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Full text of "Katalog einer Wiener Grillparzer-sammlung: Mit bibliographischen Anmerkungen einem Verzeichnis ..."

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KATALOG 



EINER 



WIENER 



GRILLPARZER- 
SAMMLUNG 



MIT BIBLIOGRAPHISCHEN ANMERKUNGEN, 
EINEM VERZEICHNIS DER BILDNISSE DES 
DICHTERS UND PROBEN AUS DER ÜBER- 
SETZUNGSLITERATUR. 



VON 



ADOLF WEILHEIM. 

// 



^3^ 



WIEN UND LEIPZIG. 
WILHELM BRAUMÜLLER 

K. U. K. HOF- UND UNFVERSITÄTS-BUCHHÄNDLER. 

1905. 



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Druck von Christoph Beisser'B Söhne, Wien V. 



Vorbemerkung. 



Das vorliegende Werkchen will durchaus 
nicht als eine Bibliographie gelten. Dazu fehlt 
noch vieles Wesentliche, und wer Eingehenderes 
braucht, kann ja Wurzbach, Goedeke, Schulze 
und vor allem die erschöpfende und eingehende 
Arbeit August Sauers in der zweiten Auflage 
von Goedekes Grundriß einsehen, um alles Nötige 
zu finden. 

Dagegen sind verschiedene bibliographische 
Daten, welche im engen Rahmen einer Literatur- 
geschichte nicht gebracht werden können und 
daher einer Monographie überlassen werden 
müssen, vielleicht von einigem Interessq. Ebenso 
das Verzeichnis der Bildnisse (Anhang I), welches 
aber als keineswegs vollständig bezeichnet werden 
kann und der künftigen Ergänzung bedarf Der 
Anhang 11 bietet Proben aus der heute schon 
ziemlich reichhaltigen Übersetzungsliteratur ; 
mehrere Stücke des Dichters wurden in fremden 
Sprachen aufgeführt, ohne in Druck gelegt worden 
zu sein; auch die im Druck erschienenen Dramen 
sind selten und schwer zugänglich. Der Liebens- 
würdigkeit der Beamten der Wiener Stadtbibliothek 
danke ich die Mitteilung der englischen und 
französischen Übersetzung von Sapphos Hymne, 



ferner der italienischen Übersetzung des Guido 
Sorelli, welche ich aus den aus dem Besitze 
Grillparzers stammenden Exemplaren kopiert habe. 
Die Bezeichnung der Formate der Bücher 
erfolgte nach dem im Jahre 1885 gefaßten Beschlüsse 
der »Library Association of the United kingdom« 
nach der Größe, und zwar: 

Großfolio über 46 cm Groß-8® unter 28 cm 



Folio unter 


46 » 


8» 


23 


Kleinfolio » 


33 » 


Klein-8» » 


20 


Groß-40 > 


38 » 


12<» 


20 


40 , 


28 . 


Decimo ist 


15 


Klein-4» » 


20 . 


Minimo unter 


15 



Bemerken will ich noch, daß die Sammlung 
von der Wiener Buchbinderkunst im XIX. und 
zu Beginn des XX. Jahrhunderts ein anschauliches 
Bild bietet 

Schließlich bitte ich noch, da meine Bibliothek 
speziell an neueren Arbeiten über Grillparzer noch 
ziemlich arm ist, die geehrten Verfasser von 
Programmen und sonstigen Aufsätzen um freund- 
liche Zusendung ihrer Schriften, ebenso Buch- 
händler und Antiquare um Mitteilung einschlägiger 
Sachen, und zwar unter meiner Adresse an die 
Verlagsbuchhandlung in Wien, welche das Weitere 
veranlassen wird. Ich möchte die Sammlung, welche 
ich seinerzeit meiner Vaterstadt Wien zu über- 
machen gedenke, noch möglichst vervollständigen; 
vielleicht wird dann auch noch eine zweite Auflage 
dieses Kataloges das Licht der Welt erblicken. 



I. 

Bibliographische Hilfsmittel. Quellen. 

Allgemeines. 

1. Grundrifi zur Geschichte der deutschen 
Dichtung. Aus den Quellen von Karl 
Goedeke. Dritter Band. Erste Abteilung. 
§ 323. Franz Grillparzer. 1881. 

Zuginiide legte Goedeke die Arbeiten Wurzbachs. 
(Biographisches Lexikon des Kaisertumes Österreich, 
Wien, 60 Bände.) Die Handschrift dieses Paragraphen 
befindet sich in der Stadtbibliothek zu Wien. 

2. Grundriß etc. Zweite Auflage. Nach dem 
Tode des Verfassers fortgeführt von Edmund 
Goetze. Achter Band. § 323. Franz Grill- 
parzer. Dresden, 1904. 

Der Paragraph wurde von Professor Dr. August Sauer 
neu bearbeitet und bildet gegenwärtig die wichtigste 
und voUständigste Bibliographie. Sauers Einteilung wurde 
im vorliegenden Kataloge angewendet, Hinweise darauf 
mit Goed. ü. bezeichnet. 

3. Franz Grillparzer. Von Konstant v. Wurz- 
bach. Wien, 1871. Hügel. 8^ 64 S. Mit 
einem Porträt. Halbfranzband. 



Erschien als Festschrift zum 80. Geburtstage F. Gr.s. 

tNoch stehst du, eine Eiche, 

Die Zweige alt, im Marke unversehrt, 

Die Flammen zehren nicht, die dich umranken, 

Sie nähren dich: unsterbliche Gedanken.« 

(Weilen.) 

Konstant Wurzbach, Edler v. Tannenberg, geb. 1818 
in Laibach, gest 1893, Bibliograph, Biograph und Dichter, 
zuerst Offizier, dann Bibliotheksbeamter in Lemberg und 
Wien, bekannt durch sein obenerwähntes Riesenwerk, 
war der erste Bibliograph Grillparzers. 

4. (Glossy Dr. Karl.) Führer durch die Aus- 
stellung im Neuen Rathause zur Feier 
des 100. Geburtstages Franz Grillparzers 
(15. Januar 1891). Mit Grillparzers Porträt 
nach dem Gemälde von Penther, radiert von 
William Unger. Wien, 1891. KL-S«. 231 S. 
Moderner Halbfranzband. 

Die Stadt Wien veranstaltete 1891 die überaus reich- 
haltige »Grillparzer- Ausstellung«. Die städtischen Samm- 
lungen, die Hofbibliothek und viele private Kunstfreunde 
und Sammler hatten Bücher, Handschriften, Bilder, 
Medaillen und sonstige Gegenstände aus der Zeit des 
Dichters beigesteuert. Der städtische Museumdirektor, 
Archivar und Bibliothekar Dr. Karl Glossy verfaßte 
hiezu den wertvollen Katalog, welcher namentlich das 
reichhaltigste Verzeichnis der Bildnisse des Dichters 
enthält. 

5. Grillparzer-Bibliographie. Zusammengestellt 
von August Schulze in Wien. 4°. 4 Bl. 

Separatabdruck aus Nr. 5 der »Österreichisch-ungari- 
schen Buchhändler-Korrespondenz« vom 31. Jänner 1891 
und Nr. 7 derselben Zeitschrift vom 14. Februar 1891. 

Geschenk des Professors Sauer. 



6. Grillparzer in der polnischen Literatur. 
Von Dr. Albert Zipper. Herausgegeben vom 
GrUlparzerverein. Wien, 1886. Kl.-8^ 9 S. 

7. Katalog der Porträtsammlung der k. u. k. 
Generalintendanz der k. k. Hoftheater. 
Zugleich ein biographisches Hilfsbuch auf 
dem Gebiete von Theater und Musik. Erste 
Abteilung (I. Regenten, II. Schauspieler und 
Theaterschriftsteller, III. Musiker). Wien, 
Künast, 1892. 8«. 264 S. 

