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KANTSTÜDIEN.
^ùi^s
PHILOSOPHISCHE ZEITSCHRIFT
UNTER MITWIHKUNG
VON
E. ADICKES, É. BOUTROÜX, EDW. CAIRD, C. CANTON!,
J. E. CBEIGHTON, W. DILTHEY, B. ERDMANN, K.FISCHER, M. HEINZ E
R. REICKE, A.RIEHL, W. WINDELE AND
USD AKDUtES rACROENOBBEN
HRRAUSOEQBBBN VOS
DK HANS VAIHINGEK,
O. Ö.FROFBSBO« DER PHILOSOPHIE AN DKR UNIVERSITÄT HALLE A. 1.
ERSTER BAND.
HAMBURG UMD LEIPZIG
TEBLAG VON LEOPOLD VOSS.
1IS9T.
B. LE SOUDIEK, WILLIAMS jt NOKQATE, CARLO CLADSBM,
PAKIB. LONDON, EDINBURQH, OIFORD. TORINO.
LEyCKB ft BUECJIKEK (FOEHEULY U. WESTBKUANN & CO.)
J<EW YORK.
INHALT.
Zur Finfölinin?. Vom Ileransgeber I
Die bewegenden Krüftc in Kaut« phllosoplikcher Entwick-
long uni) ille beiden Pole freines Systems. I. Von
K. Adick«« 9
(toetbeH Vt^rbältjilK 7U Kant in seiner tüstorlselieD "Ëat-
wlckluuç. I. Vun K. VurlHiidcr so
§ I der transscendeutaleii AesUietIb. (Kmter Absatz.) Ans
einem Konversatoriom fllr AnfHn^r. Von A. titadlcT . . lOQ
Kant et Fiebt« et le probII>ne d« l'^^duuttfon. Far A. Fin-
loclio . 1119
Die lieweeenden Kriifle In Kants iiliilnsopbi^^rlicr Kntwkk-
lung ond dip lieidvn F«lt- m'ini-s SjsH*m«t. U. Vuu
E, AdickcH . . I«l
Eine Sozialplillogopble auf Kantischer Orundla^. Von
K. Vnrlünder . , 19T
Kanl in Spanien. Von W. Lataglawski ut
Lose Blatter aus Kants Nafhlass. Von E-Adiekes. ... m
Kan(>i Traktat: /um nwlf^e» Frieden. Ein Jnbiläumtt-Epilog.
Von F. Staudingcr 3tfl
Goethes VerhXItuis zu Kant In seiner lilstorUclien Eni-
Wicklung. U. Von K. VorlUnder 3»
IHe bf!wv[;t'ndi'n KrUrt«' in Kant» pliilüitopbischer EutwtA-
lunc und i)1l- tioideu Pole seines ï^yateius. III. ySelilues).
Von F.. Adiek«:« US
Veber den l'nterschied der WalirnehmunfrA- und der Er-
faliruni^urleilo. Ein D^tjtun^Hvcreucb. Von G. SimmvL 410
Beeeualonen
I. fi«ldm»dricli, KaoU Aeaüietlk. Von E. Kattaeniann ..... itT
B. CwidrM, Orr RoKrifT «Im Erhabenen b«i Durkc nml Kuii. Vou
ItDe«soit IM
■. KmI, Euts Erk«4uitiil«theuric imd hdIbc StcUuiix lur McUphvsik.
Voo Kr. Ethardt Hl
0. PtaaUk*. Roiuwana, Borders und Kants l1i«or(u vom Zaknnftalilcal
der Ui-oMlibfiUcnwUohtt.'- V<m ILCunttr 115
R. EMv, Die W«llMblId(iB^ d»r Kuotischeu Ajtriorililslelin) bis tut
GfgrBw»«. VonRKöniu tSï
IL Hiiuloa, U M^Opbyslaae de Heibwt et la CrillQa« de Rast.
PirX. - . . .. 159
Q. Mbart, Kauia tiansKtadealale Lugik tntl baa. BetflokakliUgiuig der
SclioiwiibsacnckoQ Kritik. Von R. LehmaiiD 130
R. naanlar, Wlttachaft tuul Keoht naeb dur materialbitiaeheii GesebteliU-
lafBwnmg. Ton Fr. Stindlager ist
:>»B<i . . >4
K, CalHü. firirinwc la F, A. Ltatpf* ^fcanirBEe •tea Kjatrafanm.
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K. tiMiM«, Dm maSAt EEmiMb neh Km» Eibü. V.» H. ?«^vkn r-;
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A. B»Br ri
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C V. ■. BhI*«, Ka» Aiiff—aii. n« rfcr BOcL Yrm Dr. Ekiicr t^>
I rii^. f H liMi I i ■■iiiM^ii Tm O A^Elliasea . . . U*
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tubatHOM, Kama u. ifMOan Brnfbut^ 4erA<aâeA. S.I3:. —
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ismcanl- InMcrtatioB of ITT». A. IW. — CV.Bügi, TV Kaukn
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Katwiefclmf de* Seclnbezrifcs b« EnL 3.KI . — A. FMjg^ F. A. Lance
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KMmI, Mealhit o. Apr. d. Bhum* a. d. Zeil. 9. «IX — »ili^iri,
Kaata Zeitkkre. it. 433- — ■Mla,E.'s*j«thet.CrteaespriorLS.4U.—
■MM*, K.'s Bra Ml liwet i octi fôr rig. S. 43a. — fail, Gcaek. des
L'icBdKelikeittproMeBa bb Ent. S. 43A. — Uêm, Die AntoM«« der
Hon). H. 437. — ««Mmm, Elit, md gemeL BccTfiMhiag der BiUk.
». 4M. - SrdMr, Beer. d. PercûaS^kat bei EL tL 43». — rit«—.
UfiloM>fiaetico-jniiiidiesdBKutASpmeer. S. 44* — ?■ B|il|w. K-'a
AirflbMitB«T.d.Kbel. 8.441. — Barv, V«^DtBB dei S. Beck m EuL
S. 441. - «fraicte, Enlbir tmd .Seirale. 8.442.
Littontarberiekt
fttrBnpell, Abhandlungeii. S. 141. — SehMitt-DanoDt. Natu-
pfaibiaophle ü. 143. <r. Heran »f.). — Tnfta, Befntatiooa of IdeaUam
rr..I.Ë.Creightrfa>. S. 142.
Willmana, Geacli. d. Ideatinmi. S. 2U. — E»ftaa. Ckîatentma
u. FbikMApliU!. S. IM. - Sehnltie, Jnlhu MBUer »1> Ethiker. S.Jià.
- Hebeilwlea, Geist der DeaercD Philosophie. S. 2&.i. — Eralik.
WehwiawiiMbaft. S. ZSA. — Drever, Sdidienz.HethodeDlehie. S.2^.
— Ebrat, BedentooK der i-ogik. s. 2Sn. — Siekenberger, Qnantiât
dm Ij'rteibi. H.V»n. — WuUaj, Daa eanatle Deoken. A.m. (vom
HtTtUBg.) — Thiele, Pfailoaopbie dea Selbetbevaastaeins und der
(llaabe u Oiitt, Freiheit und Unaterbliebkeit (r. ILApel). S.ti:.
Kelnze, Fr. Ueberwegi OrniMlrias d. Gesehicbte d. Philosophie d.
NenxeiL 8.443. — Eucken, IHe LebenauucbaDim^D der grossen
Denker H. 443. — Kefamke, Gmndris« d. Gescfaichie d. Philosophie.
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— Kteutherupalos, Friedrich Carl Casimir v. Creoi's Erkenntais-
theorie. H.447. — Jabn, David Humes Eauaaiitiltatbeorie. ä.447. —
Kdmreld, Mose« Headrissohn nad die AoQcabe der Philosophie.
9.447. — L. Geiger, B«illn von 1088 bU lüeä. 9.44». — Dea soir,
hïctiti! dur Psycliolaii«. S. H^. — RrcwK, Wc ^wirtclic Spt>kii-
5Cf[ Kitii(. 9.AK. — Diükittoiti, ilouua Wroiuki. S, 4<ft. -
llJiuuv, l'howbr »"Mbiicr. S -ivi, — Ktllpr, Einleiluiiit unlim Pbilo-
Fvoptiie. S.lâl, - CartiB, IMuivr of PbitvMpby. S.«ï. — ituUftty,
Dm Prublem d. PhUucophle. S.lb'!. -- tlcrraiiinn, Kchiipp«« I^hre
tTuni DenknD 8 4Ä2. — Wr^Bciunkii. Um rtVjKiu des Itinki'iis.
ä.lil. — C. Mlllli<T, Ucbvr KiWi» .St«<lluBK mm IdoRlioiotis. .S.4ï;t.
— Boir*R. I,'t<l<'ii> du jilif:Di>iiic:iic. S, 4Sa. Woituuïua, Wirklieb-
Sidikeitsstandpunkt. H ii3 ■— lllcbsellfr, IHo WlIlungl'n-JiK'li. S, -j-l.
— Sipmlriiwcr, ïivt 7.iiMiiiiiH-nb«ni; von U'iurnsfreilMit, (îninMcu,
Beloliiiuiis u. !^(niu. â. 454. ^ Trütrur, Willci, Dc1«<ru)lD Ismus, SlJiIo.
S.IM- — Spoiircr, EViDiipicn der Etbik. K.-IS4. - UornvT, Dam
FMDUciblioh« Uutduln. S.4&4 - Kt»blh«r^. Dïa IluottaltSc dmIi
[llretB Wcaea and ibrrr KntnkfcluDx- -S *^4. i{i:bni-ricb. Ver-
dnflii^ 'IWcndltibri!. S.4&(. — Schwar», CnindiUgu dur Elbik.
S. 4SI. — Lurni, ]>cr ctiimUoh Optiraiimiiii. S. 4&:i. — Rittclil,
Werturteile. Ü.iÜ. — Sibfttier, llit-iylii^isdie Kiki;imtiiiB-
e. S. 157. — Simuti, Der Iclcologlaclie Gotl«sb«wdB 11 nd seine
^«i- S. 4»h. — KruyunbUhl. I)ic Notwundinkeit und 0«*ttll
efa«t kiRliL Kervrio. S.4Sil. ~ Balfour, Diu Orundln««!! des GUu-
beits. S. 4GW. — tillttlcr, ParcJioloKie und Hilooopbiu. S.iSS. —
RrdKcr, Ibi Phlhiaopbii! ubiio t*S}-i-Ki>lui^i) ni0i;liobv 8. 400, —
)I»rHuit, BeiirüKc iiir PByrholoeii? hbiI Philowpbi«. S.4BI». —
it'lecbHifc. Die (ircnMn ictTisti^n^r (icüiiDdhuii tinil Knnkbeit. ä. 460.
üarniirk, Deoiscb«8 KiiBNllcI>cn In ßniu ho Zolulirr d. KlMiik.
'fiLlO». - Streiter, Kivrl BOttcbun Tektunik der llolkiicii. S. 491.
— Drews, Uelxtr dus Verbültnla der N»tiirwl»«iis«biif!. 7iir Natur*
^jtfciliMOIibii!. S. 4iil. ' Nietxüeb«. Dia Tcl«iIi>Kiu »rit Kani. H. 48>.
^»— Der frulu WanderBfuBnii. Dur ewt).'t-. all^içuiiwUrtif^ iind all-
^ptollkomiDi^tir .StnIT. 8.4<>:i. — R">l)ibr. Rntwiul[run|[«](i.'xcbichti> dtrr
^ph'Blur. S. ti;s. — Kchüoe, Die Stflluni; iiuiutniii!) KäntB InnesbAlb d.
I KOgnplitsebou Wi)is«ikE«liaft. S.4tl.1. — Clarku, Logik. 9.404. —
BueddcT, Kui'rnl 'rb«oti>Ky- S.4I14, — Krick. I.ojricB in "i»tito »obo*
laniBL S. 1Q4. (v. UersBBg.y — WeiBmaan, Die L«kre v. d. sp«i.
Sbin«f«Bei|[ion {1. Srbwari), .S 4*10. — JcrtiBaleuB, Dba L'rtenfa-
Aisklii>n (v.Scbwara). A.xm. - KlirenlisuBa, JeausCbrlBtllB, dar
Sobn Goiifa 11. die deuttebo Pbllosupbl« (rou v. Kttgelgeil). 8. 461.
!leili)Hirif1«uf<eliau.
Kctcke, K*albibliui:r»|>bie für da- Jahre ISM— 181M. S WS. —
Ldlck«8, (teroiain KaniUii Blblkigrjpbv 8. 4<)t>. — Siiamul, Wun
1*1 iini> KantV S. 4C!i. -■ .Scaudintci^r. Uclwr dnips Grtmdrrat^i'ii d.
t Ra&t;«clie[i PliUosopbl«. S. 171. — Naturp. Isi dai Sittengesett «in
■TCiiiinic»o:zV S. 471. — KUbiiumanti, Analytncb und Svstlietitcb.
ä. 4^1. V. Harftuann, Diu letxten FW» aer Erk«niitnE»tliaoiio 11.
MolspbfBik. S 4TÏ. -- BetgmaaD, D«r Begriff dos DaaeJita und du
Mrb-Bewtuitiein. S. 4T3. ~ Bergmaan, Dk GrimdprobbMU« d Logik.
rS 173. — Drews, Vm der modenieD Kantbewoguii];. S. 473. —
Milband, Ia mf tnnh>^i<itie aux Ctuitci-« -tlljKttia. S. 474. — FaicVuu-
bi!Ti£, Die Eutwicklüuc a. I^lxK'»ebi-n Zoiil«bre. & 474. — Rllba«-
manti, Din P.iMk ri^ deiitiielicn Idoli^iiiiu. S. 474 - Cornvlftis,
Dbb (trsi'Ii lier L'uiiiiiii:;. S. 474. — Mnriy. Uet^er BtibJcktliM« SUl«
nnd du Vrrlktiiott doi tinniDiallk tiir l^oicit 11. I^ivcbologie. Ü.A'b.
— V. i.ind, InniaBii«! Ktiat and AlexBader t. Binnboldt. t>,475. ~
Bertbold. Kant« Re^hi «Ibi-s geschnackvDllea GafflmabU n. »eine
riairanR^iiiFTC'O'l^a. S.47H- — Rüvuv NeoSciiIastiqn«. (lubalt v.
",I^S>. S. IT1Î. — Divelabxii vors. Leijon» nur la phUotnphic de
S.477. ~ Uvi-Ubaii vurn. 1i4Ti;ou d'niivcrture mi ewin Mir
UuM>)>liie 'I« Kiui. ^. 177. .Staiidlngor, Kama IVikUt zum
•n
«wtem rriodc«. s. «TT. - Du Prel, Kuln. SiredesboK. 3.477. —
HloliKeltB, Kant a. Swedenborg. &tn. ~ Grutwtld, HIsctdlen.
:i<T8. — v.Lind, lirmiuiioii von A.Drew*, KuU Nktiir|iUUMK)i>1ii«iJ
all Onndla«« »elm» SysWns. $.176. — Noviiro, tl eoncetto ài InA
fintto e tl problcuK coaoKiloKieo. H. ITS. — BorgaikBii, Ccbar
GUube iind Gewinlielt. S. 4TS. — Royce, Tlie wowjMtm of Ood.
8.478. — Kim. Du GeioU in dor chmtficbon Ethtk. S.I78. —^
PfeoBigiidorf, Die erkenn laiatiieDMlMlieii und religCowphlla
phtsdieii Gnindgedaiiken O. TelohaUllera. 8.4TB. - Siebe«s, Z«i
uedVelitai* von II. OIo^ku. S.478. — PrEedlSndcT, Au« K<!cii^-
better Gelehrtcikrebea. S.t'9. — Levy. Thonbtiie)i Knuta«lireik.
S. 471). — LovT, t^iun lliMileonnbeiKWuttsK. .S. 47!i. - l'cvy,j
NiouwerwetKcb Mvsllctame. f.47». — Zleglut. Kanla und SahleleP-|
uMben KctldoMMEriff. S.4)ïii.— Wahtmnod, Du Erich d. Zweck«
S. 480. - 1vTH.'r. Kiul ihA ihe superMtunl. S. 4S4. — B&ldwlaj
The origin of a .thlng' ud ita nstare. S. 4M>. — Urban, Sometbng
mon^ about lb« proapecttve ntarenee of Mind. S. 4NI, — v. d.W]rclE3
0. W. OpUMHuer. S. 480. — Abbot, The adrancem^nla of ËHikiLl
».49(1. — CaraB.TbeVeUphyakalXianvnltioii. S.4>il. < Sitivik,
Zor GeMhicht« n>d Llt«niBC der PhflonopUe in Unnni. S. 4SI. —
Qrotenfelt, Warum vertrauea vir dra Erundlcgcndcii Brpatbeeoa
unnena Denkeaa? S.48I. (v. Derausg.). — CreUbleu, "Hie KaOin
of InioUtctual Syntbcaia. ä.4&l. — Scbilhtr, Noa>r.ue1idean Qoooatrr
■adtheKaatian APriorifTMCielghion). S.461. — HElhand.Knat
coDBBB «avant (von Laasirits). S. 48K. — Boapre^ongen dfir.Kaat-
ttMBco". H. 4».
StttiHtlftP neii pineesrancpnp Splirirten
Ini-ilila Kanlianu laa
tjn Brim' Kant* an .1. Fr. Ii<:i«hiir<ll. - Fin Stanntbtickttlatt Kuta. — ^H
Die neoe Kmtanssab« ^J^
Waelliiagm vun Act B^rUnor Akadenrie der WbaonKliaAea.
BxMetlscke Xlticolleu m^
Dct „Leber im Ideal". — Dei „{roketJadie Satliem'. — Kaai Ub«r B
Ptalm 2S. I. Etne Anfra««. ^
Mltl4>illUlg«D . 190
Kaiit alx Prediger nad sehae SleOoag tur Homiletik. Von C. W. ^
T. KßevIcrB. — Kants Bilof an die KiUserin E]la«b<1h timi Raaa- ^1
lAud. Vun detnaelbca. ^M
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Vurtomuuren nher Kant hn WinttneuMeter ISOS.K. — Preteslgabaa Hj
nbrr dk EantbcbB PhOiMoptile. — In Yorbereinuig befindlidie SchiWea "
nber Kant. — Kanta Wappn IM«
Redaothinelk« <0. 1'Untiko. - 0. Albert.). - Vorleeai^ii nbet EM
Kaat in Soptnienictnt-stcr IS9i>. — Boeultat d«r Parber Kant-Koo- ^H
kwrens. — In VorbereAtung bcfisdUche Knhriflen Uhnr Kaai .... nB
Vorlaanagwa Ober East Im Witten««). ibiMv97. — Vorträge IHmt
denaeJben. — Za Kanbi Brief an Üt K^acria Eli«heth. — Von Anlo- ^M
flnph«aiDatki. — Prcteufgabe. — R. Avenailus t- — Kaat aoT den ^M
Pi^dralagea-KoBcrMa. — Kaat anf dem Eongren deutoebar Oceul- ^H
tbtcft. — QaeUe elDea K.Vfai-n ^^anuubuckblaKea. — In Vorbereitung V
behdUeh* aebrifWa n^r Kant. - Redaktloneltes ....... «■
Begister
Sathi^lMet 4S9
BeapRwheae KaaUielia Sebriftca . . t9i
PeraoBeangteter . 49G
TiTfMMi beaprockeMr NovMUen .499
VenekMa der Hiisrbeilar ■ ftW.
Zur Einführung.
Die KuntforHohungen kaLen iu den k-lztcn Julirzvliuteo an
I'iiifwig wie HD Wrlicfiing augaerurtlentlieh zngcDomnieo, suitdtun
die tlUckkohr zii Kant Sotitngwort der I'biltKxipliie gewordt^n ist.
Üi»tor HO altgcineiu nntt-TnoDimcne VentucU (1er I'liiloHopheu, «ich
an Kant wif^derntu aufti Nene za orientieren, bat zn einer ao vm-
fawCDdcQ uud iiilfusivi-u lk-«ch&ftif^ung mit Kauts Wi-rkvn. 2u i-iiHsr
so en«rgij^hcii nnd grtlndliohun Durobarbvituug ttduor rrobleia« —
nifht bloA »ejifi» der Kavhphilowphen, soadern auch seitens dor
Vertreter der einzelnm ^pexislwistcieuiH: haften — gei^brt, dasa man,
Bellwit vom SlandpHokt der heftigsten Gegner der Kanti-tclien Philo-
sophie au», uit Fng xsgen kann, die PbiluKophie — nnd die
Wiwfiwchaft, »owfit sie sieh auf PhÜMophic bernft, — «twhi- noch
immer, und vornQti«ii-htlieh uoeh »uf lauge Z<-it binnns, nnter deui
iSeiciieti Kants.
Kid Üuitfierliohe» and doch bedeDtftameR Anxfiehen diese« all-
gemeiuen I nttr^iHses, wekhes die tîegeuwart an Kant nimmt, ist der
Dmstaod. das» die Küoiglicbe Akademie der Wisaensehaften
ÎD ßerliu die llerstelinni; einer neuen KautaDsgabe be-
»cblnngun bat, In wek-liwr besonder« eine vollständige uud mÜgÜchat
al)wtilie«8i:ude Verwertuog des handgehnltliehen Materials aogedtrebt
wird. Wie dies tlntcrnebmeo ein lebhaflee Intereswc der weitesten
Kreise (üt Kant voranssetit, so wird ea aneh andererseits daxn
beitrugen, dies Interesse nir Kant und fUr die Kuntforscbung in
und ans«er Deutschland noch immer mehr su »teigern.
So dürfte es denn uuu auch die richtige Zeit seiu, einen Plan
IB realisieren, welchen der ilerausgeber schon seit Jahren hegte:
ein eigenes fortlaufendes Organ zn HchatTên, in welchem die Kaut-
foncbnngen des In- uud Ani^laudes eine gegenseitig nirdemde
CoaeentratluQ erfahren. Wie fUr Goethe, für Shakespeare, ja fllr
awoMUaBL 1
i^Ai
Tora Her>uiKeb«r,
omeniuii eigcnt- JabrbHchcr and Gi-AolUcltaftambriftL-n 1ifran8gcg«b«it
FL-rdcn, *o erfordert «neb die rniTenwlitäl de« KantÎHchen (Jpistc«
ßiu(- iiinraj^^eitde Krfi>r»pbnng dßBiielbeu, wie lic nur dnrcb i'in fort-
ftafeiidra Org:an gewährleistet werden kiuin.
Diu ArbvitH^^bk-t der ^KftDtstndien" vrgiebt »ieb ans dvm
L-o von «flbt^t. Dnssotbe omfasst zwei Haii))Uciti-t) — die
beiden Hanptsoiten jeder müiiensebaftlicben Heseh&ftigtinj!: mit
Philnüopbie Überhaupt, — die liiatoriacUe nud die sytttemiitiHebe,
pwei Seiten, wi^'k-Lc sieb Dicht )iue8chUe«iieu. ttundcrn «ich gegenseitig
rgUmieii und fordern, und durniu aneh auf Sebritt und Tritt un-
ncrklicb in einander Übergehen.
Die h ist» rise he Seite nmffliwt wiederam die KrforecbUD^'
|er saeblicben VoruossetKUigen eioerneite, der pBycfaologiscben Be-
agnngeo andererseits, noter denen und nu-i deueo Knnt» PhiloHopbie
BtstnndeD ist. Diese Aofgabe erweiten sieb von selbst zu der
Uurcbforaehung ded gesamten hintorisebeu ('ntergraDdea, auf welchen]
BAaü Lehr^ebllude Knuts beruht; die Wurzeln der Kantiseben l'bilo- i
^Bophie Kind Ja weilatis noeb nicht »Ue und noeb nicht rnllütJindig '
^B>lo«£clegt, und HpecivU das XVill. Jahrhundert, trotzdem e» da»
nng Dächstltegende ist, ist nach dieser Kicbtnug hin noch tauge
Dicht genllgcnä durchforscht Eine gnnzo Reihe von Kautincbeii
Problemeo uod Lehrsätzen sind uu» ibre.r Kutstehuag naeb uueh
g:an7. dunkel, so ilasH hier der bistnrisehen Detail fornebang noch ein
weiten Arbeitsfeld offen steht. Es sei ik-ispieU halber nur erinnert
an die Fragen nach der Anfttollungswit der Unterscheidung der ana-
■b'^'X'^beu nud der synthetischen Urteile, »ach der Eutatebung der
^^ategorientafel, uncb der Genesis der Analogieen der ï'>fahning
nud des HchemaliRmus, nach der Anflindung der Amphibolie der
Reflex iouflWgriffe, nach der Eotdei^kung der Antinomieen. femer
^uioli die FYagtfU, wnou nud wie der kategoriitcbe Imperativ, die
^■«bre von der eittlichen AutMH>mie, die LehrstHeke vom un-
^Biteressierten Wohlgefallen am SebSnen oiler vom radikalen biieta
^Totfltanden seien u. il. Die Bexiehnngen Kants zn seinen VorgKngeni
(l B. zu >Iewton, Mnlebraiicbe, Swedenborg, ja selbst zn Ijfiïbait)
sind ebenfalls nur an^Eureicbend aufgeklKrt. und eben deshalb noch
vielfucb Gegenstand heftiger Uiskuseion. Nur eine bis auf de«
Grnnd gehende Erforsehuug dea Eutwicklutigsganges der uenerea
Philosophie vim Deaeartes an kann uus in den Stand setzen, die
ff)<ton Wurzeln der KaiitiBchen Philosophie aufzudecken und damit
volle geschichtliehe Verst&ndnia dieser unzweifelhaft grOMte»
Zur RJnflIhninK,
8
&Bi^heiniing der iii'>dfni<>n Pbilonopbip zn gewinnen. Wie tÎuI««
hir.i üM-h ZQ tbnn int. dan iu>i nur nui'b »□ t.*iuem Boiiipii-l gt'ju;!^:
da« VtrrliUltiiia dctt Kiuiüeohi?» A]iriori sur l^elirv vod den _Ad-
gclmrefien Ideen", obgleich einer der n-iebtigsten An^lpankte der
Kaun'Rchi'n nnd der modernen Philmsopbie Oberhanpl, i»t nwb imnier
nii"ht definitiv und eindi-ntij; fextj^tvllt. Bin Vt-rrtUiidniH der
erkonntuLiikriti^i'liitD Grniidprohlemi; ond eine Verstund iguQg; Ober
di<t8elb«ri iM alter obno Btrjintwortnng dieswi fnndnmentnlen Prob-
l«raM absolut DninO^lich. So führen unit solche hititorbteben Fragen
fOB selbst za iiyiiteinHtiiwben Pntblemen. Noch mehr ist dies der
Fftll, wenn wir uns an di«' Bcanlwortnni; jentr Streitfrapen maebe»,
wi'lebe die AusU'gung und AufTaiwung dirr Kunti^eben I>vbrv bi-truSun
tuid deren Beantwortung die Kantfonieher in verwliiedcoe Heer-
lager üefBpmlten hat. Hekauntlieh int das, wa« Kant gesagt hat
ood bat Mgen wollen, mteh immer vt<*lfarb Gegeiuitand der heftigttten
DtskoBsianen. nnd fivhetnbar nuventUhnliehe Gcf^-uniit»- ntebeo BJcb
in diT Exc{f eoo der Kanluehi-ii Werke gegeuHbcr; wir erinnern nur
au den Gvg^oHitz évr p^yehologiiwbcD nnd der IniussceDdontalen Anf-
faiwuDg der Knntiseben Methode, an den 8treit um den eigentlichen
Hauptzweck der Kantjschen Philosophie, ob derselbe im Kation» lismos
oder im KmpiriflmnEi t>e»tehe, ob die KantiRche Philofiophie mit der
krititiohen Methode iibschliet»« oder in ein metaphyHÎKtthes Syatem
mltnde, ob dieselbe einen negativ-^kL-ptisvlion oder «iii«n poxitiv-anf-
banenden Cbiirakt«! habe, ob ihr r^ehwcrpuukt im Theon'tiscbcn »der
im PraktiMcb^-u liege, ob ihr religionsphiloitoiihiBchor Teil nur einen
»ymlwliiichen oder auch einen svHiematischen Wert besitie ? Und die
sntATortnng all dieiier und Khnlieher Fragen hängt wieder .ib
[tn der Stellungnahme in dem Kiiuipf um die Dinge an «ich nnd
nm die SelbstUndigki-it der ouipiriftcheu Gegcnständci.
Dipue pxegotiwhen Frng-en ftlhreu uns aber von w-lbst hinUi>er
«or xw't;iten Seite, zur systematifiehen Aufgabe ditr „Kantstodien",
KU welcher die hiatoriovhe Fornchung ja nnr die nnnmg9nglieh not-
rendige Vorbereitung ist. Nach dieser Seite hin hi>steht die .\ufgaW
jKantFtadteti" in der au die grllndlirhe Durchk-ui-htung der
Kantisehen Li-brc von selbst sieh unwhlieesoudeu kriti»chön l'rllfuog
ihnir Bedeutung und ihrer Tragweite fllr unser heulige« Denken
nnd für ein definitivi-ji System der Philosophie tHierhaupt. !•> giebt
ja kaum ein IV>blem der heutigen Philosophie, dessen Diükusston
ßirht mit Notwendigkeit auf Kant zurtlekfUbrte. derart, das» die
ÂtiwinottdeniutznDg der Sache selbst und div AuDoinaudertetzong
1*
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4 Vim tIer>«>E«ber,
mit Kant oft gar nielit ntriir zu trenstm sind. \»t doch Kant mit
Kedit d«r „SctiIOMiel zar nxtderoen Phîlusophie" geDannt
Welch«-* fîfbifct wir anrh betreten mögen — Erke
Helaphysik. I»^k, Kthik. Aesthetik, Natnrphilotuphie, Rcli|
[)1iiIoti.i]ihie etc. — überall »-igt daa flenrebe des iDDdenien Denke
dir tjnschUgaladvn der Kantiselin) Lcbrca Die Vertreter
potge^iigvfletxteflteii Systeme b^egnen »ich anf Kantiwheni Ibidea,
mi PH, daM täf anf dtun^IWn als ihrer Basis wciterhantn. »ei vb,
daes sie enrt das Kaotisrbü LL-bi^elAadp bin zaiu Fandanii-ot ab-
tragen, nni ihren Koabaa aoffBhren zn kSnnen. Die ganze Phtlu-
aophie der Gegenwan ht w von Kaubttbea Gedanken ud mm
AnacioandttrsetKangen mit Kaiil dnrchiogea: Evolotioiiisnim, Ea»-
piri«mas, FoffitiviimiRS, (iiMsliciDiniis nnd Agnooticismo« etc. — ketse
RiehtvDg, die nirht entweder mit WalTto ans der Rttstkammer
Kanta kämpfte, odi-r »ich nieht wenip'tL'nK ent im Gegensatz in Kant .
ihrer eigcueo Bedeotnng emi wahrhaft bewnsM gewordi« w&re.
Ein Tornieqilstz für alle diet^ KiUopfc fioüfa dio „KantHtiidi«9*j
«b«n»o »ehr sein, wie eine IVbangrssUtte ftlr jene hinoriaebrBi
Foreclinngen, deren wir oben gedachten. Der sytttematisrhen Auf-
gabe werden eieh die .KanNItidieii" nicht weni^-r widmen ab da
faiBtorifichen, m da(u die .Kantstadien', während sie einerüeitEi eine
Speeialitüt pflegen, welche in den übrigen Z*-it«hriften nieht g»-
nfigeude ßcrflckiiiolttiguDg finden kann, doeh 9[ideren<vit8 ge^ennbrr
dem brgiiin«iid«-n ^^erfalMi der philu«ophi>H,'ht-o ZfitaehriTiiii in
fiy^teraattHohe nnd in bintoriscbe eine innig« Verbindung dieser beiden
anf einander angewiewnen Seiten diii^tellcn.
Aber mit dm oben entwiekelteu Fragen ist die Anfgahff der
„Kantfitudien" u<H-h nicht ervehitpft: sowohl nach der hisluriM-hen
als nach der sysiematisehen ï^ii« hin eTiïffncn ucli fQr dir^-lhro
noch weitere Dimcnnonen. Die Einwirknng der Kantischen Philo-
wphie — am diesen Pnnkt zoent zd bertlbr?» — auf di>- ffailusopbie
des XIX. Jahrhunderts ist in den buherigeii Darxlellnngen dieser
Epoche noch nicht hinrftch«-nd entwickelt wufden: c* ist ja naltlrlieh
xwar im all^mi-inen wohl Ftekannt. das« die grusMn PhDoMpben
nach Kam llh^rali an dc&selWn angeknüpft hnlwn. aaeh da. wo sie
ihn bekimpften nnd Über ihn binansgiTigen. aber im Einzelnen let
dieser Zttsanunenhaog noch nicht UWrnll nnd utteh m'cht grlUidiicb
genng erfunH'ht Su ist z. B. das VcrbSltntti Uegels in Kant ooeh
nicht hinreichend entwickelt wurden. Eine besundcfc E'ficf^- wird
drr Abhängigkeil .Schillers von Kant nnd damit Ubcrhanpt dur
Zur Rbiflilinuig. S
Seliiner*B«bc-i) PhiloHupbie xa Teil werden mUssen, iosbMondere
sobniri'' öiv äcbillcrfurMbiiBg Doob oivbt einen cigttnen Mitt«lpankt
^fhnden bitl.
Alwr nicbt h\a» auf Deatepbland, eondern nnf ganx Europa
'i'-isliph dcT aPHwreiiropaiftchi-n KnHoniatii>[H'n< bat Kanta
t ^ :ij<> i)p)plieiid und anregend eingewirkt und tliut dioe nooh
hr>Rte in bervorragendem MaHXf. Ancb in IWng hteriinf barrt noob
nuuiüb)- Anfgabv di-r Ulitung. ho int 2. H. das Verbättoin von Ila-
miltoQ, von Rvflouvitr. von Cjirlylc, von Kmorson m Kaut noch nicbt
binruicboDd dargestellt wordco. Vad au«h hi«r ist «s oichl bim
l^rad*' wie in IJentst-bliuid HeUwt) dif Philosoph je, finndern aiiob die
Ijtteiatnr im Wüitcru Sinnr. welche UlKTall Spuren dcfl KantiRclit'n
Ëinflnaitce anfwcist, Uwb nicbt mit dem bloe bistoriw.'hen Vorfol^n
•cnirher S|tiin;n *o\\çn dît: ..Kiintxtudieii'' itieb bc^iUgcn. »k- »Mva
aud wollen auch der Wcitt-rbildnng der philosophiacben Problem«
aelbst dit neo, insoweit dic«eltien — was ja l'ant dnrcbgüugig der Fall
ift — an Kant anknüpfen, und »k ncnnon sieb deubalb, um dietier
STst«inatiHbcn Tendenz Ausdniek zu verleiben, eine ^.PbilûHopbiflehe
ZritHcbrin*. Und da Kante Philosophie eio Gemeingut aller Kultnr-
iiatiiiuvu g^'ivordcn idt. da »eine Werke, »eine Be^ffe, seine ]dc«n
nicht blu« iu DeutH^hiand, sondern in demselben Mafse auch im AuaLand
wirkMine Milchte geworden aind. »o mniate die« Organ einen inter-
nationalen Oinrakter annehmen, indem nicbt nur in den Redaktion»*
anowbass jo ein Vertreter der lraitxflHi»cben. der englischen, der
ttalienJKcben und der amerikanischen Kation eingetreten ist, Mudern
auch Beitrüge in den drei bcin-lfeudcu Sprachen iu die ^Kantstudieu''
aufgi-uottimcD werden »ollt-n. Stehen doch dire« KnltDigehiete
ttflion lange im rcgfiten Anstatmeh dcB niaiieRHchafllichen Lebenii, im
flehCnaten Wetteifer gerade ancb in der ])biluflopb)Bc)icD FonK-hnng.
Aber ancb BeitriSge anderer Nationen werden un» wiUkommen sein,
wenn aie in einer der vier Hauptttpraehcn geschrieheu Mud.
Wir sprachen bisher nur von der Philosophie im engeren Sinne
und von ihrer Wirksamkeit anf die Litteratnr: noch viel weitere
Perspektiven eröffnen xieh nnn aber, wenn wir daran denken, dam
die Pbilnaophie — nnd dies gilt von der Kantiechcn Philosophie
ganz bi'üondvrfi — ancb aitt* die 0{vezialwi8»eii«cbaftlicben Gebiete
bcfriichlend wirkt: von diesen kommen (ür Biu apexiell iu Betracht:
NaturwisseBSehaf) Ubi;rbau[rt, Theolc^e und Kecbtalebre. Ueberall
trcITen wir auch in riieseu Gebieten Spuren de« Kaotischen fleiate»;
ja die Tnebkraft der Kiintischen Gedanken ist heute noch so friacb,
6
Ton fl«r>asg«ber,
eu» ganxe Schalen nnil KicIitnii^cD in diesen Hpczia]f^cbi«ioD ihren*
rrepntng aas Kants l'biloAopbie ttek^nnen. So hat die vertireifebite,
die lonan^bendc Schale dur hvati^n Tlioolopic ihre wichtigsten
Mutlvc dem Kantiwben SysU-me cntDoiiimen. Div nihn>nde Rolle,
welcfai^ die Philosophie den SpezialnissenHchnften gegenüber in
AnFprneh oimnit. knttpft sich bentXDta^ fa«t allgemein an den Nami-n
KantH an. Wähnnd vom Anfang bis /ar Mitte de« JahrhnnderlH die
klcin^-ren Kerge den gTö««Ien Mittt.']gipfel verbHrji^r^D. hat die lUof^erp
teitliehe Entfernung immer mehr da« Knnti»-hc Hystcni aU den
mkclitigen Zentraliitock der neaercn l'hilotmphie erkennen la^u-o,
nach weleheni Kirb daher nun wieder aller Blicke richten, anrh die
der Speïialforscher in den EluzclwriwcDgchaOrn. So wird es denn
nnBere Aufgabe »ein, dieser allseitigen befruchtenden BeseliAfti^^f;
mit Kant das verbiDdende nnd fïirdernde Zentraloi^nn dnrKnbictcu,
and die teilweise noeh seblummemden Triebkräfte der Kanlisebon
PhiloAophie za frischer Wirksamkeit ta entbinden.
Die Vuraiimetzuü^ aller fruchtbaren KantfurBehunj; und alles
phUoiDphisefaen Studiums, insoweit es an Kam «ich anschlicht, ist
aber eine vollatandige Anagahe der Werke Kants anter ßenntsnng
des gesamten bandHcbriftlichen Mulerials. tüne solche neue Ausgabe
hat, wie wir fichon oben unkllndigteD, die Klînigl. Akademie der
Wistaenscbafteß iu Berlin, deren Mitglied Kant war, besohlemen.
Die llenrtellnnfr dieser neuen Ati^pibe wird umfiiasemlc Vorstudien
erforderlich tiiHohen, Es werden xtnn Zweck derselben viele llnler-
Boehwigen angestellt werden ratlsmn, welche nattlrlich nicht in di«
Ausgabe selbst htneingebjiren, welche aber doch der Wipsenscbaft
Dicht verloren gehen dtirfen. Die „Kantstudien" werden in die I.age
gesetxt aeis, diese UntersucbuD^n zn veröffentlichen, da der intellek-
tuelle Urheber de« i'lanes der neuen Aasgalu- Geh. Ite^.-liat Prof.
Dr. Diltbey in Berlin und seine bauptsHchlicbsteD Mitarbeiter auf
den Wunsch des Heransgebera in die Redaktion der „KaDtstndicn"
eingetreten sind. So werden die ^Knotüiudien'' nueb in ilen f^tanÜ
gesetzt aein, von Zeit zd Zeit authentische Berichte über den Stand'
der neuen Ausgabe zu liriogen.
Ansscrdem ist daa RedaktJonscomitc noch dnreb mehre
Vertreter der vcrecbiodeaen Hanptrichlnngen der Kautforachna^^
Terftärkt worden, — eine Zosamniensetxnng desselben, welche, zu-
saumeDgenommeD mit der bisherigen Thätigkeil di's Herausgeberftjj
aelbfft, daftlr bUrgt. dw*s keine der versehiedenro Kichtnngen der*
Kantforscliung einseitig 7.n Worte kommea wird, daas weder di«
Zuf Ein/Ulininr 7
spiili^ti^vhe noch di« jwlrmincbr. Tßodeox einseitig tat QtsXtang
kommMi soll. Aocli nirht „Kantphilulo^C la .ieneni vi^rrufencn
Siniift wnllen die .. KantHtadJfii" hp|t:fliuti^-n, suudern pbiliit»ipbW.li<-
Dilti )ihil<Mnpbi«gc»rhtclitücb« FonwbuDgroii im Anscbliu» «d Kant,
nur soweit f* fUr iVwuv nunnigSuglicb boInTodig tt<t. nerdoii
eno mo Xii»teriichi.-ii, „{>hili>l(igi.«flien'' Frage« gelt^g«atliebu Berdck-
iiirhtigung linden.
So tidI ttbiT di« Aiifgabou unserer „KaotHludicn"'. Noch einige
Worte Ulwr die Mittel m deren Krreiehung.
Pic ,.Ki)Dt8tiidieD'* werden luitUrlicb in erster Linie Origiiial-
iK-itrüge bringen, welche in Form von grii«<seren oder nacb
Erfonleruis attcli kleineren Abbandluagun einceteils nniier Winsen
uIkt Kant crweitorn. und nnderuteila zu der I'biloaepbie dcssellien
kritiwbe Stelltmg nebnien. Auf die«c- Wetee sollen Kltniiililicb ulle
wiebtjgeren Stn>it]>nnkte and brennenden hYngen des Kant^tudiunix,
LBOWie die dnrrb Kant gcscbaffonen Probleme der gesauntcn tbco-
Fïecinchen aud |)r:iktitK-heu Philuntijthie inebHt ihp>a angewandten
(iebieten) zur Be«prcchnug koriimuii, naeb Matwgabc de« oben ait-
wickelten l'rogiunDK«.
Eine nat(urgemftS9c ErgUuznoj; der OrigiuulbeitrUge werden
Rezensionen Hber die Deneiwbieneoen Kautinnii bilden, welehe
iintliub nicht blofi eine olijektive AnalyHi- dew Itibnlti« geben,
lindern ant^'h eine naehliebe l'Virderiing der behandelten l'roblenio
elbet anstreben eoUcti.
Knlge^nuii^'en auf Holcbe Rezensiimen worden wir nnr Howeit
bringen, abt der Hanin dazu verfügbar ist und als eine wieblicb«
tlkrdcnmg dor bcsproehenen Kragen ans denselben ta gewinnen
»«in wird.
Karte äelbatiinxeigen (int Umfang von einer halben bis
hilcbslens xn einer Seile) sollen den Verfassern von nenen Kr-
nebi^innn^m Oeli-penheit gcbt-n. in authentiupher Form die Le*<'rwelt
Über tisA Neue bezw. Cbanikterifitisebe ibrer Pubükationen aufzukUlroiL
änlrhv rielbstanzeigen werden Rotensionen duBStlbeo Werkes von
anderer Seite natHrlieh nicht nnmehlii>8seD,
Da e» ferner im Interesse einer frncbtbarefl Kantforsehnng liegt,
dai)a die Arbeiter auf die^'m (iebiet eine wirklich nmfas:<endc
Kenntnis des aohon Geleisteten gewinnen, so wird ein mliglielist
rolIütHmliger Litteratnrberieht, weleber znglt:icb ein kurac« orien-
titjtmje» Ri-ferut über die aufgeführten Publikatiunen geben suU,
Aach alle Hbrigi'ii naf Knnt direkt nnd indirekt bexBglielwn
Pnl)likatioDcn aafTUtircn, denen eventnell keine girit^ser« Rei«nfiioii
E (gewidmet wi-rden kann. iBsbesDodere die indirt-kl« Kaatlitteratnr
wird «nf diew Weise nulgliebst «^Ingi-bt-ndo Ik-rllcksiclitigiing ßndfii:
ist doch von Kant oft In \\Vrkfn die Red(î, welche aiclit nur Kant-
litteratur in en^-rom Sinne gehiirrn.
pQKh die Kinftlfarnng einer Rubrik unter dem Namen: Kxe-
getisehe Miscellen kumnii-n diu ..Kantstudieii" einem vielfach
peftlblteQ und gelfgi-Dtlicii «Huh ans^'S^iriK-hcnL-n BedUrfntB entgegen;
CS wird dndureh iiämlich den l->«nnden der Eantforwbaog die
Gelegenheit geboten, einzelne hetwnderg sebwierigc nnd dunkle
Stellen hei Knnt — an denen ja bekannt lieli kein Mangel i« -
auob ancieerbalh de» Zurammeiibiingt-s einer gTO«screD Arbeit speziell
beajireebcD zu kHnn<-n. resp. auf derartige Stellen anfmerksnm zu
innchen and deren ErkliUiing anf itoMn- Weine anzuregen. Und da
femer anch viele StcllcD bei Kaut der Textkritik noeh bffdflrfen,
!90 werden aueb gelegentlich textkrltisohe Miscellen «ich an-
Bobliecsen dOrfen.
Unter deni xn^atninenfHRfienden Titiil Varia aoUcn cndlteb alle
Bonatigen anf Kant hesttglJeben Mitteilungen, Anfragen «te. eine
Stelle linden.
Jeder Band erhält, animer der »blieben Inhaltsangabe, itnrg-
fältige Indice», nm die Benutnmp für fernere Kantfnrscbnngen zu
erieiehlera.
Anf Grtind die«;« Progranimes glaubt die neue Zeitschrift anf die
tbütige Förderung and Teilnalime aller pbiiowphiecb loterewierten
im In- OLd Auslände n-chnen zn kiïnnen. In der 'l'iiat Mod una
Bcbnn seit dem vorlSaligen Bekanntwerden unsere« Plane» wj viel
erfrenliehe Zeiehen dieser Teilnahme zapekomnicn , das« wir mit
frisi'beiD Mut nnd holfnang« vollem Vertrauen andere Arbeit beginnen,
in der »ielicren Zuvcrgichl, das» dieselbe der Kniwieklung der VhiUt-
eophie fruehtlukre Dienste leisien wird.
Die bewegenden Kräfte
in Ecuits philosophischer Entwicklung und
die beiden Pole seines Systems. V
VoQ E. Adickes in Kiel.
Kants System. «jH-siell »eine Kritik Avt rvini-ii Vcrntinfl, biütel
ans ein SohaoBpiel, welch«* wohl einzig dostebt io der Litteratar
nllor Zeit«n und Vlilk^r. l'cWr «-in Sv«-rk, ein System vrerdeo
tauiirnil«^ von BUchern, htutderttan»eiid(> von Seiten gcmlirieben, «od
— wlilioMlich wi-iM man nicht cinmsl, wa« die Haoptabsit-ht dva
Vi-rfaNsiT» war nud wo d«T iNrbwcriimikt scincH Systems zu Huchon
ist Mitsehnldig- an dit-ser wniidemaimfn Emeht-iiionp ist p-wis« die
Koin])lij'.i('Tth«^i( dv» Gi-diinki>nbaa^ Dot^h kfiimtc mim ihrer sehr
wulil Horr weiden, wilre niehl die foii vers ine Veraehtimg. mit welcher
Kant in späteren Jahren nnf di«^ ümwerc Fonn »einer Sehriften
he^!lh8il^tlt, vermiedt- er — mit einer KUiïkHiehtHtnflîgkeil gpgcn den
I.ewir, die ihres Gleieht-n Hn«!ht — e» nicht sorf^rföltig, wine Begriffe
genan ta lieslimmcn und an der einmal gewählten Bedeutung kon-
•"■■Itient f(-stznh.'il(eD. Atllnden endlich seine eigenen Aeussernngen
'.ili'T ileu ila&pizH'eek seines FhiloHojihiercöfi nur halbwegs mit ein-
ander in Einklang.
Eiidgtllti^e. nipht mehr anfechtliare KnlKcheidnngen werden Dich
[liter diotieu Uuiatituden ohne VerltRenlIiehaDg neuen Materialn kaum
lab ßüleii lassen. Aber man kann dooh nach meiner Meinung
erheblich weiter kommen, als man jetzt ist, und sich dem Ziele
vr>.-nignt«-nK nähern. Nur iet dux» erforderlich, daxii man mit der
Erforwhnng des fertigen Systems die Erforschimg seiner Ent-
wicklungsgeschichte auf das engste verbindet.
Freilich, unch waa die Entwicklang Kants und speziell die seiner
*) Wtitfli« AntinUininic d«r Antriltervrlfeang ill« Vcrfs»«TS %u der Dni-
" . Kiel ui I. Nov. 18U.
10
E.AdiekM.
Eikemtmitbeorie betrifft. hefiixieD mr mis St^l^acnilirh nicht dari'hn^ç
snf ina meherva Bodt^o ik-r l'batAwheo. Gcnde an tntucheitleaâen
Fnnktrn «(«hea «ehr vcnchirdcnani^ Hyputh/eetu einander gc^«^*
Ober. Halbst venländlieb kiinn «virb taâar Aofii^bt, «olaoçe nie nicbl
angtme'metp Bitli^n^ gofnoden h&t. niirbi Ani^pntob darauf macheo,
für mehr zo ^eitt^o «]« fBr eine Ilj-polhca*. .Snllto alier eine vor-
nrteilsIiMc Iktrscbtnn^ der EatwicUnngnfrewUiehte zo dcrasvlben
ftvsiiltati'n fllhrvD Kiv li'iv Erfi>nwfann)c Aix fi-rti^o Syiitcms, so
würde da» zwar koin eicb'-rer BewiMH. ab«-r immerhin doeh eia
^nvtige« I'rttJDdiz für die Kieherb^il jener Kemltate und die
Kîfhtj^eit nifiner panzcn Anflchaano^wciitc wia Wie «iefa xeiftea
wird, ircfTen ddd in der That dir beiden Untvirachaogen snsamtnuD :
ihre Ericebnime ittimmen mît finaoder Uber«-in-
[Jie gi-sfhiolitlicbe ItelTaelilnnp u-igt einerseit«, dA»< Koiit auf
allen Mafin «einer Kjitwicklupg eit'ri^t bestreht war, Air Krktnntnin-
tbeorie, Metaphysik nnd Moral einen streng maeenschafUicbei). sichem,
ancTBi'bHtterUcheD Untcr^und zu M.>biifft.-n. daiw hei dietK-m Strebun
dir Aunigan^xjiuukt ft-itii^« l'hil"f><^-i)hiiTcU4 imnivrfurt «in tstiona-
lûtti«eher blieb und Aas» er am Anfang diT letzk-n Periode (1769)
vieb vor die Altenmtiv« gestellt Hab, entweder für jene DisupHnen
auf den Namen _Wi«ften«;lmfl«n" lu verzichten (»der den Kationa-
Uiimn« gegen Ilnmes l^mpiriHum« si^eieb zu verteidigen, welch*
lebtenr xn eini'in Vcr/iclil auf Notwendigkeit nnd Allfjemeingtlltigkfit
aller i'rli-tlc und damit nui WisHeDM.-li:ilY flbcrhiiupt flUirti-. Die Knt-
wicklongt^eHcbieblu lehrt uns auderersetli, dui>8 Kaut von vorn-
berein den ['ri>t)l<'men der nattlrliehen Theologie und ratjonnlen Pnyeho-
logie da lebhaftes IntercH«' entgegen braebte und eine positive LOsaag
derselben xunllchHt vom trifleenRcbaftlicbeu Standpunkte an» £it fuideti
Hoehl'-, daas er um 17ö6 an der AtisfUhrharkvit dieses Veraaohs ver-
zweifelte, 1770 ihn dagegen mit m^ueni Mute aufuubm, oio itcfaUcselieh
SO der defioitiveii Erkenntnis za kommeu, duss atk- jene Fragen dem
OlauWnKgebicI nrig(-bori-n, daatt allein eine prinisipielle Trennaiigde«
lebtt<Ten vom Win8eni?gel)iete die9<-lben einer positiven l^nng ent-
gegen fuhren und m don I(edUrfnii«en den Gemtlts ßeuQge than kann.
Gerade diese beiden Ge^iehtspimkte sind ** «her. die auch im
fertigen System eine beherrsebeiide Stelloiig einnebmeu. Seine beiden
I'olo «der Brennpunkte «ind: Rettung der Wissenschaft dureb 8icher-
stellimg des [tniii>ii)ilii>muH und Sehulz der TeligilSsen Wellnuschaiiong
dureh ZnrUckfUbrniig derselben auf den praktischen mornlisehen
Oiftuben.
Dbt bewpgMde« Kräfte bi Kui* phttnunplibcivr FntwiekhiKK oic 11
»
A. Ule bcwei^nden Krttlte iu KanU pliilOMopliiscIifr
Kntwleklnns.
In die ßiskn««ioo Über Kante pbilonopbiwhp Kntwinklnng habe
iri) rar knnen mit mciuen Kunt-81adieu (Kid und Lcijnifr 1895)
an^iegriffen. Knthiflutn »if eine rolblündif;!- Eiitwi(.'klun^^i«ehiohto,
Ro konnte leb mich rinf»ch anf ein berufen. Sie gehen jedncb tinr
„Bcitrif^p zur Emtn'itklnopif^eAchirhte der KaDtbcben KrkenDtnia-
Iheorie-" So »In- ich mich (jczwonpeii. ibi* Renattat« in einer knrxen
Hkixze ztuwinmenzura^M-n und in wraentlicht'n PnnkteD za «rfi^Kcn.
Bis znm VmAs der fdnfjtigi-r Jiilirc des vnrigcn iihrhiindcrta
rst Kant in der AnochaDnngii- and Denkweis« de» LeibniK*
WuIffiiichPD Ration all 901 a H ber»ngen. Wax Ziel, Methode,
nbe-nite Graod^tse eoincr Erkenntnisthruric l>etrifft, irt er im
Weüfntliehen mit ihm uiovvritfuidm. Aas rmer Veroitnft glanlit
w allpfini'i Billige, notwendige Urtwlc Über ExiBtrnc Wesen ond
kai»ali>u ZDRammenluing tvirklieber Dinge auseprwhcn zn kOnncn.
Difh «'hw(irt er keioeHweg?) anf die Worte de« Meistere Oruias
bat ihn mtH«traui»cb gemat-ht. An mnncben Fnnkten legt er die
kritiwb* Sotwl*; «n. Daiwclbc Idt-al im Hetzen, daaselbe Ziel vor
KapM wie Leibniz nnd Wolff, sncbt er doch Erkeanlnirtheorie wie
Hctapbyttik sicherer zn fumlamentieren. Au einzulm-u Stellen ftihrt
ihn difs fitreben zo HellwtcUindigen FonBulieningeD, die ti-ilwcisu
rtiekt uhue Wert »ind: bo in der Metaphynik xn eiacr vertieft4Mi
Tbrnrie des inOnxux physietia.
Id berromi^efldcm Mswe Bitnmt der Oottenbegriff mit den
fln nto^benden Sehwiengkeiten icin IntereMe in Anxpmcb. FBr
iaa Ziel sein«« Strebena, daa Synlem nutvrcndtger Venmiifl Wahrheiten,
glsabl er in dem GotteabegrifT den Aasgangspnnkl der Fliitwifklung
fçvftaudea zu bähen. Der ontoln^sche flottesbeweis genllgl ihm
niebl. Kr erfin>Ic( einen neuen, der elwoso wie der alte BUS ideellen
Be^rilToveriMliTiiitiK-n anf reelle DaMeinsrerUltntsse sehtiewt. aber
die li^ispken ^VbIIUwfehler vermeidwi «ill, die liei jenem mit nntei^
lieieiL Was den nenen Beweis Starke ond Haltbarkeit verleiht, ist
allctn win metaphyniwher Hinlergnind. Der (iotte.sbi-^nfi' soll die
Brtteke tMni, welche die KInß zwiscben Meelianiflnns nml Telcolofpe
nherwiodet Ersti-rer soll in lefitere al« uiitergeordnete« Moment
Aüfgeioainicn werden. Ctotl maeht den inflnxnn phyneRU mUglieb
und dnreh ihn die Weiibannonir. indem er ohne direkte t^nwirknag
im EUaxelami die Ki-inir- znr Entfaltung i'ringt, welebe er twhon in
die caMotiu der .'^obnaozeD gelegt hatte.
12
E. Adl«kcs,
Kben die»« RpechBftigaitg mit den ^'^llgeD der rationalen Theologie
wird nun zu einem Ferment, welebe» — neben anderen — ftlr die
weitere Ansbildang de» KantiHchen Denken« von ^rrotow Ttedeatnng
Î8t. Seit Aufnu^ der seehzigcr Jahre geht in auscrm Philwopben be-
kanntlich eine HllmSblîgi- Wiindlaiig vur 8ipb. lui VerUinf derselben
nilliert er sich zaniiehst in wichtigen Punkten seiner Krkennlnin-
theorie dem P^nipiriemai*. In immnnenter Kntwiektnng, ohne
von aniuten beeinflasst xn Hein, erkennt er den ('nlerxcbird iwiecbcD
logbchein Widcnttrcit und Itealr(f|m^naii)'^ iwiwcbcn logiscbeni Grund
und Rvtlgrund und kommt su dem KeeuHut, datts Dnscin nie an»
Begriffen hemnifgeklaubt werden kann. Die Kritik des berhHmm-
liehen UottepbefrrilTs i«it ea, weleber bei dieser Fortbilduug eine
wichtige Itolle zafJlllt. Sie maeht Kant auf manche fundamentale
Irrtümer der rationaüstisttlien AnBclianucpfweise anfmerkimin. Sie
trägt »u nieht wenig dazu iH-i, dai^ nein ganieä l>eukcD id FlneH
kommt. Die Probleme der rationalun Theologie sind aUo
auch in dieser Zeit uiehl etwa nnr eine entlegene Provini in Kant«
( T (Banken weit ; sie stehen vielmehr im Mittelpunkt deraellR'a.
Eine eigene Schrift wird ihnen gewidmet; sie erblilt ihren litel
TOD der Demonstratiiin àv» DaHeinn Gottes welehe in ihr geboten
wird. In einer itweiten Schrift nntersncbt Kant die Di-utliebkeit
der Gnindfifttxe der natllrUchen Theologe und bewirbt «ich mit ihr
um den von der Berliner Akademie auxp^sitüten Preis.
Einen hc-rvorrageiidcn Platï behaupten jene Probleme auch
dann noch, ahi Kant anf dem Wege Kom Empirismus fortschreitet.
1762,i'<î;1 gianbte i-r /.war «loht mehr die Wirkung als Prädikat aus
der Uraache aU Subjekt in einem aoalytim-hen l.'rtoile ableiten zu
können. Doeb hielt er ea — ein Zeiehen fUr die auch jetzt noch
vorhandene ratioDalistixehe (imndtondcnz M-imti Denkens -- noch
immer ftlr m<>glieh, dm Vurhandeneein vun C'an«iiverhältni)»en ans
reiner Vernunft, a priori, auf Grund der im Gcûtc vorhandenen
nnanflriülioben Itegrifte von KeAlgrflnden /.o konstatieren. 176-% g^hon
denkt er hierUlH<r andere. ('ansalzn»imnienhnng, ItealrepugDunx. Uhcr-
banpt alle realen Verhilltniifw; (im Gegensatz 7.u den rein l4>gÎ8eheD)
mUflsen Jelxt, iim erkannt werden r.n können, ebentte wie der ganze
Stoß* des Denke-iut, die Ik'griffe. eupiriueh iu der Effahmug gegeben
Kin. Urteile mit gegenstSndlioher Gültigkeit kîkiueu wir nur auf
Gmnd von Erfahrungen niid ICniptlndungen ansëprechen.
Damit iHt Kant jedoch noch lange nicht konsequenter Empirist
oder gar Skeptiker. Er hat keine tusaniwenh&Dgende em-
Die boiregrad«ti Kriftc ia Kant* pbU<i«oplibrlirr RntwicUaDg etc- 13
I
piristisclie Tbeorte. Woran er renweifelt. das ist nur die
Müglicbkuit tr»tisïH.-t.-Ddi>ntLT. nV-r iillc Erfiilirntig hiiiaiitt^rtivudvr
Erkeontnif) tlDfl dk' Riclittgkcit Aut bii«hiT ln'i UK'tiipliv^ispbt-n Uotcr-
HHcliaof^fii nngfWADilu'Ti Metliodi-. An der Möglichkeit der Metnpbynk
BKlbet. und »wnr eiinT Metaphysik mît tiotwniidÎKeii, alljr^^mpingllltiKt-n
Urteilen, liUlt or fest. Nit'iiuiln hat Knot «ich du/,u vcrstandt^o,
hin8i<'htli«b der EotdtubuDg d<« NotwvDdigkeitsbc^riBii der Ansicht
der AHsociatioiiBiw_vciioii>pii.' hfîziipHJi'lil^D. Nie hat er es ziigeguht-n,
dass die ubjcktiM; VoreicUuiij; der Notwendigkeit aus einer »nb-
ji-ktivcD Gewöhnung herTor^hen könne. Immer, auch zur iieit
Bvines anngesprwhensten tlmpirimnus, hat er danm fetttgx-baltoa. da«
WifiRenNchaft, und spocicU Mt:tiiphyMik, fiu in sich ^ttcfalMtscoefl
SyatetD notwendiger Urteile eein mUMc. Üieite ThntKacbe, die un>
beatreilbar tat, zeigt, wie anch damnh der Grnndhahitn!« »eines
DcokuDH ein ratinnalidtiiieher ist. B«vi)r ilntaf im Jahre 176^
ii4-iRcu entwheideoden KioflnsH auf ihn auaUbt, ghinbt Kaut mit jener
Oniyen Sicherheit, welche ^leieh ihm der ^iiUKi-u daiunlîgeu d>;nt«rbcn
Philosuphenn-vlt cigvn war. abiiulnt« Noiweiuligkeit in der Erfahrung
tinden za kOnncu, hei dem was geschieht renp. hei dem Gegenteil
dessen, waH nivmaU gesehiebt. Mit der dogmatischen Meta-
pbyHtk bat er Kwar gebrochen. .\l>er eine Metnpfaysik giebt
ea trotzdem auch jetzt Boch für ihn. Nnr mattg man. wie er
meint, diu Haebe ander» angreifen aU hiHher. Gerade Aoit Mitte der
eecbiiger Jahre »ucbt er in Gomciu^^ebaft mit OogDiatikem, wie
|j«mi>ert niid Moses Mendelssohn waren, eiuc neue Grundlage fUr
die Metaphysik und fllr die l*hilo«ophte nherhaupt zu gewinnen. Die
Methode iüt i^, die ihn jetzt vor allem interesiiiert.
ITod «elbst den Bruch mit der hinherigcD doginatiüchen
HetaphvRik verkündeter eigentlich onr dem Zwang gehorftbend,
nicht dem eigenen Trieb. In den „TrUnmen eine« Gcisterseliers"
Hcbruibt CT xwar den offiziellen Al«ugebrief. Speziell die ironie
Materie von Geîatvra, ein weitläußges HtHek der Metaphysik, erkUrt
er als abgemacht und vollendet bei incite logen ku wollen. Sie
»olle ihn künftig nichts mehr angehen. Aber trotz des offiziellen
Ahwhieds besteht doch eine geheime Verbindung weiter. Wir
treffen biur /.um ersten Mal in der Entwicklung Kants
anf die ErHcbeinung, dass er zu Gunsten gewisser l.ieb-
liogsepeknlationen ethischer und religiöser Natur nnr ungern
nd nur darch die Macht der Orllnde gezwungen die Kon-
.ei)neiizeD seinua Systems zieht, (iewiss recht nnphilosophiwh,
ê. Adlckc«.
bot
aber mnntirhiioh i>Dbicbnidbar1 Ain PbJlosoiiIi, ah Monn der WiflttPii-
schaft hat Kant die Matvrif vüh de» oiidlicbi;D Gviatem alt^lhan,
oicbt ab«T »U Mi-asch luit individnelleii Aolageu, llufTuuii^-n,
Wttiuebcii nad Netgaitg«n. AIr ünlHier iet er nicht nur id die
HetapbyRik UberbaDpt verliebt. Hondern au(!h speziell in die Speknla-
Jionen der rationalen Peycbulojpi'. Deiin am 8. April nOß maebt
Swedenborg und die „TrUuine" bctreffond. Mendeliwohn daft^
jestUudniii, dM8 er, eowoht wa« die Krzühlun^ anlangt. Hieb „nicbt
otbreobea kann, eine kleioe AnhHnglictikeit nn die Oeurhichte von
' Art, als anch, was die VeronaftgTllDde betrifft, eini^ Vermatoni;
Ton ihrer Ricbtt|;keit zn nSlircn. nn^avlit4.^t di-r l'n^rriintbeiteQ,
welcbe die enttcrc, und dür Hîm^i^pinuxte und UDvtTtitilndlieben
Kegrifli*. Vfcii'he die letzteren nm ihren Wert bringen." Aebnlieh
Ittxst er im theoretinehen S<-hlaft4 de« erittcn Teil» der TrSume die
BoffDUDg dnrcbhlieken, e« intichte ia den Tntnmeti der Mt^tA|)bvxik
rie in denen de» tîoiiitenwber« doch vielleicht ein KUrneben Wahrheit
Dthalten sein. Zwar weisf er nichtn iiiclir Über die codlic-ben
Cieiftter, vielleieht meint er aber dtwli imiiier noch allcrtei. Er
gestellt, du88 er sehr geneigt tat, das Daxein immaterieller Naturen
in d«r Welt zn bebanpten nud Heine Seele selbst in die Kla«»>e
diee«r Wesen zn verBetzen i'lVUoine. T. 1. Hptitt. I. .Anfang des letzten
Absatx««). Ferner heisst es: U-h nntvretche mich iiicbt, „so ^ntlicb
alle Wahrheit an den maiieherlei GeietererzühtuDfren sbxuleugiieu,
doch mit dem ^wühnliolien, obgleich wDnderlieli<-n VorV-balt, eine,
jede einxeliM! derselben in Zweifel zu ziehen, allen zuuuumengi-
nommeu aber einigen Glanbeo heiziimeNHen. Dem I^eser bleibt daa.
Urteil frei ; was aiieh aber anlangt, m i«t xum wenigsten der Ad»- '
Bchlag anf die 8eite der OrOndu de« zweiten lIunptiittlckH') faei mir
gros« gi-nng, mich bei Anhörung der mancherlei bt-fremdliehen
Er/Jlhhing(!n dieser Art erusthufl und iinentech jeden «u erbaUeD."
(Trännw, T. 1. Theoret Schill«».)
EH Kr ist sieh aiieli ganz klar dnrlther. was e? ÎKt, das sein Inte
^^^^n äpektiUitiuuen der ratioQiilen l'syebelogie fesselt, und spricht^
^^HlTen »na. „Die Verataadeawage ist nicht ganx unpurteüwli, nnd
i*in Arm derselben, der die Aofscbrift f^hrt: HotTniiug der Zukunft.
it einen meehnnisehen Vorteil, welcher mnebt, Anm auch Iti^icbte
Inde, welche in diu ihm ungv'hurige Schale fallen, die 8peknUitiooea-j
■) M. dtfl vnXrn Tufls An .'riiuine'. I-Jt Ühn den lltel: „E3n Fiaeoi«nt]
fÂelmea I'liilasupUv, di« Ocaujuckaft ailt d«r Qctetarwok n «Mttien."
TH« 1i«wo(midra EiUtc Id Kul» philtwoplliKlier BBtwkklung ele. IS
I
TOO an Wffh prttMerem flewiehte aaf «1er andenj Seite in die Höhe
xidiciL Dieses ist dii' cinïÎKe I'ntii'liti^ki'it. die ieli nicht wohl
bvbeo kuiD. und die ieh tu der Tliul iiul-)i uiumalK lit-Wu will. Nna
{»stehe ich, âu88 Alle ErxXhlutigeo vom KrveheÎDi-n abgiwhiedeaL-r
Se«leii oder von Oeinlen^inflllesen nnd alle 'nn-orieu von der niut-
msaaelieheo Nator gei!«tif;er Wesen and ihrer VerknUpfnns mit oiia
nur in der Scliali- der lluflnnug merklich 'n-ie^eo. da^^en in der der
Si>ekDllHun HUH luutur Lnft £U Wiitehen iieheiDen." ini>eDd».) Eine
tSriie Weiter itX von der l'arteillolikeit einer Uetiliu)^uiciDUOg die
Bede, welche den Theorien in Ansehung den künftigen Zogtäude«
emt ihre HanptlteweiHgrHnde venchafft. Und in einer Anmerkiing
erklärt Kant mit IWuf; auf die VerKinnbtldliehaug der Seele durch
cineu Sehmetterliug: ^M«n sieht K-icht, i$,t» die Hoffnung, welche
«Uli dem Tode nur eine Verwandlung miicht, eine solehu Idee samt
ihren Zt^iclien veranlasst halte. Indessen hehi dieses keineswegs du
Zntmnen tu der Richtigkeit der hieratu) entiiprnng;enen Begriffe.
I rHi^rc innere Em)itiudiing und die daranf gegründeten Urteile de«
W'ruuDftähnlichen fuhren, so hinge sie unvcrderbt üind, eben
dahin, wo die Vernunfl hioleiteu wUnle, Wciiu HÎe erieuehteter nnd
aoegebreiteti^r wäre."
Per8{»iilich« Wtlnsche und Hoffnangen, BedUrfoiBse des
Gcmtltii sind ea nltin, die Kant an gewissen traoseeendeuten
äpeknlatifiueo aneh danti noch flefallen finden lassen, ale
er von Htrvng winHeuachaftlichem Standpunkt aus sie Ter-
Werfen oder wenigstens ihnen allen positiven Wert ab-
sprechen mnss. Doch thut dicM Forderung der Wiiwenochaft jenen
BedDrfuieaen des (jemtlls nach «inner Meinung keinen Abbruch. Die
Befriedigung der letxteren liegt Itherhnnpt nieht auf dem (îebîet über-
zeugender philofiophiecher Vemunfleiueicht, mudern vielmehr nnf dem
Gebiet des moralischen G la übe db. Seine ..Kinfnlt [kann] mancher
Sjjiwtindigkeit des VeniUufielua liberhohen sein" ; er ist „einzig nnd
allein dem Mens4>IieD in jeglicheni iiustando angemessen, indem er
ihn ohne Umitchweif itn seinen wnhren Zwecken flihrt." Was
spoidel) die Erwartung der künftigen Welt Wlrifft. ku bilden _diu
Etnplindnngeo einer wohlgearteten Seele" eine vOllig sichere Grund-
lage. „Es hut wohl nieniulB eine riHrhtiichaffene Seele gelebt, weiche
den Gedanken hätte ertrageu kjitmen, daiw mit dem Tode alles zn
Kode sei, nnd deren edle Gesionung steh nicht zur llolfnnng der
Ankunft erhoben hatte." (Triinnie. Prakliicher S<'hlnss.) Wir gehen
ebne Zweifel uur Käme tiedanken wieder, wenn wir diesen moralischen
16
E- Adfekei,
Glaaben nifht dut anf di? Fortdauer ou-b dt-m T«de, aoadi
aaf GottiL-« Dasein «ich iN-zîebirn laiuten. Diu frobli^me dir n
TktoUtgie Itt^o ja der Solmfi ft;nL Nnr einmal wird nnmrrlcaBg»-
Wäm anf i>i<> Ik-znç |;eDniiiiiieB (T. I, Hpt«L 1. Annt 2). Kant bäh
an dinwr Stelle den (luttcebei^ff w»ch fttr thewretiseh erkennbar
ntd. wenn aa«h ntebl direkt cmptriflch gvfeb«a. go doch diun-h
VemuDftwhlDwe anf Gruud di^r RrfabniiigtäiatBub^D ttaebweisbar.
D^roentapri^hend batte daniab rit^lleicbt (tnrtz seine« Kmpirisniiu
and angeblichen AkeptiriiunnH !) auch auch der eine (Mi«r andere
theoretixche Oottetbcweis fUr ibn Olllttgkeit. Eine ri«l gewissere
Ueberzen^Dff rerlii-h nber auch hier ubne ZneiM der moralische
GlaalM-, eine rebi.T»rugiin^. dtv nacb Kant« MeJnaug «i-her ebcutio
weuig vrie l>ei dem GUttbea nn Uiuterbltebkeit and kllpftigt« L^'beo
dnrcb (^ie^Df^nde der KijeknlBtion irgendwie hätte wankend ge-
macht werden k'mneD.
Id Betreff der GoineinHchaft nud AVecbseln-irkang zmsebeD
Kttrper ond Geist sagt Kant ain .Schlags des 1. Hptst dirs 1. T. der
TrtUune: „Welche Notwendigkeit venimche, dosa etu Geitit and
ein Körper zawiinDKD Kior^ nimniacben, nnd wetcbe Grttnde
gewiMen ZeratOmogen diese Kioheit wiederum aufheben, di
Fragen ttberrteigen nebst verütrhiedenen anderen fM-hr weit raeioe
Kioiticht, nod wie wenig ich anch sontrt dreist bin^ meine VerstaodeB-
nüugkeil an den Gcbeirnuiiuien der Natar za tneeseo, so bin ieb
gleichwohl znversicbllieh gvnog. keinen nocb so flirehu-rlich uQ»ge-
rHtrtetcn Geg:Der zn Rcbeoeu (wenn icb sonst einige îieïgung zum
Slri'itt-n hätte', um in dieüeiu Falle mit ihm den Versncb der Oegeu-
grUnde im Widerlegen zn machen, der bei den Gelehrten eigcntlici
die Ge«ehick)icbkoit int, einander das Nicbtwiasun zn denniniitricrenJ
Ich glaube nicht irre xu gehen to der Annahme, dasa mau di
Ucrausforderung vemllgemeiuern uud auf sümtliche transsceodenle'
Hpeknlationcn der rationalen Paj'cliologie nnd l'faeolo^e auNdehoen
darf. Ils int bei ihnen Überall dasselbe: völlige Unwissenheit vor
dem Foram der strengen Wissenschaft und darum auf beiden
Seiten ein Kampf mit bloMen Scheingrlludeu, in dem derjenige
Sieger bleibt, wek-faer dem »mlcru nachiuweiseu vennag, dnss er mit
Oemonflratiouen nnf ein Gebiet Ubenugreifeai versacht. auf dem es
weder Wifwen uoeh DenionHtrieren gicbt. äo bleibt aliin jenen trase-
seendenten Spekulationen, denen, wiasenschafllich betrachtet, jed
poctÜTe Wert abg<-bt, ein bedeutender oegativor Nutzen, indem sii
gegeu onbegrUndetc bedtreitendv Hypothesen als verteidigend
md
en-
ict^
>BtaV
nie b«veg<»d«ii KiUt« In KuU pLHosophbclier EDtwicklung o(c. 17
Bypi>tlii>B«D *) geltend f;eni»cht werden kQnaen, die zwar eînersats
ebcBso DnWj-rlliHtPt. sndoreroeits aber anpli wiedernin i^beaso be-
grHodet nod bfwi'ifti-nd «nd wie jene. Und der Mutiipliysik, welche
MKliwdnt, Asm beide Ik^hituptungi-n unr HyiiotlivM'ii Biud, welche
die Fragen der rationuk'» iyv<-li)>1t>g'io tiiid Tlivolo^e dor Hpilxlindîg-
keit dufi Vcmllnftelns, dem KUr und (it-gen do« Scholgezaiikg nntiitrlit,
aie UBS dem Gebiet ilea Wifwena in daH deo Glaubeitn verweist, ihre
jweitive UMnofT diulnrth «her anch zugli-ivh pi-Ktn nlle AD|;riffe
VOD (1er WiitM'UDKt^'ili- liur, gcgvii ji-deu AnMiinu der spi-ktdicroiiâou
tbeoretieeheo Veniunfï sichert, Hilll die nidlitige Aufgabe kq,
f:fnlti;fDdi'n i'lat7. und eine Texte Urnndlage zn »ehafTi'O fUr die
lJcfrivd({;uiip der FonleniDgen nitd BedUrTnisflii des GeinUtti. Die
Mctajihj'sik wird so ieq der Wieseuschaft von de« Bchranken onserer
Veniuiifl, VOD den Gn^n/en nn^trer phitot>0]ilii8ehcii Einsieht, uud
Kant kann deshalb iu dem Ilrief an Mendelssohn vom 8. A)iril 1760
Ragen, er aei so weit entfernt, die Metaphysik «elbut, objektiv
erwogen, fUr serin^ ixler nitltehrlicb zu hallen, dasa er rornehmlieli
seit einiger Zuit, nachdem rr glaube, ihre Natur uod tUe ibr unter
im uieoBchlichen Erkeniitnixsco eiKentlünlieb« Stelle eiBEUOehun.
Ibenteu^ Bei, doss mg»T das wahre and dauerhHl>e Wohl des
lODseldiehcn Geeehleehts auf ihr ankomme.
Ich bin anf den tetzteo Seiten ausnibrticher geweeen, am naeli-
znweioen. daft» hiniurhllich der dai^elhet behandelten tVagen «eh
ewo KoDtiunitÜt in Kantx Kotwicklang zeigt, die Itiaber zn
weaig beachtet ist In Harahl II^iirâiug'H Ânfiuiti; Über den Ent-
wickloDgBgBBg un»cro8 Pliilo8o])heu') hiltU; dieöcr Pankt wohl
Erwähnung verdient. Seihst tn der Zeit, in welcher Kunt
sieh dem Kmpirismu» am meisten genähert hat, Sndert
Rieh Deine ethiiach-religiflse Weltansebaaung nicht 8ie
bildttl nach wie vor den Uintergrnnd. Ja noch mehr, den
Untergrand seines Dcukeus. Die Spuktdationcn der rutiunalcu
INycholoj^ie Diid Theologie sind ihm noch eben m lieh wie zuvor.
Hat mit dem UnterHchied: was frllher ^>-i3f>eßscha(tltehe Hehauptnngen
und DemuDslratiouen waren, sind jetzt rnvatanüiehten und Kubjektive
') Zw KrEüiKinuif; tliOM« AaMlnick* kGent« tnuti uf die Kritik der rc(nc«i
Vvmuflft, 2-Aaa., S. sui (vou nlr kSuTliKfain kl» .Kritik" B &01 iltJen) v«r-
webon: .lok vrnit<>Iiv uiitcr VcrlciitigHn; nicht die Vono^iiruDg dar Beweisgründe
aàatr Bcliu|ilnue, »uuilera die blowt Verdtelnnc drr SdieiiM]Dsfcbt4?a dea
Otigaen, «dcbe MMrem IwliauptcU'u s«tx« Abl>ru«h tbun aollea."
<) AroU* fb QmMAto lUst Ptiilowplil«. Bd. VII. IHM.
F"f""-- I. S
Beweitigrtlnde geworden, ai« ab«r daram aaf nicht inïoder strbvrcT
GniDdbge rnbcQ aïs jene. Ein Vorpanp, dii-öpni ganit paraUËl,
8i>ivlt Kich lipäti-r biild iuii;b 1772 iib. utid dii^si-lb^'ii V<»-Iiältnis8e.
die 1766 voriiefeu, finden wir auch io der kritischen Zeit wieder.
Beidemal tuiuw Kant diit> Wîadoii vernicbtcii, um dem Olanbcn Platz
xn macben. Beidnuuil »ind die MetapbvHÎker , l)e[M)»itäri- einer dem
PaliUktun, ohne dessen Wissen, ntttiÜcben WisseiuchatV, der WiasL-n*
sehafl von den (hviirA-a niiHcrcH ibc^n-tisi-hL-ii Erki-nm-Di>. Beidi-iiial
wird xar ErgîÎDZUiig auf da« prakti^'bo riubivt. auf dvu tuuralJMrliii-u
(ilaiiben biDgewi««en. Boidemal mxvts. um letxteren ko sirbero, der
M(-tnphy»ik eine Diwiplinar^walt eiii|^rïinmt werden (vergl. für
die 9l)Üten: Zeit die Kritik d. r. Vera., bes. Vorrede zm 2. ,AafI_,
Paralugitmten, Discipl. d. r. Vem.}.
In d«r aaf don letzten P^iten gewlii Werten >ï|iromnnp, enin
EmpirisoiiiA hinneigend, ohne doch wirklieb Kmpirist in »ein, durch-
dmnge« too der Nichtigkeit und Wertlosigkeit der bieli^-rigen
linindlagen der dogmatischen Metaphysik und doch im HenEon. in
seinem Denkhabitos, in seineu \VDaäi>hen nnd llofTnungen noch
immer Kationalist, — in di(><«er .Stimmnng lax Kant 17tl» oder
l7t)0 den berühmten Küftay jtnnies. ob znm ersten iider zweiten
Male, thnt nichts zur Sache. Kr^t jetzt anf jeden Fall reratand
er die Tragweite von Harnes Untcmnehnngen. er ah* der erste der
deutschen Philo«M>phen. ISiR dahin hatte man in Deutschland geglaubt.
AUgomeiogllltigkeit and Nutneiidigkeit der Krkeunttiifsc mit ibntr
Abhitiigigkeit vun der Erfabrnng vereinigen zu kOuueu. Knut sab
ein, was ex bedentc, wenn Hiime die Grund* and UcgeoataDdalMig-
keit des KansalbegritTit zu erweixen Bacht4>. Würe f» richtig, dttsa
man weder a priori noeli empiriseh Kansalverliülinia.'ie feststellen
kann, daea Erfalirang stets nur ein post hoc. nie ein propter hoc
zeigt, 80 wQrde auch Allgemcingtlltigkoit und Kutwcndigkcit verlören
gehen, mit ihnen aber, nie Kaut ineini, auch Wi88cut<chan und Wi»k-n-
schaftliebkeit nberlianpL Denn «o lang« Kant ]ihilosophiert hat>
ixt es fUr ihn eine zwar ni« bewiesene, nber aneh nie
bezweifelte Vorauasutzniig gewesen, dass Wissensobaft oud
Notwendigkeit der Erkenotnisse oazertrcnnlich vüd ein-
ander aind.
Kants Luge ist nm 1769 der eines Sehiffera za vergleieheu,
weicher nach Verlust de« Compasses end aller andere Oriuiitlerunge-
mittel Bein Fahrzeug einer scheinbar sanften und nngefUhrlichen
Strömung anvertrant, ab«r plittiUeb an sichern Wahrzeichen die
Me beiregeaden Kräfte Iti Knots pUbMophUclict EDiwkklnof etc. lO
Ntth« cin«s Alitas voTsctiUngcnden StrttdclK l'rkcDDt. lu [Iorim Emay
faitd Kaut diese Wnhr/.fichi^'n, au? <Ieiien er trmb, daeti der Km-
pirisDiuR. konspqneiit entwieki-lt, xn etwae hindränge, was ihm mit
einpr vöUigpn KataHtropKe identisch zti spîd »chien. Seine Stellnog
üo nmni- war dainil ge{;uhcu: cinureeits zwar aufriehtigiir Dank
WL'Çt^n der biwiiiHlu^n Euorgic. mit woteher jener nuf das Kau-
«alltUts- und NotwCDdigkeltsproblvin liingewioecn hnttv. nnderersfits
nber Oppmüition h tont prix gegreu »eine verderhiichen Folgernngen
und damit sueh Rep^en Keine PrSmimen. Ob nicht auf drm Boden
HnmeBcher PbiltK^jphie, auf dem Gronde boscbränkter InduklioDS-
a%vnicinhcit, WiHSuiiKohAfl mdglich ec\, bat also Kant nie nntersncbt,
sundvni ohne weitere« gelcagoet. Von vornberein war er nach winctu
nigvnen Gii^tändnin (Prole.g0ineiLa) weit davon c-Dtfernt, Unine in
AiMehuDg Miner Kolgernngen Gehör tn gehen.
IVr prinzipiellen Opjwisitiün ftegen den Hchottitiehen PhilopnpheB
wird alttbald eine sieheri- fiiandlage gesi-haSen in der FeBtsieltang
der apriurisL'hcD Elemente in der menschlichen Erki^nntniä,
tTmllglieht doreb Scbeidnug zwischen Form nnd Materie.
Die lÀisung tritt xnoäeb^t tu gany. nnentwickelter Form «nf {veigl.
meine Kant-Stndien S. H)'»— 106), «her sogleich mit dem Bewnsstgein
ihrer Tragweite. Ihr erriiea Anrdilmmcm in die C.ehiirtsslnnde des
Hyutf-ms, welche«, im Oruude rationaliKtiscb, von Kant den Namen
KritiKisniUB erhalten hat. Sein Anfangspunkt imd eeiue dnn-bans
mtiunaÜHtische (trundfrüge ist: wie werden AllgeiiieingUlligkeil und
>'utweudigkeit uii^jlicbV In dor ursprttugliehitteii Form, welche die
n«nktioii gegen Hume annimmt, ntt aUo der Apriorismni«, das Aof-
ianehen der mit nnd in der mentwbliehen Organisation gegebenen
ErkenntniHfonktitmen. dan Mittel, der Itationaliamus der eigentliche
Zweck. Zd den nteixteD weiteren lA-bren. die das aiisg<;l>ildete kri-
tiaehe System von dem embryonalen Entwurf nnterwbeiden, wird Kant
dnreh die ^Schwierigkeiten gt^rSngt, die «ich bei der Durchfuhrung
des bezeichneten Grundgedankens (.\nfflndnng der apriorimben Ele-
mente duteh Hebeidung zwiseben Form und Materie) ergeben.
Mit dict>eu durch llnines EinfluSB in ihm angeregten Unter*
HUchnttgeu Ober die Qnelic aller Notwendigkeit und AllgemeingUltig-
keit trifft non 1709 eine andere Gedankenreibe zuflammeu, welche
»ch Btn da« i^elbstgefnndene Antinomienproblem and di«
Fragen nach dem Wesen ron Raam and Zeit als Mittelpunkt
dreht Wie dic^o beiden Gedankenreihen im Einzelneu aufeinander
dng«wirkt babcu, ob und in welcher Weine dio LUsoug des einen
G. Adlekes.
rrolilcQ» äio dee andern IieRcliIounîtTt ond modifiziert hat, wissen
wir iiiclit. Nur dita kuon fratgestullt nvrdou, dus« iiucli dus Anti-
nfiiiiienproblem spidp l>i>9nng dureh dip Untprscheidniig zwiflchcn
Materie nnd Fnnn dec l)«iikcnfa land und zwar Koerat in einer
Weise, die von der Lehre der Iimuj^raldiiittcrtatiun oocJi bedeutend
abweicht Ilanm nnd Zeit werdt-ii nämlii-b nicht gleich zu Fonneu
der »innliehoD Anseliauong, sondern £unut.'h»t zn Formen des Denkens,
de« reinen Ven^tMudc«, ku reinen Ik-^rilTen der Ansehaunngen. Ilei
der Weiterentwicklung dietter Ix-hre hat. wie mir scheint, die Kllck-
siebt auf Ilnm« and anf die mathematischen Urteile eine l>edeateiide
Itolle geHpielt. Die letzteren leitete Kant frflher auK der Erfahrung
ah und glaabte ihnen trotzdem Notwendigkeit xuHebreiben üu dtlrfeu.
Naehdem er unter [Inmes Kinflutts da» IJnlmlthari' dieser Stellung
eing«i<':-heo hatte tiud Itauui nud Zeit xn subjektive», apriorischen
Formen geworden waren, lag et> nahe, die inathematiMhen Urteile
als apriorisobe ans dieiH>n Fomieti abzuleiten. Das war aber nur
inOglieb, wenn diefiell>en nirht mehr aU Formen des Verrtandea,
sondom ah Formen der Simdiehkeil, der Ansehaunng angv«ebeii
wurden. Denn die gvomctriHcbcn Sjttzu kOnoen aU Byutbetisobv
nicht in dem allgemeinen nc^rifT de» KiiUine«^ liegen oder aus ihm
herausgezogen werden. Die lliiupttendenz de« Kant i seh en
Denkens in dieser Zeit — Itettong der WisBcnschaft gegen
tînmes Angriff — würde hier also die Fntwieklung der Lehr«"
des transseendentalen Idealismus heeintliisvt haben. Auf jeden
Fall wird die letztere, die ursprUnglicIi anf einem andern Boden
Êiit><tîinden «nd anf einem Nelienwege in dan werdende System
hineingelangt war, »ogleieb jener Ilanpttondenz dienstbar
gcinacbt, indem aie zur ErklÜrun;; und Regrtlndnng der Notwendig-
keii- Allgemeingtlltigkeit mat hemut lieber Urteile verwertet wird.
Die letztere ist naeb Kaut anf keine andere Weise erklUrbar und
kann deshalb 1770 in der Inauguraldissertation ihrerseits wieder
zum indirekten Beweif) fbr die IraoMcendentale Idealität von Itanrau
und Zeil b«rnul/.t werden.
In dieser dissertalio pro toco liegen von den Oeflanken^n'uppen
der Kritik der n>ineu Vernunft «i-hoii der RutionnlismuK and Aprioris-
mn« vi>r, biuRiehtlieb der »innliebeu Erkennlnis auch schon der
traiMfieeudeutale Idealismus und die ans ihm sieb ergehende Ite-
(•ehrünkung anf Erfahrung. Der Hebwerpnnkt der Kebrift liegtrj
auf der rutionalistiseben Heite. Dem Titel naeb sollte man
zwar erwarten, der Idealismua sei die tlaupt«aebe. Denn er ist ca
biri
nie bewegrriideii SriAe ig Ksdm p1tIloGi>ptiisch«r ËQtwkUuag ele. 21
Ja, weleher die 8(^kei(lllug xirisciien »linRlicher nnd iutvlli^^bli-r WuU
nfiglirh macht Ah«r man hranrht nur einen Hlick niif § 8 zu
'«erfen. um vom Gegenteil Ulti-rxengt zu wcrdi-n. Dort h«i«4t c»;
PhiliHMipbia prima e«ntinunii |mndpia asns intolU-i-tas pari p«t M«ta-
pbvüieu. Hciciiliii vcru illi pruguicdcuticu est, qnxe (üsoriincn iloect
FiiAÜivau ougniliotiia ah intdlccluiili ; v\^a% in liae no^Im (lii<^-rtation(!
^>e?imeT) cxtiibrnins. Aelinlich »pricht Kant sieh bei L'etHMW;ndun{f
einer Dissertation »ni 2. Sept. 1770 Lambert gegentiboir aus: „Es
Ebeint eine ganz licäondere, ubzwar bïosa oegiitivo WtBsenNetiaft
(phM^ioineoologia gcaeiali») vor di-r Mvtaplivsik vorberi^eheu tu
mUKvn, darin den I'riueipien der Sinnlieliki-it ibre GflUigkcit und
Schranken bi-stiramt wenlon, damit ytw nicht die L'rteilu Ub«r Gegen-
HtXBdi; der reiuen ^'L•rnuufl verwirren, wie bis daher fn«t immer
gcsehelu-D ist." Die l>is»orta(iou wei^t abto llber sieh 84-lbt!t hiiuioe^
Der im Titel HogokUndigte Kweek i»it zmir der näeltslliegemle,
iiuofeni Am Mittel, vrelebeii zxt einem Ziel fUiirt, immer uilher liegt
itb( die»-9 selbüt. Der letzte, eigentliche Knock ist aber die
Rettnng der Wissenschaft, speziell der Metaphysik gegen
die Aogriffc des zum äkcptixistnus fortgebildeten f^mpiri»-
iDas. Die nnti-rsi'beiduDg KwiBchen Biiinlielier und Verstandeswelt
Dpielt hierbei die Uollt; einer oiii-rllttu>lieben Vorlied iii^ning- V»n
dieflcjn Htaiidpuukt aus ist besonders die (\lnfte (und aueh die erBte)
Sektion zu betraebteo.
Vor allem wird aber 1770 die Met:i|ihyMÎk wieder in ihre alten
Reehtu eiiigeifetzt. Es giebt jetKt aprioriHclie BegrifTe (und mit ihrer
IlUlfe gebildete l'rteile), wie die der Kauralitilt, Notwendigkeit, dea
Daseins etc., die !*ieh an» den Gesetzen oder Aktionen un.<ere«
iDlellektK mit Notwendigkeit entwickeln and die deshalb, weil wir
MS von den Gesetzen unseres Geiste« nie emaDxipieren k&nnen,
gegeni>tiliidlielie Gültigkeit und Notwendigkeit Iial>en. Mit einem
Seblage sind jetzt die Sätze der rationalen I'sycliologie und
Thcolugie, die Kaut 1700 mit so schwerem Herzen aus dem Kreise
Act Wiuttea^-bitft batte hernusxtosäco und zu Prtvntausiebten hatte
degradieren mllssen, rehabilitiert Und mehr noeh als das! Fa ist
iu der Aufscheidung aller rein subjektiv tscheu Begriffe und Prinzipien
der Sinnlichkeit an» der Metaphysik 3;ii^leich auch dus Mittel ge-
funden. lUe unendlichen ^Streitigkeiten zu beseitigi-n, die sieb bisher
in jcuen Wisst-UHcIiaften breit machten und sie in deu Verdacht
blosser Krdiebtuiigeu brachten (Diasertatio iJS 9. 10. 11* ff., 27). Der
beimlicheu Liebe Teiu bürt auf. Die transscendenteu Spcknlatioftcu
2S
Ldlckes,
Itraucheii niclit mclii' dk- Rullo <U-ji AHi^licubrikloltt 7.a spiek-n; eic
bRb«D ('4 uk'kt mehr iiiJtif;. tim Duldnng und um I'in buHcheideDC«
I'lStKchen aaf dem Altenteil de« mnrsURuben GUabens la bitten.
Ihr Khrentbron int ibm-o wiedcrgvgchcn. Das« ^-rade dies Kant mît
boiler Gfinugtbuuiig crAlUt and daaa neben der Abwtiir von HuœcB
Angriff gerade diose Rvbabiliticning ihm iinaserst nm Hurzeo Ug,
zeigt 111)8 eine St<^IIe in dem Brief an lier/, vom 7. Jnni I77I : ,,Sie
wieaen. wekben grossen Kinflnnfl die gowixse and deutliche Kinoicht
in den Unterschied deHsen, wss anf snbjt-ktivisL'ben Prinzipien dnr
menschlichen Scek-ukräftu, nicht allein der Sinnlichkeit, aoudem
ancfa de« Verstände« beruht, von deui. was gerade auf die tiegeii-
»tttnde gebt, in der gniiu-n Weltweieheit, j« HOgnr anf die wicbtig8l«n
Zweek« der Mentiebheit Ubi^rhaupt habe.'' Unter diesen „niciitigsteil
Zwecken" venttcht Kant natürlich die Sicherung der ethiBch-religittseu
WeltanscbaauDg.
3s'icht nur die Meluphysik, Boudern auch Mathematik und
Physik (speziell Meehnnik) wllrden, wie Kant meint, von Home mit
hineingezogen worden Boin in den allgemeinen llmatiirx. m dem «i-iu
Skcptizismnx bei konsrqnenter Fortbildung hinfllbren mnsHte. Auch
810 galt es deabalh xk retten. Ee gi-scbiebt diireb den Nsclivrei<i, dnKR
ihre .Sätze fUr den ganzen l'mkreix der Kmcheinnngen oder mliglielier
Erfabrnug deshalb mit Notwendigkeit gflltig «nd, weil Hte sieb au«
den beiden iipriurischen und dunmi fUr idle Erfahrung notn'cndigen
Formen siunlieher Aueckaiiuug, lUuni und Zeit, ableite« lassen.
Dringt man also in die «igeuUiche Absicht der loanguraldiNtcr-
latioB ein, so zeigt sieb, das« ihr Schwerpunkt anf Seileu des
Kutionaliitmas liegt. Aprioriomas und Idealiiimn»« »ind im
Wetientlicben Mittel zum Zweck, der Idealismus dadurch, dai«
er einmal dajfl Intellektuelle vom Sinnlichen befreit und andreröeits
die Fonn der SiDiiiiebkeil ftlr alle Gegeunlüade der Erfahrung ver-
bindlich macht. Doch soll damit durchaus nicht geleugnet werden,
ditw, ebenso wie 1781 und sptiter, der Idealisiuuit an manchen Stelleo
Selbstzweck wird. 1770 spexieli liegt diese Eventualität ja sehr
nahe, da der Idealismnit ea war, der Kant ein Jahr tnvor den Aus-
weg aus den Antinomieiiproblemen gezeigt hatte. Die Inaugnral-
tUsscrtation soll ebenso wie s[tät«'T die Kritik der reinen V'erannft.
«ioe propüdeotische, der Metaphysik voraufgehende Wisst^uscbaft sein.
Wir haben dafllr heutzutage den Nninen Erkenntnistheorie inOcbram-h.
Erkenntnistbeoretiseb iK^lraelili^t, ist 1770 wie 17^1 der Idealiemns der
Pieoer des liiitionalismus. Zugleich ist er »her da» Mittel, gewime
i
DIo be««ge*deii Krilfte En Ktliu pUilimopUMber Kntvioklnni; etc.
äefaivic^rigkeiten zu IJieen, ilie mnn nnch hcntzotagc nocli geneigt
^J8t, als metapUvxiftche su bpxeicbnen: fUi< Antinomien. In dieser
SJÇpDBclisft gewinBl iUt Ideulismua HcllistsIUndigri^ Bndeutun^, —
BDf! Bedeutuof; j«docb, dit- dem Hauptzwci-k dee kritUichen OehSadf«
cnBl)(!r ciuf uur /.ufiiiligc i»t,
Mun miiM 8<^r lu^-ben. dnx!« die dritte ÎM^ktion dor DifwortatiAn,
wdi'tie die traiixooendentale Idealität von l{»um nod î^^it rrwcixi.
iIt ^^lilDg^imie. i>arkrtid>it<- und i'ii<>lit>ii der fünften SnktioD) der tDÎt
der tneistrD Lifbo und Sorfjfalt auBs^'Hifarte Teil ist, dans dnpe^ii die
l.ebn> TOD dvr int<^'lIi-klm-lli-D Ërkcoutais am schK-<ïbtcst<^'n we^rkonimt.
Oit; ErklSroDg dafllr liegt einmal in dem l'ni^tnud, diiss Kant, vr'vi
seine Briefe *ne jener Zeit iiuh mitteilen, anpH-SnIicb war ond die
DiM^lation durchaus nicht tu Keiner Zufriedeolieit annarbeiten
kfloote. .Sndaan wst er biosii'litlick der Idealität vnri Itntim und
Zdt offenbar M.-lion 1770 xn einein eoleben Grad von intuitiver
Ocatliehk«it dure bgedningen . daw er jener Lchru einuu klaren,
Iflni^twhi-R, tcinnfillligeu .Anmlntek zn verleiben mochte. Keine Ati-
riehten llber die intellektuelle Erkemiliiiü laasen diette Kbirhcit
noch sehr rerDÜMsen. Er hat 1770 noch gar keine einübenden
^Untersneliun^en llWr den Geltungsbereich der reinen Verxtandoa-
^ffe üDpeatellt. bal noeh keiue prinjcipielle Eutmdieiduug dartlh^-r
efällt, ob sie nnr formale Ilentimmiing^u oder nneh konkreten Inhalt
fem, ob nie nnr auf Oegenfltande aiigewnudi \verd«-H oder «ueh
StgenHlände geben kJinneu. Daher die IJnklarbeiien und Wider-
prttebe in der DisKcrtation, daher die mehr nndcatnugnweiec Ite-
''linndlun^ der vnlepTeeheudeü I'nraj^i'ujiheii, daher die Mitteilnn^ an
l.ani)K-rt, diu erule iiud vierte Sektion küuuteu aU unerbeblieh Hlwr-
gangoD werden. Letztere« eicfaer oicbt, weil Kant diesen Teilen
gurin^rrcu Wert beilegt — im (iegenteil! (§8!) — , »mderii idlein
dwbalb, weil ihre Keanltate ihm nneh nicht fest genug su steheu
echjenen (dea weiteren vgl. meine Kaiit-Sludien, 8. 140 — 150).
Unter Munies Depitivcm Einflus« bricht Kant iilso !7tJÖ mit
Heiner biiiherigeu lintwieklnnp. Dieser Bruch bi-selirüiikt wirb nicht
etwa auf Metaphysik, Erkcnutuiittheorie und reioc NuturH-iesousehaft,
IT emireekt sieb anch auf die Kthik. In den mora Iphilo^ophi sehen
Hchriflen der neehniger Jahre «rigt Kant sich von den KngliUidem
(besonders Hntcheson, Hhaftesbnrj-) und Kousseau boeintlnsst Kni-
pirixeb ist sein AuHgsnptpnnkt, ein Dnatitllisliches ("Jefithl des Guten
der Oniiid der Moral, bei dem allgemcincu rmselnvuug des Jahre«
1769 luiiKt er nicb dagegen aneb in der Moral vom EnipiriMuiui* bw-
24
Ilekes.
gciiiKfhl haben. Kr. Wilh. Fflrster weitet in seiner Sphrifi: „DtT
Eutu loklnngRgaiig dvr Kauti&vhL-u Elbik hts tm Kritik àt-r reinen
Vernanfi" mit Recht darauf bin, Aam »uch tU«; praktifwben Bedarf-
BJne Kants bei dieser Wendniig K-iuer Etblk mitgewirkt hatien.
Doch miettt er ihnen eine bei weitem grSseerc ßedontaug boi, aU
ihnen in Wirklichkeit zugekommen îitt. Besonders flbertrieh«n ist
eeini.- Ikhauptnuf; (ä. 34), ndasK die Einftthmiig der begrifTtiehen
Metbwlc in die Ethik nur xuin gi-ringstcn Teil eine Wirknog der
beginneiideo Ileforni der MetAphyf>ik ist, «ondern aas der inneren
Kntwicklong der Kantiwhen Ktliik hervorgeht, die »elbet den atllrkatcn
Anstoes zar Ortindlegung reiner Erkenntnis giebt." Das heisst die
faktischen AbhüngigkeitsverhäUnissD tunkehren. Jene prnktiseheii
ßcdnrfuiflse, von denen Furnier spricht, — Kants Streben naeh ße-
feftliguBg des Lebens mit danerndea Ue<lankeD, naeh Unabhängigkeit
Ton angenblicktiehen Ke^ngen etc. — ivarep doch auch in den
sechxiger Jahren vorhnitden nnd fanden ihre Itefriedignng InitK
des tbeotctiscbeii KtidanionittinaH der Kantischen Ethik, reu)), sie
Bchwiegeu oder konnten nicht durchdringen, unterdrllckt von anders-
artigen Tendenzeu. Das» sie von 17C9 an aneh in der Lehre, in
der Morniphilosopbie Kants zum vollen Ausdruck kommen, iHt
kein Zeichen dafür, üass sie jetzt auf einmal au» innerer Krafl die
Obi-rhaiid gewonnen bnlien und die Mitgliehkeit sieh dureliKUsetzen.
Ë8 liegt vielmehr daran, daita Kaut nnler llumeH Kinfluf» mit üetner
bisherigen enipirüitiAcheii Eutniekluug gelirucheu hat und ilemgemäss
auch darauf vereichtet. noch weiter im Getllbl die Grandlage dot
sittliehen I^bcns und da« l'nndiimeut der Moralpbilo^phio xu suchen.
Auch die letj^tere kann naeh seiner jetzigi-ii Meinung auf dem IWIen
ävs Kmpiriifuius nicht gedeihen, ebensowenig wie die Metaphysik
und die Übrigen tiieoretipehen .WlHscnwhaften". Aueh in der Moral
glaubt er die hier vor allem erforderliehe AllgemeingflItigkeit imd
Notwendigkeit nur dann n-tten £U kttnnen, wenn er sie auf rationa-
listiftcher tîrnndtage aufbaut. Auch hier sind es deshalb die reiucn,
aprioriHchen Elemente, auf deren Feststelinng er dnreb Scheidung
zwischen Fonn Bud Materie ausgeht, und ebenso wie in der Meta-
physik ist der Apriorismns der Weg, das Mittel, der Uatio-
nalismiis das Ziel.
Schon in der Inauguraldissertation wendet er sich mit soharfeo
Werten gegen die Anhänger des GlBckseligkeitsprinjiip«. l'nd
I>nin1)ert gegenllher spriehl er die HotTnnng aus, er werde im Winter
1770/71 die reine morauschu Weltweisheit, in der kein« empiriseheu
I
I
»
I
I
Die bcwr^ndm ElSflo In RsBts plillnduphbclirr Kntwicklnpi; rtr.
Priozipteu anzatreffen tteien, rIso jçleiclisiim die MetApfajsik dm-
H^itten, naHitrlicitfn kDiiiii>D. UnterütirlinngeQ ziv<M!k«i NeiificgrlliidnDjç
dt-f Ethik, ausgrhi-iHi von dor ^Unteroclipiiliing des Sinnlichen vom
Inlcllektoslcn ia der Moral"*) kjcIipd sii-b durch die gjiD»m Bieb-
lipT Jrthrc hin nnd finden eret 1785 und 1788 in den ethischen
Haiijitwerken ibrfn Ahttcblns».
Viel wirhtiger aber als dieu« moritl|ihilo«ut)ki8chvu Studien «nd
in den fiiebxipcr Jahren die erki'!inmiRth«nri'tii*clifti Uoler-
«aehnngun, dnrob wi-lobe aii-h die Inangurnldititiertntion albikählicb
MI Kritik der rcioon Verunnft unipoataltet. Zwiscbcn 1771 nnd 1773
seheint die lome entsclnidende Wcndunp ringftrcton en sein. Kant
erkennt jetzt die Schwierigkeit, dio duriu liegt, duse ctn reiniT,
tprioriRcher Intellektnalhegrifl' sich aaf einen G^enatand f>exieheu
goll, I'hm- ihn doch hcrvorpri-brat-ht zn haben oder von ihm hervor-
gebrai'hi zn sei«. Er lüal du« l'roblem, indem t-r iM;ine Theorie der
mnlifbea Krkenntnis anf die intellektuelle Ubi-rtrfi^. Der Rationa-
listnin, den Kant IT'U binüiehttieh der reinen Veri<tniidoKb<.-grifl'e
vertrat, war im Ontnde — abgesehen von der generellen Scheidung
zwiachcn Sinnlichkeit und Vcrnnnft — der alte IveibniJi-WoIfTwhe.
doBcn Crundlage von Ihiuit^- er»ebnrter1 war. Itvi ihm konnte Knnt
nicht Btehen bleiben. IX'U Rationalismus hehSlt er hei; denn der
war ihm jii die Ha«]>li«icbe. Um ihu — und »ein Fundament: den
.A]iriori»niu8 — xn retten, vernichtet er naf truni>»ceudenles Wissen
und erkennt die Kehrseife des Aiirioriiimn«, den tnin)ii<eeudentuleu
IdralifniRS nnd die mit ihm gegebi-ne dnrehgUn^i^e Bescbräukoug
anf Krfnhrang, auch mit Dezng auf die intellekcnelle Krkenntnis an.
hVeilicb ist mit dieser IteM-brünkuii); ein Verlust verbunden,
welcher Kant scbnier/liclmt berlUiren musste. liiusichtlieh seiner
tranHSVendenteD Lteblingsspekulationcn auH der rationalen
P0}'ehulogie und Theologie iet er wit^-dor auf denselben Standpunkt
rardfkgedritngt wie 170i>. Am dem Krei»« des Wii^seus sind sie auch
jetzt wieder verbannt und dem ungewigeeu Uewogo der Meinungen
[1' ''en. Aber wa« ihn schon l7tJ(l getröstet hatte, iet aiieh
.l: Znflneht: der mornlisehe Olanbe. Und in denueelben
wie or »eine jct/igco Autichten Hber Moral ftlr geUutertcr
üid richtiger, ihre Grundbige ftlr sicherer, ihre Umrisse für be-
«(immi-r «U !7r.ri hieb, durfte er auch SU dem Fundament der
■J AuMlrack d«s Utkfvs ia U«n vom 11. Fcbnnr IIVL
26
E. Adielioi,
alllD&bUcb sich mtwickelnden neuen Wissenschaft, der Momllheoloçie,
grOBsere« Zutrauen baU-n. In iliT Tbataadn- der ji-dtrn M(rns<.'hi.'D
inoewohoendeu tmiiBsceudi^iitRlvn Freiheit fand er deo Grnad- nudl
Eekiitein. nuf di^m sich das OelAad« dcü praktimrben Glaal>e-iu an
die Weit des llflier»n[ilich(>u tHah und fcxt «rbelwu konnte, sictherer
sogar aU zn den Zeiten, in wclebca ex nvb auf die womisücbigea <
bHtwrucD Stützen dvr alten Metaidiyitik rcHusM'U mnmtv. Wï» ITtilt
biic-b lel£t<^'rcr nur noch t-im- gewisse di^zipüDiiri^che Gewall, den ,
Streit vom QebitH dea Olanbeas fem xn baltea und anbegrandetc j
thfor^'tifi'he IIj]>nthcRen, fallt« mc einen Ansturm wider dasselbe
VTRfren HTillten, dnreb andere Kwnr ebenfalls nnbegrtlndete, aber fllr
ilircn Zvfcek doch voUkoiumeu gcnUp'iid« Vertcidigungsbyiiotbeflen
zurnckzii^hlHgeii.
So bildet sich »\m in den siebziger Jahreu nteht nnr die end-j
gtlllige Erkenntnistheorie Kanta ans, »ondern mit ihr im eogston ,
/nsaninienhang, sie ergänzend nnd ihr die Scbärft-n nehmend, anob
seine Moraltheologie und ibre Orundlage, die M<>nil|ihilotu>])hie. Schon
Ende 1773 kann er Herz gcgi-aUU-r die Hofl'nuug aiMsprecbeo, er
werde durch seine BemUhnugen „der l*hi1os}ibie auf eine dauerbafte
Art eine andere and fUr Keli^ioD und £>itten weit vorteilbufturo
Wendung" geben. Diese Aenssemng s«heiiit mir darauf hinzudeaten,
das» die Moraltlienlngie bereits im Kutsteheu war.
Vom .Standpunkte der Kiilwickliingsgeschieble aus bu>
traeblet, erscheint Kants Haoptw4'rk (and weiter auch
sein ganzen System) alan als ein Versach, die Angriffe
liâmes abenwehreu, welche nach seiner Ansicht nicht nur die
damalige MutaphyHik. Bondern lUe Wissenschaft Ulierbaai>t tretfeiL
Za groe«em Daak tn-kenut er Hnme verpßiehtet tu sein, weil dieser |
es ist, der das Kauud- und Ntttncndigkcitsprobk-ni znenrt in seiner
ganzen Tragweite erkaunt und auf eiuen klaren Ausdruck gebracht
liikt Im Problem siud ab)n die beide» Philosophen einig. Nicht
aber in der Utenng. Start den von Dame einfri-schbigeneu Weg]
weiter 7.« verfolgen, geht Kaut ihn zunScbet znrtlck, und. am .\iu-l
gaDgtpiukt angelangt, >vUhlt er einen nach der entgcgengesctztea
Kicbtniig ftbremlen doraenverwachsenen Fnsspfad. Damit stellt er
sieb in erster Linie feindlich m Home. Der Anatosa. welcher zu
der Entwicklung antreibt, die mit der Kritik der reinen Vernunft
eodet, ist eim- Reaktion gegen den Eiiipirisinu!^ und fllhrt iufolgei
dessen zum iialionalisrnns. Um ihm die bisher fehlende sichere, an-l
erechUtterÜche Graudlage «u geben, wird der Apriorisums eiogeOlbrt.
ie bowe^ndcD RrSfte In R«u(i plillo«oplitfclipr EDtwkklimg; etc 27
Iter IdenltaBiuii, tiuf utderein Boden iir?|irlltig1ich nnabhUngig ont-
■odeu, inaos siunl der ileHfhrilnkun^ niif Krfalimng, wi^lcho er
Pdl^ hat, dem lijitinnaliainUH Vorxpajindienflte loUten. Kara,
letzterer ist das liehemwlicndo I'rinjtip in der {mnw-'ii EiilwickluDg
nriBcbun 1760 und 1781 und durllbur kinuiiA. Damit wird Kant
lUtt Biuem Rictitcr und Vermittk-r vin I'arteigXDger in dem
Streit xwiscbeu den (»eiden grossen vrkennlnistheorftiwheD Oeçen-
fltzen, KWÎHrhen welch«' er, die klarte Situation rerdttnkelnd. seinen
KriliriKtnaa onlien-chtigtcr Weise mitt4>n cinBchicbi-u wollt«.
Mit ditiM-T AnffaeannptwciB« trct« ich in entwliii-donen Ctcgtiusatit
nt Vaibin^ttr. DicMcr hoehvcrdientv Furt>ehor sieht ^mde in der
VertnitüuDji^teDdcur. An» w<.-8«ntlich«t« Merkmal d^f Kautiücbon
Syilema. Nenn Punkte- xahli t-r auf, in denen Kant KwiKchvn
RatioDflliRmnii nnd I-JnpirismuN vermittelt bitiM-n soll. Freilich gl:iuht
Kant 17B1 dnrch »einen Kritixidmns die- GL-guuMäl«; des DugmutiBtuii«
und lütnpirisaiDK'Skcptixi^uiiix vereinigen 2u kOnncn. AIkt die beiden
begriffe _l>oginfilismns~ und .Kntinnaü^rnns'^ dtroken »ich nicht.
Und nnssonlein: nur unter b*-s«iHleren f 'mi<tiiJiden darf man :uis dem
fertigen Sj-iiteni ItUeküchlUfüHi auf sein« lùntstebuDg maebitn. Kant
knnnt'' Bohr wohl I7SI nminen, »ein fertiges SjBtem IUb« j^owiase
Aafgaben. nhoe RÎi'b duel) während Hcimn- L^ntwioklimg dii> I^Bung
dteürr Anf^ben xum Zivi seines Htn^^bona gesetzt xu haken. Die
EntwieklungHgL-sebichte, wie «ie iibcn rokoDslrniert wurde, bietet
nan aueh uirklieb niekt.-; einer VerniittliiugHleudeu« Aehulleht^tg. Sie
leigt aas Kant nicht Ober Uuine, sonderu in erster Linie im
Gegensatz za ihm stehend.
Via.» weiter |i:egen Vaihingers Ansicht spricht, sind haupisiiclilich
dj« beiden folgenden Grtlnde. Einmal glanlw ieb Überhaupt nicht,
dnas ana dem bewussten Wnuüeh nnd Streben /.a vermitteln je etivas
(troases benor^fegangeu ist. Wa» ilie Menselieii eleklrixiert, die
Geister mit eich fortreisst und die Welt erobert, das ist eine aiut-
gilirügte Individualitüt, àa» sind Eintieiligkeiten, mit einer ^-wissen
ScbKrfe vertreten und mit einer gesunden HUeksieklttlosigkeit durch*
gcftthrt. Alle grossen ]ihiiosoi)liis«hea Svsteme sind einseitig, weil
HR Aufldrnek einer stark entwickelten IndividnalitJil sind. Zwiscbeo
ihnen liegen die Zeilen des Svnkretiwiiu» und Eklekti/,ismiii«. Aneb
losere Ta^ stehen outer diesem Zeichen. VenoittlungH- nnd
VcreinipouirsverBuehe uud «k ihre natUrbehe Folge- und Itegleit-
vnu'bi-inung: ßei8«i(fc bistAiriwbc ForM-kimgen nekmeu den breitesten
Itailiu ein. Aekulieli, nur uoi-k sckliniuier, - „HcblUuuiei:'' nicht kiuu
28 E.AdIeke8,
weDigsten aus Mangel an historiHchem Sinn ~ stand es vor Kant
znr Zeit der PopnlarphiloBophie. Kompromisse and Vermittlnngen
waren an der Tagesordnung. Leider warden zugleich die scharfen
Problemstellungen häufig rerwiscbt. Hätte der Anetoss zur System-
bildung 1760 bei Kant darin bestanden, dasa auch ihn die Ver-
mittlungssacht erfasete, — es hätte wohl ein färb- und kraftloser
Eklektizismus, nimmer aber die Kritik der reinen Vernunft daraus
entstehen können.
Das Zweite, was ich gegen Vaihingera Ansicht habe, ist,
dass sie das Werden und Wachsen des Kantiechen Systems wie
philosophischer Gedanken überhaupt zu äusserlich auffasst Die
Sache liegt nun doch einmal nicht so, daas ein philosophisches
Genie, wie Kant, sich eines schönen Tages hinsetzt, die vorhandeuen
gegensätzlichen Richtungen und Standpnnkte in der Metaphysik
konstatiert und dann überlegt: wie kannst du sie mit einander
vereinigen and das Wahre auf beiden Seiten auffinden? Der erste
Keim za grossen GeistesschOpfiingen wnrde wohl noch nie mUhselig
erdacht, noch nie dnrch Fleiss und emsiges Stndinm errungen.
Sonst könnte ja auch der Kärrner sich dureh Fleiss nnd Aneignong
tüchtigen Wissens znm König emporarbeiten. Aber Talent und Genie
erwirbt man sich nicht; gütige Feeen legen es in die Wiege der
wenigen Beglückten. Natürlich bedürfen aach sie redlicher Arbeit,
um das in ihnen Schlummernde zur Entfaltung zn bringen, um einen
Schatz geistiger Energie anzusammeln, mit dem sie auf die An-
regungen der Anssenwelt in ttberrascbender Weise reagieren, am
den Stahl in sich zu härten, damit, wenn er nun mit dem Steine
aussen zusammenprallt, der geniale Funken d^ Neuen hervorspringe.
Aber auch nur dies vermag der Fleiss: die Bedingungen schaffen,
anter denen die Wirkungen des Genies vor sich gehen, nicht diese
Wirkungen seilet hervorbringen. So ist es auch mit den grossen
Werken der Philosophen. Sie gehen nicht aus dem bewussten
Streben hervor und aus dem feierliehen Vorsatz, ein neues System
aufzustellen oder eine neue Grundlage zu schaffen. Der Werdeprozess
bedentender Gedanken ist etwas viel Innerlicheres, er liegt anter
der Schwelle des Bewnsstseins nnd ist etwas ebenso Geheimnisvolles
wie der Werdeprozess des Menschen. Wie der Quell aus verborgenen
Tiefen, so entspringt dem philosophischen Genie das Nene, das
Schöpferische ans dem ihm selbst nnbewnssten innersten Grunde
seines geistigen Wesens. Oft ist es vielleicht nur ein Keim, aber
der Keim entwickelt sich, nach allen Seiten hin eröffnen sich neae
Dbg tiaweg«Bdeii Krlfte In Kuts pbllMophbeher Batwleklanj: c*c ^
»
BlifkL'. Wio beim Krystnll, hi bei dor ?ch4tpf«>ri8plu-D Idee : nm me
bnrDD) krystnlliflieri'n »ich nlsbnld. ilcn intiera unbeksuntcn GeRetzen
d^r litilif-idtulität fnl^fod, in di'bùuster Ilumionic Geilankcu ma
Lmigi' Z<;it tnif^ Kitnt in den sccliiif^-r Jnbron den T'Inn mit
ddi heniiD, diit^ eielii^n^ GruiidUiffO tut die rhtlo8>:>|ibitf xu linden. \Ca
waren Jabre tlei^si^r Arbeit. DStt« er 17G6 die Kritik der reinen
unft pftiiehrîeWn, von der ein Urief meldet: sJp wäre ein Werk
fnrden, wie e^s riele andere g;ib, kein Werk des Gcnica, Jen«
Periode war eioe Zeit «ifripotJ* Aammelns, welclie llin auf giui£
andere Bahnt-n leitvtc, täe diijenigvn wurcii, ituf denen er iiaebber
Beine grusM- Anfgnbe lOocn sollte. Kr»( »U er Haine verstehen
lumt, erscUitint der grome Ao^enblick »eines Leiten^ dem gegenlllier
alle« Frllbere nur Vdriiereitnng war. Der Stahl war gebUrtet, er
Inir mit dem Stein /.psamnien, der Fanken sprang hervor.
Miebt alBo aaa einer bewnenten VermiltlnngBtendenx
ging das System Kants bervor. sondera der enst« Anatoas
Instand in der Keaklivo seiner genialen Indi vidua litAt gegen liâmes
rbUoSüpbie. ianfT Angtoaa war eiu rein iiupnlBiver, die Lüsang
(EinHlbrinig ie» ApriorJsmaa tnr Rettung des lintiounlinno») war
tine uubewueste Sebfipfung des Genie«. Die Ausbildnng dienes
Keiraeft aber, das VerfolgeD de« Omndgedankeiifi in neinc einxebien
Verzweigungen hinein, war da» Werk Irenen, reiilieben Fleisae»,
Aber wie das Wollen ar^prtloglieber ist als dsis Denken, wie die
lebendige lodJndualitttt niüchtiger ist als die abstrakte Logik, m
hat aucli der erste Anetüsa der ganzen weiteren Kntwieklung ihren
Weg vurKesciebnet, hat der erste inlnitiv erfasste Ornndgedanke
dem gHJiu^n System, wie »einen einxelnen Teilen, daK Siegel der
AbbUogigkeit auf die Stirn gedrDekt. Itettang der WinarnHchaft
darefa Sieberstellnng des Itationaüsmns, — dieses Streben
Itebernwht Kant seit 1769. Ihm verdanken naeb einander die
eiuxelnen Teile des Systems ihre Ü^ntstebimg: die tbeoretisebe wie
die jirakti^ehe fMüral- und iteehta')l'biloflopbie, die Naturphilosophie
wie die Aeslbetik. Vm i«einem Streben Krfolg in verschaffen, sieht
Kant Hieb im Lauf der siebxiger Jahre geKwniigeu. gewiwu- LiehlingH-
spitk Illation en aas dem Gebiete de« objektiven Wissens auszusehliesüen.
Uiew- Spekulationen faetrelTen aber gerade die höchsten I'rapen dor
Pliitosopbic, von deren ))ositiver Liisuug naeh Kant das Wohl dus
Vensvheugeeehlechtc« abhängt. 80 sieht unser l'hilosoph sieh vor
diu Aflfgabe gestellt, fUr die Beactworlnng jener tVagen eine neue
so
It Adle le«*.
flnnidlage zd âDel)L>n. Er findet sie in dem praktiarlien mora-
littrbvn ClHabfU. So wird er dareli spiot- Entwk-kluD^ dazn
gedrängt, zwischen Wissen und Glnaben riue rvinlitrlii' Sdii-i-
döug vorrunehmpii wud ein Öj-gtem aufza^lellen , welchos nach
zwei Pnnktpn hin gravitîprt.
Seilen wir nun, <>b dicfte Kosnltat«^ der ent»-icklnD^g«K<-Iiîrht-
Uchen Ilvtrachtnog durch div Erforwhung des fertigen ftyntenis
beatiHifft werden.
II. Ilti^ beld(>n Poli^ des^nntist-ben Sjüt^iitH.
I. Die Wissensseite.
». KrkenntnÎHtbeorie.
ZnnScbst und am eingchendüten werde ich mich natürlich mit
der Krkenntniatlieorie Kants und mit Keinem scbwierigstcn Werk,
der Kritik der reinen Vernunft, zu beseliäftigeu haben. Uebcr den
Ilaujitzweek der letzteren i«t ein beiKeer Streit entbrannt. leh
nilk-bte die Interpreten in drei Klassen einteilen. Die einen legen
Knnt Rebanptnngren nnter, die er nie gethao hat nnd la^s^n die
^Kritik" An.'iii'bttrn vertreten, fMr die eine vororteilsfreie Aiialegnng
auch niebt die g<^ringsten Aalialtspirnkte in ihr finden kann. Hierher
gi-liCren die Phib»i)pben, weleho Kant zum Vertreter eine» extremen
Kntpirismna oder Skeptiziwnus oder Uuguiatisnius oder Mjstizismn»
oder IdraUmnuH maehea. Denirtigv Mii(«verstUndni«se kamen haupt-
sächlieb in der etilen Zeit nneb 17SI vor, bnben jetzt aber grliâstenteJU
bei einer wbjekiiven-ti 1nt«q>relatii>nswêise weiehen wllssen. Nur
eines findet man nneh heatzntag« noch Öfter auHgresprochen. (inxwe
Namen, wie Fiehte, Sehelling. n<'gel, haben es mit einer Art von
(îlorienschein nmwubeu. «o unb^'grUndet e« aueb in Wirklîehkeît ist.
Ich meine die Ansieht, welche die DurehfUhrnng des absolnten
IdenliitmnM, die völlige Lti^seitigung der Dinge an sieb tum Hanpt-
zweck der „Kritik" maebt.
Andere Interpreten halten sieb an Kebenpunktit und legen
ihnen !u eiiiseitigx-r Uebertreibunp das riauptfrewiebl bei, so G. Thiele,
wenn er den Begriff der intellektuellen AuHchunung ftlr den Mittel-
punkt des kritischen Systems erklärt
Die VertretiT der dritten Klasse endlieb geben einer der in
Kants Werk faktiücli vorhundenen wiclitig^'n Strömungen den \'orraiig
vor den andern. Sie leugnen meistens das Vurhandcnsein dteaer
„anderen^ Tendenzen durebaus uiebt — Ihnn nie es, so strafen
die tbataitcbticben Verhüttnisse sie LUgen —, nur urduen sie dieselben
1
Die bovegcDAen Kran« In KuiW pMkiwplibclier EntwEekliing Me. 91
Niwr GrandHtrtmnng nnter. Sieht uian von imbensltch tic-ben Untor-
iea ah, ho kann man vier di-nirtipo Teudenzen niitemeliriden :
I aprioristJHflie. di« idealifltiseh-subjfktiviBliitchis diu ompirifiti^ko,
deren Ziul ein« teatn GrvoxbcBtiniiniiug nnscrar Erkenntnis ist, und
iIm- nttmuilietisehe. Nur wenn m«n in letuW^r dt-n SeliwtTpnnkt
tlw „Kritik" sieht, maehi dii-selb<^ den Kindruck eiin's eiiibeitliefa
■iifgfiiNintf^D W«rk«s. Den ßeweiü fhr did»« Rehaaptun^ wird eine
kurz« AnalyBe de» Inhaltn der „Kritik" liefern.
l. Die ProblL-matollang iii'dcr Einleitung dor „Kritik".
!>phüii dii': Pritbleniätellung der Eiuleitnn<;: ^wie sind syn-
ibctiMhe Urteile u priuH rnOglich'i'" lütMt sieh nnr verstcbi-'n. wenn
iitftfl den Hanptnacbdrnck anf die rationalistische Tendent
\e^t Wiire eine dnr andern drei (ledHiikengrapptn die IlauptiMiehe,
IUI DiUi«<tR Amb Problem etwa so formniiert »ein: „Welelieit «iml die
aaf nwierer Or^nisstion iK-mhenden nnd mit ihr vor aller Krinhrang
gegebenen Erki-nntni»eleDientu und -Aiktoren V" Oder: ^KOntien wir
di<^ Dingit an i*i(.-b (.-rkennen, kOiincn wir Hber nnser Vunitellen
hionns ziim wirklioben, wahren Sein dnrehdringen ? oder inltssen
wir uns anf die Welt der Krsieht'inniifri'n beschiHnken, und weiche
WiMenscbnften kommen dann eventuell als inhaltlos in Wegfall V*
rMer endlich: „(lieht en trnn^twendente, die gnnze Krfahmiig Hlier-
tliegr-iide tjkßniitiiiii »der int »Ile mentii'h liehe Krkeniitnia anf
Krl'ahning hcHchränktV nnd im lft/.tercn Falle, wamtoV''
Niebt» von alledem steht da. Naeh der Miigliehkeit syn-
tlietisebur l'rteili? a i>riori fra^ die Kritik. In dieser Frage fludco)
wir das i'rohlmi »us dnii Brief »a Her/. v»m Jahre 1772 wieder:
wir künnen die intelle ktimlen Begriffe onsen» Verstand«!« «ich aaf
(legenstitnde t»eziefaen und I1lr nie gelten V oder allgemeiner gefatutt:
win ist apriorische Krkenntuis mitglieh. Krkenntnis aus reiner Ver-
nunft, die zugleich gegensttUidlicbe (iti)ti^kcit hat? Bedeutung nnd
Inhult der Kruge ist auch in der Kritik tiiieh diesdlR-, nur dvr
Ansilnick int ein anderer geworden, l'anlsen hat die Richtigkeit
div^-r Behauptung nachgewiesen, aneh Uiehl rertritt sie. Vergebens
hat Vaibiuger') nach meiner Ansicht nie dnrvli «eine Polemik zn
erwrhnttern geancht.
In meiner Krilikaiisgab«: bin ieli noch einen Schritt weiter
■) Pwiben: VenutA eluor EDtwkkliiogsgoidikhle der KaoÜKdi«D Erkennt-
otMhrorie. S.liSfr. lUdil: l>«r phikwaphbch« Kriüxfaams I, 8. Sλ. V^biag«r:
SonBUBtar tat Krttik d. r. V«m. I, 3. 32* ff.
^
83 E.Adiekes,
fcegangen. Irh stellte daselbet die Hypothese aaf, Kuit fasbe die
Einleitmig wie den bei weitem grfiflaten Teil des GedankeniiilisltB
»einer .Kritik."' im Jahre 1780 znn&chet ohne Benehnn^ «nf den
Oe|^>Il8atI analj-tiwh-STnthetiBch ausgearbeitet. Bei Gelegenheit der
Kritik des ontologisehen Gottesbeweiaes und der dmiit Terbnndensn
l'nteisnehong des Seinsbegriffes sei ihm die Bedentnng jenes Gegen-
saties noch einmal reeht tot Angen getreten und Gegenstand seines
Narhdeokens geworden. Als Resultat dieses Nsetadenkens glanbte
ieh die Aenderang der ProUemstellnng in der Einleitung snd die
Enreitening der letzteren ansehen tn müssen, sowie die fiber den
ganien Entwurf »eh erstreckende Einsehiebong vieler Znsitze mit
den Zwie«k. anf jene nene Problemstellnng ta rerweisML Diese
HTpothese halte ieh aneh jetzt ooeh in roUem Umfange anfirecht,
nnal ieh in der zweiten meiner _Kant-Sradien~ noeh einen wiehtigeo
iKt^eren Grand Ar die Riehtigkeit meiner Anseht Db« die Kom-
lkc«tk« der Kritik initg«>teüt habe t.^ 173 — läöl Aasserdem habe
ieh ebesâiwt S. 135 — 1371 den Xaehwei* geliefert, dass Kant Bowohl
1770 ak bei der Aiftindnng des tnnsse«>dentalen Hanptproblemg
«B 177:^ die l'neile der Metaphysik fllr analytiseh hielt Es
$l«nehi ueht» daAlr. dass bei der LS^ang dieses Problana die
l~mter»rheidu^ zwi^eben analytisehm nnd synthetisehm Urteilen
e»e irgendwie herT(>rrag<Mide RoUe gespielt hat. geschweige denn
die rises W't^weisersc Es isx deshalb sehr wohl mSglieh, dass
aseh hfi der eisten Niedersehrift der jetzigen .,KTiltk~ Kant jeonn
iV^essin noeh nieht die Bedestwig beilegte, die er ihm sjdter
jr^bï beiaieji^es la mtb^eo.
F:üfei es Biir in meiner AK^be gelangen isL die aisprfingliehe
EEÙ^n3£ fxr -Kritik" la tvkot^traiere«. «> hat dieselbe noeh ganz
d:* trsw F-.cm d« FragesieUaag NsWAahea. Sie geht davtm ans,
û;<s^ weoi wir acs Ksn^ieo Eifahrangea aaeh alW wegschaffen,
WS» .ini 'S.iJiis. uceh-^rL .deniKvh gvwiwv arsprlagtiehe Begriffe
Tjii IE* -iiea :r!www Un«le Ibrig MrtNe«". die giazUeh a priori,
xoiùctLiir^ i.a >»r Er^hnng exissudea «vîa ■■««■. weil sie
itucîbKi. US» mu T03 dea lie^ea^tiadex. die de« Staaen «-
wi-rOKo. iMÎ: «iffs ui7. wvai^TR«-«« es aa^rea n kfjaa«« glanbt,
ÙÇ il'isst: Iriüjxix >^r^3. «trüi'. «ad dxs» Be^aptaagea wahre
.». .-jin ; .1 i*:" mc itrtif e NvTweidtfkct esAabea. dei-
srtfj-.-i-fi ö: Yd.» iSLn^vt^K likw.jaw xsÀî N*« kaaa." ') Es
1 .Lir'.^!i.
Vie hvwtgettAva KrIUlc in Ktaia pfailniiDpliUctifi RiitwIoUans <""- ^
I
ersteht Mch ftodann diu Nutwi-ndif^kcit, die Fragf uufv:uworfen : vrig
kommt d^i Vt^rsUtiil zn <Iie»vn BrkeimUiisseo a priori, nnd WL'lchi-ii
rmfiing, GUltigkfit und Werl hahin sie? (B. 7.) Diejte iirgprUngliche
ForDiiitierung den ProliWmii finden wir auch ooeb an anderen Sbtllen
der „Kritik", die vnr der VcT^-oIlstllii<iign"K der EinleitiiDg dnrt'k Anf-
nalinie d<.T lJDiiTâolii.-j(luii^ iwi«cbcii miiiiI,\ tieclivu aud eyutfa«Üs«bttn
Urteilen gcecliriebeu wiirdon. So B Sl : nin der Envartnog, daw ca
rielleioht He^ifTe geben kSnne, die nich a priori auf Oogenstilnde
iicitii-hcu m^üD SD niuclieii wir uns zum vorauH die Idee von
eijter WinseuBobaft dca reini'O Verstand«»- und Vt-niunftcrkeiiutiiisses,
dadDrcli wir Gi-^i-ntttändc vttlliß u priori di-nkt-u." Ein« »oU'be
WtDSVDsebnft but ^UIoms mit dvn (jt^etzen dv» Vorntaadea and dc-r
Vvniuaft xn thn». aber lediglieb, »o fern »ie auf GegentitSnde a priori
belogen werden" 11117 teilt Kaut mit. er werde „die Krklärang
der Art, wie sieb Itegritfe a priori auf GegenHtäudc lwr.ieben kennen,
die tnuiBScendentale Deduktion dentelbcn" nenneu. B 118 heiut
ea: „Wir Itsbeu jetzt »ebou zweierlei Ikgn'fTe von ganz verleb iedener
Alt, diu ducb darin niiteinnnilvr llbcreiukouimen, dose sie beiderseila
«Ollig a priori sieb auf tiegenstHnde belieben, nämlich die BegriSe
dei« Kanmea niid der Zeit, aU Können der Sinnlichkeit, nnd die
Kategorien alp Itegriffe de» Verstandeg." Aneb in gpiiteren, nacb
Vervollntändigung der Kinleiton^ ^scbriebenen, Stellen dringt die
Ite Formel noch bäuß^ dnreh — ein Bewein dafUr, wie »ehr Kant
Heb an w gvwübui butte. So beiiMt m uocb in der Vorrede ui
A (S. X) von der trajMscoDdentalefi Deduktion der Kategorien, dSM
lot pBieb auf die (iegenstände des reinen Verstandes fbeiiehl] uod
die objektive (iQltigkeit seiner llegrifTe a priori darthun und be-
greiflieb ma<'ben' soll AU die Hauptfrage der Kritik wird angegeben :
„was tuid wie viel kann \' erstand und Vernunft, frei von aller Er-
fahrung, erkennen?" (A Xl. Aebulicb B XVI ff.) Die Einleitung zur
■Streitsclirifl gegi^^n Eberbard gobruuelit die alto und die neue Formel
uuiemeLiMlglos »eben einander. Naeb ihr beginnt die „Kritik" tnit
dür „Naelifors«bnng der Elemente unserer Erkenntnis a priori nnd
des GnindeH ibrer OnlHgkeit ia Ansebniig der Objekte vor alter
Erfalirang, mitbin der Di-duktion ihrer objektiven lloalitUf l'nd
Jeieb dafaaf wini von diener NaebfonicboDg gesagt, «ie liabe zum
Sweek die Autlösnug der allgêmeineu Krag« : wie sind gyntbetisebe
BäUe a priori luSgliehV
Die iirsprtlngiiche i'roblemstellnng der Einb^itung sowohl wie
die ^latere revidierte rückt also, wie wir sehen, als Hauptaufgabe
iL t
34
K. Ail!ck«s,
ill den Hittelptiokt der „Kritik" dou Kactiwein und di« Er-
kUrnng der gegenstiind lichen Gültigkeit gewinocr Kr-
konntoisse, die mit dem ADi>|)rncii aartrelen. notwi-ndig
and allgpineiDgtIltig and daki>r a priori xn soin. Die
Banpttcndunz der PruIilcBiDtt-IInnf? nad damit der „Kritik" lllKThaapt
ist also viiiv rationalistiMke. Damit steht iii IJi-bercinatimmung, dnm
Kant sein Werk «hi eine Fropüdeutik tat )lftR]>hy8ik im engem
Sinne odt-r xnr TranR»cend(.'ntaiphilosi>ph)e bezeichnet. Die Ictztcrp ist
da» fertige, nicher fnndnmentiertt- .System der gesamten apriuriitchen
Krkenntnis. Von diettfin Kystom nnterHeheidct »ich die „Kritik" nur
dadurch, daes es ihr an i-iuer auenihrüelii-ii Analy»» der apriitrineheo
Begriffe fehlt. Die Haiiptsaehe ist als-i nicht die GreiiKtM-stimmniij,
das Negative, fwndern dagPosiltve: die Anfriobtang der Mvlaphyqik
and die Sicherung dor sprioriscUen WisHenschafteu. Diegein That-
beslattd eDt»iiricht ea Tollstttndig, wenn Kant (A VI) von dem Titel
seine« Werke« sagt: „Ich verstehe hierunter nieht eine Kritik der
BHeher nnd SyRteme, »ondem die den Vemnnftvermtigcna Bbcrbanpt,
in Ansehung alter Erkenutuim^-, zn denen e», unabkiUtgig vob
aller Erfahrung, strehi-u mag, mitbin die Entseheidnng der Möglich-
keit «der UnniiiglJcbkeit einer Metifjihysik tlberhatipt nml die
Keittimtnung xowohl der Quellen, aht des Umfanges niid der (jrcnzcn
denelbeo, alle« ab«r aus Pn&zipiea" Der Name ^.Kritik" Ut
bekanntlich sehr ver»chiedeD gedeutet worden. Zwei ferscbieden-
artige Begrilfeielemente treffen in ihm lusammeu: I. Untemnehiing,
Prl}fuiig, Benrteilung: 2. Besehrilnkung, Disxiplin. Kant selbst legt
bald anf dan eine, bald aaf das andere Element mehr Gewicht.
Der rationaliütiiicben Tendeiix der ['roblemstellnng ivtlrde die vuo
Vaihinger voige»chIagene Unuiebreibang deü 'IHtelü (Commentât 1, 120)
in gentigender Weise gerecht werden: S^'lbtttprllfnng des von der
Krfahrnng nnabhUngigen ErkennttiiovennJIgeDfl. Kant würde detn-
gemltw; (in L''el)ereinMtimniaHg mit A VI) in dem Titel Folgendes zmii
Aniîdruck bringen wollen: „Mein Work cntsehoidet Bher die
Milglichkeit vou Metaphysik nnd Wisseiischaß tlberliaupt, tiideui en
untersucht, oh und wie apriori»ehe Erkenntnis von ge^-uiitilDd-
ticfaer USltigkeit möglieh ist. Diese L'niereachung sehliesst eine
PrOfniig des gunicen reinen Krkenntnisvermngens in sich ein. weist
die Quellen der apriorlücben KrkcnntniHxe naeb, setzt nach festen
Prinzipien ihre Grenzen und ihren Umfang fi-st nnd hat so eine Dis-
zipliniernug der (transwcndenteo) Vernunft, eine ßctchrttnkung
ibrw theoretischen Gebrancb« auf Erfahrung zur Folge"
Dm he«(4r<ui*t<tn Kifflu iu Kuilii tihiluioplinic^i-'r Eutw(okltiB|C etc, 3S
»
I
11 »OB
H reii
ic ieh niiuh zn deo eîiiïclncn Twien der ..Kritik" weiid«. mun
der Siun dor riy-bliMiialollouj; in di-r KiiiU-itung gvnsu festgccteUt
werden. IH-no t^ii' leidet aii oiner VieId«Dtigkeit, welcbe floboD M
Twlfii) MiwirrrxtJliulniMeti, zn manchem Min und lier tou AeoaRcraiig
ud OcpcüilnsstTUnf; Aolasx gc^-ben li«t. VuihiiigtT »'Inabt nüp
Ifnklarbi-iteu baDoeu xu k{)nncii, iiidt^ni rtr die »Dgebliob eiiiseitigen
Anfftts^ongen von Paaison, Riehl, Windelbnnd aof der einen, von
Kun« Kiwher aof der andern Seit« rerpinifît, zogleicli al»pr aaeh er-
ttänzt nod das eioi' l'roblcni dor BitiU-itnitg in drei l'robk-nm aaflOet:
En ein autiliietiiH'lie«, cio bypol)ietisi.>he8 nud ein nu^tliodolo^wkcs
(Kommentar I. 367 IT.).
Xaob Faalmn, mit dem Kiehl und Wiodelband ttbcreinstimmou,
(toll die Formel der Einleitung znnitrhüt nor die Thalüaclie fominliereD,
da«A efl alimlnt gemat-hte (nicht oseh der Erfalirnn); gebildete) Urteile
^cbt, welche beanapraeben, Erkenntnis von Ge^emtländen zn sein
(.Verxnrb'* 173). Aiii>gan^puukt der Unterenoliniig wäre bierntteb
nir Kant »Ixo das Fnktain. dnss in dr«i Winsen^cliaftcn a)» psyehu-
lopiwhe Gebilde syntbetische Urteile a priori vorliegen, welche
An^pmeh auf ge^ieodtandliche Gültigkeit maehen. Aufgabe der
-Kritik" iift en, llhor diesen Auopracb za entseheiden. Mathematik
«od NatnrwiMensrhaft w!lren also im Anfang àae Werkes der Meta-
physik durelians nnr neben-, Dicht Übergeordnet. 8ic beditrften der
Jb-ebtfertigang ihriii AnitprncheB, der L'nteT«uchang. ob er gnlttg
ist, ebenso gnt wie die letztere.
Naeh K. Kioeher ixt dag^en in Mathematik and NatnrwiBsen-
BCthaft die erkenntnintheoretÎAcbe Rtlltigkeit der syntbctischen l'rteile
a priori Dlier alle Zweifel erhaben. lUtfr handelt en sieh fUr Kant
nieht darum, die gegcnetäDdliehe GDlti^keît zn beweisen, Kundeni
Bur darum, sie xn erkiftrcu. In der Metaphysik dagegen ist im
fraglich, oh die synthetiwhen l'rteile a priori, welche da«ell)fit als
payrbologiscbe (iebilde unzweifelhaft vorliegen, dieselhen KeehtP-
ansprllche erbeben kllnnen wie die Urteile der Sehwtwtenvissen-
scbnften. EntHebcidcnder GeriebtHliof wEre also (lie „Kritik" biemaeh
von vomberein nnr der Metaphysik, uieht nach der Mathematik and
reinen Naturwimensehafl gegenüber.
Naeh Vaihinger steht die KrklHrnng der Onltigkeit der Matli^
tik ete. aLi Haiiptaufj^abc bei Kant im Vordergrniid. Sein nr-
aprUngliehcfi und cigentlteiios Probleu, das Ur- und Ornndproblera
der „Kritik" ist das antitliotiaehe: „Warum kann ich gültig«
Urteile a priori Über die von mir unabhiUigigen Gegenstände fällen?"
»*
Ë. Adiekes.
Von liatt« KftDt es ab«r Dicht nur mit Dü^mfitikcrn m than, sondent
miob mit enipi ristischen Skei)tiitern, welche ^diie Vorhandensein eines
gHltigen Apriori" und ti-iltretsp wtgtcr „die strikte Gültigkeit d«r
inatfa«inatisi'ben und selbst (iinig«r Dtechaniii^her OrBndsStxe fUr die
l>hy»igi!hfu konkret«» Kmcheinungen" bcHtriltc-iL Deehnlh würdig
die- Cillltigkeit der Mutlienialik nnd reJui-n Naturwissensebaft, welehe
ntr Knnt »elbst ein abftolntes Problem war, fbr die Kritik der
reinen Vernunft ein hypotbetiscbe». Die Krklilrunp; des Wamm
der Gültigkeit gi-lit m au vielen Stellen leise und unmerklich iu den
Beweis des Dabs 1)b«r. AuMcr diexun beiden Pniblemen lindet
Vnibin^cr in der llaaptfragt^ drittens noeh ein inelhodolo^'ist-bes:
wie ist die neue (traiuisceDdeDtale) Methode beî^ebaffeu. naeh welcher
wahre Krkenntnis (bestehend in s^Tithetischen Urteilen a priori) suf-
gefundeu. jeder einzelne Satz der immanenten Metiijibvsik bewiesen
und eiu System deritelbeu mit {^emtoer GrcnzbcHtininiuug anfgesudit
werden kann? oder: was muss it-h tbno, um 8)-uthetiscbu Urteile
n priori za erhalten und sie beweisen zu küuneu? Die Antwort
besteht im Hinweis anf dan „grosse Trinrip der Mt^lichkeit der
Erfahrung". Daceelbe birgt die liloung aller drei Probleme in sieb,
des antitheti neben als prineijiium explieamü. des bypothctiäeheu nIs
prinuipium probaudi und euditch des metbudulugisehen als priueipiuni
inreniendi, dcnionsiraiidi und jadieandi.
Vaibinger fllhrt eine Keihe von Sielleu aus Kants Werken an,
welche die Fr.ige der Einleitung )>ald nnf dieses, bald anf jenes
der drei beiteichneten l'ntblemo ta beschränken seheinen, bahi wieder
unmerklich vom eiueo zum andern binUbergleiteu oder indiSereute
Aasdrtlcke wählen, welche sich auf zwei von ihnen oder »neb anf
alle drei beliehen lassen. Die 8aehUige ist bei diesem Fnudamental-
problem eben ganz dieselbe wie bei so vielen t^inzeifragen in der
Kantischen Philosophie. Der Knuigdberger Weiee war leider dario
sehr uBweisc, dass er den Wort und die Notwendigkeit einer
fest bestimmten, stetig inuegebaltenen Terminologie rer-
kn n n t e oder wenî^tens nicht ^•uR^nd anerkannte, dass er hïufig —
man miîcbte fast sagen: sich darin gefiel, seine Probleme nnd Problcnt-
l4l8aDgen in schillernde^ vieldeutige Anwlrllcke m kleiden. 8«iiie
Terminologie, so reich sie ancli ist an tecbnifichen Anndrllcken, ist dem
Prüfen» gleich an Vielgeslaltigkeit des Sinnes und an VerHnderlieh-
keit der Bedeutung. Kanm meint man den Stier bei den IlRmem
gefasst ta haben - und schon entwindet er sieh wieder schUngenartig
den Uiüideul Ferner kommt ab) »ehr ereehwerender Umstand himn,
Die 1i«w«^:i?&dos RrÜße Id Kants phlloMipiib^aT EotwIcUuiig eic. 87
»
AAbei Kant
bedeateod mehr ate i>ei manchen andern Phil»-
Kiplien — sich fortwÄhrend din streng wisftpnsohaftlicht-ii
Ansichten mît den l'rivatmeiDung«ii kreimen, fortvrJtbrffüd
allgetnoinrcrbindlicbe logisobe Aasgangs- und OenicbtH-
punkte mit iiidividuflirti iiuyi-boIogÎHt'hfn wechseln. Daher
an» bunte Bild, w«-lt.'hL-!> cnttftiiht. vfi.-aa uian div authcntiKcbcn
Krfclämn^n und UrosebreibnngeD snoimeU, welche er selbst vou
der hertlhmtcn l'roblematsllnng der Kinleihinp gegeben hat.
Sollen wir nttn dii-s bont«.- Bild einfscb hIh gcgi-ben binnvbraen,
mw bei ihm burahigcn und mit Vaihinger daë bvwtustv Problem
in iln*i oder ^ar »tvhs (Comin. I, 439 f.) selbstatfindige Unti-rprobK^mc
erlegen'.' Ich glaube nicht, dase dies Verfahren in Kant« Sionu
in n-tirde. Abi er die Fragestellung der Kinleitung fnrmnh'erie,
war sie fBr ihn eii-bcr eine eindentige, das Problem ein einheitliche)*.
Hat er oicb flpäter dann nnd nann, vielleicht sugar häufig, von
die«-r arsprUnglicbi-n Amicht entfernt, so war da« ein Abfall, ao
hat er damit dem ursitrtlngiiebi-n llaiiptprohlem spätere imterge-
iirdnete Probleme, die sich vielleicht an Nehenjiuiiklen erhöhen,
gleichgeBtellt »der nntci^eechohen. Von der ursprünglichen Faasnng,
wie sie im Verlauf dc-r Kntwleklung «ieb bildete (und zwar zncrst
in derjetiigen Fonn, welobc den Gegvufiatx aDalytiiieh-syuthetiach
noch uiebt anfg^-noiumen hat, dann in der Fonu der erweiterten
Kinlettiinglf gilt es ani«üngehen, anf äe als anf die Nonnalfaflsan^
mass man /nrtlckgreifen. Ans den verschiedeneD Darstelinngea,
die sich hei Kant finden, hat man — waa ja anch Vaihinger in
»einetu Kommentar an mehreren Stellen fordert — die Normaldar-
Klellnng 2U bilden. Alle Problème, welche ^'ailiin^r im Hauptjiroblem
findet, la««vu sich gewj^ hei Kant unebwciiM;u und /.war al» vun ihm
wlbet mit der Problemstellung der Einleitung in Verbindung gebrachte.
Aber »oeh hier gilt es die ï<tellpn m wilgen. nicht m iKblen. Jede
einzelne muss genau anf ihren Sinn hin »ntersnchi werden, nnd
nrar nicht nur sin selbtt. sundern auch ihre engere und weitere
l'rogchunjf. Es muet? versnobt werden, den Zweck feflfceuBtellen, den
Kanc iu ihr verfolgt«; die Zeil, in der sie entstand; ob etwa
besondere Motive (Polemik oder irgend welche andersartige RUek-
sieht auf gleichiteitigR hitteratnr) ibn veranlassten, ihr gerade die
Form ta geben, welche sie hat nnd durch welche sie eventuell
auffällt Doch auch das sind alles nor erst Vorarbeiten. P^nlschîeden
ist mit ihnen noch nichts. Um wägen sn kbnnen, bedarf man der
Wagaebale, nm den V,'vn abffleewn za kUnoen, eines Maamtabea.
S8
E. AdickeB.
Beidra ist oar aus vixtvi Uebereicht Ubor axs gnoxe kritiecht: System
ZQ^winntro. Di-no i-ml, wenn inaDdic eiozi^loe Stelle aof die a%«ineiDe
Tci>d4.-DZ de» ^n»,'n Hyatem», anf winen oiler Beine HauptzwM'ke, t>e-
zieht, kann mna liber Wert and ßedeattutg dieser oder jener Meinonp)-
Snnu^raDß Kant» eotttchcidea. Eine solclio I^'ebcrsiolit kann aber wit-dcr-
um nnr auf Grund uinguhi-ndcr LVtailuntursuebuDgcn and surgfulti^cr
lDter))r«tAtioit gcwnnneo werden. Wir beweget) nn» aluo in einem
cir<:aln8 vitimait. nbne iloflnnng, jenial<) am ibro beraiwxnkoianien,
Rolange nicht — was sehr uDwalinwhciulifh ist — nene« nii^dmckteB
Material neue Auf««blllit8c ^Iwn wird. Si'buld an ditsem ZirkeJ
ist allein Kant dureb seinen Verzieht niif bc-^timmte, konsequent
dnrcbgefllhrte Teniiinoingie, durch »ein«^ vieldeutigen Anedrllcke nud
Wendungen, durch die Widemprüche, die ueh hâD% zwischen ver-
schiedenen AenflHernngeo konstali(;ren lassen.
Waa iHt nun bei «lietu-T Lage der Oiuf^e zu tbun? Ii-b könne
nur ein Mittel; Stelle durch genaueete und eingebendat« Interpretation
zuuäehitt, soweit es geht, den Sinn der einzelnen Stt-Hen fe«t. sucht:
anf (îrnnd ihrer ein Bild von Knnta Entwieklungr^ng und System
za gewinnen, vertiefe dich in das Bild mehr und mehr, bis ee ganz
satt« Farben gewinnt, bis du nicht mehr S(?hemen, «ondera Fleisch
und Blut vor dir hast. Studiere nicht nur die Kntwicklunga-
geeehichle: lebe sie auch! empfinde sie nach! Studiere nicht
nnr das System: denk es nacbl erdenk es von neneinl Erfasse
Kants Gedanken, erfa^ese aber noch viel mehr seine l^enknugsart,
den Charakter, den Habitng seines Philoenphierens! Finde mit ihm
die Probleme, mit ihm die l^Oaungen! Vertiefe dieb in seine PersOo-
liebkeit, bis du im alten Kant wirklieh lebst and er so in dir
wieder zum Leben ersteht! TbuBt dn das, dann — aber auch nur
dann — wird c» dir mitglioh sein, Kante System gleichem wieder
aus dir beransKugebären, m in innerer Schau mit deinem Blick zn
umfamen, im Ganzen wie in allen Einzelheiten.
,l>»an hast du die Teil« la deiner Hand,
Km tKkit nach aicbt das gcîiUgu B»nd.'
Dd siebst die Verbindungsfadcn herüber binnber fliea^en, fühlst
in dir die Kinheit dessen, was dem Aoesentttehenden als Widerspraeh
erscheint, weiBst, weshalb Kant hier dies nnd das sagen konnte, ja
sagen mnast«, was seinen andern Aenasernngen widerspricht und
doch auch wieder mit ihnen im Einklang steht wegen der Einheit
der Indi\idnalitfitf ans der beides floss. In diese IndividnalitAt,
den Kern, wie des rhilosopkcn so seiner l'hilosophl«,
^
Ole IkBweiçeiiden Kraft« In Kutt pUloaopUseber EntwkJiluiiR «tc. S9
Jnge ein, luid du bust di-n iiiAgi»eliL-u SclilDssd gcfuodcn, wcU-ber
Se 8eli)0e»rr dor Widor^iirtli-be uud IiikoDM^qufuzun vor dir aufttiut.
Slebtit tin ibr verstund ni^loe oder aach uar knit ond glmcbgülüg
^enUber, «o mug deioe ForwihDDg Docb fH> exnkt, dein Klein nnd
ebufBÏDii nufb m groM nein: uic wirst du in das Innernte des
Heili^iitDa eindringen. Diu Individualitat Kante war der .Scho«,
dem die Eigcoardgkeit seines Philomphierens entetMnnate, sie war
dait einendi' Kand, w«leb«it die nnüpinanderatrebendon Teile dee
Sy^lcntft nin>ii!bti>»s. Hie war der Hammer, der «ie zu (-iiieni Ganxen
znaamuenFL-bwuiiwt«. Nnr wer sieb in sie Itineiiunemplinden und,
sie DaL-bi-uipßndend, ibr Hpiegt-l zu Bcin vermag, wird dun Kern
Kautiäcbt^i) HiiKi«i.>pbierfii8 linden nnd wiedergeben küunen.
äcbon in meiner I->«tliDgfiechrifl ■) biittn ich auf die Bedeatnng
er Individualität der Denker, sitezicll auf die Dodentang der in-
Uridiirlleii Kleiuente in KantH I'biloiMipbie und auf die Nutwendig-
keit einer |)(tycboiogisebcn BetrachtQugBweisc hingewiesen.
It. Erdtaaiiu war in seint-r Kezension im Arcb. f. Gesch. d. Philo»,
abwviehender Aneiobt, wenn er (III, 127) Ragte: „KeBtznballcn ist
■la erste i'flicbt des llistorikerfi auch hier, auf Grund der Aneropfindung
sn den Gedankengang dea Pbil(>K^>pbcn vor allem die nnehliehen
Antriebe für die Kprthildnng der l'n)bleme anfznaBchen, und nur
wo ea gar nicht gelingt, die Ssebe entscheiden zn laasen, die Pers&o-
Ucbkeit mit ihren individut-lk-n Elcnicuteu berauzuziL-ben." Ich meine,
en iflt Pflicht des llistorikertt, zunächst alle möglichen
Antriebe anfzasuchen, saehlicbe wie perelînliche, alle
Antriebe, die znr Knt«tebnng eines Gedankens, xur Fominliemng
i'incr Ansicht irgend etwas kUnnen beigetragen haben. Dann
hat <*r »e mit einander zn vergleichen, gegen einander abznwXgen;
er rnnm miebcn fi-stzuittcUen. welche von diesen mllglichen Motiven
die wirklichen gcwct^-u «ind. Von deiner Lüsang wird gelten,
was ich schon in meiner Erstlingssehrtft (S. 118) sagte: „Am wabr-
»ebcinlii-hiiten wird diejenige Darstellang sein, welche die Kntwicklong
psycbulügiscb am leiebtexten ventändlich macht." l'nd ich nircbte,
sehr, «ehr ofi werden die peraflnliehen Motive nnd indivi-
duellen Clement» den Vorrang vor den sachlichen Antrieben
verdienen. Ich fUrebte ui. Denn es ist klar, dass damit ein
Bubjektives Etwas in die nach Objektivität strirbvudc Geschicht»-
furwbnng nnd -betraebtuug eindringt Aber ich wOwte nicht, wie
*) KsatH .SyMonudk al» Bysteai bildender Faktor. 16SI.
%. Adlekci,
CS vcnneid^n. I.'ehemll im üigliclieii I^ben s^ben wir doch, \vip
die nnsachlichen Motirp (am iß diesem Wtuli- Bohr Vtrschiodcnjutigi«
XU einem Itegriff za verbindeo ll BIht di«.- iwcWichfu den Sic^ davon
trag«D. Und sollte n gerade bei den l'liilowplien tindere »eln'f
Eh sollte freilich, wie schon der Nsrae sagt Aber iftt pr wirkliph
tmderiiV Zndem knntmt hier noch ein besooderer (Tmstnnd biiizut
Die Philosophie betiehäfligt dich mit den hflchütcn Fragen, wo zuletzt
das Wissen ami objektiven GrOoden anfhCrt und da« Meincii, dan
OUnbwi aut; »ubjcktivpn Grllnden aiifilngt. Und du sollten
pentiinliche, indiridoell« Motive nicht von gneaet Bedeotang seinV
Vor allem bei Kant. dt:r doch /«it iteinc« LeWnH nm den Schutz
tM>iner TeligiKHCD \Vellan!«>hiuiung. um eine feste l'undameotiernng
winea Glanbena m bcBorgt war?! Ich gUnW, m giebt nnr w«nigc
PhilüBOjibfn, bei welchen dii- pentünliehon Motivt- eini- «nlehe ItolK-
Étpiek-u nie hei Kant. Eben«) wiv sieb wohl bui keim-rn Pbilusopbr'n
die Privatnniiicbten, die prinzipiell niu dem Gebiete der WiHenfwbaft
ftlugeAch lessen w«'n1eii, fnkliRoh »o hiinfig mitten in wisiienivbnftliche
Erßrteningen eindrängen, und zwar nicht nnr in Form von Meinniigen,
Hondern in Form von Bcliaoptungen. Kben in diesem DnrcliüinaiHler
von Ansichten ven^'hiedener Entstehntigrart und vergeh iedcnen er-
kcnntni8theoroti»chen Wurte^ glHubo ich bei KnnI eine Quelle vieler
Widcrsprtlche nod Inkonseqnensen gefoiklen sn haben. Jeder Philo*
m>ph hat ein HlogiHchen Klement in sich nnd Reinem Denken, .lede
nnbewie^ene, nicht »llgemein aU berechtigt anerk»nnle Pi^mifwe
ÎDt etwa« derartigCB AlogiiieheB. Eine Getwliichte der nnbewieftenen
nnd doch ala gUItig hingenommenen Prümis-oen in den Sytitemen der
groeüeu Denker wäre ein sehr uUlzlieheB Werk. Uie Macht der
ansacfaliefaen Motive würde dadurch klar zd Tage treten. Bei Kant
nimmt da» Alogische einen breiten Raum ein, nnd dämm noch einmal:
Kants Indindnalität mnna man erfanden, dann hat man dax geiotige
Band, welches «ein Syntem eint, dann bat man das Prinzip r.ar
befriedigenden pfychulogijwhcn ErklSrnng von Widi-reprÜeben nnd
Inkonae^ineniten. iVndernfalls steht man ihnen verständuixloü gegen-
Hhcr, sieht man nnr anseinanderstrebende Teile, denen die Verbindnng
fehlt, nnr coordiniertc Probleme^ die der Beiiehiing auf einen das
Mannigfaltige vereinigenden Mittelpunkt, anf eine treibende Hanpt-
tendenx ermangein.
leb habe mich bei diesen letzten Erörternngen (S. 37— -10) so
lange anfgebalten, weil ?ie von gtundli-gender Redentong fBr meine
ganze Anffaasnog de« KantiechcD Systcnw sind. Sic werden uns
Vie bewertenden KrIfW in KuiIk ptiiloxipliischer KntwicklnniC «le.
nirbt nitr hier bei dem EiDleitnugftproblem, »ondern aaeli weiterhin
ID DptailA^a{c«o von groiuKin Nntxen nein and i-tDcn Ausweg ans
nuLDcbL-n i^cbwicrigkeitea ïoipen.
WvDdvn n-ir nus unomcbr zn Kant« Futidamc-nlnlprolilcm zartick!
Plirftc ich die «■ntwioktuiig^ig^owliichtlicboQ Bfitracbtnngen d«R ersten
Ti-.il» die(i«ti Aiift^tzeit xa lltllfe rafen, oo wUrdp eii ohno weiteres
klar »eia, dam eti Hieb für Kant tu proter Linie dämm bandeln
niiwte. die Gdlti^kcit dur Mpnoriüchf^n Matbucnatik nud Katar>viit«i-u-
Hehaft zD bewcistrn, uipht dartim, nit- zu i-rklart-n. Doob ich will
in dtcetMU zweit^-n Teil vou der £ntvrickltin^«ge8ehii'hte ganx «hochen
imd Riieh nur mit dem fertigen S}*«!«!!! h^-iiebiiftigon. Aber aneh
da seheint eii mir keinein /weifol zu nnt«rliegen. das« wenigsten«
in der ersten Anflug d^r „Kritik" diejenigen Stellen bei weitem
flbejwi«^D (^TOWoli) wenn man sie zählt, als aneh besondcns vrena
man sie irfiglV in wulcbcu Kaut nat'b dem BrweiitL'. dags jeoe
Urteile ^llig Bind, vcrlnn^t, flieht naeb der Erklärung dee (Jninde»,
wartim sii* pilltig pind. lîn« I'roliii-»j fm^rt niebt dnnaeh, worauf
ihrt' ïililtt^keit beruht, randeni will feütgestellt wiatten. ob ihr An-
8[)nieb auf gegcnständliebe GHltigkeit Uh4>rhsu))t be^Undet ist.
lob erH|)jir« c^ mir, der Ze)t«ebrin nnd dum Leser, meine Ansiebt
eb C'itat«; m bdi^-u. c^ie sind bekannt und xcbon Oftur zoeammcD-
tnllL Ueber will ich die Itiebtigkeit meiner AnfTa^iaDgfiweise
dnri?b einige lletn^rknngcn ttber die ganze i.jige di-r fibilnoophiftchcn
VVVlt um 17S1 zp erhärten nneben. Wie man auch Ulwr den erateu
AoHtfWB denken mag. der xur Ansbildung der „Kritik" ftihrte, oh
man itic aU einer lte»ktiun j;e{;un Itume «-ntiitnnimeud ansieht oder
nicht: darin m(|j<wn und werden UHob Ktint8 Sclb«lx<<ngni»<Hen alle
einig «ein, dam Honiei« ^eptixitanUH gTow<en Kindmck auf ihn
jçemaeht bat. Der alte wnvmütiehige Do^atiomna tvnrde naeh
feiner Anncbt durch die scharfen Anpriffe de» achottinchen Philo-
W|)hen v<dl«tündig llher den Ilaufm geworfen. Aber uocb mehr!
Dir fitlvinik gf^cn eine „von aller Erfahrung unabhängige innore
Wahrbeil- des Kansalhegriffi fllbrtv Hume iwiifa der Vorrede m
den Prolegoreiencn noch weiter nur vi5tligen heagjanag der Metaphysik
Uberbanpt. Kr (lebloitM, „die Vernnnft bahp par kein Vermttgfln,
»olcbe VerknHpftiupcn \\. e. aprioriwhe, rein ans Ucpriffen] aueb
8i'ib»t nar im ADgcnieinen ta denken, weil ihre Begriffe alMlann
hIoKHC Erdieblungi-o sein wtirden, und alle ihre vorgeblieh a priori
fliehenden KrkenntniKSe wären niehta als falsch gestempelte ge-
Erfahrungen, welche« ebenso viol sagt als, es gebe lll>erall
tf
E. Adickea,
keine Metnphy^ik nmi ki^nn« anob keine geben", — keine Metaphysik
nnd natüTlicb zugleich auch kein« rt-inc- Naturwiswnschaft. Aebnliche
Anfiiebl(.-n voll von 'Awf'iMn xn der »trikti-D gegt-ustUndliclifn fillltig-
keit Von MatliiMoalik luul npriorittcbor Pliyeik waam aui-li Honet
geftuseert U&Uv nber aueh niebts weiter vorgvlfgen &l» die tiefTend«!)
und nach Kants Ansicht hei der damaligen Ijige der Dinge duri^bana
fliegTeifhen AngritTe Homes aaf Metaphymk und WimeRHchafl Ut>er-
baopt, SU wSn» es Hcbon fUr die ,,Krilik" nomfiglieb gfwc«ro. die
Existfuz und Existunicbereehtiguug syutht'ti8cbiM.-r llrtoik- a priori als
ngestanden anzuwlicn. Auf keinen Fall konnte Kant von ihrer
Gültigkeit als von einem ReweiBgrnnde oder StlUipnnkt der
Argnmeotaiion ausgehn nn«l etwa so scbliessen: „Weil es znge-
BtandenenanjiKsen derartig Urteile ^cht nnd weil sie sich nur nach
dor von wir aiifg4^4tollt«u Tlicoric orkiäTon laeäcn. niosa diu letztere
richtig sein.^ In Wirklielikeit gebt Kant uacb nirgends so vor.
W«tin er sich in den Prolegomenea der analjtiscbeD Darslellnngs-
loethode bedient so ist sein Ansgangspankt zwar die (îUltigkeit der
Mathematik und rcim-u Naturwissenwhaft. alwr <-beD diese Gültig-
keit nicht als Arguuientationselcmcut oder Beweismittel, sondern
als klärungsbcdUrftiges l'roblcm, dessen Erklärung zugleich anch
don beweis der Gültigkeit in sich scfatie«8t.
Aber man mni« nach meiner Meinung noch weiter gehen. Maass
Kant Hnmes skeptischmi Anstiinn eine solche Dedentnog bei, so
konnte er vom Staudjiaukt des konseitnenteii Systems ans
die Gflltigkeit der beidoo fraglichen WisscnHchaAcn nicht nur nicht
als Beweii>gmnd, soudera auch nicht ab Ausgangspunkt henntzen.
Höchstens durfW er sie anfangs bittweise postulieren, uin den Erweis
der BereehtigQDg dieses I'oetnlata im Lante der Uotersnchmig zu
erbringen. Ausgangspunkt hiilte genan genommen auch in den
I'rolegomenen, wenn sie wirklich (»oweiscnd sein mllten, nicht die
Gültigkeit selbst sein mllssen, sondern das psychotogiM-he Faktnm,
dass apriurischi- WieseDscIiufteu mit dem Ansprach anf gegeusiUnd-
liehe GQttigkeil vorliegen. Die Frage, welche Kant durch die
damalige l^ge »ufgeKwnngeD wnrde, war: i»t jener Anspruch
berechtigt V giebt es Qberhanpt w etwas wie apriorische synthetische
f^kenntnisse V Hei der streng wissenschaûlichen Darstellung seines
Systeme musste seine Aufgabe denigemiiss vor allem in dem Beweis,
in iweiter Unie cmt in der Erkliirung der gegciwtîLndlichea
Gültigkeit der fraglichen l'rteile Ixj^tehen. In dem Beweis ist die
ËrkUtrung sngleich mileutbaltcn, und insofern ist aach die letztere
Die bmrc^sdeii KriUI« in Kuit» pU)i>Kiphi*eher Katwicklung ele. 43
em berc^cbtigtes Element in der Probknutellang. Nicht, wie Vuihinger
will, ptbt die Krklitrun;; dt'it Ik-wt-is sui die Hand, sondern umgekehrt:
in dum Ii>-wviii lic^ M'lion die Erklärung. .S> iat der ï^chverhalt
in der cTBte^u AufUgre der „Kritik" denn naeli meistens, vor altem
in der F.inleitnng.
Doch giebt e« allerdia^ eine Keihe von nndersartigen Aeiu-
sernngea (sovroh) in der ent«ii Auflage, aU ganz lH<«uDdoni in der
sweiten und den rrulrgumenun), iu wvlehou »nf die Erklürun^ der
Gflitigki-il, uieht »of den Beweis dereelWn, auf die Frage nach dem
Warum?, »teht auf die nach dem Ob? der Hanptnachdrack gelegt wird.
Wie ist diese simderlmre I-jm'lieinnnp r.a erklären? Hat ein Front-
wechsel ixier i-ioe Meinuiig)>anderti[ig Iwi Kant «lattgufundeni' Erinnero
wir ni» soniEckiit, dai» Kant bei seinem Philosophieren tteta von der
ab eelbtttvomtündlieh angenoDimenen Prämisse ausgegangen ist, daes
Hetaphjrtik und WisseiMchaft überhaupt ohne strenge Notwendigkeit
nnd AllgemeingQltigkeit der Urteile nieht denkbar seien. Sobald
er nan durch die Grllndi- der Skeptiker ilav<m Hbcneogt worden
war, daM Erfahrung den Urteilen diene beiden Eigensvhaflen ui«
rcririhen könne, rnnsste die ExisteuK xyuthetisehcr Urteile a priori
— om die Formulierung der f-Kritik" ïu gebrauchen — ftlr ihn ohne
Weiten.'« feststehen. Das Dasein solcher Erkenntnisse konnte ihm
wohl noch ein Kätsel, ein Geheimnis, ein Wunder zu nein wbeinen
and wirklieh sein, aber gezweifelt hat erseitlTÖii keinen Augenblick
daran. Er för seine Person hat sicher nie das Problem aufgeworfen:
giebt ea Ut>erhau[)t synthetiscbe Urteile a priori?, er hat nie daran
gedacht, die Annahme und Zulassung derselbi'n seinerseits von dem
Beweise ihrer Cllltigkeit nbhiingig zu maehen. FUr ihn persönlich
handelt efi «ich nnr dsmm, Mittel und Wege zu finden, nm die
Mfiglicbkeit ihri-s Znstandekommens and ihrer Exintenr. in einer
Weise ïU erklären, die auch den sprihlesten Skeptiker tiefriedigen
konntr und Überw-ugen mnsste. rroblcmatit:eh war für Kant nur
das Warum?, nie dos Ob? der HUltigkcit.
Es bestand also ein klaffender Riss zwischen seinen
Pfirataiisiehten nnd der wisseusehaftltehen Form, die er
bei der Darstellong seines Systems zu wlthlen hatte. Bei
letzterwr iiinsste er von seiner pcruönlieheD Stellung ganz ulKieben
und das Problem so stellen, wie es ihm doreh die Uige der Dingo
an die Hand gegeben wurde. Was Mathematik und reine Natur-
wiMens<>haft anhetriffr. musste er den Uefllhlswerl, den sie Air ihn
hatlcit. gaoe ausser Acht lassen und sieb nur nach dem allg«*
41
E. Adiok«*,
meinen Kanuifandc rieht«n, alw den Amth die î^kcptikcr bervor-
gernfetieu Kiirnetor?. als t'sktnm acceptiorcn. woim i-r ant-li lioffc-o
mochte, dtiri-U «iin Untomebmtn (.'in pIötxHi'licB WicderoiniiorwhiieUon
der WiTte «i wranlaMOO. Eine streof; wiasensetianiiche Dftr^ti^llaog
Uiltte nlso dif vicldcnti|:i; ProblcmsMIiing dir Kinleitniig: daliin
interpretieren «od prik-isieri'n uiUesen — nnd mnsa es anch bentzutuge
DDcb — , àm9 e» eich ata den Beweis der GUltigkvit baDdolt,
der freili«;h ihre Krklärnn^ in Hieb scbliufst. So dringend nun über
diese Fordemng anch ist aud hu Hubr ibn- Vernueh11i«eigUDg vom streng
logiseh-sachUebcn Standpunkte aus als ein grosser Febler nnd «Is
eine Verseblciening des Thstbesiande« anxnseben int, 90 Temtäodlieh
ist et) ftlr den IVychologen. daw Kant nich dem Zwange der logiseben
Konlemngen nicht immer fUgt, sondern häafig mitten in doD wii»en-
oebsft liehen Eriirtenmgen »eine Privataiivîebt uieht nnr dnrebbliekeu,
«onderu MOgar iu den ^'o^deI^nlnd treten lüsst. E« ntag ihm tu
Mole gewesen sein wie beim angewöhnten Reden in fremder Hpraclie,
wenn er sieh in die Denkweise der iSkeptiker hineindaehte und
von ihrem Standpnnkt iiuk die ADoprttehe der MnltuDmtik imd
NatnrwiweoHchan als roi-hlferligniigsbedlüflig binstellto. Und wenn
er diese Wissenschaften vor den Richterstnbl der Vernnnft citierte, nm
ihre Aiwprtlehe ed prllfen, so muebte er sieh innerlleh vorkimimen
wi« ein Schüler, der den Meister heim Itigorosnm examinieren soll.
Man mn9s es tadeln, aber man kann es aneh begreifen, wenn er
oftmals diese ihm nnlK-'^ncmen Ansdrtlcke bei Seite legte, xa »einer
gewohnten Redeweise xarDckkebric und die beiden Wissensebaften
f>ehon vor der Frtlfniif; aller der Ehren teilhaftig werden lieM, din,
wie or beittimmt ta wissen meinte, ihnen naehber eiebcr in reichem
Maaase zufallen wtlrden. Vs mag ibn in solehen I'^tlen das Wohl>
behagen ergriffen haben, welehes den .\tigenblieken eigen ist, in
denen man ein lästiges ofliïielles Festgewand mit dem lieqnemen
llansroek vcrtanwht, oder da« GefUbl der Erleiebtemng. welches
der antike Sebnuspicler gehabt haben uiHW, weon er Kolhom und
Ulaske ablegt«.
So verständlieh derartige A»omalien eind, so falseb wSre e«,
in ihnen die eipentliehe wahre, von Kant priniipiell gewählte nnd
Dar »ieht immer fealgchaltene Danttelltmgsform za erblicken. Die
Nomialauffassnng der „Kritik" ala eines streng wissenaehaftlichen
Werkes ist die unparteiische objektive. Sie macht ztmUehst vfiUig
tabula rasa and fragt: haben die l'rteile, welche gewöhnlieh ndt
dem Anspruch asteten, als sj-ntbetiseh a priori zu gellen [psycho-
Vk bcncfccoilua Rriif)« in Kuta pIitloeo)>li»dier EitlwkkliiBg M«. 45
I
I
I
logtBchea Faktoni]. HlHThaui>t ein Rt-cht, dk-«fn ADSprticli zti erlifben?
Dh> Antwort luuti-t tcili- ju. icüs iit-îu. In «trittiTi-m Fsllt- initiiîilt der
Dewfi«, dhM« sie gtiltig iiiiid, ziigteioli din Krklärung, waroin
ûe es siocL Jeoe atiderii Danctellnng^'ii »nd eb«R Anomalien und
beruhen auf Kaiitü fnlsrhor NaL-bgicbigkcit m-fcon iudividuotlp Nei-
gungen nnd pi-rtij'iilk'iK-, wiMt-Düchaniii-h nii-ht gutillgfiid funtlanivR-
lierte Uelilingsaiwichtcii, — eine Nachgiebigkeit, die zwar begreifUeh,
daram ab«r niclit minder tadt-Inswort ist.
Achnlieh und docli auch wieder ander« Up^ die Sache
beim roethodologiscben Probb-m, dem dritten der drei selbst-
■tiodigen Probleme, die Vaihinf;rr in der Frage der Einleitung
luterBcbciden zu mllfiiKn glaubt. Aehulich -~ insofern auch htti
dJeMxn Problem wcnigfiteiis teilweise die P'rage naeh dem Ob? der
Gültigkeit liintvr die uaeh dem Wie? oder WarnmV znrUekgedrängt
wird. Und doch auch wieder anderw — inBofern hier noch ein
tweitea hinzatritt. Das methodologUobo Problem hat nniprllnglicb
mt'iner Ansicht naeh keine BelbstatSndigc Ik-deiitung. Es bekommt
aie erat dadurch, dass da»jontge, waa ur^prUnglirli nur Mittel znm
Zweck war, jetxt Selbatzwcek wird, nnd, waa -jcnnilcbat zur Lüsiting
des Problems dietiuu sollte, nun Beibat 8i.'incr«i.-it« Problem wird,
üacb V'aihingcr tritt hier -ta acta bisher bcMprot-heueu Gt-gensatz
der „Wie- «od Ob-Mfigliehkeit* der neue zwischen „Real- und
Idpal-Mngliehk.!Îf hiiixii {Oommtntar I, 405). K.ndweder nämlich
kann die Möglichkeit, nach welcher daR Problem der Kinleitnng IVagt,
wriel bedeuten aln ..Itedingungen dra rorg<-fundeuen Wirklichen"
oder (»viel als ^Itcdingan^eu der Venv irklieb nug de« Gi-sochten". Im
entcu Fall handelt es sieh um die „Mögliehkeit der in der Mathematik
■ml reinen NatarwisKenschaft gegebenen nvnthetisehen (-^kenutnis
• priori", im zweiten Fall wird nach der MKglichkeit gcfngi, „solche
Erkeuntnimu erst xu erhalten" (spoiiell alBo in der Metaphyaik).
— leh glaube nun nicht, dass hier ein m-ner Gegemuitz auftaucht
Real< and Ideal-MCglichkeit lasseu sieh auf Wie- nnd Ob-MOg-
lichkeit znrtlckfllhren. nur da!» dort die Frage nach der Method«
ID einer Weine vorgedrängt wird, die sieh hier nicht findet.
leb kann mich daher auf den Nachweis )>eiurhriluken, dnstt in
dem von Vaihinger sogenannten methodologischen l'roblem uns in
Wirklichkeit kein neues Probleu und keine neue Aufgabe entgegen-
tritt, dam 08 vielmehr nielits Andere« ist als das L'rproblem selbst
mit einer kleine» Verachiitbung, welche psjehologisch leicht ver-
ftfindlicb ist Das urnprUngliche Problem war, wie wir saheu : giebt
K. Aitl«kev,
M Bljerhanpt so etwa«, wi<^ «j-ntlittiBoIic Erkcnntnisiw a priori (rRÎn«
«IHioriwIte Rrkeniiltiime roii gre^nütiimlliclicr (Itlltif^kvitfV ovpotiw^ll,
Wfilehes mod ninV Die I^">snag: erfordi-rlc eiDfti Ki'WotM dtij Vorliniidon-
«edns; in ihm tniuBtc xaglpich die Krklüriing dcti Wnroin? tlnr
Oultißkeit ontKalten ».-iD. Bewi-iii mid Erklänioß; iiiiiffit«ii aber
uatUrÜL')] nicht nur fUr diu {^idzo Erkcimtoisart im Allgcmoinen
gciltMi, »undcrD iinch im Einxclnen hinxiclitlii'h (.-ines jcdvu IjcsomlAm
Bt'griflït wod Sat?.«* nllfn AnTortleningen genllgen. Anf dem von
di>r Metaph>-Hik liiiiher litim-hritimcn Wege konnU- Knnl nichM
erreichen, wie die Erf<>lglo«)ip;koit frllhcrer BeuiHhuDgcn Ivhrlo. E*
^U also, eine neno Methodo zn ßnden, vcrmitUilA welcher nHUi
alten Jonen Aofj^ben GiMiUgn Ibnn konnte. Diese neoe Metbodo
ist bekanntlich die trannücendentale, welche Kant geradezn nli
BpeziftiM-'heR Kennieit'hon seine« Wi-rki-^f iM-trachtet wiasen will. Ihr
Vehikel ul das l'riuzi]) der Mi>Klielikcit der Erfahrung. Daaa die
ganu! ErkenntniHirt cIm'Iiw wie jede« Element derselben notwendig«
fiedingnog int. nni Erfahrnng iniîglieh zn inaehen, darin liegl der
Orond den Ueweie«« t'Ur die OlUtigkeit der ereteren and eiiglejeh
die Erklärong diitser (înittgkeit Alles waa kq jenen Bediogungnn
gehßrt, tritt in dm geheiligten Umkrvis der TraniweciiderilnljihiloMijibin
ein. Wm tiiwh unhekitunt x»t, kann dnrob Kurth'kgehen aaf jeoe
Bedingungen ToUultilig anfgefnnden werden. Was aber dir PaM-
karte nieht vnr/UEeigen vermag, wird ohne Gimde ansgeschlosKlL
8t) entwickeln Rieh die Funktionen den demonxtrandi , inreniendi ntA
JadicttDdi. Eheniiu viele m^ae Aufgaben gliedern sich der antiirBugw
liehen Aofgtbc nn oder — licsBcr gesagt — gehen in ihr auf. nind
als Teilanfgal>en in ibr enthalten. Das Hnuptpruhlom schlietot ulicasu
vide Unterprobleme in Rieh ein.
Das iRt die umprllDgliehe Loge: ein Ilaoptpriibh-m. die anderen
nicht ihm neben-, sondern nnturpf<>Tdnot', eine Ilauptauff^abe »it
mehreren die GcwuntlOtang icbrittweise vorbereitenden Teilnnf-
gftben; eine Hauptfrage mit einer Anzahl yau ['nterfragen; oin
Hanplliel, al»er mit mehreren ven vornherein liezeicluieteu Xwiwhen-
Rtationen. Dien nrAprIlogliohe VerliKlttiiH wird altericrt. «itlrnld din
Methode — higher nur Mittel xiim Zweck - iu hertnmgundeni
Maiumk- Kants Aufnierkwiiukeit auf ^ieh lenkt. ['Hjrcb«»!"*''-'"'' ■■"-
kltrlwr ist der Kieb hier alttipirlende Vorgang ohor >■
ketten. Man braoebt nicht einmal aaf die •Schriflen und Itnule
am den dOer Jahn-» BurUckzagreifoi». wo daH Suchen rti -t- -ii-r
MMOr alletidilMleo der tudMwnudeu MuUphjsik hi-il-ude^ iit
4
^ita
Tut bevegeaiea RfSn« la KiutB pUtMophtMlicr EptwklcliinK vi«- 47
I
tiD VordcrfîTOnd sbind. HU etntlgt der Üinwcin aof die vitale Be-
duatnng, wvivliv der trnn^ccDdi'iitnK^n Mt'tbndt^ mit ilin-iu PrinEJp
der MSglictikeit d<-r ICrfiihrnng io tW Krk^untuiftthfuric dt-s Kriti-
nanus Knkommt. Sie crmüglirbt die [Jieniig der Haupt« ufgnbe wi«
dpT Teilanf^ben atid Ut mich Kant« Ansieht var bIIpid ilanji-nige,
Kiidorch «ich seine l*hil<>i<(tjiliic vun allen biitherig«i) Syatetoeo
itntenicheidet Sie int also, wenn such nur Mittel tum Zweck, m docb
iu wiehtigHti^ Mitlei. Sulmld nie »bor H^IhHt/wi-ok wird und nicht
ttthr in erptfr Linie zur L<isan^ eines I'mhlema orforderl, »ondcro
rielmehr selbst als ein durLSaiinK b cd Qrftifr«B Problem hiDg:eetellt
vrird, sobald sie alM> mit uiidereii Wortvu Anxprneb darauf erhebt,
u einem sclbstetitndigeii mi^thi^Inlngiscfaen l'roblt'ni zu avaucieres,
ist dor gerade KotwirklangHweg verlaflwn. Wir haben dann wieder
eine jener xwar begreifliehen, aber nicht entschnldbarcn
Anomalien vor nos. die vom Uistoriker, der eine Nornial-
daratellong des Kaiitischen Systems geben will, ansge-
«eblnsseii werden uiOesen.
In den letzten AbsKtX:eD spielte der Terminus „Mögliehkoit der
Erfahrang" eine gewisae Rolle. Es fuhrt tu neaen 8chwierigkcit«a,
will man das Verhältiiis de» in ihm an^edenteten Problems znm
Urprohlem der Kinleitung feRtstellen. Kant scheint an einer Htelle
daA letztere dem ersteren unter- oder einordnen xn wollen. f> sagt
in aeiner Aasarbcitung „über die Fortschritte der Metaphysik" etc'):
.Die hOebste Aufgabe der Trans^'endentalphiliMophie ist: wie ist
Erfahrmg ■nOglicb?" l)<>mgemSi>9 erblickt eine Grnppe von Kant-
intfirpreten dax Ilaaptziel nnd die Ilanptlei8tnng der „Kritik" in
einer Theorie der Krfahrang. Die Vertreter dieser Anüieht mtkssen
natHrlieb die ProbIcmHtelInng der Einleitung ah unvollütilndig nnüehen
and als sehr geeignet irrcxndlhren. Man mw* sie nach ihnen durch
die Frage vervollatändigeu : wie- sind synthetische Urteile a posteriori
mOgliehV Kant soll dareh Tntenlrtlckung dieser Frag« das Verständnis
•einen Werkes sehr erw:hwert haben, noch mehr aber dadnreb, dans
er in der Kinleitung das Vorhaedensein eines Problems bei den
»jntbetinoheD Krfahrnniîsiitteileu filierhnupt lengnete. Anch mit llezng
auf dimcD Pnukt kann seit Vcrtïffenlliehaiig der Bemerkungen Kants
in seinem llundexemplar der ..Kritik" (dnreh B. Erdniann 1881) eine
aotkeotische Krklarnn;; ron ihm »ngeftlhrt werden. Am Anfange der
Analytik «agt er: ..Wir haben oben angemerkt, daea Krfahrtiug an«
■) Barten(«in s. Gcuanauagabe VI II, &3G.
T. Adick*«,
wif> gip wirklîc-b vorli«.^, ^tit nit-lit auf Krklüriinir der thiitolUthticbcii
Krfalining. somWii auf Bi-^llndun^ iler H]inr>n8<;be!i NVÏHWjiwliafi
mit ^'goDetiiudik-Iier (iUltîgkeit su».
Die oWn angrefnbrt« Stelle aiui àeta llandesemphir dvr „Kritik
*1. r. V." I>e«]mt nioUts. (la «îc meh im Wpsentli<'iipn nur auf die
Deduktion d^r Katej;r«rit'n bi-xiolit, »o. wie wir 8t-li*-ii wcrdoii, das
ftobU>m der Erfaliniutr «Uerdings »elbutstiludigif BcdontoDg ftlr Kant
ffi'winnt. Es kiiiiii aai« ditf^r Aniiofx-rnng, di« auf cim- bcütiiniiitr
I'arliu iu der ^Kritik" Wrwhiiet und ;^u^c!4rhDittcn i«t timl di-fibalb
ans den besonderen Verbültnimteu jener Partie (an« d«r Lni^mnf;
der liwljinkpn^rnpix-i! in ibr) erklärt wi^rdeii muiw, niebt auf das ge-
HciiloRKciiwerdiru. Wim Kaut |iriD2i{>ifll nUsfitillauptprDlileniaDiwb.
Aucb da» Cilat aus der Schrift „üWt die Forlstchritte" beweist
hiebt«, wenn man e» im ZuRamin entlang mit dem Vorherg«^^beuden be-
trnctiiot. Die ganze titelle int unk!:tr and verworren, soweit sie den
llanptzweek der »Kritik'' betrifft. Gegen Scblu.»!) des knrs vorbor-
gebeiiden Ahw.'bnille»„v«n Begriffi-n n jiriori- (Ilartenstein B. VHI, 533)
winl nündicb dio Tran«ii'cn<kutal[ibiU*ophie al« mit der „Lelire vou
der MöglJebkcit aller Erkenotnias « priori tlberiianpt" identiiteb erklärt
nnd ibr Zweck in „die Gründung einer Metaphystik" pesetzt. Dan»
am Anfang der ernten Abteilnng ,vdu dem l'infangc des tkenretitwlf
dogniatÏRehen Gebranelia der reinen Vernunft" beimt c«: ^Dcr Inbalt
dieses AbNebnittea ist der Satz: der rmfaiig der rlieoretixt^ben
Erkenntnis der n-inon Vernunft eratrttfkt Dich nielit weiter, aU
anf Oegenatlnde der Sinne." Uier li<.^t alau ein Stellnn^weeluel
vor, ICben vorlicr sollte nncli Zweck der lVaDH«?Pudentalphilot!Opbie
die 6c(n'Uuduuß »priurixcher Wieseiiitebaft {immaneDler MetnpbyiHk)
sein. Statt deäM-n tritt jetzt fbr den positiveu Teil der Erkenntnis-
tbeorie die Greuzbi-stinimting, die Iteschränkang der aprioriseüen
Erkenntnis anf Krfabmng als Hauptzweck ein. Der eigentüehen
firenzbeatintmung moes, wie ea dann weiter lieixAt, der Nacbwein
roraufgohen, ^daa« die Vernunft, als X'ermligen der Krkenuiniii der
Dinge a priori, sieb unf Gegenstände der Sinne erstrerl- *■ Zn
diesem Nachweis ist auch eine „I^rörternug" darüber er; U,
,.wie vuu Gegen»t]i»den der Sinne ein Erkenntnis n jirion milebeh
Wii". Anf diese Krfirteninp kommt Kam ■■■■' '.'■■■■" ■::..[
xurllek, nachdeni er Kwisehendureb altbekannt t
„Kritik" ohne atrenge Diaposition und featiro, vi u-
fortsehritt an einander gereiht hat. £.:'■■ .1,
635— ;W): „Weil alles theoreüacbe i . i ,,;
Di« beirecoodcii KrilAe Id Ruts pUlD«oplü»ch«r Entvidilunf etc. 49
I
gnbtigtio Ange stAod, »o wlEre Miu Vorgaben etwtu hegî«jflîcher,
obwolil doch imcli dann nocb inimfr nchwcr verständlich. Denn
weoD eich ihni im Lauf der lluteniichnng and wfthrcod der Nii-der-
te\aitt du nreprOn^liehe ZIbI verecbob od«r der Schwerpunkt nnch
eioer tinävrn K<,-iti- hingcdrün^t wurde, eo war e« doch HAttlrlicb,
daM er DBchniiglich <U^ Einleitung veiitodert^ und den moc-n Ver-
h<oissen itnpust«. Kon ist tb«r die Einl«ittuig, so wie sie jetzt
Turlie^ pntBchiedon (-rst g«8(.-hriciK-n, als i^in prosst-r Teil der ^Kritik**
■ehon fcrtiggi-»tL-llt nud dio figuntlicli iK-utn L'utoreuchuDgi-u voll-
IJIndie abgc9eh\oe»eu vtatvu. IVotzdein soll Kaut seine eig«iitliehe
Anrieht nur hall) ntid in eini-r Weim; zum Ati^dnictc gebracht
babe-D. die niebt imr Migsveretundnisscn aDsgo8«t2t ist, sondera sie
mit Notwendigkeit herbeiführt Und wSre er sich wirklich erst
allmählich dor Doppelgi-stalt seine« ProblwnB bcwni«t gi'iworden,
kSnnte man die Einleitung zur cratvo Auflagi; damit ontachuldigctt,
da» «r — bei seiner Gleichgültigkeit ge^en die iussere Form der
Rptteren Schrinen wohl dc-uki>ar — der Arihfit au eeinein Werk
DiBde e« um Jeden Preieabi!eblJeK>)en und daher Aendernngen nKiglichet
renneidea wollte: m hätte di« »pät erreichte folgenwhwpre tlinRieht
in die cigentUchro Tendenien »einer Erkenntnistheorie wenigstens
doch in den Prolegunienen and in der xweiten Auflage der ^Kritik"
ihren EinÜaas inssern mlbtiien. Aber in beiden Werken wird gerade
im Gcffcnteil die Frage nach der MUgUebkeit «yuthetiiieher Erkennt-
DiHc ■ priori noch viel gi-flisseutlioher in den Vordergrund gestellt
leb bezweifle doreban» nicht, dass d»0 ZtLstandekonimen der Krfahmng
für Kant auch einïViblem war. Aber ea war kein Hauptproblem,
geschweige denn da« Hauptproblem. Wnrde es dazn gemacht, dann
gesebab daa in einer AngeuliliokaRtimmung, unter dem Kiutluiui einer
ganz beeondcreu eigenartigen Gruppierung der Gedaukenmaamu.
Ab Anch-Probleui konnte v», ja! musstc es in der Einleitung
nnberQckaichtigt bleuten. Hätte Kaut ei> aber niehi nnr in einer
vorUbergehenden Kouitellation, per nefan, Hondem priiixipiel) und
durch die Eiitatehun^sweise nowie durch die vorwiegende Teudens
acines S\'8teiu» bveinttusot ftir ein oder dus Hauptproblem gehalten,
ao hätte die Fonnuliernng in der Einleitung notwendiger Weise auders
Unten mUMen. Etwa so: -Anf welche Weise geht die Syntbems
Tor aich. welche am einielneu Eusammenhangnloeieii Senwitiouen den
ZBianunenbängeuden Organi^muft der Erfahrnng macht? lind welche«
■ind die Furmen dieiwr Synthesis, die kuQHtituierenden Fabton-u,
tpriuriscben Elemente in der Erfahrung'.'" Die FrageatoUung,
MUtasL A
I
M
£.AAIeVet,
wie sie wirklich v»^lîl^{^, ^lit nii'lit aof Rrklitmo^ der tlistHÜclilifhca
Erfahrung, »oodurn iiuf lii'^rUtidaiig der aprioriwhea WiKtieiiH(^hnn
mit g(.^DBl»iidli«her UUlti^'keil ans.
Die oben augefllbrte Stt'Ue um dem Miuidoxeiuiilar dt-r „Kritik
i\. r. V." hf«9gt nicMs. du sw dich im We^entlichr-n Diir iiof dier
Dedaktinn der Ki»(pg»rieii Uexii^bt, iv«, wio wir ttahi-n \\fit\fR. dns
Problem der Rrfahrnug :illvrdiu;;K SBlbstittiliidi^p Hedpotun^ nir Kant
ffi-winiit. E« kann ans di*-ser Auui^stTunf:, dit? auf Hoc bi-stimmtf
l'artiv in der „Krilik'^ )H.Tt-<-liiict und ztigcitcliuittc-ii ist mid dt'shalb
noe den beëonderen Verliültni^een jener Partie (ana der Lagerung
der (iMlniikcnpiippeo in ibr] erklUrt iverdi-n mow. niclit auf das ge*
KclilittMi'R werden, was Kant priu7.ipi I'll alxtiein Haupt problem «DMb-
Audi da» Oitat aiiN der Schrift „Ul>cr die FortflcbrittA" beweist
tiiflits, wfiiu mau t-s iiu ZuHaiDHicntiatit; mit dem VorberKcbeßden Ite-
irai'htt't- Die rhum- Htcllv i»t uuklur und vi-nvorrou, st>\vcit aio den
Hanptxwcek der „Kritik^ betrilTt. Gegen Seliliuaü dcB kurz vorhcr-
^iienden Abschiiittes,,TOn llegriffen a priori- (Hirteii^tf^in B. VIII, 533)
nird nämlich din TramtHccndcntalphitoiinphie aU mit der „l^'bre vou
der liaglichkcit sUlt Erkenntnis^ a priori Obcrliaupt^ identisch erklärt
und ihr 'Awwk in ^die Grllndung einer Mctspbvnik" Ke«-tEt. Dann
am Anfang dur ensien Abteilung ,vi>n dem Umfanpc dt« Ihwiretisoh-
doginafisi-Ucn Gebrauch» der reinen Vemuuft" h«i«»l ea: „Der Inhalt
dii^HcH AbtH'liDilteft ist der Sutx: der (înifang der t)ieorelii*cheii
Efkeiiutnis der reinen Vernunft erstreekt fiieli niebt weiter, als
auf Gegeu8lÄnde drr Sinne.'' Hier liegt also ein Stellnngswechsel
vor. Kbfn vorher Rollte »och Zwwk der 'IVamwcrndcntalphilotiophie
die B<-grdndniig aprioriochrr Wii«eiMohaft (immanenter Metnphymk)
nein. Statt dessen tritt jetzt fUr de« poeitiren Teil der Etkcuutni»-
thi-orie die Grenxbcätimtuuug. die lk«ekrankiiug der upriorisehen
Erkenntniti auf Erfahrung ala Hauptzweck ein. Der eigeutliefaeo
Greuxbe-itimmang mURH, wie ea dann weiter beisHt, der NaeliweJa
«'oranfgehen. „dass die Vemnuft. al» Vermiigt^u der Erkeiintnifl der
Diuge » priori, «icli anf Gegenstände der Sinne eretreeke". Zn
dleflem Naehweie iet auch eine pErorturnng'' dartlbcr erforderlich,
„wie Tou Gegenxtänden der Sinne ein Ërkenuluie a prior! ntfiglioh
sei". Auf diese ErïtrteruDg kommt Kant einige Aiwätze weiter
xurHek, nachdem er EW)fi4-heudureli altbekannte Cedaiiken ans Reiner
„Kritik" ohne tttn-uge Dtitpomtiou und featen, niclbewnasten Gedanken-
fortschritt an einander gereiht hat. Ea heisst du (llartenstein ß. Vin,
bSb^'M): „Weil alles theeretiwlie Erkeiutiui» mit der Erfahrung
»
N
I
I
Die bewegvoden Eiäfte la Kanb iiliSuMiiklMlM^r t-^tirkJilnng d«. SI
ntsMUiiK^stimnieii nnsB, m wird ditisi-» nnr anf eine »der die aDdere
Art nijlglirb, oKnilifli, ilasB eotwedt-r die Erfulirtinp di-r fJrtind nuserer
Erkttnnttiifl, «Icr das Krkt'iintuÎK der Unmd àvi Erfiibruug ist
Giobt en nlao ein eyatbctixi'kfis Krkenntniit a priori, go ist
keiu amierer Aoswfg. ule i-m innss Rcdingnopren a pri«ri der
Mi'iglif^hkeît der KrfiihrQDg fi)>iTbauiit <>ath»lteD. AUdnnu
alM>r entfaiül es an^fa dit- Hedtngiiiigcu diT MOgUcbkcït dt>r Gvgea-
stliide der Krfalimng (Ibcrtinupt; deuti dut dnreli Erfiibniiif; kfiimt-ii
sio fllr uns »rkeDiihart^ Oegf'iitiüiiide sein. Die l'riDujtioD ii priori
aber, nach denen allein Krfalirong mSglicfa ist, »Ind die Kormen der
0' id«. Hanin mid Z<-it, nnd die Katefrorien, welohe die
*iL ; _iR' Einheit de» Bcivaestwins a priori cntlialteii, »ofeni noter
sie empiriiichu VumtcUnngcu Hulitnimit-rt werden k^lnnun." Dann
igen die olit-ti eiticrti-n Wi-rlu: „Die tiüidistu Aofi^be der TrauH-
!i)denui1ptiilo«npliie \si nleo: wie ist Erfabnmg niöglich?"
Von dem. was dai« ErfahrnngsiiroWeni von dem Urproblem der Eiu-
lejtung nnterRciicidt>n und dn8 Hiis dos crsicren snsmsehen snlt: von
ia Ullgliclikeit svulbetineUer Urteile a potiteriuri ixt bier also gar nirlit
die Rede. Dii.* letxtcrun wurden nicbt uininul enväbiit; c» wird nicht
eiomul gesagt, dase in ihnen eine t>ebwierigkcir steekt. D»» Problein
tÙrfitbruDg npiett our ioeofcru eine Rolle, als seine AnflÜHUUg
Mittel zur Anf lütinng der tYnge nach derMügliohkeit aprioriseber
l^Dthetiflehor igi^geastilndlieher) Erkenntnisse ist Dem ganzen Zn-
Himmenhango nach, in welehein die St«rlle steht, wird als» das
Probli^in der tJrluhrDiig nicht amfi4>inerticlbstiivinenoi'wltlint. alsSelbüt*
zweck, als selbstHtUtidigc-s l'rublpui. »eiidcm nur ahi Mitt«.-1 xum Zweck,
als Vnrfragi-, ohne deren Losung die Frage nacli der ülöglichkeit der
ntii«tuilen Wisäciwchaft nicht erledigt werden kann. Das Froblew
der Krfiibriing mag ftlr Kant eigenes Interesse besitzen: aus dieser
Stelle geht es nnf keinen Fall hervor, s» sehr auch der Wortlaut
EUnüehfit diiOlr zn s{»rc-cheu ^'heiut. Aber wie kutnmt dann Knot
dun. dies Problem nls hiiehste Anfgabc der Tran^ceDdentsIphilosphie
xa iK-TeiclineD? Der .\usdraek ist fwhleohi gewühlt, wie so mancher
bei Kant aber d»<^h bei meiner Auffassung sehr wobi erklärbar.
Er will sagen: In dorn Prublem „wie ist ErTabruug möglivh'r kulmi-
nie_ren alle Fragen, welche beantwortet werden nidssen. I>evor eine
Theorie der rutioonleu Erkenntnis aufgestellt werden kann; in ihm
luBfeD alle Füdcn zusammen; ohne seine LSsung kein Heil; weil «8
biHhet nicht begriffen war, darum da» Seheitern aller frHheren Vcr-
mche; daher »eine Bedeutung, daher die Schwierigkeit der LO«niig,
E.Adiekes,
daher ab« nneli die Bnleatang der LOgnng: e« ist die Pforte «ar Den
iuiri:(irielit«iMlcii lletaphj'itik. and dnrnm i«t seine I^Dniç die Itfichflte
Aiifgn!>e der IVansMendentalphilnsnpliie. AIro wnlil^emerkt Dor
deshalb, winl obnc ibru £rlcdigruii|r die Nenbegrllndnog der rattüimlen
Erkenntiii« mit gogoEietiiudticher Galligkeit iiiclit niJSglicb ist. Divsc
Nenlwgrtlndoiig 1« diu rigfiiUiche höchste Aafgsb« dor Tran«*ceii-
di'iit«lpki]o«ophie: aber anch die Tbeori«^ der Erfahning kann ao
geiuiDiit werden, weil »ie das einzige notwendige Mittet rar Krledigung
jent-r ixt. Alm weit davon entfernt eine fielbstHtSsdige Rolle za spideii,
bat da« Problem der Erfahrang hier onr die Bedentnng einer DieiwriD,
mar einer nncntbvbrlichoD, weil einzigartigen, aber immerhin doch
einer Dienerin.
Will man das Problt^m der Erfahrung als ein oder gar als das
Hanptprobleni ani^-ben, ao ist es, wie wir «lalien. unmöglich, die
ProbletnHtellnng der Einleitung zu rechtfertigen nnd zu erkUlren.
AUeSebwierigkeitennchwinden dagegen, wenn wirdteüe Fragentellnng
(reap, die nr^rtlngliebere : giebt ea apriorische Erkenntnis von gegen-
stttndliehcr Gültigkeit nnd wie wird sie mOglicfa?) als das ein«,
wahre, eebte. d«r EntwickUng wie der vorwicgeoäcD Ten-
denz der Kantiflebcn Erkenntnistheorie in gleichem Maaese
gcreeht werdendellanptproblcmbetraeUteu. Sehen wir das als
die primipicUc AnHicht Kants an, so taxseu «ich vinzvbie abweichende
AewaerODgeD, welehc deui Problem der Erfahrung allzn selbstsUlndige
Bedentnng bcizolegen acheinen, leicht erklXren.
I^etzterefi n-nrde nrsprUiiglieh ge^nden nnd gelfiet. nm die LOenng
des erstcrcn zu ermllgliehen. Kants llnteisuebungen drehten sich
znnUchst nm den Beweis und diu Erklttrujig der GEÜtigkeit apriurischvr
Erkenntnis«« mit gegenatXndlJcher Gültigkeit. Kr bedurfte eiiMS «in-
heitlicben Prin;:ip«i nnd fand es in der Beziehung der Erkenntnisse
auf mUglichc Erfahrung. Uie Gnltigkeit jener hing davon ab, ob
sie eilten notwendigen, uDentbehrlteben Beitrag xunt Znstande-
kommen der letzteren leisteten. Dadurch bekam aber die Erfahrnng
in Kants Augen einen ganz anderen Wert und Charakter. ¥Hr
etwas Selbfltverstilndliches. einfach Gegebenes nnd nicht weiter Er-
klKrangshedUrftigea batte er die Krfahrnng wohl nie gehalten. Auf
keinen Fall mehr seit 1769, seitdem er vim der Auftindong der
aprioriReheu Elemente in der meutteblicheu Erkenntnis durch Scbni-
dnng zwischen Foru und Materie die Ikgrtlnduug der rationalen
WiMenschuft abhängig machte. Doch wenn auch ii«hon damals
d«r Begriff der Erfahrung fUr ihn etwas Problematisclies an ueh
IKa hawogeadcu KUlim In Kauta pltiloMphbcbcr Enivifildiiog ete. 53
I
I
\Me, 90 lag er docb ganz ntwi-its von der Strasee, vrvlcbo seine
OiterroelinnpeiJ ihn ftlhrten. Gelegonh*-!! nnd C.mnd, Mber diw Zu-
riuidekoninies der KTfahrung im Kinx^lnen iinch^mleiikm, gaben tti«
ihm ntchL Dan wurde andern, nobald d«r Begriff (.MSglirbkcit der Ej-
fahmng" der Grnndjifvilcr fllr alle »prtoritfcbi-D Ik-wei« wardp. Vor
ibni bcugtL-D Hieb Jctxt dii- ratiunnluri Krkoniitniitst; iiud bugi-brten
TOD ihtn das Sieg«) ihrer QultigkHt. In d<>n Mittelpnnkl der er-
kcnntDistlieorctifii^ben ri>t«niuchnngen war er pIßtzHt'b gerUckt, weil
ron »einer Erfomehung die MOgUcbkcit der uj)riortHciiea Wisucn-
schaft b letzter Linie abhing. „Di« BodingungOD der Erfahrung
erkennen" war glfiehhfdi'nffnd geworden mit: „die Gültigkeit syntbe-
UHcber Krkenninispe a priori erkennen iind beweisen"'. Znnitobst war
abo die BearhäfdgiiDg mit dem Problem der Erfabrnng xwar nur
Mittel mm Zweek, Aber Kunt hat Zeit Heines Lebens trotz der
praktinetien Teudeius, die seiner rhiloüophie eigen ist. doeb immer eine
stark an^ebildetc rein theoretische, spekulative Ador gehabt. 80 war
t* natürlich. daHs wShrend der Vnternnehnngen der 70er Jahre daa
Problem der Erfahrung — ernt nur Mittel ïiim Zwet-k — Kelbotzweck
wsrde. Kant bekam Intere«wc an der Untereuebung und au I'nt«r-
snrbnDgcn dieser Art Überiiaujit und fUhrte sie weit Hber den Punkt
hinaus, bis la welchem ihn die Rücksicht unf Ik'{;rfkDdnng der
ratianaleo Wiftsenscfanfl trieb. Nicht nor die Möglichkeit der Er-
fahrung als Darchgaogspnnkt xii dieser BegrUtidung, sondern die
Erfabrnng llherbanpt worde ihm Problem, nnd üwar »elbstständigea
Pmbletn in dem Grude, das» er ttlwr den aiigeohlifklieh vorliegenden
Fragen toehcr ofk den Aiiagangspunkt gaur viTgass, von dem ans
er zn ihnen gelangt war, und ebenso die Motive, die ihn nixprtlnglteh
lettctca.
Kam dachte, wie wir aaa «einem hand^ebriftlicbeu Nachlass
eraehcD. mit der Feder in der Hand. 8ehr. aehr oft hat er in den
70er Jahren de» Gang seiner llntermehungen niedergeS4:hrieben,
nicher awh viel hUnfiger, ab wir jetzt nuchweisen k'tnnea. F^ war
DalBrlicb. das» er »einen Pn^ddemen auf verschiedene Weise nahe
KQ kommen i>uchte, bald von d)e«em bald von jenem Ausgan^ptinkte
au. So könnt« er vor allen Ding^^n entweder von dem Problem
der rntioualen Erkenutnix anagehen and. getrieben vom Wamiebe, ihre
Gnltigkeit zn beweisen und zu erklären, sieb naeli einer festen
OperattonsluiHis umsehen; hatte er diese in ihrer ßeziehnng auf
nOgliebe Erfahrung gefunden, »0 muMte er die letztere analysieren
and diu Mpriorisehea Elemente fe«tsteUeu, welche allt^in im -Staude
<
E.Âdlekcs,
nnd, ihr «id« sichere Gmndliige nnd pinen kttien Halt zn ^etl«
DftB war der eins mijglifihp Wep, der, wt-Ichen t-r nrsprtln^ich ging,
Oder aber, er tti-blnp die ontgogougi-settti- StrUBHo «in and ging
Ton dem Faktniu Avt Erfnlirang au8. Dann erhob sich zuDächüt die
Frage: wie wird Erfuhrnng niRglichV welehes sind ihre llndingTingenV
Die Antwort wnrde dnri-h Kntdeckuiig der apriorischen Kleniente
in ihr gefnoden. Zttgleieh brurhte sin die Utonng des I*robteniD
der rntionalcu Erkenntnis. DieM-n umgekehrten Weg ist Kant
BÎcbnr bei demjenigen Teil ih-Id^t Untervuichungen. welch« er i
spatvr als truHseendcntale Deduktion der Kategorien bezeichnete, B
lüinfig gegangen. Dm Faktum der Erfahrnng als Ant^angspnnkt ™
za betrachten und von dii-sc-r Graudliigii an» naeb analj*tiitcbeT
Methode vor- rc«]). znriickzugehen, wird ihm ohne Zweifel gww
gelllafig g*-wesen sicin. Dieser Weehsel der l'utvrgtielinngfnH-thoden
nnd Ausgangspunkte konnte nnr von grüssteni Nutzen sein, w>-
laoge «8 eich nm Durchdringung und HehermehaDg dee Stoffe«, ■
um SiebcTung der ItesulLite durch Ik-Ioucbtung von allen Seiten,
um Ucbnng in der DarsteUnng der Gedanken baDdcll«-. Er konnte
in keiner Wei»e Unheil stiften, solange Kant noch nicht von den ■
Detaiirorsi'hungpn zm Danttellnng seines Systems tlbcTging. Sobald
das gesehah. inusste es freilich »nders werden.
Sobald Kant zn dem Kntwnrfe seiner „Kritik" schritt, lunsste
er den ursprünglichen Amtgangspunkt wühlen, und den Wcgi
eiuscblagen, der ihn xuerat zum Ziele gefllhrt hatte., der uueb allein '
dem Impuls i-ntnjirach, welcher die UntersBcbnngen ins Leben rief, und
der llKUptteiidenx, die ihnen noch immer eigen war. Kr durfte ferner
von seinen Unlersochaugen Über dus Zustandekommen der Krfahrnng
und ihren Keealtateu im Interesse der Klarheit, Eiuheittiehkeit nnd
UelierBichttichkeit nnr das hertlbernchnien, was fUr seinen eif:entliehen
Zweck und seine llanpttemtenz: Deweis and BrklUrung dur GUlttgkeit
rationaler Krkenntnisse al» unerlAsitliebo Bedingung von Notwendigkeit
war. So sei fiel veretändlieh diese Forderungen sind, so l>egreiflieh ist |
es bei Kanlä Charakter, bei seiner Nachgiebigkeit gegen seine Privat*
ansichten, hei seiner Nacblätesigkeil gegen die Form »einer .Sehriften. |
dasfl er aie oft nicht za ihrem Rechte kommen Itess. Er hatte |
einmal in seinen spSten-n Werken die Uewobuheit. daa Gerippe des J
Gedankengängen, das er mißlichst hätte hervortreten hisiH-u sollen,
im Gi^nteil mit allerlei nnuiHigem lïallast m beladen, mit Wieder-
holingen, ZwisehenWmerknngeu, neliensHeh liehen Ansfllhningen etc.
Jene Untersuchungen, drecraU mmfltze WusM-rrciser hUlte abtiehneîdeii
t^ bevi-geBiIeB Krifte in Kuta plillu*upbl»cb«r I^tH-kUanx cic.
mliMicti. hnitu it licb i^wouDca; lâc scbieni'n Ihm wertvoll za geto.
Krin Wnndcr, worn tr ihnen nicht M-IttMi oiiifD »o breiteu Ranm
f^Onnle. ita«> df^r Schwpqmnkt «ler Uui<-n*i)cbung p«Uit vcntchiibco
m Hein whcint, dam er an manchen Stellen eine Problcmetellnng
wUhltu, dît von BcituT nrsjultDfrlichen so weit verschieden ist, cUs»
VsihinfrtT dii-s Fuktum uh iiR'ttioditicbf: I'Toblemconvi^rsion bexeiehnen
io tnOiwtn gbinbte. 80 kiunen namt-utlii-h jene h.vi>i?rtroiihierten
Fartivo in dir tran-tftrondentiilen l3i-dnktion der Knle;^>rien ZQ
mande, in ileneu da^ Problem der Krfabrung »icht mehr Mittel liom
Zweck, sondera äc-lluttzwcck za sein achoint, die weit entfernt davnn,
wie rarerga umiKunctifn. vîi-lmehr diu oi^^ntlicbt; (îrandfra^o ab
Paivrgun enH'huitR-D Inss^ii kounteii.
Duell an dem wirklichen Thnthestaudc Xndert die« ail«« nîchtB.
Allf jfne l'rohleme, welche die Mn^lichk^-it der Krfjihrnng
beireffen, »ind, |irin2i|)icll betrachtet, nur nm de» iu der Ein-
leitung anfgestcllton Uaupt|ir»blem8 willen in der „Kritik''
daseinsborccbtigt. So iutc-reHHanl «c- wia mtt^>ii. s« wertvoll
die Uemillate »ind: rn die „Kritik" gehören iie nur hinein, insofcni
ihre Liisuiig die notwendige him» bildet fit die Lötinng des Gniod-
[irobteDi)>. Mit Kecht hat Kaut dr«liiilb in der Einleitung weder
aaefa dor Müglichkeit der Krfahriing, noch nach der MögUehkoit
nymbeliseher Urteile a posteriori gefragt, Soweit die betreffende»
^ Probleme wirklich /.a dem eijr^-Qtlii'hen, von einer einlieitliehen 'IVndenx
bjBherrHchten Gedaukeuvoiaplexe der „Kritik" gehören, d. h. soweit
le noerllUHbche Vorfrage» tüud, Kuweit uIho ihre Lfittiing diu tJJituog
fles Problems der Kinleitung etvt uiitgUeh luaeht, siud «ie in ebon
diesttiu Probieni entbalten. Alle«, wa« darüber hiiuni^ht, ht Parergon
Bnd wlUe ftlr die ,.Kritik~ besser auch Paralipomenon geblieben,
Bollie die eigentliehe Tendenz des Werken nod »ein Schwerpunkt
Iklnr nnd unverkürzt £um Aasdmek kommen. Aber Kiint wiir ein-
mal inkbu»e<invnl und nahm von jenen llntumnehnuj^-n budeuteiid
mehr auf, als unbedingl nfitig war. Üueh ging er wenigstens iu seiner
InkouKetiuenz nicht so weit. dn»> er Jene Pnrergn y.u dem oder zn
einem Hauptproblem gemücht und die urNprtlnglicbe Problemstellnug
«ebeiniuir ergUnit, in Wirklichkeit aber vemrbohen hitlte. Wenn er
sieh, wie iu derKinleitnugxur „Kritik", auf den prinzipiellen Stand-
punkt Htcllt nnd iliiuptt4-udenz nnd Schwerpunkt des Werkes angiebt,
ideibt er sieh getreu und täsxl jene Aueb-Probleuie DuberUvkjichtigt.
üUnnt er ihnen im (.auf dett Werkes oder in Paralleldnrslellongeu
(FurtKbritte der MetapbyaikJ iiaum und twar mehr »1« erwilnseht
»
E. Adiekefl,
ist, scheinen sie sogar an (lit- Stell* de« n«dpt problem» tri-tcn in
wollen, so iat du bedanerli^b nod tutlelnswerl, weil c» den wRlircn
Saebvcrhalt verdunkelt und za Miiisdentiing«!) fahrt Desto wichtiger
tat es, dass gegenUhi^r dienen Anomalien, die anrh wiedemm auf
«ioe allzn^rowe Naebgifbigkvit Knut» gegenüber deinen snlijcktiveii
Liebhabereien '/.nrUckxnflIfaren sind, die Eioleitang: zur „Kritik"
nDEDgefocbtcD and in ihrer rationalistischen Tendenz nngeflcbnUUert
ali KorreotiT stehen Weiht')
Hitte das Problem der Erfahrung grundle^nde selbsUÜindi^
Redeutnng fllr die ^.Kritik^ wäre es in der Einleitung gleichnun
nur ans Vereehen ooerwftbDt geblieben, mtiHit« rs also eigentlich noch
uai-htr%lich in sie eingeschoben werden (soll sie anders fUr das
ganze Werk Geltang haben): so lüge die Uefahr nahe, dass daa
Sehwergenicht der rntemnchnng von der erkenntuiittheoretischen nach
der psyoho1<^:isehen Seite binBbergediängt wUrde. Damit koniroe ieh
ZD der letüteD Missdeutung, welcher das Prubtero der Einleitung auR-
gMctzt ist. Man bat (« als ein inder Hanptsnehe psychologiscbes
oder doi'b wenigstens nebenbei aneh psychologisehee aufge&ast
Es i8t aber nrsprttnglieh ein rein erkenntnistheoretiaches. Nicht
die subjektiven Faktoren, durch welche ijuthetische Urteile a priori
KU Stande kommen, will es nnfgexäblt haben, nicht die Krkennt-
Di8verni4)gen and die nmprllnglicben Funktionen f>der AnIngen, die
dabei in Frage kommen, will es festgestellt, nicht den Trsprung
jener Urteile erklärt wissen, sondern die Gültigkeit der IJrteile
mil bewiesen und erklärt werden. Wie sie entatchen, ist Kant
NebenBSche; das ist zwar auch fltr ihn GegeivHtand der llntersnebnng
gewesen, wie die vorhergt-h enden Al^sätxe bewiesen, aber die „Kritik"*
steht solchen Untersnchnngen prinzipiell fem. Daa Problem der
Kinleitnng fordert dnrchaiis nicht eine pnyehologiaohe Theorie des
AprinrixmuB. Kants „Apriori" ist nach seiner eigenen AusBage gleich-
bedcntend mit „notwendig'' und ^allgemeingültig". (Im den Gegensatz
zwiMben diesen beiden Eigenschaften cint-TKeits und Zuf^igkeit,
Gtlltigkeit in einzelnen Kälk-n andere rwi ta dreht sich bei Kaut der
Unterwhied zwischen a priori and a posteriori in erat«r Linie, nicht
am die änaM'ren Einwirknogen auf die Organe nuserea Krkenntnia-
venntigeDS und seine apriorischen Anlagen, re^. Reaktionsfonnen.
■) Zu nkelner groMea Freude finäe Icè Id dl«Miii Piukio mdn« AaflCMnng
beMttJKt dnrdi 8<i)unauM trefflichen Anfuti: Kaot's critic«! probivn, In: Tb«
pbtUitupbkal Review 1S«3, I], 1, 140 B.
ne tiewtc<ui<l<ia Krtftr in Ktni* phftcmophimhc? KalwlcklniK otc 57
Kur die Gültigkeit dor rationalftn Krtcrnntnisti« will ilsB Prohk-ro
der EinlettnDg streng erwirevo nud «^rldärt hHbfii. Ob das goAohehcn
kann auf Grnitd dv» Wolffiwlit^ii oder oiocB audor^n, otwa des
Kantiwb«ii, Apriorifnio^ oder vom Standpiiokt der streng durch-
penihrt<>n pr!MI«t>ili<>rten Harmonie »»8, diu ist etwaR. vra» sich erDt
in Laufe der ünterfiuobang 7,cigen kann. Die Frageotellihi^ der
EiBluitmig ist iodiffcrcDt gegen die v«TBcbicdL'nen. vtwa mJ^licheD
lAugen.
Wäre eine Theorie des ApriorisDins Kantii Ziel giewencn, so
htttte ferner iKine Methode einn etnpirifioh-piiycbologiscb«
»ein knnnea, ja! sein mtlaKen. In der Erfabrnsg hiiUa er die
onprllDgliebea AnUgen nnseres Geistes aalsacbcD, auf Grund von
Eteoba^htuDgeD ond SvblUsscu ein Bild nnserer psychologiselioD
Oi^iii»)lion entwerfen und so whliessliefa den Ur«[irniig und die
Kntstehiing der s^ulbetischen Erkenntnisse a priori o«cliwei«en
mBaseo. E» ist aber bekannt, wie sehr er sieb gegen die Iden-
tünentng seiner tramwpi'ndentalt'n Methode mit der i«vclinlo-
gisehea wehrte nnd wi<.r wt-uig Ik-deutuug vr selbst den psyeho-
k^iachen Teilen der traiiMccDdentalen Deduktion der Kategorien
fdem, was einige — Vaihinger, Kohnrnian — Tmnsscendentiil-
peycbologie genannt haben) beilegte. Transsendt-utal faciMt nach
ihm nur die Erkenntnimrt and Methode, welche die Mßgliebkeit
»on Krkenntmswm a |)riori oder mit andern Worten: die Allgemein-
gfütigkeit and Nptwendigkeit gt-wiener Krkenntnime erweist. ïlit
dem eœpirïaobeji Anfsucbcn und KonstKticren t<hi keiniartig an-
gebtTTenen Fniiktivnen oder Elt-iuenteii unserer Or^aniAation kann
ab» die trun»se«ndentole Dcdnklion ihrem Titel uud ihrer prinzipiellen
lUcbtnng nach eigentlich nichts ta thun haben. Dam Kants aogeuannte
tnuwscendentale Methode in Wirklichkeit eine rein pHycholo^isehe
mt, das» seine tranascendentalen Beweise ihren Zweck nicht erreichen
Bod im Grunde aus nichts als aus psychologischen Kriirternngen
ind Hypothesen xusammengesetzt sind, ist mir persönlich nicht
iweifeihaft. Aber darum handelt es sich hier ja nicht, als was
teioe transseendentale Methode nnd Bewei»art im Grande auzaschen
ist, Buodem nur dämm, als was sie angesehen sein will. Und
da ist es klar: jedes Verhältnis zu nnd jeden Vergleich mit der
empirisehen Paychoh^e lehnt Kant a limine ab. Alwraueh das. was
Vaihinger Tnuuseendentalpsycholf^ie nennt, erklUrt Kant zu wieder-
kalten Malen für etwas Unwesentliches in Ansehung des Hauptzwecks
ix. B. „Kritik" A, X). ZwiicheD ihr uud dur empirischen Fsj^^x^'
E. AdiekOR,
logi« soil imch Vaihinger (('omim-ntar I, :(24) folgender Unlcrwhied
bcHteheo: ^Diese fra^t uach dor allaiäligeti Ausltildnnc der Vnr-
»tolltingeu im Wrlanfv der Eolnk-klmig des Snbjnkts. jene dmIi
îlireu npriorUvhoD Fnndniiieut im Subji^kl. luii^h ibrvr kdIi-
jektiven Sl«glîchkeit." Die trani<8C«ndentaljM>ycliologtH!iie Seite
de» IVfbleiD» der Kinleitoii^ darfimrh Vaihingcr kniieaweg^ ignoriert
wsnleti. Aber aach die l*nt«rsuchnDgcnder'IVaDS«!endenta!piiyphi>l<^ie
wt'rdon vou Kunt Ubmill. nu or »Icli auf äen jiriuKipiclk'^ii Stand-
pnnkt stellt nßd die Hnupttendeni; s«iiios Werkex za Wort« kommoD
i&8st, all) Parergon ansgegeben, tvrlchea fehlen kfiniite, ohne dnsB
der lUiiptzweek dadnrtb irgendwie tangiprt würde
Der Ilaupizwix'k de« Werkf!» besteht ebt-n, wie mr oben sahen,
nicht darin, das Ztutaudekommvn der Erfahrung 20 cirblilreo, nnd,
wie wir jetzt sehen, aueh niebt durin, die Euti^tvhnng apriorisebcr
synthetischer Urteile begreiflieh 7.0 inaebeit niid ibr<t |>!<^'chologiMhen
Bedingtingen anfxatinden, sondern nllein darin, ihre gegenständliche
Gflltigkeit Ï0 Ijcweiiwrii und zn erklären. Eben»» begreiflich aber
ivi« en oben gefundeu wurde, da»i Kant stellen^i eise dem l'rublem
dor Erfahrung eine »elbststüridigen-, wicliligcre Uolle zateiit, als thm
eigcDtlieh zukommt, — ebenso erklürlicli ist es hier, dans er die
Fng« naeli den psyebulogisetien (k-dingnngen (die ja anch fttr
ihn ein Problem war, wi'nn anch keines, welehns, otreng genonimeo,
in der Kritik danein^bi-reelitigt ist) xntveilen mehr in den Vonler-
griind treten luwen konnte, als xuläsaig wnr. Dun sind eben
«inxelne Anomalien. An den prinzi]>iellen \'erhä]tni8seii Ködern sie
nichts. Das Problem der Kitileitung bleibt ein streng erkeiintnis*
tbeorct inches. Es ist auch nieht etwa betttimmt, dureh Vieldeutig-
keit der Begriffe nach den psychologischen Untersuchungen hinüber
zu schielcD.
Ich fasse kurz die Resultate der letzten Untersucbungen
(S.31— 58) EOsammeD. Die Problemsteltnng der Kinleitnng bringt
die Hunpttendenc de» Werkes zum Auulniek und keutizeiebuet
nie als eine rationalistische Sie erblickt die Hauptauf-
gabe der Kritik in dem Nachweis, das« synthelisohe l'rteile
a priori (rationale Erkenntnisse von gegenstiiud lieher (Jttitigkeit)
vorbanden sind. Mit dieser llauptaufgul>c sind ohne weiteres
drei Unteranfgaben gegeben: Aufrindiitif; and Anfiählong der »Unit-
lieben aprioriKehen KrkeniilDixse. Krklärnng des Faktums ihrer
gegenständlichen tlUltigkeit und HeHiiinmung der Orenwn der
lutztereu. Nicht aise uof die Erklänug der Möglichkeit der
Die bewegeoden EiMfte b Kanta pbiloHOphboher Entwioklaiig etc. 59
Erfahraog, sieht anf eine Theorie dee AprioriBmnB, nieht anf den
NachweÎB, ùmb wir mit nnserer ErkenatnÎB nie znm wahren Sein
der Dinge as sich dnrchzndringen im Stande sind oder daae wir
anB nie Qber den Kreis der Erfahrnng hioaiis erheben künnen,
geht die Kritik in erster Linie ans, sondern anf aieKenbegrUndnng
der rationales Wissenschaft.
(Fortsetzung folgt)
Gtoethes Verhältnis zu Kant
in seiner historischen Entwicklung.
Von K. Vorländer in Solingen.
].
Lmo Bctiobiingfii iiDturree gr^iffitcn Dichters tu nmerem gTOast«n
PIiilo«)phen odfr, um mit (îoethe» eigpofti Worteo zn reden, ta d^m
„ohne «lien Zweifel vorztlgttchüteD der neaeren Philosophen" haben,
obwohl Über ein Jahrhundert seit Goethe« ersten Kantntndien vcr-
8oH«-D int. noeh koine zn»iminc-uhungoudi^ Darelollang gefunden.
Entweder b«goj^4>t mnn dfr Mviniing. Goethe bnlie nU eohtor Dichter
llberhftDpt in tEeineni nndereo als ne^^atireo oder doch bficbst tosen
VerhSltnie Kur Philosophie ge«innden, ndt-r ntnn hört ihn, mit etwas
inehr oder weniger Kitifehrslnknug, »Ir Spinnxiirten hei:eiehnen. Die
emtere Awiicht hedarf, obsehon üie nieh »ebeinltar anf Gœthettche
SelhstzeapniRüe zu Httltzen verraaf:, kaum einer einpebendrn Widor-
IrgunR. Denn, bat Goctbe ani'b einmal f;n(tanden, das« ihm (Hr
I*hilo8opbie im eigcntlieben Sinne das Organ gefehlt, ■) nnd ein
andermal erklärt, das« er weh „von der Philosophie immer frei
gehalten und nur auf den Standpunkt den gesnnden MenHchen-
rerstande» ^atellt halie,"!) DO »ind xulche AnmprUcbe doch atm
grano salis, jedenfatl» nicht in dem Sionv einer Ablehnnu^ allnr
Philosophie zu verstehen. Ik-i einem w alIanifa»M>uden. nicht bloM
Oicbter-, »ondem auch Denkergeiirte, dem ingleieh ein m vollendete*
Rich-AtialebeD vergflnnt war, wftre ein Ignorieren der mächtigen
philoeophiftcbcn ft^wegang, die gerade zu seinen I^ebzeiten ihren
Höhestand errek^bte, aaf die Dnner ganz undenkbar gvwiiiw.-8, musstc
Tielmebr eine Aaseinandersetzang mit ihr mit îîuI wendigkeit ein-
■) Aniug d« AabfttMü „KJn«iikafti[ der uracroo PhnoMphle." Wolm. Aiug.
IL AbL XI, 4T.
■ Eakermann, Q««|ii9kli« vit Uoetlie, tum k. Febr. lâl». UU-oUm; 11, M,
GoMlua VerhlltnU su Raui In selnor hisioriftch«ii Eiitwi«kliiag.
61
I
liFten. — auch w<>iiii nicht die dentliehsteu Kcagniwe dc« Dichten
jed*:ii Zwt'iff! dnrOber benKlimoii. Oemeiiit win wird mit jenen
ftllluba-SL'hi^idcDt-n AeufuieniD^ii nar, daan rr auf dnm jihiloAophiHchen
Felde niemalfl syftt^'inatjsc-h produktiv aufgetruten Bei,') udvr aneh,
iota er oif iti «.'in pbilodupliitwht-« System iu »eineni ganzvD I'm-
faogc. iiiit alluu «einL-n Furuielii imd seiner Facli^lehreamkeit sich
gfnzlich 20 vertiefen vermocht babe. An ein Heholverhilltnis ini
eB^r«n Siniie darf allerdingn bei Onetfaeg ittarker Indiyidnalität, die
alles flieh asflimiliert, alles nach »ieh nrnniodelt, was ihm K^-'ii^^ig
nahe tritt, ran vomhertrin nicht ftväac-lit werden. Ebensu bckaunt
'ut. daaa Goethe kt-iiic einxigr faohphiiosophÎM-hi'^ Abhandlung ge-
lehriebea, geschweige denn ein t^ystem entworfen, vielmehr «ich nur
gelegentlieh in vereinzelten Stellen seiner Briefe, Gespräche and
T^pebUcher. in Sprlli'hen, nelten in lungeren AnnfUhningen Über Keine
eigewn philoäujibii^ctieQ AnHcbanungcn nnd sein hiBtoTisches oder
>5Vt(rmatiitcliea Verbällnis zu bestimmten Philosophen anageaprochen
hat Mm nur om {iliiliisôi)liiselie Anre^ug, Itci-influMung. Venvundt-
•ehaft. riehtiger vielleiehl uoeh Fnudanientiermig selb«tgewouncner
Anüiebtcn kann e« sich bei niiserem Dichter handeln; diese letztere
aber war oder wurde ihm. gerade weil er oelbst den Beruf zum
philosophischen Sytttematiker nieht in nicb ftlhlte. zum Bedürfnis.
Weit hflofiger findet man denn aneh die Meinung vertreten, dans
Goethe einer bestimmten pbiIo(tO))hiseheii Kiehtnng sich angeseblonHcn
habe. AU solche aber ist es faxt Mode geworden, den Spinoiismna
anzBsehen, wHhrend Kants Binfiuss bei weitem nicht geuUgend, oft
gar nicht gewürdigt xn werden pHegt.^) Ho spricht z. B. Hermann
Grimm, nacbdeui er in dem Grit^rben Qomi-r, dem Germanen Shake-
epuaro, dem Remanen Rajihael und dem Semiten Spinoza die Knltur-
«lemeute statuiert hat, »a» denen er seinen Goethe ttieh zusammen-
wtien läs6t, das ktthne Wort gelasA-n ans: Keine l'hilosopbie hat
Goethe geatigt atfl die Spinozas. Kants Name dagegen findet nnr
ao zwei nntcrgcordueten Stellen, daa eine Mal in rein UuAseriiebem,
das andere Mal »c^ar in gegnerischem Sinne Erwähnung. =>) üanx«l
■) 89 Mboa Da niol, Ceber Ooeilu« Spinodimus. Uunbuig I6J2. S. ST;
V^ 8.63.
*) Aocib die aeae tireùgtkiODt« Oootbc.Blopqihle von R. M. Muycr liriast
flbcr naMr 11hiu uor dl« drd M'orU xuin Jahro l'OU: „Kj ((iiKith«] studiert
Kiat*, HUI datu einig« pUIoaoplibclt BdcbtMogende SXtie mm Lobs von Ooeib»
■lonlMier Anaahaaimg scccoOber d«r SkeiMb 0) >^ts uniadiHoaHa ^ 32«).
'f n.Grlniu, Ooetbe. Vorleaimcen. 3.AHa. älb3ff. 199. — UalxrKaiit
fi.ldtC4ia.
~^ "
^
X.T«rliK4*r.
geiiCKicb«, fteiDeb mrh Hep-brber WeiM «ftn? illalf k
Sobrift Tiliii fiiiilhit '^Ijiïwwiii" haï Kant»
zwar BÏeM nobt rOcksicbtifrt gdavai, sIkt dorh noch riel
n wen^ berruip^obea. L'nd wie wfar aaek hnttc Dorh äiv altt)
Aaiicèl vm OoftliM SpiiHmnnn vncfcemelit. bewi-wt dn bloie«-
VBA aaf die (ioethe-LrHeratar. unter dee auf Cwtb«« pbilo-
«Dpbûrhea Staodpnskt bt^fl^Udmi äeknfta, wclebe dir neoaito
AH^abe rm Go«lok<n Gnudrisi i\, 617 t) aidfUirl , stnil oicbt
weaiger ab aebt, dur too «eioeot SpitiouMiiiu baaddu, niclit eine,
wdeb« die Bed«-itNunk«it des Kaatiseben KioAmBes — «imi^ti'ns
in thren Ttifl — erkennea liesM. Kinc unter 'Awta. wHflii- dm
aSgeneine Tbr-taa roa UoetbM pbilotMiibiitcher lùitwieklnng Ulter-
haapt ItehauiUlt,!) ist zwar nicht einseitig g«wbhebeii, brin^ «)»o-r
nar da« Notwcndi^lr (von Kaat kanin drti .Scitoii. iadew sie sieh
fomigiwvtiH; SD fti>l«))c Leeer woadet. „di>.-. obac philoeopbiscbo
SpttdalilDdiea gemacht zo haben, iu gTooMD, das Reraltat dvr bis-
berigca Fotwfanngen wnamiiiKofimenden 7.\lgva den pbilMopbiflohcn
Ideeakreû eine« Liebltngsantors an^efer Nation (f) nbersichtlieh
keiuKn lempD tD&chton." Nor vcrciniu^ltv Stimmen ent haben dn-
gi-g«rn nuf'iOfithi-i' KHiitinninnu» in vut.-rgi^berer Wei«- Mnf!Di.Tkitam
gentscht: so. natbdi-m CIssm-u in uiiirni kUrzvrtrn Gri-Dzti<.'t<.'D-Artikel
voraogegaa^-n war,^ namentlicb Otto Harnack in »eiiivT Dantdlnn^
Goethe* in der Kporbf neintr Vollendting.^) nitd von pbilü«ophiM.>hL-r
Heitc Cohvit,') indesKeu bisher noch ohne bedf^utenden Erfolg, «odaaa
Harnack Rich ganz nonerdingii zb der Klage veranlaart sab, wi«
wenig man iiaf wifio, Gwthi-fl (wt'nipKU^ns di-n alten ßoi-the) He-
BtimmbteiD dnn-b KantiHcIit.' Oc«ii?btäpunkt<.' darK-gfndvn Gmad-
gedankcD eingegang<eu st-r, ja dicwlbcn vidK-ieht, da vt (Ilurnack)
ibneii mehr tbaldlchlich gefolgt, ab sie ansdrllcklieb betont, kaum
*) B. Hulsvr, Giie4lii.-a philwopbiiwlia Kotvickulung. Ein Boimg inr Ge-
»cUeka dtu- l'bUasu|ibie iinMTor IHditciliGroaL Neiuti; 16SI.
•>t;ia»si'u, GmihM uaturwiannBoluftUclie »kbiftea. QteoabutMu 1SS4.
S. M« ff.
■)0. Ilarnaek, Oot^he in der EiMidie Miner Vollenilim); (ISU— l*(3X).
Iipi. ISST. 8 XXXIII IT. D«brig»fiB acboial uns »ncli U, (tut» Müner iHtiwt *ekr
dûkaanrert«n Aibell, die geistig Vvmtndtschan Goethe« mit Kani noch nldit
In fbnt gMxai, pliPnfophiMche DiirobbiMunir veTlBniremlvt) 'lieh erfasnr xa bab««
(vgl. Ober tu SteDuug uir Amibeülc HeldUun Kaknemann lu fldk». Uuanlab.
I«H. 8. II« ff).
<} C«lion, Kula BagrOndang der AeMbadk. BcrUu MOA. Kap. 4: Dia
kriÜMJie Autbettk, Ihre Freunde und ihre Gesaer.
4
4
4
Gnctlie» TcrhUltdi» «i Kuit In ii-intiT hbtoriiclie« ICntwinklnnR.
63
I
IKflU^ml benoorkt lialicJ) Dor aene^te Heransgolicr v»n Gootliea
aatnnrifisenM'hiiftlJdK-u ix>Iiriftt-ii ländlich, lludulf Klciui-r, hut zwar
dca Üiebturs Verliiltiiie zur tiit-nroiittrhen l'liiii»ti>)iliic Knnt« eioor
aUhfTfii Eri'TtiTDRg iinterzo^n,^) hctriichl^t dasselbe nber alti oin
Ht«eiiUicb nr.'g^atitot). Mim <>n«r)it'infii KiintiïwliP PhiloHr>pbi<> und
(ii>ethnwli4i Denkweise m verMcliiedea, wie zwei nebi^D einander
bprlftofendo Strfinie; indem meli die beutij^e I'tiiloBojibiv itntnor mehr
Kant uSbt^re, <L'nifeni).- eit* i^ieli tuiiner wojter von Goethe niid ^-hu
uBSerer Z<-il minier niL-hr die Mi>^liciikvit verloren, die Goclbc-^liu
Vr»taiwcbaiiang m hegreifen and sn wUrdigen; Kaai» theorctisclie
I ' "ie litlde geradezu den Oegenjiol der Ooetheschen; die AttB-
t'- i: .-vtzuDj; mit ihr xei fUr ibu zwar niitwenilif^ f^wesen, babe
aller nii-bt fmebthar (ür ihn Hoio ktiuiien. Eine sulcbf, tnindeHtens
Etark finiti'itig*- und mit klaren Sellndzenf^isscn Goetbvs io Widur-
i^irucb sleheode AuHassiiuf;, iu weleki-r ciu an sick ricltti^-r Ge-
danke (der Veracbiedenheit der b«idereoitigeii IndiridualitStcu) iiia
Extrem l)t>erfl|innnt emeheinl, erklürt tiieb ntir »tut dem völiigeii
JÜiHfiverfltüudtiia der tranHKcendentalen Metliode von Seiten î^toinere.
Zam T«il wird »ie «ieh bereits dorch unstn* foli^eoden hiaturischeii
Betracht niijreu uU den ThataacheD nicht ente))n^x:heO(l hcrautwtellen,
wäbroDd allerdiugi« eint- gründliche Âuiieiuandenielziuigr und Zurtli-k-
Meisiuig mir vom ityttleuuitiaeheu StiuidpUDkt autt erfol^-n knnu.
Jed«nfalU |;bnhen wir mit giit^m Grand« beban|iteu zu kaimen,
dAM in den mafui|;ebendeii Kreisen durchiiii!* noch keine Heberein-
rttmmitng Über Oüethi'« pbilosopbim-he Grnudln^eD erzielt ist, ditwe
Prapc vielmehr nwb dringend weiterer Untentucbuti^ bedarf. Und
ferner, dnso Irotz aller in der UD{?eheureu tiuethv-Lilteratur xer-
«tr«tit«& Kiiizelbemorkun^eu daa vor aefat Jahreu geäusserte Wort
llamackH (a.a.O. p-XXXIlI. AumcrkuDgß), Kants EinSoas anfOoethe
•ei bisher noch nie ^im Ganzen gewtlrdi^ und dAr(re$>te)lt worden",
aneb beute noeh gilt. Die folgende Ahhaudlnii^ bietet einen ersten
Vtftaacb in diesi-r Kiehtung. Wir haben UDserem Thema den be-
»chrilnkeriden Ziitiatz ,rn sviiier historiHehcD Entwieklong' gegeben,
WLÎI wir meinen, das», nm eine üichere Gruudlage xii gewinnen,
tnniiebflt Ann historische 'riiateaehenmaterial einer grllndliehen Unter-
Midiutig und ordnenden KIfirung bedarf. Erst, wenn dien geficbeheii,
■) UaioBuk, Ueb«r u«iie Uoutbeswhu Üiirüdio, l'runtBbche .lalirbliulier.
IBM. S. UT.
*> In ilu; KultiiUiBit in seiner Antobe la KUnchiior« National- I.lttentur,
»6. Bi, 1». LM-UX.
K-Torlündet,
ist eiae zBsanunenfiiflBeDde kritiftclte ErfiterDDg nMtglielL dir^ wir am
ScbtiiMe den nanzen zu bringen bealMÎchtigeiL
Der gewiebti^te Grund, w<«htlb eine Mooogril]»hie Ober Ooethea
Bcziehoo^n za Kant noch nicht gesobrieben norden ist, m&clit«!
wohl in der Schwierigkeit ond verhAltnieniSasigeH Unvolbtfndigkfit
Ave Qai.-lk-iinuiti-ri»lti in findi'n »ein. ^^'ftbrend z. B. SehiUera philo-
MphiMhe Ectwtekliiog idi-mlich klar vor aller An^-n lieget, weil sie
Bieh am deji deatlieben nud tneanunoalilliieeiidcn ZungoiaKa weiiger
Jshre ergiebt ■), so baben wir bei Goethe, ganz abgesehen ron mit«
weit M-bwerer za crfuaenden pbiloBophimfaen Individualität, fut nnr
nnjtnflammenhlng^ende. tifts^m i>ieh »eheinbar widerflprecheodf, z<ïitlieb
tarn Teil weit aoseinander liegende BekrantDiaK und Katbriehico
vor nna, an« denen nnr mit Muhe siob ein Uares Bild gewuncn
IXnt. I»df)«en Seliwimgki-itcD einer Ânf^be bcdenten noch nieht
deren Unlösbarkeit. Aneh mit dem heute vorliegenden MaU-rial,
da« dnrch einig« neae VerOffentlicbnngen in der Weimarer Ao^çabe
eine wertvolle Bereiehernng i-rfahreii hat, dobein^^n nn« die wesent-
liebsten Züge diese« Bilde« hergestellt, da« Oanze in hellere Bclencb-
tang gerttekt, einzelne anscheinende Widentprtlche aufgeklärt weiden
zn können. UnHere erste und iKtrte Quelle sind natUrlieh den Dichter«
eigeae Aeii»)ernngen in seinen Schriften, Briefen, GesprUchen, Tage-
büchern und Dunstigen Bekenntnisaeu. Uit den Bezichnngeo auf
Gedichte, SprDehc nnd Doatusg dcDtetbcD auf Kiiutigche KinflQsse
— wie sie u. a. Ixieper gewagt bat — nißcbten wir vorsiehtig sein;
zumal da oft genug f^tze^ dio Ftark au FremdeJ anklingen, an« der
Kigentnmlichkeit (ioetbeBeber Uenkweine EU erklären Rind.*] Etwaige
Duaiebere Beziehungen beiseite bumend, werden wie alto, in erster
Linie weuigtteni, nnr diejenigen in verhttltoinniwig genügender
Aoxabl Torhaiideni-n Stellen ins Auge fassen, di« eine unmittelbare
Beziehung auf Kaut verrat«», wozu dann noch die Zeugnisse anderer
kommen, »«weit sie lurerUssi^ emcheinen. Mit dieser Selbstbesehrän-
kuog hofTen wir eine um So festere Unterlage zu liefern, auf welcher
dann später von une oder anderen wird weitergebaat werden kOonän.
Wir zerlegen aoserc AufgniM; in vier Abschnitte, indem wir
betntcliteu:
1) Goethes — vorwiegend negatÏTes — Verbftttiiis za Kant bis
*
i
I
') kb balw eEno Dinictlnug deneUiea In dea I'UIob. HoMUah. 1891,
3. !2»-280 vctmcfct.
•) V^. 0,HBraaek t.B.0. S.S.
^
OoeUies VerUÜtnb m KauI Ib miner hisiuriiickea Eotwtokhug. Ö$
tara EncltciiKU der Kritik dor Urteilskraft (17ti4/5— 1700).
S) Die Eiuwirkunir dor Kritik der Urteilskraft bis xar Verbio-
dang mit Schiller (I7i»— 179'1).
?{) Die Zeit des ZuHammenwirkeafl der beiden Diooknren (17f>4
-1805).
4) tiuctht« Alter oder „Goethe in der Epoch« seiuor VoUcndong"
(1805-1832).
Wir hnbcii no» gofrogt, ob wir «ob dem kurxen Zeitraum, den
der iweite Abschnitt DinfKMt, einen besonderen Teil bilde« eoltti'R,
tum aber in Aub^-tmcht dex l'inHlaudes, dasH pernde die Kritik
der Urteilskraft e|iiR-lifmaeUend fUr (ioctlies Stellnup xur KantiM-ben
PliilMOpbie gKweeeo ist, ditftlr eutM'biedcn. Bei Beginn des nun
folgendeii ersten Almrlmilt« »»i >'<< rii^ go«itutt*^'t , ctwAS weiter nu»-
uliolea- (ioetliei) Hiiiiien-« \erl)üitniH xu Kant iXftiit fiicfa nicht
deatlicb erfamen, wenn man nicht »eine vorlier^i^angenc pbilo-
■ftpbiwhi- Rnlmeklnn^ in ihren llauptzU^-^D nbcrHehaut. Diiise
UebcrBebau m\l natUrlieli nur in gedrüogter Skizuemog gegeben
Werdro, soweit sie zum Vcreifiodnie des Folgenden dienlich ist
I. Goethes philosophische Entwicklung bis 1790.
«) Von OoetboB enten phllosophlacben Stodien bU aum Auftreten
des KritiolsmuB (.1704, 5— 1781>.
ßwthes erste Beechllftignng mit Philosophie flÜlt, nach seiner
eigi^nen Krxahinng im Re«hi<ten Baebe von „Wahrheit und Dichtung**,
in die Zeit nach dem ersten »ehweren Verlnsto, der ibu getroffen
(Gn;tchens), vennutlieh in den Winter 1764/3.") Um sich ïu «er«
streneu, wirft »ich der FUnrnehnjäbrige, angeregt durch einen Hitcrcn
aFrviind nnd Aufseher", auf das ihui ganx neue und fremde Feld
der Pbiloeojibie, vertritt aber jenem gegenUl>er atnbald die An-
nhaanng. i>ine abgeootiderte Pbilomphie sei nicht nlttig, vielmehr
letztere iu Religion nud Pwsie sehon vollkommen enthalten. Lieber
aU duginaiiiH'hu Philosophie treibt er Fhilosopbiegi4chichte, und
XWBT nach dem „kleinen Brucker', der von ihm aneh in dem Aaf-
*) Ihtnn tnt itpitiT Lit vun dein 'l>eib«n wilirend der soliöneu JHbMHxett
dk Bede. Auf diu IVlUtjahr ITlt4 iber du Guie xarflckiudatlereo, verbietet
die EnrtihiMikK Aim bcvorsuhendeo Abgangs sur Unlveisitkt (Hiuhaoü 1*0&).
EuHuai« L a
W K.VarlSnder,
satxe „EmwirkiiDg der Dfacr«n Pliiloenphi«'" (1830) erwSliiit wird,
niie dfTO er aber nicht« m machen weiflR') Sokrnte« und Kjiikt*"!
xieheii ihn am meistcn au. Später tertieft er sirh auoli zeitwi^i«*
in Itayle« Dinlionnaire, das er in seines Vah-nt Bibliothek «ntdeekt
Auch in Leip/ifr findet er ki-inen Gi-Hebinai-k an der eipentlieheji
Philosoiibie. InubvKundert.' luii'iil'iLlI) ihm dux „Ausc-inandi.T]u.Treti. Vt-r-
einzolen und gleichsam Zer^tfiren" der GeÎ8teBoper»tioiit;ii , was die
Logik betreibt. So frllh zeigt sieh whon hei ihm der kllnittlenitülie Zug,
der deDi Zergiiedcro widerstreht, znr Öjntliese hiiMtrebt. Wer denkt
dabei nicht an die ^pnniseheo StiefelD" nnd das Botistige In^sehe Drim-
tioriam. mît dem Mephisto dem S<'httler den Kopf wann maeht! Küin
Wtiuder,wenn Goethe Uher die damul» die Univer«itSteu beherrecheiidc
(Wülfsehc) Scholphilosophie das Urteil ßtUt. dass aie. deren Ver-
dieoHt in di'm Ordnen noter bestimmte Hohriken and einer an sich
respektablen Methode N'standen, durch das „oft Dunkle nnd ITnnlltx-
Acheinendv ihre« Inhalte, die unzeitigc Anwendring jener Methode
nnd durch die ulhagrosee Verbreitung tlber so vii-le (iegernttande"
sich fremd, imgeDicssbar nod endlich entbehrlich gemacht habe nnd
deshalb der Philo«iophie de« gcsnoden Meiiseht'nveri^tandos
weicheo musRlc Unter den Vertretern der letzteren hebt er in der
hekaunten ljtteratnr-&chtldemng des siebenten Hneltes als allgecnci»
bewandert Meadchtsohn nnd OsrFO hervor, wührend er in »eiaem
Alter za dem Kanzler von Mtlller üosaerte, ihm sei die popnlSre
Philotiopfaic stets widerlieh gewesen. „Deshalb neigte ich mich
leichter r.n Kant hin, der jene vernichtet hat/')
Während des Strasshnrger Atifenthultiit fUhlt Goethe nnd
s«in Kreis, nach der Schildernng des elften ftuehes von .Wahrheit
und Dichtung^ von der französischen Philosophie, insbesondere
den l^neyklopädisten, sieh dtirchans nicht angezogen. Selbst Voltair«
stiess die Jugendlichen 8ttlrmer und Dränger ab. „Auf philosophische
Weise erleuchtet Und gefördert zu werden," hatten sie tllierhaupt
„w«der IVieb noch Hang." Das système de ht nature ersehicn
ihnen gran, cymmerisch, totentaafl, als die rechte Qninteasenz der
■) Es bt Uennlt oircobw nlclit das gtmue ItiDTbiindi^ Hauptwerk Evucken,
wh Stein«' In Miner AuBorkuRg ni dor botr. älcll« moÎhidx, Modcn die
.klHnere*^ ßeukeftung fllr Stndiureiido gcnicisl, die tuilcr dem l*!!^! : ItulilntioDM
histuriae philoBoplileM anl u«deuik-Ke iarentnlb adoniMae Up». 1T47 a. 0. er-
aehteiwo bL
■) An iit, l>o£- l<i!3. (iocibiw UotcrUliuvoB mit don Kwulcr E'r. r. MUUer
kng. r. Borklurdt Slutlgut ls;v.
GuftUm VeHiHllDiK xii Kul in iwlMr bbturiscliva RatwiRkluaK.
