Google
This is a digital copy of a book that was prcscrvod for gcncrations on library shclvcs bcforc it was carcfully scannod by Google as pari of a projcct
to make the world's books discoverablc online.
It has survived long enough for the Copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject
to Copyright or whose legal Copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books
are our gateways to the past, representing a wealth of history, cultuie and knowledge that's often difficult to discover.
Marks, notations and other maiginalia present in the original volume will appear in this flle - a reminder of this book's long journcy from the
publisher to a library and finally to you.
Usage guidelines
Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken Steps to
prcvcnt abuse by commercial parties, including placing lechnical restrictions on automated querying.
We also ask that you:
+ Make non-commercial use ofthefiles We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for
personal, non-commercial purposes.
+ Refrain fivm automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's System: If you are conducting research on machinc
translation, optical character recognition or other areas where access to a laige amount of text is helpful, please contact us. We encouragc the
use of public domain materials for these purposes and may be able to help.
+ Maintain attributionTht GoogXt "watermark" you see on each flle is essential for informingpcoplcabout this projcct and hclping them lind
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it.
+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are lesponsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other
countries. Whether a book is still in Copyright varies from country to country, and we can'l offer guidance on whether any speciflc use of
any speciflc book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search mcans it can bc used in any manner
anywhere in the world. Copyright infringement liabili^ can be quite severe.
Äbout Google Book Search
Google's mission is to organizc the world's Information and to make it univcrsally accessible and uscful. Google Book Search hclps rcadcrs
discover the world's books while hclping authors and publishers rcach ncw audicnccs. You can search through the füll icxi of ihis book on the web
at |http: //books. google .com/l
Google
IJber dieses Buch
Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Realen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfugbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde.
Das Buch hat das Uiheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch,
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist.
Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei - eine Erin-
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat.
Nu tzungsrichtlinien
Google ist stolz, mit Bibliotheken in Partnerschaft lieber Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nie htsdesto trotz ist diese
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch
kommerzielle Parteien zu veihindem. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen.
Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien:
+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche Tür Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden.
+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials fürdieseZwecke und können Ihnen
unter Umständen helfen.
+ Beibehaltung von Google-MarkenelementenDas "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht.
+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein,
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA
öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben.
Über Google Buchsuche
Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser We lt zu entdecken, und unterstützt Au toren und Verleger dabei, neue Zielgruppcn zu erreichen.
Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter |http: //books . google .coiril durchsuchen.
■j\,vs-'
KATALOG
EINER
WIENER
GRILLPARZER-
SAMMLUNG
MIT BIBLIOGRAPHISCHEN ANMERKUNGEN,
EINEM VERZEICHNIS DER BILDNISSE DES
DICHTERS UND PROBEN AUS DER ÜBER-
SETZUNGSLITERATUR.
VON
ADOLF WEILHEIM.
//
^3^
WIEN UND LEIPZIG.
WILHELM BRAUMÜLLER
K. U. K. HOF- UND UNFVERSITÄTS-BUCHHÄNDLER.
1905.
Mivp
<:-. r^^ Lgr^
'J i^
Druck von Christoph Beisser'B Söhne, Wien V.
Vorbemerkung.
Das vorliegende Werkchen will durchaus
nicht als eine Bibliographie gelten. Dazu fehlt
noch vieles Wesentliche, und wer Eingehenderes
braucht, kann ja Wurzbach, Goedeke, Schulze
und vor allem die erschöpfende und eingehende
Arbeit August Sauers in der zweiten Auflage
von Goedekes Grundriß einsehen, um alles Nötige
zu finden.
Dagegen sind verschiedene bibliographische
Daten, welche im engen Rahmen einer Literatur-
geschichte nicht gebracht werden können und
daher einer Monographie überlassen werden
müssen, vielleicht von einigem Interessq. Ebenso
das Verzeichnis der Bildnisse (Anhang I), welches
aber als keineswegs vollständig bezeichnet werden
kann und der künftigen Ergänzung bedarf Der
Anhang 11 bietet Proben aus der heute schon
ziemlich reichhaltigen Übersetzungsliteratur ;
mehrere Stücke des Dichters wurden in fremden
Sprachen aufgeführt, ohne in Druck gelegt worden
zu sein; auch die im Druck erschienenen Dramen
sind selten und schwer zugänglich. Der Liebens-
würdigkeit der Beamten der Wiener Stadtbibliothek
danke ich die Mitteilung der englischen und
französischen Übersetzung von Sapphos Hymne,
ferner der italienischen Übersetzung des Guido
Sorelli, welche ich aus den aus dem Besitze
Grillparzers stammenden Exemplaren kopiert habe.
Die Bezeichnung der Formate der Bücher
erfolgte nach dem im Jahre 1885 gefaßten Beschlüsse
der »Library Association of the United kingdom«
nach der Größe, und zwar:
Großfolio über 46 cm Groß-8® unter 28 cm
Folio unter
46 »
8»
23
Kleinfolio »
33 »
Klein-8» »
20
Groß-40 >
38 »
12<»
20
40 ,
28 .
Decimo ist
15
Klein-4» »
20 .
Minimo unter
15
Bemerken will ich noch, daß die Sammlung
von der Wiener Buchbinderkunst im XIX. und
zu Beginn des XX. Jahrhunderts ein anschauliches
Bild bietet
Schließlich bitte ich noch, da meine Bibliothek
speziell an neueren Arbeiten über Grillparzer noch
ziemlich arm ist, die geehrten Verfasser von
Programmen und sonstigen Aufsätzen um freund-
liche Zusendung ihrer Schriften, ebenso Buch-
händler und Antiquare um Mitteilung einschlägiger
Sachen, und zwar unter meiner Adresse an die
Verlagsbuchhandlung in Wien, welche das Weitere
veranlassen wird. Ich möchte die Sammlung, welche
ich seinerzeit meiner Vaterstadt Wien zu über-
machen gedenke, noch möglichst vervollständigen;
vielleicht wird dann auch noch eine zweite Auflage
dieses Kataloges das Licht der Welt erblicken.
I.
Bibliographische Hilfsmittel. Quellen.
Allgemeines.
1. Grundrifi zur Geschichte der deutschen
Dichtung. Aus den Quellen von Karl
Goedeke. Dritter Band. Erste Abteilung.
§ 323. Franz Grillparzer. 1881.
Zuginiide legte Goedeke die Arbeiten Wurzbachs.
(Biographisches Lexikon des Kaisertumes Österreich,
Wien, 60 Bände.) Die Handschrift dieses Paragraphen
befindet sich in der Stadtbibliothek zu Wien.
2. Grundriß etc. Zweite Auflage. Nach dem
Tode des Verfassers fortgeführt von Edmund
Goetze. Achter Band. § 323. Franz Grill-
parzer. Dresden, 1904.
Der Paragraph wurde von Professor Dr. August Sauer
neu bearbeitet und bildet gegenwärtig die wichtigste
und voUständigste Bibliographie. Sauers Einteilung wurde
im vorliegenden Kataloge angewendet, Hinweise darauf
mit Goed. ü. bezeichnet.
3. Franz Grillparzer. Von Konstant v. Wurz-
bach. Wien, 1871. Hügel. 8^ 64 S. Mit
einem Porträt. Halbfranzband.
Erschien als Festschrift zum 80. Geburtstage F. Gr.s.
tNoch stehst du, eine Eiche,
Die Zweige alt, im Marke unversehrt,
Die Flammen zehren nicht, die dich umranken,
Sie nähren dich: unsterbliche Gedanken.«
(Weilen.)
Konstant Wurzbach, Edler v. Tannenberg, geb. 1818
in Laibach, gest 1893, Bibliograph, Biograph und Dichter,
zuerst Offizier, dann Bibliotheksbeamter in Lemberg und
Wien, bekannt durch sein obenerwähntes Riesenwerk,
war der erste Bibliograph Grillparzers.
4. (Glossy Dr. Karl.) Führer durch die Aus-
stellung im Neuen Rathause zur Feier
des 100. Geburtstages Franz Grillparzers
(15. Januar 1891). Mit Grillparzers Porträt
nach dem Gemälde von Penther, radiert von
William Unger. Wien, 1891. KL-S«. 231 S.
Moderner Halbfranzband.
Die Stadt Wien veranstaltete 1891 die überaus reich-
haltige »Grillparzer- Ausstellung«. Die städtischen Samm-
lungen, die Hofbibliothek und viele private Kunstfreunde
und Sammler hatten Bücher, Handschriften, Bilder,
Medaillen und sonstige Gegenstände aus der Zeit des
Dichters beigesteuert. Der städtische Museumdirektor,
Archivar und Bibliothekar Dr. Karl Glossy verfaßte
hiezu den wertvollen Katalog, welcher namentlich das
reichhaltigste Verzeichnis der Bildnisse des Dichters
enthält.
5. Grillparzer-Bibliographie. Zusammengestellt
von August Schulze in Wien. 4°. 4 Bl.
Separatabdruck aus Nr. 5 der »Österreichisch-ungari-
schen Buchhändler-Korrespondenz« vom 31. Jänner 1891
und Nr. 7 derselben Zeitschrift vom 14. Februar 1891.
Geschenk des Professors Sauer.
6. Grillparzer in der polnischen Literatur.
Von Dr. Albert Zipper. Herausgegeben vom
GrUlparzerverein. Wien, 1886. Kl.-8^ 9 S.
7. Katalog der Porträtsammlung der k. u. k.
Generalintendanz der k. k. Hoftheater.
Zugleich ein biographisches Hilfsbuch auf
dem Gebiete von Theater und Musik. Erste
Abteilung (I. Regenten, II. Schauspieler und
Theaterschriftsteller, III. Musiker). Wien,
Künast, 1892. 8«. 264 S.
Die umfangreichen und kostbaren Sammlungen der
Hoftheaterintendanz, welche außer den obenangeführten
Gruppen auch die Schauspieler und Sänger der Wiener
Hoftheater seit 1750, ferner jene der übrigen Wiener
Bühnen, der Provinz und des Auslandes enthalten, sind
hier von kundiger Hand verzeichnet worden.
Der Katalog enthält unter andern 66 Bildnisse Schillers
und seiner Familie, 48 von Goethe, 20 von Grillparzer.
8. (Dr. Karl Glossy). Internationale Aus-
stellung für Musik und Theaterwesen.
Wien, 1802. Abteilung für Drama und
Theater. Theatergeschichtliche Ausstellung
der Stadt Wien, 1892. 8^ 281 S.
Enthält sehr wertvolle biographische Daten und unter
andern auch ein Verzeichnis der zu Ehren Grillparzers
geprägten Medaillen.
9. Erklärung der J. G. Cottaschen Buch-
handlung, Stuttgart, Anfang Mai 1887, be-
züglich der Erwerbung des Verlagsrechtes
von Grillparzers sämtlichen Werken.
Hienach wurde das Verlagsrecht von der genannten
Firma unmittelbar nach dem am 21. Jänner 1872 er-
1*
folgten Tode des Dichters nm 36.000 fl. erworben,
welcher Betrag durch die teilweise Übernahme der für
die Reste der älteren Auflagen einzelner Dramen zu
leistenden Entschädigungssummen sich auf 44.000 fl.
erhöhte.
10. Grillparzers Verleger. Von Karl Glossy.
(»Neue Freie Presse«, 1. Februar 1903.)
Grillparzer erhielt von seinem ersten (und einzigen)
Verleger Wallishausser in den Jahren 1817 bis 1840
8850 Gulden und 1094 Dukaten ausgezahlt. Mehrfache
Anträge wegen Herausgabe der gesamten Werke hat
der Dichter beharrlich zurückgewiesen.
»Als Cotta im März 1872 an Kathi Fröhlich den
▼on ihm gefertigten Verlagsvertrag übermittelte, drückte
er zugleich seine Freude aus, daß es ihm vergönnt sei,
diese Perlen deutscher Dichtung der in seinem Besitz
befindlichen Kette anreihen zu dürfen. Zugleich ver-
pflichtete er sich, Grillparzers Werke in einer dem An-
denken des Dichters würdigen Weise auszustatten und
alles zu tun, was für die Ausbreitung und Anerkennung
seines Ruhmes geschehen könne. Man wird dem Cotta-
schen Verlage, der mit den glänzendsten Namen der
deutschen Literatur verbunden ist, das Zeugnis nicht
versagen können, dieses Versprechen getreu erfüllt
zu haben. In dem Zeitraum von 30 Jahren sind von
Grillparzers Werken in Cottas Offizin 1,304.000 Bände
gedruckt worden, wovon 252.000 auf die erste bis vierte
und 563.000 auf die fünfte Auflage entfallen. Außerdem
erschienen in den Jahren 1901 bis 1902 vier neue Aus-
gaben in 292.000 und Einzelausgaben in 197.000 Bänden.
Solche Ziffern sagen mehr als alle gelehrten Abhand-
lungen über Franz Grillparzer. (Glossy.)«
Über die Verleger Grillparzers schrieb noch Leopold
Rosner, »G. und der österreichische Verlag« (Öster-
reichische Buchhändler-Korrespondenz 1888, Nr. 49)
und »Von G. und seinen Verlegern« (Österr. B.-K. 1889,
Nr. 40).
11. (J. V. Radics.) Jahresbericht des Grill-
parzervereines. Chronik des Vereines (vom
April 1874 bis Ende 1875). S«. 19 S.
Der Verein (nicht zu verwechseln mit der Grillparzer-
Gesellschaft) wnrde 1874 gegründet und zählte 1897
460 Mitglieder. Der Jahresbericht enthält die erste
Mitgliederliste.
12. Jahrbuch d. Grillparzergesellschaft. Heraus-
gegeben von Karl Glossy. 1. — 13. Jahr-
gang. Wien, Verlag von Karl Konegen.
1891—1903.
Inhalt: 1. Jahrg.: Mit einem Porträt nach dem
Gemälde Amerlings von Jasper. I. Bericht über die
Gründung der Grillparzer-Gesellschaft. II. Aus dem
Grrillparzer- Archiv. Briefe von und an G., herausgegeben
von Karl Glossy. III. Briefe an F. G. aus dem
Nachlasse von Josef "Weilen. Herausgegeben von
Alexander von Weilen. XXXIX und 416 S.
2. Jahrg.: Grillparzers Beamtenlaufbahn (Einleitung.
I. Aktenstücke. II. Berichte des Archivdirektors G.
III. Tagebuchblätler. Anmerkungen.) Briefe von G.
Jahresbericht der G.-G. XXXII und 339 S.
3. Jahrg.: August Sauer: »Ein treuer Diener seines
Herrn.« Jakob Minor: G. als Lustspieldichter und
»"Weh* dem, der lügt«. Dr. Moritz Necker: Ernst Frei-
herr von Feuchtersieben, der Freund Gr.s. Aus dem
G.- Archiv : Tagebuchblätter. Briefe von Karoline Pichler
an Therese Huber. Eugen Kilian: Miszelle zum
zweiten Teil der "Vlies-Trilogie. Hermann Hango:
Prolog zur Ahnfrau-Feier. Berichtigungen und Nachträge.
Jahresbericht der G.-G. Mitglieder- Verzeichnis. 398 S.
4. Jahrg.: Johannes Volkelt: G. als Dichter des
Zwiespaltes zwischen Gemüt und Leben. Hieronymus
Lorm. Gr.s »Der arme Spielmann«. August Sauer:
Briefe von Katharina Fröhlich an ihre Schwestern.
Richard Batka: G. und der Kampf gegen die deutsche
Oper in "Wien. Karl Glossy: Briefe von Ferdinand
Raimund an Toni Wagner. Moritz Necker: Franz Nissel.
Franz Ilwof: Ein Brief Gr.s an Karl Gottfried Ritter
von Leitner. Ludw. Aug. Frankl: F. G. an Anastasius
Grün. Robert Zimmermann: Aus Gesprächen mit G.
Ludw. Aug. Frankl: Prolog zu Gr.s » Ahnfrau«. Jalires-
bericht der G.-G. 366 S.
5. Jahrg.: Karl Glossy: Aus Bauemfelds Tage-
büchern. 1. 1819 — 1848. August Sauer. G. und Katha-
rina Fröhlich. Rudolf von Payer: Hamerling als
Gymnasiallehrer. Anton Schlossar, Wilhelm Schäfer:
Briefe von G. Fritz Lemmermayer: Aus dem Tage-
buche der Freiin von Knorr. Jahresbericht der G.-G.
XVIII und 346 S.
6. Jahrg. Anton Schlossar: Anastasius Grün (A. A.
Graf von Auersperg) und Karl Gottfried Ritter von
Leitner. Karl Glossy: Aus Bauemfelds Tagebüchern, II.
(1849—1879). H. Holland: Briefe von Moritz von
Schwind an Eduard von Bauemfeld. Jahresbericht der
G.-G. 320 S.
7. Jahrg.: August Sauer: Proben eines Kommentars
zu Gr.s Gedichten. Eugen Probst: J. B. von Alxinger.
Anton Schlossar: Zwei Briefe von Zedlitz an Josef
von Hammer-Purgstall. Karl Glossy: Zur Geschichte
der Wiener Theaterzensur. Jahresbericht der G.-G. 348 S.
8. Jahrg. Friedrich Jodl: G. und die Philosophie.
Alfred Freiherr von Berger: Der Purpurmantel (Plan
einer G. sehen Tragödie). Eduard Castle: Der Dichter
des Soldatenbüchleins. Wolfgang von Wurzbach:
Das spanische Theater am Wiener Hofburgtheater zur
Zeit Grillparzers. Alexander von Weilen: Briefe Franz
Dingelstedts an Friedrich Halm. J. Minor: Charlotte
Wolter. Moritz Necker: Marie von Ebner-Eschenbach.
Kleine Beiträge zur Biographie Gr.s und seiner Zeit-
genossen. (I. Grillparzers Vater. Von Glossy. II. G. und
die LudlamshÖhle. Von Glossy. III. Zu Gr.s Beamten-
laufbahn. Von Max Vancsa. IV. Briefe von G. Von
Glossy. V. Zur Geschichte der Melusina. Von Richard
Batka. VI. Ferdinand Raimund. Von Glossy.) Karl
Glossy: Aus den Lebenserinnerungen des Josef Freiherrn
▼on Spaun. Karl Glossy: Josef Schreyvogels Projekt
einer Wochenschrift. Jahresbericht der G.-G. Josef
Lewinsky: Nachruf an Robert von ZimmermaDn. 3353.
9. Jahrg.: Dr. J. Minor : Zur Geschichte der deutschen
Schicksalstragodie und zu Gr.s » Ahnfrau c Wolfgang
von Wurzbach: »Die Jüdin von Toledo« in Geschichte
und Dichtung. Dr. Emil Hörne r: Bauemfelds Fortunat.
Dr. Anton Schlossar: Ungedruckte Briefe Adalbert
Stifters. Dr. Karl Glossy: Zur Geschichte des Trauer-
spieles »König Ottokars Glück und Ende«. Dr. Michael
Maria Rabenlechner: Grillparzer über Hamerling
und H. über G. Josef Schreyvogel; Der Roman
meines Lebens (Fragment). Franz Dingelstedt: Die
Poesie in Österreich. Mit einem Vorwort von Karl Glossy.
Dr. Emil Reich: Robert von Zimmermann. Jahres-
bericht der G.-G. 339 S.
10. Jahrg.: Ferdinand von Saar: Prolog (zur Feier
des 70. Geburtstages der Dichterin Maria von Ebner-
Eschenbach). Johannes Y o 1 k e 1 1 : Grillparzer als Dichter
des Willens zum Leben. Friedrich Jodl: Gr.s Ideen
zur Ästhetik. Alfred Freiherr von Berg er: Das Glück
bei G. Dr. Eduard Castle: Heimaterinnerungen bei
Lenau. Rudolf Pay er von Thurn: Josef Schrejrvogels
Beziehungen zu Goethe. J. Minor: J. N. Bachmayr.
Dokumente zur Literatur des Nachmärzes. Helene Bettel-
heim-Gabillon: Zur Charakteristik Betty Paolis.
Karl Glossy: Theobald Freiherr von Rizy. — Kleine
Beiträge zur Biographie Gr.s und seiner Zeitgenossen.
Dr. Max Vancsa: Ein Nefife Gr.s Moritz Necker: Ein
Franzose über G. Karl Glossy: Aus dem Vormärz.
Jahresbericht der G.-G. 356 S.
11. Jahrg.: Theobald Freiherr von Rizy: G. und
Schreyvogel. Dr. Josef Kohm: Zur Charakteristik der
Ahnfrau. August Ehr hard: G. über Frankreich. Karl
Glossy: Anastasius Grün. Hans Sitte nberger:
Johann Nestroy. Max Merold: Zur Erinnerung an
Adolf Pichler. Bernhard Münz: Hieronymus Lorm.
Helene Bettelheim-Gabillon: Amalie Haizinger-
Neumann und das Wiener Burgtheater. Kleine Beiträge
zur Biographie Gr.s und seiner Zeitgenossen. Mitteilung
(Ehrhard-Necker, F. G.). Jaliresbericht der G.-G.
d08S.
12. Jalirg.: Hermann Hango: Nikolaus Lenau. Alfred
Freiherr von Berger: Wie G. über Lenau dachte.
Dr. Eduard Castle: Amerikamüde. Egon von Komor-
zynski: Zum Jubiläum Bauemfelds. Ella Hru seh ka:
Ferdinand von Saar. Rudolf Holzer: Ludwig Halirsch.
Eugen Propst: Johann Nepomuk Vogl. Hans Sitten-
berg e r : Franz Stelzhammer. Eugen K i 1 i a n : Raimunds
»Gefesselte Phantasie« im neuen musikalischen Gewände.
Franz Ilwof: Betty Paoli und Ernst Freiherr von
Feuchtersieben. Karl Glossy: Hormayr und Karoline
Pichler. R. M. Meyer. Kleine Mitteilungen. Jahres-
bericht der G.-G. 362 S.
13. Jahrg.: Rudolf Payer von Thurn: Paul Weid-
mann. Stephan Hock: Zum »Traum ein Leben«.
H. A. Lier: Karl August Böttigers Reise nach Wien
im Herbst 1811. Alois Trost: Zum 100. Geburtstage
Moritz von Schwinds. Dr. Wolfgang von Wurzbach:
UfFo Hom. K. V. Thaler: Briefe von Robert Hamerling.
Karl Glossy: Kritische Bemerkungen Bauemfelds.
337 S.
Sämtliche Bände in 8^; in hübschen Leinenbänden
mit Goldpressung. Die Grillparzer- Gesellschaft wurde
1890 in Wien gegründet, »eine Pflegestätte deutschen
Geistes in Österreich«. Die Anzahl der Mitglieder be-
trug 1902 über 700.
13. Mitgliederverzeichnis der Grillparzergesell-
schaft für die Jahre 1894, 1895, 1896,
1899, 1900, 1901, 1902.
14. Memoiren aus Grillparzerkreisen. Abdruck
aus den Tagebüchern von Alexander Dede-
kind. 5. Heft. 3. Aufl. Wien, 1881. 8^ 56 S.
8. Heft. 1881. 8^ 78 S. Beide Hefte in einen
Band gebunden.
8
Inhalt: 5. Heft: Tagebuchnotizen (Schwestern Fröh-
lich). Faksimile. 8. Heft: Briefe und Adressen an G.
Ein Gredicht von G. Gr.s Tod.
Mehr ist von diesen Tagebüchern nicht erschienen.
15. Im Jahrhundert Grillparzers. Literatur- und
Lebensbilder aus Österreich. Von Adam
Müller-Guttenbrunn. Wien, Kirchner
und Schmidt. 1893. Kl.-S». 224 S. Halb-
franzband mit Goldpressung und Goldschnitt.
Gleichzeitige Wiener Arbeit.
S. 7—27 : F. G., der Mensch. S. 28—81 : Otto Prechtler
und F. G. Eine zweite Auflage erschien im selben Jahre
im gleichen Verlag, eine dritte 1895 bei Georg Heinrich
Mayer in Leipzig.
16. Aus dem alten Österreich. Kleine Beiträge
zur Lebensgeschichte Grillparzers und zur
Charakteristik seiner Zeit. Herausgegeben
von August Sauer. Als Handschrift gedruckt.
Prag, 1895. Gr.-8®. 44 S. Geschenk des Ver-
fassers.
Enthalt Gedichte Grillparzers und Aktenstücke.
(Ottokar, Ludlamshöhle.)
17. Aus der Grillparzerzeit. Von Artur L.
Jellinek. »Norddeutsche Allg. Zeitung«.
BeUage 26. April 1899, Nr. 97.
18. Notizen über den Ankauf oder die sonstige
Erwerbung der in der vorliegenden Samm-
lung enthaltenen Bücher, Bilder etc., mit
Angabe des Preises, Zeit und Ort des
Ankaufs. 4^. Handschriftlich.
Es dürfte für eine spätere Zeit nicht ganz ohne Inter-
esse sein, über Verbreitung und Preise jetzt schon sehr
selten gewordener Bücher einige Anhaltspunkte zu haben.
Koch vor zehn oder zwanzig Jahren waren die unschein-
baren, auf Loschpapier gedruckten ersten Ausgaben der
Dramen des Dichters in allen Wiener Antiquariaten
ziemlich häufig und auch für wenige Kreuzer zu haben,
heute sind sie außerordentlich selten geworden, was
wohl in der steigenden Wertschätzung Grillparzers und
vielleicht auch in der Zunahme der Sammler seinen
Grund hat. Ahnliches gilt von den alten Wiener
Almanachen — eines der seltensten Bücher, das «Album
der Wohltätigkeit« vom Jahre 1841 kaufte ich in einer
Salzburger Buchhandlung noch 1899 um 85 Kreuzer —
gegenwärtig ist z. B. ein Exemplar der »Aglaja« in
Wien nur schwer mehr aufzutreiben. Wallishausser (jetzt
Künast) hatte noch im Jahre 1897 den »Treuen Diener«
1830, und »Ottokar« 2. Auflage, 1852, am Lager und
verkaufte sie pro Stück für 50 Kreuzer. Das seltenste
Buch ist die erste Ausgabe der » Ahnfrau «, es gelang
mir aber 1898 (nach langem Suchen) dasselbe um den
billigen Preis von 2 fl 20 kr. zu erwerben. Häufiger ist
die erste Ausgabe der »Sappho«, es befinden sich drei
Exemplare in meinem Besitze.
Für das Grillparzer- Album, welches angeblich nur in
fünfzig Exemplaren gedruckt und vom Freiherm von
Rizy als Geschenk an Freunde verteilt wurde, mußte
ich 1899 15 Gulden bezahlen, für welchen Preis es
wahrscheinlich nicht mehr zu haben ist. Ganz verschollen
sind einige Bildnisse und die Einblattdrucke, von denen
ich das Gediclit »Feldmarschall Radetzky« jahrelang
vergeblich suchte, bis mir endlich Professor Dr. Sauer
zu meiner größten Freude damit ein Geschenk machte.
Auch die erste Cottasche Gesamtausgabe vom Jahre 1872
ist im Antiquariatsbuchhandel schon ziemlich selten ge-
worden. So dürfte die Zusammenstellung einer ähnlichen
Sammlung gegenwärtig eine recht schwierige und jeden-
falls kostspielige Sache sein.
10
IL
Briefe. Persönliche Beziehungen. Zu
seiner Zeit. Zeitgenossen.
19. Grillparzers Briefe und Tagebücher. Eine
Ergänzung zu seinen Werken. Gesammelt
und mit Anmerkungen herausgegeben von
Karl Glossy und August Sauer. Stuttgart
und Berlin. Cotta Nachfolger (1903) H. Kl.-8^
I. Band: Briefe XIV, 297 S. IL Band: Tage-
bücher. 316 S.
Vor diesem ausgezeichneten Werke erschienen schon
früher, und zwar »Briefe von und an G. 1892« und »Aus Gr.s
Tagebüchern 1808—1859. 1893« als Separatausgaben
aus dem Jahrbuche, herausgegeben von Karl Glossy.
20. Briefe von Franz Grillparzer. (»Neue Freie
Presse«, 23. Mai 1889.)
21. Aufzeichnungen des schvredischen Dich-
ters P. D. A. Atterbom über berühmte
deutsche Männer und Frauen nebst Reise-
erinnerungen aus Deutschland und Italien
aus den Jahren 1817 — 1819. Aus dem
Schwedischen übersetzt von Franz Maurer.
Berlin, 1867. Hey mann. Kl.-8^ 303 S. Halb-
franzband.
11
Per Daniel Amadeus Atterbom, geb. 1790 in Ost-
gothland, gest. 1855 zu Stockholm, schwedischer (auch
deutscher) Dichter, Professor in Upsala, war in Wien
Mitglied der Ludlamshohle und führte als solches den
Namen »Thiodolf der Dalekarlier«.
Atterbom war in den Jahren 1818 und 1819 in Wien.
£r lernte das Volkstheater der Leopoldstadt kenneu,
»diejenige Stelle, wo der Wiener Yolksgeist sich in
seinem reichsten und liebenswürdigsten Glänze zeigt«,
machte die Bekanntschaft vieler Literaten, darunter
Castelli (»ein gutgesinnter Mensch, aber schlechter Poet«)
und Grillparzer. »Von allen jungem Verfassern Wiens
ist Grillparzer der einzige, der wahres Talent besitzt
und für die Zukunft etwas verspricht. Ich sah die Sappho
dieses auch persönlich recht liebenswürdigen Skalden
auf dem kaiserlichen Hoftheater aufführen und Madame
Schröder stellte die Sappho des Dichters in einer Weise
dar, daß ich glaubte, die Sappho der Vorzeit leibhaftig
vor mir zu sehen. So habe ich in meinem Leben nicht
Verse deklamieren hören; die ganze Musik der Poesie in
ihren feinsten Nuancen, all der prosodische und rythmische
Zauber, der vor des Dichters Ohr erklingt, wenn seine
Verse hervorstürzen, den aber eigentlich nur seine Feder,
nicht seine Zunge auszudrücken vermag, vereinigte sich
hier mit einer äufierst schönen, vollen und jede Seite
der Seele anschlagenden Stimme. Der Kulminations-
punkt ihrer Deklamation war eine Hymne an Aphrodite,
in der Grillparzer mit bewundernswerter Geschicklichkeit
die uns überbliebenen größeren und kleineren Fragmente
der Sappho zu einem berauschenden Ganzen zusammen-
geflochten hatte und die, ohne Zwang und Gepränge
von Gelehrsamkeit, in Geist, Stil und Versmaß voll-
kommen griechisch klangen. Diese Hymne rezitierte sie
mit einer an Gesang grenzenden Aussprache und be*
gleitete sich dazu auf der Harfe. So ungefähr muß die
wirkliche Sappho, so Corinna ihre Gesänge vorgetragen
haben. Du kannst es glauben, wir vermeinten wahrhaftig
höhere Sphärenklänge zu vernehmen und nicht bloß ich
weinte, der ich stets ein leicht zu rührendes Heimchen
12
war, sondern auch mein riesenhafter Herzensbmder
Rückert war rein aufier sich vor glückseligem Schmerz.
Dieser Abend war einer der schönsten meines Lebens.«
22. Aus Alt- und Neuwien. Von Elduard
B au e r n f e Id. (Bauemfelds Gesammelte Schrif-
ten.) Zwölfter Band. Wien, 1873. Brau-
müller.
23. Bauernfeld. Ein Dichterporträt. Mit persön-
lichen Erinnerungen. Von Bernhard Stern.
Leipzig, Schulze. 1890. Kl.-8^ 152 S.
Grillparzer war Mitarbeiter an mehreren Lustspielen
Bauemfelds, so 1828 an »Braut und Bräutigam«, 1833
an den »Bekenntnissen«, 1837 am »Selbstquäler«.
24. Grillparzer und Beethoven. Von Alfr.
Chr. Kalischer. Ausschnitt aus »Nord und
Süd«. Januar 1891. Band 56. S. 63/99.
Die geistvoUe Arbeit wurde in der Folge mehrfach
benützt, so von Ehrhard in seiner Biographie und von
Moritz Necker in der deutschen Bearbeitung derselben.
25. Aus Grillparzers Wohnung. Von Dr. Ger-
hard V. Breuning. (»Neue Freie Presse«,
19./20. November 1889.)
26. Memoiren meines Lebens. Gefundenes und
Empfundenes, Erlebtes und Erstrebtes von
Dr. J. F. Castelli. Wien und Prag. Kober
und Markgraf 1861. KI.-80. IV. 291, 283,
288 und 239 S. Mit Porträt. In zwei Halb-
franzbänden, Altwiener Manier von Ferdi-
nand Bakala in Wien.