Die umfangreichen und kostbaren Sammlungen der 
Hoftheaterintendanz, welche außer den obenangeführten 
Gruppen auch die Schauspieler und Sänger der Wiener 
Hoftheater seit 1750, ferner jene der übrigen Wiener 
Bühnen, der Provinz und des Auslandes enthalten, sind 
hier von kundiger Hand verzeichnet worden. 

Der Katalog enthält unter andern 66 Bildnisse Schillers 
und seiner Familie, 48 von Goethe, 20 von Grillparzer. 

8. (Dr. Karl Glossy). Internationale Aus- 
stellung für Musik und Theaterwesen. 
Wien, 1802. Abteilung für Drama und 
Theater. Theatergeschichtliche Ausstellung 
der Stadt Wien, 1892. 8^ 281 S. 

Enthält sehr wertvolle biographische Daten und unter 
andern auch ein Verzeichnis der zu Ehren Grillparzers 
geprägten Medaillen. 

9. Erklärung der J. G. Cottaschen Buch- 
handlung, Stuttgart, Anfang Mai 1887, be- 
züglich der Erwerbung des Verlagsrechtes 
von Grillparzers sämtlichen Werken. 

Hienach wurde das Verlagsrecht von der genannten 
Firma unmittelbar nach dem am 21. Jänner 1872 er- 



1* 



folgten Tode des Dichters nm 36.000 fl. erworben, 
welcher Betrag durch die teilweise Übernahme der für 
die Reste der älteren Auflagen einzelner Dramen zu 
leistenden Entschädigungssummen sich auf 44.000 fl. 
erhöhte. 

10. Grillparzers Verleger. Von Karl Glossy. 
(»Neue Freie Presse«, 1. Februar 1903.) 

Grillparzer erhielt von seinem ersten (und einzigen) 
Verleger Wallishausser in den Jahren 1817 bis 1840 
8850 Gulden und 1094 Dukaten ausgezahlt. Mehrfache 
Anträge wegen Herausgabe der gesamten Werke hat 
der Dichter beharrlich zurückgewiesen. 

»Als Cotta im März 1872 an Kathi Fröhlich den 
▼on ihm gefertigten Verlagsvertrag übermittelte, drückte 
er zugleich seine Freude aus, daß es ihm vergönnt sei, 
diese Perlen deutscher Dichtung der in seinem Besitz 
befindlichen Kette anreihen zu dürfen. Zugleich ver- 
pflichtete er sich, Grillparzers Werke in einer dem An- 
denken des Dichters würdigen Weise auszustatten und 
alles zu tun, was für die Ausbreitung und Anerkennung 
seines Ruhmes geschehen könne. Man wird dem Cotta- 
schen Verlage, der mit den glänzendsten Namen der 
deutschen Literatur verbunden ist, das Zeugnis nicht 
versagen können, dieses Versprechen getreu erfüllt 
zu haben. In dem Zeitraum von 30 Jahren sind von 
Grillparzers Werken in Cottas Offizin 1,304.000 Bände 
gedruckt worden, wovon 252.000 auf die erste bis vierte 
und 563.000 auf die fünfte Auflage entfallen. Außerdem 
erschienen in den Jahren 1901 bis 1902 vier neue Aus- 
gaben in 292.000 und Einzelausgaben in 197.000 Bänden. 
Solche Ziffern sagen mehr als alle gelehrten Abhand- 
lungen über Franz Grillparzer. (Glossy.)« 

Über die Verleger Grillparzers schrieb noch Leopold 
Rosner, »G. und der österreichische Verlag« (Öster- 
reichische Buchhändler-Korrespondenz 1888, Nr. 49) 
und »Von G. und seinen Verlegern« (Österr. B.-K. 1889, 

Nr. 40). 



11. (J. V. Radics.) Jahresbericht des Grill- 
parzervereines. Chronik des Vereines (vom 
April 1874 bis Ende 1875). S«. 19 S. 

Der Verein (nicht zu verwechseln mit der Grillparzer- 
Gesellschaft) wnrde 1874 gegründet und zählte 1897 
460 Mitglieder. Der Jahresbericht enthält die erste 
Mitgliederliste. 

12. Jahrbuch d. Grillparzergesellschaft. Heraus- 
gegeben von Karl Glossy. 1. — 13. Jahr- 
gang. Wien, Verlag von Karl Konegen. 
1891—1903. 

Inhalt: 1. Jahrg.: Mit einem Porträt nach dem 
Gemälde Amerlings von Jasper. I. Bericht über die 
Gründung der Grillparzer-Gesellschaft. II. Aus dem 
Grrillparzer- Archiv. Briefe von und an G., herausgegeben 
von Karl Glossy. III. Briefe an F. G. aus dem 
Nachlasse von Josef "Weilen. Herausgegeben von 
Alexander von Weilen. XXXIX und 416 S. 

2. Jahrg.: Grillparzers Beamtenlaufbahn (Einleitung. 
I. Aktenstücke. II. Berichte des Archivdirektors G. 
III. Tagebuchblätler. Anmerkungen.) Briefe von G. 
Jahresbericht der G.-G. XXXII und 339 S. 

3. Jahrg.: August Sauer: »Ein treuer Diener seines 
Herrn.« Jakob Minor: G. als Lustspieldichter und 
»"Weh* dem, der lügt«. Dr. Moritz Necker: Ernst Frei- 
herr von Feuchtersieben, der Freund Gr.s. Aus dem 
G.- Archiv : Tagebuchblätter. Briefe von Karoline Pichler 
an Therese Huber. Eugen Kilian: Miszelle zum 
zweiten Teil der "Vlies-Trilogie. Hermann Hango: 
Prolog zur Ahnfrau-Feier. Berichtigungen und Nachträge. 
Jahresbericht der G.-G. Mitglieder- Verzeichnis. 398 S. 

4. Jahrg.: Johannes Volkelt: G. als Dichter des 
Zwiespaltes zwischen Gemüt und Leben. Hieronymus 
Lorm. Gr.s »Der arme Spielmann«. August Sauer: 
Briefe von Katharina Fröhlich an ihre Schwestern. 
Richard Batka: G. und der Kampf gegen die deutsche 
Oper in "Wien. Karl Glossy: Briefe von Ferdinand 



Raimund an Toni Wagner. Moritz Necker: Franz Nissel. 
Franz Ilwof: Ein Brief Gr.s an Karl Gottfried Ritter 
von Leitner. Ludw. Aug. Frankl: F. G. an Anastasius 
Grün. Robert Zimmermann: Aus Gesprächen mit G. 
Ludw. Aug. Frankl: Prolog zu Gr.s » Ahnfrau«. Jalires- 
bericht der G.-G. 366 S. 

5. Jahrg.: Karl Glossy: Aus Bauemfelds Tage- 
büchern. 1. 1819 — 1848. August Sauer. G. und Katha- 
rina Fröhlich. Rudolf von Payer: Hamerling als 
Gymnasiallehrer. Anton Schlossar, Wilhelm Schäfer: 
Briefe von G. Fritz Lemmermayer: Aus dem Tage- 
buche der Freiin von Knorr. Jahresbericht der G.-G. 
XVIII und 346 S. 

6. Jahrg. Anton Schlossar: Anastasius Grün (A. A. 
Graf von Auersperg) und Karl Gottfried Ritter von 
Leitner. Karl Glossy: Aus Bauemfelds Tagebüchern, II. 
(1849—1879). H. Holland: Briefe von Moritz von 
Schwind an Eduard von Bauemfeld. Jahresbericht der 
G.-G. 320 S. 

7. Jahrg.: August Sauer: Proben eines Kommentars 
zu Gr.s Gedichten. Eugen Probst: J. B. von Alxinger. 
Anton Schlossar: Zwei Briefe von Zedlitz an Josef 
von Hammer-Purgstall. Karl Glossy: Zur Geschichte 
der Wiener Theaterzensur. Jahresbericht der G.-G. 348 S. 

