcea  Hobt.    Gan  aadcn  ni  c»  Wi  St«ia. 

«lh>  ék.  wo  fr  «*— Mi*fc  Mit  Pfodcnr  ikzäMH^    ia 

btkr  Wtve  gcte  et  dea  iaaerea  Giiika. 

ir«tdea  der  Ffiedeaädtt  aacL  ^  aickl  : 

Maden  aai  boakrct  gcgtbcf  Yàktanm.  aaf  den 

sa  îbw  ëtc^  fthicade  Wcstenatwiekdaa^  la 

VoB  dcajeaîçca  FriLiiaililaMia  der  Ahea.  die  aaf  câa  nr- 
^aftma.  gnldeats  Zätaha  VËAm.  wait»  vir  ta  dta  cnaca  Ge> 
daakea  aa  tian  klaftiçea  Webfiiedea  hâ  AriMotelea aad  der  Staa 
pAkrI.  Dieae  keiaea  aas  d^  WtâtiâAf  Alexaaden  bcmr.  wie 
US  d«  leHMchca  Wetaraek^j  beiaas  qpiter  dat  .Fïicdf  aaf  Eide»  :- 
des  CfaisteataBS  enSat.  Darek  die  K&aqife  des  MitteUten  ia 
d«a  Hiatcfgnad  çedilagt.  tritt  dieaer  Gcdaake  ae«  bemr  aaMk 
btpjm  der  KoaaolidieraBf  awdenef  Stsainreaca.  Erasaat  tob 
If  otterdan  cTOflaet  dee  Krie^  wider  des  Kiic^  Alberieaa  Geatilig 
•lißS^f  sehaJIt  dai  «vte  intenntioiiale  Erie^veckt.  Ha^o  Grotias 
iW2^)  ia»  VSIkareehL  Den  SaDn^ea.  Beinriek  IV.  tagcsekriebeaen 
\'9lkerbaiidBde«a  fol^  im  westpkiliwkea  FViedea  der  cfste  Versack 
za  eiiKr  «aropStaeheo  Staatgngcacllafkaft;  1693  rcri^eatlidt  W.  Pean 
iHriDtn  Aa&aU  über  dm  Friedra  aod  1713.  aaek  den  Utre^ter 
Frieden  eneheint  St  Pierre  mit  seinem  Fiiedowron^la^  der.  wie 
8t«iD  sagt,  Tei^ebeD  mit  des  seiektra  Gewissen  wasera  beatigeo 
P'riedenslitentar  eine  Offenbartmg  zn  DMiDen  isL 

Die«  l.'rtei)  klingt  anden  als  das  E^idnere.  Ia  der  Hut:  St 
I^err««  Gedanke  eines  enropäisehen  Friedensbandes,  die  Vertretnng 
desselben  dnreb  einen  stindi^n  Kongress.  die  Brfapais  dessdben. 


•l  MSUer  b  riner  FestKbrift  sni  «r.  Fr^  KSaigdwiK  IS^l.  betoBt&llC 
kbr  An  Untcn^ed  rwisebcD  anprakdBeker  PhutMterd,  vckhe  die  Sacke  in 
ÜMtkredil  tfCioft  nad  dn  (»tu  dm  die  Weh  imm«  offx  rerkafipfoidca  Bandes 
ihre  üahmiii;  ziebeiidetij  Friedeandee.  Dag^en  quMn  E.  BSU,  Kam  Sba  dea 
«-wigCD  FriedeD,  KOaigabei«  lb92,  a  14  tob  .dbiBasti*efc(*  Tiimerdea'. 

^)  liier,  alio  in  den,  allerdingB  i.  T.  duch  Krieg  gewordmea  wehrw- 
kflOpfendea  Potemen,  nielit  im  Kriege  alt  Ml^en,  wie  F.  RBkl  a.a.O.  mteiM, 
liegt  die  Triebkraft  Ar  dea  FnedensgMUnkea. 


Imiauue)  Kants  Tnklsl:  Znni  entgra  Priedrai. 


305 


nsnrlHekntnnmrn.  TTandfl8p.TivhtL«  vinznst-tzea.  Handelsverträge  TOnm- 
Iiereifen.  Matrikiil»rheitrÄg<'  oncli  Wrhiiitiiis  dt-r  StRatseiiikttnftp  einzu- 
treiben, die  Kk-ht^inmischting  in  innere  Angelegenheiten  an<lerer  Völker, 
du  AnfhSren  aller  CîebietKverandprniig«ii  a.  a.  m.  sind  nocb  hente  der 
l>iskQ8aîoa  uieht  outwachsi-n  :  nnd  .piloppartig"  sind  andere  riilker- 
n-irhtlicbe  Oedanken  der  gt-uannti-n  Münncr  in  den  k-txten  Jabrhtm- 
derten  darcfagedmng<-n.  Nor  nocb  die  I^ebensinten^ftseD  d«r  Nationi-u 
bilden  eine  ,nchwer  zn  veratopfende  Quelle  krii>geriseber  Verwioki*- 
Itragen".  Diese  wird  nach  Stein  nieht  etwa  dureb  AofUixang  der 
Nationen  in  ein  ebaotlseben  VölketmiBehmaseb  beseitigt,  sondern  da- 
ilnrt'b ,  dass  jvde  Nation  in  uiitionaler  Ttlebti|;keit  erz«j;en  in  der 
Wc1t0)'mphQDic  mit  den  übrigen  baituouiscfa  Kusammonklingt. 

Diese  iloflnong  eigiebt  sich  ihm  ann  der  prnktifehen,  nicht  «b* 
Mrakten  Kntwickelnng  za  einem  immer  engeren  Ineinandergreifen 
der  VnlkerinteresseD. ' )  das  dnreh  eine,  von  Kant  noch  nieht  zn 
ahnende,  iwzialc  L'mbildung  beftirdert  wird.  Dit;  ErUrternng  desseo. 
wae  seit  Kam  crrcielit  ist.  und  die  bohutsain  «in^schränktc  Prophe- 
leiiing,  dam  einst  der  blutige  Kampf  der  Völker  aufhören,  der 
friedtiche  Wettknmpf  der  Individuen  nber,  wenn  aueb  mit  gleicheren 
Waffen  aln  bente,  bestehen  bleiben  werde,  bilden  die  beiden  letzten 
Abfichnitte  den  hedcatsaiDen  Schriftebens.  — 

Wenn  man  von  anderer  Seite  die  Kantimben  PriÜiminar-  und 
Dcfinitivartikel  so  oft  bloss  von  dem  Qenvhtspunkto  der  M&glti'b- 
keit  Ihrer  nahen  Verwirklicbung  au«  kritisiert  Bndet.  eo  legt  man 
damit  einen  faUeben  Maeetab  an.  Sie  sind,  wie  auch  Stein  betont, 
nur  in  dem  Sinoe  xu  verstehen.  (Uss  der  ewige  FViede  die  Kiehtnng 
nnseres  Streben«,  das  Ziel  ang<>ben  «die.  Die  Frage  naeh  seiner 
Erreichbarkeit  toder  Nichterreichbarkeit  ist  davon  ebenso 
naabhäogig.  wie  die  tvehntecbe  Bcroehnnng  einer  BrDcke  von  der 
Präge  naeh  den  ökonouisckon  Ikrdtngnngen  ihrer  Ausfllhmug  ver* 
■cbieden  ist-  Diese  letztere  Fragiir  erörtert  Kant  nicht  so  sehr  im 
Anscbluss  an  die  Artikel  »elbst,  als  wesentlich  im  ersten  Zusatz 
„von  der  Garantie  des  ewigen  Friedens", 

VortiefTlich  betont  bier/u  Stein,  wie  Kant  selber  schon  in  den 
80er  Jahren  in  «einer  Ide«  za  einer  Gt-sehicbtc  der  Mensebhcit  sich 
das  Herannahen  eines  frii-dliehi-n  Völkcrboudti«  nicht  von  abetraktirn 
PtwottfiieB,  sondern  v^m  hifitcinüeb  gegcbeni-u  Bedingungen,  ulimlich 


')  la  Beug  biftauf  rgl  auch  da«  Sehriftcbea  nm  B.  Geiser:  We  U«t>er< 
«iadong  dea  Kriegs  dtueb  Eatwickelting  des  VUlketteebts.  Stuttg.  tSBB. 


F.  8tA84iaf*r. 

T—  fcr  fmlat/kmUmiea  AaHtAnag.  der  JauawfcillMuiiii  K« 

kot  étt  Knrge  n»d  iw  dw  Eatwiekdin^  der 

wOfÊaA    LetEtere»  nt  tan  ho  bed^tsuner,  sIi  die  ririea  HiaiA-j 

krägc  oberfiehliclipr   Retnchttn^  eher  die 

wAaiÊMÊg  Bake  legee  konnten.  >) 

Wenn  nan  freüirb  Steb  gUabt,  Kant  habe  nidit  onr  die 
Bealifi^ftiHrkeit,  0uikd«-ni  auch  die-  Wflnsekbarkett  d«  ewigm  ] 
abgelHiBlf  M  befisdet  er  nàt  ta  B«ZBg^  aaf  letzteren  Ponltt  im  Irr- 
tuk  Wohl  bat  dieaer  an^  Vorteae,  die  der  Krie«:  g^fandit  bat, 
enrihnt,  aber  er  ift  weit  ron  der  Atwicbt  UciUkee  entfernt,  drr  im 
Wideiqtneh  gegea  reioe  i-iptv.  nuofa  korz  rwber  geahmte . 
an  Blanlaehli  da«  Iw-kaDntc  Wurt  sciiricb:  .Der  ewige  Friede  ift  tm^ 
Trara  Bad  nielil  eitmial  ein  tcbOiier  Trattml"*)  Wer,  vie  Käst,  m 
caersiwb  xa^,  „E>  wil  kfin  Krieg  sein!''  kann  dea  Krieg, 
■ehr  bßfie  Leate  maebt  als  t-r  vregntainif  nidit  ftr 
erklliea. 

Was  die  Realincrbukpit  an  ewigen  Friedena  betrïfR,  ao  ist 
aieb  Kant  allerding»  klar  darDber  geweeeo.  dass  er  niebt  in  Haad«^. 
indreb«'»  konunen  kiJnna  In  «einer  Kee)it«lehn>  g  61  bat  er  ibai 
■ogar  fltr  eine  nnaasAlliThare  Idee  erklärt;  dju)  b^rflodet  er  mit  der 
damaligen,  bei  di-n  heoti^en  Verkehre bediopingea  in  Wegfall  g^ 
koannenen  l'naiOglirbkeît,  weite  Landütriche  ta  regier«».  Aber  den 
ewigen  Frieden  nicht  ab  Weltfrieden,  sondcrn  als  Friwlen  nnt 
dea  Kaltarnationui  gvdaclit.   hält  er  bïrreits  in  dem  oben  anga-'' 


■)  So  ct&rt  Btfdi  G.  Voiri  b  «diicr  Yomd«  n  tüma  Atngib«  von  I 
«rfgm  FiMca  (Ben  IHI)  mit  den  Iliiiw<!«t  auf  die  HmlelifaitgB  gefcs 
DifcMlitii^  ifOtmtn  lUAimMummim  Dameih.  Ale  InBl«tall  and  Vi« 
kcU   un  GtBcnnMnscto,  alckl  Friedewnrtnla«  aclMi  dl«   Maekt,   dto 
PiMes  grlbuSs.    Vogt  nebt,  hinter  i1«m  wÊme  die  paUiKh)  Maebt 
M«M  htMf  tm  akbn.    Dwa  alteliln  wfr,  beide  atime  Amlchtai  1 
■Égea:  Der  Uuik)  and  die  MBrtI)[cai  latteikaeB  Ponaeliritie  bedbiges  die 
dea  Pltedea  gtUitt]g«n   lde«D,  dctea  Aa«bfcilaag  nad  ««UiBfsIieb  oaeh 
paüctoehe  WltkaaaikdL   AberJ«a«  ÜDMÜBde  aebafllBa  aad  wtrkca  bAüOb  fflrelel 
MMuleni  SOT  vermlttelal  din*  eatqweebaadMi  Ideaa  and  Ideale  b  d«a  ] 
80  naai  inaa  die  m>g.  „mitL-riaüHiMbe  Grx-JikbbianA'miiuiç''  cekineii,  wmb  li«  ' 
keb  blSdM  ZenMId  aefai  tolL    Vgl  dun;  Kkutiikv.  Neu«  Z<-it  1^-96  n;  Nr  Sf 

>)  8.  KehThuh.  Anagsbo  v.  Kaau  Tnkut  i.  e.  Fr,  (I/dpdg,  Recba)  EbL 
6.  XVII.    Apelt,  Bemcbtiisgea  Aber  KuU  Fntuarf  t.  e«r.  Fr.    Welnar  ISTLj 
S.  Il  bebl  .tia  Oegcoan  m  Kul"  ebealUlii  «Ue  bclebcodea  fftitoag««  da 
Rfiefca  bcrriM'.    Der  Totadib«  belebend!  Raot  bu  daa  fretUck  anders  leairii 
weaagleleb  auch  tr  aock  <tie  s^tea  Wlrkniifcs  der  Brl^  bcioat. 


rib 


fatuniuraci  Kut«  Tnkiu:  Zam  nrigM  Frieden. 


ÎÏ07 


fShrtcn  §  der  Reohtitlcbrp  aiebt  fUr  DnannfUhrltsr,  wenn  er  ihn  audi 
nicht  mit  Siehcrlu-it  xn  prophexcitrn  wugt.  — 

Die  I'räliiniDanulikol ,  die  nach  Apelt  in  du  Reich  fnmimor 
WUiigchf«  gehören,  nach  Stein,  SchOler')  n.  a.  »btt  mit  Recht  alu 
hereitfl  in  weitem  l'uifangi?  venvirklicbt  Angesehen  wcrilni,  UIht- 
gehen  wir  nnd  betrachten  hier  nur  die  beiden  ersten  Ueßuitirarükel 
etwas  uÎDgvhi-nder. 

Der  erste  Dflînitivnrtikel  hat  von  Stein,  Schiller  and  Anderen 
die  Anslegimg  i-rfahreD.  als  entspreche  die  daselhnt  (^forderte  rc- 
ptil>likam(>ch<-  Vcrras^ung  nn^erer  koDstitutioncIleii  Monnrehie.  Das 
dürfte  nicht  g»nx  richtig  »ein.  Die  i>nrlRnien(«ri»chc  Monarchie 
Knçland»  ixler  Itelgiena  enbipricht  dem  viel  mehr,  Weeenttich  aber  ist 
für  Kant  kcioeewefs  die  Ke^enin^fomi,  finndern  die  Keçierun^mrt, 
d.  h.  die  Fra^>,  ob  der  gesetzgebende  and  der  regierende  Wille  in  den- 
ficlbeo  Penwoen  vereinigt  oder  getrennt  ist.  Die  Oeseticgebting  soll. 
Wenn  aaeh  eine  absolute  Monarchie  cv.  im  GoiHtv  eines  repräsentativen 
SyetcDw  regiere»  konnte,  doch,  weil  {Rcehtalehr«  §51)  dies«  ein- 
fachste Staatsform  leiebi  xnm  Dosjwilismna  einladet,  von  dem  Volk«, 
bexw.  deefien  vereinigtem  Willen  l§  46)  aoRgehen.  Dietie:)  wird  in 
der  Kecbtülehre  der  „ßt-hermcher"  genannt,  und  von  dem  „Re^erer^ 
getrennt.  Das  int  Kants  Ideal.  Wenn  er  danacb  die  Demokratie 
ab  RcgitrrQDgsforiD,  d.  h.  die  Demokratie  „im  eigentlichen  Vor- 
Btaode  drs  Worte«",  wie  er  hinzneetxt.  fllr  die  tteblcehteHte  Reg-icntngH- 
form  crkISrt,  so  ist  diei>  nicht  etwa  verwunderlich,  sondern  saeh- 
gemäw;  denn  wenn  Alle  ebenso  regieren  wieGewtw  geben  wollen, 
»0  kann  jene  Trennung  der  Gewalten,  die  bei  einer  Monarchie,  bei 
einer  mMÏernen  Repnblik')  wie  bei  cioer  Aristokratie  tnBglieh  ist. 
Rieht  eintreten.  Auf  der  anderen  Seite  crkJiirt  es  aber  Kant  ftlr 
anreeht,  die  Staatsform  gewaltsam  nrnzaKodern,  von  Seiten  des  Rc* 
geateo  f-heDwo  wie  vnii  Seiten  des  Volks,*)  dem  er  nur  den  ,Yor- 
mad"  des  Notrechte  vindiziert 


>)  Sehvier,  OyauiaiUprogrftinia  voa  MUaater  1891 

*}  Dui  Kant  di«  r«pab1Dtaofeotie  Verhsamif  adt  •laem  Princops  als  Bo- 
gtat sieht  venuidiIiûiMKt,  win  man  f^mtiini  hu,  entiebt  lich  kii«  <1oc  Keclits- 
1^^  §  *Ë-  "'<*  K&nf  dem  Oettctigi-her  du  Kecht  xuetteill,  dem  Hogieier  seine 
(tenit  m  n«)iiDeiL  Klar  geireoDt  süid  dlo  versohl eden cd  ßc^craugsfurnt^a 
tDerdtfiKs  dort  a\rht.    Vf^  navh  du  Motto  m  uD^vn^m  Arlikrl. 

>)  Hk'he  7^  ew.  t'r.  (KehrbtuOi)  8.  Sl  iiml  KKclibU'bn.'  (Ittaenkr  u.  Subub.) 
S.  Ifl7.  Ann.  Vgl.  duD  nach  SUniialer:  WiiUcliafi  und  Be«hi,  Lclptigc  l&M, 
8*5  ff. 


308 


F.  Siandliger, 


la  R4!xag  anf  dicwm  Artiko)  fintl  8i^it  Knnt  »itf  dem  cttrofA-3 
iswben  KontiD<-nI  gewaltig«?  Fortwliritic^  freilieh  Nder  nur  tepweiw 
anf  frip(llic!fai>iii  Wege  gemacht  worden.    Der  organische,  verfiwsnage- 
mflanigi-  WfitcrbftD  in  dieser  Riehtnng  ist  die  Auf^bv  d«f  Zukunft  < 

Il4-4lrnklii'hiT  »chciot  vs  auf  dvu  erst«."!!  ßlJok  mit  dorn  zweit«» 
Definitivartikvl  xa  stehen.    Indem  aiiob  hier  )>tehen  die  AusHichtea 
nicht  HO  8ch)eL-ht.    Prüfen  wir  KDoHcfant  den  Rachlîcben  Inhalt  die«e*| 
Artikeln,  m  mflfwen  wir  Pfleidcrer  eotDcbii^en  widcrspTt-chen,  welcher  ' 
glanbt,  durch  i-inc  «oMm  „Ohi-rk-iinug"  in  einem  Vülkurbuude  g«he 
diM    wertvollste   Gut    eines   Staates,    die   Selbständigkeit   verloren. 
Pfleidercr  stellt  sich  da.  mit  Verlanh,  ganz  auf  den  .Standpunkt  eines, 
Wilden,   der  durch  KingliiMlerang  in  eine  zivilixicrtr  Ordnung  sein« 
Freiheit  gefährdet  glanbt    Geeetz,  nicht  Kric^I  sag^n  wir  dagegen 
mit  ItjfimsoD,  »clbttt  w(inn  die  ^Freiheit"  and  nicht  hlosB  die  Will- 
kür gi-niindert  ware.    Aber  Kant  weiM,  da««  *oIch  scheinbarer  Ver- 
lust der  „tollen",  ngesetzlosen"  FVeiheit  gerade  ein  Gewinn  an  rYCT- 
nnnftigi>r"  Freiheit  iHt. ')    Sind   wir  individuell   wie  staatlich  heute 
nicht  etwa  freier  aU  im  Mittelalter? 

Dafifl  Kant  den  l'Vicdcn  um  jeden  l'rcis  fordert,  wie  manche 
zu  glauben  ttcheiiicu,  Holltu  niiin  ihm  doch  uicht  ;£nr  Last  legen,^ 
Der  Staat  kann  freilieh  vbcnauwenig,  wie  das  Individuum  sirb  alles 
vum  Nachbnr  Meten  lassen;  aber  e«  handelt  sich  darum,  Sioher- 
heilsinittel  gegen  solche  WillkUr  ta  finden.  —  Ebenso  ist  es  nicht 
am  l'latw,  die  heute  bereits  immer  vernehmlicher  laut  werdenden 
Karderungen  Hllgemeiner  AbrlUitnng  mit  dem  Ilinwei»  darauf  zu  be* 
kÜBiftfeu.  dn«  künuo  heule  ein  Staat  nicht:  heute  sei  dno  Heer  die 
beste  FriodcusbBrgisebftfi.  Die  Abrllaiung  eines  einwlnen  Staate» 
wäre  Hvilieh  beute  Selbstmord,  nud  doss  die  allgemeine  Abrüstung, 
die  »ueh  der  vorsichtige  Seliitler  als  veniUnftig  anerkennt  nicht  vooi 
heute  auf  morgen  müglich  ist,  ist  wieder  selbstverstilndlich.  Dawi  ' 
{flt  eine  tiefgrcirenile.  vielleicht  recht  langftfun  sich  volUiehcndu 
Aendemng  der  VerbAltiiisse  und  sittlichen  Anschaaangv^a  erforderlich. 
Aber  dieselbe  herbei fllh reu  ïu  helfen,  ist  .Pflicht".  „Für  Staaten  im 
Verhältnii<«e  ui  einander  kann  es  nach  Voroitnfï  keine  andere  Art 
gehoji,  aus  dem  gesetzlosen  Zostande  hcraasEagelangeB ,  als  da« 
itic,  ebenm  wie  einielnc  Menschen  ihre  wilde  gesetzloee  VreiheJI 
aufgeben  und  m  einen  freilieb  immer  wachsenden  Vulkerstaai  bilden, 
der  tnletzl  alle  Vnlker  der  Erde  nmfasi<en  würde.    Da  sie  die«  aber 


■)  KehriMdi  a.a.O.  &!». 


Innuiiacl  Kutts  TrakbU:  Zuid  ewiges  Frieden. 


309 


» 


fttirrbaiiA  DJpbt  wollen,  m  knnn  an  Stelle  der  po^tiren  Idee  der  Welt- 
repabltk  nnr  (îa«  nppativ»?  Snrropat  Pinea  den  Krieg  abwehrenden, 
sUcrdiopt  mit  IxTStändij^er  Gff»lir  Deines  Ausbrucbt)  verknüpften 
BnodcB  treUML^i)  Und  dit-wtr  Rund  ist  keine  „UniversAltnonarehie", 
kein  „Dccpotismo«  anf  dem  Kirchhofe  der  Freiheit"^  wie  Kaat, 
Fdeiderere  AnspieluDg  «nf  die  Napoleonimlie  Weltmonarchie  im 
Torans  widerlegend.*  itagt;  er  boU  nicht  „dareh  SchwSvbang  der 
Kraft«,  siimk'rn  dnrch  ihr  Oleichpcwicht  im  Ichhsftesten  Wetteifer 
der  KrUflo  hiTVorgubraeht  und  pwiichert"*)  werden.  Der  MuDScb 
taa»»  sich  eben  endlieh  „mit  Anderen,  mit  denen  in  Weebselwirknn^ 
in  geraten  er  nicht  vermeiden  kann",^)  dahin  vereinigen,  den  Zustand 
der  KeebtloHigkeit  zn  verlasaen. 

Die  Bedingungen,  unter  denen  xieh  diese  Entwiekelnng  nach  Kant 
volkiehen  kann.  b:iben  wir  bereits  angeführt  Und  seitdem  int  ein 
wahrhaft  entaunlleher  Fortschritt  m  vuneiehnen.  Wobt  kann  man 
ueh  auch  hente  noch  de«  bangendeD  GefUhles  nieht  erwehren,  der 
daroh  frUhere  Kreigni»«e  bocbgespanote  Ge^nRntz  mancher  Nationen, 
die  durch  den  erbitterten  Konkarrenzkampf  erjEengten  Itivalitfiten  ete. 
kannten  noch  immer  einmal  die  Kriegslurstie  eutlesttelu.  Dennoch, 
„wenn  wir  der  KnlttirgeBchiehte  eine  Lebre  entnehmen  dtirfen,  mit 
voller  Sicherheit  dttt»  wir  um»  nicht  tänsehcn,  80  ist  es  die:  dass  Krieg 
und  UDfriedi'n  mit  steigender  Kultur  allgemaeh  abnehmen  und  das« 
der  Streit  aller  Art,  wlbst  der  Wettbewerb  um  die  Guter  de«  Irfben« 
mehr  und  mehr  in  edleren  oder  doch  minder  rohen  Formen  auf- 
treten wird."*)  E«  arbeitfii  dem  Kriege  bereits  entgegen  die  dureb 
eben  jcue  Konkurrenzkämpfe  miterzengten,  immer  engmaschiger  «Job 
vürflechtendei)  Ki-meiiiHchaftliehrn  Interc!«!^n  der  Mensrhen;  es  arbeitet 
iiim  en(^ej;0D  der  dadurch  bewirkte  Verkehr  zwiiK'hon  den  An- 
gehSrigen  verschiedener  Nationen,  der  die  GcigeDAtzliebkeitea  nud 
VoTwrteile  llherbrBckl,  die  OnindnneehnnuDgen  derselben  ansgleiehf, 
and  an  ^^telle  Hpezifiseh  nation.nler  Typen  immermehr  den  allgemeineren 


>)  Null  Rubt  Tnkt.  s.  cw.  Fr.  (K.  n.  Snh.  VII,  UIV  So  audi  SehUlsr 
L  B.  0.  S.  to.     DAgegea  a.  Kaal  KritU:  d.  UrteUskcaft  %  BX 

»f  Killt,  Ei  Kua.  u.  8«lmb.  VU,  266  (Ti.  z.  ew.  Fr.). 

*i  Kant,  Ed.  ßo«.  u.  8«hub.  IX,  15B  (Ro«liul«brc  §  M). 

•)  B.  Gpjftt^r  ■.  *.  (I.  S.  41.  DtTwibr  «tirllt  in  ili-n  ff.  Sefton  lebr  ga%  Hie 
ZaoshiiM  der  den  Frtnd<-ii  tiedinKcndi;!!  KniiagunwbiiAon  soHUnni'ii.  Klieiitui 
Stein  a  13  und  FUlkboru:  Der  goUusaa»  la  KanO  Schrift  c  ew.  Fr.,  B«iSa 


I!» 


i«4iac«r. 


wiriit  iha  tna 

aOrt 


mndtn 

Uadah 
iM  Spnttnc 

nd  der  FiclMfcritt  der 
d»  hii  IB  die  TWéa  da  rmilhihenihilii  imi  Uada 
ntk  leigca  nd  loeh  .die  KSfir  denr  «rlcadrtel  mA  die  Henen 
dem  enrinrt  bsbeo.  die  asf  dn  Baboi  dor  Owrfbrhift  mndrlii 
nd  wdlea\    iGeiM9> 

Wtam  wn-  dss  aOes  bede^es,  mai  die  laseica  ^aiptooie 
dcT  berrita  Bfk  Matmkuemàem  yOSkemnaaagmag  in  div  FWe  intcr- 
ntiimkr  Vcnutshaapa  ttbrrbUckea,  dan  mnB  aarà  der  pmid- 
«ttdick  Wid»«tn«eade  idKA.  «  <  hin  die  Ugai  d«  Gea^Mde  trcdbt 
Xh  Geaa{^itane  weat  Stein  darauf  hin.  da»  K&tt  der  Verh^^nlirher 
d«r  Ksmpfeaatinna^  and  dea  KmftaeicTtnH,  dfr  IVbentmMcb 
Nietzatrbe,  aieh  aidit  eattwücbea  konte,  die  dcnfcwtnÜ^eB  Wnrte 
niedcnSBelimbea:  .Dank  tnancheiD  bettte  can  i'Baaoi|mchbarciB 
mrdea  jetu  div  oazvetdeiitieRteB  AmeJehn  Ibetaehea  odo*  wiU- 
IdbSdi  nd  ll^eahaft  mgadnM,  in  deaea  riefc  «anpriekt,  da« 
Ennipa  eiiM  irerdea  wiB*. 

Uaa  Unaaqire<'hhan>.  en  m  die  AagM  vor  der  .Sphîni.  di« 
heate  rar  dee  Pfiirteii  ntui^rer  KnlrarweH  nttt  aad  wartt-t,  w«-  Air 
EUtsel  iBie.  Toa  dieaer,  der  beottgen  sozialea  Fia^,  die  em  im 
Akgnnde  dtr  Vfrgaogeiilwit  TenehwnndMi  scia  mass,  «fae  der 
PHedeaaea^l  sicher  auf  Erden  woOea  hano.  hat  Kant  fcaan  eine 
Ahanag  i^habt  Wohl  «her  liai  er  bereits  dirinatariteh  etwas  rao 
der  OrtmdbediaiTBn^  tbri-r  IpTi^niD^  gefräst,  wan  er  ia  adnai  Aof- 
«atze  gegen  Bobbe«  abi  Krfordemis  eines  MlbiliodigeB  BOlgcn  den 
UaiMa»l  beKtehoet,  dann  er  tuenaod  persOnlieh  ^nea  nOlBe. 
Weim  ea  aaeh   von   nncerein   bentigeo  Standpunkte  ana  reaktionär 


■>  Du  «MoapsMrt  vidteklit  Rsr  aklit.  kD^enn  Om  aar  uOrnA*  der 
foa  Sub)  ImaalM  Aaakbi,  data  dte  ■edtraoa  Ueaa^m  iim  immtr  nag«- 
piSKlen  iMHrtiBrfUt  bthMBMB.    Oea  tnta  It*  nilMadIg  bat    &  iUam- 

rit«  deà  to  aaeh  ik  nnddcdaanisM  HocMaaa  bniiiiilir.  tniadn  ile 
HMditoCBtMbalk  tawcr  sBgeubcr  nad  ^doknliriiw  bekaau  wM. 


I 


4 
4 


ImiaiLniicI  Kuls  TnkW:  Zvn  ewfjpn  FrMon. 


911 


wäre,  aie  wirtschaftliche  Selbständigkeit  znr  Bedingung  der  ^atii- 
btIrgcrItL'ben  I{e«lite  xn  macbon.  to  ÏHt  doch  das  darin  licgcDde  Ite- 
Wit88t)!4.-iii,  da«8  die  wirt^-bufrlicU«*  8idl)stHDdigkcit  die  [ivri^Unlicbt! 
Freiheit  im  vollen  L'nifange  erst  bedinge,  vortrefflich.  L'nd  wenn 
betont.  dasH  ee  jwlpm  crniilglieht  wi^rdsn  mlliiRe,  wlbstilndig  m 
rerdeB,  so  ist  er  sieb  «var  Dlwr  die  ItedJiignngen.  die  dazu  fuhren 
DWB,  nicht  klar:  die  Sache  selbttt  bat  vr  aber  ubeiiso  betont,  wie 
"w  Stein  Ihnt,  wenu  er  deu  sozialen  Wettkampf  mit  gleiehercn 
W«ffeo  ausgefochten  haben  will.')  — 

Indessen,  dieeo  Fragen  hi«r  r.n  verfolgen  wtirde  ans  von  Kant 
ablenkcD.  Wir  nitkhtcn  lieber  noch  anf  zwei  wesentlicbv  Punkto 
den  Blick  werfen,  die  bei  Kaut  selber  im  Vordergrund«  der  Be- 
tmchiang  8tehen,  und  die  von  den  Autoren,  die  den  Traktat  Kum 
ewigen  i^'Vit^U-n  Iw^bundelii,  nicht  oder  kanm  hertleksiebtîgt  la  werden 
pHegen.  In  den  beiden  Anhüngen  zn  dieaem  l'ruktal  behandelt  nämlich 
Kant  mit  Nacbdmck  Kwei  Fragen,  die  gerade  fUr  uns  hcote  von 
lircnnender  Ik-deatnng  geworden  aiud,  die  Frage  der  AiierkeuQiiDg 
jivi  îloral  nach  in  der  Politik,  und  die  der  Freiheit  der  Meiunsgs> 
smng.î) 
Die  Kbriichkeit  in  der  inneren  wie  Süsseren  Politik  ist  eine 
f_ga.m  wesentliche  Vorbedingung  Kuni  iiostcren  nod  sagen  irir  aneh: 
inneren  Frieden  der  Nationen.  Geradeeo  wie  Kant  im  sechsten 
PrältminararHkel  alle  diejenipen  Feindseligkeiten  im  Kriege,  die  da« 
Vertrauen  gUnzlicb  untergraben  mllsseo.  als  ehrlose  Stratngemc  be- 
zeichnet, »0  sind  es  ihm  aneh  die  politiseheu  Kniffe,  welche  znr 
iBMbuDg  nnd  zur  Niederhallong  der  .Staat^hHrger  angewandt 
^Verden.  Aneh  hierfltr  kiïnnte  mnn  Kants  Satz  variierend  an- 
fuhren: .,lrgend  ein  Vertrauen  auf  die  Denkungsart  des  Gegners 
muii«  auch  im  politischen  Kriege  noch  Ubrig  bleiben,  weil  sonst  kein 
Friede  ge«chlo88c-n  werden  kann."    Dieit  ist  dor  Gedanke,  der  Kant 


■)  Wenn  .Sleiii  vou  un  Auftiobuiig  <lei  blulif^vo  Krieges  Im  Vülkerlcbca. 
dagagm  von  der  Fortduivr  àes  fricdllchcu  Wcltkiiiupfes  im  Leben  <lor  iDdJviducD 
qiriclit,  ttgt  vt  Baehlioh  tvnr  nkhtN  FHlxrhcH,  iiiucht  tibi-i  loKiti^li  etnnn  fulKcbe-n 
GegenaaU.  Die  Saebe  st«hl  so:  iler  blutigo  Krieg  wird  im  Vülkerlebem  wie  im 
Indlvliliisllvbvn  inmur  mehr  scbwindcD,  der  frlcdlJcbc  Wetlkampf  mit  \mner 
cfdoliere«  Waffim  »iHtt  liddifm-iiH  liluilim. 

1  Der  Eliudge  aniet  deo  mir  livkiumtun  Aiiti>t«ii,  iI«t  die  licdenliiug  dieser 
ïmêtui  kan  otid  tiedcad  IwIodI  hat,  Ist  Th.  L&d,  Id  der  Deutschen  Viertel* 
jßknmriaiH  lab.-i  IV  IZitf.  Ilarmt^nln;  i.  a.  0.  Ii«ln  wcnlgsieDS  die  Ebrll«hl(eit 
h  der  Pollllk  hervor.  Apelt  a.  tt.  0.  daf«|[ua  meint  »underlieber  Weine,  Kant 
liibc  rieb  hier  pua  Über  die  geuelue  Wiikllclikell  «7b 


312 


r.  StaiidlliKeT, 


im  ereten  Anhange  seines  Traktate  IcHot.  Er  wendet  eicb  bier  krXftjg 
gegen  diejeuiffCD Politiker,  welche  den  Di^potUmns  dnmit  rfehtferti^o, 
diM  das  Volk  docb  nicht  reif  m,  das  zn  wollen,  was  »um  Frieden 
ftthrt  Weil  freilieh  im  Anfang  eine  oolch  „collektive  Einheit  des 
Willens"  nii-lit  %-orhanden  eei.  und  darnni  znnächot  die  flpwalt  das 
öffentliehe  (U-cht  »ehaffc,  darum  mrine  der  Politiki-r.  wer  einmal 
„die  Gewalt  in  Händen  habe",  werde  gich  „Tom  Volke  keine  Ge- 
setze Torsehreihen  laR<li'n^  Demgegenüber  mnns  aber  der  .moralttieho 
l'olitikcr"  e-i  »lob  ^zasa  Ornndeatz  maeheo'',  dam)  „Oehrecht-n  in  der 
Staatsverfswnng  gebiwtert  werden  mflsflen,  sollt«  es  aaeh  l^eber- 
windiing  kosten".  Wenn  v*  aueh  ungereimt  wäre  ta  fordern,  dam 
eine  Aendenuig  „sofort  und  mit  l'ngestUm"  gemacht  wird,  ih>  kann 
sich  doch  ein  .Staat  aoeh  HchoD  nnter  despotiwher  Kerrechermaebt 
repnblîkanÎBoh  regieren,  bie  allmühlteb  dus  ,.VoIk  de«  EinfluRtes  der 
bloaaeo  Idee  der  Autorität  de^  Uv^t.-tïeti  Juhîg  >vird".  Das  Volk 
mosB  also  erzogen  werden  zur  Freiheit  Alle  dagegen  geriehteten 
Kniffe  der  geuannten  Politik  riebteii  sieh  dadnreb.  dass  man  ihnen 
wenigBteni«  ein  monilifches  Münlelcheii  nmxnbängpu  duobt.')  Freilieb 
hat  da»  Bittte  die  tligenschaft.  dai»  es  ^ch  selber  endlich  zerstört 
und  dem  moraliücb  Qnti^n.  wenn  ancb  dorch  lanpuame  Fortschritte, 
Platz  macht  „Das  Itceht  den  Menschen  moss  heilig  gebalten  werden, 
der  hemwbenden  Gewalt  mag  es  noch  so  groMe  Aafu[iferang  kosten.*' 
Der  ïweite  Anhang  saf^l:  .Ohne  PnMiïîtiit"  giebt  e«  ^keine 
Gerechtigkeit  die  nnr  als  QfTenilich  kündbar  g«daeht  werden  kann^. 
Wo  Oeffentlichkeit  versagt  ist,  ist  aaeb  kein  Kwbtexnstand.  „Bcidca, 
die  Menschfnlielie  and  die  Achtung  fUnt  liccht  der  Mmticben  ist 
Pflicht".  Mit  der  erstcren  ist  ^die  Politik  leicht  einverstanden",  am 
desto  loiebter  „das  Recht  der  Mensehen  ihren  Oberen  preisgeheo 
zu  küDuen.'*  .Vber  mit  der  „Recbtslehrc,  vor  der  siv  ihre  Knie 
beugen  mUsüte,  findet  sie  es  ratsam,  eieb  gar  nicht  nnf  Vertrag  ein- 
znlaasen".  Diese  .Hinterlist  einer  lichtseheaen  Politik"  aber  wäre 
leicht  za  vereiteln,  wenn  der  Philosoph  frei  reden  dtlrfie.  Darum 
sohlU^  Kant  vor:  ,^lle  Maximen,  die  der  Publisität  bedUrfen  um 


')  SollHit  au  hUt  min  in  inKcroa  Zehvn  tlo  PsrtoihutiBDniS  aklit 
rianiil  mehr  fUr  MÜg.  So  verUoEttiB  die  Hioiburger  Kkckrieliteii  Nr.  341 
naeh  der  Eib.  Enlinr  Nr.  43  gttn  DnrertiHInit,  dam  dlo  Q«rMiie  das  Seehi  tu« 
Xmckteil  ttaet  raUüliebifEcn  Puiei  .konstrairen''  »ftUUn.  Dm  abld  allerdings 
bSohat  ,()l«nde  I'tsklilcoa".  Imnierbin  sbd  dkoo  ZeicbuB  iIm  lUtUcfeea  ZeiftUa 
Bor  In  gevrlcscai  Kreisen  zo  erkennen:  der  Fortsckriit  dea  DITeirtUelien  Bwbi^ 
bonusisahM  ist  daruio  doeli  »DrerkoDubai. 


4 


Immuinel  Ktnla  Traktat:  Zum  «wigcn  Frieden. 


818 


QireD  Zweck  nicht  eu  Tcrfehl^n,  stimmeD  mil  Kecfat  nod  Politik 
vtreinift  ziUfminivn^.  Dan  tioifwt,  poxitiver  Hafig(?drtl<!kt:  die  P'r<^ibeit 
dor  piilitiächeu  l.'ctHTZL'UgDng  tat  t-ine  {ralitisi'lie  wie  »ittlieb»  Not- 
wendigkeit in  «nem  RechtBstaut. 

Dieser  ßrandf^Mauki:  von  dt-r  Nutwendigkeit  der  Freiheit  der 
teintuig6ttti««erung  iK-tii-rrsoht  alle  Sehrifleii  mitt  Knuts  Manoi-MÜIvr. 
„Die  Fr«ilieit  der  Kede^r  iiit  das  einzige  PnUadinm  der  Volksrecktel" 
es  in  dem  Anfsati  ge^eii  Hobben  In  dem  Aofsntze:  „Wiia 
AnfklärangV''  wird  die  Freiheit  der  Ueberxengniig  dith^-rambisch 
verherrliebt;  Dor  die  »elbatventtändliebe  KiottcbrUnkan^  wird  ge- 
macht, daas  iin  Dienst  ein  Ik-amter  »ebwiü^-u  diui».  Soiwt  fordert 
Kant,  daMt  man  „vuu  seiner  Vernunft  in  allen  Stflekcn  ÜffeutUebea 
Gvbraucb  "  machen  darf.  Wenn  er  diese  Fordening  ii»  Greieenalter 
im  .>tlreit  der  FakuUälen"  auf  den  (lelebrten  bewhräiikt  bat,  w  durfte 
da  nicht  so  »ehr  der  Einfloß  der  Krfabningen  der  franzDoÎKchea 
Hevolatian,!)  als  der  KinflnHO  des  Alters  und  der  Gedanke,  lieber 
«nen  Teil  zu  ttiebem  abt  alU'*  xn  verheren.  mitgewirkt  haben.  In 
luuerer  Schrift  bat  er  dietie  Eiu^sehrilnkung  nicht  geniaeht,  wenn 
eruBch  mehrfach  speciell  die  Freiheit  gerade  dee  Philosophen  betont. 
Wie  sehr  ihm  aber  auch  noch  in  xpiUerer  Zeit  die  von  etäate- 
we^fl  geWbte  Gebeimtbuerei  in  Dingen  de»  Ke«hte*i  xiiwider  war, 
x«igt  die  sarkastische  Wendung  im  Vorworte  xum  ,>itmt  der  Faknl- 
Iten":  Jlu  erging  au  mieb  im  Jahre  17ÎM  folgendes  königliche 
ript,  von  wclebem  es  merkwtlrdig  ist.  dans,  da  ich  nnr  meinem 
rertraute«t«u  Freunde  die  Knistens  di'ïselbeiî  bekannt  luaehtc,  ei 
aneh  nioht  eher  als  jetit  verfiffentlieht  wnnle".  Allerdings  „merk* 
wflrdig",  daw  man  sieb  über  das  dem  Philosophen  damalü  aaferlegte 
ätillM-bweigen  nicht  IlfTentlich  Üussein  moebte.  Man  meint  ochier, 
die  Indignation  databer  habe  Kant  den  Satz  in  unserem  Traktate 
diktiert:  r^Was  man  nioht  Sffentlieh  bekennen  kann,  uhne  anoti»- 
bleiblieh  den  Widemtand  Aihx  i.a  reixen,  kann  nur  vou  der  Ung»- 
reehtigkeit  herkommen". 

Eb  zengt  von  groceem  Hat,  datiH  der  Mann,  der  erat  vor  kaum 
einem  Jahre  jenen  Verweis  K-kommen   batte,  hier  wieder  eolclie 
Sanken  m  Srnwern  wagte. 

Freilich  hat  Kant.  wHlirend  er  gerade  damals,  wie  dies  aweh 
der  erste  Teil  der  Schrift  i\\  feigen  scheint,  uaeb  Popnlaritüt  im  Aua- 

■)  t'rieaiiader,  Dentacbc  KuodMhan  IbTO,  Nov.  9.  34»  w«lat  danuf  hin, 
ilaas  .dlo  OiSiicl  der  Revolnihtn"  Kaut  ala  vurfibcrsdicnil  ereehlcBCB ,  .dor 
Tonnagciguceno  Dcapotiainiis  »iitt  babe  Fiankrdcb  in  ciaa  Btntide  verwandelt". 


*r34      r   fr:Kaäit^*rr 


£c  L'naekcr.  4aB  East  dta  iweiltK.  pn 
4kt  UtWiiA«£Ui(irfitthMi  B  der  zveitn 
EnM  ab   .ptàeiMS-  ZMitzanäd 

Alka  voB  wir  aatk  bene  i>  ■■■rhri  KJimiImUj  bmIi 
nekl  cnaal  Mrwot  mad.  éauf  die  knse.  guikaiigt  ét^  êa^  dîe 
etste  der  beid«a  Graadbediagaaçis  zsb  cwigia  Fticdea  ^AiMiilli  ■ 
awTfcasBte  Bestaadtotle  d«  iïffcMiMka  Piibiih  ■— lifai  ûd: 
gevahî^  Fortwkmte  ûd  doch  aarfc  hier  zm  iiiwiifaia  Cad  die 
SnnptMne  Bebra  àA.  dan  naa  die  raliidifctaa^.  «ad  K«n^pie- 
nag  der  Ueberxea^vBgen.  d.  h.  de«  Ba^  aad  DwhaTihl  sa  der  *itt- 
liekenPerfOnlifhkeit.  in  aiefci  fcracr  Znt  ■!■  ihili  ei eawi  iAtet, 
wie  Baab  aad  DiebotaU  »m  Eifeataai  Wate  gcSektK  ûd.  avwie 
dan  man  in  zna^mendem  MasK  aaeli  tob  Politiker  die  Ekxbehkcit 
fordert,  die  man  bereit«  im  Verkebre  zwiaebea  ladindata  wesigat^iB 
moraÜKb  reiiaogt.  F^gt  aian  daza  aDe  die  aaderca  iiihiii— h(,ii 
vollen  Zeiehen  der  Zeit,  die  uf  daa  Werdea  isBer  fcrtftïgenr 
Friedensbargflebaften  devten,  die  das  Wort  des  cheraea  Deaiken: 
„Es  soU  kein  Krie^  sein!"  bereits  znr  Loeang  vom  lODioaea  anter 
d«i  Knltarrslkeni  maehen  konnten,  dann  könnoi  wir  nbip  d«n 
Vorwurf  ehiliastiseber  Triama^eo  beUebetnd  oiit  Kaait  bekeaorai: 
„Der  ewige  Friede  ist  keine  leere  Idee!- 


■>  Kidi  eioeni  midatieTteii ,  luefc  Bownknu  nad  Sdobcrt  (XL  1.  S.  62) 
wubl  in  dieae  Zeit  gebOrigen  Briefe  u  Xaitus  Heix. 

')  DicMT  gnrndiegendea  Bedentong  tot  rich  Kant  (Kdrbaeb  &  54  o.)  »dir 
woU  bewuit  gewcMB. 


Qoethes  Verhältnis  zu  Kant 
in  seiner  historischen  Entwicklung. 

Von  K.  VorUador  in  üulingcn. 
U. 

III.  Die  Zeit  der  Verbindung  mit  Schiller  1794—1805. 

Es  wird  iftete  als  eioe  der  folgenreichsten  Karliwirkun^n  von 
Kants  Philosophie  betrachtet  werden  mUmeii,  datia  nie  et  war,  die 
den  Band  aoMtrer  beiden  grOsétea  Dichter  tic^rllndcn  half. 

Unter  den  Ursaelien,  welche  bis  znm  Jabrc  1794  ein  inneres 
Verhältnis  iwischen  Schiller  und  Goethe,  troll  ihrer  örtlichen  N»he, 
nicht  hatten  aiirkommeo  lasiten,  fObren  die  .Anualeu'  Gocthea  za 
eben  diesem  Jaiire  (IV  r>:î7,(  aln  nicht  die  geringste  Schiller»  Be- 
geisternng  fUr  die  Kantische  Philosophie  anf,  wie  aie  in  dessen 
,Anmat  and  Würde'  (1793)  hcrvorgcfroten  war.  Sic,  die  Schiller 
„mit  Frcnden  in  sich  aufgenommen",  die  ,da«  Ansscrordcntlifho, 
was  die  Xatiir  in  sein  Wesen  gelegt,  entwickelt*  habe,  bütto  ihn 
nodsakbar  gemacht  gegen  die  .grottüe  Mutter'  Natur,  der  Goethe 
anhing.  Ja  in  .gcnissen  harten  .Stellen"  jene»  Anfitaûes  glaubte 
Goethe  sein  „Glanbunahokcnntnis*  angegriffen,  in  falschem  Liebte 
gezeigt.  ,Die  nngeheare  Kluft  Kwischeu  iin»ereu  Denkweisen  klaffte 
oQf  de«tiO  cnttcbiedener.  Au  keine  Vereinigtmg  war  zn  denken, . . . 
Niemand  konnte  leugnen,  dasä  zwischen  zwei  Geisteaantipoden  mehr 
als  ein  Enldiameter  die  Scheidung  mache.  ...*') 

Wenn  ahio  Kaut  e«  in  erster  Linie  gewesen  war,  der  beide 
biaher  einander  fern  gehalten  batte,  00  sollte  Kant  sie  Jetzt  auch 
ana  zwu  dauernd  xnsammenfDbren. 


')  Verstet«li«  »ach  melo«  Abhandlung  nbet  Seklllers  Verhültota  ta 
Kut,  Pbnoi.  UonaMb.  HXX  (läÜS)  .^IWf-,  Î44f,  sowie  Kantitudlen  1  S3  <iani 
Jtbni  tTOO). 


Zi^  E.  V«tU>4cr, 

Die  Jilt  wai  Wcuc;  vie  dia  dmich  ene  der 
L'stcfiedneca.  wckie  die  Gcartârble 
kocBl.  e»Aak.  kst  GoeOe  nw  aeOMt.  ctertUli  ia 
Tw  17M.  oziUL  Alf  der  UAkAr 
Jsfi  17fi3  T«a  profeMOT  Bcti^  ia  Jeu  ge^ttadetea 
des  GcMflMhafi-  gcntea  SeUDer  nd  GoeOe.  bei 
HfTMigihf  in  an  beide  iirtereHiereades  Gequï^  iber  i 
der  Xjlar  ^mmê  dea  Gameo  in  die  Teile',  welebei  dea 
da»  Bam»  At*  Intkngea  Aotipodea  hiaeinleefcL  GwAe  bigt 
■dba  aaa  die  )ic<aaoTpho«e  der  POaaieB  tot.  Bat  nr 
Aaçtm  ctae  frstao&Màe  Pflaaze  eotstebea.  ScbiDer  h5rt 
MM  nd  ^jait  eatKhiedeaer  FtamtgAntf  za.  Ab  akv  GoeOe 
geeadet  acUttdt  er  dea  Eopf  und  sagt:  „Dae  iA  keiae  Erfak- 
rm»g.  iM»  igt  âae  Idee".  Goethe  ist  Ober  dïeaea  Bawnf  entaaat 
■ad  eîaiger»aaiea  Terdheaalieb  ;  der  ^alte  GnA*  wîD  mA  ngem, 
sUtû  er  nbanit  fieh  zmanuneo.  nnd  es  koaimt  naa  a  ciaer  leb- 
kaft^  DiskoMioB.  in  der  Goethe  neh  als  .bartaldiger  Bealtif, 
iJebiUer  ab  „gebfldeter  Ejurtûner*  zeigt  SehHeaaliek  wird,  da 
keioer  too  bdden  neh  fttr  fcaebbgen  hilt,  bü  aaf  wötma  Walfea- 
«tiUftand  gemacht  Indessen  lassen  Goetties  tàgeat  Worte  eise 
innere  Unsicherheit  erkennen,  die  ihn  ab  den  beruts  halb  Ueber- 
wttndenen  kennzeiehaen.  Sehiller  hatte,  ganz  in  Sinne  Kants,  cöa- 
geworfen:  ,Wie  kann  jemals  Erfahning  gegeben  weràoi.  die  oner 
Idee  angemessen  sein  sollte?  denn  darin  besteht  eben  das  Eigot- 
tOniliehe  der  letzteren,  dass  ihr  niemals  eine  Eifshmng  kongnüercm 
kfiane.'  Solehe  Sätze  maehen  noseren  Dichter,  naeh  seinem  »genra 
Bekenntnis,  „ganz  nngltteklteh*.  Er  ahnt  dass  iwisehen  seiner 
, Erfahning'  nnd  Schillers  ,Iâee-  etwas  .Venuittelndea,  BecOgUehes* 
obwalten  mBs»e,  ohne  dasselbe  noch  klar  zn  erkennen.  Diese  Ei^ 
kenntuis  hat  ihm  die  Kantische  Philosophie  gebracht,  die  nun  erst 
dnrch  einen  ihrer  geistvollsten  Jünger  voll  anf  ihn  za  wirken  be- 
ginnt Durch  das  Gespräch  war  der  „ente  Schritt*  gethan  sn 
jenem  .Bunde,  der  nniuiterbrocheD  gedanert  and  fttr  nns  nnd  andere 
manches  Gnte  gewirkt  hat'. 

Das  Datnm  dieses  hocbbedeataamen,  von  Goethe  sellwt  noch 
Jahrzehnte  später  als  „glückliches  Ereignis"  gepriesenen  Gespittehea 
lässt  sich  nicht  genan  mehr  festetellen.  Nachdem  schon  DOntser 
im  Goetbe-Jahrhach  1881  <)  die  historische  Znrerlässigkeit  dea  Goethe- 


■)  U  Ifib— isg,  vergL  bewoderB  S.  171  B. 


0««tli«i  VorliiUinis  un  Kant  in  utincr  tibt»risclteD  Entwicldnng.       'M7 


sofacD  Berichtes  bestrUten.  hat  nenordiags  Minor')  dnraof  biage- 
wieson,  dass  nach  doD  jetzt  beratisgegobcneD  Tagehtlchern  Ooettien 
derselbe  \a  der  ztmäcbst  in  Betracht  koQimcaden  Zeit  von  Mitte 
Mai.  wo  Schiller  von  seinem  lüiugeren  Aalentbalte  in  Schwabeo 
znrticitkehrte,  hin  xom  13.  Jnoi  1794,  an  dem  St^liillers  erster  Brief 
an  Goethe  (Kiolniinng  zu  den  Hören)  geiK'tirieben  ward,  g»r  nicht 
in  Jena  gewesen  ist.  als»  ancb  nicht  an  einer  Sitzung  der  Natur- 
forsehenden  Gesellacbafl  tfilgenüniuien  haben  kann.  l)Unt/.nr  tmt 
desbalb  an  jene«  GcspräL-b  vgin  31.  Oktobt-r  1790  gedacht,  das  wir 
in  nnBerem  ereten  Artikel  (S.  85  dieser  Zeitschrift)  erwähnten.  Allcia 
das  Ut  ^uz  iiDmOglioh.  Jene  Unterhaltung  miiss  mit  einer  An- 
n&bening  beider  geendet  halKU  und  kann  nicht  .'i^;,  Jahre  laug 
gjtnElich  ohne  Folgen  gob1iol>cn  sein.  Deberdie«  widerspricht  die 
ganze  Art,  wie  Schiller  «ch  iu  dem  Briefe  an  Körner  vom  1.  No- 
vember 1790  darüber  ftoasert,  dorchaiis  dem.  wo«  Goethe  von  unacrcm 
Gesprftebe  berichtet:  ganz  abgesehen  davon,  daw  Schiller  damals 
uueb  kein  „gebildeter  Kantianer'  war.  K)>on90  wenig  kann  April 
179.%  der  letzte  Zeitpunkt,  au  dem  beide  sich  vor  Schillers  sehwA- 
bisrber  und  Goethes  Mainzer  Reise  getroffen  haben  kiJnnfen,  in 
Betracht  kommen;  denn  , Anmut  und  Würde'  erschien  erst  im  Juni 
17i)^,  die  Kiiturforschende  Gesellschaft  ku  Jena  wurde  erst  im  JnU 
desselben  Jahres  und  die  .Hören',  die  Schiller  »herauszugeben  im 
Begriff  staucl',  gar  orot  Juli  179-1  gegründet  Will  man  a)>6r  bier- 
gegen  einwenden,  dass  Goethe,  als  er  seinen  Bi-rit-bt  in  späteren 
Jahren  (1817)  niederschrieb,  die  Erinnerung  getüuscbt  habe,  so 
k&nnto  dies  unseres  Kraclitens  wohl  bezllglicli  nebcnsaehtieher  Mo- 
mente zotreiïen,  nie  aber  mit  Bezug  auf  eines  der.  vielleicht  das 
folgenreichste  Ereignis  seines  Lobcns  der  Fall  gewesen  sein.  Zudem 
ist  die  Darsictlung  so  voll  der  lebendigsten  Einzeln heiten,  so  in 
sich  klar  und  zusammenhilngcnd,  dass  eine  derartige  arge  Selbst- 
tftaschung  unsere«  KedUukena  vOilig  aosgeschkiSBen  ist  Wir  hsdten 
es  Tielnehr  fUr  das  Wahrai^heinÜchste,  dasa  das  Gesprlieh  bald  nach 
der  bekannten  Einladung  zn  den  .Hören',  ftlr  die,  nach  Goethes 
Darstellung,  Schiller  ihn  oben  damals  b&tte  gewinnen  wollen,  also 
Ende  Juni  oder  im  Anfang  Juli  1794  stuttgefundcu  hat.  Damit 
stehen  Aens^erungen  ans  dem   beginnenden  Briefwechsel  beider  in 

L anklang.     Am  :i4.  Joni   hofft  Goethe  —  es  ist  im   .Briefwechsel' 
■ein  erstes  Schreiben  an  Schiller  —  .bald  mUndlieb''  mit  ihm  za 
Xaal 


■)  FreuscUcb«  Jshrbiloher,  JuUheft  l%9i,  vgl  beeowlers  S.  94  iL 


818 


R.YarllD4er, 


spreofacD.  Am  25.  JnH  freut  er  sieh  lebh&ft  iisf  etae  .Öftere*  .Aa»- 
weehBlimg  der  Ideen".  Uod  am  23.  Aagart  sebreifat  Schiller,  dm 
die  .nealichen  UDterliaUnDçeQ"  mit  Goethe  seine  gaozo  Ideennuuac 
IB  Bewegung  ^obraeht,  dass  dieser  ihm  zn  „mehreren  spekalativeo 
Ideen'  das  .Objekt,  den  Körper"  gegeben  habe.  Damit  Btimnil 
deno  ^biilon  Mitteilnng  an  Körner  vom  1.  September,  daaa  Ooethe 
ihm  .DUD  cndlieh  mit  Vertranen  ea^egeokomme";  wetra  er  dabei 
aar  ein  „vor  6  Wochen"  gehattenen  grosseres  GesprSeh  antpielL,  so 
Mteht  einer  IdentißzieraDg  dcf^elbcn  mit  anserer  l'oterredmig  aller- 
dingB  die  Schwierigkeit  entgegen,  das«  es  sich  ib  jOBem  baaptsXch- 
lieb  nin  die  Kunst,  uicht  nm  die  Natnr  geliaudell  haben  soll  Allein 
ID  dem  Briefe  vom  2t>.  Ango^  ist  ja  von  mcbreren  rnlerhattasgen 
die  Bede,  und  »o  liesscB  sich  beide  .Mitgtichkeiten  vereinen. 

Wtr  geben  Bbrigens  die  Sebwiorigkcit  einer  genauen  Datieniiig 
des  berühmten  Oespräebes  durchaus  za.  Ja  wir  halten  dieselbe  fbr 
Dn]t>sbar,  so  laug«  nicht  weitere  Knesere  Zeugnisae  aas  TagefaUohen) 
oder  Bricffu  beigebracht  werden.  Andereroeits  atier  halten  wtr  den 
ganrcn  Streit  —  and  sollteii  wir  dadnrch  auch  in  Widerspruch  mit 
der  geaamteB  Goethe -Philologie  geraten  —  ftlr  relativ  anwichtig. 
Das  Wesentliche  ist  nicht,  in  welchem  Monate  oder  Jabre,  sondern, 
dass  die  l'ntorrcdDng  stattfand,  vor  allem  aber  die  WirknBg.  diu 
sie  berbeilUhrte. 

Wenn  wir  unu  im  folgenden  diese  Wirknng,  d.  h.  die  philo- 
sophische Eutwickliiiig  Goethes  im  nUcb»teD  Jahrzehnt,  aa  seinem 
Verhältnisse  zu  Kant  zn  erkennen  and  dnraa»tel!en  versuchen,  so 
sind  wir  uns  der  Schwierigkcitcu  einer  solchen  Anfgabe  vollkommen 
bewnsst  Wir  mlkhten  als  einleitendes  Motto  die  Worte,  die  Cîoethc 
Reibst  von  solchem  Beginnen  gebraucht,  darüber  setzen.  In  dem 
1817  im  .l.lleft  znr  Morphologie'  verOffentliehten  kleinen  Aufsatt 
.Glückliches  Ereignis'  folgen  olimlich  anf  die  oben  wiedergegeben« 
KTzKhtung  der  Annalen  noch  nachstehende  Worte:  .Nach  diesem 
glHcklicben  fteginnon  entwickelten  sieb  in  Vorfolg  eines  KobnJShrigeD 
Umgangs  die  philosophischen  Anlagen,  inwiefern  meine  Natur  aie 
enthielt,  nach  und  nach:  davon  denke  möglichst  Bcchenschaft  zn 
geben,  wenn  echon  die  obwaltenden  Schwierigkeiten  jedem  Kenner 
sogleich  ins  Auge  fallen  müssen.  Denn  diejenigen,  welche  von 
einem  hlihcren  Standpunkt  die  bohagliclie  Sicherheit  de«  Meoschen- 
veratiiides  UbcTschuneu,  des  einem  gesunden  Menschen  angeborenen 
Vervtaudes,  der  weder  au  den  Gegeusläuden  und  ihrem  lietug.  noch 
Mt  der  eigenen  Befugnis,   sie  zu  erkennen,   xu  begreifen,   zu  bo- 


4 


GooÜiM  VerhUtit»  «ii  Kant  in  lelmr  histoifa^fl»  Enndcklaag.        310 

artnlen,  za  scbätsen,  la  benutzen  zweifelt,  solebe  Männer  werden 
gewiaa  gornu  geattben,  (lass  ein  fast  ['nmOgUclioa  anternommcn 
werde,  wena  man  die  Uelwrgängc  in  einen  gelüntetteu,  freioroo, 
Belbetbewnssten  ZoHtand,  deren  es  tansend  nnd  niiert»iieend  geben 
moM,  XQ  flchildern  nnternimtnt!  Von  KiIdanp<flttif^Q  kann  die  Kede 
nieht  »ein,  wohl  abi-r  von  Irr-,  Schleif-  und  ächltifhwcKcn  und  so- 
dann von  unbctthsichligtem  Sprang  nnd  Ijelebtem  Auiiipniog  zo  einer 
höheren  Kattur.")  Wenn  Goetbe  »elbät  so  sprechen  konnte  und 
tliateüoblieh  zn  jener  beabsichtjgfon,  aber  Ja»t  unmöglichen^  Rechen- 
gehaftslegnng  nicht  geliominen  iat,  so  kUnnen  wir  ea  »elbtitrerstand- 
Hob  noch  vio\  weniger  nntcrochnioa  wollen,  die  innere  pbiloaopbiscbe 
EntwicUoiig  de«  Dichters  iu  jenen  zehn  oder  elf  Jahrou  iin  einzelnen 
anfzndeclcen.  Wir  können  uns  unr  an  einzelne  uns  erhaltene  AeBWO* 
niogen  Goethe«  nnd  fleincr  lUtcbsten  l->eunde  halten  nnd  daratia 
die  »ttchittliegenden  SchlUüHe  zn  ziehen  verauchen.  Zum  OlUck  be- 
sitzen wir  hierbei  wenigntens  eine  Quelle  ersten  Hanges  in  dem  Ton 
dem  Dichter  selbst  edierten  Bricfwecbscl  mit  dem  Manne,  der  die 
pfailosophiseheu  Anlagen,  .inwiefern  seine  Natnr  sie  eothieit*,  ia 
ihm  zur  Entwicklung  brachte  —  mit  Schiller. 


17M. 
Wir  verlteesen  Goethe  zn  Knde  untres  ersten  Artikels  (Heft  1, 
S.  98  £)  in  einem  Htadinm  seiner  philosophischen  F^twicklnng,  in 
welchem  er  Kantji  Philosophie  zwar  kennen  gelernt  und  namentlich 
die  Kritik  der  Urteilskraft  mit  Aufmerksamkeit  und  Interesse  go- 
twen  hatte,  indes  in  ihre  Tiefen  noch  nicht  eingedrungen  war.  Be- 
reits dort  haben  wir  nns  hierlllwr  an  mehreren  Stellen  (S.  83  f.,  S9, 
98  f.)  des  Nsheren  aui<gesprooheD  und  rafiehten  hier,  ehe  wir  weiter 
gehen,  nur  noeh  ein  neues  Zeugnis  ans  jenem  berühmten  Gespräche 
nir  die  Itichtigkdt  dicsvr  unserer  Anschauung  ItcifUgen.  Wenn 
Schiller,  der  berufene  Interpret  der  Kantischen  Philosophie,  ihn 
dnrch  den  vollkommen  Kantiechon  Gebrauch  eines  der  wichtigsten 
Termini  de«  Kritizisniiis,  der  Idee,  nicht  bloss  verdriessiieh,  sondern 
zntetzt  .ganz  unglücklich"  machen  konnte,  so  hatte  er  (Goethe)  eben 
Kant  —  rnud  borausgcsagt  —  in  einem  der  grandlcgendsten  Bo- 
griffo  seiner  Philosophie  bis  dahin  nicht  verstanden.  Anch  Steiner 
nigt  zn  dieser  Stelle -)  die  Anmerkung  hiuza:   «Goethe  balte  damals 


<)  In  der  KanchnerHlteD  Ausgabe  SXXUl  &  113. 
*j  >.aO.  S,  lit,  Anintrk. 


Î1* 


K-VorlSiidor, 


den  G«genBatz  von  Idee  and  Wirklichkeit  nocli  Dicht  enrogeo." 
Wie  ander»  drllckt  Gvetbe  idcti  später  ans,  uäi-lidvm  S^rhillcr  ihn  in  du 
Veratfiodois  dv«  kritiechen  IdciiUMiiiiitt  eiuget'Ulirt:  JctKt  gebraucht  er 
selbst  uuotatt  , L'rpttanx«*,  .Urtier'  den  Aasdmck:  ,ldee  de»  Tiers', 
UDd  Godet,  Am9  in  den  Hesicliungen  zwiflcben  Idee  nod  Erfaliruug 
.eigentJioh  d»H  twweglii-bo  Leben  der  Natnr  beatebe":  ')  und  in  ein«r 
erst  nenerdingA  gedruckten  Acussernug,  die  nach  Stoinera*}  Venuntan^ 
ttu  da»  Ende  der  nctuoiger  Jahre  fiillt,  breitet  sich  diese  aas  Kant- 
Schiller  gewonnene  Aucbannug  von  der  Idee  naf  das  gesamte  Ge- 
biet des  geistigen  l^obens  ase:  .IJnrcb  die  FendelschlSge  wird  die 
/«it.  dnrcb  die  Wechselbfiwegnng:  ron  Idee  tu  turfabrang  die  sitt- 
licbo  and  die  Tri@i<ensehaftliehe  Welt  regiert* 

Uooh  kehren  vrir  nnnmcbr  zur  cbroDologioehen  Fol^  znrtlck, 
indem  wir  die  Entwiekluug  von  Goethe«  Verhältnis  zu  Kant  an  der 
U«ud  der  Quellen,  d.  b.  rot  allem  des  äcbiUer-GoetbesebCD  Brief- 
wechsels, verfolgen. 

In  den  eruten  Rriefen.  die  das  allinUMiebe  Einanderotber- 
kommon  und  -voret<:bcn  der  beiden  GroHaen  so  unnbcrtrefflich  nos 
▼or  die  Seele  fUbrcn,  wird  Kants  Name  zwar  oiebt  genannt  Aber, 
wenn  man  »eh  vergv^nwUrtigt,  da^  Schiller  gerade  in  jener  E^jioobe 
rOUigcr  Kantianer  war.^)  m  bedeutet  jede«  Entgcgenkouinien  Goethes 
nach  der  Seite  der  ,SpeknlatioD'  einen  Schritt  in  Kaot  bin:  oatllr- 
lich  nicht  in  dem  Schnisione.  wovon  ancb  Schiller  frei  war,  sondern 
in  doDÜeoigeo  kritischer  Uenkweiüc  und  Methoda  Nicht  blos« 
Schiller,  sondern  anch  —  vielleicht  mehr  nueli  —  Goethe  „rechnete 
von  Jenen  Tagen"  der  .ncnliehcn  L'ntcrhaltuugen"  (s.  oben)  ao  .eine 
Epoebe*  (27.  August).  Und  »war  fllblt,  wa«  Philosophie  angebt 
Goethe  sieb  diircbans  als  den  Empfangendeo.  Kr  empfindet  anfangs 
in  sich  noch  „eine  Art  Dnukelbeit  nnd  Zandern",  Über  die  er  niebt 
tierr  werden  kann,  während  der  ritilosoph  Schiller  allerdings  be- 
wundernd meint,  dass  Geister  von  Goethes  Art,  die  intuitiv  das 
Richtige  finden,  n^^oig  Ursache  haben,  von  der  Fbilosopbio  zu 
borgen,  die  nur  von  ihnen  lernen  kann"  (23.  Angtut;  vgl  anaur- 


*)  Beide  SicDe«  finden  sieli  in  dem  1601  geulirlobeMn,  w«n&  anoli  erst 
■pUer  sIs  Riulcitong  cor  Hoq>holoKlc  gndmcktea  AniMtie:  .Hldiing  «od  Vm- 
Uldang  orsuiiHcbi-c  Nuarca'  (S.W.  V  ISI  f.). 

*)  Qoetke^ikrbnck  Xll  Ki;  vurgL  den  rsduii  As&ata  Steiaers:  VAet 
den  0««1ni  uaa«r«r  AoMbnangeii  vos  Goelb«  attnrwtMCBtduiUkli«  Arbeiten, 
«W.  8.l«i-!io. 

*)  HietObcr  vergL  K.  VorUailer  I.I.O.  S.2&t— US. 


É 

I 
4 


Gottllw«  Verliaitni)  la  Kut  In  »tioet  bbtocbehcn  Ennriekliiix-       321 

dem  die  geistvolle  CliaruktcriBtik  beider  in  .Scliiltera  groasem  Brief 

vom  SI.  Aug.,  «uf  clie  einaugcheu  noB  Mer  zo  weit  flllircD  wUnJo). — 

ij«lion  am  4.  ä«i)teniber  kann  Goettic  mit  Bezug  aaf  das  Him  Über* 

^Baodte,  gam   KnntiiMib   gehaltene')   Bmchetllck  Sobillers  ,Voni  Er> 

babeneo'  (vod  17'.>3.  nicht  zu  verwecliiwln  mit  der  späteren,  in  die 

S.W.  anfgeiiommcnün  Abhimdlnug  .lelier  Aas  Erbabeo«')  crklftren, 

dam  .Diifi  nicbt  allvio  diesclbea  Gcgonittände  intereAsierea .  sundom 

dftus  wir  anch  in  der  Art,  iie  anioscben,  meistens  II hereinkommen.* 

„t'cb«r  uile  Hauptpunkte,   »ebe  icb,   sind   wir  einig."     Noch   weit 

inni^r  mlteseo  einander  beide  dann  verftandca  nnd  gefunden  haben 

rVrSbrend  des  vierzehntiïgigen  Beanobes,  den  Schiller  in  der  zweiten 

'Tlülfte  de»  September  dem  neugewonnenen  Freunde  «batattetc.    ,Wîr 

wiesen   nun*,   schreibt  Goethe  rtlckerinnemd   nm   1.  Oktober,    «aus 

amterer  rtertehntUgigen  Konferenz,  dass  wir  in  Prinzipien  einig  sind 

nnd  die   Kreise   unticres   Emptindens.    Dcnkuns  nnd  WirkouH   teils 

koinzidierea,  teils  sieb  hertlbren."    So  konnte  dem  Kantianer  Hchillcr 

t^egeoUbcr   ein    Gegner    der    Kantinehen    Philosophie    nicht   mehr 

'ffprechen,   seUi-tt   wenn    wir  annehmen,   das»  Schiller   nicht  deren 

adiroffste  Seite  gegen  don  zu  gewinnenden  Fronnd  hervorkehrte. 

Daher  erregte  denii  auch  bald  darauf  der  ento  Teil  von 
.  S^htllem  .äfitbctiHehen  Briefen',  die  dovh  nach  des  VcrfaaHorn  eigenem 
^Bekenntnis  „grösstenteils  Kantische  Grundsatz«"  atmen  (1.  Brief) 
and  die  Kant  selbst  .vortrelTtich*  faod,>)  das  hQebst«  EotzUcken 
Ooetbcs  und  seines  FYenndos  nnd  Hansgenossen  Heinrieb  Meyer. 
.Das  mir  nbersandte  Manuskript  habe  ich  sogleich  mit  grosaem  Ver> 
äugen  gelesen;  ich  «chlUrflc  es  auf  einen  Zug  hinunter.  Wie  nni 
eb  kOstiieher,  Dn.>«erer  Natur  analoger  Trank  willig  btnuiter- 
sehteicht  und  auf  der  Zunge  schon  durch  gute  Stimmung  deg 
Nervensystems  seine  heilsame  Wirknag  zeigt,  so  waren  mir  diMO 
Briefe  angenehm  und  wolilthxtig,  und  wie  sollt«  es  anders  seiD,  da 
icb  da»,  was  ich  Dir  Kechl  neit  langer  Zeit  erkannte,  was  ieb  teils 
lebte,  t^ls  zu  leben  wQnschtc,  anf  eine  ao  zusammenhängende  und 
^«dle  Weise  voi^etiagen  fand"  (2'3.  Oktober).  Anob  eine  nochmalig« 
tritischere  LektUr«  —  zwei  Tage  apHer  —  beatArkte  ihn  nur  fn 
er  Uebereinstiffimuog;  .auch  da  fand  icb  mich  nur  gestärkt  und 
gefördert,  nnd  wir  wollen  nntt  also  mit  freiem  Zutrauen  dieser  Har- 
muaie  erfreneo'  (2ä.  Oktober).   Jeder  Kenner  der  ästhetischen  Briefe 


■)  Vgl  nelBe  Anftliniiig«!)  •.«.(>.  aifSC 
*)  ebd.  S.MIC 


822 


K-  Turlinder, 


weiss,  fräs  eine  sulcbe  St«I]nD^Aftnif  Ooetfap«  indirekt  ancfa  Air 
»ein  Terliältnis  zn  Kut  bedeutet.  Va  i»t  daher  kein  /.nfall,  eondern 
stebt  io  volLsteoi  inneren  Znummenhait^  biennit,  wenn  gerade 
diese  be^sterte  ZnBtimmang  Goethes,  im  Gegensatz  zn  dem  ver- 
drieflsliehen  Widerspruche  Uerdeis,  das  bertlbmte  .Kaotitube  Glau- 
bcns''>ßekeuiittii0  Sebillera  in  der  am  28.  Oktober  erfoigteo  sofortigen 
Antwort  anf  Goethes  ereten  Brief  veranlaset  bat  leider  fehlt  eine 
Erwiderung  Goethe«  hieraaf;  statt  deiwen  erfolgte  ein  längerer  Be- 
sacb  (loetbe«  (nnd  Uejen)  hei  Hehîller  in  Jena,  der  jenen  freitieh 
den  GennsB  innigsten  GcdankenaustanHcfae«,  uu  aber  um  eine  klare 
Aeassening  Goethes  zu  besagtem  KantUehea  GlaubensbekeoDlQis 
gebracht  bat. 

Die  noch  folgenden  Briefe  des  Jahies  17M  an  nnd  von  Schiller 
enthalten  nirbts  PhilosophiBcbes  mehr.  Dans  aber  der  geistige  Ver- 
kehr Goetfaea  mit  ihm  nnd  den  beiden  Hnmboldts,  von  dtnen  wenig- 
stens Wilhelm  ein  eifriger  Kantianer  war,  fldsaig  gepflegt  wurde, 
bezengen  gleichzeitige  Briefe  au  Jakobj.  ,8ehtller  nnd  Qnmbotdt 
Mb'  ich  fifter  nnd  erfreue  micb  ihres  Umgangs. . . .  Wir  suchen  nos 
znaanimen,  so  viel  als  mQglicb,  im  ilirthetischen  Leben  za  eriialten 
und  alles  ausser  uns  zn  vergessen*  (^1.  Oktober).  .Mit  Sehillem 
nnd  den  Unmboldta  stehe  ich  recht  gut,  nnsere  Wege  geben  fttr 
diesmal  zusammen,  und  es  scheint,  als  ob  wir  eine  ganze  Zeit  mit 
einander  wandeln  werden*  (28.  Dezember).  V'nd  ganz  ühulich  am 
2.  Febmar  17t>rj:  .Mit  Schiller  nnd  Humboldt  »etie  ich  ein  gant 
TergnOglicbcs  Leben  fort  Die  Kreise  unseres  Denkens  nnd  Wirkens 
lanfen  in  einander,  und  wir  begegnen  nns  oft." 

Auch  das  Jahr 

170B 
ist  verbultnismüssig  arm  an  direkten  AemsseniDgen  Goethes  über 
seine  5itcUung  zur  kritischen  Philosophie.  Dass  indeseea  auch  die 
Fortsetzung  der  fisthctiscben  Briefe  (insbesondere  der  elfte  nnd 
iwölfte),  bei  einer  SelbiftvorleBong  des  Verfassers.  Goethes  nnd 
Meyers  Beifall  io  gleichem  Masse  fanden,  berichtet  ticbillcr  selbst 
am  Id.  Januar  dieaes  Jahres  dem  Freunde  KOrser.  Beide  seien 
dnvu»,  .von  Anfang  bis  binans,  in  einem  Grade  fortgotiseen  worden, 
wie  kaum  ein  Werk  der  ßcrodsamkeit  vermag^.  Freilioh  bez^ehoet 
er  beide  an  dieser  Stolle  als  .nicht  Kantscbe  l..e«erV  Aber  die 
Bescbafïipnng  Goethes  mit  Kaut  uud  PhilosophiL-  öberhanpt  schreitet 
fort,  w&brcnd  sich  bei  Hcbillern  allmithüch  eine  leise  Ahwendnng 
bemerkbar  maebt  (Über  letztere  vgl.  Schillers  Briefe  vom  7.  Jannar, 


t 


« 


GoeUies  VertiiUUib  zq  Gut  in  seiner  hfatorbcfaca  Kniwickltinfc.       S23 

17.  AagiiAt  Dud  I.November  ntid  meiQC  Abhandlung  8. 25f)  f^ 
263  f,  2GÛ).  Ja,  Goethe  ist  es  jetzt  mititoter,  der  in  w'mea  Briefen 
SebillCT  aaf  KaotEscbeA  aufmerksam  macht.  8o  am  18.  Februar  auf 
Kants  .BeobaebtoDgeD  Über  da»  GefUhl  dca  Schienen  nnd  Krhabeoen* 
(AitsK-  177L)  Er  macht  daza  die.  nns  nicht  ganx  verstttndliobe,  B«- 
merkuii};:  .Ea  wäre  etue  recht  artige  Sebrift,  wenn  die  Worte  ocbOn 
und  erhaben  auf  dem  Titel  gar  nicht  ständen  und  im  Btlehelehen 
Mlbst  Helteoer  TorkXmon^,  nm  dann  binzninfllgen :  „Ks  ist  voll  aller- 
liebster Ikmcrknngen  über  die  Meniivhon,  und  man  siebt  Heine  ßmnd- 
tätxt  »chon  keimeu."  Worauf  .Schiller  am  10.  Fcbniar  in  betstimmen- 
dem Sinne  antwortet  Am  16.  Hai  teilt  er  (Goethe)  dem  Frennde 
mit,  im  Monilenr  stelle,  daM  «Dentseblaod  hanptsächlieh  wegen  der 
Philosophie  berflbmt  aei,  nnd  dasa  ein  Mr.  Kant  nod  sein  Schüler 
Fiebtc  deu  Ueutschen  eigentlich  die  Uebter  aufsteckten'. 

IkKeichucüJor  als  solche  kleinen  Notixen  ftir  Goethes  nnomehr 
in  auderor  Richtung  sieh  cntwiekeludes  Verhältnis  sar  Kaotischen 
Philosophie  ist  die  Art.  wie  er  in  den  Ânoalen  von  1795  die  all- 
mäbltehe  Kntfrenulnug  von  dem  einst  so  nahen  Krennde  Herder,') 
ID  xweiter  Unie  auch  Wieland,  erklärt.  .Seine  (Herders)  Abneigung 
gegen  ilie  Kantischc  Philosophie  nnd  daher  aneh  gc^n  die  Aka- 
demie Jena  hatte  sieh  immer  gesteigert,  während  ich  mit  beiden 
dareh  das  VorhültoiB  so  äobiller  immer  mehr  susammea- 
wDeha.  Daher  war  jeder  Versuch,  das  alte  Vcrhttltnii  heranstelleu, 
fruchtlos,  um  so  mehr,  als  Wieland  die  nenere  Lehre  selbst  in  der 
PersoD  seines  Schwiegersohns  (Keinhold)  venvtluschte,  nnd  als  l^ati- 
tndÎDarier^  sehr  Übel  empfand,  datw  man  Pflicht  nnd  liecht  dnreb 
Veninnft  M  wie  es  bieas,  tixicren  und  allem  bnmoristisch-poetifleheu 
Schwanken  ein  Ende  an  machen  drohte"*)  (IV  541).  Die  geeperrt 
gedruckten  Worte  spreelien  mehr  als  die  weitlänfigsteo  KrSrternugen. 

Wenn  nun  Goethe  gerade  durch  das  Verhftltaia  su  Schiller 
mit  Kants  Philosophie  .immer  mehr  znsammenwneb»*',  so  ist  ob 
von  vornherein  wahrscheinlich,  dasa  er  sich  dieselbe  eben  in  der 
âchillerscbcD  Aufiiisauug  und  mit  deren  ModiSkatioDeu*)  xu  eigca 


')  VkI  Ucti  I  iliu-ivt  '/cHuhrirt,  S.T4  — 71.  Was  wir  ilort  (ivTii)  vt>n 
dur  UerdcrMUie  and  Kaut-FeriM  bemerkten,  bovshrheJtet  sieh  quo  oiagelteltrt. 

>)  £b  KantisehM  Ausdrnck  (ficMgioD  UiDerhälb  8. 31),  d«a  ScUDff  id- 
oipdert  hatte. 

*)  Vgl.  di«  spilter  ut  bcKpirechGiulc  OedücliuisriNle  aufWieUud  (lt)13). 

•>  Vgl.  uetae  Bchoo  Bftcn  oMerten  drd  Abhandliugen  In  den  PUlo«. 
Uouiuh.  XXX,  wwauf  Idi  aneh  IVr  da»  Folgende  vcrwttK. 


9U 


K.  TorlliidoT, 


machte.  Das  sahen  wir  deon  aaofa  bereits  oboD  an  Keiner  Bogeisfo- 
rang  Über  die  äetbctisohcn  Briefe  and  werden  cb  aach  ferner  sobcn. 
So  erklärt  er  aicli  x.  B.  am  IS.  Angnst  ISOâ  mit  den  Betnerknugeu 
Scbîltera  (rom  17.)  Über  das  CbaraktcrUtiscbe  dcH  Ghrietentnnis, 
dso  in  der  Anffaebnog  dee  ßesetzes.  de«  KftDti8«Iien  IniperatÏT»  be- 
atebe,  „gana  einverstanden".  Aneli  das  kllhle  Verbältni»  za  t'icbte, 
Ate  sich  in  mehreren  Briefen  Goetlieo  an  Jakobi  (vom  8.  September 
179-i,  2.  Febrnar  und  H.Mllrz  ITUÖ)  «nsdrtlokt,  ist  gewiss  darcb 
Schiller  mit  bceinönsat,  der  in  dorn  grossen  Briefe  vom  18.  Oktober 
1704  neben  seinem  Knntiacheo  Glauben  ioiner  Anlipatbie  gegen 
Fiehtes  Ahsolntismiis  nnd  .snbjekHven  Spinoxismus'  deallichen  Aus- 
drnck  gegeben  hatte. 

In  dem  ernten  dor  drei  an  Jakobi  gerichteten  Briefe  (vom 
8.  September)  findet  eieb  übrigens  ein  interessante«  Selbstbekenntnis 
Goethe«  betreffs  seiner  atlgemeiocn  philosophischen  Anlage.  Mit 
der  Bitte  am  ein  Urteil  Jakobi»  Über  Fiebtes  .sonderbare  Pro- 
dnktion'  verbindet  sich  nämlich  das  OesuindnÏH:  .Ich  bin  zu  wenig 
oder  vielmehr  gar  nicht  in  diottcr  Denkart  geübt  und  kann  also  nur 
mit  Hnbe  nnd  von  ferne  folgen.*  Und  ühulich  drückt  steh  daa 
Schreiben  vom  II.Mürz  1795  ans:  .Gieb  Dir  doch  gelegentlich  ein- 
mal die  Muhe,  mir  deutlich  zn  machen:  Worin  Da  fon  nuseren 
neneren  Pliilosophen*  —  gemeint  Mnd  doeh  wohl  I'Hchte  nnd  Heine 
Anb&nger  in  Jena  —  ,difrcrierRt?  nnd  wo  der  Punkt  ist,  auf  dem 
Ihr  Eaeh  scheidet,  und  setze  mich  in  Stund,  in  Deinem  Namen  mit 
ihnen  za  »treiten.*  Setzen  wir  aoch  einen  Teil  solcher  Bekennt- 
nisse, in  denen  sich  der  l>ichter  als  Unpliilopoph  zu  gel>en  lieht, 
anf  Kecbnong  einer  gewisiten  heseheidcneu  Selbütironie,  die  wir  an 
ihm  schon  kennen  (vgl.  die  Einleitung  unseren  ersten  Artikels, 
lieft  I  S.  60  f.).  Bo  bleibt  doeh  aU  nnvertilgbarcr  Rest  die  bestimmte 
Abneigung  gegen  die  Abstrabtioneu  der  .grauen  Theorie'  und  dcT 
Mangel  an  grOndlicber  Vertiefnng  in  die  Einzelnheiten  eines  philo- 
»phieohen  Systems,  die  Goethe  sein  Ivchiag  angehaftet  haben. 
Andererseits  fühlt  er  sieh,  seit  dem  Umgang  mit  Schiller  nnd  durch  ihn, 
entschieden  pbilosophidcb  gekräftigt  Am  25.  Ko%'omber  meint  er, 
M  Mi  ihm  .,bei  Znsauinienstellung  seiner  pbysikiiH<<chen  t^rfahrnngen 
von  grossem  Nntzen',  da««  er  „etwas  mehr  als  sonst  in  den  philo- 
sophisohen  Kampfplatz  hinnntersehe".  Er  wUDHobt  einen  Anfsatx  von 
Wcisshnbn  in  Niethammers  .Philoeophiiichem  .loamaP,  desften  .Art 
>u  philosophiereu  ihm  näher  liege  als  die  Fichtiscbc",  noch  einmal 
mit  Schiller  gemeinsam  so  lesen,  am  dG«aeo  Gedanken  über  einiges 
m  hQren. 


Rortkes  VerbUUib  ui  Kut  in  seiner  liàsturiuikeii  Entwiclcloue.       335 

Ehe  nir  dus  Jabr  1706  vvrlaescu,  wollen  vrir  sebUcsBlieh  noch 
[eißer  nn^er  Tlieina  h«rtl]ir«Ddeo  Afiosaeraii^  Goethe«  noil  d»zn  ge- 
'felirigcn  Bemerkung  Wielaads  giedenken,   die  vielleiehl   in  dieaee 
Jabr.  jcdenfalU   aber   in  eins  der   anmittcltiar  folfi^endcn  gchJtren. 
^8ie  findou  »Icb  l>L^i  Rindermann')  auO;oKci(.'bni>t  nndlantcn:  ,Uenler 
rTlkstete  »ich  um  el>«u  ji>ue  Zeit  zum  Kuiujile*)  gegen  die  Kautisfilie 
I'tiilosophi«.  . . .   Wnlirenddeemn    hatte   Goethe   infolge   seiuer  ge- 
.  wohnten   objektiven  Ansiebt  der  Dinge  uoil  seiner  grflsfleren,  eben 
UeranB  ciits)>rin^ndeii   Knbe  Hein   besondere»  interenne  daran, 
vornehmlich   in  Bezug  auf  Naturwissenaehaft  and   Kunst,   und 
^erfcliirte:    .Wir  aebcu  dicHu  Pbiloaupbio  als  ein  PhuDonieo  nn,   dem 
'nan  aiich  seine  Zeit  liutaeu  inimis   weil  alles  Heine  Zeit  hat/     Die 
zeitliuhe  Unbestimmtheit  nnd  inbnitliche  Allgomeinbeif,  namentlich 
der  au^cbliohc'D  Goethe'schen  .Krktilrnng'.  aowie  der  ümatand,  iIub« 
wir  in  Wieland  uiebt  den  gcciguctcu  Interpreten  vou  Goethes  philo- 
sophischen AiiftchaunngeD  xu  erblicken  rennßgen,  erlaubt  nns  indessen 
nicht,  weitere  Scblllsse  daran»  zn  ziehen. 

1798. 

Am  'S.  Januar  1796  kam  Goethe  auf  uugefiibr  vieraehn  Tage 

zu  Sehiller  nach  Jena,  nm.  wie  er  dieuem  am  lä,  Dexeuber  1705 

^Mhrieb,  „den  ganzen  Kreis  Ihrer  theoretischen  Arbeiten  ddd  einmal 

mit  Ihnen   zo  durchlaufen   und  mich  dadareb  zu  den  Arbeiten,   die 

vor  mir  lie^n,  zu  stärken*.    Ahh  dicavn  Intcrhaltungon,  von  denen 

Goetb«  sieb  «eine  wachsende  Ueberoiastimmung*  vcrapracb,  ist  uns 

Laatnrgetnilss  niebts  erhalten.    Aber   ihre  Folgen   sind  in  dem  wei- 

hteren  Briefwechsel,  selbst  in  scheinbar  abgerissenen  Notizen,  deui- 

lieb  zn  flpUren.    Beide  fllhlen  sich  immer  mehr  eins;  jeder  ist  sich 

bewnsst.   waa  er  am   anderen  hat  nnd  von  ihm  lernen  kann,   nnd 

EKbätxt  gerade  das  am  andern,  waa  ihm  nclbat  fehlt.   Wir  verweisen 

statt   eiuer   ausfUbrlichen   Charakteristik   von   Goethes   allgemeiner 

LBtellting  zur  Philosophie   lieber  auf  die  ansgemebucte  Schilderung 

^der  nÜsthetiseheD  GeisteitstimmaDg*,  welche  alles  spekulative  WÎHivvn 

nnd  Bedllrfnia  bei   ihm  ersetze,  in  Schillers  grossem,  an  Wilbelot 

Ueiater   ankoUpfesdom   ßriefe   vom  9.  Jnli.     Umgekehrt   zeigt   sich 


')  UaetbM  (i«(f)hlcbp,  henntgogsbca  voa  W.  v.  Bi«dcnniiiia  IHSOff.  6d  I 
S.  IBl  (Ko.  131),  «DlaoauneB  d«r  Wielftiid-Ana);at>o  tob  J.  ü.  ünibtr.  Leipxlf 
lt>îl),  Bd&3  B.'iü. 

*)  Vtt  lUna  ia  drr  .HoUkritik'  (tT99)  tmd  .KalUgone-  (ISOO)  la  der  go- 
hSsüfflt»a  Wrine  »tia  AaAruob  kam. 


326 


rSVliBdtr, 


Iwi   Goetiie  das   Bestreben,  dem  Freaiide  in   philosophischer  ße- 
ziehnog  immer  oiher  zn  komm«]]. 

Am  20.  Jali  1790  schreibt  er,  dass  ihm  Kuitti  eben  erschieuener 
Aaftuitz  „t'eher  die  vornehme  Art  zn  philosophieren*  viel  Freude 
f^cmacbt  habe.  Weou  er  dann  fortûhrt:  .Aaolt  dnrch  diese  Schrift 
wird  die  Seheidung  dessen,  was  nicht  la^amnieagebört.  iiomcr  Ictn 
hafter  )>e05rdcrt*  —  so  kann  dies  allerdings  ebensowohl  saehlieh 
wie  {versfinlieh  verstaoden  werden.  Wir  glanben  iudeit,  dass  die 
DentuRgr  anf  Personen  vorzaziehco  Ut.  weil  sie  mit  anderen  gteich- 
xeitigou  Zen^tssen  zusammentrifiV  end  sehen  darin  einen  grossen 
Schritt  von  dem  in  der  Schrift  nogegriffeueD  Jakobi,  der  noeh 
Anfang  179s  (s.  oben)  sein  philosophischer  Mentor  gewesen  war,  zn 
Kaot-Sehiller  hin.  Schiller  gegenüber,  mit  dem  er  sich  so  oft  mUnd- 
lich  ansspraeh,  konnte  Goethe  sein  Bekenntnis  in  solcher  Kürze  for- 
mulieren, ohne  deshalb  ein  Missventändnis  boftlrcbten  >ti  niUssen. 
Uezeiehncnder  sind  gleichzeitige  AeDaseruigeo  gegen  andere. 

So  fordert  er  in  einem  nn  Slîmmering  gerichteten,  dessen  Schrift 
Tom  Organ  der  Seele  bebnndelmlen.  Briefe  vum  38.  Angnst  d.  J.  in 
vollkommen  Kantischer  Weise  strenge  Seheidong  der  einzelnen 
■Wisflenaehaftsiïebiete.  Shimmering  hätte  Philosophie  ond  Physio- 
logie strenger  aas  einander  halten  sollen.  Ks  sei  kein  Vorteil,  daas 
er  die  .Philosophen  mit  ins  Spiel  gemis<'bt  babe';  denn  diese  Klaaso 
verstehe  rVielloiebt  mehr  als  jemals  ihr  Handwerk'  and  triebe  es 
„mit  Itccht,  abgesehnitten,  streng  nnd  nurrbittlicb  fort".  Wenn  er 
im  Ansehlnsa  hieran  fortlllhrt:  .Warum  sollten  wir  Empiriker  ond 
Realisten  nicht  auch  unseren  Kreis  kennen  und  unseren  Vorteil 
verstehenV",  so  stellt  er  sich  damit  allerdings  in  einen  gcvnssen 
Gegensatz  zu  den  philosophischen  Systcmatikera ,  allein  wir  kennen 
diese  acino  Weise  schiio.  die  jedenfalls  philusophiselios  VerständDis 
seinerseits  nichl  ausschlie«)«t.  Auch  will  er  „jenen  Henii  manch- 
mal in  die  Sehale  horeheo,  wenn  sie  die  Gemtitskräfte  kritisieren, 
mit  denen  wir  die  OegenFtlnde  zn  ergreifen  gcnfitlgt  sind".  Was 
es  aber  mit  seinem  .UealJsmus'  in  Wirklichkeit  auf  sich  hat,  darUber 
belehrt  ons  besser  eine  wichtige  Aenssemng  gegen  Jakobi  vom 
17.  Oktober  dessel)>cu  Jahres:  ..Du  würdest  mieh  nicht  mehr  als 
einen  so  steifen  Realisten  finden,  es  bringt  mir  grossen  Vorteil, 
daM  ich  mit  den  anderen  Arten  in  denken  etwas  bekannter 
geworden  bin,  die  i(?h,  nh  sie  gleich  nicht  die  nieinigeu  werden 
können,  dennoch  als  Supplement  meiner  Kinseitigkeit  zum  prak- 
tischen Gcbraneh  üusecret  bedarf^ 


I 


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Qoetiiea  TerMllAb  ta  KaM  in  MJmr  liMorfsctwp  Eutwleklang.       3S7 

Ganz  im  Sîudc  der  tniDB«c«udcntaIeu  Methode,  wenn  «neb 
Dhoe  Kant«  Namen  zu  neDuen.  ist  eine  bed«ut)^ame  Stelle  tiber  daa 
^erbältoia  der  Knnst  znr  Ethik  in  dem  Briefe  &a  Hmrich  Meyer 
rom  20.  Juni  17d6  gehalten.  I*'rennd  Humanuii  (liorder)  habe  im 
achten  seiner  Humanitiltsbriefe  ein  bltitcH  lti.-i<ipicl  ^^b«n,  „Onrcb 
das  Gasse  schnarrt  wieder  die  alte  Ph  it  litte  ricier:  dasa  die  Knaate 
das  Sittengeaetz  anerkennea  tind  nch  ihm  outerordnen  aollen.  Da» 
&Bte  halwn  die  immer  t;^than  und  rollsara  es  than,  weil  ihre  Ge> 
setzo  SU  |:at  als  das  Sitteogesetz  ans  der  Vcmnotl  eDtHpriugen  ; 
thstea  ^e  ab«r  dan  Zweite,  so  wären  sie  roilorea,  und  ea  wilre 
beseer,  dass  man  iltut-n  gleii'h  einen  MUhlNt«iu  nn  den  Hals  hin^ 
nod  me  ersSnfte,  als  dass  mau  sie  nach  nnd  nncli  ins  Ntltzlicbplatt« 
absterben  liesse."  In  denmelben  Briefe  bricht  er  seine  Freude 
darüber  ans,  „dass  wir,  die  wir  nnn  einmal  verbanden  sind,  ein- 
ander so  rein  und  sieher  c-ntgegcDarbeiten;  vos  Seliillero  bin  ieh 
gewiss,  dass  er  niebt  rttekwärts  geht".  Aiieb  Jean  Paul  meint  er 
.noch  Kn  den  Unsrigen  rechnen  xa  können".  Man  nieht,  die  wir 
sind  eine  geMblossene  Partei,  welche  die  Ürandsätze  des  kritischen 
Idealismns,  der  klaasiüchcn  Aosthetik  rertrittl  —  leb  hatte  mir  dle«e 
Rriefstelle  ans  der  Ao^gabe  ßiemera  .Briefe  von  nud  un  Goethe' 
Leipzig  1846,  S.  37  f.  ausgezogen.  Dana  meine  Bezielinng  derselben 
anf  Kant  die  riebtigc  war,  fand  ich  nachher  zu  meiner  Frende  he- 
Btâtigt  dnn-h  eine  Vergleichnng  mit  der  neuen  Weimarer  Angabe,'} 
wo  uoeh  folgender,  Iwi  Riemer  fehlender,  f^chluKs  an  denselben 
Brief  gefügt  ist:  „Da  noch  Platz  ist,  laase  ieh  Ihnen  eine  Stelle 
ans  Kant  abschreiben,  sie  scblicset  den  Paragraphen,  der  über- 
BcbrieiKiu  ist;  Von  der  Sehönhcit  als  Symbol  der  Sittlichkeit";  und 
DDD  folgt  der  ganze  letzte  Abwhnitt  des  §  »0  aus  Kants  Kritik  der 
Drteüakraft,')  der  unr  eine  Analogie  des  SeliiSiieD  mit  dem  Sittlichen 
zngecteht  and  den  Geschmack  .den  Uebergang  von  Sinnenreiz  znra 
habituellen  muralischen  lotcrcsHe,  ohne  einen  zu  gewaltsamen  Sprnng* 
emiQglicheu  Itoit 

Das  Jahr  1796  ist  das  Xenien-Jabr.  Von  den  auf  Kant  bc- 
zäglieheo  gehlSron  die  bekaunleiilen  und  wichtigsten  —  das  von  den 
Ktioigen  und  K&rmorn  nnd  das  noch  hiintiger  zitierte  Doppeldistichon 
rGeme  diene  ich  den  Freunden  u.  s.  w.*  —  Schiller  an  und  sind  in 
meinem  öfters  emühuWu  Aufsatz  Uber  dessen  Verhilltnis  zu  Kant») 

')  AlMeiliuiff  Briefe  XI  luJ,  Kr.  3317. 
•)  KekrWhscbe  Atwgabo  S.  231. 
»>  A.  ».  0.  S.  Î7a  f. 


3SS  K.  T*rÜ»*«r. 

^^r*iat   »oçrw&ea  «vréea.    V««  des  IlütB  äcniR  mk  ens') 

HaOe.  4ct  E«at  Be^^rtfe  ak^oMUca 

AMdtlMW  n  4m  WMt  T«  &K  Eünen  a3 

«4tr  k«rea  SefalpMoaaphCT.  die  tc«  Eaitt  ba^oHa  nhicB.  OAen 

4n«^czAi»a  werdca  «^T^  »4— €&  371— 3ä9-.   Sew  AiAcUtaw  Iber 

tiv^Ae»  VethïItBÎi  m  KaatÎMWa  ndoMpUe  rnwl^.!»  wir  dageçoi 

ia  dea  Xmea  aiefat  za  eatdeefcea. 

Xar  «sgea  aaeh  sie.  da«  die  Widea  DiuiLaica  tob  Jeaa  and 
Wenaar  arit  des  Weuen  rtm  KSmftber^  die  gideh™  Gegaer  kabea. 
Iia»««n«e  wird  nw  aoeh  weiter  imrh  ämm  Brief  GoetWs  aa  Key«- 
von  :V>.  Oktober  deaiethee  Jafare«  beiOli^  ladaa  er  tob  der 
KriejcterkÜiraBg  aa  ,4»  Volk*  in  dea  Xeaiea  spfiekt,  ftkit  er  fort: 
.Der  alte  Kaat  lut  ûh.  Gott  aâ  Daak.  eadlid  lb«  die  Herrea 
aaeb  ernfert  and  bat  eiDea  ganx  allertiebatBa  Aatelx  tber  die 
rfiraeboie  Art  zu  pbikMopbieten  ia  die  Bei&ia-  Moaataaebrift  aetzeo 
laMen;  er  bat  niemaod  ^nannt,  aber  die  phibwopbiscbea  Haren 
Ariirt"krateo  reebt  dentlieb  bezdeboet  leb  boffe,  wir  aoDen  ans 
bei  aDserem  NîseD  Raf  erhatteD  und  ihnen  mit  oasenar  Oppoaition 
ooeb  naiKbeD  bOten  Tag  maebaL"  —  Also  wieder  an  Znsanuneo- 
(fehen  mit  dem  kritisehen  PhiloBopben  als  Bande^enossen  und  ein 
neues  Zen^is  dafttr,  dass  die  obige  Stelle  in  dem  Biief  an  Schiller 
über  dieseltfe  Kantisehe  Schrift  in  persSntiehem  Sinne  so  nehmen  ist 

PbilMK^pbische  Noritäten  liest  Goethe  nm  diese  Zeit  Sfteis,  so  zr 
Ende  des  Jahres  eine  Schrift  Baaders,  der  ihm  aber  in  an  hohen  Begionen 
sehweM  (an  Jakobi,  26.  Dezember  1796).  Aach  hilt  er  Niethammers 
(in  Jena)  .Philosophisches  Journal''  (an  Sehiller,  26.  Oktober  1796).— 

In  den  Märztagen  des  Jabres 

1797 

wird  iß  Jena,  wo  Goethe  zu  Besncb  war,  mit  Schiller  und  den  beiden 
Humboldt  Kichtes  neue  Darstellung  der  Wissenscbaftelebre  im  philo- 
Moptiisehen  Journal,  anf  welche  Schiller  Ende  Februar  auAnerkaam 
gemacht,  gelesen  uud  durchgesprochen;  woräber  sich  auch  in  den  niiu- 
mehr  verOß'ontliebten  Tagebilcheni  Goethes  zum  12.,  14.  und  16.  Uärz 

')  Nr.  6B  Id  der  Aoigsbe  des  BlbliognpbiBolieD  IiutitatB,  nach  dei  wir 
uoh  Im  Folgeadeo  zitieret). 


^  Ömdiw  Veriiiltnls  m  Kwt  in  sober  Matortachen  Enttrlcklnnf.       32H 

H  NotÎMi)  finden.    Freilich  will  es  Ooethe  liei  der  Spekulation  und  hei 

H  Alexander  v.  Hnrnholdtü  Physik  niirbt  reolit  wohl  werden.  Er  sehnt  xinh, 

H  wie  er  Fioand  Meyer  am  18.  »chreibt,  nach  dem  Aosebaoou  berrlirlior 

H  Knnntfomien.    .Deon  fUr  udb  andere,  die  wir  doch  eigentlich  zu 

H  KUuatlern  ge)>orcD  sind,  bleiheu  âo«li  immer  die  SpeknlutioD  sowie 

H  in»  Htudinm  der  elenieutnren  Nntnriehre  falscbe  Tendenzen,   denen 

H  man  freilich  nicht  answeiehen  kann,  wdl  alles,  was  «inen  nin^bt,  nah 

H  dahin  neigt  and  gewaltsam  dahin  strebt'     Hier  bricht  einmal  wieder 

H  Goctfacii  innerste,  anf«  Anschauen  gerichtete  Natur  hervor,  welche 

H  abatmkte  Philosophie  (wie  diejenige  Fichte«  es  iu  bcxouders  hohem 

H  Grade  war)  nnd  meehauiBche  Natnrhetrachtung  als  etwas  Fremdes 

H  empfindet:   weshalh   denn   auch  seine  wiifsenttchaftlicheo  Venlieost« 

H  bekanntlich  nicht  anf  diesem  Gebiete,  sondern  auf  dem  der  bo- 

H  «ckreibendcn  Naturwissenschaften  lia^n.>)    Achnlich  äussert  er  sieh 

H  am  28.  März,  ebenfalls  noeh  vun  Jena  aa»,  gegen  Knebel:  ,  . .  Ninuntt 

H  Du  non  dazu,  daos  Fichte  eine  nene  Darstellnng  seiner  Wiesenecbaft»- 

H  lehre  im  philosophischen  Journal  herauszugehen  aufhngt,   und  daM 

H  ich   t>ei   der   spekulativen  Tendenz  des  Kreises,  in  dem  ich 

H  lobe,  wenigstens  im  gajueii  Anteil  daran  nehmen  muss,  sc  wirst 

V  Du  leielit  sebeu,  dass  mau  manchmal  nicht  wisscu  mag,  wo  eiucni 

H  der  Kopf  atebt.*    Allerdings  sind  solche  brieflichen  Aeassemugeu 

H  andererseits  doch   nur  Stimmnngsbilder.    Wenigstens  klagt  Ooetbe 

H  eise  Woche  spiiter,  Schiller  gegeallher,  gerade  nmgekebrt,  dass  er 

H  ,anf  die  Sammlang   unserer  Zustünde    in  Jena*    nun  in  Weimar 

H  wieder  in  die  lebLa^e  Zerstreuung  vielerlei  kleiner  Geschäfte  geraten 

H  sei  {5.  April). 

H  Ende  April  liest  er,  gleichzeitig  mit  Schüler.  Aristoteles'  Poetik. 

H  Die  Übrige    Korrespondenz  während   des  Sommers   ist  ganz  von 

H  literarischem  Allerlei   erfüllt.     Kn^t   im  Herbst  l>egegnen  wir  wieder 

H  einer  Aonsocning  Über  Kaut.    Anf  seiner  HeUo  nach  der  Schweiz 

H  sieht  und  liest  Goethe  während  seines  Aufenthaltes  bei  Cotta  in 

H  Tubingen,  wie  er  .Schiller  am  12.  f^eptcmbcr  encählt,  —  nach  dem 

H  Tagebuch  war  es  am  Abend  des  9.  .September  —  .eine  kleine  Schrift 

H  ran  Kant,  die  Sie  gewiss  anch  kennen  werden,*  die  .Verkündigung 

H  des  nahen  Abschlusses  eines  Traktates  zum  ewigen  Frieden  in  der 

H  Philosophie':  „ein  £ebr  schätzbares  Produkt  seiner  bekannten  Donk- 

H  art,  das  so  wie  alles,  was  von  ihm  kommt,  d!«  Iierrtichsteu  Stellen 

'*'  eathHlt,  aber  anch  iu  Komposition  und  Stil  Kantiecher  als  Kantisch 

LiJ  ßisMixleni  klar  und  RcUin  dir)(«tU'lIt  in  ilcn  klssiiMhen  Vuruag  von 
B.  ilelnholts:  L'eber  Cuetliea  aBl&rwiMtios'^afUIcli«  Arbeiwa.  I8$3. 


K.  7arti«der, 

liLi)  Hlr  mMbI  es  ^roMes  Ver^R^n,  das»  ibo  die  Tonwbmen 
PUioMpbeo  and  die  ÏVediçer  dea  VornrteiU  m  är§;eni  koontea,  dass 
er  neb  mit  slier  G«walt  çepcn  nie  stemtnL  Indcüsen  tbnt  er  doob, 
wie  tnîr  Mbetnt,  Scbloesern  Unrecht,  das«  er  Um  einer  Cnredlii^hkcit, 
wenigsteu  indirekt,  WacliDldi^ii  «rilL*  Schitier  erwidert  am 
22.  Septenb^:  „Kants  kleincti  Trnktat  habe  ieb  nach  gele^en,  iiud 
ubgleieh  der  Inhalt  nicbbi  eigeutlieb  Nenes  liefert,  mich  Utier  seine 
treAliebea  EiofUlle  gefreni  Es  Ut  in  diesem  alten  Herren  noeb 
efm»  to  wahrhaß  Jngcndliehcs,  das  man  beinahe  ästhetisch  neouen 
möchte,  wenn  einen  nicht  die  fp-enliehe  Form,  die  man  einen  pbilu- 
MpbÎMbcD  Kanxletstil  nennen  mScbte.  in  Verlegenheit  »eUte.*  Wu8 
Seblouer  betreffe,  9»  könne  man  bei  allen  StTeitinkeiten,  .wo  der 
Ssprooataniltsm  von  denkenden  Knpfeu  gegen  die  Vernunft  verteidigt 
wird",  in  die  Ehrlichkeit  ein  Misstrancn  sehen.  Die  kritische  Pbilo- 
I0|ibie  wird  al^  gcradezn  mit  der  Verunnl't  identifiziert  und  Goethe 
—  erbebt  keinen  Einipmch  dagegen,  wie  denn  tiberbaopt  das 
Urteil  beider  «her  Kant«  f>chrift  —  «bgecehen  von  der  Benrteilnng 
8cblo«cr»  —  völlig  Ulicreinstimmend  lautet 

Intereese  an  Kant  and  der  Philosophie  verrät  ancb  eine  Mtt- 
teilnsg,  die  Goetbc  von  StUfa  (Schweiz)  ans  am  26.  September  dem 
Freunde  über  sein  Zusammentreffen  mit  einem  Grafen  Bnrgetall 
maebt,  dessen  Beeneb  ihn  sehr  erfreut  babe,  ,da  sein«  frühere 
Teodeoz  inr  ueneren  Philosophie,  sein  Verbältuie  zu  Kant  and 
Reiahold,  seine  Neigung  zu  Ihnen,  aach  seine  frtlhere  Bekanntschaft 
mit  mir  gleich  eine  breite  Unterhaitang  eröffneten.' 

Am  20.  Dezember  legi  Schiller  seinem  Briefe  ein  laogee  Sehreihen 
von  Wilhelm  von  Unmboldt  bei,  der  , mitten  iu  dem  neagesebaffenen 
Paris  seiner  alten  Oealschheit  getren  bleibe*,  und  bemerkt  daxo: 
,Efl  ist  mit  einer  gewi»icn  Art  zn  philowphieren  und  zu  cmplinden. 
wie  mit  einer  gewissen  Ueligtou;  sie  schneidet  ab  von  aussen  and 
isoliert,  indem  sie  von  innen  die  Innigkeit  vermehrt."  Dass  hiermit 
Kants  Pliilo«ophic  gemeint,  ond  dass  dic)>c  SReb  von  Goethe  als  die 
echt  deutsche  Philosophie  betrachtet  wird,  crgiebt  sieb  ans  einem 
Briefe  dea  letzteren  an  linmboldt,  der  nach  dem  Herausgeher  von 
Goethes  Briefweohsol  mit  den  Gebrildern  von  Humboldt  (Brataneck) 


■)  Wir fli'hUeneB  hienn,  de« Ztuumneiihuiicot  v.eg«B,  ^lekih  eine  AenaseruiiK 
ans  iplU«roB  Jakroa  über  I'bllOMpheaeill.  (iotûte  Mihrelhi  Not.  ivta  in  Rteuer: 
.Den  VunttondüKpliiloMphnii  b<rf*gi)i>t«  tiod  man  u  btfognev,  daaa  iA»  nndcuUIdi 
aiiH  gtt  at  grüBMT  Liebe  lu  Deotlkhkeit  ackreiben  ...  Beilplele  geben  Ksiit 
uad  UegeL" 


G«ctli«*  V«rhitliib  bu  Kant  in  Belii«r  MstorlsclMii  EntwiclEluiig.        331 

iwar  erst  aaf  den  16.  JuU  1798  (KUt,  ftbcr  ofTenbsr  im  Hinblick  auf 
dio  eben  tnitgetoilte  Stelle  des  Sclijllerfieheii  Briefes  gescbriebe»  i»t. 
»Sie  hnbeu',  schreibt  nämlich  (Joethe  ao  <ien  .dtoyen  Humboldt*, 
,wie  iclt  HD8  einem  Briefe  an  Schiller  sab,  dor  Kantiscbca  Philosopbie 
mitten  in  PariH  energÎRch  geaog  gedacbt . .  als  ciu  erklärter  Dentaeher.* 

Wenn  die  [Dokumente  den  Jabren  1797  nus  verbXltnismSssig 
wenig  Ansbente  gewähren,  so  ist  zu  bedenken,  daiis  das  Beste,  waa 
wir  hätten  finden  kCnneii,  sEeb  gewtescrmasAeQ  hinter  den  KoultHScn 
völlxog.  Denn,  wenn  Goethe  nnd  Schiller  .keine  Woche  iu  der 
Nftchbarschsft  ohne  Bcbriftliche  Unterhaltung  verlebten',  so  ver- 
braebten  sie  .keinen  Tag  in  der  NUhe,  ohne  sieb  mtlndlich  xn 
unterhalten*  (Schlnss  von  Goethes  Annalcn  la  1797). 

Beiehor  an  hintcrlassencm  Material  ist  das  Jahr 

1708. 

Gleieb  die  ersten  Monate  weisen  lebhaftere  philosophiscbe  ße- 
sehttftigung  auf.  St-hun  die  t'rflhe  des  ersten  Neigahrstages  ')  benutzt 
Goethe,  am  Schelliiigs  neuenitihienene  .Ideen  zn  einer  Philosophie 
der  Natur'  la  studieren.  Kr  will  sie  tn  dem  bevorstehenden  Besuche 
in  Jeoa  mitbringen,  .es  wird  uns  Anlass  zu  mancher  Unterhaltung 
geben"  (S.  Januar).  In  demselben  Brief  verHpriebt  er  die  Abüclirilt 
eines  alten  GesprSeha  xmsehcn  einem  ehincsisi'hon  Gelehrten  and 
einem  Jesuiten,')  in  welchem  jener  sieh  als  ein  Bohutlendor  Idealist, 
dieser  $i»  ein  vSlliger  Reiuholdianer  zeige.  Schiller  würde  es  fUr 
«eioen  Spaes"  halten,  es  abdrucken  in  laaeen,  .mit  einer  leisen 
Anwendung  anl  unsere  ncaeston  Philosophen''  (1^  .lanuar).  Am 
6l  Januar  äussert  Goethe  ausOlhriieher  seine  Gedanken  über  das 
Sehellingsobe  Bncb,  das  er  nach  Aasweis  des  Tagebuches^)  aaok 
am  22.  wieder  fiesen  hat,  d.  h.  seine  Bedenken  g^en  dessen  ab- 
lolnten  (Goethe  sagt:  transseendentellen)  Idealimnos,  der  ganz  oben 
n  stehen  vermeine  und  doeb,  so  sehr  er  sich  gegen  die  Dinge  an 
rieh  wehre,  che  er  sichs  versehe,  an  dio  Dingo  ausser  ihm  stowOb 
Die  einen  kOnoteu  von  aussen  hiuein  den  Geist  niemals  erroielien, 
die  anderen  von  innen  heraus  wohl  sehwerlieb  za  den  Körpern 
gelangen;  er  (Goethe)  wolle  daher  lieber  in  dem  .philosophisehen 


■)  Vcrgl.  1'sgotilkbcT  II  t»fi, 

*)  Wie*ieh  im  den  Itrief  Ociuthü«  vom  13.  Junsr  uripriit,  va  Af*,ËaMBaiM 
IVbjic*kI  neiapvlletteni  Oesclilclit- ,  Kuiuit-  uad  Sitteuxpk'siii',  .einem  abge- 
MhniBekuqi  Itncbc,  du  ihn  nisncb«»  für  ans  b«a«tlibueD  Stoff  enthUt.'' 

»)  U   ia7. 


E.T«tU»<CT. 


Seite  Ui  erstncBa«!  AeuMn^ea  kt  £e  chMblte  ta  lunr  IT»» 
■il  BdâDer  gefâogeaé  KcnMfJtfM  flber  éam  — r-***"  ftaf  Jahn 
nrlddiegeodca  Aabate  Ooeawi  —  gtarât  îA  der  ma  naäSS 
cnrikate:  der  Venntè  il«  Vencitaer  rtm  Ohjdrt  md  Salôela  — . 
des  dleier  an  10.  Janaar  dem  Kretmde  soschidEt  int  den  Woctea: 
,Ea  wird  .Sie  ggtrim  uiterhiltaB  n  sehen,  wie  ich  die  DtB^e  danals 
oahu.*  äehfikr  inucit  rieb  aai  12.  rortivfig  dwQber  ud  Inbt  o.  a. 
in  Griste  de«  Kritixinnae  berror,  daas,  wen  eine  «müoadle  Eanpirie* 
■OgUeh  «eio  »olle,  beiden  Teilen  —  (Ngekt  nod  Snb'tekt,  Katar  a&d 
Theorie  —  Oereefati^eit  gewhebeo  müve.  was  nOgtieb  »et,  ,wean 
eine  etreoge  kritiicbe  Polizei  ibre  Felder  tretuie.*  Daraoftin 
giebt  Cioethe  am  nächttco  'l'age  folgende  intéressante  nnd  bedevtsaaw 
Erkl&mng  über  «eiocD  pfaUoMphisL'ben  Eutwii^klangsgaLas  ab:  .trh 
habe  dieac  Tage,  beim  Zertreaneo  und  OrdDeo  mäner  Papiere,  ndt 
Knrriedcnbeit  gesehen,  wie  ieh  durch  Irenes  Voreehreiten  and 
besebeidenet  Aaftnerkeo  von  einem  steifen  Realisuns  nnd 
einer  stockendeii  Objektirität  dabin  gekommen  bin.  da;«» 
leb  Ihren  beut  igen  UriefalH  mein  eignes  G  Uabensbekennlnis 
nntersclireibcn  kann.*  Das  ist,  in  groseen  ZS^en,  oicbt  weniger 
abi  GÎU  bckcnntiiiH  zum  Kritinamus,  in  Docfa  dvntlii'hcr  und  präg- 
nanterer Form  als  in  dem  Brief  an  Jakobi  vom  17.  Oktober  1796 
(«,  oben).  Er  will  selieu,  wie  er  (iîe>e  »eine  Uebeneugang  dorch 
seine  Arbeit  [iraklÎHoli  durstellon  kön&e.  und  liittet  den  Freand  dringend. 
Deine  Bemerknugen  zn  dorn  AafiiatKe  binznechreiben,  .denn  wir  mOssen 
jetzt  einen  trronsva  Schritt  thnn."  Von  den  .neneren  I'bilosopbon" 
sei  dabei  vivuig  Hilfe  zu  bofl'en,  das  habe  er  wieder  bei  (ielcgcabcit 
des  Scbellfngeeben  Buches  gemcrkL  (£He  .neuere*  Philosophie,  die 
in  dem  BriefwecbHel  ho  oft  erwitlint  wird,  gebt,  wie  mau  rieht,  in 
der  Kegel  auf  die  neneHteii  Kracbeinnogen  derselben,  nicht  aef  Kant) 
Ein  igrottser  Sehritt"  ist  nun  zwar  nnseres  Wissens  nioht  erfolgt, 
al>er  ächllier  bat  seine  Bemerkungen  an  den  Itand  des  Munntikriptcs 
gvsehriuboo.  Das  erfahren  wir  aas  einem  vieruiidzwaniig  Jahre 
spUtvr  —  10,  September  1822  —  geschriebenen  Briefe  Goethe«  an 


Ooetfaes  VeihUmls  lu  Ktnl  (9  sdiKf  Usli>riscbeii  EstwIckluiiK. 