67
I
»
I
I
OreÎKalidt, nDschmapkbaft. ja abt^oM-Iimai-ict. Goethe hezeichntit es
èiDti alx-r Iwicl »vWmt als „SchadcD", dvii (las Buch wraDUmt,
iua wir inrolgi-des»«u .alk-r l'hikwophic, bosonders aber dur Metn-
pbjmik, re«1it lit^rtlifh grain wurden ntid Iilieben, dage^s a1>er
anfo Icbcinli^' WLsHen, KrfnhrMi, Thun and Dichten ans nur d<^eto
Itfbbafter und leideiuicbaftlichor hinwarlcD.' Knr Kontei^an batte
ßnadi* vor den Angvu di-r jn^cudHchUiuui-uden GunoBuen ^fonâ^i,
ja ihuL-n Hùgar .wabrliuft xuj^-eagt". — Auch hier hat sich Goethe
rreüieb, woranf wir durch Melzer (a. a. 0. S, 15) aafnierksam geworden
riw). Hplier wrfentlicb korrigiert, indem er in einem Oeaprürhe mit
EekenaAnii ' i bemerkte: ,Sie haben keiooD liesrilf von der Bwlcntnop,
die Voltaire und st-im- grossem î^'it^'nontivn in meiner Jugeod hatten,
«od wie nie die g»BKe sittltcbe Welt bcherrechtCD. E» geht aus
meiner Biographie uivht deutlich hervor, was die«e MSnner
fUr i-ine« Kintlnm anf meine Jugend gebäht" — Ooethe reeitiert
im V^'rlanfe des (leRpruches) noeh nun dem Oedttchtiibi ein Vnttaire-
Kibe9 Gedieht Leu Systèmes! — „und was ea mich gekostet, mich
gegen sie M wehren Und mich auf eigene Fflsso in ein wahre« Ver-
h<niB zur Xntur ïd »teilen."
KnuiB wird in dicker ganzen ansHlbrliehen fiilduugtigeachichtc
■debt gedacht, obwohl Herder, der gewesene HchUler und daumlti
Bwti bewondernde Verehrer de« Künigeberger l*bilo«K>phen, die
Krennde dnch gewiss anf deniielben aufmerksam gemacht, minde-
Btrns seinen Namen vor ilineii genannt haben wird. Der vor-
kritii^che Kanl scheint demnach ohne jeden bemerkbaren Einflusit
anf den jungen Goethe gewccen xa Bein, wcnigstcoM U^ keine
Spur davon vor. Dastt er ihn aber gekannt hat, beweist eine,
RRSerefl Wissens noch nirgends angezogene. Stelle aus einer KeKeu-
sioo, die Goethe Hlr die ^Frankfurter Gelelirten .anzeigen" 1773
Terfawte. Sie hetritft eine dentiich« Uebcrsetznng von „Herrn
noUnnds philotiophiKi.>be Anmerkungen Über das System der Xatur,
Bero 1773'' and nennt al« die namhnAesten dentschen Weltweisen,
deren Waffen sich der ^Rchwerliewaffnete" l>i:?utsehe ge^n den
-leiehigerUsteten" Kranxosen, der „regnlierte Krieger" gegen den
Parteigänger bedient habe: Solzer, Kant, Mendehtsobn, Garve;
>) i. Jaaaar 1603 (tief KecUin II. 1 16). Wir werdcu in ZukuuR Brhfe and
Owprifdi«, ds viel«' jctii berclls In mehTrrcD Aiug»)>cii gvilrtickt rortlc^ca, in
der Degci niir Utcli ili'in lUluiii citivrrn; iIki Wi-rkr, w» uicht.t nmltn.-» tieuiurkt
iU, «Mb der )^(C9cii Ctituuii'beD Ansg^be is „Ouctliiui puetJHClie luid ptonkiscba
WoAe la 2 BuwIcd' lUfi— 47 {b Bttode).
68
K. TarlKnder,
KttDt ti\»u Del>pn d«o von ihm «bon (S. 66) ah berllhtntMt» Pupulur-
pUilosopheii erwftbnten MeDdcle^oliu dikI Curve, fr<>iUeli nneti xn-
saiDtoen mit dein în zwei frtlhen'ii Koz«iuiion«D wegen »einer
Mhwttchcn Aetithetik grVndtich mitgvj)omnten«n Snlzer.') — \<m
seinem figewu Wimtcn bi-mcrkt Gootlie, dass es in jener Zeit nocli
■prungbaft und ohne vigt'iitücbcn phil(>sv|ibi8chi-n i^DHimimt^'iibani
gevreseD sei (IV, 173).
Keiie {thilotutphiüclie Anregung ^Tliiell der Diobtor naf seine
Kheinreise 177-1 dtir4!li »in llekanntwerden mit Friedrich Jakobi.
Hier fHblt «r flicb niebt mi-hr in innerem Widuratreit, wie xwiseben
Lavater und ßneedow, eo»di-rD findet vim- venvaudu- OvfUblsnatur.
InzwiBcben bntte er »bcir „d»s Dasein iitid die Dertkwoi«« eiuM
anftserordentlicben Mnnned" kennen gelernt und, wenn Racb „nnr
DnvollHtitndig und wie anf den Itanb", in HÎeli aafgenotDmeD:
Spiudzati. Wir wollen bier nur das llanpts)tcb)iebsU> benrorheben,
was Gw^Üie au Spinoza fcBMlt. Ab EntcH in dicfier Hiiuiclit bebt
er deflM-u grenxeuIi.>#o llDeigeoDtltzigkeit bervor. Was uuh aber am
wicbtigsten ist: gerade die Gegcnstttxlicbkeil des Amsterdanu-r l'bilo-
»opben t.u der eigenen „alles anfregendoo" poetischen Sinnenart itieht
ihn am meifit4>n an. Spinoxae auxgletehende Rabe, seine mathematiüche
Methode und „oben jene geregelte Üehandlnngtiart, die man sitt-
liclien Gegenständen nicht angemessen ßnden wollte", machen ihn
zu ^seinem Icideniu-haftlieben Schiller, zu seinem entaehiedensten
Verehrer." Freilieh siübt es in Uuelho« Innerem zunKrhat noch ans
wie «in siedendes und gJthreudo»" CbaiM. Der philosophischere,
„selbst in Botrachtao; des Spinosa weit furtgv«chHtteuerc" Jukobt
BQcht es zu lichten, ihn zn leiten und auficnkUreu. Wir liOreu %'oa
innigsten Geftlblsverbindungen und seligen Knipündungen in Mond-
scbeionäcbten (14. Buch IV, 197 f^ — SpUter, während dea Frank-
furter Aufenthalte«, nachdem er „lange nicht au Spinoza gedacht",
finden wir ihn von neuem in dessen Studium vertieft, diesmal durch
die zuOillige Aufündnog eines gefaXcsigen Pamphlets gegen ihn and
durch die I^ektllre des ihm missfallenden Artikels „f^pinoza" in
Itayles Wörterbach') veranlasst. -Abermals" eilt er zn den „eiust
durchblätterten" Werken, „und dieselbe Friodenalnft wehte mich
wieder au."^) Er verbreitet sieh bei dieser Gelegenheit, „da über
>) 8. Vf. V. 410 ; aber Snlur vgl & S»l f. 3B5 f
^ Aiu (li«M;ai luiiv « iiehnn frlUicr aach Gi»rdj>iio Itriuia kean«n iMnco,
U den die iUiesUn Fkuiit-Kragineiite iutkUn£vii »oüea (cf. Goctke-Jalabiich IMW).
*) Zu AaEiog des 16. Biwiws IV, Jlü m Lia iweilos Studium SiiiucnM
I
i
Goelbea VtirtiUtnl» zn KmiI in Mriner triHtDriiwbeii 'Entwicklung.
09
I
fieflen Gegenstand ho viel and anrb in der ni^at-rcin Zeit g<«tntt«a
worden" — diT dii-st- Su-Ui- enthalhindc viwrto Teil von „Wiilirlieit
flBil Dit^htnog" wurde twkan&tlioli vrst in dt-n letzten (.elx'imjalirea
Gnctix'« liffndft — nm^brlichcr liber jene „no geftlrrlitete, ja vcr-
nberbeule Vorptt^llnngRnrt-, an der ihn bemndpTX die fricdMun«
Lehre vom Entsagen t?<'K*^»tl^*'>' 'l<'°i Eii^i^n, Xolwendigen, Gfsetx-
lieben aDgcZu£)-n, und in der iliD der l'mHtUDd nnr bestärkt habe,
dus seine „werten Mystiker", ja eelbM l^eibnitz de« Hpinousmas
verdlehtigt worden ceien. Wir mtlssen bi-zUglieh dieser ,. Vorstellnngs-
ir1~ nnd (îoetheo AnlliuiHnng derselben atif die betrefTemlen Mono-
graphieen (von Danüel^ Supban, Hefaoee^ n. a.) verweisen nod
mKehten nur nueb eine Stelle hervorbeben, weil sie. »eine ßcHeheiden-
heit ami /ngleieh Ah« tVie »einett Vi^rhültuitui« zu Hpiuo/a kenn-
uichDend, «neb (tlr »eine .Stelinng zn soderen Philosophen typiücli
i«i „Oenke ni»n aber niebt, ditw« ieh »eine Sebrifteo bStte nnter-
•N.-hreib«n und inieb dazn bnehxtäblicb bekennen niQgen. Denn ...
man «vird dem Verfamer vos Werther nnd Fsnst vrolil untraaen,
da« er nicht lu-lbftt den DHnkel gebept. einen Mann voltkommen zn
TrntebeD. der nl» 8ebtller von Den eil rt «^-8 dureli mntliemutiitehe ond
«bbiniHebe Knitnr fiiob an dem Gipfel dea Denken» hervorgehoben."
Wr nilhera im« den) Knde nin<erei» ersten Alxii'hnitt«. Daas
Kant in den nebliger Jahren no<'li keinen Kiiidruek anf (ioetbe
gemaobt hat, kann ans niebt Wunder nehmen. Kinmal war die
Stnrni- nnd Dran^-I'eriode in Gwtbes I.,ehen sehtm an sieh dem
Studium oincw w> ganx anders gearteten Denker« nichts weniger aU
ginstig. Dum aber ist xa bedenken, dass wir hier noch den
vorkritiecben Kant vor uns haben, der llberdic« gerade wlihrcnd
jene« Jahrrchnts, mit der Vorbereitung seines gewaltigen, grond-
Rtltrzendeo WorkeH beDebSftigt, Rcbriftotellerûieh völlig nnthHtig vrar.
Sein Same war zivar innerhalb den Kreiües der FaebgenosweD nnd
bei den ätadivrendcn von Königsberg ücbr angesehen, wurde aueh
taOÊt Wohl (aoeb von Goethe selbst, wie wir sahen) mit Achtung
genannt, wRr iilM-r doch ohne die spiltere epoehemaebeiidc Bedeutung.
Es war die Periode, in welcher Kant, wie Goethe spUter in seiner
fledaehtnisrede anf WieUnd (1813) ebarakteripierend bemerkt, „hi
kleimui Schriften nnr von seinen grücweren Aosiehten pritlndierte
nach dt^r Kbeioreb« Ut iluruh dieu- Sti-Ue lo siuh«r Ixacugt, <U« ich aidit
bc^rdfe, wie ll(ili«T a.a.0 S. 1S »dmlben k*iat: .!■ der Beiu- bb lelmjibrlgea
twitebemxiH utek ita mtm l^ktliru ntaat «r nick der Vcnicicrung Suphkos
(OflcÜM wid äptiKxa 17H.'ë6 S.U) den Splauxa niebt da eiusfgM XaL"
70
R. Vorländer,
Olid in beitLTcn Formen eeWmt ober die wifbtigstun Gi*jceit8tjliide
sicb probk*iiinti)teb kh äu8»:-ni «riikm." Ob Goetbt- sotohp kieim-reD
ëcbriften, vrie etwa die i<pi&t«-T Scbillor gegeniiber nrwiibnteii
„Reabnchtançen Über da.*i GefUbl den Sebiineii nnd Erbabcnen",
Hchon datUHls {jclespn, iwt an« dem HobiT vorli!indi-ncii Mnterinl
nii'Iit fv»tsnHtcllen, indi-seon univahrwhtinlk'h, da wir aiiasiT der
angcOlhrlüii Stclk^ in dcu „Fraokftirler (j«k-hrt«n Aiuteigen" KanU
XHin«n TOO Goetbp nie g^nniiDt tindeii, nud »nK(e.rd4>m dir Art
der KrwXbnuDg in jcDem Ilricfe nn Sirhilif-r (vom 18. Fobntar
1705) auf vine erst knrz vorher vrfolf^t? Lt-ktUro Khliessvo ISmti.
Wi-nn Goethe tlhri{;eiit? Ju .ji-ner llede atif Wielnnii (IV, 042) kirt-
fuhr, in m-idlt turkrittBcht'ii I'criodir butte Kant ^unserem Freunde
uorb nahe genug getitandeD/' ba batte er damit auch iDsofern Kecht,
al» Kant, Xtei dem wir Goethe nie erwähnt finden, Wielands Dieb-
tungea hoch schätzte nnd so^bi noch am 18. Dvzbr. 1787 an dessen
Sehwiegersohu Iteiuhold ttchrit-b: ^ Ihrem verehntngswilrdigna
Herrn Sebwit-gcrvaler hitto ich, neben dur gritesteu Eii)(pfehlung',
zugleich meinen innigsten Dank fttr da» mannigfaltige VergnQg«n
zu mgen, das mir seine nnnaehahmliehen Sehriftcn brreitpt habeo."
8o iKt et) jcdcufalls wohl ta vcntohco, daas Kant dem .rangen
Dichter aUi einer der .\nfkllLrungn])hiloHo|ihen erecbieu und deshalb
Ton ihm in einem Atem mit Mtiidfhwobn , Sulitcr nad Garvt- ge-
nannt wird.
Nun aber erschien 1781 Kants er»le-8 kritisches Hauptwerk, dan
die gewunte bisherige Philosophie auf den Kopf otellte: die Kritik
der reinen Vernunft Machte nie aneb auf Goethe einen t'indrnckV
nnd welchen? Diese Frage «oll ans ein zweiter AlMfhnitt beant-
worten, der una von Jenuui wiehtig«tt'n Grenzjabr in der Ge8ehicbti>
der neaeren Philo«K>pbie bis zu dem EnKhetnen der (Mt Goethe
eigeotlieh erat epochemacheDden letzten der drei grossen Kritiken
begleiten winL
b) Ton Ätna Auftrston des Erltiolamus bis Bum Eroohelnon
der Kritik der Urteilskran (1781— 17BO).
Die rorsttglichstc (jnelle, der wir in anserer bisherigen Dar-
fllellung folgen konnten, ^.Wahrheit und Diehtnng", lüBgl BOB bereit«
mehrere Jahrü vor Keginn dieses Zeitraums im Stieb, wUirend die
„Tagea- und .labreslieftc" erat mit de» neunziger Jahren anaftibr- 1
licher 7.n werdi:» anfHiigen. Von Goethes tiguncD SrhikliTungen
seines phik>so]iliiM:beo lÙDtwtekluiigsgauges bkibl uuh daher nur
4
hes Votfaailnl« u Kant tn Miner lilstortM-lieo Entwicklung. 71
I
Wn-itH im Beginn« nnwrer Dargtcllong citii-ric wiehtigi- Auf«itx
.Einwirktinf; der m>n<^rE!n I'hilcmnphie", den Coethn xiH'nit 1820 im
xwfiten Hefte deR eraten Bandes „Znr Morphologie" vertlffentlichte.
Da dernell» aUr niclit vor 1S!7 ge«ehrifl>cn ist nnd sich chntno-
logiHcb bfl«hst nnlieHtimint ausdrU4.'k(, »o warn ïuvur m ank-rsuchen,
mus aïrli etwa ans fçlvit'lizciti^'n Qaolli^D (Bricren, TagobUvIicrn)
(IKt Goethe« philoeophisclie Studien wAIirend der achtzi^r Jabrc
fMtRl^lIen IXwrt.
Wenn wir nuter dit.t>cu Qai-Uen die Briefe su Fran ron Stein
an erster Slelle uennea, »o kann die« nor unf den ernten IlÜek HeltRam
eiBebeioeD. Dean Jeder, der weiss, wie in dietteD Briefen und Zetteln,
dereu an «inem 'V»g« oft mehr ale einer gem>brichen ward, des
Diebtcr» ganxeH Wwen »ich anfs Klarste abspiegelt, da«« ferner in
ilmen his zn der italieotsetien Iteise keine f^Hxeren liUcken vor-
kommen, ond endlich, hifi za weU-heiD Grade Goethe sncb an Reinen
lilteraritiehen , ja wiaeenscIiartUelien Beschäftigungen die Freundin
geistigen Anteil Dehmen lliast, wird uns vcrstehcD. Da lesen wir
ann von allen m>)glii-hen, nicht hlo«<8 jwetisehen und litterariaelion,
HondeTD aneh wissenschafllichen, beeouder» natnrwiüHenm-lififtlichcn
Siudifß. daneben von fiesebiehle, Politik, ReieebeBehreibungeD, von
der Lektüre aller KlaM>iker und von ilenlera neuen Schriften, aber
nichts von Kanl. wenig von Philosophie Überhaupt. Dît» Wenige,
waa wir von Philosophinrhcm h^iren, drüngt sieh in <lie anderthalb
Jahre vom .Spätherbst 1784 bis Frllbjabr 17^ xuMnimen. Im
Kovember 1784 finden wir G. Über der LektHre der ibm von Jakobi
ge*ehii'k1ên Henisterhnis'sehen Dialoge, die er aneh der Frenudin
nnd „.Seelenftlhrerin'- mitgeteilt hat (Itriefe vom 4. and iL November),
19. November schreibt er aus Jena, das» er von dort den Spinoza
lateinineb mithringc. _wo alles viel dentlicher nnd schöner int,"')
Die l^^ektttre Spiuozaif bildete dann im Winter 1784/5 einen Teil der
vertrauten Abendunterbaliungea mit Herders nnd Fran von Stein;
daooben Herders Ideen. Am 27. Deieniber sehreiht er: „leb las
DMb zuletzt in unserem Heiligen-*; oflTenbar ist Spinoxa gemeint
Am 11. September 1785 werden Jakobi» Briefe an Mendolssobn Über
die Lehre de» Spinoxa kurz erwShnt; am 20. und 21. Fehrvur 1786
■) Zu diTK^ben Z«it (11. Nov. ITb4) »oKreibt er Ka»bel, er Irse rfplnouw
mUk und flilüc sich Ibin sehr oakc, ubgleldi dtësea Geist vieltjcfcr and reiner
mI ab der sainf^. — Von I71li— ITSl hnUa vacb »nia Sptnoxft-Studiain, wie w
Mleiiit, viitÜK bta«hgelegea. — Auf nuine Stetluiif zu äpiaoia g«hea vir oatti^
Bch aacfc hier nidit tfbcr efai, »undcm TcrneiïCQ nuf IMaxel, Snpfara a. A.
73
K. VftilKadar,
ee»del or <ior T-VtniiliD die anf ehen dienen philo(tn|)hiftchoii Htrest
JiikoM - MendptRNnhn bezUglicbpu Schnften, nbno eicb in dime in
seinrn Angen nelten Spinozns CirUMitir kk'inUeh nnd annMÜg crwhci-
nendeii }Stri-itigkoit«D c-inmischen zn wnllen.
Mit doiii hier G<>*agt<*n stimmt dniyonige fllwrein, wm wir ana
Goethee gleirhzeiti^m IlriefwechAcI mit dem Philosophen Fricdrici)
Heinrirh Jakohi prfalirtn. Wir liobcn aui-b hi(?r nnr da« Wich-
tigere beraum Nacli «rineni Itnefi- vom 12. Januar 1782 licflt Gœthe
Spinoza ïmmor wieder und stimint in der ßeiirtvllung deseclben mehr
mit Herder »}» mit Jnkohi (Hpinoznn Oegoeri Ohereio. Am 9. Jnni
wird der jltdiwhe Denker von Goethe lebhaft gegren den Vorwarf
(lea Atbeinnna verteidigt and a]» Iheiasimufi et chriiftianiasimus hv-
zeiebnet. „Er (Spinoxa) beweist nicht das Dsseio Oottee, da« Dasein
ist Gott/ Freilieb hnhe er die Sehrifteii de« Irefflicben Mannes nie
„in «iner Folge gelesen^ and venn9ge daher diu gc«amte Uclir-
gebitnde dewelben nicht /.n Überblicken. „Meine VorsteUnngi« - nnd
Lebensart leidenx nicht.- Ue)>erbaopt habe er (Goeihe) „nie an
metaphysiseho Vorgt*llung8art Ansprüche gcraaeht"; —
Herder werde f» demnächst bea^T aai>4rllekeD! — Am 21. Oktnber
erkliirt er, „oboe HpiooKas Von>tellnng»art von Natur ko haben",
iDtlwie er doch, „wenn die Rede wSre, ein ßneli «i»iig«beu, das
nnter allen, die ieh kenne, am meisten mit der meinigen Dberein-
kommt, die Ethik (sc. Spinozaa) nennen." Dagegen tadelt er Jaeobîa
Olanbenflbi'grifT als sopbistiseh. Die Briefe von Ende 1785 und An-
fang 1786 drelien sich um den bekannteo titterariacb-philosnphiflchefl
Streit iiwi«ehen Mendelssohn nnd Jakobi Über Lc-Hoing» Sjiiuoxinnua;
Goethe spricht zwar von den jüdischen Pfiffen des ncavu Swkratca"
(Meniielmohn), int aber nnch mit Jakob!« Haltnng nicht /ufrii-dun.
Von gr)!«»ereni Interefue fUr nnn int eine Ulngere Au^Olhrnng des
ktztoren Über Kant (am 13. Dezember I785K Fr habe Kant, an
dem man nicht vorbei kllnne, von neuem voigcnommen und diireb-
studiert; jetxt wolle er ihn „%'oii Grund aus illaetriereD'*. Mit Kant
and MemHterbnis wolle er ^.gegcn die Berliner vorrUekeo''; Jene
würden ^nnter »einem Commando (!) die trefflichsten Dienste than."
Indem er dodann in einigen Slltwn »eine Anffwwnng von Kaats
„Glanben^ verträgt, (Bgt er die sein naiven Selbngefllhl bezeieb-
nende Anmerkung hinzu : „Ich gebe Dir bicnnit den SchlOmiel zn
dem ganxen Hyntem nnd seinen wahren Kern, den Kant Hclbtut Doch
nicht gekostet hat" (!) Jakobi ist sonach wobl einer der erBt«D in
der zahlreichen Reihe derer, die Kant« „wahren Kern", im
I
GnHbc« VefbntBl* in Kant hi Mion hbtariKlien Knhriclclinifc,
in ihm, aber iK^sscr nia er solbnt, er^prifTcn r.a habon gUnbtcn. „Dn
bist der crate, (Um ich ilîes flfhcimni« Ol offcnimro. Alwr Uaa
nkh mit meiner lllu^lriition i-innuil g%nt zn Hndc itcin.'* In uini-r
NarhDohrift vom U. Df^enilwr fllgl «r noeli die iiitcrc«t)iiut« Notia
_Mi'iii BU<ïbIciii h»t Kiinl, ho wii^ es ernchien, mit groi^^er Re-
I! geleiM-n, er soll mit dem Vonraj^e nnd dem ganzen Inhalte
wkr xofricdi'n gcwiwD xetn. Ans dem äptnoza bat er nie einen
Sinn tiehcn kUnncn. Will ck aoi^h nicht kßnnt-ii. Viclk-îcht klluftig
iw'hr hti-rUber. im Vtrtniu«n.- Km w'àrv von groiwiT Wichtigkeit
für an«, wenn wir Goethefi Erwidorang auf ditwen Rrief kAnnten.
Leider beiiitwn wir eine Midie nicht. Kntweder int ein Hrief
nriitehen lüeeem nnd dem nltehRlen — in der Auttgabo roD Max
Jikobi, (trm i^boe des l'hilaHopben, attf den Pebraar l7Sti da-
Kerltrn't — Briefe fJofth^B verloren pganjicu, wftB wir nach
einer .Anspieinng u»f eim-n erteilten Atiftras im Anfange de» letB-
teren Briefes anznnehmeo geneigt sind, oder diewr nSch^terbaltene
Brief, der nach der Annahme der neuen Weimarer Aongabe bereits
im .Istmar ;;eHehrieben int, wäre die Antwnrt. «Ürc alxT anf .lakobi*
Ansnihrnugcn tibvr die Kuntixche Pbilosnphie. ab«iehtUeh oder nn*
absiehtlieli. niebt eingegangen. Wie deiti niio »neh sein maf^, Jeden-
falh hat .lakobi» Offenbarung des „GuheimniNtes" von Kaiitii „wahrem
Kern'* keinen nachhaltigen Eindraek anf Goethe hervorzabringen
vermwht. BonHt rallsHte sieh doch in den znhlreiehen brieflichen nnd
sefarifbit4!Uerii>eheii AetiSHernngen de« letzteren ans jener Zeit ir^nd
ein Wort Ober Kant linden, l'ebrigena kommt aueh in den folgenden
Briefen Ooelhe de» pbilo^ophtiiehen Bentrebnugen des PemiK-lforler
l-Veonde« wenig entgegen. Am H. April z- B. berichtet er von
minen mancherlei iintnrwij«Hen»chaftlichen Htudien und wirß nur die
Frage dazwiBehen: _Wan machst Du alter .Mi-taphysiknaV Was l>e-
rcitcBt On Prt-undcn aud (■"einden?" withrend das folgende Schreiben
ITwn 5. Mai 1786 sogar, nach einem Bcliarfeu Tadel aller lilterarifichcn
HSodel Hherhaiipt (dies von dem «iiJitereu Xenieudiehterl) nnd der
Streitschrift .laeobie inHlK-^ondcrc, dvu vollen Gegcngntz der beider-
seitigen WeltanKctiannngen sehildcrt! „Gott hat Dieb mit der
ËPt.ipbiaik (wie!) gestraft nnd Dir einen I'fahl ins Fleiüch gesetzt,
■ieh mit der Vhisik geftegnet," „leb halte mieb an die Gottea-
Twekruig des Atheisten p. 77 nnd uberiaiw Euch alles, was Ihr
I
*) BrUtfwecliMi) (wircIiob Gaetbc nad F- H. Jikobf, her*uf|:''i|K>beD von Ha
itkohl Lpi. I%10. S. 102.
7i
K. VorläadeTT
Religion bciext und bciiwcn niÜKst. Dn bSlUt aulîi GlHub«n an
Ovtt, icb aafK Si-baucti." Im Feglbalu-o an SgiinozKS sdenti'a iV
tailiva nill GiM-the »«'m gmze» Leben fier ß«tnicbtung der Dinge
widmen, einerliii, wie weit er damit kommt. — Der nüehste, Wiwen-
iwhafUiclieR entbaltende Brief aD Jacobi utamtiit ertit aqb dem Jabre
1791, gn-ill alnn Über unseren Zoitabaebnitt bioamt.
Wir sind in dt-m Citieren Goetbcsehcr 8«lbMtliekenntm8«c ans
dieser Zeit mit Absiebt etwas niuAlhrlieber gewesen, weil wir
Goetbes ganze dem B<-sebanen zngekebrte Art, »eine Hinneigung za
dem I'aniheifunmi Hpinoza» und demgemSS!< Ablehnung de« Kriti-
ctsmns wUhrcnd jener Periode deiitUeb t-barakterisieren wollten.
DemgeiiiiLKt< — denn Kant und äpinoza »tebcn sieb (was uueh Kants
Aasspnieb. naeb der obigen Notiz Jaeobis, liesngt) diametral gegen-
über; bier heisst es: mnn kann niebt Eween Herreu. dienen. Anf
der einen Seite sieben Kant and. wenigstens damaU mit ihm ver*
bflndet, Jakobi, anf der anderen Spinoza, Goethe nnd — Uerder.
Anf das Verhältnis zu dem letzteren rnttaBi-ii wir dabor noeh mit
einigen Worten znrllckkummeu.
Die nahe Vcrbiudang, in der Goethe mit Herder in jenem Zeit-
raum, namentlieb um die Mitto der achtziger Jahre, ttteht, zeigt sieh
auch in ]>b]liKtoj)bii<eher lleziebnng. Herder halte (lich mittlerweile
ans dem einHiigen Srbtller imd Verehrer Kants in einen, wenn aneh
uficli nicht offenen. Gegner desselben verwandelt. Die einzelnen
Phasen dieser Entwieklnng aufzuzeigen, ist hier nicht de» Orics,
zumal da dieselbe in der neuesten Uerâer-]tiogra|>hie aufs Klarste
helenohtet worden ist,') Wir wollen nnr einige Stellen au» den
Briefweehsel zum Xeuguts dafür anführen, wie verwandt, ja man
mOchtc zuweilen fast sagen abhttngig Gi>ethe philosopbiacb von
Herder ersebeint. Hatten wir ihn sebon otwn in einem Hriefe an
Jakobi unf Herder verweisen »eben, so spriebt sieh dies VerhJÜtnifl
noch denilicher in seinen eigenen Briefen an Herder ans. Ho sebreibt
er diesem Knde Mai (oder Anfang Jnni) 17^5: „ I,.as8 mieb doch
sehen, was Dn ihm (sc. Jakobi) schreibst, nnd lass nns darüber
spreebcn"; and vierzehn Tage später, am 11. Jasi, tibersendet er dem
Freunde einen Drief Jakobiit uiid sein eigene« (Goethes) uns bereits
i>ckannt«s .\ntworl«chreJbeii vom 9. Jnni mit den Worten: „Dior,
lieber Alter, einen Brief, der mir saurer geworden igt ah binge einer,
*) KiiK«n KUhiieniBDB, II«Tclen L«bMi. llflacboa I89A; v^ bewodendu
Kajittel: Ucidur, Kaul, Gvetfac. S.2^ä-36G.
OoftdiM Veridaixb sa Kuit iu seiner liUoriMlm EiitHi:kliing. 7S
uttirh lia« MabiiächrcÜMMi .lakobis, dsa dii'scn Pnokeo huh meinn-
hsrlt-n niirl v<>rBtoi'k(<-(i N»ttir hcrAiii<^-t<4>)i1)«^iL'n. Tliuo nun Am
B(.-«i(% eendc wlircihe iiml iK-friccligt.' !" Dip Ik'gi.-istfrung fUr Spiinffl«
tritt a. a. in einem iSnttel vora 20. Febmar 178« ben-or, in dem er
meldet, daes r.t. nm von don Kinilrlltrkf-n dp« ilim nii>ht hehn^cndcn
Judjwhi-n üi!«L'n TcatanicnU", d. li. MniiduInHoboa oben erwÄhntcr
IcuUT 8<rbrift, |ij8znkamnifn , Sjiiuusas Ethik «nfgi-Mhlogi-n und ne
Ton der Eiict>7^bni4^n itrnprisitui dt-i» ftlnftcn BnchcB an ,.mit di-r
gT(S«*Ateo Krhnann^; xnm Abeods^'gen («tnditrt" babe. Aoeh von
llcrder i>xisti(>ren Uhiilic^he Zengniftxe in Hezag «nf Rnethe. So
wbrribl HfidiT iim Scblinwe nnes Brit-fc« su JnkoM: ,.fiopthe hat,
wit 11« wfg bial, Ava Spinoj» poU-si-n, imd f« ist mir irin {^txwsct
Pri>bi<*r)>ii>in, dm itr ihn gwa m vprBtand«o, wie ich ihn vcrfltvhv.
l>n ma!<st nach ta omü herüber." Und in demxclbcn itrtefe (vom
20. Dezember 178-1) erxSblt er von einem Schreiben ItsmHniiit,
wulchcr knrz vorbtT <^ine gegen Kant gerichtete Sohrift ^Uetnkrittk
DhtT den Pitriümiim der rcineu Vvnmttlt" aui^geHrbeiU-t hutt4>: ,,Ieb
habe d<>n Itnef iHauiunngi Goethe eommnniciert, nnd er hat ihm
»n viel Freude gemneht wie mir" l>ie dnmnlige Stellnng Goethe«
gvgenUber Kant wird endlich bezeichnet dnreh )>«ine damals heson«
derti otnrk »tmgeiiproehene ItegeiRternitf; fdr llerderf „Ideen znr
Philottofihic der (îewhiehte der MenBchheif, weleh« dnreh Kanta
herfihmte Rexenxinn in der ^Jenaiwben Allgemeinen Literaturzeitong"
wta ätiind]>lliikte de» Kritidämns «qk iinlMirmherzig zerpflliekt worden.
Am 8, Drtcmber 1783 nehreibl Goethe an Knebel, daiw er die erste»
Kapitel KURammen mit dem Verfasser lese nnd Hie „ki^tlicb'' finde,
Ähnlich am ■!. Dexember nn Frnn von Stein. Aber aneb noeh am
20. Febrnar 1 (Ki, naehdem Kanta ReiemtKin bereits ersebienen war,
erklärte er Herder naeh dem Dnrehlesen de» Manuskripte« mm
zweiten Teile: „Zn dem ganxen Inhalte nage ieb Ja und Ameo.'
Ja. wenn wir FalkM glauben, «o hlLtte Goethe Kj^äter einen grositen
Teil rot) Herders Gedanken ftlr sein geistige« Eigentum erklirt
Herder spie damals fiit't nnd Galle gegen Keinen tVtlheren Lehrer,
sprach von d<«8eD „hundeelender, eiskalter Kneeht8sehw.trmerei nnd
[Icfiflerwisscrei" (an Jakobi 26- Fehmar 178.^». ohne «ich doeh ISffent-
iich gegen demclben berau)>ziiwagon (an deoselbvn, 16.Septbr. 178a).
') Falk, Gootlto aaa idh«r«ia pcTEOalloheD ftugim^ duricestcUi. I.uipxig
I ■•,>.. S.S6. Vgl. ächa<ege, (ioMlies Vrrhitlaiis m Splmna in l'hiloo. MouaUk.
iXVll S.VJI L
Wie W4>it (roetbe in clieitcr (le^eracbaft mit ibm gegaiig(>n, wissen
wir bei dem Maogel »n ZetigniiMtfii nicht. Allein, wonn oiiic späture
Mitteilung CaroIiDenM von IIcrdiT,') <laM ßoL-tlic, bevor ihm Kehiller
„die OrundttAtzi' dt-r ovuvn kriti»tobvn Philowpliie niit^teilt". Qbor
die Kaiiti«:he rhilonophii- gespottet haU', Wi der nachlicbrn nnd
ehroi)o1ogii4eb«n lînh(«timmtheit der Angabe und bei der leidenschaft-
lichen Voreingenommenheit, den ihre Verfssnerin gegen den ver-
meintticheu Feind ihre» Manne« hegte,*) Hberhaapt GIadIm-d verdient,
Bo würde die Tbat«»ehe (de« 8po1tv«) am bc«t«n in diese Zeit der
f;rJ!«8ien „Herder - Nilhe" Goethe« rnllen, die ingleich nnd in detn-
eelben Masi!« Knot- nnd Sehiller-Ferne ist, wiihrend nnebbcr daa
nmgekebrtp VerhHltni« sieh entwiekelt. We, wenn ancb selb*t-
verfltäodtich niebt vllllig«, Uettereinirtiminnng Ooethes mit Qcrder
Hcheint bin znr BBckkehr von der italienischen Beiw gedauert ru
haWn. Ans der Zeit der letxterun finden «ieh eine Reihe Aensse-
ningen, die nicbt niiMverstanden werden kOunen. Von Neapel
ans Af'hreibt er Herder am 17. Mai 1787: ^Wir nind so nah in nnsera
VnrRtellungxarten, als es möglich iBt, ohne Kinti zu »ein, und in den
Ilanptpnnktcn am nttcbaten" (IV, 372); aus Rom am 28. Atgnet,
„Henlers Bllehlein" („fJotl") halle er „voll wllrdigi-r Gotte8g«lauken,
eo rein und «chtin zu le»eii" gefunden (fl>d. 393). lieber den neu
en^ïhienenen Teil der „Ideen" spricht er nicht nur dem Verfosser
selbst den „lebhaftesten Dank" in den bi-geidterten Worten ans:
„Sie (tind mir ai» dan lielwnswert^wte Evangelium gekommen nnd
die intere««anttstvu Studien meim« Lebens lunfen alle da xusammeo.
Woran uinn steh en laitgi- gepbiekt hat, wird einem nun so voll-
eOindi); vorgeführt. NVie viel Lnsl zu allem Cïtiten hast t>n mir
dnreh diesoa Rneh gegeben nod ernent" (12. Oktober. IV, 403).
Pondeni aneh andern gegentther ftnsaert er sieh mit dem gleichen
Enthu8iasmnt<: „Wie s*'hr mich Ilerdcre Ideen freuen, kann ieh nicht
sagen. Da ich keinen Mi.-««i«8 zu erwarten habe, so ist mir die«
da« )ieb«te Evangelium" (ebd. 402), nnd vierzehn Tage 8[Atcr, naek-
■) Am den ,I.ebenM!rinii(irunt:vn - C'uoliaun van üerdor, mllg«!«!!! von
B. SaphsD tn Prtiitas. Jfthrb, 43. tu.
*> So Echniihi si« 1. ß UB n. I>oMiiibitr IH07 «b J. 0. UBUm : „. . . Ooetb«
hui« ihn (m. ProfMsor Xeytx ah Krvnnd von IlordcT) abgnvandt: vitlloleht hat
er site Mitdem mm B«aseren geiinden, wi« Goetbc de-nn <lrs Vatvni Tod solir
angc^ffea haben soll, luid er jctit fu(« GenlaBBogeB Qb«t Uui ïummu »oll.
Aeh. aie hab«ii nur jctu ki-incs Wert für niich. ('oothe Isl fUr uleb lot*;
Tgl. uteh d«D Brief vom II. Hin IbK. (Von und u Ucrdcr, 3. Bd.).
Ooctbfli Veriüllnü in K>nt in »«1111:1 liMliiritti'bcn Ent\ricklun|[.
77
1
^
dem vr das Ganze m Eltdl^ guU-soD, findet er m „dnrchnaii kl>«!tlicb
ft-djii'lit nnd peschriulK'ii". «ueli di-n Sclituwi ^Ucrirlii-b . wahr und
tïiiuii-klicli- (Rom, 27, üktoln-r 1787. IV, 4*3). — S.> bestimmt
UatfDdt^'n ZengDisseD einet« Goethe gegenüber kann nuin doch nicht,
miv Kubnemaon «8 thnt,') .dip vollkommen«- rebcreinHtiinmnng: de-r
Qedankea neidern und GoeÜicH in den schtziger Jahren" Hchlecht-
veg als r^o ^"o xatdreiühcn lllosiuneu der offiuelloD Littcratitr-
geediirhtc- fj^hßrig" li«iu<ic'Iiut;ii, ohuc dem Dii'hti-r di» grCb«t« Sctlwt-
tinschung xusutraoeu. Allerdings i^t »tiilt des Wurtes „vollkütuaieD''
etwa ^wesentlieh" in jene V^rhaltnishedtinimang einzusetzen nndantser-
dem daa 'AngeM&aduw zu machctt. dast) der innere Gegt^nüatx beider
NatDreQ, den KUhuemann im l'ol^ndcn mit grosser Klarheit, vielleicht
III viel Schärfe, hervürhcbt. damals schon im Keime geschlummert
balM-n kann »der wird: dasa nüinlieh t'lir Herders im AnHohaava
sod Empfinden aaeruhendos Deakcn die ^^Ideeu" das erreichte Ziel
bildeo, für Goethes rastlos thUtigen Geint nor einen Uorehgaugs-
pnnkt, von dem er, nni sieh aber steh Bellet klar xn werden, weiter
schreitet zu — Kant Aber für den von una im Vorigen nm-
whriehencD Zeitraum gilt das Letztere noch nicht Sollte sich
Goethe während dcgselbea mit Kant uUber beschäftigt haWn, eo
wftrc ea doch gi-hr aufralleml, dass n-cd<.'r iu den etwa 2500 er-
haltenen Briefen, die Goethe vor der italienischeD Keis«^ geschrieben
(Weimarer Ansgabp, llanil I— VII) noch in deo gleichneitigen Tage-
büchern, noch auch während des Aufenthalte« in Italien sich snch
nur Kants Name genannt findet Auf keinen Fall also hat
Goethe in der Zeit bis zur RQckkebr ans Italien ein-
dringendem Studium Kunts obgelegen. Ebenso sicher ist da-
gegen, dass er von Kants Kritik ^-i-hOrt hat: abgesehen von allem
Attderen wird dies durch den Hriof Jakobis vom 13. Dezember 1785
(s. oben) bewiesen. Doch es ist nunmehr Zeit, dass wir uns dem
Berichte zuwenden, den Goethe selbst drei Dezonuieu spüter über
die „Einwirkung der neuere» PhUusupbie" auf ihn rUckcrinnerud
gvgeben bat'}
Qoethe kannte, wie er dort nncb nochmaliger Erwühnung seiner
fleiieigen JugendlektHre dea „kleinen llrucker" (s. oben S. 65) sieb
•) A.a.O. 8. 403 f.
^ Weln«r«T Ainicali«, N'Unrwim. SehriAen XI, 47-Mi. L'ebrT <lit KantiiKb«
nHotofkl» mA dio EtnuLrkung Schillers ist er dtbei ukht blDauii pikgaunon.
^\b Vontitt, epiUor aacb FlehWa. SchcUiiigça, il«g^ la glelctiei Welse in
gedenlUD, bliub uosiUKenUiR.
K.VoTllBder,
aowlrtlrlit. am pliUuKopbi^cbeu Sternhimmel wohl den grcutüen KSren
und and(-rc- aonalloudi- Htt^-rutiildi-r. iiiclit abur den rolarsU'rn.')
Indem dii- spiiioiiiiliiiolii^ reriwit- miftnllendcrwci^^ gänzlich tot
g<>fwhwii>^n mnl') — sei es, dass er Spinoza nicht xii duu
..neuerpn" Phitusophcn «-chiiot. <idiT, dass er von Aeia eben nicht
mehr apiuouKtiHclii'ii StAndiiiinklc »«-inc« Altere utu schreibt — , ^ht
er dHDu eotort xu den kuD8tphil<raopbi»ohen Rr5rteruni;i^o Hbcr, die er
za Rom mit Moritz trieb. Anrb da habe er «ich uocb in _fracht-
barer Dunkelheit" iK'fnudcn; di^lt-ictien war bei der Unrsli'liung
»eineji Vereuebs dor I'ilanzeD-MetaDMrpboHc nein pliilottophiscber
Zuptand „immerfort nur dHmniernd", nirgend« fand er .Aufklärung
iu äciuem Sinne", d. h. einr oolche, die ihn »ich 8i:'lbt(t erklärt,
seiner an der bloiwen Itetraehtnng der Dinge berangehilduti^, „natnr-
gémit«)«!!'' Methode da» pbilotiojihiHrhe Fundament gi'gi-bvu bättu.
A«eh da» entte kritiiM.-hc Wi;rk Kantü oolite <liese Ounkelheit in
ihm lunUcbst noeb niebt heben. K^aut« Kritik der reinen Ver-
nniift war cM^hou längxt erschienen, sie htg aber vtilUg aasserbalb
mtrines Kreises." Die« „ tttßg«t *' ist ein eiehr unbeetintmter Anadruek.
Vielleicht kSnnen niw diu fulgc-udun SStxe in Verbiodong mit
mnden-n Krwägungen zu einer gCDBUerea Ik-stiniroung der Zeit, in
der die erste nähere Kenntnisnahme der Kantischen Philosuphie
seitens dea Dichtere erfolgte, verhelfen. Wenn Goethe nämlich fort-
fährt: „Ich wohnte jfdoeh iiinnehem GcaprSeh darüber ]m. and
mit einiger Aufmerkmimkeit konnte ich bemerken, daes die alte
Hauptfrage sieh erocnere ..•..", 9» sind wir atu venobiedenen
Qrllndeu f^eneigt, die Zeit dieser Gespräche in dit^ Jahn unmittelbar
naeh der KUekkebr ans Italien. ITÜS— IT'Jt), zn verlegen. l)ii«e
Anitabme wttrde einerseits mit dem Üusiieren ITmotand Kusammen-
stimnien, dass in nuserem IkTÎebt« die itHlieutschc Reist- mit den
tUtlietisebco Studien iu Rom vorher erwähnt wird, «nderereeita
nnd Tor allem aber mit der gescbicbtlicbeu Tbatsache, dam die
kritische Fhilf><v>)>hie fmt in der xweiten Hälfte der achtziger Jahre
■) Was uacli (1er Lektttte Brücken, der b dw Webe d«r allen Doxu-
gtapboD mtht eine Sunmlmg vnn Andidotes und abfitdssoaen Ngibea aber die
iliilmophino ti» cini! tnatUt OeMihicbie der l'hileMpUe ffielit, nicht finde tu
nnrandeni Ist
^ Audi Btco, dcwrii Tnkttt De IdoU* er n>cli rlnar HltteDu; ta
l^alpa Boimertc vun 3. Okhibet 1613 vor der italieiiLwfa<-a KoJM d(Hg studiert
kute <Gwtli«s ljwpri(«he^ betsasg. von W. von Btedennuu IU, 250^ winl nkbi
vSknt.
öocUin VorfcBltnüi zn Knitt ta «cJscr hktoriwlK'ii Cntwlokhuig. 7ft
I
n trettcreo Kn>i]ii.>a bektuint wurde, und xwar gerade dnrcfa ihre
Verpflaiunni; iu Gui-thi« nüdiiftf Xntio, iiu di<- Jeoaer l^nîvftniitSt
Die Kritik der reinen Vernaiift w»r in dcD ersti'^n Jalircu nach
tkrem Ereebeinen to» den dsmnligpn pkîInmpliÎM'heD „Grtiasco" —
Feder nnd Meiucni iu tiüttin^cu. Ebviliurd iu Halle, TiedemaDu in
Marbarg, Platocr in Ldjizig. Lirieli in Ji-ua und dem hekunutL-ii
Christiai) Garvo — , wie eich aus ibrt-o Bt'EcDiutfucp ei^iebt. nicht
«üma) vcratandon. gooohweigf- denn emiifoMeu wurdirn. Dnber
konnte der beredte Verktlndiger des Knuliiinignin«, Karl I^-oubard
Reinbold, noch Ende 17ä6 in eoineni an den weim»rii<«beii Miniitter
vflO Voigt emtattetcn auenibrliohi-ii Ik-ricbte ober den Kinflus« drr
KanttBChen I'hilnsoiibie miu Urteil UIxt deri-n biHberige Verbreitung
dabin £uuitiinienfui>8«u, d»fs »das gri'isste Afeistersttlck des pbilo-
8iit)hiMb«ii Geistes, seitdem es |ibiloflo))hiRi-b«D Geiüt j^iebt. bteher
Mhr wenig Kio^ng, and xwar bei den berühmtesten pbilu^pbiscboa
Sohriftatellem nniierer Kation gerade ani wenigaten, gefunden'' habe,
i(! Bf-fUrchtuog anwpreirbeu , es dci ^von den Reichen nnd
igKO in der gegeuwirtigen j)bilo«o[tbi«!ben Welt ftlr daa nene
EvaogeliBtn der reinen Vernunft-' nieht blom »wenig zu büfToD",
wndero „niebts Geringeres zu besor^gcn, als daan sie die Verbreitung
dmelbcn, wo nicht rerbindem, doch wenigstens ereebwereu und
T«np%ten durften." >) Was den Mangel an pbiloBU)ihtBebem Interene
angebt, so hatte Goethe noch im Februar 1780 au Jakobi gesebrieben,
daaa der Htn.-it zwiticbeu letEtereni und Meudelitttohu, der tloeb philo-
sophisch von grocwT Bedeutung war, zu sehr ausser dum Gesiebta-
kn'^ifl der Weiniaraner lüge; er intereitsiere dort nur Herder; während
ein Brief vom 1. .Inni 1791 an Jakobi ganz anders lautet: „Ein
Aufenlhnlt zu Jena, wo die neue l'bilosMtphic sn feste Wurzeln
gcat'htast'ii hat, wöixlc Dir bei Deiner enlacbicdcnen Neigung za
dieser Wiiuteu«cbafï gewis« interessant sein." Diesen UniKcbwung
hatt«D vor allem Keinholds be^isterte „Briefe Über die KautiM'bc
PliiKisophie" bewirkt, deren erster im August 1780 in Wielauda
dealmrbem Merkur erticbien: also gerade zu derselben Zeit, als Goetbe
nach Italien anfbracb. ßeinhold^ Berufung iiacb Jena, wo er Jnni
1787 Wuhniing nalim und Miebaeli desselben Jabre» Keine viel-
beSDCbteo Vorlesungen eröffnete, erfolgte eomit wUhrond Goethes
■) Wietuit und Bvinliold, Origia&l-MItteUuogea ab Buitiige txt Gi-ecliicfcte
il« itontadivo Ucistcslebms , heniufc, von RoWn KeH, l.ps. I$HS, S. Ï^Sf.
UhC Vgl ancb die eraMUadti Btognipliie Huüibuld« S. 17 ff.
K.TorUader.
italivDW^Iittr Reis« and ohne dessen MitnirkaDg, lediglicli dnrcli deo
Minister Voigt, dor damalH KDgleicb Karator der IJDiTcntität Jvuu
war. Ala (ioethe nun Souiin<-r 1788 ana italien hdmkchrtv, fand
er, ähnlich wie «in Jahr zuvor Schiller,') Jena voll von der dl-uvo
Lebru nod mnuti* iiotwfudif^ Notiz von ihr nchiiiou. Noch «in
Treitercr Umxtund vudlieh weist darauf hin, dass Goethes erste
crnstliehe ßesehAftigia&g mit Kant io di« von an« bezeic^bnete Z«it
füllt : der /asamnienhang nnd die Art, in wotnhnr Herder Jui weiteren
Verlanfe unseres Itcrichte« em'Shnt wird. .,1'ngltU'klicherweise war
Herder zwar ein ScliQler, doch ein Gv^vr Kanta,*) nnd nun befand
irb mich noeh schlininier: mit Herdeni könnt' ich nicht tlherein-
BtiiDuien, Kaiiceu aber auch nicht folgen." Steiner'') hat hei dieser
Stelle irrigerweiw anf llerdem AngrifTe gegen Kant in der „Meta-
kritik" nnd „Kalligone" hingt-wicsori, die erst /.ehn Jahrs »pÜtcr —
171>!) nnd läOO — crfulgleu, id» Guetbe «ich »chun laugst von Herder
getrennt hatte. An nnserer Stelle aber it«t offenbar die Crenndschaft
mit Herder noeh vorhaiideo. Goethe bedauert noch, mit ihm nicht
Ubereinstimnion ZU kUunen. Em iut cb<.'n die Zeit, in der sieb jene
von nos oheu angvdcntetc Abwcudnog von Herder in Oo^eB
Innerem langsam ins Werk setit Eine lU'ziebung anf jene spitere
Zeit ist Hbrigena auch schon ans dem einfachen insuren Grande
dnrehaus nnj*gesefalo8sen, weil der Inhalt nnseror Stelle mit allem
anderen higher au» (Joethi'S AnfsatK KrwHhnteo vor das Erscbvinea
der Kritik der rrtcilitkran ilTäO) fUllt.
Auf Grund diener Erwägungen huttcn wir nofl fttr die an»-
gehenden achtziger Jahre ulx hKuhst wabracheinliche AnfangHJahre
des Goethc'sehen Kautstudium» bvreil« eatHcbieden, als nns diese
Annahme durch die Auffindung einer Stelle in dirm WieUiud-
Keinhold'sehen Itricfwechsol in willkommemter Weise bestätigt ward.
>) Vgl iiMbc Abliaudluag Über 8elitll«rs VcrtuUtob n Kaat. PblUwviih.
Monatabortc XXX, in ff.
■) ADdercracitM crklSrln icirh anck Knut dMHMl* (ITäfl) von neuen ffigttn
Herder, indum er Jak»l>t m^estaud . da^ derselbe den SynkrcUaiBua dci SçAmo-
ilmna mit dem Ddsmna In Ilerders .Ouii-' grUndllefc widerlegt habe. Wiebad
Uttct. las Preinidsehatt fUi Herder, seinen Scbwirftmnlui ßolnhold, in olaein
Briete vom 23. .Inni M67 (lid Keil K.Tit). iluti er vorlitaSg (■!■ Receneot},
KOlehui eegea dw H . . . flott wuersebme*, woniu der Bcmnsebev (BliiLelnuif
S. II) in drolli^cB UiMirvretibiditis ein „uicht* gvgi» ilcn flerr Gott" miclill
■) In Nein« Au^be in RDnctmer« N&tiiMisl-IittTntsr, CiooUw!* Werke XXXIV,
8. tu AniMtkaiiK-
Qo«tk<« Verlilltiib su Käst In selDer hl^toris^ei BMnioUmiK.
I
I
Wielaad schreibt DAmtich an seinen Scliwicgcnohn un 18. Febraar
1789: „. .Uocthe Htndiert seit einiger Zeit Knnts Kritik etc."
— gemeint ist offenbar „der reinen Vemnnft" — „mit grosser
AppliestioD nnä hat BÎeb vor^nommen, in Jena eine grosse CoD-
feninz mit ïbnvn dartlbcr vu halten." ■) Im weiteren Vertanfe des
Briefes wird diinu auch MüritE, Goethe« Fmuiid nud StudioogoDostic
10 Rom, der eben diLmals nebt Wochen in Goethe« Hansi- gewohnt
hatte, als wanner T*>ennd nod Verehrer des Kantinners Reinhold
bexeiehnet. Ob «n zn der „grootten Konferenz" gekommen ist, wissen
wir leider nicht; nach einem, sllenling« erst viel R]>äteren, Briefe
Jskobtii an Reinbold zu schticÉwcu, halten wir i-n {üt wenig wahr-
seheiulieh.*) Nach dem oben urwahuteu Berichte von Snlpiz
Boiaseré« über ein Gespräch mit Goethe vom 8. Oktober 1815 hittc
dieser sieb fi-eilicb von Reinhold die Ksntiscbe Philosophie in
frivatütnnden vortragen lasüen; indestsen dieser Bericht strotzt so
von offenbaren Ungenauigkcitea und IrrttUnem, wie wir hei späterer
Gelegenheit noch sehen werden, daas anf ihn nicht das Mindeste
IS geben igt Die ^Privatstunden" spoucll wtlrdcu, nach den Worten
Boiner^a, in eine Zeit fallen, in der Roinhuld gar nicht mehr in
Jena lebta Dus Goethe trou aller „Application" in Kanttt Kritik
der reinen Vemonft diimals nicht sehr tief einzudrinf^-u vermochte,
bezeugt er sellmt. ,I)er tjugang war es, der mir geliel" — „''<'"*
kommeuen Beifall' gab er namentlich dem Kantischen Satze: Wenn-
gleich alle nniiere Hrkenntnin mit der Krfahrnng nngcbt, xo entspringt
ne dannn doch nicht el>en alle ans der Krfahriing — aber „iu
Labyrinth eolbet könnt' ich mich nicht wagen; bald hinderte mich
die Dichtuiig6gal*e, bald der ^IcuHcheuvcrstand, und ich fühlte mich
nirgend gebcascrt." Auch die giinre Art. wie er Kant aoffasst, wie
er X. B. die Termini „unalytieeh - synthetisch" nach seiner Weise
versteht, wie er als die „Hauptfrage" die zu betrachtcu scheint,
ie viel »naer Selbst und wie viel die Aussenwelt zo unserem
Htigen DaAoin beitrage", bestätigt dien. Sie beweist zwar nicht
<) K«D a. a. 0. S. lOB.
>) .Iikolii K^rdbt ua 2ß. Februar 1704 u Reiahold: .. . . Dus Ooctho
~mSmt Aoftdge u Sie onausgerichlet tle«i, hitt mich üumierirt bf frumdct . . . .
Blaket, mfft» er mir, Utte er wenig Umgug mit liiavu s'^ha.'bi ..." Kr (Jskobi)
iih* to Briefen vt Goetbc wiedcrliult Rciebolds gedacht und nacli Ihm gcfrs^
«hoa ein« Aalwâti dairnnf so erfaittco (Keil S. 2!>li>. — Nooli viel t'QtKcliJL'deuer
Uliipt Goetbca direkte ErUiruns braOgUch Reiuliuld«: „Idi haitt uie eiwui durdi
ifaa oder vga Qua lenieii kOnneii'' (ti. an JatobI, 1. Februar i:9S).
L «
81
K.VoTllmiet,
gani das. wa* Stciwr.') aaeh liicr wk-dor die G«g««Bitzo Bbw-
treibend, bebaiipt«t. dais Cioftbv die KwitLsebeo KoDsUusdrQcke
in cineBi dem KODigsber^r Fhilowptien „^riuiz freiiideo" Sinne
^braoefat, wohl alier. dauB (T nur eine Seite der Kaotisicbcn
Philodopbie begriffen b»t, nicbt aber du wMentUelistc Prolilem,
die Frage saeh der Gewiasbeit anserer Erkenutaifl lud dxmit
iiacb eiocr Fbil»#o))1iie aU WiioieDiïfbiift*) Dagegen ttimmt mit
dem Zeugnisse Wielandü von (ïoetheR ^groeitef AppUeatinn^ 11t>erein,
was dic^iT s«lbi)t unit über «ein eifrige« StndiOn der Kritik in jener
Zeit erzShiL „Aber- und aberumb kebrtc ich za der Kantiaehen
Lehre znrQck; oinzclne Capitel glaabt' ich vor aiid*.-ni la verstehen
nod gewann gar manchee 7.q meinem Haiugebrnneh*^ (S. öO).
Uie ebmralla am diese Zeit (ITäS) erschienene Kritik der
praktittchen Verannft wird run Goethe in die«eni ZnAammenliaDge
nieht erwähnt, was /.nm Teil wohl darin »-ine Erklfirnng tindi-t dass
Buereii Di(;bt(TB Aafintts die Einwirknng deT lu-ncm Philosophie
vor ntloni auf seine nntnrwiwieniiebaftliebt! Methode daretelU-u will.
Das» er iDile«»en aneh von Kants Ktbik Kenntnis genoonncD. untur-
liegt nach noch za besprechenden .\eaBaemngei) nan apäterer Zeit
dorrbao« keinem ZweîM. Ob jedoch damals «-hon und oh gerade
in der Fdrm, da«« er die Kritik der prakti»ehen Vernunft durcb-
Btadiert, lAsst sich nieht featstellen.
Weit bedeutender jedenfalls al» dii-tie beiden, wirkte aof den
Dichter die dritte der drei grossen Kantischen Kritiken: die Kritik
der Urteilskraft, und es ist billig, da«s wir damit ein«» neneu
AbwSlinitt beginnen.
tl. Die Einwirkung von Kants Kritilt der Urteilskraft bis zur
dauernden Verbindung mit Schiller.
(1790—1794.)
Am 12. Jannar 1785 schrieb Goethe au Jnkobi: „Ehe ich eine
Silbe fitrù rà ç^uixâ «chreih«-, muse ich notwendig die (pf<iixâ
b«Mer absolviert haben". Demgemäss hatte er bisher gehandelt.
•) Ifl elacir Aunakmig xu dur StelU) tn wucr Anagabc (a-a.O. 8.3T}.
*i Vergkldie d«t Vor&ui'n: Die Kaiiliaclie Btigrilailiuig d«« Honlprinolpa.
8»Uag«r Programm (»»9 nod: Der PonnUamiu der Kutiscliea KtUk etc. Dta.
HirlMt« m».
Oo«tItaa VGTbDiiils m Kant In seiner klelorlschen BnlwIoklBBg.
S3
Sett itemem Kintritt in Wpiinnr (vergleiche »crin« „Gcsehielite moineB
botanisefafîu 8tti<lianiH") nnunterhrochcn anf den verechicdeiisteo
natnrvissenscbaftlicheii Gebieten thätig, batte er sich seine eigene
„natargi-niSwo" Metliude gL<bil<let und mit doren Ililft- wichtig«
Eotdecknttgeu geinneht. ohn« sioh am die pbilo«op1iii!«hea Funda-
lueot^ derselben vorlänlig w kllmmern. Aber er snobte iiaeh
«iner wichen „metaphyuischen" Cîmndlage, der peine Denkweise eicb
BmtUeren kunnte; er batte gemerkt, dam er in einer wenn anefa
eh m „fniebtt)«ren" Dnnkelheit dahinlebte. Aaeh die Lektüre
di*r Kritik der reinen Verounfl balti? dietwu „diuunernden Zustand",
wie wir sahen, aiieb nicht völlig ko heben vermocht. Daher konnte
er B^iater t!«kernuinn mitteilen, das» er die Metainnrphoe« der Pflanzen
gesclirteben habe, ohne ta wissen, dass rae ganz im Sinne der
Kanttschen Lehre sei.') Da t-rschien. nin diewellie Zeit wie jene
kleino und doch m Itedeotanggvollo Schrift (179Ö). das Werk,
welebes ihm an Stelle der bisherigen Dnnkelheit helles Licfal Über
(k-in „bisheriges Hchaffen. Thun nnd Denken"' verbreiten »ollte:
Kants Kritik der Urteilskraft. Hören wir znnäebst Ooetbes
eigenen Bericht:
_Nun aber kam die Kritik der Urteilskraft mir 5tn Ilandon
niKl dieser bin ich eine hl^t'hst frobe Leheosepoohe sehoklig. Hier
ftih ich meine di^paratfcten ik-«L'hftftiguiigen ') neben einander gestellt.
Knnat- nnd N«tnrer7.engnLsee eins behandelt wie das andere, Ssthe-
L tisch« und teleologische Urteilskraft erleuchteten sieb wecbselsweise.
■ Wenn auch meiner Vorstellongsart nicht elwn immer dem Verfasser
' sich EU ftlgen mngüch werden konnte, wenn ieh hie nnd da etwas
^n vermissen schien, so waren doeb die grossen llanptg^-danken des
Werkes meioein bisherigen Sehaffeii, Tbun nnd Denken gani: analog;
das inncri- Lelwn der Kanst sowie der Nator. ihr beiderseitiges
Wirken von innen berans war im Uuelie deatlich ausgesprochen.
Die ErzeiLgiiisee dieser zwei tinendli<:hen Weite» sollten um ihrer
Belbst willen da sein, nnd was neben einander stand, wohl für
aiaaoder, aber nicht absiebtlicb wegen einander. Uteinc Abneigung
k ■) Gdsprilrh mit Kckrtmnsn am 1 1. April >82T (T> ^t'^)-
1 tn ilcm I. tieft xar Morphotogie (ISI7) bericAtel et. wie thn nach der
Rflckkeltf am Italica lafulge der dort em{ifaiigonen Etndrtlcke drei gans vut-
•tliledeiie GcgenstltAdc i;lpichniä««iK nnzcigvn: die Kunet, diu lebendige Natur
■nd die SEtteD der Vlllker, iintl daaa ur su Kl<-'i«l><» Zeit veineii Aura&ti über
Kanal, Haater and Stil, Qber die MetaiuiirplioBe der Pllaaxeo nnd tlbor dva
tOndedu« Kaneval gcschriobon habe (V, 7:>(>)
E. TorUnder,
gegen dift Bndurgaclieij war nun geregelt und gereelitfertigt; ieh
konnte dcntücb Zweck und Wirkung nulerei^beîden. îi>h begrifTancb,
warum der MenM-henveisIsnd beides oft verweehBelt. Mich freute,
das« DtcbtknaHt und verglcichuDdc Naturkunde sa nab mit einander
verwaudt 8cien, indvm beide sieh derselben Urteit»kruft unterwerfen.
LcidcDBchoitlieb uiigCTc^t, ging ich auf tueinon Wvgeii uur dvato
rascher fort" Freilieh auch in diesem Fnlle faMte Goethe Kants
Werk nach »einer besonderen Weise »nf. die er »chon bei der Kritik
der reinen Ventanft mit den Worten eharakteriRiert batte: „Wenn
ich nach meiner Weise tlher Gegenstände |ihilo8ophiertc, so that ich
es mit mibowosster KuivetSl und glanhte wirklich, ich sähe meine
Meinangou vor Augen" yS. 491). Aehnlich encÄblt er uns auch hier,
daas er ^lUr das, was nnd wie ich niir's zngeeignet hatte, bei deo
Kantianern wenig Ankliing fand. Denn ieh »pracb nur ana, wan in
mir aufgeregt war, iiieht aber, waA ieh gelesen hatte"; und weiter:
„Nicht cboneo gelang ea mir. mich den Kantiachon aiuuoähem; de
hQrtOD mii^h wohl, konuti-n mir nbor uichta erwidern, ui>eh irgend
ttirderlieh sein. Mehr als einmal begegnete e^ mir, daiu einer oder
der andere mit Ijtebelnder Verwmideruug zngestaud: c« eei freilich
ein AmtlagoD Kantie«her Vorstellungsart. aber ein selteauies"-
Gegen die volle Wahrheit dieser iebeudigeu Selbstachilderung
konnte ntau nun allerdings einwenden, daas »c erst 27 Jabre spitter
nud zwar, wie wir an seiner Stelle nachweisen werden, an der Hand
noehmaiiger LektUre den Kantiacben Huche» seitenx des Dichtem
nicdergesehrieben worden ist Fllr die Richtigkeit ihrer wesent-
licliateii ZHge bUrgen uns indessen die gleiebzeitigcn Aenasornngeo
xwcier Männer, denen man die Urteiisfilhigkeil gewiss nicht ab-
spreekcD wird, KOrnera und Sehillers. Konier hatte dem f-Yenude
bereits am 28. Mai 1790 von seinem Htndiam der Kritik der Urteils-
kraft gi'schrtehen , nnd Schiller (damaln noch nicht Kantianer) ihm
riel GlUck dazu gewünscht In Jena hüre man sie „zum Satt-
wcrden" preisen (18. Juni). Als Goethe nun «of der Klickkehr von
der HchlcAiflcbeu Reise im Herbste 1790 KSrner iu IJrcsden auf
einige Tage besucht, finden beide „die meisten Iternhningspunkt«
im — Kant! In der Kritik der telcoht^xehen t.'rteilxkrati hat er
Nahrung fUr seine Philosophie gefunden." Ha schrieb Kttroer an
Schiller am 6. Oktober 1700. Demnach hatte Goethe damals schon
die Kritik dor Urtethiknift iciemlich geuun studiert und sich zu eigen
gemacht. Wie viel Wert er aber auf das bei Körner Gewonnene
legte, ergiebt sich atts einem Briefe, den er am 21. Oktober an den-
Ooetbu VerhliltaU xu Kftnt In »eber MstoriMben EniwiokInDK.
I
I
I
sdbea richtete: „...Dreeden bat mir u«br gcg«bcD, nk ich boffon
konnte, Sie mir in Dresden mebr. nl» ich wUnwhpii ilnrflc." Noeh
intereBMuiter ist iIab, wm Scbillnr von einpui Krauche (»oetbes hei
ibm detD Dremleiipr l'Vnnde tags darauf, am ]. November, zn be-
rirbten wein: „Goethe war gpHti-m bei uns, und das GesprUcb kam
bald auf Kant. IntereesaDt iet'^, nie er nlles in seine Art kk-idct
nwl nberra8chend Korltckgiebt, was er las; aber . . . . ea fi.-hli ihm
fini an dnr berzltehen Art, »ich m irgend ettvaii xa ttekcniien. Ihm
ist die panze Philosophie snbjektiviscb , ond da htirt denn IVhcr-
zengnng nod Slrt-it Kiigk-icb auf Seine Pbilottophic mag ich am-fa
nicht Irans; sie boll zuviel aus dc-r Hiaiienwelt, wo ich auti der
äeelc hole, Ueberhaujvt ist seine Vorstell nng«nrt zn sinnlich und
betastet mir sn riet. Aber sein (!eigt wirkt nud forscht naeh »Iteu
Direktionen und strebt, sich ein ßaneeo zu erhnneii, nnd Am macht
ihn mir Kum growten Manu." Diese Darotellung Schiliem stimmt
nicht nnr mit Goutbes obiger Selhatwhildcrnng anfa be^e tiberein,
■ondeni kenuu-iehnet Eugleieh nn«h treffend, nud dies vor Schillers
pbi]ü«o|]hischer „Kekehrnng" xu Kant. H den Uotersobied beider
Xatnreu in philoHnphiiieher Iteziehung. Ilud KSmer stimmt, um
IL NoTember, Sebiller» Urteil Bbcr Goethe x«: _Aneh mir ist Goethe
ID sinnlich in der Philosophie", mit dem Zusätze freilich, der dem
damaligen t^'biller gegenüber bercehtigter war aln fitf ihn selbst:
J^ber ich glaube, daas es (tlr Dieb nnd mich gnt int. üta an ihm
n reiben, damit er nos warnt, wenu wir aus im Intellektnellen xn
weit verlieren."'
Jedenfalls bat Kant von jctst an festen Vas» bei Goethe gofaasl.
Fa«t an» jedem der folgenden .lahre his zu Schillers Tod bositien
wir Zeugnisse seiner ItesehUftiguug mit dem kritisrben Philosophen,
während von Spinoza auf lun^e Zeit hinaus, beinahe kannte man
Ragen itbcrhanpt nicht mehr die Itude int.
Gerade, weil er bei den Kautiaueru wenig Anklang fand,
studierte Goethe „auf sieh «olbst znrHekgewieeen das Bueh immer bin
and wieder." Und — ein wichtiger Fortschritt — er erkennt die
syatematische ^Zusammengehörigkeit beider ihm nun bekannten
„Kritiken" (die dritte im ßnnde, die Kritik der praktiseben
Yerannft, wird anch hier nicht erwähnt). „Beide Werke, aas
einem Geist entsprangen, deuten immer ein» aufs andere." Auch
■) Diu erst Im F«bnuir luid Hiin des folfmdea Jahres erfolgte; Tgl.
laefaie AbhuiIhutK ». a. 0. &£>){.
^
K.ratUider.
die Kfitik der mata Vmnnft .tiefer etmadriigai, idd» mir
g^Bgca'. Pirrh die Deaetflpo PntiUli
der Weimarer
Goette-Aweabe «nd wir io die cflnstig« La^ gtwtit, ww otid,
ahgeehea vm ebm korzcn Erwikanac Otto Hvoadu,') ao vie)
wir wima. ooA ttirgeoda lonntttit Bdegt ttr dir KaotstndJca
dicaer Z«it brintbriasen. DiMelben finde« Mck ab .Pualipomeoa It"
n 4fla 11. Baode der natnrwiaMnsefcaAUeliai Sffarîfteo, am Schlii«§i;
(Bl377 — 382). In dfm tiurtbc-Arehtv hat sieh aSmlieb ein gnnx
ma Goetbes eigeoer Haod gu«pbrii-bvacs Heft f;efiindco. lUa anf
den UnMhlage voa KrSob^rs Haod die Anfeehiift trS^: „Eigene
PUhMopbiw-be VorarlH-ii^n ond Kaottscbe Philosophie, circa 1790".
Dieae .\n^farifi eDtH|iri(^hi. wie der Ileranageber besu^rkl, „nicht
gaat detu Inbalt, denn das lieft eutbält nur Aaazüge ans Kantischeo
Werken," und ïwar an« der Kritik dur rcioeo Veraunft and der
Kritik der Urleilukraft. BegimicD wir mit den cntvrctL
Znnjichirt ist eq konstatieren, daaa Goethe die Ewcite. bc-
kanDtli«b in manchen Teilen Behr veiiloderte .\af1age der Kritik
der reinen Vernnnft. v«n 1787, vor sieb gekabt bat. Das e^ebt
«iefa mit anamstSesUchcr Gewiaabeit sowohl ans der f:ei)anei) Ueber-
eLDStiiDmnog der ang(^gcl>eDen ScitviuahU-n und der Urberschriften,
wie aneb iv» der beigefllgten Paisfcrajibirn-EiDteiltuig, die in Kants
erster Ansgalw (1781) noch fL-hlt Fc-mrr, daat aneb der Titel
«Aaszng" den Inhalt des lleftt^-n nicht korrekt bezeichnet; dasgolbe
enthalt rieluclir nur ein lobaltHVcrzfichnis des Kastiscbeii
Wcikc». Genaii mit Kants Worten finden wir die gesamte, am-
fflbrliohc Gliedernng des Bncbee in seine „Teile', „BUeher", „Uaupt-
rtftfke", .Aliwtinitti''' nnd „ Pnragrapben" wietliTgt;grlK-n, Ein«
Ausuabme Tmdet Meh nar l»ei g 8; -Altgemeine Anntcrkiinguu xiir
tramwcendentalen Aestbetik" . liier, wo sii-h ftr die einzelnen vier
Anmerknngea bei Kant keine beiuindi-n-n L't-bcnKtbriften fanden, bat
Goethe dieselben för die drei ernten in durcbmchtigBtur Weise den
Worten des Kautiscbcn Textes entlehnt,)) wihreud bei der vierten
hinter der ZiiTer 4 ein leerer Kaum gelassen ist, als ob der Dichter
I
■) PmoMlaehe JahrbflcbM, TT. Baad (l&U). S. ue.
■) BelsptelffwslM bclmi es im An&iige der svdtai Aaiaerfcong (die sich
Bbilgcu, wie III und IV, nur ia d«T iwciieo AnsgtiM Endet) bei KkDi: „Znr
BMlUigiuiK dicaer Tbeorle von der IdealHEt des Baneren wwi^hl •!> iuMirea
giUM kaan vanlglkb lUe Benerkimg dien« . . ." Duaii» Bttcht GooiiM
die Cebcndtrift: „2. BotltlKWV der Tbeotie von d«T IdcilitSt dw KiuMrea
twwvU ab iaiwraii SEaiwi".
Goctkea VeibUtai* »i Kaat tn «Jaw UilorfadiMi Entirioklnitf;.
87
b die«em Fallu «iw iMinm^ndi- ZuMiumeiifu»»UDp; (li-!t Iiibaltefi nicht
h&Ue fiorieu krinticn. A«-hDlioii sind »{»ätoi- aiiL'h dk^ g§ 23 and 2.%
die bei Kant koioc Iwwmdere relierwlirift tragen, iu Goothwi
Inbaltsvrnu-itlitiix cinfBi-li xn^tgelaiwoD. während dir nhngron, die
not cint-T Bolchi-n vui»!bL-ii wam^n. gvuau mit den Ksntincheo Wort«n
ab{;v«i>hriL>beo eiDd. So gebl vb w«itvr bis mi di'^m drittvo AtHwhnitt
it» Eweiten MnnptHtnckm dpr „Analytik dor Gniiidsät«-"'. Iliur
fi^hlcD mm eretin \fal*- die Unteralwehnitte (Axiome dtT AnHebntiHa^,
Antiripationen der Wnhroelimanf;, Analogien der I-jfiihrimg, Fixstuliitc
des t'tDpin»-bcn Ihmkenn llherhaaptj: desgleiclieii nind dieselben hei
dem Kapitel vou den .Parslc^inuien der reinen Vernunft" nicht
mekr «ttsgcwbricbcn. Bald hierauf brieht Ubi-rbaupt ditt Hand-
schrift ab. Sie reieht bis zn dem vii'rtvu Ab«<.>hmtt de« Kapitels
iVoii den „Antinomien der reinen Vemnnft'' d. » S. 512 der Bweiton
lAuftgabe (=: S. ä£il dvr Kehrbueb'achen). amfnwtt rIro ettva dr«i
Inftel den ganzen Werken, Dann folgen unauHgefllUte Seiten bin
"zur LVbentolirtfl di-fl itweilen HaupttoileH der Kritik: _Tnmi;»Lvndentale
Uethodenk-lire", woranf wieder ein uunus^efllllter Üaniii: ein Beweis
idafbr, dam Ooethe ein Inbaltnrerxeiehni» des gnnxen Werkes sich
n nseheu beabniebtigrt batte. In dem vierten Alimbnitt der Bin-
leitong in die traOHHeendentale i^ogik int ann Verxebei) dno Wort
nLogik" hinter „tTatisHcendentnl" uiuigebutHen. nonst ist die Al)«ebrift
von Kant wortgetreu. — Nebeu dieser ausfUhrliebeg InbaliMngube
lag iu jenem Hefle „ein weniger nnsfllhrliehea |.l>/( Folio-Seiten)
lohalt^tvorTieiebnis ebenfalls von Goethes Hand, fonter eine Abecbhft
der Kate^rientnfel, and eine Holchc die firnndnlttxe den reinen Ver-
«tande« enthaltend" ( X 1, :t8l ). Leider sind dicoelben von dem
Ilernaiigeber nicht abgedrnekt. olTenhar also wohl blostie AlHwbriften.
LWir vemmten. daw Goethe sieh, um eim- raschere Uebemiebt zn
Bwinneu, zuerst Ata kürzere Inhaltsverzeiehnis angefertigt bat. Die
Ornndtiltzo des reinen Verstandes eind vielleicht deshalb hier be-
sonders aafgefUhrt, weil nie in der auRfllbrliehen Inbaltstlhti-n'iebl,
wie wir oben nahen, fehlten, oder sie »«iml umgekehrt iu b-luterer
aaagelaasen. weil sie hier sohou verxeichnet waren. Das bntiondere
Lofschreiben der bekannten und viel aug<;wandten Kat<-gorientafel
edarf keiner weiteren Erklärnng.
Welche Scblttss« lassen »ieb cna aus dii'«en „raralipomena"
liehen? Kigeutlieh nur die, das» Goethe jene« ausfllbrüebe Ver-
zeichnis naeh 17S7 geschrieben bat, mid daw er Rieb eine Ueher-
lieht Ober du geaamte System der reinen Verunnfl zn verschaffea
88
K. Vorlinder,
hcllJiMCD var. Dngc^fi «rTAlircii wir, liei dorn ^änzlichea Ft-'blen
von eigenen Urteilen Gocilu^s, nichts llht-r dcs^D t-igem; AaffusHung.
DaflH er indenaen die Kritik der r«îneit VemnoR nicht bluBB, wie
man nach dem Vorigtiu meiuvn könnte, mcchanÎHoh ann^Pdiebrieh^'n.
sondern eie mit kritischoin Angt- gol<«cii hat, vr^icbt sioh aan \ie-
denken nnd Einwtlrf«n, die ihm offenbar bei der Lektfln; kamen
Bsd sofort suf Zetteln oder einzelnen lllHtlern fixiert wurdi-u. Wir
ziehen ana den sin ^Paralipoinena 1-* von Kmlolf Hteiner n.a.O.
henaagegvbenen nur diejenigen hierher, wvli-he sich ganr denilich
naf Kant» grcnnuntcä Work beziehen. St« Uu88vrt G<H'tIie anf einem
Blatt«*) seine bedenken llher den Kanti^chcn Gebrauch de» Tirnmnim
„Fjkenntnis": „Mir kommt vorerst gentbrlich vor, das8 Kant da»,
W3fl nnsere Seele den Krkenntiiissen gleichkam ent^;egenbringt, worin
Bit' die Krkenntiiifw^aufuimmt, n-ieiler Erkenntnis nennt"; femer
Über Kant« Begriff des Körpers: „p. 11 [Is Wini denn] die Aaa-
dehnong eine« Körpers [einfj wird eigentlich nur frllher erkannt,
weil [mir] da« Auge frllher ist ahi da» Gefllhl. Au»dehunug, Un-
dnrchdringücbkeit, Schwere, Schall sind doch alle« [die] Prildikate,
die zam Subjekt nottvendig gehören nnd tiur daran» entwickelt
wcnlen, die Erfahrung findet aie ja nicht damit verbanden, sondern
sie wird sie unr am Subjekt gewahr. Und xuaammeu macht's den
fh-gntC von Körper.'^ Ohne auf den saohliefaeu Inhalt diem^r iiiter>
essanten Stolle, die picb anf S. 11 der Kritik der reinen Vernnnft
bexieht nnd in den mehrfachen Korrekturen daa Ringen mit dem
Aowtrnek gewahren lUast, nUier einxug«?hcn, wollen wir nnr darnnf
hinweiaen. das« die Art, wie Goethe hier pbyäiologisch das Aoge,
das Gelbbl nnd das Gi'wabnverden in das von Kant rein logisch
Betrachtete hincium'ht, Schillers und Körners Urteile (8. 85) tllH'^r
das pSinulichu" de« Goethe'scfaen I'bilosophicrens ed bestätigen
0Cliei»t Und wenn Goethe hieran die Bemerkung schlieft: „Hier
liegt Überhaupt auf eine sehr zarte Weise etwa« Falitehes verborgen,
das mir daher in kommen scheint, weil er isc. Kant) da« Hnbjektive
KrkenntniHvermrigen nan ))elhitt alx Objekt betrachtet und den Pnnkt,
wo subjektiv und objektiv zusammentreffen, zwar scharf, aber niclit
') Wm die danobra befindliche Kotix „Knrxc Vonitvllnng dor RaBtttdic«
nOtmophie von D. F. V. K." bHriflt. h» wt^rdcB di« rlw Abkünuagea TorläufiK
•ehverltdi ta cntAlaeta Kin. Der HndbachsUbe R kfinnte aafReInbold, deo
etnstgea beltanaieraD Kutinm^r, dcsifu FauUlcanain« mit B bogfani, gvlim, allctn
dk drei cntm BnolwlAbtio irtiiiini«! mit m-ineB VommM Karl l.e<iDliar(l nicbL
Aach da Bach ob%ea Ttteb bi aus ulcht b«kaai>t.
Gootlim Vofhlltaie ta Rut in Miner Uatortocbini Entwldcltioijr.
80
wllrdn anch diese.
allxn
^z richtig Rondeii", so wnran ancb diese, oiriit g:<!ra(ip.
tiefi» VpHKoken in dio K&ntische Methode, jtrdonfalls aber keine
ZostimniuDg zn ihr vcrratoode Stelle nicht gegen die Annnhme
iprschen, das« diene an Rieh leitlich anheBtimmten Bemerkungen
Goethes in nnturen Zeitraum, d. i. den Anfang von Goethe» Kant-
rtudinm faKen. worauf mir auch dan Wort „voreret" in dem ernten
Salze (fl. oben) zn denten scheint. Immerhin wird sieb Sichern
hierHher ohne weitere Daten nicht ausmachen lasten.
Aber lÄsgt aicli die Entstchuzig de« „Ucftes"' nicht geimner
datieren itte blee« anf das in der Aafwhrift Teruiehoete „ein.«
1700"? Der IIeratii*geber meint dien nnd »etxt )>ie koTT^rband in
den Mllrz 17dl. „wie aus dem in demitelben Heft betindlicben nnd
auf diese Hlndten bczBglichen Gedicht ,Ad Carl Angoat' hervorgeht"
(S. ^77). Auf der HioterBeite de« Ulattes nämlich, anf dem die
Abachrifl der Kategorientafel und der GrundsStzi^ des reinen Ver-
standes (oder nur der letzleren?) sich befindet, steht die erste Nieder-
•chrift eines launigen, kleinen an den llenmg Karl .\ngnfit gerichteten
Gedichtes ^.Zn dem crbautichcD Knlschlni«- (Werke IV. 230), das
«eh. wie der Uerausgebcr sagt. _auf die Kategorien bMicht" nnd
das Dat4tin vum 24. März 1791 trJLgt Hieraus folgert Steiner ohne
weitere«: .Dauiabi muas al«« Goethe sieh die AuszHge gemacht
lialien." Wir finden dic«cs „ m D « 8 " keineswegs nusweifelbaft.
Einmal »teilt da« Gedicht nicht mit den „AnszUgen" »cbleehtweg,
d. II. insbesondere mit den bttiden InhaltsverxeiehnJaseu, sondern nur
nit der Abschrift der „Grundsätze", eventuell noch der Kategorien,
die zu anderer Zeit gemacht worden sein kann als die ersteren,
aaf einem Blatte, Ferner aber wigt die zweite Strophe des über-
hanpt nor Kweistropbigt^'n Gelegenbcit-Gedichtchemi, welche« der
Cebencndnng eini"« uaturwisHeoachaftliehon (nicht philusophixchcn)
Buche« nil den zn Hanse bleibenden Henog xom Geleitc dient, mit
ihrem Wortlaut:
„iadiia niMht. drsuMi^n vcir ilüm Tbor,
Wo •Oertlebgt« Rützcbun bltlben,
Dttich tUe EWOif Kutcgorit^D
Mir Aini>r leiim SpÜMC ror."
einen nehr wenig pIiiloBophincbcn Charakter. Sie „bezieht sich auf
die Kategorien" nur iaaofem, aU sie die Kenntni« von deren Namen
and Zahl voraussetzt, weist ulier »onat, w'»: E. Krali neuerJinpi in
einem Aufsatze Über „Goelhes römische Elegien and ihre Quellen*'
M
E. TotlXnder,
hOc1ii>t wahnU'heÎDlicb gemacht bitt,<) nach einer dem »trcDgen Denker
TOD Königsberg mJSglirlutt eRlgegeageeetzUn Kiclitong (den rriapois
dor Alteot). — Wir %v11rdcn x, B, eine NiwlerMhrift de« oder der
Inbult^wrEeieliniflee sehoD im Jahre 1789 fUr mISglich baltvn, wu
KD d^r Angxbe WielaiidB i>tiiiimi>u wiltdi' and mit dem unbtsttlimmtcn
»päterem Vermprkr KrSRter« „eirea I7ÎW^ »ich eben m gut vereinigen
liesse aU die Annabm«! de« Jahre» 1791. JedenfalU wird man gnt
thun, daa „Miihh" in ein ^WabruRheinlinh" omKUwandeln.
AI« wahnehcinlivhor liwitt den apüteren Tennin neben jener
Kiedersebrift der Umstand enwhuiueu, dua« in doosclben Hefte «in
weiterer, kurxer Annuig »ch befindet, der frlliiestenfl 1790 geschrieben
worden sein kann, nämlieb ein »aleher au8 der erst in diesem Jahre
erschienenen Kritik der Urteiliikraft Ka ifit diesmal keine
Inbalt8llber«ieht, sondern Goethe hat sieh aus § 76 des Werken, d. h.
einer bi'«oi)de.re wichtigen .Antuorkung'' in der „Dialektik der
Telbologuobea Urteilekron" eine Anzahl grundlegender Tennini
and Definitionen notiert Dahin gehört die Gieichsetxung von ob-
jektiv nnd üyntbetidch , die UntereebeidnDg VOD koDfrtitntiven und
regulativen Prinsipien, die Definition des Möglichen, Wirklichen.
Ueberwhvrengliehcu , ZwcekiniUisigeii. Ubendl in engem Ausckintiae
an den Kantiwhea Wt»rtlaut (vgl. S. '287, 288, 28», 2'.n der Kehr-
tuicb'twhen Ansgah«) mit Ammahnie eine« Satzea: „Der Venitand
Hiebt du» subjektive der Vernunft •.■!»", der die Ansieht des
I'biltMlipheu uiigeiian, wenn nicht nurlchlig, wJrdergiebt. (E« hätte
Htatt dessen heimen mtlsaen: Der Verstand schränkt die Giltigkeit
der Vemnnftideen auf da« Subjekt ein.) Seitenzahl nnd Worttext
Wweinen. dans der Dichter die erste Anngabe des Werke« (Berlin
nod Liban 1790, die Eweite encbien vnt 1793) vor sich hatte. Da»
Exemjihir Goethe« hat sich glBcklicberweise erhalten und bc6ndct
sich iu] Guethe-Xational-MQscnm. Wenn er nun von deuaelbe« in
onserem Anfsatxe (B. 51) erxShlt: „Noch erfreneo mich in dem alten
Kxemptiir die Stellen, die ich damaln anstrich, so wie derpleieb^n
in der Kritik der Vernunft", »o haben wir djiröber von dem Heran«-
geber der nattirwisKOMliafUicbeu Schriften leider keine Angaben >)
— vielleicht weil der .Stellen zu viele waren —, dsge^n sind eigen*
bftndig« Randbemerkungen Goethes zu vier verMhiedenen Stellen
■) H«a« JibrMckor ffir PhiloloKi« nod lliUKOfcik II. Abt 1893. H(A 3 S. I4N C
^ Wir wDtdM niu, da wir cclb«r kebe LinNicht oelimeii kunnten, moMM-
vrdootUch freiHD, weao die« Zöllen Iltuni Dr. R. Steiner in côikt HlUeihuig
trtnnîinncrn lollUii, um ^e wir Du selbst Tcigct)U<:li jobcttii haitta.
fîa«t)ica VetUdtaif x« Kut In MAmn litfttorbeli«D KirtwtokhiBic-
R 381 f, ■bgvdmckt. Di« ewt« limtel : „Gleieliplli|;kfit den Pflajizen-
wQchs (aie!)" nod 1>eKiolit sich tiiif vine n-in naturwJescnKcliuMk'lie
Stelle in § 6-1 (S. 2r>2) den Kantiwhen Werkes, die von dor Imtkiilation
der I'flaoKcn liandelt. — Die näoliste betrifft t\va l>ereits »beo Ikj-
baDilelten g 76 nnd atelit auf der eiiiiiKun St'iU;, ans wolcber dort
oicbtn utmgezugen wtir (8. 290). 8ic oitthilt nntcr cinaoder ge-
Khrieben, die vier K»nti9cheu Termini: „Mngiichkeit, Wirkbcbkeit,
Sotien, Thon", von denen nur die beiden letKtoreii in dem neben-
ftehenden Atmohnitt vorkommen, während die beiden ersU-n («ben
definierten) von Goethe in sinnreicher Weise damit in Bczichaug
ges<-t£t scheinen, diu MitgliehkeJt mit dem SoUeii, die Wirklichkeit
mit dem Tlinn. Von chroDologischem Interen^e ist die liininfUgang
iSteiDent, daKR vnn den beiden erBten. weil lungeren, WSrtora die
leisten Teile dnreh da« Besehneiden des BnehcB verloren gegangen
■ind, >) Bomit also die Btimcrkungei) vuii dem Dichter gemjieht wurden,
ehe dH8»clb« eiogebnoden war. Wir dUrfen damns wohl mit einiger
Sicherheit schlic-B«en. dasH Goethe (wa? mit den obigen Zeugnissen
nhereinstimmt) die Kritik der UrteiUkraft früh und mit Kifer ge-
leKa bat. — Gehörte die ernte Itandbemerkung der I>e8chreibenden
N'atnrn'iHfleiuiehafl aii, die zweite xtir FlrkenDtniHtheurie, ho beeiehen
weil die beiden letzten auf da« momÜHeb-rifligiöKe Gebiet. Goethe
naelit zn dem fUnfton Abxchnitt des § 86 die kurxe, aber bezeichnendo
Bemerkung'. o|)time. l iid wu» enthfilt die^c Guetfae so sehr kcliagvode
^^telk-V Nicht» Geringere« als — Kant« Ik-grOndang des Gottes-
bc£Tiff)> auf dem Boden der Moral! Nachdem der „Allzermalmcr"
— als eoichiT erwhien er %ielen ängstlichen Gemlltem — in seiner
Kritik der reinen Vernunft alle theoretischen Hogenannten „Be-
weise" flu* das Dawin Gottes in ihr Nicht« aofgelSat hat, baut er
hier die bekannten Eigeusehaften GotteJt {AUwiwtenheit, .\llmaeht, All-
gflte, u.a. w.) auf dem Grunde de« praktischen, d. i. muralischen
GlauboBS wieder auf und betrachtet Gott „nicht bloss aht Intelligenz
■ltd geaetzgebend für die Natur~, sondern anch nnd iiisbesondcro
als „geeeti^bendee Überhaupt in einem moralischen Reich der
Zwecke" {S. 3S9). Wenu nun Goethe diese Oarlegtuig Kants fUr
trefflich erklärt, m (Tgiobt sich daraus, daas er xn der Zeit, wo er
diese Kandhcmerknng sebrieb, nicht mehr der Spinozist war. als
den man ihn so geru sein ganzcM Leben lang gelten Ission will,
*) Solttu Dkhl Meli die DterkwQrdl^ Wonblldoni; .PAibwdwbgIu" la d«r
mtro UnaukoBt; ilcruL-lbfii Vcruhwanc Qiren l'rqffniiK vcnUnkcD, biloin dl«
l'kxIuDMadnne-eB dardi du Besohneiden des Bücbu nnf^el't
92
K- Vorlloder,
inindffitfiDF Dîclit mehr in Betuç »nf den Oottealx^ilT. Und wahr-
Brheinlicb tnt da« Hebon xn Anfang der neiinxiger Jabre gewencn.
Dpnn olwL-hun eicb die MUglichkint nii-ht abwviM'u läost, daiiB er
jenes „optime" «ist in Bidtcr«r Z«it. anii dvr ZengniMc fihnlichcii
Sinn«-» erbklten »ind. gpspbriehen but — etw« im J«hre I8I7, in d<^m
er, wifl wir sehen werden, die Kritik der lirlivtlflkrnft von nene-m
Rtadierte, — ho nprit^ht doch, nach nnsorem Kmpfindeii, die grttseere
Wuhntchcinlichkeit dafllr, dasfl er die vier KandWmDrkun^cn zn
gleicher 7mH, bei fi-iiHT ernten LcktHre, gt-inaebt hftt. — H'-zllgÜch
des optimv hat schon 0. Ijarnack jllng8t>) eine Icnrze Andeatong in
iinpoK-m Sinne gemacht. Minderten» ebenso, wenn nicht noch mehr,
be /.l' il.' Im end iüt atH>r die vierte und letzte Ksndiiemerknng zu der
dieoem § 86 folgenden and daeeelt>e Problem weiter anitflibrcnilen
„Anmerkung" (S. ;WI — 343).*) Kant<i Entnickelnng int et^va die:
In ihrer bUcbsti'U Feinheit rofe die morabwclie Rmptindmigr in dem
^lenschen die Gt«ftlble des Dankc-s, des Gehorsam» und der Demut
gegeuUl^er einem hik-hxten. m^imlisch - ^-M-ttgcbeuden We*en hervor,
das zngicieh im Stunde Sf\, im^n-ui und der gcHimten Natur Un-
vermflgen Kor wirkliehen Krreifhnng de» Eodrwecks zo Hilfe in
kommen. Die Foreht babe zuerst Oßtter ^Ditmonen) hennrgflbrncht,
aber ernt die Vernnuft, „vennitlekt ihrer moralischen Prinzipien"
den llegriff von Gott aU einer »bersten l.'rBavhe, welche die ganxe
N;itnr dem etbii^^hcn Kiidzweeke der Dinge /u nnterwerfen vermöge.
Hicrxu nineht Goethe die iuhultivolle Randbemerkung: ^Ocftlhl von
MenaehenwUrde objektiviert = Gott." Schon aiw dici«er kurzen
Neben ei nanderstellnng ergiobt sich, daw Goethe« Bemerknng sich
mit dem Kaiitiüehen Gedanken keinegwegn deekt. Oemeinsam iitt
beiden die ßegrtlndnng der flot*e«idee ^vennittelst moraliseher Prin-
ripioD" und anf dieselben, aber in den Ksutischen Anxflih rangen
erBchcint Gott eozusageo tnuuieccndent als ein aiiMerweltliclicH Wciien,
bei Goethe dagegen «OMMgen immanent als VerkSrpcrnng des Gc-
fithls der MenscbenwOrde. Goethes Aeoesorung zeigt einerseits b1o«»o
>) Preualsohe Jahrbtleher IS94. S. h69,
*) § 8e, iletit wie b«i St«Ea«r XI. 3» rerdrockt Ist. is. Auch iînd dort
■abea dJs Anftiif:«wonc< drr „Anmctknog* : ^Sotuit elnea UeHcbeo' (8.311)
nnmitlelbkr und ohn« 'rrciiansgMitrkh iler«n SebluMwort« (S. 348); „d. L ■!■
elM G«lthe4t u denkeu" gePigl, wudtireli dk Stella ibnliw winl. — Bei dtm
Abdrack dM KaatbcbeD Textes der v«rlie^b«iideii 8t«U«a h>i St. iikbt die cnt«
AnTlace der Kr. A. IT., die (inntlip vorlag, wnidnr«, wie sieb aas dor Verscliledcalwit
dSBelaer Leetnta «rgiebt, daa >piterfl bcaut^l
0«eUt«a TerbXIuls lu KkH 1b seiner falEtoriMhen EatwIcUiiDg.
Its
*^rwnnd (schuft mil Ficliteschen and noeh mthr — Fcuerbitoheeheii
Aus^prllchf» Qnd kitunte nndrereoit«, was diu Betonung dee Ueftlbl«
l>etiifrt, mit de.T Stelle in Fsimts btrrtlhoit«»! OUah^-nEibekenntnia :
^I'nd wena Dn ganz in dem Gcftlble »clig bist . . . Neno's GlUckl
Herat Licbcl Golt! . . . GufUbl at ttllca . . ." yurgUchi-n werden.
Ktmn dii-s poctimbe Ik-kvnutnio im nl>ri^-n oieht vben die bckaimte
paiitheistieehe Fftrbang Wlge. Vod epiuozistimheiu Paiitheistmag aber
trennt tin»ere Ai-aïuwTnnç die dem Spinozitunim diametr») cntgcgen-
geoetztc reiDRÎttlicbe Ik-^rtlndun^ der Gottctudee asf don Begriff' der
Uenflofaenwtlrde, die ihn vieimehr uJs Kantn Jünger, wenn auch in ori-
^aletD Gewandt-, omcbcinon lüiMt. D«nu. otischon Goetht-a Worte sieb
mit der in jeO(.-m l'arugrapbun gugvbi'Deu EiitwiL'klang niflit gaat ver-
einbare» luKD, ftiod sie docli im Gei«te der KantisehcD Etbik gedacbt.
Wir kehren sur ebroiwld^wlien Voigt- znrllok. Aiiffiillif; ist
für den l-'atl, d&HH man mit Steiner die bexproi^henen Kant»<tudieu
Goethes su bestimmt in den März 17dl verlegt, — sie wUnlen dann
crkwOrdii^T Weise mit Sfhillcra Rekelimiiu 7.iun Kantiauiamua
itlieh geoRU xnaammcdlri-treu. — die Tbutsuche. daüs Goetlie in einem
' gleichzeitigeD Briefe an denPbilosopIicn Jakobi (vom 20. Man 1791)
nifbt« davon erwJihnt. de«gleii>hen »m 9. Juni desselK'n JnhroR unr von
Miner Heise bitfligung mit fast uUeu Teilen der Nutnr>vii<«fut)ebnft
nod der llieorie der bildenden Klinge erzilhlt, von Kant dage^n
aicbtit. Kine genane knlendermimige FeetstcUung i«t aber bei den
jetzt Torliandencn Daten, xnmal bei den grotwen LUoken in den
Goethesehcn Tagebllehem gerade dieser Jahre, nicht mKglicb. Dbrigeua
kommt tinxereH Eraebti-ns fllr den Verlanf von Goethes piiUosupbiwber
£uivricklnDg lüliiivicl anf diesen Punkt aueh nicht uo. Weit wichtiger
ist z. B. die Bemerkang, mit der wir die ersten Jahre von Goethes Kant-
Htodiom verlaiçAt'n wollen. dai>t> jene AuRzHge nod Itnodbemerkangen
nod. was wir ooniit von deü Dichtere eigenen Aenmerungen UtH'r die
Kritik der Urteilakrafl erfahren haben und noeh erfahren werden,
die Milteilnog Körners beiitfttigen, wonach Goethe die „llJahrung t&r
seine Philosoiifaiv" weil mehr tn dem zweiten, hanptsitehlich die
Katarteleotogie behandelnden Teile des Werkes fand als in dem
entteti, rein ästhetischen, während bei Schiller gerade dax Umgekehrte
der Fall war. Es stimmt dies eben mit Goethes damak besonders
stu-k benorlretender Vorliebe Hlr die NaturwiMcngehafl, zn der ihn
sein „Gerotlt mehr als jemals trieb" (au Knebel 9. Jali 1790).
Die nächste P^rwähnnng Kants findet sich au einer unseres
'WiMenB noch nirgends verwerteten Stelle ans der ^Campagne in
94
K. VorlXNd«r,
Fr«nkr*'iph". Ooethe eraUhlt bier (IV, 478) zum 25. Oktoher 1792,
Aasn ihn Id IVier «in jonger I«hr«r bewarbt nnd darch Mitteilnug
(1er neticBteD Jonmalc Gelt?genlif?it zu „orfreuUcheo UiiterIiaItung«Mi'*
gegeben habu. Jener li»be «icb, „wie ao viele andcn'," dartllR-r
ronrnDdcrt. doss cr (G.) nichts mohr vod I'oosie wisBcn wolK viel-
mehr mit gnozer Kraft sich »at die Ntttarbetmchtang kd werfen
seheioe. I>« nnn der jong« Uann „in der KantiHchen Philonnphie
nnterrichtet" gewesen sei, bo „konnte ich,^ Hlhri (Saetbe fort, „ihm
aaf den Weg deuten, den icb cingeiicbUigen hatte. Wenn Kant in
seiner Kritik der Urleilxkrafl der UHthetisehen L'rtviUkraft die teleo-
logische zur Seite stellt, so ergiebt sieh dftmns. da«» er aodcntea
wolle: ein Knnstwerk solle wie ein Katnrwerk, ein Naturwerk wie
ein Kunstwerk bebandelt und der Wert eines jeden am »ich «ellMt
entwiekelt. ao sich selbst Itetrachtet werden. Ueber nolche Dinge
konnte ieb «ehr beredt sein und glaube dem guten jungen
Hang einigennaaaen genutzt za haben." Aach der sieh durao-
0cUie«eDde allgeineiuo Satz scheint Kant im Auge xu habcu. „Ee
»t wtmdersatD, wie eine jede Zeit Wahrheit und Irrtum ans dem
Ve^ngenen . . . mit aieh schleppt, muntere Geister jedoch sich
auf uener Bahn bew^^ii, wo sie sii-b's dann freilich gefallen lassen,
meist allein zu gehen oder einen Gesellen auf eine kurze Strecke
mit sieb fortzoziehen." Knu weiss man zwar, da» die endgiltigc
Redaktion der „Campagne in Prankreieh" erat in das Jahr 1922 nilJt,
indesacu. wenn wir auch zugeben, daiw die kurse syitematincbe
Aasftlhnmg sowie die allgemeine Bemerknng er»t spüter entstanden
win kann, s« liisst sich doch das Faktum der l'nterrednng selbst, das
sieh ofTenbar an Tagebuch -Anfzeicbnnngen anlehnt, nicht wohl be-
etreiten. Ebensowenig die Tbatsacbe, dass Goethe Dm diese Zeit
mit der Kritik der Urteilskraft, als deren Interpret er dem jongen
t^hrer gegenüber erscheint, ziemlich vertrant gewesen sein moM.
Die 8telle selbst erinnert Uhrigens nicht bloss dem Inhalte, sondern
auch der Fa«snng nach an einen oben (S. Uli) abgedruckten Hatz ans
d«m Aufsätze „Zur [i^nwirknog der neueren rbilo«ophie~, (dem
zweiten des Abschnittes Über die Kr. d. U. XI, 50). Wahrscheinlich
hatte Goethe dabei denwlben Kantischen .Satz »nu ^ 45 deo Werkes
im Ange, der auch Schiller „von ungemeiner Fruchtbarkeit" zu
sein »cbien ') and im Orginale lantet: „Die Natnr war schOo, wenn
sie zugleich als Kaust anasab, and die Knnttt kann our sehGD go-
■) K. TodSader a. ». 0. Philo«. Monatah. XXX, 8. 238.
VerhillnU eu Ruit ta Miner Mstori-tchen EnlvricktoBi;.
95
n&Dnt worden. wenD wir am bcwusst und, siv sei Kunst, und sie
luu» duch ftU Katur auesictit." Ob ODd wieweit der spätere lao^
jilurige Umgang; mit Scbiller aaf Ooethe» Porinnlierang Am Kanti»chf:n
liedankens f^twn eiu^wirkt hat, entzieht sich nii!U>rein Urteil.
Einn weiter« Stelle der „(Jampa^e iD Frankreich" (S. 437> bc-
weÎBt, daas Goethe tnzwiseheii atit-h DaturwisecumrbaflliL'ho Svbrifteii
Kantfl geiMCD hatte. Ik-i Geleg«iibeit seines Pcnipelforter Aufeot-
luütcs (November 1792) bemerkt er, das« der Hyloicoisinas „oder me
nao es neiiiieD will", dessen .\nhKnger er gewRg(>ii and deesen ^tiefen
Ornnd ich in »«iner Würde and Ueiligkeit nnberUhrt liesB" — NB.
wieder neben dem Pantheismnii in Natordiugen ein HtehenlasHen dee
Bittlirben Gottesbegriffg {s. obea)! — , ihn unt-mpHin^licb und „nn-
IddauD" gcgun die gemacht habe, welche eine tot« tfateric aonebmen.
Dton fährt er fürt: ^Ich liatt« mir aai> Kanti) Nntnrwiti^eiuiti^hart
nicht ent^ben laniieQ. àwft Anxiebnug:»- und y^urU^'küluHHiiug^ikraft
nm Wesen der Materie gehfiren nnd keine von der anderen im
BejEriS* der Materie getrennt werden kUnne: daranir giuj^ mir die
rrpidantiil alk'r Weiw-u hervor, welche die uneiidltebc Maunig-
itigkeit der Ersebeinnu^ii durchdringt und belebt" Obnc aus
'anf die inhaltliche Seite der Saobe näher einznUixsen, znmal da sie
niicbt Kaut8 Philosophie betriETt, wollen wir uar konstatieren, daM
Goethe an dieser Stelle eine genauere Kenntnis ron Kants „Nator-
wiweBHCbafl" verrät. Oemeinl ist angensc hei n lieh die t786 erfiehienene
Sehlift: Meta{ihytii!<che .\ufangHgrUndt' der NatiirwisseiiKhaft, deren
Hanpttbema die Unteranehang der Kigennehaften der Materie bildet
Vielleicht hat Goethe aorb den Ausdruck „Uylozoismus" au» Kant
(Kritik der Urteilskraft, § 72 Ende, S. 276) geschöpft, da er den
EuglKoder Cndwortb als Erfinder desselben)) sebwerlicb gekannt bat
Die, wie Steiner aUH dem Goethe-Archiv nachgewiesen hat')
ihrer Abfasanngnüeit nach ebenfallü noch in daa Jahr 1792 (nicht 179.t,
wie in den bisherigen Auflgaben stand) gehitrige Abhandlung Goethes
„Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt" kOnuen wir
hier Übergehen, da sie Kant weder nennt noch von ihm beeinflasst
erscheint Ebensowenig aber zeigt sie in ihrer Atdage eine Spitxc
g^ien Kant oder am-h nur einen Widcmprncb mit Kantischer Denk-
art, wie Steiner in einer Aomerkuug zu den ersten Zeilen Heltsamer
Weise befaaaptet bat')
') Xnekaa, OoBchloht« der pkOoiiopblscbeB TecudiMriogle. S. M.
*t Wofaiarar Angab«, Kttw. Sehr. XI. Ul.
^ DIm« voUoi »«Ucr nlctiti ab eialdtud den bat trirUfla CntmcUad
96
Ans dem Jnhrc 1793 sind an» 2w«î fast glcicfalaDlenaß Acasw-
nmgpD Ooellie« nber einen wichtigen Pnnkt aux Kants „Keli^n
inoerhalb derOrenico der bloanen Vernunft'- Hherliefert, Der Königa-
bergcr Philosoph hatt«! in dieaer 171)2 entrhienenen Sohrifl einen
rsdikAldO Haag zum DURon angL'nonuiK'n ; dim chnstlitrhe KrlMmick
mißfiel dvm datnuls eeht-iii-Ui;Di»ch, j«, vrio «r Htrlbst flagt, heidniflch
gesioDten Dichter, der sieli in Itniien bo recht mit dvr HbSuheit»'
freudigen, harmoniseheo Weltansohaunog der Antike ToIlgiMugL-n
hatte.')
Am 7. Jani 1793* schreibt er ans dem L^ger von Mahtrnbürn
(bei Mainz) an Herder, er freae sieh, dem Troiiheten (Lavater) eut-
gaDgeo zu sein, der der bemicheDdeD Philosophie Hchon lange hofiere,
nm HüdaBO furtzafahren : „Dagegen hat aber auch Kant seinen phi-
loBo phi sehen ^[sutel, nachdcta or ein laoges llteusehL-ulebeD gebraacht
liat, ihn von mancherlei itudi.-lhafteii Vururteilou xu reinigeu, frevuat-
lich mit dem Schandfleek des radikalen lïCsen beaeblabbert, damit
doch «och t'hristi-n lierhf-igelnekt werden, den Saom la kUewn.*
Das hier gebrancbte IJild scheint dem Schreiber besondere gefallen
xn haben; denn einen Hnnat später bringt en ein Brief an Jakobi
in ähnlicher Faanong nieller. Larater habe, sehreibt er diesem, anf
«einem Znge nach dem Norden nnti:rwegB den „Philosophen des
TageH'' gtthnldigt, die ihm zum Entgelt die Wunder wieder herein
und — ,,ihren mit viel MHhe gcxäubLTtvu Hantel, mit dem Saiunv
wenigstens, im Qonrke de« radikalen ITebelH schleifen laascB."
Hier seheint die Anspielung suglcich aach anf Kants Anhänger in
Jena, Beinhold u. a., sieh mit zu beziehen, zumal da er knrz darauf
in demiielbett Briefe berichtet: „Kr (l^ivster) hat auch in Weimar
spioniert, unser vntaehiedvnc« Bc-ideutam hat ihn aber bald ver*
scheucht" — Beide Stellen drUcken zugleich Lob und Tadel, An-
cwUehcn de« Angeneltmeo und Wftliren AnaeiDandeTuilaca. Der Fo»cber mH
■uohoD, ,»u Ist tind ntrbt nas behalt*. Wer, wie Stetoer, die IttUâie alter
iWags Buhr .untrfKcoriliictn Art, nicb ta den Diacia in obi VcrbUtab la Mtsea*
aIh dt«J«iii^ KauU XU beaoSuliueu wagt, dem bl eu rUea, dann er sioh eist die
flniadbogriffe der KnutlscbcD Lehre, s. B. den UntcTMkled von rabjektirw uad
objektivfr t^pfinduiiK, vtira au» g 3 der Kr. d. U., klaniaeli«.
■) D«a -lafaren navli der KUokk«bi vi>n der rOmladieo Rebe seHfiren die
■ärksleu AcuMerangeD Goolhcs ^cg«D das Chiiilcntum an. die nns bckaiut
und. Sie bndea »ich tirniiixloni in dua llriofca an Dndcr. An 4. ij«}>teiiib«r
1T&$ »vhreibt er dem Weiiu&rer (ieuäralaBpertnleadeaUn daa ofteUUne Wurt tan
dem .HEl«h«i von Chrlatnfi" und ctkllrt, daaa er das CtotnUatain nkscb tob
d«i tkuastsdto'' recbt crblnnlicti find«. In daem, wahncfealnlleh fai dm Jnll Hfl
H Goetlu» VcililhiiU ni Kant In wrlner hlMoriseben EntM'kkelaiiff. 97
«fkvntmn^ nnd Verkcnnnng Kaots and seiner Schule ans. ZuHtimntE^Ddo
Anurkt-nnong wird àor »Wgemeiam pliilowjihiwbfii Stellung Küots
su Teil, in einer Form, die su^lpitrh ein »nfnierknaiiiM BencliU-n der
bixborigiMi Lsufljalin dvg rhiluHupben beweint. Stïrkrr freilich tritt
der Tadel hervor, imd zwar i'iii nngorei'liter, niinde«tent) wan die
Atuidrackimeise imgeht. Denn aneh in i.>iiH-ni Privatbrieff durfte
Goethe dem Manne, der den kntegoriMlien Imperativ nicht blosa zti
Tcrkllnden, xondem ihm ancli aufii >itr<-ng^te oarlixnleh'-n iKflJseon
war, fUr itcine Lolire keine jvenUinlichen Motive, gleichtiRm eine do-
Bt-des-Politik gcguntlbur der Orthodoxie, nnterle^n. Vielleieht liens
er sich in der Fonn »o gehen, weil vT otch bi-i seinen Adressaten,
weni^teitfl dem einen, Herder, als erbitterten Gegner Kants (h. oben),
einer guten Aufnahme »einer Worte versehen konnte. Und, wa« die
ttaehliehe Soite betrifft, an hat fî^M-the — und, wie er ilnehti^n «aeh
Schiller nud Klinier') — verkannt, dss« die Ans<?Uaunng vom radiknien
Bß«u.-n ganz in dem strengen Geiste der Kantischon Ethik liegt, ja
fast eine Konseijuenï d<.-rscIlRMi zn nennen ist,') ferner, daas Kant
«icb aiwdrlleklieh ge^-u eine (tleiebtietKUug mit der theologischen
lAtbre VOR der F.rh»llndc verwahrt*) and neben dem ursprünglichen
Hange T.xaa Bftipn eine nnahläflHJge Gegenwirkung defi guten Prinzips
sowie einen beständigen Fortschritt zum lietiftcren annimmt.*) In
seinem Alter hat dich, wie wir sehen werden, Goethe aneh in diesem
Pnnkte den Kantischen ADschanungen sehr genähert.
Der Vollständigkeit halber sei bei Gelegenheit des Jahre« 1793
noch die Naehrieht lùnea .Senators SchUbler aus Heilbronn erwUbnt,
dem Schiller während seine« Aofenthalts daselbst — Herbst 1793 —
Nitteilnog von einem mit Goethe gepflogenen Gesprilche Hher Kant
âdleoil«) Briefe, dua er eonderbwe Gedanken Über den Autbropuuiorptiisuiiu
gekabt habi', (Irr aller BcUgton au Omnilv Iktte (ßaat** nkh au<^h tiit^r die Pa-
nllele — vcTfcl- üben 8.^3 — init Feueilndi bieUl). Am 15. Müra 1790 will er
sack Vemedig^ wb au Paloiuaai .all ein Heide von den l^den dce gnten
LMaauiee (!j aacli eblgcn Vorlvll aa babea;'' v«fIeE«he auch den oben erwlUuiWB
Üriof an JakoU vom T. Jnli ITU.
■> Vergl. dea VerTattaeta An&ala la PUloa. llonatsb. XXX, S. 310 f.
*) Vet^. K. V u T 1 a u d e r . Die aesäietisobe Jb|$üuzuug des cutUcbeo Rigotls-
BU. ebd- S.5«ef.
, ■) Kaat, fieligioD inneibülb cK. Ü. 41.
I •) Vugl. beeuoders die „RcüiCMii iiuiefhalb etc."; daiuCobea, Kula De-
(rHadmtfi derEibik ä 303 t. um! Feueileln, Kaut und der PietiaaiiiB in PbUos.
k^'vldi-XlX, &47ff. il«£,
KuW(b4Wb L 1
9S
S.VoTliBdet,
l^macbt baben soil. ') Goetbf haltt> vor einiger Zt'it dit- Noi|
kundg(;g«b«D, sich auch un Ksnts FhiloHophic xu toschen: «I
Schiller ftlrcbtote, dam er nicht g«nii{f Ausdauer mid GvdiiM Imbeu
wprde- Dagegen rUlimte er Ooeihc» grosBf AnMhunlichtcfit und
B«ine Ki*i^iig zar Natur and nrleilte, dasH bet lîoetbc Ulwrsll dus
Siooltclie vorberrKcbc. Der letzte Teil dieser BemerktiB^n iat aas
bcroita aus dein Briefe Schillure vom 1. Novi-mber 1790 aa KCroer
bekanut, der eretv aber widorspricht direkt dem bieber vuu uiis
Festgcfltellteo. Go«the batte Bpbon Anfang Pebmnr 1789, alw) vor
ftfliiller, sich wirklieb „an Kanto l*hilo«>pbie gemacbt'', und !790
von ueaeni. Sebiller konnte aluo biiphntens ein eindriDgendes 8tndiiun
den ganzen KantiHchen Syetema im Auge haben, wozu Goethe sller-
dinf;» ^niebt genug Atutdauer und Geduld" besessen bat, aber auch
Schiller, wie es scbeiot, uiebt gekununeii ist. Ei bleibt »ouaefa von
dieiiem Gespräche nicht viel mehr Obrig aU das Faktum wlbet Daee
aber Goethe an OesprÄcben Über Knotische Philosophie öfters teil-
genommen, und daan er NCh mit den strengen Kantianern nicht recht
verständigen konnte, haben wir bereits von ihm »»-Ibst gcbürt
fiUckvu wir anf di« bisherige Entwieklung iu dein VerhSltnis
Goethe« ?.a Kant lurllck. so hüben wir dan GefUbl, da»8 trotz zeit-
weise eifrigen Studiums und OîicUhaUiger Einwirkung wenigstens
eines KautiscbeB Werke«, doch noch immer etwas Fremde« zwigcheo
beiden «teht. Wir erinnern, gnnx abgesehen vou dem tiefgehenden
Uoterscbiede im Paukte dt« mdikuten Böseii, an da» Ubereiufltim-
tneode Crteil Schillers nod KiJrnera Aber sein iiiunliches Philo-
sophieren, an dait bei Gelegenheit der neuen Fnude ans dem
Goethe-Archiv von uns Bemerkte, an »einen eigenen Beriebt Qher
die „Einwirkung der neueren Philosophie" auf ihn, in welcbeui
zudem die Kant um meisten zustimmenden Stellen m ii^'li eher
Weise uiebt ohne den Elulluss der spUteren, griisw-ren Ueberein-
»timmuDg der Denkweise ihre Formulierung erbalten hal>cn, an die
von (Joethe selbst l)ezeugte ïhatsache, das« er sieh den strengeren
Kantiancni nicht zu nUheru vermochte, welche denn aneh iu dor
Xosserlicheu ZurUckbattnng von Reinbold oud Schiller ibrcu Ab^
dniek findet, setihesslieh an sein eigenes Zeugnis, da«ü die „Ksnti^cben^
ihn wohl ^hürteu, ihm aber nichts erwidern, noch irgend fürdcrlicb sein
konnten", nud seiner Anschauungsweise mit plüchelnder Verwnn-
■> D« wt* <1« (»riii^nsl dos SohSblcnchen ß«richtes kider mcU lur lluiil
war, HO enUiditneo wir die TulKendii Stelle einem AufiMUce von Uinur: Du Jo-
bUüDB des Buude« swisebea Ooelhe uad SoliUleff. Prouas. Jiiisb. 77. Bd., S. 13.
Goetiiea VerhUtnls zu K&nt In aeiner bistoriaohen Entwlokdnng. 90
dening" hOchstenB die EigeoBcbaft eines „seltsamen Analogous" Kan-
tiseher VorstelliingBart zugestehen wollten (XI, 51). Anch die erste
Hälfte des Jahres 1794 bringt keine neue Erwäfannng Kants. Dagegen
spiegelt sielt die ron uns soeben gekennzeichnete Stellung und Stimmung
des Dichters gegenüber der Philosophie wieder in einem Briefe vom
24. Juni 1794 an Fichte, worin er sich diesem zu dem grSssten Danke
verpflichtet, wenn er ihn „endlich mit den Philosophen rersOhne, die
ich nie entbehren nnd mit denen ich mich niemals vereinigen konnte."
Diese von ihm selbst ersehnte endliche VersObntmg mit der Philosophie
sollte, soweit sie tlberhanpt mit seiner Individnalität vereinbar war,
von einem Anderen in sein Wesen ttberÖiessen, von demselben Hanne
ihm kommen, der überhaapt einen „neaen Frttbling" Über ihn brachte.
Goethe steht nnmtttelbar vor dem „glQcklichen Ereignis" seiner
danemden Verbindung mit Schiller.
(Fortsetzung folgt)
■Î* . ... :-.:
§ 1 der transscendentalen Âesthetlk.
Erster Absatz.
Ans einem Konversatoriiira rör AnfJliiffer.
Von AiiKuat Stadler io ZUlicb.
Meino Hcrron! Wir haben non don ersten I*Ar«gTiinbcn der
tnuMocndeiitalon Aeethetik mit einander dan-hgeHpnx'hpn; bevor wir
weiter gehen, wird ob zwecktnÜsHig sein. zusainnieDKufHwwn, wttH
«icli nnwnn Ventiändnissi- erHcblomen hat
Kant geht aiu von dem wv«cutlii;heii Vorganp.'. der in j«dein
Erkcnntninpruzetwe Btattfîndet. von der Beziebang nnf Ge^mitilnile.
Wa» KrkenntniH iin Übrigen auch coin mag. so viel int sieher, dawt
stets eine Uexiehnn^ auf Gcgeustäude durch «ic voi^entellt wird.
Dira durfte nicmund bcstuMten, weder Descartefl, nooh Spinoxa,
weder Loeke, tioeli Leibniz.
Sie fragten dann, meine Herren, was ntin aber hier noter den
„GegenstUiiden" xn verstehen ftei. Ich wiederhole, daaa hier einer
der F'alli' vorliegt, in denen sii-h Kenntnisse aJs Hphitdlich erweisen,
ilatton Sie nieht« von der Kanliselien Philosophie gewamt. wXren
Sie mit einem, wie mau ta sogen pflegt, dorcli Ssehkenntuis niebt
getrübten Blick nn dieeie Hteile gelangt, m wDrde sie Itanen keine
Schwierigkeit bereitet haben. „<iegenHtand^ kann hier ichleebtei^
dingB nichts andere« bedeuten. aU was zn Ranta Zeiten der Physiker,
der Theologe, der I'hilologe. der Schlosser und der Sattler darunter
verstandeu haWn and was letztere hente nwh darnnter verstehen:
den Tisch, den Stuhl, deji Stein, den Apfel, den Tliuler. knrz jedes
Miebigp Ding dieser Welt Die laodestlHiehe Meinung Hber die
GegcnstUnde, UlM*r die Aopfel und die Tlialer, wird freilich durch
die kritische Untersuchung berichtigt werden; allein daas bqu der
erste Satz der Untersuchung bereits diesen bericbtigteu Sinn ver-
i:.*: ■".■. .*■:
• * 4 *
$ I d«r tniMBMBAeBMleii AvMhotlk.
101
I
weutli*, dan wnlleii wir vorlüilfig iiiemandom glaobun. Xcbmcu i^io
an, Ktiperniknx halte nnf Aoi exuU-n Seite fieinrs ix^volutiunftren
Werke» vum öuiincniinttTgatip gcBprochcn : wllrilc or dnmit etiTM
aodenw haben moioco klîoiuMi, «b d«n f^aiao alten llntprgaog der
neh bewegenden SonneV
Oestatten Hi«, meinr liprren. b«*i dieser Oeleg«nhoit vine Bo-
Bierkang liber dun Untencbied Kwincken dem \jetieQ den (Jie1ebrt«n
>ud dt-ni I.f8cu df« l.i;rDL-iidL-D. Di-iu (k-U-brten orst-beint jedp KtcHe
ini Liobio He» gnnivii UVrki-»; für di-ii lATDcnd<.-n uhvi kann ant'
jede Stelle nur die Ërtenelitan^ fallen, die von den b«mt8 gek-t<«uen
Partieeo aDHtrablt. Wßnn Sic a\no z. K. aaf p. 60 eiDOi> Baches an-
(reUngt Hind, hu k^inncn Hie, nm die«e Seite xti verstehen, die Seiten
I bis 59 wicht oft gvaug wieder Iospd, Sieh dagegen anf den
p|). 01 tf. Kal8 za erholen, wäre numethudiBvh. Oies sollten »ick
namentlich aueh Antliitger (wozn hontziitng«^' ja nieht M,-lt«n uueli
Antoren ta reehnen sind) genagt Bein laesttn. die einen filr Gelehrt«
geBcbrifibenen Kuiiinieotar benutzen. Kommentare »aehen Stellen
anter anderem dadureb xu erläutern. dasB «ie verwandte Stellen
n&» dem ganxcn Werk eiticren. FUr dt:n Anfänger wird nnr die
BenntKung der Farallelstelleu nlttzUcb »ein. welche linkis von der zu
erklärvaden liegen; die reebta licg<cndvu dagegen wird er znnScbot
bwwicr ignoriereu.
.\lier wie maehl m nun die Erkenntnis, wenu eie sich auf
llpgeDBtände benehtV Ja. das kann »ie vielleicht aaf sehr ver-
whiedcno Weijw bewerkstelligen, denkt Kant. WiBKen wir denn,
WÛ' viele Arten erkennendcr Weaeo e« giebtV Nnn kann w aber
pben 8u vielt; Arien geben. KrkeiintniB auf Gegenittände lu bvKieheu.
Wie mag daa vor sieh gvhen anf undereu Sternen, in anderen
Sonnentryatemen! Oder hei den Engeln! Oder bei den MXcIiten
ilet l'nterwelt! I'nd H<*beint sich dicBer Vorgang nicht Belhut anf
l->dcn in ganz versehieileaer WeiBe j:u volUiehenV Itei .lakob lli')hmo
t. B. ina4*hte sieh die Sache durch Entrticknng an den MJttelpnnkt
der Nator, hei Swi-denborg durch eine etwa« weniger weitgehende
Ekstase. Ilittte Kniil dardber heute geschrieben, würde er wohl
auch an nnwre Spiriti«teo gedacht haben, bei welchen sich Er-
kenntni» don'h ein sogenanntes ModiBm anf OegentitJinde b<^.ieht.
Oder an die .^ntiviviBektioninton, die dasselbe dnrch SehlieBBen der
Angeu erreichen. Aber alli; diese Wesen siud ja Ucbermensi-hcn,
nnd K«nt ti:i( in di-ocni Buche olTenhiir die Abwicht, nich anf da»
■DenschJicbv Erkeuucu zu hee«hrüukuu. Uaroui vrwäbut er von
102
An|[BKt Stadler,
allen mb^Ucben „Arten" naà „Mitteln", Erkenntni» auf negemitAnile
zn boEieboD, nnr die meiuiehlichc: di» Anseliauang.
Mit di<«i.T AuBnhraog, mein« HerruD, IiaIh- ich Ihoon oor klar
mai'bvn wollen, wiw hier, wie ich glanbe, noter „Arf so versteheD
let nod dam es sieh nicht nm die vprsrliiedcnfii Faktoren dt^ P.r-
keantnisprozeaseti, wie äinnlicbkoit, Vcretand, Vcrnonf) bandclu kann.
Ktigleivb werden Sic j«.-tzl sncb iniMtandu Bein, die im Divbxti^D i>&tr.
folgende BcmorkoDg „luis Mcumheu wcnigsti^ns" bcfri<!digCDd at»-
zulugt-u.
Wie Sie «eben, ist dieae Bemerkang als îtosatz der xweilen
Anti^be bezeiehnet. t.AD8en Sie sii'h durt-b di»»p ty(>opraiiliiHt'be»
StJtmngen nicbt beonrubigcn, wir luBvii nur den Test der zweiten
Ausgabe, Wenn du Verfawer sein Werk bei einer Dea«n AnfUgv
verändert, bo bebt fr damit die (îllltigkeit dfr frllberen Reduktionen
anf. Ob die Aendenmg in jedem Falle einen Fortdebrilt lnMientct.
ist eine andere Frage. Aber als Lernende baben wir nicbt das
Reebt, klUger i'.u Bcrïii als der Antur, dt-ii wir adidieren. Wenn Sie
dann einmal das Bueb in »einer autoriBiert«» Gestalt durcbgcarbeitet
haben werden, sind Sie in âiener Hinsiebt aiw dem Stande der
Lernenden in den der flelebrten übergetreten, nnd dann sind Sie
aneh berechtigt, die i'erschiedeneo Phasen aeiner Knltvickelnng xn
vergleichen.
Also die urunittelbare Art der Beucrbnng der Erkenntnis aaf
GegenHtttnde int die Angvliauung. Lvbod Sie genan! Die AuHcbaanng
wird uieht B«lbBt Erkenntniii genannt, aondem die Art, wodorvh Hieb
Erkenntnis «nf GegenslÄnde nnniittelbnr beniebl. I>a» ist doeb ein
UnterHcbied. Die .\nfwbauQng int eines der Mittel, durch welche
Erkenntnis ziutandr kommt, nicbt selbst die ganxe Erkenntnis.
Was muss denn zur Aosebaunn^ noi'b hinzukommen, damit
Erkenntnis auB ihr wird? Sie finden es im gk-iebeo ^aue, meine
Herren, dne Denken. I>ie .\it8ebannng wird dadnreh Erkenntnis,
daSB vie gedacht wird; das l>enken dadurch, das» ee auf da« Mittel
der Anschaunng abxweckt
Sie brauchen in dii-seni Satxe nicbt eine bistoriitcbe Anspielung,
z. B. eine Belehrung dor Dogtnatikvr xu erblicken. Gewöhnen Sie
Bteb tibcrhanpt nicht au, Kwisebcn den Z^'ileu zn lesen, b«vor 8iv die
j^ilen selbst gelesen haben. Ich halte den Satz fHr eine allgemeine
Kennieicbnung des xunäehnt als bekannt voranNgesetzten Erkenntni»-
protesses, wie er sich beim Mathematiker, beim Physiker und nnch
beim Metaphy-Biker abttpielt: das menscbliebe liewnsetseio ist so
:-■• ... .^ : :
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I
4
jl 1 der lniuwceoilcaUl«ii Awtlinttk.
I
iirgafii0t«rl , dass all mo Ik-nki^ii asf ADSchaunni; abzielt Damit
isl tibvT ki'iiK-swf^ ^oi>ji4-t. <laii.-> Un» T>«'i)keii nein nstflrlicbc« Ziel
tmiui^r i::rr('k'lit. Ikknnnilifli wird sfllwt in der WisneDseluift niclit e«lti;o
p^aclit, ohne daHti Anachnaiing Torlianden int and ohne dam sie
ppfandt'D wi-rdoD kann. Aber das bcwi-ist nii-lit dass m aie \Vif»eo-
fwUaft nirbl Hbcrall HnrAnwliHoun^' iib^vKcliim hat. Da« Atom z. B. wt
ein Gvdankf. nbcr dieser Gedanke cnthUtt zuglelck die ADWcîmtBg
as dio wi**<-n*chaftlii'hi' i'hantaaie, aich etwas An^chaulii'he» vor-
2Di<tetb-n. ÎM-lbut wt'mi dit- Mvtaphyaik Aber (iott. Freiheit nnd Va-
sterhiichkeit nairbsinnt, so laUcht« aie, wenn ea nnr mßglicb wSre,
ancwhaDou. was dii-een BfgrifTi-ii fUr Gcgeiit^titudc i-ntsprechon.
Aber Anwlittnuug fiudet eben uiir i>tntt. s^ferii unti der Ge^n-
«tand gegeben wird. I(-b kann d^n Apf«) qimI den Tbalvr nud die
■Winkeisnmme d«i Dreiecks mir finden, niebt erfinden. Diese Din^
RiUseeji mir mindefitenii einm:il ^egi-heo worden Hein, damit ieb die
dnreh den Namen Apfel etc. Ans^elüeten Gedanken auf Anwbannnç
bezieben knniL
E» kommt nnn viel dnranf an, daw Sie sieh bei dem vba-
riikterigtiwhen Anwlmck „geben- etwas Klares vorstellen. Dies
HJDgt Ihnen vidleieht am besten, wenn Sie bei dem Geben Icdig-
Ücb an den GegeitHatz zqiu Krwerben denken. Wta mir gegeben
wird, branebe ieh nieht zn erwer)>cn. und liei einer Aafgahe ist diia
}egelH-ne da», wovon icb anagelie, waa ieh also nicht erat snehen
Gt-^bunwcrden heisst uUo nicht« anderes, als ohne mein
Zotbnn vorbanden sein. Statt in sagen: Oegeoftande werden ge-
g«lM'B, kann ieh ehenm> gut nagen: es gieht Gegenstünde, woiwi
durch das nnpereOnUche „ea" gaii?: riebtig mm An»druek gebracht
wird, daaa wir den Uraprong die<»'r Thatnaebe, die ThStigkeit, der
die Dinge diese« Vorbandcneeiti verdanken, nicht kennen. Daas es
cbemiüehe Elemente, FarlK-u, Töne, dass ea einen dreidiinensionRlen
Itanm giebt, daran sind wir schlechterdings uuiicbuldig und können
auch Hiebt Mgeii. wie es kommt, da» es «o etwu giebt
Dan G^ehenwerden iMset sich nnn noch etwas genauer be-
schreiben. Wir Ment<<-hen sind ao organimert, daiM es Atr nns nnr
dadnrcb Oegenatftnde gtebt. dam wir mc sehen, htlren, tasten, rieeheo,
«ebmecken. Warom f» anf diese und nicht »nf eine andere Weise
gesebieht. wissen wir nicht. Aber wir köunen nicht» anderes an-
geben, ill« dass fnr uns das üegebenwerden in diesen VorgSngen
dtrfl Sehenn, IlMrens etc. besteht .\lle die»e VorgSsge haben das
Ueuieinsame, dass sich in ihnen der Zustand unseres Bewusstaeiis
IM
Anguai Stadler,
verllodert; uod die Ding« enebeiiK!» ann unmillrlbar al« die Ur-
nnchfi) diftwr V«riUidertiiifr<tn. Wir fingen (IhIkt, dit' Dinge machMi
einen £iiiürack anf vaa, «e „HflmiTGn" unii in iMttlimiiilor Weis«. Dicw«
Wort cnÜiHlt kein Geheimnis, wndt^rn iMvoiebiiet nnr die Rll^cuiciniiUi
ThntRachn nnsere« äeeletileheiitt, die jfdpr ('nhi-rnngcnc in «icli Iin-
ohacliten mrd. da«» die Dinge Kindrnck auf uim madn-iu Di:/
Apfel affiiiorl uueer BowuBdtscin, bcuwt nivbta niidure«, ab er Dweht
«af Ange, Obr, Zunge, NaM, Hrim) di^n »od den EindnipU. Wunn
wir diese Eindrücke aicbt haben, m ii>t (iU uns kein Ai>r<.d vor-
hiDdeo, nod wer diese Eindrlloke nie gehallt hat, fllr den gii^bl M
keine Aepfel.
Wenn Kant „das GeniHt" dnroh die Gogi-iMUlodi- «ffiziort
werden liwt, m loUssen Sie dabei nieht an dna deiit»olii> «der gar
HD das sächsiMbü Gemtlt denken. Kr hey^j<;liiiet ilun-li liic^fo
Anadrnck nicht eine heetimmte t4«!iti: uder Kanktionsart de» oioiUKb-
ticheo Innern, sondern diem-H Innere alM GaaueH, ak Inliogriff An»
Voretellens, FlIhIcuH nod Wotlem. als Iti-wtiMt»eia Uberbaupt „Per
Gegenstand nfllucrt das GemOt" bedeutvt, dau er gcwiiwc Kiu-
drlleke aof das meoschliobe Bewnaitaein niaobt.
Die vemohicdenen Arten, anf die Ana G«mUt dureb Gvgvn-
Htltode affixiert wordvu kann, beiMon die fHnf Sinne. Man kann
daher die Ri^'asebaft «der Fxhigkeit des GemBtH, auf Hul<.:h» Art
oftixitTl zu werden, ganz pnMtcnd (UTini* Sinnlic-hkeit duouüd. DftV
dan Hint nuf uiimt GeuiUt drn Kindrtk-k iimeht. den wir mit Hrof
lii-iu-ichnt'«, und der Apfel den, wrlebi-n i«ir mmt m-nncn, irt i-twt
Kig<-ntUBiliehk«:it unrnTer inaivun Orgnniiuitioii , und die GMntnIlieit
divMT Kigentltnilitrhkeili-n hi-Kc-iehntn wir »U iSinntichki-it.
Kif tindcu. iininii llurreii, dii-fle KuUigki'it Ai-n Gi-iuUlit durub
eine Kbininier noch niber gfkuDn7.i'ieb»et als .Itex^pliiitAt", d. b.
als eine KUhigkeit irii (<m]ifiingi-n, zu nrhiin'ii. l>ii«e« Kunnu>Jebt>n
int nicht» Nenus, es fiil|;l uniiutu-lluir huh der 'Itialsaeho, (Um gtr-
geben wird: dna tiuh«-n wDrdu xn nii-hli> fObren, Wfon nirbt aneh
genoDinicii wllnlo. Nur dam das „Ni-bnicn" nirht eine [laiidlmiit
Wdtttit't, luiiiili-ru dit- lil»4st- l'hutiMrbe, dam im GeinUt ein Kindrui-k
uDtilebt (etwa wie wir imgiia, daw wo GeOUs vikI Waasvr fawt,
ulivruhl M aicli uieht wllwt mit Wiuuer fUllt). Wi-.iin wir an dtin
OflgeiMltAtld denken, uigeu wir .gegeben Wenleo", und Wi-nu wir u
da« Qftnnt denken, „iM-bineii'' — liridt« h>'t«>Ji>liavt uinvn und den-
Mdben V(irF:unf;.
Wir bubi'U dum iiuch diu Kragr wiirgrwiirfvn, üb iIchk iliu!.
I
1 1 der tnoBWOBdcatalcii Aesthodk.
'^ alln aehmcD innss«, wu iboi gvgeht-ii werde. Sie haben
'Efvbt geantwortet: nein. Wir knnnrn die Augen i)cbli(«fli>n und
"hren rerBtopfen. wir kHnnen auf das Fi-rnruhr. das Mikroekop,
< iitliaDomctet nie venichteD — dann werden nos eine Menge
illode oicbt geg;ebeD, die wir 8oni<t in unser Inneres aaf-
«nnmen hatten. Es laraen sich ganz gnt We«eQ denken, denen
n die mindeete (rewalt Über ihre Sinne verliehen wäre: diese
iiltia lor Annahme jedes Datums f^ozwnngen «ein. Wenn wir
<!i sagen. Siunlichkoit bi-deuti.' uns diejenigen Vo^Snge im
><iilicfa«n Ocmnt, in denen e« sieb „paMiv" verhalte, m bciast
nicht, dam ee altes erleiden mflf«e, was ihm angethan (ad-fiziert)
ftondem rielmehr, daas, wenn ieh Eiudrttcke annehme, ich
hmen mni», wie mc gegeben werden. Das« ich dî«
'mSae, ist eine lluudlun^. aber daas ich, wvno ieb sie QfTne,
M.-he, ist nieht mehr Folge eiue«i Handelns, sondern tiiidet
irgend welches /.nthan meinerseits. BIohf darin besteht
âTitAt der ^innliehkeit.
Die EindrWfke, wdehe durch die Affoktion im Gemote cnt-
iiihca, weiden hier „Vomtclliingtin" genannt: durch das Geben
rtfden GegenMtUude gleiehsam vor die Seele gestellt. VorMeUimg
■OtM also hier genau dait Gleiche beneicbuen wie AuHchuuuog.
DMiia wir ans diesem wechselnden Gebrauch von Nameu fllr die
(rfeiehe Saebe et\i-as schliestH-u? Soll die Abweehsluug der
itilisiiachen Eleganx dieuenV Ich glaube nicht; die licmUhung um
derartige Klegnnz hat Kant eingestandenermassen anderen Sehrift-
HeUeni Hberlaasen. Vielleicht aber darf man iwhliessen, daiw Kant
il diesen beiden Ansdrtleken keine psychologische Termiuologie auf-
nttflUen wHnscht. doss v» ihm an dieser Stelle ganz gleich gilt, ob
Bui von Ansckiniungeu »der Vorstellnngeu spricht, wenn man nur
daranf achtet, dass es sieh um das Gegebene bandelt. Ich mag
d»n Kindrnek „gerade Unie"' Annchaunng oder Vorstellung nennen,
■Pr soll ich sinnlich an ihm das nenneji. dam er gegeben ist, und
paofiiv an dem Gegel»enwerden den Umstand, daas ich mir in diesem
Dindmcke der geraden Linie gewis»T Eigensehafh^n bewusst werden
nrnas und bestimmter anderer nicht bewusst werden kann. Diese
i:<WUe zeigt Ihnen ferner, meine Herren, dass es Kant hier offenbar
Riebt auf die Beschreibung allfäliiger Seelenremifigen ankommt,
sonst hätte er doch wohl Viinctellnng und Anscltauung von vom-
hivein nntcntcbieden ; »ondern auf die Keniizcichniiug der ver-
»chiedeuen Arten, auf welche iin ErkenntiiisiirozeiSBc nach dem
106
Angntt iJlR^tlir,
Zengnift Aet TorBc^eoden WimetiMhafteii, ahn der MathL-roattk, der
Physik, der Metaphysik, das menHcblicb« GemUt in AnH]iruch gt-
nommtio wird.
Die rin«: dieser Xrten tiiso iet di« «linnliehc, welche dtrin
befiteht ätign dem Oemtlt durch Oc-^mtSode .\nwhatiaogen gegeben
werden.
Die andere Art hImt besteht in den Vorzügen, die wad darch
den Amulraek ..Vcrxtand" zusaininciifaft!!. Durch de» Vervtand
werden die An)>cbitiiuiigeii gcdMcbt. und von ibni i?ntepriDgen Ke-
grilTe. Aber weder Verstand noch Begriff werden nnn hier erklärt.
Dies beweint wie<lpnim, dasR Kant «ich hier nicht ftlr psycho-
logÎHehe Dixtinktioiien iiiteressiert Dies Iwweiat ferner, daM er
die Bekanntschaft mit den logischen Wcrkïengen der Wi»ei»chaft
Toraowetxt. In der That, wer die Veniunft kritisieren will, ninm
doch die LcititDugen der Vernanfl »tndieren: dies^ liegen aber vor
in der Mathematik, Physik nnd Metaphysik. Wer aber mit der
Methode di-r Mathematik vertraut ist, v<m dem «tollle mau annehmen
dörfcD. dai« er wcÎRa, wan Denken und was ein lîi-jçriff iift. ül> *ieb
nan freilich Kant in dieser Voraussetzung nicht getÄueeht hat, das
küDoen Rie, meine Herren, die 8ie itieh mit Mathematik itewhiftigt
hahuD, an Ihrem Orte cntsvheiden, indem SIu sieh fragen, ob Sie
M wise«».
An dieser Stelle erfahren wir «lier dss Denken nur noch
xweierlei. A11ei< Denken musa sieh auf Ansehauung l>ezieheu. Im
ersten Satx hiest es, dass alles Denken anf Anwhaunng abzwockt.
Warum hier das „muss^? Weil sieh der (>«^^anke hier als eiue
Schlnsefotgerung ergiebt. Wir denken in der Wissennchaft nicht,
am une zn unterhalten, »ondern am niwer HewnnatAein anf Gegen-
stände KU beliehen. (legenntAnde werden »nn alHT nnr ahn An-
ficbaunngcn gegeben; also muss sich alles Denken, falls es seinen
wisscnsehaftltcben Zweck errciehco will, auf AnsellHunng bezichen.
Im ersten Hatz war nur gesagt worden, da«« die Auscbaniing die
Domillelbare Art der Itexiebnng sei; inzwisebon haben wir aber
gelernt, dans ans Gegenstände nur dnrch die Sinnlichkeit, d. h. mir
durch Ansebauiingen gi-g4ïben werden kllnnen; also ist Anachannng
nicht nnr die unmittelbare, sondern auch die einiigc Art der Bc-
ztehaiig aof Gegenstände. [Das ,.mitbin, bct uns'', werden Sie nicht
m«hr mij^Tcretehen.)
Wohl aber kann sieb nnn das Denken „direkt- oder „indirekt"
auf die AuDcbannng beziehen. Sie erinnern sich, meine Herren, daas
4
4
4
s 1 der tnnwceDdenUIflD Aesthetik. 107
Urnen die Stelle anfangs gewisse Schwierigkeiten Ternrsachte, weil
Sie wieder zd Tiefainniges dahinter Bnchten. Sie wird verständlich,
falls Sie sich an das gewöhnliche wissenschaftliche Denken halten.
Wenn uns ein Gegenstand gegeben ist und wir ihn „bestimmeD",
d. h. angeben, was er ist, eo bezieht sich das Denken „geradczn"
aof die Anachannng, z. B. wenn ich sage: „dies hier ist ein Apfel".
Wenn mir dagegen der Gegenstand nicht gegeben ist, ich aber ver-
sache, ihn mit Hilfe der Merkmale, die ich erfahrungsgemäss an
ihm kenne, in der Erinnemng vorznstellen , so bezieht sich das
Denken „im Umschweife" anf Anschannng, z. B. wenn ich sage:
„der Apfel ist eine geniesebare, fleischige, saftige Fmcht mit Kernen,
von mnder Form etc.". Bei der direkten Beziehung geht der Gegen-
stand dem Namen vorher, bei der indirekten der Name dem Gegen-
stande. Anch der in der Erinnernng ziisammeugesnchte oder durch
die Phantasie konstruierte Gegenstand ist Anschannng, denn er
besteht in sinnlichen Eindrucken, die zn irgend einer Zeit an wirk-
lichen Gegenständen gegeben sein mnssten. Die Phantasie kann
sieh keine Eindrucke gehen, sie vermag nnr nrsprflnglich gegebene
in nene Verbindnngen zn bringen, wovon wir später ein Mehreres
hSren werden.
Damit schliesse ich ftlr heute. Was die Litterator anbelangt,
meine Herren, so empfehle ich Ihnen fUr näheres Eingehen, wie
immer, die betreffenden Abschnitte ans den Werken von H. Cohen,
Kants Theorie der Erfahrung, und H. Vaihinger, Kommentar zn
Kants Kritik der reinen Vernunft.
Kant ot Fichte et le problème de l'éducation. ')
Par A. Finlochc, profeaeenr à VtTniveraté de Lille.
Le grand problème de KOtre époqae. c'est l'éducation morale, c'est-
^dirc l'i^diicatioii de lu voIqdI>5 cl dn caractère II ne toffil pas que
l'i^lc donne rinstmclloii et ddvetuppQ l'intclliReiieG de l'enfaiit, «Ile a
encore nne misàon Ödwatrice: car l'homine est avant tout deatioä h aclr,
d la façon dont il m conporlera dans la vie dépendra bien pins souvent
de Kpd earact^re que de bck connaixMnce». Ce problènie nxl don« à
Jnste titre, aflinne avec raison Mr. Duprolx, ,,U prbieipale préoccupation
do tons cem qai ont lo Maci de voir se consolider ot so d<^veloppor lee
libeiUl et Icâ in8tilDttoii<> conqubieii aprèit tant d«! Iiitlcj^ par ie» g^m-nitionft
pr<<eédente8." Ces* cette préoccupation, ujoute-t-il, qui seniblo avoir
inspiré lee «écrits des plus émineuls d'entre enx, c'est clic qu'on retrouve
an fond de« ouvrais de U. M. Elcnri Marion, Pavot, Pan) Desjardiiu,
Wagner, E. Lavifse, Ordard, de Vofrtiii etc.
D était donc oppartiin de remonter Jneqn'anx philosophes dont procMe
ce nwnvement, et „qui se sont occnptie dti problème moral, non eenlemcnt
k nn point de vue K^^^ra), mais aut»i an point de vne special de l't'durJiltOD.'*
Voilà ce qui a ament'r Mr. Dnpruix ii consid^^rer l'o-uvre p<idaf;<>(;ii|ne
des deax grands thcoricicRs de la volonté, Kant ot t'irbto. qni,
non eonlcDt« de nous montr«^ l'idéal à allcindre, non» ont encore indiqué
comment dod» ponvloua eosayer de rZ-aliner, eu partie dn moins, cet Idàd,
Il a ri^ni dsns une mémo «itade eee deux philosophes, parce qn*« se«
yeux, l'an complète l 'autre, Kant «'tétant plae'é spécialement an point
de vue de l'individu et Kicblc k ceint de la collectivité: si bien
qa'en conciliant le&rs deux systèmes, nous avons comme bbc synthèse des
deux factcHrs esMUntieU dn problème de l'édncalion.
I. Kast.
AprM avoir exposé, dans un résumé qui est un modèle de clarté et
de eoBCÙian, la dodrine morale de Kant, Air. Dnproix none initie à la
gaotee de m« iàém pédagefiqnes. L'extraordinaire inflnenco de BoiH»ejiu
>) A propos de l'uuvrafue publié eons ce titre par Mr. Ptid Dn|u«tx, pru-
fHteuT H l'uuiversit^ de Uuuève. Uenive, Ueurg ut C^c., IHM.
K%ui et Fi<-Jito et le probitaw d« rMonHoa.
lOît
I
I
I
m fnt le potnt de dépnrt ttieii qn'il rcci>Diiflt mimx qnc penonne ta
tiR^larité puxdtixalr de cerininus lliéorirs de t'f^mil«, et qu'il âvoKftt
bgfDttment Ptre obligé de 1« relire ^uHqti'à ce qoe la beanté do l'ex-
preSBJoD ne le tronblAt pliur, pour ponvoir di^poeor de un rabun Ot 4tro
ta état de le juger, Kunt ne ee [awn p.-L* d'exnlter le MTviee qne Ronssnti
atvif tiünilu il M!» eoDleaiporiiin.i en leur muolnuil l'ab.'<urdilé de l'éducation
qti T4^^tiall alors. O'edt ce qui explique pourquoi 11 fat dé« le dribnl an de»
partiunt les plus c<uiivainc«B de Itasedow et i>aliia l'apparition du philan-
tkropiaiMti}, qui Hemblait ii'appuyer for l'f'.milc, Camino l'aurore de la
HfinénUoti de l'homaDita par l'édoeation.
Suit l'analyw) da traiu' d« Kant tar la pMtgogie, qui contient te«
idée» flasmtlelles do pattd philosophe sur l'édacatloQ, ear ob »ait qn'U
a'a pas crée de tyfttmi} proprement dit. Rappelons les principaux traita
it M dddriae pédagv)|;iqu« :
L'édacation a poor but de conduire l'homme de l'anlmallta k
l'bBmanIté, Mais l'individn isoU ne peut atteindre â «eti« perfection:
l'wpfcc« tenle le p«al. I)n Ifi une contradiction daoK le probltme de
l'édocatloa, qui le fait paraître tout d'abord iiuolnhle: nonti avim» fté »orpriH
4e retr Mr. Dnproix. ordinairement si exact et si complet, ni^gli^er ce poiol
{■portant Mai» Kant n'atiandoDüc paK poor e«lH tout espoir dans l'i^dn-
ealîoa , ear il couple fiur deux elione«: l'aide divine , et Kiirtont bi loi
■orale. Le dcTcloppemenl des dlaposltions naturelles de l'homme ue
pouranl ko fain- de lni-m<-me, toute Mucnltoo est un art. Mais le problème
de ee< art Mt le plu grand et le plus ardu qni puisse ae poser it l'homme:
„oar te« lumières dépendent de l'éducation et l'édiication k »on tour dépend
de« InmièrcB". Aussi cfit-tl temps de renoncer aux procédés purement
mpiritpiM et mt^aniqncs, et do er^r la E«icnce do roducatiou. Le principe
Gïndnmental que les fiäagogatt devront tonjuiirti avoir on vue, o'est que
l'enfant doit être élevé en ne d'nn fMt meilleur poKsible dans l'avenir.
Mais ici se préMintent deux ob^aclcs, l'un venant des parents eux-mfmes,
■loi ne »OD^nt (|u'it fournir aux enfanta les moyens de bien faire lunr
chemin dans le monde, Tautre venant des iH)Uveraia^ qni n'ont en vue
■!■« le souci de l'Ëtat.
Au point de vue de la dlvl^on, Knut voit surtout dans l'édiioatioD
dent choBM: la partie né^lire ou discipline, «t ta partie potiitive ou
culture. I4U première comprend l'i^ducation physique (qui s'occupe
lurtont des soins maii^riels <|ue ri^:lnme l'enfant); la seconde l'ödncaliun
inlelleetacllo o( l'éducation morale.
Pour l'vducation physique, Kant n« se sépare gttkn de Ronssea«.
Quant à l'édueatloB intetleclunlle, il «établit ee principe fondnmeotal
qn'oB doit s'attacber & obtenir réqnllll»« et l'harmonie de tonte<a les facultés,
l'iior lui. la cnllnre dc^ faculté wt bien plus importante qne l'acquisition
des coHiiabsanees. L'intelligence est avant tont une énergie active, et
l'esprit ne s« développe qu'en af^ssanl. AumI, reprenant la pe&»éu
d'Artstole: „On ne «ait bien que ce qu'on fait soî-oiétne'^, il en fait le
«illeriutn dn savoir. Agir et faire, voilà le secret «t en m<-me temps
no
A. PEnloohe,
1» iiKne de Yél9it tixsoaae. Paire «gir, tel wra don« lo gnna prieepi
de Veonelgneineot
„Si Kant ineiBtc autant sur «o principe, c'ost qu'on tel enadjcnene*!
est Mul OB|wbl<? ilv prflpDinT l'antonomie el do fair« des caractères. De
ce princiiH mU en pratiitue découle réelleni«at le libre «lamea, ave« tontes
«ca con£Àincti«ee.' âhesÎ condanme-t-il, avec tous les l>ons etipritA, leg
méthode« dit«« récréativeit, qni ont la prétcntiun d'érilcr tont travail
à l'intelllf^nce. I^e travail étant la loi de l'hoinnie en c« monde, il im-
porte d'apprendre aux enfants à travailler. 11 faut habituer l'enfant à
l'effort, car .l'Iiommc deviendrait |itiiir lout« «a vie incapable d'effort, al os
renontait k 1')' liabitner dt^H lenrauce."
Contrairement à RoiMseM, Kant veut une ,éduealioB morale positive
dba lea premières annéeii de l'enfance. La premiiire condition de cette
(^dncation aéra l'obtflssance, d'abord absolue, pais, pins lard, vulontaire,
parce qu'il la TCjfardeni comme jnsi« et raiMnnable. Cette dernière fonne
de t'ol>éiBeaDCe est la plna importante, parce qu'on pent la coosidOrer
somme la ptemière forme de la libre volonté, et par conséquent comme
U première condition du caracliVre murnt (car le caractère n'est antre
ekoM que l'aptitude h aKir d'apriig dea maximoi). C'est elle ea
effet qui le préparera à obéir pins tard, comme oito.ven, à des lois qni
penvont lui déplaire.
LcH deux aulr«« traita dn earaelère «ont: la véracité, qui s'oppose
au mensonge, «t la sociabilité.
U va sans dire qne Kant attache une grande importance à l'enaeigoe-
ment de U morale. Mais avant de pnrlcr de kou catéchisme moral,
noua cro.vona devoir In»isler ptua que Mr. Duproix ne l'a fait lni-mi!tiH>
SUT lea conaidcralions qui l'ont amené k concevoir cet instrument doc-
trinal de la culture murale, comme il l'appelle, et rëosmer, d'après Kanl
Ini-mcme, lea plus esHentielles de eu couaidératioun.
Pour former un oaracti^re moral, il faut avant tont que l'idée
dn devoir apparaiwe clairement il i'eitprîl de l'enfant. Tout en prenant
le« ménagements que nrclame »on äse. Kant eat perioadé que t'iaflnenoo
de l'idée morale par elle-même est plu« puissante que tous lea utre«
moyens, et il rejette tous le* proeédéM par Icaqnel« on «berebe ordinaire*
ment à exciter l'enthouatatme des enfanta (éloge des belles actions, etc.).
Ce qu'il vent, c'est qa'on exerce d'abord le jngeraenl de l'enfanl Mir le«
actions d'autrai au point de vue de leur conformité avec la loi morale,
et qu'on fatee de cet exercice »ne habitude. IJ ne doate pas qu'un tel
eiercic« ne finiBôe par éveiller pea a peu no certain loiérâl pour In loi
elle-même, et par conséquent pour les actions moralement bonnes: mais
ce D'est pas coeorv t'intérût pour la moralité mtmc 1<3 vertu est rendue
agréable à contempler, mais U ne la dierche pas encore pour ellomCne.
Pour obtenir c« dernier résultat, un second exercice est néeesliJn:.
Cet exercice consiste i faire ressortir par des exemples l'intentioii atonie
d'un acte, la pureté de U volonté qui l'a dicté. L'eufant e^t ainsi uneoé
& la conscience de sa liberté, et il se trouve bien dédommagé dn re-
noncement qn'il s'impose parfois par les satisfactions d'ordre enjiérleiu que
I
^
i
RADI et ridite ot le probltaw de i'Mncalinn.
I
M bit fipronrer U découverte de c«tlß liberté inlärlenre, e^^ee k
laquelle 0 peut B'sffraocbir du jon;; iusapportibl« des ineliiintioiie «t de«
Iwàoint- Alora I« loi da dcvnir irotirc un »tcht focile ilan» eon Ame,
.Krftee à la valeur posllire qoe nan» lui rMionnniftson» en la aulvaut, par
l'ealiine que sons eoncevoss de notis-iUL^iiieii àuim la oonecieuc« de notre
ISieib). Sur cette eviimi; putirm mainlvuanl ïc groflur lunX «unlimeot tiua
«I moral, — si l'iionioie ne redoute rio» tant que de se trouver indigne
H méprisable à s« propre« jeoi. — p»rc« qne c'est \k la meiilcQre pro-
tcctioa de l'imc conta» l'istrasion des pcnrliants, infcrictin» et corrupt i-iirs."
I/applioatioa pratiqoe de cette nélliode »era facilittie par ce <|ue
Kant appelle un catéchisme de morale. Ce cat^Sdûsme , quo Kant
rendrait voir introduire dann loutoH les «icoles, ne m trouve pas dverit
dto« «on Iraili' de pt^dURo^'ie , maU dun» un astre de se« ouvrages, la
ItélaplivAlque des MoeurH, 11, ^52 — et c'est Ici que nous reprenons
l'evmge de Mr. Ihiproix. Lk il admet les cseinple«i emprantcs ans hio-
fTsphiea de toiu le* temps et de Ion» le» pays, eomiD« point« du cumparaiHOn
arec les actions dont bods nommes Ita témoins, mab k Hne condition, c'est
qu'on ne faue jamais appel, daas C4-e excjrciece, i la eeadbilltë. Nova
■onunea tool -à- fait d'accord avec Mr. Diiproix pour rcfcri-tter cette cm*-
fératloo du gruiA moraliste.
L'obä^uKe k U loi n'ert d'ailleurs, dun la p«DBdo do Kaot, que
la libre coopéntion k un ordre de lin» qui *k continue du» l'infini. La
oooeordance di devoir avee la rai^n ne suffit ]mis pour expliquer la
lontc- puissance de la loi morale: il faut encore eu admettre ù Baintel^
Torislne divine. Il n'est donc pas dV'docalioo possible suis eiueipieilHllt
relJfiPBS. Mai» IVnfnnI vivant duna os milien où 11 entend prononcer
à cliaqne instant le nom de Dien, on il allste à des démonstrations con-
tiinelles de piété, Kant estime, contrairement a Konssc^n, qu'on devra
eommencer evt cn»vi|ptemciit do bonne heure, ii la cunditiun d'en exclure
tenl« lliâolôf^e. Ainij on se eontenlera d'abord de représenter Dieu A
Tenfant eonnne nn père cl l'homanité eximme un famille. 11 est d'ailleurs
•awntiel qnc l'enmgnemetit moral prt'ci-ilt^ I '•.■(] M'içnenMint religieux, si l'on
ae veut pMi favoriMr 1*8) iiocriKie. Mais il «et iudiepeusable que la relixion
B'^oule â la loi morale ponr sanctionner les senleneee de eette dernière.
Ur. Dnproia n'a pu de peine à montrer qne si, ii ta t(t\U-, Kaot
proe6de de Ross»eau, il s'éloigne considérablement de son maître sur
les point« (MtentielB. et que l'analogie des deux doctrine», U mùmv od
elle» Mrinlilent se rencontrer, est peut-élrc plu» apparente que réelle.
,1'audis que les afüi-mationa de RonsM^au sont volontit1r)^ absolues et para-
dotale», celles de Kant, la plupart du temps, sont lempiirces et timitc«fi.
Ainxi , loniqu« Ksul, k l'eximpto de KouNseau, prétend suivre la natnroi
U ne l'entend pas au JDsIe de la mCme façon. Rousseau se plaît k voir
la nalnm dans l'inipalsion naïve do no» penebants, et sons cet aspect, fl
l'bonori) et la gluriâc &ons cet upcct. Knnt se borne k la ménager
cl à s'en servir dans l'inlérfit futur de la moralité qui seule aU »aérée . . .*
Sans posH^der la magie do stjlo de son mniire, Kant a sur lai
l'amilagc lU la moiléialion unie au jugement le pin» ferne ut Iv plu
112
A. Plnloche,
win, et l'on pent sm convaincre ,qn« toot m qne le XVIII^*ilèfll« a ta
d« plus f^érmi trouve im écho dans u pédagogie oanaie duu ^^
monlfi.* Ko n^Bné, .l'effurt, r«SbTl pfayRtiior. intollccto«!. moral, voilà
le fond de » pédagogie, puce que l'eflbrt développe Vénex^ et <|u'U
bat ttre énergique pour lottcr contre les saggesttoas int«roes on ext«nai
et obär an devoir seul: tell« «it la fierté et Balntairc ditcipliae à laquelle
Kant rent bçooner l'ime de l'enrant e( de l'adoltacenL"
Mai» lir. Daproix •« demande si, «eo baaniwaDt à peu prêt de ta
moral« et de sa pédagogie le eentlBieBt, le pUisir moral, comme allant
d'ëUmenta empiriques, p«rtant bétéTOgènes, Kant n'a pas exclu, eu mtm/b
temps que reathonsUaine, lo# plm hantes vertu«.' El l'aiitenr conclnt
ain«i: ,Kant onblie qne, quelle que iK^t l'importanee de l'idée d« devoir
OB de l'obUgatioD, îl y a qoetqne ebose de plus élevé encore, à savob-
le dëvoDcment, c'est-à-dire une abnégatloo et un sacrifies d« soi-mtate
qui n'a plui< ri«n d'obligatoire, mais qui n'en ««t oerles pa« noin» Admi-
rable ... En matière d'édneadoB, n'est-on pas d'accord pour dire que le
grand priocipe, c'est le dévouement, l'amoar'/ Le cceiir. n'c«t-ce pas te
grand motenr? n'eM-c« pa« la force qui met en jeu tons les organes, qni
soBcite tontes les énergies de l'inMlUgence et de la volonté? — Ni le
devoir tenl, ni la ee««ibilité seule. — Union indiss&lable da devoir et de
l'amonr. Le devoir comme bat et comme rêguUtcar, l'amour ccnuno
moteur, eomme pntiKanc« dynamique: votlà, nous semble-t-il, lae devise
plus compli^té, qnl s'inspirera à la fois et de Kant et de Konssean."
Et Mr. ÜnproU nous montre en l'cstalom, qui ftit à la fois disdple
de ItoDssesn et de KanI, et qui eut la plus grande iaflnence tax fVhtei
la réalisation lyntbctique de cette belle devise.
IL Fichu.
fl{ la pédsgoft^e de Kanl, comme sa morale, est eseentiellemeot \™
dlvidneUe, celle de Kichtc s'adrcsM i^nrtont a la collectivité. „Llionme
est une fin eu soi. avait dit Kaat: inniA il ea eît nne pour les
autrex, ajoute Ficlile, et c'est U précisémeot ce qui fait la dignité de
l'indlvldn: la vertn est l'onbll de soi dans l'intérêt de la totalité des ttres
intelligents."
^M eelleetivité envisagée par Flehte, c'est nrtont la nation. JUttlgé
de l'égotsme qnll voyait régner autour de Ini, il vonlnt s'appliquer à
développer l'esprit d'sbaégatfan et d« sacrifie«, et apprendre «artoiit fi la
Jeunesse à songer au bien eommnn. ^11 faut", éetlvall-U „qu'on ordre
de ehues nonvean s'établisse il faat préparer «ette régénération et le
seul moyen d'y réosair sera d'instttaer nne éduealioa mwvelle et de donner
à l'Klat de« droits neaveaux." C'est de cette édocallon aonvelle, in&pirée
par Pestaloxii, qu'il attend la régénération de la nation allemande après
l'éerascnent de la Prusse à léaa. „Son ambilioa est de former non dos
discjplee. mais des honmes.* — „Agir. Il faut agir, voilà, ce qu'il
répète sur teos lea tons. L'enseignement do Fichte était nne vraie prédl-
eitioB. ü ne voulut pas sealement instnire les esprila, mail eonvertir
Kint «t Hckto «t le pTOUtme d« I'^dncilloii.
118
*
kfi bnes ... Co qui earaclàve Ffcbte, c'eut la cEi»leur. c'est renlli<nitfMaM>
■oral, oMt Aiuëi If MDtinent profoDd de la wlidiriW.'
Cefll danfl »«K DiaooBra ii la ontiun sllcmsnd«, prononcAi u
leodeiaaiti de U défaite d'Ii<iui. «t qui »»at d'one ImjMrtuiec etsenltt-Ilâ
pour riii>t«>in) An l'nnitü allemande, que se troRve le l^nioé le pins
WBBplet ie» idd«« pétUf^^ue« do Fïclit«.
1Mb le débat. I) dänoutre elMiaeittmeut U néoesslté d'sne éditcatloa
DunTello, d'une éducation à U fois morale et natioDale comme le »enl
iniiyen <]« ré^Q^ralion et do ultil pour la nation allemande. „Un peuple
ne petit exbtei', dit-il, „sans patriotiHme: rel!|ïîoB et patriotbiiae ont mime«
runee ... Le peuple <«t la suite imp(!!rissable de tootn lea volonté
ekireliani A ri^aliMT un mf me onli« dr <;ho«c8 ; et <t't«t dan« eellc Dation,
et nou plus dans l'InlérCt d'uu dei^t«, qu«- doit Me puiser et se ri'tremper
le rentable amowr de la patrie. Coiuidéi-er son people et sa patrie
Guoim« les image» ud plutôt la person oilîcation de VéîtralU, savMr se
«crifier avec jule cl enlbunaissme pour cas tàée» élernellet, roîlà le véri-
table patriodame.*
Qoela Reront leo principes de IVxlucatlon nouvelle?
Le tort de l'ancienne éduration. selon Fichte, c'était de latwer à
l'olive U liberté do mal faiTC. La nouvdtc éducation doit avoir pour
but d'uiifaiilir ecUe prétendue lilierlé de mal faire. «Klltr produira rbex
l'élève une sorte de dÂerminalIoD dee r^olntions, avee l'impossibilité presque
ibeulnc pour sa volonté do fonncr des résolutions contrairM." Tout«
édticatioo qui ao tend pas à former un i>tre déterminé, qui ne peut ctra
astremcal qu'il n'est, — ett un Jeu sann but. „Former inn* l'iiommo une
vDlouté déterminée et infalUlblement bonne: tel cet donc le but qne l'on
doit H proposer."
Mai« rbomme ne peut ronloir que c« qn"!! ainw: l'amour xt^ra donc
le iDoteur iurailtible et nnlque de son vouloir. Cest cet amour désfn-
téressé dn bien qu'il importe de substituer A l'amour eiclusif de soi, c'est-
Mil« à l'égonne, Nons reoonnaiflftona ici l'élùTe du l'cstaIo»i.
Pour réducatîon ïoteUeetnoUe , tlehte préconise, comme Kant, la
nétbodo active, c'e«t-it-ditu celle qoi consiste stirtont à éveiller l'activité
l'Mprit SUT un objet, ce qui est la partie U plujt dlflieile de ta tâche
_ rédneateur. L'activité spontanée, le libre effort, voilà ce qn'H s'a^t
d'obtenir. 1^ cultnre intellecdiellc, ainri comprise, ne fait donc qn'nn
avec In cullnre momie. Il fant aimer la science poor elle-même, comme
«H aine le bien pour lui-m^me: „Loin de vouloir tout subordonner aux
exigences pratiques, Fîchte pense que le désintéressement intellectuel sera
l'école dn dé«iatéT«««ement moral." Ce«! ainin qu'on f^ra du futur citoyen
on être moral, „qnl aime le bien et le vrai avee one incUaatlon al
InMstAile qu'il se trouvera invinciblement conduit à vouloir les réaliser
d'abord ilan« u propre eiiütenec «t plus tard dans la todété."
L (Joels »ont, selon Fîcble, les moyens propres A réaliser eet idéal? Le
pramler coosisto à séparer entièrement le« élèves „de ta société corrompue
qtUt sont appelé» à remplacer un Jon". Et U noua décrit l'eaptee
KaaMaiUal. 8
A. PtaUeke,
^'isttinut Ulqae oii il irnfemicra lu élèves «itoyeiu, et qni aa rappelle
que trop mainte Btople d« U Révolution.
D'aecord avec PûstaloEti, Fichte entend que In aouvolle Adacation
ne «'adrcMO plox anii]neiiHnt , comin« antrefoi«, à un« minorité, k ce
qn'on appelait lu olaisea caltiTé«, mai« bien au people tont entier, qui
e<t rélémcot le pins important et le pins coosidérablc do l'ËUt: e'«»t U
pmntin Modttion d'anc t-dttcutiun vraiment nationale.
ijea deos lexes devruni aossi être (ïlevé.i en coiDiinut, e*x „tons deux
doivent tout d'abord avoir appris » reconnaitrv «t à cetinHir dama l'antre
s«xe la commune liomaait£; il funt que \t» Hbvté aient d'abord été Bai«
entre eux par de« liens d'eatime et d'amitié, avant que leur attention Mit
dirigée snr la différence des sexes et qu'ils «'engagent plus lard dans les
lien« dn mariage." ("e«t U dangcrense ntupic qne voulait appliquer
Ulehel I.e|>etWtîer dans son projet de loi souraU ù la Convention en
décembr« 1793, et avec le>qnal le X* Discours de t'ichte offre de nom-
breux pointa de rvBt«ml)laac4;.
A qni inoombe l'oiganisation de l'éducation nationale? A l'Ëlat,
nffinnc Ficbl« aprts l<a Chalotai», Ra»edow et Diderot „L'édnealîon des
génératious fniureo'', dit-il, „est anjoard'hui le »enl domaine oi notre filai
puisse agir librement ... A moins qu'il n'ait abtolumi-nt renoncé à rien
faire, l'édncalion doit être eontidénie par lui eomne la »cule chose qn'U
pniftw encore faire. rJ*s<]i>'à présent, l'f^t a consacré U pins groaM
part de ses revenus à. l'ontroticn d'anse«» penunentcs" ; qn'il organise
l'éducation nationale telle que la propow PScbtc, «t „du jour où ue
géDéntion DOav«llc aura traversé nos écolt«. il n'y aura plo» betioin
d'une armée spéciale". Que dirmt Fkhte s'il revenait an monde aujourd'hui?
On sait quelles furent, pour l'Allemagne, les conaéqueoccs do la
prédication de Fichte, cl Mr. Dupruix réiinnie trè» bien cette grande page
d'iilstoire, où l'on voit un poaple entier, qui semblait anéanti, se restaisir,
fioeouer le joug de l'étranger et fonder eun unité.
Au point de vue pédagogique, ce fill surtout PestaloKxi qui profila
de eo raouTement, et l'on peut dire qu'il doit une bonne partie de sa
gtiMie à son Ulostre dlève: car, A partir de c« moment, le ponplc alle-
mand rit en Peiitaloxn l'homme ehiAsi par la Providence pour opérer ta
régénération. Fichte s'écarte pourtant do wn roaftre sur un point prin-
cipal, lorsqu'il commet la méprise d'enlever l'enfant ii la famille pour
le donner k In wKiét't. Il ue fut d'aillenm |u» suivi snr ce teirain par
les pédagogues allemande, qui onrent la i^ge^se d'organiser, an eontraîre,
df» établissements d'inïtniction pvrmcttaot la vie de famille. NéanmoilU,
Mr. Dujiroix croit devoir réfuter, eu citant à ra])]>ui d« son opinion «an
des page« les pins remarquables de Mr. Gréard, cette utopie absurde,
qni ne néritail girtr«. c« nous semble, tant d'houneur.
CohoIdbIod.
Il est temps que nons arrivions i la eonduaion.
La grande différence entre Kant et Flebte, bobs L'avoiks «u, c'est
I
n
K«itt et TiâM «t I« problùnr de rédnoatUiD-
115
I
^M l'an iiuitte nrtoDl Mir Ut r<^én<!ratioo At l'individti, «t l'autre Rur
Ik r^néntl«!! de la société tonl entière. Hak iù<>ale avae raison
Ut. Di^Toû, „la socti^U no »'améliuro pas «ans tmdivida, et l'iodivida
M s'améliore f;al'.Tt tout »eol. Il b«ui faut qb géoiral no poial d'appui:
u point d'apptti, c'est la famille . . . Cependant, si c'est dans la &i^e
^H se bit toBt d'abord lo rérilable sppreutissag« do la vie mIIccKtc,
l'école peut et doit eonlinner la préparation du fbtxr citoyen." En effet,
^ dealiirfe qui alt«nd ren/ant exige qn'Q apprenne à vivre avec les aatrea."
l'uitenr cite im ImUob pagu» que Ifr. Ur^ird vt Mr. ilariun ont écrite*
la n^Msité de l'4^eol« et la aolidariUi murale
n est juste de dire que c'est grâce à Klchte qno, it partir de 1806,
les idées d'fUat, du patrie, de nittiooaliti^ rupit^nocnl Iciira druits cl pawcnt
■a pngaler plan, — en Allemague, bii-n entendu, car un «ait que la Ré-
volution ^«itfaÛB lee avait glorieoaemeDt inangarécs. Mais tont en re-
eonMiMul le mérite immuasu de t'iclitc, noatt dcmandcroD« it Mr. üuproix
la pennltalon de rappeler qoe bien avant lui, nu Allemanâ avait rénssl
k attirer l'attontioB des souverains et des classc6 dirigeantes de son pays
tnr le rAle prépondérant que l'fltat devait prendre co matière d'tiducalion.
Cet Allemand b'mI autre qne BoMdow, dont nous avons raconté aitlenrs
l'ébnuuute histoire, et qui n'était d'aiUenn aar c« point que le disciple
de La Cbalotai«, ainii que Dons l'avonii démontré.') Iior«qne Fiolite parât,
la Pmsse avait d^, wu l'impulsion du menvemeitt phllantliropiniMe,
rferganïsé mb école«, et l'on pent affirmer qne les discour« enflammés
iu philoMplie n'ettssCDt pas Hoffi à produire une n^sération aussi rapide
et anmi profonde, «i l'œuvre n'avait été admirablement préparée, an point
de ne pédagogique, et même déjà fortement élMoehée par tes actifs et
elairvojanla réorganl^Atcurs d'éeolos qu'avait suscités le philanthropiaisme.
Enfin, il n'cflt peut-être pa» été bot« de propos de nppeter que le
pins Ulotfti« éltve de Fichte, Herbart, a créé et mis en système cette
■denc« de la péda^gic proclamée par Kaut, et qu'aiû'^if^'lx'i l'école
lierbarltenne tient une place prépondérante dan« la péda^gie allemande.
Mr. Duproiz termine sa tris iatérouante et tabetantielle étude en
»outrant que jamais une éducation conçue à la folj dans le sens de Kant
et de Flclitc, c'esl-i-dirc concernant non senlemeot l'individu, msis la
evileetivilé tont entière, oe tHil plus urgente qn'l l'hcnrc nrliioltc. „il
ri^ne, il faut l'avouer, dans une partie de la Jeunesse dunjourd'hul, une
sorte d'atonie géniTralc, caract^^iisi^e par la perte de tout idé^l et l'horrcor
de lOBt effort Sccplicinmc, liilrllantismc, et pur «lile ali.stciiliuii dans
l'action, teb sont ses principaux earaetAres. Au moment où tout évolue
antonr de nuns, ce n'est pas par l'abstention on par de froids calculs,
mala par l'action et les inHpiratioiu géoéreuse« que l'on rdsoudra les
grands problèmes qui se posent aet&elleraenL L'individualisme, poussé à
■M domièrei limites, n'ùt trop sonvcnt que le masque de régomoH lo
plaa étroit, et l'éfolKme cxt nou^ l'avons vu, reoaemi de tout perfectionne-
neat individuel et social. Eiciter dana la jennetse l'eathousiasme et le
I) La Chalotaia ab VorkXmpfer der vehUehen Sehnl«, I^pdg 1$91.
S"
116 A. Pinloolie, Sut et Fichte et le problème do l'édncktloii.
désir dn mienx, lui anderer tm idéal de conduite, Inï inspirer nue noble
ambition qui poétise l'exifitenoe, créer en nn mot la vie întérienre, n'eet-
11 pss vrai qn'a l'heure présente , comme à l'époqoe de Kant et de Fichte,
c'est le deToir qui, pour le maftre, prime tons les devoirs? Placer an
centre de Bon enseignement nn principe d'où la vie morale rayonne comme
d'nn foyer, accroître aÎDSi les volontés s'employanl pour le bien: tel doit
être son rôle essentiel." (p. 236).
Et l'aDtenr nous cite le Fanât de Goethe, celui de la seconde partie
bien entendn, comme l'idéal de l'humanité présente. L'action mise an
service de l'hnmanité: telle est, on le sait, la devise de Fanst devenu
sage; c'est par l'action qu'il reconquiert son vrai titre d'homme et sa
véritable noblesse. „Bien de pins vrai et de plus profond que cette allégorie
de Goethe. L'amélioration dn sort de l'humanité, voilà le but par leqael
s'ennoblit la volonté. Travailler à e'afiyanchir graduellement des forces
intérienres on extérieures qni nons entravent ou neos oppriment; substituer
à la fatalité des instincts et des passions l'action harmonieusement libre
de ses facultés, aspirer an mienx; rechercher avec passion tons les moyens
snsceptibles d'éclairer sa conscience et de la rendre toi^ours plus délicate;
apprendre à sympathiser avec toutes les sonfitanoes; tendre à penser
tonjours plue haut, élargir son cœur, pnrifier sa sensibilité, aider les
autres hommes vers ce même effort, n'est-ce pas Ik l'idéal de la vie humune?
N'est-ce pas lit le but de tonte éducation vraiment libératrice?"
RecensioneiL
^
»
lioldrrlcilrieli, Johami, Dr. phil., Kant» Acitlintik. OuKhi<!ht(% krilt>oh>
(■riüntcniile DanuUuog. EfiibL-il vuu Kfimi und Goliïll. PUIu«))iti!itchL-r Kr-
kcnutnlsnirn. Vll %i»ä Ti' Sollen. I^lpniic. '-•. Strllbigs Verlag, )t)95.
DioMD Buelw wird nua au tii'iili'n K<-'rCi.'bl, »luui man ou bi-xi'ichn«t kb
«in« amUt .\rbeJt der Selbst bildung. Hui bencrkt nlUolicIi Überall, dasa din
B«BcUftlgiiBg de« Vtftùaaen mil di««en ProblnnMi noch nicht von Inn^r DaiKr
bt Wir crfthn-n, offcnhir gtm frbch, wfa ct vcnochi hat, iii den Fra^^en
ShtDnnK xu gewlunvu, mil ciuer ^nxoNui Frende an det ä&die, und t» kommt
[ha lOo uocli »ehr bou tot. So läuft demi vieles längirt Bcksnate nnter, und
eiiw gtme Rdkc Ton BrraerknD)Cen, dl« ilmi wf dem W«irc «»ner SelttMbUdnng
pivwfn lehr dnlencbicixl und lntrrc«>vrt k«wc«cii, vCtäc der VrTru«<T mlb«t
riehcrHcli aobun nach kurt«T Zeil als gax zu wenig bednuteud wi-^gflatiM-u haben.
Per ersto THl „ficsckldite* lat kurz (S. 1—15). Dor Elndrnek einer eEn-
Kobftndcn Vrrtt^kunic in dl« Mh«rrtD Amihoitkor, don dio t>hlT«lch«D wOnlfch«n
'üatu LTWAcken, ïeliwinddl bri drr KachfDmo.huuK, Denn dieae vielen 7itate
ueb«a iibntUeJi «icb entweder In Uebriuli vua Steins .Entaiebung der ncucreji
Aeatlietik* udcr in dvr hlsloTiHchcn EinMtiuig von Hcrraanii Collen« .Kants Bc-
pCndnag der Atoihctik*. Weder Stein nuoh f'ohcn .lind irjjcndiTo in di-m Itiicbu
m4(uil. IMc Vorarbeliun^ besteht in dem Versucii rin«r Vcrbiudnug uder
riehtlfcer in iriDor xiemlieJi Iiuuerllchen ZiiMm mon iti?l lung der G««lchtspanklc
Sieins aaH Cohen». Lelti^rt-m i.it dur VerT. Vor aUcm fttr die DantolltiDi;
WlMkclnuanfl veipfllditot.
I><T xwdtc TcR i*l dpr wegtun« längst« (S. lO—lU). Statt ,krltist^fa-cr-
ttnttvnde Uanii.'iliui);'' viirde t-t bemer I'lmphrnau hcIsR^n, Denn er Ist nichts
ander» ab eine Wiedergab« der hautiai^lien r>eduuk<-n. ind.it nn dii^ wllnlichen
Zitat« angvlelinl, mit vifleai Rcilsplclea aus Loben und Kiiuüt verdfut licht und
mCglicbn in nnser hciitigi-x DenlMih ilbrTaelzt. Die AiisfUliniDg 1st hier nicht
Mlteo fia wenig gar la breit, iimial diu eEgutie kUuNtlfriKeho t'rli'il niobt eben
durch I »nginalltSt nad 1'l«rbllek frappiert.
Aoerkonncankcrt ist tmint-rtiln daa BemlUicn, Kant wirklich In seinem
eigenen Sian la venleben. Die mebrfach wieder aiifgrttommcne I'iilemik, be-
wnden gtgtn t. KlrehEnaan und Ed. v, llarliuauii, ancb ^elmsler erweist das
MtaMDc, daM> man bonttntaxe dlea bluaac BvmHbca, Kant rklittg zu l<<«eii,
adiun aia ein VcrdteoM loben nuiu. Die Was- imd UcvcntudiiiMe, die uutt-r
IIS
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Um «kUdw lam« dtf Fan,
«1%. SehoB Jm — nil dMR
»M, Kan AtMi aà jàM
irt drrseltM Bnroto-
Abrt rlL41eiclit
^Asw Pftblfknoi wnadeo
tlgmOeb dies. iUh Me
Qt^Êàm cfeMPB ^BiaUtaK. «k ite vor Uffvm
cridCL WM Kaait agt, «o 1st sto
■i fawfewelt ait Hecht er na oa^
AHliiiL^-HMlabeh betont
I PhOoMpUe-, alw lU da»
TooMMOac der Brikrtonuig Ist.
«rveckt kab g^llgii TufWil Fccmt «bor b«w«Kta aicti die Er-
Sbo dM WcMB d«a EiiO^BH lad tkm de* ZanHOMuliuc der
.Kridk der CrtcOsknft* ait d» Mkem Kiliîkea «BsrOi^ b Kuibeliiii
W«rtc% abtt der Z—wanfcng d« PiaUcM Em vltUek vaa^ iMnuéwMieL
Dte pÊÊé aAwUk» dw Soadpurtti bndrt «leb dvte, dMt indi 6. Ubp»
bWbt ii d« oa fcèflrta Ptta^hmr mi KhMb „BDAjtUMmu-. Wir kaoaen
diiMtf nur mH «Imt gn» imwn Aminbrng tlmgÄm. Kau («lit Uer wie
HhoII no di« wtaàfiai rmtiMbm GqpebeMB ■■•, nbalMi den ra^JoktfrcB
Zartaad leiteaaetaa Verioltais la DtwwwmlB. Ofe l'ace vt Jeut: weklWT
Art ill dic}cdg» Otjaktlviiii, dl» eb InbeäMfce Mmi» ZMand fnnprtcht?
Nu in du dekl £e Realilit de* Objekts ab »ofebea. d. L sls da«« Ob*
jeka der iihsniTfcafUîili lu t>eKnifead«o Kiinr. Weder auf BegfUEea no^
IdMB benilii de. Uro dgwtttnUebs BealiOt bweki in GeflU. Daflr
tat aber nur elo andmr Wovluadniek d« Kntiséba: ca glebt kein objelctfrea
ftiai^ d« GM^maeka. Der Vorwf d*« SabjcatMuMia addebt fhm aUu
éimm dMB GedankcD nater, der Om rtUg fttnd. Dean a Utte nur Stnn,
ir«n t gMact ^Me: es gM» ketee acliOacii Objekt«. Un doek oin BebpM
■DHiraiirea : die Radlenmf M liebeTBck «ia SstbetiKbes Ubjvkt, aber tbra eJgeiiU
Unke BeaBtIU bokomuut ne etM ia der maneierteB OefBUasdiwlDgn^ des Qe-
d< SSI nil«« wiudcr. wie sie ron dieaer faa KooMkr angtng. Wer diàw Subjektiv
dU des ßt«cluuick£ar1«lk loagnM, bebt die gtnmta KaalMw Gmndle
dif A«Rb*tlk iuif. Sie klagt aa ibr. Die Sabjekttrüit betet olelit die^Ab^'
lengMDg einer letbetiiebeB Wteeaaebaft, »adcta >to keiset die Bci«duii|[ des
Priulpa der Aestbetik b ihnr Basoadariwlt als WIseeDSC^rt. Üicve Bofaao|>tonic
aatbebeii betet b aciaeiB Siaao das latkatbeb* Urteil ciuw<der san Üieor«ÜBeb> ■
vlssrnscbaftli^kca ml«r «um stttlkhoi macken. Niokt im i'tintip liexl ein Felde
Kmota «or, dies isl so ricber wie das Aestketbckei selb»!. Ab^ die HwetwntSBiJ
babea rieb ebged^g:!, mtÜ er den Urberfcvijt vm der OroDdlegmig rar As
wcadaog debt «oDiokcb. Im Gebtote der AnwendnnK küUn er aSmlkli — «^
Kanstvcntand voniuKM^txt — die Uaxkaea bntmmeii mOMoi, nacb iUumu die I
nrlcllime der eigemt&Hlkk Sstketiachen BeaUtlt venehledener Oaitufe«
Dana «li« «Ia Htersrstelito nickt mckr nO^idi fewcsoa, du sSialIch an
■■■er wlodcr etfolgt, weil man die UnindlegmiK togldeb, in kUnstleriedie
Elasenidspielen spodfiilcR, sb Aowenduag lesen wfIL Unser Verf. aber, de
Ott leldttere IrrtÜaer [m Einsdnen mit GlSck snrllckj{ewic«on. Ist ktur d«o
•ebwenUm MissreraHladiri» selbst crivgea. Und geeade in den Punkte,
Ulw dea Wert w^ae» Bacbca ah eben pkUosupUseben eataokddet.
lie
fîm Hm k'''''^^ '■t'^ mitxanrhniea. »n tat iIm OcfenUck dinir Partir,
RriB FlRPunT Vrnutii Dimiîcli. die ObjekilvltU dea AeflIiMtaclMu bcgrUPi«)! »
hMinuMB <S. 31» ff ), TüHlg miaigMckt Er l««l da ■!!(« Wert »iif dir Erkennt-
täf, dim CR rvtUter Zweck mlMi^kcIt flhn« Zweck gielit. Hier bHtt» dooli diu
IjüelitlfkoU du aieitw Ihn wvn«n aüUes. Deno uiicr den tod ihio eiit«ick«lleti
Oedankeii ist alcltt «fotar, d^r *i(di nMit, nnr t^Jir tIrI feiner und genMcr btv
•daMrt, tn Kkiita eijtcarr Kritik iIlt tirlniilogwdlKfn llrlL-Cliikmft Tiiade- AIm
UM* RMt docli mIIw ohao Zweifel die VerUBdiuK mit der iittieiliKliea UrteU»-
knft Uer hetgestellt, wmib Did Riebt nrlageitd* Grllnde abUsheit Und dleter
svlagvod« Grand vir «dou »yitenXbcbe^ pliitouplÜMlifl Kiaicht. Hier Uttu
•tn« mekr H«apekl rof dem phlloMpUacWn Oesiu luuereo Verf. vor eiiieaa
Mbwetcn nMliodJ«rli«n Febi«r bcwalirt 7.iift)eich icijd er is seinem B«JB|^el mit
hAvrelcbef' DeatUcfckett, iriu dnr 'SVrauch rmec aoicliea Objeklivi<inui|t du latbiy
tiieho Urttjl unfeUbw mm ibeorellseiMoi Erkenntntenneil tMckc, ~ beiraiM
>1m> vob TtckwSitt jtMchtUB dJB Rirbtixheit drr KintitcliMi IDm«.
DI* Vi^lekiuiic der Ruitiach«n Au:<tli«tik mit oMhfolgcodea AcallietikcrH
In »kinenlutft fcèltUm, fllr den Verf. soibst xweif«i)ua dut elo andeviesdei
Vempreoben klnittgor 8Mdi«n. Von Ktnfliuii Ku» hvi Srhlll«f tagt er M der
O«l«goiibcit tS. 19^): ^dua ex uiviit iiOlig iBt, p^si damuf liiiitnwcaiwii, ntn m
mriir, ml* aum Betnchlnngen liber üehillerseh« Aesllietlk. di<'k luit BegebternnK
gefliltert und mit inniger Schwünnvrcl vcrbfSmt, rin will h o mm en e« ProgramM-
thcank, tutcktrerade ntt hU-* AeumenuiKi's dine« «Itkiniten Ton* beffetcnen dem-
IMi vivi in ilirm tinek. leb will niokl dwiibM »irrlteD, ob diexe FononlitminK C^
MfawiokTtiU seL Sio-licr aber beweist die Stelle In Uirem ZnsaiuiUL'uliauK, dum
dw PruUem. was die ä«hDlcrscbe Aesthctik bl«tet, Ihm Oberhaupt uuuh uicbt
■nfgef^gvit. 7«m Uvberflrar vorweist er mch noch fllr «ine länK^t bekannte
ThstaMbe auf Kv) H«rger* aeoni Buek (1^94), als hsbt» dieser sie zuDnt bcrea»-
Drt eliRiitllclie Ii«blinf[iutt d«« Vvrfuaets dürfte drr «ein, um« Kaste
AeMliiHik dt-n AaHptfivlieii der Funn- und der GetalNKthetiker tuKieiuh icenllK«,
Form also d«n Gcbalt efaucbUease. Uit dleseas Gedanken hui er KeekL
I Du redit durchafUhrcit, mUsete er aber Kants Formbegriff ^ntincr bestimmen,
er IhnL Et meint fS-212): „Knntx Fnrin Int der (îi-trensatz eraten» nur V<T-
xweileos lur llateife.' Una t-mte «ii bewoism dürfte ihm »chwcT wtirrtea,
■wette bej^rUndet »oth keinen Unterscbied gegen den ForuibegrllT t. ti. In
' Rnntseiten Etklk n»d Erki^-nnrnistfaeorlki, genllgt also für die Acsthotlk niclil.
Kr bXtl« skb dm Weg erti^ohtert, wenn er den GeilAnken mehr anNRpntllKt,
in der blusseo VonielUiBg <ekiMi HMcksSolit mif Kxi.itunn) da» Scbilne iftilitlle.
DiMer Godioke vnihlUt übrigen In eher ausprut^hsloseu tnüstiu^ die xentrale
l«bnf der Amtbetik mm Sckefai, dereo Wnreelnng in Kant /,nni Ueberfluss noeJi
dnek SdiDier blntortook bdegt wird. Der Verf. liUte uiicli hier das alte Vor-
vtail nlcbt wiederholen sollen, dias sie Käst f>ewd nei.
Wir hab«i uns nrit luisem krittoehen Bemerkungen au das gehalten, was der
Vert, giebt. Anf die eigmtilcben l'robietn^ der pliilosophifteben For sehn ng
fai Kaata Aeslkettk einiugehen wtlrde in weit fUhreu. Die Verdiennte nsieres
TerC sdieinea uss annigelifimi dum Gebiet einer im hüheren Sinne philuioglschen
InIcrpretatioD. Die Aufgabe« der philosnpbiKchen Fnnchiing üeRen tiefir
Vatiiurg- Engen Kiiluivuuuiu.
120
Cftiidn«, Georg«, D«r Begriff deaErkabenon berunrK« nnd K^aC
Dias. Stnasbug, ISilt. bO S.
Nach door (^citnnK Hlier dun Mrb&bene b«] I.an^n, Boitvaa, Dideni,
Hume, SdImt, Hendelsaolm, beaprichi der Vett nuSehM Kavts ^«oliaelrtiuiKeB",
In dciiw di« Mbetiaeh« nsd etfabcb« Bctncbtuii; «btecadta, die pejcitologlscke
und iMtnplij'tist^e aBdoracHn nioiit HtrenK Kradiieden >ei«a. Wie ïktrtbe, so
mctut aueli Kaot tu dm „Beobaelituiig«ii", daas das Erhab«i6 Inmwr groas and
cb&ch a«fn mllasci wi« J«ii«t, m nouai aiMli er grosso DIoDoiuloiHn da RamnM
in llUbi; luid l'itte erhabi«. In d«r Kt. <L V. dagegua wird Burkca „Xatur^
UnoBs" »l>g«lelui( nnd dciu Trieb d«r Selboterhaltwif die Vcniuft, dem d«f
OeHÜlgkeli der Vrrsuuid ifcgcndbcr icosteDL „Sooih bogrilndel Kam das
SdiOM lud l^babaoe alcJit dorcb xanUlig aagCMtnaen» OonUibntnterlageii,
Sonden dur«1i Hvta Positives." Ab«r s«liue EfaUUiug iu das Uatbeiuaiiiieh-
nnd Dynamisch -Rrtuib«ii« sowie dio NaaeoorMlInuig doa enteo, Min* BetoNang
des ^QberhMlaiptfUlüeH beim Wohlgefallen an etwas Rt^treflltBchon, die AMohoiiiiK
des ZweckbegriiTce, endlich dio Unteracholdong iwisdieffl dem Erbebenden nnd
dem D«!prinira«wleD iaa G«ßlfal des Kt1isbi:ncii erlitacni an Borke.
IMes dtttfieu die wesentllcben Feeistellunceti des Vei^; mm. i^t fativm
rieb vefstrent In einet nicht goade UbctakhülcheB Daiaiellwig, deren spisah-
Uobo Uingol der Abstumnnng dee Heim (^dros la gate gcbslion werdeo
mllRHfD. V.» würe wulü xwet-'kiuSaatg geweveo, xuniiohsl iga gcscbiehtlicbca
Zoaonuueuti&n^ klar bcraas zu arbeiten: lu selgen, da» Burice In Tuachiedener
Webe auf LcssiDg, Herder nnd Mondelssobn gewirkt hat und da» Heoddasobne
aiuftthrlichrr Beriebt tu «îiii(;eii I'unklMi vom Original dmI voo der GarvMctieB
UebereiiUiiDK nbtreklit.; ferner i^rnnu la nntenuehen, wann und wie Kant sich
mit Uurku bi^iebliftiKt bat. Iu naekUeber Bcoi^uug ergübe Hieb ehi fiochtborer
Guiehtâimukt aus dem Gogonsatie, In dem bei Kant Q«danke und Disposition
stehen. Die Lehre vom ICrbub^nrc 1st virrbUltniniiUvidg frei von iler IlerTSchaft
dos ScbomHM; immerhin bleibt uuub sehr leicht erkennbar, vrie ßurkeaoh« (ie-
danken der Arubitektuuik zuliebe sufgenouimeB, abgewiesen, mngeslallet verdeu.
KndUcb würe aach dor oft geschllderic Kampf den Sobjektlvcn und Objektiv»
hl dta krithistiscbi^n Aentliirtik, da.i (iefüb! elni.'raeits, dk aUgumeime Gc-
setamäaiigkeit andereriwlta ein durchgreifend er Erkläjungs- und Elatellimgagnuid
gewesen.
In KliHnii;k(iites int mir Kolgcades aufgs&llen. B«ùb asten Citat sni
Büke int der Titel der ächriß gar oMit, ttaftefcs Setten epiUer ubae diu
nalid Hegende Erwühsuiig ober Kaollschon Cagcnsiiigkch aagegriieii. Dass
Kant an d^i „kUnxikinscbeJi y^itatrOKiuigeii regen Anteil sahm", ersebelnl
nur abt eine etwas gewagt« Behauptung. Carrière wird durehwt^- mit dem
Aooenl grave gesohtieben. Das Won Über Barke: hi diesem Falle kOitne
man das Bthabtoe aus der Apotheke kaafca, stomsit a. W. roo A. W. BcUegel
nnd iticlit, wie Verf. S. 6$ aagl, von J. SdilegcL Wnndts Gniudx%e der pbyvlv-
logfatchen Psychologie werden ohne Bsndzaht, mit blacker SeHeniaU and naeh
der aweltca Auflage cltiort, obgleich doob berdls t$93 die vierte encbl«nea
war. Akdann sind die CState hlulig ungenau. Idi will darob kclaca Trauor-
gesang aubebe», wie es bei einigen Kritikern SHte ist; Leute, die uieht aula
Gaase sehen woUea, glauben durch Asle^nuiS «b»m Druckfehler- und Irttiimer-
Vemtahotoea tliro Obliese&heiten b „wbaeMckiftHcbvr' Weise crflUlt m Uboa.
4
IteouiMCB.
131
I
mt hlcT, wo In det Htilpbotob« nnr iwel BUcbcr liefugwogai sliid, hUta var
its Drncklcgnn^ wobi muchwcr tmch rinr Kontrok atattfiaden klSauo; IniRier-
Uo haben lU« VetBehen Mom geringe ÜDdeoinos, d« rie den Sinn dee Cttiorten
nein naborUkn laaaon. CDg«>iaii[gk<lteB ia den Aiigab«ii «u der Kr. d. C.
aiul<m ridt S. 31, SB, 3S, M, C2, n Octxic 7cUc), 7-1; liaKeiiMellcnd «lod die
Vanc&Mi eof ä 4&, U, TS.
B«dh. aUx DtMolr.
^I^^Mex,D^^ Kant* Erkonntniitboorlo nnd Muinu ^tdliiaffnrlletophyalk
Ein« EbfilltraBg la du Sludiuu von Kante Kritik der reinen Veniunft. Berlin,
^ Mayor und UhIIclT. IUVS. VI s. 4 u. UT S. (Kin Teil d<ir Sckrlft
■ bOdeto dan Kllnlfsbergcr DiMertatioB OiM. HS.] n. d. T. „XHo Grond-
■ becriffe der Kr.d.r.V., Reeepavtai, SpontaBehiit und loteUektnelle An-
I tebâmiBg. In Ihrer Bedentang fUr die kritbrbc tlrkoiiutalsthoorio".)
Die Schrift Apeb ht to A Abeehiiilte einftMät, die nit AnNnithtno dos
Utlen irieder in eine Ancthl ron euaetaeo Pangraiibeii tertatleu. und dum-n
eine karxe (nlehl pagbierte) KinleHnng rotauBgebi. I>er erste Abïi.liulct enUiUlt
ir tine „AOgemelM SiHnisnatf: des Pioblema der Efkoiutaiitheoric*, dxr swcilc
^B ttrilt attic ICTkenDtnixtlu-otti! Kant» tn ihrein aytiteraatjacbes ZuMUnmenhaiifi«* dai,
J^ der dritte bckandell .Rauia ätelliiug aar Hetaphysik'i die betd^n Ictxten Ab*
MhalUe flteben sa den drei ersten Is «la«ia gewlMen GogeiuaU, luaofetB sie
lieb tfioBcb mit apcakileren GctceiutibidcB bcachiiftiKcn ; ilc.r viorr« AbMhnllt Ist
Kanti l«hre vmii leb, der fUnfie seiner Ijihru vun dur WiUeutifreibett Kew><linet.
Die so gegllederie Sebrift verfolg, wie der Tllct luizei^t, eineB dreibehen
' Zveek: ste aoD uns In erster Linie Über Kants Elken n tu is théorie nnterrlcbtei,
nrthMU eeiae Stcllimic ^"f Mc'taphj-xik datIrKeu niid dndiirr.h drittens zngleleb
fjne Einfllbmiit in daa ätodiaio der KriUk der r V. (^utieu. Db Aufgatie, wi-lcbc
(itb der VerfiuBer gnlelli hat. bl also ihimUeh amfasscnder Natur. Dagegen
m1/K an sich gar aiehts olsiiiwendeD, wona nicht vqo vornherein gewisse Be-
inkcB ans dea Unatande CBts|>ringen kOnnton, diu» eine »olehi- Aufgabe b
dacr Abhaadltuig vom nar lïO Seiten gotünt werdet) soll. Ueim iu dir That Ist
ififaer Umraag bu VMhXItals in dem Zweck, ilen die Arbeit vrfllUcD soll, unr
Khr gaitngi jcdenüills wllnUr vid (:[-!:rhit:klichkrii c-rforiicrltcb aeln, am auf
dMB ao bcaehTinkten Itaaini- eln».i wirklieh Zn i-ekentiprecbenduK and Bnucb-
tana sa leisteo, auch wenn fleh die KIchtIgkelt dee Inhalts einer derartiKen
InusleUBDg Ia keber Wdse bestrelton Hesse.
I.«jdrT knnaca wir nun vnn uniorem Autor nicht licbauptea, dsas er die
AtlfvnIcningeB crfilUe, die man oacfa dem Titel sejner äobrift an ihn /ti sttillc-n
büTecktlgl bt: aus veneblcdsaoa Griladen vorfehlt er den Zweek sober Untor-
•ncboag ia so liohriii (iraile, ilan die Abhsndluag wedar als eine Einftlliroiig
ta dai Sluilioai der Kr. d. r. V., nocb als irgeudwie genügende l>ar»tvlliing von
Kanu iLtkeaatuUbeorte and xeinem VerbSltais lur Heta{ihy8ik gellen kann.
Dm auf eine ureokmissige Weis« iu die Kritik der r. V. ebixuflihreu, lulisslu
die Schrift eine« ganr anderen Cbarakter lelgon, als sie Ia Wirklichkeit beellxL
Wie sie gegcawîlrtig beschaffen tot, kann sie nur run demjenigen ricbtlg vor-
■UadflB werden, der skh burells eine aieuilich genaue Keanlnis der Kritik der r. V-
angeeignet lut. Der Anfüngor dagefco wird sieh vergebikth bemDbva. ans den
1"28
iner
4
der r. V. tu femiameiL Cten f«hli es Beban tiel m aelir tu e{B«T ll^tvoUtii D<w-
legimg def VofMawteBngMi. vna doaoa Kut xu^iriil, nml drr nntodgeriukfiB,
dki uäan ItrftiaelieD I'ulftmwtiBtigca beken«eb«n. Weui un s. B. d«ji ent«B
Putgn4iben it» en(«n AbadndttM betraeèiM. d«r eine .Kwu anunmMoAaaeitd«
InktHsugabs d«r Kritik der r. V." tirioKcn loU, so wird man nvwlu flbor die
UnroUatHsdigkelt (lie«er Skfaz« eratauiit Küin. Kiitti: <let Vi-tfawer die DanrtcUuii(
der tütoüseliai Lelirea and Mine eigenen kr{Ü*oh«ii Be«iievkiuigeo «tWM Bete
auselouitler gclulleD, so wllrdc der I.escr noch eher Id der Lajcc ■oto, an» den,
WH ihm hier jtnbotvn »lid, wnrijciilnna dii^ ETinptfccduikee dm Kritik der r. V.
riohtlg XD erkânncD; Hu aber flie»eit üuvtuUanK, Ki-äeiion und Kritik In eiu«r
Welse ineinander, die dl« relnJkihft Soheidang dieser Eiemeole nor dem Kenner
roi>tc1li:h mfli'lii.
Obwohl Am KerfiRtr-n Mangel aobr erbublicb nlnd, «o wUrden sie dock
weniger schwer in das Gewiebt fallen, nenn nkkt die fc^ai* Abhandlosg
einer ontialtbaren AnfTiimfani; (Ibcr die oi|mitlic)io GmmlUjCo der Kr. d- r. V ge
tngen wür<>. üoiiit Antur int ntiidieh mit Günther Tbiitln der Meinung, daw
Rttta Kritizismus von dem Orundbecrftfe der .liUellBkuelteii ADBcbaaung" be-
h«TT8cht wvidc, und xhiibt daber, diesen Begriff tMgMeli ■!• du SehUbM) m
Vervtiüidnii und zur Wliiilignnx der KsatiMhen Lekren bcnntsen au MllaMB (S. ?/8);
au apieU denn dieser Be^rifl* an«h thatsKclilkh En aHiwu AB»elmidenetsiuign
«lae «beoao gnmo ab mglnckllche tiollo. AllcnRills biMial« man »eh die
Vervendnnic deü Beglflfii di.-r inlrltuktiiellen Antehannni; xur licIeuehtaDg du
Kaatiaehvn Krkeuntuiatheoti« K<'lalU-p Uksub, arenii ale blue Ui dei> Siane geaeint
wïre, daaa die ErlUk der r, V. eimSid unter dteccm Qtriohtapiukt bMraebtM
werden RoUle; denn das Verstandnia der lettlere* luws tcMJOWllefc nur gcwlBMO,
woDti mitnntor der Versuth gemachl vjrd, axKh xaf Hoo« kteince Schenplad
in dm Inuc-n- der KauÜHi^hi'ii l'rftiisür.cndcataipliiliiMiphic riomdrinRen. Ueehalb let
ca aber uiemaDdem erlaubt, eiuen tuileliea Nebenweg fllr die eigeotlielie llau|)t>
attusc aiiNzn^ibeD, unf der es allein mitgllcii sei. den Mittelpunkt dt« S]r*tciu
an uTTuiuhoii. lieriide diue thut jedoch Apel, indem er um Uhenedem will, daan
der Begriir der iutcUuktueileu Auscliaaung die Gntadlage dce Kiirtiiobw KtUS-
■taatna bilde, wiihrend dorselho in Wirklichkeit nur due iinbiiBiKihllnhn RoU»
ajnelt, din mgnt puir, jiiixfnllen kilnnte, okne dem wntentlicbcn Inhalte der Kritik
erbeblicheu AbliriKili m thuu.
Einer bosoudereu Widerle^imf^ der Apelechen Auflassung t<w der fundamcm-
talon Itedoutnog des De^il^ der intellckiuellca An»duiuiuig flir dk Kr. d. r V.
bedarf !•« oi. E. nicht; Ihr«? UnriehtlKkcU llej^ fllr jeden na befanxen urteilend pn Ken-
ner der KiDtiscbea l'hiluiiopliie deutlieb auf der Hand. L*ia ^cr su udgea, wie
rorwlrrend diese Auf&ssung aut^h im elUMliMa n wirken vermag;, wetoo lok
ttneli duwif bin, dann nnch nnnernm Autor Kant «ich auf den Beicriff der to(eUek>
tueUen AnacbiUiouK stütxl, ,iiui vor allen dto Idealität von Bannt und Zelt und
MÉM Lehre vmn lauern Sinn m begründen" (8. 61). Ein kritladier KooumMu
hiem Ist HberflUanlic. loh glaube anf die Itelattmmiiqi den Ltacra reclmen an
diltfeu, weun teb l)«hau|ite. daan man ait einer durart^en BetuuBn^ de« Becrilb
der bteltekiDoDen Anachauung geiadeui daa Recht vervirkt, JeuMOdeoi In die Kritik
der r. V. «inftlhn« »n wonca.
Kben M> wenig wie dem AnfVnger bringt die Selirifl A|Mib aber aueh
tCcuncr oiacB tieferen Gewtoa. Weder fordert *tc du VeMiiul*ls, Buch die
BweMfoiim.
An KanttKboB Bupiwcrkes !■ lr^>fid ebner weeeMlklxa oder aaeh Mr iiH'
waHDitlich«B Beiiehnag. Drr Ki^atw^r wtrd rich mImb u d«fi vielai Cttatca
lus de< Kritik def r. V. stOMen, <lii^ luitur •ndrjVB UnetMaden tw» fSi deu
Anflbieer von Natsan seb ktlnDtam, fOr den nU d«f Kuitfach«n PhlloaopU« Ixnhs
Vvtruttea aber nellMh gus BbcrflltMif; rtnd. Do«h kusnle man tkb die Utue
■oefc (sbDea laaseo, wmu utu Must naeh dtir i!x«K«dMhai wmI luttteclieB Seite
«IwiB wiikUoli Wortvollrs ^-lotetet irilrc. Du aber l>t «b«« nkbt dor Flu.
8(att dasMi fiatko sii-li i-tnr fiwm/n yieage rom eoaderbami, naikllTllcheii, mi-
hwUMBle«, adtwukeDdon. unklareu. jjl lunrcUen «neb efmider wideTspr»eli«iide
BcbaoptlMgeB, darek wctch« A\e Aostcbtcn Kutu HfUin enlslellt nod dtc <4fCPiMin
AeiMiliiiiiniLiiii dec VeifuHUra runcbiedeiitUcb teliwci vi-ntändlicb Kumukt
wvrdeii- Icb fObre einige dieser AeoaMtnngeii u, da sie nir dlo SchtiR aehf
bndeliiieBd sind.
An tndimeii JJiellt-ji spricht Apol wn der anMchIiefl>liebi'ti Apritiritiil dm
Binno and d«r Zoit (S. S, 4», tö); S. to wird roo dee Ummb ItkftlUit (d. S.
a 4. £.) gerfidet: Ixiid« Aiadruokswelteii alod hn Gnuide fcoomoMii wMwalDiriff.
Nieb S- It) mU Wi*Ma due tUtegori« aein. S. CI aben heiiKt oi, .wenn dhMi
Ol^ekt ah .ErfabraDg ta aioh" seboa exintiert", mid iiBten witd bciisoptet, dan
die Welt der Oedankon dl» Well der Eraobelomgeii ael. 8. 9T findet sldi der
(Ui den riitntipa Standpnnkl A|>vl» chitnikterleäRohc 8»»: ,Um mi wi'nltc«r
koontc Kani duu kotumeo, duo Kat«K<'rin) e.'me ti<!KfilTllube „KrHeliebiutK""- Kt-
k^witiili' des IHoges an al«h EUrnerbenn«».* S. 113 wird Kaut folge Ddermaaseo
kittlalen: .Wie darf KaM (agcti, Kaum sad Zeit sind Erechciimntct^n, qIidv Torent
beiricMU n b^wn, da« Itanm und Zdt nirlit dtim i^ukuaiuru kuuii, wax man
nBMr 01n|[ an weh ventebt und v('nil<!h('n tniiMNi''' Duuiil d«iD I.i^üt^r dieMT
uBriefatiKC Saajft nickt cnigelit, int or auvit uuub mit aehiüt^ii Lettern gedrui-ki.
Aaa der AmMOfeHng 8. 7$ führe Ich Tul^oiidc Stelle ao: „Wie TurhUlt oü sieb
aber nlt (dncn Satze wie: „dna DIok an «ich htf" Mit ihm kann ich nicht trie
arit dm Satc de« Kxunalitäl die phyxikaliKcbt^ „KrfohruDK' kuuatriiieren, niUglich
■nebeiL Und doeb IM cf .»bjektiv" gültig; mit dem „ist" meine ich dn Objekt,
eine Wabrbell, die aacbcai Gedanken tinisprieht, nnil dieser Ord.-uiki; ist dt^nk-
eolwoDdig." iiicr iat ans dmi Zu.-umiiic-tiluu]|;<- iiieht dctitlich zu unii'hi'n, oti in
d«B ndlgutrillen ifStzen Ah Mriuung Kaijtii iviedergegebeu udet nur die eigene
Anaiebl dee Autors mm Aiudrnck gebracht nerden soll. In einem aber wie
in iaa anderen Falle «Brdon die«i? BohnnptimKun, weiui auch uua vemchiedonun
ßillsd«, sehr »chweren ftedenkuo iinttirlieKeu.
Aebullebe Aewaeningca ktinuten uoch mehr angefllhri werden; doch wcade
leb Boieb lieber mH cinimn kareen Betneikuntti^n den AuxninandersrtzRngco au,
darcb die Kaate Stellnng t-xtr Heiapbjrnk brli-nvhtrt werden null. Uass dieae
AnaeiBândenHtnuigen in keiuer W<Äie als ebe ersehüpfende Behandlung Ibrcs
Gegentaiidefl ugeaeben werden kVniieB. branche leb naeh doa oben beruiu (iv-
B^ten kaom noch ta vtnkhcrD; di«jrnigen Muniunti', wi-Iuhe fUr tiaa mlreffcade
WUrdifpniK der âtnUung Kants xur Metaphysik iu Beiracht ki>nuaen. sind dnrdi-
an* nicht alle ber>'orgeLuben und In Ihrer Bedontang rlebtifc erkannt. Was
abcTÜie BeuneOiing «obebuigt, die der Veifassec In dk^iteni I'iinktc der Kanlisdiea
PUkMophie aoRedaOlcsi UUat, a» untirickr.li et büchitt m<ud(-tbarc Anaiehteo. Zwnr
febc ieb Ibra darin rocht, daaa Kanl durdi seine Kritik die Heaphysik nicht
vojdekiel bat (S. II»); aber der Begründung, weiche dlcur Salt urhült, auwuit
1^
RcociuioDCD«
Bid) «iao aolehe Ub«rhupt cfkciuwn IIM, venug kh ulcti danhaaa tâeià
unuekDcMcn. Soviel ich Mbe, «HI Apcl KCgen Kaai dir MnnUdikdt d«r Uet»-
fkyttk àutik btmdàea, eut «r behuipi^ es VlioDc imstibSa^i; Ton der rinn-
Uchen AB»ehaii8Df eim raJa bogruTUdic Erkctntitb diiKli die Ksi^orieo kc-Iwh
{im, lOT, 1 1 7); wie fOr die btiinriueiiachftaeii aynthetiacliR Situs a priori geilen,
M kOnatea uiefe „^ntbetbcbe 83Uae k pttori mOKlkb aein, derea .Sj-ittliwta uf
den VenOnde (der Venwnfi) benikt, n&d die b gkkkcr BcrecbUgnag «h
OKUphyidKfcos WifMo, «ine IbenSnndleb-Mttlfeh« Welt lurbanen — lailttllch
■nil oaaeKD Begriffen, In iiaMC«r endliebeii WetM* <101, 1>. K» bt wbklidi »elubde,
dMBaicli der Verttmtt loll dlwcr Andentnng begnlgt md dm keben Aufaekhim
dirSlwr erteilt, vEo ntui ein« detvt^« Hcitaph^ilk msglieb eoia kün>c. Hlotanf
w&n! all«« aiiKCkomraea. dmn an der bluKKO VumiBtang ibjvr Mîlxlicbkdi, dte
Bleb aboolnt DicbU KCgen Kaol bewclsl, hat gar niemand irgend ein Interraaii.
In Wbkticbbcll ab» tel eine Hetapbytik, vie sje mb Ap«l dsobi, ein vCUigei
DndJng; t» ww gonde d«r grosM Imnm Kanlii, die liettpbyiik ah «ine Wisset)-
s^aft H iiriofi niditnbsaeN; venn da> tiebtig oüfe, m würde ftellleb Jlotaphyslk
vQPig BiUDtigllcb »ein. Dleeo Aoffaanug mm mu vor ■lt«a Dtogen icnUfren,
«renii man di« Unn'ohliKkeit von Kaata Verwerfung dfv McUpbyiik dartbiui wBI;
anstatt aber an Oiewui I'linkle ebuOMtien und iu der angedeuteten Wnso gogw
Earn vonngebon, erneuert und v*rsok1fanin«>rt Apel nnr die Rantlaebe petiUu
princtpil, Indem er da» l'ragbikl einer r«in begrHTlM^hen, aprloriaditii Heiaphyalk
ketutnilerL
EImom iiabeMedigvnd wte dl« Resultate dea dritten, sbd aacb di« Er-
geboisM des fSnftw Ab»ehnltt«s, di^mcu Inhalt lefc ngeb ftlebtlg beiObre. Der
VcrßMMT beginnt Mino Boiravhtuogen mit Bng«Tca AnaelnaadenMnngen aber
d«n Detenninismuii, illf twar in nttneber lliaaiobt fcanx richtifr , aber doeh Insofeni
aaxntreffeud niiii], als sie vermOgc «jnea nvub Imitier biivlig Meb findenden Irr-
lunes den Delenulnismns fm fstallstl»eb«n Sinne auslegen; wenn das Handeln
d« Menseben, so fllhrt Apel S. l.tl an», durch ireb end« kannd detenuiiiierl wir«,
dann wilrdoii »iKh Menscb nod (lobliises) IHug garaiebl untenebuidcn. Nach
dteiieu voibereileiideii Itetraebtungen wird dann die Kandsehe Fr*iheilBlrhrv
ausfllhrlleb dargcstctll und dnreb «la Scbena erHioterl, wcleiies dk 8sebe kaum
klarrT iiuu'ht, »Ih tde tut sieb berdts bt, Sclilifwdidi ifletit der Verfwser »einu
«Igeae KulHcheidung. ita4;li der die Freiheit des Willens ïn suelien Ist in der
PtUdgkett des leb, von »eh aiu> In den |>Hyeh<ili>t:i'>eben Hccbanbinm etetngroiren
(1411); weitLTe Auaf Übrungeu diaea Gedaukeaw, durob dk er enl W«Tt g«wlnn«n
kSnute, fehlen frollieh au gut wie ganij nor soviel achetât klar zu Hein, lUaa
dkM t'iUiiglielt d« Ic.ii In Ibrcn niikungcn dem Kaiualgesctic ulehl mebr
ul«rwarftsi »nbi soll; denn „itsK K>in»lKe»cU die«t diuu, die Natnr physlkalbeli
xa begrvifen, nkbl aber den Miinncheji in iler Lebendigkeit ai-iiir» Wollera nnd
Thnoa!* (Ilî)- Datnil u-Sren wir denn glUektieb bvl dem Inilrtorniiiiiniati» Im
eigcMllehen Sinne und allen den Svhuierigkellca angelangt, die denaelbea ent-
ge^Mutohen and mIdd Amiahino nach iinwrtm DsÄrlialt«n gJtnzlkti umCgHcD
naebcn.
Kto scUlttttlokea OeMunlatteil knimen wir ta anseru Bedaasra nttr daUa
aatnprechea, dan die Sekilft kelneii Fünsohriti b«deatet Der Vdflmer wUrdft
wabrwheblieb BexMires haben leltfeii köunen. wenn «r niphl iin Etanno falsoh«r
<jtxunUn»ohaiiaBgMi gtsUaden faüttej so ah«r ist dk llOhe Tetg«blk)i gewi
t
I
I
I
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Boocmlonea.
ÜB et anfgevendet bat, mu mi elnsM Bdi«ltba»n Stinilpunkt« tos E&dÜsgIw
L«lii«B SU bdea^tfm nud kiitiMli n beorUDea.
Jenm. Fn». Erhnnli
I
PUntlko, Otto. Roiiflflcans, üciders nsd Kants Tlieorlo vom Znkunfl«-
IdcHl ilrr McDii«hbi-ltxKoi<'lii(!)ii<!. Pisa. Ornißiwalil. lui». 6tiS.
K« M'iire ^«bei lubUlig, an eiue Dlasettatfaia, di« uffenbar nielrt in don
BuoJiliaiid«! gekonuue« IbI, einen relnwlsseDscliaftlichen Huntab aa^nlegou. Dm
Astor «Hl bcirclaMi, dus cf mit Niitcnn fUr sicli iind sjidere la hncn weiss Diid
die anr BcJi^'mcbiinK «um uiiifaKïendereu Thuinaa urtonlurlicli« Koinbinittion«-
gabe liwltu. Daa aa»£(d«luito QoeUenatudfum dea Gclebtlen vilrà luan vou iliu
Di>«li nicht Tcrlaa§:«n dllrfeo und Am spiMimon nraditioida fUr erbracht sehen,
«cm rr nnr dir Ilauptqactlen vuTstiûidigefi äiiuitr» xiuh uui;«eiKn>!t hat und Im
Blirigrii die LUckeu uiner Kcsotals ana nreher Haud ^r^xt.
Zo diewr KlMW «bwucliaflUcb belangloser, aber ah TLütigkcitateoirub
nidit uwrfronlîclHT Proboarbelten dlanbti; Ich anfönglich ni;ch die vorlleg«nd«<,
auf AniunkDiigi!« nnd idheTO (Jautlennachwrii^c cOllit; vcraic.hteade tSchrIft
fechiieD xn dOrfen. Ick bod darin BouasMiu Diskim flliur diu Knluttibanx
der (Jaghlehheli und d«n .coonat social*, Herden .Ideen" und K^uta kleioeiru
foMUcblspbihMDpbifchc Scbrift«n aoachnbcod Üi^Mig verarbeitet, wenn «e
(ieh auch alsbald befaii.-uit«!llto, das* ea dem Autur uiobt riHibl itu'uiffun war,
aas den hreiti^B Inhal ttsugaben d«r TtiTgeiuuuit«D Qaelleo sein eigeutlii'h<.>a Thema,
die Austobten Ronsuaus, llcrdora nad Kants tlbor das Zukunftsldeal der McuscJi-
belng«acblcbtc. bersumw-blUoB. filKi ieh fund leidi^r n»eh mehr. Dodi maa
nrtofle »olbst an dcv Tland di>r folffrudria <îoKt>»Ubi.irMtelInt]t;.
Fester, Itoiissttan und die deutsche (!o-
PUadko. S.7.
Kaut lut gtgeü die BehauplanK B'a,
aela Umeascib sd nur durch RUok-
seUOsse anf oine vor aller Kultur liv-
si'Jii('Jits|ihi!»Bo|ihie. S. (lli.
Eh blieb Qim | Kam] oiehl veiboft^en,
diMs ßuusReaiin Bobauptong, sein Cr-
nu'.Tinoh Hei nur diircli K(i«k»o)illi9ao auf
gnade Zeit gtimoam, dngevraudt, daaa eine vor all«r Kultur ÜHgeed« Z«it k«-
dimelbu aar eiiUT Selbstlünschuiig bo- wonucn, auf Sclbstlänschiing beruhe, und
nhe. Er naaille dl« Verfobrcu nyn- , er luumte da« VcrTabrou den Uenfcn
tboüscb, weil ß. tob natllrlichen Men-
•ehea anBuige, nihraod «r analytteoh
Terfahnsd vow K«iittctoo auageht.
synthetisch, weil er void uallirlielieu
Uensohon an&age, wShiend er analytisch
verlährend rmii gvsittet«n Uenscheii ao»-
gohe.
Abaohreibeo rtchl sieh imtucr. Bier ist die Folge, daas Hen PhuUko
Kant efaeu Ehiwand macben lïsst, dcu er loobos Wissens nie Remacht hat IrJi
Bi^te ma „es blieb Kant uklit verbürgen" und orlUatere dann dieie IteliauplunK
darcb tätten den l''ngtii«nteu (Sob. R ll,S16) entnommenen Satx.
Ooeli biJrca irir, wie an dor ddcrten Stelle melfi ^Benntier' fortAhrt:
Pknttko. renter.
Herder beauriandet dea Oebrauob,
der hier *ud R. udt den Won „EKUtf-
kelt" getrieben wird, die täekt» als dM
FIUfk«it mIb lull, dem nlaunenMhr
UuuauMi qrfelt [Daoh Bwd«r] mtr
mit Worten, irenn er Immer voii elan
FlUskv-it Kpricht, die niehtn &U Pnhig-
keit Bein solL Dean nlnuuermebr kaun
12«
BoccnaCoiHO.
kOwM â«r Q«hn)Mli ein« Flhigkult in
Kraft, etwM blo> HOfUchra U ein Wfrfc-
UehM verwandeln. Panus fiilgi »bor,
duB schon der «rst« Ueasub, dur sieb
vom 'iloro kelBomregs dnrdi eine „blu«e
StafeaerkUiiUf; dtr 'HcrkiSfl«, sondora
dvteh etoe gtm venchknieniatigv Ricb-
tniig und Aimrickinng aller Ktifte miter-
sclieid«t", Mit Vcrmufl- ind Spnek-
fiLliiKkeit, Beooaacabell nod Spmch«,
wenn ftDcb Boch m wentwlckett, vue
AnfunK hmim. Danm (oigt dca Wei-
teren, dua aiKb det h}-]iutbetinche Wilde
ß.'s in seiner Waldeinsamkeit Sprache
Ar d^ Mlbst eifiulcu aiiiute, wenn «r
■te audi nie geredet hätte.
DofiD ^e war etc.
DuBOs folgt, denke Ich, des weJierca, diss Herr PUntllio ein Plagtuor
Im. Und koJn<«wop anf iliw Abiichr«iben meiner Wb^lurfipibo Kantifcbcr und
Herderscber Gedaskengiüige besdiiiDkt er sieb dabei, sondern ISaat oleh gK-
logeaäkb aacb selbst m Worte ltoiDin«a.
,,der r>elir»n«b Ho« RUgkelt bi Krtft.
eitni bl')« HCgtlobe* h «In WlikHehee
TerraBdeln". und wo kebe Kraft ur-
sprttnjtlich Torhiuideti fsl, kann sie spSter
auch nküit Kebmuibl imd ugewuidt
werden. Danas folgt aber, dnu seboa
da- enrtc HeaMb, d«r sich vom Tiere
keliMawefe dnroh eine „Moms Stafen-
«rbl)»to(d«rTierkrlifte", wwdem durch
«Im „gm T«nehledeiMRfge mehtnag
lud AnswkklnnK aller KrtAe untei*
scheidet", rail Vernnnft and SpiaebnUg-
kcit, Besonaenbeit aad äpraehe, wena
nach no«h so naeatwkkelt, vonAabiv
■abesM». Danu* foljct d«s weiteren, Glo.
Plantlko. 8. 30.
DI« Rflckkelir sam ElnkUnc mit dtf
Katar, die BefiiniuiK ili^r ttcrvchtiipinc
des Genihb dem kühlen abstraUerai-
den Verstaodo gogcnUbcr hatte adso
begebterle 7.axtimmiui|; gefliDdeD. Wie
R. wandte «T seine AufÜMikanakelt
allen Gebtetoa der Natur an.
Fe»t«r. &4S.
Aach Herder hatte die dinaabohe
Aadebungsktafl des GenAn an sich
etbkren, und die Rückkehr tm Natur,
dk BetoonDf der Rechte des Qefllbls
don kalten, abstrakten Veistaade gegea*
tiber hatte selae beg«isl«fte ZoBttaunn^
)tcfnnd«n. Wie Rouucaa sacht er aaf
allen tieliietea die Natar.
Der Leser wag eotscbetden. ob Herr Phntfk«, da «t sich doeb cdamal
anb Abachreibea verleg nl«lit bener geüiaa Utte, gteleh Wort Mr Wort abm-
nbrvibca, ubvobi m auch im Abscbielbea keine gans gllcklkhe Band seift
Auf Seite ST sagt et t. B.: den Eutwicklung&gang bis anr eisten Slaateagrllndliag
gebe Herder Jedoc.h nur andealungsurelsc I.t'lder hat er, ab «r dieaea Sata aas
Seile GS meine* Bn«-haa mit gcrin^n XotLlälcatfaiMin herlllKtraahm, da« „jcdocb"
stehen lassen, das In mebiem Buche eiuea Sinn hat, be4 Ihm nicht Cad to
kSmrto kb nook ein Datzrnd mehr oder minder wSrtUeh abgesohriabenw. kltienc
and U^ercr Stellen aiifllhiim, d<)«li wird srhon d>a Hilft>r<dlte aar Chaniktcdstik
dkaee aibsoaderlielieai Rpei-iuiPu i'nidltiuQls ^uQgua. and ieb wllrde mleh akbt
«nadem, bei llng«rem „Qocllenstudinm" uieh andere Autoren aufXhattebe Wetae
„beaatst" su finditn. Alkrdinipi Antom, deren VerbitilaBic eine nslnrgamlwi
beschickt« bt Oder würde etwa Herr Plasdko ebenso unbedenklich là einer
der Gruilawaider pUkwofthlaebea Fakullttt vo^celtyten Artielt Kttao Fischer,
Zelter and Windeniand abn^eaebriobeoi haben? Ohne einen Ütrait dor FaknltStea
anfadiea la wollen, glaube ich dealiatb doch ab pUloaopUateodeff Hiabiriket
den pfaikwofiblmaden Theologw die Sehrlfloa Kaata n nebt tlbtfeot Stadliua
I
■
I
Seeeiuloiica.
tmgAÜleu a bIUmii. Es Bnt ihifa fllr phfloaopUtdie HMpil»Dt«a, wi« vir
titid« es «ind, gtt viel damia lenwo. «ber wer «nt elninal dMerad b den
Bunkreb Ktai» Kvxtgta ht, wei» well, iu» ho«li liber alien VonllfM Miner
ButtodiMcIteii Kritik nocfc efo aadem uebt: ieii medae die Ehrliebkeil d«« «lir<
HUcfceo. Rletiard FtMvr.
EUler, K., Dr., Die Weiterbildung d«r Ksnt'aeben Aprioritltilelir«
bis tar Genevan- Letptlg. W. Friedriclk. mi. VI u. 88 S.
Dia vorHefreiide Scirtftciten hklbt crhrbUclt bliit«r duD Knrartiuigon mflck,
die dorcli sefnai Titd em-^ werden- Do- Verftster hat »tàae âcbiidigkeit nsr
kâlb Ketbâo, er bat zvu ein ii«iiUI«h reiebhtJtiges Hattft^ gemumell, aber da»-
•albe fast gar Biebi rorwbeil«! Wilireml man also tn dem BUchlela die maaclMirlei
GedankcndeDiait«, wdcbe Id der ApriuriHlMlchre KanU vtirwob^n Kind, aaaeiii-
andergelegt in fiadeo bi)fft, damit dann wdler gtztfigt wetdeo künoe, wdciie
SwtandtAUe der gao'o Theorie sieb lu der Fulgozeit als unanfochtbar, weleb«
■b tweifclluft, wekh« als vi^TbraerniiKi'WlIirftijc erwiesen haben, wird too dem
VerftcMT idcbt viel tudir als eine iuaserliohv AnuinanderreiliuaK der Melnuigcai
«id AjHOhunigeD geboten, vie sie Id der PLlltnophle acit Rani in Besag auf
dH Aprtori xoia Anidrack fCfkomtnen doit, lien l<>KÎ!=ch(-n »nil bitib>ri»cheii Zn-
nmnenba&K deiMiben bat der I.eM;r der Hauptaaelie nauh aiob selbst au ncilies.
Die Eialeinug (S. 1—1) glebt eloea auinmariacheD Ueberbllok Über die Ent-
wUieliug der Ltkr« von den ugcboi«iuii BcgrÜTcD von Plato bia Kant, d«r
LTdl (8. ^-tC) bringt die AprioritUaldir« Kants, der «weite (S. IT-A3> die
Anriebten des nainhKn«Hen aaebkaniiBolien l'hiluiopliaD über da« Ajiriurl ïut
DaisUltling, lUld swar «erden xDcrsl als Anhiingcr Kants Retobuld, Beck, Maimon,
Kng, Fi«lile, ScbcllhiKi Hrgd, Seh Wir mmc hur, Fric*, Srhopeuhanpr, Treudelttu-
birg(?), Lange, Hebnliulti, Liebmaun, C'uheu, diuin als UeKnur.lakubi, U. E. S(^hDlUe.
BudlU, Herbart Bcneko, l'oberweg. F.. v. Hartmann, I.aa8. Rlchl (?), Wundt
dnrehgeganitea Vi» & ScliIutMeitcn i-ndlidi nind der WUrdigung der „ttedeutong
der ApriorltiUsiebre tUi die modern« Erkenutulatheurie" gewidmel.
Dan dl« Aukktcn diraer Denker, soweit es bei der grossen vom Ver-
Ihnar bcHebfatn KUne mll^clieh im, im ttiuin;n korrekt wleil<irgegolien sind, kM
gen uerfcuuii werden; in einxelueu FUUou freilich ist auch niiuiobes suhief oder
gaoa Tetkebn ausgedriIckL So iat der -Satï, dasa „die Ge^eualiinde, auf welolie
liek dio Ontndsiltie <W nineB Mathematik sowin auch der Physik beziehen,
iDclita a&derea nbd als die Fonnioi und (icsiotti- ili!» iTkRunniidirn Bewunsladnii
•dhat" <&I1) enOckiedeD kantwidrlg. von „a|irioriaclieu Furui<>u" (S. 11) au
mnàimn l«t «Dm mbidwten ein Pivonaamua, wührcud es „Funktionen der
SnaBekkcnt" umIi Kant eataehiodcn nickt gobco kann. Falsch ist auch die Bu-
lupiaag, dua Kant die „InieitektuOitiU der Anacbaunug" leogoe (ä. 3(1), deon
4h, ans Sebopesbatier AnsckauDog nemM, lal dnrchaus nicht dasselbe, was bei
Kant ao bebet Der Auagqvmeb, daas nach Coben „AprioritlU einng und allda
de« wlaseasebaftlkhevi VerCahrea aukoBnie, aua «etoheiui als ihrer Qoell« 41«
ïvmm d«r ErkcoMiib ihb ttgtbva" (S. *S) ist mir usv«rsUUidllcb , and dk
AalslellBng, daoa EL t. Uanmaao In mImt „KriUsekcn OrandlegMug" die Aprlori-
uialabr» Ka*ta bekltaapfe (9. 6A), dtbft» dooh w«U nnr cotir im TontnMomiig
128
ReocMknieii.
Utbar mis, dan man ilu Prlntip des tnossccMleiHalM ld«*UtBiw ate w«mbU
Bobea BeaUadtail J«er Lehre betnrlitGt.
Gerade ad dleaer Ictitereu SuUe Ifiit so raehl deulUck hermr, tr(c iinbe*
Rtiogmt und «chwaiikcnd dor Begrtffder Apriorltttslekre dnreli du game Sohrittcben
hindurcli bluibt, wu freilich kein Wonder bt, wood maa bedeaki, fhas EanU
71i«arie d«* Apriori uf 6— 9 3eitt<ii, die Aaadumiafen der (Ibrigon Denker Im
DitnihBehDilt auf 3 SelMo daigeUigt wecdea. Bei wlcètr KUne nnuKte det Ver-
fnNKir ent«->-dvr «ein TlHmut dut ganz popolfir be)ttlld«b, od« noter Veniciit
üuf da» Kiiimlivii iu Kbielhciicn sich aat die Hervorhebung tnd EMtrtenuiK der
IIau|iluHitlv«, die die Gertaltimg nud Wclterfaüdoitg der ApriorilUtilelirc beetimoit
baboo, b«MliSnkcn. tn WbfcUctikefi nlnuul die Wiedergabe vun U«fiiiitiiMMi
lind I^linneinunfTCin, dl« wohl als bekanat UHob rotauagesetzt werden ItüaDea,
eioeu nnv^thältoianubudK breitea Raum rin, wo|[<!p-D die IImn<liBihiB)C der leiten-
den Idi'eo durdi die etwas uii|;^tdo«l« Art der llericbtentaltnnff ati ffviadean
erschwert wird. So w^rd l>ei Kant der Uniersebled it* legiscbea Ofed dea ptjc^o-
Ivgbichi-n Apritiri ïwar crwllint, aber die xooatlfca oaaiwIiaTlel vgo einander ab-
welobenden AnfEanvagen da AptkiriMkea werden dafaeb abi iquiTaliml ocbao
«laattder gcsioUt (x. B. aaf S. 10). Pie DanieUwK der Apriortäialclite Kaata
■eliÜoMl mit dem Urteil, dara Kant swar die Eüateos gewbser fan Bewnaalaela
1>egTlliidetn BediD|Ciuip:B der Krfabninx si^ir KcrtelU, aber weder crwi«iMn
liab«, data Banni und Zell run aller KrfahnuiK Qaabbiiiiipgu Pöraeo der Slna-
llehkdt aeien, noob dan die ZaU sofaier Kategoriees wltUldi elMBorlel nrqrtog-
liebe OrusdAmana d«a Peakeas roprSatathm, noch Amb da* Fomale der Er-
kenntai« nur wbjektiv ivl. Damit rind ja dnige der Humealc btietcOiai-t, weJcfae
nir die weitere Èntwi<^kelunx fa Beineht kuamen, aber dock bei weitem nioht
•Ilei abgetehco vun der Melinleatigkeit des Apriorl wiieo ab kfitbclie Piuku,
an Âtaum tpüteic Denker elngtaetat haben, noch m enrttbaea gewtxa dl« üater-
•eheldnng dm Uaterlaleti and Foimalen tn der Rrfahrnng, die IleniaùebuBfc dea
Formalen Ine Subjekt, die Bednktion das Fomaalen au dea ErkeaniBiiobJekteo
auf »ibjektlve Formen des ErkcoBtntovenntigeH, dl« Untendioidiuig einer M ehr-
■abl solcher Formen Inabaaoadoi« von Fonnea der Aaeehanong nad dea Denken«,
dl« KrkUrung der VMUndnof tob StvIT and Penn fan wtritUehc« Erkennco, die
Beatfaomnng den labaltea der BaoBToMeUiing iL a. w. Waa «padell daa Baum-
problm betriflt, ao bt die BedeliteBtittuiit; E-'a losoftra oarolbttlBdig, aU von
deo auf dasaclbe beiUgUcbon Mueren UaKnuekunfen nor ^e voa Uelmholtz
tuul auch diese nur andeatnncawibe Enrthaong fiadeo.
VerlüQtalnliaiig w «Ingwheadsten ilnd am SAhm Rbhl und Wundt be>
bandelt, b deren „kritlaolieBi Eaiplrlarnns" der VerCuaer offenbar den AbaeUnai
der gauen Entvickelnngareibe aidit. Denn das Blelbeade dw Erkeantabldite
Kaat* bt, wie in dem ScUuBMbachnin anageapnwhea wird, aar aeia Kaehweis
von der .J'orauUOt dec Bun- wid Mtanacfcannag gegenaber de« Empfindnogs-
Inbtdt, der SpoataadUt des Denkens nnd der »j^nibetbcben KaUr des Bewuaat-
sefaia" ; die Kant'eebe AsnabuK etoer SnmiH konkreter rdner Anachanuagea and
Begriffe ict nor eise Naehwirkoog der plataaisehen l.ebre von den asgebureaea
Ideeo; als qirigriaeier, von den Erikbrnngntoffea auaUingtger Fakttir der
Erfceaanb kâna aor die „allgenelne (logbcfce) Ooaemdnigkeit de* Bew1las^
•etaa" bi Betracht koiann.
Sundenhanaea. Dr. E. Koealg.
4
lt«Qeu[«neo.
129
^
^
Manxlati, K&rcel, La Ui-liplifslqiie do nerbart at là Critique de Kant.
Paria, nftcb<?tte. 1S!M.
l.'aavnxc miitre ntuiireiileinent dans te ciidro des „Eantstndlm". Dans
la pmnlère pvtic rau(e«r a'cct proposé de faire conotHru au [iiiblfo fr)iii^iA
mw dMitriae qsl compte aiijonrdliai cmmmv tu Allenagn« et vu Xalt'iehe de
norabrens reprJviuntantii, uiaia qnl eat densKrAe à pen pri-B igoorîtc de I'lTiirc
tint du Rhin (niif quelques oliapitTf« de U. BIbot, dam as .Psyctaologi" allcmunilu
eunUDfpandae'). Nécllgcanl ta moratn cl la rèiUK»^îi|ui.- (réuniraient traduite ta
françab par U. Pltlockc), M. M. s 6tiidi<^ jiriut^ipatenieni la Hitaplijvtquo et
aeeesaolroncnt la Fujclitiiufie de Ilerburi, en uni que cette denilrrc cal ni^c«*-
«Ire pi>ur biea enteodr« sa M^apli;-i>iiae, H ■'cal attncli^ Innt d'abord à faire
rewartir le ranl^tC'^e Ar. cette jihüosujilil« qui prosiril rigoureasemeDl le« fsn-
Uialca dn »vntimrnt m nCme teiBps qno le« téin^ril^ de l'ininltion lateUeetnoU«,
qd Mil at<!c 1rs sciences et reste sur le même temlii, nv- procCduit qn'avee
tircanapectian , sans jaunis peiylre <lc wt. le diiiiné. On Kcnt ici que le
critique eot ca parhiic «ooimiuiautâ d'idé«« avee sou auteur. Il expose eoiniilc
b nélbod« que va nivre Herbart pnnr oonsHtner sa ni^'lsphyslquc, la ndbode
des rapport* (die Melliodc der ituEichntiK«^"). pin» iiii;M!oiu? que solide,
la dteiuitsirailon do la rfallt^ d^t l'être ptatAi aftimi^ que prouvé, la conception
d'une phirallt^ d'îtrc« siinplea. assez analogues anx munailes de LefbnSx, tuais
rhex lesijaot* i" chaugeanent, puremmt aodde^trl, et non pluü c«scnllcl, cal iv-
Icnnini- luiiquemeDt par c« Tait qnr Ira ftrea miiiiiIch »ont iniitM si-par/» (nicht
ausaiuuieii)et iai>lMciisoinblr(inssniiiicii), d'oùdei perliirliatîuuii (.StOruugon)
et des acttis de c^iaserraiion indlviduetle (Selbst er haltncgdu). Il passe alors
à la c«ii»tnic4ii)n de la lu&tiire, et s'attache à établir le onraclérc spécial du
RMItame de Herbari, bien roldu do i'IdéaHRme, pulK([n'il ne viiit dans l'espa«-«
qu'un pTodnH Béceasulre do la peiwùe. ehcreltaiil ù embrasser eoseiuble des ûlres
qui eu «iiX'OiSflW* Boni »Ëpar^. Puis aprî's une rapide Incursion sur le terrain
ig la ITiiolope et de la Morale, M M. ptwwint ii h Ps)-eli")oj[ii', putln partip si
neu*« ei si urlglnale de I'truvrr ilr Ilerliart, nuti.i ni<inlrt> i^ouiiutitt la rejir^iieututicm,
wl acte de outtscrratioti indiTidaullu de cet dtre simple qui est l'i'iiuc, est eou^ue
comue une fi>rce, à U<iuelle il devient dès lors poiwiWe d'appliqiHir le calcal,
■Ir tuanière k iksUtuer, appuyé sur le triple fondement de la Uâtupli}-«'(|uc, d«
la Ualhénatlqiie et de l'Exp^encc, nne gtnisv du cuDcepta les plus î-lev&s de
Fespril, dn rormeii de l'<«psco et do tcuipH, et du Aloi liil-mSme avec ses prétendues
faculté*. Le Uoi n'tnt plus ^isi qu'une forme vide. 1o point do mncoutn) du
Kprèaetitattau (dor Sammelplatz dor VorstellntiKcn), un (concept absurde,
duul lea eontradictious i&nlliplca conxdtai-nt h r^fiiialiuii la plu« coinplùt« et la
ptna dédfivc de ridéalisme de Fichte, C«tte mise â dt'couvert des eontraiii étions
faipHiiuirce dans le point de départ de la du«lrlno adverse constitue pour Herbart
la eonfinnatlon de son propre Réalliane. —
Dans la sceondc partie de l'iiuvragi-, euvÏMagennt les rapports do Herbart
avec Kant, IL M. essaie d'éUbUr que le ICéallame de lu Mtrinphysiqiio est en germe
dans laOlliquo, au mém« titre que l'Idi^tmic transc.cn il imt de ceux qui slutituleut
lee l^tfaucs bi^riticfK de bi penK^-c Kantienne, et que Üchupeuhauer surnommait
irr^rirtiDcieuseiDcnt les Irob Kianda SophUtes. Du moracnl oft l'on était dédd6
a abaadouoer la pmdenle r^rve da maître II était I0n< .iniixi naturel et auaai
^^ Iff^tline de cAeicbor A détcnnlncr la chose en soi, que de la nier, eu érigeant en
^Ê iMrtrtMll« 1. 9
I
I
, alMoln \n Mui. doni II tnit afllnn« D«tteiniutt le amtttem pvraDtnt phtaoaend.
Koiu>>ri^uttea ct imiwrt^ic« hui> dontc soot les t>ppaaiiUii» ealro Uerbut et Kaat,
oppoMitions «iir la thuuri« tie. TBtiv, i\>- U MuBltwacc, ilc la Whvtti rriiinniillfiillli
eaàn. Et cie|i«odaDt l'tnäueoe« île la Critlqse eM manifmt« élu« mUü iinl se
]iTi>cl«.in»ït lnl-i&erae «n KudMi de ISSH *t qnl prflailBll » U cunpotuliun de la
llélapliyi>(qn(r i»ir n»e hvtiuT approfoodhi et r£p6t^r de TœQvr« de aon illnsUe
dcvMiuler. Elle appsiaii daaa uae nultilude de détuib; «Itu ijipanilt jiuqae dua
le lUtatlsm« de Ucrban, à (orteafint teinte d'IdfalImBD que I'Mtteiu de la Mita-
phyalque oonscot mfme k ne rair dma i'affininliua de U iMtté de l'être qn'nne
■Itûpla croynnov, iiubunt sur 1« inul.
En c« i)ut ooDcernu la nlenr abtnlac dos deux doctrines, U. M. érite
Ryai6maUt(tieuaeiiC de m proaoïicef d'un« maiuur« trop eit^iCDriqne. Il est TacUe
de s'Hpurceroir, mpeudint, qui! paita^ le peu de Koflt de son auteur pour la
lUb>ria des i:ït£goTl(s, et snrtout poor crile de la Liberté tiausceodeotale, cette
trfeTTe an4[iiUro du Kaatùnie, et (|ue tout« «m sympatUcs tant tax lug^nievx
MwUs K(tiitli|ueft de IleTt>ut. qv'D B'hètite paa h eatrubarer, l't Toecaaluci, ie
gtaétbiv
réfloxtuns et île ses ubeorvatioBs pctsoniicllea.
sea
X.
Allwri* U»oiTi Kants Tcaasflcendcntale LuRik mît besonderer BcvUck-
skktigUDK der Srliopekkauerschfu Krillk der Kutiadieu PhUoMpbl«.
KlB pUloeopblsebw Bejtra|c. WU^n, A. Holder. M». VI u. la&S.
[Ntr Banpldiankteruig dieser Sefcritl 1st bufulüae UDbcfaiijtr&lieit und —
um oUit-ii IJebUutRAnsdniok den Vtarf. n gebrïticbe« — eine „reneudv" Kaivnillt,
wie uuui tie tu wbeeosehaftliebea Arbeiten genMlal^et alelit in findeu plle^L
Ww daria «tehlT Um wSrr schwer u njiesl Wom sie «fn Beltng Ist? Du
vi'rsetiwi-lfii der Vilel weMkilu Gleich die Vorrede lebtet Ata ËTfreiilicJi)>to, was
(leia K<'( 1b l^iuer listen Pnxla Tdrgfkoaitneo it«. I>er Vrrf. erkiïrt lunüehst,
da» Ikui Hvluc Abkanilluni; .eine der sebnierlKstca und dnakcbtsn fartlen def
Kr. d. r. \- In ersek^liifvtnler und tUnkenxwcirter Weise auGuiLellMi scboiut*'.
HUt «oU eine Art Frnpaodetitik tn Ksai bilden, lodeu rie „die untMiholfene,
tliinkle und Inxkcue Scbreibwelse Kants durch elnr U>beodlger« und klarer«^
ilikii IwkliilK'' l>srM<>lhwig ene»t" IS. III). Woher nick A. die tiAbofaageti»
l^rlseho, vou dwr diese AMiMtrangeu xenxen, solange erhttllea hat, darilbnr kürt
»I mIm toscv «beulUb gleiek Im Vnnrwt auf: „Idi batte vedcr Zeit noeb
l.uM, dis ancfiirare Lllttfanir Hb« Kut datdiin^en uod babe mirh dut
BiiiHluelban<a Kin«lrkuii{ des KaalbciheB Qelites Ungef^eu. — )Ua wird
ilem Verf. nlehi Dbel uelmen, ir«iiB tr sich In der iinilbcrscbbarcB Ulletatar
llbrr den KCelgsbericcr Peaker Tüllig tmbevudert td([t, tod welcher Uuh aucj
ItninkoM's Briefe ttl^htig bckanat sind' (S. IV). „Sollte« Übrigens«, tÜM
tun, „die iui Folgeadw cntwleksliea Oedanken wiob aonsl scbon halb oderj
«■■KcrprviclMtn acdu — was dw Verlkaser flbrigOM alles EmatM bsswolfelt — i
nUrde lUeaer L'tnstand weder ttun die Frende an seiut-r Ariwit, nonfa dtr«er Ihre
^Vutifa tanboii. »b welvher niehl mm Oeringstes auf îtiTei durcbtiolitigen ttn^]
UvMSBdoB PaistellniiK b«nihi". llBiatttelbai Wut« dteaen Z^on koonnt Albe
fWiDMi auf den Gedsaki-a, da« B<«cbdde4iheh anet etaeu PUlosuphea skr«s"
duou er fUirl fori: „Weun vlelloidit ble uod da der Siil etwas aclduppuodrs
■n sieb halM« sollte, to uK^ce es doreh dte grosse Ellfcnigkejt (sie!) entscJiuUUgtj
Werden, mit weloheriUe Ab£xK>uiig und RedaktioB der AbbaDdlnsg durckcsRU
«nia WÊÊBSU»". AUdIb aolebe vertàBadte Auwudlougeii vi*n Selbsturkeiuit^
haonain wl« billig den Sh^oMliritt des Verlaaaere nldit. Nwidon «r gt^ou
Ende d« Vorworts die Geùkt crkauiit haï, dus Kwt In der .RudileUgkelt
^Éunt hsotigNi GogenwArt" iumI drr „iiiibi>iiiilteh«ii Uuobdntli dta BUclimnnrkti^
jét Vw|:<MB«<»l)cit Hbi-ntchweniBit w«tdL-", i^ltiifi er fulgerk-htig au dvm äclilusit:
Jtt. bodkrT n> di>cb iruU xa Zeiten ei*et aurkcn oud ftslcn Dud, dk dtt in
den üuub geuetvae Puiler mit idclutrem UriiT nnpomffl und in dor Solilaclit
der Geister m niniro Klirm «tuKrdcber FflknuiK wieder eutfjüut". (S. V.).
Mil dm «lit» rui|iu^«nin«o Buaier nurscbien duo Hen A. p^gan den
Feind. Dasi er Ikn dBgreiaDdonf^mnfaen Bl«ht lioiut, ueO «v nichts über Ruai
geloen lut, oacht fUr ciacn Taktiker von natlirliober Begabung iii«htii axa:
a »elülLin don tViiid, uich obue xu wUaen, wo «r steliL Oder sollte etna
KcbtfpeiiiiauL-r derO«gner sein, d«n er ontor Kuittoeh«ni Panier vonlehten iHll?
Ilea bat et wenlgsttiia gdosen, wi« nicht xa btnvreifeb IkI: mîu Stil tirt mit
lelBeK bcstindigcB „ctvras" und „al» w«ldi«r" uicbt suwohJ tia Abklatseb sis
ein Zerrbild run Scbopeuhsuera Schnlban: man glaubt den rrankfnrier Phflotoplwn
ticà tätiip«Jn and spockon wt hSreo; dasa man frenich lan«« Gastes efn««
tUucb TerspUrv, nUre xnviel verlaogt In der I'bkt ächuiMuhaaer ist der QegMr.
JNe uegmstanddofllgkcU Miner Kritik der inuiXTRCudrnliil«« l.oglk Kiaia anil
nsehgewieMD nsd seine dnraiir bcxllglifili«!) nbf&lligeti llrtinh^ iil* unbr^rllnilut
wIfdMlsgl werden." (S. V.) I.i'ider winl lu dcuui'ltitiu Ateiuxu^u .Si'.hi)|i<iiihftuer
„ikr «imig wahre Schiller und iihllasoi>hbebe TostHiueulüvollüUecker" Kauu
KeBunt, so dan maa doeh Obet dl« I'mgwelto und Ti-nilcni dor PuU'mik A.'s
la Zweifel i^riit. Wa* soil nian aber nagen, wc-nii dec friihiTv Kiimiifcr inmitun
dea Feldiuges das esDporgoralR« Panier plütxtidi wegwirCi, iudeui ur dm Loser
M »eioej Er{iTlet«ng d(« Schenunisicua d. r. V. S. 13 mil folgender beIlüuliKl^u
Benerkiuig Ubensscbl: „W«nB auch die Sache an sich verfehlt sein mag, wie
■ toh wohl Überhaupt die ganxc transsrendentAl« Logik nicht wohl
hallen IHiat, su enthält sie duuh ein« sehr rdsende SubtilitUl". Und d» ist
ridu elwA eSne angwibllofcliche Anwaadhing von Kleüiiuut, suudem die witkllohe
Mefaiuag des Kaatvcrfcchtors; S. 74 f rrklKri er geradezu, da«s er „nicht obie
L^nxe ftlr die Katcgurfenlvhre brtsoht^n und ihro BeTechdgnnK nui'hwiURrn wollte.