8. Jahrg. Friedrich Jodl: G. und die Philosophie. 
Alfred Freiherr von Berger: Der Purpurmantel (Plan 
einer G. sehen Tragödie). Eduard Castle: Der Dichter 
des Soldatenbüchleins. Wolfgang von Wurzbach: 
Das spanische Theater am Wiener Hofburgtheater zur 
Zeit Grillparzers. Alexander von Weilen: Briefe Franz 
Dingelstedts an Friedrich Halm. J. Minor: Charlotte 
Wolter. Moritz Necker: Marie von Ebner-Eschenbach. 
Kleine Beiträge zur Biographie Gr.s und seiner Zeit- 
genossen. (I. Grillparzers Vater. Von Glossy. II. G. und 
die LudlamshÖhle. Von Glossy. III. Zu Gr.s Beamten- 
laufbahn. Von Max Vancsa. IV. Briefe von G. Von 
Glossy. V. Zur Geschichte der Melusina. Von Richard 
Batka. VI. Ferdinand Raimund. Von Glossy.) Karl 
Glossy: Aus den Lebenserinnerungen des Josef Freiherrn 



▼on Spaun. Karl Glossy: Josef Schreyvogels Projekt 
einer Wochenschrift. Jahresbericht der G.-G. Josef 
Lewinsky: Nachruf an Robert von ZimmermaDn. 3353. 

9. Jahrg.: Dr. J. Minor : Zur Geschichte der deutschen 
Schicksalstragodie und zu Gr.s » Ahnfrau c Wolfgang 
von Wurzbach: »Die Jüdin von Toledo« in Geschichte 
und Dichtung. Dr. Emil Hörne r: Bauemfelds Fortunat. 
Dr. Anton Schlossar: Ungedruckte Briefe Adalbert 
Stifters. Dr. Karl Glossy: Zur Geschichte des Trauer- 
spieles »König Ottokars Glück und Ende«. Dr. Michael 
Maria Rabenlechner: Grillparzer über Hamerling 
und H. über G. Josef Schreyvogel; Der Roman 
meines Lebens (Fragment). Franz Dingelstedt: Die 
Poesie in Österreich. Mit einem Vorwort von Karl Glossy. 
Dr. Emil Reich: Robert von Zimmermann. Jahres- 
bericht der G.-G. 339 S. 

10. Jahrg.: Ferdinand von Saar: Prolog (zur Feier 
des 70. Geburtstages der Dichterin Maria von Ebner- 
Eschenbach). Johannes Y o 1 k e 1 1 : Grillparzer als Dichter 
des Willens zum Leben. Friedrich Jodl: Gr.s Ideen 
zur Ästhetik. Alfred Freiherr von Berg er: Das Glück 
bei G. Dr. Eduard Castle: Heimaterinnerungen bei 
Lenau. Rudolf Pay er von Thurn: Josef Schrejrvogels 
Beziehungen zu Goethe. J. Minor: J. N. Bachmayr. 
Dokumente zur Literatur des Nachmärzes. Helene Bettel- 
heim-Gabillon: Zur Charakteristik Betty Paolis. 
Karl Glossy: Theobald Freiherr von Rizy. — Kleine 
Beiträge zur Biographie Gr.s und seiner Zeitgenossen. 
Dr. Max Vancsa: Ein Nefife Gr.s Moritz Necker: Ein 
Franzose über G. Karl Glossy: Aus dem Vormärz. 
Jahresbericht der G.-G. 356 S. 

11. Jahrg.: Theobald Freiherr von Rizy: G. und 
Schreyvogel. Dr. Josef Kohm: Zur Charakteristik der 
Ahnfrau. August Ehr hard: G. über Frankreich. Karl 
Glossy: Anastasius Grün. Hans Sitte nberger: 
Johann Nestroy. Max Merold: Zur Erinnerung an 
Adolf Pichler. Bernhard Münz: Hieronymus Lorm. 
Helene Bettelheim-Gabillon: Amalie Haizinger- 
Neumann und das Wiener Burgtheater. Kleine Beiträge 



zur Biographie Gr.s und seiner Zeitgenossen. Mitteilung 
(Ehrhard-Necker, F. G.). Jaliresbericht der G.-G. 
d08S. 

12. Jalirg.: Hermann Hango: Nikolaus Lenau. Alfred 
Freiherr von Berger: Wie G. über Lenau dachte. 
Dr. Eduard Castle: Amerikamüde. Egon von Komor- 
zynski: Zum Jubiläum Bauemfelds. Ella Hru seh ka: 
Ferdinand von Saar. Rudolf Holzer: Ludwig Halirsch. 
Eugen Propst: Johann Nepomuk Vogl. Hans Sitten- 
berg e r : Franz Stelzhammer. Eugen K i 1 i a n : Raimunds 
»Gefesselte Phantasie« im neuen musikalischen Gewände. 
Franz Ilwof: Betty Paoli und Ernst Freiherr von 
Feuchtersieben. Karl Glossy: Hormayr und Karoline 
Pichler. R. M. Meyer. Kleine Mitteilungen. Jahres- 
bericht der G.-G. 362 S. 

13. Jahrg.: Rudolf Payer von Thurn: Paul Weid- 
mann. Stephan Hock: Zum »Traum ein Leben«. 
H. A. Lier: Karl August Böttigers Reise nach Wien 
im Herbst 1811. Alois Trost: Zum 100. Geburtstage 
Moritz von Schwinds. Dr. Wolfgang von Wurzbach: 
UfFo Hom. K. V. Thaler: Briefe von Robert Hamerling. 
Karl Glossy: Kritische Bemerkungen Bauemfelds. 
337 S. 

Sämtliche Bände in 8^; in hübschen Leinenbänden 
mit Goldpressung. Die Grillparzer- Gesellschaft wurde 
1890 in Wien gegründet, »eine Pflegestätte deutschen 
Geistes in Österreich«. Die Anzahl der Mitglieder be- 
trug 1902 über 700. 

13. Mitgliederverzeichnis der Grillparzergesell- 
schaft für die Jahre 1894, 1895, 1896, 
1899, 1900, 1901, 1902. 

14. Memoiren aus Grillparzerkreisen. Abdruck 
aus den Tagebüchern von Alexander Dede- 
kind. 5. Heft. 3. Aufl. Wien, 1881. 8^ 56 S. 
8. Heft. 1881. 8^ 78 S. Beide Hefte in einen 
Band gebunden. 

8 



Inhalt: 5. Heft: Tagebuchnotizen (Schwestern Fröh- 
lich). Faksimile. 8. Heft: Briefe und Adressen an G. 
Ein Gredicht von G. Gr.s Tod. 

Mehr ist von diesen Tagebüchern nicht erschienen. 

15. Im Jahrhundert Grillparzers. Literatur- und 
Lebensbilder aus Österreich. Von Adam 
Müller-Guttenbrunn. Wien, Kirchner 
und Schmidt. 1893. Kl.-S». 224 S. Halb- 
franzband mit Goldpressung und Goldschnitt. 
Gleichzeitige Wiener Arbeit. 

S. 7—27 : F. G., der Mensch. S. 28—81 : Otto Prechtler 
und F. G. Eine zweite Auflage erschien im selben Jahre 
im gleichen Verlag, eine dritte 1895 bei Georg Heinrich 
Mayer in Leipzig. 

16. Aus dem alten Österreich. Kleine Beiträge 
zur Lebensgeschichte Grillparzers und zur 
Charakteristik seiner Zeit. Herausgegeben 
von August Sauer. Als Handschrift gedruckt. 
Prag, 1895. Gr.-8®. 44 S. Geschenk des Ver- 
fassers. 

Enthalt Gedichte Grillparzers und Aktenstücke. 
(Ottokar, Ludlamshöhle.) 