13
Ignaz Franz Castelli, geb. 1781, gest. 1862, frucht-
barer Theaterscbriftsteller (eigentlicli mehr Übersetzer),
bekannt durch seine Gedichte in niederösterreichischer
Mundart, denen auch Goethe seine Anerkennung nicht
versagte, das Prototyp des alten Wienertums, hat in
seinen mit behaglicher Geschwätzigkeit geschriebenen
Memoiren wertvolle Beiträge zur Geschichte seiner Vater-
stadt hinterlassen. Bekannt ist seine Beschreibung der
Ludlamshöhle, mit einem Verzeichnis der Mitglieder.
27. Unvergessenes. Denkwürdigkeiten aus dem
Leben von Helmina von Chezy. Von ihr
selbst erzählt. I. Teil 377 S. IL Teil 411 S.
Leipzig, Brockhaus. 1858. Kl.-8^
Die Ch^zy, Enkelin der Anna Luise Karschin, war
1823 zur Aufführung von Webers Euryanthe, wozu sie
das Textbuch geschrieben hatte, nach "Wien gekommen.
Am Zollamt, wo man sie sehr artig behandelte und eben
ohne Untersuchung weiterfahren lassen wollte, erregte
ihre Angabe, »da6 sie nur Bücher habe«, das höchste
Entsetzen eines alten ehrlichen Beamten. Die Dichterin
verkehrte in Wien viel mit Künstlern und Literaten
und sind ihre Aufzeichnungen hierüber von Interesse.
28. Aus dem Burgtheater 1818—1837. Tage-
buchblätter des weil. k. k. Hofschauspielers
und Regisseurs Karl Ludwig Costenoble.
Mit dem Porträt Costenobles. Wien, K o n e g e n.
1889. Kl.-8^ II. VIII und 347 und 376 S.
Das wertvoUe Tagebuch, herausgegeben von Dr. Karl
Glossy und Jakob Zeidler, enthält wichtige Daten zur
Geschichte des Burgtheaters »und da Costenoble außer
seinen Bemerkungen über das Burgtheater auch die
anderen Theater Wiens in den Kreis seiner Betrachtung
zieht und für alle übrigen Erscheinungen des Wiener
Lebens ein reges Interesse bekundet, so erweitern sich
seine Aufzeichnungen zu einem umfassenden Kulturbilde
des vormärzlichen Wiena.
14
29. Grillparzers Ansichten über Literatur,
Bühne und Lieben. Aus Unterredungen mit
Adolf Fo gl ar, k. k. Landesgerichtsrat. Wien,
1872. Hügel. K1.-8«. 64 S.
Das Buch enthält drei faksimilierte Beilagen. (Briefe
Gr.s an F.). Die Aufzeichnungen Foglars (zuerst Offizier,
dann Justizbeamter in Ungarn, zuletzt Oberlandesgerichts-
rat in Iglau) erstrecken sich vom Dezember 1839 bis zum
September 1871. Eine zweite Auflage des Büchleins
erschien 1891 bei Göschen in Stuttgart.
30. Franz Grillparzer und Kathi Fröhlich.
Von Ludwig Speidel. (»Neue Freie Presse«,
22. Juni 1884.)
31 Unter fünfzehn Theaterdirektoren. Bunte
Bilder aus der Wiener Bühnenwelt. Von
Friedrich Kaiser. Wien, 1870. Waldheim.
Kl.-8^. 278 S. und Namensverzeichnis.
32. Zu Lenaus Biographie. Von Ludwig August
Frankl. Wien, Keck und Pierer. 1854.
8«. 142 S.
Enthält eine Beschreibung von Neuners berühmtem
»Silbernen Kaffeehaus« in der Plankengasse, Ver-
sammlungsort der Literaten und Künstler Wiens.
33. Aus dem persönlichen Verkehr mit Franz
Grillparzer. Von Auguste v. Littrow-
Bischoff. Wien, Rosner. 1873. K1.-8«. 220 S.
Halbfranzband in Altwiener Manier von
Ferd. Bakala in Wien.
Erinnerungen über den Verkehr mit G., welcher bei
all' seiner sonstigen Menschenscheu die geistreiche und
gebildete Frau wohl leiden mochte, aus den Jahren 1865
bis 1872, fast bis zum Todestage des Dichters.
15
34. Denkwürdigkeiten aus meinem Leben.
Von Karoline Pichler, geb. v. Greiner.
Wien, Pichlers Witwe. 1844. Kl.-8^ IV.
243, 257, 179 und 254 S. Das Buch ist heraus-
gegeben und mit einem Nachworte versehen
von Ferdinand Wolf.
Karoline Pichler, geb. 1769, gest. 1843, ist eine der
interessantesten Frauengestalten Alt- Wiens und frucht-
bare Romanschriftstellerin; wichtig für uns ist das vor-
liegende Buch, ein Werk, »nach dem man noch heute
langen mu6, um sich über die geistigen und gesell-
schaftlichen Verhältnisse Wiens in vergangenen Zeiten
aufzuklären.« (Glossy.) Die Lebenserinnerungen der ehr-
würdigen Dame reichen sehr weit zurück und beginnen
mit der Schilderung des Lebens ihrer Mutter als
Kammerfräulein der großen Kaiserin Maria Theresia,
welche mütterlichst für die Familie sorgte, als ihre
Hofdame dem (spätem) Hofrat v. Greiner die Hand
gereicht hatte. Später wurde der Salon der Karoline
Pichler, geborenen v. Greiner (diesen Zusatz vergißt
sie nie in ihren zahlreichen Schriften) ein Versammlungs-
ort des geistigen Wiens und fremder Gäste. Theodor
Körner und dessen Braut, Grillparzer und viele andere
verkehrten in ihrem gastlichen Hause, bekannt ist die
Schilderung der Pichler von des Dichters Äußeren.
Ein Briefwechsel der merkwürdigen Frau mit Therese
Huber ist enthalten im dritten Bande des G.-Jahrbuches.
35. Zeitbilder. Von Karoline Pichler, geb.
V. Greiner. Wien, 1839. Pichlers Witwe.
I. Band 315 S. IL Band, 1841, 482 S. Kl.-8^
Halbfranzband. Der »sämtlichen Werke« 51.
und 52. Band.
36. Wienerisches. Kleine Kulturbilder aus dem
Volksleben der alten Kaiserstadt an der Donau.
16
Von Friedrich Schlögl. Wien und Teschen,
Prochaska. 1883. 8^ 504 S. S. 383 »Ein
lobscheuer Poet«.
37. Erinnerungen an Franz Grillparzer. Frag-
mente aus Tagebuchblättem von Wilhelm
V. Wartenegg. Wien, Konegen. 1901.
8^ 63 S.
38. Charlotte Wolter. Eine Künstleriaufbahn
(1862—1887). Von M. Ehrenfeld. Wien,
Künast. 1887. Gr.-8o. 100 S.
Schilderung der Tätigkeit der berühmten Tragödin
am Bargtheater, wo sie als Medea 34mal, als Rahel
7mal, als Libussa 6mal, als Hero 12mal und als Sappho
33mal aufgetreten ist.
39. Heinrich Anschütz. Erinnerungen aus dessen
Leben und Wirken. Nach eigenhändigen Auf-
zeichnungen und mündlichen Mitteilungen.
Wien, 1866. Sommer. Kl.-8<>. XII und 447 S.
Halbfranzband.
Enthält auch eine Beschreibung der Ludlamshöhle.
40. Sophie Schröder, wie sie lebt im Ge-
dächtnis ihrer Zeitgenossen und Kinder.
Wien, 1870. Wallishauser. KI.-80. 250 S.
Mit Sophie Schröders Bildnis als Sappho, in ihrem
32. Lebensjahre nach Daffingers Miniatur gestochen von
Hofel, femer in ihrem 46. Lebensjahre, Lithographie
von Kriehuber, endlich einem Bilde ihres Denkmals
am südlichen Friedhofe von München. Das von Doktor
P. Schmidt herausgegebene Buch enthält au6er Bio-
graphischem auch Rezensionen, Gedichte an die Künst-
lerin und Verse aus ihrem Stammbuch, darunter der
erste Druck von Gr.s »Zwei Schröder, Mann und Frau«.
17 8
41. Das grofie Zeitalter Franz L, Kaisers von
Osterreich. Herausgegeben vom Grafen
Johann Berenyi. I. Pest, 1831. 11., III. Stuhl-
weißenburg, 1833. Kl.-8^ 340, 272 und 344 S.
Die chronologische Aufzählung der Ereignisse von
1768 bis 1833 ist heute noch brauchbar.
42. Aquarelle aus dem Leben. Von August
Lewald. I. Teil, Mannheim. Hoff, 1836.
n. Teil, 1836. HL Teil, 1837. IV. TeU, 1837.
Kl.-8^ Mit einem BUdnisse Staberls. 276,
249, 338 und 312 S.
43. Reiseplaudereien über Ausflüge nach Wien
(1811), Salzburg und dem Salzkammer-
gut in Oberösterreich (1834), Weimar
(1806), in die würtembergische Alb (1824)
und nach den Vorkantonen der Schweiz
und dem Rigi (1818). Von Dr. Georg
R e i n b e c k, königl. württembergischen Hofrat
und Professor. Stuttgart, Brodhag. 1837.
12^ n. 376 und 397 S.
Anregend und geistvoll geschrieben, enthält eine
Fülle von Details über das damalige Deutschland und
Österreich. In Wien befand Reinbeck sich besonders
wohl im Salon der Karoline Pichler. »Eine edlere "Weib-
lichkeit habe ich nie kennen gelernt 1q der großen
"Welt.« Über das geistige Wien urteilt er: »Auch ist
hier nicht mehr die Rede von Schemen unsrer ausge-
zeichneten Dichter, hier sind Ebenbürtige im vollen
Leben, wie die gefeierten Namen Grillparzer, Zedlitz,
Nikolaus Lenau, Anastasius Grrün beweisen, von denen
jetzt ein belebender Hauch auf das übrige Deutschland
ausströmt«.
18
44. (Schönholz, Friedrich Anton Freiherr von.)
Traditionen zur Geschichte Österreichs,
seines Staats- und Volkslebens unter
Franz I. Leipzig, 1844. Hartknoch. KL-8^
n. 298 und 310 S.
Freiherr v. Schonholz, geb. 1801, gest. 1845 zu Leipzig,
Beamter des Hofkriegsrates, beschreibt frisch und an-
schaulich die Zustände des Staates zur Zeit der napole-
onischen Kriege und des Wiener Kongresses.
45. Erinnerungen eines weimarischen Vete-
ranen aus dem geselligen, literarischen
und Theaterleben. Von Heinrich Schmidt.
Leipzig, Brockhaus. 1856. K1.-8. 228 S.
46. Zeitgenössische Geschichten. Von Dr. Adolf
Schmidt, Professor an der Universität zu
Zürich. I. Frankreich von 1815 — 1830.
n. Österreich von 1830—1848. Berlin,
Dunker und Humblot. 1859. 8^ 720 S.
47. Erinnerungen aus meinem Lehen. Von
Wilhelm Chezy. I. — IV. Bändchen. Schaff-
hausen. Hurter. 1863. Kl.-8^ 321, 310, 403
und 225 S.
48. Erlebnisse. Von F. W. Gubitz. Nach Er-
innerungen und Aufzeichnungen. Berlin,
Vereinsbuchhandlung. I., 11. 1868. IH. 1869.
K1.-8«. 332, 322 und 302 S.
49. Kleine Wiener Memoiren. Historische
Novellen, Genreszenen, Fresken, Skizzen,
Persönlichkeiten und Sächlichkeiten, Anek-
19 2*
doten und Kuriosa, Visionen und Notizen
zur Geschichte und Obarakteristik Wiens
und der Wiener in älterer und neuerer Zeit.
Von Franz G raffe r. L, 11. und HI. Teil. Wien,
Beck. 1845. K1.-8«. 259, 297 und 258 S.
Die vier letztgenannten Werke als Muster eines
Bibliothekeinbandesc (Pappband) Wiener Arbeit, Ende
des XIX. Jahrhunderts. (Bakala.)
50. Europäische Geheimnisse eines Mediati-
sierten. Metternich und Europa. Wien und
Österreich. Hamburg, 1836. Boomann. 8^
247 S.
51 . Briefe aus Wien. Von einem Eingebomen.
Hamburg, Hofmann und Campe. 1844.
Kl.-8^ II. 248 und 271 S. Halbfranzband.
52. (Hormayr, Josef Freiherr von.) Anemonen
aus dem Tagebuche eines alten Pilgers-
mannes. Jena, Fr o mann. L, 11. 1845. HI., IV.
1847. 8^ 388, 370, 352 und 436 S. Bibliotheks-
einband. (Innsbruck.)
Aufhebung der Ludlamshohle. II. S. 57.
53. (Hormayr, Josef Freiherr von.) Kaiser
Franz und Metternich. Ein nachgelassenes
Fragment. Leipzig, Weidmann. 1848. Gr.-8®.
164 S.
Die letzten vier Werke gehören zu jener Reihe von
Schriften, welche in den Dreißiger- und Yierzigerjahren
des vergangenen Jahrhunderts mit der Absicht, gegen
das Metternichsche System anzukämpfen, in Deutschland
erschienen sind.
20
54. Vom Wiener Volkstheater. Erinnerungen
und Aufzeichnungen von Friedrich Schlögl.
Wien und Teschen, Prochaska. O.J. (1884).
K1..8^. 173 S.
55. Album österreichischer Dichter. Mit 12 Por-
träten. Wien, 1850. Verlag von Pfautsch
und Voß. 8MV und 486 S. Mit gestochenem
Titelblatt. Gleichzeitiger Leinenband mit
Goldpressung und Goldschnitt.
Ein verdienstvolles Werk von bleibendem Werte.
Enthält die Biographien and Bildnisse von : Nikolaus
Lenan, Anastasius Grün, Franz GriUparzer, Friedrich
Halm, Eduard von Bauemfeld, J. F. Castelli, Ludwig
August Frankl, Adolf von Tschabuschnigg, Johann
Gabriel Seidel, C. F. Dräxler-Manfred, Johann N. Vogl
und Heinrich v. Levitschnigg. Die Bildnisse sind sämt-
lich mit den Unterschriften (Faksimile) versehen; jeder
Biographie sind Proben aus den Werken der Dichter
beigefügt.
56. Album österreichischer Dichter. Neue
Folge. Mit 12Porträten. Wien, 1858. Pfautsch
und Voß. 8\ IV und 456 S. Mit Ziertitel.
Fortsetzung des vorher angeführten Werkes, enthält
die Biographien und Bildnisse von J. Chr. Freiherm von
Zedlitz, Johann Ludwig Deinhardstein, Betty Paoli,
W. Constant (Wurzbach), Karl Egon Ebert, S. H. Mosen-
thal, Otto Prechtler, C. G. Ritter von Leitner, Rudolf
Hirsch, Karl Beck, Alfred Meißner und M. G. Saphir.
21
III.
Lebensbeschreibungen.
Charakteristiken. Biographische Einzel-
heiten.
57. Reise nach Österreich im Sommer 1831.
Von Wolfgang Menzel. Stuttgart und
Tübingen, in der J. G. Cottaschen Buch-
handlung. 1832. K1.-8«. 344 S.
»Man muß in der Tat in der Beurteilung österreichischer
Dichter billig sein ... so darf man sich nicht wundem,
daß sie nur in der harmlosen Lustigkeit originell er-
scheinen, im Ernsten und Tragischen aber meist nur
als schwache Nachahmer ihrer glücklichem Vorbilder«.
58. Die Poesie und die Poeten in Österreich
im Jahre 1836. Von Dr. Julius Seidlitz.
Grimma, 1837. Gebhardt. Kl.-8^ ü. 201
und 189 S. Halbfranzband.
»Ein untergeordneter Wiener Literat, Herr Julius
Seidlitz, der aber einen geeigneten Repräsentanten der
rezensierenden Schwätzer im alten Österreich vorstellt«.
(Emü Kuh.)
59. Wiens poetische Schwingen und Federn.
Von Hieronymus Lorm. Leipzig, Grunow.
1847. Kl.-8<>. 260 S. Gepreßter Leinenband
der Zeit.
Das Buch enthält auch den ersten Abdruck des Ge-
dichtes »Des Menschen urerstem tief innerstem Sein«.
22
60. Gedenke mein. Taschenbuch für 1847.
Sechzehnter Jahrgang. Mit sechs Stahlstichen.
Wien und Leipzig, Pfautsch. Minimo-8^
XX und 310 S. Gepreßter gleichzeitiger Papp-
band mit Goldverzierung und Goldschnitt.
Es erschienen schon früher einige Skizzen über G.,
darunter in der »österreichischen National-Encyklopädie«
von Gräffer und Czikan, Wien, 1835. (Siehe Goed. II.)
Das vorliegende Taschenbuch enthält eine kurze Bio-
graphie und einen Stahlstich (gest. Kotterba, gez. Gril-
hofer).
»Gedenke mein« besitzt durch den Umstand, daß in
jedem Jahrgange eine Biographie nebst Bildnis eines
zeitgenössischen heimatlichen Dichters enthalten ist,
einen bleibenden literar-historischen Wert. Gesammelt
erschienen diese Bildnisse mit umfangreicheren Lebens-
beschreibungen im »Album österreichischer Dichter«.
(Vergleiche Nr. 55, die Biographie ist von Otto Prechtler.)
61. Damenzeitschrift Iris. Pariser Moden-
magazin. 2. Jahrgang. Graz, 1850. Mit 12 Stahl-
stichen, ferner 12 kolorierten Modenkostüm-
bildern auf Stahl. Gr.-4^ 196 S.
Enthält S. 104 »Daguerreotypen«, S. 181 »F. Gr., eine
flüchtige Skizze«. Beide Arbeiten sind vermutlich von
Cajetan Cerri.
Daguerreotypen. 1. F. Grillparzer: Eine eigentümlich
stille, anspruchslose, fast unscheinbare Erscheinung,
kleine, etwas gebeugte Gestalt mit einem ovalen, ein
wenig nach der Seite hängenden Kopfe, kurzes graues
Haar, kurze Stime, freundliche, tiefgeprägte Züge, sanfter
Blick, dunkles, lebhaftes Auge, schlichter und altmodischer
Anzug, im Benehmen äußerst gemütlich, treuherzig,
bescheiden, ja fast scheu; seine Gutmütigkeit und
Zuvorkommenheit mit allen, namentlich aber mit auf-
tauchenden Poeten, sind sprichwörtlich geworden und
haben bereits viele schöne junge Talente unterstützt,
23
aber auch manche Unberufene zur Selbstüberschätzung
verleitet; sein Gespräch ist höchst belehrend, lebendig,
geistreich und klar; man sieht es gleich, dafi man es
mit einer großen, fertigen Individualität zu tun habe,
die mit sich selbst abgeschlossen hat; anfangs erscheint
er etwas wortkarg und kalt; aber gelingt es uns sein
Vertrauen zu gewinnen, so wird sein Wort zu einem
frischen sprudelnden Quell und sein Gemüt offenbart
sich als ein unendliches Meer, das uns gerne in seine
perlenreichen Tiefen senken läßt. Er bleibt am liebsten
allein und spricht sehr oft mit sich selbst; kein Bart;
trägt sehr selten Augengläser; macht jeden Abend
seinen einsamen Spaziergang, gewöhnlich mit den
Händen auf dem Rücken und in tiefe Gedanken ver-
loren; bei Kleidern, Speisen, Vergnügungen, kurz bei
allen Erfordernissen des äußerlichen Lebens ungemein
genügsam und mit allem zufrieden; als Mensch ein
reiner konsequenter Charakter und die Ehrenhaftigkeit
selbst; in der literarischen Welt unstreitig der erste
österreichische Dichter, der noch in der vormärzlichen
Zeit Österreichs Literatur gegenüber dem übermütigen
Auslande mutvoll und siegreich vertrat.«
62. Illustriertes Familienbuch zur Unter-
haltung und Belehrung häuslicher Kreise.
« •
Herausgegeben vom Osterreichischen Lloyd,
m. Band. Triest, 1853. Gr.-4^ 384 S. Mit
gestochenem Titel und 36 Stahlstichen.
Enthält: S. 15 »Ein Besuch bei Ludwig Tieck«, S. 22
das Gedicht: »Appellation an die Wirklichkeit«, S. 370
»Franz Grillparzer«, die beiden Aufsätze von Heinrich
Laube, welcher den zweiten später bei der Verfassung
seiner Lebensbeschreibung des Dichters benützte.
63. Zwei Dichter Österreichs. Franz Grill-
parzer — Adalbert Stifter. Von Emil Kuh.
Pest, Heckenast. 1872. Mit zwei Stahl-
stichen: Porträt Grillparzers (wie in Nr. 60),
24
Stifters nach einem Gremälde von Szekelyi,
gestochen von Axmann. KL-8^ XXII und
516 S. Halbfranzband.
Emil Kuh, geb. 1828 zu Wien, Kaufmann, Bahn-
beamter, Journalist, zuletzt Professor an der Handels-
akademie in Wien, starb 1876 in Meran. Die Arbeit
über G. erscbien in ihren wesentlichen Umrissen in der
Beilage der »Augsburger Allgemeinen Zeitung«, Januar
und Februar 1871. Kuh versuchte in seinem wertvollen
Buche als der Erste, den Dichter in seinem Verhältnis
zu seiner Zeit und Umgebung zu schildern. Die von
ihm in bezug auf den Dichter sowie auf die Zustände
Österreichs benützten Quellenwerke sind S. 241 in seinem
Buche verzeichnet und in der vorliegenden Sammlung
fast sämtlich vorhanden.
64. (Franz Pefina.) Franz Grillparzer. Ein
Votivblatt zur 80jährigen Geburtsfeier. Prag,
1871. Bartel. KI.-80. 32 S.
Mit bibliographischen Notizen.
65. Franz Grillparzer. Ein literarischer Essay
von Rudolf Gottschall. (»Unsere Zeit«.
Deutsche Revue der Gegenwart. Neue Folge.
Achter Jahrgang. Erste Hälfte. 1872.)
66. Zum Gedächtnis Franz Grillparzers. Von
Wilhelm Sc her er. Aus der »Österreichischen
Wochenschrift für Wissenschaft und Kunst.
Neue Folge. Band I« besonders abgedruckt.
Wien, 1872. Gr.-8«. 72 S.
67. Vorträge und Aufsätze zur Geschichte
des geistigen Lebens in Deutschland und
Österreich. Von Wilhelm Sc her er. Berlin,
Weidmann. 1874. 8». 431 S. Halbfranzband.
25
S. 193 — 307. Franz Grillparzer. Beiträge zu. seiDem
Verständnisse. (Wiederholt mit geringen Änderungen
Nr. 66.)
68. Grillparzer und seine Werke. Von Betty
PaolL Stuttgart, Cotta. 1875. KL-8®. 103 S.
69. Literarische Essays. Von Dr. Ernst Gnad.
Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage.
Wien, Konegen. 1891. Kl.-8^ 375 S.
S. 257 — 298. »Über Franz Grillparzer«.
70. Der retouchierte Grillparzer. Von Hiero-
nymus Lorm. (»Die Literatur«, 1879.)
71. Franz Grillparzer. Biographisches Charakter-
bild für die reifere Jugend. Von Rudolf H anke.
Wien,Pichlers Witwe. 1882. Dezimo-8®.96S.
72. Zur Biographie Franz Grillparzers. Von
Ludwig August Frankl. Wien, Pest, Leipzig,
Hartleben. 1883. Kl.-8^ 91 S.
73. Zweite, vermehrte Auflage. Wien, 1884.
K1.-8®. 97 S. Mit einem Jugendbildnisse des
Dichters nach Daffinger. Mit Frankls
Biographien von Friedrich Hebbel, Nikolaus
Lenau und Ferdinand Raimund in einen
Halbfranzband gebunden.
74. Franz Grillparzer. Von Karl v. Thaler.
Mit einer Lithographie. (»Der Salonc, heraus-
gegeben von Dohm und Rodenberg. Band
Vn, 1870.)
26
75. Zur Biographie Franz Grillparzers. Von
Dr. Karl Glossy. (»Neue Freie Pressec.
14. September 1884.)
76. Neues zur Biographie Grillparzers. Von
Dr. Franz Schnürer. (»Neue Freie Presse«,
19. April 1889.)
77. Franz Grillparzers Lebensgeschichte. Von
Heinrich Laube. Mit dem Porträt des Dichters
in Stahlstich. Stuttgart, Cotta. 1884. 8®.
Vni und 177 S. Leinenband mit Goldpressung.
Das Porträt (Jugendbildnis) gemalt von Daffinger,
gestochen von Prof. Jakoby. Das Exemplar war im
Besitze des verstorbenen Vizeadmirals von Wiplinger.
Die ersten Aufsätze zu dieser Arbeit Enden sieb im
»Illustrierten Familienbuch des österreicbiscben Lloyd«
1853.
78. Franz Grillparzer. Eine biographische Studie
von Adalbert Fäulhammer. Graz, 1884.
Leuschner und Lubensky. 8®. VI und
244 S.
79. Ein Reisetagebuch Grillparzers vom Jahre
1826. Mitgeteilt von Erich Schmidt, Weimar.
(iNord und Südc, XXXVIII, 1877.)
80 Franciszek Grillparzer (iycie i dziela).
NapisaJ Dr. Albert Zipper. Ze stalorytowym
portretem poety. We Lwowie. Gubryno-
wicz i Schmidt. 1886. Gr.-8<>. 96 S.
Biographie in polnischer Sprache. Der Stahlstich wie
in Nr. 60.
27
81. Franz Grillparzer. Eine literar- historische
Skizze. Von August Sauer. Zweite, um-
gearbeitete Auflage. (Sonderabdruck aus
Grillparzers sämtlichen Werken, 5. Ausgabe.)
Stuttgart, Cotta. 1892. 98 S. 8®.
Der berülimte Biograph des Dichters, Dr. August
Sauer, geboren 1855 zu Wiener-Neustadt, Universitäts-
professor an der deutschen Universität in Prag, Heraus-
geber von Gr.s Werken, hat hier in klarster und über-
sichtlichster Form die bis nun bekannteste und verbreitetste
Schilderung von Gr.s Leben und dichterischen Werken
verfaßt.
82. Franz Grillparzer. Sein Leben und Schaffen.
Mit Porträt und Faksimile, von Richard
Mahrenholtz. Leipzig, 1890. Renger. 8®.
3 Bl. 199 S. Halbfranzband.
Enthält ein Porträt nach einer Lithographie von
Kriehuber, 1841.
83. Franz Grillparzer. Ein Bild seines Lebens
und Dichtens. Von A. Trab er t. Mit Illustra-
tionen von E. Kozeluch, Eduard Luttich
V. Lüttichheim und Th. Mayerhofer.
Wien, 1890. Austria. 8^. XH und 371 S.
Vom katholischen Standpunkt geschrieben.
84. Franz Grillparzer. Eine Charakteristik.
Von Max Koch. Frankfurt, Knauer. 1891.
(Schriften des freien deutschen Hochstifts.)
8^ 40 S.
85. Deutsche Vermächtnisse und deutsche
Versäumnisse. Von Karl Pröll. Berlin,
Lüstenöder. 1892. Kl.-8^ 196 S.
S. 44 — 50. Gr. als österreichischer Pessimist.
28
86. Der ethische Gehalt in Grillparzer s Werken.
Von Dr. Albert Frey be. Gütersloh, Bertels-
mann. 1893. 8^ 59 S.
87. Franz Grillparzer. Sein Leben, Dichten und
Denken. Von Dr. E. Lange. Mit zwei Porträts.
Gütersloh, Bertelsmann. 1894. 8®. 168 S.
Halbfranzband.
Grillparzers Bild nach Kriehuber, Kathi Fröhlich
nach der Miniatur Daffingers.
»Wegen der einfachen, leicht verständlichen und
doch nirgends oberflächlichen Darstellung empfehlens-
wert.« (Rudolf Scheich, »Über Gr.s Dichtungen als
Schullektüre«,)
88. Grillparzer und Raimund. Zwei Vorträge
von Arturo Farinelli. Mit dem Bildnis der
Dichter. Leipzig, Georg Heinrich Meyer.
1897. Kl.-8^ 87 S.
89. Franz Grillparzer. Von Adam Müller-
Guttenbrunn. (Allgemeine Nationalbiblio-
thek, Nr. 175.) Daberkow, Wien. (1897.)
Kl.-8^ 52 S.
Mit einem Bildnis des Dichters nach einer Bleistift-
zeichnung von Moritz von Schwind.
90. Auguste Ehrhard. Le Theatre en Autriche.
Franz Grillparzer. Paris, 1900. Kl.-8^ 509 S.
Modemer Halbfranzband mit Goldschnitt von
Ferd. Bakala in Wien.
Besprochen im zehnten Jahrbuche der G.-G., eine
deutsche, vermehrte Ausgabe erschien unter dem Titel:
91. Franz Grillparzer. Sein Leben und seine
Werke. Von August Ehrhard, Professor
29
an der Universität von Clermont-Ferrand.
Deutsche Ausgabe von Moritz Necker.
Mit Porträt und Faksimiles. München, 1902.
Beck. 8^ 531 S.
Sehr reichhaltig. Das Buch enthält zahlreiche Illa-
strationen (Reproduktionen gleichzeitiger Drucke, dar-
unter G. nach einer Photographie aus den Sechzigerjahren
und nach einer Lithographie von Dauthage, 1849).
92. Gustav CoUijn. Franz Grillparzer. Hans
lifochverk. Stockholm, Lindström. (1902.)
8®. 287 S. Mit Illustrationen.
93. Dichter-Biographien. IX. Band: Franz Grill-
parzer. Von Dr. Albert Zip per. Mit Grill-
parzers Bildnis. (Universalbibliothek, Nr. 4443.)
Leipzig, Reclam. Kl.-8^ 104 S.
94. Franz Grillparzer und sein Liebesleben.
Von Hans Rau. Mit zahlreichen Porträts.
Berlin, 1904. Barsdorf. 8^ 256 S.
95. Grillparzer. Sein Leben und Wirken. Von
Hans Sittenberger. Mit Bildnis und Hand-
schrift. Berlin, Hof mann. 1904. K1.-8®. 229 S.
96. Symbolae Pragenses. Prag, Wien, Leipzig,
Tempsky, Freytag. 1893. Gr.-8ö. 222 S.
S. 193 — 214. »Studien zur Familiengeschichte Gr.s«
Von August Sauer.
97. Wiener Kommunalkalender und Städti-
sches Jahrbuch 1891. XIX. Jahrgang. (Neue
Folge.) Wien, Gerold. 1891. Kl.-S^ 413 S.
30
S. 254 — 290. Aus Grillparzers Jugendzeit. Von Dr.
Karl Glossy. Erschien auch als Separatausgabe.
98. Grillparzer als Archivdirektor. Von G. W o 1 f.
Wien, 1874. Brüder Winter. Kl.-8^ 83 S.
99. Der von der k. k. Armee in Italien dem
Dichter Franz Grillparzer gewidmete
Ehrenbecher. Mit einem Stiche. (Austria,
1851.)
100. An der Pforte der Unsterblichkeit. Drama-
tisches Gedicht von Josef Weilen. Aufgeführt
zur Gedächtnisfeier Franz Grillparzers am
k. k. Hofburgtheater zu Wien, den 14. Fe-
bruar 1872. Wien, Gerold. 1872. Kl.-8^ 28 S.
101. Ein Traumbild. Szenischer Epilog zur Grill-
parzerfeier von Alfred Freiherrn v. Berger.
(Zum ersten Male aufgeführt im k.k. Hof burg-
theater am 14. Februar 1891 nach Grillparzers
»Hannibal« und »Esther«.) Wien, Verlag des
Komitees der Grillparzerausstellung. 1891.
K1.-8«. 22 S.
102. Gedenkrede auf Grillparzer. Gehalten bei
der an der k. k. Landstraßer Oberrealschule
in Wien veranstalteten Feier des 100. Geburts-
tages des Dichters von Prof. J. Gudra. Wien,
1891. K1..8^ 16 S.
103. Grillparzers Welt- und Lebensanschau-
ungen. Festrede zur Grillparzerfeier, gehalten
im Wissenschaftlichen Klub am 12. Januar
31
1891 von Prof. Dr. Wilhelm Jerusalem.