Ich Tcrbehle nur k«lMs«eg(, daaa Ksut iu Huiuer I.«hre vuo den Kaiegoritin und
in deren Verwertnag nach seiner Inlllschi'n Kunst sich nuicche SoplUsmes,
VrQlknrlkhkcîten, ja GcwidnuinkHten hat ui ScIinMcB kommen lassen, leh
wollic nur dsrtlion, dasa Kaatii Kutegu rie iil ehre und Lehre vtim tnu]a)ic«iidi!nbil<ni
HrgrilTe und Urteile llbetbsupt iuimerlin eine geistreiche, hvvlist schurfalnuiice
■ad tiefe Lehre sei, dit^ auch viel Wahres, Anregendes und Fmelilbaies enthalte.
od itm doeh wenigxli'Ds jene bUivme AnfTaiisiing iler \'erliHiiiii8!ie Kiuil«ii
akhl in die Sehltbfl in Kbiebeo sei, die Sehupeuhauer lu ihm finden xu müsaen
WniTcbtct.-
l)«ff neue KantkSinpv nUg« es nicht übol nehineJi: wcim er nur um dieses
in beweisea. b „die Scblaohl der Grixter" eiiigcritt«ii int, so erinutiit m uovh
etaigermassM an den edlen ßlltor von La Moneha, und er wäre wi« dieser
boBcr tu Hause geblieben.
Kaeh (ticaea Pruben ws üioberbeit und Riarbdt dM Urteils kSanoB wir
nas dean uch atcbt wundem, wana der Verf. am äehltu» selaoa „Beittags" an
dm tiaMnalgsB Etgebalss gelaagti lavleferiie dln Vennobe Kants seine „Qruiid-
182
kMtnbnsK" tu ronrlrklklMB „tlita jrrjniis«« rind oder bloa»« VcHcHIMb vamn,
dira sn beurtüpen bleibt d«iu snbji<ktir«n Bnuetwa dee Leaen nberltMCD, de«
kier Bberluuipt Ha gmwtet Splelnnm fôr mId« EatscbotdniiK fr«i bl»lbt, w\e
wuliHn alien HonofvnHüliiibwtTobiuiKi'B. >1* «vlGhoCb<--nMiibj(:ktit-viiUn{)Tiuiff»
Rind, trie di-Tliofiiiniiifco Denker niidErdirMhoiUiaeNserkciuieadeD VvnàOgtmao
Kheud uugefiihn hat' (S. |20 t| — suglekh do« Probe fttr dcB klaasbcben SilL
1st ipjui OMglerlg dkr MctbcMlii kenne» ta lernen, die xu diMctn Ergtibnl»
fllhit? Darllbpr Jirl niebt gerade viel xa aafea: denn ite Ul Bbcrtuuipt nicht
Turbaiidm. Der Verf. iceht die Abodinitte der tratuBC. Logik und Dialektik d«r
Iteiliä naeh durch, indem er vc4¥c)iledowrt)ge Be«DWknog«n dann knüpft und
all« paar Seilen mit clnea „ilbriice»)!*' iidw „boÖll«fifc^ «toc xTilMure oder KcrinKere
AtischweifunK einleitet Eine fcatne Theiiriu der Miuik wird auf diene Weise
an einer Stelle ebge»ch<ibe«, «u de in keiner Webe liiogebJlri: ea sicLea whiine
Dbi^ darin, nad w«r nenglerifc lat, uMifc« sie an Ort und Stolle naehadibKe«-
Wu die Kastlnhdn bedanken betrifft, au werden ale x. T. wDrtlich aageflikrt
mit WendangMi wie die ful^ode (S. 14) „leb adislte Uer eitM iiberaaa wlektige
Stelle aus Kaut's Logik ein. dl« mich dgwer Aiu«IiMiidefa«tnukg«o UberlulM
nsd durcb clnt^ bei Kant »dir idteae Klarhdt dia Saeh« In lebr wfllkomiiwMr
W<rii>e aurxuheltcu KOriiniet tu". TL T. ab«r bittet der rUekiricbtavullii Verf. den
I,e»er nur den oder jenen Abaohnllt, Ja welchen Jeder Satx timo Wi«1iti|;ke{l ist,
geuaa dnrcbEulcRcc" (S. 35) u»d verslcbett dabei, dan <t «ich „Ubrlp^ng nicht tu
«ine eriiillileude Detailunterandhnnc deaaelbon eiaiaMwa «111". (S. 7!l>. Ilnnpl-
aiielilicli nbci urlKtilert er die abaoftkten Oedanke« Kants dnreli auachanlicbe
Olelchnbae, von denen das KUvIcraple) a priori, das $. SA dos wettereB susgeMhn
wM, ebi« VontdlunK Kälten ka&n. Ein scbKnn nnd toliTTc:)ohes Betaplel, daa
anxieieh xviftt, mit wie echt pJiQioophiacbet Uebutvauikeit der ^'rrf. viifKeht, 6nd«t
sich S. 67: ,^)t ist se'lir acbwer die Kategvirien tu erlKnlcrti, der VonlelliuiK
nabe n bringos oder gar lu defintetea. Es alnd eben Usadlosgen unserer
EtfcCHtBlskrtft, die nuu rieb »elbat dirdi Analogies anr »ebircr TaMticb naoben
lama. Allenfalk aag man Jene ith«riK4iea l'unktkiaen den StiminunKen und
Lannen, Affekten nnd Ueipingea nwetea lletxeiia, aUenllogs in eiuem nicht eben
glatten und Ja utelit uilwauvcnlehead«! , UMT sedr mgefShlcn OIctchntasc au
die SeÜo Meilen, irob<l Ibordlea tu betnarkcn bt dan Jene haUl&ell(l>, diese
aber wandelbar sind". „IndMaea dltafea w^r umeren Inlellekl nicbt Tcm—aen!"
mabni Herr A. sehr ber««htiglor Webe S. 53.
Wenn die „Kantstudien" dadnreh. da» ata die sffeMllche AofiDetksainkeJt
im dicaer Hlnidelit aehUrTeB, da* EraelidMa derartiger Ehborate in Znknnft ver-
Uodm, 80 werden aie »leb ein entackledeoea Vcntlenat nm die KantUtteratar
erwerben.
Beriia.
Rudolf Lehnuuut.
fttaaiBler, Radolf, Prof. an der GRlTetattii Balle, Wirtacbaft und Hecht
naek der matoriaiiatisohen GatckJehtsauffasanng. Eine soiial-
pUhwopbfKhe Ualeraackucg. l^eipiig, Veit ft Co. 1b<J&. im 8.
Ea kCoBte aa^Uend «racheinen, da» wir fnaerbalb Biner dwn StadlBM
Bwl der Riidk Kaata gwvtdaeten Zentscbrift ein Werk Iber Wirtachaft md
Beehl n beapiMiaa mtenaènon. Diea Unleiftiigai bt Jedoeh TSUig gweeht-
hctlgti deoB obigM Weit btal riefe methodiMh wto liUlleà gm waBenlliob
BecentloiwiD.
ISS
■rf dta GrandlagCD Kuilùcbca Donkieiii uf. Es calsprtobt der lîiobtnas, die
■bo' «la tteukuitiuinntis n b«t^chn«ii pAefft- Dcrca Vertreter, Coltoo, Stadler,
Kibirp n. & , hftbtm belcaastlkli M4t Jalin«ltot«n dlHg nii- ihre dgenutitn) Aof-
EMniBg KaBlbelMi LAn genbdtei. Uad du odcèt am tn exegaUsdier Abakbt;
ri« rfod Tidnshr cncripMilt bulrcbt, dco KuÜMlua GodhKkn nutgtbtBÛtB
tSaimm mal die BeliuidlnBE dec WtHenMhatlen in trtiagtn. Uad sic halt«,
■rie 0.«. audi das vurtlegendo Weric uigt, aloht sonoBit gfutieitet. Kieht nn
dl» Widmung an Pnif NMorp irijcl Unnmlicb die Urspnmgsmarke; die »barf
(Wetuftlenft Uetluidik KiuU in der nenkantUKtbcn Aiiffiuuutig bckcnseht aaofa
da K«MmI« DureUUlitug.
lalialllieh globt dhxa Bach nicht, vlo ntao vielleicht nsdi dem Ttlet er-
warten knnate, eiae SoiiaiOkonondi: und Rechtsiebrp, die nacb dca Leltfadeo
der untiTialiatlBcbeB OeselilehtaaiiBtaaaing dDrcli|;eflUirt wire; aiieh nlclit, wu
tier I'ii^l eb«afcUt venutea laaaen kSnnie, eine DarMdhug, wcluhe uuh b«*
tcfcrkb«, wie «Idi Wiitsdii/t nnd Rrcht narh der maierlalistlscheo Üeschlohls-
nUamaaf ttun&ehmen nliatun. Wer sulciii-ü iTwarttTtu , wllnln sr<Hr cnttKuseht
aris. Ea Mulct violniehr eine Methodik cinor tVlnsvhaftA- und Bechlsl«hro unter
ktttlRcher ßcaanaoK der untcrülistuwiicn GtnehlchtsauiTassuDg ; es will die all-
gUMincD und [iotwendie«u Gruodbeg^UTe faeraosschilen, unter denru eine tlutcr-
lucknng der wirtscbiftliehen und rechtlidieu Grundfrageu uiuli diu V«Tf. Uebrr-
icnpiag sieben luusa, wenn sie zu ^[s^enBclisft liehen ErKebaisseu ttllireu null.
JtergBtdcniaic de« IntalMa nnwtfur nunalKiMiubii^biliclK-n KHnhnin^, Klarst 'iDuui;
der Einbeit deijeal|;«n Bedlngimgen, nekbu notMe WiilinifhinuiiK ^nt Winsen-
wbafl erbdMa kaiin, eu einer Ërkcuntulo ntit oberstem olnheltUchon Gt^icht«-
pnaktü und danadi docir lUgenielu giltigen Methode — mit uicliteu aber durch
itt&ta etn myatbchea Heraanaagea aus iuig«bllchvr .rationaler' ErwSgnng*: das
bt dl« Anfgabo dti).
DIeae Anfgsbe wird verfolgt, Indem zwar von atloin „buiionderou InbaJtn
dieaer oder Jener Gemtjpschaft Abstand gcnomuiea", aber der ..ErkeuotniMiiiliiilt
Toa elBcn aoxiitlcu l^ca der Menaobca Ubcihiiupt'' aorgxRtn »nulysiert wird.
.Za elucm ajatentttlaclwo Aufbau lui Sinne dieser Methode" biet<-t dem Vorf.
die ,411 der theoretlscben Lltteratur bislang wenig beachtete malerliUiatiaobe
UeedilcbtsaiifrMsaii^ „tnltnsivsto" Anrrgnng (S- 33). Sie ist die erste, die ea
aDtemhnmt, .in da* Gewirr iitiUuliic wecliMcInder aoiialcr t* nebcin nn^ten wirkliche
Eialieit nnd QeiAtimüatigkelC ïu brlugeo nad eliieu LeilTuden xu geben, der den
Fandher .Ib g«aetntiMger Welse durch das Gcttlmmcl geschichtlicher Thul-
ladwa" fuhrt, .an deawn Band idhu inft^lgo dessen die Ge^emrnrt richtig vcr-
itebcB mag imd «inen Ambliek in die Zukunft zutreff<'nd Rewinnfn kftnnc''.
DImc allgeiDetnea inetbvdisclieu I::ri)rleruiigeu siud durehaun rii^htig und
beute von nicbt gering aouiscUagendem Werte, Die Schärfe, mit der Stuumler
des Standpunkt der kritisch analfsiorendea Methode gcgtmUbcr gCDoriklisierenden,
gmatlsclieo, psyehoiOiglachMi YcrlabnuigswelaeD nrtittt, Ist anr xu rilbraen. Sehr
•ehfla vigt er, daaa all« dieae Methoden, «obald rio oleht IiIom ünt^m im-
afamnd«iTeÜheji, aoaden ein Veratibidida deraolben gevianeo vollea, trotz alle-
dem gewbae Omndbecrlffe, weoa aneh uobewnsat und b nnbestlmmter Fiusimg
tofauaaeUca and Ihrer Hiehforaehiisg au Grande legeo mQas«n. Dieser Gednuke,
dam eine wiaacnacbaftlicbo BcftimmUidt nur auf dem Wege anHljraicreoden
Denkens m erlangen bii, ist in der Tbat der wertvullste Beatandteil der
■a
Reepiisionm.
Eantbctu Uieondschoi Phlloiophte. 6ux rtrhtJ^ hat Vrrf A\o Anwcnda»;
dtetcr X«tbodo in den HKnjitweriEfl von Kftri Utax erkannt, und wenn er die
PncUWIcett der nuMrUUitiselMi Oes«fclclitmilEunuiK fiir das VentäadnlB ge-
Klilcht11chi>r F.rsehHna&^«n so traffnd henm^tfttiidein kii. w> dllrfl« «ich dus
■lelit xmn Iftxicn dorn KinflinM Kutbcbur I>mkirBiM nmuehreiben iiem. Pm
Sireb<'D D*cb cioiriM deniUgeD VcnOndiiia der OewMehle fast Ja mletigbar In
Kaut g#le|;^>D. Wenn diMersneti m keinen K««tlg«adeimdiltK««ii(liiMiETKriMilMe
§àiatgt Ist. so gtbtm dncb drifte fltdlcn, wie der onrtc Zantz de« Tnktau nim
•vtRcn frieden, Mwie die Idu ni dncr EkltKenelneB (i<!»ch)L-bt« in treltbii^^r-
lldier AbaEebt enUclileden« AnsXIze dnia.
MeM Bettinmig d»r lUteriitliMlscben OMrklchlsauflBssmig Ist doppell an-
ncitonaen, wvQ nu b«nt« In Gctcbrtenkreitioii nur seit» ätrva tli^dmüini; ir»-
wUtdlft Sndet. Wir Iuwd en f UhiiiReslelll , inwlewnit di« I*wteitioli1iifiK dvr
Begftoder ditoer l^hrc, aba eine RUekafclit, die des Wahrhehsfotnehor ntomala
betümien darf, an dicwr VerucUSnigufi; »chnkt \»t, WIo dcoi abir mat ml,
XB bodknrra êii r«; d«nD wi>, wie s. B. In Ijunpredit* d«n1iclier fifadileW,
dieee Meibode auch aur etwna einwirkt, gesefaleht es alelil um Sehidea der
Wbsenschiftllchkejt
Dici AnerkcnDiuifr der matcrialistwohm GcMlüchUanftusuiif nditieiui »Irenge
Dnrehfllhning dca ktusnleu t'riimpa ein. Dnrdi dhMs ka( Prof. Slauuuler b der
That soLac A(uetnander«clzii[t^ii ia der enWn IBIftade* Bvcbes bcbcmcbeo U»«ii.
Im AnadiliiüH :u> Nutuqi ütcitt iT diu Kitrdcniag, alle« Krlabrlnru in ciaer ISnluiit
des Kewstilictiuu ZuHnmiuuiiliiui^ ku begralfea, und bctuul. dasi dies nickt ein
.Ideal des Kikßoiieos, soodcm eta Grundgeac« der Wlaieusebaft'* sei. Daa bt
TortreffUch, und man solllo ^l^{nen, dass damit der ifanwn Unumieliniig Ihr
atreiigtr, kein Annm-icJien iiilawrnder ünag vurgeKcickn«! »eL
Da aber beginnt luider in vieften Bueh«, da« mit dem aliuiiB|[traIkn
Titel .,aoiIale Teleologle* bcxeiokn«t bt, uhi ft«ind«s aittreades Elnii«ni eintu-
drlo^n, daa nicht mdir Ktutlscher Uctfaodik, sundcm dem. Qua avlber nnbennsal.
bei Kant sujUeik i:cblI«b«ni;B Iie«tii itK't^>h}'Bfoher Dogvatik sein Uaaein verdankt
VenoSge diemes Il«»te« ist ja schon Qm, dem Z«rtr1hBnkereT der slt«n Dugnatlk,
dcHD BegrUb- und Ideennetel In andern Form urttok gebUeboB — gans ao,
wie den pnkÜMliea ZwMmiiucerB d«r R««la de« FeadaBiniH die vertriebf««
BBrigkdt in anderer Fimn xocflrk blieb.
Der ScUun des dritte« Bu«h«s (S. MS) bt ebarakteristEKb für die Wendtim;
^ der Gedanke des Verf. mtcbt. Naeitdeai dletei das kausale Werden betradil«!
bat, fiafft er, ob im fUr die in ihrem utsacblkben Werdm crkanaic »■»bin B«-
wegvag kein anderes Oeiets gebe, ab „das des roben EtIoIk«, dei thuiiülekficbeD
brutalen Ocwtlt". Daa macht ans perplex! liier sbd iilr doch affcabar au
den Oersteafeld b» Uabetfcld Keraten; dena *<4t wann sind BnaohBcbes Werden
Ottd bnitale OevaU ohne weiteres (deutlKh? D>ieh da erfamem wir ntu. daet
nu sohoB Erfiber einigo AensemugeB des Verf. lafdelen. So bemexkicn wir in
dem soost klaren Spektnw der nmterinlbtbehen OescUcbtiattf&Hiuig, daa vor
(US ansgebrejtet wude, «büge dunkle Unien. I>a war die telteave Bebanptaug
aufgestellt, daa« Man nur Vo^üage erketuMü, aber keine PordetnageD stelhui
wolle (8.&4); da war Kcsagt, eins starke ideslbtiscbe UnKnOrOmong bei den
SoeUbteD siebe bn Wlderspruebe bH der leitendes lutetiaUttiaobrji Theorie
I
r
aod wiir. v<iti Aleaet not tdlwcfa» aMorgelilltoii <S. CS); (uid lO wic& Dchmnfl,
■La mu verwDodcrlteh cnehleiMn «v.
Tina «towoa wir g 3M oof die Bl^hauptUDf, lUs WoUcb al« Vi>rat«UiiBj:
fine» n b«wirkeiMleii Krfulpw Blelw atuaerbalb an Ciskm kausal iHilw«digea
G«Bclicli<uti, und es ae) wMcnprachaTOll und siniüM, «in Etdgui«, daa kWMBl
koimiien werde, hcrbdnibn-n ui wollm.' Diese Bebiaptnng ist all«rd[iig« gedgaot,
iUn p^dioki^chen KrkliininsBgnind flUr oblf» Ae«B«niiigeB tn geb«a; »ber »
(ngt aidi. »b sie idber wbseiuohAftlicli IxrrcchtiKt IM.
DieM BeceobtlgQlg Mcbt Verf. nim di'iii KantiitchiMi Gi^dtnken xu erweisen,
diss die Kaostlltib niebt «ine Vi^rkuUprmj):: zwisulmu deu lllngoa an Mrh, »nndcni
DUf der RndieïnBiiKea sei, nnd da.«» drabnlb noch Kanin dir eiii<!, von der
kaimks OhjcktlvIlU viUlig lox 7.n trennuiidu Objektivitüt der Will«Dswelt fibiis
Ueib«. Alkin vßlliK i*t er Aa Kant dock uicbt K<>rolgL Bei l«lEtcteni bt der
ntUe »elbcT ciM! Art vou Kausalität lebc-odir Wpsrn, sofcrnc «io mroUnftig
rinil. Der Will« kaao also aas sich licrnnn, Aacph kiiitin Aiifrieli«, sondern nur
dircb Vrmnaft b>»lininil, frul einv Kiiusulreih« bei^inneii — die dob frcUitli
bbtetbcr anf eine iin«Tkl3rlivhu Weine iu d«n K&usalzusamnwnbang dos Eifihr-
bana einiHgeo luiaeii aaua. Das iiisst des Vorf. uikturwlsscuHC-hnftlii^hcsOcwiMcn
dcan doch so gana Dlebt tu. Eine selbstSndlKC kHUMik> IniliKtiv« itcü WUIena
scbfJnt Ihm anhallbar. .Ks Kilit nnr eine KiiuKulitut". Aber statt nun fvige-
rrdit vtitn xu geben, den Willen als ZcSubeu eiuM knnsalen Gesebohcna xn
tHM» and die eJ^DUttinllchc Fonn der Zweck Mrtztinit als eiue bewiudere Kr-
■cèafatmif inncrbalb d«T konnten Rett« xu belrHcJiCeo, müehte er vermitteln
nd den Willen ma die E«ke bemm doch so etwas, wie selbsTJlnilige KansnlllZt,
tnerkeBDnn. Er acMlesst sleli hieriu gaux enge an Nnlnrp nn. Dieser «igt
fnrtutdUnieii xn einer Theorie der WilleMbüdunjf, Arehir f. (iy»leniiil, PliÜo-
Wphie I, l.nMiT.) der Wille sei sUerdingK Wirkung einer schoo vurbandcnen
EiWTgin, aber doch ITruelM «liMsEiiereieiuwaclises, der ans der bis duhin blo»
in Triebform Turhuideoen Tendent allein nkbt begreiflicb wordn (_% ST); diu
Türai doa Wollen Int« lo der bi'wuatl fostgchaltimen Kiiilii'it der Benosstselns-
rlditmifi n> Tage (§ SB)l Stumolar Mgt ebenso. Wille sei nlrht eine Krttft,
Éondera tine Bklitwie d« Bewmstaeins (W. n. K. ^s:i3), allein <» ürgn in
Jeder Zwecluctxitng bhaltlicb die Vontellung, dus ein Erfbig unubhüngig von
kausalen Wcnlen de«Mllien bsi^hafn werden solle.
Damit ist ein veihäugulsvoller Zwiespalt in die gesamte tlltlfte des iweileai
Bndia gekommen. Ksurüc Krsfl »nil der Wille nlcbt hnben, aber er soll
dod) die Binms*t»«uiirii'btncg angelicn. Wie das tnfigllcb ist, Ist nlcbt cr-
iricMn*- I'M die Zwecke .(rei in setzen iiad un wählen, dass sie tn der Riebt-
finir des absoluiou EndiJeles gcfUhrt werden" (:<0^). mlisste dem Willen ducli
die Knft bvlwobnen, eine aiulcrr llichtimg xu gnben, uIm die int, die »bue Ibn
gewUilt worden ware. Zur Wriiuderung einer dutcb gegebene Fukltiren ein-
gOKUagenen Bfchttug (sl unvalgerllcb eine neue Kraft erTorderlirii. Das Wort
„MUMTkalb d«g kamal notweadige» Gcscbebeos", das wir nhea anführten, könnte
■bor dann anr bcdevKa: nnsaerhalb des dorcli die Übrigen kausalen Faktoren
hrntiinmten tiewbeheos. Sobald nun b diesen Sinne den Willen, bexw. dea
Kriflekomplei, xn deaaen Eraebebnagsrormen er gebtSrt, d. L Aas gau« manistisohe
Ick, als kanaalen Faktor neben anderen anfAaat, so Ul ex nicht nur verstSndUcb,
soad«» gau selbst versiXndlieb, daas die dudi die übrigen kaoalen Faklona
136
BocMuioiKa.
botimtnte Richlnug imler l'nuiüBäeB Ktoz ortiebllch dnrcb nns modl6d«n '
kuiu Es 1st freilich aoeb duin „wiiliTr?pTncbrr<ill iiml nionlrw, rin ErciKOÙ. dit
kaOBsl «neb oho« nniur Zutbnn komueu wird, babeiflUiKn xu wull«n'
(S. 8«6). AUeto es ist ketocBwegs irldetepruobsvoll und stiulos, ctvas doicb dit
Venoiltelimg ucnscbllrlicn Erkt^niie&s uad Wollcwi horbctnibrrn zn woUan. wm
ohnvilfoe nicht ko mm<'n würde. I>iewfi«ii ist alI«rdiDpi eioe ZircckMlziuii; vit
die de« Verf., der Vciuf KriLfi entsptlcbt die Zwecke m ecrddieti, widorsprucb»
roll and ohne Jede cthinchc Brdcutanjr-
Mit divscm inocrun Wiilerajirucbc bSogt ein anderer ziununmca, dor mebr
fiub, besoudera acbarf am Sclilume von § l»l hctror tritt. Verl wUl da dk
Kegdung der Gcscllscbaf^ordnuDi; auf GroodhKc dur moDistiscbtn AufTaMimg
des Koiliiliia I.i-bunN hu guitnitet wissen, das* dieses in einhvitlioboi
Weise ab bestimmt gerogeltca Zns&mmenirlrkeu begtUTen wird, uud aUi
Bestrebungen aat Abändenmi; >"" itcwcirnnicrm an bf«1ehendeii aoxlalea LebeJu
heraus in kunjuilrr IK-diugtbeit erkannt werdvn. Dan ist gtia sntreffoid aad
nrnfastit alles, wüs mit Fiig gefordert wordca darf. AUeia was si>lt da die
iiumiitclbar darauf folgende Fordcmng, daas „die kaasal bc^UTenen Kinul'
crschvInnnKon nn dur abaolnl^n Idee gwetunKsKiger HenscbcngcnidiiMèafl DboT'
banpt ((«^messen und gertclilel und dsoiick als objektiv bvruditi^l iMler nlt
imberecLligt bestlmtnt werden"? Soll dieser Sota don allgcinaUien, all<:T /.week'
verblodnng Kc«utxlirb xa Crumk IfegeaduB Gudankca bedeucen, d«n die Zwedii
in licltcreinxiimiuimg mit einander an brfngui sind: dana ist er sebm fan votigci
Satse, b der sittlichen Fordoruug des bestimmt gcrogelUll SÜluaiUDeBwirkesu
enthalten. äoU ur sbi:r litdcutttn, doss es eine in Att Venuinft gegrSiRlet« IdMit
Zwcckordnung K^be, die, abgesehen ron nllnn wirklichen Zwecken. altHarastat
dienen kiJune, so Ist et ein Phantasma. Eine solche absolute Zweekordauiig ^bl
es nicht. Die Form der Ordonng der Zwecke , Ja das VetUQtlilB dee Henedifln all
einander In niüm si>lclii^n Mrdriiinic i.tt noincndig durch die Natur der gcjtcbcMiE
Zwi^nku bedingt. Durum katin auch das „suxialu lilral"' niemals, wie Vcif
(S. Gog) uciiit, von den ßrundlagen «iner bectfanuiten Geselbchaflaurdminii
gctronnt werden, wenn wir nicht ins alelloee Rdcb der Pbastaale auM^nctfei
wollen.
Auf die rechtlichen nnd wirttcbaftlicben BuelbelUa ttnagehva, ist Uei
nicht am plaUwi wir mllnson es anit. so »ehr es nsa lookte^ T«iHgen, auf einig«
Stellen in der aweiteu IJalfti', w» wir fesicn Üodcn unter den FUseen ftiblen, Ah
Abaehnltte Übet Recht nud U'Ulkllr, den treiTlicheu Patagtaphen über doi
EikdliiiMtlennu und andt^res elnsogoheii. Not das wollen wir berOhren, da«
Verf. im AnsehloNi iiu Kirnt die Obrigfos alcsnlleh scIbetventHitdltelio Besnerkwig
naeht, ee kCnne iui Gebiet« des Kecbtos keine syntheüsciicii Urteile a prloil
geben (S. 164). Ancb eine wettere Verfulgting des toaemi Widenprilob« bi
Bwdten BdcIk, besondcra in dem vom Verf. offenbar mit groeser Liebe gA
schri«ben«D Paragraphen vom suxtalen Ideal, mOneo wir uotniaseon. Den Quell
aas den dieselben flieewn. babea wir ja angedenlet; dne Begrändai^ dei
Standpnnktea, von dem aas wir die Erltlk vnternebuMn, niOssea wir an anderen
Orte inbcD. (Archiv 1 sj-sl. Pbilos. Uilnhcß d. J.)
Wi-un wir danacb auch nsanoberlef aa den Quobe ausiustclleo faaboa, und
wsnn das Werk, vielletcbt wewntlld) Infolge dec gerOgleu llisniünde, oft «Uao
\ tmd abstrakt bicilrt, eo nileseo wir do^ bekeue«, daas n den «Inml
i
rtiBitniiJiLw
137
dapaomiBeiMii Sundpiuikt gebirvH nod sorgfältig dnrohflikrt. Wu una sb
vUonpTMlMnd su Titf» sn litgtn scbcint, ht d«m Verf. nicht ccmi *ub Hieli-
lini(ii«t Terborg«!! (^^blklMni, tuMiiJeni dsran, wdt er ikh oOsu fwt »uf Bea>
ÜBÜMb« foaiiloikeD gwtflut hat, die aatib luuerer üebenetiguiig nabaltbw Bind.
I
»
Wonu ». lUi-
F. SludlBger.
Selbstanzeigen.
IUii«nnBii, Elisen, Dr.pUl., Privatdoi«iil der PhUooopU« aa der UaivenltSt
HftrhiiTi:, Kantf und Sebitlcro RcfcnndiinK der Ac)itli«tlh. HaW-
lUatUianticIuift Itunolien, Beck. ISßS. IXu-lS&S.
Das Baeh ciijrtcrt znidlobst die systenatiactieu VuratiasetauDgcn, die tUh
IQr das rmMem drr Awlhctik aus der bUhorigrn ArbHt KnDts «rgraben. Ea
MrJit lUutB ilii' wiikliL'h emudhtKetiilrii Hi:|criffu hcraiu tu lirinircn und xiritr so-
wnU nacli ilmr Bedeutung b Kantti lymcniaiisclieu BeimtBtseb wl« nach ihrer
FnaklloD <llr diu i«llicli«licii ProblciBD. Hierbei Tall«!! vMe Untcrsnchiiugcn
Kaala nod noter aailurcin auch dj« Kint•^illmK der AnaJylik In Air <U'x ^chiincn
and dcA KrliabiMieD als nur von Sekunden' m Wert belscil«. AU um Aaichgt-hemlv
Hotir Kaala crsctieini das sp«z,lli§ch nlsscuacb ältliche BcraUliea, die neue ürteila*
■rl Bod d«i n«um BcwnutacJnaiUBtaiid lu cbarskicrislrca. der sich nnter dorn
wiafenaciiafUjchrji und ùttUchcn nicht «nbsniniorcn llUai. In den spittcron
I^ifliN» eeinvr Arb«<t beniefkt ninn Jon \'i'ninuh eini-r emiTk'iM'hcn Vemc^nkiinK
in die tuoecUch iIaÜi«tlschon Probicuii", Als da» Zentral problem nber pfHchciut
daa def ItthMbclMiD A&Mhuang. In diesem lassen eleli die fniehtbareti Motive
der Arbott Kaata znaamncetaacn nnd Ober Ihn selbnt hiiiikimfllbrcn.
Scfailk-r kutunt tod Tiimhurt^in v<m ttini-ni KÎùixlic^h ntlderl^n Interoiwi^ buh,
dem, die üsthetiadiei) ErscheiDuu^^eu encIiiJiifciid ïu deuten und sieb klar zu
«<rd«D nbcr Minen Reraf als Klliuller fitr die sittliche Welt. Daher erklüren
tid alle xcheinbartni Ab weich ungcu, irclehc die thatsUehücbc Klnigkclt in allen
BaBptptmklcn des Systema gnindaStxJicb vunusaetxea. Weder In der Elliik noch
in der GniadlVagc der Autbetlk besteht eine wirkliche Ufferen;:. Aiia dem ganx
ri(r»cii latrrrsM! SrhIUcrs versteht nun du Gr«ctt seiner lbe<>r«l Ischen KnI-
■iekelnnf;. Kr nehl die Ih'dinxunKen einer reinen iKtlietiiehen Kultur in der
Uenacfaenwele iin<l In der metuchliehcn (ieselischafl reHtxnaeUen, waa eine Unler-
neknug Über die Bedentung des KOnaileriaehen iui aUtlicheo Leben der Mcnsohbuli
(iOMiliUeafl. So criKiiclnt die Knnsl nach allen Bezlcbnogeii Im alttllchcn Leben
der Seek) eharakleriaiert, wesentlich ala Dokniiumt di-s ^Joelc nie bene, wie zuletzt
Dueh an der Dicbtung im beaeuderen aufgevfeaeu wird.
Mo AmBerknngen besprechen das wichtigate von der elnscblagcndeo
Uieraliir, rrilrfcm Miûge kritische Speziairrageo nwl tni Dusundereu iba Ver«
bilmU -HehUlen lu Fichte. E. K.
BrejuiehaiB) M., Dr. phil. Elu Beitrag zur Kritik der Kait*sckcD Kthik.
Di», GrdbwaU. 1695.
IHc Arbeit weist «nüchst auf die Doppelscttlgkeit der Kant'scben Ethik
188
Selbslsnuigen.
hin : I. Ksiris rda ÜBinal« 1liml|iiiiiiï|i. 2. din InltaHlklie BMtiininiinfr Ap» SitlCD-
Kemie« (fatreh dia |«ifcdwfce Venaoft. Kaab fbnule« Si-stem winl ini swdun
Telle der AtMt gwwfctftrtgi, od mIm Bed«««!« fïr dte Entwleklaas ilea
«lUwbvn PtthliM dwicriift. IHt HwqidMdeataiig d«r Kuit'Kht« Ethik llrgt
abor in Purr Knpteda^ dsreh dia ptaktiKke Vemunfl. Kania Vi-raiun enreut
■ieh, win der dräU Ttfl der AiMi MJgi, als IkwBBtseb fibcritiiDpt oder relues
BewwaiMfai (dfe igrstkMkcfcr EUaü dfr AppompdiM), So frllmlot Kut tm
Gnade aém Wt& uf dn Bbw— toda Kbethmpt, vodaicli dl« Dbjektivo
Gdtnc 4m "illtiiiniii giiltttrt tat. ÜMer Kuts ^TecnlkiilUpir Nsiur" itf_
di^ialia n MoMfeaa, <rw skk aoT du gm—gaatolge B«WMac»olii. du
wwtetii Ihtrtai^ boMl, ad «dw «SbaBekknit' kaoa ana nor auf da« :
■ iiiilMhifciTiiliitaaw Mnwiita. PiUa «pticht sidi dcf vierM T«il der Arbdt
MM. d«r «tt Ldm^ im nkÊÊtkm PtMtma bel Raat dartegt ind Orn Dentniig
iWtit. aadladwachaa^nrfHn irliiiii tat, daaada» V«w«todalaiU«rimicJiwi
PntblMBB alafa aril^cè tat darefc dto Dwkfns des Vtibiattàmm toib „Bewant-
•oln niiiitaai*" mb BfawmiaJafcidaaai. Dia Atbeh T«rUidigl die epi>ebe<
naolMBdva Oiaadggdaatfu Kaan, atigt abar, da« viele PHnkl« der Kant'sobco
Ethtk aMk aaittkKtt ço-Micbca éuL Est Sckappaa SrtKm drr Ethik (Graad-
tUge dtr t:thik «ad BiflmpWMayMf) hal hier Kaatn CnndEeduken aitf-
fCuoBiaen, Ihxe KùDaeqaeaun gmagi» aad hier EBtung gebracht Riats and
Sebu|t])M Ri-^alDUr vcrdea so TWgiibta «ad aof dl« Wdtcrmtwickliui^ drr
Kaal'Mbca Gedanken dweh din ScbapjK'vdM- ElUli hiaceiriraea. S» daden wir
8«>iapi>» Priattp der Ethik, die navemtidBeh«), abaolate WcrtBChälnag d<e
BvwtiMtteliM b Raab .AdKng Ük% ■anlatte GeaMs* wlodor. Wie dlceo
abaulalc W(TlsplüMHiag lalideai BeinaatBela = Deakeatai»iiiaiealilisgl, xcigi d^r
nnd« Teil der Albeit cmd wri*t danof hla, «dcbea Sbia ea hat, Aul -Siit««-
gnota auf die Vemuaft = ,Ile«iiaitiieiii Bbaibaopt* la gtSaden, da aua dem Bo-
wiiaalaeta = Peakeo alle Pardefuagen der Mural hcnurgebm. H- B.
llnar. Itoborl (aus Loadaa), Der angcbilebe Myallctsiaaa Kant«. Di».
ItMii. lyw.
i>i<r Schrift will Kaat von all«« Mjsltelannii frcfa^techen, nad tndtai der
Ver£ baopMUdiHeh (n d«a tat Jahn t^Sl wa K. E Lndvig Pitliu b«fw»
gi-gaiuneii Kanttooben Varlneaagvo Ibor Uctapbyalk Asbaltfpaakt« für die B«-
|uui|ititng liodet, daaa K. u;atiacb«n TuadABaea gtlialdtgt habe, renaclil dcrwlbo
ilua Noi^hwcb xu briagm, daas nli lu der FOUta'nhen Aosgabc Afn ,wabr«n
KanI" nicht TUT uuH haben. U«-r Scbw^tpuikt wbd o. A. auf des l.'auland gelegt,
ilaM Kant, tarn Jaehuana, in aelaen metaphj-siachfm KM«f nlt sehger eod-
gllllKun l'el<«reeagung aurttekhlolt, die Analehlen der „feladUcbon Parteku* deai
y.iiliiiri'r „iin|iarlclt«eli'' vuitnig, nad dieMan adbit flbcrBe«, daa l'actt m deAea.
Aoeti winl darauf aufmcrksani geanaebt, daaa mriirere KachMhriftco von Kania
Xuharern .laefauanB ui Onsicbte gekonoKa aelcn, die cUteeii Iberwagt biboa,
diu Kaehsekrelbur liülKui Kant nlHvcrvlaiKlfni.
Im Übrige« g«ht die Tcndftns der ScbriA dabin, daas, aabald »cb eine
UtoivffpAUs xwitteh«^ lier vi>rgc(ngen«u Lebra der lo KuB Naaieo veraffentUcbtea,
vun Ihm aber nicht dnrehgaaeheaoi Sebriftaa aad mIbob von ihm aeltat botana-
l#g>ban«a vorfindet, wir ans stets an das too Kaal nil seinem Inprimatar VeT>
itbaae so haltea haben. R. D.
mmem^a.
139
Krkair. Willtnm J., Ph.D. Kaot'ii InaiiKnrftl-DlBacriittoii »f ITTO,
TranUaUxl iuto Engibh wtth an lottodaeikm ami DisciwsloiL New York,
MimbDIui & Co. ^^•»!•.
Thh tnuvlsuoa •uns nt faithrtitnpn nith<-r tbaa al ^ti-fnuii^«. On ili«
'[UMttou ut llie tntellcdaal nrigiu <j( tlie Uixst'tiaiiuD, Ilii' anifaor take« bsuo
whti Windclbanil'a Gcsehichti? (lor Philoaoplilr, wfaidi aari^Ran important
bÜBUiee ttt tl») Nnnvt^NUX E»««!*; he tnuntlat«* fron the Hova Dthiel-
dallu tu Mppurl hb view of tbe probable decifaUon.
A morv serions (Uietepancy betweea the author's MOchuloM and thoae
of WinarlhuHJ mlalt« (0 th« pflsltioo of tbo Diaserlntton in the evolatloa
of Kuttan tlionght. Windelbuid place» It in the aitte-«ri(ioal p«ri<>d. Thn
■vtbor argiiB« «galaat tht* poalllon. lie cloara by qaoAlKg tgdnst Wlntlclband
KaWs Ictlnr to hia nlltOT Tluftnuik, doiirinfc the latt«r to exctnd« all writinica
antccodest to tbe Dbnartatkin, Iwt l4i în<1ladl^ the iUt«r itself tn Oeimaii tnuia-
lUtoD la a pni]c«l«d culti>etiun uf Kaiit's uiluor «rorka.
The rcriow of ibc pbDiMophlcal atovonwat leadtaft «p to Kant b iijtht
ud sunmuuy. It i-ntpharnxv« l^>cke anil Iliimn, l)ut omitM Berkeley, whom the
uibof kaa tr«aii'd elftewbere. Mneh is made uf the tnflaence of Newton, and of
Kant's griicnl IncllnailoD for nalbomatl«^ and Mture study. 1'hc pKjchotofCtral
need of Ka&l is d(«lared to havo b«en twofiilil- tin wanhid a froe Held for
»etaUtfto Blndy ia Ifca phénoménal, and a fcite field fi)r ethlea In the noumeoal
world. Tbe InflMnee of Hume appUea to the former, not to the latter.
„The Diasntaiion eonslsls of two nni'iiiiali}- <lt'velopod part«. What is
aiilim llidMandus SeoHibilis, in nut fur fnnu the Tranucniidental Aeslbctica.**
.Tlie aelii«vea»enl of tlie Utoertalloo eao be ei)ireiuied subst&utialty in one sen-
teof^e. It mnsfcn a ectles ul Lelbullzlan conc«pta fro» their transri'iKlental
plaen in llic pnro imdcntniiilinK to Ihtiir traosefudcatal plac« in this pure in*
Initiiia, ihuH furanliig th« fouudatiuu of inuiMWodeatal Aeslhctlca."
.Itou^bljr ^Nsklag. Becdon III of the Dissertation cnten inio the CMÜqao
as thtf Tranaooidtiiilal Amhc^tir«. .Sections II anil V fonn the Rruundatodc »f
Tmueendeatal AnalytioM. 1'hu firKt and t'lmrtb .SecUous euutain the Beatt«red
•«eds of the Tnuu«eadental Dialeoth», genus the number wf which la apt to be
nndefesttmaied."
ATKUMttU nalaiited by oopioas «inotatioos t» imva the author's view »I
the gemlittl relatloii of tbe DiasertMlûn to the Critliiue occupy the rumalodcr
uf tbs coouneauiy. Author.
ilfldge, ('. Wé> lnstmeti.>r <il t'hilo.iophy in frincetmi Unlvi'nily. The Kantian
Kpiatemulogy aod Thvitini. I'hiladdpliia, MauCalla&Co. 47 S.
I'lils Dbseriallon 1st an attempt to examine Kant's Eplstcuiolo^ and
ThcisBi, in onler to bris^ out th« rlose rc1ntli>D uf EplKtv-moloKy to Metaphyaic»,
and to find ai th« nunc time in tht^ talter, thr ultimnli' juslilicaiiou of preonpp-
usitloga which must be made by the funuer. Kant's rulaliou to both the Ratlo-
oaOttic and tb« «nipiri<«l schools Is ontllnrd. Mechanism Is shown to be tbe
prnraDinic esteftory of each nf thesr mnvrmcni): , and Kuolianixm to be an
sllciBpled reactiu« a^niust u lufcliuiiie^l theot}* of knuwledge. The Rational
noTCBent yieldbg only aoalytic Judgmenia, and the empirical doctrin« only a
posteriori on«s, — Eaat'» fundamental problem Is, „How arc synthetie judg-
140
ScdntraedcM.
mwlB t, priori ponible?" Tïere ire two pr««ip|Miitloa Mcwir; In «ida
to BwwtT tbM pmMem. Finit the tctiT^tf of nilod, or tibe sphttnil, ma-
mecbankaJ uxore ef (he knowledge -pruoeaa. TUi Is ibown in Kjtot'a doctriiM
thAt every thlag beeonas ubj««t of knowled^ oiilf In rristlon to a unifyia«
ooiWoioiimciDi. 'Vbt Mcoad promtpixwhioii n. Huit reality i* rkdonil. Tlii« duoa
not BiMa tb>t ntioioU^ MvpleUly exhinata tlie naOiro of raUty; bvt oaly th»!
tbe rsal eta be putiaUjr ndoHMed la kaowlodge. U i> Aown thtt Kaat biled
to TOaMi« tliit Mcood praappoaltioii, lad tluU Ah ftirahbcR tbe exphttitlon of
Ibe iwgUiTO roHiIla, «rUeh MMtradkt the apbtt vf Ui a}-«teia. Tbe trntb of tb«
■eeoad prenq>pM[tloa foOows troia Ibe notloii of knowledge u s iplittnal
pfoceaa, lad fioda In tbb lo Epbteaiidoglcel JiMtiAcatlo». Tb« alltiiMte JoMift-
cation of tlut ratkiDiliiy of reality can be lound ooly in Melaphyake. In tiila
eoauMlion it it abuwn tbat tlie idea of God nuat onlle in itself both IminuKiice
tad Trails ceDdenc«, since Üie former euoceptioii when taliea alooo leads to Pan*
tht-ism, t)if later, lo Âgnosticlnn. The Idea of Iiamaamrr abords (he mrta-
phynical jnstiücntii»] of what haa born caÜAd tbe Boenad p«HitiilatL' »f kE)tiwli.-ilftc,
and ulTurdü a |jusiüi>ii fonii wbieli to ctiliebe Kant's rejeclioa of Üio Ihebtie
»rgiiiDcnis. 'I'licso nr^ninenta are then laken up Id detail, and It Is shown that
Kant hold throiifclioiit the wbol« dixcasaino a tncchanical Mra of tbe relation »f
God tu tlie world. In a UilTtTfut form, these argunents furnish grounda for
belief io a God such as Thelsni demands, sud wbo al the same lim« affords a
justification for thu necessary puslnUlc of knuwlrdf^o that reality la rational.
Author.
Herz, Max, Dr. Krltlsclie PayohUrrie. Kaotlaohe Stndton Dbcr die
SlIlrnnKCQ iind den Hlasbrauoh dor reinen spekulalimo Vemiinfl. T«»eh«i,
Katl I'roehaaku. Ih^i.
Kant Kchuf etne Vcrtlnndealehrc , Indent er, wie er «elbal snxt, die An>
■piniig'en der men.Kehlicheii Vi-nioiift kritixeh prflfl«. on) ale ia deeto alehervn^n
Rtotlz ihrer Reclilo t.u seuen. Kine rationelle Pathologie der llt(oeeUi«hen
V«n>iiiift mnssTOn der so cDtstandenen Physiologic dr» iBPUchlleb<Tn GristM
auagelioj) und dllrftc naeh Analogie der kritiitehen Philosophie ab ktitiiche
Psychiatrie riditig benannt sein. Wo die (irenten, welcbe Kant der Vcfnuaft
Kvatockt hat, in dem Denken eines Geisteskrank en libersehriltca werden, kana
man von cincin Hissbrauche der Vernunft sjirüchni, wo innerhalb ihre« rc«ht-
■nüsslgun (iebirtex der gesetxmKMigu Abbnf der DNikvorginge geändert bt,
von dner Sterling derselben.
Von der Psyekoloflc hat die gegen wïrdge I^yi^atria wealf nnbr •«•
KCBoanaiMi ab das S«hbf[wort der Association. S3c gewiane ebw feste Baste,
wcu sie dort ankiiü|>fea wolltev wo alle modenic PhiloaopUe aakttBpft, bei KaaL
In der vorllegwideii BtoeobUre bt di«ter Venitoh geuaekt H. ü.
Konundt, llclurleh, Dr. pldl. Ein Band der Gclaler. Entwurf einer
ritiIü«ophie In Uriefen. Uipxlg, C. G. Naumann. IM». VIU nad l2!»SeUcia.
Naek dem llaupttüel kUanle idsa iu noMtrn /jclien geaelgt mIb, Ui dicwai
Bacbe etwaa wb Sptrittanos au vernateiL Wenlpte« IM dtesa Veraintnag la
eliMai Kretae na Stndkrcndan, wto nb aua demBclbeB aiitcaMU winde, vbkHe
BelbttMBelgeii-
141
gihef:* trnrdcB. >'rrilicb «urdr rflrarr Arjcwofao, wi« c* in iloniMlbcai Beriobt
weHer U«m, diuvli die enui wiikUoh« KinokbtiiaiiiBi! •ufort ■)« eiD v3Uif[ nn-
btgtfladcUr Mwleseo. D«iui d& K*b sldi dis „Bud den U«isl«r tls etwu aehr
OMpWlhttoclm« so erkeaiuui, uSaillcJi als dio — Geognj>lite.
DIeM, «naiJ In Ibrcm nimi-mi itittrnwihen lunfiuMmden Stnno, «ia »fud
der WtMCDackftfteB", deren su viele ni Ibr buiirtKeo luid in ibr in VcibiadiniK
tictea, «0 nesiKui, wird nchwerlloh Jrnud ÂoslAiid achuon. Dua dl« Geogntplit«
tbrr Ritr nicht nur so bebst, aauUni eU „lluid dtt Ueister", gvieliicbt. well
so ikr MenscbuB der Ti-nclil«dcMteii Stiod« auch Mmt die LebrjiJire der äceul«
UasuB regen Anloil lu oelitneii pSegen. Auf diese TbAUache gtUodet sieb die
noffiinng, doM Bolcbo Tcilnabni« viclicicbt âiidi Ober sie selber hlnnns Kt du
uf aie GeKrQnddli! aicb eiustnllpu werde. Umiu nklit Auf (teagnphie Hcllicr,
»ood«n aur die £rwe4(cniug detNlb«n ui etnem alluoibnejidea Üieorviiseb-
liraktlMliMi IjtlirgoUitde Ist ts fai dimwi Uuclie abgeaehen. Duuf deutet aacb
der Nelwotite) ,.&itu-itrf eioet PUlosoitliie" biu.
Jeaer Epreilcren^ der Oeogntpble steht aber ein MsIitUIjhidub ealgegei),
i|«T WH mir dn HMgrapUe. nnd swer der neni-rrn gw nicht weniger >la
je einer früher«ii iL IS £ nadigeugt wird. I)iu KrdkunUe, bcisxt es hier, fnnse
als eis Mute«« Ërfaliniligairlaun den Meoscheji lekbt wesentlich, wenn nicht
uaackHeodleJi, als ein diircb allerlei Materielle», üiireli WiMsc^r, I':rile, I.iift omI,
WV w(4aek wa> suiwt micb, beilini;l<''i ^^'l--!lell, uln r'mru bt<iKxen ICrdcnünhn auC
£la Ebaticber liste tialisuiaa ist aber aucli deui l'oujtegclieu l'usitiviBiiiiin. der
gtelekfiJls dl« Ib der Eldlduide znsamiueiikonimeDden Wissenscliafleu vurxUi;lioh
b«c(!iudg1, Torzuvcffcn. Bdilen thiit not iliu Hinxiikuiumi^D ober Beeinuuiii;
auf dl« aalijektire BrdliiEthrit ullei ICrfuhruiitpmixxunN.
Diuae ßcsinnnng nuo fehlt bei Auguste Coiute xwar uieht gam, sie ermangelt
aber bei Ihm, wl« gcici^ wird, vlüllg der Eotschiedutilielt uud SubUrfe. In
TOiUger Klarbeil ftadei sich notch« BesinDiing allein bei Kant.
XHcsea ncnue icb ent hier, gcnd« wie m in nieiiicr .Schrift iiuersi in dem
sedistaa d«r iwOlf Briefe genannt wird, obgleieli die gauze Arbeit la ihm in
der innigftea BaddiUlg steht. Nur Kant, und gar uleht wogen des ebeu gerügten
Haogela Comt«, vuemsig leb ilrrngiti, ccbten Agniistii'tinnifi ziixuerkuDnen, uiu
ibai aneli die Beoubung di«sM AgoüStlciMuiUH xut Vulleuduug des Aurbati* der
Iliiluaupkle, zur wirilieben Krvelteruag der Plillosi.>i)hle, über die pasltivlstiseheu
«od letUallBehen DIsi-lpIliKn bluaiu. Uit dem Kuntindien'KritiüiRniiia NlJmmpo
dl« |)arle')riiDge(i meiner Sehrlft der Saolie uiieb iliireligebeudH übereiii. .Sie
Tdcbea vun deiuïelben ab nur iu der Fonn; in dieser allerdiegs ^^zlleb, wie
sdma ans dem von mir Ober die (>ci>grapliie al* AiixKan^npnnkt angedeuteten
triwDni dürfte. Doch konntL' auf Kautn hulie îicbnttiuiK der (ieogrspbJe hinge-
wfcwai werden, wetebe bu«Ii die von mir gewählte Form als seiiieiu äiiia eut-
qireehend enebelnen lüast. U. U.
142
uttiMvtiirfauHclit.
Litteraturberich t ').
MrOmpdltl. AbhandlutiKen ssrOeieliloble AfT llela)ik}->)k, Pirehi>-
lugle anil K«l<|cloniphllusopble lo DciiischUod a«it Iiftlbalt-
9. lIcA. I^i|ial)c. DetclwTt (tMbiDD). 1HU6. 1U8.
n<f bekUMo lU-rliAitiuur t^tr. ntnifl in <ll«wit] lli-ft iiM>lirr»cli ilu Vi«-
hUl&bi HnbutB KU Kiuit; au S. ST ff- b BMUg tutf <Ui i'iubl<uu dm i>lapN
(der Inhlrein); „Heriian kOBatc Kant nlclil so^rslctieB, Haas der h«gtttt lU*
Ding« oder d«r Snbatani nur irine SlftwUn mIb m>11U), dl« dor Voniud d«*
M«MclieB den UBcbaulklien WahmeluniiBgslrildcni «urdrlltiko, vat ide n Mlnvin
bdivMiMlkn (7) Gebraocb in Weaeoi uinuwudelu*. — S. «n f. nad bna. 8. 1 l*t ff.
wird Kanu KaunlitiliRlchm ugvgrlffini, lusIiMiMideTC die BciMinag dvi Km-
MlHSt uf die Z'.-Hta\Kv. V.
8ebaüt>-Üuinonl, 0. Naturplillosophle al> exaet« yatBrwi«M»nich>fL
L«lpii«, Dnakcr & IltiiBblat. I>>V&. 4MS.
tlntbllll «blge asf Rut b«iliKltclut uud flir di« KanlfuTHcbusg nnri'nlMra
I>arli«ea. Unter VcrverfuBg dci KaatiaclieB KaMgoriecufe) «lid (fit It 410)
elae n«ii* Tafd dor StunoibupiltD «Dtworieii. — Vcgea die »chmllb TnoBinig
«ulrÜsoh<Tr und aystlMliKW CtUllu bel Kaut «rird (ttl. 4IT f.) gtitewi gMuehl,
diM dl« beldeji OpenäoaeB Analynr ■ Sj-ntliem pa nirlii iRUmoi von ofaMadar
Buagelbt werden kSuen: «• sei wulil rlcbtlj^. d»a 7X3 ^ Vi <!ia afntlindaeluir
Satt id, >btrr 12-TxS wl xa^ricb dn uudjUsubm ündl. .Ebenso variilDl
M afadi mit den Satie: Die gi'nd« l.lnle (xt dl« kllnctto; aaeb R. «ysikitlKb,
well mein Begriff vom Geraden nlclit niB einer GrOw«, •uodern vnn *ln«r
QualitXl etwas aussagt. L'iiiireireUinfl; Um nias aber umgekekn: dtn UrWBta
linle (iwtMlm iwol Pnnkioot bt gvnde, m inuaB d« Sita lünnU ualyttath
gnoannt wcrdtüi, wdl bi dem KUrieit auwoU dne (Auidfhniini;) OiMM, wfn
«Ibo Qualitilt gefunden wird". — Aus eber nenea Theorio der neftailvw GrfltMn
erbellt (IJ, 41«), wona Kant« Untaroobma wdialttrto. (Ur négatives GHiam
In die WeltweUioH cteuflUireii. — Die FreOudt wird (JÏ4 IT.) alcltt BBlknllcfc
der KantiacbeB Tbeurie gefaaaL — lÜe AnacJiaBuugafunBen <1T4^3m1) wutdua
noch um die „Inlennitiir' Termelirt. V.
Tnn«, J. H. Krfntatloni <>f Ideallan In tkit Loa« RIBUar. VUkm.
Re-riow, V, pp, 41—81.
('jdrdaodSIdgwickdbBenacd tuMlad IV pp. Itl, 4iRi,!>ai »a th« anata«
■) Aus Ifaiigel an Rasn ■nsto der writani grUancn TM de* LlttRratnt^
bertekt nir das nlU^aie lleTI »{•ekcMteOt wurden. Kc atod bei dar Rodaktloa
riililikalioura fulguiuUT Autoren einimtaiWOu' A dioke*. Borgmann, RerthitJ4,
Krennnkam, C'arna, Cavallln, Ciiben, Curn^llua, Uesaolr, Itanaeea,
Ltrnwi, Drcyer. Klnulheropulo», Kiiekea, l'alckonborc, <lnol»»e,
GOttlor, ilat'ka, Heine, Ilurrmano, tleri, iluar, (ludge, Ki '
Lange, I.evy, V I. lad, Marly, Mellal, Merino, Mllhand, M<
raru, rrinlderer, Itrloke, Itelnll«, KItaohl, Uii^ae-Iliiirltui) •>!
Svbwe(leT-3titllnc, Hlobeck, älndlar, Staudlugur, Sllrlli!
Tbieln, Thna, Uebnrweg-IIeltiau, Viila, Wiiliinaiin H<
I^bUkatloBtui nJcbl In elgoncn Bc<«nakiBea Mumiullcli kdtlalert wur<i.<(i,
der «UltArauirbnicbf «bcr Ibrca Ishall kun rercrioncn.
*ttrb«rielit
143
I
t'a "t>iiie ansser mir", m co&MiIed with tlir "Vi>nrt«IIttnf; r\jit» Düigca
mir"; tliK laitcr holding Ui»t the "Ihlog" Is hör« Identk'At with th» Iniu-
«odtutkl ubjcvt, Kllbuugfa Kurt ntkjr harn i^bewbun di«tia^Iihcd them; Oütd
MAntaloiag thftt lh«i« b her« nu hbt »f the thiDg - ia - itself , although thi« la
liHwhae pnvuppMcil as comspondfaig lo the rocoplIvHy of out auusibility. Tho
uttbaiTaborcffrratailiiicuMioiiaoflhcMioupoInt by Ad>&i£on(Philua. »f Kant),
ind by Vaihiagur in tli« StraBsb. Abb. uiil ag^in in liix Conim. 11. Ilo Uiuself
feada Ib ike Laae Bliiler aii dUTereat vtyt of refbting Idealitnn: 1} lauer
eiptriDBM as a ooiuciutuuita» of the etopirlcallj dotcnninod exlateooe of uyself
b Ifane raqdrua the oxtateiiee of i>ut«r Ihia^ (lieft 1 pp. Î01.'iti3i 11 p. IBS);
0) Th« very conachHUjieaa of snuccasion roqulrea spavu (1 p. 189. 204). IH) The
aiorlal ur contval of unr pivscDtallooa in apjice reqalres aa its aoaree ao
'oal«r >«i>M!"(l p. loa. vf. aiw( II p. »1 aiid B tTG Rem. t Xot«>. IT) Tbe nere
urtn of out«T sense perception, L e. lia spatial «ibaract«r, u a oertnln and solf-
ivldent criterion by Boaaa of «hich Its objects can bu dlsthifalsbcd from thone
the IinainoAtlon (I p. lOitT.; al*» 1 pp. 104. 201. 210; uii] II p. 36). V] If
Own wer« no outer objecta of «ease, and su u<i imti-r avaav but iMily Itnaglnalioii,
we aboold beooBaelooa of the actlvily of the kller as a spouino«ity, when»
aa we arc cooacioiis of a prMrntntii>o of thu scdsijs as a meroty paixire
deinrmlnatiun (1 pp. 3U1. 3l3ff.) VI) tiimiliir ti> (I) in thought but not In foian
b tbe abort arpraunt naiven I p, 305.
Tnfla finds: 1) tlul In ibe first four argnmenis tho outer objects are not
HAiga-hi-tboBDAolvt«, but phr^noiDRua, thluRs ia Rparc. 2) In argninent 0") there
it isTolved a twcfuld refereiMe, (a) to tho trituHfi^iulrulnl object, (b) to this
flbjeet a« deti^rmlned iu spaue. Vlo have here further tn nute the twofold use
if "wlÜMKit me" as lodlMilbg first : objects, or things, or a "peruianunt", oftrhich
« n»f have an "Idea", or "oimxoiimviK'sa"; Hiid seoundly: as these Iblug«
iied iu space. .1) This twofuld refeieuue in not limited to the "outer
äilaga" of argument 0'). but Is invoiveit in (I) as well, i) Iu I79:t Kiint clumed
as IniiBedlate oonacioaracM of nomvthing wiilt«ut mc which exists as thiug-iu-itMlf.
The pasaage iipou which this couduaiou iti basitd in found in II p. i^li. 5) The
twolbid nesBlng of . .without" oorrosponds to the twufold (uuii-iouHuesa. „Witliont",
nea^g „la space", û ronebtlvc to th« rmpirltjil consclousuesti ; „without" =
„aUier thaa", la correlative to die tranac«iidonta1 consi^ioiixni'.ss.
The antbur äuds further that these variuuK„Kufululi<m«" clnI)onit<> »cTcral
■teps of the „Kefutatjon" la tbc Kr. d. r. V., and put iutu deliulle forui aa diatiuut
proob what U merely KUKgeeted there; and tliat sce^iudly, they alTord striking
leMlmxiy to the anblguities whfoh Vslhingt'r bw ulrcady pointed out, and xhow
thai Kant did aad did not eonslder hlak&elf to be pruviug the extstcnee of
ihinic« - in- tbenaelvcH. It b *i»-t inaiiiuined that the qi.iId coni«tiil«Ds of Cabd
qiun tbia point (In Us Crit. I'bil. of Kant) lur L'onfirmed i>y Kant's latest
■UCOUK«, wUio Sldgwlcfc'e erltkisnt, thouj^h uot correct wtlli regard t» the
partlenUr parage nixlcr dncncidon. Is juarttïod In at \eaëî ouc passage where
Kant attnnpta to prove the exiitmce u< a thing ■ in ■ itself. Finally there Is not
unly UeaUsui In the fitet edltkrn, a» V^UngM showed, but Idealism later (probably)
than the HCond «ditto«, Iboagh the latest purage of all is the owat realiaüe.
IifaM (N. Y.) L E. CndgUoB.
144
Inedita Kantiana.
1. £iu Brier Kants an J. Fr. Beicbnidt
SAfltie QfHngcii iBcinfibtina^i int mua p^ilofofbtfdKit llnl(TTiii>lr, UMlAni €
btq mir ontdiitmnt fiabm. mttm ii) mir f4nitid)(lR bnri, boB fit )ti txr ittigt
rfil)n)lubai <5-iilniLrf!ima 3-i>xn XalnUc «Jdo» bmattragni ^ubni. Ixldliiitn |i4i »o
(tibfi iiitb '^tnt äiift(nni0 dnir OrriouilliAttit bafSr nt^u M ale ein 3(><fKit l>i
$inmbfd)ail ttegcti miA bnnfftnilicb nn.
SuO btiii iSrfittrlAtnuiIt ter Ir^jinm mii^ iiJi d oudi brcrUidltii , (vmit €
»Pii meinen Sriiiifini («cUnbntiOigftibc (t-i'ïffttuiiflm boflc\i, loidroM iljit fbtaitt
tuiig Cicfc üUiitimg b(» inii (irtt)an Iiat, bic ßiU nbCT, wie ii& mia Dtdm Vtnfpitlt
nfclK. iiiiT mil Sdiluifrijiteit mibrcii miilticüni \&%t; »otaii wo^I tit bontigh
IMabe brr Sutculalioii, bit borii, iitu foldim @rutiMi|]ni ^^ourrbafneftli fn oc
fdlQti'ciL. (imnal bcrrtim rocrbm inûfini, cigaillieb Scbulb feu» inÖ{ieit.
91tt|icit(^m infirbc t4 mir |<qn, »mn bit (Srimb.iùjic, bii i4 »OR brat |
ftfiion ,1» rrfotlctitnbni OtfctiBiiuffumiidQfii tiiinoiftti l)abt, bnxé) bit ^nb ciiu
ir>!cb(it Jilriiun» bcr %irAbncit bt^elben, m(&TcTt i^cfiimraibcit imb ÜliiSiübrlit^
btloiiinicii fötmtrn. ^A iisbt inic^ bninti brnnünt, nv, jdnai, bafc dbne Rttlldx
Bffiibl rt tiir iintf ni<bt8 ©rtiftiKC cbtr (?rl)nbmc« gtboi »iit^: boH fi* tb(
biii-duf b(i' iilrt<t)taiii gefc^Jl^idt ^tiifunidi atit ScufaU bn) aOtm, utai blrfni <naai<
fObrfli foil, giûllbc imb baf; ba^ SiibiccitPe bet: SIoTilIilQt in UllfCTCM SBcff
iDtltb« miifr bi-m yiamcii be« fiiiltdjni OSciiibU' imcifcifdtlid] ift, bastrtn0t f(
iDornuf. mtrt(iii tiirfit uiif nbtntiut Jlmiinitttfflrifft, brr^lriAm bt< iBturlbtiliu
iia<1) nioralif(l;eti (itUV^ «forbtil. in tBtjtf buiiQ , iii-lbciltn )u (iiuini, tttf^iiM
f(t): b(T alio trtRt^Ricg» boS Hiißfisc bcr (fnipfmbniia, foubcm ein (obiwat nie
bienirfitlit«, foiibfni tntuitiuf^l fitnriti a iiriori ^iim (Sntnb tint
X4i4 fflc^dicitt mil bell fdi&tifii tfanbdiailni, lurldjcï £it mir )ug«biu6t ttabe
luirb WIT, vottti'bmlld) als tin îcntmal frmiibi<(iafilid)tii Sngtbmttnft on mi(
frbT nngfiiclim icvn, loit ii^ bcnn mil uoliranimaia ^oAnnbtiinii imb IjTfunbjj
jtbtrjcit bin
ijnut ^oil^Afftm
can} crflcimAtT Titiitr
JTEiiïflïbtrti J. K«ot
15. Cdobcr IT90.
Kniz vor iMilii.-a <let Tiudaktium dicMN Huftvet Mwdot mut IIut Oben
lIcatcBiDt 1. D. A. Uoonlg (u UflncbcD die Eopte dea voraicheDden Brii-res i
nit atfT Klltigiit hiiiiQ^rapcii AnfTurdtTong, (Uinaplboii In den „lUntatadieti" ui
vnteo UbI abcadnitilcea. Vt» Origintl dM Briefes kam Doboo t«. tOO andoi
Briefes berlUmtter Uinuetr an IteJelMTdt, aadi d«m Ti>d« des LeMerea, u dMM
Sebwlegerwhii Professor Beigrat t. Rnamer In KriaMgeo. Von dleaem enm
dia ftaue SaaaalnnK iti-bon i. J. 1k:m ilor Eaaftnuiii OmUI Ii KUrabesg, a
eifriger Sammler. Ein Teùl denolbun, and nil dieaun dw Briuf Kant«, kam nu
Iti^nela Tod an cIbo Nkhlo deaselben, reap, an deren Gatten, Derm Georg Amol
uod TUD dkvem aa ili-»en Sckviogenobi, Herrn ObwitUeiilauml a. D. A. IIi>eid
i
laodlli Kullaoa.
145
I
»
I
I
Ptwtr vetkauftu mil der guxen AuiogniihefisamuiluuK aucli den KiMbrit^ u
dk AMlqultSUiiLuillniig 0. H«as ft CI«, la Manchen, vou weldier der Kuilbrtef
(mi die Smmn« too Mi H.) im Jan. v. J. ui tjmm (înTon Uklintrcm la ScUmImi
«eriuun wurde, welcii«r kun« Zeft dtrauT In KoukiUB geriet, wonnriiui das
KaoUuUiimiili irlcdor vcrsUiigcrt viirde »nd Mlldnu ven«hoÜea ist. OlUcklichei-
viini kuU dc-r rhomalige BoaiOAr dn« AbMhriA luriUikbokalteii. —
Vthet ili« Bettldiuiii^ ReleluirdU xu Kant «ifiikr««! wir Einiica ann dmi
W«ik «gi U. IL Sphlotteror, i. Ft. RoiehardL Setn Leben uni sclu« Werke. I.
(Du. Bd.) Atig«t»irg tsü^. ßcichardt. Salm oIiim Hiulkiu in KQo^Hbf'rg nnd
•enwt iMli'in frilli uiu-iikaliicli tbSlig — auf diuae Webe wann die tioiten Kroim
to äudt lud au au«li Kaut leion auf dea lnactibegabtca Kul>eu aufnitfkaaiii
pmatànt — beaog »chon In Rolneio is. I^beoBjahi« (ITCT) dl« L'nlvcraittt aeliMf
TatKnladL Holdnlturer cniUilt S. 75; „B<iM)nd<ita IfebrRicli «unie r-r roo den
TdrtteffUcben Kant uatgenommeii, uf deM«u eruatlldi^u und wlederhulteu Hat
Bttn Ttier dgcailic*! b aein Studkrea guwill!^ liäCt« ... Kaut hielt viel aaf
«teen nonliMhtto Zweck der Knut und woIItü dienen durch jnde Knnstllbniig
Wardert wiMfo."
Ana den von der Untier gewUnaehtra Spexlalatadlea (Theologie oder Jurls-
frudeu) ßeldiardla wnrd« freJUch nickt«; er halle zu vit\ spulliseh kUustleriacbo
AnliV^ui. üar (Br PhilMophic inlemalorto er l'it^h miuh: „Kitiib phllosoiiliiiicho
VurtegOBgen liatleu und hdüeUen alleiu ßeix geuug llir iliu, nie, weuu aiiub uicbt
eben ntll Anatreogai^, dueh tIeiHig genng iq bdrc^n, nut selbst Über seine Kunst
phlloaopUere» au Ufues, wie auch Kant es eixentlich miUtr, um) uft gagpu Keino
Zuhörer mU dco WutttsD UMpiMh: üicht l'Ulotmjiliie, Houdein PhUoauiiblere«
Mlleu nebie Vorleanngeo lehren." (Ib.)
Beiehardt TerllcM auch bald die Unlvenltilt und Beine Vaterstadt unil wurde
BiaBchcrIeJ abentenFiiichcn F.ihrlen KnpeilnMlater Friedrieha d. lir, Nach-
liat die Fretiodicliirt Üu^lhes, üesaeu Lieder er koupixilerte, ~ „ein Strahl
da Dlciilcnoknc" — Ihm lor Uusterbtlvhkolt Terholfeo. Ee int Jedenfalls elo
■cbSnar Zag von Oaokbarkdl, iIm!« Ilelcliunlt dem uromn l'IiiluaDphtui huoIi
in der Feme Iren blieb. In dout 'rii«:lieiibuc.ih „Urania" toui .Tiilire tsi2 hat er
eloen klcteeu Anäa4z Ober Haut und llainauu veröffentliche (aueh bei Schlettner
8. sa IT, wied«r abgedruckt), welcher eine woniK bi^kanotc, iiber eehr btaremutu
SefeQdenuix Kaota ralhllt. aux der loh mir nicht venugnn kann, folgenilv ehatak-
lerlaliMheiiM'iAlehlerBiiEiiiHlireB: „Kaut war ein an Leib undäeete gana
ttoekener Manu. Hagerer, ja dtlrrer als soin kleiner KUrper hat vItUelchl dIo
tiasr wlttlcrt, kàlt«r, in lieb abKescIilossener wohl nit^ ein Webet ([«lebt . . . F.«
war, all wire er lauter reine Vemunfl und ttefrr VL-rstuud, neben welchnn nuu wohl
mir selten sock elu mu greuMilloms OedächtDis antrelfeu wird, als Kant beaaas. . . .
S«tae Torl<anDg«n Ub«r abstrakte Thilosoplile erliloltcn durch ji-nen Schatz von
bUMtnrtinffen «nd Beiq>)ulen, die ihm sein liedilohlniü darbot, gnixH Klarheit nnd
DeuUiehkeii, niiil »eit>e Schriften atnd Vielen wohl luituer dadurch so laug« dunkel
und Mbwlorlg gebUcben, weil er den Leooni philosophischer Schriften an viel au-
tiute, >la diM er jene hlozunidigeD hütte flir n9tl|; erachten M>!l«n.'
Ueber daa •oosUg« VerhJUtiiis Kdehardta r.u Kant hat tuia Herr Oberbibllo»
thakar J)r. R. Kcleke in Kfii)!g;riierg, der vorlreffliebe Kantforaober nnd bwM
Knwer der Kaatkorrcspoodenje, nock folgendea Beitrag gUtlgn xor VcrfllgujiK
KBMQt:
». 10
TnodEn Kurtlut.
„InUrMauile NotEMB üb«» B«Uiardto TetUUtnls lu Kaat iadvû steh to
2 Briefen dar EUubcUi v. 3ISf[«iimii u Bddardt in llohi-i'» „ÏOO Sriefea uu
3 JalirlioiKlfrtcB", II. 161 s. 165, nkd to fidchudts Brierea in KtiMbelh r. StSg«>
maun m dea tub Dorow betsosgegriiejiea ..EiiniieruBgcii filr edle fnuiefi ad
tltlaabetli t. Siilftmu»", II, 223ff. Fa Ki-'k' *«* Iclzl^^ren bcrvor, djtm It«lcliardl
rich am KanU HtbrbeitciMltkIt in den Jounul „iMnrtsditaiid'', oder rietmehr
ileMCfi t'ottseuniig .tfee«n dor Mili5n«a KUtttW iMUlhM, tud daw Kant iu
eioCT ZnBchrift nnru Rcitni; ngcsagt hab« ^cfr. andi Roiohaidt aa Esr)i«ii
Tom 14. lU. 1T'>7 in Sclinorr vue (.'uolafeMs AnMr tit UtL-OdMih. xn,A&41)-"
Ot«iet Brief Kaata an Ri'lehardi Ist bli Jetct nicht aaftaapUren
gewflBen; viellelckt trapren diese Zollen sut Aafflndung desselben
b<L — Jßlitfr. TiMi K«icliardt as Kaat sind bto jelct t bekannt; damn sind 3 in
des beiden Uorpatcr BriefbôiadeD cuthalteo, d«t 4. liegt tu Küulgsberg."
Waa den luball de« Briefe« anbotangt, so bt darflber folgendes tu betnerken.
Btlekardt bttt« iwa AkIsm des BraebdMoa Act „Kriiik der UnoQskraft'- (Ostei^
owaw ITM) an Kant beiatfiWMBd geachiieb««. Man kllnnte verautco, Kant habe
ihm ein DedüMJooMxeBtplar gesendet; doch sehcjat dl«s utcbt der CaU ta sefn.
Wie Beicke uns gUtiprt wlltdh, siebt Rcicbardt nickt In Avm Ycnelcbids dei^
Joalgen II Peraonen, an weicbe Kaot, laut aein«n) Brief ro« tu. Hin ITW an
sdaSB Verieger De la Garde, dureb I.ciiteren DedikufooMXfliiiplarfl bat Mnilea
laMcn (OtarWIndlsdigiSti, Jacobl. Reinhold, Joeob, Bhuncabaoli, WtttaMr, Bieater,
Kiesowctter, Tlrn, !klic.hc-Uro, Uatntini). S» ist alau anarnnbinea, daas Rdcbardt
das Erscheinen der Kr. il. L'rt. lienolzt babe, Ober dicsM Ihm ja besonders nahe-
liegende Tbona, vlelleidit spealeÜ Über die «eslgea auf Huaik besagllebien äletlen
an Kant in nsilmmendem Slan« an •ehnibra.
Bemerkenswert ist, da» Kant sne«»telit, dsM die Anssrbcitnnft seiner
Schriften auf ihn selbst „seeleaberahlgeod" — der Ausdruek findet ssoh aaafa in
im Kr. d. Urt S 39 — gewirkt hab« — cla Mbatsengnls, weldieB In daa nn
■onat so Teis^losseoe Innere di-s HemUtslelKH Kant* ein intsnnutea, Mdet
anr u knn sufleoclitenJeH SireifUcht lUlen ttsat. — Die ..dornen Thd« dar
SpekiuatKm", wekhe dieselbe Wirkung der KanHaehen Werke anf aadet« er-
echwevon, sind ebo Itüufi^ wicilorkehreode I.leblln)Csirondiuig Kaala. — Ebenao
häaäg kcbrt bei Kunt der Wuhm-'Ii und die Auffordertinx wieder. Andere mIkJiten
sein« Ptiuxli>iea weiter ausfuhren und popalarlsIereB.
Die knngcâriingtc ZnsammcnfssmiBg der GnindgedankoD seEaer Kr. d, Esth.
UitalWnaft Ist sehr nulTallmd. Niemals konnte man erwarten, daas ein Kant
▼«■ seinem elgetiea Wrrke cIm au tehtefe Darstelhug geben wUrdc: .Ich htb«
mteb daariH begnOgt, naelgca, doss ohne sittliches G efOhl es für uns niobts
SefaCata odsr Erhabenes geben wttrdr . . . das» das Subjektive der Uoralifit
in nnaerem WeMO, weldie« nnler dem Kamen des silt lie h en (tuf Obis nnerfoneh-
ÜA fst, dasjenige sel, weranf .. . bi B«alcbung urioUen tu kiinoen Gesebmack
sei." Han ki^unte im Oegeoteil ngvo, dans Kant ia der Kr. d. üsth. CriellduaR
gendo im Oegeoteil die L'nabhiagigkell des isthetiMben Uttettes vom .nltt-
UekM GefabI", die SelbstVndfgkelt deasothcoi gegenüber d«r momlisdisn
BearteQang babe naehweistai vallcsi. Knr am Scbinm «dner Sstbstliehen Theorie,
in dem bekannten $ 59: „Von der SeMobeb als Sjmbol der SUUiehkelt", ud In
InMlu Kanliiuu.
147
I
den uirrklVrif^en § <M ùfht Kuit rtnr pmiiiir« Vt^iliinilun); xiriaehea Mdes
Gcbtt'trai im g &9 bi die» ViMbûidiiog »bur iiut-li bloue „Aulogie* bdder,
md ent îin § flO iiiin S«hluBa kontml — ganz aomtilMerl — dJo bdlXaflge Be-
netknng. tint Ocachmact; «d ^1» GniitdD vb Bi^iirti!llniiK)iT«nnüg«n der V«r-
dbmHekiinj; nttKcber Ide«n. uad dkjenigti l.curt, wclclie dur (iiwdnnaek ah flk
die lIeii*oUi«it BbcrbJUipt, nleht bkw ftir dnc« Jeden PrlvstgefUhl glUtig erklirt,
M(« akb ab von der dtnuiT su gifimdeDden ftrdsuii^riui I^mpniiiKlirbkdt fill daa
OofUU fttia jeaea Mittli«1iiw Ideen, «etehM du muraliiK^hu Ueinat."
Uk«e pun beiUîuâg Uln^worfwe Btmerkuog iat Übrigens nur Id BeMIT
der Lim m» den Eiliabwoit un Eant« frlllicrvn Au.ifiihrungus xo re^tfertigCMi
denn von ditacm (streag KCBooiinvn nur vum DyuaiulHvb-ErliabMiea) «a|^ Kant
(SS&ff.) aua, da« d«» QefBIU des ErlubonoD beruhe anf dem aDe Macht der
lEaUir Ubetnfc&deii BvwuMacIa saMrcr eigenen «ittli'^hcn ivraft. In Jivxüg auf
41* Uul an* drtn KebOmm iU jeae beJISuCge BL^merkuit); Kants iin § QO u^iiiiir
&. d. L'rL im limod<^ gai uifht «u rüebl fertigen.
Wie bjuu nun Kaal daiu, in dem Briefe aii liclehordt jene boUSofige und
mDCMBlilcke Bcanerkuiig »o einaeitig in den Vordurgnind %u »oMehca, und lUfllr
die eit(«nt1icli anHcUacKebeaden Grtmdgir(Uuik«n aeiiii^r Aosthetik — du uu-
inUrewietU WoUgefiilloa, dlo Form der ZweekmllMi^kelt olinc wiritllcben Zweek,
dfe Pmidlortiag dus GctdtBuekMiirleiiH rein auf dan Kiibjirkt iiml Aan Spiel Helnrr
Gfimllli>krfiAi: ii. k. w. -~ rollatindig /.uruokUettru id laasfa, hd diua wan utitgL-dniuKen
eis gana venugenes Bild seiner Ge^chniackslehro «rtikllrn oinss? Die Auflüsuug
dleaea Biltseli Vvgl la der ob«n H. Uri mitgeieiitrn, auf autobiographlscbon
Aifuiduiiingea KdcbardU biTuhtmilt^n MitUiilnng: ,,Kant hielt viel auf eiiitMi
noralBcbeB Zireck der Kanat und wollle diesen durch J«de KaDsIUbung befur-
d«n wbseB." Diese Bcmearkinig bezieht sieh natUrllob auf den Kant der aech-
ilg«r Jahrv. Abgcselieo von mllndlicbmi Unteriml tunken mit dvm jungen ihm
pcnOnUck bekannten Udebarilt, hat Kant dieaes 'Ihfum wühl hanpt»ichliuli in
der Vurlensg Über „Encyelopïdie der gesnniten Philosophie" gestreift, welche
er (Mcb Amoldt, Kritische Excurse .-iMJ IT.) i;ti7 ä, ITim S), Kß» biü. Damuls nller-
diagl brachte Kant, in Abbüngih'kt^lt von deu Ku^'luudt^rn , iustifsimdiTe vua
ShaflAabury, die Aeethetik mit der Ethik eng zus^rainen , wie Ja sach aus den
,ile<iba«htnngea" b^annt Ist (vgl. üinndmann, Die ICntwiokliitig dcT Ansibetlk
Kiats. Dbs. U-iptiglSOS. t}.T,e, ll,14f.; vgl. auuh ib. S, lef.. in. tsf., IR, co).
ijplter dage^u hsi et die Trennung beider Ucbiete Immer strenger voUzogen
nd tu der Kril. d. Lîrt. 1st nur ni>eh jener sehwiiehit Fiiden urliaiHtn, der beide
nrblndet XHomo schwachen Faden aber Mti^ltt Kuut in Meinem obigen Brief abi
dn AnkcHan dar, aa wehbem die ganze Gesohmaekalehre hüiige. Zu dieser
Vetacklebniig kam nun Kaot ofTonbat In Folge der durch Relchnrdts Brief direkt
geweckten Krinnmng au die Zeit der sechxigiT Jahre. Wili Kant dnmiilia s(i ernst
betonte ~ dm ZjwamiiwtnhiuiK zwisoheo Aesthetik und Ethik, xwUuhuu Kumit
nnd SiltOckkuh — dai galt jetzt nkhl melir. wenigstens nleht mehr In demselben
Hasse uad aneb nldit mehr In derselben Welse, aber iinnlllhdrlieh wirkt dju
■rf^eatleguttr F.riiuiNungsUtd der ijion Zelten — ieh will nic^llI .iiigeii fülsnheiid,
abvr fibbrad - anf die Dsrstettung ein, die er dem einmaligen äehUler von «eiDcr
jntiJgeii Atulchl gtebt, so daas er nun ein ganz nebensüehllches Mument einseitig
!■ Ûem Vordvgnukd schiebt — du neuer Beweis, wie roralehtlg man Kuta
Seßtatangnine tnbehnen musn —
Uz
lD»d!ta Kuitiuts. — Die nenie Kantaiiagabe.
I
I
2. Ein SfaniiiibiiclitjlAtt Knots.
Ad poeniteDduii) properat, cito qai jndjcat.
RegiomoDti Innitiind K.-int
A, SU. Jniiy Lug. et MeUpli. Prüf. Ordiu.
1798 Facnlt: Pka ScBiot
Acaâ. Kcg. SckuL BctoUd
L-t (^nwri-l'ctropol. Uonbr,
AucK dlMn niT K«nt »n obarakteridÜKh« Stamnibnclibbtt vrnluikca «Hr
der out« dtfüllnra OI>c»iL'euU'uaDt & D. A. Hu^Kig in Htloubfii, ilox Itnriti«n
di>sBelben. E« tM fUr Rntit to cluuvktcrUtlMb, wril n dii- kritische Voretebl.
d&3 Spoxilimbr triant K>tiiT, ebenso kntx ali »ehhg«!!!! tam Aiudmrk bringt.
Inilciin wir du BteU koea. klln^n obb Kants bckaaule Worte iu dm Ohnrn:
„Duc erat^ S«lirlit In Sacbca d«r n^inuu Vcniiinft, der dm KindcMller dentlbea
auaxL<!c)in(^l, ist dopiiAruch. Uur xweitu Schritt bt (keptLHCb naiI xcugt von
VciraîchttKkoit der durch Krfalirung ^enltsi'glon Cnoilfknft. Nnn ist a]i«r nock
rin dritter Schritt nllUg. der der geroincn und mïmllchMi Unellskfad." „üw
KritliÜBuiiis tsi dk Miuime util«» All)rt.'nipini-ii MiMtnuinit» grgvti «llr synlhetbokeB
KBtte a priori, bevor nlcbl l'iu nU^çt^muint^r Grand ihTür Mi^i^liehkrit tn dm we-
sentlichen llcdintTiuKfn nns«res ËikvuulnbvemiUget» elogeselieo wurden." 1>«-
getren Mind „Ueberdniss", ja „F.kel " dlt> PoIgcB des rorseànellen Spekoliercus.
Vortr^irtlch hikt Kant dli-x in Avm ubigen btdininehctn Sptvcb msanuueit-
gefiuiat, wii> ja Kant — be! seiner Bclesenhett speziell In d«r rOiaiscben Uite-
ntar ~ bekaociUch solche lätclDlschen CItate sehr liebte. Die Quelle dea oblffVD
Citâtes ist UDS nnbekanni. Weixs riellolcht einer der Iamit dicMlbo auilKt'ben?
Ueber die llerkirnft di« Stnmiubuchblitt«« wein de« ubcnjceiMUiiile ßo-
ulticr niebt) Ixotfinnitea auKugi'bou. Vielleicht, inetuter, gab es Kant irpïter
au Keicbardt? Dem e» hg bei dem Briefe Kants an Belchudt
Die neue Eantausgabe.
Wie wir »cboD tat S. 1 imd S. 6 obei irilKetefll habe«, hat dk KOninr-
ilebo Akadnalo der Wiaaenaobafton 1» Berlin be^riilocdm , doc neue
KanUttBgabc sn mttaataltea. Dtwoi erftrulichm BoM-bliuw der AkMleinle bat
Oa Ultglled Herr Geheimer Regieruuearat ProTeasor l>r. Dilthoy
dtiTc^ Mine nnermlldllcbeo Bcmahnagen htibel^fUhrL llerr Dllthe; hat ^ die
KanlfutBciiung »eluin anmerurdeotlk-b brhibi durch die »orjcfliltigG Iloniut^bo
■iBd gvbtvuU« B«arlieIluiiK der „Ko«t()«ker lUnlbuditeJirincu" im Archiv fUr
G«cltielito der PhllosopUo (II. lU.). In deiaelbca ZeJlaehrift (1>.) luUte Dilth«)-
J«Reii wichtiict'n Aofaats vettiffeotlfcht, in wulcbcui er die „Archiro der IJttemtiir
In Ihrer Bed«DtuiiK für daa Stndinin der G«HUcibte der t^oKipUe" KkildnrW,
■■Mlidoai er seboo mit aoiacta bcrtlhmt gewordenen Vortng liber die nun m
S'UBdendeD „Archiv« der Littvratur" am IG. Jan. IS^D die ZwaaaaumkBatU der
IMe BMC KaaUtuiK&b«.
IM
I
GcaellMliaA flLr Deatwlic LfKcratsr in DciIId erOffM htltc. An di-in Bebptvl
dw KuitliondtM-tiriftra crttuterl« Dihhi'y dunils, wia er buabsldiligl« : der haud-
tekriftlidi« NMUuti iter Rebtlgen FUirer OtiMre« Xulon , alolit Mm der Dfebtcr,
met der gionon Gelehrton. Insbpsooderc udi d«T Pfcllnnpbui) Milt« gnaausctt
ad Tor ZcnpUlleniMg bowthn w«rdea, dunh d» Werden Dud VfMhaeu dhncr
GviHer, tkr InorraKa Denken, i)ir inlinules FllUon, du tiefttes Wollen uu nkht
mionn gittge. Für il»e Getteliiuliie und das e«atUelLtll<lie VwBlXndiiii d«r
gvifUgea B^wegonc«! sind «boo dk nuid«chriR«n tod unacUtslMrcni Wurt,
nnd dooJi batte man bnini Ablolwn jesivi fcrasWD Mton«r den üichlasi »orgloA
>lcb la allr Wind« xenireneu lassen. So war n aacii leMcr bel Kant der Fall
(WOMB. So i>l es gekoMDien, dats wir dlo Enlwickclunpigoiwbiclile tinr* der
gtCMten pUJgaopUMli«! Gvniea aller 7.nttn und die wahtsa g««liielitUoben
HolJTC sriB»- GedaakeaUtdtmg beut« «lebt vofl veRtcli«n. Knr durch Suunlug
dm Z«ralreiit«a, durch Konzentration des 7.«r«plittortea kann dlmrm schweren
Ucbebllftâo abgeholfen irenlm. ITnd ent auf Cintod sulolier Saïuiulnni; luid
Eoueatratloa kasncino n«ne Kaotaungabe veraoatallet w«rden, welche uns den
«Allen and ganson Kaot giebt
Eine eolche Tollstïndlgc noi»- Katilau«frabe alw> hat die B«rlia«r Akademie bc-
MbloaMO. Die neiM KantauHgabu ist su lioHiinimt, ein« Hnsterausgabe zu werden
fir alle SlusliebeD Edillonen, welche uns das ganze Werkeln«« Uannea vorfUhren
soUea. Es Ist nicht wahr, dus das Werk der groisen führenden Geister stets
niflsiündig iHMcklasMai »f!l indem, was ale selbst xn ihren I.>>bxclten haben drucken
Imtm Ua se! nur an Leibnix uml üegti, ao 8clilvi«riiiai'li(!r and Kraaao erinnert,
gm die Imlimliebkeil etnea »ulcbco Vontttella ta widerlegen. In Gegenteil, tu
de» Kickt -Vcrüffenil lebten. In den Entwürfen und Fragmenten, In den Briefen
■nd soitstlgcii nan<lHrhKfVji liegen dir Wiirxoln der Werke, liegen aurh oh erst
die SoUDssel au ihran Venttkudnis. Auch die in den binherigen UcnaoitiiUKpibcD
Kants entbaltenea Bupt- tuid Nebenwerke des grueseu Philosophen etlialivu iliro
mUe BcJcttehinng erat durch das Licht, du uns ans Jenen bisher vcrburgeacu
ScUttaen enlgrgenstrabtt. Und so Ist den» die neue Kuntausgabe eine wissrn-
BtkaftKehe, Ja eîno nationale Thal aUercMen Banges.
Ad dieses) hochbodcmtnmeD üntemehnen in Ihrer Welse mitwirken xu
fcOouen - iwibe«i>ndcre darefa Vcrfliteniliehnng der das Gelingen desselben erst
tnaDcliobeMleii wbse«»ehaAliebeu Vunubelten — wird den „Kantstndicii" Eor
hBeMcai Ehre gerelehen.
Knnldut stMl wir in der I<age, über den Stand dee Unioroebiui^Ds folgende
aathentiaclM Hlltelluagea zu maebeu, ««^lehe uns rnn dem nirll vertretend en Vor-
itl>eod«D der KantkoBOBiaslon, Herrn Professur Dr. Diets in Berlin, gütigst sur
^erfllgiBig fcatelh worden siod.
Saat-Ausgabe.
ßerlcht Arjf Herrn Dii^ixr Ed der Sltsang yom J3. Jan. d. J.
SitawigstieTiohe« der Kgl. Akademie der WLiMnsehaßcn in Berlin, i. St.. a AS— M.
Kaehdem die Akademie eine KANr-Anigabe besehloasen hat, welche
aOe noch errelehbareB BrieTe, UandsohrlAen nnd Vorleauagen de« grotaen
Dtakora verwerten soll: ist die von Ihr elngosetxte KommiulaLn , welche
aus den Uem^n Dii;l«, Dilthbï, StI'Mit, Vaiilen und WuxnoLu besteht,
sultchat an die Uaaeregoli) fBr die Gewinnung ttnd Samtnlung des Materials,
EI&iMi
150
IHe mnt KMUa)tf;>l)«.
nail ao die VenHadlg«iw mft den Gclchma, «clebe die Abtdlunge« der
Briefe, der «IbmIhb luBdaclnifUîcb«n AuEEddmtugva nod tlrr Vorlvrntngea
HbwnttMiCR, h«nui(pitteleD- Di« KaïNi-rUrli KcuttiMh« KegienniK bu nU
d>oluinB«r«TtM BereilvQllgkeit di« UuipAlci KANT-HBodadirtiloo inr Bo-
nnumig llb«nudi. ITcrni D. Rruhaxk In II«Un in die Akidcntle xa
groascm Dank dtflir viTpfllchlrt, daM derMlIi« dis von ihm hrrpiRtellte
NCiir itinfu)Ei«lclii> AbacbrUt dec in das darchacbanene Kxeuploi der
BAVMOARTEN'sdiiiD McMphytiik vOD Raxt elil^:«tng««ea irlBsonocliaft-
lichen AnPf.cichmmiCi'n iiiiscu-n ArbeUrn inr Vrrfll^Rg gMUOIl ti»t. Kbmao
Ml die Akiulttmie Ilurru liKKrKE iu KllDigHberg Ktfua«ii Danlc dafür Mbiüdig,
Aies er deu re'tcfauu âciiatz seiner Sammloni^ , HuMlschrlfteo iiod Ab<
schrifl«!) ihrem Zwecke- eröffnet hut- Herr Rkii.-*:« wird «iich die Auagt-hi!
der Briuft! ii berne hmiin , mit deren Sunmlang ttt Mit Uagen Jahttiu bu>
iwiiäfUgt m. Herr Heinek iu Leipilg vird die AbMhug der Vorleatugeo
leiten nnd »elbat die Über Logik, MrUpbyaik nnd RoHgloiwpUloM|)U«
bennagvben. Andtro Vvrhuidluniiren sdiwcbea Doeh.
Zu«ats. Wie wir lillren, iat uiitenlojiieB ilerrl'rivatduxent Ür. K. Apickk»
in Kiel fllr die Henasgibe der BSmtliebeB «ioEeloen haaditeliriniieheo Aofoeicli-
Dun^n KukU (RcäexhiDen, Lose BlUtter, FrairnK-nie ii.s.w.) ircwonDen worden.
Die b dem obit^vn Iti-rieht ürwülinten ..HasKreKeln fllr die (iuwinaang;
uBd .SuniuiluuK de» Materials" siod foli;etidu: I. e4n /irknhir Mi die bervor-
ragcndMea Zeitungoii und 7.eitG<^hrirtcB, enibkllcud die Bitte, einen die
(f«unn1URg uller Kenitreiite» Kmiüiuia lit-treffendeai .^afnif' ncliüt «ixRlbrlicher
„Orientierimi; iibt'.t die K&DtAuaKabe" abiudniokeD; 3. ein Zbkularanalle Kibliu-
theken uud Aroliive; 3. ein Zlrkulai Aa Antogr&pliensaminler.
1. ZtrlnUr an Zeltunçen und Zeitschrift«».
AnTraf.
IKe kgl. Preujuatehe Akadönde der WUReaarhAfton hêl be-MbloewB,
(ine nllBliiidlKe, kritische Ausgabe der Werke Kante an retaaslalbui. 8io
■Mhiht« Uerdurch eine Ehrenschuld der N&tlon gegen&ber Ihreai groeaen
Pbtliwophon »btruRUD. Diüinr Rlaiibt nie flir die llerslellBng der V'oO-
HlÄndigkeit diem^r AaH^'abe auf die tJutttratiiUung Alter rechnen «i dlàrfcB,
welche Irgend eine Kenntnis tlbcr bisher Dicht TcrülTenlllehle llasduhiiftan
Hanta besitxcn- Aiiti^^cr xnnHinmi'nhüiiKendi'ji Mannskrlplen oder einelnea
Zotteln, die «ehr lemtrent worden i>ind, geli'^ren tu dienen llandeahTiftra
Briefe von lliui uud ao ihn, v eiche elniebi oder in äau)n>limf;>n rieh finden
können, ferner CompendJcn, Hiuidexeniplarc oder andere einst aeJner BIUlo»
thck an^rliOrixc ttilelier, soweit er in diesribca nach iclHf Gewohnheit
Ri:ilrnKuiii;eii );eTUïi-ht hat, Nachschriften »cincx Vurleungto, deren viele
zirkuliert Laben und die uictit iiuuicr dureli »einen Naanen beseiohnet sind,
endlich biographische Nachrichten llbcr Ihn Jede fiffentucfee Analalt um)
Jeder Privatmann, «cMier dvrgtijiolica bcritit, wird gebcien, dem nationalen
UnterBuhmen dnreb Hittctltitigeii der beiieichneten Art hilfreich zu «ein. Auch
Ueno ItMhvetaiageii, wo etwa solche BEUfaultiel fUr die Auagabe tu
find» mIco, werden «ehr eru'ttnscbt Miia. Die Akademlo hat tlo» Koco-
nbiioii ist t^itong d«a UnletMhmea* tingeaeciti dtoelbe cmdit, die
I
Pie BVNc Kulwugabe.
l&l
B«wflB»chUii lUtieUuDgtm u dw SekntirtU dct kg). Akadcnte der WIbmii-
oehâfita, BwliB NW. UniTitndtXtaMlnase S, eelugeii xu lUMn.
Bcrlia bn Pobnuu- iHSti.
Id KiiliilDB «r K. Prauw. Akoiuii* év WiniasehaR<n m Htrauigtka
d«r Warfc« Kuiti.
I)!ltli«r. Did«. Stampf. Vkhlsn. Wolnbuld.
Ori«ntiemng über die Ksntaosgab« der KgL Froiuii. Akademie.
Die Berliner Aknilciuk der WtascQKli&fleu hat eloo KanUnntpilw
hcBthloMM, in «elolier m« die niilK(i«>kst Tolislüiiiilgc und reinliotie iJar-
bieUug dee Erkaltcuen uuWvbt 7.at ErroiohanK ilicsrs Ziel>?<s woDdt^t sick
die Ucau eiaguetua Konntlaslon u das PuUikiun.
Kb énà rot »Ucin ricr KUwen tod n&ndsohriften, wcluhu iin BoHitt
ro« KffeiiÜi«he» ABStaltea uder PrirttpcT«oD«n rich vorfinden küoDten.
Dio Zthl der la ilen bisherigen Kuttusg&beu vorilfTtuitlicIitoD Briefe von
■nd in Kut bl nkht whr erheblich. Eine grasK Zahl vciu Hrinfun an
KmU lit In Ifaints det Dorpatcr nibllothck und von der ruKïùiubeu U«-
glenuig berdtwlillg kiu Vvrniipuig Runtilit worden, Seit vielen J&hrcn
hklMS nnUir Baentsiiig diSMt Doiptter ä&uiuiUitii; Dr. Reiukn and Ober-
lehrer glnteaia gCK«n MO «IgenUndlgc Itrtefi.' Kiuits luiil Ubut AOii llricfo
an Kant »nuiNiieagcbraehl. Aber wiii wUre jemand liu Stande, «{ne Holcbct
Sanuntung abtilMkUesaeti, da ieit dum rudo Kant» ein» so hag» Frist
Tcrtonce md dee eolche Zorsplllloning selues Nauhliuaus und ile» NVh-
laaiee d« Pemonen, mit d«n«n vt ktirrosporidlcrtc, eingetretcu Ut! Ab
Aetvcnphen sfaid «olcbc Uricfc diirrh die Kiuizo Welt verxettotl, iu ISrief-
aaoHidilDgeB der Zeit k(3iiuuu aie ii'ich vcnliekt sein. So darf luau di«
DoAinf; hegea, da» der Aufruf maneliea lutetrKsiuntcii Briaf von und an
Knot SB daa Lieht btinfcen wird.
UiistiiicbtuuaKi:!>chli>xJ!iMi,dM«|cniiK«wis«oiMchHftlieheMADuskriiite
Kants noch Terbo^en sbd. Kaud aich doi.Ii nuoh niMiurding?; in Rofituek
ein« Eialdua; mr Kritik der Urlullekran, wetclio nun aucli iii der Aus-
gabe ihren uigeBMMnca Pbitx ünden wird, ^'or allem «ber wird uuiii
■■il cânlger Slebecbeil diir^iuf ri^e.hui'n diîrfcn , duw !>irh mirh hier nnd d^i
Zettel nil elgeoUiDdievii NutiAen fiudeu. Diu NaeUlowiiihabiT Ninil njelil
gut mit Ihnen tUBgegangen und so ist Mauehes aeraliuat wurden. ICin«
Rdbe »itcher Zettel wurde uhtmals der Künigsbcrgcr Bibliothek angebotcu
und fieieke hat eie TCrßffeutlicht. Ein paar andtiro »ind jtttït von dor
hleilgen BlbUothek erworben worden, Üa darf man hoffeu, dun iiioh iiuch
an andenui Orten noch Manches findet.
Au«h in Ciitnpcndicn, die Kant für xolnii V«r)esunKen benutzte,
uder ia seinen tlaiidi.-ieiii]i!ateu der i-Ikcui'h Si-hrif(t>it, übi^rbunpt iu IJItebem
seiner Bibliothek küunten Aufïoit^lmiiuguu vou ibiu »ieh vnrËndeii.
Hatte er doch di« Itewohnlieit, anfsteigcndc Uedanken In die vou Uim
tneJ*t benulxteo lilieher eintu))chrvil>eB , und u*ir haben Comp^ndlen, In
d<aea viel« BBtter mit seEnea feinen SchrEftiUiccn giuiz bedrakt mid.
(Folgt due kone AufiiUitung der Corapendien, wekhe in dem folg«odeo
Zirkular aadtffihrlieber b«sckricbou werden).
Asch Neohaehriften der Vorlesungen KaaU «iad »ckr verbreitet
1&2 Die D«ue EuUu^b«.
IIKW««eii. nfiniw tiLait aicht aur b fiffmtUdiM BI1)Uo(heken, sondern »ai^
in dem Uclcherscliabc uiuicher FuiatU« soleli« Naelwckrtft«!! Doeb verbo^n.
Der Kti-ia der V»Tl««aR^n KuiM war obi sohr AMfedobnter. Wir babea
h«ut« hein<iD Ik^tf mvhr iUtod, wie ein eindger Hsiia silt di<se Witsnn-
M-.hsftcn mnEMien korml«. (Polfl eine kureo AufitältluBt; dec Vorieaongen
s. folj^eiidea Zlrkvlar.)
Die Na^hMhriflea lt«gea kelaeanrtigii immer einen Titel, welcher
m» Über Düren VecfnaMr und Ihren Gegenstuid ubi errichtete. Findet aich
eise Dickt tfdker b«S6MiMte Nachachrift, von der venruiet werden luun,
ûam si« sin* Vorioaing Kuts cathilt«. so (cochkht nntlirlteh «leti dnrcb
UsbCTModKi^: einer soMieii da 8aehe ébt DleBst
2. Zirkular an Bibltotheken ond Archive.
Die kgl PreaH. Akademie ä«i WlssenBchaAen ta Berlin hu be-
Bc^losson, oian Aasgub«^ drr W«rk« KftntK ^n versint»lt«ii , weleh« die
nnrh Tnn ihm viii^andenea Ü&ndnebttften thunllchot voUalKndiK vcfwerteo
»Hill, äie d&rf gewiss flir dl« Oniendunea, welch«« wir dem giOKMn
Denker und sefai«r Wiasenselufl idialdlg sind, auf Ihre ga^in Uoler-
«tlltxnnx rechnen. Die NtchsoehiuiKUi in Beiax *"' ■■■^l<'l>e lluidiiehriAcn
wUrdeii hautit^chlich an folgenden Stellen der Ihnen uuleiMelltea Amitnll
SU ouu^en sein:
1. ZnniicIiNt kuniiten mIcIi in der llniidsclirifietiabicilnag der IHbUo-
tboken Manuskripte udet kürtere Auüteiohnungea Kaalsi vnrfinden-
2. Dum wlicden die In dieaet BandMÄriftenabtetlrniK befindliclieii
oder etwa an Archive gelangten Brtefsammliingen au KaoIb Ztit darsttf
dnrcbtn>ieh«n sein, ob In denNclbvn Briefe von Kant odtr sa dcmelbea
Hcb befinden. Erwiihuuugeu Kanta in auleheu BrieaaaiBiInBgen waren
natUrileb als Aohaltspunkt« m wolieron Naehfonehnngen ebeabUs wenvua
S. Abidann niud N'tuthxehriftcn mn Vgrlesmifieti Kuits sehr verbreitet
geweaen. Sie tragt-'u tiieht Immer eben 'Htel, welehiT snf Ihren Verlamer
und ihren GegenaUnd Lindealet. So mag folgeedes Ventelehola der von
Rani gebsllenen Vorlesungen aur rnter«tlllzn»g der Nachfotvehvagen
dienen: I) Anthrupului^i^. 3) Encj'kkipidie der geaunien E'hiluaopMe^
3) Lo«ik. 4) Mathematik (Beine Hathetnatik; MatiiewUies varia; Aiith-
uHtik; Q«oniMilc und Trlfconoiaetrfc). 5) Mocluuilsdi« WisseoBehaflea
(Meehimik, Hj-üniHlatik, Ilydiaulik, Acrunietrie). 6) Metaphysik. T) lfi>
netaluEie. 6} NsturrechL V) PädseoglL ID) AUgenebe ]>raktiwehn PU*
losophle (Metaphysik der Sitten; lIonüphDoeopUei Ethik; allgcaMtoe
praktische Phllosuphle und Ethik), tl) rhyilscttc Geographie; 11) Ha-
tltrliche 'l'hiioloitM! (philuKiphinehe Iteliffiou]ehre)i 13) 'llteoretiadie Physik
(I'hyKik; theuretlsdie SaOirwbaeaaehafl ; Natorwiaseaaebaft). Jede KscIk
sehrlft dieser Vorlesnagen wUra ein wtehdgar Fund, an laebten eine aolelie
der Encyktopiidle.
J. In der Ahtedlung der ItUeher kUoDen sich »olclie bisher vrr>
borgen haben, In welche Eanl Eintragungen gemacht hat Hr balle die
Oewofanhejt. b Bileber »oiaor Bibliothek, bvMaders In die Compeadles,
die er flIr seine Vorlaningea buauttte nnd In lUndexemplare soinsr
aa
Die una» Kutucgabc.
IS»
Sdniftm kKnere oder Unsere B«merkniiKca eiuuselitvibi-n Von deinen
HaBdDX«rapUren Mikh«r ConrpeiidleK sind folftendp luich nicht aufgeruuden :
I Gottfried Acbrnwali, Itu iMiiirac in nsnm tiadltornm
PinllTM. U G9, lUan 1763.68.61. D«t xveUc Teii mit vidrn Uiuid-
iMnufcugen Kants bi erbaJl«», der erste FgMi (elwa hiuzluuIi(^hlMl die
frOwrs Awfibe: Elementa juria utanut ITMi ind die Prulefcomeiia Jutfa
■Mtunlb IT». IST. 61).
I. Job. Beroh. Baatidow. Zur I'lcmouUrischen Bibllutlieli. Daa
MtämiwtbnA. Aufabeo iiriachcD 177» und i'■^r^.
3. Kripdr. Chrim. BannRÎïtiT, InHlitiidonvn inrtuphf.ifaip 1736
mai Bfl«f bb 1774. Vgl. rt^mer Initlluttoueti plUluxuiitiiu nttbuuliM und
PhDoaopbia de6nlt]«a h. «. deßnltl«RM ]>bUosoiiliicac seit 1T3;i on gedruckt,
WOTOD or victlcjcbt den xweiten TcU fUr aclnc Vorleatuif^Mi Über Moni
benntU«.
t Alex. Ooltl. Bamogarten, vieUelehl beallttf« er desMii
BtbicR pbilOMpU« fbr Vorl \7bV^
t. Frid. .Samuel Hnek, I.ehrbueli der ErxlobQiif(Hktin*t 1760,
8. Job. Peter Eberbard, Ersle Grilnde der HattirlL-bre I7&a.
SO. 6T.
1. JoL Chriatias Polykarp Krxluben, AnfanfCRgiUnde dor
Itatartebre 1771. T1. 65 (veraebrt v. LicbieaberE)-
0. Job. Ooiil. Ilolnr. Fed«!, Qrundrln der phi]i)80|>hlBcbeii
WiHSomKbafttrn I7ii7. 60.
». Weac. Juh. Gnat. Karsten, Anfanjofirilodo der Naturlrhio
1760. 99.
\ù. Christian Wolf. Auaiu^ ana don AnfangsgrllodcD aller
inallieniatbwhrn Wii»enscbaften. di« «t^erco Ans^bca, otwa seit dur 9.
nm 17&2.
Von den HaBdexempla/en seiner eigenen Kubrlfteu, weldie Rand-
bcnwrknairrn enlhalUni kiMiaen, sind bis Jetzt nur du» der Kritik der
rcineB Vemuaft tu»d daa der BeohatihtiuiKon Über diu lii'flll)] diMi Sc,hîln<.-n
mil Ërlttbene« aufgeflind«« worden. Unter den Kxi>iniilareu dor tüd ihn
ra«enskirt«a .S^brjfien (Baaedon. Ilnfeland, Ulrich u. a.) «Ire daa Ton
Qeidara Ideita benuudeia interciuiant.
Daa Vurstebeade bexEeht sieh frellidi nur in »weiter Unie anf die
Atcblve; fUr dioM UUn« tot Allem in Betracht, wiefcm üi amlhcben Ver-
bandliugea Briefe Kaata oder IntcTcssintc Nachrichten llUcr Ihn auf-
pfantlen werden kÜfUMn.
'i, Zirkiilnr an AatogriipIieiisAmmler.
IHe KgL Pren». Akademie der WinHeuNihiiften in Üerltn bat elnn
Kaatauvabe beKbbiaaen, welehe die cueb vorhandenen auf Kant beaiig-
Ikhen llmdiebriften lAlaauakriptc, einzelne AnfsUtae oder AufKelchnungen,
Itricfc vOn ibsi ond an ilin cte.) Uranlicbat v»llstiüi<liK virwcrtcMt kiiIL SI»
wird es daher mit vifltw Dank aaiieliinen, wenn Kw. HuuliwoblgeboreA
dicMM dem Andenke Kaata md den Interessen seiner Wissenschaft ge-
wldmcte Untïmehmeo lUdnrcb freundSeb unterstützen wollco, ilara ^
l'»l Die OCT« KairiMsgabL-. - ExvRvtiseb« HlMPll«n.
«Utob XhtcOaiig MuubcB, ob mAdK Hudielirificn in Ihreu Besltx rieb
befinden. Jedoa uuKtbdaend as sidi noch w> niutrbcbUrb« Antograpb
kaan ihr v<ib Wort sein.
Di« nstvTzt^ichncto Kommimmi, weide ron 4«r Akademie mH der
I^tnnj; deH Unteruebinenii tietrut b1, eraiuilit «t|;ebeii)4, dir KOwÜBBohhiii
MiUcaiiDgcn an das Sekretariat der kOnlglkbcn Akadeude der WïMeii-
B^aftcn, n«rli» NW., UnivoniitüixüiruM H, i^filli^i richten au woll«ii.
Berlin, in Fcbnaf li»A.
Bl« Kommltiioa dar KgL Prtwt. AhadtmU dar WUsanachaftan IBr Htntuagafe«
der Wark« Kanlt.
Diltb«)'. DI«1b. Stumpf. Vshien. Welnbold.
Exegetische Miscellen.
1. Per ,.Lehrer Im Idenl".
Am tiuhliiwiu Hi'iniT, tnilx ?inM<!ciiTr MÜiiKrl docb tut (tarnen geiMiinanea
bewiuidenig werten DurstellDii^ der KanCiacbcn I'liII<iBO|ihk !» seine „Oeacldefate
den Mst«rTHli>mus" (i And. II, ltd. lt>;5. ä. 61;!} aatçt F. A. Lang« von Kant:
„Diu Krhnbonbuil, mit wclobiT it dvn Ifürblbeffriff faMtc, «Und«te
ein Feuer In j u gond friac lien Oeialeru. und umnelie Stell« Bcjn«r Scbrllteo
wirkte La alier Kiufalt seinea eckig^u Ausdrnekea berunsebcod wie ein
DtldcDgraiuiic auf die Oemtllex, die Tom Idealen Zug der Zeit enpiffea
waren. Ka gietit noRli einen Lebrer itn Ideal, aagto K»ai Kesea
Schluaa der Veranuftkriiik, und dieaen allein luEUaien wir den Pbllo-
■ opheo nennen. Er selbst l«t, trots alltv Fehler adncr Dodnctionta, ein
•»Icher „l^hrer im Idenl" Ktswordviu"
Dtcao stUMtiM'h iiTüuhtige Stelle »eheiol einen eiegetbohe« FtUar m tat-
batten, den zu analysierten nn<l tn rllgen angesichts dea hochnlMlg«» 8diwun|rw
der Stelle /iiniirhüt r.niir .,kalttiiiiniK" ersi'.hcmeo innK, der aber doch im [ntefcno
der WiJiTlieil — uiJil djuu geliürt aueli die riebli);e AuffasaoBg ebes RO wlebtlf«n
Werkes, wie die Kr. d. r. V. — utclit verseli wiegen verdni darf,
Die iingefllhriv Stelle von I.]uigi^ kann iltich mir tui aufgefamt vrcrdeii, daaa
t€ ngen will, der I'liiluMijib tu Allgemeinen und Kant Im Beaondenm id det-
Jesige, welcher gcwisseriuiutsen Im Ideal imierriebte, d. h, den Hendm das
Ideal telge und «i« <Uraiif liinlenke. Man wird sich In dl<«eni ZuMunmeahaag
daran eTinnem, daxs F. A. l.ungi^ den 8eiiluMiiit)sebnitt sdu«B W«rkea b«t](elt
bat: „Der Standpaukt des Ideals'. Auf diesen ..Standpunkt des Idcala" etbebt
rieb die PUlo8i>phic. In dlceont Siiina oflînabar icItlinM aneb Cobea d&a bio-
graphiMbe Vorwort tnr 4. Auflage der Oeach. d. Mat. (18S3, pag. XUI) mit dtiT
an atcè aacblleb gaok satreffeadea Weadung mo d«r Phlloaopbl«, ak der Wlasen-
Bckafl, „dcr«n hiicbate Aufgabe es blefboa mosa, .,[^br«dn ho Ideal" an aefs".
Damit tat in die angexi>gene KasIMtJlc etwa« hÜMiiagebtacbt. was ai«ht
in Ihr liegt. In <l«ra Abachnltt ,J)le AreUlebtonik der reinen Veniuafl" (A. »39.
B. vc;. Kos. 61«. Uan. &52> beitat e»i
„Dor MAtheaaUkcv, d«r NutnrkSodlgcr, der Lojcfkcj nml. iu> vor-
trefflich die cnltttn «ach IDmhuipt inVerannftcrkMiiiliiiMe, die iweit»
bnonacn in ]>h3ui»upliiKlieB ErkeonlniMc FortKHQK babea nftgen, dock
mat VenmaftkOnstler. Ee glebt well efaieii Lehrer Im Ideal, der ftlle dicM
•MMat, bI» als WorkMiiga nWst, vm Ai« wncailicliea Zwecke der neotoli*
liekfD Vcnmiift ui heftirdrrn. IKi-iien all«în iaa»(eii wir den Pkllusophea
atautea" V- ». it.
OSMbn tdeatiflilert Ksal hier dco PblloBophcn mit ilrin „Lrbrrr im Idcil"
fa dcB Sion« nfaiM Mmlen, <1. b. abKolut volHtDiiimcniin l.uhrun, im (îeKCnMts
H den mralUuiDiineitirii t^rem, dem MuJieuiaCiker, d^iu Naturklindlger, dem
Logiker; illeBe h*b«n es nlcbl mit den „wcsentllcheu Zwecken Hrr mcnscbllcboN
Vennrnff^ xd tbao, vsd rind iniu>rrni nicht dio rlfccntlinh TnllkonimoniMi l.efaier
der HnwcbbeH, „die ßMMxcttb« der ui-uHoJilitthuu \'iTiiuul't". Der als toU<
kvauMii gedawble and In dJcMn Sinne Idealo l^hrer der McnschbcEt 1st der
PWloMipb. Sw;Ui«b rrrilErh itt der Inhalt dvt ÏAthte dr« rhil(iii»pht>n ai^lbut.
viedenim daa Rdck der Idi-i-s, «ider wenn wir i»i> woUun, der Sundimiiki der
Ideea (^^tSMlpunkt de» Ideab" trOrde Kaut nio i;eita^ haben: Ideal Ist llitu ja
iQe pomoBiniicric Idro). Aber formell helssl der rhllosoph Ihm nicht dämm
,Leàrer im Ideal*, •omli'n) aa» dem »b«ai nnjceicrbuncn Grunde, wril er xnlbM
alle Dbtif^ii l.i-fan^ aa VaUkomnieiiheit ilbumirt. Am bcateu lüant !ii<:h dur
Cnienwliied der bd'len AwfflMMUigm rermlllelst der fllr solclie /.wccki- sehr
irrp|ictirl<'n klriniwhi^n Sprai-fac rerdcntlichen: ..Lohrer im tiiral" int fllr Knnt
nicht, wie Ltui)^ nml ('«huu Mude|^, magiaUr perfteUonis, nundeni miigifter
ptrftctiisitHM.
Aber Kant aetn daselbM weiter ~ vurtiM nnd naclibor — bescheiden ans-
(insder, dast der l'UluwDpli in dem Ton ihm entwickelten Sinuc eben nur ein
Jdeal" ad, d- h. eben in der Sproehe Kant* ein« renuniHkatiim einer Idee,
aber nur eine erdacbte PersouiSkatioD , weluhe nie iiud uirgeiida In dieser ge-
•ÊtMcbtra lind notwcndiiren Vollkomraenhell cvistirrt „In solehcr Bcdcutang
>irc ca svbr rtihmtmliK, äch silbst einen PliÜosophcn r.ii nennen nnd nidi aniu-
■MMD, dem OrMlde, das nur in der Idee lii^Kt, KleicliKokouimuu m nein."
2. Der „IrohesUrlie Sachem*'.
In der Kritik der iathetiachen tlrtcÜKkraf) will Kiint aeiKcn, das« du
MbeÜMlK oder daa Casehiuaukxiirlheil iltur diu Seliuu« auf reinem, iinbiter-
tariertcM Wubl^&Dcn beraht. das aus blouser Belraelttuug des betr. Gegen-
Aadai berrorKcht, im (iefcciwatK mi dem ITricÜ llber den Werl der Exlitens
den a<^utMides für mich, duidi das ich aliui mein c^iiiritixi'licii Interuxiw an
dem Gcfcenstand %am Aasdmck bringe, und sage. Inwiefern er mir iu diesem
Sinne angenehm udcr uciingi-iiclim ist. Wir künnmi daa zweite, uline ein Mlss-
remündnla befürchten tu miiuien, der Kiirxu halber, zwar nicht mit Kants Worten,
aber im Sinne Kaota ein W<Ttonet] nenuen, im Qe^naata rum reinen (ie*chmack»>
ortril. I'm zu aejgen, wi« lefehl die Men^elieii das Oebclimsck s urteil und daa
Werturteil Gber eînc« Gesejistsnd mhcinander vtrrwc cliscln , tagt Kant Im g 'Z
der KriL A. 'iath. Vn.:
„Wenn mich jemand fiïgi, ob leb denPahwt, den !uh vor mir sehe,
achOn Knde, so mai; leb zwar ngta: Ich liebe dciglf^Ichcn Dinge nlcbl,
dis UoM fill du Angaffen gâmaoht sind, udur wie jener irukcaisclicäacbDm,
EugMkcke MlawBMi. — Varia.
Sa pbllB fa Paifa liAto ft BMW >!§ die GvkOohen . . , Haa kana mir alla
àimm dBd^BOi Md ptfMan; mr dann bt jdxt sielit ijh Rede" a.*, w.
PraAnar B>ya ta Hdia, vriiher (t«1 ant«n S. 157 die Uebeniolit Bbcr
dw KMi-ViiriBWK« H WbooaMMUr lt»95;6) dt« Kr. d. Urt. bXaig wadn»-
riMface Iwfcaadrte. hM dk Fnta iMlcevuTfcn, wm ,S>«h«4ii' bod«ate md wober
woU Rmk te Jl—àdwft ipaMI BbtfjMMa >i>k«riMli«ii Sftcken- haben mORVÏ
Dit tnten rng* Un« «ft, wgleltfc ««U anch In Islenwe anderer Kaatleaer,
i^DKtciatltHif dNSaognffeflBPraC n«hb>ir dahin beintir»Ti«u, daas „Saoken"
•u rial iat «fe lOiplÊÊg ddv FHedcHUapdiof. b liltr^'if Dictiontuirn koisst
at BUM StaEBB <«-cMm')- Se dll des ridllardi qui fonneat le ooudl de ta
■mIm pani ha jiMpMw de rAMiriqae do Nord; ta dimean Stimc inde sich
du Vfon U CtolMehitaBda Bemt {i%91). Nach drr Hitlvîlaiiç d«» Urns Prof.
SaeUer *M dw Wm aehea tos Ttiuithf Dwight ^bnncbt, den Vetùmew
TM: AMtriei. a poca, ITTl Ob hb Kui die AMkdot« «twa am letsuKo
Watte lait kBnm wft afahl faaMelks, da una da««clb« iiinufcllagikh bt Kuui
TJllliirfcf aiMT ■■mrn Ijtatt die QneUe d«r Anekdot« «nffiadeii. wean ni^ht in
jaaan Oadkti v«a Dwl^. ao dote — ud sogar wtknclicinllclier — ta daer
EebeheeebreftwHT a» J«Mr Zeit*
S, Kant Qb9r Pulm 23, 4t Ein« Anfra««.
!■ dar chtirtticbea EtbvnagrilUntv, In apologeltaelieii TorDÜgea mid tn
Prediciea fadet aM BleU aalten fulgeader Aaaaprach von Kant anpifUhn:
„Mk Blleher, iBt ieb galeacn, haben mir den l*»»! nicht ipiftclMn,
dcD idr daa Wort ta der Nbel P<;13,4 gab: Ob ich Mhoa <rand«rte tai
Gntara Ttial ftirehle ich heb C^Uek, d«ao Oo. Uerr, Um bei mir."
So fiadet >ldi d«r ABWprvch i. B. illlen bei A. Salabinna, Das Wort
Outtaa ta Zeasniaaca vm Theöloce^ PkUoeophoo nnd Dtebtem. % And. BerBs.
raeM I9T4. S. 94; od Bod In état tSSS CfKUeueaen Werke aber Seelaorse
bl dv W.>rt ab aalhMliaeh tenrertoi wordea.
Es ist bb j«fii nMil friaagra, den Utsprangsvrt dieoes AbsbphkIk« aaf-
tufiadoB md dank aetoo Eehthril an etwciaeiL In d<n JSSmtUcIten Werken"
lindrt or rieb tekwwBehj rieileltU aber tu dnou noch oagvdruekteB Briefe^ ta
efnem Suuuabiidibbti oder ta rinen Uberiiüf^Tti-n Uenprüdi? Und wukboa iat
die UtNt« fBdntvkte «^cfle nr den acbOnen Auasprotti?
Varia.
Vorlesungen über Kant
Im WiiiterNfDK^Hter 1S95/9B.
(Nach AHcbejMtiii^ Dtulnchv« L'nirereiUtakaleBder, dS. Atttg.)
Berlin I Keine.
Bonn: Krixlrr, IMMophlscbo CesL-llMhaft Ubfi Kant (1^
BruHusberK : Ketau.
ViriB. 157
Bnalut Keine.
BrUagSBt Fftlekenberg, Qesoh. dor PhUoaopfale von Kant bU zur Qegen-
Fnlfcarr l>B.i Biehl, Die Philosophie Kants In Ihrai gescMehtL Entwlekl;.
n. gegenw. Bedentnng (4).
GiMM«: Stebeek, OesoL derPhllos. tod Kant bis z. Gegenw. (.1). — Groos,
Leenng tod Kants Kr. d. r. V. (2).
QOttlBgeiii Behntaeb, Deatsehe Philos, s. Kant (1).
finlftnld: Keine.
Halle : Haf m , PhÜos. Üebnngen im Ansoltlius an Kants Kr. d. Urteilskraft (2). —
Vaihlnger, Pfallos. Üebungen Über Kants Kr. d. r. V. (2). — Schwarz,
Phüoa. Colloquium Über Langes Gesch. d. Hateriallsmus (2).
Heidelberg: Keine.
Jea«: Liebmann, Gesch. d. n. Philos. vom Zeitalter dei Renaissance bis a.
Kant (3). — Erhardt, Die Philosophie Kants (3).
Siel: Adlokes, Pbllos. Debnngen im Ansohloss an Kants Ki. d. r. V. (2).
KSHlgaberg: Keine.
Leipilg: Strümpell, Das Gleldie nud Entgegengesetzte in den STstemen der
Phüos. Leibniz', Kants, FIchtes nnd Herbarte (2). — v. Sohnbert-
Soldero, Kants Erkenntnistheorie (1). — Wolff, Lekt v. Kants
Prolegomena (l'/i).
■arbvrgi Cohen, PMlos. üebungen über Kants Kr. d. praki Vemuaft (2). —
Busse, Ueber die Möglichkeit der Metaphysik (Verteidigung den.
gegen Skeptizismus und Kritlilsmns) mit bes. Berllokslohllgimg der
Kantisohen Erkermtniskritik (1). — Ktibnemaon, Schillers philos.
Sehliften und Gedichte (i).
Münehen: Kehie.
HBHter: Keine.
Bestock: Keine.
8trâMlliiiv: Windelband, Goethe nnd Schiller in iluen Bezlehnngen zur
PbSos. (1). — Derselbe, Semlnaristisohe Debangen Über Kants Pro-
legomena (2).
nUageai Keine.
Wfinbnrg: Keine.
demoiriti. Gras, Innsbniok: Keine.
Prag: Wlllmann, Ueber die Stellung der deutschen Klassiker [Schiller] znr
Philos. (2). — Jodl, Gesch. d. Philos. t. Zeitalter des Hnnaniamus b. a.
Kant (4). — Derselbe, Im philos. Seminar Lektüre and loterpretatioo
der ethischen Schriften Kants (I).
men: Keine.
Basel, Bern: Keine.
Freibarg Ld. S.t Michel, Gesch. d. neueren Philos. b. Kant (2).
Genf, Lausanne: Keine.
Heaebatel: Marls 1er, Gesch. d. n. Philos. b. a. Kant (3).
ZBrleli: Kre^enbUhl, ConTersatorinm über Kants Religion inn. d. Grenzen
d. bl. Temnnh (1).
Dvrpat: Keine.
us
Vuta.
UcbcT dio Kaatvorieaiuipiii En MKlcrciii IJbidcra hoflVn «rlr bv\ der Za-
uiBiBeixtelliinK der KantvoriMimseD in SonMiBWiMtet IsiM nitbcrlelitea in
kOiOMD. DftrauT beiUglEcbe Hlttellnageu werdeu ana nehr will-
kommen aeln. L'ebot WbHcrvorlemiiigvii, die sich uf Rant boiiehea, uiHooh-
■diulen, dio nicht bcj AiichcnuD ervriDint nod, tebon wir mr lufUllg dlalfto
Toeiiuelte Motinn erhalten. Ho beaohreibt aua s. B. Pn>f<MHt>T N. H Butler, Tom
ColanWa Oollc^, In the (Sty of Kow-Vork (Heatugober der Kducailwoal
1I«vicw) Nfinn Kiiutv^iTldsimi; in fiflKvndcT Wcioe;
„The phihuuphy uf Kimt und his tuectstort, with mptcial reference to Fiekte,
SehtUinjf, Heyd. Herlmrt ind Schopmhauer. The eoiUM la gireo two hora
weeklf throngbout Üiv xi^uli-inin yw; tb« i« fma Oetohw U> Jim«, Ift eaok
altvmatu year. 'I'bii« ooutae ounaisln ehiefljr of a detaileil cxunination of the
KutiaD philuBo])hy and iu resulls. l'Ile sncccaaive lupien diHcttwed are: th«
•täte üf phUosopbic&l o;i1olon In the tstb. century; Ktafa life, educstfoo, aad
philoMniibtc d»vi.'Iupuient: Uie Influt-jice of Berkek-}', Home, Nuwtmi, I-dboli,
Wulff and ICousaeauuD Kant; his various wrlUags before I7SI ; tbe three CtiUqae«
and tho later work»; Kiuit'a pcrmanoot service to phlluaopkyi his InfloeiiM oa
nuidcni thought; the reUliun nf Hchlc, Scbclting, Hegel Sokopenhsiier, Berttart,
and l.otin I» Kant luid (u eauli otbt^r; the euiineii that bavn led to tbe rvvival
of tke study uf Kant durlDg the last tweuty-Gve years; the oUef KautiBu IJten-
tnre of the later period, Inchidln^ the works of PaQlsen, Ci>hen, Ërdntaïui, Adiefces,
ValMn^rcr, and C&ird; th« rvlatjim of the Katitlan phil<iii»i>liy to the méthode and
n»ultji of miiderti sulenue, Tbe uuurse is caudiicted primarily by lecture with
oouiioual discussions and papers presenled by titiideuta. There b at» a Senbtar.
tu whieb the luost cvoipctent siudeols arc adoiitted, fur tke cIomt disciUslHi of thfe
prloolpal qiiestioiui niised io the coiirsp."
Ferner bekamen wir i. B. Nachricht vi>ii einvm t'rivatknnus Aber Kasts
Kr. d. r. V., welebeo Pasldt J. Munuier lu Paris mit eioRr Anubl proteatan-
tlacfcer Stndlerender à<a Universität Paris abhitit
Lectm» *ur la phitotophie df. Kant (!•''• Partita), futos il'Kctde des tcieit-
eM lodalea de l'UiiiTeniité Ubre de Bruxelles (semestre d'hiver 1695—1811$)
par Georges Dwelshauvers, doctenr spMil de la faeuJté de pliIk«opUe
et lattn«. Elu aiiKfllhrli^hei lleiiekt darllbcr în der .Koto« de rUDlvonHé de
BnuflUea" 1,3 (Févr. isti«}, 2!3-lïl (Uruiellee, Biuylaot).
4
4
!
Preisaufgaben über die Kantische Philosophie.
Von der PldlosophtsRhen FakullHt der Unintniilät BerMn:
.iDie Küiwiekelung derKaotix^houKthlk bis xiim FIrKiheiDeD
der Orundle^uDg der Hetaphyaik der Sjttca soll nutet Bettunung der ri>n
R. ßclcke TerGfTentllrhtcu Losen Üllltcrmid der von B. Erdmaaa hemn*-
gegebenen KcHexiouen dargiHitvDE werden."
Ablieferungsftiat 3. Mal 1696.
150
Ton der PfcUuaopUMfee« Fiknhll der Cnlv^nritlU GinnHent
1„KtftlMba Danti-Ilnuft dv» Prabloms d«t H»t«rla b«i Kut"
AblkftfnuKsftbt 1. Usi tSQt.
;
VoB dcT PhDoaopUtdbra PakuitSt det L'ntrenttit Uall«a.$.:
„Uu VerbXltnls dea K&nllBclies Aprlort xd den Ati-
gebureu«!! Ide^K aoU nit Htlrksk'ht ntif die ncueroii AufTaMangn
illeaer Frage «itwlekdt nnd geprüft w^rden."
AUieferaagsMat 2T. Obtob«r \>m.
Von d«r OMotlsduift ehumliger Studierender dea EidgejiOulavheii Folyteohni-
kn» fa ZUrlok:
,J>le loathoinatiacbD KrkeiiutDi««rt »oil nach ihrvn wkth-
llgatM Mnknutva Ktaehildcrt wid nit dttr Erkennbibart der lUirfKon
WluaudMften, iasbMondMe der NMnrwbMnsohanea vergUclieQ nerdem."
Dl« PrctmifKabv ht von Prof. Dr. A. Stadler g«st«llt. Ifscb der dtnt
febOr^cn „EiUoti-nin«" mill besonders der Abachnlll &aa Ktnis Kr, d. r. V.
,J)U> Diadplia der r«jâ«n Veiaunft im dogamtischco ßvbraucbe" binofoagcn
weideB.
AMIeftTOBfCitenuiii wir SI. Okt. tHüi. Eine ÏMang lit elngecangeo nnd mit
115 Pc». priiBikrt word«».
L'Usadiml« des sclmwa noratea et pultMqrMis en Fa ris a mis au eonctitm
le sujet BDlvant:
Exposer et apprfeler la morale de Kaut
AblicfcmtiipienBiii war 9t. Dei. lst)5. L'ober dm Erfol« des „Coneotua" werden
vrir spXtcT bvricbtcii.
In Vorbereitung befindliche Schriften über Kant
Kanla Beweise TUr die Aprlortiüi der Zolt wird U«org Walten-
brrg in der Frognunmabluuidluni; der Berliner IX. Healscbule fUr ('«tum IHM
bekandeik.
Die StellVDg Kants in der gevKrapbiHchen Wiasonsebaft ist du
Tkuu elaer grUsscren Abhaudluug vun caud. püd. G. H. SebSne at» Hnbettoe-
bmg, vekb« die Leliniger Philosophische Fskullüt lis iBaugnnldlMcrtadon u-
IdUMmea Ist. (Referentcai Prof. lUtiel und lleinie.)
Kants Weltansehaiinng hpUsl lier Tiiel dn« Wertw ron Profcww
Alexander in Iludap«!, welches die Unj^arinche Akadenie der WisKenseliaftea
lltmiiilrkH (In iwgariscber Spraeke) benusi^beD wird-
l>ie „LUcke" In Kants Sysictii, i.'iu acbwerer Irrtnui Trendeten*
burgfl and VaifclngerH. Kine histurische Rechtfotiigung Kants und
K. Fisekers — heisst der 'Hlel einer .Schrift, welche F. v. Lind ta Manchen
Torbereilet.
160
Kant* Lehre vom Ding m uteh nnil ihre nnermosillebe Be-
dflntuDg. Elue Keclitf«nlgung Kaata aa«h bnadert Jaliren vor
dem Foram d«r Qoschlchto der Pfailoaopble — bt daa ThMM eiaer
Mhr umluitrelchuD Sclirift, inil dcnio Ab&MiittK eti«nf«II« P. r. Und In M(IbcIi«d
bucküfllirl iaL
A Studr orKantB Pflychology with refeieuc« lo tlieCrItieal
Philosophy beim ilcr Tltd «itter (crUMort« Srhrift, nil welcher aa der Vak-
Uiiivf^nilty. Nuw■IUvl^u ((Joiiu.) Edward V. Buohnvr sich Im Jahre WJi den
Di>kturhut erwürben hat; dieselb« wird b KUne ab Supiikmenllirfl xii der von
Cat(«U mid BaJdwIa beruisgegelMMin „Paychologlcal Revlev" «noheben.
Kao ta Lehre vonKanm andZoltlst der G«g«naUud eber InauKiiral-
diMCTtatinB ron eud. Kinkel in Jcsa.
M»i nions Erkenntnlatbeotie in ihror Bviiehnofc m Kant,
Ilume, Leibnix und Doacartea bebanddl «toe DiaM.-naliiHi von S. Itnbin,
irelchc dcDinÜclist ia den tob Prof. Lndwlg Stein ken>uage^t>«n«n „Berser
Iteiu^i'n zur l'IiiUiauphiu und Ihrer Gurdiichte" «mchclBun wird.
KaniM mathümatiache fîrnndaltau und das ptjrchopbysisebe
Problem heisat der 'fttel eiuer Schrffl. welehe ßregor Itelaon In R«rMa
schon vor einiger Zelt (Archiv f. Oeich. d. Philos. Ill, Ï9a) In AohMiI g««te1U hat
Die Proihettalebre bei Kant uni] Schnpenhanor bebandelt
David Nunmark aiuSaeienec ((•alixieii) in einer InaaKÙnldiuwrïation, welche
von der BerUoer PhlloaopKbehwi Fakultät aui^uoiiiiiiea wordan Ist. {Relerent«B:
Prof, I'aiilsen und StniupC)
Kants Wappen.
Vontekeaden Wappen«, das wir b t','i&cher Grtiaae wicdernebca, bc-
diente sieh Kant nae.hu elsbor rabidestena von 1IS6— iMu zon Siegeln acJaev
Jtrkfc. I>io Kciiaclibrotlartittc MaiwT als noter« IlKIfle dot WappenaehUd« In
eb bXufiges keraldlach» Biublen . aber darilber die Sanaa - int nie syinbolkMih
SU deuten? Geht die Sonne bbter dei Mauer auf od«r unter? oder verdeckt
ilio lEaner <Uc Könne halb, damit das Auge ale imgcblendel eTtragea kOoMÎ Und
wie abd die ~ sweûaat wSederkehrenden - drei Siem« zu ileulenf
Die bewegen den Kräfte
in Kants philosophischer Entwicklung und
die beiden Pole seines Systems.
ZnvKer Arllkcl.
Von E. Adickv» in KicL
2. Die tranescendentalo Aestlietîk.
Halten wir ans vor Angen, dasa die „Kritik" ia enter Liuiu
'ein erkf-iintiiisiUiiirptiBcliwi Wt-rk ist, und Iti'triK-lifuo wir die traiu-
iieendcnUlc Acstli<;tik vod dioH(.-ni StADd|iuiikt i(Ut<, so cntüpricbt sie
den Erwnrtungen, welelio die Problemstellang d?r Kinleitnng in nns
ctregti-. Zu eiui-r ucucn, sicheren Iti'grllndiing der rationalen Wisfit-n-
Bebafl fordert« die letztere nuf. Von dieser IleBrlludung liefert die
Aefltfaet)k<) den ernten Teil, den Nachweis nbulicb, dnss and in
zweiter Unie: warnm die miitbeniatiseht-u Trteile anf Notwendig-
keit und objektive AllgemeingUltigkeit An^pnii-b machen können.
Eioeo Untencliied xwiscben reiner nnd angewandter Jlnthemutik
maeht Kant hierliel prinKijMell nïebt und kuun ihn tod eeioem ätaud-
jinnkt aue nicht inachvn (vgl. rucine Kaiit->StudieD S. 128 Anm.). Nor
weil diu Acstbetik ihre Ilaoptanfgabe durin »tcbt, Notwendigkeit und
AllgHiieingUltigkint gegenHtüiidliebrr Erkeontaisse ia deduzieren und
ta erklären, b.it sie ein Recht auf den Ëhre&DiUDeo „tnuMBOeadentah.
Das ist die Saeblttge, wenn wir, Ton der Problemstotlnng der
Einleitung fiUHgehend nnd die nyateniatische Stellung der Aetttbetik
im Gaiixen der „Kritik" in Uetmcht ziehend, ihren Inhalt iiu All-
geueiaeo (Ifaerblicken und vemuebeu, ihren Uanptxweek fe^stzai^tellen.
*) In totçstci Vcibinütios mit Ihr slobon die beiden Prinilpico der Axiotnn
itt AnMkiuung und der AslIiipiitiunuQ der Wahrm-huiuiiK. Di-r Uioeii fig«atUch
^wkiMumHidePUtzUl lU« Acüthutik. VelAdlekcs: Kaau Syst«iittük all ajvMot-
BdoBdcr Faktor. IS&T. S. 51—53.
K*aMwUMi 1. II
m
Ldlekes,
l'nser Resultat winl bestätigt, weun wir den Gedankengang im
Kinxelnen verfolgen. Freilieb fehlt cd Iiivr, niuucutlicb iu der
ersten Auflage, «--lir äu der wUnscheiiswertou Klarlieit. Die Grllode
diifUr woher nnton.
Betnicbtet man den Gedankengang seinen groesen l'mriiwen
nacb, ao stimmen die irrste und «weite Auflitgu zvrar Kiemlii-b mit
einander llberetn. In beiden stellt Kant ziinüebi^t (I.) fest, daiM es
npriorisobe Fonuen der Sinnlichkeit giebt, und beweist dnna t^iner-
»eits (2.), dam Kaom nn<l Zeit diese Formen sind, andererseits (S.), dase
sie die Aprioritftt, d. h. die Notwendigkeit und Allgemeingtlltigkeit
mntbeniatiseber Urteile begrUndeu. Erst, nxebdviu di(»ie Naebweise
erbrueht sJud, wird (4.), gleiebsHm als Furergon (wenigsten« vuni streng
erkenutnistbeort^tisebon ätandpnnkt Hii!t;i, unter dem Tit«!: ^'^üblUHfti.^
»RS obigen liegrifTen" der I^^brbegriff des transseendentalen Idealismus
samt der BesebrilnkunK auf Erfahrung ciiig^^Alhrt Die von mir als (2.)
nud (3.) bi'zuiebuet^^'u NacbweiKt- sind nnn in der ersten Anfluge »iebt
streng von einander gewbieden, sondern gaox mit einander veniiisebt.
Diesem grossen Uebelstand bulf Kant 1787 wenigtitons teitweij««' ab,
indem er alles, was znr Analyse des Kaarabe^fls gebürte, unter
dem Titel: „Metaiibyaisehc Erörterung des Begrifi" «nsJUnmenfassto.
Ibr wurde die „transscendeotale Erfirternug" geguuHbergefltellt, die,
wie CS faeiset, in dem KaambegriflT ein Prinzi|> naebweisen soll,
„woraofl die UQgliobkWt anderer synthetiiKher Erkenntnistse a priori
eingesehen werden kann." Beim zweiten Teil der Aestlietik w«r
ee Kant schon r.n langweilig, eine Kbnliebe Uutersehetdung binsieht-
lieh der Zeit streng durehzufUhrcn. Aber die eigenttiebi.- Absieht
scheint doeh aueh so durch. Die beiden transseendeotaleu Er-
örterungen sind es allein, welche die Autwort auf die Frage der
Einleitung enthalten, auf sie kommt es daher in erster Linie uu, sie
bilden den Iliitlel|)unkt der Aei^lbotik. Da >»t es freilieh wunderbar,
dass Kant die zweite sellnt in den späteren .\nfUigen noch halb
verstümmelt bringen konnte. Es wird erklärlit-b. wenn man bedenkt,
wie oft seine minstigv GewiMenhafligkiit, sobald oiebta ala die
ttUMere Form seiner Schriften und die tteqiiomliefakeit des Leeers in
Frage knnmit. geradem in Gewissenlosigkeit nniR«hlKgt.
Begreift man die grosse Bedeutung der Nacbweifte, die in den
transscendentalc^i Erlirtciungen ihren Platz baben reap, haben
sollten, so sinken diem«tH)>liysiseb'-n ErSrterungen zunScbsl zu Vor-
bediugungen herab. Sie sind tMttel znui Zweck. Die Bereelili^uug
der mathematiseben Urteäe mü emiesen werden; dieser Krweis igt,
»
V m« bewcgcDdoB KiUl« in KuiU phfloMfiUMber EnCwtokliug «to. 163
wie Kant eingt-Bt-lien hnt, mir uuliT der VoranEsetzun^ ni^lieh, das»
Kaum anil Zeit roîDc Ansi-liaamigKfonni^u sind. Deshitlb Htellt er in d«r
Ewcttcu Auflaj^ xoiiätrtiHt diu« fc«t und fulgoii dann duraiu). diuu unter
80 bewuDcItcn I'mf^tanden den matheinatiMlieD Urteile» Notwendigkeit
«nd «bjekttvc All^-mcin^Ultigkmt ztigefi|>roühen worden rik»(. IteideH
aber nnr fUr die Entebfinaugäwult, «if ein WL-itt-rer Sohlnss besa^
Dean als Anschauungsfünuen kOnueu Itaum und Zeit nur empirisclte
Ki-alitjLt fltr fiich becnspmchen und ulLesi^a traunscc-udcntule
Idealität mit in Kanf nehnieii. Auch der traiisflceDdeutale Idejilis-
rnofl ist also zuollclut, weon man sieb anf den rein erkenntiüs-
tbctiretjaebfn St]ind]>UDkt MtuUt, nur Mittel zma Zweck, nur not-
wendigv, vit^lK-iobt iiicbt einmal guru gesebune Ueigabe.
Alle« dies tritt beeonders klar in der Darstedlung der Prole-
iromeua bervor. Hier Neblet der Verfasser bekanntlich einen andern
Weg eio alfi in der -Kritik". Statt wie in letitterer HyntbetiHch,
gebt er dort analytisch vor ond oimuit an, Mathematik and reine
Natur wiiw«nHebaft ItedUrften nicht mehr des Beweisex. goiideru
Dar UDi'h der ErklUrUD|: ihrer a|iriorit)ehtMi, gegeiistJindiiebeu Oliltig-
kuit Er HttItKt tiieli also ^auf etwa«, was mau wlioD abi znverlil^ug
kennt, von da mau mit Zutruiii-n uii«gi-heu and zn den Quelleu
aufoteigeii kann, die man »iK-h nicht kennt'' (Prot. § 4). Spwiiull
mit |t«Kug auf die Mathematik fragt er in der Aiwtbelik: ,.Wie ist
(4 der meuücbliehen Vernunft niiijclieb. eine »olehe t-^kenntnin gänz-
lich a priori la .Stande zn bringenV lind er lindet die Antwort
in dem Kaebweia, dam ßaam and Zeit Formen der äiniiiichkelt and
ri-iue apriorische Ati)whanuiigi-u «iud, uiDt welchen flieh die synthe-
liH'beo ^tze n priori der Mathematik entwickeln laf»eu. leb hin,
wie ana meinem ernten Artikel (S. 41 ff.) zur OenUge hervorgeht,
kemirÄwepi der Ansicbt, daaa die Methode der I'rolegomeim irgend-
wie vurtitldlich oder miieflgobeud Bein darf (Ur den ilisUiriker der
PliiluKuphie. Es ist der Konaeqneox di'« Syiitenut duR-haiui eutgej^ii,
wenn Kant in ihnen die AnüprUebe von Mathematik und reiner
NattirwiHseDAchaft aehoo alü erwiesen and nur uoch erklärimgti- .
bedürftig aosiebt. Aber eines iat in den Prolegomenen xu IcJnrem
Aosdnick geküi>iR>en: daim oKnilieh die Acittbetik iii^uratér l.iuie
aicbt dazu da ist, Über da» Wexen vnn Kaum o^ef'Zi-it Autltvni^
in geben oder deu LehrhcgrilT des trai»^«t!ti9ftntifjt>ii''taeattimiu)t
eincu^lbreD mit eeiuer KuuHequeuz : ItesctiriUikoiîg der von Kaum
null Zeit aftizierteu Erkenntuis anf die iïiuaeinvell. Tm Mittel-
punkt der Aestbetik steht rielmobr die aiobere BegrHn-r
U*
mm
E. Adiekos,
dnog tind Rrklitrnn^ der Ansprflcfae der Mathematik nitf
AprioritSt nnd f^cgiinxlandlicbe GtHttj^knit Jpdur BHck in
den botrcfTciidi-D Ti-il di-r Prok-gumuna lehrt, dntw die« Kants AiiHiclit
ist. Beispiels halber zitiere ich folgende Stellen: „Also ist es iinr
die Form der Hinnlichen Aiischaonng, dadurch wir a priori Dinge
•Mchanen kttnnen, wodnreb wir aber auch die Objekte nnr erkennen,
wie Rie nns ciw-beinen kUnncD, nicht wie sie an sieh sein m^co, and
dieM Voratuaetzung \at schk-ehterdinga notwendig, wenu syuthetiwfac
SKtse a priori als möglich eingerïinmt, «der im Falle sie wirklich
angetroffen werden, ihre Jfögliclikeit l)^Tiffen nnd ïnm vorana I«-
Btimmt werden wdl" (g 10 Anfang). „t*uB(Te transscendentale De-
duktion der Ik'griffe im Raum nnd Zeit [erklälrtj zugloit-b die Mllg-
lichkcit einer reinen Klathematik, die ohn« eine aolehe Deduktion,
niid »hni< dnxti wir annehmen , ^alles, was nnsereo Sinnen gegeben
wenlen mag. werde von nna nnr angeflchant, wie eo uns erscheint,
nicht wie es sn sieb «elbat ist", zwar eingeräumt, aber keineswi^
cingwchen werden könnte" (g 12 Scblusa). „E» ist so weil gefehlt
doM meine Lehre von der Idealität des Runmes nud der Z4;it die
gante Sinnenwelt £nm blosoen Scheine mache, dai« Rie vielmehr das
einzige Mittel ist, die Aiiweudnng einer der alIerwichligTîten Erkennt-
nisse, näinlieh derjonigeu, welche Mnihemntik » priori vorträgt, auf
wirkliche Gegeaatftnde za sichern, nnd zn verhüten, dnss sie nicht
(Ur blossen Schein gvlialten werde" (Anmerlc- III zn g 13), Nach
diesen StcUeu, die »ich leicht bedeutend vermehren Ui^eu, ist, wenn
anch nicht der Reweis, m doch die Erklärung der aprioriMben,
objektiven Gültigkeit mathematischer SJltze der Hanptzweek der
Ac«thotik, der transscendeatale Idealismus dagegen znaSc bat nichts
als Milt«! znin Zweck.
Nun wird mn« mir einwenden, wenn Kant aneh in den Proie«
gomenen diese .\iiHieht äussere, so Rei das doch durcliai» nicht ver-
bindlieh nnd fUr den Gedankengang der ^Kritik' maassgcbeud. Die
Prolegomenn seien nur eine ErlllntemugiMchHft nnd befiilgleu eine ganz
beaondere Methode, die eben durch Ihre Besonderheit die Mathe-
matik und deren l->klärung mehr als eigentlich recht in den Vorder-
grund rllcke. Aber, antworte ich, stunde die Mathematik nicht anch
in der „Kritik", wenn man da» Ganie des erkenntnistheorctiisebcii
Systems ins Auge fosst, faktisch im Mittelpunkt der Aesthetik,
so thÄte man sehr Unrecht dnrnn, die Prolegomena als eine Krklft-
ningsscbrift zn bezeichnen. Ihr richtiger 'Htel wSre: Verdankelnoga-
•clirlft. Die analj-tiiteho Methode wäre sehr wohl dttrehxofabrea
I
4
XHe bowfijreitdcn Krific bi Gsats phnmmphbchm F.ntvlcklan; «le. It
^wescii. nhno dass dur Mntlivinatik itiov so xcntrali- StvUiing oin-
gerïlnmt tu werdvn liranoklt-. D^n Ao^^ng^puiikr miustc eie
bildfu, gcwisBl Aber der AnBgangspnnkt braucht nicht aoeh ïtt-
gleicb der Mittolpankt xit »rin. Kant konotu kurt bewciseD: „die
O0lti|^kt-it dor Mathematik l&sA »ich nur orktitron. wenn wir von
lîaïuii und Zeit dipf*- beftimiuti- AiiHÎi'ht habin'', aud daua dicHu
Ictxti-r« Anflicht aaitf^hrlich vntwickcdn, in ihre Koi»eqneDE«ii hiii«)n
vurfulgt!]] (tninsei^ciideiitahT IdejiliHinn!)! Orenzbectimmnng!) und anch
niH'h \<in anderswoher RlUtxeti. Die I>)ir8t(.-llang der iieui-D Baniti-
and Z«ittheorie sowie ihrer Kon«:-(|ovi)ivu konnte trotx der analy-
tiürbon Mc^tliodv 6ohr wohl im Mitteljmnkte tit«hcn. Daw sie es
Biebl tbul, i)>t ein Beweis dafUr, dacw Kant in den Frolegomeneii etien
M Andere« aln ii^hwerpnnkt dvr Acethotik hiDittuUcn woIUh.
könnt«' er abt-r wiedcrtiiu nur, wenn äiv» Andere aiiob der
Slreiifre dra ^yeteuie nach wirklich die Hnoplsache war. Denn die
I^ogoiDcna eind nrsprUnglich (in ihrer ganzen Aeotbetik, wenn man
von den drei AiunerknnRen absieht, anf Jodc-U Fall] eine ruim- Er-
UnteninguBchrift. Zur Kriäuteruog konntwn «je afwr nur dienwn,
Wi-OD 8ÎC den Schwerpunkt sowohl des ganiwn Systems, wie seiner
einxvbien Teile nnverrUckt lîesnen. Fa bliebe also, nm die gegne-
rische Atisiebt ID verteidigen, nnr noeh die Annahme Übrig, Kaut
habe zwischen 1781 and 17SS «ine Schwenkung gerade mit Bezug
auf die rorlicgende Frage gemuht. Zu dieser Annahme ntitigt aber
icht». Direkt dagegen spriebt Folgendes.
Ich gab oben zo, dans die architektonUcbe Anordnnng der
ictik in beiden Auflagen der ..Kritik", namentiteh aber in der
MSteo, zu wnnwfaen Übrig liüwt und den llnnptgi-danken und Ilanpt-
sweck nii'bt mit der erforderliehen Klarheit xom Ausdruck bringt.
Doch werden wir fUr diesen Mangel, der dem Oedankcnirnnpfe im
ßrowen nud Gaiixen aoliaftet, durch einzelne Stellen entwliädigt,
welche ans die eigentlichen Motive Kant« offen zeigen. Schon in
den ersten Absätzen der ^SchlUwte- in § 3 und § 6 (.Kritik"' Ei. 42. Jî»)
drängt sich mitten in die Erörterungen tlber die tranaseeniieutale
Idealität von liiiaiu und Zeit der Üedanke an die Mathematik ein:
m wird aui^i-fuhrt, wie nnr bei Kants Ansieht apriorische sjutlie-
be Sätze vgn Kaum und Zeit mliglich sind, wie der IdealiauiQH
> als Bedingung, als Mittel, die objektive Gültigkeit der Mathe-
tnstik KU erweiw;!!. erfordert wird. Viel wichtiger aber sind zwei
allgemeine Ik-lrachlungcn Ul>er die ganze Aeethetik, beiden Auflagen
gemeinsam (zweit« Hälfte von § 7 und ein Teil von ^ 8. „Kritik'*
IM
E. Adlekea,
li. S. 55— 5S, 64 — Gfi). Hier wird Am Haiijitgcwielit dnrehnas auf
Aie Kettnni; der aprioriitvlirin Hrkenntni» g«1egt; der Idenlifiman ist
notwendige Hedingnnp, die Iteflchränkntig auf Erfsilirang nnorUflsIiphe
BeigaVifl. In der «weiten Stelle geht Kant «»gar noch weiter. Die
Ansprüche der Miithetnatik wcrdeu von Tornherein als bcrcelitigt
Mterkannt, nnr ihre KrklHrnng wird gefordert, nnd e» findet
»ich, dans diese P.rklärnng Allt^in unter Annahme der netten Kaum- und
Zeittheorie inßgUch ist. Ein solches Vorgeben ist zwar cip-ntlich nieht
xcdinig; CS liegt hier, wie in den Proleg., einer der Fülle vor |vgt. S.
41 (T.), in welehen Kant ans Schwachheit gegen seine Privntaneicktcn
von der wissenseh aftlieheo Strenge ilea Systems abweîebt. Das, woranf
es mir allein ankitmmt, «Hrd alwr dnrcb diese Inkonseqnenz nieht
berührt: dtu Faktnm n&nilieh. dos« anch nach der zweiten der beiden
genannten Steilen die Apodiktiicitat der Mathematik, dii- npriimHchu
Wissenschaft, im Mittelpunkte der Aostbetik steht, während alle«
Andere (Wesen von Itaotn nnd Zeit. Idealismus, Grenibestiramnng)
/nniichüt, {)rin/i{itell nnd rein erkenntnistheoretiseh belraebtet. nnr
/.nrtlstnng mid Mittel znm Xweck ict. Nocb viel klarer Iiitt alles
dies in dem „Beschlnss der transscendentalen Aesthetik'' hervor.
Er ißt erst in der zweiten Anflapre htiizEifrekommen nnd knHpft direkt
an die Einleitung nnd ihre Problenistellung au: „Hier babcn wir
nun eines von den erforderlichen Stneken xnr Auftfienng der allge-
meinen Atlfgube der Tranweendental-l'hitosophie: wie sind synthe-
tische SAtZA ■ priori m&glichV nämlieh reine AnM-hanungen a priori,
Raum und Zeit, in welchen wir. wenn wir im Urteile a priori Ober
den gegebenen Regriff hinausgehen wollen, dnsjeiiige antrefien. was
nicht im Begriffe., wohl aber in der Ani<<-bauung, die ihm entspricht,
s priori entdeckt werden and mit jenem synthetjach verbunden
werden kann, welche Urteile aber ans diesem fîntnde nie weiter
als auf (legenstHnde der Sinne reichen, und nur ftlr Objekte mlig-
lieber Krfabning gelten kßnnen."
Das Resultat ist also Folgendes. Gehen wir davon ans. dasB
die Problemstellung der Einleitung das wahre, eigentliche Haupt-
problem der „Kritik" enthiilt nnd betniehten wir von diesem Gc-
siebtttpnnkt aus die Aesthetik sowohl fllr sich als in ihrem Ver-
hUllnis zum Oanüen der ^.Kritik" nnd nach ihrer architektnnisehen
Stellung in diesem Ganzen, so fîmlen wir ak die vürherrsehcnde
Tendenz in ihr die rationalistische nnd als ihre Hniiptanfgatw den
Nachweis und die Erkliirnug der aixxtiktischen, objektiven Gültig*
kcit mathematischer l'rtcile.
Die beiregeailea Krtfte in BJuts phlIuMtihÎHcbet &itvieVI«i|[ etc. 167
Abftr K«nt tst nicht nor Erkcnntnisthi-oretiker, er ist
aarh Meta[iliri)iker und Mornlpliilosoph. Er ist nicht ge-
'wlthnt, (]pD eiumal çewUblton (îemchtsiiunkt knnst^ncnt fetttxiibaltt-ii,
iihnc oat-'h rights und linke zn blicken. Im 6e^Dt«î1. mir allzo oft
lifnrt frr KrwSgan^en sicli geltend mnchen. diu «igcntLch erat an
Rplten-r 8t«llfi in Worte kommen dürften, oder «r twliicll nudi vvr-
nundtPD UntcnmchuD^n binüher, oder schti^^RNlich : «r läwt eich von
di'm IntiTHWü faiori'iitson, wclehw er an finer Frage an nml fllr eiHi
niniRit, ohne Rücksicht naf ihre Slellang innerhalb do^ GnniEi-n und
ihre BedentDRg (Ht die ^(«amtentmcklDn^ seiner (■«danken.
So anch liier. Manchmal verliert Kant aus den Augfn, wn«
gvmftBH dur Anla^ df» ganzen Worken im Mittvljiunktv der Acitthedk
n Hteho hxtt«, nod spricht nicht aU oin ErkcnotnisthiMrotikur, der
die HpeKH'Ile Ah«icht hat, eine I'ropädoQtik zur TrnniiüeendentHl-
phil«>sopbie mit einer Nenbe^rtlQdnDg der rationalen Wimtenwhaft
tn ]^>ben. Hondent als Erkenntnistbeorctikfr fibcrhanpt oder als
Mftapbj'Hiker und Moralphilompb.
S«it lauge war da« Wesen von Ranm nnd Zeit fUr ihn
Gegenstand eifrigen Nachdenkens geweden. In seinen Anwehten
nher den Itanm hatte er verseliirdene Entn-tcklnn|r»itHdi<'n dnrrh-
gemaeht. l>a war e« ganz natürlich, daiw die endgültige Theorie
des JahfCH 1770 rein als *«lehe, ohne jeden Nebenzweck einer
erentnelliin ßi^nUndnng rationaler Wig««OBchaft. fUr ihn von gröbster
fledentnng sein niut<Hte. Sie tiraehte die Innung ftlr die mancherlei
Schwierigkeiten, welche mit den IkgriSen von Ranm nnd Zeit von jeher
v<Tl>Dndi'D wHren. BpHondcrtf ntii'h die L6«nng der «ehlimni!<t<.-n unter
diesen Hehwierigkeiten: der Aulinomien, zd denen Kant uoeh in dem
besonderen VerhtlltniH einea Kotdeekem Rtand. Denn er war e«
doch gewesen, der in ihnen /.oernt notwendige tUiphistikationen der
menachlirben Vernunft erbliekte nnd nie danait in ihrem innersten
Wew.li darchttehaut zn haben glaubte. Sowie er «eine Raum- und
Zeittheorie von dieser Seite nna ins Ange fasste, mnxste nntltrlich
der Lehrhegriff des transseendentalen Idealismus eine ganz,
andere Htellnng nnd tiedeatnng gewinnen, aht ihm der Strenge
den Systems nnd der Aiilap; des ganzen Werkes Uüeb prinzipiell
Kukam. Aus einem Diener wird er Herr, au» eiut;m blossen Mittel
um Zweck: 8elb«tzwock. Ohne RDeksieht auf ihm ursprünglich
fremde I*robleme, ist er jetzt an nnd fUr sieh (iegen«tand hohen
loterecisefi and Omnd freudigen SeDetgefllhls. Ais Folge zieht er
die Gretuchestimmnug nnserer Erkenntnis nach sieh. Auch diese
AdlekoB,
I ■äi'lntrwin lier Aostlietik von Wiolitifrkpit wfTtli-n, wrtf
■ ^ (ii r Ai)t\umii;n|inilili>ini.' nor auf ilircin (»niodi- nnff^flHiiii
wcjrtl«ii kii)]n'.imi) lias (Ivu Antinoniicu s&ilon'rm-ltit «Id imtirpktrr
n«wi<i>i ntr'dii! ]inf«(rlili«M)li<!lte SiihjcktivitAt von Knam anil /.pit xu
ÇHWÎDnen int. ■ ; ■
Aach fnrd{e«t1itAh-religi{)0e WoltaDHchauiing Knnlii wnr
tucMlicIi '(l«c^ tnnifMfi-ndi-iiIntc- Idi-nlisaiaj* v>a (çraïKlK-fçrndcr Rn-
ing. Nar dareh ihn wartle Ait; Uionoç di-r drittt>ii Aiitiiwmli»
^liHit. I )iimit veriH'hWfiudcn »ber anoh xniçlekh «lie theon-tiiu'li«!
^erit^kiMlt-ti, wuIcIm^ wii'lL'tinrr Aimalirnr ili-r (ratiHticoDdiMitnh'n
l«il biabor fOtftKcnitleJIlPn. Sw- koimte wcnipitca» fUr niHpliph
w(Td<>D. «D naoliIi«t' im prnkiiwhvn Teil det Syntrnui «lu
wirklich crwicflon zu wenlefl, t>pr Kri?ihcitBl)egTiff ist Aim Fnndumvni,
iiiif wekliPDi diti gaiizir Ktbik xlrh atit'tmut; aii<rh diene licnilit
»Inn MfhIii'Mttlioli anf dvni traiiMn-uilfiinilon Id4^^nli)imiiii. Cod mit ibr
}i<' UlnubensBoitv Aar kritiwheo nitl<»">iihio: die M«ralth('<>li<|;io
inr wfilentcn AnsdHiniing. Ancli «ie stllht s'wU anf d^n Fn-ilicila-
iift and MUt dill HtnMi^- Süliridiin^ zwinc^ben ErwIiciiRuugi-n ami
Dlufcvn an «cli sowi« diu ßciu,>lirUokaiij; unt*i-r<:r Erkcnntni« anf <U«
I'retcren vorauo. Aatwerdoiii bat aw nwli i^irgunt l>o«K>ndi:ri's Inti-nivo
no drr Idi'alitSt von Raum nod Zoit. Dmid nor bui AanaliRH.' diT
latrteren werden die gronsen Si'hmerig'k«^ilttn vermieden, in wrichn
die' witUrlictio Th«cl(>^L> nodernfall« ^vratHi würde. Nur duc
tranMcendon tille IdcaltHOius urlauHt, Golt nlM nicht in Kanm and Zdt
b^-findlièhrxii denken nnd ihm fim- nnderp Aaschnanngmrt nia Aiv
inmrige int, xu vjnditiercn. nXDilicb dio intellektuelle.
^ii^ht ninn dioa uIIvh in Ilelmckt, m iot m vollkotninvn V4>r-
MtJindlteh. wenn a» niani>hi-n Stellen der Artittii>tik niul in muebi-n
Kllekliliekeu «nf die Aeullielik. sowohl in der „Kritik" aU iii anden-n
Werken, diir mlioiiiiliHtiMehe Tendenz io den HtDlerf!;rnnd Irilt (Ito-
rtucdiint „Kritik" R. S. &1I— !>:(, 71-72). KuoI Iftjvt moh danu eli«-n
von Motiven leiti-n, dit eif-entlîeh nnwirkwim Weihen wll* ■ '■'.t
~ (fipbt nnfiienhlicktirhen Klimninn^fen imch nnd «fCTIt »ieht ■■
in ikn Votderi^rund, wa» nach der Aniago den (;aii/on Werhiu) un
Vonier^n'Knd nleheu inllwttr, (Mindern dflK, Wim ihm iM-roHnlicti, iv-i i«
Uiumenl^n, Mei eo Uli»rliUU|)t. hi-iti'tideril ani llurieD lief{t
Soeh «Iji \V<*rt |çpp»u diejeniifon, wekho in «înur Tb»'ori«i
diiH [iliUniinienaliNtiHchrn ApriorlHmaH die M* : f .)< ■'. -tg
„Kritik" «ehen. Wllre ilaa wirklich der Kall, m-
ttnngv HcheiduRf: ïwiachen Sinnlichkeit und Vemtand ntii nwiiieheu
tHe bewegendpo RrSflc la Kutta pkOoeofililacher EniwI«kluoe otc 109
»
cUan zn Ilaum nod Zeit
ttt betTL-im-n. Dies k-ti
g«iBiu.'lil (Kotwarf S, I
ueBtar II, 36a, Anm. 2|.
in der Anm. 2 mm § 18
lU-u.-ptiritSt uad 8|)uiilfl)M>itJit nicht mnchcn könii<-n. Bei i-incr
Thi^rie de» Aimorioninn hiltif «r in tier Aosthetik gi^mdo nnf die
«pesiltiiche, iibttnomen-ilisieremlc Tbätigkt^it der einzeln^^n Hinn««-
orgsn« ein gimsi.-* Gewicht le^-n mOmcD und »'Urdc uicbt Aiv gmte
SJnnliehkeit zur hlo^wn Reae|itivit3lt rerdnmmt linb^^n. Er wllrde
mit Nnclidrnck dnranf hingewi<«en liaboD. dufn wir die Dinge an
d«li nicbt nnr deshalb niebt i-rki-nncD, weil dio «prioriwhen KonneR
Tin lianm nnd Keit zwiwbca um und ibnen i^tvben, suodero vor
alk-m KQi-li demliulfi nicht, weil nlle nniwT« KnipAndsi
dwh nlifin ein'> maleripllp Krkenntnix der Dinge
kiJniiten, whi)0 vor aller Fumirnif? nnd Verlnnduog di
imhjektir, noil durch apn'onwhr t'uuktioneti bedii
ivT Subjektiv itüt der Sinneeempfindiingen hutte Kaut Vet
tn-tse an^efan nnd »mt ihr lanüchat den apriorii>«he!i
Idealittiaehen Charakter tiBHerer Erki-mitniH ableiten nul
n!U}^-hen und hinHiehtlich ihrer
gnment war »rhon voh l'autHeE
ü Vaibiiiçer alter lie^tritti'i
weijtt darauf hin. dass
der Vmogonienn die ParaUele z«
BianesqoalitÄtc-n und Kurineu derSQti||jJelikeit selbst zieht, nnd
als« pRulsens Vorwarf nn^grUudet jkL Aber die Stelle Eo di>n
Prolegonii'uen itt (ebenso wie eine Note'^W S. 69,'70 der „Kritik" B)
eine ganz Iieiläatige Ikmerkang. In der .^rat^'rvn Stolle, auf welche
(w allein ankommt, enclit Kant den gehüsn^njlnmen eine« absoluten
Idralistcn k lu Berkeley dadnreb von weli>)iljp;Q>*'ehren, dam er auf
Locke upd f<eine Naehfulger verweiKt. wt'k>hii rioîMi die itekundärvu
F^genachaften der Dinge etienfalla ftlr etvr-a» rein tSnbJektiv«« und
bloHBe Modifikiitionen unnerer Sinne erklUrt hlltten. nh^e detihnlb
ala IdeabHien bezeiebuet zu wurden. ICh liegt iiiü' dte Manok
dow) vine «olehu zußilligo l'Aralieliaieruiig iu einer Âpp«rkink weit^
»er»ebit'<i<'U ist von dem. waa oben vcrlnnpr wurden îlie idl^^icin
iitge^Cindt'ne Snbjektivitilt der Sinni?«emi>rindangi-ir hütle die ^xia
Bein mllaaen, anf welcher Kant neinen Kewein tUr die Subjekt) vi IXMA'
Banni nnd i^it HuflumL Das gcfwhieht aber nirgendu. War i-iqe
Theorie dl'* AprioriituiUf! Kanta Ziel, ao dnrtte er, ao dürfeii'aneh
brnu* diu Kaiitianer gar nicht eiucD aolcbeu «inalitativeD Dnteiwhi'-il
naebca Zfrisofaen den Sinnet^iialititten eineT^vita und Itnoiu nitd 'A'-h
■odt'rerœita (»gl. „Kritik" B. .S. 4.);r,, 02,3, 02/3). Schoininbau. r
und Lange haben dann vielmehr Kecht mit ihrer VäraekOMdsiuii^-
t70
E. Adlck«s,
beider. Legt mnn dn^e^n aaf die mtionalitrtinche Tendenz hl
Kftntii Werk dim llauptgi-wiclit, ho iat er dnrobaas im Rffcht, wenn
vT mvÎBtcDS vine )>tri-n^e Si.'hvii]uiij; c-iiitrfU-n iKwt. Denn dann ist
nicht indir das die Hsnptsiuhe, was beiden geoK^ineam int: ihre
Sobjekti^'ität-ApnoritSt nnd die daran« herrargfhende Phänumena-
litAt, sondcro das. ws» sie trennt: der Utmitaiid nämlich. dsM
Itanm oiid Zeit znr Entwii'klnui^ aprioriwher Vorstellungen und
gjnthpt)i*eher ürtoiW a priori Wranlaj'Bnng geben, die SinnesqDBÜtHteD
jedoch nieht, (last letztere Kniptindnngen xini] and rein Hubjektiv.
jrno AnM-haunngen a priori »nd deebalh. obwohl Bubjektiv, dooh
itiigleich Ûir da« Gebiet der Eracheiniiugt'ii von olyt-ktivcr Gnitigkfit
(vgl hc». „Kritik" B 8. 44/5).
S. Die transacendentale Analytik.
Ativk die Analytik hat anf ilirvn Ruhnii'stitel ^transeii'ndental"
nur dann ein Recht, wenn in ihrem Mittelpunkt der Naehvrei« steht,
dawi nnd nie rationale KrkenntnittHe gegenflAndliehe Gültigkeit haben
klfnnen. In der Einleitnng, welche nach meiner Anüli-ht der Logik
emt nachtiaglicb vorgesetzt wurde, al» dit' Analytik schon fertig
gestellt war, s«hilrft Kant noch einmal ein. was er unter dem Anedruek
„trausscendcntui'' verstehen will: die Erkenntnis nXmIich. „dadurch j
wir erkennen, da» und wie gewiemVoretellnngen lediglich a priori wt
augewandt werden oder mltçlicb sein". Und dann leitet er zu der ™
„Idve von einer WiweuBchaft des reinen Verstandes nnd Vernnnft-
erkenntniss<-s Über, dadurch wir Gegenst&nde vQllig a priori denken.
Eine solche WisBeiim-lrnft, weicht- den I'rfprnng, den l'mfang und
die objektive GilUigkeit solcher Krkenntniwie lieslinimte, wflnle trana-
»cendcntale Logik beiluden mllReen" (ß. S. 81—82).
Der powitive Teil der Lo^ik, die Analytik, hui es dvmgct
mit der , Zergliederung unseres gesamten Erki-nntnin*«-«!! a priori ib^
die Elemente der reinen Verstandcserkeunlnts" m thnn. Hesonderer
Wert ist hierbei darauf zu legen, daas die Tafel der reinen Ver-
gtandeübegritTe ^vollntaudig aei und sie das ganze Feld de« reinen
Verfltande» f^nzlich ansfUllen". „Der Inbegriff seiner Erkenntnis
[macht] ein nnler einer Idee zti 1>efa(<.senilt'« nnd zu iMiiltmmeudes
Syatem ans, dcsseu Vollständigkeit und Arlikulation zugleich einen
Probirstein der Richtigkeit uud Echtheil aller bi&einpomenden Er-|
kenntniastUcke abgeben kann". Weit verwhieden ist die Analytik
von einer .Analysis der Itegriffe, d. i. von der gewflhnlichon Zer-
gliederung nnd Verdeutlichung derselben. Die neage«chaffcae Wtaeen-J
n« bewegcodcD KiUle In Kanbi pbUiMoptibclter EotwieklnDf etc 171
ftoliaft ftoD vielmehr Aie- Zorgliedernng den VontaDdritn-onntl^iH Pelbnt
«nthalton. tun dip Mtt^I'''l'*'p't der Bpgriffp a priori dadurch la er-
foivcheii. dsKs Dian nil- im ViTstandc allein, alx ihrem Go)jurtM>rtc,
anftineht und deseeii reinen Gebrauch Oberhaupt auaiy^iurt (B. S. 89—90).
Di« sperielle Aiifgabp, welehe der Anulytik gfutellt wird,
entapricbt also darrhanti dem Sinn der FrgblemstellQiig in der Kin-
leitang xitr -Kritik". Die Prolegomena geben den Sachverhalt
richtig wiwier, wenn nie fllr ilireo xweiten Teil die Frage «teilen:
Wie ist reine Xaturvriseeneokaft mitglieh? Nur das» sie anch hier
das er«t XschEnwoiüendc von Anfang aa als vorbanden annehmen
und Beine Amtprllche ohne Weitere« sU bereehtigt anerkenneiL
Im Mittelpmiktc der Analytik stehen dem^em!(«s dio trans-
Seeodentalen Deduktionen der Kategorien und Grunditäti«. Ihre
Aufgabe in „die Erklärung der Art, wie sich BegritTe [nnd Grand-
ttSlie] :i prinri auf GegenHiSnde beziehen kiJnnen". Der Name
.tranAHcendf-ntal" onterHoheidet Hie von jeder phjuioh^iHchen Ab-
loitnng, wie lie etwa l»ck« verauchu-, bei der c« sich nicht am dt«
Reehtmässigkeit, sondern nnr nm dieKrklSrnng des Be(>itze8
der reinen Krkenntnia handelt, „nnr nm dan Faktnm. wodnreh
der BeHiti enteiprungen". Kant ^eht dagegen auf den Kacbweia
aas. daas die ^subjektiven Bedingtingen des Denkens objektive
Gnltigkeit haben, d. i. Ik'dingnugen der MSglichkeit aller Erkenntnis
der G«^gene«nde abgeben" (RS. lift— 122).
Alle« wa» diesen tranw>«endentalen Deduktionen vorausgeht
oder f>ie unterhrieht. ist nnr Mittel zum Zweck. 8a zanKohnt dan
ganze ente Ilanptsttk-k der trananccndentalen Analytik {lt. S. 91 — 116).
Man kfinnte es unter dem Namen „mctaphyHiRehe Dednktiou
der Kategorien'' zasammenfassen. Es würde Rieh dann Kwixcheu
Ae8tlietik nnd Analytik eine Parallele ergelHin, die geeignet iitt. den
Anflutn beider klarer hervortreten m las^n, als es in Knnt» Werk
der Kall ifit,') Den metaphyüischen Dedaktionen würde die Anf-
"> Den .mrt^ipbjrtiM'Jinii ErUrtminifi^ii' in §3 o. §4 tlor Acathoük wllrdc
die ,inrUpli)'HiHL'hL- üedaktion der Kiil<-|;»Tii-n* cnIqirMhpn, ilnn „tr»niiH-cndcn.
ttlon Err>nemD^;eii'' In g 3 u § :> die „tnnst-ceodeui&le Dcdtaktiuu der KateKuriua*.
KaKIrilch nlUirtv ntiiT an» <len ï^ : n. 4 «llrs Misgochloden werden, was In dte
1^.^0.5 UnelnKehSn. und ana leutemi mllMte du etittent arnlrn, wn* dur
Defijilllon oIdot „transvoendcnlalpD Eri^Tieritng'. wie Kiuit bI« tn § 3 ^et>i, nicht
muprichl. Diu Puiltvlfi wflrdo siicli dknn nioltt vslllg gcnitii »ein. «nl-
ipiwfcend ilem lÎDten»chted iwwehm ruinru .XnicnhiiiatiKr» nnd rein<Mi Efr-
ITeB. Kant Mlbst Mheinl rieh Über dl« Ëiktlncli vuibandeuu Aehaticlikett
173
E. Adiek»,
gäbe tufalk-n, di« n-iiK-n a))rion')<ckfD Erkenntnis«» rcsp. Erkonntnis-
formcQ und -fanklioti«Q im Gi-islv Hiif/.usuebi-D, »k- volbtUudig luich
t'rinzipicn aafxnzähien, etwaig« Bedenk«« Über ihre nprionscbo
Ahntainmunf; rn heben und sie ihrem Wesen wie ihren llnterschieden
nach KU iK-slimmen. Diu traiiMtcL-Dduutalun Dfduktioucn hätten dann
DHcbzawciMn. A»gs diese rationnk-n Erkcnnlaiw« vod der fc8tgi-st«lltcu
W«)en8l>efx>lt»fr>'nheit nhjektive QHltigkeit fUr Gegenstände hnb«n
(zugleieh synthetisch und a priori mnd gemStm der Formel der ver-
Tollsliln<lif^-n Eink-itung), resjt. daiw sich aus ihn«n wettere der-
artige ratiouuk ErkenntniMc von gegeitBtündliclicr GtUtigkott ent-
wickein liii<sen.
Da» Hanptettlek vom SchematÎHmiiB der reinen Vorstandes«
begriffe, welche« die traniUM^endentale Dednktinn der Kategorien
von dem acutem nnd den Deduktionen der GrDndxfltxe trennt, int
aogebtieh von ntfh-ii, um den Uebergang von den Kategorien za
den Gmud^txen zn crmSglicIicu nud diu Bedingungen festzoactzen,
unter denen allein die tranDseendentale llrteildkraft die reinen
Verstandt^bt-griffc zu synibctisehen Urteilen ia braueben befngt ist.
in Wirklichkeit rerdankt ea nach meiner Uebcracngnng nur arcbi-
toktoniseh^eyiitemntisehcn Uebcrlegangen und RUeksiebten sein» Ent-
stebnug. Um M-in Iluiijitwerk gaiiK einer Ixigik paralk-l zu gestalten,
milite Kant anck der Urteilskraft eine Stelle nnd ein transs^enden-
talen l*roblent in ilim zuweisen. Nnr tun ihr die nötige Einlawtkarte
za veraehaffen, erfindet er daher Probleme, die in den l>eidea
Deduktionen der Kategorien noch nicht vorhanden waren, jetzt
aber pliitzlieh auftanehen und eine lÄisung verlangen, die ihnen
angeblich nnr durch den Ixihrlx-griff vom .SebematiemnH zu Teil
werden kann.'}
leh komme nun tu den traneseendentaleu Deduktionen der
Kategorien nitd Grnndslitze eellrat. Die Gnindeittze waren ur-
»prtlngUeh nur die letxte l'hase der Kategorienlehre, Sobald aber
die UrteiUkraft ihren eigenen Hermehaft^tiereich nnd eine besondere
auch Id dar swolua Auflago noch nicht fsn kUr i^i^vumui ui »dn. Wcni^
iit«n.i beM-idiu<!t «r uch io ihr du, ww er in der Avstbctik in einim '/«•
HsU iutiUt>h>'Kiiii'be Krtrtemng genannt biiie, «luuuki uovh, als ttaBsvccsdenUhi
DedulilloD, woDD er $. It'.i— 111 Rügt: .Wir laben übe« dlo Bcf^lffo des Rhubu
uad d«r Zi'it rrmiiltcliit v'utet tmisMunduol^es I>«diikliuii in ihtca Qudlea
verfolgt."
<) Dm vrrftercn vor^lckhc nun inctoe Sritlkansgab« S. 171—173 Aiun.
td: Adickta, Kant« Ijjilvnutik sla xrnlviiibildciKlcr Knktur ü. Ita— lia.
THe bewtiip-'nileii Krilte m Kanb pbDuwipklMber Entirloktiui« etc. 173
I
I
I
I
truesecnd^ntaW Auf^çnbc erhnlten hsttc, wurden aie mit ihr in Ver-
hiadnog g;ebnicht und fllr mnntÜg erklArt. Ib dieser TeitdenK, »e
•etbststindif; in machen, geht Kant nnn ho weit, Anss er, gleichimin
tun daii liegangcne Unrecht der Misüaclitung wieder gnt zn machen,
tith an Bovririflen niebt gennf? than kann; »ionisl, bei der zwoilen
Analo^f?, hftnft er sogar Hceh« Anft-iniiDdiir.
Dm geDieiD8«m«Ziel aller dieser tmoseeendentalen Dedaktionen
int (1er Nschweiü. dsnt di« rationalen ErkenntnisBe, wie aie in den
Katt'gorien nnd GmmiBät«.'n vorliegen, objektive Gültigkeit haben.
Gemeinsum i«t anch der Ansgangspunkt Dud dau GriiDdprinzip.
E« ist die i-4:bl riitioiiHlistiMKr Vorunstirt/niif^, dnsii jede Verbindung
zwiseh<'D einieliHMi Voratellnngen und jede dureb eine soli-he Ver-
bhidnog geftclialTene Kinbett nnd /iL<«Rnimengehririgkeit, »»wie endlieh
die Einheit der ganzen Krfalirnng naeh Gesetzen einzig ond allein
aof Spontaneität, auf den »ynthetiBcbcn Fnnktioncn nnseres Geistes
beruht; dnes wir ea also mit einer selbststandigeo Koostrnktion de«
letztem zu tlmn haben, nîebt mit einer blü!<«en Rekonstruktion eise«
Khon nnabliüngig von uns vorhandenen Zusammenhanges; das» Kr^
Eihntng nns sie Vereim'gnng, Finheit ond /unammenhang kennen
lehrt, sondiTD uns nur mit einzelnen Kmplimlnngen versorgt, wahrend
trir setbat es sind, welche die Einheit in dies Chaos hineinbringen.
GciBciniMUii ist aoch allen Dedoktionen die Methode des Beweises.
Alle snefieu zu zeigen, dass nnr vermittelst der in den Kati'gorien
und Grundsätzen znm Ansdrack kommenden Verstandesfunktionen nnd
-gesetze eine Verbindung von Vorstellungen zu prttsseren oder kleineren
GanzCD nnd »ehlietislieh die Einheit der Erfahrung selbHt zu Stande
kommt, oder anders ausgedruckt: dass jene rationalen Clement« die
«objektiven Bedingungen sind, unter welchen allein eine Erkenntnis von
(legenatäuden, d. i. Erfahrung, für uns möglich ist, und dass detihalb
Jcoe xooltehst nnr subjektiven Gesetze aueb objektive Gtlltigkeit haben.
Je oacbdem nun in den näheren AusHlbrungeu der eine oder der
andere der die Erfahrung konaiituierenden Faktoren mehr in den
Vnrdergmnd gertlckt und auf die apriorinelten Element« üurllck-
gefHhrt wird, erKclM.*n sich vcrsehîodene Gesichtspunkte ftlr die Be-
baoJlung der Ik-duktioueu nnd damit verschiedene Beweisgäng^r.
Das eine Mal wird z. B. direkt auf den Kachweis ausgegangen, dass
die Kategorien die Erkenntnis der Objekte miSgUch machen, und
daraus gefolgert, da»» sie die notwendigen Vorbedingang(>n fUr das
Znstindekommen der Erfahmng sind. Ein anderes Mal wird betont,
dass sie allein dit- Vereinigung dee Mannigfaltigen der Ansebannng
174
E. Adlflkos,
in dor Kinheit der trwiMoendcBtftlen Appi'üTteptiitn cruiUpÜrlien.
wieder wird die loteter« gleiehsani uU im Wrteidi^uLgsauHtand be-^
findlich d«^eBtellt and gezeigt, dass sie gegenüber dem Vielerlei
di>r anf »ie eindringenden Vorstellimptm ihre Eiiiheit nnr dadurch
wahren kann, dass si« jene« den Kwtogurieu nrtterwirft oud damit
oinhciUii;h macht Nach einer andern Relation soll nur vermiig«
der rationalen Hîemente die Affinität der VorHtellnngeo zq .StandeJ
kommen ki>Dnen und ohne Affinität andereraeit« uivbt die einfacbAte*
WahrBühmnDg möglich Bein. 1>CT Einhildangskraft werden ver-
wliicdviiu t^nnktionen itnertc-ilt. Das eine >[ul ist aie nur rvprodnktiv,
das andero Mal anch produktiv etc.
Trotx aller diewr \'er»chiedenheiten i»t, wie g«sa^ der Kern
der BcwfiBgiiiige Hlierall derscllH-, ebeiisü wie ihr Xicl und ihre nubir-
wiLvteueii Voraiissf tzuugea. Von welchem dieser drtn Gi>Bicht»pmiktv
uan die transacendentaleu Uednktionen, daa Centnim der Analytik,
aneh betrachten mag: ihre Teiidenz ist in vratt-r Linie eine
rationaÜBtische, ßcttoug der Wiaseiwchafï dnri-h Nachweis ratio-
naler Erkeuntiiisftc Ton BtrengHter Notwendigkeit nnd ausnabuittluMur
AllgemeingDlligkeit ist die l'arole. Raul ist sich dessen an den
wichtigsten Stellen auch durcbnua bewuMt. Es ist bekannt, welches
Gewicht er darauf legt, diu») nach Heiner Tlii>orie unser Verittand
CS ist, welcher der Natur Gi^etee vunH'hrdhl. Gest'txe, die er daher
snch a priori erkennen kann und durch die er die „Katar", d. i.
den geHetZmiteigeii Znsauimeiihang der Krscheinongen erst zu Stande
bringt. Er betont wiederholt, dai« die Natureinbeit eine notwendige^
d. i. a priori gewisse ttein niuss und das« mit einer bloss subjektiven
Notwendigkeit nichts nnxnfangen ist l*nd nicht nar die«, dass wir
in den Kategorien und GrnudsUtxen die gewünschten Erkenutnissn
vou striktester Notwendigkeit uud AllgemeingUltigkeit vor um haben:
sie bähen auch das Oute noeh mu Mich, das» sie den sämmtlichen
besonderen Katnrgvsetzen zur änbMtruktioD diemo kDnnen. Der
Verstand reicht xwnr uicht xn, <len Erscheinungen a i^riuri mehr
Gesetze vorinschreilx'n „als die, aaf denen eine Natur Überhaupt,
nU GMctzmllssigkeit der Erscheinungen in Itanm und Zeit, berabt"
(K. 1G6). „Aber all« empirisebeo Gesetze sind nur besündere Be-
stimmnogen der n-inen Gv«etzv dos Verstandes, unter welchen und
nach deren Norm jene allererst mllglieh sind und die Erscheinungen
eine gesetzliche Norm annehmen, so wie auch alle Ersoheinungeu,
aneracbtet der Verscbiedeuheit ihrer einpirischcn Form, dennoch
jederzeit den Bedingungen der reinen Form der äinnlichkeit gemitt
Die bewcgcmlea KiUt« in Kut« philntuplibelicr Kutwloklanic etc. 175
I
Bcin mUaseD* (A. 127/8). AIho die beeondurvu Natoi^oeetzv eotliolircn
»WW an sich der striktt-n Notwendij^ktit, vreil m der Erfalirou^
estiiomiui*n siud ond nicht eret von nQ8«rem Geiste der N«tnr vor-
gescbneben werden, aber sie nehmea Teil an der Notwendigkeit der
ratjnnale-ii KrkeDntniaelem^'nte , Diit«T denen sie ntehen und deren
(lUicrr BeHtimmiiag sie Hind. Nnr di« apriurischtm Katt'gurien and
HniDdiUitu; tiad un daher, wt-lchi; aueh den empiriKvhcn Natur-
pe6<'tz«D Notwendigkeit vrrai'linfTun und e« uüglieh nuiehcn, wissen*
•cbaftliohen Znrainnieuhnng in sie bineiozobringen und »ie £U einem
System xusanuncDHcbliesfien im Oegenantz zxaa enipirinch aufgeralAon
Konglumemt.
Uanz iu dereelben Hiobiaug bewi-gco sieh die Uiitorsuehungen
der„Metaphysi8vben AiifangRgrtludederKaturwisBenschaft"
Hatte Kant oieht unter dem Zwiinge der Syntematik gestanden, so
würde er diem-lbtin wohl mit »einem Hauptwerk (wcnigstiina in der
zweiten Auflage) zu eini-m Gaoxvu ventehmulzvu habuo. Wie di«
Verbilltnitw<- a)>«r laf^'U, war die Kritik der reinen Vernunft »ach
allt-n Stilen bin vollatiindig abgei«cbloi«eu und unf^ibig, neue V)nter-
BBohnaguo io ihren Uabmen aufzunehmen. So sah Kant eich g»-
zwungin, kliDHtliebr Ünli;rsehi<.'d() zu tuuchea. Er behauptete in der
.Kritik" nur ili-n trauasci'iidcutulca Tuil dur Metaphysik der Natur
dargestellt ui haben, der „obue Beziehung auf irgend ei» hivtiminteg
Erfuhruug8obje<-t , mitbin nubt^^timmt in Ansehung der Natur tliene»
oder ji>nea Uinge« der fiinniMiwelt, von d(;n Oecw-tzew, die den Dt-griff
einer Natnr Hbi'rbaupt mllglieh umeheu", hundhï. Die ^Aufangs-
grttnde" (.-»thalt«:» diigi-geo ein«; „bcsoudere uietaphyüiKche Nulnr-
wiHVDitchufl'^; die Mirtiipbysik der kar]>erliebeii Natnr, denn sie be-
fwbilftigeii flieh mit der beoonderen Natur einer l>etitinimlen Art von
Dingen, „von dt^ueo ein empirischer Begriff gegeben ist, doeh bo,
dam awwer deui, wit» iu diesem Begriffe |Unt«rneJ lii-gt, kdu undervii
•>u)|iiri8ehefl Priniüp zur Erkenntnis derselben gebrauebt wird.**
(Vorrede zu dea ntetapb. Anfaiig«grlliiiii'n).
In Wirklichkeit zwar enthült aueb daii .System der Urnndeittxe
ia der „Kritik" Begriffe, diu Kant als empirisefae bczeichen mnss.
So gfbniuebt die zwt'ito Analogie {B. 232) den Begriff ..Vertluiierung".
¥üD dem Kant an uiitlerer Stelle (ß. S. 3) gesteht, er küune uur uua
der Krfabmng gezogen werden. Und die Prinzipien der Axiome
il«r AnHebanung and der Antiujnitionen der Wuhrnehiuuiig beziehen
lieh durehans nicht nur auf deu Begriff einer Natur tlberbaupt,
•ondeni Bpeiiell aof den der k&rperlichen Katur. Aneh die erste
17G
Analt^c gcbraoeht Matori« and Sobfltanx »1$ idcntiMfae Atudrltdt^
uod die Ursneb«^ wclrh« in Avt zvtcitea Aoakigic nr ErIclSnin;
jeder Verand«ning poitttiUert wird, kann deiu ganzen KoDanininn-
bangc nnd BfiweiHfcaiigo uacb nur eîno Siiüxerc? (7rtiaeh«* Aeîn.
In duu „niftaphysiM^hun AiifaugsgrUndvn" ist zum enteo Hide
offen diu KntvgDrieiitafel aU heuriatische« Prinxip verwertet Di»
Folge ist gTO^ae WillkUrliebkeit an vielen Stellen. Kant befindet
iiicli in einer Zwangslage, die ibn treibt, dem vurbandeuen Stoff
Gewalt anxutliun uod uenon Stoff r.n erfinden, oin di<^ FUeber des
Systems auszoflUlen. Sclieideu wir das ans, wa« der SysUimatik an
Lii-bv binxBgekoiuinen iot, ond frappieren wir das Uebrighleibvnde
sinngemfiSB, bo ergehen sich zwei Teile: I. rationale I^^hre von dem
Wesen dtT Materie (aprioriacbe Konstraktios derselben); 2. rationale
Bewegungslebrc. ')
Man sifbt tum: die „metapbysisebeu AufangegrllDde* habon
ganx dasselbe Ziel wie die traDsi<«endentalen Dednktionen. Hie sind
Diebin als eine KrgSnzung, eine FortHlbrang: der letzteren Über den
Pnnkt binans, den Kant 1781 und frtlber ftlr allein erreichbar hielt.
IISttvD arehitektoniscb-aysteniatJMhe ItHeksiclitvn sieb oteht ge-
bietcriseb gel(t-nd gemai-'bt, m> hUtten die fragliebon Untersaehang«»!
1787 ibri-ii rii-btigvn, ihnen uigimllieb ïakomuienden Platz in Am
Analytik der Kritik der reinen Vernunft gefanden. Anf jeden Fall
bilden ftie mit den tmnssrendentalen Ot-dtiktionen Eusammen erst
die völlige Begründung der ratinnaUm l'byxik and die Beantwortung
der FVage der i^rolt^omena: Wie ist reine Natiirwlsiicnscbaft möglieh?
Dieser üirt-r Stellniig ift es dnrcbans gemäss, wenn Kant in
den „metaphysischen Anfangsgründen" den Hanpinnehdriick dnranf
iegt, dasa seine Untersuohungen ein abgeAehlosseneti System tob
streng nutwendigen, objektiv ^lilti^'n Urteilen eigobeiL Im Lauf
der Darstellung tritt dies«^ Ahleliiiuug nlli4 Ëu)j>iriBeben und dies
Sieb-steifen auf die rationalen Erkennt niseleuiente bedeutsam berror.
Besonderf al»er die Vorrede weist mit grosser Knergie wiederholt
daranf hin, leb wfible die bezeii-hnendüten Stellen ans dem dritten
Bnd vierten Absatz uns: ^Eigentliebe Wigsenschuft kann nnr dii>-
jenige genannt werden, deren Oewissbeit apodiktiwb ist; Erkemituiss,
die bloss enipirisehe Oewiffiiheit enthalten kann, ist ein nnr nu-
eigentlieh sogenanntes Wissen." Wenn die Gründe oder Prinzipien
in einer angoblieben WisseDsebaft, wie x. B. in der Chemie, doch
■) Don weltGfCD Naehwcb aiwr dloNutn-eodigkdt u. Berochtigiuig dkwt Ans-
icboUnag nad Heusavrdiiiiiig a. In: Adicko*, Kaata tiysUmatlk etc. H. II)— 132.
TKe bewepnidra Kriifln in Kutts itliiluiuipliisnlitir Eiitvloklung etc ll
I
I
xnlRtzt bliws ein|iiriiK'h sind, aaA di<.> Gvtwtze, »m denen die gegeben«!!
Faeta dntch die- Veruniifl urklärt werdeii, bl<«» Krfahrunf;i)geAetze
siod, su flllirou «o kein Itvwii^tit^vin ihrt.T Notwendif;keit l)L^i »ich
(sind nicht apodiktiHeh-gewïM), nod alednnn virrdient diut Ganze
in BtTf^nfCfni Sinne nicht den Namen einer \Vi)*)tenM-)iul>. und lliemie
Bollle daher ehur Hytttcmatiflche Knust als WiHHcnwhnft heinwn. Kine
rationaiv NalBrlt-hr« verdioat also di-n Namon der Natnrn'iwienM.'hKft
nsr alsdann, wenn die Naturge«etx<\ dir in ihr zam Gründe liefen,
a priori erkanut Verden und sieht hlo»«« Ërrabrnnfï>g«w.-txo sind."')
Das in seinem innersten Weiten ratioonlistisehc Thema der
transscendentaleu Deduktionen wie der ^metaphysischen Aofangs-
<) leb gehe bter niobt weiter auf du Prublem ela, wie es uiHk''^') "t,
daas wir (null Kut) elnorBolt* die cmpIrlMhen N.iturgosctiu mir durcb Ert'alinni^
k«nmii) li!n»-n and nnr mun fbr burtuitra kflnnon iind iIiliü (Iii>Ki^ CIcRoir.o anderer-
•eiu ((u«b wieder nur bi-!i(iD<ler« Besiûninuntçun uuserer Vi«n>tMidi'Hguxiit]:n nimI
itai in Ihrer Nurwew)i|:fcdt pirtiripicron. F,s tieft hier ebenso ol« bei der Fnge:
wis lERnn^n die «lUAlDieu Kauwalurti-ile vom uilgi'niitin<>o Kiliikiüki-nucx Nutwmdl^-
keit bmI AllgcnieingQldgkeic eiuprängeu ? i.'iiju grosse Scbwii-riKkrit vur, und
iwir cJDe ScbTrlerigkcIt, dir nach ihpIiht Alelaiin^ von Kants Suudptinkl aus
nlMbar bt. leb wri*« nur auf i;wi'it.TM bin, rrMions Huf die Inkonwuiuens,
dit deb is Kxnts î^ilung zur <'!ii>mie zeigt, l.i'txlvn^ *tnhl dorh etipnuci xnt
wi* die f'byidk unter dem Soiiilie der (Jeseteo, weluhu unser Verslaud der Namr
vondirelbtt Und In der Physik beSoilen sich ebensu ^t wie In der Cbemlo
.ntnUlip; riimcUr, diu hlw TvrfBlirjm^ gelehrt hM" (Vorrt^ile «a duu „Anfuajpi-
frUnden", vierter Abwux)! 'IVotadem ist l'byHik eigentüübe WisKUusohtift, CUfinie
ridil — «!■ Widonpruch. der riaehtrü^lich doreh die Behauptui]^ versuhlekrt
wird, in jeder besonderen Naturlehre werde nur so viel eij(enUielie Wissciisnliftft
Ug^tmlFen, tu* lUrin HlHtheinJlik xniiitreflVn »d, Zwflilens xeigl uns Am loUle
naTOUeodete Werk Kuils, dius er dl« in Kruge kommende äi-hw ierigkett seihst
Uibaft emplHuiden hat. Der Teil des grossen Manrwkrlplhnxiillonfi. nclehe .Vom
rebeigaaxe voll den nielAphysbctieu Anfiinmt^ünden <ler NuturwwsuniiehiLfl lur
Pbyïlk* tundeit, ktt lüchta »Îm c'ui Vi-niuch, die griHwa Kluft xwiseben deu 17s1
vad IT*-'! aufgrotelllen nUgenieltuteu aiirioriioiiMi, fUr die Erfahrnng unbedingt
gOltiKen Geaetieii eInCTMits nnd dein nncDdllchen Maneherlei des ern|)Irigchen
Erfa]iniiig*ifih»Ii« uwlerencits m veningum. Zu diexi^in Zweakn geht er in
den Streben, die KpriortMbeo Krkenntniseleuietitu uiilKUHtelleu, uoeli wL>iter ala
bbthtir, ftUeJa die Kxinten der Materie tu bcwelseu uud ihn- Krüfte a priori
aach d«r Kaiegortenufel abralclt^n. Aber was er encleht, Ist natUrllcli nur ein
weTtk>*<x, rein fuTiiialesi éditai*. Die ganxe Mannigfaltigkeit, der nirklicheu Krüfle,
ikre WirknBgswvïaeB, ihr« Kradieinungarurivea, die VNbhidimgen, die sie ein-
gckuB, atelieB den ainlorlsebca Getwtxeo gemdeKo nnvenvlltelt, selbsutitndig und
bctorogm gcg«nUlfer wie vorher. Aber der \'eraueh ICohIa iiuil dun iu ihm Uiigende
UngMtand^ dca Hang«)» uud des l'ul>eiyi«dlgtseins IM betelehneud. Vgl.
aaefe bn Soblaas du Aoteuee dem Abaobaltt Über AeMbetIk.
'L 12
178
grUmle'' Ut iil«> die Sidiprj'tflinng der ratioiiHlcn WiwMMiwhaft gegen
dtft z^^mUlreiKien Aii^ffe »eit«ini dm Kmpiriwna^-HkoptlxiTuauB. Eb
findnn mrh ahor natürlich auch die drei andern llauptgKlankengmp|M-D
vor, von denen dvr ltsU; Artikd spracb (S. HO — 31); nraprUnglieli
tretoD »io jvdocli snrllek und BJod nur Mitti>l cn einem amstor ihnen
liegenden Zwecke.
Am leichtesten drSn^ «icli ftelbstrerstilndlich gerade in dt-n
Deduktionen die »prioriRtiaehe Tendenz vor, nn einigen Stvlleu
HO Petir, daaa man fcemeint hat. diese Partien der „Kritik" eotiteo
eine Theorie der Erfahrnnf; enthalten und zielten in enter lùnie
auf cine Anffindiiug der »ämtlicheu apriùrisehen Geistesfnnktionen
ab, welche die konetitnierenden Faktoren der Erfahning liildon und
die »yathetidcben Urteile mijglieh machen, in n-elchen der Erfahrungs*
inhsit zum Anüdrack kommt. Nach dem oben {.S. 47 — 5Gl Oe^agteo
getw ieh willig zti, da«« Kant an etnif^i-n Stellen sowohl in der
„Kritik" als uueh in 8|At«reii KUekblieken and Résumés dicBc Ansieht
wirklich vertritt, behaupte aber, da^i« er damit eeineni prinzipiclleu
Stundpnnkt ontreu wird. Wir h»l>en eo dann mit Anomalien eu
tbnn, ans denen weiter keine Schlüsse xn ziehen sind. Das Frinxip
der MSglichkeit der Brfabrnu^. das nnentbehrliehe Meweismittt^l
aller Dednktionen, wird minsbritufhlieher Weise xu ihti'ni üiiopt*
iweck gemacht.
In di^ïsem Sinne kann sogar — aber um»« nicht durchaus —
die ZuHxiiunenfa«snng der trnnggceudentalen Oedoktion der Eweiten
Anfinge in dem „knrxe« Begriff dieser Deduktion" (It S. 168'9) ver-
standen wenlen. In »ndern Ht'snm^s aber Rprteht Knnt sieh mit
erfreulicher Klarheit und Kicbtigkeit Hher den wahren Zweck der
Deduktion aua und ordnet der Bekundung apriorischer WissenHcbaft
kls Zweck die Theorie der Erfahrung nl« Äütlel unter. So A S. I2S:
„Der reine Verstand ht al»t> in den Kategorien das Gesetz der ayit-
thettscbeu Einheit aller Erscheinungen, und macht dadurch Rrfalirnng
ihrer Form nach allererst und ursprünglich mHglich. Mehr aber
batteu wir in der trnnsscendentalen Deduktion ttieht r.n
leisten, als dieses VerbSltnis des Verslandes zur Sînidîcbkeit und
Tormittelst dernelben «u allen Gegenständen der Erfahrung, mithin
die objektive GflUigkeit seiner reinen Begriffe a priori
begreiflieb zu machen, und dadurch ihren Ursprung und
Wahrheit festzusetzen."
Aehnlich II S. 126;7: „Die transacendentale Deduktion aller
Begriffe a priori bat ein Prinzipinm, worauf die ganze Naehfontchung
Die beweftradeo Kutte in Siats pliDosopUaelur Eotirlcklnn^ etc 170
geriffbtet werden miips. nilmlirti dieees: dam fiie aiti llfidingnn^n
a priori der Mitglicrhkeit d^r KrfHbrnii^ erkanot Wftnlon mtliuien.
Befrifff, dio dun objektiven Grund dflr Mli];Ucbk<-it ditr Erfaliniug
■li^bcn, mnà oben darum n«twoiidig. Die Eutwidiclunf; der Er-
bbraug Ah«r. worin sie aiigetrufTt-n nerdeo, ist niebt ibri^ Dodaktiou
(«ondf^rn Ulatilrntion), weil sie dnb^i dorh unr zufiillig R«iii wltnlen.
Obne diese iin<]irUngl)che Braiebnng aaf mügtinlie Erfuhrnng, in
weJcht-T alio Oof^t-DBtandc der Erkenntnis vorkoiain««, wHrde die
Bi-zifbuug d^'rHelben [w. d«T Katv^urico] unf irgi^'ud ein Objukt
gar Diehl be^rirr«n werden krmneD.'- Vgl. It & 227/8, 203/4, 270/t.
A S. 117 Anm., I'rol § 17. Oben {H. .W — i8) wurde Bchon anf die
Stellen binpcnieaen, in denen Kant die ptiyehulugisclie roBp. traus-
««ndentftl|tBych«Iugi«clic St-Jte »einer Deduktionoa Bcllwt vvtacbllich
Urhundelt iKli-r erklärt, in eine Er'lrti.-ruug der vt^rsobiedenvn Geiiitc«-
Tuuktioueii HUT itoweil t^'iii^-lien Ml wdlleu, al» Hie — nicbt etw« diu
Mi^liehkeit der Erfabrnug xn crklilren erforderlich iiind, xondeni —
die Mt>glicbkeit aprinri^^-tier gegenftänd lieber t-Tkenntnia b^grDnden
and daher trajiMHceadentsI genannt werden künuen. Bekannt ist
die bctreffendu Stelle in der Vorrede zur ernten Auflage S. X— XL
Alt) bcaouders büincrkeuswcrt bebo leb aus deii bierber gt-bürigen
AeUMeningen nur iiueb B ü. 152 bervor, wo Kaut erklärt, die
reproduktive Einbildungtiknifl gebSre nieht in die IVausseeodentKl-
pbil<)M>pbie, MHidorn in die Psyebologie, da ihre Syntbesis IcdigUcb
empirisriien Gesetzen, iiämlieh denen der Aitaozintion nnterworfen
Bei und aie [die Ëïnbildangskrafl] daher nichts zur Erklürnng der
UOgUcbkeil dt-r Erkenntuia u priori beilrag«. Ea ist HelbstverstÜndlieh,
das« iu einer Theorie der Erfahrung die Syntfaecis der reproduktiven
Kiiibildungfkraft «ine niebt unbedeutende Kolle gespielt haben wUrde.
Lber dpmnngeaebtet »chlietist Kant sie auo, weil aie {licb nieht als
„traniteeendenlal" auozuwoisen vermag.
Ebenxo wie mit der apriorietischen Tendenz ateht c* mit der
ideulistiecb-snbjektivistischen und mit der empirintiKchen,
wviobe anf eine fexte GreiwheRtimnmng uiisf-rcr Erkennluis ausgebt,
iiewisa sind auch sie vorhanden, aber ebenxo wie die l*beorie der
Erfahrung ordnen sie sieb der ration:iliHtiHehen unter. .\neh jene
(tedankeogroppeu aind nnerlAsnliche Mittel und VorbMÜngungen,
ohne welebe eine tnutfiocendentale Dcdaktton nicht mOglieb ist
ITnd unigekcbrt; ist letxterc gegeben und als beweisend unerkannt,
tu folj^ ohne weiteres die Notwendigkeit des Ideaüsmus und
Eiupiri^inua im oben festgestellten 8iun, wie daa Vorhandensein
K. AdEckes,
eines rir1itîg4>D Schlaassatzc« da« Vorliandeuneiti riebti^r rrfimifiReii
erfordert
Dm Copi'mikaDisctio Streben Knote, nicbt aiiB %'on dea
Dingen. Hondern die Dinge von uns abliün^g; su mnclicn, uod
dnduri'li npriorische ErkenntnU von ihnen zn emtitgliclien. bat xa
nDOiittt^lliareii Folgen die- Iwiden SUt»', diiKB wir es 1. Dicht mit
Oinç«n an mch, iwndern nur tnit EiMheinungcn zn than haben,
dafla al»i die sämtlidien Gi'gi-natände UDSt-rcr Mniiliobcn Wuhrufhuiung
nur Ef^-bduuniTi-u ttiiid, und da8^ wir 2. ak- Über dieses Krsobeitiuug«*
g«biet wek'hi-a ans in der KrTahrnng geboten wint nnd mit ilir
ab8Chli«wt, binanfikoniRifn können, tlnK» nlün die Erfabning die
feste Grenze fllr noH^re Krkcnntmtuntiglichkeit iat. Dien« beiden
Folgerungen treten bei Kant tneintona in engster Verbiodnng mit
einander auf. Ja sehr oft wird die xweite Folgeninjt erst indirekt
an» der erulen »t^eleitet und die tireuxbe^liuiuiurig re^p. Ik-Aobrankiing
als eine notwendige Konsequeuz ans dem IdeAliftinus^Subji^ktiTiK*
nrnst des System» betrachtet. An anderen .Stellen spielt sie eine
sel>)t«stäudigi:-re Rolle. Ea wird argumentiert: weil die KategorioQ
ihre objektive Ollltigkeit nur dnrcb ihre Bezîehang aaf niitglicbe
Erfahrung erhalten (ala konstituierendo Fiiktoren derselben, ohne
welebe keine Krfahmng zuBtande kommco kann), so mn«i sieb auch
ihre flultigkeit aof das Erfalirungsgebiet beschränkeu. Es scheint
also bittr, als komme der Gegensatz .ininiaueDt ^ irausSiCeadunt"
rein, ohne alle Beimischaog des Gegeusatxes „Krscheinnng — Ding
an sich*' ünm Aosdrnck. Aber es sebeint nur *>! In Wirklichkeit
geht der erste (Jegensaht fast immer sogleich unmerklich in den
zweiten Über. Denn Krfahruug ist bei Kant stet» der Komplex
dessen, was sieb unseren Erkeuntuisformen ftigt and so zu l£r-
sebeinuDgen unbekannter Dinge an sieb wird, im Gegensatz zn den
letzteren. Kein kann der Gegensatz ,.imMianent — trnns^ceudeDt"
tlberbnnpt nur vom cmpiristiwben Standpunkt ans innsebrieben werden.
Dann li<^, wie geziemend, der Ilauptnacbdruck anf dem Ursprung
der Erkenntniiuie. Der Geltungsbereich sogar wird mit Ittleksieht
oaf diesen Ursprung bestimmt Bei Kant dagegen kommt es »nf
den Ursprung hei allen aprioriscbeu ßegriffeu, um die «t sieb
hier ja allein handelt, gar nicht an, er mnss sogar ganz ans dem
8piei bleiben »nd der Geltungsbereich wird nur Im liinbliek auf
den Gegensatz zwisehen Krscheinnngen nnd Dingen an sich ftwt-
gesetzt. Er richtet sich danach, ob der GegcnMand der fragliebcn
BegritTe oder Urteile sieb imseni ErkenntnisfnnktioDen nnterwerfen
Die bowcfTciidra KiWe In KanM pbDoooiihlschor Eiitirlcklnog Me. ISl
nod so in den Kod:i{>1<>x tier KrAclieiniiDgtivrelt eintreten wUrd« odvr
«iffht. fcsp. nb jene Begriffe iwler I'rteile AuBftnss iinBorer Krki^nntniä-
fnnktionen HJud and in du-Hcr Ci^ensi^haft die Dinge an Rich zn
Ërtteheiiii)ii|i;iii tinifoniivn and also Brfabrang mi3glicli inucbeii lielfen.
lliindflt V» «ivh 2. B. nm doii BegrilT der gcistigOD Subt^lnnx, so
wtirdi: lliiine dcD Beweis dafttr, Aa*» es ein tniD88cciideDtiT and
lUnim fllr nns inUnltsIeerer Begriff sei. einfach dadnreh fUhroD, Atins
VT zeijrte. keine ainuliebe im/tression laiwe sicb fllr ibn auffinden,
ADA der er entntandeu Kein kGnne; in inner impraxfiio» mUiwe aber
jeder immanent« Bejîriff wurzeln, und auf da« Gebiet der sinnlichen
impressions Hovric dor unf ihnen «ich aiifbaiicndou GeiBtoHHchHjifungen
beschränke sich aas Gebiet der Immancus. d, h. der möglichen An-
weiidang renler BegrifTe. Kant dagegen kannte wegen de« UrHjirnug«
un dem frngliohen Begriffe nicht« aaii7.nH«t£en haben. Er iet im
Geiste vorhanden ebenso wie die zwl>lf Kategorien. R*« fragt eich
nnr, ob er objektive liealitUt bat, d. h. eben, ob er immanent iflt
Die Frage iDlL>tHte verneint werden, well der Betriff einer geistigen
Sabotanx ein Ding bestiinueu will, wie cfl an «cb ist, nicht wie
fS er)>eheint, weil er aim in den OrganiflDias der Erecbeinungen,
den wir Erfahrung nennen, nicht hmeinpassen würde nud kein
Objekt in ihm aufweisen ki^nnte. Vom Standpunkt de» Emiiirieninii
ans gesehen ist der Oegemiat£ „immanent =^ tran8i«c6ndent^ ein
ma erkenntnistheoretiiicher. Bei Kant »chlägt er dAgegen sofort
in einen metaithysischen, in einen Wortouterschied nm. Dort bandelt
CD sieh ntif um l'mpmng und Umfang der Erkenjitnix, hier am die
Frage, ob wir vennittckt ihrer da« wahre Sein der Dinge erfaaoen
mKt nicht; dort eine tVage nach dem Wesen der Erkeuntnix,
hier naeh dem Wesen der Gegenstände der Erkenntnis.')
Begrifflieli kann man demnach sehr wohl einen tiefgreifenden
l'nte reell ie)l ktmstatieren — und muss es sogar — zwischen Kinpiri»-
nins, der die BetM-hränknng auf Erfalinmg lehrt, nnd I'hitnomenatismus
(Idealiimins), welcher sieb auf Erscbeinungen beHehränki'n zu mtlsscu
M i^ Bl <Ur* do weiterer Grund, ureühnlb mun ninht mit ICnlminn Ktnta
ErkauHabtbeori« b enter l.mie ab eine FortblldTiD^ der Uumevclieu, Humen
ElafloM als dnen weaeoilleh po«itlvcD nnd tofol^e dessen die (ireD7,b(»tlniiuiuig
>l* dm Kmi iIm Kriih^tmos uiM^lien darf. I>m li«i Knut wirklinli vorhuidene,
<•(■& aach Dickt ist Vurdetgrunde suheode älretiL-o naob «irtMixbi^tiiuuiiiug be-
treff rIvIi in utdmr KUihtang als daa llamoti, bat einen andi'rn Aus^.ingspunkt
nad i^t aiui luidi^m Untivirn burror. Dien mit Ergfinxusg dea Ajihoug [ in
la nelnea Kuit-äitidleii (8, IXS— 1$1).
182
R. AdIokDi,
ßlautil (vgl ViiibiBgvr, Kommt-utarl, S.62 Anm.). Kur pasBt di««e
rvJn b«griflriiel) !<^1ir t>«Te4>litig't(> t*nterecfaeidnDg: niebt in Kanta
System hinein, in ibin knnn ts gcnnn genommen dicseo etrcugcn
llofprochied gar DÎoht gebeu. Naturg«m!lD<i wird der GegenMtx
„immanent — truiisMrciidfut" eufort in di^n nndi-rn ^Emelieinnng —
Din^ UD sicli'^ liiutli>(.T itohwnokvu. I'nd wu Kant vtn<.> ntreage
Uoterecheiilnng macht, ind<^in er beim ersten Gegensatz nur du
Prinzip der Mi>pliclikfit der Krfalinmg, ohne SeitenUlick auf d«u
iswt;iten Oügeniuit/^ aln fundami'Dtum dirixioniü t» Urande legt, liahen
wir eine kUnstlit-la- SrhOpfnnp vor ans, die eben «larom keioen Halt
bat. AuHBtrdi-m sti-lit »it.- in WidLTHpruch mit der Ëntwicklnn^-
geachivlite. Denn dk-st: u-igtv na» (v^l. o1>eu 8. 25 —20), diixH ea
nur die Uebertrngnng der idea)i8ti»ehen Theorie der sinaliehen
Krki'nntnin anf die intellektnelle war, welche Knnt in der ersten
Hillfte der 70er Jahre zwang, auf tranttRcendente» Witten xii \'er-
ziehten nnd die roIlstHndigo ßeoehränkanf* niuterer Rrkenntnis auf
Krfabrnng unter seine Fandamentaldograon aafxunelimen.
Ich werde demKemass in der rorliegenden FWpreebnng der
trawwcendentalcn Ocdnkttom>n di« idcalistisfU-MnlijcktiviHtiMche nnd
die cmpiristisebe Tendenz ihren) waltrcu p--^eiiflciligen Verhältnis
gcmBM Vfreinitrt (genauer die »weite abi iii Abhängigkeit von der
«tïleren befindlich) behandeln, ß. Erdmann hevor/.ngt in du»eittger
Weise die zweit« 9o sehr, dnse er die erete gans in den Hintergniod
treten laanen mOehte. Mit Hecht hat sieh Vnlkelt ■) deshalb gegen
ihn gewandt und nacbgewieoen, duxtt die empiristisehe ^ite sieb ohne
alle neuen Zwischenglieder, ganz roii selbst, aus dem ideitltstieohen
StiiDdpnnktu ergiebt. Freilich wird Volkelt hierbei dem cnvälmten
Strebe» Kiinl», die empirisiische Seile zn verselb^tftndigeu und ohne
Kllckt«ic-lit anf die ideaüetütehe zu begrilnden, nicht gererbt
Wie behauptet, sind also diese beiden Tendenwn nrnprllnglieh,
prinzipiell betrachtet, auch in den transseendentalen Dednktinnen
nur Mittel xvm Zweck, nnr nunmg!(ngUeb uKtige. H)gar schweren
Henens aul)^nonunene VurW-din^ingen. Besonder« klar tritt dies
in der transscvudentalen Deduktion der Kategorien in der ersten
Auflage hervor, welche im Hinblick auf gerade diesen I'nnkt trotz
ihrer sonstigen Ilnntsohrakigkeit viel einheitlicher ist ni» die der
tw^ten Auflage. Die „Summariflofae Voratellung" daselbst (S. 128 bis
>) Job. Vi>lkelt: 1. Kants ErbcootnttUiMiric nach PircD Grtindprit»!pl«n
aailysiun. I6TII. S.i2 - 89, aueh &1— Sl
THc tieweic>^nd<ni KrHftn in Kant» jiliflaMpUacfcer Kntwicktiiog etc 183
1^0) zeigt, vrie wir, wären iU(> Gcgenstfinde unserer ICrkeontnis Ding«
an fiicb scIliBt, par ki-ine Rt-grifff a priori voq ilincu tiubvu ktiiiDtcD.
_L>U);up.-ii, wüDU wir os Qljurull nur mit ErBeheioQugon zu tbun
baben, so j^t «« ni«lit allein mOgUch, witdefD ancb Dotweodig, dam
evrts«! fiegriffp a priori vor der ninpirisphen KtkonntDii» der Gcgen-
tndit vorhergehen." „Reine VerstandcHlK-grilfi' «ind also nur darum
a priori mJt^Iich. ja gar. in Beziehung auf Erfahrung, notwendig,
weil unsere Erkenntiiix mit nieht« «Iti Eieeheinutigeii zu thuo liut,
deren Mügliehki'it in uns tvWm liegt, deren Verkütipfung und HJuheit
(io der Voratellnng eines Oegenstandee) blo«8 in nns angetroffen
wird, Riitliin vor aller Krfahrnng vorhergeben und diene der Form
oai'b aueh allererst mJlglieti machen mnas. I'nd ans dieBem CSninde,
.BDI einxig mißliche» uDter allen, ist denn auch niisere Deduktion
der Kategorien gt-fölirt wordi-u/ Vgl. auüb dl« der „Summariechcn
Votxlellung" elH-n vnrh ergehende Steile (A S. 128), welche oben S. 178
angeführt wnrde, und die ^'orrede snr ersten Auflage (S. X— XI),
.wo die Begründung der objektiven rationalen Krkenntnin aU der
eigeatlii'be Zueck der Deduktion und die transseendentalpsyeho-
logiwbo Bi-tmehtnng des reinen Veistande«! nach s«incr MUgUebkcit
und uacb den Erkenutniskrliften, auf denen er beruht, als zwar
lieduatMCDee, aber d(wh UDWct-eutliehes Iteiwt^rk hingestellt wird,
wo aber von der Grenibestimniong Überhaupt nicht die Hede ist,
lolit einmal als von einem Nebeitzweck der Deduktion (vgl. oben
33, r,7 — :,S, 179).
Aneb die Prolegeoiena enthalten an vielen Stellen dieoelhe
AnffaBSung. So g 20: ,.Man uiuhs auf den Beweisgrund Acht geben,
der die Mügiiehkeit dieser Erkeuutnis a priori [sc. der reinen Grund-
sätze des Verstandes] entdeckt, »nd alle solche Grundsätze zugleich
anf eine BMingnng eiimebrSnkt, die niemals Ulwrsehen werden uiuss.
wenn sie nicht missvervtanden und im (iebraoche weiter aiii>gedebnt
werden mil ahi der uni|)rflnglichc Sinn, den der Venttand darin legt,
Vf h-iben will. DSmlieb das« aie nur die Il4>dingiingen mnglichcr
Erfahrung Überhaupt enthalten, so fem sie Gesetzen a priori unter-
worfen ist" § 30 bezeichnet Kaot als den Hauptsatz, der durch
den ganzen zweiten Al)«chnitt, welcher der jVualytik entspricht,
■ni^fUbrt worden sei, die Behauptung, daas nllgemeiue Naturgesetze
a priori erkannt werden ktinnen. Vgl. auch die „Anfltisnug der
allgenieioen Frage der rrolegomenen" (S. 189, Originalpaginierung),
o linier den verschiedenen Geschäften der „Kritik" erst ganz zom
:iu«, gleichsam nebenbei, die Aufgabe erwähnt wird, die Grenzen
184
E. Adfckei.
des G«brKn«li» der rationxk-u ErkenotiuBse fenhitititfllen. Nocb rif^l
di>utlii?k«r aller rvdct die StoUe im Anliang. wo vt Garve erklürt,
vus fUr «in lIiiU*T«c1iiod vwi^-b^n iicinoni und dvm f^-vilhalirhcn
idealmmnit mL „Der eigentliche Idealimnaii b«t jederzeit eine
strh wärmerieche Abnicbt, und kann »nrh keine andere hnlieii: der
iu«iiiigv aber ist Icili^lieli daza. nni die Mflgliefakeit onserer Er*
kcDDlnis a priori von Gef:eDi>tHudvn der ErfahniDß xa bereifen,
welches ein Problem ist, dm bigher aoch uicbt iiuff^elfliit, ja niebt
eininal aufgeworfen worden." „Mein »i>g»^-iuinHU!r (eigentlicb kriti-
Bcbor) Idefllismos ist von ganz eJgeDtUndieher Art, nKmlich »o, dai«
er den gewübidichen nrnntHr^t, ist» dnreh ihn alle KrkeuDtoiB
11 priori, ttelbüt die der Geomotriv, nuerxt ubjuktivo Realität l>ekotntilt,
welche ohne diese meine bewiesene Idealität den linnmeit nnd der
Zeit »ellMit von dein eifrigsten Healiateii gar nielit behau)itet wenlen
kllnnte." Zum g»u2 bemoderen Vorwurf maeht Kntit dem liezensenten,
„dans er von der M{»gUchkeit der »ynthetiitchen Erkenntnis a priori,
woli'be die eigentliebe Aufgabe war. auf deren AliDn^nDg dn«
8chiek»al der Metapbjsik gänzlieli berabt, uml woraof meine Kritik
(ebenso wie bier u«ine Prolegomena) gnnit niid gar hinanxlief, nivlit
ein AVort erwfihnte. Der Idealismus, nnf den er stiej»;, und an
welchem er aiieb bäugeu blieb, war iinr als das einzige Mittel, jene
Aufgabe aofisulQtten, in den Lehrbegrilf anfgenonimen wurden; und
da hätte er wigen mtlRSon, daas entweder jene Aufgabe die Wichtig-
keit nicht habe, die ich ihr beilege, oder daüH sie dnrcli meinou
Kegriff von ErBeheiBungcn gar nicht, oder aneh aof andere Art
bener konno aufgeiüHt werden."
Kar kinznweieeii braacho ich aaf die bekannt«! Stelle in Aft
Vorred« zw 2. Auflage der „Kritik", nach welcher das Geschäft der
letzteren darin bestehen »oil, das hicherige Verfahren der Metaphyoik
uminändern und naeh dem lieip|iiel der (Seometer und Naturfur«eher
eine gänzliche Uevolution mit deroelben vorznnehmen. Um apriorisch«
Erkenntnis von Gegenständen zu ermlSgliehen . soll der Vernneh ge-
macht werden, ob sieh nicht ein« Theorie auliitcUen läeat, nach wel-
cher die Gegenstände sieh nach unserer Erkcnutuis ricliteii, nicht
wie frtlher angenommen wnrde, umgekehrt die letztere nach der
emteren (». XIV— XXIV). Die „Kritik-' soll „die notwendige voi-
läußgu Veranstaltung zur Beförderung einer grUndliehen Metaphysik
als Wissvittchaft [seiuj, die notwendig dogmatisch und nach der
strengsten Forderung systematisch . . . ausgeführt werden mua», denn
diese Forderung an sie, da sie sich anheischig uiaebt, gäneliuh
Die b«w«g«nd(B Kiïft« la Kmota pttllosopUttcber tlulwkkliing nl«. 185
I
11 priori, mitkiu za völliger Bofri(!dignnK der BjHîknlatiYco Veronnft
ibr Gr«;hfift« anenumiirt-D, ist uaiuicbUwilieli.' (S. XXXVI). Die
Grenzi>r«tiinmiing tritt nU bloM Dcgntirer Nntxt-Dgunx id Avn iiiiiti.'r-
pxmd. Die eiDr.ig4> positiv«' ßedeatnBg, die ihr KOkoinnit. wenn
naD das Oaiu:e de« HvKtpnifi tlberHclintit, Wntpht dann, daox xip Olr
d«n prakttHchen ( mttraUitrhco) VrrntiDftgebraDch freie UuIid H-halTt.
Wm l>««tl)iSDkt wird, sind die Vcrgui'h« dvr siK-kulativen Vcronnft,
sicb aber Ihre Grenzte binitiiexiiwngi-n. nod zwar mit GrnndsâtzcD.
welche „in d«r Tliat nicht Krweiterong, »oiideni, weno m«D »ie
aHheir belraehMt, Verengung ansptes Vernnnftgebninch« xnm unans-
bleiblichtrn KrTol;; haben, indem mc nirkltck die GreuMrn dor Siun-
Ucbkeit, zq der aie oigentliob gohüreii. llber tiüv» ta erweitern nud
M den reiiicn (prakÜM-lien) VernnnngelirAucih gar m venlrUngen
droht-n." In diiwem letKteren erweitert Vcrnnnft sich Dnvemieidlieh
Hi>er die ün^nzen der .Sinnlichkeit, „dazn eie zwar von der speka-
lativen [Vernunft] keiner ßeihtllfe bedarf, dennoeh aher wider ihre
Oepenwirknniî gesichert scio inui», um nicht in Widerspmeh mit
sich selbst KU giraten.- (S. XXIV— XXXIV, hm. XXIV-V). Also
weit entfenil davon, eellratstfindigc, eignt* Bedeutnug za haben, siud
Idealixinns nml Grenxbestimninng nach dieser Vorrede (welche doch
für die „Kritik" in ihrer gitnxen An^dehnnug, ja, für das ganze
Syriern gilt nnd die leitenden GeRichtspunkte des letKteren klarl^t)
nur Mittel /.um Zweck: Der Idealismus für die Theorie der »prio-
rîBchen Krkenotnis, die Grenzbcstimmung im Uinbliek auf die Glan-
benewitv.
In diesen Stellen tritt der wahre, nisprflnglich« Charakter der
Deduktion klar zu Tage. Daneben aber giebt es eiue ganze Anzahl
Ton AenRsernngen Kants, welche die Sachlage verdrehen nnd dem
IdealiFmim-Kmpirittmnit Hchon in der Analytik eine Bedeutung bei-
ueHsett, welche ihm dnselbfit ntoht zukotntnen darf, snil die Analytik
anders in den Organimnus dea System» sieh zwanglos cinfUgen nnd
aU i^in dem Ganzen dienendes Glied ihre Eustenzbercehtigung in
diesem Ganzen enveiwu.
In der eroteo Auflage der „Kritik" sind solche Stellen
wlten. Namentlich die tranawendentale Dednktion der Kategorien
int in dieser Beriehnng von einer erfrealiehen Kinheitlichkeit, so
dispamt die StUekc im Übrigen sind, ans denen sie zusammengesetzt
ist Di« au der Deduktion eiefa ergebende Besehrüukung der Kate-
l^nrien anf F.rfahrnng ii^t hier nur eine nebensJichltehe Folge, die
unichgt nicht weiter verwertet wird. In dem Abschnitt Über den
U^
186
E. Adlckci,
SchematismUfl dagegeo so trie in den aavh meiner Ansielit nachträglich
KBÇMetxton Partiiii. die untur suinum Eiiifluwi stebeo (il. [t. 22:1/4),
gewinnt div GrcuxlK'^tiuiuiunf; uutUrlicli ttehoa grUMeri^ Budeulnng,
wenn ihre Su-llung «nch Boch keineswc^ eine behcnseheode zu
nennen ist. Noch mehr tritt «e in den Krörtcrnngt^n Bh<>r „die Vmta-
Ute des empirischen Denkens Uberh»n|it hervor'. Der ^anze l>e-
trefiende Ahtwhrntt ist nach mcint^r Meiunuf; uor am svstematiwhcn
KUoksichteii cntutnndeii, niii eiue im 8ygt«iu vurhiindeue Lllt.'kt> iiu»-
zudillcn. Grtindsüt/.i- ddrfon dti^ To^tnlate gnr nicht geunnnt^xerdoD,
du HC ja nichts dazn beitragen, die ErfabrnDg mCglicb za nincheD.
Anf diesem letzteren Umstände Iwraht aber allein die objektive
Gültigkeit der Kategorien und der aus ihnen abgeleiteten Grund-
flttbte. Es kann also auch bei den Posttüaten uicbt von einer traoa-
flccndt'nt)ib.-u Dcdnktiuu die Rvde ««in. î^io treten daher ganz aBB
dem liiibiuen der vorhergehenden Uutemuchungen heran» nnd mnssten
Datnrgeui&M einen andern Jnhnlt ahi diese bekoDimen. Dariina er-
klärt es sieh, dass die OrenzlKütinimung in ihnen eine grossere KoUe
spielt als irgendwo in den vorhergehenden AliHchnitten der Analytik
der ersten Auflage.
Noeh viel weniger Iretcn der gnnz«n Anlage und Tendenz dor
Prolegomena geniitss in dem zur Itespreehnng stehenden Teile der-
selben die Grenxbcstinimnng nnd der Idenlismns in den Vordeigmnd.
Die S. 184 zitierte Aenssemag »us dem polemisehen Anhang ist
schon allein im Stande, nss dafllr zu hUrgon. Bis znni § -i'Z, wo
der .\l)schnitt Über die Phäiiumcna und Xuumena beginnt, sind Em-
pirismuH-ldealiHmus notwendige VurauMotzuiigeii der trani^Keeuden-
talen Deduktionen und haben nur als solche Itedeutuug. sind aber
nicht SelWtxweck, werden Oberhaupt nach zuniichst nicht weiter
verwertet Auch der letzte .\bsatz von § 90 macht nur eine schein-
bare .\asnuhme, wenn er sagt: „[liersun flieast nun folgendes Itesultat
aller bisherigen Naebforsebnugen: „Alle synthctiseheu Grundsatz«
a priori sind nichts weiter als Prinzipien mißlicher Erfahrung" und
klinncn niemuN auf Dinge an eich seihst, sondern nur auf Erschein
nungeu als Gegenstünde der Erfahrung bezogen werden." Dem
weiteren Zusammenhang nach, in welchem diese .\ensserung steht,
kann Kant, wenn er den vorhergebeuden Seiten nicht widerspreehen
will, mit dem Wort „Rcstütat" nicht dasjenige bcmchuen wollen,
was in den biülierigeu UutcrsocliUDgen den Mittelpunkt bildet, sondem
nur etwas, was ihr notwendige« Ergebnis ist, — ein Ergebnis, welche«,
obwohl an äicb sehr beachtenswert, doch bisher als Nebenfulge bei
ne b«wi)geiideD ErHAe la Rauls pUlosophbcker Eairleklnag cic 187
Seil« gelasäen wurde, jc-txt sbvr tmld (von § 32 so) mebr in den
Vfirde^mpd treU-n wird. Oie ïiticrtflStpIlc otelit nSmlicb im piipat<?n
j^nsamtoenhange mit der Widerlegung Acr UnmcWhfii Zweifel gf^en
den KaDHalitälfllx^iff, alun mit der ZarOckweisuDg Hviwr Aiigriffv
gi-gen die Nfofrlielilieit ratinnaler iibjcktiver Erkennt niK. Dir lifMuug
der K'tzierou, der Niu'hweis ilircr Mögüebkeit niid Wlrklii-likeit
tons« denigemSM in deu §§ 27—31 im Vordergrund stehen and that
M anch faktiitch.
Ander» aber iHt diß Sachlag» in den späteren Schriften.
So aeheint Kant 1786 in der Vorred« in den „Metaphysischen
Anfatigeicrnnden der Natiir»'i««<^'ii)tebiirt~ in einer Anmerkung
da« wahre VerhUltnig vollständig umzukehren. l>ie .\nnierknng i«t
gegen eine Hexenition von Ulriebn Institudone« Ingieae in der All-
getneinen Littcratiir- Zeitung gerichtet und b;i«tet da« Meuseheu-
mJIgUehe au Liaklurbeit und VcrM-'hwuiuuieiiheit. Ee faeiMt da: Das
Sysivm der Kritik ist ,,anl' tL-ni Satze erbaut, dnsa der ganze spektH
btive licbraui'h unserer Vernunft niemals weifer, als auf OegenstÄndc
mOglietier Krfahrnng reiehe. Denn wenn Iiewieiten werden kann,
da«!« die Kategorien, deren »ich die Vemnuft in allem ihrem Er-
kenntniss lK.-dieiK'u mute, gar keinen andern Ocbraach, als bloss
ta Bezicbnug auf Gegc^uitände der lOrfalirnng haben kftnneti (dadurch
da« ele In dieser blosa die Form des Denkcii» mS^lieh machen), ao
ist die BeaniwortBng der Frage: wie sie »olohc mOglieh machen,
iwar wirblig genug, um diese IMlnktion, wom<^lich, zu vollenden,
alter in Beziehung auf den fl«u)itzw<tek de« System», nümlieh die
tirenxbeittimmnng der reinen Vernunft , keineswegs notwendige
sondern bloss verdienstlich." .Soviel ist vnîlkommen klar: EHe
Grenzhesttuimnog ist nach dieser Htelle der HanptKweek der ^Kritik"
lad speziell asch der Iransscendentalen Deduktionen. Es scheint
aber noch viel mehr gesagt za »ein: nXmlieb. dans die«e Dedoktioncn
■ichl einmal niîtig sind, sei es auch nnr in sweiter Linie, dass sie
im Gegenteil rnhig wegfnllen kSnnten, ohne dnss der Einheit nnd
Vollsten di;rkcit dos Systems Abbrneh ^ethao würde. In Wirklichkeit
Vill Kant dus nicht sagen; er hat sich nur inilgliehst unklar nnd
■i^llleklteh »nsgedrtlrkt Was nach seiner Meinung ab nar vor-
dk-nsllich aneli fortfalten kannte oder wenigetem nnbes«hadct der
AjiwliktizitHt des ganïen Systems einen nur hypothe8cnarlig»;n Cha-
rakter Inhalten dUrflc, sind die trannaeenilentalp«iycliologi8chen Unter-
michnngen In der Deduktion. Darum wird in der zitierten Stelle
(n du notwendig ta Beweisende auch der Satr. hineingenommiMif
E. Adi«ke«,
dasB die Kate^rieB erat die Fonn ie» Denkens io d«r Erfahniog
nflglieb machen. Ganz unzwcifi;IU»ft wird die Itivlitigkeit meiner
Ansieht aber durch duu 8vliluss der Aurnvrknog. wt-lchi-r g<-^eD d«n
Versnek poleniisit^rt, die Ueh«r«instimmDiig zwischen KrwhpiDun^D
und Verstande«ge»Pt7.en auf prilstabiliei-tp Harmonie zaiUck/nfHhrcn.
Mao etTf-iche dann Htotti nor sahjoktivp, nie objektive Notwendigkeit
„Auch kann kein Sjutem io der Welt diene Notwendigkeit wo andern
herleiten, uIk an^ den a priori zum Ornnde lie^-iiden I'rinzipii'n der
Mitgliebkeit de» Dciikiins eelbtit, wodureh allein die Krkenntnie der
Objekt«, deren ËrtKheinung am gegeben ist, d. i. Rrrnhrong m^lich
wird, nnd ^n^-t^.t. die Art, wie Krfahriin^ dndnreh allererst mi^^lieh
wenle, kilnnte niemnlf) hinreiehend erklUrt werden, ho Weiht e« dwh
nnwidenprecblieh gcwiita, dasK »ie hhtes dorch jene BcgrilTe möglieb,
ond K'ho BegrilTe umgekehrt nueh in keiner andeni ßczit-hnng. aU
auf Gegi'uMÄude der KrI'ahrung einer Ik-dentung und ir),'vud eine» Ge-
brauehs Hihig »Ind." Die Lage ist also auch hier im Grande noch
dieselbe wie in der Vorrede xnr ersten Anflage der „Kritik". Die
objektive Seite der Deduktion ist notwendig und ranss imwider-
Hpreeblich gi-wiss «ein; me bosteht in dem Nachweis, dastt die
Kategorien tiud Grunds%tiu; die Erfahrtin;^ m%lieh machen. Die
subjektive Seite dagegen ist entbebrlieb; Hie will psyehologiecb
oder transDceudentaliMvchologiseh erklären, wie nun Erfahrang
darch Kale^ofien und Gniudsilt;^e im einzelnen mjjglieh werde.
AUo die Theorie der Erfahrung kann fortfallen, nicht der Nachweis
der objektiven Gültigkeit der Kategorien ond GniDditütxe. Letzlerer
iirt noch immer wcftentUches KrfonlerniB, doi'h steht aneh er nicht
mehr im Vordergründe, sondern das, was bisher »eine notwendige
Voraofisctzung oder auch, andeni bctraehtct, seine notwendige Kod-
twi)nenz war: die idi^listieebc Grenzbestimmnng ftlr die ratiouale
Erkenntui». Die zitiert« gesclirohenv Acussernng Kaut« erkUlrt sich
nus den L'msllLnden: er wollte für sieh nnd »einen KeRensenten den ge-
meinsamen Hoden möglichst breit machen nnd einerseits zwar sein
Sj'stem festhalten, nber andererseitK nnch von den EinwUrfen de«
&exen»eiitcn anerkennen, waa er nur irgt^ud anerkennen könnt«, doch
m>, das« er zugleich zeigte, aie licMSCD die UanptpiMtitionen seines
Systems UDersobttttert stehetL') Schon zu Lebieiten Kants erregte
<) Der KraenMiit liuhl die GrenibostiBiBuiig sb den II&ii)>t>irodc des
Kautilclicn äyaieiiiB an wid stüwnt dt» Einwarfm bei, wdehu t'Irich gtigim <H»-
wIImi i-rhvbca bwt* Sur boilnacri er , âaaa letzterer die DedaktkiD der r«ln«i
Vuntudobegiiffu nkliE genMH uiitrreaclit hübe, da tfo doch In ttltulfiuiikt tl«
I
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Die bewegend«!! Ktïft« b fiuiU pUloeophlacker Entvlekltui; etc. It
die«« Sti-llc Anfschea und zog ilim wi'geD Vf^rlfogniiiig dt^ Hftnpt-
2WL-ck« der Iriuiatk'ODâentAltin Deduktioit Aiigriflo xn. Am 8<-hlass
dvs AiirentEeH ^U«bçr den iiebrancli teleologiflcber I'riniEipicD in dvr
Pliilcwnphie" (1788) pariert erste und Mivlit âo auf ein MÎMvuniULnd-
tâ$» znrtlokzanihrL-D. Zn^luicb Dimmt or alwr iiucb simuu AoumicrnDg
Bber die GroiiKbii^timinuDg h\» wvscntlichvu Zweck der I)«dakti<Hi
weoigntitaB Iialb siirtl«k, indem er den MachTTeis der objektivfiii
Gültigkeit rationaler Erkenntniiwe jener mindestens als gleieh-
beri-ebligt zur Seite stellt
Die iwcitc AnfUg« der „Kritik" gwbt kefiH«wee8 m weit,
dac« »ie die idvaliatÎBeli-cuipiristî^ebc Gedniikciigrnii)>i- in den Mittel-
jtuukt der traoMceDdentalcn l>e<lnktion der Kntegm-ien »teilte und
etwa die Orenztietitimninng xti ibrem HauptEweek machte. Aber
letrtere int nicht mehr, wie in der ersten Auflage, eine mehr neben-
Bicbliehe Fulgc, die Eunüebst nicht weiter vcnvertct wird, »üud«m
ein SU sich wertvolles Ergebnis der Unteraocbuug, weleliea sebon io
der Deilnktiuii eine solebe tteltfi^UtiUidige Bedeutung bat, daxH «einer
Erürteriiiig inebroru Pamgrapben gewidmet wenlen (§ 22—25, bc-
wnders §22-23). Ancb im g 27 („Iteanltat dieser Deduktion der
Verstand e,il>egriffe") opieU die Grenïbestîmmnng eine wichtige Rolle.
TroizUcni aber ist da« eigentliche Iteweisobjckt der Deduktion nocb
iDuner dan alte: die objektive Gtlltigkeit rationaler Erkenntniime.
Ancb die itewcixmethode vennittelHt des l'riiiiipii der Mfigliebkeit
der Eriabmog ist uoeii dieselbe, wenngleich ihr Uaug einfaeber ist
l^jilniM ildie und da von Uir die wahre OrecxlieHtiuiuiuiii; tiM remcn Ventiuifl
tUiIiige. Solange jeite nicht über sJle Zweifel i'rljaboo »v[. fmlaagn kttnne dle»e
SUcL iikhl Anspniel) aar tinciiiico»t'hrlliiktc .Ammhinr, <trhi'tic-n. Wi» llrlrh ver-
Annt halte, Uiitt der Kexeaavnt dnim Hullist; vt unlerwirlt diu Unduklbn einer
Plrflftnig. Gaala Abslobt Isl, dem Rezenseoten oiiclizu weisen, dass die ZitgesUud-
rioe, dl« er nncht, Din swlnircn, nueli die ('rcnxbej^iiinmnna uninnehmcn Zd
dCBCBi Zweck sdopHe« Kant (U-n Ituxeiiüisnten Autklil, diti Cri-uxbrntimmiioK
mI dii- iliiDptwolie, und nateranclit, »b die Zweifel, welelie der Hei«useut ge^u
£n Uedaküuo geiuasett bat, Iha berechügen. Joue zu vemerfcn. Es wird «e-
fund«!, daaa, wenn der RM«nNcnt nnr du oitc-iitllch TranMcciidonliili? an der
DadnbtliHi (daas nlaiBch die Katc^iiieo and (ininditfix« di« Furai des Ueiikeoa
ia dir EtùhrVÊC loOglivli maoben) au^ebe — und das tlint er angeblich — er
•Beb die UreuxbestfanmaDg hLi ni^llg iiad bModittgt ancrkcunen roUiwe. In Wlrk-
ItUtclt freilich hat der Kununaunt die ilim imputiert«! ZatcextuuduLiEte gs^t uiobt
pvui^t. Ihuolt Kauta Kteiuné bekuuiut nau eio ga« blMbes BUd von der
Bnesaioii. Sie bcatrdtM nleltt unr ili^ tnunctndMUlpayeholcigisrhe .Sdtt.^ der
DcdnkiluD, wie Kant ea dairirllt, »»oilem gemle luieh ihr«n erki^nntniathwreti-
■cbra GrunilgcdaBkea.
100
r«i!«s.
4
nod Hilf kUrzorem Wege mm Ziele fUlirt. I'ud ebenso wie frBhcr
ist die UreiizbfîStimmnDg nnch jelxt niclit A*» Ziel der U«- ^
weiafuhraii^. Bontlem ihre FolgeerscfaeinnDg, nnr dass sie ta^Ê
bedeutend Iiölierem Miifluc da» loteresse Ksnta schon in der Dffduktion ~
in Amtpruch nimmt und nieht nar erwähnt, Bändern nusmbriieb be-
iiitndelt und nnf ihre Bedeutung hin nntcrencht wird, dam aie nicht
nur al» Kunseiiuenit gteicbaani mit in Kiinf genommt^n wird, sondern
dass atifi ihr aU gexichertcm Prinup weitere Kumwqnenzen ent- ^
wickelt werden. H
Dieselbe Tendeni verfolgt die in der »weiten Anflöge neu hin-
mgekommone „Allgemeine Anmerknng zum S,ytrtem der GnindBütKo". ^
Aui-h auH Bpäteren Sehriften Kanta li<«sen sieh nneh inanrhe Stellen H
anf)lbreti, mich denen die ompiristiüch-idt'aliHtiaehen Oedankengrnppeo
eine wetK'ntlicbc oder giir dit- Haupt bedeutuiif^ l*Ur die ttanxflcenden-
talen Deduktionen hiibeu sollen. Dueh die ungefllhrteu Aeutuwrnngen
genOgcn f\lr den 'Awt^k meiner Untentuebung. Was ist ans ihnen zu
folgern? Naeb B. Krdmann ditw: Uaa Keenluil der IVdiiktion be-
sagt, „dam der Venttiind alles, was er ann si(-h selbüt fehil^ifl, ohne
es von der Erfuhrung ta bürgen, dennoch zu keinem andern Hehnf
habe, aU lediglieh 2uui Erfabmugsgebrauch." (Kants Kritizismiu),
& .%t). Das Resultat der Analytik »oll demgemäas ma, „daas die
alleinigen Objekte unseres Verstandes mügliehe Et«elicinungen aind,
daw der Ven<itand daher tiber die niijgiiebe Erfahrung nicht hinaas-
kommt" (Ebenda 8. M, vgL S. 38;:i0, 47/48). leb kann Erdraann
dorehans nieht beUtimmeD und glaube, dasa seine Anffaanang dan
Veratändnis des Kauti»elien Systems sehr erachwcrt. Die Tliatsaohen
atimmen nicht mit ihr tlberein, weder die IVoblemstellung der Ein-
leitung, Bocb die deotelben ent8pre«hendc Anlage dea ganzen Werks,
noeh die bedt-ntMintiteu und wichtigsten Aoas»eruugeu Kant» liber
Zweck und Hnuittinhalt Heiner trani>a«endentalen Dednktionen. Und ii
zwar Hind dies gerade diejenigen Aetiasernngen, welvlie nicht unter fl
dem Drnek einer Voreingenunimenheit, nieht in Ang4>nbliekeii ge-
Bchriebeti sind, in welchen ein einxelner Teil des Syütcmfl sich mit
besonderem Nuchdrnek geltend machte (wie beispielsweise in der
Vorrede zu den „Metapbyfiiwhen Anfangsgründen "). Sie legen viel-
mehr von einen) weiteren OesichtfikTeise Zeognifi ab nnd deut<-Ji
darauf bin, daw Kant, als er sie schrieb, dos Oanze des Systems
ins Auge fas«te und den Sehwcrpnnkt, »owio die Ilaupttrietifedeni
seines theoretittehen riiilosopliiereits Eum Ausdruck bringen wollte.
Diesen unleugbaren Thatsatrhen kann Erdmann nicht gerecht werden,
4
4
4
Die bowcgendM KtXft« La Kants philo«oitlil>e1i«r Entwlokluiig etc.
er kann nir ji-dc Atiit^iirllthc Kiinlfl keine ir^'indwie befriodigt-ude
psyehttlopisiplic Erklüniug linfern. Bei der I^ktUre wine« Werkes
lint nuin gerade an den wichtiçHlen Stellen das (îcfHhl, dass er den
wirklichen Verliültnitttu-n Zwan^ antbnl und mit ongenU^nden Grlln*
üpq das /tinel oder Znn'(-ni{; in Kaut» äehriften, wa« wiui-r Thi-one
widptvgirii-lit, ItinwegzndfUtvQ vcnuctiL Ho, am nar «in ßeiapiel
anziifllliren. welcbc^ de» kleinslei) Kunni zar Krürterong heansprueht,
meint Fjdinann S. 2V>: „Melir ala der NaehweÎR der objektiven Gül-
tigkeit der Kategorien war von der Ik-duktion uicbt üu Iciatea')
Denn ein unmittelbares l^jngctien anf die kritisch» Greuzbeslimmung,
die hier vcrmiatt worden iat. konnte Knnt ent nach dem folgenden
AlfM-dinilt geben, da dietielhe die Hrnrlcrnng der (îmndiiiitze voraa»-
MtzL Rr hätte aim« die Hyxlematik »eines Werkes noterbrrcheo
roHiwen, wazn er jiMloch, m lange nr unbefangen darstellte, gar keine
Veranlansang tiabeii konnte."') Dngi-gen mus» eingewandt werden,
dasH dtis Lehre von den (ïrundsStzen in der „Kritik der reimen
VcrBunft" nicht inebr wie in den siebziger Jabren nnr die letxte
Phase der Kategorienlehre ist, daxa sie vielmehr jetzt »ellxtttitundige
Be^leutong gewonnen hat und Kategorien nnd nmndsätze zwei
viTHi-hiedene, von einander iinabbUngige Glieder des Oi^antsmiu
bilden, wenn ste aneh dieseltM? innere Stmklnr haben. War also
Grenibefitinimnug Kants tetxbrr Zweck, nnd unch besonders dafi
eigentliehe Kemultat der Deduktionen, so niuastu sie sowohl für
die Kategorien uU fUr diu Grnud«ätzv gelT<-unt erwiesen werden
und schon gleich bei den transzendentalen Uednktionen aU deren
Hanittaboieht in den Vordergrund treten. Sie mnsste es, nnd
konnte i-s auch. Grundsätze und Lehre vom Schematimnns sind
dnreUans nicht Voraussetzung ftlr den Bt-weis diraer Grcnzbestimniung.
Kann doch die transeeendeotale Deduktion der zweiten Auflage ihn
«neb sehr gut ohne KUckeichtiuihme auf jene ihr folgenden Unter-
mchnngen erbringen. Znmal die l^ehre vom Scbemati^miis ist ja
kein natUrliehes. mit Notwendigkeit sieh einstellende« Frohlem,
sondern eine ktlnstlich gemachte S^-hwierigkeit, von welcher die
vnrhei^bendc Deduktion nichts weiiw and nüt welcher die Grtuz-
bcatinimuDg in keinem innerlichen ZuMiumcnhange steht Di«
■) Han bciMln« den Wldersprucli gegun die auf Solto lUU angefilltrie
■ lM«ilc ans „Kvitx KritJubnous" S. 31, IKu obig« Fonnulierang Rnlmiuins *<!lillMct
H tleli an ^KriUk" A. Ü. I2S im, vgl ohvn S. ITS.
^m *) Bct der iwdtoa Auiliigc 1b^ iMta« Venuiltssimg nach EtduutUD vor, da
^M Eaats rabcfuKonlicAt gesehwiunlua «xr.
192
E. AdIckeB,
notwondii^ttn VormiMctXBiigi'n fllr din OrGn/.ip4>»tiinmim^, die PrilmieiMMi,
welcbu 8ie »Is DDvermeidltchc Kousv^ineuz uiich eich xk-lii-u. aiad Ju
di'r trnnssccndentalcn Deduktion der Kategorie» schon 8iünlticli
ge^lM>n. Sie Ite^n in dnni Ohnrnkter der lotxtern^D, ian» »Iq lilotwa
Formen nnd Funktion«» de« V'pfBtandox und d»hi>r nhn« Sinn und
leer mnd, Hobald ihnen nicht uin Hanuii-bfultige» der Amurhanunf;
sis Matorif ge^çvullbcrstolit, wulchwi «if unter die Einheit der Ajiper-
ception t>riiigi!n; dni» »ie also objoktivv ^egeu^tSudlieho GtHtigkeit
nur dadurch erhalt«n, duiw Rie die Einheit der ApiM>reeptiun und
der Brluhrnng und damit die Gegenstände der t>f»limng er«t mög-
lieh machen. Ann dinu^n WftsouseigcntttmlirhkeiteD der Knte^rieD
ergiebt sich unmittelbar die NotneiHligkvit der Oronzbetctimmung
(vorher aber Dwh, udvr Diindegten« zugleich, die Notwendigkeit, anf
jede Erkcnntniti der D\ngi- an »eh xu verziehten). Daaa Kant nun
in der ersten AnDag« der Deduktion die GremcbiTtttimuiun^^ nU eine
zwar notwendige, al»er scnnäehBt nicht weiter xu verwertende Folge
des Ileweiagangee ganz bei Seite aetEt, ist eine der Thntwicheo,
weh'lin Erdnianmt Interpretation aU nnmiiglich emeheinen buuien
nnd die durch aolche Ikmerkungeo, wie die zitierte, nicht una der
Welt gcsofanfTt werden.