Riemer, ■)  dem  er  denselben  „alten,  aber  bofteullieli  tiielit  veralteteD" 
Anfsabc  mit  dor  Remcrkuui:  OberHcndet:  „Die  wenigen  Kandficbritten 
sind  von  Schiller,  der  solche  Acn^Hcmngcn  mit  der  Kiintisobon 
Philosophie  in  Einklang  zu  netzen  snchte."  Schiller  bleibt  also  in 
aethes  Au|^d  stet«  der  Itewueste,  der  .gebildete*  Kantianer;  Ooetlie 
elbüt  erscheint  gleieti^am  «1»  der  nnbewoBSte,  abi  da«  pliilosophtselie 
NatarkiDiU  das  l>ei  dem  Facbniann  I 'BtcrslUtzan^  auebt  und  erhält 
Nachdom  Goethe  noch  eiuon  Dcnon  kleinen  Anfitabc  hinzagefUgt 
hat  (17.  Jaonnr),-)  sendet  t>chiller  um  U*.  Januar  eine  scbrauifllbrliclie 
.Pnifang*  beider,  beMnders  des  letzteren,  nach  den  Kantischen 
Kategorieen.  Kr  nntrrst^heidet  den  ^meinen  Koipiriumn«,  der  niolit 
Über  das  empirii^lic  FhänonivD  biuaiiHgche,  den  liatiunalinmus,  mit 
dem  da»  wlwenschaftliehe  PhänomuD,  aber  auob  der  Irrlnm  entstehe, 
nnd  den  ratiouellen  Empirismus,  der  dos  reine  Pltituonieu,  d.  i.  dnn 
objektive  Natnrgeeetx  erfasse.  Es  würde  zn  weit  führen,  auf  Schillers 
sinorcicbc  ,Prttfung"  dozageheo.  Wir  begntlgeu  nns  mit  Goethe» 
Erwiderung  (vom  20.  Jan.):  „Ftlr  dit-  PrUfuoK  meiner  Anfiàtze  nach 
den  Kategorien  dnuke  ich  mm  tiehtinutcu;  ich  werde  sie  bei  meiner 
Arbeit  immer  ror  Angen  haben.  leb  finde  selbst  an  der  Stimmung, 
womit  ich  diese  GegeiutäDde  bearbeite,  da-s^  ich  bald  zar  edlen 
Kreibeit  des  Denkens  darOber  gelangen  werde.'  Wie  anders  klingt 
das  aUf  das  Wort  von  der  fruchtbaren  Dunkelheit,  dem  Dämmemngs- 
zBHtand  zu  Endo  der  80cr  und  zn  Anfang  der  ÜOcr  Jahre  (lieft  I, 
S.  78  nnd  83):  ,Die  Arbeit  war  nusiiglich,  die  doch  utiu  »chou  acht 
Jahre  dauert,  d«  ich  kein  Orgao  zur  Behandlung  der  Sache  mitbrachte, 
sondern  mir  et>  immer  in  nnd  zu  der  Krtahning  bilden  musste.  Da 
wir  nun  einmal  so  weit  sind,  so  wollen  wir  uns  die  letzte  Arbeit 
siebt  vcrdrtesxen  lassen  ;  atcben  Sie  mir  von  der  tfacurctischcn  Seit« 
bei,  und  so  wird  es  gt^wiss  gvKohwindcr  gehen.*  Die  .seht  Jahre" 
passen  genau  zu  der  Zeit  der  ersten  Versuche  ernstlichen  Studiums 
Ton  Kante  Philosophie  (Kritik  der  Urteilskraft)  ;  jetzt  bat  er  in  Schiller 
einen  Helfer  gefunden,  der  ihn  mit  derselben  immer  vertrauter  macht. 
Am  H.  Februar  versucht  nun  aneh  Goethe  seinerseits  ein  Schema 
derParbculubrenaohdenzwUlf  Kategorien  zu  entwerfen.  Schillers  Kritik 
{t6.Fehr.)  ist  ziemlich  ablehnend,  wird  aber  von  Goethe  (17.  Februar) 


')  Bride  von  uod  aa  Uu«tli«,  boTausgc^l)«ii  von  Kicnivr.  I.i'i|mi|c  IMC. 
S-ttVt 

■}  Derselbe  hat  sldi  oeaerdit^  tm  Goethe -Arcliiv  ta  Weioor  gehudea; 
ntgL  Stomur  tni  liixitbi^  Jahrborh  XII  2ns.  .BegKIte  oliao  AnschiuiangiTn  »nA 
tm*,  ngt  Goutliu  diriu  pun  wie  Kut. 


3ft4 


TorllBder, 


anerkuint  Beacticidcn  bittet  dkaer  ttm  ScbtlkrE  .geWHgeo 
doreb  Eiluitiaiinuiig  and  OppoflHion  :  die  letxte  tit  mir  immer  nOSg,  lêt- 
mah  itb«r  meiir,  ata  weon  icb  indsH  Feld  der  Philosophie  Sbeti^eh^ 
weil  ii^b  tnîcb  darin  immer  mit  Tssteo  bebelfeo  mass.*  In 
Bciner  Erwidenuij!:  rum  20.  Kebmar  erklSrt  Schiller,  die  ,Kstcg«naB- 
probe',  die  Gùetlie  an  dem  anff^hïnftcn  Htofi  scioer  J'utealekw 
ruTigeiiominea ,  sei  ibm  «ekr  oBtslieb,  weil  gie  ihn  tu  .stresgCB  Be- 
etimmoDgen,  OrenzRcbeidangen.ja  harteo  OpiK)«ittODeD'  zwin^  won 
er  (Ooetbe)  von  eelbst  nicbt  geneigt  wi,  weil  er  .der  Natnr  Gewalt 
aoKotban"  fürebtc.  .Kcnntota  der  Geieteswcrkzeage*  aber  md 
.deiUkbe  Erkenntnii  der  Methode"  maebe  den  Meiuehen  .gtwiaaer- 
raaMKQ  xum  Herrn  Ober  alle  GegeostAnde"  (23.  Febr.).  Aach  Goe^e 
meint  (25.  Febr.),  der  rationelle  Finpiritunus  küone  .anf  seine« 
bj>cbstcn  Faoktc  nnr  kritietb  werden.  Kr  mnas  gewiiise  Vorstellnn^ 
arten  neben  einander  stehen  Uiuen,  ohne  daas  er  eicb  unWrst^fat, 
eine  aoNziiifcblie-esen  oder  eine  über  das  Gebiet  der  andeni  uu- 
zabreiten.*  Kben  nm  dieses  krittseben  Htandpnnlite»  mllen  ftnasert 
er  anf»  neue  Ikdeakcn  gegen  KcbclIiDgü  .Ideen'. 

Aber  aneb  der  Name  Kant«  wird  in  die«em  an  pbilosoplnda 
reicben  BriefweebHel  des  Jahre«  1708  bfteni  genannt.  Goethe  bat 
dem  Freunde  am  7.  Febrnar  eine  Vcrtcidignagsstbrift  de«  bereits 
xnm  rorigcn  Jahre  genannten  Sciilosscr  (GuothcH  Schwagtr)  gegen 
Kant  zngesebiekt  Ilarauf  IühoI  non  Hcbiller  eine  falmiuunte.  einen 
gaBX«n  Brief  (it.  Febr.)  f  ntlomle  Fbitippika  gegen  diesen  .Uopbilosophen* 
nnd  seinen  .gegen  laatere  Uebcrzengnng  verstoekten  Sinn',  «eine 
.inkorrigibilc  GcniUtaverbUrtung'  nnd  .Itlindhcit  ndor  gar  rorsätilicbe 
VerblendtiDg'  Ion,  die  zngleieb  das  beste  Zeugnis  von  dem  auch 
weiter  featgebaltencn  .Kantiseben  Glanben'  Sehillcrt  ist  Man  moss 
den  Brief  MlbHt  von  Anfang  hin  kd  Knde  naeblesen,  nm  da«  in  voller 
Deutlichkeit  zu  empfinden.  Und  Goetbc  —  gebt  zwar  am  folgenden 
Tage  (weil  ihm  eine  Redout«  ,Mjne  Fakoltätcn  scbliiumcr  getrennt 
hat,  als  die  Tbilosopbie  nur  immer  tbun  kann"!)  auf  die  Kuulisehe 
PbiloAophie  nicht  nüber  ein,  alter  er  nennt  8«billers  „lieben"  Brief 
«sehr  erfrenljeb  ond  erquicklicb";  auch  er  befinde  sich  mit  äcUocsera 
Natur  Hcbon  seit  Sd  Jabren  im  G^ensatz.  Und  an  apStorcr  Stelle 
macht  er  die  intorc»9antc.  sein  eigene«  Verbältnis  zor  Pbilüsopbie 
Oberhanpt  keuuzelebuende  Bemerkung:  .Die  Pbiloaophie  wird  nir 
deshalb  immer  werter,  weil  sie  mich  täglicb  immer  mehr  lehrt, 
mich  von  mir  wlbHt  zn  scbeideo,  das  ieh  nm  bo  mehr  thnn  kann, 
da  meine  Natnr,  wie  getrennte  Qnceksilhorkngcln,  eicb  so  letuht  nnd 


< 


* 


4 


Onetiiw  VerhlUtata  va  Gint  in  Miocr  blitoticchcn  Entwlckluiif. 


Sâ5 


Bcboell  wieder  vereioigt  Ihr  Verfahre»  ist  mir  dariu  eine  eobüDe 
[l«thiire,  nnd  ich  hoffe  liald  durch  moin  Hchcma  der  Farbenlehre  ans 
ûelcgeuheit  xu  iicacn  L'utcThEtltaiigrcn  zn  ^oIk-u."')  Schitier  ist,  wiu 
Immer  (rergL  »uch  die  Aniuerkuug  iintou)  im  PhiloMphischcu .  der 
Gebende,  Goethe  der  Kmpfimgeode.  Aber  die  l*hiIotM>phic  iat  iliesem 
liereitft  lam  ootweDdigen  [tedUrfuin  nnd  Beetandteil  Reines  geistigou 
leh  geworden. 

So  tritt  er  denn  auch  als  Verteidiger  des  deutschen  Idealismus 
gcgenllber  der  b«8chraukteii  VeTt)tftiide»iphilo80[ihie  eines  rrnnzUHiiielieu 
Emigrierteu  in  Weimar  (Mnunieil  auf.  In  demflelheu  Briefe  (vom 
28.  Febrnar),  in  welchem  er  hiervon  berichtet  teilt  er  dem  Freunde 
ironisch  mit,  daHs  dieser  Munuior  „Kautcuä  liiihm  untergraben  hat 
and  ihn  nachaleii»  in  die  Luft  zu  spretigeu  denkt  Dil-iht  moralische 
FrauKOs  hat  es  äusserst  llbel  (,'eni)ninien,  ünn^  Kuul  die  LUge  Dutor 
allen  Bedingnugen  fUr  iinsittlieb  erklärt.*-)  ï>ohiIler  aolwortet  als 
echter  Kantianer  und  .Kigorisf  (2.  März).  Uci  der  UebersendaDg 
ie»  betreffende»  franxUeiachcn  Blattes  (14.  M&rx)  bemerkt  Guetbe, 
ihm  Hvicu  .dcrgleii-LL'u  salbaderiscbc  GcmeiDpIütxe  in  der  Katur  xn- 
wider*,  worauf  Schiller,  gaux  wie  (ioethe  oben:  Monuier  erscheiuc  iu 
MtineiD  Briefe  ab  der  beschränkte  Ke{>ileeot-u)t  des  gemeiocD  Ver- 
standes, mit  dem  man,  da  er  gar  nicht  ahne,  woranf  es  ankommt, 
gar  nicht  streiten  mSgo. 

Am  27.  Juli  Ubersehiekt  Sebiller  dem  Freunde  als  Novität  Kants 
Ewci  Seudsebrciheu  au  Nicolai  Über  die  Bucbmacherci,  wozu 
Goethe  am  folgenden  Tage  bemerkt:  .Kants  /nreclitweisung  des 
Salbaders  ist  rei-bt  artig.  Es  gefällt  mir  an  dctn  alten  Manne,  daas 
er  seine  GrundHÜtEC  immer  wicdcrboteu  nnd  bei  jeder  Gelegenheit 
auf  dcDHclbeD  Fleck  schlagen  mag.  Uer  jUugere  praktische  Mcnach 
thut  Wühl,  von  seiuen  üegnero  keine  Notis  eu  nehmen,  der  ältere 
theoretische  muss  niemanden  ein  ungesehicktes  Wort  passieren  lassen. 
Wir  wollen  es  kUntUg  auch  so  halten.*  Wie  stets,  so  spricht  sieli 
anch  hier  die  grüsstc  Huchaehtung  eines  Grossen  vor  dem  andern 
GroBseo  aas.     Wie  anders  urteilt  Goethe  z.  B.  Über  J-Iehte  oder 


*)  Ib  dIoseB  ZnssiiHnenksne  gebGrt  dl«  AeiuweniiiK  xaa  den  Aoaslen  von 
1799:  „So  «ar  uph  ScbHkr  siif^r«^.  imabliiadfi;  die  Bctnelitaiig  Ub«r  Katar, 
Knut  und  iSittcii  KirineiiiMhinitch  bduuIcIIcd  . . .  Udierhaupt  waidea  soleho 
■«tliiMUsobe  ^twürfe  durtJi  äühitlm  pbllaaopliisehen  OrgnugsgeiM,  xa  wvlehm 
itk  auch  «fntralincrcnd  hiimci^,  lui  ugeiieàiiisteB  Untedithiiag  . . ." 

■>  Kanta  Abb&udluBx  ,Ucbur  ib  rcnnnbl«  liecbt,  an*  UvoK-honlicbe  eu 
llgea'  war  Bueb«a  (it'j7)  b  den  ,B«tliiiei  ßUltuni'  etscJiicDcii. 

n* 


'VA  L  r»rlS  aicr, 

SehcUÎDf  ''a.  «atc«)  '  —  M^r  der  Gcgosab  der  i 
Vollnatv  ftfien  die  klUe  od  icrgtiedende  Ait  des 
tritt  dAçc^en.  bet  aller  HoehieUUzuig,  is  dea  Uitril  Ibcr  Kaatt 
eben  enebieoeae  .Aothropolo^e  is  pragmatbeher  ŒncfaC  herroc 
«Kaoti  Ajitbrc^kipe  i*t  mir  ein  wbr  wertes  Bseii  vmà.  wîxd  c* 
kllo(%  nœb  mehr  MtD,  wenn  ich  es  is  gerineeiB  Dosa  «iederbolt 
geoiesse,  dena  im  gamea,  wie  es  dasteht,  ist  es  aï^  oqaickBeL 
V(>n  diesem  Gesiehtopiukte  xbm  nebt  neb  der  Meas^  imma  im 
pathblogisehea  Zaitaode,  od  da  nuui,  wie  der  alle  Ben  selbst 
Terriebert,  tot  dem  Mchzigstea  Jahre  niebt  reniBaftip  wodea  kaaa, 
so  ist  es  eis  Mhleebter  Spasa,  sieh  die  übrige  Zeit  Bases  Leb^ 
flir  einea  Narren  za  erUiren.  Dofb  wird,  wenn  man  xi  gata  Stande 
ein  paar  Seiten  drin  liest,  die  geistreiebe  Bebandlnng  immer  lazend 
•ein.  t'ebrigens  ist  mir  alles  rerhasst,  was  mich  bloss  beleki%  ohne 
meine  TbStigkeit  zn  vermehren  oder  unmittelbar  zn  beleben*  [*n 
Hcbiller,  VA.  I>ezember  1798).  Die  Meinnog  Kante  ist  aar  die.  dass 
der  Mensch  etwa  im  •eebzigsien  Jahre  erst  zur  .Weisheit',  niebt 
zar  Vemnnft,  gelange.  Im  Uebrigen  ist  gerade  die  Anthropologie 
niebt  blos  in  geistreiebem,  sondern  anch  heiterem  Tone  gesebrieben 
and  maebt  darebaoi  keinen  grämlichen  Eindnick,  wie  Schiller,  wohl 
dnreh  Goethes  .pathologischen  Zustand'  verführt,  noch  ohne  das 
Itncb  gelesen  zn  haben,  in  seiner  Erwidemng  (vom  22.  Dez.)  meint 
Goethe  ist  offenbar  dnreh  das  ^iidelwetter  der  knnen  Dezembertage 
und  den  ,tranrigen  Anblick  des  Himmels  and  der  Erde*,  worüber 
beide  in  diesen  Tagen  mehrfach  klagen,  missatimmt  und  dadurch 
—  mensefatich  genug  —  iu  seinem  Urteil  beeinflnsst  Er  selbst 
schreibt  unmittelbar,  nachdem  er  dies  letztere  abgegeben,  von  seiner 
Stimmung:  , Meinen  Zustand  in  diesen  Tagen  kann  ieh  anch  nicht 
rühmen  .  ,  .  Mechanische  Arbeiten  gehen  nicht  rom  Flecke  und 
geistige  auch  nicht  Schon  diesem  Briefe  merke  ich  an,  dass  ich 
meine  Gedanken  nicht,  wie  sonst  beisammen  habe.* 

Soviel  von  Kant.  —  Ueberhanpt  wurde  in  diesem  Jahre  viel 
philosophiert.  So  steht  z.  B.  im  Tagebuch  zum  1.  April:  „Mit  Niet- 
hammer!) bei  Schiller.  Viel  philosophiert*  Und  ebenso  mag  es 
an  manclicn  andern  der  Juni-  and  August-Abende  gewesen  sein,  bei 
denen  sich  die  kurze  Notiz  .Abends  bei  Schiller*  findet.  Schade  für 
uns,  dass  wir  dadurch  um  schriftliche  Aeussemugen  beider  aus  dieser 

■)  Niethammer,  der  bereits  oben  genannte  Hennsgeber  des  philosophlsolieD 
JuumtlB  zu  Jbds,  ent  Kutlsner,  spilter  Fichteftuer  (1766— 1B48). 


OMlh«a  VetUlnils  lu  Kant  In  sein«r  lil8ioriMli«n  Ealtrinklanir.      ^7 

Zeit  gekomrarn  ^ind.  —  Zur  Veirollatftiiâigiing  mögen  wlilie^glich 
noch  einig'e  Urteile  über  f'fclite  uod  Sehelling  folgen,  wolcbe  Goctbes 
Stcllang  xn  Kant  indirekt  beleuchten. 

Im  Marx  17d8  Rodet  or  in  Fiobtes  Natnmiebt,  dos  ibm  der 

Verfasser  flborsandt.  .vieles  aof  eine  beifallswtlrdige  Art  dedotiert', 

'docb  Mheineu  ihm  »Is  ,praktiâL'bciu  8k(.-ptik<!r''  Iwi  manohen  .Stolloo 

adle  ecnpiriMben  Eioflnsw*   noch   stark  «iuKuvrirkcn,  wie  er  denn 

>tl)terbattpt  in  vietcn  hertlhmlen  Axiomen  nnr  die  AiueprUchc  i'inor 

'Indindaalität  sebe  —  ganz  ana  seiner  nn8ob«aenden  KUustleniutur 

berona  gcdaebtl    Wie  wenig   beide  Uiohter  im  Grande  mit  Ficbte 

gemcÎDsam  ftlblteu.  gebt  nos  twei  Briefsitfllon  vom  r.ndn  Apgnst  d,  J. 

berror.    Nachdem  Schiller  (28.  Aog.)  von  oinem  nncnvartetoii  Be«ncb 

Fnbtes  berichtet,  ane  dem  schwerlich  ein  (yuchtburea  Verhältnia  ent- 

ehen  werde,    .da   untiere   Naturen   nicht  znaammen   pauien",   ritt 

3oethe  (20.  Ang.)  zwar:  „Nutzen  8ie  da«  nenc  Verhilltoli  xu  Fiehten 

fOr  sich  m  riol  ata  mQglicb  and  laascn  es  aoeh  ibm  bettsam  werden", 

Hein  er  meint  docb   oneb:   ,An  eine  engere  Verbindno^  mit  ihm 

st  nicht  zn  denken*,   es  sei  nur  „inlereseaiit'',  ihn  in  der  Käbe  zn 

Ittben. 

Anch  von  Hrhclliog  hatten  nie  mehr  erbofTt.  .Sobilter  findet 
^Ibn  am  22,  Dez.  .noch  immer  so  weni^r  mitteilend  und  prüblcmatiwh 
ie  zaror*,  and  Goethe  schreibt  am  gleichen  Tage:  «Ea  ist  bo  ein 
inendlich  seltener  fall,  daxH  man  atcb  mit  nnd  an  einamler  bildet, 
IsM  es  mich  nicht  mehr  wandert,  wenn  eine  Hoffnnng,  wie  die  anf 
pine  nähere  Kommunikation  mit  Sehclling.  anch  fcblachlfigf.  Indeanea 
Snnes  wir  doeh  immer  natrieden  sein,  das«  er  nos  ao  nahe  iHt, 
lern  wir  docb  immer  gewissermassen  das,  was  er  berrorbringt, 
len  sehen;  anch  macht  sichs  rielleicht  mit  der  Zeit"  Goethe 
ist  nberhanpt  leichter  ala  Schiller  geneigt,  anxaerkennen  nnd  ku 
>  entschnldigeo.  So  nennt  er  Knebel  gegenüber,  der  ihn  uni  Scbellin|!:8 
|Ï4<le«n'  nnd  ,Welt8ecIir  gebeten,  Scholling  einen  .ganz  trefflieben 
Kopf,  er  sei  sehr  zufrieden,  ihn  m  nahe  za  babeu  (7.  Dez.).  I'nd 
al«  Knebel  beide  Schriften  „unreif  and  verworren,  die  Frnebt  saner* 
flndet  (29.  Dez.),  schreibt  Goethe  entschuldigend,  Scbelling  ariwite 
jetzt  seine  Ideen  zum  Hebnfc  Reiner  VorleBnngen  nncbmala  aua,  ,sie 
üHisen  freilich  nncb  manchmal  darcba  LUtiterfeacr,  bis  sie  vltUig 
dastehen,  er  ist  aber  anch  noch  jang,  und  das  Unteroebmen 
fst  gnic«  und  schwer*  (31.  Dez.).  Schiller  sab  hier  scbärfer:  SchcllLngg 
I*(ii1o80pbie  ist  bekannllieh  aus  dem  .Lanterfeuer'  nicht  beranit- 
nekoHHBen.  —  Bei  dieser  Gelegenheit  mSefaten  wir  scblieMlicb  nneb 


S38 


K.VotliBder, 


eine  kurze  clmrAktcrietiscbe  AcuHscrnng  Oo^thee  nw  iliesem  Jahre 
Über  seine  allgemeine  StelluDg  sur  NatnrpbilQsgpliie  erwähnen. 
Wäbrend  die  KatnrphiloRophen  alle»  „von  oben  bcmnter*  and 
die  Naturforscher  „von  onten  hioaur*  leiten  wollten,  ko  finde  er, 
als  Natnmeliaaer  (27.  Jnu*),  sein  Heil  „ani  JD  der  Ânscbaonog,  die 
in  der  Mitte  Btefat*  (30.  Juni). 

1790. 

Im  Jnbrc  1708,  als  nach  dem  Tode  Friedrich  Wilhelm  des  Zweiten 
die  PbÜMopbie  in  Premtseo  ihre  FlUgel  wieder  freier  regen  konnte. 
war  KanlB, Streit  der  Faknltäten'  enichienen.  Am  12.  Januar  1799 
Hehreibt  Knebel  darUI>cr  au  Gootlio:  , Hanta  Streit  dor  Fakultäten 
wird  Dieb  aocli  ergötzt  haben.  Mich  iiDendlicli.  Was  werden  denn 
die  blinden  Anbeter  .sagen,  die  ihn  als  guten  Chrigten  ho  hoch 
schützten  —  nnd  pie  seinen  Spa«8  yerstanden?*  Knebel  setzt  nko 
die  l^ktUre  der  ncaoitten  Kantifwhen  Schrift  seitens  Goethes  aU 
selbstvcratandlich  vorans.  Zu  weiteren  Schlüssen  Ober  Goothea 
StoUnng  zn  derwlben  sind  wir  nicht  in  der  Lage,  da  leider  eine 
KUokftoiBerang  des  letzteren  in  dem  aherbaupt  sehr  kureen  Et- 
widerangseehreiben  (vom  H.  Jannar)  fohlt  Vielleicht  mit  Absicht; 
denn  es  ist  wohl  möglich,  dass  er  sich  gegen  Knebel,  den  Frenod 
IlerderR  nnd  Gegner  Kants  (s.  nntcn),  hierüber  nicht  näher  ans- 
sprcuhon  wollte. 

Mit  Schiller,  Niethammer  nnd  Schelling  wird  anch  in  diesem 
Jahre  oft  lu^ammen  in  Jena  philosophiert.  Vermerke  darüber  finden 
sich  in  Goethes  Tagebuch  znm  9.  1- ebruar,  0.  April,  11.  Mai;  dann 
folgt  ein  längerer  Aufenthalt  in  Jona,  Am  12.  Mai  sendet  ihm  Schiller 
^etwat)  Philosophisches  zum  Nachtit^h".  Zum  5.  Sept.  befindet  sich 
im  Tagehdcb")  die  Notin:  .Bei  ."^jhiller.  Urteil  der  jUDgcreu  Philo- 
sophen nber  Kant"  ücr  liriefweclwel  schweigt,  da  der  Aufenthalt 
Goetiies  in  Jena  sieh  wieder  auf  mehrere  Wochen  ausdehnte.  21. 
nnd  22.  September,  sowie  vom  2. — 5.  Oktober  linden  Diskussionen  mit 
äehelling  Bbcr  dessen  .Einleitung'  in  die  Katarphilosophie  (1790)  statt. 

Das  Wichtigste  und  KlSrendste  aas  diesem  Jahre  aber  f^kr 
unwr  Thema  i^t  Goethes  Stellung  zu  dem  plampeu  Angriffe,  den 
Herder  mit  seiner  hekaanten  .Metakritik'  gegen  Kant  eröffnete. 
Goethe  hat  diese  St-hrift  bereits  am  16.  April  gelesen')  und  sich 
jedenfalls  mil  ."^^-hilier,  bei  dessen  Anwesenheit  in  Weimar  (im  April) 
oder  dem  Zusammensein  in  Jena  (im  Mai),  mUndlieh  dee  Näheren 

9  U  364.  <)  TageUlebw  Tl  243. 


QovUlu  VnhiUtais  in  Kut  b  Miner  UitoilMliqn  Entwiclslaajt. 

dar&bcr  aasgCBprochen.  D«nn,  daaa  beide  nicht  Mo»  ihren  festen 
Standpunkt  in  der  Sache  eiogetioinnien  hab«n,  aondorn  denselben 
aoeb  sowohl  kennen  als  ancb  —  teilen,  ergiebt  sich  ans  dor  ganzen 
Art.  wie  Ooethe  sich  gegen  Schiller  am  ■*.  Jaoi  brieflich  «her  Wiclaud 
üamert,  der  Uerdcrs  !{nch  seinen  Beifall  ßcüpendet  hatte.  Wir  setzen 
die  ganw  Sicile,  weil  sie  i-haraktcriBtinch  int,  unverkürzt  hierher:  „Mît 
«elcber  unglwihlichen  Verblendung  der  aito  Wieland  i«  den  alliB- 
frtlhen    metnkriti^chen   Triumjih   einstimmt,    werden   Sic   an«  dem 

f&eueiiten  ^^tllcke  des  Alerkors  mit  Verwunderung  and  nicht  ohne 
Unwillen  ersehen.    Die  Christen  behaupteten  doch:  in  der  Nacht, 

,da  ChristuH  geboren  worden,  seien  alle  Orakel  auf  einmal  vemtnmmt, 
80  versichern  nun  aneh  die  Apo«lel  und  JUnger  dea  neuen 
philosophischen  Kvangelii,  dass  in  der  OebnrMtnodo  der  Metakritik 
der  Alte  in  Königsberg,  auf  iieiuem  Dreîfus.'«,  nicht  iilleiü  paralysiert 
wurden,  sondern  sogar  wie  Uagon  herunter  und  auf  die  Nage  gefallen 
sei.    Kein  einzige«  der  ihm  za  Ehren  enicbleten  Götzenbilder  eteho 

(atehr  anf  Deinen  FÜHseu.  und  es  fvhlt  nicht  viel,  dat^Ji  mau  nicht  für 
DStig  und  natUrlieh  finde,  Kiimtliehe  Kautsgenoaseu,  gluteb  jenen 
widerspenstigen  Haalspfalfen,  zn  schiachten.  —  FUr  die  Hache  »elbst 
ist  e«  mir  kein  gntes  Anzeichen,  dass  man  glaubt,  »olcher  heßig<.?n 
nnd  doch  keineswe^  anslangenden  Knipfehlungeu  zn  )>edUrreri."  lob 
glaub«,  diese  Sprache  redet  dentlieb  genug  und  läsRt  uns,  bei  aller 

Lkllil-bumoristisebcfl  Ironie,  zur  Oenltge  erkennen,  auf  welcher  Seite 

'Goethe  mit  Schüler  steht.  Anch  sie  zählen  Ja,  im  weiteren  Sione, 
zu  jenen  «Kantage&ossen".  die  man  von  Seiten  der  erbitterten  Gegner 

istn   liebsten  ab^eseblaehtet  hÄtte.     Kntsprechend  kllhl-Uberiegen  ist 

'ëcbillers  Antwort  vom  7.  Jnni  gebalten.  Wenn  Goethe  dag^en 
Knebels  Bemerknug  in  einem  Briefe  vom  17.  Juni:  „Daae  die  Kantischo 
Philosophie  wieder  etwa«  die  Wege  räumen  zu  inflssen  scheint,  Ist 
tneh  ein  grosses  GiUck*,  in  seiner  Antwort  vom  25.  à.  M.  wiederum 
mit  Stillschweigen  Obeigeht,  so  ist  dies  Schweigen  nnseres  Erachtens 
wiederum  ein  beabsichtigtes. 

Wie  wütend  die  Sttmniang  gegen  die  Kantioche  Philosophie, 
wie  begeistert  dagegen  die  ZuFtiromung  zn  der  ,Metakritik'  in  dem 
ganzen  Henlersebcn  Kreise  war.  daftlr  hier  einige  ZeugniMe.  Knebel, 
iet  ucb  Goethe  gegenüber  so  zahm  ober  Kant  ausdrückte,  nennt 
Herder  dessen  Werk  seinen  _beÉten  Seelenfrennd",  einen 
.Kodei  der  Vemnuft'.  .Der  Mensch  ist  wieder  Mensch  nnd  die 
Natur  wieder  Natur*.  „Jene  (die  Kantianer)  bähen  die  Welt  leer, 
das  Lehen   bang  und  öde  gemacht,  da  trat  ein  tapferer  Mann  auf, 


840 


K-Vorlüiidtr, 


tenia»  ihre  Netze  tintl  setïto  Ucn  und  Vernunft  an  ihre  Stelle.  Laas 
transscendcutale  Frische  und  Kibitze  sclireien,  denen  niun  ihr  leeres 
Nest  aaageoommca"  (I)  (Zi.  April  1790).  Ja,  am  4.  Mai  d.  J.  erniedrigt 
er  sich  Bovreit,  die  BegehnfTeDheit  tüd  Kaut»  «Kopfes-  nod  Geistet* 
Produkten"  anf  die  „beständige  tlnge  und  Keklemmang  »einer  Brast"  — 
von  der  Kant  in  der  bekannten  Schrift  an  llufcland,  alier  gerade  im 
entgegengcaetzten  Sinne  (Hcrrecbuft  des  Geistes  Qber  den  KOrper) 
geaproelien  hatte')  —  ztuUcksuf Obren.  —  Aber  er  irird  noch  Uber- 
trolTea  von  Herder  seihst,  der  »ieii  in  einem  Briefe  an  Jean  Paal 
Hiebt  entbtfidet,  in  wahrhaft  antlatig«r  Weide  von  dem  .eklen  Spiel 
mit  sieh  selbst,  dem  0  . .  niernns  der  rein-unreinen  Vernunft*  zu 
reden.^)  Während  sich  Jean  Panl  in  oincm  Briefe  an  Frau  Herder 
tu  folgenden  Ausgeburten  dcfl  Witxes  aufschwingt:  ,Dnaer  groner 
Freund  i Herder)  uiachc  sieh  als  Lntber  g^en  den  heiligen 
kritischen  Vater  (!)  nnr  auf  geworfene  Stuhlbeine  dieses  RSmiscben 
Stnhis  and  aufTctzcIs,  aber  ohne  Ablasn,  und  auf  Bauernkriege 
pcfasst.  Die  Nachwelt  wird  zu  dem  Lorbeerkranz,  den  die  Welt 
ihm  giebt,  noeh  die  BUrgerkrone  geretteter  Mensehen  setzen' 
(li.  April  1709).^)  Der  Nachwelt  ist  das  nicht  in  den  Sinn  gekominen, 
sie  ist  nelmchr  tiber  die  .Metakritik'  tichr  bald  zur  Tagesordnung 
übergegangen,  und  die  bäuriach-tetzelhaften  Roheiten  der  Kampfes- 
weise  fallen  auf  Herder  und  seinen  Anhang  zurflck.  Als  Reformator 
edlen  Menscfacntums  aber  gilt  auch  heut«  noch  Kant,  während  man. 
wenn  mau  von  Herder  rUhmend  spricht,  an  seine  jüngeren  Jahre 
denkt,  in  denen  er  noch  ta  Kants  Fllsseo  g««e«8eD.  —  Auch  der 
alte  Klopstoek  glaubte  mit  seinem  Verdammnngsspmcb  nicht  zurück- 
halten XU  dürfen.  Er  schreibt  am  14.  Juli  an  Herder:  ^Sie  haben  es 
der  UUhu  wert  gehalten  (Bio!)*  ^her  Kant  in  schreiben.  Dies  ver- 
leitet mich  leider  wieder  in  dies  tranrige  Feld  ;  denn  ich  lese  weder 
den  l^ehrer  noeh  die  Lehrlinge  -.."*}  Und  wenige  Tage  danach 
redet  er  von  Herder«  „Krieg  gegen  Hintgespinnte  oder  Himgespenster*, 
die  Herder  ,wie  .Spinneweben  weggefegt*  habe!  (Si'i.  Jnli  1799).*) 

Wie  tief  mit   dieser  Feindschaft  gegen  Kant  die  gegen  seine 
beiden  grossen  Junger  —   wir  dürfen  boR'cn,  nach  allem  Gosagteo 


')  ,Toa  4er  Macèt  des  Genflis.  dnreb  den  bloMuii  Vormtz  Mâii«r  krankhiftwi 
Gnnihlv  Heister  m  nia'  la  RthrlMtcto  Aoseab«  des  ^ireUs  der  Faktdiitea' 
(Uedun)  K.  lU. 

*)  InderBrld'aaiitiuliUK.AiBHerderHNMUtsi'ecl.  UfLntxcrunilF.G.v.  Il«rdef 
I,  X9S  In  d«n  Aa&ag  lim  geacta. 

^  ebd.  ')  «bd.  .•*.  2u:.  •)  abd.  S.  JO». 


OoeOiM  VcrhXltab  sn  Kunt  in  sehuir  libloriMbcD  Eotwicklmig.      341 

mit  dje»em  Anndrnrk  nicht  misHverstADden  xn  werden  — ,  Schiller 
ttnd  fînethe,  Tenvacbsen  war,  dafllr  gnhen  fa.<it  p;Ieicbzeitige  gobSflslge 
AeQsscniogen  des  alt^wordcnca  McftsiassuiigcrH  einen  tprcclieoden 
Beweis.  Gegen  Schillers  (and  damit  auch  Goethes)  Aosthetik  bringt 
er  ein  eigen«  dazu  in  sebteeliten  Hexamelero  gediebtetes  Kpigramni: 
.Wribnd  griff  nimo  um  Galli*ehca  l^fltheoricD  die  RQdsic, 
Der  lU  Kretft  g\e  licn«r  aiia  Deu»ehoUstl»ch«iii  Ceb«'!.") 
Und  Goethes  Farbenlehre  wirft  er  in  demselben  Briefe  an  Herder 
(27.  September  1799)  ein  Piafriat  an  Marat»  Gegensehrift  g«gen  Newton 
vor;  Goethe  aei  Uberbaopt  .ein  gewalti)^r  Ncbmcr". 

Doch  nehmen  wir  van  die8en  Erzcugoiascn  einer  mit  obn- 
mächtigem  Neide  gepaarten  galligen  Verbitternng,  die  bente  nur  noch 
ptyefaologiech-pathologjju'bes  Intemtse  iiahen,  aber  in  den  .Kantotadion* 
noti  keine  nupansende  l^telle  ein/jmehmen  itohiencn.  Ab&cbicd  and 
kcbrcn  wir  zn  Guctbcs  phi)osophiB<rbein  Entwicklnngtigauge  zartick. 

DasH  Goethe  nunmehr  —  ganz  anders  aU  ror  der  BekanntBehaft 
mit  Schiller  —  die  ThiloHophie  zn  den  Ge^nstXnden  Reines  regel- 
müssigen  Intereese»  und  Stndinmt)  :üihlt,  geht  anti  einer  an  sich 
nebensäcbliehen  Bemerkung  vom  17.  Jnli  hervor.  Wenn  er  hier  klagt, 
er  werde  durch  ün.iacre  QcscbHtto  von  allem  anderen  abj^ezogen, 
,es  SC)  poctiHcb  oder  literarisch,  naturbisturiseb  oder  pbilosopbiiteh'', 
so  nennt  er  unter  seinen  Haupt-  und  Licblingsbeschiiftignngen  an- 
willkBrlich  die  philosophische  mît  Un^egeo  hat  es  nicht  allzuviel 
rn  gagen,  wenn  er  einmal,  wie  wir  es  ähnlich  »chon  frtlher  gescben, 
dem  joDgen  Utax  Jakobi  gegenüber  am  16.  Angust  von  „uns  anderen, 
die  wir  keine  PhiloHophen  sind',  spricht  Ein  anderes  Mal  (9.  Miirz  1 802, 
an  Schillerj  g<:hreibt  er  im  Gegenteil;  ..Wir  Philosophen*.  Das 
sind  Ueleg«uheit8üus»eningen,  die  von  Stimmungen  abbiogig  sind, 
ja  mitunter  bltmne  Stilwmdangen.  Kn  einem  PhiloHophen  im  Pachsinn 
wird  übrigen»  niemand  unaern  Dichter  stempeln  wollen. 

Die  letzte  Stelle  dos  Goethe -Schillenicheu  Üricfwecbsels.  an 
der  Kant  mitNameu  erwähnt  wird,  findet  sioh  in  den  Briefen  vom 
31.  Joli  and  2.  August  I791i.  Die  Lekitlre  von  Uiltons  verlorenem 
Paradiea  bat  Goethe  zam  Nachdenken  Über  eine  Krage  gebracht, 
flhcr  die  er  sich  „iiODHt  nicht  leicht  den  Kopf  zerbricht",  über  den 
Ircien  Willen,  der  in  dem  liedicbte  wie  in  der  cbrisilichen  Ucligion 
llherhaupt  „eine  schlocbte  Rolle  spiele*-  Er  unterKcheidet  diiücnigen, 
welche  den  Menschen  ,von  Hnus  aus  ftlr  gut*  und  die,  welche  ihn 
aU   von  Natnr  bOse  annehmen  oder,   „eigentUmltcber",  d.  h.  hier  in 

>)  ebd.  S.SII. 


S42 


K.  TorliBder, 


flen  TermintH  tier  KaatieclieD  Philosophic,  zn  spreclien,  „in  dem 
tieriHcheD  Falle,  tmhetiingt  ron  Mineo  Neignogeo  hingezogen  m 
wcrilcn/  ItD  crsteron  Falle  set  der  freie  Wille  dau  .alberne*  Ver- 
iDtigcn,  ,aas  Wsbl  rom  Guten  abinwei«hen  and  sicli  dadorcb  evbnldig 
zu  muchen*;  diejenigen  PbilosopbcD.  die  den  Monscben  _vod  Katar 
so  scbnrmaat  lindeu".  wtlKHhM)  dsher  .in  AlMiebt  äuf  die  Freiheit 
deeeelben  «o  schlecht  xareeht  su  kommen'  und  wehrten  sieb  deshalb 
80  sehr,  .wenn  mso  ihnen  das  Gate  ans  Neigung  nicht  hoch  an- 
recbnoß  nill."  Im  anderen  Falle  sei  der  freie  Wille  .freilich  ein« 
vornehme  Penon,  die  sich  anmasat,  ans  Natur  gegen  die  Natur  20 
haadelo*.  Daher  babe  Kant  .uotwcndig  auf  ein  radikales  Böse 
kommen  mllsseD^  Wie  mau  eiebt,  nimmt  Goethe  selbst  keine  ent- 
Mhtedene  Htellung  in  der  Frage  ein,  nur  behandelt  er  Kaats  Kon- 
secinonz  wieder  mit  Hoclisebtiing,  während  die  Gegenseite  etwas 
goringHcbUtzig  abgefertigt  wird.  Kr  fUblt  das  Bedürfnis,  Über  diesen 
Pnukt  mit  dem  philottophischcn  I-Ycundo  noch  des  Kähereo  mOndlieh 
za  diskaüereu.  „Doch  mag  das  bis  zur  mfladlicben  UaterreduDg 
anfgehoben  sein,  sowie  die  ReinboldiseheD  ErkltlniDgeD  tiber  den 
Fiohtcflchen  Atbeismns"  (31.  Juli).  —  Schiller  spricht  in  seiner  Antwort 
(2.  Angnst)  aetne  Hedenkeu  gegen  Kants  Entwicklung,  die  er  als 
„gar  tn  mtlncbiseb*'  bezeichnet,  ans,  drückt  sieb  aber  anch  nm  die 
scbliessliebc  Entocheidang  des  sohwierigen  Problems  bernm. 

Am  16.  September  berichtet  Goethe  Wilhelm  von  llnmholdt 
uavh  Paris  von  Ficlites  persOntieben  lüiudclu;  von  ihm  und  seiner 
.Schule  sei  „wenig  l'tende  und  Nutzen  zn  hoffen",  weil  „diese  Herren 
beHÜtndig  ihren  eigenen  Narren  wiederkäuen".  Dann  fSbrt  er  fort: 
„Kant  hat  sicli  nun  auch  gegen  Fichte  erklJlrt  und  versichert,  dass 
die  Lehre  unhaltbar  sei.  Darilber  ist  denn  diese  Schule  auf  den 
alten  Henn  ilusserst  Bbel  zu  sprechen.  Herder  hat  sieb  in  einer 
Metakritik  auch  gegen  Kanten  anfgemacht,  wodurch  denn,  wie  billig, 
allerlei  Hitndel  entstehen  . . .  Viel  anderes  babc  ich  nicht  zn  sagen. 
Sie  sehen,  dass  die  DentsHien  verdammt  sind,  wie  von  allent.  In 
den  kiramcriÄcbcD  Nachten  der  Speculation  zu  wohucn.*"  Hier  giobt 
meb  Goethe  allerdings  kühl  bis  ans  Heri  hinan  and  .objektiv,  wie 
ein  günzlich  Unbeteiligter.  Dies  Reserviertseio  enlApriebt  einerseits 
»einer  Natnr,  andererseits  einer  Art  ironischer  Opposition  gegen  den 
onlbneiastisebea  Kantianismns  Humboldts,  der  z.  B^  nachdem  er 
freadig  enühlt,  dasa  Kants  Philosophie  nicht  bloss  tu  Frankreich, 
sondern  ihr  Name  sogar  in  Madrid  bekannt  sei.  förtfithrt:  ,Wenn 
ich  nicht  fdrcbtete,  von  Hioen  als  Missionar  verlacht  zu  werden,  so 


4 


fîoetbes  VerblUbibi  xa  Kaat  in  sdmer  bixloiitch«!)  Eotirickltioi;.       343 

niMbt«  ich  DmeD  «agon,  dass  ieb  Q&cb  hcnto  einem  Spanier  die 
altciDMlîgmîtt'hcDdc  Lebre  geproïligt  habe  (28.  November  1799).*  So 
butte  (îoetlie  allerdiugs  nie  von  K&uU  Lehre  gesprochen;  freilich 
war  er  jetzt  anch  30,  Humboldt  erst  32  Jahre  alL 

Mil  Anfang:  Deiemher  i"09  siedelt  t^fbiller  von  Jena,  einem 
.Flatxe,  wo  nur  die  Coleb rüamkeil  nnd  vorzüglich  die  metaphysische 
im  Schwang«  g:obt*,  wie  er  in  neinent  Gesncbe  an  den  Herzog  vom 
1.  September  d.  J.  bemerkt,  uaeh  dorn  soinen  uunmchrtgen  .poetiadwii 
Keigaogen"  nnd  .dnimittiHcheu  Beschftftigiiugen'  weit  gUnstigerea 
Weimar  Ut)er.  Damit  verliert  nnsere  bisherige  Hanptqnelle,  die 
Kurrcapondcnz  mit  Sphillar,  bedeutend  an  Wert  fUr  nna.  Sie 
bettebriiükt  sieh  h&u&g  anf  kurze  /Zettel  nnd  enthält  natnrgomiUa 
lungere  Briefe  iu  der  Itcgel  nur  bei  etwaigem  Getrenntsein  beider 
Oii'htf-r  durch  Reinen.  Daher  ist  es  nicht  so  vcnvnndern,  wenn 
Hti!=nihrti(rberc  Aea^serongen  tlbcr  philosophische  Gegenstände  von 
DUO  an  selten  sind. 

So  ist  fUr  das  nttcbste  Jahr 

1800 
inabesondero  zu  bcdaneru,  <la»i  ana  chon  diesem  Grnnde  Über  Goethes 
Stellnng  xa  der  zweiten  Herderoehen  Schrift  gegen  Kant,  der 
^aUigone^,  »ich  nichts  Sicheres  auemachen  lässt.  Es  ist  indes  kaum 
uixnnchmen,  diuii«  sieh  Goethes  allgemeine  Stellung,  wie  wir  sie 
oben  [S.33d)  bei  Gelegenheit  der  Metakritik  oharaktcriHÎerten,  plültlich 
gelodert  haben  «ollte,  nod  wir  gehen  deshalb  nicht  viel  anf  die, 
mdem  erst  sieben  Jahre  tipittcr  erfolgte  Mitteilnng  der  leidenschaftlich 
gegen  ihn  eingenommenen  ')  Fran  Herders  an  J.  G.  MtlUcr,  Goethe 
habe  bei  dem  Erscheinen  der  Metakritik  gesagt:  ,Wenn  leb  gcwusst 
liätl«,  da»?  Herder  das  Bnch  schrieb,  ich  hätte  ihn  knieend  gebeten, 
es  m  nntcrdrtlcker;  ,nnd  nachher  bei  der  Kalligone'  habe  er  „dem 
Vater  durch  einen  t'rennd  aagen  bissen  (!),  die  GmndsUtxe  in  der 
Kftlltgooe  seien  aueU  die  neinigen*  (M.  Mai  ISHTy)  Hätte  Goethe 
»dne  Rtellnng  su  geündcrt,  so  hätte  doch  anch  eine  Aendorong  des 
gespannten  persönlichen  VerhUltnisscH  su  dem  frtiheren  Frennde 
eintreten  mtlssen,  die  that«ücblieh   nicht  erfolgt  ist^)    Damit  »oll 

>)  Vetgl  lJ«ft  I  cliuer  Z«iiMlirift,  S.  '&.  Gootbo  iMiiiit  ric  ciDOiAl  ei» 
.^BlekUa-Natar'. 

*}  In  (1er  Brl«binmlnng  ,Vob  and  an  Hetdec'  herausg^âti«D  vnn  Dtlatecr 
und  F.  6.  V.  Ilvidcr.    8«pt  1861.  Bd,  UL 

*)  Ein«  moneetaM  Analherttaf  durch  Ait  tod  Hndnr  „OHch  mnn  t^d)ea 
Wttee  fcrrlcbieMo* Konfirmation  s«JM»tGj>ethM} Soimt*  Im  J»bie  l%oi  (Anaalca 


3i4 


K.  rvrtZsdcr. 


BÎdit  gelngBit  werden,  iam  C— ftw  potliicfcea  Gefa&l  miwbeii 
8Mh«  MdCiriiilitHwrthii  aerWiHIigMi  iMfi—wi  koairte.  Aber 
fie  Atmrnttrngm  Ober  Berden  alriiilw  Weit,  fie  ^dnetes'  (1&  and 
31.  Min  1801  as  SehtUer,  denea  Uiteil  *m  20.  Mite  noch  barter 
Intet)  rild  wieder  abftlHg  genes  »d  benehtn  sidi  doA  such  enf 
die  vet^ea  SehriAea  mit;  es  eel  ,weder  u  labjüt  ooch  aa  Foim 
etwa«  nber  das  soait  Gewohnte*. 

Herden  PrenodeiakTeiii  wnrde  aatnrbA  aaeb  dnrch  die  KaUif^oae 
wiedemm  zu  begeisterter  ZostimiHBBg  beiw.  n  gißigoa  BemerkengeD 
wider  Kant  and  sciae  Aablager  Uneeriaseo.  Von  lehrterem  hter 
wieder  ein  paar  kleine  Proben!  Ueider  selbst  scbimpfl  in  elnein 
Briefe  vom  U.  Kebmar  lH<t<'  an  Gletm,  dem  gegeoüber  er  »ehon 
am  5.  April  ll'JO  ,da«  Bleadwerk  der  kritif>chea  Philosophie  zu 
Temiebteo*  Mich  virnneuea  hatte.  Ober  die  .Bttbcrvicn  der  Kantianer*, 
die  ihn  .nit  Kot  bewerfen'  sie  ,loee,  onwiweade  Baben*.  Ein 
Proreeeor  J.  ü.  Ktcbbom  aas  GSttingen  grattüiett  iUm  (27.  Mai  1800) 
ZB  aeineni  Erfolge  gegen  .das  kritiaebe  Un^ziefer*.  den  .traon- 
tcendcntalen  Aberwitz*;  jetzt  erfolge  das  «lahme  Ende  des  all- 
gcwaltigcu  Kritiusmos*.  dessen  Gegner  dnrch  Denier  wieder  Mat 
bekummen  bStten.  J.  F.  B.  von  Dalberg  sebrsibt  17.  Juli  1800  ;  .Ihre 
ZDrcchtwcisang  0  "nd  nowiderlegUche  Kritik  des  kritl^ehen  Philo- 
sopbcn  \tt  meiflterbuft.  LSogst  hatte  ieh  ao  den  Btasphemieji  (!) 
and  der  schoOden  Bebaadlangeart  der  Mu^ik  in  der  Kritik  meinen 
Aeilger.'  Auch  Knebel  läaat  sich  wieder  hilrcn.  Er  preist  die  , holde* 
KalägoDe  im  Gegensatz  zn  den  .dtmkcI'UpukrjpU-vcrworreueu*  Ans- 
HprUehen  Kauts  and  dessen  ,ttr£erUchem  Mtsebraueb  des  Verstandes*  1 
Die  kritiecbe  PhüMophie  sei  .ein  mageres,  dürftiges  (ierip])e.  heiz- 
nnd  gescbmackloB*  ;  diesem  ,MiIton»chen  Ungeheaer'  habe  Herder 
nun  «die  Knochen  zentcbellt",  nnd  .es  war  Zeit  dazn"!  (0.  Joni  1800). 
In  Rinkfi  GcgcDsebrjft.  die  Kant  Iwemflasst  habe,  efsehcine  der  ,alte 
Dialektiker*  »u  ärmUeh,  wie  auf  seinen  Portrftta  iu  der  KalUgone 
(23.  Jnoi).  Das«  der  Groll  and  die  geheime  Wat  sieh  aber  aaeh 
gegen  Ooethe  ricbteteo,  zeigt  Knebels  Brief  vom  16.  Oktober  d.  J., 


S.  U9)  hau«  ketn«  dutvnidcs  Folgen.  VMmrkr  M-Jirvibt  Oonili«  xu  Uerden 
Tod  in  den  Auiaion  vur  l^a  (S.  Mi4f.):  .Sebon  dreiJalire  ball«  Idi  altih  voa 
Ihm  uirtlelcgeaogen,  denn  nilt  seber  Krankheit  vermehrte  rieh  acta  nisvwaUuder 
Widnnpnichti^iM  . . .'  Wohl  to&KÜi'li  wïro  m  dsm(«i,  dasi  Oviothe  In  eüuni 
Voiao&le  Jeaer  AunïlioruaK  ud«T  »on«  «inmal  einem  Fteond«  Herden  gfgentibsr 
eine  fnmsdiich«  AeuMcniag  llbH  dosca  RalUgoae  geOisa  bat,  die  dsna  dieacm 
vl«Ueiah(  tu  vertnderter  Fücm  Qberluaefct  wurde. 


I 

1 


4 

! 


OoeikM  VerhXItsiii  xa  lUst  in  xdner  hbtoriseh«!!  Entirickclnag.      3^ 


I 


» 


In  dem  er  iticli  liber  Goethe  luAti^  macht  dcD  Mïiuo  Jcnenaer  Freunde 
den  gebildetsten  Mann  dca  Jahrhundert»  ueunen.  —  Geradezu  den 
Gipfel  der  Uieherliclikeit  atwr  bildet  folgender  mitleiderneokeDdcr 
Atubrach  des  alten,  kindisch  gewordenen  Gleim  in  einem  Briefe 
TOio  29.  Mai  d.  J.  an  den  .güttlicben  Mann*  llcnlcr:  .Mit  welchem 
Unweifleo  (Kant!)  hat  ilor  Weine  sich  oiugcIaSBcu !  So  hab'  ich 
Kanten  noeb  nicht  gekannt,  so  scbreeklich  arg  noch  nieht.  Eh  ist 
ja  wahrlieb  nnglaublîch,  was  der  allzaberBbmte  Mann  rund  um- 
sehrt  bat" 

Wir  haben  mehr  der  tlrgßtzlichkeit  wegen  diese  hirnlosen 
lasgeburien  schwacher  oder  erboster  Denker  zitiert  ■)  nnd  kehren 
tn  Uoetbes  philosophisehi-n  Aoasseraugon  vom  Jahre  l£Oi>  tarllck. 
Den  eigenen  ËDtwiekluugsgang  and  »eine  Wendung  tum  philo- 
Bophiselicn  Idcalismus  Ijehaudelt  eine  interessante  Stelle  in  dem  Itriefe 
an  Jakobi  vom  2.  Januar  d.  J.:  ,.Sett  der  Zeit,  wo  wir  ud:<  nicht 
vnmittelbar  berUhrt  haben,  habe  ich  manche  Vorteile  geistiger  Bildung 
geflossen.  Sonnt  mai-hte  mich  mein  entsebiedeacr  llas5  gegen 
ächwärmerei,  Ucncbelei  nnd  Anmaäsung  oft  auch  gegen  das  wahre 
Ideale  Gate  im  Meoscheo,  das  sieh  in  der  Erfahrung  nicht  wohl 
gans  rein  zeigen  kann,  nngereoht  . . .  8eit  der  S^eit  ist  mir  Jedes 
ideale  Streben,  wo  ich  es  antreffe,  wert  und  üeb  . . .  Denn  die  drei 
oder  vier  Jahre  haben  manche  Veründernng  in  mir  hervorgebracht" 
Den  Kantiechen  tiedanken,  dass  der  Idee  niemals  eine  Erfahrung 
kongruieren  kann,  den  Schiller  ihm  in  dem  berttbmten  Oeepräobe 
TOD  1794  entgegengehalten  batte,  vertritt  also  Goethe  jetzt  sellnAt 
anderen  gegenüber.  Im  Übrigen  ist  allordin^  die  Stelle  zu  allgemein 
gehalten,  als  daas  sieb  bestimmte  EiiizelscblUsäe  daraus  ziehen  Ucssen. 

Seinem  jetzigen  Streben  enbtprcehend  fUblte  Goethe  denn  ancb 
das  Bedürfnis,  Ilber  die  neueste  Philosophie  sieh  weiter  aufzuklaren 
bezw.  auf  dem  Lanfendeu  zn  erbalten.  Zu  diesem  Zweek  benutzte 
er  den  oben  »chon  niebrtach  genannten  Jenenoer  Philosophen  Niet- 
iianiner.  Hilntig  finden  sieb  in  den  Tagebüchern  diese«  Jahres 
die  ,Colloqnia'  mit  Niethammer  in  Jena  verzeichnet:  so  am  :W.  Juli, 
uuncntlicb  im  September  (5.  K.  lü.  bis  19.  nud  22.  bis  29.  tüglicb), 
1.  bis  S.  Oktober,  20.  November.  Das«  «ie  sieb  in  der  That  auf  die 
aeneste  Philosophie  bezieben,  gebt  aas  einem  Briefe  au  Schiller  vom 


■)  Dfe  guuo  obige  Bhme&IeüU  fiiulei  dcli  in  d«r  schfln  Stun  enrilinUa 
Sannlitiig  .Von  tud  u  lterd«r',  Bd.  1  S.  3S4,  207,  370.  U,  iU.  lU,  IW,  tCT, 

in.  »1. 


346 


E.  Vorllnder, 


16.  September  hervor,  .Mtt  Nictbamuer  gehen  ctie  phOosophisohea 
CoUoqnia  fnrt,  and  ich  zweifle  nicht,  daiu  ich  auf  diesem  Vftga  zu 
einer  Kinsiebt  in  die  Philosophie  dieser  letzten  Tage  gelaogeo 
werde.*  Am  23.  S«ptcml>er  schreibt  er: . Die  phitosophiscbcn  Cotloqoia 
werden  Immer  iDterc«8auler.  oud  it:b  kann  bofTeu.  weim  Ich  mir  nnr 
Zeit  Us8«.  dan  Gante  recht  gat  einzaseheo,*  ilhnticb  am  S8L:  .Meine 
Colloqaia  mit  Niethammer  gelien  fort  und  nehmen  eine  recht  gut« 
Wendnng.^  Am  ^1).:  .Wenn  ich  Übrigens  mit  Niethammer  und 
Friedrich  Scblt^l  trauuzendenulen  Idealism,  mit  Bittern  bQtiere 
Physik  spreche,  so  kSnnen  Sie  denken,  dam  die  Poesie  sieb  beinahe 
verdrilligt  sieht;  doch  läSHt  »ich  hoflcn,  dssK  nie  wieder  mrllckkehren 
werde.  Uebrigeno  mag  ich  non  nach  Uatisv  gehen,  wenn  ich  will, 
so  habe  ich  meine  vier  Wochen  nlltzlieh  zugebtaeht  und  finde  niEeb 
von  allen  Seiten  gefördert.  Manches  bähe  ich  nnn  tn  verarbeiten, 
und  wenn  ich  diesen  Winter  noi;h  einen  Monat  bier  (d.  lt.  in  Jena) 
zubringen  kann,  so  wird  ea  in  mehr  aU  einem  äinne  gnt  stehen." 
L>as8  diese  grOssere  Vertiefung  in  die  neueste  Philosophie  — 
haaptsächlicb  sind  die  Systeme  SebeUiogii  und  Fjehtcs  gemeint  — 
keineswegs  von  blosser  Zustimmung  seitens  Goethes  begleitet  war, 
ergieht  sieb  aus  der  Fortsetinng  der  obigen  Briefstelle  vom  16.  Sept 
(an  SchilicT),  worin  er  sein  Motir  zu  jenem  ätudiom  augieht:  .Da 
man  die  Betrachtungen  Über  Natur  und  Kunst  doch  einmal  nicht 
loft  wird,  80  ist  ea  blichst  nStig,  sich  mit  dieser  herrschenden  und 
gewaltsamen  VorstcUungsart  bekannt  xu  machen."  Gans  kritisch 
klingt  die  Stelle  am  Schlüsse  desselbeu  Briefes:  .Ich  Hlrchte  nor, 
die  ilorrcn  Idealisten  nud  Dynomiker"  —  unmilteli>nr  vorher  war  vou 
Wollmann  und  Fichte  die  Hede  —  „werden  ehetitens  als  Doguiattker 
und  Pcdauten  erscheinen  und  sich  gelogcnüicb  einander  in  die 
Haare  geraten."  In  klarerer  und  breiterer  AnsIXlhrnug  begegnet  ons 
derseUw  kritische  Grundgedanke  in  Schillei«  Antwort  vom  folgenden 
Tage.  Nachdem  «r  den  Wunsch  ausgedruckt,  .das  Itesnttat  der 
Gespräche  mit  Niethämmern"  aus  Goethes  eigenem  Munde  zu  hCreo, 
stellt  er  einen  gei.«tvollen  Vergleich  an  zwischen  der  neuesten 
philoHopbisohen  Itevolutiou  und  der  theologischen  der  Uefor- 
matiouHzeit.  „In  beiden  war  etwas  sehr  hcdentond  Keales,  dort  der 
Abfall  von  Kircbensatzungcn  und  die  UUckkehr  zu  den  (Quellen, 
Bibel  nnd  Vemunlt,  hier  der  Abfall  von  DogmathimuH  and  dor 
Kmpirie.  Aber  hei  hoiden  Revolutionen  sieht  man  dt«  alle  Unart 
der  mcnitchltchen  Natur,  sich  gleich  wieder  zu  setzen,  zn  befangen 
nnd  dogmatisch  zu  werden.    Wo  das  nicht  geschieht,  da  ÜieaBt 


Goetboa  VorhlUtnia  na  Kant  in  kIbim  M«tnriiicbeB  r.nliri<kliin)[.       347 


» 


an  wieder  tn  sebr  auscinaudor,  oiohtfl  bleibt  feet  Htcbe»,  imd  man 
endigt,  io  wie  dort,  die  Welt  Attfzuloseu  und  »ich  einu  brutul« 
Hemcbalt  nber  alles  ftDzunu\8«eii.*  Eine  Ge8«hieble  der  kritim'beu 
PhilQf>ophie  nod  ihrer  Kaehf«)ger  io  drei  Valien! 

Id  einem  Itriefe  an  SchclHnp  vom  27.  September  1800  xeigt 
neh  Ooctbe  diesem  g<-genübor  allerdings  sehr  entgegenkommend. 
.Sottden)  ich  micli  von  der  Iiergebracliton  Art  der  Natorforscbung 
losreieseo  and  wie  eine  Monade,  auf  mieh  sclbKt  zurfickgcwietien, 
in  den  geietigeo  Kegionen  der  Wissen schnft  amberechwebeu  mu»sto, 
babe  ieb  gelten  hier-  oder  dortbin  einen  Zng  verspHrt;  ku  Ihrer 
Lehre  ïat  er  entschieden,  leb  wUnache  eine  völlige  Vereinigung  . . . 
Die  Einsicht  in  das  System  dos  transscemlcntalen  Idealistuns  bat 
Herr  Dr.  Niethammer  die  Gerailigkeit  mir  £U  erieiebtcro  . . ."  Aber 
gegenUber  anderen,  wie  Wilhelm  von  Humboldt,  üussert  er  doch 
«eine  Bedenken;  „..Schade,  daM  die  kritiHch-idealietiscbe  Tartel, 
der  wir  sebon  so  vtet  verdanken,  in  sieb  selbst  niebt  einig  ist,  nod 
den  Grundgedanken  ihrer  Lehre,  der  ohnehin  ta  leieht  missiletitet 
werden  kann,  mit  Uebcrmut  nud  Leii'btsinD  sur  Sebau  stellt"  (lö.  Nor. 
1800).  —  Ein  lebendiges  Stimniungëbild  seiner  philosopbtscbcn  Be- 
eehäftignng  la  Jena  gieht  der  von  dort  IS.  November  an  Schiller 
datierte  Brief:  ..Wohin  sieb  die  arme  foeaifi  taletzt  noch  titleliteu 
soll,  weiss  ieh  nicht;  hier  ixt  sie  abvrmals  in  Gefahr,  von  Philosophen, 
NatorfuncbeTu  aud  Konsorten  sehr  in  die  Enge  getrieben  za  worden. 
Zwar  kann  ich  uicbl  leugnen,  duKs  ieh  die  Herren  »elbet  einlade 
nnd  annVirdere  nnd  der  biltten  Gewohnheit  de»  Tbeoretisierena 
aus  Freiem  Willen  nacbblUige,  and  also  kann  ieb  niemanden  anklagen 
als  mich  scthst .  .*  —  Im  Dezember  dagi^a  wird  die  philosophiftche 
von  pocti».-b-draniaUirgitu:ber  ThUligkvit  abgaltst,  am  HO.  Dcx«mbor 
beide  vereinigt  in  einer  .philosophbeh-artiHtiHehcn  GeMlUcbaft',  zu 
der  er  Hchilier  für  diesen  Abend  einlSdi 

Immer  spärlicher  fliegen  die  Qaeilen  flir  aneer  Thema  in  den 
letzten  mit  Schiller  gemeinsam  verlebten  Jahren 

1801—1806. 
1801.  MitScbelling  finden,  wie  sieb  ans  Goetfaea  TagebUebem 
ergieht.  in  den  Jahren  IWl,  1802,  1^3,  häufige  philosophische 
Dntcrbaltuagen  statt  GleicbwobI  mticbtcn  wir  das  Bild  Dicht  ftlr 
zatreiTeud  ballen,  welohcs  Wicland  in  einem  im  Febrnar  1801  an 
Minen  Schwiegersohn  Iteiubold  gerichteten  Briefe  von  den  Jenenaer 
philosophiscbeo    Verbultolssen    entwirft.     In    dem    philogophtscheo 


SSO 


R.Varlliiider, 


BÏcb  von  seiflCD  Ideen  nnr  dait,  was  Ihren  Anseliaaangea  zaaagt, 
nod  Ans  IJebrige  benorahigt  Sie  nicht,  da  Ihnen  am  Ende  doeb  das 
Objekt  als  eine  festere  AntoritSt  danteht,  als  die  Spekulation,  so 
laBgo  diese  mit  jenen  nicht  znsammcn  trifft.  Den  Philosophen  aber 
ronas  jede  Anachaunng,  die  er  nicht  anterbrin^n  kann,  sehr  io- 
kommodieren,  weil  er  an  tteine  Ideen  eine  absolute  Fordcrang  iiimcbt" 
Hier  hat  .^chiller,  wie  qdh  scheint,  den  RpriBgeoden  Punkt  getroffen 
und  den  Freund  richti^r  honrtcilt,  als  dieser  tticb  selbet  Ooetheg 
.^nBcbancnde  Katut**  ist  keine  Feindin  wahrer  Philosophie,  wie  er 
sich  in  uuphilosophisehen  Momenten  zaweileo  eingebildet  hat,  sondern 
vertTM^t  aid)  aufs  beste  mit  ihr  —  bester  Ikwois  die  vertrante 
Frenndsehaft  mit  ftchiller  — ,  ja  aie  ist  durch  dieselbe,  und  zwar  in 
erster  Linie  dnrcb  den  von  Schiller  ihm  nahe  gebrachten  Kantischeo 
Krittuamui;.  ..belebt  und  gestUrkt"  worden.  Vorher  war  Ooetbe 
,.Eifahrang8mann'',  Philosoph  nur  „ohne  ea  zn  wiasen"  gewesen,  dnreb 
Schiller  ist  er  es  mit  KewQsatseio  geworden.  Aber  freilieb,  er  nimmt 
gicb  ans  den  Systemen  der  PhiloHopben  jedesmal  nur  daa  herana, 
was  seinen  Aniichauungcn  znsagt,  sieb  mit  ihnen  amalgauiierco  liUst; 
„daa  IJcbrigc  beunruhigt  ihn  nicht." 

Eine  Stelle  zu  Anfang  der  Annalen  von  1802  {IV,  555),  worin 
Ooetbe  in  dem  damals  die  dcutache  Uti;ratiir  beherrscheDden  Streite 
mit  Scbilier  sieh  ta  „der  neneren  strebeadcu  Philosophie  nud  einer 
daraus  heranleitenden  Aesthetik*'  bekannt,  ist  zd  allgemein  gehalten, 
als  doss  wir  Hcülimmtes  daraus  sebliesaeD  kilODteu. 

Die  Jabre  1803  nnd  1804  bieten  nir  noaeren  Zweck  faat  gar 
keine  Ansbt-iite.  Von  einem  gewissen  phtlosopbiacben  Interesse  sind 
ana  dem  vrstereii  Jahre  nnr  wenige  Aenascmngon  des  Qoethesoheo 
Briefwechsels  mit  Schiller,  wie  die  vom  26.  Jannar  nbcr  den  Physiker 
Chladni,  da««  er  zn  den  fildcklichen  gehüre,  die  von  keiner  N'«(nr- 
philOflOphie  wisseo,  die  vom  ^i.  Juli,  daivs  ..wir  mehr  au  Natnr  als 
an  Freiheit  glaaben,  nnd  die  Freiheit,  wenn  Ne  sich  ja  einmal 
aufdringt,  geschwind  als  Kntur  traktiereo**,  endlieh  die  Beincrkaog 
Über  Hegels Uaugel  au  Darstellungagabe  (27, November),  den. Schiller 
(30.  Kor.)  als  dentacheu  Nationaltehler  bezeichnet,  aber  dnreb  die 
deutschen  Tng^nden  der  Orllndlichkeit  und  des  redlichen  Emstea 
als  kompensiert  erachtet:  Worte,  die  man  mntatis  mutandis  im 
Sinne  beider  (s.  oben  S.  329f.)  wohl  auch  auf  Kants  Diktion  beziehen 
kannte.  Auf  Sehiller»  intcresaanlcu  Brief  Über  Madame  von  Staels 
Verständuialüsigkcit  gegenllber  der  dentscheu  Idcalphilosopbic,  .,folg- 
licb  allen  letzten  und  höchsten  InstaDzen"  (21.  Dez.)  fehlt  leider  eine 


4 


ÛMtbea  VertiSlinIs  lu  Ktni  b  s«lur  hlMOflsclte«  Eiit*fl«klaig.      34d 


I 


«ir  mit  der  Natur  eins,  erhöht,  sichert  iiqi]  in  eiu  tiefes,  ruhiges 
Anschaoen  rerwaodelt,  in  desaeo  iRimern'iihr<!i]der  cv^Kiuotii  und 
ôiiixçtoiç  wir  ein  gOttlic-lioa  I^ehcn  fühlen,  wenn  niiH  ein  solches  zu 
füliroo  aach  nicht  orlanhl  ist,  daua  ist  sie  mir  willkommen,  nnd  Du 
kaouet  meioou  Anteil  tut  Deinen  Arbeiten  danach  bcr<.-cbncii;'  Wtw 
soll  mau  zu  dieser  durehansuieht  im  Geinte  des  KrilizismuHgehaltcneu 
KrklärDsg  «ageu,  die  so  gaaz  der  AeasserUBg  vom  10.  Februar  1708 
(a.  oben)  zu  widersprcuhen  RcheiutV  Soll  das  Gsoee  unr  eine  Lieben- 
erkltinuig  gvgcn  Jakubi  hcdontcn,  in  die  ùh  suhlicdslivh  anstnUndct? 
Wir  lialten  es  eJufnoh  flir  die  Exi>ekt<iratioD  des  anschaueud- 
ftlbleDdea  Dichtere  gegenüber  dem  verstau dot^miliHig  lerglredcmden 
Philosophen,  wie  nie  Afters  bei  (iocllie  xu  Tage  tritt.')  Jedeufall« 
bedeutet  sie  keine  aut*e«lingte  Zustimmung  m  Schclling»  Philosophie, 
ebcuKO  wenig  aber  Abuciguog  gegen  FhiIo»opbie  Ubcrhaupt,  das 
crgiebt  sich  aus  der  Fortm-tznug.  Uaea  ein  gowismr  licrr  11 . . .  eine 
Aversion  fOr  die  Philosophie  habe,  müsse  ihm  „frllher  mler  spltter 
zom  Nachteil  gereichen".  «Ich  erlaube  jedem  Hrfahrungsmann, 
der  doch  immer,  wenn  was  Tüchtiges  aus  ihm  wird,  ein  philosophe 
Bans  le  savoir  ist  und  bleibt,  gegen  die  PltiloBophie,  besonders  wie 
sie  in  unseren  Tagen  erscheint  (!),  eine  Art  Apprcheusiou.  die  aber 
nicht  in  Abueignug  ansarten,  sondern  sich  in  eine  stille  vorsichtige 
NeigDUg  auflösen  mUB,"  sonst  werde  man  .i'hilistcr*. 

Be^er  noch  als  Goethe  selbst,  charakterisiert  desMD  Art  ein 
Brief  Schillers  vom  20.  Februar 

1 802.  Goethe  batte  Tags  xuTor  von  seinem  Verkehr  mitSehelling 
getMbiîeben  :  .Jilit  Schclüng  habe  ich  einen  sehr  guten  Abend  za- 
gcbrtehL  Die  grosse  Klarheit  bei  der  grossen  Tiefe  ist  immer  sehr 
erfrenlieh.  leb  wurde  ihn  öftere  sehen,  wenn  ich  nicht  noch  auf 
poetische  Momente  hoffte,  und  die  Philosophie  xernt'irt  bei  mir 
die  PoeHic  und  das  wohl  deshalb,  weil  sie  mich  ins  Objekt  treibt, 
indem  leb  mieb  nie  rein  spekulativ  erhalten  kann,  sondern  gleich 
U  jedem  8atze  eine  Ansehaoung  suchen  mas»  nud  deshalb  gleich 
in  die  N'atnr  hinans  fliehe."  Daranf  eiwiduri  Schillert  „K»  ist  eine 
sehr  tnterassante  ETScbeinnng,  wie  sich  Ihre  anscbanende  Natnr 
mit  der  Philosophie  so  gnt  vertrügt  und  immer  dadurch 
belebt  nud  gestärkt  wird;  ob  sieb,  umgekehrt,  die  sfMiknlative 
Natur  unseres  Freundes  eben  so  viel  von  Ihrer  auscbanenden  aneignen 
wird,  zweifle  ich,  nud  das  liegt  schon  in  dorSache.   Denn  Sie  uehmeo 


t)  I.  B.  &.  Jaauai  1796  (aa  Sckülcf}. 


» 


R.  Torlliiiil«r, 


I 


sich  von  seiocD  ldG«n  nur  das,  was  Ihren  AnsebauaDgcn  znaagi, 
nod  das  Uebrige  beunruliigl  Sic  oiolit,  da  lliD«n  am  Ende  doch  das 
Objekt  als  eine  festere  Aatoritat  dasteht^  als  die  Spekalation.  m 
lange  diese  mit  jenen  nicht  znsanimea  trifft  Don  Pbilo^plien  aber 
ransH  jede  Aoeobaanng,  die  er  nicbt  nnterbringen  kann,  sehr  tn- 
kommodit'rcn,  moU  er  an  wine  Idoiio  eine  abaolnte  Fordernng  uiacbt*' 
Bier  bat  SehUlor,  nie  one  scheiut,  den  springenden  Pnnkt  fretroffen 
lud  den  Fr«und  ricbtiger  beurteilt,  aU  dieser  aicb  selbal  Goetbes 
^Mobaneode  Natur^  ist  keine  Feindin  wahrer  Philosophie,  me  er 
sieh  in  anphiloitopiliitebeD  Momenten  zuweilen  eingebildet  hat,  sondera 
Terträgt  eic-b  anfo  beste  mit  ihr  —  bester  Beweis  die  vertraate 
Ftenndscbaft  mit  Schiller  — ,  Ja  sie  ist  duTxtb  dieselbe,  and  xwar  in 
erster  Unie  dnrcb  den  von  Sohilicr  ibm  nah«  gebrachten  Kantischeo  fl 
Kritixismus,  „belebt  und  gestUrkt"  worden.  Vorher  war  Goctbo 
,.ErfahningBmnnii*',  Philosoph  nur  „ohne  es  in  wissen"  gewcMo,  dureb 
Schiller  int  er  es  mit  Itewnsatsein  geworden.  Aber  freilich,  er  nimtut 
■icb  ans  den  Styxtemcn  der  Philosophen  jedesmal  nar  da-i  heraus, 
waa  sciucu  Ansi-'baunDgen  xusagt,  sieb  mit  iboen  amulgatcicrcn  lässt;  < 
„das  Uehrige  beunrahigt  ihn  nicht.''  ^ 

Eine  Stelle  ?.a  Anfang  der  Annale»  von  1802  (IV,  555),  worin 
Guethe  in  dem  damal»  die  dentsehe  Literatur  beberrscheaden  Streit« 
mit  Schiller  sieh  za  „der  neneren  strebenden  Philosophie  und  einer 
daraus  herznlpilenden  Acathetik"  bekannt,  ist  zn  allgemein  gehalten, 
als  dass  wir  Bestimmtes  daraus  scblivssou  könnton. 

Die  Jahre  1S03  ond  1804  bieten  nir  nnseren  Zweek  fast  gar 
keine  Ausbeute.  Von  einem  gewissen  pliilo^npluBehen  Interesse  sind 
aus  dem  ersteren  Jahre  nur  wenige  Aeus^oriingen  des  6oethee«bea 
Briefwechsels  mit  Schiller,  wie  die  vom  26.  Janaar  Ober  den  Physiker 
Cbladni,  dass  er  zu  den  GlUckliehoit  gobdre,  die  von  keiner  Natur- 
philosophie wissen,  die  vom  5.  Juli,  dass  „wir  mehr  an  Katar  als 
an  Freiheit  glanben,  und  die  Freiheit,  wenn  sie  sieh  ja  einmal 
anfdringl,  geschwind  als  Natnr  traktieren",  endlich  die  liemerkung 
Ober  Hegeln  Mangel  an  Darstellnngsgabe  (27.  November),  dontichiller 
(ao.  Nov.)  als  deutschen  Nationalfcblcr  bezoiehnct,  aber  dureb  die 
deutschen  Tugcndcu  der  Gründlichkeit  und  des  redbcbeu  Emstea 
als  kompensiert  erachtet:  Worte,  die  man  mntati»  mutandis  im 
Sinne  beider  (s.  oben  S.  320f  )  wobi  aneh  aof  Kants  Diktion  beziehen 
kSnnte.  Auf  Schillers  intereiuanteB  Brief  über  Madame  von  Staels 
VerstSndnislosigkeit  gegenüber  der  dentscbon  Ideal  philosophie,  „folg- 
lich allen  letzten  und  hOcltsten  Instanzen"  (21.  DeiL.)  fehlt  leider  eine 


I 


Goelfcea  VerïiKllnlB  la  K*ni  Ed  lelncr  Ufrloriscben  Entwicklung.      ^1 


I 


EmîderBng  Goetbee.  Die  Scbilderuu^  der  gcistieiotiL'u  Dame  in 
den  Antialen  (vou  UOS  nsd  \fi04)  erlnnht  ebenfalls  keioe  Schlags- 
folgemngcn,  die  unser  Tbema  nllher  berührten. 

Noeb  wcni^r  bietet  dan  Jahr  1804.  In  Goethes  Brief  vom 
17.  Jannar  iüt  von  einem  kleinen  Anfaats  im  Intciligcnzblatt.  der  anch 
Schiller  grosse  Freiiiie  gemacht  bat  (vergl.  dessen  Brief  vom  gleiubeu 
Tage),  einer  Kinleitaog  in  die  Pbiloaopbie  der  Nationen,  die  Rede. 
Aber  da  der  Verfasser  nach  Goethe  ein  „noch  namenloses  Wesen" 
ist  (man  denkt  nnwillkllrlteh  an  ihn  selber,  iloi'b  \«t  hierüber  meinea 
Wisaena  nicht»  bekannt  geworden),  ao  erfibrigen  sich  weitere  Bc- 
roerkangen.  )d  eitiein  gleiehzeitigeo  Briefe  Wielands  an  seine  Tochter, 
Reinholda  Frau,  beiset  es  wtedernni  (vergl.  oben  in  Fehrnar  1801) 
es  werde  jetzt  Sehellings  Philosophie  ,himmelboch  erhoben  nnd 
for  die  aUeinaoligmachcude  unsjmsaDnt";  es  ^ehc  die  „lUeherlicIio 
Sage",  Goethe  wolle  oaeb  Jen»  ziehen  nnil  NU,  am  der  sinkenden 
UctveraitSt  wieder  aaftiihelfeu,  Vorleauogen  dasellMt  halten!*) 

Genauere  Schlllgee  tlber  Goethes  philosophischen  Standpunkt 
wäbrcihl  dicker  letzten  Jahre  werden  sieb,  so  lange  weiteres  Quellen- 
materia)  fohlt,  kanm  ziehen  lasaea.  Dan  freilich  Iftsat  sieb  Rchwertiob 
lengnen,  dass  die  starke  und  sichtliche  Einwirkung  Kantischen 
Geintes,  wie  sie  unter  ächillers  Einflnsa  in  den  i-nttcn  Jahren  ibrca 
Frenndsebattsbundca  sieb  geltend  machte,  im  neuen' Jahrhundert  bei 
ihm  im  Schwinden  begriffen  erHcbeint  Aber  die  philosophische 
Grundlage,  die  ihm  dnrch  den  kritischen  Idealismus  geworden,  iat 
geblieben,  wenn  anch  die  Besohaftigung  mit  Kaut  selbst  (dessen 
Ubscheidcn  weder  in  den  Briefen  noch  in  den  vVunalcn  de«  Jahre»  1804 
Erwühnang  findet),  zumal  nach  Schillers  Tode  —  wenigstens  nach 
den  ttnsseren  S^ngoianen  —  iu  des  Hintergrund  tritt  L'nd  es  war 
in  der  Sîcit  nnmittolhar  nach  dem  Tode  neiucs  grosacn  Ficuudes, 
dass  er  in  seinem  ,Wiukclmaun'  in  dem  ,Philot>ophie'  tlhersehriebeneu 
Abschnitt  (lU,  512)  die  Stelle  niedersebrieb,  „daas  kein  Gelehrter 
angestraft  jene  grosse  philosophiecbe  Bewegung,  die  durch  Kant 
begonnen,  von  sieb  abgewieaeu,  aicb  ihr  widersetzt,  sie  verachtet 
habe."  Darin  liegt,  ebenso  wie  in  den  oben  mitgeteilten  Aeasscningoa 
gegen  Jakobi,  Heinrieb  Meyer  und  Schiller  selbst,  das  kUtzeste  Be- 
kflantaifl  dessen,  was  er  diesem  let&torcD  verdankte.      (Sohliuw  folgt.) 

<)  Ken  a.  a.  0.  8.  loS.  -  Heber  die  ihatsüdtUohe  Lage  der  durch  Ficht««, 
äcbcUbgs  und  andern  Wcgicang  allcrdiugs  vorUbergolwnd  (eflhrdnlva  LnivendcHt 
J«n  VKtgl  Goeüius  Anaaleu  vou  ISOS  (S.  1^1  f.). 


Die  bewegenden  Kräfte 

in  Kants   philosophischer  Entwicklung  ûnï 

die  beiden  Pole  seines  Systems. 

Dritter  und  Iptxior  Artikel. 
Von  K.  Adickc»  in  Kiel. 

4.  Die  transseendentale  Dialektik. 
Ein«  Theorie  di-r  rattoualen  ErkenDtnis  von  gcgeosULiidlicher 
GQltigkett  war,  wi«-  wir  sulieii.  Am  Hauptziel  der  t-rkenntnistheore- 
tixcbt'n  llp«trehiiiigen  Kant».  Dazu  gehjirU-  vor  allem  aa<r)i,  (las»  er 
die  ßedin^ngen  der  Mttglichkeît  rationaler  Krkeontiti«  v(}llig  er- 
BehOpfcnd  durlegte.  ^FestHiflluiip  ihrefi  Umfang»"  iat  deshalb  eine 
Anfgubf,  die  lt  ia  allgcmtiincu  Aeusiwrniigt'n  über  dt-u  Zwoek  sv'iaea 
Werkes  hXnfig  mit  aufzählt  (vgl.  oben  S.  38—34).  Dazu  genügte  es  aber 
nicht,  im»  er  in  der  vVi-Hthetik  und  Analytik  die  aprioriHchL-ii  Erkennt- 
nisse^ nvlche  nach  ihm  nlli^n  Aufürderuugeu  geuUgteu,  in  systeut« 
tiecber  Uebemicht  darstellte,  ableitete  und  die  Bereehtigang  ihres 
AnRprneha  auf  objektive  .AlIgemeing:llUi;fkcit  naehwies.  Kr  mnoste  riel- 
mehr  noch  weiter  geben  und  mit  iwcifelloftcr  Gewiitsheit  dartlinii,  dans 
die  betUgliclien  AiMprllebu  der  herkOniniliehen  tniDHxccndenton  Meta- 
physik diirebans  iinta'grUudet  suien  und  die  letztere  svlbHl  daher 
als  AfterwisHenschaft  angesehen  werden  mtlMe.  Nur  wenn  auf  diese 
Weise  die  vielsagenden  Veraprechnngen  der  l)<^matiker  einer  strengen 
Kritik  nntcrworfei!  und  in  ihrer  Niehtigkeit  blossgestetlt  wnrdeo, 
konutc  Kant  sieb  mit  Recht  rllhmou.  daas  er  seiner  Theorie  der 
rationalen  Erkenntnis  einen  festen  Ab«chtuss  gegeben,  die  Grenzen 
des  apriorischen  Iheoretiscbeii  Wi^tsens  endgültig  bestimmt  and  es 
vor  der  Vermisebnop  mit  vagen,  dpu  Anschf'ln  strengen  Wissens 
mit  Unrecht  zur  Schaa  tragenden  Behauptungen  getiiebeft  babe. 
Die  letzte  I'haso  der  Ncnbegründnng  der  immanenten  wahren 
WisseBsehaft  ist  also  die  Greuxbefltîramuog  im  GvgeusutK  zu  don 
unbegründeten  AusprUehen  der  iranaeeendentcn  Seheinwisseu- 
aehftfL 


I 
1 


DI«  bevegtnd^n  R^ie  In  Kants  phtluflaptiisclier  Bntvickluiif;  oto.    353 

DiRse  letztp  Phaiw  ÜDdon  wir  in  dor  Diatekfik,  die  deebalb 
ein  wc«i-Dflichcr  Teil  von  Kant«  UntcrncIiniGo  ibI.  „TransHceudental" 
keÎBBt  aiioh  t)ie  nnr  d<?^hnlb  —  dus  ist  vrcni^U-iu  die  prinzi^iclli- 
Atwicbt  dpr  „Kritik"  (vgl.  B.,  a  88)  —,  weil  «ie  die  Mi^lichkeit 
apriorischer  Rrk^nntni?  nntprsnrbt.  Von  den  tlhrigen  tmiisfieeiiden- 
talen  I><;dnkti«nen  nnterBcheiden  xtch  die  ibrigen  dadarch,  dnns  kein 
posiHvt«  RvHtiltat  bt'i  ibuen  htniuskommt  Dir  aDg:«.'b)ichvD  aprio- 
rieetivn  Erkonntni«««.  die  sieb  znr  PrHf^ug  cinsiclli-n ,  vrw<.-i»i;i]  Hioii 
hIr  eitel  Blendwerk,  grnndlose  AnmiiesaDg'  nod  80pbii<lii*ciie  GsukeU-i. 
Die  Definition  von  .tranaîicen<l«)tal",  wie  sie  «ch  im  Anfang  der 
^Kritik"  (B.  S.  25.  80,1)  fiodat.  pasBt  anch  anf  dit^  Dialektik,  trotx 
der  ITmdentung.  die  später  (B.  S.  362  ff.)  mit  dem  lUgriff  vorgenommen 
vrini.  Knuts  Anfgab«  in  dioeem  letzten  Tvil  Ixr^lKht  darin,  dvu 
weiten  and  gtürmiMhen  Oxean,  von  dem  da»  I^nd  der  Wahrheit 
nmgeben  wird,  jenen  eigontlichrn  Sitz  den  Scbeins,  wn  mniiehe 
Nebellmok  und  mancbi-s  bald  wegiicbmi'lM!ndf  Eis  neue  Lünder  lügt, 
naeb  allen  Breiten  zq  nntcrsuehen,  um  gewiss  zu  werden,  ob  ctwaa 
in  ibneo  zo  treffen  «ei  (.Kritik"  B.  ö.  295).  Jener  Ozean  ist  da« 
Gebiet  der  Ideen,  d.i.  der  reinen  Vemnnfthegriffe.  Und  die  L'nter- 
Beheidnng  derselben  „von  den  Kategorien  oder  reinen  Verstandes- 
begriffen  als  KrkenntnisspD  von  ganz  vemcbiedener  Ari.  llrsprnng 
und  Gebrauch  ist  ein  ho  wiebtigcn  StHck  eur  fîrnndlegang 
einer  WisaenBchaft,  welche  da»  System  aller  dieser  Er- 
kenntnisse a  priori  enthalten  noll,  dass  ohne  eine  solehc 
Abtondernng  Metaphysik  sehleehterdings  anmöglich  oder 
hftch^ena  ein  regelloser  stümperhafter  Versneb  ist,  ohne  Kenntnis 
.  der  Materialien,  womit  man  sirb  beMchUftigt,  and  ihrer  Taiifflichkeit 
zu  dieser  oder  jener  Absiebt,  ein  Karteogebinde  ïusammeuznâicken" 
rProlegvraena,  g  41,  vgl.  §  40,  2.  Absatz). 

S4>  sieber  nun  einerseits  die  Untenniebnngen  der  Dialektik 
nicht  remiisst  werden  dnrfu'ii,  wenn  die  Theorie  der  rationalcu 
Erkenntnis  keine  Ltlcke  aufweisen  sollte,  so  nnnStig  war  ee  andrer- 
seit>>,  ihnen  eine  »nlehe  Breite  zu  geben,  das»  tue  Aesthetik  nnd 
Analytik  an  Umfang  Hbertrafen.  Es  würde  genagt  bahvn,  den 
Abschnitt  nher  l'hänomena  nnd  Noumena  tu  erweitem  nnd  entweder 
an  einzelnen  Proben  die  L'nm%liel)ke)t  nnd  I'nbegTDndetheit  der 
transsccndenten  Metaph}'8ik  zu  demoDt>trieren  oder  im  Amwhlass  an 
die  allgemeine  Untürsnohung  eine  knrze,  aber  nrnfassende  »ystema- 
lt«;be  Uebersieht  llber  die  vier  DÎHziplinen  der  tntnsscendenten  On- 
tologie, Pgyeliologie,  Kosmologie  ond  Theologie  zn  geben   und  in 


304 


C  A  dick«». 


jeder  v»a  ihnen  die  fîrandlonçkeit  des  Ânspnidks  2iif  objektÎTe 
Gnltigfceît  Mlndi^  tu  erweiseiL  Dann  wttre  sBeh  Stust-rlieb  die  That- 
SMho  /.nia  Auiutnick  gt-liracbt  worden,  daw  Aestbutik  and  Analytik 
die  Ilanptsaebe  sind,  dîv  Dialektik  aber  oar  die  uolwatdige  |>olt?- 
tniKbc  ErgHuzung  oder  g-lt-toh^am  nnr  der  aDeothehrliehe  SehliH«- 
fltcin  des  gamen  OebiiadetL 

So  mag  dieSacblagf!  vielleicbt  noch  nm  1776  geweaeo  oeia, 
bevor  KaDt  Heino  neue  WisoenBcbaft  in  die  Form  der  Logik  geprent 
■sd  die  U-idcn  Tvilt::  Afiulytik  und  Dialektik  i-iunoder  gtccnllber- 
geettiüX  hatte.  In  dorn  Briefe  an  Herx  vom  24.  Noveniber  jenes 
Jabr«<i  antfrttcboidet  rr  beksontliüb  Kritik.  DiB«i|ilin.  Kanon  niul 
Arrbiteklonik.  WabrHclieiDlicbcr  aber  iitt  mir,  dass  scfaoD  vi«] 
firOher  die  Dialektik  eich  mit  Macht  in  den  Vordergrond  gedrängt 
bat,  v»D  der  Zeit  an  Dämlicb,  in  welcher  Kant  eieh  von  der  Not- 
wendigkeit UbiTzengt  hatte,  den  t.ehrbegriff  des  transsoen- 
dentalen  Idealiamnii  aneh  anf  «eine  Theorie  der  intellek- 
Inalen  Krkenntnis  zn  tlbertragen.  Sobald  jener  Lehrbegriff 
voltständig  ausgebildet  war,  uiosste  Kants  VcrbSltnis  zn  dem  Anli- 
nomienpToblcm.  welchee  ihn  echon  mehrere  Jahre  intenxiv  he- 
ocliSftigt  hatte,  ein  ganz  anderes  werden.  Das  Trobleni  war  jetzt 
sehr  einfach  zu  Ifiscn.  Es  eutataod  dnrvh  Vem'echselnii^'  der  F^- 
Hchoinangen  mit  Dingen  an  sieb.  Die  reinliehe  Unler«ehcidang 
Kwifichen  b*^iden  genOpte  rnr  IJimiig.  Gerade  an  dicker  Hdodening 
fehlte  e«  aber  bisher  dnrchana;  zum  transscendenialen  Idealismus 
darehzndringen,  hatte  Kant  selbM  die  acbwersten  KUœitfe  gekostet. 
Da  war  es  erkläHieb,  dasB  er  jeac  Tiiu^ehnng,  welehe  die  Anti- 
nomien  hervorrief,  fOr  eine  mfemieidliehe.  im  Wesen  der  meoaeh- 
lichen  Vemnnft  f)«)bitt  liegende  lllasion  erklUren  za  mOssen  glaubte. 
Die  neoe  Lehre  zog  aber  auch  ein<^  voIlatAndige  Frontverttndening 
der  ganzen  txansocendenten  Metaphysik  gegentiber  nach  sieh.  Di» 
letttere  konnte  fernerhin  keinen  Aneprneb  mehr  darauf  maehen, 
wahres  Wissen  za  sein;  sie  sank  tum  Schein  herab.  Aber  »elbet 
fUr  die  Aflerbeweij^e  nitd  die  leeren  Spekulationen,  die  Kant  mit 
dem  Verstände  verdammte,  blieb  in  seinem  Herzen  noch  eine  kleine 
Hehwäche  zurHek.  Fr  konnte  «ich  nicht  dazu  ent^ehlieeeen,  sie.  an 
denen  Jahrhonderte  gearbeitet,  anf  welche  führende  Cîeister  die  Kraft 
ihre«  Denkens  konzentriert  hatten ,  sang-  nod  klanglos  in  da»  Meer 
der  Vergessenheit  hiuabeinken  zn  lassen.  Bei  den  Antinomien  war 
ein  Aaswc^  geftinden.  War  er  nicht  aoch  bei  den  Sehn-estenviasen- 
schaften  gangtHU*?    Auch  auf  sie  hatte  ja  nur  deshal  b  so  anendlirh 


I 
I 


bfrweK«Bdmi  KHtft«  ill  Kul»  pUItixtopliIiic-hcT  Edtwkklmig  etc    A^fi 

TJcl  Kraft  Dotzloe  rergeadet  werden  kOna«o,  weil  raan  den  Untvr- 
scbiod  der  ErscbfinQD^n  and  Diage  an  airh  niobt  bp^fT^n  iiali*.-. 
Am-b  Bit-  wurdt'D  dceJislb  vbcuno  wie  die  Aiitiaumieti  z«  .Sophisti- 
katiooeo,  nicht  der  Sti'uschea,  wudern  an  reioeo  Vernunft  sellwt, 
LTnn  denen  Mb^t  der  Wttiix^to  noter  nlleo  Mensehcn  wcli  nicht  Irm- 
ichen  and  vii'lMfbt  zwar  nach  ueli^r  Ii«-iiitlhltng  den  Irrtum  vt>r- 
büt«n,  den  Schein  aber,  der  ihn  unanfhArlicb  zwackt  nnd  litTt,  niemals 
he  werden  kann"  (Kritik  B.  S.  :\07}. 

Wa«  auf  die««  Weise  erreicht  wurde,  war  zweierlei:  einmnt 
«ine  Ehrenrettnog  der  denkenden  Mensctibeit.  Ihr  Irren  war  not- 
wendig gewesen  —■  weil  im  Wesen  <ier  \'ernHnft  besründet  —  nnd 
nicht  nmaoBut;  denn  nur  dorch  den  Irrtum  wnr  die  Erkenntnifl  der 
Wahrheit  möglich  geworden.  Nnr  die  nnverraeidlicben  Widoraprtlehc 
and  die  hartnäckig  sieb  behauptt'nden  TmgwhlllsHR  hatten  Kant 
gCKwuitgcD,  sieh  znm  tnuutHCeodentalen  Idealiaoinn  zn  bekehren.  So 
waren  die  frflbcren  Generationen  untacbuldigt  und  die  Vuraebnng 
Uta  gerechtfertigt  da  wegen  den  Hntn-iekliiiigsgailgcs,  auf  den  sie 
ie  Menschheit  geführt,  wegen  der  steilen  Höhen,  welche  sie  die- 
selbe hatte  erklimmen  Uanen. 

Noch  wichtiger  ist  aber  das  zweite  Resultat:  .Ie  grllsser  der 
Irrlnm  gewesen  war,  je  unvermeidlicher  die  Hlnnion,  desto  bedea- 
InngfVLtUer  wnrdc  nutUrlieh  der  Schritt,    der  aus  dem   Labyrinth 

sfUbrte.  desto  wichtiger  der  LehrbegriET,  welcher  den  i*«heiu 
flolefaeu  daretellt<-  und  auflöot«.  Der  transscendentale  Idealismus 
und  die  a»  ihn  i>ich  aUKch  liegende  ßrenzbeRtimmnng  standen  also 
auf  einmal  groxs  da.  Je  mehr  die  an  sieh  willkUrÜcbcu  Spekulationen 
der  früheren  Metaphysik  zn  einer  oaturgemüsHen  Dialektik  zusammen- 
wnchBcD.  desto  mehr  bob  sieh  die  I)*Mlc-(itiing  der  nenen  Lohren. 
lind  umgekehrt:  je  mehr  Idealiunus  und  Grenzhnilimmnng  Kants  Ge- 
danken auf  sich  lenkten,  um  sn  mehr  wuchndas  Ansehender  Dialektik, 
BDI  t<u  nnvcrmoidlicher  wurden  ihre  So|]bisdkationen.  IWde»  stand 
ÎD  Wechselwirkung. 

Damit  wurde  aber  die  Stellung  der  Dialektik  im 
Jystem  eine  ganz  andere.  Ursprünglich  war  sie  ein  Anhängsel, 
wenn  auch  ein  zur  ErgäntuDg  und  Vollständigkeit  notwendiges. 
Die  Grenzbestiromung  stand  im  Dienst  der  rationalistischen  Tendenz. 
Jetxt  wird  die  Dialektik  der  Aesthetik  und  Analytik  neliengeordnet, 
sie  wird  fast  cor  gleichl>ere«fatigten  Bfilfte,  ja.  an  einigen  Stellen 
kau  t*  scheinen,  als  sei  sie  das  eigentliche  Ziel  nnd  das  Vorher* 
gebende  nnr  Vorbereittmg,   nnr   Mittel   zu  dem   in  der  Dialektik 


»56 


ï.  AdlekM, 


lif^gcDdea  Zweck.  Idealiitini»  and  OrrazbesthBinrag  diesen  udit 
tiehr  daxH,  aor  den  Kreî«  der  IlDterRaelittiif:  cd  sefafiesai-ii  âBreh 
den  Na^hweifl,  dx£ii  im  traniwwndcnten  Gebiete  atrf  rationale  Er- 
kenntnimte  too  gegenstftiidliehor  GUlligkt^it  nicht  la  bolTca  »t  Sie 
üind  nicht  mehr  bloM  Mittel  xar  VoIli'odnnggewiweT  Tftn  erkeaiitiib- 
tfaf^reiUcher  Untamcbtuigeo,  soodero  ihaen  kommt  jetzt  t'weBigttviM 
bis  ta  einem  gewiesen  Gnule)  eine  wlbxtandt^  bohe  Bedentttng  zn, 
indem  aie  c»  cind.  wt-Ichf  die  schwierip'n  metaphysischen  Anti- 
D4)mienprolj|cine  UtAPn  nnd  dun  ganzen  Wnst  vun  schoinbar  iiiiverti]g> 
baren  ninmonen  und  Hophistikationfo  anf  einmal  ans  der  Wdt 
MhuflTeiL  Und  Doch  eines!  An  i^telle  der  alteu  Metaphysik  setxt 
Kant  «une  nene  in  Oetitalt  der  GUnheomrlikfl  seiner  praktiflcben 
PhiloMOphie.  Ohne  Dialektik  aber  kein  praktifcher  Olaibe!  Ohne 
ZenitUren  kein  Aufliauenl 

.So  wird  e)i  vüllBtändigerkl&rlich,  diuti  Idcalixmn«  and  Grens- 
bestimmang  in  der  Dialektik  fast  dorchweg  im  Vorder* 
grnndp  stehen  nnd  ihren  eigentlichen  Schwerpnnkt  bilden,  ja! 
dawi  die  inneren  Verhältnifltte  der  Dialektik  häufig  ~  nament- 
lich nach  1783  —  Hogar  anf  die  Übrigen  Teile  des  Systems 
KDrUckwirken  und  die  Tendenz  haben,  uneh  in  Aentbetik 
und  Analytik  den  Sehwerpunkt  zu  vcrechiebcn  (vgl.  oben 
S.  167—68, 187—193).  Be»ouderB  die  RBekbUeke  der  Dialektik  auf 
die  früheren  Teile  sind  oft  sehr  pnrteiisph  p-fSrht.  Aber  »neh  in 
opiätcren  .\rheiten  tritt  dasselbe  hervor.  Zuweilen  werden  »ogar  .\cii9ee- 
mngen  Ober  den  Haoptzwevk  der  theoretiftehen  l'bilowpbie,  die  doch 
das  Ganxe  derselben  und  die  prinzipiellen  VerhällnisAtr  rwisehen  ihren 
einzelnen  Teilen  in  Hechnang  ziehen  eullten,  von  jenen  EinflDsson 
der  Dialektik  tangiert  Jedem  Kenner  werden  Belegstellen  genog 
vorwhwehen,  teilweise  sind  aie  oben  schon  gegeben  worden.  Ich 
bewhränke  mich  hier  daranf,  noch  anf  drei  hinzaweisen,  deren  eine 
Mich  in  den  Prolegumenen  findet,  die  beiden  andern  in  der  Methcxleu- 
lehre  der  „Kritik",  welche  auch  zum  grossen  Teile  onter  dem  Bann 
der  Dialektik  steht,  „Wo  weder  empirieehe  noch  reine  Annebanang 
die  Vernunft  in  einem  sichtbaren  Geleise  halten,  oimlieh  in  ihrem 
traniiiM-endeDtalen  Gehrnnehe.  nach  hlo«wn  Begiiflen,  dn  bedarf  sie 
HO  sehr  einer  Disziplin,  die  ihren  Hang  znr  Ërweîtemng  über  die 
engen  Grenzen  intiglicher  Krfabrnng  bJLlldige  nnd  sie  von  Au»* 
Schweifung  nnd  Irrtum  abhalte,  dass  aneh  die  ganze  Thilosophie 
der  reinen  Vernunft  [sc.  die  Darstellong  der  alten  transscendenten 
.Metaphysik,  nieht  etwa  die  ganze  Kritik  der  reinen  Vernnnfi]  bloee 


Die  btrwr^oiKlon  KiSft«  to  Kiatt  pbOoaopUscbor  Rntwickliu^  tte.    357 

nit  djeeem  negativen  Natxen  m  tbos  bat"  (Kritik  B.  S.  739).  „Der 
grßwrte  nnd  vic-Ik-irtit  einzig-  Kntzvn  »Ik-r  rfailosophio  der  rrin^n 
S'limunft  [$c.  in  ilirvii  tbeorutlsclieu  V(.-r8UL'h«n,  Ubor  das  Feld  der 
&f»hniiig  httiaiisKukofamen]  ist  wohl  nnr  ncg'Rtiv,  do  sie  niinlieh 
nicht  aU  Orj.Tinon  /.nr  Krwpit<^ranp,  sondeni  «1»  DiszipliD  /.nr  Orenz- 
he«timmuug  difot,  nnd,  anHlattWnhrheit  za  entdecken,  nur  dan  ntille 
Verdienst  bat,  IrrtHmer  zu  rorbHten"  (Kritik  B.  S.  823).  .„Auf  solcbe 
Weise  bleibt  tiiuer  obiger  Sviix.  der  das  Rctmltnt  der  {^inz«ii  Kritik 
ûst,  „^dft88  uns  W-moiift  doreb  alle  ibr«  PrinKijiien  n  itriort  nit.'malt> 
etwas  mehr  aU  U-djglich  OegenstSade  m&g1i<-ber  Krfahning:  and  ancb 
von  di<^Nen  nîpbtx  mehr,  alH  was  in  der  Erfahrnng  erkannt  werden 
kann,  lehre""  (Prolegomena.  §  59), 

DiH-b  darf  mim  diese  und  ilbnUebe  Stellen  siebt  etwa  dabin 
ioteriiretieren,  da^  dem  Idealisuiaa  and  der  Grenzbeetimniung 
rein  iim  ihrer  selbiit  willen  die  behenrMhende  Stellnng  zogefalien  int, 
welche  nie  zweifeUohne  in  der  l>ialektik  oiDnehmeQ.  Ancb  in  der  letz- 
tem sind  sie  eeblieMÜrb  doch  nieht  Selbstzweck.  Sie  haben  ihren 
Scbwer]itinkt  nickt  iasieh  eelbst.  Hunderu  gravitieren  nach 
etwas  aU08er  ihnen  hin.  let  e«  nicht  inobr  in  or«ter  Linie  die  Re- 
gTllndiing  der  rationalen  Wissenschaft,  so  ist  es  jetzt  die  Llisang  des 
Antinoüiienproblems  und  die  Fundnuienliernng  di^r  praktischen  Pbito- 
wphie  mit  den  aut>  ihr  abgeletlelen  Olaiihen^iirtikeln.  Die  Dialektik 
ging  nicht  ans  Freude  ani  ZerstHren  hervor,  wenn,  wie  nattlrlieb, 
ancb  dann  und  wann  «las  GefUhl,  <lnrcb  Scharfsinn  „AUesxrmialnier'' 
zn  Bein.  Kant  mit  intensiver  Lnst  erfüllen  mochte.  Er  schrieb  auch 
nicht  aas  den  Motiven  bcrnus,  die  einen  Skeptiker  treiben  mögen. 
Daf>  Itfwnii.^titi'in ,  einen  ganzen  Zweig  der  inenRclilieben  Erkenntnis 
abgebanen,  daH  l'oeben  auf  scheinbare  t'.iusieblen  tllr  immer  zerstSrt 
tu  haben,  könnt«  ihn  an  und  fUr  sieb  nicht  mit  Befriedigung  er- 
füllen. llandeHe  i-*  sich  dwb  auch  uaeh  seiner  Ansicht  dabei  wni 
die  wesentlichen  Zwecke  dt-r  Meutu^bbeit!  Kinen  bisher  von  vielen 
and  binge  auch  von  ihm  iielbst  fUr  |;angt>iir  gebalt<-ueQ  Weg  zu 
dienen  letzten  Zielen  fllr  immer  zu  versperren,  konnte  ihn  an  sieh 
unmJi^tieb  reizen,  musste  sIht  eine  Aufgabe  von  grosaer  Ikdeutung 
fflr  ihn  wcjrdeu,  sobald  er  einsiib,  dasa  ein  andrer  allein  gangbarer 
Weg  vollkommen  sicher  zum  Ziele  fthre,  sobald  nur  der  Irrwi^  als 
solcher  gekennzeichnet  sei.  Ein  Mann  wie  [lume  bi-fand  «ich  in 
einer  g&az  anderen  Stellnng,  Er  batte  kein  inneres  VerbiUtnis  mehr 
ta  jenen  Rppknlationen,  ppezieil  denen  der  tran*9cendenten  Theologie, 
und  meinte.  <\s  werde  um  die  Menschheit  bedeutend  besser  steben, 


■^-f.  E.  ACICKH. 


-wva  aatfb  <tf.  Anps  Desk«  dines  ^«sdp^Ax  cn^kMoi  ntd 
•jotf  TsDMfivaAcMe  aif  ark  Isifes  fieno.  DM  «iD  Hé  Ment 
Haot;  û«r  ^xrwls-  Die  tOfhyriBtW*  SfAJuMM  Uohea  iba 
lars  T^  T«r  Ëe^  od  wen.  Nbt  îkr  Gcwaad  wmfcth.  m  weriea 
jtiw-fa^  m^cftS^.  «rkabu  en  aadcres  BU  nd  ose  aadm 
»<tfti««Kki«ade  od  wcrtbeprfadcade  TaKfaift.  Filbcr  VineH- 
Os»  wefdM  et  za  CHKibesmtikcla.  Fir  Haat  kfl«ne  die  Greai- 
\^mà\^ti.-mm^  StlWtf  nk  wi>.  Sie  JM.  TvOeadn  to— li.  cr.  gaoi 
jài^hat^t»  Tc«  amer  ihr  Uegcad«s  Zwccb«.  ftr  eiae  Aihxt  hatten 
ja*  ïJehireiHe«  der  Edlea  weit*.  Sieht  m  £aaL  mhicad  or  die 
{.Malefctik  aehrieb,  ma^  ee  ihn  oft  wie  Uagcada  Gciater  FIlBtmi 
m  Ohr  ^khi^ea  haben,  ihnBeh  wie  ^iter  G«th»  Fa 


.W^!  weh! 

Dv  hait  sie  lentiM, 

Die  «^OW!  Welt, 

Mit  Biekliger  Faast: 

Sie  ittiTt,  âe  tetOllt! 

Bb  Halbgott  hat  sie  xa^Uagea! 

Wir  tr^ea  die  Trfmmer  ias  Nkhta  kiaU>er, 

Und  klagen  fiber  die  verlorae  SeUtiie.' 

Vm  dieaem  Genebtspiukte  ans  betiaehtet,  wird  die  wider- 
«praebiin^D«  Lehre  tob  den  Ideen  als  regalatiren  Priniipien 
v^^nttändlieb.  Sie  enebt  eben  von  der  alten  Metaphysik  n  retten, 
wan  iK>eb  zn  retten  ist  Noch  riel  bezeichnender  aber  ist  daa  Bei- 
«piel,  wfflefae«  die  g§  57 — 59  der  Prol^omena  bieten.  Danach  ist 
vM  zwar  nn^reimt,  wenn  wir  boflen.  mit  onserer  Erkenntnis  irgendwie 
Hber  Erfahmng  binans  in  das  Gebiet  der  Dinge  an  sich  dringen  zn 
knnnen.  Noch  viel  sngereimter  aber  wSrde  es  sein,  wenn  wir  gar 
keinr;  Dinge  an  sich  selbst  einränmten  oder  nnsere  Erfahrnng  fttr 
^die  einzig  mOglicbe  Erkenntnisart  der  Dinge"  hielten.  „Unsere 
Prinzipifin,  welche  den  Gebrauch  der  Vernnnfl  bloss  auf  mögliche 
Erfahrung  einschränken,  konnten  selbst  transscendent  werden  und 
(lit;  Sc^hrankeo  unserer  Vernunft  fltr  Schranken  der  Hl3glichkeit  der 
Dinge  Mrlbst  amtgt^ben,  wie  davon  Uomes  Dialoge  zum  Beispiel  dienen 
knnnen,  wenn  nicht  eine  sorgfîlltige  Kritik  die  Grensen  unserer 
Vernunft  auch  in  Ansehnng  ihres  empiriscben  Gebranebs  bewachte 
und  ihren  Anmasenngeu  ein  Ziel  setzte.''  Gegen  Scbluas  des  §  57  ver- 
teidigt Kant  dann  den  deistischen  Gottesbegriff  gegen  Humes  Angriffe 
und  sucht  in  ausgesprochenem  Gegensatz  zn  diesem  Philosophen  vermOge 
des  symboliscben  Anthropomorphisnins  und  der  Erkenntnis  nach  der 


We  lMW(g(3ideii  RtSfle  ii  KsiUs  pli!lo»opb)scber  Entn-Icklno;  etc    3^9 

Analogic  eogar  oocfa  Ober  (ten  Deismus  hianoiiziikoDimrn  m  inhaltn- 
volI«rpi>  tlieintiHohen  [l^HtiiuiQiiDgen.  Die  ganzen  Panigrapben  Bind 
nichtig  and  vt-rdienen  tiacbgele£ca  tu  werden.  Niicbdem  Kaut  in  §  58 
die  Erkenntnis  nach  der  iXjiHlogie,  die  uns  das  Grenzgebiet  dvr 
menHcblii-hcu  ViTDiinft  anfäcblii-sitt,  nne  vod  ihm  „eiuvwirklicli  posi- 
tive Erkenntnis"  verschalTt  und  aleo  den  t^chleicr,  der  das  Gebiet 
der  Diuge  an  sieb  deckt,  sogar  ftlr  die  theoretiM-be  Vernunft  etwas 
Inftet,  ansftlbrli(.-h  behandelt  hat.  scliliesat  er  triuniphiiTcnd:  „Auf 
solche  Wei««  vorechwindcu  die  S<?hwi<;rigkciten,  dît  dL-ju  Thciümns 
KU  widtirstehcn  scheinen,  dadurch,  â»m  man  mit  dem  OrnndsatBc 
de«  Hnnie,  den  Gehrauch  di>r  Vernunft  nieht  tlber  da»  t'eld  aller 
nitlglicht.-n  KrTahrung  dngniatisch  hinaa^.ntreit)en,  einen  anderen 
Omndt>ntz  verbindet,  den  Kume  f:inxlieh  Uiiersah,  nämlich  das  Feld 
mHglicher  Erfahrung  nicht  tMr  dasjenige,  was  in  den  An^n  unserur 
Vernunft  sieb  s<elbst  begrenzte,  anzusehen." 

Ich  glaube  nicht,  daas  ftir  den  Mann,  der  die«  Rchrioli,  der 
die  Sdirtinkcn,  die  er  aufriehtct.  selbst  dorebbrieht,  der  hinuehtlich 
der  tran»ii>''ndenteR  Erkenntnis  mit  d<-r  einen  Ilnud  das  tdlweiae 
tvi«d«rgiebt,  waf>  er  mit  der  andern  nimmt,  den  biii  »einem  Zermalmen 
doob  ein  lern»  Gefllhl  den  Redaueme  zn  heechleiehen  scheint,  — 
daM  fllr  den  Gn'nzheiitimnnmg.  ganz  Kusamnienhangloti  fUr  »ich  ge- 
nmnmen,  S^tlbstzwock  sein  konnte,  .'^ie  mochte  ihm  M-ht  wertvoll 
erscheinen  ab  Mitte)  za  andern  IJnterfliirhuiigen  nnd  znr  LMung 
fremder  t'robleme.  Aber  deu  Schwerpunkt  seines  Systems  darin 
erblicken,  daae  er  bestimmte  Gren/.en  fllr  das  theoretische 
Erkennen  feststellte,  die  er  nachher  doch  nicht  einhielt: 
das  konnte  er  nnmtiglich. 

Ebensowenig  nie  die  GrenEbetttiromnng  ist  wbltesslirh  der 
Idealismus  in  der  Dialektik  Selbstzweck,  and  noch  viel 
weniger  in  den  übrigen  Teilen  des  Svstirms.  Er  dient  zur  Lüsnng 
der  Antinomien,  xur  Ik-grtlndung  der  praktiïcben  Philosophie  nnd 
der  tilanlwnmeite  de«  Syntenis:  daher  iR-inc  grosse  Bedeutung,  die 
ihm  einen  relativ  selbständigen  Wert  verleiht  (wenigstens  den  rein 
«rkenutnistheoretisehen  IJntcrsuebungeu  gegenüber).  1-^  sei  mir  ge- 
stattet, diese  ßehanptnng  dnn-h  einige  (Kiiemisebe  Hemerkongen 
g^en  Vnlkelt')  zn  erhärten.  Seine  trcITliche  Anaivse  der  Kantiseben 
Eritenntnistheorie  tadelt  mit  Kecht  an  manehen  Forschern,  dam  sie 


')  Job.  Vott:«li:  J.  KüBis  Erk«DiitDi«Uiepiîe  oMfa  iliruD  Cnudprbitipiea 


3^ 


E.  Allcfcn. 


da«  Deakn  mmenm  PMwwftui  ..ab  n  eôAdb  wià  ilTrhrii  lifij;. 
■b  eme  n  maig  kaBpfinrte,  ■■fcnifc  ni  dnttd  ringende 
Arbetf*  ■■ffMHW  <K  III^  Sen  Dcaloa  hi  vii^ekr  _sa  Uncnt 
kiopIizi«Tt«r  Orgmaîmaa.  dit  le^i^ca  T^wbfcéaw  gn-ifm  in  ihm 
Hb  Hmiehfiütipte  »rfw dir,  nd  akh»  bt  rvflflmcr.  als  durch 
daf  Zidwa  «taiger  gender  Ltaiea  bob  Deakva  enefacprtDii  efaarsk- 
tenAftfm  to  woBra'  ^  63v  Hit  gnmiax  Naebdradi  wvist  Volkeli 
daranf  bin.  .daa  der  Mai^el  an  Iknattatia  Iber  die  bewi^^iidpa 
KiSfte  des  eigeoen  Denkeai  and  die  damit  lanaiaaw  iiklin,i  iiiTi  ijclbst- 
rerst&odliehkeit  k»  riekr  Aonabowii  ftr  Kaota  PUbaopUr  rno  fiber- 
raaehcnd  griOÊcr  Bedeatang  ist*  (S.  TV),  ,da«  n«h  die  CmgeitttliD- 
liebkeit  di«Ma  Denkeoa  eist  îb  eîBer  MMmcnt  komplûôerua  Verbindnng 
Tenchied«n«r.  ja  eB%«geag<setzter  aad  widen|>«cheiidi^r  Faktoren 
ereebnpfl."  Umvhans  begründet  ist  seise  Warsnng  ror  dem  eitlen 
Streben,  „di<>  kaatisebe  Pfuloflnpbie  ab  knoaegneirte,  widertipntchi- 
freie,  klarr  trad  ßUtte  OurchfiÜirung  gewÎBKr  rriszipicu  zn  er- 
wfML-D'  (S.  80).  Und  in  d»  That!  Ee  ist  geradem  «in  UoglUrk 
IB  nennen,  wenn  )>liDdp  Anliän^r  nnd  nbereifti^  SebBler  das  SyHtetn 
eiliea  groaKn  Denken  Hellnt  dann  Doch  von  Widentprllolie»  frei 
machen  wollen,  wenn  es  wine  ente  Wirkang  auf  die  ZeitgenosseD 
anxgetlht  Imt  Tritt  ein  Sv-steni  ent  neti  auf,  dann  ist  ein  mlchi» 
Streix'D  entfu-bnldbar.  Aber  ftjäter  besteht  die  Aafgabc  gerade 
darin,  die  Widernprüebo.  welche  jedt-r  philr«opbi»ehGn  Lehre  wie 
tibcrhanpt  allfiu  bofchränktca  moDsehUehfii  WiüiMn  anbafti^n,  fcat- 
7.ai>t«lli-n ,  die  uiibi-wic«i-Den  a\»  «flbxtverstüudtieli  nngmomincnen 
i'ritniiiweD  zu  eniicrcn  und  ans  ihrem  Zusammenwirken  mit  den  be- 
wegenden Krilften  der  Kntiviekinng.  xnwie  mit  den  klarbewowten 
I'rnblemHti-llQngen  nnd  t'umehnogHtendenzen  jene  Inkonaequenzen 
und  Wideraprilehe  m  erklären.  Nnr  eine  solebe  Zeraetzung 
der  ^roKHen  Systeme  maebt  den  Fortschritt  mdglieh.  An- 
diTiifalU  kuclK'lD  sie,  xwiügen  hic  dus  Freie  nud  Sclbstiodij^-  unter 
ihren  Ilann  und  luaelien  os  iiDU-Ibitäodig.  Aber  anub  ein  wirk» 
licbcH  VerHiniid[ii»<  d>-ii  Denken«  ist  nur  anf  dieaem  Wege  mög- 
lich. Will  innn  ibn  dorobnu»  kou^e^ncnt  marken,  waa  scblieMÜeb 
doch  kein  Meiineh  int,  ho  muD»  man  aeinSyntem  entweder  verwiusent, 
indem  iiinn  gerade  die  Spitzen  nnd  Sohürfen,  also  mdstena  den 
iridividiieilstun  Teil,  lN.t»eittgt,  oder  man  wird  eine  oinseitige  Uar- 
Hlellniig  gelK-u,  indem  man  die  eine  Tendenz  hervorbebt,  die  anderen 
nicht  dnmii  Uberoinslimmendcn  ab<>r  nnterdrtlokt.  Es  gekKrt  tiefi=ies 
Eindringen  in  itaä  eigentliche  Wesca  dea  Ueakera  wie  des  Denkens 


Die  be^f^ndrâ  Klïfte  In  Euite  pMloei>iibIacber  Eaiwiclluag  etc.     <t€l 


I 


Blwrlianpt  âaZD,  nui  scheinbare  voii  wirkltciiMi  WidcreprQcheD  zu 
UDterscbfiiden,  hikI  nm  zu  «rklMreB,  wie  die  letttercn  g»^rade  in  der 
Iwii  Till  IIa)  itlit  dieae»  I>enken)  zatiammen  bestehen  konnten,  ja! 
musHtciL  Dringt  man  aller  ho  bei  den  Hcrm-n  der  Philuiiopbie  in 
das  innerste  iiuiligtum  ikrvr  WerkstAtt  ein,  »u  k&nu  das  nicht  uodcra 
th  vom  wöblthätig;et«u  Eintloss  auf  die  eigne  l'rodnktion  aiicb  bei 
tutt  Epigonen  sein.  Man  lernt  die  Individaslitäl  U)>er  alle»  schätzen, 
aber  aaeh  Über  alleH  ftirchtea.  SchStzrn.  iaiofcm  üie  der  sprudelnde 
Qnell  allea  wahren  LebenB  nnd  alleft  nchüpferischen  Denkens  ist. 
Fttrcbten,  weil  aie  die  Kesuttate  fälscht  und  die  nie  btrzweifvltea 
Pf^misseD  als  Belbstrorsfiindlichc  üdvr  gar  »tnrn^  «rwicwno  Grund- 
lagen, das  bloAS  Subjcklivu  »Ix  etwus  Objektive»  vrwheinou  IlUst. 
So  wird  uiAD  gntricbeu.  im  eignen  Denken  etue  reinliehe  Scheidung 
vonouehmeu  Ewii>trheu  Glauben  im  weitesten  Sinne  des  Wortes 
(allem  FUrwahrhatteu  au  subjektiven,  mehr  oder  weniger  indiri- 
dnellen  (Irllnden)  nnd  dem  eigentlichen  WiRsen,  die  Ornndprinzipien 
defl  eignen  Denkgebäudes  vor  allem  darauf  hin  zn  prilfen.  ob  siu 
eiKhliobeu  und  bittweiBc  »ngenommen  oder  erwicseo  sind.  Uod 
nur,  WfUD  die  subjektiven  Faktoren,  alles  w«8  auf  meiieohtiehen 
Wllnftfhen  nnd  BedUrfniisen  beruht,  als  solche  erknnnt  und  voll- 
ttUidig  ao^eachieden  werden  ans  dem  Gebiet  der  strengeD  Phito- 
Wiphie,  kann  innn  holfen,  sieh  der  l^nng  der  Weltriitsel  entweder 
anzunähern  oder  fUr  diu  Witwen  das  ilauner  den  non  liqnet  mit 
allgemeiner  Zustimmung  au  den  Grenw»  des  fUr  immer  Unerforwh- 
licheti  aufzupflanu.-!]. 