Wien, Eisenstein. 1891. 8®. 21 S.
104. Franz Grillparzer. Ein Gedenkblatt zum
15. Januar 1891 von Heinrich Keiter. Frank-
furt und Luzern, Foesser. 1891. (Frankfurter
zeitgemäße Broschüren. Neue Folge. BandXII.
Heft 3.) 8^ 103 S.
105. Rede auf Grillparzer, gehalten am 15. Januar
1891 im Festsaal der Universität von Jakob
Minor. Wien, Verlag der k. k. Universität.
1891. Gr.-8^ 23 S.
106. Zum 100. Geburtstage Franz Grillparzers
(15. Januar 1891). Von Rob. Prölß. (Wissen-
schaftliche Beilage der »Leipziger Zeitung«,
13. Januar 1891.)
107. Akademische Festrede zu Grillparzers
100. Geburtstage. Gehalten in der Aula
des Karolinums von August Sauer, Uni-
versitätsprofessor. Prag, 1891. Calve. 8^ 32S.
108. Programm für die am 23. Mai 1889 im
k. k. Volksgarten stattfindende Enthüllung
des Denkmals für Franz Grillparzer.
Entliält "Worte zu den Choren von Weilen, die
Ansprache Arneths nnd das Festgedicht von Ferd.
von Saar.
Beiliegend die gedruckte Zuschrift, betreffend die
Zusendung der aus diesem Anlafi geprägten Medaille.
32
IV.
Literatur über Grillparzer und seine
Werke. Verschiedenes.
109. Grillparzers Kunstphilosophie. Von Dr. Emil
Reich. Wien, 1890. Manz. 8«. 146 S.
1 10. Grillparzer und die Tonkunst. Von La M a r a.
(Marie Lipsius.) Wissenschaftliche Beilage zur
»Leipziger Zeitungc, 17. Januar 1891.
111. Grillparzer undLope de Vega. Von Arturo
Pari nein. Mit den Bildnissen der Dichter.
Berlin, 1894. Felber. 8®. 333 S. Halbfranz-
band.
über dieses wichtige Buch siehe Goed. II.
112. Grillparzer unter Goethes Einfluß. Von
Dr. Gustav Waniek, Direktor am Staats-
gymnasium inBielitz. Bielitz, 1893. Fröhlich.
8«. 33 S.
113. Über Grillparzers Dichtungen als Schul-
lektüre. Von Rudolf Scheich. Gr..8ö. 24 S.
(Sonderabdruck aus dem Programm des
k. k. Staatsgymnasiums in Mähr. -Weißkirchen.
1898.)
33 8
1 14. Geistesperlen. Anthologie aus den dramati-
schen Werken von Franz Grillparzer. Heraus-
gegeben von Dr. Albin Mollieb. Wien, 1872.
Perles. Minimo-8«. VIII und 70 S. Lemen-
band mit Goldpressung und Goldschnitt.
115. Melpoxnene oder über das tragische Inter-
esse. Von M. Enk. Wien, Gerold. 1827.
K1.-80. VI und 425 S. Alter Halbfranzband.
116. Theatralische Eindrücke. Von Oskar
Blumenthal. Berlin, 1885. Hofmann &
Comp. (S. 44 — 62: Grillparzer in Nord-
deutschland.) Kl.-8^ 351 S.
117. Grillparzer-Siege in Berlin. Von Alfred
Kl aar. (»Neues Wiener Tagblatt«, 22. Fe-
bruar 1900.)
118. Grillparzer-Studien. Von Dr. Adolf Lichten-
held. Wien, Graeser. 1891. 8«. Vü und 106S.
Die zu verschiedenen Zeiten geschriebenen Aufsätze
(Goed. II.) erscheinen hier gesammelt.
119. Franz Grillparzer als Dichter des Tragi-
schen. Von Johannes Volkelt, Professor
der Philosophie an der Universität zu Basel.
Nördlingen, Beck. 1888. Kl.-8^ VIE, 216 S.
120. Grillparzer als Dichter des Tragischen.
Von Wilhelm Jerusalem. (»Neue Freie
Presse«, 24. August 1889.)
34
121. Über das Zauberische bei Grillparzer.
(Drahomira, Medea, Libussa.) Von Professor
August Sauer. (»Janus«, Blätter für Literatur-
freunde. Helimann, Jauer. Heft 1, Grill-
parzer-Heft.)
122. Franz Grillparzer als Dramatiker. Von
Hermann Conrad. (»Preußische Jahrbücherc,
Band LXÜI, Heft 5, S. 419-477.) 1889.
123. Dramaturgie des Schauspiels. Von Heinrich
Bulthaupt. 4. Auflage. Oldenburg und
Leipzig, 1894. Schwartz. 8<>. XVI und 386 S.
S. 1 — 93. »Grillparzer«.
124. Franz Grillparzers hellenische Trauer-
spiele auf ihre literarischen Quellen und
Vorbilder geprüft. Von Dr. Julius Schwerin g.
Paderborn, Schöningh. 1891. 8^ 2B1. 183S.
Inhalt: I. Sappho. II. Das goldene Vließ. III. Des
Meeres und der Liebe Wellen.
125. Grillparzer als Dramatiker. Von Alfred
Klaar. Wien, Bauer. 1891. 8^ 32 S.
126. Dr. Sigismondo Friedmann. II dramma
tedesco del nostro secolo. III. Francesco
Grillparzer. Milano, Chiesa i Guindani.
1893. KL-8®. 201 S. Moderner Halbfranzband
mit Goldschnitt von Ferd. Bakala, Wien.
Von diesem Buche erscUen eine deutsche Übersetzung
von Ludwig Weber 1900 bei Karl Meyer in Leipzig.
35 8*
127. Franz Grillparzers Dramen. Fünfzehn Vor-
lesungen von Dr. Emil Reich, Privatdozent
für Philosophie an der k. k. Universität Wien.
Dresden und Leipzig, Pierson. 1894. 8^ 257 S.
128. Literarische Invektiven Grillparzers. Mit-
geteilt von August Sauer. (»Deutsche
Zeitung«, 12. Dezember 1886.)
129. Forschungen zur neueren Literatur-
geschichte. Festgabe für Richard Heinzel.
Weimar, Felber. 1898. 8^ 567 S.
S. 335—386. Neue Beiträge zum Verständnis und
zur Würdigung einiger Gedichte Grrillparzers. Von
August Sauer.
S. 387—434. Die Ahnfrau und die Schicksalstragödie.
Von Jakob Minor.
130. Grillparzers Ahnfrau und die Schicksals-
idee. Von Viktor Terlitza. Bielitz, 1883.
Klimek. 8^ 41 S.
131. Die Ur-Ahnfrau. Von J. Minor. (iNeue
Freie Pressec, 7. Juni 1903.)
132. Grillparzer und seine Ahnfrau. Von E. F.
(iDeutsches Volksblattc, 21. Januar 1902.)
133. Grillparzers Tragödie »Die Ahnfrau« in
ihrer gegenwärtigen und früheren Gestalt
Von Dr. Josef Kohm, k. k. Professor. Wien,
Konegen. 1903. 8«. VÜI und 436 S.
Entliält angescUossen die »Ahnfrau« in ihrer ersten
Fassung.
36
134. Grillparzers Frauengestalten. Von Dr.
Ludwig Singer. Mit Illustrationen zu Grill-
parzers Werken von Franz Thiele. Wien
und Leipzig, Breitenstein. 1. Lieferung:
Sappho.
Es erschien Dur dieses einzige Heft, dessen hübsche
lUustrationen aber mehrfach benützt wurden, so von
N. F. Arbjenin in seiner 1895 in Moskau erschienenen
russischen Übersetzung der »Sappho«.
135. König Ottokars Glück und Ende. Eine
Untersuchung über die Quellen der Grill-
parzerschen Tragödie. Von Alfred Kl aar.
Leipzig, 1885. Freytag. 8«. 128 S. 2 Bl.
Inhalt und Berichtigungen.
136. Zu Grillparzers »Weh' dem, der lügt«.
Von Prof. Rudolf Scheich. Wien, 1901.
Selbstverlag. (SondeAbdruck aus der Fest-
schrift zur Feier des 200jährigen Bestandes
des k. k. Staatsgymnasiums im VIII. Bezirke
Wiens.)
137. Neues von Grillparzer. Von Adam Müller-
Guttenbrunn. (»Deutsche Zeitungc, 27. Sep-
tember 1889.)
138. Gedichte von Franz Grillparzer. Jubiläums-
ausgabezum 100. Geburtstage desDichters.
(Sonntagsbeilage Nr. 7 zur »Vossischen
Zeitungc, 15. Februar 1891.)
139. Die Jubiläumsausgabe der Gedichte Grill-
parzers. (Beilage zur »Allgemeinen Zeitungc,
München, 19. Januar 1891.)
37
140. Aufruf zur Gründung der »Deutschen
Schiller-Stiftung«. (O. J., unter anderen gez.
»Franz Grillparzerc.) 4®. 2 Bl.
141. Aufruf für ein Schiller-Denkmal in Wien.
Wien, Mai 1886. 4^ 2 Bl. Gez. (nebst andern)
Franz Grillparzer.
142. »Jugend.« München. Nr. 4. 1902. Grillparzer-
Nummer.
Enthält: Gr.s Kathy. Von Prof. Angnst Sauer. Gr.
als Politiker. Von Prof. Moritz Necker. Briefe und
niustrationen.
143. Österreichischer Parnaß, bestiegen von
einem heruntergekommenen Antiquar.
Frey-Sing, bei Athanasius & Comp. K1.-8®.
IV und 45 S. .
S. '20. Fr. Gr. (Pamphlet.)
144. Der Radikale. Redakteur: Dr. A.J. Becher.
I.Juli 1848.
Walilkandidaten isum Reichstag und ihre Personal-
beschreibung. 20. Grillparzer. Von Dr. Becher.
(Pamphlet.)
38
V.
Werke.
1. Gesamtausgaben.
145. Grillparzers sämtliche Werke. Stuttgart,
Verlag der J. G. Cottaschen Buchhandlung.
1872. 8^ X. Mit dem Porträt des Dichters.
(Jugendbildnis von Daffinger, gest. von
Professor Jakoby.)
Inhalt. I.Band: Einleitung von Heinrich Laube.
Gedichte. XL VIII und 302 S. IL Band: Die Ahnfrau.
Sappho. 283 S. IIL Band: Das goldene Vließ. 290 S.
IV. Band König Ottokars Glück und Ende. Ein treuer
Diener seines Herrn. 316 S. V. Band: Des Meeres und der
Liebe Wellen. Der Traum, ein Leben. Melusina. Hanni-
bal. 350 S. VI. Band: Weh' dem, der lügt. Libussa.
Esther. 309 S. VII. Band. Ein Bruderzwist in Habs-
burg. Die Jüdin von Toledo. 270 S. VIII. Band. Da^
Kloster bei Sendomir. Der arme Spielmann. Ein Erleb-
nis. Erinnerungen an Beethoven. Studien zum spanischen
Theater. Zur Philosophie und Religion. 372 S. IX. Band:
Politische Studien. Ästhetische Studien V und 276 S.
X. Band: Selbstbiographie (1791 — 1836). Reiseerinne-
rungen an Rom und Neapel (1819). Tagebuch aus dem
Jahre 1836 (Paris und London). Beiträge zur Selbst-
biographie. 452 S. Die ersten sieben Stücke und »Weh'
dem, der lügta, mit Nachworten von Heinrich Laube.
39
Diese erste Gesamtausgabe, welche Heinrich Laube
und Josef Weilen besorgten, ist mit großen, schönen
Lettern auf gutem Papier gedruckt und heute schon ziemlich
selten geworden. Über die von Josef Weilen geordnete
Sammlung der Gedichte siehe Sauers Nachwort zur
Jubiläumsausgabe und die Vorbemerkung zu Band I — III
der Werke, fünfte Auflage: »Die Chronologie konnte
bei der Ausgabe nicht berücksichtigt werden; einzelne
Mißverständnisse und Irrtümer liefen mitunter und gingen
mit wenigen Ausnahmen in die zweite Ausgabe der
Werke über.«
Diese zweite Ausgabe erschien 1876, die dritte 1878,
beide in zehn Bänden und Kl.-8°. 1888 folgten hiezu
der 11. — 16. Band, welche auch unter dem Titel «Er-
gänzungsbände« erschienen sind. In der dritten Ausgabe
hatte Richard Vollmer bereits Text und Anordnung der
Gedichte einer Durchsicht unterzogen und dabei das 1877
bei Cotta erschienene Grillparzer- Album (Rizy- Album)
zugrunde gelegt. Aber Rizy war bei der Textierung
der in Abschriften und teilweise verstümmelten Drucken
vorliegenden Gedichte nicht immer sorgfältig vorgegangen
und erst in der fünften, von August Sauer besorgten
Ausgabe, wurden die Texte nach älteren Drucken und
den Handschriften des Dichters wieder hergestellt.
Die vierte Ausgabe erschien 1888 in 8^ und 16 Bänden.
Sie wurde 1887 in 32 und 1890 in 40 Lieferungen aus-
gegeben. Alle diese Auflagen waren so rasch vergriffen,
dafi bereits 1892 eine neue, die fünfte Auflage, ver-
anstaltet werden mufite. (Verlagskatalog der J. G. Cotta-
schen Buchhandlung 1640—1882, dann Anhang.)
146. Grillparzers sämtliche Werke. Fünfte Aus-
gabe in 20 Bänden. Herausgegeben und mit
Einleitungen versehen von August Sauer.
Stuttgart, J. G. Cottasche Buchhandlung
Nachfolger. (1892 u. f.) Kl.-8^ Ausgabe in
der Cottaschen Bibliothek der Weltliteratur.
40
Inhalt. I.Band: 264 S. Vorbericht. (Sauer.) Ein-
leitung zur fünften Ausgabe. (Sauer.) Einleitung zur
ersten Ausgabe. (Laube.) Vorbemerkung zu Band I — III.
(Sauer.) Gedichte I. II. Band: 240 S. Gedichte IL
in. Band: 251 S. Gedichte IIL IV. Band: 232. S. Die
Ahnfrau. Sappho. V. Band : 236 S. Das goldene Vließ.
VI. Band: 256 S. König Ottokars Glück und Ende.
Ein treuer Diener seines Herrn. VII. Band: 276 S.
Des Meeres und der Liebe Wellen. Der Traum, ein
Leben. Melusina. VIII. Band: 268 S. »Weh* dem, der
lügt.« Libussa. Esther. IX. Band: 220 S. Ein Bruder-
zwist in Habsburg. Die Jüdin von Toledo. X. Band:
268 S. Vorbemerkung zu Band 10.— 12. Blanka von
Kastilien. Die Schreibfeder. Wer ist schuldig? XI. Band;
266 S. Dramatische Fragmente aus den Jahren 1807 bis
1814. XII. Band: 219 S. Dramatische Fragmente und
Pläne aus den Jahren 1817—1840. XIH. Band: 266 S.
Vorbemerkung. Dramatische Fragmente. Übersetzungen.
Satiren. Erzählungen. XIV. Band: 191 S. Vorbemerkung
zu Band 14 — 18. Studien zur Philosophie und Religion.
Historische und politische Studien, XV. Band: 178 S.
Ästhetische Studien. Sprachliche Studien. Aphorismen.
XVI. Band: 196 S. Studien zur Literatur. XVII. Band:
260 S. Studien zum spanischen Theater. XVIII. Band:
203 S. Studien zur deutschen Literatur. Zum eigenen
Schaffen. XIX. Band: 262 S. Vorbemerkung zu Band 19
und 20. Selbstbiographie. Beiträge zur Selbstbiographie.
Tagebuch auf der Reise nach Italien 1819. XX. Band:
250 S. Ein Erlebnis. Tagebücher. Erinnerungen aus dem
Jahre 1848. Erinnerungen an Beethoven. Register zu
Band I— XX.
Die Nachworte von Heinrich Laube sind dieser Aus-
gabe wieder beigefügt.
Die Freiwerdung der Werke des Dichters für den
Buchhandel im Jahre 1902 hat eine Menge neuer Aus-
gaben der gesammelten Schriften sowohl, wie auch ein-
zelner Stücke zur Folge gehabt. Verzeichnet sind diese
Ausgaben in Goed. II. Zu erwähnen wäre, daB nicht
eine dieser Neuauflagen in Wien erschienen ist.
41
2. Gedichte.
147. Museum aus den deutschen Dichtungen
österreichischer Lyriker und Epiker der
frühesten bis zur neuesten Zeit. Aus-
gewählt und in neuhochdeutscher Sprache
zusammengestellt von Dr. S. H. Mosenthal.
Wien, 1854. Gerold. KL-S». XVI und 616 S.
Halbfranzband, Altwiener Manier von Ferd.
Bakala in Wien.
»Im Land, das Lerchen in dem Schilde trägt,
War stets die traute Heimat des Gesanges,
In femer Ostmark des germanschen Klanges,
Ward einst das deutsche Lied zuerst gepflegt.
Durch aUe Welt ließ seine Melodien
Der Aiinnesänger edelster ertönen,
Doch immer zog ihn heimatliches Sehnen
Hin nach dem ,wonniglichen Hof zu Wien'.
Dort durften Dichter mit dem Fürsten geh*n:
Der fromme Friedrich lernte Laute schlagen.
Die zärtlichsten der sü6en Minneklagen,
Sang Leopold, der Held von Akkons Höh'n.
Rudolf von Habsburg hieß den Sänger nah'n
Und lauschte gläubig der geweihten Leier;
Den Teuerdank und seine Abenteuer
Entwarf der erste Maximilian«.
(Aus der Widmung an den Erzherzog Ferdinand
Maximilian, damals Kontreadmiral, dem spätem un-
glücklichen Kaiser Max von Mexiko.)
Salomon Hermann Mosenthal, geb. 1821 zu Kassel,
selbst ein nicht unbedeutender Dichter, versuchte im
vorliegenden Buche eine Blütenlese aus in Österreich
42
gebornen deutschen Dichtem zu bieten und versah sein
Werk mit vielen biographischen und bibliographischen
Details. Schon 1850 war im »Album österreichischer
Dichter«, Wien, Pfautsch und Voß (Nr. 55) eine
solche Zusammenstellung versucht worden.
Von Grillparzers Gedichten finden sich im Buche:
»Abschied von Gastein. Mein Vaterland. Feldmarschall
Radetzky. An eine welsche Sängerin. Wintergedanken.
Entsagung.«, welche durchgehends keine ersten Drucke
sind.
148. Die Schriftsteller Österreichs in Reim und
Prosa auf dem Gebiete der schönen Lite-
ratur aus der ältesten bis auf die neueste
Zeit. Mit biographischen Angaben und
Proben aus ihren Werken. Von Ludwig
Scheyrer. Wien, 1858. Zamarski, Ditt-
marsch & Comp. 8^ IV und 595 S. Alt-
wiener Halbfranzband.
Das Buch ist bedeutend wertvoller als das obige
Werk. Die aufgenommenen Gedichte Gr.s. : »Zur goldnen
Hochzeit. Trost. Des Kindes Scheiden. Erinnerung.
Zwischen Gaeta und Capua. Frühlingsgedanken. Vor-
zeichen. Dezemberlied.« sind ebenfalls keine ersten
Drucke.
149. Gedichte von Grillparzer. Stuttgart, Cotta.
1872. Miniaturausgabe. Minimo-8*^. XII und
399 S. Leinenband mit Gold Verzierung und
Goldschnitt.
Die hübschen Miniaturausgaben der Cottaschen
Buchhandlung sind von bleibendem Werte. Es erschien
gleichzeitig eine Ausgabe in 8^. Die Anordnung der
Gedichte besorgte Josef Weilen (wie in der ersten
Ausgabe der sämtlichen Werke).
43
150. Wiener Grillparzer-Album. Für Freunde als
Handschrift gedruckt. Stuttgart, Cotta. 1877.
8*^. 4 Bl. 578 S. 1 Bl. Halbfranzband, Grün
mit Goldpressung, oben Goldschnitt von
F. Kritz in Wien (1877).
Mit zwei Porträts:
1860. Gez. von W. Vita. Lichtdrack von G. Märkl.
Mit Faksimile:
»Will unsre Zeit micli bestreiten,
Ich lafi' es mliig geschehen,
Ich komme aus anderen Zeiten
Und hoffe in andre za geh'n.
Grxllparzer.«
1814 Nach einem Ölgemälde von J. N. Höfel ge-
zeichnet von W. Vita, photographischer Pressendruck
von G. Märkl in Wien.
Inhalt: Widmung. Unterz.: Wien, den 17. Februar
1877. Theobald Freiherr von Rizy. Leben und Lieben.
(Frühlingswehen und Sommerschwüle. Tristia ex Ponto.
Nachsommer. Epigrammatisches.) Aus dem alten Öster-
reich. Aus der neuen Ära. Musik und Musiker.
Poesie und Poeten. Vermischte Gedichte. (Gelegent-
liches. Parabolisches. Epigrammatisches. Albumblätter.)
Anhang I. Aus des Dichters erster Jugendzeit.
(Jugendgedichte und biographische Notizen.)
Anhang II. Anmerkungen. (Erläuterungen zu den
Gedichten, sie bilden den wichtigsten Teil des Buches.)
Anhang III. Nachweisung der ersten Drucke.
»Durch die innere Einrichtung dieser Sammlung
und durch die derselben beigefügten Anmerkungen
sollte .... der Grund zu einem Werke gelegt
werden, welches, von jüngeren Freunden in gleichem
Sinne fortgesetzt, schon als biographisches Denkmal
einigen Wert in Anspruch nehmen, aber auch dazu
beitragen könnte, das richtige Verständnis und die
richtige Würdigung von Poesien zu vermitteln, deren
44
Gesamtheit von dem Dichter selbst als die Geschichte
seines Lebens bezeichnet worden ist.« (Rizy.) Den
literarischen Teil besorgte Dr. Wilhelm Vollmer;
eine handschriftliche Sammlung von Gedichten, »welche
sich seit dem Jahre 1846 im Besitz eines gewählten
Kreises in Wien lebender Freunde befand«, wurde
hiebei benutzt, der dritten und vierten Gesamtaus-
gabe der Werke von Cotta diese Arbeit zugrunde
gelegt. Das Buch ist eine bibliographische Seltenheit
ersten Ranges (Sauer, Jahrbuch VII.) und mit den
ersten Ausgaben der »Ahnfrau« und »Sappho« das
seltenste der gesamten Grillparzerliteratur. Eine kleine
Anzahl von Exemplaren befindet sich noch in Wien
im Besitze verschiedener von Rizy (als Geschenk)
damit beteilter Familien; ich konnte mir erst 1899,
22 Jahre nach dem Erscheinen, eines davon verschaffen.
151. Gedichte von Franz Grillparzer. Jubiläums-
ausgabe zum 100. Geburtstage des Dichters
(1791—1891). Mit dem Bildnisse des Dichters.
Stuttgart, Cotta Nachfolger. 1891. 8^ XIV
und 612 S. Leinenband mit Goldpressung
und Goldschnitt.
Das Bild wie bei Nr. 145.
Inhalt. Erste Abteilung: (nach einer von G. selbst
durchgesehenen, in seinem Nachlasse aufgefundenen
Reinschrift) enthält auch: »Tristia ex Ponto« und
»Gelegenheitliches«. Zweite Abteilung: (Diese, wie
die folgende geordnet von Sauer), hiezu: Politisches.
Vaterländisches. Polemisches. Parabolisches. Rudolf
und Ottokar (Fragment). Gelegenheitliches. Inschriften.
Denk- und Sendeblätter. Dritte Abteilung: Sprüche
und Epigramme. Anhang undatierter Epigramme. Nach-
wort des Herausgebers: Prag, am 12. Dez. 1890.
August Sauer. Alphabetisches Verzeichnis der An-
fangsworte von Gr.s Gedichten.
Der Band ist prachtvoll ausgestattet. Mit einem un-
endlichen Aufwand der fleißigsten und mühseligsten
45
Arbeit hat Professor Saner die Texte hergestellt» die
ersten Drucke und die Entstehungszeiten der einzelnen
Gedichte nachgewiesen.
1Ö2. Gedichte von Franz Grillparzer. In Aus-
wahl herausgegeben von Dr. Albert Zipper.
Mit dem Bildnis des Dichters. Leipzig,
Reclam (1903) Univ.-Bibl. K1.-8«. 200 S.
Hiezu zahlreiche neue Ausgaben. (Goed. II.)
153. Aglaja. Taschenbuch. XIII. Neue, wohlfeilere
Ausgabe. Mit 6 Kupfertafeln von F. John,
nach Originalgemälden. Wien, gedruckt und
im Verlage bei J. B. Wallishausser. O. J.
Minimo-16^ 8 Bl. 270 S. Pappband, mit Gold-
pressung und Goldschnitt.
S. 149. »An einen Freund.« (Ein Schiffer irrt durch
Stunne5:nacht getrieben) 202. »Des Kindes Scheiden.«
[Als meine kleine Muhme starb.] (Über des Bettes
Haupt.)
Das Taschenbuch Aglaja, der vornehmste (auch
wirklich gute) Almanach des vormärzlichen "Wien, er-
schien in den Jahren 1815 bis 1832, der erste Jahrgang
von Josef Sonnleithner, die folgenden von Josef
Schreyvogel herausgegeben. 1832 gab der Herausgeber
bekannt, dafi er von den alten Jahrgängen noch Vorrat
habe und diesen nun als neuere (wohlfeilere) Ausgabe
verkaufen werde. Die Bücher erhielten neue Titel, die
Übereinstimmung mit den alten Drucken ergibt sich
aus der Gleichheit der Seitenzahlen. Obiges Buch war
1819 erschienen. Die trefflichen Kupferstiche Johns,
um derentwillen die »Aglaja« eifrig gesammelt wurde,
sind Kopien von in Wiener Galerien oder im dortigen
Privatbesitze vorhandenen Gemälden. (Siehe Goed. II.
§ 315.)
46
164. — Ein Taschenbuch für das Jahr 1820.
VlJahrg.Wien, Wallishausser.Minimo-16^
8 Bl. 310 S. Mit gestochenem Titel, 6 Stichen
von John, Pappband, mit Illustrationen auf
dem Deckel und Goldschnitt, im Schuber.
S. 132. An BeUineD. (Hier send' ich dir) 176.
Erinnerung. (Hab ich mich nicht losgerissen) 178. An
eine wälsche Sängerin. (Mit Opernliedem treibe deinen
Scherz) 214. Abschied von Gastein. (Die Trennungs-
stnnde schlägt) 286. Kennst du das Land? (Gelobt
sei Gott) 291. Zwischen Gaeta und Capua. (Schöner
und schöner) 293. Am Morgen nach einem Sturm.
(Hast wieder einmal gestürmt?)
Das vorliegende Buch ist eines jener, welche in
Folge der Beanständung des Gedichtes »Die Ruinen
des Campo vaccino« durch die Zensurbehörde kastriert
und mit einem neuen Inhaltsverzeichnis versehen
wurden. Die Seiten 303 — 308 fehlen. Ein unkastriertes
Exemplar aufzufinden ist mir bisher nicht gelungen.
155. — 1821. Die Ausstattung wie das vorige.
Mit 6 Stichen von John. Minimo-16®. 8 Bl.
308 S. 2 Bl.
S. 12. Der Genesene. (Jetzt, da ichs bestanden habe)
62. Frühlingsgedanken. (Wie die Knospen) 161. Der
Wunderbrunnen. (Seit ich von dir gekostet) 161.
Auf eine geschenkte Schale. (Jugend halte dir die
Schale) 172. Werbung. (Mädchen, willst du mir ge-
hören) 262. Vorzeichen. (Augen! meiner Hoffnung
Sterne) 285. Abschied. (Wie wird mir denn so weh
und bang) 297. Beruhigung. (Weil dein Betragen mich
verdrofi) 300. Am Hügel. (O Hügel, sanft von Steinen
aufgeschichtet).
156. — 1822. Alter Leinenband mit Goldschnitt.
Mit 6 Stichen. Minimo-16^ 8 Bl. 270 S. 2 Bl.
47
S. 3. Die tragische Muse. (Halt ein, Unselige !) 13. Das
Spiegelbild. (Ich lag im grünen Laubgezelt) 80. Schalk-
heit. (Lächelst du mir durch die Zweige) 125. Als
sie, zuhörend, am Klavier saß. (Still saß sie da) 178. An
der Wiege eines Kindes. (Da liegt sie, eingehüllt)
243. Allgegenwart. (Wo ich bin, fem und nah).
157. — Vin. Neue, wohlfeilere Ausgabe. Mit
6 Stichen. (Gedruckt 1826, ausgegeben 1835.)
Minimo-16^ 8 Bl. 282 S. Mit hübsch Ulu-
striertem Deckel, Goldschnitt.
S. 257. Versäumt. (Auf Krasna Hora) 258. Todes-
wund. (Schwing dich auf, Adler, zu Mimers Born).
158. — 1827. Mit 6 Stichen, illustriertem Deckel,
Goldschnitt. Minimo-16^ 8 Bl. 273 S.
S. 161. Dezemberlied. (Harter Winter, streng und
rauh) 162. Entzaubeniug. (Pisang mit den breiten Blät-
tern) 163. Bitte. (Schilt mich nicht arbeitsscheu).
159. — 1828. Mit 6 Stichen. Alter Leinenband
mit Goldschnitt. Minimo-16^ 8 Bl. 282 S.
S. 210. Beethoven. (Abgestreift das Band der Grüfte).
Das Bändchen enthält unter andern auch die Novelle
»Das Kloster bei Sendomir« und den ersten Druck der
»Totenkränze, von Jos. Christ. Baron Zedlitz.«
160. — 1829. Mit 6 Stichen, illustriertem Deckel,
Goldschnitt. Minimo-16^ 8 Bl. 281 S.
S. 218. Spaziergänge: Bachesgemurmel. (Nu nu! Was
willst du?) Pflanzenwelt. (Das Höchste ist, das Höchste
bleibt) Im Gewächshause. (Aloe, Aloe!)
161. — V. (1829, ausgegeben 1834.) Ausstattung
wie oben.
48
Das Bändchen unterscheidet sich von der oben an-
gefahrten Ausgabe von 1829 nur dadurch, dafi das
gestochene alte Titelblatt entfernt und ein neuer Titel
eingeheftet wurde, Druck und Seitenzahl stimmen völlig
überein.
Die Gedichte in der Aglaja, wie in den folgenden
Almanachen, sind durchgehends erste Drucke.
162. Huldigung den Frauen. Ein neues Taschen-
buch von J. F. Castelli für das Jahr 1823
mit Kupfern. Leipzig, im Industrie-Comptoir.
Minimo-16®. VI und 266 S. Seidenband mit
Goldpressung und Goldschnitt.
S. 52. Incubus. (Fragst du mich, wie er heißt).
163. — 1827. Wien, Tendier und v. Manstein.
Minimo-16«. 1 Bl. 363 S. 2 Bl.
S. 191. Gedanken am Fenster. (Heräber durch die
Berge).
164. — 1830. Wien,Tendler. Minimo-16^ XXXII
und 318 S.
S. 286. Märchen. (In eines alten Thurmes Schacht).
165. — 1841. Wien, Tendier und Schaefer.
Minimo-8^ 9 BL 398 S. 1 Bl.
S. 313. Die Schwestern. (Als Gott die Menschen schuf).
166. — 1848. Wien, Tendier & Comp. Kl.-8^
8 Bl. 284 S. 2 Bl. Hübscher Seidenband mit
reicher Goldverzierung und Goldschnitt.
S. 181. In das Stammbuch einer Dichterin. (Jung,
schön und reich) 213. Stammbuchblatt. (Des Menschen
Dasein, alt wie jung).
49 4
Das Taschenbuch erschien von 1823 — 1848. Aiifier den
oben angefahrten enthalten noch die Jahrgänge 1844 nnd
1845 Beiträge des Dichters für das »keineswegs in be-
sonderem Ansehen stehende Taschenbuch« (Rizy).
167. Beethovens Grabstein auf dem Währinger
Friedhofe nächst Wien. (Mit einem Stiche.)
Die Worte von Fr. Grillparzer nach einer
Orginalmeiodie des Verewigten. (Du, dem
nie im Leben). Einzeldruck. O. J. (1828.)
K1.-8«. 2 Bl.
Die Einzeldrucke mehrerer Gedichte Gr.s (siehe Inhalts-
verzeichnis zur Jubiläumsausgabe, dann Goed., II.) sind
ganz verschollen und ist nur höchst selten ein Blatt im
Buchhandel aufzufinden.