17. Aus der Grillparzerzeit. Von Artur L. 
Jellinek. »Norddeutsche Allg. Zeitung«. 
BeUage 26. April 1899, Nr. 97. 

18. Notizen über den Ankauf oder die sonstige 
Erwerbung der in der vorliegenden Samm- 
lung enthaltenen Bücher, Bilder etc., mit 
Angabe des Preises, Zeit und Ort des 

Ankaufs. 4^. Handschriftlich. 



Es dürfte für eine spätere Zeit nicht ganz ohne Inter- 
esse sein, über Verbreitung und Preise jetzt schon sehr 
selten gewordener Bücher einige Anhaltspunkte zu haben. 
Koch vor zehn oder zwanzig Jahren waren die unschein- 
baren, auf Loschpapier gedruckten ersten Ausgaben der 
Dramen des Dichters in allen Wiener Antiquariaten 
ziemlich häufig und auch für wenige Kreuzer zu haben, 
heute sind sie außerordentlich selten geworden, was 
wohl in der steigenden Wertschätzung Grillparzers und 
vielleicht auch in der Zunahme der Sammler seinen 
Grund hat. Ahnliches gilt von den alten Wiener 
Almanachen — eines der seltensten Bücher, das «Album 
der Wohltätigkeit« vom Jahre 1841 kaufte ich in einer 
Salzburger Buchhandlung noch 1899 um 85 Kreuzer — 
gegenwärtig ist z. B. ein Exemplar der »Aglaja« in 
Wien nur schwer mehr aufzutreiben. Wallishausser (jetzt 
Künast) hatte noch im Jahre 1897 den »Treuen Diener« 
1830, und »Ottokar« 2. Auflage, 1852, am Lager und 
verkaufte sie pro Stück für 50 Kreuzer. Das seltenste 
Buch ist die erste Ausgabe der » Ahnfrau «, es gelang 
mir aber 1898 (nach langem Suchen) dasselbe um den 
billigen Preis von 2 fl 20 kr. zu erwerben. Häufiger ist 
die erste Ausgabe der »Sappho«, es befinden sich drei 
Exemplare in meinem Besitze. 

Für das Grillparzer- Album, welches angeblich nur in 
fünfzig Exemplaren gedruckt und vom Freiherm von 
Rizy als Geschenk an Freunde verteilt wurde, mußte 
ich 1899 15 Gulden bezahlen, für welchen Preis es 
wahrscheinlich nicht mehr zu haben ist. Ganz verschollen 
sind einige Bildnisse und die Einblattdrucke, von denen 
ich das Gediclit »Feldmarschall Radetzky« jahrelang 
vergeblich suchte, bis mir endlich Professor Dr. Sauer 
zu meiner größten Freude damit ein Geschenk machte. 

Auch die erste Cottasche Gesamtausgabe vom Jahre 1872 
ist im Antiquariatsbuchhandel schon ziemlich selten ge- 
worden. So dürfte die Zusammenstellung einer ähnlichen 
Sammlung gegenwärtig eine recht schwierige und jeden- 
falls kostspielige Sache sein. 



10 



IL 



Briefe. Persönliche Beziehungen. Zu 
seiner Zeit. Zeitgenossen. 

19. Grillparzers Briefe und Tagebücher. Eine 
Ergänzung zu seinen Werken. Gesammelt 
und mit Anmerkungen herausgegeben von 
Karl Glossy und August Sauer. Stuttgart 
und Berlin. Cotta Nachfolger (1903) H. Kl.-8^ 
I. Band: Briefe XIV, 297 S. IL Band: Tage- 
bücher. 316 S. 

Vor diesem ausgezeichneten Werke erschienen schon 
früher, und zwar »Briefe von und an G. 1892« und »Aus Gr.s 
Tagebüchern 1808—1859. 1893« als Separatausgaben 
aus dem Jahrbuche, herausgegeben von Karl Glossy. 

20. Briefe von Franz Grillparzer. (»Neue Freie 
Presse«, 23. Mai 1889.) 

21. Aufzeichnungen des schvredischen Dich- 
ters P. D. A. Atterbom über berühmte 
deutsche Männer und Frauen nebst Reise- 
erinnerungen aus Deutschland und Italien 
aus den Jahren 1817 — 1819. Aus dem 
Schwedischen übersetzt von Franz Maurer. 
Berlin, 1867. Hey mann. Kl.-8^ 303 S. Halb- 
franzband. 



11 



Per Daniel Amadeus Atterbom, geb. 1790 in Ost- 
gothland, gest. 1855 zu Stockholm, schwedischer (auch 
deutscher) Dichter, Professor in Upsala, war in Wien 
Mitglied der Ludlamshohle und führte als solches den 
Namen »Thiodolf der Dalekarlier«. 

Atterbom war in den Jahren 1818 und 1819 in Wien. 
£r lernte das Volkstheater der Leopoldstadt kenneu, 
»diejenige Stelle, wo der Wiener Yolksgeist sich in 
seinem reichsten und liebenswürdigsten Glänze zeigt«, 
machte die Bekanntschaft vieler Literaten, darunter 
Castelli (»ein gutgesinnter Mensch, aber schlechter Poet«) 
und Grillparzer. »Von allen jungem Verfassern Wiens 
ist Grillparzer der einzige, der wahres Talent besitzt 
und für die Zukunft etwas verspricht. Ich sah die Sappho 
dieses auch persönlich recht liebenswürdigen Skalden 
auf dem kaiserlichen Hoftheater aufführen und Madame 
Schröder stellte die Sappho des Dichters in einer Weise 
dar, daß ich glaubte, die Sappho der Vorzeit leibhaftig 
vor mir zu sehen. So habe ich in meinem Leben nicht 
Verse deklamieren hören; die ganze Musik der Poesie in 
ihren feinsten Nuancen, all der prosodische und rythmische 
Zauber, der vor des Dichters Ohr erklingt, wenn seine 
Verse hervorstürzen, den aber eigentlich nur seine Feder, 
nicht seine Zunge auszudrücken vermag, vereinigte sich 
hier mit einer äufierst schönen, vollen und jede Seite 
der Seele anschlagenden Stimme. Der Kulminations- 
punkt ihrer Deklamation war eine Hymne an Aphrodite, 
in der Grillparzer mit bewundernswerter Geschicklichkeit 
die uns überbliebenen größeren und kleineren Fragmente 
der Sappho zu einem berauschenden Ganzen zusammen- 
geflochten hatte und die, ohne Zwang und Gepränge 
von Gelehrsamkeit, in Geist, Stil und Versmaß voll- 
kommen griechisch klangen. Diese Hymne rezitierte sie 
mit einer an Gesang grenzenden Aussprache und be* 
gleitete sich dazu auf der Harfe. So ungefähr muß die 
wirkliche Sappho, so Corinna ihre Gesänge vorgetragen 
haben. Du kannst es glauben, wir vermeinten wahrhaftig 
höhere Sphärenklänge zu vernehmen und nicht bloß ich 
weinte, der ich stets ein leicht zu rührendes Heimchen 



12 



war, sondern auch mein riesenhafter Herzensbmder 
Rückert war rein aufier sich vor glückseligem Schmerz. 
Dieser Abend war einer der schönsten meines Lebens.« 

22. Aus Alt- und Neuwien. Von Elduard 
B au e r n f e Id. (Bauemfelds Gesammelte Schrif- 
ten.) Zwölfter Band. Wien, 1873. Brau- 
müller. 

23. Bauernfeld. Ein Dichterporträt. Mit persön- 
lichen Erinnerungen. Von Bernhard Stern. 
Leipzig, Schulze. 1890. Kl.-8^ 152 S. 

Grillparzer war Mitarbeiter an mehreren Lustspielen 
Bauemfelds, so 1828 an »Braut und Bräutigam«, 1833 
an den »Bekenntnissen«, 1837 am »Selbstquäler«. 

24. Grillparzer und Beethoven. Von Alfr. 
Chr. Kalischer. Ausschnitt aus »Nord und 
Süd«. Januar 1891. Band 56. S. 63/99. 