Mit  gTuH»«^T  MeiBtwrschaft  hat  nun  Volkelt  alle  die  vivlen 
Widereprllehe  nnd  Inkonsequensen  iuiebgewic«eD  and  «yit«- 
matii^'h  dargestellt,  die  sich  in  Kants  I^ehre  vom  I)ing<r  an  sich 
Sndeji.  Aber  einea  fehlt  in  Keinem  Werke  nach  meiner  Ansieht: 
die  pHyehfllogiscbe  Erklärung  nämlieh,  wie  dien  Vielerlei  von  Mei- 
nungen xicb  T.u  i-incin  wcuigstenii  fonnell  einheitlichen  Denken  vcr- 
ciiügeu  konnte.  Vi^lkelt  versucht  /.war.  eine  stilche  Erkliruug  zu 
geben,  indem  «r  jene  Widersprüche  unf  das  Gegeacinanderwirkeu 
des  ratinnalii^tischeD  ErkenDtiiisprinzii>*i*'ini:rseitB,  welches  notwendige 
Denkbestimmungen  für  8einsbestimniungen  der  Gegenstände  (Dinge 
an  »ich;  au«giebt.  und  der  Prinzipien  des  absoluten  Skeptizismus 
und  cxkluäiven  Siibji^-ktivisnius  umlcrertteits  zurDekfUbrt.  Nach  meiner 
Ansicbl  hat  Volkelt  hier  «ein  Ziel  nicht  erreicht.  Ich  gestehe  geru 
2D,  dam  anch  an  diesem  Funkte  wieder  ein  starkes  aubjektives 
Element  mitspricht.    Dem  einen  erscheint  dieses  denkbar  und  denk- 


302  E   Adiek«B. 

BOtweudig.  deui  luideni  jt:u«ë.  Ftlr  micb  wt  ee  «is  D^  am  Ja- 
uifigiicbkeit.  die  Konetitiitiitii  vuu  Kante  Denkrai  n  »uäuhm  ^ri 
iU  bt^niifeD.  solialâ  uiiui.  wie  Volkeh  e«  thtrL  den  mbsotstm  ' 
ziHntv  uod  ejLklwivtni  Subj«k.tiTiBnntF  aneh  nnr  oeben 
ynoâyieu  in  difii  ^'urd>:4fTtUlâ  demelkes  Btelh.  Tens  am  die 
idettli^TiC'ckLe  0«;dkikeLrriij>pe.  void  rein  erk^BstiiifitlieD- 
retiti-litii  (7e»:eîi*.i-}.<LLkle  «Df.  in  ereier  Linie  m.\f  ScJbm- 
z»'e«k  luid  uifiit  «.uofcrlixi  aJc  blosBt«  Mine)  ni  eiofan  «mis'  är 
liti^tsodMi  Zi>«4*k  uuijeisrei)  lian.  ôe  ale  eisen  der  ABBpaiifft- 
pBukt«  det  Knititelitrii  I>«rJbkeDC  befraehiei  and  nitbt  alv 
ein*-  Ki'Uï-etjGeLZ  der  l.'mereBebnflç.  die  aaàekm  Nebam'Mk 
i^.  mit  in  Kja/  nrv/uoÊnn»  wird  nod  daran  eiçn»  îkr  cipwiametF 
Ki'ärttfno^es  «v  Ur'iiAfi^  rerauUewt:  dans  wird  eemserkiirlicb. 
wie  Knut  ËJfb  iu  d«;u  Kr^irt^raoçes  Ober  die  Diaçe  mm  ciek 
80  dank«),  vieldiratiif  a  od  wideripraehsToll  aasdrSekea 
kunnte.  Ë0  bandait  «it^b  Wï  ihnen  daon  ja  bid  raiMiii'b»ii|.ia 
die  im  S'order^ruid«:  «tfine«  Int^reae«»  steben  maaneB.  ^  Fjapm, 
die  uubedin^  ^oe  klare  uozweideatige  Antwort  Terlan^tm. 
aacb  andere  Motive  ibu  nach  anderen  Bichtos^s  hin 
die  ideaÜBtiscb«  Tendenz  ein  Ilanptagens,  deesen  er  sieb  i  hIün  ■  w* 
war,  8U  DiuiMte  er  lieti  mit  jenen  aodem  Triebeo  aMeinaBdcneWB 
und  eine  Formel  finden  oder  wenigstens  zd  finden  snebea.  mlAr 
den  Turscliißdeneu  Motiven  der  Oedankenbildnnf  gerecht  wode. 
Gans  anders,  nimmt  man  an,  daiw  die  idealistisefaen  Erörtemgea 
tlber  dos  Dasein  der  Ltingi;  an  sieli  nnd  ibre  Konformitit  oder 
Nißhtkonfurmitttt  mit  den  Kategorien  prinzipiell  inni«hst  aonerlialb 
des  Kreises  der  Untentnehungen  liegen,  daiw  Kant  nnr  im  V^ianf 
der  Darlegungen  lieil&afig,  fast  wider  Willen,  anf  sie  geleitet  wird. 
indem  sich  ihm  Fragen  als  Konseqnenzen  seiner  Kesnltate  anfdrtogen, 
die  zwar  gebieterisch  Antwort  licrischen,  aber  doch  ganz  rersehiedes 
beantwortet  werden  mUssen,  je  nachdem  er  seine  Prii'atineiDitngen 
zu  Worte  kommen  iBsst  oder  aus  seinem  System  die  letzten  Folge* 
TUugeu  zieht.  Ancb  in  einem  relativ  gesunden  Orgutinans  kOnnrai 
MiHsbilduugen  und  Zersetzungen  stattfinden,  aber  nur  an  Keben- 
pHukttn,  die  den  eigentlichen  Triebkrüflen  fem  liegm  nnd  darum 
diiui  Kreislauf  der  Säfte  nicht  S4>  leicht  errviehbar  sind.  Treten 
aber  au  den  Zentreo,  wo  die  erneuende,  lebeospendeade  Kraft  ihren 
.Siu  und  Aiugangspunkt  haben  sollte,  derartige  Erwheinong»  auf, 
M>  ist  Uaa  «iu  sicheres  Jïeicben  fttr  den  Verfidl  de*  gaaien  Oigs- 
uiamita.    fh>  aaek  bei  Kant     Ist  der  abaolntv  Skvpàà^Êm  eise  der 


Ülc  bowcfradcti  Kritfli!  in  KuitM  pUloaophbclier  Entwtckhia;  otc.     3f 

Haapttcndf^men.  ho  mUsüte  giftuseri-  Klarlifit  hinaiobtlich  Keiner  ood 
der  I^hn-  von  duu  Dtag«ii  na  sivli  vorhuDdco  »da,  wollte  man 
Kants  Scliriftt.li  wirklicli  mit  dem  Kamen  „System"  bcehrcu.  So 
wie  fli«  nach  jeoer  VoranR*etxnog  v«rlAg«n,  mit  den  WidereprUehi-n 
and  InlcßnflfKiaeaKeti  gerade  in  ihrem  Mittelpnnkte,  mtlsiHto  mnn  sie 
mit  t^rlite  „eher  fllr  das  Werk  de»  nonderVarxIeit  ZaTall»!  halten, 
als  nir  dan  eine«  Kopfes". 

Volkelt  drtii-kt  sieh  nnn  zwar  mit  Rticluiebt  aaf  den  alisolaten 
Skeptizismus  sehr  vursiehtif;  aus  und  iSsst  iba  nur  mit  gewissen 
Kautclen  als  ciue  der  Haupttendtnzea  dus  Kantiechen  Dcnkvni 
ningtvrcD.  Er  definiert  ihn  aln  denjenigen  erkenntiiisthiM)reti8ctieD 
StaDdpnnkt,  welcher  „die  am  AnsçangKpnnktQ  der  Philiï^ophie  be- 
stehende atmolnte  llDsieberbeit  alles  desoea,  waa  jenseits  noserer 
Vorstellnnfi  ließt,  uUjîleioh  zum  letzten  Kcsultat  alles  Philoso- 
pbierens  macht".  _Er  mi;inl,  dass,  weil  es  unm^lich  sei.  Über  das 
yontellen  direkt  nnd  im  eig«ntliehen  Sinuc  fainausxngcben,  es 
ein  Hinansgreifen  des  Vorutellen«  fiber  sieb  eelbet  tlherhanpt  und 
in  gar  keinem  Sinne  geben  kitnne"  (S.  8).  Volkelt  gesteht  nun 
ZD,  dass  der  Anfang  der  kritisciien  Philosophie  gerade  diejenigen 
l^^ngen  nicht  bebandelt,  welche  vom  HlHndpuiikU'  d<^  at>Mluten 
SkeptizifimoB  aus  als  die  fundamentalsteu  unzni^-heii  xind.  diuts  er 
daher  keine  prinzipielle  Begründung  jenes  Erkeuntnieprinzi])«  giebt 
Trotzdem  »oll  daaselbe  „eine  wesentlielt  bestimmende  i^tellung"  in 
dem  Sj'Stem  «innehtnen.  Kant  widmet  ilim  zwar  aocb  im  weiteren 
Verlaufe  seiner  Pbilomphie  keine  prinzipielle  ErQrternog  nnd 
frtellt  es  aneh  nachträglieb  nicht  ^roit  voller  Schürfe  und 
Bewnsatbeit  in  den  Mittelpunkt  deraelben",  aber  ef>  macht  r^inder 
Form  einer  nur  dunkel  bewassten  Triebfeder,  einer  nnnri)r- 
terten,  selbst verstfin dl i eben  Vorn Dssetxwng einen  bestimmenden 
Faktor  selm-s  Denkens  ana".  Die  weitere  Folge  davon  soll  scia, 
date  da«i  Prinzip,  ,.8tatt  seine  Alleingiltigkeit  in  »cbarfer  Kouwqneox 
dnrehznsetzen ,  in  unklarer,  widerspruchsvoller  Verbindung 
mit  anderen  ErkennlnisprinKipien''  auftritt  I.S.  I2).<)  Ichstimme 
zwar  darin  ganz  mit  Vutkclt  flberein,  dass  die  nofaewieaenen,  als 
Bclbstver^tKodlich  voraiwgesetxten  Prämissen  bei  Kant  eine  sehr  gross« 
-  Bolle  spielen  (vgl.  oben  S.  18—10,30—40,43,309).  Aber  dem  abwK 
I  latea  SkeptixiRmns  kann  ich  oieht  einmal  diese  lledenlnng zugestehen. 
I  Znuäehst:  wenn  Kant  lehrt,  all  nn»er  Erkennen  ktlnne  uns  nie 

m  Itticr  die  Ersebeinnngswelt  binansfUhren,  no  ist  das  nicht  dasselbe 

E 


()  AehnUobe  Ansdificke  auf  ä  31—21,  *h,  SO,  W,  IW. 


.3«4 


B.  AdIekM, 


fw!«  Votkett  meint,  H.  16),  alfl  wenn  er  difi  RinacbrftokiiDf;  ouens 
Erkenaetu  auf  die  Vurstellangen  behauptete.  Vor  dem  VentUDde 
Kaala,  wenn  dermibv  d«s  FordL-nuigen  aeine»  S>-HtoDiK  rDlUg  gereetit 
zu  werd«!»  Riicbt<-,  miifigte  rreilicli  licidcB  xastumDenfuIli-n,  nicht  sber 
weiiD  «r  Mip  Heftlbl  ti^frngte,  wctiD  er  g:leicbBttui  nur  »U  Meoscti 
redete.  Da  kam  den  Kroebeinungen  entarhieden  ein  genisKe  Etwu 
tu,  eine  Kchwcri*,  eint-  Fwrtiglieit  nnd  Selbstilndiglceit.  die  den  Vor- 
»tellangeD  fehlte.  Wir  hjitH-ii  vitimal  innere  Vorstelltiiigen  von  den 
butteren  Gei^nstündeo  iai  Raquiv,  zweiteos  »ind  diese  xwar  nach 
»ellurt  wieder  fiiiBaere  Vordtellangcn,  abt-T  nach  Kant  doeh  Vor- 
Ktellungen  von  Iwaonderer  Art,  die  von  uns  in  DOBere  Kaseere  An- 
■channngsfürtn ,  den  lUum,  UinciDprojisiert  8iud  nnd  dort  dbd  eto« 
gowiss«  SvUmtUDdigkfit  eich  erringen  nnd  henitzen.  Da«,  was  in 
dor  Enwheinnog  „der  tjnplindnug  kom-aiiondiert",  will  Kant  nach 
der  „Kritüc"  (B,  S.  34)  die  Materie  derscIbeD  nennen.  Die  Em- 
jiflnduog  int  nnr  Vorstellnng.  die  KrHcheinung  hingegen  etwas 
der  VorHtelluug  Korre^poudierendea  im  Kannte.  KrselieinungCB 
haben  daher  zwei  Seiten.  Mit  der  einen  weisen  sie  direkt  auf  die 
Dinge  an  tsieli.  die  andere  macht,  dsM  sie  uu^rc  Vorvitellnngen  sind. 
Die  Diogc  au  eicb  nntem<erfen  sich  unseren  Erkenotuiaformen,  g«liea 
dndnreb  in  unser  Vorstellnngdeben  ein  nod  werden  eben  al»  'Ex- 
sebeinniigeii  xu  nnsem  Vorstellnngen.  Aber  jede  Erscheinung  hat 
doeh  Eugleloh  wieder  etwas  relativ  SellwtÄndigeH  an  sieb,  etwa« 
dem  Ding  an  sieh  Verwaudteit,  weil  jede  gleit^hiiani  ein  Symbol  fllr 
ein  Ding  an  sich  int  und  letzten!»  da»  .wahre  Correbit"  der  erster^. 
Nicht,  als  ob  da»  innere  \Vf*eu,  der  metaphyHiHche  Grund  der  Er- 
»cheiunng  dan  Ding  an  eich  wäre,  als  ob  letztere»  in  jeder  Erwheinun^ 
nl»  eigentlicher  Kern  drinsteckte!  Mit  Keeht  polemisiert  Volkett 
;en  diene  Auffaiwung  {H.  ir>).  Aber  jede  Ereeheinnng  giebt  eiiK 
ftnweieuug  »uf  ein  üing  an  sich,  irie  setzt  eine  äaebe  an  sich  selbet 
voran«  und  „thut  also  Anzeige  darauf''  ([*rolegoraena  §  57,  S.  Ml). 
Andernfnll»  würde  man  lu  dem  ungereimten  Satz  kommen,  duM  Er^ 
Bcheiiniug  »hne  otwag  wXre,  was  da  ei-âcheiut  („Kritik"  B.  S.XXVII; 
Ähnlich  nueh  »fter).  Man  wird  denigemUss  Kante  Ansicht  dahin 
prltzinieren  mnsseu.  Ans»,  wenn  man  von  einer  Erkenntnîa  dar  Er- 
iicheinnngeu  redet,  sehen  eine  Anwendung  de»  rationali(!ti«ob«n  Br- 
kenntnisprinzipH  «tatttindet,  indem  man  gewime  notwendige  I>enk- 
bofltimmnngen  zugleich  al»  Seinsbedingnugen  ansieht.  Das  gewbieht 
in  dnppeltcr  Wdsc.  Einerseita  geht  man  Über  die  eigentliche 
Vonitellniigswell   hinaas  zu  den  Er»cheinuugi-a,  di«  schon  an  neh 


vu  ^vtfiadcn  Krtfln  n  KuU  plilltwiiphlti-lm  KntnicklODf;  etc.    365 

in  gewissem  Sinne  ein  trsiinaabjcktirirs  Gt-bict  atumachcu.  iiisofvni 
gi(!  zKÎHclien  bloHHen  Vonttulluiigiïn  UDiI  Diu)^'ii  aa  «ieti  id  dor  Mittc 
t'ubwübi.-u  nia  viu  Etwas  vuu  unbcgtïnim)>arem  Cbarakter,  nber  »nf 
joden  Fall  hBberem  met«pli,v»i@cheni  Daseinxwert«,  at»  bIfltiK«n  Vor- 
Rtt^Ilnugen  Kukomtnen  kßnnti'.  Andoremeits  aber  hat  mau  in 
jdifSt'ii  KntcbeinuDgen  zuglfit-li  auL-U  noch  die  KchrsL-ite  dt-r  Dinge 
|Bn  itidli  vor  uich,  jvnv  wci»«u  nnsDabmslos  aiid  mit  voUstäudiger 
8i(ïbi'rbvit  »nf  i-inv  ihnen  in  Grunde  lii-g^iide.  gleiclisam  no^b  tmiiiH 
8ubjeklivt;ri'  Wirklichkiil,  aU  »tie  fM'lhxt  »<iDd,  bin.  Wenn  Kant  »Iso 
sagt:  wir  können  in  nnserem  Erkenneu  nie  Über  die  Kr- 
scbeionnf^swelt  blniinKkommi-n,  m»  hat  Ana  i'int»  ganz  an- 
deren Sinn  und  Klang,  als  wvnn  der  Poaitivist  odiT  abso- 
Inte  Skcptixist  bebanptet:  anser  Wiegen  erstreckt  sieh 
niebt  weiter  al»  auf  unsere  Vorstellungen.  l)ii>  Tilllige  Dis- 
CTepanz  tob  Vomtellang  und  i^ia,  das  Fehlen  jeder  Brtleke  von 
kttben  nach  drllben,  ixt  das.  wua  den  Positivistcn  xu  Beiner  Anf- 
stellnuj;  treibt.  Bei  Kant  i»l  gar  keine  Klnft  vorhandeii,  die  dos 
Schlagen  einer  Brlleke  tiolwendig  machte.  Nicht  darin  sieht  er  die 
Schwierigkeit,  llberbanpt  über  die  Vorstellung  binanraokommeR, 
sondern  nur  darin,  das  tranKStibjektive  Gebiet  näher  7U  (»estiinnien. 
Die  Existenz  des  letzteren  iül  nach  seiner  Meinung  zweifelloi«,  nud 
['Aanim  crsckeint  ihm  auch  der  Uebergung  ans  der  VorsteUungswelt 
dasselbe  t-rlatibt,  so  «ehr  erlaubt,  doxs  er  ibu  meistens  als  etniui 
FgaBZ  Selbstversl&Bdlichea,  gnr  nicht  erst  einer  L'titerauelinug  Bv- 
rdSrftige«  hinstellt.  In  deniBelben  Augenblick,  in  welchem  er  voD 
der  BeschrUnkung  anf  Emeheinangen  xprieht,  volUiebt  er  diesen 
Uebergang  und  zwar,  ohne  sich  eini?«  Wagniiise»  bewusst  zn  aeiu, 
weil  die  Erseheiunngen  seihet  in  »einen  Augen  eine  Art  von  Irans- 
subjektivem  Charakter  haben  und  ausMerdeui  ihrerwits  nieder  mit 
Ciewiesheit  anf  etwas  noch  Objektiveres  hinweisen.') 

Aach  Volkelt  kennt  die  Su-Ilcn  natürlich,  auf  welche  ich  so- 
eben hinwies.  I^  behandelt  sie  îu  einem  sptttereu  Kapitel  seines 
Bnehea  (&  93C  vgl  aber  auph  S.  20.  21\  erklärt  sie  ans  dem  Zwang, 
d«u  das  mtionalistisebe  Erkenntuinprinzip  auf  Kant  ausübte,  lAsst 
trotx    ihrer    das  skeptische    Fundanientalpriiuup  einen    mindestens 

*>  V|l  kicmni  Valliingcc  Zn  KuiEs  Wldcrl^aag  dea  IdeaUanuu,  lo:  Straas- 

fauger  Abhandlungeo  SUT  I'blloMpIlio,  IS^I.  V^üUafccr:  ÜOKiiMiDlar  II,  S.3n-&S. 

Cb.  Falekeab«^:  Ocechlcfctu  der  ueuwtn  I'hl1o»u|)faiL' ,  läSV.  S.  liLSff.   I»  Böhm: 

Zn  Ksntx  l,olire  vi>iii  Dbgir  aa  absh,  in  :  ZeHulit.  t  IlilloMipkie  u.  pbiloMpliiielie 

Kitiik.  Bd.  lö!.  ison,  S.  ITilf. 


w 


C  Ailicket, 


nnbewatwtcti  f>cliw6rpunkt  tieines  DcnkoiM  bilden  und  iolcrpreticrt  die] 
in   tbn*-n  l>vhnu|>tcte  Beech rjlDknuj;  unsi-rvr  Erki-nolaiit  not  Erselivi- 
nungen  dahin,  àtiss  anl«r  letztcrvu  uar  Vorsti^llongeD  za  reretcbeo 
.  »ml,  niid  Dichte  mehr.    Man  »telle  icb  dnrehaas  nicht  in  Abrede,] 
iksB   man  io  Kants  Werken  Stellen  finden  kann,   in   weleheo   dieco  i 
Anfl'imung  wirkliHi  vorliegt.    AWr  «ie  bilde»  anf  jeden  Fall  Aoa- 
nshmcii.    Die  Regel  igt,  dan«  Kunt  in  den  Begriffen  „Vorstellung, 
KrBcheinnng"    Kiigleteh   etwae  mitdenkt,   was   vorgcstelh    wird, 
waa  erscheint,  etwas,  was  »einer    Kxistenj!   nach    nniweifelbaft 
gewiafl  ist,  wenn  es  ancfa  nicht  näher  betitimmt  werden  kann.   Sollte 
dem  .Auwlrufk   „It<-tichrUnkang  der  Erkenntnis  anf  Erscheinungen' 
da«  (skeptische  riinxip  zu  Grunde  Hegen,  so  mOsatc  es  iu  demselben 
Augenblick  in  sein  Gegeuteil:  das  rationaltstisebc  nuiMhUigi-a  oder 
zn  Gnnsten  des  letzteren  völlig  anfgehoben  werden. 

Mit  Hecht  vertritt  Volkelt  die  Ansicht,  does  Kant  die  Mög- 
lichkeit  der  Dinge   an   sich    nie   geleugnet   habe.     Er  gebt   noch 
weiter  nnd  Aftgt:  Man  kann   kaum  einige  Seiten  in  der  Vemonft- 
kritik  leenn,  ohne  anf  Stellen  eu  atosscn,  in  denen  Kaut  dem  Dinge 
an  sich  mit  pof!iti\cr  Sicherheit  Exiak-nï  zuachn^ibt  (S.  94).')    Trotz- 
dem soll  eich  ihm  „die  Existeuz  des  Dinges  an  sich  zuweilen  io  du 
probleiaatisehL-s  Licht  rHekcu.    Damit  iat  nicht  einmal  soviel  gesagt, 
dass  er  dii'^e  Existons  je  iu  seinem  Innern  ernstlich  heitweifelt  babe. 
Einerseits  dberkam  ihn  zuweilen  das  dnoklc  Gefllbl,  dass  die  ^Virknn; 
de»  skeptischen  Grundsätze»  sieh  duch  wohl  auch  auf  die  Existent 
de»  DingRS  an  sich  erstrecke,  und  er  bi-tincmte  sich  danu  zn  Wca- 
duugen,  die  diesem  Gefnble  gerecht  wurden.    Andererseits  uodkto 
er  sich  iu  demsclb^m  Atig^-nblieke  sagen,   dass  es  sich  Ja  g*Bt  na 
sellkst  verstehe,  dRS6  das  Uing  an  sieh  trotzdem  existiere.    Diät 
SellffitveiBtändlichkeit  erschieu  ibm  als  so  unwidersprechÜcb.  da» 
es  ihm  gar  nicht  eioliel,   dass  Jemand   bei  jener  ancb  die  ExiiMi 
des  Dinges  an  sieb  in  Vnge  stelleuden  Konwttnenz  stehen  bleftia 
kVnne"  (S.  dl,  02).    Oder,  om  einen  anderen  Ausdrock  Volkrik  ■ 
gehrauL-hen:   Kunt   lässt  es    „zuweilen  —  wenigstens  ab  (tamtk 
Forderung  seines  Standpunktes,  wenn  auch  vielleicht  nicht  aàMm 
inDeretcu   Glauben    nach  —   dahingestellt,  ob  das  Ding  aa  éA 

■)  Dua  Kant  u  Ae»  bei  welinn  nwistca  Stellen  die  xweâfallux  Edav 
tàaa  ML-hrhxit  ti>d  ai^itivivnilca  Diagen  aa  aleb  ailUwhwclfead  anfeiK  ^ 
als  adtutvintiluiilljcb  vuniLuocUt,  liegt  Bach  Melocf  Ansiclil  so  Uv  m  II^ 
nnd  Ist  loweidtfin  duroh  Erdmaun  ami  Vulkdl  »»  KiUndlicb  duxcOK  mMk 
am  idi  daniif  verdckl«,  moIi  «la  Wurt  duilWr  lu  reHleniL 


D(o  bewo^rodoD  KAde  Id  Kants  philo«uph!acher  Euiwlektuug  et«.     ^W 


» 


existier«."  Das  VoHinndenseiu  eiozelniT  sololier  Stellen  (Volkvlt 
(thri  eine  Anzahl  an,  S.  U,  \T>.  89  ff.)  leugn«?  ich  durrhnuR  nieht; 
61«  boncimm  abt-r  lüt-ht  da»,  waa  aus  ihnen  herausdeuumstrlert 
wt-rdtiu  soil  Sie  dicDcu  nicht  zum  Atudrnck  fttr  ein  dviu  Ksntis«heD 
Deokfii  halb  TM'wiiHBt,  Imlb  iiiib<rwii88l  la  Gnimle  liegi'nd*-«  Erkeniit- 
nigjiriREip  des  alwointeu  ÖkejuiJiiMnuä.  Hie  sind  vielnii'hr  entrungene 
Gcfitändniiuie,  die  Kant,  fast  mSchte  man  Hagen,  wider  bessere  Ueb^- 
len^ng  absepressl  werden.  Der  in  ihnen  sieh  ansspreebende  Skep- 
ttzisniDS  iHt  nichta  dem  Ksutischcn  Denken  Gcmïiwi'«,  in  ihm  ur- 
sprBoglich  Vorhandene«  oder  »nph  oar  ana  seiner  nntUrliclieu  Kon> 
»tilRliofl  FlieRsendes.  IJniter  Philosoph  niu)»  »ich  vielmehr  erst 
kttURtlich  UlH:r  seinen  gewtibniieheo  Standpunkt  erheben,  mit  äelbst- 
rerlen^nuoi;  und  grosser  Kraft  der  Abstraktion  von  solbstverständ- 
liolien  VorauK«4-tzuD^i.M)  nod  liebgewordcnvn  Denkgewohnheilcn  ab- 
Eehea,  um  auf  der  Höhe  der  äitttation  /n  Dtchen,  nnd  selbst  dann 
^tingt  es  ihm  nieht  lange,  sich  «nf  ibr  za  balteiL  Die  oattlrliche 
Tendenz  seines  Denken«  lästit  ihn  niebt  nur  sn  der  Existeni:  der 
Din^  an  Hieb  durebnus  nieht  /.tretfeln,  sie  dräDgt  ihn  sogar  za  ganz 
bestimmten  Ansichten  tlber  ihre  Bsistenzivei^e.  Nur  wenn  er  sieb 
dann  nnd  wann  darnnf  heninnt,  wohin  die  VoraUüsetsnngen  seines 
Systems,  konsequent  weitergebildet,  lllhren,  sieht  er  sich  gezwungen, 
alte  jene  Privatansicbteo  bei  Seite  zu  tietxcn  nnd  offen  za  gestehen, 
dasfl  er  gemäss  Jenen  KoniR-qneuzen  niebl  nur  niohte  Über  die 
Dinge  an  sieh  weiss,  sondern  auch  nicht  einmal  ihn-  Existenz 
bchanpten  darf.  Die  Voraussetzungen,  welche  ihn  zu  diesem  lie- 
kenntnis  diüogen,  sind  folgende:  1.  Raum  nnd  Zeit  Hind  nur  formen 
unserer  Sinnlichkeit,  welche  —  hier  findet,  wie  Volkelt  richtig  1»- 
merkt,  eine  inkonsequente  Uebertragiing  einer  deuknotweudigcn  Be- 
gtimmuDg  auf  das  trnns^ubjektive  Sein  statt  —  fUr  Diuge  au  steh 
durchaus  keine  Kedentung  und  (Gültigkeit  haben.  Z.  Die  Kategorien 
sind  bloMe  Verbindungsformen,  welche,  am  oiijektire  Gültigkeit  zu 
bekommen,  eines  in  der  Anflebauung  gegebeneu,  zu  verbindenden 
Stoffe«  bedUrfen.  3.  Die  einzige  fUr  uns  mügliehc  Anscliauung  ist 
die  in  Kaum  und  Zeit  Daraus  folgt  natürlich  fUr  einen  konse- 
lincDten  Denker,  dass  er  die  Kategorien  in  keiner  Weise  auf 
die  Welt  der  Dinge  za  sieh  anwenden  kann,  und  da  zn  den 
Kategorien  auch  der  Begriff  der  Exiiitcoz  gehurt,  dass  er  von  Dingen 
au  BÎeh  nicht  einiaal  sagen  kann,  üb  und  dass  sie  exiiitieren,  oder 
mit  anderen  Worten:  dnss  das  Ding  an  sich  fflr  uns  ein  ganic 
ptobiematiseber  Begriff,  kurz:  nichts  ist 


-^■'~ 


d6Ô 


Ë.  Adick««, 


tJtu  ftlso  die  Stellen  zn  erklSreo,  aof  welchv  Volkelta  l'be»n<> 
MÎeb  8tUt/i,  t»-<liiTf  mao  des  î^urUcUgeheos  unf  dss  Prinzij»  iIm  sbso- 
iDteii  Hkejiiizigtiius  in  keiner  Wei«e.  8ie  entstauiuicu  «.-iuom  ganz 
anden-n  Boden  nnd  geben  aas  viel  niiscbiildigcreii,  weniger  prinzi» 
pielK-n  und  durt-bwi'jj  oicbt  arsprilnglicb  ge^benen,  sondem  kllnat- 
licb  aufgi-zivuiigeneu  ErwJlguugeu  hervor.  ü»8»  eine  solcbe  Kr- 
klXrung  mOglicb  ist,  ^ebt  Volkelt  S.  Iß — 17  so,  wenn  er  »a^:  „Die 
nnerkenribnrkeit  den  Dingen  an  ttirh  nnd  die  Eiiwchrftnkiuig  dea 
Krkennenü  aal'  das  Vorstellen  Bind  nicbt  daa  nbttolnt  skepliBche 
KrkeonnngepriDup  selbst,  sondora  nur  eine  nnvenneidliefae  Konse- 
ijiifDz  daraus.  t)iv8  Priuxip  »elher  spricht  aus,  daas  da«  VorRtetlen 
ub«olut  mii'Shig  «ei,  tbeoretiseb  Ober  8ieh  biuao«tagi.-lieu.  sieb  xelbitt 
m  überwinden.  An  Hieb  betrachtet,  ware  e«  ja  möglich,  duiM  Kant 
9ich  ans  irgend  welchen  andern  GrOnden  genOtigt  f^nde,  das 
Din^  an  oicb  fUr  nuerkcnnbar  zu  erklilren  und  das  Krkennen  auf 
die  VorBteÜDngiwphftn.-  ciiuiLSflirfinki'u.  Eine  und  dieselbe  Lehre 
kann  verschiedene  prinsipiolle  OrllDde  haben. " 

Was  bei  den  obigen  .SteUen  möglicb  i^t,  mil  aber  in  einer 
Reihe  anderer  Aeni^erungen  anstgeeehlosfien  sein.  Denn  nach  Volkelt 
tiudet  eich  der  „t«keptiecbe  FnudameDtalgtrdanke  bei  Kant  vielfach 
fttisgecprochen-.  Auf  S,  17 — U'  ftUirt  er  eine  Anxahl  Stellen  an, 
von  denen  naiih  meiner  Anxicht  htk-hstena  die  der  Kritik  de»  vierten 
Paralogismufi  fin  der  eiatca  Auflage)  cntnomtnenen  in  «twas  be- 
weisend sein  kdnoen.  Die  Übrigen  Zitate  behaupten  entweder  nur. 
das»  wir  den  Dingen  an  «ieb  keine  Oesetze  vorschreiben  kennen, 
weil  sie  keinen  (Jrnnd  haben.  Rieh  uns  zn  fügen,  oder  dass 
wir  niebt  berechtigt  sind,  unsere  Vorstellnngt^n  (7\'R.  nnsere  sinnlich 
affizierten  Vonrtelluogen)  auf  die  Dinge  an  sich  zu  dbcrtragi'n. 
In  beiden  Fallen  wird  aber  die  Existenz  der  lelaten^n  als  etwa« 
ganz  Selbst  vcr«t9udlichc8.  Unbezweifelbares  voranjtgesetzt,  und  da« 
in  demiielbeu  Augenbbck,  wo  Kant  dan  Rkeptisobe  Fundamentol- 
priozip  klar  nnd  mit  Itewnsstsein  anssprechen  soUl  Ebenso  lie^ 
die  Sache  aber  nach  bei  der  Kritik  d«B  vierten  ParalegiiininK.  Zwar 
finden  sich  hier  Aeussernugen ,  welche  an  das  i^keptisehe  Prinzip 
sehr  anklingen.  Aber  auch  iu  ihnen  kehrt  Kant,  wie  Volkett  S.  19 
selbst  iM'nierkt.  „das  Problematische  der  Kxistenz  und  der  IteschafTen- 
hoit  des  Dinges  an  sich  nicht  heraus".  Also  wSre  ancb  dort  das 
fikeptisehe  Prinzip  in  demselben  Atemzuge  aufgi-stellt  und  aufgebobenl 
Non  la^  i:H  gerade  in  diesem  Teile  der  Kritik,  bei  der  Respreehnag 
der  veiwbicdcneu  Arten  deg  Idealismo»,  besonders  nahe,  jenes  IMozit 


Ka 


tHc  t>ff«*fc«iiilui  Krift«  in  Ktnts  pliflasnphlMliw  EatvHolLlitiiK  «le.    S69 

»la  Vnipraag  an«  (lt>n  oben  (S.  '.\G7)  an|^>fUbrt«n  drei  VnrttaatetzDiigen 
zn  ziebeu  nnil  aufzastvUtin.  Sollte  also  —  w«h  icb  lonf;ii<'  —  dii- 
Kritik  àv»  vi^rtc^u  ParalogisniDB  wirklich  das  ekoptisclic  Pniidu' 
B«atalpriniip  io  sr^iRer  gaoien  Krnssboit  mit  ltewiu«t8«in  seiner 
'Tnigrweite  entwirk^It  haben,  so  wilre  ancb  dies  Faktom  begreiflich 
aU  eiw  fxzeptioneUe  Folgeriebt  ig  kcit  im  Dt^nken  KimtK.  aU  I'iuo 
balb  «rzwniigL-tiv  ZuetiiiiDiuDg  zii  dc»  Komoqui^Di«».  wcluhu  di«  uin* 
aal  »!ifçen«inmen*^n  VoransBetzungeii,  falle  Btrflnp  weit«rgi>fnhrt,  iin- 
leif^rlich  nach  aich  /.iehen  mu!Uiten.  Daa  Friiiiip  wllrdi-  »In«  iiiif 
k«ineD  Fall  VorHUSKtxung  dor  Argumentation,  sondern  nur  Bpllte 
KfilgprnuR,  nicht  Teil  dos  Fnndami-nt«»,  «ondt'tn  nur  Givbdaiw- 
NobniUi-kurig  Mtln. 

Mir  wheint,  à'iesv  ganxe  ltetniehtnng«weiBi>  iM  weit  einfacher 
and  oattlrlicber  alH  die  Volk^ltü.')  Kr  mnm  sii^ben.  ^dnae  jenes 
.PrÎDsip  de«  abnolnten  ^keptirimnnx  nirgrendii  bei  Kant  den  Gc^on- 
Btand  einer  prinxipîellen  ErQrtemng  bildet,  mr||*endB  in  acinen  Ab- 
leitungen eine  zentrale  Stelle  einnimmt,  nirgends  in  neharfer  Furmii- 
liertmg  au  die  Spitze  ^-stellt  and  geinätui  Hriner  eiiucbnuidend 
faßdami-utak-n  KiMlentiiDg  behandelt  wird",  da»(  Kant  .,ctn  eot- 
lieidende»  Triniip  seines  Philosoph ierenn  fast  immer  nnr  fieilltiifii; 
prieht.  wie  etwas,  was  «ich  von  selintt  versieht",  daiw  „oft  der 
itiaenbaDf:  klar  and  nnzweidentig  die  henifnn^  anf  dien  I'rinzip 
den  mit  einem  Schlage  entscheidenden  Onind"  furderl,  dowi  Kant 
Jftph  „die  ßegrtlndang  aof  langen  Umwegen  gjebf  fH.  21 — T2). 
Die  mittleren  drei  Abwhnittc  in  VolkeK«  Itneb  (8.  44— 2;-M)  bringen 
Naehweise  über  Nnebweiiw,  wie  Kant  immer  und  immer  wiiiter  dM 
frinzip  des  absoluten  Skeptirisnini«  in  irgend  einer  Weine  zu  Oiinsten 
des  nilionAlistisrben  Prinzip«  durchbricht,  wie  er  immer  wieder  aus 
Denksntwendigkeit  Seinubeetimmungen  ab/nleiten  saelit  Und  irott- 
liem  aoU  daii  ukeptisebe  Prinrip  ^.iu  Kant«  Üeaken  in  fleatalt  einer 
steckten,  mehr  oder  weniger  aabewnait«»  Triehfeder  [wirken], 
der  I«  nicht  gelnogen  iitt,  sieb  in  da«  Zentrum  »einer  hvwiiwten 
Aiiri*l*^llHng<-n  iiud  Krörierotigi-u  hinaufxaarbeiten"  (K.  22).  t)a  lie^ 
e»  doch  wahrlich  nüher.  »nxiiuelimen ,  iliuw  Kant  prinzipiell  dai 
■keptiwhe  Priiuip  gar  nicht  kennt.  dsiM  *•*  mtgnr  wioetn  henken 
nrsprllDgtich  ganz  firemd  ist,  daa  ei  aieli  ihm  alter  an  gariE  einzelm» 


*)  MelM  vorii«rgekcDdM  nad  falfeadaa  AuaraLniiMTKH  cinlNcn  «Ick  uallrtlifc 
taffaM  Ktfin  Volkdti  Venneb,  ilea  ■ikl"  .ji-ktlvUiain  •!■  dat 


S70 


E.  A  dicke«. 


Stdla  ill  Folge  «»  anderen  PfSminen  aafiiftagt  md 


toA 


TJd  6(ter  neli  geaMWBgea  «ebt,  uu  Jcscb  PriniHHa  gewiwe  Be- 
dodMB  aber  Exirten  tmd  Knttiiimbarkrit  dtr  Dia^  aa  mA  ber- 
zalejteo,  die  sa  àch  soeh  sehr  wohl  an»  dan  •fceptùebea  Priiui|i 
Kernen  ktailen.  Ai«  Volkeltü  Theorie  ersteht  sieb  kein 
Geaantbild  von  Knotii  geiati^er  KooetitntiuD.  die  eioielnea 
Teile  klaffeo  anMeioander.  Psycholugiseb  alebt  erklirbar 
and  anvertiittlolt  stehen  nach  ibr  imZentrnm  desKantiHcbon 
Denkens  dii-  SVidtT^iirBehe  eioander  ^e^enRber.  Meine  Anf> 
fbflBBg  geht  dnreliani«  niebt  dnraaf  an»,  dieüe  Wideisprflebe  weg- 
zak-ngTien.  Im  O^eotetl!  nie  Ra<-hl  diem-Ilkcn,  aber  mrht  aaeb,  ihr 
Entuteben  nnd  Zmammenbcfiteben  begreiflieb  r.a  mxehirn.  Das  i«t 
mSglùb,  ireil  naeb  ihr  diese  Widenjirlcbe  einem  Gebiet  aagebnrcD, 
welebeo  nîclit  prin7.i|iieU  nml  von  vorDherein  im  Miiielpnnki  dca 
Dimkenif  xieht ,  ftoodem  zonSelist  eine  mehr  sbgeleg^ni-  Frovinz 
bildet,  Bodereraeits  aber  sehr  wohl  im  Stand«  iet,  tu  gewiaaeo  Zeiten 
—  und  xwar  durebann  nicht  seltpii  —  das  ganie  latereane  ontervs 
PhfloBopben  anf  sieb  zn  ziehen.  Das  Prinzip,  anf  dem  die  Erklinug 
neb  aufbaat,  ist  der  Untertchied  zwiseben  Kant,  dem  Meitwhen, 
ood  Kant,  dem  konnecinenten  Denker.  Als  PriratmanD  weiss  er 
•ehr  viel  tlber  die  Dinge  an  iich  xn  sagen:')  oiebt  nnr  ihre  Kxistejiz 
tat  etwa«  ganz  Selbtttventtändlichc«;  anch  tlb«>r  die  niheren  Be- 
ntimmnogeD  ihres  Daiteins  kann  kein  Zweifel  berrschen.  Aber  wenn 
er  sieh  anf  den  Standpunkt  di«  streng  dnrebgefHbrtcD  Systems 
stellt,  mnwi  er  —  wenn  aneh  angcni  —  die  Steherhcît  eeiner  Be- 
banptnogen  bedeutend  horabraindfm.  Dann  kann  nicht  mehr  Ton 
irgrad  wclcbea  ßuiliDimuagen  der  Ding«  an  eich,  ja',  nieht  einmal 
von  der  Gcwieebeit  ihrer  Existenz  die  Kede  «ein.  Sie  sind  ein  zwar 
mOglichefi,  nherdnrcbaiH  problemutisebes  Ftwaa.  Darans.  daüs  Kant 
Hieb  xeitweiee  gezwnogen  siebt,  Beine  innerste  IlerEens- 
meinoDg  zn  rerbergen  oder  gar  abznleng&en,  oft  aber 
ancb  dareh  manniehfaltigEite  Nnanciernng  de)>  Ansdrnohti. 
dnrcb  Gewondenheit  der  Redewendungen,  dureb  Geben 
nod  Nehmen  in  demselben  Angenbliok  nm  jenen  Huas  berom- 
zokommen  oder  es  wenigstens  /.n  mildern  snebt,  wird  es 
erklärlieb,  wie  die  zahlreiche»  Widersprltcbe  und  Inkon- 
geqvcnten.  die  sieb,  manchmal  anf  kleinem  Ranm  vereinigt. 


■)  Man  dvake  x.  B.  >a  Raoo  Bem^rkangen  su  Jtkobe  PrUfoBf  ä«r  llen- 
ddsMbn'aehen  Hof(;eutBiul«ii. 


bewefiade«  KrStfte  Is  Kanis  |>k[1<Mophl>ch«r  BntwlckluDg  ete.    371 

in  der  Leiire  von  doD  Ding:eD  an  sicb  nnfwcii^vii  lansL'u,  nirht 
BU*  entstehen  konnten,  soiidcrii  sogar  entetelicn  miisstonJ) 

*)  En  »à  mir  ^«»Uttet,  anncrkanKsweiM)  noch  Huf  i,-inii[o  KEbcoarKuraonle 
daiagebeii,  weloke  Volkell  fUr  seine  Ausidit  vurbrisgi  Di«  Ideenlduii  dn 
tnaaKendmttlm  DfaJektfk  wird  tla  Dobplel  dafUr  aOKcflUirt,  irle  Kuit  .aiifo 
8«lilirfiita  ilaa  lÜDüliurweit«])  der  Doalcnotwriidiekuît  «af  cino  eotcpreckondo 
SetoMMtveuligkett"  bi^kliuijtft  (S  14  ->e).  Abeir  di«  Ide«n  tiod  «iwu  gam  fllr 
•lall  B«stehe«deB  tob  bcsondorar  OrganlMdon,  Wss  fUr  rie  gut.  (^t  oielit  flif 
die  KMpf[i>ri«ii.  I>nrali  Uebe(lngiui)t  drr  Idcnn  iiif  din  Ding«  Mi  sieh  (oder  auf 
ErMli«inm>K«u,  in  der  Uelnong.  es  wärcu  V'iBge  au  ^oli}.  Mital«liea,  wio  di« 
Dialüklik  Mtlgt,  oI«b(DDr  uDgewl»sc.  Bundt'ra  direkt  narli-htlge  Erheoutniiue 
lind  Anulim«),  trllwctM  nogw  zvoirdlose  Widcraprltrho  P(v  Anwendung  der 
KitPKomui  kuf  IKof«  >a  Mob  dMgi-guD  ÎNt  durolmuit  wiiliinipruohitfrH  lutd  i&ttj^icli 
und  lOltn  u  kebeu  uaricLtlgen  Erkeuntnissen.  Es  fragt  aitili  not,  ul>  si« 
berechtigt  Ist  Den  Kaiefcorip"  komini  knini-üwc^gs  piiniipkll  uln  eikludr 
mbjektlviflûioher  ChanktiT  xu  (KCK<'n  Volkidt  S.  I*;4S).  Ktmt»  uiKtrntlichr  Mrimmx 
geht  afeh«!  iaUa,  daas  die  Kale^rion  alleu  voiullurilK^u  Wesen  xu  vi^-n,  dawi 
de  die  VerMaduBgrfuTmcn  der  Vernunft,  oder  gunaacr  dos  Vi>rs(and«l 
Hbnrhaupt,  nicht  nnr  den  üpttxiflMnh  uiouüchlichoa  »ind.  Und  dlnc 
Verbind BUgsfortuen  gellen  au  sieh  auch  tfir  das  trausaubjektive  Gubiet  der  Dinge 
tn  sieh.  Nur  das»  wir,  weil  uns  dari  njungcls  jeder  Ansehaunng  der  lu  veiblndoiidft 
Stoff  f«hll,  xiü  nir>ht  nrif  die»  IJtitixut  /wi'ckü  ICrkeuntniM  anwenden  nu<l  ihre  o^ 
jftklive  Gültigkeit  llir  dasselbn  uicLt  bewi-iaau  küuiie«  uuil  danim,  wcun  »ir 
koBMquent  »<-la  wolleu,  die  Exislcuz  der  Hinge  aa  siyli  aueh  uiuht  bi)lmn|it«n, 
Ja  lieht  olmual  innohm«n  dtlrfen.  ~  Aaeh  die  Kritik  ilea  ^JeinsbcgrUTa  (&36,3:) 
kaBS  Volkelt  nlehl  gcltrnd  machen.  Kant  lim^not  Kwiir,  dna»  an«  dem  Vur- 
hutdoiweia  «toes  vullsliudig  beBtlmntm  BegtlfTa  tu  uieiumu  ItewuMtHcin  auf  daa 
DaMln  dM  Obj«hu  dieses  Begriffs  gofolgert  werden  kann.  Aber  «r  wendet 
dkMi  •Ugeneine  BebanpianK  nar  in  cnnneto  an  mit  Üef.iig  auf  bestimmi«  «ioielno 
Be^^iffe,  wie  x.B.  den  eines  eniU  reaUssiDii,  nie  auf  Aax  Verhültni*  xwiMlicn 
F.T!>ehetnRng  und  Ding  an  sieh  übertiaiipt.  Dt  helssl  es  vtebuelir:  Dit-  ErsohslniUig, 
die  Hcfaon  itn  sieh  mi-hr  lit  alt)  bloiigii-  VurKlt-llnng ,  glcbt  beetimmle  Anveisiuig 
a&r  das  Ding  an  sieh;  uad,  selbst  gauï  abgfsulieu  v<m  d^^^  Knoltriuung,  wliwli- 
Kant  sagen:  eine  Vurslelliing  kann  nicht  sein  uLue  etwas,  was  vorgestellt  wird, 
alto  ohne  ein  Ding  an  sieh.  Alsm  grtradt;  das  Gegenteil  des  sbsolnlen  Skcpti- 
sisnuu!  —  Ebenso  bit  die  Bexietiuug  aof  di-n  Dricf  au  llcn;  vom  21.  Febr.  IT73 
«Ogwechlfertlgl  (Volkelt  S.  :(0-3î).  Der  SUltelpimkl  von  Kaata  Denken  soll 
hier  In  der  Prag«  lle^n,  ,wle  die  erkenDliilslheoTellsche  KInlV  iwisohen  dem 
Voratelteu  und  allem  Tnuutsubjnktivi^u  l)bt>rwundi-R  wiTilen  k'^nn«.*^  Aberdaruni 
ludclt  es  skh  bi  Briefe  garniuht.  Nititi  die  Beziehung  drr  Vuntellimg  auf 
%nm  Ocgcwtand  Ilberhanpi  miu-ht  Kant  ^eUwierlgkciteu.  sundem  unr  diese 
hoMaatg  in  eiaeui  besundurru  Kall.  Im  nllgcnininpn  sieht  Ksoi  hiur  gar 
kob  Problen.  Nur  wl«  apriorisch«  Vi>Tgtldliuigpn  gcgi^siümliiche  ODItigkeit 
liahcn  klnnen,  da«  ât  ihn  scbwer  etkOrlkb.  Die  unbeswoifelbarc  Eibtenz  d«B 
tranMDbjfktivva  Gebietes,  wid  swar  cbe  Exlstuna  in  der  Weise,  daas  gldcbiam 
dB  Sttick  vuD  Ihm  b  die  almnliclic  Erschob  aagswelt  ttbebragl,  wird  in  dem 
Brfor«  oluc  Wdtcm  vonagnelsl. 


lIm  EI  ix'^^vtviL  ms  öeL  XJBKdraaa.  äs-  aPwaMiigitf- 
K3ut3CÎKâ«t  il^fsiÊâxTiaÈÇ  tiÏKirtàBCmniiBiiâBL  XLi^sclsax:  !■  Xnkl* 
inmc  «>siK3r  •rt.*siinnwa»urcsw!â»g.  riniiiiwiihiinrnB  jndd  dû 
nraioaùmaiuit  7*BiKiia.  ôw  ^bt^ôml  nwâ.  SiaflKajBafcf  écr  nt»- 
uù^  'WjmaomâoA     Vu.  ib-s  Hvi  ke  gr-bdia, 

Ti^va.  VK  itb£  iiiR  AiHCfajrimeta,  âiÂHr  «i^iuä»  UkAia  cne  voU- 
f(:ujiûç>r  vT»»suK3MàM-  V-fitoàtic  filtar  ou-  afiJtL-MAMi  riiiiiyliii 
^dwrtniM-   ç^alML.   iÊrt  i^'K^niT'^  O'iùâES.â:    öttäBDtrai  vad  diail 
cnçhâni  «rk^nsL    I'kw:  IkiâÛ2i<a  îic  imr  iBTcfisk  vm  dsOmi* 
li«>-  dat  tnmBwafanaika  lâfaËmi»  ■»:  lîk  SnwngBsa  àer  Cntar- 

lUflK  Mxd  ci^  il  Âff  Efiajo-Biic  etft4>enf  EetiAtginuttjwiiL  ffierteni 
Mt^nom    âw  irjnto   Âv  xvbnnilfB  Fui  iiiiiiihbhi     ■f*»'*  âan 

iiat  ix^iKOi  ttÛM-  i!r6à*T:  Ajev.noiniF.  lÛ  iTmiiiiii  ^iiilifii  liiiiMiii 
EaipÊnouiB  ii  ô*t  TMä^v^J:  li«ie«fsdbai  BeAmBne  >  Dkï  vîtd 
dit»  anirtB^M^  frâuâpefle  VoUhzôf  ^tin  «tan  jJ|iht4«. 

i^.«id«n>  «'.far  fiiUT绫ï^»ei  w«rd«L  Sc<  ^wisBi  x.  K  Aer  il|ri»- 
ri>iiiBf  ÎB  d*:s  imnMmtdH.'ukti  Dtâskôviiai  aa  maA»  ftefin 
»-iu^  R-lrb«  ««IbcOsdi^  BtdeatsBÇ.  das  «s  ba  t^cssi.  «1»  sri 
Kune  *:'%«iitiifh««  Zî«!  «im-  Tbt»:«^«  d«r  Eiùikrmm^  liiiiiwii 
wî«dtT  eu-bt  dT  ld«aliB&w  îm  V«d«pnd<-:  ntw^gm  à  der 
A>^ht;tik.  K-j  «r  difr  o««^  Bumi-  nad  ZttnAeont  bn^t.  ver  aile* 
aber  îb  d«r  Lrial«ktik  sod  ntawbeo  t/tiratmun.  «ater  ihrea  EbÉMS 
^«-««hnebeiieu  Partien.  Is  ihn»  trin  aaawidtn  ]»ek  äM  dn«li««F 
die  enipirinisrb«  Greczbenimniiiiiç  mil  dem  Idcah^w  n  c^Me 
Verlnndnu^.  Die  Ureachen  für  die«e  Enwheiantcm  sad  ia  B>- 
z«lDeD  von  Kbr  ven«hi«deiiarti^r  Nanir.  SeUie&iwh  pcbea  «ie 
alitrr  fa«t  darebwe^  auf  eine  Cbataktereig'eiitOmlifbktJT  Kaatt  cntek. 
da«-  er  nämlich  Mrinen  PriTatannehteD  çt^enBbfr  nacbpeb^«  iM 
ab  billig  and  in  den  Fra^n.  weleb<f  ihn  gerade  besoaden  hewMf- 
tigen.  f*i  völlig  anfgeht.  daw  die  nrsprBngbeben  Sehwwpewiefc»- 
vfTbAXtaim:  de«  üyftems  vollfländig  veischobeD  werdca  lad  dw 
ganift  System  nach  des  jewt-ilig  im  Wdergmnde  Reheitdeii  Probhf 
hin  zn  gravitieren  eebeint.  Daher  die  Bnntwbeckigkch  ia  des 
Aeawemngen  dee  Pbilompben   Bber  Schwerpunkt  lad  HuptuRck 


Mo  bewe^ndcn  RtUte  En  Rants  phllcMupfalMlwr  EntvlcklDikg  otc     373 


I 


Miner  thooretisi-hen  Ptnlwophip.  Va  ware  aln;r  rulsoh,  bt-i  dieser 
Riuiuiebeekigkcit  als  drni  Natur^mässcn,  UraprUn^liohen  and  Nor- 
inalvn  flieh  un  bcmbï^o  oder  sie  gar  in  das  S\'sU.-tn  ei'lbiit  hinein- 
■lUUfigtto  iiad  glmchMitn  eint-  Viclbrit  von  Schnerpunktvn  in  ihm 
tu»iin«linien.    Ancb   bit^  gilt  das  Wort:  oUx  àyalfôv  xoXvxmçai-t^' 

Volki-'It  tadelt  un  manchtm  Poniobeni,  dasa  sie  „an  die  Analyse 
der  Kantifit'lifu  Phil<«opbic  mit  einer  muichtii^cn  Ansiflit  Über  den 
CliarakU-r  de«  pbilüHopbiscbco  Dcnkcna  überhaupt**  herantreten. 
Sie  »etien  nach  ihm  voranK,  „dnes  der  Philosoph  ein  von  allen 
weAeotlieheii ,  »»chliehen  Zudamni  en  hängen,  von  allem  nnabtrennbar 
Milzndenkenden  los^çeltlete»  Problem  aU  eintige«  Ziel  in  aeineni 
Bewasstseiu  trage,  »ein  Denken  tiiieh  einer  einzig«!!  in  eich  t-infnchen 
ßpitze  hin^panne,  wahrend  sieh  doch  in  Wahrheit  die  Hache  w>  ver- 
hillt,  da9ii  er  dnii  iïiel  fteineü  Denkentt  in  ein  inhaltioll  nnd  nach 
Deinem  |:anzen  .reichen  Znaammenbange  gefaüstea  Prablem,  also  in 
ein  GtaiicB  von  mehreren  mit  einander  wesentlich  verbundenen  Seit«« 
eeUt  ^  iHt  ex  utteh  bei  Kaut.  Oeniltn«  der  Mehrheit  der  in  ibm 
nirkeiiden  Triebfedern  »teilt  »ich  auch  da»  hewuaste  Ziel  »eines 
DonkenR  al»  ein  komplizierler  Zaxammenhang  dar"  (a.  a.  0.  S.  86). 
IHeee  Remerkung  trifTt  alle  die,  welche  eine  der  vier  in  Kant» 
Sjutem  faktifch  vorhandenen  wichtigen  Tendenzen  ganz  zu  eliminieren 
snehen.  Ich  ftlr  meine  Person  erkenne  alle  vier  als  vorhanden  nnd 
existeniberechligt.  ja!  als  notwendig  an,  mache  aber  Voikclt  gerade 
rias  zum  Vorwurf,  worin  er  «eine  Force  sieht,  ofimlieh  die  Koordi- 
nativD  der  verschiedenen  Tendenzen.  Gewi»»  ist  hei  manchen 
Philomphen  „eine  vieUeilige.  geftlllte  Kinheit"  dn»  .l>eherrBehendu 
Ziel  des  Denkens"  (Volkelt,  ebenda).  Aber  eine«  passt  nicht  Hlr 
alle.  Bei  Kaut  war  die  Saehlage  entsebieden  eine  andere.  Nicht 
zwar  vor  1709.  FlLr  dii«i-  frühere  Zeit  tritn  Volkelts  Charakteristik 
ttL  Aber  ilie  KeToIutioi)  des  Jahres  1760  war  eine  m  vollbewu»»te 
nnd  tiefgreifende  und  trotz  de«  MihiirkeuH  der  Antinomienpmbleme 
eine  in  ihrer  liiehtnng  m  einheitliche,  dnrch  ein  klar  erkanntes 
Ziel  l>Ffrtimmte,  dam  durch  sie  Kantn  gnnxo  theoretische  Philosophie 
anch  weiterhin  eine  stark  ausgeprägte  llanptteiidenx  bekam,  der 
steh  die  Qbrigeu  Tendenzen  znnlU-bst  nnd  [irinzipiell  uuteruriim-n 
inn88t«n.  Jeder  Oi^animnn»  entwickelt  sich  einem  immanenten 
Bildnnjr^igewl/.e  geniSss.  F>i  int  gleielistun  das  innere  Band,  welches 
in  jedem  Augenblick  des  Ila-iein»  die  an  »ich  di»paraten  Teile  «n- 
sammcDschlictwt  und  zusammenhltlt.    Ihm  gemäss  werden  neu  hin- 


r 

I 


I 


tirtretende  Stoffe  io  beetininiter  Weise  vernrbcitet  onil  w  zii  Tc 
àea  Organismas  nm^bildet.  So  realisiert  sich  allniKhlicb  in 
d(T  Entwicklniig  die  dum  OrganiainDBinDewohnende  )de^.  Allefl,' 
zu  der  Aa«g«8taltiiDg  dieser  tdcc  nirhte  l»oitra^-n  kztm,  witi 
gettoœtL  All««  BntDchbut^  wird  umgenandËlt.  Uod  m  eoMeht 
duri-b  fortwührende  ARüimilation  nnor^ni»i«>rter  Elemente  Am»  toD- 
(■ntvrickclte  iDdividntun,  mit  individDcUetu  Charakter  ood  Gattng»- 
(.■haraktiT.  dii-  bi-tdc  sc-hoa  im  er8t<:D  Keim  angelegt  wareo  snd  doai 
ioDern  BildnuiptprÎDxtp  gcoittsB  zur  EntFaltUDg  gebracht  wdHhl 
Aebnlich  war  c«  mit  Kant«  System.  Vas  BildnDg«gï«eti  aâaa 
theoretischeit  fhilo^oiihie  in  da»  rational  intiüebe  iViiiri[L  Ea  pb 
dun  jVoHtüAfi  zur  £iitwirk!ung  nad  bestimmt«  fortwährend  ihre  Kich- 
tmg.  Unter  t/einem  Einflnss  ging  die  Zenetzaag  dea  altea  eudi 
vorhaadeova  Stoffes  vur  «eh:  da«  nicht  mehr  Braacfibare  wn^ 
amgiMhiedeiL  Ihm  geiuAos  wurde  die  A&itwnLil  unter  dem  nA 
andrSa^nden  Neuen  getroflen,  wurden  die  der  Anfiiabme  wOnligfli 
Gedsakenelemi^te  umgeformt.  Das  einel*rinzip  ist  in  alten "Teilei) 
wirki<am  und  befruchtet  sie,  und  wiedernra:  jeder  einzelne  Teil 
weist  auf  dieses  I'rinup  zorllck  nad  empHlngt  vud  ihm  seiocr  Aa^sabe. 
SUn  hat  Kaotf>  System  einen  .gegliederten.  iweekniHDg  ge- 
(irdnetcB  Orgamnnus''  geiianut,  ^wo  alle  Teile  sieh  gtgeoMttig  b«- 
diagea  nnd  etBtxeo  and  aufeinander  gegeaeeitig  ab  Mittel  md 
Zweek  bezogen  «ind-  iVaihinger,  Commeatar  l,70>.  Man  bat  mit 
dkfer  Rezeiebnang  diejenigen  xu  schlagen  gemeint,  welche  die  tct- 
vrbiedeoen  Gedankengm|ipen  einander  nieht  koordinieretl,  tMidern 
täatr  voo  ihnen  die  übrij^n  onteruninen.  Ich  acveptiere  den  \er- 
^eieh,  renverle  ihn  aWr  in  enlgcgetigesc^tztem  Sinne-  tn  jedem 
Otgsoisntn  giebt  es  mehr  Mler  minder  wertvolle,  znia  Leben  not- 
wradigi*  und  entltehrlirhe  Teile.  So  uaeh  in  Kanta  thl^'r(-tÎM■bcr 
PlülaMphie.  IVr  ratiunalixti^heD  Tendenz  mOchte  ieh  >lrt-  lU<lle 
de«  Blatee  zuweisen,  welcbm  lebenspendend  und  eroMieod  aooh 
den  kleinsten  abgeiejrcnsteu  Teil  darrbdringt. 

Ich  betone  noch  eiiuuai.  Aasif  ieb  das  Vvrfaaudeneein  der 
drd  aaden»  Teudeozen  darehaus  nieht  leogtie.  Aneh  erkenne  veb 
an.  daas  tie  nieht  gelten  im  Vurdergraode  des  Interewe«  strbeD. 
Ich  gebe  »gar  nncfa  weiter  nnd  gesiehe  gern  in,  daas  ihnen,  auch 
weon  man  darun  absieht,  d»88  ihre  Hnlfolei^iong  bei  Begmoding 
der  ratioiakn  WiMcsscliaft  nicht  entbehrt  werden  kann,  etw  nicht 
zB  nnteiMbltaeode  Bedenlnng  zukommt  Denn  eioeraeils  betreffen 
ie  Fragen,  die  an  sich   fllr  jeden  rhilwuphen  tm  IhIumuo  und. 


1 
* 


\ 


IHd  tmngN^H  Stifte  üi  KHDts  plitloftopbbcIiiT  RntwioklDtii;  «to.    375 

Andererapibi  bildt^n  nie  wontgsteiui  t<>ilwr.i[io  die  Grnndlage  fUr  Kaotit 
pr»ktiftch«  Philosophie  und  fUr  die  Glauiienswite  Heines  Systpin». 
Aber  ÎL'h  bi«trcitL-,  das^  irgi-m]  vine  dtr  vorliiindeutu  0«.'d»ukcrf 
gnippvR.  aiisgenoininoD  die  rntiouiiliatiMhe,  jv  deD  priozipiellen 
AnsgsDg^pnnkt  fllr  Kaote  erki-nntniethooretiacho  Untcr- 
snohangeu  gebildet  li»t  oder  ihnen,  u\»  Oaazea  betrachtet, 
ihren  Htempel  bat  unfdrQi-keu  künnen.    Es  warcD  das  uUl-h 

sn-isH  Probleme  Air  Knut,  aber  m  durften  nor  Aiii?h-Problcnit! 

sin,  nie  durften  siu  eii'h  xn  einem  oder  gsr  dem  Hauptproblem 
auebildeo.  Oeechieht  das  di>ch  —  nnd  ea  kommen  Bolclie  VHÜe  in 
der  That  vor  — ,  so  wird  dadnreh  an  den  prinzipiellen  VerhSltninsf-n 
Dicbtx  geändert.  Ee  liegt  dann  eine  Anomalie  vor,  eine  augcubliek* 
liehe  Bevorzugung,  die  nieht  im  Stande  ist,  dem  Geist  der  crkenntuis- 
tli'Xiret iiti'h^n  Untersnehnngen  Kant«  einen  andern  Charakter  nnfitn- 
prügen.  Va  ist  nnBerm  Philoxopheii  eben  gegangen,  wie  es  in  der 
lodnittrie  hSnlig  geht.  Es  wird  eine  Fabrik  gegründet  Bei  der 
Fabrikaitüu  eutKtehen  AbftUe.  Sie  werden  xnnächst  als  nnbranchbar 
fi>rtgcworfen.  Dann  aber  findet  man,  das»  aie  sich  verwerten  biflBen. 
In  der  Art  der  Verwertung  worden  bedentende  Fortuchrittc  gemacht. 
Ee  bildet  sieh  ein  nr^prllnglieh  nieht  heabalehtigrer  Nebenzweig  der 
Prodnktion  atui.  Uad  echlie&slieh ,  nnter  beHoiiders  gtlnstigeu  Knn- 
jnnktnren,  kann  dic«er  Kel>eD£we)g  wentgHtenx  xeitenweise  xnm 
Manptzweig  werden.  Oder,  wem  dies  Gleiehni^  xn  proBaiseh  dHiikl. 
der  blicke  anf  ilas  mttliehe  l.eben,  wo,  wie  Wandt  in  «einer  Ethik 
(t..  B.  S.  231,384)  mit  Kecht  hervorhebt,  fortwährend  eine  lleterogonle 
der  î^weeke  stattfindet,  indem  die  Effekte  der  menschUeheo  Willeni;- 
baodlangen  „mehr  »der  weniger  weit  Ober  die  ur^prUngltehen  Willens- 
notive  hînaitHreiebcn"  nnd  ao  „fttr  kttnflige  Handlungen  neue  Motive 
entstehen,  die  ubennal«  neue  Kftekte  mit  ähnlichen  Folgen  heprOr- 
hriiigen",  wodurch  dann  im  Lauf  der  sittlichen  Entwicklung  ein 
„immer  wachRender  Keiehtum  i<irtlieher  LebemunKehauuugen"  her- 
vorgebracht  wird,  tjne  ahnliehe  Heterogonie  der  Zwecke  tritt  uns 
n  Ksot<  Entwicklung  entgegen.  Nicht  witen  gewinnen  fSedanhen, 
die  HTSprtÜJgUeh  nnr  Mittel  xu  ansKer  ihnen  Megtwlen  Zwecken  ge- 
wwen  waren,  uachtrilglieh  eine  iiogeuhnte  Bedcntnng  und  werden, 
indem  .■«ie  «ich  mehr  oder  weniger  von  den  Motiven  lo«lIh«en.  welchen 
BJe  ibre  Knlftehnng  ursprllngllch  verdanken,  xu  Sei  Iwt/ wee  ken.  Aber 
aneb  hier  beirwt  eg:  omne  tiimile  clandicat.  Im  «ittliehen  l^l>en 
fahrt  jene  ITcterogonie  xn  immer  hftheren  Rtnfen.  anf  welchen  die 
früheren  ihre   ExiHtenzbereehtig'ung   verlieren.     Bei  Kant  dagegen 


97« 


E.  Adle'ko«, 


hat  sie  nar  Verschiebungen  des  uniprtingilirh««  Schwf!q>ankt«8  nnd 
d»darch  RtJirniigen  d«r  nannalen  Verhältnissi»  xnr  Folgt-,  Aber  dcrj 
organiE^-Iie  Zusammviihang  iu  seinen  (icdatikcD  ut  doi'b  «t  groea^^ 
die  NacbwirkDug  joDor  Itwolntion  im  Jahre  1769  fortwShrt'dd  M 
bedeatend,  dnf»  di<-^ii  voiübergebcuden  Hlörungf-n  n\m  Trotz  die 
rationalietiBcbe  Tinndeoz  «icli  doch  immer  wieder  diirelikümpft.  Dan 
ab»eblie<<8ende  Urteil  Über  die  lbeoretiM>he  l>hil»!M){)hic  mnns  daher 
laabtn:  Ihre  IlauptaufKabe  it?t,  die  ratiunale  Wiitaeniwhaft  vod  gegen* 
ttftndlicher  Allgfiuiingaltigkoil  ui-u  la  bogrUndcß.') 


b)  Moraiphilueopfaie  und  Acstbetik. 

ßci  }vilcT  and<.TfD  Aniticht  UKt  dir  theoretische  rhllo««iphie 
inlUwcu  tut  die  Moral]>faili»ophie  und  Aesthctik  iiene  Formeln  atif- 
gect«llt  werden.  Idr-aliümn«  nnd  (irenzbeBtimmang  «od 
natUrlieh  wie  für  das  gnnze  Syxtem  no  aocfa  hier  notwendige  Vor- 
bedingungen. Kamentlicb  in  der  Moralphiloiiopbie  nvrdcn  »ic  von 
grOnster  Bcdeufaiig.  ah  Gnindlagi-  für  die  Lehre  von  der  traus-i 
scendentaleii  FrL-ibeit.  Aber  Vorbedingung  und  Urundlage  i«iii<1  nicht 
identiKcb  mit  den  Ix-hren  selbst.  L'eber  du»  eigentliebe  Weeen  der 
letzteren  wUrde  mau  uieht«  auseagen,  wollte  man  ^ieb  nur  an  jene 
beiden  Gednnkengrnppeii  halten. 

Andern  fi«heint  e»  mit  der  dritten  Tendenz  zu  Rteben.  ,.Tbc-orie 
de8  Apriorismaii",  künnte  man  mi?inea.  wärp  such  Olr  K»nt«  Kthik 
lind  At-«thctik  ein  paseendex  Stichwort.  Gewiss  spitrlt  der  Aprioriitmua 
iu  lH-ideu  i-inv  bedeutende  RoHe.  Wtlrde  Dian  über  naeb  ihm  jene 
IJntergnchniigcu  bcm-nm-u.  fo  wUrd<^'  iiuiu  weder  ein  ebaraittiristi^ehe« 
Merkmal  angeben  noch  das  Hanpixiel  Kants  treffen.     Die  Theorien 


*)  Es  bt  MlbatvoratSnttllcb ,  d«a  hlcmut  nkhi  i-iw«  einv  lnh«ltMiis«b 
iee  ftysiem»  KCfceben  werden  «oll.  D«zd  becISrfte  ea  riu«r  viel  kumplnit! 
Fi>nBol.  wekbe  anoh  alle  3J!lt«l  aabiUea  nllaete,  weldie  Kant  f«l>ninb1, 
m-tncti  tlnnptiiTMk  xa  erreichen.  ^IbeironrSndlkh  bla  kb  »iii^h  weh  davai 
«jitfenit,  tirhaupinn  tit  wollcD,  RajiW  ihrAur«titii:h«  P)iilnw>]>hMi  »i:i  ilurch  m 
ànKit  rfttiuuaJiitiiavh ,  il.  h.  ur  f;laiibe,  iliiteli  KutscV-n  !ii  rein«n  BcgrUTvii  tttc 
VcrhillIiilMo  drr  gegcuaiSadllchen  Well  tiu  EIaïcId^d  prkcnnoQ  sa  küBMo.  Bel 
>]|«ii  EinnthmCcniu^hiisKon  tibcr  rilr  Wlrkliebkdt  hU  itJ«  KifaliniBg  niieh  1km 
Bictt  DUT  di«  entsoboidi^nde,  iniBdcni  sogar  die  «intige  StiaiiiM.  Uler 
er  Empfrin  iiul  bat  dutuh  »ehuto  Beubackliuig  det  empMaiAtn  V«ridll 
(ïriMK«  golcislot.  [limit  vortrügt  aleli  aber  sehr  wofal  etat;  r»t3o>iial»liK]K  Graa 
tenden,  vvlcbc  »af  eiwu«  gnai  Andere«  geht,  ulx  Ki&liruiig  je  llsfem  iunn  nn 
WtawBHhafleB  begtttaden  wilt.  w«)«hv  eber  lieatiltigiwg  durvk  Erbbiuiig  atdit 

bcdiMiw. 


Dil  Iwwqcwica  KMte  ia  KuiU  philoMpUscber  EnMclitang  etc.    977 

Sbalt«aburvs  ttntl  IlDlcbeBOiis  x.  B.  fallrn  gerade  8o  gut  nntor  dfiu 
GvMDitbogriiï  Apnuriunus.  Aach  »in  ^•bco  auf  die  nAtHrliche 
Orj^ÎMtion  des  Meneclien  xnrlltik  iind  fiudeu  in  ihr  die-  Anlo^ 
ZI  ^wiswD  AfTekteu  und  Netgingen,  Instinkten  und  Gt-fUliloD,  aus 
welchen  sie  die  ethincben  mid  äitthetiKbeQ  KnwbeinuogcD  ableiten. 
Aaeb  ibr  Ausgau^punkt  ist  »Uu  da»  umprUnglich  im  Mi-axcbi^n 
Gegeben«,  daa  Aprivriechv.  Wuh  Kant  von  ibaen  unterscheidet,  ist 
vor  allom  der  Umstand,  àiiis  bvi  Ihm  der  AjtriuriHrnns  nicbt  nm  »«"iner 
»elbst  willen  da  i^t,  sondern  nur  ab  Mittel  /.um  Zwt^^k.  Und  dieser 
Haupteveck  int  hier  wie  in  der  theoretîBelien  Philosophie 
die  Kettung  von  Notwi-ndigkfit  und  AllgemeingUltigkeit 
der  RrkeontniHHe.  l>iv  bebvrnioliundi;  IVndenz  ist  abu  auch  hier 
die  rationaltstisohe. 

Ich  wvrdc  di«.tMï  ßebnuptung  zunKchet  nir  <1îe  Ethik  erwHsen. 
Oben  (S.  24)  gtib  ich  ?.a,  Aniw  iH'i  der  Wnndinng.  dii.-  Kunt  tin 
ReTolntioB^jnhr  1769  auch  in  seinen  elbisirben  .Vnsichteu  durchmachte, 
gewisee  dorrb  und  doreh  iudividnelle  Motin«  toitwirktcn:  praktische 
BedUrfbiMc  nnd  die  ÜesoBderbcil,  in  welcher  nnler  dem  Kiutluss 
TOD  Charakter  und  Erzichong  die  sittlichen  Phacnoinem-  sich  bei  ihm 
gCBtalteten.  Duch  ikchnupletc  ich  Koglciob.  dam  diese  Motive  nicht 
die  ansschJaggobvuden  guwcM-u  seieiL  Da^elbe  gilt  fUr  die-  weitere 
Ansbildung  der  Kanti»chen  F^thik.  Auch  hier  machen  sieh  jcuc 
Bedtlrfnissc  Ix'merkhar,  fti>er  anch  hier  kommt  ihnen  nieht  die 
l'Uhrerrulle  in.  Streng  nach  Pflicht  und  aus  Pflicht  xu  hnndeln, 
fieh  dnrtrhgebends  von  einheitlichen  Prinzipien  leiten  kd  latwen, 
Kegnogeo  des  Aupenblicka,  LeidcDM-hul^vn  nnd  Triebe  «u  nnter- 
drOeken,  —  das  ist  das  Streben  Kants  stetg  geui'sca,  vor  17C9 
wie  nachher,  in  den  70  er  Jahren  wHhrend  der  «llDiShlicfaeu  Ane- 
bilduiig  der  ethiscben  Doktrinen  wie.  nach  dem  Krseheinen  der  grossen 
woriilpbilosophiiichen  Werke.  Nur  die  tbeoretisi-be  Diïgrtlndong  dieoes 
Strebens  ist  eine  verschiedene.  In  den  ersten  60er  Jahren  glaabt 
er  die  Begriffe  der  Pflicht  der  notwendigen  Verbindlichkeit  nnd 
die  entsprechenden  Funnelu  noch  nnt*  der  Grundlage  dutr  (leltlhls- 
noml  ontnickeiu,  in  ihrer  Notwendigkeit  darstellen  und  praktisch 
terwertbar  machen  zo  können.  Der  Begriff  der  Verbindlichkeit 
steht  anch  damals  whon  im  Vordergrunde  »eines  Interests«  nnd 
fttbrt  Ul>er  die  l'ntcTsuchungen  der  Eugländur  hinaus,  wie  seine 
Preinschrifl  vom  Jahre  lHü  zeigt  (Betr.  IV,  §  2).  Aber  er»t  als  er 
unter  linmes  l^inflniH  xu  der  prinzipiellen  Einsicht  gekommen  JRt, 
doas  Erfahrung  niemals  Notwendigkeit  und  Allgeuieiugllltigkeit  lehn-n 


lumiL  «U-bt  er  àfh  gNsnagem,  mit  sebier  Uiherigen  EatwieUimg 
gSBX  nsd  gar  id  breebeo. 

An  detn  Begriff  »trt^ngflter  Verbiadli«hk«it  als  an 
«iaeiB  fBr  die  KtbJk  nDenibehrÜefaen  hat  Kaiii  iirls  fe«t- 
gebalteo.  So  wrnig  «r  es  in  der  tfaporetbtebea  Fhiltxwptiîp  j«  fUr 
nl%li4.'h  g>:hallt:D  hat.  dst>«  »icb  anf  tli-r  Basis  beM^tftnkUi  ludaktions- 
allgrniL-inheii  ein  System  der  Wiweiucfaafl  crricbton  Uesc.  so  wenif; 
bat  er  pine  L'nlenmcbinip  darOlier  angestellt,  ob  man  niebt  in  der 
Etbik  mît  einttr  kompaiatiTcn  Vcrbiadliebkeit  stwkonimpn  köoue, 
wie  nie  sieb  aas  einer  S}'st(.-matiscbeo  L'cbi-rFÎcbt  über  die  mensch- 
lichen B«'dBrfni«»c,  Anlagirn.  F&bigkdtvn.  Wertbaltnnpcn.  Guter  and 
ZviCL-ke  iTfptfbt.  odvr,  um  in  dvr  Spnirbv  ituiuit«  .Sv!«Ivuim  zu  reden,  ob 
man  «ich  niebt  tuit  Imperativen  xufrivden  geben  küuni-,  die  ao  sich 
tiur  by[Kitb«^tiMcb,  dix-h  dnrob  den  prinzipiellen  Enti^eblDM  der  handeln- 
den FêrHiin,  üich  ihnen  zn  unterwerfen,  einen  kategoriücben  Charakter 
anni^bmen.  Sobald  er  deshalb  17Ô9  das  Weaen  der  Erfabntag 
dnrehsebaut  zn  haben  glaubte,  mnnte  aneb  auf  etbisrbem  Gebiete 
die  l'arok-  ftlr  ihn  lauten:  Notwendiykeit  and  Allgl•n^ei^gfllligkei^^ 
nm  jeden  Preis! 

Wie  »ebr  diese  Tendenz  »eine  Moralphilosophie  hehenwbt,  geht' 
beoonders  dentlioh  daran«  hervor,  da«e  er  Kwi»ebeo  der  tbeoretiseben 
«od  praktiMlien  Pbtlompbifl  völlige  Parallelität  henustellen  saelit 
Er  nbersieht  dabei,  welch'  ein  gewaltiger  llntenu-bied  ïwischon  dem 
tbeorctiiK-hen  „Mass"  und  dem  praktievlicn  ^Soll"  besteht.  Jenes 
ist  ohae  AoBnahme,  wie  aneb  der  Emptriat  glanbt,  wenn  er  te 
gleich  nicht  beweisen  kann;  auf  jede  Ursache  folgt  ihre  Wirkung. 
Aber  nicht  folgt  aneb  anf  jedes  Gebot  aeinc  AuefUhrong.  Das 
„Soll"  dsldet  Ansnahmen  —  mnas  sie  leider  nur  eu  oft  dulden. 
Dadurch  aber  gt-mdc  erweiKt  es  seine  Abstammung  aus  einer  ganz 
Anderen  WVII.  Ihm  kommt  nur  eine  ideelle  Nûtwendîgkvit  in.  Es 
drttekt  den  Mnssstab  ans,  an  dem  wir  jede  sittliche  Handinng  luessvn 
—  und  zwar  einen  Massstab,  den  wir  sellmt  geschaffen  haben.  Die 
ethiflclien  GelMtc  sind  Ideale  und  wie  alle  Ideale  eine  »reigenste 
SebOpfuiig  unseres  Geistes.  Sie  sind  iiiebt  mit  den  Natorgesetzen 
xu  vei^leieben,  die  der  Menscbenvcrsland  nach  Kant  der  Erfahrung 
vorschreibt.  Von  ihnen  weiss  nnser  Geist  uiebte,  solange  er  nicht 
ihr  Produkt  die  Erfahrung,  Tor  sich  siebt.  Hein  Wirken  ist  ein  ihm 
selbst  unbewnsetes.  Nicht  so  bei  den  sittlichen  Üelxiten.  Wir  whaflTeii 
tic  bewUBst  niid  nnabhilngig  davon,  ob  sieb  in  der  Erfahrung  je  ein 
Kall  zeigen  lässt,  der  ihnen  gaiu  adiquat  wUre.    Wir  lasen  gleidisam 


Dtc  bewegenden  KtH/Iv  îu  Kuit«  pbilixiopliiBcber  Knlu-Mklniig  etc.    379 

die  Krfahranti;  in  ihre  BefttaDtllvUc  auf  Dud  fomion  an»  den  rob«it 
Stoff  Dftoli  Dii8c-rii  Wllni'i'Iioii  utid  anscrn  HoffnuDf^'ii  zd  ciDur  vipieti 
Welt  um  —  XII  der  W«U  der  Ideale.  Î>ag8  diese  Mcnli;  iu  Fomi 
TOD  Geboten  aoftreten,  ist  nichtn  ihnen  Nntuendiges.  Ke  ist  nur  das 
Zeichnn  einor  iinfreÎPD  Kthilc.  tinpH  ZiiRtHiidei),  in  dem  noch  nioht 
der  ganz«  Men&i-b  rthisic rt  ist.  Soljinge  der  Geist  willig,  das  Fleinch 
aber  Bchwat'li  ist,  d.  h.  w>  lang«  iw  Mciischou  geben  wird,  wird  also 
auch  dii.-  Ethik  in  Form  von  Ofboti^u  aiirtrcl<.'n  tnllBsea  Es  ist  a1>or 
L'nrwht,  wenn  Kanl  diese  wegen  der  Jx-hwiichheit  de»  Mcntchen  ihr 
aDhaflende  Konn  Hlr  die  ihr  «!if;entUmlii^be  erklHrt. 

Alle  diese  tiofpreifenden  irnteraehiede  zwisehen  der 
Motwendigkeit-AllgemvingHltigkcit  auf  thcori-tisi-bem  and 
d«r  aof  prnktisehem  Gebtete  tlbersieht  Kaut  Sic  treten 
ibfO  zorflck  gepenllher  der  Einheit  d«t  Cnindgedniikens,  welcher 
aeioe  IJntergnchnngen  beseelt.  Kcttnng  des  Charakters  der  AVieseo- 
Bchaft  fUr  die  theoretiHcbe  wie  fUr  die  praktische  Philosophie:  das 
ist  sein  'Aii-l.  Und  da  er  BÏt-h  ohne  Notwendigkeit  keine  Wissenscbafl 
denken  kann,  falli'^n  die  betdun  an  sich  durebaua  Tersebiedenen  Arten 
von  Xotwendigkeit  fUr  ihn  vOllig  zusanimeu. 

Id  der  Erkennt nistbeorie  war  die  (.ïegeDstUndliclikeît  rntioualer 
Urteile  nnr  dadurch  zu  retten  gewesen,  das«  er  alles  Eui^iiri^ehe.  alle 
Materie  strengstens  ausseblo«s  nnd  sich  ganx  anf  die  apriorisehe 
Form  beschrankte.  Diese  Anffindnng  des  Apriorischen  dnrcb 
Scheidung  zwischen  Form  und  Materie  tiberträgt  er  nnn 
ancb  auf  die  Etbik.  Was  in  der  ..Kritik  der  reinen  Vernunft" 
pruHcribicrt  wurde,  waren  Empßudungen.  Ders^^'lbe  Voi^ang  spielt 
«eh  in  der  Ethik  ab.  Docb  dort  waren  es  von  aussen  ber  g^ebene 
SinnesempfindiingeD,  hier  sind  es  Gel'tible.  Können  Oeftlhle  aber, 
8trengg<:nonimen,  Hberbaupt  einpirincb  sein?  Aneb  diesen  Uoter- 
eehied  lllM-rsicbt  Kant  und  kommt  so  zum  Aussehluss  aller  Motive 
und  Zwceke,  d-  i~,  er  beraubt  sieh  faktisch  aller  Möglichkeit,  mit 
Bewoastsein  bestimmend  anf  den  Willen  einznvrirken.  Was  Übrig 
bleibt,  ist  die  blo«:^  Form  der  fîcsetumïesigkeit  Und  so  entsteht 
der  Schemen  di«  kategorischen  Imperativs,  der  die  Handlungen 
angcblieb  aus  rein  formalem  Gesicbtpankte  beurteilt.  In  Wirklich- 
keit freilieb  wird  in  der  dritten  Fonuel  der  „Gnmdlegung*  der 
Zweck  durch  das  Hinierpftrtchen  wieder  hereingelassen,  nnd  auch 
dos  Teraebtete  Aschenbrödel  ..Gefllhl"  taucht  wieder  auf,  freilieh 
in  kltniglicben  fJewündem.  als  reines  Interesse  am  moraliBi-ben  Gesetze 
und  veniDnftgewirkte  Achtung  vor  demüelbcn. 


s»o 


E.  Adickei. 


DtM  Ktnt  Hbcr  die.  geTTRltigeti  I'nlerBofaiede  iwinctiPD  Iheo- 
retischer  nnd  )>raktiHcber  Pbiloflopbie  avhtloR  hiuweggiiig,  ist  our 
Tvrständlicb.  wrdd  or  wit  ai«h  »elbtit  vSl%  diirSbcr  im  Klaren  war, 
dosa  die  llnuptu-ndi-iiit  in  boidvD  dieeflbe,  nod  zwnr  eine  nitioiui- 
Usttsch«  Bei.  Uami  konnte  er  audi  aof  den  Oediinken  koninieD,  die 
teebniBchen  Aaadrtlcke  der  theoretiHcheti  Philoaopkie  for 
die  Ethik  zo  verwcrtcn.  Schon  in  di-r  „Grandlt'fjnng"  spielen 
div  gyDthi'tiscb-prnktittcbeu  Sätze  a  pnuri  I'inu  grosse-  ItoUe  —  viue 
Uebertmgiiog,  die  «nf  jed«»  Fall  wies<»nscbaftlich  wertlos,  ab«r  aneb 
onverstilmtlieh  nnd  «nnlos  iot,  wenn  Kant  nicbt  in  der  Ethik  das- 
»e\i}c  Ziel  wie  in  der  KrkenntQintheorie  verfolgte.  In  der  „Kritik 
der  praktiiiebeu  Ventaiift"  geht  er  sodann  noch  viel  weiter,  iodem 
er  seine  Murulphilosuphiu  ganx  in  das  syeteuintische  60- 
rliate  der  ^Kritik  der  reiuen  Vcr&aQff^  hineiDzwHngt.  Prmk- 
tUehe  Vernonft  bat  nach  ihm  mit  der  gpekalativen  iwfeni  einerlei 
KrkenntniifvermiJgeD  ztini  GmDde,  ab  beide  reine  Vernnnft  aind. 
Ihre  Svirteme  werden  deehalb  im  Gan»>n  dieselbe  Form  haben,  even- 
taelle  AbweiehuDgen  werden  bctitiuiintc  Orttnde  haben.  DieM.-D  Ge- 
danken fllhrt  er  in  den  beiden  .\b»cbnitteD:  ,,Von  der  Ditlnktioa 
der  ürnndsilize  der  reinen  praktischen  Vemnnft"  und  „Kritische 
Bvlenebtung  der  Analytik"  in  einer  Weiee  aus,  der  mau  so  recht 
dae  Wohlbehagen  an  diesen  architektonischen  Spielereien  aad 
L^ebungen  des  Seharfeinn»  anmerkt.  Und  in  der  Untursnehnng  selbst 
nntereebeidet  er  sodann  Elementarlohre  nnd  Mctbodenlehre,  tu  ersturer 
Analytik  und  Dialektik,  die  Analytik  wieder  niuss  den  umgekehrten 
Gang  gehen  wie  die  der  theoretischen  Vernnnft,  sie  hat  ihr<^  De- 
duktion, ihre  Kategorientafel  and  ihren  Sfhematismiui  (hier  Typik 
genannt),  wie  die  Dialektik  ihre  Antinomie.  Alles  das  sind  natürlich 
wertlose  Spielereien,  denen  lu  Liebe  Gedanken  verrenkt,  ans  ihrer 
natnrgemܻM^-u  .Stelle  gcrliekt  oder  gar  neu  erfunden  werden.  Aber 
auch  als  Spielereien  betrachtet,  erfordern  aie  eine  Erklttrnng,  und 
diesen»;  ist  nur  darin  xn  linden,  das»  Kant  in  gutem  Glanbcn  annabtn, 
Iheoretisehe  und  praktische  Philosophie  mUssten,  da  sie  dasselbe 
Ziel  hUtten:  Hettung  strenger  Wissenschaft,  und  denselben  Weg 
einschlugen:  AulUndun^  iUt  iipriDrisehen  Elemente  tuucrer  Otg&ni- 
ntiou  dureh  Scheidung  /.wigehen  Form  und  Materie,  auch  dJee^be 
innere  ätraktnr  bähen.  In  diesem  Glanben  ahmte  er  den  Aofhao 
Miner  Erkenntnistheorie  in  seiner  Ethik  nach  und  venloppelte  da- 
durch schwere  Sehnld.  leb  bin  gewiss  der  l>et£te,  die  Wirksamkeit 
der  architektonischen  und  systematischen  Liebhabereien  Kimls  beim 


tHe  bowegenden  KrSIt«  tu  Rantte  phlloao))fcbdbec  Ëmwioklau«  ele.    :18l 

Entstehen  «finer  Werke  zu  uutt-ntchtlUcn,  aber:  war  er  nielil  inuer- 
liclwt  cUvoD  diirelidruDgeo,  duw  Ethik  nnd  ErkenDtnistbeorie  in 
meinen)  Svntem  an  fineiii  nnd  demselben  Sirangf  /ügen.  so  konnte 
er  niebt  den  GewaltHtruicb  begehen  nnd  das  zu  ganz  anderem  Zweck 
Moä  von  gaiut  anderen  VoranmctKungen  am  entworfene  GerU»t  der 
letzten-n  der  er^teren  aufzwingen. 

Es  ist  fast  Uberßltegig,  einzelne  Zongnisse  dnnir  nntn^lhren, 

tdsM  aneh  die  Tendern  der  Tïthik  eine  r»tionalieti8«bc  ist  ond  dnreh 
Sicherung  von  Notwendigkeit  nnd  AllgenieingUitigkeit  die  Wissen- 
scbaftliclikeit  ond  damit  auch  die  praktische  Verwertbarkeit  der 
Ethik  zn  retten  veritnehl.  Anf  Schritt  nnd  IVitt  stoxsen  aaa  in  den 
fthlseben  Himiitwerkcn  Aensscrungen  auf,  welche  von  dicwcr  Tendena 
beredte  Kunde  geben.  Kaut  wird  nicht  mQdc,  immer  wieder  ein- 
Eiuwbfirfen,  dass  die  Gesetze  der  ßestimmnng  unseres  Willens  zu- 
gleich Oepetze  der  ße!<timinung  de«  Willens  eines  vernünftigen 
Wesens   Überhaupt  »ein  sollen  und  deshalb  nicht  etnpirittch  aus  der 

^Erfahrung  abgeleitet  werden  dörfen,  sondern  völlig  a  priori  ana 
reiner,  aber  prakli»eher  Verrinnft  ihren  Ursprung  nehmen  mOMcn. 
Die  Hiygliehkeit  des  kaiegnrisclten  Imperative  mitss  deshalb  gibulich 
a  priori  nnlersncbt  wenlen,  weil  dabei  „der  Vorteil  nicht  zu  Htatten 

[konimt,  da^H  die  Wirklichkeit  detutelben  in  der  Krfahrong  gegeben, 
und  also  die  Mfiglichkeit  nicht  znr  Festsetzung.  Mmdera  blooa  icnr 
Ericianmg  nötig  wäre-  (Grnndlegung  bot  Metaphj-sik  der  Sitten. 
2.  Abeehniti).  Apriori,  d.  h,  nllgemeingUltig  nnd  uolweiidig,  das  ist 
auch  in  der  praktischen  Philosophie  das  Zauberwort.  Von  der  Vemonft 
tnas«  der  kategorische  Imperativ  diktiert  sein,  a  priori  mnas  er  seinen 
Quell  nnd  damit  EUgleioh  sein  gebietendes  Ansehen  haben;  apodiktisch 
mnn  er  gebieten,  a  priori  erkannt,  a  priori  als  wirklieb  erwiewn 
werden.  L'nd  sehlîeMlieh  aollte  er  womüglieh  sogar  a  priori  wirken, 
d.  h.  mit  AoiwehlnAS  aller  Triebfedern  aelbst  zn  iM^iner  Befolgung 
antreiben;  aber  so  (iodig  Kant  anf  der  Jagil  nach  der  .Materie  nnd 

'nach  EintlUBsen  der  Hinntiehkeit  war,  so  si>hr  sein  Bestreben  dahin 
ging,  nnr  die  Form  mit  Ansscblnsa  alles  Empirischen  und  mit  der 

I  Form  die  geauebte  Altgi-meingllltigkeit  zurflekzubebalten:  hier  war 

^daa  Gewicht  der  Thatsaehen  doch  zn  stark  ond  zwang  ihn,  die 
Beg«l  „kein  Willen^entschlnm  ohne  Motiv"  anzuerkennen  nnd  durch 
die  Ilinterthttr  ein  CefUhl  wiedereinzalassen.  Doch  ist  er  dabei 
immer  noch  iasofeni  konseqnent,  als  er  dies  Gefühl  von  allen  em- 
pirisehen  streng  scheidet  nnd  ea  ebenfalls  in  da«  Gebiet  des  Aprio- 
rischcD  n  ziehen  ancbt,  indem  er  ein  veruanftgvwirktes  nnd  darum 
BnMa4lM  L  Zi 


.E.  A4l*kM. 


■Ilfliigtifiyi  Genu  ds  Ackti^  fur  da 
gcartt  iatmm  aacht    J«!  die»  sfnoiwk  OcAU 

prion  «fk>B^  ■■  war  jm  allea  bfiiàAe,  «Be  Ci0- 
ier  Er&fcn^  mmamAStmm.  Bt  K^  lei  ^dn  Tneb- 
r«d«n  der  reton  prjJctMchio  VmiRBft'  der  ente,  tidbärhl  »mA 
ctedge  Fifi  ror,  wo  man  eiai  Ikyift»  b  pnan  das  VoMbais 
«fa«  EifcriwHiwii  (hier  ift  es  dser  ranea  iwlrtiftwi  Tvmft) 
m  OMÜ  da  Lwt  oder  Unlut  bestôsnai'  kuu  (Xr.  der  [>nkt 
VenmA.  Qriffialpayieieniiig  S.  129). 

UsetiekDpnicb  ist  Kuit  in  AtsOIlea  gegen  Jede  Hanü.  wrlcbe 
«mpirisebe  BtstiaMBOOgsgrBsdit  znlkHt  sad  dsdnreh  behfroainiii»rh 
wild.  Sis  fcsnn  nur  n  pnktiselMn  Votscbriftw,  ss  \jf&ù»Btiatiiek 
InpeimtiTea  nhren.  denes  „die  Kotweodigkeit  feUt.  wdehe,  woa 
sie  prsktifteh  seia  soil,  tos  pstlioIogiBcbett,  tnitbiB  dem  Willen  zs- 
fÜKg  saUpbendMi  ft^inpingen  {msbhiagîg  sets  mass" . . .  „Die  Ver- 
nanft,  at»  der  alktu  alli-  Itt^cl,  die  Motwssdigkeit  entfasJtco  soil, 
mtspringen  kann,  1^  is  diese  ibre  Vonebriften  twsr  audi  Kot- 
wesdigkHt,  ab^r  d)<>w  i»t  our  unhjektiv  hrdingt,  isd  msa  kaiiD  no 
nicht  in  alleo  8«bjffkt<^n  in  {;leipbeni  Grad«  voraSMietuo.  740  ihrer 
Ge«etzg«bDng  aber  irird  erfordert,  dum  eie  btow  lieh  ««Ibst  ror- 
asKDiKtu^u  )N<4lUrfn,  weil  die  Regel  our  skMieiiii  objektiv  and  all- 
gemein  gtlltig  tat,  vreon  sie  ohne  ntfäUi^e,  Bnbjektjre  Uediogoagen 
gilt,  die  ris  vemttsfliges  Wesen  roo  den  SDileren  tratmebtadon'' 
(Kr.  der  praktiwhen  \Vmiinn.  Atimerk.  xugi).  Damm  ^ind  ^sllo 
praktisehcD  Friii/i[iicii,  die  ein  Objekt  {Materie)  den  Kegehron^- 
TemOgfüis  abi  bentimmnogfignind  des  Willens  voranfwetzoD,  ias^- 
sant  empiriHcb  und  kßnncD  keinit  praktischen  Gesetze  abgebeD," 
weil  es  ibnen  „an  objektiver  N'utwcudigkcit.  die  a  priüri  «rkannt 
werden  maxs,  mangelt"  (Ebenda  §2).  _Das  Priniip  dar  eigi-n*:n 
OMckseligkeit.  fn  viel  Verstand  nml  Vernnnfl  bei  ihm  «och  gebrancbt 
werden  mag,  wtlrde  dM-b  fllr  den  Willen  keine  anderen  Bestimninngs- 
grllode,  nlH  die  dem  ontt^rcn  BcgehmngBvcmingcn  angicnieBsen  siad, 
in  »ich  fassen,  und  en  giobt  abio  entweder  gar  kein  ob^irv»  Ik-gch- 
rutgsvcrmtgen ,  oder  reine  Vemnnft  ninat  ftlr  sieb  allein  praktieeb 
sein,  d.  i.  nhne  Vornnseetiung  irgend  ein«»  Geftlbls,  uithio  ohne 
VoriitcIlDBgen  des  AngenclinieB  oder  Unangenehmen,  aU  der  Materie 
den  IlcKebningKvennOgeBft,  die  jederzeit  eine  empiriscbe  Bedingang 
tlc-r  I'riiixi])iea  ittt,  dureb  die  bloiwc  Form  der  pniktiseheo  lic^-l  den 
WilluD  iHwtimineu  kflnoen"  (g  3,  Anmerk.  1  gegen  Seblaw).  Und  selbst 
ogesetKt,  ebdliehe   vernünftige  Wesen  dXcbteB  in  Ansehang  dessen, 


aa 


In«  bew»f^deD  Ktäfie  la  Rub  pbilASuitblscber  Eutiiicklung  etc     ^^^ 

WM  «i«  flir  Objekte  ihrer  Gelülile  d«»  Vergutlgens  oder  Schnier7,es 
«DznnehmeD  liSttcn,  Jing1eioh<-n  bh^at  in  Anselinng  dor  Mittel,  doren 
gie  racb  bedienen  mUi^fieu.  um  die  L-rstvni  zu  em-ichon.  die  andem 
abzahalten,  dun-ligi^hi-ud«  ciovrk-i.  m  wUrde  das  Prinzip  d«r  Setbat- 
Uebe  dvnnqeh  von  ihnen  durchnos  Hlr  kt-in  |)rnkti»ch(-i>i  Prinzip 
aOBg^-geben  werden  kSnnen;  denn  diene  Kinhelligkeit  würe  wlbst 
do«b  nur  zufällig.  Der  ßestimmnngitgnind  wUre  immer  doeli  nur 
RDbjektiv  gültig  und  bloss  cmpirlseb  und  hättt- dieji-nifir  Not- 
wendigkeit nicht,  die  in  eiucui  jeden  Gest-tze  {gedacht  wird, 
nimlieh  die  objektive  ans  OrUndeo  a  priori"  (Ebenda,  A»in.2, 
letzter  Abwitx). 

Kant  g«;ht  sogur  noeb  weiter.  Kr  ist  vun  der  Notwendigkeit, 
die  WisRensehftft  auf  riitionatistiecher  Grundlage  aufzubauen,  êo  Über- 
zeugt,  da«  er  sieh  eognr  nicht  vor  uioralisohen  Verdiiehtigungeo 
Beiner  Gegner  wlient.  So  im  Anfang  de«  —  Abwlinitt«  der  Gruud- 
legnng:  nMan  kann  denen,  die  alle  Sittliebkeit  ala  blome«  Hiin- 
gefi[)i»9t  einer  dureb  P^igendBnkel  sieh  nelltst  ülierstoigeDden  meni)eh- 
liehen  Kinbilduog  verlaeheu.  keinen  gewODschteren  Dienst  than,  als 
ihnen  einzorSumen,  dag»  die  BegrilTe  der  Pflicht  leo  wie  man  sieb 
aoa  Geniäehlichkeit  gerne  Überredet,  das»  ee  aneh  mit  allen 
übrigen  Begriffen  bewandt  tiei)  ledigiieb  ans  der  Erfahrung  gezogen 
werden  mussten.'  Und  einige  Seiten  weiter  meint  er,  von  jedem 
endlUDDDistiiteh-utilitaristisrhen  Standpunkt  aus  »ei  ea  nicht  nnr  rer- 
geblich,  ,.das  Moralische  der  Pflicht  in  allem,  was  pfliebtmSssig  ist, 
genau  ftlr  die  üpeknlative  Benrteilnng  zu  beiitimmeu,  eoudern  sogar 
hn  bloe«  gemeinen  und  prakti»choii  Gebranehc,  vornehmlicb  der 
moraligchei)  rnterweisnng,  nnmftglieb,  die  Sitten  auf  ihre  echten 
Prinzipien  ta  grtlnden  und  dadurch  reine  moralische  Oettinnungen 
zu  bewirken  und  zum  bUelmten  Weltbesten  den  GemQtem  einzu- 
pfropfen." Darin,  ^da*»  alle  sittliche  B^riflTu  völlig  a  priori  in 
der  Verunufl  ihren  Silz  uud  L'rHpruog  haben",  „in  (iietier  lU-tuigkeit 
ihres  UreprODga"  liegt  „ihre  WOrde.  um  ans  zu  oberste»  praktiscben 
Priniüpien  tn  dienen";  und  sovii>l.  nl«  man  Km|iiriHchei>  hin7.nlhnt, 
80  viel  entzieht  man  naeh  Kant  jfdeümal  aneh  thr^m  echten  Kin- 
flasae  und  dem  nneingesohränkteD  Werte  der  Ilandlungeu.  Daher 
8ol]  e«  nicht  allein  von  der  grttsflten  Notwendigkeit  in  theo- 
retischer AbHicht,  wenn  es  bloss  anf  Spekulation  ankommt, 
•oodem  auch  von  der  gT<)««ten  praktischen  Wiehtigkeit  sein,  die 
nttliehen  Begriffe  und  Oeselze  aus  reiner  Verniinfi  /n  whîipfen, 
r«ia   und  nnvermengt  Tomttngcn,  ja  den    Umfang  diesea  ganzen 


R.  Adick««,  ~ 

irallûdien  oder  (?  aber!]  reüieD  VemanftcrkGuntouse«,  d.  i.  das  j 
TemUgea  d^  reinen  prsktisohen  Vcrnuoft  zu  iH-adinmcn. 

Vao  «ebb:  wohl  auf  di«.-  gi-spt-rrt  gi-drucklvu  Wort«  im  leUtcn 
SaUI  Notwendig  is  theoretieeher  Absiebt,  das  beim:  not* 
wendig  vuu  rt-Jn  ^jM'kiilntivem  Staiidpnnkt  ans,  wonn  man  darauf  j 
anagcbt,  »lie  dicji^ni^-n  U«l)iete  »nher  za  be^rUndea  und  fiysteniatûeb 
nMiniDcnzafaiwen,  aaf  welchen  ein  rationElc«  Wissen  ron  objektiver 
Al%eineiiiglltti^keit  tntiglicfa  ist.  Di-m  on  (sprechend  behauptet  iler 
niebotf  AImsIx  vun  dtr  Mctupby^ik  der  äitt<.-n,  dxss  sie  —  ita  Gk'^n- 
Mtz  znr  populären  PhiIoeoj>hie  —  ^eh  durch  niehtx  Eni|)iri»clicfll 
weiter  znrllckhnlton  Itoil  und,  indem  itie  At-n  fitnzi^n  Inbegriff 
der  Vernanfterkenntnis  dietier  Art  (»i^  anf  dem  (iebiet  der  fitt- 
Ucben  Begriffe  und  Gesetze]  anamessen  musa,  allenfalls  bis  xn  Ideen  J 
geht,  wo  selbst  di«  Beispiele  uns  verUsBen,"  Und  in  dem  lotztes 
Absatz  der  ^Typik  der  rt-ioi-o  pmkti«eheu  UrteiUkraft"  (Kr.  d.  pr. 
Wmanfl.  S.  124 — 125}  bezeichn«!  Kaut  die  gegnerische  heteronomiscfae 
Anflicht  Hogar  »nitdrUoklioh  aU  den  „KnipiritimUH  der  praktiwlien 
Vernunft,  der  die  praktischen  Itegriffe  ies  tinten  und  IMitien  bloss 
in  ErfakrangsfolgeD  (der  st^unanntcn  GIRckseligkeit)  Bebt,"  Kar 
anf  einti  Stelle  gcgcu  ßcblu^  der  Vurrode  lur  Kr.  d.  pnikt.  Vornnnfl 
sei  noch  hiDgewieascu.  Es  heieat  du:  ,^nf  diese  Woisu  wiireu  dciu 
nanmehr  die  Prinripieu  a  priori  zweier  VvrmJIgca  des  Gcmtlta,  de« 
Krkeimtnis-  nnd  Begehrung^vernii'^ens  nuegcmittclt  und  nncb  den 
It«diiignngen,  dem  Umfange  und  Orenzcn  ihreü  Gebrooche  beAtioinit, 
hierdurch  al>er  tm  einer  sy^teAiatischen,  theoretinchen  sowohl  als 
I>ruktLscbeu  Philosophie,  als  Wissenschaft,  sicherer  Ornnd  g«]«^" 
Klarer  bitte  Kaut  uicht  zum  Ausdruck  bringen  kOuneu.  daM  er  in 
der  Neobe-grUndnng  rationaler  Winsenachaft  mne  Hanptanfgabe  sali. 
Und  zum  Ueberflnss  leitet  er  in  dem  folgenden  Absatz  »ach  noch 
zu  einer  Polemik  gegen  Hume  und  seine  Lengnung  aller  apnonscben 
Krkcnutniese  (iber,  bestätigt  abw  meine  Ansieht,  dass  der  Gegeniuitz 
gegen  den  E^mpirismus  des  Schotten  und  dessen  fOr  die  Vp'iaseiii>obaft 
verderbliche  KonsoqnenieD  dasjenige  war,  wiis  Kant  »eine  Haupt- 
anfgaW  attfiiivang. 

Dnrch  die  Metaphysik  der  Sitten  wird  die  Kicbtigkeit  meiner 
Au^assungHweise  lediglich  bestätigt  Was  Kant  in  ihr  erreichen 
wollt«,  xcigcD  die  beiden  folgenden  Stellen:  „Wenn  ein  Syst^'m  der 
Erkenntnifi  a  priori  aus  blossen  Begriffen  Metaphysik  beisKt,  so  wird 
eine  praktische  Philosophie,  welche  nicht  Natur.  t>ODdern  die  Freiheit 
der  WitlkDr  zum  Objekte  bat,  eine  Metaphysik  der  Sitten  vontussetzen 


Die  WwogeadcB  Etino  tn  Rants  pliiloaopbEachi'r  Ealwicktiing  et«.    38ä 

uod  bednrfeo:  4.1.  eine  miche  zn  balicn  Ut  wlbst  Pflii-lit,  und 
jeder  Meiun-b  hat  sie  anch,  obiwar  geniciniglich  nnr  anf  dniiklti 
.\Tt  in  Hieb;  denn  wii-  tciinnte  er  obiii>  PrinKipien  a  priori  eine  all- 
gemeine G««etigebuog  in  siob  r.n  Itabcn  glanlienV  80  nie  es  aller 
in  trinur  MetRpbysik  der  Niitur  Rueh  PrinKipien  der  ADwendun^ 
jCDer  allgeiiK-tuen  ulKirvteii  Griiiidsiltxe  vvd  einer  Xator  Uburbitiipt 
luf  Gegenstftnde  der  Krfahrnng:  geben  Dinm;  80  wird  c«  ancb  eine 
Metapbyitîk  der  Sitten  daran  niebt  kJinnen  mangeln  laotien,  und  wir 
werden  oft  die  besonderL-  Salnr  de«  Mensehen,  die  nnr  dureh  Kr- 
fabrwtg  erkannt  wird,  itum  Otegeni^lnnde  nvbmen  tnHiweu,  um  su  tbr 
di«  Folgpriingttn  ans  den  allgi'incinen  niora1i»ebeu  PrioKipivn  xa 
zeigen;  ohne  datui  fedoeh  dadurch  der  Keinigkeit  der  Ie1/1ereii  etwas 
benommen,  juxh  ihr  Uisprtmg:  a  priori  dadorcb  zweifelhaft  gemaeht 
wird"  (Einleitung  in  die  Metupbjwk  der  8ittGn  II).  „Wenn  es  aber 
irgend  einen  Oegennlnnd  eine  Philosophie  (ein  System  der  Ver- 
onnf^erkenntDis  ans  Begriffen)  giebt,  m  moi!«  es  fUr  dies«  PbiloAopbio 
aBch  ein  Syfttem  reiner,  von  aller  Aiioohauuiig^hediugung  unnb- 
bSlngiger  VemnnfttwgrifTc,  d.  i.  eim>  Metaphysik  geben"  (Vorred» 
zo  den  Metapbye  AnfangBgrfutden  der  Tageodlehre).  Die  Aufgab« 
der  Metaphysik  der  Sitten  ii>t  bieruacb.  in  einem  Syittcm  rationaler 
KTkennttu»»«;  allen  da«  zuâammvnznfasHen.  wa«  wir,  ohne  es  von  der 
Erfahrung  zu  borgen,  al»o  notwendig  und  allgemeingültig,  über  die 
»ttliehen  nnd  recbtiieben  VerbSitniase  der  Mcnsebcn  unter  ein- 
ander (nicht  vernünftiger  Wesea  tiberbanpt)  wissen  klJnuen. 


Ebenso  wie  mit  der  Etbik  ist  en  mit  der  Aeathetik  bestellt. 
Hier  liegt  die  ^ebe  so^ar  insoferD  noch  gUnstiger,  al»  Kant  Reibst 
die  Motive  ausgesprochen  bat.  welche  ihn  zu  den  Untenmebungen 
fllbrten.  dii^  i7dO  iu  der  Kritik  der  Urteilskraft  ihren  Absehluiui 
fiinden.  Es  war  die  rationalistische  Tendenz,  dem  .System 
rationaler  ErkenntniBse  ein  weiteres  Gebiet  hiBZUZufllgcn. 
I)oeh  würde  dies  Streben  niebt  zum  Ziele  gekommen  itein.  bStten 
niebt  diu  systematiscb-areb it ek tonischen  Anlagen  nnd 
Liebhabereien  onseree  Philosophen  den  We^  gezeigt 

Am  IS.  Dexember  1787  schreibt  er  au  Reinhold:  leb  bescbüftigc 
.mick  jetit  mit  der  Kritik  de«  Oeaehmacka,  M  welcher  Oelepeuheit 
eine  aadere  Art  von  Prinzipien  a  priori  entdeckt  wird  al»  die  bis- 
berigeo.  Denn  die  Vermögen  dee  GemUta  sind  drei:  Erkenntnia- 
venuSgen,  GefUhl  der  Lust  und  Unlurt  und  BegehnrngsreruBgeu. 
FBt  das  erste  babe  ich  in  der  Kritik  der  reiueu  (tfaeorc^càen),  für 


£  A«cà«. 


Wcf ,  m  éa*  ich  >m  dm  l^ds  4e 
«rfceaac.  deres  jede  thn  ftiwifjci  »  pnari  hat,  dip  a^  ataUIro 
■ad  im  Vwfbag  As  ami  mMte  Ait  wlliiliitia  riliaalaim  neber 
Ihiiiwilîaihi  PUfanpUe,  Tdnfacie  ttd  pnktÎKbe 
Die  V«rbindaBf  xvUrkra  GcrskUTernaçra 
■ad  Tftlr^olofiff  waid«  doreh  dîe  XJtbaiaguf  haputeUt,  das 
,uv«aebtet  aller  der  <9fMISraû|ftett  dfr  lïatvdiae«  aad  àm 
aUfEseiaea  Gcaetzco,  oluK-  wdebe  die  Fana  ai»e>  Er^rangaer- 
fciiMtniwia  UWslkaiipt  gn  nicht  ftattindi^  wBnb,  dk  qwnfache 
Vmefctedeahdt  der  eapiria^ea  Geaetie  der  Xsiiir  aaait  tfam 
IHrfcngea  demoeh  m  graes  aeb  kSost«.  daas  r»  Ar  onaeKO  Vcr- 
•tawd   ■naritc^ieb   wire,   in    thtH-a   eiae   faaUeb«  Ordaaai^  ta  ent- 

deekea and  ann  eint»m   ftlr  an«  so  Terwamaus  Stolfe  eine  zb- 

•amiieahlafMide  Erfafamng  zn  nuMbeD"  (Kr.  d.  trtäbkr.  Eialfitai 
Ateelin.  V>  ta  Wtrkliirhkcit  verUlt  es  sich  nïr-bt  eo,  ud  darBl 
WÊMm  j<;der  «in  Oi-ftibl  drr  Lost  empdaden. 

Wettere  srebitoktoiüscbe  Erwlgoogm  fllbrten  xorV^rbiadang 
»on  GefablBvcfiiingfn  onil  L'rtcilitkraft.  Vi  „bal  ii»s  Er- 
k<rnntnîiivenBOs<^D  aacb  Begriffen  ».-Îdc  rriozipico  a  jwinri  im  reinen 
Vcntande  CarineHi  Bef^ffe  ?oo  der  N»torX  das  BegphrungiivcnDngcn 
in  fier  ri-Jncn  Vcmanft  (ibrem  Hef^ffe  von  der  Freiheit),  and  cl« 
bleibt  Dfich  oiitvr  den  GemBtseigenscbaften  überhaupt  ein  niittlerea 
Ven»Hg«D  nder  Kmpning^licbkcit,  Dämlich  daa  GcfUbl  der  Knitt  nnd 
(Inloil,  «iwie  nnter  den  oberen  F-rkenntnUvi-miögtn  ein  mittlen», 
die  IJrtetlKkraft,  Übrig.  Was  it!t  naturlicber.  sl«>  zn  vermnteo,  dnn» 
die  letztere  za  dem  erateren  ebeDSowoh!  Pnnzipien  a  priori  enthalten 
werrteV  (In  der  iirMi>rHnglicheo  Einleitung  üor  Kritik  der  Urteils- 
kraft, in  den  OeMimtaDS^abeQ  unter  dem  Titel;  Ueher  Pbilnunphie 
Bbefbiinpt.   Zweit«r  Almcbnitt.    VgLdie  codgllltige  Einl.  AbschiL  IIL) 

„VAnt!  Kritik  de»  Geftlbla  der  Laat  nnd  llnlni^,  mfem  sie  oichl 
«mpirifwb  hegriliidol  isf^,  vrird  „xur  Idee  der  FbilDsciphie,  ab  eine« 
flyrtein»",  notwendig  erfordert  (Elienda).  Anf  der  andern  Seile  wUrde 
„ein«  Kritik  der  reinen  Vcmnnft,  d.  i.  nnnereB  VermSgeos,  nacb 
Prtnsipicn  a  priori  zu  arieilon,  unvolUtäiidig  sein,  wenn  die 
der  L'iteib(kraft  nicht  iiIh  «in  {»eiiondcrer  Teil  derM;lbeo  abgehandelt 


Ute  b«wts«nden  KiSfte  in  KsnU  pUloMphtoeher  Kacwicklung  ete.    387 

würde."  nn<!  ninptkehrt:  enthielte  die  Urtcilskmft  akht  irgend 
ein  eigentflinlichpB  Prinzip  a  priori  in  sich,  en  könnte  sie  nicht  ein- 
nsl  im  Anspruch  darauf  erheben,  aln  hecnndereii  (tei^te^vermdgcn 
m  gelten,  »iv  wlltdc  „nichU  als  ein  besimderea  tlrkenntniovenu^^en, 
selbst  der  gemeinsten  Kritik  nniigL-tictzt  mnn"  (Vorrede  zur  Kr.  der 
UrteÜRkraft,  4.  n.  5.  Abeata). 