168. Vesta. Taschenbuch für das Jahr 1834,
IV. Jahrgang. Wien, Ludwig. Minimo-16^.
3 Bl. 365 S. Mit 7 Kupferstichen. Pappband,
Deckel gepreßt, mit Goldschnitt.
S. 8. Die Unschuld. (Ach, du schöne weiBe Taube).
Hiezu ein Stich, darstellend ein Kind, welches eine Taube
hält, gem. von Waldmüller, gest. von Passini.
169. — V. Jahrgang. 1835. Minimo-16<>. 3 Bl.
344 S. Mit gestochenem Titel und 7 Kupfer-
stichen. (Von Passini und Axmann.)
S. 23. Tristia ex Ponto. 1. Böse Stunde. (Begeisterung,
was ruf ich dir) 2. Polarszene. (Aufblinkenden Gefilden)
3. Frühlings Kommen. (Der Wächter auf den Zinnen)
4. Reiselust. (Kam zurück die Lust zu schweifen) 5. Der
Fischer. (Hier sitz' ich mit lässigen Händen) 6. Ver-
wünschung. (Wärst du so gut, als schön du bist vor
Vielen) 7. Verwandlungen. (1. Wie bist du so schaurig,
2. Doch stand es einmal, 3. Nur einmal zögerts) 8. Die
Porträtmalerin. (Malet keine toten Bilder) 9. Trennung.
50
(So laß uns scheiden denn) 10. Sorgenvoll. (Mein Kam-
mer ist mein Eigentum) 11. Ablehnung. (Was folgst
du mir auf jeden Schritt) 12. Intermezzo. (Im holden
Mond der Maien) 13. Noch einmal in Gastein. (Du,
dieses Ortes Einsamkeit) 14. Naturszene. (Das Wasser
rinnt vom Felsgestein) 15. Jugenderinnerungen im
Grünen. (Dies ist die Bank) 16. Freundeswort. (Mag
dein Schmerz sich roh entladen) 17. Schlußwort. (Also
hatt' er lang gesprochen).
Das Taschenbuch Vesta erschien von 1831 — 1836. Ein
Gedicht von G. befindet sich noch im I. Jahrgang.
170. Album. Unter Mitwirkung vaterländischer
Schriftsteller zum Besten der Verunglückten
in Pest und Ofen herausgegeben von
Friedrich Witthauer. Mit einem radierten
Umrisse und einer Musikbeylage. Wien,
Strauß' Witwe. 1838. 8<>. XVffl. 1 Bl. 369 S.
9BI.
S. 46. Trost. (Wenn dich Glück und Freunde fliehen)
S. 47 und 48. Inschriften : Kunstvollendung. (Wenn einer
feinsten Marmor nahm') Selbstbekenntnis. (Du nennst
mich Dichter) Der Großmütige. (Im Schenken ohne
Maß) Ljrrik. (Wie sind die Gedichte so trefflich) Kritik.
(Die Dichtkunst, sagt man oft). Der radikale Dichter.
(Wer Liebe singt und Wein) Goethe. (Und ob er mitunter
kanzleihaft spricht) Der Kunstrichter. (Er steht am
Gestade der Poesie) An ***. (Du guter Schütze, schart
und kühn) Der bekehrte Dichter. (Die Festung Ehre,
die er schwor) Ein Hegelsches Kapitel. (Die deutsche
Jugend, etwas bunt von Haus) Pöbelliteratur, (aj Glaubt
ihr, man könne kosten vom Gemeinen, bj Und trankst
du heute Götterwein, cj Gleich und gleich gesellt sich
gern).
171. Orpheus. Musikalisches Album für das
Jahr 1842. Herausgegeben von August
51 *♦
Schmidt Wien, Volke. Kl.-8^ 3 Bl. VIH
und 266 S. Die Musikbeilagen fehlen. Per-
gamentband.
S. 53. Ständchen. (Brim blim, klang kling).
172. Album aus Österreich ob der Enns. Mit
artistischen Beilagen. Herausgegeben zum
Besten der durch den Brand am 26. Ok-
tober 1841 verunglückten Bewohner von
Spital am Pyhrn in Oberösterreich. Linz,
1843. Fink. Gr.-8<>. 4 Bl. 40 und 510 S. 1 Bl.
S. 100. Entgegnung. (Gabst Du schon auf die Poesie?)
Das Album, in dem »auch die literarischen Kräfte
der Provinz« sich vernehmen lassen sollten, enthält auch
eine Anzahl Dialektdichtungen von Kaltenbrunner,
Luber, Lindemayr, Stelzhammer und ein Gedicht
von J. Anzengruber, dem Vater des Dramatikers.
173. Album. Zum Besten der durch die Über-
schwemmungen im Frühjahre 1845 in Böhmen
Verunglückten. Wien, Strauß* Witwe. 1845.
8«. VI S. 1 Bl. 442 S.
S. 141. Alma von Goethe. (Das hast Du nicht
gedacht, Gewaltiger Du) 142. Wanderszene. (Es geht
ein Mann mit raschem Schritt).
174. Moosrosen. Ein Kranz von Novellen, Er-
zählungen, Mährchen imd Gedichten durch
Beiträge von. . .. Wien und Leipzig, Stöck-
holzer. 1846. Kl.8^ 3 Bl. 328 S.
S. 151. Stabat Mater. (Nun wohl, es ward euch dar-
gebracht).
175. Au Stria. Österreichischer Universalkalender
für das gemeine Jahr 1847. VIII. Jahrgang.
52
Mit 2 lithographierten Tafeln, 6 Musik-
beilagen lind vielen Holzschnitten. Redakteur
und Bearbeiter Josef Salomon, Professor
der Mathematik und J. P. Kaltenbaeck,
k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchivar. Gr.-8®.
CXXX und 362 S. Im alten illustrierten
Einband.
S. 243. Jenny Lind (Sie nennen Dich die Nachtigall).
Dieser ausgezeichnete Kalender kann besonders infolge
der seit dem dritten Jahrgange demselben angefügten
trefflichen Beiträge des Geschichtsforschers Kalten-
baeck ein Jahrbuch von bleibendem Wert genannt werden .
Der vorliegende Band enthält eine Beschreibung (nebst
Tafel) der Reichskleinodien, Hausgrundgesetze, Pro-
vinzialverfassungen, vaterländische Denkwürdigkeiten,
die österreichische Volkshymne in 14 Sprachen und vieles
andere.
176. Feldmarschall Radetzky. (Glück auf, mein
Feldherr, führe den Streich!) Gez. Grillparzer.
(Aus der »Konstitutionellen Donauzeitung«
Nr. 68, 8. Juni 1848.) Erschienen und zu
haben bei Ignaz Klang, Buchhändler in Wien,
Dorotheergasse Nr. 1105. 8^. 1 Bl. Einzel-
druck. Geschenk des Prof. Dr. Sauer.
Der Verleger Klang hatte 1848 von diesem Einzel-
druck 10.000 Exemplare an die Armee in Italien geschickt.
Da nun aber der Krieg nicht die richtige Zeit für Ordnung
und sorgfaltiges Verwahren eines Flugblattes ist, blieben
nur sehr wenige davon übrig, ein großer Teil mag als
Fidibus oder Flintenpfropfen seine Schuldigkeit getan
haben. So kam es, daß ich viele Jahre vergeblich nach
einem Blatte forschte. Das Gedicht wurde in alle Sprachen
der Monarchie übersetzt. Auch von diesen Übersetzungen
ist keine mehr aufzufinden.
53
177. Iris. Grazer Modenblatt. 1850. Siehe Nr. 61.
S. 69. (1. Mai 1850.) Joseph von Spairn. (In Wien
erscholl der Freiheit Ruf).
178. Aurora. Taschenbuch für das Jahr 1851.
Herausgegeben von Johann Gabriel Seidl.
XX Vn. Jahrgang. Wien, Riedls Witwe und
Sohn. Kl.-8^ 256 S.
S. 182. Napoleon. (So stehst du still, du unruhvoUes
Herz).
179. — 1852. Titel wie oben. K1..8^ 7 Bl. 248 S.
IBl.
S. 75. Albumblatt. (Ist zwar, seit ich dich kenne).
180. Illustriertes Familienbuch zur Unterhal-
tung und Belehrung häuslicher Kreise,
herausgegeben vom Österreichischen
Lloyd. Triest. 1851. Gr.4^ 1 Bl. 320 S. 2 Bl.
Mit vielen Stichen.
S. 156. Böses Wetter. (Wenn starke Winde wehen).
181. — 1853 (Siehe Nr. 62).
S. 22. Appellation an die Wirklichkeit. (Weiland
Alexander dem Großen).
182. Österreichisches Frühlingsalbum. 1854.
Herausgegeben von Heliodor Truska. Wien,
Braumüller. 4^ 4 Bl. LXXVI und 466 S.
Mit einem Steindruck.
S. 114. Einem Soldaten. (Hoch und erhaben steht des
Lebens Baum) 116. Lebensregel. (Will eine Meinung
dich gewinnen).
Dieses hübsche Album, welches zur Feier der
Vermählung des österreichischen Herrscheipaares
54
(24. April 1854) erschienen ist, enthält Hnldignngs-
gedichte in deutscher, italienischer, polnischer, rutheni-
scher, böhmischer, kroatischer, serbischer, slovenischer,
romanischer, neugriechischer, armenischer und magyari-
scher Sprache und im zweiten Teile Beiträge der be-
kanntesten Schriftsteller des damaligen Österreich.
183. Gendarmerie-Almanach für 1854. Heraus-
gegeben von Friedrich Ehrenstein. 2. Auf-
lage. Wien, Gerold. K1.-8«. XH und 192 S.
S. 168. Willkommen. (Ich hab' sie gesehen).
184. Thalia. Taschenbuch für 1852. Heraus-
gegeben von Dr. Johann Nepomuk Vogl,
XXXIX. Jahrgang. Mit 6 Stahlstichen. Wien.
In Kommission bei Jakob Dirnböck. Kl.-8^
XVI und 326 S. 1 Bl.
S. 246. Bretterwelt. (Komm, Muse, her). Siehe hiezu
Grillparzer- Album S. 538 und Sauer (G.- Jahrbuch, VII,
S. 135.)
185. — 1855. K1..8^. XVI und 318 S. 1 Bl.
S. 177. Ein Hochzeitsgedicht« (Was schmückt ihr euch,
ihr altergrauen Hallen).
186. — Wien, 1859. Im hübschen Ganzpergament-
band mit Goldverzierung und Goldschnitt.
Titel gestochen. K1.-8®. 9 BL 326 S. 1 Bl.
Enthält die Gedichte: Naturszene, Intermezzo, Ab-
lehnung, Reiselust, welche bereits in der Vesta 1835
erschienen waren.
187. — Wien, 1856. Mit gestochenem Titel. KL-8®.
XVI und 318 S. 1 Bl.
55
S. 224. Lebensregel. (Im Österreichischen Frühlings -
album, 1854).
188. — Wien, 1863. K1.-8». XX. 314 S. 1 BL
S. 114. Gründlichkeit (Wieviel, im Reich des Geistes
gar).
189. — Wien, 1866. K1.-8«. Vffl. 4 Bl. 334 S. 1 Bl.
S. 180. Epigramme. (Theater, Ästhetisch).
S. 181. Dezemberlied. (Aglaja, 1827).
»Neben einer langen Reihe von solchen Stücken,
welche den Makel des Nachdruckes erwiesenermaßen
an sich tragen, bringt die ,Thalia' in den Jahrgängen
1850, 1852 und 1863 allerdings auch drei Gedichte,
rücksichtlich deren es bisher noch nicht gelungen ist,
einen ähnlichen Nachweis zu schaffen. Dennoch wird
man dem Vorgang gegenüber, welcher bei der Heraus-
gabe dieses Taschenbuches gewohnheitsmäßig geübt
worden ist. Anstand nehmen müssen, diesen drei Stücken
den Wert von ersten Drucken beizulegen« (Rizy).
Auch Sauer läßt diese Frage offen.
Das Taschenbuch wurde von 1858 an von Friedrich
Steinebach redigiert.
190. Aurora-Album. Dichtungen von . . . Bilder
. . . Lieder . . . Wien, Tendier & Komp.
1856. 40. 1 Bl. 40 S. 3 Bl. Die Bilder fehlen.
S. 19. Consilium medicum. (Frau Poesie war krank).
191. Für den Friedhof der evangelischen Ge-
meinde in Graz in Steiermark. Erzählungen,
vermischte Aufsätze und Gedichte von ein-
hundertsechsundzwanzig deutschen Gelehrten,
Schriftstellern und Dichtern . . . Mit einer
musikalischen Beilage von G. Meyerbeer.
Braunschweig, Wien und Graz, Vieweg.
56
1857. KL-8«. XVm. 690 S. Herausgegeben
von Holtei.
S. 386. Fortsclirittsinänner. (Euch kann mein Lied,
ich f&hl's, nicht mehr gefallen) 389. Chor der Wiener
Musiker beim Berlioz>Feste. (Genossen, macht ein ernst
Gesicht) 390. Einem Regimentsinhaber. (Ein halb Jahr-
hundert ist vorbeigerückt).
192. Krippen-Kalender für 1857. Jahrbuch für
Frauen und Mütter. V. Jahrgang. Mit
einem Titelbilde und Naturselbstdnick. Wien,
Prandel & Meyer. Kl.-8^ LXXXVffl und
194 S. 1 Bl.
S. 84. Deutsche Ansprüche. (Es waren, wie euch
wohl bekannt).
193. Sophie Schröder, wie sie lebt im Ge-
dächtnis ihrer Zeitgenossen. Siehe Nr. 40.
S. 233. Zwei Schröder, Mann und Frau.
194. Das Kaiser-Album. Viribus unttis. Heraus-
gegeben von der Mechitaristen-Kongre-
gation. Wien, 1858. Folio. 5 Bl. 244 S.
S. 3. »Als ich noch ein Knabe war.« Das Buch war
eine Huldigung für den Kaiser Franz Josef, der Rein-
ertrag dem Baue der Votivkirche gewidmet. Enthält
Gedichte in allen Sprachen der Monarchie. Die 19 präch-
tigen Zeichnungen von Geiger stellen Volkstrachten
aus allen Kronländem dar.
195. Aus dem alten Österreich. Siehe Nr. 16.
S. 5. Ein poetisches Fragment Gr.s. (Sei mir gegrüßt,
mein Österreich) 43. Rundgesang. (Champagnerwein,
du Königswein).
57
3. Prosa.
196. Aglaja. Taschenbuch für das Jahr 1828.
Siehe Nr. 159.
S. 65. Das Kloster bei Sendomir. Nach einer als
wahr überlieferten Begebenheit.
197. Franciszek Grillparzer. Klasztor pod Sando-
mierzem. (Opowiadanie oparte na praw-
dziwem zdarzeniu) przetJömaczyi Apolinary
Ujejski. ZJoczöw, Zukerkandl. (Nr. 5 der
»Biblioteka powszechna«.) Mmimo-16®. 52 S.
198. Iris. Deutscher Almanach für 1848. Heraus-
gegeben von Johann Grafen Mailäth. Neue
Folge. II. Jahrgang. Mit 6 Stahlstichen. Pest,
Heckenast. 8^ VI und 329 S. 1 Bl. Mit
gestochenem Titel (unter den Bildern das
beste Porträt Ad. Stifters von Daffinger).
Seidenband mit Goldschnitt
S. I. Der arme Spielmann. Erzählung von F. Grill-
parzer.
199. A szeg6ny muzsikus. Beszöly irta Grill-
parzer forditotta Markus Miklös. Budapest,
Aigner (1872). K1.-8«. 60 S.
Eine sehr gute ungarische Übersetzung des »Armen
Spielmanns«.
200. Das Jahrhundert der Kreuzzüge. Von
Franz Grillparzer. (»Neue Freie Presset,
24. Februar 1882.)
58
4. Dramatische Werke.
201. Die Ahnfrau. Ein Trauerspiel in fünf Auf-
zügen. Von Franz Grillparzer. Wien, 1817.
Im Verlag bey J. B. Wallishausser.
Ganzlederband (grüner Saffian) mit Goldverziening,
modernem Vorsatzpapier, Originalumachlag eingebunden
(F. W. Papke, Wien).
K1.-8®. 4 Bl. (Titel, Widmung, Vorbericht, Personen.)
131 u. 1 leere Seite, die erste Seite Text nicht numeriert.
Beim Vorbericht eine Anmerkung über Theatermanu-
skripte. Bogen A (4 Bl. unbezeichnet) bis J. Der letzte
Bogen hat nur 2 Bl. Auf dem Umschlage (braun mit
Randleiste) der Titel -wie oben ohne Angabe des Er-
legers, dafür rückwärts: Wien, 1817. Im Verlag bey
J. B. Wallishausser.
202. — Zweyte Auflage. Wien, 1819. Im Verlag
bey J. B. Wallishausser.
Halbfranzband, Altwiener Manier, Originalumschlag
eingebunden (Ferd. Bakala in Wien).
12». 3, Bl. (Titel, Vorbericht, Personen.) 153 u. 1 leere
Seite, erste Seite Text nicht numeriert. Vorbericht
gezeichnet mit C. A. W. (Carl Aug. West), hiebei
eine Anmerkung über Theatermanuskripte. Bogen A
(3 BL nicht bezeichnet) bis G. Der letzte Bogen hat
nur 5 Bl. Auf dem Umschlage (lichtbraun mit Rand-
leiste) vorne Titel (Zweyte unveränderte Auflage) rück-
wärts: Wien, 1819. Gedruckt und in Verlag bey
J. B. Wallishausser.
202a. — Zweite Auflage. Prag und Wien, 1819.
12®. 1 Bl. 144 S. Seltener gleichzeitiger Nachdruck,
ohne Angabe von Drucker und Verleger, auch fehlt
der Vorbericht.
203. — Dritte Auflage. Wien, 1819. Im Vertage
bey J. B. Wallishausser.
59
12®. 3 Bl. (Titel, Vorbericlit, Personeo) erste Seite Text
nicht numeriert, dann 163 und eine leere Seite. Vor-
bericht nicht gezeichnet, hiebei eine Anmerkung über
Theatermanuskripte. Bogen A (3 Bl. nicht bezeichnet)
bis G. Der letzte Bogen hat nur 10 Bl.
203a. — Stuttgart, bei August Friedrich Macklot.
1822.
Kl.-8^ 144 S. Nachdruck ohne Bezeichnung der Auf-
lage. Der Vorbericht und die Anmerkung über Theater-
manuskripte sind aufgenommen.
204. — Vierte Auflage. Wien, 1823. Im Verlage
bey J. B. Wallishausser.
K1.-8®. 3 Bl. (Titel, Vorbericht, Personen), dann
(erste Seite Text nicht numeriert) 8 — 152 S. Bogen
A bis K. Der letzte Bogen hat nur 4 Bl.
205. — Fünfte Auflage. Wien, Vertag von
J. B. Wallishausser. 1832.
Gleichzeitiger geprefiter Leinenband mit Gold Verzierung .
Mit einer handschriftlichen Anmerkung des letzten Be-
sitzers Joh. Nep. Höflmayr über Berthas Monolog im
»Taschenbuch für Schauspieler und Schauspielfreunde
auf das Jahr 1822«. Bogen und Seitenzahl stimmen mit
der vierten Auflage völlig überein. K1.-8®.
206. — Sechste verbesserte Auflage. Wien, 1844.
Verlag und Druck von J. B. Wallishausser.
8°. Titel, Vorbericht zur ersten Auflage nicht numeriert,
dann IV — VI, Personen, 1 leere Seite und erste Seite
Text nicht numeriert, 10 — 168 S. Bogen 1 — 11, der
letzte Bogen hat nur 4 Bl.
207. — Schulausgabe mit Einleitung und An-
merkungen von Dr. Adolf Lichtenheld.
Stuttgart, 1889. Cotta. ki.-8o. 182 S.
60
208. — Leipzig, Verlag von Philipp Reclam jun.
(1903). Univ.-Bibl.
Durcli die Aufnahme in die um die Verbreitung
deutschen Schrifttums hochverdienstlichen Ausgaben
Reclam s (und ähnlicher Sammlungen) wurden die
Werke des Dichters dem Ärmsten zugänglich und damit
Gemeingut des deutschen Volkes in allen Weltteilen.
209. L'Avola. Tragedia in cinque atti di Grill-
parzer traduzione di Giuseppe Rot a, Dottore
inLegge.Pavia,Tipografiapopolare. 1875.
Halbsaffianband von F. Bakala, Wien. Kl.-8^ 2 Bl.
135 S.
210. — Tragedia in cinque atti di F. Grillparzer
traduzione di Andrea Maffei. Milano, Li-
breria editrice. 1877.
HalbsafBanband von F. Bakala. Kl.-8^ 111 S.
211. Az Oss-anya. Szomorüjätek 5 felvonäsban
Grillpartzer utän irta Petrichevich-
Horväth Daniel es. k. fö-sträzsa-mester.
Pesten, Petrözai-Trattner Jänos Tamäs
betuivel es költsegevel. 1824.
8^ 134 S. Gute Übersetzung, das seltene Buch kann
auch als Muster der ungarischen Sprache beim Beginne
des 19. Jahrhunderts gelten.
212. Pramäti, aneb: Poslednf z rodu Borotfnü
Truchlohra v 5 jednänich od Fr. Grill-
parze ra. Pfeloiil Jaromlr Kazda. V Praze.
MikuläS a Knapp.
K1.-8«. 78 S. Nr. 174 des »Divadelnf ochotnfk«
herausgegeben von Josef MikuldS Boleslavsky.
61
213. Franciszek Grillparzer. Matka rodu Dobra-
tyAskich. Tragedyawpi^ciu aktach. Przekiad
Stanislawa StarzyAskiego. Wy danie drugie.
ZJoczöw. Zukerkandl. (1893). (»Biblioteka
powszechnac. Nr. 71 — 72.)
Minimo-8^ 120 S. Die erste Ausgabe erschien 1850
in Lemberg in der Druckerei des Ossolinskischen In-
stituts. Der Familienname Borotin ist in Dobratyn ge-
ändert.
214. Theatralisches Quodlibet oder sämmtliche
dramatische Beyträge für die Leopold-
städter Schaubühne. Von Carl Meisl. Vierter
Band. Pesth. Hartlebens Verlag. 1820.
K1.-80. 3 Bl. 236 S. S. 185—236: »Die Frau Ahndel.
Parodie der Ahnfrau in zwey Akten, mit Gesang, in
Knittelreimen von Carl Meisl. Pesth.. Hartlebens Verlag.
1820.«
215. Sappho. Trauerspiel in fünf Aufzügen, von
Franz Grillparzer. Wien, 1819. Im Verlage
bey J. B. Wallishausser.
Roter SafEanband mit Goldverzierung von Ferd. Bakala
in Wien.
120. i Bl, Xitel, 1 Bl. Widmung, 1 Bl. »Sappho«,
rückwärts »Personen«, erste Seite Text nicht numeriert,
dann 4 — 127 S. Letzte (nicht numerierte) Seite : »Aus
der Officin des Verlegers«, Bogen A bis F, der letzte
Bogen hat nur 4 Bl.
216. — Wien, 1819. Wallishausser.
Exemplar aus dem Besitze der Schauspielerin Fräulein
Agathe Barsescu, mit ihrer Namensfertigung und auf
die Darstellung bezüglichen Randnoten. Antiquarisch
erworben.
62
217. — Wien, 1819. Wallishausser.
Halbfranzband mit hübsclier Goldverzierung. Wiener
Arbeit. (Ende des 19. Jahrhunderts.) Kl.-8^ Bogen
1 — 8. Sonst mit 215 übereinstimmend. (Letzte Seite:
Papier von J. G. Uffenheimer.)
Mit dem Bildnisse der Sophie Schröder als Sappho,
gemalt von Daffinger, gestochen von Hofel. Diese Aus-
gabe ist erwähnt in Laubes Nachwort zur Sappho in
der ersten Gesamtausgabe der "Werke.
218. — Zweyte Auflage. Wien, 1819. Im Verlage
bey J. B. Wallishausser.
Halbfranzband. Altwiener Manier (Bakala). Graublauer
Umschlag, mit Randleiste, eingebunden.
12°. 1 Bl. Titel, 1. Bl. Widmung, 1 Bl. »Sappho«,
rückwärts »Personen«, erste Seite Text nicht numeriert,
dann 4 — 144 S. Bogen (2 Bl. nicht bezeichnet) A— F.
Auf dem Umschlage vorne Titel, rückwärts: Wien. 1819.
Gedruckt und im Verlage bey J. B. Wallishausser.
219. — Dritte Auflage. Wien, 1822. Im Verlage
bey Joh. Bapt. Wallishausser,
8^ 1 Bl. Titel, 1 Bl. Widmung, 1 Bl. »Sappho«,
rückwärts »Personen«, erste Seite Text nicht numeriert,
dann 4 — 123 S. und 1 leere Seite.
Bogen (2 Bl. nicht bezeichnet) A — J. Der letzte Bogen
hat nur 2, der vorletzte nur 4 Bl.
220. — von Franz Grillparze r. Vierte Auflage.
Wien, 1856. Wallishausser'sche Buch-
handlung (Josef Klemm).
Halbfranzband mit Gt)ldschnitt von Joh. Jirak in
Wien.
8«. 1 Bl. Titel, 1 Bl. Widmung, 1 Bl. »Sappho«, rück-
wärts »Personen«, dann 4 — 123 und eine nicht numerierte
Seite. »Aus J. B. Wallishausser's k. k. Hoftheater-
63
Druckerei.« Bogen (2B1. nicht bezeiclinet) 1 — 9. Der letzte
Bogen liat nur 2, der vorletzte nur 4 Bl.
Ausgabe auf besserem Papier. Aus einer Buchhändler-
anzeige auf dem Umschlage der zweiten Auflage des
»Ottokar», 1852, ist zu ersehen, daß Wallishausser
Ausgaben auf Druckpapier, Schreibpapier und Velinpapier
veranstaltete, deren Preise verschieden waren. So kostete
die 6. Auflage der Ahnfrau einen Taler oder 1 fl. 90 kr.,
die 3. Auflage der Sappho 26 Groschen oder 1 fl., das
»goldene Vlie6« auf Druckpapier 2, auf Schreibpapier
3 fl. : »Um den Ankauf sämtlicher Stücke von Grillparzer
zu erleichtem, ist der Verk.-Preis auf einige Zeit bei
Abnahme auf Einmal gestellt: 8 Thlr. statt 10 Thlr. und
10 fl., statt 18 fl. 18 kr«.
221. — Schulausgabe mit Einleitung und An-
merkungen von Dr. Adolf Lichtenheld.
Stuttgart, 1895. Cotta Nachfolger.
K1.-8«. 112 S. Enthält Sapphos Lied im Urtext.
222. — Edited with introduction and notes by
Chiles Clifton Ferell . . . Boston U. S. A.
Ginn & Comp. Publishers, 1899.
K1.-8®. XXXIII und 143 S. In deutscher Sprache
Geschenk des Professors August Sauer.
223. — Leipzig, Verlag von Philipp Reclam jun.
(1903). Universal-Bibliothek.
224. Traduzione di Casimiro Varese. Saffo.
Tragedia di F. Grillparzer. Firenze, Suc-
cessori Le Monnier. 1878.
K1.-8«. VIII, 396 S. und 1 Bl. Halbfranzband von
Joh. Jirak in Wien. In einem Bande mit.. Werners
»Vierandzwanzigstem Februar« und Goethes »Clavigo«
und »Stella«. Varese fuhrt in der Vorrede die Tage-
buchstelle Lord Byrons an: »Ho letto la versione
64
italiana, fatta da Guido Sorelli, della SafFo del tedesco
^ Grillparzer. — Grillparzer, nome diabolico invero; ma
i posteri dovranno avezzarsi a pronunziarlo. Anche
tradotta la tragedia 6 superbo, sublime. Impossibile
negarlo. L'autore di questo dramma ha fatto una cosa
grande. £ chi 6? Non lo conosco; ma lo connoscerano
isecoli. &UI1 alto intelletto.« Die Sappbo wurde übrigens
ins Italienische mehrfach übersetzt und finden sich
mehrere Ausgaben in der Hofbibliothek und in der
Bibliothek der Stadt Wien.
225. Saffo. Treurspel in vijf bedrijven. Naar het
Hoogduitsch van Grillparzer, door N.
Donker. Amsterdam, G. Theod. Bom. 1874.
Kl.-8°. 102 S. Prächtiger modemer Halbfranzband mit
Goldverzierung, oben Goldschnitt, modernem Vorsatz-
papier von Ferd. Bakala. Wien, 1903.
226. Sapfo. Tragedie i fem Akter af Fr. Grill-
parzer. Oversat af Fr. Gjertsen. Kristiania,
Aschehoug & Comp. 1891.
K1.-80. 4 Bl. 120 S. 1 Bl. Originaleinband steif mit
Goldschnitt. Am Schlüsse des Vorworts:
i»Om Nutid mit Yoerd bestrider,
hei rolig jeg ser derpaa.
Jeg kommer fra andre Tider
og til andre jeg haaber at gaa.«
226 a. Sappho, Sorgespei i fem Akter af Franz
Grillparzer. Ofwersättning af O. E. Bergius.
Strengnäs, Tryckt Hos Carl Erik Ekmarck,
1825. Pä eget förlag. Kl.-8^ 112 S.
227. Sappho. Szomorüjät^k öt felvonäsban. Irta
Grillparzer Ferencz, forditotta Ivänfi Jenö.
Budapest, Franklin-Tärsulat. 1894.
Minimo-120. 134 S. No. 335 der »Olcsö könyvt&r«.
65 6
228. Safo. Tragedya w 5*^*" aktach Franc. Grill-
parzer a przetoiona z niemieckiego. .
In Prosa. Handschriftlich.
229. Safo. Ulamek przekladu wierszem. (Przektad
wolny.)
Brachstück des ersten Aktes in trefflichen Versen.
Handschriftlich. Diese Übersetzungen verfaßte der
polnische Literat und Dichter Kasimir BrodziÄski im
Jahre 1819, zu dieser Zeit wurde das Stück im Theater
zu Warschau bereits aufgeführt. Die Handschrift hievon
befand sich noch 1872 in der dortigen Theaterbibliothek.
(Zipper).
Von der zweiten Übersetzung sollen zwei Akte voll-
endet worden sein; nur ein Torso des ersten erschien
in Pami^tnik warszawski, N. 5 v. J. 1821.
Beide Übersetzungen sind gedruckt in »Pisma Kazi-
mierza Brodziüskiego, Tom II, PoznaÄ 1872c und wurden
auch von dort für meine Sammlung kopiert, nachdem
dieses Druckwerk nur mehr in Bibliotheken zugänglich ist.
230. Franz Grillparzer. Safo. Tragedija v pjati
djejstvijach. Perev. N. F. Arbjenina. Moskva,
A. A. Levenson. 1895.
Minimo-16^ 234 S. 2 Bl. Das reizende Büchlein ist
mit zahlreichen hübschen Illustrationen geschmückt,
darunter Bildnisse der Tragödin Maria Nikolajewna
Jermolowa, der das Buch auch gewidmet ist, und welche
am 5. Februar 1892 in Moskau die Rolle der Sappho
zum ersten Male gespielt hat, femer der Schauspielerin
Panowa als Melitta und des Übersetzers Arbjenin als
Rhamnes.
231. Das goldene Vließ. Dramatisches Gedicht
in drei Abteilungen von Franz Grillparzer.
Wien, 1822. Druck und Verlag von J. B.
Wallishausser.
66
Roter Maroquinband mit reicher Goldverziemng und
Goldschnitt, Originalamschlag eingebunden (Bakala,
Wien). 8®. 1 Bl. Titel, 1 Bl. »I. der Gastfreund. Trauer-
spiel in einem Aufzuge«, rückwärts »Personen«, erste
Seite Text nicht bezeichnet, dann 4 — 35, 1 leere Seite,
1 Bl. »II. Die Argonauten. Trauerspiel in vier Auf-
zügen«, rückwärts »Personen«, 1 Seite Text nicht be-
zeichnet, 40—160 S., 1 Bl. »III. Medea. Trauerspiel in fünf
Aufzügen«, rückwärts »Personen«, 163—302 S. Bogen
A bis T.
232. — Wien, 1822.
Gepreßter gleichzeitiger Leinenband mit Goldver-
zierung.