Die geistvoUe Arbeit wurde in der Folge mehrfach 
benützt, so von Ehrhard in seiner Biographie und von 
Moritz Necker in der deutschen Bearbeitung derselben. 

25. Aus Grillparzers Wohnung. Von Dr. Ger- 
hard V. Breuning. (»Neue Freie Presse«, 
19./20. November 1889.) 

26. Memoiren meines Lebens. Gefundenes und 
Empfundenes, Erlebtes und Erstrebtes von 
Dr. J. F. Castelli. Wien und Prag. Kober 
und Markgraf 1861. KI.-80. IV. 291, 283, 
288 und 239 S. Mit Porträt. In zwei Halb- 
franzbänden, Altwiener Manier von Ferdi- 
nand Bakala in Wien. 



13 



Ignaz Franz Castelli, geb. 1781, gest. 1862, frucht- 
barer Theaterscbriftsteller (eigentlicli mehr Übersetzer), 
bekannt durch seine Gedichte in niederösterreichischer 
Mundart, denen auch Goethe seine Anerkennung nicht 
versagte, das Prototyp des alten Wienertums, hat in 
seinen mit behaglicher Geschwätzigkeit geschriebenen 
Memoiren wertvolle Beiträge zur Geschichte seiner Vater- 
stadt hinterlassen. Bekannt ist seine Beschreibung der 
Ludlamshöhle, mit einem Verzeichnis der Mitglieder. 

27. Unvergessenes. Denkwürdigkeiten aus dem 
Leben von Helmina von Chezy. Von ihr 
selbst erzählt. I. Teil 377 S. IL Teil 411 S. 
Leipzig, Brockhaus. 1858. Kl.-8^ 

Die Ch^zy, Enkelin der Anna Luise Karschin, war 
1823 zur Aufführung von Webers Euryanthe, wozu sie 
das Textbuch geschrieben hatte, nach "Wien gekommen. 
Am Zollamt, wo man sie sehr artig behandelte und eben 
ohne Untersuchung weiterfahren lassen wollte, erregte 
ihre Angabe, »da6 sie nur Bücher habe«, das höchste 
Entsetzen eines alten ehrlichen Beamten. Die Dichterin 
verkehrte in Wien viel mit Künstlern und Literaten 
und sind ihre Aufzeichnungen hierüber von Interesse. 

28. Aus dem Burgtheater 1818—1837. Tage- 
buchblätter des weil. k. k. Hofschauspielers 
und Regisseurs Karl Ludwig Costenoble. 
Mit dem Porträt Costenobles. Wien, K o n e g e n. 
1889. Kl.-8^ II. VIII und 347 und 376 S. 

Das wertvoUe Tagebuch, herausgegeben von Dr. Karl 
Glossy und Jakob Zeidler, enthält wichtige Daten zur 
Geschichte des Burgtheaters »und da Costenoble außer 
seinen Bemerkungen über das Burgtheater auch die 
anderen Theater Wiens in den Kreis seiner Betrachtung 
zieht und für alle übrigen Erscheinungen des Wiener 
Lebens ein reges Interesse bekundet, so erweitern sich 
seine Aufzeichnungen zu einem umfassenden Kulturbilde 
des vormärzlichen Wiena. 



14 



29. Grillparzers Ansichten über Literatur, 
Bühne und Lieben. Aus Unterredungen mit 
Adolf Fo gl ar, k. k. Landesgerichtsrat. Wien, 
1872. Hügel. K1.-8«. 64 S. 

Das Buch enthält drei faksimilierte Beilagen. (Briefe 
Gr.s an F.). Die Aufzeichnungen Foglars (zuerst Offizier, 
dann Justizbeamter in Ungarn, zuletzt Oberlandesgerichts- 
rat in Iglau) erstrecken sich vom Dezember 1839 bis zum 
September 1871. Eine zweite Auflage des Büchleins 
erschien 1891 bei Göschen in Stuttgart. 

30. Franz Grillparzer und Kathi Fröhlich. 
Von Ludwig Speidel. (»Neue Freie Presse«, 
22. Juni 1884.) 

31 Unter fünfzehn Theaterdirektoren. Bunte 
Bilder aus der Wiener Bühnenwelt. Von 
Friedrich Kaiser. Wien, 1870. Waldheim. 
Kl.-8^. 278 S. und Namensverzeichnis. 

32. Zu Lenaus Biographie. Von Ludwig August 
Frankl. Wien, Keck und Pierer. 1854. 
8«. 142 S. 

Enthält eine Beschreibung von Neuners berühmtem 
»Silbernen Kaffeehaus« in der Plankengasse, Ver- 
sammlungsort der Literaten und Künstler Wiens. 

33. Aus dem persönlichen Verkehr mit Franz 
Grillparzer. Von Auguste v. Littrow- 
Bischoff. Wien, Rosner. 1873. K1.-8«. 220 S. 
Halbfranzband in Altwiener Manier von 
Ferd. Bakala in Wien. 

Erinnerungen über den Verkehr mit G., welcher bei 
all' seiner sonstigen Menschenscheu die geistreiche und 
gebildete Frau wohl leiden mochte, aus den Jahren 1865 
bis 1872, fast bis zum Todestage des Dichters. 

15 



34. Denkwürdigkeiten aus meinem Leben. 
Von Karoline Pichler, geb. v. Greiner. 
Wien, Pichlers Witwe. 1844. Kl.-8^ IV. 
243, 257, 179 und 254 S. Das Buch ist heraus- 
gegeben und mit einem Nachworte versehen 
von Ferdinand Wolf. 

Karoline Pichler, geb. 1769, gest. 1843, ist eine der 
interessantesten Frauengestalten Alt- Wiens und frucht- 
bare Romanschriftstellerin; wichtig für uns ist das vor- 
liegende Buch, ein Werk, »nach dem man noch heute 
langen mu6, um sich über die geistigen und gesell- 
schaftlichen Verhältnisse Wiens in vergangenen Zeiten 
aufzuklären.« (Glossy.) Die Lebenserinnerungen der ehr- 
würdigen Dame reichen sehr weit zurück und beginnen 
mit der Schilderung des Lebens ihrer Mutter als 
Kammerfräulein der großen Kaiserin Maria Theresia, 
welche mütterlichst für die Familie sorgte, als ihre 
Hofdame dem (spätem) Hofrat v. Greiner die Hand 
gereicht hatte. Später wurde der Salon der Karoline 
Pichler, geborenen v. Greiner (diesen Zusatz vergißt 
sie nie in ihren zahlreichen Schriften) ein Versammlungs- 
ort des geistigen Wiens und fremder Gäste. Theodor 
Körner und dessen Braut, Grillparzer und viele andere 
verkehrten in ihrem gastlichen Hause, bekannt ist die 
Schilderung der Pichler von des Dichters Äußeren. 
Ein Briefwechsel der merkwürdigen Frau mit Therese 
Huber ist enthalten im dritten Bande des G.-Jahrbuches. 

35. Zeitbilder. Von Karoline Pichler, geb. 
V. Greiner. Wien, 1839. Pichlers Witwe. 
I. Band 315 S. IL Band, 1841, 482 S. Kl.-8^ 
Halbfranzband. Der »sämtlichen Werke« 51. 
und 52. Band. 

36. Wienerisches. Kleine Kulturbilder aus dem 
Volksleben der alten Kaiserstadt an der Donau. 



16 



Von Friedrich Schlögl. Wien und Teschen, 
Prochaska. 1883. 8^ 504 S. S. 383 »Ein 
lobscheuer Poet«. 

37. Erinnerungen an Franz Grillparzer. Frag- 
mente aus Tagebuchblättem von Wilhelm 
V. Wartenegg. Wien, Konegen. 1901. 
8^ 63 S. 