Aile Seiiwierigkeitcn werden bcBoitigt, Bowie wir aneh in
der Analytik die rationalistische Gedankengrupp« in den
Vordergrund rOeken. Wir Iwlînden unit dann genide mit des
bedeotaamsten Thatsaehen in Ueltereinatimmung. Die gegenteiligen,
abweichenden Steltco, von denen oben (S.187 — 100) eine AoBwahl
vorgeführt wurde, sind Anomalien, wie wir aie im ersten Artikel
flchuu luehrfaoh zn bemerken Gelegenheit hatten (vgl S,43 — 45, 40 —
47, S4^6!>). und aneh ebnniio leielit p»yehoIngiscii ta erklären wie
diese. Idcnliamns nnd Gren;cboKtimmung «pielen. wie wir Rehen
werden, in dem Teil de« .Synteiu», den Kaut aU Dialektik bezeichnete,
wirklieh die Hauptrolle. Ferner bilden sie die notwendige Voraus-
»etzung HOwohl lUr »eine Moralphiio«ophie n!s Air die Glanbent<seite
des Systeme. Und gerade nach 178:^ nahm die eine wie die andere
Kants Denken in vieJ höherem Harn« in Ansprach, »b die bereits
ahgi-sehlos-iene Erkeniitiiintheurie. Je mehr das geM-hiih. desto mehr
muRHte aber die ICettuug und BcgrHndung ebjektivgUltiger rationaler
Wisttensehaft in den Ilintcrgnind, die Grenzbestimronng dagegen in
den Vurdergniiid treten. Kant!> Kntwickinng uucb 1783, wie aie
dureh die ihn vorzugsweise be.schaftigenden Problème iH^timnit
wurde, hatte wenigstens die Tcndens, jene rein erkenntnietheoreti-
Diu liewe^ndcii KriU)« in Kuts philoeoplibdicr Kstwlcklang olc. 1Ï
srbea Fragen xiirUrkxndrAngen. Und Aww. Tenieüf. konnte sehr
wohl dahin fUbrfii, das« weiiij^lcnH witwuiBe die i)rH|irDn;;1i(-heD
VerliältiiisHf gi-nidi-za iiaigi'kclift wvnlrn niid àoÂ, was ci^i-ntlieh
Dar Mitte) zaiu Zweck war, oder eîuc Folgcraog, die mit in Kanf
fU'itumen Wvrdi^n mniixU-. als Ai-r pigentlielie Zweck orwlicint. Wa»
dieser VerrUi-kung df« Sirliwerpunktea in lieüomlcrii hohem Mnsm;
ärin^. war der Umstand, dass diejeoi|çon Untci^iicbanj^n, welebo
IdcatiBiuUH und Grvnxhf«timmuui^ ihr Fundnini'ut fundon, ftlr Kaut
8«hr starkf^'u OefUhlswert Ir-hhiki'd, der den n-iu tli(H>ri-ti»chira
fast voUttUlndig abging.
Und ii'M^h etwa» mht Wichtige« kam Iiinxa: die Anfnabm«
Act ^Kritik der rciiicu Veraanft" bei den Ztritgenoasen.
FUr die allemiciFte« war »ic îbrcni cigvutliehon Zweck nach ein
Blich mit «iobvn .Sitigdu. Was es mit d«r Ni-uin-grlludniijc rationaler
Wissecacbafi fllr eine Bewandtnis nnd Wichtigkeit habe, begrilT
uiHD nicht, konnte man nicht begreifen, weil man Harnes Zweifel
nicht t'rfasat hatte. Nur jemand, der durch llnmrs Schnic hindnrch-
gtpjiugeu und so aufi scinim Si-hlummi-r triigcu Üinkcn« aufgerüttelt
war udeT dur ans Kants Berichten die Bedeutuug der Huineschen
Einwurfe- wUrdipc« gelernt hatte, kennte Ocsohmaok finden an einer
Neiihe^rllnduug der ratiooalen Wissenschaft, die ao ti'uer erkanft
wurde: mit der .Aufgabe nümlivh jeder transgcendenten Krkenntnî».
Und snlcbe I^ote gab es nur wenige. D«?r IdealiKnitm und die
Grenzbcütimmung mit ihrem »cbüuuiigalosen Kampf gegen die alt«
tr»n)!«i-ndeutc Metaphysik, — das war es, was die Zeitgenossen
ZDgleicb faszinierte und abutiettii. wiui hier .\nhXnger, dort tiefer
warb. Nicht der Ketter vor dem .Skeptizismns Hchien Kant t.d sein,
«oodeni der Allestermalmer. der promtaische flume. Kein Wunder,
wenn die Anfn:ihme, die das Werk allgemein fand, auf den Ur-
heber zurückwirkte. Was üegner nud Auhanger In den Vordei^rnnd
Sielleu, »eheint «ueb Kant leitweise mit Recht aaf diesen bevor-
leu l'laty. Anspruch xii niaehen.
Uas in den beiden letzten .\biiätzen Ceeagte gieht uns die
lüebtnug an, in welcher eine ErklUrong der stellen r.n Huehen ist,
in welebcD die Greuzhiistimmang (und der ihr meiHteus zu Grunde
liegende Idealinmns) den eigentlichen [laupt£we«k der Analytik ïu
bilden seheint Alle diese Aeiisserungeu stehen unter dem Bintiuss
der t>i«tektik rc«p. der praktischen Fhtlosophie in ihrer weitesten,
die Olaabenttseite des SyMlemn einsebliettsenden li^'dentiing oder sind
nnter dem tjodmek der Aufnahmo des Werke» bei den Zeitgenossen
, ffwilrlTlifTT t. 1%
IH
t. Adickta.
entFlnnden. ]>i« Triebfedern, w«Ic1ie Kiiiit vennoclite'ii, die gaoKe
Kraft wîiaf« Gcistwi .in die Knttimp der a])riari)tcben WiBsensfbaft
ZD sc(zi?u, sclineigvn iu d«-ii Au^i^'Di)iii*ki;u, wvlelicn ji^'oo 8tuUru ilir
Dasein vtrdanknn. l'iid rnil den 1>it<bft^dcni w»r zugleich auck
Knots Fähigkeit daiiin. »icli in die frUbfn^n Oednnk<>ngÜnge. in dajs
Vorwiegen der ralianaÜHtiHeben Tendeiw zurHi-k^uverfleUpii. Uftn
muBA sieh Borgsamst vor der AnHii'ht hllt«n, Kaot bab« das
vielversi'hlnn^t-'iip Oow^be seines Svstenis laimcr rur Anteil
nnd im Herzen gcbabt nod das unbcn-ebtigte Vurdräogi-n
eines Teiles ftugittlich voriniedcD. Kant war ancb eiD MeoMti
nnd über nu'nwblicUe Sehwücben nicht orbnben. Aneb er batte
Stimmnngen, denen <>r nnterwÉ>rf«n war, weehselnde Neigungen nnd
Inten-men, welcbe die Orappiemng der (iedanken in ihm beein-
(iDttsten; er war von zafäUigen Kindrllcrken abbSngig. die »eJDcm
Beükeu eint- gewisse Kichtiing und einem xunäeli^l antergeurdneteu
T«tl Sfi»«« Sfirteios eine abnorme He^entnog geben konoten. In
solehen Angenhiieken, in denen er ohne Rtlekaiebt anf die (►ewegen-
den KrUfte Reiner Kntwicklung, obne lilteksiebt uaf daa Ganze des
Systems als einheitlichen Orj^anismos der sein Donken xnniUig
ht^beriHehendeu TeudenK naebgab nnd unter ibreni Kinfluti» sieh T.n
Aensflerungen binreissen üei«, die keinen Anspruch durauT machen
kennen, priuicipiello, erschöpfende nnd endgültige ta sein, konnte
er «ehr wohl die Urenibcstimninng tond den Idenlifmin-il 7.am flanpt-
xweck sowohl der ganzen tlienretiitehen l'hilufiopbie »Ir atieli spesiell
der tninPMendentalen Üednktinnen der Analytik maeben. Aber wir
haben es dann eben nur mit llnn-pelniUcüigkeiten zn thnn. die auf
die priniipielle Benrleilnng der ganzen lürkeuutuitttheurie wie ihrer
einr^lneo Teile durch den Historiker der Philosophie ohne Einttnss
bleiben mtlftsen und nur verlangen ki^nnen. iu llezug auf ihre Knt-
stehnngsmUgliebkeit von ihm [ttneholagiseh erklürt zu werden.
Man wird vjelleiebt erülunnt sein, daRX ich an diese alwobliefl-
senden Untermiehungen Über die Analytik lierangetreteu bin. ohne
rorher die In-ideu Abxchnitlo Über Phacnomena uud Nuumeua und
Hber die Auiphibolie der Hctle'xiousbegriffe bespiw^heu zn haben.
Aber der letztere — von Kant selbst schon als Anhang bezeichnet —
gehört eigentlich gar nicht in die Analytik, sondern in die Dialektik.
Wie diese die transscendente pBychologie, KoBmologie nnd Theologie
bekttmpfl, ao der AbHchiiitt über Ampbibolie die falschv Ontologie. ■)
■} Die weltont BcfcrUiidnng tn: A'lkkcH, Kants SyataoiUik «b iivxtciB.
bOdendor KkktiiT. 8.08—111. Vgl. audi m-iiiu lli.'Hpre«liiiâ|; dai „Lu«ea Blä1t«r*
Is diusen Uutt iuit«t lUb.
IM« bmrcKeiMlffD Rrifli! in Kants |iliilcwuj>bticher Eiit«rlcktiui( «tc. 105
Von nim gut also alle«, waH im DÜclisti-D A)i«olmitt >'uo dvr Dialektik
g«8a^ wcrdou wird.
Auch dfr Abschnitt Hlier FliaenoinenA und NoamcDa
^hfirt eigüDÜii'li ntir melir balb io die Analjiik. Kr bildet floxiuagen
den [ 'cbergiinç von diiBcr im Dialektik, iodetn *r au» eraterer
diiytiiigcn Kcsultule /.iübt, wek-lio, wl-ud ßi« «OfU in ibr eeliiot
iiriiirUn^bcli uiebt recbt sn verwerten wari-n. Dir die Dialvktik
gmitdloj^ndt! Bi-ilenniny haben. NaeU Krduianns OnretcUintg (Knuts
KritizisiDUR K '-i'M) Hcbfint e» zwar, »Ir wtllu anRor Abnclinitt die
sämtlichen einzelnfin Kr^hniaiie der Analytik in einen »nrnniariBiOien
(JeUrTwIila^ xti9:tniiiK'nr:iH)»!n. der die MoiiH-nte derselbeii in einem
funkt VLTeiuige. l'ud diei^-r l'uuki, iu dvui alle Rt^sultutc vereinigt
tàaà, noli in der B«hnui)(iin)ç licgvn, daea ciu tranescendentaler,
aaf die Dinge an M«b b^'zHglieber (iebrauch der Kategorien an-
m&glieh sei.
WUre KnUnannx DamteUnuv ricbtig, eo hXtte ieh allerdûigs
einen {^TutüU'ii Fehler bogau^u. indem ieb di-ii Abnehuitt auf den
tctxteu äeiti-n von der Besprechung au8««blua8. AJleiti die Stelle
im Anrnng de» AbM-hnittes (2. Auflage S. 2%), anf die Erdmnnu
eich iiainentlich bexteht, enthält etwas ganz iinderi-t>, alfl was
et fti<; Hagen iSsst Kho wir nn» :iaf da« fltUriui^he Me«r der
[>ialektik wagen, meint Kant, „n*ird ea nllticlieb nein, znvor noch
einen (Uiek anf die Karti- di-s Landes zu werfen, das wir eben ver-
lawieu wolb-ii, und enttlich ku fragen, ob wir mit dem, waa e« in
«eh enthält, nicht allenfnllti zufrieden nein konnten, oder nach aus
Not znfrieden Hein mQieieu, wenn ea nberall keinen [tndeu gtebt, aof
dem wir uns anluinen kCiimten; zweibmH, unter weleheni 'J'itel wir
denn BelbHt dieMeo l.atid hei)it£eu und mm wider alle feindseligen
AiiK|)rllehe gesichert halten kennen. Obsebon wir diese Fraf;en in
dem 1.4iiifu der Analytik schon hinreielieiid beantwortet haben, so
kann doch ein sumniariflcher Uebenuhlag ihrer Auflüsmigisii die
Ueberzenping dadnndi veretärkeu, Aim er die Klomeute dcreelben
in einem Pnukt vereinigt" Also nicht der Inhalt der ganzen Ana-
lytik »ull kurz iiisammengefaMt wenlen, sondern nnr zwei Fragen
Werden an»gewUhU, die zwar im Laufe der Untersnchnng 8(>hoa
Öfter aufgeworfen und auch hinreichend gelOst sind, die aber bisher
iKH'h keine 7.niuimmenhüDgeude DarxtcllDDg erfahren haben. Die
Fragen selbst werden anf S. 205 etwas nnklar gestellt. Sicht mnu
die ['ntersuehnn^ selbtit an. so findet man nii^ebwer »h das eigciit-
bebe 'l'bema den ansfllbrbcheii Nat^bweis heraus, das« wir eineiwits
196 E. Adickes, Die b«weg«iiidea RiUle En Kuit» {ibiloa. KotiricUiuiK etc
TOD den Kato^ricn keinen trnitssei^iidvDttïD Gcbraucli »ir Erkeimt-
nifl VAU Dingf'ii an sich innchen könncD, dngs tie vielmehr Riets
auf Erfahrung: Iwai'Iiräiikt hieiben mUit»eii, dam und inwicfera wir
aliiT andLTtTHcits doch neben den Pkäiiomrncn noi-h Xoumena an-
zunvhuiiTQ bcrwlitigl und zugluieh gt'U«tigt sind. Waa aber bisher
in der Analytik nicht «ogloieh viTwc-rtbarv l-'uIgi-vritcht.Mutugi^'a des
Beweiftgangc« g;ewei«n waren, vrird liier gegammelt iiud verarheitet-
Uie idejiligtiwhen nnd eropiristiiwhen Gedanken^nippen nehmen nn-
lKBtritt«tt den ganzen Abttehnitt allein ein. Anch in der Dialektik
sind sie, wie wir «elien werden, die herrschenden. Die Anfgab«
nnserc« Abeeboitte« Ut daher, die Dialektik vorzabereiten. Alle die
einzelnen Htrnhlen, wvlehv von Zeit zu Zeit im Laufe der Analytik
aafblitzten nnd den Hintergrond (mit IdealtHuus und Greszbestimmnng)
Bcliarf beleuchteten, dann aber wieder in» Nichta iiich zn verlieren
»ebcinen, tiind wie in einem Spiegel aufgelungen und vereinigt
Jetzt werden nnter ihrem Selieise di« Grnndlagen ^•slehort, auf
denen die Dialektik erbaut werden lUilL Nueh v'w\ klarer muss die
Baehlnge in dem von mir rekouetniierteii „kuriL-u Abris«" znTa^
^treten sein. Derselbe war einheitlicher als die jetzige Analytik.
In ihm war hiflher nur die objektive Otiltigkeit der Kategorien er-
wieüen. In dem Abnehnitt Ober Fhünomeiui nnd Nnnmena nurde
mm ersten Uni eingebend oiitemneht, ob nicht auch ein transscen-
denter G»fbrunch der Kategorien miSglich sei, und die Frage eut-
Hchietlen verneint. Wie der „kurze Abriiw" augek^ nar, maiwt«
eia Alntchuitt wie der unsrige cingeiBchoben werden, weil tionst die
Dialektik in der I.nft gr-^cbwebt haben wHrde. Daf Naturgemaeee
wfire aUo: die Ampltilmlie der KeflesioniibegrilTe in die Dialektik
zu verweixen and dem io Rede stehenden AlKtchnitt den Nebentitel
in geben: Ucbergang zur Dialektik; Darlegung ihrer Orumiprinzipien
in Gcirtalt viniger Koiise<|neuzcn der bixherigeu L'utervuchuugeu .welche
fUt die Analytik »elbst nnr von nebesäLchUeher Bedeutung waren,
leb war also berechtigt, den letzten Abiichiiitt der Analytik samt
Beinen) Anhang bei den Darlegongen auf S. UK> — UM zu eliminieren.
Was sie BcHonderea an sieb haben, ist durch ihre Verwandtschaft
mit der Dialektik bedingt,' xu weleb letzterer ieh jetzt übergehe.
(Sdiluaa folgt)
>^'
<
Eine Sozialphilosophie auf Eantischer
Grundlage.
Von S. VoTUiid«r In äolIoK«B.
Kant hat Hein<> wiKflORHcbaftli(>hv Lvbcnsaofgabe, die Nea-
bf^rflndojig: der Philtwophic ale Bysti-iiintiai-her WiMCDMliafl, 8uf
lias BDKiale G«btet nieht ausgedehnt Er hat, wie hedentsamen
Stoff «.-ine ns-ht«- und geÄchicJitsphilowplnftohcn Sohrift<^n, in»-
IWBODd«lo die Ide« zu einer allgftmeini^n ï!et<i<hii!tit«! in welttitlrger-
lieher Almioht, in (lieoer Uiiisicht such Itistcn, doch keine »laamtnen-
lAngeiide kritisuhe Sosiatphilosophie gCHclmncu: und «•beoHuwc-nig
hkben fatitber iwtine JUnger nnd Fortbildner im engoren wie vreitoren
Sione dieser Arbeit sich aateritogcn. Selbat udsu« von soualen
leen crimitct Zeil, vun der man ober die ImiDgrifTnubmo vinor
nlebra Aufgabe hätu.- orwnrtt-D kennen, ««heint tlk-r d<-r oifrigtm
B«8ehäfligiing mit praktischen sonaleo Problemen bis jetxt die
HlBSe nicht gefunden xn haben, eine geaieherte theoretische Grund«
ttge fnr dieselben ku suchen tind festzustellen. Das Kiaiige, yva»
bialier in dieser Richtung vorlag:, die matcrialistiwhe GiiBehichtn-
pfaitoHOphie von Karl Marx und »einen Anhüngcrn, hat zwar den
VoTzng eigcr scheinbar einheitlichen Methode, untcnvirft divwJbe
aller keiner kritisehen BegrOndung, geht nicht auf die letzteu Grand«
Iiegriffe einer ml>gliehen Scxial wisse nwtinft znrllek ond ist zudem
nicht vollständig ausgedaeht nnd durchgeführt. Um 80 frendiger
ist als erster Versuch einer kriti»ebcn iMMtialphilosopbie da« soeben
laschiencüc Werk von Rudolf Stammler. Wirtschaft und Recht
nach der materialistiKchcn Gosehiehtsanffassung (Leipzig,
Veit & Comp. 1896) tn begrOaten.') Statumlertt Bnch bi^t vfeit
>> Swarhatdie RMcosion von Sit ndin iter i:
betelu die»« Werkes gcdM^t, allcta sie t»t der
[ïçftti pI.t ,Kiuii--itii'li<-n''
108
K-Torllider,
mehr al» der Inicht mifüttuver^tohcnde Titel (in dieser [teueliniig
geben wir Standm|:cr a. a. 0. S. 133 Recht) lM«apt: «^^ i-ntliHlt nielit
tilom eine Kritik dur matcrialistiBtrbi-n Oi-iti-lii(.-liteinißiisHUDg, «uudt-ni
eine Uvberwîndtuig duraelbi-n durch uine» selbittHiidigen Aofbrni
sozialpbilosophiscbor G(>diiiikeD. nod zwar — de^linlh gMiört f^-nie
Br«prechang an dieRe Ht<>lte — anf Kantiseher Ornmllage. NicIit,
dasfl Kant besonder» oft genannt vrllrde, aber »eine Methode wird
ungewandt in derjenif-vn Ansbildung, die ihr unter den nt-ncTfu
Fortbildni-m de* kritisclii-n IdeJilJBinn« vor allem Cohen gfgub«u hut,
ungewandt auf ein von dieser fast noch vSlIig anbearl>eiteti?« Gebiet
Seine Hauptbpdfntnng liegt in dem Nebentitel: ^eine so-tialphiln-
sophiBche Untersuchung". Stammlers Erörterangcn sind and wollen
sein, tun mit Kant xu reden: die Prologomcoa zn «ioer Jeden
knnftigvn SoztnlphiloHophie, die als Wiaseusehaft wird auf-
tretvu künnen.
Qan?. im Sinne Kants, ja fast im Stile des«*lhen formuliert er
sein Problem dahin: Welche allgemeinen Hegrifle konstituieren aller-
erflt dan soziale Leben als einen eigenen Gegenstand untrer Er-
kenntnis (^ 17)? Unter wclehen formalen Bedingungen ist diunelb«
allein einheitlich zn denken möglich? Seine Aufgabe bezeichnet er
ausdrfleklieli. „iim MissvereliDdni^'en vonub«ugen ". aU eine er*
konntuiskritiscbe, nicht psychologische. Sein »oiinlee A priori
ist, wie da.« Kantiüche. nieht zeitlich, sondern logisch xu vorgehen;
es existiert nicht vor oder ausserhalb aller gesehiehlliehen Krfahrnng,
Boadem es will die ciobeitlicbo and allgemeingiltigv j\rt ihrer Er-
kenntnis bedeuten. Eine absolute Notwendigkeit liMt sieh freilieb
tÜT du8 soziuic [.ebeu nicht anfzeigcn, aber eben so wenig f))r da»
wiaseuBcbaftliche Erkennen, das ethische Thun, das ktlnsllerischc
Oestalten. ,.Wer danach fragt, fragt mehr, als wis^enschaAliche
Einsicht beantworten kann" (8. 110). Vicbnebr mir die Milglichkeit
eiitcfl gesetzmissigun Erkcnnens, Wollen», Gestalten« vermag der
Kritizismus aufznweîscn.
Wenn nun aber dos soziale l^ben in seiner Eigenart den
Gegenstand einer neu zu begrllndeuden SozialwtsseoKbaft bildet, so
hit zunächst genau zu bestimmen, was denn nntcr sotialem Lebeu
eigentlich zn verstehen sei. Was bedeutet denn dies .sozial", diese«
meistgebrauchte von den rieten Schlagwörtern unserer Zeit, dessen
Udniuig auch nMii gwedit gwariea, indem ala efaereolu den Gemnipisa des-
mHmii alcbt crkcBMui llisu, aocIcttncHa t>Inen »Icbdgca Pnakt, dm >te elasdllg
betansgrcin, icUi ouscvvntaadcB, t«ib aài L'oivcht «nfregtUTen liM.
Else SoiUlpblloaopUs «uf Kaaiiac)t«r Grundlage.
199
Bt-^iï gfsQtm UD(t bestimmt festEiutvUen trot/dem n««ii kviner aller
der .lumicn, NatioiinlokoDomeu, Politiker, Philosophen niil«;rnoii)niL^u
iuit (1 IS)V Wir ßohen auf die fünferlei Bedeutnogen. in denen diu
beotige âpn-chwdse das Wort „8o»al^ ^lirauvlit (HO — 123), aicbt
ein. Staininicrs eigene, in immi-r nuni-n Wondnugeu des Gedankena
wicdiTkebroudi; Üftinition lautet: Soiialeti LcWu hemt Inaser-
liek (90) oder darcli üneserlich rcrbindende Normen (108)
^gcr>.-gelten Znt)amm«nleben von Mensolieo. Di« Kegelnng
[dntoh Mcnwliemtntzung untersokeidet da» roenscblicbe ZnsammeD-
leben (m weit ea tum geecbivlitlich alluin bekannt tet, seine ente
EntiitebHQg intvros^ivrt uns hier nicht) von dem blum |)hyHiHcIien
Kcbeneinfloderletreu ; der anfan^ dem Lesicr etwas anlTalleiide Zu-
wttz „Sa«serlich' wird in der DifTprenzdesSoualen ?om Moralischen
tood von den BubjektiTen Triebfedern des Kinitclnen begründet. Man
an dieser Definition ja vielleicht noL-h das cintr oder andere
vennfsseo, «twa den von an«orom Philosoiibi^n keineswe^ Ober-
en, aber au späterer Stelle eingefügten Gedanken ^zu tiv-
^■tinunteo Zwecken" oder „zur Befriedigung ihrer ftcdUrfuii<se" schon
hier hinzngefUgt wOnMhoD; einen HanptTorzng vrird man ihr jeden-
r falls nicht abstreiten kennen: daas sie, gerade in ihrer knappen
Fassnug, ein wirksame^ methodisches Unterscheidnngsniittel der »O'
iialni<>seniichufUicben tod anderen ßetrachtangsweiBen, insbesondere
der DaturwiascnRohaftlichen , darbietet, und m aach in die«er Re-
sehnng dem Kantiarben Gnindflutze reinlicher Scheidung entsprieht.
Ao dem ah«) deiioitrrten iMzialen Leben ahi Gegeiutand hat
nnninehr die kritische Soziulphilosuphie ihre methodische Ari>eit ku
bi^iuneu d. h. die grundlegende Ge^etzmitseigkeit desselben zu er-
forschen. Diese aber kann — darin xeigt sich die genaue IJefaer-
einstimmnug Stammlers mit Kants tranwendentaler Methode — nnr
formal sein, moss von allem be»ondereu Inhalt« einer mOgUcheii
fiegclung des aoziulen Lebens volLitUndig absehen (186). Wenn es
einen einheitlichen nud allgemeiiigîltigen Gemchtspuukt nir alW
Sutiale I^ben geben soll, so kann er sich nur anf die Form dem-
selben, das will sagen die oberste Uedingnng seiner Erkenntnis als
eigenen Gepeustande« beïjehen (187). Was Kant fttr die Krfalirnng
wie filr die Ethik in dem Terminus der Form gesucht und gifuuden
bat: das Bi^tiuinieude, Bedingende, Gesetzmüssigo an aller Erkenntnis '),
-I Ich hab« la melaar DbMTtMiini (Der Forioali«ini dw KandtwlMn
HntrarK I(i03) fn AaieliliHi u «jae B«1Im KuÜMtcr SUilleo («kI-
-cCiknuigskère &.6— IJ, IBr tue KtUk S. HS.) dieaen Cbtrakfrr dvr
K. VorlSndcT,
vrird Ucr zmn erstrn Male naf àaë G«biet dee Mzialen l^bei» mit Be-
wiuMttH-iu augcwMidt. StflDimler bezieht eîob denn anrh amtdrüi^klicfa
«or KantB lyebre tod Materie nnd Form (Am|ibil>nUo drr ReflexioDH-
Iwgrifffi Nr. 4) da, wo er »nsfbbrt, dass die allerdin^ nur in dw
Abstraktion mSgUchv Tronnoii^ von Form und Stoff bt-linfa der
Nögüclikeit wiit«<.-n8i'haFtUeber Behandlung einznlrutc-n bubv (ltK>>.
Fragen wir nnn weiter: Worin b«Ktuht die Form, worin die
Materie des iiozinlcn Lebens?, sn ßndet ^ioli, daKH dio Antwort in
der obigen Definition de«9elh«n bereits enthalten iat Die Form ist
die (äDseere) Kcgelnog, die Materio du zu regelnde ZneaminL-ulebcn
der MeuHi^hen. So weit ist ohne Fra^ die l'ntcrxcheidun^ klar
und lit^stiiuint. Schwieriger igt die Grcnïbetittnimun^ £wis<-hcu Itetdeo.
Sie klingt davon ab, wie weit man die Herrschaft der Form am-
ïudehneD gemnoen ist. Cohen »act einmal'), die Anfgnbe der
WisflCDsetiaft beeteho darin, ^.inimer weniger die Materie anznerkonncu,
immer sicherer den Stoff in Form za durchdringen". Von dii^iem
uDserv» Eraehten» prinxipielt ununfL-ehtttareii Stnndpnukte »uit geht
Staiuuiler ailerdinp^ nielit weit geuug. wenn er die MnU-riv de«
MMiialen I^bens aU „menschliche» I^uHunmenwirken 7.nr IlefriedignDg
irgend welcher niensehlicheD Itedtlrfiiisse' definiert. In dem ,.Zh-
tiaramennirken" tindet Natorp^), wie mir scheint, mit Kecht echon
ein Mitcinfitewen deasen, waa docb vermieden werden soll, der
regi'lnden Furm: vr M-hlägt tttatt dessen vor: Eignung zu zuiuimmen-
wirkender Thutigkeit, Über welche Eignung znuächat die Technik
eDtücbeidet. Weniger notwendig linden wir die gleichfalls von
Natorp gewAttücbte Streichung de« allenliiigH nicht gerade nnent-
behrliehen ZnsatKeH „znr Itefriedigong menschlicher Uedttrfnisfie-'.
Wenn Katorp xcIbBt, im .\n9chlnH8 an Kants Ethik, im Indinduetlen
der „Form" der Aktivität d. i. dem regelnden Wille» »Itt Materie
die „regeiloiien. subjektiven IViebe" gegenüberstellt, warum äull da
im Bozialen l.el>en nicht al» die Materie das auf I^efriedigung ihrer
ItedUrfnisse gerichtete Thnn der Meii9chen gefasst werden dllrfen?
Form MtftabclIeD gvmcht, ohne dsBs einer meiner R«t«ii»eiil«ti (JodI, VaOüDgev,
Koppelmmiia) Bsf diMon Pnakt alber elagegaiigAa wïra.
■) Cuhcii, Kanu B^-cHhiitunf! dor A«MthRtIk S. IX
'i In Mlaeu aocbea Ini Arclitv tUr systcniubeli« rhiki»0|)li(« «»dMilMDdM
„Gmndlinivn ttact Thei*rie der tVilloDsblldiin^. Drilles Stück', die der Herr
VecfuMf mir auoli wKktead den Draoki» luitxateUea die tSUte hitte. leti kaon
uf dice«« >odal|iU)«»upliisoh liuckbcdentnaea Artikel, der täae boaoadece Be-
■preebing vvrdiaDcii irllrdc, hier anr Hfinerknni rnKkea.
Elle SoiUliibUoMpble tuf Kaatlacber Oniiidisge.
aoi
»
An ii^gcnd einer Stelle tnBMcn diceelbem doch znm Vonwlicin kummeo,
und jcnr re^'lndcii Fonn gL-hörcD eio gewisi« nieht, sondern zur rcgol-
lutten, »Ikt eu regelnden Msterie. Wir wtlrden »\m, Htaninder mit
Natoqi rerbiodend, als Detinîtian der Hotialen Materie vorachiagen:
diw» Za<i3mmealeben (nieht î= wirkt^i) ') von MenM'ben als bentinun-
barer, willcosfllhiger. «uf KcdUrfoiBb^rfriwlignug ^Ticbu-ter WcHun,
Die EinKelnnwendonjïen, dJe nun niuter Verfa8ëer weiterhin von
dit^«e» methodischen llvetimniungen zn einer erkenntniskritifieheu
BegrtlDdiing der Jnrifljtnidenz and Nationali^konomie inncht. kJtnnen
wir hier, wo ch uns nnr uni die Kantiiicbe Grnndkge seiner Soxial-
philusogiliic zn tbun ist. Diir flüchtig bcrllhr<.'(i. Auch bei dioaen
Enlwicklun^^cn «tvUt StADiudt-r wieder tn durchaut) Kanli«eher WciM
zuent die trnnwendentxle l-'ro^: nnter welchen Erkenntniabeding-
nii^n i-ine soli^lie WiNsenHehiifl IDverhaopt nH%lieh Bei (S. 102). I>ie
Ilpchtswissenwchaft, antwortet er, inwifern sie die regelnde Form des m-
ualen Lebens in uhstrabierwnder Absonderung (»etraehtet, die Natiunal-
Okonontie. insofern eie die konkrcti; Ansfllbruns eines ftfrcpeltun Zu-
wnniimwirkcu« auf «einen «jstfmatiwhfii Zusauunciibaug hin dareh-
fureebt (8. 1% und Qfter, wie denn Stammler fiberhanpt die leitenden
Gedanken sein«" lînche» dnrclt öftere, wenn auch in immer neuer
Beleucbtong erscheinende Wiederkehr dein I^ser einxiip^en be-
mttht ist). Ob dabei der ItegrilT der Wirtschaft nicht Überspannt
wird, wenn er jedes nur denkbare Zusammenwirken xnr lUrdHrfnis-
iK-frictü^ing nrafamt, ob neben der an sich berechtigten scharfen
Trennung der naturwisMemwItaftlicb-teehniiiebeii von dar nozialwiescn-
sdtaftliehen Ketracbttmge weine nicht auch Aa» verbindende Moment,
em die nntnrwis^enMkartliche nnd technische BcwAltigani; dea
ialen StotTes doch eigentlich die Vorbedingung seiner mmialen
Repeluag ist, deutlicher hätte hervorgehoben werden kennen: diese
■od andere Eiuxelfra^-n, die zum Teil von Natorp mit 8charfninn
prtfrtert worden eind, und zn denen da« geistvolle Buch in Menge
anregt, könneD liier nicht näher besprochen werden. Kehren wir
XU den groRsen methodischen Urondfrugen icurtlck!
Da erweist sieh <lie 8tellnngnatune nnseres Sozialphilosopheu
dIs in jeder Uiosicbt von Kantisohem Geiste diktiert. Va int die
ätellung dea Kritisismus znm Skeptizismus (oben 8. I9if\ Stammler
8. 109 f.. b9<y(. a. Ö,), E« ist zweitens der Gegensatz der erkenntnis-
kritiechen zur psjrehologiseheu und genetiacben Betraehtongs-
■) Sil Sbtigwu gol«BeiitBcb audi älxtniiil«r, s. B. 8. IK.
202
K. Torllnder,
wtise. Die Bemfnng »af die iiogvnaiuite mcD^L-hlic-bc Natnr wb
nbgewioKei), ale keine GrniHUnge voa voller AUgi-luvingiltigfccit
biotend; mao meint damit in rc-ctitliclier (S. ISOtt.) wie wirl««lian'
lieber (18:t. 198. 201) Bt-kifhiing in dvr Hegel nnr don DurfliiiohnitM'
vlisnkter der moisten hcati^n Men»ch«n, fUr den Knnäcb«t dock
bloM pliy^iologiMlie Antagea nnd Fähigkeiten vorhanden oiaà, die
ihrer Anxhildung und Erziehung erst noch hairt-n, Psyebolo^f und
NatnrfofiKliaug sind fUr den Na[ioDali3kunomen nur Uil&tniiipcn, vor
deren Uebennächtigwerdon vr sieh za hUton liai (221; rgLden gausea
gegen Adolf Wagner gerichteten § liTy. Okonomischti Psychologie
S. 107 — 204). Die genetiwhc tVage nach der ersten Kntstebang
d«« sozialen Lcbi-nx wie auch den Rccbteii wird als fUr das er-
kenntniBkritiwhc Probleni ganz irrelevant abgelehnt. An« dciniu;lbeD
Grunde hat die Lehre Darwins fllr dt« Bc-grUndung oiocr âooùal-
pbilo«ophie keine Bedentang (298 f.). Die ErwftgaDg«D de« Zu&IDiaeti-
wirheos vom Htandpnnkt der >>'atiirwiM'«i«obaft and Technik einer-,
von demjenigen der sozialen Hegeinng anderemei» Rind naeh ätammler
nnventithnliehe Gc^nsStKe (:)07); wir würden lieber nagen: sie sind
diaparat. unvergleichbar, orgHazcn eich aber gegenseitig. — Kantisdi
endlich itit drittens nnd vur allem das methodiiteb - bcwutwte Ein-
treten fUr den FunuaÜttmus fiin kriliächcn Sinne) gegL-n den Mate-
rialismas, hier zum ersten Male, »> viel wir wissen, auf das Gebiet
de« socialen U-beits angewandt (i*. Ilbrigens scbou oben S. 190). Es
liandelt sieb nicht nm „Wecb>«elwirkung-' xwischen eiozialer Form nnd
sozialer Materie, die Stammler hier (8. 229) knra mit Beeht und
Wirtschaft identifixiert. Hoodeni nm daa ViTliältnis von bedingender
Funn (Kants ^formale Bedingung'') m geregelter Materie, das in
Anmerkang lOG mit demjenigen von Verstand tind Siunliehkelt in
Parallele gestellt wird. FUr die F.iriheit des sozialen Lebens eot-
Hteht durch KinAlgnng des besonderen, eigenartigen Gesicbtapnnkta
dvr ttOBSioren Regelang ein ganz oeaes Feld der Unteisucbnng
(S. 235). Dabei ist Stammler weit entfernt von der vnlgiUeu Ver-
urteilung des )K)ziaIeu Matcriutinun», der iMgenanntcn materia-
lisliscfaen GeschichtsaDfTassung; er ist vielmehr, nebe» Natorp viel-
leicht, der erste auf Kantiwhen Pfaden Wandelnde, der die wiasen-
schaftliche Bedeutung des .Marsismas voll gewürdigt hat (vgl.
Standinger a. a. 0. S. 134). Er sprieht von einem „Kreiolanf des
Aozinlen LelK^us" (Buch III, AliHchnitt 3), er Ubi-rflcbreibt sein drittes
Buch „Montsnms den nozinli-n Lebens", er erkennt die unbedingte
Geltung des Kansalitätagtrsetze« im Ben-iche der ErfaltroQg aus-
4
4
4
!
I
Eine SouklpbilnMpbi« tuf K>ati*cbcr GrnndUgti.
ArOcklicb an. Rg giebt nor t^in« nnd dienelbe KrfalirnDg, deren
geseliiiiîUwipp Rjiwivlit dio WlsMenschaft crsfrobt, mdi-m sif! di« Üts-
iliiijirangeii ilirer Mliglictikcil f(-!:t/.iiHtulIcu Hnelit. Dii-t<4.-T Kiiiflittctie
Gcdtuike wird boi StAtntidor finfacb naf das Soiiale Übertragen
(t B. S. 315. 329). ÜDbc^Tcifbar*' Urwieh<:n, »o z. B. iiacb wiinder-
Iwre BingrifT« <>ott«a (HIK) werden dahtr gans koiuiHiiieut atigc-
lebnt (31-^ffO- Die SoEialvrJHeeiiA^baft erkennt deshalb auch keinen
BangnDtorw.-Uied vud „geJuligeii*' neben „materiellen" Phftuocieiuui »u
(wie Behou an früberi-r Stell« [§ 2<i\ die LÎDtvrscUeidnug von liöliereii
nnd uiedercQ BiMlUrfiii«!<A.-ii ah eozialwiesenschaftlich irrelevant ab-
gewii:«eD war), elx-n^iiwenig wie eine zweite Knnanlreihe fllr einß
beHofider« Welt des liei^ten. I>i« Frage nach Inhalt nnd Wort-
BcfaUtKRDg des GeîsteHprodnktc« ist eben eine andere alH die nach
der emjiiriseheii Rediupthcit seine« AuftretenB (32?£). IXt Zh-
aamoieuhuDg der geiiitigen mit den zu Gmude tiegtioden wirtscbalV
Uchen Bewt^nngvo (dem <}konoini8cken Untf^rbna der niaterialieii»chen
Gesell ii'htsanffacBnng) ist freilich oft genug whwer anfündecken. ja
im Sinne exakter Kaa»alitUt in lückenloser llrsaebenkette wohl
srkwerlieb JenuilH darznlegon (§ 50, vgl. scliun § 14, 15 und 20),
aiHT rr ist pn'iizipietl unabweisbar. 8o tiekeiint sieh deiia Stammler,
dem ans Natoips Eiuleituiig in die Psychutugte eutlehutcu Uuttu
MJDVB dritten lluchea geinS^ts, klar und rUekhaltlus 7,am Moninnus
der Erfabrnng. „Die berechtigte Anfiiiwnng in dem Werdegang
de» «oEJaleu Lehens iRt die monixtiHche, die keine eigenartige nnd
Helhütäiidige UrNiebenreibe fttr durcligreifende Hoxiale Strtimungen
nnd Dir die bestimmenden GrOnde van Reehtsänderungcn kennt;
MmdiTD dies« durch vor» umgegangene soziale Erseheinungcn seihet
genetiseh bedingt s^-in VSufst und alle Bcwegtmgen und Wandlungen
de» gesell^^hnftlielien Menscbendasetn» in der unbedingten Ein-
heit HOïialer Krfahrnng hegreifen mtd erketinen will (S. ïtSl)."
Slit diesem nnmitutven^ländlichen Oeilanken von der Kinheit
aller Krlahruog, den Staudiuger (ä. l:U) seihet als vortrelTUeb be-
utebnet. sehiiCHSt der eretu Teil des 8tammlerseben Buchea.
KnnI« I'hil.isopbie ist nur in ilircm ersten Teile Erfahrnngs-
Iflire, ihr cweiles S^iel i^t die BegrUnduag der Ethik. Analog ver-
hilt « »ich bei St-inimlerH Werk. Umspannte dessen erste Hiltfto
{§ ft— Ö2 in :^ Btlehem: I. Stand der Frage. II. Gegenstand der S<tzi»l-
wisaeuHehttft, IIL MoniNmns des sozialen Lebens) das ganice Gehiet
der sozialen Erfahrung, woli-he« sie naeli den Omndsat?*n der
Iraniwcendeutalcn MetbiMle zu bearbeiten unternahm, so kann man
2M
rôrUiid«r,
von dor zweiten n&mv denselben (§ 63—105, Bach IV: SoewIc Tcleo-
logic, V: das Rcvht dee B«cht«s) wollt sagen, daee sie im we»ent-
liclien Knntfi Ethik anf das emtiale Gebiet Uhertri>. Nicht ab
ob Slammlem llntcr-iQrhang e'irh an den ßang, den Kant snr De-
grtlodaiig scinur Ktliik gcDommi-n, bitndcl Das ist Dieht dt-r Fall.
K»nt» In^ibc-uder Gudaukt'. das» dio Erfahrung ewi; onabgetichloMen
bleibt and »omit setb«t, in den Ideen, zu t^iwn anderen — regnln-
tiv^D statt kou^titntivPD — Art der GefietxniSfisigkeit bintreibt, wird
zwar von Stammler auch geltend gemarht (vgl. x. B. S. 8r>7f.), aber
win Aaegangüpnnkt ist ein anderer, mehr den grundlegenden Aas-
ftlhruDgen Xatorpa im dritten Kspitel seiner Religion innerhalb
der Gri'iizeD der Hnmanität') verwandt. Er i>egiuut xwar in etreng
Knntiscber Art mit der t'Vnge: Bedentet denn alle Genetimilseigkeit
»chlecbtweg ErfabmngskauMilitUt? Oder ist noeh eine andere Art
von OedctzlicUkcit d. i. gnindlegendor Einheit deti OesichtnpunkteH
zn denken mltglich? Und welche kann für das monHchlicbe Ifandeln
in Betrai'ht kommen? Zur Beantwortung dieser Frage aber iintor«
fti'heidet er dann Kofort, gleich Nator[), die vetMliiedenen Itewmiit»
eeinsriehtiingen'), von denen ans hier nor Erkenntnis nnd Wille an-
gehen. Jede menMchliehe Handlnng kann von einem zwiefachen
(iesichtKpnnkte aas betraebtet werden, näinlieh ab) eine knusal be-
wirkte oder aU eine noeh xn bewirkende. Die Vorstellung eine«
tu Bewirkenden, dss Wollen, ist dot-h offenbar teto generc ver-
sehtcdcn von dem Erkennen eine« kautuil Bewirkten. Mitgen Wellen
und Erkennen pttyehologueb noch 00 eng mit ciDandcr verbanden
strin, erkeuntnii^kritiseh sind sie aufs Strengste von einander in
aeheiden. Ein und derselbe Gegenstand kann kausal und teleo-
logiftch, vom Standpankt« der Erkenntni;) und dea Willenn, des Seins
nnd lie« Sollen« aas betraehtet werden. Mit der Betonung die«ea
tiedankenx befindet sich Stammler aber genan anf Kantischum Staod-
pankl, wie er denn aoeh (ß. 662) „ftlr eine FBrderang und LO«nng
der alten whwierigeii FVage nach dem Verhältnis von l*Viheit nnd
kausaler Notwendigkeit" das „schärfste Festhalten au der Me-
■) Auf clii-nr wcbit dviat aach Stammler Arno. 161 (S. B$3) besoodan Ua,
Aach mir vniubebeu di« KrÜrUnutgen üatoips 9» Uli und initniktiv, ibn iah
ta meiner Darle^imiS der m«tUodl»cll<^a BcrMhligiuig vuu Kaata eihlacbem Ui-
goritmus |i1iil«>ö]>hiiebo MooatehtAo XXX [t^9lj S. 3T4IL) von Iboen »osge-
rcguKvn Mb.
■> MeMD Teimlnai eatlehaen beld« «uU tm Coben, Ksnts Be^rtlBitiuig
d«r AoBthotik.
I
1
Eta« SmblpliUomplil« %at Kandscker GrundUft.
205
I
iboAv Kantiecher Rrki-untniskrilik" Kr ^UDfrUUsUi-U" vrkUrt Ks
bi icT Do]ipelgtaiiil(>iinkt det> Heivs nod des Bollens. nlit dciwcm bId-
faefa klarsto Ketuizi-ivliDung mir immer A\e. bekaante Htvlle bus dur
Kritik der prakÜHcbi-n Vvrnutift (.-iHcliieneti int: „Man ksDit also dn-
TJiRm-o, duHS, wenn vg fUr uns mU^lieb wäre, in <>in<^n McDselu^D
Deokongsart, m wie ai« 8ii:li duruh innero sowohl aU Snseere llund-
loogCD MÎgt. 80 ik-k EiMtobt zti hnhcD, diu» jede, auch die mindeste
Trii^bfedcr dazu uns bekannt vrtirde, iugldeliCD hUu auf dicjie wir-
keitdt'n ïnsseren VeranlasHtingfn, man «ini:« Menschen Vurhall«.'» auf
die Zukunft mit Gewiashnit, »* wie eine Uond- oder Sonnen-
finsteniis, ansFfcbnen künntc, und dennoch dabei behanpteii, dum
der MfUMch frei sei."')
Gerade dii-H-r Punkt aber, der aaiwchla|^eb4>nâe in der kri-
tiichen Bi^rlludun^ der Ethik, ist von jebt-T am meistvn angogriffen,
Wi-il mi«Hv^n«taiidc'n , worden. ^ nimmt e« aus denn nm^h nicht
allinsehr Wumkr. wenu anob Ktaadinger, trotz der dentliclLsten
tj-kJilnuigi'n Stammk-ra. tn den Cburus dieser Gegner mit eiostimmt;
wenn wir auch von ihm, der Kant mit Rei-ht för „immer noch einen
Eckstein der pbilusophisebên Eutwiekeluu)?'' erklirl. ^dcRsen wiiwen-
BcbafÜichea Krwerb die Mapse der Zeitgenossen noeb kaum bt--
griffen, gewbweige denn nberwnnden" habe*), nicbi gerade erwartet
bStlen, daw) er nicht IiIhhh vnn einem „hei Kant znrUekgebliebeueD
Reflto metapbyiiifielier Dogmatik", sondern sogar von eio^ni ihm zu-
rllpkg(^blii-bencn ^Begriffs- und Ideenneliel" (!) redete, v«n dem aweb
Stammler »ich nicht vUllig 1o)i(,'einai'bt habe 3) Da »oll bei Stammler
der Wille nl^c''<* knn«ide Kraft Irnben", und doch wll er ihm „nni
die t>!ke hemm doch so etwas wie Hêllu^landi^- KauHsÜtSt zu-
erkennen"' wollen, der Krfolg ^.unaiibiingig von kau:<.»leDi Werdea"
eintreten, und dergleichen mehr (a. a. 0- S. 135). Mau ftlblt sieh
fast verauclit, das bekannte Wort Kants aber Hnmes Gegner, d««s
«i« ,.inimer da» aU «ngestandeu annahmen, was ev eben tMïzweifeUe,
dagegen aber mit Heftigkeit . . . da^cnige bewietsen, waa ihm nie-
tnals zu be/.wcifeln in den Sinn gekommen war"'), auf unseren Re-
xeneenten anzuwendeu. Denn es ist i^tammler (und etwusoweuig
<} (BeelUD) ä HO.
*) Ueber einige Gmitdrngta der R«aÜMli«a f'bilowphlo io: Archiv fllr
■jriciutbciia rhUoKipUc II* <1(I9Q S. 30T.
■> KaatBtmlieti 1 ', 13t.
*) Prolegomeiu (KecUiu) S. U.
^
206
I. Vorländet,
unwrt« Emchtcna Cobcn anA Nulorp')] niemals in den Sinn ge-
komtnen, ^ine zweiu- Knuenüläl nebvii dt-ui KuusulzuHaininvuhnDge
der Krfaliniiig: «nxnoohmen, noch micli xu hf7.\vd(e\n. dnea d«r Wille
kaosnle Kraft babe, wie jeder andere k:mfuile Faktor. Kt ^ebt
nnr ein«! KatuuilitUt. betont er auâdrUeklitrli, and die.io bildet eine
in Birh pestbltmatnii Kett«. in wuicber aueli «las Wollen nnr sin ein
~> wenn aui'li. uuvh .Staiidingern eigunem Ziigt-^lttiidnis, rvi-tit urheb-
li«h(.T — Faktor »oben andvr^^-u niiAritt uud mit ihnen »ich koin>
pliziort. Anch dndnrL'b, àwt» «ie pfyebwlogiwb genannt wird, ver-
liert (iif! KnnMilitJit dmebiinR nirhtn von ibrem uu-4-hanisdien ('liar&kter
(8. iVt4 f. ge^n Ibering, in dieKem Falle nur den 'ryiiiM einer weit
verbreiteten Kebiilmeinung). Der Wille ist kein dmiklen Agena, das
dem rollenden Rade der KaUNilität in die Sjwieben fiele. „Freibcit
im Vollbringen giebt ca niebt" (S. 3äl). Ab) „gvwhiebtlichcs
I^rei^nis" bti^tracbtet, 8ti.'ht jede ilnndluug unter „notwendig wirk<tndeD
und wiederniu notwendig Iwdingten Urxaehen'^. AVillen»fr«ib(iit
biNleutet nicbt etwa ,.eine nnerklärliebe Kraft, die unbewirkt und
erbaben ob Raum and Zeit in den KauitalznBamuienbang irdieeber
Dingo mit feenbaftem EiuâusHe wirkend eingriffe", knrt nicbt Un-
nbbüiigigkoit vom Kaiu^algi-m'lze. mindern lediglich von dem „hioea
subjektivem Inhalte xu Het/A-uder j^iele'' (ebd.). äel Im! verständlich
wird auch sie. wie alle-« uoderv, „«inpirigch von no» «rworben'* and
„flie^ nnü nicht etwa in einem nijstisehen dankten Verfahr«?» an"
Allein, wenn es «omit auch keine zweite Art Kamialität giebt,
SU kann es doch eine andere Art GeKetzuiSsttigkeit geben abi
die de« Nutargesetze». Ist doch die Kuuoulilät kein fUr Bieb h«-
Stebende)« Diug, »oadem im Gninde geDoiunicn, nicht« aU die all-
gemeingiltige Form, in der wir die Keihe der KrttcliRiuimgen einheitlieh
ordnen (■''ü2}, mit anderen Worten; die Iletlingung niüglieher Krfab-
ruugBwiKseiuchaft ßüü n.), wie der Ver»ta»d naeb Kant-) der Quell
der Natnrgesctie. Da« Wollen aber beußtigt einer umleix'n (Je»«^ta-
niäi!)4igkeit als der de» Zirkels. 1-^ fragt nicht naeb dein Wanim,
sondern nach dem Woza, nicbt nach dem ^n, Hondern nach dem
Soll, nicht nach llrtiache and Wirknng, sondern mieb Mittel and
Zweck, und swar, wen» en objektiv giltige Zweek«et£ung (irHtrebt,
>> Aach bei Sutt i«t «• aar die aprachliebe EinUeUnag dt« Godaakeis,
die tu dem UlatvontHadiila Anbss glebt.
*> PrulegonMDt g 3^ worin aiMmalfr (Aam. lUJ im K«ni der Kantiscben
£rliUiriiagslelire aa«gM|iToelieB fiudet.
4
Kine St>ù>^hai»o|iUe Kuf KanilMliet Gnudkge.
207
I
btfl hiwur xtt li'-in Eudzweelt, der, weil t-r hIh a%fni(>ingiUige8
G«««-tz fllr ji-dr nur dvaklwre Zwoi-ksctzuiig gelU-n »oü, in keioer
Ërfnhning jemals mil zo verwirkliclien irt, nnr «im- Idee, wie
Suuniuler mit Kant sagt (:16S), von ^regnlativer" iVd^Dtniig ftlr die
Verfa\spinf; nicBscUlirluT Einzi-lzweckc Die peae OeBetzmftjwipkeit
lUtarukitrisit-rt «cb :itKO uitrbt in der PcttUti^lInng von Ur^t^ht- und
Wirknng, «ondero in der regniativca Ordnung der Zwifk«. Da«
uIm-kU- Gv«etx des objektiv riehii^u d. i. gntuu Willeiui [den Aai<-
draek ^ittongMetz' vermcidt-t der Verfaeaer')] findet fteine kllrz-eote
Pnnoaliemng in dem ('üben When: tlundte freit (ÜGÜ). Diese Freiheit
den Willens Hteiht iodt-^, am t<a nut-'li Dinmal ulisphlietMend anszi-
gprccben, in dnrt-'liutis keinem WideDtprucbe zu der Gtltuo^ des
KstualitfitSK«84;txe«. Sie liegt anf einem guue audervu Felde ai»
letztere» und will nnr die eigene oberste Einheit aller ui^lieheu
Zweeksetznng lM-sag*n,
Die« alles ist von Htammler mit soleher Klarheit und t^t-
«thiedenbeit an^gt-xprochru , diuta in der That ein Miflsventtehen
kanm m<>^lteh crwhuiuen »oUti-. Die einzige Verbesseniug, die
mein«» Ernebtens utwa m>eh auzubringvu vrilre. betriSl etwas vvr-
hiÜlDJimiäagi^ Untcigeord notes, die E\euiplitΣterung. Da die kuusale
und die teleolugisebe (elbiscbe) Ik-traclitiiugxn-eiKc an oinem und
demselbea tiegeoiitaiide gellbt werden kann — beide in ihrer Art
gleichberechtigt, diu andern auHMrblit-ftüend, aber zugleich aoeh
ergänzend — . bo hUtte Stuniiuler rielleicbt anch bnwer gethan, den
Gegensatz heider an einem niid demselben Beispiel, anstatt an ver-
Khiedenen (x. tt. ü. -i-yi) klar zn umcben; er blltte insbeitoudere an
düDi ItegrifTe der Wahl (:i'>ß) den Unlersehiud von Kuuwilität und
Teloi« t>egreiäieb msdien sollen, anstatt bloss das letztere xu biïrUek-
niehtigen. Dueb dies belrifft, wie gesagt, nnr die ängüere lllnstriernng.
Trotr der prinzipiell »<>twendigcn Seheidnng von Erkennen und
Wollen, mUBS dweb die Methode auf beiden Gebieten dieselbe, die
transHcendentale, bleiben. Diesen methodischen Zusammenhang, die
Analugit,H'n von ErfabrongfO^issengebart und Ethik legt Htnmniler
After» in treffliuber IVallelbiiorting dar. Der wis^ensebattlieben
Vafarhnit der Erkenntnis entttpriebt das objektiv berechtigte Streben,
der gate Wille der Zwccksetznng. Der Inhalt der Wissenscliaft
') Auch stut ngut" gi'lir&udit er fut ttvbi: »bjvktir richtig; tic^Mos vcr-
■BtUeh aas GtUadea wlanasebaftllclier OeuauigkvH, um die Zwriduutigkeit roa
aO«' und .Siiie' tu T«meU«iL
208
rorU«d8T,
wie der M'>ra)l(>tire ist dem WprhBel, der Verbesnening. der kritiiictiMi
Nachprüfung aiiHgi':u!t;ct , dagegen der Otrdanke der Wahrheit Hber-
huupt aud dv* GaitiD Ubi-rhaupt — es Hecse Ktcli statt deiuurn HUvb
aagen: die Form nii beiden — nicht (vf;l. S, 371.378 f., 382—384).
Geiuia 8«, wie im (jebiete der Erkenntnis, tritt dnhvr «ach auf
demjenigen des Wollen« die kritiaclie, formale )iIethodn der skepti-
Bobeo, psjcliologisch-günetinehen, materialixtiHcben çegeutlber.
Wie dvr volli'iidcte Skeptiker, der wissBUBcbaftlicUe Wiihrhwit
Oberhaupt nieht will, auch nieht durch wÎMcuechHftliche OrUnde
vou dem Vorbaiideniiein einer Boletieu tlberzi'^ugt werdczi kann, so ist
auch fUr den, welcher auf gutes Wollen und rechtes 'Jlinn von voni-
liereiu mi verzichten beabxichtigt. die Einitiebt in die Oeftetzmifistg-
keit dcM Telus machtlos (377, vgl. aneli 635 f.). Einen solche» wtB»e»-
scbaftiicbi'u Kuuuideu, der jodeu beständig«» Anbau des Itodens.
Hei <« der Erfahrung oder der t^lhik, verubsebeut. diium man sich
seihet Überlassen. Seine subjektive Maxime hat fUr audorc kein«
Bedeutung, objektiv hat er im ersteren falle nicht einmal J.a denken
angefangen, im Ictxlereu (372) nickt auHgodacht. Nur die Kniehang
kann da eiusetz^in (376).')
Wer die Ethik psychologisch begrilndeu mil. gründet aie
auf etwas ganz ZuHilligeu, die „Natur" oder da« „OlllekBgedlhl"
des CBipiriseheu Ich, und koninit damit, wenn er gant kuQWqueut
weiter geht, am lelaten Knde xu Hlirtier»: „Ich hab' mein" Sach' auf
nichts g«t<tellt~ (377). Dem A>zialen KudilmoniHninti' wird jedoch
später noch ein bctKiudorcs Kapitel gewidmet. Zuiiitehnt handelt es
üieh um einen ullgemeineren nud wichtigeren Gcgi-nsatz, zu dem die
,psj-cbüIugiBehc' lU-grUndting der Ethik «ich erweitert und hinter
dem sie ihre OppiHÎtiou gcgou eine fonnalfi Ethik geru vunteckt,
wir meineo den der genetischen /.or transeeend<-ntiiU:n Methode.^)
Keine Frage, das« die erstere, die auf dem in unserem Jatirliiuidert
mit vollem Kecht uu so immenser Bedeutung anf allen tiebieten ge-
langteu Entwickbmgagedauken ruht, von der prösuteu Fruchtbarkeit
ist; aber darauf kommt es hier nicht an, sundern auf das kritiiuhc
Aoseinauderhaltcu itweier yerschiedener Untersuehnngsiuethodcu der
■) Te^. K.VorUader, Dlo Kantbcb« Be^Induug <la ll»r>l|>riiaü^
(SoltnKi^n is!>n) S. 6f., wo udi auf Turwandt« ARuntrangra Kmbu, Ficliua,
tletbuiH liiiigewiesen i»L
*) Vcrgl. dazu dlo eoebcn enoblenene, gaas In Sfaiao d« FolgcadM g»-
faaHcne PixEcrtudon mn 1.adwi|[ Wo Um Ann, Dr, aieil. «t pUl.: KlItiKlie nad
gtWDtbobc Bt:i;rüu<luuK tl«t Ëtbik. Fri-ilJurg I. U. I»>9S.
I
Etile SoxW|iUtu*i>p1iie mf K%n߻e)KT Graitdlafe.
200
H IVIsgriiBcb&ft. Anvil hier zieht der Verfaisnr xnrCrderst die Pural-
" Ici« mit «li'in Erkenii'-'D. Eine wiBnemtohaftliehe WahrhHt m in
^ ihrem Oclluiigtfwcrtv gaii£ unikliliUngig vuu iiin^r Kutütehnngg-
weise im oivr noter den Mcuecheti. VtiA xwar hat di« aj-Hti^matiiiofae
Fra^ vor der geneliitehfii Idgiacli dfn Vorrniijc; dt-no „di« Fnigo,
WW nich liei Jeninndem die KrkcnntniR der Withrheit cutwickvlc,
Kttft Ttin vornherein keinen Sinn, wenn nicht »yiiiematiscb der
GegvnÄatx vi>n wahrer Hinsielit nnd ttiibjektiveni Schein zn Grnnde
gelegt int'- (387 vgl. Ölt)). Elieiuw ist die GesctiunüSBigkeit de»
Wolleoll von tiint^icliUcben Voi^ilngeu nicht nblitlogig, vivlinvlir,
wie bei dem Krkennen, die nntwendige Unterlage und unerllMÜche
L Vuransseixnng fllr du richtende l.'rteil; jii, gie ver»eli«fft ihm erst
H die rc«hte Kiehtnii^ (38ö), macht objektive!) Urteil Ober berechtigtes
"^ Wollen erat nnVUrh <:Ï94). So Ut denn aiieh die Bj-ptematisehe
Beurteilung üineü »oiiialen Vorkommnisse« unter dem Gesichts-
pBukte dos End/,wecke8 von seiner genetischen ErklAruug gUnzlicb
«0 trennHu. Beidi- Betraebtnugnweiseii widerspreeben sieb g«r iiieht.
I Mindern ergiliuen fioh. „Getrennt haben »ie ihren Weg xu nehmen
und dann en<t zu voller Krkeimtnix eine« Gep'nstande« zusaramen-
EBstehen" (420; vgl Oberbuii|it § 76: Gt-nctisclie und 8y«temati»cbe
Betrachtung floxiali-r Beatrebuugeu S. 420—42:1). fiewiiw ist jeue
gi-netiflche A lib Äugigkeit der sozialen ErsebciUHiigen von einander
im Vollsten Masse vorbanden und m erfon>eheo; aber damit int nicht
all« weitere genetzmäimigii KinniobI liereitR xit Knde. im Gegenteil,
man legt schon vorher aubewuRflt ^.einen formal allgemein gelleuden
Be^ff dea soïialen Lebeim, wie uicht minder von wissenwbafHicher
IBrkenntnits moraliftebem Wollen. kUntitlerlschem Oestnlt^n und end-
lieh von religi(isem Hrnpfinden der KrJirterniig ihrer gemtiHcbeD
.\bb!ingig^eit im einzelnen Kalle zu Grunde" (48IJ;.
, Damit sind wir schon mitten in die Kritik der «ogerianutifi
piterialistiBebeu GoscliiehtKUuiriuwuDg liineiugekomnien, die eben
llwr Ihrer gcnctiiteheo Krkbirung der sozialen Verbaltntsse die
PvrKteniatiscbe Erwifguug und Itenrteilnng naeli dem formale» obersten
Gt-mVbupnnkte des eozialcu Endziels vcrgimt, mindeüteui oii-bt mit
BewnsBtseio «nstellt 8tv trifll daher insbeaondere das gespendete
UA> wie der angesprochene Tadel. Nach allem Gesagten künnen
„ wir hier kurz sein und bezüglich aller (nanientlieh nationalökono-
H iDUcher nnd reehtDphibwujibischcr) Ëinzeljtnokte auf da» Werk selbst
f^ verweisen. Der fluztale tlatt^'nalismufl tat, ao erklUrt die xusainmeD>
II fuMode Kritik desselben in §78, eiunal unfertig, weil er die
210
K. Varlltiidar.
erete von oDRerefi 8flzialpIulo«n|ilieii zwei Hunptfrngt-n, dio iiu^h Aer
Eigenart dee tKnuak-o Dam-'iiis im (ic^iiuitx zur blose ti'^huischeo
uud blow DKtHrlii-bcu Kogdnng iiichi — wir wUrdi:ii sagen: iiiclit
aebarf iind jiriozipiell ^nnp>) — erhebt Er (Ht ferner „DJvlit aos-
gßdacht", weil er l)oi aller Iliblit'hen TendenK «uf GüSL-hünibwJftkeit
iuk) Einlieit, die Über prinKipic-iilo)M;ii , aeichteu Histuriitmus .bot-h
erbabeti ist" (442), es rersituntt, die Art (1er von ihm l>ebnaplnt«4i
Notwendigkeit klar 7.u niacben. i>onn das KaiualitätBgeflptz iftt. wie
wir fiahen, nnr die Ik-dingnn^ loOgÜL-ber ErfabniUf^swisM-RHcbal^. die
Buztale Aufgabe ftbi-r bcBt^ht in der Sebaffang eines recbtcu gc-
»lOlsebaftliebcu Zutttandes. Die koukrotoii ftt-strebiingen crwacbsi^n
freilieb iimni-r an» gefwbiolitliobt^n Krvcbeiuungeu und Hnzialeii /n*
Ktünden, sind aber naeb WUnscben und Zielen der Metisebeii zu
leitfu, deren ulnTBter Ma»<stab nur t-Jn üoleher de» Eudtweoks
Rcin kann. 8«/.ialîJ«liHehe liest rebuiigcii dureh iiintt-riHlitttigehe Ge-
wibiehtsaufTawinng reebtfertigen zu woUeu, l»edeut«t daher «tuen
inoereii WiderBpnirli.
Deshalb drlugen denn aueb, wie wbun g 77 »eharfsinnig nacb-
weUt, teleolugittehc Eni%uugi-u UDwillkUrlicb immer wieder i» die
ntftti^rialistisebo Gi-sebicbutnolTaHenng ein, sobald sie ibrt- Onlanken
Dftbvr darlegten und ausfllbren will: m wboii in dvui Sat^e, dass
die Menseben, um xu produzieren, sieb Kosanimentbun, oder daes sie
der gesellsfhiiftlicheu Entwicklung „bewusaf folgen Bollen. Wer
die Unvt'nneidiicbkcit eiucB ualoniotwendigcn Abrullcus der sozialen
EntwicklDDg erkennt, kann dîescHw niebl noch „zielbvwuMt" fiinlcrn.
Iietfen, begünatigt'n woIIimi. (Jerade der besonden- Erfolg dic-se«
PJirderna wird gewollt, nicht bloR i-rkanut. Das weist Stammler mit
Ge«vbick an d<;in bei dem Jlarxismns besouden boliebten Bilde vom
Gebnrti^helfer naeb (434). Neben dem .l'arndeanzng" de« Matetia-
lismnR babep sieb daher fast alle AnbSnger der mnterialietiixrhen
OecebiehtiRiQffaRsDng eine Art „zweite Garnitur fUr den Handwerk»-
botrieb der Tap-spolitik" zugelegt; ho nebtoen sie in Wirkliehkeit
„neben der Kausalit&t der Katui'erscbeiuuugen de» Gedankeu des
Tcio« wieder anf, . . . und daran tbun sie recht" (445). Staodiugers
Einwände gegen îjtammlen« Darstellung àt^ Marxinnu schejnen uns
niübt begründet ätaamlers Uehanptnng, dass letztere Theorie gnind-
>) Denn es fiadea sich bei Marx SteU«a, wie i. B. S. 49 d<« .Kapitals-
Bd. 1 (i. AaH.), wo M bclsat, dass ,,bcstlina:i[c gusoUschaflUelw VitUUtuIiao der
PiudiueateD* mit der .pliyiilMihen NKtni" dur ArbcUsproilukU .nail der dvatui
•■tt|iriag«iidcD (llBgllcbcii Bedeliungea abaol« ndoUs an Mhaffcn habea."
R\w HoiiulpliiLinnpIii« auf Kulbcbor OniBdii^.
all
sillzJich iinr Vnrf^n^^ erkennen, nioht Fonleran^n »bellen n-ill, hat
Staadinger iiictit entkräftet; bandelte sie, ander», m wttrde trie gegen
das «nW- Friny.t|i i-îneu pliiluDupbiscItco Syxtums, die KuuKe^inmu,
Kündigen. „Man wnllte*. »o 8»gl einer der FUlirer der soziuUMtisvlieD
Bewegonp in Krank reich.') Jcdrrwit »einf Theorie in ilirer ganzen
.Strenge und Iteinbeit aufreebt erhnlten, and er Ubersehtlttete mit
Sft'it dieji-nipin, welche die Macht der wirtsehaftliehen I^ntwieklanfc
mid der euxialititisehcu itene^ung dadurch in Htiirkvn meiDuu. asms
Bib nndio n-inc Idtwder Gfr<H'hligkcitn])]iol1it!reii.'* Indirekt frvilieli
bat er nach der Aiwieht desselben Manne« in »eine ße#eliichtiianf-
fawniig qden ItegrifT de« idenlx, dea Kortfiebritta, des Kechbt wieder
einpeftlhrt."'» Auch die Behauptung Stamuilere von der starken
tdeaÜHttHchen Uuti-ratrümnng, die »ieh im Widerspruche mit der
leitenden nmterialiMi^elien Theorie hei den Hnzialiflien zeiget, halten
wir Alf Tollanf berechtigt Das beweist, abgesehen von dem bereita
Qr«nglen, jeder ftlii-k in die saxialistiBcbe Tiigeslittcralar. beweist
iW Umstand, da«» selbst ortbudoxeste Marxisten sich gi-lugentlicli
idealixtisehe AuuIrUcke wie „MemtobcnwUrde" ii. a. eiititehlUpfen
lassen . bcwcixt u. ii. der unten zitierte Ked(«trt'it zwischen .laur^
and Lurargue, and so manche amlere KrHcheinniig aun unKerem
jKiiitijichen ['arteilebon. aaf die hier eiozugehen oiebt der Ort ist.
Ja, Stnudinger Reibst, der die Diaterialistisehc AufTEusunug la ver-
teidigen scheint ond daa äitteuge«etz als Naturgesetz hetraeblet, ist,
vftK ihm bereit» von Nat<jrp eingehend nacligewiewii worden ist,^
mit seiner Ikihnuptung einer «bjektiveu Ordnung der /wecke, in
Wahrheit ein sozialer Idealist: woran wir Übrigens naeli seiDur früheren,
watirbaft erlielM-ndi-n Abhundlung „diu aittlicliu Frage eine wxiiale
Frage"*) uieniiils gnïweilVilt bntten.
Wenn so der Materialifmna — nach dem Worte Albert I^anges
,die erste, niedrigste, aln'r auch \-erKleirlisweise festeste fttufe der
l'hiltimphie" — aneh auf suditk-m Cebieti; zwar K-ichlicbiit« An-
regungen, mehr ab alle anderen bisherigen sozialen Tbvorievu, ge-
geben, aber dejinoch zur Ijüsnng der hiiehsten Probleme sieb Daßhig
■> Jma Jttarü» in .Diu tilealinliaulit) Uem-'hichtiitiillàMiuiiK'. DUtaarioo
iwwpketi J. .laiui-s iiail ?. LArargac, geb<ee U (iuutt!ur-I^lin etc., Kbonxibit in
Nein.' Zeit XIII. J, Nr. 11—10. Die obri) dtkrto ülettv S. Hl.
'j F.lwn<!iL S, i:iT.
<) Arcliir fUr sjaleiu. PliIloB, II, 1 (Häre tiW) S. 235 - tiZ. — »Undingen
AntnXx rbd. S. i'n—tH.
•) PUlawpbitcbe Moutabufte XXtX (IgiDX), S-U-ÏS, lflT_ll».
14»
212
K. Vortlsdcr,
enviegeii liat, so bleibt ftir dltscD Zweek nor wh'Ii der Pormalis-
mii« fibrig, in dem Simie, wtv Uin Knots traDaM!cndt'iil»K? Methode
Ivhrt: die l''onn unabliän^g vom InhiiU, aber nicht inhaltsli-er,
Modora atu «iofa berana SfrlhHtilndJg ihn t-rzeufrend. Uiewr prkennttiit)-
kritiHcht- FunoalismuH ist m dt-uD auch, dum Stainmlrr — wpun
iiucii, obnc KauM Xnmun öftcnt 20 oeiiuva — offenbar iinliängt.
Der so/.iaIe Hndzwcck kann, weoji luidere er AilgviiH'iugiltifrki'ît
nretrt^bt. kein bodingtea Kinxelziol, m>ndeni nitr ein fontml Ifitcndcr,
einboitliciier Geoichtüpankt Bein : dit- formale Art dt-r ItrTtldkiucbtigitDg
der im sozialen Znl^fl^lœeowi^ke^ durch Uc^clo vcrbiindcni-Ji Menpcben
(■t&8, vgl schvH 372 aud a75). Wer flhcrbuopt rin<' oborsU' Einhi-it
und allgvincingiltigi; Cîi-«cmuîûi8igkdt di;« twïinlen Lcbt-ng i:rfoi«4.-licD
will, rom« kon»e4(n(-iit(rrweifte ein formales I'riuxip alf i^inbeitlivk
beatinimeDden (iesichtiipunkt enttrcben. Das ist keine unklare Ideo-
loffic. sondern da» Dutweudi|^ l'riuxip t-iiicr „mOglichcu Soxialpliil»-
»opbic'' (464, garni wie bei Kanl: uiögliebi-r Erfahrung). Das B«-
dcnkvD d«T Waiidelbarkcit praktiwber Oruudi^tze bvrUhrt diesen
fnnnakn (îesicbtspnnkt eb«u»o wenig, ahi die l""rage, ob er mdi
thatsücblich Hehon einmal durohgeBi-tKt bähe, »der die Vi-mcbicdenheit
der Aitsichlen tiber «einen wUnturbcnitwerton Inhalt (int4T frtlbervn
und jetzigen Vlilkcrn und Menseheu. In allen inbaltlicb verHchiMleneu
Orandxätitc-ii und Ivohri^'u liljer daa xoiûale Id^il i»t doch der K-Izturc
llegriff formal sicher «ntbaltcn (471). Niebt auf neaes Inhal (lii-lieti
Hatvriiil, 8onderu auf die HyKtematisch richtige l-'ormalierting, die
oene FornieV) kämmt es unacrom Hozialphilosophen au (ti.IT f.).
Den Manf^^el der l'nterBcheidung zvriiichvn dum gesvhicbtiieben
Stoffe «izialfr Erfahrung eincrsvits und dvr Forui alM dem .-tllgeinein-
giltigen einheitlichen CieHichtspnnkti- ftlr jene andererm-il!* teilt die
mat«rialititi»che GnBchichtBauffassung freilich mit der geNunto» hig-
herigen Uechtophilosopbie (Ai*l). Demgegenüber t-utwickelt unu
Stauimh-r in soinem let/tvu Buch« .Daa Rwlit dus lluchtea' zunJU-hnt
müue eigene Ke«bt«philoeop)iio. Wir mllMeo M änderen Ft-4tvm und
anderem Ort« Uberinwien, diese im einzelnen daizostellen und jta prflfen.
Für UDKcren Zweck genllge es zu bemerken, dass auch sie, die da«
Kanttitcbe Wort von der Erreichung eiw.'r allgemein das Keeht ver-
waliendcTi blli^erlicheu (leselleehaft als höchstem Problem fttr die
MeuBcheugattung an ihrer Stime trägt, nach den Gniridtiiltzvo
Kantischer Methode niiih aofbauL Daa Recht îat znnSehst di« ihrem
4
>) VgL Krhik der piaktiMhAB VuBiuifl (BmUoi) D. î Anal.
mm^
Ehe SoslalpliDoaopble auf KkqlfMlicr Gtimdltg».
313
Kmnf n»fh A. ti. bis sur Brm;ltung durch Rndetc« Bvcht nnverlt^tz-
bar*^ ZwangsrpgcIiiBç menwhlichen ZosamtoeolebeM (514 ff.), aein
bnrbsten Triltntml aber int iler RiotitPTfluhl d«r Sozinlphiinitopbiu,
AiK den Rtvlit«/,w*iig xn ix-grtlntlon. dnn Recht dpa Hfcbtea m er-
wciMia bat (5^3). Die vun dem ADflrcbiBiDiiK ■) vortvidigte bloeee
,Koiiventi<innl-Kt^pI' nmfaKRt nnfb HtAmmler nicht bi-dingungdoB
genoß alk'fi nur dcakbarv mcntwtiltchp ZasnmDienlelK;ii. da sie nar
aar solcbt^ SIvitHcbcn «ich «ntitsckt, diu sil^b in eij^-avr Entschlieiwanf;
vlncr lU^ei nnterwerfen kSnit«]! (533 f.), wozu z. R. Kinder nud
(onter UtnErtänden) Greise and Kranke nicht ]s;(>bllr(;n (5ti:) f.). Freie
KonTentiotutlgemeinHcbiift der KonvontioDafUbigen + rRcbtlicbem
Verband di-r Unmündigen wäre aber der Form nach (wuranf vs
uii-thi>diech allein ankommt) nur eine inhaltlich t>e»oudvr9 gvnrtvtu
[{«vlit8iirdnnDg.
Nttber als diese Begrllndnng den Reehtszwan^res berUbrt sich
mit nnserem Thcm* der letxtc Abschnitt diw StanunlerVhen rtuehes:
Vom aoEialcn Idenlisnins (S.072^ — MO). In ihm svhva wir nit-htx
unden-Ji ul» die auf die Soziiilwiii«en»chaft angewandten höchsten Prin-
ijpien der KantiBohen Ktbik. Wenn amiet« da« Recbt nicht bloswee
Natan)bjekt, noudcm Mittel im Dienste meowrlilicher Zwecke ist, m
muHH das Ideal einer Rochtiuirdnunf; darin besteben . daits tne das
reehte Mittel za dem rei-bteu Zwecke dea «oualea ZuKammenlebens
«et Welches ist aber der Endzweck des mcnflehücbon tieMclWhafts-
Icbrufi? Kein empiri»elier SunderKweek d«rf t-H sein, seiltet nicht die
Hogenannte» hj>bercn Knttargllter, Überhaupt kein inhaltlieh be-
Btinimle» Ziel, »andem nnr ein formaler Cedanke, der in nnUtdingter
Einheit llbcr allen Kinnelzweckeu richtend steht, ftlr nie alle gilt, i«i«
im Kinne einer allgemeingilligeu Ik-rllcksiehtigaiig eines jeden Rcebls-
Dnti-rwurrenen regelt. Da deiwen Endzweck und oberste« ethii>chc8
Gesetz nlw-T der gtiie d. i. freie (s. oben i^. lU) Wille ist, so Ut das
snttide Endsiel die Gemvinscfanft frei wollender MenHchea
(57fi),') Eb ist die Idee einer Meiisehengenieinsehnft. „in der ein
jeder die «bjektiv Wrechligtcn Zwecke de« andern zu den seinigen
nncbt", einer Regelung de« vereinten Daseinn und Zusammcnwir-
keni. „der jeder Kechtnnnterwerfene unstimmen ainra, iwbald er frei
') t'ubi-r itin vg\. Stamml^r'sUoiiDgTaplilo: „Die Theorie des A narcliisnHia"
BmKd isvy die nnsom WlMens mm eratc« Uni viiw ubJ^tkllTc WUrdit[iinK dkoor
vMgMelimïliien iiml vlrl nitMkuuiteii 7^tTid)tnnK virrnirtit und ibr« hohe ße-
daatniig fDr diu Sutuljihiliwuphie dulet;t.
■) ll&Tk«llrdlK \M M, disa ancli Marx, obiwu nur MUaGg (a.a.O. S.Sfi)
TM elMiB •Vwcta (reiur HenadteB* TCdvt,
2U
K. TorUvdur,
von MoK» «nbjttktivpni Ui-Rt-hn-n sii-Ii fiitwltinle" ; keitipr flnrf, bo-
hald er spin Ziel nnK-r ]iltf;cini;ingilligvm 0nitclit8{mnkt vurfolgt,
dali«) auf vin widL-nttreitond«» Oelmt des Kecliteti stosMu. Freilicli
wt dicker WKiali' Kndzweck ^nur tinp Idee", onii dwh d*'r I^"!!-
Btem ('»H8), nach dum alli- cmjiirweh en\-acbi!(.-iiden Roiialca Ü«-
Btrebnn|s;en za rielitCD, dus Richtniiui«?. an dem eic xo tni-Mro «iid
(687), In »okhvin Sinne wür« eine Politik aU Wisseneclmfl
mB^Uch, ZI der jetzt kaum die b«!iKhcidi>nsten Amtätxe rorliiindoD
flind (&87f.). Mochte Stammler gelbst, der in diesom Werke nnr
reiner Thcorctiki-r «t-tn will (040), BÏe nn? wincrwit iK-Hehfort-n î
Der folgende ^ IVO enthält eine trefflivlie Zurückweisung duB
flozialen Endttnioniainnfl, der .(cewUbniiüben" Anfîawnag, die
CilUrk, Wohlfahrt nnd Zufni-dt-nheil dtr Mvn»oh<^'n ai» ohenttp« Knd-
üiel betraehti't : gauK iu Kimtiüebem <lei8lc gehnlteu, ju nuoh Io\p;v-
richtiger al» Kant nelhsl die Befriedignng fremder OlBekeeügkc-it
nur dann einAihlieHftcnd, wcim «ich die Rt-stn-liniifren dt« Anderuo
aln objektiv bereehtigl uiwn-i-tM-n. Der soziale Ettdämonumufl mUt)«t«
entweder, um das subjektive Glück d«e oiniu.'lnen zu orreichen,
„UDliufhOrlieb hinter deiwcn trtlhen Krfahrnngen herspringen", ohne
jemals einen objektiv ttichercD Massdtab zu erhalten (Zt78 f.), oder
eine Art Kormalgltirk ben'orbringvn wotlen, dan, aowcit «a sU
„mensehenwllrdigefl Dasein" objektiv ervtfvbenswerl , in Stammlers
obiger Formuliernng bereits enlliallen ist
Oic inlialtreiehe .Yorlesang vom sozialen Ideal' (§ 102,
S. tôS — (313) L-uthHlt syetematixeh kanm etwas Neues; sie fantit in
der Hauiitsaehc nur die AnBÎebton des Verfassers noebmals zusammen.
Wir heben einige uvue Wendung<-n dei« Gedankens uns ihr hervor.
Da« soziale Ideal kann als formaler Gedanke selbst nie erninrixeh
fein, wie ausnahmslos aller historische Inhalt; wUrde iw emiiiriKeb,
00 S'Dge es nntpr! Aus ihm crwdchst dagegen das l'ostulat: Idea-
lisiernng des om|iiriM.-b emaehseiide» Wollens and Strebens. (Wir
ftlblen aus an Cohens otieu zitierten Ausstirneh von der Idoaltsienmg
des 8lolTi^s zur Form erinnert). Das hiosste Wort .Entwiekelung-,
vom «ozialea Werden gebraucht, «i^ an sich wenig oder nichts; es
kommt daraaf an: Kntivickelunjj; wozu? Hosial« Bestrubniigvu stud
nicht deshalb schon ethisch ben-chtigt, weil fie natnrnotwendig ge-
worden sind. Andrerseits kann keiner auf das Gute altzielenden
Lehre t. B. der christlichen die bwrtebendo Wirtsi-haffftordnnng gleich-
gütig Bein (60ä). Das Keetit kann nicht diireh MebrhL-it, sellmt
Einstimmigkeit der ttechtsgenosseo begründet werden. Das sozixlv
Km Smfalphiloioplite uf K«iitl>chcr Gnnidligo.
315
Meal licütpbt ancb nickt in nbw>lnlpr HimHerpr Gleichheit di^r Itcchtft-
^<-Dt«ffciL Ck-iii Aiiti>ni>Dtiiv(ieiIiinken Kant» «îuhiiirirht c«, ilatw nie-
amnd tn eiMliL-hi-ui Than g«!«wnDgvii worden itull. Euclltch »t das
»iffliHlo Idesl „grnndsntzlich" xa trennen von den so^nsnnten Omiid-
Iflfren einer bititimmten (îeHeiWhafbwrdnnnfr (iVOf.), Wenn Stan-
iIîDf;er (a.a.O. S. IM) »ich hiiTpipon wendet, so ist er ebpo in
dir ganze Tiefe de« xuxiiiUia IdeiilùniiDi nieht eiitgi-<lrtinj^-ii. 8tAmmlor
hat mit difri^m Satze koineswc^ etwa di« heutige .kapitalietimvhe'
(IvHellticbaflftordnun^ verteidigen wolk-D. me er aneh s))fit4T l§ 104)
den KnUektivismnÄ der Produklionsmittel nicht verwirft, sondero
nur nla 'ifTene Frage Iwhnndelt, fUr welche die materialiatiftche Gk'
M'hieliwanflnwung den Beweis bisher noch nicht erbracht hnl>e und
nwh Ml lange nieht erbringeit kttno«, ah nie auf dem unfertigen
und »idcrsprnehiivunen iStand])iinkt der blossen Xatiirkiinftilttlit vor-
harre, nhue das soziale Tek't> im/.uerkcnnen: abgetiehen davun, da^
siv den RcgrifT der Oesellwhalttinnlnnng noch nirgcnda genDgeod
dvfinieri h»lH>. Uebrigens ist die gimxe Fnt^e, wie die ge^iamten
hentrclmugeo des modernen Sowalisma» Ubcrhunpt, in j«lein Falle
ftlr die Sozial philoBophic onr eine ihrer Ejnxelauwendangvn. Di«:
praktische AnultthniDg de« Rozialen Idealii iRt ja Überhaupt einti der
achwierigaten, nach Kant das »4>hwierigste l'rnhlem fllr die Menseb-
htit I'rinzipiello Gemclitapuokte dafttr bietet namentlich § 10!}, der
von der Kntdecknng der rechten eoxialen Mittel haDdell.
Damit lund wir hart an den Schlii^^ de^ Werkes gekommen.
Wie dawelbe mit Kantigcher Frageslellnng iM^innt, ko klingt es
«nch in einen Kanti'wheu Oedanken ana. Gleich dem KHtùismns
Kantgi, der xwineheii SkeptiziitmiM und Ih^matinmos, ziviHcben ,.Toher,
nngeUbler Beurteilung' und nGenivAchwUngca" hindurch in „kritiitcb
ge«nebter und melhi>dii<ch eingeleiteter Wisutniichaff die „«ngc
I'titrte"" BUcbt. „die ïur Weisheit-iiehre fUhrt",') will aueb Stammlern
Sozialphilosophie ihren^Wi^ gehen, gleich weit entfernt von dem
„wuwUnligen Rgoismn» im theoretischen Erkennen wie im Wollca"
und dem „faustiwhcu Drange nach einer nebelhaft gemeinten, ab-
mluteo GewiMheit** (ij^l. Zwischen beiden liegt „io Feiitîgkcit
und SelliHl.'indi^keit'' das ÜeJch der gesetuniUeigen Eiusieht. daa
Gebiet des objektiv Bicbtigeu: die Wisscnscbafl. Allein von ihr
int bia jetzt nar die eine Prorinit, welche der NntnrerkeontniA unter-
steht, nrbar gemacht nnd durch meniichlichen Heim in ziethcwiuuter
') KritO; dor pnkllscticD Vcrannft, Sdiloa.
216 K. VorlKiid«r, Eine Socialpliiliwapbie uf KaoUiwlMir GmmlUfco.
Arbeit Avi Kultur ziiçUiiKli<'h guwonleii; der UDdcri?, si^iak'. Te
d(t8 Gebi<;te8 harri itock der Erschliewnng. „Nar die StÜiiimv der
Hwlorikflr, der timpiristen und Foaitivisteii darehnchweifen en «nf
dem Kriegepfade mit den AltKnlntÎHten. t'nd die Armada ana dem
Keichu den Matc-rialisrntiB bat es nur angreifen, nicht biawiu^n
kJlanfiii" (637). Diese« Lund bat iStanimkr init den Wnffeu de«
Hcbarfeinnn, der IiSchateD ObjektivitAt and eioes hocbge»}>annt«n
etbi«cbitn Idealiamna für die Wiswnscbaft nea zn erobern stob
bemObL Seine Aufgabe war um so »cbwierigcr, da ur auf seinem
Pfade keinen VorgSiiger. wenige Itnndeegenossen. viele (jegncr hatte.
Und dennoch konnte er mntig vordringen, denn er Itemsa ein Rltst«
zeng, Aa» no loieht nicht versagt: Kants transHccndentale ilethode.
Und 80 ist ihm deuD^ unii^rve Erachtcns vrouigutous, seine Kanpt-
absicht gelungen: die Grnndlagen einer Sozialphiioeoi>hic als
WisseDBchaft zu HchafTeo.
Nur aof die Darlcgang dieser Gmndlagcn, mllnen wir noeh
einmal wiedcrhulc», kam es nos bier an. HoffentUeh ist daliei auch
der Aufbau des Gaoten einigermaeeen klar geworden. Auf die
Dnrehnihrnng im einzelnen konnten n-ir innerhalb der nns gesteckten
Grenzen leider nicht eingehen; aber wir hoffen, manchem Ia-wt eine
AnrcgQDg zu der IvektUrc de« Buches gelben zn haben. Wir hoffen
es, denn wir erblicken in ihm den ersten, hocbbedeutnamen nnd ge-
lungenen Ver^neb einer Anwendung von Kants kritischer Methode
anf dim Gebiet de» fosialen Lebens, Mfige Stummlers „kritisch gc-
BBchter und methodisch eingeleiteter'' soiialvr Idealismus sich
in Wisseusehaft nnd U.-ben n%>ht bald and reeht vit.-le Freunde er-
werben, damit wir aueh auf dem sozialen Gebiete, thcoretiiwb wie
praktiaeb, je «ber je lieber ans der Periode des niibvholfenttn.
empirifu'hen TiuttrnR zur Aera den wissen»cbHfl)iehi'n IVgn'ifens, des
einhcitliehen t^'a^oeo» (0:H) und — de« enlAjirt^tbenden HaudelH
gelangvnl
Kant in Spanien.
Tod W. Lutoal&vBkl aim Droidowo bei Lomts (Polen).
D» IntcrcMe, welches nas Iwiregi, DachzuforMhen , was fttr cinm
! EinfliiM ein licdcnUruder Denker in fremdGa LAndora aasgollbt hat, ist
eine Fotgu Uui;er pliilo^ophUchcr Ivntwicktlanf; and «rwecki niclit Oberall
di« Teilnahme, die man erwarten mßchte.
Von der Hedakticii der „Kantetodion" Bof^fordcrl, einen Beitrag
■her ,Kanl iii ^lunien'' xa liefern, befand i«h mich einerlei» lu einer
sehr iflmtigen Lage fUr die AntnUinuig dieser Arbeil, da ich »eil zehn
Jahm mit Spanien vertrant, mich gpcrade wicdcj tn Mailrid niif einige
Monate be£ind, nad lll>er die Dientile vieler Freunde In literarischen
sitea reiftigte. Aber andererHcftH liefet e» in der Natar der .SHchc,
laM eine streng wissen »cbaAl [che Untersuchung flb«r den I^infiu^s von
Rani oder von einem anderen Denker in i^pitnicn iint in einer entfernten
ZnkBBft niAgllch sein wird.
Um nAnlich genan zu erforschen, was fttr einen Einflns« Knnt tn
Spanien i^habt haben kiinnte, nins9>tc ninn xiinllchMl wi«Ken, whk Ober
laut, seit Ende des vorlgeu Jikhrhunderla bis anf die (îegeuwavt ge-
echrieben wurde. Der Zustand der spanischen liiblingrsphic iind der
apanisehen DiMiolheken erMhwort die Krkdigiint; itintir «olclion Vorfrage
bis zur Unmöglichkeit. Eine allgemclue spanische nibliocrrapliio, nach
dem Mui>ter der Werke von Lorens in Frankreich, von Kayscr in
beulitefatand , hat noch Immer keinen Uenrbciter gefunden. Und Hclhitt
Air die laufende IJteratnr iit MiiriltuH Hutittin de In Librcrla i^ar nicht
mit dem l'nhlisfaeTS Uircnlar oder mit dem franzö^i.schen Journal de la libraili«
ta riTRlHchen. Die bihlini.'rapbischc VoII»ländigkcitdyr»pani''cliiin KsitalojrO
ist w-bun durch die uigeulliiiilirhcn VerliftllnlHHe den spiitiischi'ii BucliliandeU
whr erschwert. Wahrend in anderen Ländern die mcisteu witssenschaftllclieB
Werke in irgend einem Vorlag erscheinen, dessen Inhaber als FaehnsDi)
fDr dl« Verbreitung Mtner Vcriagvwcrkn su »orgen weiKs, IkI hier diu
wkBenseliafllichc sowohl als auch die llterarisohe Produktion überwiegend
asf den Scltwtverlag der Verfasser angewIescD. (Icrade weil Spanion ein
ia )i4ch»tcR Grade literariHohe« Land tot, «eil hier der Sehnfületler alv
SekrinstelleT mehr als anderawo freHehätst wird, wird er dureh Sitte nnd
Elirgeis dazn gelrieben, seine Schriflstellerei als ein Ehrenamt nnzitsehcii.
91S
W. LitosUwskl,
feine VTcrhc auf sctav cigcncD Kcvlrn oder aof KoEten wohlbabeHdcr
FreundR xu ilnickcn . niid niiliDxii di-n ^ttzcn VctIsk iinlcr »cine Bo-
kaoDteo (;ratU zu verU-Uen, iroilarcb «r an AnJ>rhen i^winol, aber an
Kinkflnf1«n gar ni«fat reicbor vird. AtiEuahmen bilden 8C^ geleMM
drnmiiliiirlie Diclilvr un<t Ri>niuns«hrin«tvllcr, Mwie di« VerfsSMr voa Sobal-
bOcbeni — dagegen sind die Pliilosopbeu, die flbriKciu anflallend Mltan
in dicticin Lande vorkommt^n , entweder auf die llQlfc des Staate«, fid«r
auf «ix«ne Hilliîl fOr die lleratttgabe ihrer Werke angewieKun. Dtever
Cmutand bedingt es, dass ea eiiKatdla lel«bt i.«l, obn« alle Kosten »cit
in Spanien eine gnnic l)ilili<it)iek von Werken lobender Scliriflsl«Uer ni
bilden , wAlirend t» luniirbniul w^br »ebner vt , iwlbM in Öffentlieben
Bibtiotbcken SlUre Bflcher so finden.
Der Zustand der Bibliotheken in Bexng xat nen«re Werke ist Ober-
banpt Iiesllu«. In der Hiblioleca Niicional, (die (\\t die frröitMc in Spanien
gilt) giebt es von allen Werken Hanta einzig nnd allein eine Ausgabe
der Kritik der reinen Vemanfl vom Jabre 1794. Aneh ii der Madrider
rniversitSlibibHutiiek und den linderen iifleolliclicn Kihliolbeken der
spa&ijchen Haupistadt ial en mir nicht gclun^n, eine der (îes&mmtxufl-
gaben der Werke von Kant eu finden. Noch viel iroaiger wcias nan
über eine Kant lite ratiir.
Ds nun Bibliographien nnd Bibliotheken mir Ober Kant tn Spanien
keine AnskonfC gnben. blieb niehtii andere« Qbrig, als nich an die
lebenillg«n Vertreter der Philotmphie i» wenden. Die« verleibt der
rntcreiichimg einen mehr publizistlflehea ah wiJseni«haniichen Obirskter,
da die (ilanbwUrdigkcit der in dieser Webe geeaminelten Angaben schon
durch die WidcnrprOche, die geleiienllieh auftauchen künoen, geschwftcht
wird. Aber in den vorlioffenden besonderen Full herrscht die schönste
Ucbereingtimmui^ nntcr den Zeugen, and da« Ei^bnu lautet: Kant ist
in Bpanien ko j^t wie Rilnxlich unbekannt. Die» Krgebnig, nlit ein negative*,
bedarf einer sehr weitläntlitiMi Begründung, and nra denjenigen I'hllwopben,
die elwa nach Spanien kommen solllcn, die Naehprflfnag m erleichleru,
will ich hier die Itcihe der per«4tnlichrn Hrfaiiningen, die mich tu den
ubigcn SchlufA ttrachleii, mfiglichst un|MurteiÎMk berichten.
In der ITnivorsilSt erfuhr ich, das« die l'bilowiphio von rwel
Profesxoren gelehrt wini, D&mlich vi>n Orti y Lnm und Nieiilii.s Salmeron.
Ich licgMh mich xunâehM zu Orli y liara (('alle Joi^e Juan 33 jtral)
und fand einen alleu, xehr freundlichen IIcrd. der den Kindraeit einec
ticistlielieD maehto. leb cKIffaete ihm, Am» in IkuUebland eine »peeiello
Zoiteebrift für die KantHindien go^rHndet worden ist, und dasd man dort
itehr Ijcf^erig sei, zu erfuhren, welchen HinHuss etwa Kant in Spanien
au^eübt haben nag.
— «Dies aclioiit mir «ine eitle Meu^rier xu sein. Ich bnhc kein
IntorcMH! fitr «niche Bihliiinuuiie. und achte nur auf originelle phllosojihisclie
Letutufegeii. Nach Uebersel&ungen und Konimenlaien eine» fremden Philo-
gopheii nch xn erkundigen, scheint mir ebesHU Bberfitbtrig so «ein, wie
«. B. ideatitdic I^semplnre der Photographie eine« Kunslirerica etna*
snmnelii,''
KftM Id 8paal«ii.
S19
i>it»ea scliarfcn kHliechen Oedanken (llUrklc Oitl } 1,»» in einer
ltiig«rca Kode ans. Icli ilrnng in ihn. die Ik-rcchtiRiing tier Gffirliiolit«
der PliiIi»ioptiiQ niir.ui-rkvDDMi , und Tnlls er di«v> iiirht taäc«, ireiil|];(iteiu
au Rack^iclil uuf ima, oiirdlicht Itaibarcn. sein Wi»Mn Ober dio Vcr-
bmlnog der Kait!i<«hcn I'biloMpliie in äpaaicn mir milznU-ilcn. Ki
wrigrrlu tich rntMhivd«», unter dvm Vorhand, diiaa er In heiuer Welfto
sum (ÏMlefben der Kantstadien bdtragen icoIIb, da er die I'biloBopbifl
aoM fllr durchaus vtrwcrHich nod ccbftdlicli ballr. In> wilrrcn ßti^prArb
b ««b, diua Orii y I.ar« nur (Vr dl« Naobuhmer Ucs beili^n Tbomaa
teeee bat, ood dsas far Uid die gawce ■«acre Fliilosopbi« auf Irrtum
Sflndo brnilit
Ich b<igal> nticb nun xu dem zncUoD Professor der Pbllosopliio,
Don Nicolas Salmeron (Calle Montalban 5), der in Spnnicn als Kudnvr
N-br iK'kniint i>t, itud d<-r im Jahnr 1873 cinKr der vier MbnoU anf eln-
;^uâer folgendpn Prisideaicn der spaniHclien Republik goireeen iRt. Gegen-
«trtig i£l er haupteXdilJcb als Advukal IhUî^, lüill aber lAglich, iti-nn Hin
litiRCbv mirbkn damn nicht verhindern. e9neV<irie«u>|;ind«r tInivvr^ititl.
ie«e Vt'rl«'juiiK<'0- ^'^<^ fOr einen Korsu^Ä der Hetaphyiik gelten, sind cigcntticb
m Ocaprftche über allerlei p^ycholo^Kche, logitclie und ^schicIiUphilo-
phiwh« Fraf^D, «hnc Syxlem, and iopa sieUt mit einer deulltclien Ab-
Deigmg gi?^n den sysleuiatlsclien Unterrichl.
Trotzdcffl ich auf eine briefliche Anfrs^ce von 8«lnierun in einer
beMimintcn Zeit litvlctll wurde, muiiate ich eine halbe Stunde tn seinem
pfangsiimmer meine lleflie abnarten. Dies gicbt einen lltgriff von der
!liase dieses Philosophen. Er entechnldi^e sich «ehr h'iflich dnich den
ndranf; der Gccehiife, die er in wincm dreifachen Lehen nU AbROordneter
[er Ist das Iluupt der KepubUkanidebea Central ist en), Advokat und Professor
n booTgen hat. Ich fragte ihn xnnAcJist, wnrum er nicht von diesen
itti Zwecken sieb mit eine-m be^ntlK'' ^-^ meinle, er küuii« vnu kleinem
aUuseiL, da seine politiselie Thsägkeit ihm als moralische PHlcbt ei-sclieinl,
R-ine ^richtliehc Thkttgkcit ihm die Mittel zum Leben giobt und seine
I.chrtJifttif;keit (nur mil 60O0 p<»efiv? honoriert) einem lIorzcnsbuddrfDls
estsprielit. Auf meine Frage Über Knut iu Spsnlen gestaud or mir, er
kenne Kant hanptMchlioh au» einer frnnzö»ifehcn Ucbersetzniii; ciiii^r
dw Ilnnptttrrke diesem l'hiliiwjihen, (die Kritik der reinen Vernunft auch
Itu Original) und er zweifele »ehr, ob ich in Spanleu Jt'iniinden linden
hftnnt«, der Kant im UriKiiial gelesen hatte. Salmeron glebt tu, diMs
Kant einen grvMi-n Kintlnü» auf die I'hiloMiphic geliabt habe, aber er
weigert sieb, den DouliAmnji swischen Erscheinung und Ding nn sieh an-
laerkcnnen. und t;latibt die Encheinung enlhalte die WIrkliehkdt. Auf
meinn llirnierkung, ilars er mir darin als l'ositivist cfvchcint, erwiderte er
mit einem Strom beredter WoHe, das» er nch keinem -iMuns unterordnen
licase. Ht spottete Über den Walm der deut«hea (lelelirten, die .iltc
Meinonjicn klasaUrierea wolloa. Wenn ieb durehaui^ seiner Philosophie
elncu Namen g«bca «olle, miig« ich ihn einen Monlttca nonneD, aber
auch dies nicht oline Eiascbr&nknngen. Jedem Versuch, diese l-ïa*
sclirinknogrn genau festxnGtcllen, widerstand er, nnler dem Vonmnd die
8*ebe sei sehr komplixicrt , und er verwies mieh auf seine Vorlesungen,
9S0
b ätiiKa er »'uih an» Vprdiensl xBAclirribt, Philmtojiben m bilden, uline
ciDPn benimmt«!) Inhalt dtr Philosophie in leiren. I>le PhilosopLio,
mciLt er, iti keine Wiwonsclmfl, die miin Iclirra kannte, sie biom in
jedem SobQler snGi Kene eniHteben. Naeh dienern kirnen OesprSeh
wnrdeii wir dnrcli eine dringende polttisclie Bolsclmft unterbroclion, imd
ick vcrlicw du» OcocbKflsloknl Snlmcron« nit dem OefBbl, àan» diescr
bedeulende nnd |;:eirMidte Redner sieh ron der akademtscfaen t^farthitlg-
keit ganz underc Voretcllnngcn bilde r1« ein «cblicbler dentoebcr Professor.
dor nach vieljilhrifier V'eliiin^ ni>eb immer seiav Vorleüunifen vorlirrtrilul.
DioM Vorlesungen Salniervns haben einen eiRenlOm liehen Charakter.
Die ei^nllichc Vorlegung wird %'on einem Scbnicr gehiilien und zwar fitr
eine ßeilie von Lektionen von einem und demselben, der nieh dasu vur-
bcreitet. Der Profe»aoT beginnt mit einer ZiwunnKnraseBng des früher
dnrolmenemmencn Stoffes nnd fordert dann eetsen Protn|;oniElcn anf, fort-
3ti»elien und die Lfigun^ der zunAebst liefcenden Probleme m verAucben.
IViccer beantwortet die f^estellte Frage und wird von seinem Ijchrer jedes-
mal, wo er ihn nicht befriedigt, unicibroehen und verbwcerl. Die Fragen
anderer Teilnehmer sind nicht auo^escbloKorn, alter kommen selten vor.
Die«e Method« (st nicht etna allgemetn in Spanten Qblich, nnd Salmeron
bcmitloidot andere l'rofuïoren, die nar ihr eigenes Lied ableirrn, FreJUch
lat nicht in leu);u<iii, daiu der vorl<»ende Stndent ^ch in dieser Weise
tum I^chrer der Philosophie vorbereitet — aber die anderen kftnnten sich
beklu^un, da»8 sie fltati der Vorlegungen dos Ueiiters die Itelefarang von
einem Mitschüler orbalterr. l'ebriReiL* nclimen Im flanien die Unter-
brechungen und ErUnteniiigen Siilmerons mehr Zeit ein als der Vortrag
des HHUptschUlcrs, nnd dieser Irltgt im Ganzen nnd Growon die Lehre
vor, die er aus den AufxelehniingeD sdner Vur^Anger nia die vom MeLMer
anerkannte gewonnen bat.
Um Auditorium reicht ntcht an SO Zoblrer, aber nun bemerkt
darunter ältere I^nte, dte, wie Ich splttcr erfhhr, Jahre bing dieae Vor-
Icmngcn b manchen.
Cnter 8Hlnierooi> fchotcrn »ind cioific bcfdentmd. So lom Beupi«!
bekennt sicli als solcher der verdiente spanlMihe PAdagog, Francisco
Oinor de los Rlos') (Pasco del obelisco 8), der niglcich mit Salmeron
von 8anz del llio gchüdirt wurde nnd fiine pniktiiehr Itcform in dero
MiltelNchulunlerrirbt seit vielen Jahren zu $«iiH<r LebensaufRxbe gemacht
hat t> ist der BegrOnder nnd Leiter der «iDslilucion libre de cnscnanta",
eines Privatg^mnasjorn» . dan eine gründlichere Vorbereitung cn hJtheren
Studien tu geben tieh bestrebt, aln die staatlieben Sehnten (liistilulos)
bieten. Ciner de lo« Hios ist zagteick Professor der Rechts pbiloMiiihle
mm der Universität zu Madrid, und einer der wenigen, die hier douteeh
venileheu. Kr ist frei von ]HilIti.->elien Bestrebungen und lebt einiig fflr
die Wissenschaft, ein ehrwürdiger Imiter der Jugend, von seinen lahl-
roiehen Schillern geliebt md bewandert Dieser schreibt Salmeron als
Lidirer der Phihmuphie eine groNie Itedculung in. Kr bebauptri, 8«lmcTon
lehre »eine SchtUer philosophieren und Ewing« sie zur Ueberlegnng.
^ Geb. IMO, Bett tWG Profetvar an dar Unironllät lu Madrid.
Eut fai ^«iikfD.
381
I
VAo andorcr SdiOlcr von Salmt^ron iat Urban« Oonzalez Serrano
(€>ll£ del pHmenlo 15), «eit 1874 L«hrGr der PliiloMphic «a «nrr
IGttelscbnle, dem Intitltiilo de Sas Isidoro, und Verfa^aer vieler plûlo-
K'>pliiiiclivn Schriften ■) ^ovic aucb sämtlicher, mltnotcr vorzOglIch f c&chrio-
t)i:(irn, |iliili>M)]>hiHch('n Artikel in liom groMCD KunvcrsRliunsU^xikoti, diut
»it 1887 il) Iiajc«lûna erfclitint (Uiceiuiuiri» eDcicloj>eUii:o liÎK|>auo-aiiieti-
caix>) und von licm die crsicu 1 7 grossen BUnde onr ha ta Kaàt defl
Kurhntahvn K ri-irht^n. In dicxir Kncynloplblie, welche aU treuer Spic^l
der seKeuwilrtigeu gt'UtiKeu Slrüniiiii);<-ii .Spuileiiii antj^csehun werdvn darf,
ist cine S«iti- Kant and eine tweit« S«ile seiner PhilnKipliio gewidmet
(In difnuwtlit-n Werk nimmt Cervantes H 8eilen ein, Calder«)n 5 S., ftoiutsean
3 '/i S.. V. Uu^o 2 S. etc.) Inleremaut ist es, da&s slcli Gonxales Sorrana
anf Littri5 bcrnfl, noi Kants Nonmeas lu bekAmpren.
Von deoisi^llxin Gunutei äcrrano int auch '^Jn kiinuir Ao&atz Aber
Kaut in dem Werk „En pro y eu eontni. Madnd 1893* verâffentUcht
vorden, aber dieser hat keine wisâcnc^haftliehc Dcdentno^. Wie ircnig
Kant in Spanien bekannt t«t, geht darau» livrvor, daM man ihn piox all-
feraein nur In fratuusischeii lJe1>erj>el»iii(^a lietit. nnd daas die hi«r ait-
genthrtea Ucrron, «clehc ihrer Stellung and ihren Studica nach die
Rrfiflgt« Kompeliriui hohen mllKäcn, mir in ilur icuTixi'n «panivelicn I.ilorutur
keine elmlgc UntenuchOD); oder Houographie Obt.>i' Kant unKti;;i'ben
«uwtlen. j\ucb dici achtbilndige epaaischu Uiblio^'raphie von D. Hidalgo
(t>i4;ci<iDuriu >.'riii!riil dir biliUof^ßs cii])Hri[tlu Madrid lKil2 — IHHl) kennt
Kant nicht, und i-utliUl kciue Angabe einer ITebursetsuDg Irgend eluca
seiner Werke, ubgleicb diesetb« unter dem dum spanlseben Alphabet
fmndm Iliir.hi'tabca K nicht weniger als 39 Werke ron I'aul de Kock
anlUhrt.
Meine leiste Hotfnnng, Bber Kaut etwas ui erfahren, war anf dki
aJladÜge Belesenheii des Akademikers U. Menendez y l'clayo ge>
rithlet. DicAer ^111 hier allgemein fDr allwiwend in Fragen der üpauiBelieD
' ['hie. Aber wo nichts ist, kann man schwerlich etwas finden.
.'■ . V y IVlayo (Ai'.tdeiiiia de )a Ifii^torifl, ralle de! I-cuo) ver»ichcrto
iBieil, dtaa aebon vor 1800 elu Aiir«als Über Kant (u der seit 1781 er-
ichciBenilcn Zcitsehrifl , Memorial Lîtciarlo' orscbicaCD sei. Br konute
■ir daa Jahr ni<ilit angeben, und ein vo1l»Uindi)çu« Exemplar dieser Kclleiien
Zeitsclirift Ist la Madrid nicht zu ßndeu. Ich habe In der Itibliotecji
Kaeional die Inlialtevorzcichnisse von 39 Uttndcn ans den Jahren 1784 bis
17117 dnrchi;<-seli«Q, «buc den Niuaen KanU XN finden; vielleicht itt dcr
Tou MeiK'iidcE ) Pelayo ernähnle Aufsatz la einem der M^cuden Jahr-
glngr zu ßoden, die in der itibliotcca Nacional fehlen. Mooendez y l'i^layo,
den leb seit zehn Jaliren perHÖnlicb kcnae, pfl<^ «ieh in »ubih^n L>ingCB
nicht zu irren. Die nSebete Spur des EinSiisseB ron Kaut sieht Meuendez
jT Telayo in einem ISSt) m Salamanca ersclûenonea Werke: ^sterna de
.. r— :'t> 4 de moral y fllosufia ISTS, — I.apokwlogiaoontemporanea 1f>€0. —
En»! l'A y tihiMifi» iHül. — Qtzrsliimoa eimtvuiporaueM ISM. - Lapri>
oulii£;.i. 1, ^ka tssi^ — Critiea y (ili>s>j|ii i^SS. — Eatudlus psiculouicus lgV3. —
En pro y oo iwntn IS92 — Uouthe l^'J'i- V'w demMRwnJst auch ela „Haaual de
paicuJogia logiea y etica" eraebteuea, und wird von Ûloer de lu« BIm aekr gelobL
8«
W. LulosUwiki,
1» deiidis flocln] \aeaAo por Bentlikm, ptiMto «n (^oneion por Turibio
Nniles, Ton dem aocb spiter I8:H eue ewelle AntHp; etfthlf.ntin tnt
Am tkhlua» die«« Werkt« «rJnl die Notwendit^keit ùt» StadinEnn von Kant
huiYur^hoWn. aber dii-i hnt victlinclil Niißcz »ii.'* ii«ntliiim hcTflbergtnom-
men, ohao Kaiit xu kenDeo. Der Nnnic von Kant (neben Viv», Iiae«a
nnd Ucnlcr) kommt nach io einrr Ode m l'csluloxii vor, welche dor
IHclil«! Bernarilinn Pi-niandcz di; Vcla»co (Oiin<l« de llaro, EpSter
Doque de Friaa) im Jsbrc 1807 veröffentlichte.
Der erste Spanier, dcrfQr einen K:intiaDcrg;«folten hat, ist Jog« Marin
Rey }' Heredia. Er int im Jahre 1818 sD Cordova f^boren und war »tit
1848 I^ehrer der Psychologie nnd Ixi^ik an einem (lymnaslnm (liiititnlo
del Noviciado) in Madrid. Er i^arb 1861 und liinlcrliess ein Werk, au
dem er in den let<l«n Jahren «eines Lebens geaitdtet batte, nod das
nach »einem Tode aar Kosten der spanbehen B^erung bera«si;e^bcn
wnrdr. Dit.« Werk, betitelt „Tcoria transcendental do las cantitades ima-
fnnarix<), Miiilriii I8(>5' enthnil in der Rinteiliinf; etni)^ allp^nieine Hc-
merknitgcn über die Wichtip;ke>t von Kants Kritik ftlr die Matheinaifk,
und an 8chlnss als Anhang, Seit« 2!)5--305, die Uoborset^nng cinea
Brucluiackefl der Kritik der reinen Vernunft, mit der Tafel der Kiil«>
gorieu. Ke fehlt Jede Angabe darOber, ob dieser Uebenetnuig dos Ort-
giaal oder eine fraaiAeiïche Uebcmtetznng xa ämsde )i«gt
Die Snhnllogik dcüücllieo Verfatser», »eit IM9 da» am mctilen hf
nutzte Lchrbueh der Logik in Spanien, bU 1872 in zehn .\Rflagcu ver-
breitet, gilt hier auch fUr K.iiiliaDiMh (ebenso nie seine Kthik), aber ieli
konnte lidni Dnrchitehen dieses lluelies den Namen von Kaot uii:ht fin-
den; auch fehlt in dem Absehuitt aber Kln»silikation der l'rlheile Jefi;liche
Ampielnng aaf den Unterschied zwlsclien analytischen and synllietiMben
Hrllieilrn n priori — woraag man wohl folgwm dilrRe, dant der Ver-
fasser sieb io einem elementareu Bchnll>uehe li^^ber an illere Muüler an-
lehnen wollte. In dem Abschnitt Ober ,principtos intuitivu« de la raun*
Wrufl rr sieh «nf Reid, Kujer CoUard, Oonsin, verMibweigt almr g:tna>
lieb Katil. Als Kriterien der WuhrheJt flllirt er „conclcocln y evideoela"
an, nnd schreibt eine absolute logische Gültigkeit der inneren Wahr-
neluiiung XU, wo« eher (VaniiMiKche Kinlllisitu verralh.
So weit die In Madrid lup^üngllclien Quellen relelieu, sclieîiil die
«nte D.irstellang von Kante Philosophie in der spsnisehen Literatur von
ejnem MitteUrhulIchri-r in Soria, V. Aman y Lambea iu i>«inem knrwa
Lehrbudie der Geschichte der Fluliriophie im Jalire 1H47 gegeben wor-
den xa «ein.!) t'reiiieh i»t diese D:ii>telliiiiK, die onr die Seiten fMIfl — 313
des pnanntl^n Werkte einuiaunl, xuft^-.Hlatuli-RCrmiuuwcn ans zaeiter Hand
S«ftoäsen, da der Verfasser sich an ein franzUstsebea Scholbneh von
ßaltDRt et Seorkiae snlehnle. Kr fand wolil schon in sciuer Quelle zwei
.piintos debiles' in der Lehre Kanin — nämlich ,1a ineücaeia de la
raion pura para la adqaisicion de los ideas neeessnrias, y la inconse-
Ctiencia de concéder rculidad ubjeliva a In« intnicioncs, negandola a Im
■) V. Anw r Laubea, Csibedrsiieu da Insülnto de Surio, Compendlti d«
U hUrtoria de la filuaotia, Madrid IMT.
KuH In B(nn)Go.
saa
nocivnnt niciuiiair«.* Tmls dieMir tucrkwOrdlgen EtnnOrre beadilicHtt
der Ver&8s«r sein Urtiiefl mit deni ZogeeUndsiés, à*66 .lat dochinK de
eH« ioaigDo profesor oe odk dc la» op«ciüscii>De« <iu« mxti lionor hacMi
al Ulenti) moUfiflio» de lu« Hleinuiii!^''
AU im Jaiire 1861 Patricio de Azcarii(e>) die gimtc modenie
PbUoHopbic f-nncT Kritik nnlrrxo^ and bd dicker Gi-lr^ci-nlifil aticb Kuits
LuliTcn nnNroliTltülier Ju^Il-HIp. Iiiilk er wohl Iteclil (Bd. Ill, S. 113)
über die Uakeuotui:« der S[iaDicr lu llctrufT KanU in klugon. Aber die
nuogelndc Kontitiiise mchic Mfh «r nivht ani» dm Qiiollra zii ctkIüiscii.
F.r tie^Ugii? Kioh duniit, in Miner I>.krütclluD|r DegaSraodo und Itarcbuu
dt; Penfineii (üisloire de U philtmophie slIeinaBde dopnis Loibnitx Jusqu'il
SOS jour^ l'aris IS.'Jt}) tu ful^i'H-
KÎDU kOrur«^ ItarslelluD); gab ü» Jahre 1850 der damals aSjäbrij^
SslmcroK.^ Hier iät anfTallend, daiE» der VeTf«H«r liiii^ Saum der
Kritik der n-iota Wninnfl im OritnnnI mit SdlenanKabeo eiU<^ (z. it.
„der Verstund tiisclil fflr die Vemunt) obenao «inen fiegeustand auit, alx
die Svnulicbkeit fOr den VcretaDd, pag. 152"), ohne abur dtc Ausgabe zu
beickhiicn, auf die er »icli bexivbl. Nebenbei werden die mctaphyoi-
Khrn Anfangsgrdndti der Keclitalclire la der fraoKOôiseben lleber^etiua^
angefnfart.
Lctetcrea Werk ist alle» Angaben nacfa da» ente Werk iCnntv.
«dckes in spuilseher (leberectzunK entclilenen Ist, xa Madrid im Jahn 1873.
Die Deberaetzung, 1) wie dice im Vorwort aiiA selbst xnf dem Titelblatt
agegeben iit, tM nicht nach dem Original, Hüudeni nucli der fraiui)*
■iselicn Uebenetzuiig aiUfcefQhrt worden. Di<-.»e Sitte, deutsulie und andere
Werke ans dem Frann&slscbeD za Oberseixen, ist in Spanien Helir ver-
breitet. So bat z. lt. Patrieio de Azcaralo viele Jahre seines LcbeaK ver-
«nidct, nm alle Werke von Pluto (aurh AriMlutetc-») ahm drm Kr»uzi>-
tbeheD Ina Hpaaiseke zu llberaetzeu, nud diese ircl)eraetiung wird iu gum
Spanien so fccsehKtst, wie etwa die äcblciormachcrechc in Ueutfcbland.
Seit 1873 fdiRteu einig« andere Uebcrseliungen von einieluen Wer*
ken Kuuta nocb Immer aus dem FronzOtilscIicn. In dieser Weise haben ideh
beflonders Alejo tiarcin Morono nnd inan Ruvirn verilicnt gemacht. Diese
gaben im Jalire 1875 Konto I^j;ik*) (was dorn Franzifeiwilidn viin Tissot),
Im Jahre 1876 die Kritik der irrtlieilHkra/t») und die Kritik di^r prakti-
»lien Vernunft*) in »panischen Uebeisetzungen licraas. Im Jahre 1877
>) I'atrlciu de Axonratc, Oposirlon lilslorice critiua dr luM nbitcmM
daoaoficoa niodoniM 4 vul. Madrid Isiil. Uer Bd. II S. TM— 2b) iiuil Bd. III
S. i— 116 bandeb Aber Kmt.
■} ßevlMa llbpanu-AiDürieaua, N. *i, Kurimubre 2T dti tStiß. Ijt filoKi>lia
novlKlnia en Alewaniä pu. Jüu — 2<>T.
>) PrlndpioB uieufiaieu» del derecliu du Kual, tnulnciduH pcir (iabtnii I.ixar'
mia- Uailrid IhT».
') Lu^ca de Kut (del fnuiee* dr TmmiI), inuüir.ida por Aleju Garcia Klorono
Juan RoTira. Madrid IttTä.
h Crltka del Jsido de Kaut, trad, nur A-tiarcla Murono v Juan Ruvira.
■> Crittca de la raxuo prutiua de Kaut, trad, por A. tiarda Moreno y Jaan
ivba. Madrid M6.
BM
W. LntostawBkl,
nurdo ein« »panlulie üebetsetsiui); der f^zJ>«isdiGR Cebeneini; von
Ktnl« VoilesüD^n Aber Metaphysik') Ton Jdui l'öm beniug!egeb«(i —
und im Jalim 1880 vturfifTcntlinlite Zoziy« »eine Uubcrectenng der It«d-
süsiscben UebeisMziiDK der Metaphysik der Silteii.^
Ulme Uobc Setzungen, olle aiie dem FVatuA^ifichcD, haben wenig
Veritreitun^ geftind«a. Dorb ^rndo xm der X«it, alit die rret« Ueber-
eeUnn^ eines Werices von Kaut erechieii, Mndierte (In Jen Jalitvn I8TS
bb 187&) in lleidelbei^ ein janger Kiibanor, Jose del Fcrojo, der auf
AnrcgunnE von Kuno Rwhcr die erste dirt^ktc I 'i:lieMçl7.nn)c der Kritik
der reineD Vemnft ins Spani.'wlic uiilernaliin. Perojo Ktih naeU Heiner
Rdckkeibr nach Spanien ein Uncb Ober deutsebe Uedankenitrömongen
hcrani^ "), worin die ersten 1 7 f«iten Aber Kant handeln nnd den grwwen
Kinfluse dieses Pbiloaoplien hervorheben. Das Boeh ist Kono Pisclier
gewidmet und entfaitlt Aafsfilu.- über bo vereehicdene nnd Dogleicharlige
(irit«8en wie Ifoine, llilekd, lUiirilMihH de., wodsrefa der in der Kinlci-
tiiDK auf Kaut );elei;te Nai'bdnick i:twaj^ geMhwXebt wird. In der v»n
Perojo gogrUudcten licvjj-ta Contempuranea wurde von ihm und von
einigen anderen SchrilVlvllerii, benonOcni M. Ilevilla,') ein Kanipr gegen
den damals in Spanien sehr verbrelteleB Kransbmtis vom Standpunkte
des Neoknntiimiuç ^-fabtt.
Kntttfi!) PanenlheisfnuA, der von J. Sanx del RE« in den Jaliren
184-4 — 47 gleicbfalls aus Heidelberg importiert wurde, hat In S]>uiüen
einen grJt««vr«a KinHuK» gewonnen al» er vielleicht je in Deutschland
gobntil hnl. 8eit dreiwEg Jahren nbcin lügen nnler den Profettitoren der
Philot«tipliie au den (Inlver^iaten und Mitlelsehulea die Krauiteaner. Wenn
lieliou Kranke dne komplizierte Sprache bat, so haben seine spaulsclien
Verehrer e« nocli riol weiter darin gebracht. Man leHo x. lt. folgende
Ewei Satie, dis eine auuähernd riobllge Vorstellung von dem Stil philo-
eophUcIier Voriesnngen in Madrid geben:
aYo y mi eaencia con ol nno y .Ich Bod mein We«*n mit dem
todo que yo soy, exi«t» en la eter- Einen nnd Allem was ich bin, eii-
nidad, eu iiiddad sobre la ooolrs-
liedad de la preeiistcncia y do la
potUeiistenein, i)iie moIo e»u relation
al liejupo hullti eu ml, Habiendome
de )a eternidad como de propiedad
mio."
(Salmeron, xlllert von McnendfK
y Pelayo, IliHtoria de lo« lietorn-
doxoa cspafiolc« Vol. Ill, i>a|^. 803.
Madrid 1881.)
stiere in der Ewigkeit, in Einheit
Aber dum Gegeuutx der Prkexùttenz
and der Naeheii«tenx, welche ich
nur in Uexlebnng auf die Zeit in
mir tiiide, mir bewnmt der Kwigkeit
als meiuM KiK''i>''i"iu'-"
t) H. Poeliu, Ia metafi^oa de Kaut, (de Tbaot) uad. pur Juo Utia.
Madrid 1*tTl.
') Ktindiinciituii de ima nielafisi«^ de custombres de Kaut Itaii. pM Zmay
Madrid l^ttt» (bildet den 8. Dd. d«T Itibi ßlomfiM),
■> Jiisc del Perojo, Enaayoa aobre e) ■ni>vfaitlcBto liileleclnal cd Alcma
Madrid Itn.
•) geb. lälG, gML Itel.
Kknt in Sp&ulen.
335
„L« concionci« t* pinnclia foto-
Knficft doutlo »t siimaii impruionea
ignalc« y se rcelan Mitflucione« di-
knttlt*, pars venir n <lnr 1« nonnii
y pauta de la tiuta ïiint|>«tiM aate
cayo rwaite absorbcnle m delînca
ta *ilti«U moral y socM Ak e*U*
gencraci'iueii Un lorm«ato(ias )' alor-
nentadas «n que nos ba eabido la
dicha de virir.'
(D. Gonzales Serrano, Proloigo a
lae poc«taa de V. de Aban:nu.)
])»i HewiiMiUein i«t ein pliotogra-
pliIscliM Cliclié, anf «elt^heni »irli
gleichartige liindrtlckc zu^mmen-
M-'tien und v«rubied«nur1ige auf-
beben .... (das weitere int li«iiuilie
anilbcntclzlNir — ab«r im allfi^-
meinen selirullit <junxal<« Serrano
viel klarer, und fleiii« l'Incvclopfldie-
artikei, »owir ecinc Lehrbücher der
iVycliüloifitt, Liifcik nnd Kthik «od
recht anerketmenaweH)t
Denselben Elndmek wie dioM Sitze machon auf nîcb ancb die
KCfCenwIlTtig«!! Vorlesongen Ratmcrun«, obgleich er jelil vom KratiHiMona
» einer anderen dein Pi<«itivisniuii rerwandten Weltangcliuuunn; feit-
gescJiiltten Ist
Gt^on solchen Miiubrnuch der Sprache und der Gedanken trat
Perojo aaf nnd wordc uiieh von Jnan Vnlera. dem fteiAtvolIeii Nvvcl-
listen, nnd von Manuel Hcvilla. dem begabten Publzllatcn, darin auter-
«tttit Seine Absicht, di<^ Kritik der reinen Vernunft anti dem Uriginal
lU niwnetzen, fBhrle Perojo nur xutn Teil aux. Er pib nach vielem
ZAgem erst 1883 den ersten Teil seiner Ucbaraetzan); iioraua, ') Er
beklagt eich in dor Vorrede, das» mso in Spunien noch nicht vorbereitet
LHi. dies Werk za leMta. Seine U<-bcr«etxun)t ist »ehr tiorgtViltig und er
hat aueh Kanirt Itio^raphie vi>u Kuno Pisctier beiKi^ftlKt- Er fDhrl die
Varlaateo der zvei Änflagen an und liHert nicht selten die Ansdrlleke
de« Originals. L«ider hat f'uroj» seine Arbeit uieht furlge»etxt. Kr
klagt, das» die allgemeiae (ileicliKOltiKkelt, mit der man Hcinoi An-
BtrengBngien begegnete, ihn von einer ferneren Arbeil abschreckte. So
Htibt bisher wine UelwrMttssiing der trantwccndcntalen Analytik das ein-
^e Bmohstdek der Werke Kants, das ans dem Original inn Spnniiirh«
Obersetst ist Es iül niehl m hoffen, dass er je seine Arbeit forl.ielzt,
Ida er seit vielen Jahren «icb der Politik und I'tiblixiHtik gewidmet bat
uad tiine Zeitschrift (El Niievo Mundo, Calle Hileraa 11) lieran^fj^icbt.
Unterderäen hat das Wenige, was man von Kant in Spanien wusMe,
forliTAhrcDd feindliche Afusteningeo herrorgenifeu.
Im Jahre 1U76 lii«lt der OricntiiliM J. Mortino Nietn «inen Ver-
trage) In dem Ateneo de Madrid (ein titerarischer Verein) „lieber An*
phitoM>phi<«bc Problem", tind griff darin Kant heftig an, indem er ihm
merkwürdige Vonrdrfe muefaie. Er »cliriyb Kanl die Vuretellnag an,
daae das Vernanftige eitel und willkflrlicb sein känno (la ideu de <iue Iw
quo es raeionai pnedo ser cosa ociosa y arbitraiia), nnd die Veraelnong
') Critlna de la raz«n para de Kant, !■ parte, tradndda por Jose del Petojo.
lUilrid 1S8S.
'}J.Horeno Nfeto, IHBenrs»8 Acadcuil«us. Hadrld 19S3. KIPnbl«ina
BliMUMO, dbenna luitlo ra el Alen«o en IttlC
• t,.iTt;..
I
Eull b Spuileii,
28?
franxfislsclieii ÜeberKctxiinf: von I.nngCN Or^cliichtc üv* Mabirisli»-
odcr ana der gleicbfalU franiiiiLiscIina U«bereHzu]ig van UartnanM
PUlMophi« d«C UnbcwnMlon angofOhtl.
Die Krilik tier reineti Venmafl unil He Prole^nenft «a ein«r jeden
kflnftigCB MeUpli)-eik wcrdcu von Profcsaor Ares Id frauiOdJaolieD U«ber-
GfrK'^u Kant (si an«b He. Red« vita P. Cuminerot) ptriditet,
velche von ihm in der Akademie der Oe Ist cBirUsens« halten beîm Antritt
tn'niM Stolliing ul« Uiiiçlicd dic«er Kt^rpcncbiifl itn -Inlire 1881 gehalten
«arde. Er ktafl Kuul deo SkeplixUinu« an und meint, diu KcmuIIuI
seéner krilisclion l*hiloHo)>hio konnte nicht vei-di-rblidier ausfallen.
Mcnrndcx y Culnyo halle w«h] l{e«bl. wcon er in eeincr Gcechicble
lier «pasiMlien Heretiker^) beliniipM. dnim Kant in Bpanien nnr vt>n
•ehr wcoigtn befrilTen norden i>>t, nnd da^ ncine Lebre nur in nn-
wesenlliclien Anircndiingea bekannt wurde. Mcnondci y Pelayo i«t wohl
aaeh der eiuxi^'e SjMnier, der einen nicht unw<;«vn<lichen Ucitra); znr
Kantiiterator lieferte, indem er über die spanUchea Voriftnfer Kanlo^)
eine ziemlich nnsfdfarliclio Monographie verriffcntlichte. Ala solche flUirl
er hBBpttiaditioh !.. Vire« nnd Vt. Sanchw so, dip freilieh nur dann för
Vorl&ufer Kants gelten können, wenn man den BegrilT einee VorlAnfe»
sehr «oil lasst.
AU den eiii7i||r(!n in (Spanien lebcndrn Kantiiinor flllirl Mencndes y
Pelayn den K^lchileu Maliafi Nitilo Serrano, Marques de Giiadalnrxafl
(Calle de Uenova 11) »a.
Dieser cfanrOrdige S^ljUkrige OrcU empßng mich mit der grOfiiten
rrrnndiiehkeit nnd ver«prach «eise Anhebt Obfr Knot içckrifttich für die
,Ksnlstudien' aafEUtciclinen. Er Ist 1813 ^'ebureu und widmete sloh der
Urdizin, aber nicht ale praktischer ArKt, sondern als ItEgrnnder und
llemuipiber inediuniselier Zi'it.->c>iriftpn. Er ist seit fBnfsi)ç Jahren der
HerBitB||;;eber der Zcitscbrift „Rt si^;!» medico", wnlcbe der Krusiten Ver-
breitnag in den Krcif«n spanisclior Aersle sich erfreut, ist anseerdcm
teil 1SS9 Miiglied der «panischen Akademii^< der Medizin nnd »vU IHtll
Ibr lebenKlnncIicher PrSsident. Er bekennt sieb zur Rchule Kante mit
ttnigen Einiiehi3nkungon. worin er hanptaächlich Henonvier folgt.
Iio Jnhrc 18ii7 i^ab vr ein Werk nnttir dem Titel . l'roirgomuna
der WiifieaMbaft* *) aus, das aber hier ^Unxlich unbfjieblel blieb. Es
eolbsll eine allgemeine Methodenlehre, welelie der Verfasser als Einlei-
taiv xn Kriaer NnluTi>liiloMoph>e ^) bearbeitete. Diese Werke vurdionen
■) F. Uuaiaero, Ubenn» d« r««epclon cn U Acadcaib de denria» Moratca
yPulUicaa. Madrid I%S1.
■) Uenemli-i y t'cUyo, Hlatoria de la llclorodoxos eapahoies ti>mo III.
ItoarUl IV^t. v^ VÜ.
'j H Mciieniluay Pflayo, F.nsn;rosde(Mll«ifilosi>fica. Huidrliil 1691.
Likrii S. m.i — Slid Ue !•** oriKimi« del (.'ntioiiinii) y del «tceptieLimo y esqiouial-
■Ulfl de li>s [im-or^ires <i^iariiilL>g <le Kant.
') M. SieUi Si'mn,), IWwinrji' de 1« iMi-iipia vivicjitf, «'iisayo de Eneii-kipedia
litwtff*! parle I, PnikguvueiinHd't- la cieuom. Madrid INII. — PralAAMHi«*-
■) H Nirlo Kcmuio, l'iliuu>tiB liu la nntnraluu. Mulrid ■•>S4.
m
W. tntoslairakl,
jcdi-ofallR «ine besondere D^KprcchniiK ia don KanMndien. nnd es gcnOj^
Iiirr biciii auf ni« hinmirrtsen.
B«i i?iD«r nAhcrrn Bctraclitnug <lllrf1e aneb dieeer ehixige spanische
Kaatianrr vielleicht nur in dem fSinn« Kantisiicr Meibcn, wi^ l-lclile,
HcliclIioK nud lU-f;«!. Seiue Werke erfdrdi'm «clion ihm' t'infan;;)!« we);cn
eJD «beefaftitd» Stndiam, und icb entlialle mich dulior jc);)ktien Ürtlieils,
mn «0 mckr aU nr »Ibfl den Lesern der Kantetndien seine Slcllong xu
Kant auHituandcTzn.ietzen venprcxilien bat.
Rf) bleibt inm SchloBs noeli xn erwilin««. dass im ballieren Unter-
ricbt. in den VurltMingen an den epanisehcn tJuiversilstcD einif^ I'rnrcü-
tono die Ijelireo Kniits «u«fBhrlich darstellen, ohne desweifcn Rlr Kan-
tianer ^Iten SU IT ollen.
In dieser lïeziehung steht Sevilla oben an. bort toll selioa vor
sechzig: Jahren der damalige l*rofc*for der Kthik Don Frandsw Oardeaa« ')
Kant* Philosophie eingehend darReslellt haheu und dadurch in hcftiRo
Polemik mit den Profeesorcn der Theoloij^ie gcraihco ^dn. spiucr h»II
nach dcRMlbeo Angaben (die ich den I'rurrKMoreu der h[a<Irider Hniver-
tiitit Menendes y Pelayo und Sanchez Ho^el verdanke) Don Nicolas
Haria Hivoro, der spAter in der Itcvulutioo von 1S68 eine sehr llittig«
ItoUe «pielle, VorlrAifC Ober KanI gehallen haben. Auch Ke^^nwftrl!);
lenien die Stiidenlen der llnlversilàl xa Sevilla Kant fn den VorttiRen
dee Kraosoxnent Federico de Castro {l*roroawr der Metaphysik in Sevilla)
and Minen Sohn«« kennen.
in ttaTc«loDa haben naeh deo AngabeD von Menonilci y Pelayo
vontiglieb Marti de RiiaU und Pranclaco Javier Lloren«, welche
6ich zur Schule von Ilnmiitun bekannten — xnr Kenntni« der KantiMhen
T'hilüsopbic dur<^1i ihm Voi-triige beigetragen-
In Itfadrid dagegen wird Kant von Salroeron nur gelegentlich, vou
Ütti y L«ra gar nicht in deren Vorlesangcn berlleksichtigt, und c« fehlt
hier an einer kyiileuialù^chen Ihinilcllnag der 'l'heorien Kant« fllr die
UniversiUt^agend.
An deo anderen t'nivereitflien Spaniens sind die mcisIeD [jvlirer
dar I'hilutMphie, vie luieh Salmeren ond Gioer do Im Rios vei^ichertcn,
entweder Thuraistea oder KraUHeaner.
Im Lnnfo des XIX. Jahrhunderts scheiut es nur awei Mal vor-
Kekummen » «ein. datt ein Spanier behufs phllosophiitelter Studien nanh
Deutschland reiste (Sans del Kio und Joae del PeroJA), Von einem di^nt-
sehen Philosophen, der nach Spanion {fekommeu wSre. i«t gar keine
Kunde vtJihanden. 80 lange der Verkehr x«i»e.hen Iteidcn IjAndeni ao
beMbrüuht ist, dflrfen wir wobt kaum liollen. Avus Kant hier anders als
durch. Vermittlung {raiui)eischer Quollon bekannt werde.
■) Bekannt als der Verfasser des Werkes; Sltitoria de la propledad teri-
torial en Ëspnfia Mxirid l>>7.<<. V.r IcM in Mulriil und hi-mitici^' auf moine
Anfrage, dass er I6ST— 3d an der L'niwRiilüt zu :^viUu tväui» MiiliNtuphie, be>
i»)ii<li^rx din K'lilk, iehrtei die er au franiiOatMiheil Quoll«! (Cousin, Jonflïoy)
keuneu gulerat balle.
Kant in Spinica.
Sita
Anhang.
Kant YODi Sfnniliniiikt elufs s)ianirichi>ii Kanfinnvrs.
D«r einiige Mhdu iu Mudrtd, dei rieh iin liopii K«uli»ner bält, lod
well vuD nndtrrvn fllr ciocn folchcn gtlinllcn win), iiri-nigiiloiis ao weJt
t» den Verlrelern der PbiluMiphir und «piiniMlien Lilernlur nn der Madriilcrr
UolrersiUt bekannt ist) Dr. MalU« Nielo Serrano.!) bat aaf meine Bille,
»eiae Stcllonic xo Knot üeaau zu bezeicbnoo, mir cjnc knrz« Notii gcscliickl,
• elcli« Reioer n<i«b uiclit vi;r')lfi:nllifhti-n Geticliiehte der Cbiluvipbie
. eatnomiiiea iitt. kb babi> AnfiinKs eine UflbetBelzang dieser Ulltelluay;
IsngCfetrebt, mOHle xlicr darauf verzichten, and Kill lieber dtcKclbc hier
im OriirioAl folgen iMticn:
^.Rnnt se propaw detener el paao d las cnconlradas aspiradone«
de 1«« RiftteinaN, é iovoMgat ante lodo ol der«icbn de to« riHtcwdticos,
•oneÜeDdo al individau li pmebn« de tinßrienriu mcdiante uu rigwvM
Ifnumen. El individu» eleif^ido fté «u prüpio pensamicnto. conâdcrado como
[Objvto KoDielido al auiltnB do gf miBtno. Eu su pvniumieato ohjcCirado
'encontre), «unto em iiHlnral, nl^o di^fliulo de tod« fem^ineno «iIiTior, nlfco
infeiiomcnal , qne preside nl orden experitoenial: on Codigo de leyea,
quo deedi^ mny antipio Be ballaban consignadnH. llaniiindolaH calegoriaa.
IjaH vat«f;urin» huu, ert^rtivamcnle, rl cnerpo del etipiritn, lu qae ve ) palpa
cl snjelo en la intimidad de su ory^anidnio. Dieseear eate cnerpo era preftar
DO cffliacnle servicio a la ßiologfa. Mas el cnerpo dcfinido del pensamicuto,
desprovW« del polo indefinido quo conennr li *ii funcii^u, e* nn mdaver,
y Kani, exeelente auali'imici del onerpo (iloMi^Rco, oHnfrati;>î en el intcrvalo
que sépara la muerte de la vidn.
Sn per»picRcia Ic hizo adivinar quo la teorfa sola do vale sio la
pnieiiea, que i-l cuerpu v« nn cadaver ei no funciona; uim» uo ncerlö Â
coa&Uluir la fnnciäo. restttuyendu ul cadaver la energla de qae le habia
privado «olv («^^ricnmcnlc ; poF^lo qne si, en cfccto, hubiora comeuEado
por malar sa jXTntuunienlo indiridnni, no bahrin tibtenido un (^nerpn, iiinu
para legarle A otro iaTesti^adùr iniU aj'ortuimdn, QdIso conservai' com»
buena y valedera la diseccion anatijinica , y prucuder lncg;i> por yuxta-
pQsiciùn, en lu^ar de »lencrsc A la mfussusct-pcion indii>p('ni*ttble p»ra
la vida, y, c«ino era do esperar. »btuvo resnllados flcticios, Incompleloit,
qie le apnrtaron del camino real de la vordad.
Kant ^iDti<l eon ol fonömeno el Diintenn. (> .«eii lo iiifcnonicnnl ; poro
deJ4 este cabo snelto y sallA it ia ley, ain advertir lu improcedencia de
t>l Bolnci^'D de costiouidad. Si bnbîera arlieolado lo iDfouumcnal (niimeno)
COD Is ley, CODO lo iM^laba )a con el fenämeao, babriu cafdü de lien»
en la fbnciijn, que de^huee el feai'tineno y liace la ley, lliiui;idH por iilro
■ nombre idoa 6 gcneralidad, funciiin qne se perpotiia por mis que se !n-
'dcfina y defîna ta ley, ji^rqae no hac<- cji'ta a»i tnÂs que içcncmlizHrsB
de naevo, A la manera qxe (C del^nïii n si propin ul pa^ar de la nef^nciän
do feoiimeito à aiirmxcIöB de lo Infeuo menai.
•> fîeb. I$1», »rit IflM Uitfflied dn Akademie der Medicîn, ijt letxtur Zxit
lit iloiD 'rilcl llarqaes de Onadalenaa flti sebie wis^eutfeliaAUelion Verdienste
BSQ
jtitsiUwskE,
De csU inadvntoDcin de K>at provint» Inogo qvc, «neontrfad
eoB el DÛsKDO despäes de) «üludiu àe In le>, cT6yen de bneaa fe qnal
]>o4lm trasladsrse c«d legitimo derecho i an campo superior, no va simplc-
raeole ideal, «ino r«nl. ca rclacioncs paiccidns A Im del fcaéineno cstcrivr
eon Is ley eomlntivm. Im Mistftnoi«. Ian combatid« por U critic« como
rcndneDo y coma lev, raWrIa de este node rigor»«« y annada como;
niiDCa; y por mas i(»e el ajuUisis racienal la hieierat c«nlrapeM, impidi-
dndola 11eg:ar li mu^orcs exlrnvioa, niinrjMbs sn tu^nr propio, uta rclneionefJ
con Ids otroa miembrcis del slâlema c«miiii. Fuitttaba asf nna moralMadl
mblliiie, sin enficicntc objvtividad. 6 ana objclividad ab«orbcnle del aniltsii
racional. Seincjantc dileiua era initulnble pan la oritim kanliana.
Necuitn 1« Clencia ner nn organiMDO (b^o) apoyado i la par en
un polo poMliro (cficiento doSnido) y en otro ne^livo (cuclieicnle indeliDido),
funciûn vivienio, (lOj^DdnuU, y cniîvndrndur» it >ii ver. de una »erie *ii«nipr
düßniilii ou parte y sîemprc en parte liidefintda. Semi-jiiotcs condicionei
fallaroo A la critics de Knnt, en la cnal »c ccha preciiiamcntc de menosl
ese luo de nnii^n nnlre los polo«, ()ie da vida i lo« «ereê vivixi., actividnd
y realtdad al Uuiver»i.
La Eitnaciün, ptie«, en qne s« encontrsba Kant liabo de moverle i
dividir m criticji en pur» y prâittica, tu^onexati enire »i, coarignaDdo
la dltiroa leyeü practica», un va eiju lin lentes i'ùt'J »uiioi-iores al Tent^ciK»]
y it la ley teùrica. K^ta scpnrncion de ta leorfa y de la practica reaponde
bien al método critico, »unlilien l'i de <Iii>ecci<''n anat><niica; pcru inhabilila,*
cutnu «ineda repetido, par» cninpreiider la fnnciiin en qne %Dra el or-
giinioRio, no solo como eugeudra^o, »uo como regenerador de si propio
en Ml coDJunto y on cada nna de eus pnileâ.
En sumo, tvda In (Titieu de In rnzöu purs de Knut nicrec« eonï«rvarm,
y K ciinMTVtirii Hin dudn uiicutrHü ttu m TOin[)a vinleuUiniunle la eiidena
de la ovi-lnciiiu filoeôfica en la HamnDidad, Ke tissceptitile de niejora
y de perfccciciDamiuntoK en mncbu^ pnotos su balte rno«, y nun en alguKwl
may truniteendentalea, enun) yn lu lian demostrado ilu^troH penKndorv«, y,
sobre (odo, Reno«vîer; lo cual nada ticne de particular, pae« i Im que
aueeden al ruodador de una duetrina compete la Inbor, mes fiicil ya, de
pulirla y perfcecEoiMTla.
Rii coauto k la Raziin pnictEca, en uiin obra nibliroe, estudio y defeai
de la moral, llevados i nn alto grado de preelsido y de convenieacia
para Iob mât altoe fine» del hombrc.
Con todo, K«f de una como de otra eritica, bay qne eonrenir que
procède elimlnar un reanblo me<tafiiiieo. hendado de In antij^fledad y^
conservado, mis bien por conaidcrarle âncora salvadora de Ihd ereenel)
que Cflino conqnltta le^tina del »aber: la interreneiiin do la GU^Iancii
en el orden del üntvereo. I>c3pii^ de loo fe-ni>uicQOH apreeiable« put^
los pentido« y de laa leyes apreelable« por la critîca racîonal, no bay
otra suBtancia à qoe apctar, no Inuirriendo en contmdicciiîa, qne û
necieftln de fenöiueao y de ley; la ouat ncfcaclûo, annque nn<In Aé #uyo,
tû, en relaeion cou cl rcni^mcno y U ley dados en el t^uicio, algo i|Ue
te da eu ci tiempv: la fuiiçiÔH comiiu, que procède ertudiar corna eue
Kut la Spulen.
S31
»itaplemeDlc realUado, y »deiDiit com« cuvrpo relaciontdo con laa trca
(ima*s del üempo; pitMnte. pasado y porvcsir.
I.M cUDepctwnciss de la climiiiactän del aotlguo coaceplo do MStimcia
na Bon tan f^Hveit, cuoio pudivrs ernreo i primera vUta por alKnnos
pHDsadures deinaaiado tiiDoraton. Ni la moral m raiento, ni ptcrden Ian
relifiooBS Ml liuc rnndami^nUl, dÎ 6e perjudiea asi eosa nl^na en et
lOrden pntctiiMi d« ta lliiinunidad. Ante« ni conlnrio, vieuc la liberlad
ià flgltnr enfrenle de la ley en cl riti» q«e le pcrtewio«, y ee iuicia en
todw Iw nfcrns ri rciaudo de la iroMSacciàn, que pemit« virir en el
mnnda d«I mcjor modo podbl«."
Kl marqnéB ds Ouadalersas.
Wiv man ans dem eiligen nicht, erstreckt eicb die AoertienQUiii;
des spaDiBclieo Pbltoooplien voriQKlich mir die- Kritik der prHktLsc.hon
Vpniunft, wahrentl er ans der Kritik der reinen Vernunft den Jkjn-iff der
8a)i*iiiiiz eliuinicirvrn ni<ichie, wodnrcli nalUrlicb ancb die Pld no menai iUt
der ErücbeJatiDKeD im (i«KeiiaaI): zur Wirklichkeit der Dingv an sieb anf-
hJiren oillsetc. Nieto Serrano beklagt sich Sber den .tuetiipli] «Igcheo liej-
Kmehmack", den Kant aniçcMivh vom AlterlBm ererbt hat; wir sehen,
d»£s hier Metaphysik niebl !m Sinne Kants Kondero Comte« Terslandeo
h wird, nnd an Comte erinnern auch die »on Nieto Serrano beliebten Mctnphem.
Kant wird hiec »im Uiologcn, nelcber den KOrper des Qeiatea, (d. b.
die Kalet;urien) difliiezicrt.
In seiner ^Biologta del pensamiento* (Madrid 1891) hat Nieto
Serrano demselben Ucschmack geboldlKt. Wir finden duri Abttchnittr mit
Milchen Tiirln, wie: fiHol<>)çin di^ la intcligcncia — fnncionea circnlatoria
y nulritivs del penumienlo (darin ncrüen die angeborenen Ideen behandelt)
— respiracJon inlotectaal (darin «ird mitunter di« Möglichkeit der l'faru-
soloiçio bi-haoptrt) — acto reiçpiraturio del pen»am<eato (darin wird die
Freiheit d«^ Willeuii btihiindellj — put »login d<;l penitamiento — gonciscion
de Ideales -^ funcion religiosa de circuluoien, de nutricion, de reapiracion,
de g«neracion etc.
Wenn man bedenkt, daim auch andere geHislAniliKC Kantianer, Z. B.
Hoene Wrooaki — sieb leicht xn einer eiffeutttmliuhen Terminologie neifçten,
M dürfen wir dem ehrwürdigen I'rAsidcnten der spanischen Académie der
lledicin darauit keinen Vorwurf machen, um so mclir, als er in Eelncn
Welken trotz seiner Vorliebe fOr ph> sioloj;itteh>! Metaphern al» entschiedener
Gegner des Maleriallsmns anflriK. Ks möchte steh lohnen, dit-se Werke')
des «paniM^hdn Henkers Nuf ihren Inhalt hin zu nntcrsucben, ohne sich
dnroh Mine Formeln aliechreckon zu lafl«en.
') AUMrr dem ii'nannii-ii hnt Niiiiii Sernino nodi folgende ijbilo8ci|tlilsi-Len
Werke veriUrenlUelii: li NMufali-ïa, el Ksjiiriiu y el humlire Bcwfiupji. de la
eïiencn Tivtunte, o se« «naayo de KncicU'pedU filosoäca — Filosofia de la Naln-
talea.
Lose Blatter aas EanU Nachlasa.*)
V« E. AdickM iB Kid.
El and r*u »ehon Jafare Tfnlrfcfcf. wildea éa «nie Bud encUea.
Trottd^ wird di«tc BecprecKsBi; Math mIbo gedwAt«, 4a lek aack tinig«
Tliiwilfam.«!! tiMT Qui uf den Henca habe. Aawwrdu« vtrd «s Ar
«e htilwMrttgle Kul-Aiisabe do- ficrilwr Akadcai* «n îtutam Mio,
wota Irii «« ■»■«fleh« Udwr mrtftaOkUea .Loaea Kiaar* wca%stoa«
r^rllaflic etaaul — uvHt ta obw emaaa 9tadiaa der Ma—ripH nid
TOT alltm der ItandackriR Kaato DrtçKeh M — elmaiiiagîtrii otdnt «ad
inii«rlun> der cbroeologiKbea Ordnaai; ucMIcli grapplere.
VtrfiffBBÜlelit fiad liaher im entes Batute 93, ua xwcUeo 101 BUtter.
Loie Blllter aennt Rekke iks mit Rrrlit, «eil, .bU «eidmi AenabincD,
«wUchen dm «iBUlsen kein InDtrer Zuaauwahaas »tattfadet. oft it^iar
nicbt einiaal swiKken den eiDZ«lD«B Seiten etan aad dcasdbea Blntlei*.
Kaat baaalxte htafig Briefeooverti and ^aaz oder tôlwtiu Iwre Bràf-
■eUca, sadi Baduutsgea, an du in fiiierea, «u iha gemdc becclilftigte.
Wir finden attf ficaea lofsn BUttern «ku lltterariseke Hotbea, F,xc«rplr,
grfiMer« and kleinere BatwBrfe. Vorartwilro in Mhwa VerMfeailiclinngen
(aad sirsr sas den vrrschiedetutcn Studien der«el>»^ti Hilrri«! fir seine
Vorlcsnnii^n (mnoIiI korxo Noliien aber tkatsftckUdie VerfaAltairo« lar
UnlerMtllEnBK Beinca Oe>dâebtaîues, mis skiitenbafte. abfebrocliene En(-
wOrfe vou (JciJaniK-nfAniirnn ttnd aollwtaUjidife Aimrbrilnniccn), endlich
auch auf llauxliiill iintl I'nvalan^lefCBheitea beaO^'Uclif Ben-din njtcn nod
BeUHirkunKeo. oft mehreren bunt dntck cinnnder anf eioem Zeft«).
Der Zeitraum, aDK dem die BIAItcr Mammen, nrnfuHit 50 Jibrc. Bei
weiteai mm meinen iHt leider die Zelt vertreten, die un» aiu «migif^cn
inlereMlert; die oeunEif^r Jahre. Naaienllkh im 3. Hcfl entstammt die
f^rcHiae Mehrzahl dor Zotlel dicMr I'criudc. K« hat deshalb taa^ nicht
die Itedenlnng und daa InleiCMe wie daa erste Heft. I>a«« Kant lait
Vnrliebe Briefe kb seinen Memcprienzetlcin und sonstigen rorllnSgen Aaf-
MicluiiuigcB bennlxt list, ist insofem Mehr erfrcnlieh, al« dadurch bei vielen
I
•) tose BlKtlor aus Kants Kachlass. M h;u:olliellt ven Knd.
Rdleke. ç. H». Kltaii:st>erK i. I'r Ktrd. Beyer. Knu-* !l«fL Isv«. »î 8.
Zweiles Halt IB9K. 3*5 Ü. (HefMiatabdnick atu der Alifiieiixû^-liOD Mcin>ta>
iwiirfft). DI««« Recvadua toUte nnfirflsfclieh soeh tni rrali-D llrtle Aiifnshmc findea.
.Sie wurde Bcbua Mitte Win abgeächtoaaea. alii mir div KaotiMihcn Haniueripte
aoeh nicht *orb|MUL leh Iiho die Boapiechai^ naretVaden loui Abdruek komnien.
da toh Über die DattemuK der eiaseliiea BlXtier anf Gruml der Haadacfcrifl aocii
Mat MdgUltlgca j\iisi«htcn Hawcni kanii.
LoM BUttM ai» K»aiM KachU».
â33
BlUl«rn eine itemlicli sÏcImtc Dalicnmg crmA^lichl isl. Oft ist Jiihr und
Diitnin auf den BricfrnRleii n««h erlialt«D, iiikI tneiutnu wird Kmit tti«
bald nath ihrctn Elinpinge In Gebraiiob Ken«iiim«n habon. In mancliito
Fllleo, wo «B sich um VorarboilcD »i Uachcrn oder AafeSt»n IianOelt,
Ifaet «eh âftegau akfaer f^^HLticllcn. Vun die>«ti feiitdali«irl4;o 7.ctli-ln aiis
kann nun dann — wie Iteickc aosgiebig g«(han hat — anf die Knl-
«Uhanf:u«il andrer mil tthnlichcr ï^chrift »c]iiipR«n- Kodltch kommen
itkovte (ïroade hinui, manchiiuil Mthr nn^winitcr Art, no àmt» ein »iMnlkfa
weiter Spiolrattm bleibt, oil aber auch dnrchscklai^Bd und flberreaKend.
W» iob von Ucickeo OntieniD^ abweiche kann on, eolange ich die HaDU-
Mrlpte Belhat oooh niclil vcir mir habe, naiarlich nur *»» solelten inneren
Qmndea geschohcD.
Kn»! nlle reiVtfli-nllicblen BliUtcr ïind im Uesit» der Klni^Iielicn
ud Üniveri^ilülsbibliolhek xa Köiiiftttberf;. Die hund-whrirtliehrn Hcli&lzc
dereelben an» Kants Kschlasü sind von Schubert vor fafrt 60 Jahren ia
13 KoRv»1iile ireKclitodcn und inuerhslb dicMT geordnet. Doch ut beide«
nUr eÎDO rhiix duäerllobe Kein'>lri«niiiK RewcMCu. ZiciammennceliöriKe« bl
von einander getrennt, Verschledcnarliges verbunden, eine dur cJigrel fende
ehronoIvKnehe. oder Mchliehe NenordnuD;; hat oieht stattgefunden. Die
Kouvolule sind ueuerdinK» mit den narlinitabeii A N bezeielinet. A — D
wwrtlen im eratcn Heft, K nnd K im zweiten verüffentllchl. Von Schuberts
Hand trignn «ic (olgwide AufMhriftcn, die faxt durchweg; nur auf einen
Teil ùf-n Inhatlf) paMMn:
A: Kar Physik Znr Hutbematik 18 KUlter und l'api«rfttr«ifeD (h«i
Reiche: I, S. 50— 88).
B; Zur Critik der reinen Vernunft. [Zettel] vtin B. Molherby, 13 ItL
(1, 8. 89— 1 16).
C: Zur Logik. Ge^o Rberfaard. 15 BUlter. (l, S. 117—186.)
D: ZarHertaphvHk. Wider den IdealiKOUs 32 BlUter. »azn 11 UI.
noch von llcrro Itirectwr Buek gcgvbitn. (1, 8. 187-302.)
E: Zur Moral Zur RerhtHlehni Zur Orlllk der practi>«beii Venianft 78
lO.'dtor und Papiers! reifen. PerUckeu Iteelinung. Brief von
Ki. ■( ni^ltcr. Vonil!lhretipDnktVoniradikal<-iiI{c»<!n, (11, S. 1 270.)
F: Knnls An^iehivn flbrr allgemeine GegenMânde der Politik und
dcâ reinen KlNati!rf>chlH ana den Jahren )76& — 799. 23 BlftUer.
8tflck der eigenen lîeînfictirift fttr den I>ntck zum ewigen Frieden.
Ueber die Frage, ob da« menschliche (tesohlccht im «tcten Fort-
«ebreélen lum B«a»eren aeL (II. 6- 37l~375.)
Anaserdem sind im Herbst 1878 noch acht Nummern ans den Sum-
limgm der Familie v. Iiuitbnrg in Danzig in den Bc«itz der KùDigrtiergcr
BibliDthck tïrlangi. Die enden vier unter ditven Blftllem 4dr«i Briefe au
Kant, ein Briefentwurf von Ihm) sind von Reicke nicht abf^edmekt. wohl
aber die Irlxtcn vier, und anwerdcm noch 14 andere Nommera anii den-
telbeo Sammlnncen <HeR ). 8. 1 — 49). Auch »i« waren der Bibliothek
ingebulen, wurden al>er nicht an^eliaufL
Alle dicM BUUer aûd nun von Kcickc in eben ilrr K>-iliMifolge
«■nlffentliebi, in welcher Sie, jcd» is wineni Konrolute, in der KOni^
984
E. Adlckoai
berger Bibliothek ts^cni. HsHpt(:niiid<alx bei der Heraosgibe war „dtelO'
mntiitclu- G'.'iiaiiigkcit in Uesug »at die Dkodticlirift*. Nlohte ïrt (celiM«Tt,
„lun alien« i^nîf^ten hlnsichtlicb dos Stun, abnr audi weder iin Hanta
OrtboKi^phie. die denn doch wto ganx andere ist, als die Îd den Unicke-
rdcD »eiacT Zeil gebrUiicfa liehe, Bocli an »«in«r lolurpaDkliun, dîa éo gut
■k ffBT keliifl Ut." Aach dl« enUckiedenen Schieibrehler diiiil nicht
konrlfiArt, ohne jedoch durch ein sie! als solche kenntlich gemaobt ku
Rcin. Nnr die iiuf manchen Blilttcrn M-hr lahirrichea Abkllrznngon aind
ana RnckAicIit ant die 1 y pourra [i h inch en Schwierigkeilen anfiteliM. Seibat-
venModlich i«t, das« nichlH unlerdrllckt imrde, auch nicht die onbeden-
temd«t« recbneriHcli« Operation, die VcrhJUtnitute rvu Kant» iiaoshalt oder
Kuae batretfefid.
Ueber die Bereclitigung dieser GrundBStzo kann man versehledeoer
MoinDng «ein. Ware Keickee edition der lo«en KIhUct die endgültige,
so Mgrd^ niK'h meiner Ansiclit eine 7.enil5raiig de» AuaeerlicbeD, r.umitirea
Znsammenbangeit der Konvolutc nnd eine radikale Neuordnung naeb
c h ro no logii« h - «lieblichen G«siehtMpunktcu d.-u Itiohti^ gewoMtn »ein. JeUt
at)«r, wo die delinllive Au«^lie der Berliner Akademie is Anssicht sieht,
Ist es eine günstige KOgang, dasa lleiekes Edition gerade so vorliegt,
wie sie vorliegt, mo vollkommca frei von jeder «objektiven Zulbal. In der
Akndemieansgnbe wird daa geaamle noch vorhandene liandnehriß liebe
MateiinI nengeordnet nnd ineinnndor geaiMtet werden mOitAen. Oer Zn-
KaminrriKuug nicht nur der Konrolate, «ondeni Icilwcii^c su^ar der cia-
KClneu Illiltter niuttti üerKlclrt werden, dainÜ dud sachlich ZuüiniineagebOrig«,
jeUt iibt;r weit Getrennte v(Teiui}:1 nnd *u ein Bitd von Kanls Henken Ober
dlwen oder Jenen (Jegcnätand M beslimmten Zeilen gewonnen werden kann.
Auf itic«c W'e'itn geht aber das Itild der lo«cn Butler, wie nie alii
OanzeH vorliegen, natllrlioh in vieltin FAllea verloren. Keine noch so
genaue ßeschreibitng würde ee wiederberstollen können. Da tritt er-
gttnEcnd Ucickeb édition ein, indem me den ursprflnglichcn Kanlieciieo (bei
den i-inx«'lni.-ii Klilllero) n*\}. Seliubert.->chen ZuttainmeabaDg (bel den Kon-
volulenl aah^ii^i. Zugleich bietet fie dadnrch den FaehKenoBMo eine
boqtif'nic und willkommene Ilandbahe, am die Arbeit de« Ucransgobcrs
d<T \m-v.a Dlllllcr in dt^r Akudeniieaufcabe su konlrnlieren.
DuHS Reicke Orthographie. Stil ond Inierpunktion tinberUbrl geluaen
bat, findet meinen vollen Beifall. Welche Bcdeulnng uamenilicb eine
Acad<^rnng der Interpunktion halten kann, lebrt kiuu Beispiel D 21, wo
einifte Sllze einen jreradej^u enigegengeaetzten S^inn bekommen, je nach*
dem man sie ala l'*ragc- oder AnssagesU») auffasst Ba sind dies die
tUtxc: .1. I«t der liaam was wirkliclies.* Dann aeehs Zdlen weiter:
^ä. Giebl es ein raetiani mundannm et extramnndanum.* 16 Zeilen welWr:
,2. (Sieht es eine leere Zeil vor der Welt und in der Weil,' Bei fl«eh-
tigern Lesen ist mancher wühl leunäcbsl gcnr.igl, Au«Mge«lt2e in ihnen
xn finden mit Invcrvion des ßnbjektit und rritdlkats wegen de« vorairf-
gehenden ,!.' (•= Ei^tens) resp. ,2." (= ZveiteosX Ans den Zusammen'
hang geht jedoch gam klar hervor, da» es Kragosfttxe Hin sollfn. Un
keinen I'rei«, Mbcint mir, dilrlte hier das Frageieicbeu einfach in den
Text a» Stelle i«i rou Kaat b«licbten Punkte:? gesetzt werden. Wohl
Lose BtUtn us K«ais NmIiIiss.
93S
ft
■Iwr bmte viellciclil in Ain«r Annwrlcunf; duinr hîn|:cirieHCii worden
kfinnen, welch w aie elf^ntllcbe, dnrcb dm ZiiaammeDban); erforderte
IXerpnnktioD let. Ebenso wftrdc ich in KHckc» Sd^llc aitoh die eut-
Mhirilrtirn Rrhrftthfi-hlfrr *\t RolcIiA KekeniuietGtintit ImImq — nie flbrifrcm
Mich U'ilirciite Ke^cti«ben i&t; iro c« nicht geecliah, bann man oft EWAifol-
lu/t sein, ob Draekrchlcr At« Setzen vorlicigcn üdcr Schrcibfdilcr KhdI^
Kscli dvD mitiçrt Villen GrundüAlz«!! liai ItüickK niiii mit juayr
riuimlicbst hfikaiiu[«'n peinlichen !^miberk«it und gewlascnhanen Akribie,
di« allen Beinen Publikationen eigen i»t, die Angabe befolg. Um-
RichliK hat er }cd» BIntI beHchric1*«fl nnrb uniprnRKlicli«r It^tvIiinniRDic,
Format. Meiice der Zeilen. Inhalt etc. HÜ grosser Sorfrfall hit er
alles beacklot, «oraiu man aof die Zeit der Kflbtlehoit^ whlicnon
kuui. ûi;nao tiind die Stelli'ii der ^odmckleti >Sclirifti-n nntretC'Wn, CU
welchen di<? Iiisen BUlter Vorarbeiten enttialten. I^tirfih.iiis ziiverlSssle
«itid seine Miehliclieii Bemerknniren, Zu bcdaaeni i«l. äafs er nicht von
vini)tm dtrr int«re«»nnt«>ilcn HIAtler au# den verschiedenen Perioden plioto-
gnphlMhe Reprodnktionen prcftcben hat. IfolTentllch werden 8i« In der
Aflsgrnbe der Akademie nicht fehlen.
[hif Wert der »crftacotlichlen Htitter irt nattlrlick ein sehr tbt-
sehledeiKfr. M*tiHie sind Sumternt iDlereseant ttlT Kants RntKieklunK^-
([fGcfiirhtc. Hndcre «ind von bleibeDdem philosophiiichem Werte dnreh
Ihren Inlinll, imclrrr wieder irnscn dimi bei, einzelne whwieript l'nnkle
deâ K IUI lisch eil 8ytiieiui iiuftiibelli-n, mich andere busen uii» lehrreiche
Bliebe tbnn in den Menschen Kant una haben Insofern anch i^nsse
Bedculnng fUr den Psychologen, — sehr, sehr viele aber haben anch
ftt kninen Wert nad ^r keine Itcdenlunic, insofern sie entweder ^nns
nnwcsctitliche fîcdaiiken entliallen oder solche, die Kaut anderswo bei««r
zum Anfdruek pcbiacht hat. Diesen tetxlercn BlJtltern kann also hftch-
tfenH der UmMnnd ein gewiwe« Inlen^t^f; verlribm, daM sie von Kant
Wrtliren, — ein Interesse Jed«ch, welches wohl ilcr Auto^raphensntuinler
rein «Kanlepezialist- teilen kiïnntc (wenn es. was (lott verhüten mOge,
he An«|iel>nrten modernen KUrmerlum.* wirklich geben sollte), nicht
aber der l'hltosoph als Mileher, will er anders dieden Namen wirklich
verdleoett. Hafteten nun iiotebe liedeotnnireloseii Blatter wirklich alle ver-
liSËnlIicht wenlcn? Konnte man nicht eine Answnhl treffen? Und konnte
die wlBWBScha ft liehe Well die»« Auswahl nicht vertraiiuniivoll in die
Hlnde Reiches lef;euV
Reiche hat dnreh die Tlmliiache «etner Rilttion dieve F'rageii ver-
neint, Bnd. so trid es mir Unit, leh mota Ihm recht K^'^ien. Oewlac!
Könnte man sieb llberhsupt mit einer Aaswahl be^nfli^D, so wOrde er
•icber der lichiige Mann Kewe^en iteia, »ie »i treffen. Aber wie die Ver-
hlllalsae einmal liecen, ist nur von einer vollständigen Verüircntlichuns
des gesamten Materials llei) und Genesung xa erwarten. Und der Ge-
Re«BR|t bcdOrfeo wir. I>ic dent»ehe l'hiloiiophie tenfzl nnler dem Drtieke
der EHi^cliuft Kants, f^ln Kysiem steht noch immer im Millrlponkl de«
seihst bei denen, die es bekämpfen. Es ist da» allgemeine
iinmittel, der nui|rn«tiscbe Nordpol. Kaum einer nnlersneht eine
'4)e Trag^ ohne »eine Stellun^ahme durch einen Uinwcis aof
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■•4; Tvm Mtea LAasnf ca Mlltea »ir ^
«orica Bad *0r allea aaefc die I iliiinjiali|.ntht<il<a ia Beehamy Ki«ke&,
as dcam er als an CraègtJcUiBtea eiabdi ntVtm^tr. So wie jeta
lie Sacha lic^t. wird natera akadeainba Jw^À tea die T«ridUbttSM
tammg».iiA ^iKaat cfa^ebead aa WhUAIkw, rtellctekt ««ar Or
yUlaaapWicliBi 8ta£sB aU On xn b^iaae«. Danaa «ntaliea dam
wiader I>oklvrdiw«rtBtioaBa, AnfifltH, BIcImt. Vwlc Knft «ird vrr-
gcadet. Zwar «er Kaat ertodUeh Madicrt, «ird anf jede* Fall «om
Mab« reichlich bdohat tehta. Aber dieselbe Zeü aal andere pkai>>
•opbiKcbe Sladico nrwaadl »Itrde aach rtidie Frvclit trasen! l'ad wie
viele kotaatea la ketnem f^rOndlicbfa SUutiun nod ernten danna
•berfaaapt keine Frtteble! Pnaere ZtH bt dem baim^wm n Tericldcfcea.
Et febll aa philoupfaiMbrn tieniM, aa daeai KMg. Canon wenden wir
nawre Blicke mi cem in die VcrpuKcabeit aartdc, wo ee dei^eidiea
gab. Auf dem bii>ioni>cheD Gebiete bairea Buer aber viele Anfgabea.
Die Etfondntitf; ran Kant» Syftrm. von wineii Dediapngea and Wir-
kaagea ial aar eine anter vielen oder «olKe es weaigfteai ttäa. Sie
lit aber raktiseb die HanpUn^abe nnd nia so lockender, je TeneUede-
oor die Aiuiehtea aiad. wclclie trrllcnd ^ecnaebl werden kdancn. je hriaser
daher der Kampfe je ntunrittrner die WalftatL
Wie ist dieaem Zoslancl ein Kode za Baeheo? Dadnrch, dan nan
einfach die Friges mederscblfi^, die la Fbus geratenen ProblenH m
Stillstand brinfil''' Da« wire viHIeicbt bequem, aber sehr aawieeeoMhan-
lieb und anch unmOKlIeh. Kit bleibt nnr ein Uiltel: die vielen Streit-
frsiçen tlb«r dai Ctance nnd die einxdnea Teile des Kaatiscben Systeme
entweder lAscn udcr eiaeeben, da^e sii? »ich der Natar der
Sacb» iiacii nicht litten lasvea nml dann auf drund dieser BintidU
den Kampf cinstcllca nnd die Kntüclieidnng dem Einzelnen als Analcbts-
«acbe Dberlaw«n. JmIcs dieser Ziele ift aber nnr durch eine Vrr4fl«nt-
Uelinng dei Jüntlicliea neoh vorbandencn bandMlirifllinbeii Malerialo vi
emicben, wie ne boflentlkb ia der Akadendeaasgalw erfolpien wird.
Uarcb eine etwaige AiBwahl wflrde ein starkes sabjektires Elément bin-
eIngebmcJit werden. Mancber wlid manches aclitio» bei Scik Irgen,
«oranB ein anderer Sehlltese xielit, die IHr die Eatwtcklaagegetichieb»
Kante von Wiebligkeit aind oder das Vcrslitndnis seine« Synteni» l<irdeni
oder anf wlne gaaie Denk- und ArbeilKweiKc ein inIcrcMaatc» I.irhl inllm
laaaeiL BoUen abBchliesseade j^rbeilea Ober Kant verülTenilidit
werden, soma» lanüebitt eine abschliesiende Ansgabo seiner Werke
v<irtii-Ki:n. 1^1 t-ine Milcbe vurbaniJcn, sind alito weilen- Publikalioaen
nach menschlicheni Ermei«en nicht mehr zu erwarten, dann wird bolfent-
IlcJi Hucb lutd die Zeit kumnicn, wo die oeuerdings wieder tnichtig an-
gM<! h wollene Kant]>tri)rating endgültig dngodAmmt nnd attf das ihr von
Recbtswe^eo Eukommtinde m&stige Bett Iw^clirinkl wbd. Zwar, m tmMtb
«io im .anfange de« Jahrhunderts wird diesmal die RQckwkrtsbewegBBg
nicht etnIrutCB. Aber m wird um «v vnl«c!icidcndcr «ein. Vor ailam
LdM Bttuer >us Kinu Nuehbat.
9S7
I
I
deHlutlb, W'il nil ibr mid durch üle nirlit Hwa der Frirait ilur eiTriKcn
StndieD verloren gclit. Urn 1800 half wnndevbarer Weiao K<^radc die
Bewcgnag um Kaiit cin«r Kichtong den Bodun bomtca, die im tininde
iti Keini^n K'^r'uli'xti «otKei:«0}^«tn war. Daiual* war Kanlificli« I'hila-
suphie vor allem I'arteUachc, lieiiliiitaf« Ist Ble tn «rBt«r liale Oegen-
sUnd )ii«lori6L'licr V^rrorscliiin^. IJarum wird tk-r Ertrug der Studiea der
lelzirn dmi Jalinrhnli? (und vielleictit aocli iti koratnciidun Julirmliol««}
von «eit gWieserer bUibender llodontuntr eehx als dl« Bevegung uni
Kanl in vori^n Jahrhundert. Wait <k-r WeiHe von KttnigsbcT:^ was fiber-
hanpl »ein nod |E«ben kann, dan vird aot F.nd« dietier ni-nem Kantperiod«
■rtii mehr alB nni 18O0 deu ]>hklosopheii, and nocli mehr: der Philosophie,
is Fltôseli und Bint (Ibcrgogangun »Uu Freilich gill das nieht von allem,
wu er ^daclit hat. M.inclieti wird und aiuKH abf;«sto«MB wenleti. Gerade
dam kann eiiic Pabllkalion wie die vorliegende, kann die nen« Riiutaua^abA
viel beilragen. 8io wird uns frai mach«a von jedem blinden Ulanben
an Kunl. Si« t>r>ll unn lehren, diu« m iineh bei ihm meiisthlidi »nginK.
dans auch er dem Aller seüicn Tilbni zalilcn niUîSte, ài\»» bei der Enl-
ttehmig und beim Angban seines Sy&lcms archil«ktoni£«he und «jütcma-
tisciu! .Spick-reien und ROckriehtvn oft von we^-otlichl'r Iteilcntun«: wiircn
nnd l^lu^n das DnHein gaben, welche ohne wtsäen»cb:ifllieheii Wi-rt »iiid,
obwohl sie ancb hcutxntage noch von manchen als grosse i^ntdecknogen
betrncblet wetdtin (iivhre vom Schemati.*niuii!). Vm bo du» Hlcibenil'? in
der Kautiis^hiMi PbiloMphl« vom Vergän^I leben, doa Gold von deu Sehliiekeu
n sondern, bedarf es eines angehenden SludJams der Bntwitklung der
einzelnen Lehren. Kin «olchos 8lndinm i»t aber seinerseits nieder bedingt
dnrcb die VeHifTenlliehnn; den tj^euimten. noch nngedniekten Mnlerialiu
■■ den Schriften Kauta treten uns meistens nur die fertigen Resultate
ntgegen. Ton ihrer Stellang im fertigen System anf ihr Werden sn
whlieMCD ist fuDt immer !>ehr prekär und «ohliOMt die Gefahr gruAHur
IrrUmer tn sich. Dor haudsehriniiche N^tcfalaaa Kants fahrt uuk daKcgeit
in »eine geistige Werkstatt ein. wir belansehcn das Werden und Waehsen
der fitidiinken, sehen die emten Antïiige einur I^chre, die verMchiedenen
AuJUie zu ihrer Wellereatwicklnng, und vor allem: wir It'rneii die ttaeh-
liehen nnd pcrü^'Blichen Motive kennen, welche zur Aufstetlnng nnd Weiter-
Uldtng eines Philoitopheiuii nihrtrn. Die persjlnliefacn Motive stellen
dcb femer als »ehr verachiedenarlig aar. Oft bnrflhreu nie den wioMen-
seh&ftiichen Wert der HcKultale gar nicht oder nur sehr wenig. So, wenn
Kant zunitehst durcJi »eine ludividiialitAt getrieben wurde, einer he-
fUmmten Anslclit den Vorzug vor der ihr eulge^engen elften xn geben,
ohne dass ihn dies düran verhinderte, den einmal gewühlten Staudpuukt
mit sachlichen Grlliidi-n zu verteidigen. Ferner, wenn die persönlichen
Motive eigentlich niclit al> rt^iu individuelle zu liext^ichneo xind, weil ni«
ganzen Klauen von Meuschen eignen, vor allem wenn es afch am Oe-
Ipietc handelt, aaf denen ein strenges Wissen und Beweisen ausgescttlossen
kt. Au anderen Stellen ist man dagegen gi-nfitigt, Ulier eine Lehre Knnl»
elnfaeh deshalb den Stab tn brechen, we'd sie ihre Kututtehuug uur den
alk'rii^ ! ten, w ii'xenïchnftlicb durchaio unberechtigten Liebhabereien
nnd >^< : : .1 verdankt.
338
E. A4Iel[«a.
Allea dl<9 kutn, wie eeasçrt, nur duck ElBMlnnterPiKluuitrea
£« Eülwieklvu dicsn oder jener L«bv fesigwtellt «enlek. Und
diMca EtBtelmunmchiiii^B Iwiit sich •eUIeadldi die niwfawiile Km-
wl^BBgieeschlolit« Kmnts auf. Oline sie gtebt ea «iedoaai kein voll-
•Uadig« YenUndiia des fertigen Syttrau. Die Bestinmmg nÏBcr Polo,
£• Uare Etodcht ta die Bedcalnag der diiz«)nn) Lebna fSr da« tiaaio
U In kokem Grad« von Bnserer Kenntnis der EntwicUiiiigsgeacUclite ab-
iäMpf. Kort: radffllHiçr Rr«aluie lascen «icli aar moA DnMegag
im feuintrii lundicliri/llichca NaclilaxMw erwarUD nd eahofca. Br-
hoOn! Dean e« iot bj^UcIl, da« aocti àAaa noch —■"^^ fVage aléa
Ucöiit lal diea aber der Fall, w wird äv aneb fllr ivoer elae oBaat
bleibea. Und es wire dann der KNnir«nK!linii|[ dk* ABf^ali«' i^eftolll. Trat-
ZBadten I. aas welchen Gr11i»d«n die Sache tu lle|tt, 2, wteweti in den
gegabeoen Fall das sickere Wusen gielit and wa diu GeUet ansicberer
Vengatongen anflafct Eine cnd^tttti^e lif^sung wire alto bei otaer
•olchea Prag» zwar nicht rnielt nnd aberhaapt nicht tx enielen, aber
ebt AbeeUnss «&r« troizdem erreicht ta der Krkeaiitais, da«« man aiolila
wissen kann. IKe Orrain- zwischen Ueiniuig and WiiMn wire foc^etteDL
Mit Beekt kdnnle davur f^wmmt werden, aock welter« wiwmebaftlichi'
Benohnngen anf den Ansban blosser Hy^Mtbeeen ta ranrendea. Wire
aber der Streit über den Sinn nnd Zweck dn Kantimhen Sj-straw wd
aeiner Tefle, sowie Iber Heise Enlwickinny; «rsl beigd^t, au dOrile man
mit Beebt hofTen, es werde aach die Gewohnheit ahaehotew. bei jedem
Vemcfa einer Mibitândîgea l^bteinltenig anf Kants Stelling snrackxa-
grrifen, an fkm «icb gleiciisant .im Denken so orienlieron*. Ofl g«-
aekieht daa nnr, weil Kuü Bberiianpl im MiUelpnnkt des Inlereaacs Mkl,
weil »eine Slellnng tu dem betreffenden Problem noch nicht geall«end
klar gal<0 ist, *cil man mdnl. sie von einem neacs Gcaditspunkt au
beleocbten in kfinnen. Alle diese Grfinde wlrden spUer wt^fallito. Man
dufte enrarteo, dass dann die goldene Zeit kommt, wo der Strom der
KaalbcwcguDg. der jetit so unoatQrlirh aDp^$'-h wollen b1 nnd die Gefahr
der Veraimpelunjir, 7jer>plilternng nnd Klrinlielikrit^kr&Bitiin-i mit «ich fllhrl.
irieder in seine natOrlichea Grenien EnrOckkehrt. wo all die viele reckt-
sehafleno Arbeit, die hcntznlage auf Kant rorwrndrl nnd nar an oA
ohne Priehle an ihn vert>rhwi-ndel wird, i>ipli nnileti'ii. nirbl minder wich-
tigen, oft aber leichteren Aofgibea inwendet. wo Kant zwar eifrig älndiert,
aber nicht mehr in tkhriflia über ^hiiAca interpretiert wird, nnd wo
■ da« hOae Wort „Kanlphilulogie" idan, in pilrm Sinne verenden, immer
aeiae Beebte beliauplea wird) nicht mehr di« Geniater b«unra]il;tt-
Aber, wird der Leser fragen, was soll di»c Jeremiad« and die«
Sekwtnaen wa rincr konunrndcJi t^'Idrncn 'Zeil in einer ZdtMfarifl, diu
den Namen ^Kautätudien' iritKl aad gaaa hesoadent geeigaal eeketnt, die
Fini der KanllHteratiir noch bedeutend nt ren>rfleseTB? lieber Leser,
die goldene 7^il, die ich herbeisrhiie, i^t nurh ntchl da. Viel Waseer
mnss Bocb In dem KanlMrom binubfliesfi-n , dem Ueer der Vergessenbeil
n, nad viele Arbeit nnd MUhe mn»s noch anfgewandl werden, bemr da«
Jetzt L'nzQlInglicIi« l-jiingnis wird, l>iofc Arbeit iimi Mflbe mau,
»0 «eil e» gehl, geordnet nnd von einer Cenlrnlutelie an« ge-
i
«
I
LoM BUtt«T na* Kant« NmUri«.
239
ft
li>ilet werdvD. Unxu Kind dio „Kantslndirn" à». Ovrado die Akadrmie-
MVtfpdM! wird eine neun Flui von Arli<-il«n Aber Kuiil ben'omifcn, wclnlie
die aborbllesBenden Werke vorbereiten. Dabei irird dieoe Zeitschrift p^leleli-
tan die itollvn Tcrlcîlen. «iv wird die Uctraltuto sammeln, wird auf die
l'iiakt« hinwdMdi, die noch weiterer Unlcr^ucliunf; IwdOrlVn, wird bei
widerütrciti'ndeii Ansicbien da? beiden GemefitaBie, das Gewlüüe herau»*
snchvu, sie mit einander vcrsehmirlxcii, wo es gellt, wo es nicht geht, dl«
Unmöglichkeit win ihr WaramV kontlalieren und Kchli^f^lich den Cn-nz-
pbbl errtcblen, der das Wissen von dem Gebiet trennt, wclehea — büchitt'
mliTBcbeinüch dann ftlr Immer — der llypotheae «nd der subjektiven
Mcinnnfc vorbtihallirn «erden miiw. So harrt also der ,K antat ndkn" in
den ik&«bj(irn Jiiliren eiue wlchllx« Aufgalw. — und ewiK Milieu sie Ja
siebt wJlhrea. Je frOher »ie sieb ««Ib^t aiifbi^^ben und nnn<)ttg machen,
jo eher ßc dem Slreil ein Knile bitreiten, dest« boMer, scgfiWrcicher
und Krllndliclier haben nie Ihre Aufgabe erftltlt.
Ich werde an eine LVb«ivicht Ober Rcickce Publikation f^bea.
tue einzelnen l««en UUtler urdne ich in erster Liuii^ chnmoIoftiMch an,
iuerhalb der clironoloeriscJien Ordnung sachlich. Wie Vaihinf;er in «ei-
ncm Beliebt nbor den ersten itaud (Zciltichr. f. rbilo«uphie Kd. 96). unter-
uheide ich Dlnf llaDiitKrttlilfn nach den fllof Juhn«hnlen der »ebriftütello-
rischcn Tb»iif;kei[ Kants. Anf jenen Bericht Valhingera verweise toh
hier eiu fUr allemal betreffs aller der losen BUttcr dos ersicu Banden
die mir zu keinen br«<>nderi:n Itemerknn^n Anlam) geben und die Ich
deshalb nur kurz etnahnc. Die Duiitburi^hen l'a{itere h«Michno ich
als I I. 1 3 n. s. w. Bei llinea sowie bei den Konvolnlen A — D beliehen
rieh die hînntiçcftlgtcn Seite nx.ililen auf den enitca Uand, bei den Kon-
minien K und F nnf den zweiten Bund.
I. 1760— 17C0.
a. Natorwisflcnsehaft
Das frQh<«t« Fragment scheint U 31 (386 — 293) in sein. Es be-
iliht aus iwei ulh^lndiK^n QnartblHlicm, die rieh nicht direkt aneinander
awdilieHsen, ans deren Inhalte aber hervorfceht, daw rie einer insainmen-
lilBK«nden Serie von Ulliltcm angchOrteLn. Ks war ein lauterer Entwurf
nr Beantwortung einer l'rei»frmge der Berliner Akademie fUr das .Ishr
1754: ob die Achsendrchuug der Erde im Laufe der /.eiten eine Vcr-
ladeninr erfahren habe. Ole Aufgabe war 17.V2 gestellt lu einem nnf
lia bexflgliefaen kleinen Aiif^atz In den .K>>oig«bcrger NachriehteD" aus
den JnnJ 1754 spricht Kant von BetriichtunKen. die er über den von
der Akademie gewählten Vorwarf ange^toUl habe. Nach dem /Bnammen-
bang kennen nor auafllhrliehcre Betraehlungcn gemeint sein. Auaserd«iD
ÜMl der Anfsalt dnrchbliekeu, da»« eine Bewerbong nm den I'rois da-
mals aufgegeben war. D3I wird daher In den Jahren 1758—64 cnt-
stttden tmn.
M* E. A4ickcs.
TidCMk kMiieiatca Eänrarf ^m V«ntOTt
HTml h 4a- wteafaiM T«nvde
SuOt» ia 4er Aw^wt T l'il i Sc^a
m ifeKT frtkea Zeit CbAcb *ir ab«, da» EaM àcfe en mi^iM Ak-
4nH[ la cncfcreibca «BchL 4*» «r Biete eut aDcs iv K«fCr fntip fcs«tî-
^itnt. iMhih wie Dmtetla^. Maden Mctow étm riJMlii i^ ia
T4inHi fatméOt. iamm aber das EinelK Ht 4er Fcds îm te Haad
«BirMemkL fie wnhkJeaea Mflgittcfckritr» it» AwAwfcs. «ckhr âA
Uctcs. fxincad, Hiekt nr ■■ Gcdnfca ntsstuemà.
k. MetapkTiik.
D 33, D 33 (293—302) nd fie ente Soie tm B 69 <ä3ä 6) emt-
kaltn Betraekta^CB Iber des OptîwÎMW St «d mr mmr ttektig
kn^ev}!!«, aber leîckt mmà g^Ùig ^»Aiîeba. Sdda kitr nttU sick
dsm asd «an der gewaadte Stflêtiker. der wm irihn Jakre spUo- in
den .BcobaektnigeB Iber das GcAU de« EckSwa nd ErkabcM«- ent-
guftattitL Ua 1753— M werde* die BUtter gesckriebea sôm. ^ be-
ztebtn nek mitâtr a«f eiae Preisfrage der BertuCT Akademie: aaf die
bekamte Iber Popes Syiteai (fkr das Jakr 1755). Kaats Asacktea Iber
dea Optiomaaa LeîbBÎzeaa BÎad kîer aock aadoe als ia dev Aaisatxe
rtm 175«.
la 09 (156 — 58) haben >ir aaeh Beieke ebeabUe eia sckr fHÜies
Blatt TOT ani. Es enthalt ertlalerade tKktale xa BaaBgarteas Hetapkysik
(Piyehologia empiriea, Sectio VlII: Praevisio aad Sectio IX: ladicinaiX «ie
Kant Die fnaeh seiner eignealCitteiliuigiB dem ProgiaBBi TOM 25. Aprü 1756)
«enigstenit in seinen Mkeren Voriesnngen za geben pAc^te.
n. 1760 — 1770.
I, 5 r5 — 9) ist ohne Zweifel eine VoTatbeil n Knata Preiäschrift
.IJeber die Deutlichkeit der Grondsitze der natflrlicken Theolt^e nnd der
Mf/ral" (1764). Wir ersehen aus dem Fragment, daas die Schrift Dispntag.
lieh viel brdter angelegt war. In dieselbe Zeit (Anfang der 60er Jahre)
mftehte ich «nch die Blltter A 5—8, 13, 14, 17, 18 (67—75, 82—84,
86—88) setzen. Reicke lisst die Wahl iwiscben den Jahren 1755 bis
1763. Vaihinger plaidiert für die Zeil bald nach der Habilitation, nnr
das Blatt A 14 mSehte er „an das Ende der 60er Jahre setien, etwa in
das Jahr 1770". Ee ist ein schmaler Qnerstrcifen, auf beiden Seiten be-
schrieben. Folgendes ist sein Inhalt:
H „Definitio
Der Cirkel ist eine krumme Linie, deren alle Bogen dnreh dieselbe
Perpendicnlar-Linie, welche ihre Sehne in swey gleiche llieile theilt,
anch in zwey gleiche Tbeile geschnitten werden.
Wie viel lisst sich ans dieser Erklftning dee (^kels folgern? leh
denke, ans einer Definition welche nidit zugleich die Gonstrnetion dcA
BBttur BUS Kuta KkUsm.
841
I
»
B(friA to si«h GnlhAlt, Ibst lioh niokls folgern (wm 8>ntlicti»nb Prldîcat
«be). V«rte
[14, Ü]
,aa dus der Sati àvh nmkebren Ifese« und in dieser Umkelining b^
«nAcn iwoHP wi'lcbc« doch xn einer Definition erforderlich «1 Buclid's
DeAiitton TOB Parftll«l)iDï«ti int von d«r Arl"
Wegen d«* Tennlnns „s^nüielisck", der erst Ende d«r 60cr Jahra
Utn^bildet fein toU, glnabl Vxihiii^r du tVagnHot erst in dn« Jabr
1770 SL'luin r.u dOrfeu. Reickn lut anf Mine Bilt4! Iiin da.« Blatt uocb
ttaioal nälicr untersDchl nnd glaubt nnn, dasa dl« spitere Datierung (nm 1770)
Mdi dnrch iM^ine Boecbalfcnlicit <îm Verbftltnis sa den BUU«ni A 5— 8, 13,
17, 18) nabegekKt wird. V&UiinKen) Kiiiouiid Ul nicht ttttcbliHtti);. Uenu
ieh habe in nelnen KanISlndiea (S. C9ir., bes. 929.) nach^wiesen, dass
Kant whon nu 17ti& den UcgenMatz analjiieob-Hvntlivtiiscb anf di« Urteil»-
bililnntr niiireirandt bat. Doch iMtxtebt »idi nnrb iiiitiner Au.'<icbt in A 14
drr Termbns .s.Mitbetisch* überhaupt nicht auf Ha LîrteiU-. sondorn anf
die Bcgriffsbildaug.
So Innxe ich dli: Hundschrift der in Pnq;« utehenden Fragment«
nicbl Atndlert habe, kann ich meine Ansicht natürlich nicht endgAtlif; feitt-
en. llalle ich mich nur ao doa Isbalt, so «chcint mir twisdien A 5
« (S. 67, 70), A 14 nnd der Prcboehrift Kant« .Ober die Dcullich-
" eine solche tJcber«instiinmung nnd Verwandtocbafl in Iiermelien,
da» man wcnigHtens A 3, S nnd 14 (und die eng mit thnon znBammen-
htagendon Mm. 8 und 13) aneh in den Anfang der ßOer Jährt- Hetzen
■UM. Ifeber A 7, 17, IB wird nun, da sie inhaltlich keine llamlb.iben
bieten, wohl nur nach der ilandMhrift entscheiden können. Xîm meluo
Oaticning d« fragmenlea A 14 zu bcgrlluden, Tcnreise ich saf folgende
SAtae in A 5 und Ö. ,Wlr haben iwai eine Definition von parallellinlen
d. I. solchen geraden Linien deren Weite von einander dnrcbgehendä gleich
ist aber keine vtjn der Weite einer geraden Linie von einer audcm Über-
hsapl In derselben Ebene. Baas non der er^te Sati des Euclids bflndig
tdiUeMen konte der nmgvktthrtc aber nicht folgen wollte kam daher."
,WenD die Glcichbeil der Weite i«e)vr Linien die definition de« parallc-
li«nia ausmncbte so mOssto das dcËnilum und die deßnitioo reciprorubcl
M)n. Also 1st hier xn üchcn da«« diu erster» nicht den ganscn Begrif
der zweyten orscli'ipfen mu» gleichwohl Ut docli doi' SaU reciproeabel
kan aber nicht bewiesen werden well die Folge aus einem gaiiseii Bc-
grilli» iiier Evar anf den Begrif der Gleichheit der Winkel aber nicht die
cewlraction derselben fn)irt der Oniad warnm uUe Enlfurmingt^n gleich
jjud ist «eil die dnrcbsc h neidende Linie auf beyden perpeiKllcular Ist.
Daher kan weil hbs der Folge nirht anf den önind geKchlori^cn werden
kan in der cnnitlrnction auch nicht die Oleiehlieit der WecliHfltvinlcrl mu
der OIeJehheit der Linien dabo) man nnr einen Winkel in Hetracbtauf;
licht geschlossen werden. Dicker 8ati [sc.: Wen eine Linie xwcv Linien
perpendicular ««hneidel so sind diese parallel] kann nnn nicht nulbemallsch
ilargLnitellt werden sondern fvlgt blo« aus Begriffen dass nämlich Farallelllnleu
allein eine bestinunlc Kulfemung von einander haben" etc. ^Da nun anf
CatMH 8ata der Geometrische Beweb (ohie BertiC)xlelung uuendliehcr
KuMnaia L _ 10
243
K. AdItfcM,
Fll«iif!Oi allein birniiil mlthtn mf eiiieiii Bagrift Iwdl— iter Wehe« ni «kr
Parallel lini'-n al» IJaiea dfim WHte butinimt nl in webt euaitiuirt
werdtm kui mitbin kein» mslliamnliKi^lii^n ßeweboi AUf iit h) Ut «emi
eloidi ri» geometriicber Be«eû fehlen sollte wo die OtfisM denn Ver-
litlIaÎM geaeixt wcrilca Kill ganz gc^ctwa werdea kau doeh eil matho-
nulliiflclier Ikwei* beMer als ein blo» pltiloMpUulMr.*
In der Prefaaekrift vergldcbe hub folgende AtMaenafceo: Ik der
lbtli«iiiatik tet ,deT BogrilT, d«n ich crkUrsv nicht vor d<T Definition
^eg«beD, »opdem «r cmUprinKt allen-nt darrh dirwlbc Kin Kt^-l nuijï
Kmst bedetlen, was er «olle; in der Mathematik rntsleJil er aas der
wUlklrliehen VonteUmtg eines recfatvinklicfaten TriangeU. der rieh tun
«faw 8«it« dreht Die I^klârvag entsprinfct hier and in allen anderen
Fillen nflTenW durch die RynthMin." (I. ^ 1) Die Mathnsatik (relanffl
„xa [broD BegHfTea synthetisrh and kann acher sagen: was sie sieh In
ihrem Objrkle durch ilic Definition sieht hat rontellen ToHen. du ist
darin auch nicht enllialten. Unna der Begriff de« Krklürlrn mUpria^
allererst durch die Rrklämut^ niid bat ireiler gar keine Bedeutimg, ata
die, M ihm die Detinition fiebl.' (111, § 1.) .Es ixt weit scfatterar,
darch Zergliedertin^ vervickclte RrkennlnisM attAnlMen, alt ilareh die
S>fit]ie8ls ge^heae elnfacko Rrkenntnlsie zu TericnOpfen, nnd so aaf Folge-
ntngM n kommen." (I, § 4.) ^ieh weiss wohl, dasa mueäe Hcukllnsller
die OroDz«n der Witaensoliaflen vtraeagen, und in der GrOHcalelire lits-
«eilen phlloMpUren wollen, weswegen ide dci^leichea B<«îifllB [die b
der Halhemitik eigentlich nnanflOslicli sind] Hoch m erlcISren saclieo, ob-
gleleh die D«tÎDilioa in solcjiem Falle gar keine outbcmatiMhi.- Folge
hat ... . Di« lfatii«Bia(ik erklärt niemals dnrch Zerglicdcnag einen
Reg«benea BegrllT, sondern darch willklrllefae Verbindung ein Objekt,
dessen Gedanke eben dadnreh erst mOglich wird.* (1, § 3.) .Wolf hat die
Aehulichkcil in dt^r Geometrie mit philo«opbi«ehciD Aagc emogen, uni
unter dem allgemeinen BeicrlfTe dcTselbeo aueh die In der Geometrie vor-
konweBde sa fassen. Er hille es immer kennen iinlemegen« Isssen ....
Dem Geometer Ist an der Hllgemcineti ncfinition der Aelinlinbkcil Aber-
Iianpt gar nlclita gelegen. Es Ist ein niflck für die lUalliematik, dasa,
wenn bisweilen, durch eine DbelverHlsndcjio Obticgcnbrit, der HesskUsiiller
sich mit «liehen analylinchen KrkliniDgen einlAMt, doch in der Thal bei
Ihm nichts darans gefolgert wird, oder auch seine nieteten Fulgcrangen
im Gmnde die mathemafifchc Definition aufmachen." (I. § I,) Vgl. anMC^
dem Ranta Aeuaneningea Über die Besonderlieit der Mathematik, welche
darin Hegt, dass sie nie aus allgemeJneo BegriCTen beweist und fol<:ert,
sondern sich stets der Zeichen in eoneroto bedient (I, $ ä u. Ill, § i).
Ich denke, die Verwaadtsohaft aller dieser Stellen aaler einander
liegt so sehr snf der tisnd. dass Ich sie Im Einzelucn nicht mehr nack-
SBWoiien branche. A 14 l*ukumml aho, wenu man die Dbrigi^a Zitate als
Erlinteningen benDlzl, folgenden Sina: Die von Kant nngcnihrte DefinU
lion dos Cirkels langt nichts nod unas nach seiner Meinung verworfen
«erden, weil aie nielil «igleleh die Konstruktion des Uc^ITm in sich uat-
kSlI. Sie ist ein Beispiel iHr die in der Mulhemalik verwerfliche analy-
tIschB BegriA- «ad DefinitlonaVUdung. Das Objdtt, der Gedanke des
!
I
I
1
Läse BDttu tu Kxnt* NuhloM.
S4S
nfkel.t wlnl (Inreh die gof^bon« Ueünition nicbt cn>t müglicli, sondcrn
vird voti ihr voraii^K^c'i't ""d nur ifrr^liedtirt. ß«ns uidcn liegt di«
Sache bei einer richtigen Defiitltinii, wie sie I, § I der PrelflAclirifl tarn
K<!Kcl fiebt All« einer solches lassen sich nlle diejcnigoD Begriffe ab
TeiltieifriBfe des KVDlhi'tiMih ^liildctcn Subjekt« licrieitcn «der folgem,
iclcbe doreh aie — die nefinition — selbst r.rU in das Subjekt hinein-
elttgtwnron. In einer richtij^n Ueßoitioa soll der Uegriffdeata Erklürendeji
ent (loreh die Krklirung entsprin^n, die Definition mius kIm> zugleich
anch die Konstruktion des ße^ffit In Bioh enthüllen, ftie enldteht durdi
Synthesis, dnrch willkarlichc Verbindung der Bc^ßc. Mit der Rrklärnng
rmtoprinict ja aber erst da« lu hJrklltrendt, nuch da« letitero raiiM also
syntfaelisch gebUdet sein. Die TcilbefiTifire «erden niebt als in ihm ent-
halten entdeckt nnd dann noehtrSglieh ihm in einem Urteile ziigulegl,
sondern ans ihnen wird ent 8>'ntheli<ch der t^iibjcktsbofcriir gebildet
Nicht alsû diu« Snbjekt, Mindern die I'rildikHte simi d.-is F.rnte: e^^t durch
VeTbindimg der lowtoron entstellt synthetisch das Subjeki Insoffrn kann
Kant in A 14 mit nicht gerade glflcklichcm Ansdmek von etwns rudcii,
,«iu> H)n(heti»ch Prildikat", d. h. iruii ein Prikdikiil von itoleher BesuliulFcn-
lieit iÄ, dass nur durch eine Verbindung mit anderen ähnlichen Prädi-
katen — alflo synthctiseb — der SnbjektKbcgriff gebüdct werden kann.
Vjt handelt «ieh altn um die BegriSîibildiiug, nieht um die llrtvil^bildunf;.
WQrde das Pridlkat In einem tlrteil dem Subjekt beigelegt. 90 wOrde
Kant von dem in A 14 vertretenen Standpnnkt ans ohne Zweifel ebenso
fut wie von dem der l'reiiiMiOirilY dies I'rli-il imii ;mulyliä«hea nennen
nite(«D, weil ja das syutht-tU<-h in do^ Subjekt HiueiiiKclcv''' oder satm
Sniijtrkt Verbundene analvtisch nieder ans ihm henttagecogeo werdei
kann (vgl. meine Kant-Sludicn S. H4).
in. Ton 1770 bis zum Braoboinon dor Kritik dor reinen Terounft.
a. Physik.
ReJcke wUt in die 70er Jahre die Blätter D 30, iG—90 (9. 346
t|M9, aiîG— 280). 8(e sollen Vorarbeiten ftlr Kants Vorlesungen Ober
tische i'hj'sik («in. Von D 27 — 30 ïm»a% <-m, sie kJSnnlen vielleicht
niych frOhtir fnlvbiiiditn unn aU 1770. Genua zu datieren ist keiueA.
Ich bin der IVUhen Datierung gegenüber etwaa skeptisch. Namentlich
E«heint mir dem Inhalt nach in die 60 er Jahre kein Blatt fallen zu
kAnsen. Im GegaaUM wäre ioh, wenn die Handäcbrift ea gcitattete, ge-
neigt, manche Blätter in die 80er Jahre eu setzen. Vor allem D 30, das
inlereasantesle Kriigment, teheint mir innuebi^ Anklitnge nti du.'< leltt« an-
rollrodete Werk KiuiU (,reliergaug von den metaphysischen Anfanga-
gmnden" etc.) zu cntlialtcn. IIofTcntlich findet sieh in dem fllr die
AkademieaQsgnb« ïn vereiniK<'iid<m Materiiil anch hinüichtlich der uatur-
t) tii.>(;a».cliiifllicken Arbeiten Kant« manehee Neue, so daaa die Fragnicnte
0 20, 26 — 30 sicherer datiert werden kOnncn, als e« biaber mOglich in
edn icheiat.
M4 E. JJick««,
k M«tapky>îk.
Alle UtAapAariftm
Kritä 4tT nmta Xirnrn» Eé tmi
Vm* ttOM «der a 4cb KaOcc»
Se^ncè% «i ■■Tifcil à
IB. IS— 26, 2»— 4». IM— 112. SeUUcai
^mstmàt Onrre. Éb sbMi^Ziddl ktf
djtfMTl ML Katf ka< Ucr «■ Kibe wi 3».
•ebnaficfc «aMMB alM> fie I
■pitMtai hutittim *m dea ktaba 70cr Jjfaai).
»wdcB lie TO« grower Piliil—t, warn, £■ güL
rfkkwirto n g«^« nd mtoe BUtter nd
extmfha der B—biilfufciB HtfapliTvk ■■
fMTea n Uoms. B 8 — 10 kaadelB ra dea Ci
■Uadcs- sad Voanftenkal cad dca damf
lenwriM awk ron des Sjites der Gn^sUxc AOc ■ifiii FtrnprnemU:
beziebca meh uT die AÛlrtîk sad beaoaden a^ fie eigeaitige Frak-
tion aad tnaHCCBdeatale Dedaktioa der niaca Tetstaadtibe jjilt ■ !■
Mittelpaakt roa Kanti loteresee rteht uek fieeea Z» alalia, «ie uek
•dvm aaeb MJaen Briefea n ervaitea war, Mitte der TOtr Jakre aad
•piler die tnaaarrndnifilf Dedaktkm. Die Bmrhlftigaar wêU dea sie
betreflnidea I^oblenes ist eine so iateMtre, daas aack solcke Fragen
fDr Kant Klbctiodige Bedeataag ^«inaea, die säaN- eigcaUickea Abûckt
aad dem HanfitzweciÉ (riner ErkenntuBAeorie ferner Ucgn. Alle Probleste,
die ia dem einen: wie kommt Erfabrang aa Stande? vie ist sie mög-
lich? welckea sind die dabei mitwiikendoi FUtorea? liegen, interessieren
Kant anf da« HAcbsle; ibre Lönrng scbeint oft nickt an blosea Mittel
zum Zweck, •ondem Selbstzweck xu sein (vgl m^en An&ala im etaten
Heft der Zeitsebiiß 8. 47ff.). Der Gnmdgedànke dieser simtlicben Arbeiten
zur Deduktion ist, dass ftlr nna Objekt nnr das werden kann, was sich
unseren Erkenntnisformen ftlgt. Die Terminologie weiebt aa manchen Punkten
von deijenigen der „Kritik" ab und erweist sich dann überall ab eine finhere.
Die BUtter bieten in vieler Hinsicht Eigenartiges nnd Interessantes. Sie
verdienen eine eingehendere üntersnchnng nnd bedOrfen ihrer, aollen sie
ftlr die Entwicklungsgeschichte Kants nach jeder Riehtnng hin nntxbar
gemacht werden. Doch ist es ratsam, die Untersnehnngen xn verschieben,
hin in der Akademieansgabe hoffentlich gerade fOr die 70er Jahre ein
breiteres Material mitgeteilt wird.
Eine andere îteîbe von Fragmenten fUlt ganz au das Ende der
70 er Jahre oder in die Zeit knrz vor dem Erscheinen der Kritik der
reinen Vemnufl. Die Ansichten, die naa hier begegnen, sind fast Oberall
schon ganz dieselben wie in dem Hauptwerk Kants. So in CS (131 bis
133), welches von der transscendentalen Dednktion, und in C 4 (133 bis
137), welches haoptslchlich von den Kategorien nnd Pridikabilien han-
delt, teilweise lateinisch geschrieben ist (offenbar im AnscUnss an Banm-
gartens Metaphysik) und besonders deshalb einen gewissen Wert hat,
weil es die PrldlkablUentafel weiter ansftlhrt als in der „Kritik" ge-
LoM mut« ta> KkDta NiuUua.
845
I
I
MlieheD \sL C 11 (Ißt— 63) and 19 (36—20) sind wolil Vorubeilen
fdr die , Kritik", viollcicht atts drr Zeit dor 4 — 5 Monsl«, in denen
Knnt Ah» Werk „zu Stnade bradite". RviAv Itlällor handeln von den
ReâexionsbegrifteD, C tl außerdem tod den Konmeoeti (t»ncsoend«B-
talcm Ohjckt) nnd dvtn VerliMlnit) der Kitte^ortca m ihnen, I 9 bringt
nocli eine Talel der NicIiUe, welche mit deijeiiif^n der , Kritik" fnst w5rl
lleJl ntMüeiDsliintDt, oad einen AbrisB der üruud^dsnkco devi ganzen
Werk««. Be merken« wert ist auf 9- 37 dio ÂeuMcning um Endo der Tafel
der Nichts«: „Schlna« der Ontologie*. Mon ersieht rbk ihr, wie bcrceh-
ügt es war, wenn ich »chon froher den Abschnitt .von der Amphlbolfe
der Rcdexionsbt^fle" als eino ans dcio nalllrllehen ZuMniaieDhai^ cnt-
fmite Ontologie bezeichnetem >) Die Dialektik in der „Kritik" euth< die
Widerle^ing der allen abgelebten Metapb>'eik. Za letzterer gehttiten aber
nicbf nnr ratiuimli; I'nycholii^ic, Kotmologi« iind Theologie, sundnn
ei|;entlirb auch die Ontologie. Sie hatte mit den QbHgen Teilen der
Metaphysik den Fehler gemeinsam, das« sie Krschcinnngen für Dinge an
«leh hielt. Doch kannte aie in der Dialektik keinen Platx nu-hr ânden,
sobald dieselbe dnrch die B«xiebnng anf die Vernunft, Ihr Prinzip das
Unbedingte in neben imd die drei SehloMarioQ ein rOllig in sich ab-
geaclilowencH SyMem geirurden war. Kant brachte dei:>lialb dî« Oiiloli^ie
anhugewelse in der Analytik unter, die ja doch im Grunde selb»! nichts
andere« als eine Iran^itccndeattilisierte Ontologie ist. Durch den Namen
.Araphibdlle der ReSexionabegrifTe' erit< die alte wuhlbekaoale DIft-
tipUn ein ganx fremd land inches Anueheit: 8ic erbebt den Anspruch,
Leibniieits System durch eine vomiehtende Kritik widerlegt za haben.
Sdilieaalieh aber laswa «ich diu elozetnen Begriffe doch, wenn man ge-
naner tmieht. Im Wer«ntllclieB anf Abectiiùtte der Banmgartenscheo Onto-
logie nrllckfflfaren, tind die bcilSufige Bcmcfknng auf 3. 27 de« erslon
Heftes der I./>Aen ßl&tter endlich Hhligt nncli den lelülen Zweifel an der
Richtigkeil meiner Anffa^ungswetse nieder. ~ B U (113 — 116) «nd 08
(151 — 156) stammen aus den ersten Monaten des Jahres 1780; in l)«id«n FVl-
kn Kind amttiolie Schreiben benutzt, dort vom 30. Jan. 1 780, hier rom 39. USn
1780. Ueber B 12 habe ich in meinen Kant-Studlen (11, ß. IGSff; bes. 173—
185) ausführlich gesprochen. DicïFrsgmentbcstJltigtnllmlich durchaus die in
meiner lvHtikaa>gabeuHfKe»leltti-llypotIie(ie,das8dii.^traiiMcendentale Deduk-
tion der Kaletroricn eine mosaikartige Znsammenstetlnng und Vcrsddingnng
verschiedener Gedanken ans TeiBchiedenen Zeiten ist. Im 2. imd 3. Absoluiitl
der Deduktion unlerscbied ich Tgriwi^rn, in ihrer Mehrzahl unprlingLieb wlb-
«lAndige (inippen nnd in den meisten derselben ancli noch nieder Bpitero
Btuehi^Mel- Zwei dieser Üruppcn scigtcn eich eng mit einander verwandt.
Vu Pmgmcnl It 1^ enihAlt nun gerade die Uedniikcn — aber auch nur
lia — , dl« in Jenen beiden Oruppeu und dum vi^i ihnt^n nicht abweiehendva
Anfang der ^Bummarischco Vorstellung" zum Ausdruck kommen. Der
Inhalt der Qbrigcn Teile der Dodaktiun ist mit diesen Gruppen und mit
B 13 »m Innern GrUndea nicht vereinbar. Die Untentnclinng des losen
Blattes in meinen Kant-Studlen führt zu folgenden Resnltaten: 1) Am
1) „Kaota Syatunatik ahi «ystuubildender Faktor." tbïT. S. 111—113.
E. Adlok««;
30. JflD. 1780 Ut Kunl im Entwurf ilcr cndgfllligcn Fono drr Kritik noeti
nicht vininat bis » (Ivr tnnKKCcuâenUleB I>ediik1ion voT^odnm^n. 2) Die
lelxlere isl wirklich kein einheJÜIch«« Gantes, sondern ans rcrscliledencn
teQwobe eiund«' «idcnprcchcndcn SUIckvn kunitrplt inEammonge-
•dtirciMt. Den Enliturf eines solchen haben wir la B 12 vvr uns.
3) Wan Kant in den eisten Monaten du Jahn» 176rÉ fctligstcUte, wnr
der EntirnrT, den ich in in«ini;r Kritikauü^be als .kunKni AbriM" b«-
xciclinclf und den ich dort zum growen Teile xb rekonslmicrcu veniucht
habe. Die tian««eotidFntalc Deduktion in dii-«cra .knrxen Abrisa"
halte eine Korm, wclrhe dem Inhalt de» Prapnentei« ß 13 (und damit
auch den oheu bexctcfaDelca. in meinen Kanl-SlndieD im ZosainnienluiDK
abgedrncktcn StUcken der jctzig;cii iranMcenilvnl. Deduklion) entsprach.
C H handelt hnuptsAclilich von dt-n verschiedenen Versuchen der Vernunft,
das UebersinDlichc la erkennen, ferner von dem Kanon nnd der Diaxiplin
der reinen Vemonfl. K.imcntlicb in dinw.n leUluren Psrlien enthält das
Blatt nnhrteheinlicli Vorarli«iten i.nr „KriHk". Kant scheint auf dem
Zettel flQchllge bedanken und U cd anken reihen Üuert ta haben, die sieli
ihtn gelegentlich mit itezii^ auf die nplicmn Teil« des RntnarfCK Iwten. —
B 9 <93) cnthlUt ein Verxelcbnls der UeberKchriflen der ersten 6 Ro^ii
von Kants Mannscript der Kritik der reinen Vcmnnß. — Vielleicht
fallen in dicvo Zeit (knni vor 81) au«h R 66 nnd 67 (231-a38>. welche
Keicke In die 8Ü er Jahre »etil Ib Nr. 67 vrenigstons finden sich slarkc
Anklänge an gewisse Partien der tranMCOndenlalcD Deduktion in dor ersten
Aoflago (tj. 84>-6«, 97—100). Dns Blnlt könnte danach eine Vorarbeit
2U den «pftteren Eindcliiebicln In die ursprougliehe Deduktion sein. Doch
virs dann der Inhalt der Eweiten 8«ite, welche eine Anzahl kleiner
Notiien ohne festen Gcdankcngang enthält, achwer erktlrlich. Seite U
k^nte den Anschein erwecken, als bitten wir Aufseichniugen xum Zweck
der VorlesoDgen (ercntuotl anch ans den ipSteren 80 er Jaliroo) vor uiul
Interessant ist folgender !Snli in KOti: ,.f>a* Gemfkfh kaa »eh seiner
feXbti nur durch die ICrvclK^inuDi^n IhtobM werden die neinen dynamischen
fnnclionrn corroipuudircn und ävc Ers^heinnu^n nur durch seine dyna-
miseheu fun et Ionen.'
ßchliesslich fflbro ich hier noch 6 lose Blütler an, dio fjdi h.iKpl-
«Idilich auf die Dialektik bexivhcn: D 16— ie<S:fâ-S<tU), D 21 (24U—
253), C 10(15» — Itil), E 65 (228— S3I). Siclierc Grflude, «te in die
TOgerJalire 211 eetxen, lidgen nicht vor. ^te bieten MalvHat flkr Kaols
VorltWingvD. L'od da i«l non eben die grocso Frage, wie weit Kant in
den 70 er (namentlich den lelrten) nnd 80 er Jahren im VorInt); der
rationalen Psycholof^c, Kosmologie nnd Theologie von seinen Mrenp wissen-
seliaftliclien Ansiehlen aus KUekïîvht auf l'opubritàl. nnd die llenensbe-
dUrfnUse «einer Knh^irer nbgewielien i!>t. Je naclidem man diese Ynxga
Itcanlwurtet, wird man geneigt xoin, dos Jlalcrlal der 6 Itlüller ganz oder
tciiweise in die 70 er Jahre zv setxen. So «dioincii D 17 und CIO
KItere Funnulierungen der Pnralogiamen nnd Antinomien xu bieten: eine
Stelle in 0 10 erinnert stark an die letxle Sektion der lnun);nraldis«enattoD ;
der Anfang von t' 10 wieder hat proKC Aehnlichkeil mit tintr ftelle
in der nnvolltadot gebliebenen Atbrit „ühtf dio Foitsduitle der Mein-
I
LoM BIKtlor Bns E&nta Kuhlu*.
947
bj^eik*. Am intcmsaBtwten hi D 21, nu e'laa Dinkktik der 6inn1ietikeît
liner Holobcn d» Vcrstanilvs i^t^ciitlb^rgwliOlt and im Qlirigrn «II» uns
dec „Kritik" hGTt>cigoE«f:eii irii^, «oè auf Raum und Zeit Btiag bat.
Auch dies Blatt aber giobt bisher nnr la Problemen Anlas«, uline su ihrer
Ui^uuK ninen Aiit^v«^ xn seigcn. Je dflcr mna dieae 6 Frii|:mciil« liect,
desto mehr «icht man ein, wie voI!^iclltif man in der Datlemng sein
BIBS». Krst diU reichlichere Mnlerial der AkaderaieauhgaW wird hier
Klikrung brinf^n kAnncn. Und vor «lli-iii Ul i-.t u iiuKchensireit — wonn
Dicht nnaaifSnglicb nfiti^;, eoll ander? einige Sicherheit fn der Dati«rmig
(Tst«1t Kcrdcn — , den Slandpuakt gonan and im oiaiclocn festzulegen,
deo Kaut in Beinttn Vorle.stiagcin in den 7üer nnd 80cr Jnhrvn einnahm.
c HoralphElosophlo.
A«ballch wie mit diesen 6 Stilokea steht «s mtt «inlgea Bllttlern
"noralphilooopbieclieD Inhalts : I, G (9 —16), E 61—64 (223—238). ArcJi
bei ihaen i»l m Mbircr, die KnlHli?liiinfci«vit su bcttlimmcn. Die Dati«niiigs-
vrmuche »rhwaakea x. B. bei 1,6 nrisohen den 70 er nnd 90er Jalirea.
Keickc spricht von den 80 er oder 90 er Jahres, Vaihingor von der Sleit
bald nach 17K1. Fr. Wilh. Pûr»t«r hat in seint^r ^clirift .Kntwicklangiigang
der Kantisclien Ethik" (1891) fQr das Jahr 1774 plaldiert. Die Un-
BOgliehkoit dieser Dalicrang verkachle ich in der Uentschon Litlcratnr-
xeitnog (1894, 8. 487/8) nacliziiweiMU und setzte diu« Fraj^ent in die
Zeil am 1781, wahracheinlich etvas vor 1781. Tlion endlich (,l>ie
Grundprinzipien der Kanttschcn MoralpbiloKOphio-. 1895) ist für das
Jahr 1783. Kine eiidjtülligc Bnlsclnii<liing wirti sich erst treffen tuesen,
wenn das handschriftliche Matoriiil volt^randi^ vorI{e)i;t. Gerade die
Ultra I philosophie betreffend scheint noch Titles vorhanden zti eoin. Erst
dasa wird es möglich »ein, vine GcNchichto der KantiHclien Ethik zu
lolireibeB, die anf Tlialsachen nnd nicht auf Hypothesen beruht. Not-
wendig Torarbeiten aber, die schon jotït gemacht worden können nnd
rnttssea, »ind Untersuchnngen aber (In» Verhilltnii« der ethischen W«rkc
Kanta zu einandfr. Ceber die UnlerHchicde Kwiaeheu der Kritik der
reinen Vi-niuiifl, der Gmndle^ne und der Kritik der praktischen Vernunft
lioffc ich in Kürze eine Arbelt in don „Kantuiudien" vcniiTentliclicn zu
können. L'ebor E 61, 63, 64, die Keickc in die 70 — 80er Jahren sctzl,
wird zngliieh mit 1, 6 imtcchieden wei-don mllKMcD, K H'2 nchcinl «war
spAliir eutHtanden za sein und entschieden den SOerJaljreu auzuKehiiren.
Doch kann man aneh hier hialicr nicht zn einem sichorn Resultate kommon,
da über KantK Standpnnkl in den lelzlvn 70 er Jahren noch zu wenig
und zu wenig Sieherex bekannt ist.
Aniiaagsvrelse erwUhne ich hier eine .^euMerung /.ur Rech tf philosophie
SB, 47, l 18), welche eine von der späteren sehr aliweichende Deßnition
lea lleehtHbcgriffH cnthUlt: „Der Inbegrif der (icfelze freyer llandlnngen
die natürlicher Weise durrh die genieiniiehaniinhe Wilktlhr bestimmt werden
iA das Recht. Unter der WUkahr verstehe ich den mit Gewalt bo-
■tinuHnden willen."
9iB
E. A dl eke*.
IV. Beit dem Braobeinsn der KrIUk d. r. Tern. — 1700.
a. NalBrwIasenschaft
A 9 (75 — 8) «Rd D 1 (188 — 9: ein vom 13. Febr. 1786 dauert«
Blatt Ist beaitart) htütBpa ilk iDcUph>>4>ehni AnfaBgagribidi der Nalof
wüwciMchan (1786). l)«r xvrite Teil von D 3S (8. S5S — 6; uT Jeden Fall
iMcli 17d4^ bezieht sieb aaf Phyiik und Chende, «af letitera auch its
Anftag Tim 11 ti (»8) m» (Iva 80er mfa»- 90 er Jaknu.
b. Kritik der Urteilskraft und Teleologle.
Voraiteiten m ersterer sind die erat« Seite ron D 22 (S. 254—5)
und B II (8. 112 — Il'i; cinBrid'vooi 7. Febr. 1784 irt benntxl). LcUtera
SlAek iät betwudera interesaant, da ea uns (treim d«t Brief, wie «abr-
Mtbdnlick, bald nacb dem Kintreffen beschrieben wurde, rgL Beicke«
Bemcrkniig 8. MO!) AuHkunft ^ebt Qbirr Kante Hetiietisehe Ânncblcn m
einer Seh, ant der una »oniit lilnsldillick ihrer fast nicbtü ftberllefert iat
C 6 (137 — 143) pebt ach als tdne V«>Tarbcit zu dem kleinen AafMitz:
, Uefaer den Gebraneb leleologineher Ftiuipk-n ia der l'biloeopfaie" n
erkennen, namentlleb zu den lettten Seiten der Abhuidlnng. C S nue
alflo twÎMfaeo dem AngrilT Forsten snf Kant (Nov. 1786) nnd der Ver-
j>ffiRallicliuas den AufitattM (Jan. Febr. 1788X altw im Jahre 1787 ge-
sehrieben Min.
4
o. M ctapbjriik.
B t (91—92) 'M nach Reieke nicht %-ob Käst felb«! freMhrinben,
der Inhalt ist aber Kantisck Es giebl eine »cheiBatUche Uebenichl der
VontcllnBg:s8iten nod die Kategorien- nnd UrtoOstafel.
Von gromem InlereMC ist eine lieihe TOn ßllUeni, dl« den Idealisaiiu
betreffen: B 7 (101-4), D 2 (teilvreif«: S. 189—190), D 7 (teQvelse:
& SOO— 203), D 8 (203—205), Ü 10 n. U (209—216), U 84 (grtealcn-
Icll«: S. 869— 263). Sie stamDcn dmtlieb ans den 80 er Jahren. 1)7
ig| feilt datiert, ein BrlefDragment vom 13. OkL 1788 Ist benuttt. E«
Rekört wdil zu den kleinen Anfidlzen, welche Kant in den Jahren 1788—91
nir KioMwoltor niedcnichrieb. Vielleicht fUlt auch noch da» eine oder
andere der IdealiMnu»fnt|^cnto i» dicftclb«! Zeil, andere waren müglicher-
welM Vorarbeiten für die zweite Anflagc der Kritik d. r. Vera. Ans den
gOcrJnfarcn cnth.tit der zweite Itnnil noch mehrere snf den Idealiamni
beiU);)iRhr ï^lelleii, die ich wdter unten einzeln anflllire. M\f. dicM
Bluter haben einen KroeRcu Wi^rl, «eil sie geeignet sind, ein viel um-
sIrilteiMMi Froblen der KantiKhco t'hilowpliio — die Widerlegung des
Idealismus — kltren zu helfvo. Doch bedürfen sie v'uKr 4Ùngrh<:aileren
Behandlung, als Ihnen liier za teil werden kann. Ich vemeiHC auf lUs
Jinuar-Üoft der l'hilosophleal Rcriew (1890), ia wclchein J. II. Tufta
einen hierauf bcillgliclien kleinen AufitaUi veröffentlicht hat: «liet^tntJon« of
Idealism in the Ixine BUiter' (S. 51—58).
D 4 (195 — 190) echeint polcnlBcher Art zn Min, gerichtet g^^n
eänen Au&aU TicdciaannE in den UnMÎwfaen Iteilrtgon tnr Gelehmm-
Lose Blätter laa K&nta Naclilaaa.
M9
k«it und Kunst (Bd. 1, 1785): „Heber di« Nitar d«r Mctspbysik." Eine
Vornrticit xnr Ewt-Üen AoHii^ der Kritik d. r. Vera. Ut mit siomlickcr
Sickerkeit in l) 3 {191 — 1115) eu erkennen. Du Fragment beziekt »kh
' die ParslDgiïœcii. Bpeitcllex mof die Widerlcgtrrifr des M^ndclasohnscben
_BcKd«e:» der Bchnrrlirhkcit der Seele. BeKifiidi-rn #tark >iii(l die ÂakUngO
1« äie AumrrkttBK »»( S. 415 — -118 der Krilit Auch B6 (88—101)
iMlnet Vaikinfer kd jenen Vorsr^citen. Efi bcknndelt di« Lehre rom
innen Sinn, bi-vonden' den uheiDtiaren Widersprucli, diuiK man «ich
«elhst nur als Ersehelunng kennt. Keicke setzt dsgcgen du Blall in
i»ë Jaht 1795. leb erwlbne dies« abweichenden DnticniDgen liier nnr;
SteliunK kiuin Ich nirfi nelunen, wenn daa Manaskiipt mir vorließ. D 5
(196 —109) und die meitc Hälfte von U 9 (Ä07— 208) sind Vorarlwiten
10 einem kkioen AufMtE gv^cn CIriek« .l^leuthcriolugfic", den Kraus xa
einer Reit, fllr die AIIk. Litt. Zeit, benutzte {vgl. Reioke in den ^Kantinna"
8.^3 und Vaihinger in den l'hiles. Monatsh. XVI, 1880, S. 193 ff.). Die
erste Seile von l) 9 (S. ^ß — 207) bandelt von «Der Categoricn Ac.kn-
llekkeit mit species Arltlimetices". Sie eulfaait alsu eine Jener fUr Kant«
Charakter eo bcieichnondon ^artigen Bctrachtangen" tber die Kategorieu-
tafel, von denen die xweilo Anflap..- der Kritik d. r. Vem. nnd die l'rolegomena
oben. Auf die Schrift gegen Eberhard (1790) endlich belieben sieh
Butler von riemüchcr Ungc: C 6 (142—144). C 12—14 (163—179),
D 15 (226 — 8^2). -Man lernt ans ihnen niehh Neues. Interessant werden
sie aber beim TerKlefch mit der leisten Redaktion, wie sie im Druck
Torlicgt Die Fragmente liefern einen neuen Beweis dafQr, wie Kant
dieselben Ocdankcn immer wieder durehdachte, wie jedes DnrclidcnkeD
hti Ihm ROf^icieli in ein scliriniicbes Fixieren Oberging. In diesem Falle
ist das beäoBdeta bemerkenswert, da er mch doch in einem dnrchans
bekannten und vertrantcn Kreis bewegt
d. Praktische Philosophie.
Bierker gehören nur kleine Notiten. B 5 (96 — 7) mit dem Titel:
.Die L«iehtigkeit dor Anfklarnng' kHngl viellcieht mit Kants Aufsatic:
,Ws« ütt ABfklftnmg?" insnmmun, den er I7S4 in der Berliner Monate-
tdirift veraiïentlielite. Die awelte Seite von D 2 (190—191) küunte
vicilcictit mit der „Bcligioa innerhnlb der Orcnxen etc.- in Verbindung
geliracfat irerdco. Im swcitt^n Absatz klingt die I,ehrc von der moraliselieD
Kxegeve an. Da" f^ttt Fragment mttsHte dann in die 90er Jahr« ffcclit
werden. Der Schrift nach dürfte ce wohl mSt;lich sein, denn Keioke
sagt 6. liid: „Zeit: um die letzten K(U-r Jahre hemm." Auf D 7 be-
Hnden »ick einige Zeiten iKititiadi-staalnreehl lieben Inhalte (8. 202—203).
Int^iroDüunl sind 67 kurze Zellen, die Kant am Bande von D 1 1 (S. 2I4--
215) niodergiMohriebon hat Sie handeln vom Gott«sb<^itt höchsten Cat,
IVeikeit «le. nnd tragen die Ueln-r.-ehriB .Vorrede". Sic als Vorarbeit
in einer Vorrede der Kantisehen Druckscliriflen Bnehzuweiücn, int aber
sieht gelungen. Ancli ein Teil des Inhaltes von C 5 (S. 139^ — 181)
kann bicrbor gcxugen werden (vgl. ts 248 di<-MT Kezens.). K 62 entstammt
nkr wnbrMheinlicb ebeuCalU àittéÊÊÊ^tU^- S. 247).
SSO
E. Adicket,
e. Anthropologie. Pidagoglk.
D 2i bietet einige aotbropolggiache Bemerk nn;^». Qbe rseb rieben ;
«Von der UlOcksulifrkcif (Ü. 260— SUl). Bedentcnd LnlcreseaDtcr sind
zwei RllUler do zweiten ileftüs: E 78 (2(j7— S70} imd P 10 (314—317).
Sie sind sehr wertvoll, eiunal dordi ihren Inbslt, zweiten.« dadarch,
da« ne nn* iruoigstcas andeolcn, wie ^istieieh, wie monaigfallig tiiid
reicbhalli^ au Stoff die»e VoTl«Min^n Kant« waren, und wie er nie durch
foitwifarcnde Bexiehnsgen aof die grosse nod kleine Welt za beleben
vnd zu würzen roTBtand. Man eicht, dist er aiu dem vollen »chApft.
Ijekiflre, Erfabrnn^, BcohaobtuDK iiiià in ^leiehnr WeUe heran^iOgciL
Kant war eben nieht nur am Schreibti^b Philosoph, fioudem pliegte das
ganze Leben phUoüophbeh zn Böhmen und zu beüachten.
V. 1790— ISOO.
a. Mathematik, Astronomie, Natu rwi sue n ne h aft etc.
Noch in den I^tuf dfo« Summi-rx 1790 fallen A I (53 — 5b) una A 4
{6^ — 67). Beide BUtter behandeln die von ItohberK aufgeworfcae frage,
„wanim der Verstand keine x' 2 in Zahlen denkeo küonc?* Kant lArte
das Problem in einem ä«hrc«lien nn Itehberg, welcb«ä lodterem wahr*
»oheiulieb durch Blumenbaoha Tenuitllnng im September 1790 zuging.
Unsere beiden tVagmonte rinä Vorarbeiten zu dem Brief. ~ Auf den
Anbalx .Ucbor den EinHiiM des Mondes auf die WiUernng" (Mai 1794)
bciielit sieb [) 6 (199—200). — Aus dem Jabre 179t) Mammen A 3 und
A 3 (56 — 64): 3 Entwürfe za der kleinen Abh.indlang .Antgleichang
eine« auf Miavervtand bertihende:n EiiatheniatiMben Slreita" (Berl. Monatasebr.
Okt 1796). Aueb in R 23 linden Meli am Anfang (S. 97) und S. »9
noeb einige hierauf bexflgliche Zeilen.
Auf Astronomie, Physik, Chemie, Geographie bctiulien «ieh A 10
und 11 (7S— 80), A IS nnd 16 (84-86), ferner Teüe von C 1 (läl—
la»), C 2 (128— lai), E 22 (92—93). E 23 (99). E »6 (184). K 60
<S19— 223). ]■: 77 {263}, V 4 (^81). ¥ 19 (3Ö6). — nllvi ohne be«oodom
Wert. Teilweise lacwin flieh dieüe Anfzeiehnnngen rlelleieht mit den
letzten onvollcndfilen Werk Kants (ITeborgang von den motaphyaiaohen
AnfangHgrOndeu der NalurwiSüenFehaft zur Phvvik) in Verbindung bringen.
Sieber i^t da» der Fall bei I) lU (240-246) und 0 35 (261-266).
Aueb dies« beiden Fragmente bringen nichts Neocs. Sie fallen Dach
Kcieke in die leisten !K)cr Jahre nnd (ragen den »attuun iH^kaontcn
Oharakter des grfKwervn Teils joooi nmfnaseudcn UanuHkriptbrouillüas,
welche« das opus postamum enthält. Ilnoderte derartiger Blätlcr, meint
der lleransgeber, werden wohl einst existiert haben, i^io legen ein
bereidte«) Zeugnis ab von dem nie erraltdendeo Flei» de« allen Denker»
nnd xaglcicb von der in den leteten Lebensjahren immer stärker werdenden
SenilitJU, wie »ic iticb nan>ontlich in der L'nfilbigticil iceigt, einen Uedankea
fest z« erfafsen nnd zu Ende zn denken. Viellniebi hängt anch D 20
mit dem letzlen Weit """"»pnyi». Vgl. üben 8. 243.
Loae BiatMr im Kanb Kurblus.
961
b. Uetsphytik.
Viel Ktolili^r idnd die unter div«« Kulirik p-'Iiorigvu HIiller. Icli
rDlire Eunidkit die Idcalismufifragraente an, >nf volche ich ecbon oben
8. 2-t8 biowi««. Ke sind cnr korxe li«m«rktingcD in K 10 (ÎÏ6/7), K74
(S54). F 5 (2flfi), P7 (ail4— 20.H F 22 (SriT). DarIi ût dk vorleUI«
Slelle eehr viclilig, denn bî« eothMt die ilebaoptang, dass tnr Widerlogvng
dee IdealJEmu!- die Annabnic von DingOB nn sich nStig ist E« hciiwt
iljucll»t: „Oie ITumûglicbkelt sein Dasejn in der SacfieMMon der Zeil
durch die Kuocesaion der Vorst«llnngen in uns m bestiDimcn und doch
die Kirhlichkeit <)i«MiT lloslimnng «cinos DMcyiu üi ein nn mittelbare«
l)cwnRt«e>n von etwas ansaer mir vaa diesen VorsteltuD|^n eorrespoudirt*)
und diese AiiMbannng lc»o nicht Schein SAyn.' Dem*) entspricht dcr
folf^de spltere Zuoalz: „und wao nicht blos in meiner Vorstcllnng
tondcm ab Dinir an aleh existirt weil aonat Tpn dieser Vonitelluug seJbät
keine Zeilbeadmmiiiig meines Dasejo mOiglieli se}-» würde."
Hit der Aafgab« der Ucrliner Akademie flkr di« Jahre 1791 — 96
Aber di« Korttohritlo der Metxphy&ik seit I^itbniz und Wulff besehjlftigl
sieb ein« Bt^ilie von Fragmcnlco. Sicher ist die Bczichang b«i der entten
Hilfle von D 14 (223—225). Teilen ron Ë 10 (36;7>, F 8 (277—278),
FS (384— 287) und bei dem gwazen Blatt BSI<U6~-U9>, aehr «abr-
cebetnUeh bei B 4 (95—96) und ü 12 (216—217). CHeae BUtter aind
leüwciBD von gruMcra InteretiM. Zunlchct folgende AenHenuigcn : „Diu
Ki-nlillt dc-s Frc.vhcilôbc{^l& aber sieht anvemieidlicherwetw! die Lebrc
von der IdealitU der GegeoEtAndo aU Objecte der Anacbaunng im Rnunifl
nnd der Zeil nach Eich. Denn wären diese Anschannogen nicht blos
|fvbjective Formen der Sinnlichkeit sondern der Ge^nstinde an sieb ao
rSrde der practi^cbe (}cbraDch derselben d. L die Bandlnn|;en «flrden
' ecUechlerdings nur von dem Mccbanisni der Natnr abblogen nnd Frvyheit
sammt ihrer Folgt; der HoralitSt wire remichtet" (U 12). „Uryprunç d^r
eriliwrheti Pblloaoplile int Moral, in ADsehunf; der ZurechnnnKi^higkeil
der tJandlnugcn. Iliettlbcr unaufliJ^rliebcr Streit. Alle Philosophien sind
im Wcscnllichen nicht bd lerne liied cd bü nuf die oritisefao .... In An-
wehnnir der tlieoretischen Auf^olx^u von alltr Art ist içnr keine analytik
und Uetjipb)'sjk nüthig wenn man nur den UegT^f der Frejbeit in den
der K)r<-haniM'.hen Nothwendij^hdt umwandelt .... Die Freyheltulehre
nul mil ihr die Mural [ist allein da»] was die Vemntifl xur Slctapb.vnk
anftnll und den tl^nien Meehanlun der Natur anfhcbt" (D 14). „Wie
»tad syntbcliMbe Sflixc Uberfaaipt nAgliehV Dadnrcb dass ich Ober meinen
BeigTif hiRHii.i aiK der ihm luni Orunde lie^-ndeo Anscbanang etwas als
tin Merkmal nehme und mit diesem Be^f verbinde. — Kmpiriseh-syn-
thetiaehe Urlbeite sind die in denen das sub}cet ein Bcf^r ist dem eine
cnpirischc An^cbanung correxpondirt a priori -synlbetiwh dlejeniee deren
SobJH^l Anscluuiunf; a priori correspondirt. — AImi giebt es keine syn-
IhelJscbe SJUzc (deren doch die Uelaphyt^ik voll ist) ohne das« e» reine
_AM6liH«ngco a priori gebe" .... ,1) Unterschied der analytischen von
)!nUi«tIwheu Urtlieiten 2) Der synifartitichen a priori und der synlhotbehen
ipblKiien Urtheile 3) Wj^^gd beyde m<%lieh — dnrefa die den
A<lcku.
8)
ffe. 7) Wit M
4} Wli
L.Clk
iLekow
Ww UfrUcA
Bv Higl rfefc «ie4v, vis Toniâfif ■■■ *A viM^ w
■M^« riliAi ITmI llin,ilinil oder jh^fraii in
ta fcrtga Syilea mvbM, BtrfctAltw «T As
«Mh« aHL Bi wM famr neft dmh diM THata *Mv kW.
ZartritfciHiif fefcnOber Kuti Acwamgca ttcr den Stbntpukl ariaes
«jHiwigifcoiMlrt. Aa E»fe tor na BJmk hwiiiigiy liiin »AriB ,«W
Mt rMMfaitti He.* (nr B«snn der BcOagva) «fridt KnI to« nrf
Aaedo, n wddw die Vcm^tkrilflE üdb dn&t: & Uftn vn d«
IdirilW daRwBca wd der Zdl ud fie Lan tm 4er BeaffiK dM
fttflWIrttfrifc') nm dime SteO« MsboB «r teeh dn GtiCMbi. ta
dca de n der Kevflfcaliekea Deak- ntd 9pieehwdie EeaM etat, so gut
dae miA riel nefar von dea oUgeo ZUaten us D 13 aad D 14. Mack
DiMfi Mhebil et, ib etOnde die Ldm tob dor tremeceadiaUlta FMkall
QD Mittel punkte dee krUeeken Sjvteaa, Ja! noek m^: als Bd aie der
Aaagmyiffaakl bei der EatwIeklnE geweaca aad kibe den trueeceadfa*
Ulea IdeaUenae ent als Koaeeqatiic aaok nek gmgaa. Nn iH afe«
aiekla daroR bekanat, nod aiehto webt dataof Ua. daH balm Dauokvng
de» Jakrc« 1769 Mgtire, die mit MonlpkOoeopUe naaiiUMaklagen, iisaid-
weleke BoUe gtapâelt haben. HAtten sie ce gttihan, m> wir» île aaf
jeden Fall dock aiebt 4ie eiaxigen gcweeeo, fioadcra nitr nebea anderen
bedeuteaderen in ßecbaDo; u »elaea. Aneh sq^iter, ala das Sjrste«
tentKtfa^ daflaad, kann die Rnekdekt auf die LMing des Frelbeit|irobleaia
dock nor eines vea dea Molirai geweaen «ein, w^iske dan trieben, (Ur
■lie IraaawandenUIe Idcallut von Rainn und Zeit dntntieten, — vieUeickl
du ianerliekatc Motiv, dann aber aaeb «igleieh das penOnlichtt« and
darnaa dasjenige, welcbcR wcaigsleos in der thcoreUsehen PhiloeopUe nnr
seilen oder gar nlebt dnrcbbtickt. So ist dn.« nnluri;emi«Ke nnd gewQknIiebc
Verklllais. In gewiis«n Lagen, bei besonderer (ïruppiening der Gedanken
koanle ab«r »clir wohl das Kreiheitprabicm «ine »olclic Bedealang für
Kant i^winnen, dau alles andere dadnrcli in den llinter)çrDad j^drlngt
wnrdv. Ib Mtlclion ÂU)rcnbllcken uiid Sliuimaagrai miisste der kategorische
Imperativ ibm alt der Kardinal punk t des gatuen Sjnilens, oiclil nur ala
das Zcnlnini der praktUclien l'hilueophic crvclieinen. Wir haben dauu eben
eine Jener Einseitigkeiten und Verse hiiibangen des wahren Sachverballofl
vor unis di«! ich in racinem Aufsatze über «Die bewegenden Krm>.- vlc*
an eharakl«risi«rcu verauebl bul>e. Zu tinnsten einer vorllberxi'bcudea Stim-
iBong, die ihm gcwiase Selten aelne« Sjatcma in einem bwonderâ bcdentsaneo
IJehte erMheâo«n IIskI, vcrrllekl Kant die nrsprOngücbcn Abbängigkeils-
vcrblltaiue nnd miari anior^reordncten oder gnr neb^n^achIiGhen Teilen
SGana Uialtch In dam losen Blatt K 21 (S. 69): .bevde aasammen sind
ine» der CriliiKliai rhilceopble und tUo Hutaphv-sik a» rie »■■ Zweck.*
Femor EM(I»:>
■e BUUter au Kanfai XuUmr.
S53
cïaco ^Vf^rt bei, wrlchi.-ii or ihnen niclit XDfi^c^lchen kann, Bobald ûr sich
anf «Im pHiisipielli^Ji StBoäptiiikl ibtlll und «lio tlnlw ick lnn^ïç«KChi elite
aaw\o die nauptlenâ^nE dea SysttunH xa Wort« komiaen liaat. flerade M
wie mit L> lä und U 14 etclit «s mit dorn 2ital ana E 31. Aurden erston
Anblick MhcinI v« din i'oMtion dmr xo vvrMlrketi. welche in di;r Kritik
der reiiirn Veniunfl in enter Linie eine Tlieurie der Erfalirunt; erblicken
oder welcki; trio Vaüiinger (Konmentar I, -143) dio B.vnthetiacbcn Urtrile
Iberbaapt oder klkrzor die Krkt-nntnis nls da» nipentlicbc I'ntlilcin du»
Werke« anseilen. Al>er audi in K il lif|;t nur eine eiiiHeili^i Ueberlreibnuf;
vor. falls wir nberall die Frafe: „Wie sind n) ntliotische Sltie tlberbanpt
mOglicli^" auf die g^nue Kritik bcziclicii mOs«cn und dllifcn. Knut but
dann «in Nobeu probt ein, dcRKcn I^üuiir nllonrnlUi uU ein Mittel zu einem
babersn Zweck in der „Kritik" ibren Plats crballcn konnte, unbcrcchtigter-
wciao zn mmm Husptproblcm gcmnclit und ilim einen Wevt bi-ÎKi^lflct, dor
ihm aiclit iikooimt, faut man da» Ganitt de« 8>-alGinit uud some KntwEck-
lODK ina Ange, llben diee tbat Kaat aber in dem Angenblick nieht, er hielt
eich vicimoliran da«, vu ihn grado bo^chlftigtc ud euin Intorrestiu giefiiniien
nalim. Daher die «inM-itlge »iibjeklirn UeheraoliKIziinK, wulelie nur der
■Mueatanen Oedankcaf^ppleninif, nicht dem sacbliclien ZusaQuuenhangv
doa 9)'stctnx Kcroclit wird. — Von groKem Intere^ic Eind auch nucli
eini|t(< Aeu«(enin);en im gtiriHten lieft aar 8. 277 K, 2K5- Sül. 8ic zeit;en,
iaas Kant, darch die AnfKiib^ der Berliner AkudcmJe angeregt, bgIb Atigen-
flMrk aach einom tiebiete zuirandtc. welches ihm »out — leider! — sivgoltoh
ten tag: der GCAcliicblc der riiilo«uphk. Er ^ttkalicrle aber den Uuter-
hU«1. der iwisclit^n dicKcr und nndem hEAtorbchen Disziplinen ubwaltet
Ute Ansichten, m denen er ^elauKt, nobmi^n dt-n Ktimdpnnkt HegclB leil-
wdM yomtig, wenn dir^r die EotwicklDni; der Philosophie im System,
wie dieMm parallel in der tieHchii'bto, iils Selbsten tfaltoog der iibsoluteo
VemisA ant<ieht. Znm Iteweise incliitir Itelinupliiii|ï zitiei« ich eini^
AcBSMmngcn Kants, in dcuen icli die wichtigsten Stellen i^esperrt drucken
taise: „Von riner phüoj'ipbiri-nden GcBchichtc dür l'Iiiloj-opbi«. Alles
historische Erkentnis Ist empiiisch und nUo KrkoDiituis der Dinge wie
»0 Rind; nicht da» lic nothwendlg so seyn mQsson. — Das rationale
rtelll »ie naeh Ihrer NutliwendiRkeit vor. I^inc liiduritebe VorHtullunx
ier Piiilosophifl enüblt also vte man und tu welcher Ordnnng bisbor
phitoeopbirl hat Aber das l'hilosophiren ist eino allmftligc Ent-
WickelunK der meii^iehliobcn Vernunft und diese kann nicht auf
dem cmpirUchen Wee« fortgeKan^en dcyn oder auch angefangen haben
und zwar durch blosse ItcKriffc. Ks muss ein ItedUrfnia dor Vernunft
(ob theoretisclieit odt-r pmcli-tehi'«) ^wesen »eyn wno »ic gcnSthtgt hat
TOI Ihren Urtheilen ober DiaRe an den (itQnden bin ku den ersten
hinaiiliiDgelHia .... Eine philüsophische üeschichtc dor Philosophie ist
ielber niehl hiatorisoh oder empirisch suntlern rational d. i.
a priori möglich. Denn ob nie gleich Pacta der Vemunfl aufutellt so
enilehnt sie solche nicht von der Oeschlchlserxithlang soudorn sie sieht
lie ana der Natur der meoi>chliehon Vernunft al« philosophische
ArebXologle'' (S. 377— 278). „Ob eine Ge*chiclite der Pbiloivphie
aalboinaliKCh abgcfa««t werden ttânn«. Wie der Dt^matism ans
iU
Adlekea,
ihm der Sküptidgm aaii beydeo mnamnii-n der Critieiiiin hab^ cntgteht
mttstxüi. Wie ist es aber näglich eine Oescbictite in ein Vernnnfts-
Byslosi ta bringno welehe« abloilnDg drs ZnUlli^on am einem Princip
■ad Kinthciiiunx nfodeH ... Ob «toli i-in Soheoia xu der Orschtckto
d«r PbiloHophle « priori eotnerfeo luse mit irelcheni die E|Kichcii die
Mcynungcn der I'hilusophen tms den Vothandciien Nnetniohten so »•
srnninMiIrrfTRi) aU »b Hi« din«e;( SehcniH !>el)>At ror Au^eo gehabt
iiRd dtirnaeh in der Kcnluia derselheu fortgoscbritlon wlren.
Ja! Vena nämlich die Idee einer Metaphysik der Memwhiiehea Vernunft
unvermeidlich anf.->tJ>H»t nnd die«o ein nedOrfnis fUhlt sie an
entwickeln ï>iem Wisaeuscbaft aber ganz is der Seele obgleich
nnr erabryoniBch rorgesetchnet UefL . . . . Ks ist nieht die Oc-
nhichte der Mcynnnften die znfilllig hier oder dn nurrie^cn Dondvm
der «ich aus Beitriffcn entwickelnden Veronnfl. .... I>ie t*hilo>
mphie ist hier (gleich als ein Vernunft Oeniiia aninsehen von dem
man verlangt in kennen wa* er bat lehren «ollcD nnd ob er das ge-
letttct hat- (aS&— S87).
Die Qbrigen Fragment« n>claphy»ischen Inhalt« sind meistena ohne
beaondercti Interesse. Von der Uelfaode handelt K 26 (106 — 107; aus
dem Jahre 1796), von der Möglichkeit synthetischer RricennlniiMc a priori
«in StIIck von K 77 (265 — 266), von den beiden Hanptsch wie rig heften
der Kritik d. r. VeriL E 74 (254— 2.'>5: nicht vor 178»), Sie betreffen
die Lehre vom inneren Sinne (PbAnomenalit&t der Selb^rkenntnis) und
di« Frage, in wie fern mnn vom Ink-Iligibeln %. It. Oott durch Kale<;orien
reden könne. Von der enteren Schulimgkdt n^i-l auch noeb K tO in
den Teilen, welche &jch auf die AnrRsbe der Berliner Akademie aber
die Fortschritte der Metaphysik beliehen (8. 36—87). Oben a 240 tr-
wabnte ich, daM Vaihingcr B 6 nur de»lia]h nis Vorarbeit lur zweiten
AuHage der Kritik d. r. Vera, ansiebt, well es die Lehre vom innem
Sinn behandelt, welche in dlogcr twoilon Aoflagc nen bt^jcmndct wer<len
sollte. Man sieht aii:^ K 10 und K 74, wie vorsichtig laxa bei solchen
VeniBchen sein muäa, aas der Achnlicbkeit eines Frugmeuls mit einem
Teil einer Dmcksehrift die Entslehtingsieit des ersteren zu bestimmen.
Ueber zwei Stellen in R 21 {^9} und V. 53 (197), die Qrundpriiuiipieo
der Kritik betreffend, »praeh teb Mhon oben S. 252 Aiim. Beweine (llr
die IdoalitAt von Ilaun und Zelt linden wir im crstoD Viertel von R A9
(147—148). Aach C 1 (aus den Jahren 171)3 — I7i>4) «nthilt auf S. 120
nnd R 4t auf & 155 einige Zeilen zur Aesthetik. Auf die Ao.-ilylik
besiehen rieh kleine Bemerkungen auf C 1 (123—124), C 7 (14H. 150)
nnd F 21 (365—366; aus dem Jabru 1793), beide tlher den ItealiUte-
begriff, C 15 (180—181), D 13 (220X K 2 (5), E 10 (33—34) und C 3
(128 — 131). Dos tcixtere l''V»<:mcnt stimmt ans dem Jahre 17dS und
zeigt enisehiedcn t?puren von fv^uiliUlt Die verschiedensten IJingc werden
buut dnrcbeiuander notiert, manche wiederholt kurz naebdnander. Ton
Interesse sind die Notizen, die Kant stell zu «ncm 1798 abgegangenen
Brief nn lleftjvnk macht, die HerauHgabe der vennisehlen Schriften be-
treffend. Zn den beiden Abhandlungen „flher die falsche Spitzfindigkeit"
nnd ,(lbcr den Ocbraoch tcleoIogiMher Prinziiùen" will «r Anmeiktuigea
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I
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Lose Blätter an* RrbU KmMu«.
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limintKeflliçt liaben, xn Iirtxtrriir tllur Jen Lintci^chk-d awiwlipn Kspotition
mill UedsklioD der Kategorien unit Ober den Srfaematidniiia. Von letstenn
lieit«! «s B. 139: Er ùt „einer der ttcJiwierigrt«» Poskl«. — 8clbsl
Itr. Il«ek knna Rieb Dicht diirrin lîndon. — Ich halle dies Capitol für
ëai der miehltgSteD.* Ich liait« Im Oeicenaati xu Kaiit die I^elire vom
Sefaenutlaontis ftr ganx wert- and bedcutnii^cis, weil aJe orspmngKoh
■nr SU Rückiklil auf nicIiilii^ltlnoUrhc nnd ayutooialicioh« Sptelnviea
hcrvor^-pmi:^» i^t. Da.« B«k<!Oiiliiiii Kaiits in C 3 hat dnlwr fOr tnieh
keinen andern Wert, a1» dafs es ein iwrcdlea ZeugniH davon able^ bta
tu welchetn Örail der Wnnfeb Vater de« OecUnkens sein kann und wie
leicht MlbHt da, wo tuniiebst mr persönlich« Motive und NelKttogcii
anweUaegebend waren. »pSter ïaeliliehe Unindo untergelegt verden kttnncn
(vgl. aach die Anm. weiter nnteii anf 8. S60/1). — Auch mit der IKnIeklik
itehen )tclili«ialieb nnch mehrere belaof^Io«« AeuMemngen in Verbindung,
Wa BUf E 8 nor Teile Ton losen Hliltern : F 22 (3«7 n. »69—370. Kf-
kemUais der L'elierNnnlicIien), KK(2ß^s7. I*<ychuloKiaebe, onloloi^iclifl
Tni((«lllll»«), E21, 28, 7-1 (91—92. 108—109, »56. Tran«« en den Ule
Panldglunen. Kortloben nach den Tode ■)X K75(3&fi — a&7. Antino-
mien), P 19 (357. Unendliche TeillwkeH der Malerin), 0 1 (131—123),
C7(l'i6— H7), E 10 (35), E 35 (131— ia<), E 43 (Ift4 — Ifiß. 168 —
Ifi»), E 50 (187). FÏ (275—27«; ans dem Jahr« 1703) nnd F 7 (292 —
396; am deiB Jahre 1793): «imtlich nuf dco entoloipoehen und kosmo-
logischen Beweb bexllglieb, E35 (13.'>. OelemSatnana und l'iildeitlinutiuB),
B89 (114. M5g)ichkeit der SchAprerthStigkdt Gott««).
c. Relif^ion«ph!lo)flpbie.