233. — Schulausgabe mit Einleitung und An-
merkungen von Dr. A. Lichtenheld. Stutt-
gart, Cotta Nachfolger. 1899. KI.-80. 226S.
233 a. Giestevennen af Grillparzer. Oversat . . .
af Ludvig Berg. Kiöbenhavn. Jens Hostrup
Schultz. 1833. K1..8^ 35 S.
234. Medea. Tragedia di F. Grillparzer. Tra-
duzione di Andrea Maf fei. Firenze. Successori
Le Monnier. 1879.
KI.-80. 5B1. 172 S. Halbfranzband mit hübscher Gold-
verzierung und modernem Vorsatzpapier von F. W.
Papke in Wien (1903). Widmung: »AUa regina
d'Italia.«
235. Medea. Szomorüjätök öt felvonäsban irta
Grillparzer Ferencz. Nömetböl forditotta
Hegedüs Istvän. Budapest. Franklin Tär-
sulat 1888.
Minimo-160. 160 S. Nr. 242 der »Olcsö könyvtär«.
67 6*
236. König Ottokars Glück und Ende. Trauerspiel
in fünf Aufzügen von Franz Grillparze r.
Mit K. Württembergischen und Großh. Baden-
schen allergnädigsten Privilegien. Wien,
1825. Druck und Verlag von J. B. Wallis-
hausser.
Gepreßter gleichzeitiger Leinenband mit Goldver-
zierung. K1.-80. 1 Bl. Titel, 1 Bl. »Konig Ottokars Glück
und Ende. Trauerspiel in fünf Aufzügen«, rückwärts
»Personen«, erste Seite Text unbezeichnet, dann 4 — 190 S.
Bogen A bis M.
237. — Zweite Auflage. Wien. Verlag und Druck
von J. B. Wallishausser. 1852.
Halbpergamentband. (Bakala, Wien.) 8®. 1 Bl. Titel,
1 Bl. »Personen«, erste Seite Text nicht numeriert,
dann 6—192 S. Dieses Buch kaufte ich 1897 in der Buch-
handlung Künast (früher Wallishausser), welche von der
Auflage noch am Lager hatte.
238. — Schulausgabe mit Einleitung und An-
merkungen, nebst einer Karte von Dr. Adolf
Lichtenheld. Stuttgart, 1890. Cotta Nach-
folger. Kl.-8^ 220 S.-
239. Ein treuer Diener seines Herrn. Trauerspiel
in fünf Aufzügen. Von Franz Grillparze r.
Wien. Gedruckt und im Verlage bei J. B.
Wallishausser. 1830.
Gepreßter gleichzeitiger Leinenband mit Goldver-
zierung. 8°. 1 Bl. Titel, rückwärts »Personen«, erste
Seite Text nicht bezeichnet, dann 4—147 S. 1 Seite
Buchhändleranzeigen. Bogen 1 bis 10. Der letzte Bogen
hat nur 2 Bl.
68
240. — Wien, 1830.
Unaufgesclmitteiies broschiertes Exemplar in grau-
blauem Umschlag mit Randleisten. Das Buch wurde
gekauft 1897 in der Buchhandlung Künast (vormals
Wallishausser), welche dieses (oder einige Exemplare)
noch am Lager hatte.
241. — Stuttgart. Verlag der Cottaschen Buch-
handlung. 1872.
Minimo-16®. 182 S. Miniaturausgabe im roten Leinen-
band mit Goldschnitt.
242. Melusina. Romantische Oper in drei Auf-
zügen, von Franz Grillparze r. Musik von
Konradin Kreutzer. Gedruckt und im Verlage
bei J. B. Wallishausser. 1833.
Ganzlederband (roter Saffian) mit Goldverzierung.
(Bakala, Wien.)
K].-8^ 1 Bl. Titel, 1 Bl. »Melusina, Romantische
Oper in drei Aufzügen«, rückwärts »Personen«, erste
Seite Text nicht bezeichnet, dann 6>-70S. Bogen Ibis 5,
der letzte Bogen hat nur 3 Bl.
243. Franz Grillparzer. Szene aus einem un-
vollendeten Trauerspiele (Hannibal). Im
Album . . . zum Besten der Verunglückten in
Pest und Ofen von Witthauer, Wien, 1838.
. (Siehe Nr. 170.)
244. Des Meeres und der Liebe Wellen. Trauer-
spielin fünf Aufzügen von Franz Grillparzer.
Wien. Verlag und Druck von J. B. Wallis-
hausser. 1840.
Gefladerter brauner Kalblederband mit hübscher
Goldverzierung, gelbem Schnitt, modernem Vorsatzpapier
69
(Bakala, Wien.) 8°. 1 Bl. Titel, 1 Bl. »Personen«, erste
Seite Text nicht bezeichnet, dann 6 — 144 S. Bogen
1 bis 9. Das Buch ist sehr selten.
245. Gra uczuö i fal morskich (Des Meeres und
der Liebe Wellen.) Dramat w 5. aktach
przez Franciszka Grillparzera. Przekiad z
niemieckiego oryginahi Heleny WiSlaA-
skiej. W Tamowie, 1885.
K1.-80. 132 S. (Spiel der Gefühle und Meereswellen. . .
übersetzt von Helene WiSlafiski. Tamow.)
246. A tenger 6s szerelem huUämai. Szomorü-
jätek öt felvonäsban. Irta Griilparzer
Ferencz. Forditotta Ivänfi Jenö. Budapest,
Franklin Tärsulat 1892.
Minimo-16^ 148 S. Der »Olcsö könyvt&r« S05. Bänd-
chen.
247. Der Traum, ein Leben. Dramatisches
Märchen in vier Aufzügen. Von Franz
Griilparzer. Wien, 1840. Verlag und Druck
von J. B. Wallishausser.
Halbfranzband. Altwiener Manier. (Bakala, Wien.)
8®. 1 Bl. Titel, 1 Bl. »Personen«, erste Seite Text
nicht numeriert, dann 6 — 158 und 1 leere S. Bogen
1 bis 10.
248. — Wien, 1840.
Gepreßter Leinenband der Zeit mit Goldverzierung.
249. — Stuttgart. Cotta. 1888.
Kl.-8^. 123 S. Leinenband mit Goldverzierung und
Goldschnitt.
70
250. — Schulausgabe jnit Einleitung und An-
merkungen von Dr. Adolf Lichtenheld.
Stuttgart. 1892. Cotta Nachfolger. Kl.-8^
127 S.
251. Weh' dem, der lügt! Lustspiel in fünf
Aufzügen von Franz Grillparze r. Wien,
Verlag und Druck von J. B. Wallishausser.
1840.
Gepreßter gleichzeitiger Leinenband mit Goldver-
zierung.
8®. 1 Bl. Titel, 1 Bl. »Personen«, erste Seite Text
nicht numeriert, dann 6—144 S. Bogen 1 bis 9.
252. — Stuttgart, Cotta. 1872.
Kl.-8^ 145 S. Roter Leinenband mit Goldverziening
und Goldschnitt.
253. — Für den Schulgebrauch herausgegeben
von Rudolf Scheich. . . .Wien,Tempsky.
1903. K1.-80. 94 S.
Geschenk des Herausgebers.
254. Album der Wohlthätigkeit durch Beiträge
der vorzüglichsten Dichter und Künstler.
Wien, 1841. Gedruckt bei Strauß' Witwe.
S. 29: Vorspiel des dramatischen Gedichtes
Libussa. Von Franz Grillparze r.
Gr.-8°. XII und 459 S. Mit steifem Umschlag, gez.
von Longiovanni und Führich, gest. von Stober, Titel-
blatt Federzeichnung von Geiger, Titelbild von Krie-
huber, enthält Beiträge der bedeutendsten damaligen
Schriftsteller. Das Album gehört zu den seltensten Büchern
der neueren Zeit (Goedeke).
71
255. Dichterbuch aus Österreich, herausgegeben
von Emil Kuh. Wien, Karl Gerolds Sohn.
1863. S. 147: Aus einem unvollendeten Drama
»Esther« von Franz Grillparzer.
Kl.-8^ X und 365 S. Halbpergamentband mit rotem
Schnitt.
256. Esther. Dramatisches Bruchstück von Franz
Grillparzer. Stuttgart, Cotta. 1877.
Kl.-8^ 42 S. Erste Einzelausgabe. Auf Befehl des
Königs Ludwig ergänzt, erschien: »Esther, München
1877. Wolfs Hofbuchdruckerei.« (Konigl. Hofbibliothek,
München).
257. Ein Bruderzwist in Habsburg. Trauerspiel
in fünf Aufzügen von Grillparzer. Stuttgart,
Verlag der J. G. Cottaschen Buchhandlung.
1872.
K1.-80. 180 S. Halbfranzband. Altwiener Manier.
(Bakala, Wien.)
258. — Stuttgart, Cotta. 1872.
Minimo-16^. 213 S. Miniaturausgabe. Grrüner Leinen-
band mit Goldpressung und Goldschnitt.
72
VI.
Bildwerke.
1. Bildnisse des Dichters.
259. Jugendbildnis. Fr. Grillparzer im 23. Lebens-
jahre, nach dem Ölgemälde vonJ.N. Höfel.
K1.-8®. Brustbild. Holzschnitt, gez. Kröner.
260. 1814. Nach einem Ölgemälde von J. N. Höfel,
gez. von W. Vita, photographischer Pressen-
dnick von G. Mär kl in Wien. 8^. Brustbild.
Im »Grillparzer-Album, 1877c.
Das erste bekannte Bild des Dichters. Im Grillparzer-
Album steht die Jahreszahl 1814, das 1891 ausgestellte
Gemälde wurde im »Führer durch die Ausstellung«
(vide I., Nr. 4) als 1817 gemalt bezeichnet.
261. Jugendbildnis. Gemalt von Daffinger,
gestochen von Prof. Jakoby. 8®. Brustbild.
Stahlstich.
Titelbild von Gr.s Sämtlichen Werken, 1872, von
Laubes Lebensgeschichte 1884» endlich der Jubiläums-
ausgabe von Gr.s Gedichten, 1891.
262. Jugendbildnis. Nach Daffinger. Kl.-8^
Brustbild. Mit Faksimile.
Titelbild zu »Werke, 5. Auflage«.
73
263. Franz Grillparzer in jüngeren Jahren. Holz-
schnitt. Nicht bezeichnet (Daffinger), Kl.-S'.
Brustbild
Moritz Micliael Daffinger, Miniaturmaler, geb. 1790,
gest. 1849 zu Wien. Seine Porträts wurden in der
Folge in Zeitschriften und Büchern vielfach reproduziert.
Über Grillparzers Äußeres schreibt Karoline Pichler
(Denkwürdigkeiten, Bd. 3, S. 106) : »Gr. war nicht hübsch
zu nennen, aber eine schlanke Gestalt von mehr als
Mittelgröße, schöne blaue Augen, die über die blassen
Züge den Ausdruck von Geistestiefe und Güte ver-
breiteten und eine Fülle von dunkelblonden Locken
machten ihn zu einer Erscheinung, die man gewiß nicht
so leicht vergaß .... wenn auch der Reichtum eines
höchstgebildeten Geistes und eines edlen Gemüts sich
nicht so deutlich in allem, was er tat und sprach, gezeigt
hätte«.
264. Jugendbildnis. Nach der Büste Hans Bit-
terlichs im Wiener Stadtmuseum. Mit
Faksimile des »Albumblattes für Katharina
Fröhlich. (Ist gleich seit ich dich kenne) c.
»Münchner Jugend,« Nr. 4, 1902. Gr.-4®.
Brustbild.
Das Bild ist idealisiert. Eine wohlgetroffene Re-
produktion in »Gustav Collijn, F. G. Hans lif och
verk, Stockholm«.
265. Stahlstich. Bezeichnet mit Faksimile. Gril-
hofer del., Kotterba sc. Gr.-4^ Brustbild.
266. Derselbe. In 8^.
Der treffliche, in den Vierzigerjahren verfertigte
Stich war eine Kunstbeilage des Taschenbuchs »Gedenke
mein, 1847«, des »Albums österreichischer Dichter, 1850«,
Emil Kuhs »Zwei Dichter Österreichs, Pest, 1872«
74
und der 1886 in Lemberg erschienenen polnisclien Bio
graphie: F. G. ^ycie i özitta.* von Dr. Albert Zipper.
267. Reproduktion nach der Lithographie von
Kriehuber, 1841. 8«. Brustbild.
268. Reproduktion nach der Lithographie von
Dauthage, 1849. 8^. Halbfigur, sitzend.
269. Reproduktion nach der Lithographie von
Dauthage, 1853. Kl.-8^ BrustbUd.
270. Lithographie. Bezeichnet mit Faksimile:
»Nur weiter gebt das tolle Treiben,
Von vorwärts! vorwärts! erscballt das Land,
Ich möchte, war's möglich, stehen bleiben
Wo Schiller und Goethe stand.«
Franz Grillparzer.
Signiert: Kriehuber 1858. Lithographische
Anstalt von E. Koke, Wien. Eigentum der
Verleger Artaria & Comp, in Wien. Mit
Vorbehalt jeder Vervielfältigung heraus-
gegeben im Mai 1858. Gr.-Fol. Kniestück,
sitzend.
Der unermüdliche und treffliche Meister Josef Krie-
huber, geb. 1801, gest. 1876 in Wien, hat in seinem
Leben 7000 Bildnisse gezeichnet und lithographiert.
Von obigem Bilde erschienen mehrere Ausgaben, siehe
Beilage I.
271. Stahlstich von A. Weger, Leipzig. Druck
von Alex. Alboth, Leipzig. Verlag von
Baumgaertners Buchhandlung. 4^ Mit Fak-
simile. Kniestück, sitzend.
75
Erschien aach als Kunstbeilage zur »Allgemeinen
(Leipziger) Modenzeitung«, herausgegeben von Diezmann.
Eine Kopie von Klimt, lithographiert, brachten die
Prager »Erinnerungen« (Wurzbach).
272. Franz Grillparzer. Nach einer Original-
zeichnung von Moritz von Schwind.
K1.-8«. Umriß.
War eine Kunstbeilage des Katalogs der Schubert-
ausstellung der Stadt Wien im Künstlerhaus, 1897
und der Biographie Gr.s von Adam MüUer-Gutten-
brunn.
273. Franz Grillparzer. Gez. von W.Vita. Licht-
druck von G. Märkl. Bezeichnet 1860 und
Faksimile:
»Will uns're Zeit mich bestreiten.
Ich lafi* es ruhig geschehen.
Ich komme aus anderen Zeiten
Und hoffe in andre zu geVn.«
Grillparzer.
8®. Brustbild. Im Grillparzer- Album, Stutt-
gart, 1877.
274. Reproduktion des Gemäldes von Friedr.
von Amerling. 8^. Brustbild.
275. Lithographie. Bezeichnet durch Faksimile.
Links: Nach der Natur gemalt von Ferd.
Axmann. Das Originalgemälde ist Eigentum
des ersten kaufmännischen Vereines in Wien.
Rechts: Lithographiert von F. Axmann,
Salzburg, 1872. Verlag von F. Axmann.
Vervielfältigungsrecht vorbehalten. Unten :
Druck der k. k. Hof-Kunstdruckerei von
76
Reifenstein und Rösch in Wien. Gr.-Fol.
Brustbild
Das letzte nach der Natur gemalte Bild des Dichters.
276. Holzschnitt. G. Frank xyl. 8^ Brustbild.
277. Ein Konvolut von 14 Ausschnitten aus
verschiedenen Zeitschriften, Bilder des
Dichters vorstellend.
278. Radierung. Nach dem Gemälde von Pen the r,
radiert von Wilhelm Ungar. Bezeichnet mit
Faksimile. K1.-8«. Brustbild.
Das Bild war eine Kanstbeilage zum »Führer durch
die Ausstellung... zur Feier des 100. Geburtstages
I Fr. Gr.s, Wien, 1891«.
279. Reproduktion des Ölgemäldes von Penther.
Photographische Gesellschaft in Berlin. Folio.
Bezeichnet: Penther pinx. Grillparzer.
280. Nach einer Photographie vom Jahre 1859.
(J. Bauer.) Mit Text: Grillparzers Bild. Von
Richard Maria Werner. 8^ Kniestück.
281. Original-Photographie aus den Sechziger-
jahren. Atelier Louis Anger er. Wien.
Visitkartenformat. Ganze Figur, an einem
Tische sitzend.
282. Original-Photographie aus den letzten
Lebensjahren. Mit Autogramm: »Fr. Grill-
parzer« von Friedrich von Amerling.
Kabinettform. Kniestück, an einem Tische
77
auf dem Lehnstuhle sitzend, ein Papier in
der linken Hand.
Erhalten zum Geschenke 1898 in Drohobycz in
Galizien von der Tochter des Meisters Amerling, Gattin
*
des Abgeordneten Herrn Xenophon Ochrymowicz.
283. Lithographie. Mitglieder der philos.-histor.
Klasse der kais. Akademie der Wissenschaften.
Querfolio. Grillparzers Brustbild.
284. Mit Karl Maria von Weber in der Ludlams-
höhle. Ausschnitt.
285. Karikatur, gez. L. E. Petrovits.
»Kein Wunder, da6 der ehemals leicht beschwingte
Pegasus jetzt rückenlahm geworden ist.c Oben Grillparzer
auf dem Flügelrosse, unten, auf lahmer Mähre, Mauthner,
Langer und Berg. (»Zeitgeist«, 20. Jänner 1871) Gr. 4°.
286. Karikatur. Schicksale eines österreichischen
Dichters. (»Kikeriki«, 23. Jänner 1871.)
2. Sonstige Bildnisse.
287. Grillparzers Mutter in Wachs bossiert.
Nach einer Büste im Grillparzermuseum.
8^ Brustbild
288. Sophie Schröder als Sappho. Stahlstich
Daffinger pinx., Höfel sc. Kl.-8^ Brustbild.
Das Bild erschien zuerst in einer Ausgabe der
»Sappho« 1819. Später in »Sophie Schröder, wie sie
lebt im Gedächtnis ihrer Zeitgenossen und Kinder«.
Wien, 1869 (Druck des Bildes von F. Kargl, Wien).
78
289. Marie Bayer-Bürck« Reproduktion einer
Lithographie vonHanfstängl. 8^ Halbfigur.
Seit 1850 DarsteUerin der »Hero« am Wiener Burg^
theater.
290. Charlotte Wolter. Original-Photographie von
Krziwanek in Wien. Mit Autogramm auf
der Rückseite: »Meiner angebeteten Frau
Frieb-Blumauer zur Erinnerung an Char-
lotte Wolter. München, den 16. Juli 1880.«
Kabinettformat. Ganze Figur.
291. Die Schwestern Fröhlich. 5 Ausschnitte.
3. Geburtshaus, Wohnungen,
Verschiedenes.
292. Grillparzers Geburtshaus und Wohnungen.
7 Ausschnitte.
Enthält: Arbeitszimmer, nach einer Zeichnung von
F. Kanitz. Sommerwohnung in Rudolfsheim. Das
Grillparzerzimmer des Wiener Rathauses. Das Haus
zum goldenen Wagen auf dem Bauernmarkt (Geburts-
haus). Wohnung in der Spiegelgasse zu Wien. Geburts-
haus.
Die Sepiazeichnung von Kanitz wurde dem Dichter
zur Feier des 70. Geburtstages von der »grünen Inselc
überreicht. Rudolf Alt malte 1884 Gr.s Bibliotheks-
zimmer und Wohnzimmer. Alle diese Bilder sind
gegenwärtig Eigentum der Stadt Wien. Ein Aquarell,
Gr.s Wohnzimmer, von Franz Alt, 1872, befand sich
1891 im Besitze von Nikolaus Dumba.
79
293. Grillparzer-Denkmale. 13 Ausschnitte.
Enthält: Denkmal in Wien. Monument im Volks-
garten. (Drei Darstellungen.) Des Dichters Marmorbild
von Professor Kandmann. (Drei Darstellungen.) Büste
in Baden. Denkmal in Brunn. (Zwei Darstellungen.)
Tafel im Römerbad. Gedenktafel am Sterbehaus. Grab-
stätte Grillparzers. Wiens große Tote (Hebbel, Grill-
parzer^ Laube).
294. Reliefs am Denkmale in Wien von Weyr.
Enthält: Darstellungen auf Ansichtskarten. — in Um-
rissen. — In Lichtdruck auf Kartons aufgezogen
(Grr.-4°) 1. Die Ahnfrau. 2. Sappho. 3. Medea. 4. Ottokar.
6. Des Meeres und der Liebe Wellen. 6. Der Traum
ein Leben.
Die herrlichen Reliefs Rudolf v. Weyrs wurden
oftmals reproduziert. In der Tat erscheint es seltsam,
daß bis heute, mehr als dreißig Jahre nach des Dichters
Tode, in einer Stadt, deren Kunstsinn und hervorragende
künstlerische Betätigung gewiß über jeden Zweifel
erhaben sind, sich ein Illustrator des Dichters nicht
gefunden hat. Die erste illustrierte Ausgabe von Werken
Grillparzers wird »im Reiche« erscheinen.
295. Zur Säkularfeier. 3 Ausschnitte.
Enthält: Grillparzer-Feier in Wien. Von F. Schlegel.
Die Enthüllung des Denkmales. Gr.s Villa im Volksgarten.
296. Karikaturen. 2 Ausschnitte.
Enthält : Dr. Lueger und Vetter im Grillparzer-Zimmer.
Denkmale Wiens mit eingebundenen Köpfen.
297. Die Ahnfrau. Lithographie von Ritter
R. V. Radmansdorf. Anton Ziegler in
Wien. (Dritter Akt, letzter Auftritt.) Folio.
80
298. Melitta. Nach dem Gemälde von Eduard
Kasparides. (Neue Illustrierte Zeitung Nr. 31
von 1884). Folio, Ausschnitt.
299. EröfFnungs Vorstellung im neuen Burg-
theater: »Esther« von Grillparze r. Original-
zeichnung von Leopold Burger. (Ausschnitt.)
300. Verschiedene Publikationen.
Enthält unter andern : Grillparzer-Reliquien, ein Bild
Gt.s aus einer polnischen Zeitschrift» Nr. 4 ex 1902 der
Münchner Jugend mit Medea von Fritz Erler, Hero
von Robert Engels, der Traum ein Leben von Alois
Kolb, die Jüdin von Toledo von Paul Rieth. welche
Kunstwerke zu den besten zählen, die überhaupt über
unsern Dichter erschienen sind.
81 6
Beilage I.
Versuch eines Verzeichnisses über die wichtigsten
bekannt gewordenen Bildnisse Grillparzers. Nach
Wurzbach, dem Kataloge Karl Glossys zur
Wiener Grillparzerausstellung und jenem der
Porträtsammlung der k. k. Hoftheater, endlich
nach eigenen Feststellungen.
a) Ölgemälde.
1. Ölgemälde, gemalt von J. N. Höfel 1817
(1814? Siehe Grillparzer-Album). War 1891
im Besitze von Dr. Eduard Wilhelm in Wien.
2. — Von Waldmüller, 1844. Im Besitze der
Stadt Wien.
3. — Nicht bezeichnet (von Aigner, 1853).
Im Besitze der Stadt Wien.
4. — Nicht bezeichnet (Friedrich v. Amerling,
1856). Im Besitze der Stadt Wien.
5. — Signiert: H. v. Angeli, 1864. War 1891
im Besitze des Künstlers.
6. — Letztes nach der Natur gemaltes Porträt.
Nicht bezeichnet und nicht signiert. (Ferd.
Axmann, 1868.) Im Besitze des »Kauf-
männischen Vereines in Wien«.
83 6*
7. — Gemalt von Ella v.Lang, geb. v. Litt row.
War 1891 im Besitze dieser Dame.
8. — Bezeichnet: Grillparzer, 1869. EUav. Litt-
row, Kopie von Eschenburg. Im Besitze
der Stadt Wien.
9. — Signiert: D. Penther, 1872. Im Besitze
der Stadt Wien.
10. — Gemalt etwa 1834 bis 1836 von Heinrich
H oll p ein, im Besitze der Stadt Wien.
b) Aquarelle.
1. Aquarell von Baronin Auguste Puttlar. In
Grillparzers Nachlaß. (Stadt Wien.)
2. — Signiert: Daffinger, 1820.
3. — Von Daffinger. Beide im Besitze der
Stadt Wien.
4. — Porträtmedaillon. Daffinger, 1823. Stadt
Wien.
5. — Signiert: Daffinger, 1827. War 1891
im Besitze von Dr. Georg Granitsch.
6. — Ein Aquarell nach Daffinger, gemalt
von Göbel. War 1891 im Besitze der Frau
Josefine v. Wertheimstein.
7. — Von Manschgo, 1835—1837. War 1891
im Besitze des Regierungsrates Dr. Max Ritter
V. Karajan.
8. — Signiert: A. Hähnisch, 1835.
9. — Signiert: Hähnisch, 1842. Die beiden
letzten im Besitze der Stadt Wien.
84
10. Ein Aquarellmedaillon von Benner. (Baronin
Ebner-Eschenbach.)
11. Ein Pastellbild, nicht bezeichnet und nicht
signiert. Befand sich 1891 im Besitze des
Künstlers (Ludwig Michalek).
12. Aquarell. Signiert: M. Korn, 1841. War 1891
im Besitze der Baronin Linzer in München.
c) Stahlstiche.
1. Stahlstich. Bezeichnet durch Faksimile.
Gezeichnet von Jos. Danhause r, in Stahl
gestochen von Fr. Stöber, 1840. Brustbild.
4^ (Generalintendanz der k. k. Hoftheater.)
2. — Bezeichnet durch Faksimile. Gezeichnet von
Grilhofer, gestochen von Kotterba. (Stadt
Wien.) Brustbild. Das Bild wurde abgedruckt
auf 4® und auf 8^ so daß bei ersterem nur
der Rand breiter ist. (Eigene Sammlung.)
3. — Von A. We g e r. Druck von Alex. A 1 b o t h,
Leipzig. Baumgaertners Buchhandlung.
Kniestück, sitzend, 4®. (Eigene Sammlung.)
4. — Ein Stahlstich von Josef Axmann nach
dem Grillparzer-Porträt seines Bruders blieb
unvollendet. (Prof.Ferd.Axmann,Wien, 1891.)
5. — Gemalt von Daffinger, gestochen von
Professor Jakoby. Stuttgart, Cotta, 1872.
Brustbild 8^
6. — Ludwig Michalek del. et sc. Brustbild
Fol. (Hoftheater.)
85
d) Lithographien.
1. Lithographie. Gezeichnet und lithographiert
von Kriehuber, 1841. Brustbild (Kaiserl.
Familienfideikommiß-Bibliothek in Wien.)
2. — J. Kriehuber, lith. Mit Faksimile. Folio.
Halbfigur, sitzend. (Hoftheater.)
3. — Bezeichnet mit Vers und Faksimile.
Lith. von Kriehuber, 1858. Gedruckt bei
Jos. Stouß. Artaria & Comp. Wien.
Gr.-Folio. Kniestück, sitzend. (Stadt Wien.)
4. — Bezeichnet mit Vers und Faksimile. Lith.
Kriehuber, 1858, Wien, Spina, Folio. (Er-
wähnt bei Wurzbach: F. G. Wien, Hügel,
• 1871.)
5. — Bezeichnet mit Vers und Faksimile. Lith.
Kriehuber, 1858. Lith. Anstalt von E. Koke.
Artaria & Comp, in Wien. Kniestück,
sitzend. Gr.-Folio. (Eigene Sammlung.)
6. — Mit Faksimile, sign. Kriehuber. Gedr. bei
Joh. Höfelich. Verlag von Viktor Mechetti
in Wien. (1891 im Besitze des Fräuleins
Betty Bury in Wien.)
7. — Lithographie von D au thage. Grillparzer
im Jahre 1849. Kniestück, sitzend.
8. — A. Dauthage, nach der Natur gezeichnet
und lith. Gedruckt bei J. Höfelich. Mit
Faksimile. Brustbild. Folio. (Hoftheater.)
9. — Bezeichnet durch Faksimile. Lithogr. von
August Selb. Gedruckt bei J. Rauch. Verlag
von J. Neumann. Halbfigur, sitzend. Folio.
(Stadt Wien, Hoftheater.)
86
10. — Th. Mayerhofer, lith. Brustbild. 8<>.
(Hoftheater.)
11. — Bezeichnet durch Faksimile. Lith. von Ferd
A X m a n n, Salzburg, 1872, nach seinem eigenen
Gemälde. Druck vonReifenstein und Rösch
in Wien. Brustbild. Groß-FoL (Hoftheater,
eigene Sammlung.)
e) Radierungen.
1. Radierung nach einem Aquarell von
Daffinger (Stadt Wien).
2. — Signiert: Ludwig Michalek.
3. — Nach dem Gemälde von D. Penther,
radiert von Wilhelm Unger.
f) Handzeichnungen.
1. Kreidezeichnung von Schmeller (September
1826) im Goethe-Nationalmuseum in Weimar.
2. Zeichnung. Signiert: W. Vita. War 1891 im
Besitze der Familie Sonnleithner.
3. Kreidezeichnung. Nicht bezeichnet und nicht
signiert (Heinrich fec). Im Besitze der Stadt
Wien.
4. Zeichnung. Nicht bezeichnet und nicht
signiert. Mit handschriftlicher Widmung des
Dichters. 1891 im Besitze der seither ver-
storbenen Tragödin Charlotte Wolter.
5. Kreidezeichnung. Signiert: Schmid 1871,
Stadt Wien.
87
6. Tuschzeichnung. Signiert: W. Vita, 1875.
1891 im Besitze der Familie Sonnleithner.
7. Crayonzeichnung. Nicht bezeichnet. (Bei-
gefügt: >Die dich liebt — flieh.«) Stadt
Wien. (Von Marie v. Piquot.)
8. Grillparzer im Sarge. Crayonskizze. Nach der
Natur gezeichnet von Ella v. Littrow
(v. Lang). War 1891 in deren Besitze.
g) Lichtdrucke, Holzschnitte und
sonstige Reproduktionen.
1. Nach dem Gemälde von J. N. Höfel gez.
von W. Vita, photographischer Pressendruck
von G. Märkl in Wien. Bez. mit: 1814. 8^.
Brustbild.
Im Grillparzer-Album, 1877.
2. Holzschnitt. Bezeichnet mit Faksimile. 4®.
Brustbild. (Hoftheater.)
3. Lichtdruck aus dem Jahre 1845. Mit Fak-
simile. 8®. Brustbild. (Hoftheater.)
4. — Franz Grillparzer. Gezeichnet von W. Vit a.
Lichtdruckvon G.Märkl. Bezeichnetmit 1860»
Vers und Faksimile. 8®. Brustbild. Im Grill-
parzer-Album, 1877.
5. — Nach einer Originalzeichnung von Moritz
V. Schwind.
6. Holzschnitt. Kliö del. Thomassich xyl. 1871.
Brustbild. Folio. (Hoftheater.)
7. Holzschnitt. Frank xyl. Brustbild. 8^ (Hof-
theater.)
88
8. Reproduktion des Gemäldes von Penther.
Photographische Gesellschaft in Berlin. Brust-
bild. Folio. (Eigene Sammlung.)
9. Holzschnitt. Ganze Figur auf seinem Denk-
mal in Wien von K. Kundmann. Folio-
(Hoftheater.)
10. Nach der Büste Hans Bitterlichs im Wiener
Stadtmuseum. Mit Vers und Faksimile. Brus
bild. 4®. Münchner Jugend Nr. 4, 1902.
Von den zahlreichen in verschiedenen Zeitschriften
erschienenen Bildern wäre zn erwähnen: »Leipziger
Illustrierte Zeitung«, 1868, S. 166 von W. In mehreren
in neuester Zeit erschienenen Büchern hübsche Re-
produktionen, so in Ehrhard-Necker, Fr. Gr. und
in der von Necker besorgten Ausgabe der Werke von
Hesse in Leipzig.
h) Photographien.
1. Photographie von J. Bauer 1859. Stadt Wien-
2. Ganze Figur, in seinem Arbeitszimmer, neben
Schreibtisch sitzend. Quer-Folio. (Hoftheater.)
3. Von Stocklaß, Baden, 1870. Kabinett. (Stadt-
gemeinde Baden.)
4. Louis Angerer. Verschiedene Photographien
aus den Sechzigerjahren. Im Besitze der Stadt
Wien.