38. Charlotte Wolter. Eine Künstleriaufbahn 
(1862—1887). Von M. Ehrenfeld. Wien, 
Künast. 1887. Gr.-8o. 100 S. 

Schilderung der Tätigkeit der berühmten Tragödin 
am Bargtheater, wo sie als Medea 34mal, als Rahel 
7mal, als Libussa 6mal, als Hero 12mal und als Sappho 
33mal aufgetreten ist. 

39. Heinrich Anschütz. Erinnerungen aus dessen 
Leben und Wirken. Nach eigenhändigen Auf- 
zeichnungen und mündlichen Mitteilungen. 
Wien, 1866. Sommer. Kl.-8<>. XII und 447 S. 
Halbfranzband. 

Enthält auch eine Beschreibung der Ludlamshöhle. 

40. Sophie Schröder, wie sie lebt im Ge- 
dächtnis ihrer Zeitgenossen und Kinder. 
Wien, 1870. Wallishauser. KI.-80. 250 S. 

Mit Sophie Schröders Bildnis als Sappho, in ihrem 
32. Lebensjahre nach Daffingers Miniatur gestochen von 
Hofel, femer in ihrem 46. Lebensjahre, Lithographie 
von Kriehuber, endlich einem Bilde ihres Denkmals 
am südlichen Friedhofe von München. Das von Doktor 
P. Schmidt herausgegebene Buch enthält au6er Bio- 
graphischem auch Rezensionen, Gedichte an die Künst- 
lerin und Verse aus ihrem Stammbuch, darunter der 
erste Druck von Gr.s »Zwei Schröder, Mann und Frau«. 

17 8 



41. Das grofie Zeitalter Franz L, Kaisers von 
Osterreich. Herausgegeben vom Grafen 
Johann Berenyi. I. Pest, 1831. 11., III. Stuhl- 
weißenburg, 1833. Kl.-8^ 340, 272 und 344 S. 

Die chronologische Aufzählung der Ereignisse von 
1768 bis 1833 ist heute noch brauchbar. 

42. Aquarelle aus dem Leben. Von August 
Lewald. I. Teil, Mannheim. Hoff, 1836. 
n. Teil, 1836. HL Teil, 1837. IV. TeU, 1837. 
Kl.-8^ Mit einem BUdnisse Staberls. 276, 
249, 338 und 312 S. 

43. Reiseplaudereien über Ausflüge nach Wien 
(1811), Salzburg und dem Salzkammer- 
gut in Oberösterreich (1834), Weimar 
(1806), in die würtembergische Alb (1824) 
und nach den Vorkantonen der Schweiz 
und dem Rigi (1818). Von Dr. Georg 
R e i n b e c k, königl. württembergischen Hofrat 
und Professor. Stuttgart, Brodhag. 1837. 
12^ n. 376 und 397 S. 

Anregend und geistvoll geschrieben, enthält eine 
Fülle von Details über das damalige Deutschland und 
Österreich. In Wien befand Reinbeck sich besonders 
wohl im Salon der Karoline Pichler. »Eine edlere "Weib- 
lichkeit habe ich nie kennen gelernt 1q der großen 
"Welt.« Über das geistige Wien urteilt er: »Auch ist 
hier nicht mehr die Rede von Schemen unsrer ausge- 
zeichneten Dichter, hier sind Ebenbürtige im vollen 
Leben, wie die gefeierten Namen Grillparzer, Zedlitz, 
Nikolaus Lenau, Anastasius Grrün beweisen, von denen 
jetzt ein belebender Hauch auf das übrige Deutschland 
ausströmt«. 



18 



44. (Schönholz, Friedrich Anton Freiherr von.) 
Traditionen zur Geschichte Österreichs, 
seines Staats- und Volkslebens unter 
Franz I. Leipzig, 1844. Hartknoch. KL-8^ 
n. 298 und 310 S. 

Freiherr v. Schonholz, geb. 1801, gest. 1845 zu Leipzig, 
Beamter des Hofkriegsrates, beschreibt frisch und an- 
schaulich die Zustände des Staates zur Zeit der napole- 
onischen Kriege und des Wiener Kongresses. 

45. Erinnerungen eines weimarischen Vete- 
ranen aus dem geselligen, literarischen 
und Theaterleben. Von Heinrich Schmidt. 
Leipzig, Brockhaus. 1856. K1.-8. 228 S. 

46. Zeitgenössische Geschichten. Von Dr. Adolf 
Schmidt, Professor an der Universität zu 
Zürich. I. Frankreich von 1815 — 1830. 
n. Österreich von 1830—1848. Berlin, 
Dunker und Humblot. 1859. 8^ 720 S. 

47. Erinnerungen aus meinem Lehen. Von 
Wilhelm Chezy. I. — IV. Bändchen. Schaff- 
hausen. Hurter. 1863. Kl.-8^ 321, 310, 403 
und 225 S. 

48. Erlebnisse. Von F. W. Gubitz. Nach Er- 
innerungen und Aufzeichnungen. Berlin, 
Vereinsbuchhandlung. I., 11. 1868. IH. 1869. 
K1.-8«. 332, 322 und 302 S. 

49. Kleine Wiener Memoiren. Historische 
Novellen, Genreszenen, Fresken, Skizzen, 
Persönlichkeiten und Sächlichkeiten, Anek- 

19 2* 



doten und Kuriosa, Visionen und Notizen 
zur Geschichte und Obarakteristik Wiens 
und der Wiener in älterer und neuerer Zeit. 
Von Franz G raffe r. L, 11. und HI. Teil. Wien, 
Beck. 1845. K1.-8«. 259, 297 und 258 S. 

Die vier letztgenannten Werke als Muster eines 
Bibliothekeinbandesc (Pappband) Wiener Arbeit, Ende 
des XIX. Jahrhunderts. (Bakala.) 

50. Europäische Geheimnisse eines Mediati- 
sierten. Metternich und Europa. Wien und 
Österreich. Hamburg, 1836. Boomann. 8^ 
247 S. 

51 . Briefe aus Wien. Von einem Eingebomen. 
Hamburg, Hofmann und Campe. 1844. 
Kl.-8^ II. 248 und 271 S. Halbfranzband. 

52. (Hormayr, Josef Freiherr von.) Anemonen 
aus dem Tagebuche eines alten Pilgers- 
mannes. Jena, Fr o mann. L, 11. 1845. HI., IV. 
1847. 8^ 388, 370, 352 und 436 S. Bibliotheks- 
einband. (Innsbruck.) 

Aufhebung der Ludlamshohle. II. S. 57. 

53. (Hormayr, Josef Freiherr von.) Kaiser 
Franz und Metternich. Ein nachgelassenes 
Fragment. Leipzig, Weidmann. 1848. Gr.-8®. 
164 S. 

Die letzten vier Werke gehören zu jener Reihe von 
Schriften, welche in den Dreißiger- und Yierzigerjahren 
des vergangenen Jahrhunderts mit der Absicht, gegen 
das Metternichsche System anzukämpfen, in Deutschland 
erschienen sind. 



20 



54. Vom Wiener Volkstheater. Erinnerungen 
und Aufzeichnungen von Friedrich Schlögl. 
Wien und Teschen, Prochaska. O.J. (1884). 
K1..8^. 173 S. 

55. Album österreichischer Dichter. Mit 12 Por- 
träten. Wien, 1850. Verlag von Pfautsch 
und Voß. 8MV und 486 S. Mit gestochenem 
Titelblatt. Gleichzeitiger Leinenband mit 
Goldpressung und Goldschnitt. 

Ein verdienstvolles Werk von bleibendem Werte. 
Enthält die Biographien and Bildnisse von : Nikolaus 
Lenan, Anastasius Grün, Franz GriUparzer, Friedrich 
Halm, Eduard von Bauemfeld, J. F. Castelli, Ludwig 
August Frankl, Adolf von Tschabuschnigg, Johann 
Gabriel Seidel, C. F. Dräxler-Manfred, Johann N. Vogl 
und Heinrich v. Levitschnigg. Die Bildnisse sind sämt- 
lich mit den Unterschriften (Faksimile) versehen; jeder 
Biographie sind Proben aus den Werken der Dichter 
beigefügt. 