Nachdem  die  ClenilKskrUfte,  weiche  die  QncIIcn  der  apriorischen 
ErkenntnÎRxe  werden  Rollten,  einmnl  feRtgestellt  waren,  fand  sieh  anch 
der  aprioriHebc  ßtoff  uhoe  allzu  groase  Schwierigkeiten  ein.  Die 
Kinzelheiten  der  Entwicklniif^  intcrosaieren  nna  hier  nicht. ■)  Ich 
henierke  Dnr,  dass  Kaut  in  dem  l'ritizlp  der  lJrlL-iI»kraft:  „Die  Natnr 
apezißziert  ibre  sIlgeroeiDen  Gesetze  zn  empirischen  gemiU«  der  Ponn 
eine«  logiEchen  Systems  znm  Ilehnf  der  t'rteiJfikraft"  ftlr  den  Augen- 
Mick  auch  fUr  st'iuc  Theorie  der  einzelnen  empiriHchen  (!e«oIze  eine 
neberc  Gnindlage  gefunden  zu  haben  glaubt  >)  Hie  brauchen  »ich 
nickt  mehr  biild  hier  ImiKI  dort  herumzndrflekeii,  wie  in  der  Kritik 
der  reinen  Vernunft  da»  eine  Mal  bi-ini  dritten  Postulat,  dim  audere 
Hai  in  der  Dialektik  aln  regulative  Prinzipien.  Die  Urteibikraft 
macht  sie  heimatsltercchtigt.  .\llefl  nimmt  nie  liebreich  in  ihre 
ansgebreiiet«-n  Arme  auf,  was  «vine  .\|iriurität  bisher  nicht  su  recht 
hatte  answeisen  können.  Sie  findet,  daas  Jene  Gesetze,  „zwar 
als  enipiri)>ehe.  iineb  unserer  Verstondeseinsieht  zufSIlig  ecin 
mögen",  ilsss  sie  „aber  doch,  wenn  sie  Gesetze  heisnen  sollen 
(wie  ea  auch  der  Betriff  einer  Katnr  erfordert]  an«  einem,  wenngleich 
una  itnhckuiinten  Prinxip  der  Einheit  de«  Mannigfaltigen,  al»  notwendig 
angesehen  werden  müssen''.  So  kommt  die  Urteilskraft  „in  Ansehung 
der  Form  der  Dinge  der  Natnr  unter  empiriseheo  Gesetzen  nberhnnpt" 
anf  da»  Prinzip  der  „Zwi^ekniässigkeit  der  Natnr  in  ihrer  Mannig- 
faltigkeit I>a8  ist,  die  Natur  wird  durch  diesen  Begriff  su  vorgestellt, 
als  oh  ein  Verstand  den  Gnmd  der  Einheit  dee  Mannigfaltigen  ihrer 
empirischen  Ge«eto'  enthalte"*  (EiuL  In  die  Kr.  d.  IJ.  IV).  Dies  Prinzip 
operiert  mit  dem  Begriff  einer  7.war  ^objektiv-zufälligen,  subjektiv 
aber  (fttr  unser  KrkenntniavermiJgen)  notwendigen  Genetzmfiasig- 
keif  oder  Zweckmäwfigkeit  der  Natur  und  giebt  zu  Urteilen  .\nlaw<, 
welche,  als  hli««)  redektierende  Crteile,  einen  Anspruch  auf  Allgemein- 
gtütigkeit  und  Notwendigkeit  erheben  kSnnen.  (üeber  Phil.  Überhaupt, 
letxter  Ahechnltt). 

■)  Dm  NKhi-rc  in  A<li<;k(»:  Kanla  SyHtemalik  elo.  H.  1S2— ITI. 
^  DtBS  dtescT  Glaub«  itichi  vorhielt,  icigi  du  Ictxte  iiiivuli«nd«t«  W«ik 
Kaats.    Vgl  oben  S.  177  mit  Ann. 


3^  E.  AdickM. 

Iltr  Befnff  der  iibjekttTeB  Zve 
|iiiwi«j,  as  £e  Bidjifiii  own 
««Iter  dev  i»:^nÊ  der  objektire«  Zw« 
v«i>lM:  «îr  «I  des  «rgsandbea  X&tarpndiktn  ' 
nd  za  arcT  Erfcänmg  ^aabes  TManntzea  n  dlrf«a 
n  ■lii^o.  Awh  rnh  dioen  Begriff  hane  Kaat  biihtr  nebt  recht 
etwa»  aaxafangea  ptwawl-  Jetxt  wiid  aadi  er  ^qeiiei''  od.  «meit 
ta  mth  mât  wtma  zwdfelbaflea  Hetfcaoft  Tcnti^  za  der  Ebre  der 
Apfkriitlt  aad  Xotweodigfcett  zagebweea.  Eaaa  er  kda  kuaiülatiieB 
frmip  wtfTÔeu,  wo  Hast  eeb  naeh  Kaati  Jkaswbt  doeh  «odgiteBa 
«in  refab^ire*  sei  ihm  maehen.  Cad  waa  ihm  aa  objektirer  ADge- 
meingflltigkeit  al^fat,  das  wird  weit  enetzt  direh  ooe  gaax  bcwndere 
Ehre,  di«  ihm  zn  Teil  wird;  dareh  ihn  werden  Endzwecke  poataliert, 
weleb«  in  der  Natnr  ond  rennSge  ihrer  Geaette  rerwiiUiekt  wcxd^ 
Rod  m  kann  er  die  KUeke  Irilden  zwisefaen  dem  Gelnei  der  Natnr 
und  äem  der  Freiheit,  zwiaehen  der  magehineninfaBigen  Notwoidig- 
k^it  ond  dem  Vemnnftaystem  der  Teleohigie. 

Für  nnsern  Zweck  wichtiger  ist  die  Verbindnng.  die  Kant 
zwiiKhen  dem  B^jiff  der  subjektiven  Zweckmissigkeit  and  der 
Aetthetik  herstellt.  Er  gewinnt  dadurch  eine  weitere  Gmppe  ron 
aprivriscbeo,  abto  notwendigen  nnd  allgemeingOltigen  Erkenntnisiien 
nnd  konititntire  (nicht  nnr  wie  bei  der  objektÏTen  Zweckmässig- 
keit: regnlative)  Prinzipien  a  priori  f&r  das  GeffiblsrenDl^n.  Wie 
in  der  theoretischen  Philosophie  nnd  in  der  Ethik  sneht  er  aneb 
hier  das  Apriorische  festzustellen  doreh  dnalistisebe  Scheidung 
zwischen  Form  und  Materie.  Die  letztere  als  das  Empirische, 
Notwendigkeit  ranbende  ist  ancb  ans  der  Aesthelik  nm  jeden  Preis 
zn  verbannen.  Gemäss  der  Stellung,  welche  das  Gefllhlsrennögen 
einnimmt,  müssen  seine  Prinzipien  sich  gleich  fern  halten  von 
Erkenntnissen  and  Begehmngen.  Zn  ersteren  dflrfen  sie  nichts 
beitragen,  dSrfen  aber  anch  nicht  anf  sie  basiert  sein,  mttssen  also 
obn<f  alle  Begriffe  operieren.  Ebensowenig  dtlrfen  sie  andererseits 
mit  Bf^gebrangen  za  than  haben.  Die  Objektivität  des  Urteils  würde 
illusorinrtb  werden,  wenn  es  irgendwie  durch  ein  Interesse  getrttbt 
würde,  welches  der  Urteilende  etwa  an  der  Existenz  des  Gegenstandes 
nehmen  kannte. 

Das  schwerste  Problem,  anf  welches  Kant  am  meisten 
Muhe  verwandt  hat  nnd  welches  ihm  so  sehr  am  Herzen  liegt,  dass 
er  immer  wieder  darauf  zurückkommt,  ist  die  Frage:  wie  kann 
dem  Subjektivsten,  was  es  im  menschlichen  Geist  giebt,  dem 


Die  bewd^dto  Kriifte  tn  KtmtM  pliIlMopiilBelier  Entwicklung  etc     389 


G«rulil  (wtnii  «iieh  dem  G*fUlil  id  «'intT  ri-lcitiv  objfkii>-eU'n  Fono: 
(Ifrm  8eh(h)heit«£ffUiil)  Allguiut^'ingmiigkt.'tt  und  Notwendig- 
keit verliehen  werden?  Die  Lßmag  beHtebt  bekauntUeh  darin, 
àam  die  Scliönhcitsß^ifllhle  eingftgÜedert  werden  in  die  iie»indere 
Gattniig  von  LtuttgicfUblen.  welche  die  ßeubachtang  der  Mubji-ktiven 
ZireckmïMigktfit  in  der  Nutttr  in  nm  erregt.  Die  Urteilskraft  hatte 
in  der  theoTetiseheij  Philii»o|ihi<-  Ausebttonngen  nnd  Begriffe  mit 
eJnandcr  in  verbinden  (äeheiustiüiuiu!)  und  dadnreb  erst  t^kenntnisse 
tnstaßde  ta  briogen.  Diea  OeschUft  würde  sie  im  einzelnen  Er- 
fakmogsrall  nicht  voIibringcD  kHnneo.  drangtc;  sieb  ein  nneudliebeit 
Maoeberlei.  ventebicdi-o  bin  znm  vOlUgeu  Huugei  sllm&hlieber  Uebur- 
gSnge,  nn  die  Kinbildnugskrufl  und  dnrch  dio«e  nn  die  Urteilskraft 
heran.  Dasü  ea  in  Wirk  liebkeit  nicht  »n  ist.  erweckt  in  nns  I^ist- 
gL'fllhlL-  Uberban))!.  und  diejenigen  (iegenstünde.  welche  ganx  oigt-ntlieh 
for  diu  Bt-dUrfuisso  nnocrer  Urteibikraft  aogele^  sn  »ein  seheinen, 
enreeken  in  uns  die  MjieKiaseli  isthctitsebcn  OefUbli-;  iwlehc  Gegen- 
stände nennen  wir  daher  ichSu.  Sit;  weisen  eine  Einheit  in  der 
BfannigTalttgkeit  aof,  welche  Einbildnog^kraft  and  Verstand  nigleieh 
anrc^  und  an  ein  freie»  Hpîel  zwisohen  beiden  hervorbringt.  Die 
iihtiet;  AuffaMnng  der  Formen  schüner  Gegenstände,  ganz  fllr  sieh 
gc-nuranien  ohne  jede  RUckHicht  auf  eine  durch  daü  AnfTsKsi-n  etwa 
to  erwerbende  Erkenntnis,  ist  mit  LuHt  verbnnden.  Denn  eine  »olehe 
AofTafwang  vermSge  der  EinbildungHknift  kann  nie  geschehen,  ohne 
dasB  die  UrteiUikraft  diese  Forroen  wenigstens  nnabtiiehtlieb  mit 
ihrem  Vermügen,  AniichattungeD  auf  Begriffe  in  beliehen,  vergliche. 
Und  wenn  nnn  bei  dieser  Vergleiehnng  zu  Tage  tritt,  da»i  jene  Gegen- 
stände den  Erkeuntnisvcnniigen.  welche  in  der  reflektirenden  Urteils- 
kraftf  in  Spiele  sind,  besonder»  angcinesse»  und  im  Stande  nnd, 
zwischen  Ei ubilduiig^ kraft  und  Verstand  eine  Ober  das  Gewilhnücbc 
hioansgehenile  Ilnnuonie  bervorEobnugen .  &u  scheinen  sie  ganz 
besonders  fUr  die  Urteilskraft  ges«baffeu  zu  sein  und  erwecken 
dasjenige  Geftlhl,  welches  nl»  ästhetische  Lnnt  he/eiehnet  wird. 
Da  dies  GcfUhl  von  keiner  Materie  am  Gegenstund,  von  keinem 
laterese«,  also  auch  von  keinen  subjektiven  Anlagen  abhängig  ist, 
fODdero  nur  auf  der  nllgt-meiinji  menfchÜL-hcn  Kunstitution,  anf  dem 
geBetzmltMigen  Wirken  der  Urteibkraft  und  der  von  ihr  in  B4^'w<.'gUDg 
gesetzten  Geistesrenntfgen  beruht,  m  muss  l?(  notwendig  und  allgemein 
gnltlg  nnd  daram  aneb  allgemein  mitteilhar  m^'in.  Alles  dies  aber 
in  ganz  bcMmderem  Sinne.  Die  Allgf-mfinheit  entspringt  nicht  ana 
B^-griffen,  und  ist  our  «ine  subjektive,  weil  das  Geschmacksurteil 


300 


£  AdiekM, 


aof  das  Sal$da 


I», 


wet 
■b«r 
ÖT). 


da  Irtfciliwlin,  kû 

ilm  „en  htrnpiwh  ron  GBhigkeit  ftr  JcdcnDua.  «kar  aaf  Ojttfc 
pAcÄfte  ADgendsheif  an  f$  6^  Hit  Ben^  aaf  di 
^idrt  ea  aar  geaeral«  (wie  dk  faifiriaehno  aDe 
aaireraale  B«gdn,  weldK  l^tzterea  das 
daa  Betone  aid  aatennmart  oder  danuf  AmpnA  ma 
Ebeaao  utdieMotweadickeil  d«aQeaeluBaekiBrteili,ns 
Alt:  nie^t  dne  tlieoretiicbe  objektire  SotwendijEkeit,  wnafriori 
crkaaat  werdca  kaaa,  daaa  Jedenaaaa  diean  Wohlge&Ika  aa  dan 
nm  Btir  mIiOb  punnatee  Qetçeaatude  fllhlen  werde;  aadi  aûU 
eioc  (iraktiiebe,  wo  darefa  Begriffe  eiaea  retaco  VenanfrnDsM 
. . .  dieaea  WohlgeÛ]«n  die  Dotwendige  Fol^  eian  objektnrea  Gcaolaei 
iat",  aoodeni  eine  esemptariBefae,  d.  L  „etne  Kotwaad^fceit  d(f 
Briathani Bap  aller  Hn.-inein  UrteîL  wa«  wie  Beispiel  etaet  aOfpsaKineB 
Kpf^l,  dit;  mtio  na-fat  angvbi^a  kann,  angntchfii  wird."  AJao  keiae 
ipaMlikligeliË  Nutweudigkeit .  die  Met»  vu  liustiininteo  Bcgrifin 
nl>g(;leitet  werden  mm»,  ncndern  eine  «objektive  bedingte  (§  18)- 
.Da«  Oesckraadttarteil  »innt  Jedf^nmuiD  BeistimtDsag  an"  .  .  . . 
„Man  wirbt  am  jedni  Andern  Ueiattnunnn^.  weil  man  dazu  doen 
Gmnd  hat,  der  Allen  f^cmeta  iat"  (g  19V  aber  man  beoitst  keiae 
BeweiasrOnde  «  priori,  dnreh  deren  VornicUoDg  der  Beifall  turwoDgea 
werden  kltirate  (g  31).  —  Id  UknliehtT  Wi-iiic  sucht  Kant  ftr  anaere 
Urteil«  Ui>er  da»  Erhabene  Notwendigkeit  nod  AUgeaaeingBltigkeit 
beraaMZD|ireateD. 

Wie  iit^hr  es  ihm  anf  diese  beiden  Etgeiwebaften  ankomtnt,  ja 
wie  von  ihrem  VorhsndenR-in  nach  soiDcr  AnRicht  allea  abb&ofrt, 
tritt  an  vii;li-n  Stclk-n  klar  hi-rror.  So  bcat'lilicsst  »rr  in  §  2Ô  seine 
Exposition  dvr  iUitbi-tittchL-n  TrlHIe  mît  den  Worten:  »In  die«er 
ModnlitKt  der  X8lhotiei-b«D  Urteile,  niinlieli  der  angemapsten  Not- 
wendigkeit  derselben,  liegt  ein  Haniitmoment  ftlr  die  Kritik  der 
Urteilükraft.  l>eun  die  niaebt  ebLS  an  ihnen  ein  IVinrip  a  priori 
kcnnUich  und  hebt  sie  ans  der  cmpiriitcbeu  Psvehologie  .  .  .  .,  nn 
aie,  and  TcrtnittL-Ut  ibrer  diu  Urteilskraft  in  die  Klame  derur  xu 
stellen,  welche  Prinupieu  a  priori  zorn  Grunde  haben,  ul»  solche 
aber  «e  in  die  TrutBecendcntalphilofwpfaie  hinflberzuzieheB."  Von  der 
empiriaehen  Kxpoiiition  dietier  Urteile,  wie  z.  B.  Borke  nie  vergebt 
hatte,  denkt  Kant  nur  gering.  Man  mag  mit  ihr  „den  Anfang 
machen,  am  den  .Stoff  zu  twiner  liSfaeren  Unienuchung  herbeiinacbaffen." 
Aber  diese  letztere,  die  transecendeataleKrCirteruag,  ist  die  dgeotliclic 


i 


IMe  b«w4K«id«ii  KMk  b  Ksnt*  pbHosoitliiscfccr  RntwieUnnjc  cle.     391 

Aufgabe,  mit  ihr  beginnen  die  Bcbwierigkt'iten  eret.  „Wenn  ein 
Urteil  «ich  sfllMt  (tlr  allg<>iiictngUl%  anfigicl>t  nnd  atiio  auf  Not- 
wendigkeit in  »eiucT  Bi;bau]ituiig  Anspruch  macbt,  ....  ho  wir« 
e«,  wenn  man  einem  solebi'n  L'rteile  dergleivbt^n  Aiupruch  tngesteht, 
nngereimi,  ihn  dadurch  zu  rechtfertigen,  das»  man  den  Urnprung 
lied  TrteilH  pxychologiiicb  erklUrt  Denn  man  wtlrde  dadan-h  S4.-itiur 
cigeneu  Abeivht  «ntgcgen  Iiandelu,  und  wunn  die  venrncbte  Erkiftning; 
voUkomiiR-n  gelungen  wilre,  »o  \vUrdu  sie  beweixvn.  datt»  du»  Urteil 
anf  Notweiidigkfit  i<>chk-cbtetdingH  keinen  Am^pruch  machen  kann, 
ebRD  darum,  weil  man  ihm  ««inen  empiriscb«n  Ursprung  naebweiwtn 
kann"  (Ueber  Philosophie  Überhaupt,  vorlctüter  Abschnitt.  Si-hlus* 
des  Anhangs  zn  §  21"  in  der  Kr.  d.  L'.).  Für  Kant  selbst  stehen 
dMhalb  Jen«  tniD88eeDdenta1cu  Leietangen  darchaim  im  Vordergrand 
Ac»  Interei>Kfs;  ihnen  knmmt  nach  seiner  Meinung  nach  die  grüMtß 
Hc-dentong  ku.  Die  vielen  eingetttrenten  feinen  pHyebologbohen 
Betrachtungen  «ind  fltr  ihn  Nebennerk,  während  man  heutzutage 
gcnei^  ist  oder  Wüuigiiteu!)  geeeigt  sein  sollte,  das  Vcrhältnia 
umzukehren.    t'Ur  Knut  ist  die  llanptoaefac,  daw  er  neue  flynlhetisehe 

I  Urteile  *  priori  entde-ckt  hat  a»d  zwar  die  letzten,  die  der  Kon- 
ititation  untiereH  fleidtea  nach  noch  fehlten,  dan»  aUn  daa  altgemeine 
Problem  der  Transscendentalphilodtophio  jetzt  völlig  gelOet  ist  (§i)6). 
Waa  diese  Seite  der  Untersuchung  betriRt,  mnan  die  Kritik  der 
Urteilskraft  sich  nach  seiner  cigeoeD  Amsage  (am  fichluR"  iK-r  Vor- 
redcj  auf  die  strengflte  Prllfung  gefaüt  machen.  Uinsichtllch  de« 
übrigen  Inhalts  bittet  er  nm  NuchfichtJ) 

Aach    dai<    ftlhre    ich  Nehli««^)ich  noch  r.nr  Re^ilütignng  meiner 

,  Ansicht  an,  da«!  Kaßt  ebenso  wie  in  der  Kthik  aaeh  in  der  Aesthetik 
sttinen  Gedanken  das  systematinche  GerUst  der  theore- 
tischen Philosophie  aufdrängte.  Auch  in  der  Kritik  der 
UrteilPkraft  giebt  ef  Klenientarlebre  und  Met boden lehre,  Analytik  and 
Dialektik,  trans^cendentale  Deduktion  und  Antinomie,  sogar  eine 
Art  SebeniatifmuH  tauebt  anf  (g  59);  und  wie  in  der  Kritik  der 
reinen  Vernunft  der  transscendentale  Idealisnin»  ans  allen  Ver- 
wirrungen der  Dialektik  heraushilft,  so  tritt  auch  hier  eine  Art  de« 
Idealismus  als  rettender  Engel  auf:  ,.Der  Idealiamas  der  Zweek- 
nftsgigkeit  der  Nator  sowohl   ahi  Knnst"  (§  58).     Bier  wie  in  der 

■)  IKmc  AnHMiisKen  Kaatt  melMn  et  xaglekh  wwiSfIkh,  b  wbier 
Aenbetlk  dJe  Tliurie  de»  ApriorisBoa  ia  cten  Vtaiergrmä  m  WtÜta.  tian 
Mkhc  TIiMirie,  ik  SelbiUwe«!:,  Uti«  In  enter  Ude  |ia}-cliolo(lM9be  L'dIcc- 
Hehinif«ii  f«(tird«rt. 


892 


ETAillakfls, 


Ktliik  hat  «lue  Bolcbc  erawnngene  ITcbcrtragnng  zur  Vommtsetznug, 
ilatfs  Kaot  von  der  Ucboriwiif^iig  durchdruo^D  war,  die  Uoter- 
sutfbuDgeu  aller  drei  Kritiken  bewegten  Hieb  durebanetii 
derselhen  Richtung,  daee  er  eich  bewuest  war.  eine  Haupt* 
tendenx,  die  ratioDalifüsche.  durchdringe  nod  beseele  8«tD 
gCflHiDtcs  Pbilosophiervn  und  mache  daran»  einen  eiabeit- 
Iteheo  Organism  as,  dessen  versebiudenc  Tel  tu  iiatnrge- 
mäRS  dieselbe  innere  Struktur  aufweisen  mllssten.  In  g  öS 
hexeii-hnct  er  sogar  sellMt  seine  l'heorie  aU>  eine  rationalistische. 
_Man  kann  das  Prinzip  dvs  GctMhmaoka  entweder  darin  seteei, 
dass  dieser  jiHierxeit  Dach  empirischen  BcBtinimnnp>{*rUnden,  und 
also  naeh  solelieo,  die  nur  a  posteriori  durch  Sinne  gi'p.'ben  werde», 
oder  man  kann  einrSonien,  da8s  er  ans  einem  Grnude  a  priori  urteile. 
Dan  tJHtere  wäre  der  Kmpiriümnii  der  Kritik  des  Uesehmacka .  das 
Zweite  der  Itationalisnins  derseUH^n,"  lleim  Itationalismntt  unter- 
scheidet er  sodanu  weiter  den  Itealismus  der  Zweckmäseigkeit  und 
de»  Idealismus  dcrselbeu.  Für  des  letzteren  erkliirt  er  sich  selbst 
Man  darf  auch  nicht  etwa  gegen  ineine  Ansieht  den  Umstand 
geltend  machen,  dasa  Kant  in  §  RO  seihtet  bekennt,  eine  Wissen- 
scbsft  des  Schonen  gebe  es  nicht  und  k{(nne  es  nicht  geben. 
Zn  dieser  Behauptnng  zwingt  ihn  einmal  die  Rücksicht  daranf, 
dass  die  AUgenieingtlltigkeit  und  NotAvcudigkeit  der  ästhctiseheoi 
L'rtcile  eine  nnr  subjektive,  keine  objektive  ist,  dus»  die  letzteren 
besonders  mit  ItegrifTen  nichts  zu  tbun  hnhen  dürfen  nud  also  anefa 
keine  eigentliche  Erkenntnis  liefern  kfinnen.  Zweitens  hlltte  er 
aodenifalbi  die  Einteilnog  der  reinen  Philosophie  jn  theoretische 
und  praktische  aufgeben  mllsacn,  die  ihm  seit  langer  Zeit  selbst- 
verständlieh  war.  Daher  lässt  er  die  Urteilskraft  „keiner  Doktrin, 
sondern  bloss  einer  Kritik  ftthig"  ßcin,  y:ugleioh  soll  aber  dieftc 
^Kritik  statt  der  Theorie  dieaea*'.  Die  Prinzipien  der  Urteilskraft 
können  qim  Nothfalle  jedem  von  den  beiden  [l'eiIeD  der  reines 
Philawphie]  gclegentlieh  angeschloasen  werden^  »'Vorrede  rnr  Kritik 
d.  IL;  L'eber  Pbilofi.  Ubcrh.,  letzter  Abaehnitt).  Aus  dem  Geständnis 
Kanta  in  §60  lassen  steh  also  kein«  weiteren  Folgerongea  ziehen. 
Trotz  desselben  bleibt  die  Kritik  der  Urteilskraft  ein  wesentlicher 
Teil  der  Transseeodentalphilosophie,  d.  h.  der  Philomplij«.  welche 
ihr  Ziel  im  Nachweis  synthetischer  Urteile  a  priori  sieht 


Wir  stehen  am  Schtaas  der  ErOrternngen  Ober  die  WiaseDS- 
eeite  des  Kantischen  Systems.    Als  das  einigende  Band,  welchef 


Die  bewftg«n<)eD  K^n«  Ib  Kisia  |>blloMplilscher  Enlwkkluiig  «tc.     ^93 

lie  einxeiiicu  Teile  uneiuHiider  ȕhlicwt,  hut  sich  diu  alk-n  gcmcin- 

le    ration n I ÎRtii>ch<-   Ten<!eii7.   hernniigefil^lh.      In   A^r   Krkenntiiifi- 

one  wii^  in  der  Nnturj>bilo9opliie,  in  der  praktittcbHn  l'bilo»Miphie 

rie  in  der  Acttthvtik:  Oberall   geht  KudIh  Streben   in  erster 

Aaiv  duriiuf  ho»,  diu   vorhandenen  uiiriorischen  Erkeiiot- 

lisse    voIlïUhlig   zu   entdecken,   ihre   AnaprDche   aof  Not- 

rendi^keit  und  AllgemeingHltigkeit  uIr  berechtigt  sn  er« 

Feinen    und   eiidlieh    ans  den  zerstreoteu  Kiementen  ein  in 

kieb   geschloBsenes  äystcm   zu   bilden.    Wir   iiind   aber   nach 

bieht    am    Scbluss    nnserer   Bvtracblungen    llberhau[it.     Denn   der 

luensMeite  gegeiiUbi-r  »teht  als  gleichberechtigter  Gegeopol  des 

Systems  Beine  Gtauben^seite. 

n.   Die  OlaubvnHKeK«. 

Die  GlaaboDüseite  tHt  nicht  etwa  ermt  nachtrXglivb  in  dan 

ïystem  hiDeingenummen,  am  bümn  Zungen  Gelegenheit  m  An- 

riffen   xn    nehmen   und   xerstCrende  Wirknn^n   zn    rerhllteii,   die 

nderofallH   etwa  die  Dialektik  ftlr  Helikon  nud  Meral,  /ncht  und 

Ute  Sitte  hätte  hal>pn  k'rnnen.     Wir  nahen  rielmelir  oben  (& II  biii 

0),  wie  gewiwM'  Spekulationen  halb  ethischer.  Iiail»  religiöser  Katnr 

»n    vornherein  Kaut«  lutercas«   gehr  in  Aui^pruuh   nehmen,   wie   er 

L760    darau    veriweifelt,    ihnen    einen    sicheren   wiseensebafllJchea 

Intergnind  in  veiwhaffen,  wie  er  1770  die  aufgegebenen  Verenehe 

rieder  anfnimmt.  aber  auch  dieiimal  ohne  bleuenden  Krfolg,  wie  er 

chlieK^licb   in   der  rOlligen  Trennung  des  Wimens-  nnd  Olanhen^ 

L'bietes  die  einzig  »och  mißliche  Rettung  sieht.    Wenn  er  also  in 

1er  Dialektik  niederriß,  so  that  er  es  von  vornherein  mit  der  festen 

Ibtiieht,  an  anderer  Stelle  —  und  »war  dauerhafter  —  wieder  anf- 

gbanen.     Um    die»   zu  kOunen,    kxt   ea  n{>tig,   dort  3tn    vemiehteD. 

lit  fast  gTfl«!tierem  lieehte  kannte  man  deshalb  sagi-n:  die  Dialektik 

der  Glanltenitseite  WL'gen  da,  als   umgekehrt:  diese  wurde   um 

willen  hinzu  erfunden,  um  etwaige  nachteilige  Folgen  der- 

m  verhilton  oder  wenigstens  »hziischwäehen. 

l-^  kann  natnrliiïh  nicht  meine  Aufgabe  sein,  hier  auf  alle  die 

rivatmeinnngeD  einzagehen,  die  Kant  über  die  Dinge  »n  sieh  hatte 

gele^ntüeh    äufiserte.     Hie  gebHren  nieht  zum  Syatenu     Mioh 

btereasiert  hier  allein,  was  er  von  den  transzendenten  Six-knlationen 

eh  in  Seiner  kritiecben  Zeit  noch   iUr  rcttbnr  hielt,  —  uatUrltcb 

Ir  reitbar  nicht  in  Gestalt  von  theorctisehen  Vemunftideen.  sondern 

der  Form  praktischer  Poetnlate,   oder   mit  anderen  Worten:  wie 


594 


E.  Adlekea. 


er  in  flein«iD  System  die  religtSRe  (genstier  dii>  thf^iatisehe)  Welt- 
»»»■hauaii^  ZQ  si'htitzcD  und  neu  zn  iK^^rUnden  aucbt.  Er  ^nppiert 
Hviui-u  OluulifUHsebittz  mil  dîo  hi-idcn  .Satze:  es  ist  t-Jii  Gutt,  dii-: 
Seele  ist  nnglerblicb.  Beiden  znin  Uiitergmiidc  dient  die  Idee  der 
tnuiiscendf^iitalen  Freibeit  nnd  ihr  Krkr-nntiiiii^rand:  di^r  kate^riflche 
Imperativ.  Norm  sind  bei  Kant  Dicht  zwei,  sondern  drei  PoRtalate, 
obwob)  seine  Vorauttactzaut^D  i'igentlicb  nur  auf  Ewei  Itriten.  Man 
moss  wobi  mit  Lna»  unucbmvn,  er  „babv  fSr  die  AvoML^licbki^it 
diT  DrcizabI  »e\\>9l  eine  gewisse  Vorliebe  gebabt^;  e»  eobi-iue  das 
Bestreben  dureh,  „den  neuen  C>Iaul>en  »n  das  Scbema  des  ebrist- 
liebeD  Katecbisnius  anzn passen^.')  ttott  ond  fiiM'IennnHterhlîcbkeit 
wird  als  dritti'S  l'ustnlat  das  eine  Mal  das  bbebHte  Out,  das  andre 
Sfai  die  Freiheit,  dann  wii-dur  die  intolligibte  Welt  oder  das  fieich 
Gottes,  eiuuial  »iK-b  der  GInnbc  an  die  Tngcnd,  d.i.  die  Hoff- 
nung auf  die  Venvirklieboug  nnsercr  sitüicben  Aufigabe  sur  Seite 
gestellt-)  Docli,  wie  gefutgt,  gegrtlndeter  Anlass  iit  eigentlicb  nur 
3tn  zwei  Foiitulaten  vorhanden.  Die  trannwendentalp  Freiheit  nament- 
lich wird  an  den  Iiei  weitem  meisten  Stellen  nicht  als  Postulat, 
nicht  als  Glaubensartikel,  sondern  alH  Fakttun  bingeiitellt.  Z.  B.  beiaitt 
V«  in  §  91  (2)  der  Kritik  der  Urteilitkr.:  Es  „findet  »ich  sogar  eine 
Vernunftidcc  unter  den  ThatÄacben;  und  dax  iat  die  Idee  der  Frei- 
heit, deren  KcalilSt,  als  cinor  besonderen  Art  Ton  Knii.saIiTSt,  sieb 
durch  praktische  Gesetze  der  reinen  Vemnoft.  nnd  dienen  gemftss 
in  wirkliehen  Handlungen,  mithin  iu  der  KrTabniDg  darthun  Ittsst  — 
Die  einzige  unter  allen  Ideen  der  reinen  Vernunft,  deren  Gegenstand 
Thataaebe  ist  und  nntt-r  die  Hcibilia  mit  gerei-bnet  werden  mnsa." 
Achnlieb  in  der  Vorrede  zu  der  Krit.  d.  pr,  Vem.:  „Der  Begriff  der 
Freiheit,  sofern  dessen  KealitJlt  dorcb  ein  npodiktiwhes  Gesetz  der 
praktischen  Vemnnft  bewiesen  ist,  macht  den  ScblnxRsiein  von  dem 
ganzen  Oel>i(ade  eines  Systems  der  reinen  Vernunft  aus,  und  all« 
andere  Begriffe  (die  von  Gott  nnd  UnsterblieUkeit)  schUessen  sich 
nun  un  ihn  au  und  bekommen  mit  ihm  nnd  dnrob  ihn  Bestand  und 
objektive  IJeaütUt.  d.i.  die  JlBglicbkeit  derselben  wird  dadurch 
bewiesen,  dass  Freiheit  wirklieb  ist;  dejin  diese  Idee  nflenbart 
aieh  durebs  moralisehe  Gi>s<<tz.  Freiheit  ist  aber  aneh  die  eioxtge 
unter  allen  Ideen  der  spekulativen  Vernunft,  wovon  wir  die  Mllg- 
Uehkcit  a  priori  wissen,   ohne    sie   doch    einzusehen,   weil   sie   die 


É 


Kut«  Slellunfc  in  d«r  Goadilobic  des  Konflikt*  iwiiclion  GUabea 
uoil  WbMB.   18SI.  S.  IT. 

*)  ElDsalae  Nuhwtlae  M  Laas.  8.  IT— IS. 


Di«  beveitciHlea  Ktätt«  In  Ruts  iikQonophischor  Eatwieklnng  «Ut.     395 

Bcdiopuiifr  d«8  nioniliBchen  Gf«ctz«i  ist,  wolcheg  wir  wuseo."  Ganz 
ID  aentt-lbon  Weise  wird  dnnn  im  Werk«  m-1hst  so  vii;1ci)  Stollen 
TOD  lier  Fn-tbcil  rIa  oiDem  direkten  oder  (darcti  das  8iUeDfc«etz 
vennittcrlten)  indirekten  t'akttim  ^eaproehe«,  das  eine«  Beweises 
eigcntlicli  ni('ht  Iwdsrf,  eben  bo  wenig  wie  andere  Fakta.  In  der 
Kritik  der  reinen  Vernunft  freilich  nnd  in  d»r  Grnndlegnng  nur 
Metapliyeik  der  Bitten  ist  Kant  Docli  nieht  dieser  AnsiebL  Dovli 
davon  bei  anderer  Oelegenheit! 

Dan  Paktnm  der  tran»acendentaleD  Freibeit  gehijrt 
daher,  an  und  ftlr  »iofa  bctraebtct.  snr  Wissensseite,  nicht 
lor  GliLnb«ni)Hvite  des  Systems.  Es  bildet  aber  zugleieb  die 
Gmodluge  aneh  Air  die  letstere.  D<-iid  aus  ihm  lassen  sieb  die 
beiden  et-hten  priUttiBohen  Postnbil«  ableiten.  Znr  Vermittlnng  dient 
der  Begriff  den  höchsten  Gutes.  „Die  reine  praktiiiche  Vernouft 
sacht  7.U  dem  l*raktiseh-Bedin^en  (was  auf  Xeignnj^n  nnd  Natar- 
bedUrfnis beruht)... die  unbedingte Tutalitttt  desGegeDtutandcRder 
reinen  praktischen  Veninnft.  onter  dein  Namen  de«  höehstcn 
Gnts"  (Kr.  d.  pr.  Vera.  2.  lîiich.  I.  HptBt.  K  194).  Dasselbe  besteht 
in  der  G lUek Seligkeit  rerbnnden  mit  der  Würdigkeit,  glllekeelig  zu 
sein.  Ttigend  allein  ist  zwar  daa  obente  Ont,  „ab«r  noch  nieht  das 
ganze  Qnd  vollendete  Gut,  ala  Gegenstand  d^  HegebningsvernifîgeDS 
vernünftiger  endlieber  Wesen:  denn,  nm  das  2D  Rein,  wird  aneb 
Glückseligkeit  daicu  erfordert,  tind  zwar  nicht  bloss  in  den  par- 
teüacbeu  Augen  der  Person,  die  sich  selbst  znm  Zwecke  macht, 
sondern  selbst  im  UrUrile  einer  uu|>arteiiselieD  Vernunft,  die  jeao 
Oberhanpt  in  der  Welt  alo  /week  an  sieh  betrnehtcC  Denn  der 
GlUeküeligkeit  IwdUrftig,  ihrer  auch  wHrdig.  dennoch  aber  dersellten 
nicht  teilhuflig  zu  stnn.  kann  mit  dem  vollkommenen  Wollen  eine« 
veruHuftigen  We8«n9,  welches  xagleieh  alle  Gewalt  hatte,  gar  nicht 
znsammeu  bestehen."  Diese  mit  Notwendigkeit  [Kistuliert«  Gldek- 
fleligkeit  nmas  nun  alter  in  geuaneater  Proportion  «ur  Tugend  stehen. 
Die  rollendete  GlUekseiigkeit  setzt  also  vollendete  Sittlichkeit,  d.  i. 
Heiligkeit  voraus,  ist  aber  zugleich  aneb  ihre  praktisch-notwendige 
Folg».  Daß  höchste  Gut  ist  deshalb  der  notwendige  höchste  Zweck 
eines  moralisch  bestimmten  Willens,  »ein  |.praktiBcb-sfbkebtliin- 
uotworidiges  Objekt".  Das  SilteDg«s«tz  gebietet  girradczu,  die« 
höchste  Got,  welches  also  meine  eigne  Glückseligkeit  (freilich  nur 
proportiona!  meiner  Tagend)  einschlieast,  „mir  znm  letzten  G^eo- 
stande  alles  Verhaltens  za  machen"  (Ebenda,  2.  Hauptst.  0.107—199, 
aSS— Ä34,  241—242).    Ja!  am  ächlms»  de»  §  87  der  Kr.  d.  U.  geht 


396 


t.  A  dickes. 


Kant  Mgar  to  weit,  xa  behnaptvii,  mau  kitno«:.  „üfaoe  vtnvn  der 
tuorulischeo  Giwinniing  widerfohnrnden  AhUrn^h"  nieht  dus  hOchvte 
(«nt  ftlr  nichtig  erklären.  Kh  ist  t»i>daaerlich,  wie  »ehr  Knut  hier 
den  Prinzipien  acinor  Moral  nntrcn  wird,  wie  er,  der  bo  fiehr  aar 
strrngHte  Itciinlieit  dor  Griindsätzi*  und  Ati«M-tiuidnii^  nllec  EnijiiriM-h- 
MatcriellcD  girdruugea  hittte,  den  ganuiu  UlUcksoligkuiUHi-hwiudi:! 
doeh  Bchlitaelieh  wieder  zum  llinteqifôrteben  berciollMt  und  so^ar 
80  weit  gebt,  Aue»  er  den  Gedanken,  Sittlichkeit  sei  nioht  in  sieh 
selbst  gennç,  sondern  bedürfe  noch  einer  Uiuseren  Ilelflhnnng,  es 
einer  notwendigen  Vemunnidee  maebt  Dasn  Kant,  der  Mao»  di« 
kategurischeu  lnipt.Tfttivs,  üki  scliroilhlieh  enden  konnte,  ist  für  mich 
stetH  (.-in  diarakleristisehefi  Beisj^el  nienttchÜeber  Schwache  gewesen 
nnd  ein  Beweis  dafUr,  wie  gross  unsere  UnfUhigkeit  i<t,  »an  VnrHOii- 
Betxnngen  die  nfltigon  Folg^rruDgcn  zn  neheo  nnd  Gedanken  nner- 
Hchrockcn  aud  konsequent  ta  Ende  zu  denken,  itobaid  itie  gewissen 
HerïenflbcdBrfnisseu  and  innersten  Neigungen  und  Wflnschen  die 
eiehere  Grundliige  zu  entziehen  drohen. 

Nnchdem  so  das  höchste  (int  aU  notwendige«  Objekt  der 
praktischen  Vernnnfc  erwiesen  ist,  bat  Kant  leichtes  S]>ieL  Die 
oberste  Bedingung  des  höchsten  Gutes  ist  „die  völlige  Angemessen- 
heit der  (ii-sinnan^en  znm  maralisehen  Gfisetxe",  d.  b.  ^lleili^keit, 
eine  Vollkoinmt'uhfit,  deren  kein  vernünftiges  Weecn  der  Sinnenwelt 
in  keinem  2eit]tuukte  »eine«  Daseins  ßibig  iit."  8ie  kiiun  viclniefar 
„nnr  in  einem  ina  UnendJîelte  gehenden  Progressne  xo  Jener  völligen 
Augemvssvubeit  angetroffen  werden".  Kin  w>ieher  wiedernm  ist  nur 
uiOglich  bei  Voraussetxung  von  Seelennusterblichkeit.  —  Der  7m- 
samnienhang  /.wischen  Sittlichkeit  und  einer  ihr  proportionalen 
OlUokseligkcit  ferner  ist  durch  den  miwhaniscben  Maturlanf  in  der 
Sinnenwelt  in  keiner  Weise  verbürgt  odor  auch  nnr  wabrflchcialioh 
gemacht.  Dm  mornliwhe  Gesetz  Alhrt  daher  zwi-itens  „niieigen- 
nlluig.  ans  blosser  nnparteüscber  Vernunft",  auf  die  Annahme  der 
Existeni  tlottet  Und  zwar  Gotte«i,  als  des  Weltnrbebers  von  höchster 
Vottkommenbeit.  als  des  allgegenwärtigen,  ewigen,  allniäehtigcn, 
allwissenden  etc.  (Dialektik  d.  Kr.  d.  pr.  Veni.  '2.  llsnptst.  Absclin.  IV, 
V,  Vn.  Kr.  d.  U.  §  87>.') 


')  At)irciehend  l>uiot  der  UortcrbKclikpitibcwob  In  der  Kritik  der  i«hi«i 
VentunR,  B  S.  M9  uud  Hv,  («tntt  Kr.  d.  UrtuüNkr.  §  Dt  vurleUhi  An».  Dagepai 
I M  (BlwDdB,  Antug  d«  drltt«ii  AbMtM*}  sckelni  mit  der  Kr.  der  pntkt  Vera. 
Vibtniiamaiamco. 


i  iHfrtfnde*  Krilite  la  Kants  pbdlMophi>eli«r  Eulwkkhim  eto.     30^ 

Um  dwtif.  beiden  PoittnUte  gmppîert  uch  das,  nan  nacb  Kant 
allein  Religion  genannt  werden  kann:  die  SKtze  ociuer  Morut- 
theologti'.  In  dem  Namen  der  letzteren  liegt  sclion.  daas  nlle 
rvligiS^eu  Ideen  eich  auf  mornliwticii  nurbiiiien  mlli><<«-n,  und  nur 
Won  luiben,  wenn  auch  ihr  letzter  Zweck  wiederum  moraliseh  ist 
nnd  in  der  Itessemn^  der  Menwlien  beatebl.  Religion  ist  niebts  ab 
pKrkeimtniK  ulier  Pflichten  aU  gOttUchcr  Gebule,  nivlit  hI»  Sanktiuueu, 
d.  i.  willkUrticlier,  fUr  eich  seihst  zufHlhger  Verordnangen  eines 
fromden  Willens,  sondern  als  wesentlicher  GcAetze  eine«  jeden  freien 
Willens  Air  sich  selbst,  die  aber  deiinoeb  »U  Gebote  deB  hiichnten 
Weoens  aogcBeben  werden  mtlstien,  weil  wir  nur  von  einem  moraliscb- 
vollkommeneD  (heili^-n  und  gUtigen).  zugleich  aueh  allgewsltigen 
Willen  das  hOehule  Gut.  welches  zum  Gej^eu^itunde  unserer  Be- 
Btrebuog  ku  ectxen  nns  Ans  moralische  Gesetz  znr  Pflicht  machte 
Bod  slso  durch  Uebereinstimmung  mit  dieHem  Willen  daxu  un  ge- 
langen hoffen  können^  (Kr.  d.  prakt.  Vem.  K.  232— £}:)).  Ztmäebet  Ut 
der  i'mfang  dieser  Moralthoologie  nur  gering.  Koch  in  der  Kritik 
der  praktiseliOD  Vern.  (S.  28G— 237)  heiast  es  in  einer  Anmerkung: 
Gott  „ist  der  allein  Heilige,  der  allein  fi^-lige,  der  allein  Weise. 
Kach  der  Ordnung  [dieser  Begriffe]  ist  er  auch  der  heilige  Gesetzgeber 

'(and  äcb{)pfer),  der  gUtige  Kegierer  (ond  Krhalter)  und  der  gerechte 
Ricbter.  Drei  Eigensehaften,  die  Alles  in  sich  enthalten, 
wodnrch  Gott  der  Gegenatand  der  Religion  wird,  and  denen 

rangemesseu  die  metvphysixchcD  Vollkummeubeiten  xieli  v<m  »elbst 
in  der  Vernunft  hinxufügen.'*  1792  ging  Kaut  abiir  weiter  OJid 
suchte  in  der  r.Heligioa  innerhalb  der  Grenzen  der  blosaeo  Vernunft" 

|Beine  Moral  théologie  ganx  parallel  dem  christlichen  Offenbarungs- 
i;lauben  aaezagestalten.  Angeblich  entwirft  er  xnnäcbüt  ganx  aus 
freier  Hand  das  System  seines  Vcmunftgliiubeus  und  untersucht 
dann  uachtrllglieh,  wie  sich  Bibel  und  Kin-heiighuibe  d:izu  verhalten. 
In  Wirklichkeit  hat  er  natflrlich  die  cimelucn  K;ti<'eliiiiimui!i<tUeku 

I  Torgenommen  ond  festgetitellt,  was  sieh  vom  philosophischen  Hlnnd- 
pnnkt  aus,  wenn  auch  mit  Unideutaug«n  nnd  einigen  Verrenkungen, 
halten  huse,  was  nicht 

Noch  einige  AVorte  Über  da«  Fundament  de«  Gebäudes:  den 
moralischen,  praktischen  Glauben!  „GUiabe  (als  habitas,  niebt 
als  actna)  ist  die  moralische  Denkungsart  der  Vernunft  im  f^rwuhr- 
balt«Q  desjenigen,  was  ftlr  das  theoretische  Rrkennliiis  nnzugilnglich 
ist.  Ei  ist  abto  der  beharrlicbe  Grundsatz  des  Oemllts,  das,  was 
xor  Hflglifihkeit  dea  hOohst«D  moralischen  Endzwecks  als  Bedingung 


fi.  Adickes, 


TOUUUKtisctzen  uotwewdig  ist,  wegen  der  Verbindlichkeit  su  demaclben 
als  wabr  aiiiunebmeiL  Er  iflt  ein  Vertraoen  anf  die  VerhcieBong 
des  moralischen  Ocftetzeit:  aber  iiiclit  als  eine  eoletie,  die  in  dem- 
selben enthalten  ist,  sondern  die  icb  hiiieinlege,  and  >:wnr  aiui 
morslisi'b  binrcicbentlem  Grande"  (Kr.  d.  UrteJIaltr.  §91).  Die  Po«itntate 
sind  iiueh  Kant  theuretiseho,  »In  solche  ab«r  aicht  erwei»liebe 
Sätze,  eofern  eie  eineni  a  priori  onbedingt  ^Itenden  praktiseben 
Gegetie  nnKertrenolieh  anfaüngen.  Sie  „sind  nicht  theoretische  Dog- 
mata, sondern  Voranitaetznn^en  in  DOtwendJg  praktifwher  KUek- 
BÏcfat,  erweitern  also  Kwar  daa  spekalative  Erkenntnis  nicht,  geben 
aber  den  Ideen  der  Hpkulativon  Vernnuft  im  allgemeioen  (ver- 
uiittvlst  ihrer  Beziehung  auf  das  Pnikti»che)  objektive  IteaUtüt  und 
berechtigen  sie  zn  Begriffen,  deren  Jltfglichkeit  aoeh  nur  so  be- 
haupten sie  sieh  Aonnt  niebt  anniaKüen  ktinnte."  Sie  postulieren  nieht, 
me  die  matbematJKchen  Pustulate,  die  Möglichkeit  einer  Hand- 
lan^r,  sondent  .die  M^liohkeit  eim«  Gegenstände«  {Ootte«  oad 
der  Untiterbliehkeit  der  8e4-le)  aas  apodtk1i»eheii  praktischen 
Gesetzen,  algo  nar  zum  llehnf  einer  praktischen  Vernnuft;  da  denn 
diese  OewisBheit  der  postnlierten  Möglichkeit  gar  nicht  theoretiach, 
mithin  sneh  nicht  apodiktisch,  d.  i.  in  AnHehnnç  des  Objekts  erkannte 
Notwendigkeit;  üoudem  in  .\E.iehung  des  .Snbjekts.  zu  Itefnlgnng 
ihrer  objektiven,  aber  praktischen  Gesetze  notwcudige  Annehmung, 
mithin  blos«  notwendige  Flypothesi»  ist"  (Krit,  d.  pr,  Vcrn,,  S.  220 — 21, 
238,  23—24  Anm.).  Die  in  den  l'o!>tiilaten  vorliegende  Notn-endigkeit 
beruht  anf  einem  Hednrfnia,  nicht  auf  einer  Pflicht  „Denn  es  kann 
gar  keine  Pflicht  geben,  die  RsÎKtenz  eines  Dinges  anxanehmen,  weil 
dieses  bloss  den  tbeoretiscben  Gebrauch  der  Vornunft  an^ht"  (Ebd. 
S.  226).  Die  Ideeu  ron  Gott  und  Unstorbliehkeit  sind  auch  nicht 
etwa  B^-diiignngen  des  moraliwhen  Gesetzes  selbst,  „sondern  nur 
Bedingungen  des  notwendigen  Objekts  eines  durch  dieses  Gewtz 
bestimmten  Wüleus,  d.  i.  des  bloss  praktischen  Gebrauchs  unserer 
reinen  Vernunft:  also  künnen  wir  von  jenen  Ideen  uneh,  icb  will 
nicht  blo««  sagen,  nicht  die  Wirklichkeit,  sondern  auch  nicht  e-inma] 
die  Möglichkeit  za  erkennen  nnd  einiusehen  behaupteiL  Gleich- 
wohl aber  sind  sie  die  Bedingungen  der  Anwendung  des  moralisch 
bestimmten  Willens  auf  sein  ihm  a  priori  gegebenes  Objekt  (das 
höchste  Gut).  Folglich  kann  und  miiss  ihre  M{>glichkeit  in  dieser 
pr  11  BeKiehnng  angenommen  werden,  ohne  sie  doch  iheo- 

trkrnnen  und  eiuKUsehen"  (Kbenda,  S.  S — (1).     .\her  selbst 
Undung  durch  den  Begriff  des  hJk'hsten  Gates  scheint 


1 


Di«  bnrcfitBilcti  Kraft«  in  Ktwta  pküiMopliiscier  Eatwicklnn«  eto.     'i9Ö 


I 


es  Dscb  einer  npäteren  Stelle  (S.  261 — 263)  nickt  weit  ber  xn  aein. 
Dir  |i:ciii&K«  Gndet  noflorc  VerDimd  m  zwar  iiDmK-;ticIi.  ilir(<rKGit8  ein 
proportionales  Vi^rtiUllnix  z>vi»i'k<.-ii  Sittlivlikt^'it  und  GlUeksi-ligkcit 
DBcii  dem  hloown  Natiirlaiife  begreiflick  7.a  niackf^n,  knnu  aber 
andererseite  die  tkatdÜckliHx-  rnniSgliobkt^it  i^ines  »olokeo  Zarainnion* 
haiifcs  anoli  uiobt  bt^wciiitin.  d.  i.  »uti  objt>ktiveu  GrtlDdeo  binrcicJM^nd 
dartknn.  Es  scki-ist  also,  ala  »ebwubc  dvr  rciue  Vvnianft^lanbe  in 
der  I.aft.  da  t-a  doob  weuigviuus  uls  uiö^Uek  »Igegvben  werden 
mniw,  dmu)  der  Natiiriaul'  »oboii  in  dioHeiii  I-fben  den  im  hOidisten 
Ont  geforderten  Zunanimenkang  ber^orbringe.  „Allein  jetzt  kommt 
ein  RntftHipidnngsgmod  von  anderer  Art  ins  8))iol,  um  im  Schwanken 
der  a]ifkulutivt'n  Vernunft  dou  AiUBchUg  zu  ^-Wu.  Das  Gvbut, 
daa  Ittiehste  Gut  zn  befördern,  igt  objektiv  (id  der  praktieekeo  Ver- 
Dnnft),  dif  Mügtietikeit  di>t«elhen  tiberliaupt  glt'ickfaliü  objektiv  (in 
der  theorptiseliiïii  Vernunft,  die  oicrlita  dawider  bat)  gegründet. 
Allein  die  Art,  wie  wir  dub  dietu.-  MBglifbkeit  vorstellen  sollen,  ob 
nach  HlI[^-mL-iuen  Katn^esctzcn,  ohof  einen  dvT  Natar  vorstehenden 
weieen  Urketivr.  oder  nur  nuter  de#«eD  Voniusttotzang,  das  kunu  die 
Vemnnft  objektiv  niebt  entaelieideo.  Hier  tritt  nnn  «ine  subjektive 
Bedingung  der  Vernunft  ein:  die  einiige  ihr  tbe<iretiscb  nriJgliche, 
xugleicb  der  Moralitilt  (die  unter  einem  objektiven  Geeetxe  der 
Vemnnft  atcbt)  sllmu  zntrllgliclie  Art,  aieh  die  genaue  Ueberein- 
BtioimiiDß  de«  Reielu)  der  Natur  mit  dum  Iteioke  der  Sitten,  fflbi 
BcdingiiDg  der  Möglichkeit  des  biicbsti-D  (jlutt>,  lu  denken.  Da  nan 
die  Beförderung  dewelben,  und  aliio  die  Vorantwetznng  «einer  Mög- 
lichkeit, objektiv  (aber  nur  der  (iraktiüchen  Vernunft  zufolge,) 
notwendig  iat,  Kngleicb  aber  die  Art,  auf  welehe  Weitte  wir  es 
uns  als  niHglivh  denken  wollen,  in  unserer  Wahl  steht  [I], 
in  welcher  aber  ein  freie«  lutere««e  der  reiueu  praktieehen  Vernnnft 
fUr  die  AnnehiDUDg  oines  weisen  Weltiirhebers  enteeheidet:  so  ist 
das  Prinzip,  was  nnser  Urteil  hierin  bestimmt,  twar  aubjektiv, 
ab  liedllrfni»,  aber  aueh  zugleich  als  Befördemngmnittel  dessen, 
was  »hjektiv  (praktiscbi  notwendig  ist,  der  Grund  einer  llaximc 
des  Ftlrwubrhalten»  In  moralischer  Absteht,  d.i.  ein  reiner  prak- 
tischer Vernnnftgluubc.  Dieser  ist  also  nicht  geboten,  sondern, 
als  freiwilligi!',  xnr  niornlischen  (gebotenen)  Ahoichl  KUtrügliche . . . 
ßestimuiniig  nnsere»  Urteils..^  selbst  ans  der  DioraliDchon  Ocsinnnog 
entaprungen:  kann  ab»  iifters  selbst  bei  Wiibl^sitinteu  bisweilen  in 
^    8«hwanken,  nleinahi  aber  in  UngUinhen  geraten." 


»' 


m 


Adiflkes, 


Ich  liwlx!  dii'sc  SttfUf  ganx  znni  Atidniet  gebrucfat,  weil  in 
keiner  andeni  die  Vcrltgeokuit  Kaoli«  and  dus  Wider- 
sprechende in  fteiner  Theorie  ftu  klar  an  den  Ta^  tritt 
l'umnat  ist  das  Üemllben,  dein«  I^hre  von  dr^n  praklitiphen  FoBto- 
latcn  in  sieb  ninstiimnig  tu  machen.  Es  krenzen  sii'h  iu  ihr  zu 
TÎel«  IntiTt-ssf» ;  jede  von  ihnen  n>l3cbtv  den  Tlatz  ganz  behaaptcn. 
Die  Koiiflc<|UcDKCu  der  theurcti»chcD  Pliiioeophie  xwingen  Kant  £u 
dem  Ueständnis.  dase  er  nicht  nur  tlber  die  Daseinsweisc  der  Dinge 
an  »ich  im  Kinxelnen  nichts  weiwt.  sondern  anch  nicht  einmal  Über 
die  Thatitaehe  ihrer  Eslstenz  oder  Nicht-KxisteoK  etwas  anssagen 
kann.  Privatim  bat  er  aber  eine  Keihe  von  gum  bestimmten  An- 
sicbb^u  Über  ihre  WesensbeuchafTenbeil,  be«oi)deni  1lbi>r  die  der  beiden 
wichtigsten  Dtnge  au  sieh:  der  mcDschlicben  Seele  und  GottßB.  Und 
gerade  in  diesen  letiteren  Fhilosophemen  sieht  er  die  unentbchrlieheo 
StlltxeD  ftlr  Helißion  und  Sittlichkeit.  Vs  gilt  daher,  sie  Dber  daa 
Nivean  rein  persSnlicher,  subjektiver  Annahmen  xn  erhoben,  die  den 
McDKchen  als  solchen  nicht  verpfliehlen.  Dnrch  theoretische  Ueber- 
legtuigen  ist  nichts  ku  erreichen,  da  jede  Anschaunug  Jouea  nber- 
ainnlichen  Gebietea  fehlt  Es  bleibt  also  nur  die  praktiaclie  Seite 
der  Philosophie  und  unseres  Wesens  tlbrig.  Aber  aneh  da  bieten 
8icb  KDnXebst  nur  rein  individnelle  oder  hitchstens  gewissen  Klass«» 
T.B  gewissen  Zeiten  eigenlbttmlitihe  Wunsche  nnd  BedOrfniaae  dar. 
E«  kommt  nun  darauf  an,  ob  ihnen  nicht  das  Individuelle  !ib)^«fstreift 
werden  kann  und  ob  dann  nicht  noch  etu  Keni  von  etwas  »llgemt:iu 
Menschlichem  nachbleibt  Kaiit  versucht  das  Knoststllck,  welche«  mit 
den  Experimenten  der  alten  Goldmacher  eine  gewi»«e  Aehnlicbkeit 
hat  Cnd  wie  diese  aaf  dem  Grande  ihrer  8chtnelztiegel  oft  einen 
goldigen  Niederschlag  fanden ,  wenn  sie  auch  selbstverstjlndlich 
behaupteten,  kein  Atom  Gold  outer  die  Stoffe  gemengt  xa  haben, 
mit  weU'hL-u  sie  experimentierten,  m  meint  auch  Kant,  trotz  der  reio 
subjektiven  logredieuzien  schliesslich  doch  etwas  A 1 1 ge m e  i  d • 
gtlltiges  nnd  damit  etwas,  wenn  aoeb  nicht  objektir-logiscb-, 
ao  doch  subjektiv-Notwendiges  herausgebracht  xn  halwu:  «in 
Bedürfnis,  vrelches  nicht  ans  dem  benonderen  Wesen  dieses  oder 
jenes  Menschen  entspringt  sonderw  aus  dem  Wesen  de«Hcn8eben 
Hberhaupt.  jat  noch  mehr,  uns  dem  Objektivsten  in  ihm.  aus  der 
reineii  Vernunft.  Mit  diesem  ßedtlrfnis  ist  die  ßrUcke  gefunden, 
welche  zam  Uebersinnlicben  hinUherftlhrt.  Ohne  mne  Kefriedignng 
giebt  es  keine  Sittlichkeit,  und  es  kann  nur  befriedigt  werden,  wenn 
unsere  Seele  oosterbtich  ist  und  der  theistische  (iottesbegriff  sich 


I 


Tut  bcwcKcnd««  KfSfto  la  Knu  pMloioplilMlior  EnlwIeUiiDg  etc.     401 

•uf  ein  wirklich«!  Wpiwn  bezieht.  Das  Katitom  dea  SittengeselaeB 
berephtipt  am,  aU  weitere  direkte  cMler  indirekte  Fakt«  roap.  be- 
wetsbsre  Odjikte  die  trausscendontale  Freiheit,  das  Dasein  einer 
iatelligibloi)  Wolt,  8««lcnRiin«rblicfaki'it  ond  die  Exist««!  eines  Gottes 
naît  gani  boetimmten  Kt|;enschsnen  (vgl,  oben  ä.  39l>)  «nzanv^hmciL 
Hier  greifen  aber  «-iwler  andere  Intereiwen  f^in.  Die  theort^tieche 
PbilnHophie  verbot,  die  Kategorien  mangels  einen  za  verbindenden 
Stoff»  der  Anschaaiin^  ir^-iidwic  lur  Erkenntnin  der  tlbeminnliehen 
Welt  aimiwcndvn.  Die  ao  da«  Faktum  des  äitt«.-ii>rftictzeH  sieb  an- 
»efalieB««adcn  Folgernngen  fbhren  aber  doeli  za  cinvr  gansen  Rciho 
von  theoretischen  Frkenntnitwen  hintiiohtlich  jenes  Oebictes,  wvlche« 
nn4  eigentlieh  viiltig  verHchloRiten  bleiben  oolite.  Ja!  sie  geben  eo- 
^r  AnlatiA  —  daa  iitt  wenigoteoH  Kanta  persOnliehe  Aniticht  «eher 
Cewuten  —  ru  allf^emeingtlltipeD,  notwendigen  nnd  daher 
Btriogcnten  Bowci«eß  für  die  Existenz  gewisöer  Olijckte  in  jenem 
Gebiet«.  So  t-atatehen  denn  die  Inkonse^inenien.  Widersprllche.  die 
Rchwankenden,  linlbeu  AuttdrHeke.  Jene  Beweis«^  »olleu  im  Grande 
doch  keine  Beweise  »ein,  nieht  die  Kxistenr.  der  Objekte  selbst 
«all  geoichert  nein,  nondem  nnr  die  aubjektire  Notwendigkeit  nnaerer- 
Mitfi,  jene  Objekte  ab)  exintierend  aDznnebmcn.  Und  Hcblienliob 
soll  selbst  die»^  Notwendigkeit  gar  keine  rechte  Notwendigkeit  sein, 
»ndem  nur  «uf  der  rnmfiglichkeit  benibcu,  iibh  die  Znaammcn- 
ütimmnng  zwischen  Sittlichkeit  und  Gitlekseligkeit  anf  andere  Weise 
faXBlieh  zn  machen.  —  einer  Unmöglichkeit ,  die  zugleich  mit  der 
Erkenntni.<i  verbunden  int.  dassjene  „andere  Weine"  an»  objektiven 
flrflnden  nicht  auHgewhlotisen  ist.  Trotzdem  aber  soll  anderersetlii 
die  Annahme  dwi  Daseins  Gottc«  (and  ebenso  der  UiwterMichkcit) 
keine  bloeee  Hypothi^e  si^n,  sondern  auf  einem  «BedQrfnia  in 
flebbschterdingB  notwendiger  Absicht"  berahen  und  selb^  eJne  „Vor- 
aitssetünng  in  notwendig  praktiseher  RUeksieht"  bilden.  Der  nwra- 
liwhe  Be  weif)  de»  Daneinei  Cotte»  soll  „die  Wirklichkeit  eine«  hUehnten 
moralisch-genetigebenden  Urheber»  für  den  praktischen  Oubraaeb 
nnserer  Vernunft  hinreiehend"  dartboii.  andererseits  aber  wiederum 
in  AnMrbung  de»  Dasein»  deHsclben  theoretisch  nichts  bestimmen. 
Ei  handelt  sieb  um  einen  „bloss  subjektiven  Gmnd  des  Fllr- 
wahrhaltens,  der  doch  einer  reinen  praktischen  Vemunn  objektiv 
gültig  ist,  dadurch  den  Ideen  von  Gott  nnd  Unsterblichkeit  ver- 
raitt«Iat  den  BegrifT»  der  Freiheit  objektive  Realitlt  und  Be- 
fugnis, ja  »nbjektive  Notwendigkeit  (Bwlörfnis  der  retncD 
Vemnnftji  sie  anzanebmen  verschafft  wird,  ohne  dast?  dadurch  doch 


vM.    W  kÊÊmtm  ci 
4eake» 


tke*re«iiehr*    Erk«m«l 


«•  ■■  erkcBBva.    ,Dic 


Oa«w«.  afcv  MT  ia  pCBkttK^er 

Juâae   Emitcm^  Aa 
■EehcB  GeecsIlaéaL  aber  4wh  âar  ErwdlcmF  4«  dkn- 
yiiiiM»  nd  der  Eritoa^a  dttaE&na  »  AMebi 
Uilwitinifcii   ttuh— i»'.    Wm   (fer  &  i»flwhriw  Vi 
mil  mill  m  war,  dw  ûcfct  du-  prskttRhc  iaaaaeM,  ■ 
{a  prakÜMfcer  Afaàckt  (Kr.  d.  pr.  Ven.  a340EV 

Oeai(>  TOB  dwieB  BBoiiaidfickefi  InkoMBqwsKa  mai  îhicv 
iMlaneiUdieii  Hin-  uaà  Hateimrnnkeal  Der  letUr  Gmd,  wuUft 
Kaat  «s  z>  kcÛMr  ÜM  ii  aidi  gvfchl'jwpneD  'Hinirïc  Inaga  kasR, 
iit  dsria  a  ncfeea,  daw  ■■eh  nof  das  GI*sb«D»çebiet  die 
ratîoaali»li><!b(!  Teadt^nx  aeinea  gaaseo  Denk^ss  sad  Philip 
aopbiereafl  aieb  aaadekote.  Eis  mbeatnâuiana  Vetdicatf  ist  ei* 
daâi  a  Ghthen  and  Wiwen  u  edMidni  ndta,  and  die  dwen- 
Uaebea  Gottndwwew  ftr  imiiM^  nankCçlich  macbte.  Eia  aebwcmr 
Vr^rwnrf  trifft  tfan  aber  dwiliaUi,  weil  er  auf  baUwoi  We^ 
UJcb.  L>«r  (iniDd  all«»  Glaabens  trt  ein  rein  sabj«J[tir«r; 
M  BBcb  dan  LebemelaneDt  alle«  Ghabeiu)  das  Gebiet  de«  rcäii 
PcnSnlir-ben.  Indiridaelleii.  Diu>  asb  Kant  niebt  ein,  konnte  er 
nMil  einsehen,  weil  cid  aolcher  Glaibe  naob  »einer  Meinai^  keiae 
geaBfcade  Sicberbeit  nnd  keine  zareiehende  Stutze  fttr  Bel^ioa 
nad  Moral  hot  Objektive  Gflitigkejt  im  strengsten  Siam  koante 
er  Treilich  fUr  ihn  niebt  verlangen.  Derartig«  Befltrebtnigea  gab  er 
deshalb  rno  Tomherein  aof.  Aber  irgend  welche  allgeroeioere  Geltai^ 
nniMte  d«r  fihnbc  doeli  haben,  davon  kunole  Kant  niebt  ahgeheo. 
8<m>t  wftre  er  nach  lu^inc^r  Meinung  ebenso  wertM  gewesen  wie 
WJ!wenM.-hafl  ohne  Htrengitte  Notwendigkeit  und  objektive  All* 
gerne! ngllltigkeit.  Am  liebsten  hätte  Kant  nattlrlicb  aus  scioon 
Dioraliiurhen  Argirment  einen  riehtigen.  allen  lo^Hechco  Aoforderangen 
genügenden  nnd  dämm  von  jedermann  Anerkennang  Terlangeadco 
Beweil  mit  praktiKehcn  HeweiHgrOnden  gcmavht.  l>a,i  mnwite  er  aber, 
wie  die  Verhftllniwie  lagen,  ala  aomehtfiloii  erkennen.  Wenigsten« 
aber  Rollte  der  moralimhc  Glaube  „einer  deutlichen,  verstSodlich«u 


XKe  bowegokdeD  KtS/te  lii  Kiata  pUlowphbchor  Enl«I«lchmg  eir.    403 

und  mittoilharen  Vor»ti?I]ai)£  dhig  w-ia"')  mid  m  vrcnigttva»  eim- 
subjektive  AllgemeiDgBltiekoit  mid  Notn-endigkHt  erhalten.  Ibu 
auf  iDdividuL'U«-  ÂnU^a  nod  perPOiilirliL»  Bedürfnis««  za  grMnaeo, 
wïrv  ovcb  Kant  gli'^ichbL-dcutviid  gewesen  mit  rrcisgabc  von  Religion 
und  Sinliclikeit  nn  den  guten  Willen  and  nooh  ncihlimnivr:  au  diu 
Willkür  dee  Kinzeinc-n.  l'od  doch!  Wne  sagen  dii-  Thiitsachcii? 
Prüft  man  sie  vornrteilafrei,  90  kann  maa  eieb  pir  nicht  der  Er- 
kenotnin  vi-i«v)iUL-tuM.>n ,  dat»  wirklicher  Glanke  keioea  wie 
imiovr  gvarlvteu  Bcwoie««  fähig  iat.  das«  er  nicht  au» 
Grtlnden  ent9)tringt  nnd  daher  nie  andcuionetricrt,  aber 
aoch  nie  dnrchOrtlnde  jeretört  werden  kann.  Die  GlanbenH- 
gewiHobeit ,  als  ijsycholagÎHehe»  Paktam  iKtrarhtet,  hat  aoch  nicht 
das  Of'ringstc  von  Ißgisvhem  Oharaktor  a»  «ich;  ihre  Wurzeln  liegen 
sn  tief,  als  daea  es  di-m  Intellekt  je  gelingen  kitonte,  tue  bloiwxuU-gGD 
und  aaBznreJRSen.  Sie  rnben  im  inuereten  Weêeo  dee  MenBchcn,  in 
seiner  ganzen  Geistesricbtmig,  seiner  IndividualitXt  Nicht  als  ob 
4eeba3b  die  Glanbensllherzengungen  von  zwei  verschiedeaartigOQ 
BlenacheD  darcbaua  verschieden  »ein  nit)srt«n.  Viele  Wegen  fllhren 
aaeb  Rom.  S«  kann  auch  dietwlbc  GlaubviuUbcrzeugung  —dean 
nnr  davon  rede  ich,  nicht  von  einem  iiIo9»eti  Nauhsprecbcn  oder 
Fflnvalirhalten  -  aus  veTK'liiedeueu  ludividuiilituteu  hervoi^eheiL 
Und  audereraeiU:  Charaktere,  ja  selbst  die  indiridoeUsten  Anlagen 
vererben  sich.  Ko  giebt  Familien-Charaktere,  Volks -Cbaraktere, 
SEeit-Charaktere.  Zeiten  und  VHIkür  drücke»  den  Sfeiisi-ben,  die  in 
ihnen  leben,  ihren  Stempel  asf,  sie  f\)gen  dem  rein  Perstliilirben 
einen  Ex|>ODenten  bei,  welcher  von  t^olcher  Wichtigkeit  wenleii  kann, 
dass  CID  und  dasselbe  Individnuni,  in  verschiedene  Zeiten  und  Viilker 
gestellt,  auch  verschiedene  GlaabeuRUborxengnngen  haben  wtirde. 
Doch  wllrde  ancb  in  der  VercMbiedenhoit  der  letzteren  natUrlteb 
das  Gleichartige  noch  immer  das  Ungleichartige  Überwiegen,  da 
Bonrt  nicht  dieselbe  lodividoiditit  Grund  beider  sein  könnte.  Doch 
wird  es  so  erklärlich,  dass  Glanbe.  obwohl  er  durchaus  individnellen 
Ursprungs  ist,  darum  doch  nicht  hlo<i«  individuelle  Geltung  in  haben 
bnneht.  t>  kann  Gruppen.  Klansen  von  Menschen,  jal  VUlkem  and 
Zeiten  gemeinsam  sein.  Aber  auch  dann  ~  handelt  ett  sich  unders 
nm  wirklieben  Glauben  —  kann  er  nicht  durch  Lehren  und 
Lernen  Übertragen  worden  sein,  sondern  mttm  seinen  Grand  in  einer 
tkfereo  Geislesrichtung  haben,  die  darcb  Veranlagung  nnd  Vererbung, 

■)  tfelMr  ^lie  Fortschritte  d.  MeUphj-sik  etc.:  „Auf lasnag  dw  akademtochea 
Aaqgabe".  L 


404 


Z.  Adiokos, 


dtuth  Zeit  und  Umstand«  ans  einer  inoScIiiit  rein  jK-nOnlicbcn  la 
cinor  mehr  oder  weniger  ^Derolltrn  ^-worden  isL  Nieht  die  0«- 
mc^iDiiamkeit  des  Denkens,  eoiidoni  die  des  Wollene,  nicht  die  0«- 
meinsamkoit  logixcber  Voransectsnogeii ,  soodern  die  GemeinBamkeit 
gcwi»cr  an  sich  individoclter  lïedfirfnisse.  WBnscbp,  I^fietistciHlcnxen 
Hchafft  die  (îrnudlag*;.  an«  weli-bpr  pemtinsamr  GUubenflUbcrsvogongen 
crwaehHen.  Kann  auf  ifar  Entstehen  Ulicrhanpt  irg«ndwjv  l)«wwit 
mit  danerndeni  Erfolge  vingcwirkl  werdi:n,  m  gt-wliii-bt  v*  Heh«r 
nirbl  durch  Lvbruu  und  Ik'weii<<-n ,  f>ondt-rn  nnr  diirrb  Eniehnng, 
dnrcb  Hentelinng  jener  gemeiitfiiinien  Gnindtage. 

Diesen  darchsnB  persHnlicben  CharakiiT  und  anbjok- 
tiven  Ursprung  allcH  wabrvu,  gleicbaam  antunomeo  Glau- 
bens bat  Kant  nicbt  erfaast.  Darnm  blieb  or  iu  der  Seheidong 
zn-iR'hcn  Wîhm-q  Dud  Glauben  auf  bnlbvm  Weg«  atoben  nnd  vcr- 
sucbte  den  Glaub«!)  dem  Wissen  möglieb^t  anxnnibcni,  ihm  eis 
Hfintelchen  von  Objektivität  ninïnbSngen,  wühreiid  docb  die  letrterc 
dem  Wissen  allein  zukommen  kann,  liier  gilt  es,  die  von  ibni  beponnene 
Arbeit  fortinsetzen  iiud  zu  Ende  tu  ftlbreu-  Es  bandelt  sieb  dabei 
um  ein  Unterncbmen,  wi-lebea  sowohl  tHr  die  PhÜMopbic  abi  fOr 
die  Einzel-  (speiiell  Nntnr-)wi8sen8«h«ft  von  entwboidendster  Be- 
dentuDg  ist  Denn  gerade  die  letstco,  bOehsteu  metapliysiscbcu 
Fragen  gehören  nach  meiner  Ansicht  dem  WisseiMtgcbiete  nnd 
»elhst  dem  Gebiet«  begrtlndeter  Ilyimtbesen  liro  strengen  Sinne  des 
Wortes)  nicht  mc^hr  an,  kilnnen  ihm  nicht  mehr  angeboren  zufolge 
der  KooKtitutiun.  weniger  de»  menschliehcn  IntcUekta,  als  dea  mcnseb- 
licbeß  Geiste«.  Die  Antworten  auf  diecc  Fragen  sind  individuelle 
GlauhensUberxeiignDgen.  Die  Wissenachaft  kann  ni«  darüber  hin- 
anakammen,  die  faktischen  Verbftltniaee  der  Sinnenwelt  and  deren 
rc-Kolmiüwigeu  Wechsel  fctftzasteUcn  nnd  zn  beschreiben,  die  Formen 
nnd  Gewuhnbeiten  zu  erkiraden,  denen  gemlUa  das  nna  rnWkanntu 
Ihitig  tat.  Und  sogar  hierin  bedarf  aie  echon  eines  Glaubens,  des 
Glanbens  nitmlicb,  das»  es  llberhaapt  etwas  aasavr  meinem  Intellekt 
und  seinen  Vomtellangen .  nnd  einen  allumfassenden  kausaleu  Za- 
sammenbaog  innerhalb  diesea  Etwa»  giebt.  Geht  man  aber  gar 
mit  seinen  Fragen  Hber  dax  Wie?  des  Thätig-seina  hinaus  und  will 
feststellen,  was  da  Ibätig  int,  was  die  Dinge  in  ihrem  inncrstini 
W««ii  sind  und  ob  ein  innerer  Znsammcnhang  resp.  weleher 
»wischen  ihnen  ohwaltet,  io  tritt  man  in  ein  Gebiet  ein,  wo  kein 
Wissen  mehr,  sondern  nur  noch  ein  Glauben  m{}g)ieb  ist.  Nor  ein 
Glauben    deshalb,    weil    Erfabrungsthateachen    and    logische    Er- 


aä 


Db 


ID  Kline  i»  Kanls  pliUuiMpbiMlMTT  EatwickliiDg  etc     405 


^     die  ] 

■    im  Ï 

mÊC 


vigangea  zwar  aocfa  hii>r  aocb  mibprpcheD  nnd  ihren  Vivti  liahcD, 
faktiavb  aber  —  mxf;  man  mcli  noch  so  häufi;;  iiarUI>or  hinweg 
|XiiftefaeD  —  nieht  muhr  dva  Au^tHrhla^  gutivu.  Ob  innn  i^ich  lom 
tomignin?  nder  OynamiKRiUii.  xiim  Mntpnalii<iiiii)i  nApr  Daslinmna  oder 
jdeaNiitiHchf-n  Monismns,  tarn  D^imnns  (nier  Theismns  (tier  Pantheis- 
rouB  etv.  bftk^nnt,  darttbcT  vtibuibuidet  ochlieanlich  nicht  der  Intullnkt 
anf  Grand  obji-ktivn  Thut«acihvn,  »ondorn  da«  ganz«  Individuntn 
mil  »eJucm  l>c«rtimn)tc-n  CbaraktiT,  »einen  1>e8onâ<'ren  UedUrfoisucn 
nnd  Wanncben,  mit  Beinpr  ganx<>n  Geiatcsrichtnng:  nod  I^benstcndcniL 
Zwar  dUrfeo  natflrlicb  jftn«n  Weltanacbannn^n  keine  iiicberen  Re- 
sultat«- der  Wisseimcbaft  entgegpnatehon.  Aber  die  Wiwciisebaft 
hat  ja  kfint  Itt-sultat«  aoiznwoiscD ,  w<.>lchc  xich  direkt  auf  das 
^Wa«V**  der  Dinge  und  ihren  inneren  Znsanimenhnug  beziehen.  Sie 
bc^brSnkt  oich  aaf  ihre  Erecheinong  nnd  di«  Formen  ihrei>  Hnndeliw. 
Welchen  Wert  «her  die  Krgebnifse  «nf  diesem  (iehiete  ftlr  jene« 
Gebiet  betiitten,  darlllHT  enlüeheidet  zwar  der  Inlellekt,  aber  nirht 
in  erster  Linie  auf  Grund  logineher  VoraniisetzaRgeD  nnd  Er- 
wfignngon.  «mdem  nnter  einem  Zwanpe,  den  Charakter,  Gc- 
fttbl  und  Wille  auf  ihn  aBsUben.  Gerade  dieiv  Faktoren,  die 
onwrer  geiatipen  Konstitntion  ihr  «'igcnttlmliehes  GeprSge  geben, 
xwingiHn  ans,  die  Wirklii-bki-it  und  den  über  nusere  Wirklichkeit 
"  die  Krfahrang  —  hinanit  liegenden  (!r and  «Her  Wirkliehkeit 
7.n  konfltraiereii  nnd  he^fflieh  ku  gestalten,  und  /.war:  ihrem  Be- 
dllrfniH  gemttfi^a.  Selbst  \m  den  Kin/^lheiten  diese«  l.'ntemebmei» 
sind  siv  («  «.-ItlieHslieh.  welcbi-  den  Wort  der  ventebiedeneD .  doreb 
die  Erfflhrung«thAt8aehen  angeblich  oder  wirklich  gelieferten  Bau- 
steine bestintnjt-n. 

Vf  ist  sellistrerstandlich,  dans  jeder  wiRHenxehaftlich  arheiteode 
Menseh,  »olange  er  «ich  aaf  dem  Gebiet«  der  Rrfahrongsthatiuiehen 
and  dtT  auf  ihnen  aiifgebanten  ])ypothe«en  (>cwcgt,  den  Kinflnss 
TOD  Gi-t^bl  und  Willen  8trengtttcn)<  aoattcblieweD  innsi>.  Da  »oll  nur 
die  objektive  Wirklichkeit  ond  der  sie  erfassende  Intellekt  sprecheu. 
I'nd  je  mehr  man  die  g:ewaltige  Bedentnitg  dnrehwhant,  welche 
die  persnolichen  Wllnsche  und  HedUrfni^e  tlherhaupt  haben,  nnd 
im  Besonderen  nach  oftmals  hei  Ritdung  wit<s«n!ichaftlicher  An- 
iehtcD,  al«i  selbst  da,   wo   sie  ganz  schweigen  sollten:  desto  mehr 

man  vor  ihnen  auf  der  Hai  sein  und  nach  reinster  Objektivität 
ftrebea.  Aber  mit  diesem  8treben  ranss  die  Erkenntnis  Hand  in 
Hand  geben,  fias«  es  ein  Gebiet  gieht.  wo  Geftlhi  und  Willen  nicht 
zum  Schweigen  zu  bringe^i|^£^D  Gebiet,  aaf  welchem  die  Hilfe* 


409 


E.  Adiekos, 


nitlti-1  iU-8  Iult-I]«ktë  ur  EDtBcheidnng  alwolot  nkht  mebt  ntutrcIdieB, 
du  sieb  Hf>^r  irotulem  iinmt^r  und  intm^r  nieder  beroodrio^  and 
dem  foreehenden  OeUte,  Ja',  jedem  aivht  v&llig  in  dt'O  Tag  bineitl* 
lebenden  McoBrhen  Fra^n  anfoStigt  olto«  dt-rco  BvantwortiiDg  eine 
mnfatteade  Welt-  nod  LelK-nHamtcbaoang  oiclit  miiglicli  ist  Ist  bei 
derartigeu  Problemen  aueh  i'in  Wissen  nielil  zd  eireiehen.  weil 
die  nötigen  objektiven  Data  feblen,  eo  kann  da»  Indindautn  doeh 
m  einer  pera&alieben  tcftfo  irehenM>a^anç  kommen.  xD  einem 
Glauben,  der  nii-ht  einmal  Ilyiwthesf  g:enjiniit  wcrdfu  darf,  weil 
nicht  dem  objektiv  orteilendeD  Intellekt  die  letzte  Eutwheidiinp 
ztifii-1  und  i^ufalk^n  knnntf,  i«oudurn  Goftlbl  und  Will'-n.  KedUrliiisMS 
und  WUnt^ffavM,  dem  inuençten  We«ûD  des  Mnuachen  and  der  in  ihm 
vorwaltenden  I^beofltendenz.  K»  wSre  thöricbt,  diesen  Glsnlten 
einfaeh  utreicben  xii  wollen:  en  zn  thnn.  wäre  nomSglicfa.  Er  tat 
ein  niebt  beittreitbareit  jisyehulogiflebes  Fuktnm,  als  M>k]iBS  —  so 
rerscbiedeD  «8  sich  im  Eintelnen  ^eutulten  mag  —  allgraieio  ver- 
breitet. Wie  die  geiiiti^  KuiiHtitulion  den  5tunMbcn  eiomnl  ist, 
bahf^n  wir  in  diesem  Glanben  djis  eiimige  Mittel,  einem  onabwei«- 
baren  itedUrfnift,  dem  nach  .\hsehlat>e  Bnserer  Weltaiwchaonng,  Go- 
dD^  zn  tfann.  Gewiss!  Nur  einem  der  vemehiedenen  Glanbcos- 
iahalte  kann  eine  objektive  Wirkliehkeit  eot^precheo^  nnd  ancb 
di(«er  „walire  Gbinb«"  kann  nur  ein  schwacbeii,  on^nUgendea  Ab- 
bild der  Wirklit'likeit  «vin.  Aber  jeder  Mensch  bofft  oder  vidmclir: 
ist  auf  dot)  festeste  davou  Uberxeugl,  àasa  sein  OUmbe  der  wahre  ^i. 
Dieser  /.nrtand  wird  danern.  $o  lange  wir  Meuselicn  nieht  Über 
uns  »elbot  hinanowarliNen.  Er  ist  dnrcfa  nneere  Kongtitntion  nnd 
die  l^a^',  in  der  wir  nnn  befinden,  mit  T^otwendigkeit  gegeben.  Und 
icb  kann  keinen  Sebaden  darin  linden,  wenn  er  danert  Nor  moss 
ïwiBeben  WiHsenAgebiet  nnd  (llaubenügebiet  strengstens 
gegehicden  werden.  Ea  muss  bestimmt  sein,  wo  da«  eine  anfhört 
und  das  andere  anfiiugl.  damit  uiebt  etwa  jemand  seine  GUiahens- 
Hberteagnngen  eieb  scDiRt  oder  anderen  gegenüber  ftlr  WiMenasUze 
ausgebe  and  versuche,  auf  dem  Glanbeiisgcbiet  zu  I>eweisen  imd  zo 
vriderlegeu.  zn  verflueben  und  dnreh  Grtlnde  za  bekehren,  allgemeine 
Anerkennung  zu  erzwingen,  statt  Zustimmnng  Glciob«ganisicrter  zo 
erhoffen.  Hätte  man  allgemein  den  besonderen  Charakter  jener 
Problome  orkxnnt,  so  kSnnlv  ein  gut  Teil  Tulemik  aus  den  meta- 
phyBiseben  UntersoehnngeB  versebwinden,  die  ihnen  gewidmet  «ind. 
Denn  man  wUrde  dann  wissen,  das»  es  vergeblich  ist,  Glanbens- 
UberMn^ngen    dem   Gegner   andemonstrieren   und   ibn   durch   die 


Die  beT«(eod«a  KrSfte  bi  Kuts  pUloMphlachot  Entwkklnag  etc.     407 

Wnclit  der  Gründe  zwiogen  zu  wollvii,  Hoim-u  StJind]>aiikt  anriug<.-hcu. 
Man  wHrde  à'u-  Grenzen  ik-esen  uiusehoD.  wm  eu  leisten  mti^lioh 

'tflt  and  sich  darauf  bench  riinkt^n,  iiaoblioli  and  mhig  wine  Antiichtcn 
danuk'geii,  in  dvr  Hoffunog,  die  Darte^ng  werde  ähnlich  i:i-stitumte 
l^Kturuu  crfrciK-n  und  gi-wlnnun.  lut  dii-w  Lage  dor  Ssche  oicht 
kinr  erkaiiiii  und  jouv  gnii)dli.-g<.>udu  Sclieiduug  uieht  rein  durch- 
grcflltirt,  90  treten  «Ih  FolgeerecheiaungcB  gar  oft  Undnldoamkpit 
und  élue  auan^tifhiii  bt^rtlhrcndo  Anfdriiiglirhk<>it  int  B«wcii«-n  auf, 
absprecht-uder  Htulz  and  f^f  waltigg  Prateiwioneit,  wo  Ik«i'licidi.-uhvit 
and  dus  „Ifb  glaubv"  statt  de«  „Ea  ist  bo"  am  Plabte  **rcn.  Vor 
all^m  alK-r:  ist  oinmnl  dio  (ircuu-  zwitii'ht-ii  Wi^«t-u  und  (ilaubcn 
nietliri^erigg^n  nnd  bat  das  Wi88«u  »ob  nngeblit-Ii  Sttloke  de»  OlaubeoK- 
gebieteü  znprolicrt,  »n  vergilt  gar  Inicbt  der  Olanbe  daa  thm  aiigv 
thane  Unrecht.    FHhlen  und  Wollen,  die  per&Hnlifbt-n  Bi-dUrfuiBS« 

[nuehon  ihre  Aniiprllche  aneb  im  WiHseuBgebiete  fri-ltond;  iiud  Wissen- 

ifehafl  und  WiwtCDSchuftlicbkmt,  die  la-i  Aufgabi!  etrengeler  Not- 
Trendigkeit  nnd  Allgtruieiiigllltigkeitsebrwobl  weiterbestehen  konnten 
—  trotz  Kant!  ^,  iiiiid  ganic  nnd  gar  dahin. 

Difs  xnr  Bcgrlladung  dor  oben  anfgentellten  Behauptung,  da»s 

I  CT  für  die  Phibwoiihic  wie  för  die  Einï-i^lwisHi^nHchaften  von  grund- 
legender Bi-deatung  ist.  di«  voa  Kant  erstrcbti-  Scheidung  awwebcn 
Wissen  und  Gliinben  rein  durchzufUbron. 

Zum  8chlaHti  erhebt  iiieh  die  Frage:  wie  verbalten  Bicb  die 
beiden  Seiten  de»  Kanttsehen  Systems  xn  uinandcr?  Es 
&hen  eich  hier  xwei  extreme  Anmcbtcn  gegcnfthcr.  alti  der^n  Ver- 
Ftreter  ich  im  Anscblnwt  an  Vulkelt  (a.  a.  0.  S.  74—77)  .Scboponhauer 
und  C.  QSring  anführe.  Kr^terer  geht  in  tieinen  maaalotien  Verdäch- 
tigai^en  ho  weit.  da»<i  er  Kant  eine  Anxabl  von  Lehren  direkt  wider 
die  bessere  eigene  Uebentengnjis  vertreten  Ülsst  Besonder»  die 
gMixe  Horaltheulogie  soll  nur  zaui  Trost  der  Sebwaehen  und  mit 
Bembigang  der  Miebtig^n  bin^nerfnnden  sein,  ohne  da«»  eigene 
IlerzeDK-BedUrfnitwe  zu  timnde  lagen.  Nach  C.  GtiTing>)  hat  Kaut 
die  Unteniucbungen  seiner  Kritik  der  reinen  Vernunft  nur  deshalb 
angestellt  und  vcrfiffcntlicbt,  weil  sie  das  einr,ige  Mittel  waren,  die 
Glaubeusobjekte  (religiö«;en  Hauptdoginen.)  za  retten.  Die  Endabneht 
von  Kants  Philosophieren  mH  eine  praktisnbe  gewesen  sein,  nnd 
diene   praktiüebe  Tendeax   boII   ihren    bestimmenden  Kiufini«   auch 

'f  L'ober  dea  Begriff  äii  Erttianag,  bi  :  Vlcneljtluwohrlft  f.  iriia«ascWtl. 
PUIm.  Bd.  L  I»7T.  S.4IUS. 


éÙê  K  Adicko, 

auf  di«  Erkefliitiititfa««ne  to  etaesi  nlebea  Oraâe  an^^vQbt  lubcn. 
das  die  ktzt<?rp  nnlchct  mr  ab  HHtel  xam  Zwedi  dielte.  JOtt 
SAmttfuakt  ollfr  Metapbynk  lag  Ar  Kant  im  Gkabea."  Der 
Gdgeaiatz  zwiadieo  Gbiib«n  vaA  Vog\»ahfii  b^b^mpfate  bei  ihm 
(Mcfc  O0riBg>  aaeb  alle  «rkeontoiatbeoretiscfaeD  Datersehiedr.  Er 
„nabn  ea  ala  fperadeza  aelbrtvetstladlieh  aa,  daaa  das  tnoralùcbe 
IntereflM  in  KolUdoiuifiÜlL'n  zvrischcji  Theorie  nnd  rraxi»  die  Ent- 
aehHdnnfE  jedvrxcit  oaeh  der  k-tiUTt-D  Seit^  hia  bewirken  mHsse." 
Bei  der  Eatatehang  Avt  Kritik  der  reinen  S'enuiaft  nnd  aoeh  Doch 
in  der  ersten  Anfla^  kann  ran  einem  n^in  theoretischen  Interesse 
Kant»  içramicht  die  K«>de  wm.  Das  Wissen  anfznheben  und  da- 
durch Moral  trie  Iteljpun  eine  neue  Gntndlage  zn  versehaffes,  soll 
■ein  eiiung««  Beütrefw»  ^-treWMi  aeio.  Tbeoretiwbe  RlekiiehteB 
babeo  angehlich  h&vhsien^  in  den  I'role^menen  nnd  in  der  zweiten 
Anfbge  der  „Kritik~  eine  relativ  selbständige  Bedentnng  gewoniieiL 
Die  ßlanbeoBseite  ist  das  Ein  nsd  Alles. 

Die  Wahrheit  liegt,  wie  hAnfi^  su  uneh  hier,  in  der  Mitte 
xwittchea  den  beiden  Extremen.  Der  Titel  des  rorlicçeoden  Anfsatu« 
bringt  meine  Aniricht  Bcbon  nun  AnMrnck.  loh  sehe  die  beiden 
Seiten  de«  Systetus  als  Pol  und  (iegenpnl  an,  die  einander 
im  Orossen  nndOanzen  gleichberechtigt  gegenüberstehen, 
wenn  aneh  die  letzte  Absieht  des  Kau  tischen  Philnso- 
pbiereos  sieber  eine  praktisehe  gewenen  ist. 

Dies  l-etztere  geht,  ganz  abgesehen  von  der  EntwickInngS' 
geschiebte,  auf  das  Klarste  aus  nllen  den  Stellen  hervor,  in  welchen 
Knut  flieh  llber  den  letzten  Zweck  de»  Menschen  und  damit  aoeh 
der  I'hiUimphie  ansspricht.  Xnr  nl^  inoralt^ebe«  Wesen  kann  der 
Mensch  Endzweck  der  .'>eböpfnng  sein  (Kr.  d.  Urteilskr.  §86).  „Die 
letzte  Absicht  der  weLilich  ons  versorgenden  Nator,  bei  der  Ein- 
riehtQDg  nnscror  Vernunft,  [ist]  eigentlich  ntir  anfK  Moralische  gestellt* 
fKrit-  d.  r.  Vi^tb.  B.  S.  829).  Von  diesem  fiesichtspnnkte  ans  preist 
Kant  in  dem  letzten  Abeehnitt  der  EK-mentarlehre  der  Kr.  d.  prakt. 
Vernunft  die  ,/ler  pmktiwhea  Bestimmnng  des  Menaclien  weislieh 
angcmtwsene  Proportion  winer  ErkenDtniaTemoBgen"  —  eine  iïtcUe, 
die  ganz  nachgelesen  za  werden  rerdient.  Ebenso  der  Sehlnn- 
paragraph  der  Prolegomena  (g  60),  welcher  die  nnvenneidlJche  Dia- 
lektik dr-r  reinen  Venmnft  al«  Natnraostalt  belraclitei  and  vom 
Htandpaiikt  der  Teleologie  uns  die  praktbcb-inoraliscfaen  Zweck« 
anfsacht.  denen  zn  dienen  jene  Dialektik  berufen  ist.  Man  denke  ferner 
an  die  berühmte  Stelle  in  der  Architektonik  der  Kritik  d.  lein.  Vero. 


4 


m 


t)le  1>*w«eeiidefi  KAftn  In  Eants  pUt(MoplilMh<T  BntvleUiuig:  etc     400 

S.  867— 868).  wo  Kiint  vom  Li'hrcr  im  Idonl  spricht,  der  alietn 
PhilnBopfa  genannt  wt^rdcn  sollte,  der  die  anderen  fuehrer  alle  aosetst, 
«e  alB  Werkzeuge  nutzt,  um  die  wracntliehen  Zweckt-  der  menHoh- 
Ucbcn  Vurnonft  zu  bcftSrdiTU,  and  desHcn  (;igoutlichu»  lA-lirthvma 
div  mondiscliv  ßi'stiuiiiiuug  des  Mensvlien  ist.  Dum  t-ntitpricht  der 
Anfang  di'^r  Dialektik  in  der  Kr.  d.  prakt.  Vera.,  wo  Kant  wttnsebt, 
unter  dem  Begriff  Philnoophie  mtJge  mao  allgemein  die  Weinheita- 
tehre,  die  .,l>ïlire  vom  lit>[?li8ten  Gut  [verstohenj,  sofern  die  Vemunll 
liestrebt  iüt,  es  darin  zur  Wimicnaeliaft  xii  bringen*'.  HäuSg  Hprîcbt 
Kant  V«  aus,  da^  du«jviiigc.  woranf  die  Melnpfaysik  in  letzter  Linie 
fainauH  will,  and  warnm  sieh  im  Ümnde  »o  viele  hervorragende  KOpfe 
mit  ihr  besebftftigt  IiaWo  und  stete  beaobKftigen  werden,  die  Ideen 
TOD  Gott,  Freiheit  and  Unttterhliehkeit  sind.  Chiloflophie  nach  dem 
Bobnlbegriffe  ist  f\aa  System  der  Vemnnfterkenntnisfie  ans  Be- 
grifleD.  Nach  dem  Weltbcgriffc  hingegen  iat  sie  ,.diG  Wiwcn- 
fiehaft  von  den  IvtKti.-n  Zwecken  der  meiwehlieheu  Vernunft*'  oder 
^c  Wineneehaft  von  der  liezielinng  aller  Erkenntnis  auf  die 
wesentlichen  Zwecke  aller  menst-hlichen  Vernunft"  (I-ogik,  Kinleit.  III. 
Kritik  d.  reinen  Vem.  B.  Ü.  866 — 867)i  Noch  viel  mehr  atn  in  den 
Schriften  ronss  diese  jiraktiscbe  Tendenz  des  Kantînchcn  Philoso- 
(ibierens  in  den  Vorleoniigen  za  Tage  g4-treten  nein,  wie  .\rnoldts 
and  Ueinzes  Untenmehnngen  beweisen.  Mit  Recht  zieht  lleioze  ans 
dem  bisher  vurlit^j^endeu  Material  den  Seblniis,  diuui  Kant  -sieh  in 
Seinem  uiilndlicheu  Vortrag  uiiiuittellinrer  giebt,  als  in  xeiueu  ^'hriJten, 
daM  erwor  den  Htodenten  das,  was  ihn  am  tiefsten  bewegte  und 
trieb,  was  die  Hanptahsicbt  bei  seinera  Philosophieren  war,  die  Be- 
fastigang  von  Moral  und  Keliginn,  iR'sonders  stark  benortreten  liess,"') 
Man  bat  absolut  keinen  Grniid,  an  Kants  Wahrhaftigkeit  und 
an  der  Aofrit-hti^keit  der  zitierten  Aelii>i<eruDgeD  zu  zneifelo.  und 
mOM  duri'baus  damn  festhallen,  datiti  die  letzte  Absiebt  meines  Philo* 
Mpbiereos  wie  Mines  System«  eine  praktische  ist  Alan  ronss  aber 
nach  meiner  Meinnug  noeb  weiter  gehen  und  einräumen,  dans 
diese  praktische  Tendenz  einen  besllmuiendeu,  muttsgebfadcti 
Einflnss  nicht  uar  anf  da»  GlaubenKgebiet  ausgollbt  hat 
(was  begreiflich  iiiid  sogar  nnvernieidlieb  ist),  sonder»  liier  und 
da  aaeb  anf  die  Kthik  nnd  anf  die  theoretische  Philo- 
aopbie  (was  unstatthaft  nnd  hSebst  gefährlich  iat).  leb  wie«  auf  dieM 
Tbataache  schon  »fter  bin  (vgl.  S.  168, 192— 1ÔS,  35Öff-  377, 893).  Der 

■)  iL  lleUue  :  VotleMOigvii  Hanta  über  Uotaph}-rik   aus  dr«t  SeimMani. 
8.  m  {aap.  OfiS). 


410 


e.  A4lelt«*, 


Tell  dfrErkcDuHiimtheorie.  um  Avn  >«  nicli  vor  allem  linndeh,  int  <Ue 
Diulvktik.  welche  dtts  Fiiodanidiit  fllr  die  Ulaabeiisiibil(K4o)tliiu  l»-gt,  in- 
dem RÎe  nilea  eingnbildele  Wiiuen  T«niicbtet  I>er  R<)di>ti,  «Dil  dtiii 
ihre  Wurzeln  die  Kraft  nauj;eii.  ist  dus  Ik-wusuttcin,  datu  cx  kfini;  fmtt 
niid  fliehen:  Gnindlu{,'u  l\lr  lU-li{;iuu  und  Moral  g«beD  kanu,  m  binge 
nicht  di«  alt«  ilofftimtiHehe  M<-ta])hyBik  mit  ihron  Wiwcnastiilt  vAllig 
xermalint  tnt.  K«  ÎRt  kaam  uOtig,  Docb  einmal  auf  die  Vnrrvdr  xw 
Kweiten  Auflage  der  Kr.  d.  r.  Vera,  zu  verweiscD  mit  ihrem  licrllbmtcn 
Aiuuprueb:  ,Jeh  mugs  dos  Wibbi'd  aufliebi'ii,  imi  zum  Oluabuo  VUt» 
xn  bekummcn.  und  der  Dogmatism  der  Metaph^'^ik.  d.i.  diw  Vo^ 
urtvil,  in  ihr  ohne  Kritik  der  reinen  Vernniift  fortzukommen,  iitt  dir 
wnhre  Quelle  alle»  der  Mornlität  widerstreitendeD  IJiijU'lnubrDa,  der 
jederzeit  gar  i»ehr  ddfrtiiatiitch  ist"  (Ü.  \XX.  Vgl.  iinrb  dit«  vurhur- 
gehi-Ddun  und  folgeodiiD  Seiten).  Nur  wenn  da«  iniuMeeoduatn 
Wi)HH-u  vulliilifudig  viirniehtct  und  m  da«  <iUub«i0gol>iL<t  vor  hIIhb 
Au^lTcn  von  dieser  Seite  her  vfilltg  geniehert  i»t,  wenn  ferner  di« 
intelligible  Welt  von  linom.  Zeit  und  den  niunlieh  iifHxtertvn  K«l«- 
gorien  (vor  alk-m  dem  an  die  Zeit  gebniidenen  Nnturmechaniitmiu) 
bi^frvit  iHt,  kiinii  den  Ihi^retitteh  nicht  rf:diMierbnren  Ideen  von  (Itilt, 
Freiheit  und  Uimterlilichkeit  und  damit  Moral  und  Keligion  auf  dem 
Gvhiet  de«  praktischen  (ilnnlieni^  ein  unzerHlArharen,  jn'.  nnangrtdf- 
ban«  Fiindainent  verftchsflï  werden.  Im  Anfang  der  traoMevndnn- 
talen  Dialektik  (Kr.  d.  r.  Vem.,  ».  «.  37r.— 37«)  kann  Knr,-  '  'Mb 
HMgen,  er  liem^lilUtigM  iiirli  ilaniit.  „den  ÜiAvn  zu  deu  uiaj>  .<fl 

aittliohen  GebKudeii  cI>cd  und  btiuf«Ht  zu  machen,  in  wclehcnu  doh 
allerlei  Maslwiirfttgllngc  einer  vergeblich,  aber  mit  guter  i^nveniieht 
auf  Schutze  gml>eiidcn  Vernniift  vorliiideu,  und  die  jcuen  Itauwcrk 
uDHichcr  machen".  Im  Verbtuf  der  Dialektik  wie  in  den  untiir 
ihreu  EinßnMi  «lohenden  Ab«chnitt«n  der  SIcthüdenlehn'  weldt  «r 
MKlnnn  noch  wiederliull  auf  die  grome  Bi-deutuii;,'  hin.  welche  div 
dortigen  theoretiticben  Untemncbnngen  (Itr  die  UlanhenNiteilr  d<a 
Sj-stenui  und  die  fOtbik  haben.  Fawt  nmn  nlb-  tti  Elctraebt  ktimmvodri 
Hamonte  ziuuimmen,  »o  wird  man  Volkelt  Iteelit  geben  niQM«R, 
wenn  er  m  ftlr  wahrwheiuUeb  holt,  dam  Kanla  ^oraliwhe«  Ri^ 
dllrfnio  nirbt  ohne  KinfliWH  nnf  »ein  thc'  .         '.       1     .  '  \.,q 

iitt.     Miinehe  ttMlankengAngv,  die  ihm  vi  - 

webkriU'tig  eraebieneu  wHren,  nOgvu  Ihm  un»  geollgt  luben,  w«il 
Hie  ill  li'  '  '■'  ■'  tiHig  wim-it  IM  ■    '■  .  '.  ■■  ■"■  ■'■■':  .  ■'.  "  -.« 

die  Kic;    ■  ,,    -likvit  ttlr  nii'  .  l. 

Vgl.  8.  7fl,  IS3j. 


4o  bcvoKRndrji  Kriftt^  tn  Ktuits  plitln«i>plibchcr  Riitw!«klnng  vtf-.     4t1 

Hiermit  etimnieti  aark  die  StolleD  ilurchiian  tlbcr^'iii,  in  we)ob«n 
Kaot  von  ilem  Primat  der  rt-incD  praktinetien  Vernnnft  in 
ihrer  Vt-rhindimg  mit  dur  sjtekuUtivi'n  n;d«t  Drei  Zitate 
mttgcn  znto  Beweise  dieDeo.  „Der  sji^kulntivoD  Veniunft  unter- 
|;corâDet  in  Hein,  kann  man  der  reinen  prakltivhen  gar  nivht  ku* 
luRtrn.  weil  nlteB  Interesfte  znletzt  praktisi-li  ist  nnd  ftelhut  Am  der 
■peknlativGO  Vernunft  nur  bedingt  und  im  praktiRrhen  Gpliniuche 
allein  volhtUndig  iitt^  (Kr.  d.  prakt.  Vem.  S,  21?.  Originalpaßinierung). 
In  der  Kr.  d.  reiaco  V<:ni.  (B.  S.  617)  will  Kaut  dvm  kusiiiolugiM'lica 
Göttesbeweis«  and  dem  Ko^rilT  der  oinnitndo  realitatie  nielit  nllru 
Wert  ahspreulien  im  Ilintiliek  darauf,  dasa  die  weitere  rntersnclmng 
vielleicht  Verbindlichkeiten  aufd(.-ckeu  kUnnto,  welche  ohne  Vorans- 
setsnng  eines  höchsten  Wesen»  keiu«  Triebfedern  anfwetseu  und 
daher  zu  keinen  Hnndlniigen  fuhren  wUrden.  Täuschte  dieue  Er- 
wartung nieht,  „*»  wUnien  wir  eine  Verbindlichkeit  haben,  den  Be- 
griffen zo  folgen,  die,  wenn  nie  gleich  nicht  objektiv  zuliüiglieh  «in 
mJ^hten,  doch  nach  dem  Masse  unserer  Vernunft  Überwiegend  sind, 
und  in  Vergleichnng  mit  denen  wir  doch  nicht»  Biwserc«  und  Ueljer- 
nthreudcrex  erkennen.  Die  Pflicht  zn  wählen  wUrd«  hier  die 
UnschlOsiigkeit  der  Spekulation  dureh  einen  pi-aktlsclieil 
Znsatx  aus  dem  Gleichgewichte  bringen,  ja  die  Vemanft 
wOrde  bei  ihr  selbst,  als  dem  nacbgehendaten  Kiehter,  keine  Recht- 
ferlignng  finden,  wenn  sie  unter  dringenden  Bewegnrsachen.  obzwar 
nur  mangelhafter  Hinsicht,  diesen  firtlnden  ihres  Urteils,  Ober  die 
wir  doch  wenigstens  keine  hcMcre  kennen,  nicht  gefolgt  würe.*^ 
Endlicli:  ,Zugi-»tHuden,  da««  dus  reine  moralittchi- Gesetx  Jedermann 
als  Gebot  unnaehlä^slich  verbinde,  darf  der  liei^'ht^chaireue  wohl 
sagen:  ich  will,  dass  ein  Gott,  daas  mein  Dasein  in  dieser  Welt, 
auch  anRier  der  Natiirverkntlpfnng,  noch  ein  Dasein  in  einer  reinen 
Verstandeswelt,  endlich  auch,  duss  meine  Dauer  endlos  sei,  ich  be- 
harro  duruof  nud  lasse  mir  diesen  Glanben  nicht  nehmen;  denn 
dieses  ist  das  Einzige,  wo  mein  Interesse,  weil  ich  von  dem- 
selben nichts  nachlansen  darf,  mein  t'rteil  nnrermeidlich 
bestimmt,  ohne  auf  Verntlnfleleien  zu  achten,  so  wenig  ich  auch 
daranf  zu  antworten  oder  ihnen  M'heinbarere  entgegen  ku  stellen  im 
ititndv  sein  möchte"  (Kr  d.  pr.  Vera.  S.  258 — 209.  Vgl  auch  die  oben 
14 — 15  mitgeteilte  Stelle  ans  den  „Triinmeu  eines  Gcislerw-hers"). 
Diese  Zitate  beziehen  sieh  zwar  hauptsächlich  nnf  das  Glsubens- 
tebtet.  wo,  wie  wir  sahen,  in  der  That  die  KinfiMsse  von  fîeftih! 
nod  Willen,  WSnscheu    und    lledUrfniiwen   oietnals   anszosehliesDoa 


412 


C  Adfeke«, 


siad.  Doch  siod  die  AüosKL-niDgeD  no  aUgemeiD  gefasst.  dasa  maa 
wohl  nicht  umhin  kaan,  aiu  ihnen  die  {iriniiiptcllf  Maxime  be ranszn- 
le«en,  ancb  bei  rc'io  tbi-ureuwheo  Fragen  uventnell  prnktischt  BDck* 
sichten  von  )>ciitiinin«ndeni  I->infln«8  sein  za  IsneD,  vornaggewtit 
ntttlriich,  ditas  den  pniktiscben  t'ordeniiigen  nieht  fin4>  enriegene 
DenknnmiJglichkeit  auf  Seiten  der  theoretûichcii  Vtununft  entgegen- 
etpht  Denn  da«  hüll  Ksnt  itiutdrQrklii-h  ffst,  dawi  îm  letzteren 
Fall  tUflliitl  dringi-ndt.-  munilittchu  Ik-dUrfnÎMiu.-  zn  flchweigi-n  hStteo. 
„Gesetzt,  die  Moral  «ctî«  notwendig  FVcibcjt  als  Eigensi-haft  uusere« 
WiUcDS  vorans,  die  «i>ekntalive  Vemanft  aber  liKtte  twwiesvn,  daM 
diese  sieb  gar  nicht  denken  Usfie,  so  taass  notwf>ndig  jene  Voratii- 
Sfltxnng,  nämlirh  die  moratiscbe,  deijenigco  nreicben.  deren  Gegenteil 
einen  offenltart-n  Widentpruch  unthitlt.  foiglifh  Freiheit  «od  mit  ihr 
Sittliehkoit  dem  NatnnneehHuisni  den  Platz  (^'imiinmen"  (Krit.  d.  r. 
Vern.  Vorrede  zar  2.  Anfl.  S.  XXVIII-XXIX).  Vmlkh  ist  es  aaek 
mit  dit^ieni  offenbaren  Widentpraeh  eine  eigene  Sache.  Trotz  Knot« 
liemilhnngen  wird  der  Determinist  in  der  Annahme  einer  trans- 
seendeotak-n  Freiheit  eiue  solche  DeakunniOglicbkcit  sehen.  Die 
Entacbeidnng  ist  aach  hier  in  hohem  MasM  Ton  sobjcktiveu  Faktoren 
abh&ngig. 

Man  muss  also  durchaus  zugeben,  daes  die  Teudeaz 
Von  Kants  Philosophieren  wie  nach  von  seioein  System  in 
letzter  liintti<-bt  eine  praktische  ist  und  dass  diese  Ten- 
denz liier  und  da  einen  direkten  niassgebt-nden  Einflnss 
auf  die  tbvuretisebe  Philosophie  und  auf  die  Ethik  ana- 
gellbt  bat,  iudem  sie  nnf  Ansbildnng  gewisser  Lehren  JD 
dicfloroderjenerKichtnng  hinwirkteoderdas Gewicht,  wet< 
ches  ihnen  beigelegt,  die  architoktonisehe  Stellung,  welche 
ihnen  im  Ganzen  des  Systems  angewiesen  worde,  bestimmte. 
Ja,  man  kOnnte  —  was  aber  uieht  nötig  ist  —  noch  weiter  gehen 
und  einiiumen,  dass  diese  praklisehe  Tendenz  sogmr  einige  Lehren, 
wie  z.  B.  die  von  der  transscendentalen  Freiheit,  zoerst  hen'orgernfcn 
oder  anf  da«  tbeoretisebe  Gebiet  herUl>er  gezogen  hat.  Aber  alle 
diese  Zageständnissc  zwingen  uns  in  keiner  Weise,  das 
grosse  rein  theorotisehe  Interesse  Kants  zn  leugnen  oder 
ZQ  bezweiTeln  oder  aneh  nur  iu  den  Hintergrund  zn  stellen 
als  einen  minder  bedeutsamen  Faktor.  Hau  darf  die  Sache 
nach  nieht  etwa  so  anfTassen,  als  ob  die  theoretieche  Philosophic 
als  Ganzes  von  vornherein  kttnütUch  daraaf  angelegt  wäre,  spSter 
der  Ethik  und  Glaubcnsseite  zur  Grundlage  zu  dienen,  als  ob  schon 


Die  betrefendCB  ErïifW  En  Kuta  pkik»opliIiwli«r  Entwicklunfc  etc.     415 

bei  der  Eotwieklaa^  der  enteren  die  praktische  Tendenz  derart 
rorgetierrsL'kt  liätto,  dosa  Kunt  mit  i'^ini-m  Ange  imnicrfort  xn  Deinen 
Glanbeufurtikeln  liintlbenK^Iiielt«.  Ik-truflitt;!  uuu  diu  theoretisi'be 
PhilMopbie  als  Ganzes  nnd  sieht  von  einigen  Nobenpnnktcu  ab,  die 
fUr  sie  sicher  nicht  vnn  |>rimflrer  Uoilentnn^  »ind,  Do  ist  sie  ana 
rein  theoretischen  Hedttrfnissi'n  nnd  Knvägnng<:n  herrorgegaDgeo 
nnd  ihnüD  gemise  auch  ansgcntnltet.  Wie  gross  das  rein  theoretische 
Intereue  Kant*  iet,  dafUr  zi-ugt  jt-de  Seite  seiner  Sebriftcn.  un- 
parteiUeb  grele^eu.  Kant  ««Ibst  Htelit  »einen  Standpunkt  dar  iu  dnvr 
der  Randbemerkungen  zu  den  .Beobaebtangcn  Ober  das  Geftlhl  des 
St-hönen  nnd  Erhalienen'^.  die  Sebnbert  veriSfFentlïcht  hat.  K»  heisst 
da:  „leb  bin  wlbttt  aus  Neignng  ein  Forscher.  Ich  fllhle  den  ganzen 
Dnr«t  nach  Erkenntnis  nnd  die  begierige  Unruhe,  darin  weiter  ta 
konim<:-ri,  udrr  [?  aber]  auch  die  Zufriedenheit  bei  jedem  Fortschritte. 
Vs  war  eine  Zeit,  da  ich  gtaubtv,  die«ea  Allea  kOuute  die  Ehru  der 
Menschheit  nincben,  nnd  ieb  verachtet«  den  Pöbel,  der  von  nichts 
weise.  Kous.ieau  hat  mich  znrecht  gebracht.  Diener  verblendete 
Vorlag  versetnvindet;  ich  lerne  die  Memichen  ehren  nnd  wUrde  mich 
viel  nnuHtzer  fmdcD  als  die  gemeinen  Arbeiter,  wenn  ich  nicht 
glaubte,  das»  diese  Betrachtnug  allen  Übrigen  einen  Wert  geben 
könne,  die  Reehte  der  Menschheit  herzUKtwIlcn."  Aehnlieh  ist  der 
Standpunkt  Kants  auch  in  späteren  Jahren  gevrc«cn.  Unser  Philosoph 
hatte  die  Wonnen  nnd  Qualen  des  P'orseherlebens  ansgeko»tet,  er 
kannte  die  innere  Hrregung  beim  Anftanchen  der  Probleme,  die 
wunderbar  gemiitchten  GelUhle,  wenn  der  Gi-ist  mit  ihnen  ringt, 
äsB  nwhgeftlhl  bei  glfleklieher  Lösung,  die  Bitterkeit  de«  FeUlscbUgs. 
Und  wer  sich  einmal  mit  reinem  Herzen  und  ganzer  8ee]e  in  den 
Dienst  der  Wissenschaft  gestellt  hat,  dem  lohnt  sie  so  reichlieh, 
dass  er  sich  nie  wieder  von  ihr  wird  trennen  kUnnen.  Das  hat 
auch  Kant  an  »ich  erfahren.  Daneben  aber  war  er  »ich  vollkommen 
bewuHKt,  dass  Wissen  nnd  Wisseuschaft  nie  iu  letzter  Hinsicht  Selbst- 
zweek  sein  kann.  Alles  Wissen  kann  in  letï.ter  Hinsiclit  nur  den 
Zweck  haben,  den  Menschen  frei  zu  machen,  zum  Herrn  seiner  selbst 
wie  zum  Herrn  der  Verhilltnin?«,  dadurch  aber  auch  zugleich  b«eaer 
und  glUcklicber.  Doch  liegt  die  Sache  nicht  etwa  so,  dass  nun  im 
Einzelni-n  bestimmt  werden  mOsstc,  wie  nahe  der  Zusainineuhaug 
ist,  in  welchem  dÎG«c  oder  jene  Wissenschaft  mit  dem  letzten  Zweck 
alles  Wissens  steht,  tun  danach  ihren  Wert  festznstellen.  Vielmehr: 
wie  auf  der  einen  Seite  die  letzte  Anfgabe  alles  Wissens  ist.  die 
moralische  Itestimmung  de«  Menschen  zu  fUrdcm,  so  hat  auf  der 

L  »I 


£t  1.  <.■<■*« 

iiï  0-  üuiibrn   T-K  iï:r  üsuT  nuL  Iloih. 