5. Louis Anger er. Ganze Figur, an einem
Tische sitzend. Visitkartenformat. (Eigene
Sammlung.)
6. Nach dem Gemälde von Amerling (Stadt
Wien).
89
7. Kniestück. An einem Tische sitzend, ein
Papier in der Hand. Kabinettformat. (Eigene
Sammlung.)
i) Verschiedenes.
1. 1826. Eine Matin6e bei Schubert Öl-
gemälde. Kollektivbild. War 1891 im Besitze
des Dr. Emil Hardt in Wien.
2. Dasselbe. (Grillparzer als ganze Figur.) Helio-
gravüre. Gr.-Quer-Folio. (Hoftheater.)
3. Auf einem Blatte mit den Mitgliedern der
k. k. Akademie der Wissenschaften. Litho-
graphie. Brustbild. Quer-Folio. Das Bild ist
nicht selten.
4. Zyklus österreichischer Dichter, gezeichnet
von E. Kretschmer. Sep.- Abdruck aus der
>Illustrierten Zeitung«. (Stadt Wien.)
5. Zyklus ausgezeichneter österreichischer
Dichter. Gemalt und lithogr. von Matthias
Kern. (Stadt Wien.)
6. Ganze Figur, als Mittelpunkt auf dem
Scherzbilde Franz Gauls >Die Wiener
Poeten « , 1 862. Gr.-Quer-Folio. Photographische
Reproduktion. (Hoftheater.)
90
Beilage II.
Sapphos Lied in lO Sprachen.
Sapphos Hymne.
Von Grillparzer.
Golden-thronende Aphrodite,
Listenersinnende Tochter des Zeus,
Nicht mit Angst und Sorgen belaste,
Hocherhab'ne! dies pochende Herz!
Sondern komm, wenn jemals dir lieblich
Meiner Leier Saiten getönt.
Deren Klängen du öfters lauschtest.
Verlassend des Vaters goldenes Haus.
Du bespanntest den schimmernden Wagen,
Und deiner Sperlinge fröhliches Paar,
Munter schwingend die schwärzlichen Flügel,
Trug dich vom Himmel zur Erde herab.
Und du kamst; mit lieblichem Lächeln,
Göttliche! auf der unsterblichen Stirn,
Fragtest du, was die Klagende quäle.
Warum erschalle der Flehenden Ruf?
91
Was das schwärmende Herz begehre,
Wen sich sehne die klopfende Brust
Sanft zu bestricken im Netz der Liebe;
Wer ist's, Sappho, der dich verletzt?
Flieht er dich jetzt, bald wird er dir folgen;
Verschmäht er Geschenke, er gibt sie noch selbst.
Liebt er dich nicht, gar bald wird er lieben,
Folgsam gehorchend jeglichem Wink!
Komm auch jetzt und löse den Kummer,
Der mir lastend den Busen beengt.
Hilf mir erringen, nach was ich ringe,
Sei mir Gefährtin im lieblichen Streit I
92
Englisch.
Aus der Übersetzung, erschienen bei Alex. Black, London 1820.
Immortal Venus, queen of wilesl
Whose altars flame on every shore,
Oh, leave me not to griefs a prey
But come, and give me peace once morel
If thou didst ever kindly deign
To listen to my tuneful vow,
And from thy father's golden roofs
Didst Visit me — oh, visit nowl
Above the dusky realms of earth
Thy swift and wanton sparrows flew.
And from heaven*s vault, with flutteringd wings
Through mid-way air thy chariot drew:
Yes; thou didst come, bright queen of lovel
Immortal smiles upon thy brow.
And ask'd, what sorrows I endured?
And why I call'd on Venus now.
What was my bosom's fond request?
What would my maddening soul pursue?
Whom would I now ensnare again?
Say, who has wrong'd thee Sappho, who?
93
Though now he fly thee, he shall sue
And gifts he once refused, bestow;
Though now he scorn thee, he shall love,
Yes, love thee, though thou slight his vow.
O, come once more, and chase away
Those cares that rob my soul of rest;
Be still my patroness, and grant,
Oh, grant thy votary's fond requesti
94
Französisch.
Aus der in Prosa verfafiten Übersetzung von M. De L. .
Paris, Barba, 1821.
Aphrodite! Toi, dont le tröne dclatant domine sur
le monde, fiUe de Zeus, source de finesse et de gräces,
ö toi, ddesse puissantel de peine et de chagrin n'accable
point mon coeur!
Si Jamals tu fus sensible aux sons plaintifs de ma
lyre, si de ton p^re, quittant le Celeste s^jour, tu vins
en ^couter les accords, ohi viens encore ä mon secoursi
Port^e sur ton char tout brillant de lumi^re, guid^e
par tes vifs passereaux qui s'^lanc^rent sur leurs alles
d*^b^ne, tu descendis alors sur la terre.
Tu vins. Le sourire r^gnait sur ton front immortel, et
t'adressant ä celle qui t'implore, tu lui dis: »Pourquoi
rettentissent tes cris supplians?«
»Que demande ton coeur en delire? quel est celui
que ton sein palpitant veut enlacer dans des liens de
Tamour? Sapho, quel est enfin celui qui cause ton
tourment?
95
»n te fuit; mais bientöt il volera sur les traces. Loin
de repousser tes soins, lui m6me il va t*oflfrir ses
vceux, et devenu sensible ä ramour, tu le verras fl^chir
sous tes lois, soumis ä tes moindre caprices.«
C'est ä präsent, d^esse bienfaisante, que j'implore
ton secoursl Viens d^livrer mon sein du poids qui
l'oppresse, favorise tous me eflforts, et dans cette lutte
de Tamour, daigne combattre avec moil
96
Italienisch.
Aus der Übersetzung des Guido Sorelli, Florenz 1819.
(StadtbibHothek Wien.)
Figlia di Giove, che sovr'aureo trono
Immortale t'assidi,
I cori inganni,
E degli inganni tuoi dolce sorridi,
Quest'alma in abbandono
Alle eure, agli affanni
Deh non lasciarl Se a te fu grato un giomo
Di questa lira il suon, se il padre allora
£ il celestial soggiomo
Per essa abbandonasti, ah riedi ancora,
Delizia degli Dei,
E ascolta i voti miei!
I bruni vanni dispiegaron ratti
Tuoi passeri amorosi,
E te dall'alto
De soggiorni celesti deliziosi,
Nel carro ove t'adatti
Quaggiü sul verde simalto
Condusser lieti, o Dea del Paradiso!
Sulla tua fronte etemo lampeggiava
Un placido sorriso,
Mentre la rosea bocca addimandava:
SafFo, quai son tue pene,
n tuo timor, la spene?
97 7
Qual' ^ il desir, che piü t'infiamma il petto?
E chi per te d'amore
Vuoi che s'accenda?
Ti sprezza ei forse, od usa in te rigore?
Col piü cocente affetto
Del suo fallire ammenda
Tosto farä s'or di fuggir procura,
£ mille doni t'ofirirä Tingrato
Che i doni tuoi non cura,
Non piü ver te si rigido o spietato
Ma docile di cuore,
Pieno per te d'amore I
Ah vieni ancora, e dal mortale affanno
L'alma disgombra
Secondi i voti miei
Delizia degli Deil
98
Italienisch.
Aus der Übersetzung des Casimiro Varese, Florenz 1878.
In trono aureo raggiante Citerea,
Inventrice d'astute arti d*amor,
Figlia di Giove, non gravarmi, o dea,
D'ansia e di eure il palpitante corl
Ma vieni, oh, vieni a me, se pur soave
Giammai ti fu della mia cetra il suon,
Cui sovente in udir non t*era grave
Del padre abbandonar Taurea magion.
Tu la coppia de' passeri gioiosi
Davi al fulgido carro: e ratti al vol,
Le brune penne agitando festosi,
Ti traean dall'Olimpo al nostro suol.
E venivi, e d'un caro sfavillante
Sulla fronte immortal riso d'amor,
Tu chiedevi: che ajBfanna la plorante?
Perch^ risuona il supplice clamor?
A che sospira il delirante core?
Cui tanto anela l'agitato sen
Trar dolcemente ne' lacci d'amore?
Da chi, SafFo, l'ofFessa ä che ti vien?
99 1*
S'ei fugge or te, ti seguirä fra poco,
Se doni ei sprezza, ei stesso ne darä,
S'ei non t'ama, d'amor ben tosto il foco
Obbediente ad ogni cenno il fa.
Vieni ora pur, disciogli questo affanno,
Che ponderoso nel mio sen si fe*,
M'assisti a ciö che a conquistar m'affanno,
Nel conflitto d'amor pugna con mel
100
Holländisch.
Aus der Übersetzung von N. Donker, Amsterdam, 1874.
Eeuwig schittrende Aphrodite,
Listen smedende dochter van Zeusl
O, belast niet met angst en zorgen,
Hoog verheevne, dit zwoegende hart!
Kom tochl . . . kom mij ter hulpe, godinnel
Luistrend verliet ge des vaders paleis,
Als u de Zangen, de klaagtonen riepen.
Als ik deed trillen de snaar mijner Her.
Gij bespandet den schittrenden wagen,
En het fladdrend vroolijke musschenpaar
Voerde u naar de aarde, als ik zangen deed hooren
Den hemel verliet ge om te dalen tot mij.
]^f gij verscheent met minlijken glimlach.
Op uw onsterflijk voorhoofd, godinl
Stond daar geschreven de vrage: »Wat deert u?
»Waaxtoe die vleiende, klagende stem?
»Wat begeert dan het dweepende harte?
»Wie toch beweegt u den boezen zoo fei?
»Moet ik het net van de liefde u dan spreiden?
»Wie is het, Saflfo? wie, die u deert?
101
»Vliedt hij u nog; dra zal hij u volgen.
»Versmaadt hij geschenken, hij geeft ze nog zelf.
»Mint hij u niet, . . . o, hij zäl u beminnen;
»Volgen gehoorzaam iederen wenLc
Kom ook thans en eindig mijn lijden,
Dat ZOO bezwarend den boezen mij drukt
Help mij bereiken waar ik naar reike;
Wees mij ter hulp in dees minlijken strijd!
102
Schwedisch.
Ans der Übersetzung von O. E. Bergius. Strengnäs, 1825.
Guldomsträlade Aphrodite!
Jofurs dotter, rik i list,
Lät ej sorg och ängest trycka
Mäktigal detta klappande hjerta.
Utan kom, om nägonsin behagligt
Dig min l3rras strängar Ijudat,
sasom förr, da du dertill lyßnade,
och Steg frän 01)rmpens gyldne boning.
För den glänsande wagnen du spände
Dina spaxfwars lekande par;
glädtigt swängande mörka wingar
drogo de dig tili jorden ned.
Och du kom, med tjusande leende
gjutet kring din odödliga panna,
frägande, hwad som wäckte min klagan,
hwad mina böner woro tili dig?
Hwad det swärmande hjertat begärde,
hwilken aträdde det klappande bröst,
Ijuft att fänga i kärlekens snaror.^
>Hwem är det, Sapphol som plägar dig sa?«
103
»Flyr han dig nu, snart skall han följa;
afslär han skänker, snart han dem bjuder;
älskar han ej, snart skall han älska
lydigt uppsnappande hwaije wink.c
Kom äfwen nu och lös det bekymmer,
som betungar mitt qwäfda bröst;
hjelp mig att winna för hwad jag kämpar,
stä wid min sida i kärlekens stridl
104
Norwegisch.
Aus der Übersetzung von Fr. Gjertsen, Kristiania 1891.
Afrodite paa Guldskyer tronende,
listoptoenkende Datter af Zeus,
spar for Angst og nagende Sorger
Hjertet, som banker i dette Brystl
Kom dog, hvis nogensinde min Lyras
Strengeleg vakte hos dig Behag,
naar du stundom til Tönerne lytted,
stigende ned fra din Faders Hus.
For din skinnende Vogn de vingede
Forspand du satte til luftig Fart.
Glade dig forte susende Vingeslag
höit fra din Himmel til Jorden ned.
Og saa kom du med dit bedaarende
Smil, du höie, om Loeben lagt,
spurgte, hvad den klagende fattes,
hvi den bönfaldende beder saa saaxt?
Hvad det svoermende Hjerte begjoerer,
efter hvem loenges det bankende Bryst
snilt at fange i Elskovsnettet;
hvo er det, Sapfo, der röver din Fred?
105
Flyr han dig nu, vil snart han dig folge,
forsmaar han Gaveme, gir han dem selv,
elsker han ei, vil snart han dig elske,
lydig folgende flygtigste Vinkl
Korn ogsaa nu, lös op for det bundne,
let den Tyngsel, som Bannen gjör trang!
Hjoelp mig at vinde det, som jeg atraar,
staa mig ved Siden i yndefuld Strid.
106
Russisch.
Nach der Übersetzung von N. F. Arbjenin, Moskau 1895.
B^^HO lOHaa, b^^ho npeKpacHaa,
ü 30B7 TeOfl, (yb CTpacTHoft MOj[B(5ott:
He Tepsaft, A^po;](iiTa BceKiacTHas,
HcTOMJieHHaro cep;p;a TocKoft . . .
Ho flBHCL, Jt&Kb Vb Tfe JlßJS. HenpuBJ^THiiie,
HepBiiixrB xajioO'b rpy^H mojio;^oä, —
Tu HBJEflJiacrB Ha n^CHH SaB^THKfl,
noKH^^aa ^epTOFb sojioToft:
Brb KOJiecHui^^, sanpasceHHoft
CTaett ChLCTphrrb BopoÖLCBi,
Tu cjieTajia e'l yTHCTeHHoft
Cl» 6^0CWbXBhSSl» 06ÄB.K0Vb . . .
H erb yjiMÖKoä, Bce($Jiara£[,
Tu CK^ioHSJiacL Ha;i;o mhoü;
roBopnjLa, jT^msisi:
„Ca^o, Ca^o, ^ito ci> toÖoä?" . . .
O, npii^pi xe, 6oni[Hfl BceBJiacTHaa,
H 80By TeÖa et OTpaeTHOÄ MOJiLÖoJt:
He Tepsatt, A^po;i;nTa npeKpaeHaa,
HeTOMJLeHHaro eep;^^a ToeKoü!
0, paas'bä 3XHa. Tyms. eoMH^ma,
^To TaKt eBJEbHO e;i;aBiiJDi mh* ^py;^B;
^aä MH^ eqaeTis, ^2i6. mh^ 3a($BeHis,
fl^B.1i eBo6o;pioio rpy;iiBio bb^^oxettl! . . .
107
Polnisch.
Von Kasimir Brodzinski. Gedrackt in: »Pisma Kazimierza
Brodzifiskiego«, Posen 1872.
Cörko Jowiszal b^di iyczliw^ ch^ci
Wieszczki, co tobie zlot^ lutni^ öwi^ci
Slawna przez ciebie, dziö tob^ szcz^öliwa
Safo ci§ wzywa.
NiegdyS gdy ströny ozwaly si§ moje
Zlote Olimpu rzucalaö podwoje
Wöz twöj gol^bie skrzydly zlocistemi
Wiodly ku ziemi.
Cz^sto pytalaä ktöryz to kochany,
Sercu twojemu ömialby zadac rany,
Ktöi jest na ziemi, by nie byl wzruszony
Wdzi^kiem Safony?
Gdy dziö unika pözni^j b^dzie prosil
Gardzi darami sam je b^dzie znosil,
Gdy dziS nie kocha pod silniejszym grotem
Upadnie pot^m.
Teraz mi sprzyjaj najwy^za bogini
B^dzie ci gorze<5 ofiara w öwi^tjoii
Tobie poSwi^c^ kaide moje tchnienie
I wieczne pienie.
108
Ungarisch.
Aus der Übersetzung von Ivänfi Jend, Budapest, 1894.
Fdnyben lakozö Aphrodite,
Hatalmas länya Zeusnek,
Ne süjtsd bosszulö haragoddal
Dobogö, szeretö szfvemeti —
Ldgy kegyes üjra hlvedhez,
Mint rdgen, eml6kszel-e mdg?
A mikor lantomra figyelve
Elhagytad atyäd ragyogö häzät?! —
Repült^l aranyos kocsidon,
Vfgan csapkodtäk szärnyaikat
Pillangöid a lögi üton
S az 6gh6\ 3L földre lehoztak. —
Es jöttd, hfvedet keresdd,
Nyäjas mosolyod ragyogott räm,
K^rdtet: Szlvemet mi klnozza?
Mdrt tör az dgre büs söhajom?
Mi Yä.gy az, a mely lelkembe kigyült.^
Kit keres älma szfvemnek
A szerelem fäjö gyönyördvel?
Es vigaszod igy szölt söhajomra:
109
Bärha kerül most, majd követ 6,
Mit most te kinälsz, 6 adja neked m6g,
Ha nem szeret is, majd megszeret 6,
Int^seidet szolgälva hiven.
Jöjj üjra magasztos 6s old le szivemröl
Bus söhajomat, kdts^geimet,
Oh add nekem 6t, add n^kem az ifjüt,
L6gy segltöm a szerelmi tusäbanl —
110
m OrillparBer-Zimmer der Wiener stftdt.Sammliuigen.
Aus dem von K. O 1 o s s y hrsg. Katalog „Das Orillparzer-Zimmer im
Wiener Rathause".
A) Franz Orillparzer
geb. zu Wien 15. JSnner 1791, gest. daselbst 21. Jinner 1872.
1. Zeitg^enttssiselie Bildnisse.
Um Unbenaniite Lithographie.
1817. Brustbild, en face. Längliches Ansitz mit breiter
Stirne, von dichtem, gewelltem, ohne Abteilung in die
Höhe strebendem Haar umgeben; kleiner Bactenbart,
starke Brauen; Nase und Mund derb; das große Auge
blickt dem Beschauer entgegen; die in späteren Jahren
stark ausgeprägten, von den Nasenflügeln zu den Mund-
winkeln sich herabziehenden Falten sind bereits ange-
deutet. Bemerkenswert ist, daß Grillparzer im Läppchen
des linken Ohres ein Metallplättchen trägt (ein Qebraudi,
der in Wien noch heute, namentlich in den unteren
Ständen, vorkommt und als heilsam gegen manche Krank-
heiten gilt). Die Gestalt ist von einem großen faltigen
Mantil umhüllt, unter dessen zu beiden Seiten spitz aus-
laufenden Enden der weiche umgeschlagene Hemdkragen
und das lose geknüpfte Halstuch hervortreten.
Dieses interessante Jugendbild, Ober welches gar keine Nadi-
ricfaten vorliegen, befand sich im Nachlasse Grillparzer in einer Mappe,
in der er verschiedene Bildnisse von Freunden und Verwandten,
Zeichnungen etc. aufbewahrte. Die Zeitbestimmung ergibt sich durch
Vergleich mit dem im Privatbesitze in Wien befindlichen Porträt
(Olgem&lde) Grillparzers von Johann Nep. Höfel (geb. Pest 1786,
t JSnner 1864), welches in das Jahr 1817 gehört. (Photogr. Repro-
duktion desselben nach einer Nachzeichnung von W. Vita in Freiherm
v. R i z y s Wiener Grillparzer-Album.) Der Typus ist hier unzweifel*
halt derselbe, die Haartracht gleich, es findet sich hier auch das
auf späteren Bildern nur noch einmal vorkommende Metallplftttchen
111
im Ohr (hier im rechten; die Veriodennff erklärt sich dnrdi die
lithograph^che Reproduktion). Du Bild wlre also kurz nach der
Anfffihrung der „Ahnfrau'' zur Zeit des jungen Ruhmes des Dichlers
entstanden. Die Anfertigung einer Lithographie als Porträt des noch
unbekannten armen Dichters wäre vorher auch wenig wahrscheinlich
gewesen. Dieses Bild unterscheidet sich stark von allen späteren
Porträten durch die freiere, etwas schwungvolle Tradit» deren Abweichen
von der Mod« Wmm^mßSiH^ ^ 8t|f«iisolHP fHOHter in der Art
Bjrons kennielchnst. Auch dies deutet darauf, <bfl dieses Porträt in
die Tage dtr „Ahofraa" zu vwltgm ati, wtkki mtA 4k ^Imm ia4
Drangzeit unseres Dichters genannt werden kQpneii. D^r Zeichner
ist unbekannt, seht Verk nicht ohne Qeschick gemacht, wenn auch
ohne bedeutende Auffassung; die Zflge zeigen sinnende Melancholie.
Der Zeit nach am nächsten sieht ein dgcmäldt von Ad. K 1 b e r.
das im Jahre 1819 in Dresden in der königlich sächsischen Akademie
der bUda n ds n Künste ausgestellt gewesen. Es ist nicht wieder her-
vorgetreten ui^d uns nur durch literarische Zangnisse bekannt Im
KunstbUtt Nr. 20 des „Stuttgarter MorgenbUttes" vom Jahre 1819
heiBt es von dem Bilde: pWenp auch lucht so musterluft ausgeffUIrt,
wie Daffingers Bildnis der Schröder, so hatte es doch das Ver-
dientt der VOrheit und ¥f$*d dadurch interessant.« BMtiger schreibt
^rftbaf M 9chrtyv«gel aus Drisdin, «n tl. Angnst 1819: „OrOBen
$i« OrillptTHT von mir . » , Stm PortrU ««qM «it dem der
Schröder die Zierde uqssrer denwUgm AussttUtug." (Kö«|^. Bibi.
in Pre^dtüt)
1820. Ai|ttafttO V08 MORIZ MICHAEL DAFFINOER,
geb. Wien, 2S. Jänner 1790, gest daselbst, 22. AugQst |849.
Brustbild, es face, etwas nach linka feweidet; reidies
goldblondes Haar, die Augen sinnend in die Feme ge-
richtet, sarte, etwas blasse Oeaiehtsfarbe* Kleidung:
Blauer, übereinander geknöpfter Rock mit ge|Mn Metall-
knöliie^ und hohem, schwarzen Kragen, unter dem die
lichtgdbe Weste hervorsieht, sowie das weiBe feine Hals-
tuch, das> mit einer Uein^i goldenen Nadel in form eines
Kreuzes zusammengesteckt, den hohen Hemdkragen eng
umgibt, dessen Spitzen vom darüber hinauastefaen.
(Bezeichnet: Daffinger 1820).
Der 29)ährige OrÜlparzer ist hier in einer Welse aufgelaBt,
die nur in wenigen seiner späteren Porträte wieder hervortritt, als
träumender, sinnender Dichter mit weltentrücktem Blicke des scfaOnen
blauen Auges. Etwas EksUtisches liegt in diesen Zfigen, die Spuren
schwerer innerer Kämpfe tragen; ein herber Zug um den Mmid be-
112
Siairt sich zu zeig^, die Busse des AqtUUc« uad d«9 etw«s wirre
Hur vejsarkea diesen fiqflruck. Pie«eiQ Bilde ovIspricM im ffanzen
die Beschreibims:, welche Louise Seidler, die ihn 1819 in Rom traf,
von dem Dichter s^bt. (Erinnerung^en und Leben der Malerin Louise
Sddler. Herausgeg. v. Uhde. S. 286.) „Sein Äußeres ~ eine schlanke,
magere Figur, ein blasses, ovales Gesicht mit mildeii, gleichsam ver-
kllrt drelnschauendtn Augen, war nicht unangenehm. Es kam aber zu
keiner interessante« Unttrh^ltung, weil der anscheinend krftnküche
OriUparzer sehr zurückhaltend und schüchtern auftrat/* Von der
,iFQllc von dunkelblonden Loektn*' sprMit KaroHne Pichler in ihren
Denkwürdigkeiten (HL S. 106).
OriUparzer verkehrte viel im Hause de« Malers O a f f i n g e r, der
ihn wiederholt porträtiert hat, ohne jedoch eine innerliche Beziehung
zn ihm zu gewinnen, ^r hat vielmehr in seinen Tagebüchern recht
hi^rt über Daffinger geurteilt. (Vergl. darüber Laube, Fra|U Orill-
ptrzers Lebensgeschichte, Stuttgart 1884, und die T«gebuchnottzen
im Jahrbocli der Grillparzer-GeseUschaft, III. S. 173 ff.)
Pas Bild WUT «ach Fr an kl (,»Zttf BiDgraphif fraaz Orill-
ptriers'S S, 16) im besitz der WaIlish»t|M«r*«clien Buchhwdlung in
Wien und kam dann a« Herrn Nikolaus Pimdia, weklier dasselbe dem
||iftori«chen Mmmwb der Stadt Wien zur A«Mtelltt«g i« de« der Er-
ipnenwg QriUparzers geweihtm Rlumen freundlichst lieh und noch leUit.
I« den Rahme« des Bildes ist die QriUparzer-Medaille vom Jahre 1841
eingefügt.
Eine Nachtuldung 4ie8e9 Porträts iat:
Aquarell von Bafonin AUGUSTE BUTTLAR. geborene
Cnwt,
gest. Florenz, 5. Juli 1857.
Kopie nach dem Aquardl Da! f iagert von 1820, in
dtn gleichen Dimensionen wie dieses, jedoch nüt einigen
Abweichungen: Die Zeichnung hat hier etwas Lang-
gestrecktes, wodurch namentlich das Qesicht schmäler und
magerer erscheint, der rötlich-goldene Ton ttt der Färbung
der Haare fehlt hier, audi ist das BUu des Rockes lichter
als auf dem Original.
OriUparzer lernte die Kflnstlerfai im Hause ihres Oheims,
Friedrich Schlegel, in dem er verkehrte, kennen. Sie war eine
Schülerin 0*rards und erwarb sich später, vermihlt mit Baron
Buttlar, in London ein Vermögen als MinUturmaUrin. Das Bild
wurde 1828 gemalt, ist Jedoch als Wiedergabe der Erscheinung des
Pichters im Jahre 1820 »ufzufassen. Es kam mit anderen Kunstsachen
durch Vermichtnis as ProfeMPr O. Mitteruzner, OireWpr de^ pozeoer
113
8
Gymnasiums. Letzierer schenkte es dem kaiserlichen Rate Or. David
Scbtaherr, Direktor des Statthalterei-Archives in Innsbruck, von welchem
es in den Besitz der Stadt Wien gelangte.
Eine Wiedergabe desselben Originales ist:
Bleistiftzeichnung
mit den darunter geschriebenen Worten: „Die Didi liebt —
flidiM«
Sie ist von Dilettantenhand und ohne künstlerische Ansprüche
gefertigt. Allem Anschein nach stammt sie von Marie v. P i q u o t, jenem
jungen Mädchen, das, von heftiger Liebe für Grillparzer ergriffen,
als dieselbe unerwidert blieb, ja von ihm nicht einmal geahnt wurde,
früh dahinwelkte und starb. In den letzten Aufzeichnungen des Mädchens
findet sich die Stelle: „Es ist, ich gestehe es, ein heißer Wunsch von
mir, daß er (nSmlich Grillparzer) ein Geschenk von mir als Andenken
behalte, und bestimme dazu sein von mir gezeichnetes Bild." Die Worte,
die sie darunter schrieb, beziehen sich auf Orillparzers für die Liebe
wenig geeignetes Wesen. Grillparzer selbst gesteht in einer Tagebuch-
stelle vom Jahre 1827 (Jahrbuch IIL 165) seine unglückselige Eigenart
zu, sowie, daß er „auf diese Art das Unglück von drei Frauenzimmern
.... gemacht".
1823. Miniatur-Aquarell von MORIZ MICHAEL
DAFFINOER.
Brustbild in Medaillonfomiat, Dreiviertelansicht, nach
rechts gewendet. Lockiges^ bräunliches Haar, kleiner
Backenbart, zarte, jedoch gute Färbung des Oesidits; die
großen blauen Augen sehen dem Besdiauer entgegen; zu
den Winkeln des etwas hervortretenden Mundes zidit sich
von den Nasenflügeln eine Falte als feiner scharfer Strich.
Kleidung: Dunkelblauer Rock mit hohem, schwarzen Samt-
kragen und gelben Metallknöpfen, übereinander geknöpft,
jedoch sind die lichte Weste und das um den Kragen
(Vatermörder) geschlungene weiße Halstuch, das mit einer
goldenen Nadel in Kreuzform zusammengesteckt ist,
sichtbar. (Bezeichnet Daffinger.)
Gegenüber dem letztbesprochenen Bilde von 1820 macht dieses
Porträt einen ruhigen, geklärten Eindruck. Das Gesicht ist hier weniger
voll, doch tritt die breite, klare Stirne hier bedeutend hervor, und
der ruhige, milde Blick des schönen blauen Auges gewährt dem
114
Ganzen einen eigentOmiidien Reiz, der durch den OeRensatz, den
der wehmfltig-resignierte Zug um den Mund und die fast trotzig
geschürzten Lippen bilden, fast noch erhöht wird. Die Schönheit
seines Auges wird häufig in den Schilderungen der äußeren Er-
scheinung von seinen Zeitgenossen hervorgehoben. Karoline Pichler
rühmt in ihren Denkwürdigkeiten (III. S. 106) die „schanen blauen
Augen, die über die blassen Züge den Ausdruck von Oeistestiefe
und Güte verbreiteten", und Heinrich Anschütz (Erinnerungen aus
dessen Leben und Wirken, S. 213) bekennt, daß er „mit dem ersten
Blicke in dieses klare blaue Auge dem seltenen Manne für das
Leben ergeben war''. Das Haar ist hier weit dunkler als auf dem
vorhergehenden Bilde, fast braun. Adolf FogUr (Grillparzers Ansichten
über Literatur, Bühne und Leben, S. 47) hat uns eine Bemerkung
Grillparzers aufbewahrt, wonach der Dichter bis in sein dreißigstes
Jahr ganz blonde Haare hatte, sobald sich aber die ersten grauen
zeigten, die übrigen allmählich „dunkel, fast schwarz" wurden.
Das Porträt, welches aus dem Besitz der Schwestern Fröhlich
stammt, ist nicht datiert, doch wurde es gleich dem Miniaturporträt
Kathi Fröhlichs als im Jahre 1823 entstanden bezeichnet. Das Aus-
sehen des Dargestellten entspricht allerdmgs dem Alter von 32 Jahren,
auch die Tracht stimmt mit der Zeit überem. Dazu kommt, daß Grill-
parzer in den Jahren 1821 bis 1825 Kathi Fröhlich und dem Gedanken
an eine Ehe mit ihr näher stand, daher die beiden Verlobten immerhin
als Gegenstücke sich mögen haben malen lassen. Es widerspricht dem-
nach nichts dem angegebenen Jahre.
Nach diesem Porträt wurde ein Kupferstich von Prof. J a c o b y
gefertigt, welcher auch die Gesamtausgaben der Werke des Dichters
ziert. Dieser wurde wieder für zahlreiche Reproduktionen benfitzt.
Eine Radierung von W. U n g e r nach diesem Miniaturbild wurde
dem von den Wiener städt. Sammlungen 1904 in Katalogform heraus-
gegebenen Privatdruck ,4)as Grillparzer-Zimmer im Wiener Rathause"
beigeheftet.
Zirka Schattenriss.
1820 In keiner Weise bezeichnet,
bis Profil nach links, jugendlidi-voUe Züge, das Haar dem
1825 Anscheine nach ohne Abteilung. Von der Kleidung ist nur
der hohe Rockkragen ersichtlich, der sich eng an den
Nacken schließt, so daß die Haare rückwärts etwas über
denselben hinausstehen.
Wir besitzen unter den vielen Porträten Grillparzers keine Profil-
darstellnngen, als die Medaillen, die aber in eine spätere Zeit gehören.
Ein Vergleich mit der frühesten, der von 1841, zeigt die Ähnlichkeit
beider Bildnisse, doch erscheint die Silhouette weit jugendlicher. Es
dürfte richtig sein, dieselbe nicht zu spät nach der vorigen Dar-
stellung anzusetzen.