Vorarbeiten xur Kcli^nen innerhalb der Grenzen der Mmh» Veninnft
■bd K iS und 49 (182-187) nud der giCasere Teil von K 11 (317—321),
letiterea Blatt namentlich nieht ohne InlercMo. Uli der Lehre vom radû
kalon B4»en bvMhUtigen «ich E 30 (114 — llü) i;anx, Temer Htflcke von
EatJ (107), E43 {1«7— IßS), F 19 (357— 35«X I> 13 (219, 221-222;
aach aber den Knmpf des Üutcn mit dem B4»ea). F 19 iiid D 13
elamtneo auf je<len Kall nun (kr Zeit nach ileui Enclicisen der .Keligion
iaBerlialb der tircnua etc.' F I» (354 — 360) «alhâlt viele einzelne
Bemt^rkiBgei rtligMiiqtltiloaophiêcheB Inhalt«, unter oadem «Ine Ver-
Mdigtuig Kaol» gega di« Reùiuioa teiBor .Keligii'U* in den Grei&wald«r
N. kriL Nachr. nnd an SeUna dea Blatte« (8. 360> daa Bekcnntala:
,lBh febt viel AmIu sb redca.' Von den veraehifHlenen ebrklllebeB
manhtMubckenntBiiMm kasdela Stflck« vu E 3 (6), K Im (3-1— M), F. 77
(263^ In E 25 (lOSj «IH dk Vngb a«<)^»orf«ii, ,ob dl« abrM. UA
sieh dorch ihre Saaflhcit nsd UabevoUci OurakUrt umtitkm.' Ole
Antwort lautet: ,Sk Verlauft Glaabe an biM (leMflr He ami Immer
I ^1 Die Kwato mtbm vm E M O*» bmI •Ue cMc MU «mi E II (71— Ti)
■ kcaiaba lUk a^ Kaaria «U »IntaAM t*9» ***"»»»•. .Ve '
■ jbp vbnbeMa vwaliM T« la der nokav
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B. AdIckM.
bdacen — TriMWit
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der Meawifcea nifwMlict ' Aa wlrtirtw wbÊmàaaa Jamaena^m au
4m Mar Jaknn wvlkM kk ■«■irif awfc D IS fSia B»deâac det
BtlAMafneriEM CbUl), E S3 (IDO. AMtfaiii»g OoOts im ItlnfUcea
LebeaX E 47 (17»— 183). E 53 (I99>, E77(ae3— 3&4> £■ deoi AnP-
MtK „dM Kode ■II«' Dince* <I794) faden àA einim nveoeatUche
tkm«rkiag«i in P 18 (350—351, 354). — b Beftk« H)4:BtiB Itr RelJ-
gbupluianpUe etc. mckka 179« da noajmn- Anfintt lllMir die
Parsal tob igawchte» Hwafaltw. Sie nakn Kaati Intercne En An-
ggmk md n«te (hn ed etaeni tntrrpTrUlioaffrmtich u, d«r nicht oUnn
InterMH irt (E 33, S. 100— lOU Aorb in F lü <$. .159) findet gIcIi
TolgcDdc An«pieliuv Mf ^i» Punbel: „VoB ugenolilen HmoiliaUer —
Wk du alle TeaUmenl fUr die OescUcltfe mtatiMkriieh hL* Auf du
alte Tcstamnit oimmt E 33 niehl Benqc- 8ol!le tnMulem ancli die Notiz
in K 19 darch den An&nU in Henken Hagaxis herron^rnren sein
WM tnOgUcb, ab«r nickt Datvead« mt — , m nftide da» Itlail dn Beispiel
dafSr «ein, daaa Kant dimclh« Papiere etentnell Ungetv Zeit lilndnrcli
ni AnfxdohnnnRen benutzt liat Dean Teile von F 19 rlUirvn nof jeden
Fall KbbD ans den iabK 1793 her.
leb fBhre hier auch die Vorarbeiten an, welebe sieb anf den reli-
)p«ai>IifailûM>phiachcn Teil dca Streitea der Fakaltiten (1798) besieheo.
B 3 (93-^9&) handelt vom Untcrsckicd ini«cbco ilem statntaiWli«» and
dem rein moraliscben Olasbra nnd dem Vomf; des leUleren vor dran
enteren (vf^L Hartentteins sveile OceamtxnE^b« VII, 37G t). in einer
Annerksntf kurz nach diewr Stelle nird der reformierte Prediger {«a
Cotite ernihnL Ancb von ibm reden die l»»e-n BUttcr m rimai: E 53
(199) und ï' 23 {8.367; an« dem Hal oder Juni 1797). Eine «>ilcre
Aninerkunic de» „Rlreftea* bandelt von der bibliïchco CbroBolo^e. Damit
häBKt teilte Bcrechnaog in E 33 anf S. 99 tmwmmeD (das BlaU Ui vom
33. May 1796 datiert). DKMlbel (und Dinlich, wenn aacli kürzer, in
y 19 8. 35ä) Xuwert Kant aach seine etwas «änderbare Ansicht Über die
EntKtehung des altteslamentliclirn ('«nanu und ili^ aleiandriniscben Bibel-
flberwtznng nliuigc nack Chrigti Geburt*. Vf;l. hieran den „Anluutg
biblinb-hiatoriMhirr FniK<^&" am Ende des ereten Abscholties diTs ^^tr^
tea". Vorarbeit zu der den l'oâlellu! iK'trcfTrnileii Anmcrkitag mit UiÄ^|
gfimtg (llarteiuteio VII, 35)i) i^ F. 71 (äll — älti). Sehr bedeuUJBV
allgnaeinere Auaflhmngjen, die sieb anf den „Streit* hezielmn, wenn nie
sieh anob niebt direkt mit Parallelslcllen an« der Schrift belegen lassen,
finden sick nnf den Seilen 331—353 in E 73. und wahnti^beinlioh aneh
in D S3 (Sr>6 — 358). Vaililn^ur siebt in diesem letzten llintt .einen
Intereasanten Entwurf |»ini Streit), welcher von der wiiklicbco Anj^fDIirang
nicht «ncrlivblicb abweicht.'' Keicke meint dagegen : D 33 „scheint In den
80 er Jahren zu vcrurhicdenen Zeiten flir Kants Vorle^nnf^n nieder):«-
schrieben zn sein.» Auch hier werde ich erst nach erfulglnr Iland-
sch riß CUV crgicie hang mir eine cndgOltigc Meinung bilden kOunen. Ich
erwftline nur noch, diuit I) 33 sieh aiitib mit den drei andern FalmltSlen
beschäftigt tmd die Stellung der Philosophie m iliren ScbwcsterfaknltUen
ZQ bestimmen »nclil.
Loae BBtter aiu Kinta Kscliltts.
9S7
I
I
d. Mural- und Kcchtspliiloeophi« (iool. Politik).
Icli licKinni! mil K 20 (83— HH). [)ftK UlaU Btammt iiaoli Keicke
UB den It-uien 80er uud «Kt«u 90er Jahren und enthHlt tails flOdi%
ani-i-dciiti-tfl, XrWs weiter aOf^ftlbTte ßeraerkangen lUr die Vorlesungen
Obur Mi>r:>lp)iilQS(ipliic (flUlt dw Btnlt in div 90orJ»1irc, tto biUmIu u
aus deu Winter 93 — 94 stjinuncn, ila Kant ausüer in dicdem Semester In
in 90 CT Jahren nicht Dbor prnktÎMihc i'tiilosophio tan). Ke handelt aicli
bnnndcn um di<; l'HicliI<n des M(-ni«clivn gegen »ich »clWt. Kant iinler-
sclieidvt ,ireeciitlirhe oder s<'lin!dige Pfliriilt!!! [iiad| aiüAerweeenttlcbe
verdie nsl liehe gcgron sieb «olbi^t und am (lie Menschheit in Miner P^rMn."
Bac gn'iwrrr Rrihe v<in l««en Bllltlen) biult-t Vornrheilen zii dem Ab&kIb
nber dufi VcrtiMlniü itrUcben Theorie uud Priixi» (1793). Ich bespreche
hier annäch^ die aar den ersten Abschnitt (Theorie ttnd Praxis in der
Moral) bezIlK lieben, i;e^-a Gnnc nich wnodcndcn Praj^i-ntc. F* sind
E 7 (25— 2G) niid Teile toq f! 7 (148. 149). C l^ (181—182, 182—183,
184—18«), l) 1» (218—219). F 15 (331), V 18 (354). F 22 (3«5— 360).
IHc imm«r wiedrrkehrt^ndt^n Themain Mnd du8 VeHiilllr.iii der Kantiwben
xnr eDdXmoniMl.iehtfU Moral, die nioralÎMtie huH im (teurensatE znr patho-
togiRchcn, der Itq^ff de» höchsten Uoteit. Aus F 18 ma^ folgender Satz
bicr nbyedniekl vroiden: ,l)a* Ihun mdifii enthält den Grand von dcr
Frende Im Bewustseyn einer l'flichtmäaiigen Handlung: Also ist die Prendo
«icJit der (îmnd narnm ich c« tbnn soll weil dieses sollen absolut ist."
D 13 vnlliUlt anf 8. 221— 223 imcb son.xt nuch iillerlci Moralphiluiuiphi^cheR,
Iwwmtler^ Uhtir die IranHHComleiitaU Freiheit. Vtm letzterer iugt F 11
(380—321): „Wenn es anch m'-glich wsre ohne den Bejrrif der absolntcn
Prtyheit als nllo iinwrc F.iiwiehl üV-nüripcnde Kigenschatt de» MeiiKehen
ihm die Itlichlcu vorxBdemnut^lriren nnd eeine Vorherb osti m ni im;; uder
wealgslens Eintadong inr OlUckseeligkeit zon Bene^ngsgrnndc zu Hetzen
E9 wtlrdc die so gro«se und oikehli^le Triebfeder die in der bhiiisen
Vurstcllunji; «iner sa gOttlichci] erhabenen Anlage in uns He^rt and dl«
mos die MenscUieil in unserer l'ei-son mit Ehrfncht nnd Erstannen vor-
elelien Ituurt wi^allen: ttelcher Vorlnet dnrch nichts Olciclicü und ebea
M popalKrect ersetzt werden kau»."
lo [> U findet sich auf S. 225 — 226 eine Betrachtung Ober die
n.inncnic zwischen G lllekKr1i);k'-il und dii^ Witrdi^kcit )i;liu'kAel!g xn r>ein.
Ans der Zeit 1793—94 »f.-immt C 1, ein Ittatt nekr mannlgfaltiKeu luhulls.
auf «elclicH deshalb un vorigen sclion lUUifig vcrwieeeu vnrde. Der
llanpttcil (8. U9 — 121, 122 — 123, 124-IÏ8) bezieht Hieb aber auf
Sehillers Polemik K^gen KuuU moralimchea ItigoHanias und bildet also
tjoe VDrarbcit lu der gegen Schiller geriehtelen Anmerkung der zweiten
Auflage der .Keiiici'>n inn'-ih.ilb d<T (in-nzen etc." Anch in F 18(359)
Dailel sieh eine ber.Q];liehe kürzt- Bemerkung: „Von ivohillnrs Einwürfen
kclu« (^artheuhcr Moral.-' Von eidl wlbet sagt Kant C I (127): „Ich
habe Immer duriiuf gehalten Tilgend und selbst religion in fri'hlieher
GeBiUthssiinimnug zu cultiviren und zu erhallen. Die uünriacho Kopf-
hingcude gleich als eine onlor einem tyrannischen Joch iiehzcndr ear-
UieusennXssigc Befolgung M'iuer Pfliehl int nieht Achtung sondern kncchtiseli«
«uatiM-Um t. IT
£» E. Adiekci.
Tvnkr tad iaimnh Eus am GtitOei.- TnOäcm kun Kurt in E 13
'.'A *cvk ua 1T'>5 âkçm: .Twc&d ist £e mTnïndertiche Warâw
a ât^r.ufiK wis*; P£c&:: PiJckt ib«r ist monliadie NAthiganp m
ziAaiT.tagn ioftn *i« sneers rtxIwbeB. desea kIso ein înoerBr Hu;
SIT UtfccTïTïtEBK its Gtstati eatfcçïBWTTit.* Is dîeaelbe Ztât migeftkr
a:'^ r 13. D^lbet keia« » S. 323: .Der detenniiiùmiiB iat «Uveder
î«' ita Trtyhtii «der der FjtuIisiD«^ (Die Fieyheä î§t dem ÜBgeftkr
ni ä'M txtall^m nitf«çienee:Mtn) Der detenuniai der CamMlTcrtiiiulmf
Ji ii^ Zeit et der praêdeteminifK. Dieier iat alleia der Freyheit nrt-
f-f.WT'-MlBe euLäexL'taeL'
Die tvei*^ HiUte von E 39 i 149— 150) nd E 73 (S48 — 250)
wJultm zwei Entvflife zo ian monliicheii KateeUamna, des Kaat in
^iwT Tnfendlehre t^ 52> miReüL B«cke setit E 73 in die 80er Jahre,
vi«Ueielit ist es nnr ein Dntckfehl». Wenn niekt iwingende Grtede
Torlie^en. würde ieh xat jeden Fall bei beiden BUttem geneigt sdn.
li« in den 94 er Jahren entstanden zn deokea. E 73 ist reichhaltiger
als der betreffende Abschnitt der Tagtndlehi« and holt weiter aaa. Der
Sehflier ift bedentend findiger. Auf die eiste Frage: »Was ist Dein
^nfter Wnnich'" hat er gleich die Antwoit bereit: „DasB ich jeder-
uit xnfneden ecv." Im tibrigen sind in beiden E^wtefen Fragen and
Antworten gerade eo weiüg kindlieh and Eindern reistindlich, wie in
der Tagendlehre.
Diese beiden Blitter führen mich ra der gnxeen Serie Ton Frag-
menten, die sich ganz odei teilweise ant die Metaphyrik der Sitten beiiehea.
Es werden faat durchweg Vorarbeiten tu ihr sein, da Kant ia den 90 er
Jahren nie Aber Natarreeht and nnr einmal {1793 — 94) über „Metaphj'nk
der Sitten oder Allgemeine praktijehe Phflo^phie lammt Ethik" gelesen
hat (rgL Em. Amoldt : Eritisehe Excnrse im Gebiete der Eant-Forschang.
S. 43ä. 644'. Koe in diesem Kolleg entstandene Kaehsehrift iat aaeh
erhalten nnd mass natllrlieh bei der Akademieansgabe dannfhin unter-
jocht werden, ob sie Anfragen entbilt. welche sich in unseren Fragment»
in embryonalem Znstande wiederfinden. Die bei weitem grossere Zahl
der €0 — 70 Stllcke. welche ich gleich aufiihlen werde, steht mit der
Metaphysik der Sitten in nlfaerem oder entfernterem Znsanunenhang. Wir
haben darunter Vorarbeiten aller Arten, von des allerfrUhesten an, die
mehr Stof&ammtongen la sein schdnen. welche jedem genaueren Plane
Toran^ngen. bi^ zu den allerspâtesten. welche dem gedmekten Texte
Mhon Mhr nahe stehen. Sie fallen in die Jahre 1793—1797, schon am
21. iJet. 1792 teilt Kant Erhard mit, das« er die HeUphysik der Sitten
unter Hände» habe. Im Folgenden Ähre ich nnn cnnlchst die Blitter an,
welcbe bich ganz nnd gar anf die Metaphysik der Sitten beliehen, dann
diejenigen, bei denen dies nur znm Teil der Fall ist. Die beigesetsten
HochMaben K, T oder RT leigen an, dasa die Blitter sich mil der
Keehtelebre oder der Tugendlefare oder mit beiden beschlftigen. E 3
in— 9. TKj. E5 (12—17. RT), E6 (17—85. R), E9 (37—33. BT),
E 11— 16 f37 — 75. R. ZasammengehOrig, von Kant selbst am Rande mit
1—6 heteiehnet), E 17 (75—77. R. Ein Brief vom 38. Juli 1795 ist
benatzt), E ID (80— 8S. R Ein Brief vom 13. Juni 1796 ist benntitX
Lose BSlter uu Ranti Nicfalus.
35»
(109—11-1. RT). E 32. 33. {114—129. R). E 34 (129— !30. T),
■<I39— HI. KT). E37 (141—144. T), E 38 (144— U6. TK),
E44 (151— 154. T), K 42 (156— 1«3. K). B 44 (171—173. K). R 45
(173—175. R), E 47 (178—182. RT). E 51 (188—103. R), E 52 (193—
IM. T). E 54 (199—202. K). E 55 (203—204. R), E 56 (205—207. K),
£57 (207-210. H). E 58 (210-21.^ R), E 59 (215—219. R), E 68
(233—235. R), E 7fi (258—282. T>, F 6 (288—291. RT), F 14 (325—
330. K). I" 17 (340— 34e. RT). F 18 (346—354. Rl. Sodaon Teile
folgenatT Rlillftr: l> i'.t (259. R). E 10 (37. R), E 18 (7«. -80. R. Eüi
Brief vom 7. Nov. !795 Isi l..-üuUl), E 21 (88—89. T), E 22 (93—97.
KT), E 23 (97—98. RT. Ein Brief vom 22. Mnl 1796 iit benutzt),
K24 (103-104. R), E 25 {!c>4— 105. R), ß li7 (107. R), E 35 (134—
135. 136—139. R), E 39 (148— 151. T), E 41 (155— 156. R). E 43
n$3— 170. RT), E 46 (175—178. RT. Bin Schreiben vom 5. Marx 1794
bl benotîl). K .W (187— tK8. R). E 53 (194—199. R), R 60 (219—233.
T), E71 (244—247. RT). E 73 (2.''.0— 251. R). E 77 (264—265. R),
F 3 (278— 2KI, R\ F 5 (287. K). F 18 (324—325. HT). F 15 (331?
833. RT). F 19 (358—359. TK), F 2! (363 — 36.1. R). F 22 (367—
370. R. Aitf dem Jahre 1797, Vorarbeit zu den erUnterodco Ämncr-
knn^i snr Rucht«lchrc. die als Anhim^ in die xwMt« Auflage der Ueto*
phttiilc der Sitten anf^cnonunen wurden).
Aue dieser ZnsaDimeastclIniig geht hervor, da» die Probleme dor
Uoclit^philotMiphie KnnI in den 90 er Jahnm bei wcjtcm mehr bcMchKltigt
üben, *i» die der Moralpliiliuoiihin. Kein Wunder! Denn über difl
ere Wijaen^huH hat er lucli Anioldt 28 mnl. Ober Natnrreoht anr
12 mal gelesen, «nd ausserdem waren die wichligsten ethi^chc^n Fragen
1785 und 1788 »clien antfOlirlich behandelt iind endfcUHilc «^rlediKi
Reaimden) den Lehren, welche «)>fiter In den ersten 17 Parai^aphea der
Reehtalehre darg^estellt wurden (von Mein und Dein, von dem Ucgrift'
daa blMa-reehUii-lK-ii Ri-jtitie» eines antwercu Gef^Mlande^ von der Snitseren
Erwerbung, vom Sacbdurechl, von der nr«pranglichen Oemcinschaft des
Bodens etc.), hat Kaut immer wieder von neuem Zoll un<l wohl ancli —
Karhil>-iik<?n gewidmet. l>er Verbrauob nn Pn[iier und Tinio HUiid auf
)ed«u Fall in keinem geanndcn VerbSltnlüa zu dem. wn»i dadurch erreicht
wnrde, und lu der geizigen Kraft, die sur Anwcniimig knni. Dviin viele
lUuiür IlUUlef haben eine KTOMe Aehiiliehkeit mit den AufxelchuunKen Kunta
fllT sdn lolilcB nnvoUcndeles Werk ans der Kweiten Hälfte dor 90er Jahr«,
In beiden F&ilc^n handelt c* sich nicht, wie sonst oft dnnim, den richtigen
Anadruek zu mchreibeu. E« M kein Fortsehrill w ab rxu nehmen; dieselben
Gedanken in derselben Anordnung mit ühnlichesi Woitlant kehren immer
wiefler. 1'^ ist ni.-> wenn Kitiit sieh in einer Tretmühle befinde. Die
YedfT scheint ut^ uor noch mechautKoh weiter geschrieben xm habou. Uie
uhne Zweifel schon in der oraten Ulüfte der 90er Jahre conzipierlen
Hanptgdlunkr-n bnben sieh in Kants Geliim f«itge«etit nnd werden unn
piteichiuuu rein me«hani»ch andgelQsl, ohne dam ein etKcntlieher Nenblldnngs-
pTOEesa elaltfiLndc und ein wirkliches Nachdenken oder Erdenken eifordert
«Orde. K» M wie bei einer Spieluhr. Ilnt man da« Werk anf^exogeu
nnd den AnatoM gegeben, so leiert sie ihr Re|i«rtoIr berab. So dring:t
SM
B. AdUkei,
es Km, akk iipiilirtillMaMig n^A w»k daige Stundra un Schrrib.
tifeh m htiifliiftïgii, 4n VUir to dir BamL Irt wä Geist anr irgend
«in Ptoblem icdeökL w fcif aUaU fie >lteB Gedukm bervor, der
Ksmo geU Ae uageCikreaai OdUn «iOmi g nhig veiter. voo rronuocn
Pfcrdeü g«mgnt. wwn âtr htaktr aadÉ daUn trtami; dnr As^'u^lioaii-
TonteUng ruft & asdan kerror, kMm das» der Wechsel re«bt Qbi'T ilic
Beinmtselkaefewttlle tritt, eis wttUüekcr Dcnkpcozeas wird gar aiclit »-
fordert Odar wera Kasl vKfc ncMankt, «o fehlt es di^h su cimiffl
betttanlcn GedmakeBcans, éem et ttnag UsAUl nnd dnrcliMrl. Anf«
GemdewoU liest er lich tob SttvB tttfta». Dauua kOante man ab«r
audi« BUtter ala Uotto die Worts latMii. welche er pd April 1778 an
Berx TâB Teten»' Werk ober die BtenscUielie Nktiir »ekreibt: „E« kooimt
mir Tor, dus, da er einMi langea Berückt «b« die Freiheit (in dritten
Bande selirieb, er inmrr lioflUt, er vftnlr. rmnittelft einiger ldc«a, die er
in muich^r^a Umriwe tkh eatvurfen ban«!, «iek wohl an» dteM^m l^a-
byrinthe lieransfinden.* Natürlich ist dieees alles akbt inUMr nad über-
all in den totsten Ijebcn^akren Kants so gewesen. Ancli in iho^n treffen
wir noch anf nanebe Fnnken des Genien, anek Qinen ent^Uininii:n nock
^btndl« BeBeritngeo nnd klar dorehdachte GedankcDrcihcD. Aber im
AUgeneineii rteht Kant* damalige Sckriftgtcllrnbatigkeit unUrr dem Zeichen
der Üenilitlt BeMndeis unutr ihr gelitteD bat nach meiner Aiuickl der
grOisere Tel) der Metaphysik der Sitten. Und noch viel mehr als in
den gedmcklcn :$chri(1en tritt eic nat&rlkk in den losen Bllttem her^'or.
Zn jenen benalne Kant Mlbttverstindlieb vor allen die Stnoden bester
kArperltcher Dupoâitïun. Da er »eine grOäaeren Werke latiuer lange mit
siek beramtmg, konnte er abwarten, aufschieben, glSckliche Angenbllcke
voll aosnntzen. Die losen Bllttcr wsrden dagegen auch dann bcscbrieben,
wenn die geiMige imd kilrpertielie Mutti^kett das produklivi-r« Ueiiki-n
unutOfflieh machte. Nor so sind die vielen Blätter in allen Formalen »
erklären, wclebc das Material anr Rechtflckre nnd inm lotxtcn Werke
sammeln nnil verarbeiten itolllen. Nnr aie geben andererseits ein klare«
Bild von der Abnahme der Ucisteefthigketlco and ror allem der Denkkraft
bei onscTTD alten Chtlottophen.
Wno an den Vorarbeiten anr ltecht«lekre miüiebHt aiiffitllt. üt dice,
dass sie viel weitUnflf^r angelegt sind, als die betreffenden g^ der
Het^>h}sik der Sitten. Sodann bat Kant analch»t die Abeicht gehabt.
von den architeklonUcb-Nysioauitischen Fonnen der tbeoreliseben PhiinHophie
einen viel weitergehenden Gebrauch xa machen als naehher geschehen ist.
{AehulichcH «Igt sich hinsichtlich der MuralpbtloM>pliie in 1. G). Der
(jegenutz uuuhÜMh ü>nllirliseh iijiielt in den li>»en BIfttlern eine viel
wlehtlgerc Uullc nnd wird daselbst auf weit mehr VerhJÜtnisse angewandt
als nachlii-r in dt^r lltucli»«hrilt Der Lehrlx^fT vtim Schematismos, der
Ju iu g ti und 7 der Keeht.ilehre nur eben durcbselielut. sollle iir^prungUeli
in ausgiebiger Weise sur Gollnng kommen. Auf den &. 17—34. 49. 58.
HÜ. lö». im. 316. ÜbO des ä. Heft es wini er auaflkhrlieh behandelt tind
Air den spciiellon Üebraneh mundgerecht gemaehl.') Seine Hauptaufgabe
*) VIelMobt ist der Unwland, dasa die Anwendung iler Lehre vom Scbnmv
Vote mUifi UM Kint* Nmi]iIm>.
361
»
I
I
bestebt darin, tu dor ADiinnmio der RcchfBphiloMphîe. botteffond don Be-
piff do» Mein nnd Dein, venniKetnd einm^reifcji. IH«e ADh'nomio wird
bekannlKch Ui § 7 der Rcchtslclue kura auff^tellt und dnrcli die Unter-
Mboidans von ompirischcm (such physischem) nnd iDlellisibleni BmiIz
^H)«ei>Mi<> phaeuoiii«non nnd noitraentui) jj^^likit. In ilvn loivn HlAltcm
Ut üie viel sDi^nUtrliolier darf«fite11t, sie nlmint da ganze Selten ein (38 — 39.
50—51. 53— 6fi. 60— fiS. PH. 73. 76—77. 215— Î19. 325—330). Oft
Ut Nie vieille entiprechond di^n Aiitinoaiien in d«r Kritik dor reinen Vermine
f^ormt Thesis wie Antflbcsia haben jede eine längere Anmerknog. nnd
dann kommt cn>t die AnnOonng. In Ë 47 (8. 181) tritt auch eine .Antinomie
der nonstitution" auf ,ia polEtlMh^r nnd lieli^nionsverrassunf;''. 8i<! Inat«t:
,1, Thesis Eine von einem Volk einmal angenommene mu« bey den
Nachkommen inuncr dieselbe bleilKn »nd al»o nneibcn. S. Antitlieeis sie
soll sieht anerben sondern mn^s Jedesmal als neuer fteaehlosiBener Verein
betrachtet werden nnd dn^ Volk i^t bcstltndig als eon^titnirond anzusehen."
In K 52 ti*. 191. auf no. XVIll der Einlrilnnp xor Tngcnillt^hrc sich
beziehend) ist Ton einer „Dlalecllk der practiarben VcTuunrc* die Rede,
«welche einen Wicdcrftretl der Maximen veranlagst der zwar nicht eine
Änlinomie hei.tKeu kann (denn f.» int nicht Wietk-rxlreit der Gesetxe) aber
doch eine Casnlstik''. HU der Kategorie niafel irird in den losen Bliittcni
ebenfalls bedeutend mehr Kclicbftifolt and gespielt als in dem gedruckten
Werke. Auf 8. 19. -le. -iô. ßS. 71. Bl. 160 — IßS. I7Ü. 351 werden
ver«cbiedenartlge Rechtsvcrhiillnisse den aühebcrreehenden Begriffen unter-
worfen. Von Intcrcaeo tet noch folgende Bcmcrknag anf S. 287 (V 5):
.Analogie xwischen der Schwlerigkctt etwa» ilusHcres ale das Meine «n>
msehwa d. L dem tdeatUmus Jnridlcua and der de« Innern Bewnst^evo
[glef] meiner Vorstollnngcn als ein Bewnstteyn InsMror Dinge und deren
Wirklicbkeil anxtitwhen. id<;iili-->nins Iranncenden talis nach wohl pnyohul:*
Aehnlioh liebat es R. 1dl (E 51): , Analogie des s) nlhetlschen Kreyheita-
geaettes a priori mit dem wieder den Idealism.' S. 191 — 193 folgt so-
dann der Nachweis dieser Aehnliehkeit
Eine h«iMJudere Stellung nehmen E 1 (1—5), F. i (10—12), E 70
(8-11—344) nnd die xweit« Hilft« von E 75 (357/8) ein. Sie handeln
Tum Ht^brenpHnct", von der Krage, ob Unell mit tätlichem Verlauf and
.mllltcHicIicr KindeRmord' mit der Todeaütrafe xn belegen siud. In der
ReclilKlehre wird dies Problem in der Allgemeinen Anmerlïung zu ^ 49
imlef E (.vom Straf- and Ucgnadigung^reeht") bch.tndclt, aber niicli wicder-
niB viel kfirxitr uIh in den lu««n Blilttcrii. E 70 erregt bHU^onders unsere
Aufmerksamkeit. Es ist eine PeHtckeurecbnnng aus dem Jahre 1770.
Kant mns» sie lange unter seinen Papieren rcrwahrl haben, Dann fUllt
nie ihm 1787 wieder in die Illndc und er noüerl anf der RHek^eite,
daan er — In der aechaten Klasse der 33slen Braunschweigschcn Waisen-
haiUrlcittrrie ein viertel Loa gespielt hat. So erfahren wir durch diese
znfHIligc Notiz einmal, das« aach Kant, dieoer Mann der (irundftälr.e, dem
Üamus äof die ECeclifspliHosophie Kants viel m denken gegeben hai. mit daran
Stbnld jrewncD, da» er ilii- oben ij. 2&& mitgirtuilie Bemerkung uieilcnclirii-b:
^ haue dien C'apitel fUr ebes dei wlctügsteo.-
E. Adiokei,
Bptcllcur«! se1n«n Tribst nlnbt vurenlbaKeti kal, sweitCM, dan der EbKn-
pankt UiD BU vetMhicdeiiGii Zei(«B beediiftigt luü. Seine Awichl ist
1787 KtlOB dinwibe «i« 1797, trad «i« hier wird es naiarlicli u vteleii
uideni Stellen der tfe«)itHlehre fTevesen sein. Rant hatt«, »1» or an den
EntwDif derselben ging, ohne Zweifel ai dea raeîsteo Frieren »cbnn
«Dtocfaiedene Stellnng genominca, Mi ea in den Kolleg Aber KatBrrecfat,
■d e« bei andern Gelegenbetten, wo dleee oder Jene Frage »fUlig
gerade seiti Intcmec erregte.
Die auf 8. '258;9 aorgezlhlten lo»en Blitler ffelwn $at die Fragen dea
äffentticlien BecbU {Hpeiieller de« Staats- nnd Vdlkerrethui) fiul gar
nicht ein. 1:1» i»t aber «acb dac Anialil von Blättern vorhanden, welche
aidi gani nnd gar oder teilweise mit politischen Fragen bench&ftigen.
Icli (ihre innldist diejenigeo an. welrhe eich als Vorarlwiten 1. snm
staatsrechllieben Teil der Abhandlnag Aber Theorie iind fraxiB, 3. zur
Schrift Ober den ewigen Frieden und 3. cum mittleres Teil At» .'Streits
der FakullÄlen zu erkennen gebeiL Ad 1.: 0 7(144—145, 147. 148—
160), 0 15(180,182-184), D 13 (219— 223), F2(27a— 277). P7
(392. 296), F U (318—319), F 31 (363—366). Ad 3.; E 23 (100). F 1
(373-873). F5(287). F 13 (838). Ad 2.: A 13 (80— 81), F8(39ß—
307). F9(307— 314), F 12 (321-328), F 13 (323— 324), F 15 (331—
88«), F lb (33Ö— 339). F 19 (861—368?), F 19 (369), F 30 (3tiO— 868).
F 23 (370—376). DicM letzten Vorarbeiten sur Schrift Aber den ewigen
Frieden lind beeonden Intereniant dadnreh, das« sie nni anlhcntisehe
Mitteilungen machen Aber die Art, wie Kant lu arbeiten pflegtet Ee
iiind in Ihnen sowohl erste Vorsachc enthalten als auch — wenigstens
sehr wahrscheinlich! — ein Teil de« Konieptes, welches ein Schreiber
sum Zweck der Dmcklegang abschrieb. Ks scheinen nach einer Bcnterknng
Reickes auf S. 296 — 397 auch in den nnverOfTcntlichlcn Konvolnlen der
loeen UUtter nodi ähnliche Vorariwiten erhalten su sein. ViollHcht
werden wir, wenn erst aUea Haterlal vorliegt, den Gang von Kants Arbeit
Elcmlich genan verfolgen kOnncn. Schun jetxt glaube ich hoffen zu
dArfen, daâs mein« llypulhe^e Ober die aUmihliehe EiiUtrhung nnd
Zusammeosctsnag der Kritik der rciuen ViTDontl durch da&, whs wir fiber
daa Werden der Sehrift ,mm ewigen Frieden' crTahrcn, bestätigt werden
wird. Schlte^licb fahre ich noch einige kleinere Fragmente poliliscJiea
Inhalte an, welche mil keiner der drei genasntca Schriften in Verbindung
M stehen scheinen. Es sind: E31 (90), E33 (91), E34(I0I— 104).
B 35 (135— 137), E 71 (340), E 77 (266), Fi (281— 284), F 5 (287),
F 6 (291). Es bandelt sich, abgetebeu von E 24 und F 4, nur tun klrine
Tdle der botruilcaden BIWer.
Viole dor im lettteu Abeatx anfgeslÜiKen Bluter sind »ehr inleree-
sant luid verdienten wohl eingebenden^ Ilcluuidlung. Aber die Anzeige
ward schon zu lang, und ich eile deshalb Kam Sclüuss. t'ebfigeiu sind
maoflhe der politiüchen Aeusserungcn schon 1838 von Schnberl (in
Räumers histoiischcm Taschenbach) und 1690 von Ooitl. Krause (in Nord
und Sud) rerftffentiiehi und besprochen worden.
I
i
I
i
Lose Butter axa Eanta NuUus. 963
e. Anthropologie. Diitetik.
Hierher gehftren nur kleine Bemerkungen der BUtter D 33 (358 —
25»), E35 (106), E37 (108), E 53 (198. Atemziehen durch die Nase!
Tgl 8. 90), E70 (342), E77 (264), P 13 (325) und endUoh der grössere
Teil von E 31 (89, 90 — 93). In letzterem Fragment finden wir folgende
Bemerkung, die den Schluas der Besprechung bilden mag: „Von der heftigen
Entrflstong ans Kleinigkeiten mehr als ttber wichtige Dinge. Ein ver-
nflnfliger Mann der etwas nntemimmt mnsa 1. wissen was er will 3.
wormnf es ankommt 3. woin es nfltzt (der Erfolg) Verstand — Urtheilskraft
Temnnft (das letztere gehet darauf seinen Zweck mit dem Endzweck
einstimmig m machen). — Die critisohe Phîloeophle wenn man einmal
nur knn die Schnle derselben gemacht hat dient dazu in alle seine
Geschifle Ordming Zusammenhang und Methode zn bringen."
Recensiouen.
GrkafT, n'iltiâm J. D. Ph., Kktil'ii ]niii|[urKl-Pi«iii'rtj(tion of ITTit, tnnii-
tettd into Ku^Ush wiili au Intruijuctiun and DtsiMisfiion. New Ymk, UacmUlan
a.Ck>., IfiHa. XI u. 101 p.
Diun xwcilv Ilcf) der .('olambia CulloK'^ Cuntnbuliuna tii philnttophy and
eduoaiion" zurf:illt in drei Tctl«: l^nleltuD^, Uebcri«(iuiig iiud B«s|>iucliiui|;
dor inAiitciiraMixüoiuiion. Iliui WrflT-olliit« ilaFim int du MlttcUtdrb, diu Uvbor-
«Dtcuii^ iiiü KugliBulu-, dii> ich, nourrit tt:\\ vercüolieu liabi;, korrekt, Kcsciückt
uud vers 13a du is voll ^fundcu hübe. \'oratL8u«iicliickt tilad eine Ancalj! abgeriaaenvT
Bemerk uiigcn liber du ViTliUltnls Knniii zii npinrn VorgiinKcm, wotwl für dlo
Lenex der UebcTUtsunK uiuih^Iivt brauuljbiti! Hiuwi^ia, iiu Uubrigrii nklitü Nuaua
oder Etgenea gobotv» «Ird. Dur dritio Tell flltct RckaniiKM liber Laiub«na ttnil
Hemlvlnohiis Aiifiiahma der ID. nnd sodann cinijçu Ituflcktionen liber Ikr Tei-
Idtlätl* xnr InnaNci'ndcntalpn Ulaluklik, AuNthutik und AnalyHk hinxii. IHbel
wird im tnUti aud drillen Teil auffallt'od gruKxer Katnu eiuitr I'olenik g^ici^m
die B«liaiLdlutig gewidni^t, welcb« die ll>. In uioinor Geacbkhtu dur I'liiluavjdiie
(ItlV!) $ 5} u. :i4) «rfabren hat: pIo Uinsiand, dc^n bb kniim crwühnun wflrde,
wrnn iiichi dnr Verf. ni der SulhaUnzuJK» nuinur IjcbnrHi-txiin^ (in dkcco Kant-
sludleu, lieft 1. p. U^) auf die Bedeutung, dis ur dieser Polemik beiiulaat, trigcna
Uifmcrksaiu gemacht hSllo.
TTon M. nimmt dncravita dannt Anstoas, daca id) die ID. nih cinvr An-
regung vuii I.L'ibnix' Nuuvcaitx eaaaU is Vciblndung gebraclit, and<'ruraetta dsrsa,
duaa tob d«ij I.ubrinball der ID. als d» wesenllicli vurkrIliaclMiB, cjâter \m
Oanzen taUvn ({■>l'>iiscnua ^ynteui iloeuiatiHch-rtliuualintiBchur Erkenn ta iatbpnric
darüvatulll habe. Binde Aulfiuisiiiigen suhvinen Herra ü. 1% Stanien geavUt ku
haben, ala ob sie viilllj; neu wUren: In aeiiwr Vortoldi^niDK d^ Ültcrcn Helnung
berührt er nur Jone l'araKripbun meiner (ivachlehle der IliUuaophie und k«Ii(
mit keinem Worte »uf tlie lus^tbreitetij Ulleraliir ria, welche den nutcedriiugcn
kuTBca Fi>riiiiül«rungen dlcaes Werkes in einer fUr den Sachkundigen Ickbt et-
koonlMLren Wclao au Orunde lieh't. Herr E. erwilinl weder die AhkaBdlan^
Ober „Die retsoliicdeneu l'haaeu dot kaaüacbeft Lehre voia Ding^an-aicli",
worin ich auvrat (lt«TT, V Ic r lu\)uli rasch r. f. «-laaciuehaAl. PUloa,, Jahrg. I, Dcfl 'i,
p. 211 ff.) nMtiiio Ansicht übet die AbliiinKÎtîkeit dor lu. vtim ilea Nouveaux eiiMÛ*
nsd Ober die Vetaehiedeuheit dea SUndpiiaktea dur U>. vod dem der Kr. d.
t. V. aaatlUirUcb eutwtckoll hsb«, noch ntcnie KOeadiiehte der neueten Pkilo-
wpUe*, la deren twciiom Bftode (ISSO) et die l-'reude gehabt hUtle sa findm,
265
daM Ml gcfbai docI) mth dem allon S(^h«inii A\« Tt). *)« die .InuifEuflUM der
Delicti rtii)i>Mipbic Kants' bchnadutl«, xiif;1eiuh »hcr p, SUB v'att vrnnnuiwh«
Danielliinf d«r sii-hl)oli«n ATgumenl« bïlte leaun kUiiauo, wegM d«ri-s idi die
ID. kiis dfiT nifCMiHIcboD kritlBcboii Periodo Rftnt» nnnsrhlioSKeti xu ninasea gliub«.
B«Tt Eckaff «eist tkb ebeiuBuvenig mit liichl miKi-iitiinili'r, Avr in m-invtn „Kriti-
cieMU* (I, p-Witti die ID. ils D&rst«lliing .ulnes el^vnUlmlkhen Slsndpiinklei
nrlMhcD der vorfcritlfdiiMi und der kriiinrhcn Petindu KknU* nacb^ewk-M»
ht, nnd Herr K. vermeidet «bensu jod^B Eiui^bcn >uf die Unlerauehaagen,
welche dlcMT Fnifc« PmiImii, Benno Erdnmnn, ^'«ihillK«r, Adickps ii. A. geiridnKt
tttb«ii. Pi IIcTT K. dies All<!s iKiinrivrt, k» hubu »iirh ich kelneu Anläse, dietw
wvJtwhicbtiKe« sachlichen Erwiigungen htor von Neuem sufiurutleu.
Kiir einen Pnnht mius Ich bclt^iichlcn , un volcheni üvn E. etwas Neues
bobiibrinifrn Khiuht: er lutt (und diu .SclbniiuixviKf! hebt dt«« boMMidcn hrrvor)
lu neiner Wldi-rlefKBg dvc brieftieh« A^iisseruag Kants anfgeeUichoti. Als
tfnSch Ttcftnink Ncitio Aumcsbv von KtaU vcnnixrhton Schriften vgrbereltele,
tasMrte K. dec ^Vunoeli, kvlun ^hrinea vvr ITTu iu die l^iatDlimg »urgenominvn,
dieee vielmebr uili oiitcr d<Mitecbeii Uoburaelsun); dor ID. eröffnet zu sehen.
Danab iUo {J^,v(i — !f1^) hnbc K., so folgert llurr E., die ID, lis den Beginn
scbcr kritischen I'hUoMipbie »iceaehea. D&a ist der CIdti in der Argiimcnintiim
des Herrn K g»gea nick.
Nun wein* joder, dw in der Kuitrorsdinnic Krishniag bat, wie Torslchllg
■■Ml »chna mit dot ditokteu Aeuasenincwa umgeben muas, diu lU-r I'lii)i>sopli
g«l«gc»tUoh Aber aelne EntiHckliing «nd über den Wert seiner tyiihoreu Suhrlflcu
genwkt faut. Wie notvi-oilij; aber ilieso Vorsieht angMichU einer so iDdlrokiim
Aettncraag wie dnr aufCcfUhrlun ist, uslffl. sich hei ttrauicrem Zugeben «ofort.
ZntJtchkl giebl K&nt In der von Herrn E. augezu^oneu Briefnteliu (Uarli^niit.
1. AUAg. VlIL, p.Hll, Anm.3) Tlr den erwiihnlen Wunsch kelnt^n firund an. Herr
E. CrelUch cKiort (p. UM) im Anai^liliix* un diu liriefxtullc „Knnis Abntilgnog fTcgcn
dn Wiedcnudeben iler mit sriuer jutviguu Uenkurl. uicbt luchr dnstinimitccii
Sehrinen*. ïjollte aber der Leser des Herrn E. sich durch diese jCuiammcn-
itetlKDff rcrkiten lasMJi, die zitierten Wutre In dcuselben Briefe xu Huchim, so
wflrdo er sehr enttSoscht soin. DieJw Wendung findet sieh violmehr in der
Mulirere Jibre vorher »on Kant in der Jbh. AI1(C, I.ilt. ZcitutiR (nfl;i, Nr.lil. vgl,
HartcnsL'schc 3. Ans^abu Vlil, SOfi f.) eilaaseoeu EtklärunK Rcgna den Neu-
wieder Nachdruck aeiiiur .Klotnen Schriften*, und siebeiielit skh darin auf eini-n
aweiten In Auaatcbt stehondcn Naehdraok von dncns .Bnebbündler Im Ottslec-
rvteklscbea*. fNabenbsi »cl bemerkt, daaa dieaer damals bi-t1lrchtete Kaebdmek
■»chhcf in »vinero emtec liandu — Lluta I7!)5 — gerade die InmiKuoildisiier-
taünn nebM einigen lulllicti darsuf folgenden AufsütEen und von frtjh ere n .Schriften
sur die .ävhiitHtng der lebenditcen Kräfte* K<'brachl bat.] Jone Wendung hat
ako mit lier von E- anf^esoircucn Briefatelle niehtit tu Ihun. FUr den WuhücIi,
den dicM enthitl. sUid aber nocli luaunltrfache sonstig« Motir« denkbar. Nach-
druck« von Kants frllberen Schriften gab e» damals schon mehrere; gerade ITOT
■mehtcii aiiRsefden die dreihHndifre cbnicutoKiMcbn (KünlK^berK und l.uipr.lx):
wozu ■in vcraiekreB? Kin« deutsche Uehcriietzuuf: d» lU. »bur r.u itiupfi-hlen,
koQuIe K. nabellege« : er mochte sclbsl wissen, dnss seine ftHuiu- und /.eltlehre
in der laielniscbea ID. seht viel iteiKhItw.icni-r und *!>i;en:ndeler cntvtirkeli war
■Il la dm tnoMcend. Acethutik, wp sie durch die allgeriuduun i'toblemc dur
Sbfi
366
KrWk etalftvaaaaaa >•■ it» F«gm («triclMs iat Ea kcaao» ihn ■Indwu*
wert «cBcMnw, On wapiRaKHehe 0«Ult dem deatsdMB Psblfeoa r-j^-tf'^
so oncbcB. Uegt m koln« Nötigang vat, Aat Brltfttriln die B.lKha I>«linMg
n Kobea, so wird di« SmIw cnt nxht bodcRkHcb, woan nu Iragt, wie desi
achlieaaUeh dicsu lirid1idi«]i WUnadie K.*« etfiillt woMea sind. In «let ,^kkl«a
und volbOndlgoB' Attffkb« der aVemlMktsB Schriften* fiadet skh kl)et4lag«
dio 111. mit eiocr tob Tloßnnk asUut i^ertiftea UfibonaUnag !«■ I/ciiiaebe:
aber SM! itobt nnt in der UKta dea aweite« Baadea, nad m guten ihr ia «hnna-
logtaeb« Beflwnfol;« die g«aaiBtea Sdtftftea von der ^bSixitn« der lebandlgeB
Krilftc* an bU lu dea .TriaaMa" und den ,Bcobaektini(«ii'^ rotausti DaiÄcr
Tleßrimk in nuinct Vorrede (p. IX) anadf Ueklieli erkliirt, Kaat habe jvteh elgaer
Dardialclit des Guiea Ikm die weitere Heraiug&be anvertraai* (woueh alao
du Wmucti diw I'lülasoplieii, ikm .vorbor dio Saoiniliui^ oJlei dieser Pi«wa la-
maaifafcen', erfHUt wimtea ist), so nnsa •agMOBBaa werdea, daaa ICaai eetn
anttagUclMa Verüngea, kein« Sckrlften vor IT7D In diese von Oua Mtoriilert«
Augal)« a4âtonetiinea, apliter lelbnt bU f&tU-a tMaan, daaa er H»o ria irseadwia
eDtaefceideitdas Gewkbi danaf nkht gelegl bat. Eben deakalb hat aaeh TW-
Innüt die voa llcrm E. aagnogaiie BrieEitelie nkht nJtgeteilt, «oadem th ist
bdaraotfich «>t aiu dem in Kaati KacUtas Tor|[efiuidon«a Eainrurf dca b«-
treffeadea Briefes van Scbabort (RoeenknaK-SolMibett'aebe Anagabu XI, 1 p. 1S9
Aia.) vartMEantllcbt word«».
Und auf etaiea solobe« vorabergeheiidea Wnaach, einen VoraeU^, des
Kant nkht begrfladet nad nkht aufreibt crltalten bat, will siok die BebaMptuof
stfltien, K. selbst habe seine neue I>ookan rum Jahre ITTO aa datiert? Wie
kann man mcisen, mit eiaer solchea Notit eine Frage au entscheiden, ia wekker
■aUtelefae MchUebs Arpunente and lagleioh viel schwerer «legende direkt«
Atassonupa das Pbiloaopbea aalt genuawr Zelt von alloa Seltea ber tn Bo-
traclit Kvxotrea »nd sargfiUtig gegen eJasoder abgewogen worden nad?
Damit wbe die fllr Uurra iL erforderlicbe Beplik (vgl Kevae phlloso|iUqiM
IttOG, I, p. 563f.) erledigt: bdeasen Utte sie wohl alcbt gelohnt, wono ^o mir
aicbt AnUs* K>'b«, asck swd Hkhliiagcn Allgemeineres dsran knra anjuikaii|ifea.
IJnttirxchiitdsbestinimnaguii voa d<<r contradiklurischen SchErfu, wooack
X. U. cJae kvitisi-hi- Si^hrifl al* .kritiach' oder .vorkrltiMb'' beieicbaet wef4oi
aoll, aliid iu liiiiti>riHc;lien Dingen stets niiulieh nad nor vatur besonderesi VefWU-
svtiungun Kulüssl^. W«r, etwa bei noBo^pUaehamVeffüirea, der EatwIcMiuiff
eines hervorragenden Deiikers In Ihre einsehen Venwelgungen aachffebt, der
wird, jn tiefer er in den ksimlen Verlauf eladriagt, am so mehr tnS elae der-
artige AiluiühllcUkelt der Uebcrginge stoaaen, dass Ibm am Elasetnen der Hat
des .trsnuher Ia question' vergeht Qetade weaa utan TerbilltitisaXasIg weit aus-
eloattdcr I.ieKemlcii mit bcstlmnlea ABsdttkken charakterisiert, werdea dis
Zwtsehenglietli-.r um no «ehwicrigor rnnlkh sii vertellcD aoln. Da» trlA, weaa
Irgeadwu, bei Kant su, ilesseii Entwicklung sich bei Jedem Furlachrltt aasemr
Einsieht immer inannigfsJtigcr und versclilnsgener berauastellt. îieaat uuu also
%. U. die Nova diluciiUtio cotaehiodea .votkritbeh* und dea Standpunkt der
drei Kritiken und der Schrift gegen Eberhard eatscUedeD .kriUsek*, so wird
BBsa In einem Work wie der ID. ebeaaorlel ,varkritisdie* Füde« analaufen, wie
aklUlsehe* slcti aaspiaaea fiadea: tuwl man darf alcb damit geallgen laeaeD, diese
filH V«ilisteluii( au deatliehcr DatMeUung xu briafcu. Wcs dagegea in aU'
267
KBtDCIaBr Dvbinduui den FwtMhrltt dur lAison piïcia ix\ wUrdlp^D b&t, wte Ich
M hl nwlncf Oraeblelito der PhtlaMphie vcrtncbi h*bc, <id«r wer xn didaktiw-hvni
ZwQcka fcMa uod bhre lUobUinkn flbur eb getichiclitlkbcs liaexea tJcfat, vie
ee die HuwterMlMft Knno FlMher« fiuinischt, der miiu rieb daiu ontBcbll«M«ii,
ntlReo Id d«Da Herüber und HinlllirT dor EliiKi-llwwrxniigra du .Wcwntlldi«'
sa Btatalcrva, du Dim luiu I'rindp der Einte 11 iidk , dur Cbartklerislik und der
I B«urteilung di«non iind lejao Anffiuaung do« .ForUchrllts* bestlmmon soli:
denn lUo .VotSadorang* winl cum .FortMhriU* «rit durcli eia ZwmIc- and
Wertprnuip. Erst ron dtwen uis kaun man In dein kftiualoa Proiess Gr«nz«D
|*eOeii, nitd «n doren Dcotlicbkoit alcht zu vervisRhcn, wird mna d«n Jrtllkin
8duB<V^k«rkelir, der an boIcIim Gmuc iwiMhen VerKsngCDlieit nnd Ünkiinn
■tatlfindel, mehr Im Dunkel Us««n. Blcir entstebl die Gefahr, dus die Kok-
dnuiOt der Entwicklnng renninl <rird, wUhrend in d«m vnten Falle die dureli*
^•iehtifp) Btadniathcdt In Zweifel gerüt: auf die eine Art kann dor lilatorisobe
Froiuu gowaHaun vnrcinfaelit, auf die andere un ^cn 11^« ml voriibeiK»' und for-
[ttnllcft enehelaen. Wer endticit beide Wogo mit iiii'.tliodinuliuui Hi^wuiiiiiMtiii
' badirinen bat, der let tu d«r Einalchl gelautet, due gegclilcbtllcho KfnT^iliinKt'n
ind danuf gegründete Charakteristiken vom Standpunkt kaiL'^nU^ Krldliriiiig
[inaisr ttUulg und relativ, d.h. elgeetUch anuiUglich aind, und iUidi die l'haaea
Ualuriacber EutwickcluoK nur unter Voraiissetzimfc besllinuitei Zweck- und
WengetiiebtapuBkie unterschieden werden kdnnen. !>M liänKt mit dem teleu-
logimbeD (irundcfaatsklor aller gesclttchtlichen FunchuDg lusauiuien, auf den
fck Uerb«! nur andeutend liinw«»cn wliL
Wendet nun aber iweiie» dinv Gntndüütxe niif den voiiicgunden ('all
•a, BO telgt akfa, dua die ^ngn, wa-i liei Kant „vntkrititcli" ta nennen ist,
BUT nach der we^eotllelieii Leistung tu beautworteu B«ln kann, welche man (n
■einer „kritiacben" PUleeophle findet: nur »o au« dem Ganten hcraua i*t die
von llerru Eekoff gealreiJla ControverHc cmithaft ku nntacbeiden. In dieser
Blulelit haben wir nun an der Auffasauiig von Kants theoretischer Philosophie
«ilea benterk en* werten Umschwung erlebt. Den Zelt||[onosscn und den grouea
KncUblgem des „Allcs-Zennnliniindon" tcnit bcknnntllch dio llncrki:nu)mrki-it
des Ding ■ sn - sicli sis der SprinKi'nukl »einer I.ulire, CUr die luau deslülti bu^e
die KÜi)uelte des .objektiven IdeuÜHuiua" borolt hielt; aus diesem Oesichts-
wrnkel bal auch Ktin» Fisuher nvlno glünzuodu ZoicImunK der Kant'schen
Krkennlnia lebte entworfen-, und die bisInrUchc Bcrechtit^ung dalllr liegt in der
Thntsaehe, dau sich die 0«dankenarbtiit der kauUsehen Schule ~ Im weitesten
Sbu des Wortes, d. b. bis lu Hegel, IlL>rbart und Sehopenhuuer - xwcirellixi
un die ZvrtrilmoMiraBg oder UniuestAlMiuK des riii^-anMch-lSegrilTes bewegt
bal. 8iebl uian darin das „WeseniUchu" Aux Kriti/iHmuH, su liegt freilich »ein
Drspmng In der Bum- nnd Zcitleluc, wie aie schon die ID. bictei; dann ist
Asm der „Sunnenanfganc der kritisuhuu Pbüuso)>lile", d»nn begintil mit Ibr
Bcbun Kania kiitisebe Periode, Im Laufe der Zeit abt^r hat vieh ftir uns der
Schwerpunkt des „Krillslsinus" Tcrschoboni er hat sieh, wenn man su sagen
will, US doui metaphysischen in du uiethodologbcbe Problem vtirlegl. Die
aklnellu Bmlotilang, welche Kant fllr die Erkenn tnisthcorie der letalen Jahr-
■eknt« gewann, hat (seit OWng, l'aulscn, KieU etc.) den Blick dafllr ge-
•ehürfi, dass Kant fn dem ajrateutstischen Zusammenhange der „kritlaclieK"
PhilowopliiB, wie er «kih von der Kr. d- 1. V. ui »tbltet, den FUbiOHiMWlinma
268
„IniMHWilwiWri Tilujiiiww' bbi ata die moufrânxgta» Bodlagvng mit-
twta «Mdt, BBtar d« allaiB cr Me MO^UkA ■jMhtMad« Ürtrik ■ |>rlor1,
A k. ntkdalor WitMMeUl gogn EmiWimm md Skaptfalanra retten m
klMMS Khnbte. Ou .JnitÎMè«-* TcrWueB iter, woMit er diaw Aufgab« lust,
kit mlatm Sen \m Begriffs der SyaikeiU, nnnSge dem die Venwnft ell-
getie«. oder Mitw«ad%e CrteBe elnfaga btriat, ■tMv mr fm dvm L'mfiuigs,
hi^lil. Id wnldwn tie daduek «elhet ikn .GegnetiBde' erce^t, d. h an
den OeUele der Bikeaataie ma Mr .Badwteam*. Von dieeen KegrilTa
der SfnOa^. dem cr«t die toMeecMdcahle Aae^tik etefUitt, wctes die ID.
■oeb Rkkte: vielrachr iidit an psfdMlogiKlw Thwe, ironach ShinHclikoit
Ke«eptif1Ul ttnd ViusUnd Sponiasdlii bcdentM, Bxnm und Z«ti aber .Punn«n*
der eJulkhcD RctcptiTiilt sda wllcn, mH Aem tjMiwnn rrimip der 8fDih«sls
in eataeUedeaem Wlder^raeh, nad datana erklirt akh die Db«o erwUimta
ZefUffwbeit d«r iraMwendeWaton Aeetbettt, dcni Grmdlage bt'kaantUeh die
licatacbc ItnrbcitunK der ID. (heiw. du ffcplaat« BnA .Bber dla Gronieilj
dee äinnlkliki-it und der Vuraucfi*) gcbUdti lut, und deren eebKeeeBchn lïnimltj
TOB der Fntcc nacli der Udfcliclifcoti f7itthfftitr)ier Crtell» a priori abhiag
f emaeht wunk. In der That iprenp der BcKTiff „Sjratli««** das pajrchologleelt-^
neupbf Buche Scbensa der ID.; er vMiaap die .Pomen des »innliifbiui
tUe^fiOrittt' . Raum nad ZcJt, ala „qrailMtbicbc', d. b. ala .«ponraae" Pnalttluiien
aaxnaeben. Der ITIdetapnicIi, der i]cb (Unit dorcb dtc traamecateatal«
Aeatfcetik biadarckslefct, wird erst in der Aaal^'ttk (md bi den Prolegamena)
getOU, aad in der Daretelisag der Kr. d. r. V. bHap deshalb eni dl« Analjtlk
i^ie PriiiqwoB der ninnüchm Hrkenntnis* anr Tollatutdipfc Dintrltung.
Wer daa bi-grilTcn hit, wvr den l<«hiroipankt dur „kritUrhi-n" KikcDBltil»-
tlicorie ifl deni der ID. noch vSOig Menden Problem des Rriefee an U. tlt-tx
(vom 31. Fe^r. il'ï) aiobt, «wie »icli KrkconHiÎMC » priori auf GcgcBstSude
beticbnn künBea", — der kann in der ID. neck kein Dokunwat d» „Krititta-
ua*, Mindern nur eiaca dopnatiecben Vorrenacb raikiaalleüacber Rekoaairulttloa
ttüM». Daran kann dJn roa Oerm l^koff atiffcepiffEiM) Brlebteilo viebta anders.
StnuMbiirR. WOk. Windeil>and.
H. Celiea. Eioiellun)( mil kritùdien Kaebtnic »i Fr. A ib. l.aoicrti Ot*clricliUj
dm Mali-rialUmuN in Hinlti-r Aufbge. ftt 8. Letpa%. J. llaedi-ker. 16M,4
nermann Cob«ui in Harbnn:, der aejl dem Tode lAnge« die KemtOaKoail
von diuBcn Geaebiehle des MalerlaUnnnR besorgt und mit cinrm „btvgraphbckea*^
b der That abi-r weit nMihr als ciacn Uoioeat l^bcnnliriiei trivCmden Vurwvr
lir^Ht«t hatt<', but jeta, von di-m Verleger tun ob» Furlsctiang dea Werke
l^lMiHm. iTinn aui-li Hiparat eraohiL-uune „Kinlefluag uili kriiischem Ntchlraf au •
aelboii goiitfiTt. In der That benMAl der cnic Blick Yrat\g oder gu aidita voa^
«rincr FurTartKai)^, Bncngon adion Htll anil AuHdnckawoM) die vencki)
Ki^cnatt hi-iilc'r rhlloxciphrn, mi wI auch dl« üsueriiehe VurkeSpfuiig mit l^ni
oiau aiviulicli luse (wa» nch Cohen Ubrlgeoia geslatteu dnrfte, da das biugiaphbdi«
Vorwort soIdc dgono Steilong in I.aiige nnd dtaam VoibllUil» la Kini drutlkdij
genug wa Anadniek if'Tii^ht hatte). Und doeli iat dleaer kritbehe Naolifi
is WakrtMtit «lue K^düiikrunricbe Fortaetxinig dea LangeselHB W«ekes, dean
cMbUt — lr<»U iielnei unscheisbaren Titels nad sctnor n«r 6ï Selten — nlrfals
Oeringorcfl ab eine, naiUriicIi nnr ia Ijmriwca gfgebeae, Kenbui^rllndonf doa
BSMniMMO.
360
Lkrilbchco Idcalimmii nsd, von dlomiii Stiottpiinkt aus, dn« ncno Kritlli uud
[Vabenrioiliuie dm H&UtUbua*, in Siin«, iriiiia luich niolit gcium in der Itlcb-
Lange».
Dvr enrte und uoifluigttkhMe AbMthitltt, betitelt ..VahiUlnis dor I^ogik
ÏIIT rhywik" (8.XVn-I.) wvdniot mrIi dii-«cf Anfjcil«! luu^h d« thcnrotischcii
Sett« liin; tt will, w(e esta viai-r HteÜ« tS. XXVI>tieiMl. di^t ^DtiMdiTrirkunK dM
IileiUmMis In der netiereo I^j'sfk In kuncmi UvberitUck bctradilon." Logik l>e-
d«utoi Iivj Cobrn natllrlkh n<«ht die g'^'^'ibnltcbo Sehullofik, sondvtTi die Tnuis-
>ccfidcBti1-ljnt[ik der VTrouoltkrilik. I^e krHJiicbv IHiUixiophie, diu I'hilosiiphio
nts, <n>ii dem uiclit „<Iii)^itiM]i tbbïDgfg^ ni Min, Colieii Liu|,>ati)^ ausiIriit^Jcli«)!
t«tk&rt, bcniht id Jhicm ihrorctbdien 1'dl« uf dem Ziinuiinicnhant; tiiit der
[ 3lMhcnii;vlik *I.h (iruadnx'llxidt' iter NalvrwiueaMliaA. Wir k''"'" ii>f 'lie I»
kiinen Zligcu uulwickelte (JMi^liichle dieses Veriültnleaea, àm von i'klu gufimildii.
Ober DeskaRra nod Lrlbolx hin xu Kant «icli cmtrccki, nicht p!o, soadern kon*
I Itathim anr du Zugnitllndniii bi'r.yi. dii- Annicbt (^ihewt, dasM von drr Nach-
I irirkung dut Nvwiuimvlieu Saiarviliitusuplilu die wenigen. In d«r Kiitlk iter reinuu
I TenKult befiadliolii^D matcrlalen Iteslc bcranlrllcii wicn, die sich nocb ulebt guix in
I 4cD formalen IdraltMnu* den Urundgodankeux aiifgrlll«t liaben. minilcKtunü iu torml-
I julogiMCber oder sliliiitiiwlier Besiebno^ So wire a. a. dem von Ftelitr ui bin hi-iil«
#0 uft xn Tage gelret4.'ikt'n SirelM otn das Ding an stcli vurgebcngt wniden, wenn
I'Kant „doatlicli and tmtimoit" erkliLit liiliti', da* Ding im M«h bedeute Ibm „nni eine
gtnle nvd lùclttEi ala diene in dem Fort«etktill tieiner TeruiinulDgie vim diMiKategorim
>u den lànoa, von den synihollsclMn GroBdautMn an den regulativen PriiiKi|iti.-n
dee Zirockfl' (S. XXVI). Der «Igrntlicbe Gnindgcdtuikc der Kritik - ilor niir nlcbt
birK^nllefa and dentllch'' gvntix diirchgcflilin wiird« ~ Ifrt iler atce J.elbni7.lf<eli(< :
'dm (tie Mati-rle iui Denken, dii: Sntixtana in der Krift brgrllndrC int. Dor
JUmpr de» Idnalixmiu uiit deiu Maii-TiuUHinUH bi di'.r I'liynik IJijiNt nUih duller nut
[lieeten an den Prubleui und der tleaeliiclile des Kraflbcgritfs verfolgen,
Sclion die Elctitra babmi da« rvine Denki-n im <iegen.iutz zur Slnitlir.liki^it
■nr GniadlHge ùt» 8«ieiHten gotunebt, ebeuau Unuokrit iu m^ineiu Al»misiuiu,
der om bel E|dkur im Basis des UatcrUlismii» wird. Der ItKgrilT des
Atom* wird .ipjiti-r run dem An Kraft vordrängt, niid dimcr diireli Aruliimedr«
•laliMh beadiunul. Dte ue*te Ansirlit von der Ivraft aber, die <]j'imuiis<:lie Kalur-
vbaaBchaA, wir«! erst dnxeh Galilei« llegriDf der Dcfcliletmigang gi-sclmlfeii,
'h dem der DiiTi-rvntiidbegrilf euthidteu int. I)i« Nutnr vrird jetr.t uieht inelir
■In ein Sdendei geda«bl. sondern als ein InbegriiT vun Ilcweguiigen, dereu Ur-
B|inu)g Dbenll die Kraft 1st. Der altu lûiinpr xwixebui StiilT nnd Kraft, Klnlerialis-
mia nad td<«lt«Biini lebt «<idann wieder anf in der nenercu I'lieuiic, findet iili»r aebr
bakl nein Ende durefa Faradaj', durch deuon ElcktrlcllU tele lire die Chemie mit
der Pb}>(rik vefbtuidvn, da* sinnlidie StofTpruhlrin dnruh den KrafthegrilT ttber-
wnndrn wird. Dnn« der IdnalismuH, man küuulu unuh nageu t'iinnu!i!>jiiiix, diia
verbiirpene Prionp In aller Erfuischnng der Materie st'i, diesen (iruudKcdaukeu
Langes nndet Cohen nnter den Mit I.AngcK 'I'nd i-rxehieni-nun Werk<-n niii uit^i»ti-n
Iwwalirbdtel in drojenigun d«a der Wiaaentebalt tu (rlili eutriFutetitu Heiurii-h
üerta. eines von den nenlgeu. In dew gitlndUcho NatarftirndinDg mit plillu-
aopUsirbrr Mrthudo ttad <!i!Kioiiang verbunden war. An der xiumlicU oiugehende.n
Erililenuig, diu er Umi widmet (S. XXX— XLIV), wflss«n wir vurbeigehou , iu-
deaaen BOditen wir in den ,.lvanutudl«n" nleht versiiuracn. auf die viirxiigxwvisu
itfk
i70 anw-tM(r.a»a.
W i^ii/.iii/ »iiw-. »Mn«t ^ii« t!tv> iC4.1t :a 'li'iii »riMo. «in pbilDwiphixch ire-
„aiiri>>-ii i;iti>Mt f.» iwr* Mr^.naAiJ 7<f<i.-ut«a itAE. fTJRiefaw'ilil hattet uiL-ti an
If 1..1 It ti-r,i..,.,-i.p>. ^rf mi».h»t>iiAnm 'inA/liMfrHFe: ili^r Xuae. <li-r Knft anil
'('■^ K—f/l«. F.'.*h f.i. (;*«' "iH ittjfflwhMn. !*ie all« »ber süczen dun matins
H.Atuiiu.i, ittinJ\upif/t1l A*.* lAVrtf.TXaim vunoii. dRsaen .,centnle methoilisobt;
■'.■ ill iii-ii'if lil.ir«i(*>'--tk.ri ' i.ii)tr.n «I« fta« ,Ilaapt- and Grandprnblem der I»|dlE"
I.' /• Il t.K"* '■'. XI. V) Ifiirnh itin, den f>>heo berKÎts in seinem „Printip der
liili(ilti>iiliiMlinnlli'iili^ mid «Kin«; CtmrXiMAf,'* M'i'-.V nnd in der iweiten Auflag
fliliKf „Kidla 'IhriiH'T iliT KrhhrimK" HHiifi) neu in bc|^tnden veisueht hat.
hIiJiI t'f dl''- iiixiKrtalliilliipJiii AiiffuiirtoK un pilndlielutcn beseitigt, bei gleieh-
fi<til|i.»' lifTfliHllitiiiiK di-i Ii<-ri-r.lit.l|rt4in wimBDiichalUieheD Realimnns. Die ln^rhr
iiiittidlM" d»a niiTrrxjilliilhi'K'"'^" "h*'' "''Kt in dem UnpruDgsbegtiff des Realen,
iloiii iIkm |iiiivtiillli-l> klt'liii'ii: wiifllr I'knrk'H Zeugnis aiigctii fen wird (S. XLVIlf.).
All ili>r Wiir/.i'l iliT |iliy>ilk)illNoh(<ii IhigriITu alsu nnd in der Bnndesgt'nossen-
•H-lmll lull il«r Mitllii'mNlIk «iilnduildut sich dor Sieg des Reinen, der Form,
ili»i I<Ii>hIi»iiiii>i lll'or tlrii llii<iiriitUi^h«'n MkUirtsllsmus.
Vt'ti tli>iit lh(>iiri>lli>i'lii>ii lii'Mi't wKndot sich Cohen im 2. nnd 3. Abschnitt
•H lU'ii .,l>ii>mii<iiiti>ii TniK«'«" der l'.lhllc, Ihreu Verhülbüs zu Religiun and Politik.
Ivmi mir illi< crili' Tliiil ilor rhlKwipliie als WIsienachaft, oder wiu Cuhea
hl>>i (M M> iitKi. »I« Krlllk. tl )i der I'hilosuphiv Kants, besteht in der F.DthUllunf;
iliK ii>liii>it lU'iiki'KM aN tïntiiillaKC «tor uathi^niitîscht^n Kstnrwiasenschaß. ihre
>Ht'ili> i«i •lli> l'ililW tU>ii'k< ili-RH>IMi i»t tlt-r llensi.'h oivht als NiitunFesen
ilit< Vi iKv» >ltn Kihik >iud iiit-ht »>>lvho der Aothrupolugie nnd Psrehologie —,
»>i»U'i« tUi>>'iiioti>wliAits«i-a>-o i in Staat. Kivbt und iieschiL-bte) suwubl. wie als
|.>ii.,'l|>.'ii<.'iilt>-hk>-it t^-<>U' U-ti:v'KO HfgtidTi' foidi^m und bedingen einludet
fc.X'""'"'*; l"*^ ih.»;tXii.rwiüii'!ic xmi S,-hOi<leriache der Eandschen Ethik sieht
t\>S,'.i .11» tîvs^H ui.'^i -II ^'.-in Uk-ii 'VU aadoren (v'iïgiiisen wie ethlseben Systemen
■i."\>' ^i--'t-''vi>i'u tMK'rtuVK^il .-JiT itr trsawtvndenralien Freiheitslehre. deren
ï\-«...'i.'; ..■.,, It .kv -l.t; iwi». vUi^MiiTS-i" bt <S. LIVl. sondern in dem
(i..,i.ii .i^; Vi .■■»'•" .*■ iiv-wf '. ^«i*Sii.iajcvwi».Tid»nuig der ethäehen Wissen-
«:i. * ».»1—1 V. ."."' <*■*■<-<». isuiii» iwr Vii:i(".(.'vioi£te. .AHflogiauhen Psychologie"
.... V -aS.« -h'-iv .>:ii>' w iv'iit '^'Ki'nmi» ud der L'mteilKft der Religion
,^., «.,;,>.<■■«.<<>■ "V.- jfii*i['« -.If L'KVFKQîed zwischen Ethik and
\ . ..*„• »I')- • . -•iUli^- >i '«-.r>Au. u'a» toc!) iûmicnch die enttdüedensto
Vv>.v....p-\. .! .4.» .■>.»»-ii" ■". liüiK- jpi» iJiti» -u wrKniiçiuBlwscebt. Uuturiiche
...»■ V -i » .!« i.s.»« -i» :..i'M« ül.ra imi i.itnudi im Gegentati tn
, ,^... . «;,. ^v. N ,■'■• sw..- -^!-i.»i--.î3ï^a itr ■îi'ip'nwaK. aber sie führt
,... , .. ^.-,o«.v» k. '-■i'n-i^— :k^->: tau .:a^m.-iii%keit jcegeo fremde
^, ,, ^ ^, . i^. .._, .^ j.-.i-^^ ■ j ;^aik -Jtti 3tfii^n swUi er sodann
1, 1..,. „ ;. > - A-xj ■'-'* '*^'' ^ -."^aA tm'bMm. liier die Ethik die
.•... ...«-..st' .b -11.«««. • V etateiic C. ia ..ähnlieber
.s. ^ . , .. ,* , .■ » ^ -^ •ne- » »-«■ «"«IP"" Kaaiinchen Be-
^ . u,, t . . x :> . .« 1 ui v>..:.iH>Bi'.» •dn- wsut Mier weniger sinnlich
^, . .. 1 ^ ., . - .-^■.„.. -,w.t.- Äi* ..xMKMiB khA. Die Gvttei-
,,, ,,. ... ... ..^..u ^ ...i.-. -Mr. ji A.—fca^ ins ithisehen Gebindes
^.,, .,. « .» .. ^»..(j a Ä 1.».J- itfi unten symboli-
,,. ^ ^ V.. ..^,. .V.«, Utk • ^itfiuif;^! R llMrinfieken strebt.
871
I Dm gan»! Tiefe tn eiD|rfiaiIen. r»t!VoDiiiiCfi bet, nsr kniumi wir un» ~ mti
' jtrabMi dabei *aoh Im 8Inne Albert I.Aiigu ni reden — d«a ZweffKls nivlit «nt-
«rliUgrii, i>l> fllr dlcM l^t)lixoho AbMnkthw der alt«, hisioriaeko QalteouiM
MHib berechtigt lei
Wie CvliM, der leider seit ebier II«ibe tob Jabrea littenuiseh»
Schwriiceii brobachlfrt hat, bier Eiim ersten Hale In luaamnealdoKeiHler Wehe,
wenn atiob Kitliioxti-r t'owonft^ ila« rriif^Hm Pmblnm vom «tiibdien Standpmikt«
Laua beliuadelt, so in dem dritlcn und li-tal«ii Ali.ivhniti ila» Vi-rhltltnii derEthll:
pun ,4*olltlk". rlebtlger: «at aoElalen Frage. Sciiarfcr iiooli kIh Lange, dor
1m der 7^t des tibvn anr hSohatM BlUle gekutnirti'iKu Darwlnlenius ileiu „Vnr-
BteUe einer aaUmülsttBchen BeKrilndiuii;" ùex Si.xiiilîiiiiun nicht widmliintlttn
b« (S. I.XIV), Bctxt er Haeb auf dlesein Gebiete den lilea)[i<uiu)i dem ükuiiu-
CtiibebeiiHatrrialmDB«nilK«K^n, <l«r, ii>el«t freilich nur als Hchla^woit, and nicht
SU sa-br in die Uvrun, abi in die KOpre der hentixen Hi>ziitldnni>knitiu tief dn-
I Ist; nkht tum wenigsten vobl. well der»n „wlaMOMhnflUehe" Uegrilader
) Selula den Kiintiicbcn Denkeii» nicht iliirchfcomarht habniL D«iin. w!c paiadi»
I uoli Utagea müge, der stOte Proretser van Ki'mirnlicric iai dfr Vnlcr dra
lenlsrheu Smlalbou; wenigstens was «eine prin^ipi«'!!.- (iruadlogung angeht.
Kam luiinil hat d«D sülltrhcn (irandK«daiikPii jt-des eehico Sutlalismus iu die
neben d« tieknnnt«*lnn l'oniiiilirniiiK âm kiiir|c»riKnhrn Imperativ meist
ne — Pumel ^bmcbi, dasH <ler MeuHoli nie „IiIonh Hillc^l" huÎ, Mindcm
Jtdaraelt snglelc)i als Zwc«k" betraehlet und behandelt wcrdoii »jHsbl-, lurulge
nines' Stelliuignabiue fordrrt l'nlvrn vom ,,dcnn]illK<'ii polttiNclicn Sozi.ilismiiH" nill-
I Aofgeben der material iHtiscb en UegraDitiinif nud - Aiifimhm(- der als Knhni*
der Ëtlilk verUni^i-u (iutteaEdec, was So dt>r CnlieiiHüliciii (uielit Kiuilisi^eo)
pretailnn dcsieJbon als des Obiiibens an die Macht Arn lintun gewiss nur an-
tebea Ist nnd vun dna \K*itm VtittreU:ni de« SoxïnliMiiiiR nrhon heute 7iig^
Jen wird- Der matorTellen Wirtnehal^ içegfnliljer mlbiscn t^^^m^^ Hocht und Staat
Idiïen Rbrforckl forder» und finden, denn »Lne sie kann weder eine frrid
Snlkhkctl Doeh eine wltklielic (Jenwinsohaft. momliaehrir Wesen bestehen.
Und veiler loAnen die Idee des Vulke« itiid die Am Mttiunbbeit «ich nmohnrii,
dlea«, die leh achte, In Jenem, das Ich lietie, ilidt vctwtrklicbt. Die
TolksMee, wie Flehti! nie Rcldlirt, vi-rtrilt d<-H beTiirreehtpten SiMadfin (W'Çen-
iiber dl« Idee der Ueiisvlibeit im eigenen Volke. In diesem Sinne fllr di<i Kr-
tlMiGnuig und VercInkeitllehtiDu; der (•esauiien VulkseixiehoDg au wirken, iat
der Inbegriff der Anfgabco äut ldeaIi«n<iR.
Dault »oUI<Mt die kleine, aber biichliedentt-n(tt:< Seitrift, die Aih in der
That als .,aaeb" «hw „Kritik des Matcriallsiuns und seiner Bedeittuug tu der
ncgenwan" boKlctnca IVast. Dem llanpnttel vim Langes Werk zu enispreobcn
tmd eine t'urtaetning der Oeaebiebte dr« MgitiTlnli.imiiü nu xehrdbcn , konnte
Ml Cohen um ao aber remgen, als seit langes Miusebeiden und niehl zum
wenigsten durcb mIh» tleTgehcado ^nwlikang neue hrn'orr:iirende m Isnenschafl-
IMie Vt^rm■l«r des Ibeoretisohen uder ethbichtn .MuterialiioiuB kmini mehr er-
whleiKB dnd. Cohen besass somit niclii bloss die üiissere, «underu auvh die innere
nefngnw, ab Furtaetxer Alb<?rt {.aiiges aufxiitruten. Dax bezieht sieh înobesondere
atidi auf die Veitretung und Kcirtbilduug derjenigen Wultauivhaimng, wt*Iulin
voRlebeode Dosprechong uir Aufnahme In diese Blüttor fçeel^nt'l luacbt. Denn,
tnikueb die gawlaa Hiebt IU nutunMhElzouddnVcniuhîedeDhoiten in der Nuanclonug
S5
■Ir» -iaÙHmiçinmaÊea. saai^^aBks» -t^x ^sr iifciinnjili''""'^^ Spoite boagen
mitm. üe ta Lm^ -um f^yiift-i T^bsöbAb lifcr SKktr b« Coke« philo-
iwjiiiirnr T.i—mii»— nui f— p" ■ ■'■' 1 ii'iMiiiin B b«9uadi^ hohem Giade
fnrrUKT. n> imdoi woe ms. »"""j'"""« 'aöde mehi scök blooHca Kaekahmet
«BiL ÎK i»»K ;!■< ^«Kman^ Aff äaiic«acäi! and jttakiäche Idea&iiins des
Xanwn ■auteiçeu. •!«!:■«« Saaea ifcsc ItrflTWift — ib ifif mte ■ deutacken
■i«Ma — ^ Stfersdn sap: lamajtiel Ekaa.
'^mBd^bl Kst Votfiader.
■«X. CÏB B«itr^ ivr Krïcîk dec Kftatisehea Ethik.
,Wir baÏMs u d« Scftapp^KMi OUk. <fi> sf Ems EA& mA xaflaut
:aA Ib^r w hma^oîUK. cbmk IimiiTi nc B>e«nnbnf dar Em'irtra. Da
•» aie 4^1 fcwttJateK i«r s«ftap9e~«:hiM Eihtk pücehnet w«dn «nao, küuite
(tie hMT v.w&çcMfe CsfiEoatrhoBic Tëeihwki b«BBdE woifes: .Kants Ethik be-
kneàcM vna äeknppe» Eihik-' S. 1-. — ]B fiaea Wuna chanktetisint der
[iTiiii Iiidi itiiii h II [m II ^iMiihfliiii ih ifiTlhh ihlil liwri (hiBiii Tli <lianiiiiifei|
^naika aas da Eikik cm vicfciüvs B^Mlat gvsoaaea. J«de ei|wiBÜMj>e Ethik
kAfw» «I flatbirch miiTyfin* f«Baeàc. nfas «r &t HaldDH^«it ées emçiïîaehea
AtMutfonkua aatbfcniata. halw. liur iw «aht« \ïï||iiiMÎaftniîtl lïl aad Nut-
«•»itîiçkâit fSr sieh hcwoinchm küme i$- 3. tt. 3ui. Er »tbM hab« sebier-
■nn nieha B^^cea ^wasK. ab dea ^ocabcbnia Vot laiililâmiMi ia daa
ntn formale 3li>awiu dar Xaxaar dai .ffimMaa las PlBEhC' in verlegen
/:4. I3j. Aber bei Sitaam KaaAthta EesnîUe i&rfe maa ai^t tfeh^a bleiben.
JtriOBtt räOetehi aof ladisvB War •& SMwiiBi^fkrit ciacs Objekts für
daa ^iaenf»»ta «weàbor «na?^ (S. tl\. — tTmnr Abwc amimt hier uaxwei-
ditniii^ daa Pr»hleB uà. ma dea^ Buden dtir Kantiaehea focmalea Ethik eisen
Lehrgang tax inhaltBehea Ethik la ialta. dm* ]inl>.h«a BaaMa ein not-
«ftndiifni. »Dt^emMwa Objekt la pïbita. Zar Lümta; i&wr Av^iabe bedarf
KT eiBüT L'ndennng Am KuüehcB $abj«kts der iiriljwfaa WMtKhilanug^,
der fnkàÊthta Veiaanfi. Eiae iweite Seihe n>a AasAhtaa^B dieat dem
koOffmanaien Zwecke.
In« swette Yeidieast der Kaatmehea Ethik sei. ibaa Eaat sem fwniales
Xixalprinzip isf die pfaknsche TeiaaaA des MeaaAes i^egrfiadet habe (S. 3,
1 1 . £1 Tj. Kaot habe nan aber die prakäu^ VenaaA aiehi iichl(|[ geec^iMert.
Kr hai)« M« als eia aeaea hûbens ErkeantBfeT«rm3|çen infimimiifii. den das
.<ftRb«n nun t.'Db«diiigten cigeBe «S. tO). Auf >fea ruibafri». aie mit dem .3«-
wiHMUda Oberhanpr', (der sjaihetischca Eiahett ih» Appmeptiun & SO) «n
ideatiliaieren. sei er nicht gckoBmea. .JIw Bewnasoeia flberhaapt hat Kant
maâ^bai aar erkeantnistheoretBeh nrwenet. Vas >bb iKeMm BevvMiaeia äiesat,
hai •ihy.kàvt tititaaf. Aal dieses Bewnssbem iberhanpt kt aiw aneh Ranta
Eduk (^eijT&adet. Wu Kant in seiaM BegpüadanK sieh tat seine .Venmnft"
btffnfL d> mäaHen wir ao dia £iiiiisgim«iiii|i,iii Bewoastwm des Menoehea denken,
vodorch eben allein Obj^trritit geaithelt Ht' l& 31 V
Hier biete veh eine ächwiengkat, <fie Kaatt aick aa ISsea reimoehte,
ea sei daa Verhaltais «Seaer Vernnaf^ d. i. den Ba««Bta«im tbcthsap^ aam d»>
■elaea koakrela Bewamtaeia (ib.). Kaat Maw £• V«aB^ sa I^ aa rieh.
iUWBriWBB.
S73
E Jfcnscli >Ir VnniUnftt)C«r rc) Died an Mensoli an siclt. TiesMa M«lie gegM-
tier Mi-bwli kin l-linMÜDilividniini in Itaiini UBil Zolt uttMhirend {S. 81).
LUvr Fehl«! dieser I'biuKasieKctiiiaile liegt lUria, <b* diwo abstrakie Well
rOoteiagfbelfl Well 8. 57) fttr iloh ettetierea soil. Dks lo«lac)ie PanhthHein wtnl
ilailDrcli mm rcnlca Ktiiia^ht. Iljillen wir dirui frai, dus die Vvrntmn, d. L
I dm ipUUircHRiiliisi);!) aewtwiUteiii utu Abitiuktnin int, weloliu in jfidum tndjvl*
eUoa loh >ioh &ndot, so sind wir vor kiihiken KxkimtuDeH to (4im (nebelnwis-
hIIk Writ hi-«^rt. UtVM« VcrlilhiiM j^lt m> Htctn zn iH^tllrkiilrhHKcn. Dl«
iitScbo udcT VMuEinriiKe Katar dt» Meuetelieii int iiu Iteu-iiHst.ii-jn.iiiidividitnn
lu 8B«b«ii: disse Katar, vena man den Aiudmek brauchcu will, Ist iin
JiadirldnttiD als sob frattnng«nilU)df[es Mfrknul esthnlirn. Dfc Vc^rminft
wird dureh dea DiiiK*an-siob-Cliunkter, deii ihr Kant bellugt, itin Kt^hrbuibt-
vhUbs Eins, das. w I« Gant en auslelii, allcrdinpt iiiivT|tT)iiidlk'h \at' (S. bH). [)te
f'itcrii«, dni«h Schnppo Ixidlugte Lelire dea Veiladsi'n lal suhon aua d<uii Vur>
Laii-kpfttUtn i-rliciiiiliiir. S. :is— 3» fiodul «ic »Idi in folgender WrW xasanimen-
t^&int: .Uer Urnscli ul* veruflnftiKviHt tier ïli^nnch r<m der 8dti! Ikt bi^trai^lit«:!,
or ala iudlvidiidlOB Bewwalaein auch das gatlungHUÏasÏKe Bewuïaist^iu in
k4i adillcNit . . . Was 1st dran d«r Ucuseh als ainnllahrr? Dor Mt^nituli »la
QMunrcMu ill diH konkrete, Individ uiilt« Bewnrntsein. Kinnlichkirii. Int. K'^rii'Ie
was dl« Individuall lit aonuadil. Der Menaoh ab sitiulicbur bexeioliuiit ibn
in sefni'r knnknitvn Hxlsttrai". Jetil, nach dlcsrr Umd<mtnDg des 8nbJoktS
tivf Kthik, ilcr KnoliRchva pmklMchvn Vuniuul'l iu diu „Bewuiuit:iriii lliicihiin]>l',
lui Itr. luit 8rbu|<iit< alles vurbereitet, uin der Ethik das vuu ihm ^(uiuchlu not-
lendlgo iiad allitcinelM ObJ«kt au geben. Er bemerkt dn/ii einleitend: .^Kaut
das Sollen auf ebt «IgentltdiM Wolkn Kiiriluk. \'iol hat er damit aber
eh oicJit K^Mict. Allrrdbijpt rnht nllca Sulieai anf «ueni Wi>l!cn, ubrr wi'itcr
er uns nicht, liier mlbwun wir furtrahren, dass alle« Wulleu iu leuter
stau anf etn« Wcrtaebätiuug auilick^ht, die cnr im tl«f1iblo lobli da» ui^Mtt-
h« Wullen iuil«nncbt Kant alctil nShvr; das .Si)llen sti'hi ihm ttetn uIh tttwas
ainttelhar ann d«r Veruiinfi »tautneode* Im Vurdert^ud (ä, 41). „Das Wulkn,
wir hier fwtat«ltl«n, gvhürte zum gaUangsinSSBlgen Itowuistseln, e« war ein
IMwradIgM WolloD. das den BevuMtsdn DberlMnpt dunetn. Kulit diu Wi'llrn
In ir4iii7 liwtiuix initiier auf dem (ictllhld, no mus« aneh dieses Ueflihl. wrno
e* all^'rmiiiu ipltig nein ault. d«iu li«wuuli>e<ia Uberhaiigit angtbSrra. Was iM
dies uiiB rar cbl Ucnilil und auf ««Iclics Objekt, »htu- ilax diu (t<iRlhl ni^ht
«btivnin kann, grhi dtci (Snfllhl?" (A-Ai). — Uli' Antwort icteht S. 43: „Die
Urbe xuui l^ben uwl der Wille xam 1.eb«n ist die tl«fgle Wnnd des Seins.
L'userti eifwo EiEsien zu bejahen dnreh iinNcT OefUhl und HandRln itchUrt lum
IkftrHT de* bewnanUin Wümoik. >1s selieint iu der That dieses (icfillil vt>a der
Eüsnehlun altpeuuiiu^ltigeu Nalar m sein." „FUi die Helloxion «rgicbt m sieh,
<hu« lUs, was wir in der l.iebe sumi Loben triilitKr^n, jirin/ipicll nicht dl« Zuatlndn
und ilusliinmth«il«ii sbd. iu deu«n das Solbst existiert, sundeni I«dlf1leh dieses
Jbst . . . Wir sobtin hW, das In erster Lbl« Aan Mi>nioni dm Selbst, du leb
hM bmthnnitan Inlulc, Objekt ât» Willeiia in dvr Liebe xuui [.e1>«n i*l- Mo-
lli tat alau die Lust au dvr e-i^eneu Kxblens, die sieh nicht nuf dl» Brsi.mdr^hcil
di>r Individ Kalilil bcslotit, sa da« IdiMia IlbMhau|>r., an dan Benuaiilsdn ab
laUiM, is enter linie Kuknlipft" (9.41). „Wir liäbüu so elue WrttM.biiUiiuiç
geftmdwi. die idckl der likdlvldnell«iii tieacbiuauksTielitiuig anitebört, »onderu
774
mmt m Wtaca 4» Pli i— hlïw. m ncà
4» aïflvUt ^«■■■«llr«4« »4 4i« Pflïcki- & Cl
Une* Airfihraigf gcc^Aa- âx àtia vaâp« n
Zkis MIL «ie 4cr TfrfiFT «3 (& Il C^ Bf^piilrtiiw flfa- dM
Tii^ilrii M^ Ell* btW. M vwé ta atir fi^k*. «b «m H vki er-
arun hoUcM. «it tm Khb twltr EdO: câ Ct^tqcMK iv liUtHttik
^ fafc» nL ftiilnB|< a^gt!w«gftm «tröa dst A*f <
<iitàâMt nAca. év i« 4r Pomiîm Ksbk, £r i
Umo. AllfcwtM^agtâi Hd ypcwfJifiwi wa^mtm am étm BewMMn
Hd wttûtm dirck dk n fieacH Ee^fadca ifînriirt-fawlw Elafe sn der
Jbuole do- Emfjadmmgm iHngrtncàt, dwi* fie Jtihi— ^ifw* 'tod
fiasM ad Zôi mA iank £e Taka^f— grfop— der BvCIf Exegonca. Wu
wur dta etMMU* Tcrmtm oMk vvd. ds tiiwiii objcbire fäl%fcciL Gatig-
luü fto Ane. Uno' crt>MMiWhww»i»Ww Poättn cattpiai m, wtmm Ksnt
saf d(H ticUcte der ExUk m jedes beioaderca etkiscbe> lakklte d«n
AM|mcà. ÊUgemâ» omA Mtcr^iç a aeia, ahveïM. SoB « mc aDe bwdeade
Mtffieke K«tveadiciài ecb«. w k^ me gWrWJh ^ ■ liif foraklen
El««eale dtr ■ttBchf HaodlaBgca fit^nL ^ri fieaes fadM KaM in der tob
^«dtaa bcaonderea Inhibe der "-—"—g iiail>fciin.'n,i« ii»twm deaHaadelas nm
der PCcki vuka. Ttia dk leuttn Muâ* tm itgtmi «àew Mttwîftnrtii Inhalt
d(«HaadtlBakmin<nd jode HaadlM^ bai» aoIckeBBatmdealahahX ao wird
daa f-r*-*- ■Ufiek, «benao vie au da bkaea Thaï wliii ■ dareb das Hiimi-
Otita ia apcionKbea Aawbawmgrfot^a aad Kategorieea objektÏT« Ei&linuif
vird. Hib Maa âeh atrcsf u dieae Paiande. ao in aMf keâe W«ise einnueben,
«mai, vie die kaatianiâereadea Etfcikcr «olle«, na aocb doiebaiu ein all-
pamiaa nad DOtveadïgti lakah de* riuliebea llawfeha geAmden »erden aoll.
Daa Veilaagca 'mt ihalicb, vie vean mam, Mcbdf Kaat aaf ofceantniatheorfr-
ti»eb«i (îebiete die Notveadii^kdt and AOgeaetabeïI aaMcet Er&hnuig«n in
dia Hbnagetreteaaein der Ealegoiieea n d^ SimnaialulKa veri^ bst, doch
Uatcrbcr eia aOgnaeiaes osd aotvewligca SinneadatoM ÜMdea voUt«, wihrend
«a KiBer Lebre «eaentiïdi ÎM, dne die äaacadat^ acd^e Kotwendîgkeît nod
Allcoaeiabeit gnade nicht beahxeo. — Das ProbleH, nit dem der Ver&saer
•icb bwfbSftigt, encheini mter dieaea Geatehmpaaktea gegeaalandsloa.
Ifaa Zveite in Br.'a AnafUhnuigeii ist die Undeotnag der Kantischeo
pfalctiaebea Vensnft in das Sehnppe'sebe Bevnaataeia fib^anpt, die tnnasoea'
deaoale AppeneptioD. Keae UmdeotDBg iat gleicb&Ib wenig ^«klioh.
I>Brcfa Kaata tnnaaeendentale Synthesia Aa Appeieeption wird begrSndet,
daa« Idgisehe Kutvendigkeit oad Allgemeingiltigkeit in muer«
Kriahrvni^ htadakwawt, diaa ans die Sinneavelt ab eine tob Naturge-
• etcea beberrsehte rïUunlicbe und leitlicbe Welt erseheint Aaf dem Gebiete
der Kbtlîehkdt dagegen hiodelt ea aieh daram, die sabjektive Gmndlage dafflr
aafzafiadw, da« ein Gebot, daa Gebot der Pflicht, fttr Alle gilt, eb Befehi,
d» BdéU der Pflicht, u alle Henaeba e^ehL Rant findet die geanehte sob-
jektjre (irandlage ia der piaktiaehea Venmnft, die xwar mit der banaaoenden-
(alca A|ip«nq>tfoB analog Ist, aber als praktisehe Venanft, als ein obena
Bcf «hrBBSSTBraScei, (daa dueh dio blasas Font aeiasi Hegel daa WlUaa
BMODslunco.
27&
buctiraut), nicht dusclbe win kanu, wiv die linmdla^ anserM alIguBeben
Bnil Dutweodl^n Rrkonalnliso. W«r diese Idenätli g«g«n Kant behauptet,
dor ttniM luviiT seilten, wie es xân kann, dam aim dnraclben einhdtlinhen (iniiid-
Ug« anf den <!Jn«ii (tebiete (dein der Katiui!t1:aiuitBi)t) üeiiknutvbiidigkeUca,
aar deal êmàtm OeUete <doiB slitlichcn), Vuraekrifteo, Gebote eatapriage».
Kin« hinrlter )ti!^'"^9e Fraie« wirft dor Vcifiuwer adtst anf: „Win BmI
Rich roil hirr atw dla K a t k ■■ k imi w I T k ii n K der Slnnlidikcit |[Vf[en di« Vi'mimll
hecrelfnu?" <S. SO). IHe rtektig« Antwort asf die Frage lullMte lauten: nar
■ichil Da ea aaf IkeoKtischein Gebiete kelue Entgegrawirkimic des sinnllch^D
^tloffc« ireic«n die ana diMu fleiruMtaeiii llbcrhanpt cnlnpKnKcndMi KjitrKi>rii-rn
niMl mineB AiwcfamuiiKsfonni'n Kiebt, unndora erst boidu in thn-r DiiKhdriii^'anK
nMOmeo das Oaou der Erfahrunj; itumavheii. m> Ist nlelit e!Diiia«Iit!ii, warniu
m Mir dcta ahtlteboD (ivblot? aodera sein soli. äoÜ die sittliche NotwendlKkelt
und AUgaucöiiheit «Imuiko wie die loglsobe ans dem Bi^nnnxticin llbi>rliun|tt
IllMiim, w) werden auf dem aittliebeu (iebieto E]n|iirincbe!i und A|>r!or'uebes rieb
Ktgtnaeiüg fnrdera und «rgSniCD, statt aleb an widerstreiten — An
<Ki'ji\giHai wird der Widerttrcit tiei der eiK«ntfliBllohen PrSgunt,' verHlïniIIicb, dlo
iUe ächii|>]wVbe Mfiaphysik (und ßehiuke'selie Peyeliologie) dem Bewusiitaein
liberhan|)t KÎcbt. Das Detrimtucta Überhaupt soU das gattaii^sniil»ig;e ßewusstseb
der Uenaeben sein, ra »iilt das i;enerisch(« Mument bilden, dax iu allem iuiliviilncflcn
BewiuMscfii daa glelcbe ist. Ks verbült üich also duoli wohl zu der siuutivlieii Katar
elnea Joden wie du Rawm-Soin kiiui F Ich bau m -Sein, das Farbe -Solo mm Rot-Sein
dn VurlilUlci», du.% ki-in Uensch aln du» L'im.-.H WidiTülrttitun», nine« En t|^|:;en wirken«
Imclebiica wM. — Unaer Autor fït'ltlcli ghiubl di*.' Thatsat'he cloea soluben Knt-
gegeawlrkonsTcnGiiidllcl) machen zn küunen; mit welcbeni Erfoii^, das zeigen seine
lilcr ftU3i dnakcta Aosnibrungeu, in dl^uen mit Aamlrltokcn operiort wird, wto
„nabewusstct oder nur nuTollstSodlg bewnastea Deokeu" (8. IU), „die Kunseqnena
an» der Bejalnifii; des Bewuadtaeius, deren Wirkaamkeit Im Handeb uur eine
leBircUe und (nkonsMpiMite sel" (S, 47) „Graduntcncblede, die das Bownutseln
dofch adiMin Inhalt uigf (S. S»> etc.
Dm DrfllB in Br.'s Dbsertailim Ist die Behanplnng, daaa die Selbstliebe
(foneluner ansgodrikkt : die Bejahung dvji Bewnmtnolns) die inbaltUehe
Ktirm dcH nittllcbeu Handelna, das Objekt de» l'Iliubt|{i!b<>te)i aiiomarbe.
Kant wUrde wohl »enig cbrontaudcn sein, wenn er von dieser „Ueleuehtimtc
•dnw Etkik dnrch die ifebnppc'teLhe Ethik" «:twiu wtl»iit<v „Liebe üuni Leben bt
allein IJebu ut« indiriduelleu [oh. Wir atohen alsn gna» auf dem lindiin de-*
Individuellon" (ä. 13) sagt mit anorkoUHlU werter Offenheit nuaer Autor und macht
■ich inlt ricktlgem utblacbrn Takt den EinwnrT: „Bie Branehbiirkeit ille^cs Gcftlhls
anh«int deshalb binfHllig x.ii sein" (ib.). Leider kiuiu )iitf S, 1 1 diu licmiltAt eine«
vi-nwetfeiicn Vorsnrhs, der Selbstliebe den egoist Iselieo Charakier zu uuliuien,
nur loiUcn: „Dax ganx Individuelle, d. h. eben da^jenigit, wodurch ein Ich von
■ndarnn akb uMencboidel, kann hier nicht giiuxlieh auaitKnuhioxiion
«etdeii, aondeni ea bat thataiUthllch nnch einen Teil an dieser nnpriiug'
IMian WcrtacUtsnog." (^îegeu den drohenden Kinbrnoh (iiidllmonigtischer und
BpilatlBeker Tendemen nnsa (^S. '14 — 45) ein C'llat aus SuUuppo herhalten:
,JB»gr]f(Ufh M nnaiBglieh, diu>s di<? -SiJbsIbrJalinng des Indlvldrinius sieb
irkUeli aufsein empiriMibe« leli eiusclirüiiktr, ai« duri'.hbiiehl durch ihr riKenaa
nneroa Wesen die .Scbnnken dieser Individualität und ergreift mil elueui H$it
18*
276
BeoeoMonen.
Miwtd«n«fl]ek a]t« bewnMl» Wesen als siiIcIlg" (tk>1iiippe, Ornnds. A. Btk. 0.
RoolMiiik. lii). VvTfrWtäut MiUic! Aim Schwan lisst rieh uicbl Wen* tnuihmt
âmtk k«ia UMbtwon wird «• gUobhaß, ÛMia detwegen, weil )ui^I>lt«lt du
Bgo d«r anittv» Heaschm und m«\» elpanea Blolit vcmolticden slad, der dntch
uiul durch fjttiiniMhc l'rieb, du rigrnc l^lbX ui crhtltcn and n bukanpH^n,
auch dn Trieb «ur ErliaitttiiK tuid Uebaaptnnf; Jits Kgn» Aiidiir«r adn niilittie.
GeMUt li»d<«Mn, du mI nOgUdi, so irliid«docli DlmuHnnvlir die vorillf llcha
ScUltiiiniE da Ij(ib«iui nnd der Wrrii' Auili-rrr icrKCiiIlbor den diP'DrD I.cIicb
Bud den eigAn«ii WertM auf diuitnni Ihxlvn t^ni-sch^^ji. Uad doch Ti-rloiiKt dna
slttUob« OeboC ngtilfHdi die Opferung dgeiieT Werte. ]a twler Uauiludeu den
oigoBon Ixibtn» xa tinntitCD Anderer!
Atldin der £th[)cer liat es nicbt nOtÎK, dm tn Scliupp«':< SvllKttbi'jtiliniigs-
lehre Itegendeu Endämonlnnns xurfieknweiMui. SeJiMi dif l*s}'oh<>tu);if und
dk L»)clk «oTfccn dafür, dus dJoser Budüinaiüsnins unmöglich bl. Wi^'i
du HturuMtHoin Ilborhaupt Hull du b»»tiuiintex Wollen imtl rin b<'!<tiiDinl<!ii
üefUlil besiticu? du Ist aWht luiuder uuraubar, wi« wenu niuu bulmujilcii nullte,
dam GattnngsbrgrilT „Farbe", ilrr ,,Firb« Uberhaiipl*' konioio elno bcallmmto
iMeuHII Nnd eine beHtiiuiult< .SUltigung zu.
H«Bea.ä U. Schiratx.
4
UmIomc, Karl, I'iof. Dr. Das sittliche Handeln nach Kant* F.lhlk.
BollaK« Eum Jahresbortahi de» I^-ceuun an Üulmu lui Klaa». Cutiaar
Du iKiinn und tulii^odiK fr^'M-liricbi-nn Kt-'hrilMien Int xa »inen ToDp elke
AnafllbninK <I(-j' folifi^uili'u (inuidKitlunkiMm: das von Kant auffci^trlli« i^lii<in-
gtw^î bilde eiua wi>i»t>uiK.'luiFt liehe Abetraktiou aus di-m in der Menachheit
Ieb(rndl^>u sittlivlieD Uricil (8 .1). Das letaler« dlktlrrv olneoi J«d«o, deaeen
llnndliint^^n ilor xlttlir.lirn SchJlixiiiit; anlMlînKon. du (imnts; „Ilaadulc an, d>M
Du wuUou kauuHl, es iliüii-u Alle aua d«ui ^(«Irliou ft«w«ggTunde daa titeicliv
wie Im" (S. 13}. Db irUspnscbalYlIclie Forschung reinige dfvact Ui nju Mn
»htl1<'hi'n llundolti lelii-iidtRr (>«s(iU von dur Rilclcricht asf dl« bi'iuinili'Tnn
St^wvKKrfliJilc eiiizelui'r MeuM^heu. KUltst^u, Vülker, inddu lie btos auT div Kiinn
d«welben soliu, und so crjccbc sich als der Begriff efnea vbentca SUteogMMaea
Kants katL'K»riHi.'Iier InipcraÜT: .Handele »i>, da» die Haxlme deines WilloH
jederaoit xu^fleicli als Prinzip cEner allg«iueinoD G(aeiif«bnng gelten kUiute"
«der aiii^h , win d«r Vurfwuer dafUr ugt: „Handle so, wie tu luuideln alla mw-
pflicbtct Miud, boxw. wie dn als I*flicbt fUr alle «i bandeln erkennat" (3. Ifr).
Du otMnie Mtteugvsetx luid das In uns lebendige Sllteageaeti falho
alsu ausdiunder. Jenen mtliBlic xwar die der wisseoschafllfclieB ('orscliniig
gcnlgende unbedingte Deoliatraung de« i^itllicheu t^. 14); ab«r es sei wegen dos
Abgangs all«r Inbalcllchen Merkmale duult bulm llaudela niehts anuGuigeu
(S.4.3I)). DleaM jceoUge nicht ToUstXndlK der wIsMuckaflUchc^i Scblrfe; es
Ciithnllu gewisse BartfuMuBOgen, die uiclil tttin rein«n Mttengesela iMsacn. Aber e>
ad der Tjpus, In dem du Slltengesea Ubcrhau]>t nur prakilaeh wirken künae, die
AnspiSgiing, in der wir um APo kc&nen nod befolgen (S. 261. Vj» rcrfcali« skk
XII JMunn, wie etwa ein Maau, den wir als dttii Ty pu* dues Dnulaebnn bewfehnes,
au dem Begtlfr« des Doutsoben. Auf dli-M Weise laue sieh ein wichtiger
Pnikt der KiiUk der pnkliseheB Vernunft auf bdlo», nilmlldi dl« Uulenchelduag
4
277
bra .,S[t1(Mift<««lz" und „Tj'pni des ^lleniiosL-tzM". Kur vexm tuMa dii«m
liied RiiMcr Airht lu»c, künit« uaa den l«ttl«u BeatlnmiiDgen dei Sitt*
IMien bul Kant teottwii rorwerTta (8. 9)^
III der pKrlc^nui^ des Mgca ZiuwiDiaeiiliifiget«lMbtip(t stell das Gnebae'^MliB
Setiriftchrn nicht, (in. vcnacbl in fr^uffii «Titenuibehco AnsffihniDgcii dio
BaoptgtduikeD d«r KuiliMlieii Etlilk dcai iBi>d«m«B VontiudniM nUhet an brinircn.
Et s1l»4«n in dieacB Zvodc« aebie Arbeit la 5 AlMciuUtie: I. L'eber daa Vcr*
liHhni* Avx WÎMfnucliafi ■earn GomdnbowuntMln hlnMchtlleh dor Ktaiatnb von
slUlie)i«ii Uandfln. 11. Die Vuntfillung rum siUIichcB Haodelii nacli ili'tn Gmiicîii*
bvwoMladiL m. IHc wIsHiiisdiiniicbc Beatiiumuiig dea B«<KrIff<>s des ailtlicheu
lUodtfliui nacti dieüer Vontrlhuitt. IV. Wieweit lat daa «litllchc tluidcln «In
OegeuBiaud DDA^rer Er&bruiig? V. Vuo iter MOKÜüliktiit ^*>^ aittlidicn lUndolu«.
Am irichT%a(cD dud die AnsfUhniD^ii dea xirelten und drliieo AbachnHts.
Daa hivr KcwouiieD« Iltaoltai fsMt On. aars. IT in Miner ahacliIlMnentlcn DeAnitlon
dea aiitlk-ben IU»delM nUMBnieii: „Sittlich uenne» wir Ans Handeln,
bel dt^m der H«na«k ohne BeolnflusaiiDg olser Nt^lgung oder Ab-
neigun); «lit V«r fahren wHblt ond geilen j«d«n Wîdvrataod aolnca
(iefUhls dttrebfObrt, daa ihm a«lne Vurnueft auf.Grand dor thm
tntell gcttordenoB BrfibrtiDg als des Zireckoa der mcaBcIiIlcIteo
Natnr bbO (iemelnaehalt entap rechend nod duller f II r jeden Men-
»eben notwendig: anzeigt." Dort Im erateu Teile der Delînltion elbticber
Rigorism u», hier Im meiten Teile cthlacher Rtttlfinallsinaal — Der erat«
riKiiristisvbe Teil der Uuljuiiion wird, wie Mffl, uïtit^r erlKntert; da* Sajteo
der Walubelt mI an aiob <r«dei sittlich noch uiiaitiüih : sittlich werde es «rtt,
wenn die Watttbclt Im Kampfe mit einer «ntge^eosl eh enden Noigung bekaost
trir'I, niid wenn *iu nieht itn Iniereaae einer anileren Xel^tinic, nondrra ledlglloh
ana ItUoluiefat anf di« Vetwerfliehkelt der LU^ bekannt wird <S. |0). Erat
beides Kuamfn«n, U wiiweodlfen Verein, der Kuuipf mit eber enigegen-
al^benden Nelicimg loA d«r Sleft netgongsloser Kllckslcbl auf da« sittlieb«
llcbot nuebl uiuih linefaw die Cbarnkteriatik jeder Mttlielien Haiidliiii); aus. ~
l>er iwelie ralioDaliatlsc)!» Teil der Delinition ^ebt den Inhalt des
«tttUehra Ilaodeliu als einen %-emiinfibesll minien an. Das slltlleho il:uidetn.
Ml hlrcn wir bierza (S, 1-1 n. S. 2A), ael ein» heiuiiidere Art dm vernünftigen
lUndelfei. IVïbrend aber tu deu anderen Arten veralUtnigeu Hnndebis auf
Grund elnor vurwloicendcn Nctgnng und einer durch Erfahrung
ICcbildvten Einaiobt ein« Keitcnni; Ulierwuiideu werde, werde in den iritt-
ticheu Uaadiaugen auf liruud einer dureh keine Err:ihrnuK an die llaud
gegebeneH and aas der Vernutil't selbst tiervurgcbendcn Idee nnd
dUM vbenlälls der Vernunft entii[>rint;i'ii<len Unterordnuui; de.'« eigenen Ich unler
dine Idee ebe auf Krführuut: heruhnudu Neiguu)i; Überwunden (S. 37}. Ina
Viwatekenden wurde schon darauf nufutorksani geni:tcht, dass dev oibisohe
Blgurlimins de» Vcrâwicr» durch iwei .Merkmale chariikttirinicn tu. \h» cml«
Merkmal war, da» ^-rade nur die Besümiuiuit; durch den PHiuhlUieb (neigun)^-
liiae miiclutohl aaf das slttUcbc Oebct) eine Uuidlung silllUb machen soll, nicht
(De 6««lnuDnB|C durch eine nattlrllcbe oder ancraogeno illnnei)riintt zu dea.
Bandlnnipm der betreffenden Art ab »olelien. Das awcll« Merkmal wur, d>M
die Ilan<IIuii|r nur dann ab ntttlieli anerkannt werden soll, wenn der l'llkhltrieb
BMb daio des Kampf mit eiiieui entgcgenatebeixtea Triebe bestanden hat. Üeid«
278
KaesHloMk.
I'lioktc tiednrf» «iMT gexHidorteit BeaprMbug; u die aicli die Kritik Am
nOlmiilUilaclieii HoracnU pttwnd uhUImM. DI« dudiB^^a Gralchtspniikt«
lier BenrtoHiaig wurden ro« Brawiiwaitm in olacni tii-iiuudviri-a Artikel: „1>n Ri|p>-
rinn», der RstiantUanaa und der Âltrabnna to Kute Etbik" lu eiii«r dei
nlMutcB NniDiBen dlcarr Zcfteobrift cntwiek«lt wenl«ii.
lUUe %.&. H. Sehwsn.
Uelnc, ««rlurd, D4a Vetbiillola der Aeatbeiik tut Etbik bol
Seblllcr, CïitbeB. P. SdiWlIet» Erben ittW-
Wciu dlMea lieft la den «Knoutiidica* Beqircchiuig findet, s» beduf
dai wulil k»in (dn«r IlecfctferUKUUK , da flir ^«Jiiiter das älndiinn Kwim erst
den ffeg utifCle. nan Ober du VorkiUtiili xwlsoh«» Aecthedk lud Btlük «■
aelbittiLailii^ii An«cb«uaBfmi xu gclafigcn. K« Ist diu »o aelir drr t'iU, dua
die ftflkereo Votauobe äctiUlera nt etncv KUining di«Hir ?ngo \uutta loobr
Inl«reue oncgco kUanon, imd dase auch Id dot vortl^eodefi Sdirift die karm
Abaclinitlc, welch« dicaen Vomtiifun xen'idniel «nd, ohne Seh»Aem flIr dM Oo-
aaulerKetmln hiitteu rurtblvibeu kilouen. lui koni aber dem Vf. wohl dnnsf an,
eine gewisse ValIstUniIlK^vit In biogrHphlaclicr Anotdmug m erxieleu nnd no
bandelt er kürt Uliur diu p.lugriidiui.-ictianniiKrn'', Ober dl« H^li*i>l>ltbne ala
moraliache Auslall-, oud darauf tlbur die .Kiiuatlcr*, wekbe er tehr liobtlit iroti
Ihrer gereifte» po«tisohrn (\inn doch no«h vor diu Scbwelle de« elgmitliclicfi
QedankmaafbaiMt doa Dicbterpliiluaüpben vvrweiitt. Ani Ebiftugc iteheo dann
die beiden AufaSti« Über die tragische DIcbtUDg, welche acJion dun GaUoaa
Kants zdfea, aber doûh mich nii^bi die Absidit erkennen lassen, slcti uia Kaat
prinxipfrll dl« elgni: WeltADsctiiimiiig nen i« «rbanoiL Der Vf. schreitet dum
wuititr tu deiu AursaU .Ucber .^mnt und Würde", tn d«n Ktai^Miicji dca
,Kal)las~ lind endlich au den , Briefen tlbor üathotigcfao Eizirliiaig' vor. Viel
Koacs bat ift auf MtiDem Wese niclit wiilirgi-nuiiinicn. Er gicbt fine UelMinleht
d» Itilialts dur Abbandhmgeu. wubei er j^etugeiiiUdi auf dJe einaeliUlpjcc neiuT«
Litiemtur blawel«t, und gelangt erst apüt ai sebcin (jgentllclien Tbeana, dem
Vcdiältiila der Ethik xur Aeathcllk, nm dann xu konalatiuren , dass es SetklUer
nicht gelungen ist, in diesen Abhaudlungou uiueii uuiwt-ndigi-n '/.iwuaun^JUag
swiKdien der üaihettocben und der uiuralisehun Itüdung &aehsuv>i.-i>en. Üa» Ü
aweifeUoB ricbtlg, aller ea lat wcnltc damit Rcsagt^ den> Setiflkr bai sidi hier
gar nicht die Aiifgalxi ciiic» »»[elii-ii NinilmuiHi'x t-c"!«)!!! er bvfaod rieb bier
littUK^r auf dorn \Vegt> rein äüihclisehur Uutcrauuliungen. (Auch der AufsaU
„Uober dun uiorallacben Nulz«u äsllioliseher Sltti^u' belracblvt dicaca .Nnlacn"
nur als uioo bollSufige Nobv^nwirkung und denkt nit^bt daran , dk SlltIkhkeH
an« jenen .Sitti:n alutuleiten.) ^Vob.l aber buaen muncbe Slcllrn der AbhandluBgen
crki«nnrn, ilasK in Subillen Geäst ein auleher Zuaiuiineiihani; bctrtand, und e» 1st
g<TwiBx liitertMviiuit, Um xu erfoneheoi. Qnellcn tou qratoxatlMtier Art haben wir
fntItIcJi uli'hl; Wühl sbur b SchlUcra dIdakllschcT Dleblung. der tyrlaeben wie
der oiiigraminatiaclicn, dncJi HhenjocDcndcn Itcicfaiun i-vm SlitntnnngnttngHlaEen.
Nnr selten nnd verciu/.rlt ktimiul II. auf «k lu a)ir«cb«D. Aus Iluicn arlicinl
wir bervurang^en . dass .Schiller zu cLoer IbD »clbei befrtedigendon Ijünaag dca
Problems nlcbt gctangt Ist. Er «sr In einer »cbwt«rtg«D I.age- Pit Kaat, sowie
er Moni nnd Aesüiciik bi'stiuimt hatte, big ditiav Sehwicrigktdt nicht vor; er
hatte Bberhanpt kebe VerbiuiJuug xvriacben bdden Gebieten ataiaivrt. Sdhilkr
379
Ucll in drr Amllifilk den Kut'sclmi Stmidpuuki (tat; tni F.tbincbra batt« vf
Nlcb voo tlun t^olfrrat, latu- tue bImoIiiCo SelbsrxdDllKsainkeii der elhb«lien
CunlnTuni; anf||:«gebea nod aieb oben ilailnruli in ilii; Kulwi'iidiichvil rorMi»!,
(in Vurliiiluibi »ut ïnlbiTtbrlu-n AiifKnli« int^liKUnf^fspu, Ala or <li>3 «Ideal nod
du Leb«a*, den .^Spuiergani^" dkliirlo . itioulitu i-r |(laiib«i , dIoM Anf^calio
feW'»t tu bbcB. S«iM lobElen Gcdk^le thet. wiv „Dor l'ilitriu)", sd^ea, ita»
tf ai^ltMl Mbc Uimuig d«r ipoBeit Lubvnsprutili-iiin nl» iiicM H»sr«feh«iid erkmit
lialtc. Nickt so Mjne apnioU üsÜieäKlifri: TkeuriMn, dk- vt mxili in der Vor*
rctUt lar „Rntit von UtMJu" tnit r«li«r Slcliorlielt taA Klviivit au«!i]>Tiolil.
Jtom. Otto Elaniaok.
Rrnrl Hcli««ii. L«b otIj^Idcr blitorfquca â« U théologie de Bllselil.
Parw, FlBchlMdlia'. p. 1^4. $. I$<il,
Ëla J(Io)^ter fhrnilnbicher Tlt«uli»Ke, wiibivorlraut mit dor thi:ol»K'>t<'-bca
ptiiloeophiacti«D Li(t«rstur beaondere auch DeuiauUl^d«, unteruliumt ea, die
Aogie Albrcoht Itiinchl'c %\» Ergobols aiu licm Gtiogc- Act blslicrlgen pkilo-
■uphiiwbea und Üieuluglnolien Entwiokoliini; xii ittkliirim. Dili cliiruh S;icbki'uutnis
and {itSzlse, gewandte DacsWUuiig bervurTägeciie Wt<rk, dax jedeul'alLt über die
Bittohl'snli« 'nifQlogHi fid bMscr nnd slrhcrcr zn oriciitictcn {m Stande ist, ala
die giiwIUiiilicbeii, ilire geoohicbllichrn BiMliuKu^Kt'ti au» dem Auge buutjuden
IkaKtdlungco von Freundes und F«!ndes Baud, vi-rdJent aatii tn d«n ,.Kaat-
■todkn" bcHpruchei) xn ncrddn. n«<nD in don meisten nnd wlcbttgstoti Prubkoicii
»ebmr 'Vhvoioffic bat liilxchi u Kant «pini^ii IlBiiptvorgUngor. Su v»r alluii
Dbgen in der Ktkenntniirtbeurii!, in Bi:trt-IT ilvcea Sc)iti«ii gcnz riobtlg ein
Mwanken RItscbl's von Kant zjt Lotte und dann von Lotio lu Kant bonatatiert.
IVrocf iiu tJrlcil Über dii- ^riri'ïhniîchoa G(itt«sbevrei*u und llbcr drn tnonliitahai
OuttMtirwi^lii, wii b«i BitHcbi auoh cb Sobwankuu xa beuierken Ist, sofern er In
der ersten Annage wlnoa llanptwerkra dein moralfacbcn Gottesbrwnis oiiio In
air«igc«i Siaa wliisRR««biifUiclio Bcilruliin); vlndiiicrrn will, abi-r in der dritten
Auflage vllllig auf die Kviit'scbe AuKebiiuuu); ciirtickkomuit. Wottorhin In der
Qiti«iiilnj(ic, wii Ititavbl ebunfalla auf Kaut lurUckgroift, abi-r diu bloss moralisch«
don-ii ilii- n-ligiJiac Anffaasiuig ami diu rein iili-alr riursti-Uiiiii; l.'hrixti uln ili-s
Urliildra der )ç^lIl«■obigflfillli)^•'H Mnwcbhuit durcb ilii! Efgi'tioiase uxogt'tiscli-
kritlsclii-r ('"fKliaiiK ergiinf.L Atholicb »uilit HilscLi In dit Lehre vom lUiich
Gott«« Kaul» uioraliBcbe« Beieb u»!C der religiösen Iduir Si^hli-iurmiithom ku einem
Gauen in der Art >u vetcJntgon, dxm diu Moral nicht diu Quelle dur Rcligtoo,
aondera die BeUgtos die Quelle der Moral bildet. Aui^h in der Lehre vou der
S«ndc greift BitMlit »of» Kant» Lehre vom radikalen B»Bon r.iirllek, hanptsäcb-
Beb iiulrm et dem begriCT der Erbschnld den iieKci>î der Kittliuheu ^'e^auIw•^rt-
Bebbcii migeg^nBctzi. Doe.b crflbn diu l^ehre vom radilmku Busen bul ßltactil
oatet dem KInfluw .Svhlei<-nnn«ihcrs eine iruaeutliebc Mildenmg, ja uigeiilUcb
tina Vurkebnnig. Boaunders macht sieh Rant« KiuHiMs bei Ititaehl iu der
l^lire von der BeehtforUguiig and Vrniilhniuig gelleud , von der Ja das Ilaupc-
vntk aeiBOD Nimcn UUgt, und Wut runiliglieb En der Anschaunng llbcr die Be-
l^dntnng d« Ti>d<M (rhriali für dii' Gcaietndo ; hier llbr mirgt der t:tunu!i& Kant»
ndlg den Scbleiemacliers. Ein« Sutiln.inbbaudlung faa»t daan In kritischer
UcbenUt das E^hnb tier guuea Unlttsoehnag s^MnM — ém gnao
woklgelngnM mat sehr sa enipfehleDde Bach cii traSmto B«w«fa Ar Mt
■tiarik B«dMilntc der IlilocapUc KttO* für din llieiJu«:»«) der flcgiwwin ud
Zakimft.
mMiocw. D. Arkdm Bwir.
Selbst anzeigen.
Kedmvfc, D»tM, t>r. pkiL, Die Ftetbeltslehr« bel Rtnt und Sehopen
haaer plu. Berlio). IIuitHirg nad I-cipxlg, To«. 1SM(. X o. S!) S
Di« erste nutcifolle Plfferem bcidet PUkwoph» ia dn FrvDidtalrJiro
b«st«-ht Id der FaaiuLg d«> Begriff«: nach K. ksiu FroBidt «aoh «be pvai*
tWc, n&cli Sch. oar negatlre Bed«itttuig haben, nihnnd K. den ncgenaab
der b«[den H<DptTidiiaBg«a pUkieupUaclteB Denkens, R eal I s m D s n. I d en I U IB n K,
aus doD «ailDomiacbcn ErkonatniMlcmeiitm, Ns1urbcg;rirr tin4 Fri^lholisbt»
griff, herleitet, ffihrt ihn Sch. auf den Gageantx der AtuiK*og«pti»ktr Imldf«
DcnkwctecD, vum Subjekt od«r Objekt, anrilck. Die Korrplailrltit tub
Subjekt wMi Objekt beieieluivi den Schneid cpmikt bddet I'iiiloKipben. Danuu
erglebt altb die VeneUedeobeil dea Weges, auf deao beide PhilosopUon xam
Dlag an sieb gelangfOr und die renctOedeiie Bsdeatung dee Lciitcrea. K.
kooamt don Dlig an idok von ansscn, dnrdi elaca Sehlae* bd und gelangt
a« dnem, rom Sabjekt naabhlngigL-n tnnnaetidefltalen Objekt, dem Oroade
der Sinnlichkeit, Seh. dagegen von Innen, «ud gelangt luui Kern dur
Naiar.
Die eigentliche Schwierigkeit d« Frcihataprubleuu bwiiclit ta der Unter*
brechang ile« Kontexte« der Erfahrung, veloh« durch des EiogrUT der
Kreilii.-it iu ileu Welt lauf euUteheu cnilaste. Db dieae SdivletlgkeU tu beben,
»SM akb Kaut mIiud In der Krlilk d. r. V. die Onmdillge der positiven
Freihciiïlebrr, io durl.uhro vom intclligiblon Cknrskter, TofwegBehmcn.
Z«r irfiQuaophiseben Venrbdtung de« BeglUb SUtliebkdt im gefncinea Menvdiea-
verslaadc irlrd denelbe von Kant unter doo crkcBninlsthcofetiscbt'o fiedidibtpnnkt
des (noBwondcnraten Idoslismiu gmdlt. Auf (Liuse Vldat werden seviiii Usnpi-
moneotc cl<;r SittUchkdt, drri Fiirinvln ilcn InipmlivM und endllcb das Identi-
fiateruugspriuxijt vuu FreUidt uud ïiluUclikeU, die Aatononiic. gi'Wüonen.
Die lotzic Bynihctiselie Bcgrtladang des katcgortscbea Imperativs
giwnbieht üiircli ilun Ilinvei« auf «lu dunltnliachc Bowasaiseln de« raura-
lisoben SubjokU, iui letzten Abïcbiiitt der „(înuullegnng*, der von Fiseher
ItbenohcD und vou Cohen uuhallbar inleTprctiurl worden bL Aus dicM-r I>it-
Htelhmg erj^cbt aldi ein ralprokca VcrhlUtiila der „Kritik der praktbeJien Ver-
■uaft" tar.,liruDdl<igun)r'- — Sch.'ii (inindirrtnm beetekt fn derpaj^cholugiseben
AvfEtMimt; der KanitHebeu M»ralj)liilu)iuphie, er rerelebt dan K.'mJic Fnailaacat
der Ethik empirisch, «äbrcud K, das iranasueudentalo beabalehlîgt. r>nrch
die ZusaainicnfasKtDg der l'robleuM der Eäiik und der Erkuonnitsihcorle in das
■thIapii-inartaphyslGch« Problem des Paselos crglcbl sltb A\v ScVmIm
BvsrilBilunK duf Moral aus 4l«n IwJilcii KardinalMÏtxvD tcbtcT PhihHti>|>)i[(i.
Ueldo FkiloiM|il)ea 6iul«u die lUs)« d«r Uursl iu de; KrkcDutnU du» tnua-
•mmIcbUI«!! Idtaibiuns nod AnerkeBiiniig d«s l]itelll^lbl«ai Im Bowuuuelil
dM Ifldhrhtinuns; die DilTerMx i-rsiel» sich aus der KaHsBOK dea cthUcbun
l'tobleniB. K.'s Auq^ngspnakl Ist daa Sollen In dor prakllaelien Veruucirt,
Seh.'» dngi^n dan PhliBomeo der moraliachcn Ilandliingcn In dor fit-
fabrtiBg. In dleaen vencfetodeiuii Sinne füllt aueli die Li3MiiiR an*.
Da» VcrUUtnla bcUor, tod nloudor abwcldionder DarsMlluaptD d«r I^elm
mm bieUiKibl«n Charakter la der „Kritik" und d«r „KritlMhtrn Itelf^iicMiuig"
wird dabin prSiMert, data dl« „Kritik" dte Erlisltuug des Koutext«» der Er-
fabrnog troU der tnaraliadien Frvibclt nnil dl« llobiuig des Wldeniirui^bs
nrbcfeea I^tst«rei' and der koKioologitehna cur Auf^abo hat, KShrend die
nXlbiMlie Beleacbtnsg" die Freiheit und Elu hell der mutaliüohen PemUn*
llchkeit, iiir ErklllnitiK doe BawuutMiu der tBoralischea Veraulwortllch-
keil, lUiereu will. \m AuohlniR in die«e DuRciliing werden din Ki&hrlt
der KanilMthen FniMuielimi gegen Zange verfoditeD und die AafTaaBiniseii
Fiseher* nsd Coheni lânudar gegeii<Iborg«M«llt nnd kritklert. Gegen Coboas
Au^bssung vom IVeHea der Frciheilakuusalilät wird der intellifcibin Mechnnla-
«US betoBi und ana d«r ,JCr((ik der L~rt«>Ilskraft" belegt, — Bei K. bat der
bhttllgible Cbimkter nur muraliaehc Kedeiilunit, ^ch. di-hnt Ihn auf die ge-
iamte Natur tua. Duruh die Entwlckelung den un^taiihyaitch-cvohitio-
nlstlsrhoD üedaaheiiii de» VotontaiiRnn» wird äck.'s Lehre roni iiiteUisibleii
Utaarakti-T im ZuMniia«ithatige mit dun OruiiJlugen HoJni.':» Sysienu da^jeetcllt.
nUmif «erdiî» alle IMfferenxeo beider riiildnojilicn uu« ihren (îmndprimjpldl
bcleu(ilit«rt IL'a Primat der praktUchea Vetuuctt liuioht »ich nur auf
,ikiu Inball, nl«ht aber anf die Furiu der murallKohen Erkenutnia, diuw
ioleilaktaell, bei Soh. hingegen negiert der Primat de« Willeiia aiicii
I r<inn der Intellekt uelien, und die moralische Eikenntnl» muts Intulllv sein.
IL bt dlo Jnumgibia Thn" eine freie Wahl dux .Subjekt», nach Seh.
legt dk rreihi-ii im K»»e, die niuralinohe Pernüulichkrit geht verloren
od es bleibt nur oiwh die allgemelue luuralisohe Teudenc des Daneina.
Ctertuttonburg. D. H.
Hrftbn, lax, Die Enlwloklung dos Scelenbegritfos bei Kant Di»,
rioldelbcrg. Uipxîjt. CÎMlav Fook tS9tl. lîu S.
Dk Schrift <rili die ntetii^ Kulvickelmit; Kants an den von Ilini gogebmea
Losungen ejnes ^ewaliimbleui», des psych-.'-pkjsiselieii, dartliuo. Von rein
niioBtBailHhein Standpunkt« ansgchend gelangt weiturbiii Kaut ta dur Uuliiung,
iIbmi dip ctnptrhwhe l'syoholugîe die eit;entUehe metaphysische KrfalirnngsvisseD-
sekafl vum Menschen, die raltaule Psychokigte die scbwotsis aller philu«i>|)ht»ohcn
Cntenadnugca soL In seiner .Schil „TrXaiDo eines (ieiKteiselier*-' erklKn Knut
den Begriff des Uehitus filr einen emctilEchtintTn nod hSlt ea fUr uuniOglieb, die
(irltndo far don Kuaamneoliang vun KSrjier und (ieiat «u üaden
Die LiSsuBg de» payefci>-pliysl>Ghen Problems finil«i »1i-h siclx •■ag vrrknBpft
alt dM des RaonprobleiDs: mit dor fuadamenfaien Acndcmni; dt? lutxtercu ullt
inch Hau «olehe dn i^mtirrm ein. Kine tationah» fayehulugie erscheint nun
ftOig nautllglicb, es glebl nur eine enpllischo. Das Ist dl« Grnudlehr« ollci
262
StRwIaiuaiKWi.
rulgendcn Scbrlftea. SI« erhält Ihre VoUendwis In den Pinlogiaatea, ivn^
liûtoriMili« iiiid fonniU' lkr«cliii)cniig tm •rwriaeii vcTBiicht wird. Ei win) daaa
■uf die unrtelidsen VcffaUgvoieJiwffungra kiii|^w]t««ii, Avna Koat aioli is mdora
Angriff)» gtf«a die HOjtltohkoK eliwr Psycbt>1»irlc als WhMBKluft MlwUig
ICcnuukt hat. Zum Scblnm »ird die Antwim Kantx RnrSOoiDMirtnp Work .Ü«W
das Organ der ä««le" b<wjfri>oli«ii. Kant ftd«t bivj von riner dj-ioiiüiwKeii Or^
gaotntta* dM Odhlnu, wf c^nbckcn rrlnil|ileii berulieiid, eine L«hr«, dk maa
■b V»nrricniibmft d«TJcni)[(in von den «peafiBciiCB SunuMBorfko bnelcknBn kau.
Uiiixig. 3L U.
fiMCirii A., Prof. nclla R. Uakcrsitä dl Piüonna. — F. A. Lang« e II Hsterl»-
lianii). tlrvMMv A. aiuosxl liM. IMS.
L'aalore ai v irrupoalu d) far conoRcere >) publico luliano 11 peiidero d<l
IiU|^ ({iialc BJ nnuifr«sM nclta sua cdubrala Rtoria dul Matcriatlino. Sl ■>
olie quCHts, uiv|{li(i ohti uiia Mluri» ver« e propria, i un lentallv« it'orvUco dl
delianilazJitQc di-l Mätcrlaliüiuo sdcntificu, rlspeitu alle eolgerae atoraU. estetktio
o rcÜKlosc' iliiruomo. Qnr"!» tcntaiiro ri[>«*a «u dl uns InUiTprMailiHia del
Kauliximi vourorun^ agti iittitiii rnnuttati dulls i<«ii-na ponitiTa. I.'aalcire dmi al
liwita ad cspurre, ma rlvivo !u sc stesto e eerr* d'la(«^rare I princlpi del Lange,
■«nrnando a nni riinicni' tnv 11 Kanlinmi c ü Po)iicivi«nio. « onchlndoiidu etie,
anche dupu 1 reoenti iicii|^r«NNi f«tti ilNlIa vunosiwuui, i principl d«1 Ijugo pnr-
m«UoDi> la nlgllore autuxiuno di'lla profunda anlinuniU clie iravagUa lo qiirfhi
nwdornn, l'analiri dbtolventc delk i^t^iiMixa du una parte, la Mtu ardeoto doli*
Ideal« didl' aUia.
Püleriuu - Fireux& A, F.
Merlcn» 0., Pruretaeur ä rtJniver»!té de l.l^ge, Dea limitea de la philo-
•uphie. Paris, J. Mlcholct; Namiir, Wrama«l-Cli«rllor tbM. (P. 3U0).
Ccl ouvrajcu cM iin travnil criliiiu« iiui trait« de la pouibilili et do la
poTtC-e dv la pUluouiihie. Cult« «lueadon est Testée onverte de]Hiis Kant, ut
eile eiti la pliu liuportanto de toutes ccIIm que la pliflaBVpblo Bonlèvo. Koua
tnireisuns en ce moment une i>vTi<ido do lanitude et de otite diMit la penaiu
ne pourra tuirtir i|u'â la eoudttiuu de dAUtruilncr areo prioitian lua boriMa dans
lRU]neilcii lu uisuu liamaioe est renfermée et de PMotter (jne ces bornes procè-
dent du noir« situation mCine «a Eiee du nionile eiiérienr. L'inlnidQclioH de
notre travail exiHWc eu trnnts gèiiiîraux eu point de vnv cKliiguc, et les différents
e4ia|iilre!i qa'il eunrprcnd en fout rnpiitlcillou aux qocstlous apèdslee dont s'occu-
pent lus diverses parties de la pldloaoplilc.
Ittge. 0. IL
llnchner, KdMsrd FrtiKhlln, luntruclur lu l'«à*^ogy ami Phflosopby, Ysln
Uuiveraily. A Sludj uf Ksuls Psyeliulogy witU refercace to the
Critical Pliilusophy. (DU«. New-iliven t!t<j.1). ilouograpli Supi^euietil
to tlie Psjpcboloicical lUview, IMM. Use UUten ft Co., New yark.
(In press).
This b tu extended study wbkdi icsilicrs KanU vnrioua sod «Dccnaive
oplllow on psfcboloKieal tnallcr* s« a basa trnm wUcb to usiiniale i:ritlcall]r
tbo mott bnpottant eonclusiuns arrived ai Id the llueeCrltlqucs. Pajcbolo^
«
I
4
SoTbaUiooli^. — Lttteratarberlcht.
288
lu Bade gtwt Btrides in tlio lut cestnry; anil, lliu uicutUiiiiiii'tits \i( Us I'mpirlcal
bqalrfM uid thu u»reil Rondadoiw of it« spcraUilv«? conairlcratkinR »ITnrd %
pniGtabb view|iuint fruni wbieli lo Apjireciiito the gnat Ubm» «f him whit .ituil>
■Ituut Id the fota trout of this niodcni Mtleoc«. But tlie Käolliui |)li!t<isoiihy
b dmply wfliionoRd by ili »wa pcculiu psycholufj^. Wlint iliiLt is, and lu
{nliuiKM i% tbe CrKIca} sjalem, Ih« "Stwly" Allunipta to bring tugc^llicr iiuiKt
ibeTuimnhesdj, Mfotlows: Chuptorl. iBiroductoTj': The Iden of Propuudoutidij',
U<t KnalH pNjrcliaklgicsal Problt-tUj ('h«ptur I(. 1'*}-uh<i1oK)' in Knntn r^nrvpliau
of • WiHHi'iiMluftlleLe Eiwyclopädiu" ; Cliapter III. Kiupitioal Pujiliulogy and tlio
l'on» of ibo Critic»! rbilosophy; Chapter IV. Rmpifk»! I*»vcijology and the
ConlvBl or tttti Crillul I'liitosupby; ('lupter V. Italiunnl I'^ychiilogy.
Tlie 'Study* eipeuds itself lu running discussions of the varimis poiiits
m Hoy sppc« in Ihu eoanc of it* projcrcns, And dncs not nndortakc n furiuulaiy
dcfenac of specified ibi-Bvs. It is believed, buworcr, tbitt ib<i rami lhomiif[b
»fpnxiuion and crltklaw of tbu Kantiau ))hllosi>phy U best sneured by «uah a
piycboloi^cal approach to ths s^stmn us liio "Study* alMBpts.
NcwUaTVii-l>n;Ndeii. E. F. B.
Litteraturbericbt. ')
niitaiaun, Ot<o, ProfcMor In Png. Grschlolile dos IdeallBuas. Zvclter
lîiud. BiiiiBKhwciK, Vi^wf^ & Sohn H>3t>. («81 S.)
8.UT: „Pie I^re Kiuita, in der «ich der Gdat des Jahrhtmdorla [dor
|^iin:llmo|tI xutaninieBfiust, bUdM d«a Oegeopiil des ThomiHmuH; wenn iliater
idealen PrfaiKl]>ten nach Ihn^ obJelitlT«<ii Gollnng niirdigt und xiini Zo-
nwlrken rrrcinij:!, ïîi-hi Kant Alle» In» Subjektive uiid 7,errelMt dag Zu-
nK^ttllrigi.', Würo Kaui in drr (ïeadiifhlr iliir PhilDWiplii" aueh nur
|iniK«nna>iiiMi biruaiMlcn gewesen, so büttu er iu dnu «rhulmitischen Ki-nliMimti
[In wrJabuui der Vorf. den ilGhopunkt aller echten Phitusophle lindet] dlc:^ioUc
etkeuucD nSaacn, ic^ttm die bei Huinoni ZerelllmnK'^^r'! d«T llniiptantnilT v»
Ijkhtfn war; da «r aber unr da« Nüeb>llii>Ktiude iUKrrldicktv, hu nia«ht i-r die
tiAJ&mhf Vvltie XU seinem Angrilbobjelito. Aber m wird iinwlllkiirlii'h darüber
"hioausgL'(nbrt , wie Mtit denn du ruwUlkarliche In Kanu PMIuRophiercn bei
■etacB Hangel an Oriitnlii-rmg iitli'nthulbcn gt^ltcnd ninclit. Bei iL-incni Vnr-
babcn, lUc hJMlea Priuxijilcu zu subjekliviorcn, grcifl K. uacb allnii Seltru ans
und (iäbl au aneh SebolasIlschcM in weiterem L'mkrHso als selbst WollT herbei.
Da wird wlcdi-r v(>n tnuuwci-iidentnl und iipriitri geNprochru, von »Mixliluierrnden
itofC^tiovB unil Funnuti, — sitgur den Sutx fuma dat eK«e xictit Kant g«legeiil-
henn — ebenso voa Ideen, vom Gesell«, von der Freiheit, vom gnten
I^IUon, Tom Zwerke u r. «., m daiw sieb die von der rannagoganfcenca Ptiilv-
wpltlc Teneilellea iditalen Prinzipien hier idle wieder Hiaammwilindeji , tMKch
nur auf dor AakbgehAnk, um nacli «Einern turaultitariK^ea Beefa ta verfahre« Direr
■) Atu litanirol an Itaam miisülc der tc'^aaem Tri] dea Litt^raturbcridit«
auf tlM folgende iliiit verschuben wurdeu.
I
Scilli«l2nd)(;kolt vtrriiwtii; nlcDirt nnd dm 0iiuiiIpi>teiit4tB Rnbjokti^ al* Bnritx is-
geapfOcli<^ xu werdvn. An«!! In deo pcfcMoglMhcii fimtminiuigpn greift Kaul
nba Butuo ii»rhKti-ji Vurt,'iitigM Huf Aulteres surflck; vivaa lid t^itmu Bad Wotff
die GogcoiiilxL' vun Slimcs' imd VerataadeaerkeoQUüa und von Erkeuntnii und
Wilto RbgescbwXclit wordon , triTica nia bei Kant »■> sUrk hfrror, wlo be) den
Scliululikrni . nur lii-sitL'lil der L'ntendiifd , dau di«u auf dun !fa<:hw<tâ Art
ZniMiwiciiwirkuug der Seelonkrüfte ansg^hw, die ale als dem Wesen di-r Sede
etflrasen ansohcn, «Khreiid KhM «in Wncn der Seele Iltngn«! und Ikre Rrii/t«
Ca «dMf Weite »i^den läast, welche Herbait witii); ala t>«ilutn unniBiB cdoln
anioM beioielinet hat* iL a. w. u. a. w. S. K9 Verwandtsc^ft Kanu mü Oueam.
H anio
I Kana«, Jvllns, D. DasChriKtcntnm und dlcPblloaoptiiB. £Ia Vnrine.
■ telpilK, llinriohit. X Aufl. 1^9«. -JA S.
^^^B Eb knnwr, aber höchst bedenlsanier Vortraf;. Er teilt too der Vng«
^^^h: Waa iat I'hüOMpkle? KtM duppclle Aiuikuaft itit es, die wirtvhaltejL Di«
^^^e — Aristoteles hat de xurrst gelben — lautet daU«, daaa die PhUasofAIe
die WlMcDMibaA vim duii leisten Gründen (ider den cralen UrsackcB all»
Sdenden ist I>Ie andere — Gant hat sie luiettt mit eigvotifanlicheua Xacbdnick
aufgestellt und rertrctea - li« bcNsgt, da« die Phlloeopbto die I,ebte rinn
faCohate« Gut bt. lieide AufTassungon — so wird feinriniiig ««twiokell —
Ifobeinco innSuhst gegensclllg sl«h xu forden und xa eri^nxen, wie ja auch
liblurlach «ft zwiftcben dr4isc1ben Brlloken gesoUageD worden siail. Aber die
diese Einheit rennitt^ilDduo und begriindeiidt^ii lîudaiiketi labca lieh ala nnhUlwr
erwIescD. Es bsnilrlt sich doch iwiitcliKti beiden Anfhanintcen um tiu Bllt1re4e^
Oder. Kant bat das Roelilc geirolTou. „Zwar ich mOchti^ nioht gen, was leb
mdne, Dtit all den Wunderlichkeiten dieses cbcui^u ti>iiislen wie venchnaricdtes
Oeistea belastet wiaien. Aber dos ist und bleibt ilocli einer der ^ruMMGedaokcn,
die wir Ton Kant an lernen baben: er liut iluji direkte Band iwlschen der
irisMiiKhaflliehen WdterklKrung und d<^m plultisupliiKhen Weltvcrstïndals
IMncknitien.' Unsere «laseiue hanlieb o WelterklUruntt, so auvcrlüsui^ de in flinir
Art ist, bleibt doch ciu Werk der Kunst des mcnaehliebcn Geistes; wir dllrfca
■Icèt daran denlMin, die »baolate WahtbcH daraua heraaaunehbgca. „Wir ufliiRin
«8 begreife« leroicn, data diese tiiigcheu«r» Sacih*. d(e ntodcnH NatarwiBs>»Mbalt,
dock im letxten Grunde eise Angelegenheit iintcfus, dea ■owcUicban Geistes
Im, lind nur als «ulche In dOM Ba« uunerer |)liiloHU]>litsehen Wcltbetracktncy
elagvglieden werden kann.* Es ist ob Gniadlrnuiu, xu laeiucn, daaa das
pbUusopttischi^ WeltverstXndnis die diR-kle Forisotsuug der wissenseWt-
llehra Welterklüruog nein kOmiM. .Vidmeiir sollen wir von Ksol lernen, da»
beideaawdeilellst* r'asl'rinMpdcsphlloaupliisebeD WeltTvrsläudniaxr» HcfTt
ian Begriir des Ulcb.iteo (iuie», ebäi nach Kaut das Tboiea der i'bilutuphlb
Aber ,ntch( bluH Kaut irilt als Zeuge daüir auf, aucli Plaiu darf daflir In An-
sprueb gemimmca werdea". Eben diese beiden groaseu I'hllucopbui iliid anefc
die ßcprS««ntai>teB der beiden mOgHchen Antwotlea auf die frage nacb dos
• hlkbslcn Gut Tlatu &ndet dasselbe im Erkennen, Kant bu sittliohea Haodek.
Aber wenn wir Plsio folgm, so ^elauf,'<'ii wir wunder xurllck in die gffftrlihB
fialwen der «pekniatiren fhiluiMiphio. Wb «rilsscn Käst folgen: denn ,dfa
SubsUni dm (ieiitee tat sieht das lu^solie, aowlem das slttUefae Seha*.
4
Uttantnilirriebt.
265
Rrhdltsp, J. t. D.JuliDB MUller nia Etblkcr Bnä dfo OIinbeiiHfraKB-
Bremen, Unürt. \niK,. [tit, 8.)-
Anitxt)^ at» den pthiacben Voricmuiiti'B t«mi J. UlUkr nehM rvrbiwIciKlHu
1'exte von Aà» HeniUfeti«r. J. UBUet stag tu dur EÜilk (eflwelsi- von Kaatbtchoo
Voratmcinrageo aas: pS«lir li-blial'l botouii^ er d*8 W^hrhcltsniaiBoal der Kiiiiti»clicn
Ktliîkt dlvSdb<riWiirldbini(.(Ii«MlilmlKGi.'iDPiiiliKwiiMtiiciiiUlilcrrii<i]i(U'du1)n*Dce,
ilttr kuIneT weil«ri-B Itr^tOiiUruiK b^duf, um seUienotbi die otliÎMtlieo Auaa^u
n m£«D' (35)^ or )iiltt aui kiiii-«oriMh«ii liaporativ, .tier irou »ulDcf »bstrakwu
FaMnag feudi Aber a}lcu eu^moDlsHschrn Thcortoon tlcht, feiit, iiixbriuivilvra
KORfBlUin Miner ErweiuhiitiK in Sehilk-ra ibtthRiischur Etxiuhtiujç, da UHxtrriS
lb v»a bdivHlu«tliir Aulago abliüaipS und von dem [nior«ai(e an dor Fonu
bcWnfcJit, die dem SiltllcbeD InDoirohDrnde sltoutcu Xotwf iidi^kelf xu vcnicldetcm
(iefÄlir Ivife" (42) ; er MÎminl Diil K. tibcroiu, iliL-u ,dit^ Anerkenn im g d» l'Ilielil-
Kobolai ab nnbodiagl bSude'udea selbst 1'fiic^tKebul igt" (11)-. er Im fllr di-u
.riw Kiuit ans di^r M<-n»clieiT!ir«l« niid to bcsonden aiu drr Sech' de« (liriittni-
tUJiM geschOpfieo Imperativ: eit Im! utctit nHütl, daw [«li (tlllekiiellK bio, aberdiuui
Idi Iitg«itd1iaft bin' <&G), Aber au» dorn katcgiir. Iiuperailv lür sieli allein lilwt
lieh IUI wenig Inlullllcbcii ^wlnnon, .wie .iiih ilcm Prlni]p der idcndtiit" (SÏ): es
bedarf milweudig dnr Kri^lniani;: Kant« BeluindInnK l«t an alKttnkt (II). Anrh
i>|i|iunten MUller gvgea die sililfditliiiilgo Treniiiui^ von äeb und Sullen (IS),
gogea die laoltemn^ der iiraktE^cheD Vcnmnt) (l<i:i. Uih, UM) kc^uu die .Talseb«
Spannuni^ awtseben Wulti-n und KrapHiutnni;, l'üirlit tin<l NeE^iDK (113); femer
bn Hiiuelnen uocli p-'guu Kants AuffawiuuK tuji ilor tiündliiaiKkrit (Jbriati (UO),
Tiici den POicIiioii gef^ (iu^^^9i), vun der WahrlMrlMpllielit (I2S), Mllt^t aber
«riedcr dki Unrvurbebiing der Ideo des „Rolehes (ji)lt«s' dureli Künt (S3). Dm
Urraaageber opponiert von d<riii Mllllorichi-n Standpunkt uns <Inre)i)^nKltr icegen
BibwJil: „die Kluft, weielw Kanl xwiiu'lien dem fonualiTn S»llca de« Indivl-
4IHIDIS und dMMn loaler j|^'•tIllehe( Uuclle lifT^n liiast. Ii^il KitHekl dareli einen
efaifaelirii Abitricb von dem iimtemn r.ii viinnindern irnncht, dKrdi Aufupfonitig
Jenn iinli«ltn)^eii l'HIeilbeKTlfFra, der au der Kaui'itubeu Hthik Kvrado daa relatlr
Benobllgte und Wertriillc (at, atalt *le dun?b d»n poMlIvea Inhalt eines Real-
prtnxip«, wrteheH tin* Knntîacbc rnrtualprîiwp bcriditlKci wdrdo. crgSnieod
auMiriiUen" (93. lei). Bei Hüticr und S«)ia|tau gi-aelilebt dleae Ananilhuiii nun
aoT rda tboologtaelMnu Wef«, woniif wir hier niebt weitet elDg<riie«i kCuoen.
KehrllNlen, Rvbert. PetOelNt der »eaerea Phili>*<iph1e. Zweiter Teil.
Leipiis, Jaasaen. ll>Se. IQSS.
8. 30—75 Keproduktioo und XrfÜk des K.'aoheu Systeans tow pantbeb-
tlKlieii SOndpiuikt ans. .Nlcbla bt fSrderllcker als den tiefen Gedanken Kanu
oarittBgebca, um miclewJi Lllx^r aie biiiao« zu dnii abaohitcn, Itabjekt nod Objekt
la «lob vereioiK<-'i>d<ui tjuelt des neMdüiielien U'iasejiH au gebugen." ,Dle be-
griffe baben bei Kant doeb nicbl die BodcNtang absuluter SehiJpfnngakateiÇKriccn
..,. vtäl er daa Subjekt nur uli Etnxetweaon, nicht aber als abauInlM Helhat,
dw tbtai aelbai das l>lnjc an »leb int, erkennt; dämm uoiaa lim das Dbg U aloli
ab utvrkennbar uoeh saanen fallen, nud danun kllHDen audi fllr {ha die Begriffe
debt nbMiInt« OmMs« der LebenagrnndimeLt, snadrm mitr meeoehlldie und (Ur
EnobdiiBiifn imwfolunid Mta." ,Ja d^r KtUk tritt K. d«u üedaakcn daa
286
Uttonturborioht
abeolnliMi Sdhst In MHisiih<>n nHbc, abi-t «trrrielit tlia oiolil.* AiMh htim Iflrn-
l«gl»chi;n luiil il«thctl>chi-ii |îrl«il .stomen vir Id K's. I>ftukea wtederaiB aaf die
Schnuikü, RUH <l«r tu nlelit hcraattroten kinii, w<rll rj on ilom (.tegcimts von
SubJ«kl luid Objekt lianes bleibe* S. TË B. Huit iinil Fioliti:.
Kraiik, Rieb. WoUvIii!i«nscliaft Bla ni^tafihyslachcr Venuch. Vilta,
KooefCMi. 1B96. ITS 8.
S. 1 1S f. ItervurhebuDg At-t pusiiiven Bedi^ntiini; der K.'iMhrn l'hiloMipbl«:
■duo falsche I'iiqiU'D?. Ibut Ihr Gewalt ui, ludeui sie otnseltig nur vuu il>r«n
ucK^tireii Kniullaten Notix nimmt.'
Dmyrr, Friedrich. KttidleD xiir Methodunlehro nnd F.TkeBBliii»-
kritik. l.eipiii;, Kugeluuutn. I^ii5. 233 S.
Hkcbt S. 3U1 — 3)9 aaAneriUAm anf den kUffenden Wiitunprncb zubebcn
AfiB „in oiii[))iy «[schon Pn^iitlsmiiit' der »pmlelloii NutiinvlMi-Qschaftea einetsolU
(liR(. in Iit-xiiic niif die At»tiii»tik uiitl ille n^^iinMmotAiihy^ik" il. h. dlo AnDalim«
der iiiiHef» Üiuav iiflitii'tfiideii luatfrielleu Diuge an niuli) mul di-r KinliiNihMi
Erkenulabkrilik iiiiUiiienn^its, lÎDdet abeir letzter« daou duu.li uiuht definitiv
bcfricdiicriid , »nndem wdM Mit oI)i«n dki ßlnjtc an steh ond dss Apriorl gAliz
«Inuinieniadcn I'untiviamiu bin.
Ehrat, Pnnkrnx. DI« Bodonlnnic dnr l-ojcik bI:Kjl.^hDngR woUc der
Krkenntiitxthcuriu für Wtüiicnsuhart, Schule niiil I.üIjhd. Zittau,
PahL 1696. 113 S.
S. 10 — 3«: kurac Bespredmng der ncukaaliscben KrkeuntmMlIiouri« Mit
boBundorer RUckalclit xui A. RIrbL
Micken l>onr«r, Ottu. lieber die sugenannle QaanlllSl des Drteila. Eine
lü^che Studie ab Beitrag xOr Lebre von den Subjektsfonneii dn L'rl«lla.
Mllncibeii, Chr. Koixcr IsUli. 21T i).
H. tt4 — 102 werden Kant» dleMbexa^liuli« l.ehmu sdir iMtndiltv bebandelt.
Der Vorf. ämlet m aiiffiUltnd. dass Rant dus pnrtlkulüre UrtoU als ob mMim
definiert, wi>nn iliu Prililik.it itiif einon Ti:II di^n Snhjfikl):iiinfuiitci* botO^D, V>in
einein Teil desxelbeti iihiT /.iii;leiuh uiiH^eKchliisMeu wird, und diesem Urteil
dadurch den Siun ^k'bt: Nur einige S sind P. Damit wird In ZiuanuncnlianR
fCvbraeht diu eitccnurtlgn KiniRiInnK der purtikulirea Urti-Ilo (in K*Bt»-Lo^k
p. 21, Xi'ta i) in rntUimtle und xufil]li)!:o : bei den emteren kann di« Parti kalaritlU
Mhon ans dem VitIiüIIhü dor BegrlfTe d<'f< Subjekts und PrïlAlkata dngmeliwi
W«Tden: wenn S woller Ist ilIs I', dann fol^t bti« der Vrrannft: nnr Rlnlf^ 8
bt P. Dit W-rliunmr beHlrdiet diete Eiolvllnng und die ihr xu Omnde llegeaile
VonuiHai-tïuni; , dasa dis elKenlllcli« panlkulüre Urteil seinen Ihm tob Kant in-
geeehriobenen exduslTm Uianikter boilK«. — Koeb Kantx Ueinont; lind die
HtanmbeKrilfe: Alllieil, Vielheit. FJahett in d«n entsprechenden (Iftellen, und
cn-ar in deren Inlialt konstitutiv entbaltni, ud betreten die Form des Urieüa.
Auch dagegen erlicbt d<ir Vetfasarr Rnlenknn; denn anf die Fttn]ttii>n dea Urtdb
und auf di(< Form der Vefknflprung v»n H und P kann umi nnr diu Utitcrstliiede
der Qaalitit nnd Tlelle<lohl nocji der 5ti>daUtllt beiloben, nlcbt aber die der
QMntlW : dkM betrefTcn nur du Üttbjekt da Urtelbi ata aolebea. Üiw Watteren
Uttenlnrberielit.
28?
mwlil (1er Verf. Ataa MiOÊmKkna: mtttn <li« drvi SfamBbepfffe die bUdeadea
Fakiami Am luit^nelieldbarfn Fomen iunerer ituantimt aeln, so ttoA sie tiàA
«racbl>pffiii() nad bmIiod tam Tell Korado d!« Big«iilltiBllchkelt ilcr ilmm m-
KakckriebcneD URcdWam alefct »a*.
yfùllaj^ P., Vt. Dai ksQB&le Denken. Kino AatlkrltlV aaf rruf Wund»
n«umr Kritik dc9 Kumlltitabe^irra. Mpsig, Ollu Muiw<. l»vb. 3« S.
KritiuL-n Ktuls Tli«iiri(! vun ilcr Kiiiinttiltllt al« einur aprinriiielieB Funktiuk,
nml Wiuidta I.ekre. dieiielbf «ri <'iu utiiwruiii Deukuu ixmuwuhuetides Pusiulai,
«ml flihn lien Kiin8alllàul>i')rrltr auf ciue .Trk>bciuii6[i<iiing von im|irIlDglh-li«r
Art* xufll«k, nml «ixilit vun Mvx ans auch dio RnuUtät dor ninusritlidivn Aumiui-
trelt au erweisen, Q. V.
TUrle, Hlnthfirt Die Philuaoplil« do> Selbatbcwnastscins and drr
Ulaubc uD <icitt, Freiheil, CnHtnrbltohknit. S}:>t^maliHcbi' <iruu(1-
IcfWig der Bel(g{i>ua|>bilusopbl«. Uerlin. Verlag vu» C'uuiad Skopnik.
ISHS. 51(18.
In sii'krfaehor ilbiKirbt brntelipn Bntic^liunKroi twisvhcni dir.«wiit Wrrko und
del PbUuaopliIe Kants, itubi'dunttcru dor „Kritik der n>ln«n ^'nniunn". IMo
llanpUrhr») Kanla, Damfntlldi die, weleb« mit Kaala ^Zermalmung" d«r Mrta-
pkjaik oicbt in dircklRiu JtuKMainoDbani:« atehc'ji, iilnd niiriccnnniinc», vorteidixt,
vortieft, au Ende gedacbt. l>a* Kantbohe 1.c.hT|;ebÄudi' aJM (ianxM aber wird
ab bauflUllg vollatindl^; abgi'brucbt>u. uud ein uoderea in itenein Stil, wenn anoh
vidfiuk mit dcnsclbon UaterlaDcu , wird errkjitt^t. Bei Betrauhtus^ des iridin*
liehen Sehintutea, wclnhrj d<rr ftltrJirwllrdi);>? Kuiiig kIcH Imiili-, Ktrinnt. di'r Blick
mit Venninderuut:: anf jeu« heilige Kaiirll» mil ilimn Ik-ilinpiiblldern (îult,
FnÜMlt nnd Cnst^rblichkeit, irelelie ai> Bollaaui. iu der Lnh seLwebond, augeftlf^
bl, — M» |[li«<tort sie sich den Uebrigen liaruiunlscli ein, auf (mtcux t^dreieli
nbaiid. Kur na«h «ânc«hender Kritik der von Kaut i^K'-beueu Aiufilhruagen
wird an das nene Werk gegangen: die B^üeukeu ^egen dio lletaph.vnlk dea
Uebenlnalkhen werden ^wogan nnd tu It^lcht befutidvn. Im l'itf^l dn Thiele-
achna Werkea Uegt »elbwt «in mehrfacher lliniveix nuf Kiuii, denn bd dlomn
s«igt aioh cntcns „die ^nndlegende ßedeutiuat; don leh" oder der „tnuuMWB-
denlalNi Apperc4t;itiui)" fllr di« Krkciiiitnixthcorlo „in einem l.iehte. wie uie atirur
b der GoschicIiU der l'hiluauphic" (3.M); der (ilaube au „(îolt, Frelholl und
Unati^bliebkcit" ist ferner eine Kant gclunSge Wenduug, und »eh)i«Mlieli lUart
alcb auefa die Kritik d. r. V., wenn auch nicht al« (irundleirunK eiunr Keligioiw-
phUiMupkle , 8i> d()«li all beabaiokti^tu Verteidigung und Sieliernng rcIl^Oaon
L«b(uia aa»oh«n, »cb der Ix-knuntcn Stelle: „kh milaito alau daa WIkmu anf-
kstieil, tm sum GUuImu l'lutx xn bekuminra."
Daa Folpindo will keine Analyse dea eaniea Werk» bieten, sundernalcfc
bnehiinken, Tb.'* Stdlimg su Kant, soweit sie sl«h In deuMclben ^i-.lK^ml uinchl,
knnt dmuttelleu.
Kants Kriterien dea AprIurI sind „Ki>tw«nd!gkeH uud strenge Allgemein*
hclt". Pill- di<! AprioritXt vou Torttotlnngea bietet die AnwondnuK dleni,^ Kenn-
aeldien iilehl ^nflgeude Sieberbeit, nuch weniger befriedigt aie sur Feststellung
der Aprioriiäi dnea UrteU» OuB «tat l}n«U bi atrenser AUgentlnbelt gedaoU
288
UUMXtarbotiohl.
wird, bt knlnc GowSfar fltr die Dcroebtf^ontc diwer AUjccint'iBWiL Rf
dieae AUguaioIiiliuit aber «uf ÜuDkitotwMidigkdt, Hu »uaa dte Fngu imfgewurfeo
w«rdcD: wonit eikeone Ich dicae Kolwendigkelt? Ist sie tm Oewoknlidl v<r-
Mhicdca? So werden wir IIW Rani hlniasgcAlhit : da* Urteil moM nach adueiti
VetbSltniH »iiu W«4cn und (îriuidtisn den Krk<inaiiibvenii4g«as nntvnuelit wnrdoiL
Als Krit«rl«u des Apriuri Gadet Th.; „bei etnfacb«!) Vot*rollaDg«ai das rretaeb
Ti>ii KmpfiiultmKrn i b«! Vrt^Iloii nnd EiiuiniurntrnKitxtuB VDrxUiltoiiKvui die rost-
freie Kcdosicrbarkrit aiif i^raalie Vorst«Uungva a prioti und auf denn gCRW
■eilige Bexleèungcn." (tu.) Dan aieli M Kant dcS AnkOng« an dkae« FVcbeki
TOO aller Rrapfindang vorfiuHcn, lil»i .lirh an vvr«chiv<dFn«i Stcllea icif[eo. (Jo).
Die Begtit« Substain aad KaitKilxtiit enilialieu hicroacb ein Âpttori, da weder
Snbsliintlalilät inx'li Kaua&Ittm empfamicD werden kanu, Zn boweiaeu bleibt
atici iMieb, (Uta Wiiln« finfacbc lt<ij;;riffo aind, nt«hl hi auHumMmgCMtM. daaa
diesi-ti /u9ianuii<-iiKuaHx.tiieiii a jmnteriori Kcfurdt-rl »uin kllnnte. (I!,!.*!). E«
bringt aber der BegTiir Snbstanx das ueiie nicht In der EJbhnag cathalloiMi
ttejcTiflitniunienE \ie8 atwulut SelhslSadigen (?ï), der Begiilf der KauaallKt das
de» kaiiiulcii HandoM in da« Draken (1^)' l'-intio ipiten Kinbliek in die im|^ii>
lUinllcb üctlisUtadlgw Art, wie Tb. vuu den utl tta Terwick«lleu und ^-emimen
(tvbildoit lies Kinlbcben Denkens ausgeht . diese dann »irfasert uikI vennckt,
«in klariüVN synti-maUfoheN (lufllici' hereiiiiti'IK>n , 'i/tägt nn« die KrilrteninK itor
Frage nach <k'u aualytisclieu und synthetlsebeu Urteilen. IKose
Unterscheidung hut KaiiC mit Recht icctroffen; aber bH einem Urteil wie „alle
KCirpei xiiiU kcIiwit" i:<t iliT UuterKohîed ein Hiewteiulcr, wi« bei allen Urteildn
mit «ui|iiriHu]ji<iii Hubjcklsbe^ilTe , wan Kaal sclbot weiss. (21)). Es hängt
vou ili-r l'liitwiekliiügsstufn eines Muuseheu ab, ob Ittr Ihn das Urteil inalytlscli
«'der »ynlliciivii ixi. Do<Ji drr priiitipicll« Wen dicaer Untentelieidnofc wird
(Uniit nieht uu);efiKÜitcji ; denn viin grOnteiu lotiTreasD bleibt die Frage: ,,wiu
kann ieh d>-a iewcili^o Batlx ndner Krkouuluis (lu synlhotiseboi UrteQea)
etwejiem?" ('<0), nsucnllieii boillglleb deT syntlieHmluiii HUut a priori KIm
SynthetiiH nntlialten iiebon die analytixchün UrtvDe, — da:« Urteil nia suleJies ist
ni«lir alK dia. Denken deH .SubjcklbegrilTa — . und deren Prüiaip, dor Satx der
Identité DtiJ des Wlderspraehs. Ist diese Synibcsig a priuiiï ittiiniini daa
Prinalp nicht .ihk der KrrulirunK? Keruhl t>)i nidit nur (tewolinbuil? Wie »lehl
es aber k" u'" '"e Aiiriuritiil sjullietiaiilier Ufleüu. bei denen noefc Be^lTe
uder tiej^TJH' liehe Beziehnn^tm Im l'Hidiknie In Betraehl keiumen, dlo im Sabjekts-
bo^rilTe »loht t^nthnicen niiid? „Diws Kiuitc Itei^piel: .\llc9, wn* geaebtebt, hat
eine Unaohe, syutliütiKuh ist uud nieht auf i^rfakrung beruht, geliMi wir hl
Dasa dieser Satx aber a priori seJ nnd ans dem Wesen den EtkcnnlniaTotma^ens
selbst fllease, daas seiue Nutw«ndit(keit keine „snhjektivu", Miodura du« „ob-
jektive" sei, das bedarf einiui einKebL-uden-n NaeJiwetMS um so mebi, als er der
Willenitfreiheit, d!« dueh ebeufalU Aoi'rkeuoung begusprnebl, m vUerapnwIie«
subeinL" (31). Auf Kants Frage: „was Ut jenes Dritte, worin illnin dir -Syntiiesb
aweiur DcKrilTe enlalchen kann?" giebt Tb. sur Autnuit: Da« S/sieie der
Kategurien. ..Dieser unu Grundbau des erkenn Inlsvennilgens selb«! ^ehivrige
STMeviatfseb« Ziwuamciibanic tut e*, was unA^^reiu a i>riori aynthetfacben Uneite
mit der ,^)bjektiveu" Nutwendigkeil, die den KMegvrieo bunaaeal Ist, ancfc
„Abjektive Kealitür' verleiht, sudaaa wir hlenn der Kanlfacben „MüfcUekkait
der Erfahrung" alj eines bewunderen frinnp* mcfat bedfirfen." (1Iii}l Hit
*
UtKntvrberidu.
du iJIOgUchkcit dor Etubavaf >ls allgenMlBeB rrii»i|i der H}'iiih«tiscbcii U^
ielle a ptfuri bt b WiikrbrU no ginnlkl) Xkhu geaagt! U41),
ZiudmncBd rerliill »luh Tfa. «t Kantit U-hro vun der IdealltÜt von
Rmm nad Zelt. D«r B«weiBfT<iB<t &ufl den lunerlieliva UnicnchM iwckr
^mmocrlscken KCrper bt bvilieb nicht itjctihattifc : >vr vüUijcea Beaclmlbung
der doeii lluad x. B. gebSn d«T G«duke u di« Httcliclikerl der udefo. Dicnu
.PioMbttBK kun Biir An Vcrvtsnd hentelleii. Uebvidl» blellrt die Lfleke I»
eweia: He lunritlvtlrgie Buhttqrtang oIbm Bmudm u licli, der bK den u-
DtMi liMiiB vaiüg UbcrdiutliiuDtt WertnlleT bt diu CluMktcrblvruiiK
un Bm» owl Zeit »la VciUUliilsvanteDwifceB.
EJM uinUiriicbe BeapreefciHix erbhrcn dIeUiteUedsrGcoiiietTie (43-54).
Aocli hltT wbd Kuita L«lire >iUlicJcg«wieMii. SIntUeha lljrpiiUiewn odor ThM-
MiUiofi, dio der (îoonHttric u Graode ll«<goD, Umcn sich »iif Ana Wr-Kn dm
|iUl«4pifiejui]rMeiiu MirUckftlhren. Die Kutrtroripn liabon unRvtv Haiunanac^anuii);
DdM und bchensuhen diMclbe. In ^ 23 wird dk-so Aunbltdiing der Rjuim-
•Mang dnrcli KnloKoTirathïtiftkeii bomodera beti&udell imd nnch urrlhiu,
kIcIi Sparen davon in der tnuiiuM!. Dcdiikijon timtrn, dii luvh Knol dleAn-
lachuninpiii Raum nod Zelt eolbst duKk Syntliutia dea Mamtl^:ilt!gon outataoden
Flind. Wio aiu dJcMrr Sktzi« uck MkoBJien IS-nni, Ur^i der Schwerpunkt der
Tk.'ach«n Pbllowplile In dut Lehre t<w deu Katdgoriou. Kuits Tafel dor
UttcilsTortnu iai wrdcr volbtSsdli; nooh ■yatemaliscli. (1&). Vor oili-m rana,
wie bi-i Kunt belni ..unuodlhilieu Urteil"', ai> llbrrhnupt auch nacb dem Werte
oder Inhalt dor Urteile getragt werd«n. Duuu wird lu&u auf dk ThStig^kdts-
fornctt atOMMi, üi denen der Ventand die tbiu gegobeneu EnipüoiluiiRi'clcinaal«
Tboilet. {2Ay ¥Àa achwaehiT Anfrin« snr Inimancntcn KntwickliinK dtMKaie-
oriou «ird In den „artlgea lifCiMliCuii^a" Kurnndm , nunU duueu die drltlo
i>r{o ua ätf Verbindung d«r iweltea mil der enten K\&s»v «MspHnet, und
abd denaimih câneu aelbaUlndlKCD Inhnit besitzt, (is). Kitnt freilich nuunt diu
OKories hitufig Oeduikenfunneo „ohne allon Inhalt, mitliin vflllig lüer." Dauttt
'^tlelt Knot auf da« Fehlen olnea aogc9ohaut«ii uder uitiuh:iubar«u Oegcnstaodc«,
der den locn» Bcgrilfon gleichtun ab FUllniiK dienen mii», ilikmit vullKÜltigo
tkonnlnb tiutaode komraeii kauu. Abi-r „<ïei;eu>itiitide" werdi-u iiiuht g^gebeu,
Jen nur Empfindnngen, nach der Iranasceadentalcu Dediiktlou sdbal.. (lin, Hl).
ütualibMig ixt die I.i-bn-- Toni „SrhematinmiDi". Diu Sdicmmtn, h<inli>n nirhl,
I ab Killen: die Kalv^ife ueütat bt mit dem £u verkuilpfoudun Malltlit'^a]tif{t^n
Zeilanschuong nnglckhutlg. Die Präge Kaola abor bleibt auch hier iven*
>*olL (73,7*).
Eine bcaundefe Beachtung finden bei Kaitt die Kat«gui{en Subalani und
Kanaalllttt Der licweingiuiK in der 1, Aniiluific ist anfocblbar. We«ui man
anok nigicbt, dasi du Iteluirrliehe die IIediui;uiig der Milicliehkoil dor Erfahrung
bt, Indeai tum ßegriff der „Erfalirung" der SiibHlanxbvtn'iir Kureuimct wird, «u
nusi niin abei erst rcu-Iki irerdea, dass dieser Ksntloche Begriff run
Erfabruni: un vernieldltob iitl! (lîiif.), Niwh mehr llbst rkh an Hanta
3. Amuugie amaetxen. Du Kauaalltätageaela dwot uiebl daxu, ein Kege))«ne«
Munlg&Mgea ab objektiv anf einander folgend lu erkennen (Kaut), aundern
n bagrelfen. (14S>.
Dun ll. Kaota allgemeine Orliude gegen dl« MOgliolikcit càn«r Het^
bjrrfk verwirft, bt aus >II«ai cnichülob. Alck die KUixebngrIffe Kutt In den
290
Panlagbnea, AnUnmtai uid lai Ideal der reliwa TfmDuft Mklafw fehl. Ilian
bi eiae bcMBdm »«»^bUiDii; fcc^ldmct. Zu Kuits Polemik imcx'D die Sab-
alanttklttSt, Kfnfkchhcit und IdvotitHt der Se«lc wird u.%. soagafthtt
(IM— 314): in Beelbctwa iDeJn ist BelturtMiea, d<ber cDUtelit die Fngv: ,.wm
MOM das SeolenleliM »eb. wu nrau [h» la Grand« lle^ett, damil dime aslmK-
bB» I'bktaolie mäuer ßokvrliriikdt rnJlKlich s«i?' Diu Problem d«r Ideitlitït
aber Ist mit den Bdiplele def elaattacbeu Kngeto nkbt tbgelbm. Die Zniflck*
flnmtiK dux kn»iiiuloiciBohen B«w«l>w Mf itm oitologlwliw flOvt m ctoer
ugen Verwimmg (lût)- Dam der ScUius Tom ExiatJeKuden »uf ein not-
weDdixcrwelse Existl«re&des Dlcbt sldier Ist, Ist fidsoh. <K).
Vir die I^Ilnonphie de» .jicllMrtbcwii»»t»ciwf bt die irftntsccndPDtala
Dedulitlon {1. il Î. AqO.) der wichtigste nod wertvolltito Aba«hniu der Kritik
d. r. T. Sic wljd dsbcr bei Tk. KitlkdUeh beleuchtet (35S— IUP). Ich iiebs
benrnr: ea nittu nnti!ncfci«d«ai wetden xviiictien der f nktianlieB IdttnlïtiU das
Ich und der brwussten IdeBtlfiU. Die fiktische IdeDtitäl iat ein Urt&klutn,
RMlKTnnd der Akt „Ich". Wm mnw dM Ich aber sdn, um l^ktisch «kh «elbsl
identiiMli ta svio? (j; 16). Uta Ich nb IdentUät vom M'Imm« und Wallen nnd
SlbMUtlrllvn) Sein IM d«r Kcmpiiokt des gvuaiton psjchlschea I^bons: t»
wKro dun die KDnelnnaine Warxel v»n Sinnlichkeit nnd Verstand,
deren Miiglielikelt KhbI «iTwäliDl. Am der I'ldluiKiphie den SelbttlwwiuMaetiis
■jirieast Kuts Prinzip des Slttenftselzes hervor.
Berlin. Mu Ajiei.
Mitteilungen.
Kant »U Preidieer und seine Stellung znr HoinUetlk.
Von C. W. V. KüKelgoD in LeiiniK-
Obglclch Kaut iwu als „Moralprediger", auch lu politischer Hinsicht In
weiluren Krviscn liRk^nnt, nwp. rurpCnt !■!, tu Ist doch ilcn noniKKtcn liekannt,
daoH er inügllcherwelae aucJi im eij^otlielion Sinne geprudi^ luil, uueh aticb wie
er sich ZOT Homiletik Überhaupt getitollt hat Darum äüxtte eine Bebandlnng
dlcerr Frafcen tlir die Intsnr diT „Kuit^tiullen" Kowiu von Interesie (ein, xiiaial
ilic i'raKe, ob er wirklieh geiiredini. hut, liLituriitohe Sobwierigkuitdn ilatbirtei.
lu der von Borowski bei Lcbxeifeu Kaalii verüflViillieliieu und diesem invor rar
Darchsiflhl lll>nrt[ebenrn „ülkiExe in einer kUoftlgcii, suvcrUarigm ltii>Kra|thiii"
findet stell iiiiinlicb t'<ilt;vnil<T, von Kiiiit ünllwt duroh][estrielii-ner Powiti: „Uebti-
gen» bekannte Kant sich nuch nur Tlieologle, Inaofeni doch Jeder sludlerende
JUnitUnK ^o einer der ubcrt<n Fakiillülen, wie mans nennt, sich bekeJinen mim^
Er ««TMuehte aueb einiKetnal in l.andkirchen xu pnuiifein , cntMigt*) aber, da er
M B«semutg der uatcrsteii äebntkoUeRcnMeUo bei der hiesIgeB Domsekale
einem andern, gcwlsi siclit geacblcktcm naobgeaetit wurde, ailea Aiioprlkbcn
auf ein Kvistlielio« Amt, wuut Moh woU dk Sebwioh« stihMtr Bnul uut bei-
getngea haben mag.' '}
■) et Boruwslü, Deber Ktat, S. 31.
lÜttGilnoK«!!.
SOI
B. ErdinaiiD ()l&nin Knnuoo tind selnp Zctt, Lcjpsig 1S7S, S. 1S5) «ad
K. Arnoldt (KuU Jugend niid die !■ enttm Jnhrn sHmtr rrtvntiluitMttar. KöDlgs-
txrrc 1«^?, S, 71) bjiNin dioae Stolle eiag«heud nrJlrtert H. Krdiutinn but »as
den QueUen moehloiuii-tt, da«« Knot f»htfac1i nur in deii spHti-'reu S(iiutat«ra
"ininRl dlp VoriiMiugva ilb«r DoKiiutik hrJ iScIinltz gc^im but, nn<i Anioldl hat
iksn nacli^wleMD. dm Kant gar aiolil tifi drx thudUijö-Hnh^ii Kukullüi. inscriblcrt
'gewcMtd ixt Wu non du Pr«<d[geii aaboUngt, au vaie d&a desliidti un »ich
diHh Bicbt ■□«KMohlixsi'ii jc^wnicii, wie Anioldt >. n. 0. nicbgrnl^sen hat: dcnu
nkch ctirn V«roidiHiBg ruoi IS. Oktober 1T35 MiUtc xwar dt» I'rcdigvn der
1lH!uki)li« - Stuillerrnrlcn mrigllrfcsl ctngescliiiüikl werden, „und buII »ut^ diust«
auf kUu MkinsiTiM philiitttiphUr nnd dn'^ldcltRii rxiondiret wnrdon." Aber <«
beiisl <haB &D«h weiter ic jener Venirduimg: „Wenn aber <'in Ktudiimnii nur
nVerRunb«) wollt«, ob ^t «ieb kllDfilghlB inni Predlgtutt »L-bbkeu würde, itud
„deidiBlb iiuf einem Dtirif« oilrr »»niit in dner klelora Ucmelnc so predigen
„vetUuKie, M Kill die tuif iliiitmal vein ihm ni hultrndc^ )'re<liKi ilrin Pi^cau"
..Kuutuib Tlt«oli>gie&e dun wi»or iiir Censur Ubergebeu werden."' Unuseh würe
es kl*i> diMh wohl mSgllcli, dua Kant auch ohne Jemals „vorgcsctzler StudiuHri»
Thntlojfiae" (ileibberfcl grwcscn m nein, cininal odw vlrlleicht aiieh mebrcTumal
gepredigt hätte. Wie sich dies nun verhalten habe, iitt, mangelti weiterer (juelluu
nirhl ni«hr mit Sicherheit resbnutdleit. Wohl aber ist sicher verbürgt, dsas er
■ninilraii-iui einmal dn« Predigt wenigstens sn^goarboltct hat.
K» Smlet sieh olnilich bei lUme foltconde, hierher gehürende Kpisi>dü:
Kant nuntile iuu Bum- und Bettai^u den Jahres Inui das Wort: „sei wilirithrig
tlelnein Widersacher" (liatllL 5, 3i) einen sehr schicklichen Biuuttext. (> wuUte
selbst ttbur (Qeacn Teit einst als Kandidat eîn« Predigt ausgearbeitet Über nieht
, g^slIcB) liaben, ^o rieh nvch iiiitor seinen Papieren finden inlisiiti-. Aber bei
'•Item Naebsuelieji wurde nle&ts gefunden. Ho weit Hasse, welcher uiolnt. daai
Rieb obige Predigt vielleicht noch fände bei Herru Tieftrunk oder Bink oder
Jacsch« {des IctUeren Ksntlana gelangten In den Bosltr. der Universitnt Doriutt),
tiKter den I'apierco, die sin bekommen liubeu? ') Aber uueh ubue die, buffenilleli
DiNib ulohl der Vernichtung pretiigegebeue Predigt, sind wir durch einen
glUcklIehcD Zafall In den Stand geictxl, die Tlanptgodanken dcr-
anlben reki>n*traierco kü klianeD- Kant üussert sieb nSmIleh
einmal in der Uellglon in d. Kr. d. blossen V. Über denselben Text.
Er ssgi daselbst in dor iwolten Tcnnefarien Auflage S, i<):> in einer, in dieimr
rAnllagB ejvt riD;r<'*^b(ibi-n('n Annnurknng: „Die Absicht derer, die aiu Kude dea
letwns eben OelsiUchen rufen laaseu, Ist gewüliulkh, dass sie an ihm einen
lYSstcf hsbca wollen; nldit w^en der physischen Lcldon, welche die lebte
Krankheit, ja aaeli nur die natUrliehe Furcht viir dem 'l'ud mit sich führt (denn
darüber kann der Tud selber, der sie beendigt, 'I'rSater sein), suudem wegen
der muraUseiisa , nSmllcb der Vurwdrfe des Gewissens, Hier sollte nun dieaes
eher aufgeregt nnd geachilrfl werden, um, wm uuch (iutes ui thuu, oder Itüses
bi aeillM übrig b)cib«udea Folgen in Tcmlchten (repariereD} sei, Ja idcht xu
rerabdnmco, Badi der Warnung: „sd wlllfihrig debem Wldcmober (den, der
') Lebte AeussertingMi Kaata.
brigerwelM Haiik. &, 33.
Zweiter Abdruck S. IT. Uei Haaue steht
292
«M» ITi li iiiiiiit vider dU btt^ m Inge 4a mm* ■& 3» ntf des W«fe
m» 14.1 m l^e di wck leta>. diaii a dich ncfct dea IQckts (Mvk dea
Tafa^ Cwfcfcft m. «■ ■■■•' Al dcMeaStttt ■bs'KlMekaiHOpâafXnG^wiMea
■■ pfca. Ht ToMfeaUng m tba adbtt nd udcn. Sw MbcriebMdf: gm
wider die Padih^rtl won «■ nkher GewitMbelrtMd m EMe dn Ubev
flir ascig |.ihilrra verdn kaaa.-'
Dieae AaMrtrm«. Tekke n der Zeit nriseka |:«S nad ITM enrtndM
iM. Tcrdaikt ako ofinb» der RciiwiiKii aa jeaea TndigUmtMMiC der i> dca
Aa&ag Aer Wer Jahre COU, ikre Eatatelnag: ea iit 1» m ii hai ail fir Kaata
aaaHrordeatfiekea Gcdichtak, daai er aoefc ai^ SOJaktea âehjeaoEanrarfcs
«faaertc Wire Om aber die SmAt mekt ^ Henea gdegea, ao kitte sM
4eK ErfaaeTBBg acàweifieh ao bage obaUea.
Im Till iai»i all! ■!. ndt diesem aieher sieht aaialeresaaaten
f vf^fia nSge DOeh fotgeadea insgefllbrt weidca.
Jaefcmaa enihlt aas tob eiaem llaaae, ^er aehoa ia aeiaea entea
JB^^apjahrea sieh Kaats uageukhaete liebe erawb". JJhatm em^ÊU «r
penSalieb dem Chef doea Be^inests n riaer cik£gtea FeldpredigeisteUe.
Wenige Tage tot der Probepredigt fieaa er dm Kandidat«« (ia méaem Hand-
exe^tiar fiadet ridant Botattft u deoBaod gcsduiebcB derNaiaeHWaaiiBaki?^)
EB eiaer aagewtlhnlidieB Moigeaatnnde m rieh bitten nad lettele ant d«r grOasten
Feiaheit eia GeaisSeb ttber den Probetext eta, aaeh velden er rieh beatwdeta
hatte erknodlgea liwrn Und ~ denken Sie ridi den ttebeaarflidigea Mann! —
an« liebe m adnem Fieonde hatte nch der tiefe Denker m ein gam nenes
Feld gnnacbt nad rieh die HOhe gegeben, ebe fünaliche Dnpoatti<« xa emer
Predigt ia Gedanken zu entwetfeo , Bber «relehe er mit fkm qvach und wobei
er viele froehtbare Gedanken iosaerte. Am Tage der Predigt hatte er einen
andern Freond mit dem Aaftiag in die Kirche gesandt, ihm un Sclilnss der Rede
Dber den Eindin^ deraelben efligst Nachricht an etteflea." <)
Ab eine Art von Predigt dOrften woU aoeh leine „Gedanken bei dem
MhieMgeD Abaterben des Hern Joh. Friedr. v. Fmk in dnem Sendsehreibeti
an deMen Hntter" (Königsberg, neo) bezeichnet werden.
Auch in seinem ajMlteren Leben hat Kant, an dessen Wiege der getrene
Pfanei an der Altatadt, Albert Schulz stand und dem, da er «riedemm &st
min Kinde geworden war, der tieffliehe Diakonus WarianskI, die Angeo zn-
drUekte, hie and da Predigten gelesen: „von Spaldings*) PieiUgten hatte er
einmal lufiUIig Kotii genommen mid in den Vorieiongen bonaoh gerahmt, dass
■ie viel Menachenkenntnis enthielten. Noch späterhin, etwa T oder S Jahre vor
■einen) Tode, liesi et sich einmal Blairs') Predigten geben und Snaserte Über
das, waa er darin gelesen, Zntriedenheit" ')
■) Jaebnuum, Ueber Kant S. S6 f.
*) Johann Joachim Spalding (geb. ITU, gest IBOO war von 1764-1788
Probst im St. Nikoiri za Berlin. Das WCllnerache Reltgionsedikt veranlasste
Ihn i'bH sein Amt niedetznlegeu. Seine Predigten ersebienen bei Voss In Berlin
in den Jahren 1768—75.
■) Hugh BIrir (geb. 1718, gest 1800) war Professor der Eloqnenz nnd
fireebftérianlscher OeisUieher in EoIabuTK- Seine Predigten ersebienen In eng-
ischer Sprache (in London) seit 1177, withiend die dentsobe Anagabe von Sack
ond Schleleimaober (Ldprig nnd Stralsund 1781—1803, 5 Binde) besorgt wurde.
*) Borowski, à 118.
WUcflwigen.
293
Pn;dlg«7 «chHnt tiM«r nükinupli tn ajiKterea JalucB ofcht mrhr gchltrl ea
hottcm- DuHuf deul«! folgende UlHoMiiDg fab, wdcbe ercnuat Ja(.^hllumlI nmrjicc:
„ur venlchcrfo lulch, dan er dl« rortrc^Kch «lUidtarbcitiPtcD Kani'.clredi.'n ntimw
f'rcandn, il<» I'&irrer tlseliw,') Sfler g«nt uigdbJ^rt faïtte, wtuii stt nicht dnroh
•dnts ilruigmduB lllcnriscbeo Gciidillfto davon trïr« Bbg«talICD wurdeo.') Mrhr
Werl wihclm Rant d^r Uturgik iiig«M&iulao n luben. „Er vcralohertâ b^
sondvra die lilT«utli«hoii Ktn-kengebete to Minev Jugead mit b^chlllltinuig and
JlOlinuig und mit dot (ottea X^iibsntagung, ktJn 1'hooloig luserec 2eit dilrfl«
iOtilMto von Mlcher hcnlieben Art Eionigaii kO^ioeD, ugffal>n in bsbcn."')
Aach idietot ei du Qceuigbvoh nie gam «UMt Gebniioh gcaottt m
' luben. In aetaen bobcn Alui, dt MJa BlMtaigubt ful erlovcbeu wv uud suin
Kudo bcniUMbtc, tllierte <a (jiuual deu, euti'io luthcri«c)i«a OMWigbtKliSede
Cirtnoimiwiien Vtm: ,^U dleve K»obt die leUle seb, In dlwem JkminerthftluV" •)
Dmob mêlai ..Knnt babe GeaugUlober nicht Uridc« kCnnen urnl walirllub kelns
il«Nn, sncli vioQcioht nicbt b«MamiL">) Sollt« dira richti|c Notn, so itHn
'frcOkli jcoen Kitu nidil etoe Fracht wl«derholt«r Lektüre, sundcru uur ewe
' JugeadivitiiiilMMa, wh) Kant derun ja usxUiligc aas der klassischen Literatur
vorlinclil».
(tchen wir nnnmebr âaxu llb«r, KuiU homlleiisohe Winke iiud Uieuretiiicliua
BcUubini^vn Ub«r diu Prédit;! wrixc! xu >chitdnn. Er erblickt die h.iupCsücb-
Bche Bcdenisnjï JMlor I'rcdiKt b der t'ariioeao, b dcir llcintrnin^ des morallKben
|L«lM:nitwand«lti. Haw« belichtet folgende Aeuaserung Kanla ilbur diu htimlletiHche
IMiaudluag du Tostrs: „miu nUsso als Prediger den Auasprlk^hen der Bibel
|ebc» moniliachen Hins nnterK'Kifu uud uuiencbi«ben ; an sich Uogo er nicht
fc darin.- •)
Und in aeInMu ..Streit der FakuMioo" lielsat es einmal lu dem uHmlichHi
Slniie: „|Jle ptaklbcbc, v<irii"hmlii:li iilTi-nriiiiho Itcniiisung der Bibel In Predlgleo
Isl ohne Kn-eifel diejcuig«, weiejae -uit Üesaeruiif; der MnnKehen und Birlcbunjc
ibntr nxmlbctieii Trltbfodern (zur Erbauung) beitrügt. Alte andere Absicht
[mo» Ihr nadalehtm, wunn »w hieniit in Kollimn kommt. Man mass sich daher
{'VrBndem, daM dteae Maxiiue noch hat bezwtsifi^lt werden kitnnen und eim^ para-
t^mrtöehe lieluuidJang eines Toxics der ijoräuetlseheu, weuugidiuli uiebt vor*
gcoogea, doch dor«'li die cniiTc wenlKili.'iis hut in ï^ehatlcn tteslellt werden
aaDen. Klebt die .Sebri(tf,irla!trUieil imd wan niim viTuiittidKl thn-r auM di^r ftibcl
bdnreh philoUigimiio Kenstnlaaoi die oft nur virruugÜiekiL' Koujekturen riud.
Junanfeht, sondera wu aan mit »onüischcr Denkungs.irt (aUo nach dem Oelste
Oottes) b ric hîndntrïgt, nnd I^/t^hrco, diu nie tragen, auch nie ohne helltiune
Wirkung >rb kUnnon, daa uiiw dlMcm Vortn« ana Vi>lk die L«lluug ^vlm:
uibilicb di-n Text nur, («enlgtlaia haoptsttditiub) als Vcnuüaagiuig im allem
SUtGub«'A«in>den, was almb dabd denken lüssi, au behandeln, ohne was dl« hell.
ib FÜHiher »ar Pn-digcr vx KSnigsberit, wo er ain 19. Sept.
ISilt aUrb. Er gab Uotutli«u nnd l'redigteu henas, von denen eine Sammlung
•) Karl Oulllieb
{li«l|ni£ IHIB) die xwclle Auflage erlebte.
') Jaehtnasn, Ucber Kant, S. lùT.
*) Bnruirski. Ü. 198.
') d. Hasse, a. a. 0., a 16— IS.
•) Qu», a. B. 0. S. 28.
•>ibid.
204
UUtellungea.
SchrifltilellcT ibbiû iwllwt tiu HiiiM («habt htben tnGcblon, ncbforaeheB M
diirr«n. — £tnc auf l>bauiiiig &Is Emhweck geriuhleic Predigt (wlo daw du
cbo jedo artn soil) muM die ttrlrhnuig wis ilcm Uvnttt drr ZnhKTvr, aMmUeli
drr Datilrlkhro iwinliMhui Alliage, aelliat dw imbi-li-brteiilrii Uenaeècn, «al-,
wkkeln, vean die dadarck m bewirkende Gealnanog lauter wia aolL Die i
vcfbimdcneD KengniMN) der Schrift »i>1lcii such oloht. die Walirbril <liciicr I
bcatiUi^ende, hisUirbche UuweisgrUiide a«iu (denn deren bedarf die piiilicii-lUll
VerDBnfl hierbei nicht und die i^mplrlsche Erkcuiilala venuag es aneli niehl), '
•»nitern bin» Bi-faipi«ik der Anwendung der pTïktiMhtMi Vcmuurtiiiinitpien auf
Faktoren der heiligen Qeac^lehte, an Hm Wahrlnlt austhaullelier tu aiachtu.
ircl«ht« aber anch efn «ehr aoUtabarer Vnrteil fllr Volk iimi Suul niif di-r
gaaien Krde ist"')
Sa wollte denn Kani nnch in seinen Vorlesnogen nber „ratiuuälo l'hootogle
TonItglich an einer vcmUafligea Aiirklümng in Sachen der liullKion beitnimtn
Daher la» er dies Kolleg am tkbsteo, w«üit viele 'llieulugen seine ZuUOret wa
„In einem llalbjshr faidrn »Ich nnr m wenige 7,nhi(rer tut diese Vorieeung.
er sie »chon aufgeben n-tdlle. Ab er nber erfidir, daaa df« vcnamniulten 'im- '
bürer fast alle TlteuUigeu wärea, so las er st« doch gegen ein gertngea Ilunurar.
Er hegte die HulTiiniig, Aan^ Ker»de aus djesnii Knlte^, In weleheoi er M
roll nnd ftberxciigenil i<j>rseli, sieh das hdle l.iciic TemlliiniKer RdIgiaBslb
xmgvngt'ii liber »eiu games Vatt-rliutd verbrelleu « ürde.- ,,Uiid", fiigt Jaehiaann,
dem uir diese wertvolle SobÜderung rerdanki^D, hinui: „KanI tilnsebfe sich
Dicht, denn viele Api)*icl KiittC-n vtnk dünnen nus nnd lehtteii das KviDgriiiiiu
vom Heiehe der Vernunft."*} Dagv^n enwliien Kant joder einseitig IriMende,
aeehturget liehe Zuapriich (bestinden aueli an Sierbebetiee) als sitlUoli venrvrfllcè,
weil er ,.glele.hssm Opium ftlr ilns Oowlsaen" sef, stall dasscJbe «iftuweeken
nnd mit dttlkheii linindViitKiti za erftlllen. (of. seine nlxai uicderKc-jirebi-DC
AasleRong nm Hattli. h.'tb).
Aber aueh gegen die vielfach als Ilaiipimlttol sur Erbauung bexelehlwti
Kanzeltieredwnkclt wen<l<'t sieh iinxer rhiltmrph. Rurtioskt sagt dullb«ri ,J
rodsamkeit war noserm Kaut weiter uiohia, ala die Kunst eti dberrvilen, den
ZubOrer ku betdiwatieu , die Beflissenheit andre su lUtisehen, xn ilhrrlistm,
daudt das, was dueli kelnu Überzeugenden Beweisgründe lind, wenlgstena
angesclien werdt^" „IIa (ieistlithr" .-x'txle er dann kio«i, „Mil Pmdlgtv,
Lehrer nein, der sieh auf (irilude sldtil., über nie mum er beilige Reden halb
welche An von Benennung vuu Moslieiin und smleren — fTeilloh luiaehickllc
gfJing — den Kaoielvuritsjjteii gegeben m werden pilejOe."')
Kant redeli^ iu iler liouitlelik ifriWtmiigliidier l'opularitlU das Wort. So
alelll er cimiial die l'redigt mit „der puputürscen Kludeniuierweisiing"') io tdise
Lbie^ WIcdenini rllgt er tm, wenn ein wissen seh aflUelier <lheoluglscher) Klrett
„¥ot dem bürgerlichen gemeinen Wc^i'n gedihrt würde (a. 1). auf Kiunwln)".
Denn ,^ wird dieser Streit uubefugteT weise vur den Itiebtorsluhl itea ^'ulkes
(dem Id Sachen der Oelebnauikcll gar kota Urteil zusteht) gen>|^ unil lUMt
•) ,^lrelt--, (KUoigsberg, 1T9&) S. I1Ï-1I5. eL anch 8. 134.
») ». a. 0. 8, 31— aj.
•) a. a. 0. S. IBS.
•) Hcligtoo, XXVL
HUtaDuDgtn.
205
r streit m win." ■) Dloso itoldcnoD Wort« verâlcnteo noch hcvte
rÀBttIciEKÏriitiK'iBK »citviw KU nuuidKir (S «Tint lichen'.
Peru«« huit Kut va tut sehr aclùiillich, wenn die l'himlasic dur ZiiLurct
errc^ «iLrtIe: „Dor vornUnfligo GcistUoho wird »ich tUo wohl blltoii, den Kopf
lin êriocT &eti»otgo Anbvfobteoun uùt ticHvbirhien m» dt'u billliacheu
PtoieuH') skiufllQem aod IkreEinbUdnBgskrBfi tu verwildern."*) Iienn, so heLsat
ra an Huer viderrn Stelle: „t>h Aif^abc (dip der wachvni 8rKM'.i( mit V.Kvt
tlkn l.«hrun) dei Kirthe xiirief) ist: dur Keligwattustng tonsa lum /.we«lc
hibua, Alla uns aadore Uuiu«hen, nicht blosa benuro Ueoachen, (gleich als uh
«ir )M> tduiN gute, aber nttr Avm GnAf nach v«mMhUarif(to würeo) eu niuchon.'")
AufOnud OMercr Uiilorsuclinugcn sind ntr liberzoïif^, dsss Kant, wdclit^
ciae MJir |[i-nftar Krnntnii iIit ttï^inl bi-iiAWi,'') dei dulit^l i-ini« iniiiiKint. wttUi^h«
ronOalK'hlceit wtt und dwaeu Reduertnabc vi>n »vlneu /nhiireru (Ilorder, Bo-
Towskl V. a, 81.), «le VQB MlncD iMtgriioiiarn Hbcrlmnpl, ge|irloscn wordc, als
PrrdisiT gowiMi «llci ihm Irr freundeten lieiiitliehfMi b<ii weili-nt iiburtrofFrn hütti^
Ifii lllubltek JediKili ftiif mIm eluii^'vtice phlloaophlsch«.- Bodeultug atlrauieii
wir dvtn ,\BH}irueJi Borunkis sii: „4[nt, dua or nicht Crodlgvir ward."*)
I
KunU Brief an tltc K«lNeriii EIUitl)«lli von ItusKlund.
Ans di-o Itiugraiihii'u KiuiU K«1it hvrvur, dun dentclbe xich nährend ilea
Bl«bcD^irlsfn Krl«g«« einmal an einen einfloMreieheii rusiriadiMi G^uentl ge-
wawlt hab«, uiB oIm cfle<1%to l'rufoaaiir Id Ktinl^berif, welobM damais mm
dm Bniwn nkknpinrt n», t.xi ntlnnitra. î'ugvgrn bleibt noerwähnt, diuo Ksni
in Jubte l'SS du direklts Selirc-ibun lui diu Kai.serin Klinubc^ili run iiumluml
g«rldilct habe. Uud diioli bi-fimlet hicIi di« (r<ni Knut» r'igaïKt lliiud gv-
f«rtl|tt«?) Kopie Hues solchen Bricfos In deui BesilE der firuia (Srüfe &
CnzAT en Kr-nijpibc.rjt in rriüiwcn, wclchi- Vlrma ahi dlc Nachfolgerîu der
Kulur'MheD llncliUiuidlant; tu be/eiuliiiuii Ut, Bekaniitlit-h wohnte Kant in dun
Jahren ITC6— 1709 bel dem Buvhhündlrr Kaufet uud »urdu iiu AiijriiHi ITits
Von dem l'urtriltmiucT Becker f)lr doaen Laden ^ulal^ Nebst vcrtK'liii-dcDoa
PortriUa Kaiib int non aiinli nbea crwUiotor Brief in die llüude di^r j<'desinHlÎKcn
tohabe« def lïilh«T Kauter'svli^u. jetst fltüf« & L'nurr'iichen Kuvliliiiiiilluni; K^'^^lvt
uwl truide ron diesen mir »nr BenulzuDg gütlgal UbtrrwImi'iJ. I>ur»i't))t; Ist
bfaher vun uiir nnr in den .Sitxunicuherinhtcn" der Kclcbrton Estni-
schen (lesellschart bei der Kaiserünhun fnivcrsitlltDoriiat (Jnlir-
gant; tVJS, 8.29— 3)i) publl&lert wordeu luid ta dlirrie, da jeuu HitKiiiig.tbiTichi«
■) öirdt. S. «.
*l Der hOMlNche Prot cn Blöder tftoïKiidkiiiititÎKf Vonli^lltir (ueboust viirbe-
rirhttkhvui Gnindbewt-in der fiewixxhojt, daM >■* nirklWi lii>]ii'nslrr ^vhv) alb-
bildet ddrcè Erasaiutii ï'raneiuci. Bochj^fl. HnlieiiL- IjingeJiburKÎN- Um.
iKOralMirir, i;i>S bei W<>if|t. Uoriti Eadtcrs.)
') Kellgion. l.Aull., ä. 121.
■) Streit. 9. 83.
■) dr. daräburnuiii Bnck „Kants AufßuaonfToa der Bibel" (Lcl{iidg,l80<t).
•) a. a. 0. S. 31.
2%
HIUetltniKea.
Buhr wejil^ rrrlifci(>-t otwl, àahrr «cbo noctnutf^ MitHdhiag in Ava .KmiI>
sliulMin' lilr <1w I.RiiT (luniL-Ili«D von IntnrsMe Kda. Dos KcliRÙtien liUiti In
dono don Vonnark:
ttr SJIontfia unliiiii ^imnaniul Sont intplorintt Qbttt BaxAtrl. SKaicflôt
nDnimlfrlt^ittiieft U|iii bit nltbtfllc profi>wioii(«ii unlinftrfaun btT £r^K uiib 3Rda*
pbvflc auf btr flüniR»b(Tfl(|iti(ii Uiiiftilllfti aUfrenSMofl ya euuttititeu.'
I.jnk*, luf ilur «ntco Sritc, ist ein Wcrtttcmp«! Qbor cQUidilcto 4 Jkhilliniro
budMhriftliDh ncbgtnkbiiH. Uet in den StOnBCn do« tfebunjiUiiiKVa Kriegu
«bgefiuste Brtof lauWt:
Sclbplicrrft^crin Met K™^i, 2(lI*TonÄ6iijflv' ■Kaytcrin unb
Xunb bni lob b(4 f«l. T>ooKiri» imb $iof. ftspff i|i bit Prufoaiio
ordioaria bet i;ogU unb 2)î(tniitiufic, blf a btfltibtl ttaUc, aiif Mcfn UitlsB«
bagifcbm Stoibcniit nUbigt tQorbtii. £itfe 9^tèc>ii4iaf>fn fïiib iAtrjrit bol
»OTiiiItnifïf ?!iiAnitiirr( incnia Stubitn flciDtfcR.
dii bcii l^U^rcii. bit ii^ ale 'Socmi bei ba liifRgni niiiVcrfitai giflanbai
bin, tobt xÜ) jtbtS bo^e '^tix btibc Scl«ne«a in print cotlc)[iis ooTitftrastit.
3f6 ^nbc 'J 'if^tmUéc diaterutioncs in bi(((ti 2iïi^mf(&nFtai âtballm. aufin*
bmi baxà) * âbbQiibluligtn mSiiüglba%\^<i)ta totelllgeux aticit S ^roeranmiabi
unb 3 dubcTir Pbil0i''|)bi!die (ncian ttitigt S^tcbtii mtmn S^miâbungni ab*
juItQtn ddudit.
ISUjroffnuiifl, iDonilt ic^ mit fHimiOik rnitb {um Xlniftebnrfltabnnk
in bitlm asiftifrifcbaficii IiabilUlr» (u ^abra, Donubmlùt atrn bit aDfrgnfibigftt
ßninttunit >hi>. flanfcri. 3l!nt(flàl, bit 3Si{)(iif(baftcit btrs SKltrbMiAni '^o*
iKlisii unb jCnlbreiibßtn Stcrfordung )ti loùrbitttn, cnnuitttni inlii ju bor
aQnuntmbftniefim ^iiK, <^iu. flniiinL Üllnitftili woUtn adnen&bigrt fltniftcn.
bi([( al(bi|)lf pTofosionctn grdloArinm inii liiUbtcûbri m confuinm, icic
id) bn>" UrrlraiK, .StTiutu* NcwlL-uiiciw wobc in flnictiitiia En bü(ii trictbrr*
II4KIT caiiacttiit met» tiniali)â>tl{int< 'Jbifucbtn init nidji uiiQQnftigfitui ân>fliilb(
btgltilet ^abcii, ^t^ m'iabc iii ticffitt dovodon
6lo, RaQftTi. aTioicItfll
aUrmittnlKiiiilfttr ft»«bl
fiSnigeboA, dnimamiri BanL"
b, U. 5;cmiib(r fîM.
Kinl« (><!»ucli blieb «rrfulicUis, àa die von Ibm orbcuac l'rofMsu de4D
Df. Huck QburtraKoD wurd«; eft. ßirruwski, Ui^bcr hum. Kint(K&ntg»b. IttOt), 8.SS.
Aus dor dudbM gogebeaon Sdiildwuag xnwuumoigeuimiinefi mit Öeli&burl '•
Darelolliui^ S. 38 gobt <Im Nlhcre dw guiH» Ai^vltgcnkolt hervor. Hsdi Kfpkca
Tud, iin Duttioibnr 1T.VS, wlluoht« Aa ProfctBor Sobultt, „KuU nllor, ta uft
ihm Biiht>ii bowShricr f'ntiiiid", dau dessen Profeaar u Kut Ub«rtng«) wlinlc
Er Uctu K>ut zn »îdi nifeo, .,l«glo es Ihm ala PHiciit uif, steh um dleae Protoan,
bei dur der Knndidnten mebrcrc wiirL-n, ilcnro i^chalQ lio nkl» wBnacbt«, m
bewcrbeo, and Tersi>racb Uun sein tbätigtu Mitwtrknu" <lli>n>wskt). Sebnlts wir
nicht ohne Kitflata bd dorn damajlgen nusIscheD Oouvernevr, don Geoiml-
liodteiiuit KieoUn* v. Kvrff. Naoh Sobubert« MilicUiuif bewsib alah Sut
1
4
4
MItlrnuiliCfn. — V«H».
297
\>t\ lÜMeiii pcreUallch on Jsm Stollc — am M, Vm. 17SS. Da UK vbige Brief
vun dcnxKiibro Tn^n duiert int, tHi bit auznitehBiOB, Ataa t. Korff Kant Mlbtl
vmoluM babe, an ilie Kaiseriu Jjllaabuth zn Bclintihcn. Tiaa* Ksct sich an dl«
rnaalsob« Kalacrin wiodic, war unti-r i\^n i^EunAli^va VerliUltiiiH«ii niebt amltini
ah Mttllrli«li: <Uc pn'iuabrlii' Ki'i^ii'.ruii); hart« damala berelu ein Jalir Ung ill«
Prnviaa rreoBMH deo Bommi überlassen mtlssoD, valche wälinaid ftlnf Jalirrn
Ihr Slaadqairllor daMtlxt anhchlci|rnii> Kiint. muiuit« ri<ib ahn an diwe auch dem
Kriripirri'ht II ililiiiltoiil|,<i provixdriNc.liK Ui-|;iurun(^ wcuilou, I'ie Ati^ult'^'cultirit
mtwicki-Jci> »ieb QbrigMia »thr ra^tch, Imlvm Kanl HcbuQ am ÏS, Dc^k. I7;iK vmi
deal nissisclicD OoHTcmniir cine abseJiliieitci' Aniwiin rrhitli. Vii-llrir.bl Ml daa
KaBllwbr OriitiBiliichrnnwn iku^Ii in d<!m ru»iii!i(.']iuu HUatüarubiv aufKufiudcii?
lfa«hf»RickiuiK<iD danacb wiireo daukiiuawurt imd wtlrden vicltclclil liber die g^xtt
BeNtXBUgaaiWCilegiwhelt Intt^rcMantns MntcHiil ta Ta/h^ filrdurn.
Ulpdc. C. W. v. KU([cl|C«n.
Varia.
Redaktionelles.
0. Planllko. - (i. Alli«rt.
In vorlx^u Hl^^tr bat Herr l'riraidDMuit Dr. li. ToiUlt In Mlbcfacn din
DIaMCtUloo TOD I>r. O. Plantiku: .RouMiaiia, Horde» and Kauta Tlicurie voni
ZakiuiftshUkl der McnMibkuUsgwcbichtv*' (Utuifawald isti.'i) rncnslerr, und d«ni
VtttÊoam «be luivTlaAble BenClmng d«r Schrin dva Itramuuitiuii: .lluuï.-iewi
DKd die dentacbc (icMliklittphllawpliI«'' (Stuttgart ISUO) iiac}igewii>Bi>u. Illcrza
teilt naa llun I>t. O. I'lantlkn Folfcondn mit: „Kk Im zuzu^c^u:« , diu» Anmt^r-
ktiagea ind uiUiere (juettcnuachweisi! Ui di-r Aitivil nk-lit bUttcii fiOilen «ollun.
aber dies Vencbun wird vl«llclcht dadurch uinlgenuaaseti eulaobuldif;!, daaa bei
der DnckluKung in ¥o\tce \i^iuin<lvu-x /.ii Hill igk cite n i-En swdlos Haouakrlpt lu
nmadeUg, ia welcbeni die in deiu ersleu. dorUrAifawalderphiloKopbiacbon
Fakoltlt anlorbrcltetcn, (rothnll^nen LittoraluraDgaben febllen'. Darob dieaoD
Umtaml wird Herr Dr. Pianiiku nllcrdinii:!! uativtnt, aber doch nnr lum Teil:
eintual faulte Ilcn Dr. Planiiku dio gcdnit^kteu Exemplan^ Rainer Abhandlung
nUit aiiM der Tland Kübra dilrfiMi, ohne In einem Karton die durch jenen Zufall
MUgeGUleeeu Utleniuruncbui'Liu uHchlrÜKÜHi HnznfllKrn, noUild er drrc.n Fdilon
bemMkt«. Zweiten« bleibt aber auch dauu, iteuu ji-iie tll);eiiicriiii-n l.ittrtutur-
oaeliirMn mit abfrnlruckl worden wären, ducb die spoiielle Itenlltxung der llilfn-
mitt«t, wcnEgatuiH diej«ui^ deji Buches vtin Fmtcr «iac BaKTwühnllcbe , Indem
Ja Hon Dt. Plantlko ganse SilUc und Sali^gvflige aua seiner Vorlage mit nur
aawmetitliclien VorUnilernngen ohne Anfllhrun^olclien o. s. w. berUbergeuouiuieu
hat Herr Dr. ftaoiiku legi nuch Wert daraof, xa trvtthnm, dua diese Ilerlibor-
nahm« nlelit so ßUckil^ geweaco Ist, als Herr Dr. Fester ihui in IhaiiK auf H.T,
TiiTwirft^ die daaelbM voo Ibin hertlbergenumnieiie Farllkcl ^.Jedoih" avi bei ibiu
nlekt alonlu«, anadam hab« ucb In aetnooi dgaocu 7'Hs*inDioobAng Sinn und
^mm
Tute.
Bed«atanK Allein Alf« Indori nichts an <I(t inif[«wUliiilh>1icn Art <)t-r Bentltiinif:
uiiiiM UKlrren Wurkts, vi>n (Irr iloeh niolit sn wHasdiMi iM, da« ri« tißicnieia
werde. H*rr Plauliko ntreuohe einmal — naeli K&niboher Ktgtl — die Ver-
aO|C<'n>i-'in('rHne sclni^r von Ihm befolgten Maxim«; wrs soll dcsn dun &us der
WbHi'ii.tcltof) werden? Die ErinnontUK an ilen „Kall Mtithcr" |[cnll^
Im Zusamnieabaug damit »ei enrtUiot, da» Herr Dr. <i. Albert Kicli Über
die Ke^ciiatoii hrsehn-prt Iial, welch« Itber »lii Bach: .Kaals traaMondcmlale
I^ciRik" 11. H.W. (Wi<;n ll^S) En tliMn t-nUm lieft «iraehiencn bt Der Vt^artm
dereelbeu, Herr [>r. Kudulf I.climiuu, Pruferaor an 1,a1»eu:iiU(lli9>e1ien (1,1,^1-
nasliim In Berlin, liat Aas sdhsibewiuate Aarirelco des Herrn Dr. 0. Albert unit
(ItisMn faktischen Li'Unin^i-n ironisch la (iegeiisiitx pMlollt. Herr Dr. G.Albert
verwahrt niuh KunSelist dsgeeeu, daaa das Bild vom Banocrlrili^r, der ,da« In
den Stanb geTrclcne Panier der Kuitl<<'hen Phtlosopbie mb nlehtiTein OrUT empor-
mlTt" a. «- ir. vom Itw.cniicntdn ,,gaiix iinniiiielbiir niif Min« Pcraon boicjcen werde".
Alielu uaeli dem /.unamiuL'uliauK und nach der tiitutiKen Au«Irnek«wdM' das
Verfassers war jene Beslebiuig, wenn sie auch iui T«it selbst nteht unmittelbar
entlialtin ist, docb rie.herllr.h sehr iifthegolrici. Dun der Rc«eii»cnt da* Bekenntnb
den Vi-'rfaiuien von der „oilfertigi'n" Abfiuciiin)! Keiner Bclirlft mit uinein ric!
begleKet, findet sodanu Letiteror darum nogereclitferiigl, well er ja auf der vüp.
horfcchend«n Seite seiner Vomrde seine Sclirift als das ..Ersvbnls \iaign nad
■nliberuller Nachfvr«chnnfc" betuiehnet h.the, was der Rexenscnt niehl hUtc vcr^
Bohwtlgea dlirfeo. AUcJB xu âea AnflUming dieaer Stdle luuie der Bexeiucfit
dfmduu» kebie Veranlaaanng', da Ja seine ganie Reienalon tetgm will und MJgt,
da«» der Verf. — obanftinmd kurzen «der Lin^n Kachdenheiis, iat In dlenni FUlo
K)cieb|{(lllijc — solnen Gegi.-nntiinil in jeder llinsiclit falwh anjrrjcrlffoo bal. Ocwiwi,
die Itexeniti'iu ist ungewllhnllch seharr. aber das reteualerte Itucli webt, wie Ick
mich Obonengl habe, auch ganx ungewiihnllcbo Müngel auf l>er RetenscBt
hat ja hinreichend Proben dafUr ans der Schrift seibat jçegfben. Ks sei nur nueb
xiimBuwete dafür elseKtdIe mitgeteilt. Anf S. »u figuriert füllende Bebaiipl nag
als Kantiscli: „Sowohl dii» notwendl^n und ffir ein Bewosstseln nbcrlia&pl
ftcltcnilcn s<>ge&Hnntcn rrtncii (iejif-lsc als nnch <ll<r nneb den Inillvldtien w«e)uwln-
deii em[iiriaohen K«gelu. wdehe nnr auf eiu Büwnaslaeiu in eiuem Subjekt
alMn beEogen sind, sind elo TraaasDondentales und a prtorir
H. V.,
i
Vorlesungen über Kant
Im SoiiiiiitM'semeHler lH9*i.
(Halb den „Huchaehubaelirichlon" vun Dr. P. r. StMabHg la UUncken.)
Berlin: SlmiBel, Phtlusuiihi« Kaula (3).
Bonn: J. B-Heyer, Kants Pbilti»ik]>hte und IbrKbilluas auf Kunst, Wluotisoluft
u»l Leben (I).
BniMliBlierg: Keine.
Broslati: Keine.
Krlnagen: Keine.
Vrelburg I. B.: HIokcrt, Kauta PrutegonMsna in Pkikw. Sctnlnu.
VwiL
299
nieweai Grooa, (>«Mb. iL rbiluMpUe v. d. Rim^wiiDctr lili Kaut loci. |4).
esillncdn: Pelpers. RaitW krilisdi« Pbllosupble U).
Un^lhwaldi Rebnke, Ge*chirbM dor Philosophie vun Kiuit nii (3).
Ualle ft. S.: K Ërduiânii, Udicr die I'hQuxipUi« Kontn uixl ihn' Ili'iIuritiinK fUr
die PhlluBopMe der Ticgeowart (3). — Subwari, Ausgewiîlitte Kai>ilel
MU der GMehkhio Art Kitilk (Kaiat, Ilcrbut, Sc-blolvrinnchcr) (1).
Ueld«lbi-nr: KoIm.
JeM: LlcbinsBD, Me Phllomphk d«a XIX. Jalirti. s. Kaut (]1).
Ki«li Deniiüoii, I^iicik u. KJEiIrliaiic i d. Stndlnn der Kudfloh<iii Philo«. (1).
— Adlckt-s, Pkilu«. l'ebungen Im AüBcUiiaB àa Kanu „Gmndtogiuig
K. Htiaph. (I. SittPD" «lid „Krh. d. prakt Vom," (3).
KivlsvlNirK: BaiiuKATi, lIrbaii|[eD flbur Scliini-n pIiQimnphbicbi: l.yrtk (!).
Leidig: Wolff, KuU Krltiutmiue (2), — Meuiuaun, (ic^ehlchlo der PliUos.
1. Kui (2>.
■arlinrci BuHse, I'liikiii(iptii«ebu tTvtiuuKtin Iihi<r KnnlK Pnilct^iuotin (aJn Ki«-
fllhruu)!; lu das Stndliiui dor K:uiti«c'bcu Phib^suphk'). — KUhaeinaaa,
S«hil!nra WdUmebsuung in Bcincn DrikincD
Xnnehcni CDcnelian, Di« PliiliiiKiphiu KnuU, mit UtibuiiK<>D (4).
lOttiUr: Keine.
B«at«ckt Ivrinti.
SIruitliiirKl. K*I Antlob, Dm /^dtallcnl. Kattoiuklininus C.2). — nimitcl, (inwb.
d. deuUcben Idtsatiamia vou Kaut bis Kuf^ul (4J.
TObinKotii Ktrbo.
WfirxbarKi Koine.
Cicmowltz, tiras, tnnsbrnckt Keine.
Prmg: J'ldl, Kwit« .Hi'briftPii rur Kthili i. phil. Srmin.
Wleni MUllner, Kuguiolugl» (wit beauadurer BeriicksivhligunK d. Kant-l.aiJace-
»chcn Weltbild II n pi hypothtwc).
Itasel: Keine.
Brnii 8CriD, G«soh. A. Denanm l'hildii. bis Kunt (3).
Freihiirg f. ë. H.: Hiohel, Gt»oh. d. uuuerru l'hiluN. ncit Kuil (2).
Utatt Keine.
Laasannei Chapula, tlhttrfre de la th6ologle moderne, Alex. VIn«l, KltaoU et
In luVi'Kanliniir (3).
HeBckitel: Hurlaler, lÜHluire di^ la ptiiliMophiu mtidcrnti de Kant anna jours (3).
JEdrlehi Kym, Philosophie von Rani bis äcbopeiihaaer (3).
Ni«hlra^ mm vorigee Seuieater: ätadler-Zlirich, Leaui von Atnchnittem
an Hanta Kr. d. r, V..
lu den VniimunKüTrrxelehniNseD sind (Iberhanpt Jiüulii; bkisa „Pliiluau])b{»i;he
Debiin(:«D" aupeiitflitt. nbnu nühi-rp Anßithi! dvs hehiuiddtcn (■«f^islandf^ Vlol-
fstrii Isl die Kauliaclie Pliilueoiihk- dos rbetu;t »olcliur Uebiintren. Insowrit diw
difi Fall Ist, nnd HiRdlnngon hierüber an die Kedaktiun der .,K&nlstudIen"
«rlllkaianeB.
b^a
300
THla.
Resultat der Pariser Kant -Konkurrenz.
Der Praia ßordiii im Betnjt tob toi>'* Pmica, Ar dnn im ditoom Jdirs
dacTlieaia .AuMiuMkraetznag nmA WBHigiuiE <t«ir Moni Knu* uuccMeticlMS
nr |T^I. I. Heft, H. 10«], wurde von der .Akademie der nonllBelMB B»d poR-
tfaKben WiMoiKlMiftcR* dtn GyaiiiMbl-Profeuor Creisoi b Beataçoi u-
In Vorbereitung befindliche Schritten über Kant.
In „FruiuiuMDua KUtiaikutu àvt l'bUusoiihiv", lienuiig«Ket>en
Tnif. Dt. Itich. Fstckcnberg (Fr. Fronnouina Vorfa«. E. Guff !■ Saufin).
TOB draen G. TL t'eckmer (vimi K. LeMvIis), Ilobb«* (tihi Ford. THoiiwe}^
KiaikegBvd (von 11. HüffdiuK) »uebea i-racU«nea >iiHl, wild udi d» Band
Über Kant von Prof. Dr. Fr PsnlsoD Id Berlin eotlieliiM. Die Pnmomui'wlie
Sammlnog b«abekbli^ rnvDugmpliudii! ItckuKUanff dur berrocnfeadsten Duaker
nach ihrra Lebeaa- nnd WelUHcbaungM !■ RilbidHakeB md kebuen Elsset-
danKclIooKon in pvpoSrwImeiMChaftllelHr IUltlu^^ Dm TMdSeutTDlle Unter-
nehmen, das i-utouliied«'» aU Hn eehi itlUiticbi;» Wcrka«nif( da* pUkMOpUaceeB
Studinin* za bezoichnen Ist, atelk u. A. aacli Ktnielbinde aber Locke, Httme,
Flolit«, Ilerbart, SnhopcaliM«^, F. A. Uugc in Ansstcfat.
HIoe neui^ KantbioKraphtn wird Knde Si'pteaibcr bn Unibnfe twi
etwa 300 Seiten im VerUf; wn Beck in HIlDchen entchelDen ; VerfaMer deraelben
bt Dr. M. Kronenberg-Berltn, weleber dnok seine Herdontudlea ToneUhaft
bekuat Ist.
SalomuD Maimoan ethlsoho AnachaauBgien Id ibren 7.nsan-
menbanE mit der Kthik Kaot«. idnd Act (tcfcenataBd eiser deBuAcluil im
Dru«k ersciielnenden Wtlreburgvr DU»ettalli>u von Cand. IbcoL noe. jihD. Isidor
Bitek ans ttnjart!cli'Bri.>i).
V»B Max MUllcra engllsclier Ueborselanng der Kantlaobea
Kritik dor reinen Virnnnft, Telcihc in Jahre ISM In ^^oMainanonitwM of
the CtitUnarji of U* fir»t piélimtion' tmMvaea tel, nnd durch welche das
BndhiBi der Kantfacbim Plilldsuphle b EngUnd >*hr ptfSrdpn «»rdcii ist, wird
dl« zwvUv, TdlliiKndlg nco durchf;c>ivhcnv AuHaffo vor1i«*«K<!l.
Eine fransilalache Uebcraclinnf; vnn Kantii Hetaphynik der
SitiUB wird von H. Dclboa, i>MfmBur de iibUoaojikie au Lycée Luub-le-fltand
In Paria, ri»beroh«L
At) «xaminaLiun «f the Crltleat Philosophy of Kant heim lUir
Titel eines Werkes, welebcs Profennor Jamb (lonldHektiruiann, Ptisident
der Oorndl-iriÛTorsity in Ithaea N.-V., dtuuiüchst verCffenUicbcn wird.
Din AatoDomie der Moral, »11 beaondorer Vterllckeichtignng
der Horallehre Ininanuel Kants bolMl der 'illnl riat* Badir:> von Kr.
BIreh-RelehoDWald Aars, GjmnaiiiidkbrrT in Kristbiiia. das Anfang Atiput
bn Verlag von l.«upold Vom in Uadbnrg und Lelpcig ersckelacn wird.
I
<
i
Kants Traktat: Zum ewigen Frieden.
Ein JnbilSiims- Epilog.
Von P. Staadiniçer in Wunn-i ». Bb.
Dk*a KOiÜKO pUtoDunliieroD, odta Phlluaupheu
König« irllideD. Ist nirltt ku rrwartcn, aber luich
nicht EU «nniclien, w«U der Besdz lier Oewall
du ftele Urt«II der Vcrnnnft nuronnuhllicb ver-
dirbt. 1)ui ab«t KüDtge uder küoiKlIciie (gick
aeltiBi Bach OMchhdUMMtscn bohcrTMh<nid«)
VUlkn die Kliin dcv Pniloaopben nicht soliwin*
den oder wrammineii. Bondcni Offentlldi Rprcchea
IwMO, bt Ikridvii tüi Ilcli-nchluiifc ihren (ii-achlLfta
UBealbehTÜch.
Kam, 7.uro cwiscn Krkdun. Znmtx cor
i. Antage vuD 1786,
Id den FestMJobel, dor im Torigen Jubre der GiUDdnng dm
dentsclioo Roiekt-s gn\l, miei'litc eicli still und bcäi^huidcn )iii:r nnd
da dio Eriimeruiig an «tu kk-inea vor hundert Jahren erachii^nencs
Buch Von ImmuDuel Knot. Von den MuisU-ii vrurd »ic kunm bo-
merkt. Upd dnch ist des BnchcB lohalt wtrltbi$torie<.-h bt-druttumi,
aein Ziel bedeatsam wit? die MrllDdiiiig: des iiiäclitigon Keiches. ja
Borh weit, weit mehr. Wa« die Itcstcti im deutschen Volke »eît
einem Jahrhnudert iTSrhnt hatten, dus ward un«, wenn aneh
«Ddet«, als die Meisten t^eholTt hatten, im Jahre 1870 gegeben.
WftB die Besten nller Völker ereehnen, immer glOhender ereebueu
Reit einem Jahrhnndert, das Knltnrreieh des Frieden», da« «teilt jene
Schrift nnn iu markigen ZUgen votB Auge. Kh ist freilich noch
nickt vtrwJrklieht Aber so wahr die Soime unfHteigt nnd wärmt
im I^-nz, »0 wahr mos» der immur kräftiger wannende Lenz unserer
Koltnr die wilden, winterlichen Dftuiouen des blntigeu VOlkerkampfes
endlieh beBiegen. Nicht die genUgsanie, leider zu oft ideallose. Freude
an dem in Kampf und Mint Kmiagenen, sondern das hohe Ideal
eine« Vulkergutes, das nur im friedliehen Kampfe der Geister nnd
Herzen zu erringen ist: das isfa was dem etillen Gedenken an dea
Mann, der die« Ziel vor 100 Jahren mit unrergleicblieher Kraft and
WUrde mitten im Lüm der Kriege vor uns hingesilellt bat, seine
BedL'Utnng verleiht.
.8ti
Inger,
Wenn wir aan hvate, gi-wisacrma««*!! »la Epilog za jt'UPr KriegS-
erinncroug, unsore Blicke anf Kants Schrift vom BwigcD Frji-don
hinlL-ukeii. »I sind wir wohl dadnrch gerechtfertigt, da«* diese, Kant
gewidmete Zeitschrift im vurigeu Jabre noch nirht bestand, and die
ibr vor alleo obüc^-iide Pflielit der Bc«prcchnng seine» Werkes
nicht erfUllvB kounto; dann aber dadurch, diuts wir hcDte — gleich-
sam das Jahülium der 1796 ersehienenen zweiten Anflage «raea^od —
einen Itltck tn werfen rerm{)gen auf einige der haaptsSehliebsten
Wtlrdignngen, die Kant nach dieser Richtung hin im vorigen Jahre
erfahren hat
Mit Achtung wird dem Hanne, dem Denker heute aUenthallioD
begegnet; nicht aber mit gleicher Achtung und Beaebtang aneh
»ctnen Gedankeo. Wie ooeh Tor einigen dreiesig Jahren uumehcr
Deatsehe beim Oespräeh vom dentarhen Kelche gar spOttiscb den
Mnud veru>g, oder seibat sagte, das Heien bncbverTäterii)che Gedanken ;
denn niemand kßnne den dentscben FQraten zumuten, ihre Selb-
stftndigkvit um j^k-hen Phantoms wiUeu aufzugeben; so spottet man
hent« noch über da« Ide-ai dea Ewigen FriedciM, odt-r findet die
Zunntnng bedenklich, zu Gunsten einer hshereu Einheit et«-M
von der nationaleo iSeltHitündigkeit anftngeben. Man merkt nicht,
daee dieser Gedanke bereii.s schier eben 00 stark in dem Leben der
Knhamationea pulsiert, me der Reichsgedanke damals die Herzen
der Deutschen erföUte.
Darum ist es interessant, gerade zwei Jnbil&nmssohiiflen ver-
gleichend ins Auge zs fa«6CD, deren eine aber ^ie Idee des ewigen
Friedens" von Otto Pfieiderer.') Professor der Theolt^e in Berlin,
den Friedenflgedauken dem nationalen Gedanken opfern machte,
deren andere Uher JD«s Ideal des ewigen Friedens and die soziale
Frage" von I.ndwig Stein.^t Professor der Philosophie in Bern,
im ewigen Frieden die Vollendung des nationalen Gedankens er-
blickt. Indem wir, beide Tergieiehend und noch eilige andere ältere
Besprcebangvn von Kants Sebrid bininziebcDd. erfirtem, ob der
ewige Friede nach dem Lehrer des Christentums eine otopisehe
Idee oder aaeh dem Lehrer der Humanität ein berechtigtee, ja pflicht-
mlntges Ideal ist, wollen wir, im AusehluKs daran noeh einige andere
Hauptgedanken in Kants Schrift hervortreten bissen, di« gerade fttr
tuuere Zeil von hervorrageiider Bedeutung sind.
') UmIId. J. ttMhvr IHM. »& I* (Audi ta der Dertwlna SaadMliau,
OktoUriiontMiS,) litfl)t<>lirUtMWlHtMK>bedkrBakM(«tBrt4annB.Aii|:ls«S.
<) BwUa, UfllMtf l«M. iftB.
tnuMuni«! Kants Tnktat: Zum ewigen FrtodgiL
3(Ki
Naclidom Ffleiderer die GniDdliaien des Sohrifteheus, die be-
kannten Prälimiiuir- nod Definitivartikel kurz erwähnt bat, ftlirt er
fort, Kant habe ni<ttit mehr so zaveraiehtlich uaf den kUnftigeo
Fricdunabnnd als reale flacht mit ^-mt^insanicD ZwangMgesetxen hin-
^wie«en, wie eir Jnhre znvor in der „Idvc zur All^uiïinvii Ga-
schichte in weltbllrgerliober Absieht" Und vreon er die Napoleo-
niftchea Kriege erlebt hatte . »» hfttte er sich auch vielleicht vom
idealistischen Kosmopoliten in einen deutst-hen Patrioten verwandelt
Schon die weitschweifigen, in bonrtioniHchem Sinne abi^efuiutteti Frie-
doiwprojekt« von St. Pierre hätten ht-i den StwitauÄnncni und PUilo-
iDphon kcio GlUek {;eh]«bt. T^'ibaiz habe dnrtlbor mit dem Hinweis
auf die Verwirklichnng des ewigen PVieden» auf dem Kirchhof ge-
spottet,') RoitsseaQ habe warnend auf die verderbliche Uerolntion
hingfemeBea , die dieitcu ZuHtand ullein oehaSen kflnnc, und am
treffendsten habe Herder nuïgefUhrt, ehe der ewige Friede komme,
der fômilirh erst am jHn^ten Tage geiichlof»eu werde, xeieil die
richtigen GraudHätze und Gesinnungen zu pflanzen, nnd hierzu ge-
höre Selbstachtung und Selbstverlcidigaug des Volkeit. So habe
aneh Fiebto, sich von Kant eutfcrnetid, scino Zeitgenossen auf den
Boden der Geftcbiclite und die Aafgahe der »itlücheu Freibt;it zu-
rflckgcftlhrt. Kriege fleien nach ihm uicht blgss Uebel, eoudem Mitte)
mm Gnten.
Der Graadmnngel der „PYiedcnsprojekte" »ei; Um eini-« abstrak-
ten Idenis willen ^llen die nationalen Sfnateu des Hechten nod der
Macht der freien Selbstbeslimmang beranht und einer hnheren Macht,
hebse 8tc Uuivenmlmonarchie oder Viflkerbnnd antcrworfen werden.
Diese SeliHtandigkeit aber sei mehr wert als der ewipc Friede und
CS wSre unverantwortlicher L«icbtsinn, wenn wir die Erhaltung des
Friedens von einem Völkerareopag statt von unserer Kriegabereit-
tehaft erwarten wollten. Gerade diese siehere den Frieden, zumal
heute frivole und znfUllige Kriege immer mehr aufhörten und nnr
die ans den Kullisionen wichtiger nationaler LebensinteresAcn her-
Torgefaendeu bt^rüteben blieben. Deshalb rwUteu wir nus in Kriegs-
bcreitiwhaft halten, statt uns in optimistischen lllnsionen und wohl-
gemeinten FriedengprojektcD za ergehen, die leicht entgegengesetzt
■) N«cb tlamenliig (Dai fieehl der VMker anf Frindun, BreiUa IStl,
S. ti) bat Lfibnlx QbtfgenB aaob St Pierie bf^lflckirUiiacliC und ges&^t, die Ana-
(Umi^ ebiM M oliolldieii Cntemtlimeas kOsne otcht la don Unmilglicbkullon
(OlUl wcrIiul
SO*
rnftest énwmentu Kmtrmtw^emtxm. So en«
vtèt MH sack a nhifeu Bc4c xa. fic aar 4k Aacscaseit«
rritJ*tarfnge bctttit aad ta der kcna Aiilrakfim. fie i
T«rvn& ttAer Knfcea Hobt. Gan aadcn ni c» Wi St«ia.
«lh> ék. wo fr «*— Mi*fc Mit Pfodcnr ikzäMH^ ia
btkr Wtve gcte et dea iaaerea Giiika.
ir«tdea der Ffiedeaädtt aacL ^ aickl :
Maden aai boakrct gcgtbcf Yàktanm. aaf den
sa îbw ëtc^ fthicade Wcstenatwiekdaa^ la
VoB dcajeaîçca FriLiiaililaMia der Ahea. die aaf câa nr-
^aftma. gnldeats Zätaha VËAm. wait» vir ta dta cnaca Ge>
daakea aa tian klaftiçea Webfiiedea hâ AriMotelea aad der Staa
pAkrI. Dieae keiaea aas d^ WtâtiâAf Alexaaden bcmr. wie
US d« leHMchca Wetaraek^j beiaas qpiter dat .Fïicdf aaf Eide» :-
des CfaisteataBS enSat. Darek die K&aqife des MitteUten ia
d«a Hiatcfgnad çedilagt. tritt dieaer Gcdaake ae« bemr aaMk
btpjm der KoaaolidieraBf awdenef Stsainreaca. Erasaat tob
If otterdan cTOflaet dee Krie^ wider des Kiic^ Alberieaa Geatilig
•lißS^f sehaJIt dai «vte intenntioiiale Erie^veckt. Ha^o Grotias
iW2^) ia» VSIkareehL Den SaDn^ea. Beinriek IV. tagcsekriebeaen
\'9lkerbaiidBde«a fol^ im westpkiliwkea FViedea der cfste Versack
za eiiKr «aropStaeheo Staatgngcacllafkaft; 1693 rcri^eatlidt W. Pean
iHriDtn Aa&aU über dm Friedra aod 1713. aaek den Utre^ter
Frieden eneheint St Pierre mit seinem Fiiedowron^la^ der. wie
8t«iD sagt, Tei^ebeD mit des seiektra Gewissen wasera beatigeo
P'riedenslitentar eine Offenbartmg zn DMiDen isL
Die« l.'rtei) klingt anden als das E^idnere. Ia der Hut: St
I^err«« Gedanke eines enropäisehen Friedensbandes, die Vertretnng
desselben dnreb einen stindi^n Kongress. die Brfapais dessdben.
•l MSUer b riner FestKbrift sni «r. Fr^ KSaigdwiK IS^l. betoBt&llC
kbr An Untcn^ed rwisebcD anprakdBeker PhutMterd, vckhe die Sacke in
ÜMtkredil tfCioft nad dn (»tu dm die Weh imm« offx rerkafipfoidca Bandes
ihre üahmiii; ziebeiidetij Friedeandee. Dag^en quMn E. BSU, Kam Sba dea
«-wigCD FriedeD, KOaigabei« lb92, a 14 tob .dbiBasti*efc(* Tiimerdea'.
^) liier, alio in den, allerdingB i. T. duch Krieg gewordmea wehrw-
kflOpfendea Potemen, nielit im Kriege alt Ml^en, wie F. RBkl a.a.O. mteiM,
liegt die Triebkraft Ar dea FnedensgMUnkea.
Imiauue) Kants Tnklsl: Znni entgra Priedrai.
305
nsnrlHekntnnmrn. TTandfl8p.TivhtL« vinznst-tzea. Handelsverträge TOnm-
Iiereifen. Matrikiil»rheitrÄg<' oncli Wrhiiitiiis dt-r StRatseiiikttnftp einzu-
treiben, die Kk-ht^inmischting in innere Angelegenheiten an<lerer Völker,
du AnfhSren aller CîebietKverandprniig«ii a. a. m. sind nocb hente der
l>iskQ8aîoa uieht outwachsi-n : nnd .piloppartig" sind andere riilker-
n-irhtlicbe Oedanken der gt-uannti-n Münncr in den k-txten Jabrhtm-
derten darcfagedmng<-n. Nor nocb die I^ebensinten^ftseD d«r Nationi-u
bilden eine ,nchwer zn veratopfende Quelle krii>geriseber Verwioki*-
Itragen". Diese wird nach Stein nieht etwa dureb AofUixang der
Nationen in ein ebaotlseben VölketmiBehmaseb beseitigt, sondern da-
ilnrt'b , dass jvde Nation in uiitionaler Ttlebti|;keit erz«j;en in der
Wc1t0)'mphQDic mit den übrigen baituouiscfa Kusammonklingt.
Diese iloflnong eigiebt sich ihm ann der prnktifehen, nicht «b*
Mrakten Kntwickelnng za einem immer engeren Ineinandergreifen
der VnlkerinteresseD. ' ) das dnreh eine, von Kant noch nieht zn
ahnende, iwzialc L'mbildung beftirdert wird. Dit; ErUrternng desseo.
wae seit Kam crrcielit ist. und die bohutsain «in^schränktc Prophe-
leiiing, dam einst der blutige Kampf der Völker aufhören, der
friedtiche Wettknmpf der Individuen nber, wenn aueb mit gleicheren
Waffen aln bente, bestehen bleiben werde, bilden die beiden letzten
Abfichnitte den hedcatsaiDen Schriftebens. —
Wenn man von anderer Seite die Kantimben PriÜiminar- und
Dcfinitivartikel so oft bloss von dem Qenvhtspunkto der M&glti'b-
keit Ihrer nahen Verwirklicbung au« kritisiert Bndet. eo legt man
damit einen faUeben Maeetab an. Sie sind, wie auch Stein betont,
nur in dem Sinoe xu verstehen. (Uss der ewige FViede die Kiehtnng
nnseres Streben«, das Ziel ang<>ben «die. Die Frage naeh seiner
Erreichbarkeit toder Nichterreichbarkeit ist davon ebenso
naabhäogig. wie die tvehntecbe Bcroehnnng einer BrDcke von der
Präge naeh den ökonouisckon Ikrdtngnngen ihrer Ausfllhmug ver*
■cbieden ist- Diese letztere Fragiir erörtert Kant nicht so sehr im
Anscbluss an die Artikel »elbst, als wesentlich im ersten Zusatz
„von der Garantie des ewigen Friedens",
VortiefTlich betont bier/u Stein, wie Kant selber schon in den
80er Jahren in «einer Ide« za einer Gt-sehicbtc der Mensebhcit sich
das Herannahen eines frii-dliehi-n Völkcrboudti« nicht von abetraktirn
PtwottfiieB, sondern v^m hifitcinüeb gegcbeni-u Bedingungen, ulimlich
') la Beug biftauf rgl auch da« Sehriftcbea nm B. Geiser: We U«t>er<
«iadong dea Kriegs dtueb Eatwickelting des VUlketteebts. Stuttg. tSBB.
F. 8tA84iaf*r.
T— fcr fmlat/kmUmiea AaHtAnag. der JauawfcillMuiiii K«
kot étt Knrge n»d iw dw Eatwiekdin^ der
wOfÊaA LetEtere» nt tan ho bed^tsuner, sIi die ririea HiaiA-j
krägc oberfiehliclipr Retnchttn^ eher die
wAaiÊMÊg Bake legee konnten. >)
Wenn nan freüirb Steb gUabt, Kant habe nidit onr die
Bealifi^ftiHrkeit, 0uikd«-ni auch die- Wflnsekbarkett d« ewigm ]
abgelHiBlf M befisdet er nàt ta B«ZBg^ aaf letzteren Ponltt im Irr-
tuk Wohl bat dieaer an^ Vorteae, die der Krie«: g^fandit bat,
enrihnt, aber er ift weit ron der Atwicbt UciUkee entfernt, drr im
Wideiqtneh gegea reioe i-iptv. nuofa korz rwber geahmte .
an Blanlaehli da« Iw-kaDntc Wurt sciiricb: .Der ewige Friede ift tm^
Trara Bad nielil eitmial ein tcbOiier Trattml"*) Wer, vie Käst, m
caersiwb xa^, „E> wil kfin Krieg sein!'' kann dea Krieg,
■ehr bßfie Leate maebt als t-r vregntainif nidit ftr
erklliea.
Was die Realincrbukpit an ewigen Friedena betrïfR, ao ist
aieb Kant allerding» klar darDber geweeeo. dass er niebt in Haad«^.
indreb«'» konunen kiJnna In «einer Kee)it«lehn> g 61 bat er ibai
■ogar fltr eine nnaasAlliThare Idee erklärt; dju) b^rflodet er mit der
damaligen, bei di-n heoti^en Verkehre bediopingea in Wegfall g^
koannenen l'naiOglirbkeît, weite Landütriche ta regier«». Aber den
ewigen Frieden nicht ab Weltfrieden, sondcrn als Friwlen nnt
dea Kaltarnationui gvdaclit. hält er bïrreits in dem oben anga-''
■) So ct&rt Btfdi G. Voiri b «diicr Yomd« n tüma Atngib« von I
«rfgm FiMca (Ben IHI) mit den Iliiiw<!«t auf die HmlelifaitgB gefcs
DifcMlitii^ ifOtmtn lUAimMummim Dameih. Ale InBl«tall and Vi«
kcU un GtBcnnMnscto, alckl Friedewnrtnla« aclMi dl« Maekt, dto
PiMes grlbuSs. Vogt nebt, hinter i1«m wÊme die paUiKh) Maebt
M«M htMf tm akbn. Dwa alteliln wfr, beide atime Amlchtai 1
■Égea: Der Uuik) and die MBrtI)[cai latteikaeB Ponaeliritie bedbiges die
dea Pltedea gtUitt]g«n lde«D, dctea Aa«bfcilaag nad ««UiBfsIieb oaeh
paüctoehe WltkaaaikdL AberJ«a« ÜDMÜBde aebafllBa aad wtrkca bAüOb fflrelel
MMuleni SOT vermlttelal din* eatqweebaadMi Ideaa and Ideale b d«a ]
80 naai inaa die m>g. „mitL-riaüHiMbe Grx-JikbbianA'miiuiç'' cekineii, wmb li« '
keb blSdM ZenMId aefai tolL Vgl dun; Kkutiikv. Neu« Z<-it 1^-96 n; Nr Sf
>) 8. KehThuh. Anagsbo v. Kaau Tnkut i. e. Fr, (I/dpdg, Recba) EbL
6. XVII. Apelt, Bemcbtiisgea Aber KuU Fntuarf t. e«r. Fr. Welnar ISTLj
S. Il bebl .tia Oegcoan m Kul" ebealUlii «Ue bclebcodea fftitoag«« da
Rfiefca bcrriM'. Der Totadib« belebend! Raot bu daa fretUck anders leairii
weaagleleb auch tr aock <tie s^tea Wlrkniifcs der Brl^ bcioat.
rib
fatuniuraci Kut« Tnkiu: Zam nrigM Frieden.
ÎÏ07
fShrtcn § der Reohtitlcbrp aiebt fUr DnannfUhrltsr, wenn er ihn audi
nicht mit Siehcrlu-it xn prophexcitrn wugt. —
Die I'räliiniDanulikol , die nach Apelt in du Reich fnmimor
WUiigchf« gehören, nach Stein, SchOler') n. a. »btt mit Recht alu
hereitfl in weitem l'uifangi? venvirklicbt Angesehen wcrilni, UIht-
gehen wir nnd betrachten hier nur die beiden ersten Ueßuitirarükel
etwas uÎDgvhi-nder.
Der erste Dflînitivnrtikel hat von Stein, Schiller and Anderen
die Anslegimg i-rfahreD. als entspreche die daselhnt (^forderte rc-
ptil>likam(>ch<- Vcrras^ung nn^erer koDstitutioncIleii Monnrehie. Das
dürfte nicht g»nx richtig »ein. Die i>nrlRnien(«ri»chc Monarchie
Knçland» ixler Itelgiena enbipricht dem viel mehr, Weeenttich aber ist
für Kant kcioeewefs die Ke^enin^fomi, finndern die Keçierun^mrt,
d. h. die Fra^>, ob der gesetzgebende and der regierende Wille in den-
ficlbeo Penwoen vereinigt oder getrennt ist. Die Oeseticgebting soll.
Wenn aaeh eine absolute Monarchie cv. im GoiHtv eines repräsentativen
SyetcDw regiere» konnte, doch, weil {Rcehtalehr« §51) dies« ein-
fachste Staatsform leiebi xnm Dosjwilismna einladet, von dem Volk«,
bexw. deefien vereinigtem Willen l§ 46) aoRgehen. Dietie:) wird in
der Kecbtülehre der „ßt-hermcher" genannt, und von dem „Re^erer^
getrennt. Das int Kants Ideal. Wenn er danacb die Demokratie
ab RcgitrrQDgsforiD, d. h. die Demokratie „im eigentlichen Vor-
Btaode drs Worte«", wie er hinzneetxt. fllr die tteblcehteHte Reg-icntngH-
form crkISrt, so ist diei> nicht etwa verwunderlich, sondern saeh-
gemäw; denn wenn Alle ebenso regieren wieGewtw geben wollen,
»0 kann jene Trennung der Gewalten, die bei einer Monarchie, bei
einer mMÏernen Repnblik') wie bei cioer Aristokratie tnBglieh ist.
Rieht eintreten. Auf der anderen Seite crkJiirt es aber Kant ftlr
anreeht, die Staatsform gewaltsam nrnzaKodern, von Seiten des Rc*
geateo f-heDwo wie vnii Seiten des Volks,*) dem er nur den ,Yor-
mad" des Notrechte vindiziert
>) Sehvier, OyauiaiUprogrftinia voa MUaater 1891
*} Dui Kant di« r«pab1Dtaofeotie Verhsamif adt •laem Princops als Bo-
gtat sieht venuidiIiûiMKt, win man f^mtiini hu, entiebt lich kii« <1oc Keclits-
1^^ § *Ë- "'<* K&nf dem Oettctigi-her du Kecht xuetteill, dem Hogieier seine
(tenit m n«)iiDeiL Klar geireoDt süid dlo versohl eden cd ßc^craugsfurnt^a
tDerdtfiKs dort a\rht. Vf^ navh du Motto m uD^vn^m Arlikrl.
>) Hk'he 7^ ew. t'r. (KehrbtuOi) 8. Sl iiml KKclibU'bn.' (Ittaenkr u. Subub.)
S. Ifl7. Ann. Vgl. duD nach SUniialer: WiiUcliafi und Be«hi, Lclptigc l&M,
8*5 ff.
308
F. Siandliger,
la R4!xag anf dicwm Artiko) fintl 8i^it Knnt »itf dem cttrofA-3
iswben KontiD<-nI gewaltig«? Fortwliritic^ freilieh Nder nur tepweiw
anf frip(llic!fai>iii Wege gemacht worden. Der organische, verfiwsnage-
mflanigi- WfitcrbftD in dieser Riehtnng ist die Auf^bv d«f Zukunft <
Il4-4lrnklii'hiT »chciot vs auf dvu erst«."!! ßlJok mit dorn zweit«»
Definitivartikvl xa stehen. Indem aiiob hier )>tehen die AusHichtea
nicht HO 8ch)eL-ht. Prüfen wir KDoHcfant den Rachlîcben Inhalt die«e*|
Artikeln, m mflfwen wir Pfleidcrer eotDcbii^en widcrspTt-chen, welcher '
glanbt, durch i-inc «oMm „Ohi-rk-iinug" in einem Vülkurbuude g«he
diM wertvollste Gut eines Staates, die Selbständigkeit verloren.
Pfleidercr stellt sich da. mit Verlanh, ganz auf den .Standpunkt eines,
Wilden, der durch KingliiMlerang in eine zivilixicrtr Ordnung sein«
Freiheit gefährdet glanbt Geeetz, nicht Kric^I sag^n wir dagegen
mit ItjfimsoD, »clbttt w(inn die ^Freiheit" and nicht hlosB die Will-
kür gi-niindert ware. Aber Kant weiM, da«« *oIch scheinbarer Ver-
lust der „tollen", ngesetzlosen" FVeiheit gerade ein Gewinn an rYCT-
nnnftigi>r" Freiheit iHt. ') Sind wir individuell wie staatlich heute
nicht etwa freier aU im Mittelalter?
Dafifl Kant den l'Vicdcn um jeden l'rcis fordert, wie manche
zu glauben ttcheiiicu, Holltu niiin ihm doch uicht ;£nr Last legen,^
Der Staat kann freilieh vbcnauwenig, wie das Individuum sirb alles
vum Nachbnr Meten lassen; aber e« handelt sich darum, Sioher-
heilsinittel gegen solche WillkUr ta finden. — Ebenso ist es nicht
am l'latw, die heute bereits immer vernehmlicher laut werdenden
Karderungen Hllgemeiner AbrlUitnng mit dem Ilinwei» darauf zu be*
kÜBiftfeu. dn« künuo heule ein Staat nicht: heute sei dno Heer die
beste FriodcusbBrgisebftfi. Die Abrllaiung eines einwlnen Staate»
wäre Hvilieh beute Selbstmord, nud doss die allgemeine Abrüstung,
die »ueh der vorsichtige Seliitler als veniUnftig anerkennt nicht vooi
heute auf morgen müglich ist, ist wieder selbstverstilndlich. Dawi '
{flt eine tiefgrcirenile. vielleicht recht langftfun sich volUiehcndu
Aendemng der VerbAltiiisse und sittlichen Anschaaangv^a erforderlich.
Aber dieselbe herbei fllh reu ïu helfen, ist .Pflicht". „Für Staaten im
Verhältnii<«e ui einander kann es nach Voroitnfï keine andere Art
gehoji, aus dem gesetzlosen Zostande hcraasEagelangeB , als da«
itic, ebenm wie einielnc Menschen ihre wilde gesetzloee VreiheJI
aufgeben und m einen freilieb immer wachsenden Vulkerstaai bilden,
der tnletzl alle Vnlker der Erde nmfasi<en würde. Da sie die« aber
■) KehriMdi a.a.O. &!».
Innuiiacl Kutts TrakbU: Zuid ewiges Frieden.
309
»
fttirrbaiiA DJpbt wollen, m knnn an Stelle der po^tiren Idee der Welt-
repabltk nnr (îa« nppativ»? Snrropat Pinea den Krieg abwehrenden,
sUcrdiopt mit IxTStändij^er Gff»lir Deines Ausbrucbt) verknüpften
BnodcB treUML^i) Und dit-wtr Rund ist keine „UniversAltnonarehie",
kein „Dccpotismo« anf dem Kirchhofe der Freiheit"^ wie Kaat,
Fdeiderere AnspieluDg «nf die Napoleonimlie Weltmonarchie im
Torans widerlegend.* itagt; er boU nicht „dareh SchwSvbang der
Kraft«, siimk'rn dnrch ihr Oleichpcwicht im Ichhsftesten Wetteifer
der KrUflo hiTVorgubraeht und pwiichert"*) werden. Der MuDScb
taa»» sich eben endlieh „mit Anderen, mit denen in Weebselwirknn^
in geraten er nicht vermeiden kann",^) dahin vereinigen, den Zustand
der KeebtloHigkeit zn verlasaen.