T/t^ui-n.   îidit   ^Jiwa    iKJiHjbbST-^   ncsiÙBisa.  Jamfa^^ 
ili'.-LTuur  iiurtiua  ii>ili^3.  Olli   tt^s^  7 

TtTE    e>:«UàIML     *<n«;    V3Tt    tîit-   EjDK    SIT 

^u&>nr  miL  «~rx  "-^iTiJiuiir.     îjœ'  Tut.  amô.  t<^ 
waj^.  kidrif3rie  mil.  eieiii-a  i*:?=itnieL 


»tfuLiÇtt!,-  -lira  i»-rr»r  i«3st  =ir  i  •miena^  as  ">— «y,  Iw-eis 
u.  b»  b^^TKi  imL  mr  ûr  a  '•rniBDinic  ptscmàK  but  or  à  izf- 

fcîtrr   m   -Ji^ji»«.  itiit    Cj-    i»f»THFfc-  i'saiiac   'iiumh.-.-  q^  ^^^ 


'  i'  t — [Tiiiri  citL  ïiûs'tnei  f^i^B  Bit 
&«■  'B'iWrTiwtKf:  i  ■tl:  u^'iaàc  -rz-t  à»  jeaaart  air  Ttvt  Mn^ 
£vv'tri^  oil  uxL  LET  i>i>=i  osmccÙBtEreiic  n-r*<^  Vm  tub 
ittÎT.'  T:i:iT-iir-t  "^^OÄi-Jitf:  cl" .  out  r>  usbrau  at  umà  nel 
i.'.-i^-:T.  '--ffcîî  -.  :a.  Li  ÏIoi^çz  i«  VuwnK^i^i^L  âo-  ï^ÔMKvkie. 
«»î'.-i.T   ÎJ*  i::LT'i.T'>T-Lra*'JiT-  •-rrnËafr  flir  aILï  PmifriTifwhifiii 

iK.     l^j-E*!iLi«  iiJ:  iti-  a?!  :il  A.lrtH.e;xtx  ûr«  jax.  |«sk- 

tfcîi-;!  "Atlisti':!  u»;  ïii-cirfiiî!î*a.  td-ta  Ï3«iaa.  lîiamriih.iiLu 
Eiiity*  ttf  i;^  tihtIit:.  LefiZ:*:*  *«Mr  immi  iIil*  «ad 
tbtrii-i;;':  »rrii^rr  ■n-jÉirrîiwîjLfLwi"a.  Fiü*;^*:*-  n  «fsuxcs.  Dkk 
wîLr:  :';:iz:;.':^l>  A-I^ut  âtiih^^w;  iiuirbtÄ  ôw  V  ff^iinliMiiii 
t^Lz-rJ:.':.*  Iii .-iti*-. ten*:,  -.-ic  &r  'ûiei  ft^^pstaCn  «-Béea.  oiebt 
ätt>  >'a::^:ji2-çî  li-ri':  *s  :^ij*r.  ii.  i«  Ksi  "s .  w;  ije  allf  eneiae 
p:*k'.:k':lr  T'rLd-riz  d-i:*  Ku-ùtÀe:.  I^^i'twçÀMRw  fac»nd«n 
iftark  zsr  O«:!:^!^  k.->a.:LT.  &^  niAs^àeL  Puiktfz  fane  BmuA^kow 
ui^b  der  eÎLZrrJLc::.  LeàreL  âxreh  {•ntc<«lte  W£bm^  and  Se- 
dtiiftiy^  nLzn^eliiLeL.  L^-L-rb  Êi^â  act-h  du  Lick  BÙKf  Anadt 
Aaeuhu;<:i~  Accb  îl  ô«;.'  E'iiik  ist  du  cifÊLdifï  dw-ûnôaebe.  rein 
Kp'rkiUatJ^':  iLXiTiaféh  KalU  ««rhi  gr-:>3e.  PiiacpieQ  ksadeh  e*  siefa 
<inf>.|tigt  mi  ihn  ÎB  *:rBT«r  Lmie  nm  theoretic^ke  fitkeantaù  nad 
Lrklinibg  d«r  ThiUMelteii  nad  Gnuidlagca  des  iniBftrn  Lelwu. 


Ste  bcvegeoden  Rritft«  b  Rula  pUkiiKipbLioher  Eutirlcklanf  et«.     415 

Selbst  UM  Hanptcbanikterietikain  st^iniT  Mora):  die  Aawehliessting 
tiüv»  Eiiipiri&L'ti-MatiTiclk'D.  die  BcschrinkuDf;  Anf  das  Forniellc.  din 
Forderung    etrcog^u-r  Notwi-ndigkeit-AUgemeingtliti^eit   isl   doeb 
fichlieiiHlich  nnr  mn  DstUrliclier  AosfliiSB  Mincer  theoretischen  Gnind- 
Uberzen^ng ,  daxfl  en  nhne  die  letzt^nannteii  Iwiden  Eig^enschaflen 
kein  naltres  Wisseu  geben  künne  und  düsbalti  auch  keioe  wahre 
WigwDschaft,  mit  welchen  Objekten  sie  sich  immer  bescbäftigcn  mfigc 
Im  GroMen  nod  Ganzeo  itebt  abto  die  W  issonaaoit  e  dee  Systems, 
abgesehen  tod  der  Allgemeinen  praktiscbeu  Tendern,  die  ihr  wie 
jeder  WiiweDBchaft  ron  Natur  eigen  ist,  nelbstllndig  da,  ami  rein 
tbfînretiHcheni  Inttreast'  ^»«chaffpn.  nach  theoretischen  Gc«icht8- 
]»nnkten  anfgcbant  nnd  anegi^bUtet.  beherrscht  von  der  Tendenz, 
die  rationale  Wissenschaft  dnrch  Sicbcrslellung  des  Rational ismos 
und  durch  Kettang  strengster  Notwendigkeit  and  Allgemeingtlltig- 
keit  neu  zu  begründen  ttnd  ta  einem  in  sieb  geschlossenen  Kj'stem 
iQüammenznfa.'wen.    Aiidera  die  Glanbensseite  mit  ihrer  Aufgabe, 
die  religiilw  WeltaiischauunK  ïu  HchUlzeii.    Sic  stobt  eingestandeuer- 
massen  an  jedem  i^inzclnun  l'unktu  unter  dum  bestimmenden 
EiufluflS  praktischer  Bedürfnisse  nnd  verdankt  ihnen  ganz 
und  gar  ihre  Kntatehnng.    Irgend   welche  ^Selbständigkeit  nnd 
eigene  Bedeutung  kommt  ihr  daher  nicht  zu.    Hie  ist  geücbatTen 
der  praktittcben  Interesnen  halber  und  alno  nicht  der  Oipfulpunkt 
des  Systems,  Bundern  ein  notwi-ndigi-jj  Mittel,  deneelben  zu  errciehon. 
Der  Gipfel  selbst  ist  die  Pörderqng  der  moralischen  Be- 
stimmung des  Menseben,  auf  welche,  wie  alle  Wissenschaft,  m 
ancli  die  Philosophie  abzielt,  und  zwar  diese  letztere,  ihrer  spexiellen 
Nator  gcnittwi:  als  Grundlage  aller  Einzelwiasenscbaften  und  aller 
Gbinbeu^Uberzcugungcu   (resp.  die  Ethik  als  die  Wiasenschaft  von 
don  Normen  des  sittlichen  Lebens),  in  besonders  hohem  Grade.    Diese 
praktische  Tendenz  ist  es,  welche  die   beiden  Seiten  des  Systems 
vej-bindet  und  xu  einem  Ganzen  vereinigt     Die  Glaabeiisseite  geht 
ganz  Dsd  gar  in  ihrem  Dienste  auf,  die  Wisäensseite  hat  ausecrdem 
noch  die  gr&sste  selbständige  Bedeutung  in  ihvoretisch- spekulativer 
Hinsicht.    PrinxipioU  dürfen  div  beiden  Seiten  auf  Gleich  berech  tigniig 
Ansprach  machen,  als  Pol  nnd  (legenpol  de«  Systems.    Bicbten  wir 
nnsem  Blick  nicht  nnr  anf  den  Philosophen,  Bondern  auch  auf 
den  Menschen  Kant,  so  werden  wir  sagen  mtlssen:  seinc^m  Vvr- 
atande  stand  die  Wissemsaeito,  »einem  Herzen  die  Glanbensseite 
nlüier 


37» 


Ueber  den  Unterschied  der  Wahmehmungs- 
und  der  Erfahrungsurteile. 

Ein   DeutaugSTersucii.O 

Von  Georg  Sitnmel. 

Man  kann  dienen  I'ntenwhied  aU  da«  Zentralproblem  beliandelo, 
mn  die  Daretclltinß  alK-r  Gnindmotiv«  der  Vt-rannftkritik  daran 
suxusch)ivS8i-u,  Denn  mit  ilim  war  dor  i:Dt8i'hciävlidi-  Scliritt  Über 
aU«D  Benenalistischen  Enipirisrnns  binnaa  geschehen.  Der  Godauke, 
dnse  das  bloüge  Anfnehm^n  nnd  KonfltAtiereo  der  uninittolhar  wnn- 
tichen  Rindrtlc-ke  nocb  ^r  nicht  diejeuigp  Rrfabrnn^  ist,  anf  denrn 
allttinigor  Gültigkeit  der  Empirist  bi-eteht,  erHfl^ete  sofort  den  Av»- 
blick  auf  die  gaiii«  AprioritîKalchre.  Audererwit«  aber  ist  kein 
Zweifel,  das«  die  «elicmatÏMbfc  Formulicning:  durch  die  hinzatrctende 
Anwendung  der  reinen  VeDttaudesbegriSe  wUrdc  dos  bisher  rein 
aabjcktive  Wahnw'hniHngsnrteil  /.a  ein«ni  objektiven  Erfahmogs- 
nrteil  —  den  eig«nt1idieu  Krkenntniiiprozeas,  um  deiisen  KUratellaDg 
nnd  Oeltnngswcrt  es  sieb  handelt,  nnr  gsait  änsHerlich  nnd  noza- 
längUch  l>e«ebreil)t.  Wa«  euU  denn  in  \^'irklic!ikoit  mit  der  Reihe 
àxa  Eindmeke.  die  in  kontinuierlicher  Sneccsniun  dnreh  tuaer  Be- 
woMrtscin  gleiten,  gesrbehen,  wenn  aie  r.ar  Erkenntnis  eines  GegcQ- 
itandes  werden? 

Die  entscbiedenate  und  ontseheidendate  Stelle  steht  im  Beweis 
der  2.  Analogie:  .Wenn  wir  nnterenehen,  waa  denn  die  Bexiehnng 
auf  einen  Gegenstand  unsereu  Voretoliongen  ftlr  eine  neue  Be- 
sohafieoheit  gebe  and  welches  die  DignitUt  sei,  die  sie  dadarch 

■)  Jud«  Amtcg^ui^ï  (1er  Ktntjscboa  HaoptgedaaksB  kann  Ibre  BOadi^keit  anr 
duin  xetgen,  daati,  wihieod  mkii  aie  ■!■  Voniuaetiniif  festhUt,  dJe  Vanuiiftkritlk 
b  kllen  ihres  Klnirlhcilcn  ob  rolatir  iridenptvdMloees  BUd  «^ebL  IMit  Oe- 
sdüchlo  dnr  KonMuti-rpritUition  »igt,  im  migowfhllo  Zitate  Uer  kclae  ein- 
deatigcai  Benutoe  bUden.  Idi  lobe  im  Folgendcoi  Zitate  akht  ilt  BowdtgrUade, 
KMideai  BOT  da  b«Dutzi,  wo  dl«  Kuttaoben  Wort«  mir  ab  botoadcn  koi 
Auaaifleko  (Kr  (cwImm  TeDe  der  intcntrotUreitdea  Gcda&k«iireUiu  taaeUeata. 


V«htr  ill»  rsicntcbied  der  Wfthrnc^btnaitgi-  u.  der  ErT&lmingnirtdle.     417 

rrbalteii.  bo  fiaàea  wir,  Aam  me  nichtn  weiter  thne.  «Is  die  Vcr- 
btiidurig    ilor    Vurstdlanp-o    auf   fine   gRtviiute    Art    notwendig    ZQ 
iiiiiirlii-ii   und  %ir  (.-itier   Itegel  vm   untt-morfcn;  dus»  amgekehrt  nnr 
dndnrcfa.  d»«*  oioe  gewisse  Ordnung  iii  dem  Zeitverhftltoiaao  anserer 
Vonttellnnsm  notwfindisr  int.  ihiifn  nhjektivc  Redi'ninng  ortfilt  wird," 
Die  r.nt^vii-klang  des  »nbjektivi'n  U'abmehmangxurtoit»  /.niii  objektiven 
Erfahrniigsurtvil  i<t  also  gk-it-ltRma  dor  reb<!i^aiig  des  gleichen  Vor- 
etellnogwtoffes   in   einen   «Dden-D,   einen    fcetiTeu   A^rcgatzuHtand. 
Dan  VorbXitnis  der  Erkenntoiit<-lemeDte  untereinander  ftnd;.Tt  äieh 
damit  wie  daa  von  Individuen,  welche  bis  dahin  in  lockeren  und 
niebt  legitimierten  Bejtiehnngen  gestanden  haben  und  nnn,  ohne  im 
Inhalte  dieser  etwas  za  ändern,  nie  als  eine  Vurfassung  and  einen 
.  stabilen   GesellschaftsTertrag   konstituieren.     Welches  ist  nun   die 
^notwendige   Ordnung",    die   formale   oder   funktionelle   Aendernng 
in  dem  gegcaaeitigen  Verhältnis  der  Vorstellungen,  welche  zngleicb 
ihre  Objektivität  bedeutet?    Darauf  antworten  die  Prol.  g  18  n.  I9: 
„Di«    obJL-ktive   Gültigkeit    des   Erftdirungsurtvib«    bedeutet    nichts 
andere«,    als    die    notwendige    Allgemeingnltigkeit    deäHi^lben." 
„Krfabrungsnrteile  entlehnen  ihre  objektive  Gültigkeit  nicht  von  der 
unmittelbari'U  Erkenntiiiti  des  Gegenstände«  (denn  di(«e  ist  anmfiglich), 
»ondern  bloB  vnn  der  lledingiinf;  der  AligemeingUltigkeit   der  empi- 
risehen  Urteile."     Die  ObjektiritÄt  de»  Urteils  besage,  dans  es  nicht 
für  die  momentaDe  Wiihrnehmuiig  dc8  Subjekts,  sondern  ^anch  fttr 
DRfl  jcdorxeit   und    fllr  juderinann   gültig  sein  »oUe."     Dos  Wahr- 
Dehmnugsnrteil:  wenn  ich  den  Stein  trage,  w  ftible  ich  einen  Drnck 
—  wird  HU  dem  Erfahrnngsorteit:  der  Stein  ist  schwer  —  indem 
ieh  voraussetze,  dass  ich  jederzeit   und  ebenso  jeder  andere,  wenn 
CT  einen  Stein  trägt,  einen  Drnck  empfinden  wird.     So  «ncTgieeh 
Kant  sieb  dagegen  wehrt,  daes  das  Erfabrnngsurteil  nur  ein  oft 
wiederholtes  Wahrnehninngsarteil  aei,  w»  enthält  jenes  doch  nichts 
anderes  UWr  dieses  binauE«,  als  die  Garantie,  dam  eben  die  Wahr- 
nehmang  »ich  nnter  den  gleichen  Betlingungeu  jederzeit  wteder- 
linleo  wird.     Das  Beispiel  au«  den  Prol.:   „Die  Sonne  erwärmt  den 
Stein''  enthalt  mit  all  n^einer  Objektivität,  Anwcudnng  der  Kategorie, 
Notwendigkeit  u.  s..  w.  doeh  kein  Atom  Ub»T  sein  subjektives  Wider- 
spiet hinaus:  ich  nehme  wahr,  dass  der  Stein,  wenn  die  Sonne  ihn 
bcsebeini,  warm  wird   —  ausser  der  nnninehr  gewonnenen  Hicherbeit, 
da»  n<ch  jedendt  und   dass  jedermann"  eben  die  gleiche  Wahr- 
nehmung machen  werde.     Die  aQss>«m>rdentliehe  SehBrfe.  mit  der 
Kant  den  Unterschied  zwivches  Wabniehmungs-  und  Eifahrunga- 


sai 


418 


Ocvrg  Slmmftl, 


art«il4>ii.  Kwiiwhcu  8aI>j(.-ktiror  Voret«llDng  und  Ohjuklivität  bcbint, 
pflegt  ()}irll)>er  hinweg  7,11  tttuachen,  dues  er  sollet  diewo  L'ntvrwhird 
^r  nicht  ander»  expliziert,  denn  als  einen  sosuBagen  rein  ideellen: 
mure  Erkenntnifl  lil^ibt  nowohl  was  ihre  Einzdinbaltc  wie  wag 
deren  Verbindung  belrifft,  auf  die  WalirneUmuDg  «ügt-wiesen  nnd 
alle  ObjektiritSt  ist  der  blosee  Name  dafUr,  aas»  diese  Walirnebmtingeii 
ceterif)  paribim  immer  und  ftlr  jeden  in  |;leieher  Weise  nnfireten 
werden  —  wobei  indens  jeder  cinïclne  Fall  aueh  weiterhin  subjektiv 
bleibt  80  ii^hr  Kant  uaeh  betont,  dass  der  Sats:  A  iit  die  ITrsacbe 
von  B  —  etwas  vfillig  andere*  bedeute,  «I»:  B  folgt  zeillieh  auf  A 
—  80  wei^a  ieh  doch  Kantphilologiflch  nicht  an7.tigebe)i,  worin  web 
jene  objektive  Kausatfolge  Bocb  von  der  Bestimmung  nntemhiede, 
dann  in  jedem  Überhaupt  ji-  vorkummi^udcu  Falie  B  auf  A  xeittieh- 
wabroehmbar  folgen  wird.  Weil  die  Differenz  gcgeu  Honie  —  dcrvn 
eigentliche  Bedeutung  nnehher  zu  erwähnen  sein  wird  —  so  aeharf 
hervorgehoben  wird,  verftlhrt  die  Damtellnng  Kant«  leieht  itn  den 
Glauben,  er  wolle  der  Krfahrungawahrheit  noch  eine  Dignitiit  über"' 
die  ntiselnte  Summe  der  WabmehmnngswahrheiteD  hînauR  erteilen. 
Das  entscheidende  ist  allein,  das»  jene  iu  ihrer  Bedeutung  Über  die 
novh  so  grosse  relative  Summe  der  letzteren  hiiiansgeht;  aber 
mehr  als  der  absoluten  Summe  derselben  Hquivalent  sein,  kana 
«fi  ni«ht  Da«  Naturgesetz  {das  objektive  Kmpeir*m)  hat  troö  »einer 
absoluten,  also  nher-empiriHehen  (iUltigkeit,  gjir  keine  Il4^entung, 
solange  die  Iledinguugen  »eiue«  empiriBchcu  Einzelfalle»  nicht  vor- 
banden sind;  08  genftgt  vielmehr  voUkemmeu,  wcim  ea  jeden  solcbeo, 
der  nborhanpt  vorkommen  mag,  eindeutig  bestimmt. ■!  Die  von  Lotie 
entdeekte  Kategorie  der  ^.Gültigkeit"  eine«  Bi-griffes  oder  Satw», 
die  eich  in  ihrer  eigentumlichen  Diguität  vollkommen  gleicbgfllUg 
gegen  den  cîaïelnen  Kall  der  Realisiemiig  dieses  verbKlt,  hat  mit 
der  Uber-singuDlren  Bedeutung  der  Kantiseben  Krfabrungitnrteile 
gar  niehte  zu  thnn;  diese  vielmehr  euthalton  nichts,  als  die  absolute 
Allgemeinheit  der  Bcetinimong  aller  überhaupt  beobachtbaren  singo-j 
läien  I<^le:  weshalb  Kant  sie  denn  auch  nicht  al8  Dberzeitliel 
geltend,  sondern  nar  als  „fttr  jede  2eit  gütig"  bezeichnet 

1st  die«  der  Oeltungswert  der  Erfahrniigsurteile,  so  ist  weiter' 
za  /ragen,  wie  sieb   derselbe  an  den  einzulneu  Erkemituininhalteu 

>)  nWenii  etne  rebe  Aatehaunag  nocb  vor  dem  OegeaMaiule  a  \x\e 
mögVeh  in,  10  kijui  Aoch  tmcb  dioM  solbtt  Ikm  Gc^caibuid,  nlthln  die  ub- 
jektirv  (itittigfccil  nur  ilorcb  div  en)]>iiiic)ie  .tnclukiinBg  tiitkauniMui,  «uvva  nie 
die  bkase  Furu  Ist.' 


Délier  den  üoienohlod  der  Wahiavhrating»-  n.  der  Er1àhranf«niteIIe.     -tlO 

rwilidiert,  H.  h.  wïp  ef  in  Wirkliclikcit  da»«  kommt,  dnw  Wahr- 
nehmnti^urtüilf  r.nr  WOrdi-  von  f^rfahnuipiiiTteileii  anfttcicrn.  '/.a 
diMem  ZwL-ek  stolk-  teli  znnSclist  dar.  wiim  mir  als  diu  oig^-ntlich« 
ß«fl»nhing  Afr  nyntfactiBehvii  Hftt»>  »  priori  encheint. 

Die  Küonilichkeif  Act  r>in^e  heideuti^t,  dsn*  an  den  Sinnes- 
pinpliQdtui|*eD  ein  Verbiodon^itroiE«»!  vorgenommen  mrd;  dadnn^b 
trvrdoii  sin  ans  sultjirktiveti  Ztiständvn  ta  GpgrvnxtSndcn  dor  Aa- 
fwhauung-.  Di«-  KSmiilichkeit  iet  vint-  Funktion,  i^in  l'rozu«;  wir 
könnf-n  die  drei  Dimonoionen  „gar  nicht  vowtellen,  ohne  am  dem- 
selben Punkt  drei  Linien  »pnkri-i'ht  anfeinander  J.a  taetieo".  (Die 
Ilvn'orht^bung  iet  kantisch).  Nnr  weil  «Ipt  Itaum,  kurx  aiutgedrttehf, 
(.nne  ThStigkeit  Av.»  »Diii'haueudfu  Sabjvkts  ist,  kaun  die  Oeometri« 
c-ine  ErkeoDtniH  a  priori  »ein:  denn  eie  ist  der  wiiwenschaftliche 
Anitdrai.>k  derjenigen  Kegeln,  nach  denen  jene  Antiehannngf<thltti^- 
keit  vollzogen  wird.  Dax  liegt  t.  I).  ganz  anaiiDflvenrlSndlich  in  dem 
Satze:  „Ebi-n  dieselbe  bildende  Synthi-nis,  wodurch  wir  in  der  Rin- 
hildnngvknift  einen  'IViangel  kt>nt)tniieren.  ist  mit  derjenigen  ^llnz- 
lieh  einerlei,  welche  wir  in  der  Apprehension  einer  Krscheiniing 
noi!lliM>n/  Darum  allein  gelt«n  die  H£tze  der  Geometrie  notwendig 
und  allg<>m(>in  fHr  alle  (legenstündo  der  Anttehauung:  weil  iiie  die 
Kegeln  aniiH]iriH-hen,  naeh  denen  wir  antx-hauen,  und  weil  der  Pro/eM 
de«  AuHchanen«  eben  die  Objekte  der  Anseltaimng  entengt,')  („Die 
Möglichkeit  der  Hrfahrung  iu  zugleich  die  Mii^lichkeit  der  ßegen* 
'ttXade  der  Hrfahrniig'').  ,,Alle  inalheroati«ieheu  BejfHIft^,  licisst  es 
in  der  Dednktioa.  sind  fttr  sich  Dicht  Erkenntnisse;  »atmr 
LVOifem  man  roraiitwetzt.  dass  ee  Din^e  ^ebt,  die  nieh  nur  der  Perm 
^jeoer  reinen  ninslicbeu  Aosehaaung  geniä«)«  aus  darstellen  laiiAen.'' 
Und:  nSolbst  der  Raum  and  die  Zeit,  so  rein  die^e  Begriffe  ancb 
Ton  allem  Bmpiri^ehen  sind,  nnd  »>  gewifw  es  anch  ixt,  daas  sie 
röUig  a  priori  im  fiemöte  vorgestellt  werden,  wtirden  dwh  ohne 
objektive  Gültigkeit  ond  ohne  Sinn  und  Brdentung  sein,  wenn  ihr 
iwtwendiger  Gebrauch  an  den   Gogeustlladen  der  Erfahning  nicht 

■)  Dittt  ist  d«r  Onuid,  veehatb  (])o  aodoiikli 'liehen  fi^ionii^itrloeD  nicht,  wie 
BebahoIlK  glaobiu,  die  Aprioritlit  drr  vuküdciclmu  Axiutne  tviderlcßün.  Dorui 
I  diese  AprloritUl  iMdftutel  in  Kants  Slaae  ensscUIeaBlIdi  Apriorlfüt  tili  die  i^ifili  r- 
liare  WelL  äle  gett«D  oicbt  sbiolul  a%eiBela  uod  notwendig,  sondera  oar 
fOr  mtpIriMlir.  il.  h.  rmpünilbwi'  Objektu.  Die  antJeuIcUdiMbua  üeotncIrleMi 
iMbrn  KU  keine  Btaicbuug  xn  dem  K&utlscheD  Apiiori.  veil  sie  nKob  MiniT  An»- 
draokvweise,  Ulossi- Deokmügllchkclti^n  »Inil  nad  niemand  »ciue  BrfahruogeD 
In  tia«m  pscicdospliilfiscbun  [taiiiuc  Ki-Muntn«!!  udür  »dnf  Kmpjiiitliuigca  «i  obca 
BMMgcbBde  amnoncogeHldossei)  hat,  In  dem  du  Parallcknaxivoi  alekt  gIBta. 


420 


G«org  Sinmel, 


geuigt  nilrd«.  ja  ihre  VoreteUung  ist  ein  bloRoes  Schema,  das 
sich  immer  anf  die  reprodaktivc  Einbilduii^kraft  bezieht,  wi-lcliv 
die  Gßgvostäode  der  Ërfahraiig  bcrbeirnft,  ohn«  die  «e  keine 
Bedeataug  haben  ntlrden;  nod  so  ist  es  mit  allen  ßegriffei 
ohne  Uoterschied." 

So  rerhält  en  »icli  also  aoeh  mit  dem  Satz  der  Kattiwlitat. 
der  Sabatantialitat,  den  Axiomen  der  Ansehaunnff  a.  9.  w.  Trotz 
dt»  sühcitibar  eDtgegeiistvIienden  Amdnieks  bei  Kant  kann  man 
doch  in  seinem  Sinn  Mgeo:  die  sind  gar  keine  Krkenntninte,  sondern 
nar  die  Ke^-lo,  nach  denen  Krkenntnisite  erst  zustande  kommen; 
sie  Bind  die  wisseniichnfllichün  Formeln  fUr  die  Krfifte,  welehe  aus 
Wahmclunnngcn  „Erfahrnng"  henttellcn,  wi«  die  geometrischen  SStzo 
es  tHi  diejenigen  KrSft«  sind,  die  »n«  Empfindangea  Anschaanngen 
maeheu.  Ke  trilgt  zn  den  Zneidentigkeiten  der  KantiMhen  I^hre 
sehr  viel  bei,  dam  er,  dem  Ansdmck  nach,  nicht  klar  zwiaehen  dem 
Apriori  als  realer,  wirksamer,  die  Erfahrnng  unmittelbar  gestsltt^nder 
Form  —  and  dem  Apriori  nU  dem  wissousebaftlicben ,  abstraklcu 
Ansdruck  eben  derselben  unterseheidet.  Die  Folg«  davon  aU  dftM 
das  Apriori  als  etwas  viel  Selbetandigeres ,  Olr  sieh  Bedeutung^- 
volleres  erseheint,  als  e»  nach  der  Konsequenz  des  ganzen  Systems 
sein  kann.  Der  .Aamlmck,  dan«  wir  die  SätKe  der  Geometrie,  des 
reinen  Ver^tandeP  o.  ».  w.  a  priori  erkennen,  verdeckt  sehr  leicht  die 
Tbatsaehe^  daso  wir  sie  doch  nnr  als  a  priori  fTkennen.  Sie  existieren, 
sie  haben  einen  Sinn  nur  an  dem  Wahmehmungsmaterial,  ohne  das 
sie  HO  wenig  bestehen  können,  wie  eine  Form  ohne  einen  Inhalt, 
dessen  Form  sie  ist.  Erst  dnrch  eine  kUnstliehe  .\hstraktion,  die 
in  dem  Uezirk  de«  wirklichen  Hrkenneos  gar  keine  Stelle  lindet, 
werden  ne  ta  den  in  Satxform  ausxasprechenden  „synthetiscbcu 
Ornudflätxen",  welche  aber  als  solche  so  wenig  die  Krfabmng 
lenken,  (d.  b.  »o  wenig  a  prior)  sind),  wie  etwa  das  Gravitatious- 
gosett  als  mathematische  Formel  die  positive  Ursache  dor  I'lanetea- 
bcwegang  ist.  Als  wirklichi^s  Aprinri,  in  dem  von  Kam  eDtdcckten 
Sinne,  leben  die^p  Qrundsätzo  anssehliMslich  in  und  an  der  Krfabmng, 
wie  das  Naturgesetz  nnr  in  den  Wirklichkeiten  lebt,  die  es  beherrscht; 
■IsInhaltdertranM-endentalen  Logik  nindsic  vGlIig  leere  A1)tütiaktionen, 
„biet!»''  Sebi^tEiuta ~,  Reflexe  lu  UUMTeni  wi&M-uSchaftbehe!i  ik-wusst- 
sein,  welehes  die  Erkenntniswirklichkeiten  in  ihre  Elemente  zerlegt, 
ohne  dass  finom  dieser  Elemente  aasxerhnlb  dieser  .VhstraktioD  ein 
aelbfltXndigcT  Sinn  und  eine  inhaltliche  Hedeuiang  Euklme.  Die 
synthetischen  Sätze  a  priori  bezahlen  die  Uabediugtheit  ihres  Gclleos 


CeVT  am  ÜDtccMihieil  der  Wihrodiiitinifnt-  a.  d«r  Ki&hnuipiiineilc.     421 

ntiiit,  dasB  sie   ^(üi  tâeh  oicbt   Erki^nnlnitutv  lUDtl".  Kondern   ^cin 
IblossM   Spiul,    C8    eoi    d(>r   EinbildDu^knifl   wdi-r   dfs   Vvretnudce 
Ircspektivo  mit  ibn'o  Vorstelluogcn",    (Knp.  Phänomen»  nnd  Nonmeiut). 
Alle    nh«rlianpt  für  un»  mCgrlichen  tlrkcniituiiut«  bevrc^n  »ich 
demnnch  zwiBchen  xwei  (irenzen:  za  nnteret  steht  da«  Wshnielimiinps- 
orteil,  daa  weder  Hber  das  Objfkt   c-twatt  aat»Njrt  noch  cine  über 
den  gcgob«a«u  Pall   hinauegobende  Gflltigkeit   besitzt,  ftondoru  onr 
die  Erapfindungsinbnlte  in  ibr«>r  xeillichen  Ordnung  koDstatiort    Zn 
6b*-m   steht   da»  synlhelitirhe  Urteil  ft  priori,   dnn   fllT  allr>  Ohjektp 
notwendig  nod  nUgenieiii   gilt,  dafUr  aber  die  blome  nltatrahiprte 
Form  eine»  Erkmntnisw«  der  Wîrklicthkeit  ist.    Dan  Erfulirnnpiartoi) 
ist  nun  'ifTenbiir  vine  Zwischeustufe,  ein  Eütwii^klDUgssiadium  zvrtMebuu 
dieseu  beiden  Grenxßlllen.     Und  zwar   erscheint  mir  al»  die   not- 
wendige Konfteqneny.  der  Kantinohen  Vorans-ii-txnngAn,  dnoit  die  Knt- 
wiekloDg  zwischen  ihnen  eine  kontinuierliche  iitt.  d.  h.  daMi  eti  atiitRer- 
ßnlentlich  viel  rcrsi^hifdcne  Grade  der  Gültigkeit  und  ObjektivitÄt 
|.dcr  Urteilt-  irübe.     Va»  Erfahrnng^urteil  bcHJtzt  nieht  dadureh.  dasa 
nberhaupt   ein  solches  ist,  d.h.  aas  dem  Ziisuuiniou^irken   von 
Walimehninngen  nnd  reinen  Verstande^kategorieen  xnstandegekomineD 
list,  schon  eine  lK>Htimmti^  und  inimtr  gleiche  Dignitiit:  en  mnt>t>  viel- 
'nebr  unxâhiige  Abstnfnngen  dersêlben  geben,  von  dem  Wahrnehmungs- 
■rteil  an,  daa  noch  nicht  Krfahrangnurteil  iat,  bin  zn  dem  aynthetischeD 
Drteil  a  priori,  «las  es  iiiirht  mehr  ist. 

An  dicm-m  Punkte  muts  mau  sieb  nun  klar  machen,  Aaaa  die 
Anwendung  der  Katvgorie  auf  den  WabruehinDugMtoff  doch  nar 
anf  it(-i<tinimungen  hin  erfol^tu  kann,  welehc  in  dem  letzteren  liegen. 
„Reim-  Ven*tandeshegriffe  sind,  in  Vergleichnng  mit  sinnlichen  Au- 
Hcbaunngen,  ganz  nnglcicharttg".  Donnoub  kHnnna  nur  die  letzteren 
den  Gtnnd  dafUr  enthalten,  dass  in  einem  vorlieg^-nden  Falle  gerade 
die  eine  und  nicht  irgend  eine  andere  Katt^orie  ihre  Verfestigung 
sum  Erfabrnngsurteilc  vollïieht.  In  der  t'uniittelbarkvît  dex  sinn- 
lich Dargebotenen  liegen  zwar  nicht  die  Verstandes h<^griffe  selbst, 
aber  doch  die  bestimmte  Kexiehnng  anf  je  einen  derselben.  Worin 
diese  besteht,  stellt  das  Ka]>itel  vom  ScbematiBmns  dar.  Kntkleidet 
man  dasselbe  Muncr  sebelastiwh-kwiifltmktiven  Form,  so  lilut't  eß 
lL  B.  in  Itexug  anf  die  Kiiuiuiiitäl  darauf  hinaus,  dass  bei  regel- 
pniasiger,  snbjektiv  »pprohendierter  Folge  der  sinnlichen  Wabr- 
nebinungcn  die  Kategorie  der  Kausalität,  des  saehliehen  Erfolgens, 
anf  sie  angewendet  wird.  Das  blosse  zeitliche  Beharren  einer  Vor- 
BtcUuiig  givbt  Aiiweisnug  anf  das  Anwenden  des  Orundsatzes  der 


428 


noory  Sianel, 


Sobstantialitat  auf  dïMcIbe.  Die  InteiHitÜt  Ai-r  Enpfindaiig  bewirkt, 
dam  den  Gv^ostandv  Kcalitfit  zugeeprochvo  wiM  d.  &  «.  Kdr, 
Qtui  kann  die  l^tbre  vom  SeheiiMtiimo«  nl?  eine  Theorie  der 
Induktion  Itozeicbneti.  d.  ti.  alu  eine  l>arle^ng,  wie  dnreb  Münfung 
oder  sonstige  <|aaDtitativG  Beetiumthciteo  das  nnmittelbar  and  ein- 
zeln Gvgcbfn«  KU  aUgemcingflltigen ,  über  die  EitjEL-lwalinivbmnn^ 
hiniuiSgebcodea  SStivn  nafwiiehst  Die  iudnktiun  ab«r  ist  vioe 
mebr  oder  weniger  vollständige,  YOD  der  grttwten  Oeringftgig:kcit 
den  HeobBcbtungamateriatefi  an,  daA  nnr  das  zweifelbaftcfit»  Ket^bt 
KW  VeraU^meJnvTtut^  bietet,  bin  zu  dem  Siclierfaeits^ade,  der  «ich 
run  dem  de«  niatbematÎHchvn  Bvwviikh  nur  nucb  ntethodiBcli,  aber 
nicht  mehr  praktiei-b  untcrwheidet.  Es  must  also  eine  aaa  unead- 
ticb  kleinen  L'ebergXngen  bestehende  Skala  zwisehen  Wahmelui»iiigt> 
nnd  KrfahmngHnrteilen  befiteben.  IVr  Sieberheit^rnd  ih-B  l->fahniligs- 
artPÜK  wird  niebt  von  dem  nur  itiiiij<.'ktivi'D  Wahrat-hmniigBUteil 
ans  mit  eiuvm  äcblagi-.  durch  eim^  plUtKliebe  KnxtaUiuitiuD  envieht; 
wnderu  vielmebr  in  dem  Harn,  in  dem  die  WahmehmitDgethatoaeben 
ncii  euniDiiereii  und  gruiipiereii,  werdt^n  üie  zu  ErMirnognltz«»  — 
wae  eie  also  in  verscbiedeDcm  Grade  Bein  können.  Ui« 
fi}'nt]ietiaoben  Urteile  a  priori  Rind  der  Unaserste  Panki  dieser  Rpibe; 
aie  bilden  mit  der  I.'nbediugtbcit  ibrer  ßSltiffkeit  ilnü  Ideal  (Üt  die 
Krfabniiipiurteile.  das  dtoiu  nie  ganz  crroicben  kJlnneu,  weil  aie  Tun 
dem  Charakter  der  Wubruehmung.  aux  dem  sie  zur  objektiven  Kr- 
faUrnng  iiufitteif^-n ,  uin  nleht  gaii):  biuwe^ulSntenide«  Element 
Ton  Subjektiviittt  nud  KoniiperbArkeit  zu  Lehen  tragen.  So  Inettit 
die  Kantisehe  Théorie  eine  nnvergleiebliehe  Kinheit  dor  Krkenntoit 
dnreb  daa  innigHte  Aufeinander- Angt;wieaenaein  ihrer  Klemente; 
gerade  daojenige,  waa  aller  Kirkenotnis  erst  Inhalt  und  ßedcntang 
Tcrsehafft  —  die  Wahrnehmung  — .  verbindort  doeb  zo^leirb.  daaa 
«c  zur  unbedingten  Gültigkeit  und  Objektivität  aufsteige;  nnd  andrer* 
seita:  gerade  dai^enige  Erkenntuieelement,  das  allen  Wahrnehmung»» 
Inhalten  erst  Objektivität  nnd  Obermomenlnnc  GHltigkeit  verleiht. 
die  ^yntbetiwhen  üAtut  »  priori,  ist  an  nnd  fUr  sich  ein  leerea 
Schema,  daH.  um  Hrkenntniü  zu  ermttglicben,  ernt  sozusagen  van 
seiner  llUhv  beralititeigen  nnd  eich  mit  der  Zufälligkeit  dea 
EmphndtingBinhalleti  crfUllen  muss.  Die  wirkliehe  Erkenntnis,  die, 
wie  Kant  fortwährend  betont,  das  Produkt  beider  Faktoren  ist, 
kann  »ie  ofTentMir  gleiebnini  in  versehiedenen  MisehongaverbXltaitaea 
enthalten,  weil  daa  einzelne  WnbrnebmniigHnrtpil  dureh  einen  Indnk- 
tioBsprozes»  aUmählig  zur  Üignität  den  Erfabrnugenrteile  aufiiteigt 


Üeb«r  des  ÜBtorecliwid  Ata  Wahnwlunaig»»  n.  der  KiftbrnDRsnitcUo.    423 

imä  dieser  Proz«ss  uffiulmr  auf  jeder  relativeu  8tafe  Halt  niMhen 
kaoD.  Di-T  Zilsanimi-nliuQ];  iiiiitcrur  bisherigen  Ansiiinoliungun  tritt 
hier  klar  hervor:  à'w-  Kontl^uratioueu,  die  iDtcnsitJttcii  und  ËïteQ- 
Ktlttnn  der  blnpsen  AVahmchmnngdiDhalte  künnoD  die  Rllgenieinffilitigen 
Krfahrang8urt4>ile  aoH  fiicli  entBpriiigen  laBsoD  (obgleicli  ilietu!  daun 
ibrrm  erkcnntnistht-oretischoD  Sinne  nach  etwas  vfSilif;  "ScavB  siad). 
—  weil  ds8  ErfaliningsiirU^il  »ulbst,  wiu  wir  sthen.  k«ii>v  wi>:itero 
BedeDtnng  hat,  »Is  daji  Kintrt^tea  hestiDimter  WabmebmnDgen  zn 
garantieren.  AVenn  man  hierin  einen  Zirkel  finden  will,  «o  hraacht 
dies  nicht  znrtlekgewieiten  rn  werden:  vx  ist  eben  der  Anttdrnck 
iener  engen  Einheit,  in  die  der  lilrkfuntoisiiruxcsB  seine  Elemento 
eDBaniuienfUhrt  nnd  die  es  cigeatlieb  un  vermeid  lieb  iiuieht,  die  Es- 
pwitioD  df»  einen  derselben  aaf  diu  andere  za  grUnden,  und  m 
weohseliieitig. 

Das  allmähliehe,  durch  die  llHnägkeits-  and  Oni)ipierniig8ver- 
hältniaae  der  Wabmohinungeo  vermittelt«  AnfHteigcn  dermlben  znr 
QualitJit  der  Erfahrung  kann  mmi  nicb  iiuii  anf  zweierlei  Weisen 
rt>r«telleii.  Ee  wäre  zou&chet  mSglicb  --  und  diese  M%lichkeit 
igt  bis  hierher  Torau»ge«etzi  worden  —  dass  die  Objektivitlic  nnd 
notwendig-allgemeine  Gllltigkeit  dem  Inhalt  det)  Wahniehmiui;;«- 
nrteils  gleiehfiain  pro  rata  gewährt  werde,  in  dem  Matse,  in  dem 
er  de»  I-'i>rdi>rnngen  des  Schematismns  gentigt.  llalwii  wir  also 
X.  B.  da«  WahnK'tunungMLrtvil :  wenn  ieh  den  Stein  trage,  fllhle  ich 
«tuen  Druek  —  90  DilbeTt  sieh  dasselbe  dnreh  Wiedevholuipg  der 
Wahrnehranng  nuter  wechselnden  l'm^tttnilen  allniithlieb  denOenigea 
ürade  von  Feetigkeil  nnd  Sioherlieit  Keiner  xteten  Wii-derkehr,  der, 
wie  nir  sahen,  dem  sebleehthin  ubjekti^cD  und  Hllgemeinglilligra 
KrfabningsUTteit:  der  Stein  ist  schwer  ~  tiquii  valent  ist.  Diese« 
letxtere  l'rteil  antizipiert  feine  genannten  QiiiilitUten  Kwnr.  ohne  aio 
in  Wirkliehkeit  je  gnus  ta  erreichen;  denn  n\9  I->fKhrung»nrteil  hat 
es  nur  „komparative  Oultigkeit",  und  obgleich  und  weil  e»  da«  Ideal 
der  KntwiekliiTtg  des  WabniehmiingiinrteiU  danttellt,  so  lässt  e»  immer 

lie  ÜOglichkeil  besteben,  daiw  dem  letzteren  doch  ein  anderer,  etwa  hei 
.  feinerem  Indnktionsv erfahren  sieh  orgubeoder  ol^ektiver  Sachver- 

lialt  entspräche.  Al»er  «chon  das  flUehtigsle  WahrnehiauDgsurteil  bildet 
die  enste  .StiU'e  zum  Ertahruiigüurteü,  dessen  Qoalilüten  v»  im  I^uf 
wioer  Wiederholoiig  und  Fetitignng  nach  und  oaeh  erwirbt,  ao  daM 
der    I'ehergaDg   zu  diesem    nirgends    dureh    einen   Sprung,    sondern 

(leiehsam    dureh    organischits   Waelislinu   stattfindet.  —  Die    /.weile 

lOgüchkcit  ist,  dass  die  Stvigcnuig  der  Wahruehwnugeurtvile,  div 


434 


G«org  Slninel, 


der  Sch«mMiifiinas  heeehreibt,  r«in  innerhalb  ihr«T  selbst  vor  eioh  ging«, 
ohne  âa»s  t>io  duttarph  achnn  an  der  Qnniitjit  der  F.rrKbrTuig«nr1vtle 
parliti|iiorteD;  nnd  àssa  von  einem  Iwslimmtcia  Punkte  dief^r  irnma- 
ncntcn  Entwioklunj^  no  der  ^tisulE  der  Kategorie,  die  Krliebang  de» 
WahrnebmnngHOrteiLs  in  deo  Üaog  de«  objektiven  ErfxbrungflnrtËils 
tttnttfllnde.    Diene  AnfTasBnog  scbeint  in  der  That  di«.*  Kaiitiiçebct  zn 
«ein;  eo  wenn  er  Prol.  §  21  sagt,  das  Krfahmng^nrteil  mB»«e  ,,noch 
nbcr  die  sinnliebc  Ansi-haunng  nnd  die  logiitehe  Verknüpfung  der- 
solbcu,  uacbdeni  »ic  dnrob  Vcrglciehnng  allgemein  geroaebt 
worden",  etwa«  hinïufUgen.  nänilieb  die  Kategorie.    Diese«  ^dnreh 
Vergleiohung  Allgemcinmncben"    ist    die  nn  den   Wahruehmuagon 
ntattlîndende  Wiederbolnng,  (împpiemng,  Festigung,  die  der  Schema- 
tiüinuR  erfordert,  nnd  Kant  oeheint  anzunehmen,  daa«  naehdem  diese 
erreicht  ist.  der  Hinzutritt  der  Kategorie  wie  dureh  generatio  aeqni- 
voca  erfolge  und  da«  LVteil  iu  «in  Erfiibraiigi^urteil  Hchleehthio  ver- 
wandle.   Allein  ancb  in  diesem  Fall  kann  doch  die  Berevhtignog 
nnd  Sieherbeit,  mit  der  diese  Verwnndlnng  vor  sieb  geht,  immw 
nnr  eine  relative  «ein,  da  doch  die  Kntwicklniig  der  Wahntefamnage* 
urteile  Jedenfalls  eine  gradnulle  nnd  verschiedene  ist;  so  doM 
zwar  die  Anwendung  d'-r  Kategorie,  wenn  sie  nbcrbanpt  geschieht, 
eine  totale  ist,  die  TbatMaebi-  aber,  da««  diese  Anwendung  geavhieht, 
anf  Grund  einer  albnähUch  ttieh  enlwtekeladen,  graduoUen,  Bcfar  ver- 
Mïliieden   fumlierten    BeriL-ehtignng  stiittfindet  —   wührcnd  bei  der 
ersteren  Evcntualitüt  die  Anwendung  der  Kategorie  »eibist  diesen 
Charakter  der  K«bilivitnt  nnd  Intensitatsvemebiedenheit  IrtLgt    Fnr 
den  whliewliehen  Wen  des  Urteils  wtlrden    beide  Deutnngen  auf 
dasselbe  binanskomtneii.      Daa  WcsentUehc  bleibt  immer  die  all- 
mühliebe  Eiitwiekinng  des  Wahrnehmttngsurtoila  lam  Erfahmngs- 
nrteil,  welches  letztere  die  ihm  von  Kant  zogc«pr«chcnen  Qualitäten 
der  Objektivität    nud    .^VllgeoieingUltigkeit    —  da   diese    nnr  dem 
syntlictisebeu  Urteil  a  priori  zukommen  —  anMcblieMÜch  al»  den 
idealen,  nie  g«n»  erreichten  /ielpnnkt  jener  Kntwiuklnng  aufweist, 
ich  whe  keine  andere  M«gliehkeit  als  àie*ie,  die  Notwendig- 
keit nnd  Allgemeingttitigkcit  der  Rrfabntngsarteile  mit  der  aonrt 
^vielfaeh   eingesi-härften''  ZnfUUigkeit   dernolben  zu  ven-nnigen:  die 
Explikation  dicseti  Widerspruchs,  die  Kaut  eelbst  in  PruL  g  22,  Anm. 
giebt,  bedarf  selljst  gar  «ehr  der  l>cnlang.    Nnr  indem  wir  xwiBchcD 
dem  Erfahruug«urteil    lu  der  Keinheit  eeioes  llegrifTes,  in  idealer 
Vollendung,  and   demjenigen  unterscheiden,  das  in  der  Praxis  dea 
Erkenneoa  Torkonunt  und  sich  jenem  nur  ins  Unendliche  nahem 


Veber  den  üutetsohled  der  Wibrnehmougs-  u.  der  Erfiltrangeurtelle.     425 

kaDD,  können  jene  beide  Werte  des  ErfahrungBurteils  —  man 
konnte  fast  sagen:  seine  Antinomie  —  widerspruchslos  nebeneinander 
bestehen.  Ächtet  man  nor  anf  den  prinzipiellen  Unterschied  des 
Erfithninganrteilfi  gegen  das  Wahrnehmnngsnrteil ,  sieht  man  von 
den  notwendigen  TrObnngen  ab,  die  die  Unvollendbarkeit  der  In- 
duktionsreihen  dem  ersteren  in  jedem  konkreten  Falle  bereitet,  so 
ist  sein  GewiseheitsmasB  gleich  dem  der  synthetischen  Urteile 
a  priori.  Damit  ist  Unterschied  und  Verwandtschaft  Home  gegen- 
Ober  klar  gegeben.  Die  Mitwirkung  des  Apriori  in  der  Erfahrung 
ist  dadoreh  anfs  schärfste  bezeichnet,  dass  das  Ideal,  dem  sie  sieh 
nähert,  den  G^ltongswert  des  reinen  Apnori  hat  —  während  die 
Eikenntnis,  die  ans  wirklich  zngängig  ist,  unterhalb  desselben  bleibt 
and  fiber  den  Oaltigkeitsgrad  der  Erfahrung  im  praktischen  Sinne 
des  Wortes  nieht  hinausgehen  kann.  So  kann  man  die  LOsnng,  die 
Kant  dem  Erkenntnisproblem  gegeben  hat,  dahin  zusammenfassen, 
dasB  er,  unter  Ueberwindung  des  Sensualismus,  den  Empirismus 
als  konstitutives,  den  Rationalismus  als  regnl stires  Prinzip 
des  Etkennens  anerkannt  hat. 


Recensionen. 


üiiclsse,  K.,  Schillers  Lehre  von  der  SithotUcIien  Wahroehunng. 
IhiriiD  1»«3.    9. 3S6. 

In  Aftn  di-nkwardif:«!!  Brief  ui  Ficht«  vom  3.  Jing.  IT1I5  etkBM  SdiQfer 
ael1»t.  data  in  dem  16. —  R.  aelii«r  Briefe  Ub«r  dl«  aelhotbelM  BnlefcBiig 
des  McDst'hcn  .itor  Kerviis  der  Sache  vorkoomt".  in  dor  lluU  Uvtcn  WKih 
fcendii  diem!  AiitifUliruDf^i  diu  uiiixii;«  wiventllohe  ErBJUanag  tu  dem  in  den 
ftlUi«Teii  Uaüietisi'lien  Soliriften  dargelegten  Gedankenkreise,  j»,  luf  sie  wird 
berelu  Im  Kalllas  als  den  notwendigen  Abschlots  der  Theoris  (dvn  allordiiiKs 
Sek.  damals  nnch  c'uvt  an<I«rrn  M<ithodc  r.ii  tiefem  gedaclitc)  UageirieMiL 
Du  Thema  der  K''"Ai»>t<'n  Kri^fc  ixt  der  ^mittliTe*  Zntiland  uder  die  nitllcte 
Stimmung,  die  uuiimi^uKlR'liit  ViTkaflpfung  de»  hIsuIIvIi«!  and  des  venUoftlgU 
(oder  mors1l«<^hca)  Ziisiandos  Dieser  niltllcro  /»stand  ist  der  Hstbetlecbe  oder 
die  WahriK'bnmn);  odor  dm  Bctriii^liti^ti ,  wiidiirch  vcn  iletn  iCiuptinden  um 
I>«nkeu  tiiuiibisrgeleitet,  der  (tagunNatx  beider  Veriialtuugswelscu  au^iegltebeil, 
.anffchobon"  wird.  Ein  Buch,  das  sich  mit  der  l.ohre  Sehillent  reo  der 
IdhctiRohea  Waliniehmiing  tittnehüftigt,  bat  daher  uRenbar  nicht  ein  .N'ebeK- 
crgetiuis"  der  S^hilletiichcD  Oedaukeu&rbeit  „mit  krampf halter  Gewalmnktll 
laollnrt"  (KUlineniaun,  Kanis  und  Schillers  Botcrlindtinif  der  Atothetik,  I8BS, 
S.  ITS),  xnnclnm  nanh  dm  Ztmgnts  den  Dichtem  den  N'«rTUS  der  SMtbe  und 
nach  dein  Tliutbestaude  setner  Matbetlsoheii  Entwickelung  eb  letxtes,  ab- 
achliessendcg  M u ment  glUekllch  heruisgngrlffen. 

Üni  Hauptinhalt  dra  Bachen  von  (1.  gliedert  tiSuh  b  saoh^misser  Weiae 
fblgenderuiawen.  Ziiuüuhst  wird  die  Lehre  von  der  üsthetbclien  WahnciunBlig 
meb  den  Briefen  eingehend  dargeslelH.  Sodann  wird  daa  VerhlQtads  dieaer 
Lehre  RQ  den  j\n:<iehtpii  in  ilen  frlllier«ii  und  aiiätoren  Sctufdea  ScUlIerB  iwier- 
BUohl  und  guxvigt,  daiiM  jeuo  emv  suluhe  Lehre  noch  nicht  eotbattea,  dlea« 
dagegen  sie  vurauaselzeu  «der  mit  ihr  llbercInsHiamcu.  Kadlich  wird  die  Theode 
SohiUun  mit  den  ADSchaiitingun  Kant«  und  Fiohle»  vergrliehea  und  die  Selbet- 
MlBdlgkelt  dee  Dichten  hervorRehab«n.  Eine  ^blHiniK*  wUidlgt  die  Bcdcutnsg 
aebier  Lehre  für  den  Zarnnmenhao;  aelner  phllMophkehca  (jedaaken,  and  eb 
.Schla»"  schildert  aUi  ahi  «ino  »odi  angclOtto  Anfgalw  Ar  db  modecse  Psycho- 
logie and  Aealhetlk.  welche  die  darin  liec«ndea  fruokllnre«  Keime  zur  EatfaltnaK 
bringen  sollte.  Pas  lotite  BlaU  dei  BneiiM  gtebt  ein  dukeiwwerM  .Ventiehsia 


RaeMrfiMUB. 


4BT 


4tr  filMWiiiirllnlrn"  Knr  durvb  dM  mlButiitee  Bertdtatelitijcinig  der  TmibIikh 
l«Cle  lit  M  Dberiiiapt  mugUoh  la  da«  erscAQpfcnde  VenUadnl*  eioes  SchriA- 
•toUen  tlouditniiaa,  nail  auui  kua  àaim  rooi  wlMeoKksfUkbcn  Stndpnnkta 
die  plülutogiMlia  Akribie  de«  V«tf.  nur  billigen.  IntbesaadCfe  haben  d^ret 
Verfa)ii«n  Act  nrHu  nod  dritte  ïlanpubaehalu  —  dl«  Ve^leioliuiig  der 
ilMo  SdiiUen  «it  deacs  Kaota,  FMUm  and  Spütor«?  —  einen  eelbetHadig«« 
art  crlugL  Wenn  naa  riebt,  wie  Ziumerwann.  r.  tlutaunn  u.  a.  ledfglicli 
'aanäi  Diwletiliaif  der  von  8ctiUI«r  gebnoeblen  Worte  Schein ,  Fonu ,  de«eii 
AMlehMn  (Ur  aick  m  rekianienn  vemoclitcn,  no  IwcrvUt  nun,  ran  wolebcr 
Wickii|keit  die  lefmiDoloKlBohe  Fotstelliuig  fllr  alle  litenrhietodaelia  Erkernitel»  Ut 
ludern  kb  fto  In  aUKemolnea  du  Back  ■!•  «Ine  sorgfältige ,  grUadScb«, 
gcscbichlliäics  Wlwen  bereickonide  L«lituog  nur  empfohlen  kann,  habe 
leh  doeb  auch  ein  Itedvnken  anMi»prMh«n.  Dasselbe  beaieht  aick  annäebat  auf 
(llo  Dantelinn«  der  Lehre  Scliilleis  Im  erateu  Teil  Dte  hi«r  gvtroCeoe  Sehddnng 
•iaer  L«hre  vea  der  Wabraehmun^  im  allKimciDcn  und  der  lUlliDlIaclioD  Wabr- 
üfcniilim  fan  beeonderen  ht  iccwtM  mllKlii'h  uiul  ulltzlicb,  da  si«  kich  auf  die 
wichtige  Anmetkang  sum  IS.  Briefe  stUlz^u  kann.  Aber  die  Hetbude  S«hilll^ra 
kOBUOt  oicbl  SD  Ihrem  liecht.  Verf.  bemerkl,  dass  er  sich  .voUstindig*  auf 
den  Staudpunki  siulla,  von  wekhrm  anii  StthJllcr  nbo  DaraleBoni;  der  I^hre 
JKM  der  üatbeibchen  Wabraehoiuiig  hätte  geben  küsu«n,  wenn  er  dirnelb»,  lu*- 
■t  dem  ZosawaenhaBge,  In  weleben  «le  Jet»  in  den  Ssthetiat^lien  Hriefen 
flnolMliit,  nntvmaaiaiea  bStte.  Was  In  demaelbva  (>=  im  ersten  Abscbalttj  an 
Oadukea  enthattan  ist,  findet  nieh  entweder  in  den  Rriitfim  K'Tiulcgin  lo»- 
gMproebeti  uder  .ist  mit  Nntweodlgkdt  au  ecgiiiiea''.  „Zur  Xnuiipruruu^'"  hat 
■war  G.  ,ei>e  Krurtening"  Migefligt,  die  .den  Oedankeagaug  dor  Bficfu  mit 
beaoikd«r<r  Bertcksicbtigaog  der ... .  Iwhaiidvltuii  Frage  entwickeln  soll'.  Aber 
dtsM  Erlirt«miig  erflUit  aehan  ihrer  Kurse  weguu  ihren  Zweck  nur  in  anvoll- 
kfloinieMm  Maase.  Ferner  wird  aoch  dar«h  sie  das  Bild,  das  man  von  d«r 
SeUUeroell«!!  Liton  In  der  voraasgch«ndca  aujiruiirltchrn  Sclilldcmog  empfangen 
lett,  keineewaga  so  nodiüaiert,  dam  diu  -ScJiiUer  elgi-u  tum  liehen  Oedankm  nad 
denn  Entwicklung  klar  hervoniSten.  Eloerselt^  uümlich  Ist  die  Methode 
SiUUfra  tt«i  der  EhiflUining  de«  Begrtffii  eines  „mitlJcrcn"  Znxtnndes  dnc  äiiitii- 
■OB  keostruktiveL  Der  si&ulldie  und  der  vcroiLnltisc  ZiiHtand  nerdun  itl«  Entreine, 
GegonelUze  «hankteiWert  nad  daramt  diu  Nutweudigkflt  eiuer  V<.'rmittlung 
encUowea.  Der  Etnânss  Fjchie«  Ist,  wie  Kllhncmann  (»  n.  0.  f^.  11^211)  grxcigt 
hat,  bei  dieser  Jtethode  der  Begrifbentwiokuluug  uuverkeunbar.  Dabei  int  die 
Charakteristik  der  ZuetUwle  se4b«t  ntfgttclist  abstrakt:  Pretbelt.  llnondlichkelt, 
Bealionibarkeit  nnd  Ithaüeho  Ucrkmal«  werden  al»  ansreicbimd  nur  Ui^tcnnlDatloa 
4et  Begriffe  angeseben,  vidfaoh  erliSIt  mau  deu  Kiudruc^k  vbes  ^'eintieiubeu  und 
In  b«al«cfaendc  Form  gekleideten  Spiels  mit  Worten,  xiiwcilon  itui^h  die  Vor- 
tt«lliaig  oEace  (iedaakvnfdrtaehTlttii  auf  eirund  einer  110 wisaeuselinfüi eben  V«r- 
■elbMladignng d«r  an  ein  WurigËkuUpfteo  berkümiullulieii  Bedoutimguu.  Summer 
(OmndtOge  ober  Geeebicbtu  der  dootaehen  Psychologie  ote.  l)»U'i,  S.  435}  hat 
danuf  bingcwleeen,  weich  ein  Uewebc  von  Antilheeen  und  KyntlieaeD  dl« 
bthellacben  Briefe  durohzlchi.  aber  an  einer  grOudlle^eo  und  vollatltn^gen 
ScUidetnag  dies««  Verfalirens  Uborkaopt  fehlt  e«  UsbeT  vlilllg,  sie  darf  als  «to 
vkhtigvs  Dcaid«nu  fllr  daa  VetstKndnla  der  U<««biohte  dee  menseldiehim  Geistoi 
beaeUuifit  werdan.    Von  einem  aolohea  Veifahien  bei  Sehiller,  daa  ebenso  lun 


428 


TkUbeatiBd  Miner  Aeaüietik  geliert  wie  die  einulnai  BcgiUh  ite  SdMto, 
Ponntilel«  1.1:  w.,  eriaim  nu  in  der  lAateUang  bei  Q.  wa  wtaig.  I 
ioA,  Bciiie  Ich,  dmrf  der  «wMwa  Atr  Mvkae»  tBodano'  Pq^ologa  nad  der 
KoqstnktkM  SeUUera  bemehrade  ncccanb  aielit  wwifefct  verdtn.  Es  Utto 
ilm>  entweder  eim  besotulcn  AMuudliiag  mwr  SehSlen  VeiiUiren  der  ßedukn- 
Wbrtiii;  elngoaehobeii  oder  der  Oedukengug  des  Dfcbtera  um  fepfodaiett 
wcrd«n  lalbaeD ,  na  fflase«  «(ms  Hügel  n  noÊtUttL  AidecMMta  luane« 
aneli  <fie  ZnaXtse,  ErgtesmiKcs  tob  Q.  n  8«ltllen  Aiafahmagra  ttudrtckUcii 
sb  solche  Kekeamelehiiet  werden.  tJ«ber  die  KatwoidiCkeK  aoldiM  Ei^bmuiiteB 
■tiid  die  VoratcUnD^n  bekanntHeb  TcneUedea,  nnd  leb  bb  Mhr  im  Zweifel, 
ab  ScUUer  »clhM  rinigt  der  Er|[l(«ntiifrefl  dw  Verf.  ata  notwcadii;  u^Mcbco  bltUL 

Ea  icbeiat  mir  eben  —  nad  damit  vcnllgesinnent  icb  meb  Bedenken  — 
dat  efetenutieobe  latereaee  an  der  8«blll<rrw:he<n  AeelbecOc  daa  Uitotltebe  ebi 
wenig  beeiMifchtiKt  tu  babca-  Verf.  hii  in  »ober  Daretrlliui^  fan  enlen  Teil 
die  Lebte  Sdiilkrs  mademen  Aa*oiiaiuuigao  an  lâlmti  gesochi  and  i;ewnaet 
Dieser  Üericbtopuiltt  trin  dann  nuneatUob  Im  SehhuMbaehaitt  W?ot,  wo  dae 
VotbUltitls  der  SehiUeraehen  Tbeode  xn  'l«n  Aarichtea  der  apiteien  P^ebologle 
luid  Aenh«tik  bcepToelutn  wird.  Verf.  jctiubt  fcabtollen  an  kUnnen,  .dae  die 
Parcbologie  der  (legeuwart  kiailcbtllcb  der  llrküranf  dee  Denkakiea  in  des 
von  Kant  Teriblfien  W<^  nirUcklenkt ,  oder  dus  ile  sieb  bereltt  wieder  aaf 
demaclben  beweft"-  Ka  etehe  »onH  .niMb  der  I.«hre  SoUllen  ron  der  Wabr* 
aehmnnt;,  eoireit  sie  auf  den  eigeutliehen  Deakikt  sUi  bedek^  kein  B«denkea 
eMKegeD".  loh  kann  olehl  finden,  daaa  duolt  die  BeetnbBUfen  der  Psyohologt« 
der  Qcgcnwirt  ricbtlg  godent«!  werdrn.  lasbeaoBdcre  dllrftv  die  Bebuptnag;, 
da»  rie  ih  VimtcUnngcn  von  V<!rbHltnt«Mn  der  Teile  eine«  Sinneadsdracka 
■n  einander  ,iiU  Krxiru^nSKxu  de*  Dimken«"  beKciohoe  und  ,auf  ein  ({tUMni 
Wirken  des  (ieisles,  das,  bewunat  oder  unbewua»!,  nach  dem  Scbeoa  dee 
Scblnwee  erfolgt",  suitickfilhre ,  sich  auf  eine  bereits  seit  geraumer  Zelt  Ubei^ 
wnadene  Phuti  pttyoholri^^chen  Dpekcos  bcxiehen  laaeen.  Man  wfad  in  der 
mo(lcrut!D  I'giyeli(ili)^<!  die  ïH^emninen  (iedanken,  dua  et  iteh  bei  der  ialbetiadien 
WefcmekuiiiDK  qui  eiu  Mittlere»  zwiHelieii  EiupSxiduDg  oder  Slofi  und  Denken 
0<ler  Form  bändle,  vielleicht  in  Kicn'Isâem  Sinn?  billigen  kOnnon,  aber  In  der 
besundm.^»  AiiRfllhninK  'lienor  liier  virä  ninn  «bh  j>den&U«  weit  fon  den 
abstrakten  Koustruktiuuen  eutferueo,  die  in  dt'ti  Erilrlerongen  SoklUera  TotBegen. 

Dem  hiatorlacheo  Interesse  wüic  also  nach  meiner  Auslebt  besser  rotsprucben 
worden,  wenn  Verf.  den  Abstand  der  .SchillomcUcD  Lehre  von  h«atig«T  I'it)-ebo- 
logie  atXrker  hütre  horvtirtrctun  lusun.  Doch  nicht  mit  dieser  kriliaebcm  Be- 
nerknng,  aoudem  ml:  dt-m  Wiuutcbe  mOohi«  kb  eeUlcasea ,  daas  die  Ueberolle 
und  gründliche  L'nl«reuchang  des  Verf.  uns  nocb  oft  aar  dieeem  PcMo  be< 
gegnen  inUge. 

Wunburg,  0.  Kttlp«. 

T<  KUgelgcn,  L'.  W.    Immanuel  Kants  Anffaiinng  von  der  Bibel  nad 
■eine  Auslegang  derietbnn.    Kia  RouijHndlum  Kantiiclier  Tticologfe. 
Letpsig,  A.  Deicbert.    1^0.  Till  and  OB  S. 
Dleeee  8cbrifteb«n,  den  Theola^aprofcaevr  D.  Luthardt  In  Leipclg  ge- 
widmet, bringt  eine  Samnünng  .wEt  Jabten  bei  KanI  gefnndmw  ülbelaltate' 
nnd  wQI  damit  die  BcaibtJlnng  Betnea  tukb  JvogMnlicben  Bodcna  in  der  Kant- 


n 


BeeeMloneo. 


429 


■tur*  tiiétco.    Kacli  dncr  kiiiros  EiliMtiitiK  Ober  (He  Blbelkvnnliib  Kant» 

olgeii  «Inielne  kleine  AbhuKlluuKaa  UDter  folgend«!  üebetBChiift«!):  .Der  Eis- 

dM  Chriitteiitaiiui  und  d«r  BIM  xut  den  jiinpMi  Rnut",  cine  &nxproi:h«adfl, 

kuppe  ScbiUetung  iler  Rniebung  KKnta  im  ElturnliMa«,    svockniüaiils  dan 

Debdgen  vonngnielli,  weiter:  .Euts  AuTEisflimg  von  der  hL  Schrift",  „D4e 

ebrc  von  Ata  KTbKllndc",  ,Aafaiif  xtaA  Eatwicklnnjc  des  «ndea  Mcftwliviif«- 

cUeclit**,  ,Dle  TbeodicM  im  «Itea  T«>lameiit*,  ,/.iir  «ltt^.sUD!«utIic1ien  öeo- 

ble  Bkd  Ktnit künde",   .Sonstige  Benutiunf  dea  allen  Teatamenta*,  ,Dle 

vom  Gottmcnncfaua",  ,Bu:  ttcicli  Gotte**,  .Diut  lil.  VitcniciMr",  „Sonatige 

tBeBUttiug  des  neuen  TeaUnenla',  .Die  i^lire  von  den  letxt^  Diesen*,  ,ScMin*- 

*0K\    Unberechtigt  bl   def  ZqbilIi   Ruf  dem  Tllelbklle:   .Hin   Compendhin) 

S*nt]»Gl>cr'nicaUi)(i«*.    Dmu  fehlt  viel.    Vor  aüain  wUtdon  bierticr  dis  Bovcb« 

ilKr  daa  Duein  Qottn  K«h6rt  haben,  Kuta  Ixhn  liber  du  Weiten  der  Koligioii, 

[MlBe  Freibeiiateltre,  setaie  UwlerbHobkelUlelire,   eine  Oarlegung  seines  Ver- 

tliUtnlssrs  xuni  Cbriatrntnn  n.  a.  m.    Der  Verf.  bat  davon  sicher  niclit  reden, 

[•oadcrn  nur  tat  die  Steliung  ICanU  aar  Bibel  Uaekaicbt  nehmen  wollen.    Do«h 

[idann    «ar  die  Buieiebnaog  .Conpendiuin  der  Ttteologie'   eben  fortxulatiBcn. 

tAiieb  das  hiltte  von  vomhcrolo  dnleucliton  nilssen,  wc^nn  etwa  dem  Verf.  in 

['Golankcn  nnr  die  biblUcho  Theologie  Kant«  rurifcMbtri-bt  liubcn  »olltr,  dans 

ta  eine  bîMIacbe  Tbeologle  Eaaia  gu  olebt  ^ubt,  sondern  nur  ehe  Aiiaeioander- 

setinntc  Kants  mit  den  ,bibU>di«n  Theologen"  In  seiner  „ßeliglon  1.  d.  Gr.  d.  H 

V,'  und  in  dem  .Streit  der  Fakultäten-. 

Dshcr  würde  es  richtiger  gew«'3en  sein,  sich  nur  auf  die  einteiuen  Blbel- 

ritalr  KuiiM  in  dem  Bache  und  auf  dem  Titelliliitto  xu  bcschrNnken  nnd  den 

Versuch  einer  ayiitentatincben  Verarbeitung  au  luurhcn.    Sollt«  OrirnttcrMideji 

lUier  Kanta  AutbMong  der  hl.  Soliiid  gtwagl  wonlen.  su  wur  vi>u  dt-r  OfTe»- 

bamagslohTO  Kut«  sasxagehen  nnd  darnach  Wert  und  Bedcutiiog  £u  beurtelivn, 

die  der  l'biluM>])h  der  Bibel   beilegt.    Weiter  muaste  die  veri^ithiodcne  Art  der 

AuCEtsanng  Kaula  in  Beiug  auf  daa  alte  und  neue  TutAnent  viel  outsiliiedeoer 

bervorgnbohon  werde«,  ils  es  durch  den  Veif.  geblieben  Ist.    Vor  ailea  Dingen 

fther  waren  di«  Ortudriitie  IUiiliNc!her  ächrifUuslegDng  ansfllhrlichur  und  sirliirfct 

,  zu  keuuieleknen  und  du  genauci  daniüegem,  waa  der  Philosoph  Über  dus  Wesen 

'der  Schriflgelehnamkeit  sagt,  aowi«  Ibor  daa  VeihUtnls  de«  Schriftgclebrten 

'md   „ndnen  Ubltschen  Theotogen*   la  dem  phîiosap)ûMib«n  Ansleger  —  ein 

blkliet  lateressanles  und  gerade  ftlr  .Kauls  BibuIaufEassiing"  buchst  eharahte- 

rlsiischrs  KajiitcL     liivr  gcraile   mnsslen  der  Qegensst«  nnd  wte<lentm  die  Itc- 

aiehungen  swisciwn  Klr«hen-  bexw.  BUielgiMben  nod  Veruunfiglauben,  die  Kant 

•Isrinlen,  au  Hirem  Recht«  und  tu  eJner  kciUacheu  Besprechung  gebracht  werden. 

Das  hlilte  dem  Ganxen  ein  sicbcres  Kandsmunt  gegeben  und  zugleich  eine  ein- 

beitficbe  Be^enulilung  der  Kaatiaelura  BilidzitHti^  cciuliglii^lit.    Auch  die  flir  die 

'fbeologle  »ehr  bemerkenswerte  Stcllim):  dts  Idi'uleii  zu  dorn  bist  (irischen  Christas 

bei  Kaat  war  (iefur  m  erlassen  und  ileutlichcr  hcrsusxuarbeiten ,  wenn  eine 

^stematlsoh-bbtorbobe*  Behandlung  Kautinclier  Anaebauungen  Ober  die  Bibel 

gt^beo  worden  wollte.    Statt  elnzelso  Dogmen  wie  daa  von  der  Erbsünde  und 

daj  Christo logiache  Dogma  nor  aicmllch  kurz  mit  Zitaten  aus  Knnts  Werken 

■ukr  ntir  ui  streifen,  als  su  bveprecbeo,  hUtte  eine  Aasoinandersctzuiig  geboten 

«vrden  solleu  twbehen  der  dogoatlscben  und  morallaohen  ächriftauslcgung,  um 

dm  Ansehauungun  des  Pbüasopbon  g«recht  ta  werden. 

ttMmttuMm  U  2a 


430 


Dürft  aan  Jedoct  d«  TatfiiVndA  BroMbOn  dBM&an  «Ut  Ar  I 
Mv  Wtn  abggiiwoefcM  ada.  Ea  bt  Mfcds  lotauwart,  ««bb  sitk  eti  |mtertsB< 
OKteltaolostllNAmiKdiCclMaderaltKMttaKUft^i.  DandarTcrfhow 
Or  «lehea  StaAn  awk  AvÊfithtm  Kaartwhar  BitiWkj  me  die  Vollmtr^cte 
dar  phjabdMB  OeocnfiU«,  die  Ptfllu'scke  darVorfeaaacalkwpUlaaapUaeba 
BaHgfaaahtw  nd  die  Surke'acbe  d«  Atnrdm«  nr  Walt-  nd  Mcaaehas- 
kemtiia,  dem  Aothestic  Bûbt  ttnuccfoditen  iat,  nba«  VoAaWl  hMliat  hat, 
■ag  aar  oabeBbd  bemciki  wefdeo.  W«r  dea  Wnaack  hegt,  ciaa  ttebcnkht  dar 
HbaUtaia  M  Kaot  an  babaa,  das  wM  dk  BMaeUM  wfllkaauBau  Dtoats 
leiateB,  nunal  an  ScUitaa  en  mr^rOage»  .Veneielwii  der  von  Knt  aitianm 
•der  tweproohenito  Bibetotelea'  (bei  drelhaadeti;  UmngefBct  iat.  Dun 
baaftst  rfe  d«a  Vortag,  daaa  aia  d«r  Fr5«Mi|tkail  end  den  "rffHH%"  ClirbWa- 
lam  dea  Kroaaen  FtaBoaopben  Gcnditf|fceit  wid«rAlu«a  Baet  nad  aatreffMd 
Iwnroriiebt,  wie  fOr  dsa  Veritiadiiis  ikr  PltfioaopUe  Ea&ta  teiae  Biogr^Ua 
Bicbt  ao  belaagjoa  Iat,  ala  nweOeti  aagengiBBeB  wM.  WoU  kaaa  ale  anci 
waohem  eia  AslaM  wcrd«B>  aleb  (««siwf  nit  der  Kaattariw«  PUIoM|Me  ud 
beaoBden  BeÜKiouiAIloaopUe  su  bebaaeB. 

LttbBB  L  a.  Put  prim.  Dr.  Kataer. 

A.  Faggl,  Pirofeaaoce  BeDa  r.  ButTOviti  di  Palunno.  F.  A.  Lange  e  il  Uataria- 
llano.  Flreme  ihW. 
Jflàgat  «radiiaii  hi  diier  angBaebeMii  deutsclnB  SEellstMrt  (dea  BUtiera 
f  Httenr.  üatcrikalbiiis  199S,  Nr.  »)  aaa  Aolaaa  dee  Eiadtetoeaa  dar  fllaftaa 
AaflagB  der  Geachkkie  dea  MatertaliHiuu  ela  ÂutaU  Iber  P.  A.  I^ange,  drr  In 
»tbtta  Tadd  tiad  Lob  dock  iilaiftiiiiiiiaiii  an  Marota  acbOoea  Yen  raa  drjn 
valet  da  OMaeogne  erfaunen,  der  nkhte,  gar  Dklm  taagt,  aber  a«  denewaat  le 
mdlleBr  6b  da  nonde  teL  Die  Oeeciiiditp  d<a  UatertaUmaa  wird  twar  «to 
nsxewniiiilieliee  Wnk  gvinaanl,  abet  di«  Ideen  t-u^^ni,  bcsoixlen  aueb  die  aotialeo, 
aoUea  tfeli  llbeTl«bl  ii&bpo  tu>d  di«  Zabi  a«itiet  AnbSiig«r  dttueataptecbead  bente 
TenehwlBdead  klein  sein.  Dm  kt  doch  wobl  nkhi  gau  r1«bdg.  Eine  „Sdmle*  frei- 
Udi  bat  Lang«  nlebt  gegründet  und  sicbia  b«  Ibio  fcncr;  aber  dlo  7^1  arlntr 
Verebrcr  acbebt  docfa  auf  runcUedeaea  (icliiL-ten  eber  bn  Waehaen  ab  fan 
AbneluBeii  so  aeliL  DafUr  sprccben  «eolgateiia  «iolg*  ThataaobeQ.  Oeber  ta^ge 
ala  HatioiiaUkoBoaica  aiad  xwvl  ibro  dvrebaas  bolplkliicadc  Sdirifïea  encUeaea 
von  Aiiulf  Bimun  lud  Haan.  iCeicbeaben!-  I»  Fjigland  Bud  fnuücreleb  bt  sein 
Uaitplw«rk  durah  di«  L'ebetseUsng  von  Tbumaa  und  Pomnerol  elngefllbn.  NetiM- 
dinga  encfclen  sein«  Arbdt  flber  Vine  In  apaalachcr  UabeoMOiuig;  ikaltami 
(Oiçl  yiricHos  iir9pMov.  Atben  IMS)  beniR  sieb  mh  Vorliebe  auf  Lange 
and  aoebeo  enehlen  bi  ltall«a  ebe  beeoodcre  ScbriA  liber  Iba  ron  Profeeeor 
PaggI,  d«T  als  wannnr  AnUoger  unaorea  FbBoaophen  cncbclnt  imd  deeacn 
llUehliiiB  ilun  unicr  den  Itullearni  neae  AabUager  Ev(&hr«B  mllelite.  Km  eaÙMit 
la  der  Hauptaacbe  einen  geaehiekt  die  Haaptponkle  darbieceadea  Auaaag  aaa 
der  GeacUcbte  d«a  Uateriallmna.  Die  Ubr^a  Arbeiten  Langea  wie  audi  die 
«eJiere  deutacbe  Litieratiu'  Ulxr  ibn  (\'ailitDKer,  fl.  Cohoi,  BOecb  a.  a.)  kennt 
Paggl  leldor  nlebi.  1st  seine  ätbrift  aa  alck  eto  erDeolkbea  Zetcheo,  wl«  dentsobe 
PUIoaopbie  la  lullen  gta<ihiux  wird,  bo  »dgt  dicatv  t/ouUnd,  wi«  »diwar  diicb 
BUelies',  die  nleht  gceade  Standardwerke  geworden  aind,  die  LaBdeagteoiaeii  Ober- 
•dmlteo.    Faggl  »albat  ateUt  dbrtgena  Mbeo  Langai  AaaflUinwgen  dae  aelbat- 


I 


Bccciuâuiuo. 


4dl 


ndige  t  T,  limctiripc  Kritik.    So  wHt  or  ihm  rioe  ^iriu«  Vurlieb«  fHr 

tndosp  Zaspitxun^cc»  <^<"-    ^■^^^  aoMiv  zeige  rieb  k.  B.  ia  iler  DajB(«Ihiiig  des 

IToriiUtiic«!»  der  ldeali>t«ii  outer  den  ^tea  Phlloeopken  (Pyättgoru,  PUto  ot«.) 

Dd  d«r  UBtCTl&UateB  (tNonokrlt,  Eplkar  a.  t.)  «b  der  Hitbomtttk  and  den  Nfttur* 

nsdudUa,  iwwie  b  der  Aaf&unnK  des  Cnrtvdin.    t'urtliKt!  niid  v-ja  Figp 

langt  eliiIgeraisBs«o  to  Sdiatt  genonaen.    Die  nennen  pq-cbulofboben 

rbellMi  vou  JanM  and  dem  Kopiwhagefier  Lntgt  wflrdm  lutch  Ttg^  fan  Slmni 

Tes  PMh'Kopken  sein.    Beenmiejii  anafllUtlich  wird  naliiriceiiiu  F.  A.  lAuget 

fcrhUtnâ  lu  KJuit  duKctitelU.    Ltugt  Ist,  »o  bebst  es.  luebr  ktfUselier  Pbihiaopli 

(ArilkteU)  ala  IUii(Uu«r;  er  bXlt  sicb  ui  den  Geist,  Dicht  an  don  Bncbslaboa 

i^Kaots.     Als  BuptfoUer  Kuls  «Echt  taah  Fufffi  tWa  llangel  einer  liulnktir- 

ebutajciM^beD  Hmù  id.  den  ei  dxinit  in  ZiBaïuuieitluing  brbel.  dost  K^nt  mi 

[tt  «ngeD  mil  einem  Puits  iin  Sebolasiiïisniis  Mtaer  Voyager  cie«keB  gebUebea 

IieL    Lias  bindert  Ibn  ab«r  alobl  liber  <tle  Kutbcbc  Phllovvpbie  im  Kanten  no  m 

■lirtdlco:  sic  kt  die  grUratO  dea  Jabrhiindert«;  wi«  rMf  Mndiltkatiiiura  aiirh  dJv 

rortiiebrtlle  der  WiHWDScliaft  fSr  versditedeue  Punkte  seiuer  Lelire  herlivÏKeflihrt 

fikiben  und  nocb  berbeiftlliren  mOgcn:  »cln  Qnmdprlii2l|>  dor  Grenseo  dw  Kr> 

kennUila  und  der  Kritik  der  V^mnnft  wird  iinrer^tUnglich  bleiben.  —  Hoem 

Baaptmtx  I^anfj^m  llber  die  enkteo  WuMmacbaftcn  and  di«  Pliilosuphie  glebt 

LFaffil  die  epigniBnutiMh«  Fasauof;;  wir  Itaben  eine  absolute  Keuntiu*  da-  relfttivm 

flTalirtielt  und  eine  r«latlTo  Renntnb  der  abaolDien  Wahrheit     W»  l^ogm 

KtutannornytotluiiK  der  npokulniivi^n  Philoiophlv  und  der  KelEjilini  mil  der  Pueale 

betifffl,  K>  liodel  fsfgi,  der  librigena  sachlich  mit  Laogv  llü<:rciii*tiiniat,  dats 

h-ieaeo  Ansdruek  biet  vielldcbt  nicht  gaui  glücklich  und  als  eine  gevlste  Ceber- 

trelboBg  oder  ein  Ettpbenilsnius  aufiufasseu  a«L    Dem  KCgenliber  ist  doch  auT 

die  BiBut«ninf>  m  venrehen ,  die  LsDge  selbst  von  seiner  Ausdrocks weise  ge- 

.  gvbeM  hat  in  eiiMm  Briefe  un  PriifiuMur  linkmanD.  welcher  in  den  Moniitnhrftcn 

^dcr  ConeoUis-OcseDsobar)  (Jalirgang  isut.  S.  2I2t)  verüffentliubt  i».    WUhrend 

ttuseren  Pltllosuphen  In  Bezug  auf  die  wesealllob  K&lbelUehe  AiiffusauOK 

hte  EUilk  ilcrbart  nahe  stellt,  «eht  er  doch  im  gsnxcD  In  Langes  l'hiloxopblo 

time  VenokiMlsDDg  des  KuutiBitisiuus  lait  dem  PonitJriinuiu.    In  vinr.m  .Schhi»- 

kapHel  iMSprIekt  Faggl  das  Veihältuls  Langes  eu  dem  v»u  ihm  su  houli  vurchdeu 

äcUUer.    Uebcr  Iahkcs  SchiltomatYassnng  nun  werden  wir  bald  aufs  beste  und 

aathentbcbste  anlerriuhtet  9«in:  doun  wir  freuen  uns  bei  dieser  Gel eirenlicit  mlt- 

I  MIcu  au  kennen,  dsss  Langes  meist orbaft er  KoiumeuUr  tu  SchlUers  |iUilos»i)hiseltnu 

Godlohloa,  sowdt    er   vulIcitdM  Ut,  dew    deutsehon   Volke    bidd   dsrgoboleu 

werden  wird. 

lüiiticck  0.  A.ËIUsMU. 

Hodge,  V,  WItUr  Jr.,  The  Kantian  Eplstemology  and  Theism.    A 

DbaeriatioB  i)resi;nted  to  llM  Faculty  of  Prinoetoii  Cullof^e  fur  the  deftrc« 

of  Doctor  of  Philoaophy,  47  pp.  Keprinted  from  ihe  „Presbyterlao  and  Be- 

(bnned  lUirieW,  .luly,  1804. 

Tbe  title  of  Ibis  thesis  suggests  as  sUempt  to  bring  together  the  two 

«xtieiDea  of  phBoMpklcal  disciptlne  and  tbua  complete  tbe  ral)ou»l  circle.    Tbe 

Gnt  ulteraores  of  pbitosophy  should  be  heard  lu  tbe  doinain  of  Erkonntnis- 

ishru.    But  there  is  a  long  way  to  b«  trodden  before  reason  enters  uimb  a 

r<{loD  wh«ro  bet  Jodgmcnis  about  God  caa  b«  credited,  even  with  propriety. 

Tbe  theoteUe  guannlee  of  thciim  i»  found  in  pbOoMpby*  sueccafnl  completion 

tic 


BeoanrioiMo.  —  StlMuMigaB. 

of  Diui}-  M  MTlier  tuk.  Th«  present  ttuy  brikgs  under  r«vfew  one  of  lli» 
Ustoricftl  insuaccs  of  the  ralatiun  b«tw«uii  th«  begiontog  mad  the  ewl  of  philo* 
»ophicNl  ruflüctttfn.  It  sbovs  >  fair  acqaalntance  with  Kantltiia  and  a  neaieh 
b  niany  iiiartpn  for  critic^  malerUI. 

As  a  jirtiHuiiiary  artcaiDcnl,  whUh  serves  as  the  basis  of  later  critieiai 
kDnwlnilg«  it  exptained  by  two  prwauptiosltlons.  .It  la  an  aetlrltj^  of  nùad 
Knowledge  Is  un  orxanic  proiw*«  and  not  a  uirnhuniciLl  onu.'  Th«  other  poaln 
Um  la  that  ,lho  real  is  ratioDsl*.  Knowled);«  aud  being  meet  in  ,<^jiictiTO  mU 
oonaciousiiess''.  I'he  Kautian  dortrtu^s,  as  found  la  Ibv  itauujc&deDtal  Atmtheli 
AaalftJc,  and  DIal«ctic,  the  <;ritiqu«  of  undgnoBt  and  the  PrutieAl  Bcaaoa,  are 
SDCCCHiv«!)'  exaioiuud  la  the  Ugbt  of  ibe  foregoing  proportions  lu  ]iouit  oat 
their  thtiiatfc  urrora.  .Eauls  outy  ground  for  ass«tftlnK  the  individual  and  asb* 
}ec[iTe  characler  of  ihr.  enl«gories  is  a  eon  trad  Iction.*  Caiiaality  Is  th«  ctUgory 
to  which  s|ivuisl  Uuatiutfut  ia  giveu.  Thuiis  must  bn  aiinie  nxark  hy  which  to 
dintinguish  the  causal  sequence  from  tho  Invariable  sequenee  of  KaaL  It  is 
found  tn  ihc  dynamic  niitiiin  of  efuciuoRy  und  fore«.  .Kan^a  qoettlon  was  Uttt 
of  kcowledge,  aud  sa  we  are  eapeiially  cuncetued  with  this  relation  of  Theiain 
Id  Epistemoto^y.  The  immcdiutc  rjiuso  of  Agnosticism  la  Eplstenologioal,  that 
la  the  aubjectivity  uf  tbu  human  Ilonsuu,  but  tlie  can««  of  thia  ia  the  IdenUftcatloa 
of  the  AbsolutH  wllb  Non -being  or  pure  Abatraction.*  Auch  sentences  Indlnt« 
the  tone  and  mcthotl  of  criticism,  I'bcre  are  occulonal  peeulUr  lotcquetatioDai 
9.g--  ,it  is  hIno  trii«,  as  has  l)«un  shuwn,  that  Kant's  separation  between  th« 
aprlori  aud  the  sposteriorl  In  buowledge  la  (alse.  'I'huy  are  twoup«et*«f 
trutli  which  la  a  unity'  {p.  2flf,  The  whole  contention  of  the  CHtiqae  of 
Pure  Reason  is  Jusi  this,  thut  linowicdge  is  found  only  in  the  ualoo  of  tboM 
.two  aspects".  Arguments  based  un  a  lUHrcgiudfor&ctawIlJacaKely  win  approval. 

While  we  know  uaconsilous  stales  of  aelf-conacioas  spirit,  we  do  knoWj 

not  uncoQScioua  spirit,  and  that  which  «o  do  know  by  diteet  Introapnctk» 
oontclous  and  personal'  (p.  lit).    Kver)-  one  will  n^ot  that  an  atlenipl  lo  via- ' 
dir.ate  th^isui  uu  epUteuiuluglcal  gruunda  rests  on  a  spirit  thai  ia  «content  to 
lei  Psychologists  debate  ss  long  a»  ibey  will"  (p.  Jl),   without  profiting  by 
their  ri'sutts.    There  i.i  an  iinuxual  mixtiireof  praise  and  condenmaiion  »ealtered 
tiirutigh  (ht)  criticism,    befute  the  essay  reach^  an  end  it  passes  beyond 
initial  limita  of  (he  title  and  adda  a  criticism  of  Kantian  ethics  in  it« 
bcaiing*-    Oa  the  whole,  th«  jHece  of  work  ia  well  dove  for  a  doolora  i 

Tale -University.  Kdward  Franklin  Bnchner. 


Selbstanzeigen. 


Biikel,  Walter.  Die  IdealillLt  nod  AptlorltSi  des  Ra«atB«  und  der 
Zeit,  nach  Kaut  In.-DisMtrt.;  Jena,  Neuenhahn,  Unlr.-Bnebdr.  169e.  77  8. 
Der  Inhalt  dar  tr.  Aetthetlk  lat  ohne  Zweite)  eine  der  vielaaittrittenal«ii 
Lehren  Kants,  was  bei  der  grundlegendes  Wichtigkeit  der  Frag«,  um  weleha 
es  sieh  hierbei  haodeli,  nkbt  wundemehinen  kann.  Auch  die  raillagMidie 
Sebiift  beacUlfiigt  alch  ailt  der  Lehre  KaitU  vom  Baam  und  von  der  Zeit; 
md  awtr  bat  tio  ikh  die  Aulsahe  ggatallt  t.  elM  MlbMiadige  Kritik  ui  der 


S«Ri*taDxelf^B. 


43S 


tr.  AeBtbeUk  >u  Üben,  1.  allas  <lu,  mi  i>icfa  b«l  iümct  Kritik  al»  ikhlifc  mi 
mkt  «Tgoban  bu,  g*^u  Zltere  d>d  imii«i«  AngrilTe  xa  vertefaUgea.  E>  vrerdeu 
do^^ealtu  innMihiit  ilie  Argumente  K;tnta,  wie  »lo  In  Mr  tr.  Aeetfaetfk  der 
.Kritik  im  tetnen  Veraunft*  ea^eileDt  liiul,  btsproclien  (nKtllrlteh  nntcr  litn- 
«nslebiiiiK  deôeatsan  Sehrlftes  Kante,  welch«  fUr  dlMes  Thema  nocfa  In  Beirachl 
fcommen).  In  der  natipteaelH  «M  die  Lelire  Eitou  «h  rlcbtj^  »ni'Tbiieiuti  Je- 
doch teilt  A<it  VcrbMcs  die  Auslebt  I^txec,  dan  nun  die  Zeit  akltt  uinu  „An- 
■duuuni;"  MBneB  dürfe.  Der  Bvgriff  der  Zabi  bel  Kant  wird  kurz  erilrlert. 
AtuiflUirlk)!  Jia«ht  der  Vcrfittter  die  CnraOglichkelt  einer  objehtjr-rvalea,  abso- 
lates  Eiialen  von  Raum  und  Zeit  daniutbun  und  ho  j«nen  oft  wiederholten 
(selbM  Ib  decD  vomelllkhsD  Konnentsr  von  Prof,  Valhlngier  als  lu  Re«ht  be- 
•tallMd  uerfcsnnten),  AoRriff  gtgun  die  Lehre  Knnis  nbllIUcbl*JI(^n,  weicher  in 
dec  fiefaiuptung  gipfelt,  daas  Kant  die  Miïgliobkeit  oinet  glelchadti;  objektiven 
nsd  objektiven  Edsiena  d«t  RanineB  and  der  Zelt  Ubcncliei  hab«.  Dengciidlaa 
wird  audi  der  bekannte  TreMicIcnbnric-fiMher'echR  Streit  inguneten  Fischers 
entachiedeo.  In  bbtoriMliea  Teil,  welcher  alch  In  allen  Aes»erlicbkeilen 
(Eiatcilaec  <les  Stoffes  n,  b.  f.)  an  den  Komment»  Valhtoj^era  anschltcest,  wird 
sodann  der  Vcnncb  Remaeht,  nur  die  bedeutendsten  ontet  den  Get^ern  der 
ir.  Aeatbetlk  duroh  eine  Aniikriiik  su  wideilegen.  Ein  sotobes  Unternehineu 
schien  ua  so  lohnender  and  Doiwendlger,  als  noch  In  jlln^elcr  Zelt  durch  das 
L-rwäliote  Werk  Vaihlngers  dk-  Sacbe  der  Gt^nor  der  Kiutiichru  i.nliiK  uU  die 
JMSaere  bbige»lelll  worden  war.  Der  VerfasHifr  beeidiiniKt  dich  d<.'iiiu-jcb  mit 
den  EinwUnden  eines  Plaiorius,  lledemaoo,  Aeueaidem  n.  ■.-,  auch  auf  die  Kritik 
Betliartt,  Cl>erwegs  u.t.f.  wird  eingegangen-,  die  Fra^  dur  Metagcouetrlo, 
Ae  Ansichten  Wundts,  üaitnaans  u.  a.  koninen  siir  Sptaohc. 

l-elp««.  W.  K. 

Wallenbenr,  O^Dr.  Kants  Zeillehre.   WIsBenscbaftllcbe  Beilage nm  Jaluev- 

betiebt  ilcr  nmotca  Rcalscliule  zu  Boillu.    Ostcro  \^'M.    i".  SOS.    Qlrtoci« 

Verla«. 

In  den)  enicn,  wiehUgeren  Tolle  der  Abhandlung  werden  Kants  Bewetoe 

fltr  die  Aprioritit  der  Z«Jt  einer  rmiiulcn  rrllfnnK  untrrr.oKifn ,  wobei  Verf.  séoh 

vor  allen  Dingen  bemtibt  hat,  Knnt  nuub  Müglicbkeit  f^-rccht  zu  werden.    Es 

«rglobt  sicti,  daaa  die  beiden  letzten  Argumente,  In  welchen  nur  die  'Mt  als 

AanebauiuifC,  d.h.  Eioxetvonitcllitntc  im  ticKcn:>ntx  xu  AllRrmeinbcKriiTen  ehank- 

tdiilert  wird,  ihrem  Inhalt  nacli  zu  Kuclit  beotehen,  wotui  sie  auch  <lie  Ai)riori<)lt 

der  Zeit  aicbl  beweisen  (Verf.  bebt,  hier  als  Charakteristik onj  der  Einzel vortleltosgen 

nuch  die  UDmOgllchkcJt  ciour  Dcfioitiun  di^rsclbi'n  hervor  and  erläutert  dies  an 

^dcm  BdspicJ  der  geraden  Linie),  daos  dagegen  die  drei  eigentliehen  ApiioiitUs- 
bcwalte  Bnbhbat  alnd.  Am  sckvrïlehsteii  erweist  sich  der  awette  derselben, 
fauofeta  er  in  aelsem  iwdton  Tdio  auf  eJner  offenbar  faUcben  payehologfaehen 
Beobnehlnng  bcnibt  Dagegni  sbd  in  den  beiden  oiidereu  xwei  an  nnil  tilr  skh 
ifcktige  Priuxipiea  eantolMn,  von  denen  namentlich  das  crstore  ftlr  die  Krkenstnis- 
Ébeorle  von  dergrüssl«)  Bedeutung  geworden  int.  Die  Aufstellung  dieses  Prhulpa, 
wclehe>  soMagt,  diuui  man  nickt  etwas  aus  der  Krrahrvnc  abk'itcn  kDane,  was 
die  BedlngOBg  des  Erftlveoe  l«t,  daas  ab»  die  Bedingungen  der  Erfahrung 
Mlgtlcb  «objektiv -spriorlMh  riad,  betisehtet  Verf.  als  die  clgootllche  Knpcral- 

;  fcaalscfce  Thst  Kanin.  Not  geht  iMtiaec  Aasilcbt  naeb  K;iii*.  xu  writ,  wuun  er 
bmits  die  Z«U  la  den  aprlorisobea  BedlogttngHl  der  Krfaliruug  rechnet:  Verf. 


iM 


fcigt,  dais  dk  ZcItTonrtfiQaiiK  aulber  nocli  m  aprioriBelun  mid  mnpiriselMiii 
Elsneotea  ■UBOauncngesetst  tu,  nad  renueht  «a  der  lUad  d«r  Aosflthranfcoi 
Zvllcn,  <llo  «^oriKkcB  Ekmeate  atuiOKindeni.  nmer  dea«u  d»s  Gcdüchtala  und 
vur  alleu  Db|:C9  dt«  Klnhrit  Aet  SulbenbownsMMUu  olao  n-jctiti^  Kollo  ^elen-, 
andcrcnwlla  bpiont  er  die  Notwe»dIgk«Jt  des   eupiriMben  KlenMalM  der  Ver- 
MmlfTunxpn  Iwl  deni  Z«utkiid«koiiimcii  der  ZeitrontalInaK.  —  In  dem  drittea. 
ApriwitiubtwciM    imUniekt   Vert   hMpblahllcfc   die   voa   K«ot  aurfcegiellte«' 
Zoltaxloin«  efner  genaoco  Ptürnn^  nnd  ««bt  dtoeUien  ab  analyliedie  Drteile 
luriEcki  italxd  bktot  nidi  ihn  tlw  Vtv\egnikoh  so  adaer  B«grillUi08tIiDnaBg  der, 
Axhwe  DlMTbaupt,  ia^Mondeni  der  geomettiwhen.     Bel  Ai:r  Kritit:  d«r  ana] 
folRMdou  .trusK«nd«ntaka  Erflrt«r«ag  4«  hegtUb  der  Zelt*  xeigt  Verf^  da«J 
atoendto  dl«  Kin«aiiatlk  ri>r*t<i|ci!nd  aaf  gootnetriitcben  Axioai«n  beriibi,  wSkr 
die  Z«b  b  ihr  nur  die  KiiUir  tiuxt  etetigea,  labeacbiiakteii  Variablen  i^eh,  and 
dasa  aadec«Tsolu  die  Aritlmetlk  ii»  Wbwaaebtft  4ei  Zaiil  ist,  aa  da^  n  der 
That.  wl4<  bwldaiaFoUea*on7^itaxinnMnToniBnaebeikkoiBeWls*CDBaliaft 
der  Zeit  vntVïojtqr  esisti«tL 

ta  dem  awfdlea  TcUe  der  Abhaadlnv,  wdeher  nar  der  VolklliiiiliEk'-li 
w«cta  bbumgcingt  watda,  nebt  VarC  cmibèat,  am  Kant  geteckt  m  werden, 
die  befllliaito  „LUelce',  wdebe  awiacliva  der  B«hanpi(uiK  der  Apdorhlt  and 
dt^ttilffen  der  tniiB»«ndvntalen  Idealltli  d<rr  Z«li  bteielil.  In  kandarbrai  SJBn«i 
aannflinM,  twkm  er  nntcf  llenBdcbiuif;  d«T  IHokpnaeaa  wisX  >!an  Kajit  ra>] 
dirrkt  tarUiread.  >lie  .InhaerimMde*  WirkUebkdt  der  tat  itatk  On  Aprludiii^  j 
tkre  ,nbdeUef<»de*  WbkUeUuit  da(«g«»  dartli  die  am  detaelben  AA 
g«1wid«n  WUenprtetw  ra  wUetlegra  ladit    Sodass  wnM  a  aboi  nntar  i 
BoIuubsc  dae  okenataiatlMoralbcAea  Cbarakteri  dee  Pnblea»  nad  aacà 
seèeMnas  dee  aelapbralfelieB  Etnaealee  aaah,  dasi  Kaata  Lebe  T«a  d« 
«cUeadlAea  SaltfekiM«  der  Zettvuntelli^  nicht  begrfisdet  bt,  ^dm 
«kMMila  auf  der  gtdcb&Ua  ala  nabegrtadet  sadhgewIeeeBcai  Labre  ««■ 
ApriorWH  darZWmwsMUoac  berieft  asd  aadmeneita,  wo  aie  daiffber  1 
efeMM  aabareehtigten  L'ebMacèus  dogsalfaetef  Brbanhiat  daotaOL' 
GrwiditTtna  bei  dw  AabteBa^  MhNC  Latn  vea  dar  BaltfakiirtSt  dci  ZA 
etoer  btoaatai  Fona  alMS  Immhi  Stann  benbt  aaeh  Awitb  d«a  Ted  aat 
vdlrtbrflgea  Tetkeaasw  du  »feeiatBebas  CatatscUedea.  vsiebv  irtiLbaa 
law  IB  md  iaaerea  WabnebMnf  beetebL     Aaa  dar  SeHeigialwhü 
taUaUk  veriaafeadea  BewvsattdMWCgbga  ead  dwM  aanttielbkiar 
aawie  ata  der  TWacte,  dna  efa  Teil  aaamr  ViOTirllMgaa 
Eadidckr  berruiseratn   wM,  Ugm  Verl,  der  Uer  aaf 
xebt  »ia  a.  a.  Ueb««^  V.  BaWMln.  Zdb*  od  WKbqr. 
acnray  la  ftw«  atf  |H|*hiÉi  Voi^b«»  ab  anb 
4«  HwiWiill  o^akttra  Oetaac        In    l  wmém  ww 

aw. 

■arks  Jakab,  Dr-,  l'cber  Kaot»  araibaiiaehs  rttvitc  aprJerL 
aaa  Ja^eaberitbl  dea  «tttaadb»  Ojaaaatiaaa  sa  CstiMaa.   t.  IW 
a.  TU  18M. 
DwaniaTM 


SdbBtMHwIgen. 


4SS 


DefiaitJoMB  lu  den  sjntbedMliei)  Drteflen  gebtlfeii,  MbaU  ntt  Uwea  ilt  Aob- 
WÊgn  vttbtmàen  isi,  dws  sie  àtt  goirofanlldi«!  B«d«iitiiKg  dea  deJinlenea  Wortea 
catepKcliCB,  ad«r  dvm  aio  alle«  daa  nad  aar  da*  cathalte«,  wa«  inr  BeathnmiiBic 
dM  deAoIsKadra  Worte«  erforderildi  IM,  oder  dsaa  c«  Ding«  giebt,  die  deoi 
d«fiid«rbiB  Bfgrlff«  entipreelMii.  Nur  die  vorUalgoB  D«fisili<»«n  ihid  analytisch, 
daflr  abet  aneb  vaBkomnea  willkQrlieli.  Die  von  Kant  angej^lMiBR  Untcr- 
idieldingc  —  »Mlytl»ehe  Uneti«  aind  solche,  die  uuere  EtkenoUib  niclti  vcr- 
(Tffsavni,  ajntbctbdie  UrtaiLs  alid  solche,  die  nnxcre  Erkeiifttiis  wIrkUch  er- 
wtHewn  —  iit  aabraackbar.  Daas  sjPxHietlseke  t;ft«il«  a  priori  mllgllcli  nnd, 
bvxwelfell  Kiut  nicht  loa  nlndeaten,  sbd  doch  Mch  Ihm  alle  matlieinalischea 
Drteilo  «ytiibeilacli  and  a  priori.  Ds*a  dl«  Sltxo  der  Uatbciustn:  sj-at^tUdi 
sind,  liegt  aaf  der  Uaad,  vfeUeiobi  Hind  »».  asch  ibr«r  Hntstcliueg  nach  t'rtcUe 
a  priori,  aber  diese  AprloriUtt  ist  kein  Beweis  Ihrer  Wahrheit;  der  Bevels  dot 
Wahrheit  kann  vichncht,  soweit  er  nictit  ilvdnkliv  aus  SriUmngslbntaMhcn  sich 
ableitea  läsat,  nur  ein  Ktftkranipibewele  aoln.  De«uiiadi  sind  die  Gnudalti« 
nnd  di«  Delnitionen  d«r  Vatbematlk  als  Tkataaclien  der  Erfahrung  «uxus^en. 
as  ffébt  also  In  der  Hathemstlk  keine  njuthetischen  Urteile  a  priori,  wonigsless 
aieJit  la  erkenn  Uiiatbewr«tisehen  äfnno. 

Aber  aacb  la  den  Naturwisscnsehaflea  ^cbt  es  solche  CrleOc  elcbt.  Denn, 
so  wird  ha  2.  Teil«  ausgeführt,  die  Kantinctieo  Beweise  (Br  die  Grnodsiitie  des 
reänuB  Verataadea,  beaooden  für  die  An^ogleen  der  Erfalimag,  bembca  auf 
der  unbewioseaea  VoTaua«eiauag  roa  dvr  Kinheii  der  Krfslmiiif ,  d,  L  auf  der 
^'o^■assetItmg,  dasi  alle  Naturerschviaungen  nach  bcstiuiuien  ficacitzen  erfolgea. 
Die  Anaicht  Cohens,  dleoe  EinheÜ  der  KrEahning  sei  aiclita  andere«  ala  die 
Thntssehe  der  raatlienislbdien  Kstitrwlssenschift ,  Ist  iinballbttr.  Aber  selbH 
wean  man  dlese  VorauHetsüDg  ala  richtig  anerkennt,  sind  die  Beweise  nidit 
swingvmd.  —  Der  Anakbt  l^ng»,  es  sei  Kaut  uiclit  ilaraitf  angekonimvn,  die 
Omndütze  de«  reinen  Verstandes  lu  beweisen,  sondern  nnr  slo  au  entdecken, 
wild  e«tg«f«ngc(ret«n,  ebcBso  der  AulTasaiiug  (Ruhens  Ubor  die  Badantanjt  d«a 
Graadaatea«  der  bteaalvea  OrOsse  und  der  l.  AnsloKle  der  EriUmiag.  Du 
3.  Teil  wird  die  beiden  letslen  Analogioea  der  Erfsbiiing  behandala. 

Katiowliz.  .1.  n. 

Beisow,   Oskar,  Dr.  phiL,    TU)  Kanis   lira  um   lingot  I  o«h   tat  sig. 
AkadeaiUcbe  Abhandlung.    Lund.    IbiXi.    *8  S. 

Die  Aufgabe  der  Abbandlnug  M,  Kants  Lehre  vum  Ding  an  (leb.  wie  wir 
b  der  Kritik   ilcr  reinra  Vernunft  uad  In  den  l'rolsfomona  finden,  ra 

■eben  und  dabei  die  Schwtorigkirii««!,  die  nn»  die  ToiMhtodeaan  ErgvbniMv 
~der  tnunscesdeotalea   Acsthctik    und   der  tnuMMuadenlalita  Analytik   Irfetca, 
beaoadcfs  is  Betracht  su  nehnen. 

In  d«  ersten  Abschnitten  uird  das  VcffhUtnla  xwHsohen  i4chel&  nnd 
Erscheinung  auf  der  einea  Seite  und  svbchea  Krscheinnng  und  Dbg  an  sldi 
aaf  der  aadnen  Seife  untenncht,  der  Vorwurf  des  lllaHlouInnnii  iiirilekgewIeMu 
i^lBid  das  tdiweisc  L'orichlljtr  In  dem  roa  Blckard  l'alek  on  he  rg  gemnchteu  Toicr- 

i  swinekes  Eisckcbnnir  und  .ErwhobnaK  aaOiiit*  dsrgetliaa.  Die  IVlrknnKen 
Raam  nnd  Keii  «lad  ja  siit^IvheiwebM  nur  von  una  bhisngodscIiL  Was  wir 
a.B.  ab  EatbüHiem  «Imt  Böse  la  Baam  uaJ  Zdt  anffaaacn,  <U*  ktlnaea  > 
nniinunebe  and  unieitUche  VurgXnge  In  dMj^M^^oaioh  mIm,  und  erat 
«eao  vir  dioM  VorgaDge  aneebMwa,  anektli^^^^^BB^"*"«*"  ^  ^"^ 


4Sd 


SelbsUiuetgeD. 


und  Zelt  Die  Voq^ge  werdca  nklit  «rsl  dwÜHrcli  real,  dus  wh  diMenien 
naehttSglUli  ronielle,  ale  liabou  wirklich  nutgtfiudoii,  abet  nldit  in  iet  Weiae, 
«1o  Ice  ric  TMrsUlIu,  iiim  nicht  als  Flntebdoiiagon  (■  R>Din  und  Z«it  —  doan 
die  EnebdntiuK  koimnt  ent  dadutcb  za  Siudo,  daw  daa  Dini^  an  nich  nieh 
affiilon  —  TlctmohT  liat  aleh  Ir^nd  otwas  Inii-illlgibleB,  <la«  der  Gnutd  an  di-t 
Vontellluig  Ttin  J4ui«n  VgricilfiKc»  i«t,  and  itiocn  abo  komspondlen,  In  dctn 
Diagt  an  sich  vdliogen. 

Di«  Atihnndliiox  brhanitdt  dnna  dim  naoptproMom:  die  Exlaiem  und  die 
Kaosulltiit  lie»  Dingen  au  »leb-  Dio  Kxivlruz  dt»  DingM  aa  ineh  xàgt  rieb  als 
die  Dtitweodige  Toräusatitcnog  der  traassceodenialai  AesthetUc,  irithFend  die  in 
elBcr  puiz  »ndorcD  ßlchrang  gehenden  UotenaohnngcD  der  OanasoendenUlen 
AnaJjftik  iloiu  Vmg  no  siuh  die  tlxiictcnx  in  katceoriKh««  Sinn  abapreclMn  mIUwib. 
Duselbe  gilt  auob  von  der  Kautulitüt.  Da  Rauu  I^ihre  bdesMn  dckt  but  ein« 
kst^erialo,  sinnlicbc,  Bondcm  mich  clno  iil«ht  sbnlldie,  htteltlgtUe  Onadie  kennt, 
«o  nchHnt  ea  a\eht  uuhcrcchtigt  xu  .icin,  aneh  «me.  nldit'Klnnlldiei  fnlclliglblo 
tUimeiuc  dttij  Dianes  an  a!ck  aniiuiclimvu.  NachdAUi  dann  der  aliiriungCBi!  Vrnmch 
Flehiee,  das  IHng  an  sich  zu  climblcron,  kritisiert  worden  1«,  aelgt  sich  ak  das 
Ergebnis  der  Uolennchungitn,  data  wir  anm-bnien  mtltwn,  daas  das  Viag  an  elob 
da  ist  und  usa  aJfixiert,  aber  das«  wir  vun  da  ßeaelialTenbelt  dienet  KxisteaiEnsd 
dlesei  Eansalitilt  ausser  Raum  and  Zeit  nichts  iilaB«u  kJJanen.  Daa  Din«;  an  alcit 
Ist  ein  nnbrkiiniiti^N  X,  abi^r  i-h  i:>t  iintn  kciitra  Redlngnmgai  nie  der  Lehre  Eanis 
vereJnbar  -~  wiv  Saluiuuu  Mainiuu  dion  gelban  hat  —  dieeea  X  -^  |,/  —  a  xa  actien. 

Der  folgende  Abschnitt  behandelt  die  Fragen,  ob  wir  do  ebnîgea  Dbg  an 
sldi  oder  niehrrrt^  Din^r  nn  Mch  ünnchmea  wUeof  ob  die  mwliMene«!  Elgco- 
Bobufion  dtK  iiuKKcTi'u  DinKc'i'  am  als  vcischledcnc  FSnkUonen  du  IMngra  an 
siuh  betrncktet  werden  küniien?  und  ob  alte»  Materielle  anf  vcradilMlene  Pnnk- 
tioucn  der  einen  iDtelUglblc.n  L'tsaeh«  der  Materie  xurilck geführt  werden  kann? 

Der  leUte  Abedialtt  endüeh  sucht  sn  crhiüren,  waram  wir  bei  Kant  eine 
voUstÜndigt;  AuüuinnndenotiBnK  der  Frage,  wie  die  KrfieboisM  de?  tianiMto- 
d<?ntalen  AestUetik  iiud  die  der  Iraniiscenteudnleu  Analytik  su  reilibulea  nind, 
Hiebt  finden  kUnnen, 

Stockholm,  O.  A. 

('•hn,  Jonaa.    tieeehiohte  des  lInondlio)ik«Haprableua  im  ftbnid- 
Undischen  Denken  biaKant  LeIpilg.Engelmaan.  l^dH.  Xa.WlS.S<. 

Die  Arbdt  atcUt  sieb  «In  doppoll«a  Ziel.  EinencJU  will  ste  durdi  die 
Analyse  ilet  Oedukenentwlcklung  die  uotwendige  Vararb«il  au  einer  tbeoTe> 
Ibcben  BulandluDg  des  UncDdUebkeitAproblens  liefen,  andeveraeita  suelit  rie 
dnieh  die  Aofdcehnng  der  in  dioaer  Enciricklung  berrsebondon  logtachvn  und 
alagiacfcea  Uotive  zum  pej-ehnlogiaeli^bistMiBcben  Ventindnis  der  I'hiloaopki«- 
gMohklne  beiKutragoB.  Fllr  dl«  Zwecke  dieeer  Zeltscbtifi  wird  c«  darauf  an- 
komMni,  dl«  auf  Knut  becUgBcben  TeDc  kurs  au  tefetterva. 

Die  Denker  de«  IT.  Jahrhnndcrt*  batten  den  BegtilT  vom  Cnnndliebcn 
iiuB  Teil  Utk  nilfo  dot  Uatfaenoatlk  geUärL  Locke  sowohl  wie  Lvlbnlt  sind 
Rber  d«n  logischen  InliaU  desselben  su  deutlichem  Bvwnsataeln  gehugi.  Locke 
halte  mit  dienet  logischen  Analyse  eine  paj  ebviogiseh«  ?«tbunden,  Lcibuis  hstto 
sie  ttt  mIs  grossattiges  SfMe»  nutxbar  gonackt.  Keiner  halte  die  Fngo  ge- 
stelll,  was  ans  den  Begriffe«  nad  nus  den  .SchnricrigkuiteB,  die  ihre  Anwtmdnsg 
auf  die  Wirklichkeit  herronief,  d«BB  dir  die  Natur  des  Etkeuncus  und  seine 


n 


SelbstuMtftoB. 


437 


la  dvii  Gegeiwttbideii  Aer  Erkcainto  fvlgo.    Bui  «Imlgen  anderen  Deokan 

d4t  sieb  JtUerdlBga  eht«  BebuMlttiuK  dieaec  Fnt^en  untrtiahtit.    Bkflo  folgsrt 

des  .SclinwriKkcilon  dos  UneadUthen  dk  th^bjelitivltit  d«B  Batunea,  Collier 

^  «teilt  tieieits  AotiiKMnien  auf,  doran  LOsung  nur  Id  der  I.«u^nDft  der  Aussea- 

weli  13  finden  mL    Aber  diuae  Venncko  miltiivii  von  vom Iki rein  il^r  Ziol  ver- 

klen,  di  Oire  Urbobor,  unaintkeauufs^e  ßebter,  steh  die  Brfungeaaoh>fliiii  der 

ebejiden  Peffodii  nkht  xn  «%«n  g«nMcbt  bibea.    Kanu  Bedewlnng  tat 

I  UBBiidlJebkeUeprobleiD  ticgt  d^uin,  <Iim  rr  diu  F'nf^n  nach  d«n  crkcantnis* 

etiecfacn  F<ilKenin(on  —  wahnnbcblich  ohne  Kenntnis  |«ner  Vor^ng«t  — 

Uli  Oraad  begriffUclier  Klitbdt  im  ZnwmnHnlanfi«  cino»  CTk*nDtiilikrttlwlMB 

ä)9itcn>  ta  stellen  und  lu  beaatwMleii  OBternliniiit. 

Saat,  bei  dein  stots  eis  bcwnsdernder  Aßekt  dl«  VorslellmiK  des  Va- 

adllclwn  begleitete,  btt  steh  schon  in  der  vorktitiMbvu  Periode  mebrlâeb  mit 

DB  Problem«D  bcfusi,  die  später  la  der  AntiiMHDleDlelir«  behandelt  werden. 

«icfcte  sie  djuuls,  woaentllcb  noch  rum  Sundpnnkte  der  Wulftioheu  Subale 

I,  Ib  ^eBlUniUcbar  Weäae  %a  lUsen.    Das  Unbcrriediitvndo  dieser  Vorsueh« 

•choist  efaiM  der  Motire  siuu  Veilaaaen  j«u«a  Standpunkt«  geworden  tu  aesB. 

In  der  InaugunbUsaerlndoD  werden  die  Sohwlerlgkeltea  dann  darauf  geiichobcB, 

durcb  die  ÂucbamiB^tformen  eia  imtioitalfls  Uomcnt  b  die  verstandes- 

igi!  Konstmkllon  kommt.    Ea  wird  noeb  daran  featgehalten,  daas  oiar.  reis 

Btandc3nii«:iii:G  l\rfaiisiing  die  Dln^o  an  sich  enelcben  kann.    Die  Ideutilika* 

doB  von  NouiucBun  uud  Din«  an  sich  iat  von  dieaein  Sttadfiunkto  aus  noch 

cnechtücl.    Si«  wird  nun  aber  lenuinologiach  Boeh  auf  dem  Standpunkt  der 

ik  der  reitKTn  Vemanß*  fcsigcliahon ,  auf  woleban  aie  keine  BedeuniBg 

bIu  b«9iiai.    IHeite  Unklarheit  in  der  Aosdniekawetoe  ttSgt  einen  Teil  der 

chtild  daran,  daa  du  fiedaake,  lüe  Astlnontea  bilden  einen  indirrktvo  Itewois 

rftr  die  EtscbointtBgMiatar  der  W«ll,  keJnn  befriedigende  logUdie  Vemillaliing 

gefunden  hat.   —  IHe  vqb  Cohen  aufgesioUt*  Bealebung  der  Kal(«orie  der 

Qualität  auf  daa  DUTorential  findet  in  der  Arbeit  ebcnfall«  eine  Bctprcchiing. 

BcttiB.  J.  C. 

Aar»,  Kr.  Birrh-Iteichounald.    Die  AutoBoul«  der  llural  mit  besvB* 

derer   BeriickKJcbiiguug  der  Morallcbrc    Imm.  Kant«.     Hamburg 

und  Lvipdg,  L.  Vom.    1S&6.    ill  S. 

VcT&sser  will  xunSelttt  cjau  suaauiuieuhangciule  Kritik  der  kaulischen 

_  loralletiro  geben,  wodurch  di«  Vernunft  al*  elOMltlge  Grundlage  eines  elhiscboD 

'fifsteais  abgewiesen  wird.    Er  inoint  dabd  an  derjenigen  Auffassnug,   wonnch 

die  Vernunft  eine  rctaÜOBabeattmniuudu  riüliiKkcit,  eine  furuialu  Fuukliun  int, 

oethaltcn  ^n  nkilsscu.    Die  Pokuilk  Ist  der  Form  nach  gegen  Kaul  gerichtet,  ttaat- 

cblidi  veranliuut  iat  aie  aber  teils  <liireh  die  WeilerbUduugen  der  pAnlogisttecheB 

ekslallon,  teils  diueb  diu  ueukaoiiaeben  Bealrebungun,  di<;  uuc^h  iuaiuer  --  und 

Verfasser*  HolnoBg  nkht  richtig  —  u  d«r  Verblndong  der  Bcgritl'e  Ver- 

innflgMcts  and  moralsches  tieaetz  oder  mnralische  XOt^^uiK  tV.xtJiiilien.    Ver- 

^'ftaaer  kat  skJi  dabed  selbst  au  dlu-jeui^e  AnücbauaBg  angeteliul,    wiinsch  die 

Uoral  dne  eleBBiililie  (selbstTeratündliek  gcoetantitsalg  akh  entwlckctitde)  Kr- 

•ebdnung  des  Triebes  oder  den  Gefühlslebens  Ist.    Er  bat  es  nicht  fOr  aot- 

wendlg  gehalten,  das  HecJit  der  WiUensmunl  der  (iotBUsmotal  gegenfilwr  und 

umgirkelii;  ui  disk  utic  ten,  Indem  Ihm  der  Parallel  lau  üb  der  Triebeetlcliiungen 

und  d<T  OufUhlnichtuBgea  al«  ein  so  datcbgekcBder  encklBU,  dasa  eine  Dia- 


4SS 


SclbttMmdgfa. 


koMioo  In  unfniclitbw«  0*bi«t  flUirm  irilrdfl.')  DnvodM  pfct  er  sovoU 
bei  der  wetUvren  Kritik  den  IndlvldiulendaiiiioiitHnui  nad  dm  SosfaUendalnonte- 
iniui  ab  l>ei  der  folgvud«*  postUreii  AiueiBuidcrseUDBi;  ruliig  von  diem  eai>- 
lioDalvn  .Sltndpankte  atw,  iadeni  ilim  iIjlc  GcfUli1*lelMii  dso  diireliaiebtjgne 
klaror«  Gnmdla^  àii  WertschitUningon  alnuKcl>L-B  acUni,  ■!«  dut  SvxMm  dtr 
Triebe,  eis  rouler  Unterschied  od«r  Widcstielt  alwr  kaum  denkbar  war. 