115 8'
Um KrMuMuutng. Uiäki mit weiß gehöht» aageblidi voa
1826. HEINRICH^).
Kopf etwü ütLch links cewefldet, fast en face, das
grofle Auge dem Beschauer zugewandt, reiches Haar und
kurter Backenbart. Von der Kleidung ist nur der hohe
Rockkragen, sowie die darunter hervorschauende Weste
und die um den Kragen (Vatermörder) geschlungene, vorne
herablallende Halsbinde zu sehen. (Unbezeidmet)
Die ZSge sind lüer etwti derber als bei den Itttigtaurnktn
Biidcra. Die in fauMS sdilrfer MMge^lsle Physiognomie ist die
dsiet Mmms in der Mitte der DfeiSIter. Dfts Bild hat keinerlei
BeaifclDnas, dodi «mrde voi des SCfawestehi FrOhlich der Name
Heinrich als des Malers dieses usd ihrer eigcseii Porfrlte ange-
gebcfl. Oleidutititkeit dieser 4 Bilder ist sieht llnwahrsehcinUd^ aiidi
entsprfcM das Ansiebes der Scbweslen auf den Portriten der ange-
gebesen Zeit: Kalfai FrOblidi etwa iü Sl. Jahre. Eine gewisse Atan-
licfaheit bat diean Bttd dM Dkbiers auch mit dem im Jahre 1826
ia Weimar voa Schmeller getekhaetes» «etehes Goethe für seine
Sammtasg voa Portriten derjenigeS, die Arn vorzOglich interessierten,
nmcben lieS. Orillparter ertlhlt selbst davoa in der Selbstbiographie
(SSartUdte Werke, XIX.)» sowie in eisern Brieie an KatU Frflhlidi
(JibriMh I, S. 107). Die Zeidumng, wekbe it der Wiener OrUI-
parzer-Attsstellmig des Jahres tS9l ttt sehet war, ist Jeltt im Be-
sitze des Ooethe-NatiooaNMttseons is Weimar.
Orfllparttr wurde damals in Weimar ein zweilesmal portriliert. Die
Orlfia Jttlie v. Egloffsteia zeithiete ihn, und cwar wie Penccr
ia efsc« Briefe as BMtiger (Ooetho*Jahrboth I. 34t) versichert, in
*/« eimidis. Diese ZelehiBi« ist bieber üeht wieder tum Vorschein
gehommen. In das Jahr 1821 gehOrt dt Portnt vot Daffinger,
ein Aquarell, das den Dichter in einem Lehnstuhle sitzetd darstellt
(im Besitze des Herrn Dr. O. Oranitsch in Wien). Eine Kopie von
Göbel nach diesem Bilde befindet sich gleichfalls im Privatbesitze
in Wien (Frinlein Franzi v. Werthcimsteit).
Um SchatienriB mit eiageritztea Konturen.
1835. In kdner Weise bezeidbnet.
Profil nach rechts, ausgeprägte Züge, kleiner Backen-
bart, das reiche Haar über der Stime in eine volle Locke
zusammengedreht. Vatermörder, kurze Halsbinde, zu einer
*) Wurzbach vcrzcicfanct in seinem Biographischen Lexikon folgende
Künstler dieses Namens: Franz Heinrich, Architektur- und Prospekt-
ttaler, seit 1836 in Wien arbeitend, malte zumeist Aquarelle; Bonifaz
He IS rieh, Historienmaler, in Wien ISOO gAoret, seit 183! in
Minchen, malte Bildnisse in AquareU; Eduard Heinrich, Maler
in Pest, Th. Heinrich und thugnt Heinrich in Wien, wahr-
scbeinlich identisch.
116
Mäsäit geknüpft, dereo Emlcn abstehen; Rock mit hohem,
breiten Kragen.
Obwohl ein Schattenrifi wenig Anhaltepoiilde gibt, ist doch ans
den vollkonunen auBgcbildetea, aber nock friaeben Zügen st er-
acbeb, daß hier ein Atann von beiUufig 40 Jahren dargestellt ist
Ciafefciteiten der Kleidttüg, der Rockschnitt, die Halsbinde statt des
Halstuches, die Form der steifen Vatermörder weisen in die dreißiger
jtbn unteres Jahrhunderts. Am verwandtesten ist das Bild wohl dem
tMfct datt«r«en vom Jährt IM. Auf die Bcdtutittt der Silhouetten als
Dmitllflilgcn des Profile unseres Dichters wurde schon hingewiesen.
1835. AqiiartU von ANTON HAHNISCH,
geb. Wien, 28. Oktober 1817, übersiedelte spiter nach Karlsruhe.
Brustbild, en face, die großen blauen Augen auf den
BMdiauer gtriditet, reiches, braunes Haar, kleiner Backen^
baf% lebhafte, etwas gerötete Qesichtstarbe. Orillparzer
sitzt mit verschränkten Armen aufrecht in einem rot*
gepolsterten Lehnstuhl, bekleidet mit dunkelblauem Frack
mit hohem Kragen und MetalUmöpfen, dunkler Weste und
blauer, kurzer Halsbinde, die zu einer Masche mit ab-
stelieiiden Enden gekndpft ist
(Bezeichnet: A. Hähnisch 1835.)
Dte Gestalt und ihre Haltung sind noch schlank und elastisch.
Der vergrlMti 2^ um den Mufid tritt hier sttrker hervor, wird jedoch
durch das schöne Auge etwas gemildert.
Der Maler HIhnisch hat Orillparzer noch einmal und mehrere
Olüder der FaftüUe FrShlich gemalt. Das vorliegMde Bild war im
Jahre 1836 in Wien ausgestellt, zugcitii Mit dem Mgciden Portrit von
Heiarich Hollpein (KaUlog der Akad. Ausstellung, 1836» Nr. 36).
Um diese Zeit wurde OriUparzer noch fiftcrs .auf BUdem dar-
gestellt, die das historische Museum der Stadt Wien nicM besitzt.
Moriz V. Schwind, der es liebte, die Erscheinung seiner Freunde
und BekmatMl In seinen Kompositionen festzuhalten, llSt Orillparzer
mit einer Anzahl von literarischen und musikalischei Notabilitlten
auf seiner Zeichnung „Abschiedsconcert Franz Lachners" auftreten.
Dtr Abschied Ladmers von Wien fand im Jahre 1S34 statt, annihemd
in diese Zeit dflrfte die Zeichnung und somit das Portrit Orillparzers
gehSren, Das Blatt war im Besitze Lachners bis zu dessen Tode.
Es existieren auch photographische Reproduktionen. Orillparzers Zflge
erscheinen noch auf einem anderen Bilde S c h w i n d s» unter einer
Croppe von Freunden des Malers: „Ritter Kurts Brautfahrt", 1839
j^flMlt (erste Skizze 1830), das in der groBherzoglichen Kunsttulle
117
zu Karbnihe sich befindet. Eio Miniaturportrlt Orillparzers^ Aquarell
voa Manschgo, weldies in die Jahre 183S bis 1837 gesetzt wird,
besitzt Herr Regierungsrat Dr. Max Ritter v. Karajan.
1836. Ölgemälde von HEINRICH HOLLPEIN,
Maler und Schriftsteller, geb. Wien, 1814, gest. daselbst 1888.
Brustbild, en face. Das volle Haar bragin, fast schwarz,
stark ausgeprägte Falten um den Mund und zwischen den
Augenbrauen; aufrechte Haltung, die Arme verschränkt.
Kleidung: Dunkelgrüner, übereinander geknöpfter Rock mit
hohem Kragen, schwarze, zur Masche geknüpfte Halsbinde.
(Bezeichnet: Hollpein 1836.)
Dieses als eines der wenigen Ölgemälde aus des Dichters früherer
Zeit bemerkenswerte Porträt war 1836 in Wien ausgestellt (Katalog der
akademischen Ausstellung 1836, Nr. 167). Im Jahre 1895 ist es in den
Besitz der Stadt Wien Hbergegangen, als Geschenk des Freiherm
Ottokar von Schlechta-Wssehrd. Nach des Spenders Aussage wurde das
Bild ffir dessen Großvater, den Dichter Franz Xaver Freiherrn von
Schlechta, gemalt.
1840. Stahlstich, gezeichnet von JOSEF DANHAUSER,
geb. Wien, 1805, gest. daselbst, 4. Mai 1845,
gestochen von FRANZ STÖBER,
Kupferstecher, geb. Wien, 20. Februar 1795, gest. ebenda, 11. April 1858,
mit Facsimile des Namenszuges.
Brustbild, Dreiviertelansicht nach links, das Haupt
nach derselben Richtung leicht geneigt; das noch dichte
Haar läßt die Stirne freier hervortreten; die Züge sind
schärfer geworden. Von der Kleidung sidit man fast nur
den breiten Rockkragen und die kurze, um die Vatermörder
geknüpfte schwarze Halsbinde, die ein Stück des Hemdes
sehen läßt.
(Bezeichnet: Gez. v. Jos. Danhauser, in Stahl gestochen
V. Fr. Stöber. 1840.)
Es ist Danhauser gelungen, in diesem Bilde den an der
Schwelle des 50. Lebensjahres stehenden Dichter in geistvoller Weise
aufzufassen. Indem er es verstand, ohne derbe oder unschöne Einzel-
heiten zu übergehen, doch den steifen, philiströsen Zug, der so vielen
118
Orülp^rzer-Podräten anhaftet, zu venneiden, schuf er ein auch dein
Dichter gerecht werdendes, namentlich durch die milde Resignation,
die Ober den Zügen liegt, anziehendes Porträt. Hier erscheint zum
ersten Male die etwas geneigte Haltung des Kopfes, die ffir die Bild-
nisse des Alters so charakteristisch ist.
Das Blatt erschien als Beilage zu Nr. 2 der Wiener Zeitschrift
für Kunst, Literatur, Theater und Mode vom 4. Jänner 1840 in einer
von Danhauser gezeichneten Folge von Porträten österreichischer
Literaten. Es ist vielfach reproduziert worden, zunächst in Holz-
schnitt in Nr. 132 der „Leipziger Illustrierten Zeitung'' (1846): Tableati
der hervorragendsten österreichischen Dichter.
1841. Aquarell von MATHIAS KERN.
Brustbild, fast en face, etwas nach rechts gewendet.
Qrillparzer, mit grau meliertem Haar und leichtem Backen-
bart, sitzt aufrecht in einem Ldmstuhl. Er trägt blauen
Rock mit hohem, schwarzen Kragen und Metallknöpfen,
halboffene schwarze (anscheinend Samt-) Weste tmd blaue
Halsbinde. (Bezeichnet: M. Kern pinx. 1841.)
Die Züge dieses Porträts muten etwas fremd an, wozu wohl
iiauptsächlich die ungleichen Augen beitragen. Strenge Zfige, etwas
nervöser Ausdruck. Das Bild ist wenig gelungen..
Dieses Bild war im Besitze der Schriftstellerin- Emilie von
Binzer, geb. Oerschan, der treuen Pflegerin ZedlitzS die mit Orill-
parzer befreundet war, und mit ihm in Briefwechsel stand. (Siehe
Orillparzer-Jahrbuch, I. S. 80 ff.) Dasselbe wurde von ihr für die
Orillparzer-Ausstellung nach Wien geschickt. Im Verlauf derselben
starb Emilie v. Binzer, und ihre Erben überließen das Porträt der
Stadt Wien für das Grillparzer-Zimmer.
Eine Reproduktion dieses Bildes findet sich auf dem bei Johann
Höfelich gedruckten Blatte: „Cyklus ausgezeichneter österreichischer
Dichteres gemalt und lithographiert von Math. Kern.
1843. Bronze-Medaille zur Feier des 50. Geburtstage^ des
Dichters, von JOSEF SCHON,
Medailleur, geb. Wien, 14. August 1809, gest. daselbst, 5. März 1843.
Avers: Reliefporträt im Profil nach links, mit freiem
Hals und Nacken, ideal gehalten, jedoch mit den anderen
Bildnissen übereinstimmend, namentlich in den charak-
teristischen Merkmalen: gerade vorspringende, etwas starke
Nase, wulstige Lippen, hervortretendes Kinn. Der leichte
119
fiackenbart zieht sich bis unter dasselbe. Umschrift: „Franz
Qriflparzer, geb. den 15. Jänner 1701 in Wien. ). S c h ö n
fec." Revers: Harfe mit einem Eichenkranz. Umschrift:
y^ur Feyer des 15. Jftnner 1941 von seinttt Verehrern.'^
DiMc Mediilte wurde *ltt Aslafi dtt 90. Oebnrtsiages des
Dfehte» ia Silber tind BroSM B^U^; eine kleilte Oedieinde von
rtfMdca ilid Vefrtlferi hatte sie asfefttgcii latsCtt. Sie wif im Wege
de« isdriiiMidelft Ktt haben. <Vertl. Flnlhimmer, Franz Oritlparzer. Eine
biographlMiie Stodie. S. llt.)
1841. Lithographie mit Facsimile von JOSEF KRIEHUBER,
geb. Wies, 14. Detefliber M\, gett. daselbst, 30. Mai 1870.
Brustbild, nach links gewendet, Dreiviertdansicht, das
noch volle Haupthaar etwas wirr. Die Haltung des in einem
Lihnstuhl Sitzenden ist aufrecht. Der hohe SchluBrock ist
nicht bis hinauf zugeknöpft, so daB der herabsinkende
Stoff Palten bildet; hoher Kragen und kurze Halsbinde.
(Bezeichnet: Kriehuber 1841. Gedruckt bei Joh. Höfelich.)
Dem ibirk atttgeprigtes Antlitz, bei weldiem die WSlbimg der
Stime mehr alft ant anderes Bildern hervortritt, fehlt der verdrießliche
Zag nteM» Soeb hat h der KSsitler ventandes, dureh geistreiche Auf-
fasswig mA BebaadlttSg der ZMbmsg ä» MfrCblicSM Bili tS gestalten.
Za tr^inbaea üt, dift hür mtb eiamal das MMallplItidMa bn linken
Ohr trwhelat.
1842. AquareU VOt ANTON HAHNISCH .
Fast Kniesttick, beinahe en face, etwas naeh links ge-
wendet Aiifrtdit in dncm grüngtpoürterten Lehnstuhle
sitzend, die Hände mit verschränkten Fingern im SdioB.
Lebhafte gute Färbung des Gesichtes, ctie Haare grau
mdiert, kleiner Backenbari Kleidung: Brauner, ge-
schlossener Rock, ungestdftes, faltiges Hemd, sdiwarze
Halsbinde, graue Beinkleider.
(Bearaichnet: Hähnisch 184Z)
Onttparftrs AuSMbes war sadi Tagea und Stintsningen sehr
wedMlnd. DtfeMa Bild mit lelnem hartes, nüBvergfligini Zuge md
dttt fecntrettMi Blldt scbeist eine ii^ger gSSfttlge StIatfStmg fcst-
zobaHen.
120
Um lükofTaiiiik mit Faetittiile tofl AUGUST SELB,
1842. H^b. MfladKü, 9. Febnur l6l2, gest. dttelbst, 1. Novtmber 1899,
weaie im 1839 in Wieft.
Brustbild, en iacc, das Octidit brdtcr ali tonst; auf-
rtdite sitieiide SttUung» gcschlossenttr dunkler Rock, Vaier-
fliorder. (BeKdcHiict: August Sdb H. ged. b. J. Rauh.
Verlag und Eigedtum von J. T. Neunann in Wien.)
DieMS Porträt weicht io eiaigen von den gewohnten Orillparzer-
Typus ab, harte, strengt ZOg«. Es ist nicht datiert, doch ist Ucr
ottenbar em Mann von zirka 50 Jahren dargestellt, und dflrfte es
der Zeit nach zwischen das Bild von Hihnisch von IStt und das
Waldmüllers von Jahre 1844 gehören.
1S44. dgiattilde von QEORQ FERDINAND WALDMOLLER,
geb. Wiea, 15. Jimer 1793, gtst daselbst, 22. Angnst 1865.
BnistbUd, en fate, ein wenig nach rechts gewendet
Längliches Cksicfat mit etwas eingeMenen Wangen und
hervortretenden Backenknochen (wohl infolge des Ver-
lustes von Zähnen), das Haar stark ergraut, gute Färbung.
Der Dichter sitzt In einem roten Lehnstuhl zurückgelehnt
Klddiing ufMt hohe Halsbinde schwsrc.
(Sezeidiuet: WaldmOller 1844.)
Der strenge, beinahe mfrtlmdlicht Atttdraek des Gesichtes wird
vorttiglidl vtmrsacM datth dk «iiaAilMg«so|taea Branea. Sitrk durch«
taffthte Zftge. Die Haltung ist weniger fest tlft inl frOhena Bildern.
Hier ist an die Beschreibung eines deutschen Besuchert, die in den
„Orenzboten" (1846 I. S. 309) erschienen ist, lu erinnern. Sie gehört
gleicUalls in das Jahr 1844 und entspricht tatsichlkh auch diesen
Bildnisse. Es ist die ausfOhrllchste Besdireibung von Orillparzers
Äußeren, die wir besitzen. »Sein Kopl tot groB dSd stark narkiert
ind ton den von imen naeh Aufien arbeitenden Meister Odst bis uis
Kleinste ausgearbeitet. Seül feltenreichee Ckskht ist eis reidies Buch
von Gedichten und inneren Geschichten. Sein großer Mund erinnerte nicb
an das Instrument, welches griechische Tragöden an die Lippen be-
festigtea, un ihrer Stinue grMere Gewalt und ihren Reden tieferen
Eiadhiek zu vtrsehaKei. Oi nagm sommI Aber sein aildbtickendes,
schOMt Äugt war nrir wie die deirtiehe RottaatOl, wetehe die Klassi-
iHlt in leiaea Gedichten «am durchwAt mä niMert Slia Haar ist
sthoa dicht mit Grau turchwnbea unl nsefe iehlt ihn aer Lorbeer der
deutschen Nation, es zu bedecken« SeiBt Geitttt ist sehnlcfatig und
schWMhesd «nl lar dieses niehtigea Kopf ntverhiltaisniBig schwach."
Bei der tn IS. Jinaer 1S44 ni Bhtea Grillpiraers vm dem Verem
Wiener DiehUr, KtlnMler mA jMmnUstett „GMcnriia*' verenstaltetoi
121
Feier wurde dieses Bild (nach Franki, „Zur Biographie Fr. Grill-
parzers", S. 15, von W a 1 d m ü 1 1 e r eigens ffir die Feier gemalt),
mit Lorbeem geschmückt, im Saale des Gasthauses „zmn goldenen
Kreuz" auf der Wiedener Hauptstraße aufgestellt. Die Feier wurde
abgehalten anlABlich des Geburtstages, in Wahrheit aber als Demon-
stration, als bei der Verteilung des preußischen Ordens pour ie m6rite
Grillparzer, wie Oberhaupt die Deutsdien in Osterreidi, übergangen
worden war. Am folgenden Tage wurde dem Dichter eine künstlerisch
ausgestattete Mappe mit Gedichten, musikalischen Kompositionen, Zeich-
nungen und Aquarellen, Beiträgen der meisten Schriftsteller und Künstler
Wiens, sowie das Wa 1 dm ü 1 1 e r'sche Porträt überreicht. (Frankl,
a. a. O., S. 15, 16. Fäulhammer, Fr. Grillparzer, S. 181, 182). In
das Jahr 1845 gehört das von dem Wiener Maler Josef Matthäus
A i g n e r (geb. 18. Jänner 1818, gest. Wien, 18. Februar 1886) ge-
malte Porträt; lebensgroßes Kniestück, Ölgemälde, welches den Dichter
in ungewohnter Weise in strammer eleganter Haltung zeigt. Nach Frankls
Angabe (zur Biographie Grillparzers) bat A i g n e r den Dichter, ihm
zu sitzen. In der von der Akademie veranstalteten Kunstausstellung
des Jahres 1846 war das Bild ausgestellt (S. Katalog derselben, Nr. 118.)
Der Hofschauspieler Ludwig Löwe kaufte es, nach dessen Tode erwarb
es Herr Nikolaus Dumba, in dessen Besitz es sich gegenwärtig noch
befindet.
1848. Gyps-Siatuette von JOSEF HIRSCHHAUTER,
Bildhauer, geb. Wien, 6. Mai 1801, gest. daselbst 26. April 1859.
Der Dichter ist in ganzer Figur, in langem, offenen
Schlußrock dargestellt, an eine kleine Säule gelehnt, auf der
der rechte Arm, ein Buch haltend, ruht; die Linke ist in
die Hüfte gestemmt. Auf der Säule sind die Titd seiner
Dramen von der „Ahnfrau" bis zu „Weh dem, der lügt"
von unten nach oben, jedoch nicht durchaus in chrono-
logischer Reihenfolge, eingegraben. Das Ganze ruht auf
einer mit einer Lyra, die mit Blumen und Bändern ge-
schmückt ist, verzierten Console.
(Bezeichnet J. H., 1848.)
Dass sich hinter den Initialen J. H. Josef Hirschhäuter ver-
' birgt, der eine Reihe ganz ähnlicher Statuetten von Dichtern und
Künstlern gebildet, ist wohl nicht zweifelhaft. Im Katalog der Aus-
stellung des Kunstvereines (St. Anna) v. J. 1849 findet sich ver-
zeichnet: Franz Grillparzer, Statuette aus Oyps, von Josef Hirsch-
häuter, sammt Console 10. fl.
Da, mit Ausnahme der Photographien, diese Darstellung allein
Grillparzers ganze Gestalt zur Anschauung bringt, sei hier darauf
hingewiesen, dass die zeitgenössischen Beschreibungen seines Äußeren
122
von seiner „schlanken Oesialt" und guten „Mittelgröße'' sprechen
(Karol. Pichler, Laube in „Orillparzers Lebensgescfaichte'S S. 167, und
V. Alvensleben's Biographisches Taschenbuch IL S. 92.)
1850. Stahlstich, mit Facsimile des Namenszuges, gezeichnet
von M. GRILHOFER, gestochen von KARL KOTTERBA.
Kupierstecher» geb. Tescfaen 4. Odober 1800, gest. Wien 6. April 1859.
Brustbild, fast en face, etv^as nach rechts. Der Dichter
sitzt in aufrechter Haltung im Lehnstuhle. Dunkler Rock und
dunkle hohe Halsbinde, lichtere Weste.
(Bezeichnet: Qrilhofer del. Kotterba sc.)
Im allgemeinen der Typus desWaldmfllle r 'sehen Porträts: Das-
selbe längliche Gesicht mit etwas eingefallenen Wangen und den markanten
Falten, doch ist der Ausdruck des Bildes durch den müden, träumerischen
Blick viel gewinnender.
Das vorliegende Porträt wurde für das von Pfautsch und Voss in
Wien 1850 verlegte Album österreichischer Dichter ausgeführt und erschien
auch als Kunstbeilage des Taschenbuches „Gedenke mein'/.
1853. Lithographie mit Facsimile von ADOLF DAUTHAOE,
Porträtmaler und Lithograph, geb. Rustendorf bei Wien 20. Februar 1825,
gest. Wien 3. Juni 1883.
Brustbild, Dreiviertelansicht nach links. Das Gesicht,
etwas breiter als auf den meisten Porträts, hat durch die
derb behandelte Nase und das bereits dünnere, ohne
Theilung hinaufgekämmte Haar etwas Fremdes. Qrillparzer
sitzt leicht zurückgelehnt in einem Lehnstuhl; er trägt
einen geschlossenen dunklen Rock.
(Bezeichnet: Dauthage 1853. Gedr. bei Höfelich.
Wien bei Joseph Bermann.)
Dauthage lithographierte die Mitglieder der kaiserlichen Aka-
demie der Wissenschaften nach der Natur. Der Reihe dieser Porträts
gehört auch dieses Bild an. Mit Benützung dieser D a u t h a g ersehen
Bildnisse ist auch die ziemlich unvollkommene Lithographie gemacht,
die mit dem Titel „Mitglieder der philosophisch-historischen Classe
der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien^' als Beilage
zu M. Auers Zeitschrift „Faust" 1857 erschien.
1856. Ölgemälde von FRIEDRICH v. AMERLINO,
geb. Wien 14. April 1803, gest. daselbst 14. April 1887.
Brustbild, stark Dreiviertelansicht nach redits, mit
leichter Neigung des Hauptes gegen die rechte Schulter; das
123
Haar teraite völlig wf ratit, braoMr giurhtetwiier Rock,
scfawarM Habbiadc.
Das Bild macht dorch deo admerzlicheB Zog um deo Mund,
(!•» geneigte Haupt, dvrdi dm eig««tQmlidic|i, gkldwam vck
ivMu gerichtttcB Bliclc, sowie auch durch die malerische Behandfung
tiaea mfidea, triiuMrischsa Bfadmck. Es ist der shmmide, weh-
imithig m die VfrgaaittdwU lurachidmMads Dkhtsr, der hier zum
Ausdrucke kommt, der weltilOchtige Orei«, 4» «och ^rai tmd An-
erkeimuQg im Innerfu nicht mehr bewegen.
L. A. FraakI in seinem Lcbensabrias ,J>riedridi v. Amerliog'S
S. 176, setzt das BiM in das Jahr 1886» den Aufzeidunngen des Malers
folgend.
Orillparzer richtete an den Maler die Verse:
Ich habe anch Menschen gemalt wie Du
Und wagte, Ähnlichkeit zu hoffen,
Doch stimmte die Menge nicht immer zu,
Am wenigsten die am meisten getroffen."
welches Oedidit auch auf dem Rahmen des Bildes angebracht ist,
mit dem Datam 22. Mai 1898. Orillparzer scheint die Verse für
Amerlings Stammbuch geschridwn zu haben.
Das Bild war einst im Besitz des Ooldrahmenfabrikanten Bflhl-
meysr und kam dann in den der Madl Wien.
Eine Kadienng nach diesem Porlrit von Jasper arschien im
1. Band des Jahrbuches der Orillparaar-Oesellschaft.
18». Uttofnipkif mi f acumUt vo« J08EF KRIEHUBER.
KBiestück, fast en fact. Orillparztr sitzt, die Schultern
bsdsckt mit dnem halb hcHrabfalleoden Manie!, der die
Knie veihflllt, in einem LehnstuU, auf dessen linke Arm-
lehne er den Arm stützt, indem die Wange an die linke
Hand gelehnt ist, die andere Hand, zur Faust geschlossen,
luf den Knien liegend. Dunkler, geschlossener Rock. (Be-
zeichnet: Kriehuber 1858. Eigenthum der Verlier
Artaria & Co. tn Wien. Mit Vorbehalt Jeder Vervidfälti-
gung herausg^ebea im Mai 1858,)
Foite, entach l casw n ZOgti cUt Aiigtn aahea is die Fem«; zwischen
den Branca <HMr der NaM«w«rsel «wei st»rke, ssokriehta Falten.
Diese sind achoa s«it ttw« tS40 angedeutet, werdet immer ausgeprägter,
bis sie hier ganz beaoeders stark hervortreten. Sie sind eines der
charakteristisdien Merkmale der Bildnisse des alten Orillparzer. Unter
dem Portfit in Fac^imiie die VerMi
,iNur weiter geht das toUe Treibe«,
Von Vorwärts, Vprwärts erschallt das Land;
Ich mochte, wlr*a mOgUeh, stehe« Wetbea.
Wo Schttltr U9d OofS« stund."
124
1859. Photofraphic vo« J, BAUEa
M^lcr uq4 Photogr«ph in Wien» f^senwirtig i« Qniundfa lebend.
Kme^tfick, d^ Kopf eo biC9i Idckt meh links geneigt.
Drr Dichter $iixi mit übereinander g«iKJiIagenen Beinen, die
Arme mit ineinander greifenden Händm im Sglioße, an
einem Tisch, auf den der linke Arm geatfttxt ist. Kleidung:
Oberrock, nicht geknöpft, darunter schwarzer offener
Schlußrock, lidites Beinkleid.
Dm Att»8thai ^ Dkhters ist Wer 4ßs tiiM ginzlidi grau
lid«r V«)B g«wor4(||f|, docli rfi^tigea QffiMI. Kldl. MtrU Werner
IQ <im AttiMtz« „Qrillparzen Bild" im J«]iflmch ^ Scheffel,
bvndes m 1894, S, Wff., UriithUU dm der godi lebtmii Photo-
gfftph das Jahr 1899 »Is Zeit ^r Egtstahmg wigibt. Damit stimmt
«ucb da» Aussehen wie dur Schnitt ^ Kleidang Obertif«
Mit Benütxuvg dimr Pbotographi« ist «kr St«h)stich (mit
ffcsimil«) voo A, Weger gegiMlit. Leilttig. VarUg 4ir BatuBgirtaer'-
sehen Buchhandlvig«
Hat QrUlpar^er bishtr trotz 4er vargrlmtag 2<lge <|en Eindruck
eines rüstigen alten Mannes gemacht, so sind in dtl spiteren
Porträten sofort die Folgen des Unfalles, der Orillparzer im Sommer 1863
traf, erkennbar. Seine Gesundheit ist seitdem völlig gebrochen, er
traalKiirt nvi iw BlMtrn aia flu wiiWMhtr, «ll»r Mami. Der JStit
nacli sHiMlst Iteht 4M im Stsitie de« Mglw» l^fiiidliche Olgemllde
von Heinrich v. A n g e 1 i, 1864, ein vorzOgliches und interessantes
Bild, das aber dennoch nur einen Eindruck von Trauer uqd Schwäche
hervorruft.
iWI. KlelM Oyptbüttt von LECNK>LD 8CHRÖDEL,
tildhnuQf , dsritlt iodi i« Wiaa.
Das Haupt des Dichters ist stark nach links geneigt;
sein« Brust ist von einon faltigen Mantel unigehw, über
wddien der Hemdkragen hervorsteht.
(Bezeichnet: L. Sdirödel 1867.)
Auf diese BUste bezieht aich d«r Brief Orillparzers vom
2. Mirz 1867 an fra« v. Uttrow-Bischoff (Orillparzer-Jahrbuch I.
S. 85 ff.), in weldiem er mittlieilti das« seine Hausfrlulein mit Josef
Weilen „eine Intrigue gespongeg, um mein Bild von einem jungen
Bildhauer verfertiget) 7U lassen, welcher Bildhauer oder Poussierer
aber dazu die Einsicht einer Photographie vorläufig nöthig hat**.
Im folgenden erbittet er seine an Frau v. Littrow geschenkte Photo-
graphie ffir einige T^ge. Nach dem Wortltift ist es nicht ausge-
schlossen, dass der Bildhauer neben BenfHznng der Photographie
anch nach der Natur arbeitete.
125
1867. ölgemiade von ELLA v. LITTROW (vereheUchte vob
Lang), Copie von Baronin M. ESCHENBURG 1869.
Brustbild, Dreiviertelansicht nach rechts, der Kopf auf
die rechte Schulter geneigt, weißes, etwas wirr abstdiendes
Haar, stark überhängende Brauen. Grauer Rock und kurze
rothe Halsbinde.
Auch hier finden wir den träumerisch müden Zug, dem wir
so häufig begegneten.
Oriilparzer war zu Ende 1867 der Tochter der Frau v. Uttrow
zu dem Bilde gesessen, das der genannten Dame als Weihnachts.
gescfaenk gewidmet wurde. Es war damals noch unvollendet und
wurde erst zu Anfang des Jahres 1868 fertig. Darauf bezieht sich
der Brief Orillparzers an Frau v. Littrow vom 26. December 1867
(Orillparzer-Jahrbuch I. Bb), m welchem er den Dank für das ge-
brachte „Opfer'' ablehnt, indem er gleichzeitig der Afalerin reiches
Lob spendet. (Vergl. darüber auch A. v. Littrow-Bischoff: „Aus dem
persönlichen Verkehr mit Oriilparzer.'' S. 140 ff.)
Das Original dieses Porträts befindet sich heute im Besitze der
Malerin.
1868. UnvoUendeter Stahlstich von JOSEF AXMANN, nach dem
Ölgemilde von FERDINAND AXMANN,
Historienmaler, geb. Wien 3. November 1838, gegenwärtig in Wien
als Lehrer des 2^ichnens an einer Realschule tfaätig, Sohn des
Kupferstechers Josef Axmann.
Brustbild, en face, das Haupt leicht nadi links geneigt,
dunkler Rock und ungesteiftes, faltiges Hemd, mit kleiner
dunkler Halsbinde.
Das Antlitz (wie besser aus dem Originalporträt zu ersehen)
fällt auf durch seine vollkommene Blässe, ja Farblosigkeit. Es ist
das eines müden, hinfälligen Mannes, dessen Kraft ^ gebrochen ist,
was er auch stets in den Briefen der letzten Jahre betont. Man mag
sich ^dabei der Verse erinnern:
„Einst war ich ein Dichter,
Bin ich noch einer?
Der Kopf auf meinen Schultern
Ist kaum mehr noch meiner."
Aus dem faltenreichen schlaffen Gesicht leuchten noch immer
schön die Augen hervor.