Die Bedingungen, unter denen xieh diese Entwiekelnng nach Kant
volkiehen kann. b:iben wir bereits angeführt Und seitdem int ein
wahrhaft entaunlleher Fortschritt m vuneiehnen. Wobt kann man
ueh auch hente noch de« bangendeD GefUhles nieht erwehren, der
daroh frUhere Kreigni»«e bocbgespanote Ge^nRntz mancher Nationen,
die durch den erbitterten Konkarrenzkampf erjEengten Itivalitfiten ete.
kannten noch immer einmal die Kriegslurstie eutlesttelu. Dennoch,
„wenn wir der KnlttirgeBchiehte eine Lebre entnehmen dtirfen, mit
voller Sicherheit dttt» wir um» nicht tänsehcn, 80 ist es die: dass Krieg
und UDfriedi'n mit steigender Kultur allgemaeh abnehmen und das«
der Streit aller Art, wlbst der Wettbewerb um die Guter de« Irfben«
mehr und mehr in edleren oder doch minder rohen Formen auf-
treten wird."*) E« arbeitfii dem Kriege bereits entgegen die dureb
eben jcue Konkurrenzkämpfe miterzengten, immer engmaschiger «Job
vürflechtendei) Ki-meiiiHchaftliehrn Interc!«!^n der Mensrhen; es arbeitet
iiim en(^ej;0D der dadurch bewirkte Verkehr zwiiK'hon den An-
gehSrigen verschiedener Nationen, der die GcigeDAtzliebkeitea nud
VoTwrteile llherbrBckl, die OnindnneehnnuDgen derselben ansgleiehf,
and an ^^telle Hpezifiseh nation.nler Typen immermehr den allgemeineren
>) Null Rubt Tnkt. s. cw. Fr. (K. n. Snh. VII, UIV So audi SehUlsr
L B. 0. S. to. DAgegea a. Kaal KritU: d. UrteUskcaft % BX
»f Killt, Ei Kua. u. 8«lmb. VU, 266 (Ti. z. ew. Fr.).
*i Kant, Ed. ßo«. u. 8«hub. IX, 15B (Ro«liul«brc § M).
•) B. Gpjftt^r ■. *. (I. S. 41. DtTwibr «tirllt in ili-n ff. Sefton lebr ga% Hie
ZaoshiiM der den Frtnd<-ii tiedinKcndi;!! KniiagunwbiiAon soHUnni'ii. Klieiitui
Stein a 13 und FUlkboru: Der goUusaa» la KanO Schrift c ew. Fr., B«iSa
I!»
i«4iac«r.
wiriit iha tna
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mndtn
Uadah
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nd der FiclMfcritt der
d» hii IB die TWéa da rmilhihenihilii imi Uada
ntk leigca nd loeh .die KSfir denr «rlcadrtel mA die Henen
dem enrinrt bsbeo. die asf dn Baboi dor Owrfbrhift mndrlii
nd wdlea\ iGeiM9>
Wtam wn- dss aOes bede^es, mai die laseica ^aiptooie
dcT berrita Bfk Matmkuemàem yOSkemnaaagmag in div FWe intcr-
ntiimkr Vcnutshaapa ttbrrbUckea, dan mnB aarà der pmid-
«ttdick Wid»«tn«eade idKA. « < hin die Ugai d« Gea^Mde trcdbt
Xh Geaa{^itane weat Stein darauf hin. da» K&tt der Verh^^nlirher
d«r Ksmpfeaatinna^ and dea KmftaeicTtnH, dfr IVbentmMcb
Nietzatrbe, aieh aidit eattwücbea konte, die dcnfcwtnÜ^eB Wnrte
niedcnSBelimbea: .Dank tnancheiD bettte can i'Baaoi|mchbarciB
mrdea jetu div oazvetdeiitieRteB AmeJehn Ibetaehea odo* wiU-
IdbSdi nd ll^eahaft mgadnM, in deaea riefc «anpriekt, da«
Ennipa eiiM irerdea wiB*.
Uaa Unaaqire<'hhan>. en m die AagM vor der .Sphîni. di«
heate rar dee Pfiirteii ntui^rer KnlrarweH nttt aad wartt-t, w«- Air
EUtsel iBie. Toa dieaer, der beottgen sozialea Fia^, die em im
Akgnnde dtr Vfrgaogeiilwit TenehwnndMi scia mass, «fae der
PHedeaaea^l sicher auf Erden woOea hano. hat Kant fcaan eine
Ahanag i^habt Wohl «her liai er bereits dirinatariteh etwas rao
der OrtmdbediaiTBn^ tbri-r IpTi^niD^ gefräst, wan er ia adnai Aof-
«atze gegen Bobbe« abi Krfordemis eines MlbiliodigeB BOlgcn den
UaiMa»l beKtehoet, dann er tuenaod persOnlieh ^nea nOlBe.
Weim ea aaeh von nncerein bentigeo Standpunkte ana reaktionär
■> Du «MoapsMrt vidteklit Rsr aklit. kD^enn Om aar uOrnA* der
foa Sub) ImaalM Aaakbi, data dte ■edtraoa Ueaa^m iim immtr nag«-
piSKlen iMHrtiBrfUt bthMBMB. Oea tnta It* nilMadIg bat & iUam-
rit« deà to aaeh ik nnddcdaanisM HocMaaa bniiiiilir. tniadn ile
HMditoCBtMbalk tawcr sBgeubcr nad ^doknliriiw bekaau wM.
I
4
4
ImiaiLniicI Kuls TnkW: Zvn ewfjpn FrMon.
911
wäre, aie wirtschaftliche Selbständigkeit znr Bedingung der ^atii-
btIrgcrItL'ben I{e«lite xn macbon. to ÏHt doch das darin licgcDde Ite-
Wit88t)!4.-iii, da«8 die wirt^-bufrlicU«* 8idl)stHDdigkcit die [ivri^Unlicbt!
Freiheit im vollen L'nifange erst bedinge, vortrefflich. L'nd wenn
betont. dasH ee jwlpm crniilglieht wi^rdsn mlliiRe, wlbstilndig m
rerdeB, so ist er sieb «var Dlwr die ItedJiignngen. die dazu fuhren
DWB, nicht klar: die Sache selbttt bat vr aber ubeiiso betont, wie
"w Stein Ihnt, wenu er deu sozialen Wettkampf mit gleiehercn
W«ffeo ausgefochten haben will.') —
Indessen, dieeo Fragen hi«r r.n verfolgen wtirde ans von Kant
ablenkcD. Wir nitkhtcn lieber noch anf zwei wesentlicbv Punkto
den Blick werfen, die bei Kaut selber im Vordergrund« der Be-
tmchiang 8tehen, und die von den Autoren, die den Traktat Kum
ewigen i^'Vit^U-n Iw^bundelii, nicht oder kanm hertleksiebtîgt la werden
pHegen. In den beiden Anhüngen zn dieaem l'ruktal behandelt nämlich
Kant mit Nacbdmck Kwei Fragen, die gerade fUr uns hcote von
lircnnender Ik-deatnng geworden aiud, die Frage der AiierkeuQiiDg
jivi îloral nach in der Politik, und die der Freiheit der Meiunsgs>
smng.î)
Die Kbriichkeit in der inneren wie Süsseren Politik ist eine
f_ga.m wesentliche Vorbedingung Kuni iiostcren nod sagen irir aneh:
inneren Frieden der Nationen. Geradeeo wie Kant im sechsten
PrältminararHkel alle diejenipen Feindseligkeiten im Kriege, die da«
Vertrauen gUnzlicb untergraben mllsseo. als ehrlose Stratngemc be-
zeichnet, »0 sind es ihm aneh die politiseheu Kniffe, welche znr
iBMbuDg nnd zur Niederhallong der .Staat^hHrger angewandt
^Verden. Aneh hierfltr kiïnnte mnn Kants Satz variierend an-
fuhren: .,lrgend ein Vertrauen auf die Denkungsart des Gegners
muii« auch im politischen Kriege noch Ubrig bleiben, weil sonst kein
Friede ge«chlo88c-n werden kann." Dieit ist dor Gedanke, der Kant
■) Wenn .Sleiii vou un Auftiobuiig <lei blulif^vo Krieges Im Vülkerlcbca.
dagagm von der Fortduivr àes fricdllchcu Wcltkiiiupfes im Leben <lor iDdJviducD
qiriclit, ttgt vt Baehlioh tvnr nkhtN FHlxrhcH, iiiucht tibi-i loKiti^li etnnn fulKcbe-n
GegenaaU. Die Saebe st«hl so: iler blutigo Krieg wird im Vülkerlebem wie im
Indlvliliisllvbvn inmur mehr scbwindcD, der frlcdlJcbc Wetlkampf mit \mner
cfdoliere« Waffim »iHtt liddifm-iiH liluilim.
1 Der Eliudge aniet deo mir livkiumtun Aiiti>t«ii, iI«t die licdenliiug dieser
ïmêtui kan otid tiedcad IwIodI hat, Ist Th. L&d, Id der Deutschen Viertel*
jßknmriaiH lab.-i IV IZitf. Ilarmt^nln; i. a. 0. Ii«ln wcnlgsieDS die Ebrll«hl(eit
h der Pollllk hervor. Apelt a. tt. 0. daf«|[ua meint »underlieber Weine, Kant
liibc rieb hier pua Über die geuelue Wiikllclikell «7b
312
r. StaiidlliKeT,
im ereten Anhange seines Traktate IcHot. Er wendet eicb bier krXftjg
gegen diejeuiffCD Politiker, welche den Di^potUmns dnmit rfehtferti^o,
diM das Volk docb nicht reif m, das zn wollen, was »um Frieden
ftthrt Weil freilieh im Anfang eine oolch „collektive Einheit des
Willens" nii-lit %-orhanden eei. und darnni znnächot die flpwalt das
öffentliehe (U-cht »ehaffc, darum mrine der Politiki-r. wer einmal
„die Gewalt in Händen habe", werde gich „Tom Volke keine Ge-
setze Torsehreihen laR<li'n^ Demgegenüber mnns aber der .moralttieho
l'olitikcr" e-i »lob ^zasa Ornndeatz maeheo'', dam) „Oehrecht-n in der
Staatsverfswnng gebiwtert werden mflsflen, sollt« es aaeh l^eber-
windiing kosten". Wenn v* aueh ungereimt wäre ta fordern, dam
eine Aendenuig „sofort und mit l'ngestUm" gemacht wird, ih> kann
sich doch ein .Staat aoeh HchoD nnter despotiwher Kerrechermaebt
repnblîkanÎBoh regieren, bie allmühlteb dus ,.VoIk de« EinfluRtes der
bloaaeo Idee der Autorität de^ Uv^t.-tïeti Juhîg >vird". Das Volk
mosB also erzogen werden zur Freiheit Alle dagegen geriehteten
Kniffe der geuannten Politik riebteii sieh dadnreb. dass man ihnen
wenigBteni« ein monilifches Münlelcheii nmxnbängpu duobt.') Freilieb
hat da» Bittte die tligenschaft. dai» es ^ch selber endlich zerstört
und dem moraliücb Qnti^n. wenn ancb dorch lanpuame Fortschritte,
Platz macht „Das Itceht den Menschen moss heilig gebalten werden,
der hemwbenden Gewalt mag es noch so groMe Aafu[iferang kosten.*'
Der ïweite Anhang saf^l: .Ohne PnMiïîtiit" giebt e« ^keine
Gerechtigkeit die nnr als QfTenilich kündbar g«daeht werden kann^.
Wo Oeffentlichkeit versagt ist, ist aaeb kein Kwbtexnstand. „Bcidca,
die Menschfnlielie and die Achtung fUnt liccht der Mmticben ist
Pflicht". Mit der erstcren ist ^die Politik leicht einverstanden", am
desto loiebter „das Recht der Mensehen ihren Oberen preisgeheo
zu küDuen.'* .Vber mit der „Recbtslehrc, vor der siv ihre Knie
beugen mUsüte, findet sie es ratsam, eieb gar nicht nnf Vertrag ein-
znlaasen". Diese .Hinterlist einer lichtseheaen Politik" aber wäre
leicht za vereiteln, wenn der Philosoph frei reden dtlrfie. Darum
sohlU^ Kant vor: ,^lle Maximen, die der Publisität bedUrfen um
') SollHit au hUt min in inKcroa Zehvn tlo PsrtoihutiBDniS aklit
rianiil mehr fUr MÜg. So verUoEttiB die Hioiburger Kkckrieliteii Nr. 341
naeh der Eib. Enlinr Nr. 43 gttn DnrertiHInit, dam dlo Q«rMiie das Seehi tu«
Xmckteil ttaet raUüliebifEcn Puiei .konstrairen'' »ftUUn. Dm abld allerdings
bSohat ,()l«nde I'tsklilcoa". Imnierbin sbd dkoo ZeicbuB iIm lUtUcfeea ZeiftUa
Bor In gevrlcscai Kreisen zo erkennen: der Fortsckriit dea DITeirtUelien Bwbi^
bonusisahM ist daruio doeli »DrerkoDubai.
4
Immuinel Ktnla Traktat: Zum «wigcn Frieden.
818
QireD Zweck nicht eu Tcrfehl^n, stimmeD mil Kecfat nod Politik
vtreinift ziUfminivn^. Dan tioifwt, poxitiver Hafig(?drtl<!kt: die P'r<^ibeit
dor piilitiächeu l.'ctHTZL'UgDng tat t-ine {ralitisi'lie wie »ittlieb» Not-
wendigkeit in «nem RechtBstaut.
Dieser ßrandf^Mauki: von dt-r Nutwendigkeit der Freiheit der
teintuig6ttti««erung iK-tii-rrsoht alle Sehrifleii mitt Knuts Manoi-MÜIvr.
„Die Fr«ilieit der Kede^r iiit das einzige PnUadinm der Volksrecktel"
es in dem Anfsati ge^eii Hobben In dem Aofsntze: „Wiia
AnfklärangV'' wird die Freiheit der Ueberxengniig dith^-rambisch
verherrliebt; Dor die »elbatventtändliebe KiottcbrUnkan^ wird ge-
macht, daas iin Dienst ein Ik-amter »ebwiü^-u diui». Soiwt fordert
Kant, daMt man „vuu seiner Vernunft in allen Stflekcn ÜffeutUebea
Gvbraucb " machen darf. Wenn er diese Fordening ii» Greieenalter
im .>tlreit der FakuUälen" auf den (lelebrten bewhräiikt bat, w durfte
da nicht so »ehr der Einfloß der Krfabningen der franzDoÎKchea
Hevolatian,!) als der KinflnHO des Alters und der Gedanke, lieber
«nen Teil zu ttiebem abt alU'* xn verheren. mitgewirkt haben. In
luuerer Schrift bat er dietie Eiu^sehrilnkung nicht geniaeht, wenn
eruBch mehrfach speciell die Freiheit gerade dee Philosophen betont.
Wie sehr ihm aber auch noch in xpiUerer Zeit die von etäate-
we^fl geWbte Gebeimtbuerei in Dingen de» Ke«hte*i xiiwider war,
x«igt die sarkastische Wendung im Vorworte xum ,>itmt der Faknl-
Iten": Jlu erging au mieb im Jahre 17ÎM folgendes königliche
ript, von wclebem es merkwtlrdig ist. dans, da ich nnr meinem
rertraute«t«u Freunde die Knistens di'ïselbeiî bekannt luaehtc, ei
aneh nioht eher als jetit verfiffentlieht wnnle". Allerdings „merk*
wflrdig", daw man sieb über das dem Philosophen damalü aaferlegte
ätillM-bweigen nicht IlfTentlich Üussein moebte. Man meint ochier,
die Indignation databer habe Kant den Satz in unserem Traktate
diktiert: r^Was man nioht Sffentlieh bekennen kann, uhne anoti»-
bleiblieh den Widemtand Aihx i.a reixen, kann nur vou der Ung»-
reehtigkeit herkommen".
Eb zengt von groceem Hat, datiH der Mann, der erat vor kaum
einem Jahre jenen Verweis K-kommen batte, hier wieder eolclie
Sanken m Srnwern wagte.
Freilich hat Kant. wHlirend er gerade damals, wie dies aweh
der erste Teil der Schrift i\\ feigen scheint, uaeb Popnlaritüt im Aua-
■) t'rieaiiader, Dentacbc KuodMhan IbTO, Nov. 9. 34» w«lat danuf hin,
ilaas .dlo OiSiicl der Revolnihtn" Kaut ala vurfibcrsdicnil ereehlcBCB , .dor
Tonnagciguceno Dcapotiainiis »iitt babe Fiankrdcb in ciaa Btntide verwandelt".
*r34 r fr:Kaäit^*rr
£c L'naekcr. 4aB East dta iweiltK. pn
4kt UtWiiA«£Ui(irfitthMi B der zveitn
EnM ab .ptàeiMS- ZMitzanäd
Alka voB wir aatk bene i> ■■■rhri KJimiImUj bmIi
nekl cnaal Mrwot mad. éauf die knse. guikaiigt ét^ êa^ dîe
etste der beid«a Graadbediagaaçis zsb cwigia Fticdea ^AiMiilli ■
awTfcasBte Bestaadtotle d« iïffcMiMka Piibiih ■— lifai ûd:
gevahî^ Fortwkmte ûd doch aarfc hier zm iiiwiifaia Cad die
SnnptMne Bebra àA. dan naa die raliidifctaa^. «ad K«n^pie-
nag der Ueberxea^vBgen. d. h. de« Ba^ aad DwhaTihl sa der *itt-
liekenPerfOnlifhkeit. in aiefci fcracr Znt ■!■ ihili ei eawi iAtet,
wie Baab aad DiebotaU »m Eifeataai Wate gcSektK ûd. avwie
dan man in zna^mendem MasK aaeli tob Politiker die Ekxbehkcit
fordert, die man bereit« im Verkebre zwiaebea ladindata wesigat^iB
moraÜKb reiiaogt. F^gt aian daza aDe die aaderca iiihiii— h(,ii
vollen Zeiehen der Zeit, die uf daa Werdea isBer fcrtftïgenr
Friedensbargflebaften devten, die das Wort des cheraea Deaiken:
„Es soU kein Krie^ sein!" bereits znr Loeang vom lODioaea anter
d«i Knltarrslkeni maehen konnten, dann könnoi wir nbip d«n
Vorwurf ehiliastiseber Triama^eo beUebetnd oiit Kaait bekeaorai:
„Der ewige Friede ist keine leere Idee!-
■> Kidi eioeni midatieTteii , luefc Bownknu nad Sdobcrt (XL 1. S. 62)
wubl in dieae Zeit gebOrigen Briefe u Xaitus Heix.
') DicMT gnrndiegendea Bedentong tot rich Kant (Kdrbaeb & 54 o.) »dir
woU bewuit gewcMB.
Qoethes Verhältnis zu Kant
in seiner historischen Entwicklung.
Von K. VorUador in üulingcn.
U.
III. Die Zeit der Verbindung mit Schiller 1794—1805.
Es wird iftete als eioe der folgenreichsten Karliwirkun^n von
Kants Philosophie betrachtet werden mUmeii, datia nie et war, die
den Band aoMtrer beiden grOsétea Dichter tic^rllndcn half.
Unter den Ursaelien, welche bis znm Jabrc 1794 ein inneres
Verhältnis iwischen Schiller und Goethe, troll ihrer örtlichen N»he,
nicht hatten aiirkommeo lasiten, fObren die .Anualeu' Gocthea za
eben diesem Jaiire (IV r>:î7,( aln nicht die geringste Schiller» Be-
geisternng fUr die Kantische Philosophie anf, wie aie in dessen
,Anmat and Würde' (1793) hcrvorgcfroten war. Sic, die Schiller
„mit Frcnden in sich aufgenommen", die ,da« Ansscrordcntlifho,
was die Xatiir in sein Wesen gelegt, entwickelt* habe, bütto ihn
nodsakbar gemacht gegen die .grottüe Mutter' Natur, der Goethe
anhing. Ja in .gcnissen harten .Stellen" jene» Anfitaûes glaubte
Goethe sein „Glanbunahokcnntnis* angegriffen, in falschem Liebte
gezeigt. ,Die nngeheare Kluft Kwischeu iin»ereu Denkweisen klaffte
oQf de«tiO cnttcbiedener. Au keine Vereinigtmg war zn denken, . . .
Niemand konnte leugnen, dasä zwischen zwei Geisteaantipoden mehr
als ein Enldiameter die Scheidung mache. ...*')
Wenn ahio Kaut e« in erster Linie gewesen war, der beide
biaher einander fern gehalten batte, 00 sollte Kant sie Jetzt auch
ana zwu dauernd xnsammenfDbren.
') Verstet«li« »ach melo« Abhandlung nbet Seklllers Verhültota ta
Kut, Pbnoi. UonaMb. HXX (läÜS) .^IWf-, Î44f, sowie Kantitudlen 1 S3 <iani
Jtbni tTOO).
Zi^ E. V«tU>4cr,
Die Jilt wai Wcuc; vie dia dmich ene der
L'stcfiedneca. wckie die Gcartârble
kocBl. e»Aak. kst GoeOe nw aeOMt. ctertUli ia
Tw 17M. oziUL Alf der UAkAr
Jsfi 17fi3 T«a profeMOT Bcti^ ia Jeu ge^ttadetea
des GcMflMhafi- gcntea SeUDer nd GoeOe. bei
HfTMigihf in an beide iirtereHiereades Gequï^ iber i
der Xjlar ^mmê dea Gameo in die Teile', welebei dea
da» Bam» At* Intkngea Aotipodea hiaeinleefcL GwAe bigt
■dba aaa die )ic<aaoTpho«e der POaaieB tot. Bat nr
Aaçtm ctae frstao&Màe Pflaaze eotstebea. ScbiDer h5rt
MM nd ^jait eatKhiedeaer FtamtgAntf za. Ab akv GoeOe
geeadet acUttdt er dea Eopf und sagt: „Dae iA keiae Erfak-
rm»g. iM» igt âae Idee". Goethe ist Ober dïeaea Bawnf entaaat
■ad eîaiger»aaiea Terdheaalieb ; der ^alte GnA* wîD mA ngem,
sUtû er nbanit fieh zmanuneo. nnd es koaimt naa a ciaer leb-
kaft^ DiskoMioB. in der Goethe neh als .bartaldiger Bealtif,
iJebiUer ab „gebfldeter Ejurtûner* zeigt SehHeaaliek wird, da
keioer too bdden neh fttr fcaebbgen hilt, bü aaf wötma Walfea-
«tiUftand gemacht Indessen lassen Goetties tàgeat Worte eise
innere Unsicherheit erkennen, die ihn ab den beruts halb Ueber-
wttndenen kennzeiehaen. Sehiller hatte, ganz in Sinne Kants, cöa-
geworfen: ,Wie kann jemals Erfahning gegeben weràoi. die oner
Idee angemessen sein sollte? denn darin besteht eben das Eigot-
tOniliehe der letzteren, dass ihr niemals eine Eifshmng kongnüercm
kfiane.' Solehe Sätze maehen noseren Dichter, naeh seinem »genra
Bekenntnis, „ganz nngltteklteh*. Er ahnt dass iwisehen seiner
, Erfahning' nnd Schillers ,Iâee- etwas .Venuittelndea, BecOgUehes*
obwalten mBs»e, ohne dasselbe noch klar zn erkennen. Diese Ei^
kenntuis hat ihm die Kantische Philosophie gebracht, die nun erst
dnrch einen ihrer geistvollsten Jünger voll anf ihn za wirken be-
ginnt Durch das Gespräch war der „ente Schritt* gethan sn
jenem .Bunde, der nniuiterbrocheD gedanert and fttr nns nnd andere
manches Gnte gewirkt hat'.
Das Datnm dieses hocbbedeataamen, von Goethe sellwt noch
Jahrzehnte später als „glückliches Ereignis" gepriesenen Gespittehea
lässt sich nicht genan mehr festetellen. Nachdem schon DOntser
im Goetbe-Jahrhach 1881 <) die historische Znrerlässigkeit dea Goethe-
■) U Ifib— isg, vergL bewoderB S. 171 B.
0««tli«i VorliiUinis un Kant in utincr tibt»risclteD Entwicldnng. 'M7
sofacD Berichtes bestrUten. hat nenordiags Minor') dnraof biage-
wieson, dass nach doD jetzt beratisgegobcneD Tagehtlchern Ooettien
derselbe \a der ztmäcbst in Betracht koQimcaden Zeit von Mitte
Mai. wo Schiller von seinem lüiugeren Aalentbalte in Schwabeo
znrticitkehrte, hin xom 13. Jnoi 1794, an dem St^liillers erster Brief
an Goethe (Kiolniinng zu den Hören) geiK'tirieben ward, g»r nicht
in Jena gewesen ist. als» ancb nicht an einer Sitzung der Natur-
forsehenden Gesellacbafl tfilgenüniuien haben kann. l)Unt/.nr tmt
desbalb an jene« GcspräL-b vgin 31. Oktobt-r 1790 gedacht, das wir
in nnBerem ereten Artikel (S. 85 dieser Zeitschrift) erwähnten. Allcia
das Ut ^uz iiDmOglioh. Jene Unterhaltung miiss mit einer An-
n&bening beider geendet halKU und kann nicht .'i^;, Jahre laug
gjtnElich ohne Folgen gob1iol>cn sein. Deberdie« widerspricht die
ganze Art, wie Schiller «ch iu dem Briefe an Körner vom 1. No-
vember 1790 darüber ftoasert, dorchaiis dem. wo« Goethe von unacrcm
Gesprftebe berichtet: ganz abgesehen davon, daw Schiller damals
uueb kein „gebildeter Kantianer' war. K)>on90 wenig kann April
179.% der letzte Zeitpunkt, au dem beide sich vor Schillers sehwA-
bisrber und Goethes Mainzer Reise getroffen haben kiJnnfen, in
Betracht kommen; denn , Anmut und Würde' erschien erst im Juni
17i)^, die Kiiturforschende Gesellschaft ku Jena wurde erst im JnU
desselben Jahres und die .Hören', die Schiller »herauszugeben im
Begriff staucl', gar orot Juli 179-1 gegründet Will man a)>6r bier-
gegen einwenden, dass Goethe, als er seinen Bi-rit-bt in späteren
Jahren (1817) niederschrieb, die Erinnerung getüuscbt habe, so
k&nnto dies unseres Kraclitens wohl bezllglicli nebcnsaehtieher Mo-
mente zotreiïen, nie aber mit Bezug auf eines der. vielleicht das
folgenreichste Ereignis seines Lobcns der Fall gewesen sein. Zudem
ist die Darsictlung so voll der lebendigsten Einzeln heiten, so in
sich klar und zusammenhilngcnd, dass eine derartige arge Selbst-
tftaschung unsere« KedUukena vOilig aosgeschkiSBen ist Wir hsdten
es Tielnehr fUr das Wahrai^heinÜchste, dasa das Gesprlieh bald nach
der bekannten Einladung zn den .Hören', ftlr die, nach Goethes
Darstellung, Schiller ihn oben damals b&tte gewinnen wollen, also
Ende Juni oder im Anfang Juli 1794 stuttgefundcu hat. Damit
stehen Aens^erungen ans dem beginnenden Briefwechsel beider in
L anklang. Am :i4. Joni hofft Goethe — es ist im .Briefwechsel'
■ein erstes Schreiben an Schiller — .bald mUndlieb'' mit ihm za
Xaal
■) FreuscUcb« Jshrbiloher, JuUheft l%9i, vgl beeowlers S. 94 iL
818
R.YarllD4er,
spreofacD. Am 25. JnH freut er sieh lebh&ft iisf etae .Öftere* .Aa»-
weehBlimg der Ideen". Uod am 23. Aagart sebreifat Schiller, dm
die .nealichen UDterliaUnDçeQ" mit Goethe seine gaozo Ideennuuac
IB Bewegung ^obraeht, dass dieser ihm zn „mehreren spekalativeo
Ideen' das .Objekt, den Körper" gegeben habe. Damit Btimnil
deno ^biilon Mitteilnng an Körner vom 1. September, daaa Ooethe
ihm .DUD cndlieh mit Vertranen ea^egeokomme"; wetra er dabei
aar ein „vor 6 Wochen" gehattenen grosseres GesprSeh antpielL, so
Mteht einer IdentißzieraDg dcf^elbcn mit anserer l'oterredmig aller-
dingB die Schwierigkeit entgegen, das« es sich ib jOBem baaptsXch-
lieb nin die Kunst, uicht nm die Natnr geliaudell haben soll Allein
ID dem Briefe vom 2t>. Ango^ ist ja von mcbreren rnlerhattasgen
die Bede, und »o liesscB sich beide .Mitgtichkeiten vereinen.
Wtr geben Bbrigens die Sebwiorigkcit einer genauen Datieniiig
des berühmten Oespräebes durchaus za. Ja wir halten dieselbe fbr
Dn]t>sbar, so laug« nicht weitere Knesere Zeugnisae aas TagefaUohen)
oder Bricffu beigebracht werden. Andereroeits atier halten wtr den
ganrcn Streit — and sollteii wir dadnrch auch in Widerspruch mit
der geaamteB Goethe -Philologie geraten — ftlr relativ anwichtig.
Das Wesentliche ist nicht, in welchem Monate oder Jabre, sondern,
dass die l'ntorrcdDng stattfand, vor allem aber die WirknBg. diu
sie berbeilUhrte.
Wenn wir unu im folgenden diese Wirknng, d. h. die philo-
sophische Eutwickliiiig Goethes im nUcb»teD Jahrzehnt, aa seinem
Verhältnisse zu Kant zn erkennen and dnraa»tel!en versuchen, so
sind wir uns der Schwierigkcitcu einer solchen Anfgabe vollkommen
bewnsst Wir mlkhten als einleitendes Motto die Worte, die Cîoethc
Reibst von solchem Beginnen gebraucht, darüber setzen. In dem
1817 im .l.lleft znr Morphologie' verOffentliehten kleinen Aufsatt
.Glückliches Ereignis' folgen olimlich anf die oben wiedergegeben«
KTzKhtung der Annalen noch nachstehende Worte: .Nach diesem
glHcklicben fteginnon entwickelten sieb in Vorfolg eines KobnJShrigeD
Umgangs die philosophischen Anlagen, inwiefern meine Natur aie
enthielt, nach und nach: davon denke möglichst Bcchenschaft zn
geben, wenn echon die obwaltenden Schwierigkeiten jedem Kenner
sogleich ins Auge fallen müssen. Denn diejenigen, welche von
einem hlihcren Standpunkt die bohagliclie Sicherheit de« Meoschen-
veratiiides UbcTschuneu, des einem gesunden Menschen angeborenen
Vervtaudes, der weder au den Gegeusläuden und ihrem lietug. noch
Mt der eigenen Befugnis, sie zu erkennen, xu begreifen, zu bo-
4
GooÜiM VerhUtit» «ii Kant in lelmr histoifa^fl» Enndcklaag. 310
artnlen, za scbätsen, la benutzen zweifelt, solebe Männer werden
gewiaa gornu geattben, (lass ein fast ['nmOgUclioa anternommcn
werde, wena man die Uelwrgängc in einen gelüntetteu, freioroo,
Belbetbewnssten ZoHtand, deren es tansend nnd niiert»iieend geben
moM, XQ flchildern nnternimtnt! Von KiIdanp<flttif^Q kann die Kede
nieht »ein, wohl abi-r von Irr-, Schleif- und ächltifhwcKcn und so-
dann von unbctthsichligtem Sprang nnd Ijelebtem Auiiipniog zo einer
höheren Kattur.") Wenn Goetbe »elbät so sprechen konnte und
tliateüoblieh zn jener beabsichtjgfon, aber Ja»t unmöglichen^ Rechen-
gehaftslegnng nicht geliominen iat, so kUnnen wir ea »elbtitrerstand-
Hob noch vio\ weniger nntcrochnioa wollen, die innere pbiloaopbiscbe
EntwicUoiig de« Dichters iu jenen zehn oder elf Jahrou iin einzelnen
anfzndeclcen. Wir können uns unr an einzelne uns erhaltene AeBWO*
niogen Goethe« nnd fleincr lUtcbsten l->eunde halten nnd daratia
die »ttchittliegenden SchlUüHe zn ziehen verauchen. Zum OlUck be-
sitzen wir hierbei wenigntens eine Quelle ersten Hanges in dem Ton
dem Dichter selbst edierten Bricfwecbscl mit dem Manne, der die
pfailosophiseheu Anlagen, .inwiefern seine Natnr sie eothieit*, ia
ihm zur Entwicklung brachte — mit Schiller.
17M.
Wir verlteesen Goethe zn Knde untres ersten Artikels (Heft 1,
S. 98 £) in einem Htadinm seiner philosophischen F^twicklnng, in
welchem er Kantji Philosophie zwar kennen gelernt und namentlich
die Kritik der Urteilskraft mit Aufmerksamkeit und Interesse go-
twen hatte, indes in ihre Tiefen noch nicht eingedrungen war. Be-
reits dort haben wir nns hierlllwr an mehreren Stellen (S. 83 f., S9,
98 f.) des Nsheren aui<gesprooheD und rafiehten hier, ehe wir weiter
gehen, nur noeh ein neues Zeugnis ans jenem berühmten Gespräche
nir die Itichtigkdt dicsvr unserer Anschauung ItcifUgen. Wenn
Schiller, der berufene Interpret der Kantischen Philosophie, ihn
dnrch den vollkommen Kantiechon Gebrauch eines der wichtigsten
Termini de« Kritizisniiis, der Idee, nicht bloss verdriessiieh, sondern
zntetzt .ganz unglücklich" machen konnte, so hatte er (Goethe) eben
Kant — rnud borausgcsagt — in einem der grandlcgendsten Bo-
griffo seiner Philosophie bis dahin nicht verstanden. Anch Steiner
nigt zn dieser Stelle -) die Anmerkung hiuza: «Goethe balte damals
<) In der KanchnerHlteD Ausgabe SXXUl & 113.
*j >.aO. S, lit, Anintrk.
Î1*
K-VorlSiidor,
den G«genBatz von Idee and Wirklichkeit nocli Dicht enrogeo."
Wie ander» drllckt Gvetbe idcti später ans, uäi-lidvm S^rhillcr ihn in du
Veratfiodois dv« kritiechen IdciiUMiiiiitt eiuget'Ulirt: JctKt gebraucht er
selbst uuotatt , L'rpttanx«*, .Urtier' den Aasdmck: ,ldee de» Tiers',
UDd Godet, Am9 in den Hesicliungen zwiflcben Idee nod Erfaliruug
.eigentJioh d»H twweglii-bo Leben der Natnr beatebe": ') und in ein«r
erst nenerdingA gedruckten Acussernug, die nach Stoinera*} Venuntan^
ttu da» Ende der nctuoiger Jahre fiillt, breitet sich diese aas Kant-
Schiller gewonnene Aucbannug von der Idee naf das gesamte Ge-
biet des geistigen l^obens ase: .IJnrcb die FendelschlSge wird die
/«it. dnrcb die Wechselbfiwegnng: ron Idee tu turfabrang die sitt-
licbo and die Tri@i<ensehaftliehe Welt regiert*
Uooh kehren vrir nnnmcbr zur cbroDologioehen Fol^ znrtlck,
indem wir die Entwiekluug von Goethe« Verhältnis zu Kant an der
U«ud der Quellen, d. b. rot allem des äcbiUer-GoetbesebCD Brief-
wechsels, verfolgen.
In den eruten Rriefen. die das allinUMiebe Einanderotber-
kommon und -voret<:bcn der beiden GroHaen so unnbcrtrefflich nos
▼or die Seele fUbrcn, wird Kants Name zwar oiebt genannt Aber,
wenn man »eh vergv^nwUrtigt, da^ Schiller gerade in jener E^jioobe
rOUigcr Kantianer war.^) m bedeutet jede« Entgcgenkouinien Goethes
nach der Seite der ,SpeknlatioD' einen Schritt in Kaot bin: oatllr-
lich nicht in dem Schnisione. wovon ancb Schiller frei war, sondern
in doDÜeoigeo kritischer Uenkweiüc und Methoda Nicht blos«
Schiller, sondern anch — vielleicht mehr nueli — Goethe „rechnete
von Jenen Tagen" der .ncnliehcn L'ntcrhaltuugen" (s. oben) ao .eine
Epoebe* (27. August). Und »war fllblt, wa« Philosophie angebt
Goethe sieb diircbans als den Empfangendeo. Kr empfindet anfangs
in sich noch „eine Art Dnukelbeit nnd Zandern", Über die er niebt
tierr werden kann, während der ritilosoph Schiller allerdings be-
wundernd meint, dass Geister von Goethes Art, die intuitiv das
Richtige finden, n^^oig Ursache haben, von der Fbilosopbio zu
borgen, die nur von ihnen lernen kann" (23. Angtut; vgl anaur-
*) Beide SicDe« finden sieli in dem 1601 geulirlobeMn, w«n& anoli erst
■pUer sIs Riulcitong cor Hoq>holoKlc gndmcktea AniMtie: .Hldiing «od Vm-
Uldang orsuiiHcbi-c Nuarca' (S.W. V ISI f.).
*) Qoetke^ikrbnck Xll Ki; vurgL den rsduii As&ata Steiaers: VAet
den 0««1ni uaa«r«r AoMbnangeii vos Goelb« attnrwtMCBtduiUkli« Arbeiten,
«W. 8.l«i-!io.
*) HietObcr vergL K. VorUailer I.I.O. S.2&t— US.
É
I
4
Gottllw« Verliaitni) la Kut In »tioet bbtocbehcn Ennriekliiix- 321
dem die geistvolle CliaruktcriBtik beider in .Scliiltera groasem Brief
vom SI. Aug., «uf clie einaugcheu noB Mer zo weit flllircD wUnJo). —
ij«lion am 4. ä«i)teniber kann Goettic mit Bezug aaf das Him Über*
^Baodte, gam KnntiiMib gehaltene') Bmchetllck Sobillers ,Voni Er>
babeneo' (vod 17'.>3. nicht zu verwecliiwln mit der späteren, in die
S.W. anfgeiiommcnün Abhimdlnug .lelier Aas Erbabeo«') crklftren,
dam .Diifi nicbt allvio diesclbea Gcgonittände intereAsierea . sundom
dftus wir anch in der Art, iie anioscben, meistens II hereinkommen.*
„t'cb«r uile Hauptpunkte, »ebe icb, sind wir einig." Noch weit
inni^r mlteseo einander beide dann verftandca nnd gefunden haben
rVrSbrend des vierzehntiïgigen Beanobes, den Schiller in der zweiten
'Tlülfte de» September dem neugewonnenen Freunde «batattetc. ,Wîr
wiesen nun*, schreibt Goethe rtlckerinnemd nm 1. Oktober, «aus
amterer rtertehntUgigen Konferenz, dass wir in Prinzipien einig sind
nnd die Kreise unticres Emptindens. Dcnkuns nnd WirkouH teils
koinzidierea, teils sieb hertlbren." So konnte dem Kantianer Hchillcr
t^egeoUbcr ein Gegner der Kantinehen Philosophie nicht mehr
'ffprechen, seUi-tt wenn wir annehmen, das» Schiller nicht deren
adiroffste Seite gegen don zu gewinnenden Fronnd hervorkehrte.
Daher erregte denii auch bald darauf der ento Teil von
. S^htllem .äfitbctiHehen Briefen', die dovh nach des VcrfaaHorn eigenem
^Bekenntnis „grösstenteils Kantische Grundsatz«" atmen (1. Brief)
and die Kant selbst .vortrelTtich* faod,>) das hQebst« EotzUcken
Ooetbcs und seines FYenndos nnd Hansgenossen Heinrieb Meyer.
.Das mir nbersandte Manuskript habe ich sogleich mit grosaem Ver>
äugen gelesen; ich «chlUrflc es auf einen Zug hinunter. Wie nni
eb kOstiieher, Dn.>«erer Natur analoger Trank willig btnuiter-
sehteicht und auf der Zunge schon durch gute Stimmung deg
Nervensystems seine heilsame Wirknag zeigt, so waren mir diMO
Briefe angenehm und wolilthxtig, und wie sollt« es anders seiD, da
icb da», was ich Dir Kechl neit langer Zeit erkannte, was ieb teils
lebte, t^ls zu leben wQnschtc, anf eine ao zusammenhängende und
^«dle Weise voi^etiagen fand" (2'3. Oktober). Anob eine nochmalig«
tritischere LektUr« — zwei Tage apHer — beatArkte ihn nur fn
er Uebereinstiffimuog; .auch da fand icb mich nur gestärkt und
gefördert, nnd wir wollen nntt also mit freiem Zutrauen dieser Har-
muaie erfreneo' (2ä. Oktober). Jeder Kenner der ästhetischen Briefe
■) Vgl nelBe Anftliniiig«!) •.«.(>. aifSC
*) ebd. S.MIC
822
K- Turlinder,
weiss, fräs eine sulcbe St«I]nD^Aftnif Ooetfap« indirekt ancfa Air
»ein Terliältnis zn Kut bedeutet. Va i»t daher kein /.nfall, eondern
stebt io volLsteoi inneren Znummenhait^ biennit, wenn gerade
diese be^sterte ZnBtimmang Goethes, im Gegensatz zn dem ver-
drieflsliehen Widerspruche Uerdeis, das bertlbmte .Kaotitube Glau-
bcns''>ßekeuiittii0 Sebillera in der am 28. Oktober erfoigteo sofortigen
Antwort anf Goethes ereten Brief veranlaset bat leider fehlt eine
Erwiderung Goethe« hieraaf; statt deiwen erfolgte ein längerer Be-
sacb (loetbe« (nnd Uejen) hei Hehîller in Jena, der jenen freitieh
den GennsB innigsten GcdankenaustanHcfae«, uu aber um eine klare
Aeassening Goethes zu besagtem KantUehea GlaubensbekeoDlQis
gebracht bat.
Die noch folgenden Briefe des Jahies 17M an nnd von Schiller
enthalten nirbts PhilosophiBcbes mehr. Dans aber der geistige Ver-
kehr Goetfaea mit ihm nnd den beiden Hnmboldts, von dtnen wenig-
stens Wilhelm ein eifriger Kantianer war, fldsaig gepflegt wurde,
bezengen gleichzeitige Briefe au Jakobj. ,8ehtller nnd Qnmbotdt
Mb' ich fifter nnd erfreue micb ihres Umgangs. . . . Wir suchen nos
znaanimen, so viel als mQglicb, im ilirthetischen Leben za eriialten
und alles ausser uns zn vergessen* (^1. Oktober). .Mit Sehillem
nnd den Unmboldta stehe ich recht gut, nnsere Wege geben fttr
diesmal zusammen, und es scheint, als ob wir eine ganze Zeit mit
einander wandeln werden* (28. Dezember). V'nd ganz ühulich am
2. Febmar 17t>rj: .Mit Schiller nnd Humboldt »etie ich ein gant
TergnOglicbcs Leben fort Die Kreise unseres Denkens nnd Wirkens
lanfen in einander, und wir begegnen nns oft."
Auch das Jahr
170B
ist verbultnismüssig arm an direkten AemsseniDgen Goethes über
seine 5itcUung zur kritischen Philosophie. Dass indeseea auch die
Fortsetzung der fisthctiscben Briefe (insbesondere der elfte nnd
iwölfte), bei einer SelbiftvorleBong des Verfassers. Goethes nnd
Meyers Beifall io gleichem Masse fanden, berichtet ticbillcr selbst
am Id. Januar dieaes Jahres dem Freunde KOrser. Beide seien
dnvu», .von Anfang bis binans, in einem Grade fortgotiseen worden,
wie kaum ein Werk der ßcrodsamkeit vermag^. Freilioh bez^ehoet
er beide an dieser Stolle als .nicht Kantscbe l..e«erV Aber die
Bescbafïipnng Goethes mit Kaut uud PhilosophiL- öberhanpt schreitet
fort, w&brcnd sich bei Hcbillern allmithüch eine leise Ahwendnng
bemerkbar maebt (Über letztere vgl. Schillers Briefe vom 7. Jannar,
t
«
GoeUies VertiiUUib zq Gut in seiner hfatorbcfaca Kniwickltinfc. S23
17. AagiiAt Dud I.November ntid meiQC Abhandlung 8. 25f) f^
263 f, 2GÛ). Ja, Goethe ist es jetzt mititoter, der in w'mea Briefen
SebillCT aaf KaotEscbeA aufmerksam macht. 8o am 18. Februar auf
Kants .BeobaebtoDgeD Über da» GefUhl dca Schienen nnd Krhabeoen*
(AitsK- 177L) Er macht daza die. nns nicht ganx verstttndliobe, B«-
merkuii};: .Ea wäre etue recht artige Sebrift, wenn die Worte ocbOn
und erhaben auf dem Titel gar nicht ständen und im Btlehelehen
Mlbst Helteoer TorkXmon^, nm dann binzninfllgen : „Ks ist voll aller-
liebster Ikmcrknngen über die Meniivhon, und man siebt Heine ßmnd-
tätxt »chon keimeu." Worauf .Schiller am 10. Fcbniar in betstimmen-
dem Sinne antwortet Am 16. Hai teilt er (Goethe) dem Frennde
mit, im Monilenr stelle, daM «Dentseblaod hanptsächlieh wegen der
Philosophie berflbmt aei, nnd dasa ein Mr. Kant nod sein Schüler
Fiebtc deu Ueutschen eigentlich die Uebter aufsteckten'.
IkKeichucüJor als solche kleinen Notixen ftir Goethes nnomehr
in auderor Richtung sieh cntwiekeludes Verhältnis sar Kaotischen
Philosophie ist die Art. wie er in den Ânoalen von 1795 die all-
mäbltehe Kntfrenulnug von dem einst so nahen Krennde Herder,')
ID xweiter Unie auch Wieland, erklärt. .Seine (Herders) Abneigung
gegen ilie Kantischc Philosophie nnd daher aneh gc^n die Aka-
demie Jena hatte sieh immer gesteigert, während ich mit beiden
dareh das VorhültoiB so äobiller immer mehr susammea-
wDeha. Daher war jeder Versuch, das alte Vcrhttltnii heranstelleu,
fruchtlos, um so mehr, als Wieland die nenere Lehre selbst in der
PersoD seines Schwiegersohns (Keinhold) venvtluschte, nnd als l^ati-
tndÎDarier^ sehr Übel empfand, datw man Pflicht nnd liecht dnreb
Veninnft M wie es bieas, tixicren und allem bnmoristisch-poetifleheu
Schwanken ein Ende an machen drohte"*) (IV 541). Die geeperrt
gedruckten Worte spreelien mehr als die weitlänfigsteo KrSrternugen.
Wenn nun Goethe gerade durch das Verhftltaia su Schiller
mit Kants Philosophie .immer mehr znsammenwneb»*', so ist ob
von vornherein wahrscheinlich, dasa er sich dieselbe eben in der
âchillerscbcD Aufiiisauug und mit deren ModiSkatioDeu*) xu eigca
') VkI Ucti I iliu-ivt '/cHuhrirt, S.T4 — 71. Was wir ilort (ivTii) vt>n
dur UerdcrMUie and Kaut-FeriM bemerkten, bovshrheJtet sieh quo oiagelteltrt.
>) £b KantisehM Ausdrnck (ficMgioD UiDerhälb 8. 31), d«a ScUDff id-
oipdert hatte.
*) Vgl. di« spilter ut bcKpirechGiulc OedücliuisriNle aufWieUud (lt)13).
•> Vgl. uetae Bchoo Bftcn oMerten drd Abhandliugen In den PUlo«.
Uouiuh. XXX, wwauf Idi aneh IVr da» Folgende vcrwttK.
9U
K. TorlliidoT,
machte. Das sahen wir deon aaofa bereits oboD an Keiner Bogeisfo-
rang Über die äetbctisohcn Briefe and werden cb aach ferner sobcn.
So erklärt er aicli x. B. am IS. Angnst ISOâ mit den Betnerknugeu
Scbîltera (rom 17.) Über das CbaraktcrUtiscbe dcH Ghrietentnnis,
dso in der Anffaebnog dee ßesetzes. de« KftDti8«Iien IniperatÏT» be-
atebe, „gana einverstanden". Aneli das kllhle Verbältni» za t'icbte,
Ate sich in mehreren Briefen Goetlieo an Jakobi (vom 8. September
179-i, 2. Febrnar und H.Mllrz ITUÖ) «nsdrtlokt, ist gewiss darcb
Schiller mit bceinönsat, der in dorn grossen Briefe vom 18. Oktober
1704 neben seinem Knntiacheo Glauben ioiner Anlipatbie gegen
Fiehtes Ahsolntismiis nnd .snbjekHven Spinoxismus' deallichen Aus-
drnck gegeben hatte.
In dem ernten dor drei an Jakobi gerichteten Briefe (vom
8. September) findet eieb übrigens ein interessante« Selbstbekenntnis
Goethe« betreffs seiner atlgemeiocn philosophischen Anlage. Mit
der Bitte am ein Urteil Jakobi» Über Fiebtes .sonderbare Pro-
dnktion' verbindet sich nämlich das OesuindnÏH: .Ich bin zu wenig
oder vielmehr gar nicht in diottcr Denkart geübt und kann also nur
mit Hnbe nnd von ferne folgen.* Und ühulich drückt steh daa
Schreiben vom II.Mürz 1795 ans: .Gieb Dir doch gelegentlich ein-
mal die Muhe, mir deutlich zn machen: Worin Da fon nuseren
neneren Pliilosophen* — gemeint Mnd doeh wohl I'Hchte nnd Heine
Anb&nger in Jena — ,difrcrierRt? nnd wo der Punkt ist, auf dem
Ihr Eaeh scheidet, und setze mich in Stund, in Deinem Namen mit
ihnen za »treiten.* Setzen wir aoch einen Teil solcher Bekennt-
nisse, in denen sich der l>ichter als Unpliilopoph zu gel>en lieht,
anf Kecbnong einer gewisiten heseheidcneu Selbütironie, die wir an
ihm schon kennen (vgl. die Einleitung unseren ersten Artikels,
lieft I S. 60 f.). Bo bleibt doeh aU nnvertilgbarcr Rest die bestimmte
Abneigung gegen die Abstrabtioneu der .grauen Theorie' und dcT
Mangel an grOndlicber Vertiefnng in die Einzelnheiten eines philo-
»phieohen Systems, die Goethe sein Ivchiag angehaftet haben.
Andererseits fühlt er sieh, seit dem Umgang mit Schiller nnd durch ihn,
entschieden pbilosophidcb gekräftigt Am 25. Ko%'omber meint er,
M Mi ihm .,bei Znsauinienstellung seiner pbysikiiH<<chen t^rfahrnngen
von grossem Nntzen', da«« er „etwas mehr als sonst in den philo-
sophisohen Kampfplatz hinnntersehe". Er wUDHobt einen Anfsatx von
Wcisshnbn in Niethammers .Philoeophiiichem .loamaP, desften .Art
>u philosophiereu ihm näher liege als die Fichtiscbc", noch einmal
mit Schiller gemeinsam so lesen, am dG«aeo Gedanken über einiges
m hQren.
Rortkes VerbUUib ui Kut in seiner liàsturiuikeii Entwiclcloue. 335
Ehe nir dus Jabr 1706 vvrlaescu, wollen vrir sebUcsBlieh noch
[eißer nn^er Tlieina h«rtl]ir«Ddeo Afiosaeraii^ Goethe« noil d»zn ge-
'felirigcn Bemerkung Wielaads giedenken, die vielleiehl in dieaee
Jabr. jcdenfalU aber in eins der anmittcltiar folfi^endcn gchJtren.
^8ie findou »Icb l>L^i Rindermann') auO;oKci(.'bni>t nndlantcn: ,Uenler
rTlkstete »ich um el>«u ji>ue Zeit zum Kuiujile*) gegen die Kautisfilie
I'tiilosophi«. . . . Wnlirenddeemn hatte Goethe infolge seiuer ge-
. wohnten objektiven Ansiebt der Dinge uoil seiner grflsfleren, eben
UeranB ciits)>rin^ndeii Knbe Hein besondere» interenne daran,
vornehmlich in Bezug auf Naturwissenaehaft and Kunst, und
^erfcliirte: .Wir aebcu dicHu Pbiloaupbio als ein PhuDonieo nn, dem
'nan aiich seine Zeit liutaeu inimis weil alles Heine Zeit hat/ Die
zeitliuhe Unbestimmtheit nnd inbnitliche Allgomeinbeif, namentlich
der au^cbliohc'D Goethe'schen .Krktilrnng'. aowie der ümatand, iIub«
wir in Wieland uiebt den gcciguctcu Interpreten vou Goethes philo-
sophischen AiiftchaunngeD xu erblicken rennßgen, erlaubt nns indessen
nicht, weitere Scblllsse daran» zn ziehen.
1798.
Am 'S. Januar 1796 kam Goethe auf uugefiibr vieraehn Tage
zu Sehiller nach Jena, nm. wie er dieuem am lä, Dexeuber 1705
^Mhrieb, „den ganzen Kreis Ihrer theoretischen Arbeiten ddd einmal
mit Ihnen zo durchlaufen und mich dadareb zu den Arbeiten, die
vor mir lie^n, zu stärken*. Ahh dicavn Intcrhaltungon, von denen
Goetb« sieb «eine wachsende Ueberoiastimmung* vcrapracb, ist uns
Laatnrgetnilss niebts erhalten. Aber ihre Folgen sind in dem wei-
hteren Briefwechsel, selbst in scheinbar abgerissenen Notizen, deui-
lieb zn flpUren. Beide fllhlen sich immer mehr eins; jeder ist sich
bewnsst. waa er am anderen hat nnd von ihm lernen kann, nnd
EKbätxt gerade das am andern, waa ihm nclbat fehlt. Wir verweisen
statt eiuer ausfUbrlichen Charakteristik von Goethes allgemeiner
LBtellting zur Philosophie lieber auf die ansgemebucte Schilderung
^der nÜsthetiseheD GeisteitstimmaDg*, welche alles spekulative WÎHivvn
nnd Bedllrfnia bei ihm ersetze, in Schillers grossem, an Wilbelot
Ueiater ankoUpfesdom ßriefe vom 9. Jnli. Umgekehrt zeigt sich
') UaetbM (i«(f)hlcbp, henntgogsbca voa W. v. Bi«dcnniiiia IHSOff. 6d I
S. IBl (Ko. 131), «DlaoauneB d«r Wielftiid-Ana);at>o tob J. ü. ünibtr. Leipxlf
lt>îl), Bd&3 B.'iü.
*) Vtt lUna ia drr .HoUkritik' (tT99) tmd .KalUgone- (ISOO) la der go-
hSsüfflt»a Wrine »tia AaAruob kam.
326
rSVliBdtr,
Iwi Goetiie das Bestreben, dem Freaiide in philosophischer ße-
ziehnog immer oiher zn komm«]].
Am 20. Jali 1790 schreibt er, dass ihm Kuitti eben erschieuener
Aaftuitz „t'eher die vornehme Art zn philosophieren* viel Freude
f^cmacbt habe. Weou er dann fortûhrt: .Aaolt dnrch diese Schrift
wird die Seheidung dessen, was nicht la^amnieagebört. iiomcr Ictn
hafter )>e05rdcrt* — so kann dies allerdings ebensowohl saehlieh
wie {versfinlieh verstaoden werden. Wir glanben iudeit, dass die
DentuRgr anf Personen vorzaziehco Ut. weil sie mit anderen gteich-
xeitigou Zen^tssen zusammentrifiV end sehen darin einen grossen
Schritt von dem in der Schrift nogegriffeueD Jakobi, der noeh
Anfang 179s (s. oben) sein philosophischer Mentor gewesen war, zn
Kaot-Sehiller hin. Schiller gegenüber, mit dem er sich so oft mUnd-
lich ansspraeh, konnte Goethe sein Bekenntnis in solcher Kürze for-
mulieren, ohne deshalb ein Missventändnis boftlrcbten >ti niUssen.
Uezeiehncnder sind gleichzeitige AeDaseruigeo gegen andere.
So fordert er in einem nn Slîmmering gerichteten, dessen Schrift
Tom Organ der Seele bebnndelmlen. Briefe vum 38. Angnst d. J. in
vollkommen Kantischer Weise strenge Seheidong der einzelnen
■Wisflenaehaftsiïebiete. Shimmering hätte Philosophie ond Physio-
logie strenger aas einander halten sollen. Ks sei kein Vorteil, daas
er die .Philosophen mit ins Spiel gemis<'bt babe'; denn diese Klaaso
verstehe rVielloiebt mehr als jemals ihr Handwerk' and triebe es
„mit Itccht, abgesehnitten, streng nnd nurrbittlicb fort". Wenn er
im Ansehlnsa hieran fortlllhrt: .Warum sollten wir Empiriker ond
Realisten nicht auch unseren Kreis kennen und unseren Vorteil
verstehenV", so stellt er sich damit allerdings in einen gcvnssen
Gegensatz zu den philosophischen Systcmatikera , allein wir kennen
diese acino Weise schiio. die jedenfalls philusophiselios VerständDis
seinerseits nichl ausschlie«)«t. Auch will er „jenen Henii manch-
mal in die Sehale horeheo, wenn sie die Gemtitskräfte kritisieren,
mit denen wir die OegenFtlnde zn ergreifen gcnfitlgt sind". Was
es aber mit seinem .UealJsmus' in Wirklichkeit auf sich hat, darUber
belehrt ons besser eine wichtige Aenssemng gegen Jakobi vom
17. Oktober dessel)>cu Jahres: ..Du würdest mieh nicht mehr als
einen so steifen Realisten finden, es bringt mir grossen Vorteil,
daM ich mit den anderen Arten in denken etwas bekannter
geworden bin, die i(?h, nh sie gleich nicht die nieinigeu werden
können, dennoch als Supplement meiner Kinseitigkeit zum prak-
tischen Gcbraneh üusecret bedarf^
I
lA
Qoetiiea TerMllAb ta KaM in MJmr liMorfsctwp Eutwleklang. 3S7
Ganz im Sîudc der tniDB«c«udcntaIeu Methode, wenn «neb
Dhoe Kant« Namen zu neDuen. ist eine bed«ut)^ame Stelle tiber daa
^erbältoia der Knnst znr Ethik in dem Briefe &a Hmrich Meyer
rom 20. Juni 17d6 gehalten. I*'rennd Humanuii (liorder) habe im
achten seiner Humanitiltsbriefe ein bltitcH lti.-i<ipicl ^^b«n, „Onrcb
das Gasse schnarrt wieder die alte Ph it litte ricier: dasa die Knaate
das Sittengeaetz anerkennea tind nch ihm outerordnen aollen. Da»
&Bte halwn die immer t;^than und rollsara es than, weil ihre Ge>
setzo SU |:at als das Sitteogesetz ans der Vcmnotl eDtHpriugen ;
thstea ^e ab«r dan Zweite, so wären sie roilorea, und ea wilre
beseer, dass man iltut-n gleii'h einen MUhlNt«iu nn den Hals hin^
nod me ersSnfte, als dass mau sie nach nnd nncli ins Ntltzlicbplatt«
absterben liesse." In denmelben Briefe bricht er seine Freude
darüber ans, „dass wir, die wir nnn einmal verbanden sind, ein-
ander so rein und sieher c-ntgegcDarbeiten; vos Seliillero bin ieh
gewiss, dass er niebt rttekwärts geht". Aiieb Jean Paul meint er
.noch Kn den Unsrigen rechnen xa können". Man nieht, die wir
sind eine geMblossene Partei, welche die Ürandsätze des kritischen
Idealismns, der klaasiüchcn Aosthetik rertrittl — leb hatte mir dle«e
Rriefstelle ans der Ao^gabe ßiemera .Briefe von nud un Goethe'
Leipzig 1846, S. 37 f. ausgezogen. Dana meine Bezielinng derselben
anf Kant die riebtigc war, fand ich nachher zu meiner Frende he-
Btâtigt dnn-h eine Vergleichnng mit der neuen Weimarer Angabe,'}
wo uoeh folgender, Iwi Riemer fehlender, f^chluKs an denselben
Brief gefügt ist: „Da noch Platz ist, laase ieh Ihnen eine Stelle
ans Kant abschreiben, sie scblicset den Paragraphen, der über-
BcbrieiKiu ist; Von der Sehönhcit als Symbol der Sittlichkeit"; und
DDD folgt der ganze letzte Abwhnitt des § »0 aus Kants Kritik der
Drteüakraft,') der unr eine Analogie des SeliiSiieD mit dem Sittlichen
zngecteht and den Geschmack .den Uebergang von Sinnenreiz znra
habituellen muralischen lotcrcsHe, ohne einen zu gewaltsamen Sprnng*
emiQglicheu Itoit
Das Jahr 1796 ist das Xenien-Jabr. Von den auf Kant bc-
zäglieheo gehlSron die bekaunleiilen und wichtigsten — das von den
Ktioigen und K&rmorn nnd das noch hiintiger zitierte Doppeldistichon
rGeme diene ich den Freunden u. s. w.* — Schiller an und sind in
meinem öfters emühuWu Aufsatz Uber dessen Verhilltnis zu Kant»)
') AlMeiliuiff Briefe XI luJ, Kr. 3317.
•) KekrWhscbe Atwgabo S. 231.
»> A. ». 0. S. Î7a f.
3SS K. T*rÜ»*«r.
^^r*iat »oçrw&ea «vréea. V«« des IlütB äcniR mk ens')
HaOe. 4ct E«at Be^^rtfe ak^oMUca
AMdtlMW n 4m WMt T« &K Eünen a3
«4tr k«rea SefalpMoaaphCT. die tc« Eaitt ba^oHa nhicB. OAen
4n«^czAi»a werdca «^T^ »4— €& 371— 3ä9-. Sew AiAcUtaw Iber
tiv^Ae» VethïItBÎi m KaatÎMWa ndoMpUe rnwl^.!» wir dageçoi
ia dea Xmea aiefat za eatdeefcea.
Xar «sgea aaeh sie. da« die Widea DiuiLaica tob Jeaa and
Wenaar arit des Weuen rtm KSmftber^ die gideh™ Gegaer kabea.
Iia»««n«e wird nw aoeh weiter imrh ämm Brief GoetWs aa Key«-
von :V>. Oktober deaiethee Jafare« beiOli^ ladaa er tob der
KriejcterkÜiraBg aa ,4» Volk* in dea Xeaiea spfiekt, ftkit er fort:
.Der alte Kaat lut ûh. Gott aâ Daak. eadlid lb« die Herrea
aaeb ernfert and bat eiDea ganx allertiebatBa Aatelx tber die
rfiraeboie Art zu pbikMopbieten ia die Bei&ia- Moaataaebrift aetzeo
laMen; er bat niemaod ^nannt, aber die phibwopbiscbea Haren
Ariirt"krateo reebt dentlieb bezdeboet leb boffe, wir aoDen ans
bei aDserem NîseD Raf erhatteD und ihnen mit oasenar Oppoaition
ooeb naiKbeD bOten Tag maebaL" — Also wieder an Znsanuneo-
(fehen mit dem kritisehen PhiloBopben als Bande^enossen und ein
neues Zen^is dafttr, dass die obige Stelle in dem Biief an Schiller
über dieseltfe Kantisehe Schrift in persSntiehem Sinne so nehmen ist
PbilMK^pbische Noritäten liest Goethe nm diese Zeit Sfteis, so zr
Ende des Jahres eine Schrift Baaders, der ihm aber in an hohen Begionen
sehweM (an Jakobi, 26. Dezember 1796). Aach hilt er Niethammers
(in Jena) .Philosophisches Journal'' (an Sehiller, 26. Oktober 1796).—
In den Märztagen des Jabres
1797
wird iß Jena, wo Goethe zu Besncb war, mit Schiller und den beiden
Humboldt Kichtes neue Darstellung der Wissenscbaftelebre im philo-
Moptiisehen Journal, anf welche Schiller Ende Februar auAnerkaam
gemacht, gelesen uud durchgesprochen; woräber sich auch in den niiu-
mehr verOß'ontliebten Tagebilcheni Goethes zum 12., 14. und 16. Uärz
') Nr. 6B Id der Aoigsbe des BlbliognpbiBolieD IiutitatB, nach dei wir
uoh Im Folgeadeo zitieret).
^ Ömdiw Veriiiltnls m Kwt in sober Matortachen Enttrlcklnnf. 32H
H NotÎMi) finden. Freilich will es Ooethe liei der Spekulation und hei
H Alexander v. Hnrnholdtü Physik niirbt reolit wohl werden. Er sehnt xinh,
H wie er Fioand Meyer am 18. »chreibt, nach dem Aosebaoou berrlirlior
H Knnntfomien. .Deon fUr udb andere, die wir doch eigentlich zu
H KUuatlern ge)>orcD sind, bleiheu âo«li immer die SpeknlutioD sowie
H in» Htudinm der elenieutnren Nntnriehre falscbe Tendenzen, denen
H man freilich nicht answeiehen kann, wdl alles, was «inen nin^bt, nah
H dahin neigt and gewaltsam dahin strebt' Hier bricht einmal wieder
H Goctfacii innerste, anf« Anschauen gerichtete Natur hervor, welche
H abatmkte Philosophie (wie diejenige Fichte« es iu bcxouders hohem
H Grade war) nnd meehauiBche Natnrhetrachtung als etwas Fremdes
H empfindet: weshalh denn auch seine wiifsenttchaftlicheo Venlieost«
H bekanntlich nicht anf diesem Gebiete, sondern auf dem der bo-
H «ckreibendcn Naturwissenschaften lia^n.>) Achnlich äussert er sieh
H am 28. März, ebenfalls noeh vun Jena aa», gegen Knebel: , . . Ninuntt
H Du non dazu, daos Fichte eine nene Darstellnng seiner Wiesenecbaft»-
H lehre im philosophischen Journal herauszugehen aufhngt, und daM
H ich t>ei der spekulativen Tendenz des Kreises, in dem ich
H lobe, wenigstens im gajueii Anteil daran nehmen muss, sc wirst
V Du leielit sebeu, dass mau manchmal nicht wisscu mag, wo eiucni
H der Kopf atebt.* Allerdings sind solche brieflichen Aeassemugeu
H andererseits doch nur Stimmnngsbilder. Wenigstens klagt Ooetbe
H eise Woche spiiter, Schiller gegeallher, gerade nmgekebrt, dass er
H ,anf die Sammlang unserer Zustünde in Jena* nun in Weimar
H wieder in die lebLa^e Zerstreuung vielerlei kleiner Geschäfte geraten
H sei {5. April).
H Ende April liest er, gleichzeitig mit Schüler. Aristoteles' Poetik.
H Die Übrige Korrespondenz während des Sommers ist ganz von
H literarischem Allerlei erfüllt. Kn^t im Herbst l>egegnen wir wieder
H einer Aonsocning Über Kaut. Anf seiner HeUo nach der Schweiz
H sieht und liest Goethe während seines Aufenthaltes bei Cotta in
H Tubingen, wie er .Schiller am 12. f^eptcmbcr encählt, — nach dem
H Tagebuch war es am Abend des 9. .September — .eine kleine Schrift
H ran Kant, die Sie gewiss anch kennen werden,* die .Verkündigung
H des nahen Abschlusses eines Traktates zum ewigen Frieden in der
H Philosophie': „ein £ebr schätzbares Produkt seiner bekannten Donk-
H art, das so wie alles, was von ihm kommt, d!« Iierrtichsteu Stellen
'*' eathHlt, aber anch iu Komposition und Stil Kantiecher als Kantisch
LiJ ßisMixleni klar und RcUin dir)(«tU'lIt in ilcn klssiiMhen Vuruag von
B. ilelnholts: L'eber Cuetliea aBl&rwiMtios'^afUIcli« Arbeiwa. I8$3.
K. 7arti«der,
liLi) Hlr mMbI es ^roMes Ver^R^n, das» ibo die Tonwbmen
PUioMpbeo and die ÏVediçer dea VornrteiU m är§;eni koontea, dass
er neb mit slier G«walt çepcn nie stemtnL Indcüsen tbnt er doob,
wie tnîr Mbetnt, Scbloesern Unrecht, das« er Um einer Cnredlii^hkcit,
wenigsteu indirekt, WacliDldi^ii «rilL* Schitier erwidert am
22. Septenb^: „Kants kleincti Trnktat habe ieb nach gele^en, iiud
ubgleieh der Inhalt nicbbi eigeutlieb Nenes liefert, mich Utier seine
treAliebea EiofUlle gefreni Es Ut in diesem alten Herren noeb
efm» to wahrhaß Jngcndliehcs, das man beinahe ästhetisch neouen
möchte, wenn einen nicht die fp-enliehe Form, die man einen pbilu-
MpbÎMbcD Kanxletstil nennen mScbte. in Verlegenheit »eUte.* Wu8
Seblouer betreffe, 9» könne man bei allen StTeitinkeiten, .wo der
Ssprooataniltsm von denkenden Knpfeu gegen die Vernunft verteidigt
wird", in die Ehrlichkeit ein Misstrancn sehen. Die kritische Pbilo-
I0|ibie wird al^ gcradezn mit der Verunnl't identifiziert und Goethe
— erbebt keinen Einipmch dagegen, wie denn tiberbaopt das
Urteil beider «her Kant« f>chrift — «bgecehen von der Benrteilnng
8cblo«cr» — völlig Ulicreinstimmend lautet
Intereese an Kant and der Philosophie verrät ancb eine Mtt-
teilnsg, die Goetbc von StUfa (Schweiz) ans am 26. September dem
Freunde über sein Zusammentreffen mit einem Grafen Bnrgetall
maebt, dessen Beeneb ihn sehr erfreut babe, ,da sein« frühere
Teodeoz inr ueneren Philosophie, sein Verbältuie zu Kant and
Reiahold, seine Neigung zu Ihnen, aach seine frtlhere Bekanntschaft
mit mir gleich eine breite Unterhaitang eröffneten.'
Am 20. Dezember legi Schiller seinem Briefe ein laogee Sehreihen
von Wilhelm von Unmboldt bei, der , mitten iu dem neagesebaffenen
Paris seiner alten Oealschheit getren bleibe*, und bemerkt daxo:
,Efl ist mit einer gewi»icn Art zn philowphieren und zu cmplinden.
wie mit einer gewissen Ueligtou; sie schneidet ab von aussen and
isoliert, indem sie von innen die Innigkeit vermehrt." Dass hiermit
Kants Pliilo«ophic gemeint, ond dass dic)>c SReb von Goethe als die
echt deutsche Philosophie betrachtet wird, crgiebt sieb ans einem
Briefe dea letzteren an linmboldt, der nach dem Herausgeher von
Goethes Briefweohsol mit den Gebrildern von Humboldt (Brataneck)
■) Wir fli'hUeneB hienn, de« Ztuumneiihuiicot v.eg«B, ^lekih eine AenaseruiiK
ans iplU«roB Jakroa über I'bllOMpheaeill. (iotûte Mihrelhi Not. ivta in Rteuer:
.Den VunttondüKpliiloMphnii b<rf*gi)i>t« tiod man u btfognev, daaa iA» nndcuUIdi
aiiH gtt at grüBMT Liebe lu Deotlkhkeit ackreiben ... Beilplele geben Ksiit
uad UegeL"
G«ctli«* V«rhitliib bu Kant in Belii«r MstorlsclMii EntwiclEluiig. 331
iwar erst aaf den 16. JuU 1798 (KUt, ftbcr ofTenbsr im Hinblick auf
dio eben tnitgetoilte Stelle des Sclijllerfieheii Briefes gescbriebe» i»t.
»Sie hnbeu', schreibt nämlich (Joethe ao <ien .dtoyen Humboldt*,
,wie iclt HD8 einem Briefe an Schiller sab, dor Kantiscbca Philosopbie
mitten in PariH energÎRch geaog gedacbt . . als ciu erklärter Dentaeher.*
Wenn die [Dokumente den Jabren 1797 nus verbXltnismSssig
wenig Ansbente gewähren, so ist zu bedenken, daiis das Beste, waa
wir hätten finden kCnneii, sEeb gewtescrmasAeQ hinter den KoultHScn
völlxog. Denn, wenn Goethe nnd Schiller .keine Woche iu der
Nftchbarschsft ohne Bcbriftliche Unterhaltung verlebten', so ver-
braebten sie .keinen Tag in der NUhe, ohne sieb mtlndlich xn
unterhalten* (Schlnss von Goethes Annalcn la 1797).
Beiehor an hintcrlassencm Material ist das Jahr
1708.
Gleieb die ersten Monate weisen lebhaftere philosophiscbe ße-
sehttftigung auf. St-hun die t'rflhe des ersten Neigahrstages ') benutzt
Goethe, am Schelliiigs neuenitihienene .Ideen zn einer Philosophie
der Natur' la studieren. Kr will sie tn dem bevorstehenden Besuche
in Jeoa mitbringen, .es wird uns Anlass zu mancher Unterhaltung
geben" (S. Januar). In demselben Brief verHpriebt er die Abüclirilt
eines alten GesprSeha xmsehcn einem ehincsisi'hon Gelehrten and
einem Jesuiten,') in welchem jener sieh als ein Bohutlendor Idealist,
dieser $i» ein vSlliger Reiuholdianer zeige. Schiller würde es fUr
«eioen Spaes" halten, es abdrucken in laaeen, .mit einer leisen
Anwendung anl unsere ncaeston Philosophen'' (1^ .lanuar). Am
6l Januar äussert Goethe ausOlhriieher seine Gedanken über das
Sehellingsobe Bncb, das er nach Aasweis des Tagebuches^) aaok
am 22. wieder fiesen hat, d. h. seine Bedenken g^en dessen ab-
lolnten (Goethe sagt: transseendentellen) Idealimnos, der ganz oben
n stehen vermeine und doeb, so sehr er sich gegen die Dinge an
rieh wehre, che er sichs versehe, an dio Dingo ausser ihm stowOb
Die einen kOnoteu von aussen hiuein den Geist niemals erroielien,
die anderen von innen heraus wohl sehwerlieb za den Körpern
gelangen; er (Goethe) wolle daher lieber in dem .philosophisehen
■) Vcrgl. 1'sgotilkbcT II t»fi,
*) Wie*ieh im den Itrief Ociuthü« vom 13. Junsr uripriit, va Af*,ËaMBaiM
IVbjic*kI neiapvlletteni Oesclilclit- , Kuiuit- uad Sitteuxpk'siii', .einem abge-
MhniBekuqi Itncbc, du ihn nisncb«» für ans b«a«tlibueD Stoff enthUt.''
») U ia7.
E.T«tU»<CT.
Seite Ui erstncBa«! AeuMn^ea kt £e chMblte ta lunr IT»»
■il BdâDer gefâogeaé KcnMfJtfM flber éam — r-***" ftaf Jahn
nrlddiegeodca Aabate Ooeawi — gtarât îA der ma naäSS
cnrikate: der Venntè il« Vencitaer rtm Ohjdrt md Salôela — .
des dleier an 10. Janaar dem Kretmde soschidEt int den Woctea:
,Ea wird .Sie ggtrim uiterhiltaB n sehen, wie ich die DtB^e danals
oahu.* äehfikr inucit rieb aai 12. rortivfig dwQber ud Inbt o. a.
in Griste de« Kritixinnae berror, daas, wen eine «müoadle Eanpirie*
■OgUeh «eio »olle, beiden Teilen — (Ngekt nod Snb'tekt, Katar a&d
Theorie — Oereefati^eit gewhebeo müve. was nOgtieb »et, ,wean
eine etreoge kritiicbe Polizei ibre Felder tretuie.* Daraoftin
giebt Cioethe am nächttco 'l'age folgende intéressante nnd bedevtsaaw
Erkl&mng über «eiocD pfaUoMphisL'ben Eutwii^klangsgaLas ab: .trh
habe dieac Tage, beim Zertreaneo und OrdDeo mäner Papiere, ndt
Knrriedcnbeit gesehen, wie ieh durch Irenes Voreehreiten and
besebeidenet Aaftnerkeo von einem steifen Realisuns nnd
einer stockendeii Objektirität dabin gekommen bin. da;«»
leb Ihren beut igen UriefalH mein eignes G Uabensbekennlnis
nntersclireibcn kann.* Das ist, in groseen ZS^en, oicbt weniger
abi GÎU bckcnntiiiH zum Kritinamus, in Docfa dvntlii'hcr und präg-
nanterer Form als in dem Brief an Jakobi vom 17. Oktober 1796
(«, oben). Er will selieu, wie er (iîe>e »eine Uebeneugang dorch
seine Arbeit [iraklÎHoli durstellon kön&e. und liittet den Freand dringend.
Deine Bemerknugen zn dorn AafiiatKe binznechreiben, .denn wir mOssen
jetzt einen trronsva Schritt thnn." Von den .neneren I'bilosopbon"
sei dabei vivuig Hilfe zu bofl'en, das habe er wieder bei (ielcgcabcit
des Scbellfngeeben Buches gemcrkL (£He .neuere* Philosophie, die
in dem BriefwecbHel ho oft erwitlint wird, gebt, wie mau rieht, in
der Kegel auf die neneHteii Kracbeinnogen derselben, nicht aef Kant)
Ein igrottser Sehritt" ist nun zwar nnseres Wissens nioht erfolgt,
al>er ächllier bat seine Bemerkungen an den Itand des Munntikriptcs
gvsehriuboo. Das erfahren wir aas einem vieruiidzwaniig Jahre
spUtvr — 10, September 1822 — geschriebenen Briefe Goethe« an
Ooetfaes VeihUmls lu Ktnl (9 sdiKf Usli>riscbeii EstwIckluiiK.
Riemer, ■) dem er denselben „alten, aber bofteullieli tiielit veralteteD"
Anfsabc mit dor Remcrkuui: OberHcndet: „Die wenigen Kandficbritten
sind von Schiller, der solche Acn^Hcmngcn mit der Kiintisobon
Philosophie in Einklang zu netzen snchte." Schiller bleibt also in
aethes Au|^d stet« der Itewueste, der .gebildete* Kantianer; Ooetlie
elbüt erscheint gleieti^am «1» der nnbewoBSte, abi da« pliilosophtselie
NatarkiDiU das l>ei dem Facbniann I 'BtcrslUtzan^ auebt und erhält
Nachdom Goethe noch eiuon Dcnon kleinen Anfitabc hinzagefUgt
hat (17. Jaonnr),-) sendet t>chiller um U*. Januar eine scbrauifllbrliclie
.Pnifang* beider, beMnders des letzteren, nach den Kantischen
Kategorieen. Kr nntrrst^heidet den ^meinen Koipiriumn«, der niolit
Über das empirii^lic FhänonivD biuaiiHgche, den liatiunalinmus, mit
dem da» wlwenschaftliehe PhänomuD, aber auob der Irrlnm entstehe,
nnd den ratiouellen Empirismus, der dos reine Pltituonieu, d. i. dnn
objektive Natnrgeeetx erfasse. Es würde zn weit führen, auf Schillers
sinorcicbc ,Prttfung" dozageheo. Wir begntlgeu nns mit Goethe»
Erwiderung (vom 20. Jan.): „Ftlr dit- PrUfuoK meiner Anfiàtze nach
den Kategorien dnuke ich mm tiehtinutcu; ich werde sie bei meiner
Arbeit immer ror Angen haben. leb finde selbst an der Stimmung,
womit ich diese GegeiutäDde bearbeite, da-s^ ich bald zar edlen
Kreibeit des Denkens darOber gelangen werde.' Wie anders klingt
das aUf das Wort von der fruchtbaren Dunkelheit, dem Dämmemngs-
zBHtand zu Endo der 80cr und zn Anfang der ÜOcr Jahre (lieft I,
S. 78 nnd 83): ,Die Arbeit war nusiiglich, die doch utiu »chou acht
Jahre dauert, d« ich kein Orgao zur Behandlung der Sache mitbrachte,
sondern mir et> immer in nnd zu der Krtahning bilden musste. Da
wir nun einmal so weit sind, so wollen wir uns die letzte Arbeit
siebt vcrdrtesxen lassen ; atcben Sie mir von der tfacurctischcn Seit«
bei, und so wird es gt^wiss gvKohwindcr gehen.* Die .seht Jahre"
passen genau zu der Zeit der ersten Versuche ernstlichen Studiums
Ton Kante Philosophie (Kritik der Urteilskraft) ; jetzt bat er in Schiller
einen Helfer gefunden, der ihn mit derselben immer vertrauter macht.
Am H. Februar versucht nun aneh Goethe seinerseits ein Schema
derParbculubrenaohdenzwUlf Kategorien zu entwerfen. Schillers Kritik
{t6.Fehr.) ist ziemlich ablehnend, wird aber von Goethe (17. Februar)
') Bride von uod aa Uu«tli«, boTausgc^l)«ii von Kicnivr. I.i'i|mi|c IMC.
S-ttVt
■} Derselbe hat sldi oeaerdit^ tm Goethe -Arcliiv ta Weioor gehudea;
ntgL Stomur tni liixitbi^ Jahrborh XII 2ns. .BegKIte oliao AnschiuiangiTn »nA
tm*, ngt Goutliu diriu pun wie Kut.
3ft4
TorllBder,
anerkuint Beacticidcn bittet dkaer ttm ScbtlkrE .geWHgeo
doreb Eiluitiaiinuiig and OppoflHion : die letxte tit mir immer nOSg, lêt-
mah itb«r meiir, ata weon icb indsH Feld der Philosophie Sbeti^eh^
weil ii^b tnîcb darin immer mit Tssteo bebelfeo mass.* In
Bciner Erwidenuij!: rum 20. Kebmar erklSrt Schiller, die ,Kstcg«naB-
probe', die Gùetlie an dem anff^hïnftcn Htofi scioer J'utealekw
ruTigeiiominea , sei ibm «ekr oBtslieb, weil gie ihn tu .stresgCB Be-
etimmoDgen, OrenzRcbeidangen.ja harteo OpiK)«ittODeD' zwin^ won
er (Ooetbe) von eelbst nicbt geneigt wi, weil er .der Natnr Gewalt
aoKotban" fürebtc. .Kcnntota der Geieteswcrkzeage* aber md
.deiUkbe Erkenntnii der Methode" maebe den Meiuehen .gtwiaaer-
raaMKQ xum Herrn Ober alle GegeostAnde" (23. Febr.). Aach Goe^e
meint (25. Febr.), der rationelle Finpiritunus küone .anf seine«
bj>cbstcn Faoktc nnr kritietb werden. Kr mnas gewiiise Vorstellnn^
arten neben einander stehen Uiuen, ohne daas er eicb unWrst^fat,
eine aoNziiifcblie-esen oder eine über das Gebiet der andeni uu-
zabreiten.* Kben nm dieses krittseben Htandpnnlite» mllen ftnasert
er anf» neue Ikdeakcn gegen KcbclIiDgü .Ideen'.
Aber aneb der Name Kant« wird in die«em an pbilosoplnda
reicben BriefweebHel des Jahre« 1708 bfteni genannt. Goethe bat
dem Freunde am 7. Febrnar eine Vcrtcidignagsstbrift de« bereits
xnm rorigcn Jahre genannten Sciilosscr (GuothcH Schwagtr) gegen
Kant zngesebiekt Ilarauf IühoI non Hcbiller eine falmiuunte. einen
gaBX«n Brief (it. Febr.) f ntlomle Fbitippika gegen diesen .Uopbilosophen*
nnd seinen .gegen laatere Uebcrzengnng verstoekten Sinn', «eine
.inkorrigibilc GcniUtaverbUrtung' nnd .Itlindhcit ndor gar rorsätilicbe
VerblendtiDg' Ion, die zngleieb das beste Zeugnis von dem auch
weiter featgebaltencn .Kantiseben Glanben' Sehillcrt ist Man moss
den Brief MlbHt von Anfang hin kd Knde naeblesen, nm da« in voller
Deutlichkeit zu empfinden. Und Goetbc — gebt zwar am folgenden
Tage (weil ihm eine Redout« ,Mjne Fakoltätcn scbliiumcr getrennt
hat, als die Tbilosopbie nur immer tbun kann"!) auf die Kuulisehe
PbiloAophie nicht nüber ein, alter er nennt 8«billers „lieben" Brief
«sehr erfrenljeb ond erquicklicb"; auch er befinde sich mit äcUocsera
Natur Hcbon seit Sd Jabren im G^ensatz. Und an apStorcr Stelle
macht er die intorc»9antc. sein eigene« Verbältnis zor Pbilüsopbie
Oberhanpt keuuzelebuende Bemerkung: .Die Pbiloaophie wird nir
deshalb immer werter, weil sie mich täglicb immer mehr lehrt,
mich von mir wlbHt zn scbeideo, das ieh nm bo mehr thnn kann,
da meine Natnr, wie getrennte Qnceksilhorkngcln, eicb so letuht nnd
<
*
4
Onetiiw VerhlUtata va Gint in Miocr blitoticchcn Entwlckluiif.
Sâ5
Bcboell wieder vereioigt Ihr Verfahre» ist mir dariu eine eobüDe
[l«thiire, nnd ich hoffe liald durch moin Hchcma der Farbenlehre ans
ûelcgeuheit xu iicacn L'utcThEtltaiigrcn zn ^oIk-u."') Schitier ist, wiu
Immer (rergL »uch die Aniuerkuug iintou) im PhiloMphischcu . der
Gebende, Goethe der Kmpfimgeode. Aber die l*hiIotM>phic iat iliesem
liereitft lam ootweDdigen [tedUrfuin nnd Beetandteil Reines geistigou
leh geworden.
So tritt er denn auch als Verteidiger des deutschen Idealismus
gcgenllber der b«8chraukteii VeTt)tftiide»iphilo80[ihie eines rrnnzUHiiielieu
Emigrierteu in Weimar (Mnunieil auf. In demflelheu Briefe (vom
28. Febrnar), in welchem er hiervon berichtet teilt er dem Freunde
ironisch mit, daHs dieser Munuior „Kautcuä liiihm untergraben hat
and ihn nachaleii» in die Luft zu spretigeu denkt Dil-iht moralische
FrauKOs hat es äusserst llbel (,'eni)ninien, ünn^ Kuul die LUge Dutor
allen Bedingnugen fUr iinsittlieb erklärt.*-) ï>ohiIler aolwortet als
echter Kantianer und .Kigorisf (2. März). Uci der UebersendaDg
ie» betreffende» franxUeiachcn Blattes (14. M&rx) bemerkt Guetbe,
ihm Hvicu .dcrgleii-LL'u salbaderiscbc GcmeiDpIütxe in der Katur xn-
wider*, worauf Schiller, gaux wie (ioethe oben: Monuier erscheiuc iu
MtineiD Briefe ab der beschränkte Ke{>ileeot-u)t des gemeiocD Ver-
standes, mit dem man, da er gar nicht ahne, woranf es ankommt,
gar nicht streiten mSgo.
Am 27. Juli Ubersehiekt Sebiller dem Freunde als Novität Kants
Ewci Seudsebrciheu au Nicolai Über die Bucbmacherci, wozu
Goethe am folgenden Tage bemerkt: .Kants /nreclitweisung des
Salbaders ist rei-bt artig. Es gefällt mir an dctn alten Manne, daas
er seine GrundHÜtEC immer wicdcrboteu nnd bei jeder Gelegenheit
auf dcDHclbeD Fleck schlagen mag. Uer jUugere praktische Mcnach
thut Wühl, von seiuen üegnero keine Notis eu nehmen, der ältere
theoretische muss niemanden ein ungesehicktes Wort passieren lassen.
Wir wollen es kUntUg auch so halten.* Wie stets, so spricht sieli
anch hier die grüsstc Huchaehtung eines Grossen vor dem andern
GroBseo aas. Wie anders urteilt Goethe z. B. Über J-Iehte oder
*) Ib dIoseB ZnssiiHnenksne gebGrt dl« AeiuweniiiK xaa den Aoaslen von
1799: „So «ar uph ScbHkr siif^r«^. imabliiadfi; die Bctnelitaiig Ub«r Katar,
Knut und iSittcii KirineiiiMhinitch bduuIcIIcd . . . Udierhaupt waidea soleho
■«tliiMUsobe ^twürfe durtJi äühitlm pbllaaopliisehen OrgnugsgeiM, xa wvlehm
itk auch «fntralincrcnd hiimci^, lui ugeiieàiiisteB Untedithiiag . . ."
■> Kanta Abb&udluBx ,Ucbur ib rcnnnbl« liecbt, an* UvoK-honlicbe eu
llgea' war Bueb«a (it'j7) b den ,B«tliiiei ßUltuni' etscJiicDcii.
n*
'VA L r»rlS aicr,
SehcUÎDf ''a. «atc«) ' — M^r der Gcgosab der i
Vollnatv ftfien die klUe od icrgtiedende Ait des
tritt dAçc^en. bet aller HoehieUUzuig, is dea Uitril Ibcr Kaatt
eben enebieoeae .Aothropolo^e is pragmatbeher ŒncfaC herroc
«Kaoti Ajitbrc^kipe i*t mir ein wbr wertes Bseii vmà. wîxd c*
kllo(% nœb mehr MtD, wenn ich es is gerineeiB Dosa «iederbolt
geoiesse, dena im gamea, wie es dasteht, ist es aï^ oqaickBeL
V(>n diesem Gesiehtopiukte xbm nebt neb der Meas^ imma im
pathblogisehea Zaitaode, od da nuui, wie der alle Ben selbst
Terriebert, tot dem Mchzigstea Jahre niebt reniBaftip wodea kaaa,
so ist es eis Mhleebter Spasa, sieh die übrige Zeit Bases Leb^
flir einea Narren za erUiren. Dofb wird, wenn man xi gata Stande
ein paar Seiten drin liest, die geistreiebe Bebandlnng immer lazend
•ein. t'ebrigens ist mir alles rerhasst, was mich bloss beleki% ohne
meine TbStigkeit zn vermehren oder unmittelbar zn beleben* [*n
Hcbiller, VA. I>ezember 1798). Die Meinnog Kante ist aar die. dass
der Mensch etwa im •eebzigsien Jahre erst zur .Weisheit', niebt
zar Vemnnft, gelange. Im Uebrigen ist gerade die Anthropologie
niebt blos in geistreiebem, sondern anch heiterem Tone gesebrieben
and maebt darebaoi keinen grämlichen Eindnick, wie Schiller, wohl
dnreh Goethes .pathologischen Zustand' verführt, noch ohne das
Itncb gelesen zn haben, in seiner Erwidemng (vom 22. Dez.) meint
Goethe ist offenbar dnreh das ^iidelwetter der knnen Dezembertage
und den ,tranrigen Anblick des Himmels and der Erde*, worüber
beide in diesen Tagen mehrfach klagen, missatimmt und dadurch
— mensefatich genug — iu seinem Urteil beeinflnsst Er selbst
schreibt unmittelbar, nachdem er dies letztere abgegeben, von seiner
Stimmung: , Meinen Zustand in diesen Tagen kann ieh anch nicht
rühmen . , . Mechanische Arbeiten gehen nicht rom Flecke und
geistige auch nicht Schon diesem Briefe merke ich an, dass ich
meine Gedanken nicht, wie sonst beisammen habe.*
Soviel von Kant. — Ueberhanpt wurde in diesem Jahre viel
philosophiert. So steht z. B. im Tagebuch zum 1. April: „Mit Niet-
hammer!) bei Schiller. Viel philosophiert* Und ebenso mag es
an manclicn andern der Juni- and August-Abende gewesen sein, bei
denen sich die kurze Notiz .Abends bei Schiller* findet. Schade für
uns, dass wir dadurch um schriftliche Aeussemugen beider aus dieser
■) Niethammer, der bereits oben genannte Hennsgeber des philosophlsolieD
JuumtlB zu Jbds, ent Kutlsner, spilter Fichteftuer (1766— 1B48).
OMlh«a VetUlnils lu Kant In sein«r lil8ioriMli«n Ealtrinklanir. ^7
Zeit gekomrarn ^ind. — Zur Veirollatftiiâigiing mögen wlilie^glich
noch einig'e Urteile über f'fclite uod Sehelling folgen, wolcbe Goctbes
Stcllang xn Kant indirekt beleuchten.
Im Marx 17d8 Rodet or in Fiobtes Natnmiebt, dos ibm der
Verfasser flborsandt. .vieles aof eine beifallswtlrdige Art dedotiert',
'docb Mheineu ihm »Is ,praktiâL'bciu 8k(.-ptik<!r'' Iwi manohen .Stolloo
adle ecnpiriMben Eioflnsw* noch stark «iuKuvrirkcn, wie er denn
>tl)terbattpt in vietcn hertlhmlen Axiomen nnr die AiueprUchc i'inor
'Indindaalität sebe — ganz ana seiner nn8ob«aenden KUustleniutur
berona gcdaebtl Wie wenig beide Uiohter im Grande mit Ficbte
gemcÎDsam ftlblteu. gebt nos twei Briefsitfllon vom r.ndn Apgnst d, J.
berror. Nachdem Schiller (28. Aog.) von oinem nncnvartetoii Be«ncb
Fnbtes berichtet, ane dem schwerlich ein (yuchtburea Verhältnia ent-
ehen werde, .da untiere Naturen nicht znaammen pauien", ritt
3oethe (20. Ang.) zwar: „Nutzen 8ie da« nenc Verhilltoli xu Fiehten
fOr sich m riol ata mQglicb and laascn es aoeh ibm bettsam werden",
Hein er meint docb oneb: ,An eine engere Verbindno^ mit ihm
st nicht zn denken*, es sei nur „inlereseaiit'', ihn in der Käbe zn
Ittben.
Anch von Hrhclliog hatten nie mehr erbofTt. .Sobilter findet
^Ibn am 22, Dez. .noch immer so weni^r mitteilend und prüblcmatiwh
ie zaror*, and Goethe schreibt am gleichen Tage: «Ea ist bo ein
inendlich seltener fall, daxH man atcb mit nnd an einamler bildet,
IsM es mich nicht mehr wandert, wenn eine Hoffnnng, wie die anf
pine nähere Kommunikation mit Sehclling. anch fcblachlfigf. Indeanea
Snnes wir doeh immer natrieden sein, das« er nos ao nahe iHt,
lern wir docb immer gewissermassen das, was er berrorbringt,
len sehen; anch macht sichs rielleicht mit der Zeit" Goethe
ist nberhanpt leichter ala Schiller geneigt, anxaerkennen nnd ku
> entschnldigeo. So nennt er Knebel gegenüber, der ihn uni Scbellin|!:8
|Ï4<le«n' nnd ,Welt8ecIir gebeten, Scholling einen .ganz trefflieben
Kopf, er sei sehr zufrieden, ihn m nahe za babeu (7. Dez.). I'nd
al« Knebel beide Schriften „unreif and verworren, die Frnebt saner*
flndet (29. Dez.), schreibt Goethe entschuldigend, Scbelling ariwite
jetzt seine Ideen zum Hebnfc Reiner VorleBnngen nncbmala aua, ,sie
üHisen freilich nncb manchmal darcba LUtiterfeacr, bis sie vltUig
dastehen, er ist aber anch noch jang, und das Unteroebmen
fst gnic« und schwer* (31. Dez.). Schiller sab hier scbärfer: SchcllLngg
I*(ii1o80pbie ist bekannllieh aus dem .Lanterfeuer' nicht beranit-
nekoHHBen. — Bei dieser Gelegenheit mSefaten wir scblieMlicb nneb
S38
K.VotliBder,
eine kurze clmrAktcrietiscbe AcuHscrnng Oo^thee nw iliesem Jahre
Über seine allgemeine StelluDg sur NatnrpbilQsgpliie erwähnen.
Wäbrend die KatnrphiloRophen alle» „von oben bcmnter* and
die Naturforscher „von onten hioaur* leiten wollten, ko finde er,
als Natnmeliaaer (27. Jnu*), sein Heil „ani JD der Ânscbaonog, die
in der Mitte Btefat* (30. Juni).
1790.
Im Jnbrc 1708, als nach dem Tode Friedrich Wilhelm des Zweiten
die PbÜMopbie in Premtseo ihre FlUgel wieder freier regen konnte.
war KanlB, Streit der Faknltäten' enichienen. Am 12. Januar 1799
Hehreibt Knebel darUI>cr au Gootlio: , Hanta Streit dor Fakultäten
wird Dieb aocli ergötzt haben. Mich iiDendlicli. Was werden denn
die blinden Anbeter .sagen, die ihn als guten Chrigten ho hoch
schützten — nnd pie seinen Spa«8 yerstanden?* Knebel setzt nko
die l^ktUre der ncaoitten Kantifwhen Schrift seitens Goethes aU
selbstvcratandlich vorans. Zu weiteren Schlüssen Ober Goothea
StoUnng zn derwlben sind wir nicht in der Lage, da leider eine
KUokftoiBerang des letzteren in dem aherbaupt sehr kureen Et-
widerangseehreiben (vom H. Jannar) fohlt Vielleicht mit Absicht;
denn es ist wohl möglich, dass er sich gegen Knebel, den Frenod
IlerderR nnd Gegner Kants (s. nntcn), hierüber nicht näher ans-
sprcuhon wollte.
Mit Schiller, Niethammer nnd Schelling wird anch in diesem
Jahre oft lu^ammen in Jena philosophiert. Vermerke darüber finden
sich in Goethes Tagebuch znm 9. 1- ebruar, 0. April, 11. Mai; dann
folgt ein längerer Aufenthalt in Jona, Am 12. Mai sendet ihm Schiller
^etwat) Philosophisches zum Nachtit^h". Zum 5. Sept. befindet sich
im Tagehdcb") die Notin: .Bei ."^jhiller. Urteil der jUDgcreu Philo-
sophen nber Kant" ücr liriefweclwel schweigt, da der Aufenthalt
Goetiies in Jena sieh wieder auf mehrere Wochen ausdehnte. 21.
nnd 22. September, sowie vom 2. — 5. Oktober linden Diskussionen mit
äehelling Bbcr dessen .Einleitung' in die Katarphilosophie (1790) statt.
Das Wichtigste und KlSrendste aas diesem Jahre aber f^kr
unwr Thema i^t Goethes Stellung zu dem plampeu Angriffe, den
Herder mit seiner hekaanten .Metakritik' gegen Kant eröffnete.
Goethe hat diese St-hrift bereits am 16. April gelesen') und sich
jedenfalls mil ."^^-hilier, bei dessen Anwesenheit in Weimar (im April)
oder dem Zusammensein in Jena (im Mai), mUndlieh dee Näheren
9 U 364. <) TageUlebw Tl 243.
QovUlu VnhiUtais in Kut b Miner UitoilMliqn Entwiclslaajt.
dar&bcr aasgCBprochen. D«nn, daaa beide nicht Mo» ihren festen
Standpunkt in der Sache eiogetioinnien hab«n, aondorn denselben
aoeb sowohl kennen als ancb — teilen, ergiebt sich ans dor ganzen
Art. wie Ooethe sich gegen Schiller am ■*. Jaoi brieflich «her Wiclaud
üamert, der Uerdcrs !{nch seinen Beifall ßcüpendet hatte. Wir setzen
die ganw Sicile, weil sie i-haraktcriBtinch int, unverkürzt hierher: „Mît
«elcber unglwihlichen Verblendung der aito Wieland i« den alliB-
frtlhen metnkriti^chen Triumjih einstimmt, werden Sic an« dem
f&eueiiten ^^tllcke des Alerkors mit Verwunderung and nicht ohne
Unwillen ersehen. Die Christen behaupteten doch: in der Nacht,
,da ChristuH geboren worden, seien alle Orakel auf einmal vemtnmmt,
80 versichern nun aneh die Apo«lel und JUnger dea neuen
philosophischen Kvangelii, dass in der OebnrMtnodo der Metakritik
der Alte in Königsberg, auf iieiuem Dreîfus.'«, nicht iilleiü paralysiert
wurden, sondern sogar wie Uagon herunter und auf die Nage gefallen
sei. Kein einzige« der ihm za Ehren enicbleten Götzenbilder eteho
(atehr anf Deinen FÜHseu. und es fvhlt nicht viel, dat^Ji mau nicht für
DStig und natUrlieh finde, Kiimtliehe Kautsgenoaseu, gluteb jenen
widerspenstigen Haalspfalfen, zn schiachten. — FUr die Hache »elbst
ist e« mir kein gntes Anzeichen, dass man glaubt, »olcher heßig<.?n
nnd doch keineswe^ anslangenden Knipfehlungeu zn )>edUrreri." lob
glaub«, diese Sprache redet dentlieb genug und läsRt uns, bei aller
Lkllil-bumoristisebcfl Ironie, zur Oenltge erkennen, auf welcher Seite
'Goethe mit Schüler steht. Anch sie zählen Ja, im weiteren Sione,
zu jenen «Kantage&ossen". die man von Seiten der erbitterten Gegner
istn liebsten ab^eseblaehtet hÄtte. Kntsprechend kllhl-Uberiegen ist
'ëcbillers Antwort vom 7. Jnni gebalten. Wenn Goethe dag^en
Knebels Bemerknug in einem Briefe vom 17. Juni: „Daae die Kantischo
Philosophie wieder etwa« die Wege räumen zu inflssen scheint, Ist
tneh ein grosses GiUck*, in seiner Antwort vom 25. à. M. wiederum
mit Stillschweigen Obeigeht, so ist dies Schweigen nnseres Erachtens
wiederum ein beabsichtigtes.
Wie wütend die Sttmniang gegen die Kantioche Philosophie,
wie begeistert dagegen die ZuFtiromung zn der ,Metakritik' in dem
ganzen Henlersebcn Kreise war. daftlr hier einige ZeugniMe. Knebel,
iet ucb Goethe gegenüber so zahm ober Kant ausdrückte, nennt
Herder dessen Werk seinen _beÉten Seelenfrennd", einen
.Kodei der Vemnuft'. .Der Mensch ist wieder Mensch nnd die
Natur wieder Natur*. „Jene (die Kantianer) bähen die Welt leer,
das Lehen bang und öde gemacht, da trat ein tapferer Mann auf,
840
K-Vorlüiidtr,
tenia» ihre Netze tintl setïto Ucn und Vernunft an ihre Stelle. Laas
transscendcutale Frische und Kibitze sclireien, denen niun ihr leeres
Nest aaageoommca" (I) (Zi. April 1790). Ja, am 4. Mai d. J. erniedrigt
er sich Bovreit, die BegehnfTeDheit tüd Kaut» «Kopfes- nod Geistet*
Produkten" anf die „beständige tlnge und Keklemmang »einer Brast" —
von der Kant in der bekannten Schrift an llufcland, alier gerade im
entgegengcaetzten Sinne (Hcrrecbuft des Geistes Qber den KOrper)
geaproelien hatte') — ztuUcksuf Obren. — Aber er irird noch Uber-
trolTea von Herder seihst, der »ieii in einem Briefe an Jean Paal
Hiebt entbtfidet, in wahrhaft antlatig«r Weide von dem .eklen Spiel
mit sieh selbst, dem 0 . . niernns der rein-unreinen Vernunft* zu
reden.^) Während sich Jean Panl in oincm Briefe an Frau Herder
tu folgenden Ausgeburten dcfl Witxes aufschwingt: ,Dnaer groner
Freund i Herder) uiachc sieh als Lntber g^en den heiligen
kritischen Vater (!) nnr auf geworfene Stuhlbeine dieses RSmiscben
Stnhis and aufTctzcIs, aber ohne Ablasn, und auf Bauernkriege
pcfasst. Die Nachwelt wird zu dem Lorbeerkranz, den die Welt
ihm giebt, noeh die BUrgerkrone geretteter Mensehen setzen'
(li. April 1709).^) Der Nachwelt ist das nicht in den Sinn gekominen,
sie ist nelmchr tiber die .Metakritik' tichr bald zur Tagesordnung
übergegangen, und die bäuriach-tetzelhaften Roheiten der Kampfes-
weise fallen auf Herder und seinen Anhang zurflck. Als Reformator
edlen Menscfacntums aber gilt auch heut« noch Kant, während man.
wenn mau von Herder rUhmend spricht, an seine jüngeren Jahre
denkt, in denen er noch ta Kants Fllsseo g««e«8eD. — Auch der
alte Klopstoek glaubte mit seinem Verdammnngsspmcb nicht zurück-
halten XU dürfen. Er schreibt am 14. Juli an Herder: ^Sie haben es
der UUhu wert gehalten (Bio!)* ^her Kant in schreiben. Dies ver-
leitet mich leider wieder in dies tranrige Feld ; denn ich lese weder
den l^ehrer noeh die Lehrlinge -.."*} Und wenige Tage danach
redet er von Herder« „Krieg gegen Hintgespinnte oder Himgespenster*,
die Herder ,wie .Spinneweben weggefegt* habe! (Si'i. Jnli 1799).*)
Wie tief mit dieser Feindschaft gegen Kant die gegen seine
beiden grossen Junger — wir dürfen boR'cn, nach allem Gosagteo
') ,Toa 4er Macèt des Genflis. dnreb den bloMuii Vormtz Mâii«r krankhiftwi
Gnnihlv Heister m nia' la RthrlMtcto Aoseab« des ^ireUs der Faktdiitea'
(Uedun) K. lU.
*) InderBrld'aaiitiuliUK.AiBHerderHNMUtsi'ecl. UfLntxcrunilF.G.v. Il«rdef
I, X9S In d«n Aa&ag lim geacta.
^ ebd. ') «bd. .•*. 2u:. •) abd. S. JO».
OoeOiM VcrhXltab sn Kunt in sehuir libloriMbcD Eotwicklmig. 341
mit dje»em Anndrnrk nicht misHverstADden xn werden — , Schiller
ttnd fînethe, Tenvacbsen war, dafllr gnhen fa.<it p;Ieicbzeitige gobSflslge
AeQsscniogen des alt^wordcnca McftsiassuiigcrH einen tprcclieoden
Beweis. Gegen Schillers (and damit auch Goethes) Aosthetik bringt
er ein eigen« dazu in sebteeliten Hexamelero gediebtetes Kpigramni:
.Wribnd griff nimo um Galli*ehca l^fltheoricD die RQdsic,
Der lU Kretft g\e licn«r aiia Deu»ehoUstl»ch«iii Ceb«'!.")
Und Goethes Farbenlehre wirft er in demselben Briefe an Herder
(27. September 1799) ein Piafriat an Marat» Gegensehrift g«gen Newton
vor; Goethe aei Uberbaopt .ein gewalti)^r Ncbmcr".
Doch nehmen wir van die8en Erzcugoiascn einer mit obn-
mächtigem Neide gepaarten galligen Verbitternng, die bente nur noch
ptyefaologiech-pathologjju'bes Intemtse iiahen, aber in den .Kantotadion*
noti keine nupansende l^telle ein/jmehmen itohiencn. Ab&cbicd and
kcbrcn wir zn Guctbcs phi)osophiB<rbein Entwicklnngtigauge zartick.
DasH Goethe nunmehr — ganz anders aU ror der BekanntBehaft
mit Schiller — die ThiloHophie zn den Ge^nstXnden Reines regel-
müssigen Intereese» und Stndinmt) :üihlt, geht anti einer an sich
nebensäcbliehen Bemerkung vom 17. Jnli hervor. Wenn er hier klagt,
er werde durch ün.iacre QcscbHtto von allem anderen abj^ezogen,
,es SC) poctiHcb oder literarisch, naturbisturiseb oder pbilosopbiiteh'',
so nennt er unter seinen Haupt- und Licblingsbeschiiftignngen an-
willkBrlich die philosophische mît Un^egeo hat es nicht allzuviel
rn gagen, wenn er einmal, wie wir es ähnlich »chon frtlher gescben,
dem joDgen Utax Jakobi gegenüber am 16. Angust von „uns anderen,
die wir keine PhiloHophen sind', spricht Ein anderes Mal (9. Miirz 1 802,
an Schillerj g<:hreibt er im Gegenteil; ..Wir Philosophen*. Das
sind Ueleg«uheit8üus»eningen, die von Stimmungen abbiogig sind,
ja mitunter bltmne Stilwmdangen. Kn einem PhiloHophen im Pachsinn
wird übrigen» niemand unaern Dichter stempeln wollen.
Die letzte Stelle dos Goethe -Schillenicheu Üricfwecbsels. an
der Kant mitNameu erwähnt wird, findet sioh in den Briefen vom
31. Joli and 2. August I791i. Die Lekitlre von Uiltons verlorenem
Paradiea bat Goethe zam Nachdenken Über eine Krage gebracht,
flhcr die er sich „iiODHt nicht leicht den Kopf zerbricht", über den
Ircien Willen, der in dem liedicbte wie in der cbrisilichen Ucligion
llherhaupt „eine schlocbte Rolle spiele*- Er unterKcheidet diiücnigen,
welche den Menschen ,von Hnus aus ftlr gut* und die, welche ihn
aU von Natnr bOse annehmen oder, „eigentUmltcber", d. h. hier in
>) ebd. S.SII.
S42
K. TorliBder,
flen TermintH tier KaatieclieD Philosophic, zn spreclien, „in dem
tieriHcheD Falle, tmhetiingt ron Mineo Neignogeo hingezogen m
wcrilcn/ ItD crsteron Falle set der freie Wille dau .alberne* Ver-
iDtigcn, ,aas Wsbl rom Guten abinwei«hen and sicli dadorcb evbnldig
zu muchen*; diejenigen PbilosopbcD. die den Monscben _vod Katar
so scbnrmaat lindeu". wtlKHhM) dsher .in AlMiebt äuf die Freiheit
deeeelben «o schlecht xareeht su kommen' und wehrten sieb deshalb
80 sehr, .wenn mso ihnen das Gate ans Neigung nicht hoch an-
recbnoß nill." Im anderen Falle sei der freie Wille .freilich ein«
vornehme Penon, die sich anmasat, ans Natur gegen die Natur 20
haadelo*. Daher babe Kant .uotwcndig auf ein radikales Böse
kommen mllsseD^ Wie mau eiebt, nimmt Goethe selbst keine ent-
Mhtedene Htellung in der Frage ein, nur behandelt er Kaats Kon-
secinonz wieder mit Hoclisebtiing, während die Gegenseite etwas
goringHcbUtzig abgefertigt wird. Kr fUblt das Bedürfnis, Über diesen
Pnukt mit dem philottophischcn I-Ycundo noch des Kähereo mOndlieh
za diskaüereu. „Doch mag das bis zur mfladlicben UaterreduDg
anfgehoben sein, sowie die ReinboldiseheD ErkltlniDgeD tiber den
Fiohtcflchen Atbeismns" (31. Juli). — Schiller spricht in seiner Antwort
(2. Angnst) aetne Hedenkeu gegen Kants Entwicklung, die er als
„gar tn mtlncbiseb*' bezeichnet, ans, drückt sieb aber anch nm die
scbliessliebc Entocheidang des sohwierigen Problems bernm.
Am 16. September berichtet Goethe Wilhelm von llnmholdt
uavh Paris von Ficlites persOntieben lüiudclu; von ihm und seiner
.Schule sei „wenig l'tende und Nutzen zn hoffen", weil „diese Herren
beHÜtndig ihren eigenen Narren wiederkäuen". Dann fSbrt er fort:
„Kant hat sicli nun auch gegen Fichte erklJlrt und versichert, dass
die Lehre unhaltbar sei. Darilber ist denn diese Schule auf den
alten Henn ilusserst Bbel zu sprechen. Herder hat sieb in einer
Metakritik auch gegen Kanten anfgemacht, wodurch denn, wie billig,
allerlei Hitndel entstehen . . . Viel anderes babc ich nicht zn sagen.
Sie sehen, dass die DentsHien verdammt sind, wie von allent. In
den kiramcriÄcbcD Nachten der Speculation zu wohucn.*" Hier giobt
meb Goethe allerdings kühl bis ans Heri hinan and .objektiv, wie
ein günzlich Unbeteiligter. Dies Reserviertseio enlApriebt einerseits
»einer Natnr, andererseits einer Art ironischer Opposition gegen den
onlbneiastisebea Kantianismns Humboldts, der z. B^ nachdem er
freadig enühlt, dasa Kants Philosophie nicht bloss tu Frankreich,
sondern ihr Name sogar in Madrid bekannt sei. förtfithrt: ,Wenn
ich nicht fdrcbtete, von Hioen als Missionar verlacht zu werden, so
4
fîoetbes VerblUbibi xa Kaat in sdmer bixloiitch«!) Eotirickltioi;. 343
niMbt« ich DmeD «agon, dass ieb Q&cb hcnto einem Spanier die
altciDMlîgmîtt'hcDdc Lebre geproïligt habe (28. November 1799).* So
butte (îoetlie allerdiugs nie von K&uU Lehre gesprochen; freilich
war er jetzt anch 30, Humboldt erst 32 Jahre alL
Mil Anfang: Deiemher i"09 siedelt t^fbiller von Jena, einem
.Flatxe, wo nur die Coleb rüamkeil nnd vorzüglich die metaphysische
im Schwang« g:obt*, wie er in neinent Gesncbe an den Herzog vom
1. September d. J. bemerkt, uaeh dorn soinen uunmchrtgen .poetiadwii
Keigaogen" nnd .dnimittiHcheu Beschftftigiiugen' weit gUnstigerea
Weimar Ut)er. Damit verliert nnsere bisherige Hanptqnelle, die
Kurrcapondcnz mit Sphillar, bedeutend an Wert fUr nna. Sie
bettebriiükt sieh h&u&g anf kurze /Zettel nnd enthält natnrgomiUa
lungere Briefe iu der Itcgel nur bei etwaigem Getrenntsein beider
Oii'htf-r durch Reinen. Daher ist es nicht so vcnvnndern, wenn
Hti!=nihrti(rberc Aea^serongen tlbcr philosophische Gegenstände von
DUO an selten sind.
So ist fUr das nttcbste Jahr
1800
inabesondero zu bcdaneru, <la»i ana chon diesem Grnnde Über Goethes
Stellnng xa der zweiten Herderoehen Schrift gegen Kant, der
^aUigone^, »ich nichts Sicheres auemachen lässt. Es ist indes kaum
uixnnchmen, diuii« sieh Goethes allgemeine Stellung, wie wir sie
oben [S.33d) bei Gelegenheit der Metakritik oharaktcriHÎerten, plültlich
gelodert haben «ollte, nod wir gehen deshalb nicht viel anf die,
mdem erst sieben Jahre tipittcr erfolgte Mitteilnng der leidenschaftlich
gegen ihn eingenommenen ') Fran Herders an J. G. MtlUcr, Goethe
habe bei dem Erscheinen der Metakritik gesagt: ,Wenn leb gcwusst
liätl«, da»? Herder das Bnch schrieb, ich hätte ihn knieend gebeten,
es m nntcrdrtlcker; ,nnd nachher bei der Kalligone' habe er „dem
Vater durch einen t'rennd aagen bissen (!), die GmndsUtxe in der
Kftlltgooe seien aueU die neinigen* (M. Mai ISHTy) Hätte Goethe
»dne Rtellnng su geündcrt, so hätte doch anch eine Aendorong des
gespannten persönlichen VerhUltnisscH su dem frtiheren Frennde
eintreten mtlssen, die that«ücblieh nicht erfolgt ist^) Damit »oll
>) Vetgl lJ«ft I cliuer Z«iiMlirift, S. '&. Gootbo iMiiiit ric ciDOiAl ei»
.^BlekUa-Natar'.
*} In (1er Brl«binmlnng ,Vob and an Hetdec' herausg^âti«D vnn Dtlatecr
und F. 6. V. Ilvidcr. 8«pt 1861. Bd, UL
*) Ein« moneetaM Analherttaf durch Ait tod Hndnr „OHch mnn t^d)ea
Wttee fcrrlcbieMo* Konfirmation s«JM»tGj>ethM} Soimt* Im J»bie l%oi (Anaalca
3i4
K. rvrtZsdcr.
BÎdit gelngBit werden, iam C— ftw potliicfcea Gefa&l miwbeii
8Mh« MdCiriiilitHwrthii aerWiHIigMi iMfi—wi koairte. Aber
fie Atmrnttrngm Ober Berden alriiilw Weit, fie ^dnetes' (1& and
31. Min 1801 as SehtUer, denea Uiteil *m 20. Mite noch barter
Intet) rild wieder abftlHg genes »d benehtn sidi doA such enf
die vet^ea SehriAea mit; es eel ,weder u labjüt ooch aa Foim
etwa« nber das soait Gewohnte*.
Herden PrenodeiakTeiii wnrde aatnrbA aaeb dnrch die KaUif^oae
wiedemm zu begeisterter ZostimiHBBg beiw. n gißigoa BemerkengeD
wider Kant and sciae Aablager Uneeriaseo. Von lehrterem hter
wieder ein paar kleine Proben! Ueider selbst scbimpfl in elnein
Briefe vom U. Kebmar lH<t<' an Gletm, dem gegeoüber er »ehon
am 5. April ll'JO ,da« Bleadwerk der kritif>chea Philosophie zu
Temiebteo* Mich virnneuea hatte. Ober die .Bttbcrvicn der Kantianer*,
die ihn .nit Kot bewerfen' sie ,loee, onwiweade Baben*. Ein
Proreeeor J. ü. Ktcbbom aas GSttingen grattüiett iUm (27. Mai 1800)
ZB aeineni Erfolge gegen .das kritiaebe Un^ziefer*. den .traon-
tcendcntalen Aberwitz*; jetzt erfolge das «lahme Ende des all-
gcwaltigcu Kritiusmos*. dessen Gegner dnrch Denier wieder Mat
bekummen bStten. J. F. B. von Dalberg sebrsibt 17. Juli 1800 ; .Ihre
ZDrcchtwcisang 0 "nd nowiderlegUche Kritik des kritl^ehen Philo-
sopbcn \tt meiflterbuft. LSogst hatte ieh ao den Btasphemieji (!)
and der schoOden Bebaadlangeart der Mu^ik in der Kritik meinen
Aeilger.' Auch Knebel läaat sich wieder hilrcn. Er preist die , holde*
KalägoDe im Gegensatz zn den .dtmkcI'UpukrjpU-vcrworreueu* Ans-
HprUehen Kauts and dessen ,ttr£erUchem Mtsebraueb des Verstandes* 1
Die kritiecbe PhüMophie sei .ein mageres, dürftiges (ierip])e. heiz-
nnd gescbmackloB* ; diesem ,MiIton»chen Ungeheaer' habe Herder
nun «die Knochen zentcbellt", nnd .es war Zeit dazn"! (0. Joni 1800).
In Rinkfi GcgcDsebrjft. die Kant Iwemflasst habe, efsehcine der ,alte
Dialektiker* »u ärmUeh, wie auf seinen Portrftta iu der KalUgone
(23. Jnoi). Das« der Groll and die geheime Wat sieh aber aaeh
gegen Ooethe ricbteteo, zeigt Knebels Brief vom 16. Oktober d. J.,
S. U9) hau« ketn« dutvnidcs Folgen. VMmrkr M-Jirvibt Oonili« xu Uerden
Tod in den Auiaion vur l^a (S. Mi4f.): .Sebon dreiJalire ball« Idi altih voa
Ihm uirtlelcgeaogen, denn nilt seber Krankheit vermehrte rieh acta nisvwaUuder
Widnnpnichti^iM . . .' Wohl to&KÜi'li wïro m dsm(«i, dasi Oviothe In eüuni
Voiao&le Jeaer AunïlioruaK ud«T »on« «inmal einem Fteond« Herden gfgentibsr
eine fnmsdiich« AeuMcniag llbH dosca RalUgoae geOisa bat, die dsna dieacm
vl«Ueiah( tu vertnderter Fücm Qberluaefct wurde.
I
1
4
!
OoeikM VerhXItsiii xa lUst in xdner hbtoriseh«!! Entirickclnag. 3^
I
»
In dem er iticli liber Goethe luAti^ macht dcD Mïiuo Jcnenaer Freunde
den gebildetsten Mann dca Jahrhundert» ueunen. — Geradezu den
Gipfel der Uieherliclikeit atwr bildet folgender mitleiderneokeDdcr
Atubrach des alten, kindisch gewordenen Gleim in einem Briefe
TOio 29. Mai d. J. an den .güttlicben Mann* llcnlcr: .Mit welchem
Unweifleo (Kant!) hat ilor Weine sich oiugcIaSBcu ! So hab' ich
Kanten noeb nicht gekannt, so scbreeklich arg noch nieht. Eh ist
ja wahrlieb nnglaublîch, was der allzaberBbmte Mann rund um-
sehrt bat"
Wir haben mehr der tlrgßtzlichkeit wegen diese hirnlosen
lasgeburien schwacher oder erboster Denker zitiert ■) nnd kehren
tn Uoetbes philosophisehi-n Aoasseraugon vom Jahre l£Oi> tarllck.
Den eigenen ËDtwiekluugsgang and »eine Wendung tum philo-
Bophiselicn Idcalismus Ijehaudelt eine interessante Stelle in dem Itriefe
an Jakobi vom 2. Januar d. J.: ,.Sett der Zeit, wo wir ud:< nicht
vnmittelbar berUhrt haben, habe ich manche Vorteile geistiger Bildung
geflossen. Sonnt mai-hte mich mein entsebiedeacr llas5 gegen
ächwärmerei, Ucncbelei nnd Anmaäsung oft auch gegen das wahre
Ideale Gate im Meoscheo, das sieh in der Erfahrung nicht wohl
gans rein zeigen kann, nngereoht . . . 8eit der S^eit ist mir Jedes
ideale Streben, wo ich es antreffe, wert und üeb . . . Denn die drei
oder vier Jahre haben manche Veründernng in mir hervorgebracht"
Den Kantiechen tiedanken, dass der Idee niemals eine Erfahrung
kongruieren kann, den Schiller ihm in dem berttbmten Oeepräobe
TOD 1794 entgegengehalten batte, vertritt also Goethe jetzt sellnAt
anderen gegenüber. Im Übrigen ist allordin^ die Stelle zu allgemein
gehalten, als daas sieb bestimmte EiiizelscblUsäe daraus ziehen Ucssen.
Seinem jetzigen Streben enbtprcehend fUblte Goethe denn ancb
das Bedürfnis, Ilber die neueste Philosophie sieh weiter aufzuklaren
bezw. auf dem Lanfendeu zn erbalten. Zu diesem Zweek benutzte
er den oben »chon niebrtach genannten Jenenoer Philosophen Niet-
iianiner. Hilntig finden sieb in den Tagebüchern diese« Jahres
die ,Colloqnia' mit Niethammer in Jena verzeichnet: so am :W. Juli,
uuncntlicb im September (5. K. lü. bis 19. nud 22. bis 29. tüglicb),
1. bis S. Oktober, 20. November. Das« «ie sieb in der That auf die
aeneste Philosophie bezieben, gebt aas einem Briefe au Schiller vom
■) Dfe guuo obige Bhme&IeüU fiiulei dcli in d«r schfln Stun enrilinUa
Sannlitiig .Von tud u lterd«r', Bd. 1 S. 3S4, 207, 370. U, iU. lU, IW, tCT,
in. »1.
346
E. Vorllnder,
16. September hervor, .Mtt Nictbamuer gehen ctie phOosophisohea
CoUoqnia fnrt, and ich zweifle nicht, daiu ich auf diesem Vftga zu
einer Kinsiebt in die Philosophie dieser letzten Tage gelaogeo
werde.* Am 23. S«ptcml>er schreibt er: . Die phitosophiscbcn Cotloqoia
werden Immer iDterc«8auler. oud it:b kann bofTeu. weim Ich mir nnr
Zeit Us8«. dan Gante recht gat einzaseheo,* ilhnticb am S8L: .Meine
Colloqaia mit Niethammer gelien fort und nehmen eine recht gut«
Wendnng.^ Am ^1).: .Wenn ich Übrigens mit Niethammer und
Friedrich Scblt^l trauuzendenulen Idealism, mit Bittern bQtiere
Physik spreche, so kSnnen Sie denken, dam die Poesie sieb beinahe
verdrilligt sieht; doch läSHt »ich hoflcn, dssK nie wieder mrllckkehren
werde. Uebrigeno mag ich non nach Uatisv gehen, wenn ich will,
so habe ich meine vier Wochen nlltzlieh zugebtaeht und finde niEeb
von allen Seiten gefördert. Manches bähe ich nnn tn verarbeiten,
und wenn ich diesen Winter noi;h einen Monat bier (d. lt. in Jena)
zubringen kann, so wird ea in mehr aU einem äinne gnt stehen."
L>as8 diese grOssere Vertiefung in die neueste Philosophie —
haaptsächlicb sind die Systeme SebeUiogii und Fjehtcs gemeint —
keineswegs von blosser Zustimmung seitens Goethes begleitet war,
ergieht sieb aus der Fortsetinng der obigen Briefstelle vom 16. Sept
(an SchilicT), worin er sein Motir zu jenem ätudiom augieht: .Da
man die Betrachtungen Über Natur und Kunst doch einmal nicht
loft wird, 80 ist ea blichst nStig, sich mit dieser herrschenden und
gewaltsamen VorstcUungsart bekannt xu machen." Gans kritisch
klingt die Stelle am Schlüsse desselbeu Briefes: .Ich Hlrchte nor,
die ilorrcn Idealisten nud Dynomiker" — unmilteli>nr vorher war vou
Wollmann und Fichte die Hede — „werden ehetitens als Doguiattker
und Pcdauten erscheinen und sich gelogcnüicb einander in die
Haare geraten." In klarerer und breiterer AnsIXlhrnug begegnet ons
derseUw kritische Grundgedanke in Schillei« Antwort vom folgenden
Tage. Nachdem «r den Wunsch ausgedruckt, .das Itesnttat der
Gespräche mit Niethämmern" aus Goethes eigenem Munde zu hCreo,
stellt er einen gei.«tvollen Vergleich an zwischen der neuesten
philoHopbisohen Itevolutiou und der theologischen der Uefor-
matiouHzeit. „In beiden war etwas sehr hcdentond Keales, dort der
Abfall von Kircbensatzungcn und die UUckkehr zu den (Quellen,
Bibel nnd Vemunlt, hier der Abfall von DogmathimuH and dor
Kmpirie. Aber hei hoiden Revolutionen sieht man dt« alle Unart
der mcnitchltchen Natur, sich gleich wieder zu setzen, zn befangen
nnd dogmatisch zu werden. Wo das nicht geschieht, da ÜieaBt
Goetboa VorhlUtnia na Kant in kIbim M«tnriiicbeB r.nliri<kliin)[. 347
»
an wieder tn sebr auscinaudor, oiohtfl bleibt feet Htcbe», imd man
endigt, io wie dort, die Welt Attfzuloseu und »ich einu brutul«
Hemcbalt nber alles ftDzunu\8«eii.* Eine Ge8«hieble der kritim'beu
PhilQf>ophie nod ihrer Kaehf«)ger io drei Valien!
Id einem Itriefe an SchclHnp vom 27. September 1800 xeigt
neh Ooctbe diesem g<-genübor allerdings sehr entgegenkommend.
.Sottden) ich micli von der Iiergebracliton Art der Natorforscbung
losreieseo and wie eine Monade, auf mieh sclbKt zurfickgcwietien,
in den geietigeo Kegionen der Wissen schnft amberechwebeu mu»sto,
babe ieb gelten hier- oder dortbin einen Zng verspHrt; ku Ihrer
Lehre ïat er entschieden, leb wUnache eine völlige Vereinigung . . .
Die Einsicht in das System dos transscemlcntalen Idealistuns bat
Herr Dr. Niethammer die Gerailigkeit mir £U erieiebtcro . . ." Aber
gegenUber anderen, wie Wilhelm von Humboldt, üussert er doch
«eine Bedenken; „..Schade, daM die kritiHch-idealietiscbe Tartel,
der wir sebon so vtet verdanken, in sieb selbst niebt einig ist, nod
den Grundgedanken ihrer Lehre, der ohnehin ta leieht missiletitet
werden kann, mit Uebcrmut nud Leii'btsinD sur Sebau stellt" (lö. Nor.
1800). — Ein lebendiges Stimniungëbild seiner philosopbtscbcn Be-
eehäftignng la Jena gieht der von dort IS. November an Schiller
datierte Brief: ..Wohin sieb die arme foeaifi taletzt noch titleliteu
soll, weiss ieh nicht; hier ixt sie abvrmals in Gefahr, von Philosophen,
NatorfuncbeTu aud Konsorten sehr in die Enge getrieben za worden.
Zwar kann ich uicbl leugnen, duKs ieh die Herren »elbet einlade
nnd annVirdere nnd der biltten Gewohnheit de» Tbeoretisierena
aus Freiem Willen nacbblUige, and also kann ieb niemanden anklagen
als mich scthst . .* — Im Dezember dagi^a wird die philosophiftche
von pocti».-b-draniaUirgitu:ber ThUligkvit abgaltst, am HO. Dcx«mbor
beide vereinigt in einer .philosophbeh-artiHtiHehcn GeMlUcbaft', zu
der er Hchilier für diesen Abend einlSdi
Immer spärlicher fliegen die Qaeilen flir aneer Thema in den
letzten mit Schiller gemeinsam verlebten Jahren
1801—1806.
1801. MitScbelling finden, wie sieb ans Goetfaea TagebUebem
ergieht. in den Jahren IWl, 1802, 1^3, häufige philosophische
Dntcrbaltuagen statt GleicbwobI mticbtcn wir das Bild Dicht ftlr
zatreiTeud ballen, welohcs Wicland in einem im Febrnar 1801 an
Minen Schwiegersohn Iteiubold gerichteten Briefe von den Jenenaer
philosophiscbeo Verbultolssen entwirft. In dem philogophtscheo
SSO
R.Varlliiider,
BÏcb von seiflCD Ideen nnr dait, was Ihren Anseliaaangea zaaagt,
nod Ans IJebrige benorahigt Sie nicht, da Ihnen am Ende doeb das
Objekt als eine festere AntoritSt danteht, als die Spekulation, so
laBgo diese mit jenen nicht znsammcn trifft. Den Philosophen aber
ronas jede Anachaunng, die er nicht anterbrin^n kann, sehr io-
kommodieren, weil er an tteine Ideen eine absolute Fordcrang iiimcbt"
Hier hat .^chiller, wie qdh scheint, den RpriBgeoden Punkt getroffen
und den Freund richti^r honrtcilt, als dieser tticb selbet Ooetheg
.^nBcbancnde Katut** ist keine Feindin wahrer Philosophie, wie er
sich in uuphilosophisehen Momenten zaweileo eingebildet hat, sondern
vertTM^t aid) aufs beste mit ihr — bester Ikwois die vertrante
Frenndsehaft mit ftchiller — , ja aie ist durch dieselbe, und zwar in
erster Linie dnrcb den von Schiller ihm nahe gebrachten Kantischeo
Krittuamui;. ..belebt und gestUrkt" worden. Vorher war Ooetbe
,.Eifahrang8mann'', Philosoph nur „ohne ea zn wiasen" gewesen, dnreb
Schiller ist er es mit KewQsatseio geworden. Aber freilieb, er nimmt
gicb ans den Systemen der PhiloHopben jedesmal nur daa herana,
was seinen Aniichauungcn znsagt, sieb mit ihnen amalgauiierco liUst;
„daa IJcbrigc beunruhigt ihn nicht."
Eine Stelle zu Anfang der Annalen von 1802 {IV, 555), worin
Ooetbe in dem damals die dcutache Uti;ratiir beherrscheDden Streite
mit Scbilier sieh ta „der neneren strebeadcu Philosophie nud einer
daraus heranleitenden Aesthetik*' bekannt, ist zd allgemein gehalten,
als doss wir Hcülimmtes daraus sebliesaeD kilODteu.
Die Jabre 1803 nnd 1804 bieten nir noaeren Zweck faat gar
keine Ansbt-iite. Von einem gewissen phtlosopbiacben Interesse sind
ana dem vrstereii Jahre nnr wenige Aenascmngon des Qoethesoheo
Briefwechsels mit Schiller, wie die vom 26. Jannar nbcr den Physiker
Chladni, da«« er zn den fildcklichen gehüre, die von keiner N'«(nr-
philOflOphie wisseo, die vom ^i. Juli, daivs ..wir mehr au Natnr als
an Freiheit glaaben, nnd die Freiheit, wenn Ne sich ja einmal
aufdringt, geschwind als Kntur traktiereo**, endlieh die Beincrkaog
Über Hegels Uaugel au Darstellungagabe (27, November), den. Schiller
(30. Kor.) als dentacheu Nationaltehler bezeichnet, aber dnreb die
deutschen Tng^nden der Orllndlichkeit und des redlichen Emstea
als kompensiert erachtet: Worte, die man mntatis mutandis im
Sinne beider (s. oben S. 329f.) wohl auch auf Kants Diktion beziehen
kannte. Auf Sehiller» intcresaanlcu Brief Über Madame von Staels
Verständuialüsigkcit gegenllber der dentscheu Idcalphilosopbic, .,folg-
licb allen letzten und höchsten InstaDzen" (21. Dez.) fehlt leider eine
4
ÛMtbea VertiSlinIs lu Ktni b s«lur hlMOflsclte« Eiit*fl«klaig. 34d
I
«ir mit der Natur eins, erhöht, sichert iiqi] in eiu tiefes, ruhiges
Anschaoen rerwaodelt, in desaeo iRimern'iihr<!i]der cv^Kiuotii und
ôiiixçtoiç wir ein gOttlic-lioa I^ehcn fühlen, wenn niiH ein solches zu
füliroo aach nicht orlanhl ist, daua ist sie mir willkommen, nnd Du
kaouet meioou Anteil tut Deinen Arbeiten danach bcr<.-cbncii;' Wtw
soll mau zu dieser durehansuieht im Geinte des KrilizismuHgehaltcneu
KrklärDsg «ageu, die so gaaz der AeasserUBg vom 10. Februar 1708
(a. oben) zu widersprcuhen RcheiutV Soll das Gsoee unr eine Lieben-
erkltinuig gvgcn Jakubi hcdontcn, in die ùh suhlicdslivh anstnUndct?
Wir lialten es eJufnoh flir die Exi>ekt<iratioD des anschaueud-
ftlbleDdea Dichtere gegenüber dem verstau dot^miliHig lerglredcmden
Philosophen, wie nie Afters bei (iocllie xu Tage tritt.') Jedeufall«
bedeutet sie keine aut*e«lingte Zustimmung m Schclling» Philosophie,
ebcuKO wenig aber Abuciguog gegen FhiIo»opbie Ubcrhaupt, das
crgiebt sich aus der Fortm-tznug. Uaea ein gowismr licrr 11 . . . eine
Aversion fOr die Philosophie habe, müsse ihm „frllher mler spltter
zom Nachteil gereichen". «Ich erlaube jedem Hrfahrungsmann,
der doch immer, wenn was Tüchtiges aus ihm wird, ein philosophe
Bans le savoir ist und bleibt, gegen die PltiloBophie, besonders wie
sie in unseren Tagen erscheint (!), eine Art Apprcheusiou. die aber
nicht in Abueignug ansarten, sondern sich in eine stille vorsichtige
NeigDUg auflösen mUB," sonst werde man .i'hilistcr*.
Be^er noch als Goethe selbst, charakterisiert desMD Art ein
Brief Schillers vom 20. Februar
1 802. Goethe batte Tags xuTor von seinem Verkehr mitSehelling
getMbiîeben : .Jilit Schclüng habe ich einen sehr guten Abend za-
gcbrtehL Die grosse Klarheit bei der grossen Tiefe ist immer sehr
erfrenlieh. leb wurde ihn öftere sehen, wenn ich nicht noch auf
poetische Momente hoffte, und die Philosophie xernt'irt bei mir
die PoeHic und das wohl deshalb, weil sie mich ins Objekt treibt,
indem leb mieb nie rein spekulativ erhalten kann, sondern gleich
U jedem 8atze eine Ansehaoung suchen mas» nud deshalb gleich
in die N'atnr hinans fliehe." Daranf eiwiduri Schillert „K» ist eine
sehr tnterassante ETScbeinnng, wie sich Ihre anscbanende Natnr
mit der Philosophie so gnt vertrügt und immer dadurch
belebt nud gestärkt wird; ob sieb, umgekehrt, die sfMiknlative
Natur unseres Freundes eben so viel von Ihrer auscbanenden aneignen
wird, zweifle ich, nud das liegt schon in dorSache. Denn Sie uehmeo
t) I. B. &. Jaauai 1796 (aa Sckülcf}.
»
R. Torlliiiil«r,
I
sich von seiocD ldG«n nur das, was Ihren AnsebauaDgcn znaagi,
nod das Uebrige beunruliigl Sic oiolit, da lliD«n am Ende doch das
Objekt als eine festere Aatoritat dasteht^ als die Spekalation. m
lange diese mit jenen nicht znsanimea trifft Don Pbilo^plien aber
ransH jede Aoeobaanng, die er nicbt nnterbringen kann, sehr tn-
kommodit'rcn, moU er an wine Idoiio eine abaolnte Fordernng uiacbt*'
Bier bat SehUlor, nie one scheiut, den springenden Pnnkt fretroffen
lud den Fr«und ricbtiger beurteilt, aU dieser aicb selbal Goetbes
^Mobaneode Natur^ ist keine Feindin wahrer Philosophie, me er
sieh in anphiloitopiliitebeD Momenten zuweilen eingebildet hat, sondera
Terträgt eic-b anfo beste mit ihr — bester Beweis die vertraate
Ftenndscbaft mit Schiller — , Ja sie ist duTxtb dieselbe, and xwar in
erster Unie dnrcb den von Sohilicr ibm nah« gebrachten Kantischeo fl
Kritixismus, „belebt und gestUrkt" worden. Vorher war Goctbo
,.ErfahningBmnnii*', Philosoph nur „ohne es in wissen" gewcMo, dureb
Schiller int er es mit Itewnsatsein geworden. Aber freilich, er nimtut
■icb ans den Styxtemcn der Philosophen jedesmal nar da-i heraus,
waa sciucu Ansi-'baunDgen xusagt, sieb mit iboen amulgatcicrcn lässt; <
„das Uehrige beunrahigt ihn nicht.'' ^
Eine Stelle ?.a Anfang der Annale» von 1802 (IV, 555), worin
Guethe in dem damal» die dentsehe Literatur beberrscheaden Streit«
mit Schiller sieh za „der neneren strebenden Philosophie und einer
daraus herznlpilenden Acathetik" bekannt, ist zn allgemein gehalten,
als dass wir Bestimmtes daraus scblivssou könnton.
Die Jahre 1S03 ond 1804 bieten nir nnseren Zweek fast gar
keine Ausbeute. Von einem gewissen pliilo^npluBehen Interesse sind
aus dem ersteren Jahre nur wenige Aeus^oriingen des 6oethee«bea
Briefwechsels mit Schiller, wie die vom 26. Janaar Ober den Physiker
Cbladni, dass er zu den GlUckliehoit gobdre, die von keiner Natur-
philosophie wissen, die vom 5. Juli, dass „wir mehr an Katar als
an Freiheit glanben, und die Freiheit, wenn sie sieh ja einmal
anfdringl, geschwind als Natnr traktieren", endlich die liemerkung
Ober Hegeln Mangel an Darstellnngsgabe (27. November), dontichiller
(ao. Nov.) als deutschen Nationalfcblcr bezoiehnct, aber dureb die
deutschen Tugcndcu der Gründlichkeit und des redbcbeu Emstea
als kompensiert erachtet: Worte, die man mntati» mutandis im
Sinne beider (s. oben S. 320f ) wobi aneh aof Kants Diktion beziehen
kSnnte. Auf Schillers intereiuanteB Brief über Madame von Staels
VerstSndnislosigkeit gegenüber der dentscbon Ideal philosophie, „folg-
lich allen letzten und hOcltsten Instanzen" (21. DeiL.) fehlt leider eine
I
Goelfcea VerïiKllnlB la K*ni Ed lelncr Ufrloriscben Entwicklung. ^1
I
EmîderBng Goetbee. Die Scbilderuu^ der gcistieiotiL'u Dame in
den Antialen (vou UOS nsd \fi04) erlnnht ebenfalls keioe Schlags-
folgemngcn, die unser Tbema nllher berührten.
Noeb wcni^r bietet dan Jahr 1804. In Goethes Brief vom
17. Jannar iüt von einem kleinen Anfaats im Intciligcnzblatt. der anch
Schiller grosse Freiiiie gemacht bat (vergl. dessen Brief vom gleiubeu
Tage), einer Kinleitaog in die Pbiloaopbie der Nationen, die Rede.
Aber da der Verfasser nach Goethe ein „noch namenloses Wesen"
ist (man denkt nnwillkllrlteh an ihn selber, iloi'b \«t hierüber meinea
Wisaena nicht» bekannt geworden), ao erfibrigen sich weitere Bc-
roerkangen. )d eitiein gleiehzeitigeo Briefe Wielands an seine Tochter,
Reinholda Frau, beiset es wtedernni (vergl. oben in Fehrnar 1801)
es werde jetzt Sehellings Philosophie ,himmelboch erhoben nnd
for die aUeinaoligmachcude unsjmsaDnt"; es ^ehc die „lUeherlicIio
Sage", Goethe wolle oaeb Jen» ziehen nnil NU, am der sinkenden
UctveraitSt wieder aaftiihelfeu, Vorleauogen dasellMt halten!*)
Genauere Schlllgee tlber Goethes philosophischen Standpunkt
wäbrcihl dicker letzten Jahre werden sieb, so lange weiteres Quellen-
materia) fohlt, kanm ziehen lasaea. Dan freilich Iftsat sieb Rchwertiob
lengnen, dass die starke und sichtliche Einwirkung Kantischen
Geintes, wie sie unter ächillers Einflnsa in den i-nttcn Jahren ibrca
Frenndsebattsbundca sieb geltend machte, im neuen' Jahrhundert bei
ihm im Schwinden begriffen erHcbeint Aber die philosophische
Grundlage, die ihm dnrch den kritischen Idealismus geworden, iat
geblieben, wenn anch die Besohaftigung mit Kaut selbst (dessen
Ubscheidcn weder in den Briefen noch in den vVunalcn de« Jahre» 1804
Erwühnang findet), zumal nach Schillers Tode — wenigstens nach
den ttnsseren S^ngoianen — iu des Hintergrund tritt L'nd es war
in der Sîcit nnmittolhar nach dem Tode neiucs grosacn Ficuudes,
dass er in seinem ,Wiukclmaun' in dem ,Philot>ophie' tlhersehriebeneu
Abschnitt (lU, 512) die Stelle niedersebrieb, „daas kein Gelehrter
angestraft jene grosse philosophiecbe Bewegung, die durch Kant
begonnen, von sieb abgewieaeu, aicb ihr widersetzt, sie verachtet
habe." Darin liegt, ebenso wie in den oben mitgeteilten Aeasscningoa
gegen Jakobi, Heinrieb Meyer und Schiller selbst, das kUtzeste Be-
kflantaifl dessen, was er diesem let&torcD verdankte. (Sohliuw folgt.)
<) Ken a. a. 0. 8. loS. - Heber die ihatsüdtUohe Lage der durch Ficht««,
äcbcUbgs und andern Wcgicang allcrdiugs vorUbergolwnd (eflhrdnlva LnivendcHt
J«n VKtgl Goeüius Anaaleu vou ISOS (S. 1^1 f.).
Die bewegenden Kräfte
in Kants philosophischer Entwicklung ûnï
die beiden Pole seines Systems.
Dritter und Iptxior Artikel.
Von K. Adickc» in Kiel.
4. Die transseendentale Dialektik.
Ein« Theorie di-r rattoualen ErkenDtnis von gcgeosULiidlicher
GQltigkett war, wi«- wir sulieii. Am Hauptziel der t-rkenntnistheore-
tixcbt'n llp«trehiiiigen Kant». Dazu gehjirU- vor allem aa<r)i, (las» er
die ßedin^ngen der Mttglichkeît rationaler Krkeontiti« v(}llig er-
BehOpfcnd durlegte. ^FestHiflluiip ihrefi Umfang»" iat deshalb eine
Anfgubf, die lt ia allgcmtiincu Aeusiwrniigt'n über dt-u Zwoek sv'iaea
Werkes hXnfig mit aufzählt (vgl. oben S. 38—34). Dazu genügte es aber
nicht, im» er in der vVi-Hthetik und Analytik die aprioriHchL-ii Erkennt-
nisse^ nvlche nach ihm nlli^n Aufürderuugeu geuUgteu, in systeut«
tiecber Uebemicht darstellte, ableitete und die Bereehtigang ihres
AnRprneha auf objektive .AlIgemeing:llUi;fkcit naehwies. Kr mnoste riel-
mehr noch weiter geben und mit iwcifelloftcr Gewiitsheit dartlinii, dans
die betUgliclien AiMprllebu der herkOniniliehen tniDHxccndenton Meta-
physik diirebans iinta'grUudet suien und die letztere svlbHl daher
als AfterwisHenschaft angesehen werden mtlMe. Nur wenn auf diese
Weise die vielsagenden Veraprechnngen der l)<^matiker einer strengen
Kritik nntcrworfei! und in ihrer Niehtigkeit blossgestetlt wnrdeo,
konutc Kant sieb mit Recht rllhmou. daas er seiner Theorie der
rationalen Erkenntnis einen festen Ab«chtuss gegeben, die Grenzen
des apriorischen Iheoretiscbeii Wi^tsens endgültig bestimmt and es
vor der Vermisebnop mit vagen, dpu Anschf'ln strengen Wissens
mit Unrecht zur Schaa tragenden Behauptungen getiiebeft babe.
Die letzte I'haso der Ncnbegründnng der immanenten wahren
WisseBsehaft ist also die Greuxbefltîramuog im GvgeusutK zu don
unbegründeten AusprUehen der iranaeeendentcn Seheinwisseu-
aehftfL
I
1
DI« bevegtnd^n R^ie In Kants phtluflaptiisclier Bntvickluiif; oto. 353
DiRse letztp Phaiw ÜDdon wir in dor Diatekfik, die deebalb
ein wc«i-Dflichcr Teil von Kant« UntcrncIiniGo ibI. „TransHceudental"
keÎBBt aiioh t)ie nnr d<?^hnlb — dus ist vrcni^U-iu die prinzi^iclli-
Atwicbt dpr „Kritik" (vgl. B., a 88) —, weil «ie die Mi^lichkeit
apriorischer Rrk^nntni? nntprsnrbt. Von den tlhrigen tmiisfieeiiden-
talen I><;dnkti«nen nnterBcheiden xtch die ibrigen dadarch, dnns kein
posiHvt« RvHtiltat bt'i ibuen htniuskommt Dir aDg:«.'b)ichvD aprio-
rieetivn Erkonntni«««. die sieb znr PrHf^ug cinsiclli-n , vrw<.-i»i;i] Hioii
hIr eitel Blendwerk, grnndlose AnmiiesaDg' nod 80pbii<lii*ciie GsukeU-i.
Die Definition von .tranaîicen<l«)tal", wie sie «ch im Anfang der
^Kritik" (B. S. 25. 80,1) fiodat. pasBt anch anf dit^ Dialektik, trotx
der ITmdentung. die später (B. S. 362 ff.) mit dem lUgriff vorgenommen
vrini. Knuts Anfgab« in dioeem letzten Tvil Ixr^lKht darin, dvu
weiten and gtürmiMhen Oxean, von dem da» I^nd der Wahrheit
nmgeben wird, jenen eigontlichrn Sitz den Scbeins, wn mniiehe
Nebellmok und mancbi-s bald wegiicbmi'lM!ndf Eis neue Lünder lügt,
naeb allen Breiten zq nntcrsuehen, um gewiss zu werden, ob ctwaa
in ibneo zo treffen «ei (.Kritik" B. ö. 295). Jener Ozean ist da«
Gebiet der Ideen, d.i. der reinen Vemnnfthegriffe. Und die L'nter-
Beheidnng derselben „von den Kategorien oder reinen Verstandes-
begriffen als KrkenntnisspD von ganz vemcbiedener Ari. llrsprnng
und Gebrauch ist ein ho wiebtigcn StHck eur fîrnndlegang
einer WisaenBchaft, welche da» System aller dieser Er-
kenntnisse a priori enthalten noll, dass ohne eine solehc
Abtondernng Metaphysik sehleehterdings anmöglich oder
hftch^ena ein regelloser stümperhafter Versneb ist, ohne Kenntnis
. der Materialien, womit man sirb beMchUftigt, and ihrer Taiifflichkeit
zu dieser oder jener Absiebt, ein Karteogebinde ïusammeuznâicken"
rProlegvraena, g 41, vgl. § 40, 2. Absatz).
S4> sieber nun einerseits die Untenniebnngen der Dialektik
nicht remiisst werden dnrfu'ii, wenn die Theorie der rationalcu
Erkenntnis keine Ltlcke aufweisen sollte, so nnnStig war ee andrer-
seit>>, ihnen eine »nlehe Breite zu geben, das» tue Aesthetik nnd
Analytik an Umfang Hbertrafen. Es würde genagt bahvn, den
Abschnitt nher l'hänomena nnd Noumena tu erweitem nnd entweder
an einzelnen Proben die L'nm%liel)ke)t nnd I'nbegTDndetheit der
transsccndenten Metaph}'8ik zu demoDt>trieren oder im Amwhlass an
die allgemeine Untürsnohung eine knrze, aber nrnfassende »ystema-
lt«;be Uebersieht llber die vier DÎHziplinen der tntnsscendenten On-
tologie, Pgyeliologie, Kosmologie ond Theologie zn geben und in
304
C A dick«».
jeder v»a ihnen die fîrandlonçkeit des Ânspnidks 2iif objektÎTe
Gnltigfceît Mlndi^ tu erweiseiL Dann wttre sBeh Stust-rlieb die That-
SMho /.nia Auiutnick gt-liracbt worden, daw Aestbutik and Analytik
die Ilanptsaebe sind, dîv Dialektik aber oar die uolwatdige |>olt?-
tniKbc ErgHuzung oder g-lt-toh^am nnr der aDeothehrliehe SehliH«-
fltcin des gamen OebiiadetL
So mag dieSacblagf! vielleicbt noch nm 1776 geweaeo oeia,
bevor KaDt Heino neue WisoenBcbaft in die Form der Logik geprent
■sd die U-idcn Tvilt:: Afiulytik und Dialektik i-iunoder gtccnllber-
geettiüX hatte. In dorn Briefe an Herx vom 24. Noveniber jenes
Jabr«<i antfrttcboidet rr beksontliüb Kritik. DiB«i|ilin. Kanon niul
Arrbiteklonik. WabrHclieiDlicbcr aber iitt mir, dass scfaoD vi«]
firOher die Dialektik eich mit Macht in den Vordergrond gedrängt
bat, v»D der Zeit an Dämlicb, in welcher Kant eieh von der Not-
wendigkeit UbiTzengt hatte, den t.ehrbegriff des transsoen-
dentalen Idealiamnii aneh anf «eine Theorie der intellek-
Inalen Krkenntnis zn tlbertragen. Sobald jener Lehrbegriff
voltständig ausgebildet war, uiosste Kants VcrbSltnis zn dem Anli-
nomienpToblcm. welchee ihn echon mehrere Jahre intenxiv he-
ocliSftigt hatte, ein ganz anderes werden. Das Trobleni war jetzt
sehr einfach zu Ifiscn. Es eutataod dnrvh Vem'echselnii^' der F^-
Hchoinangen mit Dingen an sieb. Die reinliehe Unler«ehcidang
Kwifichen b*^iden genOpte rnr IJimiig. Gerade an dicker Hdodening
fehlte e« aber bisher dnrchana; zum transscendenialen Idealismus
darehzndringen, hatte Kant selbM die acbwersten KUœitfe gekostet.
Da war es erkläHieb, dasB er jeac Tiiu^ehnng, welehe die Anti-
nomien hervorrief, fOr eine mfemieidliehe. im Wesen der meoaeh-
lichen Vemnnft f)«)bitt liegende lllasion erklUren za mOssen glaubte.
Die neoe Lehre zog aber auch ein<^ voIlatAndige Frontverttndening
der ganzen txansocendenten Metaphysik gegentiber nach sieh. Di»
letttere konnte fernerhin keinen Aneprneb mehr darauf maehen,
wahres Wissen za sein; sie sank tum Schein herab. Aber »elbet
fUr die Aflerbeweij^e nitd die leeren Spekulationen, die Kant mit
dem Verstände verdammte, blieb in seinem Herzen noch eine kleine
Hehwäche zurHek. Fr konnte «ich nicht dazu ent^ehlieeeen, sie. an
denen Jahrhonderte gearbeitet, anf welche führende Cîeister die Kraft
ihre« Denkens konzentriert hatten , sang- nod klanglos in da» Meer
der Vergessenheit hiuabeinken zn lassen. Bei den Antinomien war
ein Aaswc^ geftinden. War er nicht aoch bei den Sehn-estenviasen-
schaften gangtHU*? Auch auf sie hatte ja nur deshal b so anendlirh
I
I
bfrweK«Bdmi KHtft« ill Kul» pUItixtopliIiic-hcT Edtwkklmig etc A^fi
TJcl Kraft Dotzloe rergeadet werden kOna«o, weil raan den Untvr-
scbiod der ErscbfinQD^n and Diage an airh niobt bp^fT^n iiali*.-.
Am-b Bit- wurdt'D dceJislb vbcuno wie die Aiitiaumieti z« .Sophisti-
katiooeo, nicht der Sti'uschea, wudern an reioeo Vernunft sellwt,
LTnn denen Mb^t der Wttiix^to noter nlleo Mensehcn wcli nicht Irm-
ichen and vii'lMfbt zwar nach ueli^r Ii«-iiitlhltng den Irrtum vt>r-
büt«n, den Schein aber, der ihn unanfhArlicb zwackt nnd litTt, niemals
he werden kann" (Kritik B. S. :\07}.
Wa« auf die«« Weise erreicht wurde, war zweierlei: einmnt
«ine Ehrenrettnog der denkenden Mensctibeit. Ihr Irren war not-
wendig gewesen —■ weil im Wesen <ier \'ernHnft besründet — nnd
nicht nmaoBut; denn nur dorch den Irrtum wnr die Erkenntnifl der
Wahrheit möglich geworden. Nnr die nnverraeidlicben Widoraprtlehc
and die hartnäckig sieb behauptt'nden TmgwhlllsHR hatten Kant
gCKwuitgcD, sieh znm tnuutHCeodentalen Idealiaoinn zn bekehren. So
waren die frflbcren Generationen untacbuldigt und die Vuraebnng
Uta gerechtfertigt da wegen den Hntn-iekliiiigsgailgcs, auf den sie
ie Menschheit geführt, wegen der steilen Höhen, welche sie die-
selbe hatte erklimmen Uanen.
Noch wichtiger ist aber das zweite Resultat: .Ie grllsser der
Irrlnm gewesen war, je unvermeidlicher die Hlnnion, desto bedea-
InngfVLtUer wnrdc nutUrlieh der Schritt, der aus dem Labyrinth
sfUbrte. desto wichtiger der LehrbegriET, welcher den i*«heiu
flolefaeu daretellt<- und auflöot«. Der transscendentale Idealismus
und die a» ihn i>ich aUKch liegende ßrenzbeRtimmnng standen also
auf einmal groxs da. Je mehr die an sieh willkUrÜcbcu Spekulationen
der früheren Metaphysik zn einer oaturgemüsHen Dialektik zusammen-
wnchBcD. desto mehr bob sieh die I)*Mlc-(itiing der nenen Lohren.
lind umgekehrt: je mehr Idealiunus und Grenzhnilimmnng Kants Ge-
danken auf sich lenkten, um sn mehr wuchndas Ansehender Dialektik,
BDI t<u nnvcrmoidlicher wurden ihre So|]bisdkationen. IWde» stand
ÎD Wechselwirkung.
Damit wurde aber die Stellung der Dialektik im
Jystem eine ganz andere. Ursprünglich war sie ein Anhängsel,
wenn auch ein zur ErgäntuDg und Vollständigkeit notwendiges.
Die Grenzbestiromung stand im Dienst der rationalistischen Tendenz.
Jetxt wird die Dialektik der Aesthetik und Analytik neliengeordnet,
sie wird fast cor gleichl>ere«fatigten Bfilfte, ja. an einigen Stellen
kau t* scheinen, als sei sie das eigentliche Ziel nnd das Vorher*
gebende nnr Vorbereittmg, nnr Mittel zu dem in der Dialektik
»56
ï. AdlekM,
lif^gcDdea Zweck. Idealiitini» and OrrazbesthBinrag diesen udit
tiehr daxH, aor den Kreî« der IlDterRaelittiif: cd sefafiesai-ii âBreh
den Na^hweifl, dx£ii im traniwwndcnten Gebiete atrf rationale Er-
kenntnimte too gegenstftiidliehor GUlligkt^it nicht la bolTca »t Sie
üind nicht mehr bloM Mittel xar VoIli'odnnggewiweT Tftn erkeaiitiib-
tfaf^reiUcher Untamcbtuigeo, soodero ihaen kommt jetzt t'weBigttviM
bis ta einem gewiesen Gnule) eine wlbxtandt^ bohe Bedentttng zn,
indem aie c» cind. wt-Ichf die schwierip'n metaphysischen Anti-
D4)mienprolj|cine UtAPn nnd dun ganzen Wnst vun schoinbar iiiiverti]g>
baren ninmonen und Hophistikationfo anf einmal ans der Wdt
MhuflTeiL Und Doch eines! An i^telle der alteu Metaphysik setxt
Kant «une nene in Oetitalt der GUnheomrlikfl seiner praktiflcben
PhiloMOphie. Ohne Dialektik aber kein praktifcher Olaibe! Ohne
ZenitUren kein Aufliauenl
.So wird e)i vüllBtändigerkl&rlich, diuti Idcalixmn« and Grens-
bestimmang in der Dialektik fast dorchweg im Vorder*
grnndp stehen nnd ihren eigentlichen Schwerpnnkt bilden, ja!
dawi die inneren Verhältnifltte der Dialektik häufig ~ nament-
lich nach 1783 — Hogar anf die Übrigen Teile des Systems
KDrUckwirken und die Tendenz haben, uneh in Aentbetik
und Analytik den Sehwerpunkt zu vcrechiebcn (vgl. oben
S. 167—68, 187—193). Be»ouderB die RBekbUeke der Dialektik auf
die früheren Teile sind oft sehr pnrteiisph p-fSrht. Aber »neh in
opiätcren .\rheiten tritt dasselbe hervor. Zuweilen werden »ogar .\cii9ee-
mngen Ober den Haoptzwevk der theoretiftehen l'bilowpbie, die doch
das Ganxe derselben und die prinzipiellen VerhällnisAtr rwisehen ihren
einzelnen Teilen in Hechnang ziehen eullten, von jenen EinflDsson
der Dialektik tangiert Jedem Kenner werden Belegstellen genog
vorwhwehen, teilweise sind aie oben schon gegeben worden. Ich
bewhränke mich hier daranf, noch anf drei hinzaweisen, deren eine
Mich in den Prolegumenen findet, die beiden andern in der Methcxleu-
lehre der „Kritik", welche auch zum grossen Teile onter dem Bann
der Dialektik steht, „Wo weder empirieehe noch reine Annebanang
die Vernunft in einem sichtbaren Geleise halten, oimlieh in ihrem
traniiiM-endeDtalen Gehrnnehe. nach hlo«wn Begiiflen, dn bedarf sie
HO sehr einer Disziplin, die ihren Hang znr Ërweîtemng über die
engen Grenzen intiglicher Krfabrnng bJLlldige nnd sie von Au»*
Schweifung nnd Irrtum abhalte, dass aneh die ganze Thilosophie
der reinen Vernunft [sc. die Darstellong der alten transscendenten
.Metaphysik, nieht etwa die ganze Kritik der reinen Vernnnfi] bloee
Die btrwr^oiKlon KiSft« to Kiatt pbOoaopUscbor Rntwickliu^ tte. 357
nit djeeem negativen Natxen m tbos bat" (Kritik B. S. 739). „Der
grßwrte nnd vic-Ik-irtit einzig- Kntzvn »Ik-r rfailosophio der rrin^n
S'limunft [$c. in ilirvii tbeorutlsclieu V(.-r8UL'h«n, Ubor das Feld der
&f»hniiig httiaiisKukofamen] ist wohl nnr ncg'Rtiv, do sie niinlieh
nicht aU Orj.Tinon /.nr Krwpit<^ranp, sondeni «1» DiszipliD /.nr Orenz-
he«timmuug difot, nnd, anHlattWnhrheit za entdecken, nur dan ntille
Verdienst bat, IrrtHmer zu rorbHten" (Kritik B. S. 823). .„Auf solcbe
Weise bleibt tiiuer obiger Sviix. der das Rctmltnt der {^inz«ii Kritik
ûst, „^dft88 uns W-moiift doreb alle ibr« PrinKijiien n itriort nit.'malt>
etwas mehr aU U-djglich OegenstSade m&g1i<-ber Krfahning: and ancb
von di<^Nen nîpbtx mehr, alH was in der Erfahrnng erkannt werden
kann, lehre"" (Prolegomena. § 59),
DiH-b darf mim diese und ilbnUebe Stellen siebt etwa dabin
ioteriiretieren, da^ dem Idealisuiaa and der Grenzbeetimniung
rein iim ihrer selbiit willen die behenrMhende Stellnng zogefalien int,
welche nie zweifeUohne in der l>ialektik oiDnehmeQ. Ancb in der letz-
tem sind sie eeblieMÜrb doch nieht Selbstzweck. Sie haben ihren
Scbwer]itinkt nickt iasieh eelbst. Hunderu gravitieren nach
etwas aU08er ihnen hin. let e« nicht inobr in or«ter Linie die Re-
gTllndiing der rationalen Wissenschaft, so ist es jetzt die Llisang des
Antinoüiienproblems und die Fundnuienliernng di^r praktischen Pbito-
wphie mit den aut> ihr abgeletlelen Olaiihen^iirtikeln. Die Dialektik
ging nicht ans Freude ani ZerstHren hervor, wenn, wie nattlrlieb,
ancb dann und wann «las GefUhl, <lnrcb Scharfsinn „AUesxrmialnier''
zn Bein. Kant mit intensiver Lnst erfüllen mochte. Er schrieb auch
nicht aas den Motiven bcrnus, die einen Skeptiker treiben mögen.
Daf> Itfwnii.^titi'in , einen ganzen Zweig der inenRclilieben Erkenntnis
abgebanen, daH l'oeben auf scheinbare t'.iusieblen tllr immer zerstSrt
tu haben, könnt« ihn an und fUr sieb nicht mit Befriedigung er-
füllen. llandeHe i-* sich dwb auch uaeh seiner Ansicht dabei wni
die wesentlichen Zwecke dt-r Meutu^bbeit! Kinen bisher von vielen
and binge auch von ihm iielbst fUr |;angt>iir gebalt<-ueQ Weg zu
dienen letzten Zielen fllr immer zu versperren, konnte ihn an sieh
unmJi^tieb reizen, musste sIht eine Aufgabe von grosaer Ikdeutung
fflr ihn wcjrdeu, sobald er einsiib, dasa ein andrer allein gangbarer
Weg vollkommen sicher zum Ziele fthre, sobald nur der Irrwi^ als
solcher gekennzeichnet sei. Ein Mann wie [lume bi-fand «ich in
einer g&az anderen Stellnng, Er batte kein inneres VerbiUtnis mehr
ta jenen Rppknlationen, ppezieil denen der tran*9cendenten Theologie,
und meinte. <\s werde um die Menschheit bedeutend besser steben,
■^-f. E. ACICKH.
-wva aatfb <tf. Anps Desk« dines ^«sdp^Ax cn^kMoi ntd
•jotf TsDMfivaAcMe aif ark Isifes fieno. DM «iD Hé Ment
Haot; û«r ^xrwls- Die tOfhyriBtW* SfAJuMM Uohea iba
lars T^ T«r Ëe^ od wen. Nbt îkr Gcwaad wmfcth. m weriea
jtiw-fa^ m^cftS^. «rkabu en aadcres BU nd ose aadm
»<tfti««Kki«ade od wcrtbeprfadcade TaKfaift. Filbcr VineH-
Os» wefdM et za CHKibesmtikcla. Fir Haat kfl«ne die Greai-
\^mà\^ti.-mm^ StlWtf nk wi>. Sie JM. TvOeadn to— li. cr. gaoi
jài^hat^t» Tc« amer ihr Uegcad«s Zwccb«. ftr eiae Aihxt hatten
ja* ïJehireiHe« der Edlea weit*. Sieht m £aaL mhicad or die
{.Malefctik aehrieb, ma^ ee ihn oft wie Uagcada Gciater FIlBtmi
m Ohr ^khi^ea haben, ihnBeh wie ^iter G«th» Fa
.W^! weh!
Dv hait sie lentiM,
Die «^OW! Welt,
Mit Biekliger Faast:
Sie ittiTt, âe tetOllt!
Bb Halbgott hat sie xa^Uagea!
Wir tr^ea die Trfmmer ias Nkhta kiaU>er,
Und klagen fiber die verlorae SeUtiie.'
Vm dieaem Genebtspiukte ans betiaehtet, wird die wider-
«praebiin^D« Lehre tob den Ideen als regalatiren Priniipien
v^^nttändlieb. Sie enebt eben von der alten Metaphysik n retten,
wan iK>eb zn retten ist Noch riel bezeichnender aber ist daa Bei-
«piel, wfflefae« die g§ 57 — 59 der Prol^omena bieten. Danach ist
vM zwar nn^reimt, wenn wir boflen. mit onserer Erkenntnis irgendwie
Hber Erfahmng binans in das Gebiet der Dinge an sich dringen zn
knnnen. Noch viel sngereimter aber wSrde es sein, wenn wir gar
keinr; Dinge an sich selbst einränmten oder nnsere Erfahrnng fttr
^die einzig mOglicbe Erkenntnisart der Dinge" hielten. „Unsere
Prinzipifin, welche den Gebrauch der Vernnnfl bloss auf mögliche
Erfahrung einschränken, konnten selbst transscendent werden und
(lit; Sc^hrankeo unserer Vernunft fltr Schranken der Hl3glichkeit der
Dinge Mrlbst amtgt^ben, wie davon Uomes Dialoge zum Beispiel dienen
knnnen, wenn nicht eine sorgfîlltige Kritik die Grensen unserer
Vernunft auch in Ansehnng ihres empiriscben Gebranebs bewachte
und ihren Anmasenngeu ein Ziel setzte.'' Gegen Scbluas des § 57 ver-
teidigt Kant dann den deistischen Gottesbegriff gegen Humes Angriffe
und sucht in ausgesprochenem Gegensatz zn diesem Philosophen vermOge
des symboliscben Anthropomorphisnins und der Erkenntnis nach der
We lMW(g(3ideii RtSfle ii KsiUs pli!lo»opb)scber Entn-Icklno; etc 3^9
Analogic eogar oocfa Ober (ten Deismus hianoiiziikoDimrn m inhaltn-
volI«rpi> tlieintiHohen [l^HtiiuiQiiDgen. Die ganzen Panigrapben Bind
nichtig and vt-rdienen tiacbgele£ca tu werden. Niicbdem Kaut in § 58
die Erkenntnis nach der iXjiHlogie, die uns das Grenzgebiet dvr
menHcblii-hcu ViTDiinft anfäcblii-sitt, nne vod ihm „eiuvwirklicli posi-
tive Erkenntnis" verschalTt und aleo den t^chleicr, der das Gebiet
der Diuge an sieb deckt, sogar ftlr die theoretiM-be Vernunft etwas
Inftet, ansftlbrli(.-h behandelt hat. scliliesat er triuniphiiTcnd: „Auf
solche Wei«« vorechwindcu die S<?hwi<;rigkciten, dît dL-ju Thciümns
KU widtirstehcn scheinen, dadurch, â»m man mit dem OrnndsatBc
de« Hnnie, den Gehrauch di>r Vernunft nieht tlber da» t'eld aller
nitlglicht.-n KrTahrung dngniatisch hinaa^.ntreit)en, einen anderen
Omndt>ntz verbindet, den Kume f:inxlieh Uiiersah, nämlich das Feld
mHglicher Erfahrung nicht tMr dasjenige, was in den An^n unserur
Vernunft sieb s<elbst begrenzte, anzusehen."
Ich glaube nicht, daas ftir den Mann, der die« Rchrioli, der
die Sdirtinkcn, die er aufriehtct. selbst dorebbrieht, der hinuehtlich
der tran»ii>''ndenteR Erkenntnis mit d<-r einen Ilnud das tdlweiae
tvi«d«rgiebt, waf> er mit der andern nimmt, den biii »einem Zermalmen
doob ein lern» Gefllhl den Redaueme zn heechleiehen scheint, —
daM fllr den Gn'nzheiitimnnmg. ganz Kusamnienhangloti fUr »ich ge-
nmnmen, S^tlbstzwock sein konnte, .'^ie mochte ihm M-ht wertvoll
erscheinen ab Mitte) za andern IJnterfliirhuiigen nnd znr LMung
fremder t'robleme. Aber deu Schwerpunkt seines Systems darin
erblicken, daae er bestimmte Gren/.en fllr das theoretische
Erkennen feststellte, die er nachher doch nicht einhielt:
das konnte er nnmtiglich.
Ebensowenig nie die GrenEbetttiromnng ist wbltesslirh der
Idealismus in der Dialektik Selbstzweck, and noch viel
weniger in den übrigen Teilen des Svstirms. Er dient zur Lüsnng
der Antinomien, xur Ik-grtlndung der praktiïcben Philosophie nnd
der tilanlwnmeite de« Syntenis: daher iR-inc grosse Bedeutung, die
ihm einen relativ selbständigen Wert verleiht (wenigstens den rein
«rkenutnistheoretisehen IJntcrsuebungeu gegenüber). 1-^ sei mir ge-
stattet, diese ßehanptnng dnn-h einige (Kiiemisebe Hemerkongen
g^en Vnlkelt') zn erhärten. Seine trcITliche Anaivse der Kantiseben
Eritenntnistheorie tadelt mit Kecht an manehen Forschern, dam sie
') Job. Vott:«li: J. KüBis Erk«DiitDi«Uiepiîe oMfa iliruD Cnudprbitipiea
3^
E. Allcfcn.
da« Deakn mmenm PMwwftui ..ab n eôAdb wià ilTrhrii lifij;.
■b eme n maig kaBpfinrte, ■■fcnifc ni dnttd ringende
Arbetf* ■■ffMHW <K III^ Sen Dcaloa hi vii^ekr _sa Uncnt
kiopIizi«Tt«r Orgmaîmaa. dit le^i^ca T^wbfcéaw gn-ifm in ihm
Hb Hmiehfiütipte »rfw dir, nd akh» bt rvflflmcr. als durch
daf Zidwa «taiger gender Ltaiea bob Deakva enefacprtDii efaarsk-
tenAftfm to woBra' ^ 63v Hit gnmiax Naebdradi wvist Volkeli
daranf bin. .daa der Mai^el an Iknattatia Iber die bewi^^iidpa
KiSfte des eigeoen Denkeai and die damit lanaiaaw iiklin,i iiiTi ijclbst-
rerst&odliehkeit k» riekr Aonabowii ftr Kaota PUbaopUr rno fiber-
raaehcnd griOÊcr Bedeatang ist* (S. TV), ,da« n«h die CmgeitttliD-
liebkeit di«Ma Denkeoa eist îb eîBer MMmcnt komplûôerua Verbindnng
Tenchied«n«r. ja eB%«geag<setzter aad widen|>«cheiidi^r Faktoren
ereebnpfl." Umvhans begründet ist seise Warsnng ror dem eitlen
Streben, „di<> kaatisebe Pfuloflnpbie ab knoaegneirte, widertipntchi-
freie, klarr trad ßUtte OurchfiÜirung gewÎBKr rriszipicu zn er-
wfML-D' (S. 80). Und in d» That! Ee ist geradem «in UoglUrk
IB nennen, wenn )>liDdp Anliän^r nnd nbereifti^ SebBler das SyHtetn
eiliea groaKn Denken Hellnt dann Doch von Widentprllolie» frei
machen wollen, wenn es wine ente Wirkang auf die ZeitgenosseD
anxgetlht Imt Tritt ein Sv-steni ent neti auf, dann ist ein mlchi»
Streix'D entfu-bnldbar. Aber ftjäter besteht die Aafgabc gerade
darin, die Widernprüebo. welche jedt-r philr«opbi»ehGn Lehre wie
tibcrhanpt allfiu bofchränktca moDsehUehfii WiüiMn anbafti^n, fcat-
7.ai>t«lli-n , die uiibi-wic«i-Den a\» «flbxtverstüudtieli nngmomincnen
i'ritniiiweD zu eniicrcn und ans ihrem Zusammenwirken mit den be-
wegenden Krilften der Kntiviekinng. xnwie mit den klarbewowten
I'rnblemHti-llQngen nnd t'umehnogHtendenzen jene Inkonaequenzen
und Wideraprilehe m erklären. Nnr eine solebe Zeraetzung
der ^roKHen Systeme maebt den Fortschritt mdglieh. An-
diTiifalU kuclK'lD sie, xwiügen hic dus Freie nud Sclbstiodij^- unter
ihren Ilann und luaelien os iiDU-Ibitäodig. Aber anub ein wirk»
licbcH VerHiniid[ii»< d>-ii Denken« ist nur anf dieaem Wege mög-
lich. Will innn ibn dorobnu» kou^e^ncnt marken, waa scblieMÜeb
doch kein Meiineh int, ho muD» man aeinSyntem entweder verwiusent,
indem iiinn gerade die Spitzen nnd Sohürfen, also mdstena den
iridividiieilstun Teil, lN.t»eittgt, oder man wird eine oinseitige Uar-
Hlellniig gelK-u, indem man die eine Tendenz hervorbebt, die anderen
nicht dnmii Uberoinslimmendcn ab<>r nnterdrtlokt. Es gekKrt tiefi=ies
Eindringen in itaä eigentliche Wesca dea Ueakera wie des Denkens
Die be^f^ndrâ Klïfte In Euite pMloei>iibIacber Eaiwiclluag etc. <t€l
I
Blwrlianpt âaZD, nui scheinbare voii wirkltciiMi WidcreprQcheD zu
UDterscbfiiden, hikI nm zu «rklMreB, wie die letttercn g»^rade in der
Iwii Till IIa) itlit dieae» I>enken) zatiammen bestehen konnten, ja!
musHtciL Dringt man aller ho bei den Hcrm-n der Philuiiopbie in
das innerste iiuiligtum ikrvr WerkstAtt ein, »u k&nu das nicht uodcra
th vom wöblthätig;et«u Eintloss auf die eigne l'rodnktion aiicb bei
tutt Epigonen sein. Man lernt die Individaslitäl U)>er alle» schätzen,
aber aaeh Über alleH ftirchtea. SchStzrn. iaiofcm üie der sprudelnde
Qnell allea wahren LebenB nnd alleft nchüpferischen Denkens ist.
Fttrcbten, weil aie die Kesuttate fälscht und die nie btrzweifvltea
Pf^misseD als Belbstrorsfiindlichc üdvr gar »tnrn^ «rwicwno Grund-
lagen, das bloAS Subjcklivu »Ix etwus Objektive» vrwheinou IlUst.
So wird uiAD gntricbeu. im eignen Denken etue reinliehe Scheidung
vonouehmeu Ewii>trheu Glauben im weitesten Sinne des Wortes
(allem FUrwahrhatteu au subjektiven, mehr oder weniger indiri-
dnellen (Irllnden) nnd dem eigentlichen WiRsen, die Ornndprinzipien
defl eignen Denkgebäudes vor allem darauf hin zn prilfen. ob siu
eiKhliobeu und bittweiBc »ngenommen oder erwicseo sind. Uod
nur, WfUD die subjektiven Faktoren, alles w«8 auf meiieohtiehen
Wllnftfhen nnd BedUrfniisen beruht, als solche erknnnt und voll-
ttUidig ao^eachieden werden ans dem Gebiet der strengeD Phito-
Wiphie, kann innn holfen, sieh der l^nng der Weltriitsel entweder
anzunähern oder fUr diu Witwen das ilauner den non liqnet mit
allgemeiner Zustimmung au den Grenw» des fUr immer Unerforwh-
licheti aufzupflanu.-!].
Mit gTuH»«^T MeiBtwrschaft hat nun Volkelt alle die vivlen
Widereprllehe nnd Inkonsequensen iuiebgewic«eD and «yit«-
matii^'h dargestellt, die sich in Kants I^ehre vom I)ing<r an sich
Sndeji. Aber einea fehlt in Keinem Werke nach meiner Ansieht:
die pHyehfllogiscbe Erklärung nämlieh, wie dien Vielerlei von Mei-
nungen xicb T.u i-incin wcuigstenii fonnell einheitlichen Denken vcr-
ciiügeu konnte. Vi^lkelt versucht /.war. eine stilche Erkliruug zu
geben, indem «r jene Widersprüche unf das Gegeacinanderwirkeu
des ratinnalii^tischeD ErkenDtiiisprinzii>*i*'ini:rseitB, welches notwendige
Denkbestimmungen für 8einsbestimniungen der Gegenstände (Dinge
an »ich; au«giebt. und der Prinzipien des absoluten Skeptizismus
und cxkluäiven Siibji^-ktivisnius umlcrertteits zurDekfUbrt. Nach meiner
Ansicbl hat Volkelt hier «ein Ziel nicht erreicht. Ich gestehe geru
2D, dam anch an diesem Funkte wieder ein starkes aubjektives
Element mitspricht. Dem einen erscheint dieses denkbar und denk-
302 E Adiek«B.
BOtweudig. deui luideni jt:u«ë. Ftlr micb wt ee «is D^ am Ja-
uifigiicbkeit. die Konetitiitiitii vuu Kante Denkrai n »uäuhm ^ri
iU bt^niifeD. solialâ uiiui. wie Volkeh e« thtrL den mbsotstm '
ziHntv uod ejLklwivtni Subj«k.tiTiBnntF aneh nnr oeben
ynoâyieu in difii ^'urd>:4fTtUlâ demelkes Btelh. Tens am die
idettli^TiC'ckLe 0«;dkikeLrriij>pe. void rein erk^BstiiifitlieD-
retiti-litii (7e»:eîi*.i-}.<LLkle «Df. in ereier Linie m.\f ScJbm-
z»'e«k luid uifiit «.uofcrlixi aJc blosBt« Mine) ni eiofan «mis' är
liti^tsodMi Zi>«4*k uuijeisrei) lian. ôe ale eisen der ABBpaiifft-
pBukt« det Knititelitrii I>«rJbkeDC befraehiei and nitbt alv
ein*- Ki'Uï-etjGeLZ der l.'mereBebnflç. die aaàekm Nebam'Mk
i^. mit in Kja/ nrv/uoÊnn» wird nod daran eiçn» îkr cipwiametF
Ki'ärttfno^es «v Ur'iiAfi^ rerauUewt: dans wird eemserkiirlicb.
wie Knut ËJfb iu d«;u Kr^irt^raoçes Ober die Diaçe mm ciek
80 dank«), vieldiratiif a od wideripraehsToll aasdrSekea
kunnte. Ë0 bandait «it^b Wï ihnen daon ja bid raiMiii'b»ii|.ia
die im S'order^ruid«: «tfine« Int^reae«» steben maaneB. ^ Fjapm,
die uubedin^ ^oe klare uozweideatige Antwort Terlan^tm.
aacb andere Motive ibu nach anderen Bichtos^s hin
die ideaÜBtiscb« Tendenz ein Ilanptagens, deesen er sieb i hIün ■ w*
war, 8U DiuiMte er lieti mit jenen aodem Triebeo aMeinaBdcneWB
und eine Formel finden oder wenigstens zd finden snebea. mlAr
den Turscliißdeneu Motiven der Oedankenbildnnf gerecht wode.
Gans anders, nimmt man an, daiw die idealistisefaen Erörtemgea
tlber dos Dasein der Ltingi; an sieli nnd ibre Konformitit oder
Nißhtkonfurmitttt mit den Kategorien prinzipiell inni«hst aonerlialb
des Kreises der Untentnehungen liegen, daiw Kant nnr im V^ianf
der Darlegungen lieil&afig, fast wider Willen, anf sie geleitet wird.
indem sich ihm Fragen als Konseqnenzen seiner Kesnltate anfdrtogen,
die zwar gebieterisch Antwort licrischen, aber doch ganz rersehiedes
beantwortet werden mUssen, je nachdem er seine Prii'atineiDitngen
zu Worte kommen iBsst oder aus seinem System die letzten Folge*
TUugeu zieht. Ancb in einem relativ gesunden Orgutinans kOnnrai
MiHsbilduugen und Zersetzungen stattfinden, aber nur an Keben-
pHukttn, die den eigentlichen Triebkrüflen fem liegm nnd darum
diiui Kreislauf der Säfte nicht S4> leicht errviehbar sind. Treten
aber au den Zentreo, wo die erneuende, lebeospendeade Kraft ihren
.Siu und Aiugangspunkt haben sollte, derartige Erwheinong» auf,
M> ist Uaa «iu sicheres Jïeicben fttr den Verfidl de* gaaien Oigs-
uiamita. fh> aaek bei Kant Ist der abaolntv Skvpàà^Êm eise der
Ülc bowcfradcti Kritfli! in KuitM pUloaophbclier Entwtckhia; otc. 3f
Haapttcndf^men. ho mUsüte giftuseri- Klarlifit hinaiobtlich Keiner ood
der I^hn- von duu Dtag«ii na sivli vorhuDdco »da, wollte man
Kants Scliriftt.li wirklicli mit dem Kamen „System" bcehrcu. So
wie fli« nach jeoer VoranR*etxnog v«rlAg«n, mit den WidereprUehi-n
and InlcßnflfKiaeaKeti gerade in ihrem Mittelpnnkte, mtlsiHto mnn sie
mit t^rlite „eher fllr das Werk de» nonderVarxIeit ZaTall»! halten,
als nir dan eine« Kopfes".
Volkelt drtii-kt sieh nnn zwar mit Rticluiebt aaf den alisolaten
Skeptizismus sehr vursiehtif; aus und iSsst iba nur mit gewissen
Kautclen als ciue der Haupttendtnzea dus Kantiechen Dcnkvni
ningtvrcD. Er definiert ihn aln denjenigen erkenntiiisthiM)reti8ctieD
StaDdpnnkt, welcher „die am AnsçangKpnnktQ der Philiï^ophie be-
stehende atmolnte llDsieberbeit alles desoea, waa jenseits noserer
Vorstellnnfi ließt, uUjîleioh zum letzten Kcsultat alles Philoso-
pbierens macht". _Er mi;inl, dass, weil es unm^lich sei. Über das
yontellen direkt nnd im eig«ntliehen Sinuc fainausxngcben, es
ein Hinansgreifen des Vorutellen« fiber sieb eelbet tlherhanpt und
in gar keinem Sinne geben kitnne" (S. 8). Volkelt gesteht nun
ZD, dass der Anfang der kritisciien Philosophie gerade diejenigen
l^^ngen nicht bebandelt, welche vom HlHndpuiikU' d<^ at>Mluten
SkeptizifimoB aus als die fundamentalsteu unzni^-heii xind. diuts er
daher keine prinzipielle Begründung jenes Erkeuntnieprinzi])« giebt
Trotzdem »oll daaselbe „eine wesentlielt bestimmende i^tellung" in
dem Sj'Stem «innehtnen. Kant widmet ilim zwar aocb im weiteren
Verlaufe seiner Pbilomphie keine prinzipielle ErQrternog nnd
frtellt es aneh nachträglieb nicht ^roit voller Schürfe und
Bewnsatbeit in den Mittelpunkt deraelben", aber ef> macht r^inder
Form einer nur dunkel bewassten Triebfeder, einer nnnri)r-
terten, selbst verstfin dl i eben Vorn Dssetxwng einen bestimmenden
Faktor selm-s Denkens ana". Die weitere Folge davon soll scia,
date da«i Prinzip, ,.8tatt seine Alleingiltigkeit in »cbarfer Kouwqneox
dnrehznsetzen , in unklarer, widerspruchsvoller Verbindung
mit anderen ErkennlnisprinKipien'' auftritt I.S. I2).<) Ichstimme
zwar darin ganz mit Vutkclt flberein, dass die nofaewieaenen, als
Bclbstver^tKodlich voraiwgesetxten Prämissen bei Kant eine sehr gross«
- Bolle spielen (vgl. oben S. 18—10,30—40,43,309). Aber dem abwK
I latea SkeptixiRmns kann ich oieht einmal diese lledenlnng zugestehen.
I Znuäehst: wenn Kant lehrt, all nn»er Erkennen ktlnne uns nie
m Itticr die Ersebeinnngswelt binansfUhren, no ist das nicht dasselbe
E
() AehnUobe Ansdificke auf ä 31—21, *h, SO, W, IW.
.3«4
B. AdIekM,
fw!« Votkett meint, H. 16), alfl wenn er difi RinacbrftokiiDf; ouens
Erkenaetu auf die Vurstellangen behauptete. Vor dem VentUDde
Kaala, wenn dermibv d«s FordL-nuigen aeine» S>-HtoDiK rDlUg gereetit
zu werd«!» Riicbt<-, miifigte rreilicli licidcB xastumDenfuIli-n, nicht sber
weiiD «r Mip Heftlbl ti^frngte, wctiD er g:leicbBttui nur »U Meoscti
redete. Da kam den Kroebeinungen entarhieden ein genisKe Etwu
tu, eine Kchwcri*, eint- Fwrtiglieit nnd Selbstilndiglceit. die den Vor-
»tellangeD fehlte. Wir hjitH-ii vitimal innere Vorstelltiiigen von den
butteren Gei^nstündeo iai Raquiv, zweiteos »ind diese xwar nach
»ellurt wieder fiiiBaere Vordtellangcn, abt-T nach Kant doeh Vor-
Ktellungen von Iwaonderer Art, die von uns in DOBere Kaseere An-
■channngsfürtn , den lUum, UinciDprojisiert 8iud nnd dort dbd eto«
gowiss« SvUmtUDdigkfit eich erringen nnd henitzen. Da«, was in
dor Enwheinnog „der tjnplindnug kom-aiiondiert", will Kant nach
der „Kritüc" (B, S. 34) die Materie derscIbeD nennen. Die Em-
jiflnduog int nnr Vorstellnng. die KrHcheinung hingegen etwas
der VorHtelluug Korre^poudierendea im Kannte. KrselieinungCB
haben daher zwei Seiten. Mit der einen weisen sie direkt auf die
Dinge an tsieli. die andere macht, dsM sie uu^rc Vorvitellnngen sind.
Die Diogc au eicb nntem<erfen sich unseren Erkenotuiaformen, g«liea
dndnreb in unser Vorstellnngdeben ein nod werden eben al» 'Ex-
sebeinniigeii xu nnsem Vorstellnngen. Aber jede Erscheinung hat
doeh Eugleloh wieder etwas relativ SellwtÄndigeH an sieb, etwa«
dem Ding an sieh Verwaudteit, weil jede gleit^hiiani ein Symbol fllr
ein Ding an sich int und letzten!» da» .wahre Correbit" der erster^.
Nicht, als ob da» innere \Vf*eu, der metaphyHiHche Grund der Er-
»cheiunng dan Ding an eich wäre, als ob letztere» in jeder Erwheinun^
nl» eigentlicher Kern drinsteckte! Mit Keeht polemisiert Volkett
;en diene Auffaiwung {H. ir>). Aber jede Ereeheinnng giebt eiiK
ftnweieuug »uf ein üing an sich, irie setzt eine äaebe an sich selbet
voran« und „thut also Anzeige darauf'' ([*rolegoraena § 57, S. Ml).
Andernfnll» würde man lu dem ungereimten Satz kommen, duM Er^
Bcheiiniug »hne otwag wXre, was da ei-âcheiut („Kritik" B. S.XXVII;
Ähnlich nueh »fter). Man wird denigemUss Kante Ansicht dahin
prltzinieren mnsseu. Ans», wenn man von einer Erkenntnîa dar Er-
iicheinnngeu redet, sehen eine Anwendung de» rationali(!ti«ob«n Br-
kenntnisprinzipH «tatttindet, indem man gewime notwendige I>enk-
bofltimmnngen zugleich al» Seinsbedingnugen ansieht. Das gewbieht
in dnppeltcr Wdsc. Einerseita geht man Über die eigentliche
Vonitellniigswell hinaas zu den Er»cheinuugi-a, di« schon an neh
vu ^vtfiadcn Krtfln n KuU plilltwiiphlti-lm KntnicklODf; etc. 365
in gewissem Sinne ein trsiinaabjcktirirs Gt-bict atumachcu. iiisofvni
gi(! zKÎHclien bloHHen Vonttulluiigiïn UDiI Diu)^'ii aa «ieti id dor Mittc
t'ubwübi.-u nia viu Etwas vuu unbcgtïnim)>arem Cbarakter, nber »nf
joden Fall hBberem met«pli,v»i@cheni Daseinxwert«, at» bIfltiK«n Vor-
Rtt^Ilnugen Kukomtnen kßnnti'. Andoremeits aber hat mau in
jdifSt'ii KntcbeinuDgen zuglfit-li auL-U noch die KchrsL-ite dt-r Dinge
|Bn itidli vor uich, jvnv wci»«u nnsDabmslos aiid mit voUstäudiger
8i(ïbi'rbvit »nf i-inv ihnen in Grunde lii-g^iide. gleiclisam no^b tmiiiH
8ubjeklivt;ri' Wirklichkiil, aU »tie fM'lhxt »<iDd, bin. Wenn Kant »Iso
sagt: wir können in nnserem Erkenneu nie Über die Kr-
scbeionnf^swelt blniinKkommi-n, m» hat Ana i'int» ganz an-
deren Sinn und Klang, als wvnn der Poaitivist odiT abso-
Inte Skcptixist bebanptet: anser Wiegen erstreckt sieh
niebt weiter al» auf unsere Vorstellungen. l)ii> Tilllige Dis-
CTepanz tob Vomtellang und i^ia, das Fehlen jeder Brtleke von
kttben nach drllben, ixt das. wua den Positivistcn xu Beiner Anf-
stellnuj; treibt. Bei Kant i»l gar keine Klnft vorhandeii, die dos
Schlagen einer Brlleke tiolwendig machte. Nicht darin sieht er die
Schwierigkeit, llberbanpt über die Vorstellung binanraokommeR,
sondern nur darin, das tranKStibjektive Gebiet näher 7U (»estiinnien.
Die Existenz des letzteren iül nach seiner Meinung zweifelloi«, nud
['Aanim crsckeint ihm auch der Uebergung ans der VorsteUungswelt
dasselbe t-rlatibt, so «ehr erlaubt, doxs er ibu meistens als etniui
FgaBZ Selbstversl&Bdlichea, gnr nicht erst einer L'titerauelinug Bv-
rdSrftige« hinstellt. In deniBelben Augenblick, in welchem er voD
der BeschrUnkung anf Emeheinangen xprieht, volUiebt er diesen
Uebergang und zwar, ohne sich eini?« Wagniiise» bewusst zn aeiu,
weil die Erseheiunngen seihet in »einen Augen eine Art von Irans-
subjektivem Charakter haben und ausMerdeui ihrerwits nieder mit
Ciewiesheit anf etwas noch Objektiveres hinweisen.')
Aach Volkelt kennt die Su-Ilcn natürlich, auf welche ich so-
eben hinwies. I^ behandelt sie îu einem sptttereu Kapitel seines
Bnehea (& 93C vgl aber auph S. 20. 21\ erklärt sie ans dem Zwang,
d«u das mtionalistisebe Erkenntuinprinzip auf Kant ausübte, lAsst
trotx ihrer das skeptische Fundanientalpriiuup einen mindestens
*> V|l kicmni Valliingcc Zn KuiEs Wldcrl^aag dea IdeaUanuu, lo: Straas-
fauger Abhandlungeo SUT I'blloMpIlio, IS^I. V^üUafccr: ÜOKiiMiDlar II, S.3n-&S.
Cb. Falekeab«^: Ocechlcfctu der ueuwtn I'hl1o»u|)faiL' , läSV. S. liLSff. I» Böhm:
Zn Ksntx l,olire vi>iii Dbgir aa absh, in : ZeHulit. t IlilloMipkie u. pbiloMpliiielie
Kitiik. Bd. lö!. ison, S. ITilf.
w
C Ailicket,
nnbewatwtcti f>cliw6rpunkt tieines DcnkoiM bilden und iolcrpreticrt die]
in tbn*-n l>vhnu|>tcte Beech rjlDknuj; unsi-rvr Erki-nolaiit not Erselivi-
nungen dahin, àtiss anl«r letztcrvu uar Vorsti^llongeD za reretcbeo
. »ml, niid Dichte mehr. Man »telle icb dnrehaas nicht in Abrede,]
iksB man io Kants Werken Stellen finden kann, in weleheo dieco i
Anfl'imung wirkliHi vorliegt. AWr «ie bilde» anf jeden Fall Aoa-
nshmcii. Die Regel igt, dan« Kunt in den Begriffen „Vorstellung,
KrBcheinnng" Kiigleteh etwae mitdenkt, was vorgcstelh wird,
waa erscheint, etwas, was »einer Kxistenj! nach nniweifelbaft
gewiafl ist, wenn es ancfa nicht näher betitimmt werden kann. Sollte
dem .Auwlrufk „It<-tichrUnkang der Erkenntnis anf Erscheinungen'
da« (skeptische riinxip zu Grunde Hegen, so mOsatc es iu demselben
Augenblick in sein Gegeuteil: das rationaltstisebc nuiMhUigi-a oder
zn Gnnsten des letzteren völlig anfgehoben werden.
Mit Hecht vertritt Volkelt die Ansicht, does Kant die Mög-
lichkeit der Dinge an sich nie geleugnet habe. Er gebt noch
weiter nnd Aftgt: Man kann kaum einige Seiten in der Vemonft-
kritik leenn, ohne anf Stellen eu atosscn, in denen Kaut dem Dinge
an sich mit pof!iti\cr Sicherheit Exiak-nï zuachn^ibt (S. 94).') Trotz-
dem soll eich ihm „die Existeuz des Dinges an sich zuweilen io du
probleiaatisehL-s Licht rHekcu. Damit iat nicht einmal soviel gesagt,
dass er dii'^e Existons je iu seinem Innern ernstlich heitweifelt babe.
Einerseits dberkam ihn zuweilen das dnoklc Gefllbl, dass die ^Virknn;
de» skeptischen Grundsätze» sieh duch wohl auch auf die Existent
de» DingRS an sich erstrecke, und er bi-tincmte sich danu zn Wca-
duugen, die diesem Gefnble gerecht wurden. Andererseits uodkto
er sich iu demsclb^m Atig^-nblieke sagen, dass es sich Ja g*Bt na
sellkst verstehe, dRS6 das Uing an sieh trotzdem existiere. Diät
SellffitveiBtändlichkeit erschieu ibm als so unwidersprechÜcb. da»
es ihm gar nicht eioliel, dass Jemand bei jener ancb die ExiiMi
des Dinges an sieb in Vnge stelleuden Konwttnenz stehen bleftia
kVnne" (S. dl, 02). Oder, om einen anderen Ausdrock Volkrik ■
gehrauL-hen: Kunt lässt es „zuweilen — wenigstens ab (tamtk
Forderung seines Standpunktes, wenn auch vielleicht nicht aàMm
inDeretcu Glauben nach — dahingestellt, ob das Ding aa éA
■) Dua Kant u Ae» bei welinn nwistca Stellen die xweâfallux Edav
tàaa ML-hrhxit ti>d ai^itivivnilca Diagen aa aleb ailUwhwclfead anfeiK ^
als adtutvintiluiilljcb vuniLuocUt, liegt Bach Melocf Ansiclil so Uv m II^
nnd Ist loweidtfin duroh Erdmaun ami Vulkdl »» KiUndlicb duxcOK mMk
am idi daniif verdckl«, moIi «la Wurt duilWr lu reHleniL
D(o bewo^rodoD KAde Id Kants philo«uph!acher Euiwlektuug et«. ^W
»
existier«." Das VoHinndenseiu eiozelniT sololier Stellen (Volkvlt
(thri eine Anzahl an, S. U, \T>. 89 ff.) leugn«? ich durrhnuR nieht;
61« boncimm abt-r lüt-ht da», waa aus ihnen herausdeuumstrlert
wt-rdtiu soil Sie dicDcu nicht zum Atudrnck fttr ein dviu Ksntis«heD
Deokfii halb TM'wiiHBt, Imlb iiiib<rwii88l la Gnimle liegi'nd*-« Erkeniit-
nigjiriREip des alwointeu ÖkejuiJiiMnuä. Hie sind vielnii'hr entrungene
Gcfitändniiuie, die Kant, fast mSchte man Hagen, wider bessere Ueb^-
len^ng absepressl werden. Der in ihnen sieh ansspreebende Skep-
ttzisniDS iHt nichta dem Ksutischcn Denken Gcmïiwi'«, in ihm ur-
sprBoglich Vorhandene« oder »nph oar ana seiner nntUrliclieu Kon>
»tilRliofl FlieRsendes. IJniter Philosoph niu)» »ich vielmehr erst
kttURtlich UlH:r seinen gewtibniieheo Standpunkt erheben, mit äelbst-
rerlen^nuoi; und grosser Kraft der Abstraktion von solbstverständ-
liolien VorauK«4-tzuD^i.M) nod liebgewordcnvn Denkgewohnheilcn ab-
Eehea, um auf der Höhe der äitttation /n Dtchen, nnd selbst dann
^tingt es ihm nieht lange, sich «nf ibr za balteiL Die oattlrliche
Tendenz seines Denken« lästit ihn niebt nur sn der Existeni: der
Din^ an Hieb durebnus nieht /.tretfeln, sie dräDgt ihn sogar za ganz
bestimmten Ansichten tlber ihre Bsistenzivei^e. Nur wenn er sieb
dann nnd wann darnnf heninnt, wohin die VoraUüsetsnngen seines
Systems, konsequent weitergebildet, lllhren, sieht er sich gezwungen,
alte jene Privatansicbteo bei Seite zu tietxcn nnd offen za gestehen,
dasfl er gemäss Jenen KoniR-qneuzen niebl nur niohte Über die
Dinge an sieh weiss, sondern auch nicht einmal ihn- Existenz
bchanpten darf. Die Voraussetzungen, welche ihn zu diesem lie-
kenntnis diüogen, sind folgende: 1. Raum nnd Zeit Hind nur formen
unserer Sinnlichkeit, welche — hier findet, wie Volkelt richtig 1»-
merkt, eine inkonsequente Uebertragiing einer deuknotweudigcn Be-
gtimmuDg auf das trnns^ubjektive Sein statt — fUr Diuge au steh
durchaus keine Kedentung und (Gültigkeit haben. Z. Die Kategorien
sind bloMe Verbindungsformen, welche, am oiijektire Gültigkeit zu
bekommen, eines in der Anflebauung gegebeneu, zu verbindenden
Stoffe« bedUrfen. 3. Die einzige fUr uns mügliehc Anscliauung ist
die in Kaum und Zeit Daraus folgt natürlich fUr einen konse-
lincDten Denker, dass er die Kategorien in keiner Weise auf
die Welt der Dinge za sieh anwenden kann, und da zn den
Kategorien auch der Begriff der Exiiitcoz gehurt, dass er von Dingen
au BÎeh nicht einiaal sagen kann, üb und dass sie exiiitieren, oder
mit anderen Worten: dnss das Ding an sich fflr uns ein ganic
ptobiematiseber Begriff, kurz: nichts ist
-^■'~
d6Ô
Ë. Adick««,
tJtu ftlso die Stellen zn erklSreo, aof welchv Volkelta l'be»n<>
MÎeb 8tUt/i, t»-<liiTf mao des î^urUcUgeheos unf dss Prinzij» iIm sbso-
iDteii Hkejiiizigtiius in keiner Wei«e. 8ie entstauiuicu «.-iuom ganz
anden-n Boden nnd geben aas viel niiscbiildigcreii, weniger prinzi»
pielK-n und durt-bwi'jj oicbt arsprilnglicb ge^benen, sondem kllnat-
licb aufgi-zivuiigeneu ErwJlguugeu hervor. ü»8» eine solcbe Kr-
klXrung mOglicb ist, ^ebt Volkelt S. Iß — 17 so, wenn er »a^: „Die
nnerkenribnrkeit den Dingen an ttirh nnd die Eiiwchrftnkiuig dea
Krkennenü aal' das Vorstellen Bind nicbt daa nbttolnt skepliBche
KrkeonnngepriDup selbst, sondora nur eine nnvenneidliefae Konse-
ijiifDz daraus. t)iv8 Priuxip »elher spricht aus, daas da« VorRtetlen
ub«olut mii'Shig «ei, tbeoretiseb Ober 8ieh biuao«tagi.-lieu. sieb xelbitt
m überwinden. An Hieb betrachtet, ware e« ja möglich, duiM Kant
9ich ans irgend welchen andern GrOnden genOtigt f^nde, das
Din^ an oicb fUr nuerkcnnbar zu erklilren und das Krkennen auf
die VorBteÜDngiwphftn.- ciiuiLSflirfinki'u. Eine und dieselbe Lehre
kann verschiedene prinsipiolle OrllDde haben. "
Was bei den obigen .SteUen möglicb i^t, mil aber in einer
Reihe anderer Aeni^erungen anstgeeehlosfien sein. Denn nach Volkelt
tiudet eich der „t«keptiecbe FnudameDtalgtrdanke bei Kant vielfach
fttisgecprochen-. Auf S, 17 — U' ftUirt er eine Anxahl Stellen an,
von denen naiih meiner Anxicht htk-hstena die der Kritik de» vierten
Paralogismufi fin der eiatca Auflage) cntnomtnenen in «twas be-
weisend sein kdnoen. Die Übrigen Zitate behaupten entweder nur.
das» wir den Dingen an «ieb keine Oesetze vorschreiben kennen,
weil sie keinen (Jrnnd haben. Rieh uns zn fügen, oder dass
wir niebt berechtigt sind, unsere Vorstellnngt^n (7\'R. nnsere sinnlich
affizierten Vonrtelluogen) auf die Dinge an sich zu dbcrtragi'n.
In beiden Fallen wird aber die Existenz der lelaten^n als etwa«
ganz Selbst vcr«t9udlichc8. Unbezweifelbares voranjtgesetzt, und da«
in demiielbeu Augenbbck, wo Kant dan Rkeptisobe Fundamentol-
priozip klar nnd mit Itewnsstsein anssprechen soUl Ebenso lie^
die Sache aber nach bei der Kritik d«B vierten ParalegiiininK. Zwar
finden sich hier Aeussernugen , welche an das i^keptisehe Prinzip
sehr anklingen. Aber auch iu ihnen kehrt Kant, wie Volkett S. 19
selbst iM'nierkt. „das Problematische der Kxistenz und der IteschafTen-
hoit des Dinges an sich nicht heraus". Also wSre ancb dort das
fikeptisehe Prinzip in demselben Atemzuge aufgi-stellt und aufgebobenl
Non la^ i:H gerade in diesem Teile der Kritik, bei der Respreehnag
der veiwbicdcneu Arten deg Idealismo», besonders nahe, jenes IMozit
Ka
tHc t>ff«*fc«iiilui Krift« in Ktnts pliflasnphlMliw EatvHolLlitiiK «le. S69
»la Vnipraag an« (lt>n oben (S. '.\G7) an|^>fUbrt«n drei VnrttaatetzDiigen
zn ziebeu nnil aufzastvUtin. Sollte also — w«h icb lonf;ii<' — dii-
Kritik àv» vi^rtc^u ParalogisniDB wirklich das ekoptisclic Pniidu'
B«atalpriniip io sr^iRer gaoien Krnssboit mit ltewiu«t8«in seiner
'Tnigrweite entwirk^It haben, so wilre ancb dies Faktom begreiflich
aU eiw fxzeptioneUe Folgeriebt ig kcit im Dt^nken KimtK. aU I'iuo
balb «rzwniigL-tiv ZuetiiiiDiuDg zii dc» Komoqui^Di«». wcluhu di« uin*
aal »!ifçen«inmen*^n VoransBetzungeii, falle Btrflnp weit«rgi>fnhrt, iin-
leif^rlich nach aich /.iehen mu!Uiten. Daa Friiiiip wllrdi- »In« iiiif
k«ineD Fall VorHUSKtxung dor Argumentation, sondern nur Bpllte
KfilgprnuR, nicht Teil dos Fnndami-nt«», «ondt'tn nur Givbdaiw-
NobniUi-kurig Mtln.
Mir wheint, à'iesv ganxe ltetniehtnng«weiBi> iM weit einfacher
and oattlrlicber alH die Volk^ltü.') Kr mnm sii^ben. ^dnae jenes
.PrÎDsip de« abnolnten ^keptirimnnx nirgrendii bei Kant den Gc^on-
Btand einer prinxipîellen ErQrtemng bildet, mr||*endB in acinen Ab-
leitungen eine zentrale Stelle einnimmt, nirgends in neharfer Furmii-
liertmg au die Spitze ^-stellt and geinätui Hriner eiiucbnuidend
faßdami-utak-n KiMlentiiDg behandelt wird", da»( Kant .,ctn eot-
lieidende» Triniip seines Philosoph ierenn fast immer nnr fieilltiifii;
prieht. wie etwas, was «ich von selintt versieht", daiw „oft der
itiaenbaDf: klar and nnzweidentig die henifnn^ anf dien I'rinzip
den mit einem Schlage entscheidenden Onind" furderl, dowi Kant
Jftph „die ßegrtlndang aof langen Umwegen gjebf fH. 21 — T2).
Die mittleren drei Abwhnittc in VolkeK« Itneb (8. 44— 2;-M) bringen
Naehweise über Nnebweiiw, wie Kant immer und immer wiiiter dM
frinzip des absoluten Skeptirisnini« in irgend einer Weine zu Oiinsten
des nilionAlistisrben Prinzip« durchbricht, wie er immer wieder aus
Denksntwendigkeit Seinubeetimmungen ab/nleiten saelit Und irott-
liem aoU daii ukeptisebe Prinrip ^.iu Kant« Üeaken in fleatalt einer
steckten, mehr oder weniger aabewnait«» Triehfeder [wirken],
der I« nicht gelnogen iitt, sieb in da« Zentrum »einer hvwiiwten
Aiiri*l*^llHng<-n iiud Krörierotigi-u hinaufxaarbeiten" (K. 22). t)a lie^
e» doch wahrlich nüher. »nxiiuelimen , iliuw Kant prinzipiell dai
■keptiwhe Priiuip gar nicht kennt. dsiM *•* mtgnr wioetn henken
nrsprllDgtich ganz firemd ist, daa ei aieli ihm alter an gariE einzelm»
*) MelM vorii«rgekcDdM nad falfeadaa AuaraLniiMTKH cinlNcn «Ick uallrtlifc
taffaM Ktfin Volkdti Venneb, ilea ■ikl" .ji-ktlvUiain •!■ dat
S70
E. A dicke«.
Stdla ill Folge «» anderen PfSminen aafiiftagt md
toA
TJd 6(ter neli geaMWBgea «ebt, uu Jcscb PriniHHa gewiwe Be-
dodMB aber Exirten tmd Knttiiimbarkrit dtr Dia^ aa mA ber-
zalejteo, die sa àch soeh sehr wohl an» dan •fceptùebea Priiui|i
Kernen ktailen. Ai« Volkeltü Theorie ersteht sieb kein
Geaantbild von Knotii geiati^er KooetitntiuD. die eioielnea
Teile klaffeo anMeioander. Psycholugiseb alebt erklirbar
and anvertiittlolt stehen nach ibr imZentrnm desKantiHcbon
Denkens dii- SVidtT^iirBehe eioander ^e^enRber. Meine Anf>
fbflBBg geht dnreliani« niebt dnraaf an», dieüe Wideisprflebe weg-
zak-ngTien. Im O^eotetl! nie Ra<-hl diem-Ilkcn, aber mrht aaeb, ihr
Entuteben nnd Zmammenbcfiteben begreiflieb r.a mxehirn. Das i«t
mSglùb, ireil naeb ihr diese Widenjirlcbe einem Gebiet aagebnrcD,
welebeo nîclit prin7.i|iieU nml von vorDherein im Miiielpnnki dca
Dimkenif xieht , ftoodem zonSelist eine mehr sbgeleg^ni- Frovinz
bildet, Bodereraeits aber sehr wohl im Stand« iet, tu gewiaaeo Zeiten
— und xwar durebann nicht seltpii — das ganie latereane ontervs
PhfloBopben anf sieb zn ziehen. Das Prinzip, anf dem die Erklinug
neb aufbaat, ist der Untertchied zwiseben Kant, dem Meitwhen,
ood Kant, dem konnecinenten Denker. Als PriratmanD weiss er
•ehr viel tlber die Dinge an iich xn sagen:') oiebt nnr ihre Kxistejiz
tat etwa« ganz Selbtttventtändlichc«; anch tlb«>r die niheren Be-
ntimmnogeD ihres Daiteins kann kein Zweifel berrschen. Aber wenn
er sieh anf den Standpunkt di« streng dnrebgefHbrtcD Systems
stellt, mnwi er — wenn aneh angcni — die Steherhcît eeiner Be-
banptnogen bedeutend horabraindfm. Dann kann nicht mehr Ton
irgrad wclcbea ßuiliDimuagen der Ding« an eich, ja', nieht einmal
von der Gcwieebeit ihrer Existenz die Kede «ein. Sie sind ein zwar
mOglichefi, nherdnrcbaiH problemutisebes Ftwaa. Darans. daüs Kant
Hieb xeitweiee gezwnogen siebt, Beine innerste IlerEens-
meinoDg zn rerbergen oder gar abznleng&en, oft aber
ancb dareh manniehfaltigEite Nnanciernng de)> Ansdrnohti.
dnrcb Gewondenheit der Redewendungen, dureb Geben
nod Nehmen in demselben Angenbliok nm jenen Huas berom-
zokommen oder es wenigstens /.n mildern snebt, wird es
erklärlieb, wie die zahlreiche» Widersprltcbe und Inkon-
geqvcnten. die sieb, manchmal anf kleinem Ranm vereinigt.
■) Man dvake x. B. >a Raoo Bem^rkangen su Jtkobe PrUfoBf ä«r llen-
ddsMbn'aehen Hof(;eutBiul«ii.
bewefiade« KrStfte Is Kanis |>k[1<Mophl>ch«r BntwlckluDg ete. 371
in der Leiire von doD Ding:eD an sicb nnfwcii^vii lansL'u, nirht
BU* entstehen konnten, soiidcrii sogar entetelicn miisstonJ)
*) En »à mir ^«»Uttet, anncrkanKsweiM) noch Huf i,-inii[o KEbcoarKuraonle
daiagebeii, weloke Volkell fUr seine Ausidit vurbrisgi Di« Ideenlduii dn
tnaaKendmttlm DfaJektfk wird tla Dobplel dafUr aOKcflUirt, irle Kuit .aiifo
8«lilirfiita ilaa lÜDüliurweit«]) der Doalcnotwriidiekuît «af cino eotcpreckondo
SetoMMtveuligkett" bi^kliuijtft (S 14 ->e). Abeir di« Ide«n tiod «iwu gam fllr
•lall B«stehe«deB tob bcsondorar OrganlMdon, Wss fUr rie gut. (^t oielit flif
die KMpf[i>ri«ii. I>nrali Uebe(lngiui)t drr Idcnn iiif din Ding« Mi sieh (oder auf
ErMli«inm>K«u, in der Uelnong. es wärcu V'iBge au ^oli}. Mital«liea, wio di«
Dialüklik Mtlgt, oI«b(DDr uDgewl»sc. Bundt'ra direkt narli-htlge Erheoutniiue
lind Anulim«), trllwctM nogw zvoirdlose Widcraprltrho P(v Anwendung der
KitPKomui kuf IKof« >a Mob dMgi-guD ÎNt durolmuit wiiliinipruohitfrH lutd i&ttj^icli
und lOltn u kebeu uaricLtlgen Erkeuntnissen. Es fragt aitili not, ul> si«
berechtigt Ist Den Kaiefcorip" komini knini-üwc^gs piiniipkll uln eikludr
mbjektlviflûioher ChanktiT xu (KCK<'n Volkidt S. I*;4S). Ktmt» uiKtrntlichr Mrimmx
geht afeh«! iaUa, daas die Kale^rion alleu voiullurilK^u Wesen xu vi^-n, dawi
de die VerMaduBgrfuTmcn der Vernunft, oder gunaacr dos Vi>rs(and«l
Hbnrhaupt, nicht nnr den üpttxiflMnh uiouüchlichoa »ind. Und dlnc
Verbind BUgsfortuen gellen au sieh auch tfir das trausaubjektive Gubiet der Dinge
tn sieh. Nur das» wir, weil uns dari njungcls jeder Ansehaunng der lu veiblndoiidft
Stoff f«hll, xiü nir>ht nrif die» IJtitixut /wi'ckü ICrkeuntniM anwenden nu<l ihre o^
jftklive Gültigkeit llir dasselbn uicLt bewi-iaau küuiie« uuil danim, wcun »ir
koBMquent »<-la wolleu, die Exislcuz der Hinge aa siyli aueh uiuht bi)lmn|it«n,
Ja lieht olmual innohm«n dtlrfen. ~ Aaeh die Kritik ilea ^JeinsbcgrUTa (&36,3:)
kaBS Volkelt nlehl gcltrnd machen. Kant lim^not Kwiir, dna» an« dem Vur-
hutdoiweia «toes vullsliudig beBtlmntm BegtlfTa tu uieiumu ItewuMtHcin auf daa
DaMln dM Obj«hu dieses Begriffs gofolgert werden kann. Aber «r wendet
dkMi •Ugeneine BebanpianK nar in cnnneto an mit Üef.iig auf bestimmi« «ioielno
Be^^iffe, wie x.B. den eines eniU reaUssiDii, nie auf Aax Verhültni* xwiMlicn
F.T!>ehetnRng und Ding an sieh übertiaiipt. Dt helssl es vtebuelir: Dit- ErsohslniUig,
die Hcfaon itn sieh mi-hr lit alt) bloiigii- VurKlt-llnng , glcbt beetimmle Anveisiuig
a&r das Ding an sieh; uad, selbst gauï abgfsulieu v<m d^^^ Knoltriuung, wliwli-
Kant sagen: eine Vurslelliing kann nicht sein uLue etwas, was vorgestellt wird,
alto ohne ein Ding an sieh. Alsm grtradt; das Gegenteil des sbsolnlen Skcpti-
sisnuu! — Ebenso bit die Bexietiuug aof di-n Dricf au llcn; vom 21. Febr. IT73
«Ogwechlfertlgl (Volkelt S. :(0-3î). Der SUltelpimkl von Kaata Denken soll
hier In der Prag« lle^n, ,wle die erkenDliilslheoTellsche KInlV iwisohen dem
Voratelteu und allem Tnuutsubjnktivi^u l)bt>rwundi-R wiTilen k'^nn«.*^ Aberdaruni
ludclt es skh bi Briefe garniuht. Nititi die Beziehung drr Vuntellimg auf
%nm Ocgcwtand Ilberhanpi miu-ht Kant ^eUwierlgkciteu. sundem unr diese
hoMaatg in eiaeui besundurru Kall. Im nllgcnininpn sieht Ksoi hiur gar
kob Problen. Nur wl« apriorisch« Vi>Tgtldliuigpn gcgi^siümliiche ODItigkeit
liahcn klnnen, da« ât ihn scbwer etkOrlkb. Die unbeswoifelbarc Eibtenz d«B
tranMDbjfktivva Gebietes, wid swar cbe Exlstuna in der Weise, daas gldcbiam
dB Sttick vuD Ihm b die almnliclic Erschob aagswelt ttbebragl, wird in dem
Brfor« oluc Wdtcm vonagnelsl.
lIm EI ix'^^vtviL ms öeL XJBKdraaa. äs- aPwaMiigitf-
K3ut3CÎKâ«t il^fsiÊâxTiaÈÇ tiÏKirtàBCmniiBiiâBL XLi^sclsax: !■ Xnkl*
inmc «>siK3r •rt.*siinnwa»urcsw!â»g. riniiiiwiihiinrnB jndd dû
nraioaùmaiuit 7*BiKiia. ôw ^bt^ôml nwâ. SiaflKajBafcf écr nt»-
uù^ 'WjmaomâoA Vu. ib-s Hvi ke gr-bdia,
Ti^va. VK itb£ iiiR AiHCfajrimeta, âiÂHr «i^iuä» UkAia cne voU-
f(:ujiûç>r vT»»suK3MàM- V-fitoàtic filtar ou- afiJtL-MAMi riiiiiyliii
^dwrtniM- ç^alML. iÊrt i^'K^niT'^ O'iùâES.â: öttäBDtrai vad diail
cnçhâni «rk^nsL I'kw: IkiâÛ2i<a îic imr iBTcfisk vm dsOmi*
li«>- dat tnmBwafanaika lâfaËmi» ■»: lîk SnwngBsa àer Cntar-
lUflK Mxd ci^ il Âff Efiajo-Biic etft4>enf EetiAtginuttjwiiL ffierteni
Mt^nom âw irjnto Âv xvbnnilfB Fui iiiiiiihbhi ■f*»'* âan
iiat ix^iKOi ttÛM- i!r6à*T: Ajev.noiniF. lÛ iTmiiiiii ^iiilifii liiiiMiii
EaipÊnouiB ii ô*t TMä^v^J: li«ie«fsdbai BeAmBne > Dkï vîtd
dit» anirtB^M^ frâuâpefle VoUhzôf ^tin «tan jJ|iht4«.
i^.«id«n> «'.far fiiUT绫ï^»ei w«rd«L Sc< ^wisBi x. K Aer il|ri»-
ri>iiiBf ÎB d*:s imnMmtdH.'ukti Dtâskôviiai aa maA» ftefin
»-iu^ R-lrb« ««IbcOsdi^ BtdeatsBÇ. das «s ba t^cssi. «1» sri
Kune *:'%«iitiifh«« Zî«! «im- Tbt»:«^« d«r Eiùikrmm^ liiiiiwii
wî«dtT eu-bt dT ld«aliB&w îm V«d«pnd<-: ntw^gm à der
A>^ht;tik. K-j «r difr o««^ Bumi- nad ZttnAeont bn^t. ver aile*
aber îb d«r Lrial«ktik sod ntawbeo t/tiratmun. «ater ihrea EbÉMS
^«-««hnebeiieu Partien. Is ihn» trin aaawidtn ]»ek äM dn«li««F
die enipirinisrb« Greczbenimniiiiiç mil dem Idcah^w n c^Me
Verlnndnu^. Die Ureachen für die«e Enwheiantcm sad ia B>-
z«lDeD von Kbr ven«hi«deiiarti^r Nanir. SeUie&iwh pcbea «ie
alitrr fa«t darebwe^ auf eine Cbataktereig'eiitOmlifbktJT Kaatt cntek.
da«- er nämlich Mrinen PriTatannehteD çt^enBbfr nacbpeb^« iM
ab billig and in den Fra^n. weleb<f ihn gerade besoaden hewMf-
tigen. f*i völlig anfgeht. daw die nrsprBngbeben Sehwwpewiefc»-
vfTbAXtaim: de« üyftems vollfländig veischobeD werdca lad dw
ganift System nach des jewt-ilig im Wdergmnde Reheitdeii Probhf
hin zn gravitieren eebeint. Daher die Bnntwbeckigkch ia des
Aeawemngen dee Pbilompben Bber Schwerpunkt lad HuptuRck
Mo bewe^ndcn RtUte En Rants phllcMupfalMlwr EntvlcklDikg otc 373
I
Miner thooretisi-hen Ptnlwophip. Va ware aln;r rulsoh, bt-i dieser
Riuiuiebeekigkcit als drni Natur^mässcn, UraprUn^liohen and Nor-
inalvn flieh un bcmbï^o oder sie gar in das S\'sU.-tn ei'lbiit hinein-
■lUUfigtto iiad glmchMitn eint- Viclbrit von Schnerpunktvn in ihm
tu»iin«linien. Ancb bit^ gilt das Wort: oUx àyalfôv xoXvxmçai-t^'
Volki-'It tadelt un manchtm Poniobeni, dasa sie „an die Analyse
der Kantifit'lifu Phil<«opbic mit einer muichtii^cn Ansiflit Über den
CliarakU-r de« pbilüHopbiscbco Dcnkcna überhaupt** herantreten.
Sie »etien nach ihm voranK, „dnes der Philosoph ein von allen
weAeotlieheii , »»chliehen Zudamni en hängen, von allem nnabtrennbar
Milzndenkenden los^çeltlete» Problem aU eintige« Ziel in aeineni
Bewasstseiu trage, »ein Denken tiiieh einer einzig«!! in eich t-infnchen
ßpitze hin^panne, wahrend sieh doch in Wahrheit die Hache w> ver-
hillt, da9ii er dnii iïiel fteineü Denkentt in ein inhaltioll nnd nach
Deinem |:anzen .reichen Znaammenbange gefaüstea Prablem, also in
ein GtaiicB von mehreren mit einander wesentlich verbundenen Seit««
eeUt ^ iHt ex utteh bei Kaut. Oeniltn« der Mehrheit der in ibm
nirkeiiden Triebfedern »teilt »ich auch da» hewuaste Ziel »eines
DonkenR al» ein komplizierler Zaxammenhang dar" (a. a. 0. S. 86).
IHeee Remerkung trifTt alle die, welche eine der vier in Kant»
Sjutem faktifch vorhandenen wichtigen Tendenzen ganz zu eliminieren
snehen. Ich ftlr meine Person erkenne alle vier als vorhanden nnd
existeniberechligt. ja! als notwendig an, mache aber Voikclt gerade
rias zum Vorwurf, worin er «eine Force sieht, ofimlieh die Koordi-
nativD der verschiedenen Tendenzen. Gewi»» ist hei manchen
Philomphen „eine vieUeilige. geftlllte Kinheit" dn» .l>eherrBehendu
Ziel des Denkens" (Volkelt, ebenda). Aber eine« passt nicht Hlr
alle. Bei Kaut war die Saehlage entsebieden eine andere. Nicht
zwar vor 1709. FlLr dii«i- frühere Zeit tritn Volkelts Charakteristik
ttL Aber ilie KeToIutioi) des Jahres 1760 war eine m vollbewu»»te
nnd tiefgreifende und trotz de« MihiirkeuH der Antinomienpmbleme
eine in ihrer liiehtnng m einheitliche, dnrch ein klar erkanntes
Ziel l>Ffrtimmte, dam durch sie Kantn gnnxo theoretische Philosophie
anch weiterhin eine stark ausgeprägte llanptteiidenx bekam, der
steh die Qbrigeu Tendenzen znnlU-bst nnd [irinzipiell uuteruriim-n
inn88t«n. Jeder Oi^animnn» entwickelt sich einem immanenten
Bildnnjr^igewl/.e geniSss. F>i int gleielistun das innere Band, welches
in jedem Augenblick des Ila-iein» die an »ich di»paraten Teile «n-
sammcDschlictwt und zusammenhltlt. Ihm gemäss werden neu hin-
r
I
I
tirtretende Stoffe io beetininiter Weise vernrbcitet onil w zii Tc
àea Organismas nm^bildet. So realisiert sich allniKhlicb in
d(T Entwicklniig die dum OrganiainDBinDewohnende )de^. Allefl,'
zu der Aa«g«8taltiiDg dieser tdcc nirhte l»oitra^-n kztm, witi
gettoœtL All«« BntDchbut^ wird umgenandËlt. Uod m eoMeht
duri-b fortwührende ARüimilation nnor^ni»i«>rter Elemente Am» toD-
(■ntvrickclte iDdividntun, mit individDcUetu Charakter ood Gattng»-
(.■haraktiT. dii- bi-tdc sc-hoa im er8t<:D Keim angelegt wareo snd doai
ioDern BildnuiptprÎDxtp gcoittsB zur EntFaltUDg gebracht wdHhl
Aebnlich war c« mit Kant« System. Vas BildnDg«gï«eti aâaa
theoretischeit fhilo^oiihie in da» rational intiüebe iViiiri[L Ea pb
dun jVoHtüAfi zur £iitwirk!ung nad bestimmt« fortwährend ihre Kich-
tmg. Unter t/einem Einflnss ging die Zenetzaag dea altea eudi
vorhaadeova Stoffes vur «eh: da« nicht mehr Braacfibare wn^
amgiMhiedeiL Ihm geiuAos wurde die A&itwnLil unter dem nA
andrSa^nden Neuen getroflen, wurden die der Anfiiabme wOnligfli
Gedsakenelemi^te umgeformt. Das einel*rinzip ist in alten "Teilei)
wirki<am und befruchtet sie, und wiedernra: jeder einzelne Teil
weist auf dieses I'rinup zorllck nad empHlngt vud ihm seiocr Aa^sabe.
SUn hat Kaotf> System einen .gegliederten. iweekniHDg ge-
(irdnetcB Orgamnnus'' geiianut, ^wo alle Teile sieh gtgeoMttig b«-
diagea nnd etBtxeo and aufeinander gegeaeeitig ab Mittel md
Zweek bezogen «ind- iVaihinger, Commeatar l,70>. Man bat mit
dkfer Rezeiebnang diejenigen xu schlagen gemeint, welche die tct-
vrbiedeoen Gedankengm|ipen einander nieht koordinieretl, tMidern
täatr voo ihnen die übrij^n onteruninen. Ich acveptiere den \er-
^eieh, renverle ihn aWr in enlgcgetigesc^tztem Sinne- tn jedem
Otgsoisntn giebt es mehr Mler minder wertvolle, znia Leben not-
wradigi* und entltehrlirhe Teile. So uaeh in Kanta thl^'r(-tÎM■bcr
PlülaMphie. IVr ratiunalixti^heD Tendenz mOchte ieh >lrt- lU<lle
de« Blatee zuweisen, welcbm lebenspendend und eroMieod aooh
den kleinsten abgeiejrcnsteu Teil darrbdringt.
Ich betone noch eiiuuai. Aasif ieb das Vvrfaaudeneein der
drd aaden» Teudeozen darehaus nieht leogtie. Aneh erkenne veb
an. daas tie nieht gelten im Vurdergraode des Interewe« strbeD.
Ich gebe »gar nncfa weiter nnd gesiehe gern in, daas ihnen, auch
weon man darun absieht, d»88 ihre Hnlfolei^iong bei Begmoding
der ratioiakn WiMcsscliaft nicht entbehrt werden kann, etw nicht
zB nnteiMbltaeode Bedenlnng zukommt Denn eioeraeils betreffen
ie Fragen, die an sich fllr jeden rhilwuphen tm IhIumuo und.
1
*
\
IHd tmngN^H Stifte üi KHDts plitloftopbbcIiiT RntwioklDtii; «to. 375
Andererapibi bildt^n nie wontgsteiui t<>ilwr.i[io die Grnndlage fUr Kaotit
pr»ktiftch« Philosophie und fUr die Glauiienswite Heines Systpin».
Aber ÎL'h bi«trcitL-, das^ irgi-m] vine dtr vorliiindeutu 0«.'d»ukcrf
gnippvR. aiisgenoininoD die rntiouiiliatiMhe, jv deD priozipiellen
AnsgsDg^pnnkt fllr Kaote erki-nntniethooretiacho Untcr-
snohangeu gebildet li»t oder ihnen, u\» Oaazea betrachtet,
ihren Htempel bat unfdrQi-keu künnen. Es warcD das uUl-h
sn-isH Probleme Air Knut, aber m durften nor Aiii?h-Problcnit!
sin, nie durften siu eii'h xn einem oder gsr dem Hauptproblem
auebildeo. Oeechieht das di>ch — nnd ea kommen Bolclie VHÜe in
der That vor — , so wird dadnreh an den prinzipiellen VerhSltninsf-n
Dicbtx geändert. Ee liegt dann eine Anomalie vor, eine augcubliek*
liehe Bevorzugung, die nieht im Stande ist, dem Geist der crkenntuis-
tli'Xiret iiti'h^n Untersnehnngen Kant« einen andern Charakter nnfitn-
prügen. Va ist nnBerm Philoxopheii eben gegangen, wie es in der
lodnittrie hSnlig geht. Es wird eine Fabrik gegründet Bei der
Fabrikaitüu eutKtehen AbftUe. Sie werden xnnächst als nnbranchbar
fi>rtgcworfen. Dann aber findet man, das» aie sich verwerten biflBen.
In der Art der Verwertung worden bedentende Fortuchrittc gemacht.
Ee bildet sieh ein nr^prllnglieh nieht heabalehtigrer Nebenzweig der
Prodnktion atui. Uad echlie&slieh , nnter beHoiiders gtlnstigeu Knn-
jnnktnren, kann dic«er Kel>eD£we)g wentgHtenx xeitenweise xnm
Manptzweig werden. Oder, wem dies Gleiehni^ xn proBaiseh dHiikl.
der blicke anf ilas mttliehe l.eben, wo, wie Wandt in «einer Ethik
(t.. B. S. 231,384) mit Kecht hervorhebt, fortwährend eine lleterogonle
der î^weeke stattfindet, indem die Effekte der menschUeheo Willeni;-
baodlangen „mehr »der weniger weit Ober die ur^prUngltehen Willens-
notive hînaitHreiebcn" nnd ao „fttr kttnflige Handlungen neue Motive
entstehen, die ubennal« neue Kftekte mit ähnlichen Folgen heprOr-
hriiigen", wodurch dann im Lauf der sittlichen Entwicklung ein
„immer wachRender Keiehtum i<irtlieher LebemunKehauuugen" her-
vorgebracht wird, tjne ahnliehe Heterogonie der Zwecke tritt uns
n Ksot< Entwicklung entgegen. Nicht witen gewinnen fSedanhen,
die HTSprtÜJgUeh nnr Mittel xu ansKer ihnen Megtwlen Zwecken ge-
wwen waren, uachtrilglieh eine iiogeuhnte Bedcntnng und werden,
indem .■«ie «ich mehr oder weniger von den Motiven lo«lIh«en. welchen
BJe ibre Knlftehnng ursprllngllch verdanken, xu Sei Iwt/ wee ken. Aber
aneb hier beirwt eg: omne tiimile clandicat. Im «ittliehen l^l>en
fahrt jene ITcterogonie xn immer hftheren Rtnfen. anf welchen die
früheren ihre ExiHtenzbereehtig'ung verlieren. Bei Kant dagegen
97«
E. Adle'ko«,
hat sie nar Verschiebungen des uniprtingilirh«« Schwf!q>ankt«8 nnd
d»darch RtJirniigen d«r nannalen Verhältnissi» xnr Folgt-, Aber dcrj
organiE^-Iie Zusammviihang iu seinen (icdatikcD ut doi'b «t groea^^
die NacbwirkDug joDor Itwolntion im Jahre 1769 fortwShrt'dd M
bedeatend, dnf» di<-^ii voiübergebcuden Hlörungf-n n\m Trotz die
rationalietiBcbe Tinndeoz «icli doch immer wieder diirelikümpft. Dan
ab»eblie<<8ende Urteil Über die lbeoretiM>he l>hil»!M){)hic mnns daher
laabtn: Ihre IlauptaufKabe it?t, die ratiunale Wiitaeniwhaft vod gegen*
ttftndlicher Allgfiuiingaltigkoil ui-u la bogrUndcß.')
b) Moraiphilueopfaie und Acstbetik.
ßci }vilcT and<.TfD Aniticht UKt dir theoretische rhllo««iphie
inlUwcu tut die Moral]>faili»ophie und Aesthctik iiene Formeln atif-
gect«llt werden. Idr-aliümn« nnd (irenzbeBtimmang «od
natUrlieh wie für das gnnze Syxtem no aocfa hier notwendige Vor-
bedingungen. Kamentlicb in der Moralphiloiiopbie nvrdcn »ic von
grOnster Bcdeufaiig. ah Gnindlagi- für die Lehre von der traus-i
scendentaleii FrL-ibeit. Aber Vorbedingung und Urundlage i«iii<1 nicht
identiKcb mit den Ix-hren selbst. L'eber du» eigentliebe Weeen der
letzteren wUrde mau uieht« auseagen, wollte man ^ieb nur an jene
beiden Gednnkengrnppeii halten.
Andern fi«heint e» mit der dritten Tendenz zu Rteben. ,.Tbc-orie
de8 Apriorismaii", künnte man mi?inea. wärp such Olr K»nt« Kthik
lind At-«thctik ein paseendex Stichwort. Gewiss spitrlt der Aprioriitmua
iu lH-ideu i-inv bedeutende RoHe. Wtlrde Dian über naeb ihm jene
IJntergnchniigcu bcm-nm-u. fo wUrd<^' iiuiu weder ein ebaraittiristi^ehe«
Merkmal angeben noch das Hanpixiel Kants treffen. Die Theorien
*) Es bt MlbatvoratSnttllcb , d«a hlcmut nkhi i-iw« einv lnh«ltMiis«b
iee ftysiem» KCfceben werden «oll. D«zd becISrfte ea riu«r viel kumplnit!
Fi>nBol. wekbe anoh alle 3J!lt«l aabiUea nllaete, weldie Kant f«l>ninb1,
m-tncti tlnnptiiTMk xa erreichen. ^IbeironrSndlkh bla kb »iii^h weh davai
«jitfenit, tirhaupinn tit wollcD, RajiW ihrAur«titii:h« P)iilnw>]>hMi »i:i ilurch m
ànKit rfttiuuaJiitiiavh , il. h. ur f;laiibe, iliiteli KutscV-n !ii rein«n BcgrUTvii tttc
VcrhillIiilMo drr gegcuaiSadllchen Well tiu EIaïcId^d prkcnnoQ sa küBMo. Bel
>]|«ii EinnthmCcniu^hiisKon tibcr rilr Wlrkliebkdt hU itJ« KifaliniBg niieh 1km
Bictt DUT di« entsoboidi^nde, iniBdcni sogar die «intige StiaiiiM. Uler
er Empfrin iiul bat dutuh »ehuto Beubackliuig det empMaiAtn V«ridll
(ïriMK« golcislot. [limit vortrügt aleli aber sehr wofal etat; r»t3o>iial»liK]K Graa
tenden, vvlcbc »af eiwu« gnai Andere« geht, ulx Ki&liruiig je llsfem iunn nn
WtawBHhafleB begtttaden wilt. w«)«hv eber lieatiltigiwg durvk Erbbiuiig atdit
bcdiMiw.
Dil Iwwqcwica KMte ia KuiU philoMpUscber EnMclitang etc. 977
Sbalt«aburvs ttntl IlDlcbeBOiis x. B. fallrn gerade 8o gut nntor dfiu
GvMDitbogriiï Apnuriunus. Aach »in ^•bco auf die nAtHrliche
Orj^ÎMtion des Meneclien xnrlltik iind fiudeu in ihr die- Anlo^
ZI ^wiswD AfTekteu und Netgingen, Instinkten und Gt-fUliloD, aus
welchen sie die ethincben mid äitthetiKbeQ KnwbeinuogcD ableiten.
Aaeb ibr Ausgau^punkt ist »Uu da» umprUnglich im Mi-axcbi^n
Gegeben«, daa Aprivriechv. Wuh Kant von ibaen unterscheidet, ist
vor allom der Umstand, àiiis bvi Ihm der AjtriuriHrnns nicbt nm »«"iner
»elbst willen da i^t, sondern nur ab Mittel /.um Zwt^^k. Und dieser
Haupteveck int hier wie in der theoretîBelien Philosophie
die Kettung von Notwi-ndigkfit und AllgemeingUltigkeit
der RrkeontniHHe. l>iv bebvrnioliundi; IVndenz ist abu auch hier
die rationaltstisohe.
Ich wvrdc di«.tMï ßebnuptung zunKchet nir <1îe Ethik erwHsen.
Oben (S. 24) gtib ich ?.a, Aniw iH'i der Wnndinng. dii.- Kunt tin
ReTolntioB^jnhr 1769 auch in seinen elbisirben .Vnsichteu durchmachte,
gewisee dorrb und doreh iudividnelle Motin« toitwirktcn: praktische
BedUrfbiMc nnd die ÜesoBderbcil, in welcher nnler dem Kiutluss
TOD Charakter und Erzichong die sittlichen Phacnoinem- sich bei ihm
gCBtalteten. Duch ikchnupletc ich Koglciob. dam diese Motive nicht
die ansschJaggobvuden guwcM-u seieiL Da^elbe gilt fUr die- weitere
Ansbildung der Kanti»chen F^thik. Auch hier machen sieh jcuc
Bedtlrfnissc Ix'merkhar, fti>er anch hier kommt ihnen nieht die
l'Uhrerrulle in. Streng nach Pflicht und aus Pflicht xu hnndeln,
fieh dnrtrhgebends von einheitlichen Prinzipien leiten kd latwen,
Kegnogeo des Aupenblicka, LeidcDM-hul^vn nnd Triebe «u nnter-
drOeken, — das ist das Streben Kants stetg geui'sca, vor 17C9
wie nachher, in den 70 er Jahren wHhrend der «llDiShlicfaeu Ane-
bilduiig der ethiscben Doktrinen wie. nach dem Krseheinen der grossen
woriilpbilosophiiichen Werke. Nur die tbeoretisi-be Diïgrtlndong dieoes
Strebens ist eine verschiedene. In den ersten 60er Jahren glaabt
er die Begriffe der Pflicht der notwendigen Verbindlichkeit nnd
die entsprechenden Funnelu noch nnt* der Grundlage dutr (leltlhls-
noml ontnickeiu, in ihrer Notwendigkeit darstellen und praktisch
terwertbar machen zo können. Der Begriff der Verbindlichkeit
steht anch damals whon im Vordergrunde »eines Interests« nnd
fttbrt Ul>er die l'ntcTsuchungen der Eugländur hinaus, wie seine
Preinschrifl vom Jahre lHü zeigt (Betr. IV, § 2). Aber er»t als er
unter linmes l^inflniH xu der prinzipiellen Einsicht gekommen JRt,
doas Erfahrung niemals Notwendigkeit und Allgeuieiugllltigkeit lehn-n
lumiL «U-bt er àfh gNsnagem, mit sebier Uiherigen EatwieUimg
gSBX nsd gar id breebeo.
An detn Begriff »trt^ngflter Verbiadli«hk«it als an
«iaeiB fBr die KtbJk nDenibehrÜefaen hat Kaiii iirls fe«t-
gebalteo. So wrnig «r es in der tfaporetbtebea Fhiltxwptiîp j« fUr
nl%li4.'h g>:hallt:D hat. dst>« »icb anf tli-r Basis beM^tftnkUi ludaktions-
allgrniL-inheii ein System der Wiweiucfaafl crricbton Uesc. so wenif;
bat er pine L'nlenmcbinip darOlier angestellt, ob man niebt in der
Etbik mît einttr kompaiatiTcn Vcrbiadliebkeit stwkonimpn köoue,
wie nie sieb aas einer S}'st(.-matiscbeo L'cbi-rFÎcbt über die mensch-
lichen B«'dBrfni«»c, Anlagirn. F&bigkdtvn. Wertbaltnnpcn. Guter and
ZviCL-ke iTfptfbt. odvr, um in dvr Spnirbv ituiuit« .Sv!«Ivuim zu reden, ob
man «ich niebt tuit Imperativen xufrivden geben küuni-, die ao sich
tiur by[Kitb«^tiMcb, dix-h dnrob den prinzipiellen Enti^eblDM der handeln-
den FêrHiin, üich ihnen zn unterwerfen, einen kategoriücben Charakter
anni^bmen. Sobald er deshalb 17Ô9 das Weaen der Erfabntag
dnrehsebaut zn haben glaubte, mnnte aneb auf etbisrbem Gebiete
die l'arok- ftlr ihn lauten: Notwendiykeit and Allgl•n^ei^gfllligkei^^
nm jeden Preis!
Wie »ebr diese Tendenz »eine Moralphilosophie hehenwbt, geht'
beoonders dentlioh daran« hervor, da«e er Kwi»ebeo der tbeoretiseben
«od praktiMlien Pbtlompbifl völlige Parallelität henustellen saelit
Er nbersieht dabei, welch' ein gewaltiger llntenu-bied ïwischon dem
tbeorctiiK-hen „Mass" und dem praktievlicn ^Soll" besteht. Jenes
ist ohae AoBnahme, wie aneb der Emptriat glanbt, wenn er te
gleich nicht beweisen kann; auf jede Ursache folgt ihre Wirkung.
Aber nicht folgt aneb anf jedes Gebot aeinc AuefUhrong. Das
„Soll" dsldet Ansnahmen — mnas sie leider nur eu oft dulden.
Dadurch aber gt-mdc erweiKt es seine Abstammung aus einer ganz
Anderen WVII. Ihm kommt nur eine ideelle Nûtwendîgkvit in. Es
drttekt den Mnssstab ans, an dem wir jede sittliche Handinng luessvn
— und zwar einen Massstab, den wir sellmt geschaffen haben. Die
ethiflclien GelMtc sind Ideale und wie alle Ideale eine »reigenste
SebOpfuiig unseres Geistes. Sie sind iiiebt mit den Natorgesetzen
xu vei^leieben, die der Menscbenvcrsland nach Kant der Erfahrung
vorschreibt. Von ihnen weiss nnser Geist uiebte, solange er nicht
ihr Produkt die Erfahrung, Tor sich siebt. Hein Wirken ist ein ihm
selbst unbewnsetes. Nicht so bei den sittlichen Üelxiten. Wir whaflTeii
tic bewUBst niid nnabhilngig davon, ob sieb in der Erfahrung je ein
Kall zeigen lässt, der ihnen gaiu adiquat wUre. Wir lasen gleidisam
Dtc bewegenden KtH/Iv îu Kuit« pbilixiopliiBcber Knlu-Mklniig etc. 379
die Krfahranti; in ihre BefttaDtllvUc auf Dud fomion an» den rob«it
Stoff Dftoli Dii8c-rii Wllni'i'Iioii utid anscrn HoffnuDf^'ii zd ciDur vipieti
Welt um — XII der W«U der Ideale. Î>ag8 diese Mcnli; iu Fomi
TOD Geboten aoftreten, ist nichtn ihnen Nntuendiges. Ke ist nur das
Zeichnn einor iinfreÎPD Kthilc. tinpH ZiiRtHiidei), in dem noch nioht
der ganz« Men&i-b rthisic rt ist. Soljinge der Geist willig, das Fleinch
aber Bchwat'li ist, d. h. w> lang« iw Mciischou geben wird, wird also
auch dii.- Ethik in Form von Ofboti^u aiirtrcl<.'n tnllBsea Es ist a1>or
L'nrwht, wenn Kanl diese wegen der Jx-hwiichheit de» Mcntchen ihr
aDhaflende Konn Hlr die ihr «!if;entUmlii^be erklHrt.
Alle diese tiofpreifenden irnteraehiede zwisehen der
Motwendigkeit-AllgemvingHltigkcit auf thcori-tisi-bem and
d«r aof prnktisehem Gebtete tlbersieht Kaut Sic treten
ibfO zorflck gepenllher der Einheit d«t Cnindgedniikens, welcher
aeioe IJntergnchnngen beseelt. Kcttnng des Charakters der AVieseo-
Bchaft fUr die theoretiHcbe wie fUr die praktische Philosophie: das
ist sein 'Aii-l. Und da er BÏt-h ohne Notwendigkeit keine Wissenscbafl
denken kann, falli'^n die betdun an sich durebaua Tersebiedenen Arten
von Xotwendigkeit fUr ihn vOllig zusanimeu.
Id der Erkennt nistbeorie war die (.ïegeDstUndliclikeît rntioualer
Urteile nnr dadurch zu retten gewesen, das« er alles Eui^iiri^ehe. alle
Materie strengstens ausseblo«s nnd sich ganx anf die apriorisehe
Form beschrankte. Diese Anffindnng des Apriorischen dnrcb
Scheidung zwischen Form und Materie tiberträgt er nnn
ancb auf die Etbik. Was in der ..Kritik der reinen Vernunft"
pruHcribicrt wurde, waren Empßudungen. Ders^^'lbe Voi^ang spielt
«eh in der Ethik ab. Docb dort waren es von aussen ber g^ebene
SinnesempfindiingeD, hier sind es Gel'tible. Können Oeftlhle aber,
8trengg<:nonimen, Hberbaupt einpirincb sein? Aneb diesen Uoter-
eehied lllM-rsicbt Kant und kommt so zum Aussehluss aller Motive
und Zwceke, d- i~, er beraubt sieh faktisch aller Möglichkeit, mit
Bewoastsein bestimmend anf den Willen einznvrirken. Was Übrig
bleibt, ist die blo«:^ Form der fîcsetumïesigkeit Und so entsteht
der Schemen di« kategorischen Imperativs, der die Handlungen
angcblieb aus rein formalem Gesicbtpankte beurteilt. In Wirklich-
keit freilieb wird in der dritten Fonuel der „Gnmdlegung* der
Zweck durch das Hinierpftrtchen wieder hereingelassen, nnd auch
dos Teraebtete Aschenbrödel ..Gefllhl" taucht wieder auf, freilieh
in kltniglicben fJewündem. als reines Interesse am moraliBi-ben Gesetze
und veniDnftgewirkte Achtung vor demüelbcn.
s»o
E. Adickei.
DtM Ktnt Hbcr die. geTTRltigeti I'nlerBofaiede iwinctiPD Iheo-
retischer nnd )>raktiHcber Pbiloflopbie avhtloR hiuweggiiig, ist our
Tvrständlicb. wrdd or wit ai«h »elbtit vSl% diirSbcr im Klaren war,
dosa die llnuptu-ndi-iiit in boidvD dieeflbe, nod zwnr eine nitioiui-
Usttsch« Bei. Uami konnte er audi aof den Oediinken koninieD, die
teebniBchen Aaadrtlcke der theoretiHcheti Philoaopkie for
die Ethik zo verwcrtcn. Schon in di-r „Grandlt'fjnng" spielen
div gyDthi'tiscb-prnktittcbeu Sätze a pnuri I'inu grosse- ItoUe — viue
Uebertmgiiog, die «nf jed«» Fall wies<»nscbaftlich wertlos, ab«r aneb
onverstilmtlieh nnd «nnlos iot, wenn Kant nicbt in der Ethik das-
»e\i}c Ziel wie in der KrkenntQintheorie verfolgte. In der „Kritik
der praktiiiebeu Ventaiift" geht er sodann noch viel weiter, iodem
er seine Murulphilosuphiu ganx in das syeteuintische 60-
rliate der ^Kritik der reiuen Vcr&aQff^ hineiDzwHngt. Prmk-
tUehe Vernonft bat nach ihm mit der gpekalativen iwfeni einerlei
KrkenntniifvermiJgeD ztini GmDde, ab beide reine Vernnnft aind.
Ihre Svirteme werden deehalb im Gan»>n dieselbe Form haben, even-
taelle AbweiehuDgen werden bctitiuiintc Orttnde haben. DieM.-D Ge-
danken fllhrt er in den beiden .\b»cbnitteD: ,,Von der Ditlnktioa
der ürnndsilize der reinen praktischen Vemnnft" und „Kritische
Bvlenebtung der Analytik" in einer Weiee aus, der mau so recht
dae Wohlbehagen an diesen architektonischen Spielereien aad
L^ebungen des Seharfeinn» anmerkt. Und in der Untursnehnng selbst
nntereebeidet er sodann Elementarlohre nnd Mctbodenlehre, tu ersturer
Analytik und Dialektik, die Analytik wieder niuss den umgekehrten
Gang gehen wie die der theoretischen Vernnnft, sie hat ihr<^ De-
duktion, ihre Kategorientafel and ihren Sfhematismiui (hier Typik
genannt), wie die Dialektik ihre Antinomie. Alles das sind natürlich
wertlose Spielereien, denen lu Liebe Gedanken verrenkt, ans ihrer
natnrgemܻM^-u .Stelle gcrliekt oder gar neu erfunden werden. Aber
auch als Spielereien betrachtet, erfordern aie eine Erklttrnng, und
diesen»; ist nur darin xn linden, das» Kant in gutem Glanbcn annabtn,
Iheoretisehe und praktische Philosophie mUssten, da sie dasselbe
Ziel hUtten: Hettung strenger Wissenschaft, und denselben Weg
einschlugen: AulUndun^ iUt iipriDrisehen Elemente tuucrer Otg&ni-
ntiou dureh Scheidung /.wigehen Form und Materie, auch dJee^be
innere ätraktnr bähen. In diesem Glanben ahmte er den Aofhao
Miner Erkenntnistheorie in seiner Ethik nach und venloppelte da-
durch schwere Sehnld. leb bin gewiss der l>et£te, die Wirksamkeit
der architektonischen und systematischen Liebhabereien Kimls beim
tHe bowegenden KrSIt« tu Rantte phlloao))fcbdbec Ëmwioklau« ele. :18l
Entstehen «finer Werke zu uutt-ntchtlUcn, aber: war er nielil inuer-
liclwt cUvoD diirelidruDgeo, duw Ethik nnd ErkenDtnistbeorie in
meinen) Svntem an fineiii nnd demselben Sirangf /ügen. so konnte
er niebt den GewaltHtruicb begehen nnd das zu ganz anderem Zweck
Moä von gaiut anderen VoranmctKungen am entworfene GerU»t der
letzten-n der er^teren aufzwingen.
Es ist fast Uberßltegig, einzelne Zongnisse dnnir nntn^lhren,
tdsM aneh die Tendern der Tïthik eine r»tionalieti8«bc ist ond dnreh
Sicherung von Notwendigkeit nnd AllgenieingUitigkeit die Wissen-
scbaftliclikeit ond damit auch die praktische Verwertbarkeit der
Ethik zn retten veritnehl. Anf Schritt nnd IVitt stoxsen aaa in den
fthlseben Himiitwerkcn Aensscrungen auf, welche von dicwcr Tendena
beredte Kunde geben. Kaut wird nicht mQdc, immer wieder ein-
Eiuwbfirfen, dass die Gesetze der ßestimmnng unseres Willens zu-
gleich Oepetze der ße!<timinung de« Willens eines vernünftigen
Wesens Überhaupt »ein sollen und deshalb nicht etnpirittch aus der
^Erfahrung abgeleitet werden dörfen, sondern völlig a priori ana
reiner, aber prakli»eher Verrinnft ihren Ursprung nehmen mOMcn.
Die Hiygliehkeit des kaiegnrisclten Imperative mitss deshalb gibulich
a priori nnlersncbt wenlen, weil dabei „der Vorteil nicht zu Htatten
[konimt, da^H die Wirklichkeit detutelben in der Krfahrong gegeben,
und also die Mfiglichkeit nicht znr Festsetzung. Mmdera blooa icnr
Ericianmg nötig wäre- (Grnndlegung bot Metaphj-sik der Sitten.
2. Abeehniti). Apriori, d. h, nllgemeingUltig nnd uolweiidig, das ist
auch in der praktischen Philosophie das Zauberwort. Von der Vemonft
tnas« der kategorische Imperativ diktiert sein, a priori mnas er seinen
Quell nnd damit EUgleioh sein gebietendes Ansehen haben; apodiktisch
mnn er gebieten, a priori erkannt, a priori als wirklieb erwiewn
werden. L'nd sehlîeMlieh aollte er womüglieh sogar a priori wirken,
d. h. mit AoiwehlnAS aller Triebfedern aelbst zn iM^iner Befolgung
antreiben; aber so (iodig Kant anf der Jagil nach der .Materie nnd
'nach EintlUBsen der Hinntiehkeit war, so si>hr sein Bestreben dahin
ging, nnr die Form mit Ansscblnsa alles Empirischen und mit der
I Form die geauebte Altgi-meingllltigkeit zurflekzubebalten: hier war
^daa Gewicht der Thatsaehen doch zn stark ond zwang ihn, die
Beg«l „kein Willen^entschlnm ohne Motiv" anzuerkennen nnd durch
die Ilinterthttr ein CefUhl wiedereinzalassen. Doch ist er dabei
immer noch iasofeni konseqnent, als er dies Gefühl von allen em-
pirisehen streng scheidet nnd ea ebenfalls in da« Gebiet des Aprio-
rischcD n ziehen ancbt, indem er ein veruanftgvwirktes nnd darum
BnMa4lM L Zi
.E. A4l*kM.
■Ilfliigtifiyi Genu ds Ackti^ fur da
gcartt iatmm aacht J«! die» sfnoiwk OcAU
prion «fk>B^ ■■ war jm allea bfiiàAe, «Be Ci0-
ier Er&fcn^ mmamAStmm. Bt K^ lei ^dn Tneb-
r«d«n der reton prjJctMchio VmiRBft' der ente, tidbärhl »mA
ctedge Fifi ror, wo man eiai Ikyift» b pnan das VoMbais
«fa« EifcriwHiwii (hier ift es dser ranea iwlrtiftwi Tvmft)
m OMÜ da Lwt oder Unlut bestôsnai' kuu (Xr. der [>nkt
VenmA. Qriffialpayieieniiig S. 129).