Vvrfaiittei  meint  die  ScIbatEadigkut  oder  (^gcfiart  du  monUIscbea  Be- 
wnMwlits  ala  Tlistaaeh«  der  iBneren  Bffalinag  koiuUtlsreB  «u  kltnnvn,  und 
Mclit  in  dum  l«ttt«B  Tolle  aobc«  BSoltlefais  —  ait«r  BertkkBlcktlgtms  ma 
SeliopenbAucT  und  v.  Hartniaiin,  von  Woodt  n&d  IH^fFdiBg  u.  s.  —  dl«se  That- 
Meke  sicli  SU  «klaren  und  tu  Teraiucbaulichea.  Die  SeiliNtündirkoil  de*  B*- 
griffe«  Out  ist  don  B«grWeii  des  Anthellsch ■  ScbilDen  und  de«  NOlsIkh-Anse- 
nebnco  Ktigenüber  pbPompUacb  so  tu  wahr«ii,  daas  man  awar  alle  dtel  Prtir 
dikata  ala  Résultai«  venehieden«r  Uoseliteac^orteilB  aniielit,  den  GeftciurtMid 
des  MoTHlIscheD  Urteils  aber  In  der  bewussten  llaDdlDsg,  alias  i>  den  hudeht* 
dos  lelisi«bt  Di«  Idee  dos  Ich  als  eine  dnrchaii*  oîiceiiartige  Sfutfesae 
tastimait  die  ebenso  eigenlDraliche  Art  idid  Welse,  ha  der  die  Motive  soutiger 
OflSObiBacksuitefl«  skb  h  BoTallscben  Urteilen  kombiuleren  luUssen.  Die  S«lb>t- 
stluditckctt  des  Unten  Ketr(>ntibcr  dem  jlniteneliinen  und  ScbOaeo  wird  also  in 
der  SelhstindiKkuit  de*  Icbbewuaeuuiua  ileu  Vorntcilangen  geiceallber  begtHndeL 
Nur  insofetB  haben  wir  ein  eigen lümticbes  motallscbca  GefUbl,  ab  das  GefllU 
statt  Bof  A\o  VnntflliiQgvD  sieb  direkt  auf  das  Ich  beliehen  kann. 

Uie  uDinillelbar«  Aeuseerung  d«r  Uonü  ist  sacb  obifem  die  UMHaüscbe 
Kritik,  das  pturallscfae  Urteil,  wenn  sieb  aber  dhMca  gegon  eigene  Ilutdlangen, 
besw.  gvgen  eigene  künftige  Handlungen  wendet,  erbült  ea  die  (icstali  der 
laondisehen  Beue,  bexw.  dos  nioraliscken  Imperativs. 

KristiMin.  Kr.  ß.-R.  A. 

ITollniiuin,  I.Hdnlg,  Dr.  med.  et  phfl..  Kritiache  und  genciiscbi 
He^rtindiiug  der  Klhlk.  In.-Dlns.  Frclbo^  im  Br^gau,  Boehdmckersi 
von  Heinrich  Epstein.    lt*;i«. 

lo  Kants  Kritik  Art  toieotogisehca  Uneilgkran  mflmlet  die  physische 
in  ein<^  muiHÜselie  Zwecklehre  ein.  Wülirfud  Küiit  die  gceetischn  Auf* 
Kissiiug  des  tel  eu  logisch  en  Prio^ip«  mebr  gCAlmt  al»  klar  crkanal  bat,  M  dureb 
die  bit>1iif[iRnhc  Kiilwi<^kt'liiugHl<;hr«  das  Problem  lll>rr  den  Zasunmcciliang  BsUtr- 
lichcr  und  muraJiHclK-'T 'rult'u]»^iu  vuu  Neu«m  erweclit  und  vcrtiefl  worden;  nad 
mehr  als  l''iuur  hat  ttilt  wechselndem  Gltlek  vi^Tsucht,  aus  der  Darwtn'schen 
'llteoric  eihtsche  K ouseqiica7.cn  xii  lielwn.  An«  KrwXginifc  dieser  bddstt  Oe- 
sichtKpitnkl»  (^titstanil  das  IToblen  da  IKsoerlation,  der  metbndisehMi  Beskbnag 
der  kritischen  nur  gen«t{»«h«n  BegTlUiding  der  Bibik  obc  nähere  DntemaelMBS 
XU  tridmcn. 

Um  dsM  BciinHat  der  Arbeit  vorwegimneliiBeB,  liaiw  ieb  dt.welbe  knn 
dakln  Eusamuen:  Krilisehe  und  gt'nellscb«  Untendehung  der  morsliacben  Vur* 
steDuneen  schlioMen  skb  sieht  aas,  eondem  «rgünses  sieb  gegcasdttg.  Das 
BewnasiMu  eines  uurmutiTen  Moiilj;eMtee>  In  Sinne  Kants  bleibt  eiluüten  trolx 


I 


4 
4 
4 


■)  Diese  Erkllirnng  wUiueht  Verfasser  hier  kiasuxvfligt,  und  bemerkt, 
dass  ihm  eine  nvilvre  Uiskuanion  wegen  der  vunOgUchen  (xitierien)  Arbeit  run 
Christisn  V.  Ëbrenïels  um  so  weatger  noMSMUg  erat^Ueo. 


SeßMUaielgoB. 


439 


■n 


» 


>efair  mtirlclttilnag^wcUcklllclMio  EatMéhiiki;  tm  Slni»  Duwlns.  Die  Unur* 
•ndtuiK  will  —  knx  frengt  —  ebe  äyalheaU  von  KAnti  Erkraatabtliearle 
■nd  DarwiDa  BklwCckolungtlehre  hn  Prinslp  anbahnen. 

Die  Arbeit  xerfXlU  ta  ner  Abwhattto. 

Der  etsle  Teil  fat  eiue  «TkeBoUfatlieoretiKbe  Untmucaanjc  der  kritlachcD 
ind  K«tie*tM^eii  UeUiodc  and  llirM  Vetkfllolisea  u  elnuder.  Die  VerelBiKnn« 
beUM  ni  uincT  krittscbcn  Kntirickclnof  atehro  wlid  aBKedetitet:  „Es 
IM  kUr,  <Uw  die  geneüKthe  JiMliode  dureli  die  kritiMJie  bediii)^  ist,  iLaw  rnrtnre 
dorcb  dli-  tetfferu  sa  fiant  voH««  iriaseas^luflllohea  Bedenlung  «cliobca  »Ird. 
In  ävT  nufAAAm  WlikBcbki^lt  ireht  Mlbsirmtänilllcb  rtic  Gesclttclile  als  Bol«hc 
der  Kritik  der  GeacUcttte  fonu.i,  is  ijonderboit  dJo  liisloriiKJiu  nencvi*  dar 
Sbtiklikcit  der  wlMcasckalUiolK'ii  KrWk  denwlboo,  aitta  in  dii  Id««  der  WiRwn- 
•chftfi  atrbi  die  kilibch^  Hoibodr  nnlicdlDf^  llber  der  g«iieti>eb«iL* 

Der  xn-citu  Teil  giebt  eist:  kunu  DftnUDmig  d«r  krltlM^es  Ethik  la 
Fom  einer  Anlvae  and  DednktlM  dal  nDonüisolMU  UrteUa,  wwria  die  abMhiM 
Hotwcaillfkcit  des  tnoralbolMm  Geaotua  bagrtUadnt  und  die  Vorwurfe  der 
evolutkinbitixi'iirii  Murolt'orwber  mr(lek|[«wieap*  werden. 

Der  drille  Teil  ti-igl  la,  dasi  Rast  anaaer  einer  Kritik  auvb  »ine 
Entwlckelungageaehloble  der  jfTaktlactien  Verauoft  gelehrt  hat,  welche 
tsm  HO  lni«rcuuitcr  lat,  aJa  in  Ilir  manch«  Gcdinkrn  der  hlologlschen  Eroluduna- 
leiiri-  antixiptert  tind.  Mit  der  iiidukliv-  nnil  nnpirUifb- gen« ticchen 
Xflihode  Darwiua  i»inl  das  kritiaok-genetittuhe  VetfahreD  Kanta  verfrlicben 
nnd  darpwtcDl.  wie  nach  Kant«  II}-poth«M  die  natUrllebe  Gattung  der  Menaohhell 
Im  pwcblditlicbeti  I'ru»-«  sich  allalhlich  sur  mtdlchoii  Oatttu^  eutwkkelt  hat 

Dur  rierta  Teil  enthält  due  ZaMmnwjifaanuig  dea  guuen  methudlacbcn 
ErgebnbiM«,  deaien  pdosipEeUer  Slaudpuukl  b  den  Salz  aiaklbiKt:  ,Wa*  iat 
denn  Kants  Pliiloawpble  anderen  als  eine  Ideelle  Boka|iiiul&lioD 
dur  iihylttscDetiaohcii  KDtwickclangsgesekiohte  des  mcniieh- 
lieben  Bewnislseinn  in  Form  einer  analf tittch-aynthetiachen 
BekuDstraktloB  am  Leitfaden  der  loglsohon  Priuclplen  der  Einheit 
lind  des  Griindri?"  (8.  &I).  Diesen  umndl^ondcn  Sati  niC'cbl«  leb  atleo, 
die  Aber  KtkvatiliuHlheorie  und  Entwickelnn^ekru  nachdenken,  tor  i'rilfung 
und  Diakiuslon  stellen. 

Man  wird  TerHiebcD,  das«  im  lUhmen  einer  Dissertation  ein  so  bedeulaanea 
froblp»  ntofat  mit  allseitiger  Begrilndung  and  Entwickelnng  ilugestcllt  werdeo 
konnte,  leb  wollte  onr  den  synthetiM-hen  Ziuarauieoluag  vuo  Eniwinkelttnf«- 
lehre  und  Eri(eiuiinÏMliei>rie  andcRten,  denn  der  uft  vertretene  dtinlisiitiuhu 
Standpvaki,  beide  Cnicrsiiv-haiicKaricn  xwar  ala  gidcbbercehtigto  aber  all  aoDat 
gus  vcriKltieden«  Methoden  ohno  Znntttmenhanic  nebcndtuuider  bufcn  m  huM«, 
aelieiat  iniT  fllr  do«  ttj-xleniiitUGlie  t-ifTDr^hiioc  vtm  ItewntatHein  und  Welt  auf 
die  tlaaer  uaballbar  tu  seiu.  Eine  &uaf3hrUebc  Itehandliing  des  ungeielgteD 
rroblcms  auf  Gnwd  der  vorliegend cji  Skixu.-  iat  in  Vorliereitiitig  unter  den 
'riteh  Du  norallKhe  Dco'iu^iwein  oder  'l'hiiK>rie,  Gesebicble  und  Inhalt  dm 
idttltehen  Lebei». 

Sglbgen.  L.  W. 

■  Urelner,  Daniel.     Der  Uegriff  der  PeraCnlichkcil  bei  Kam     lu.-Dlas. 

■  dessen.    ».  A.  ».  d.  ^fchlv  nir  CeneUcbtc  der  PhÜonopUc'  X.  I.  \im. 


I 


to  fl«pIrU«kcft 
gTniiiiiliii 


T«  4« 


Mfct,  ii*  IN  iiM  h 

■M*  Vaan  nd  PiMiBinwii—t     Dfa  ■•»!£•€&•  Pw- 
»  1«  iiM  Ubb;  ita  tMBlttiil  *■  wa^tÊatt  Bnlijikt  te 

Aitosoafa  »L    DitM  ■■rfaBife  kaw»«  dihv  mb 
Mt  lit  ht  dM  «■MuM  wiaift^  Wmc^  daa 


(Mm«,  rfM»  B«Mi  te  Z*«dw  a««Mrt.  Sto  bi  te  Un 
Bi4OTed[  n4  ktf  Ater  ttethtra  Wwt.  Ak  ZMckMaa  vU  li» 
Badaatnf  (kk  rapteft«  Mnfae)  4nA  te  FHifctgrtU  Ota 
IM  PnüuiwMt  dw  Mwnfcii  «Bd  date  ZW  aU«  mii*BH  Dm* 
er  di«  Ziel  Bfc  pu.  BcBNckait  fcara  *r  rieb  nr  nrian*  *>">>*  ^  ITm««- 
IMa  fondMwradea  EsiMcsc.  Die  enplriecbe  P.  IM  fiMdlage  smI  Ton«»- 
Mtnoc  md  lOucJ  ht  VerwIrUldiiag  d«r  monteèM,  te«  Im  dn  DIds  m 
rieb  der  «mena,  ttad  ftr  QnpODarkBal  fan  du  Berrfe—d»  nu  OIiUIuLm. 
fitee  OedukM  hit  neftte  mit  der  Bw  dgeHa  Kaatfi^  tttgOBn  vaA  wtOer 
CabOd«.  DlM  tot  te  «mmiUm  UlniL  SolbMli^«  Dsntrib»«  dee  bi 
MiMr  An  terlidM  «tUecben  Idaria  Kute  w>r  IlasptiM,  rieU  Kritik  dee- 
hIwb.  Der  Becrtf  aotUc  gaaa  wmaekxiebca  und  bc|[reait  wetdea.  Der  SeUne 
flete  ebi!  Kritik,  die  b  det  fuge  fllpftii:  tot  as  gsu  tkhiiK  te  StOeageMU 
rtli  uf  ÜnisdUg«  lier  Veianaft  >tt  eiitMklcdeii«r  Abweba«  allar  ftftiio- 
loglMfcaii,  eBUVffpotocitdicii  nid  aationklea  TkU«»chen  »ulubaaeeV  Idi  gleabe 
«ickt,  due  ein  eolekee  4»r  aUe  TcmfiafUgai  Weaea  Oberbaapt*  iageMÏBHteMa 
HhUiasmetK  J«U[t  ackoa  genOgeii  kasD. 

Worm*.  D.  0. 

D'iXiiaBiiOttilBM;ppc,PmfcaB.d.f^snipntdeina.  Ua  filvaonaetlou-giaridlea 
da  K»Dt  ■  K|ien«or.    ParteL   II ctiddiBO Kutbao.   rtlen».   IfiM.   MS. 

L'Asture  dl  laoeu  Honografla.  de  è  la  prfma  di  bb  la*«ro  pjà  vam^ 
volasda  IndafCar«  quli  dcblMDu  men  kU  dementi  wawariaH  di  nna  iloeofit 
cdeo'ginridlca  rbfwndMite  al  progrcMi  delk  Mieue  ooBtOBponaee,  erede  oba 
|iri—Bii  trinani  nd  ebtemi  di  Kanl  e  dlSpcAcer.  eppcrô  H  ilnte  partJtUDente 
lier  nno  poao  ■IflbUo. 

Kant  ru  n  primo  cb«  eoa  mtWda  veiaBieBte  ririaaiBlico  al  prapeaa  dl 
riaulrcTu  0  problema  nanriiBD  delta  filoaotia:  DMenBlaare  il  llrahc  e  11  ralon 
d«ir  Mpcrluna:  «rtUcare  la  ftean  sootra  Ikoolii  oouwdtiiM.  E^  aegnaaadw 
bb'  qioca  niiov»  suUa  aiuria  delli  filosofU  pc7  aror  creatu  no  abiteBia  di  nonJe 
tum  aoilointuBa  alla  netaAsica. 

DIee  puni  11  D'Agnaojiu  «h«  è  laipûsatUl«  ded«m  ratto  nn  aietenHi  «tfea- 
(iBrMIeo   da   al«iinl   prlocliit   a   priori  *  foimall  c  lu  atMao  Kaar  dnrette  d&J 
liBpUcbuiMnU-  ricitnoiiRL'rr    Oltrc  a  cU  l'avM-  volsto  dedsire  tutti  1  diritil  pHraä  I 
0  pubUlM  du  lia  lusKi^  di  figualo  libvrtà  f«ce«clit^  cgii  al  trav6  «isttiiiui  ad 
abbaoduBat«  i^ualdi«  volta  <)uesM  rlglda  premean  <ooto<  (|nattdu  patk  di  aUm 


S«1bstani«iicca. 


441 


iä  ill  pabMta  stDIli  die  IboohiIkimo  aB»  itito)  o  >  v«nbe  &  eomepum» 
dosMll  e  otie  oontnddicDiio  tile  Idw  >t«Mn  d»  Itai  jirofcMftto  (conw  quudo 
glaMl6<a  il  dadio  o  ruraullcMio  jMt  caim  d'onore).  Perà  non  negii  I'Antnrv 
i  pK^  dvüi  d»ttfiM  moml«  d  ^aridtcs  <U  Kiul;  dip  c  orgutu,  «nogeu««, 
itfbCgraU  da  ogai  traBMaooe.  I)  funoalbBo  di  qncau  dDttTbs  pal,  so  ta  noltl 
cad  ooodsc«  a  consegnenx«  atraM  (eamo  qaaado  si  oegu  ogal  eÂoacla  gliiriili«« 
aH'wiailà)  I-  \mh  tal«  ehs  al  oppoM  ad  opA  arbttri«  sla  del  legMatoare,  sb  del 
a^lBinto.  I^  m>Ti«a  di  Kut  ka  uDcbc  il  iiDTlhi  dj  avm  riaflnnatff  la  rloon- 
gtamtooe  del  dMiiu  colU  monlo  v  ricuiMipbU  lu  neeenRi  della  lente  K>aridlca 
pnolu:  k!a  poniUie  Popenu«  In  cuaronaitA  all«  legge  morale.  Quamu  al  valone 
pratko  d«Ua  duitriiw  xiurMlca  Raniluaa,  mbben«  Kant  nan  abbia  VMlnio  ddI 
dWtto  die  I'aoooido  cocreîtîvu  di  tntu  te  ItlwrtA,  purv  qno«to  conMpioieiitu 
lapprccmU  al  nmI  Mupi  no  Mlntarc  riaveglin.  Kgll  rialta  la  d'galtù  d«Ua 
penona  tunana  n  I'avvla  au'  alTonniixioiie  dl  altrl  driltl  divrrel  dalla  Mwpllc« 
Jone  deUa  UbeMâ. 

FalemKi.  G.  D'A. 

^«M  XBgelgra,  v.  W.,  Itnanucl  Kanta  AnffaisiinK  von  dor  Bibel  nnd 
seine  AusleKQOK  deraelben.    I^qixlf,  Ihiiehert  Naehl   ISQli. 

Dor  Vcrismer  b«absicJiiigt   luii  aeuivt  Monoj^pliiu   eine  LQcku  in  de» 

litteratar  atuiaRlIlm,  lodriB  et  vereuobt  den  FrcDoden  kanllicher  PliUosuphle 

Koiapeadiiuu  dur  Uitietknnde  und  -auiil<!t(i"'K  dw  icrtHurn  Philoxiiphni  xu 

Deiaelbc  bat  die  üaa  dabei  vursuhwulieiide  Atifgabe  am  beatuu  im  (ie- 

rande  oiaer  Dogmitik  tiod  b  meist  tdIb  objcktlv-referiereacler  Form  );n  V6sm 

pimelBL    Cm  fiir  die  irc-llcn'  DantiiUiin^  fi-itcn,  liiatviischen  Tloitrn  %\i  ^'i'Hiiiin-ii, 

^^en  es  dem  W-rlim»«!  Di\tig,  nn  cUt  lldud  dor  acilgenüwiichi^n  Bii>Kntjiheu 

^^KEInânas  dfa  CUrUt^utuuui  und  <ttir  Uiliel  auf  deu  Jnogen  Kant  tu  scUildeni 

^Bv  damit  zugleich  der  viclfacb  T<:rbr>?llc;c«  Moiounfc,  die  Knttntni«  von  Kaota 

Hjtben  wKk  fljr  daa  VoratilDdiiia  Kvinor  l'hiluM>pliic  bokuglo«,  «ntgvg^nxuttutca. 

^>a  der  Verbaaer  ausscblleasUdi  Kauta  Aunaaguug  vuu  der  Bibel  imd  deaaen 

AwlegiiKg  denelbeo,  nicht  aber  seine  ol^ne,  guschwcigc  denn  diejenige  d«r 

Sfäitidox-proti-JitiintixrliiTi  'l'hcoiogie  wiederanguben  bunlrebt  «ut,  su  glaubte  er 

doh  UDO&Ugcf  kriiJMuli<?r  Kxkurse  nod  laugatiutger  apulugetbchcr  Expekturatloiiea 

eoUialteii  in  dUrfen.    D^uuoch   liat  er   es    oiclit  onlcrlamcn  auf  ic<'l<^^'Utllcho 

ol  dur  Kan(i*ob<^  Aiiffu!i;iin);  (x,  B.  dun  Hiuic«^!  historiaclim  \'tinitiUidmiuicM) 

■erkiam  xu  uui'iiuu,  aav/ie  taudlüulige  irrige  UeLuaogen  (wie  i;.  B,  die  ver- 

DtBche  Selbst erlijsnng   bei  Kant)   eu  berichtigen.     Uad  so  glaubt  er  denn 

offen  an  dUrfen,  mit  solner  bi-.ii^hnidcnnn  Arbeit  wenlgalena  doeo  kUiuun  Bau- 

"stda  nun  Venrtlindnts  der  Kantiaotiea  KeUi^oaspIuUiHophie ,   welche  lu  ihrer  or- 

MMfflân  OrOsae  tatA  mit  Ihren  kabne«  SUebepfellcra  In  der  Thal  einem  m^e- 

•ätiaehcn  gotischen  Vota  ta  veigloldioii  bt,  geliefert  xu  haben.    Kndlii^h  holTt 

_«T  dareb  seine  .Schrift  xiim  Vetstiudob  der  Ja  wesentlich  auf  kautischen  Viiruiuf 

ebcangcn  basieceoden  RlUchl'sehen  Theologie  belgtitragen  zu  haben. 

Leipilg.  C.  W.  V.  K. 

layeF)  Max  Ernitt.     Da*  VurfaKItnts  des  Sigismuad  Beck  au  Kant. 
Udilelborg,  Carl  Wbtc»  169H.    (32  S.). 

Hein«  Schrift  sudit  die  pcrsUnUches  Bexiehaogen  Becks  ta  Kaat,  wie 
•ich  hn  eagsten  Anacbluat  au  die  Knistehaug  der  drsi  Bünde  des 
eu  ADHQgs"  aus  Kanta  Hauptschrlfteii  «ntwlGkelt  haben,  Scbrin  Ittr  j 


442 


SeOftoMlgaa. 


ÔÊnùista:  w>  kkfa   O»  AbvvUnsgM  Beefci  «m  KmI 


taiim 


MigBek  dJe  XetkoilB  der  Daatdlns,  Miefct  dk  L«kn  s«Q»t  tetial«a,  ■ 
■llglVB,  du  Wobtwoitci  d«!  »  *ehr  Kcshertra  Mriitcn  lu  mtMtttn  nad 
irhlhiwlifh  <toe  trSIUge  Entfrmdaog  WbetMiflUtfei.  Für  diewK,  den  UatorfidiCB, 
TeU  «at  iBii  ii  dt»  km  Reteke  bQfWif^:«b«B«D  Britfti  B«ri:i  u  KsM  md 
ia  iimta  *a>  Kui  u  Beck,  dla  DQtlMjr  u*  den  Boitoekur  KâaïkaadMtelftw 
VffQAntUdit  ht,  ds  r«icha  MataW  («sebeB. 

h  eiMdB  uroiten  —  phDoMphbcbei  —  T«n  betoUfUgt  alcb  Oan  Ae 
Sulluag  Beoka  uier  den  HckUatbeboa  PhiloMfiliea,  Mwle  die  DintaUof 
■*d  BMrteDmif  tctovr  Lekrv.  Dfe  Dailesnag  des  enlco  Piiklea,  dEe  iefc  ta 
«DfiteD  AiucUaN  aa  Kniia  fîMber  geb«,  mUbb  ndr  fllr  die  rlebtlg«  WBidignt 
B«elu  die  iklulgMe  Vonuusenang  tu  seîiL  Dte  duo  foE^vnd«  DuMeDmg  d« 
Lehre  M  softekii  «ae  BestlUifiiiig  de«  !■  Uftoriwhn  Toi  BcAndeaen  Ei- 
gelmlMM,  daea  BiaKeb  Becks  ganse  Lehre  akliu  taderca  bt  eb  dae  BethodiMk 
aeae  Wiedergab«  der  SuilBcheii,  eataïud«)  aa«  deia  BeMrebea,  dieae  bI^UAm 
Ttntliidllet  ta  Mtcbea.  Dabei  let  eine  wcaeelHche  Abwachitnc  voa  Kaat  aar 
Id  der  Lehre  tob  INag  an  aieli  an  Kndea.  Dieae  Diffeiens  bt  aber  anglelek 
dcff  baapUbihllcbe  Mangal  la  Beck«  Lehre,  ladeai  Ihn  hier  daa  VeraOadti« 
•da«!  groenea  I-chrom  im  8ticb  Eelasaen  hat 

Dieae  gxme  Auflasniai;  der  SUndpanktalehte  iat  oaUrHeè  beding  dtucfc 
die  der  Lehr«  Kaoti;  uad  In  Ihr  bin  ich  der  Ubeneagevden  DanReflug  neCani 
hoeIrrcrRknen  Lelircra  gelUgt,  der  Dantolliing  Koao  FiKbera. 

Straaaburg  LE.  IL  E. 

Wernleke,  A.  l>r.  Proftnor.  Kultur  and  Schale,  rriiliminanea  aa  etaen 
Kdialftteden  etc.    Oaterwteck  a.  U.,  Kiciireldt  1898.    (XVI  n.  3MiS.). 

Es  let  au  der  TagoMrdsiuig  ^Tbomaa  von  Aquino"  «regen  „Inuuiael  Kant" 
aaraoapideo.  —  Der  bedentenntu  dluNct  Vcni»ehe  au  Jllagtler  Zeil  Isi  nUbnaau 
Oeacblcbte  dc>  IdealianinB.  Dem  gegenüber  ist  festuMicUen,  «sa  Kaal 
rir  «Mere  devtacbe  Knltar  bodeawt  —  ich  habe  die«  In  der  deaiscèea  LJtUntur- 
ZdtBDg  gelegeaUkb  der  Bceprnehung  von  BUchcni,  welcbo  Thoa«  von  Aquino 
aaf  dea  Scbild  erbubea.  nelüfach  gethan. 

Die  reb«noagnng  too  der  koltarellen  Bedeutnag  der  RaatîMhea 
Odstee-Arbdt  bildet  den  itintergniad  de«  gnasen  Buehce,  welchM  bler  tor 
Aaxelge  konuuL 

ZtmSchat  itird  verancbi,  dea  Begriff  der  ADgemein-Büdiuig,  so  wie  n 
der  Frunssitchen  Kcmndiraag  vom  1.  April  1602  u  tinndu  Ikgt,  su  biMlmnwi, 
uod  daan  wird  gefhigt,  ob  diese  Beatiouiitmg  geschkhlltcli  iK  reohtfertigca  bL 
Dleee  Frage  gliedert  steh  In  folgende  Abechaltte:  I.  d«r  Gang  unserer  Kaltar. 
2.  Das  Kibu  der  RenaiMsnc«.  3.  Die  altxpracblicbe  llillologie.  4.  Die  maflie- 
BisUtcli-nsuiraissctischafUlobe  Forsokusg.  5.  Die  Wandlung  der  bObenn  äebale. 
In  AnschJoss  sa  diese  Entwlckloi^cn,  fDr  welcbe  das  Eantlache  Saaten, 
nailrticb  im  Prinzâpe,  den  ftetiw  Ilahmen  giubt,  ncrdea  diu  n^ltigcn  Folgernagen 
ftr  die  Geetsltung  unseres  Sohultresens  gesogen.  Vm  der  Kritik  die  aStigen 
Aogriflspusku  sd  geben,  bt  diesen  Folgorwgta  eine  gananwc  Mhtütcciudscbs 
AcisfUhrunc  belgegebcii. 

Bauisehwelg.  A.  \\ 


i 

i 
i 


iKteBtnrlMiriolit 


443 


» 


I 


Li  tteraturbericht . 

Vow  Elpnwsjcrbcr. 
HebuVf  M.   Ft.  l>berw«gaGruiiilritiii  iler  Uusehiolil«  derPhiloaophiu 

<lorN«iii«lt    I.  Bud:  Vottaotische  und  KutlKh«  Philosophie.    AaitU 

AdB.  fbirUn,  UiuJurn.  9,  l««!«.  (5C&  8.) 
Ult  dI«s«T  Bcueo  AtiiVkg«  iat  die  Tuflsng  iter  bùber  in  äu«in  lïUMle  be- 
luutdellen  „Onchkhl«  der  PhiloM>|t)iie  der  Nenuclr'  In  iwoi  Klode  durchgefllbrt 
wnrdi-n;  illu  stellg  fnitKnoctTte  NMluvbdt  do  TorUvlTIkh«!)  1lcn»isicebi-ra  nucbt 
■idi  !■  dJreer  »ebr  sweekinitMigen  Teilanf;  gaax  baoaders  gclteed.  Wie  int 
dM  Buch  ani«t  den  iländca  dra  unermOdlicbNi  imd  ^rdndllolien  Bervis^bers 
Entmniv  nod  exteunv  gowadisen!  Dimer  «Ine  Rmd  brtrSict  In  dc-r  neu«ii  Auf- 
b^  an  f^itCBaJil  (366  H.)  g«ndc  en  vtei,  kla  in  dur  x<ri<j|(tu,  noch  vo«  lleberwcg 
lies  selbst  beaurgUn  Augkb«  dts  ganz«  Werk  (3St  S.).  D1«m  tXttiis»  Nsok- 
nod  Unurbdt  tat  ucli  bcsvnd«n  der  Kanttschcn  Philosophie  su  Gut«  go- 
kouuneo.  Dainali,  rar  IS  .lahrca,  nsbia  dk-  tu  KanU  Kr.  d.  r.  V.  aafnufUbiw 
UttcntBT  kADiu  1  Si'iu  ein.  Jem  nlmnt  dleeel)>e  6<ji  ä«it«ii  ^;  I  ■  i  iu«lir  all 
Id  dor  siebcttlo»  Auflage,  loi  VevhXltnls  tar  7.  Auflage  betiSlgl  der  QesaiBt- 
tmndiK  der  nenes  Auflage  nicbt  veoiget  ab  37  Seiten.  Guis  nen  Ist  der  g  A: 
IHe  D«u«Te  kadtoUsehe  Sdiolastik  des  16.  a.  17.  Jabrb.  be«.  Suartti,  gam  nea 
blnKngekomnieu  daA  aaf  Grand  der  nonen^  FortrchnngeD  Dlgby,  W.  Temple, 
Ixinl  Biwike,  Kdm.  Borke;  ii*ni  ist  gtoRK-jitcitii  <lie  GvarJitchtc  des  Spiiiotinniu, 
•MMtdera  Kbr  vi«)e  Ueber«  Zuaitlz«.  Ergilnaungeo  Aendenmgrn.  wobei  die 
Mnest«  Liltentur  surgfSIHg  bertoksklili^  1st.  Aueli  bes  die  DtnteUnng  der 
Kantiscben  Philosophie,  vclohe  mtunehr  elncti  elgeiKoi  Absohnltttlimlimiit, 
(der  3.  voo  den  Olnf  Abmhtüttcn  dtf  Philovopble  der  Keutcit)  ut  llbvnill  anfa 
grilndliehntu  nod  gewissenhaneele  reridiert  woideo. 
EnckpR,  Rudolf»    Die  Lebonsansehauungeu  der  grossen  Denker.    Eine 

Entwickloiifiagtsctiiebtc  des  LebcDsproblomii  dcT  MeIls^hlK^it  von  PUto  b» 

»ir  Gegenwart.  Zweite  umgcb.  Ani  l.eipiig,  Veit  &  Cie.  IbSil  (4tl2  -S.). 
Keine  eigeotlich«  G«Mbiclite  der  PblloHuphle,  aber  eiiae  willkuuimeno  Er- 
ginmi^  sn  Jedet,  ähalieh  wl«  etva  WlodelbAnds  bekannte«  geistvollen  Werk, 
iker  weniger  die  tliMr«tisch«  als  die  prskUscbo  d.  b.  die  lA-lit^niiphiltiaDphie 
bobamlctnd,  auch  weniger  die  l*roblenie  soharf  sondemd,  ab  (ieaautbildur  der 
LetwaKaaa«luunuigen  il  freako  eatwerfend,  geftehriebun  von  einem  Maime,  der 
guuc  in  der  Sache  steht,  Ja  vielmehr,  der  dartibor  steht  imd  von  bßhercn  ätand. 
punkt  ans  Aber  die  Geaehicht«  drr  Philnscipliie  phikisophierl,  indem  er  die 
Epoeken  Ihrr^  Eutn  ivklung  neh  ihren  uvibcoden  Motiven  uns  mlleileben  lüsu, 
[■  Dlten  baapUSchlkhsleB  Tj-pcD  vor  «ns  hinstellt,  anf  (tnind  ihrer  F.ioseltig- 
kehcB  Ib  di«  sie  aMOoendeu  Folgepnrioden  Überführt,  uiit  der  Tendenz,  eu  aef^en, 
wie  inuner  wieder  dsa  Problem  der  Bedeatung  des  mensoUlcbcii  Ijebens  hn 
Oanun  der  Welt  »Ix  Ilaiipinnrhc  hervortritt,  da«  immer  wieder  im  Gefcasatx  gegva 
alle  Vr^iliunerlichung  ,dtit  Kampf  nin  nnser  geistiges  Seb"  riegreleb  geführt 
worden  b(,  und  àm  gerad«  Jetst  wieder  der  Kampf  iud  eben  Sinn  nnaerea 
Ldiens  MV  onlbrannt  ist  Diese  gosdilchtHcko  Kutwieklang  der  Frage  von  de« 
Gehalt  de*  Mennebenlebeiia  wird  nta  iu  dnunaUseher  Kpannuog  vurgefllhrt,  und 
mit  h>t>euawerter  ObjektivtlXt.  —  Die  Dantellung  wird  anoh  den  Stiefkinder" 

GeacUchW  der  PhUosoptiie,  den  EpikarVoni,  der  AiifkUlning,  Sa 


444 


SIMSB4  PbOi 

te 
A*  in  MBtrot  Z«it  net  «■ 
i«,  iai  TVwtwiwAMi  aad  PnktiMkcs 
VbUehlKit  TM  KM  K  iiilmii,  4a  «It 
jiliHgw  Fana  mééMm.    ^wA 


Pi»  i^mJmDm- 

Kaaifl  bcmiK 
itanîn  DmA  cisf 
an  iknllM  Mflat 

ni«* 


daM 


tioivMt  TCnitMr.  Awb  in  Prttirtw  te  m  Entt  .Hmit> 
4m  Lcb«  *M  (RMlflB  nogea  abadtaB  oAUiiA  adlmt  m  im- 
SfaMMd  bM  (uMAPteBn  ua  Jmb)  .41e  DwwgWWifcMKii  4v 
Wtrte"  K  atvk  benmt  —  lOcnl  „•!■  laJMfcW-  nd  kAtictr, 
dte  VtrwhtetnBKen  do  tMehltdMn  tlu«iBs  tiet  eaqiÏBdader  UnBi- 
■MT.  JUI«  J<M  Vowlekelngca  nsd  Kla^fe  (wie  üt  Kwt  ta  rick  iftelAUHl 
hAm  da  wlM>Bftl>d«ra  OptUnM  pladHeb  nndnneht.  ate  mk  ftatm 
I  Koal  bevatea  rie  anglefcfc  Mfa  (adcneMe  tot  cfaoB  MMSateate 
rnOok,  „die  nage  &M  siefc  kaaa  nurerdracfcea,  ab  IteduuQt 
dfe  dar  ntfkea  Wdtmwiwanng  ««tipcmgeM  Zericgnag  der  WbklkèkeB  la 
Votm  nad  Sloff  dca  feMco  PmtraMfi  and  caj^eick  Ok  Haaplfcea  mam  da> 
LcbcM  tiehüg  fomnillen,  eb  Funa  nnd  Stoff  itit  ebiatidn  aeboa  rinea  lahatt 
OTfsbn*,  ^ber  keia  Daaker  der  Noasait  kaia  der  Oagaivait  >a 
Tiel  ielD,  oie  Kaaf. 

B«fcMk«t  iékumttt  Oraadriai  der  Oeaekiehie  der  PhllaiopUe,  sm 
^IbabdadiBdi  aad  für  Toricanngeo.  Bwlta,  C  DnadEcr  1$M.  (3M  S.) 
Kaat  ninmrt  la  dhav  nniiiilniiwlitiilili  der  PhtloM<pbitt  g«aaa  dca  C  Ttl 
dta  Baotnca  («a.  i»  Sdtee)  eia ,  irodareb  tu-hnu  anaeriich  lÛe  bdionebMde 
SMtamf  dM  KittUmniB  geluuunielcèMt  vird.  ¥3ae  HgealflBldw  SHlfanr 
ritaPBt  R.  «Mb  baottn  Kaai  da,  ab  er  nu  nicbt,  wie  ObBeh,  mit  SobatM 
piralteUnnrt,  maden  im  0«genteil  mit  den  •SopbiMca:  „Der  phJloeaphfwh» 
BtaadpuilU  dea  Sukrstoe  Hegt  bi  der  TbU  nMrtger  als  der  der  SopUaUo  . . . 
SoknMa  vormocbte  das  Vertrau«D  aaf  die  Wabmahmilllgnrclt  als  SolnadM  aldit 
gm  prciaEageb««.  IKcaca  «okiatïHlmi  Sttadpnakt  %tbra  vir  .  .  .  dnreb  lOe 
Jabrbaaden«  bb  aof  Kaat  tob  den  PhBooopbcn  feUgeh&lten.  Etsi  Kaat  almrnt 
de«  von  d<a  Sophbtaa  Mgnpoaaciwi  aad  Toa  SokiatH  bUra  gelasaoaea  Faden 
iiiniiM>i'HiiiHi1iiinii  Wekbetraebtaag  wieder  aoT,  aber  freifieb  in  einer  Webe, 
welcbe  analalt  der  InalHdubtlBcben  (too  dea  Sopbbtra  nor  aUab  teoalon) 
ZntteeD  vor  ailen  du  gamelauun«,  allgeaieine  Gopinnsl  an  der  WabiaabmiiBg»- 
weh  dca  Meaadiea  berauhob."  Darin  bCren  wir  aebon  dea  Ton  angeacUi^ea, 
der  luicbbcr  In  der  Darsteüang  Kutla  immer  mehr  imn  hcmcbendcti  vbd:  Da* 
l)BWi>*itM<-'tn  (Ibcrhanp  t,  du  !□■  Orjccs'ala  xinn  KinacllMwimtsein,  mit  Keebt 
von  IL  «tark,  alXrker  aia  atuiat,  betoat  wird  {Im*,  ä.  ÜB).  Dcau.  wo  dieae  Cater- 
aeheldoug,  wie  la  ao  rlden  »ekai»ffite«a  DusteUnngeB,  Mit.  komm  da«  Kaatiaebe 
HB  Knnt  Ja  aicbt  sa  «cinfm  TOllea  Recble.  NatlrScb  wird  dleaer  iptiBgende 
Punkt  aiHb  bei  Beck  (Ifil),  »uwie  b«  Kiolite  (165  ff.)  atuk  betoM.  Daai  dlea» 
Bewamletn  Uberiuupt  atcbt  buMhalb  des  EiuMlbewuMtaeliw  fnnktioiüun,  aoodem 
diaaem  KC^nfiber  „UBbumuwt"  arbeitet,  wird  aaeb  gebflbrend  beachtet,  S.  333, 
nad  bi«.  244  :  „Dkacr  gruwe,  die  EriUirangaerfceantals  vo\iig  iloherado  nad  alle 
empirtotitehe  Skepala  nlodarlialteade  Fond  vom  ttiMaoendentalen  Bewiaamein, 
welete  ab  dM  allen  Heaadiea  fenaiaMm«,  vor  lUnD  reflektlerun  Denken 


■ 


i 


IJitenhnberielit 


g^etchaaai  unter  Tag,  «rlc  t»  tm  Brr^h»  brtmt,  in  pnxliiktiv«  TUtl^kolt  J<id«m 
NMwdiva  diu  IKnir«  ilei  linobuinuntpivolt  iKitwuiiili)^  i;egi:bmi  Bdn  litat  —  lUoser 
gioaae  Fiind  Kuta  besokriukte  fr#lUck  die  BlrkoQiitnia  auf  phSuomeuale  Gegeo* 
«titndc"  Kocii  mdir  kommt  der  persönliche'  .Stan 'I p unkt  des  VcrfasMr«  idio 
Voncbdo,  wo  cr  (i  Hit)  Kant  vtirvirA,  dou  „lji«liiT  mit  ycaixli-r  Kr»fl"  feat- 
KehalieocB  „nrin  erkeimUiisUieoretiwheii  Staadpuukt"  varl&uun  und  dtirefa  Sttin- 
(tniBg  alKiierccdcr  Dtngo  an  alcb  In  den  psycbologlsch-erkciuitnistlieoredMheii 
Sisnd|innkt  iiiiflck|ci'f"il">  ^'^  "■!'"•  ^^"^  )<*"■*'  sngciiuuii«  „r«tn  orkenDtuis- 
tbaoreÜHcbe  Standpunkt"  Kauts  war  ja  duch  auch  nach  liehnikm  dgooor 
DusUUuDgtS.  SUIT.)  sohoD  anf  die  Annahme  al^ilfrcudcr  Db^aiifsebant!  Dm 
dion  aar  da«  bdividtirllo  Bctriisstscln  nffîniorpD  mUch  nnd  kOusco,  war  dort 
VDTaiB(W«lat,  kuonl«  aber  nlohta  aniMlrll<^k!ic)i  ffrvijct  «rtdvn.  —  Nocli  teiea 
ibigcode  EbiMUicitcn  ftlig«niirt:  MR  Kecbt  »  ird  auf  dit.-  ^Bestiimnun;^-  dur  „un- 
teallnilllt«li"  ErftChelmUKeB  dnrch  den  Verstand  Wert  ^olc^  Citb,  -13 1  ft)  ;  dit^  Kal<!< 
goriuco  werden  |ti!t4iKetilli<!h  [288)  ai»  „rülgcmcinr  H(im'ifiiu(C!iiri;iiii;o"  bcxoktbneti 
glUokliclier  (well  dab«!  das  individuelle  fiewatistsi'iii  uliiuiuivrt  bl)  Lit  der  Auitdnick 
,.Verknll]>fiiiigavelMD",  glllckUchor  und  ~  kantlschor;  nicht  kantlscb  bt  die  B»- 
Mttang  lU»  AiudrapkM  „Gei;entililude"  duroh  „Wi^k1i(^)IC9l"  in  dur  Roprudoktlon 
der  Einteiiaus  (lIQff.)-,  dtr  Vonuuh.  Kanta  dlBUariQuuiaulie  I^re  run  der  un* 
^«widtcti  Maibomatik  1m  Bid  m  bringen.  (ISl,  ï3&t.)  scheint  mir  fragUoh. 
Schtreglcr«  A*)  Handbook  nf  the  Ilialorjr  of  Phiioaoph}-.    l'ranaUted 

and  annotated  by  J.  Hnichlson  Stirling.    11.  Edition.    Kdlnburgfa,  Olirer 

and  Boyd.    (4Nti  S-) 
EntkSlt  42!  If,  chilgc  inatniktlrv  AntncrktiiiEcn,  msbcs.  Ilbor  das  Verhältnla 
TOD  Cokridg«  m  Kaut,  welche  dl«  knadigo  Hand  dca  VcrliuMirs  dta  HTeatbook 
Cd  Kant*  renaten. 
Lui|r6)  P.  A.    OescliichtP  doe  Materialismus  und  Kritik  aelnev  Bedeutung 

In  d«  Oe*'nwart    ninftii  (wohlMIe)  Anfl-igc,     Uipzlg,  Bldekor,  Ibiliî. 

Wir  iua«h«n  anadrüekUuli  auf  diuiâ  nene  wiiliireile  Auie"'^  <'«■  wiohtigeD 

Werkes  anfoterkaam ,  lu  nclchcr  Cuheu  eine  bedeutsame  neue  Eialeibuiff  g6> 

ohrlebra  hat,  welch«  im  vorigen  Hefte  der  „Kants Indien",  S,  14$— 2T1  eingehend 

RpTDchen  wordt-n  ist      l.auges  Werk  int  uio  Standard-Werk  der  modernen 

rUhxMpUe  geworden,  desNll  Stndlun  tat  Immer  eine  der  wtehtigsleu  Griind< 

^jageo  Jeder  grdndliehcn  philoaophlidien  Bildung  bleiben  wird.    MSge  anoh  die 

Rnn  Auflagi'  dev  Kantitobi-a  fbUoaophie,  in  dnrcn  (îuLit  jn  dax  ^Verk  gwchilebcii 

Douo  Freunde  weirbuni 


Leselilirnnil,   Arthur.     Der  SubitanxbogritI    in  der  neauren   Pbilo- 

«Dphlo  TOO  CarteelsB  bis  Kant    Uiia.  Itostock  IbfS.  (S.  ^9). 

Das  Subataaiproblem  bt  in  den  letiten  Jahren  von  den  Tcr«cbl«denat«n, 

Selten  aus  in  AnRriff  fenoromen  wordun;  don  Acb«it«n  ron  de  Fries,  KOnig 

Hanno,  Oeidinann  U.A.  r«lhl  sieh  aucb  diese  Abbandlang  vou  Lesclilirand 

[in,  welcJie  auf  elueiB  at^r  gründlichen  QuelleBiludlum  aufgebaut  Ist.    Sie  Ist 

[Slio  brauclibare   Vwirbeit  fUr  eine  defioiiirv   ausammenfanannde  Danttellang 

asaea  (n«b«n  den  von  KUnlg  m  grllndlldi  beliaadelien  Kanaalltidaprobleu)) 

«ichtigsten  Orundpioblemi  der  PhUoisophle.    Haeh  etnef  kcrton  Eialwtttn(: 

,dcr  8iib«tanib«grltf  in  der  vorewtealanlieken  PUlowpble*  behandelt  der  VerEuaer 

die  EntwIekelnDg  derSflbMuaMee  tdi  OailMinÉ  an  dareh  GesUn«!,  Haletmadie 

KiatnadlMl.  29 


446 


UtMnbiibeiklit. 


mul  SftaoîA  hiadvefe,  bei  denen  der  SobvUnbtgriff  eben  .lo^fcb-ceoBBtriKlhM" 
(3iej»ktiir  s^gt.  bta  üü  LeUnüi,  bei  dem  deieelbe  eia  .pfajsIlutUKh-dj-Mualsebet' 
wird,  und  diinit  .unatreit^  eiu  bcdoatiinji^Talle  Bvfonn*  erleidot,  nsd  wdUeh 
Ut  ud  Wolff;  aber  biet  „beg^tut  dl«  eiiut  m  wewukiiUUge  L«ibaii*»ehe  Sab- 
Etna  tm  ManstntiB  senilis  su  lold«*:  kuxe  Zelt  i»oeb  und  sie  wbd  m  daeai 
Uoesta  SebtUeii  werden.  Vor  der  Hand  ftdlieb  Bon  der  Siibat>iixb«KiHr 
Boeh  einen  (fOf  die  Erkemttale  seäncs  ^Vutc«  wiehligMi  und  oacb  seiiter  M»- 
betigen  legiacben  BetnebtUDf,  die  niobt  betrfedlcte,  doppelt  ootveBdlKen) 
pajrchologiacbon  ErkBrangaverauch  dvreb  t.oe1:e  nnd  das  Ideelliilacbe 
Uebenpunuag  dnreb  tieikclc)-  crftbren,  bcTor  er  unter  du  S^csirmeeter 
Humes  gerlel,  um  dsaa  vod  Ksnt  in  du  lovenlar  des  Veratandes  ein- 
ger^l  «I  werdeo*.  Aber  au«li  die  Eaatitdie  Theorie  der  Substau  oaterwirft 
der  Vcif  eincv  cäadiingenden  scbariiihiniirei)  Kritik,  welcbe  IretUcti  nocb  «ibr 
aa  Wen  gewonnen  Utte,  wenn  der  Verf.  sieb  nlcbt  alEsn  kvrs  Utile  bsaen 
wollen.  Der  Vert,  selbst  stcbl  auf  Atia  .Stssdpiinkt  des  Dnme-l^aa'Mlien  Poal- 
tiTimin  aitd  sieht  in  dtf  üabtiaatidee  nur  einen  „leeren  Beciebnagsbegriff 
iinsetcn  Denkens',  etwas  rein  Fi^ihi-a.  „Bunw  ist  de^enlge,  der  ee  bbber  ge- 
wagt bat,  das,  wovor  aelbai  Locke  nnd  Berkeley  noeh  suriteksebenteD,  711  voU- 
nihren,  don  SobstanbcgrÜT  alt  einea  leeren  Beriebiingnbeiiriff  obne  Irgesd 
wekdien  Kutten  sn  enttairen,  und  dleaes  ,Oespensi  im  Ihinketn',  das  bisher  so 
viel  VerwlrruBf  In  der  Philosophie  asgerlchtct,  endglKIg  als  Phantasma  >o  eiwetoen 
und  mit  dem  HOIlcmwang  uDorbittlicbct  I-ogik  zv  bannen." 

Tols.  I^tbsr,  Dr.  Die  Erkenotolstheorleea  bol  Lolbals  und  KanI 
EiDOTcrgtolcbcnde  .Studio  auf  Grand  der  Quellen.  Dbs.  Rostock  I»5i5.  f  TOS.). 
L'Dlor  BerUeksicbtijirnnK  der  von  mir  im  IL  Bsnüe  des  Contmcntsu«  her- 
vorgebobciHTn  KontstcUen  will  dur  Votf.  naebweäsen,  dsss  Rani  mit  »eiiieT  !!»• 
bsaplung,  „Mriu  System  wolle  die  Lelbote'scbe  TheMle  nicht  bestreiten,  sondern 
erKuteni  und  befesUgen",  „docb  nlcki  »0  gua,  Unrecht  habe".  In  vier  Ab- 
sebnitton  wbd  dies  durckgefUhrt  Erstes  Kapital:  Das  ssKeburene  Krfceno tais- 
moment  nnd  sein  Vetbiltnla  sur  Erfabmng;  die  BcxiefciingM  dvr  Leibfiix'acbeu 
idées  Innöea  sum  Kautlsoben  ..tuigeboienen  Oniad",  dte  aostjrtlscboa  Apriorl  von 
Lelbob  tum  syntbetischRii  ApHuH  bei  Kiuit  v'i'rilou  beaprocheii;  daw  I^iboU 
da  Plboip  fBr  die  Krfabruugswalitheilcu  ^«âudit  babe,  bibe  Ksnt  sur  Atiffindusg 
eines  PrinJüpe  der  ayalbotlscheti  Erkcnntuls  getrlcbi^it;  durch  das  Bi^str«b«n,  dem 
Lolbnli'schco  Idealismus  so  entriiuiKn,  sei  Knot  xn  soinen  widnrapnchsvuUea 
iicbauplimiccD  Über  die  Dingu  au  sich  gelaagt.  Zweites  Kapitel:  PUnomens 
und  Nüuuicus;  die  Verwaudbwhsn  dieser  Eantisclion  Db^ro  an  sich  mit  den 
Uontdeo  ;  „wie  Kant  aua  den  potraxicll  antceburcuru  Ijclbaiit'sehen  ViHvtellnngen. 
drn  keim-  oder  kii<>*]>Riihit(ten  Anlagen  atieu  luliult  Uerausgesdiüll  und  nur  teere 
Krkeuntuiafuiiktiuuuii  llbrig  gelassen  hat,  so  bat  er  sack  den  Begriff  des  LdbiUa- 
Bch«n  Noimicnon  (die  Monsde]  sebies  epeziÜHi'huii  (itthalles  eatäuMert.  und  aia 
die  IVnu  udut  daaäcdicmu  (das  Dbg sn sich]  übrtg  gelaaun".  DrIllosKspitel: 
Uauw  und  ZeH^  Idcr  wird  doch  su  viel  in  Ix^ibtd):  faiaoinintiTprutierL  Viertvs 
Kspilel:  Die  vier  sprloriseben  Uruadsliie  aller  Ve^eiehuag  nad  UaterBebeldug; 
hier  wird  Kants  .rAnqihlbulie  der  ReSexIonsbegrUIb''  «logehsnd  und  vorBtladlg 
bespToeheni  beachtenswert  ist  S.  t>9  die  (von  vielen  Kaatbterpreten  llbeiaolMBo) 
wichtige  Unlooobeidaa«  von  ,^iag  an  tieh"  nnd  „Ding  bberhsspt". 


LItteniiubcrichL 


w 


ElfKlhrrvfnIo»,  Abr.  Friedrich  Ktrl  Ciainilr  v.  Croot'a  Erkonntnfa- 
tbnurl«.  Übs.  I^ijHci|;1S9&.  (4(i  8.) 
Die  BTkenDtnklheorie  von  t.  Crem  tat  ein  Ter(«Mieber  Vereuoh,  Lock« 
n4  Loibnfi  tnit  einander  iv  konbiBlemi.  Den  Gnud  dlcMS  HiMllkgeu  Sodet 
aber  dn  Verf.  weniKcr  in  v.  Crans  aelbat  —  deaacB  goria^  pUloeophladio  B«- 
deittnng  der  Verf.  nicht  vutkennt  —  als  in  der  UnmOgltebkeJt,  (Ibetbaapt  Jana 
beidttn,  angobllcb  koBiradlktorbc^en  Rlchlun^es  ra  vereinigen.  Anch  Kut  ael 
■Ueae  munflülKk«  Verbindtinic  nfc.ht  golinifto  :  dtc  Inl:onaeqvsiia«ii  dar  Kr.  d.  r.  V. 
eeten  .oteiaienletla  dort  ait  finden,  vo  erapiriatiaclie  und  rationftltaliaelie  £leinenta 
Eiisam  m  rn  kommen  * . 

J«)in,FraKa.  David  Humca  KauaalltStftlicorl*.  Nm.  Lclps.  IBM.OUS.). 

Diese  Ablundlaug  ist  nur  ein  Teil  einer  grOMtereii:  „Die  Kausalität  bei 

lame  und  Kam';  deren  zwdte  HUfte  leider  nleht  aani  Druck  gelangt  bc  Lddor. 

ca  Ist  dctn  Vi-rf.  grlunfcoa,  auf  diesem  ao  dnrcikaokenoB  Gebiet«  ditroh 

leiaa  und  Scb^rfninu  ta  neuen  l'ruflitliartMi  Oeafahtapunkten  lu   ^laaijeit.    Da 

FAer  2.  Teil  nieèl  vorliegt,  «o  kiSoneu  wir  hier  auf  die  Arbdt  nlobl  näber  eln- 

IKfaen.    Nnr  an  viel  ani  bemerkt.    Dor  Bof  halle  b  acln«m  Eoramcotar  xo  Kauta 

JiLt.  A.  r.  V.  I,  34T  ff.  danuf  lilugcwiciteu,  doM  in  der  Frage  naeh  item  VerbSllnis 

SU  Bnine  lieirefTs  der  Kansalfhige  nnterachiedeu  werden  nllafte  twttehen 

'der  Deree&ügnng  de«  allirmiebion  Kauaalffcsetxcs  and  dcrJonlKcn  der  speileUeil 

Kauaalurteile^    In  dnrehgXngigem  Anaehlu.«^  (bm.  Ü.  41  IT.,  tatf.,  Tl  tt-,  9a  ff.)  an 

tlle«e  L'alencbeldnag  bebandelt  der  Verf.  nun  Humeü  Kau>i8litiibi(li(H>rie   »ekr 

ndliv^.    Ea  »ei  nnr  aif  Ebutelnes  in  all^r  Kilne  hingen Icseti :  Tlame  unter- 

Kiiddct,  aber  lange  nicht  m  achsrf  irie  Rudi,  zirbchcn  Wahrndtmung  nttd  Er- 

Bg  <S.  II,  Ol);  IfotwMidlgkmt  und  objektive  Gtlltigkdt  simi   bei   flnma 

regit  W«chaell>egr)ffe  vie  bei  Kant  (8.  12);  der  Trtatite  xeigl  una  Hnine 

als  AnliUnger  Berkeleys,  Aet  Enquiry  melic  ala  Fortbildncr  Lockes  (S.  IT); 

haif  werden  lianioi  mctajihyaiaehe  und  psychülcglsclic  Vor>ii»ctiung<^n  hrnuu> 

BieDt  (91t,  IT  ff.);  die  paaaiTen  und  die  aktiven  Funkdonen  dw  mitMf  «erd«n 

■fer  geachledrn  {S.  3T  It,  S7  ff.);  anf  Humea  Uebttionalheoile  wtrd  nSber  ein- 

(^SSIf.);  Ilnmrs  Vennuta^  eteer  ptäatabillrten  Harmonie  xirlacbeD 

auf  umI  'ilditigkeit  unacrei  mümI  wird  grttndlichcr  gewttrdigt  (IT,  »2);  die 

jreholo^ae.he  und  die  logiacli«  Seite  der  Mnme'eeJien  Ttieurie  sind  aoliSrfer 

(S.  64,  92  (T^  IMff.)i  HunK«  lukonaeqneni  wird  deutlich  heranage- 

ubea  (S.  S3  tt). 

[«ufold, Ueinrieh.  Moses  HendelaHulin  nnd  die  Aufgabe  derPhllu- 
aophie.  Iterlin,  C.  Duncker  lï'.ie  (ST  S.). 
MeadelMohii  sei  ntohl  mit  don  gewlihnllcbon  AnfkUrern  n  vorwcehaalDi 
^et  habe  clgenüloh  »nr  die  Vonllg«  deraelben,  ohne  d«reo  SehwSdiMi  la  teilen, 
dcnwlbe  <1ic  AuTgabo  dor  PkiloaopUo  reia  in  daa  Fraklisehu,  die  FQiiIenilg 
aeavehlicjien  Vervodkomnuiang  sctie,  —  der  Haiiptvorwurf,  der  Ihm  gemacht 
—  sei  Im  Önnide  dasselbe,  was  Kaut  gcwolll  und  In  den  Worten  aoag«- 
^kt  habe:  .Es  wSre  gut,  wenn  wir  daa  Wert  Pbitoaupble  bei  adnes  alles 
Sedctitau;  U«ssco  als  pIbc  Lehre  vom  hliehaten  Gut,  aofera  die  Teninft 
bestrebt  lat,  es  darin  uu-  Wimtaaehaft  u  bringen"  (Kr.  d.  pr.  V.  R.  24>).  In 
diaaeaa  MeodeUsohii-Kantbcliea  Sbue  betoU  der  Verf.  dii^  praktlacke  AoTgab« 
der  FlitlaaopUe ,  und  verlangt  daher  im  Sluiie  von  DUriag  due  „Lekre  von  den 
Werten",  aa  dee  ea  der  Philosopkie  bla  jetn  faUa. 


448 


LlU«ntubericM. 


IJAigrtir,  L.,  Berlin  von  I68S  bis  IS40.  Ow^ctilc  <Im  ^bti|«n  Lebana 
der  preUBs.  HRuplRO'lt.    ll.Bnà\'m  —  }fHO.    BerUn,  IIUeL    IS9&. 

II,  123  — IM  wird  die  EntMehung  der  „Kaargecnetode"  geecUldert 
welche  Di>bi  NleoUrs  beftiger  Gegnerschjift  erfolfcto-  Datiptsltctilkb  vtikte 
fUr  Gant  Kieaowotlor  (tTBS—ISlO),  «o  KolMtener  B«rU»er,  bowoIiI  dnieh 
KhriftstdledMbe  TUltigilteJt,  >!■  ianbesondere  dai«h  Vorleaangen,  die  »uch  ron 
AdeHge«,  von  Offirienn  and  voi  Dunca  besucht  nm.  InibcsoiKlcro  wirltCca 
ttir  djo  Ausbreitiuis  der  Kitntitir.lien  riiilosopbld  drei  Judeu,  der  Ant  Harous 
llers  (j^lxirener K&uigsbeTKer),  LaearusBeodavId  and  d«rKBuriiHnn  David 
Priedlïnder.  .Die  BMcbUUpiDir  inh  Kant  war  in  der  UoboTKan^xcit  VMn 
IS.  BDin  10,  Jalirhund«rt  fiïrmlfoh  Mode  geworden,  audi  bet  den  IMmen ...,  aie 
cntetst«  di«  Ueadclsaohn'icbe  PlillosopUe  und  dte  d«T  AuiklüruDg,  dl«  tot  Dit 
gelierrsckt  halt«.  Man  wlrdni<^)iiirr«:geheD,  woDanudeaunicebsnrcnErfolK,  den 
die  Kantiach«  IliÜosophic  in  Berlin  hatte  (uJn  Erfolg,  der  nnr  epKttf  raa  iUt  Uegnl- 
•eben  «rreiuht,  wenn  niclii  libertrutTen  wurde)  drei  Hooieatea  uaebrelbt:  ihrer 
OleicbgtUtigkdt  (7)  gtgtD  das  Christf^ntum,  ibreo  stark  su^ieprtgtaii  potitiMbeit 
FrelbeltSNBD ,  d«r  sich  in  Hanta  Stolbing  xur  fmnx^uiscbea  RoToIntion  bccir- 
knndeie,  und  ibren  ho  entachieden  fonuullerlea  inonUaoheu  Forderungen,  die 
ala  FortscizDDg  nnd  Ausbildung  dos  TugendbcgrifTos  der  Anfklitnnigsxelt  er* 
■ebtoDcn." 

ÜBMMoir,  Max,  GeaebiohtederPsfohologEe.  & A. a. Reiaa £n«7«li>pBdijwhem 
Haiidbaeti  der  IKda«ogl)!.    Lsogcnaiha,  Borger  1696.    2t  8. 

Ein  kancr,  aber  Inatroktiv  guschriebenor  Abris»,  in  weldiem  aoefa  die 
KndNh«  IVycbtflogie  gebllhreode  WQrdiguni;  findet.  Bonierkenswcrt  int  dtrr 
Torwnif,  Kant«  ]'aralogi*m«n  beruhen  auf  (doer  gtachiehtlidi  nnavtreffeaden 
Daislelluiig  der  dogmatisch -ratlonaloa  Psycbologifi. 

D»wS(  Irlhnr.  Die  deutsche  Spnkulatina  Kcit  Kant,  mit  btsanderer 
ßlkkiticht  nnt  diH  Wwen  des  AbMiIntou  uud  diu  Pemllnlivhkcil  Gottes.  I.  Tl. 
Zweite  Ausgabe.  Ldpolg.  Fook  I8US  (531  und  esSS.). 

Von  Kant,  d«m  I,  ä.71— )ï3  apiaîoll  gewidmet  rind,  gclit  ^  Dustelluag 
aus,  nnd  anf  Kant  muwt  dieKilbe  naturgenï»  inuntr  wiedei  miflckkomnKn.  Msa 
kann  ni<Jit  sagen,  daaa  der  Verf.  Kant  und  dem  NenkanHantemn»  durchaus  uimI 
völlig  germht  gcwoTd«n  ist:  lo  lit  aoch  s.  [>.  die  Daistdluag  der  Upalw'scben 
Philosophie  <II,  II!»— 143)  ni«bt  frei  von  einer  gewiates  Aninmsitit;  die  Stalle 
aber  die  Bitaohl'aohe  Schnle  {\h.  1<3)  «ntbebn  der  ObjektlTlIät,  wfe  ris  der 
Hieiorlker  niohi  vorliefen  datf ,  auch  wenn  «r  die  gescUditUeke  DaDMlIug  aar 
Itccbtfmi^URK  seines  «Igoneu  Standpunktes  benStit  FVt  Drews  ist  dies  der 
V.  Hartmann'aoha  Slandpnukt,  anf  d«n  er  aleh  stellt:  Ihm  Ut  E.  v.  Uarbnana 
du  elgentlielie  .VoDesdor  der  Kantiscben  PbOosophle'  |I,  117).  7.war  etvehsbit 
Ihm  Kant  dureh  nctnc  Kr.  d.  r.  V.  (nut«T  Beunixang  eines  Arintoteliseliefi  ffTortes 
Iber  Anaxagoras)  „wie  ein  NU«hten>er  nater  Trankeneu'  —  aber  sein  Kampf 
gt^toi  die  Metaphysik  in  ein  rergeblloh«r  gaveaea;  Kant  war  sribsl  „eb  rcr- 
kappierMcUpbysiker  (1,  II').  nnd  daher  ist  „ana  der  Fen«rpn>bo  der  Kritik"  (1, 72) 
.dl«  Mctaiihyslk,  das  .Stiefkbd  seiner  Pbiloeojihie,  nnr  am  m>  hertlkher  hervur' 
gegangen,  uuil  hat,  gespebt  aus  dem  Botne  Kantiaclief  Ideen,  dumb  Iha  eine 
Bedeutung  gewonnen,  wie  man  dies  roriici'  lücbt  fimnal  aacb  mir  hUH«  ahnen 
kOuaen".  Üe  EntwIoktuDg  dieser  Nelaptij^k  bb  aar  Oegenwart  wird  una  eia- 
Sehcnd  geschildert    Die  OnqtpienBg  ktoii  In  Kimlaw  mackn  Bedeakea  er- 


4 


i^ 


dkl 


Lhtentsrbertdit. 


449 


sbcr  iiu  ttuiiea  verdient  du  Wotk  dJe  Ihm  Tlelbeh  gaificiidBlM  Loh- 
he  :  es  gl»bt  ein  lebcndl^ea  tud  relohes  BUd  aller  apeknlauven  BeBDebung«« 

'  md  KKtnpf«  viin  Kwt  bi*  xui  (icgrawnt,  lut  mit  f[ro»er  Berodlunikeit,  jngvnd- 
1kb«r  Frtwko  nud  wohlcfciiouder  Wilnae  içradiriebeB,  ond  Biranit  dkii  Nllgiuua* 

'  pliUMophbclie  Problem  von  «elnmn  Sundpnakl  aas  Mhr  émet 
nickjtlcin,  8.    UooDe  Wroniki.    Knkau,  Akiilumi«  d.  WÎHViiacIiaftoB  IBM. 
(I\'  u.  Sft-v  8.). 
niosn  *uf  Kosten  An  Krakuuur  Ahadomls  In  polnischer  Sprache  gedmekte 
Werk  behândoll  JoMf  Iloenc-Wromki  (llr.lmu,  IloJ-n^  n.%.),  cJacb  bi  DimUch- 

»laad  ^xlkb  tobekaantca  PbilMoplwii  polniRcbur  Abstammang  (1776— isss), 
der  ibor  fut  oui  in  frsinU«i»eh«r  Spracbn  selo«  Schriften  abfaSBlo,  durch  welche 
er  eine  rolteliwIiKa  Itcfoim  der  Urnsehhuit  in  wiM<^naehitfUichcr,  (vorrfljcllcli 
ukUlieuttliacbei),  pbOoaophischer,  poUtlacber  und  relJKitisuT  Hinsicht  burbolflUtren 
mlltn.  ÜW  in  d«iMlbo  nar  bekannt  aus  einem  Artikel  über  Ihn  la  Ernga 
■Dgeni.  Ilaadwtinerti,  der  pbitoa.  Wl«*casc haften,  ï^iippL  II,  1^8,  S.  47i>ff,  wi>. 
»elbsi  auch  eine  Hin  betr.  SvbrUt  von  Carové  vuui  .hhie  163t:  der  MenlaaiBHiM 
ILS.  w  erwlUiDt  nirdi  bcid«>  Ist  Übriges  dem  Biographen  Hoen«s  entgangen. 
Pin  oratn  philo»« pblni'be  VeroffentlichnnK  von  Itoono  boMuht  sich  taf  Eait! 
Philosophie  critique  dfcoeverle  par  Kant,  fondée  >ur  lu  ilorniur 
principe  dn  savoir  humain,  par  J.  lioefané.  I.  HarseJile  (auch  Pads)  tHOX 
Wie  dor  I'ltd  and«ntct,  ist  darin  Tloebnc  von  tVhl«  and  SchvlllD|c  beeinflasst 
Daa  Back  Ist  sehr  selten.  Wir  hsbeti  wohl  später  cönual  Gcleffenhuit,  Über  die 
rOUIg  unbekannte  Schrift  des  merkwflrdlgeit  Maanea  an  referiren.  VIelleiebt 
flndrt  nirb  uin  Kxninptar  derselben  in  Paris? 

Kchvpentuiuor«  Arthur.    Handschriftlicher  Nach  las*.    Ans  den  auf  der 

kgi  Bnillolbek  In  Berlin  verwahrtem  HanuakrlptbUehem  berausg.  von  Ed. 

Orlesebacb.    I— IV.  Leipsig,  Ph.  Beclam  jr. 

Edaard  Gricscbach,  bekannt  als  Verfasser  des  ,Noucd  TanDhituscr"  und 

dureh  seine  tüchtigen  Leistungen  als  litterathlstorikcr,  hat  sich  Hc.hnn  durch 

'Seile  nette  SohupenhaoetaDsgabo  tn  6  Bänden  sehr  verdient  geuiiiehl.  Dieselben 
Vonflgo,  welche  diese  Ansgabc  nnsicichncn,  gensucstc  Gründlichkeit,  licbcvollxte 
Sorgfah,  ecbte  Wiascnschaßlicbkeit  sind  such  der  Ausgabe  de«  XscblASse.i  xu 

r<ïnte  gekommen.    Allerdinga  1st  der  Nsclilass  Sohopenbauera  nicht  voUaÜndlg 

inm  Abdruck  gelang:!:  die  VcrvoIUtundigiing  Ist  aber  alcbt  nur  drin^^d  tu 
wiBSeben,  sondern  —  erfrenlicbenveiso  —  nncli  seiluns  dea  Hemiagebers  für 
Ifiim  EU  erwartvo.  IHe  jetsige  Publikation  hat  steh  daranf  besohHInkt,  alle 
bisher  adion  aus  jrnom  Xai^hlasi  ^mschlun  Veröffentlichungen  in  genau  durch- 
(esehraoT  und  nach  BedSrfnto  vervolfaMiüidigler  Gestalt  neu  au  edleren:  hatten 
doch  die  btsherigen  gelcgentllehen  Heiaiiag«bar  sehr  willkürlich  und  unwissen- 
selaftlkh  damit  gescbaltat    Von  dem  violon  Neuen,  vas  die  Ausgabe,  im  Sinn« 

[  jener  redaktionell  gebotenes  Er^naung,  bringt,  bi  nitn  beaosdera  etwas  xa  «• 
wiknca,  waa  nurkwlirdigervelte  bb  Jelxt  noch  nirgends  Bea«httin^  gefunden 
bat;  Keae  Anmorkusgon  Sehopenbauers  xur  Kritik  der  reinen 
Vernunft.  Dieselben  befinden  sich  im  111.  Bande,  S.3S— 66,  mitten  awischen 
■adcros  Anmerkungen  tu  Kantlschen  Werken,  welche  Pranensiädt  achos  1S61 

ivwOffeatlleht  hat;  aber  gerade  die  intenMsantan  AnnerkungcD  lor  Kr  d.  r.V. 

rkat  er  weggebaaen!    Dieso  Anmcrkangcs  slammoa  von  der  ersten  Lektüre 

■  HdUu  des  JusfOD  Sckofienhaaun,  es.  iBll— 1813,   und  beweben  scboi  die 


450 


ittenturbericbt. 


«wMrordciitlicliii  Rrife  iliuaee  Kittttm  GelstM.  Dt«  AnmerkosfM .  dbttr  ÜM, 
Bind  tefls  gut%  kun,  tells  MbT  lug.  Dl«  «tehijgtreii  bMlelten  sich  uf  ill« 
WUeriogtrac  do«  IdMliraras,  Am  Kat«][orioiilchro ,  dM  Scboou,  dm  KinnÜMti, 
dte  VerKiidDTung,  Verstmid  und  V«raiuiR,  dlo  Anttnonleii,  dea  InoiMaadnibni 
Ofibnueli  der  Eauaaliläl,  d«s  tranBMceadestalo  Idnl.  Dieielbes  werden  la  dim 
folgcndea  Blndea  meto««  KastkommenUrii  gebUbietide  B««ihniDK  find««. 

iMaifltt,  Knrt,  Gnstitr  Tlieodor  Pcchner.  (Froinmaaii«  Kl*Mlkir  d4ir  Philn- 
NOphiu,  benuKK«K.  v.  R.  FnlckeoberK.)    Htnttj^ul,  Fronunuui  IHBC.    (fOTS.) 

Vie  rioiaiBÊJia-Ytiokemberg'aehe  H»atmitmg  nMoognpUtohw  Dwsttllmin 
der  klafldaohea  Phlhwopben,  welebe  wtr  schon  Im  votIikmi  BbR«  (B.91M1)  qw- 
pUhtoch  bogritaten,  wird  mit  diM«in  Bud«  tuft  «rtirdiipiti,-  bupiriott  Liwmtli 
((iebt  eine  kiMig»i>]e  Dantullanic  d«a  I^iinlgeT  rMltmoplien:  «r  icict»!  m»  •!■ 
getelTOtehe«  Book  libef  «Imo  g^MnUdieti  Hsu.  Dte  Iwdeiitmunsm  Fanhi  do 
Qaahw  «vbliokeB  wfr  in  Atm  kritiMbcn  SdihianbMh&Itt,  In  woleksai  l^mwHi  — 
«le  su  cnnrten  wu  —  Feckn^ra  .St«Uas|[  ib  Kut  «KMnt  Wir  luütoo  Mmm 
ErOrtefugeo  fUr  bedenteod  guag,  mu  die  U&upuwUe  (S.  l»4)  dintu  wOnlieh 
nltint«Uoa: 

^eehncr  wlbat  liM  don  Weg  xu  Kaat  nicht  i;cftuidM.  AI»  Vi.-<-liiirr  la 
dte  pklloao]»klacko  Arbelt  ebtrai,  wu  vuu  Kanl  ulcbt  die  Bedf.  «tindi-ni  *«n 
8«hellinfc  nml  Ilogol,  und  mit  dicaca  8«hllleni  dM  Helmir»  koniik'  sioli  Fcirbiuv 
•»  wenig  bcfnnindcn,  d*»  «r  knine  NmRuni;  «mpfud,  ikb  mil  Kuit  oUmv  n 
besahiUUgea.  Ab  dann  dlo  kriüsohe  Bedeutnag  der  Lebrc  Kuiia  wieder  Utr«r 
tu  du  Rewnnta^  der  Zeltgvngnen  trat,  da  war  Feebnns  Gedaskobban  mltoMtal, 
da  hAtto  er  aefai  Weltbild  aoa  efgeiwr  Kraft  gegrlbdui  nad  nUtr  Is  hIhh 
Aher  Diebe  mehr  iImi  Bedllrfnbi,  »ick  mit  Kant  aninlninilnrri»« fian  Die  Ofud- 
g«iluik«u  der  Feclia«r»oh«u  PliiluM{ikle  relflea  In  dw  Jalir«i  164^  bki  IMt, 
awbobon  Bolaer  QcDosiuig  iiixl  dem  Encbobca  dvr  raj'rtiiijibj'sni ,  ilInh  gnade 
\a  der  Zeit  vom  Unioricang  dus  tpckulatlvru  Ideallaiau«  bU  xun  ICrt^en  Aat 
Bsfoi:  ^urUok  ru  Kuit!*'  Für  die  kritinohe  GrundlegBng  dta  (Mj-chiciiikjklKlMi 
PanUeUmna  Feohaen,  ebenso  wie  fllr  aelao  Abgrenoag  ▼»«  WbMiutrhaA  nwl 
Glaobm  In  w  n  bedaaon.  daaa  Feehaar  die  mllditlgw  llilftnltt«!  nirbt  an»- 
globigw  benoM  h:il,  weleh«  er  M  Kanr  bitte  Sndn  ktinm^r  Vlclleidit  ah« 
ist  «  «kAi  tin  OlUck  nir  die  bfivofateheude  Eulwleklnag  di'r  fhiloMtphle ,  diM 
bei  des  gegenwlrdg  beatehMdoa  Gogtwaix  von  Pajrebokigtonva  and  Kiitiab- 
aiBa  dor  Benifladnr  der  oxperlDcntePea  Pajrehulugio  dvrcb  a*ian  erknuit^- 
Ibeeretiacbc  tTnacbiitd  keinco  Verdaoht  erweckt,  von  Kaul  hcmilmanc-a,  «ähm't 
diKih  scbie  I'Shro  baerHcb  gm  dm  Cluuakter  da»  KriUxlMiai  titi^* 

Auf  frrund  dlOM«  prladplalltm  IltbeRwigwig  mtrtit  l^aawlu  ifin  aehr 


beffleikeaswerte  Audoht,  daaa  „eino  anceoinMeiii*  F(inntillerT:i 
Qedaakea",  ebe  n«nui8»eUlimg  der  deoMlben  au  Gmailo  tk 
Im  Slnae  d«a  KrMtbiniui  dn»  (moktbare  Arliell  fllr  dk  FiiEki  .1^1 
nad  >r  baautu  lelbM  die  tetxtea  Selten  *clii>vi  T^(ii]i>-:i  it[i>'      n  . 
dm  huxea  Kern  der  FeduiaMboci  Phlkwof 
nun  gekleidet  In  tUii  Spraohe  iler  iwtyebctb'f 
AaalWviuig  dloacr  wcttingeadcn  GraUnkfn 


Uttentiirberlclit. 


■*M 


Kflipe,  OswaM,  Elaleltuafi;  In  die  Pbilotopble.  Urptig,  Hlne]  IS». 
276  8. 
Hin  In  vieler  Iltntidit  vi>rtrefl1tch«i  Bach,  kuT  ilu  tana  cinnwl  mit  Roobt 
(lu  viel  mlasbtBochl«  PfiUikAl  aiiireiid«ii  k&iui,  lUra  cc  ebeiu  wUkBcben  Bo* 
dflrfsis  vot|[(iitr.nk(imtt)t.  Dtr  Krfnlfc  des  irlelcltnunlgen  Dnclies  von  Ptalaeo 
bfTweM,  ilku  «in«  KiaMtnng  in  die  HiudenM)  An  ém  PUloai^ieiou  M>hr  sdt- 
gcniM  bt.  Aach  nebe«  den  verdJeaten  Werk  tob  Paalsem  hu  d»  Klilpeacko 
Ba«h  aclna  Eibtrait>v(v«hriirnB|{  nnd  sotae  elgcotUmll«li*n  Vonflge.  ßaneJiMUD 
Ist  Mdon  Werkea  —  wie  diea  bei  dem  jetzigen  8tand  der  I^hilaiopliic  anet 
nteht  anders  »i  er«an«n  M  —  dan  die  Kantisohen  Lohreu  eingelieBd«  und 
teifwrtoo  nutbnneodo  ßehandhis^  it«niBd«D  haben.  Einen  ffohlTOntandeoeo 
„Kritidiannr'  redet  aiieh  Ktilpe  du  WiiH.  „Ktuitn  Kthik  der  Mctiphysik  bat 
nteht  den  Zweck,  deren  rnwC^iehkeii  Oberbaopt  tu  erweben,  aondero  nsr  !lae 
dogtsstbchc  AumustitiK  *■■  dliopfen  und  don  wisaensdiaflllohea  Wort  IktcrAos- 
KKfcrti  SU  bestreiten.  Venn  sb^mehcn  davon,  dtas  nach  Ebin  ctn  nawldenti^Hchor 
uieUiiliysIscber  Trieb  nos  steu  «u  einem  Deberfllegen  der  Orenicn  möglicher 
ErCihian;  nsdgt,  Ist  K  s  n  i  selbat  hmerhalb  s^ht  hzMielicai  Ansfübrang  mehr^h 
poelgt,  weu^ena  die  MUgllcdikelt  gewlscer  netapliyslsclicr  AnnaLsaon  nczn- 
etkeutten  ....  Als  diu  skhero  Fiuidanieei  aber,  tat  den  vidi  traniaceDdente 
SpeltnUtLüiMtt  erhoben  dürren,  crechclnt  Kant  dm  slttilehe  Snb}oki,  imd  bu  gelsu)^ 
or  seltnt  .  .  .  xn  einer  nthineht^n  Hetaphyitik  ...  In  der  1'hAt  wird  raau  .  , .  dem 
KiilicimaB  Beeht  geben  milaseu  .  .  .  Der  PMätiviwuui,  der  ilicuea  Verehren 
oUehnl,  macht  sich  einer  dogmsilsohen  UiAerhebinig  schnldig-"  i•il»^2i^).  VU 
VoiHabc  wiedi>ilu)lt  Klilpit  (Im  K^ntitohc  Won  von  den  „mthlntcrtreiblichcn-' 
Bcdflrfais  der  mcjinnhlicheti  Vi-mntin  nach  abiwhllrwenden  metaphyiiiKchcR  An- 
nahmen  (ÏS.  IS  lO*.'),  mid  tbrmetl  nud  materiell  »eUiejst  sieh  RQIpn  hierin  im 
Besentliehen  an  Kant  an.  Xoufa  elii  andrer  krtdscher  Umndbegiiff  spielt  bet 
Kflipe  eine  gtosK  UoWe-.  „der  MUwori>rilcDtli(;h  frachtbarc  und  ^lUckliobi^  Itt^lT 
des  rctrtibtireu  rrinùps".  DartuitM  vuriituht  K.  riav  Annulioie.  diu  xnr  Itegelnng 
der  trhuenschaftUehea  FurBchung  besltoiiut  Ist,  ubtio  eine  selbstündlKo  Bedeutung 
u  beanspruchen,  also  ein  dureh  Zwrtikbetmchtung  an  dl«  i^pitne  içe)ite!)tcs  Prinijp. 
„Ds  es  R.  B.  fllr  die  wiüneniiehiLftlichi-  KrinrKchung  der  Nutur  lu'cckuüistg  ist, 
von  der  Annahmt^  eiuer  L'neiidllibkoi!  der  Wilt  auniugebeD,  so  wird  dieae  uod 
niebt  etwa  die  entge^ustclicDdi;  Behanplung  der  EndUcltkeit  zum  regnlaUvw 
Prinalp  evhobcn,  »hnc  iIai!»  diLotit  cIil^  llncuidlichkeil  der  Writ  uln  eine  ncta- 
pfcjrisdie  Lehre  iui  Italuueu  einer  iillt;euieiui'u  Weltanschauung  erschiene"  (24). 
Aach  Id  dev  Annahioe  des  psych aloglscb en  Paraltotisnius  wird  ein  solclua  le^- 
tstivca  Prlnxlp  erkannt  (liTj.  l>ie  Idw  de»  Fortnehrilt»  wird  vieiracli  als  dn 
ïolchrs  rugniativrs  Prinxip  der  (ieschichtowÏMieitsch&fl  aufgefagst  (IDS).  Der 
IheoretlMhe  Hatedallsnns  ist  als  refolatlfea  Priazip  von  V.  A.  Lange  als  be- 
rechtigt anerltaniit  worden  (137).  Andererseits  streitet  mit  der  mcclianbchea 
AMchairaujic  die.  tvleolos>Khe  nlehl,  sobald  man  hieli  bewusst  ist,  nttr  ein 
rafpiUtiveA,  incht  aber  ein  kunatilutires  Priniip  damit  veniolcn  >u  kflnUMi  (16t)i 
die  Zweckhetrsehning  ist  also  eb  betcchll^itc«  heiirUtisehcs  Priniip  (IHK);  aber 
lïeDlch  darf  dasselbe,  nneh  Kuits  richtiger  Lelir»,  nit^t  r.a  tnuitoeeudectalen 
ScUHssen  beantst  werden  (182).  Vgl  dk  AuBfUhrungen  Über  Atonistik  (13C) 
und  Aber  des  netbodlsdieii  Ükepiklsmiis  [2»^).  —  HSc  Kant  sttnun!  KlUpe  turner 
Rbfiiciii  ID  der  TraiDiDg  â«r  Lo^  von  der  £rkcimtnistbe<irie  (43),  In  der  Vo^ 


45a 


LIuentuberidit. 


werAug  <l«r  alten  Gi>tt««be«eiBe  (ITS  (L);  die  tägianiAat  f!uianf(  dca  KtattacliM 
PUnonioaRlinDM  vtrd  iceqvtlcrt  (tîA).  0(^«ii  EuMs  VoloiriUuiDits  eliMmolls, 
und  icttK>")  Mine  Vurkeiiaiuig  der  GcfHUniMOral  »iidonTMiitii,  wlnl  Fmnt  ^nuioht 
(Ivl.  3li;,  Mit  Rectit  wird  beUukt,  da»  Raul»  kut<iKUTiHi:li<TT  Impemttv  eine 
tlannonlu  switcbuu  imliridaeilcn  und  »oxialon  TendtowB  uiauulit  (346);  dl« 
Kaatboli«  Con;idd«as  voo  Zweck  lud  Mutiv  —  die  Pfllelit  »oil  am  tiircr  selbst 
willen  g«sclielion  —  «Hid  oicltt  abgolehiU  <2S4).  So  (M  d^a  KlUpesci«  Werk 
UbenD  vom  fîe'isie  eines  inodenMn  Kambnlani  IwluiTrecht  nnd  bêseolt 
Cams,  Paul,  I>r.  Ptlner  of  Pbllasopliy.  (Ilio  IteKgion  of  Scleooe  Library 
Nr.  1Ï).  (lUoigu,  Tlie  Op«n  (^onrl  l'ublûbiiiK  Otmfway  1SS&.  (232  8.). 
Paol  Cma,  der  btkjuuile  Begrllnder  nod  iletaMgeber  d«  „Monist",  ipebt 
In  dioMr  a«br  gat  |«sobriiibun«o  Scbjift  cia  trolTlicliea  Eompcadiutn  si>iRiT  Phili» 
sopbie  and  qKsieU  der  erkeiutninli«oretisoh«n  (iriindltiKnng  di-rRdb«ii.  Er 
BoUigt  elOiNl  seUMtSodlgM  Mittelweg  Ewischeu  Kaatischem  Apriorisaus  und 
liin'Mfccm  Eni^ilnitDi  ein  tmd  sudit  InsbfuoDdDr^  die  Jlitiavurstuodiiiaefl  der 
KsnttNcheu  ApriuritaUltsliru  hdi  den  ('j)Kliitchea  Kmpiristen  m  kUkren.  8o  Mbr 
Cams  mit  den  leUl«roii  d&rin  eUiverstuideit  ist,  dsas  „experience  (be  solo  basis 
of  pbltosopby"  ist,  no  ist  er  doch  ilor  Ansicht ,  diss  wir  auf  Grund  der  Ktfab* 
nugsdstn  s4.-lbai  iu  (■■.■wJMien  lunuslvn  KikenatniMca  (instlMondcrc  den  nath»- 
■uttschen)  cb  ApriuH  •.entwickeln  künnen,  das  niekt  der  BoatUgang  dnick  Er- 
fahnutg  bvdarf,  sondtro  lUr  alle  ErfahrnnR  icUt,  aber  nkbt  aaa  dem  Kantisokcn 
Orsnde,  »oodem  wedl  Gast  und  Kaiur  b  Ilannoni«  siriieii.  l*»)!«  dieser  AIh 
wricbungcn  von  Kuil  tritt  dotu  Lcaet  Überall  ein  tiefes  nnd  varuee  Vcntündalf 
seiner  PhilosopkJo  wuhlthuvod  ceti:<^!D. 

BKlIatf,  Eaall,  Uss  Problem  der  Pbilosopbie.    Gnindslige  ober  Welt- 
anschauung. L    Ldptig,  Pfeffer.    1896. 
S.  33 1.  Ub«r  Kants  Letre  too  der  Apriorltät  und  Apoaierioriillt. 

Herrmann,  Rlehird.    ächuppe'a  Lebre  vom  Denken,  kritisch  beJeaehleL 

Disa.  aiciftvsU  1H»&.  (528.) 
.Schnppo^  Lettre  vom  Denken,  rcritlichca  mit  der  Kantischca  Lehre'  — , 
so  mäsitc  cÎKi^ntlIch  der  Titel  lauten:  denn  in  der'i'hAt  bildet  die  VerEleJclmni 
der  Schujipe'neUou  mit  der  Kantischen  Eategoiieulchre  das  elguntliehe  ThvmnT' 
„WUttend  Schuppe  in  seioeo  Kntegorteen  der  lâenlItSt  (qnd  t'atcfscbiedeo- 
hcJt)  due  gans  neue,  von  üaot  vüllig  Ubersohene  Kategorie  entdeckte  und  _ 
ffeÜi  mit  dieser  der  Erkenntnistheorie  eine  neue  (irundlago  schuf,  lit  »eil 
zwdle  Kategorie  —  die  der  Kamsalität  —  als  eine  ans  Kantischen  Spi^oUti 
herrMgegangene  aufznfaasen.*'  Die  IdenlitUt  (und  diu  mit  ibr  laxanii 
Uage«den  logischen  Besiekungeu)  bat  K^ut  gmtz  vum«oUüssi(t  und  ihr  Vur- 
UUtois  au  den  Kalegotiun  gans  dunkel  gekasvii,  und  dock  bt  gerade  die  Iden- 
titit  die  eigentlkhe  nuiiptkaleKorlei  jn  daraus,  da«a  Seh.  in  dem  IdvntltKtsprJBtlp 
eine  Kategorie  erkannte,  hattu  sich  ihm  diu  Abhängigkeit  slles  Seins  vom  Ue- 
wusstscin  ergt^ben  und  tj  Kclste  an  Stelle  doü  oikcnntnbtbuoretlscben  DunlUintis 
Kaaia  seinen  Monlsmaa  des  Bewaastselns:  alles  Sein  Ist  ein  gedachte»  Sein  und 
allM  Denke*  das  Denken  eines  S«lit8. 
Wncclnnko,  it.,  IH.  Das  Wesen  d«s  Denkens.    BeilrOgc  lu  einer  Grund* 

legong  der  l.»Kik.    Wien  nnd  l^pslg,  Branmllllor.    1S96.    3Ù  S. 
In  wnnderlielien  Gedutkeu^nflngen  à  t*  Jaeobi  and  Herder  behandelt  der 
Yerf,  Grundpiubleme  der  Logik,  spexlell  d»  Problem  des  Urteils  nad  koamt 


simIi  ■ehrfiuti  utnKclieBd  »nf  Ksnt  m  tpredun,  «ptsIeH  aar  di<^  mus- 
odental«  l>«dn)[tIoii  àtt  Ventaaàftbficttiti:  :  m  kritisiert  boacmdon  Kiats  Tht.-orio 
lier  „iluidliuif  dc"  Vfmtuidc«,  dos  MuntgRutlg«  unter  einis  Ajiperwptioa 
npl  xd  briagm",  und  seine  Tbeode  too  der  «ynllieUwIwii  (uabemiaeteR) 
halt,  welcbo  der  uialjtlschoD  Einheit  d«  bciruwt«n  Uitdl«iu  vorborg^en 
'max».     RMfhlcnwert    lut    der   VorKihUj;    (3.  M),    dn    cngliselie   betief  rait 
,1Vitk)irJikeJlslMWiiast>dn*  su  Uber*«tseii. 

KOUer,  Cvnrad.    Ueber  Knots  Sivllunfr  mm  IdealltniDS.    Wis».  B«ll. 

t.  d.  Jihrcsbcr.  liber  du  Kgi.  JouMta»ili»l'te\if.  <iyiiin.    Berlin  iSili.  (Pmici. 

at.  S8).  24  8. 

Der  VerluMt  «endet  ikb  gegta  die  AufliMung,  welche  K.  Fiscbcr, 

FtndnlbaDd,  Volkelt  and  der  Itcfcraat  Ubur  Kuit*  .SitdluoK  sim  Idcüti^mui  gc- 

ett  babuD,  inabeaondeto  wird  der  Referent  bin  angeUssen,  weil  er  bei  Kant 

ITidersprlich«  feliinden  lu  haben  glaubt.    l>er  Verfasser  glebl  zwu  ku,  dass  Knuts 

Iwdraekaweit«  viclfncfa  sn  Hlurorsttüidnbsen  Qelegenbeit  Kilben  kann,  be- 

huixet  al>er,  dm  dagegen  Mine  Oedaokenlllfarang  solbut  dorobaus  klar  und  wider- 

«pnicbaTotl  sei.    Wenn  man  die  beiden  Standpunkte  —  den  UansaccndenUlen 

und  den  eoip1rif>r-beD  ~  nur  richtig  auaelnsiidcrbaKo,  »o  Ulacs  »ich  alle  jene 

anK«b)lebcti  WhlenprUche  in  Unrmonie  anf.    In  den  engen  Babnm  dieaea  lAt 

Berieblea  lat  es  dem  Ref.  natDrlicb  nicht  mSglloh,  diene  WiderlegnnK  seher 

Anflhaanag  Ober  Kants  .Widerlegung  de*  I<le«lismna'  aufs  neue  lu  wideriejceii. 

Bof.  kann  liier  nur  dem  Verf.  da«  Versprechen  geben,  da«  er  auf  seine  Arbeit 

in  den  fulgenden  Teilen  seines  Komraealars  eingehen  wird,  wShrend  er  lieh 

hier  dantt  bc^nUgen  nnaSi  alle  Intcretsenien  auf  die  sehr  beschtensverie  Ab- 

handlnsg  Magewleseii  m  haben. 

Bnirac,  [*rufeHseiif  de  pkilosi  au  Ljreée  Condoroet,  L'idie  du  pliénninéne. 
i>aris,  i\  Alcas.  18M. 
Auf  diese  wertvolle  Schrift  weisen  wir  Jetzt  noch  otiohlrügllch,  wenn 
atteb  nur  mit  wenigea  Worten  hin ,  weil  sie  in  PeutscbUnd  bis  jctut  jic'ir  nicht 
heaehtd  worden  lai.  Der  Verf.  glebt  ä.  It —&r<  üin«  iiini^-hunde  und  iiiMiuklive 
vergleldiende  WUrdlgnng  der  pbänonienall§tUchen  Tbeorieoii  vun  Kant  und 
Speneer-,  IS.  2'J  — 241  folgen  xwci  lc»eiuiwvrle  Kapitel:  Is  noliou  de  h  uiitixtancu 
duns  Kant,  und:  la  nolion  du  Hol  dana  Kauf.  Das  Bueb  bietet  auch  sunst 
sehr  be  III  er  kens  werte  AusfUiningeti. 

Weinmann,  Rudolf.  Wirklichkeltsstandpunkt.  Eine  crkenotnUüioore- 
tiK^c  .Ski£zn  llwnhttrg  n.  I^eipsig,  I„  Vo».  ti-W,  (37  ».> 
Zwar  nur  eine  „äktue",  aber  dock  iirit  aiehecen  Striebeo  geseidmcL  Viw 
Im»  „Ubemtgf^nden  GcdIo^  Kants  gebt  d«<r  Verf  aus,  aber  er  it-III  einen  Delirag 
liefern  nun  Kapital:  „K.iniuixtp«tli>n  vgn  Kant".  Zwar  die  Apriorltüt  mn  Raan, 
Zeh  und  KaoaaltlSt  giebl  der  Verf.  xa,  aber  doch  nur  die  reblive  iiud  dir  iodi- 
Tldflollei  Ina  Lauf  der  GencaratlonoD  haben  sich  auch  Jene  fonnen  er&i  entwickelt; 
und  sie  konnten  sieh  nur  In  den  emplindenden  WeMen  cniwlck«<h].  weil  eben  die 
objektire,  tüunliehe,  uillieh«,  kausale  VVelt  selbst  lUe  psyehiieho  Orimntmliua 
ia  dlesean  Skne  beebdotsto  and  achnf:  „Anpusong"  an  die  Autaenwelt  ergaben 
Jene  tnlctat  optiiKisch  gewordenen  Pormcji,  In  denen  die  ubjektlre  Wirklichkeit 
sieb  .spiegelt".  Uioer  ^Wirküefakcltaatandpiinkl"  wird  selbsüüidtg  cniwiokelt 
neben  «anuer  Anerkeunung  der  ^ehale  des  Kritlüsoutt",  in  ueJeber  wb  unser« 
„AbatnktJousfUügkdt"  dbon  IcnMü. 


454 


lJ(t«niiirbeT<efcL 


M]ckÉpU<>.  Paul.  Dr.   Dio  WiUrnsrr«ilicît   Bcribi.   R.  OXrtBcr.   1K%.   5«S. 

i>.  ISiT.  Dinctctlaug  (let  K.Bcbt'u  L«li»  vun  derPimkcit;  .S.  4t  ft  Kridk  dcr- 
nlhen  van  Windl'Klieii  Sondponki  ana.  .Die  Uhre  run  dein  {uteUigibetn 
Ckvsktor  i«t  ia  nuMli«r  BrnebuD^  (dne  pUltMOpbicckc  CmbUdimg  <1m  theolo- 
gmhea  UegnVea  dtt  fîoadtnwaU",  «nd  BetsUin  ikh  vi«  dieser  «dtuit  durch 
iaaen  W(<l<m|irUobe. 

Vfraiirovtrrt  J..   Dr.,   Der  J^nnammenhang  von  Willvnafrelbett,  Ge- 
,         «rUien,   Belciliouog  und  Strafe.    (Bener  St)idi«ii  nir  nii3o>.  n.  ibnir 
Geachicbl«,  her.  von  L.  Sim  )    Hern,  Siffben.    ISO«.    (9»  8.) 

Vme  flcbtrfHinniKfl  imd  grilodlkho  rnlenrucbiiDg,   «reiche  Mif  die  besfig- 
lidiHB  Lebrvn  Kinta  kuri  abci  luit  VersliiadaU  etogeht. 
Tracer,   Lndvrljr,  Dr.  Gcricbisus«»>or  la  Berlto,  Wille,  Detenolnlsmiis, 
Strafe,    ßcilia,  PuttkuiaieT  a.  MBUbnwbt.    lfi9A. 

Verf.  bietet  A.  101— It«  eiaa  eh^bende  WOrdlgung  des  Inassocodoiitalea 
Ildetenobimiua  Euiti  vom  Sfandpunltt  ofaws  pbilosopbtoeh  wolorientierteii 
JoilstflB.  In  GeKeasttc  zn  Keuerbscb,  Birkmej-er  bmI  Itindlog,  welche 
die  iisiusceiidMUle  Freiheit  !■  Anacliliias  an  KâBt  uaelineB,  giebt  Uer  Vrr&sser 
eine  »ebv&iaiilge  Kritik  denellNO,  tdtwsipo  Tom  Standpnakte  E.  v.  lUrtnMna, 
ha  detetaihtlsttwlieii  .Sisiut. 

8|>eM«r,  H.,  PrineipienderBlhik.  Deatacbe  Uebers.  Stnttgut,  Scbwelur. 
but.    ltt!)3. 

Der  zwelio  Band  oaibUt  a  3U  —  Ï0»  etn«  fcaree  Abkandlnng  liber  .K&nu 
Idee  Tou  Recht*.  Professur  f.  W.  HkitUnd  (letxt  in  Cambridge)  lialte  In 
Mied  Vltl.,  ills  darauf  aufnerkaara  geanacbt,  daas  das  vua  Spencer  atifgaatéUl« 
,rrii»ri)i  ck'iclier  Freibeil*  schon  bel  Kant  sieb  finde.  8peucer,  iteasea  G4g«l- 
HitxBohkeit  tu  Koni  senit  blu6g  iitm  DarchbriMb  |>elaiigt  bt,  konstatiert  hier 
aalt  aoerkoattonswener  Uhjektiviilii,  da**  Kant  .tu  der  Thal  vn  einer  Sebluas* 
folgonag  Kelanfft,  die  xwar  ailt  der  nieiii!c«n  nicht  xlilüg  llbnreiaatimnit,  Ibi 
aber  doch  sehr  sähe  konuut". 

Pemer,  X,  Das  menschlleho  üaniloln.  I'htloMpbischc  lllUk.  Berlin, 
lIliBchef  ft  lir«i«ll.    iS!>4.    :s;  S. 

S.  !ä  f.  ITS  ff.  lilicr  K's,  Ktbik.  jedenfalls  kana  nun  nicbt  bei  KiuU  stchra 
bleiben,  der  dm  slttlichea  Worden  twd  dem  Werden  dce  ältlUdie«  niclit  ireredit 
wird,  kana  aber  obenaoweniff  das  SHtlitlio  nnr  am  drnt  NatnrproMSB  etkare« 
ata  oloe  beBondero  Pbsse  dcaselbcn." 

Stahlberr,  W.  Die  UunianllJit  nach  Ihrem  Wesen  nnd  ibrer  Eni- 
wickeluBg.  Ebne  WavderiDg  durcb  die  GiMhleble.  PronsJao,  BUw 
IW».    MiS. 

Ü  14»-  IÏI  knne  Aehltdenmg  der  bodedlaameu  Ruile  Kants  ig  der  Oe- 
schithio  der  Hnmauitüi. 

ürbnerlek,  Ueltbard,  VemEliiflitce  Tnicendlohre.    Uipiig,  Fitedrleli  IHÜ. 
I         larj  S. 

S.  ti—2A  heßige  Pelemilk  gegen  Kann  Ideallann  nad  d«n  .blinden 
Kauikulras*  vom  Staudpnokt  des  mIvcd  Heallsmns  am. 

Hehwar«,  Hermann,  Orundsllgc  der  Ethik,  t.dpsig,  ScfannrpfaD.  ISW. 
(1:m  S.) 

Diese  kleine,  aber  gtBadUoh«  und  durelidMhto  Etr>nerung  der  Grund- 
probicsne  der  Edük  stimmt  mh  Kait  llbereis  in  der  .nativisliacbeii  LOmuig  den 


tJttor&UirDtfricaiL 


vs$ 


biens",  Snilet  aber,  dwa  Kant  d«ii  Pflichitricb  mliisvor*iaiid«n  hit,  in^lmi 
ihn  sUra,  aiwli  den  uiuelbstticlieB  NelgnageB  «nl^fgeiiBetit;  dean  asdbailoa, 
nkht  MilEiwKalos  la  «ohi,  befteblt  die  PSidit". 


Uiiw>  Hleronyiniis.  Der  gtundlote  Opttniisnui.  Hio  Ba«1i  der  Betnck- 
tan;.  Wien,  Verl  <I«r  Ulcnr.  Qc*cllsc4iiift  IS91.  (13AS.) 
Obgldefa  dt«a  Bach  acboa  nchrero  Jahre  alt  ixt,  »n  wotlea  wir  4eiBM>lbeB 
eta«,  veiu  aaek  eb«ii  ai»  diesem  Onude  nur  kicne.  Besptechung  widmen, 
w,  obwohl  «i  (Ibenll  asf  Kant  niriiek-  nad  ttibvt  duu^llien  hin»iwxcht,  dock 
lien  pUlMOphiMlien  Kreùten  wuuIk  Bvanhtnni;  Kofundrn  hat.  l>er  Verfiuser, 
bekanm  dareh  ■•in  rD^IOek,  wie  durch  aeloca  Geist,  hat  lo  diesem  Buch  sobief 
étemrOgat  W<!l^  sml  l^cbRManffiwniiift  einen  neuen  oindrinclidieai  Anadnick 
rveiUehen.  Erste  Abuilun^:  Knldeclmag  d«B  winenBobaflli«Jie«  PessintisuMiR 
Kant.  D«r  emplrlsch«  Pcfofuilsmns  ((ficdeU  bd  Sehop^nbaucr  und  E. 
Hartmann)  iwd  der  vnlKKni  Üptimiitmna  iibid  gleldi  anvriwunHliafUiciM) 
■«iauni^n*,  kda  Wissen.  Der  wiMensehaAllohe  Peiaiintsmiis  iat  erst  vua  Kant 
begltladot  worden.  Nicht  htwrcm  atwr,  als  In  Kaacs  Schrtnon  gciegcnillch  an- 
Q>Ke  peanmiailachi;  Aeuaacrunjten  »dnur  Ixtbcnaadmrnuiig  nod  WdteT&hmnK 
sich  Gnd«D.  Dareh  ZusnaunenstcUong  Bolober  hat  bekanntltoli  E.  vuo  Hattmami 
Kant  ala  „ Vat«r  des  Peirimlsmiifl"  va  «rwdsan  gcmcliT,  ab«rEant  s(<lbst  hat  sieb 
wollt  geliillet,  Hux  «nlnlien  mtilaneliolûchin)  AnwandliniKtm  uiu  mntaph^-iiMcbesi 
PrÎDilp  m  madieu.  Die  BetcrOndiiug  dus  „wisaensohaß lichen"  resHiiiuuituH  duK^h 
at  bal  rielmohf  eloeii  andern  S\aa:  Kaal  hat  entdeckt,  duas  die  Vorstellung 
"(odnr  vliihiifilir  Ilcrnli-llTinK)  der  Writ  der  Er&hmn;  bedingt  i»t  dnrcb  uiacm 
aprioTwclicn  Formin,  iIilm  wir  diu  wahre  .Soin  niemals  «rkcnnrti  künnen,  dam 
ns  Orond  uud  Ziel,  Wtvcii  nml  Sinn  den  ^iua  TdrachliiMcn  ȟul.  ,tliue  Welt, 
In  veicktr  die  Vemiinft  uiLuiiurbruclicii  danach  strebt,  die  Wahrheit,  das  Wese« 
der  IKngu  an  «ich  sa  orkrnoon,  während  der  Verstand  anaschlltBBlIch  Grundsltxo 
xuT  VerfQgitiig  bat,  die  hin«»  die  ICrxchelniing^welt  Kinn  Bcwnsstmtln  bTingt», 
Hm  Welt,  tu  d«ir  die  Walirbeii  nicht  erreicht  werden  kann ..  .ist,  ubJekUr  ge- 
\fpMt,  dne  wilileclile  Weil,  nod  «lies  Ist  der  objektive  Kern  eines  wbseucblft- 
Rcfaen  »dur  . . .  urkejinttiiatheon»tixciien  l'ewilmismn«."  (^!l)■  Kant  seihst  gab  rieh 
der  wfssenaohaftlicheu  BegtVndung  den  PesKimimniin  ilurch  selu  Uauplwerk 
Beeknoschaft.  and  anslatt  die  Eonseiiiieuzeu  ans  dt^mselbon  211  z.ieheB, 
ilhog  ut  in  der  Kr.  d.  iir.  Vem.  and  Itirun  Pustnhren  einen  Abfall  von  dcb 
I^BelbSL  —  Zweite  Abc«iiuug:  Klidibll  ana  ilew  Wlaaou  in  das  Meinen  bei 
ttachfolgern  Kants.  Darnm  haben  auch  Kants  Naehfolger  blsoke  Wege  «tn- 
giTKhlagen  —  eiacndt*  dnreh  CebenchrdlnDg  der  dem  Krkninun  gesogene 
(îrcnzie,  andrerseits  durch  Kinftilining  de«  blossen  Mcinnnfp-Optitnisuna  (dnrok 
J)  and  des  cbensu  unberechtigt  en  bl<iH»en  Heimiugs-PeMÎmlsmua  (bei  (k-hupeu- 
ier)L  Diesen  Irrwegon  und  „aktubaiiscbei!  KtinftCstUekeu  der  MetHihj'sIk  '  <T4) 
aUlMir  greift  die  dritte  Altteilung  wieder  auf  Kants  F.rkenntulstheoriviartielt, 
Dd  entwlekeli  an  ilxr  uud  !u  ihr  .dax  Puiidantent  de«  wiMMuiscIiaftlichun  Pr.»!ii- 
DW^.  Kants  EfkcunUtlsÜieotte  Ist  dem  Verf.  die  Erkenn Inblheorie  Oberhaupt; 
ChanktcT  „ist  di«  ahnolote  Trennung  von  IvrsehoiatDig  und  Ding  an  sich, 

uder  von  üein  nnd  Denke« Diese  absolute  Tiranang  ist  da  Znstand  vini 

BescbalTenkeil ,  denn  er  gebt  wie  ein  BriMh  durch  den  BegritT  der 
tut,  des  AUs,  and  bedingt  Ut  den  EImcIdmi  das  Bewnsstwla  eliM«  Uangda, 


466 


enturbfrrtdit. 


eiaes  I^iib,  cine»  unT«niiUiiilkh«a  Zwi«fpi]ts"  (163).    „Für  dte  UmMbenseeto  ■ 
in  Ihrer  ga&xon  Reinheit  uud  'Hefe  gi«bt  Bs  kel«  gtlllieiid«nM  SVeboa,  kejsj 
hnhrrm  ï^chomcht^Ki-^ftlhl,  hIk  âi;n  Wclrpraun  xv  licfcreifua  . . .  gHbe  cs  fUr  eiM  I 
relue  und  tiefe  äeele  uueli  l^iAen,  wenn  sï«  einual  mit  detm  VerXiUiilaia  dua 
Unccdankeui  dor  Welt  ober  goEstigeD  EriOaniig  (oDhaAlg;  goworden  wän?  (I0>>. 
Di«  Knidrekaiii;  de»  DmlLimiM  xwinchi-ti  RnchdnniiK  imtl  I^fT  »>  làiek  m  dcv 
Er.  d.  r.  V.  hM  xur  Kut^  di«  £iu»ictit  in  di«  Uomüglichke^t  der  tlrfllUukg  dtœr  ' 
8«bn>it«ht  dus  WImods  und  dies  eben  tat  du  Ti«flnglMlio  «a  dor  Welt,  daw 
Bie  tmerkeuubar  und  uabe^reitiicli  icC.    fUmn,  Zdt  nml  KaaMlitÜt,  .die  *i«hor- 
gcsioUto  TliällgkcK  dus  Venttuides  (Ërïuautiii«  wid  die  baldo»e  ThäUgkeit  deri 
Vemiinft  (idi^i-)^  wurili-n  in  dloBcm  Kitne  In  AnsohluM  an  Daboia-Bejisaiid  tmà'- 
Liebmaiui  oiut^hcud  «rw<ig«ii:  ^er  tnnneendcuilAlä  IduUmnc  btgcuift  rtwu 
Hohr  L'iucbirDcs  iind  sehr  CuvoUttommeiMB  bi  sieh,  nSmlleli  die  Wiiklicfakcit, 
weidiur  diu  Wuhriiuit  ruhlt"  (2M);  „der  waiiic  Penimisnns  Ist  der  Hebimg,  diaa 
wir  in  blone  Van<tei)inifc«n  uiafcekorkcrt  xind"  (SO!);  „die  Ide«  dm  Diiifços  ta 
ïiob,  eui^  IUI»  i-on«livrebeud  und  ewig  non  venngi"  (309)  ist  diu  {inindligo 
de«  Peasimlsmas,  nicht  blosï,  well  una  Jene  Erbeanmls  versag  bt,  sondeni  mü 
«,  HMUiftob  ivjKJ  nahrun  Ërkoniitai«,  auch  nlohc  mOgllch  i«l,  „die  Welt  aiit  V«r- 
Dann  xo  rL-Ki«tefi"  (210):  deoo  jeaes  ersotmt«  Winen  würe  „du  HeQ  Itr  slI»! 
Wunden  der  ElozoLicii  wie  der  Volker'  (?3S).    In  dieser  mgbu^eii  Bodeutuug-J 
isl  ilioso  KrkeBDlDJR  [der  Unmüglluhkeit  nähren  WInmiisI  weder  too  Ihren  Eo^j 
dncker     -  Kant  —    nach  vun  «einen  Naohfirlitorn  aulgefwiit  wurdea  (SSO). 
rierle  Abtdlnn^  endUuh  entwtekett  „die  Kuuse^uetn  des  wbeeoaoliafUicliC 
Pcariadnans",  ebea  den  grundlosen  opiUolünrns,  ron  dem  da»  Bach  sebon  Titel 
hu.    Der  grandios«  Optbnlmas  u*ur7olt  in  der  VenninftM«»  in  UnbMÜDgioB, 
derlluA^iinK  von  der  KauiinlitSt,  dm  h'ri'iht^it,    Dttm  KnilKebua,  lledinKten  <tckt| 
wcau  auch  uar  iu  der  Idee,  das  Uueodliche,  L'ubedhigle  ^ai^atiber,  oad  an* 
dieser  <)Ulllt  filt  uns  eine  im  Graitdo  Rrnndlosc,  Irraäonalc  Freude,  die  an«  Aber  i 
die  Hebrtukeii  tUs  KiuUiehem  etfaubt.     Ehm  weil  da»  Endliche  nicht  allce  Ist, 
noiidcm  ihm  daa  tlueadUclic  In  der  Idee  (cegen  üb  ersteht,  gewibn  uni  dieve  Idee 
einen  besollgeadcB  Trost  bikI  Frieden.    Diu  niif  t'ebmlndung  dea  eodllcèe 
Ic-h  bf  rahk'ndc  »ittUchu  Handeln,  die  Betrachtiing  eehter,  en-litrT  Kanstwokai 
auf  wtüichaß  philmopbladier  Rulic  basierte  LebeDsfBhriuig  veneli«n  aaa  den  i 
Schal  teureirb  des  Bedingten  In  das  Idisalrdch  dn«  Unbcdingtea  und  UneadUcbea. 


Bltiiclil,  Otto»  lieber  Werturteile.    Ffi^iirg  u.  Leipalg.  Mflbr  tSfiS.    (»AS.) 
Di«  „Wertan«lle"  alnd  bckanitlllcb  daa  Scblagnort  und  der  ScUachtruf 
der  BlUchlVhen  oder  Mgniannt«n  NoukanUnchco  Theotogie,   àttca  efaueina 
Ktchtnng««  llbrigcnii   über  die  Bedeatang  derMlbem  fllr  dut  r«li|,^l!a(i  Krkeoaeax 
nicht  gADi  rinig  nind    Vus  iuteressiett  biet  aur  d(e  von  0.  lUtaehl  aurgevotfen«  ] 
Frage,  ob  uu<l  Inwieweit  Sache  und  Hamm  auf  Kant  miflckgthen?  ^le  Pragej 
naeb  itm  Wert  de«  UcaacheD  nad  der  Dinge  in  iI<t  WuU  im  fllr  Kant  llhef>- 
haapt  diu  eutscbcidende  in  sebier  gamea  Weltaaaebauiutg."    Aber  er  engt  dte 
Frag"  oaoh  dem  W«rt  achlechterdiugs  nud  einseKlg  Huf  dkt  durch  die  {iraktiache 
Venonft  gegebene.  icüraUsch«  Beurteflang  ob.  anstatt  dies«  ~  allordliiga  falaeha 
—  Wortbvviirtuilnng  mit  den  durdi  diu  ürnih!«  gitgcbenta  Wenbeartclhioigea  In 
oigaaiwhen  ZiManrnealiang  lu  brtugeti.    .^Mbet  crkIKrt  es  sich  auch,  dnaa  Eaat , 
BiiA  awhi  den  Bc^^  des  WertBidb  geAtndeo  bat,  obgleedt  Ihfigwu  vkhiig»  j 


ntlMttnrbcriebi 


457 


yoranmetnnseii  duch  bd  ihm  bereits  rortivMlni  Ati."  Der  FoitMhiiit  nb«T 
Kut  biBsn«  trini  durdi  U«rbart«  richtige  ptycholofiaclip  nrunduwehiinangvn 
■ligebahnt,  fetncr  lubesondere  durch  sein«  PÙalleltalenuif  der  monliMfaen  mit 
dea  KathetiMditii  Un«ikn-  (Vffl.  hUma  llbrig«iw  im  •ron  It-  oicht  titione  Pru- 
gnaun  dei  Hratttrtiuiien  E.  OlAwsky,  Die  pnlitiitckca  odi-r  IVennrtcil«  gegea- 
■ber  den  tiieoretlschen  i>der  Wbseusimeilea.  Um«  16T3.)  D«o  Etna«  finden 
wir  b«l  da  Wotte:  Kr  h»  die  von  Kant  nocli  mdTllekllch  abgd^itte  Kom- 

'  blnatloii  swlackea  drr  Wvrift^baiift  der  Veninnft  nwl  den  GcfUhl  ttriPtc^"!-  1» 
dimen  ZoMiSBeiiluuig  liu  de  Welle  die  Aioditlclce  Wert^eflUil  und  ^Vertbear- 
blkug,  wenn  aucb  noch  nlcbt  den  Tennlana  „WorUrteU"  gebildet.  Lob»,  A. 
Rhsehl,  W.  ncfmniui,  Kiiftui  haben  dann  Sadie  und  Kamen  xnr  hcnüpia  Geltung 
|[«1>nebL  Der  Streit,  der  skk  iwisettea  den  verMbledeseu  Kiefalungen  orbobMi 
bat,  dl«hl  Blcb  aim  n.  a.  1>«JKii»der«  daratn,  ob  da«  r«l%iile^  ErkenaeB  direkt 
auf  WortnrlKile  turlkkgi-fUhrt  viril  (mi  0.  Kitaelil)  i>d«r  »b  ~  im  alberen  An- 
■cUiuia  an  Kant  —  die  Urteile  dta  rcligiüflen  KrkeoneBa  ^J'oMulate  aof  (rTund 
von  WeriurtoOea"  seien  (so  Scbolbo). 

Salialirr«  Antr.,  Dr.  lli«ul.  Thttolof^incbe  KrknnntDiKthcvrie.   Kln  krltiscihcr 

Vcmuelu  InsDentselie Sbertrageu  von  Dr. theoL  Ang. UauT.  FreiburgLB., 

Mobr  189«.    63  8. 