56. Album österreichischer Dichter. Neue 
Folge. Mit 12Porträten. Wien, 1858. Pfautsch 
und Voß. 8\ IV und 456 S. Mit Ziertitel. 

Fortsetzung des vorher angeführten Werkes, enthält 
die Biographien und Bildnisse von J. Chr. Freiherm von 
Zedlitz, Johann Ludwig Deinhardstein, Betty Paoli, 
W. Constant (Wurzbach), Karl Egon Ebert, S. H. Mosen- 
thal, Otto Prechtler, C. G. Ritter von Leitner, Rudolf 
Hirsch, Karl Beck, Alfred Meißner und M. G. Saphir. 



21 



III. 



Lebensbeschreibungen. 
Charakteristiken. Biographische Einzel- 
heiten. 

57. Reise nach Österreich im Sommer 1831. 
Von Wolfgang Menzel. Stuttgart und 
Tübingen, in der J. G. Cottaschen Buch- 
handlung. 1832. K1.-8«. 344 S. 

»Man muß in der Tat in der Beurteilung österreichischer 
Dichter billig sein ... so darf man sich nicht wundem, 
daß sie nur in der harmlosen Lustigkeit originell er- 
scheinen, im Ernsten und Tragischen aber meist nur 
als schwache Nachahmer ihrer glücklichem Vorbilder«. 

58. Die Poesie und die Poeten in Österreich 
im Jahre 1836. Von Dr. Julius Seidlitz. 
Grimma, 1837. Gebhardt. Kl.-8^ ü. 201 
und 189 S. Halbfranzband. 

»Ein untergeordneter Wiener Literat, Herr Julius 
Seidlitz, der aber einen geeigneten Repräsentanten der 
rezensierenden Schwätzer im alten Österreich vorstellt«. 
(Emü Kuh.) 

59. Wiens poetische Schwingen und Federn. 
Von Hieronymus Lorm. Leipzig, Grunow. 
1847. Kl.-8<>. 260 S. Gepreßter Leinenband 
der Zeit. 

Das Buch enthält auch den ersten Abdruck des Ge- 
dichtes »Des Menschen urerstem tief innerstem Sein«. 



22 



60. Gedenke mein. Taschenbuch für 1847. 
Sechzehnter Jahrgang. Mit sechs Stahlstichen. 
Wien und Leipzig, Pfautsch. Minimo-8^ 
XX und 310 S. Gepreßter gleichzeitiger Papp- 
band mit Goldverzierung und Goldschnitt. 

Es erschienen schon früher einige Skizzen über G., 
darunter in der »österreichischen National-Encyklopädie« 
von Gräffer und Czikan, Wien, 1835. (Siehe Goed. II.) 
Das vorliegende Taschenbuch enthält eine kurze Bio- 
graphie und einen Stahlstich (gest. Kotterba, gez. Gril- 
hofer). 

»Gedenke mein« besitzt durch den Umstand, daß in 
jedem Jahrgange eine Biographie nebst Bildnis eines 
zeitgenössischen heimatlichen Dichters enthalten ist, 
einen bleibenden literar-historischen Wert. Gesammelt 
erschienen diese Bildnisse mit umfangreicheren Lebens- 
beschreibungen im »Album österreichischer Dichter«. 
(Vergleiche Nr. 55, die Biographie ist von Otto Prechtler.) 

61. Damenzeitschrift Iris. Pariser Moden- 
magazin. 2. Jahrgang. Graz, 1850. Mit 12 Stahl- 
stichen, ferner 12 kolorierten Modenkostüm- 
bildern auf Stahl. Gr.-4^ 196 S. 

Enthält S. 104 »Daguerreotypen«, S. 181 »F. Gr., eine 
flüchtige Skizze«. Beide Arbeiten sind vermutlich von 
Cajetan Cerri. 

Daguerreotypen. 1. F. Grillparzer: Eine eigentümlich 
stille, anspruchslose, fast unscheinbare Erscheinung, 
kleine, etwas gebeugte Gestalt mit einem ovalen, ein 
wenig nach der Seite hängenden Kopfe, kurzes graues 
Haar, kurze Stime, freundliche, tiefgeprägte Züge, sanfter 
Blick, dunkles, lebhaftes Auge, schlichter und altmodischer 
Anzug, im Benehmen äußerst gemütlich, treuherzig, 
bescheiden, ja fast scheu; seine Gutmütigkeit und 
Zuvorkommenheit mit allen, namentlich aber mit auf- 
tauchenden Poeten, sind sprichwörtlich geworden und 
haben bereits viele schöne junge Talente unterstützt, 

23 



aber auch manche Unberufene zur Selbstüberschätzung 
verleitet; sein Gespräch ist höchst belehrend, lebendig, 
geistreich und klar; man sieht es gleich, dafi man es 
mit einer großen, fertigen Individualität zu tun habe, 
die mit sich selbst abgeschlossen hat; anfangs erscheint 
er etwas wortkarg und kalt; aber gelingt es uns sein 
Vertrauen zu gewinnen, so wird sein Wort zu einem 
frischen sprudelnden Quell und sein Gemüt offenbart 
sich als ein unendliches Meer, das uns gerne in seine 
perlenreichen Tiefen senken läßt. Er bleibt am liebsten 
allein und spricht sehr oft mit sich selbst; kein Bart; 
trägt sehr selten Augengläser; macht jeden Abend 
seinen einsamen Spaziergang, gewöhnlich mit den 
Händen auf dem Rücken und in tiefe Gedanken ver- 
loren; bei Kleidern, Speisen, Vergnügungen, kurz bei 
allen Erfordernissen des äußerlichen Lebens ungemein 
genügsam und mit allem zufrieden; als Mensch ein 
reiner konsequenter Charakter und die Ehrenhaftigkeit 
selbst; in der literarischen Welt unstreitig der erste 
österreichische Dichter, der noch in der vormärzlichen 
Zeit Österreichs Literatur gegenüber dem übermütigen 
Auslande mutvoll und siegreich vertrat.« 

62. Illustriertes Familienbuch zur Unter- 
haltung und Belehrung häuslicher Kreise. 

« • 

Herausgegeben vom Osterreichischen Lloyd, 
m. Band. Triest, 1853. Gr.-4^ 384 S. Mit 
gestochenem Titel und 36 Stahlstichen. 

Enthält: S. 15 »Ein Besuch bei Ludwig Tieck«, S. 22 
das Gedicht: »Appellation an die Wirklichkeit«, S. 370 
»Franz Grillparzer«, die beiden Aufsätze von Heinrich 
Laube, welcher den zweiten später bei der Verfassung 
seiner Lebensbeschreibung des Dichters benützte. 

63. Zwei Dichter Österreichs. Franz Grill- 
parzer — Adalbert Stifter. Von Emil Kuh. 
Pest, Heckenast. 1872. Mit zwei Stahl- 
stichen: Porträt Grillparzers (wie in Nr. 60), 

24 



Stifters nach einem Gremälde von Szekelyi, 
gestochen von Axmann. KL-8^ XXII und 
516 S. Halbfranzband. 

Emil Kuh, geb. 1828 zu Wien, Kaufmann, Bahn- 
beamter, Journalist, zuletzt Professor an der Handels- 
akademie in Wien, starb 1876 in Meran. Die Arbeit 
über G. erscbien in ihren wesentlichen Umrissen in der 
Beilage der »Augsburger Allgemeinen Zeitung«, Januar 
und Februar 1871. Kuh versuchte in seinem wertvollen 
Buche als der Erste, den Dichter in seinem Verhältnis 
zu seiner Zeit und Umgebung zu schildern. Die von 
ihm in bezug auf den Dichter sowie auf die Zustände 
Österreichs benützten Quellenwerke sind S. 241 in seinem 
Buche verzeichnet und in der vorliegenden Sammlung 
fast sämtlich vorhanden. 