UsetiekDpnicb ist Kuit in AtsOIlea gegen Jede Hanü. wrlcbe
«mpirisebe BtstiaMBOOgsgrBsdit znlkHt sad dsdnreh behfroainiii»rh
wild. Sis fcsnn nur n pnktiselMn Votscbriftw, ss \jf&ù»Btiatiiek
InpeimtiTea nhren. denes „die Kotweodigkeit feUt. wdehe, woa
sie prsktifteh seia soil, tos pstlioIogiBcbett, tnitbiB dem Willen zs-
fÜKg saUpbendMi ft^inpingen {msbhiagîg sets mass" . . . „Die Ver-
nanft, at» der alktu alli- Itt^cl, die Motwssdigkeit entfasJtco soil,
mtspringen kann, 1^ is diese ibre Vonebriften twsr audi Kot-
wesdigkHt, ab^r d)<>w i»t our unhjektiv hrdingt, isd msa kaiiD no
nicht in alleo 8«bjffkt<^n in {;leipbeni Grad« voraSMietuo. 740 ihrer
Ge«etzg«bDng aber irird erfordert, dum eie btow lieh ««Ibst ror-
asKDiKtu^u )N<4lUrfn, weil die Regel our skMieiiii objektiv and all-
gemein gtlltig tat, vreon sie ohne ntfäUi^e, Bnbjektjre Uediogoagen
gilt, die ris vemttsfliges Wesen roo den SDileren tratmebtadon''
(Kr. der praktiwhen \Vmiinn. Atimerk. xugi). Damm ^ind ^sllo
praktisehcD Friii/i[iicii, die ein Objekt {Materie) den Kegehron^-
TemOgfüis abi bentimmnogfignind des Willens voranfwetzoD, ias^-
sant empiriHcb und kßnncD keinit praktischen Gesetze abgebeD,"
weil es ibnen „an objektiver N'utwcudigkcit. die a priüri «rkannt
werden maxs, mangelt" (Ebenda §2). _Das Priniip dar eigi-n*:n
OMckseligkeit. fn viel Verstand nml Vernnnfl bei ihm «och gebrancbt
werden mag, wtlrde dM-b fllr den Willen keine anderen Bestimninngs-
grllode, nlH die dem ontt^rcn BcgehmngBvcmingcn angicnieBsen siad,
in »ich fassen, und en giobt abio entweder gar kein ob^irv» Ik-gch-
rutgsvcrmtgen , oder reine Vemnnft ninat ftlr sieb allein praktieeb
sein, d. i. nhne Vornnseetiung irgend ein«» Geftlbls, uithio ohne
VoriitcIlDBgen des AngenclinieB oder Unangenehmen, aU der Materie
den IlcKebningKvennOgeBft, die jederzeit eine empiriscbe Bedingang
tlc-r I'riiixi])iea ittt, dureb die bloiwc Form der pniktiseheo lic^-l den
WilluD iHwtimineu kflnoen" (g 3, Anmerk. 1 gegen Seblaw). Und selbst
ogesetKt, ebdliehe vernünftige Wesen dXcbteB in Ansehang dessen,
aa
In« bew»f^deD Ktäfie la Rub pbilASuitblscber Eutiiicklung etc ^^^
WM «i« flir Objekte ihrer Gelülile d«» Vergutlgens oder Schnier7,es
«DznnehmeD liSttcn, Jing1eioh<-n bh^at in Anselinng dor Mittel, doren
gie racb bedienen mUi^fieu. um die L-rstvni zu em-ichon. die andem
abzahalten, dun-ligi^hi-ud« ciovrk-i. m wUrde das Prinzip d«r Setbat-
Uebe dvnnqeh von ihnen durchnos Hlr kt-in |)rnkti»ch(-i>i Prinzip
aOBg^-geben werden kSnnen; denn diene Kinhelligkeit würe wlbst
do«b nur zufällig. Der ßestimmnngitgnind wUre immer doeli nur
RDbjektiv gültig und bloss cmpirlseb und hättt- dieji-nifir Not-
wendigkeit nicht, die in eiucui jeden Gest-tze {gedacht wird,
nimlieh die objektive ans OrUndeo a priori" (Ebenda, A»in.2,
letzter Abwitx).
Kant g«;ht sogur noeb weiter. Kr ist vun der Notwendigkeit,
die WisRensehftft auf riitionatistiecher Grundlage aufzubauen, êo Über-
zeugt, da« er sieh eognr nicht vor uioralisohen Verdiiehtigungeo
Beiner Gegner wlient. So im Anfang de« — Abwlinitt« der Gruud-
legnng: nMan kann denen, die alle Sittliebkeit ala blome« Hiin-
gefi[)i»9t einer dureb P^igendBnkel sieh nelltst ülierstoigeDden meni)eh-
liehen Kinbilduog verlaeheu. keinen gewODschteren Dienst than, als
ihnen einzorSumen, dag» die BegrilTe der Pflicht leo wie man sieb
aoa Geniäehlichkeit gerne Überredet, das» ee aneh mit allen
übrigen Begriffen bewandt tiei) ledigiieb ans der Erfahrung gezogen
werden mussten.' Und einige Seiten weiter meint er, von jedem
endlUDDDistiiteh-utilitaristisrhen Standpunkt aus »ei ea nicht nnr rer-
geblich, ,.das Moralische der Pflicht in allem, was pfliebtmSssig ist,
genau ftlr die üpeknlative Benrteilnng zu beiitimmeu, eoudern sogar
hn bloe« gemeinen und prakti»choii Gebranehc, vornehmlicb der
moraligchei) rnterweisnng, nnmftglieb, die Sitten auf ihre echten
Prinzipien ta grtlnden und dadurch reine moralische Oettinnungen
zu bewirken und zum bUelmten Weltbesten den GemQtem einzu-
pfropfen." Darin, ^da*» alle sittliche B^riflTu völlig a priori in
der Verunufl ihren Silz uud L'rHpruog haben", „in (iietier lU-tuigkeit
ihres UreprODga" liegt „ihre WOrde. um ans zu oberste» praktiscben
Priniüpien tn dienen"; und sovii>l. nl« man Km|iiriHchei> hin7.nlhnt,
80 viel entzieht man naeh Kant jfdeümal aneh thr^m echten Kin-
flasae und dem nneingesohränkteD Werte der Ilandlungeu. Daher
8ol] e« nicht allein von der grttsflten Notwendigkeit in theo-
retischer AbHicht, wenn es bloss anf Spekulation ankommt,
•oodem auch von der gT<)««ten praktischen Wiehtigkeit sein, die
nttliehen Begriffe und Oeselze aus reiner Verniinfi /n whîipfen,
r«ia und nnvermengt Tomttngcn, ja den Umfang diesea ganzen
R. Adick««, ~
irallûdien oder (? aber!] reüieD VemanftcrkGuntouse«, d. i. das j
TemUgea d^ reinen prsktisohen Vcrnuoft zu iH-adinmcn.
Vao «ebb: wohl auf di«.- gi-spt-rrt gi-drucklvu Wort« im leUtcn
SaUI Notwendig is theoretieeher Absiebt, das beim: not*
wendig vuu rt-Jn ^jM'kiilntivem Staiidpnnkt ans, wonn man darauf j
anagcbt, »lie dicji^ni^-n U«l)iete »nher za be^rUndea und fiysteniatûeb
nMiniDcnzafaiwen, aaf welchen ein rationElc« Wissen ron objektiver
Al%eineiiiglltti^keit tntiglicfa ist. Di-m on (sprechend behauptet iler
niebotf AImsIx vun dtr Mctupby^ik der äitt<.-n, dxss sie — ita Gk'^n-
Mtz znr populären PhiIoeoj>hie — ^eh durch niehtx Eni|)iri»clicfll
weiter znrllckhnlton Itoil und, indem itie At-n fitnzi^n Inbegriff
der Vernanfterkenntnis dietier Art (»i^ anf dem (iebiet der fitt-
Ucben Begriffe und Gesetze] anamessen musa, allenfalls bis xn Ideen J
geht, wo selbst di« Beispiele uns verUsBen," Und in dem lotztes
Absatz der ^Typik der rt-ioi-o pmkti«eheu UrteiUkraft" (Kr. d. pr.
Wmanfl. S. 124 — 125} bezeichn«! Kaut die gegnerische heteronomiscfae
Anflicht Hogar »nitdrUoklioh aU den „KnipiritimUH der praktiwlien
Vernunft, der die praktischen Itegriffe ies tinten und IMitien bloss
in ErfakrangsfolgeD (der st^unanntcn GIRckseligkeit) Bebt," Kar
anf einti Stelle gcgcu ßcblu^ der Vurrode lur Kr. d. pnikt. Vornnnfl
sei noch hiDgewieascu. Es heieat du: ,^nf diese Woisu wiireu dciu
nanmehr die Prinripieu a priori zweier VvrmJIgca des Gcmtlta, de«
Krkeimtnis- nnd Begehrung^vernii'^ens nuegcmittclt und nncb den
It«diiignngen, dem Umfange und Orenzcn ihreü Gebrooche beAtioinit,
hierdurch al>er tm einer sy^teAiatischen, theoretinchen sowohl als
I>ruktLscbeu Philosophie, als Wissenschaft, sicherer Ornnd g«]«^"
Klarer bitte Kaut uicht zum Ausdruck bringen kOuneu. daM er in
der Neobe-grUndnng rationaler Winsenachaft mne Hanptanfgabe sali.
Und zum Ueberflnss leitet er in dem folgenden Absatz »ach noch
zu einer Polemik gegen Hume und seine Lengnung aller apnonscben
Krkcnutniese (iber, bestätigt abw meine Ansieht, dass der Gegeniuitz
gegen den E^mpirismus des Schotten und dessen fOr die Vp'iaseiii>obaft
verderbliche KonsoqnenieD dasjenige war, wiis Kant »eine Haupt-
anfgaW attfiiivang.
Dnrch die Metaphysik der Sitten wird die Kicbtigkeit meiner
Au^assungHweise lediglich bestätigt Was Kant in ihr erreichen
wollt«, xcigcD die beiden folgenden Stellen: „Wenn ein Syst^'m der
Erkenntnifi a priori aus blossen Begriffen Metaphysik beisKt, so wird
eine praktische Philosophie, welche nicht Natur. t>ODdern die Freiheit
der WitlkDr zum Objekte bat, eine Metaphysik der Sitten vontussetzen
Die WwogeadcB Etino tn Rants pliiloaopbEachi'r Ealwicktiing et«. 38ä
uod bednrfeo: 4.1. eine miche zn balicn Ut wlbst Pflii-lit, und
jeder Meiun-b hat sie anch, obiwar geniciniglich nnr anf dniiklti
.\Tt in Hieb; denn wii- tciinnte er obiii> PrinKipien a priori eine all-
gemeine G««etigebuog in siob r.n Itabcn glanlienV 80 nie es aller
in trinur MetRpbysik der Niitur Rueh PrinKipien der ADwendun^
jCDer allgeiiK-tuen ulKirvteii Griiiidsiltxe vvd einer Xator Uburbitiipt
luf Gegenstftnde der Krfahrnng: geben Dinm; 80 wird c« ancb eine
Metapbyitîk der Sitten daran niebt kJinnen mangeln laotien, und wir
werden oft die besonderL- Salnr de« Mensehen, die nnr dureh Kr-
fabrwtg erkannt wird, itum Otegeni^lnnde nvbmen tnHiweu, um su tbr
di« Folgpriingttn ans den allgi'incinen niora1i»ebeu PrioKipivn xa
zeigen; ohne datui fedoeh dadurch der Keinigkeit der Ie1/1ereii etwas
benommen, juxh ihr Uisprtmg: a priori dadorcb zweifelhaft gemaeht
wird" (Einleitung in die Metupbjwk der 8ittGn II). „Wenn es aber
irgend einen Oegennlnnd eine Philosophie (ein System der Ver-
onnf^erkenntDis ans Begriffen) giebt, m moi!« es fUr dies« PbiloAopbio
aBch ein Syfttem reiner, von aller Aiioohauuiig^hediugung unnb-
bSlngiger VemnnfttwgrifTc, d. i. eim> Metaphysik geben" (Vorred»
zo den Metapbye AnfangBgrfutden der Tageodlehre). Die Aufgab«
der Metaphysik der Sitten ii>t bieruacb. in einem Syittcm rationaler
KTkennttu»»«; allen da« zuâammvnznfasHen. wa« wir, ohne es von der
Erfahrung zu borgen, al»o notwendig und allgemeingültig, über die
»ttliehen nnd recbtiieben VerbSitniase der Mcnsebcn unter ein-
ander (nicht vernünftiger Wesea tiberbanpt) wissen klJnuen.
Ebenso wie mit der Etbik ist en mit der Aeathetik bestellt.
Hier liegt die ^ebe so^ar insoferD noch gUnstiger, al» Kant Reibst
die Motive ausgesprochen bat. welche ihn zu den Untenmebungen
fllbrten. dii^ i7dO iu der Kritik der Urteilskraft ihren Absehluiui
fiinden. Es war die rationalistische Tendenz, dem .System
rationaler ErkenntniBse ein weiteres Gebiet hiBZUZufllgcn.
I)oeh würde dies Streben niebt zum Ziele gekommen itein. bStten
niebt diu systematiscb-areb it ek tonischen Anlagen nnd
Liebhabereien onseree Philosophen den We^ gezeigt
Am IS. Dexember 1787 schreibt er au Reinhold: leb bescbüftigc
.mick jetit mit der Kritik de« Oeaehmacka, M welcher Oelepeuheit
eine aadere Art von Prinzipien a priori entdeckt wird al» die bis-
berigeo. Denn die Vermögen dee GemUta sind drei: Erkenntnia-
venuSgen, GefUhl der Lust und Unlurt und BegehnrngsreruBgeu.
FBt das erste babe ich in der Kritik der reiueu (tfaeorc^càen), für
£ A«cà«.
Wcf , m éa* ich >m dm l^ds 4e
«rfceaac. deres jede thn ftiwifjci » pnari hat, dip a^ ataUIro
■ad im Vwfbag As ami mMte Ait wlliiliitia riliaalaim neber
Ihiiiwilîaihi PUfanpUe, Tdnfacie ttd pnktÎKbe
Die V«rbindaBf xvUrkra GcrskUTernaçra
■ad Tftlr^olofiff waid« doreh dîe XJtbaiaguf haputeUt, das
,uv«aebtet aller der <9fMISraû|ftett dfr lïatvdiae« aad àm
aUfEseiaea Gcaetzco, oluK- wdebe die Fana ai»e> Er^rangaer-
fciiMtniwia UWslkaiipt gn nicht ftattindi^ wBnb, dk qwnfache
Vmefctedeahdt der eapiria^ea Geaetie der Xsiiir aaait tfam
IHrfcngea demoeh m graes aeb kSost«. daas r» Ar onaeKO Vcr-
•tawd ■naritc^ieb wire, in thtH-a eiae faaUeb« Ordaaai^ ta ent-
deekea and ann eint»m ftlr an« so Terwamaus Stolfe eine zb-
•amiieahlafMide Erfafamng zn nuMbeD" (Kr. d. trtäbkr. Eialfitai
Ateelin. V> ta Wtrkliirhkcit verUlt es sich nïr-bt eo, ud darBl
WÊMm j<;der «in Oi-ftibl drr Lost empdaden.
Wettere srebitoktoiüscbe Erwlgoogm fllbrten xorV^rbiadang
»on GefablBvcfiiingfn onil L'rtcilitkraft. Vi „bal ii»s Er-
k<rnntnîiivenBOs<^D aacb Begriffen ».-Îdc rriozipico a jwinri im reinen
Vcntande CarineHi Bef^ffe ?oo der N»torX das BegphrungiivcnDngcn
in fier ri-Jncn Vcmanft (ibrem Hef^ffe von der Freiheit), and cl«
bleibt Dfich oiitvr den GemBtseigenscbaften überhaupt ein niittlerea
Ven»Hg«D nder Kmpning^licbkcit, Dämlich daa GcfUbl der Knitt nnd
(Inloil, «iwie nnter den oberen F-rkenntnUvi-miögtn ein mittlen»,
die IJrtetlKkraft, Übrig. Was it!t naturlicber. sl«> zn vermnteo, dnn»
die letztere za dem erateren ebeDSowoh! Pnnzipien a priori enthalten
werrteV (In der iirMi>rHnglicheo Einleitung üor Kritik der Urteils-
kraft, in den OeMimtaDS^abeQ unter dem Titel; Ueher Pbilnunphie
Bbefbiinpt. Zweit«r Almcbnitt. VgLdie codgllltige Einl. AbschiL IIL)
„VAnt! Kritik de» Geftlbla der Laat nnd llnlni^, mfem sie oichl
«mpirifwb hegriliidol isf^, vrird „xur Idee der FbilDsciphie, ab eine«
flyrtein»", notwendig erfordert (Elienda). Anf der andern Seile wUrde
„ein« Kritik der reinen Vcmnnft, d. i. nnnereB VermSgeos, nacb
Prtnsipicn a priori zu arieilon, unvolUtäiidig sein, wenn die
der L'iteib(kraft nicht iiIh «in {»eiiondcrer Teil derM;lbeo abgehandelt
Ute b«wts«nden KiSfte in KsnU pUloMphtoeher Kacwicklung ete. 387
würde." nn<! ninptkehrt: enthielte die Urtcilskmft akht irgend
ein eigentflinlichpB Prinzip a priori in sich, en könnte sie nicht ein-
nsl im Anspruch darauf erheben, aln hecnndereii (tei^te^vermdgcn
m gelten, »iv wlltdc „nichU als ein besimderea tlrkenntniovenu^^en,
selbst der gemeinsten Kritik nniigL-tictzt mnn" (Vorrede zur Kr. der
UrteÜRkraft, 4. n. 5. Abeata).
Nachdem die ClenilKskrUfte, weiche die QncIIcn der apriorischen
ErkenntnÎRxe werden Rollten, einmnl feRtgestellt waren, fand sieh anch
der aprioriHebc ßtoff uhoe allzu groase Schwierigkeiten ein. Die
Kinzelheiten der Entwicklniif^ intcrosaieren nna hier nicht. ■) Ich
henierke Dnr, dass Kaut in dem l'ritizlp der lJrlL-iI»kraft: „Die Natnr
apezißziert ibre sIlgeroeiDen Gesetze zn empirischen gemiU« der Ponn
eine« logiEchen Systems znm Ilehnf der t'rteiJfikraft" ftlr den Augen-
Mick auch fUr st'iuc Theorie der einzelnen empiriHchen (!e«oIze eine
neberc Gnindlage gefunden zu haben glaubt >) Hie brauchen »ich
nickt mehr biild hier ImiKI dort herumzndrflekeii, wie in der Kritik
der reinen Vernunft da» eine Mal bi-ini dritten Postulat, dim audere
Hai in der Dialektik aln regulative Prinzipien. Die Urteibikraft
macht sie heimatsltercchtigt. .\llefl nimmt nie liebreich in ihre
ansgebreiiet«-n Arme auf, was «vine .\|iriurität bisher nicht su recht
hatte answeisen können. Sie findet, daas Jene Gesetze, „zwar
als enipiri)>ehe. iineb unserer Verstondeseinsieht zufSIlig ecin
mögen", ilsss sie „aber doch, wenn sie Gesetze heisnen sollen
(wie ea auch der Betriff einer Katnr erfordert] an« einem, wenngleich
una itnhckuiinten Prinxip der Einheit de« Mannigfaltigen, al» notwendig
angesehen werden müssen''. So kommt die Urteilskraft „in Ansehung
der Form der Dinge der Natnr unter empiriseheo Gesetzen nberhnnpt"
anf da» Prinzip der „Zwi^ekniässigkeit der Natnr in ihrer Mannig-
faltigkeit I>a8 ist, die Natur wird durch diesen Begriff su vorgestellt,
als oh ein Verstand den Gnmd der Einheit dee Mannigfaltigen ihrer
empirischen Ge«eto' enthalte"* (EiuL In die Kr. d. IJ. IV). Dies Prinzip
operiert mit dem Begriff einer 7.war ^objektiv-zufälligen, subjektiv
aber (fttr unser KrkenntniavermiJgen) notwendigen Genetzmfiasig-
keif oder Zweckmäwfigkeit der Natur und giebt zu Urteilen .\nlaw<,
welche, als hli««) redektierende Crteile, einen Anspruch auf Allgemein-
gtütigkeit und Notwendigkeit erheben kSnnen. (üeber Phil. Überhaupt,
letxter Ahechnltt).
■) Dm NKhi-rc in A<li<;k(»: Kanla SyHtemalik elo. H. 1S2— ITI.
^ DtBS dtescT Glaub« itichi vorhielt, icigi du Ictxte iiiivuli«nd«t« W«ik
Kaats. Vgl oben S. 177 mit Ann.
3^ E. AdickM.
Iltr Befnff der iibjekttTeB Zve
|iiiwi«j, as £e Bidjifiii own
««Iter dev i»:^nÊ der objektire« Zw«
v«i>lM: «îr «I des «rgsandbea X&tarpndiktn '
nd za arcT Erfcänmg ^aabes TManntzea n dlrf«a
n ■lii^o. Awh rnh dioen Begriff hane Kaat biihtr nebt recht
etwa» aaxafangea ptwawl- Jetxt wiid aadi er ^qeiiei'' od. «meit
ta mth mât wtma zwdfelbaflea Hetfcaoft Tcnti^ za der Ebre der
Apfkriitlt aad Xotweodigfcett zagebweea. Eaaa er kda kuaiülatiieB
frmip wtfTÔeu, wo Hast eeb naeh Kaati Jkaswbt doeh «odgiteBa
«in refab^ire* sei ihm maehen. Cad waa ihm aa objektirer ADge-
meingflltigkeit al^fat, das wird weit enetzt direh ooe gaax bcwndere
Ehre, di« ihm zn Teil wird; dareh ihn werden Endzwecke poataliert,
weleb« in der Natnr ond rennSge ihrer Geaette rerwiiUiekt wcxd^
Rod m kann er die KUeke Irilden zwisefaen dem Gelnei der Natnr
und äem der Freiheit, zwiaehen der magehineninfaBigen Notwoidig-
k^it ond dem Vemnnftaystem der Teleohigie.
Für nnsern Zweck wichtiger ist die Verbindnng. die Kant
zwiiKhen dem B^jiff der subjektiven Zweckmissigkeit and der
Aetthetik herstellt. Er gewinnt dadurch eine weitere Gmppe ron
aprivriscbeo, abto notwendigen nnd allgemeingOltigen Erkenntnisiien
nnd konititntire (nicht nnr wie bei der objektÏTen Zweckmässig-
keit: regnlative) Prinzipien a priori f&r das GeffiblsrenDl^n. Wie
in der theoretischen Philosophie nnd in der Ethik sneht er aneb
hier das Apriorische festzustellen doreh dnalistisebe Scheidung
zwischen Form und Materie. Die letztere als das Empirische,
Notwendigkeit ranbende ist ancb ans der Aesthelik nm jeden Preis
zn verbannen. Gemäss der Stellung, welche das Gefllhlsrennögen
einnimmt, müssen seine Prinzipien sich gleich fern halten von
Erkenntnissen and Begehmngen. Zn ersteren dflrfen sie nichts
beitragen, dSrfen aber anch nicht anf sie basiert sein, mttssen also
obn<f alle Begriffe operieren. Ebensowenig dtlrfen sie andererseits
mit Bf^gebrangen za than haben. Die Objektivität des Urteils würde
illusorinrtb werden, wenn es irgendwie durch ein Interesse getrttbt
würde, welches der Urteilende etwa an der Existenz des Gegenstandes
nehmen kannte.
Das schwerste Problem, anf welches Kant am meisten
Muhe verwandt hat nnd welches ihm so sehr am Herzen liegt, dass
er immer wieder darauf zurückkommt, ist die Frage: wie kann
dem Subjektivsten, was es im menschlichen Geist giebt, dem
Die bewd^dto Kriifte tn KtmtM pliIlMopiilBelier Entwicklung etc 389
G«rulil (wtnii «iieh dem G*fUlil id «'intT ri-lcitiv objfkii>-eU'n Fono:
(Ifrm 8eh(h)heit«£ffUiil) Allguiut^'ingmiigkt.'tt und Notwendig-
keit verliehen werden? Die Lßmag beHtebt bekauntUeh darin,
àam die Scliönhcitsß^ifllhle eingftgÜedert werden in die iie»indere
Gattniig von LtuttgicfUblen. welche die ßeubachtang der Mubji-ktiven
ZireckmïMigktfit in der Nutttr in nm erregt. Die Urteilskraft hatte
in der theoTetiseheij Philii»o|ihi<- Ausebttonngen nnd Begriffe mit
eJnandcr in verbinden (äeheiustiüiuiu!) und dadnreb erst t^kenntnisse
tnstaßde ta briogen. Diea OeschUft würde sie im einzelnen Er-
fakmogsrall nicht voIibringcD kHnneo. drangtc; sieb ein nneudliebeit
Maoeberlei. ventebicdi-o bin znm vOlUgeu Huugei sllm&hlieber Uebur-
gSnge, nn die Kinbildnugskrufl und dnrch dio«e nn die Urteilskraft
heran. Dasü ea in Wirk liebkeit nicht »n ist. erweckt in nns I^ist-
gL'fllhlL- Uberban))!. und diejenigen (iegenstünde. welche ganx oigt-ntlieh
for diu Bt-dUrfuisso nnocrer Urteibikraft aogele^ sn »ein seheinen,
enreeken in uns die MjieKiaseli isthctitsebcn OefUbli-; iwlehc Gegen-
stände nennen wir daher ichSu. Sit; weisen eine Einheit in der
BfannigTalttgkeit aof, welche Einbildnog^kraft and Verstand nigleieh
anrc^ und an ein freie» Hpîel zwisohen beiden hervorbringt. Die
iihtiet; AuffaMnng der Formen schüner Gegenstände, ganz fllr sieh
gc-nuranien ohne jede RUckHicht auf eine durch daü AnfTsKsi-n etwa
to erwerbende Erkenntnis, ist mit LuHt verbnnden. Denn eine »olehe
AofTafwang vermSge der EinbildungHknift kann nie geschehen, ohne
dasB die UrteiUikraft diese Forroen wenigstens nnabtiiehtlieb mit
ihrem Vermügen, AniichattungeD auf Begriffe in beliehen, vergliche.
Und wenn nnn bei dieser Vergleiehnng zu Tage tritt, da»i jene Gegen-
stände den Erkeuntnisvcnniigen. welche in der reflektirenden Urteils-
kraftf in Spiele sind, besonder» angcinesse» und im Stande nnd,
zwischen Ei ubilduiig^ kraft und Verstand eine Ober das Gewilhnücbc
hioansgehenile Ilnnuonie bervorEobnugen . &u scheinen sie ganz
besonders fUr die Urteilskraft ges«baffeu zu sein und erwecken
dasjenige Geftlhl, welches nl» ästhetische Lnnt he/eiehnet wird.
Da dies GcfUhl von keiner Materie am Gegenstund, von keinem
laterese«, also auch von keinen subjektiven Anlagen abhängig ist,
fODdero nur auf der nllgt-meiinji menfchÜL-hcn Kunstitution, anf dem
geBetzmltMigen Wirken der Urteibkraft und der von ihr in B4^'w<.'gUDg
gesetzten Geistesrenntfgen beruht, m muss l?( notwendig und allgemein
gnltlg nnd daram aneb allgemein mitteilhar m^'in. Alles dies aber
in ganz bcMmderem Sinne. Die Allgf-mfinheit entspringt nicht ana
B^-griffen, und ist our «ine subjektive, weil das Geschmacksurteil
300
£ AdiekM,
aof das Sal$da
I»,
wet
■b«r
ÖT).
da Irtfciliwlin, kû
ilm „en htrnpiwh ron GBhigkeit ftr JcdcnDua. «kar aaf Ojttfc
pAcÄfte ADgendsheif an f$ 6^ Hit Ben^ aaf di
^idrt ea aar geaeral« (wie dk faifiriaehno aDe
aaireraale B«gdn, weldK l^tzterea das
daa Betone aid aatennmart oder danuf AmpnA ma
Ebeaao utdieMotweadickeil d«aQeaeluBaekiBrteili,ns
Alt: nie^t dne tlieoretiicbe objektire SotwendijEkeit, wnafriori
crkaaat werdca kaaa, daaa Jedenaaaa diean Wohlge&Ika aa dan
nm Btir mIiOb punnatee Qetçeaatude fllhlen werde; aadi aûU
eioc (iraktiiebe, wo darefa Begriffe eiaea retaco VenanfrnDsM
. . . dieaea WohlgeÛ]«n die Dotwendige Fol^ eian objektnrea Gcaolaei
iat", aoodeni eine esemptariBefae, d. L „etne Kotwaad^fceit d(f
Briathani Bap aller Hn.-inein UrteîL wa« wie Beispiel etaet aOfpsaKineB
Kpf^l, dit; mtio na-fat angvbi^a kann, angntchfii wird." AJao keiae
ipaMlikligeliË Nutweudigkeit . die Met» vu liustiininteo Bcgrifin
nl>g(;leitet werden mm», ncndern eine «objektive bedingte (§ 18)-
.Da« Oesckraadttarteil »innt Jedf^nmuiD BeistimtDsag an" . . . .
„Man wirbt am jedni Andern Ueiattnunnn^. weil man dazu doen
Gmnd hat, der Allen f^cmeta iat" (g 19V aber man beoitst keiae
BeweiasrOnde « priori, dnreh deren VornicUoDg der Beifall turwoDgea
werden kltirate (g 31). — Id UknliehtT Wi-iiic sucht Kant ftr anaere
Urteil« Ui>er da» Erhabene Notwendigkeit nod AUgeaaeingBltigkeit
beraaMZD|ireateD.
Wie iit^hr es ihm anf diese beiden Etgeiwebaften ankomtnt, ja
wie von ihrem VorhsndenR-in nach soiDcr AnRicht allea abb&ofrt,
tritt an vii;li-n Stclk-n klar hi-rror. So bcat'lilicsst »rr in § 2Ô seine
Exposition dvr iUitbi-tittchL-n TrlHIe mît den Worten: »In die«er
ModnlitKt der X8lhotiei-b«D Urteile, niinlieli der angemapsten Not-
wendigkeit derselben, liegt ein Haniitmoment ftlr die Kritik der
Urteilükraft. l>eun die niaebt ebLS an ihnen ein IVinrip a priori
kcnnUich und hebt sie ans der cmpiriitcbeu Psvehologie . . . ., nn
aie, and TcrtnittL-Ut ibrer diu Urteilskraft in die Klame derur xu
stellen, welche Prinupieu a priori zorn Grunde haben, ul» solche
aber «e in die TrutBecendcntalphilofwpfaie hinflberzuzieheB." Von der
empiriaehen Kxpoiiition dietier Urteile, wie z. B. Borke nie vergebt
hatte, denkt Kant nur gering. Man mag mit ihr „den Anfang
machen, am den .Stoff zu twiner liSfaeren Unienuchung herbeiinacbaffen."
Aber diese letztere, die transecendeataleKrCirteruag, ist die dgeotliclic
i
IMe b«w4K«id«ii KMk b Ksnt* pbHosoitliiscfccr RntwieUnnjc cle. 391
Aufgabe, mit ihr beginnen die Bcbwierigkt'iten eret. „Wenn ein
Urteil «ich sfllMt (tlr allg<>iiictngUl% anfigicl>t nnd atiio auf Not-
wendigkeit in »eiucT Bi;bau]ituiig Anspruch macbt, .... ho wir«
e«, wenn man einem solebi'n L'rteile dergleivbt^n Aiupruch tngesteht,
nngereimi, ihn dadurch zu rechtfertigen, das» man den Urnprung
lied TrteilH pxychologiiicb erklUrt Denn man wtlrde dadan-h S4.-itiur
cigeneu Abeivht «ntgcgen Iiandelu, und wunn die venrncbte Erkiftning;
voUkomiiR-n gelungen wilre, »o \vUrdu sie beweixvn. datt» du» Urteil
anf Notweiidigkfit i<>chk-cbtetdingH keinen Am^pruch machen kann,
ebRD darum, weil man ihm ««inen empiriscb«n Ursprung naebweiwtn
kann" (Ueber Philosophie Überhaupt, vorlctüter Abschnitt. Si-hlus*
des Anhangs zn § 21" in der Kr. d. L'.). Für Kant selbst stehen
dMhalb Jen« tniD88eeDdenta1cu Leietangen darchaim im Vordergrand
Ac» Interei>Kfs; ihnen knmmt nach seiner Meinung nach die grüMtß
Hc-dentong ku. Die vielen eingetttrenten feinen pHyebologbohen
Betrachtungen «ind fltr ihn Nebennerk, während man heutzutage
gcnei^ ist oder Wüuigiiteu!) geeeigt sein sollte, das Vcrhältnia
umzukehren. t'Ur Knut ist die llanptoaefac, daw er neue flynlhetisehe
I Urteile * priori entde-ckt hat a»d zwar die letzten, die der Kon-
ititation untiereH fleidtea nach noch fehlten, dan» aUn daa altgemeine
Problem der Transscendentalphilodtophio jetzt völlig gelOet ist (§i)6).
Waa diese Seite der Untersuchung betriRt, mnan die Kritik der
Urteilskraft sich nach seiner cigeoeD Amsage (am fichluR" iK-r Vor-
redcj auf die strengflte Prllfung gefaüt machen. Uinsichtllch de«
übrigen Inhalts bittet er nm NuchfichtJ)
Aach dai< ftlhre ich Nehli««^)ich noch r.nr Re^ilütignng meiner
, Ansicht an, da«! Kaßt ebenso wie in der Kthik aaeh in der Aesthetik
sttinen Gedanken das systematinche GerUst der theore-
tischen Philosophie aufdrängte. Auch in der Kritik der
UrteilPkraft giebt ef Klenientarlebre und Met boden lehre, Analytik and
Dialektik, trans^cendentale Deduktion und Antinomie, sogar eine
Art SebeniatifmuH tauebt anf (g 59); und wie in der Kritik der
reinen Vernunft der transscendentale Idealisnin» ans allen Ver-
wirrungen der Dialektik heraushilft, so tritt auch hier eine Art de«
Idealismus als rettender Engel auf: ,.Der Idealiamas der Zweek-
nftsgigkeit der Nator sowohl ahi Knnst" (§ 58). Bier wie in der
■) IKmc AnHMiisKen Kaatt melMn et xaglekh wwiSfIkh, b wbier
Aenbetlk dJe Tliurie de» ApriorisBoa ia cten Vtaiergrmä m WtÜta. tian
Mkhc TIiMirie, ik SelbiUwe«!:, Uti« In enter Ude |ia}-cliolo(lM9be L'dIcc-
Hehinif«ii f«(tird«rt.
892
ETAillakfls,
Ktliik hat «lue Bolcbc erawnngene ITcbcrtragnng zur Vommtsetznug,
ilatfs Kaot von der Ucboriwiif^iig durchdruo^D war, die Uoter-
sutfbuDgeu aller drei Kritiken bewegten Hieb durebanetii
derselhen Richtung, daee er eich bewuest war. eine Haupt*
tendenx, die ratioDalifüsche. durchdringe nod beseele 8«tD
gCflHiDtcs Pbilosophiervn und mache daran» einen eiabeit-
Iteheo Organism as, dessen versebiudenc Tel tu iiatnrge-
mäRS dieselbe innere Struktur aufweisen mllssten. In g öS
hexeii-hnct er sogar sellMt seine l'heorie aU> eine rationalistische.
_Man kann das Prinzip dvs GctMhmaoka entweder darin seteei,
dass dieser jiHierxeit Dach empirischen BcBtinimnnp>{*rUnden, und
also naeh solelieo, die nur a posteriori durch Sinne gi'p.'ben werde»,
oder man kann einrSonien, da8s er ans einem Grnude a priori urteile.
Dan tJHtere wäre der Kmpiriümnii der Kritik des Uesehmacka . das
Zweite der Itationalisnins derseUH^n," lleim Itationalismntt unter-
scheidet er sodanu weiter den Itealismus der Zweckmäseigkeit und
de» Idealismus dcrselbeu. Für des letzteren erkliirt er sich selbst
Man darf auch nicht etwa gegen ineine Ansieht den Umstand
geltend machen, dasa Kant in § RO seihtet bekennt, eine Wissen-
scbsft des Schonen gebe es nicht und k{(nne es nicht geben.
Zn dieser Behauptnng zwingt ihn einmal die Rücksicht daranf,
dass die AUgenieingtlltigkeit und NotAvcudigkeit der ästhctiseheoi
L'rtcile eine nnr subjektive, keine objektive ist, dus» die letzteren
besonders mit ItegrifTen nichts zu tbun hnhen dürfen nud also anefa
keine eigentliche Erkenntnis liefern kfinnen. Zweitens hlltte er
aodenifalbi die Einteilnog der reinen Philosophie jn theoretische
und praktische aufgeben mllsacn, die ihm seit langer Zeit selbst-
verständlieh war. Daher lässt er die Urteilskraft „keiner Doktrin,
sondern bloss einer Kritik ftthig" ßcin, y:ugleioh soll aber dieftc
^Kritik statt der Theorie dieaea*'. Die Prinzipien der Urteilskraft
können qim Nothfalle jedem von den beiden [l'eiIeD der reines
Philawphie] gclegentlieh angeschloasen werden^ »'Vorrede rnr Kritik
d. IL; L'eber Pbilofi. Ubcrh., letzter Abaehnitt). Aus dem Geständnis
Kanta in §60 lassen steh also kein« weiteren Folgerongea ziehen.
Trotz desselben bleibt die Kritik der Urteilskraft ein wesentlicher
Teil der Transseeodentalphilosophie, d. h. der Philomplij«. welche
ihr Ziel im Nachweis synthetischer Urteile a priori sieht
Wir stehen am Schtaas der ErOrternngen Ober die WiaseDS-
eeite des Kantischen Systems. Als das einigende Band, welchef
Die bewftg«n<)eD K^n« Ib Kisia |>blloMplilscher Enlwkkluiig «tc. ^93
lie einxeiiicu Teile uneiuHiider ȕhlicwt, hut sich diu alk-n gcmcin-
le ration n I ÎRtii>ch<- Ten<!eii7. hernniigefil^lh. In A^r Krkenntiiifi-
one wii^ in der Nnturj>bilo9opliie, in der praktittcbHn l'bilo»Miphie
rie in der Acttthvtik: Oberall geht KudIh Streben in erster
Aaiv duriiuf ho», diu vorhandenen uiiriorischen Erkeiiot-
lisse voIlïUhlig zu entdecken, ihre AnaprDche aof Not-
rendi^keit und AllgemeingHltigkeit uIr berechtigt sn er«
Feinen und eiidlieh ans den zerstreoteu Kiementen ein in
kieb geschloBsenes äystcm zu bilden. Wir iiind aber nach
bieht am Scbluss nnserer Bvtracblungen llberhau[it. Denn der
luensMeite gegeiiUbi-r »teht als gleichberechtigter Gegeopol des
Systems Beine Gtauben^seite.
n. Die OlaubvnHKeK«.
Die GlaaboDüseite tHt nicht etwa ermt nachtrXglivb in dan
ïystem hiDeingenummen, am bümn Zungen Gelegenheit m An-
riffen xn nehmen und xerstCrende Wirknn^n zn rerhllteii, die
nderofallH etwa die Dialektik ftlr Helikon nud Meral, /ncht und
Ute Sitte hätte hal>pn k'rnnen. Wir nahen rielmelir oben (& II biii
0), wie gewiwM' Spekulationen halb ethischer. Iiail» religiöser Katnr
»n vornherein Kaut« lutercas« gehr in Aui^pruuh nehmen, wie er
L760 darau veriweifelt, ihnen einen sicheren wiseensebafllJchea
Intergnind in veiwhaffen, wie er 1770 die aufgegebenen Verenehe
rieder anfnimmt. aber auch dieiimal ohne bleuenden Krfolg, wie er
chlieK^licb in der rOlligen Trennung des Wimens- nnd Olanhen^
L'bietes die einzig »och mißliche Rettung sieht. Wenn er also in
1er Dialektik niederriß, so that er es von vornherein mit der festen
Ibtiieht, an anderer Stelle — und »war dauerhafter — wieder anf-
gbanen. Um die» zu kOunen, kxt ea n{>tig, dort 3tn vemiehteD.
lit fast gTfl«!tierem lieehte kannte man deshalb sagi-n: die Dialektik
der Glanltenitseite WL'gen da, als umgekehrt: diese wurde um
willen hinzu erfunden, um etwaige nachteilige Folgen der-
m verhilton oder wenigstens »hziischwäehen.
l-^ kann natnrliiïh nicht meine Aufgabe sein, hier auf alle die
rivatmeinnngeD einzagehen, die Kant über die Dinge »n sieh hatte
gele^ntüeh äufiserte. Hie gebHren nieht zum Syatenu Mioh
btereasiert hier allein, was er von den transzendenten Six-knlationen
eh in Seiner kritiecben Zeit noch iUr rcttbnr hielt, — uatUrltcb
Ir reitbar nicht in Gestalt von theorctisehen Vemunftideen. sondern
der Form praktischer Poetnlate, oder mit anderen Worten: wie
594
E. Adlekea.
er in flein«iD System die religtSRe (genstier dii> thf^iatisehe) Welt-
»»»■hauaii^ ZQ si'htitzcD und neu zn iK^^rUnden aucbt. Er ^nppiert
Hviui-u OluulifUHsebittz mil dîo hi-idcn .Satze: es ist t-Jii Gutt, dii-:
Seele ist nnglerblicb. Beiden znin Uiitergmiidc dient die Idee der
tnuiiscendf^iitalen Freibeit nnd ihr Krkr-nntiiiii^rand: di^r kate^riflche
Imperativ. Norm sind bei Kant Dicht zwei, sondern drei PoRtalate,
obwob) seine Vorauttactzaut^D i'igentlicb nur auf Ewei Itriten. Man
moss wobi mit Lna» unucbmvn, er „babv fSr die AvoML^licbki^it
diT DrcizabI »e\\>9l eine gewisse Vorliebe gebabt^; e» eobi-iue das
Bestreben dureh, „den neuen C>Iaul>en »n das Scbema des ebrist-
liebeD Katecbisnius anzn passen^.') ttott ond fiiM'IennnHterhlîcbkeit
wird als dritti'S l'ustnlat das eine Mal das bbebHte Out, das andre
Sfai die Freiheit, dann wii-dur die intolligibte Welt oder das fieich
Gottes, eiuuial »iK-b der GInnbc an die Tngcnd, d.i. die Hoff-
nung auf die Venvirklieboug nnsercr sitüicben Aufigabe sur Seite
gestellt-) Docli, wie gefutgt, gegrtlndeter Anlass iit eigentlicb nur
3tn zwei Foiitulaten vorhanden. Die trannwendentalp Freiheit nament-
lich wird an den Iiei weitem meisten Stellen nicht als Postulat,
nicht als Glaubensartikel, sondern alH Fakttun bingeiitellt. Z. B. beiaitt
V« in § 91 (2) der Kritik der Urteilitkr.: Es „findet »ich sogar eine
Vernunftidcc unter den ThatÄacben; und dax iat die Idee der Frei-
heit, deren KcalilSt, als cinor besonderen Art Ton Knii.saIiTSt, sieb
durch praktische Gesetze der reinen Vemnoft. nnd dienen gemftss
in wirkliehen Handlungen, mithin iu der KrTabniDg darthun Ittsst —
Die einzige unter allen Ideen der reinen Vernunft, deren Gegenstand
Thataaebe ist und nntt-r die Hcibilia mit gerei-bnet werden mnsa."
Achnlieb in der Vorrede zu der Krit. d. pr, Vem.: „Der Begriff der
Freiheit, sofern dessen KealitJlt dorcb ein npodiktiwhes Gesetz der
praktischen Vemnnft bewiesen ist, macht den ScblnxRsiein von dem
ganzen Oel>i(ade eines Systems der reinen Vernunft aus, und all«
andere Begriffe (die von Gott nnd UnsterblieUkeit) schUessen sich
nun un ihn au und bekommen mit ihm nnd dnrob ihn Bestand und
objektive IJeaütUt. d.i. die JlBglicbkeit derselben wird dadurch
bewiesen, dass Freiheit wirklieb ist; dejin diese Idee nflenbart
aieh durebs moralisehe Gi>s<<tz. Freiheit ist aber aneh die eioxtge
unter allen Ideen der spekulativen Vernunft, wovon wir die Mllg-
Uehkcit a priori wissen, ohne sie doch einzusehen, weil sie die
É
Kut« Slellunfc in d«r Goadilobic des Konflikt* iwiiclion GUabea
uoil WbMB. 18SI. S. IT.
*) ElDsalae Nuhwtlae M Laas. 8. IT— IS.
Di« beveitciHlea Ktätt« In Ruts iikQonophischor Eatwieklnng «Ut. 395
Bcdiopuiifr d«8 nioniliBchen Gf«ctz«i ist, wolcheg wir wuseo." Ganz
ID aentt-lbon Weise wird dnnn im Werk« m-1hst so vii;1ci) Stollen
TOD lier Fn-tbcil rIa oiDem direkten oder (darcti das 8iUeDfc«etz
vennittcrlten) indirekten t'akttim ^eaproehe«, das eine« Beweises
eigcntlicli ni('ht Iwdsrf, eben bo wenig wie andere Fakta. In der
Kritik der reinen Vernunft freilich nnd in d»r Grnndlegnng nur
Metapliyeik der Bitten ist Kant Docli nieht dieser AnsiebL Dovli
davon bei anderer Oelegenheit!
Dan Paktnm der tran»acendentaleD Freibeit gehijrt
daher, an und ftlr »iofa bctraebtct. snr Wissensseite, nicht
lor GliLnb«ni)Hvite des Systems. Es bildet aber zugleieb die
Gmodluge aneh Air die letstere. D<-iid aus ihm lassen sieb die
beiden et-hten priUttiBohen Postnbil« ableiten. Znr Vermittlnng dient
der Begriff den höchsten Gutes. „Die reine praktiiiche Vernouft
sacht 7.U dem l*raktiseh-Bedin^en (was auf Xeignnj^n nnd Natar-
bedUrfnis beruht)... die unbedingte Tutalitttt desGegeDtutandcRder
reinen praktischen Veninnft. onter dein Namen de« höehstcn
Gnts" (Kr. d. pr. Vera. 2. lîiich. I. HptBt. K 194). Dasselbe besteht
in der G lUek Seligkeit rerbnnden mit der Würdigkeit, glllekeelig zu
sein. Ttigend allein ist zwar daa obente Ont, „ab«r noch nieht das
ganze Qnd vollendete Gut, ala Gegenstand d^ HegebningsvernifîgeDS
vernünftiger endlieber Wesen: denn, nm das 2D Rein, wird aneb
Glückseligkeit daicu erfordert, tind zwar nicht bloss in den par-
teüacbeu Augen der Person, die sich selbst znm Zwecke macht,
sondern selbst im UrUrile einer uu|>arteiiselieD Vernunft, die jeao
Oberhanpt in der Welt alo /week an sieh betrnehtcC Denn der
GlUeküeligkeit IwdUrftig, ihrer auch wHrdig. dennoch aber dersellten
nicht teilhuflig zu stnn. kann mit dem vollkommenen Wollen eine«
veruHuftigen We8«n9, welches xagleieh alle Gewalt hatte, gar nicht
znsammeu bestehen." Diese mit Notwendigkeit [Kistuliert« Gldek-
fleligkeit nmas nun alter in geuaneater Proportion «ur Tugend stehen.
Die rollendete GlUekseiigkeit setzt also vollendete Sittlichkeit, d. i.
Heiligkeit voraus, ist aber zugleich aneb ihre praktisch-notwendige
Folg». Daß höchste Gut ist deshalb der notwendige höchste Zweck
eines moralisch bestimmten Willens, »ein |.praktiBcb-sfbkebtliin-
uotworidiges Objekt". Das SilteDg«s«tz gebietet girradczu, die«
höchste Got, welches also meine eigne Glückseligkeit (freilich nur
proportiona! meiner Tagend) einschlieast, „mir znm letzten G^eo-
stande alles Verhaltens za machen" (Ebenda, 2. Hauptst. 0.107—199,
aSS— Ä34, 241—242). Ja! am ächlms» de» § 87 der Kr. d. U. geht
396
t. A dickes.
Kant Mgar to weit, xa behnaptvii, mau kitno«:. „üfaoe vtnvn der
tuorulischeo Giwinniing widerfohnrnden AhUrn^h" nieht dus hOchvte
(«nt ftlr nichtig erklären. Kh ist t»i>daaerlich, wie »ehr Knut hier
den Prinzipien acinor Moral nntrcn wird, wie er, der bo fiehr aar
strrngHte Itciinlieit dor Griindsätzi* und Ati«M-tiuidnii^ nllec EnijiiriM-h-
MatcriellcD girdruugea hittte, den ganuiu UlUcksoligkuiUHi-hwiudi:!
doeh Bchlitaelieh wieder zum llinteqifôrteben berciollMt und so^ar
80 weit gebt, Aue» er den Gedanken, Sittlichkeit sei nioht in sieh
selbst gennç, sondern bedürfe noch einer Uiuseren Ilelflhnnng, es
einer notwendigen Vemunnidee maebt Dasn Kant, der Mao» di«
kategurischeu lnipt.Tfttivs, üki scliroilhlieh enden konnte, ist für mich
stetH (.-in diarakleristisehefi Beisj^el nienttchÜeber Schwache gewesen
nnd ein Beweis dafUr, wie gross unsere UnfUhigkeit i<t, »an VnrHOii-
Betxnngen die nfltigon Folg^rruDgcn zn neheo nnd Gedanken nner-
Hchrockcn aud konsequent ta Ende zu denken, itobaid itie gewissen
HerïenflbcdBrfnisseu and innersten Neigungen und Wflnschen die
eiehere Grundliige zu entziehen drohen.
Nnchdem so das höchste (int aU notwendige« Objekt der
praktischen Vernnnfc erwiesen ist, bat Kant leichtes S]>ieL Die
oberste Bedingung des höchsten Gutes ist „die völlige Angemessen-
heit der (ii-sinnan^en znm maralisehen Gfisetxe", d. b. ^lleili^keit,
eine Vollkoinmt'uhfit, deren kein vernünftiges Weecn der Sinnenwelt
in keinem 2eit]tuukte »eine« Daseins ßibig iit." 8ie kiiun viclniefar
„nnr in einem ina UnendJîelte gehenden Progressne xo Jener völligen
Augemvssvubeit angetroffen werden". Kin w>ieher wiedernm ist nur
uiOglich bei Voraussetxung von Seelennusterblichkeit. — Der 7m-
samnienhang /.wischen Sittlichkeit und einer ihr proportionalen
OlUokseligkcit ferner ist durch den miwhaniscben Maturlanf in der
Sinnenwelt in keiner Weise verbürgt odor auch nnr wabrflchcialioh
gemacht. Dm mornliwhe Gesetz Alhrt daher zwi-itens „niieigen-
nlluig. ans blosser nnparteüscber Vernunft", auf die Annahme der
Existeni tlottet Und zwar Gotte«i, als des Weltnrbebers von höchster
Vottkommenbeit. als des allgegenwärtigen, ewigen, allniäehtigcn,
allwissenden etc. (Dialektik d. Kr. d. pr. Veni. '2. llsnptst. Absclin. IV,
V, Vn. Kr. d. U. § 87>.')
') At)irciehend l>uiot der UortcrbKclikpitibcwob In der Kritik der i«hi«i
VentunR, B S. M9 uud Hv, («tntt Kr. d. UrtuüNkr. § Dt vurleUhi An». Dagepai
I M (BlwDdB, Antug d« drltt«ii AbMtM*} sckelni mit der Kr. der pntkt Vera.
Vibtniiamaiamco.
i iHfrtfnde* Krilite la Kants pbdlMophi>eli«r Eulwkkhim eto. 30^
Um dwtif. beiden PoittnUte gmppîert uch das, nan nacb Kant
allein Religion genannt werden kann: die SKtze ociuer Morut-
theologti'. In dem Namen der letzteren liegt sclion. daas nlle
rvligiS^eu Ideen eich auf mornliwticii nurbiiiien mlli><<«-n, und nur
Won luiben, wenn auch ihr letzter Zweck wiederum moraliseh ist
nnd in der Itessemn^ der Menwlien beatebl. Religion ist niebts ab
pKrkeimtniK ulier Pflichten aU gOttUchcr Gebule, nivlit hI» Sanktiuueu,
d. i. willkUrticlier, fUr eich seihst zufHlhger Verordnangen eines
fromden Willens, sondern als wesentlicher GcAetze eine« jeden freien
Willens Air sich selbst, die aber deiinoeb »U Gebote deB hiichnten
Weoens aogcBeben werden mtlstien, weil wir nur von einem moraliscb-
vollkommeneD (heili^-n und gUtigen). zugleich aueh allgewsltigen
Willen das hOehule Gut. welches zum Gej^eu^itunde unserer Be-
Btrebuog ku ectxen nns Ans moralische Gesetz znr Pflicht machte
Bod slso durch Uebereinstimmung mit dieHem Willen daxu un ge-
langen hoffen können^ (Kr. d. prakt. Vem. K. 232— £}:)). Ztmäebet Ut
der i'mfang dieser Moralthoologie nur gering. Koch in der Kritik
der praktiseliOD Vern. (S. 28G— 237) heiast es in einer Anmerkung:
Gott „ist der allein Heilige, der allein fi^-lige, der allein Weise.
Kach der Ordnung [dieser Begriffe] ist er auch der heilige Gesetzgeber
'(and äcb{)pfer), der gUtige Kegierer (ond Krhalter) und der gerechte
Ricbter. Drei Eigensehaften, die Alles in sich enthalten,
wodnrch Gott der Gegenatand der Religion wird, and denen
rangemesseu die metvphysixchcD Vollkummeubeiten xieli v<m »elbst
in der Vernunft hinxufügen.'* 1792 ging Kaut abiir weiter OJid
suchte in der r.Heligioa innerhalb der Grenzen der blosaeo Vernunft"
|Beine Moral théologie ganx parallel dem christlichen Offenbarungs-
i;lauben aaezagestalten. Angeblich entwirft er xnnäcbüt ganx aus
freier Hand das System seines Vcmunftgliiubeus und untersucht
dann uachtrllglieh, wie sich Bibel und Kin-heiighuibe d:izu verhalten.
In Wirklichkeit hat er natflrlich die cimelucn K;ti<'eliiiiimui!i<tUeku
I Torgenommen ond festgetitellt, was sieh vom philosophischen Hlnnd-
pnnkt aus, wenn auch mit Unideutaug«n nnd einigen Verrenkungen,
halten huse, was nicht
Noch einige AVorte Über da« Fundament de« Gebäudes: den
moralischen, praktischen Glauben! „GUiabe (als habitas, niebt
als actna) ist die moralische Denkungsart der Vernunft im f^rwuhr-
balt«Q desjenigen, was ftlr das theoretische Rrkennliiis nnzugilnglich
ist. Ei ist abto der beharrlicbe Grundsatz des Oemllts, das, was
xor Hflglifihkeit dea hOohst«D moralischen Endzwecks als Bedingung
fi. Adickes,
TOUUUKtisctzen uotwewdig ist, wegen der Verbindlichkeit su demaclben
als wabr aiiiunebmeiL Er iflt ein Vertraoen anf die VerhcieBong
des moralischen Ocftetzeit: aber iiiclit als eine eoletie, die in dem-
selben enthalten ist, sondern die icb hiiieinlege, and >:wnr aiui
morslisi'b binrcicbentlem Grande" (Kr. d. UrteJIaltr. §91). Die Po«itntate
sind iiueh Kant theuretiseho, »In solche ab«r aicht erwei»liebe
Sätze, eofern eie eineni a priori onbedingt ^Itenden praktiseben
Gegetie nnKertrenolieh anfaüngen. Sie „sind nicht theoretische Dog-
mata, sondern Voranitaetznn^en in DOtwendJg praktifwher KUek-
BÏcfat, erweitern also Kwar daa spekalative Erkenntnis nicht, geben
aber den Ideen der Hpkulativon Vernnuft im allgemeioen (ver-
uiittvlst ihrer Beziehung auf das Pnikti»che) objektive IteaUtüt und
berechtigen sie zn Begriffen, deren Jltfglichkeit aoeh nur so be-
haupten sie sieh Aonnt niebt anniaKüen ktinnte." Sie postulieren nieht,
me die matbematJKchen Pustulate, die Möglichkeit einer Hand-
lan^r, sondent .die M^liohkeit eim« Gegenstände« {Ootte« oad
der Untiterbliehkeit der 8e4-le) aas apodtk1i»eheii praktischen
Gesetzen, algo nar zum llehnf einer praktischen Vernnuft; da denn
diese OewisBheit der postnlierten Möglichkeit gar nicht theoretiach,
mithin sneh nicht apodiktisch, d. i. in AnHehnnç des Objekts erkannte
Notwendigkeit; üoudem in .\E.iehung des .Snbjekts. zu Itefnlgnng
ihrer objektiven, aber praktischen Gesetze notwcudige Annehmung,
mithin blos« notwendige Flypothesi» ist" (Krit, d. pr, Vcrn,, S. 220 — 21,
238, 23—24 Anm.). Die in den l'o!>tiilaten vorliegende Notn-endigkeit
beruht anf einem Hednrfnia, nicht auf einer Pflicht „Denn es kann
gar keine Pflicht geben, die RsÎKtenz eines Dinges anxanehmen, weil
dieses bloss den tbeoretiscben Gebrauch der Vornunft an^ht" (Ebd.
S. 226). Die Ideeu ron Gott und Unstorbliehkeit sind auch nicht
etwa B^-diiignngen des moraliwhen Gesetzes selbst, „sondern nur
Bedingungen des notwendigen Objekts eines durch dieses Gewtz
bestimmten Wüleus, d. i. des bloss praktischen Gebrauchs unserer
reinen Vernunft: also künnen wir von jenen Ideen uneh, icb will
nicht blo«« sagen, nicht die Wirklichkeit, sondern auch nicht e-inma]
die Möglichkeit za erkennen nnd einiusehen behaupteiL Gleich-
wohl aber sind sie die Bedingungen der Anwendung des moralisch
bestimmten Willens auf sein ihm a priori gegebenes Objekt (das
höchste Gut). Folglich kann und miiss ihre M{>glichkeit in dieser
pr 11 BeKiehnng angenommen werden, ohne sie doch iheo-
trkrnnen und eiuKUsehen" (Kbenda, S. S — (1). .\her selbst
Undung durch den Begriff des hJk'hsten Gates scheint
1
Di« bnrcfitBilcti Kraft« in Ktwta pküiMopliiscier Eatwicklnn« eto. 'i9Ö
I
es Dscb einer npäteren Stelle (S. 261 — 263) nickt weit ber xn aein.
Dir |i:ciii&K« Gndet noflorc VerDimd m zwar iiDmK-;ticIi. ilir(<rKGit8 ein
proportionales Vi^rtiUllnix z>vi»i'k<.-ii Sittlivlikt^'it und GlUeksi-ligkcit
DBcii dem hloown Natiirlaiife begreiflick 7.a niackf^n, knnu aber
andererseite die tkatdÜckliHx- rnniSgliobkt^it i^ines »olokeo Zarainnion*
haiifcs anoli uiobt bt^wciiitin. d. i. »uti objt>ktiveu GrtlDdeo binrcicJM^nd
dartknn. Es scki-ist also, ala »ebwubc dvr rciue Vvnianft^lanbe in
der I.aft. da t-a doob weuigviuus uls uiö^Uek »Igegvben werden
mniw, dmu) der Natiiriaul' »oboii in dioHeiii I-fben den im hOidisten
Ont geforderten Zunanimenkang ber^orbringe. „Allein jetzt kommt
ein RntftHipidnngsgmod von anderer Art ins 8))iol, um im Schwanken
der a]ifkulutivt'n Vernunft dou AiUBchUg zu ^-Wu. Das Gvbut,
daa Ittiehste Gut zn befördern, igt objektiv (id der praktieekeo Ver-
Dnnft), dif Mügtietikeit di>t«elhen tiberliaupt glt'ickfaliü objektiv (in
der theorptiseliiïii Vernunft, die oicrlita dawider bat) gegründet.
Allein die Art, wie wir dub dietu.- MBglifbkeit vorstellen sollen, ob
nach HlI[^-mL-iuen Katn^esctzcn, ohof einen dvT Natar vorstehenden
weieen Urketivr. oder nur nuter de#«eD Voniusttotzang, das kunu die
Vemnnft objektiv niebt entaelieideo. Hier tritt nnn «ine subjektive
Bedingung der Vernunft ein: die einiige ihr tbe<iretiscb nriJgliche,
xugleicb der Moralitilt (die unter einem objektiven Geeetxe der
Vemnnft atcbt) sllmu zntrllgliclie Art, aieh die genaue Ueberein-
BtioimiiDß de« Reielu) der Natur mit dum Iteioke der Sitten, fflbi
BcdingiiDg der Möglichkeit des biicbsti-D (jlutt>, lu denken. Da nan
die Beförderung dewelben, und aliio die Vorantwetznng «einer Mög-
lichkeit, objektiv (aber nur der (iraktiüchen Vernunft zufolge,)
notwendig iat, Kngleicb aber die Art, auf welehe Weitte wir es
uns als niHglivh denken wollen, in unserer Wahl steht [I],
in welcher aber ein freie« lutere««e der reiueu praktieehen Vernnnft
fUr die AnnehiDUDg oines weisen Weltiirhebers enteeheidet: so ist
das Prinzip, was nnser Urteil hierin bestimmt, twar aubjektiv,
ab liedllrfni», aber aueh zugleich als Befördemngmnittel dessen,
was »hjektiv (praktiscbi notwendig ist, der Grund einer llaximc
des Ftlrwubrhalten» In moralischer Absteht, d.i. ein reiner prak-
tischer Vernnnftgluubc. Dieser ist also nicht geboten, sondern,
als freiwilligi!', xnr niornlischen (gebotenen) Ahoichl KUtrügliche . . .
ßestimuiniig nnsere» Urteils..^ selbst ans der DioraliDchon Ocsinnnog
entaprungen: kann ab» iifters selbst bei Wiibl^sitinteu bisweilen in
^ 8«hwanken, nleinahi aber in UngUinhen geraten."
»'
m
Adiflkes,
Ich liwlx! dii'sc SttfUf ganx znni Atidniet gebrucfat, weil in
keiner andeni die Vcrltgeokuit Kaoli« and dus Wider-
sprechende in fteiner Theorie ftu klar an den Ta^ tritt
l'umnat ist das Üemllben, dein« I^hre von dr^n praklitiphen FoBto-
latcn in sieb ninstiimnig tu machen. Es krenzen sii'h iu ihr zu
TÎel« IntiTt-ssf» ; jede von ihnen n>l3cbtv den Tlatz ganz behaaptcn.
Die Koiiflc<|UcDKCu der theurcti»chcD Pliiioeophie xwingen Kant £u
dem Ueständnis. dase er nicht nur tlber die Daseinsweisc der Dinge
an »ich im Kinxelnen nichts weiwt. sondern anch nicht einmal Über
die Thatitaehe ihrer Eslstenz oder Nicht-KxisteoK etwas anssagen
kann. Privatim bat er aber eine Keihe von gum bestimmten An-
sicbb^u Über ihre WesensbeuchafTenbeil, be«oi)deni 1lbi>r die der beiden
wichtigsten Dtnge au sieh: der mcDschlicben Seele und GottßB. Und
gerade in diesen letiteren Fhilosophemen sieht er die unentbchrlieheo
StlltxeD ftlr Helißion und Sittlichkeit. Vs gilt daher, sie Dber daa
Nivean rein persSnlicher, subjektiver Annahmen xn erhoben, die den
McDKchen als solchen nicht verpfliehlen. Dnrch theoretische Ueber-
legtuigen ist nichts ku erreichen, da jede Anschaunug Jouea nber-
ainnlichen Gebietea fehlt Es bleibt also nur die praktiaclie Seite
der Philosophie und unseres Wesens tlbrig. Aber aneh da bieten
8icb KDnXebst nur rein individnelle oder hitchstens gewissen Klass«»
T.B gewissen Zeiten eigenlbttmlitihe Wunsche nnd BedOrfniaae dar.
E« kommt nun darauf an, ob ihnen nicht das Individuelle !ib)^«fstreift
werden kann und ob dann nicht noch etu Keni von etwas »llgemt:iu
Menschlichem nachbleibt Kaiit versucht das Knoststllck, welche« mit
den Experimenten der alten Goldmacher eine gewi»«e Aehnlicbkeit
hat Cnd wie diese aaf dem Grande ihrer 8chtnelztiegel oft einen
goldigen Niederschlag fanden , wenn sie auch selbstverstjlndlich
behaupteten, kein Atom Gold outer die Stoffe gemengt xa haben,
mit weU'hL-u sie experimentierten, m meint auch Kant, trotz der reio
subjektiven logredieuzien schliesslich doch etwas A 1 1 ge m e i d •
gtlltiges nnd damit etwas, wenn aoeb nicht objektir-logiscb-,
ao doch subjektiv-Notwendiges herausgebracht xn halwu: «in
Bedürfnis, vrelches nicht ans dem benonderen Wesen dieses oder
jenes Menschen entspringt sonderw aus dem Wesen de«Hcn8eben
Hberhaupt. jat noch mehr, uns dem Objektivsten in ihm. aus der
reineii Vernunft. Mit diesem ßedtlrfnis ist die ßrUcke gefunden,
welche zam Uebersinnlicben hinUherftlhrt. Ohne mne Kefriedignng
giebt es keine Sittlichkeit, und es kann nur befriedigt werden, wenn
unsere Seele oosterbtich ist und der theistische (iottesbegriff sich
I
Tut bcwcKcnd«« KfSfto la Knu pMloioplilMlior EnlwIeUiiDg etc. 401
•uf ein wirklich«! Wpiwn bezieht. Das Katitom dea SittengeselaeB
berephtipt am, aU weitere direkte cMler indirekte Fakt« roap. be-
wetsbsre Odjikte die trausscendontale Freiheit, das Dasein einer
iatelligibloi) Wolt, 8««lcnRiin«rblicfaki'it ond die Exist««! eines Gottes
naît gani boetimmten Kt|;enschsnen (vgl, oben ä. 39l>) «nzanv^hmciL
Hier greifen aber «-iwler andere Intereiwen f^in. Die theort^tieche
PbilnHophie verbot, die Kategorien mangels einen za verbindenden
Stoff» der Anschaaiin^ ir^-iidwic lur Erkenntnin der tlbeminnliehen
Welt aimiwcndvn. Die ao da« Faktum des äitt«.-ii>rftictzeH sieb an-
»efalieB««adcn Folgernngen fbhren aber doeli za cinvr gansen Rciho
von theoretischen Frkenntnitwen hintiiohtlich jenes Oebictes, wvlche«
nn4 eigentlieh viiltig verHchloRiten bleiben oolite. Ja! sie geben eo-
^r AnlatiA — daa iitt wenigoteoH Kanta persOnliehe Aniticht «eher
Cewuten — ru allf^emeingtlltipeD, notwendigen nnd daher
Btriogcnten Bowci«eß für die Existenz gewisöer Olijckte in jenem
Gebiet«. So t-atatehen denn die Inkonse^inenien. Widersprllche. die
Rchwankenden, linlbeu AuttdrHeke. Jene Beweis«^ »olleu im Grande
doch keine Beweise »ein, nieht die Kxistenr. der Objekte selbst
«all geoichert nein, nondem nnr die aubjektire Notwendigkeit nnaerer-
Mitfi, jene Objekte ab) exintierend aDznnebmcn. Und Hcblienliob
soll selbst die»^ Notwendigkeit gar keine rechte Notwendigkeit sein,
»ndem nur «uf der rnmfiglichkeit benibcu, iibh die Znaammcn-
ütimmnng zwischen Sittlichkeit und Gitlekseligkeit anf andere Weise
faXBlieh zn machen. — einer Unmöglichkeit , die zugleich mit der
Erkenntni.<i verbunden int. dassjene „andere Weine" an» objektiven
flrflnden nicht auHgewhlotisen ist. Trotzdem aber soll anderersetlii
die Annahme dwi Daseins Gottc« (and ebenso der UiwterMichkcit)
keine bloeee Hypothi^e si^n, sondern auf einem «BedQrfnia in
flebbschterdingB notwendiger Absicht" berahen und selb^ eJne „Vor-
aitssetünng in notwendig praktiseher RUeksieht" bilden. Der nwra-
liwhe Be weif) de» Daneinei Cotte» soll „die Wirklichkeit eine« hUehnten
moralisch-genetigebenden Urheber» für den praktischen Oubraaeb
nnserer Vernunft hinreiehend" dartboii. andererseits aber wiederum
in AnMrbung de» Dasein» deHsclben theoretisch nichts bestimmen.
Ei handelt sieb um einen „bloss subjektiven Gmnd des Fllr-
wahrhaltens, der doch einer reinen praktischen Vemunn objektiv
gültig ist, dadurch den Ideen von Gott nnd Unsterblichkeit ver-
raitt«Iat den BegrifT» der Freiheit objektive Realitlt und Be-
fugnis, ja »nbjektive Notwendigkeit (Bwlörfnis der retncD
Vemnnftji sie anzanebmen verschafft wird, ohne dast? dadurch doch
vM. W kÊÊmtm ci
4eake»
tke*re«iiehr* Erk«m«l
«• ■■ erkcBBva. ,Dic
Oa«w«. afcv MT ia pCBkttK^er
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■EehcB GeecsIlaéaL aber 4wh âar ErwdlcmF 4« dkn-
yiiiiM» nd der Eritoa^a dttaE&na » AMebi
Uilwitinifcii ttuh— i»'. Wm (fer & i»flwhriw Vi
mil mill m war, dw ûcfct du- prskttRhc iaaaaeM, ■
{a prakÜMfcer Afaàckt (Kr. d. pr. Ven. a340EV
Oeai(> TOB dwieB BBoiiaidfickefi InkoMBqwsKa mai îhicv
iMlaneiUdieii Hin- uaà Hateimrnnkeal Der letUr Gmd, wuUft
Kaat «s z> kcÛMr ÜM ii aidi gvfchl'jwpneD 'Hinirïc Inaga kasR,
iit dsria a ncfeea, daw ■■eh nof das GI*sb«D»çebiet die
ratîoaali»li><!b(! Teadt^nx aeinea gaaseo Denk^ss sad Philip
aopbiereafl aieb aaadekote. Eis mbeatnâuiana Vetdicatf ist ei*
daâi a Ghthen and Wiwen u edMidni ndta, and die dwen-
Uaebea Gottndwwew ftr imiiM^ nankCçlich macbte. Eia aebwcmr
Vr^rwnrf trifft tfan aber dwiliaUi, weil er auf baUwoi We^
UJcb. L>«r (iniDd all«» Glaabens trt ein rein sabj«J[tir«r;
M BBcb dan LebemelaneDt alle« Ghabeiu) das Gebiet de« rcäii
PcnSnlir-ben. Indiridaelleii. Diu> asb Kant niebt ein, konnte er
nMil einsehen, weil cid aolcher Glaibe naob »einer Meinai^ keiae
geaBfcade Sicberbeit nnd keine zareiehende Stutze fttr Bel^ioa
nad Moral hot Objektive Gflitigkejt im strengsten Siam koante
er Treilich fUr ihn niebt verlangen. Derartig« Befltrebtnigea gab er
deshalb rno Tomherein aof. Aber irgend welche allgeroeioere Geltai^
nniMte d«r fihnbc doeli haben, davon kunole Kant niebt ahgeheo.
8<m>t wftre er nach lu^inc^r Meinung ebenso wertM gewesen wie
WJ!wenM.-hafl ohne Htrengitte Notwendigkeit und objektive All*
gerne! ngllltigkeit. Am liebsten hätte Kant nattlrlicb aus scioon
Dioraliiurhen Argirment einen riehtigen. allen lo^Hechco Aoforderangen
genügenden nnd dämm von jedermann Anerkennang Terlangeadco
Beweil mit praktiKehcn HeweiHgrOnden gcmavht. l>a,i mnwite er aber,
wie die Verhftllniwie lagen, ala aomehtfiloii erkennen. Wenigsten«
aber Rollte der moralimhc Glaube „einer deutlichen, verstSodlich«u
XKe bowegokdeD KtS/te lii Kiata pUlowphbchor Enl«I«lchmg eir. 403
und mittoilharen Vor»ti?I]ai)£ dhig w-ia"') mid m vrcnigttva» eim-
subjektive AllgemeiDgBltiekoit mid Notn-endigkHt erhalten. Ibu
auf iDdividuL'U«- ÂnU^a nod perPOiilirliL» Bedürfnis«« za grMnaeo,
wïrv ovcb Kant gli'^ichbL-dcutviid gewesen mit rrcisgabc von Religion
und Sinliclikeit nn den guten Willen and nooh ncihlimnivr: au diu
Willkür dee Kinzeinc-n. l'od doch! Wne sagen dii- Thiitsachcii?
Prüft man sie vornrteilafrei, 90 kann maa eieb pir nicht der Er-
kenotnin vi-i«v)iUL-tuM.>n , dat» wirklicher Glanke keioea wie
imiovr gvarlvteu Bcwoie«« fähig iat. das« er nicht au»
Grtlnden ent9)tringt nnd daher nie andcuionetricrt, aber
aoch nie dnrchOrtlnde jeretört werden kann. Die GlanbenH-
gewiHobeit , als ijsycholagÎHehe» Paktam iKtrarhtet, hat aoch nicht
das Of'ringstc von Ißgisvhem Oharaktor a» «ich; ihre Wurzeln liegen
sn tief, als daea es di-m Intellekt je gelingen kitonte, tue bloiwxuU-gGD
und aaBznreJRSen. Sie rnben im inuereten Weêeo dee MenBchcn, in
seiner ganzen Geistesricbtmig, seiner IndividualitXt Nicht als ob
4eeba3b die Glanbensllherzengungen von zwei verschiedeaartigOQ
BlenacheD darcbaua verschieden »ein nit)srt«n. Viele Wegen fllhren
aaeb Rom. S« kann auch dietwlbc GlaubviuUbcrzeugung —dean
nnr davon rede ich, nicht von einem iiIo9»eti Nauhsprecbcn oder
Fflnvalirhalten - aus veTK'liiedeueu ludividuiilituteu hervoi^eheiL
Und audereraeiU: Charaktere, ja selbst die indiridoeUsten Anlagen
vererben sich. Ko giebt Familien-Charaktere, Volks -Cbaraktere,
SEeit-Charaktere. Zeiten und VHIkür drücke» den Sfeiisi-ben, die in
ihnen leben, ihren Stempel asf, sie f\)gen dem rein Perstliilirben
einen Ex|>ODenten bei, welcher von t^olcher Wichtigkeit wenleii kann,
dass CID und dasselbe Individnuni, in verschiedene Zeiten und Viilker
gestellt, auch verschiedene GlaabeuRUborxengnngen haben wtirde.
Doch wllrde ancb in der VercMbiedenhoit der letzteren natUrlteb
das Gleichartige noch immer das Ungleichartige Überwiegen, da
Bonrt nicht dieselbe lodividoiditit Grund beider sein könnte. Doch
wird es so erklärlich, dass Glanbe. obwohl er durchaus individnellen
Ursprungs ist, darum doch nicht hlo<i« individuelle Geltung in haben
bnneht. t> kann Gruppen. Klansen von Menschen, jal VUlkem and
Zeiten gemeinsam sein. Aber auch dann ~ handelt ett sich unders
nm wirklieben Glauben — kann er nicht durch Lehren und
Lernen Übertragen worden sein, sondern mttm seinen Grand in einer
tkfereo Geislesrichtung haben, die darcb Veranlagung nnd Vererbung,
■) tfelMr ^lie Fortschritte d. MeUphj-sik etc.: „Auf lasnag dw akademtochea
Aaqgabe". L
404
Z. Adiokos,
dtuth Zeit und Umstand« ans einer inoScIiiit rein jK-nOnlicbcn la
cinor mehr oder weniger ^Derolltrn ^-worden isL Nieht die 0«-
mc^iDiiamkeit des Denkens, eoiidoni die des Wollene, nicht die 0«-
meinsamkoit logixcber Voransectsnogeii , soodern die GemeinBamkeit
gcwi»cr an sich individoclter lïedfirfnisse. WBnscbp, I^fietistciHlcnxen
Hchafft die (îrnudlag*;. an« weli-bpr pemtinsamr GUubenflUbcrsvogongen
crwaehHen. Kann auf ifar Entstehen Ulicrhanpt irg«ndwjv l)«wwit
mit danerndeni Erfolge vingcwirkl werdi:n, m gt-wliii-bt v* Heh«r
nirbl durch Lvbruu und Ik'weii<<-n , f>ondt-rn nnr diirrb Eniehnng,
dnrcb Hentelinng jener gemeiitfiiinien Gnindtage.
Diesen darchsnB persHnlicben CharakiiT und anbjok-
tiven Ursprung allcH wabrvu, gleicbaam antunomeo Glau-
bens bat Kant nicbt erfaast. Darnm blieb or iu der Seheidong
zn-iR'hcn Wîhm-q Dud Glauben auf bnlbvm Weg« atoben nnd vcr-
sucbte den Glaub«!) dem Wissen möglieb^t anxnnibcni, ihm eis
Hfintelchen von Objektivität ninïnbSngen, wühreiid docb die letrterc
dem Wissen allein zukommen kann, liier gilt es, die von ibni beponnene
Arbeit fortinsetzen iiud zu Ende tu ftlbreu- Es bandelt sieb dabei
um ein Unterncbmen, wi-lebea sowohl tHr die PhÜMopbic abi fOr
die Einzel- (speiiell Nntnr-)wi8sen8«h«ft von entwboidendster Be-
dentuDg ist Denn gerade die letstco, bOehsteu metapliysiscbcu
Fragen gehören nach meiner Ansicht dem WisseiMtgcbiete nnd
»elhst dem Gebiet« begrtlndeter Ilyimtbesen liro strengen Sinne des
Wortes) nicht mc^hr an, kilnnen ihm nicht mehr angeboren zufolge
der KooKtitutiun. weniger de» menschliehcn IntcUekta, als dea mcnseb-
licbeß Geiste«. Die Antworten auf diecc Fragen sind individuelle
GlauhensUberxeiignDgen. Die Wissenachaft kann ni« darüber hin-
anakammen, die faktischen Verbftltniaee der Sinnenwelt and deren
rc-Kolmiüwigeu Wechsel fctftzasteUcn nnd zn beschreiben, die Formen
nnd Gewuhnbeiten zu erkiraden, denen gemlUa das nna rnWkanntu
Ihitig tat. Und sogar hierin bedarf aie echon eines Glaubens, des
Glanbens nitmlicb, das» es llberhaapt etwas aasavr meinem Intellekt
und seinen Vomtellangen . nnd einen allumfassenden kausaleu Za-
sammenbaog innerhalb diesea Etwa» giebt. Geht man aber gar
mit seinen Fragen Hber dax Wie? des Thätig-seina hinaus und will
feststellen, was da Ibätig int, was die Dinge in ihrem inncrstini
W««ii sind und ob ein innerer Znsammcnhang resp. weleher
»wischen ihnen ohwaltet, io tritt man in ein Gebiet ein, wo kein
Wissen mehr, sondern nur noch ein Glauben m{}g)ieb ist. Nor ein
Glauben deshalb, weil Erfabrungsthateachen and logische Er-
aä
Db
ID Kline i» Kanls pliUuiMpbiMlMTT EatwickliiDg etc 405
^ die ]
■ im Ï
mÊC
vigangea zwar aocfa hii>r aocb mibprpcheD nnd ihren Vivti liahcD,
faktiavb aber — mxf; man mcli noch so häufi;; iiarUI>or hinweg
|XiiftefaeD — nieht muhr dva Au^tHrhla^ gutivu. Ob innn i^ich lom
tomignin? nder OynamiKRiUii. xiim Mntpnalii<iiiii)i nApr Daslinmna oder
jdeaNiitiHchf-n Monismns, tarn D^imnns (nier Theismns (tier Pantheis-
rouB etv. bftk^nnt, darttbcT vtibuibuidet ochlieanlich nicht der Intullnkt
anf Grand obji-ktivn Thut«acihvn, »ondorn da« ganz« Individuntn
mil »eJucm l>c«rtimn)tc-n CbaraktiT, »einen 1>e8onâ<'ren UedUrfoisucn
nnd Wanncben, mit Beinpr ganx<>n Geiatcsrichtnng: nod I^benstcndcniL
Zwar dUrfeo natflrlicb jftn«n Weltanacbannn^n keine iiicberen Re-
sultat«- der Wisseimcbaft entgegpnatehon. Aber die Wiwciisebaft
hat ja kfint Itt-sultat« aoiznwoiscD , w<.>lchc xich direkt auf das
^Wa«V** der Dinge und ihren inneren Znsanimenhnug beziehen. Sie
bc^brSnkt oich aaf ihre Erecheinong nnd di« Formen ihrei> Hnndeliw.
Welchen Wert «her die Krgebnifse «nf diesem (iehiete ftlr jene«
Gebiet betiitten, darlllHT enlüeheidet zwar der Inlellekt, aber nirht
in erster Linie auf Grund logineher VoraniisetzaRgeD nnd Er-
wfignngon. «mdem nnter einem Zwanpe, den Charakter, Gc-
fttbl und Wille auf ihn aBsUben. Gerade dieiv Faktoren, die
onwrer geiatipen Konstitntion ihr «'igcnttlmliehes GeprSge geben,
xwingiHn ans, die Wirklii-bki-it und den über nusere Wirklichkeit
" die Krfahrang — hinanit liegenden (!r and «Her Wirkliehkeit
7.n konfltraiereii nnd he^fflieh ku gestalten, und /.war: ihrem Be-
dllrfniH gemttfi^a. Selbst \m den Kin/^lheiten diese« l.'ntemebmei»
sind siv (« «.-ItlieHslieh. welcbi- den Wort der ventebiedeneD . doreb
die Erfflhrung«thAt8aehen angeblich oder wirklich gelieferten Bau-
steine bestintnjt-n.
Vf ist sellistrerstandlich, dans jeder wiRHenxehaftlich arheiteode
Menseh, »olange er «ich aaf dem Gebiet« der Rrfahrongsthatiuiehen
and dtT auf ihnen aiifgebanten ])ypothe«en (>cwcgt, den Kinflnss
TOD Gi-t^bl und Willen 8trengtttcn)< aoattcblieweD innsi>. Da »oll nur
die objektive Wirklichkeit ond der sie erfassende Intellekt sprecheu.
I'nd je mehr man die g:ewaltige Bedentnitg dnrehwhant, welche
die persnolichen Wllnsche und HedUrfni^e tlherhaupt haben, nnd
im Besonderen nach oftmals hei Ritdung wit<s«n!ichaftlicher An-
iehtcD, al«i selbst da, wo sie ganz schweigen sollten: desto mehr
man vor ihnen auf der Hai sein und nach reinster Objektivität
ftrebea. Aber mit diesem 8treben ranss die Erkenntnis Hand in
Hand geben, fias« es ein Gebiet gieht. wo Geftlhi und Willen nicht
zum Schweigen zu bringe^i|^£^D Gebiet, aaf welchem die Hilfe*
409
E. Adiekos,
nitlti-1 iU-8 Iult-I]«ktë ur EDtBcheidnng alwolot nkht mebt ntutrcIdieB,
du sieb Hf>^r irotulem iinmt^r und intm^r nieder beroodrio^ and
dem foreehenden OeUte, Ja', jedem aivht v&llig in dt'O Tag bineitl*
lebenden McoBrhen Fra^n anfoStigt olto« dt-rco BvantwortiiDg eine
mnfatteade Welt- nod LelK-nHamtcbaoang oiclit miiglicli ist Ist bei
derartigeu Problemen aueh i'in Wissen nielil zd eireiehen. weil
die nötigen objektiven Data feblen, eo kann da» Indindautn doeh
m einer pera&alieben tcftfo irehenM>a^anç kommen. xD einem
Glauben, der nii-ht einmal Ilyiwthesf g:enjiniit wcrdfu darf, weil
nicht dem objektiv orteilendeD Intellekt die letzte Eutwheidiinp
ztifii-1 und i^ufalk^n knnntf, i«oudurn Goftlbl und Will'-n. KedUrliiisMS
und WUnt^ffavM, dem inuençten We«ûD des Mnuachen and der in ihm
vorwaltenden I^beofltendenz. K» wSre thöricbt, diesen Glsnlten
einfaeh utreicben xii wollen: en zn thnn. wäre nomSglicfa. Er tat
ein niebt beittreitbareit jisyehulogiflebes Fuktnm, als M>k]iBS — so
rerscbiedeD «8 sich im Eintelnen ^eutulten mag — allgraieio ver-
breitet. Wie die geiiiti^ KuiiHtitulion den 5tunMbcn eiomnl ist,
bahf^n wir in diesem Glanben djis eiimige Mittel, einem onabwei«-
baren itedUrfnift, dem nach .\hsehlat>e Bnserer Weltaiwchaonng, Go-
dD^ zn tfann. Gewiss! Nur einem der vemehiedenen Glanbcos-
iahalte kann eine objektive Wirkliehkeit eot^precheo^ nnd ancb
di(«er „walire Gbinb«" kann nur ein schwacbeii, on^nUgendea Ab-
bild der Wirklit'likeit «vin. Aber jeder Mensch bofft oder vidmclir:
ist auf dot) festeste davou Uberxeugl, àasa sein OUmbe der wahre ^i.
Dieser /.nrtand wird danern. $o lange wir Meuselicn nieht Über
uns »elbot hinanowarliNen. Er ist dnrcfa nneere Kongtitntion nnd
die l^a^', in der wir nnn befinden, mit T^otwendigkeit gegeben. Und
icb kann keinen Sebaden darin linden, wenn er danert Nor moss
ïwiBeben WiHsenAgebiet nnd (llaubenügebiet strengstens
gegehicden werden. Ea muss bestimmt sein, wo da« eine anfhört
und das andere anfiiugl. damit uiebt etwa jemand seine GUiahens-
Hberteagnngen eieb scDiRt oder anderen gegenüber ftlr WiMenasUze
ausgebe and versuche, auf dem Glanbeiisgcbiet zu I>eweisen imd zo
vriderlegeu. zn verflueben und dnreh Grtlnde za bekehren, allgemeine
Anerkennung zu erzwingen, statt Zustimmnng Glciob«ganisicrter zo
erhoffen. Hätte man allgemein den besonderen Charakter jener
Problome orkxnnt, so kSnnlv ein gut Teil Tulemik aus den meta-
phyBiseben UntersoehnngeB versebwinden, die ihnen gewidmet «ind.
Denn man wUrde dann wissen, das» es vergeblich ist, Glanbens-
UberMn^ngen dem Gegner andemonstrieren und ibn durch die
Die beT«(eod«a KrSfte bi Kuts pUloMphlachot Entwkklnag etc. 407
Wnclit der Gründe zwiogen zu wollvii, Hoim-u StJind]>aiikt anriug<.-hcu.
Man wHrde à'u- Grenzen ik-esen uiusehoD. wm eu leisten mti^lioh
'tflt and sich darauf bench riinkt^n, iiaoblioli and mhig wine Antiichtcn
danuk'geii, in dvr Hoffunog, die Darte^ng werde ähnlich i:i-stitumte
l^Kturuu crfrciK-n und gi-wlnnun. lut dii-w Lage dor Ssche oicht
kinr erkaiiiii und jouv gnii)dli.-g<.>udu Sclieiduug uieht rein durch-
grcflltirt, 90 treten «Ih FolgeerecheiaungcB gar oft Undnldoamkpit
und élue auan^tifhiii bt^rtlhrcndo Anfdriiiglirhk<>it int B«wcii«-n auf,
absprecht-uder Htulz and f^f waltigg Prateiwioneit, wo Ik«i'licidi.-uhvit
and dus „Ifb glaubv" statt de« „Ea ist bo" am Plabte **rcn. Vor
all^m alK-r: ist oinmnl dio (ircuu- zwitii'ht-ii Wi^«t-u und (ilaubcn
nietliri^erigg^n nnd bat das Wi88«u »ob nngeblit-Ii Sttloke de» OlaubeoK-
gebieteü znprolicrt, »n vergilt gar Inicbt der Olanbe daa thm aiigv
thane Unrecht. FHhlen und Wollen, die per&Hnlifbt-n Bi-dUrfuiBS«
[nuehon ihre Aniiprllche aneb im WiHseuBgebiete fri-ltond; iiud Wissen-
ifehafl und WiwtCDSchuftlicbkmt, die la-i Aufgabi! etrengeler Not-
Trendigkeit nnd Allgtruieiiigllltigkeitsebrwobl weiterbestehen konnten
— trotz Kant! ^, iiiiid ganic nnd gar dahin.
Difs xnr Bcgrlladung dor oben anfgentellten Behauptung, da»s
I CT für die Phibwoiihic wie för die Einï-i^lwisHi^nHchaften von grund-
legender Bi-deatung ist. di« voa Kant erstrcbti- Scheidung awwebcn
Wissen und Gliinben rein durchzufUbron.
Zum 8chlaHti erhebt iiieh die Frage: wie verbalten Bicb die
beiden Seiten de» Kanttsehen Systems xn uinandcr? Es
&hen eich hier xwei extreme Anmcbtcn gegcnfthcr. alti der^n Ver-
Ftreter ich im Anscblnwt an Vulkelt (a. a. 0. S. 74—77) .Scboponhauer
und C. QSring anführe. Kr^terer geht in tieinen maaalotien Verdäch-
tigai^en ho weit. da»<i er Kant eine Anxabl von Lehren direkt wider
die bessere eigene Uebentengnjis vertreten Ülsst Besonder» die
gMixe Horaltheulogie soll nur zaui Trost der Sebwaehen und mit
Bembigang der Miebtig^n bin^nerfnnden sein, ohne da«» eigene
IlerzeDK-BedUrfnitwe zu timnde lagen. Nach C. GtiTing>) hat Kaut
die Unteniucbungen seiner Kritik der reinen Vernunft nur deshalb
angestellt und vcrfiffcntlicbt, weil sie das einr,ige Mittel waren, die
Glaubeusobjekte (religiö«;en Hauptdoginen.) za retten. Die Endabneht
von Kants Philosophieren mH eine praktisnbe gewesen sein, nnd
diene praktiüebe Tendeax boII ihren bestimmenden Kiufini« auch
'f L'ober dea Begriff äii Erttianag, bi : Vlcneljtluwohrlft f. iriia«ascWtl.
PUIm. Bd. L I»7T. S.4IUS.
éÙê K Adicko,
auf di« Erkefliitiititfa««ne to etaesi nlebea Oraâe an^^vQbt lubcn.
das die ktzt<?rp nnlchct mr ab HHtel xam Zwedi dielte. JOtt
SAmttfuakt ollfr Metapbynk lag Ar Kant im Gkabea." Der
Gdgeaiatz zwiadieo Gbiib«n vaA Vog\»ahfii b^b^mpfate bei ihm
(Mcfc O0riBg> aaeb alle «rkeontoiatbeoretiscfaeD Datersehiedr. Er
„nabn ea ala fperadeza aelbrtvetstladlieh aa, daaa das tnoralùcbe
IntereflM in KolUdoiuifiÜlL'n zvrischcji Theorie nnd rraxi» die Ent-
aehHdnnfE jedvrxcit oaeh der k-tiUTt-D Seit^ hia bewirken mHsse."
Bei der Eatatehang Avt Kritik der reinen S'enuiaft nnd aoeh Doch
in der ersten Anfla^ kann ran einem n^in theoretischen Interesse
Kant» içramicht die K«>de wm. Das Wissen anfznheben und da-
durch Moral trie Iteljpun eine neue Gntndlage zn versehaffes, soll
■ein eiiung«« Beütrefw» ^-treWMi aeio. Tbeoretiwbe RlekiiehteB
babeo angehlich h&vhsien^ in den I'role^menen nnd in der zweiten
Anfbge der „Kritik~ eine relativ selbständige Bedentnng gewoniieiL
Die ßlanbeoBseite ist das Ein nsd Alles.
Die Wahrheit liegt, wie hAnfi^ su uneh hier, in der Mitte
xwittchea den beiden Extremen. Der Titel des rorlicçeoden Anfsatu«
bringt meine Aniricht Bcbon nun AnMrnck. loh sehe die beiden
Seiten de« Systetus als Pol und (iegenpnl an, die einander
im Orossen nndOanzen gleichberechtigt gegenüberstehen,
wenn aneh die letzte Absieht des Kau tischen Philnso-
pbiereos sieber eine praktisehe gewenen ist.
Dies l-etztere geht, ganz abgesehen von der EntwickInngS'
geschiebte, auf das Klarste aus nllen den Stellen hervor, in welchen
Knut flieh llber den letzten Zweck de» Menschen und damit aoeh
der I'hiUimphie ansspricht. Xnr nl^ inoralt^ebe« Wesen kann der
Mensch Endzweck der .'>eböpfnng sein (Kr. d. Urteilskr. §86). „Die
letzte Absicht der weLilich ons versorgenden Nator, bei der Ein-
riehtQDg nnscror Vernunft, [ist] eigentlich ntir anfK Moralische gestellt*
fKrit- d. r. Vi^tb. B. S. 829). Von diesem fiesichtspnnkte ans preist
Kant in dem letzten Abeehnitt der EK-mentarlehre der Kr. d. prakt.
Vernunft die ,/ler pmktiwhea Bestimmnng des Menaclien weislieh
angcmtwsene Proportion winer ErkenDtniaTemoBgen" — eine iïtcUe,
die ganz nachgelesen za werden rerdient. Ebenso der Sehlnn-
paragraph der Prolegomena (g 60), welcher die nnvenneidlJche Dia-
lektik dr-r reinen Venmnft al« Natnraostalt belraclitei and vom
Htandpaiikt der Teleologie uns die praktbcb-inoraliscfaen Zweck«
anfsacht. denen zn dienen jene Dialektik berufen ist. Man denke ferner
an die berühmte Stelle in der Architektonik der Kritik d. lein. Vero.
4
m
t)le 1>*w«eeiidefi KAftn In Eants pUt(MoplilMh<T BntvleUiuig: etc 400
S. 867— 868). wo Kiint vom Li'hrcr im Idonl spricht, der alietn
PhilnBopfa genannt wt^rdcn sollte, der die anderen fuehrer alle aosetst,
«e alB Werkzeuge nutzt, um die wracntliehen Zweckt- der menHoh-
Ucbcn Vurnonft zu bcftSrdiTU, and desHcn (;igoutlichu» lA-lirthvma
div mondiscliv ßi'stiuiiiiuug des Mensvlien ist. Dum t-ntitpricht der
Anfang di'^r Dialektik in der Kr. d. prakt. Vera., wo Kant wttnsebt,
unter dem Begriff Philnoophie mtJge mao allgemein die Weinheita-
tehre, die .,l>ïlire vom lit>[?li8ten Gut [verstohenj, sofern die Vemunll
liestrebt iüt, es darin zur Wimicnaeliaft xii bringen*'. HäuSg Hprîcbt
Kant V« aus, da^ du«jviiigc. woranf die Melnpfaysik in letzter Linie
fainauH will, and warnm sieh im Ümnde »o viele hervorragende KOpfe
mit ihr besebftftigt IiaWo und stete beaobKftigen werden, die Ideen
TOD Gott, Freiheit and Unttterhliehkeit sind. Chiloflophie nach dem
Bobnlbegriffe ist f\aa System der Vemnnfterkenntnisfie ans Be-
grifleD. Nach dem Weltbcgriffc hingegen iat sie ,.diG Wiwcn-
fiehaft von den IvtKti.-n Zwecken der meiwehlieheu Vernunft*' oder
^c Wineneehaft von der liezielinng aller Erkenntnis auf die
wesentlichen Zwecke aller menst-hlichen Vernunft" (I-ogik, Kinleit. III.
Kritik d. reinen Vem. B. Ü. 866 — 867)i Noch viel mehr atn in den
Schriften ronss diese jiraktiscbe Tendenz des Kantînchcn Philoso-
(ibierens in den Vorleoniigen za Tage g4-treten nein, wie .\rnoldts
and Ueinzes Untenmehnngen beweisen. Mit Recht zieht lleioze ans
dem bisher vurlit^j^endeu Material den Seblniis, diuui Kant -sieh in
Seinem uiilndlicheu Vortrag uiiiuittellinrer giebt, als in xeiueu ^'hriJten,
daM erwor den Htodenten das, was ihn am tiefsten bewegte und
trieb, was die Hanptahsicbt bei seinera Philosophieren war, die Be-
fastigang von Moral und Keliginn, iR'sonders stark benortreten liess,"')
Man bat absolut keinen Grniid, an Kants Wahrhaftigkeit und
an der Aofrit-hti^keit der zitierten Aelii>i<eruDgeD zu zneifelo. und
mOM duri'baus damn festhallen, datiti die letzte Absiebt meines Philo*
Mpbiereos wie Mines System« eine praktische ist Alan ronss aber
nach meiner Meinnug noeb weiter gehen und einräumen, dans
diese praktische Tendenz einen besllmuiendeu, muttsgebfadcti
Einflnss nicht uar anf da» GlaubenKgebiet ausgollbt hat
(was begreiflich iiiid sogar nnvernieidlieb ist), sonder» liier und
da aaeb anf die Kthik nnd anf die theoretische Philo-
aopbie (was unstatthaft nnd hSebst gefährlich iat). leb wie« auf dieM
Tbataache schon »fter bin (vgl. S. 168, 192— 1ÔS, 35Öff- 377, 893). Der
■) iL lleUue : VotleMOigvii Hanta über Uotaph}-rik aus dr«t SeimMani.
8. m {aap. OfiS).
410
e. A4lelt«*,
Tell dfrErkcDuHiimtheorie. um Avn >« nicli vor allem linndeh, int <Ue
Diulvktik. welche dtts Fiiodanidiit fllr die Ulaabeiisiibil(K4o)tliiu l»-gt, in-
dem RÎe nilea eingnbildele Wiiuen T«niicbtet I>er R<)di>ti, «Dil dtiii
ihre Wurzeln die Kraft nauj;eii. ist dus Ik-wusuttcin, datu cx kfini; fmtt
niid fliehen: Gnindlu{,'u l\lr lU-li{;iuu und Moral g«beD kanu, m binge
nicht di« alt« ilofftimtiHehe M<-ta])hyBik mit ihron Wiwcnastiilt vAllig
xermalint tnt. K« ÎRt kaam uOtig, Docb einmal auf die Vnrrvdr xw
Kweiten Auflage der Kr. d. r. Vera, zu verweiscD mit ihrem licrllbmtcn
Aiuuprueb: ,Jeh mugs dos Wibbi'd aufliebi'ii, imi zum Oluabuo VUt»
xn bekummcn. und der Dogmatism der Metaph^'^ik. d.i. diw Vo^
urtvil, in ihr ohne Kritik der reinen Vernniift fortzukommen, iitt dir
wnhre Quelle alle» der Mornlität widerstreitendeD IJiijU'lnubrDa, der
jederzeit gar i»ehr ddfrtiiatiitch ist" (Ü. \XX. Vgl. iinrb dit« vurhur-
gehi-Ddun und folgeodiiD Seiten). Nur wenn da« iniuMeeoduatn
Wi)HH-u vulliilifudig viirniehtct und m da« <iUub«i0gol>iL<t vor hIIhb
Au^lTcn von dieser Seite her vfilltg geniehert i»t, wenn ferner di«
intelligible Welt von linom. Zeit und den niunlieh iifHxtertvn K«l«-
gorien (vor alk-m dem an die Zeit gebniidenen Nnturmechaniitmiu)
bi^frvit iHt, kiinii den Ihi^retitteh nicht rf:diMierbnren Ideen von (Itilt,
Freiheit und Uimterlilichkeit und damit Moral und Keligion auf dem
Gvhiet de« praktischen (ilnnlieni^ ein unzerHlArharen, jn'. nnangrtdf-
ban« Fiindainent verftchsflï werden. Im Anfang der traoMevndnn-
talen Dialektik (Kr. d. r. Vem., ». «. 37r.— 37«) kann Knr,- ' 'Mb
HMgen, er liem^lilUtigM iiirli ilaniit. „den ÜiAvn zu deu uiaj> .<fl
aittliohen GebKudeii cI>cd und btiuf«Ht zu machen, in wclehcnu doh
allerlei Maslwiirfttgllngc einer vergeblich, aber mit guter i^nveniieht
auf Schutze gml>eiidcn Vernniift vorliiideu, und die jcuen Itauwcrk
uDHichcr machen". Im Verbtuf der Dialektik wie in den untiir
ihreu EinßnMi «lohenden Ab«chnitt«n der SIcthüdenlehn' weldt «r
MKlnnn noch wiederliull auf die grome Bi-deutuii;,' hin. welche div
dortigen theoretiticben Untemncbnngen (Itr die UlanhenNiteilr d<a
Sj-stenui und die fOtbik haben. Fawt nmn nlb- tti Elctraebt ktimmvodri
Hamonte ziuuimmen, »o wird man Volkelt Iteelit geben niQM«R,
wenn er m ftlr wahrwheiuUeb holt, dam Kanla ^oraliwhe« Ri^
dllrfnio nirbt ohne KinfliWH nnf »ein thc' . '. 1 . ' \.,q
iitt. Miinehe ttMlankengAngv, die ihm vi -
webkriU'tig eraebieneu wHren, nOgvu Ihm un» geollgt luben, w«il
Hie ill li' ' '■' ■' tiHig wim-it IM ■ '■ . '. ■■ ■"■ ■'■■': . ■'. " -.«
die Kic; ■ ,, -likvit ttlr nii' . l.
Vgl. 8. 7fl, IS3j.
4o bcvoKRndrji Kriftt^ tn Ktuits plitln«i>plibchcr Riitw!«klnng vtf-. 4t1
Hiermit etimnieti aark die StolleD ilurchiian tlbcr^'iii, in we)ob«n
Kaot von ilem Primat der rt-incD praktinetien Vernnnft in
ihrer Vt-rhindimg mit dur sjtekuUtivi'n n;d«t Drei Zitate
mttgcn znto Beweise dieDeo. „Der sji^kulntivoD Veniunft unter-
|;corâDet in Hein, kann man der reinen prakltivhen gar nivht ku*
luRtrn. weil nlteB Interesfte znletzt praktisi-li ist nnd ftelhut Am der
■peknlativGO Vernunft nur bedingt und im praktiRrhen Gpliniuche
allein volhtUndig iitt^ (Kr. d. prakt. Vem. S, 21?. Originalpaßinierung).
In der Kr. d. reiaco V<:ni. (B. S. 617) will Kaut dvm kusiiiolugiM'lica
Göttesbeweis« and dem Ko^rilT der oinnitndo realitatie nielit nllru
Wert ahspreulien im Ilintiliek darauf, dasa die weitere rntersnclmng
vielleicht Verbindlichkeiten aufd(.-ckeu kUnnto, welche ohne Vorans-
setsnng eines höchsten Wesen» keiu« Triebfedern anfwetseu und
daher zu keinen Hnndlniigen fuhren wUrden. Täuschte dieue Er-
wartung nieht, „*» wUnien wir eine Verbindlichkeit haben, den Be-
griffen zo folgen, die, wenn nie gleich nicht objektiv zuliüiglieh «in
mJ^hten, doch nach dem Masse unserer Vernunft Überwiegend sind,
und in Vergleichnng mit denen wir doch nicht» Biwserc« und Ueljer-
nthreudcrex erkennen. Die Pflicht zn wählen wUrd« hier die
UnschlOsiigkeit der Spekulation dureh einen pi-aktlsclieil
Znsatx aus dem Gleichgewichte bringen, ja die Vemanft
wOrde bei ihr selbst, als dem nacbgehendaten Kiehter, keine Recht-
ferlignng finden, wenn sie unter dringenden Bewegnrsachen. obzwar
nur mangelhafter Hinsicht, diesen firtlnden ihres Urteils, Ober die
wir doch wenigstens keine hcMcre kennen, nicht gefolgt würe.*^
Endlicli: ,Zugi-»tHuden, da«« dus reine moralittchi- Gesetx Jedermann
als Gebot unnaehlä^slich verbinde, darf der liei^'ht^chaireue wohl
sagen: ich will, dass ein Gott, daas mein Dasein in dieser Welt,
auch anRier der Natiirverkntlpfnng, noch ein Dasein in einer reinen
Verstandeswelt, endlich auch, duss meine Dauer endlos sei, ich be-
harro duruof nud lasse mir diesen Glanben nicht nehmen; denn
dieses ist das Einzige, wo mein Interesse, weil ich von dem-
selben nichts nachlansen darf, mein t'rteil nnrermeidlich
bestimmt, ohne auf Verntlnfleleien zu achten, so wenig ich auch
daranf zu antworten oder ihnen M'heinbarere entgegen ku stellen im
ititndv sein möchte" (Kr d. pr. Vera. S. 258 — 209. Vgl auch die oben
14 — 15 mitgeteilte Stelle ans den „Triinmeu eines Gcislerw-hers").
Diese Zitate beziehen sieh zwar hauptsächlich nnf das Glsubens-
tebtet. wo, wie wir sahen, in der That die KinfiMsse von fîeftih!
nod Willen, WSnscheu und lledUrfniiwen oietnals anszosehliesDoa
412
C Adfeke«,
siad. Doch siod die AüosKL-niDgeD no aUgemeiD gefasst. dasa maa
wohl nicht umhin kaan, aiu ihnen die {iriniiiptcllf Maxime be ranszn-
le«en, ancb bei rc'io tbi-ureuwheo Fragen uventnell prnktischt BDck*
sichten von )>ciitiinin«ndeni I->infln«8 sein za IsneD, vornaggewtit
ntttlriich, ditas den pniktiscben t'ordeniiigen nieht fin4> enriegene
DenknnmiJglichkeit auf Seiten der theoretûichcii Vtununft entgegen-
etpht Denn da« hüll Ksnt itiutdrQrklii-h ffst, dawi îm letzteren
Fall tUflliitl dringi-ndt.- munilittchu Ik-dUrfnÎMiu.- zn flchweigi-n hStteo.
„Gesetzt, die Moral «ctî« notwendig FVcibcjt als Eigensi-haft uusere«
WiUcDS vorans, die «i>ekntalive Vemanft aber liKtte twwiesvn, daM
diese sieb gar nicht denken Usfie, so taass notwf>ndig jene Voratii-
Sfltxnng, nämlirh die moratiscbe, deijenigco nreicben. deren Gegenteil
einen offenltart-n Widentpruch unthitlt. foiglifh Freiheit «od mit ihr
Sittliehkoit dem NatnnneehHuisni den Platz (^'imiinmen" (Krit. d. r.
Vern. Vorrede zar 2. Anfl. S. XXVIII-XXIX). Vmlkh ist es aaek
mit dit^ieni offenbaren Widentpraeh eine eigene Sache. Trotz Knot«
liemilhnngen wird der Determinist in der Annahme einer trans-
seendeotak-n Freiheit eiue solche DeakunniOglicbkcit sehen. Die
Entacbeidnng ist aach hier in hohem MasM Ton sobjcktiveu Faktoren
abh&ngig.
Man muss also durchaus zugeben, daes die Teudeaz
Von Kants Philosophieren wie nach von seioein System in
letzter liintti<-bt eine praktische ist und dass diese Ten-
denz liier und da einen direkten niassgebt-nden Einflnss
auf die tbvuretisebe Philosophie und auf die Ethik ana-
gellbt bat, iudem sie nnf Ansbildnng gewisser Lehren JD
dicfloroderjenerKichtnng hinwirkteoderdas Gewicht, wet<
ches ihnen beigelegt, die architoktonisehe Stellung, welche
ihnen im Ganzen des Systems angewiesen worde, bestimmte.
Ja, man kOnnte — was aber uieht nötig ist — noch weiter gehen
und einiiumen, dass diese praklisehe Tendenz sogmr einige Lehren,
wie z. B. die von der transscendentalen Freiheit, zoerst hen'orgernfcn
oder anf da« tbeoretisebe Gebiet herUl>er gezogen hat. Aber alle
diese Zageständnissc zwingen uns in keiner Weise, das
grosse rein theorotisehe Interesse Kants zn leugnen oder
ZQ bezweiTeln oder aneh nur iu den Hintergrund zn stellen
als einen minder bedeutsamen Faktor. Hau darf die Sache
nach nieht etwa so anfTassen, als ob die theoretieche Philosophic
als Ganzes von vornherein kttnütUch daraaf angelegt wäre, spSter
der Ethik und Glaubcnsseite zur Grundlage zu dienen, als ob schon
Die betrefendCB ErïifW En Kuta pkik»opliIiwli«r Entwicklunfc etc. 415
bei der Eotwieklaa^ der enteren die praktische Tendenz derart
rorgetierrsL'kt liätto, dosa Kunt mit i'^ini-m Ange imnicrfort xn Deinen
Glanbeufurtikeln liintlbenK^Iiielt«. Ik-truflitt;! uuu diu theoretisi'be
PhilMopbie als Ganzes nnd sieht von einigen Nobenpnnktcu ab, die
fUr sie sicher nicht vnn |>rimflrer Uoilentnn^ »ind, Do ist sie ana
rein theoretischen Hedttrfnissi'n nnd Knvägnng<:n herrorgegaDgeo
nnd ihnüD gemise auch ansgcntnltet. Wie gross das rein theoretische
Intereue Kant* iet, dafUr zi-ugt jt-de Seite seiner Sebriftcn. un-
parteiUeb grele^eu. Kant ««Ibst Htelit »einen Standpunkt dar iu dnvr
der Randbemerkungen zu den .Beobaebtangcn Ober das Geftlhl des
St-hönen nnd Erhalienen'^. die Sebnbert veriSfFentlïcht hat. K» heisst
da: „leb bin wlbttt aus Neignng ein Forscher. Ich fllhle den ganzen
Dnr«t nach Erkenntnis nnd die begierige Unruhe, darin weiter ta
konim<:-ri, udrr [? aber] auch die Zufriedenheit bei jedem Fortschritte.
Vs war eine Zeit, da ich gtaubtv, die«ea Allea kOuute die Ehru der
Menschheit nincben, nnd ieb verachtet« den Pöbel, der von nichts
weise. Kous.ieau hat mich znrecht gebracht. Diener verblendete
Vorlag versetnvindet; ich lerne die Memichen ehren nnd wUrde mich
viel nnuHtzer fmdcD als die gemeinen Arbeiter, wenn ich nicht
glaubte, das» diese Betrachtnug allen Übrigen einen Wert geben
könne, die Reehte der Menschheit herzUKtwIlcn." Aehnlieh ist der
Standpunkt Kants auch in späteren Jahren gevrc«cn. Unser Philosoph
hatte die Wonnen nnd Qualen des P'orseherlebens ansgeko»tet, er
kannte die innere Hrregung beim Anftanchen der Probleme, die
wunderbar gemiitchten GelUhle, wenn der Gi-ist mit ihnen ringt,
äsB nwhgeftlhl bei glfleklieher Lösung, die Bitterkeit de« FeUlscbUgs.
Und wer sich einmal mit reinem Herzen und ganzer 8ee]e in den
Dienst der Wissenschaft gestellt hat, dem lohnt sie so reichlieh,
dass er sich nie wieder von ihr wird trennen kUnnen. Das hat
auch Kant an »ich erfahren. Daneben aber war er »ich vollkommen
bewuHKt, dass Wissen nnd Wisseuschaft nie iu letzter Hinsicht Selbst-
zweek sein kann. Alles Wissen kann in letï.ter Hinsiclit nur den
Zweck haben, den Menschen frei zu machen, zum Herrn seiner selbst
wie zum Herrn der Verhilltnin?«, dadurch aber auch zugleich b«eaer
und glUcklicber. Doch liegt die Sache nicht etwa so, dass nun im
Einzelni-n bestimmt werden mOsstc, wie nahe der Zusainineuhaug
ist, in welchem dÎG«c oder jene Wissenschaft mit dem letzten Zweck
alles Wissens steht, tun danach ihren Wert festznstellen. Vielmehr:
wie auf der einen Seite die letzte Anfgabe alles Wissens ist. die
moralische Itestimmung de« Menschen zu fUrdcm, so hat auf der
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fcîtrr m -Ji^ji»«. itiit Cj- i»f»THFfc- i'saiiac 'iiumh.-.- q^ ^^^
' i' t — [Tiiiri citL ïiûs'tnei f^i^B Bit
&«■ 'B'iWrTiwtKf: i ■tl: u^'iaàc -rz-t à» jeaaart air Ttvt Mn^
£vv'tri^ oil uxL LET i>i>=i osmccÙBtEreiic n-r*<^ Vm tub
ittÎT.' T:i:iT-iir-t "^^OÄi-Jitf: cl" . out r> usbrau at umà nel
i.'.-i^-:T. '--ffcîî -. :a. Li ÏIoi^çz i« VuwnK^i^i^L âo- ï^ÔMKvkie.
«»î'.-i.T ÎJ* i::LT'i.T'>T-Lra*'JiT- •-rrnËafr flir aILï PmifriTifwhifiii
iK. l^j-E*!iLi« iiJ: iti- a?! :il A.lrtH.e;xtx ûr« jax. |«sk-
tfcîi-;! "Atlisti':! u»; ïii-cirfiiî!î*a. td-ta Ï3«iaa. lîiamriih.iiLu
Eiiity* ttf i;^ tihtIit:. LefiZ:*:* *«Mr immi iIil* «ad
tbtrii-i;;': »rrii^rr ■n-jÉirrîiwîjLfLwi"a. Fiü*;^*:*- n «fsuxcs. Dkk
wîLr: :';:iz:;.':^l> A-I^ut âtiih^^w; iiuirbtÄ ôw V ff^iinliMiiii
t^Lz-rJ:.':.* Iii .-iti*-. ten*:, -.-ic &r 'ûiei ft^^pstaCn «-Béea. oiebt
ätt> >'a::^:ji2-çî li-ri': *s :^ij*r. ii. i« Ksi "s . w; ije allf eneiae
p:*k'.:k':lr T'rLd-riz d-i:* Ku-ùtÀe:. I^^i'twçÀMRw fac»nd«n
iftark zsr O«:!:^!^ k.->a.:LT. &^ niAs^àeL Puiktfz fane BmuA^kow
ui^b der eÎLZrrJLc::. LeàreL âxreh {•ntc<«lte W£bm^ and Se-
dtiiftiy^ nLzn^eliiLeL. L^-L-rb Êi^â act-h du Lick BÙKf Anadt
Aaeuhu;<:i~ Accb îl ô«;.' E'iiik ist du cifÊLdifï dw-ûnôaebe. rein
Kp'rkiUatJ^': iLXiTiaféh KalU ««rhi gr-:>3e. PiiacpieQ ksadeh e* siefa
<inf>.|tigt mi ihn ÎB *:rBT«r Lmie nm theoretic^ke fitkeantaù nad
Lrklinibg d«r ThiUMelteii nad Gnuidlagca des iniBftrn Lelwu.
Ste bcvegeoden Rritft« b Rula pUkiiKipbLioher Eutirlcklanf et«. 415
Selbst UM Hanptcbanikterietikain st^iniT Mora): die Aawehliessting
tiüv» Eiiipiri&L'ti-MatiTiclk'D. die BcschrinkuDf; Anf das Forniellc. din
Forderung etrcog^u-r Notwi-ndigkeit-AUgemeingtliti^eit isl doeb
fichlieiiHlich nnr mn DstUrliclier AosfliiSB Mincer theoretischen Gnind-
Uberzen^ng , daxfl en nhne die letzt^nannteii Iwiden Eig^enschaflen
kein naltres Wisseu geben künne und düsbalti auch keioe wahre
WigwDschaft, mit welchen Objekten sie sich immer bescbäftigcn mfigc
Im GroMen nod Ganzeo itebt abto die W issonaaoit e dee Systems,
abgesehen tod der Allgemeinen praktiscbeu Tendern, die ihr wie
jeder WiiweDBchaft ron Natur eigen ist, nelbstllndig da, ami rein
tbfînretiHcheni Inttreast' ^»«chaffpn. nach theoretischen Gc«icht8-
]»nnkten anfgcbant nnd anegi^bUtet. beherrscht von der Tendenz,
die rationale Wissenschaft dnrch Sicbcrslellung des Rational ismos
und durch Kettang strengster Notwendigkeit and Allgemeingtlltig-
keit neu zu begründen ttnd ta einem in sieb geschlossenen Kj'stem
iQüammenznfa.'wen. Aiidera die Glanbensseite mit ihrer Aufgabe,
die religiilw WeltaiischauunK ïu HchUlzeii. Sic stobt eingestandeuer-
massen an jedem i^inzclnun l'unktu unter dum bestimmenden
EiufluflS praktischer Bedürfnisse nnd verdankt ihnen ganz
und gar ihre Kntatehnng. Irgend welche ^Selbständigkeit nnd
eigene Bedeutung kommt ihr daher nicht zu. Hie ist geücbatTen
der praktittcben Interesnen halber und alno nicht der Oipfulpunkt
des Systems, Bundern ein notwi-ndigi-jj Mittel, deneelben zu errciehon.
Der Gipfel selbst ist die Pörderqng der moralischen Be-
stimmung des Menseben, auf welche, wie alle Wissenschaft, m
ancli die Philosophie abzielt, und zwar diese letztere, ihrer spexiellen
Nator gcnittwi: als Grundlage aller Einzelwiasenscbaften und aller
Gbinbeu^Uberzcugungcu (resp. die Ethik als die Wiasenschaft von
don Normen des sittlichen Lebens), in besonders hohem Grade. Diese
praktische Tendenz ist es, welche die beiden Seiten des Systems
vej-bindet und xu einem Ganzen vereinigt Die Glaabeiisseite geht
ganz Dsd gar in ihrem Dienste auf, die Wisäensseite hat ausecrdem
noch die gr&sste selbständige Bedeutung in ihvoretisch- spekulativer
Hinsicht. PrinxipioU dürfen div beiden Seiten auf Gleich berech tigniig
Ansprach machen, als Pol nnd (legenpol de« Systems. Bicbten wir
nnsem Blick nicht nnr anf den Philosophen, Bondern auch auf
den Menschen Kant, so werden wir sagen mtlssen: seinc^m Vvr-
atande stand die Wissemsaeito, »einem Herzen die Glanbensseite
nlüier
37»
Ueber den Unterschied der Wahmehmungs-
und der Erfahrungsurteile.
Ein DeutaugSTersucii.O
Von Georg Sitnmel.
Man kann dienen I'ntenwhied aU da« Zentralproblem beliandelo,
mn die Daretclltinß alK-r Gnindmotiv« der Vt-rannftkritik daran
suxusch)ivS8i-u, Denn mit ilim war dor i:Dt8i'hciävlidi- Scliritt Über
aU«D Benenalistischen Enipirisrnns binnaa geschehen. Der Godauke,
dnse das bloüge Anfnehm^n nnd KonfltAtiereo der uninittolhar wnn-
tichen Rindrtlc-ke nocb ^r nicht diejeuigp Rrfabrnn^ ist, anf denrn
allttinigor Gültigkeit der Empirist bi-eteht, erHfl^ete sofort den Av»-
blick auf die gaiii« AprioritîKalchre. Audererwit« aber ist kein
Zweifel, das« die «elicmatÏMbfc Formulicning: durch die hinzatrctende
Anwendung der reinen VeDttaudesbegriSe wUrdc dos bisher rein
aabjcktive Wahnw'hniHngsnrteil /.a ein«ni objektiven Erfahmogs-
nrteil — den eig«nt1idieu Krkenntniiiprozeas, um deiisen KUratellaDg
nnd Oeltnngswcrt es sieb handelt, nnr gsait änsHerlich nnd noza-
längUch l>e«ebreil)t. Wa« euU denn in \^'irklic!ikoit mit der Reihe
àxa Eindmeke. die in kontinuierlicher Sneccsniun dnreh tuaer Be-
woMrtscin gleiten, gesrbehen, wenn aie r.ar Erkenntnis eines GegcQ-
itandes werden?
Die entscbiedenate und ontseheidendate Stelle steht im Beweis
der 2. Analogie: .Wenn wir nnterenehen, waa denn die Bexiehnng
auf einen Gegenstand unsereu Voretoliongen ftlr eine neue Be-
sohafieoheit gebe and welches die DignitUt sei, die sie dadarch
■) Jud« Amtcg^ui^ï (1er Ktntjscboa HaoptgedaaksB kann Ibre BOadi^keit anr
duin xetgen, daati, wihieod mkii aie ■!■ Voniuaetiniif festhUt, dJe Vanuiiftkritlk
b kllen ihres Klnirlhcilcn ob rolatir iridenptvdMloees BUd «^ebL IMit Oe-
sdüchlo dnr KonMuti-rpritUition »igt, im migowfhllo Zitate Uer kclae ein-
deatigcai Benutoe bUden. Idi lobe im Folgendcoi Zitate akht ilt BowdtgrUade,
KMideai BOT da b«Dutzi, wo dl« Kuttaoben Wort« mir ab botoadcn koi
Auaaifleko (Kr (cwImm TeDe der intcntrotUreitdea Gcda&k«iireUiu taaeUeata.
V«htr ill» rsicntcbied der Wfthrnc^btnaitgi- u. der ErT&lmingnirtdle. 417
rrbalteii. bo fiaàea wir, Aam me nichtn weiter thne. «Is die Vcr-
btiidurig ilor Vurstdlanp-o auf fine gRtviiute Art notwendig ZQ
iiiiiirlii-ii und %ir (.-itier Itegel vm untt-morfcn; dus» amgekehrt nnr
dndnrcfa. d»«* oioe gewisse Ordnung iii dem Zeitverhftltoiaao anserer
Vonttellnnsm notwfindisr int. ihiifn nhjektivc Redi'ninng ortfilt wird,"
Die r.nt^vii-klang des »nbjektivi'n U'abmehmangxurtoit» /.niii objektiven
Erfahrniigsurtvil i<t also gk-it-ltRma dor reb<!i^aiig des gleichen Vor-
etellnogwtoffes in einen «Dden-D, einen fcetiTeu A^rcgatzuHtand.
Dan VorbXitnis der Erkenntoiit<-lemeDte untereinander ftnd;.Tt äieh
damit wie daa von Individuen, welche bis dahin in lockeren und
niebt legitimierten Bejtiehnngen gestanden haben und nnn, ohne im
Inhalte dieser etwas za ändern, nie als eine Vurfassung and einen
. stabilen GesellschaftsTertrag konstituieren. Welches ist nun die
^notwendige Ordnung", die formale oder funktionelle Aendernng
in dem gegcaaeitigen Verhältnis der Vorstellungen, welche zngleicb
ihre Objektivität bedeutet? Darauf antworten die Prol. g 18 n. I9:
„Di« obJL-ktive Gültigkeit des Erftdirungsurtvib« bedeutet nichts
andere«, als die notwendige Allgemeingnltigkeit deäHi^lben."
„Krfabrungsnrteile entlehnen ihre objektive Gültigkeit nicht von der
unmittelbari'U Erkenntiiiti des Gegenstände« (denn di(«e ist anmfiglich),
»ondern bloB vnn der lledingiinf; der AligemeingUltigkeit der empi-
risehen Urteile." Die ObjektiritÄt de» Urteils besage, dans es nicht
für die momentaDe Wiihrnehmuiig dc8 Subjekts, sondern ^anch fttr
DRfl jcdorxeit und fllr juderinann gültig sein »oUe." Dos Wahr-
Dehmnugsnrteil: wenn ich den Stein trage, w ftible ich einen Drnck
— wird HU dem Erfahrnngsorteit: der Stein ist schwer — indem
ieh voraussetze, dass ich jederzeit und ebenso jeder andere, wenn
CT einen Stein trägt, einen Drnck empfinden wird. So «ncTgieeh
Kant sieb dagegen wehrt, daes das Erfabrnngsurteil nur ein oft
wiederholtes Wahrnehninngsarteil aei, w» enthält jenes doch nichts
anderes UWr dieses binauE«, als die Garantie, dam eben die Wahr-
nehmang »ich nnter den gleichen Betlingungeu jederzeit wteder-
linleo wird. Das Beispiel au« den Prol.: „Die Sonne erwärmt den
Stein'' enthalt mit all n^einer Objektivität, Anwcudnng der Kategorie,
Notwendigkeit u. s.. w. doeh kein Atom Ub»T sein subjektives Wider-
spiet hinaus: ich nehme wahr, dass der Stein, wenn die Sonne ihn
bcsebeini, warm wird — ausser der nnninehr gewonnenen Hicherbeit,
da» n<ch jedendt und dass jedermann" eben die gleiche Wahr-
nehmung machen werde. Die aQss>«m>rdentliehe SehBrfe. mit der
Kant den Unterschied zwivches Wabniehmungs- und Eifahrunga-
sai
418
Ocvrg Slmmftl,
art«il4>ii. Kwiiwhcu 8aI>j(.-ktiror Voret«llDng und Ohjuklivität bcbint,
pflegt ()}irll)>er hinweg 7,11 tttuachen, dues er sollet diewo L'ntvrwhird
^r nicht ander» expliziert, denn als einen sosuBagen rein ideellen:
mure Erkenntnifl lil^ibt nowohl was ihre Einzdinbaltc wie wag
deren Verbindung belrifft, auf die WalirneUmuDg «ügt-wiesen nnd
alle ObjektiritSt ist der blosee Name dafUr, aas» diese Walirnebmtingeii
ceterif) paribim immer und ftlr jeden in |;leieher Weise nnfireten
werden — wobei indens jeder cinïclne Fall aueh weiterhin subjektiv
bleibt 80 ii^hr Kant uaeh betont, dass der Sats: A iit die ITrsacbe
von B — etwas vfillig andere* bedeute, «I»: B folgt zeillieh auf A
— 80 wei^a ieh doch Kantphilologiflch nicht an7.tigebe)i, worin web
jene objektive Kausatfolge Bocb von der Bestimmung nntemhiede,
dann in jedem Überhaupt ji- vorkummi^udcu Falie B auf A xeittieh-
wabroehmbar folgen wird. Weil die Differenz gcgeu Honie — dcrvn
eigentliche Bedeutung nnehher zu erwähnen sein wird — so aeharf
hervorgehoben wird, verftlhrt die Damtellnng Kant« leieht itn den
Glauben, er wolle der Krfahrungawahrheit noch eine Dignitiit über"'
die ntiselnte Summe der WabmehmnngswahrheiteD hînauR erteilen.
Das entscheidende ist allein, das» jene iu ihrer Bedeutung Über die
novh so grosse relative Summe der letzteren hiiiansgeht; aber
mehr als der absoluten Summe derselben Hquivalent sein, kana
«fi ni«ht Da« Naturgesetz {das objektive Kmpeir*m) hat troö »einer
absoluten, also nher-empiriHehen (iUltigkeit, gjir keine Il4^entung,
solange die Iledinguugen »eiue« empiriBchcu Einzelfalle» nicht vor-
banden sind; 08 genftgt vielmehr voUkemmeu, wcim ea jeden solcbeo,
der nborhanpt vorkommen mag, eindeutig bestimmt. ■! Die von Lotie
entdeekte Kategorie der ^.Gültigkeit" eine« Bi-griffes oder Satw»,
die eich in ihrer eigentumlichen Diguität vollkommen gleicbgfllUg
gegen den cîaïelnen Kall der Realisiemiig dieses verbKlt, hat mit
der Uber-singuDlren Bedeutung der Kantiseben Krfabrungitnrteile
gar niehte zu thnn; diese vielmehr euthalton nichts, als die absolute
Allgemeinheit der Bcetinimong aller überhaupt beobachtbaren singo-j
läien I<^le: weshalb Kant sie denn auch nicht al8 Dberzeitliel
geltend, sondern nar als „fttr jede 2eit gütig" bezeichnet
1st die« der Oeltungswert der Erfahrniigsurteile, so ist weiter'
za /ragen, wie sieb derselbe an den einzulneu Erkemituininhalteu
>) nWenii etne rebe Aatehaunag nocb vor dem OegeaMaiule a \x\e
mögVeh in, 10 kijui Aoch tmcb dioM solbtt Ikm Gc^caibuid, nlthln die ub-
jektirv (itittigfccil nur ilorcb div en)]>iiiic)ie .tnclukiinBg tiitkauniMui, «uvva nie
die bkase Furu Ist.'
Délier den üoienohlod der Wahiavhrating»- n. der Er1àhranf«niteIIe. -tlO
rwilidiert, H. h. wïp ef in Wirkliclikcit da»« kommt, dnw Wahr-
nehmnti^urtüilf r.nr WOrdi- von f^rfahnuipiiiTteileii anfttcicrn. '/.a
diMem ZwL-ek stolk- teli znnSclist dar. wiim mir als diu oig^-ntlich«
ß«fl»nhing Afr nyntfactiBehvii Hftt»> » priori encheint.
Die Küonilichkeif Act r>in^e heideuti^t, dsn* an den Sinnes-
pinpliQdtui|*eD ein Verbiodon^itroiE«»! vorgenommen mrd; dadnn^b
trvrdoii sin ans sultjirktiveti Ztiständvn ta GpgrvnxtSndcn dor Aa-
fwhauung-. Di«- KSmiilichkeit iet vint- Funktion, i^in l'rozu«; wir
könnf-n die drei Dimonoionen „gar nicht vowtellen, ohne am dem-
selben Punkt drei Linien »pnkri-i'ht anfeinander J.a taetieo". (Die
Ilvn'orht^bung iet kantisch). Nnr weil «Ipt Itaum, kurx aiutgedrttehf,
(.nne ThStigkeit Av.» »Diii'haueudfu Sabjvkts ist, kaun die Oeometri«
c-ine ErkeoDtniH a priori »ein: denn eie ist der wiiwenschaftliche
Anitdrai.>k derjenigen Kegeln, nach denen jene Antiehannngf<thltti^-
keit vollzogen wird. Dax liegt t. I). ganz anaiiDflvenrlSndlich in dem
Satze: „Ebi-n dieselbe bildende Synthi-nis, wodurch wir in der Rin-
hildnngvknift einen 'IViangel kt>nt)tniieren. ist mit derjenigen ^llnz-
lieh einerlei, welche wir in der Apprehension einer Krscheiniing
noi!lliM>n/ Darum allein gelt«n die H£tze der Geometrie notwendig
und allg<>m(>in fHr alle (legenstündo der Anttehauung: weil iiie die
Kegeln aniiH]iriH-hen, naeh denen wir antx-hauen, und weil der Pro/eM
de« AuHchanen« eben die Objekte der Anseltaimng entengt,') („Die
Möglichkeit der Hrfahrung iu zugleich die Mii^lichkeit der ßegen*
'ttXade der Hrfahrniig''). ,,Alle inalheroati«ieheu BejfHIft^, licisst es
in der Dednktioa. sind fttr sich Dicht Erkenntnisse; »atmr
LVOifem man roraiitwetzt. dass ee Din^e ^ebt, die nieh nur der Perm
^jeoer reinen ninslicbeu Aosehaaung geniä«)« aus darstellen laiiAen.''
Und: nSolbst der Raum and die Zeit, so rein die^e Begriffe ancb
Ton allem Bmpiri^ehen sind, nnd »> gewifw es anch ixt, daas sie
röUig a priori im fiemöte vorgestellt werden, wtirden dwh ohne
objektive Gültigkeit ond ohne Sinn und Brdentung sein, wenn ihr
iwtwendiger Gebrauch an den Gogeustlladen der Erfahning nicht
■) Dittt ist d«r Onuid, veehatb (])o aodoiikli 'liehen fi^ionii^itrloeD nicht, wie
BebahoIlK glaobiu, die Aprioritlit drr vuküdciclmu Axiutne tviderlcßün. Dorui
I diese AprloritUl iMdftutel in Kants Slaae ensscUIeaBlIdi Apriorlfüt tili die i^ifili r-
liare WelL äle gett«D oicbt sbiolul a%eiBela uod notwendig, sondera oar
fOr mtpIriMlir. il. h. rmpünilbwi' Objektu. Die antJeuIcUdiMbua üeotncIrleMi
iMbrn KU keine Btaicbuug xn dem K&utlscheD Apiiori. veil sie nKob MiniT An»-
draokvweise, Ulossi- Deokmügllchkclti^n »Inil nad niemand »ciue BrfahruogeD
In tia«m pscicdospliilfiscbun [taiiiuc Ki-Muntn«!! udür »dnf Kmpjiiitliuigca «i obca
BMMgcbBde amnoncogeHldossei) hat, In dem du Parallcknaxivoi alekt gIBta.
420
G«org Sinmel,
geuigt nilrd«. ja ihre VoreteUung ist ein bloRoes Schema, das
sich immer anf die reprodaktivc Einbilduii^kraft bezieht, wi-lcliv
die Gßgvostäode der Ërfahraiig bcrbeirnft, ohn« die «e keine
Bedeataug haben ntlrden; nod so ist es mit allen ßegriffei
ohne Uoterschied."
So rerhält en »icli also aoeh mit dem Satz der Kattiwlitat.
der Sabatantialitat, den Axiomen der Ansehaunnff a. 9. w. Trotz
dt» sühcitibar eDtgegeiistvIienden Amdnieks bei Kant kann man
doch in seinem Sinn Mgeo: die sind gar keine Krkenntninte, sondern
nar die Ke^-lo, nach denen Krkenntnisite erst zustande kommen;
sie Bind die wisseniichnfllichün Formeln fUr die Krfifte, welehe aus
Wahmclunnngcn „Erfahrnng" henttellcn, wi« die geometrischen SStzo
es tHi diejenigen KrSft« sind, die »n« Empfindangea Anschaanngen
maeheu. Ke trilgt zn den Zneidentigkeiten der KantiMhen I^hre
sehr viel bei, dam er, dem Ansdmck nach, nicht klar zwiaehen dem
Apriori als realer, wirksamer, die Erfahrnng unmittelbar gestsltt^nder
Form — and dem Apriori nU dem wissousebaftlicben , abstraklcu
Ansdruck eben derselben unterseheidet. Die Folg« davon aU dftM
das Apriori als etwas viel Selbetandigeres , Olr sieh Bedeutung^-
volleres erseheint, als e» nach der Konsequenz des ganzen Systems
sein kann. Der .Aamlmck, dan« wir die SätKe der Geometrie, des
reinen Ver^tandeP o. ». w. a priori erkennen, verdeckt sehr leicht die
Tbatsaehe^ daso wir sie doch nnr als a priori fTkennen. Sie existieren,
sie haben einen Sinn nur an dem Wahmehmungsmaterial, ohne das
sie HO wenig bestehen können, wie eine Form ohne einen Inhalt,
dessen Form sie ist. Erst dnrch eine kUnstliehe .\hstraktion, die
in dem Uezirk de« wirklichen Hrkenneos gar keine Stelle lindet,
werden ne ta den in Satxform ausxasprechenden „synthetiscbcu
Ornudflätxen", welche aber als solche so wenig die Krfabmng
lenken, (d. b. »o wenig a prior) sind), wie etwa das Gravitatious-
gosett als mathematische Formel die positive Ursache dor I'lanetea-
bcwegang ist. Als wirklichi^s Aprinri, in dem von Kam eDtdcckten
Sinne, leben die^p Qrundsätzo anssehliMslich in und an der Krfabmng,
wie das Naturgesetz nnr in den Wirklichkeiten lebt, die es beherrscht;
■IsInhaltdertranM-endentalen Logik nindsic vGlIig leere A1)tütiaktionen,
„biet!»'' Sebi^tEiuta ~, Reflexe lu UUMTeni wi&M-uSchaftbehe!i ik-wusst-
sein, welehes die Erkenntniswirklichkeiten in ihre Elemente zerlegt,
ohne dass finom dieser Elemente aasxerhnlb dieser .VhstraktioD ein
aelbfltXndigcT Sinn und eine inhaltliche Hedeuiang Euklme. Die
synthetischen Sätze a priori bezahlen die Uabediugtheit ihres Gclleos
CeVT am ÜDtccMihieil der Wihrodiiitinifnt- a. d«r Ki&hnuipiiineilc. 421
ntiiit, dasB sie ^(üi tâeh oicbt Erki^nnlnitutv lUDtl". Kondern ^cin
IblossM Spiul, C8 eoi d(>r EinbildDu^knifl wdi-r dfs Vvretnudce
Ircspektivo mit ibn'o Vorstelluogcn", (Knp. Phänomen» nnd Nonmeiut).
Alle nh«rlianpt für un» mCgrlichen tlrkcniituiiut« bevrc^n »ich
demnnch zwiBchen xwei (irenzen: za nnteret steht da« Wshnielimiinps-
orteil, daa weder Hber das Objfkt c-twatt aat»Njrt noch cine über
den gcgob«a«u Pall hinauegobende Gflltigkeit besitzt, ftondoru onr
die Erapfindungsinbnlte in ibr«>r xeillichen Ordnung koDstatiort Zn
6b*-m steht da» synlhelitirhe Urteil ft priori, dnn fllT allr> Ohjektp
notwendig nod nUgenieiii gilt, dafUr aber die blome nltatrahiprte
Form eine» Erkmntnisw« der Wîrklicthkeit ist. Dan Erfulirnnpiartoi)
ist nun 'ifTenbiir vine Zwischeustufe, ein Eütwii^klDUgssiadium zvrtMebuu
dieseu beiden Grenxßlllen. Und zwar erscheint mir al» die not-
wendige Konfteqneny. der Kantinohen Vorans-ii-txnngAn, dnoit die Knt-
wiekloDg zwischen ihnen eine kontinuierliche iitt. d. h. daMi eti atiitRer-
ßnlentlich viel rcrsi^hifdcne Grade der Gültigkeit und ObjektivitÄt
|.dcr Urteilt- irübe. Va» Erfahrnng^urteil bcHJtzt nieht dadureh. dasa
nberhaupt ein solches ist, d.h. aas dem Ziisuuiniou^irken von
Walimehninngen nnd reinen Verstande^kategorieen xnstandegekomineD
list, schon eine lK>Htimmti^ und inimtr gleiche Dignitiit: en mnt>t> viel-
'nebr unxâhiige Abstnfnngen dersêlben geben, von dem Wahrnehmungs-
■rteil an, daa noch nicht Krfahrangnurteil iat, bin zn dem aynthetischeD
Drteil a priori, «las es iiiirht mehr ist.
An dicm-m Punkte muts mau sieb nun klar machen, Aaaa die
Anwendung der Katvgorie auf den WabruehinDugMtoff doch nar
anf it(-i<tinimungen hin erfol^tu kann, welehc in dem letzteren liegen.
„Reim- Ven*tandeshegriffe sind, in Vergleichnng mit sinnlichen Au-
Hcbaunngen, ganz nnglcicharttg". Donnoub kHnnna nur die letzteren
den Gtnnd dafUr enthalten, dass in einem vorlieg^-nden Falle gerade
die eine und nicht irgend eine andere Katt^orie ihre Verfestigung
sum Erfabrnngsurteilc vollïieht. In der t'uniittelbarkvît dex sinn-
lich Dargebotenen liegen zwar nicht die Verstandes h<^griffe selbst,
aber doch die bestimmte Kexiehnng anf je einen derselben. Worin
diese besteht, stellt das Ka]>itel vom ScbematiBmns dar. Kntkleidet
man dasselbe Muncr sebelastiwh-kwiifltmktiven Form, so lilut't eß
lL B. in Itexug anf die Kiiuiuiiitäl darauf hinaus, dass bei regel-
pniasiger, snbjektiv »pprohendierter Folge der sinnlichen Wabr-
nebinungcn die Kategorie der Kausalität, des saehliehen Erfolgens,
anf sie angewendet wird. Das blosse zeitliche Beharren einer Vor-
BtcUuiig givbt Aiiweisnug anf das Anwenden des Orundsatzes der
428
noory Sianel,
Sobstantialitat auf dïMcIbe. Die InteiHitÜt Ai-r Enpfindaiig bewirkt,
dam den Gv^ostandv Kcalitfit zugeeprochvo wiM d. & «. Kdr,
Qtui kann die l^tbre vom SeheiiMtiimo« nl? eine Theorie der
Induktion Itozeicbneti. d. ti. alu eine l>arle^ng, wie dnreb Münfung
oder sonstige <|aaDtitativG Beetiumthciteo das nnmittelbar and ein-
zeln Gvgcbfn« KU aUgemcingflltigen , über die EitjEL-lwalinivbmnn^
hiniuiSgebcodea SStivn nafwiiehst Die iudnktiun ab«r ist vioe
mebr oder weniger vollständige, YOD der grttwten Oeringftgig:kcit
den HeobBcbtungamateriatefi an, daA nnr das zweifelbaftcfit» Ket^bt
KW VeraU^meJnvTtut^ bietet, bin zu dem Siclierfaeits^ade, der «ich
run dem de« niatbematÎHchvn Bvwviikh nur nucb ntethodiBcli, aber
nicht mehr praktiei-b untcrwheidet. Es must also eine aaa unead-
ticb kleinen L'ebergXngen bestehende Skala zwisehen Wahmelui»iiigt>
nnd KrfahmngHnrteilen befiteben. IVr Sieberheit^rnd ih-B l->fahniligs-
artPÜK wird niebt von dem nur itiiiij<.'ktivi'D Wahrat-hmniigBUteil
ans mit eiuvm äcblagi-. durch eim^ plUtKliebe KnxtaUiuitiuD envieht;
wnderu vielmebr in dem Harn, in dem die WahmehmitDgethatoaeben
ncii euniDiiereii und gruiipiereii, werdt^n üie zu ErMirnognltz«» —
wae eie also in verscbiedeDcm Grade Bein können. Ui«
fi}'nt]ietiaoben Urteile a priori Rind der Unaserste Panki dieser Rpibe;
aie bilden mit der I.'nbediugtbcit ibrer ßSltiffkeit ilnü Ideal (Üt die
Krfabniiipiurteile. das dtoiu nie ganz crroicben kJlnneu, weil aie Tun
dem Charakter der Wubruehmung. aux dem sie zur objektiven Kr-
faUrnng iiufitteif^-n , uin nleht gaii): biuwe^ulSntenide« Element
Ton Subjektiviittt nud KoniiperbArkeit zu Lehen tragen. So Inettit
die Kantisehe Théorie eine nnvergleiebliehe Kinheit dor Krkenntoit
dnreb daa innigHte Aufeinander- Angt;wieaenaein ihrer Klemente;
gerade daojenige, waa aller Kirkenotnis erst Inhalt und ßedcntang
Tcrsehafft — die Wahrnehmung — . verbindort doeb zo^leirb. daaa
«c zur unbedingten Gültigkeit und Objektivität aufsteige; nnd andrer*
seita: gerade dai^enige Erkenntuieelement, das allen Wahrnehmung»»
Inhalten erst Objektivität nnd Obermomenlnnc GHltigkeit verleiht.
die ^yntbetiwhen üAtut » priori, ist an nnd fUr sich ein leerea
Schema, daH. um Hrkenntniü zu ermttglicben, ernt sozusagen van
seiner llUhv beralititeigen nnd eich mit der Zufälligkeit dea
EmphndtingBinhalleti crfUllen muss. Die wirkliehe Erkenntnis, die,
wie Kant fortwährend betont, das Produkt beider Faktoren ist,
kann »ie ofTentMir gleiebnini in versehiedenen MisehongaverbXltaitaea
enthalten, weil daa einzelne WnbrnebmniigHnrtpil dureh einen Indnk-
tioBsprozes» aUmählig zur Üignität den Erfabrnugenrteile aufiiteigt
Üeb«r des ÜBtorecliwid Ata Wahnwlunaig»» n. der KiftbrnDRsnitcUo. 423
imä dieser Proz«ss uffiulmr auf jeder relativeu 8tafe Halt niMhen
kaoD. Di-T Zilsanimi-nliuQ]; iiiiitcrur bisherigen Ansiiinoliungun tritt
hier klar hervor: à'w- Kontl^uratioueu, die iDtcnsitJttcii und ËïteQ-
Ktlttnn der blnpsen AVahmchmnngdiDhalte künnoD die Rllgenieinffilitigen
Krfahrang8urt4>ile aoH fiicli entBpriiigen laBsoD (obgleicli ilietu! daun
ibrrm erkcnntnistht-oretischoD Sinne nach etwas vfSilif; "ScavB siad).
— weil ds8 ErfaliningsiirU^il »ulbst, wiu wir sthen. k«ii>v wi>:itero
BedeDtnng hat, »Is daji Kintrt^tea hestiDimter WabmebmnDgen zn
garantieren. AVenn man hierin einen Zirkel finden will, «o hraacht
dies nicht znrtlekgewieiten rn werden: vx ist eben der Anttdrnck
iener engen Einheit, in die der lilrkfuntoisiiruxcsB seine Elemento
eDBaniuienfUhrt nnd die es cigeatlieb un vermeid lieb iiuieht, die Es-
pwitioD df» einen derselben aaf diu andere za grUnden, und m
weohseliieitig.
Das allmähliehe, durch die llHnägkeits- and Oni)ipierniig8ver-
hältniaae der Wabmohinungeo vermittelt« AnfHteigcn dermlben znr
QualitJit der Erfahrung kann mmi nicb iiuii anf zweierlei Weisen
rt>r«telleii. Ee wäre zou&chet mSglicb -- und diese M%lichkeit
igt bis hierher Torau»ge«etzi worden — dass die Objektivitlic nnd
notwendig-allgemeine Gllltigkeit dem Inhalt det) Wahniehmiui;;«-
nrteils gleiehfiain pro rata gewährt werde, in dem Matse, in dem
er de» I-'i>rdi>rnngen des Schematismns gentigt. llalwii wir also
X. B. da« WahnK'tunungMLrtvil : wenn ieh den Stein trage, fllhle ich
«tuen Druek — 90 DilbeTt sieh dasselbe dnreh Wiedevholuipg der
Wahrnehranng nuter wechselnden l'm^tttnilen allniithlieb denOenigea
ürade von Feetigkeil nnd Sioherlieit Keiner xteten Wii-derkehr, der,
wie nir sahen, dem sebleehthin ubjekti^cD und Hllgemeinglilligra
KrfabningsUTteit: der Stein ist schwer ~ tiquii valent ist. Diese«
letxtere l'rteil antizipiert feine genannten QiiiilitUten Kwnr. ohne aio
in Wirkliehkeit je gnus ta erreichen; denn n\9 I->fKhrung»nrteil hat
es nur „komparative Oultigkeit", und obgleich und weil e» da« Ideal
der KntwiekliiTtg des WabniehmiingiinrteiU danttellt, so lässt e» immer
lie ÜOglichkeil besteben, daiw dem letzteren doch ein anderer, etwa hei
. feinerem Indnktionsv erfahren sieh orgubeoder ol^ektiver Sachver-
lialt entspräche. Al»er «chon das flUehtigsle WahrnehiauDgsurteil bildet
die enste .StiU'e zum Ertahruiigüurteü, dessen Qoalilüten v» im I^uf
wioer Wiederholoiig und Fetitignng nach und oaeh erwirbt, ao daM
der I'ehergaDg zu diesem nirgends dureh einen Sprung, sondern
(leiehsam dureh organischits Waelislinu stattfindet. — Die /.weile
lOgüchkcit ist, dass die Stvigcnuig der Wahruehwnugeurtvile, div
434
G«org Slninel,
der Sch«mMiifiinas heeehreibt, r«in innerhalb ihr«T selbst vor eioh ging«,
ohne âa»s t>io duttarph achnn an der Qnniitjit der F.rrKbrTuig«nr1vtle
parliti|iiorteD; nnd àssa von einem Iwslimmtcia Punkte dief^r irnma-
ncntcn Entwioklunj^ no der ^tisulE der Kategorie, die Krliebang de»
WahrnebmnngHOrteiLs in deo Üaog de« objektiven ErfxbrungflnrtËils
tttnttfllnde. Diene AnfTasBnog scbeint in der That di«.* Kaiitiiçebct zn
«ein; eo wenn er Prol. § 21 sagt, das Krfahmng^nrteil mB»«e ,,noch
nbcr die sinnliebc Ansi-haunng nnd die logiitehe Verknüpfung der-
solbcu, uacbdeni »ic dnrob Vcrglciehnng allgemein geroaebt
worden", etwa« hinïufUgen. nänilieb die Kategorie. Diese« ^dnreh
Vergleiohung Allgemcinmncben" ist die nn den Wahruehmuagon
ntattlîndende Wiederbolnng, (împpiemng, Festigung, die der Schema-
tiüinuR erfordert, nnd Kant oeheint anzunehmen, daa« naehdem diese
erreicht ist. der Hinzutritt der Kategorie wie dureh generatio aeqni-
voca erfolge und da« LVteil iu «in Erfiibraiigi^urteil Hchleehthio ver-
wandle. Allein ancb in diesem Fall kann doch die Berevhtignog
nnd Sieherbeit, mit der diese Verwnndlnng vor sieb geht, immw
nnr eine relative «ein, da doch die Kntwicklniig der Wahntefamnage*
urteile Jedenfalls eine gradnulle nnd verschiedene ist; so doM
zwar die Anwendung d'-r Kategorie, wenn sie nbcrbanpt geschieht,
eine totale ist, die TbatMaebi- aber, da«« diese Anwendung geavhieht,
anf Grund einer albnähUch ttieh enlwtekeladen, graduoUen, Bcfar ver-
Mïliieden fumlierten BeriL-ehtignng stiittfindet — wührcnd bei der
ersteren Evcntualitüt die Anwendung der Kategorie »eibist diesen
Charakter der K«bilivitnt nnd Intensitatsvemebiedenheit IrtLgt Fnr
den whliewliehen Wen des Urteils wtlrden beide Deutnngen auf
dasselbe binanskomtneii. Daa WcsentUehc bleibt immer die all-
mühliebe Eiitwiekinng des Wahrnehmttngsurtoila lam Erfahmngs-
nrteil, welches letztere die ihm von Kant zogc«pr«chcnen Qualitäten
der Objektivität nud .^VllgeoieingUltigkeit — da diese nnr dem
syntlictisebeu Urteil a priori zukommen — anMcblieMÜch al» den
idealen, nie g«n» erreichten /ielpnnkt jener Kntwiuklnng aufweist,
ich whe keine andere M«gliehkeit als àie*ie, die Notwendig-
keit nnd Allgemeingttitigkcit der Rrfabntngsarteile mit der aonrt
^vielfaeh eingesi-härften'' ZnfUUigkeit dernolben zu ven-nnigen: die
Explikation dicseti Widerspruchs, die Kaut eelbst in PruL g 22, Anm.
giebt, bedarf selljst gar «ehr der l>cnlang. Nnr indem wir xwiBchcD
dem Erfahruug«urteil lu der Keinheit eeioes llegrifTes, in idealer
Vollendung, and demjenigen unterscheiden, das in der Praxis dea
Erkenneoa Torkonunt und sich jenem nur ins Unendliche nahem
Veber den üutetsohled der Wibrnehmougs- u. der Erfiltrangeurtelle. 425
kaDD, können jene beide Werte des ErfahrungBurteils — man
konnte fast sagen: seine Antinomie — widerspruchslos nebeneinander
bestehen. Ächtet man nor anf den prinzipiellen Unterschied des
Erfithninganrteilfi gegen das Wahrnehmnngsnrteil , sieht man von
den notwendigen TrObnngen ab, die die Unvollendbarkeit der In-
duktionsreihen dem ersteren in jedem konkreten Falle bereitet, so
ist sein GewiseheitsmasB gleich dem der synthetischen Urteile
a priori. Damit ist Unterschied und Verwandtschaft Home gegen-
Ober klar gegeben. Die Mitwirkung des Apriori in der Erfahrung
ist dadoreh anfs schärfste bezeichnet, dass das Ideal, dem sie sieh
nähert, den G^ltongswert des reinen Apnori hat — während die
Eikenntnis, die ans wirklich zngängig ist, unterhalb desselben bleibt
and fiber den Oaltigkeitsgrad der Erfahrung im praktischen Sinne
des Wortes nieht hinausgehen kann. So kann man die LOsnng, die
Kant dem Erkenntnisproblem gegeben hat, dahin zusammenfassen,
dasB er, unter Ueberwindung des Sensualismus, den Empirismus
als konstitutives, den Rationalismus als regnl stires Prinzip
des Etkennens anerkannt hat.
Recensionen.
üiiclsse, K., Schillers Lehre von der SithotUcIien Wahroehunng.
IhiriiD 1»«3. 9. 3S6.
In Aftn di-nkwardif:«!! Brief ui Ficht« vom 3. Jing. IT1I5 etkBM SdiQfer
ael1»t. data in dem 16. — R. aelii«r Briefe Ub«r dl« aelhotbelM BnlefcBiig
des McDst'hcn .itor Kerviis der Sache vorkoomt". in dor lluU Uvtcn WKih
fcendii diem! AiitifUliruDf^i diu uiiixii;« wiventllohe ErBJUanag tu dem in den
ftlUi«Teii Uaüietisi'lien Soliriften dargelegten Gedankenkreise, j», luf sie wird
berelu Im Kalllas als den notwendigen Abschlots der Theoris (dvn allordiiiKs
Sek. damals nnch c'uvt an<I«rrn M<ithodc r.ii tiefem gedaclitc) UageirieMiL
Du Thema der K''"Ai»>t<'n Kri^fc ixt der ^mittliTe* Zntiland uder die nitllcte
Stimmung, die uuiimi^uKlR'liit ViTkaflpfung de» hIsuIIvIi«! and des venUoftlgU
(oder mors1l«<^hca) Ziisiandos Dieser niltllcro /»stand ist der Hstbetlecbe oder
die WahriK'bnmn); odor dm Bctriii^liti^ti , wiidiirch vcn iletn iCiuptinden um
I>«nkeu tiiuiibisrgeleitet, der (tagunNatx beider Veriialtuugswelscu au^iegltebeil,
.anffchobon" wird. Ein Buch, das sich mit der l.ohre Sehillent reo der
IdhctiRohea Waliniehmiing tittnehüftigt, bat daher uRenbar nicht ein .N'ebeK-
crgetiuis" der S^hilletiichcD Oedaukeu&rbeit „mit krampf halter Gewalmnktll
laollnrt" (KUlineniaun, Kanis und Schillers Botcrlindtinif der Atothetik, I8BS,
S. ITS), xnnclnm nanh dm Ztmgnts den Dichtem den N'«rTUS der SMtbe und
nach dein Tliutbestaude setner Matbetlsoheii Entwickelung eb letxtes, ab-
achliessendcg M u ment glUekllch heruisgngrlffen.
Üni Hauptinhalt dra Bachen von (1. gliedert tiSuh b saoh^misser Weiae
fblgenderuiawen. Ziiuüuhst wird die Lehre von der üsthetbclien WahnciunBlig
meb den Briefen eingehend dargeslelH. Sodann wird daa VerhlQtads dieaer
Lehre RQ den j\n:<iehtpii in ilen frlllier«ii und aiiätoren Sctufdea ScUlIerB iwier-
BUohl und guxvigt, daiiM jeuo emv suluhe Lehre noch nicht eotbattea, dlea«
dagegen sie vurauaselzeu «der mit ihr llbercInsHiamcu. Kadlich wird die Theode
SohiUun mit den ADSchaiitingun Kant« und Fiohle» vergrliehea und die Selbet-
MlBdlgkelt dee Dichten hervorRehab«n. Eine ^blHiniK* wUidlgt die Bcdcutnsg
aebier Lehre für den Zarnnmenhao; aelner phllMophkehca (jedaaken, and eb
.Schla»" schildert aUi ahi «ino »odi angclOtto Anfgalw Ar db modecse Psycho-
logie and Aealhetlk. welche die darin liec«ndea fruokllnre« Keime zur EatfaltnaK
bringen sollte. Pas lotite BlaU dei BneiiM gtebt ein dukeiwwerM .Ventiehsia
RaeMrfiMUB.
4BT
4tr filMWiiiirllnlrn" Knr durvb dM mlButiitee Bertdtatelitijcinig der TmibIikh
l«Cle lit M Dberiiiapt mugUoh la da« erscAQpfcnde VenUadnl* eioes SchriA-
•toUen tlouditniiaa, nail auui kua àaim rooi wlMeoKksfUkbcn Stndpnnkta
die plülutogiMlia Akribie de« V«tf. nur billigen. IntbesaadCfe haben d^ret
Verfa)ii«n Act nrHu nod dritte ïlanpubaehalu — dl« Ve^leioliuiig der
ilMo SdiiUen «it deacs Kaota, FMUm and Spütor«? — einen eelbetHadig««
art crlugL Wenn naa riebt, wie Ziumerwann. r. tlutaunn u. a. ledfglicli
'aanäi Diwletiliaif der von 8ctiUI«r gebnoeblen Worte Schein , Fonu , de«eii
AMlehMn (Ur aick m rekianienn vemoclitcn, no IwcrvUt nun, ran wolebcr
Wickii|keit die lefmiDoloKlBohe Fotstelliuig fllr alle litenrhietodaelia Erkernitel» Ut
ludern kb fto In aUKemolnea du Back ■!• «Ine sorgfältige , grUadScb«,
gcscbichlliäics Wlwen bereickonide L«lituog nur empfohlen kann, habe
leh doeb auch ein Itedvnken anMi»prMh«n. Dasselbe beaieht aick annäebat auf
(llo Dantelinn« der Lehre Scliilleis Im erateu Teil Dte hi«r gvtroCeoe Sehddnng
•iaer L«hre vea der Wabraehmun^ im allKimciDcn und der lUlliDlIaclioD Wabr-
üfcniilim fan beeonderen ht iccwtM mllKlii'h uiul ulltzlicb, da si« kich auf die
wichtige Anmetkang sum IS. Briefe stUlz^u kann. Aber die Hetbude S«hilll^ra
kOBUOt oicbl SD Ihrem liecht. Verf. bemerkl, dass er sich .voUstindig* auf
den Staudpunki siulla, von wekhrm anii StthJllcr nbo DaraleBoni; der I^hre
JKM der üatbeibchen Wabraehoiuiig hätte geben küsu«n, wenn er dirnelb», lu*-
■t dem ZosawaenhaBge, In weleben «le Jet» in den Ssthetiat^lien Hriefen
flnolMliit, nntvmaaiaiea bStte. Was In demaelbva (>= im ersten Abscbalttj an
Oadukea enthattan ist, findet nieh entweder in den Rriitfim K'Tiulcgin lo»-
gMproebeti uder .ist mit Nntweodlgkdt au ecgiiiiea''. „Zur Xnuiipruruu^'" hat
■war G. ,ei>e Krurtening" Migefligt, die .den Oedankeagaug dor Bficfu mit
beaoikd«r<r Bertcksicbtigaog der ... . Iwhaiidvltuii Frage entwickeln soll'. Aber
dtsM Erlirt«miig erflUit aehan ihrer Kurse weguu ihren Zweck nur in anvoll-
kfloinieMm Maase. Ferner wird aoch dar«h sie das Bild, das man von d«r
SeUUeroell«!! Liton In der voraasgch«ndca aujiruiirltchrn Sclilldcmog empfangen
lett, keineewaga so nodiüaiert, dam diu -ScJiiUer elgi-u tum liehen Oedankm nad
denn Entwicklung klar hervoniSten. Eloerselt^ uümlich Ist die Methode
SiUUfra tt«i der EhiflUining de« Begrtffii eines „mitlJcrcn" Znxtnndes dnc äiiitii-
■OB keostruktiveL Der si&ulldie und der vcroiLnltisc ZiiHtand nerdun itl« Entreine,
GegonelUze «hankteiWert nad daramt diu Nutweudigkflt eiuer V<.'rmittlung
encUowea. Der Etnânss Fjchie« Ist, wie Kllhncmann (» n. 0. f^. 11^211) grxcigt
hat, bei dieser Jtethode der Begrifbentwiokuluug uuverkeunbar. Dabei int die
Charakteristik der ZuetUwle se4b«t ntfgttclist abstrakt: Pretbelt. llnondlichkelt,
Bealionibarkeit nnd Ithaüeho Ucrkmal« werden al» ansreicbimd nur Ui^tcnnlDatloa
4et Begriffe angeseben, vidfaoh erliSIt mau deu Kiudruc^k vbes ^'eintieiubeu und
In b«al«cfaendc Form gekleideten Spiels mit Worten, xiiwcilon itui^h die Vor-
tt«lliaig oEace (iedaakvnfdrtaehTlttii auf eirund einer 110 wisaeuselinfüi eben V«r-
■elbMladignng d«r an ein WurigËkuUpfteo berkümiullulieii Bedoutimguu. Summer
(OmndtOge ober Geeebicbtu der dootaehen Psychologie ote. l)»U'i, S. 435} hat
danuf bingcwleeen, weich ein Uewebc von Antilheeen und KyntlieaeD dl«
bthellacben Briefe durohzlchi. aber an einer grOudlle^eo und vollatltn^gen
ScUidetnag dies«« Verfalirens Uborkaopt fehlt e« UsbeT vlilllg, sie darf als «to
vkhtigvs Dcaid«nu fllr daa VetstKndnla der U<««biohte dee menseldiehim Geistoi
beaeUuifit werdan. Von einem aolohea Veifahien bei Sehiller, daa ebenso lun
428
TkUbeatiBd Miner Aeaüietik geliert wie die einulnai BcgiUh ite SdMto,
Ponntilel« 1.1: w., eriaim nu in der lAateUang bei Q. wa wtaig. I
ioA, Bciiie Ich, dmrf der «wMwa Atr Mvkae» tBodano' Pq^ologa nad der
KoqstnktkM SeUUera bemehrade ncccanb aielit wwifefct verdtn. Es Utto
ilm> entweder eim besotulcn AMuudliiag mwr SehSlen VeiiUiren der ßedukn-
Wbrtiii; elngoaehobeii oder der Oedukengug des Dfcbtera um fepfodaiett
wcrd«n lalbaeD , na fflase« «(ms Hügel n noÊtUttL AidecMMta luane«
aneli <fie ZnaXtse, ErgtesmiKcs tob Q. n 8«ltllen Aiafahmagra ttudrtckUcii
sb solche Kekeamelehiiet werden. tJ«ber die KatwoidiCkeK aoldiM Ei^bmuiiteB
■tiid die VoratcUnD^n bekanntHeb TcneUedea, nnd leb bb Mhr im Zweifel,
ab ScUUer »clhM rinigt der Er|[l(«ntiifrefl dw Verf. ata notwcadii; u^Mcbco bltUL
Ea icbeiat mir eben — nad damit vcnllgesinnent icb meb Bedenken —
dat efetenutieobe latereaee an der 8«blll<rrw:he<n AeelbecOc daa Uitotltebe ebi
wenig beeiMifchtiKt tu babca- Verf. hii in »ober Daretrlliui^ fan enlen Teil
die Lebte Sdiilkrs mademen Aa*oiiaiuuigao an lâlmti gesochi and i;ewnaet
Dieser Üericbtopuiltt trin dann nuneatUob Im SehhuMbaehaitt W?ot, wo dae
VotbUltitls der SehiUeraehen Tbeode xn 'l«n Aarichtea der apiteien P^ebologle
luid Aenh«tik bcepToelutn wird. Verf. jctiubt fcabtollen an kUnnen, .dae die
Parcbologie der (legeuwart kiailcbtllcb der llrküranf dee Denkakiea in des
von Kant Teriblfien W<^ nirUcklenkt , oder dus ile sieb bereltt wieder aaf
demaclben beweft"- Ka etehe »onH .niMb der I.«hre SoUllen ron der Wabr*
aehmnnt;, eoireit sie auf den eigeutliehen Deakikt sUi bedek^ kein B«denkea
eMKegeD". loh kann olehl finden, daaa duolt die BeetnbBUfen der Psyohologt«
der Qcgcnwirt ricbtlg godent«! werdrn. lasbeaoBdcre dllrftv die Bebuptnag;,
da» rie ih VimtcUnngcn von V<!rbHltnt«Mn der Teile eine« Sinneadsdracka
■n einander ,iiU Krxiru^nSKxu de* Dimken«" beKciohoe und ,auf ein ({tUMni
Wirken des (ieisles, das, bewunat oder unbewua»!, nach dem Scbeoa dee
Scblnwee erfolgt", suitickfilhre , sich auf eine bereits seit geraumer Zelt Ubei^
wnadene Phuti pttyoholri^^chen Dpekcos bcxiehen laaeen. Man wfad in der
mo(lcrut!D I'giyeli(ili)^<! die ïH^emninen (iedanken, dua et iteh bei der ialbetiadien
WefcmekuiiiDK qui eiu Mittlere» zwiHelieii EiupSxiduDg oder Slofi und Denken
0<ler Form bändle, vielleicht in Kicn'Isâem Sinn? billigen kOnnon, aber In der
besundm.^» AiiRfllhninK 'lienor liier virä ninn «bh j>den&U« weit fon den
abstrakten Koustruktiuuen eutferueo, die in dt'ti Erilrlerongen SoklUera TotBegen.
Dem hiatorlacheo Interesse wüic also nach meiner Auslebt besser rotsprucben
worden, wenn Verf. den Abstand der .SchillomcUcD Lehre von h«atig«T I'it)-ebo-
logie atXrker hütre horvtirtrctun lusun. Doch nicht mit dieser kriliaebcm Be-
nerknng, aoudem ml: dt-m Wiuutcbe mOohi« kb eeUlcasea , daas die Ueberolle
und gründliche L'nl«reuchang des Verf. uns nocb oft aar dieeem PcMo be<
gegnen inUge.
Wunburg, 0. Kttlp«.
T< KUgelgcn, L'. W. Immanuel Kants Anffaiinng von der Bibel nad
■eine Auslegang derietbnn. Kia RouijHndlum Kantiiclier Tticologfe.
Letpsig, A. Deicbert. 1^0. Till and OB S.
Dleeee 8cbrifteb«n, den Theola^aprofcaevr D. Luthardt In Leipclg ge-
widmet, bringt eine Samnünng .wEt Jabten bei KanI gefnndmw ülbelaltate'
nnd wQI damit die BcaibtJlnng Betnea tukb JvogMnlicben Bodcna in der Kant-
n
BeeeMloneo.
429
■tur* tiiétco. Kacli dncr kiiiros EiliMtiitiK Ober (He Blbelkvnnliib Kant»
olgeii «Inielne kleine AbhuKlluuKaa UDter folgend«! üebetBChiift«!): .Der Eis-
dM Chriitteiitaiiui und d«r BIM xut den jiinpMi Rnut", cine &nxproi:h«adfl,
kuppe ScbiUetung iler Rniebung KKnta im ElturnliMa«, svockniüaiils dan
Debdgen vonngnielli, weiter: .Euts AuTEisflimg von der hL Schrift", „D4e
ebrc von Ata KTbKllndc", ,Aafaiif xtaA Eatwicklnnjc des «ndea Mcftwliviif«-
cUeclit**, ,Dle TbeodicM im «Itea T«>lameiit*, ,/.iir «ltt^.sUD!«utIic1ien öeo-
ble Bkd Ktnit künde", .Sonstige Benutiunf dea allen Teatamenta*, ,Dle
vom Gottmcnncfaua", ,Bu: ttcicli Gotte**, .Diut lil. VitcniciMr", „Sonatige
tBeBUttiug des neuen TeaUnenla', .Die i^lire von den letxt^ Diesen*, ,ScMin*-
*0K\ Unberechtigt bl def ZqbilIi Ruf dem Tllelbklle: .Hin Compendhin)
S*nt]»Gl>cr'nicaUi)(i«*. Dmu fehlt viel. Vor aüain wUtdon bierticr dis Bovcb«
ilKr daa Duein Qottn K«h6rt haben, Kuta Ixhn liber du Weiten der Koligioii,
[MlBe Freibeiiateltre, setaie UwlerbHobkelUlelire, eine Oarlegung seines Ver-
tliUtnlssrs xuni Cbriatrntnn n. a. m. Der Verf. bat davon sicher niclit reden,
[•oadcrn nur tat die Steliung ICanU aar Bibel Uaekaicbt nehmen wollen. Do«h
[idann «ar die Buieiebnaog .Conpendiuin der Ttteologie' eben fortxulatiBcn.
tAiieb das hiltte von vomhcrolo dnleucliton nilssen, wc^nn etwa dem Verf. in
['Golankcn nnr die biblUcho Theologie Kant« rurifcMbtri-bt liubcn »olltr, dans
ta eine bîMIacbe Tbeologle Eaaia gu olebt ^ubt, sondern nur ehe Aiiaeioander-
setinntc Kants mit den ,bibU>di«n Theologen" In seiner „ßeliglon 1. d. Gr. d. H
V,' und in dem .Streit der Fakultäten-.
Dshcr würde es richtiger gew«'3en sein, sich nur auf die einteiuen Blbel-
ritalr KuiiM in dem Bache und auf dem Titelliliitto xu bcschrNnken nnd den
Versuch einer ayiitentatincben Verarbeitung au luurhcn. Sollt« OrirnttcrMideji
lUier Kanta AutbMong der hl. Soliiid gtwagl wonlen. su wur vi>u dt-r OfTe»-
bamagslohTO Kut« sasxagehen nnd darnach Wert und Bedcutiiog £u beurtelivn,
die der l'biluM>])h der Bibel beilegt. Weiter muaste die veri^ithiodcne Art der
AuCEtsanng Kaula in Beiug auf daa alte und neue TutAnent viel outsiliiedeoer
bervorgnbohon werde«, ils es durch den Veif. geblieben Ist. Vor ailea Dingen
fther waren di« Ortudriitie IUiiliNc!her ächrifUuslegDng ansfllhrlichur und sirliirfct
, zu keuuieleknen und du genauci daniüegem, waa der Philosoph Über dus Wesen
'der Schriflgelehnamkeit sagt, aowi« Ibor daa VeihUtnls de« Schriftgclebrten
'md „ndnen Ubltschen Theotogen* la dem phîiosap)ûMib«n Ansleger — ein
blkliet lateressanles und gerade ftlr .Kauls BibuIaufEassiing" buchst eharahte-
rlsiischrs KajiitcL liivr gcraile mnsslen der Qegensst« nnd wte<lentm die Itc-
aiehungen swisciwn Klr«hen- bexw. BUielgiMben nod Veruunfiglauben, die Kant
•Isrinlen, au Hirem Recht« und tu eJner kciUacheu Besprechung gebracht werden.
Das hlilte dem Ganxen ein sicbcres Kandsmunt gegeben und zugleich eine ein-
beitficbe Be^enulilung der Kaatiaelura BilidzitHti^ cciuliglii^lit. Auch die flir die
'fbeologle »ehr bemerkenswerte Stcllim): dts Idi'uleii zu dorn bist (irischen Christas
bei Kaat war (iefur m erlassen und ileutlichcr hcrsusxuarbeiten , wenn eine
^stematlsoh-bbtorbobe* Behandlung Kautinclier Anaebauungen Ober die Bibel
gt^beo worden wollte. Statt elnzelso Dogmen wie daa von der Erbsünde und
daj Christo logiache Dogma nor aicmllch kurz mit Zitaten aus Knnts Werken
■ukr ntir ui streifen, als su bveprecbeo, hUtte eine Aasoinandersctzuiig geboten
«vrden solleu twbehen der dogoatlscben und morallaohen ächriftauslcgung, um
dm Ansehauungun des Pbüasopbon g«recht ta werden.
ttMmttuMm U 2a
430
Dürft aan Jedoct d« TatfiiVndA BroMbOn dBM&an «Ut Ar I
Mv Wtn abggiiwoefcM ada. Ea bt Mfcds lotauwart, ««bb sitk eti |mtertsB<
OKteltaolostllNAmiKdiCclMaderaltKMttaKUft^i. DandarTcrfhow
Or «lehea StaAn awk AvÊfithtm Kaartwhar BitiWkj me die Vollmtr^cte
dar phjabdMB OeocnfiU«, die Ptfllu'scke darVorfeaaacalkwpUlaaapUaeba
BaHgfaaahtw nd die Surke'acbe d« Atnrdm« nr Walt- nd Mcaaehas-
kemtiia, dem Aothestic Bûbt ttnuccfoditen iat, nba« VoAaWl hMliat hat,
■ag aar oabeBbd bemciki wefdeo. W«r dea Wnaack hegt, ciaa ttebcnkht dar
HbaUtaia M Kaot an babaa, das wM dk BMaeUM wfllkaauBau Dtoats
leiateB, nunal an ScUitaa en mr^rOage» .Veneielwii der von Knt aitianm
•der tweproohenito Bibetotelea' (bei drelhaadeti; UmngefBct iat. Dun
baaftst rfe d«a Vortag, daaa aia d«r Fr5«Mi|tkail end den "rffHH%" ClirbWa-
lam dea Kroaaen FtaBoaopben Gcnditf|fceit wid«rAlu«a Baet nad aatreffMd
Iwnroriiebt, wie fOr dsa Veritiadiiis ikr PltfioaopUe Ea&ta teiae Biogr^Ua
Bicbt ao belaagjoa Iat, ala nweOeti aagengiBBeB wM. WoU kaaa ale anci
waohem eia AslaM wcrd«B> aleb (««siwf nit der Kaattariw« PUIoM|Me ud
beaoBden BeÜKiouiAIloaopUe su bebaaeB.
LttbBB L a. Put prim. Dr. Kataer.
A. Faggl, Pirofeaaoce BeDa r. ButTOviti di Palunno. F. A. Lange e il Uataria-
llano. Flreme ihW.
Jflàgat «radiiaii hi diier angBaebeMii deutsclnB SEellstMrt (dea BUtiera
f Httenr. üatcrikalbiiis 199S, Nr. ») aaa Aolaaa dee Eiadtetoeaa dar fllaftaa
AaflagB der Geachkkie dea MatertaliHiuu ela ÂutaU Iber P. A. I^ange, drr In
»tbtta Tadd tiad Lob dock iilaiftiiiiiiiaiii an Marota acbOoea Yen raa drjn
valet da OMaeogne erfaunen, der nkhte, gar Dklm taagt, aber a« denewaat le
mdlleBr 6b da nonde teL Die Oeeciiiditp d<a UatertaUmaa wird twar «to
nsxewniiiilieliee Wnk gvinaanl, abet di« Ideen t-u^^ni, bcsoixlen aueb die aotialeo,
aoUea tfeli llbeTl«bl ii&bpo tu>d di« Zabi a«itiet AnbSiig«r dttueataptecbead bente
TenehwlBdead klein sein. Dm kt doch wobl nkhi gau r1«bdg. Eine „Sdmle* frei-
Udi bat Lang« nlebt gegründet und sicbia b« Ibio fcncr; aber dlo 7^1 arlntr
Verebrcr acbebt docfa auf runcUedeaea (icliiL-ten eber bn Waehaen ab fan
AbneluBeii so aeliL DafUr sprccben «eolgateiia «iolg* ThataaobeQ. Oeber ta^ge
ala HatioiiaUkoBoaica aiad xwvl ibro dvrebaas bolplkliicadc Sdirifïea encUeaea
von Aiiulf Bimun lud Haan. iCeicbeaben!- I» Fjigland Bud fnuücreleb bt sein
Uaitplw«rk durah di« L'ebetseUsng von Tbumaa und Pomnerol elngefllbn. NetiM-
dinga encfclen sein« Arbdt flber Vine In apaalachcr UabeoMOiuig; ikaltami
(Oiçl yiricHos iir9pMov. Atben IMS) beniR sieb mh Vorliebe auf Lange
and aoebeo enehlen bi ltall«a ebe beeoodcre ScbriA liber Iba ron Profeeeor
PaggI, d«T als wannnr AnUoger unaorea FbBoaophen cncbclnt imd deeacn
llUehliiiB ilun unicr den Itullearni neae AabUager Ev(&hr«B mllelite. Km eaÙMit
la der Hauptaacbe einen geaehiekt die Haaptponkle darbieceadea Auaaag aaa
der GeacUcbte d«a Uateriallmna. Die Ubr^a Arbeiten Langea wie audi die
«eJiere deutacbe Litieratiu' Ulxr ibn (\'ailitDKer, fl. Cohoi, BOecb a. a.) kennt
Paggl leldor nlebi. 1st seine ätbrift aa alck eto erDeolkbea Zetcheo, wl« dentsobe
PUIoaopbie la lullen gta<ihiux wird, bo »dgt dicatv t/ouUnd, wi« »diwar diicb
BUelies', die nleht gceade Standardwerke geworden aind, die LaBdeagteoiaeii Ober-
•dmlteo. Faggl »albat ateUt dbrtgena Mbeo Langai AaaflUinwgen dae aelbat-
I
Bccciuâuiuo.
4dl
ndige t T, limctiripc Kritik. So wHt or ihm rioe ^iriu« Vurlieb« fHr
tndosp Zaspitxun^cc» <^<"- ^■^^^ aoMiv zeige rieb k. B. ia iler DajB(«Ihiiig des
IToriiUtiic«!» der ldeali>t«ii outer den ^tea Phlloeopken (Pyättgoru, PUto ot«.)
Dd d«r UBtCTl&UateB (tNonokrlt, Eplkar a. t.) «b der Hitbomtttk and den Nfttur*
nsdudUa, iwwie b der Aaf&unnK des Cnrtvdin. t'urtliKt! niid v-ja Figp
langt eliiIgeraisBs«o to Sdiatt genonaen. Die nennen pq-cbulofboben
rbellMi vou JanM and dem Kopiwhagefier Lntgt wflrdm lutch Ttg^ fan Slmni
Tes PMh'Kopken sein. Beenmiejii anafllUtlich wird naliiriceiiiu F. A. lAuget
fcrhUtnâ lu KJuit duKctitelU. Ltugt Ist, »o bebst es. luebr ktfUselier Pbihiaopli
(ArilkteU) ala IUii(Uu«r; er bXlt sicb ui den Geist, Dicht an don Bncbslaboa
i^Kaots. Als BuptfoUer Kuls «Echt taah Fufffi tWa llangel einer liulnktir-
ebutajciM^beD Hmù id. den ei dxinit in ZiBaïuuieitluing brbel. dost K^nt mi
[tt «ngeD mil einem Puits iin Sebolasiiïisniis Mtaer Voyager cie«keB gebUebea
IieL Lias bindert Ibn ab«r alobl liber <tle Kutbcbc Phllovvpbie im Kanten no m
■lirtdlco: sic kt die grUratO dea Jabrhiindert«; wi« rMf Mndiltkatiiiura aiirh dJv
rortiiebrtlle der WiHWDScliaft fSr versditedeue Punkte seiuer Lelire herlivÏKeflihrt
fikiben und nocb berbeiftlliren mOgcn: »cln Qnmdprlii2l|> dor Grenseo dw Kr>
kennUila und der Kritik der V^mnnft wird iinrer^tUnglich bleiben. — Hoem
Baaptmtx I^anfj^m llber die enkteo WuMmacbaftcn and di« Pliilosuphie glebt
LFaffil die epigniBnutiMh« Fasauof;; wir Itaben eine absolute Keuntiu* da- relfttivm
flTalirtielt und eine r«latlTo Renntnb der abaolDien Wahrheit W» l^ogm
KtutannornytotluiiK der npokulniivi^n Philoiophlv und der KelEjilini mil der Pueale
betifffl, K> liodel fsfgi, der librigena sachlich mit Laogv llü<:rciii*tiiniat, dats
h-ieaeo Ansdruek biet vielldcbt nicht gaui glücklich und als eine gevlste Ceber-
trelboBg oder ein Ettpbenilsnius aufiufasseu a«L Dem KCgenliber ist doch auT
die BiBut«ninf> m venrehen , die LsDge selbst von seiner Ausdrocks weise ge-
. gvbeM hat in eiiMm Briefe un PriifiuMur linkmanD. welcher in den Moniitnhrftcn
^dcr ConeoUis-OcseDsobar) (Jalirgang isut. S. 2I2t) verüffentliubt i». WUhrend
ttuseren Pltllosuphen In Bezug auf die wesealllob K&lbelUehe AiiffusauOK
hte EUilk ilcrbart nahe stellt, «eht er doch im gsnxcD In Langes l'hiloxopblo
time VenokiMlsDDg des KuutiBitisiuus lait dem PonitJriinuiu. In vinr.m .Schhi»-
kapHel iMSprIekt Faggl das Veihältuls Langes eu dem v»u ihm su houli vurchdeu
äcUUer. Uebcr Iahkcs SchiltomatYassnng nun werden wir bald aufs beste und
aathentbcbste anlerriuhtet 9«in: doun wir freuen uns bei dieser Gel eirenlicit mlt-
I MIcu au kennen, dsss Langes meist orbaft er KoiumeuUr tu SchlUers |iUilos»i)hiseltnu
Godlohloa, sowdt er vulIcitdM Ut, dew deutsehon Volke bidd dsrgoboleu
werden wird.
lüiiticck 0. A.ËIUsMU.
Hodge, V, WItUr Jr., The Kantian Eplstemology and Theism. A
DbaeriatioB i)resi;nted to llM Faculty of Prinoetoii Cullof^e fur the deftrc«
of Doctor of Philoaophy, 47 pp. Keprinted from ihe „Presbyterlao and Be-
(bnned lUirieW, .luly, 1804.
Tbe title of Ibis thesis suggests as sUempt to bring together the two
«xtieiDea of phBoMpklcal disciptlne and tbua complete tbe ral)ou»l circle. Tbe
Gnt ulteraores of pbitosophy should be heard lu tbe doinain of Erkonntnis-
ishru. But there is a long way to b« trodden before reason enters uimb a
r<{loD wh«ro bet Jodgmcnis about God caa b« credited, even with propriety.
Tbe theoteUe guannlee of thciim i» found in pbOoMpby* sueccafnl completion
tic
BeoanrioiMo. — StlMuMigaB.
of Diui}- M MTlier tuk. Th« present ttuy brikgs under r«vfew one of lli»
Ustoricftl insuaccs of the ralatiun b«tw«uii th« begiontog mad the ewl of philo*
»ophicNl ruflüctttfn. It sbovs > fair acqaalntance with Kantltiia and a neaieh
b niany iiiartpn for critic^ malerUI.
As a jirtiHuiiiary artcaiDcnl, whUh serves as the basis of later critieiai
kDnwlnilg« it exptained by two prwauptiosltlons. .It la an aetlrltj^ of nùad
Knowledge Is un orxanic proiw*« and not a uirnhuniciLl onu.' Th« other poaln
Um la that ,lho real is ratioDsl*. Knowled);« aud being meet in ,<^jiictiTO mU
oonaciousiiess''. I'he Kautian dortrtu^s, as found la Ibv itauujc&deDtal Atmtheli
AaalftJc, and DIal«ctic, the <;ritiqu« of undgnoBt and the PrutieAl Bcaaoa, are
SDCCCHiv«!)' exaioiuud la the Ugbt of ibe foregoing proportions lu ]iouit oat
their thtiiatfc urrora. .Eauls outy ground for ass«tftlnK the individual and asb*
}ec[iTe characler of ihr. enl«gories is a eon trad Iction.* Caiiaality Is th« ctUgory
to which s|ivuisl Uuatiutfut ia giveu. Thuiis must bn aiinie nxark hy which to
dintinguish the causal sequence from tho Invariable sequenee of KaaL It is
found tn ihc dynamic niitiiin of efuciuoRy und fore«. .Kan^a qoettlon was Uttt
of kcowledge, aud sa we are eapeiially cuncetued with this relation of Theiain
Id Epistemoto^y. The immcdiutc rjiuso of Agnosticism la Eplstenologioal, that
la the aubjectivity uf tbu human Ilonsuu, but tlie can«« of thia ia the IdenUftcatloa
of the AbsolutH wllb Non -being or pure Abatraction.* Auch sentences Indlnt«
the tone and mcthotl of criticism, I'bcre are occulonal peeulUr lotcquetatioDai
9.g-- ,it is hIno trii«, as has l)«un shuwn, that Kant's separation between th«
aprlori aud the sposteriorl In buowledge la (alse. 'I'huy are twoup«et*«f
trutli which la a unity' {p. 2flf, The whole contention of the CHtiqae of
Pure Reason is Jusi this, thut linowicdge is found only in the ualoo of tboM
.two aspects". Arguments based un a lUHrcgiudfor&ctawIlJacaKely win approval.
While we know uaconsilous stales of aelf-conacioas spirit, we do knoWj
not uncoQScioua spirit, and that which «o do know by diteet Introapnctk»
oontclous and personal' (p. lit). Kver)- one will n^ot that an atlenipl lo via- '
dir.ate th^isui uu epUteuiuluglcal gruunda rests on a spirit thai ia «content to
lei Psychologists debate ss long a» ibey will" (p. Jl), without profiting by
their ri'sutts. There i.i an iinuxual mixtiireof praise and condenmaiion »ealtered
tiirutigh (ht) criticism, befute the essay reach^ an end it passes beyond
initial limita of (he title and adda a criticism of Kantian ethics in it«
bcaiing*- Oa the whole, th« jHece of work ia well dove for a doolora i
Tale -University. Kdward Franklin Bnchner.
Selbstanzeigen.
Biikel, Walter. Die IdealillLt nod AptlorltSi des Ra«atB« und der
Zeit, nach Kaut In.-DisMtrt.; Jena, Neuenhahn, Unlr.-Bnebdr. 169e. 77 8.
Der Inhalt dar tr. Aetthetlk lat ohne Zweite) eine der vielaaittrittenal«ii
Lehren Kants, was bei der grundlegendes Wichtigkeit der Frag«, um weleha
es sieh hierbei haodeli, nkbt wundemehinen kann. Auch die raillagMidie
Sebiift beacUlfiigt alch ailt der Lehre KaitU vom Baam und von der Zeit;
md awtr bat tio ikh die Aulsahe ggatallt t. elM MlbMiadige Kritik ui der
S«Ri*taDxelf^B.
43S
tr. AeBtbeUk >u Üben, 1. allas <lu, mi i>icfa b«l iümct Kritik al» ikhlifc mi
mkt «Tgoban bu, g*^u Zltere d>d imii«i« AngrilTe xa vertefaUgea. E> vrerdeu
do^^ealtu innMihiit ilie Argumente K;tnta, wie »lo In Mr tr. Aeetfaetfk der
.Kritik im tetnen Veraunft* ea^eileDt liiul, btsproclien (nKtllrlteh nntcr litn-
«nslebiiiiK deôeatsan Sehrlftes Kante, welch« fUr dlMes Thema nocfa In Beirachl
fcommen). In der natipteaelH «M die Lelire Eitou «h rlcbtj^ »ni'Tbiieiuti Je-
doch teilt A<it VcrbMcs die Auslebt I^txec, dan nun die Zeit akltt uinu „An-
■duuuni;" MBneB dürfe. Der Bvgriff der Zabi bel Kant wird kurz erilrlert.
AtuiflUirlk)! Jia«ht der Vcrfittter die CnraOglichkelt einer objehtjr-rvalea, abso-
lates Eiialen von Raum und Zeit daniutbun und ho j«nen oft wiederholten
(selbM Ib decD vomelllkhsD Konnentsr von Prof, Valhlngier als lu Re«ht be-
•tallMd uerfcsnnten), AoRriff gtgun die Lehre Knnis nbllIUcbl*JI(^n, weicher in
dec fiefaiuptung gipfelt, daas Kant die Miïgliobkeit oinet glelchadti; objektiven
nsd objektiven Edsiena d«t RanineB and der Zelt Ubcncliei hab«. Dengciidlaa
wird audi der bekannte TreMicIcnbnric-fiMher'echR Streit inguneten Fischers
entachiedeo. In bbtoriMliea Teil, welcher alch In allen Aes»erlicbkeilen
(Eiatcilaec <les Stoffes n, b. f.) an den Komment» Valhtoj^era anschltcest, wird
sodann der Vcnncb Remaeht, nur die bedeutendsten ontet den Get^ern der
ir. Aeatbetlk duroh eine Aniikriiik su wideilegen. Ein sotobes Unternehineu
schien ua so lohnender and Doiwendlger, als noch In jlln^elcr Zelt durch das
L-rwäliote Werk Vaihlngers dk- Sacbe der Gt^nor der Kiutiichru i.nliiK uU die
JMSaere bbige»lelll worden war. Der VerfasHifr beeidiiniKt dich d<.'iiiu-jcb mit
den EinwUnden eines Plaiorius, lledemaoo, Aeueaidem n. ■.-, auch auf die Kritik
Betliartt, Cl>erwegs u.t.f. wird eingegangen-, die Fra^ dur Metagcouetrlo,
Ae Ansichten Wundts, üaitnaans u. a. koninen siir Sptaohc.
l-elp««. W. K.
Wallenbenr, O^Dr. Kants Zeillehre. WIsBenscbaftllcbe Beilage nm Jaluev-
betiebt ilcr nmotca Rcalscliule zu Boillu. Ostcro \^'M. i". SOS. Qlrtoci«
Verla«.
In den) enicn, wiehUgeren Tolle der Abhandlung werden Kants Bewetoe
fltr die Aprioritit der Z«Jt einer rmiiulcn rrllfnnK untrrr.oKifn , wobei Verf. séoh
vor allen Dingen bemtibt hat, Knnt nuub Müglicbkeit f^-rccht zu werden. Es
«rglobt sicti, daaa die beiden letzten Argumente, In welchen nur die 'Mt als
AanebauiuifC, d.h. Eioxetvonitcllitntc im ticKcn:>ntx xu AllRrmeinbcKriiTen ehank-
tdiilert wird, ihrem Inhalt nacli zu Kuclit beotehen, wotui sie auch <lie Ai)riori<)lt
der Zeit aicbl beweisen (Verf. bebt, hier als Charakteristik onj der Einzel vortleltosgen
nuch die UDmOgllchkcJt ciour Dcfioitiun di^rsclbi'n hervor and erläutert dies an
^dcm BdspicJ der geraden Linie), daos dagegen die drei eigentliehen ApiioiitUs-
bcwalte Bnbhbat alnd. Am sckvrïlehsteii erweist sich der awette derselben,
fauofeta er in aelsem iwdton Tdio auf eJner offenbar faUcben payehologfaehen
Beobnehlnng bcnibt Dagegni sbd in den beiden oiidereu xwei an nnil tilr skh
ifcktige Priuxipiea eantolMn, von denen namentlich das crstore ftlr die Krkenstnis-
Ébeorle von dergrüssl«) Bedeutung geworden int. Die Aufstellung dieses Prhulpa,
wclehe> soMagt, diuui man nickt etwas aus der Krrahrvnc abk'itcn kDane, was
die BedlngOBg des Erftlveoe l«t, daas ab» die Bedingungen der Erfahrung
Mlgtlcb «objektiv -spriorlMh riad, betisehtet Verf. als die clgootllche Knpcral-
; fcaalscfce Thst Kanin. Not geht iMtiaec Aasilcbt naeb K;iii*. xu writ, wuun er
bmits die Z«U la den aprlorisobea BedlogttngHl der Krfaliruug rechnet: Verf.
iM
fcigt, dais dk ZcItTonrtfiQaiiK aulber nocli m aprioriBelun mid mnpiriselMiii
Elsneotea ■UBOauncngesetst tu, nad renueht «a der lUad d«r Aosflthranfcoi
Zvllcn, <llo «^oriKkcB Ekmeate atuiOKindeni. nmer dea«u d»s Gcdüchtala und
vur alleu Db|:C9 dt« Klnhrit Aet SulbenbownsMMUu olao n-jctiti^ Kollo ^elen-,
andcrcnwlla bpiont er die Notwe»dIgk«Jt des eupiriMben KlenMalM der Ver-
MmlfTunxpn Iwl deni Z«utkiid«koiiimcii der ZeitrontalInaK. — In dem drittea.
ApriwitiubtwciM imUniekt Vert hMpblahllcfc die voa K«ot aurfcegiellte«'
Zoltaxloin« efner genaoco Ptürnn^ nnd ««bt dtoeUien ab analyliedie Drteile
luriEcki italxd bktot nidi ihn tlw Vtv\egnikoh so adaer B«grillUi08tIiDnaBg der,
Axhwe DlMTbaupt, ia^Mondeni der geomettiwhen. Bel Ai:r Kritit: d«r ana]
folRMdou .trusK«nd«ntaka Erflrt«r«ag 4« hegtUb der Zelt* xeigt Verf^ da«J
atoendto dl« Kin«aiiatlk ri>r*t<i|ci!nd aaf gootnetriitcben Axioai«n beriibi, wSkr
die Z«b b ihr nur die KiiUir tiuxt etetigea, labeacbiiakteii Variablen i^eh, and
dasa aadec«Tsolu die Aritlmetlk ii» Wbwaaebtft 4ei Zaiil ist, aa da^ n der
That. wl4< bwldaiaFoUea*on7^itaxinnMnToniBnaebeikkoiBeWls*CDBaliaft
der Zeit vntVïojtqr esisti«tL
ta dem awfdlea TcUe der Abhaadlnv, wdeher nar der VolklliiiiliEk'-li
w«cta bbumgcingt watda, nebt VarC cmibèat, am Kant geteckt m werden,
die befllliaito „LUelce', wdebe awiacliva der B«hanpi(uiK der Apdorhlt and
dt^ttilffen der tniiB»«ndvntalen Idealltli d<rr Z«li bteielil. In kandarbrai SJBn«i
aannflinM, twkm er nntcf llenBdcbiuif; d«T IHokpnaeaa wisX >!an Kajit ra>]
dirrkt tarUiread. >lie .InhaerimMde* WirkUebkdt der tat itatk On Aprludiii^ j
tkre ,nbdeUef<»de* WbkUeUuit da(«g«» dartli die am detaelben AA
g«1wid«n WUenprtetw ra wUetlegra ladit Sodass wnM a aboi nntar i
BoIuubsc dae okenataiatlMoralbcAea Cbarakteri dee Pnblea» nad aacà
seèeMnas dee aelapbralfelieB Etnaealee aaah, dasi Kaata Lebe T«a d«
«cUeadlAea SaltfekiM« der Zettvuntelli^ nicht begrfisdet bt, ^dm
«kMMila auf der gtdcb&Ua ala nabegrtadet sadhgewIeeeBcai Labre ««■
ApriorWH darZWmwsMUoac berieft asd aadmeneita, wo aie daiffber 1
efeMM aabareehtigten L'ebMacèus dogsalfaetef Brbanhiat daotaOL'
GrwiditTtna bei dw AabteBa^ MhNC Latn vea dar BaltfakiirtSt dci ZA
etoer btoaatai Fona alMS Immhi Stann benbt aaeh Awitb d«a Ted aat
vdlrtbrflgea Tetkeaasw du »feeiatBebas CatatscUedea. vsiebv irtiLbaa
law IB md iaaerea WabnebMnf beetebL Aaa dar SeHeigialwhü
taUaUk veriaafeadea BewvsattdMWCgbga ead dwM aanttielbkiar
aawie ata der TWacte, dna efa Teil aaamr ViOTirllMgaa
Eadidckr berruiseratn wM, Ugm Verl, der Uer aaf
xebt »ia a. a. Ueb««^ V. BaWMln. Zdb* od WKbqr.
acnray la ftw« atf |H|*hiÉi Voi^b«» ab anb
4« HwiWiill o^akttra Oetaac In l wmém ww
aw.
■arks Jakab, Dr-, l'cber Kaot» araibaiiaehs rttvitc aprJerL
aaa Ja^eaberitbl dea «tttaadb» Ojaaaatiaaa sa CstiMaa. t. IW
a. TU 18M.
DwaniaTM
SdbBtMHwIgen.
4SS
DefiaitJoMB lu den sjntbedMliei) Drteflen gebtlfeii, MbaU ntt Uwea ilt Aob-
WÊgn vttbtmàen isi, dws sie àtt goirofanlldi«! B«d«iitiiKg dea deJinlenea Wortea
catepKcliCB, ad«r dvm aio alle« daa nad aar da* cathalte«, wa« inr BeathnmiiBic
dM deAoIsKadra Worte« erforderildi IM, oder dsaa c« Ding« giebt, die deoi
d«fiid«rbiB Bfgrlff« entipreelMii. Nur die vorUalgoB D«fisili<»«n ihid analytisch,
daflr abet aneb vaBkomnea willkQrlieli. Die von Kant angej^lMiBR Untcr-
idieldingc — »Mlytl»ehe Uneti« aind solche, die uuere EtkenoUib niclti vcr-
(Tffsavni, ajntbctbdie UrtaiLs alid solche, die nnxcre Erkeiifttiis wIrkUch er-
wtHewn — iit aabraackbar. Daas sjPxHietlseke t;ft«il« a priori mllgllcli nnd,
bvxwelfell Kiut nicht loa nlndeaten, sbd doch Mch Ihm alle matlieinalischea
Drteilo «ytiibeilacli and a priori. Ds*a dl« Sltxo der Uatbciustn: sj-at^tUdi
sind, liegt aaf der Uaad, vfeUeiobi Hind »». asch ibr«r Hntstcliueg nach t'rtcUe
a priori, aber diese AprloriUtt ist kein Beweis Ihrer Wahrheit; der Bevels dot
Wahrheit kann vichncht, soweit er nictit ilvdnkliv aus SriUmngslbntaMhcn sich
ableitea läsat, nur ein Ktftkranipibewele aoln. De«uiiadi sind die Gnudalti«
nnd di« Delnitionen d«r Vatbematlk als Tkataaclien der Erfahrung «uxus^en.
as ffébt also In der Hathemstlk keine njuthetischen Urteile a priori, wonigsless
aieJit la erkenn Uiiatbewr«tisehen äfnno.
Aber aacb la den Naturwisscnsehaflea ^cbt es solche CrleOc elcbt. Denn,
so wird ha 2. Teil« ausgeführt, die Kantinctieo Beweise (Br die Grnodsiitie des
reänuB Verataadea, beaooden für die An^ogleen der Erfalimag, bembca auf
der unbewioseaea VoTaua«eiauag roa dvr Kinheii der Krfslmiiif , d, L auf der
^'o^■assetItmg, dasi alle Naturerschviaungen nach bcstiuiuien ficacitzen erfolgea.
Die Anaicht Cohens, dleoe EinheÜ der KrEahning sei aiclita andere« ala die
Thntssehe der raatlienislbdien Kstitrwlssenschift , Ist iinballbttr. Aber selbH
wean man dlese VorauHetsüDg ala richtig anerkennt, sind die Beweise nidit
swingvmd. — Der Anakbt l^ng», es sei Kaut uiclit ilaraitf angekonimvn, die
Omndütze de« reinen Verstandes lu beweisen, sondern nnr slo au entdecken,
wild e«tg«f«ngc(ret«n, ebcBso der AulTasaiiug (Ruhens Ubor die Badantanjt d«a
Graadaatea« der bteaalvea OrOsse und der l. AnsloKle der EriUmiag. Du
3. Teil wird die beiden letslen Analogioea der Erfsbiiing behandala.
Katiowliz. .1. n.
Beisow, Oskar, Dr. phiL, TU) Kanis lira um lingot I o«h tat sig.
AkadeaiUcbe Abhandlung. Lund. IbiXi. *8 S.
Die Aufgabe der Abbandlnug M, Kants Lehre vum Ding an (leb. wie wir
b der Kritik ilcr reinra Vernunft uad In den l'rolsfomona finden, ra
■eben und dabei die Schwtorigkirii««!, die nn» die ToiMhtodeaan ErgvbniMv
~der tnunscesdeotalea Acsthctik und der tnuMMuadenlalita Analytik Irfetca,
beaoadcfs is Betracht su nehnen.
In d« ersten Abschnitten uird das VcffhUtnla xwHsohen i4chel& nnd
Erscheinung auf der einea Seite und svbchea Krscheinnng und Dbg an sldi
aaf der aadnen Seife untenncht, der Vorwurf des lllaHlouInnnii iiirilekgewIeMu
i^lBid das tdiweisc L'orichlljtr In dem roa Blckard l'alek on he rg gemnchteu Toicr-
i swinekes Eisckcbnnir und .ErwhobnaK aaOiiit* dsrgetliaa. Die IVlrknnKen
Raam nnd Keii «lad ja siit^IvheiwebM nur von una bhisngodscIiL Was wir
a.B. ab EatbüHiem «Imt Böse la Baam uaJ Zdt anffaaacn, <U* ktlnaea >
nniinunebe and unieitUche VurgXnge In dMj^M^^oaioh mIm, und erat
«eao vir dioM VorgaDge aneebMwa, anektli^^^^^BB^"*"«*" ^ ^"^
4Sd
SelbsUiuetgeD.
und Zelt Die Voq^ge werdca nklit «rsl dwÜHrcli real, dus wh diMenien
naehttSglUli ronielle, ale liabou wirklich nutgtfiudoii, abet nldit in iet Weiae,
«1o Ice ric TMrsUlIu, iiim nicht als Flntebdoiiagon (■ R>Din und Z«it — doan
die EnebdntiuK koimnt ent dadutcb za Siudo, daw daa Dini^ an nich nieh
affiilon — TlctmohT liat aleh Ir^nd otwas Inii-illlgibleB, <la« der Gnutd an di-t
Vontellluig Ttin J4ui«n VgricilfiKc» i«t, and itiocn abo komspondlen, In dctn
Diagt an sich vdliogen.
Di« Atihnndliiox brhanitdt dnna dim naoptproMom: die Exlaiem und die
Kaosulltiit lie» Dingen au »leb- Dio Kxivlruz dt» DingM aa ineh xàgt rieb als
die Dtitweodige Toräusatitcnog der traassceodenialai AesthetUc, irithFend die in
elBcr puiz »ndorcD ßlchrang gehenden UotenaohnngcD der OanasoendenUlen
AnaJjftik iloiu Vmg no siuh die tlxiictcnx in katceoriKh«« Sinn abapreclMn mIUwib.
Duselbe gilt auob von der Kautulitüt. Da Rauu I^ihre bdesMn dckt but ein«
kst^erialo, sinnlicbc, Bondcm mich clno iil«ht sbnlldie, htteltlgtUe Onadie kennt,
«o nchHnt ea a\eht uuhcrcchtigt xu .icin, aneh «me. nldit'Klnnlldiei fnlclliglblo
tUimeiuc dttij Dianes an a!ck aniiuiclimvu. NachdAUi dann der aliiriungCBi! Vrnmch
Flehiee, das IHng an sich zu climblcron, kritisiert worden 1«, aelgt sich ak das
Ergebnis der Uolennchungitn, data wir anm-bnien mtltwn, daas das Viag an elob
da ist und usa aJfixiert, aber das« wir vun da ßeaelialTenbelt dienet KxisteaiEnsd
dlesei Eansalitilt ausser Raum and Zeit nichts iilaB«u kJJanen. Daa Din«; an alcit
Ist ein nnbrkiiniiti^N X, abi^r i-h i:>t iintn kciitra Redlngnmgai nie der Lehre Eanis
vereJnbar -~ wiv Saluiuuu Mainiuu dion gelban hat — dieeea X -^ |,/ — a xa actien.
Der folgende Abschnitt behandelt die Fragen, ob wir do ebnîgea Dbg an
sldi oder niehrrrt^ Din^r nn Mch ünnchmea wUeof ob die mwliMene«! Elgco-
Bobufion dtK iiuKKcTi'u DinKc'i' am als vcischledcnc FSnkUonen du IMngra an
siuh betrncktet werden küniien? und ob alte» Materielle anf vcradilMlene Pnnk-
tioucn der einen iDtelUglblc.n L'tsaeh« der Materie xurilck geführt werden kann?
Der leUte Abedialtt endüeh sucht sn crhiüren, waram wir bei Kant eine
voUstÜndigt; AuüuinnndenotiBnK der Frage, wie die KrfieboisM de? tianiMto-
d<?ntalen AestUetik iiud die der Iraniiscenteudnleu Analytik su reilibulea nind,
Hiebt finden kUnnen,
Stockholm, O. A.
('•hn, Jonaa. tieeehiohte des lInondlio)ik«Haprableua im ftbnid-
Undischen Denken biaKant LeIpilg.Engelmaan. l^dH. Xa.WlS.S<.
Die Arbdt atcUt sieb «In doppoll«a Ziel. EinencJU will ste durdi die
Analyse ilet Oedukenentwlcklung die uotwendige Vararb«il au einer tbeoTe>
Ibcben BulandluDg des UncDdUebkeitAproblens liefen, andeveraeita suelit rie
dnieh die Aofdcehnng der in dioaer Enciricklung berrsebondon logtachvn und
alagiacfcea Uotive zum pej-ehnlogiaeli^bistMiBcben Ventindnis der I'hiloaopki«-
gMohklne beiKutragoB. Fllr dl« Zwecke dieeer Zeltscbtifi wird c« darauf an-
komMni, dl« auf Knut becUgBcben TeDc kurs au tefetterva.
Die Denker de« IT. Jahrhnndcrt* batten den BegtilT vom Cnnndliebcn
iiuB Teil Utk nilfo dot Uatfaenoatlk geUärL Locke sowohl wie Lvlbnlt sind
Rber d«n logischen InliaU desselben su deutlichem Bvwnsataeln gehugi. Locke
halte mit dienet logischen Analyse eine paj ebviogiseh« ?«tbunden, Lcibuis hstto
sie ttt mIs grossattiges SfMe» nutxbar gonackt. Keiner halte die Fngo ge-
stelll, was ans den Begriffe« nad nus den .SchnricrigkuiteB, die ihre Anwtmdnsg
auf die Wirklichkeit herronief, d«BB dir die Natur des Etkeuncus und seine
n
SelbstuMtftoB.
437
la dvii Gegeiwttbideii Aer Erkcainto fvlgo. Bui «Imlgen anderen Deokan
d4t sieb JtUerdlBga eht« BebuMlttiuK dieaec Fnt^en untrtiahtit. Bkflo folgsrt
des .SclinwriKkcilon dos UneadUthen dk th^bjelitivltit d«B Batunea, Collier
^ «teilt tieieits AotiiKMnien auf, doran LOsung nur Id der I.«u^nDft der Aussea-
weli 13 finden mL Aber diuae Venncko miltiivii von vom Iki rein il^r Ziol ver-
klen, di Oire Urbobor, unaintkeauufs^e ßebter, steh die Brfungeaaoh>fliiii der
ebejiden Peffodii nkht xn «%«n g«nMcbt bibea. Kanu Bedewlnng tat
I UBBiidlJebkeUeprobleiD ticgt d^uin, <Iim rr diu F'nf^n nach d«n crkcantnis*
etiecfacn F<ilKenin(on — wahnnbcblich ohne Kenntnis |«ner Vor^ng«t —
Uli Oraad begriffUclier Klitbdt im ZnwmnHnlanfi« cino» CTk*nDtiilikrttlwlMB
ä)9itcn> ta stellen und lu beaatwMleii OBternliniiit.
Saat, bei dein stots eis bcwnsdernder Aßekt dl« VorslellmiK des Va-
adllclwn begleitete, btt steh schon in der vorktitiMbvu Periode mebrlâeb mit
DB Problem«D bcfusi, die später la der AntiiMHDleDlelir« behandelt werden.
«icfcte sie djuuls, woaentllcb noch rum Sundpnnkte der Wulftioheu Subale
I, Ib ^eBlUniUcbar Weäae %a lUsen. Das Unbcrriediitvndo dieser Vorsueh«
•choist efaiM der Motire siuu Veilaaaen j«u«a Standpunkt« geworden tu aesB.
In der InaugunbUsaerlndoD werden die Sohwlerlgkeltea dann darauf geiichobcB,
durcb die ÂucbamiB^tformen eia imtioitalfls Uomcnt b die verstandes-
igi! Konstmkllon kommt. Ea wird noeb daran featgehalten, daas oiar. reis
Btandc3nii«:iii:G l\rfaiisiing die Dln^o an sich enelcben kann. Die Ideutilika*
doB von NouiucBun uud Din« an sich iat von dieaein Sttadfiunkto aus noch
cnechtücl. Si« wird nun aber lenuinologiach Boeh auf dem Standpunkt der
ik der reitKTn Vemanß* fcsigcliahon , auf woleban aie keine BedeuniBg
bIu b«9iiai. IHeite Unklarheit in der Aosdniekawetoe ttSgt einen Teil der
chtild daran, daa du fiedaake, lüe Astlnontea bilden einen indirrktvo Itewois
rftr die EtscbointtBgMiatar der W«ll, keJnn befriedigende logUdie Vemillaliing
gefunden hat. — IHe vqb Cohen aufgesioUt* Bealebung der Kal(«orie der
Qualität auf daa DUTorential findet in der Arbeit ebcnfall« eine Bctprcchiing.
BcttiB. J. C.
Aar», Kr. Birrh-Iteichounald. Die AutoBoul« der llural mit besvB*
derer BeriickKJcbiiguug der Morallcbrc Imm. Kant«. Hamburg
und Lvipdg, L. Vom. 1S&6. ill S.
VcT&sser will xunSelttt cjau suaauiuieuhangciule Kritik der kaulischen
_ loralletiro geben, wodurch di« Vernunft al* elOMltlge Grundlage eines elhiscboD
'fifsteais abgewiesen wird. Er inoint dabd an derjenigen Auffassnug, wonnch
die Vernunft eine rctaÜOBabeattmniuudu riüliiKkcit, eine furuialu Fuukliun int,
oethaltcn ^n nkilsscu. Die Pokuilk Ist der Form nach gegen Kaul gerichtet, ttaat-
cblidi veranliuut iat aie aber teils <liireh die WeilerbUduugen der pAnlogisttecheB
ekslallon, teils diueb diu ueukaoiiaeben Bealrebungun, di<; uuc^h iuaiuer -- und
Verfasser* HolnoBg nkht richtig — u d«r Verblndong der Bcgritl'e Ver-
innflgMcts and moralsches tieaetz oder mnralische XOt^^uiK tV.xtJiiilien. Ver-
^'ftaaer kat skJi dabed selbst au dlu-jeui^e AnücbauaBg angeteliul, wiinsch die
Uoral dne eleBBiililie (selbstTeratündliek gcoetantitsalg akh entwlckctitde) Kr-
•ebdnung des Triebes oder den Gefühlslebens Ist. Er bat es nicht fOr aot-
wendlg gehalten, das HecJit der WiUensmunl der (iotBUsmotal gegenfilwr und
umgirkelii; ui disk utic ten, Indem Ihm der Parallel lau üb der Triebeetlcliiungen
und d<T OufUhlnichtuBgea al« ein so datcbgekcBder encklBU, dasa eine Dia-
4SS
SclbttMmdgfa.
koMioo In unfniclitbw« 0*bi«t flUirm irilrdfl.') DnvodM pfct er sovoU
bei der wetUvren Kritik den IndlvldiulendaiiiioiitHnui nad dm SosfaUendalnonte-
iniui ab l>ei der folgvud«* postUreii AiueiBuidcrseUDBi; ruliig von diem eai>-
lioDalvn .Sltndpankte atw, iadeni ilim iIjlc GcfUli1*lelMii dso diireliaiebtjgne
klaror« Gnmdla^ àii WertschitUningon alnuKcl>L-B acUni, ■!« dut SvxMm dtr
Triebe, eis rouler Unterschied od«r Widcstielt alwr kaum denkbar war.
Vvrfaiittei meint die ScIbatEadigkut oder (^gcfiart du monUIscbea Be-
wnMwlits ala Tlistaaeh« der iBneren Bffalinag koiuUtlsreB «u kltnnvn, und
Mclit in dum l«ttt«B Tolle aobc« BSoltlefais — ait«r BertkkBlcktlgtms ma
SeliopenbAucT und v. Hartniaiin, von Woodt n&d IH^fFdiBg u. s. — dl«se That-
Meke sicli SU «klaren und tu Teraiucbaulichea. Die SeiliNtündirkoil de* B*-
griffe« Out ist don B«grWeii des Anthellsch ■ ScbilDen und de« NOlsIkh-Anse-
nebnco Ktigenüber pbPompUacb so tu wahr«ii, daas man awar alle dtel Prtir
dikata ala Résultai« venehieden«r Uoseliteac^orteilB aniielit, den GeftciurtMid
des MoTHlIscheD Urteils aber In der bewussten llaDdlDsg, alias i> den hudeht*
dos lelisi«bt Di« Idee dos Ich als eine dnrchaii* oîiceiiartige Sfutfesae
tastimait die ebenso eigenlDraliche Art idid Welse, ha der die Motive soutiger
OflSObiBacksuitefl« skb h BoTallscben Urteilen kombiuleren luUssen. Die S«lb>t-
stluditckctt des Unten Ketr(>ntibcr dem jlniteneliinen und ScbOaeo wird also in
der SelhstindiKkuit de* Icbbewuaeuuiua ileu Vorntcilangen geiceallber begtHndeL
Nur insofetB haben wir ein eigen lümticbes motallscbca GefUbl, ab das GefllU
statt Bof A\o VnntflliiQgvD sieb direkt auf das Ich beliehen kann.
Uie uDinillelbar« Aeuseerung d«r Uonü ist sacb obifem die UMHaüscbe
Kritik, das pturallscfae Urteil, wenn sieb aber dhMca gegon eigene Ilutdlangen,
besw. gvgen eigene künftige Handlungen wendet, erbült ea die (icstali der
laondisehen Beue, bexw. dos nioraliscken Imperativs.
KristiMin. Kr. ß.-R. A.
ITollniiuin, I.Hdnlg, Dr. med. et phfl.. Kritiache und genciiscbi
He^rtindiiug der Klhlk. In.-Dlns. Frclbo^ im Br^gau, Boehdmckersi
von Heinrich Epstein. lt*;i«.
lo Kants Kritik Art toieotogisehca Uneilgkran mflmlet die physische
in ein<^ muiHÜselie Zwecklehre ein. Wülirfud Küiit die gceetischn Auf*
Kissiiug des tel eu logisch en Prio^ip« mebr gCAlmt al» klar crkanal bat, M dureb
die bit>1iif[iRnhc Kiilwi<^kt'liiugHl<;hr« das Problem lll>rr den Zasunmcciliang BsUtr-
lichcr und muraJiHclK-'T 'rult'u]»^iu vuu Neu«m erweclit und vcrtiefl worden; nad
mehr als l''iuur hat ttilt wechselndem Gltlek vi^Tsucht, aus der Darwtn'schen
'llteoric eihtsche K ouseqiica7.cn xii lielwn. An« KrwXginifc dieser bddstt Oe-
sichtKpitnkl» (^titstanil das IToblen da IKsoerlation, der metbndisehMi Beskbnag
der kritischen nur gen«t{»«h«n BegTlUiding der Bibik obc nähere DntemaelMBS
XU tridmcn.
Um dsM BciinHat der Arbeit vorwegimneliiBeB, liaiw ieb dt.welbe knn
dakln Eusamuen: Krilisehe und gt'nellscb« Untendehung der morsliacben Vur*
steDuneen schlioMen skb sieht aas, eondem «rgünses sieb gegcasdttg. Das
BewnasiMu eines uurmutiTen Moiilj;eMtee> In Sinne Kants bleibt eiluüten trolx
I
4
4
4
■) Diese Erkllirnng wUiueht Verfasser hier kiasuxvfligt, und bemerkt,
dass ihm eine nvilvre Uiskuanion wegen der vunOgUchen (xitierien) Arbeit run
Christisn V. Ëbrenïels um so weatger noMSMUg erat^Ueo.
SeßMUaielgoB.
439
■n
»
>efair mtirlclttilnag^wcUcklllclMio EatMéhiiki; tm Slni» Duwlns. Die Unur*
•ndtuiK will — knx frengt — ebe äyalheaU von KAnti Erkraatabtliearle
■nd DarwiDa BklwCckolungtlehre hn Prinslp anbahnen.
Die Arbeit xerfXlU ta ner Abwhattto.
Der etsle Teil fat eiue «TkeBoUfatlieoretiKbe Untmucaanjc der kritlachcD
ind K«tie*tM^eii UeUiodc and llirM Vetkfllolisea u elnuder. Die VerelBiKnn«
beUM ni uincT krittscbcn Kntirickclnof atehro wlid aBKedetitet: „Es
IM kUr, <Uw die geneüKthe JiMliode dureli die kritiMJie bediii)^ ist, iLaw rnrtnre
dorcb dli- tetfferu sa fiant voH«« iriaseas^luflllohea Bedenlung «cliobca »Ird.
In ävT nufAAAm WlikBcbki^lt ireht Mlbsirmtänilllcb rtic Gesclttclile als Bol«hc
der Kritik der GeacUcttte fonu.i, is ijonderboit dJo liisloriiKJiu nencvi* dar
Sbtiklikcit der wlMcasckalUiolK'ii KrWk denwlboo, aitta in dii Id«« der WiRwn-
•chftfi atrbi die kilibch^ Hoibodr nnlicdlDf^ llber der g«iieti>eb«iL*
Der xn-citu Teil giebt eist: kunu DftnUDmig d«r krltlM^es Ethik la
Fom einer Anlvae and DednktlM dal nDonüisolMU UrteUa, wwria die abMhiM
Hotwcaillfkcit des tnoralbolMm Geaotua bagrtUadnt und die Vorwurfe der
evolutkinbitixi'iirii Murolt'orwber mr(lek|[«wieap* werden.
Der drille Teil ti-igl la, dasi Rast anaaer einer Kritik auvb »ine
Entwlckelungageaehloble der jfTaktlactien Verauoft gelehrt hat, welche
tsm HO lni«rcuuitcr lat, aJa in Ilir manch« Gcdinkrn der hlologlschen Eroluduna-
leiiri- antixiptert tind. Mit der iiidukliv- nnil nnpirUifb- gen« ticchen
Xflihode Darwiua i»inl das kritiaok-genetittuhe VetfahreD Kanta verfrlicben
nnd darpwtcDl. wie nach Kant« II}-poth«M die natUrllebe Gattung der Menaohhell
Im pwcblditlicbeti I'ru»-« sich allalhlich sur mtdlchoii Oatttu^ eutwkkelt hat
Dur rierta Teil enthält due ZaMmnwjifaanuig dea guuen methudlacbcn
ErgebnbiM«, deaien pdosipEeUer Slaudpuukl b den Salz aiaklbiKt: ,Wa* iat
denn Kants Pliiloawpble anderen als eine Ideelle Boka|iiiul&lioD
dur iihylttscDetiaohcii KDtwickclangsgesekiohte des mcniieh-
lieben Bewnislseinn in Form einer analf tittch-aynthetiachen
BekuDstraktloB am Leitfaden der loglsohon Priuclplen der Einheit
lind des Griindri?" (8. &I). Diesen umndl^ondcn Sati niC'cbl« leb atleo,
die Aber KtkvatiliuHlheorie und Entwickelnn^ekru nachdenken, tor i'rilfung
und Diakiuslon stellen.
Man wird TerHiebcD, das« im lUhmen einer Dissertation ein so bedeulaanea
froblp» ntofat mit allseitiger Begrilndung and Entwickelnng ilugestcllt werdeo
konnte, leb wollte onr den synthetiM-hen Ziuarauieoluag vuo Eniwinkelttnf«-
lehre und Eri(eiuiinÏMliei>rie andcRten, denn der uft vertretene dtinlisiitiuhu
Standpvaki, beide Cnicrsiiv-haiicKaricn xwar ala gidcbbercehtigto aber all aoDat
gus vcriKltieden« Methoden ohno Znntttmenhanic nebcndtuuider bufcn m huM«,
aelieiat iniT fllr do« ttj-xleniiitUGlie t-ifTDr^hiioc vtm ItewntatHein und Welt auf
die tlaaer uaballbar tu seiu. Eine &uaf3hrUebc Itehandliing des ungeielgteD
rroblcms auf Gnwd der vorliegend cji Skixu.- iat in Vorliereitiitig unter den
'riteh Du norallKhe Dco'iu^iwein oder 'l'hiiK>rie, Gesebicble und Inhalt dm
idttltehen Lebei».
Sglbgen. L. W.
■ Urelner, Daniel. Der Uegriff der PeraCnlichkcil bei Kam lu.-Dlas.
■ dessen. ». A. ». d. ^fchlv nir CeneUcbtc der PhÜonopUc' X. I. \im.
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to fl«pIrU«kcft
gTniiiiiliii
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Mfct, ii* IN iiM h
■M* Vaan nd PiMiBinwii—t Dfa ■•»!£•€&• Pw-
» 1« iiM Ubb; ita tMBlttiil *■ wa^tÊatt Bnlijikt te
Aitosoafa »L DitM ■■rfaBife kaw»« dihv mb
Mt lit ht dM «■MuM wiaift^ Wmc^ daa
(Mm«, rfM» B«Mi te Z*«dw a««Mrt. Sto bi te Un
Bi4OTed[ n4 ktf Ater ttethtra Wwt. Ak ZMckMaa vU li»
Badaatnf (kk rapteft« Mnfae) 4nA te FHifctgrtU Ota
IM PnüuiwMt dw Mwnfcii «Bd date ZW aU« mii*BH Dm*
er di« Ziel Bfc pu. BcBNckait fcara *r rieb nr nrian* *>">>* ^ ITm««-
IMa fondMwradea EsiMcsc. Die enplriecbe P. IM fiMdlage smI Ton«»-
Mtnoc md lOucJ ht VerwIrUldiiag d«r monteèM, te« Im dn DIds m
rieb der «mena, ttad ftr QnpODarkBal fan du Berrfe—d» nu OIiUIuLm.
fitee OedukM hit neftte mit der Bw dgeHa Kaatfi^ tttgOBn vaA wtOer
CabOd«. DlM tot te «mmiUm UlniL SolbMli^« Dsntrib»« dee bi
MiMr An terlidM «tUecben Idaria Kute w>r IlasptiM, rieU Kritik dee-
hIwb. Der Becrtf aotUc gaaa wmaekxiebca und bc|[reait wetdea. Der SeUne
flete ebi! Kritik, die b det fuge fllpftii: tot as gsu tkhiiK te StOeageMU
rtli uf ÜnisdUg« lier Veianaft >tt eiitMklcdeii«r Abweba« allar ftftiio-
loglMfcaii, eBUVffpotocitdicii nid aationklea TkU«»chen »ulubaaeeV Idi gleabe
«ickt, due ein eolekee 4»r aUe TcmfiafUgai Weaea Oberbaapt* iageMÏBHteMa
HhUiasmetK J«U[t ackoa genOgeii kasD.
Worm*. D. 0.
D'iXiiaBiiOttilBM;ppc,PmfcaB.d.f^snipntdeina. Ua filvaonaetlou-giaridlea
da K»Dt ■ K|ien«or. ParteL II ctiddiBO Kutbao. rtlen». IfiM. MS.
L'Asture dl laoeu Honografla. de è la prfma di bb la*«ro pjà vam^
volasda IndafCar« quli dcblMDu men kU dementi wawariaH di nna iloeofit
cdeo'ginridlca rbfwndMite al progrcMi delk Mieue ooBtOBponaee, erede oba
|iri—Bii trinani nd ebtemi di Kanl e dlSpcAcer. eppcrô H ilnte partJtUDente
lier nno poao ■IflbUo.
Kant ru n primo cb« eoa mtWda veiaBieBte ririaaiBlico al prapeaa dl
riaulrcTu 0 problema nanriiBD delta filoaotia: DMenBlaare il llrahc e 11 ralon
d«ir Mpcrluna: «rtUcare la ftean sootra Ikoolii oouwdtiiM. E^ aegnaaadw
bb' qioca niiov» suUa aiuria delli filosofU pc7 aror creatu no abiteBia di nonJe
tum aoilointuBa alla netaAsica.
DIee puni 11 D'Agnaojiu «h« è laipûsatUl« ded«m ratto nn aietenHi «tfea-
(iBrMIeo da al«iinl prlocliit a priori * foimall c lu atMao Kaar dnrette d&J
liBpUcbuiMnU- ricitnoiiRL'rr Oltrc a cU l'avM- volsto dedsire tutti 1 diritil pHraä I
0 pubUlM du lia lusKi^ di figualo libvrtà f«ce«clit^ cgii al trav6 «isttiiiui ad
abbaoduBat« i^ualdi« volta <)uesM rlglda premean <ooto< (|nattdu patk di aUm
S«1bstani«iicca.
441
iä ill pabMta stDIli die IboohiIkimo aB» itito) o > v«nbe & eomepum»
dosMll e otie oontnddicDiio tile Idw >t«Mn d» Itai jirofcMftto (conw quudo
glaMl6<a il dadio o ruraullcMio jMt caim d'onore). Perà non negii I'Antnrv
i pK^ dvüi d»ttfiM moml« d ^aridtcs <U Kiul; dip c orgutu, «nogeu««,
itfbCgraU da ogai traBMaooe. I) funoalbBo di qncau dDttTbs pal, so ta noltl
cad ooodsc« a consegnenx« atraM (eamo qaaado si oegu ogal eÂoacla gliiriili««
aH'wiailà) I- \mh tal« ehs al oppoM ad opA arbttri« sla del legMatoare, sb del
a^lBinto. I^ m>Ti«a di Kut ka uDcbc il iiDTlhi dj avm riaflnnatff la rloon-
gtamtooe del dMiiu colU monlo v ricuiMipbU lu neeenRi della lente K>aridlca
pnolu: k!a poniUie Popenu« In cuaronaitA all« legge morale. Quamu al valone
pratko d«Ua duitriiw xiurMlca Raniluaa, mbben« Kant nan abbia VMlnio ddI
dWtto die I'aoooido cocreîtîvu di tntu te ItlwrtA, purv qno«to conMpioieiitu
lapprccmU al nmI Mupi no Mlntarc riaveglin. Kgll rialta la d'galtù d«Ua
penona tunana n I'avvla au' alTonniixioiie dl altrl driltl divrrel dalla Mwpllc«
Jone deUa UbeMâ.
FalemKi. G. D'A.
^«M XBgelgra, v. W., Itnanucl Kanta AnffaisiinK von dor Bibel nnd
seine AusleKQOK deraelben. I^qixlf, Ihiiehert Naehl ISQli.
Dor Vcrismer b«absicJiiigt luii aeuivt Monoj^pliiu eine LQcku in de»
litteratar atuiaRlIlm, lodriB et vereuobt den FrcDoden kanllicher PliUosuphle
Koiapeadiiuu dur Uitietknnde und -auiil<!t(i"'K dw icrtHurn Philoxiiphni xu
Deiaelbc bat die üaa dabei vursuhwulieiide Atifgabe am beatuu im (ie-
rande oiaer Dogmitik tiod b meist tdIb objcktlv-referiereacler Form );n V6sm
pimelBL Cm fiir die irc-llcn' DantiiUiin^ fi-itcn, liiatviischen Tloitrn %\i ^'i'Hiiiin-ii,
^^en es dem W-rlim»«! Di\tig, nn cUt lldud dor acilgenüwiichi^n Bii>Kntjiheu
^^KEInânas dfa CUrUt^utuuui und <ttir Uiliel auf deu Jnogen Kant tu scUildeni
^Bv damit zugleich der viclfacb T<:rbr>?llc;c« Moiounfc, die Knttntni« von Kaota
Hjtben wKk fljr daa VoratilDdiiia Kvinor l'hiluM>pliic bokuglo«, «ntgvg^nxuttutca.
^>a der Verbaaer ausscblleasUdi Kauta Aunaaguug vuu der Bibel imd deaaen
AwlegiiKg denelbeo, nicht aber seine ol^ne, guschwcigc denn diejenige d«r
Sfäitidox-proti-JitiintixrliiTi 'l'hcoiogie wiederanguben bunlrebt «ut, su glaubte er
doh UDO&Ugcf kriiJMuli<?r Kxkurse nod laugatiutger apulugetbchcr Expekturatloiiea
eoUialteii in dUrfen. D^uuoch liat er es oiclit onlcrlamcn auf ic<'l<^^'Utllcho
ol dur Kan(i*ob<^ Aiiffu!i;iin); (x, B. dun Hiuic«^! historiaclim \'tinitiUidmiuicM)
■erkiam xu uui'iiuu, aav/ie taudlüulige irrige UeLuaogen (wie i;. B, die ver-
DtBche Selbst erlijsnng bei Kant) eu berichtigen. Uad so glaubt er denn
offen an dUrfen, mit solner bi-.ii^hnidcnnn Arbeit wenlgalena doeo kUiuun Bau-
"stda nun Venrtlindnts der Kantiaotiea KeUi^oaspIuUiHophie , welche lu ihrer or-
MMfflân OrOsae tatA mit Ihren kabne« SUebepfellcra In der Thal einem m^e-
•ätiaehcn gotischen Vota ta veigloldioii bt, geliefert xu haben. Kndlii^h holTt
_«T dareb seine .Schrift xiim Vetstiudob der Ja wesentlich auf kautischen Viiruiuf
ebcangcn basieceoden RlUchl'sehen Theologie belgtitragen zu haben.
Leipilg. C. W. V. K.
layeF) Max Ernitt. Da* VurfaKItnts des Sigismuad Beck au Kant.
Udilelborg, Carl Wbtc» 169H. (32 S.).
Hein« Schrift sudit die pcrsUnUches Bexiehaogen Becks ta Kaat, wie
•ich hn eagsten Anacbluat au die Knistehaug der drsi Bünde des
eu ADHQgs" aus Kanta Hauptschrlfteii «ntwlGkelt haben, Scbrin Ittr j
442
SeOftoMlgaa.
ÔÊnùista: w> kkfa O» AbvvUnsgM Beefci «m KmI
taiim
MigBek dJe XetkoilB der Daatdlns, Miefct dk L«kn s«Q»t tetial«a, ■
■llglVB, du Wobtwoitci d«! » *ehr Kcshertra Mriitcn lu mtMtttn nad
irhlhiwlifh <toe trSIUge Entfrmdaog WbetMiflUtfei. Für diewK, den UatorfidiCB,
TeU «at iBii ii dt» km Reteke bQfWif^:«b«B«D Britfti B«ri:i u KsM md
ia iimta *a> Kui u Beck, dla DQtlMjr u* den Boitoekur KâaïkaadMtelftw
VffQAntUdit ht, ds r«icha MataW («sebeB.
h eiMdB uroiten — phDoMphbcbei — T«n betoUfUgt alcb Oan Ae
Sulluag Beoka uier den HckUatbeboa PhiloMfiliea, Mwle die DintaUof
■*d BMrteDmif tctovr Lekrv. Dfe Dailesnag des enlco Piiklea, dEe iefc ta
«DfiteD AiucUaN aa Kniia fîMber geb«, mUbb ndr fllr die rlebtlg« WBidignt
B«elu die iklulgMe Vonuusenang tu seîiL Dte duo foE^vnd« DuMeDmg d«
Lehre M softekii «ae BestlUifiiiig de« !■ Uftoriwhn Toi BcAndeaen Ei-
gelmlMM, daea BiaKeb Becks ganse Lehre akliu taderca bt eb dae BethodiMk
aeae Wiedergab« der SuilBcheii, eataïud«) aa« deia BeMrebea, dieae bI^UAm
Ttntliidllet ta Mtcbea. Dabei let eine wcaeelHche Abwachitnc voa Kaat aar
Id der Lehre tob INag an aieli an Kndea. Dieae Diffeiens bt aber anglelek
dcff baapUbihllcbe Mangal la Beck« Lehre, ladeai Ihn hier daa VeraOadti«
•da«! groenea I-chrom im 8ticb Eelasaen hat
Dieae gxme Auflasniai; der SUndpanktalehte iat oaUrHeè beding dtucfc
die der Lehr« Kaoti; uad In Ihr bin ich der Ubeneagevden DanReflug neCani
hoeIrrcrRknen Lelircra gelUgt, der Dantolliing Koao FiKbera.
Straaaburg LE. IL E.
Wernleke, A. l>r. Proftnor. Kultur and Schale, rriiliminanea aa etaen
Kdialftteden etc. Oaterwteck a. U., Kiciireldt 1898. (XVI n. 3MiS.).
Es let au der TagoMrdsiuig ^Tbomaa von Aquino" «regen „Inuuiael Kant"
aaraoapideo. — Der bedentenntu dluNct Vcni»ehe au Jllagtler Zeil Isi nUbnaau
Oeacblcbte dc> IdealianinB. Dem gegenüber ist festuMicUen, «sa Kaal
rir «Mere devtacbe Knltar bodeawt — ich habe die« In der deaiscèea LJtUntur-
ZdtBDg gelegeaUkb der Bceprnehung von BUchcni, welcbo Thoa« von Aquino
aaf dea Scbild erbubea. nelüfach gethan.
Die reb«noagnng too der koltarellen Bedeutnag der RaatîMhea
Odstee-Arbdt bildet den itintergniad de« gnasen Buehce, welchM bler tor
Aaxelge konuuL
ZtmSchat itird verancbi, dea Begriff der ADgemein-Büdiuig, so wie n
der Frunssitchen Kcmndiraag vom 1. April 1602 u tinndu Ikgt, su biMlmnwi,
uod daan wird gefhigt, ob diese Beatiouiitmg geschkhlltcli iK reohtfertigca bL
Dleee Frage gliedert steh In folgende Abechaltte: I. d«r Gang unserer Kaltar.
2. Das Kibu der RenaiMsnc«. 3. Die altxpracblicbe llillologie. 4. Die maflie-
BisUtcli-nsuiraissctischafUlobe Forsokusg. 5. Die Wandlung der bObenn äebale.
In AnschJoss sa diese Entwlckloi^cn, fDr welcbe das Eantlache Saaten,
nailrticb im Prinzâpe, den ftetiw Ilahmen giubt, ncrdea diu n^ltigcn Folgernagen
ftr die Geetsltung unseres Sohultresens gesogen. Vm der Kritik die aStigen
Aogriflspusku sd geben, bt diesen Folgorwgta eine gananwc Mhtütcciudscbs
AcisfUhrunc belgegebcii.
Bauisehwelg. A. \\
i
i
i
iKteBtnrlMiriolit
443
»
I
Li tteraturbericht .
Vow Elpnwsjcrbcr.
HebuVf M. Ft. l>berw«gaGruiiilritiii iler Uusehiolil« derPhiloaophiu
<lorN«iii«lt I. Bud: Vottaotische und KutlKh« Philosophie. AaitU
AdB. fbirUn, UiuJurn. 9, l««!«. (5C& 8.)
Ult dI«s«T Bcueo AtiiVkg« iat die Tuflsng iter bùber in äu«in lïUMle be-
luutdellen „Onchkhl« der PhiloM>|t)iie der Nenuclr' In iwoi Klode durchgefllbrt
wnrdi-n; illu stellg fnitKnoctTte NMluvbdt do TorUvlTIkh«!) 1lcn»isicebi-ra nucbt
■idi !■ dJreer »ebr sweekinitMigen Teilanf; gaax baoaders gclteed. Wie int
dM Buch ani«t den iländca dra unermOdlicbNi imd ^rdndllolien Bervis^bers
Entmniv nod exteunv gowadisen! Dimer «Ine Rmd brtrSict In dc-r neu«ii Auf-
b^ an f^itCBaJil (366 H.) g«ndc en vtei, kla in dur x<ri<j|(tu, noch vo« lleberwcg
lies selbst beaurgUn Augkb« dts ganz« Werk (3St S.). D1«m tXttiis» Nsok-
nod Unurbdt tat ucli bcsvnd«n der Kanttschcn Philosophie su Gut« go-
kouuneo. Dainali, rar IS .lahrca, nsbia dk- tu KanU Kr. d. r. V. aafnufUbiw
UttcntBT kADiu 1 Si'iu ein. Jem nlmnt dleeel)>e 6<ji ä«it«ii ^; I ■ i iu«lir all
Id dor siebcttlo» Auflage, loi VevhXltnls tar 7. Auflage betiSlgl der QesaiBt-
tmndiK der nenes Auflage nicbt veoiget ab 37 Seiten. Guis nen Ist der g A:
IHe D«u«Te kadtoUsehe Sdiolastik des 16. a. 17. Jabrb. be«. Suartti, gam nea
blnKngekomnieu daA aaf Grand der nonen^ FortrchnngeD Dlgby, W. Temple,
Ixinl Biwike, Kdm. Borke; ii*ni ist gtoRK-jitcitii <lie GvarJitchtc des Spiiiotinniu,
•MMtdera Kbr vi«)e Ueber« Zuaitlz«. Ergilnaungeo Aendenmgrn. wobei die
Mnest« Liltentur surgfSIHg bertoksklili^ 1st. Aueli bes die DtnteUnng der
Kantiscben Philosophie, vclohe mtunehr elncti elgeiKoi Absohnltttlimlimiit,
(der 3. voo den Olnf Abmhtüttcn dtf Philovopble der Keutcit) ut llbvnill anfa
grilndliehntu nod gewissenhaneele reridiert woideo.
EnckpR, Rudolf» Die Lebonsansehauungeu der grossen Denker. Eine
Entwickloiifiagtsctiiebtc des LebcDsproblomii dcT MeIls^hlK^it von PUto b»
»ir Gegenwart. Zweite umgcb. Ani l.eipiig, Veit & Cie. IbSil (4tl2 -S.).
Keine eigeotlich« G«Mbiclite der PblloHuphle, aber eiiae willkuuimeno Er-
ginmi^ sn Jedet, ähalieh wl« etva WlodelbAnds bekannte« geistvollen Werk,
iker weniger die tliMr«tisch« als die prskUscbo d. b. die lA-lit^niiphiltiaDphie
bobamlctnd, auch weniger die l*roblenie soharf sondemd, ab (ieaautbildur der
LetwaKaaa«luunuigen il freako eatwerfend, geftehriebun von einem Maime, der
guuc in der Sache steht, Ja vielmehr, der dartibor steht imd von bßhercn ätand.
punkt ans Aber die Geaehicht« drr Philnscipliie phikisophierl, indem er die
Epoeken Ihrr^ Eutn ivklung neh ihren uvibcoden Motiven uns mlleileben lüsu,
[■ Dlten baapUSchlkhsleB Tj-pcD vor «ns hinstellt, anf (tnind ihrer F.ioseltig-
kehcB Ib di« sie aMOoendeu Folgepnrioden Überführt, uiit der Tendenz, eu aef^en,
wie inuner wieder dsa Problem der Bedeatung des mensoUlcbcii Ijebens hn
Oanun der Welt »Ix Ilaiipinnrhc hervortritt, da« immer wieder im Gefcasatx gegva
alle Vr^iliunerlichung ,dtit Kampf nin nnser geistiges Seb" riegreleb geführt
worden b(, und àm gerad« Jetst wieder der Kampf iud eben Sinn nnaerea
Ldiens MV onlbrannt ist Diese gosdilchtHcko Kutwieklang der Frage von de«
Gehalt de* Mennebenlebeiia wird nta iu dnunaUseher Kpannuog vurgefllhrt, und
mit h>t>euawerter ObjektivtlXt. — Die Dantellung wird anoh den Stiefkinder"
GeacUchW der PhUosoptiie, den EpikarVoni, der AiifkUlning, Sa
444
SIMSB4 PbOi
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VbUehlKit TM KM K iiilmii, 4a «It
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Kaaifl bcmiK
itanîn DmA cisf
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tioivMt TCnitMr. Awb in Prttirtw te m Entt .Hmit>
4m Lcb« *M (RMlflB nogea abadtaB oAUiiA adlmt m im-
SfaMMd bM (uMAPteBn ua Jmb) .41e DwwgWWifcMKii 4v
Wtrte" K atvk benmt — lOcnl „•!■ laJMfcW- nd kAtictr,
dte VtrwhtetnBKen do tMehltdMn tlu«iBs tiet eaqiÏBdader UnBi-
■MT. JUI« J<M Vowlekelngca nsd Kla^fe (wie üt Kwt ta rick iftelAUHl
hAm da wlM>Bftl>d«ra OptUnM pladHeb nndnneht. ate mk ftatm
I Koal bevatea rie anglefcfc Mfa (adcneMe tot cfaoB MMSateate
rnOok, „die nage &M siefc kaaa nurerdracfcea, ab IteduuQt
dfe dar ntfkea Wdtmwiwanng ««tipcmgeM Zericgnag der WbklkèkeB la
Votm nad Sloff dca feMco PmtraMfi and caj^eick Ok Haaplfcea mam da>
LcbcM tiehüg fomnillen, eb Funa nnd Stoff itit ebiatidn aeboa rinea lahatt
OTfsbn*, ^ber keia Daaker der Noasait kaia der Oagaivait >a
Tiel ielD, oie Kaaf.
B«fcMk«t iékumttt Oraadriai der Oeaekiehie der PhllaiopUe, sm
^IbabdadiBdi aad für Toricanngeo. Bwlta, C DnadEcr 1$M. (3M S.)
Kaat ninmrt la dhav nniiiilniiwlitiilili der PhtloM<pbitt g«aaa dca C Ttl
dta Baotnca («a. i» Sdtee) eia , irodareb tu-hnu anaeriich lÛe bdionebMde
SMtamf dM KittUmniB geluuunielcèMt vird. ¥3ae HgealflBldw SHlfanr
ritaPBt R. «Mb baottn Kaai da, ab er nu nicbt, wie ObBeh, mit SobatM
piralteUnnrt, maden im 0«genteil mit den •SopbiMca: „Der phJloeaphfwh»
BtaadpuilU dea Sukrstoe Hegt bi der TbU nMrtger als der der SopUaUo . . .
SoknMa vormocbte das Vertrau«D aaf die Wabmahmilllgnrclt als SolnadM aldit
gm prciaEageb««. IKcaca «okiatïHlmi Sttadpnakt %tbra vir . . . dnreb lOe
Jabrbaaden« bb aof Kaat tob den PhBooopbcn feUgeh<en. Etsi Kaat almrnt
de« von d<a Sophbtaa Mgnpoaaciwi aad Toa SokiatH bUra gelasaoaea Faden
iiiniiM>i'HiiiHi1iiinii Wekbetraebtaag wieder aoT, aber freifieb in einer Webe,
welcbe analalt der InalHdubtlBcben (too dea Sopbbtra nor aUab teoalon)
ZntteeD vor ailen du gamelauun«, allgeaieine Gopinnsl an der WabiaabmiiBg»-
weh dca Meaadiea berauhob." Darin bCren wir aebon dea Ton angeacUi^ea,
der luicbbcr In der Darsteüang Kutla immer mehr imn hcmcbendcti vbd: Da*
l)BWi>*itM<-'tn (Ibcrhanp t, du !□■ Orjccs'ala xinn KinacllMwimtsein, mit Keebt
von IL «tark, alXrker aia atuiat, betoat wird {Im*, ä. ÜB). Dcau. wo dieae Cater-
aeheldoug, wie la ao rlden »ekai»ffite«a DusteUnngeB, Mit. komm da« Kaatiaebe
HB Knnt Ja aicbt sa «cinfm TOllea Recble. NatlrScb wird dleaer iptiBgende
Punkt aiHb bei Beck (Ifil), »uwie b« Kiolite (165 ff.) atuk betoM. Daai dlea»
Bewamletn Uberiuupt atcbt buMhalb des EiuMlbewuMtaeliw fnnktioiüun, aoodem
diaaem KC^nfiber „UBbumuwt" arbeitet, wird aaeb gebflbrend beachtet, S. 333,
nad bi«. 244 : „Dkacr gruwe, die EriUirangaerfceantals vo\iig iloherado nad alle
empirtotitehe Skepala nlodarlialteade Fond vom ttiMaoendentalen Bewiaamein,
welete ab dM allen Heaadiea fenaiaMm«, vor lUnD reflektlerun Denken
■
i
IJitenhnberielit
g^etchaaai unter Tag, «rlc t» tm Brr^h» brtmt, in pnxliiktiv« TUtl^kolt J<id«m
NMwdiva diu IKnir« ilei linobuinuntpivolt iKitwuiiili)^ i;egi:bmi Bdn litat — lUoser
gioaae Fiind Kuta besokriukte fr#lUck die BlrkoQiitnia auf phSuomeuale Gegeo*
«titndc" Kocii mdir kommt der persönliche' .Stan 'I p unkt des VcrfasMr« idio
Voncbdo, wo cr (i Hit) Kant vtirvirA, dou „lji«liiT mit ycaixli-r Kr»fl" feat-
KehalieocB „nrin erkeimUiisUieoretiwheii Staadpuukt" varl&uun und dtirefa Sttin-
(tniBg alKiierccdcr Dtngo an alcb In den psycbologlsch-erkciuitnistlieoredMheii
Sisnd|innkt iiiiflck|ci'f"il"> ^'^ "■!'"• ^^"^ )<*"■*' sngciiuuii« „r«tn orkenDtuis-
tbaoreÜHcbe Standpunkt" Kauts war ja duch auch nach liehnikm dgooor
DusUUuDgtS. SUIT.) sohoD anf die Annahme al^ilfrcudcr Db^aiifsebant! Dm
dion aar da« bdividtirllo Bctriisstscln nffîniorpD mUch nnd kOusco, war dort
VDTaiB(W«lat, kuonl« aber nlohta aniMlrll<^k!ic)i ffrvijct «rtdvn. — Nocli teiea
ibigcode EbiMUicitcn ftlig«niirt: MR Kecbt » ird auf dit.- ^Bestiimnun;^- dur „un-
teallnilllt«li" ErftChelmUKeB dnrch den Verstand Wert ^olc^ Citb, -13 1 ft) ; dit^ Kal<!<
goriuco werden |ti!t4iKetilli<!h [288) ai» „rülgcmcinr H(im'ifiiu(C!iiri;iiii;o" bcxoktbneti
glUokliclier (well dab«! das individuelle fiewatistsi'iii uliiuiuivrt bl) Lit der Auitdnick
,.Verknll]>fiiiigavelMD", glllckUchor und ~ kantlschor; nicht kantlscb bt die B»-
Mttang lU» AiudrapkM „Gei;entililude" duroh „Wi^k1i(^)IC9l" in dur Roprudoktlon
der Einteiiaus (lIQff.)-, dtr Vonuuh. Kanta dlBUariQuuiaulie I^re run der un*
^«widtcti Maibomatik 1m Bid m bringen. (ISl, ï3&t.) scheint mir fragUoh.
Schtreglcr« A*) Handbook nf the Ilialorjr of Phiioaoph}-. l'ranaUted
and annotated by J. Hnichlson Stirling. 11. Edition. Kdlnburgfa, Olirer
and Boyd. (4Nti S-)
EntkSlt 42! If, chilgc inatniktlrv AntncrktiiiEcn, msbcs. Ilbor das Verhältnla
TOD Cokridg« m Kaut, welche dl« knadigo Hand dca VcrliuMirs dta HTeatbook
Cd Kant* renaten.
Lui|r6) P. A. OescliichtP doe Materialismus und Kritik aelnev Bedeutung
In d« Oe*'nwart ninftii (wohlMIe) Anfl-igc, Uipzlg, Bldekor, Ibiliî.
Wir iua«h«n anadrüekUuli auf diuiâ nene wiiliireile Auie"'^ <'«■ wiohtigeD
Werkes anfoterkaam , lu nclchcr Cuheu eine bedeutsame neue Eialeibuiff g6>
ohrlebra hat, welch« im vorigen Hefte der „Kants Indien", S, 14$— 2T1 eingehend
RpTDchen wordt-n ist l.auges Werk int uio Standard-Werk der modernen
rUhxMpUe geworden, desNll Stndlun tat Immer eine der wtehtigsleu Griind<
^jageo Jeder grdndliehcn philoaophlidien Bildung bleiben wird. MSge anoh die
Rnn Auflagi' dev Kantitobi-a fbUoaophie, in dnrcn (îuLit jn dax ^Verk gwchilebcii
Douo Freunde weirbuni
Leselilirnnil, Arthur. Der SubitanxbogritI in der neauren Pbilo-
«Dphlo TOO CarteelsB bis Kant Uiia. Itostock IbfS. (S. ^9).
Das Subataaiproblem bt in den letiten Jahren von den Tcr«cbl«denat«n,
Selten aus in AnRriff fenoromen wordun; don Acb«it«n ron de Fries, KOnig
Hanno, Oeidinann U.A. r«lhl sieh aucb diese Abbandlang vou Lesclilirand
[in, welcJie auf elueiB at^r gründlichen QuelleBiludlum aufgebaut Ist. Sie Ist
[Slio brauclibare Vwirbeit fUr eine defioiiirv ausammenfanannde Danttellang
asaea (n«b«n den von KUnlg m grllndlldi beliaadelien Kanaalltidaprobleu))
«ichtigsten Orundpioblemi der PhUoisophle. Haeh etnef kcrton Eialwtttn(:
,dcr 8iib«tanib«grltf in der vorewtealanlieken PUlowpble* behandelt der VerEuaer
die EntwIekelnDg derSflbMuaMee tdi OailMinÉ an dareh GesUn«!, Haletmadie
KiatnadlMl. 29
446
UtMnbiibeiklit.
mul SftaoîA hiadvefe, bei denen der SobvUnbtgriff eben .lo^fcb-ceoBBtriKlhM"
(3iej»ktiir s^gt. bta üü LeUnüi, bei dem deieelbe eia .pfajsIlutUKh-dj-Mualsebet'
wird, und diinit .unatreit^ eiu bcdoatiinji^Talle Bvfonn* erleidot, nsd wdUeh
Ut ud Wolff; aber biet „beg^tut dl« eiiut m wewukiiUUge L«ibaii*»ehe Sab-
Etna tm ManstntiB senilis su lold«*: kuxe Zelt i»oeb und sie wbd m daeai
Uoesta SebtUeii werden. Vor der Hand ftdlieb Bon der Siibat>iixb«KiHr
Boeh einen (fOf die Erkemttale seäncs ^Vutc« wiehligMi und oacb seiiter M»-
betigen legiacben BetnebtUDf, die niobt betrfedlcte, doppelt ootveBdlKen)
pajrchologiacbon ErkBrangaverauch dvreb t.oe1:e nnd das Ideelliilacbe
Uebenpunuag dnreb tieikclc)- crftbren, bcTor er unter du S^csirmeeter
Humes gerlel, um dsaa vod Ksnt in du lovenlar des Veratandes ein-
ger^l «I werdeo*. Aber au«li die Eaatitdie Theorie der Substau oaterwirft
der Vcif eincv cäadiingenden scbariiihiniirei) Kritik, welcbe IretUcti nocb «ibr
aa Wen gewonnen Utte, wenn der Verf. sieb nlcbt alEsn kvrs Utile bsaen
wollen. Der Vert, selbst stcbl auf Atia .Stssdpiinkt des Dnme-l^aa'Mlien Poal-
tiTimin aitd sieht in dtf üabtiaatidee nur einen „leeren Beciebnagsbegriff
iinsetcn Denkens', etwas rein Fi^ihi-a. „Bunw ist de^enlge, der ee bbber ge-
wagt bat, das, wovor aelbai Locke nnd Berkeley noeh suriteksebenteD, 711 voU-
nihren, don SobstanbcgrÜT alt einea leeren Beriebiingnbeiiriff obne Irgesd
wekdien Kutten sn enttairen, und dleaes ,Oespensi im Ihinketn', das bisher so
viel VerwlrruBf In der Philosophie asgerlchtct, endglKIg als Phantasma >o eiwetoen
und mit dem HOIlcmwang uDorbittlicbct I-ogik zv bannen."
Tols. I^tbsr, Dr. Die Erkenotolstheorleea bol Lolbals und KanI
EiDOTcrgtolcbcnde .Studio auf Grand der Quellen. Dbs. Rostock I»5i5. f TOS.).
L'Dlor BerUeksicbtijirnnK der von mir im IL Bsnüe des Contmcntsu« her-
vorgebobciHTn KontstcUen will dur Votf. naebweäsen, dsss Rani mit »eiiieT !!»•
bsaplung, „Mriu System wolle die Lelbote'scbe TheMle nicht bestreiten, sondern
erKuteni und befesUgen", „docb nlcki »0 gua, Unrecht habe". In vier Ab-
sebnitton wbd dies durckgefUhrt Erstes Kapital: Das ssKeburene Krfceno tais-
moment nnd sein Vetbiltnla sur Erfabmng; die BcxiefciingM dvr Leibfiix'acbeu
idées Innöea sum Kautlsoben ..tuigeboienen Oniad", dte aostjrtlscboa Apriorl von
Lelbob tum syntbetischRii ApHuH bei Kiuit v'i'rilou beaprocheii; daw I^iboU
da Plboip fBr die Krfabruugswalitheilcu ^«âudit babe, bibe Ksnt sur Atiffindusg
eines PrinJüpe der ayalbotlscheti Erkcnntuls getrlcbi^it; durch das Bi^str«b«n, dem
Lolbnli'schco Idealismus so entriiuiKn, sei Knot xn soinen widnrapnchsvuUea
iicbauplimiccD Über die Dingu au sich gelaagt. Zweites Kapitel: PUnomens
und Nüuuicus; die Verwaudbwhsn dieser Eantisclion Db^ro an sich mit den
Uontdeo ; „wie Kant aua den potraxicll antceburcuru Ijclbaiit'sehen ViHvtellnngen.
drn keim- oder kii<>*]>Riihit(ten Anlagen atieu luliult Uerausgesdiüll und nur teere
Krkeuntuiafuiiktiuuuii llbrig gelassen hat, so bat er sack den Begriff des LdbiUa-
Bch«n Noimicnon (die Monsde] sebies epeziÜHi'huii (itthalles eatäuMert. und aia
die IVnu udut daaäcdicmu (das Dbg sn sich] übrtg gelaaun". DrIllosKspitel:
Uauw und ZeH^ Idcr wird doch su viel in Ix^ibtd): faiaoinintiTprutierL Viertvs
Kspilel: Die vier sprloriseben Uruadsliie aller Ve^eiehuag nad UaterBebeldug;
hier wird Kants .rAnqihlbulie der ReSexIonsbegrUIb'' «logehsnd und vorBtladlg
bespToeheni beachtenswert ist S. t>9 die (von vielen Kaatbterpreten llbeiaolMBo)
wichtige Unlooobeidaa« von ,^iag an tieh" nnd „Ding bberhsspt".