Gefet  vom  Kanti»oh«n  Geiate;  ein  kritiichnr  „Vcnneh"  Mr,  aber  gntid- 

kgvnde  Gedanken  ia  tredTeodet  Vona  enth^t^nd,  La  Mlb«tiiid%«in  Ansehltin* 

,  u  die  DeukanUsche  Tbeolggle  fhuiiiJalsdiG  Verve  mit  dentseher  Tiefe  veir- 
btodeNd.  Das  ReanlUt  der  Kantiaeben  E^iliMophiu  Ündct  folKcnde  Konmmen- 
üumuig:  .Die  rule  Well  gehl  nicht  bint  über  unsere  Erkenntnis,  miDdeni  anch 
llb«T  nnaer  Erkenniniwittt«!  hinaus.  Der  Uensoh  liut  ein  Bewusttadn  von  den 
ächrankea  und  ton  deua  dnrchaua  subjektiven  Charakter  MJiMT  OeiHeskAfte 
gewonufm.  Z«fi>l^  dcaeeii  hat  der  rdlgiUae  Be^rUT  At»  MjalerluiiM  mh  Reoht 
Zutritt  In  BKtunhticben  BewuMtaeb  cvhalten;  der  Heoiaeh  bat  die  inteliekiaelle 
SeukMaäitU  vieder  gefunden.  .  .  .  Wht  riitd  4ahlB  gelangt,  niu  aelbst  be«er 
m  keonco,  und  das  Ut  die  grosse  Errnngenaclurft  Jedes  irahje*  Portaehrlttos  In 
der  PbilMophiR."  limbesondere  die  Erkenntnis  der  Anttnonsie  xn-LicIiua  der 
theotetiachen  und  der  pvaktbeben  Vemnaft  Ist  nun  wichlig:  denn  ,aus  den 
KoaÜlkt  beider  entsteht  stets  di«  ncligion  In  Umeo  de«  ll<«iaeh«n'.  Kor  der 
Oottosghube  tUat  di«»a  KuntUkL  „Das  ist  aber  ein  mUo  mortahf,  werden 
Tide  siffen;  „es  ist",  sagt  der  VerlÏMer  geEsIvoU,  „ein  »alto  ntole,  ein  uigleicb 
iMinktiver  und  beaoaiien«r  Akt,  wcleher  den  Geist  drHngt,  sich  d««  abeoluleo 
Wenes  des  Oehrtea  gewiss  xu  werilea".  Abrr  dies«  Tbiit  1U9  VertniiMms  aua« 
aneb  lugbeli  gereeUfetUgt  wecden.  Dies  vcmiehl  die  e«  eile  iliUfle  :  die  Analffo 
und  Apologie  des  reNgtCsen  Erkennons.  Das  nilgiii»e  Erkennen  hit  seine 
Wursein  niebt  in  der  Welt  der  Objekte,  soadecn  in  der  d«a  Subjektiven; 
„uaotf  Geistedi^en  ist  ja  einer  EUi|)êe  nït  swej  BreanpnnktMi  vergldehbtr;  anf 
der  ejoeu  Seite  der  Brennpunkt  des  rexepdven  Lebem  des  leb,  wu  die  Im 
objefcthreai  Ertahrannr« wissen  an^nomnesen  Wahrndmangen,  wober  sie  nun 
tndi  koouBcn  nligen,  inigtatuit  verarbeitet  werden;  auf  der  anderen  Seite  der 
Bteat^Bokt  des  aktive«  loUebens,  wo  all«  Offnibaiugen  der  Hsdit  nnseres 
CMate*  aleb  saaustn  (das  Subjektive)*'.  „Die  winenKluaillcbv  Gewiaheit  b»- 
gitindct  sieh  anf  die  intellektnelle  Evideax,  die  rellgiOse  Genliufaetl  uf  die 
Kraft  des  subjektiven  Lebens  oder  der  nMiallsceea  ErldefO."    <Uier  Ist  tm 


453 


LHtertturberlcht. 


1)«««ht«D  itnd  «mA  iBit  }^ttm  TtAel  xn  mnnlcrnn,  Aim  „lubjcktlv"  bi  un- 
KCirObiilicihür  ViVihq  Reliniichl  wird;  oüidücIi  m  Lit  ofTtTubar  so  viel  kU  monlUdli 
die  G«g(tiisiitze  physisch  nad  psychlsuh,  objektiv  imd  subjoktir,  pusiv  onä  »kttr, 
IkeotMboh  und  pnktiacb  n.  r.  w.  sIikI  llberhanpt  (n  dlcs«m  Âbscholtt  nicht  sckirf 
gemg  (MoUeden.)  Subjektiv  in  «duiMn  Wk^i-d  nnd  Dich  »?iacm  Unpmnic,  ort 
dM  nUgiiîae  BeimastselB  teleologisch  in  aeiuoiu  Verfshrea.  Du  tele»- 
bglMli«  Urteil,  dM  »WoTtimcil"  bcgtüntlct  die  Methode  des  TclIgiSsea  Brkeuiwa; 
^iclU  du  Woen  der  Diage  i«t  ««,  wu  Ana  OUubcn  iatoreMleit,  fondcn  äa 
Wert-  uod  Bon^cfhältnb  in  elnuder'.  I>u  dritte  ChanuUeraBerkmil  der 
rcHglfisca  Erkenntnis  DwUlch  besieht  dwin,  dass  sie  syiubolisch  Ist  tu  ihren 
Ausdrock;  „dio  Tbei>ri«  de«  relij^UMiB  Bcwutauelos  kommt  In  der  Thcorio 
d(«  %iBbalti  xitm  AbscJiliisa".  „Das  Uoaiditbani  ond  (ïcÎKtig«  mit  tliUe  de« 
Sichtbaren  und  M«terkUMi  iiud  Ausdruck  lu  brisgeu,  bt  der  Oraadehuaktet 
nod  dir  wr^.nüidiu  Aafgabe  dr«  Sfinbobi":  „das  Symbol  bt  sngleMi  tlne  V«i- 
falllliini;  uud  eine  OffiBobanu^'.  Durch  dailitn«»]  «Ibm  jodcB  I>o(cn»'  ir<'bl  ,,die 
TreuBunKsItnle  awbobeu  sctB«ia  r«ligiÖa«n  luhaU,  den  <a  la  erluütea  gut.  und 
■elovni  «}-mb»liaRhi-n  Aundriick.  dm  nnMifhürlloh  wmIiscId  kuD";  &b«r  msa  kann 
nieht  hufTcu,  irgeud  utunu]  du  uiuo  ohnit  da«  andcn  —  des  Inhalt  uhiM  die 
Ponn  —  ni  baboo.  DIeso  „Theorie  dta  kritlseheo  Symbolisnina"  wuselt 
vollaOndl^lD  KiQt,  dcsacu  AwfUhiungtrD  Elbordle  Analogl«  tuiddie  aualoglsobe 
EikenDtniaart  bin  jetet  noch  ninbt  K''''"S  ^eoUrdlgt  worden  rind  trott  Ihrar 
flindamentalen  Bedeatniif. 

8trauh,  Joh.  Dr.  Der  telcolngiacbo  Oott«Bbow«i>  nnd  s«ine  GegnerT 
rri>Kr.  Asdiiffiinbiiig  Umi.  ^Ki^t|^.  [$3  u.  t>0  3.). 
Im  etHtea  fcogruiniu  vutnîckelt  der  Verf.  mit  gTou«jn  ï'l«bi*  die  poNitinn 
Argumenle,  welche  fUc  den  leleologlsch^n  Gedankengang  spr««lien;  In  aweiten 
u-ird  du  go  «nlwlckeha  t«laologl>elw  Argument  mit  grosser  EMTgte  gegen  die 
tSnwündo  dun  Hkeptiaiimna,  de*  Matetinüsmiiii  und  ilcx  l'snlhnwiBus  veiteUJgt 
Der  \'eif.  bekämpft  unter  Skeptlcbutuü  Kaut  uud  »vim  Scbnie,  n  der  er 
K.  Pisclior,  Funlsen,  Wundt,  Fr.  Schnitze  rechnet.  In  Saat  sieht  er  but  den 
äubj«ktiviaten,  der  den  KaugralitltsgcsoU  die  GUItigkoit  abxeiproehnn  nnd  *a 
deaWcC'nm  bCchsteu  Weaeu  .vcmpcrrt*  halte:  .die  inlellekluelle  Verwirrans, 
in  welche  auf  dleBem  Felde  sogar  der  Deuktleae  von  Kitalgiberg  ge- 
raten iit,  nnw  als  «Inbeh«  (jmptoaialiache  Thataadio  ti«f  bedattert  worden, 
liefert  aber  augleieh  den  Beweis,  wie  aehr  anch  in  einem  groaaen  Gebt  dns 
■atlrUcbe  licht  der  Vernunft  aleli  verdunkel»  kann,  wenn  maa  sicli  ohne 
Kvmpaaa  binAuiin-agl  auf  geHibrliche  ForschungafiihTten''  etc.  Welche«  diaacr 
aEoupau'  sei,  wird  man  toicht  erraten,  wenu  man  erfXhrt,  daaa  Klentgcn  nnd 
Paaeh,  die  Haaptauloiiliilcn  des  \'eriuaers  sind.  Es  Ist  natUrüeh,  due  de»- 
aelben  die  Levgunug  des  telcologitchm  Argumentes  lulelzt  ab  .Frevel"  nnd 
„dUmoDlschcr  Troti-  eta«hcinl.  Daas  demnai-'h  die  Inquisition  wieder  da»  b««le 
L'ebera<niguDg«niiiloi  lat,  sagt  der  Verf.  snar  nicht,  wie  dica  andere  ja  achon 
oflen  sagen,  aber  er  mnas  t*  oonaotiuenierwcise  denken.  Wie  wenig  kennt  dock 
ein  Solcber  jene  Inneren  Denknlll«,  welehe  den  unbe&ngeMa  Fondier  »un  Zweifel 
iwingvnl  Wie  viel  hütt«  ein  Haan  wie  der  Verfasser  von  Kant  an  lonivit,  nicht 
dem  Skeptiker,  wie  der  VcrT.  Ihn  anflaast,  sondeni  den  Vertreter  des  grllndUotateB 
Kritiilsmual 


4 


1 


littvnhirbcridit. 


459 


I 


SrertmhlU,  JohanM%  Dr^  Prlvatâomil  dor  PUUwopbic  an  à.  Vulven-  ZUricb. 
Die  NotwumliglEffU  iiiil  OuHtalt  etner  kireblieliuD  ßefarin.  Der 
Kbcbe  d«T  Befomution  g«wldin«t  Freiburg  u.  Lelpslg,  Uohr,  1896  (3i«8.). 
Z<!ha  Vorlrit^c  UInt  brpDnvQilc  rnfccn  <ln  Bnltgion  uif  pbUiMopfaiscliDr 
Baabi.  Der  VcrfwiM^r  mp.  Itedncr  vertritt  mit  jtruMKt  Boredtuiakett  nod  cön- 
dr]igeud«r  SchXtfe  Uii-  Notweoitig'keU  eiser  Uiuc«stahiii>g  der  kiieliUdieii  Tbeo- 
loglo,  durcfa  AnhoUpruiig  sa  dl*  Qnoii*,  durch  .Sj-nthMb  dm  othkchco  ttmia- 
tketamiB  und  d(«  diwgODlt«h«i  Psatboiunaa."  Von  der  Abni-icvui;  dur  mmlemCD 
Th«u)aEie  gvgeo  die  nûUwophl«  will  der  VerC  nichts  «i»«»:  n  will  wieder 
rill«;  kbi^ndlg«  DnrclidriDgniW  betd«r,  iud  »owobl  (nhanuiie  KlreblJcblicIt  wl« 
tuMbiiNtliche  Hanunitlt  abtnireisen.  So  «eltib  dicM  Gcdukon  vua  Kant  liegen, 
90  wdt  sie,  um  uikb  su  nusmdrUokeii,  vom  Ksntperibel  «ntfentt  sLad,  svgtebl 
d«T  Verr.  do«h  mf^rfacfa  An  Hochachtung  vor  dem  Jossen,  schufifnnlgM  «ltd 
Boiv«r»eUea  Kant"  Aumlnick.    , Darin  war  Kant  in  rUillxer  UebercfiiaämniBnf 

■Ott  den  wahres  Christenlum  aller  Zriten, daas  der  Heneeh  ufn«  Kellgioa 

■debt  durch  .Foliacbiiiachon-,  durch  aaascttldie  B«llgloDBtlbDDg«n  bewebeo  soll, . . . 
jonden  dwB  InhAlt,  Wert,  Wahrheit  der  IIolÎKii*n  in  einem  fciiten  Lcliemrvaadel 

sick  tdgen  und  bewähren  uiIiaM la  Kant  bt  der  ehrbitliehe  Geist  des 

ChrlsteonuBs  nad  der  Itefonnatlou,  das  diiUche  WoUea,  die  „gefllhbwarm«  Macht 
der  peiaOoBchen  L'ebentangnag"  von  der  Nntwoadickdt  «in«*  Rrldmngtpioxeans 
tn  die  Fhilowphle  elngMtetea  luid  bat  Ihr  damit  da«  grosse  Ideal  gegeben,  du 
iic  nie  anfgoboa  kau ,  ahn«  rieh  *«lbat  aitCtngelmi,  4»  Ideal  :  WätaoBohaatuig 
Tom  Staadpaukte  dea  hDchstea  iiatut  aus  au  ««in  und  m  hierin  anr  Wis«en«ohaft 
zu  bringen.  Alles,  was  Kant  in  der  VorwirUiohung  dleeea  Ideale  gefehlt  hat, 
kann  uns  nicht  abhalten,  ansnerfceimeu ,  dass  er  dleaea  Ideal  richtig  besllamt, 
data  er  der  Philosophie  den  rechten  AVeg  g«wl«»eu  hat, . . .  Kaut  hat  gezeigt, 
ma  aller  Anfkliruag  hSohstes  Kiel  and  Kode  ist:  das  hflcfacte  tiiil.  die  F.rKlvung, 
die  jdttliehit  Wiedergeburt  der  Menaehhelt,  des  Keidi  Oottts  in  luia  nud  unter 
luiH.  Darum  var  Kant  der  Stärket«,  ab  alle  AnfkUrer  vor  Ihm  : ...  er  war  elo 
snbstaatlell  chtfatUcher  und  protofllantigcAior  Philosoph." 

Balfour,  Arlti.,  Die  (iruDiIlagen  de*  Olaiibeni  (Fonnilaiionii  of  bdieO- 
Ueben.  von  ti.  Künig.  Biolel'eld  u.  Lvlpdg,  Vethagvu  ii.  Ktasing.  1896. 
S.  l'ü»— iU  .Der  Idealtaatm  nach  «inlgon  neueren  englischen  Schriften,' 
schon  im  .Mind"  Okt.  I SD3,  8, 430  IT:  gegen  Kant  nnd  den  douiacheo  Idralismns 
la  eagliacher  Fassung.  Dagegen  Daniela,  Vi\H.,  ,Mr.  Balfouia  Critidsm  of 
tcuMeodental  Idcallam,*  PhUoa.  Revlev.  1896,  S.&9— «I. 


(JOttlerfr.  PayeholoKie  und  Philosophie.  Kin  Wort  aiir  VcrsHodigiing. 
Hflneben,  PUoly  und  LoebJe,  1^90.  {Si  ä.>. 
£*  geri-ich«  doai  Godo  Kants  sam  Rahme,  das«  er  die  heutig«  Sachlage 
der  IKn^e  sehuu  vor  banden  .lahre»  vvraaagesagt  habe,  das«  nümUoh  dio  eiii))!- 
risehe  Psychologie  elgeotlldi  onr  einstweilen  «In  In  die  Phllosuphi«  uufgeuom- 
Mcner  Krcmdüng  sei.  bis  de  <als  Pendant  xnr  cnipitlscheD  ïiaturlehrc)  IlkTc 
.eigene  Behausung  wird  bexieheii  kflnnen".  Dies  sd  nun  der  Fall,  seitdem  die 
eapettmeaieUe  Psychologie  ihre  trigenea  Laboratorien  be](Oi;eii  Uabe.  Dies« 
Paycbologle  habe  aber  dk  Teadcaz,  Ihre  ehemalige  Wlrdo,  die  Phüoaophio  selbst 
SU  venlÂugen  nnd  dch  »Ibst  an  deren  Stelle  xu  >etxc&.  (K^rimiIIVit  Ulteef 
Einaelügkelt  tritt  der  VerC  energisch  für  die  Selbatlndigkeit  erkomituitiUieui»- 


460 


UtUntnrbericbt 


.UmIiw  nid  netqiliftiacber  Fonelwnxea  eb  (bctitot  uich  in  dictta 

Im;  dea  anersetslkhoi  Wort  der  OeMUohte  der  Pfajloaoplile  ds  ml« 

BjMuagsmlit«!),  gwht  tbtz  In  der  LosISRiuig  dinar  Fmsdian^rr^  vna  der  Pej-cko- 

loglp  ta  w«tt. 

KrOgfi-,  t'cllx.    Ist  PbiloHophi«  oliae  Paf  obffiDgie  niogliohî  lltiliidi«!!, 

AekeraMB,  1690. 
Der  Vcr&cRCT  bmloot,  in  GcffvnMti  >n  Gtlttlcr,  die  vos  dkisen  Kidit  lUii- 
nttcJicnii  f("^i'^''K"-'  Itedeutun^  dt^r  I'tirrlmloKie  fitr  die  spesl&seli  pliUompUcelMa 
UnUmudmu^-eu.  Dqu  VontnrC  tiütllen,  d<«  phygtologteolie  Pajrvliologto  beiregA 
sieb  lo  den  ans^circir.ncn  (>c!cl«rD  de«  MnieriiUnnia,  w«u)  sl«  die  KsuaiUlSt 
dts  SecIcnlntH'iui  &iif  <lcr  phyainuhijn  Kuitt-  Kuclie,  tiegepi«!  KrAf^r  «il  clonn 
tlinirniii  »uf  Kaat:  ICm  ist  ledifc'ücb  ein  re^iblivea  oder  bentfotisolies  l'iùiip  im 
Sinne  KïDls  (Kr.  Kehr^.  413  ff,).  des§cD  dio  PRrchoplijralk  aleb  bedtent,  trenn  sie 
IktQ  Fonchungca  luoliciint  nntnr  ilor  Vflnaiwetxiiiig  lurtenilmnt,  dus  Jeden 
VotfUfit  dea  BevuMtadna  eio  iual«rieller,  der  sogejuaitte  piyeliophyaisch« 
VofgkD«  n  Grand«  Vtg«. 
Harti»,  tifiis.  ItultrÏKC  xnr  Pajrobologle  «ad  Philosophie  1,1.  Lctptl;, 

EnirelmHttn.  16D&. 
„Daas  die  AnwcDdnog  des  Sabatambetnllfes  inf  das  loh  oder  Beu-BMlaaia 
etne  lUschc  UebcrtiapinK  dner  iussenm  KrlxhriiiigskatticoriD  anf  die  tanen 
Erfabmng  ist,  bat  una  Kant  gctebrt  üant  halte  nioweiféliiaft  durin  Ueciit.  als 
AT  lutvorhob,  dosa  e{o  Ich  nicht  cncJidnt.  dasa  nna  nnr  elmelne  Bewussttetn»- 
to^S'uBS  s«ffebvii  riiid.* 
FleehaliTt  faul.    Die  (irunien  seistiger  Gesundheit  und  Krankheit 

l/eifiig,  \cH&Ca.  U90.  (<S3.) 
Der  bekannte  Psychiater  und  GelilniforwlMr  geiit  in  aelner  Rede  au«  von 
Kaats  Positionen  im  .Streit  der  PakultBton'',  wonseb  die  Beurteilung 
der  ZarecbQuugs<UhtglcvIt  von  Vctbrechem  u.  s.  w.  niebt  Stehe  der  Meditlner, 
Modern  der  Philosophen  sei,  dn  di«  Entcroa  ,dia  Haachlnenweaen  im  HeoscbeM* 
noch  nicht  tief  KC'ug  ■.■imilicn,  um  den  EinfluM  des  Leiblldian  auf  du  Geistige 
an  l>eutti.TiU!o.  Kant  hal>e  für  seine  Zeil  wohl  Kecht  gebäht,  alter  huBte  sei  die 
nimferachuDg  so  weit,  um  joncs  „Maschinenwesen '  des  menschlichen  Gebinu 
xu  erkeunen.  —  Kant  hat  ulivr  nui;.  Kr.  auch  noch  hraic  insofern  ßocltt,  als  der 
Tllmforscher  xar  Verwertung  seiuer  >'iiude  psychoIugiMhcr  itegrifTe  bedart,  and 
gvndo  lur  Kritik  der  psychologischen  Begrltfe  bat  die  Philosophie,  niebl  itn 
■ündeaten  unter  der  Leitung  de«  Knntiachcn  Kritisisinna,  doct  Bebr  belgetnmes 
ab  dis  Medlito.  

llanintk,   OUn,    Doutaehea  Knnsticben    in   Bon  in  Zcilallcr  der 
Klassilc.      tlin    ileüng   zur    KutturgettcUchte.     Welauu-,    Feitier.     tÜM. 

208  a 

Di«<  Erwutung,  die  durch  Fcrnow  vennitEdlca  EinwirlcDDgm  der 
Banlisclicn  Acsibctik  auf  da*  ^deutsehü  Kunallulirn  in  Itom  gcadiiMurt  und 
gewürdigt  lu  lisdeu,  wird  doreli  H.'a  tuteresMMo!)  und  bedeulsamoa  Bueb  voll- 
auf befriedigt.  Nachdem  0.  91)  Uorlti  ab  VorgSnger  d«t  Kantlacbeo  Atalihotik 
gestreift  vordun  bt,  na^bdutn  (8.  Ilti)  d»  IKleniuia  mixehen  dem  Cbarakte- 
rlstiaden  nnd  IdeabdiOne«,  du  erst  auf  Kintlachrr  Basis  Uberwusdca  werden 
kooBM,  «itwtoicelt  worden  lit,  «Ird  S.  123 IT.  Karl  Ludwig  Fcrnow  ab  Ver- 
kllador  der  Kantfiehen  Aeethelik  in  K»ui  dargestellt:  ,ab  ein  JOngiBT  Kants 


UHwàtatberkïrt. 


btadie  F.  di«  Ueinig  der  gnMnn  Pnm  nach  Bom,  wéUkt  nuit  HengN  Ab- 
luodlinig«)  die  ThcoietDter  luid  Kritiker  besoUfUgte,  «rie  der  KHiislIer  die 
EiTCi«iiimK  de«  McilackUaon  mit  d«r  Niuanuicli«hmtifi|c  ïa  vcrdnlgw  babe"; 
eis  KsiisM«tk  musH,  nnbeae^Mdet  ■doco'  Entatebung  èIx  Werk  d«r  Kniut,  dock 
kU  l'nidnkt  de«  kOulleriscbea  KOoneiu  des  Blndrack  luicbcn,  ab  ob  t»  ela 
l'nNlnkt  der  btoaMin  Katar  «Kio.  Im  Vlhner  n«B— »G  bidt  F.  la  Horn  <lm 
Uauso  dn  Prinxoi  Aufiurt  rtin  Eaglud)  Vorlemucen  flbcr  Aeethetlk,  mit  Mel«r 
Anwundnng  luf  die  bOdeodeB  Kflnate.  Von  dev  Bekanpnobift  mit  der  BantlMlua 
Lekr«  boJRe  V.  aàeht  aar  „bestimmte  rrlnlpiea  «Mr  philoMpbiscbea  KvaM- 
kritlk",  »oodera  «ugar  die  Ordernde  Kralt  efaer  aenfa  Kiuwtepuebe.  In 
Caratous  alolii  F.  d«D  KllMtl«r,  wcicber  die  Ideal«  dor  Ranibebe«  Aealhedk 
rualbtimci  unil  \»  dicMm  SlaiM  wird  Ftraow  if<r  !*n>phut  von  Cantens.  Wahr- 
scbeiiUeh  natev  Fenowa  EtnftaBS  bat  Canteua  auch  sugar  aOt^nsclie  Dar- 
suUuDgea  voa  Baim  und  Zelt  entworfen,  welche  aber  gerade  den  Gegners 
01*T^i  Haler  UtUUv)  «Im  wlllkommene  Haodhabc  zu  vcrwurfoudcr  Kriltk  boles. 
£•  «lire  interenAiit  vt  urfahnia,  wohin  dir*«  haïtien  Versuche,  liatun  ticil  Zell, 
Kants  Anschsuniigsroniieo,  kOnatleriteh  wiudvnut!»beQ,  gok<>uiiu«u  sind? 

üebrlgees  hat  dann  Femow  Im  Jahre  17^6,  u&ch  dem  Einsag  der  FntBzoaon 
Is  Born ,  «bb  roni  Kautbobcn  8tandpniikl  niia  dir  rcpulilikuiiiiehfrn  StrOuun); 
■ngtsohloiaeo.    „Fernuw  ttmt  MlbM  ala  VolkHiiredigi-r  anfj  er  rerkftudele  daa 
ET«ag«llüm  der  UeBH&eareehte ,  nnd  er  war  frac  Ub«<n«ugt,  diu«  du  Volk 
beoM  freadlg  auch  «lie  Verkllndixu&ft  d<«  nmu-^i  KaotiiicJivn  l'lli«htb«^lfii . . . 
-~    In    srinen,    belsahe    «iu   .labrc«bal    spüler   erschienenen 
Stndleit"    bat   F.,    wie   Q.   S.  174  £   anafUbrt,    itcine   Kantlticbcn 
eben  Anacbaunnifcn  dnrck  GoMheacbe  BlsWIno  rertiefl  und  berdchert. 
Kine  rouuu^'rapliiscliH  BvhsadluoK  des  Interemanten,  ideal^eüiuuten  Manuea  imd 
setoesVerhiiliBlsscesiu  EauliBuheii  Pbtioeophie  vUrde  sicher  rol«bo  Âasb«utc  geben. 
Streiter,  Blcbard,  RarlBOttcfaorsTektoDih  dcrllülienen  ab  Ibtthedwehe 
BMlktuntgtsMihtebülciliel'hrorie.  O^ntriU«  zur  Aeethetik,  b«ran«e«geben  von 
Th.  Lippe  ood  B.  M.  Wermut).    Hamburg  u.  Letpxig.  L.Tona    t»>OU.    I3&  3. 
K.  UullcborB  Tektonik  der  Hellen«!  spliilt  in  der  Gcecbicbu  der  nach- 
kantiieheu  Aeiitbelik,  xpcxiell  der  Architektur. A unthetik  ebe  bedenteud«  Kolle. 
er  neiae  gani«  Theorie  beroht  auf  dem  SrrtümüubcD  GrundKcd.inken ,  dnsa  In 
TcrMandesi^GBleen  Er&saen  der  Analugie  zwlschrii  Komi  iitul  Ik-griff  drr 
bthethch«  (iemiiix  bnube:  jede  ar«hit«ktonl*ubt!  Form  (x.  II.  Abakoii,   Kaue- 
ng, MSai>der,  Zabnscbslll  ti.  ».  w.)  bt  ihm  Syiubcl  elaea  begrltTlIcheD  Inhallca. 
DUcbcn  ArcUieklursynibuUk  will  den  ästhotlschon  Genoss  inclir  im  Erkennen 
IfflEchcr  Bciiebnnicen.  aLi  im  Mitfllhlea  einer  von  umi  in  die  Uinge  taüiein- 
lebendigen  Verb  at  luugaw  eine  finden."     Gegen  Jene  rellwtoiisoiaesig« 
AnfAaaotig  des  SchUeen   dureh   Bitllohef  wendet    alch    dir   Xt-tf.   xn   Kanta 
Aeathctik  tnriick,  und  will  iniellekiiivlles  Interawe  uoil  ÂMlii:tùtvbee  luleiene 
scheiden,  „wie  es  Raul  kUr  und  sdiarf  gelhaa  hat".    Kants  Gtandaatt, 
ins  ScbSne  gefalle  ebne  BcgrilT',  besteht  fUr  Streiter  „in  gewistem  ^uio  an 
ht  snd  kann  gegen  liltttchvra  SebOnheH«g(setz  angewaadt  werdea". 


Drvwa,  Artliir.  üeber  das  VerlilltBis  der  NsInrwUiieniichaft  aar 
Natnrpbllosiipbie.  Eine  akademlacbe  AnliiUBrede.  Berlin,  Hitscber  und 
BOateU  ISM.    (»  S.). 

SHtMaaini  L.  JO 


4B8 


littenliiTberiebt 


Der  Vorf ,  Je«t  Donnt  der  PhüoBi>i>hk  na  d«r  toehntocbeii  Hodvchii 
sa  Ku1«nibr,  hut  in  <Uc*cr  mmmluiflcii  Ri-di-  »»hr  ««erpMli  du  Recht  der  PhOa 
•njiltie  geKUuUber  der  blusnea  Natnrwï»eti>cliaft  gewahrt.  Es  globt  fga  Mdb 
„BttuTwiflsenschaflilche  WclUnaclisuuDg':  denn  dl«  Atomisi  lache  and  dw  neehft- 
■  Isohri  Atifîiununt;  (li-r  ijuar  Kind,  k>  brrMhiifrt  m:  invcrfaitlb  dav  NsUinrl>Kl> 
■chaft  wlliHt  »lud  ab  naiunBÜBgltoh«  mutliodiieh«  Prinxipien,  doch  aber  vai 
fonasle  Hn&prliuipleit.  Geirlaa,  luieikilb  4er  NUnivlMeiwohirt  miiM  «b«Mo 
nulwo&dlg  Mncrerilt«  mit  Atonoon  gorocIinRl  werden,  min  dic'Krtüäruns  dnrcb 
Zweck«  uidrtineila  ualurwtMenMbAABdi  veq>Cat  ist:  alter  über  die  retn  natiir- 
wtaeMtiatt)l«he  Anftemug  d«r  Dfage  flthrt  die  ErkeaaUilsÜicoriB  hioatie,  wrli-h« 
dIcM  Din^c«  «1*  Eiscbolmuifcii  bcnnen  l«hrt.  Thtit  man  sbcr  dinwn  Kohritt  b 
di«  ErkenntnüUieotie,  m  wUnlc  intn  „auf  balbfn)  Wi-fn-''  sieben  btdben,  vean 
nao  TM  bier  ans  Dldit  deo  weilwen  Suhritt  in  die  HcUphysIk  (hiui  wollt«, 
mlehe  d«n  Stoff  la  KrHftc  aaflGst  «od  in  und  ans  den  oaMhanbcbea  Vi>rKXiig«n 
ihre  cweekinKaiiKen  ZnaammenbHng«  erkim:iC.  Hiurbfi  bcraft  üeh  der  Verf.  nkht 
nur  auf  Oatwald.  sondern  rot  allem  auob  auf  Kau i.  welehw  elneraells  die 
dj-nambchc  AnifastUBg  der  Malcric  bpgrltndi^t  hat,  und  «elcber  andrvrseits  „ia 
•niner  Kr.  d.  r.  V.  das  Vtirbältni-i  des  Mechiuiiitniii»  sur  l'oloolnfpe  in  eioer  Webe 
tSÉlgeetllIt  haï.  die  miialerKiUlig  für  alle  Zeiten  »tiia  wird*. 
Iflelneli»,  Priedrlcfa.  Die  Teleologle  aeit  Kant.    Entwurf,  milgotcPt  iiii 

EU«.  FDrxter- Nietische,  Du  Lcbes  Fr.  Nielucbc*«.  I.    t^piig,  NaiiB 

IW6.  (8.851—967). 
ÎDetische  balte,  'UjXhrlg,  élue  Zeit  limg  beab«lcbtjgt,  mit  oioor  ph 
•ofihiachen  Atbcit  zu  proniovlereo:  Uebor  den  Begriff  dca  OrfcaniieheB 
seit  Kant,  nahnichr.intleh  aiiKorcxl  daxu  durch  die  l^eelure  von  F.  A.  Langea 
Ocechk'hte  des  Materiallsuiuit  (Elis.  FOreier-Nietxsche  S.  3«9).  Die  ersten  Oe- 
dankcDentnlltfu  dieser  Abhandlnng  siwl  unter  dem  Tllel:  .IHe  Tntcolof^e  seft 
Kanf  erhalten  und  im  Anhanf;  sur  Krnniuiten  Rioftraptiie  verilfTvallicht.  Diu  Auf- 
teiehnungen  entkalten  bcaonders  kriiiacfae  KandglosHO  in  inm  §|  el— 67,  T7  n. 
TS  der  Kl.  d.  Urt  Die  Stellung  Nietisches  zn  Kant,  Ub«r  den  er  sjiSIer  m> 
»chrotr  iirtciltt^ ,  ixt  auch  schon  in  diesem  Entwurf  aine  polomiscbu,  wobei  N., 
Jedoch  Kants  Te!eoto)çie  viel  tu  dogmaUsob  aufbaat,  fadem  er  die  kriHsdie 
GreubesiImmiiiiK  Kants  betr.  des  r*|[uhitlTen  Charakter  des  teleolof[i»ehen  Undli 
gana  Ubcnirht.  Au»  ««ines  Sätaen  seien  fulnend«  Stiehprobca  bennSKebobon , 
.Opttinismua  und  Teluologle  gehen  Hand  In  Uand:  beiden  liegt  daran,  das  Dn- 
«woekmUsfiitcc  su  bestreite  als  «twns  wirklich  fBiweckmilasig««.  G«ig«n  Teloo- 
logie  iin  all);KmriuuD  iil  die  n'aOu:  Nachweis  des  UaiwecknütssiKen."  Pitr  das 
ZweckmiUslge  selbst  .Ist  anf  streng  meascbUchem  Sitndptiakt  ebe  LOsitnp  nSp 
lieh:  die  empadoklsiache,  wo  das  ZweckmlUa^  am  üs  ein  Fall  nnler  vtclen 
UuweekmiiaBlgeii  erselieint'.  .Das  Sohvrterig«  bA  die  Vereinigung  der  leleo- 
logMwa  and  untdeologiscboa  Weit.'  .Dns  1st  die  Metbode  der  Matur  bekannt, 
wie  eia  aolcb  xw<-rktiilisi<iKcr  Ki'rpcr  calstciit,  ein«  sinnlose  Methode.  Domsach 
erweist  sieli  dl«  ZweekoiüHigkeit  nur  als  LebeusfUUgkett,  d.  h.  als  oonditio  sine 
qna  aon.  —  Zweitens  keaneo  wir  die  Ucthode  der  Namr,  wie  mich  ein  iweek- 
mïMigcf  KStjier  erhallen  wird.  Mit  ainnloaem  Lekhlatnn'.  .We  Teleatagie 
ist  wts  der  Opilmlsnina  nur  ein  üstbetlech««  Produkt.*  .Der  Uechaniamufl,  ver- 
bunden nait  dem  Kusalismos*,  ist  «Jnc  too  Kant  flborsrtanc  UögUchfceit  .Das 
lieh  selbst  Otgaeialerea  Ist  bei  Kant  willkflrlleh  atifeloilet*    .Dot  Bccriff  dee 


Itlenturberielii. 


468 


■lea  tet  aaatt  Wetk,  hi»  Uegt  die  Quelle  der  VotBteUung  de«  Zwecks.    Der 
des  GftBiea  ütgt  nicht  \»  den  Dlog«,  aoMden  fa  ans."    .Di«  NUsr  In 
das  anparltiOtebe  Hnlier,  gcsen  usoricuiiscbc  ttsd  urganJuclH!  Kindw  gleidi- 
mioliï  kart* 
Der  frulp  WmnderNtndnn.      Der   cnigo,  all|[egcn«r9rtif[e  and  sllvoll- 

kuiniuune  Stul'f,  der  uinxiKC  mU][Kcbe  Ur^ruiid  alles  Stigenti  nud  DaMjrns. 

LILIIL  l-«ip*lg,  Veilu.Cie.  ISM.  1891!  (SSO,  449  ilJSTS.). 
Nldit,  vie  der  Titel  vermuten  lassen  kijnnte,  lI:il«rt*Ueinu,  sondoD  nata- 
nOstischcr  HoninniM  auf  hylcixiilstisitjer  Ilaxiit.  AntspHlcbe  Kants  Hbar  liuiitn 
und  Zelt.  Knft  nud  iniiArun  /u.iu:riuj«iili:iug  der  Dinge  nEnd  huufig  und  nielit 
uugcsclikki  verwerivi.  Der  3,  BaiiJ  i-utliült  S.  13S— t  J1  »Ine  Kritik  der  KauÜwheo 
RïiiiD-  and  /.ehlolirc. 
RfiUclie,  WUliebn,    Kutwickluugggoscbiuktu  der  Natur.     Nuadamui, 

J.  Nomnami. 
K.  311  — SA9.    Kridsclie  Dantellwig  der  K&nt-Ijiplacc'MheD   Bypvthca«. 
S.  190   fuTträt  Kauta    naeh  den  Gem&lde   wo  Schnurr,   f,t9loch«ii  vun  ßos» 
Waaler  1^27. 
SekCnn,  tin«!«  n«nn.,  Dr.    Dio  Stellung  Immannel  Kants  Innerhalb  der 

geoerapbischenWiHseDsehart.  S.-A,a.d.Ahpr.  Mooatuolir.  ßil.XXXItl, 

Heft  SU.  i.  S.  217— SW. 
[Huse  wrm'oUo  Arbfilt  (etne  rortr«lfliche  Leipziger  Dissertation  aus  der 
tleSnte'ediea  .Schule)  kal  t«  verstanden,  dem  virlheh.'UiilvlienTlicnia  neue  3«lt«i 
atnagewinneB.  Der  Verf.  hat  eine  bi»  dutu  unbi^kuuuU  KaobtKhrirt  der  Vur- 
lemisg  Hanta  Über  physisch«  Oeographie  ma  dem  Jahr  i:S5  lilnsugeaogon  und 
—  nntor  grtlnil lieberer  Bontittang  der  Aiilitmiltnug  Ubt^r  die  Vulkane  Im  Monde  — 
kuostallerl,  daw  Kant  um  ji'n<'  Zeit  eine  lM3nerkciut«'i.'rtv  AeudiTvag  in  seinen 
koanofoiÜBchfiD  und  geuguuischeii  Ausobaunngeu  voreabui,  üidem  ei  vom  nepio- 
uiatischeji  dem  viilkan  ist  Ischen  Siandpnakt  «leb  aonäliene.  „C'har&ktcilsdscbnr 
Wdse  ist  ea  die  Kosnuiguiiie  Kants,  w<^lche  ment  den  v^n  llerHcbcl  aoagebendea 
Stoes  empfingt  und  dadordi  lur  Auuahuie  der  UiibetelUgnng  der  Wïrue  bel 
der  BlIdniiK  der  Wclikürper  bingclcilet  wird  Als  Konsequenz  bienron  ar^iobt 
lieh  far  die  Geugunie  die  K^uxeioitiu  an  den  l'hilonLunus,  uud  die  Oeologle  in 
ibrer  CDTollkommonhelt  macht  den  Scbiitt  telt,  so  gut  sie  vermag.  Ganz  «at- 
s|ircebend  der  deduktiven  Ableitung  der  genannten  Wiswonwuge  uuadnander, 
plUtKt  sieb  die  Waudluoc  bringende  Bewegung  run  oben  nach  unten  an  fort" 
Dan  nnd  wie  Kani  di«  dodakilve  Hetbode  bei  seinen  CnteranohungeB  befolgt, 
wird  im  Küucelnun  •ehurf  gezeigt  E«  tiHngt  die*  damit  xuuoimen,  dans  ihn 
diese  Probleme  nicht  w\c  dueu  Spetial-Naturfutseher  taieresslereu,  sooderu  dass 
er  wn  einem  aligcmcinoron  pbtlcaopblieh«n  Standpunkt  ans  sich  mit  dcDsollxin 
beaohänigt.  lu  die»em  Sluue  faasl  der  Ver&wcr  mùa  UrleQ  dabin  ———•"-  ■ 
„wo  Kant  sich  an  die  Auflösung  vou  Elnnlprobleinen  wagt,  kann  er  nos  nldit 
befriedigen;  da  aller,  wo  r*  nieb  um  grundlegend*  rragcn  illgemeincr  Natur 
bandelt,  werden  uir  immer  windet  vou  Neuen  Ursaebe  haben,  sebe  Mbtfpfcri»die 
OslatesgrSMe  anzusiannen."  Eb«n  sus  dienen  Omnde  1st  auch  mit  der  Ver- 
tfefnng  Kanin  in  xrine  {ikOoMipliixcIien  I'toblcme  lu  seiBcn  »jilUerea  Jahren  d» 
Itttertsee  für  die  «pexielleren  I'roblene  jen«r  WiMenaoliaft  lurUckgetrewn  :  aber 
.wtr  Geographen  l>e«cbeldeu  uns  bei  der  oosere  Wlssenscbafclnunerhin  ehrenden 
Thsiasebc,  da»  Deutscbland*  grOHtcv  Denker  der  Lrdkimde  seine  Jugendliebe 

30  • 


4«4 

IMcbenkl  lutl".    Ein  bemadcr»  Verdienet  der  grUndUcbeD  Arbeit  In,  dut  rio,' 
uUer  MrgiUtiger  BeBattniig  der  Llttentur,  die  SteUuig  Ruin  ia  der  hbturiidieii 
Entvlcktung  Jemtr  WlweDsoh&fi  Renauec  ab  Miber  festtiellt. 

Clarke, KifikardP. (8.  J.)  Logic.  TUrdEdltlon.  LoDdoBXooKB«H,Gre«iiftCa. 
I^ab.   -IliT  S.    (Uinuals  of  CalhoUc  Phllosi^h}'). 

IMraea  Ldutmch  gehört  der  >og.  „Stooyltiim-Series*  an,  donr  Anaahl  tim 
LehrbSoluini  der  PUlosufiU«,  ItennsgegcilMai  vun  lUlelled«r&  des  JesDiteunlle^ 
in  StonybtUBt  (England). 

Von  Kant  bebet  e«  a  36  (t3fl):  ,¥«1,  straag«  to  ny,  iMt  a  few  oT  tlwM 
«bo  mU  tlieuMlvea  PUluaaplicn  b  ■i>deni  daj*  baabh  tbe  Law  of  Cu<itn> 
diction  from  a  portion,  or  froni  the  whole  field,  of  hanan  Itaowledge.  Kant  h» 
the  TctyqncetloaaMe  honuar  of  having  fint  itdtlalod  the  doctrine  of  Aniiooal««, 
ot  conOadicEiviu  exIsUng  lide  bj  Mo,  but  Mrertlieleaa  both  of  tknn  tne  ta 
pabt  of  fsct.  albeit  to  onr  msoo  Inecvikdhble.*  Sobelllng,  Beg«),  IfanseJ, 
namihnn,  II.  Sirt-nrur  hMbca  i\mt  Mluhaadlang  doi  Ocevtira  Ac»  Widcrfpmcliea 
fürl£<aeiat.  —  S.  lilff.  (2eO)  wird  (Em  Amtcblun  an  ZlgUttA)  die  AufrUiUnng 
der  flj'Dthetkdien  Urteil«  a  priori  doieh  Kant  bekïm^in:  viebnehr  MJen  —  hn 
alien  dognindschvn  Sinne  —  >Ile  afirioriKbcD  Trtt^ilc  RoaljüMh,  alio  eimtfaetfaehta 
a  liuiricriori.  Kit  Mgt  in  dieaein  Sinne  eine  Atmlj'M  iIlt  bckannten  maiheMtbcte«! 
Beispiele  sus  der  Kinteiiung  sur  Kr.  d.  r.  V.,  weluh«  als  ualytlaebe  bvwîeae« 
worden  »ollen.  Zn  ilem  Urthcll  T  4-  S  =  12  wird  die  richtige  iBMwrknsg  gemacht: 
,1t  euofunes  ti>g«th«r  the  eqnational  syml>r>1  luii)  liiti  iogksal  cupula." 

Ans  den  derselben  ^tonyharst-Serles"  aagubürigeu  Lebrbachen  set  Uer 
der  VoUsütndigkott  lulber  noch  nAchirfigllch  erwähnt; 

Bveddert  Bernard  (S.  i.)  Natural  Theology.  Lundon.  Longmaiu,  Gmn  A  Co, 
1891. 

S.  l»I  (vgL  S.  loa.)  wild  Kants  Widerlegung  des  ontologtscken  ßotlea- 
bewdse»  im  Prinüp  gobtlll^-,  iliigrgcn  wird  seine  Widerlegnag  dos  hoamo- 
logiscben  nnd  des  teleologischen  Bnm-itii?!!  niulit  lüit  Htîehlialtig  suerkanDl,  Aoeh 
wird  sein  belunntee  Urteil  „od  ibe  iuipri^Hsiveuessuf  thedeelga-arguomit*  gerse 
tMtvOen.  Seine  Kaualllillitliearie  wird  niclit  angcaommen  (S.  33).  Die  Onitlgkeit 
der  ersten  niUfle  der  AnUthceis  in  der  onten  Anttaonüe  wird  nickt  nnerliannt 
(8.  Sil),  da  der  Begriff  der  .leeren  Zeit*,  welchen  ^e  venveodet,  kebeo  Beifall 
findet  .Therefore  th«  beginning  of  ibe  Wurld  was  preceded  by  etcnlty.  not 
by  rime' 

Hit  der  „Stonjrlmnrt-Serk«''  st^ht  in  Zuaammonhang  eine  Serie  von 
JtnltiMlieB  Lehrbllcbem,  welehe  von  der  Anstalt  Exaeten  in  Uullasd  aua- 
gehrn.     titrrvon  Ixt  10  cTwUiaou: 

Frick,  CarnluH  (S.  J.)    Logioa  in  osom  Scholarnm.    Kribur^  Brisgoilae, 
aampHbu  Berder  1893. 

SpetJcIl  iiommt  b  Betrsebt  der  Abschnitt  S-  195  »q.  :  Do  obJeeHvo  fdesra» 
ralore  b  generu  aca  <lc  stisurditate  Idcalfiiiii  transcandeBtalis  et  absolut!.  Spetlell 
dem  Kanilsohen  System  sind  S.iez  — 316  gewidmet,  lliesis  Ist  mit  Bemfsajc 
anf  Peseb:  .Kmiill  qntena  1.  quuad  consilium,  quo  erlab  lationis  tuaUlnlt, 
3.  ijaosd  fandamentum,  cnl  oittonm  inpcntnudt,  3.  qnoajl  terminnm,  ad 
qiujm  critiea  pcTreult,  at  bbiun  omaiso  et  alMurdnm  «st  rujicicndam.  riilgt 
ebe  loglsoh  scharf  gcgllodorl«  DarateDong  aud  Wideilt«aag  des  KamiacheB 
iTitena  ud  epesieU  ebe  Analyse  dar  Elnleibig,  dea  fimdanMatem. 


46S 


ireUnann,  Ravoir,  Dt.  DieL«IitevoDdeii«pci)ri»cbuii  SinnoRoneif  len. 

Huuburg  und  Lelpolg.  Vom  1^96.  WS. 
Me  I^hrc  voD  der  >p.  S.  B.  sel  etne  orlglnilo  SchSpfung  des  grosBcn 
PhyrfolocMi  JoLHUIler  Dilrf«  ne  CfkcnntnûUiiMnitiMh  ala  citH!  Fracht  des 
aathropocMitilKlieii  SrandpuDki««  Kälten,  «le  Uia  die  neuwe  Pbllotmpliifi  von 
DmcWar  m  bit  XII  Krat  uaà  Fichte  mehr  and  mehr  bcraHigebUdet  bat,  Bo 
küvBC  dach  n>n  eiset  Erguaxung  Kan  tu  Aarth  MUIIut,  äie  >o  oft  bobtupMt 
wurde,  keine  R«de  win.  (ä.  11,  II).  Worin  iriU  pbiii  Aitat  Krgïnxuns  finilcs? 
Etwa  {*)  darin,  du*  durch  diu  l^hro  von  den  «p.  ^-E.  olo«  SabJektlvltSt 
■  ocb  der  slnnticbea  Qualititcn  darsotbin  werde,  wühreail  Kant  nor  von 
der  Apr4i>HtiU  und  äubJektivHSl  den  Raum««  und  der  Ze4t  kandelt?  Aileb  die 
iiratoro  sei  fUr  Kant  nach  den  Vorarbeiten  von  Loeke.  DHcarm,  Oanaendl  eine 
WttCemacbte  und  Ungat  Bbgemaebte  Saebc  (8.  11).  Oder  neint  man  (b),  dasa 
doKh  dte  Lehre  von  den  ep.  S.-E.  das,  was  für  Kant  aus  anderen  Orllndeu  fctt- 
■tand,  d(a  SnbjektlTltiU  der  sinnllohen  Qualitäten,  wenigstens  von  einer  Settle 
ber  bewiesen  wrrdr,  die  damals  noch  nea  und  unbekannt  war?  Allein  dte 
Lebi«  von  d.  sp.  S.  E.  bewiese  für  die  Subjektivität  der  tilnncsignaülitea  (bt 
nieht«)  Bei  ToUkommen  adSqaatei  Spiegelung  der  Anssenwett  wären  SlOrnngen 
nach  Art  der  lIisiMchen  der  ap.  R.  nicht  im  fttrlntcstcn  minder  eu  erwarten. 
(S.  91).  Wenn  das  Seborgan  auf  einen  gewaltaameii  Sloxa,  Rv^n  den  e*  die 
Natur  nicht  schtltson  konnte,  mit  Lichte mpfindwgen  antworte,  so  beweise  dies 
—  nkbl,  dnsa  nun  die  Art  d«a  Xnaceron  Vorfcannea  Qberbaiipt  glo-lcbKlIlHic  sal, 
aondern  niegekehrt  —,  daaa  das  Sftbotgan  und  seine  Funktion  danh  und  filr 
gans  b«8tiBnM6  VotfftkfUB  4er  Aimenwelt  gewbtlfBB  tel  und  in  diesen  hi  innigster 
lind  weaentlkbatei  Bealobnng  steh«,  die  rfcli  daher  auch  niemals  vetlengseo. 
(8.  93).  Uro  den  (ieilanken  den  VerliuseTs  noch  durch  ein  Gleichnis  ta  rer< 
ilwtBehen:  der  Anatuas  der  Aetberwdten  ist  es  gewenen,  der  das  Auge  nnd 
dM  Selinerv  sich  getchaffen  bat  (vgl.  S.  HS),  nnd  wenn  der  Sehsinn  auf  andern 
AtntSsse  ebenso  antwortet  wie  saf  den  An.ttons  durch  Aetherweilcn,  so  bewdst 
ilaa  für  dh)  Subjekt! vitSi  der  licht vorkommnbve  clienaoTlel,  wie  wenn  man  aus 
Unflhlgkeit  eines  Malers,  belleUge  Gesichter  anders  sa  leicbnen  als  nach  eJDfln 
bestimtnlen,  wicdcrli ehrenden  Typus,  beweinen  wollte,  das«  dieser  Typus  ein 
Trodukt  »einer  Phautasie  und  nicht  die  Nachbildung  Irgend  eines  suh  der  Aiusen- 
wett  ihn  elnat  vorgelegenen  Originales  seL  —  Es  besteht  aueh  nicht  etwa  eine 
Analogie  der  Lehre  von  den  sp.  S--K.  tu  dorn  Apriorismus  Kants.  Gegen- 
Iber  diesen  liublingsgedanken  Helmbolts'  sei  daran  au  erbnem,  dass  wb  mK 
dem  Verhiltnis  EWiacfaoa  Reis  nnd  Heaktloo  (Empfindung)  nicht  über  den 
ben  Standponkl  hinansgoUngen.     Beide   Faktoren   liegen   innerhalb 

nas  gegebenen  Welt.  Kant  selbst  habe  auf  den  tintenehted  iwlsohcn  der 
Sobjektlsltit  der  sekundSren  nnd  der  Aptiorltüt  der  prlmlrea  Qnatitjlten  su«- 
drileklich  bingevricsen  (S.  i-6).  Er,  der  Verftsscr,  Iwkesnt  sich  geradtou  sU 
elnoa  Gpgner  des  absoluten  Aprioriamu.  „Man  wendet  den  Gedanken  der 
t^twieklung  benisuince  i^nc  weiteres  auf  die  uervilae  Organisation  der  Uenschen 
kn,  wogegen  isan  bei  Psychlachen  merkwllrdlgcrweisc  immer  noch  nicht  recht 
Enut  damit  machen  wHL  Man  ist  hier  gutr.  b«Mnders  geneigt  sa  absolut 
aprioristlMhen  Ansehtaungen.  Non  kennen  wir  nbef  PaycUschet  nur  In  Ver- 
bindung  Enit  Psychischem.  Sind  dl«  iHrvi>sen  Sbnesoloacnte  tarn  Eniwicklimgs- 
produkt,  so  wtiil  doch  fUr  dlo  ihimi  parallel  lanleMleB  payeblsebeu  Akte  Ana- 
loganrellmi'  (assf.). 


■« 


4W 


Itttentui^ericlit. 


W.  weiat  rtdlic  ucb,  lU»  die  I^hre  von  i1.  ip.  S  -E.  nil  der  iDod«n«n 
l^bte  TOD  der  Ixiktlisat Ionen  der  CehlnifanklioDen  oicbta  zu  thnn  bit  (A.  <aff>. 
Unter  den  UttennnruchwctMin  fehlt  dea  lUferenien  .WfthrneKmuDgsproblen 
vom  StAndpankiP  des  I'bj-Hlkers,  de«  Phj-nioloKcn  und  de*  Pbi>MOph«n*  (Loipxiji 
1BB3X  In  welchem  di*T  Lehre  von  d.  sp.  S.'E.  «in«  utsHthrlicbe ,  mU  der  Umr- 
stellDBg  dui  Vcrluatn  MnSg  >ieti  bwlihr«nde  Betradiuog  gevidnet  m»d  ueh 
dvMf  nnfuerknm  Romadit  worden  bt,  wu  nMh  W.  nlemud  erkannt  hibe, 
daM  die  Helmholtx'nche  Fa««aig  der  Lebe  ma  den  sp.  8.-E.  da*  ilirekt« 
WMerspic)  der  XOller'aeheD  Uattorlebi«  bUdel.    (Vgl.  Wtknehmiincsptobleai 

s.  luiL,  nst) 

Hallo  a.  8.  n.  Schwan. 

Jvnmlcm,   Vllliclin.     Die   L'rteiiHfanktioa.     Ein«  paycliologisehe  nod 
erkeantuSskrimehc  llDieisiicIinng.  Wien  a.  Ltipag.   BratuaKIler.    IttM.  SOVS. 

Von  lliimi-  liabe  Kant  içclcnit  g«lial>t,  diss  vrtt  vielea  nun  Znatamle- 
hommi'ii  dut  EiMiTong  beibringen.  In  dvr  bUimra  AMolcatlga  konme  or  diesen 
Beibrlug«n  nkhi  k"''''?'^  begrilodel  linden,  «oU  eb<»i  die  Icunic  Wih&llpfkiaf; 
iDohr  cntlmlln  iüh  geirobnlicttimtalgoa  Etwaiteii  and  gewohnbettaBiM^gn*  Vw 
bbden  {ü.  12Sj.  So  »ei  er  an  der  Frage  gekoBncn:  «Waa  (tt  oiuet  Belbriagca 
tarn  Znatuidekomniün  der  F.rfaiining?*  Auf  diese  bereehtigic  frage  Kants  mtisM 
ein«  Ton  nüta  tmiaccndcnicD  and  Bpriori>eh«n  Elomenlen  freie  Antwnii  gtqi^hn 
werden  (8.  2).  Jertiuleni  Kiebt  die  Antwürl:  Ks  sei  di«  Drlellsfurn),  die  m 
Jedeo  (US  7,iiK<^nihTtMi  Siutr.  den  letxtereD  formend  ntid  nbjcktlrlerend, 
barangebrachl  werdco  mU«sc,  damit  deiseltic  znin  wltkUcheu  Bewnetaeüwlahah, 
ta  nasuent  verfügbaren  geisligca  Eigonlnin  werde  (8.  34,  ^T),  Kant  liabe  etn-u 
durchaUB  BicbtigM  iceaehea,  als  er  die  Behauptang  nnfutütltr,  das«  der  Vcrsuad 
ab  SpiiDt&neiUit  mit  Illlfc  der  Ihm  augeborenon  Slnrnnbegriffu  dm  cbaotlackei 
8teff  der  EmpfindQDgon  form«  und  objokllvlcre.  Aber  sebe  Aanasanng, 
wte  die  der  gaosen  deuUoheu  rbilosuphie,  leUln  nn  der  fUlMlillcfceii  Auaabne 
der  Selbütäudigkelt  dor  Begriffe,  Man  sehreibe  dem  Begriffe  an,  was 
enl  durch  das  Crtell  vollxogrn  werde,  nnd  bemerke  niebl,  dass  jeder  Begriff 
nur  ein  NinilernelilnK  violer  vorliinKecanipiiner  Urlolto  sei.  So  wnde  anek  die 
Forniting  und  UhjuktU-iontug  des  KmpfindiutgSBtuffee  nielit  dnreh  angeborene 
Slammbegrill'e,  gelieimnisvolti;  nnd  Robetnutlsvoll  wirkende  ineta|ili>-BbKibc  Eatititcn 
ToUaogen,  nicht  durch  priemiiirtitehe  KalcgoHooB  des  Verstandes  (Ü.ST, 
t2Aty,  lind  es  helfe  nichta,  sieb  Über  die  p(7cbok>gi)obe  Unhaltharkeit  der  letitcfen 
mit  der  Behauptung  einer  sngeblichen  Unabhängigkeit  aller  Ktkemilaitkritik 
von  der  Psychologie  binwegiUActaen,  da  doch  aiicb  das  logische  Denken  ein 
pK]rcli!i>nhe]i  I'hlini>iii<-n  »t»  lind  demuaeh  nur  aai  psjcbologiMhen  GoacUeii  bogrlfhn 
ueritou  küune  (S,  ilii).  Nein,  iras  dem  EanpAndtugtateff  die  Fomitng  nid  OI;)ektl- 
vlerung  gebe,  sol  k(>SD  mllgebrarbtir  bcgrIrTlIeber  L'rbesits  des  Ventandea,  aonden 
A\v  tJrtrilxfunktiim,  die  xinh  lilieriitl,  wd  uxuixebliehea  Bewnsalaeiii  gegeben  ad, 
mit  pflychiilu(;'L-ichi'r  Niiiweudigkeit  nach  den  gleichai  Heaetun  entn'lekclo,  denen 
auch  sunst  das  psychische  Leben  gehorelie  (S.  31,  5T). 

Die  UrtellsfnnklloD  sd  idmllch  nicbta  anderes  als  die  Apperieptiun 
dnrob  die  stärküte  Apperxeptionsmaüie  (S.  S4,  SM);  die  sUlkate 
AppereeptioDsmaatie  selber  sei  ^ejenige,  die  durvh  die  Eriimecong  ui  die  laU- 
retohen  WIDenslmpnlaa  grbfldet  werde,  die  wir  bei  nnsercn  eigenen  Bewegongcn 
«rli-tii  Imbun.    Ihr  ati  Ca  «mucfarefbciii  tea  wir  ein  bewcgua  Objokl  gar 


LltlentuiberidiL 


udcn  KpiMidpknn  kl)iui«ii  kl*,  isdent  wir  din  B«irt^t|]ig[  ab  WUtenshBadlong 
de«  sivli  bew«g«nden  Dinges  denlCD  (S.  6i).  Wir  tuato  nicbl  nnr  Aie  In  dur 
Aaseawelt  irahTgeDomiMiwii  B«w(^iig«ii,  Mndeni  aneli  a.\h  audcreu  A'uri^nf^ 
der  AnsMBwell  lod  nietst  maeh  die  der  Innotiwc]!  naimislisch  nls  &aa  Eitdjrli^d 
t«n«r  Iteilie  tat,  éenm  AaÜatg  lu  Innera,  Im  Willen  do  li«wc|[Miilcn  DltigCR 
g«aiioht  vcrd«  (é.  M).  Madi«  ioth  d«T  imprOogUch  bn  VncOe  Ucgeade  Antliropo- 
ninphbn»  nwk  nid  nacli  eino  «ndercii  AnnuMUdjE  Pluti,  Indem  du  Snbjelct 
aïeU  niehr  als  eiu  wollendos  W^seo.  soodem  ala  «la  KriftEt^ntrani  .tnf- 
gtfust  werde,  «o  bleib«  il»rh  !□  der  Form  dos  Uitells  der  Illiiwula  auf  die 
dcmwlbon  «igrundelipfit^utle  AiiiioraoptionsaiaMe  ein  fUr  all«  Mal  crhoJtHi.  Die 
Beaieliiaig  Ewbcbon  Sabjelil  and  Ptidlkat  ael  in  aOeo  L'fUtlleo,  audi  in  den 
tbalialilcstrit,  kolao  aadere  ab  die  iwlacliMi  cAnm  Kr&ftquell«  und  Ihren  WiTkaii£«ii 
(S.  3Gt>).  JoraulMn  ireiiil  dmnaf  hin,  das*  din  »iditijpiten  jener  Katcgorlccn, 
(luroli  welche  oauh  l^ut  der  Empfiuduugsslua  geformt  werde,  und  wetebe  Aiecet 
Dtnhcr  Mgt^  Weise  iiU  vor  aller  RrfHlininK  t^r^vilMii«  Starnrnbegtllte  des  Ver- 
■Undca  beiraelitet  liubi',  in  der  Urteiluluiiklion  enthalten  aeCoi,  SnbsturialHIli 
und  Kaaaalllät  Die  Snbstaüj;  werde  zd^leSeh  mit  deni  ätibjeole  dea  Urldb 
geboren.  d«ii  ertnnerton  WillenKlmpiilMni,  iliv  jener  primitivsten  und  allgonielMteo 
AptierH-jitioii  des  l'impliiidiiii^sliilTus  xugruude  liegen,  tie  büde  nteh  nicht  durch 
eine  trauscendeDlalc  Appcrzeplloij,  sondern  durch  eine  solche,  die  aich  in  luiserem 
Sgllclicn  lud  Htlla<lliehen  Rrlebm  wirkaaoi  crwetso.  (Kant  wUrde  In  der 
IvIMcvcn  lioher  eine  „hIoKse  Assodalloo*  seben.  D.  Ht^f.)  Aoimllelie»  gtllti 
rOa  da  KanaaUtät:  wir  erleben  dieselbe  aueh  nnuiitleltiur«  iu  der  iuilgea 
Vertibidiai;  zwiKehm  unKi-reji  Wlll«nainipal»ei]  und  den  ^fufili  el  empli  od  oo^n, 
mul  ibertn^ii  dium  ilii'»e  innige  Verbindang  anf  die  l'mgebtijiß  (S  tittt.). 

Snbatans  uuü  KauaalitHt  i«ei«n  demnaeh  ki-iu  tirbeails  ilea  Vcnrtandca;  aie 
edea  iwar  die  Ponn,  in  der  aUo  ncmaokltehen  Weaen  alleâ  phj'aiaebe  QewJicbeii 
an&uïasseD  ole.ht  uinhln  kOnnen,  allein  dleac  Form  sei  durch  eine  1>«l  ollen 
Uensdien  gteichiuitmig  cntn«hende  Erfahning  gcwiinucii  und  nci  »bjüktiv 
■nitbedingl,  letalen«  indean  dafUr,  A»ta  wir  ûk:  Welt  in  dieaer  und  iiiohl  in 
dner  anderen  Farm  deuten,  der  Grund  otclit  nnr  tn  der  Elgenut  unseres  Soelen- 
bbens,  sondern  auch  In  der  Beschaffenheit  der  objoktiv  rorhaodenon  Watt  aribat 
Hogan  mllaae.  Saaüt  gebe  die  piiyeli<iliigiiiehe  Analyse  der  Urteibfnoktiun  die 
aSgeaieine  Hiigllchkeli,  elae  WcltanschaiiuDg  auf  realist iaeher  Gruad- 
l4ge  anfanbauco  (ih.i  und  der  ms  Kanl«  Kaiegorlecnlebte  loli  logiacbcr 
KoiWHineni  rieb  ealwickelnden  idimllütinohim  Weltunaekauung  xu  eatrincen,  die 
uns  nun  einmal  nlckl  in  den  Kopf  wuUe  oud  mit  Uirer  gefUlitlen  Unwahrheit 
eiaou  überaus  qDalvoUen  Zosland  Lervorbrlngo  <ß.  33'>f.).  —  Es  sei  audi  bemerkt, 
dass  Jonixuleiii  anf  dl«  Wir.litigkeit  der  Kantiacbeu  l'uterwlieidung  zwischen 
WalimelimangH  -  und  Krf^ruutpiunelleu  fUr  die  OesoUchie  des  Urtetl^robleuia 
hinweist,  gleiebicltlg  aber  In  der  An.  wlo  Rut  dieses  Uotertcbied  durchRlbrt, 
Btanchcrlel  Unriebtigkciten  und  ct. 

Halle  a.  S.  B.  Sebwant. 

Ehrenlunss,  H»,  Pastor  in  ApoUeusdorf,  Jesus  Cbrlatus,  der  Sohn  Gottes, 

nad   die   dautscbe   Philosophie.     Acht  ßetrAchtnagca.     Gllicnlob, 

C.  Bert«la»«nn.    189».    40  S. 
Vorlkigender  SepaiaJabdruek  aus  der  Zeitsehrlfi  „Der  BewtJa  dt»  OlaubcDs" 
beaebSfUgt  dcb  auf  S.  10— l'J  aueb  mit  Kant,  reap,  mit  den  Faralldun  nrivelMa 


468 


UttMBiiiTberieltt  —  ZullwlirtfleiiMhia. 


Kurt  und  RitMsb).  Die  Meifcod«  and  (Ue  BwntUM  BtAaet  jiliUMoplÜHh 
Fonehnsgen  ban  det  Vttfama  s«lbat  olnnsl  in  fblgondw  Wcbe  tosunin« 
,.Ko«h  t*i  bemerkt,  àtm  die  (ol|[«nilBn  AMftlhnuigwi  vonrlffnmd  den 
Sohriftira  del  iMlrefTeiul»  Philosophes  entnonuiMn  sfalil.  Ks  iat  ebe  »aeh  n» 
ttmug  benclitete  nnd  gewlirdlgtp  Tlwbsa^«,  dus  die  içTossen  deutschem  PWù 
M}AcB  un  AnfuiKC  ibroi  rhiloxopliierens  tatbtt  weit  kb  ron  eluistlklwai  QlnMb 
riûetxlca ,  Bplitor  aber  mit  dmuselbeD  FlIhlDag  und  Aiugieldi  mckten"  (8.  i 
Bel  KanI  Dffll  nun  iber  elier  du  Ot^catcU  lu,  und  es  luun  eieli  in  allai 
Tokn  du  groMoa  KUnlfcsbericen  Bedduugcn  «ir  TbnoloKie  and  sar 
Sndrn  <rf.  duflher  web  Bach  „Kuili  ÂiUTsfmng  too  der  Bibel").  So  tätte 
Vcrruser  auch  gut  gethan,  «cdd  pt  von  dem  SanttsehN  âufuts  „Uober  de 
nuttmanllcben  Anfang  d«r  McnaobcnürKRhicbie"  I4o&  genununeB,  oder  auc 
«esB  «T  etwa«  inelit  von  „den  apHteTec  Sebr1f\«n"  bennlst  bitte.  Da  Utto  Hui 
t.  B.  Kanta  EiXnn  Über  dl«  Joagblulicho  OebnTt  CkrisÜ  („Strdt  der  Fakiiltlien", 
KS>ig«b«rg  ITti:^,  S.  ii)  daruT  bewahrt,  den  gnMMn  I^iluuophee  ab  Vurtnidiger 
dicMi  Dogiaa»  vocsnetelleiL  W\x  atiniiaen  dem  Verfasser  gevris  rUIUg  bd, 
ironn  er  dl«  Kanll»ch«n  Ansehauun^o  iioch  (Ibcr  diejeolgx«  des  oborlUvhll 
Ocrm  T.  Kgidf  stellt  (cf.  S.  I  ^).  Aber  wir  kOiinea  ihni  selber  leidm-  den  Vur 
der  OberiEkUktbkeit  sieht  ersparen.  Er  iiiltl«'  oieht  aur  die  WurVe 
Kndem  anck  die  HnactLllgig«  Llttcratnr  Ober  den  von  ihn  bebandelfen  t:egeii>l 
stand  gnat  andeni  xa  Kate  sii-heu  mlism^u.  als  ea  tliaUüeUleli  geschehen  bt.  So 
rermissen  wir  den  HinweiB  auf  die  Kallchache  Dissertation  ^OantU,  SeheJIingii, 
TUibta  da  Fillo  Dirino  sontentla"  (S.  1-  lUX  >uf  da«  Bndi  „Kant,  I^tsc,  ßllacbl" 
Ton  Slihltn,  rndlieh  die  Rcnutsung  dea  Kapiteb  ,rKiuil  und  jida«  .lllngcr^  in 
Qraa'«  ^Sclb«tlievuast*<ia  Jean"  (S.  I(i4— TI)l  Von  Kant  sotbot  riml  nar  ..ßriigivn" 
nnd  die  ,J(ritUi  der  reinen  Veraiuft"  sltierc 

Le^.  ClW.v.  Xagelges. 


Zeitschriftenschau . 

Von  ürrausgcber. 
Reirkp,  Budoir,  Kantbfbllagrapfaic  ffir  die  Jabrc  ISOO-IHM.    S.  A. 

a.  d.  AltpreuK«,  Hi>Datsaclirift ,  Jabrg.  XXXU.    ISOS.    (Königsberg,  ficjer). 

ea  S. 
Den  Freunden  Kanta  und  dor  Kantforacbnng  bat  Kckko  ebio  grosse 
Fmudo  benrit«!  durch  Fortxelsiing  sriner  Kautbibliogtafibie,  welehe  xrit  1^1)0 
sehsterslieli  veraiast  wurdei  anch  diese  n«ne  Zwamuenstellang  xchluttl  nieh 
dimh  }ene  bekunten  Eigeoscbaftcn  doi  Verftssois,  Snsatnte  Soigfidt,  GnivUtch- 
koit  und  GdriaMmhattigkcit  an»,  und  giebt  sagteieh  ein  etfretilicbex  Bild  von 
d<!r  Du«h  fanmer  atoigendeo  Kaalbewegung;  sind  dook  anl  den  Ol'  äetten  Hunderte 
TOB  Bachen,  AUiBiidlong«n.  Prognninien  n.a.w.  veneichnet:  riac  wiUkoauneae 
Tonibclt  fflr  Jenes  grosse  Duaidcrat  —  eine  voUslindigc  fUatbibliognphk  roa 
IT6I  bis  lur  OcgeKwsrt 
Adlckea, Ertcb.   ßermanKanllan  Bibliography.  Bibliograph}- of  writinga 

by  and  on  Kant  whkh  hav«  appeared  In  Qrntany  np  lo  the  enä  nt  tS&T„ 

I-Xl.  Philow^hiol  Review,  Boston.  Oinn  A  Comp.  Vo).  II,  a-ii;  111,1    K; 

IV,  S,  Sapplement  Hr.  I  n.  2>  1B»3— IS06.  (633  8.). 


Z«h«cliriften«fhu. 


I 

1 

I 


Eine  vollstlu^l^  KuitbibUognphle  («t  »rit  Jshrrn  rtn  ec&iacnlirJice  De- 
aldent  tUcr  Frpttml«  ilrr  n»dii«hto  <I«r  ncoertui  I'tlhicupliie.  Nun  radKck  Iwt 
alcii  der  rlcliils«^  Uwa  (ix(\ü  gefluides.  w«lch«r  grlliidlk&ste  Sxcbkcnatnia  mil 
ctecTDriB  FIcIm  and  g)llckll«h<T  Findigkeit  vorUnd«!  DIo  von  iJcbatmaan 
bepflndete  BniiliKiophical  Bcvtow'  hu  »Idi  cIm  grOcule  VerdieuKl  erworbca 
ilimsb  AiiKguiiK  nitd  PubUkaUun  dJMcr  Blbliograpble,  welche  ilscipeausaet- 
flrdsnlMcho  Lelsinnf  uageheaobclt«  DfinnpdvTODi;  hcrvorrufcn 
mnKK  IMc  nn>iiaf[n^lo  Bott  allrrdinipi  tioch  uialit  vollendet  rur.  Wu  «bet 
TorHcgt,  —  die  BlblioRnphiu  bis  iiitn  Todcsjihr  Kants,  bis  1804  —  ill  dot 
«iditlgslo  und  scivlerigRt«  T«!!,  der  d^Dllicb«  Gnindstock  di-r  guwa  Kant- 
faBiliognphiu  (allerdiDg»  nur  der  deutHelmn;  ilie  Bearbeitung  der  betr.  MuUa- 
dltclieD  Partieen  kann  naturgeniilM  nnr  diirdi  AnsUlnclef  beaorgt  ««rdoo).  Anf 
Sil  eng^drvckttn  Sritoo,  nom  noch  34  Selten  Naditrtg«  und  VorbeMcnm^cn 
kommen,  Mwio  27  8<jtcn  mil  mIit  guiunen  Indie«*,  sind  unter  1S32  Nummern 
(tob  deneB  abet  riele  an*  deoi  uuimi  angegeb«neii  Onmde  doppelt  liihleii)  die 
KwUsB*  Jeaer  Zell  »ufg«^lL  Dl«  ersten  t&U  Xiunmero  alnd  den  KantiMhen 
Sckriflea  (Bticlieni,  Abbudliinget) ,  Brkfen  u.  s.  v.)  «elM  gewidmet:  der  ganx« 
Rest  den  Schriften  über  Kant  Das  Venelebnis  der  Lelxteren  IM  nacb  eben 
elgvntSiBlkhen  System  angeordnet;  zunEch«  1st  du  cbroaologlsoho  Syatem 
befolgt,  dann  iat  al>er  bei  viKter  Kennnng  einea  Namenü  (x.B.  Keinliitld,  Fichte), 
■ogleldi  die  guxte  i^erie  Uirer  lûimtlicheii  PnbUkHiSoneu  and  der  darauf  buiUg- 
\khna  aeenudürcn  SelitIfteD  anffeiilhlt  und  diese  «ind  dann  nacbhei  nodiDub 
unter  dem  bctreffriulca  Jahr  kiin  erwüliiiL  IKe  Anfitülilnng  tdbntlichrr  Titel 
bl  Bit  innerater  bibUograpbiseher  Akkuratewe  geinuht,  unter  Himuliiiçuug 
rfeJer  nnallger  btblhigrai>tiiaeh  iricbiiger  Notitcia.  Aber  uicht  geuu^;  Adiekt« 
hat  auch  bei  sehr  vielau  Schrieen  krlÜMh«  AlUCUge  hlningief U^t ,  welche  an 
M  wMimller  Rind,  al«  viele  Scbriftrn  d«T  Uteres  Periodi'  bis  IhM  lunf  iliuao 
beaehiinkt  sieli  ja  ïiuiSebst  die  Zuaumuteiwtettuiig)  »ehr  »elten  sinil.  Mir  selbst 
4lld  viele  ilerselben  ulc  zu  Ocsletit  gekomioen.  Um  so  dsakcDSwcrter  sind  diese 
ki4ti«eb(ii  Ntftixeo,  wnlche  Adickr«  in  t»  renctüniliger  WeiM  xugrtceben  hat, 
und  irolebe  dem  KimiKtudiiiin  Helir  wertTotleH  ceu«  Material  zugefilbrt  haben. 
Ea  ist  nur  der  dringende  Wunsch  so  lautalsmügtich  aosiusprechen, 
daaa  dar  Verfasser  der  so  vertt-ollen  Arbeit  in  den  Stand  gesellt 
werden  niüge,  die  Biblingraphie  bis  anf  die  Uegenwart  zu  vuilendea 
und  vor  allem  dieselbe  in  deutaeber  Bearbeitung  vorxnlegen.  I>eiii 
KuHrtndinm  würde  ent  dadorcb  die  so  Sosscnt  notwendige  sichere  hlsturiaeh« 
Uutcrlagv  gegeben  uerdtm.  Die  .Kantaludlen"  werden  da»  Ihrige  thnn,  dio 
Rrftlllting  Jene»  WnnMhee  und  damit  die  Anffttlliiiig  einer  äusserst  stSrecden 
Lücke  annibiknen.  

trimme),  Oeorg.  Was  Ist  uns  Rani?  Voasisohe  Zdntng,  Berlin  l)>96.  Sonn- 
tagsbeilage Nr.  ai— S». 
Geistvolle  AaaflhnuigM,  fai  Jener  edleren  Pupularitit,  welebe  der  Wbnen- 
schafUIchkcIl  nichts  vergtebt  Was  Ist  uua  Kant?  Eine  wichtige  Frage,  die 
wlcbtigne  fUr  aas.  Mmm«!  giebt  cknnf  dlo  folgejide  troffmde  Antwort:  „dasa 
wir  furtwäliredd  nach  den  Bedingungen  funwben  niDuH-u,  die  in  iiux  »elbst  g»- 
legen.  Jedem  Oebicte  der  Erfahrung  seine  aligemeiDeii  Nurwen  nud  Formen  auf- 
prügeai ,  weil  sie  die  Descixe  dex  (ieistes  svibei  sind ,  der  Jeflm  Gebiet  für  tkli 
araekafll,  bdetu  er  ta  ToreteJlt:  daa  haben  wir  noeh  Innt«  vim  Kant  zu  lernen, 


470 


Zells«hrinc  nscbiu. 


and  in  ^ciwr  Anligibe  lebt  er  für  uns  Doob  Ueute.**  ADoa  Auokknen  Ist  eb 
lliim.  iül«s  BrkeoiKD  Ut  «In  nnnileb  —  du  ist  àa  liebt«  Kern  n»  KuM 
Lehm",  nkbt  aVv  Jener  trUnini'rixclir  liti-alinniu ,  ilcn  üim  naacke  niH  (Jnrecht 
KiMcbcilivn.  In  Gegenteil:  diii  aulieiutiare  VerllQckti^uDg  und  EDtiriiTi«tiiiig  d« 
festen  Welt  dorcli  Rednktlua  auf  eine  slanüclie  VonUllaiig  fdkrt  ^nMle  dabla, 
Ilr  olnu  Festigkeit  und  Unanzwolfül barkeit  sii  TvrMhun,  dl«  ni«  Dlrmalii  hut«, 
no  Ungc  man  eine  auMUthutb  unaerur  8«iino  beateJiMide  und  abo  nur  bu  D«iiken 
n  «mlobenid«  Welt  der  Dtoge  an  sich  als  dio  dgeatHcbo  und  wihrc  ».ngn- 
nommen  batte:  dkeo  Welt  der  Erbhninic  i«t  unsere  Welt,  beetimmt  dnroh  die 
f'omua  nnaeree  Gebtes.  Aber  darin  treuut  sich  die  Gegenwart  von  Kut:  Kut 
halte  diese  Ponneo  •!■  <Hn  rUr  allemal  fcsiKv^^bene,  ab  ein  abut  lehlawni» 
archilelitoniMiiee  Sjntnn  anjc<?m>iiinien  ;  uns  ulx^r  t^nrohMnl  der  raenacMicIie  Geist 
au  gut  wie  jedes  andere  urganlscli«  Gebilde  als  eine  SiatliMi  «Inor  bis  L'oendllebe 
geheBdea  Entwicklung::  wir  xio-hen  dir  ElrkcnntniafonnoB  ffclbxt  In  d«ai  Slron 
der  Entwicklung  linmb.  Aller  abgi-selirii  vnu  dieser  tirff^lionden  Üiserepttna  fit 
Kants  Erkennt qUI ehre  eine  Form  der  Wellanffusung.  In  welcher  ^.gewlsae  ewig« 
T«ndon»Mi  de»  menschlichrn  WescnM  iliri'n  [-hiloiiophiacbcn  Atwdrnek  gvfu&dea 
liaben".  Knut  verdunkl  dien  RnalLut  deui  liuiHtand,  imm  er  iwiMliea  6<ai*nn- 
UnnnA  nod  Itatlonalismus  elue  venuitleliide  KnUelieldiuig  trat,  weicke  la  ikrer 
Orlgbuilltllt  völlig  cini^ig  in  der  Gpstrhicbtc  der  i'htlosopble  dasteht.  —  Aneh  dl« 
berütinite  Üittenlebre  Kant»  int  ein  merkwUrtUgcr  Venmch,  swiiKlieB  dea  noiialen 
uad  den  Indlviduallslisclien  TendenKun  itn  cotscbetden.  Wenn  —  so  nibrt  Snamet 
KantB  Godiinkcfl  llticr  sie  «ribsl  hinnna  —  der  kategorlscbe  luperatÎT  rerlaagt, 
jede  Thst  auf  ilire  Tnu);lialiktil  «um  »ll^nicinen  Gesets,  sur  Unxime  den  Han- 
delns für  alli!  XU  |irUI'«n,  mi  gilt  diiin  docJi  flir  dir  ganse  Tbal  rah  all  Ihren 
iudlviduellsleu  UuislSiideii  :  die  absolute  Berti eksiebtlfçung  der  IndivIdKaBtüt  md 
ihrer  l^e  bildet  die  alleinige  Bedingung,  die  llandlong  auf  ILre  AltgeoMln* 
giltligkeit,  auf  iliru  Vertiinilliuhkoit  für  alle  iu  derselben  Lage  tu  prlltea- 
ittaa  diese  Fumi  des  Gesetxes  allein  nnsereu  Willen  bestimiuen  soll,  niotii  Irgend 
dB  Inhalt,  der  doch  nach  HmständeD  nnd  Zuilen  wandelbar  Ist,  dsn  Ka«t  Jene 
BeatfannianK  Ar«  Willens  zar  iilmoliili^n  PHicht  macht,  die  nn  Uir«r  selbst  willen 
gtnckefaen  suit,  darin  Ix^kuudet  xit^h  das  i'Tinxi|)  den  rtuteatantismun,  der 
von  „alleo  Anssecwerken  der  Person Dchkelt"  absehend,  alles  Ins  Innere,  la  die 
gate  Gtalnnung  v^irlcgt  Wie  im  1'heorcHscben,  m  ût  and)  hn  Praktiieliea  an« 
nnf  das  IcJi  nllfin  geuteilt;  indeui  Kant  (henrcibcb  die  t^abningtwelt  als  ein 
Eneuguis  des  Ich  begreift,  kann  er  auch  prakiiseb  decnselbea  leb  xunniikea, 
nieht  aus  Jener  von  Ihm  erzeugten  Welt  die  Materie  seinen  Ilaadoliui  ta  tat- 
nobmcn.  ABerdiogs  hat  damit  Kant  xwinchen  Pfllcbt  und  Glttcksbcstrcben  das 
Tinektocli  entawel  gesehnitteu.  „Hier  iiiuiuil  KanI  eine  gani  eindgc  Stellung 
ein,  Indem  er  mit  Toller  Entseliledeuhflt  beliaupict:  es  glebt  belaetlel  nutonal«, 
nolwcndigf ,  iniif^re  VerbindiiiiK  7.wl6nhcii  Olllck  nnd  Tugend  ...  Ick  Stehe  nicht 
•n,  djeve  Behanptung  Kant»  untiT  die  wenigen  gans  grutmin  Thkten  za  rechnen, 
die  bisher  faineÄalb  der  Mutatwisseuschafl  gescbebea  sind".  „Damit  ist  das 
Leben  von  Grund  auf  In  eine  neu«  Po«Moa  gebracht;  die  iwel  Soürnungen,  die 
selneaganxeninue<enl.aofausmicheB:  was  es  will  nad  was  es  sull  —  gekca 
von  vunckii»deuen  Augaagspunktcn  za  vencMedenen  7Jelrn,  nnd  keine  auter- 
itdbcke  (laoOe  ontlüast  sie  mil  der  Holfnnng,  vrlcdcnno  gemeinaai  «i  tuUnden." 
Aüctdistpi  «teilt  Kant  die  Idee  Uoii»  auf,  um  beide  wicdar  la  Tmaseondeaten 


4 

4 
I 

1 


ZritacbiiftcBMhuL 


I 


• 


XII  vcivinm.  Aber  Ain  Kuilbcli«  GuttesMw  ist  eli»  SymtKiUaienuiK,  nnd  mr 
die  darcligreifendsl«  fUr  den  iui(doi]«a  Oiafskicr  An  vtDpMwslMm  WHi,  »der 
TiditifKr  fllr  Aif.  nispwttUt  ifarcr  idui^n  RJcBiinte,  di«  et  uater  deo  Titi-ln  GIBck- 
teligkeii  tiiid  SitUioliknit  nisuinMiifuBt.  ,,Wle  ma  voo  parali^ten  Lisien  Mgt, 
wk  BolmlttcD  »(«Il  tm  rneadlkhai,  fo  tfcIfeB  deh  TngcaA  und  OHiel:  fn  LTiumd* 
liebra,  in  Ctolt  —  An,  wo  dt«  ]*uid1i!i«D  )icU  Mhnffldeit." 
8Uiidlnger,  P.,  Tuber  «iiiiE«>  Gruodfrageo  der  Ksntlachen  Plillo- 
soplile.  Arch,  f  tygtem.  Pbitoa.  Tl,  1,  In7-3.tj. 
„üar  ihuoTctiKbL-o  Philmtuphle":  St.  «rhcbl  KUf^i-ii  Knuts  Li'iire  vom  Obj«kt 
(speiioU  in  AtT  2.  Analugiu)  fulg<^udl■a  sehr  «fhebllchua  l'^lonand.  Nach  Kant 
ka  die  doroh  dte  KaMgurkeo  objpctivirtc  Vontdlnog  selbst  Obj»kl:  uch  Knot 
htbCB  itoMTC  VonluUmig«!)  k«n«n  BrzichuDK*»rt  ji-nxKitx  Um  BuirtL-tMiiefiiH. 
Durch  AMtfw  wuerva  Etketmtntukt«  »lit  St.,  dass  alle  anf  objektive  ütlitl^- 
keil  ftlr  die  BrAüinnig  Ansprach  madhdide  Erkcnntnü  auf  «In  Objekt  tinwc^rlinlb 
Beirnntwinv  hinweist:  „Die  BextnbiinK  Att  betr.  geiiitif:^!)  Tiktoreti  auf 
inge  SD  sieb  mit  dem  AiispruHi  der  (Ültigkett  iQr  diese  1st  soiuit  selbst 
edln^nng  niii)[licher  Krfabrnag."  80  wird  Knut  mit  sr-mra  lijriMien 
sITrd  gejcGblBKeu.  —  „Kut  pnktiscben  Miihwopbie."  Kiwi  uud  mit  ihm  die 
fenkantiaaer  incl.  Stainmler  hcbea  die  WlUensfredic^t  aiis  deiu  KatisaltuHauiuKiii- 
ig  bemiis,  indem  sie  ksusaiv  Bestitnistliclt  mit  toter  Mechanik  idmliäilireo. 
Aber  das  leb,  ib  wtrhmdiT  Teil  dur  kitusal  t;o<irdn«t«ii  Weit,  hat  Krilftc  iii  «if.h, 
welcbe,  kkusal  bedingt,  eb«ii  is  Jenen  kaiualcu  ZnsuiiineiiliaDe  erfolgreich  ein- 
grHfeD,  „ohsc  ims  doshslb  sof  ein  Schemrlcbi^n  antm^rhxlb  der  kaaul<ii  Kett« 
Mtsco  T.ii  dÜrfMi"  (tl*):  Uolz  ïiler  kaiiHülen  Ki^'lingiheit  ist  (rtelitig  vemtandru«) 
Freiheit  dad  mit  ihr  Killüehkeii  kein  leerer  'IVamu.  —  Aach  die  Hiltliebki-il  als» 
wird  dnKh  KansalltUt  nicbl  atif^i>boben.  Im  (legcoteil  wird  z-a  lelgen  versuclit, 
dan  „it«!  rrinxip  dur  Zweekurdniinfc  sulbirr  nur  eine  FolgerrsehoInnDK  kausaler 
iedbgungen  ist".  —  Iiu  eugMteu  Zusammen hmi);  mit  dieser  Kinreüiunjc  des  In* 
umw  uvd  seiner  .Sittllehkeit  In  den  Kausalznsammcnh&ug  steht  die  l'oletnik 
Kints  IndlTiiliialis-nin^  —  wcDl^tonn  mit  elnoni  Fviss  sei  Kant  in  denn 
triben  itcckea  F;etilii>beii  :  Kant  habe  die  Wiobti(;keit  der  Ordnung  der  gesell- 
Mha/Ilicheu  Zwecke  nir  Sittlichkeit  and  Freiheit  nicht  geuug  gewiirdifcl  —  ihm 
Ottogelt  die  ide«  d«r  SoiiaJetlilk ,  uder  vielmehr  er  bat  sie,  obgleleli  sie  bei 
ifan  auftaucht,  nkht  entwleketi.  Kant  gehurt  aber  ilanim  Dicht  ra  dta  abeter- 
bejiden  oder  gar  abgeiiorbeneit  Phikisophen  :  Eauls  Pkilosopfaic  „ât  wie  dae 
KntMpc,  die  eine  Welle  ruht",  „sie  trügt  aber  den  Keim  konunefiderEfitniekliiniS 
in  sJcb,  und  nird  nur  ilberwandcJi ,  initeni  dieser  Keim  rieh  entfallet  und  die 
flberSlissig  gewordene  Hülle  abMOsM." 

ITAterpr  Paul.  1st  das  Sittengesett  ein  Nalargeacti?  BetncrkniigcD  xnm 
VDrulebrndm  Aofaatx  K.  BtsudlagdTs.  Ar^.  f.  srstem.  PMIoa.  II,  3,  !3S-2i:t. 
N.  tritt  rooi  Kantine  hen ,  resp.  Nmikanttoehcn  8aiidpiiiikt  SUndinger  cnt- 
gegen,  bchauiilet  den  Unterschied  des  ewigen  Sttti-i^cMtzee  tod  den  vailtbehi 
Produkten  de*  KanMlgncUM,  nnil  tritt  (lbfduiu)it  dem  Verbuch  entgcfcn, 
„Kjuta  8aix  von  der  OrdjHug  der  Xneeke  ohne  das  Pnadameal  seiner  Helhade 
■n  behaapiea." 

KttkncBiHn,  Engen»  Annlytlseb  and  Synthetiseli.    S.  A.  a.  d.  AkUt  f. 
system.  PbUu«.  1,3,  S.  ics  -}n:i. 
Aitch  lu  dlesesa  Iteltrag  zeigt  sieh  ilu  Eigentllmtickc  KEnuienini»:  er 
wll]  Kants  Gcdaakeavelt  neu  In  sieb  eneugeii,  seiu  Gedankenlcbun  in  sich 


^pedb)i 
■flMdfli 


472 


ittiwbriAeiiRchtii. 


nMli]di«i,  ukI  xwtr  «ts  den  totioaeUB  Ifotfreii  ti«nai,  »a  don  tnmiisnin 
Ptitmp:  iütcT  gvht  soIb  Weg  —  abwelolMAid  von  dum  do«  .UstoriKlieii* 
RoMuneBtaiura  —  „pbilmiophiiwh''  von  (îuixcb  m  äeu  TeQeo.  vom  batm  Moh 
Mwwa,  von  d«r  TÜöfe  «a  dt«  Obcrlläcli«  :  «b  kOhner  aber  gtJUiriUM  We^^ 
älmlii^b  wie  der  jniwT  XalarplilloMphua  dos  XVI.  nnd  XVII.  JahrhnDdrrui,  «cl«h« 
steh  In«  ^C«QlrucQ  der  Katot"  vtrselu»  Bnd  tob  da  Aua  âtt  ÏHogo  „Wiritoogs- 
kraft  nnd  Samen"  mil  tinem  BUck  aaf  clamai  Mbuen  volKen,  aasatt  laiignm 
und  bcdüditii;  von  aiiuiii  nach  innen  sa  dringoa.  GcOlvIlcb  i«t  ita  Weg,  w«fl 
er  so  Mcbt  bt»  Subjektive  und  WUlklirllclM  lUkrt,  los  geiralUMaie  Konalndtmi, 
UndcBtva  nnd  UmWege«, 

Wir  freu«»  noR,  bd  dem  vorllr^^doi  Aatntt  diese  G«fahr  fast  gua  rer- 
nlodeo  m  finden.  Sein«  uiuuSKeiproeben«  T«ndi»x  itt,  den  Cat«t)wUed  der 
analjtianhcn  und  syntlictlsdieD  Urtolle  ce^vaClber  den  Versvck,  donaelben  all 
einen  naeiitifiRlich  in  den  KrltizJnnux  liineinf^braehten ,  ja  an  deaMnNa  onr 
Silssertlub  )iIaan(febraulileD  zu  bebanpUn,  tna  GfigeDloi]  ab  notweodlg«a  Eleneat 
tmd  rrelhci)il<>8  rprmt'nt  desselben  »  erwebca.  !>ynilieüiek*  and  aulytlMlM 
Urteil«  untent'helili-u,  das  biess:  „die  Urteile,  die  im  Fimdanient  der  RcaliOt 
fcgrtlndei  sind,  nnterschelde«  von  defteo,  die  dieser  BefTiMiiaK  «ntbebren*. 
Das  Problem  dvT  livalitill  war  aber  Kaats  Gnutdproblem ,  aber  nlcbl  J«nee 
do^iBatiKeli  t'onntilkrte  l'ntbtem  der  K«alillt  der  Anssenwelt,  sooden 
das  kritische  Problem  der  Realität  der  Erkenolnia.  Synthetlscbe  Er- 
kenntnisse sind  resic  Erkenntnisse.  r«<ale  Erkenatulss«  sind  Erkenntniae,  dl«  \a 
der  KcfiibmiiK  Kejcrtlndet  niiid,  ICrfahrimi;  aber  ist  niobt  ciafacb  |[«|{«b«n,  sondera 
von  uus  Em  lebendigen  I'roies*  eneagt;  das  ^jMem  der  enengenden  Ptfaoip«»*' 
ergiebt  die  synthetischen  Urteile;  sie  besfeken  aleh  auf  d«B  aas  dem  Mutnlg- 
faltigen  der  AnaehanoDg  erel  mittelst  der  KIsbdtsfuiikiioBen  va  Msengendtn  Qegeo- 
sland:  „der  b^tu  Koalisoius  wird  aufgelöst  in  der  Bewoatkeil  der  letigeiidai 
Meihude".  Die  STulkMiaehra  Funktiimen  der  Erteugung  dee  GegeusUudce  —  der 
Erfahning  •=-  der  Kstnr  rind  das  Fundament  der  qmthetlsefecD  l'rteOe.  AiHl- 
l)-tiBchn  t'rteile  riad  das  Gegnteü  davon,  abci  wenln«.  Dies  Kants  Grand- 
konseption.  £ret  naekher  bat  Kant  in  der  Hinkltug  dem  UnteiMlited  dto 
iMknate  i>«danll»ehe  logische  Forninllorung  gegeb«,  aber  lang«  roriier  e«il> 
■prang mÄBcK der UnierMhlod  >eln<'r  rcbcrkcnntniskTitinefai'ii  Ilcslnnung. 
r*  Hartmann,  Kd.  Die  letiten  Fragen  der  Erkonntnistlieurie  nnd 
Metaphysik.    Zeltseht.  f.  Philosoph.  Bd.  im.  S.  &l~73,  311— »T. 

Eine  aosfUhrliebo  Diiplik  v,  nartuaaas  aaf  die  (von  mir  im  Arebiv  flir 
Gcsek.  der  Ptülasi>]Aie  Bil.  V1I1,  S.  ASG  f.  bespracbrae)  Replik  von  Dr.  Edoinnd 
RSnlg  gegen  Ed.  v.  Uartminua  AngrtlT  auf  EOnlga  iraasseciidenlale  KaaaaUtits* 
lekre.  Etl  v.  Hartmann  batte  gtgen  Kitnigs  Transsceadeaulea  Idealismus  den 
Vorwurf  des  Illudon Ismus  okoben,  nnd  stiebt  hier  aunSebat  ge^en  KOalga  E3b< 
fpnicli  den  aVergleleb  mit  dem  Traum"  au  IVeeht  au  erUten  :  unser  „wsJirer  Leben»- 
lauf  Ist  dann  nicht  blos  mit  einem  Trsiiiu  i<t  vorgleichen,  soadtm  er  Ist 
dann  weiter  gar  niehls  als  ein  Trsum",  Ktno  sehr  eindringticbe  Erörterung  wird 
smUnn  dem  Gegensatipsar  „Imvaneni  und  TraBaaMndena**  zu  Teil:  Kdnlg 
hatte  vom  eTkenntalstbeoretischen  Standpunkt  ans  relatiro  Transaemdens  Iwa« 
nicht  ia  mein  Bewnastsein  fillt,  wobt  aber  ia  eb  anderes  Bewnsstsdn  bün 
kann>  nnd  ibiulote  Transseenili^nx  (was  in  gar  kein  BeinisstMin  faDen  kann) 
naietiiehledeu  ;   liumaneBc  Ist  ihm  deugeorilaa  das   Erfasstwardoo    von  Irgend 


zeltscliiiftMMluui. 


473 


lobeDiBeviiaRtwtn,  iiklit  bios  von  deu  iminifgfrD.  E.  v.  ItvtmairB  um]«!  lil«r 
•rkenaOibUiearalwolie  and  iBetapbj-xliiclMt  (Scilehtapuiikte  renuUchl;  ron  entenni 
SUndpunkt  aus  kttnne  e«  kutn  roUtiv  TiuiAMeiidenle»  gcbea.  Osbk  ab^esebeii 
vos  der  Frige  d«r  Richtigkeit,  ist  aimt  UntcTsnehnnc  t.  BartmsDDS  va*  aytle- 
TDAlisch  hobem  Inlerunsc.  —  Ein  weitetet  Abaclmlli  ancht  oaicfaiiiwviMD,  doss 
(der  erkeiuiliilstlieoic(is«hc  MoBl»mus*,  In  ir«lchi-D  König,  anter  Ellmlnalîon  det 
Dlof*  u  sldi,  (leti  otkenntnttilbeoictîiKlien  Idctuimnii»  Uberflihn,  an  sich  1rlde^ 
■prticksvoil  sol.  —  Der  liest  dec  Abhandlung  veiUerJ  akb  In  ru»  meiApbj'siitcbe 
VatentnbiimK»  Kip.  SpeknlatloMa  Hbor  Kausali^  EiDh«lt  und  VtelheH. 
Benrnaiuii  JnlliiR(  Per  BcKiiff  den  Daseins  and  das  Ich-Bewussiseln. 
S,-A.  a.  d.  Areh.  f.  syst  ITiU.  ßd.U,  H.  J.  S.  IJ5— I7S;  ü.  »,  8.  25»— 3l(i. 

S.  lai  e.  auaa«r«t  Bobarf&lnnlge  Erlllk  der  Lohren  Kants  vom  Existonlial> 
BttcJt  sowie  der  Aoftunug  Kaota  Tom  »ntologischen  Gotlosbuneb. 

Hier  tragen  wir  passend  fulfcndeo,  oben  S.  J&l  11  bergan  g  ones  Werk  nscb: 
Bdr^ianu,  ImL    Die  Grundprobleme  der   Logik.     Zweite,  vCllig  nen 
b^uUelloie  Ausg.    Berlin,  Ülititcr  &  Sohn  \i9i. 

Kein  bequemes  Lebrbudi  der  l.otçik  lUr  Stndicrende,  sondern  ein«  tief- 
rfadrmgeadu  Unt«tau«hi»f  fbrer  Iljiuplpru bleue  fltr  Fsi'bm'iiuuur,  die  naturgeniias 
aaefe  vlelfiKk  auf  Kant  lu  nprccboa  komuiL  Folfcende«  »el  in  dhiMr  Hlnskhl 
bemia^obca  :  Bergnaaii  will  (S.  S  tL)  die  reine  allxcindnc  I-oifilc,  wie  sie  Kant 
abg«icrcBxt  bat,  bebandvlii;  aber  gegen  die  AutCassung  Kauts  vuui  rdu  fur  malen 
Char^ter  der  Logik  erhebt  er  (S.  ntf)  beschtensvorte  Eiowinde,  Auch  die  Âb- 
greuitDg  der  I^igik  gcgenfiber  der  Erfabraitg  tub  K.  (eilt  Ilcrginann  nicht  (8.  30f.) 
DDd  vetkngt  ferner  iueh  etne  Abletlung  der  «beralen  logiscticu  linmdaülxu 
(ä.  2lif.).  In  der  TbeMl«  des  Driella  wird  vielfach  auf  K.  pulumiat-li  KUnksicIil 
geRommen.  Dem  Tnterschied  aoalytiscber  usd  s^ttth etlicher  Urteile  wird  eine 
•^r  ausführliche  Unlcmitr.hiing  gcwulniet,  drTeo  H(«iillai  ist:  es  gfebt  auch 
analytiiehe  KweitecuiiKsaiteile,  dagegen  giebt  ea  keiae  aynlbetischen  Urteile 
a  priori,  sondern  nur  solehe  a  poeieriiHt.  Eraieres  Beaut  er  den  ^.beterologisclMn 
(Äaraktor  der  anstytiMhen  Urteil«''  (104ff.>. 


I 


Dr«nfl,  Arthur.  Von  der  modernen  KaDtbewegnog.  Preusa.  Jakibikher, 
Bd.  LXXXVI,  n.  I  (Okt.  11)06),  3. 19ï— SUI. 
Eine  frvandltclie  Be^rlUsiuig  der  .Kaatstadica",  die  wir  duikhiir  qnitllereu, 
nnaonelir,  als  ate  vi>ui  SUadpnnkt  der  ^pekulathsn  nach  induktiver  Mcth^ide" 
erfolgt,  welche  der  VcrC  jJs  selbstSndIger  Fortsetier  Ed.  v.  UsrUeaaus  venrltl;  ea 
•ei  nascre  Anfxsbe,  d«ai  alten  Kant  ,in  tetner  u-shren  Gri^sae  und  inglcieh  In 
•ehier  hiMuri«ch«n  Besuluiuklheit"  daraustelleu.  Letitere  erblickt  der  Verfasser 
erslens  Id  Kants  liarlonallsuns,  der  mIm)  Urnndtendesi  sei,  wührend  der  Neu* 
kuHaDlamiw  die  eupIristisclM  Seite  Kania  nngebllbrlicli  nufgeban»ehl  hfthe.  Kaat 
aber  stehe  der  l-^raliruagawissenscbaft  aoaerer  Z«it  nicht  au  uiih<^,  als  jcoc 
glauben  Macben  wollen.  Audi  fllr  Kant  hcI  e«htc  Wlssenacbaft  uocii  mit  Afrrio- 
tltitt  rorbondoi,  wUircnd  ?h«u  gerade  in  der  Zeit  nacli  Käut  der  Ausdruuk 
Wissensebaft  eine  vulbtUadig«  „Umwerlnng"  etfabres  babe:  als  „wissen- 
sebafütcb"  wurde  eben  Jetil  gerade  umgekehrt  akht  die  apriur»cbe,  sondern  die 
apoMvrlorisctM  Uediode  wksnnl.  ~  Der  tw^itc  Ilauptfebkr  Kanis  sei,  daas  m 
den  speknliiiven  't>lcb  uagcbllbrlMi  inBtMbunden"  habe.  Kant  habe  allcidings 
Ton  selneai  Standpunkt  aai^  der  oor  apriorfacka  ud  aldiere,  ticht  aber  wabncbein- 


474 


ZeliBduiftanMèini. 


Iklie  pUlowpUaoto  Eriunatnli  taerkent,  disa  Gtwai  gehkbt,  aber  ä\e»a 

falle  fUr  den  modanmi  Kuttaalmnaa  w«g,  w«il  nad  insufcn  a  di-r  Effalinig 

nad  dainil  aii«li  dor  loduktiün  elau  enbiclieidejDdi.'  ßoUe  riaräume. 

MlUu»4,  H.,  La  ni^tapliyslque  aux  Chanpa-Elfaies.    Rctu*  Phtioa. 

VoLXL,  3.2ÔΗ ïliS. 
Eino  gutT  huiaehe  Ide*.  PruUgona  und  Plato,  St  Anaelio  and  DttMaitw 
mit  Kaai  Im  ScbsiteBrelch  Ina  Geapi^«h  au  brisgefi,  offenbar  «due  Sadiakairag 
der  IttXfixak  /Jiakoyoi  dca  Lucias.  UcbrigOBa  i*t  achun  in  Falk«  „Twobea* 
Inicb  Hb  Fteoudt)  de«  Scbcn«a  und  der  Axtyn'  vooa  Jabr«  I  T!iT  Kant  tat  eben 
LnllbaUuu  b  iIl-h  Hiiumcl  falitend  datgcsteUt  worden,  enipfingcn  Tan  Zvno  nad 
Flato,  von  MrntlcUiohu  uuil  WolfT;  und  mit  viol  Hutuor  oad  noch  niobr  Bon- 
bcit  bat  ti.  Tetcbnilillur  d«n  „Wabrhoitagetniueii  Beiiefat  BImi  nMineitaôee  in 
deu  Utuuudl,  vertust  ron  Im.  Kanl'  (tioth*,  Pertbea,  1B71)  geacbileben.  DleMB 
Vot^tMgvn  ToUit  sich  Hilbaud  an,  aaieb  in  gf^crlscbcm  Sinne.  Po»  Haapi- 
libalt  d«>  intvrcuanlen  Dialofea  btidut  dw  Uaterbiiltung  xwiacbeii  DeMWtaa 
ud  Kaul  Über  das  oniologlscbe  Argument  (S.  SUS— 2«'). 
Falekrnbrrf,  R.>  Uio  tlntwickrlung  der  Lotsoacbon ZcitlcbroL   S.A. 

L  d.  £eiisi-hr.  t.  PbUoa.  u.  pbil.  Kr.  10&.  lid.  ä.  ITS— 2)0. 
B.  Ocljer  (Upeola)  bat  bahauptet,  Is  Loties  Slolluog  au  Ganis 
Zoltlekrc  fitMlc  »cb  ein  Wccludii  aod  Schwanbm  xwiK^c»  IdeaUsUtdicn  nsd 
rvalittischtM)  Teudeoieo.  It.  Falclcuobvri;  but  wahrarbdiÜKb  ffentacht,  da,«!  ImU» 
eiu  Ueuacheiulicr  Undureb,  nänUuli  ISII  — IttTb  die  Ssltjektiviail  sowvkl  def 
nnendUcbcn  Iccroa  Kolt  aïs  dor  Zeitfolge  gelcbrl  hol  OegonteOige  Anesprlldie 
ans  der  Zeit  vor  1678  li^«n  Im  jetât  aldit  vor.  Auf  din««  \aiigt  Periode  fotft 
In  Hauptwerk,  iu  der  Met^ibyalk  tom  I8TS  die  Schwenkung  lur  vantfiUungn- 
juneiUg«n  Wlrhllckbcli  der  Snoeoaalon.  Eine  WudbiBg  kat  nloM  erfahren 
Lotws  Ucbonv&giuig  vijD  dor  8ubjektivlt!lt  des  TotaUiBdes  der  Zrit.  ebenso- 
wenig die  rou  der  ErhabcoheU  dee  göttlichen  Weeens  liber  die  Zeit  ;  die  einige 
AendKUng  beaiekt  darin,  dasa  die  Succeoslon  au  der  äphäre  der  Ide»UtiU  In 
die  der  BealliJlt  llbertritt 
Kllkneuiann,  Engen«  Die  Ktbik  dos  deuochen  Idoallsnna  (Anti1tto> 

Vorlesung).  S.  A.  a.  d.  Zeit»ehr.  1.  l'biloa.  n.  phU.  Kr.  lOG.  Ud.  8. 1SI— II«. 
L'ut^r  der  btlilk  des  deutaohen  Idualisuiiis  vont^lit  der  Bedaer  nUlrlkli 
diu  Ansiebi  de*  sittlidien  Ij-bons,  wekbc^  von  Kitnt  in  pânii]Heller  SdiUrffl 
begrindet  üt  Ihr  Priiuip  ist:  dti'  SiiUklikdi  s»U  s«in,  damit  der  Xeaaek  lat 
Aber  der  Meoscb  wird  unr  siillicbc  PcraünlicLkult  tu  uud  ntit  â«r  O«lMh0«lislt 
der  McUMcbeu.  Abo  tautet  da*  Priiuip  rlniitiger:  dio  Siltlichkelt  auil  Kein,  damit 
die  Uenscbkuil  sei  ab  eine  UenietoHe^ft  von  Fniiisi.  Aber  kehl  Uenidi  tat 
frei,  M  la^e  eiu  «ludger  Henacb  uorb  Sklave,  i.  h.  Hlltel  m  Gcendco  Zwwkca 
isL  Die  fc-urige  Rede  kliiigt  «ua  in  «oilalen  Gcdankeu. 
Cornelius,  llan«,  Das  Gesei»  der  Cebtiug.    S.  A.  a.  d.  Vierte^,  t.  wtaa. 

Philoa.  XS,  I.  S.  45— 61. 
Eine  iateretaante  Anwendung  der  Uauasoendeulalen  Uethude  auf 
ein  iMj'CItologfMlua  Theuu.  Das  Cebnugsgcaeti  muaa  der  gewOknllelieii  Amtf 
etatiônspqrelioLogle  selbst  ab  fremder  von  ansäen  kluulrotendeT  Faktor  encbelnoo. 
IUI  wild  Don  geseigt,  da*»  di«M«  OcMtt  sieh  als  untnitidbare  Kun>n]nBwt  der 
Thataadie  der  Erinnenuig  au  (rUher  annlj-aierte  Ki>mple.\i'  otgiebt,  daas  die» 
Tbatwelie  aelbet  eine  der  notwendigen  BedlnpingoD  für  daa  Bestaben  den  eJn- 


I 


4 

I 

4 

4 


deiitigett  leitlkbeo  ZbbuhiimvIiuic««  onser«  Lebena  ist  Ea  enckclnt  dslier 
aii«li  Aas  UelHisgsgMeiz  ulbsi  ai»  notwcndlgo  Bodlngang  dur  Ebbfit  ntiKrrcr 
ErWining  —  in  K.'uit'Mhrr  Hpraehe  also  si«  „tranxeeodeDlAln"  Gettotx,  Inilem 
im  aa*  ilea  Bedioguusen  der  110|;Udtkelt  der  Erfahnuig  nfimlttelbar  fol^ 
Hart;,  A.,  t;«bet  aabjokcloie  Sstse  nnd  dus  Verhältoli  der  Uram- 
mattk  mr  hogili.  una  Pirebologi«.  S.  A.  ft.  d.  Viertclj.  i.  wiut. 
PkUiw.  XIX,  1,  10-9Î;  S,  283— sa*. 

DieM  ]«txien  Âbêctuiiir«  dor  bokannlen  gioMea  Ahlkclncric  des  Pregor 
P*ychotog«D  OBthnltea  aanh  ctntKR  lUr  Ak  KjmtftincliiuiK  uicfaiigo  I'utEoei^ 
Siprart  niid  KtdnuiUB  haltca  lich  flir  îhra  Auttaamng  dea  £xiBteati&lulz«s  —  dast 
derselbe  ebcnialb  In  Subjekt  lud  Prttdlkat  (ccvUcdcrt  mI  —  in«b  suf  KkDt 
bcmfLii,  welcher  aneh  nelehrt  bibo,  tu  Kibtcaitiabat»  Mi  ein  rriidikata betriff 
Torbude«,  wemu  auch  ein  abaondorildier,  wdober  dea  Subjekiaiobali  olcht 
botdeher«.  Many  miebt  S.  13  ff.  lu  Mlgen,  diss  dlesn  R«'Tu(ncK  auf  Kunt  >of 
fiber  UiMdeiltiiiig  der  beU.  Stelle  bomb«.  Nadi  Kaabi  wLrklicbar  M<iDiiiic 
bandle  ea  sloli  fan  ExIsteDÜalurlell  uloht  kid  eine  Sjntbeae  swoier  Begriffe,  alM 
■Dch  nicht  um  Synthese  von  Subjekt  und  I^dlknt,  sondtm  um  doo  SjWbWB 
mrbebeo  OeeenHland  und  BegrilT.  —  S.  2bifl.  wird  Kuiti  Anfbaauiig  Tom 
kategoriscliöu  L'rteil  pul^uiisdi  b^iiiucbvu,  wocaeti  das  VerbUtnla  eiset  Dinges 
n  sober  Eîgonacbsft  gJs  das  Muster  Jilr  alles  kalcgoriscbe  Utteiira  glh.  WSbrend 
nach  LoUf«  nnd  Six^art  Kant«  Aiißatuninic  nur  flIr  eiaun  'l'cil  der  kati'i(i>risoliün 
Unelle  gill,  will  Mart)-  dieselbe  audi  nieht  «iuuuil  ab  partiell  liobtig  gelten 
laaaeB,  sondern  verwirft  dieselbe  auf  Grund  seiner  BreBUiKisoh«n  UrtellsUieorte 
roOtOaillg. 

r<  Iiii4(  Pt,  Immanuel  Kant  nnd  Alexander  von  Ounboldi.  Efne 
Beohtrertigung  Kaiitn  und  eine  hisltirixohi^  IEi(ihtig*t«llung.  S.  A.  a.  d. 
Zeftscbr.  f.  PhUua.  o.  phU.  Kritik.  IttU.  Bd.  S.  :^1  — 79,  151  —  279.  lOT.  Bd- 
8.19— 47. 

In  gcOndliobcs,  our  etwa*  an  anifShrlichen  Untc<nuobiuiKen  wird  belehrend 
geielgt,  dass  A.  v.  Iluuibuldt  iu  soineui  „Kimuuw"  üor  Kaiitiach«u  „Nalurgesebichte 
At»  nimmeb"  nlebt  gerocht  geworden  Ist.  lieusulilo  und  Kobrba«b,  welche 
daa  VerliUllnis  beider  atnifen,  haben  nur  dk  paar  Kti-llen  horvi>rgehiib«n,  in 
ireleheo  A.  v.  Uunboldt  sieb  allerdings  »ehr  anerkeunend  Qbet  Kant  äussert,  sie 
haben  abw  darüber  alle  Jene  lablrelcben  Stellen  UbeorsebOD.  In  denen  A.  v  Uumboldt 
Kant«  latronooilschen  Tbooricoi  dnrohans  nicht  gerecht  wird,  soadem  (1ii!M'.lbi,i& 
tbatsficbUeh  ungeuH  wledergiebt  und  unbillig  beurteilt,  weil  er  Kant  abcrbaiipt 
alt  XatnrTorseber  nicht  ernst  genug  genommeu  bal.  Spoilell  hat  P.  v.  Uud  dies 
■n  aehi  Punkten  naehgow[e«en. 

I.  A.  r.  lluaibuldt  hat  {ab  AubHugcr  der  meobanistischeu  Atumiatik)  die 
Bedeutung  der  Kanilschen  Oedaukeu  über  Gravitation  und  D^nsiulk  nicht  ku 
vUrdiguB  vermocht. 

1.  A.  V.  Humboldt  nennt  Kants  Idceo  tlbcr  die  HOglklikeit  der  ituwohutbett 
andrer  Go«Dme.  unter  vülliger  Verkeuuung  der  winensebaftUchen  Begrilitdung 
tmd  Berechtigung  dieser  Vermutingeu,  „TrSiine". 

3.  A.  V.  Uumboldt  bat  Ktnta  Siriaathcorie  (der  8lrina  künatc  der  Uiltel- 
pankt  des  g«taiiUMi  FlxslemcyateiB*  sein)  usgereclit  beurteilt;  sie  beruhe  anf 
tügfacben  EnrÜgoDgCB,  nleht  blos  auf  ..pbaulaslerelcfceBAbAluigefi";  KaolhatMja 
aber  dUoe  Vennutuag  aelbit  sptticr  wlcdui  üllcH  gofawMO. 


476 


Z«Itaokflfteiuchan. 


I.  A.  T.  nomboldl  naiuu  KaaU  Auiolil  Ulwr  itic  NcbeUlMke  (ne. 
u«mlase  ciitutiitthe  Nebclmaasea)  cbi  .^haataslercs",  wahreiul  hI«  eioe  Fi 
logischer  BerocluiaaiT  «ci. 

6.  A.  r.  Uumboldt  bibdet  Kuit  Errigurwei.ic  die  TiosdiHiig  aid;  die  Kraint 
deB  Hundea  ab  nlkinlscke  xt  bettaclit«,  wîUtiead  liant  gende  diese  Aoslclit 
*b  fiiMh  ablciiot 

6.  A.  V.  HBiabuMl  lint  den  lugbeliMi  usd  natnrDiaMnscluJUicliv«  Wert 
Ton  KanU  Veruuiiuig,  betr.  die  ZwIacheR-  und  ÂusMophaeieo,  nlclit  genSgeitd 
gewflrdlft 

T.  A.  r.  liuuibcililt  bal  Kants  Uypothcwt  von  irrapniii^  sud  UsibBf  da 
SUtauaarmgea  uberfiSchlkb  und  ODgwedit  beurteilt 

8.  Â.  V.  ilanibutiU  hot  Kattta  Aosloliun  von  der  Vcniandtschalt  der  PUaoten 
nsd  Komutcn  gnüt  unbilligetwuiie  .^gmatliahe,  auf  fiil»cku  Analogien  gt^rUndat* 
'i'rïulu«"  geDaimt. 

Der  Vorf.  schllesst  mtt  olnein  lIjrBUiua  auf  die  Utivenalhlit  oud  AklualUiU 
Kanu. 

Ilerlbotd,  Euill,  Prof.  Dr.,  Kauta  Uegela  eioea  geaubmaelcvollen 
Uastmahls  nod  aoluo  Umgangstsgeadeii.  Sep.-Abdr.  ».  d.  Alt|ir. 
MowiUschr    XXMI.  Bd.    3.  iiad  4.  Heft.     Ii9i. 

Kin  lüixemler,  lieben« wUrdigtr  Vortrag,  Tiachredo,  gebaltea  In  der  Kant- 
geaelUchaft  »m  31.  April  \b9U,  aiun  iVl  Gebiimtage  des  Pkfloaopbea,  den  «Ir 
hier  In  sclii«ni  hiliixlinhcn  Leben  kfuinw  lernen.  Aneh  die  Itef[«la  cbea  an- 
gendiinen  (i^slmalilti  brachte  Kant  in  ein  Kysteni,  nicht  oIk  Pedant,  »oadum  «la 
denkender  l.i'tieuak Hustler.  Scini*  Uuigangatugeoden  werden  dtir«h  KoutraMleamg 
mit  Sctiupenliaat'nj  Anprclaung  uud  AusUbang  dur  Stnsamkeit  In  um  au  liellerM 
Uchl  ^cstollt  Seihst  bel  einem  solch  popnUrcn  GeteKonheitavortng  wXko 
Ubr^Kcns  genBue  Nuubweiae  der  C'ilat«  wUuaeJieiu-  und  daakeaiwert 
Borne  Néo-ScDlafttfque,  jinbliie  par  la  aoctôté  I'UUi»upU<)iie  da  Luuvain. 
Directeiu:  i>.  Mercier.  Secrkalrc;  H.  dc  Wnlf.  Lonvain,  laatiiui  aapMeor 
de  I>hilQ»aphie  lS9fi. 

111,1  enthBll  U.A.  B.  Hallea,  Le  temp«  et  U  dnrie.  —  O*  Domet 
de  Votgoa,  L'objectivité  de  la  oonnalMance  Inielleetnelle.  —  J.  Bomani,  La 
philosophic  an  i'oagtin  Hcicjililieo  international  do  Catbuliqaea,  IBU.  Dwaa 
«ntnolitni'n  wir  fulg«ode  Nutii: 

M.  l'abbé  DDqu«a&oy,  comprcnaDt  combien  II  est  daagereos  de  faire  b 
moindre  «isccstiun  â  un  syatcne  nusri  subversif  qn«  le  Kantisaie,  tcoI  eu  en- 
tiqier  lea  dernière  VMlige*,  alun  nième  qu'ils  poissent  puallTO  précJetu  â 
quelqaos  philosoph«»  onliodoics.  Il  s'attaque  donc,  et  avec  pkin  sitecèa,  i  hi 
iVeMv  4b  FeitülaKt  de  Pirn  par  la  loi  morale,  prcure  Introduite  psr  Kant, 
et  d<inl  0  luuutre  I'taaniti-.  Car,  la  ut-ueaiiil6  i|Ui  oraetérbe  Im  Jugcmenta 
ODDTaui  a'exore«  sueiui«  Lalluem'e  aiir  l'cilstenue  d«a  actes  moraus.  ni  a  fortiori 
sur  l'ciistciK«  d'une  autre  cliusc  quolonnquu:  et  le  droit  an  buiihcnr  de  l'hioiBie 
rertncox  n'exige  pas  d'au«  b^uu  ubsolue  b  satiafactiun  de  ce  droit. 

m, -i  outhiUt  U.A.  P.  Mevslou,  PliMcdiiM  de  H&agkimMo  ou  de  g^ 
■ilrie  f(i6iDfrale. 

III,  s  entliiUt  denSehluas  des  votgepanntc«  Aiifaataea,  dessen  XU.  Abactai. 
biit«i:  La  ll£lag6gtniirle  et  le  Ksntisne.  T>er  Verf.  kotniat  ru  den 
Uesdtat;  l'exiat«noe  de  trois  s}'sttei)S  de  gtomitTte  distiniits  (EotMdlome,  Li^ 


4 


ZdUehfifteascliu. 