Das Originalporträt, das letzte, nach der Natur gemalte Bildnis
Orillparzers, befindet sich im Besitze des kaufmännischen Vereines
in Wien. Es sollte von Josef Axmann in Stahlstich reprodudert
werden, für welchen Zweck Se. Majestät der Kaiser eine Subvention
126
von 600 I. Idsiele. Der Stich blieb aber durch den eingetreteaen
Tod Jodef A x m a n n s unvollendet. Eine Lithographie danach hat
F. A X n a n n gemadit, bezeichnet Salzburg 1872.
1871. Qypsbtiste von ALEXANDER MAILLER,
Bildhauer, geb. Wien 14. Februar 1844, lebt gegenwärtig dasclbat.
Der Dichter ist im Alter dargestellt^ mit stark aus-
geprägten, etwas derben Zügen, im Rock, mit kleiner Hals-
binde. (Bezeiclmet: Alex. Mailler fecit 1871.)
Diese Bilste wurde anlSsslich der Orillparzer-Feier zu des
Dichters 80. Geburtstage hergestellt, vermuttilich nach einer Photo-
graphie und für den Absatz an seine Verehrer bestimmt
Gypsbüste von ALEXANDER MAILLER.
Variante der vorhergehenden, etwas vergrößerti mit
geradem Abschluß.
In dasselbe Jahr gehört die von Leopold SchrOdel modellierte
Kolotsaibaste» die bei der am 14. JImier 1871 von dem Joumalisten-
OHl SArifUteUerverein „ConcordU'' anlisslich des Dichters 80. Oe-
bortstagr wra—tnlteten Oriilparzer-Fder fan groBcn Musikvereins-
saal aufgestellt wurde. Es war beabsichtigt, sie auf Kosten von
Freunden des Dichters in carrarischem Marmor ausführen zu lassen,
um sie im Foyer des Burgtheaters aufzustellen.
1871.Medaitte <in Süber und Bronze) zur Feier des 80. Geburts-
tages des Dichters, von KARL RADNITZKY,
Medailleur, geb. Wien 16. November 1818.
1 Exemplar in Silber, 1 in Bronze.
Avers: Relief in Profil nach links, Kinn und Unter-
lippe stark hervortretend, gewelltes Haar, der Hals frei.
Umschrift: ,4'ranz Grillparzer.''
Revers: Ein Eichen- und ein Lorbeerzweig, bei ihrer
Vereinigung zu einem Kranz mit einem Band umschlungen,
inmitten die Schrift: „Zum achtzigsten Geburtstage des
Dichters, XV. Januar MDCXCLXXL«
Das emzige Exemplar in Gold ist auf dem Deckel der Enveloppe
befestigt, welche die Adresse des Wiener Damencomitte und die
Stiftungsurkunde der Orillparzer-Stiftung entfallt (Wiener SUdtbibl.)
Dieselbe wurde dem Dichter an seinem 80. Geburtstage überreicht.
127
1871. Krddezeiduiiuif von SCHMID.
Brustbüd en face, etwas nach ledits gewendet,
dunkler, geschlossener Rock, sdiwarze Halsbinde.
(Bezeichnet: Sdunid 1871.)
Dieses Bild, Aber dessen Entstehimg idclils bekaaat ist, betont
die charakteristischen Eigenthfimlichkeiten: hervortretendes Kinn, Falten
von der Nase zu den Mundwinkeln sehr stark.
187Z Orillparzer im Sarge. Photographie nach der Bleistift-
von ELLA v. LITTROW (veHeheL v. Lang).
Ausgeführt ist in dieser Skizze nur der Kopi Die ge-
bogene Nase tritt scharf hervor, der Mund ist eingefallen,
so dass das Kinn nodi mehr vorspringt, die Schläfen sind
eingesunken, ndbea dem schmalen Gesicht tritt die kräftige
Kopfbildung bedeutend hervor. Der Körper ist von (in
der Zeidmung nur angedeuteten) Kränzen bedeckt, zu
Häupten des Todten sind die Schleifen eines Kranzes
sichtbar, deren Aufschrift in Currentsdirift «notiert ist:
,J3ie Familie seines ihm vorausgegangenen Verlegers dem
unvergesslichen Dichter.'^
Bei dem freundschaftlichen Verkehre, in welchem der Dicfaler
in den letzten Jahren zu Frau v. Littrow stand, war es naheliegend,
dass ihre Tochter, die ihn im Leben porträtiert hatte, ihre malerische
Begabung benfitzte, um sein Bild im Tode festzuhalten. Hier wie
bei der Todtenmaske tritt die Ähnlichkeit des Dichters mit seiner
Mutter hervor, namentlich fallen die (in den Bildern nach dem
Leben weniger bemerkbare) gebogene Nase und das vorstehende
Kinn auf.
1872. Todtenmaske, abgenommen von Carlo Vanni.
Hier treten noch deutlicher als bei der Zddmung des
im Sarge übenden Dichters die starice, gebogene Nase
und das vortretende Kinn hervor, die Wangen sind stark
eingefallen, wohl wegen des Mangels der ^hne; das von
den Lidern bedeckte Auge ist groß, die Stime gewölbt.
Die Todtenmaske befand sich ün Besitze des Professors Otto
König in Wien, weldier sie dem Museum der Stadt Wien im Jahre 1894
widmete.
128
9, MMniMe mmOk »mimmmBt «od«.
OrHlparzer wurde auch nuch deni Tode m^rfach von
Künstlerhand dargestdlt. Diesen Porträten geht natürlich
das Bedeutsame der Naturauhiahmen ab, ihre Einzdhdten
köiuiai gegenüber dm gldchzeitigeii Abbildern niemals
tmßgdomd seHd für die Frage der Hufienen Erscheinung
des Dichters. Doeh ift es wunrhm unter ihnen durch gute
Bcsobachtung ösf vorhandenen Aufnahmeo; und durch glück-
liche Ver^n^ung der auf ve]:9cfaiedjesie& Bildexn vor-
kommendem cfaaraktexistlscben Merianak gelungen, den
Dichter in sein^on Wesen zii ^erfassen. Und gerade diese
Bilder haben vielleicht am meisten zur Bildupg des ge-
läufigen Grillparzer-Typus beigetragen. Es sind dies:
187Z ölgtHlildc von DANIEL PENTHER.
geb. 18%, «est. Wies 10. Februar 1887.
Brusttild, nach redits gewendet, der Kopf des im
AMcr OaiyeHheiHea lekfat g^en die rechte Schütter geneigt.
Schwarzer Rocic yuA Ha]ä>inde
Eine Radierung in 8* nach 4iesem Bilde von Professor William
U n g e r eraoluen aiii 4er erston Auflage des FOhrcrs durdi die Orill-
parzer- Ausstellung» Wien 1891. Eine zweite RadieruQgi «bevfalls von
W. U n g e r wurde dem von den Wiener stldt. Sammhmgpn 1904 in
Katalogform herausgegebenen Privatdruck „D»& Orillparzer-Zimmer im
Wiener Rathause" beigeheftet.
1872. Motogfttpliic nach dem ölgeniMe von EUGEN FELIX.
geb. Wien 27. April 1836, Schüler Waldmaller s, noch derzeit in
Wien lebend.
Brustbild in höheren Jahren, das aufwliils gerichtete
Anditz stark nach recfals gewendet, das Haui^ in schiefer
S^iic^. Ounlde Kleidung.
In das Jahr 1875 gehOrt die im Besitze 4er >Famtlie Sonn-
leithner in Wien l)eltndliche Tuschzeicbnuvg von Wilhelm Vita,
welche den Verfasser etwa un Jahre 1860 darsteUt. Brustbild, en face.
PasteUgenOUde mn LUDWIG MICHAJLEK,
geb. TemesvAr 13. AprU 1889, derzeit in Wien.
Brustbild, das fiaupt mit vollkommen wQi0em Haar,
stark nadi rechts gewendet Der Mund stark zusammen-
g^presst, der ainaeade Blick in die Fenne gerichtet.
Schwai::9e Kleidiing.
129 »
Das Bfld enisiand anlitslidi der Ceatemarfeter des Dichters.
Eine Radierung danach von Ludwig Michalek selbst erschien im Ver-
lage von V. A. Heck in Wien.
1889. MedaiUe (Süber), von JOSEF CHRISTLBAUER in
Wien angefertigt anlissUch der EntliiUlung des GriO-
parzer-Denkmales.
Avers: Brustbild. Dreiviertelansicht nach links,
bürgerliche Kleidung. Umschrift: Franz Orillparzer, ge-
boren 15. Jänner 1791, gestorben 1872. Revers: Kund-
manns Qrillparzer-Statue. Umsdirift: Enthüllt am
23. Mai 1889.
1889. Medaille (Britannia-MetaU und Bronze), von ANTON
SCHARFF, gleichfalls zur DenkmalsenthüUung.
Avers: Brustbild, Dreiviertelansicht nach rechts,
bürgerliche Kleidung. Am Rande ornamental behandelte
Lorbeerzweige. Schrift, oben: Franz Orillparzer; zu beiden
Seiten: geboren 1791, gestorben 1872. Revers: Antike
Lyra, durch welche sidi Lorbeerzweige mit Bändern
schlingen. Schrift: Zur Enthüllung seines Denkmales,
Wien 1889.
1891. Medaille (Bronze), von WILHELM PITTNER in
Wien, zur Centennarfeier der Geburt des Dichters.
Avers: Kopf mit Andeutung von Rock und Kragen.
Profil nach rechts. Schrift: Franz Orillparzer, geboren
1791, Wien, gestorben 1872. Revers: Kleine Abbildung
des Kundmann- Wey r'schen Grillparzer-I>enkmales
im Wiener Volksgarten. Schrift darüber: Gewidmet zum
Gedenktage des 100. Gd^urtsfestes; unten: unseres vater-
ländischen Dichters. 15. Jänner 1891.
Von Werken der Plastik sind zu erw&hnen: eine Gypsbfiste von
C. A. Eckhardt, die, wie die meisten folgenden, den Dichter in
reiferen Jahren darstellt; eine Terracottabfiste von Victor T i 1 g n e r
und die Koiossalbilste desselben Künstlers, welche die Fa^ade des
neuen Burgtheaters ziert; das 1874 enthüllte Orillparzer-Denk-
m a 1 im Badener Curpark von Leopold S c h r ö d e 1; die 1891 gefertigte
OypsbOste von Otto König, die den Dichter etwa als Fünfziger dar-
stellt, und die dem Aigner'schen Porträt am nächsten kommt; endlich
das 1889 enthüllte W ey r -Kundm ann'sche Wiener Grill-
130
parzer>De|ikmal im VoUcsgarten mit der Statue des Dichters
von Karl Kuhdmann, und das 1892 vollendete Denkmal in BrOnn von
Anton B r e n e k.
Obwohl hier der Caricaturen im allgemeinen nicht gedacht ist
— es finden sich solche, meist recht schlechte, in den Wiener Witz-
bUttem — so sei hier doch der Zeichnung von Qaul, „Wiener
Parnass'* 1862, gedacht, auf weicher Orillparzer mit starker Betonung
des Missmuthigen und Verbitterten in den ZUgen in langem, griechischen
Frauengewande, die Lyra im Arm, als Sappho inmitten der Dichter Wiens
erscheint.
B) BUdnisse ans dem FantUieii- und
Freundeskreis.
1. MARIANNE GRILLPARZER, geb. Somüeitfaner.
geb. 1767, gest. Wien, 23. Jänner 1819.
Mutter des Dichters, Tochter des Christoph Soan-
leithner, am 12. Jänner 1789 vermählt mit Wenzel Orill-
parzer, Hof- tmd Gerichtsadvocaten.
Relief aus rötfalichem Wachs, auf einer violetten runden
Glasplatte.
Brustbild, Profil nach redits, nüt kurzem Haar. Grill-
parzers Mutter dürfte hier in jüngeren Jahren dargestellt
sein.
Relief aus Wachs, auf einer violetten hochovalen Glas-
platte, bemalt.
Brustbild, Profil nach rechts; Auge braun, das braune
Haar auf dem Hinterkopf aufgebunden; weißes gemustertes
Kleid mit hoher Taille und Spitzeneinfassung des Aus-
schnittes.
Eine Radierung nach diesem Relief von William U n g e r wurde
dem von den Wiener stftdt. Sammlungen 1904 in Katalogform heraus-
gegebenen Privatdruck „Das Qrillparzer-Zimmer im Wiener lUtliause''
beigeheftet.
Miniatur-Aquarell von SCHREIBER.
Brustbild, en face; blau und weiß gestreiftes Kleid,
um die Schultern ein Tuch. (Bezeichnet: Schreiber pinxii)
Angeblich ist auch dieses ein Bildnis der Mutter des Dichters.
131 9*
2. KATHARINA FRÖHLICH.
i€t, Wim 10. Juni 1800, ge«f. daselbst 3. Mftrz 1879.
Grillpitfzcrs Bnurt.
m^hint'Aqmattn von MOfQZ MICHAEL DAPPINQER.
Brustbild, cn kce; das in der Mitte geschcitdte Haar
aitf dem Hinterkopfe au^ebunden, zu bdden Seiten der
Stirn kleine Löckchen; schwarzes Kleid mit bauscfaigea
Ärmeln^ breite weiBe Halskrause. (Bezeichnet: Daffinger.)
Das Bild dttrite im Jahre 1823, wie die Oriliparzer-Miniator
entstanden sein. Orillparzer schildert den ersten Eindruck, den Katfai
FrSUfch a«f ika femadit, la datm Briefe an sdaen freumi Altmfltter.
(Qrillparzer-Jahrbiich I. S. 320.) Er traf die Schwestern Fröhlich
in einer Geseüscllaft: „Drei voll ihnen kenne ich, aber wer ist jene
vierte in der Mitte der aadercn» tber sie hervorragend an Gestalt und
durch eine gewisse Sicherheit des Benehmens, in rothem Kleid, mit dem
geringefteB, schwärzbraunen Haar? Jene — mit den Augen, hfttte ich
bald güagt» dcaa es war, als hfttle niemand Augen als sie, und als
Wire sie selbst mir da in Ihren AngeBf so blitzten dk dunkelbraunen
6ftlle, scharffassend, leicht beweglich, alles bemerkend. Jede Bewegung,
jedes Wort einträchtig begleitend.'' Ihrer Äußeren Erscheinung, nament-
lich der dunklen Augen, gedenkt er auch in den Gedichten: „Als sie
zuhörend am Claviere saß." (SAmmtliche Werke, 5. Auflage I. 165)
und „Allgegenwart«'. (Sttmihtliche Werke I. 167).
Eine Radierung nach diesem Minlttarbild von William Unger
warde dem von den Wiener stidl. Sammlungen 1904 in Katalogform
herausgegebenen Privatdnick „Das Grillparzer-Zimmer im Wiener Rat-
hause" beigeheftet.
Kreidezeichnung^ leicht mit weiß gehöht, angeblich von
HEINRICH.
Kopf, fast en face, etwas nach rechts gewendet
Die Zeit d«r Ausführung ist beiliufig in das Jahr 1826 zu setzen.
Kafliarina, zwei ihrer Schwestern und Grillparzer (vgl. dort) liefiea
sich damals in der gleichen Manier zeichnen.
AquareO von ANTON HÄHNISCH.
Kniestück, fast en face; ausgeprägte, doch noch immer
junge Züge;, das Haar in halb aufgebundene Zöpfe ge»
flochten. Sie sitzt in aufrediter Haltung in einem Lefanstuhl,
in lichtem^ mit sdiwarzen Bändern und Kragen geputztem
Kleid, das Sdiultem und Nacken durch den Ausschnitt
trdlässt (Bezddmet: Hähnisdi 1838.)
132
3. MARIE ANNA FRÖHUCH,
geb. Wien 19. September 1793, gest. daselbst 11. M&rz 1880.
Älteste Schwester der Katiiarina Fröhlich, Schülerin
Hammels, als Oesangslehrerin an der von der Oesdlsdiaft
der Musikfreunde errichteten Schule bis 1854 thätig.
Kreidezekfanung:, mit weiß gehöht, anceblich von
HEINRICH.
Kopf, Drdviertelansicfat nadi links.
Miniatur-Aquarell von £. PETER.
Halbprofil nach links, sitzende Halbfigur in gdbem
iOeid. (Bezeichnet: E. Peter, 1830.)
4. BARBARA BOQNER, geb. FrOhtich,
«eb. 1796» gest. Wien 30. Juni 1878, 1825 vermihlt mit Ferdinand
Bogner.
Malerin, eine Schülerin Daffingers, wirkte durdi
vide Jahre als Zeidienlehrerin am Offiderstöditer-Institute
in Hemals. Mehrere Gemälde von ihrer Hand schmtidden
Qrillparzers Zimmer.
Miniatur-Aquarell von E. PETER.
Brustbild, en face. (Bezdchnet: E. Peter, 1830.)
5. JOSERNE FRÖHLICH,
geb. 1806, gest. Wien 7. Mai 1878.
Die jüngste der Schwestern. Sängerin, Schülerin des
Giuseppe Siboni und der Gesangschule der Gesdlschaft der
Musikfreunde, betrat auch die Bühne, unternahm Kunst-
rdsen in Italien, Deutschland und Dänemark, nach ihrer
Rückkehr widmde sie sich dem Gesangsunterricht Sie war
königlich dänische Kammersängerin.
Kreidezdchnung, mit wdß gehöht, angeblich von
HEINRICH.
Kopf, Dreiviertelansicht nach rechts.
133
6. MATHIAS FRÖHLICH,
Seb. ia Pottendorf in NiederOtterrekh 24. Aogust 1756, gest. Wies
14. April 1843.
Besitzer einer Einscfalagfabrik, Sprachlehrer und ver-
dient als AnnenvateTy Vater der Schwestern Fröhlich.
AquareU von ANTON HAHNISCH.
Halbfigur, im Lehnatuhl sitzend, en hct; in der Rech-
ten eine Brille haltend, links ein Tisdi mit Büchern.
(Bezeichnet: A. Hähnisch, 1835.)
Miniatur-Aquaiell von BARBARA FRÖHLICH.
Brustbild, en face.
(Bezeichnet: Barbara Fröhlich, Wien, am 22. Juni 1824.)
Miniatttr-Aquaiell, angeblidi von BARBARA FROHUCH.
Brustbild, etwas nadi rechts gewendet
(Nicht bezeichnet)
7. BARBARA FRÖHLICH, geb. Mayr,
geb. 1764, gest. 1841.
Gattin des vorhergdienden, Mutter der Sdiwestem
Fr(*lidi.
Aquardl von ANTON HÄHNISCH.
Halbfigur, im Lehnstuhl en hice; in der linken Hand
einen Brief haltend. (Bezeichnet: A. Hähnisch, 1835.)
8. FERDINAND BOONER,
geb. 1786, gest. 24. Juni 1846.
Oatte der Barbara Fröhlich, der Zweitältesten der
vier Schwestern; Kanzlist der allgemeinen Hofkanimer und
Ehrel^)rofes80^ am Conservatorium.
Ölgemälde.
Brustbild, Dreiviertdansicfat nach links.
(Nicht bezeichnet)
134
9. WILHELM BOQNER,
«eb, 19. August 1826, gest. 25. Mai 1848.
Sohn der Barbara Bogner, geb. Fröhlich, nach dem
Tode seines Vaters Mündel QriUparzers, de^ ^di S
^Ä^if J^^«* leitete, tojahre 1M7 unS
ÄS ^^^^I'V^ ^^ ^^ ^^ «^ ober SalzbuS,
München etc nach Hamburg und Berlin führte.
AquareU von ANTON HAHNISCH.
Halbfigur, sitzend, en face, als neunjähriger Knabe
mit emem großen Hunde. -n««*^
(Bezeichnet: A. Hihnisch, 1835.)
la MARIE PIQUOT,
gwt zu Wien am 17. Min 1822, im Alter von 24 Jahren.
Tochter des königl. preußischen Legationsrathes und
pßhci^ghch Sachsen-Weimar'schen Ckschäftsträgers am
k. k. österreichischen Hofe, P. Piquot
Pber die Zuneigung dieser Midciiett zu OriUparzer erzilüt der
Dichter selbst in „Ein Erlebnis". (SAmmtliche Werke XX.) Vergl. auch
die Notir zu Portrit Nr. 4.
Aquarell
Brustbild, en face. (Nicht bezeichnet)
Marie Piquot widmete dieses Portrat dem Dichter zum An-
denken. In ihrem „Testament (Orülparzcr-Jahrbuch 1. S. 366 ff.) heißt
es: „SoUte OriUparzer, was ich nicht glaub«^ ein Bild von mir zu
besitzen wflnschen, so gebt ihm mein erstes, wo ich im grfinen Kleide
mit der schwarzen Perlschnur gemalt bin, oder lasst {nein letztes in
Cooti-Kreide gearbeitetes Portrat fflr ihn copieren.'* Eine Abschrift der
Widmung, die Todesanzeige und ein Eichenreis wurden, zwischen Bild
und Rflckwand, euiige Zeit nach dem Tode des Dichters gefunden.
135
I. Bibliograplrisclie Hilfsmittel. Qudkii. AH- **'* ^^®
gemeines 1—18 1
IL Briefe. Persönl. Beziefaungen. Zu seiner Zi
Zeiiguussui 19—56 11
III. Lebensbeschreibungen. Charakteristiken. Bio-
graph. Einzelheiten 57—108 22
IV. Literatur über Grillparzer u. seine Werke.
Versdiiedenes 109—144 33
V. Werke 1. Oesamtettsgaben 145—146 39
2. Gedichte 147—195 42
3. Prosa 196-200 58
4. Dnunatische Werke .... 201—258 59
VI. Bildwerke. 1. Büdniase des Dichters . . . 259-286 73
Z Sonstige BUdnisae 287—291 78
3. Geburtshaus, Wohnungen,
Versdiiedenes 292—300 79
Beikge I a) ölgcmfilde 1—10 83
b) Aquarelle 1—12 84
c) Stahlstiche 1—6 85
d) Lithographien 1—11 86
e) Radierungen 1—3 87
f) Handzetchnungen . . . 1—8 87
g) Lichtdruck^ Holzschn. u.
sonstige Reprod. .... 1—10 88
h) Photographien 1—7 89
i) Verschiedenes 1—6 90
Ife II Sapphos Lied in 10 Sprachen .... 91
Die Bildnisse im Qrillparzer-Zinuner der Wiener südtischen
Sannnlnngen:
A. GriUparzer. 1. Gleichzeitige BUder \ .... 111
2. Nach seinem Tode 129
136
B. Famüie. 1. Marianne Qrillparzer . .... 131
X Katharina Fröhlich 132
3. Maria Anna Fröhlich .... 133
4. Barbara Bogner 133
5. Josefine Fröhlich 133
6. Mathias Fröhlich 134
7. Barbara Fröl^kli 134
8. Ferdinand Bogner 134
9. WUhelm Bonner 135
la Marie Piquot 135
Der den Katalog ergänzende Anhang (S. 111 ff.) wurde als
Privatdruck in einer Auflage von 300 Exemplaren hergettellt;
vorliegendes Exemplar trägt die Nummer 'ioo
137
Sclirlftsteller- und Sachregister.
Alvensleben, L. v.
123
Anschtitz, H. 17, 115
Arneth, J. C. v. 32
Aüerbom, P. D. A.
11—12
Internat. Ausstel-
lung L Musik u.
Theaterwesen 3
Bauernidd, E. 13
Beethoven, L. v. 13
Berenyi, u 18
Berger, A. Frh. v.
31
Binzer, E. v. 118
Blumenthal, O. 34
Bogner, B. 133, 134
Bogner, F. 134
Bogner, W. 135
Breuning, G. v. 13
Bulthaupt, H. 35
Castdli, J. F. 13—
14,49
Oiezy, H. v. 14
Oiezy, W. 19
Cerri, C. 23
CoUijn, G. 30, 74
Conrad, H. 35
Costenoble, K. L. 14
Cotta, J. G. 3, 4
Dedekind, A. 8
Dohm und Roden-
berg 26
Ehrenfeld, M. 17
Ehrenstein, Fr. 55
Ehrhard, A. 29, 89
Enk, AL 34
FarineUi, A. 29, 33
Fäulhanuner, A. 27,
120, 122
Foglar, A. 15, 115
Frai^, L. A. 15,
26, 113, 122, 124
Franzi. 18, 20
Freybe, A. 29
Friedmann, S. 35
Fröhlich, B. (Mut-
ter) 134
Fröhlich, B. (Bog-
ner) 133, 134
Fröhlich, J. 133
Fröhlich, K. 15,115,
1*^2
Fröhlich, Math. 134
Fröhlich, M. A. 133
Olossy, K. 2, 3, 4,
5, 11, 14, 27, 31
Onad, E.
Goedeke, K. 1
Gottschall, R. 25
Gräffer, Fr. 20
Grillparzer, —
Äußere Erschei-
nung. 23, 74, 111
-113—115—121
—123—131
Verlagsrecht seiner
Werke 3~4
Verleger 4
Grillparzer, M. 131
Grillparzer -Ausstel-
lung 2, 77
Grillparzer - Gesell-
schaft, Jahrbuch
5ff. 8
Grillparzerverein. 5
Gubitz, F. W. 19
Gudra, J. 31
Hanke, R. 26
Heinzel, R. 36
Holtei, K. V. 57
Hormayr, A. Fiii.
V. 20
Hörn, U. 38
JeUinek, A. L. 9
Jerusalem, W. 32,34
Kaiser, Fr. 15
Kalischer, A. Chr.
13
Kaltenbaeck, I. P.
53
Kdtcr, H. 32
Klaar, A. 34, 35, 3n
Klang, J. 53
Koch, M. 28
Kohn, J. 36
Kuh, E. 24, 25, 72
Lachner, Fr. 117
La Mara (Lipsius,
M.) 33
Landesmann, H. 22,
26
Lange, E. 29
Laube, H. 27, 39,
40, 41, 113, 123
Lenau, N. v. 15
Lewald, A. 18
Lichtenhdd, A. 34
138
Littrow-Biadioff, A.
V. 15
Uyody österr. 24,
27, 54
Lope de V^a 33
Lorin, H. Sieh Lan-
desmann, H.
Lössei, C. 52
Ludlamshöhle 12,
17, 20
Mahrenholz, R. 28
Miläth, J. Oraf 58
Markus, M. 58
Mediitaristen -»Kon-
gregation 57
Meisl, C. 62
Menzel, W. 22
Metternich, Cl. L.
W. 20
Minor, J. 32, 36
Mdlieb, A. 34
Mosenthal, S. H. 42
Müller-Outtenbrunn
A. 9, 29, 37, 75
Necker, M. 38, 89
Paoli, B. 26
Pef ina, Fr. 25
Pichler, K. 16
Piqüot, M. 114,135
Porträtsaninilui^ d.
Wn Hoftheater. 3
Prechtler, O. 21, 23
Preise 9—10, 64, 122
Pröll, K. 28
Prötß, R. 32
Radetzky, J. Graf,
53
Radics, J. v. 5
Rau, H. 30
Reich, E. 33, 36
Reinbeck, O. 18
Rizy, Th. v. 40, 44
Rosner, L. 4
Saar, F. v. 32
Salomon. J. 53
Sauer, A. 1, 9, 11,
28, 30, 32, 35, 36,
38, 40, 45
Scheich, R. 29, 33, ,
37
Scherer, W. 25
Scheyrer, L. 43
Schlögl, Fr. 17, 21
Schmidt, A. 19, 51
Schmidt, E. 27
Schmidt, H. 19
Schmidt, P. 17
Schntirer, Fr. 27
Schönholz, Fr. Frh.
V. 19
Schreyvogd, J. 47ff.
Schröder, S. 12, 17
Schubert - Ausstel-
lung 76
Schulz, A. 2
Schwering, J.
Seidl, J. a 54
Seidlitz, J. 22
SeUer, L. 113
Singer, L. 37
Sittenberger, H. 30
Sonnldthner, J. 46ff.
Speidd, L. 15
Steinebach, Fr. 56
Stern, B. 13
Stifter, Ad. 24
Szdkelyi, de Ada-
nias, B. 25
Terlitza, V. 36
Thaler, K. v. 26
Tieck, L. 24
Trabert, A. 28
Fruska, H. 54
Tuwora, J. 20
Ujejski, A. 58
Vogl, J. N. 55
Volkelt, J. 34
Vollmer, R. 40
Vollmer, W. 45
Wache. J. 71
Wallishausser, I. B.
4
Waniek, Q. 33
Wartenegg, W. V. 17
Weilen, J. 31, 32,
40, 43
Weimar 19
Werner, R. M. 125
Witthauer, Fr. 51
Wolf, a 31
Wolter, Ch. 17
Wurzlxich, C V. 1
—2
ZeidWr, J. 14
Zipper, A. 3, 27,
30, 46, 75
BUdende Künstler.
Aigner, L M. 83,
122, 130
Alt, Fr. 79
Alt, R. V. 79
Amerling, Fr. 76,
77, 83, 89, 123
Angdi, H. v. 83, 125
Angerer, L. 77, 89
Auer, M. 90, 123
Axmann, F. u. J.
25, 50, 76, 83, 85,
87, 126—127
Bauer, J. 77, 89, 125
Benner, M. v. (Eb-
ner-Eschenbaai)
85
Bitterlich, H. 74, 89
Brenek, A. 131
139
fiuqnr, L. »
SutfUr; A. U3
Christtbaucr, J. 130
Dalfiiiffer, M. M.
177», 27, 29, 39,
58, 63, 73, 74, Tl^
84, 85, 87, 112-
113, 114, U6, 132
Daiihauser, J. 85,
118
Oautiiaite, A. 30, 75,
8^, Q3
Eckhardt, C. A. 130
Egolffaleui, J. Grä-
fin V. tl6
Esdienbirg, M. Ba-
ronin 84, 126
Fdix, E. 129
Fendi, P. 71
Frank, a 77, 88
Fröhlich, B. 133, 134
Ffihrkh, J. 71
Gaul, Fr. «, 131
Geifer, P. J. N. 57
Göbel, K. 84, 116
Grilhofer, M. 21,
23, 24, 74, 85, 123
Hanktäi^l, Fr. 79
Hähnisch, A. 84,
117, 120, 132, 134,
135
Heinrich 116, 132,
133
Hirschhäuier, J. 123
Höfel, B. 17, 63, 78
Höfel, J. N. 44, 73,
83, 88, 111
HoUom, H. 84, 117,
Jakoby, U 27, 39,
73, 85, US
Jaaper, V. ITA
jSn, F.46f.
Kanitz, F. 79
Kasparides, E. 81
Kern, M. 90, 119
Kli£, K. 88
Kleber, Ad. 112
König, O. 130
Kotteil», K. 21, 23,
24, 7^ «fc 123
Kozduch, E. 28
Kretaduner, £• 90
KfifihÄcr, 1. 17, 28,
29, 71, 75, 86, 120,
124
Kröner 73
Krziwaadc, R. 79
Kundman^, K. 80,
89, 130
Lsaig ^JMnMRT) Ella
V. 84, 88, 125, 126,
m
LongiovMUM 71
Luttidi, E. 28
MabHcnadit, C. 51,
58
Mailler, A. 127
Man8chgo,J. 84,118
JMLayerhofer, Th. 28,
Micfaalek^ L. 85, 87,
130
Passini, J. 50
Penther, D. 77, 84,
87, 89, 129
Mpr, £. 133
Petrovito, J-. E. 78
Piduot, M. V. 114,
135
Pitaer« V. }30
pNtfar, A. 84
Radnanadorf, R- v.
80
Radnitzky, K. 127
Schaifi, A. 130
Sdinieller« J. J. 87,
1IIÜ6
Sdmdd, 87, 128
Schoiid,!.^
Sdiön, J. 119
Scbmber 131
jSchrödel, L. 125,
127, 130
Scbwind, M V. 29,
5>, •», 88, 117
S^h A. «6. 121
Simr. Fr. 71, 85,
JI.8
Stocklaß 89
Thiele, Fr. 37
THgncr, V. 130
ISionias^icb .88
-Ungrer, W. 77, 87,
115, 129, 131, 132
Vmmi, C 128
¥jte, W. 44, 76, 87,
«, 111, 129
Waldmtiller, F. a
50, 83, 121
W^, A. 75, 85,
Weyr, R. v. 80, 130
•mi0mi-'-mmmii^F
140
4:p
i-'B.
CC
I
Stanford University Libraries
Stanford, California
Retum thh book on or before date due.
z
h/4
Stanford University Libraries
Stanford«
Retum this book on or before date due.
2
h/4
Stanford University Libraries
Stanford,
Retum this book on or bef ore date due.
z
h/4
Stanford University Libraries
Stanford,
Retum this book on or before date dm.