LItteniiubcrichL
w
ElfKlhrrvfnIo», Abr. Friedrich Ktrl Ciainilr v. Croot'a Erkonntnfa-
tbnurl«. Übs. I^ijHci|;1S9&. (4(i 8.)
Die BTkenDtnklheorie von t. Crem tat ein Ter(«Mieber Vereuoh, Lock«
n4 Loibnfi tnit einander iv konbiBlemi. Den Gnud dlcMS HiMllkgeu Sodet
aber dn Verf. weniKcr in v. Crans aelbat — deaacB goria^ pUloeophladio B«-
deittnng der Verf. nicht vutkennt — als in der UnmOgltebkeJt, (Ibetbaapt Jana
beidttn, angobllcb koBiradlktorbc^en Rlchlun^es ra vereinigen. Anch Kut ael
■Ueae munflülKk« Verbindtinic nfc.ht golinifto : dtc Inl:onaeqvsiia«ii dar Kr. d. r. V.
eeten .oteiaienletla dort ait finden, vo erapiriatiaclie und rationftltaliaelie £leinenta
Eiisam m rn kommen * .
J«)in,FraKa. David Humca KauaalltStftlicorl*. Nm. Lclps. IBM.OUS.).
Diese Ablundlaug ist nur ein Teil einer grOMtereii: „Die Kausalität bei
lame und Kam'; deren zwdte HUfte leider nleht aani Druck gelangt bc Lddor.
ca Ist dctn Vi-rf. grlunfcoa, auf diesem ao dnrcikaokenoB Gebiet« ditroh
leiaa und Scb^rfninu ta neuen l'ruflitliartMi Oeafahtapunkten lu ^laaijeit. Da
FAer 2. Teil nieèl vorliegt, «o kiSoneu wir hier auf die Arbdt nlobl näber eln-
IKfaen. Nnr an viel ani bemerkt. Dor Bof halle b acln«m Eoramcotar xo Kauta
JiLt. A. r. V. I, 34T ff. danuf lilugcwiciteu, doM in der Frage naeh item VerbSllnis
SU Bnine lieirefTs der Kansalfhige nnterachiedeu werden nllafte twttehen
'der Deree&ügnng de« allirmiebion Kauaalffcsetxcs and dcrJonlKcn der speileUeil
Kauaalurteile^ In dnrehgXngigem Anaehlu.«^ (bm. Ü. 41 IT., tatf., Tl tt-, 9a ff.) an
tlle«e L'alencbeldnag bebandelt der Verf. nun Humeü Kau>i8litiibi(li(H>rie »ekr
ndliv^. Ea »ei nnr aif Ebutelnes in all^r Kilne hingen Icseti : Tlame unter-
Kiiddct, aber lange nicht m achsrf irie Rudi, zirbchcn Wahrndtmung nttd Er-
Bg <S. II, Ol); IfotwMidlgkmt und objektive Gtlltigkdt simi bei flnma
regit W«chaell>egr)ffe vie bei Kant (8. 12); der Trtatite xeigl una Hnine
als AnliUnger Berkeleys, Aet Enquiry melic ala Fortbildncr Lockes (S. IT);
haif werden lianioi mctajihyaiaehe und psychülcglsclic Vor>ii»ctiung<^n hrnuu>
BieDt (91t, IT ff.); die paaaiTen und die aktiven Funkdonen dw mitMf «erd«n
■fer geachledrn {S. 3T It, S7 ff.); anf Humea Uebttionalheoile wtrd nSber ein-
(^SSIf.); Ilnmrs Vennuta^ eteer ptäatabillrten Harmonie xirlacbeD
auf umI 'ilditigkeit unacrei mümI wird grttndlichcr gewttrdigt (IT, »2); die
jreholo^ae.he und die logiacli« Seite der Mnme'eeJien Ttieurie sind aoliSrfer
(S. 64, 92 (T^ IMff.)i HunK« lukonaeqneni wird deutlich heranage-
ubea (S. S3 tt).
[«ufold, Ueinrieh. Moses HendelaHulin nnd die Aufgabe derPhllu-
aophie. Iterlin, C. Duncker lï'.ie (ST S.).
MeadelMohii sei ntohl mit don gewlihnllcbon AnfkUrern n vorwcehaalDi
^et habe clgenüloh »nr die Vonllg« deraelben, ohne d«reo SehwSdiMi la teilen,
dcnwlbe <1ic AuTgabo dor PkiloaopUo reia in daa Fraklisehu, die FQiiIenilg
aeavehlicjien Vervodkomnuiang sctie, — der Haiiptvorwurf, der Ihm gemacht
— sei Im Önnide dasselbe, was Kaut gcwolll und In den Worten aoag«-
^kt habe: .Es wSre gut, wenn wir daa Wert Pbitoaupble bei adnes alles
Sedctitau; U«ssco als pIbc Lehre vom hliehaten Gut, aofera die Teninft
bestrebt lat, es darin uu- Wimtaaehaft u bringen" (Kr. d. pr. V. R. 24>). In
diaaeaa MeodeUsohii-Kantbcliea Sbue betoU der Verf. dii^ praktlacke AoTgab«
der FlitlaaopUe , und verlangt daher im Sluiie von DUriag due „Lekre von den
Werten", aa dee ea der Philosopkie bla jetn faUa.
448
LlU«ntubericM.
IJAigrtir, L., Berlin von I68S bis IS40. Ow^ctilc <Im ^bti|«n Lebana
der preUBs. HRuplRO'lt. ll.Bnà\'m — }fHO. BerUn, IIUeL IS9&.
II, 123 — IM wird die EntMehung der „Kaargecnetode" geecUldert
welche Di>bi NleoUrs beftiger Gegnerschjift erfolfcto- Datiptsltctilkb vtikte
fUr Gant Kieaowotlor (tTBS—ISlO), «o KolMtener B«rU»er, bowoIiI dnieh
KhriftstdledMbe TUltigilteJt, >!■ ianbesondere dai«h Vorleaangen, die »uch ron
AdeHge«, von Offirienn and voi Dunca besucht nm. InibcsoiKlcro wirltCca
ttir djo Ausbreitiuis der Kitntitir.lien riiilosopbld drei Judeu, der Ant Harous
llers (j^lxirener K&uigsbeTKer), LaearusBeodavId and d«rKBuriiHnn David
Priedlïnder. .Die BMcbUUpiDir inh Kant war in der UoboTKan^xcit VMn
IS. BDin 10, Jalirhund«rt fiïrmlfoh Mode geworden, audi bet den IMmen ..., aie
cntetst« di« Ueadclsaohn'icbe PlillosopUe und dte d«T AuiklüruDg, dl« tot Dit
gelierrsckt halt«. Man wlrdni<^)iiirr«:geheD, woDanudeaunicebsnrcnErfolK, den
die Kantiach« IliÜosophic in Berlin hatte (uJn Erfolg, der nnr epKttf raa iUt Uegnl-
•eben «rreiuht, wenn niclii libertrutTen wurde) drei Hooieatea uaebrelbt: ihrer
OleicbgtUtigkdt (7) gtgtD das Christf^ntum, ibreo stark su^ieprtgtaii potitiMbeit
FrelbeltSNBD , d«r sich in Hanta Stolbing xur fmnx^uiscbea RoToIntion bccir-
knndeie, und ibren ho entachieden fonuullerlea inonUaoheu Forderungen, die
ala FortscizDDg nnd Ausbildung dos TugendbcgrifTos der Anfklitnnigsxelt er*
■ebtoDcn."
ÜBMMoir, Max, GeaebiohtederPsfohologEe. & A. a. Reiaa £n«7«li>pBdijwhem
Haiidbaeti der IKda«ogl)!. Lsogcnaiha, Borger 1696. 2t 8.
Ein kancr, aber Inatroktiv guschriebenor Abris», in weldiem aoefa die
KndNh« IVycbtflogie gebllhreode WQrdiguni; findet. Bonierkenswcrt int dtrr
Torwnif, Kant« ]'aralogi*m«n beruhen auf (doer gtachiehtlidi nnavtreffeaden
Daislelluiig der dogmatisch -ratlonaloa Psycbologifi.
D»wS( Irlhnr. Die deutsche Spnkulatina Kcit Kant, mit btsanderer
ßlkkiticht nnt diH Wwen des AbMiIntou uud diu Pemllnlivhkcil Gottes. I. Tl.
Zweite Ausgabe. Ldpolg. Fook I8US (531 und esSS.).
Von Kant, d«m I, ä.71— )ï3 apiaîoll gewidmet rind, gclit ^ Dustelluag
aus, nnd anf Kant muwt dieKilbe naturgenï» inuntr wiedei miflckkomnKn. Msa
kann ni<Jit sagen, daaa der Verf. Kant und dem NenkanHantemn» durchaus uimI
völlig germht gcwoTd«n ist: lo lit aoch s. [>. die Daistdluag der Upalw'scben
Philosophie <II, II!»— 143) ni«bt frei von einer gewiates Aninmsitit; die Stalle
aber die Bitaohl'aohe Schnle {\h. 1<3) «ntbebn der ObjektlTlIät, wfe ris der
Hieiorlker niohi vorliefen datf , auch wenn «r die gescUditUeke DaDMlIug aar
Itccbtfmi^URK seines «Igoneu Standpunktes benStit FVt Drews ist dies der
V. Hartmann'aoha Slandpnukt, anf d«n er aleh stellt: Ihm Ut E. v. Uarbnana
du elgentlielie .VoDesdor der Kantiscben PbOosophle' |I, 117). 7.war etvehsbit
Ihm Kant dureh nctnc Kr. d. r. V. (nut«T Beunixang eines Arintoteliseliefi ffTortes
Iber Anaxagoras) „wie ein NU«hten>er nater Trankeneu' — aber sein Kampf
gt^toi die Metaphysik in ein rergeblloh«r gaveaea; Kant war sribsl „eb rcr-
kappierMcUpbysiker (1, II'). nnd daher ist „ana der Fen«rpn>bo der Kritik" (1, 72)
.dl« Mctaiihyslk, das .Stiefkbd seiner Pbiloeojihie, nnr am m> hertlkher hervur'
gegangen, uuil hat, gespebt aus dem Botne Kantiaclief Ideen, dumb Iha eine
Bedeutung gewonnen, wie man dies roriici' lücbt fimnal aacb mir hUH« ahnen
kOuaen". Üe EntwIoktuDg dieser Nelaptij^k bb aar Oegenwart wird una eia-
Sehcnd geschildert Die OnqtpienBg ktoii In Kimlaw mackn Bedeakea er-
4
i^
dkl
Lhtentsrbertdit.
449
sbcr iiu ttuiiea verdient du Wotk dJe Ihm Tlelbeh gaificiidBlM Loh-
he : es gl»bt ein lebcndl^ea tud relohes BUd aller apeknlauven BeBDebung««
' md KKtnpf« viin Kwt bi* xui (icgrawnt, lut mit f[ro»er Berodlunikeit, jngvnd-
1kb«r Frtwko nud wohlcfciiouder Wilnae içradiriebeB, ond Biranit dkii Nllgiuua*
' pliUMophbclie Problem von «elnmn Sundpnakl aas Mhr émet
nickjtlcin, 8. UooDe Wroniki. Knkau, Akiilumi« d. WÎHViiacIiaftoB IBM.
(I\' u. Sft-v 8.).
niosn *uf Kosten An Krakuuur Ahadomls In polnischer Sprache gedmekte
Werk behândoll JoMf Iloenc-Wromki (llr.lmu, IloJ-n^ n.%.), cJacb bi DimUch-
»laad ^xlkb tobekaantca PbilMoplwii polniRcbur Abstammang (1776— isss),
der ibor fut oui in frsinU«i»eh«r Spracbn selo« Schriften abfaSBlo, durch welche
er eine rolteliwIiKa Itcfoim der Urnsehhuit in wiM<^naehitfUichcr, (vorrfljcllcli
ukUlieuttliacbei), pbOoaophischer, poUtlacber und relJKitisuT Hinsicht burbolflUtren
mlltn. ÜW in d«iMlbo nar bekannt aus einem Artikel über Ihn la Ernga
■Dgeni. Ilaadwtinerti, der pbitoa. Wl«*casc haften, ï^iippL II, 1^8, S. 47i>ff, wi>.
»elbsi auch eine Hin betr. SvbrUt von Carové vuui .hhie 163t: der MenlaaiBHiM
ILS. w erwlUiDt nirdi bcid«> Ist Übriges dem Biographen Hoen«s entgangen.
Pin oratn philo»« pblni'be VeroffentlichnnK von Itoono boMuht sich taf Eait!
Philosophie critique dfcoeverle par Kant, fondée >ur lu ilorniur
principe dn savoir humain, par J. lioefané. I. HarseJile (auch Pads) tHOX
Wie dor I'ltd and«ntct, ist darin Tloebnc von tVhl« and SchvlllD|c beeinflasst
Daa Back Ist sehr selten. Wir hsbeti wohl später cönual Gcleffenhuit, Über die
rOUIg unbekannte Schrift des merkwflrdlgeit Maanea an referiren. VIelleiebt
flndrt nirb uin Kxninptar derselben in Paris?
Kchvpentuiuor« Arthur. Handschriftlicher Nach las*. Ans den auf der
kgi Bnillolbek In Berlin verwahrtem HanuakrlptbUehem berausg. von Ed.
Orlesebacb. I— IV. Leipsig, Ph. Beclam jr.
Edaard Gricscbach, bekannt als Verfasser des ,Noucd TanDhituscr" und
dureh seine tüchtigen Leistungen als litterathlstorikcr, hat sich Hc.hnn durch
'Seile nette SohupenhaoetaDsgabo tn 6 Bänden sehr verdient geuiiiehl. Dieselben
Vonflgo, welche diese Ansgabc nnsicichncn, gensucstc Gründlichkeit, licbcvollxte
Sorgfah, ecbte Wiascnschaßlicbkeit sind such der Ausgabe de« XscblASse.i xu
r<ïnte gekommen. Allerdinga 1st der Nsclilass Sohopenbauera nicht voUaÜndlg
inm Abdruck gelang:!: die VcrvoIUtundigiing Ist aber alcbt nur drin^^d tu
wiBSeben, sondern — erfrenlicbenveiso — nncli seiluns dea Hemiagebers für
Ifiim EU erwartvo. IHe jetsige Publikation hat steh daranf besohHInkt, alle
bisher adion aus jrnom Xai^hlasi ^mschlun Veröffentlichungen in genau durch-
(esehraoT und nach BedSrfnto vervolfaMiüidigler Gestalt neu au edleren: hatten
doch die btsherigen gelcgentllehen Heiaiiag«bar sehr willkürlich und unwissen-
selaftlkh damit gescbaltat Von dem violon Neuen, vas die Ausgabe, im Sinn«
[ jener redaktionell gebotenes Er^naung, bringt, bi nitn beaosdera etwas xa «•
wiknca, waa nurkwlirdigervelte bb Jelxt noch nirgends Bea«httin^ gefunden
bat; Keae Anmorkusgon Sehopenbauers xur Kritik der reinen
Vernunft. Dieselben befinden sich im 111. Bande, S.3S— 66, mitten awischen
■adcros Anmerkungen tu Kantlschen Werken, welche Pranensiädt achos 1S61
ivwOffeatlleht hat; aber gerade die intenMsantan AnnerkungcD lor Kr d. r.V.
rkat er weggebaaen! Dieso Anmcrkangcs slammoa von der ersten Lektüre
■ HdUu des JusfOD Sckofienhaaun, es. iBll— 1813, und beweben scboi die
450
ittenturbericbt.
«wMrordciitlicliii Rrife iliuaee Kittttm GelstM. Dt« AnmerkosfM . dbttr ÜM,
Bind tefls gut% kun, tells MbT lug. Dl« «tehijgtreii bMlelten sich uf ill«
WUeriogtrac do« IdMliraras, Am Kat«][orioiilchro , dM Scboou, dm KinnÜMti,
dte VerKiidDTung, Verstmid und V«raiuiR, dlo Anttnonleii, dea InoiMaadnibni
Ofibnueli der Eauaaliläl, d«s tranBMceadestalo Idnl. Dieielbes werden la dim
folgcndea Blndea meto«« KastkommenUrii gebUbietide B««ihniDK find««.
iMaifltt, Knrt, Gnstitr Tlieodor Pcchner. (Froinmaaii« Kl*Mlkir d4ir Philn-
NOphiu, benuKK«K. v. R. FnlckeoberK.) Htnttj^ul, Fronunuui IHBC. (fOTS.)
Vie rioiaiBÊJia-Ytiokemberg'aehe H»atmitmg nMoognpUtohw Dwsttllmin
der klafldaohea Phlhwopben, welebe wtr schon Im votIikmi BbR« (B.91M1) qw-
pUhtoch bogritaten, wird mit diM«in Bud« tuft «rtirdiipiti,- bupiriott Liwmtli
((iebt eine kiMig»i>]e Dantullanic d«a I^iinlgeT rMltmoplien: «r icict»! m» •!■
getelTOtehe« Book libef «Imo g^MnUdieti Hsu. Dte Iwdeiitmunsm Fanhi do
Qaahw «vbliokeB wfr in Atm kritiMbcn SdihianbMh&Itt, In woleksai l^mwHi —
«le su cnnrten wu — Feckn^ra .St«Uas|[ ib Kut «KMnt Wir luütoo Mmm
ErOrtefugeo fUr bedenteod guag, mu die U&upuwUe (S. l»4) dintu wOnlieh
nltint«Uoa:
^eehncr wlbat liM don Weg xu Kaat nicht i;cftuidM. AI» Vi.-<-liiirr la
dte pklloao]»klacko Arbelt ebtrai, wu vuu Kanl ulcbt die Bedf. «tindi-ni *«n
8«hellinfc nml Ilogol, und mit dicaca 8«hllleni dM Helmir» koniik' sioli Fcirbiuv
•» wenig bcfnnindcn, d*» «r knine NmRuni; «mpfud, ikb mil Kuit oUmv n
besahiUUgea. Ab dann dlo kriüsohe Bedeutnag der Lebrc Kuiia wieder Utr«r
tu du Rewnnta^ der Zeltgvngnen trat, da war Feebnns Gedaskobban mltoMtal,
da hAtto er aefai Weltbild aoa efgeiwr Kraft gegrlbdui nad nUtr Is hIhh
Aher Diebe mehr iImi Bedllrfnbi, »ick mit Kant aninlninilnrri»« fian Die Ofud-
g«iluik«u der Feclia«r»oh«u PliiluM{ikle relflea In dw Jalir«i 164^ bki IMt,
awbobon Bolaer QcDosiuig iiixl dem Encbobca dvr raj'rtiiijibj'sni , ilInh gnade
\a der Zeit vom Unioricang dus tpckulatlvru Ideallaiau« bU xun ICrt^en Aat
Bsfoi: ^urUok ru Kuit!*' Für die kritinohe GrundlegBng dta (Mj-chiciiikjklKlMi
PanUeUmna Feohaen, ebenso wie fllr aelao Abgrenoag ▼»« WbMiutrhaA nwl
Glaobm In w n bedaaon. daaa Feehaar die mllditlgw llilftnltt«! nirbt an»-
globigw benoM h:il, weleh« er M Kanr bitte Sndn ktinm^r Vlclleidit ah«
ist « «kAi tin OlUck nir die bfivofateheude Eulwleklnag di'r fhiloMtphle , diM
bei des gegenwlrdg beatehMdoa Gogtwaix von Pajrebokigtonva and Kiitiab-
aiBa dor Benifladnr der oxperlDcntePea Pajrehulugio dvrcb a*ian erknuit^-
Ibeeretiacbc tTnacbiitd keinco Verdaoht erweckt, von Kaul hcmilmanc-a, «ähm't
diKih scbie I'Shro baerHcb gm dm Cluuakter da» KriUxlMiai titi^*
Auf frrund dlOM« prladplalltm IltbeRwigwig mtrtit l^aawlu ifin aehr
beffleikeaswerte Audoht, daaa „eino anceoinMeiii* F(inntillerT:i
Qedaakea", ebe n«nui8»eUlimg der deoMlben au Gmailo tk
Im Slnae d«a KrMtbiniui dn» (moktbare Arliell fllr dk FiiEki .1^1
nad >r baautu lelbM die tetxtea Selten *clii>vi T^(ii]i>-:i it[i>' n .
dm huxea Kern der FeduiaMboci Phlkwof
nun gekleidet In tUii Spraohe iler iwtyebctb'f
AaalWviuig dloacr wcttingeadcn GraUnkfn
Uttentiirberlclit.
■*M
Kflipe, OswaM, Elaleltuafi; In die Pbilotopble. Urptig, Hlne] IS».
276 8.
Hin In vieler Iltntidit vi>rtrefl1tch«i Bach, kuT ilu tana cinnwl mit Roobt
(lu viel mlasbtBochl« PfiUikAl aiiireiid«ii k&iui, lUra cc ebeiu wUkBcben Bo*
dflrfsis vot|[(iitr.nk(imtt)t. Dtr Krfnlfc des irlelcltnunlgen Dnclies von Ptalaeo
bfTweM, ilku «in« KiaMtnng in die HiudenM) An ém PUloai^ieiou M>hr sdt-
gcniM bt. Aach nebe« den verdJeaten Werk tob Paalsem hu d» Klilpeacko
Ba«h aclna Eibtrait>v(v«hriirnB|{ nnd sotae elgcotUmll«li*n Vonflge. ßaneJiMUD
Ist Mdon Werkea — wie diea bei dem jetzigen 8tand der I^hilaiopliic anet
nteht anders »i er«an«n M — dan die Kantisohen Lohreu eingelieBd« und
teifwrtoo nutbnneodo ßehandhis^ it«niBd«D haben. Einen ffohlTOntandeoeo
„Kritidiannr' redet aiieh Ktilpe du WiiH. „Ktuitn Kthik der Mctiphysik bat
nteht den Zweck, deren rnwC^iehkeii Oberbaopt tu erweben, aondero nsr !lae
dogtsstbchc AumustitiK *■■ dliopfen und don wisaensdiaflllohea Wort IktcrAos-
KKfcrti SU bestreiten. Venn sb^mehcn davon, dtas nach Ebin ctn nawldenti^Hchor
uieUiiliysIscber Trieb nos steu «u einem Deberfllegen der Orenicn möglicher
ErCihian; nsdgt, Ist K s n i selbat hmerhalb s^ht hzMielicai Ansfübrang mehr^h
poelgt, weu^ena die MUgllcdikelt gewlscer netapliyslsclicr AnnaLsaon nczn-
etkeutten .... Als diu skhero Fiuidanieei aber, tat den vidi traniaceDdente
SpeltnUtLüiMtt erhoben dürren, crechclnt Kant dm slttilehe Snb}oki, imd bu gelsu)^
or seltnt . . . xn einer nthineht^n Hetaphyitik ... In der 1'hAt wird raau . , . dem
KiilicimaB Beeht geben milaseu . . . Der PMätiviwuui, der ilicuea Verehren
oUehnl, macht sich einer dogmsilsohen UiAerhebinig schnldig-" i•il»^2i^). VU
VoiHabc wiedi>ilu)lt Klilpit (Im K^ntitohc Won von den „mthlntcrtreiblichcn-'
Bcdflrfais der mcjinnhlicheti Vi-mntin nach abiwhllrwenden metaphyiiiKchcR An-
nahmen (ÏS. IS lO*.'), mid tbrmetl nud materiell »eUiejst sieh RQIpn hierin im
Besentliehen an Kant an. Xoufa elii andrer krtdscher Umndbegiiff spielt bet
Kflipe eine gtosK UoWe-. „der MUwori>rilcDtli(;h frachtbarc und ^lUckliobi^ Itt^lT
des rctrtibtireu rrinùps". DartuitM vuriituht K. riav Annulioie. diu xnr Itegelnng
der trhuenschaftUehea FurBchung besltoiiut Ist, ubtio eine selbstündlKo Bedeutung
u beanspruchen, also ein dureh Zwrtikbetmchtung an dl« i^pitne içe)ite!)tcs Prinijp.
„Ds es R. B. fllr die wiüneniiehiLftlichi- KrinrKchung der Nutur lu'cckuüistg ist,
von der Annahmt^ eiuer L'neiidllibkoi! der Wilt auniugebeD, so wird dieae uod
niebt etwa die entge^ustclicDdi; Behanplung der EndUcltkeit zum regnlaUvw
Prinalp evhobcn, »hnc iIai!» diLotit cIil^ llncuidlichkeil der Writ uln eine ncta-
pfcjrisdie Lehre iui Italuueu einer iillt;euieiui'u Weltanschauung erschiene" (24).
Aach Id dev Annahioe des psych aloglscb en Paraltotisnius wird ein solclua le^-
tstivca Prlnxlp erkannt (liTj. l>ie Idw de» Fortnehrilt» wird vieiracli als dn
ïolchrs rugniativrs Prinxip der (ieschichtowÏMieitsch&fl aufgefagst (IDS). Der
IheoretlMhe Hatedallsnns ist als refolatlfea Priazip von V. A. Lange als be-
rechtigt anerltaniit worden (137). Andererseits streitet mit der mcclianbchea
AMchairaujic die. tvleolos>Khe nlehl, sobald man hieli bewusst ist, nttr ein
rafpiUtiveA, incht aber ein kunatilutires Priniip damit veniolcn >u kflnUMi (16t)i
die Zweckhetrsehning ist also eb betcchll^itc« heiirUtisehcs Priniip (IHK); aber
lïeDlch darf dasselbe, nneh Kuits richtiger Lelir», nit^t r.a tnuitoeeudectalen
ScUHssen beantst werden (182). Vgl dk AuBfUhrungen Über Atonistik (13C)
und Aber des netbodlsdieii Ükepiklsmiis [2»^). — HSc Kant sttnun! KlUpe turner
Rbfiiciii ID der TraiDiDg â«r Lo^ von der £rkcimtnistbe<irie (43), In der Vo^
45a
LIuentuberidit.
werAug <l«r alten Gi>tt««be«eiBe (ITS (L); die tägianiAat f!uianf( dca KtattacliM
PUnonioaRlinDM vtrd iceqvtlcrt (tîA). 0(^«ii EuMs VoloiriUuiDits eliMmolls,
und icttK>") Mine Vurkeiiaiuig der GcfHUniMOral »iidonTMiitii, wlnl Fmnt ^nuioht
(Ivl. 3li;, Mit Rectit wird beUukt, da» Raul» kut<iKUTiHi:li<TT Impemttv eine
tlannonlu switcbuu imliridaeilcn und »oxialon TendtowB uiauulit (346); dl«
Kaatboli« Con;idd«as voo Zweck lud Mutiv — die Pfllelit »oil am tiircr selbst
willen g«sclielion — «Hid oicltt abgolehiU <2S4). So (M d^a KlUpesci« Werk
UbenD vom fîe'isie eines inodenMn Kambnlani IwluiTrecht nnd bêseolt
Cams, Paul, I>r. Ptlner of Pbllasopliy. (Ilio IteKgion of Scleooe Library
Nr. 1Ï). (lUoigu, Tlie Op«n (^onrl l'ublûbiiiK Otmfway 1SS&. (232 8.).
Paol Cma, der btkjuuile Begrllnder nod iletaMgeber d« „Monist", ipebt
In dioMr a«br gat |«sobriiibun«o Scbjift cia trolTlicliea Eompcadiutn si>iRiT Phili»
sopbie and qKsieU der erkeiutninli«oretisoh«n (iriindltiKnng di-rRdb«ii. Er
BoUigt elOiNl seUMtSodlgM Mittelweg Ewischeu Kaatischem Apriorisaus und
liin'Mfccm Eni^ilnitDi ein tmd sudit InsbfuoDdDr^ die Jlitiavurstuodiiiaefl der
KsnttNcheu ApriuritaUltsliru hdi den ('j)Kliitchea Kmpiristen m kUkren. 8o Mbr
Cams mit den leUl«roii d&rin eUiverstuideit ist, dsas „experience (be solo basis
of pbltosopby" ist, no ist er doch ilor Ansicht , diss wir auf Grund der Ktfab*
nugsdstn s4.-lbai iu (■■.■wJMien lunuslvn KikenatniMca (instlMondcrc den nath»-
■uttschen) cb ApriuH •.entwickeln künnen, das niekt der BoatUgang dnick Er-
fahnutg bvdarf, sondtro lUr alle ErfahrnnR icUt, aber nkbt aaa dem Kantisokcn
Orsnde, »oodem wedl Gast und Kaiur b Ilannoni« siriieii. l*»)!« dieser AIh
wricbungcn von Kuil tritt dotu Lcaet Überall ein tiefes nnd varuee Vcntündalf
seiner PhilosopkJo wuhlthuvod ceti:<^!D.
BKlIatf, Eaall, Uss Problem der Pbilosopbie. Gnindslige ober Welt-
anschauung. L Ldptig, Pfeffer. 1896.
S. 33 1. Ub«r Kants Letre too der Apriorltät und Apoaierioriillt.
Herrmann, Rlehird. ächuppe'a Lebre vom Denken, kritisch beJeaehleL
Disa. aiciftvsU 1H»&. (528.)
.Schnppo^ Lettre vom Denken, rcritlichca mit der Kantischca Lehre' — ,
so mäsitc cÎKi^ntlIch der Titel lauten: denn in der'i'hAt bildet die VerEleJclmni
der Schujipe'neUou mit der Kantischen Eategoiieulchre das elguntliehe ThvmnT'
„WUttend Schuppe in seioeo Kntegorteen der lâenlItSt (qnd t'atcfscbiedeo-
hcJt) due gans neue, von üaot vüllig Ubersohene Kategorie entdeckte und _
ffeÜi mit dieser der Erkenntnistheorie eine neue (irundlago schuf, lit »eil
zwdle Kategorie — die der Kamsalität — als eine ans Kantischen Spi^oUti
herrMgegangene aufznfaasen.*' Die IdenlitUt (und diu mit ibr laxanii
Uage«den logischen Besiekungeu) bat K^ut gmtz vum«oUüssi(t und ihr Vur-
UUtois au den Kalegotiun gans dunkel gekasvii, und dock bt gerade die Iden-
titit die eigentlkhe nuiiptkaleKorlei jn daraus, da«a Seh. in dem IdvntltKtsprJBtlp
eine Kategorie erkannte, hattu sich ihm diu Abhängigkeit slles Seins vom Ue-
wusstscin ergt^ben und tj Kclste an Stelle doü oikcnntnbtbuoretlscben DunlUintis
Kaaia seinen Monlsmaa des Bewaastselns: alles Sein Ist ein gedachte» Sein und
allM Denke* das Denken eines S«lit8.
Wncclnnko, it., IH. Das Wesen d«s Denkens. BeilrOgc lu einer Grund*
legong der l.»Kik. Wien nnd l^pslg, Branmllllor. 1S96. 3Ù S.
In wnnderlielien Gedutkeu^nflngen à t* Jaeobi and Herder behandelt der
Yerf, Grundpiubleme der Logik, spexlell d» Problem des Urteils nad koamt
simIi ■ehrfiuti utnKclieBd »nf Ksnt m tpredun, «ptsIeH aar di<^ mus-
odental« l>«dn)[tIoii àtt Ventaaàftbficttiti: : m kritisiert boacmdon Kiats Tht.-orio
lier „iluidliuif dc" Vfmtuidc«, dos MuntgRutlg« unter einis Ajiperwptioa
npl xd briagm", und seine Tbeode too der «ynllieUwIwii (uabemiaeteR)
halt, welcbo der uialjtlschoD Einheit d« bciruwt«n Uitdl«iu vorborg^en
'max». RMfhlcnwert lut der VorKihUj; (3. M), dn cngliselie betief rait
,1Vitk)irJikeJlslMWiiast>dn* su Uber*«tseii.
KOUer, Cvnrad. Ueber Knots Sivllunfr mm IdealltniDS. Wis». B«ll.
t. d. Jihrcsbcr. liber du Kgi. JouMta»ili»l'te\if. <iyiiin. Berlin iSili. (Pmici.
at. S8). 24 8.
Der VerluMt «endet ikb gegta die AufliMung, welche K. Fiscbcr,
FtndnlbaDd, Volkelt and der Itcfcraat Ubur Kuit* .SitdluoK sim Idcüti^mui gc-
ett babuD, inabeaondeto wird der Referent bin angeUssen, weil er bei Kant
ITidersprlich« feliinden lu haben glaubt. l>er Verfasser glebl zwu ku, dass Knuts
Iwdraekaweit« viclfncfa sn Hlurorsttüidnbsen Qelegenbeit Kilben kann, be-
huixet al>er, dm dagegen Mine Oedaokenlllfarang solbut dorobaus klar und wider-
«pnicbaTotl sei. Wenn man die beiden Standpunkte — den UansaccndenUlen
und den eoip1rif>r-beD ~ nur richtig auaelnsiidcrbaKo, »o Ulacs »ich alle jene
anK«b)lebcti WhlenprUche in Unrmonie anf. In den engen Babnm dieaea lAt
Berieblea lat es dem Ref. natDrlicb nicht mSglloh, diene WiderlegnnK seher
Anflhaanag Ober Kants .Widerlegung de* I<le«lismna' aufs neue lu wideriejceii.
Bof. kann liier nur dem Verf. da« Versprechen geben, da« er auf seine Arbeit
in den fulgenden Teilen seines Komraealars eingehen wird, wShrend er lieh
hier dantt bc^nUgen nnaSi alle Intcretsenien auf die sehr beschtensverie Ab-
handlnsg Magewleseii m haben.
Bnirac, [*rufeHseiif de pkilosi au Ljreée Condoroet, L'idie du pliénninéne.
i>aris, i\ Alcas. 18M.
Auf diese wertvolle Schrift weisen wir Jetzt noch otiohlrügllch, wenn
atteb nur mit wenigea Worten hin , weil sie in PeutscbUnd bis jctut jic'ir nicht
heaehtd worden lai. Der Verf. glebt ä. It —&r< üin« iiini^-hunde und iiiMiuklive
vergleldiende WUrdlgnng der pbänonienall§tUchen Tbeorieoii vun Kant und
Speneer-, IS. 2'J — 241 folgen xwci lc»eiuiwvrle Kapitel: Is noliou de h uiitixtancu
duns Kant, und: la nolion du Hol dana Kauf. Das Bueb bietet auch sunst
sehr be III er kens werte AusfUiningeti.
Weinmann, Rudolf. Wirklichkeltsstandpunkt. Eine crkenotnUüioore-
tiK^c .Ski£zn llwnhttrg n. I^eipsig, I„ Vo». ti-W, (37 ».>
Zwar nur eine „äktue", aber dock iirit aiehecen Striebeo geseidmcL Viw
Im» „Ubemtgf^nden GcdIo^ Kants gebt d«<r Verf aus, aber er it-III einen Delirag
liefern nun Kapital: „K.iniuixtp«tli>n vgn Kant". Zwar die Apriorltüt mn Raan,
Zeh und KaoaaltlSt giebl der Verf. xa, aber doch nur die reblive iiud dir iodi-
Tldflollei Ina Lauf der GencaratlonoD haben sich auch Jene fonnen er&i entwickelt;
und sie konnten sieh nur In den emplindenden WeMen cniwlck«<h]. weil eben die
objektire, tüunliehe, uillieh«, kausale VVelt selbst lUe psyehiieho Orimntmliua
ia dlesean Skne beebdotsto and achnf: „Anpusong" an die Autaenwelt ergaben
Jene tnlctat optiiKisch gewordenen Pormcji, In denen die ubjektlre Wirklichkeit
sieb .spiegelt". Uioer ^Wirküefakcltaatandpiinkl" wird selbsüüidtg cniwiokelt
neben «anuer Anerkeunung der ^ehale des Kritlüsoutt", in ueJeber wb unser«
„AbatnktJousfUügkdt" dbon IcnMü.
454
lJ(t«niiirbeT<efcL
M]ckÉpU<>. Paul. Dr. Dio WiUrnsrr«ilicît Bcribi. R. OXrtBcr. 1K%. 5«S.
i>. ISiT. Dinctctlaug (let K.Bcbt'u L«li» vun derPimkcit; .S. 4t ft Kridk dcr-
nlhen van Windl'Klieii Sondponki ana. .Die Uhre run dein {uteUigibetn
Ckvsktor i«t ia nuMli«r BrnebuD^ (dne pUltMOpbicckc CmbUdimg <1m theolo-
gmhea UegnVea dtt fîoadtnwaU", «nd BetsUin ikh vi« dieser «dtuit durch
iaaen W(<l<m|irUobe.
Vfraiirovtrrt J.. Dr., Der J^nnammenhang von Willvnafrelbett, Ge-
, «rUien, Belciliouog und Strafe. (Bener St)idi«ii nir nii3o>. n. ibnir
Geachicbl«, her. von L. Sim ) Hern, Siffben. ISO«. (9» 8.)
Vme flcbtrfHinniKfl imd grilodlkho rnlenrucbiiDg, «reiche Mif die besfig-
lidiHB Lebrvn Kinta kuri abci luit VersliiadaU etogeht.
Tracer, Lndvrljr, Dr. Gcricbisus«»>or la Berlto, Wille, Detenolnlsmiis,
Strafe, ßcilia, PuttkuiaieT a. MBUbnwbt. lfi9A.
Verf. bietet A. 101— It« eiaa eh^bende WOrdlgung des Inassocodoiitalea
Ildetenobimiua Euiti vom Sfandpunltt ofaws pbilosopbtoeh wolorientierteii
JoilstflB. In GeKeasttc zn Keuerbscb, Birkmej-er bmI Itindlog, welche
die iisiusceiidMUle Freiheit !■ Anacliliias an KâBt uaelineB, giebt Uer Vrr&sser
eine »ebv&iaiilge Kritik denellNO, tdtwsipo Tom Standpnakte E. v. lUrtnMna,
ha detetaihtlsttwlieii .Sisiut.
8|>eM«r, H., PrineipienderBlhik. Deatacbe Uebers. Stnttgut, Scbwelur.
but. ltt!)3.
Der zwelio Band oaibUt a 3U — Ï0» etn« fcaree Abkandlnng liber .K&nu
Idee Tou Recht*. Professur f. W. HkitUnd (letxt in Cambridge) lialte In
Mied Vltl., ills darauf aufnerkaara geanacbt, daas das vua Spencer atifgaatéUl«
,rrii»ri)i ck'iclier Freibeil* schon bel Kant sieb finde. 8peucer, iteasea G4g«l-
HitxBohkeit tu Koni senit blu6g iitm DarchbriMb |>elaiigt bt, konstatiert hier
aalt aoerkoattonswener Uhjektiviilii, da** Kant .tu der Thal vn einer Sebluas*
folgonag Kelanfft, die xwar ailt der nieiii!c«n nicht xlilüg llbnreiaatimnit, Ibi
aber doch sehr sähe konuut".
Pemer, X, Das menschlleho üaniloln. I'htloMpbischc lllUk. Berlin,
lIliBchef ft lir«i«ll. iS!>4. :s; S.
S. !ä f. ITS ff. lilicr K's, Ktbik. jedenfalls kana nun nicbt bei KiuU stchra
bleiben, der dm slttlichea Worden twd dem Werden dce ältlUdie« niclit ireredit
wird, kana aber obenaoweniff das SHtlitlio nnr am drnt NatnrproMSB etkare«
ata oloe beBondero Pbsse dcaselbcn."
Stahlberr, W. Die UunianllJit nach Ihrem Wesen nnd ibrer Eni-
wickeluBg. Ebne WavderiDg durcb die GiMhleble. PronsJao, BUw
IW». MiS.
Ü 14»- IÏI knne Aehltdenmg der bodedlaameu Ruile Kants ig der Oe-
schithio der Hnmauitüi.
ürbnerlek, Ueltbard, VemEliiflitce Tnicendlohre. Uipiig, Fitedrleli IHÜ.
I larj S.
S. ti—2A heßige Pelemilk gegen Kann Ideallann nad d«n .blinden
Kauikulras* vom Staudpnokt des mIvcd Heallsmns am.
Hehwar«, Hermann, Orundsllgc der Ethik, t.dpsig, ScfannrpfaD. ISW.
(1:m S.)
Diese kleine, aber gtBadUoh« und durelidMhto Etr>nerung der Grund-
probicsne der Edük stimmt mh Kait llbereis in der .nativisliacbeii LOmuig den
tJttor&UirDtfricaiL
vs$
biens", Snilet aber, dwa Kant d«ii Pflichitricb mliisvor*iaiid«n hit, in^lmi
ihn sUra, aiwli den uiuelbstticlieB NelgnageB «nl^fgeiiBetit; dean asdbailoa,
nkht MilEiwKalos la «ohi, befteblt die PSidit".
Uiiw> Hleronyiniis. Der gtundlote Opttniisnui. Hio Ba«1i der Betnck-
tan;. Wien, Verl <I«r Ulcnr. Qc*cllsc4iiift IS91. (13AS.)
Obgldefa dt«a Bach acboa nchrero Jahre alt ixt, »n wotlea wir 4eiBM>lbeB
eta«, veiu aaek eb«ii ai» diesem Onude nur kicne. Besptechung widmen,
w, obwohl «i (Ibenll asf Kant niriiek- nad ttibvt duu^llien hin»iwxcht, dock
lien pUlMOphiMlien Kreùten wuuIk Bvanhtnni; Kofundrn hat. l>er Verfiuser,
bekanm dareh ■•in rD^IOek, wie durch aeloca Geist, hat lo diesem Buch sobief
étemrOgat W<!l^ sml l^cbRManffiwniiift einen neuen oindrinclidieai Anadnick
rveiUehen. Erste Abuilun^: Knldeclmag d«B winenBobaflli«Jie« PessintisuMiR
Kant. D«r emplrlsch« Pcfofuilsmns ((ficdeU bd Sehop^nbaucr und E.
Hartmann) iwd der vnlKKni Üptimiitmna iibid gleldi anvriwunHliafUiciM)
■«iauni^n*, kda Wissen. Der wiMensehaAllohe Peiaiintsmiis iat erst vua Kant
begltladot worden. Nicht htwrcm atwr, als In Kaacs Schrtnon gciegcnillch an-
Q>Ke peanmiailachi; Aeuaacrunjten »dnur Ixtbcnaadmrnuiig nod WdteT&hmnK
sich Gnd«D. Dareh ZusnaunenstcUong Bolober hat bekanntltoli E. vuo Hattmami
Kant ala „ Vat«r des Peirimlsmiifl" va «rwdsan gcmcliT, ab«rEant s(<lbst hat sieb
wollt geliillet, Hux «nlnlien mtilaneliolûchin) AnwandliniKtm uiu mntaph^-iiMcbesi
PrÎDilp m madieu. Die BetcrOndiiug dus „wisaensohaß lichen" resHiiiuuituH duK^h
at bal rielmohf eloeii andern S\aa: Kaal hat entdeckt, duas die Vorstellung
"(odnr vliihiifilir Ilcrnli-llTinK) der Writ der Er&hmn; bedingt i»t dnrcb uiacm
aprioTwclicn Formin, iIilm wir diu wahre .Soin niemals «rkcnnrti künnen, dam
ns Orond uud Ziel, Wtvcii nml Sinn den ^iua TdrachliiMcn ȟul. ,tliue Welt,
In veicktr die Vemiinft uiLuiiurbruclicii danach strebt, die Wahrheit, das Wese«
der IKngu an «ich sa orkrnoon, während der Verstand anaschlltBBlIch Grundsltxo
xuT VerfQgitiig bat, die hin«» die ICrxchelniing^welt Kinn Bcwnsstmtln bTingt»,
Hm Welt, tu d«ir die Walirbeii nicht erreicht werden kann .. .ist, ubJekUr ge-
\fpMt, dne wilileclile Weil, nod «lies Ist der objektive Kern eines wbseucblft-
Rcfaen »dur . . . urkejinttiiatheon»tixciien l'ewilmismn«." (^!l)■ Kant seihst gab rieh
der wfssenaohaftlicheu BegtVndung den PesKimimniin ilurch selu Uauplwerk
Beeknoschaft. and anslatt die Eonseiiiieuzeu ans dt^mselbon 211 z.ieheB,
ilhog ut in der Kr. d. iir. Vem. and Itirun Pustnhren einen Abfall von dcb
I^BelbSL — Zweite Abc«iiuug: Klidibll ana ilew Wlaaou in das Meinen bei
ttachfolgern Kants. Darnm haben auch Kants Naehfolger blsoke Wege «tn-
giTKhlagen — eiacndt* dnreh CebenchrdlnDg der dem Krkninun gesogene
(îrcnzie, andrerseits durch Kinftilining de« blossen Mcinnnfp-Optitnisuna (dnrok
J) and des cbensu unberechtigt en bl<iH»en Heimiugs-PeMÎmlsmua (bei (k-hupeu-
ier)L Diesen Irrwegon und „aktubaiiscbei! KtinftCstUekeu der MetHihj'sIk ' <T4)
aUlMir greift die dritte Altteilung wieder auf Kants F.rkenntulstheoriviartielt,
Dd entwlekeli an ilxr uud !u ihr .dax Puiidantent de« wiMMuiscIiaftlichun Pr.»!ii-
DW^. Kants EfkcunUtlsÜieotte Ist dem Verf. die Erkenn Inblheorie Oberhaupt;
ChanktcT „ist di« ahnolote Trennung von IvrsehoiatDig und Ding an sich,
uder von üein nnd Denke« Diese absolute Tiranang ist da Znstand vini
BescbalTenkeil , denn er gebt wie ein BriMh durch den BegritT der
tut, des AUs, and bedingt Ut den EImcIdmi das Bewnsstwla eliM« Uangda,
466
enturbfrrtdit.
eiaes I^iib, cine» unT«niiUiiilkh«a Zwi«fpi]ts" (163). „Für dte UmMbenseeto ■
in Ihrer ga&xon Reinheit uud 'Hefe gi«bt Bs kel« gtlllieiid«nM SVeboa, kejsj
hnhrrm ï^chomcht^Ki-^ftlhl, hIk âi;n Wclrpraun xv licfcreifua . . . gHbe cs fUr eiM I
relue und tiefe äeele uueli l^iAen, wenn sï« einual mit detm VerXiUiilaia dua
Unccdankeui dor Welt ober goEstigeD EriOaniig (oDhaAlg; goworden wän? (I0>>.
Di« Knidrekaiii; de» DmlLimiM xwinchi-ti RnchdnniiK imtl I^fT »> làiek m dcv
Er. d. r. V. hM xur Kut^ di« £iu»ictit in di« Uomüglichke^t der tlrfllUukg dtœr '
8«bn>it«ht dus WImods und dies eben tat du Ti«flnglMlio «a dor Welt, daw
Bie tmerkeuubar und uabe^reitiicli icC. fUmn, Zdt nml KaaMlitÜt, .die *i«hor-
gcsioUto TliällgkcK dus Venttuides (Ërïuautiii« wid die baldo»e ThäUgkeit deri
Vemiinft (idi^i-)^ wurili-n in dloBcm Kitne In AnsohluM an Daboia-Bejisaiid tmà'-
Liebmaiui oiut^hcud «rw<ig«ii: ^er tnnneendcuilAlä IduUmnc btgcuift rtwu
Hohr L'iucbirDcs iind sehr CuvoUttommeiMB bi sieh, nSmlleli die Wiiklicfakcit,
weidiur diu Wuhriiuit ruhlt" (2M); „der waiiic Penimisnns Ist der Hebimg, diaa
wir in blone Van<tei)inifc«n uiafcekorkcrt xind" (SO!); „die Ide« dm Diiifços ta
ïiob, eui^ IUI» i-on«livrebeud und ewig non venngi" (309) ist diu {inindligo
de« Peasimlsmas, nicht blosï, well una Jene Erbeanmls versag bt, sondeni mü
«, HMUiftob ivjKJ nahrun Ërkoniitai«, auch nlohc mOgllch i«l, „die Welt aiit V«r-
Dann xo rL-Ki«tefi" (210): deoo jeaes ersotmt« Winen würe „du HeQ Itr slI»!
Wunden der ElozoLicii wie der Volker' (?3S). In dieser mgbu^eii Bodeutuug-J
isl ilioso KrkeBDlDJR [der Unmüglluhkeit nähren WInmiisI weder too Ihren Eo^j
dncker - Kant — nach vun «einen Naohfirlitorn aulgefwiit wurdea (SSO).
rierle Abtdlnn^ endUuh entwtekett „die Kuuse^uetn des wbeeoaoliafUicliC
Pcariadnans", ebea den grundlosen opiUolünrns, ron dem da» Bach sebon Titel
hu. Der grandios« Optbnlmas u*ur7olt in der VenninftM«» in UnbMÜDgioB,
derlluA^iinK von der KauiinlitSt, dm h'ri'iht^it, Dttm KnilKebua, lledinKten <tckt|
wcau auch uar iu der Idee, das Uueodliche, L'ubedhigle ^ai^atiber, oad an*
dieser <)Ulllt filt uns eine im Graitdo Rrnndlosc, Irraäonalc Freude, die an« Aber i
die Hebrtukeii tUs KiuUiehem etfaubt. Ehm weil da» Endliche nicht allce Ist,
noiidcm ihm daa tlueadUclic In der Idee (cegen üb ersteht, gewibn uni dieve Idee
einen besollgeadcB Trost bikI Frieden. Diu niif t'ebmlndung dea eodllcèe
Ic-h bf rahk'ndc »ittUchu Handeln, die Betrachtiing eehter, en-litrT Kanstwokai
auf wtüichaß philmopbladier Rulic basierte LebeDsfBhriuig veneli«n aaa den i
Schal teureirb des Bedingten In das Idisalrdch dn« Unbcdingtea und UneadUcbea.
Bltiiclil, Otto» lieber Werturteile. Ffi^iirg u. Leipalg. Mflbr tSfiS. (»AS.)
Di« „Wertan«lle" alnd bckanitlllcb daa Scblagnort und der ScUachtruf
der BlUchlVhen oder Mgniannt«n NoukanUnchco Theotogie, àttca efaueina
Ktchtnng«« llbrigcnii über die Bedeatang derMlbem fllr dut r«li|,^l!a(i Krkeoaeax
nicht gADi rinig nind Vus iuteressiett biet aur d(e von 0. lUtaehl aurgevotfen« ]
Frage, ob uu<l Inwieweit Sache und Hamm auf Kant miflckgthen? ^le Pragej
naeb itm Wert de« UcaacheD nad der Dinge in iI<t WuU im fllr Kant llhef>-
haapt diu eutscbcidende in sebier gamea Weltaaaebauiutg." Aber er engt dte
Frag" oaoh dem W«rt achlechterdiugs nud einseKlg Huf dkt durch die {iraktiache
Venonft gegebene. icüraUsch« Beurteflang ob. anstatt dies« ~ allordliiga falaeha
— Wortbvviirtuilnng mit den durdi diu ürnih!« gitgcbenta Wenbeartclhioigea In
oigaaiwhen ZiManrnealiang lu brtugeti. .^Mbet crkIKrt es sich auch, dnaa Eaat ,
BiiA awhi den Bc^^ des WertBidb geAtndeo bat, obgleedt Ihfigwu vkhiig» j
ntlMttnrbcriebi
457
yoranmetnnseii duch bd ihm bereits rortivMlni Ati." Der FoitMhiiit nb«T
Kut biBsn« trini durdi U«rbart« richtige ptycholofiaclip nrunduwehiinangvn
■ligebahnt, fetncr lubesondere durch sein« PÙalleltalenuif der monliMfaen mit
dea KathetiMditii Un«ikn- (Vffl. hUma llbrig«iw im •ron It- oicht titione Pru-
gnaun dei Hratttrtiuiien E. OlAwsky, Die pnlitiitckca odi-r IVennrtcil« gegea-
■ber den tiieoretlschen i>der Wbseusimeilea. Um« 16T3.) D«o Etna« finden
wir b«l da Wotte: Kr h» die von Kant nocli mdTllekllch abgd^itte Kom-
' blnatloii swlackea drr Wvrift^baiift der Veninnft nwl den GcfUhl ttriPtc^"!- 1»
dimen ZoMiSBeiiluuig liu de Welle die Aioditlclce Wert^eflUil und ^Vertbear-
blkug, wenn aucb noch nlcbt den Tennlana „WorUrteU" gebildet. Lob», A.
Rhsehl, W. ncfmniui, Kiiftui haben dann Sadie und Kamen xnr hcnüpia Geltung
|[«1>nebL Der Streit, der skk iwisettea den verMbledeseu Kiefalungen orbobMi
bat, dl«hl Blcb aim n. a. 1>«JKii»der« daratn, ob da« r«l%iile^ ErkenaeB direkt
auf WortnrlKile turlkkgi-fUhrt viril (mi 0. Kitaelil) i>d«r »b ~ im alberen An-
■cUiuia an Kant — die Urteile dta rcligiüflen KrkeoneBa ^J'oMulate aof (rTund
von WeriurtoOea" seien (so Scbolbo).
Salialirr« Antr., Dr. lli«ul. Thttolof^incbe KrknnntDiKthcvrie. Kln krltiscihcr
Vcmuelu InsDentselie Sbertrageu von Dr. theoL Ang. UauT. FreiburgLB.,
Mobr 189«. 63 8.
Gefet vom Kanti»oh«n Geiate; ein kritiichnr „Vcnneh" Mr, aber gntid-
kgvnde Gedanken ia tredTeodet Vona enth^t^nd, La Mlb«tiiid%«in Ansehltin*
, u die DeukanUsche Tbeolggle fhuiiiJalsdiG Verve mit dentseher Tiefe veir-
btodeNd. Das ReanlUt der Kantiaeben E^iliMophiu Ündct folKcnde Konmmen-
üumuig: .Die rule Well gehl nicht bint über unsere Erkenntnis, miDdeni anch
llb«T nnaer Erkenniniwittt«! hinaus. Der Uensoh liut ein Bewusttadn von den
ächrankea und ton deua dnrchaua subjektiven Charakter MJiMT OeiHeskAfte
gewonufm. Z«fi>l^ dcaeeii hat der rdlgiUae Be^rUT At» MjalerluiiM mh Reoht
Zutritt In BKtunhticben BewuMtaeb cvhalten; der Heoiaeh bat die inteliekiaelle
SeukMaäitU vieder gefunden. . . . Wht riitd 4ahlB gelangt, niu aelbst be«er
m keonco, und das Ut die grosse Errnngenaclurft Jedes irahje* Portaehrlttos In
der PbilMophiR." limbesondere die Erkenntnis der Anttnonsie xn-LicIiua der
theotetiachen und der pvaktbeben Vemnaft Ist nun wichlig: denn ,aus den
KoaÜlkt beider entsteht stets di« ncligion In Umeo de« ll<«iaeh«n'. Kor der
Oottosghube tUat di«»a KuntUkL „Das ist aber ein mUo mortahf, werden
Tide siffen; „es ist", sagt der VerlÏMer geEsIvoU, „ein »alto ntole, ein uigleicb
iMinktiver und beaoaiien«r Akt, wcleher den Geist drHngt, sich d«« abeoluleo
Wenes des Oehrtea gewiss xu werilea". Abrr dies« Tbiit 1U9 VertniiMms aua«
aneb lugbeli gereeUfetUgt wecden. Dies vcmiehl die e« eile iliUfle : die Analffo
und Apologie des reNgtCsen Erkennons. Das nilgiii»e Erkennen hit seine
Wursein niebt in der Welt der Objekte, soadecn in der d«a Subjektiven;
„uaotf Geistedi^en ist ja einer EUi|)êe nït swej BreanpnnktMi vergldehbtr; anf
der ejoeu Seite der Brennpunkt des rexepdven Lebem des leb, wu die Im
objefcthreai Ertahrannr« wissen an^nomnesen Wahrndmangen, wober sie nun
tndi koouBcn nligen, inigtatuit verarbeitet werden; auf der anderen Seite der
Bteat^Bokt des aktive« loUebens, wo all« Offnibaiugen der Hsdit nnseres
CMate* aleb saaustn (das Subjektive)*'. „Die winenKluaillcbv Gewiaheit b»-
gitindct sieh anf die intellektnelle Evideax, die rellgiOse Genliufaetl uf die
Kraft des subjektiven Lebens oder der nMiallsceea ErldefO." <Uier Ist tm
453
LHtertturberlcht.
1)«««ht«D itnd «mA iBit }^ttm TtAel xn mnnlcrnn, Aim „lubjcktlv" bi un-
KCirObiilicihür ViVihq Reliniichl wird; oüidücIi m Lit ofTtTubar so viel kU monlUdli
die G«g(tiisiitze physisch nad psychlsuh, objektiv imd subjoktir, pusiv onä »kttr,
IkeotMboh und pnktiacb n. r. w. sIikI llberhanpt (n dlcs«m Âbscholtt nicht sckirf
gemg (MoUeden.) Subjektiv in «duiMn Wk^i-d nnd Dich »?iacm Unpmnic, ort
dM nUgiiîae BeimastselB teleologisch in aeiuoiu Verfshrea. Du tele»-
bglMli« Urteil, dM »WoTtimcil" bcgtüntlct die Methode des TclIgiSsea Brkeuiwa;
^iclU du Woen der Diage i«t ««, wu Ana OUubcn iatoreMleit, fondcn äa
Wert- uod Bon^cfhältnb in elnuder'. I>u dritte ChanuUeraBerkmil der
rcHglfisca Erkenntnis DwUlch besieht dwin, dass sie syiubolisch Ist tu ihren
Ausdrock; „dio Tbei>ri« de« relij^UMiB Bcwutauelos kommt In der Thcorio
d(« %iBbalti xitm AbscJiliisa". „Das Uoaiditbani ond (ïcÎKtig« mit tliUe de«
Sichtbaren und M«terkUMi iiud Ausdruck lu brisgeu, bt der Oraadehuaktet
nod dir wr^.nüidiu Aafgabe dr« Sfinbobi": „das Symbol bt sngleMi tlne V«i-
falllliini; uud eine OffiBobanu^'. Durch dailitn«»] «Ibm jodcB I>o(cn»' ir<'bl ,,die
TreuBunKsItnle awbobeu sctB«ia r«ligiÖa«n luhaU, den <a la erluütea gut. und
■elovni «}-mb»liaRhi-n Aundriick. dm nnMifhürlloh wmIiscId kuD"; &b«r msa kann
nieht hufTcu, irgeud utunu] du uiuo ohnit da« andcn — des Inhalt uhiM die
Ponn — ni baboo. DIeso „Theorie dta kritlseheo Symbolisnina" wuselt
vollaOndl^lD KiQt, dcsacu AwfUhiungtrD Elbordle Analogl« tuiddie aualoglsobe
EikenDtniaart bin jetet noch ninbt K''''"S ^eoUrdlgt worden rind trott Ihrar
flindamentalen Bedeatniif.
8trauh, Joh. Dr. Der telcolngiacbo Oott«Bbow«i> nnd s«ine GegnerT
rri>Kr. Asdiiffiinbiiig Umi. ^Ki^t|^. [$3 u. t>0 3.).
Im etHtea fcogruiniu vutnîckelt der Verf. mit gTou«jn ï'l«bi* die poNitinn
Argumenle, welche fUc den leleologlsch^n Gedankengang spr««lien; In aweiten
u-ird du go «nlwlckeha t«laologl>elw Argument mit grosser EMTgte gegen die
tSnwündo dun Hkeptiaiimna, de* Matetinüsmiiii und ilcx l'snlhnwiBus veiteUJgt
Der \'eif. bekämpft unter Skeptlcbutuü Kaut uud »vim Scbnie, n der er
K. Pisclior, Funlsen, Wundt, Fr. Schnitze rechnet. In Saat sieht er but den
äubj«ktiviaten, der den KaugralitltsgcsoU die GUItigkoit abxeiproehnn nnd *a
deaWcC'nm bCchsteu Weaeu .vcmpcrrt* halte: .die inlellekluelle Verwirrans,
in welche auf dleBem Felde sogar der Deuktleae von Kitalgiberg ge-
raten iit, nnw als «Inbeh« (jmptoaialiache Thataadio ti«f bedattert worden,
liefert aber augleieh den Beweis, wie aehr anch in einem groaaen Gebt dns
■atlrUcbe licht der Vernunft aleli verdunkel» kann, wenn maa sicli ohne
Kvmpaaa binAuiin-agl auf geHibrliche ForschungafiihTten'' etc. Welche« diaacr
aEoupau' sei, wird man toicht erraten, wenu man erfXhrt, daaa Klentgcn nnd
Paaeh, die Haaptauloiiliilcn des \'eriuaers sind. Es Ist natUrüeh, due de»-
aelben die Levgunug des telcologitchm Argumentes lulelzt ab .Frevel" nnd
„dUmoDlschcr Troti- eta«hcinl. Daas demnai-'h die Inquisition wieder da» b««le
L'ebera<niguDg«niiiloi lat, sagt der Verf. snar nicht, wie dica andere ja achon
oflen sagen, aber er mnas t* oonaotiuenierwcise denken. Wie wenig kennt dock
ein Solcber jene Inneren Denknlll«, welehe den unbe&ngeMa Fondier »un Zweifel
iwingvnl Wie viel hütt« ein Haan wie der Verfasser von Kant an lonivit, nicht
dem Skeptiker, wie der VcrT. Ihn anflaast, sondeni den Vertreter des grllndUotateB
Kritiilsmual
4
1
littvnhirbcridit.
459
I
SrertmhlU, JohanM% Dr^ Prlvatâomil dor PUUwopbic an à. Vulven- ZUricb.
Die NotwumliglEffU iiiil OuHtalt etner kireblieliuD ßefarin. Der
Kbcbe d«T Befomution g«wldin«t Freiburg u. Lelpslg, Uohr, 1896 (3i«8.).
Z<!ha Vorlrit^c UInt brpDnvQilc rnfccn <ln Bnltgion uif pbUiMopfaiscliDr
Baabi. Der VcrfwiM^r mp. Itedncr vertritt mit jtruMKt Boredtuiakett nod cön-
dr]igeud«r SchXtfe Uii- Notweoitig'keU eiser Uiuc«stahiii>g der kiieliUdieii Tbeo-
loglo, durcfa AnhoUpruiig sa dl* Qnoii*, durch .Sj-nthMb dm othkchco ttmia-
tketamiB und d(« diwgODlt«h«i Psatboiunaa." Von der Abni-icvui; dur mmlemCD
Th«u)aEie gvgeo die nûUwophl« will der VerC nichts «i»«»: n will wieder
rill«; kbi^ndlg« DnrclidriDgniW betd«r, iud »owobl (nhanuiie KlreblJcblicIt wl«
tuMbiiNtliche Hanunitlt abtnireisen. So «eltib dicM Gcdukon vua Kant liegen,
90 wdt sie, um uikb su nusmdrUokeii, vom Ksntperibel «ntfentt sLad, svgtebl
d«T Verr. do«h mf^rfacfa An Hochachtung vor dem Jossen, schufifnnlgM «ltd
Boiv«r»eUea Kant" Aumlnick. , Darin war Kant in rUillxer UebercfiiaämniBnf
■Ott den wahres Christenlum aller Zriten, daas der Heneeh ufn« Kellgioa
■debt durch .Foliacbiiiachon-, durch aaascttldie B«llgloDBtlbDDg«n bewebeo soll, . . .
jonden dwB InhAlt, Wert, Wahrheit der IIolÎKii*n in einem fciiten Lcliemrvaadel
sick tdgen und bewähren uiIiaM la Kant bt der ehrbitliehe Geist des
ChrlsteonuBs nad der Itefonnatlou, das diiUche WoUea, die „gefllhbwarm« Macht
der peiaOoBchen L'ebentangnag" von der Nntwoadickdt «in«* Rrldmngtpioxeans
tn die Fhilowphle elngMtetea luid bat Ihr damit da« grosse Ideal gegeben, du
iic nie anfgoboa kau , ahn« rieh *«lbat aitCtngelmi, 4» Ideal : WätaoBohaatuig
Tom Staadpaukte dea hDchstea iiatut aus au ««in und m hierin anr Wis«en«ohaft
zu bringen. Alles, was Kant in der VorwirUiohung dleeea Ideale gefehlt hat,
kann uns nicht abhalten, ansnerfceimeu , dass er dleaea Ideal richtig besllamt,
data er der Philosophie den rechten AVeg g«wl«»eu hat, . . . Kaut hat gezeigt,
ma aller Anfkliruag hSohstes Kiel and Kode ist: das hflcfacte tiiil. die F.rKlvung,
die jdttliehit Wiedergeburt der Menaehhelt, des Keidi Oottts in luia nud unter
luiH. Darum var Kant der Stärket«, ab alle AnfkUrer vor Ihm : ... er war elo
snbstaatlell chtfatUcher und protofllantigcAior Philosoph."
Balfour, Arlti., Die (iruDiIlagen de* Olaiibeni (Fonnilaiionii of bdieO-
Ueben. von ti. Künig. Biolel'eld u. Lvlpdg, Vethagvu ii. Ktasing. 1896.
S. l'ü»— iU .Der Idealtaatm nach «inlgon neueren englischen Schriften,'
schon im .Mind" Okt. I SD3, 8, 430 IT: gegen Kant nnd den douiacheo Idralismns
la eagliacher Fassung. Dagegen Daniela, Vi\H., ,Mr. Balfouia Critidsm of
tcuMeodental Idcallam,* PhUoa. Revlev. 1896, S.&9— «I.
(JOttlerfr. PayeholoKie und Philosophie. Kin Wort aiir VcrsHodigiing.
Hflneben, PUoly und LoebJe, 1^90. {Si ä.>.
£* geri-ich« doai Godo Kants sam Rahme, das« er die heutig« Sachlage
der IKn^e sehuu vor banden .lahre» vvraaagesagt habe, das« nümUoh dio eiii))!-
risehe Psychologie elgeotlldi onr einstweilen «In In die Phllosuphi« uufgeuom-
Mcner Krcmdüng sei. bis de <als Pendant xnr cnipitlscheD ïiaturlehrc) IlkTc
.eigene Behausung wird bexieheii kflnnen". Dies sd nun der Fall, seitdem die
eapettmeaieUe Psychologie ihre trigenea Laboratorien be](Oi;eii Uabe. Dies«
Paycbologle habe aber dk Teadcaz, Ihre ehemalige Wlrdo, die Phüoaophio selbst
SU venlÂugen nnd dch »Ibst an deren Stelle xu >etxc&. (K^rimiIIVit Ulteef
Einaelügkelt tritt der VerC energisch für die Selbatlndigkeit erkomituitiUieui»-
460
UtUntnrbericbt
.UmIiw nid netqiliftiacber Fonelwnxea eb (bctitot uich in dictta
Im; dea anersetslkhoi Wort der OeMUohte der Pfajloaoplile ds ml«
BjMuagsmlit«!), gwht tbtz In der LosISRiuig dinar Fmsdian^rr^ vna der Pej-cko-
loglp ta w«tt.
KrOgfi-, t'cllx. Ist PbiloHophi« oliae Paf obffiDgie niogliohî lltiliidi«!!,
AekeraMB, 1690.
Der Vcr&cRCT bmloot, in GcffvnMti >n Gtlttlcr, die vos dkisen Kidit lUii-
nttcJicnii f("^i'^''K"-' Itedeutun^ dt^r I'tirrlmloKie fitr die spesl&seli pliUompUcelMa
UnUmudmu^-eu. Dqu VontnrC tiütllen, d<« phygtologteolie Pajrvliologto beiregA
sieb lo den ans^circir.ncn (>c!cl«rD de« MnieriiUnnia, w«u) sl« die KsuaiUlSt
dts SecIcnlntH'iui &iif <lcr phyainuhijn Kuitt- Kuclie, tiegepi«! KrAf^r «il clonn
tlinirniii »uf Kaat: ICm ist ledifc'ücb ein re^iblivea oder bentfotisolies l'iùiip im
Sinne KïDls (Kr. Kehr^. 413 ff,). des§cD dio PRrchoplijralk aleb bedtent, trenn sie
IktQ Fonchungca luoliciint nntnr ilor Vflnaiwetxiiiig lurtenilmnt, dus Jeden
VotfUfit dea BevuMtadna eio iual«rieller, der sogejuaitte piyeliophyaisch«
VofgkD« n Grand« Vtg«.
Harti», tifiis. ItultrÏKC xnr Pajrobologle «ad Philosophie 1,1. Lctptl;,
EnirelmHttn. 16D&.
„Daas die AnwcDdnog des Sabatambetnllfes inf das loh oder Beu-BMlaaia
etne lUschc UebcrtiapinK dner iussenm KrlxhriiiigskatticoriD anf die tanen
Erfabmng ist, bat una Kant gctebrt üant halte nioweiféliiaft durin Ueciit. als
AT lutvorhob, dosa e{o Ich nicht cncJidnt. dasa nna nnr elmelne Bewussttetn»-
to^S'uBS s«ffebvii riiid.*
FleehaliTt faul. Die (irunien seistiger Gesundheit und Krankheit
l/eifiig, \cH&Ca. U90. (<S3.)
Der bekannte Psychiater und GelilniforwlMr geiit in aelner Rede au« von
Kaats Positionen im .Streit der PakultBton'', wonseb die Beurteilung
der ZarecbQuugs<UhtglcvIt von Vctbrechem u. s. w. niebt Stehe der Meditlner,
Modern der Philosophen sei, dn di« Entcroa ,dia Haachlnenweaen im HeoscbeM*
noch nicht tief KC'ug ■.■imilicn, um den EinfluM des Leiblldian auf du Geistige
an l>eutti.TiU!o. Kant hal>e für seine Zeil wohl Kecht gebäht, alter huBte sei die
nimferachuDg so weit, um joncs „Maschinenwesen ' des menschlichen Gebinu
xu erkeunen. — Kant hat ulivr nui;. Kr. auch noch hraic insofern ßocltt, als der
Tllmforscher xar Verwertung seiuer >'iiude psychoIugiMhcr itegrifTe bedart, and
gvndo lur Kritik der psychologischen Begrltfe bat die Philosophie, niebl itn
■ündeaten unter der Leitung de« Knntiachcn Kritisisinna, doct Bebr belgetnmes
ab dis Medlito.
llanintk, OUn, Doutaehea Knnsticben in Bon in Zcilallcr der
Klassilc. tlin ileüng zur KutturgettcUchte. Welauu-, Feitier. tÜM.
208 a
Di«< Erwutung, die durch Fcrnow vennitEdlca EinwirlcDDgm der
Banlisclicn Acsibctik auf da* ^deutsehü Kunallulirn in Itom gcadiiMurt und
gewürdigt lu lisdeu, wird doreli H.'a tuteresMMo!) und bedeulsamoa Bueb voll-
auf befriedigt. Nachdem 0. 91) Uorlti ab VorgSnger d«t Kantlacbeo Atalihotik
gestreift vordun bt, na^bdutn (8. Ilti) d» IKleniuia mixehen dem Cbarakte-
rlstiaden nnd IdeabdiOne«, du erst auf Kintlachrr Basis Uberwusdca werden
kooBM, «itwtoicelt worden lit, «Ird S. 123 IT. Karl Ludwig Fcrnow ab Ver-
kllador der Kantfiehen Aeethelik in K»ui dargestellt: ,ab ein JOngiBT Kants
UHwàtatberkïrt.
btadie F. di« Ueinig der gnMnn Pnm nach Bom, wéUkt nuit HengN Ab-
luodlinig«) die ThcoietDter luid Kritiker besoUfUgte, «rie der KHiislIer die
EiTCi«iiimK de« McilackUaon mit d«r Niuanuicli«hmtifi|c ïa vcrdnlgw babe";
eis KsiisM«tk musH, nnbeae^Mdet ■doco' Entatebung èIx Werk d«r Kniut, dock
kU l'nidnkt de« kOulleriscbea KOoneiu des Blndrack luicbcn, ab ob t» ela
l'nNlnkt der btoaMin Katar «Kio. Im Vlhner n«B— »G bidt F. la Horn <lm
Uauso dn Prinxoi Aufiurt rtin Eaglud) Vorlemucen flbcr Aeethetlk, mit Mel«r
Anwundnng luf die bOdeodeB Kflnate. Von dev Bekanpnobift mit der BantlMlua
Lekr« boJRe V. aàeht aar „bestimmte rrlnlpiea «Mr philoMpbiscbea KvaM-
kritlk", »oodera «ugar die Ordernde Kralt efaer aenfa Kiuwtepuebe. In
Caratous alolii F. d«D KllMtl«r, wcicber die Ideal« dor Ranibebe« Aealhedk
rualbtimci unil \» dicMm SlaiM wird Ftraow if<r !*n>phut von Cantens. Wahr-
scbeiiUeh natev Fenowa EtnftaBS bat Canteua auch sugar aOt^nsclie Dar-
suUuDgea voa Baim und Zelt entworfen, welche aber gerade den Gegners
01*T^i Haler UtUUv) «Im wlllkommene Haodhabc zu vcrwurfoudcr Kriltk boles.
£• «lire interenAiit vt urfahnia, wohin dir*« haïtien Versuche, liatun ticil Zell,
Kants Anschsuniigsroniieo, kOnatleriteh wiudvnut!»beQ, gok<>uiiu«u sind?
üebrlgees hat dann Femow Im Jahre 17^6, u&ch dem Einsag der FntBzoaon
Is Born , «bb roni Kautbobcn 8tandpniikl niia dir rcpulilikuiiiiehfrn StrOuun);
■ngtsohloiaeo. „Fernuw ttmt MlbM ala VolkHiiredigi-r anfj er rerkftudele daa
ET«ag«llüm der UeBH&eareehte , nnd er war frac Ub«<n«ugt, diu« du Volk
beoM freadlg auch «lie Verkllndixu&ft d<« nmu-^i KaotiiicJivn l'lli«htb«^lfii . . .
-~ In srinen, belsahe «iu .labrc«bal spüler erschienenen
Stndleit" bat F., wie Q. S. 174 £ anafUbrt, itcine Kantlticbcn
eben Anacbaunnifcn dnrck GoMheacbe BlsWIno rertiefl und berdchert.
Kine rouuu^'rapliiscliH BvhsadluoK des Interemanten, ideal^eüiuuten Manuea imd
setoesVerhiiliBlsscesiu EauliBuheii Pbtioeophie vUrde sicher rol«bo Âasb«utc geben.
Streiter, Blcbard, RarlBOttcfaorsTektoDih dcrllülienen ab Ibtthedwehe
BMlktuntgtsMihtebülciliel'hrorie. O^ntriU« zur Aeethetik, b«ran«e«geben von
Th. Lippe ood B. M. Wermut). Hamburg u. Letpxig. L.Tona t»>OU. I3& 3.
K. UullcborB Tektonik der Hellen«! spliilt in der Gcecbicbu der nach-
kantiieheu Aeiitbelik, xpcxiell der Architektur. A unthetik ebe bedenteud« Kolle.
er neiae gani« Theorie beroht auf dem SrrtümüubcD GrundKcd.inken , dnsa In
TcrMandesi^GBleen Er&saen der Analugie zwlschrii Komi iitul Ik-griff drr
bthethch« (iemiiix bnube: jede ar«hit«ktonl*ubt! Form (x. II. Abakoii, Kaue-
ng, MSai>der, Zabnscbslll ti. ». w.) bt ihm Syiubcl elaea begrltTlIcheD Inhallca.
DUcbcn ArcUieklursynibuUk will den ästhotlschon Genoss inclir im Erkennen
IfflEchcr Bciiebnnicen. aLi im Mitfllhlea einer von umi in die Uinge taüiein-
lebendigen Verb at luugaw eine finden." Gegen Jene rellwtoiisoiaesig«
AnfAaaotig des SchUeen dureh Bitllohef wendet alch dir Xt-tf. xn Kanta
Aeathctik tnriick, und will iniellekiiivlles Interawe uoil ÂMlii:tùtvbee luleiene
scheiden, „wie es Raul kUr und sdiarf gelhaa hat". Kants Gtandaatt,
ins ScbSne gefalle ebne BcgrilT', besteht fUr Streiter „in gewistem ^uio an
ht snd kann gegen liltttchvra SebOnheH«g(setz angewaadt werdea".
Drvwa, Artliir. üeber das VerlilltBis der NsInrwUiieniichaft aar
Natnrpbllosiipbie. Eine akademlacbe AnliiUBrede. Berlin, Hitscber und
BOateU ISM. (» S.).
SHtMaaini L. JO
4B8
littenliiTberiebt
Der Vorf , Je«t Donnt der PhüoBi>i>hk na d«r toehntocbeii Hodvchii
sa Ku1«nibr, hut in <Uc*cr mmmluiflcii Ri-di- »»hr ««erpMli du Recht der PhOa
•njiltie geKUuUber der blusnea Natnrwï»eti>cliaft gewahrt. Es globt fga Mdb
„BttuTwiflsenschaflilche WclUnaclisuuDg': denn dl« Atomisi lache and dw neehft-
■ Isohri Atifîiununt; (li-r ijuar Kind, k> brrMhiifrt m: invcrfaitlb dav NsUinrl>Kl>
■chaft wlliHt »lud ab naiunBÜBgltoh« mutliodiieh« Prinxipien, doch aber vai
fonasle Hn&prliuipleit. Geirlaa, luieikilb 4er NUnivlMeiwohirt miiM «b«Mo
nulwo&dlg Mncrerilt« mit Atonoon gorocIinRl werden, min dic'Krtüäruns dnrcb
Zweck« uidrtineila ualurwtMenMbAABdi veq>Cat ist: alter über die retn natiir-
wtaeMtiatt)l«he Anftemug d«r Dfage flthrt die ErkeaaUilsÜicoriB hioatie, wrli-h«
dIcM Din^c« «1* Eiscbolmuifcii bcnnen l«hrt. Thtit man sbcr dinwn Kohritt b
di« ErkenntnüUieotie, m wUnlc intn „auf balbfn) Wi-fn-'' sieben btdben, vean
nao TM bier ans Dldit deo weilwen Suhritt in die HcUphysIk (hiui wollt«,
mlehe d«n Stoff la KrHftc aaflGst «od in und ans den oaMhanbcbea Vi>rKXiig«n
ihre cweekinKaiiKen ZnaammenbHng« erkim:iC. Hiurbfi bcraft üeh der Verf. nkht
nur auf Oatwald. sondern rot allem auob auf Kau i. welehw elneraells die
dj-nambchc AnifastUBg der Malcric bpgrltndi^t hat, und «elcber andrvrseits „ia
•niner Kr. d. r. V. das Vtirbältni-i des Mechiuiiitniii» sur l'oloolnfpe in eioer Webe
tSÉlgeetllIt haï. die miialerKiUlig für alle Zeiten »tiia wird*.
Iflelneli», Priedrlcfa. Die Teleologle aeit Kant. Entwurf, milgotcPt iiii
EU«. FDrxter- Nietische, Du Lcbes Fr. Nielucbc*«. I. t^piig, NaiiB
IW6. (8.851—967).
ÎDetische balte, 'UjXhrlg, élue Zeit limg beab«lcbtjgt, mit oioor ph
•ofihiachen Atbcit zu proniovlereo: Uebor den Begriff dca OrfcaniieheB
seit Kant, nahnichr.intleh aiiKorcxl daxu durch die l^eelure von F. A. Langea
Ocechk'hte des Materiallsuiuit (Elis. FOreier-Nietxsche S. 3«9). Die ersten Oe-
dankcDentnlltfu dieser Abhandlnng siwl unter dem Tllel: .IHe Tntcolof^e seft
Kanf erhalten und im Anhanf; sur Krnniuiten Rioftraptiie verilfTvallicht. Diu Auf-
teiehnungen entkalten bcaonders kriiiacfae KandglosHO in inm §| el— 67, T7 n.
TS der Kl. d. Urt Die Stellung Nietisches zn Kant, Ub«r den er sjiSIer m>
»chrotr iirtciltt^ , ixt auch schon in diesem Entwurf aine polomiscbu, wobei N.,
Jedoch Kants Te!eoto)çie viel tu dogmaUsob aufbaat, fadem er die kriHsdie
GreubesiImmiiiiK Kants betr. des r*|[uhitlTen Charakter des teleolof[i»ehen Undli
gana Ubcnirht. Au» ««ines Sätaen seien fulnend« Stiehprobca bennSKebobon ,
.Opttinismua und Teluologle gehen Hand In Uand: beiden liegt daran, das Dn-
«woekmUsfiitcc su bestreite als «twns wirklich fBiweckmilasig««. G«ig«n Teloo-
logie iin all);KmriuuD iil die n'aOu: Nachweis des UaiwecknütssiKen." Pitr das
ZweckmiUslge selbst .Ist anf streng meascbUchem Sitndptiakt ebe LOsitnp nSp
lieh: die empadoklsiache, wo das ZweckmlUa^ am üs ein Fall nnler vtclen
UuweekmiiaBlgeii erselieint'. .Das Sohvrterig« bA die Vereinigung der leleo-
logMwa and untdeologiscboa Weit.' .Dns 1st die Metbode der Matur bekannt,
wie eia aolcb xw<-rktiilisi<iKcr Ki'rpcr calstciit, ein« sinnlose Methode. Domsach
erweist sieli dl« ZweekoiüHigkeit nur als LebeusfUUgkett, d. h. als oonditio sine
qna aon. — Zweitens keaneo wir die Ucthode der Namr, wie mich ein iweek-
mïMigcf KStjier erhallen wird. Mit ainnloaem Lekhlatnn'. .We Teleatagie
ist wts der Opilmlsnina nur ein üstbetlech«« Produkt.* .Der Uechaniamufl, ver-
bunden nait dem Kusalismos*, ist «Jnc too Kant flborsrtanc UögUchfceit .Das
lieh selbst Otgaeialerea Ist bei Kant willkflrlleh atifeloilet* .Dot Bccriff dee
Itlenturberielii.
468
■lea tet aaatt Wetk, hi» Uegt die Quelle der VotBteUung de« Zwecks. Der
des GftBiea ütgt nicht \» den Dlog«, aoMden fa ans." .Di« NUsr In
das anparltiOtebe Hnlier, gcsen usoricuiiscbc ttsd urganJuclH! Kindw gleidi-
mioliï kart*
Der frulp WmnderNtndnn. Der cnigo, all|[egcn«r9rtif[e and sllvoll-
kuiniuune Stul'f, der uinxiKC mU][Kcbe Ur^ruiid alles Stigenti nud DaMjrns.
LILIIL l-«ip*lg, Veilu.Cie. ISM. 1891! (SSO, 449 ilJSTS.).
Nldit, vie der Titel vermuten lassen kijnnte, lI:il«rt*Ueinu, sondoD nata-
nOstischcr HoninniM auf hylcixiilstisitjer Ilaxiit. AntspHlcbe Kants Hbar liuiitn
und Zelt. Knft nud iniiArun /u.iu:riuj«iili:iug der Dinge nEnd huufig und nielit
uugcsclikki verwerivi. Der 3, BaiiJ i-utliült S. 13S— t J1 »Ine Kritik der KauÜwheo
RïiiiD- and /.ehlolirc.
RfiUclie, WUliebn, Kutwickluugggoscbiuktu der Natur. Nuadamui,
J. Nomnami.
K. 311 — SA9. Kridsclie Dantellwig der K&nt-Ijiplacc'MheD Bypvthca«.
S. 190 fuTträt Kauta naeh den Gem&lde wo Schnurr, f,t9loch«ii vun ßos»
Waaler 1^27.
SekCnn, tin«!« n«nn., Dr. Dio Stellung Immannel Kants Innerhalb der
geoerapbischenWiHseDsehart. S.-A,a.d.Ahpr. Mooatuolir. ßil.XXXItl,
Heft SU. i. S. 217— SW.
[Huse wrm'oUo Arbfilt (etne rortr«lfliche Leipziger Dissertation aus der
tleSnte'ediea .Schule) kal t« verstanden, dem virlheh.'UiilvlienTlicnia neue 3«lt«i
atnagewinneB. Der Verf. hat eine bi» dutu unbi^kuuuU KaobtKhrirt der Vur-
lemisg Hanta Über physisch« Oeographie ma dem Jahr i:S5 lilnsugeaogon und
— nntor grtlnil lieberer Bontittang der Aiilitmiltnug Ubt^r die Vulkane Im Monde —
kuostallerl, daw Kant um ji'n<' Zeit eine lM3nerkciut«'i.'rtv AeudiTvag in seinen
koanofoiÜBchfiD und geuguuischeii Ausobaunngeu voreabui, üidem ei vom nepio-
uiatischeji dem viilkan ist Ischen Siandpnakt «leb aonäliene. „C'har&ktcilsdscbnr
Wdse ist ea die Kosnuiguiiie Kants, w<^lche ment den v^n llerHcbcl aoagebendea
Stoes empfingt und dadordi lur Auuahuie der UiibetelUgnng der Wïrue bel
der BlIdniiK der Wclikürper bingclcilet wird Als Konsequenz bienron ar^iobt
lieh far die Geugunie die K^uxeioitiu an den l'hilonLunus, uud die Oeologle in
ibrer CDTollkommonhelt macht den Scbiitt telt, so gut sie vermag. Ganz «at-
s|ircebend der deduktiven Ableitung der genannten Wiswonwuge uuadnander,
plUtKt sieb die Waudluoc bringende Bewegung run oben nach unten an fort"
Dan nnd wie Kani di« dodakilve Hetbode bei seinen CnteranohungeB befolgt,
wird im Küucelnun •ehurf gezeigt E« tiHngt die* damit xuuoimen, dans ihn
diese Probleme nicht w\c dueu Spetial-Naturfutseher taieresslereu, sooderu dass
er wn einem aligcmcinoron pbtlcaopblieh«n Standpunkt ans sich mit dcDsollxin
beaohänigt. lu die»em Sluue faasl der Ver&wcr mùa UrleQ dabin ———•"- ■
„wo Kant sich an die Auflösung vou Elnnlprobleinen wagt, kann er nos nldit
befriedigen; da aller, wo r* nieb um grundlegend* rragcn illgemeincr Natur
bandelt, werden uir immer windet vou Neuen Ursaebe haben, sebe Mbtfpfcri»die
OslatesgrSMe anzusiannen." Eb«n sus dienen Omnde 1st auch mit der Ver-
tfefnng Kanin in xrine {ikOoMipliixcIien I'toblcme lu seiBcn »jilUerea Jahren d»
Itttertsee für die «pexielleren I'roblene jen«r WiMenaoliaft lurUckgetrewn : aber
.wtr Geographen l>e«cbeldeu uns bei der oosere Wlssenscbafclnunerhin ehrenden
Thsiasebc, da» Deutscbland* grOHtcv Denker der Lrdkimde seine Jugendliebe
30 •
4«4
IMcbenkl lutl". Ein bemadcr» Verdienet der grUndUcbeD Arbeit In, dut rio,'
uUer MrgiUtiger BeBattniig der Llttentur, die SteUuig Ruin ia der hbturiidieii
Entvlcktung Jemtr WlweDsoh&fi Renauec ab Miber festtiellt.
Clarke, KifikardP. (8. J.) Logic. TUrdEdltlon. LoDdoBXooKB«H,Gre«iiftCa.
I^ab. -IliT S. (Uinuals of CalhoUc Phllosi^h}').
IMraea Ldutmch gehört der >og. „Stooyltiim-Series* an, donr Anaahl tim
LehrbSoluini der PUlosufiU«, ItennsgegcilMai vun lUlelled«r& des JesDiteunlle^
in StonybtUBt (England).
Von Kant bebet e« a 36 (t3fl): ,¥«1, straag« to ny, iMt a few oT tlwM
«bo mU tlieuMlvea PUluaaplicn b ■i>deni daj* baabh tbe Law of Cu<itn>
diction from a portion, or froni the whole field, of hanan Itaowledge. Kant h»
the TctyqncetloaaMe honuar of having fint itdtlalod the doctrine of Aniiooal««,
ot conOadicEiviu exIsUng lide bj Mo, but Mrertlieleaa both of tknn tne ta
pabt of fsct. albeit to onr msoo Inecvikdhble.* Sobelllng, Beg«), IfanseJ,
namihnn, II. Sirt-nrur hMbca i\mt Mluhaadlang doi Ocevtira Ac» Widcrfpmcliea
fürl£<aeiat. — S. lilff. (2eO) wird (Em Amtcblun an ZlgUttA) die AufrUiUnng
der flj'Dthetkdien Urteil« a priori doieh Kant bekïm^in: viebnehr MJen — hn
alien dognindschvn Sinne — >Ile afirioriKbcD Trtt^ilc RoaljüMh, alio eimtfaetfaehta
a liuiricriori. Kit Mgt in dieaein Sinne eine Atmlj'M iIlt bckannten maiheMtbcte«!
Beispiele sus der Kinteiiung sur Kr. d. r. V., weluh« als ualytlaebe bvwîeae«
worden »ollen. Zn ilem Urthcll T 4- S = 12 wird die richtige iBMwrknsg gemacht:
,1t euofunes ti>g«th«r the eqnational syml>r>1 luii) liiti iogksal cupula."
Ans den derselben ^tonyharst-Serles" aagubürigeu Lebrbachen set Uer
der VoUsütndigkott lulber noch nAchirfigllch erwähnt;
Bveddert Bernard (S. i.) Natural Theology. Lundon. Longmaiu, Gmn A Co,
1891.
S. l»I (vgL S. loa.) wild Kants Widerlegung des ontologtscken ßotlea-
bewdse» im Prinüp gobtlll^-, iliigrgcn wird seine Widerlegnag dos hoamo-
logiscben nnd des teleologischen Bnm-itii?!! niulit lüit Htîehlialtig suerkanDl, Aoeh
wird sein belunntee Urteil „od ibe iuipri^Hsiveuessuf thedeelga-arguomit* gerse
tMtvOen. Seine Kaualllillitliearie wird niclit angcaommen (S. 33). Die Onitlgkeit
der ersten niUfle der AnUthceis in der onten Anttaonüe wird nickt nnerliannt
(8. Sil), da der Begriff der .leeren Zeit*, welchen ^e venveodet, kebeo Beifall
findet .Therefore th« beginning of ibe Wurld was preceded by etcnlty. not
by rime'
Hit der „Stonjrlmnrt-Serk«'' st^ht in Zuaammonhang eine Serie von
JtnltiMlieB Lehrbllcbem, welehe von der Anstalt Exaeten in Uullasd aua-
gehrn. titrrvon Ixt 10 cTwUiaou:
Frick, CarnluH (S. J.) Logioa in osom Scholarnm. Kribur^ Brisgoilae,
aampHbu Berder 1893.
SpetJcIl iiommt b Betrsebt der Abschnitt S- 195 »q. : Do obJeeHvo fdesra»
ralore b generu aca <lc stisurditate Idcalfiiiii transcandeBtalis et absolut!. Spetlell
dem Kanilsohen System sind S.iez — 316 gewidmet, lliesis Ist mit Bemfsajc
anf Peseb: .Kmiill qntena 1. quuad consilium, quo erlab lationis tuaUlnlt,
3. ijaosd fandamentum, cnl oittonm inpcntnudt, 3. qnoajl terminnm, ad
qiujm critiea pcTreult, at bbiun omaiso et alMurdnm «st rujicicndam. riilgt
ebe loglsoh scharf gcgllodorl« DarateDong aud Wideilt«aag des KamiacheB
iTitena ud epesieU ebe Analyse dar Elnleibig, dea fimdanMatem.
46S
ireUnann, Ravoir, Dt. DieL«IitevoDdeii«pci)ri»cbuii SinnoRoneif len.
Huuburg und Lelpolg. Vom 1^96. WS.
Me I^hrc voD der >p. S. B. sel etne orlglnilo SchSpfung des grosBcn
PhyrfolocMi JoLHUIler Dilrf« ne CfkcnntnûUiiMnitiMh ala citH! Fracht des
aathropocMitilKlieii SrandpuDki«« Kälten, «le Uia die neuwe Pbllotmpliifi von
DmcWar m bit XII Krat uaà Fichte mehr and mehr bcraHigebUdet bat, Bo
küvBC dach n>n eiset Erguaxung Kan tu Aarth MUIIut, äie >o oft bobtupMt
wurde, keine R«de win. (ä. 11, II). Worin iriU pbiii Aitat Krgïnxuns finilcs?
Etwa {*) darin, du* durch diu l^hro von den «p. ^-E. olo« SabJektlvltSt
■ ocb der slnnticbea Qualititcn darsotbin werde, wühreail Kant nor von
der Apr4i>HtiU und äubJektivHSl den Raum«« und der Ze4t kandelt? Aileb die
iiratoro sei fUr Kant nach den Vorarbeiten von Loeke. DHcarm, Oanaendl eine
WttCemacbte und Ungat Bbgemaebte Saebc (8. 11). Oder neint man (b), dasa
doKh dte Lehre von den ep. S.-E. das, was für Kant aus anderen Orllndeu fctt-
■tand, d(a SnbjektlTltiU der sinnllohen Qualitäten, wenigstens von einer Settle
ber bewiesen wrrdr, die damals noch nea und unbekannt war? Allein dte
Lebi« von d. sp. S. E. bewiese für die Subjektivität der tilnncsignaülitea (bt
nieht«) Bei ToUkommen adSqaatei Spiegelung der Anssenwett wären SlOrnngen
nach Art der lIisiMchen der ap. R. nicht im fttrlntcstcn minder eu erwarten.
(S. 91). Wenn das Seborgan auf einen gewaltaameii Sloxa, Rv^n den e* die
Natur nicht schtltson konnte, mit Lichte mpfindwgen antworte, so beweise dies
— nkbl, dnsa nun die Art d«a Xnaceron Vorfcannea Qberbaiipt glo-lcbKlIlHic sal,
aondern niegekehrt —, daaa das Sftbotgan und seine Funktion danh und filr
gans b«8tiBnM6 VotfftkfUB 4er Aimenwelt gewbtlfBB tel und in diesen hi innigster
lind weaentlkbatei Bealobnng steh«, die rfcli daher auch niemals vetlengseo.
(8. 93). Uro den (ieilanken den VerliuseTs noch durch ein Gleichnis ta rer<
ilwtBehen: der Anatuas der Aetberwdten ist es gewenen, der das Auge nnd
dM Selinerv sich getchaffen bat (vgl. S. HS), nnd wenn der Sehsinn auf andern
AtntSsse ebenso antwortet wie saf den An.ttons durch Aetherweilcn, so bewdst
ilaa für dh) Subjekt! vitSi der licht vorkommnbve clienaoTlel, wie wenn man aus
Unflhlgkeit eines Malers, belleUge Gesichter anders sa leicbnen als nach eJDfln
bestimtnlen, wicdcrli ehrenden Typus, beweinen wollte, das« dieser Typus ein
Trodukt »einer Phautasie und nicht die Nachbildung Irgend eines suh der Aiusen-
wett ihn elnat vorgelegenen Originales seL — Es besteht aueh nicht etwa eine
Analogie der Lehre von den sp. S--K. tu dorn Apriorismus Kants. Gegen-
Iber diesen liublingsgedanken Helmbolts' sei daran au erbnem, dass wb mK
dem Verhiltnis EWiacfaoa Reis nnd Heaktloo (Empfindung) nicht über den
ben Standponkl hinansgoUngen. Beide Faktoren liegen innerhalb
nas gegebenen Welt. Kant selbst habe auf den tintenehted iwlsohcn der
Sobjektlsltit der sekundSren nnd der Aptiorltüt der prlmlrea Qnatitjlten su«-
drileklich bingevricsen (S. i-6). Er, der Verftsscr, Iwkesnt sich geradtou sU
elnoa Gpgner des absoluten Aprioriamu. „Man wendet den Gedanken der
t^twieklung benisuince i^nc weiteres auf die uervilae Organisation der Uenschen
kn, wogegen isan bei Psychlachen merkwllrdlgcrweisc immer noch nicht recht
Enut damit machen wHL Man ist hier gutr. b«Mnders geneigt sa absolut
aprioristlMhen Ansehtaungen. Non kennen wir nbef PaycUschet nur In Ver-
bindung Enit Psychischem. Sind dl« iHrvi>sen Sbnesoloacnte tarn Eniwicklimgs-
produkt, so wtiil doch fUr dlo ihimi parallel lanleMleB payeblsebeu Akte Ana-
loganrellmi' (assf.).
■«
4W
Itttentui^ericlit.
W. weiat rtdlic ucb, lU» die I^hre von i1. ip. S -E. nil der iDod«n«n
l^bte TOD der Ixiktlisat Ionen der CehlnifanklioDen oicbta zu thnn bit (A. <aff>.
Unter den UttennnruchwctMin fehlt dea lUferenien .WfthrneKmuDgsproblen
vom StAndpankiP des I'bj-Hlkers, de« Phj-nioloKcn und de* Pbi>MOph«n* (Loipxiji
1BB3X In welchem di*T Lehre von d. sp. S.'E. «in« utsHthrlicbe , mU der Umr-
stellDBg dui Vcrluatn MnSg >ieti bwlihr«nde Betradiuog gevidnet m»d ueh
dvMf nnfuerknm Romadit worden bt, wu nMh W. nlemud erkannt hibe,
daM die Helmholtx'nche Fa««aig der Lebe ma den sp. 8.-E. da* ilirekt«
WMerspic) der XOller'aeheD Uattorlebi« bUdel. (Vgl. Wtknehmiincsptobleai
s. luiL, nst)
Hallo a. 8. n. Schwan.
Jvnmlcm, Vllliclin. Die L'rteiiHfanktioa. Ein« paycliologisehe nod
erkeantuSskrimehc llDieisiicIinng. Wien a. Ltipag. BratuaKIler. IttM. SOVS.
Von lliimi- liabe Kant içclcnit g«lial>t, diss vrtt vielea nun Znatamle-
hommi'ii dut EiMiTong beibringen. In dvr bUimra AMolcatlga konme or diesen
Beibrlug«n nkhi k"''''?'^ begrilodel linden, «oU eb<»i die Icunic Wih&llpfkiaf;
iDohr cntlmlln iüh geirobnlicttimtalgoa Etwaiteii and gewohnbettaBiM^gn* Vw
bbden {ü. 12Sj. So »ei er an der Frage gekoBncn: «Waa (tt oiuet Belbriagca
tarn Znatuidekomniün der F.rfaiining?* Auf diese bereehtigic frage Kants mtisM
ein« Ton nüta tmiaccndcnicD and Bpriori>eh«n Elomenlen freie Antwnii gtqi^hn
werden (8. 2). Jertiuleni Kiebt die Antwürl: Ks sei di« Drlellsfurn), die m
Jedeo (US 7,iiK<^nihTtMi Siutr. den letxtereD formend ntid nbjcktlrlerend,
barangebrachl werdco mU«sc, damit deiseltic znin wltkUcheu Bewnetaeüwlahah,
ta nasuent verfügbaren geisligca Eigonlnin werde (8. 34, ^T), Kant liabe etn-u
durchaUB BicbtigM iceaehea, als er die Behauptang nnfutütltr, das« der Vcrsuad
ab SpiiDt&neiUit mit Illlfc der Ihm augeborenon Slnrnnbegriffu dm cbaotlackei
8teff der EmpfindQDgon form« und objokllvlcre. Aber sebe Aanasanng,
wte die der gaosen deuUoheu rbilosuphie, leUln nn der fUlMlillcfceii Auaabne
der Selbütäudigkelt dor Begriffe, Man sehreibe dem Begriffe an, was
enl durch das Crtell vollxogrn werde, nnd bemerke niebl, dass jeder Begriff
nur ein NinilernelilnK violer vorliinKecanipiiner Urlolto sei. So wnde anek die
Forniting und UhjuktU-iontug des KmpfindiutgSBtuffee nielit dnreh angeborene
Slammbegrill'e, gelieimnisvolti; nnd Robetnutlsvoll wirkende ineta|ili>-BbKibc Eatititcn
ToUaogen, nicht durch priemiiirtitehe KalcgoHooB des Verstandes (Ü.ST,
t2Aty, lind es helfe nichta, sieb Über die p(7cbok>gi)obe Unhaltharkeit der letitcfen
mit der Behauptung einer sngeblichen Unabhängigkeit aller Ktkemilaitkritik
von der Psychologie binwegiUActaen, da doch aiicb das logische Denken ein
pK]rcli!i>nhe]i I'hlini>iii<-n »t» lind demuaeh nur aai psjcbologiMhen GoacUeii bogrlfhn
ueritou küune (S, ilii). Nein, iras dem EanpAndtugtateff die Fomitng nid OI;)ektl-
vlerung gebe, sol k(>SD mllgebrarbtir bcgrIrTlIeber L'rbesits des Ventandea, aonden
A\v tJrtrilxfunktiim, die xinh lilieriitl, wd uxuixebliehea Bewnsalaeiii gegeben ad,
mit pflychiilu(;'L-ichi'r Niiiweudigkeit nach den gleichai Heaetun entn'lekclo, denen
auch sunst das psychische Leben gehorelie (S. 31, 5T).
Die UrtellsfnnklloD sd idmllch nicbta anderes als die Apperieptiun
dnrob die stärküte Apperxeptionsmaüie (S. S4, SM); die sUlkate
AppereeptioDsmaatie selber sei ^ejenige, die durvh die Eriimecong ui die laU-
retohen WIDenslmpnlaa grbfldet werde, die wir bei nnsercn eigenen Bewegongcn
«rli-tii Imbun. Ihr ati Ca «mucfarefbciii tea wir ein bewcgua Objokl gar
LltlentuiberidiL
udcn KpiMidpknn kl)iui«ii kl*, isdent wir din B«irt^t|]ig[ ab WUtenshBadlong
de« sivli bew«g«nden Dinges denlCD (S. 6i). Wir tuato nicbl nnr Aie In dur
Aaseawelt irahTgeDomiMiwii B«w(^iig«ii, Mndeni aneli a.\h audcreu A'uri^nf^
der AnsMBwell lod nietst maeh die der Innotiwc]! naimislisch nls &aa Eitdjrli^d
t«n«r Iteilie tat, éenm AaÜatg lu Innera, Im Willen do li«wc|[Miilcn DltigCR
g«aiioht vcrd« (é. M). Madi« ioth d«T imprOogUch bn VncOe Ucgeade Antliropo-
ninphbn» nwk nid nacli eino «ndercii AnnuMUdjE Pluti, Indem du Snbjelct
aïeU niehr als eiu wollendos W^seo. soodem ala «la KriftEt^ntrani .tnf-
gtfust werde, «o bleib« il»rh !□ der Form dos Uitells der Illiiwula auf die
dcmwlbon «igrundelipfit^utle AiiiioraoptionsaiaMe ein fUr all« Mal crhoJtHi. Die
Beaieliiaig Ewbcbon Sabjelil and Ptidlkat ael in aOeo L'fUtlleo, audi in den
tbalialilcstrit, kolao aadere ab die iwlacliMi cAnm Kr&ftquell« und Ihren WiTkaii£«ii
(S. 3Gt>). JoraulMn ireiiil dmnaf hin, das* din »iditijpiten jener Katcgorlccn,
(luroli welche oauh l^ut der Empfiuduugsslua geformt werde, und wetebe Aiecet
Dtnhcr Mgt^ Weise iiU vor aller RrfHlininK t^r^vilMii« Starnrnbegtllte des Ver-
■Undca beiraelitet liubi', in der Urteiluluiiklion enthalten aeCoi, SnbsturialHIli
und Kaaaalllät Die Snbstaüj; werde zd^leSeh mit deni ätibjeole dea Urldb
geboren. d«ii ertnnerton WillenKlmpiilMni, iliv jener primitivsten und allgonielMteo
AptierH-jitioii des l'impliiidiiii^sliilTus xugruude liegen, tie büde nteh nicht durch
eine trauscendeDlalc Appcrzeplloij, sondern durch eine solche, die aich in luiserem
Sgllclicn lud Htlla<lliehen Rrlebm wirkaaoi crwetso. (Kant wUrde In der
IvIMcvcn lioher eine „hIoKse Assodalloo* seben. D. Ht^f.) Aoimllelie» gtllti
rOa da KanaaUtät: wir erleben dieselbe aueh nnuiitleltiur« iu der iuilgea
Vertibidiai; zwiKehm unKi-reji Wlll«nainipal»ei] und den ^fufili el empli od oo^n,
mul ibertn^ii dium ilii'»e innige Verbindang anf die l'mgebtijiß (S tittt.).
Snbatans uuü KauaalitHt i«ei«n demnaeh ki-iu tirbeails ilea Vcnrtandca; aie
edea iwar die Ponn, in der aUo ncmaokltehen Weaen alleâ phj'aiaebe QewJicbeii
an&uïasseD ole.ht uinhln kOnnen, allein dleac Form sei durch eine 1>«l ollen
Uensdien gteichiuitmig cntn«hende Erfahning gcwiinucii und nci »bjüktiv
■nitbedingl, letalen« indean dafUr, A»ta wir ûk: Welt in dieaer und iiiohl in
dner anderen Farm deuten, der Grund otclit nnr tn der Elgenut unseres Soelen-
bbens, sondern auch In der Beschaffenheit der objoktiv rorhaodenon Watt aribat
Hogan mllaae. Saaüt gebe die piiyeli<iliigiiiehe Analyse der Urteibfnoktiun die
aSgeaieine Hiigllchkeli, elae WcltanschaiiuDg auf realist iaeher Gruad-
l4ge anfanbauco (ih.i und der ms Kanl« Kaiegorlecnlebte loli logiacbcr
KoiWHineni rieb ealwickelnden idimllütinohim Weltunaekauung xu eatrincen, die
uns nun einmal nlckl in den Kopf wuUe oud mit Uirer gefUlitlen Unwahrheit
eiaou überaus qDalvoUen Zosland Lervorbrlngo <ß. 33'>f.). — Es sei audi bemerkt,
dass Jonixuleiii anf dl« Wir.litigkeit der Kantiacbeu l'uterwlieidung zwischen
WalimelimangH - und Krf^ruutpiunelleu fUr die OesoUchie des Urtetl^robleuia
hinweist, gleiebicltlg aber In der An. wlo Rut dieses Uotertcbied durchRlbrt,
Btanchcrlel Unriebtigkciten und ct.
Halle a. S. B. Sebwant.
Ehrenlunss, H», Pastor in ApoUeusdorf, Jesus Cbrlatus, der Sohn Gottes,
nad die dautscbe Philosophie. Acht ßetrAchtnagca. Gllicnlob,
C. Bert«la»«nn. 189». 40 S.
Vorlkigender SepaiaJabdruek aus der Zeitsehrlfi „Der BewtJa dt» OlaubcDs"
beaebSfUgt dcb auf S. 10— l'J aueb mit Kant, reap, mit den Faralldun nrivelMa
468
UttMBiiiTberieltt — ZullwlirtfleiiMhia.
Kurt und RitMsb). Die Meifcod« and (Ue BwntUM BtAaet jiliUMoplÜHh
Fonehnsgen ban det Vttfama s«lbat olnnsl in fblgondw Wcbe tosunin«
,.Ko«h t*i bemerkt, àtm die (ol|[«nilBn AMftlhnuigwi vonrlffnmd den
Sohriftira del iMlrefTeiul» Philosophes entnonuiMn sfalil. Ks iat ebe »aeh n»
ttmug benclitete nnd gewlirdlgtp Tlwbsa^«, dus die içTossen deutschem PWù
M}AcB un AnfuiKC ibroi rhiloxopliierens tatbtt weit kb ron eluistlklwai QlnMb
riûetxlca , Bplitor aber mit dmuselbeD FlIhlDag und Aiugieldi mckten" (8. i
Bel KanI Dffll nun iber elier du Ot^catcU lu, und es luun eieli in allai
Tokn du groMoa KUnlfcsbericen Bedduugcn «ir TbnoloKie and sar
Sndrn <rf. duflher web Bach „Kuili ÂiUTsfmng too der Bibel"). So tätte
Vcrruser auch gut gethan, «cdd pt von dem SanttsehN âufuts „Uober de
nuttmanllcben Anfang d«r McnaobcnürKRhicbie" I4o& genununeB, oder auc
«esB «T etwa« inelit von „den apHteTec Sebr1f\«n" bennlst bitte. Da Utto Hui
t. B. Kanta EiXnn Über dl« Joagblulicho OebnTt CkrisÜ („Strdt der Fakiiltlien",
KS>ig«b«rg ITti:^, S. ii) daruT bewahrt, den gnMMn I^iluuophee ab Vurtnidiger
dicMi Dogiaa» vocsnetelleiL W\x atiniiaen dem Verfasser gevris rUIUg bd,
ironn er dl« Kanll»ch«n Ansehauun^o iioch (Ibcr diejeolgx« des oborlUvhll
Ocrm T. Kgidf stellt (cf. S. I ^). Aber wir kOiinea ihni selber leidm- den Vur
der OberiEkUktbkeit sieht ersparen. Er iiiltl«' oieht aur die WurVe
Kndem anck die HnactLllgig« Llttcratnr Ober den von ihn bebandelfen t:egeii>l
stand gnat andeni xa Kate sii-heu mlism^u. als ea tliaUüeUleli geschehen bt. So
rermissen wir den HinweiB auf die Kallchache Dissertation ^OantU, SeheJIingii,
TUibta da Fillo Dirino sontentla" (S. 1- lUX >uf da« Bndi „Kant, I^tsc, ßllacbl"
Ton Slihltn, rndlieh die Rcnutsung dea Kapiteb ,rKiuil und jida« .lllngcr^ in
Qraa'« ^Sclb«tlievuast*<ia Jean" (S. I(i4— TI)l Von Kant sotbot riml nar ..ßriigivn"
nnd die ,J(ritUi der reinen Veraiuft" sltierc
Le^. ClW.v. Xagelges.
Zeitschriftenschau .
Von ürrausgcber.
Reirkp, Budoir, Kantbfbllagrapfaic ffir die Jabrc ISOO-IHM. S. A.
a. d. AltpreuK«, Hi>Datsaclirift , Jabrg. XXXU. ISOS. (Königsberg, ficjer).
ea S.
Den Freunden Kanta und dor Kantforacbnng bat Kckko ebio grosse
Fmudo benrit«! durch Fortxelsiing sriner Kautbibliogtafibie, welehe xrit 1^1)0
sehsterslieli veraiast wurdei anch diese n«ne Zwamuenstellang xchluttl nieh
dimh }ene bekunten Eigeoscbaftcn doi Verftssois, Snsatnte Soigfidt, GnivUtch-
koit und GdriaMmhattigkcit an», und giebt sagteieh ein etfretilicbex Bild von
d<!r Du«h fanmer atoigendeo Kaalbewegung; sind dook anl den Ol' äetten Hunderte
TOB Bachen, AUiBiidlong«n. Prognninien n.a.w. veneichnet: riac wiUkoauneae
Tonibclt fflr Jenes grosse Duaidcrat — eine voUslindigc fUatbibliognphk roa
IT6I bis lur OcgeKwsrt
Adlckea, Ertcb. ßermanKanllan Bibliography. Bibliograph}- of writinga
by and on Kant whkh hav« appeared In Qrntany np lo the enä nt tS&T„
I-Xl. Philow^hiol Review, Boston. Oinn A Comp. Vo). II, a-ii; 111,1 K;
IV, S, Sapplement Hr. I n. 2> 1B»3— IS06. (633 8.).
Z«h«cliriften«fhu.
I
1
I
Eine vollstlu^l^ KuitbibUognphle («t »rit Jshrrn rtn ec&iacnlirJice De-
aldent tUcr Frpttml« ilrr n»dii«hto <I«r ncoertui I'tlhicupliie. Nun radKck Iwt
alcii der rlcliils«^ Uwa (ix(\ü gefluides. w«lch«r grlliidlk&ste Sxcbkcnatnia mil
ctecTDriB FIcIm and g)llckll«h<T Findigkeit vorUnd«! DIo von iJcbatmaan
bepflndete BniiliKiophical Bcvtow' hu »Idi cIm grOcule VerdieuKl erworbca
ilimsb AiiKguiiK nitd PubUkaUun dJMcr Blbliograpble, welche ilscipeausaet-
flrdsnlMcho Lelsinnf uageheaobclt« DfinnpdvTODi; hcrvorrufcn
mnKK IMc nn>iiaf[n^lo Bott allrrdinipi tioch uialit vollendet rur. Wu «bet
TorHcgt, — die BlblioRnphiu bis iiitn Todcsjihr Kants, bis 1804 — ill dot
«iditlgslo und scivlerigRt« T«!!, der d^Dllicb« Gnindstock di-r guwa Kant-
faBiliognphiu (allerdiDg» nur der deutHelmn; ilie Bearbeitung der betr. MuUa-
dltclieD Partieen kann naturgeniilM nnr diirdi AnsUlnclef beaorgt ««rdoo). Anf
Sil eng^drvckttn Sritoo, nom noch 34 Selten Naditrtg« und VorbeMcnm^cn
kommen, Mwio 27 8<jtcn mil mIit guiunen Indie«*, sind unter 1S32 Nummern
(tob deneB abet riele an* deoi uuimi angegeb«neii Onmde doppelt liihleii) die
KwUsB* Jeaer Zell »ufg«^lL Dl« ersten t&U Xiunmero alnd den KantiMhen
Sckriflea (Bticlieni, Abbudliinget) , Brkfen u. s. v.) «elM gewidmet: der ganx«
Rest den Schriften über Kant Das Venelebnis der Lelxteren IM nacb eben
elgvntSiBlkhen System angeordnet; zunEch« 1st du cbroaologlsoho Syatem
befolgt, dann iat al>er bei viKter Kennnng einea Namenü (x.B. Keinliitld, Fichte),
■ogleldi die guxte i^erie Uirer lûimtlicheii PnbUkHiSoneu and der darauf buiUg-
\khna aeenudürcn SelitIfteD anffeiilhlt und diese «ind dann nacbhei nodiDub
unter dem bctreffriulca Jahr kiin erwüliiiL IKe Anfitülilnng tdbntlichrr Titel
bl Bit innerater bibUograpbiseher Akkuratewe geinuht, unter Himuliiiçuug
rfeJer nnallger btblhigrai>tiiaeh iricbiiger Notitcia. Aber uicht geuu^; Adiekt«
hat auch bei sehr vielau Schrieen krlÜMh« AlUCUge hlningief U^t , welche an
M wMimller Rind, al« viele Scbriftrn d«T Uteres Periodi' bis IhM lunf iliuao
beaehiinkt sieli ja ïiuiSebst die Zuaumuteiwtettuiig) »ehr »elten sinil. Mir selbst
4lld viele ilerselben ulc zu Ocsletit gekomioen. Um so dsakcDSwcrter sind diese
ki4ti«eb(ii Ntftixeo, wnlche Adickr« in t» renctüniliger WeiM xugrtceben hat,
und irolebe dem KimiKtudiiiin Helir wertTotleH ceu« Material zugefilbrt haben.
Ea ist nur der dringende Wunsch so lautalsmügtich aosiusprechen,
daaa dar Verfasser der so vertt-ollen Arbeit in den Stand gesellt
werden niüge, die Biblingraphie bis anf die Uegenwart zu vuilendea
und vor allem dieselbe in deutaeber Bearbeitung vorxnlegen. I>eiii
KuHrtndinm würde ent dadorcb die so Sosscnt notwendige sichere hlsturiaeh«
Uutcrlagv gegeben uerdtm. Die .Kantaludlen" werden da» Ihrige thnn, dio
Rrftlllting Jene» WnnMhee und damit die Anffttlliiiig einer äusserst stSrecden
Lücke annibiknen.
trimme), Oeorg. Was Ist uns Rani? Voasisohe Zdntng, Berlin l)>96. Sonn-
tagsbeilage Nr. ai— S».
Geistvolle AaaflhnuigM, fai Jener edleren Pupularitit, welebe der Wbnen-
schafUIchkcIl nichts vergtebt Was Ist uua Kant? Eine wichtige Frage, die
wlcbtigne fUr aas. Mmm«! giebt cknnf dlo folgejide troffmde Antwort: „dasa
wir furtwäliredd nach den Bedingungen funwben niDuH-u, die in iiux »elbst g»-
legen. Jedem Oebicte der Erfahrung seine aligemeiDeii Nurwen nud Formen auf-
prügeai , weil sie die Descixe dex (ieistes svibei sind , der Jeflm Gebiet für tkli
araekafll, bdetu er ta ToreteJlt: daa haben wir noeh Innt« vim Kant zu lernen,
470
Zells«hrinc nscbiu.
and in ^ciwr Anligibe lebt er für uns Doob Ueute.** ADoa Auokknen Ist eb
lliim. iül«s BrkeoiKD Ut «In nnnileb — du ist àa liebt« Kern n» KuM
Lehm", nkbt aVv Jener trUnini'rixclir liti-alinniu , ilcn üim naacke niH (Jnrecht
KiMcbcilivn. In Gegenteil: diii aulieiutiare VerllQckti^uDg und EDtiriiTi«tiiiig d«
festen Welt dorcli Rednktlua auf eine slanüclie VonUllaiig fdkrt ^nMle dabla,
Ilr olnu Festigkeit und Unanzwolfül barkeit sii TvrMhun, dl« ni« Dlrmalii hut«,
no Ungc man eine auMUthutb unaerur 8«iino beateJiMide und abo nur bu D«iiken
n «mlobenid« Welt der Dtoge an sich als dio dgeatHcbo und wihrc ».ngn-
nommen batte: dkeo Welt der Erbhninic i«t unsere Welt, beetimmt dnroh die
f'omua nnaeree Gebtes. Aber darin treuut sich die Gegenwart von Kut: Kut
halte diese Ponneo •!■ <Hn rUr allemal fcsiKv^^bene, ab ein abut lehlawni»
archilelitoniMiiee Sjntnn anjc<?m>iiinien ; uns ulx^r t^nrohMnl der raenacMicIie Geist
au gut wie jedes andere urganlscli« Gebilde als eine SiatliMi «Inor bis L'oendllebe
geheBdea Entwicklung:: wir xio-hen dir ElrkcnntniafonnoB ffclbxt In d«ai Slron
der Entwicklung linmb. Aller abgi-selirii vnu dieser tirff^lionden Üiserepttna fit
Kants Erkennt qUI ehre eine Form der Wellanffusung. In welcher ^.gewlsae ewig«
T«ndon»Mi de» menschlichrn WescnM iliri'n [-hiloiiophiacbcn Atwdrnek gvfu&dea
liaben". Knut verdunkl dien RnalLut deui liuiHtand, imm er iwiMliea 6<ai*nn-
UnnnA nod Itatlonalismus elue venuitleliide KnUelieldiuig trat, weicke la ikrer
Orlgbuilltllt völlig cini^ig in der Gpstrhicbtc der i'htlosopble dasteht. — Aneh dl«
berütinite Üittenlebre Kant» int ein merkwUrtUgcr Venmch, swiiKlieB dea noiialen
uad den Indlviduallslisclien TendenKun itn cotscbetden. Wenn — so nibrt Snamet
KantB Godiinkcfl llticr sie «ribsl hinnna — der kategorlscbe luperatÎT rerlaagt,
jede Thst auf ilire Tnu);lialiktil «um »ll^nicinen Gesets, sur Unxime den Han-
delns für alli! XU |irUI'«n, mi gilt diiin docJi flir dir ganse Tbal rah all Ihren
iudlviduellsleu UuislSiideii : die absolute Berti eksiebtlfçung der IndivIdKaBtüt md
ihrer l^e bildet die alleinige Bedingung, die llandlong auf ILre AltgeoMln*
giltligkeit, auf iliru Vertiinilliuhkoit für alle iu derselben Lage tu prlltea-
ittaa diese Fumi des Gesetxes allein nnsereu Willen bestimiuen soll, niotii Irgend
dB Inhalt, der doch nach HmständeD nnd Zuilen wandelbar Ist, dsn Ka«t Jene
BeatfannianK Ar« Willens zar iilmoliili^n PHicht macht, die nn Uir«r selbst willen
gtnckefaen suit, darin Ix^kuudet xit^h das i'Tinxi|) den rtuteatantismun, der
von „alleo Anssecwerken der Person Dchkelt" absehend, alles Ins Innere, la die
gate Gtalnnung v^irlcgt Wie im 1'heorcHscben, m ût and) hn Praktiieliea an«
nnf das IcJi nllfin geuteilt; indeui Kant (henrcibcb die t^abningtwelt als ein
Eneuguis des Ich begreift, kann er auch prakiiseb decnselbea leb xunniikea,
nieht aus Jener von Ihm erzeugten Welt die Materie seinen Ilaadoliui ta tat-
nobmcn. ABerdiogs hat damit Kant xwinchen Pfllcbt und Glttcksbcstrcben das
Tinektocli entawel gesehnitteu. „Hier iiiuiuil KanI eine gani eindgc Stellung
ein, Indem er mit Toller Entseliledeuhflt beliaupict: es glebt belaetlel nutonal«,
nolwcndigf , iniif^re VerbindiiiiK 7.wl6nhcii Olllck nnd Tugend ... Ick Stehe nicht
•n, djeve Behanptung Kant» untiT die wenigen gans grutmin Thkten za rechnen,
die bisher faineÄalb der Mutatwisseuschafl gescbebea sind". „Damit ist das
Leben von Grund auf In eine neu« Po«Moa gebracht; die iwel Soürnungen, die
selneaganxeninue<enl.aofausmicheB: was es will nad was es sull — gekca
von vunckii»deuen Augaagspunktcn za vencMedenen 7Jelrn, nnd keine auter-
itdbcke (laoOe ontlüast sie mil der Holfnnng, vrlcdcnno gemeinaai «i tuUnden."
Aüctdistpi «teilt Kant die Idee Uoii» auf, um beide wicdar la Tmaseondeaten
4
4
I
1
ZritacbiiftcBMhuL
I
•
XII vcivinm. Aber Ain Kuilbcli« GuttesMw ist eli» SymtKiUaienuiK, nnd mr
die darcligreifendsl« fUr den iui(doi]«a Oiafskicr An vtDpMwslMm WHi, »der
TiditifKr fllr Aif. nispwttUt ifarcr idui^n RJcBiinte, di« et uater deo Titi-ln GIBck-
teligkeii tiiid SitUioliknit nisuinMiifuBt. ,,Wle ma voo parali^ten Lisien Mgt,
wk BolmlttcD »(«Il tm rneadlkhai, fo tfcIfeB deh TngcaA und OHiel: fn LTiumd*
liebra, in Ctolt — An, wo dt« ]*uid1i!i«D )icU Mhnffldeit."
8Uiidlnger, P., Tuber «iiiiE«> Gruodfrageo der Ksntlachen Plillo-
soplile. Arch, f tygtem. Pbitoa. Tl, 1, In7-3.tj.
„üar ihuoTctiKbL-o Philmtuphle": St. «rhcbl KUf^i-ii Knuts Li'iire vom Obj«kt
(speiioU in AtT 2. Analugiu) fulg<^udl■a sehr «fhebllchua l'^lonand. Nach Kant
ka die doroh dte KaMgurkeo objpctivirtc Vontdlnog selbst Obj»kl: uch Knot
htbCB itoMTC VonluUmig«!) k«n«n BrzichuDK*»rt ji-nxKitx Um BuirtL-tMiiefiiH.
Durch AMtfw wuerva Etketmtntukt« »lit St., dass alle anf objektive ütlitl^-
keil ftlr die BrAüinnig Ansprach madhdide Erkcnntnü auf «In Objekt tinwc^rlinlb
Beirnntwinv hinweist: „Die BextnbiinK Att betr. geiiitif:^!) Tiktoreti auf
inge SD sieb mit dem AiispruHi der (Ültigkett iQr diese 1st soiuit selbst
edln^nng niii)[licher Krfabrnag." 80 wird Knut mit sr-mra lijriMien
sITrd gejcGblBKeu. — „Kut pnktiscben Miihwopbie." Kiwi uud mit ihm die
fenkantiaaer incl. Stainmler hcbea die WlUensfredic^t aiis deiu KatisaltuHauiuKiii-
ig bemiis, indem sie ksusaiv Bestitnistliclt mit toter Mechanik idmliäilireo.
Aber das leb, ib wtrhmdiT Teil dur kitusal t;o<irdn«t«ii Weit, hat Krilftc iii «if.h,
welcbe, kkusal bedingt, eb«ii is Jenen kaiualcu ZnsuiiineiiliaDe erfolgreich ein-
grHfeD, „ohsc ims doshslb sof ein Schemrlcbi^n antm^rhxlb der kaaul<ii Kett«
Mtsco T.ii dÜrfMi" (tl*): Uolz ïiler kaiiHülen Ki^'lingiheit ist (rtelitig vemtandru«)
Freiheit dad mit ihr Killüehkeii kein leerer 'IVamu. — Aach die Hiltliebki-il als»
wird dnKh KansalltUt nicbl atif^i>boben. Im (legcoteil wird z-a lelgen versuclit,
dan „it«! rrinxip dur Zweekurdniinfc sulbirr nur eine FolgerrsehoInnDK kausaler
iedbgungen ist". — Iiu eugMteu Zusammen hmi); mit dieser Kinreüiunjc des In*
umw uvd seiner .Sittllehkeit In den Kausalznsammcnh&ug steht die l'oletnik
Kints IndlTiiliialis-nin^ — wcDl^tonn mit elnoni Fviss sei Kant in denn
triben itcckea F;etilii>beii : Kant habe die Wiobti(;keit der Ordnung der gesell-
Mha/Ilicheu Zwecke nir Sittlichkeit and Freiheit nicht geuug gewiirdifcl — ihm
Ottogelt die ide« d«r SoiiaJetlilk , uder vielmehr er bat sie, obgleleli sie bei
ifan auftaucht, nkht entwleketi. Kant gehurt aber ilanim Dicht ra dta abeter-
bejiden oder gar abgeiiorbeneit Phikisophen : Eauls Pkilosopfaic „ât wie dae
KntMpc, die eine Welle ruht", „sie trügt aber den Keim konunefiderEfitniekliiniS
in sJcb, und nird nur ilberwandcJi , initeni dieser Keim rieh entfallet und die
flberSlissig gewordene Hülle abMOsM."
ITAterpr Paul. 1st das Sittengesett ein Nalargeacti? BetncrkniigcD xnm
VDrulebrndm Aofaatx K. BtsudlagdTs. Ar^. f. srstem. PMIoa. II, 3, !3S-2i:t.
N. tritt rooi Kantine hen , resp. Nmikanttoehcn 8aiidpiiiikt SUndinger cnt-
gegen, bchauiilet den Unterschied des ewigen Sttti-i^cMtzee tod den vailtbehi
Produkten de* KanMlgncUM, nnil tritt (lbfduiu)it dem Verbuch entgcfcn,
„Kjuta 8aix von der OrdjHug der Xneeke ohne das Pnadameal seiner Helhade
■n behaapiea."
KttkncBiHn, Engen» Annlytlseb and Synthetiseli. S. A. a. d. AkUt f.
system. PbUu«. 1,3, S. ics -}n:i.
Aitch lu dlesesa Iteltrag zeigt sieh ilu Eigentllmtickc KEnuienini»: er
wll] Kants Gcdaakeavelt neu In sieb eneugeii, seiu Gedankenlcbun in sich
^pedb)i
■flMdfli
472
ittiwbriAeiiRchtii.
nMli]di«i, ukI xwtr «ts den totioaeUB Ifotfreii ti«nai, »a don tnmiisnin
Ptitmp: iütcT gvht soIb Weg — abwelolMAid von dum do« .UstoriKlieii*
RoMuneBtaiura — „pbilmiophiiwh'' von (îuixcb m äeu TeQeo. vom batm Moh
Mwwa, von d«r TÜöfe «a dt« Obcrlläcli« : «b kOhner aber gtJUiriUM We^^
älmlii^b wie der jniwT XalarplilloMphua dos XVI. nnd XVII. JahrhnDdrrui, «cl«h«
steh In« ^C«QlrucQ der Katot" vtrselu» Bnd tob da Aua âtt ÏHogo „Wiritoogs-
kraft nnd Samen" mil tinem BUck aaf clamai Mbuen volKen, aasatt laiignm
und bcdüditii; von aiiuiii nach innen sa dringoa. GcOlvIlcb i«t ita Weg, w«fl
er so Mcbt bt» Subjektive und WUlklirllclM lUkrt, los geiralUMaie Konalndtmi,
UndcBtva nnd UmWege«,
Wir freu«» noR, bd dem vorllr^^doi Aatntt diese G«fahr fast gua rer-
nlodeo m finden. Sein« uiuuSKeiproeben« T«ndi»x itt, den Cat«t)wUed der
analjtianhcn und syntlictlsdieD Urtolle ce^vaClber den Versvck, donaelben all
einen naeiitifiRlich in den KrltizJnnux liineinf^braehten , ja an deaMnNa onr
Silssertlub )iIaan(febraulileD zu bebanpUn, tna GfigeDloi] ab notweodlg«a Eleneat
tmd rrelhci)il<>8 rprmt'nt desselben » erwebca. !>ynilieüiek* and aulytlMlM
Urteil« untent'helili-u, das biess: „die Urteile, die im Fimdanient der RcaliOt
fcgrtlndei sind, nnterschelde« von defteo, die dieser BefTiMiiaK «ntbebren*.
Das Problem dvT livalitill war aber Kaats Gnutdproblem , aber nlcbl J«nee
do^iBatiKeli t'onntilkrte l'ntbtem der K«alillt der Anssenwelt, sooden
das kritische Problem der Realität der Erkenolnia. Synthetlscbe Er-
kenntnisse sind resic Erkenntnisse. r«<ale Erkenatulss« sind Erkenntniae, dl« \a
der KcfiibmiiK Kejcrtlndet niiid, ICrfahrimi; aber ist niobt ciafacb |[«|{«b«n, sondera
von uus Em lebendigen I'roies* eneagt; das ^jMem der enengenden Ptfaoip«»*'
ergiebt die synthetischen Urteile; sie besfeken aleh auf d«B aas dem Mutnlg-
faltigen der AnaehanoDg erel mittelst der KIsbdtsfuiikiioBen va Msengendtn Qegeo-
sland: „der b^tu Koalisoius wird aufgelöst in der Bewoatkeil der letigeiidai
Meihude". Die STulkMiaehra Funktiimen der Erteugung dee GegeusUudce — der
Erfahning •=- der Kstnr rind das Fundament der qmthetlsefecD l'rteOe. AiHl-
l)-tiBchn t'rteile riad das Gegnteü davon, abci wenln«. Dies Kants Grand-
konseption. £ret naekher bat Kant in der Hinkltug dem UnteiMlited dto
iMknate i>«danll»ehe logische Forninllorung gegeb«, aber lang« roriier e«il>
■prang mÄBcK der UnierMhlod >eln<'r rcbcrkcnntniskTitinefai'ii Ilcslnnung.
r* Hartmann, Kd. Die letiten Fragen der Erkonntnistlieurie nnd
Metaphysik. Zeltseht. f. Philosoph. Bd. im. S. &l~73, 311— »T.
Eine aosfUhrliebo Diiplik v, nartuaaas aaf die (von mir im Arebiv flir
Gcsek. der Ptülasi>]Aie Bil. V1I1, S. ASG f. bespracbrae) Replik von Dr. Edoinnd
RSnlg gegen Ed. v. Uartminua AngrtlT auf EOnlga iraasseciidenlale KaaaaUtits*
lekre. Etl v. Hartmann batte gtgen Kitnigs Transsceadeaulea Idealismus den
Vorwurf des Illudon Ismus okoben, nnd stiebt hier aunSebat ge^en KOalga E3b<
fpnicli den aVergleleb mit dem Traum" au IVeeht au erUten : unser „wsJirer Leben»-
lauf Ist dann nicht blos mit einem Trsiiiu i<t vorgleichen, soadtm er Ist
dann weiter gar niehls als ein Trsum", Ktno sehr eindringticbe Erörterung wird
smUnn dem Gegensatipsar „Imvaneni und TraBaaMndena** zu Teil: Kdnlg
hatte vom eTkenntalstbeoretischen Standpunkt ans relatiro Transaemdens Iwa«
nicht ia mein Bewnastsein fillt, wobt aber ia eb anderes Bewnsstsdn bün
kann> nnd ibiulote Transseenili^nx (was in gar kein BeinisstMin faDen kann)
naietiiehledeu ; liumaneBc Ist ihm deugeorilaa das Erfasstwardoo von Irgend
zeltscliiiftMMluui.
473
lobeDiBeviiaRtwtn, iiklit bios von deu iminifgfrD. E. v. ItvtmairB um]«! lil«r
•rkenaOibUiearalwolie and iBetapbj-xliiclMt (Scilehtapuiikte renuUchl; ron entenni
SUndpunkt aus kttnne e« kutn roUtiv TiuiAMeiidenle» gcbea. Osbk ab^esebeii
vos der Frige d«r Richtigkeit, ist aimt UntcTsnehnnc t. BartmsDDS va* aytle-
TDAlisch hobem Inlerunsc. — Ein weitetet Abaclmlli ancht oaicfaiiiwviMD, doss
(der erkeiuiliilstlieoic(is«hc MoBl»mus*, In ir«lchi-D König, anter Ellmlnalîon det
Dlof* u sldi, (leti otkenntnttilbeoictîiKlien Idctuimnii» Uberflihn, an sich 1rlde^
■prticksvoil sol. — Der liest dec Abhandlung veiUerJ akb In ru» meiApbj'siitcbe
VatentnbiimK» Kip. SpeknlatloMa Hbor Kausali^ EiDh«lt und VtelheH.
Benrnaiuii JnlliiR( Per BcKiiff den Daseins and das Ich-Bewussiseln.
S,-A. a. d. Areh. f. syst ITiU. ßd.U, H. J. S. IJ5— I7S; ü. », 8. 25»— 3l(i.
S. lai e. auaa«r«t Bobarf&lnnlge Erlllk der Lohren Kants vom Existonlial>
BttcJt sowie der Aoftunug Kaota Tom »ntologischen Gotlosbuneb.
Hier tragen wir passend fulfcndeo, oben S. J&l 11 bergan g ones Werk nscb:
Bdr^ianu, ImL Die Grundprobleme der Logik. Zweite, vCllig nen
b^uUelloie Ausg. Berlin, Ülititcr & Sohn \i9i.
Kein bequemes Lebrbudi der l.otçik lUr Stndicrende, sondern ein« tief-
rfadrmgeadu Unt«tau«hi»f fbrer Iljiuplpru bleue fltr Fsi'bm'iiuuur, die naturgeniias
aaefe vlelfiKk auf Kant lu nprccboa komuiL Folfcende« »el in dhiMr Hlnskhl
bemia^obca : Bergnaaii will (S. S tL) die reine allxcindnc I-oifilc, wie sie Kant
abg«icrcBxt bat, bebandvlii; aber gegen die AutCassung Kauts vuui rdu fur malen
Char^ter der Logik erhebt er (S. ntf) beschtensvorte Eiowinde, Auch die Âb-
greuitDg der I^igik gcgenfiber der Erfabraitg tub K. (eilt Ilcrginann nicht (8. 30f.)
DDd vetkngt ferner iueh etne Abletlung der «beralen logiscticu linmdaülxu
(ä. 2lif.). In der TbeMl« des Driella wird vielfach auf K. pulumiat-li KUnksicIil
geRommen. Dem Tnterschied aoalytiscber usd s^ttth etlicher Urteile wird eine
•^r ausführliche Unlcmitr.hiing gcwulniet, drTeo H(«iillai ist: es gfebt auch
analytiiehe KweitecuiiKsaiteile, dagegen giebt ea keiae aynlbetischen Urteile
a priori, sondern nur solehe a poeieriiHt. Eraieres Beaut er den ^.beterologisclMn
(Äaraktor der anstytiMhen Urteil«'' (104ff.>.
I
Dr«nfl, Arthur. Von der modernen KaDtbewegnog. Preusa. Jakibikher,
Bd. LXXXVI, n. I (Okt. 11)06), 3. 19ï— SUI.
Eine frvandltclie Be^rlUsiuig der .Kaatstadica", die wir duikhiir qnitllereu,
nnaonelir, als ate vi>ui SUadpnnkt der ^pekulathsn nach induktiver Mcth^ide"
erfolgt, welche der VcrC jJs selbstSndIger Fortsetier Ed. v. UsrUeaaus venrltl; ea
•ei nascre Anfxsbe, d«ai alten Kant ,in tetner u-shren Gri^sae und inglcieh In
•ehier hiMuri«ch«n Besuluiuklheit" daraustelleu. Letitere erblickt der Verfasser
erslens Id Kants liarlonallsuns, der mIm) Urnndtendesi sei, wührend der Neu*
kuHaDlamiw die eupIristisclM Seite Kania nngebllbrlicli nufgeban»ehl hfthe. Kaat
aber stehe der l-^raliruagawissenscbaft aoaerer Z«it nicht au uiih<^, als jcoc
glauben Macben wollen. Audi fllr Kant hcI e«htc Wlssenacbaft uocii mit Afrrio-
tltitt rorbondoi, wUircnd ?h«u gerade in der Zeit nacli Käut der Ausdruuk
Wissensebaft eine vulbtUadig« „Umwerlnng" etfabres babe: als „wissen-
sebafütcb" wurde eben Jetil gerade umgekehrt akht die apriur»cbe, sondern die
apoMvrlorisctM Uediode wksnnl. ~ Der tw^itc Ilauptfebkr Kanis sei, daas m
den speknliiiven 't>lcb uagcbllbrlMi inBtMbunden" habe. Kant habe allcidings
Ton selneai Standpunkt aai^ der oor apriorfacka ud aldiere, ticht aber wabncbein-
474
ZeliBduiftanMèini.
Iklie pUlowpUaoto Eriunatnli taerkent, disa Gtwai gehkbt, aber ä\e»a
falle fUr den modanmi Kuttaalmnaa w«g, w«il nad insufcn a di-r Effalinig
nad dainil aii«li dor loduktiün elau enbiclieidejDdi.' ßoUe riaräume.
MlUu»4, H., La ni^tapliyslque aux Chanpa-Elfaies. Rctu* Phtioa.
VoLXL, 3.2ÔΗ ïliS.
Eino gutT huiaehe Ide*. PruUgona und Plato, St Anaelio and DttMaitw
mit Kaai Im ScbsiteBrelch Ina Geapi^«h au brisgefi, offenbar «due Sadiakairag
der IttXfixak /Jiakoyoi dca Lucias. UcbrigOBa i*t achun in Falk« „Twobea*
Inicb Hb Fteoudt) de« Scbcn«a und der Axtyn' vooa Jabr« I T!iT Kant tat eben
LnllbaUuu b iIl-h Hiiumcl falitend datgcsteUt worden, enipfingcn Tan Zvno nad
Flato, von MrntlcUiohu uuil WolfT; und mit viol Hutuor oad noch niobr Bon-
bcit bat ti. Tetcbnilillur d«n „Wabrhoitagetniueii Beiiefat BImi nMineitaôee in
deu Utuuudl, vertust ron Im. Kanl' (tioth*, Pertbea, 1B71) geacbileben. DleMB
Vot^tMgvn ToUit sich Hilbaud an, aaieb in gf^crlscbcm Sinne. Po» Haapi-
libalt d«> intvrcuanlen Dialofea btidut dw Uaterbiiltung xwiacbeii DeMWtaa
ud Kaul Über das oniologlscbe Argument (S. SUS— 2«').
Falekrnbrrf, R.> Uio tlntwickrlung der Lotsoacbon ZcitlcbroL S.A.
L d. £eiisi-hr. t. PbUoa. u. pbil. Kr. 10&. lid. ä. ITS— 2)0.
B. Ocljer (Upeola) bat bahauptet, Is Loties Slolluog au Ganis
Zoltlekrc fitMlc »cb ein Wccludii aod Schwanbm xwiK^c» IdeaUsUtdicn nsd
rvalittischtM) Teudeoieo. It. Falclcuobvri; but wahrarbdiÜKb ffentacht, da,«! ImU»
eiu Ueuacheiulicr Undureb, nänUuli ISII — IttTb die Ssltjektiviail sowvkl def
nnendUcbcn Iccroa Kolt aïs dor Zeitfolge gelcbrl hol OegonteOige Anesprlldie
ans der Zeit vor 1678 li^«n Im jetât aldit vor. Auf din«« \aiigt Periode fotft
In Hauptwerk, iu der Met^ibyalk tom I8TS die Schwenkung lur vantfiUungn-
juneiUg«n Wlrhllckbcli der Snoeoaalon. Eine WudbiBg kat nloM erfahren
Lotws Ucbonv&giuig vijD dor 8ubjektivlt!lt des TotaUiBdes der Zrit. ebenso-
wenig die rou der ErhabcoheU dee göttlichen Weeens liber die Zeit ; die einige
AendKUng beaiekt darin, dasa die Succeoslon au der äphäre der Ide»UtiU In
die der BealliJlt llbertritt
Kllkneuiann, Engen« Die Ktbik dos deuochen Idoallsnna (Anti1tto>
Vorlesung). S. A. a. d. Zeit»ehr. 1. l'biloa. n. phU. Kr. lOG. Ud. 8. 1SI— II«.
L'ut^r der btlilk des deutaohen Idualisuiiis vont^lit der Bedaer nUlrlkli
diu Ansiebi de* sittlidien Ij-bons, wekbc^ von Kitnt in pânii]Heller SdiUrffl
begrindet üt Ihr Priiuip ist: dti' SiiUklikdi s»U s«in, damit der Xeaaek lat
Aber der Meoscb wird unr siillicbc PcraünlicLkult tu uud ntit â«r O«lMh0«lislt
der McUMcbeu. Abo tautet da* Priiuip rlniitiger: dio Siltlichkelt auil Kein, damit
die Uenscbkuil sei ab eine UenietoHe^ft von Fniiisi. Aber kehl Uenidi tat
frei, M la^e eiu «ludger Henacb uorb Sklave, i. h. Hlltel m Gcendco Zwwkca
isL Die fc-urige Rede kliiigt «ua in «oilalen Gcdankeu.
Cornelius, llan«, Das Gesei» der Cebtiug. S. A. a. d. Vierte^, t. wtaa.
Philoa. XS, I. S. 45— 61.
Eine iateretaante Anwendung der Uauasoendeulalen Uethude auf
ein iMj'CItologfMlua Theuu. Das Cebnugsgcaeti muaa der gewOknllelieii Amtf
etatiônspqrelioLogle selbst ab fremder von ansäen kluulrotendeT Faktor encbelnoo.
IUI wild Don geseigt, da*» di«M« OcMtt sieh als untnitidbare Kun>n]nBwt der
Thataadie der Erinnenuig au (rUher annlj-aierte Ki>mple.\i' otgiebt, daas die»
Tbatwelie aelbet eine der notwendigen BedlnpingoD für daa Bestaben den eJn-
I
4
I
4
4
deiitigett leitlkbeo ZbbuhiimvIiuic«« onser« Lebena ist Ea enckclnt dslier
aii«li Aas UelHisgsgMeiz ulbsi ai» notwcndlgo Bodlngang dur Ebbfit ntiKrrcr
ErWining — in K.'uit'Mhrr Hpraehe also si« „tranxeeodeDlAln" Gettotx, Inilem
im aa* ilea Bedioguusen der 110|;Udtkelt der Erfahnuig nfimlttelbar fol^
Hart;, A., t;«bet aabjokcloie Sstse nnd dus Verhältoli der Uram-
mattk mr hogili. una Pirebologi«. S. A. ft. d. Viertclj. i. wiut.
PkUiw. XIX, 1, 10-9Î; S, 283— sa*.
DieM ]«txien Âbêctuiiir« dor bokannlen gioMea Ahlkclncric des Pregor
P*ychotog«D OBthnltea aanh ctntKR lUr Ak KjmtftincliiuiK uicfaiigo I'utEoei^
Siprart niid KtdnuiUB haltca lich flir îhra Auttaamng dea £xiBteati&lulz«s — dast
derselbe ebcnialb In Subjekt lud Prttdlkat (ccvUcdcrt mI — in«b suf KkDt
bcmfLii, welcher aneh nelehrt bibo, tu Kibtcaitiabat» Mi ein rriidikata betriff
Torbude«, wemu auch ein abaondorildier, wdober dea Subjekiaiobali olcht
botdeher«. Many miebt S. 13 ff. lu Mlgen, diss dlesn R«'Tu(ncK auf Kunt >of
fiber UiMdeiltiiiig der beU. Stelle bomb«. Nadi Kaabi wLrklicbar M<iDiiiic
bandle ea sloli fan ExIsteDÜalurlell uloht kid eine Sjntbeae swoier Begriffe, alM
■Dch nicht um Synthese von Subjekt und I^dlknt, sondtm um doo SjWbWB
mrbebeo OeeenHland und BegrilT. — S. 2bifl. wird Kuiti Anfbaauiig Tom
kategoriscliöu L'rteil pul^uiisdi b^iiiucbvu, wocaeti das VerbUtnla eiset Dinges
n sober Eîgonacbsft gJs das Muster Jilr alles kalcgoriscbe Utteiira glh. WSbrend
nach LoUf« nnd Six^art Kant« Aiißatuninic nur flIr eiaun 'l'cil der kati'i(i>risoliün
Unelle gill, will Mart)- dieselbe audi nieht «iuuuil ab partiell liobtig gelten
laaaeB, sondern verwirft dieselbe auf Grund seiner BreBUiKisoh«n UrtellsUieorte
roOtOaillg.
r< Iiii4( Pt, Immanuel Kant nnd Alexander von Ounboldi. Efne
Beohtrertigung Kaiitn und eine hisltirixohi^ IEi(ihtig*t«llung. S. A. a. d.
Zeftscbr. f. PhUua. o. phU. Kritik. IttU. Bd. S. :^1 — 79, 151 — 279. lOT. Bd-
8.19— 47.
In gcOndliobcs, our etwa* an anifShrlichen Untc<nuobiuiKen wird belehrend
geielgt, dass A. v. Iluuibuldt iu soineui „Kimuuw" üor Kaiitiach«u „Nalurgesebichte
At» nimmeb" nlebt gerocht geworden Ist. lieusulilo und Kobrba«b, welche
daa VerliUllnis beider atnifen, haben nur dk paar Kti-llen horvi>rgehiib«n, in
ireleheo A. v. Uunboldt sieb allerdings »ehr anerkeunend Qbet Kant äussert, sie
haben abw darüber alle Jene lablrelcben Stellen UbeorsebOD. In denen A. v Uumboldt
Kant« latronooilschen Tbooricoi dnrohans nicht gerecht wird, soadem (1ii!M'.lbi,i&
tbatsficbUeh ungeuH wledergiebt und unbillig beurteilt, weil er Kant abcrbaiipt
alt XatnrTorseber nicht ernst genug genommeu bal. Spoilell hat P. v. Uud dies
■n aehi Punkten naehgow[e«en.
I. A. r. lluaibuldt hat {ab AubHugcr der meobanistischeu Atumiatik) die
Bedeutung der Kanilschen Oedaukeu über Gravitation und D^nsiulk nicht ku
vUrdiguB vermocht.
1. A. V. Humboldt nennt Kants Idceo tlbcr die HOglklikeit der ituwohutbett
andrer Go«Dme. unter vülliger Verkeuuung der winensebaftUchen Begrilitdung
tmd Berechtigung dieser Vermutingeu, „TrSiine".
3. A. V. Uumboldt bat Ktnta Siriaathcorie (der 8lrina künatc der Uiltel-
pankt des g«taiiUMi FlxslemcyateiB* sein) usgereclit beurteilt; sie beruhe anf
tügfacben EnrÜgoDgCB, nleht blos auf ..pbaulaslerelcfceBAbAluigefi"; KaolhatMja
aber dUoe Vennutuag aelbit sptticr wlcdui üllcH gofawMO.
476
Z«Itaokflfteiuchan.
I. A. T. nomboldl naiuu KaaU Auiolil Ulwr itic NcbeUlMke (ne.
u«mlase ciitutiitthe Nebclmaasea) cbi .^haataslercs", wahreiul hI« eioe Fi
logischer BerocluiaaiT «ci.
6. A. r. Uumboldt bibdet Kuit Errigurwei.ic die TiosdiHiig aid; die Kraint
deB Hundea ab nlkinlscke xt bettaclit«, wîUtiead liant gende diese Aoslclit
*b fiiMh ablciiot
6. A. V. HBiabuMl lint den lugbeliMi usd natnrDiaMnscluJUicliv« Wert
Ton KanU Veruuiiuig, betr. die ZwIacheR- und ÂusMophaeieo, nlclit genSgeitd
gewflrdlft
T. A. r. liuuibcililt bal Kants Uypothcwt von irrapniii^ sud UsibBf da
SUtauaarmgea uberfiSchlkb und ODgwedit beurteilt
8. Â. V. ilanibutiU hot Kattta Aosloliun von der Vcniandtschalt der PUaoten
nsd Komutcn gnüt unbilligetwuiie .^gmatliahe, auf fiil»cku Analogien gt^rUndat*
'i'rïulu«" geDaimt.
Der Vorf. schllesst mtt olnein lIjrBUiua auf die Utivenalhlit oud AklualUiU
Kanu.
Ilerlbotd, Euill, Prof. Dr., Kauta Uegela eioea geaubmaelcvollen
Uastmahls nod aoluo Umgangstsgeadeii. Sep.-Abdr. ». d. Alt|ir.
MowiUschr XXMI. Bd. 3. iiad 4. Heft. Ii9i.
Kin lüixemler, lieben« wUrdigtr Vortrag, Tiachredo, gebaltea In der Kant-
geaelUchaft »m 31. April \b9U, aiun iVl Gebiimtage des Pkfloaopbea, den «Ir
hier In sclii«ni hiliixlinhcn Leben kfuinw lernen. Aneh die Itef[«la cbea an-
gendiinen (i^slmalilti brachte Kant in ein Kysteni, nicht oIk Pedant, »oadum «la
denkender l.i'tieuak Hustler. Scini* Uuigangatugeoden werden dtir«h KoutraMleamg
mit Sctiupenliaat'nj Anprclaung uud AusUbang dur Stnsamkeit In um au liellerM
Uchl ^cstollt Seihst bel einem solch popnUrcn GeteKonheitavortng wXko
Ubr^Kcns genBue Nuubweiae der C'ilat« wUuaeJieiu- und daakeaiwert
Borne Néo-ScDlafttfque, jinbliie par la aoctôté I'UUi»upU<)iie da Luuvain.
Directeiu: i>. Mercier. Secrkalrc; H. dc Wnlf. Lonvain, laatiiui aapMeor
de I>hilQ»aphie lS9fi.
111,1 enthBll U.A. B. Hallea, Le temp« et U dnrie. — O* Domet
de Votgoa, L'objectivité de la oonnalMance Inielleetnelle. — J. Bomani, La
philosophic an i'oagtin Hcicjililieo international do Catbuliqaea, IBU. Dwaa
«ntnolitni'n wir fulg«ode Nutii:
M. l'abbé DDqu«a&oy, comprcnaDt combien II est daagereos de faire b
moindre «isccstiun â un syatcne nusri subversif qn« le Kantisaie, tcoI eu en-
tiqier lea dernière VMlige*, alun nième qu'ils poissent puallTO précJetu â
quelqaos philosoph«» onliodoics. Il s'attaque donc, et avec pkin sitecèa, i hi
iVeMv 4b FeitülaKt de Pirn par la loi morale, prcure Introduite psr Kant,
et d<inl 0 luuutre I'taaniti-. Car, la ut-ueaiiil6 i|Ui oraetérbe Im Jugcmenta
ODDTaui a'exore« sueiui« Lalluem'e aiir l'cilstenue d«a actes moraus. ni a fortiori
sur l'ciistciK« d'une autre cliusc quolonnquu: et le droit an buiihcnr de l'hioiBie
rertncox n'exige pas d'au« b^uu ubsolue b satiafactiun de ce droit.
m, -i outhiUt U.A. P. Mevslou, PliMcdiiM de H&agkimMo ou de g^
■ilrie f(i6iDfrale.
III, s entliiUt denSehluas des votgepanntc« Aiifaataea, dessen XU. Abactai.
biit«i: La ll£lag6gtniirle et le Ksntisne. T>er Verf. kotniat ru den
Uesdtat; l'exiat«noe de trois s}'sttei)S de gtomitTte distiniits (EotMdlome, Li^
4
ZdUehfifteascliu.
4*7
bstdieftUontic, ßlcmuidua) > une iiaponuicc ci>ii*ldfnble an point de me
pUIamphiqu». Ell« imptiqiK, en elTi-i, ie mivi-nenieat de I'lUie des ba«ee de
k Kr. d. r. V. do Kant . . . ComineBt b conception Kuitlmoc do I'Mptcc poiirreK'
dio donn««' & U (ale A t'cBloodiniwnt loolcs Ice ^otctri«« divvraes iMmme r«-
ptefoatatioa aèaetaaiw a priori T Ceet inanlfestcmeiit bnpotsfUe . . . Le eab-
jeetlvbne m4uph)^qu« de Rant semble Être sorti de «i« mbjoctlvlKD« ottUié-
nntlqiM; fl j a en t^l« de lu Kr. d. r. V. l'affinnatioD d'une «apiee fintpénalf
triqtu pour Eit)plii,v«r no« bcun^uae «spteetiiMi de M. Ltthataa.
ImlehaiTerit 1>. Levons sur la philosophie de Kam (I^" partie)
ftitc« k rt^colr d» sciences eocUles de l'ünivcTslta librn de Bnixellea (S«ib.
dlilT. lS9ii'!i6}. Kiuaitde taRvTuede l'I'nlrerritideBriuetka. L Bnixell««
1696. •m—n*, 379— w:,
PweMi«>i*«r«t ti. T.eçoD d'onvcrtnre an conrK snr la philosophie
de Kant, fait â l'Kcol« etc. Kxlniit de la Revue irnireraitaire. Bmielles
1896. (18 S.)
Dm Besitmi, welches G. Dw^shiavon vok sdneo Kutvotleentigen (vgt.
bea S. \iS) gicbt, hlldot dnen Mhr prahtleehon l^Iifndrn kiii Kbleimiitc in (Ue
teanlitehe l'hllusopltie. Na«h Angabe der wichllipitea Litteraiiir fi>l^ vine ge-
|:dtiiBg1e Inhal UoQgiabe seiaer Torieningen: I. La philosophie do Kaut. Il aad
' ni. I.a vie de Kant. Pi'. Les premiers mallres de Kant. V. Let îd^m sur U
veuille telùuatioQ do« Forces vive*. VI. Iji Th£orici da CïoL VIL Kant
tsoBuiH BtTSDL (Dl« SbTigen oatnrwlaseiu^ialttletini Hdififtea). VIIL Le premier
Fwni pMIoaoptilqu« de K. IX. Howidt^ogie physique. Mouvement et rtjras,
Gra!idi-OR> Di-|talirrs. X. Lr OItirimirr a<n,nt Kant (dicIi IUoM). Ceb«r die
Forlactitiog. die lu diesem Winter ntattiiE]di.-t. wi-rden wir npStcr berichten.
Die EiSfflDltDgavorleBUng kaUpft eduücIisI nu Ketues bpkaunte .Schilderung
Kanta an, bekKmpft aber dessen einsettix«? Aatïassiiug Kaots als bluesi^n ncuativtin
Zcnliirers iwd lietont Kantu VvnntttluDK»Icnd(inx iwlst^lion Mi'tuphyxik und WiMrea-
. Mhaft, swiavhea Batioosllauius uud äkepliiliiiüUü. „Kaut lui pr^mui-'iipâ de donoor
[■M base anilTie 1 b science do la nature d'une part, à 1a murale et X U reliKλ"
Ld'Mitr« part. Ce«t« bM« ne pouvait Ctr« lo mondr cxt<^Honr, le phtniuuene
[qnl paase, elle devah litre l'e^Kït hmnaia." Kaot hat>« »Ikt 'lin (iuist uud seine
[Oeseiie ooch als atadooSr gedÂeltt: dan detsclb« aicli cuiwiikelt linbe, in dlcaer
Eissiclit bestehe das Verdienst der DOiMreo Fsycbolugle, Insbesondere Wnadl*
nnd seiner Sdiule.
Standlnger, Fr., Prot Dr. (n Worsas. Kants Traktat .Zum Ewigen
friedru*^. Ethische Cnihir. IV Jahrg.. Nr. 3.
Xnr weniges von dem, wiln Ki>nt ,in si-Ectnu Itnorrigitn, nnbebolfeaen,
\ nlcbtigcD nnd elndrlagendcn uud mwi^Ueu so hersUi^eK, sogar einmal gelegent-
lich hnmoiTcillon Stil" im Namen der Vernunft Torlaiigt habe, sei bis ictit ot-
I füllt. l>ai Hetale aei nueli xu tbun. Nur di« Attfklïrueg dor Vüiker liber ihre
OkoDoiut»cb«u VerUlUiIsae, und die UiugeatalRiog der lettlerea kOnne dln
Kaatiicba Idee d» Ewigen Friedens realisieren.
Dn Prel, Carl, Dr. Kant nsd Swedenborg. 3.-A. a. d. Zukuaft IV, Nr. 46
vom :». August 18»«. (US.)
I>cr TOO Kant In seinem Brief an Ftfnleto v. Kaohlocli mltgvioiho bchanMe
Fall der Wittwe t. lltrteviUe, welche all HUk TOD Swedenborgs angeblicher Geister-
478
aeh«rel die vdb Ibton Vuuh vwstecbo Qalttnag fud, wM von Du PntI laf
«la .fiaxàï UoaoUUitmm herbcÔKcftlhrtirs Frmipsïeht" «iraukgcfBlm. Die« er*
MlicÔBt Htm >1* walusclieiiiliefcnfl Erkmnrng. nicltl ftber das Blnefamtgen Sweden-
borgs Ib die OfiMttvelt. «elcbe „Rli Kui selbst pluuJbl«! (ccwcsea seJ, woD
sie seino pUlosopUMlMO Aiuiditcii von der DoppctniUar dur lleiwohen bcstlti^".
Die i^aae Tag« — K«al» Veriiidt^ sum UytUsiauus — wird ait ROek-
ridit KuT Du ?r«l, TOB Uad, Hoar, Prot M4s B ei»ie ■. A. In dnom dernXcliitsii
Deft« der „Kaatsiadira'' rriVttcrn,
n«kaells, Pul, Dr. (HauliiirE), KkbI and Swedaiborg. Zukunft V, Kr.S
Tom T. Nov. 16B&.
âu«lit in E^VnatiBg dee du Frel'aclioa Artlkels, die SrU&runK d« Fkllei
auf empirisch- p«>-clii>lu^*cb«B] Wegu iluroh AuMtiistioa nad RenrUhnonK, sowi«
durali Ubiweto uif nooh bI«1iI hl&cckh««! bekaBBU, aber tnBeih«lb der Ërishniag
Kefteud« KrHfte dos nioBtcbUclien QclstM.
drBBWBld, ■. Ulscellea. Archiv Rli Goacti. der Philosophie IX, 9Ulf. X
ins. (ISM).
XllicUuDfTon aus dem Barnttarger AnUr, danuM (IX 4&5; X tlT> Brief«
dos KsBttmers Oersteuborg au dco KaiiHsiuir TOters. worin KrelcRrr iku
Unlitureu laduH. dass ot du Kutisebe Watt ^^BBohannuK" mit intuition übet-
Mtti lisbe, das vrett mckr flir die Flobte'sdie bte)lektu«Ue Anscbannni;
T. UbA, p.) ItecensioB von A. Drews, Kants NaluiphüoMftble ak (irund
bge setoea SjreleiM. Berlin. 1S94. S.-A. a. d. Altpr. Uuutssebr. Bd. XXXII IL.'
II. 1 u. 1. S. 17»— 164
Hingehende Hesprmbung der erati;n Aniinomle.
Kvtaro, lario, II coBcotIo dl Infiulio e II problensa cosBiologieo.
8.-A. a. der tUvlsu italiana di filoiofis imi.
fl. U It Terslilndnls voile B«sprechiag der Kantisehen ABttaoDlea.
llergmauB, JbUbs, Ueber Olaabe nad GewleabelL 8.-A. a. d. Zeltscbr.
r. l-hUoe. u. philo*. Kritik. ISflß. 107. Bd. S.|-(i— Ml.
H. IM IT. gegen KanU syntbetisdie Urteile a priori ; S. IBS über Kants
Vsnuiiftglsiibrn.
KcfM, Jiwlab, Th« fioneeplion of god. Adne« before Um PhilosophieBl
UbIob <if Califurnii. Together ¥ritb eommciits thereon by 8. E. Uetea,
.1. Leconle SBd 0. n. Ilowison. Berkeley, Phil. Union IB». (M&)
In scln«an, dnii )otxt«n Abscbaltt wendet steh Bowlson S. TC ft g«
lUwts Those, das« keine Krkoniitnb des TranssccDdeatoa mSglieh sej.
Kim» Ölte, Lie. Dr., Das (U-suts in der christliehen Ethik,
fttudivn u KritlkeB. N. Bd. 1690. S. aoe^SfiO.
H All ir, Kritik der ksBtischeo Ethik: .Der kaiegorisehe Irapntatir ist wifl
Ung« rUlUg uupraktiMh, alii er kategorisch bleibt, er wird pnktisck erst, naeh-
d»iii »r sitfgeliOrt hal, kalegorlseh an aein."
PfsHitlgsderf, K., LJc, Die erkeBntnlalheoreliaobeB and relîgi«Ba-_
plil|n«»|>hiacben OtundgedankeD Q. Te Ick mil Hera. TheoL Studie
»- Kriükeu. «Ü. Bit t!><ia. ». G3U— SH.
Nebsrfs llurvorbebung dea Oc^uaties ron TelcbiBllller tm KibC
MiiliMih. II.. Ziiin GedSclilnts von H. Olugav. S. A. a. d. ZcitKibr.
rttlbis, u. pfaU. Kilük. Bd. 107, S. 130—130.
4dÉM^bJll^^A^U^ABL
47»
Der vnna gtêetaUbtac Nadinif rtrefft ucli ili^ nmirhimjrcn niof^u »
int (ilAgmii sncht cegeDUbet der tniKKMadeaUk» Ui-dnkiiuu der KittisgDrie««
r pajfcbalogbcli-goiiettsohe Abldtnng derselben ..im Sinne von idealen geistigen
Vypea, die In der n«mwb{idtinf: des Saiureiketinetu, wie Ac» »ciiklKiwHiieht-
lielim licbeitt ab dtn wirtieoilcs Niinam hennatrvteo", hatipUäcUiuli ftber ,,eiiie
eme, durch KanU kritlsebes Unternettnaea ugebakoie, e<itlaeli dnichlcnchtel«
ItîtBphjvk".
PHfrdlinder, L. Auit KUnEfiibüTKer Oelehrtunkteisien. DMtsobe Rnnd-
■cbiu Jult u. Angiut. I&m
Flnllilill tcl>on«vi>llc Schildenmgien KiSnlgsber^ nnd seiner Oelebrlen in
dlenetn JahriiuDdort, aliiu auU-r denn KiitfluM Kantt. Ei|n!ntiinilicfakeiiea de*
Klteicsbe^r Oetolealeboi» : .Die Ostprenaaeu alnd toi allgemetnen kritisch ver-
Bltgt, nnd ihn Kritik l«id<^ »eHeo ait einem Debormass von WofclwoUen. Selbst
cn ibrv ricFnco KmjifindnDüi-n, lüo Mi« vidrr Willen foitrctoen kfinnteu, «lud
I Mela anf der Unt. Vor allum aind «ie darauf bedacbt, aich nicht bevurmimdea,
ht bleaden und skh nicht lni[iuDlereD zu lastea .... GleicKsam aU DotwcDd%M
ICdinpiMnent den Krittebnin mucht. Imnirr vunNoiidn niah «jn Trieb lur rhanbutik,
Ijstik lind 8eh«ilrane»l «ergiKuli },'('ltenU. Neben ECaot stand llimiuiu, neben
^den Ver&eser der Religion Innerhalb der lîrenzeu d. bL Vemunl) d«T Htgns dea
■Kordcns, (Uj den di« hflchiit? l'otatt der Vemnnft der (ilaub« mir.'' — WHivtea
Über die ROnlgaberger KantKCDriiMihaft nnd Ober KiMooknnE' Anteil an dcnelben,
owle Über Th. t. SchOn. Ubrs u. a.
|I.«TT,J.A.Thomi»il*cbKnutRelwork.S.-A.a.d..Vra«endeB'njda* I89e. ISS.
[■luier lüluiigef wird nciKirdinKs der Gegensatx tm Kathulizitioua und
ProteaUnlbiinM in die Altrm«iivc irrkloidet; III« Thomas, hie Kant: Sobat aach
J. V. De Qrooi, (Ord. Pratsb.i .huoglMtar le Auiaterdam" In eiacw I89i ec-
,Hliim«DeD Blieb (Loo XIII. en de H. TfaoniaE van Aquino) liber Kant >icà ab-
cbead geUaaien, und «eine deiqHTkticrilcbo Meinung Über Kant In die Wert«
' KiMtmmengelJuat: ..Btt Ka>aiaan*che Ktptieitme mcl z\jn netrdnikkmden tmtiotd
w <tnr trt-rigt hladt^dt in de nituwert geMhUdtMif. In ehier flutoioadsil
niilipptea ^viat der ^''■"tviilt« Verfuaor dinen AngriiF «urllck und foicrt Kant
als den HerM des freien l><Tnkeni(.
Lerj-, J. A. Ecne Uoogleerarsbenoemlng. Vn^n des Tljda. Angnat
ISflfi. 23 S.
LeTffJ.A. Nieu«er*ctBeh Hysticiame. Vrageo den "njäs. Dex. 1^9«. 27 S.
Die Antrittsrede von ProtessAr Boiland In Leiden, (auf dessen Emonnong
■aiB Xachrolger J. i'. N. Ijuida sich die orato Abhnndlung bexog) hatte cum
Tbemx; „feranderinf; m lijd", und euthieH ebien heftigen AngrilT auf die ^ait-
ti»eitt t\jMtipoÜieif, und «war vom Slandjinnkte E. T. Hartroanns, mit welchem
rBoiUnd der Kaiitt»cb«ii Erkcnotnistheorie Illiulonisnna vorwaif l^v}- wci*l
fliaeh: I. das» dleaet Angriff auf einer »begriparerwarTtng* rmt Scliein und Kr-
obutKg beruht, 1. dass Kant gegen dtue Begriffs vcnrirruufc sich telbut achoB
^mhrbch enurginch verwahrt hat, S. dun Bolland aich mit Unrecht auf dea Re-
fereatcn Kautkonnieotat bemfl, da ja in demaeUien auaditlcklicli dis ZwsonaM-
■MUiing Kants mit Bcrkelef, die Verweohaelang von Schein nnd Endtetnans
InilickgowieMa ist, 4. dans Kaats Zeitbogrlff auch von natnrwtmenacbaftlkber
^ Seite, spetiell von K. E. V. Ba«r rertmlon worden bt. Auch gegen Bellands Bj-stt-
[«eben Scbiosa: CVndamw wendet sieh LeV7 utt den aablieldlCQB Vraifon Kanli.
81'
480
SMtwIiriftwiMliu.
/I^Klfr, llolnrleli. Rftats ukd SchloierniKoliari B«M|[fon>bef[rIfC
Iful-isr. KUi'htiot. IS96, Si. 29—32.
Der behftosto LtegnltMr QetotUobe glebt ebie sekr uuproduoide V«t-
gkJcliiiDK ron Kftiiti «B«li|^i>n l»n«rliK)% d. Gr. d. bl. VeniiiKft' vi>n IT93, and
von Scbluiermftcbera .Kedun flW die Heligivn an die tiebPdetiia nnUr
fliran VerKditerii' von IJflS. .Dam hiiwtbftib m kanter Zeit xwel so stobb-
utlge LobUng«« von u gans vencUedeiianlgeBi Cliankter lib«r diesen Ot^eR-
•Uad enehviaOB koaalc». Ila*t una fShlcn, wiu tief bcwcKt in j«oer OUiniig*-
Mit dk ffibrenden Oebtor del DenUcbeD Kif>*l« !» Beutg auf die wtebllgMen
Grandftigen dea L«b«iia nod dei Welusaobaïuiag wutm; hier tnÜM In Dot-
•chwmiff« der Z«it«ii iwei Produkte dootaehcr AuBàHiiiig der ReHition uho
Sttninm«)! , die na gam Teiaeèiedeaen ZuilAlrftiDiuigea («tragen sind... Die
Mdeo ZcitstrOmongen abd die deutaebe AufklHroiiir, das Fonaclirelteo
der Q«itit«r ilb«r die AntotMIt lun selbatbeorutstan Uttdl, ttnd die deutaeha
Romaatik und iwar die letalere in <l«u weiteren Sinne, der ebeuo wie die g»-
Ketgtne GeiceBwlrknni; der Natur und des Lebeaa gegen die aburteUeude Ab-
■traktHin itoA Tbcorie ilnr AnfkUning anob daa Wiedererwacben da GcAlUa
von (loo gijiicliii.'liiliubt'U Vorauasetaiuigen betelehael, auf ittme» uoâes genoit«
ga(«o«&rtigea Ktiliuiieben beruht.*
Valuraiuid, Ad., Professor in Wien. Daa ReJcb der Zweek«. Bayrentlnr
Blatter, IS. Jährt;. 1695, ».21T~S8S.
Diese BetracbtuDgca habee die Begriffe der KotveDdigkett nad der 2«
aiütM%k«ii und das twischoa dem Xotvondigon und den Zweckaoliaslgcit
Ktcbeailc WecbsnlverhUtsia mm Geffeiutand nnd woiien ^nf den Spuren'
Kants eiabc-rsebruitcn". Doch wird xnur«t die teleologiaclH, d. L aweekatntbig«
Katntuaebauung dea Aibtoteles eiugeheud erllrtert und dann wird in etiwB
•igeMB Abacbnitt Kanta .Roirh der Znn^kc" cntwickvli. Die Kunat h»b« dl«
Au^pb«! d»m Itelch der Zwecke tuitlieÜücbcD Ausdniok au geben: darauf beruht
«die prinzipiell ethische Bedeutuug im Kunsteiupünilen and KunatschaAm.' Im
Bbtigea Terlïaft dl« Abhandlung la viele nicht-pbllosophisehe Prag«n.
W* X. T., Kant and tbo supernatural, ßofnolds' Nevrn-l'aper, Nr. S9TS.
London, 2. l^ebr. IS36.
Kurter Arilkei Qber Kant nebst Portrül.
BaldnlU) J. H. 'luo ori^rin «f a „thing" and tta natur«. Pajeh
Review 11 iXiifli) Mtt.
Urban« W. U. Sonelhlng more about Ike proapeetire reference el
Mind. lb. lu (ma) TSC
BcMe Autoren bekandeln darin insbea. die Teleologie ala cine voa Kurt
Bbusebeae Kategorie^
Slnunel, 6. Ceber eino Beiiohung der Sclfictionalebre «or Erkeunl-
niatbeorie. Arch. f. *ysL I'hilua. 1, (ises) S. 3l —4i
ImGegeassls tu Kants Prlnxlp der Hügllchkelt der Erkennlula auohl i
Verf. die ^' 11 1 1 1 ir il k e il dea Erkcnnons sb Kriioriiim d«t ^Wahren" u erw«
Wjeh, lander. (>. W. Optunmor. Z«itscbr f. I>hiloB. l«G Bd. S.l— 19-
S. 5 ff. : Dulegting del V'erhXllniaa«a dee Opaoonier'aclien Empiriaaos u
Rant« PhSnooioiulisnins nnd ApriorlauBU.
Abbot Franeia* E. The advaneementof Elblea. Uonlst,To).V, NY3, igUt
KanU wichtige Stellang la der OeaeUobte dea ethtaohon ForUchrittea.
ZtittahrifteiiHbta.
481
CmM« PmI. The Sletapliyalcftl X in cognition. Honitl, V, «.SlOff.
». &»2IT. üin «ix<Micx Absciinitt: .J^inu idanil6c«t]on of tb« Ideil tad Ih«
nbJectlT«", wofeg«D aieb Cinu kb du« InvOlireode WmidiinK Kaabr snupricht
^fisléTlk, XattbUi, Dr. Zur Gesc.bicbie und Ltti«ralur der Pblloaopbta
in raKarn. Zritschr. f. Philo«. Bd. 107, S, IISCT.
Glebl S. Il$ — IST eiue gedritogte. aber sehr inatruktlve Sehildetung der
Oescbl«b(« des Kantlaalsatuj tn Ungara (KSteles, H&rton, Joremlu, Sànixj u. A.)-
(frot^arolt, AttIiI. Warotn v<>rtrauon vir den Kr')'><1I<'it«iidon Hypo-
theaen unaeres Deolieos? Z«ltaclir. f. Tbitoa. Bd, 106, S. 133. ifilff.
Bespricht clnKobond (bn. S. t\ 0.) „das bertthml« Problem, ob synth«llacbe
UftaUo a priori in unser IViKwn von dor Erfuhrnngswtilt oinftcbnu"? tivd b»-
iatvortot db Frage von Standpunkt des „echenntnistbeoreiiacbeu fioalinaui"
MS In vrmfiiiHnden) Sinne, bee- Im Oegoaub in RIebL Kackh«r folgt ein
deUilli«rt« Kritik dn* LfobtnaiB'sebMi Aprlorfemua, ipetlell der .Jnlerpolation*-
ibnen dea Inlellekta", «■■ Schlu» eine aorKfilÜge Kritik der Kuitbcbea und
RtlaiiWer«nden KuaaHlitsUire.
Tpirtelf, T„ 1a unral« de Kuif et 1a IbAorle da pécM phlloiopblqne.
Fclllnubr, B. P. La théorie de Kant sur rorisiiM de» eosccpta.
Diese beide» In den .^oalee de PbBosopUe CtitétiuiiDe" (Parla, Boger-
pvlt) XXS, M3 tt^ XXXn, G»ff. «rwblMiene« Antdtse alnd nos leldM bla
jetzt Dicht eiiKÜiii;lwh K«w««en.
KarlnskI aitd ITedeMli;, Abkudlmigeii Ubci Kut in den „Voproay filoaofii I
Paphologfi* 1S9& n. 1$««.
i'eb«r dto swiachen ProC Karin«kl mid Prof. Wsdonaky (bolde In
31- Petersburg) geRilule Cuntrovene, beireffend oiaig« Grundfragen der Kanti-
Erkennlnlalehr«, vtrd Prof. Wcdensky »elbat la einem der idobaMn
efte d«r .Kastatudion" rcfcrterm.
Crriithtoni J. K. The Naiiirc of Intellectaal Syntbesia PhOos.
Rfviôw, Vol.V, pp. 135 — 156.
Id the llrst part of this arllcle. It is maintained that Kant always regarded
Sjnlbesis in the Kr. d. r. V. a« a ptnc«ss of externally joining un pan to part,
taatdtbg in a meoliauleal not an ideal wIuiIü; and fnrtber, tlial tbe negatire
of tlie Dialectic are the tmn>edUle consequences of this ooneepttoit.
■apport of those Mnclnsions the antbor argnes sm follows: — I. Tbo aceoant
«bich Kant gîreii of Jadiruiimt in fomiiiiatinK bis problnm indinnti'S clear]]' tbe
eatemal cbaiaeler of tbe fuDctiuu wliich .Syntlieniii a xuppiiml tu perform. 1. The
aer In which tbe Scbcmala arc Interpolated lu urder tu bring a eensnow
riioagc into njniientipn with the pure cutt^gor}- »hov/f that Kant is lien: tbiokng
of Ibe syntbetie pruoe« aa a pr»ucMi of mechanically nnitiuK tlispuale elcroeiita.
9. The Mtegorit« of Betsllon ar<> external bonds nhieli Ax and objectify the
t«Kporal raladon« of pheiMimena, not Ideal prin<riplv» irhicb tranafom» perceptive
togethemen bto aa inlelleetual niûty. 4. It b only p<i)unble to undentaad
Kaat^ «oMlaiit oppoaltlofi of Aulysla and Synth««!« if we suppose that be had
before his inlsd images of material prucenats of acparatliig wboica into parts, aad
482
pnttfDg together ttemam. 5. Tbe eomJatkm» which Kart drew bom lus syitoni
regarding the limitidcan of knowledge rest cm the itiwr unmptioB. Ct^iiltian
of nperseiuible objects b pronooneed inralid not beeaose there is no dntnm
from which thought maf atut, bnt because nothing corresponding to the
object which we claim to know, can fron the TCf; utue of the «aae, be gives
b perception. There ii, therefore, no nw material ont of «hiefa tiie object
of knowledge can be manabctared.
In the second part of the article an attempt is made to ontline the modi-
&caäons which it is aeceasarj to introdaee into Kant's doctrine when Syntbeais
is regarded as a proceas of interpreting or rendering hiteOigible more and
more completely the datnm of sensation. The foDowing cosclosiona are reached:
— ]. The distinction between the real and the formal function of tbooght is a
fiction. 2. A jndgment if a whole and not made np of independently existing
parts. 3. Concepts are not independent entitiea which exist prior to jndgmeots,
bnt are shorthand expressions for a series of judgments. 1. Synthesis and analysis
are inseparable aspects of every inteUectnal process. 5. The distinction between
Perception and Conception is merely one of d^ree. For it is only in so far
as phenomena are intellectnalised that thsy can be known as ^ 6. No
limits can be set to the possibilities of thought in interpreting experience, nor
to the means which may legitimately be employed in this process.
Ithaca. Author.
Schiller, J. C. S. Kon-Enclidean Geometry and the Kantian A Priori
PWlos. Review, VoLV, pp. 173—160.
The antbor summarizes discussions which have been going on for some
time in French philosophical jonmals, with the purpose of (a) brining ont the
most important points established by the new 'metageometry', (b) considering
what light they throw on the nature of space, and (c) estimating what changes
will have to be made in the references to geometry which phSosophers have
been so addicted to making. Under the first heading, the author finds that the
conceptions of spherical and psendo- spherical spaces upon which the non-
Enclideao geometries are based, are thoroughly thinkable and free from oonlia'
diction, and intellectnally on a level with the Enclidean conoeption of space.
But practically the supremacy of the older geometry remùns incontestible,
because of its greater simplicity and conséquent facility of application. At an
answer to (b), the author points out that the most Important result of the new
geometry is to have made clear the distinction between perceptual and eoD-
ceptual spaces. Both Enclidean and non -Eaclidean spaces are alike conceptual
abstractions: both are grounded on the same experience of physical space, which
they interpret differently while seeking to simplify and systematiEe it by means
of the varions postulates which define them. It follows from this (c) that the
neeessity and universality of any system of geometrical propositions is
«rfBQlIy hypothetical and rests upon the assumptions of the particular system.
the bot that there at least two other intelligible conceptions of space in
■ to that upon which the Euclidean geometry is based, proves that the
< of the hitter can have no claim to rank as a priori forms of intuition.
m, Kant regards the conception of space as primary and simple, and the
tt mambigaonB. He does not distingoish between physical and geometrical
aad atUl leaa did he suspect that perceptual space was coiutmoted out
Z«Hfeltrift OBickan.
Ira
1
h
no IflH tbui Ihroo sonsoiy ipMP«, while It ins suMtptlbl« of three dUfcniit
oooecptittl iDt«rpr«Mtioi». Wlut Knai oil* 'que»', äicr«fan), b Dot one Imt
aeven, ud the force of Us ugunmt in mad« bj- their uainn. Tb« author
conelndM thai the Eanlkn acconitt of spaoe b hopelMHl; and deBoasttably
antiiiuahtd aail nan l<qid no Httpfiort to tfac rat nf lib xycteai.
Ithaca. J. E. CMgbtan.
Xilband, Kant ooptmo aavaat Revue phUoeophlqu«. XX. années N. 6.
I Mai tsgS. P.IS1 -5IU.
In AnadililMe aa daa Bncb von l>i«ws: .Kaota Nalurphilosopble
CIranillfjre scto« System»* b«spricbl der Verfasser folgende Fragen:
I. Ut Kant ein Gelelutcr, d«T ah solehci, d. h. ab Sfieziatfnncbcr und
itige»eb«n von aelnea VerdleOBten âb PbUoBopli, eetaon Namen der Kaebwelt
UBteilaase» Utte?
1. Verdaakt ihin dio WiuontMiuR irgCBd ein«« diuomdoa FortacbrUlV
3. Bal er die SpeaialfuTMkuog mir gdegentlteh, gMcbMoi lur Erhohicg
m» der Uotspbyslk, betrieben, oder Itat «r seines MtnrabMnaelitftHebeB Ai-
betlea dioelhe Bedenlsng irie snaun phiinaopidscben beigelegt)
4. Sl«ben beide Arten von Arbeiten to einer wlrUkhen Beiiehnog,
Trodordi sie skfa gogeDSoitiiç ctt:Illr«n?
Die Resultate des Verfuvera laxxen steh kun dabin UMiBnenlssseB :
Die BesebüfUgang Kants mit dun N'aturvcissenscbaften war Icefno bloss
gelegen lUcke, sondern wurde von Ihm während settles gsnceii Lebens mit Vuf-
Debe gepflegt- Aber irotx des originellen Gebtttt der sich stets in sehiet Auf-
hinnng <!i^t l'robleino aeigt uod sieh als echt wisNcosclnftlich cbsnkterlslart,
hat sich Kant docb nirgends über seine Zeit erhoben, keine neue Ersebetenng
beobMlitel und keine bahnbreobende EDidcekuog geinscht. Selbst von der
Tlieorio des UIbibioIs und der Theorie der Materie und der rattonell^n Mechanik
in den mctaphysisehen AufangngrttQden der Nalurwissensehafl kOano dies nJcbt
gesagt werden. ScJne Pboronomle habe nnr ein« aoïsslg» Bedentung für die
Geadikhte d«r WIssenscbafL Wsai miek der Wlderspmeh iwiscben setneo
JageaiUrbciten und Deiner «pHt^rcn AnfTnuaaRg dm Kral^br^nffi ekht so stxrk
ixt, wie mau glauben miluhle, !m> sind seine (icsicbtspuukte ducb unbestimmt
nad bleiben hinter deu Leistungen Newtons und der Forscher des |8. Jahr-
hwidetta larUck. Kant bat sshlrelche Fragen in Angriff geoanunea, aber nüt
der Voreingctnomotntihuit des l'hilosoplien , nm mich Art der Alten die Grund>
lagen der Wissenschaft a priori in slchem. Er habe daher In der Oeeehiehl
der Wissenschaft keinen sich wahrhaft bervorhebeuden Plati. Der ElnSuas dt
hTitiseb«n IdenUsmns attf >«bi: XatniphOosofibb Ut ein rein luaserUcheri
Kritàisaïus diente Ihm nur xar Kieharung s«ines nslnnrisMiaehaftUdien Uogm»-^
tlcmus. Aid Si-htius des Au&ftlus streift der Terftsser db Frage nacb dem
Zusammenhang iwiscben der HBf^ldikelt synthetischer Urteile a priori nnd der
nicht- euküdiKchen Reenietrie.
Referent oiuss sieh hier damit begnügen iti konatatlereo, dasa er la den
wbhtlgsten Punkten durchaus anderer Ansicht tei als der Vertssser.
L (iotha. Kard [Jtxsirlti.
Vun siisftlbrllcheren Bespreehnugen der .Kantsiudlea", die
18 lufUlig bekasBl geworden sind, efwXhnen wir mil besten) Dank« (Ur d(a
484
Z^l§Cbrt(t«BfdlH.
dflriM uuKe«pTi>f])e&<>it 6«niidllcii(iB B«gTUuBn^irort« fotgeide: Prviustodw
JakTbUcber, Bd. l.?:XXVI, firft 1 (Okt isnfi) ron Dr. A. Drewa. — Brifa«a mi
AllgMD. Zeitnne, iS9â, Vo. 131, con Prof. Dr. Basse. - Usguhi ffir Llttcntar,
lese, Ko. 27, TOD Ht. T.ag. KIlhnentDii. — Tbeolog. UlteruorbUti , 1806,
So. 42 von C. W. r. KOgel|rvii. -- Zrltschr. f. den ikaà. gnMlAeXtn Lekrer-
sluid I>«D(schlu)dB I, I, ~ R«Tii« de Hfupliysique et d. Uur. Tuu. IV, 4,
Snppl — Anoatoii de BibllofT. Th^lott, P*ria. IV, T, von Prot. H, Schoen.
— Riru« Néo-Scotulique, Luarain, lU, i. ~ Orü och Bild. Stockholm V, S tob
Dr. Â. VannärDfl. — Mdmuid. Oroobgen. IV, & von Prot. Van ditr Wijck.
— PnitesUUi« eurhizi tu igkobi tap. Badnpest -L Hai 1B96, von fitit Dr.
SsUrik. - Tb« Ojien Court, Chicago. X, ä (Ko. HS) von Dr. Carua. —
B«rne de lUnlTetsItS de Briuellea, II.3, D«e.ie«aronDr.D»elshaiivcra. —
HtmlHirfw CorTospondciit, Idi, Jab^ï- No. 5ee von Dr. Bomnadl, n. r. A.
Sonstige neu eingegangene Schriften.
DUO»!, Wilhelm. Dcitrl^e tQiB Stndliini d«r IndlTldualHSl. Sitx.-Beriehl iler
K^. Akad. d- WiüiL-nsck. zu Berlin MU. XIII (41 S.).
T. Und, P. Horits Carrière. Naetruf. S.A. a. d. Zdtsekr. f. niBoa. u. ph. Kr.
VHi Bd. S. 93— 101.
StBBipr, Carl. TaretasurGoHh!chted. PhDosuphic. Berlin, Spejrtir u. Peters. MiM.
StSrrln^, t>. W. 2ur Lohre vom Eiaflusa der GefUhl« auf diu VonteUnagon
und ihtuD Verlane S.-A. R. Wuodta PbOo«. Stadion XIL Bd. 4. U. Lelp^,
EagelaiBon 1S9S.
Stadler, Asfnrt. Zur Klaaatfikailon d«r Winenacliafteii. S.-A. a. d. AreUv C
ayaten. Philoa. Bd. II, H. I, S. 1—3;.
Selll|9«, IT. BecrlfT und Grenzen der Paycbolo|[ie. 3.-A. a. d. Zoitielirift fllr
ImiBaaeitB PhUoa. 1. B<1. U. 1.
Hckuppe. DsH Recht und die Ehe. S.-A. «. d. Zeitackr, JGr iDUBSienU PUlua.
I. Bd.. 3. U.
Wandt. W. Cebor naiven iiml kritbehon Rcaliamas. Etiler Artikel. 8.-A. &. d.
„Pbilo» i^tiidien'. XII. Bd. S. H. l^ipriir, Ksi;elu»ann 16M.
üKoekt Otlo. lieber KlhlV ala Wb»euchaf[. S.-A. a. d. ZelUehr. f. immanenle
Philo». 1 Bd n. ï B. 3.
Belts) T. Lomnlta, H. A pbiioaopbia fogatma uj ncmponth^L <,Dor BegriCt
der rhiUixuphiu aos neoen OeaI«b(apunkt'.) Kohnavir iiiOi.
Dinner, Hfi;o. Daa 'Prinzip der Entvlckelnng ala Gmndprioaip dnor Welten-
frcbaiiung. Hab.-Scbrift Jena ISSfi. (7S 8. *•■>
Rnbiaiitvin, Snurnia, Ur. l^ae Trias von WUIenan)etaph}«lken (t. Hartmann—
MainlSuder— Bahnsen). PopuUt-pblloaopbwehe Eaaajt. l-eipaig, Eagelmano,
lu«. (M S.).
BatbBBT, Edw., Dr. Tb« third intenutiuaal Congreoa of Psychology. Tbn
?aychi>l- Bcview, III, K, Nor. 1696.
Cohen, Gerns. Leopold Sehaldl mn GedXcbla». Jalvb. f. Philo), nnd nUag.
Bd. I[>3 11. IH ^- <)- 10- Hefl, lifSe.
L«rarrigue, J. Enr. Lettré a llgr. Itebnd, .iVrckevCqu«. SanCia^ du CUB IBK.
t. Hcbnhert-Hotddrn. L'eber den BegrilT d«T allgemeinen Bildnng. Antritta-
vorlunag. Leipiig, II. Itaacke ISOii.
— Das nenscblicbo Glück nad dte sosiale Fr^g«. TUMsgen, Laupp ItriM.
TiriB.
4iiFrc),r. Ucbord':oBosT[(rd«THei^lirBlk. MeUpkllindMbM t8Sej7,H«(tS.
SekWftrx, Henn. Die Znir-ipUiiubcit ita nsttir«iM»Mch«ftlldieii Brfc«iuitBls.
Zeittdir. f. PhDiw. n. phllos. Kritik, 109- B4.
Tuii^nt», All. Vid SudiM if Wiindu Pvykologi. SioeUolia, StmsoK Mb
W«lUn 1S9S.
Tumi, lolUo (Profeasor Co Bologna). Ll filnsofia d«l diritta in Geruiuia e b
riccrca positiv». RW. ll&l. per le soicnu' ginildh^e. XSU, 1, (I'oriDo,
Booca ISDO.)
Wuitacher, Hâi. Uuber physiacke Bad psyelûKlio Kausaliiït und daa Prbtitp
de« pcycbo-pbjsÛKhto PanlleKsinut. Leipzig, Banh, ISM.
r. Wkliert, Rad. Kitnr ttad tidat Voilnc. LriptiK. Pfeffer, ItiBS.
Varia.
I.
Vorlesungen über Kant
im Wintersemester 1&06/97.
Nach de« .Hoohseliolnachrictaten* t«b Di. P. v. Salvisborg
in MUncbc«,
Vorbemetkung. Virl&ch Hind in dca VoTlu»unffsvcrzKicJiBia*i:a blu«
«PhJloaopblacbe Ueban^n* angnivigt. Falla aolelie aicli auf Kaut bexi«hcii, siod
HHtdhiOKOi Uarliber an die Redaktion der .RanuiudicD* stht witlkoniintn.
B«rUn; Kduo.
Bttits: Maitlua, PliUi». Ccb. im AnackL aa die „Kritiaelie GrundSoguns dca
iTanascendontalen Kaaliamiia" tou E. v, Haiunauti. (1) ~ Neuhüuaer,
Gcacli. d. Pliilos. voD Anfang dca H.A. bis Kant. (4). ~ Bender,
Plülo*. OcMÜMiliaft: Kanu Kr. iL r. V. <J). — J. B. Mcy ur, Kanta rUIoe.
lind Ihr Elnflaai auf Konst, WisMUcliafi nitd Lvben. (3).
BrMlani Bünrnkor, Phlloa Uebnageo Im Anacblusa an Kants Kr. d. r. V. <t).
Erlangen: FalckcnbcrK« Oewb.d. a. pyioa. bis Kant inkl. (4).
rreiburp l. B.: Itickert, Uenck. d. n. Phlloa. I>ia Kant. - ävhiUors pbitoa.
Oedicliiß.
Uie«aen: Slebcck, Gesch. d. Pltiloe. b. a. Kant (4). — Leanog und Behandlung
•nm Kaats Kr. d. r. V. (1).
MttiBg«!: Peipera, Geadi. d. B«l<g. Pbll. a. Kaat (I). — Rehnlseh, Knxe
L'eben. tib. d. PhU. a. Kant {!>.
GrtifKttaldi Kelsc.
ltalii--n'iltonb«rf: Uaym, PbiL Ccb. fib. Kant» Ptotegomena (IX — bioPhilua.
ïlli;iu«a(u der mtuoren denlMkei LItleratnr (I),
Ueldclbergi K. flacher, Exe., 0««e)iicht« dur aviical» PliikMopbic: Kants
l.«liro und Scbulo (4).
Jeaa: Kack cd, Geaok d. n, lliU. b. Kant einackl. — Ding«T, Uob. Ib. «uagcw.
Kapitel a. d. Aeathetlk a. Kani.
Klnll Rf cfal, Die Philoe. Kant» i« Oinr Bedctttong f. d. Gcgcnw. (2). — Kanis
Proh^nena, InterpretatlonaSbungvn (1).
KSnlgaherg: Baumgari, Uebungcn aber ScUilers aalb.- pliUuoopk. Abkamll.
uud Gcdkhl« (3). — Kabts, Kanlbehc Koanogiuie.
Imlf^t Waadc. Die FfaSiM. Kamtm amd dn Katteba Sdulra.
f: CabsB. K«a3y3tEB(Ei&ten«aUin,Eaik nnd Aeathetik) (4). —
P1ul<M. Cab. Ob. d. Cnök iL c^T. (S). — Nstoip, G«Kta. d. n. PbUos.
b. Eint (4>.
i: Cnrneltaa. FUbia. Ueb. 3b. Knts Eftik.
r: Seine.
t: Eemo.
StiMrtia I. E.: Kcrise.
TWag^: X&[er, DiB PhOoo. Kant Bad fin Cmtongnag in dor G«gflQwut <1).
Wbxtmrgi Kenw.
briMuhe (Techa. HachaeLk Drews, Caat a. ■. Bedeutng fllr oiuera Zdt (1).
CzCTVVwtti: Keine.
Dru: SpEtier, Die Lebre KanB nad ihr gj^^-w anf die Entwlcklang der
aeneateo Phikn. (3).
laartiiil, Prap: Keia«.
WIcb: Jodt, Geacb. d. a. Phil bis Kaat («). — MSlIaer, Kosmi^oiiie rait be«.
B&cksicbt a. ± Eaat-Laplace Wdaaduagabypotbese (1).
Basel: Ceiae.
Bern: Stein,Geaek.d. a. PhiLb. KaaL — LrttB» B.latatpi«LT.KaataSi.d.r.T.
rnfkvf 1. d. S.: Hichel, Gescb. d. *. Pbikm. b. EUat (2).
Gear, *-*■"-", ÜCBCbilel: Keiae.
Ztriek: Kfai, Dant n. Kritik d. a. PhiL tob CkitesinstHBKaat (3). — KreyeB-
bflhl, DanteUmc der Gociesbevetse in Kaata Ki. d.r. V. (1).
n. Kacb soBstifen Naehtiebtea.
(MHteOnDgen filr diese Bobrik weiden dankbar entg^eagenommeo.)
BrlBsel: Dwelsbiavers, Sur la philostqihie de Eut (II*" Partie).
CkiiitUai«: Void, Seminar Qbei Kants Kritik d. pt. Veraniiß.
ICHber^: Skorski, Ueber Kants Kr. d. r. Tennaft.
Kew-HaTea (Yale- Uni vereilf) : Prof. Ladd, Kant Seminarj. — Dr. Buebner,
Histary of the K'ntk" I^ilosophj'.
Itbaca (Coraell Cnivetsitj): Creighton, Post-Esntian Ideatism (Fiebte, Schel-
tmg, H^el). — Albce, Letbnii, finme and Kant (Critique of pare reason,
Füllers translation).
Brraa Xawr (College for Women). Dick. S. Miller, Curse Aber Kants
Philosophie.
Sacbtrsg sn den Torigea Seaestera. 1) Znm Wintersemestai ISQSj'e.
Badapest: Alexander, Pbilos. Uebnngen fiber Kant — Binäoii, Philos.
KonTersstoriam fiber Eaots Prolegomena. 2) Znm Somraeneeiester 1696: Buda-
pest: Alexander, Pbilos. Uebangen fiber Kant
Paris. L'eber die Vorlesnogen, welcbe Prof. BoatroQx an der Sorbonne
ID den beiden letzten WiDtera fiber Rant abgehalten hat, s. onten S. 491.
Chicago. AssistaDt-ProfessorHead hielt im Tbîrd Sniamer Quarter 1896
VorleaiiDgen über die Geschichte der neueren Philosophie, speiiell fiber Berkeley,
Hnme und Ksxit: „selections from the works of each will be studied in the
i^lMN.* — Derselbe hielt ausserdem em speaielles Seminar fiber Kaat ab: nKant
will be studied, the emphasis being upon the" psychology, involved in Us theory
of jndgment'
Tnln.
Tortril^e Dber Kaiit.
487
TllblDgeti. Am 30. Jiilj hielldet Repntent 418 anogdiccli-Uieoloffl'icticn
' Setnio« Dr. Bslmlcb Hslcr ai>lii« Proberorleani); behub UabilinUun alu
FrivktdoMnt an der btcnxe* pbiloMpUacbea FiknKIl liber (tu Thania „Dto
BedentuBK der ErkettntBiatheoiie Kants fflr die Pbiluvopbic der
G ego ■ Wirt".
RlsalnfOB. &m 10. Aug. Udt Herr cud. tbeot. v. KUge)g«n to den
•OS Knrfpûtcn bcstobondea P&rtkitiu elaon Vortrag; Ub«r ,JCantB Aniftannig
XVÙ der Bibel''.
CKRaatsdt. An T. %;|it- bifill in dem von ^^adtpfurfT C^int geteituU-n
Ptorkruit U&t cud. tfa«ol. r. KUgelgen dsu Vortng Bbur „Kut nnd Btuchl*'.
I.«ipsif. Aktdenglsth-pblluBophlscber Verein. Amia.Junr
<S90 spracli Herr Uoritx Witlh Ub«T .Kaoln DediikHon der KitRuarics." ->
Ab 11. febniar tfiiK blelt Herr Dr. A. Kleulheropalos edaen VoMrig: .Kut
BDd der Plnionbau«*. - An IS. Febniir IHM spncb Berr 0. D. IMcks Ulwr
.KanU itaossi-'esdeDtale Khibeit d«r Aptwnepiion nls (trnndlnicc det Kmcbei*
nungswell*. — Am 2t, Jull 1896 bebaodelt« derselbe das Tbeuii: .Der
KutUcbo Rdtriff d«s Xonmenoa*.
Kn Kaats Brief an die Kaiserin Ellsabetk, belr. die Kjrpke'ncbe
. Fnhêsar. (Vgl. Zweites Brft. S. 19h— m.) ~ Hem Oborblblioiheksr Dr.
B. Beick c verdanken wir folgonde. nir diu betr. Angelegeatwit wortTolIc Ni)ili«n :
In dea .\cla l'scalt. pbilos. in Aead. ReKKw. Aaao 1711 ff. Ton. V. p. 3«S
bis 307 beilndei sick uiu (ii-socb Kania %a die Fakultät Ton IS. Detcmber I75S,
woria 4ersolbo bittet, „da«s bey Beaetxuog der erledigten Profession Ainpllsslna
Faenltu I*hilui»opb]ca bucbgeaeigt« B«fl«xtoa auf micb lu utachen bclinben müge
i nsd dcvo Aasisleots mir wolle angedefea liasen', .da laeEoe vorxOglklie Keignng
■«denelt a«f dl« Caltnr dieser WlssenacfaiAi» g«siot«t' 11. s. w. Am Rud sieht
die X«:ii: ,Pnes- d. 1!. Des. t7SS aplt d«s Abends*. Ferner: „olTprr.bnt ctlam
post Kcriptaia jua relatloneni dar. U. ImmuncI Saat se<iueiia petiloni, qaud
'Prodecuus In Conaeni Sentm d. IS. Dec: praclegcbsi.* Dic^e Notli stimmt
tnffüek sn der U«ft 3, S. m> mitgclciltcn KniUiInng *nD Itorowski, wuma«th Kant
mr uf das Driingeu seiaes (Iühbc» :^liults bin sieb um ilie Stelle bewarb;
Mast hittlH er den iccbten Tenetn woU nieht Tersünnt.
In den Acta dt« Akad. Senats, die Aaslollang der l'rufntsorum iu der
pinhis. Fakniiät betreffend, Litt. P. Nr. 23 befindet sieb ucb ein tlesoob Kaala
Ton II. Dim i:&s (prsM. d. 13. Dea.) tn doppelter Ausferllgung ta de« Üenat,
worin Kui «lenMilben „mit aller Sabmiaslon'' billet , ,in Bcselaang dieser ot>
ladtgteB Professlan taa dcfo bocbgeneigte .•V!i!itii<'nlz sngedeyen tu bu-sen*.
.leb ksbu b anetaen vEeljübtlgen scadciuisefavu i-urriculo, lasonderhelt seitdem
leb die Stelle elues Docenlen auf 'llesor Unkersitüt bekleide, mirk in di«t«u
IVisseaschafieo mit ifeijenigea Application r.n babilittn-'n ge«uelit, welcbe der-
jenigen *iirailglicbeu Neignag geaiiis« isi. di« leb Jedersell la diesem Trilo der
Weltweiïliejt gehabt habe.* Dann fQkri Kaat In seinem Sc^irvdbea, das mit dem
ofaea erwSfaatsn an die Fakuhit in der ucuea Kutansgalie voUtOadlg ab-
gedmckt ««rdcn wird , ilt<Ti«lben Z«ugniiite stiaer iliiltigkeii an , wie b dem
Briefe an <!ic fUiserk. Beuwtkenswert ist, daas der u der Spluc dot Scnota
488
Vula.
•tflbnde Kector nlemuid aaden war »i» lUnts GiJnner, der Professur der Theol
F. A. Sckolti!
L'utcr dunselbea Sunittuikten belindun aCeh MiRMrdeai noch rollende watNo
& B«weTbuiif;eii nm dlcsell>e Stell«, all« dAliert roio II. Des. llS'i: 1. Profesaor
Pluttwell, 3. ProfrsMir KxU. Fr. Job. Buck, X Professor Extr. J. B. Ilabii.
4. PUL «t Med. DocL Job. Tbfeaen, i. Professor philosophift« et poS»oo« Extr.
Math. Friedr. Watson,
Nach dpRiirJbct) Ahtcn rlcbtotcv Rektor, Eaailcr, Dfaektor and Sesat an
die nisaisclic Kalt«rtD aiu S.H.Dn. ITSS el» Scbrelben, wotia nur Buck and
Kant genannt worden, crscerer abet aiia den Oiunde vorgexogen wird, well
„ei U Jahr tany bejr der A(ad«inl« ohn« Salarlo der atudifMideB Jugend mit
sebieni fl«lsslge«i Unlerrklit f;edieael, (^lU^iB IxiKi<-'> und Uctaphyuica Jahr an*
Jabr oId g»lesen babe" n.a.w., wlbrend dl«s bel Kant nur Mit 3 Jakieii d«r
Fall sei; .no haboa «ir daa allerunterthSniicMo Vertrauen, da*s Ear. KateetL Mltl-
wuete auf den D. u. Prof. Bitraotd. ßock RcfalliMien Klimcueo allergnldigst n
confiimlrcn" ii. s, w. Dies halte denn auch den gen iiuscbien Erfolg. ,Ân den
TaK«, da ilcr KstKrL tiebiirtatag (d. 29. Dm.) GSentlicb gefeiert wnrde, mud«
krh Eum Profeasure Logicea et Hetapli. Ordinatlo cnManct" acliruibt Book !■
seiner A iilobiograpMe |Keu«8 golelm. Europa 20. ToU, S. 1039). U der Z«ll
von l4Tagcn <II.— !!). Dec) konnte, so meint Betebe, die ne«c(xaaKwng«]og*n-
heit reolit gut auch xirlaeben Königsberg und Petetsbii^ ericdigt wetdco.
Kants Schreiben an die R^sorin, dessen wobl sckwetllch von Kants eigeM>
Hand borrllhrondo Kojiie in Künur^bcrfc a. n. 0. «cb befindet, ist sbo an dni»-
•eiben Tage wie du Senatatebreiben abg«&aa(. lat es Bbetbanpt abgesendet
worden? Uoeb woM; denn die dreifaebe Bewottmng: na Fakultät, i?«iuit und
Sttniaobcrliaupt war daisals llblldi. Bat Kant nna dasselbe aelbsHbidlg nbg»-
aendet, od«r var » den ScnatMcliroition als BoHago bdgefllict? I^ctstem «obl
•cliwerlicti. Sollte der Brief aiin in Petersliutg su finden sotnV Oder ist er Tiel-
leiebt (n K<JDtKBb«rg bei den Akten gebliebene Wer bat die Ahscbrlfl gemaekt?
Und m Ki'lchem /.wock wurde dieselbe verfortigl? Int die Abschrift vlcDotckt
gar die damals aintlieb vurgejichriuben« Donblette, wdebe In Ktlnigitberg rerbUeb
nud auf irgend eise Welse aus den Akten In PrlratUndo Iberging? Dies alles
Ist ilenlicb irielavanl, interessant tilcitit aber doch die l'bstsaclie und die Art
àtt Bewerbung Kanta um jrne Stelle.
Ynm Antogrnpheninarkt. — Bei der Versteigerung iler bcrilkmten
Scbobok'scben AuiographcutAmnilung durck J. A. Hiarganll in Berlin am 1. M*
10. Oktober kam ancJi ein bisher unbekannter, aber leider sehr nobedeulcuder
Brief Kants unter den llaotine;. Der Brief, mm tl. Seilt 17^, ealttUl {in
11 Zeilen) ein« BnlsobnkUgan^: Kant kann wegen UnpSasIlebkcit der llnMignnga-
feler <ftll den Kilnlg Frlodr. Wilh. 11.) nicht beiwohnen. Der Brief wird in der
■MOB Kantau«gabc Platz finden.
Kin Brief von V. J. Kraas von 14. August IT69, In wsMwn Kiat W-
wibnl wird, kam in der Versteigerung einer grossen Aatagrapbaunnmlnng dnfdi
5. IJepnaanasohn in Berlin am IH. Oktober sum Verkauf. — Dieedbn BneUnnd-
ung vcTstcigortQ aehon an 7. Uai d. J. aas der r. Donop'sxben Samnlnag ((ttr
66 Mark) einen uabekaniten aber leUer ebenfalls unbedcnlonden Brief Kama
von '.14. Jan. \'9r-i. In den swh Kant beklagt Über die Uui .sebikanlreiade ün-
päailkbkcit, die awar eben nlebt sum Tod« hladMtet, lb« doch iiu Arl>eit
Vok.
48»
Hb- dis GeMlbduift imJÎOiiK ntubt'*. Det Brief koainl fs dl« mtue Kmnt-
DvTXXIV.Aatoinpbeakitalac voa 0. A. Schah Ib LerpiIgfl^M): ,PrM-
rkb der (itoase and mum ZeH' eBtb&t Bach einlga Kuiiua. Kntvu dMB
bbber uvbekumim Brief von Kant Tom 15. Sepi«(ub«r l'9ï an de« Diâkuiiu
^WnUnakt, d^^m er MisMi Bcntdi tn G«iii«liiMkart dea Gek. Rata too Hippel
dgt, Uta dcüMD nene Orgel umUlrvii. Der Brief (SO Mark) wird m dw
INen Kaaungab« pabihtert weiden. — Zweil«** eiu StammbuebblaK KaMa
It Mirk). Mit «Utigsr EritabiUa dea Bom 0. A. Scknli [«Ilea wir daaseflw ntt:
AnimniB rege, qni niai parol,
Imperait Memoriae eansa serlpait
IKSBI.
A. X. Not. 1T99.
Daa Blall txaA aieh im äUBn>l>uch eioea ZubOrer» Kanla, Cart Ferd. QotiL
l«cbland, nicttaiaNgeii Land- md StadtgoflchtarUc« In Panilg. — Wo bi dl«
nrile dot teUlBeD Spmehea m finden?
PreliKKfpüM liber die KaxttHhe PhilOMphle. - FUr drn Preb def
Kragfllifiukg an der UBivcraltlU Hall« bat Professor B. Erdaiann fUr daa
Jahr 1^96 nr fol|[«nd«a Itisma Kcmulli:
l^iuK ratio nthttMiat inttr KantH Dtittrtationtm 4e munit imai-
bili$ it itU^igibili* fonut atqw prjneijmt H Critietn rationii pvran —
Ua, «I MtriniTUC lifrrt prmetpal» tf^ttntiae H eomjutrmtitr imttr
«( guMiMlo aUtroe Of àUerit dedtuiae tint, «a^pJiMtiir.
AbHefiiniiiKsfHat ts. Oktober JUT.
Die BoarbeitdBK hat RttftiiBg^«nSas In iMoiabcber Sprache n erfolgeii.
Sichard AtenarlMf*— Am iS.Aug. »larbani llcmehi»; im ïLl^ben»
libre Dr. Rleliaril Avenarius, Profeuor der Philosophie an der CnlversHit
BUridi. Scb nsaplwerk lat die .Rrlllk der reinen BrfabninK" I, mi.
ISM. Später erschien: .Dec menicblieb« Wettbetrrifr* 0»di\ Irflber: „I'liilo*
al« I>eBkeB der Welt ^«ibXbs dem Prinilp dos kleinalen Kraftuusscs.
ooBeni u einor Kritik der reinen Erfahninic* l'>^(>- Dieser 1ctst«r«
ok xtTjb eine BeiiebBBXinr Kritik derreineb Vernunft, ,und Mlbst-
venUlBdlteb eine gegenribxtiche*, wie der Verf. aelbat sagt, damals In der Tbat
«la beftiger Gegner Kinta. Mo lun 12 Jahra *])!ll«r gœhriebcne Vomdv tiir
.Kr. d. r. Erf.* ni»clit in Being birrauf folgende febe Wendung; .Ueuie —
Im Dienst der Philosoph!« um eil gat Stück liter geworden — verbinde loh
mit der Bexelchnnag dJeaea Bnebes enu> beviisate llnldigiing de« G«üu> Ksnta.
SB VetgleiebaBg meiner geringen Arbeit mit sejnet IIIeseDMb{lpfiuig lag mir
■Bd liegt air auch heaie vollitindtg ferB ..... l«h grUsae ehrfurcltturutl
(lila MaiHB dn groaen UnUlcrs Immakuki.." Aber er habe doch ainfl Dar-
Dg de* VerkiltaisMu der Kciiik der reinen ErfabniBg sur KriUk der reinca
iTemnaft anprtD^kli mit beabslcbtigt, habe indessen dann doob davM abiehea
nflsaoB. VMkkJit fisdot lieb einer seinnr Schaler versBlasst, dieses Jedeuftlla
bekbrenden Vergleicb darcbxa führen. Einige tnatruklive Beuietkungen hierllbttr
''nacbl lt. Will)- In der Vieri, ftlr wiu Plillos. XX, 769 ff., IHTIT, ■amt.
Kant auf dem PitjrchologeB-KoBgresi Ib XineheB. — Vom S. bla
I. Augnst d. J. Ist in UüncbeB der dritte inlemaifootk psfebologfaMbe Kongresa
ehalten wotdeB , mit ebwr BeteUlettng tob Bber MW Penoaeo ua den n^
im T
KâiMUfèât 4û«î »far «ânxrtèca, Giik仫iL
siioc çtâtttMm. ÏMWLiwig» ïci rv« G«
tâMMÎ m I. li >!■ JBiwt«ww5âtfc«r, 4m aaiic «al n i
nr âcr Faa « 4e« a&ptâf Vwtar na V. Prcjcrr Di«
4m Ki«l«« <f«i ,Z«kufe* n* II. àcfC 1-M. ^ir. 3*^ Psnw h
Vwj^itil^ 4h Kiadcs wkteigt GccagrfMe pf«*
fteiffniMHnt. Q««« cntena Ohne « ofc fie
nOc EarrieUn« im Fdi: IJ% î^ndMlk
4m saf ctâefe Aptioritfcc ■■ MtaKheagàre. iiiiaaii ^«k 4«- Un
MM» Fi4^ 4n KuakiTOM nod 1 hwmii|, mî. 4. h. ■aiseilaSMige [wjikii
büftodk« BcaktbKMca ma& im Laafe 4« Zm riiaiaie» wdea. bv 4i> sveck-
MlMly KiMibnsdoMa «d fbrig gvbCtbea: ■naShBtW A^SMog n die
(««dMne Wtlc hu ibo di« sa^cUkh qnatiKhe* FwttJnM« h laJiiiam
cnrt WrT<ny«:br»cht. Eôe tadcte, daxit aieki gsai bsiaoMtnade CtdiaFia
KÜw Prejen benibt aof der Idee dn geaereüw EnwieUiBg: daaeh giobf ta
«U«rdiB|Çi im ladiridimiii Apriorückea, dM abei aar bei 4ea Baadaea, viêA
flir die frUtnsK ■prioriacfa wâ% vu die Gstan; »llwihligh CT»wfaca habe. M
dem ladiriduDm il« sprioriKher Besitz TcmtK: .Der Aatiil ma Biekd aad
Biir j;«iaMene Gedaoke, dM AprioriMke aei onpffiagBch tfmrtca ^ri aacfc
Aeoaea erblich geworden, bit neb benitt >b ein fmckHianr goeigt;* —
die»«r frocbtbare Oedaoke ist »bei doeb tob H. Speacer maatgahead gesadA
und dnrcb^efQbrt wordea! Zu lokbetn ffir dM ladrridoBM lyriMMefcea Beaiti
reebwt Vwya naeh Kut-.Sehopeohuer Bsnm, Zmt vad KunfitU, aa dena
Melle er lieber den Sinn ffir AraktionBlle AbUagigkeit der EnekeiaBagea na
riiaadcT «etzen wüL IHeae drei Funktionen nad .fest mil der {MfjcfciKbea
Orgnnientio* renriehftea"; iber diese psjcbisebe Oiganintioa der ladhridaea
•oll kiso doeb not du Erbe der Erfahningeii der vorbeigegangvaea Geaeiatîoaen
•ein. Du Gebiet dieses fBr du Jet^e Indindann thatsieblich Apnxiscbea
einerseits, und das Gebiet des vermeintlicb Apriorisehea laderetsaitf, wu
jedes eiozeloe Indiridunm selbst erst thstsscblicb eiriagea soll, hat PrcTer
niefat abgegrenzt: die Darstellung ist tnetin sehr flSchtig und nnUar. Es efsebedat
bald, als rechne Preyer cam enteren eben Eamn, Zeit ond FnaktioaMina, aom
zweiten die Urtellsarten; bald werden beide Entwicklungen, die generelle nad
ladlvidaelle, mit einander verbanden nach dem Master des Goetfae'schen : Wu
du ererbt roD deinen VStem faut u. s. w.
Ebenso wenig neu als diese schon so oft To^ebracbtea Einwinde gegan
den Apriorismus sind die Gegengründe Prejen gegen den SubjektivisniiiB. ,lok
wUsite nicht, wie die Gehirne aller Kinder ohne eine einzige ÂosBahme dun
kotninen snllten, in genau demselben Eanme ihre Empfindungen sn ordnea,
wenn nicht du, wu sie empfinden, entsprechend geartet ist, also die Dinge
an sich selbst lüumllcb and zeitlich und von einander abhSngig und." ^€b
sprach es," sagt Preyer stolz, nScbon vor 20 Jahren aas, du caput mottnam
der Kantianer, du grosse X, du sie du Ding an sich nennen, kSnnte sehr
Wühl die Empfindung selbst sein" (ein ungenauer Ausdinck: Prefer meint,
das Ding an sieh kUnne das EmpfundeDS selbst sein). Diuer Gedanke,
welcher seinem Urheber so neu erscheint, dus er sieb die PrioritSt fUt danselbea
wahren zu mUueo glaubte, ist ja nun — abgesehea Tom naiven and haH^
Vwk.
4dl
fe^kriUtdieD Retlttmiui wi Kant — Mil Kvita Atifli«t«n tauaend mil geüaMcrt
Liud cmtwlclielt worden. Oli ct«r Ged»ke nun riditig odw blMb sein mag —
[10 ritt J«dc«<o liUnni« «owUiiaokt wwdes, äaaa, «enn ein Naturfoneh« pliilo-
[«t>|thtert, er ni«hE [tftdAnktm Kr n«n URgiebt, w«lc)iu tdk d«ii PhlloM^tlMn Milbiit
ebon oft ete^bend erörtert «ind.
Elao »cite G«lcKoali«it, bel voldier Rut enHlbat wurd«, bol dor Vor-
trsf voQ Prof. I>r. C. v. Ebrenfel« (Vnf0 .U*bc7 olblidio WertgefUlile-, in
welcèev der Redaer einen iaodifiikrt«n L'tiliUrinniis rcrtnt. Gofcuillber dlMSr
iBamrDchen Ableitung d«* EtMschvn rertiat^n Prof. Llpps (HUnckea) und
Prof. Prendeatlial (Bmbu) mit EncrKte den Standpunkt dw kUegottelieil
[impeniivs. Betreib des Elnt«ln«n inuss anf den bild er«cki»n«nd«n Koogrvn-
I bcrichl Toraieavn werden.
Auf itm KanpreMS 4entscb«r Occnltintoa m Barila, Pfiig«t«n 16M,
flUirte der Vorsund, l'uior Oubalkc, in der BegrllMnngnTedo ans, daas dor
Oecnlüantua liagat aaloa- aber noob nkbt kathederlSbif; sei, ntmobt la ndnoa
VarUmpAtm der AltnteUler der naodvmea Philosopbl« Kant gebUre. „Obu!"
ifll«t mit Rorhl die Rudaktioo der . A liguai. Zehnng" {Mm. Kr. üt.nell.) bbiu.
[der wir divi« Noiiz eutaelieaea. Kiae eInKekende BekaadlaiiK van Knata Ver-
Ijüiltnis itim MfRtlilsmnn s)>f Oraad neuer Quclleutadkn wird Prot Ilolnte-
LeipitK in nineu der nïchstcn üofit der .Kantatudien* bieten.
Qnelle «inet Kantischen Stammlin ebb lattes. — In I.Beft, S. t48
warda tia StaoiBibuGhbUtt mit folKcndcm KaatisctioD Eintrag mltgeteUi:
Ad poenitfnduui ptuperat, e!to qnt judical.
Hem Piobasor Dr. H. J. Uonrad in Ckriatianis verdanken wir don
Nacbveb derQnelle desTemea. Derselbe Mainmt vun dem Dî«bt«T Pubülins
kSyrns, weleber sur Ztit CXsars In Root MImen znt AufTttbrung brachte, ana
'denen uns <JBMln« Sentcntvn erbultrn niml. Yfl PuUlilU Hyri •cntentisQ, rec
E. Wölfflin. Ui». 165&, V. .12.
In Torbereltnng beflndUeke Scbrlften ftbwKant.— unter dem Titel:
La pbtiosopbie de Kant bat Prof<-.F«or I>r. É. Bontronx in Paris In den
bcjdea WinteraeiDMteni 1t>!>4'S and l^OSC an der Surbonue Vericsungcn ge-
halten, von den» denelbe dem Veraehmen nach eine Buchausgabe vorbereitet.
Von diesen Vorleauiigeii, velcite dnteli die OrlglnuliiSt der Oesicbtspankte oad
die GrilndllckkeJt der ADsdllinngmi Anftehcn crrugU'.o , »ind «elion vorlSuBg«
Buniét «sehienon in der von Pariser Studituunileu beranagegebenea Jed«B
Dieratag ersebeiaenden Wocbeiisohrlft: Revue des Cours ot Conf^reneea
(Paris, Laoino et Oudia), wosolbat Ober jede olnsulne Vorlosung Beriebt eratottcl
worden ist.
Ceber die Anlage und den- lahalt der traascendentaleu
^Aaatbetlk In Kants Kritik der reinen Vernunft, heiaat der Titel dner
[ demnielist erschelneadcn ErUugr.r UiMcrtation vnn cnnd. tbeol. Georg Daier.
Der hUtslieh veratorbens Dr. Uuruiaun Wolff, Doiont a. d UrfversitUt
l'XeJpiig, bat drei auf KaaibeiUglIcbe Manuskripte hlatcriuscn, deren Publikation
Ijwcli erfolgen »oll: 1. Neue Kritik der reinen Vernunft. MoaiusllniHl
oder Realbimua in der PbfloMtpMe. (Mit besonderer BQckslclit auf Votfcott,
Ooben, Padaen, BieUu.A.) 1. Der Noukantlanismiiii Gcsckiebte dieser
BicbliiBg aad Aasaisandersctiung mit denetbcn. S. Der (ransoesdentala
B«alf*uius; Anaebaiideiaetiuag mit £. t. Hartmanas Erkeiutalrtkooiie.
492
Vmü.
Dft> inoraMicb« Bewoastaeln, oder Theorie, GsBcbletale
Inhalt des littlicbon I.«:bcn», nich der kritiiich ■ gcn«tiiich«ii Hothod«
Ktnl* dac][eit«llt< licäut der Tltd «inet Werkes, du Dr. pbll. et neil C. Wott*
mann mbervltet (vgl oben S. 439).
V. A. Luage't ,Konineot>r xu 3ckil1er> pbilofophinchen Oo-
dichten* wird dcnmiielDit nyn Dr. 0. A. Ell isiea b det ron ProT. Dr. Wj-ch-
gr&ia redlgl«r(en SiiamloDg deniscber ScliulHusgab«n (ViJhageo und Klaain^:,
BtelefeU ». Lcipii«:) heniug(g«bait irerden. Ea Ut aebr eiftetilloli, daaa dioa«r
Ko<nm«DUr cihaltun i*t. Die Vorleaimgea Laage'a Bber dieaen Gccenstasd
worden seinerzeit uiit groaaer Begetetemng {«ban. (Vgl oben S. 4SI),
Ou Kann iwf KaatbdieT Baala aiiff«baal» Werk toq Hicronymaa
Lorin, Der srundluau Uptlntiamaa (Tgt. oben S. <U) wird Anfug IWT
bs t weiter AnfUge eraebelne*.
Kante PbBnoneDa und Nouniona bilden dco Ocgvoaland elwr
l^^ipxiger Diasnrtatfos tod D. Bioks auM Moncheater, welcbe demidduit tm
Druck erscheinen wird.
Die I^ntwickelimK dor Kantiix^bpii Etbik, bb tum Enckebea
der „Üruud!. xur Mut- d. Kitten", unter Bunutaitng der von Iteicka «'eri>0DBt>
lleliieQ Kl'OfiMi Blütter", und der von S. Erdmsnn borausfegebeaen ,RedextoBeD*
— HO bietu diu Thema niiiRr Berliner I'reiü-Aafgabti, welebe oben S. 158
ânl^cnbrt worde. Die Arbeit dea ICiad. Heuser wurde Bit dem Preiae
krOBt und wird demnUcbat veruffeutlicht werdut.
I
Redaktionelles.
wie «ebon in dem „Prûapeki* der .K&uisiudlen* vorliiuSg mlteeteiK worden
bt, werden Qbef die froiiidiiprschtkbcn Kantpublikation cd in den .Kaoutiidlea"
fol([endo Gelehrte Bniobt entïtlcu:
Belgien: Proressur Dr. Merten, Lföge.
DKoeBark; Piofemor Dr. Üüffdlng, Kopeshagen.
BuKlandi PfofcMor Dr. Wallaco, Oxford.
Frankreleh: Dr. Levy-Drubl, maître de conl^euoea i l'École nom.
su[>£r{eure, Pub.
liollandi Professor Dr. van der Wyk, Ctreckt.
Japan! PrufeNaur Dr. Nakanbima, Tokfo. •
Itotlen: Profeasor Dr. Canloni. F&via.
Komcgeni Dr. pbil. Arne Lüchen, Chriatlant«.
Polen: ProfrHor Dr. Twardowakf, l^mberg.
BuHland: Professor Dr. Wedensk^, St. Petersburg.
Schwellen: Dr. A. Vaanfrus, Stockbotni.
Cngnmt Professor Dr. SiUvlk, Eperiei.
Vereinigte Stuten: PioCrasor Dr. Crelgfaton, Ithu« (K. Y.).
Zn diesen aind neiierdinga hmangetretos: flir BUhmeii Professor Dr. Dnrdik
an der cicebiscben Unirecsilit In Frag, fllr BnininleB Dr. Raduleaea-Hoti
aa der Bibtlotec« CenUalä b BükaruL
Sach-Register.
Aesthetik (Th. d. SchCnen) JIT. 137.
2T8f. 3%^S. 426. 460.
Affilieren 104.
AgnüStizisiDDB 4. 140. Ml.
Allgemeinheit □. Notwendigkeit 19. 24.
32. 43. 56. (61 ff. 274 287. 377 ff. 389.
400. «4.
AmphiboUe d. Refl. Bagt. 194. 200. 24&.
Analogie 458.
An&lo^een der Erf. (eiste) 175 1 289.
(iwelte) 173. 175 f. 289.
Analytisch -HfnthetiBch S2. 37. 6t. 142.
241 ff. 260. 288.
Analytische Urteae 4S4f. 464. 4T1.473.
Angeborene Ideen 3. 127. 159.
AnscHaoang 102 ff. 12T. 478.
Anscbaonng (IntelL) 30. 122 tL
Anschaanngafonnen I9ff. 122f. 142.
Antinomien 19ffL 22t 167t 261. 354ff.
437. 464. 478.
Apperzeption (tnuuic.) 138. 174. 272 ff.
287 ff. 4se.
Apriort 56. 159. 287 f. 420. 452.
AprioiiimQB 19. 22. 50 ff. 127 ff. 168 ff.
ITS. 376 ff. 465. 490.
Assoziation 466. 474.
Atome 462.
Autonomie 270. 280. 437.
Bewnaatsein Uberhanpt 138. 272 ff. 444.
Bibel 428. 44L
Bttses (das rad.) 96. 279. 342.
Canaalität 12. IS. 41. 124. I34t 142.
204ff 287. 418 ff 432. 447. 46t.
Oankter OdL> 280 t
Chemie 177.
CbTlstentnm 284. 429. 441. 467.
ChristoB 179. 467.
Conunerciam an. et corp. 16.
CopeniikaiiisiDtis Ksnts 180.
Denken 102 ff.
DeteiminiamDB 124. 258.
Differential 270.
Bing (Gegenstand) 142. 4T1.
Dinge an sich 30. 129. 142f 267. 269.
361 ff. 435. 446. 448. 471.
EinbUdungBknft 1T9.
Emplrismaa 12 ff. 179 ff 426.
Entwicklang 439.
Erbsllnde 97.
Eifahning 47 ff. 289. 316. 418 £
Erhaben 120. 147.
Erkenntnis 88. 101 f.
Ereoheinnng ISO ff.
£iziehmigslehre*10S ff.
Ethik 23 ff. 137 t 158 1 267 ff. 270 f.
272 ff: 276 ff. 278 t 285. 376 ff. 437 ff.
454. 470. 474. 480.
Endämonismas 24. 20B£ 275 t
EzistenUalBatz 475.
Form (n. Stoff) 19 ff U9. 199 ff. 269 t
2T2 ff. 379 ff. 388.
Freiheit 124. 130. 195. 142. 160. 206ff.
251t 257. 280t 394. 454. 471.
Freihett (polit.) 312 ff.
Oeben, Oegebenwerden 103.
Gegenstand 100 1 416 t
Oeiateneherei 13 ff
QemUt 104.
Oenetlsohe Methode 206 ff.
SS
494
ßeglster.
Géographie 141. 463.
Geschichte 13s f. 134.
Geschichte der Phil. 253.
GeBchmacksarteU 118. 144 ft 155.
Glubea 10. 15. 18. 22. 26f. 30. 72. 91.
tes. 393 ff. 402 ff. 4UTff. 459. 478.
GlUckseUgkeit 24.
Gottesbegriff llf. 16. 91 ff. 139f. 270.
394 ff. 491.
Gottesbeweise 458. 464. 47S. 476.
GTenzbestimmonK 31. 5U. 165 ff. 179ff.
187 ff. 282. 366 ff.
GnmdBStze 172 ff.
Gut, htJchstea 284. 995 K 447.
HomUetik 2S0ff.
EnniEUiitSt 454.
Eflozolamns 95.
Hypothesen 16. 26.
Ich 460.
IdealismDB (tnngso.) 20. 22. 25. 142.
162ff. 179ff. 184. 248. 261. 268. 366ff.
470.
Ideen 271 f. 9t6. 319. 958. 371. 394ff.
Identität 452.
ImiD&Denx n. Tnosacendenz 180. 472.
ImpenÜT (Eateg.) 285. 378S; 452. 470.
478.
Induktion 422.
Inflnxas physioos II.
Intensität 142.
Kant £Dtwick]iug9ff. — Vennlttlnngs-
tendenz 27 ff. 215. 470. 477. — Voraus-
setzungen 18. 140. — als Nsturforscher
483. — Umgangstugenden 476. — Pre-
digt 290 ff. — Stammbuchblätter 148.
489. 491. — Wappen 160. — Königs-
berg 479. —
Kantnosgabe, Die neue 1- 6. 148 ff. 234 ft
Eantbibliographie 468.
Kategorieen 130f. 142. 170 ff. 286. 288 f.
333. 371. 421 fF. 466. 479.
Kategorisches Urteil 475.
Kraft 269.
Eriümmns 19.
Körper 88.
Kunst 94. 146 f.
Lehrer im Ideal 1G4. 409.
Logik 473. 47S.
MaterialisTQua 269 f. 282. 460. 462.
HaterialistiBche GesohlchtsaiiffossunK
132 ff. 197 ff.
Materie 95. 158. 176.
Mathematik 20. 22. 35. 42. 159. 161 ff.
Hetageometrie 419. 493. 476. 482.
Metaphysik (immanente) 50.
Metaphysik (transBcendente) 11 ff. 17.21.
32. 34. 121 ff. 289. 448. 451. 462.
478. 479.
MQgliehkeit der ErMmng 36. 46. 47 ff.
53. 173 fF. 178. 187 f. 212. 288.
Horalificher Gotteabeweis 91. 279. 476.
Moralkatechismns 111. 258.
Moraltheologie 26. 168. S97. 407.
Musik 146.
Mystisismus 138. 478.
NaturwisBenscbaft 35. 42. 175 S. 286.
461 f.
Negative Grössen 142.
Notwendigkeit 13. 19. 24. 177.
Ontotogie 245.
OntologischesArgDmentll.S2. 473. 474.
Optimlsmns 240. 455. 462.
PantheisiDQB 285.
Partikuläres Urteü 286.
Persöaliohkeit 439.
Pessimlsmns 465.
Pflicht 111. 455.
Phänomens und Noamena 194 ff. 453.
Phänomenali smna IBOfT.
Philosoph, der 155.
Phyrik 22. 177. 269.
Politik Sil.
Positivismas 282. 286.
Postulate 394 ff.
Postniate d. emp. D. 186.
Preisanfgabea 158. 489.
Primat der prakt. Vem. 411,
ProtestanÜsmus 459. 470, 479.
Psalm 23, 4: 156.
Psychiatrie Uü.
Psychologie 381. 282. 459 f.
Psychophyaiscbes Problem 281.
BationalismuB n ff. 19. 22. 26 £ 29. 34.
39 ff. 54. 59. 162 ff 268. 377 f. 380 ff.
392. 402. 415. 470. 473. .
Beglstei.
495
Raum and ZeH 19ff. 133 f. 128. 162 ff.
268. 289.
Hecht 132 ff. 197. 247. 440. 454.
Regulative Ideen 207.
RegTÜative Prlniipien 358. 388. 4SI. 460.
Beicb Gottes 27g.
Religion 4S7. 4&9. 480.
ReUimg der WiasesBcbaft 10. IS. 20 ff.
29. 1T4. 1B6. 379 ff
RezeptivitSt 104.
RlgorismiiB 277 t.
Sachem ISS.
»diemstifimtu 172. 186. 191. 237. 253.
260 f. 289. 421. 4SI.
ScholMtik 283.
Seele 2*1 f. 290.
Sein 37 1.
SinneaeiDpfindiingan 169. 465.
Sinnesenergien 463.
Sinnlichkeit 104.
SkeptJziBmoB 21ff. 208. 362ff.
SoEialphiloBophle lS2ff t97ff. 2Ilf.
471. 474.
Spanien 21 7 ff.
SubjektiTiamiis 31. 90. 118. 168f. 465.
4»]. 490.
SnbstADzbegriff 142. 445. 453. 460.
Symboliamus 458.
Syntbeaia 268. 481.
Synthedache Urteile a priori 31 ff. SB.
136. 161 ff. 226. 251 ff. 268. 2B8. 380.
391. 419ff. 434f. 464. 471. 473. 478.
481.
Teleolo^e 204ff. 386. 438. 468. 462 f. 460.
Theologie 428.
Tranucandentale Methode 46. 57. 170.
Ï07ff.
TranasceadentalphiloBophle 34. SO.
TraosBcendeatalpay oholog. S7 f. 179. 183.
Traum 472.
Cobang 474.
Unendlichkeit 436.
Unsterblichkeit 396.
Urteil 286. 289. 466.
Ternnnft 272 f.
Verstand 106.
Vorstellung 105.
Wahrheit 480.
Wahraehmnng 426.
WahrnehiDongB- und ErfahningBurteite
48. 416ff. 46T.
WeltbUdungahypothese 469. 475.
Wertartelle 456. 4SS.
Widerlegung des Idealiamna 142, 248,
251. 453.
Widersprach, Satz dee 464.
Wille 135.
Wirtachaftslehre 132f. 197fE;
Zeit 433. 474. 479.
Zweck 136. 471. 480.
Zweckmässigkeit 119. 38Bff.
Besprochene Kantische Schriften.
Aclisendrehnng der Erde 239.
Allgemeine Natnrgeechtchte des Him-
mels 240. 475.
An Frl. v. Knobloch 477.
Beobachtiuigea üb. d. Qef. d. SchSnen
12ü. 147. 323.
Preisschrift Ober die Deutlichkeit 240 ff.
377.
Träume eines Geistersehers 13 ff. 281.
411.
Inauguraldissertation von 1770: 20 ff.
139. 246. 264 ff. 437.
Kritik der reinen Venmoft 78 ff. 8G ff.
121. 244 ff. — Titel 34; I. Aufl. 182.
185; 2. Aufl. 33. 49. 162ff. 172. 175.
IBOff. 24Bf- Vorw. B. 184. 4IOff. —
Problem 81 ff. 35 ff. — Elnl. 31 ff. —
Aesth. lUOff. 139. 161 ff. 268. 432.
436. — Log.iaoff. — AnaLlSO. tTOff.
— Deduktion so. S4. 171 ff. I78ff.
187 ff. 244 ff. 290. 419. 453. — Dial
139. 3S2ff. 393 ff.
Prolegomena 19. 4l 49. 163 f. 169. 171.
leSf. 186. 206. 268. 358 f. 41T. 424.
Vulkane im Honde 463.
Grundlegung z. H. d. S. 2S0 f. 381 ff.
Hetaph. Anfangt^, d. Naturw. 95. 175£
187ff (Vorr.). 248. 483.
Bemerkungen zu Jakobs Prüfung 370.
Teleol Prinzipien 189. 248.
S3»
496
Register.
Kritik d. prakt. VeniDiiit 82. 216. SSOff.
397 f. 402.
Kritik der Urteilskraft 82 CF. 90 ff. llSff.
120. 146 ff. 155. 3Ï7. 38B ff. 398. 462.
Streitschrift gegen Eberhud (,Eat-
deokong") SS-
Religion Inn. d. Qr. d. bl. Vera. 06. S56 f.
291. 314. 397. 480.
Theorie und Praxis 25T.
Ueber Philosophie Überhaupt 386 ff.
Zorn ew. Frieden 1S4. 2S2. 901 ff. 4T7.
Zu Sflmmering !82.
Vornehmer Tod S26. 328.
Verkündignng 329.
Hetapb. d. Sitten 111. 2SSff 384. Ta-
gend!. 268. Recbtsl. 258 ff; 306 ff.
Sendsohielbra an Nicolai 335.
Streit d. Fakultäten 266. 293. 313. 338.
460. 463.
Anthropologie 396.
Phydeohe Geographie 463.
PoriBohritte d. Hetaph. 50. 346. 25 t ff:
403.
Brief an die Kaiserin Elbabetfa (1T5S)
Ï95 ff. 487 ff.
Brief an Heiz (vom 21./2. 1772) 25. 31.
268. 371.
Brief an Reichardt (15./10. 1790) 144 fL
Brief an-Tieftnmk (1708) 265 ff.
Opus pOBtamnm 177. 243. 250. 269.
Personen-Register.
Aehenwall 153.
Aczarate 223.
Adamson 149.
Adickes 11 ff. Slff. 39. 48.
160._157. 172. 265. 2(19.
Albee 486.
Alexander 486.
Anrieh 299.
Apett 307 ff.
Ares y Sanz 226.
Aristoteles 284.
Aman j Lambea 222.
Araoldt 147. 268. 291. 409.
Avenarius 489.
V. Baer 479.
Klumker 485.
BiDiScii 486.
Basedow 109. lUf. 153.
Banmeister 153.
Baomgart 299. 485.
Banmgarten 150. 153. 240.
244 ff.
Bayle 43T.
Beck 44 t.
Bendavid 448.
Bender 156. 485.
Berkeley 169,
Biester 146.
Binding 454.
Blrkmeyer 454.
BjCrason 308.
Blair 292.
Blumenbach 146. 260.
Bock 153.
Böttcher 461.
Bobseröe 81.
Bolland 479.
Bontronx 486.
Brentano 475.
Bnebner 486.
Buck 488.
Bnrgatall 330.
Bnrke 120. 390.
Busse 157. 299.
BuUer 158.
Caird 48. 142.
Camerlno 327.
Cantoni 492.
Cardenas 328.
Csrlyle 5.
Carovè 449.
Carstens 461.
Carteains 445.
La Cbalotais 114 f.
Chapnis 299.
ClaaaeQ 62.
Cohen 46. 63. 107. 117.
137. 133 154. 157. 198 fE.
280. 43S. 437. 486.
Collier 437.
Comte 141.
CoroeUns 399. 486.
Ciei^tOD 486. 492.
Cresson 300.
7. Crouz 447.
Cniains 11.
Cudworth 96.
T. Dalberg 344.
Dameth 306.
Daniel 61.
Darwin 201. 371. 438.
Deossen 309.
Diderot 114.
Diels 149fi:
Dflthey 6. 148ff.
IHnger 485.
Drews 478. 489. 486.
Dttntier 316.
Dnqnesnoy 476.
Dnrdik 492.
Dvelshanvera ISS. 486.
Dwight 156.
Eberiiard 153. 249.
T. Egidy 468.
T. Eatrenfela 498. 491.
fiegtoter.
497
Eichhorn 344.
EleatheropDlos 4 ST.
Elisabeth t. RoMlsiid 295.
EraenoD 5.
EnsmDB 304.
Erdmaim, B. 39. 4T. )50.
ISlf. 190ff. 195C 26S.
291. 299. 4S9.
Erhard 2b%.
Erhardt 157.
Enleben 153.
EnckeD 48G.
Falckenberg m. 43S. 4S5.
Fecliner 450.
Feder 153.
Femow 460.
Fester 125.
Fenerbach 93. 97.
Fenerbaob, A. 454.
Fichte 30. 93. 108. lllff.
137. 303. 323C32Bf. 337.
427. 440.
Fischer, E. 35. 224 f. 267.
280. 433. 44!. 468. 485.
Fischer, K G. 293.
Förster 24. 247-
Forster 24S.
Frendenthal 491.
Filedländer, D. 448.
6arve I«4. 257.
Oeiser 305 ff.
Gentilis 3U4.
Gersteoberg 47ÏI.
Geyer 474.
Gleim 345.
Glog&n 478.
Goring 267. 407.
Goethe 60ff. 145. 315£
461.
Gonzalez 226.
Graa 468.
Gréard 115.
Grimm H. 61.
Grooa 299.
de Groot 479.
Grotiua 304.
Gmndmann U7.
Gobalke 401.
H&ckel 490.
Hamaim 75. 115. 476.
Hamilton 5.
HonneciDg 303 C
Hamack, 0, 62. 86. 92.
T. E&rtmumin. 127. 448.
455.
Haym 156 f. 485.
Hegel 4. 30. 149. 153. 267.
350. 455.
Heine, H. 477.
Helnze ISO. 406. 478. 491.
Heimholt! 466.
Hemsterhais 71.
Herbartll5. 129.167. 284.
457.
Herder 67. 74S. 135. 153.
SOS. 323ff. 338ff.
Herrmaiin, W. 467.
Herschel 463.
Herta, H. 269 ff.
Hera, M. 146. 448.
Hicks 487.
Hltffdmg 17. 4S2.
Hoene Wrouki 231. 449.
Hoenig 114. US.
Hnfeland 153.
T. Humboldt, A. 475.
V. Humboldt, W. 322. 330.
S42.
Home 10. 13. left 26. 29.
41. 139. 181. 193. 357ff.
384. 418. 446. 447.
Hutchesoo 23. 377.
Jacfamsnn 138.
Jakob 146.
JakobI6Sff.93.146.324ff.
345 ff
Jaurès 211.
Jean Paul 32T. 340.
Jheiing 206.
Jodl 15T. 200, 299. 486.
Kaftan 457.
Ealtch 468.
Kill August 89.
Karsten 153.
Kebrbaoh 475.
Kiesewettet 14S. 448.
Kirohhoff 156.
y. EIrchmann 111.
Klopstock 340.
Knebel 339. 344.
KUnig 472.
Körner 84.
Koppelmann 200.
V. Eorff 296.
Krïuter 86. 90.
Krab 89.
Kraus, 0. J. 488.
Krause 149.
KreyenbOhl 157. 486.
V. KUgelgen 4S7.
KUbaemann 74. 77. 157.
299. 426.
Kym 299. 486.
Kypke 296.
Lau 394.
Ladd 4B6.
La&Tgne 211.
Lamprecbt 134.
Lange, F. A. 154. 169.211.
2886'. 282. 430. 4S5. 462.
Lan 311.
Lavater 96.
Leohalaa 477.
Lehrti 479.
L6lbnli2. 11.Ï5. 139. 149.
268. 284. 303. 496. 446.
N.E. 264ff.
Lepelletier 114.
Levy-BrUU 4B2.
Llebmann 157. 299. 481.
Lipps 491.
Llpsios 448.
Littré J 56. 221.
Locke 169. 171. 436.
LUchen 492.
Lotze 279. 418. 433. 457.
474.
MuerH. 486 f.
Haimon US. 436.
Hsitland 454.
Halebranche 2.
Harion 115.
Martins 485.
Han 134. 197 ff.
Head 486.
498
Regtater.
Heizer G2.
Mendelwobn 73. 79. 120.
447.
Uenendez j Pcbyo 211.
2Ï7.
Menge 461.
MartQD 492.
Heamann 29 ü.
Meyer, Helnr. 321 ff.
Meyer, J. B. 298. 485.
Meyer, R. M. 61.
Michel 157. 299. 486.
Miohelsen 146.
HUler 486.
Minor 98. 317.
Holtke 306.
Honnler tSS.
Monntd 491.
Moriti 81. 460.
Hflller, Job. 465.
MUUoer 299. 4S6.
Mnriaier 1ST. 299.
Ntkuhima 492.
Natorp 133ff. 200ff. 486.
Neohäiuer 485.
Newton 2. 269. 4S3.
Niethammer 336. 345 f.
Nleto 225.
Nietzsche 310.
Nnfiei 222.
üixaia 284.
Oldwsky 457.
Opzoomer 4 SO.
Orti y Lark 218.
Oetwald 402.
Panleen 31. 35. 169. 265.
267. 458.
Pelpera 299. 485.
Penn 304.
Perojo 224 ff,
Pestalom 112ff.
St Kerre 303 f.
Pinloohe 129.
Planck 2T0.
Platon 2Si.
Piilitz 138.
PnblUius Synis 491,
Kadulescu-Motm 492.
Rahts 485.
RehberK 250.
Rehmke 275. 299.
Rehnlseh 157. 485.
Reiohudt 144 ff.
Beicke 145. 150 f. 158
232 ff. 487.
Reinhotd 79 ff. 96. 98. 146
32A. 330.
Renonvier 5.
ReiiBchle -175.
Revilia 224.
Rey y Heredîa 222.
Ribot 129.
RIokert 298. 48S.
Riehl 31. 35. 12S. 1B7,
265. 367. 286. 4SI. 485.
Rio 234.
Rios, de loa 230.
Ritachl A. 379. 285. 457.
Ritter 141.
Rivero 228,
Rosenkranz 478.
Roueseaa 23. 67. lOSff.
125. 303. 413.
SalmeroD 219. 223.
Sabbmnn 156.
Sancbez 227.
Soba«ler 117.
Scheibe 457.
ScbelliiiK 30. 331. 337.
947. 351.
Schiller 4. 84. 93 f. 97.
98 f. 119. 137. 257. 278 f.
:H5ff. 426. 431.
T, Schlegel, A. W. 120.
.Schlegel, Fr. 346 f.
Schleicrmacher 149. 279.
480.
Schletterer 144.
SchloBser 25b. SSO. 334.
Schiller 307 ffi
Schoen 279.
V. Schon 479
Schopenhauer 129. 130.
IGH. 3B7. 28(lff. 407. 455.
Schobert 233.
T. Schobert -Solders 157.
ScbUblei 97.
Schnitz, F. A. 487 i
Schnitz, J. 391. 296.
Schnitze, Fr. 458.
Schuppe 133. 272 ff. 452.
Schurmann 56 f.
Schwarz 157. 299.
Serrano 221. 227 ff.
Shaftesbury 23. 147. 377.
Sidgwick 142.
Siebeck 157, 485.
Simmel 29S.
Sintenia 151.
SkoTski 486.
Socratea 444.
Summering 326.
Sommer 427
Supkistcn 444.
.Spalding 292.
Spencer 440. 453. 490.
Spinoza 61 ff. 68 ff. 93.
Spitzer 486.
Stadler 133. 159. 299.
ätählin 408.
Stammler 307. 471,
Standinger 197 fC.
Stein 299. 486.
V. Stein, Cbarl. 71 ff.
T. Stein H. 117.
Steiner 63. SO. 82. 88 f.
90 f. 92. 95. 319.
Stimer 20S.
Strümpell 157.
Stumpf 149 ff.
Swedenborg 2. 477,
Szlavik 492.
Telchmllller 474. 478.
Thiele 30.
Thomas t. Aqu, 283. 442.
479.
Thon 247.
Tiedcmann 248.
Tieftmnk 139. 254.
Trendelenburg 433.
Tufts 248.
Twardowaki 492.
Ulrich 153. 187. 249.
Tahlen 149 ff:
Regiater.
499
V^Tilnger lOf. 27 ff. 31.
34. 35 ff. 4S. 46. 48.
57 f. U3. 157. 169. 182.
200. Ï3eff. 247. 249.
2.S3 f. 266. 265. 365. 3T4.
433. 453.
VannéruB 492.
VUlers 478.
Vives 227.
Vogt, G. 306.
Void 4BC.
Volkelt 182. 3SBff. 407 ff.
Voltaire 66.
TTi^er, Ad. 202.
Wallaee 492.
Wssianski 4SS.
Wadensky 492.
Weiuhold 149 ff.
de Wette 457.
Wieland, 70. 81, 323. 339.
WUlmaim 157. 283. 442.
Willy 499.
Wlndelband 35. 139. 157.
264 ff.
WlndiBchgrilti;, Graf 140.
Wirth 487.
Wlümei 146.
Wolf 11.25. 66. 153.284.
Wolff, H. 157. 299.
Wandt 12S. 375. 4ES. 486.
Wyck, V. d. 492.
Zuge 28 U
Zeller 434.
ZIgliara 4G4.
Verfasser besprochener Novitäten.
Am 300. 437.
Abbot 480.
Adickefl 468.
D'Agauuo 440.
Albert 130 (298).
Alexander 159.
Apel 121.
Baldwin 480.
Balfour 459.
Banr 457.
Bensow 435.
Bergmann 47S. 478.
Berthold 476.
Bück 300.
Boedder 464.
BülBche 463.
Boirao 453.
Boatronx 491.
Brahn 281.
Biennekam 137. 2T2ff.
Bnohnei 160. 382.
Bnliaty 452.
Candiea 120.
Canu 452. 481.
Clarke 464.
Cohen 268 ff. 445.
Cobn 436.
CoraelioB 474.
Cieighton 4SI.
Daniels 459.
Dasei 491.
Delbos 300.
Dessoli 448.
Dickflteiu 449.
Domer 454.
Drewa 448. 461. 473.
Dreyet 286.
DapToIx 108.
Dwelshaavers 477.
Eckoff 139. 264 ff.
Ebrat 286.
EhrenbaiiSB 467.
Eisler 127.
EleDtbeiopnlos 447.
Ellisaen 492.
Eucken 443.
Foggi 282. 430.
Falckenberg 474.
Flechsig 460.
Flick 464.
Ftledländer 479.
Geiger 448.
Gneisse 270 ff. 426 ff.
Goldfriedrich 117 ff.
Greiner 430.
Griesebach 449.
Grotenfelt 481.
Gninwald 478.
Güttler 469.
Harnack 460.
7. Hartmann 4T2.
Heine, O. 278 f.
HeloEe 143.
Hen, M. 140.
Herrmaim, B. 45 2.
Hloka 492.
Hoar 136.
Hodge 139. 431.
Howiaon 478.
Itelaon 160.
Jahn 447.
Jernsalem 466.
Kaftan 284.
Earinski 4SI.
Kinkel 160. 432.
ELIni 478.
Kornfeld 447.
Kralîk 286.
KreyenbUhl 459.
Kronenberg 300.
Krilger 4ß0.
V. KUgetgen 428. 441.
KUhnemann 137. 471. 474.
Külpe 451.
Lange, F. A. 445. 492.
Lasswjtz 4ä0,
Lesdtbiand 445.
Levy 479.
T. Lind t59f. 475. 478.
Lorm 455. 492,
MartiDS 460.
Marty 475.
Manzion 129.
Mayer, H. E. 441.
HwBlon 476.
Henzer 492.
]
500
Herten 282.
Hlehaelia, P. 4t>4. 4TS.
KlUiand 474. 4S3.
HUUer, C. 453.
Malier, Jnl. 286.
HUller, Utx 300.
Natoip 47 1.
Nenm&rk 160. ÏSO.
Niemirowei 451.
Nietuche 462.
NoT&ro 4TS.
Fuilaen 300.
PeillBubB 481.
PfeuiIgsdQTf 4T8.
Pfleiderer, 0. 302 ff.
PUntiko 125 (297).
Du Prel 477.
Preyer 490.
Belmike 444.
Beicke 468.
Bitschi, 0. 456.
Bommidt 140.
Besloter.
Royce 478.
HnblB 160.
S&baüei 457.
ScheUwIen 2S5.
Schillei 462.
Schmltx-Dniiiont 142.
Schnetich 464.
SchOnB 1G9. 463.
Scbopentianer 440.
SclmltBe, J. L. 38&.
Sokurmum 300.
Schwarz E. 454.
Schwegler 445.
Slokenbeiger 286.
SIebeek 478.
Simmel 469. 4S0.
Spencer 454.
Stablberg 454.
Stammler 132. ie7ff.
Standinger 471. 477.
Stein 302 ff.
SÜTling 44S.
Stnnb 458.
Streiter 461.
Strümpell 142.
S^Tik 4SI.
Thiele 287 ff.
Tiïgei 4G4.
Tnfla 142.
Ceberveg 443.
Drban 480.
Terriele 481.
Vok 446.
Vahrmuid 480.
Wallenberg 159. 439.
Wandersrnsna, d. freie 463.
Wedeaaky 481.
Weinmann 453. 465.
Wernicke 443.
Wolff 49t.
Wollny 287.
Woltmann 4S8. 492.
Wrzedonko 453.
T. d. Wyck 480.
Ziegler 480.
Verzeidmis der Blitarbeiter.
Aare 437-8.
Adickes 9—69. 161—196.
232—63. 352—415.
D'Agtianno 44fr— 1.
Apel 287-90.
Banr 279—80.
Bensow 435 — 6.
Brahn 281-3.
Breonekam 137—8.
Büchner 381-8. 431—2.
Cohn 436—7.
Creighton 142—3. 481—3.
Dessoir 120-1.
Eckoff 139.
ËlliBsen 430—1.
Erhardt 121—25.
faggi 282.
Fester 125—27 (397).
ereiner 43»-4«.
Hacks 434—6.
Hanuwk, 0. 378—9.
Herz 140.
Hoar 138.
Hodge 138—40.
Katier 428—30.
Kinkel 432-3.
KUnlg 127—8.
v.KUgelgen 390—97. 441.
467—68.
Kühnemann 117—19. 13T.
Killpe 42fi— 38.
Lasswitz 483.
Lehmann 130—33 (298).
Latoshiffskl 217-291.
Mayer 441—43.
Herten 282.
Neamuk 260—1.
Pinloohe 108—16.
Bomnndt 140—1.
Schwarz 2T2-8. 465-7.
Serrano (Marques de Gua-
deleizas) 229—91.
Simmel 416—25.
Stadler 100—107.
Standinger 1 92-7. 301—14.
TalhlDger 1— 8. 142. 144—
146. 146—54. 1&4— 168.
166—60. 283—7. 287—
300. 443—464. 468—81.
489-92.
Vorländer 80-89. 197—
216. 288—73. 315-351.
Wallenbe^ 433—34.
Wernicke 442.
Windelband 264—68.
Woltmami 436—39.
X. 129—130.