4*7 


bstdieftUontic,  ßlcmuidua)  >  une  iiaponuicc  ci>ii*ldfnble  an  point  de  me 
pUIamphiqu».  Ell«  imptiqiK,  en  elTi-i,  ie  mivi-nenieat  de  I'lUie  des  ba«ee  de 
k  Kr.  d.  r.  V.  do  Kant . . .  ComineBt  b  conception  Kuitlmoc  do  I'Mptcc  poiirreK' 
dio  donn««'  &  U  (ale  A  t'cBloodiniwnt  loolcs  Ice  ^otctri««  divvraes  iMmme  r«- 
ptefoatatioa  aèaetaaiw  a  priori  T  Ceet  inanlfestcmeiit  bnpotsfUe . . .  Le  eab- 
jeetlvbne  m4uph)^qu«  de  Rant  semble  Être  sorti  de  «i«  mbjoctlvlKD«  ottUié- 
nntlqiM;  fl  j  a  en  t^l«  de  lu  Kr.  d.  r.  V.  l'affinnatioD  d'une  «apiee  fintpénalf 

triqtu  pour  Eit)plii,v«r  no«  bcun^uae  «spteetiiMi  de  M.  Ltthataa. 
ImlehaiTerit  1>.     Levons  sur   la  philosophie   de  Kam  (I^"  partie) 
ftitc«  k  rt^colr  d»  sciences  eocUles  de  l'ünivcTslta  librn  de  Bnixellea  (S«ib. 
dlilT.  lS9ii'!i6}.    Kiuaitde  taRvTuede  l'I'nlrerritideBriuetka.  L  Bnixell«« 
1696.  •m—n*,  379— w:, 
PweMi«>i*«r«t  ti.    T.eçoD  d'onvcrtnre  an  conrK  snr  la  philosophie 
de  Kant,  fait  â  l'Kcol«  etc.    Kxlniit  de  la  Revue  irnireraitaire.    Bmielles 
1896.   (18  S.) 
Dm  Besitmi,  welches  G.  Dw^shiavon  vok  sdneo  Kutvotleentigen  (vgt. 
bea  S.  \iS)  gicbt,  hlldot  dnen  Mhr  prahtleehon  l^Iifndrn  kiii  Kbleimiitc  in  (Ue 
teanlitehe  l'hllusopltie.    Na«h  Angabe  der  wichllipitea  Litteraiiir  fi>l^  vine  ge- 
|:dtiiBg1e  Inhal UoQgiabe  seiaer  Torieningen:  I.  La  philosophie  do  Kaut.    Il  aad 
'  ni.  I.a  vie  de  Kant.    Pi'.  Les  premiers  mallres  de  Kant.    V.  Let  îd^m  sur  U 
veuille    telùuatioQ  do«  Forces  vive*.     VI.  Iji  Th£orici   da  CïoL     VIL  Kant 
tsoBuiH  BtTSDL  (Dl«  SbTigen  oatnrwlaseiu^ialttletini  Hdififtea).   VIIL  Le  premier 
Fwni  pMIoaoptilqu«  de  K.    IX.  Howidt^ogie  physique.  Mouvement  et  rtjras, 
Gra!idi-OR>   Di-|talirrs.     X.  Lr  OItirimirr  a<n,nt  Kant   (dicIi  IUoM).    Ceb«r  die 
Forlactitiog.  die  lu  diesem  Winter  ntattiiE]di.-t.  wi-rden  wir  npStcr  berichten. 

Die  EiSfflDltDgavorleBUng  kaUpft  eduücIisI  nu  Ketues  bpkaunte  .Schilderung 

Kanta  an,  bekKmpft  aber  dessen  einsettix«?  Aatïassiiug  Kaots  als  bluesi^n  ncuativtin 

Zcnliirers  iwd  lietont  Kantu  VvnntttluDK»Icnd(inx  iwlst^lion  Mi'tuphyxik  und  WiMrea- 

.  Mhaft,  swiavhea  Batioosllauius  uud  äkepliiliiiüUü.    „Kaut  lui  pr^mui-'iipâ  de  donoor 

[■M  base  anilTie  1  b  science  do  la  nature  d'une  part,  à  1a  murale  et  X  U  reliKλ" 

Ld'Mitr«  part.     Ce«t«  bM«  ne  pouvait  Ctr«  lo  mondr  cxt<^Honr,   le  phtniuuene 

[qnl  paase,  elle  devah  litre  l'e^Kït  hmnaia."    Kaot  hat>«  »Ikt  'lin  (iuist  uud  seine 

[Oeseiie  ooch  als  atadooSr  gedÂeltt:  dan  detsclb«  aicli  cuiwiikelt  linbe,  in  dlcaer 

Eissiclit  bestehe  das  Verdienst  der  DOiMreo  Fsycbolugle,  Insbesondere  Wnadl* 

nnd  seiner  Sdiule. 


Standlnger,  Fr.,  Prot  Dr.  (n  Worsas.     Kants  Traktat   .Zum  Ewigen 
friedru*^.    Ethische  Cnihir.  IV  Jahrg..  Nr.  3. 
Xnr  weniges  von  dem,  wiln  Ki>nt   ,in  si-Ectnu  Itnorrigitn,  nnbebolfeaen, 
\  nlcbtigcD  nnd  elndrlagendcn  uud  mwi^Ueu  so  hersUi^eK,  sogar  einmal  gelegent- 
lich hnmoiTcillon  Stil"  im  Namen  der  Vernunft  Torlaiigt  habe,  sei  bis  ictit  ot- 
I  füllt.    l>ai  Hetale  aei  nueli  xu  tbun.    Nur  di«  Attfklïrueg  dor  Vüiker  liber  ihre 
OkoDoiut»cb«u  VerUlUiIsae,  und   die   UiugeatalRiog  der  lettlerea   kOnne   dln 
Kaatiicba  Idee  d»  Ewigen  Friedens  realisieren. 

Dn  Prel,  Carl,  Dr.    Kant  nsd  Swedenborg.    3.-A. a. d. Zukuaft  IV,  Nr. 46 
vom  :».  August  18»«.   (US.) 
I>cr  TOO  Kant  In  seinem  Brief  an  Ftfnleto  v.  Kaohlocli  mltgvioiho  bchanMe 
Fall  der  Wittwe  t.  lltrteviUe,  welche  all  HUk  TOD  Swedenborgs  angeblicher  Geister- 


478 

aeh«rel  die  vdb  Ibton  Vuuh  vwstecbo  Qalttnag  fud,  wM  von  Du  PntI  laf 
«la  .fiaxàï  UoaoUUitmm  herbcÔKcftlhrtirs  Frmipsïeht"  «iraukgcfBlm.  Die«  er* 
MlicÔBt  Htm  >1*  walusclieiiiliefcnfl  Erkmnrng.  nicltl  ftber  das  Blnefamtgen  Sweden- 
borgs Ib  die  OfiMttvelt.  «elcbe  „Rli  Kui  selbst  pluuJbl«!  (ccwcsea  seJ,  woD 
sie  seino  pUlosopUMlMO  Aiuiditcii  von  der  DoppctniUar  dur  lleiwohen  bcstlti^". 
Die  i^aae  Tag«  —  K«al»  Veriiidt^  sum  UytUsiauus  —  wird  ait  ROek- 
ridit  KuT  Du  ?r«l,  TOB  Uad,  Hoar,  Prot  M4s  B  ei»ie  ■.  A.  In  dnom  dernXcliitsii 
Deft«  der  „Kaatsiadira''  rriVttcrn, 

n«kaells,  Pul,  Dr.  (HauliiirE),  KkbI  and  Swedaiborg.  Zukunft  V,  Kr.S 
Tom  T.  Nov.  16B&. 
âu«lit  in  E^VnatiBg  dee  du  Frel'aclioa  Artlkels,  die  SrU&runK  d«  Fkllei 
auf  empirisch-  p«>-clii>lu^*cb«B]  Wegu  iluroh  AuMtiistioa  nad  RenrUhnonK,  sowi« 
durali  Ubiweto  uif  nooh  bI«1iI  hl&cckh««!  bekaBBU,  aber  tnBeih«lb  der  Ërishniag 
Kefteud«  KrHfte  dos  nioBtcbUclien  QclstM. 

drBBWBld,  ■.    Ulscellea.    Archiv  Rli  Goacti.  der  Philosophie  IX,  9Ulf.  X 
ins.  (ISM). 
XllicUuDfTon  aus  dem  Barnttarger  AnUr,  danuM  (IX  4&5;  X  tlT>  Brief« 
dos   KsBttmers   Oersteuborg   au   dco   KaiiHsiuir  TOters.   worin    KrelcRrr    iku 
Unlitureu  laduH.  dass  ot  du  Kutisebe  Watt  ^^BBohannuK"  mit  intuition  übet- 
Mtti  lisbe,  das  vrett  mckr  flir  die  Flobte'sdie  bte)lektu«Ue  Anscbannni; 
T.  UbA,  p.)  ItecensioB  von  A.  Drews,  Kants  NaluiphüoMftble  ak  (irund 
bge  setoea  SjreleiM.  Berlin.  1S94.  S.-A.  a.  d.  Altpr.  Uuutssebr.  Bd.  XXXII  IL.' 
II.  1  u.  1.    S.  17»— 164 
Hingehende  Hesprmbung  der  erati;n  Aniinomle. 
Kvtaro,  lario,  II  coBcotIo  dl  Infiulio  e  II  problensa  cosBiologieo. 
8.-A.  a.  der  tUvlsu  italiana  di  filoiofis  imi. 
fl.  U  It  Terslilndnls voile  B«sprechiag  der  Kantisehen  ABttaoDlea. 
llergmauB,  JbUbs,  Ueber  Olaabe  nad  GewleabelL    8.-A.  a.  d.  Zeltscbr. 
r.  l-hUoe.  u.  philo*.  Kritik.   ISflß.   107.  Bd.  S.|-(i— Ml. 
H.  IM  IT.  gegen  KanU  syntbetisdie  Urteile  a  priori  ;  S.  IBS  über  Kants 
Vsnuiiftglsiibrn. 

KcfM,  Jiwlab,  Th«  fioneeplion  of  god.    Adne«  before  Um  PhilosophieBl 
UbIob  <if  Califurnii.    Together  ¥ritb  eommciits  thereon  by  8.  E.  Uetea, 
.1.  Leconle  SBd  0.  n.  Ilowison.    Berkeley,  Phil.  Union  IB».    (M&) 
In   scln«an,  dnii   )otxt«n  Abscbaltt  wendet  steh  Bowlson  S.  TC  ft  g« 
lUwts  Those,  das«  keine  Krkoniitnb  des  TranssccDdeatoa  mSglieh  sej. 
Kim»  Ölte,   Lie.  Dr.,  Das  (U-suts  in  der  christliehen  Ethik, 
fttudivn  u  KritlkeB.  N.  Bd.  1690.  S.  aoe^SfiO. 
H  All  ir,  Kritik  der  ksBtischeo  Ethik:  .Der  kaiegorisehe  Irapntatir  ist  wifl 
Ung«  rUlUg  uupraktiMh,  alii  er  kategorisch  bleibt,  er  wird  pnktisck  erst,  naeh- 
d»iii  »r  sitfgeliOrt  hal,  kalegorlseh  an  aein." 

PfsHitlgsderf,   K.,   LJc,  Die  erkeBntnlalheoreliaobeB  and  relîgi«Ba-_ 
plil|n«»|>hiacben  OtundgedankeD  Q.  Te  Ick  mil  Hera.    TheoL  Studie 
»-  Kriükeu.   «Ü.  Bit  t!><ia.  ».  G3U— SH. 
Nebsrfs  llurvorbebung  dea  Oc^uaties  ron  TelcbiBllller  tm  KibC 
MiiliMih.   II..   Ziiin   GedSclilnts   von  H.  Olugav.    S.  A.  a.  d.  ZcitKibr. 
rttlbis,  u.  pfaU.  Kilük.    Bd.  107,  S.  130—130. 


4dÉM^bJll^^A^U^ABL 


47» 


Der  vnna  gtêetaUbtac  Nadinif  rtrefft  ucli  ili^  nmirhimjrcn  niof^u  » 

int    (ilAgmii  sncht  cegeDUbet  der  tniKKMadeaUk»  Ui-dnkiiuu  der  KittisgDrie«« 

r  pajfcbalogbcli-goiiettsohe  Abldtnng  derselben  ..im  Sinne  von  idealen  geistigen 

Vypea,  die  In  der  n«mwb{idtinf:  des  Saiureiketinetu,  wie  Ac»  »ciiklKiwHiieht- 

lielim  licbeitt  ab  dtn  wirtieoilcs  Niinam  hennatrvteo",  hatipUäcUiuli  ftber  ,,eiiie 

eme,  durch  KanU  kritlsebes  Unternettnaea  ugebakoie,  e<itlaeli  dnichlcnchtel« 

ItîtBphjvk". 

PHfrdlinder,  L.    Auit  KUnEfiibüTKer  Oelehrtunkteisien.    DMtsobe  Rnnd- 

■cbiu     Jult  u.  Angiut.  I&m 

Flnllilill   tcl>on«vi>llc  Schildenmgien   KiSnlgsber^  nnd  seiner  Oelebrlen   in 

dlenetn  JahriiuDdort,   aliiu  auU-r  denn  KiitfluM  Kantt.    Ei|n!ntiinilicfakeiiea   de* 

Klteicsbe^r  Oetolealeboi»  :  .Die  Ostprenaaeu  alnd  toi  allgemetnen  kritisch  ver- 

Bltgt,  nnd  ihn  Kritik  l«id<^  »eHeo  ait  einem  Debormass  von  WofclwoUen.  Selbst 

cn  ibrv  ricFnco  KmjifindnDüi-n,  lüo  Mi«  vidrr  Willen  foitrctoen  kfinnteu,  «lud 

I  Mela  anf  der  Unt.   Vor  allum  aind  «ie  darauf  bedacbt,  aich  nicht  bevurmimdea, 

ht  bleaden  und  skh  nicht  lni[iuDlereD  zu  lastea  ....   GleicKsam  aU  DotwcDd%M 

ICdinpiMnent  den Krittebnin  mucht.  Imnirr  vunNoiidn  niah  «jn Trieb  lur  rhanbutik, 

Ijstik  lind  8eh«ilrane»l  «ergiKuli  },'('ltenU.    Neben  ECaot  stand  llimiuiu,  neben 

^den  Ver&eser  der  Religion  Innerhalb  der  lîrenzeu  d.  bL  Vemunl)  d«T  Htgns  dea 

■Kordcns,  (Uj  den  di«  hflchiit?  l'otatt  der  Vemnnft  der  (ilaub«  mir.''  —  WHivtea 

Über  die  ROnlgaberger  KantKCDriiMihaft  nnd  Ober  KiMooknnE'  Anteil  an  dcnelben, 

owle  Über  Th.  t.  SchOn.  Ubrs  u.  a. 

|I.«TT,J.A.Thomi»il*cbKnutRelwork.S.-A.a.d..Vra«endeB'njda*  I89e.  ISS. 

[■luier  lüluiigef  wird  nciKirdinKs  der  Gegensatx  tm  Kathulizitioua  und 

ProteaUnlbiinM  in  die  Altrm«iivc  irrkloidet;  III«  Thomas,  hie  Kant:    Sobat  aach 

J.  V.  De  Qrooi,  (Ord.  Pratsb.i  .huoglMtar  le  Auiaterdam"  In  eiacw   I89i  ec- 

,Hliim«DeD  Blieb  (Loo  XIII.  en  de  H.  TfaoniaE  van  Aquino)  liber  Kant  >icà  ab- 

cbead  geUaaien,  und  «eine  deiqHTkticrilcbo  Meinung  Über  Kant  In  die  Wert« 

'  KiMtmmengelJuat:  ..Btt  Ka>aiaan*che  Ktptieitme  mcl  z\jn  netrdnikkmden  tmtiotd 

w  <tnr  trt-rigt  hladt^dt  in  de  nituwert  geMhUdtMif.     In   ehier  flutoioadsil 

niilipptea  ^viat  der  ^''■"tviilt«  Verfuaor  dinen  AngriiF  «urllck  und  foicrt  Kant 

als  den  HerM  des  freien  l><Tnkeni(. 

Lerj-,  J.  A.    Ecne  Uoogleerarsbenoemlng.    Vn^n  des  Tljda.    Angnat 

ISflfi.  23  S. 

LeTffJ.A.  Nieu«er*ctBeh  Hysticiame.  Vrageo  den  "njäs.  Dex.  1^9«.  27  S. 

Die  Antrittsrede  von  ProtessAr  Boiland  In  Leiden,  (auf  dessen  Emonnong 

■aiB  Xachrolger  J.  i'.  N.  Ijuida  sich  die  orato  Abhnndlung  bexog)  hatte  cum 

Tbemx;  „feranderinf;  m  lijd",  und  euthieH  ebien  heftigen  AngrilT  auf  die  ^ait- 

ti»eitt  t\jMtipoÜieif,  und  «war  vom  Slandjinnkte  E.  T.  Hartroanns,  mit  welchem 

rBoiUnd  der  Kaiitt»cb«ii  Erkcnotnistheorie  Illiulonisnna  vorwaif    l^v}-  wci*l 

fliaeh:  I.  das»  dleaet  Angriff  auf  einer  »begriparerwarTtng*  rmt  Scliein  und  Kr- 

obutKg  beruht,  1.  dass  Kant  gegen  dtue  Begriffs vcnrirruufc  sich  telbut  achoB 

^mhrbch  enurginch  verwahrt  hat,  S.  dun  Bolland  aich  mit  Unrecht  auf  dea  Re- 

fereatcn  Kautkonnieotat  bemfl,  da  ja  in  demaeUien  auaditlcklicli  dis  ZwsonaM- 

■MUiing  Kants  mit  Bcrkelef,  die  Verweohaelang  von  Schein  nnd  Endtetnans 

InilickgowieMa  ist,  4.  dans  Kaats  Zeitbogrlff  auch  von  natnrwtmenacbaftlkber 

^  Seite,  spetiell  von  K.  E.  V.  Ba«r  rertmlon  worden  bt.  Auch  gegen  Bellands  Bj-stt- 

[«eben  Scbiosa:  CVndamw  wendet  sieh  LeV7  utt  den  aablieldlCQB  Vraifon  Kanli. 

81' 


480 


SMtwIiriftwiMliu. 


/I^Klfr,  llolnrleli.    Rftats    ukd   SchloierniKoliari  B«M|[fon>bef[rIfC 

Iful-isr.  KUi'htiot.  IS96,  Si.  29—32. 
Der  behftosto  LtegnltMr  QetotUobe  glebt  ebie  sekr  uuproduoide  V«t- 
gkJcliiiDK  ron  Kftiiti  «B«li|^i>n  l»n«rliK)%  d.  Gr.  d.  bl.  VeniiiKft'  vi>n  IT93,  and 
von  Scbluiermftcbera  .Kedun  flW  die  Heligivn  an  die  tiebPdetiia  nnUr 
fliran  VerKditerii'  von  IJflS.  .Dam  hiiwtbftib  m  kanter  Zeit  xwel  so  stobb- 
utlge  LobUng««  von  u  gans  vencUedeiianlgeBi  Cliankter  lib«r  diesen  Ot^eR- 
•Uad  enehviaOB  koaalc».  Ila*t  una  fShlcn,  wiu  tief  bcwcKt  in  j«oer  OUiniig*- 
Mit  dk  ffibrenden  Oebtor  del  DenUcbeD  Kif>*l«  !»  Beutg  auf  die  wtebllgMen 
Grandftigen  dea  L«b«iia  nod  dei  Welusaobaïuiag  wutm;  hier  tnÜM  In  Dot- 
•chwmiff«  der  Z«it«ii  iwei  Produkte  dootaehcr  AuBàHiiiig  der  ReHition  uho 
Sttninm«)! ,  die  na  gam  Teiaeèiedeaen  ZuilAlrftiDiuigea  («tragen  sind...  Die 
Mdeo  ZcitstrOmongen  abd  die  deutaebe  AufklHroiiir,  das  Fonaclirelteo 
der  Q«itit«r  ilb«r  die  AntotMIt  lun  selbatbeorutstan  Uttdl,  ttnd  die  deutaeha 
Romaatik  und  iwar  die  letalere  in  <l«u  weiteren  Sinne,  der  ebeuo  wie  die  g»- 
Ketgtne  GeiceBwlrknni;  der  Natur  und  des  Lebeaa  gegen  die  aburteUeude  Ab- 
■traktHin  itoA  Tbcorie  ilnr  AnfkUning  anob  daa  Wiedererwacben  da  GcAlUa 
von  (loo  gijiicliii.'liiliubt'U  Vorauasetaiuigen  betelehael,  auf  ittme»  uoâes  genoit« 
ga(«o«&rtigea  Ktiliuiieben  beruht.* 
Valuraiuid,  Ad.,  Professor  in  Wien.    Daa  ReJcb  der  Zweek«.    Bayrentlnr 

Blatter,  IS.  Jährt;.  1695,  ».21T~S8S. 
Diese  BetracbtuDgca  habee  die  Begriffe  der  KotveDdigkett  nad  der  2« 
aiütM%k«ii  und  das  twischoa  dem  Xotvondigon  und  den  Zweckaoliaslgcit 
Ktcbeailc  WecbsnlverhUtsia  mm  Geffeiutand  nnd  woiien  ^nf  den  Spuren' 
Kants  eiabc-rsebruitcn".  Doch  wird  xnur«t  die  teleologiaclH,  d. L  aweekatntbig« 
Katntuaebauung  dea  Aibtoteles  eiugeheud  erllrtert  und  dann  wird  in  etiwB 
•igeMB  Abacbnitt  Kanta  .Roirh  der  Znn^kc"  cntwickvli.  Die  Kunat  h»b«  dl« 
Au^pb«!  d»m  Itelch  der  Zwecke  tuitlieÜücbcD  Ausdniok  au  geben:  darauf  beruht 
«die  prinzipiell  ethische  Bedeutuug  im  Kunsteiupünilen  and  KunatschaAm.'  Im 
Bbtigea  Terlïaft  dl«  Abhandlung  la  viele  nicht-pbllosophisehe  Prag«n. 
W*  X.  T.,  Kant  and  tbo  supernatural,    ßofnolds'  Nevrn-l'aper,  Nr.  S9TS. 

London,  2.  l^ebr.  IS36. 
Kurter  Arilkei  Qber  Kant  nebst  Portrül. 
BaldnlU)  J.  H.     'luo  ori^rin  «f  a  „thing"  and  tta  natur«.    Pajeh 

Review  11  iXiifli)  Mtt. 
Urban«  W.  U.    Sonelhlng  more  about  Ike  proapeetire  reference  el 

Mind.  lb.  lu  (ma)  TSC 

BcMe  Autoren   bekandeln  darin  insbea.  die  Teleologie  ala  cine  voa  Kurt 
Bbusebeae  Kategorie^ 

Slnunel,  6.    Ceber  eino  Beiiohung  der  Sclfictionalebre  «or  Erkeunl- 
niatbeorie.    Arch.  f.  *ysL  I'hilua.  1,  (ises)  S.  3l  —4i 

ImGegeassls  tu  Kants Prlnxlp der  Hügllchkelt  der Erkennlula auohl  i 
Verf.  die  ^'  11 1 1 1 ir  il  k  e il  dea  Erkcnnons  sb  Kriioriiim  d«t  ^Wahren"  u  erw« 
Wjeh,  lander.   (>.  W.  Optunmor.   Z«itscbr  f.  I>hiloB.  l«G  Bd.  S.l— 19- 

S.  5  ff.  :  Dulegting  del  V'erhXllniaa«a  dee  Opaoonier'aclien  Empiriaaos  u 
Rant«  PhSnooioiulisnins  nnd  ApriorlauBU. 

Abbot  Franeia*  E.   The  advaneementof  Elblea.   Uonlst,To).V,  NY3,  igUt 
KanU  wichtige  Stellang  la  der  OeaeUobte  dea  ethtaohon  ForUchrittea. 


ZtittahrifteiiHbta. 


481 


CmM«  PmI.    The  Sletapliyalcftl  X  in  cognition.    Honitl,  V,  «.SlOff. 

».  &»2IT.  üin  «ix<Micx  Absciinitt:  .J^inu  idanil6c«t]on  of  tb«  Ideil  tad  Ih« 

nbJectlT«",  wofeg«D  aieb  Cinu  kb  du«  InvOlireode  WmidiinK  Kaabr  snupricht 

^fisléTlk,  XattbUi,  Dr.  Zur  Gesc.bicbie  und  Ltti«ralur  der  Pblloaopbta 

in  raKarn.    Zritschr.  f.  Philo«.  Bd.  107,  S,  IISCT. 

Glebl  S.  Il$  — IST  eiue  gedritogte.  aber  sehr  inatruktlve  Sehildetung  der 

Oescbl«b(«  des  Kantlaalsatuj  tn  Ungara  (KSteles,  H&rton,  Joremlu,  Sànixj  u.  A.)- 

(frot^arolt,  AttIiI.   Warotn  v<>rtrauon  vir  den  Kr')'><1I<'it«iidon  Hypo- 

theaen  unaeres  Deolieos?     Z«ltaclir.  f.  Tbitoa.  Bd,  106,  S.  133.  ifilff. 

Bespricht  clnKobond  (bn.  S.  t\  0.)  „das  bertthml«  Problem,  ob  synth«llacbe 

UftaUo  a  priori  in  unser  IViKwn  von  dor  Erfuhrnngswtilt  oinftcbnu"?  tivd  b»- 

iatvortot  db  Frage  von  Standpunkt  des  „echenntnistbeoreiiacbeu  fioalinaui" 

MS  In  vrmfiiiHnden)  Sinne,  bee-  Im  Oegoaub  in  RIebL    Kackh«r  folgt  ein 

deUilli«rt«  Kritik  dn*  LfobtnaiB'sebMi  Aprlorfemua,  ipetlell  der  .Jnlerpolation*- 

ibnen  dea  Inlellekta",  «■■  Schlu»  eine  aorKfilÜge  Kritik  der  Kuitbcbea  und 

RtlaiiWer«nden  KuaaHlitsUire. 


Tpirtelf,  T„    1a  unral«  de  Kuif  et  1a  IbAorle  da  pécM  phlloiopblqne. 
Fclllnubr,  B.  P.    La  théorie  de  Kant  sur  rorisiiM  de»  eosccpta. 

Diese  beide»  In  den  .^oalee  de  PbBosopUe  CtitétiuiiDe"  (Parla,  Boger- 

pvlt)  XXS,  M3  tt^  XXXn,  G»ff.  «rwblMiene«  Antdtse  alnd  nos  leldM  bla 
jetzt  Dicht  eiiKÜiii;lwh  K«w««en. 

KarlnskI  aitd  ITedeMli;,  Abkudlmigeii  Ubci  Kut  in  den  „Voproay  filoaofii  I 
Paphologfi*  1S9&  n.  1$««. 

i'eb«r  dto  swiachen  ProC  Karin«kl  mid  Prof.  Wsdonaky  (bolde  In 
31-  Petersburg)  geRilule  Cuntrovene,  beireffend  oiaig«  Grundfragen  der  Kanti- 

Erkennlnlalehr«,  vtrd  Prof.  Wcdensky  »elbat  la  einem  der  idobaMn 
efte  d«r  .Kastatudion"  rcfcrterm. 


Crriithtoni   J.  K.     The   Naiiirc  of  Intellectaal   Syntbesia     PhOos. 

Rfviôw,  Vol.V,  pp.  135  —  156. 

Id  the  llrst  part  of  this  arllcle.  It  is  maintained  that  Kant  always  regarded 

Sjnlbesis  in  the  Kr.  d.  r.  V.  a«  a  ptnc«ss  of  externally  joining  un  pan  to  part, 

taatdtbg  in  a  meoliauleal  not  an  ideal  wIuiIü;  and  fnrtber,  tlial  tbe  negatire 

of  tlie  Dialectic  are  the  tmn>edUle  consequences  of  this  ooneepttoit. 

■apport  of  those  Mnclnsions  the  antbor  argnes  sm  follows:  —  I.  Tbo  aceoant 

«bich  Kant  gîreii  of  Jadiruiimt  in  fomiiiiatinK  bis  problnm  indinnti'S  clear]]'  tbe 

eatemal  cbaiaeler  of  tbe  fuDctiuu  wliich  .Syntlieniii  a  xuppiiml  tu  perform.    1.  The 

aer  In  which  tbe  Scbcmala  arc  Interpolated  lu  urder  tu  bring  a  eensnow 

riioagc  into  njniientipn  with  the  pure  cutt^gor}-  »hov/f  that  Kant  is  lien:  tbiokng 

of  Ibe  syntbetie  pruoe«  aa  a  pr»ucMi  of  mechanically  nnitiuK  tlispuale  elcroeiita. 

9.   The  Mtegorit«  of  Betsllon  ar<>  external  bonds  nhieli  Ax  and  objectify  the 

t«Kporal  raladon«  of  pheiMimena,  not  Ideal  prin<riplv»  irhicb  tranafom»  perceptive 

togethemen  bto  aa  inlelleetual  niûty.     4.    It  b  only  p<i)unble  to  undentaad 

Kaat^  «oMlaiit  oppoaltlofi  of  Aulysla  and  Synth««!«  if  we  suppose  that  be  had 

before  his  inlsd  images  of  material  prucenats  of  acparatliig  wboica  into  parts,  aad 


482 

pnttfDg  together  ttemam.  5.  Tbe  eomJatkm»  which  Kart  drew  bom  lus  syitoni 
regarding  the  limitidcan  of  knowledge  rest  cm  the  itiwr  unmptioB.  Ct^iiltian 
of  nperseiuible  objects  b  pronooneed  inralid  not  beeaose  there  is  no  dntnm 
from  which  thought  maf  atut,  bnt  because  nothing  corresponding  to  the 
object  which  we  claim  to  know,  can  fron  the  TCf;  utue  of  the  «aae,  be  gives 
b  perception.  There  ii,  therefore,  no  nw  material  ont  of  «hiefa  tiie  object 
of  knowledge  can  be  manabctared. 

In  the  second  part  of  the  article  an  attempt  is  made  to  ontline  the  modi- 
&caäons  which  it  is  aeceasarj  to  introdaee  into  Kant's  doctrine  when  Syntbeais 
is  regarded  as  a  proceas  of  interpreting  or  rendering  hiteOigible  more  and 
more  completely  the  datnm  of  sensation.  The  foDowing  cosclosiona  are  reached: 
—  ].  The  distinction  between  the  real  and  the  formal  function  of  tbooght  is  a 
fiction.  2.  A  jndgment  if  a  whole  and  not  made  np  of  independently  existing 
parts.  3.  Concepts  are  not  independent  entitiea  which  exist  prior  to  jndgmeots, 
bnt  are  shorthand  expressions  for  a  series  of  judgments.  1.  Synthesis  and  analysis 
are  inseparable  aspects  of  every  inteUectnal  process.  5.  The  distinction  between 
Perception  and  Conception  is  merely  one  of  d^ree.  For  it  is  only  in  so  far 
as  phenomena  are  intellectnalised  that  thsy  can  be  known  as  ^  6.  No 
limits  can  be  set  to  the  possibilities  of  thought  in  interpreting  experience,  nor 
to  the  means  which  may  legitimately  be  employed  in  this  process. 

Ithaca.  Author. 

Schiller,  J.  C.  S.  Kon-Enclidean  Geometry  and  the  Kantian  A  Priori 
PWlos.  Review,  VoLV,  pp.  173—160. 

The  antbor  summarizes  discussions  which  have  been  going  on  for  some 
time  in  French  philosophical  jonmals,  with  the  purpose  of  (a)  brining  ont  the 
most  important  points  established  by  the  new  'metageometry',  (b)  considering 
what  light  they  throw  on  the  nature  of  space,  and  (c)  estimating  what  changes 
will  have  to  be  made  in  the  references  to  geometry  which  phSosophers  have 
been  so  addicted  to  making.  Under  the  first  heading,  the  author  finds  that  the 
conceptions  of  spherical  and  psendo- spherical  spaces  upon  which  the  non- 
Enclideao  geometries  are  based,  are  thoroughly  thinkable  and  free  from  oonlia' 
diction,  and  intellectnally  on  a  level  with  the  Enclidean  conoeption  of  space. 
But  practically  the  supremacy  of  the  older  geometry  remùns  incontestible, 
because  of  its  greater  simplicity  and  conséquent  facility  of  application.  At  an 
answer  to  (b),  the  author  points  out  that  the  most  Important  result  of  the  new 
geometry  is  to  have  made  clear  the  distinction  between  perceptual  and  eoD- 
ceptual  spaces.  Both  Enclidean  and  non -Eaclidean  spaces  are  alike  conceptual 
abstractions:  both  are  grounded  on  the  same  experience  of  physical  space,  which 
they  interpret  differently  while  seeking  to  simplify  and  systematiEe  it  by  means 
of  the  varions  postulates  which  define  them.  It  follows  from  this  (c)  that  the 
neeessity  and  universality  of  any  system  of  geometrical  propositions  is 
«rfBQlIy  hypothetical  and  rests  upon  the  assumptions  of  the  particular  system. 
the  bot  that  there  at  least  two  other  intelligible  conceptions  of  space  in 

■  to  that  upon  which  the  Euclidean  geometry  is  based,  proves  that  the 

<  of  the  hitter  can  have  no  claim  to  rank  as  a  priori  forms  of  intuition. 

m,  Kant  regards  the  conception  of  space  as  primary  and  simple,  and  the 

tt  mambigaonB.   He  does  not  distingoish  between  physical  and  geometrical 
aad  atUl  leaa  did  he  suspect  that  perceptual  space  was  coiutmoted  out 


Z«Hfeltrift  OBickan. 


Ira 


1 

h 


no  IflH  tbui  Ihroo  sonsoiy  ipMP«,  while  It  ins  suMtptlbl«  of  three  dUfcniit 
oooecptittl  iDt«rpr«Mtioi».  Wlut  Knai  oil*  'que»',  äicr«fan),  b  Dot  one  Imt 
aeven,  ud  the  force  of  Us  ugunmt  in  mad«  bj-  their  uainn.  Tb«  author 
conelndM  thai  the  Eanlkn  acconitt  of  spaoe  b  hopelMHl;  and  deBoasttably 
antiiiuahtd  aail  nan  l<qid  no  Httpfiort  to  tfac  rat  nf  lib  xycteai. 

Ithaca.  J.  E.  CMgbtan. 

Xilband,   Kant  ooptmo  aavaat     Revue  phUoeophlqu«.   XX.  années  N.  6. 
I        Mai  tsgS.  P.IS1  -5IU. 

In  AnadililMe  aa  daa   Bncb  von   l>i«ws:    .Kaota  Nalurphilosopble 
CIranillfjre  scto«  System»*  b«spricbl  der  Verfasser  folgende  Fragen: 

I.  Ut  Kant  ein  Gelelutcr,  d«T  ah  solehci,  d.  h.  ab  Sfieziatfnncbcr  und 
itige»eb«n  von  aelnea  VerdleOBten  âb  PbUoBopli,  eetaon  Namen  der  Kaebwelt 
UBteilaase»  Utte? 

1.   Verdaakt  ihin  dio  WiuontMiuR  irgCBd  ein««  diuomdoa  FortacbrUlV 

3.  Bal  er  die  SpeaialfuTMkuog  mir  gdegentlteh,  gMcbMoi  lur  Erhohicg 
m»  der  Uotspbyslk,  betrieben,  oder  Itat  «r  seines  MtnrabMnaelitftHebeB  Ai- 
betlea  dioelhe  Bedenlsng  irie  snaun  phiinaopidscben  beigelegt) 

4.  Sl«ben  beide  Arten  von  Arbeiten  to  einer  wlrUkhen  Beiiehnog, 
Trodordi  sie  skfa  gogeDSoitiiç  ctt:Illr«n? 

Die  Resultate  des  Verfuvera  laxxen  steh  kun  dabin  UMiBnenlssseB  : 
Die  BesebüfUgang  Kants  mit  dun  N'aturvcissenscbaften  war  Icefno  bloss 
gelegen lUcke,  sondern  wurde  von  Ihm  während  settles  gsnceii  Lebens  mit  Vuf- 
Debe  gepflegt-  Aber  irotx  des  originellen  Gebtttt  der  sich  stets  in  sehiet  Auf- 
hinnng  <!i^t  l'robleino  aeigt  uod  sieh  als  echt  wisNcosclnftlich  cbsnkterlslart, 
hat  sich  Kant  docb  nirgends  über  seine  Zeit  erhoben,  keine  neue  Ersebetenng 
beobMlitel  und  keine  bahnbreobende  EDidcekuog  geinscht.  Selbst  von  der 
Tlieorio  des  UIbibioIs  und  der  Theorie  der  Materie  und  der  rattonell^n  Mechanik 
in  den  mctaphysisehen  AufangngrttQden  der  Nalurwissensehafl  kOano  dies  nJcbt 
gesagt  werden.  ScJne  Pboronomle  habe  nnr  ein«  aoïsslg»  Bedentung  für  die 
Geadikhte  d«r  WIssenscbafL  Wsai  miek  der  Wlderspmeh  iwiscben  setneo 
JageaiUrbciten  und  Deiner  «pHt^rcn  AnfTnuaaRg  dm  Kral^br^nffi  ekht  so  stxrk 
ixt,  wie  mau  glauben  miluhle,  !m>  sind  seine  (icsicbtspuukte  ducb  unbestimmt 
nad  bleiben  hinter  deu  Leistungen  Newtons  und  der  Forscher  des  |8.  Jahr- 
hwidetta  larUck.  Kant  bat  sshlrelche  Fragen  in  Angriff  geoanunea,  aber  nüt 
der  Voreingctnomotntihuit  des  l'hilosoplien ,  nm  mich  Art  der  Alten  die  Grund> 
lagen  der  Wissenschaft  a  priori  in  slchem.  Er  habe  daher  In  der  Oeeehiehl 
der  Wissenschaft  keinen  sich  wahrhaft  bervorhebeuden  Plati.  Der  ElnSuas  dt 
hTitiseb«n  IdenUsmns  attf  >«bi:  XatniphOosofibb  Ut  ein  rein  luaserUcheri 
Kritàisaïus  diente  Ihm  nur  xar  Kieharung  s«ines  nslnnrisMiaehaftUdien  Uogm»-^ 
tlcmus.  Aid  Si-htius  des  Au&ftlus  streift  der  Terftsser  db  Frage  nacb  dem 
Zusammenhang  iwiscben  der  HBf^ldikelt  synthetischer  Urteile  a  priori  nnd  der 
nicht- euküdiKchen  Reenietrie. 

Referent  oiuss  sieh  hier  damit  begnügen  iti  konatatlereo,  dasa  er  la  den 
wbhtlgsten  Punkten  durchaus  anderer  Ansicht  tei  als  der  Vertssser. 
L  (iotha.  Kard  [Jtxsirlti. 


Vun    siisftlbrllcheren  Bespreehnugen   der   .Kantsiudlea",  die 
18  lufUlig  bekasBl  geworden  sind,   efwXhnen  wir  mil  besten)  Dank«  (Ur  d(a 


484 


Z^l§Cbrt(t«BfdlH. 


dflriM  uuKe«pTi>f])e&<>it  6«niidllcii(iB  B«gTUuBn^irort«  fotgeide:  Prviustodw 
JakTbUcber,  Bd.  l.?:XXVI,  firft  1  (Okt  isnfi)  ron  Dr.  A.  Drewa.  —  Brifa«a  mi 
AllgMD. Zeitnne,  iS9â,  Vo.  131,  con  Prof.  Dr.  Basse.  -  Usguhi  ffir  Llttcntar, 
lese,  Ko.  27,  TOD  Ht.  T.ag.  KIlhnentDii.  —  Tbeolog.  UlteruorbUti ,  1806, 
So.  42  von  C.  W.  r.  KOgel|rvii.  --  Zrltschr.  f.  den  ikaà.  gnMlAeXtn  Lekrer- 
sluid  I>«D(schlu)dB  I,  I,  ~  R«Tii«  de  Hfupliysique  et  d.  Uur.  Tuu.  IV,  4, 
Snppl  —  Anoatoii  de  BibllofT.  Th^lott,    P*ria.  IV,  T,  von  Prot.  H,  Schoen. 

—  Riru«  Néo-Scotulique,  Luarain,  lU,  i.  ~  Orü  och  Bild.  Stockholm  V,  S  tob 
Dr.  Â.  VannärDfl.  —  Mdmuid.   Oroobgen.  IV,  &  von  Prot.  Van  ditr  Wijck. 

—  PnitesUUi«  eurhizi  tu  igkobi  tap.  Badnpest  -L  Hai  1B96,  von  fitit  Dr. 
SsUrik.  -  Tb«  Ojien  Court,  Chicago.  X,  ä  (Ko.  HS)  von  Dr.  Carua.  — 
B«rne  de  lUnlTetsItS  de  Briuellea,  II.3,  D«e.ie«aronDr.D»elshaiivcra.  — 
HtmlHirfw  CorTospondciit,  Idi,  Jab^ï-  No.  5ee  von  Dr.  Bomnadl,  n.  r.  A. 


Sonstige  neu  eingegangene  Schriften. 

DUO»!,  Wilhelm.    Dcitrl^e  tQiB  Stndliini  d«r  IndlTldualHSl.  Sitx.-Beriehl  iler 

K^.  Akad.  d-  WiüiL-nsck.  zu  Berlin  MU.   XIII  (41  S.). 
T.  Und,  P.    Horits  Carrière.    Naetruf.   S.A.  a.  d.  Zdtsekr.  f.  niBoa.  u.  ph.  Kr. 

VHi  Bd.   S.  93— 101. 
StBBipr,  Carl.  TaretasurGoHh!chted.  PhDosuphic.  Berlin,  Spejrtir  u.  Peters.  MiM. 
StSrrln^,  t>.  W.    2ur  Lohre  vom  Eiaflusa  der  GefUhl«  auf  diu  VonteUnagon 

und  ihtuD  Verlane    S.-A.  R.  Wuodta  PbOo«.  Stadion  XIL  Bd.  4.  U.    Lelp^, 

EagelaiBon  1S9S. 
Stadler,  Asfnrt.    Zur  Klaaatfikailon  d«r  Winenacliafteii.   S.-A.  a.  d.  AreUv  C 

ayaten.  Philoa.   Bd.  II,  H.  I,  S.  1—3;. 
Selll|9«,  IT.    BecrlfT  und  Grenzen  der  Paycbolo|[ie.    3.-A.  a.  d.  Zoitielirift  fllr 

ImiBaaeitB  PhUoa.    1.  B<1.  U.  1. 
Hckuppe.    DsH  Recht  und  die  Ehe.    S.-A.  «.  d.  Zeitackr,  JGr  iDUBSienU  PUlua. 

I.  Bd..  3.  U. 
Wandt.  W.    Cebor  naiven  iiml  kritbehon  Rcaliamas.    Etiler  Artikel.  8.-A.  &.  d. 

„Pbilo»  i^tiidien'.    XII.  Bd.  S.  H.    l^ipriir,  Ksi;elu»ann  16M. 
üKoekt  Otlo.    lieber  KlhlV  ala  Wb»euchaf[.    S.-A.  a.  d.  ZelUehr.  f.  immanenle 

Philo».    1  Bd  n.  ï  B.  3. 
Belts)  T.  Lomnlta,  H.    A  pbiioaopbia  fogatma  uj  ncmponth^L  <,Dor  BegriCt 

der  rhiUixuphiu  aos  neoen  OeaI«b(apunkt'.)    Kohnavir  iiiOi. 
Dinner,  Hfi;o.    Daa 'Prinzip  der  Entvlckelnng  ala  Gmndprioaip  dnor  Welten- 

frcbaiiung.    Hab.-Scbrift  Jena  ISSfi.  (7S  8.  *•■> 
Rnbiaiitvin,  Snurnia,  Ur.    l^ae  Trias  von  WUIenan)etaph}«lken  (t.  Hartmann— 

MainlSuder— Bahnsen).    PopuUt-pblloaopbwehe  Eaaajt.  l-eipaig,  Eagelmano, 

lu«.  (M  S.). 
BatbBBT,  Edw.,  Dr.    Tb«  third  intenutiuaal  Congreoa  of  Psychology.    Tbn 

?aychi>l-  Bcview,  III,  K,  Nor.  1696. 
Cohen,  Gerns.    Leopold  Sehaldl  mn  GedXcbla».  Jalvb.  f.  Philo),  nnd  nUag. 

Bd.  I[>3  11.  IH  ^-  <)- 10-  Hefl,  lifSe. 
L«rarrigue,  J.  Enr.    Lettré  a  llgr.  Itebnd,  .iVrckevCqu«.  SanCia^  du  CUB  IBK. 
t.  Hcbnhert-Hotddrn.    L'eber  den  BegrilT  d«T  allgemeinen  Bildnng.    Antritta- 

vorlunag.    Leipiig,  II.  Itaacke  ISOii. 
—  Das  nenscblicbo  Glück  nad  dte  sosiale  Fr^g«.    TUMsgen,  Laupp  ItriM. 


TiriB. 

4iiFrc),r.    Ucbord':oBosT[(rd«THei^lirBlk.  MeUpkllindMbM t8Sej7,H«(tS. 
SekWftrx,  Henn.    Die  Znir-ipUiiubcit  ita  nsttir«iM»Mch«ftlldieii  Brfc«iuitBls. 

Zeittdir.  f.  PhDiw.  n.  phllos.  Kritik,  109-  B4. 
Tuii^nt»,  All.    Vid  SudiM  if  Wiindu  Pvykologi.    SioeUolia,  StmsoK  Mb 

W«lUn  1S9S. 
Tumi,  lolUo  (Profeasor  Co  Bologna).    Ll  filnsofia  d«l  diritta  in  Geruiuia  e  b 

riccrca  positiv».    RW.  ll&l.  per  le  soicnu'  ginildh^e.    XSU,  1,    (I'oriDo, 

Booca  ISDO.) 
Wuitacher,  Hâi.    Uuber  physiacke  Bad  psyelûKlio  Kausaliiït  und  daa  Prbtitp 

de«  pcycbo-pbjsÛKhto  PanlleKsinut.    Leipzig,  Banh,  ISM. 
r.  Wkliert,  Rad.    Kitnr  ttad  tidat  Voilnc.  LriptiK.  Pfeffer,  ItiBS. 


Varia. 


I. 


Vorlesungen  über  Kant 

im  Wintersemester  1&06/97. 
Nach  de«  .Hoohseliolnachrictaten*  t«b  Di.  P.  v.  Salvisborg 


in  MUncbc«, 

Vorbemetkung.    Virl&ch  Hind   in  dca  VoTlu»unffsvcrzKicJiBia*i:a  blu« 
«PhJloaopblacbe  Ueban^n*  angnivigt.    Falla  aolelie  aicli  auf  Kaut  bexi«hcii,  siod 
HHtdhiOKOi  Uarliber  an  die  Redaktion  der  .RanuiudicD*  stht  witlkoniintn. 
B«rUn;  Kduo. 
Bttits:  Maitlua,  PliUi».  Ccb.  im  AnackL  aa  die   „Kritiaelie  GrundSoguns  dca 

iTanascendontalen  Kaaliamiia"  tou  E.  v,  Haiunauti.  (1)  ~  Neuhüuaer, 

Gcacli.  d.  Pliilos.   voD  Anfang  dca  H.A.  bis   Kant.  (4).    ~    Bender, 

Plülo*.  OcMÜMiliaft:  Kanu  Kr.  iL  r.  V.  <J).  —  J.  B.  Mcy  ur,  Kanta  rUIoe. 

lind  Ihr  Elnflaai  auf  Konst,  WisMUcliafi  nitd  Lvben.  (3). 
BrMlani  Bünrnkor,  Phlloa   Uebnageo  Im  Anacblusa  an  Kants  Kr.  d.  r.  V.  <t). 
Erlangen:  FalckcnbcrK«  Oewb.d.  a.  pyioa.  bis  Kant  inkl.  (4). 
rreiburp  l.  B.:   Itickert,  Uenck.  d.  n.  Phlloa.   I>ia  Kant.    -  ävhiUors  pbitoa. 

Oedicliiß. 
Uie«aen:  Slebcck,  Gesch.  d.  Pltiloe.  b.  a.  Kant  (4).  —  Leanog  und  Behandlung 

•nm  Kaats  Kr.  d.  r.  V.  (1). 
MttiBg«!:  Peipera,  Geadi.  d.  B«l<g.  Pbll.  a.  Kaat  (I).  —  Rehnlseh,  Knxe 

L'eben.  tib.  d.  PhU.  a.  Kant  {!>. 
GrtifKttaldi  Kelsc. 
ltalii--n'iltonb«rf:  Uaym,  PbiL  Ccb. fib. Kant» Ptotegomena (IX  —  bioPhilua. 

ïlli;iu«a(u  der  mtuoren  denlMkei  LItleratnr  (I), 
Ueldclbergi  K.  flacher,   Exe.,  0««e)iicht«  dur  aviical»  PliikMopbic:  Kants 

l.«liro  und  Scbulo  (4). 
Jeaa:  Kack  cd,  Geaok  d.  n,  lliU.  b.  Kant  einackl.  —  Ding«T,  Uob.  Ib.  «uagcw. 

Kapitel  a.  d.  Aeathetlk  a.  Kani. 
Klnll  Rf cfal,  Die  Philoe.  Kant»  i«  Oinr  Bedctttong  f.  d.  Gcgcnw.  (2).  —  Kanis 

Proh^nena,  InterpretatlonaSbungvn  (1). 
KSnlgaherg:  Baumgari,  Uebungcn    aber  ScUilers  aalb.- pliUuoopk.  Abkamll. 

uud  Gcdkhl«  (3).  —  Kabts,  Kanlbehc  Koanogiuie. 


Imlf^t  Waadc.  Die  FfaSiM.  Kamtm  amd  dn  Katteba  Sdulra. 

f:  CabsB.  K«a3y3tEB(Ei&ten«aUin,Eaik  nnd  Aeathetik)  (4).  — 
P1ul<M.  Cab.  Ob.  d.  Cnök  iL  c^T.  (S).  —  Nstoip,  G«Kta.  d.  n.  PbUos. 
b.  Eint  (4>. 

i:  Cnrneltaa.  FUbia.  Ueb.  3b.  Knts  Eftik. 
r:  Seine. 
t:  Eemo. 

StiMrtia  I.  E.:  Kcrise. 

TWag^:  X&[er,  DiB  PhOoo.  Kant  Bad  fin  Cmtongnag  in  dor  G«gflQwut  <1). 

Wbxtmrgi  Kenw. 

briMuhe  (Techa.  HachaeLk    Drews,  Caat  a.  ■.  Bedeutng fllr  oiuera  Zdt  (1). 

CzCTVVwtti:  Keine. 

Dru:  SpEtier,  Die  Lebre  KanB  nad  ihr  gj^^-w  anf  die  Entwlcklang   der 
aeneateo  Phikn.  (3). 

laartiiil,  Prap:  Keia«. 

WIcb:  Jodt,  Geacb.  d.  a.  Phil  bis  Kaat  («).  —  MSlIaer,  Kosmi^oiiie  rait  be«. 
B&cksicbt  a.  ±  Eaat-Laplace  Wdaaduagabypotbese  (1). 

Basel:  Ceiae. 

Bern:  Stein,Geaek.d.  a.  PhiLb.  KaaL  —  LrttB»  B.latatpi«LT.KaataSi.d.r.T. 

rnfkvf  1.  d.  S.:  Hichel,  Gescb.  d.  *.  Pbikm.  b.  EUat  (2). 

Gear,  *-*■"-",  ÜCBCbilel:  Keiae. 

Ztriek:  Kfai,  Dant  n.  Kritik  d.  a.  PhiL  tob  CkitesinstHBKaat  (3). —  KreyeB- 
bflhl,  DanteUmc  der  Gociesbevetse  in  Kaata  Ki.  d.r.  V.  (1). 

n.   Kacb   soBstifen  Naehtiebtea. 
(MHteOnDgen  filr  diese  Bobrik  weiden  dankbar  entg^eagenommeo.) 
BrlBsel:  Dwelsbiavers,  Sur  la  philostqihie  de  Eut  (II*"  Partie). 
CkiiitUai«:  Void,  Seminar  Qbei  Kants  Kritik  d.  pt.  Veraniiß. 
ICHber^:  Skorski,  Ueber  Kants  Kr.  d.  r.  Tennaft. 
Kew-HaTea  (Yale- Uni vereilf) :  Prof.  Ladd,  Kant  Seminarj.   —   Dr.  Buebner, 

Histary  of  the  K'ntk"  I^ilosophj'. 
Itbaca  (Coraell  Cnivetsitj):  Creighton,  Post-Esntian  Ideatism  (Fiebte,  Schel- 
tmg,  H^el).  —  Albce,  Letbnii,  finme  and  Kant  (Critique  of  pare  reason, 
Füllers  translation). 
Brraa    Xawr    (College    for  Women).    Dick.  S.  Miller,    Curse  Aber  Kants 
Philosophie. 
Sacbtrsg  sn   den  Torigea  Seaestera.    1)  Znm  Wintersemestai  ISQSj'e. 
Badapest:  Alexander,  Pbilos.  Uebnngen  fiber  Kant  —  Binäoii,  Philos. 
KonTersstoriam  fiber  Eaots  Prolegomena.    2)  Znm  Somraeneeiester  1696:  Buda- 
pest: Alexander,  Pbilos.  Uebangen  fiber  Kant 

Paris.  L'eber  die  Vorlesnogen,  welcbe  Prof.  BoatroQx  an  der  Sorbonne 
ID  den  beiden  letzten  WiDtera  fiber  Rant  abgehalten  hat,  s.  onten  S.  491. 

Chicago.  AssistaDt-ProfessorHead  hielt  im  Tbîrd  Sniamer  Quarter  1896 
VorleaiiDgen  über  die  Geschichte  der  neueren  Philosophie,  speiiell  fiber  Berkeley, 
Hnme  und  Ksxit:  „selections  from  the  works  of  each  will  be  studied  in  the 
i^lMN.*  —  Derselbe  hielt  ausserdem  em  speaielles  Seminar  fiber  Kaat  ab:  nKant 
will  be  studied,  the  emphasis  being  upon  the"  psychology,  involved  in  Us  theory 
of  jndgment' 


Tnln. 
Tortril^e  Dber  Kaiit. 


487 


TllblDgeti.    Am  30.  Jiilj  hielldet  Repntent  418  anogdiccli-Uieoloffl'icticn 

'  Setnio«  Dr.  Bslmlcb  Hslcr  ai>lii«  Proberorleani);  behub  UabilinUun  alu 

FrivktdoMnt  an  der  btcnxe*  pbiloMpUacbea  FiknKIl  liber  (tu  Thania  „Dto 

BedentuBK  der  ErkettntBiatheoiie  Kants  fflr  die  Pbiluvopbic  der 

G  ego  ■  Wirt". 

RlsalnfOB.  &m  10.  Aug.  Udt  Herr  cud.  tbeot.  v.  KUge)g«n  to  den 
•OS  Knrfpûtcn  bcstobondea  P&rtkitiu  elaon  Vortrag;  Ub«r  ,JCantB  Aniftannig 
XVÙ  der  Bibel''. 

CKRaatsdt.  An  T.  %;|it-  bifill  in  dem  von  ^^adtpfurfT  C^int  geteituU-n 
Ptorkruit  U&t  cud.  tfa«ol.  r.  KUgelgen  dsu  Vortng  Bbur  „Kut  nnd  Btuchl*'. 

I.«ipsif.  Aktdenglsth-pblluBophlscber  Verein.  Amia.Junr 
<S90  spracli  Herr  Uoritx  Witlh  Ub«T  .Kaoln  DediikHon  der  KitRuarics."  -> 
Ab  11.  febniar  tfiiK  blelt  Herr  Dr.  A.  Kleulheropalos  edaen  VoMrig:  .Kut 
BDd  der  Plnionbau«*.  -  An  IS.  Febniir  IHM  spncb  Berr  0.  D.  IMcks  Ulwr 
.KanU  itaossi-'esdeDtale  Khibeit  d«r  Aptwnepiion  nls  (trnndlnicc  det  Kmcbei* 
nungswell*.  —  Am  2t,  Jull  1896  bebaodelt«  derselbe  das  Tbeuii:  .Der 
KutUcbo  Rdtriff  d«s  Xonmenoa*. 

Kn   Kaats  Brief  an  die  Kaiserin  Ellsabetk,  belr.  die  Kjrpke'ncbe 

.  Fnhêsar.     (Vgl.  Zweites  Brft.  S.  19h— m.)  ~  Hem  Oborblblioiheksr  Dr. 

B.  Beick  c  verdanken  wir  folgonde.  nir  diu  betr.  Angelegeatwit  wortTolIc  Ni)ili«n  : 

In  dea  .\cla  l'scalt.  pbilos.  in  Aead.  ReKKw.  Aaao  1711  ff.  Ton.  V.  p.  3«S 

bis  307  beilndei  sick  uiu  (ii-socb  Kania  %a  die  Fakultät  Ton  IS.  Detcmber  I75S, 

woria  4ersolbo  bittet,  „da«s  bey  Beaetxuog  der  erledigten  Profession  Ainpllsslna 

Faenltu  I*hilui»opb]ca  bucbgeaeigt«  B«fl«xtoa  auf  micb  lu  utachen  bclinben  müge 

i  nsd  dcvo  Aasisleots  mir  wolle  angedefea  liasen',  .da  laeEoe  vorxOglklie  Keignng 

■«denelt  a«f  dl«  Caltnr  dieser  WlssenacfaiAi»  g«siot«t'  11.  s.  w.    Am  Rud  sieht 

die  X«:ii:  ,Pnes-  d.  1!.  Des.  t7SS  aplt  d«s  Abends*.    Ferner:  „olTprr.bnt  ctlam 

post  Kcriptaia  jua  relatloneni  dar.  U.  ImmuncI  Saat  se<iueiia  petiloni,  qaud 

'Prodecuus  In  Conaeni  Sentm  d.  IS.  Dec:  praclegcbsi.*    Dic^e  Notli  stimmt 

tnffüek  sn  der  U«ft  3,  S.  m>  mitgclciltcn  KniUiInng  *nD  Itorowski,  wuma«th  Kant 

mr  uf  das  Driingeu  seiaes  (Iühbc»  :^liults  bin  sieb  um  ilie  Stelle  bewarb; 

Mast  hittlH  er  den  iccbten  Tenetn  woU  nieht  Tersünnt. 

In  den  Acta  dt«  Akad.  Senats,  die  Aaslollang  der  l'rufntsorum  iu  der 
pinhis.  Fakniiät  betreffend,  Litt.  P.  Nr.  23  befindet  sieb  ucb  ein  tlesoob  Kaala 
Ton  II.  Dim  i:&s  (prsM.  d.  13.  Dea.)  tn  doppelter  Ausferllgung  ta  de«  Üenat, 
worin  Kui  «lenMilben  „mit  aller  Sabmiaslon''  billet ,  ,in  Bcselaang  dieser  ot> 
ladtgteB  Professlan  taa  dcfo  bocbgeneigte  .•V!i!itii<'nlz  sngedeyen  tu  bu-sen*. 
.leb  ksbu  b  anetaen  vEeljübtlgen  scadciuisefavu  i-urriculo,  lasonderhelt  seitdem 
leb  die  Stelle  elues  Docenlen  auf  'llesor  Unkersitüt  bekleide,  mirk  in  di«t«u 
IVisseaschafieo  mit  ifeijenigea  Application  r.n  babilittn-'n  ge«uelit,  welcbe  der- 
jenigen *iirailglicbeu  Neignag  geaiiis«  isi.  di«  leb  Jedersell  la  diesem  Trilo  der 
Weltweiïliejt  gehabt  habe.*  Dann  fQkri  Kaat  In  seinem  Sc^irvdbea,  das  mit  dem 
ofaea  erwSfaatsn  an  die  Fakuhit  in  der  ucuea  Kutansgalie  voUtOadlg  ab- 
gedmckt  ««rdcn  wird ,  ilt<Ti«lben  Z«ugniiite  stiaer  iliiltigkeii  an ,  wie  b  dem 
Briefe  an  <!ic  fUiserk.    Beuwtkenswert  ist,  daas  der  u  der  Spluc  dot  Scnota 


488 


Vula. 


•tflbnde  Kector  nlemuid  aaden  war  »i»  lUnts  GiJnner,  der  Professur  der  Theol 
F.  A.  Sckolti! 

L'utcr  dunselbea  Sunittuikten  belindun  aCeh  MiRMrdeai  noch  rollende  watNo 
&  B«weTbuiif;eii  nm  dlcsell>e  Stell«,  all«  dAliert  roio  II.  Des.  llS'i:  1.  Profesaor 
Pluttwell,  3.  ProfrsMir  KxU.  Fr.  Job.  Buck,  X  Professor  Extr.  J.  B.  Ilabii. 

4.  PUL  «t  Med.  DocL  Job.  Tbfeaen,  i.  Professor  philosophift«  et  poS»oo«  Extr. 
Math.  Friedr.  Watson, 

Nach  dpRiirJbct)  Ahtcn  rlcbtotcv  Rektor,  Eaailcr,  Dfaektor  and  Sesat  an 
die  nisaisclic  Kalt«rtD  aiu  S.H.Dn.  ITSS  el»  Scbrelben,  wotia  nur  Buck  and 
Kant  genannt  worden,  crscerer  abet  aiia  den  Oiunde  vorgexogen  wird,  well 
„ei  U  Jahr  tany  bejr  der  A(ad«inl«  ohn«  Salarlo  der  atudifMideB  Jugend  mit 
sebieni  fl«lsslge«i  Unlerrklit  f;edieael,  (^lU^iB  IxiKi<-'>  und  Uctaphyuica  Jahr  an* 
Jabr  oId  g»lesen  babe"  n.a.w.,  wlbrend  dl«s  bel  Kant  nur  Mit  3  Jakieii  d«r 
Fall  sei;  .no  haboa  «ir  daa  allerunterthSniicMo  Vertrauen,  da*s  Ear.  KateetL  Mltl- 
wuete  auf  den  D.  u.  Prof.  Bitraotd.  ßock  RcfalliMien  Klimcueo  allergnldigst  n 
confiimlrcn"  ii.  s,  w.  Dies  halte  denn  auch  den  gen iiuscbien  Erfolg.  ,Ân  den 
TaK«,  da  ilcr  KstKrL  tiebiirtatag  (d.  29.  Dm.)  GSentlicb  gefeiert  wnrde,  mud« 
krh  Eum  Profeasure  Logicea  et  Hetapli.  Ordinatlo  cnManct"  acliruibt  Book  !■ 
seiner  A iilobiograpMe  |Keu«8  golelm.  Europa  20.  ToU,  S.  1039).  U  der  Z«ll 
von  l4Tagcn  <II.— !!).  Dec)  konnte,  so  meint Betebe,  die  ne«c(xaaKwng«]og*n- 
heit  reolit  gut  auch  xirlaeben  Königsberg  und  Petetsbii^  ericdigt  wetdco. 

Kants  Schreiben  an  die  R^sorin,  dessen  wobl  sckwetllch  von  Kants  eigeM> 
Hand  borrllhrondo  Kojiie  in  Künur^bcrfc  a.  n.  0.  «cb  befindet,  ist  sbo  an  dni»- 
•eiben  Tage  wie  du  Senatatebreiben  abg«&aa(.  lat  es  Bbetbanpt  abgesendet 
worden?  Uoeb  woM;  denn  die  dreifaebe  Bewottmng:  na  Fakultät,  i?«iuit  und 
Sttniaobcrliaupt  war  daisals  llblldi.  Bat  Kant  nna  dasselbe  aelbsHbidlg  nbg»- 
aendet,  od«r  var  »  den  ScnatMcliroition  als  BoHago  bdgefllict?  I^ctstem  «obl 
•cliwerlicti.  Sollte  der  Brief  aiin  in  Petersliutg  su  finden  sotnV  Oder  ist  er  Tiel- 
leiebt  (n  K<JDtKBb«rg  bei  den  Akten  gebliebene  Wer  bat  die  Ahscbrlfl  gemaekt? 
Und  m  Ki'lchem  /.wock  wurde  dieselbe  verfortigl?  Int  die  Abschrift  vlcDotckt 
gar  die  damals  aintlieb  vurgejichriuben«  Donblette,  wdebe  In  Ktlnigitberg  rerbUeb 
nud  auf  irgend  eise  Welse  aus  den  Akten  In  PrlratUndo  Iberging?  Dies  alles 
Ist  ilenlicb  irielavanl,  interessant  tilcitit  aber  doch  die  l'bstsaclie  und  die  Art 
àtt  Bewerbung  Kanta  um  jrne  Stelle. 

Ynm  Antogrnpheninarkt.  —  Bei  der  Versteigerung  iler  bcrilkmten 
Scbobok'scben  AuiographcutAmnilung  durck  J.  A.  Hiarganll  in  Berlin  am  1.  M* 
10.  Oktober  kam  ancJi  ein  bisher  unbekannter,  aber  leider  sehr  nobedeulcuder 
Brief  Kants  unter  den  llaotine;.  Der  Brief,  mm  tl.  Seilt  17^,  ealttUl  {in 
11  Zeilen)  ein«  BnlsobnkUgan^:  Kant  kann  wegen  UnpSasIlebkcit  der  llnMignnga- 
feler  <ftll  den  Kilnlg  Frlodr.  Wilh.  11.)  nicht  beiwohnen.  Der  Brief  wird  in  der 
■MOB  Kantau«gabc  Platz  finden. 

Kin  Brief  von  V.  J.  Kraas  von  14.  August  IT69,  In  wsMwn  Kiat  W- 
wibnl  wird,  kam  in  der  Versteigerung  einer  grossen  Aatagrapbaunnmlnng  dnfdi 

5.  IJepnaanasohn  in  Berlin  am  IH.  Oktober  sum  Verkauf.  —  Dieedbn  BneUnnd- 
ung  vcTstcigortQ  aehon  an  7.  Uai  d.  J.  aas  der  r.  Donop'sxben  Samnlnag  ((ttr 
66  Mark)  einen  uabekaniten  aber  leUer  ebenfalls  unbedcnlonden  Brief  Kama 
von  '.14.  Jan.  \'9r-i.  In  den  swh  Kant  beklagt  Über  die  Uui  .sebikanlreiade  ün- 
päailkbkcit,  die  awar  eben  nlebt  sum  Tod«  hladMtet,  lb«  doch  iiu  Arl>eit 


Vok. 


48» 


Hb-  dis  GeMlbduift  imJÎOiiK  ntubt'*.    Det  Brief  koainl  fs  dl«  mtue  Kmnt- 

DvTXXIV.Aatoinpbeakitalac  voa  0.  A.  Schah  Ib  LerpiIgfl^M):  ,PrM- 

rkb  der  (itoase  and  mum  ZeH'   eBtb&t  Bach  einlga  Kuiiua.    Kntvu  dMB 

bbber  uvbekumim  Brief  von  Kant  Tom  15.  Sepi«(ub«r  l'9ï  an  de«  Diâkuiiu 

^WnUnakt,  d^^m  er  MisMi  Bcntdi  tn  G«iii«liiMkart  dea  Gek.  Rata  too  Hippel 

dgt,  Uta  dcüMD  nene  Orgel  umUlrvii.    Der  Brief  (SO  Mark)  wird  m  dw 

INen  Kaaungab«  pabihtert  weiden.  —  Zweil«**  eiu  StammbuebblaK  KaMa 

It  Mirk).    Mit  «Utigsr  EritabiUa  dea  Bom  0.  A.  Scknli  [«Ilea  wir  daaseflw  ntt: 

AnimniB  rege,  qni  niai  parol, 

Imperait  Memoriae  eansa  serlpait 

IKSBI. 

A.  X.  Not.  1T99. 
Daa  Blall  txaA  aieh  im  äUBn>l>uch  eioea  ZubOrer»  Kanla,  Cart  Ferd.  QotiL 
l«cbland,  nicttaiaNgeii  Land-  md  StadtgoflchtarUc«  In  Panilg.  —  Wo  bi  dl« 
nrile  dot  teUlBeD  Spmehea  m  finden? 

PreliKKfpüM  liber  die  KaxttHhe  PhilOMphle.  -  FUr  drn  Preb  def 
Kragfllifiukg  an  der  UBivcraltlU  Hall«  bat  Professor  B.  Erdaiann  fUr  daa 
Jahr  1^96  nr  fol|[«nd«a  Itisma  Kcmulli: 

l^iuK  ratio  nthttMiat  inttr  KantH  Dtittrtationtm  4e  munit  imai- 
bili$  it  itU^igibili*  fonut  atqw  prjneijmt  H  Critietn  rationii  pvran  — 
Ua,  «I   MtriniTUC  lifrrt  prmetpal»  tf^ttntiae  H  eomjutrmtitr  imttr 
«(  guMiMlo  aUtroe  Of  àUerit  dedtuiae  tint,  «a^pJiMtiir. 
AbHefiiniiiKsfHat  ts.  Oktober  JUT. 

Die  BoarbeitdBK  hat  RttftiiBg^«nSas  In  iMoiabcber  Sprache  n  erfolgeii. 

Sichard  AtenarlMf*—  Am  iS.Aug.  »larbani  llcmehi»;  im  ïLl^ben» 

libre  Dr.  Rleliaril  Avenarius,  Profeuor  der  Philosophie  an  der  CnlversHit 

BUridi.    Scb  nsaplwerk   lat  die   .Rrlllk  der  reinen   BrfabninK"  I,  mi. 

ISM.    Später  erschien:  .Dec menicblieb«  Wettbetrrifr*  0»di\  Irflber:  „I'liilo* 

al«  I>eBkeB  der  Welt  ^«ibXbs  dem  Prinilp  dos  kleinalen   Kraftuusscs. 

ooBeni  u  einor  Kritik  der  reinen  Erfahninic*  l'>^(>-    Dieser  1ctst«r« 

ok  xtTjb  eine  BeiiebBBXinr  Kritik  derreineb  Vernunft,  ,und  Mlbst- 

venUlBdlteb  eine  gegenribxtiche*,  wie  der  Verf.  aelbat  sagt,  damals  In  der  Tbat 

«la  beftiger  Gegner  Kinta.    Mo  lun  12  Jahra  *])!ll«r  gœhriebcne  Vomdv  tiir 

.Kr.  d.  r.  Erf.*   ni»clit  in  Being  birrauf  folgende  febe  Wendung;    .Ueuie  — 

Im  Dienst  der  Philosoph!«  um  eil  gat  Stück  liter  geworden  —  verbinde  loh 

mit  der  Bexelchnnag  dJeaea  Bnebes  enu>  beviisate  llnldigiing  de«  G«üu>  Ksnta. 

SB  VetgleiebaBg  meiner  geringen  Arbeit  mit  sejnet  IIIeseDMb{lpfiuig  lag  mir 

■Bd  liegt  air  auch  heaie  vollitindtg  ferB  .....  l«h  grUsae  ehrfurcltturutl 

(lila  MaiHB  dn  groaen  UnUlcrs   Immakuki.."     Aber  er  habe  doch  ainfl  Dar- 

Dg  de*  VerkiltaisMu  der  Kciiik  der  reinen  ErfabniBg  sur  KriUk  der  reinca 

iTemnaft  anprtD^kli  mit  beabslcbtigt,  habe  indessen  dann  doob  davM  abiehea 

nflsaoB.    VMkkJit  fisdot  lieb  einer  seinnr  Schaler  versBlasst,  dieses  Jedeuftlla 

bekbrenden  Vergleicb  darcbxa führen.    Einige  tnatruklive  Beuietkungen  hierllbttr 

''nacbl  lt.  Will)-  In  der  Vieri,  ftlr  wiu    Plillos.  XX,  769  ff.,  IHTIT,  ■amt. 

Kant   auf  dem    PitjrchologeB-KoBgresi    Ib   XineheB.  —   Vom  S.  bla 
I.  Augnst  d.  J.  Ist  in  UüncbeB  der  dritte  inlemaifootk  psfebologfaMbe  Kongresa 
ehalten  wotdeB ,  mit  ebwr  BeteUlettng  tob  Bber  MW  Penoaeo  ua  den  n^ 


im  T 

KâiMUfèât  4û«î  »far  «ânxrtèca,  Giik仫iL 
siioc  çtâtttMm.  ÏMWLiwig»  ïci  rv«  G« 
tâMMÎ  m  I.  li  >!■  JBiwt«ww5âtfc«r,  4m  aaiic  «al  n  i 
nr  âcr  Faa  «  4e«  a&ptâf  Vwtar  na  V.  Prcjcrr  Di« 
4m  Ki«l««  <f«i  ,Z«kufe*  n*  II.  àcfC  1-M.  ^ir.  3*^  Psnw  h 
Vwj^itil^  4h  Kiadcs  wkteigt  GccagrfMe  pf«* 
fteiffniMHnt.  Q«««  cntena  Ohne  «  ofc  fie 
nOc  EarrieUn«  im  Fdi:  IJ%  î^ndMlk 
4m  saf ctâefe  Aptioritfcc  ■■  MtaKheagàre.  iiiiaaii  ^«k  4«-  Un 
MM»  Fi4^  4n  KuakiTOM  nod  1  hwmii|,  mî.  4.  h.  ■aiseilaSMige  [wjikii 
büftodk«  BcaktbKMca  ma&  im  Laafe  4«  Zm  riiaiaie»  wdea.  bv  4i>  sveck- 
MlMly  KiMibnsdoMa  «d  fbrig  gvbCtbea:  ■naShBtW  A^SMog  n  die 
(««dMne  Wtlc  hu  ibo  di«  sa^cUkh  qnatiKhe*  FwttJnM«  h  laJiiiam 
cnrt  WrT<ny«:br»cht.  Eôe  tadcte,  daxit  aieki  gsai  bsiaoMtnade  CtdiaFia 
KÜw  Prejen  benibt  aof  der  Idee  dn  geaereüw  EnwieUiBg:  daaeh  giobf  ta 
«U«rdiB|Çi  im  ladiridimiii  Apriorückea,  dM  abei  aar  bei  4ea  Baadaea,  viêA 
flir  die  frUtnsK  ■prioriacfa  wâ%  vu  die  Gstan;  »llwihligh  CT»wfaca  habe.  M 
dem  ladiriduDm  il«  sprioriKher  Besitz  TcmtK:  .Der  Aatiil  ma  Biekd  aad 
Biir  j;«iaMene  Gedaoke,  dM  AprioriMke  aei  onpffiagBch  tfmrtca  ^ri  aacfc 
Aeoaea  erblich  geworden,  bit  neb  benitt  >b  ein  fmckHianr  goeigt;*  — 
die»«r  frocbtbare  Oedaoke  ist  »bei  doeb  tob  H.  Speacer  maatgahead  gesadA 
und  dnrcb^efQbrt  wordea!  Zu  lokbetn  ffir  dM  ladrridoBM  lyriMMefcea  Beaiti 
reebwt  Vwya  naeh  Kut-.Sehopeohuer  Bsnm,  Zmt  vad  KunfitU,  aa  dena 
Melle  er  lieber  den  Sinn  ffir  AraktionBlle  AbUagigkeit  der  EnekeiaBagea  na 
riiaadcT  «etzen  wüL  IHeae  drei  Funktionen  nad  .fest  mil  der  {MfjcfciKbea 
Orgnnientio*  renriehftea";  iber  diese  psjcbisebe  Oiganintioa  der  ladhridaea 
•oll  kiso  doeb  not  du  Erbe  der  Erfahningeii  der  vorbeigegangvaea  Geaeiatîoaen 
•ein.  Du  Gebiet  dieses  fBr  du  Jet^e  Indindann  thatsieblich  Apnxiscbea 
einerseits,  und  das  Gebiet  des  vermeintlicb  Apriorisehea  laderetsaitf,  wu 
jedes  eiozeloe  Indiridunm  selbst  erst  thstsscblicb  eiriagea  soll,  hat  PrcTer 
niefat  abgegrenzt:  die  Darstellung  ist  tnetin  sehr  flSchtig  und  nnUar.  Es  efsebedat 
bald,  als  rechne  Preyer  cam  enteren  eben  Eamn,  Zeit  ond  FnaktioaMina,  aom 
zweiten  die  Urtellsarten;  bald  werden  beide  Entwicklungen,  die  generelle  nad 
ladlvidaelle,  mit  einander  verbanden  nach  dem  Master  des  Goetfae'schen  :  Wu 
du  ererbt  roD  deinen  VStem  faut  u.  s.  w. 

Ebenso  wenig  neu  als  diese  schon  so  oft  To^ebracbtea  Einwinde  gegan 
den  Apriorismus  sind  die  Gegengründe  Prejen  gegen  den  SubjektivisniiiB.  ,lok 
wUsite  nicht,  wie  die  Gehirne  aller  Kinder  ohne  eine  einzige  ÂosBahme  dun 
kotninen  snllten,  in  genau  demselben  Eanme  ihre  Empfindungen  sn  ordnea, 
wenn  nicht  du,  wu  sie  empfinden,  entsprechend  geartet  ist,  also  die  Dinge 
an  sich  selbst  lüumllcb  and  zeitlich  und  von  einander  abhSngig  und."  ^€b 
sprach  es,"  sagt  Preyer  stolz,  nScbon  vor  20  Jahren  aas,  du  caput  mottnam 
der  Kantianer,  du  grosse  X,  du  sie  du  Ding  an  sich  nennen,  kSnnte  sehr 
Wühl  die  Empfindung  selbst  sein"  (ein  ungenauer  Ausdinck:  Prefer  meint, 
das  Ding  an  sieh  kUnne  das  EmpfundeDS  selbst  sein).  Diuer  Gedanke, 
welcher  seinem  Urheber  so  neu  erscheint,  dus  er  sieb  die  PrioritSt  fUt  danselbea 
wahren  zu  mUueo  glaubte,  ist  ja  nun  —  abgesehea  Tom  naiven  and  haH^ 


Vwk. 


4dl 


fe^kriUtdieD  Retlttmiui  wi  Kant  —  Mil  Kvita  Atifli«t«n  tauaend  mil  geüaMcrt 
Liud  cmtwlclielt  worden.  Oli  ct«r  Ged»ke  nun  riditig  odw  blMb  sein  mag  — 
[10  ritt  J«dc«&lto  liUnni«  «owUiiaokt  wwdes,  äaaa,  «enn  ein  Naturfoneh«  pliilo- 
[«t>|thtert,  er  ni«hE  [tftdAnktm  Kr  n«n  URgiebt,  w«lc)iu  tdk  d«ii  PhlloM^tlMn  Milbiit 
ebon  oft  ete^bend  erörtert  «ind. 

Elao  »cite  G«lcKoali«it,  bel  voldier  Rut  enHlbat  wurd«,  bol  dor  Vor- 
trsf  voQ  Prof.  I>r.  C.  v.  Ebrenfel«  (Vnf0  .U*bc7  olblidio  WertgefUlile-,  in 
welcèev  der  Redaer  einen  iaodifiikrt«n  L'tiliUrinniis  rcrtnt.  Gofcuillber  dlMSr 
iBamrDchen  Ableitung  d«*  EtMschvn  rertiat^n  Prof.  Llpps  (HUnckea)  und 
Prof.  Prendeatlial  (Bmbu)  mit  EncrKte  den  Standpunkt  dw  kUegottelieil 
[impeniivs.  Betreib  des  Elnt«ln«n  inuss  anf  den  bild  er«cki»n«nd«n  Koogrvn- 
I  bcrichl  Toraieavn  werden. 

Auf  itm    KanpreMS  4entscb«r  Occnltintoa  m  Barila,  Pfiig«t«n  16M, 

flUirte  der  Vorsund,  l'uior  Oubalkc,  in  der  BegrllMnngnTedo  ans,  daas  dor 

Oecnlüantua  liagat  aaloa-  aber  noob  nkbt  kathederlSbif;  sei,  ntmobt  la  ndnoa 

VarUmpAtm  der  AltnteUler  der  naodvmea  Philosopbl«  Kant  gebUre.    „Obu!" 

ifll«t  mit  Rorhl  die  Rudaktioo  der  .  A  liguai.  Zehnng"  {Mm.  Kr.  üt.nell.)  bbiu. 

[der  wir  divi«  Noiiz  eutaelieaea.    Kiae  eInKekende  BekaadlaiiK  van  Knata  Ver- 

Ijüiltnis  itim  MfRtlilsmnn  s)>f  Oraad  neuer  Quclleutadkn  wird  Prot  Ilolnte- 

LeipitK  in  nineu  der  nïchstcn  üofit  der  .Kantatudien*  bieten. 

Qnelle  «inet  Kantischen   Stammlin  ebb  lattes.  —    In  I.Beft,   S.  t48 
warda  tia  StaoiBibuGhbUtt  mit  folKcndcm  KaatisctioD  Eintrag  mltgeteUi: 
Ad  poenitfnduui  ptuperat,  e!to  qnt  judical. 
Hem  Piobasor  Dr.  H.  J.  Uonrad  in  Ckriatianis  verdanken  wir  don 
Nacbveb  derQnelle  desTemea.    Derselbe  Mainmt  vun  dem  Dî«bt«T  Pubülins 
kSyrns,   weleber  sur  Ztit  CXsars  In  Root  MImen  znt  AufTttbrung  brachte,  ana 
'denen  uns  <JBMln«  Sentcntvn  erbultrn  niml.    Yfl  PuUlilU  Hyri  •cntentisQ,  rec 
E.  Wölfflin.   Ui».  165&,  V.  .12. 

In  Torbereltnng  beflndUeke  Scbrlften  ftbwKant.—  unter  dem  Titel: 
La  pbtiosopbie  de  Kant  bat  Prof<-.F«or  I>r.  É.  Bontronx  in  Paris  In  den 
bcjdea  WinteraeiDMteni  1t>!>4'S  and  l^OSC  an  der  Surbonue  Vericsungcn  ge- 
halten, von  den»  denelbe  dem  Veraehmen  nach  eine  Buchausgabe  vorbereitet. 
Von  diesen  Vorleauiigeii,  velcite  dnteli  die  OrlglnuliiSt  der  Oesicbtspankte  oad 
die  GrilndllckkeJt  der  ADsdllinngmi  Anftehcn  crrugU'.o ,  »ind  «elion  vorlSuBg« 
Buniét  «sehienon  in  der  von  Pariser  Studituunileu  beranagegebenea  Jed«B 
Dieratag  ersebeiaenden  Wocbeiisohrlft:  Revue  des  Cours  ot  Conf^reneea 
(Paris,  Laoino  et  Oudia),  wosolbat  Ober  jede  olnsulne  Vorlosung  Beriebt  eratottcl 
worden  ist. 

Ceber    die    Anlage    und    den-  lahalt   der  traascendentaleu 

^Aaatbetlk  In  Kants  Kritik  der  reinen  Vernunft,  heiaat  der  Titel  dner 

[ demnielist  erschelneadcn  ErUugr.r  UiMcrtation  vnn  cnnd.  tbeol.  Georg  Daier. 

Der  hUtslieh  veratorbens  Dr.  Uuruiaun  Wolff,  Doiont  a.  d  UrfversitUt 

l'XeJpiig,  bat  drei  auf  KaaibeiUglIcbe  Manuskripte  hlatcriuscn,  deren  Publikation 

Ijwcli  erfolgen  »oll:    1.  Neue  Kritik  der  reinen  Vernunft.    MoaiusllniHl 

oder  Realbimua  in  der  PbfloMtpMe.    (Mit  besonderer  BQckslclit  auf  Votfcott, 

Ooben,  Padaen,  BieUu.A.)    1.  Der  Noukantlanismiiii   Gcsckiebte  dieser 

BicbliiBg  aad  Aasaisandersctiung  mit  denetbcn.     S.   Der  (ransoesdentala 

B«alf*uius;  Anaebaiideiaetiuag  mit  £.  t.  Hartmanas  Erkeiutalrtkooiie. 


492 


Vmü. 


Dft>  inoraMicb«  Bewoastaeln,  oder  Theorie,  GsBcbletale 
Inhalt  des  littlicbon  I.«:bcn»,  nich  der  kritiiich ■  gcn«tiiich«ii  Hothod« 
Ktnl*  dac][eit«llt<  licäut  der  Tltd  «inet  Werkes,  du  Dr.  pbll.  et  neil  C.  Wott* 
mann  mbervltet  (vgl  oben  S.  439). 

V.  A.  Luage't  ,Konineot>r  xu  3ckil1er>  pbilofophinchen  Oo- 
dichten*  wird  dcnmiielDit  nyn  Dr.  0.  A.  Ell  isiea  b  det  ron  ProT.  Dr.  Wj-ch- 
gr&ia  redlgl«r(en  SiiamloDg  deniscber  ScliulHusgab«n  (ViJhageo  und  Klaain^:, 
BtelefeU  ».  Lcipii«:)  heniug(g«bait  irerden.  Ea  Ut  aebr  eiftetilloli,  daaa  dioa«r 
Ko<nm«DUr  cihaltun  i*t.  Die  Vorleaimgea  Laage'a  Bber  dieaen  Gccenstasd 
worden  seinerzeit  uiit  groaaer  Begetetemng  {«ban.    (Vgl  oben  S.  4SI), 

Ou  Kann  iwf  KaatbdieT  Baala  aiiff«baal»  Werk  toq  Hicronymaa 
Lorin,  Der  srundluau  Uptlntiamaa  (Tgt.  oben  S.  <U)  wird  Anfug  IWT 
bs  t weiter  AnfUge  eraebelne*. 

Kante  PbBnoneDa  und  Nouniona  bilden  dco  Ocgvoaland  elwr 
l^^ipxiger  Diasnrtatfos  tod  D.  Bioks  auM  Moncheater,  welcbe  demidduit  tm 
Druck  erscheinen  wird. 

Die  I^ntwickelimK  dor  Kantiix^bpii  Etbik,  bb  tum  Enckebea 
der  „Üruud!.  xur  Mut-  d.  Kitten",  unter  Bunutaitng  der  von  Iteicka  «'eri>0DBt> 
lleliieQ  Kl'OfiMi  Blütter",  und  der  von  S.  Erdmsnn  borausfegebeaen  ,RedextoBeD* 
—  HO  bietu  diu  Thema  niiiRr  Berliner  I'reiü-Aafgabti,  welebe  oben  S.  158 
ânl^cnbrt  worde.  Die  Arbeit  dea  ICiad.  Heuser  wurde  Bit  dem  Preiae 
krOBt  und  wird  demnUcbat  veruffeutlicht  werdut. 


I 


Redaktionelles. 

wie  «ebon  in  dem  „Prûapeki*  der  .K&uisiudlen*  vorliiuSg  mlteeteiK  worden 
bt,  werden  Qbef  die  froiiidiiprschtkbcn  Kantpublikation  cd  in  den  .Kaoutiidlea" 
fol([endo  Gelehrte  Bniobt  entïtlcu: 

Belgien:  Proressur  Dr.  Merten,  Lföge. 

DKoeBark;  Piofemor  Dr.  Üüffdlng,  Kopeshagen. 

BuKlandi  PfofcMor  Dr.  Wallaco,  Oxford. 

Frankreleh:  Dr.  Levy-Drubl,  maître  de  conl^euoea  i  l'École  nom. 
su[>£r{eure,  Pub. 

liollandi  Professor  Dr.  van  der  Wyk,  Ctreckt. 

Japan!  PrufeNaur  Dr.  Nakanbima,  Tokfo.  • 

Itotlen:  Profeasor  Dr.  Canloni.  F&via. 

Komcgeni  Dr.  pbil.  Arne  Lüchen,  Chriatlant«. 

Polen:  ProfrHor  Dr.  Twardowakf,  l^mberg. 

BuHland:  Professor  Dr.  Wedensk^,  St.  Petersburg. 

Schwellen:  Dr.  A.  Vaanfrus,  Stockbotni. 

Cngnmt  Professor  Dr.  SiUvlk,  Eperiei. 

Vereinigte  Stuten:  PioCrasor  Dr.  Crelgfaton,  Ithu«  (K.  Y.). 
Zn  diesen  aind  neiierdinga  hmangetretos:  flir  BUhmeii  Professor  Dr.  Dnrdik 
an  der  cicebiscben  Unirecsilit  In  Frag,  fllr  BnininleB  Dr.  Raduleaea-Hoti 
aa  der  Bibtlotec«  CenUalä  b  BükaruL 


Sach-Register. 


Aesthetik  (Th.  d.  SchCnen)  JIT.   137. 

2T8f.  3%^S.  426.  460. 
Affilieren  104. 
AgnüStizisiDDB  4.  140.  Ml. 
Allgemeinheit  □.  Notwendigkeit  19.  24. 

32.  43.  56.  (61  ff.  274  287.  377 ff.  389. 

400.  «4. 
AmphiboUe  d.  Refl.  Bagt.  194.  200.  24&. 
Analogie  458. 
An&lo^een  der  Erf.  (eiste)  175 1  289. 

(iwelte)  173.  175  f.  289. 

Analytisch -HfnthetiBch  S2.  37.  6t.  142. 
241  ff.  260.  288. 

Analytische  Urteae  4S4f.  464.  4T1.473. 

Angeborene  Ideen  3.  127.  159. 

AnscHaoang  102  ff.  12T.  478. 

Anscbaonng  (IntelL)  30.  122  tL 

Anschaanngafonnen  I9ff.  122f.  142. 

Antinomien  19ffL  22t  167t  261.  354ff. 

437.  464.  478. 
Apperzeption  (tnuuic.)  138.  174.  272  ff. 

287  ff.  4se. 
Apriort  56.  159.  287  f.  420.  452. 
AprioiiimQB  19.  22.  50  ff.  127  ff.  168  ff. 

ITS.  376  ff.  465.  490. 
Assoziation  466.  474. 
Atome  462. 

Autonomie  270.  280.  437. 
Bewnaatsein  Uberhanpt  138.  272  ff.  444. 
Bibel  428.  44L 
Bttses  (das  rad.)  96.  279.  342. 

Canaalität  12.   IS.  41.  124.   I34t  142. 

204ff  287.  418  ff  432.  447.  46t. 
Oankter  OdL>  280  t 
Chemie  177. 


CbTlstentnm  284.  429.  441.  467. 

ChristoB  179.  467. 

Conunerciam  an.  et  corp.  16. 

CopeniikaiiisiDtis  Ksnts  180. 

Denken  102  ff. 

DeteiminiamDB  124.  258. 

Differential  270. 

Bing  (Gegenstand)  142.  4T1. 

Dinge  an  sich  30.  129.  142f  267.  269. 

361  ff.  435.  446.  448.  471. 
EinbUdungBknft  1T9. 
Emplrismaa  12  ff.  179  ff  426. 
Entwicklang  439. 
Erbsllnde  97. 

Eifahning  47  ff.  289.  316.  418  £ 
Erhaben  120.  147. 
Erkenntnis  88.  101  f. 
Ereoheinnng  ISO  ff. 
£iziehmigslehre*10S  ff. 
Ethik   23  ff.    137  t   158 1   267  ff.  270  f. 

272  ff:  276  ff.  278  t  285.  376  ff.  437  ff. 

454.  470.  474.  480. 
Endämonismas  24.  20B£  275  t 
EzistenUalBatz  475. 

Form  (n.  Stoff)  19  ff  U9.  199  ff.  269  t 

2T2  ff.  379  ff.  388. 
Freiheit  124.  130.  195.  142.  160.  206ff. 

251t  257.  280t  394.  454.  471. 
Freihett  (polit.)  312  ff. 
Oeben,  Oegebenwerden  103. 
Gegenstand  100 1  416  t 
Oeiateneherei  13  ff 
QemUt  104. 
Oenetlsohe  Methode  206  ff. 

SS 


494 


ßeglster. 


Géographie  141.  463. 
Geschichte  13s  f.  134. 
Geschichte  der  Phil.  253. 
GeBchmacksarteU  118.  144  ft  155. 
Glubea  10.  15.  18.  22.  26f.  30.  72.  91. 

tes.  393  ff.  402 ff.  4UTff.  459.  478. 
GlUckseUgkeit  24. 
Gottesbegriff  llf.   16.  91  ff.  139f.  270. 

394  ff.  491. 
Gottesbeweise  458.  464.  47S.  476. 
GTenzbestimmonK  31.  5U.  165 ff.  179ff. 

187  ff.  282.  366  ff. 
GnmdBStze  172  ff. 
Gut,  htJchstea  284.  995  K  447. 

HomUetik  2S0ff. 
EnniEUiitSt  454. 
Eflozolamns  95. 
Hypothesen  16.  26. 

Ich  460. 

IdealismDB  (tnngso.)   20.  22.  25.    142. 

162ff.  179ff.  184.  248.  261.  268.  366ff. 

470. 

Ideen  271  f.  9t6.  319.  958.  371.  394ff. 
Identität  452. 

ImiD&Denx  n.  Tnosacendenz  180.  472. 
ImpenÜT  (Eateg.)  285.  378S;  452.  470. 

478. 
Induktion  422. 
Inflnxas  physioos  II. 
Intensität  142. 

Kant  £Dtwick]iug9ff.  —  Vennlttlnngs- 
tendenz  27  ff.  215.  470.  477.  —  Voraus- 
setzungen 18. 140.  —  als  Nsturforscher 
483.  —  Umgangstugenden  476.  —  Pre- 
digt 290  ff.  —  Stammbuchblätter  148. 
489.  491.  —  Wappen  160.  —  Königs- 
berg 479.  — 

Kantnosgabe,  Die  neue  1-  6.  148  ff.  234  ft 

Eantbibliographie  468. 

Kategorieen  130f.  142.  170 ff.  286.  288 f. 
333.  371.  421  fF.  466.  479. 

Kategorisches  Urteil  475. 

Kraft  269. 

Eriümmns  19. 

Körper  88. 

Kunst  94.  146  f. 

Lehrer  im  Ideal  1G4.  409. 
Logik  473.  47S. 


MaterialisTQua  269  f.  282.  460.  462. 

HaterialistiBche    GesohlchtsaiiffossunK 
132  ff.  197  ff. 

Materie  95.  158.  176. 

Mathematik  20.  22.  35.  42.  159.  161  ff. 

Hetageometrie  419.  493.  476.  482. 

Metaphysik  (immanente)  50. 

Metaphysik  (transBcendente)  11  ff.  17.21. 

32.    34.    121  ff.    289.   448.    451.    462. 

478.  479. 
MQgliehkeit  der  ErMmng  36.  46.  47  ff. 

53.  173  fF.   178.  187  f.  212.  288. 
Horalificher  Gotteabeweis  91.  279.  476. 
Moralkatechismns  111.  258. 
Moraltheologie  26.  168.  S97.  407. 
Musik  146. 
Mystisismus  138.  478. 

NaturwisBenscbaft  35.  42.    175  S.   286. 

461  f. 
Negative  Grössen  142. 
Notwendigkeit  13.  19.  24.  177. 

Ontotogie  245. 

OntologischesArgDmentll.S2.  473.  474. 
Optimlsmns  240.  455.  462. 

PantheisiDQB  285. 

Partikuläres  Urteü  286. 

Persöaliohkeit  439. 

Pessimlsmns  465. 

Pflicht  111.  455. 

Phänomens  und  Noamena  194  ff.  453. 

Phänomenali smna  IBOfT. 

Philosoph,  der  155. 

Phyrik  22.  177.  269. 

Politik  Sil. 

Positivismas  282.  286. 

Postulate  394  ff. 

Postniate  d.  emp.  D.  186. 

Preisanfgabea  158.  489. 

Primat  der  prakt.  Vem.  411, 

ProtestanÜsmus  459.  470,  479. 

Psalm  23,  4:  156. 

Psychiatrie  Uü. 

Psychologie  381.  282.  459  f. 

Psychophyaiscbes  Problem  281. 

BationalismuB  n  ff.  19.  22.  26  £  29.  34. 
39  ff.  54.  59.  162  ff  268.  377  f.  380  ff. 
392.  402.  415.  470.  473.   . 


Beglstei. 


495 


Raum  and  ZeH  19ff.  133 f.  128.  162 ff. 

268.  289. 
Hecht  132  ff.  197.  247.  440.  454. 
Regulative  Ideen  207. 
RegTÜative  Prlniipien  358.  388.  4SI.  460. 
Beicb  Gottes  27g. 
Religion  4S7.  4&9.  480. 
ReUimg  der  WiasesBcbaft  10.  IS.  20  ff. 

29.  1T4.  1B6.  379  ff 
RezeptivitSt  104. 
RlgorismiiB  277  t. 

Sachem  ISS. 

»diemstifimtu  172.   186.    191.  237.  253. 

260  f.  289.  421.  4SI. 
ScholMtik  283. 
Seele  2*1  f.  290. 
Sein  37 1. 

SinneaeiDpfindiingan  169.  465. 
Sinnesenergien  463. 
Sinnlichkeit  104. 
SkeptJziBmoB  21ff.  208.  362ff. 
SoEialphiloBophle    lS2ff    t97ff.    2Ilf. 

471.  474. 
Spanien  21 7  ff. 

SubjektiTiamiis  31.  90.  118.  168f.  465. 

4»].  490. 

SnbstADzbegriff  142.  445.  453.  460. 
Symboliamus  458. 
Syntbeaia  268.  481. 

Synthedache  Urteile  a  priori  31  ff.  SB. 
136.  161  ff.  226.  251  ff.   268.  2B8.  380. 


391.  419ff.  434f.  464.  471.  473.  478. 
481. 

Teleolo^e 204ff.  386. 438.  468. 462 f.  460. 

Theologie  428. 

Tranucandentale  Methode  46.  57.  170. 

Ï07ff. 
TranasceadentalphiloBophle  34.  SO. 
TraosBcendeatalpay  oholog.  S7  f.  179. 183. 
Traum  472. 
Cobang  474. 
Unendlichkeit  436. 
Unsterblichkeit  396. 
Urteil  286.  289.  466. 
Ternnnft  272  f. 
Verstand  106. 
Vorstellung  105. 

Wahrheit  480. 

Wahraehmnng  426. 

WahrnehiDongB-  und  ErfahningBurteite 

48.  416ff.  46T. 
WeltbUdungahypothese  469.  475. 
Wertartelle  456.  4SS. 
Widerlegung  des  Idealiamna  142,   248, 

251.  453. 
Widersprach,  Satz  dee  464. 
Wille  135. 

Wirtachaftslehre  132f.  197fE; 
Zeit  433.  474.  479. 
Zweck  136.  471.  480. 
Zweckmässigkeit  119.  38Bff. 


Besprochene  Kantische  Schriften. 


Aclisendrehnng  der  Erde  239. 
Allgemeine  Natnrgeechtchte  des  Him- 
mels 240.  475. 
An  Frl.  v.  Knobloch  477. 
Beobachtiuigea  üb.  d.  Qef.  d.  SchSnen 

12ü.  147.  323. 
Preisschrift  Ober  die  Deutlichkeit  240  ff. 

377. 
Träume  eines  Geistersehers  13  ff.  281. 

411. 
Inauguraldissertation   von    1770:    20  ff. 

139.  246.  264  ff.  437. 
Kritik  der  reinen  Venmoft  78  ff.  8G  ff. 

121.  244 ff.  —  Titel  34;  I.  Aufl.  182. 

185;   2.  Aufl.  33.  49.  162ff.  172.  175. 


IBOff.  24Bf-  Vorw.  B.  184.  4IOff.  — 
Problem  81  ff.  35  ff.  —  Elnl.  31  ff.  — 
Aesth.  lUOff.  139.  161  ff.  268.  432. 
436.  — Log.iaoff.  — AnaLlSO.  tTOff. 
—  Deduktion  so.  S4.  171  ff.  I78ff. 
187  ff.  244  ff.  290.  419.  453.  —  Dial 
139.  3S2ff.  393  ff. 

Prolegomena  19.  4l  49.  163  f.  169.  171. 

leSf.  186.  206.  268.  358  f.  41T.  424. 
Vulkane  im  Honde  463. 
Grundlegung  z.  H.  d.  S.  2S0  f.  381  ff. 
Hetaph.  Anfangt^,  d.  Naturw.  95.  175£ 

187ff  (Vorr.).  248.  483. 
Bemerkungen  zu  Jakobs  Prüfung  370. 
Teleol  Prinzipien  189.  248. 
S3» 


496 


Register. 


Kritik  d.  prakt.  VeniDiiit  82.  216.  SSOff. 
397  f.  402. 

Kritik  der  Urteilskraft  82 CF.  90 ff.  llSff. 
120.  146  ff.  155.  3Ï7.  38B  ff.  398.  462. 

Streitschrift    gegen    Eberhud     (,Eat- 

deokong")  SS- 
Religion  Inn.  d.  Qr.  d.  bl.  Vera.  06.  S56  f. 
291.  314.  397.  480. 

Theorie  und  Praxis  25T. 

Ueber  Philosophie  Überhaupt  386  ff. 

Zorn  ew.  Frieden  1S4.  2S2.  901  ff.  4T7. 

Zu  Sflmmering  !82. 

Vornehmer  Tod  S26.  328. 

Verkündignng  329. 

Hetapb.  d.  Sitten  111.  2SSff  384.  Ta- 
gend!. 268.   Recbtsl.  258  ff;  306  ff. 


Sendsohielbra  an  Nicolai  335. 

Streit  d.  Fakultäten  266.  293.  313.  338. 

460.  463. 
Anthropologie  396. 
Phydeohe  Geographie  463. 
PoriBohritte  d.  Hetaph.  50.  346.  25  t  ff: 

403. 


Brief  an  die  Kaiserin  Elbabetfa  (1T5S) 

Ï95  ff.  487  ff. 
Brief  an  Heiz  (vom  21./2. 1772)  25.  31. 

268.  371. 
Brief  an  Reichardt  (15./10.  1790)  144  fL 
Brief  an-Tieftnmk  (1708)  265  ff. 


Opus  pOBtamnm  177.  243.  250.  269. 


Personen-Register. 


Aehenwall  153. 
Aczarate  223. 
Adamson  149. 
Adickes  11  ff.  Slff.  39.  48. 
160._157.  172.  265.  2(19. 
Albee  486. 
Alexander  486. 
Anrieh  299. 
Apett  307  ff. 
Ares  y  Sanz  226. 
Aristoteles  284. 
Aman  j  Lambea  222. 
Araoldt  147.  268.  291.  409. 
Avenarius  489. 

V.  Baer  479. 
Klumker  485. 
BiDiScii  486. 
Basedow  109.  lUf.  153. 
Banmeister  153. 
Baomgart  299.  485. 
Banmgarten  150.  153.  240. 

244  ff. 
Bayle  43T. 
Beck  44  t. 
Bendavid  448. 
Bender  156.  485. 
Berkeley  169, 
Biester  146. 
Binding  454. 


Blrkmeyer  454. 
BjCrason  308. 
Blair  292. 

Blumenbach  146.  260. 
Bock  153. 
Böttcher  461. 
Bobseröe  81. 
Bolland  479. 
Bontronx  486. 
Brentano  475. 
Bnebner  486. 
Buck  488. 
Bnrgatall  330. 
Bnrke  120.  390. 
Busse  157.  299. 
BuUer  158. 

Caird  48.  142. 
Camerlno  327. 
Cantoni  492. 
Cardenas  328. 
Csrlyle  5. 
Carovè  449. 
Carstens  461. 
Carteains  445. 
La  Cbalotais  114  f. 
Chapnis  299. 
ClaaaeQ  62. 
Cohen  46.  63.    107.   117. 


137.  133  154.  157. 198  fE. 

280.  43S.  437.  486. 
Collier  437. 
Comte  141. 
CoroeUns  399.  486. 
Ciei^tOD  486.  492. 
Cresson  300. 
7.  Crouz  447. 
Cniains  11. 
Cudworth  96. 

T.  Dalberg  344. 

Dameth  306. 

Daniel  61. 

Darwin  201.  371.  438. 

Deossen  309. 

Diderot  114. 

Diels  149fi: 

Dflthey  6.  148ff. 

IHnger  485. 

Drews  478.  489.  486. 

Dttntier  316. 

Dnqnesnoy  476. 

Dnrdik  492. 

Dvelshanvera  ISS.  486. 

Dwight  156. 

Eberiiard  153.  249. 

T.  Egidy  468. 

T.  Eatrenfela  498.  491. 


fiegtoter. 


497 


Eichhorn  344. 
EleatheropDlos  4 ST. 
Elisabeth  t.  RoMlsiid  295. 
EraenoD  5. 
EnsmDB  304. 
Erdmaim,  B.  39.  4T.  )50. 

ISlf.    190ff.   195C   26S. 

291.  299.  4S9. 
Erhard  2b%. 
Erhardt  157. 
Enleben  153. 
EnckeD  48G. 

Falckenberg  m.  43S.  4S5. 
Fecliner  450. 
Feder  153. 
Femow  460. 
Fester  125. 
Fenerbach  93.  97. 
Fenerbaob,  A.  454. 
Fichte  30.  93.  108.  lllff. 

137.  303.  323C32Bf.  337. 

427.  440. 
Fischer,  E.  35.  224  f.  267. 

280.  433.  44!.  468.  485. 
Fischer,  K  G.  293. 
Förster  24.  247- 
Forster  24S. 
Frendenthal  491. 
Filedländer,  D.  448. 

6arve  I«4.  257. 
Oeiser  305  ff. 
Gentilis  3U4. 
Gersteoberg  47ÏI. 
Geyer  474. 
Gleim  345. 
Glog&n  478. 
Goring  267.  407. 
Goethe  60ff.    145.  315£ 

461. 
Gonzalez  226. 
Graa  468. 
Gréard  115. 
Grimm  H.  61. 
Grooa  299. 
de  Groot  479. 
Grotiua  304. 
Gmndmann  U7. 
Gobalke  401. 


H&ckel  490. 
Hamaim  75.  115.  476. 
Hamilton  5. 
HonneciDg  303  C 
Hamack,  0,  62.  86.  92. 
T.  E&rtmumin.  127.  448. 

455. 
Haym  156  f.  485. 
Hegel  4.  30.  149. 153.  267. 

350.  455. 
Heine,  H.  477. 
Helnze  ISO.  406.  478.  491. 
Heimholt!  466. 
Hemsterhais  71. 
Herbartll5.  129.167.  284. 

457. 
Herder  67.  74S.  135.  153. 

SOS.  323ff.  338ff. 
Herrmaiin,  W.  467. 
Herschel  463. 
Herta,  H.  269  ff. 
Hera,  M.  146.  448. 
Hicks  487. 
Hltffdmg  17.  4S2. 
Hoene  Wrouki  231.  449. 
Hoenig  114.  US. 
Hnfeland  153. 
T.  Humboldt,  A.  475. 
V.  Humboldt, W.  322.  330. 

S42. 
Home  10. 13.  left  26.  29. 

41.  139.  181.  193.  357ff. 

384.  418.  446.  447. 
Hutchesoo  23.  377. 

Jacfamsnn  138. 

Jakob  146. 

JakobI6Sff.93.146.324ff. 

345  ff 
Jaurès  211. 
Jean  Paul  32T.  340. 
Jheiing  206. 
Jodl  15T.  200,  299.  486. 
Kaftan  457. 
Ealtch  468. 
Kill  August  89. 
Karsten  153. 
Kebrbaoh  475. 
Kiesewettet  14S.  448. 
Kirohhoff  156. 


y.  EIrchmann  111. 
Klopstock  340. 
Knebel  339.  344. 
KUnig  472. 
Körner  84. 
Koppelmann  200. 
V.  Eorff  296. 
Krïuter  86.  90. 
Krab  89. 
Kraus,  0.  J.  488. 
Krause  149. 
KreyenbOhl  157.  486. 
V.  KUgelgen  4S7. 
KUbaemann  74.  77.   157. 

299.  426. 
Kym  299.  486. 
Kypke  296. 

Lau  394. 

Ladd  4B6. 

La&Tgne  211. 

Lamprecbt  134. 

Lange,  F.  A.  154.  169.211. 

2886'.  282.  430.  4S5.  462. 
Lan  311. 
Lavater  96. 
Leohalaa  477. 
Lehrti  479. 
L6lbnli2. 11.Ï5.  139.  149. 

268.  284.  303.  496.  446. 

N.E.  264ff. 
Lepelletier  114. 
Levy-BrUU  4B2. 
Llebmann  157.  299.  481. 
Lipps  491. 
Llpsios  448. 
Littré  J  56.  221. 
Locke  169.  171.  436. 
LUchen  492. 
Lotze  279.  418.  433.  457. 

474. 

MuerH.  486  f. 
Haimon  US.  436. 
Hsitland  454. 
Halebranche  2. 
Harion  115. 
Martins  485. 
Han  134.  197  ff. 
Head  486. 


498 


Regtater. 


Heizer  G2. 

Mendelwobn  73.  79.  120. 

447. 
Uenendez  j  Pcbyo    211. 

2Ï7. 
Menge  461. 
MartQD  492. 
Heamann  29  ü. 
Meyer,  Helnr.  321  ff. 
Meyer,  J.  B.  298.  485. 
Meyer,  R.  M.  61. 
Michel  157.  299.  486. 
Miohelsen  146. 
HUler  486. 
Minor  98.  317. 
Holtke  306. 
Honnler  tSS. 
Monntd  491. 
Moriti  81.  460. 
Hflller,  Job.  465. 
MUUoer  299.  4S6. 
Mnriaier  1ST.  299. 
Ntkuhima  492. 
Natorp  133ff.  200ff.  486. 
Neohäiuer  485. 
Newton  2.  269.  4S3. 
Niethammer  336.  345  f. 
Nleto  225. 
Nietzsche  310. 
Nnfiei  222. 
üixaia  284. 
Oldwsky  457. 
Opzoomer  4  SO. 
Orti  y  Lark  218. 
Oetwald  402. 

Panleen  31.  35.  169.  265. 

267.  458. 
Pelpera  299.  485. 
Penn  304. 
Perojo  224  ff, 
Pestalom  112ff. 
St  Kerre  303  f. 
Pinloohe  129. 
Planck  2T0. 
Platon  2Si. 
Piilitz  138. 
PnblUius  Synis  491, 
Kadulescu-Motm  492. 


Rahts  485. 
RehberK  250. 
Rehmke  275.  299. 
Rehnlseh  157.  485. 
Reiohudt  144  ff. 
Beicke    145.    150  f.    158 

232  ff.  487. 
Reinhotd  79  ff.  96.  98. 146 

32A.  330. 
Renonvier  5. 
ReiiBchle  -175. 
Revilia  224. 
Rey  y  Heredîa  222. 
Ribot  129. 
RIokert  298.  48S. 
Riehl    31.    35.    12S.    1B7, 

265.  367.  286.  4SI.  485. 
Rio  234. 

Rios,  de  loa  230. 
Ritachl  A.  379.  285.  457. 
Ritter  141. 
Rivero  228, 
Rosenkranz  478. 
Roueseaa    23.    67.    lOSff. 

125.  303.  413. 

SalmeroD  219.  223. 

Sabbmnn  156. 

Sancbez  227. 

Soba«ler  117. 

Scheibe  457. 

ScbelliiiK    30.    331.    337. 

947.  351. 
Schiller    4.    84.   93  f.    97. 

98  f.  119.  137.  257.  278  f. 

:H5ff.  426.  431. 
T,  Schlegel,  A.  W.  120. 
.Schlegel,  Fr.  346  f. 
Schleicrmacher   149.  279. 

480. 

Schletterer  144. 

SchloBser  25b.  SSO.  334. 
Schiller  307  ffi 
Schoen  279. 
V.  Schon  479 

Schopenhauer    129.     130. 
IGH.  3B7.  28(lff.  407.  455. 
Schobert  233. 
T.  Schobert -Solders  157. 
ScbUblei  97. 


Schnitz,  F.  A.  487  i 
Schnitz,  J.  391.  296. 
Schnitze,  Fr.  458. 
Schuppe  133.  272  ff.  452. 
Schurmann  56  f. 
Schwarz  157.  299. 
Serrano  221.  227  ff. 
Shaftesbury  23.  147.  377. 
Sidgwick  142. 
Siebeck  157,  485. 
Simmel  29S. 
Sintenia  151. 
SkoTski  486. 
Socratea  444. 
Summering  326. 
Sommer  427 
Supkistcn  444. 
.Spalding  292. 
Spencer  440.  453.  490. 
Spinoza  61  ff.  68  ff.  93. 
Spitzer  486. 
Stadler  133.  159.  299. 
ätählin  408. 
Stammler  307.  471, 
Standinger  197  fC. 
Stein  299.  486. 
V.  Stein,  Cbarl.  71  ff. 
T.  Stein  H.  117. 
Steiner  63.   SO.   82.  88  f. 

90  f.  92.  95.  319. 
Stimer  20S. 
Strümpell  157. 
Stumpf  149  ff. 
Swedenborg  2.  477, 
Szlavik  492. 

Telchmllller  474.  478. 

Thiele  30. 

Thomas  t.  Aqu,  283.  442. 

479. 
Thon  247. 
Tiedcmann  248. 
Tieftmnk  139.  254. 
Trendelenburg  433. 
Tufts  248. 
Twardowaki  492. 

Ulrich  153.  187.  249. 

Tahlen  149  ff: 


Regiater. 


499 


V^Tilnger   lOf.   27  ff.  31. 

34.     35  ff.     4S.    46.    48. 

57  f.  U3.  157.   169.  182. 

200.     Ï3eff.     247.    249. 

2.S3  f.  266.  265.  365.  3T4. 

433.  453. 
VannéruB  492. 
VUlers  478. 
Vives  227. 
Vogt,  G.  306. 
Void  4BC. 

Volkelt  182.  3SBff.  407  ff. 
Voltaire  66. 


TTi^er,  Ad.  202. 
Wallaee  492. 
Wssianski  4SS. 
Wadensky  492. 
Weiuhold  149  ff. 
de  Wette  457. 
Wieland,  70.  81,  323.  339. 
WUlmaim  157.  283.  442. 
Willy  499. 
Wlndelband  35.  139.  157. 

264  ff. 
WlndiBchgrilti;,  Graf  140. 


Wirth  487. 

Wlümei  146. 

Wolf  11.25.  66.  153.284. 

Wolff,  H.  157.  299. 

Wandt  12S.  375.  4ES.  486. 

Wyck,  V.  d.  492. 

Zuge  28  U 
Zeller  434. 
ZIgliara  4G4. 


Verfasser  besprochener  Novitäten. 


Am  300.  437. 
Abbot  480. 
Adickefl  468. 
D'Agauuo  440. 
Albert  130  (298). 
Alexander  159. 
Apel  121. 
Baldwin  480. 
Balfour  459. 
Banr  457. 
Bensow  435. 
Bergmann  47S.  478. 
Berthold  476. 
Bück  300. 
Boedder  464. 
BülBche  463. 
Boirao  453. 
Boatronx  491. 
Brahn  281. 

Biennekam  137.  2T2ff. 
Bnohnei  160.  382. 
Bnliaty  452. 
Candiea  120. 
Canu  452.  481. 
Clarke  464. 
Cohen  268  ff.  445. 
Cobn  436. 
CoraelioB  474. 
Cieighton  4SI. 
Daniels  459. 
Dasei  491. 
Delbos  300. 


Dessoli  448. 
Dickflteiu  449. 
Domer  454. 
Drewa  448.  461.  473. 
Dreyet  286. 
DapToIx  108. 
Dwelshaavers  477. 
Eckoff  139.  264  ff. 
Ebrat  286. 
EhrenbaiiSB  467. 
Eisler  127. 
EleDtbeiopnlos  447. 
Ellisaen  492. 
Eucken  443. 
Foggi  282.  430. 
Falckenberg  474. 
Flechsig  460. 
Flick  464. 
Ftledländer  479. 
Geiger  448. 
Gneisse  270  ff.  426  ff. 
Goldfriedrich  117  ff. 
Greiner  430. 
Griesebach  449. 
Grotenfelt  481. 
Gninwald  478. 
Güttler  469. 
Harnack  460. 
7.  Hartmann  4T2. 
Heine,  O.  278  f. 
HeloEe  143. 
Hen,  M.  140. 


Herrmaim,  B.  45  2. 

Hloka  492. 

Hoar  136. 

Hodge  139.  431. 

Howiaon  478. 

Itelaon  160. 

Jahn  447. 

Jernsalem  466. 

Kaftan  284. 

Earinski  4SI. 

Kinkel  160.  432. 

ELIni  478. 

Kornfeld  447. 

Kralîk  286. 

KreyenbUhl  459. 

Kronenberg  300. 

Krilger  4ß0. 

V.  KUgetgen  428.  441. 

KUhnemann  137.  471.  474. 

Külpe  451. 

Lange,  F.  A.  445.  492. 

Lasswjtz  4ä0, 

Lesdtbiand  445. 

Levy  479. 

T.  Lind  t59f.  475.  478. 

Lorm  455.  492, 

MartiDS  460. 

Marty  475. 

Manzion  129. 

Mayer,  H.  E.  441. 

HwBlon  476. 

Henzer  492. 


] 


500 

Herten  282. 
Hlehaelia,  P.  4t>4.  4TS. 
KlUiand  474.  4S3. 
HUUer,  C.  453. 
Malier,  Jnl.  286. 
HUller,  Utx  300. 

Natoip  47 1. 
Nenm&rk  160.  ÏSO. 
Niemirowei  451. 
Nietuche  462. 
NoT&ro  4TS. 

Fuilaen  300. 
PeillBubB  481. 
PfeuiIgsdQTf  4T8. 
Pfleiderer,  0.  302  ff. 
PUntiko  125  (297). 
Du  Prel  477. 
Preyer  490. 
Belmike  444. 
Beicke  468. 
Bitschi,  0.  456. 
Bommidt  140. 


Besloter. 

Royce  478. 
HnblB  160. 
S&baüei  457. 
ScheUwIen  2S5. 
Schillei  462. 
Schmltx-Dniiiont  142. 
Schnetich  464. 
SchOnB  1G9.  463. 
Scbopentianer  440. 
SclmltBe,  J.  L.  38&. 
Sokurmum  300. 
Schwarz  E.  454. 
Schwegler  445. 
Slokenbeiger  286. 
SIebeek  478. 
Simmel  469.  4S0. 
Spencer  454. 
Stablberg  454. 
Stammler  132.  ie7ff. 
Standinger  471.  477. 
Stein  302  ff. 
SÜTling  44S. 
Stnnb  458. 


Streiter  461. 

Strümpell  142. 

S^Tik  4SI. 

Thiele  287  ff. 

Tiïgei  4G4. 

Tnfla  142. 

Ceberveg  443. 

Drban  480. 

Terriele  481. 

Vok  446. 

Vahrmuid  480. 

Wallenberg  159.  439. 

Wandersrnsna,  d.  freie  463. 

Wedeaaky  481. 

Weinmann  453.  465. 

Wernicke  443. 

Wolff  49t. 

Wollny  287. 

Woltmann  4S8.  492. 

Wrzedonko  453. 

T.  d.  Wyck  480. 

Ziegler  480. 


Verzeidmis  der  Blitarbeiter. 


Aare  437-8. 

Adickes  9—69.  161—196. 

232—63.  352—415. 
D'Agtianno  44fr— 1. 
Apel  287-90. 
Banr  279—80. 
Bensow  435 — 6. 
Brahn  281-3. 
Breonekam  137—8. 
Büchner  381-8.  431—2. 
Cohn  436—7. 
Creighton  142—3.  481—3. 
Dessoir  120-1. 
Eckoff  139. 
ËlliBsen  430—1. 
Erhardt  121—25. 

faggi  282. 

Fester  125—27  (397). 

ereiner  43»-4«. 


Hacks  434—6. 
Hanuwk,  0.  378—9. 
Herz  140. 
Hoar  138. 
Hodge  138—40. 

Katier  428—30. 
Kinkel  432-3. 
KUnlg  127—8. 
v.KUgelgen  390—97.  441. 

467—68. 
Kühnemann  117—19.  13T. 
Killpe  42fi— 38. 
Lasswitz  483. 
Lehmann  130—33  (298). 
Latoshiffskl  217-291. 
Mayer  441—43. 
Herten  282. 
Neamuk  260—1. 
Pinloohe  108—16. 


Bomnndt  140—1. 

Schwarz  2T2-8.  465-7. 
Serrano  (Marques  de  Gua- 

deleizas)  229—91. 
Simmel  416—25. 
Stadler  100—107. 
Standinger  1 92-7. 301—14. 

TalhlDger  1— 8.  142.  144— 
146.  146—54.  1&4— 168. 
166—60.  283—7.  287— 
300.   443—464.  468—81. 

489-92. 

Vorländer  80-89.  197— 
216.   288—73.  315-351. 

Wallenbe^  433—34. 
Wernicke  442. 
Windelband  264—68. 
Woltmami  436—39. 

X.  129—130.