64. (Franz Pefina.) Franz Grillparzer. Ein 
Votivblatt zur 80jährigen Geburtsfeier. Prag, 
1871. Bartel. KI.-80. 32 S. 

Mit bibliographischen Notizen. 

65. Franz Grillparzer. Ein literarischer Essay 
von Rudolf Gottschall. (»Unsere Zeit«. 
Deutsche Revue der Gegenwart. Neue Folge. 
Achter Jahrgang. Erste Hälfte. 1872.) 

66. Zum Gedächtnis Franz Grillparzers. Von 
Wilhelm Sc her er. Aus der »Österreichischen 
Wochenschrift für Wissenschaft und Kunst. 
Neue Folge. Band I« besonders abgedruckt. 
Wien, 1872. Gr.-8«. 72 S. 

67. Vorträge und Aufsätze zur Geschichte 
des geistigen Lebens in Deutschland und 
Österreich. Von Wilhelm Sc her er. Berlin, 
Weidmann. 1874. 8». 431 S. Halbfranzband. 



25 



S. 193 — 307. Franz Grillparzer. Beiträge zu. seiDem 
Verständnisse. (Wiederholt mit geringen Änderungen 
Nr. 66.) 

68. Grillparzer und seine Werke. Von Betty 
PaolL Stuttgart, Cotta. 1875. KL-8®. 103 S. 

69. Literarische Essays. Von Dr. Ernst Gnad. 
Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage. 
Wien, Konegen. 1891. Kl.-8^ 375 S. 

S. 257 — 298. »Über Franz Grillparzer«. 

70. Der retouchierte Grillparzer. Von Hiero- 
nymus Lorm. (»Die Literatur«, 1879.) 

71. Franz Grillparzer. Biographisches Charakter- 
bild für die reifere Jugend. Von Rudolf H anke. 
Wien,Pichlers Witwe. 1882. Dezimo-8®.96S. 

72. Zur Biographie Franz Grillparzers. Von 
Ludwig August Frankl. Wien, Pest, Leipzig, 
Hartleben. 1883. Kl.-8^ 91 S. 

73. Zweite, vermehrte Auflage. Wien, 1884. 

K1.-8®. 97 S. Mit einem Jugendbildnisse des 
Dichters nach Daffinger. Mit Frankls 
Biographien von Friedrich Hebbel, Nikolaus 
Lenau und Ferdinand Raimund in einen 
Halbfranzband gebunden. 

74. Franz Grillparzer. Von Karl v. Thaler. 
Mit einer Lithographie. (»Der Salonc, heraus- 
gegeben von Dohm und Rodenberg. Band 
Vn, 1870.) 

26 



75. Zur Biographie Franz Grillparzers. Von 
Dr. Karl Glossy. (»Neue Freie Pressec. 
14. September 1884.) 

76. Neues zur Biographie Grillparzers. Von 
Dr. Franz Schnürer. (»Neue Freie Presse«, 
19. April 1889.) 

77. Franz Grillparzers Lebensgeschichte. Von 
Heinrich Laube. Mit dem Porträt des Dichters 
in Stahlstich. Stuttgart, Cotta. 1884. 8®. 
Vni und 177 S. Leinenband mit Goldpressung. 

Das Porträt (Jugendbildnis) gemalt von Daffinger, 
gestochen von Prof. Jakoby. Das Exemplar war im 
Besitze des verstorbenen Vizeadmirals von Wiplinger. 

Die ersten Aufsätze zu dieser Arbeit Enden sieb im 
»Illustrierten Familienbuch des österreicbiscben Lloyd« 
1853. 

78. Franz Grillparzer. Eine biographische Studie 
von Adalbert Fäulhammer. Graz, 1884. 
Leuschner und Lubensky. 8®. VI und 
244 S. 

79. Ein Reisetagebuch Grillparzers vom Jahre 
1826. Mitgeteilt von Erich Schmidt, Weimar. 
(iNord und Südc, XXXVIII, 1877.) 

80 Franciszek Grillparzer (iycie i dziela). 
NapisaJ Dr. Albert Zipper. Ze stalorytowym 
portretem poety. We Lwowie. Gubryno- 
wicz i Schmidt. 1886. Gr.-8<>. 96 S. 

Biographie in polnischer Sprache. Der Stahlstich wie 
in Nr. 60. 



27 



81. Franz Grillparzer. Eine literar- historische 
Skizze. Von August Sauer. Zweite, um- 
gearbeitete Auflage. (Sonderabdruck aus 
Grillparzers sämtlichen Werken, 5. Ausgabe.) 
Stuttgart, Cotta. 1892. 98 S. 8®. 

Der berülimte Biograph des Dichters, Dr. August 
Sauer, geboren 1855 zu Wiener-Neustadt, Universitäts- 
professor an der deutschen Universität in Prag, Heraus- 
geber von Gr.s Werken, hat hier in klarster und über- 
sichtlichster Form die bis nun bekannteste und verbreitetste 
Schilderung von Gr.s Leben und dichterischen Werken 
verfaßt. 

82. Franz Grillparzer. Sein Leben und Schaffen. 
Mit Porträt und Faksimile, von Richard 
Mahrenholtz. Leipzig, 1890. Renger. 8®. 
3 Bl. 199 S. Halbfranzband. 

Enthält ein Porträt nach einer Lithographie von 
Kriehuber, 1841. 

83. Franz Grillparzer. Ein Bild seines Lebens 
und Dichtens. Von A. Trab er t. Mit Illustra- 
tionen von E. Kozeluch, Eduard Luttich 
V. Lüttichheim und Th. Mayerhofer. 
Wien, 1890. Austria. 8^. XH und 371 S. 

Vom katholischen Standpunkt geschrieben. 

84. Franz Grillparzer. Eine Charakteristik. 
Von Max Koch. Frankfurt, Knauer. 1891. 
(Schriften des freien deutschen Hochstifts.) 
8^ 40 S. 

85. Deutsche Vermächtnisse und deutsche 
Versäumnisse. Von Karl Pröll. Berlin, 
Lüstenöder. 1892. Kl.-8^ 196 S. 

S. 44 — 50. Gr. als österreichischer Pessimist. 



28 



86. Der ethische Gehalt in Grillparzer s Werken. 
Von Dr. Albert Frey be. Gütersloh, Bertels- 
mann. 1893. 8^ 59 S. 

87. Franz Grillparzer. Sein Leben, Dichten und 
Denken. Von Dr. E. Lange. Mit zwei Porträts. 
Gütersloh, Bertelsmann. 1894. 8®. 168 S. 
Halbfranzband. 

Grillparzers Bild nach Kriehuber, Kathi Fröhlich 
nach der Miniatur Daffingers. 

»Wegen der einfachen, leicht verständlichen und 
doch nirgends oberflächlichen Darstellung empfehlens- 
wert.« (Rudolf Scheich, »Über Gr.s Dichtungen als 
Schullektüre«,) 

88. Grillparzer und Raimund. Zwei Vorträge 
von Arturo Farinelli. Mit dem Bildnis der 
Dichter. Leipzig, Georg Heinrich Meyer. 
1897. Kl.-8^ 87 S. 

89. Franz Grillparzer. Von Adam Müller- 
Guttenbrunn. (Allgemeine Nationalbiblio- 
thek, Nr. 175.) Daberkow, Wien. (1897.) 
Kl.-8^ 52 S. 

Mit einem Bildnis des Dichters nach einer Bleistift- 
zeichnung von Moritz von Schwind. 

90. Auguste Ehrhard. Le Theatre en Autriche. 
Franz Grillparzer. Paris, 1900. Kl.-8^ 509 S. 
Modemer Halbfranzband mit Goldschnitt von 
Ferd. Bakala in Wien. 

Besprochen im zehnten Jahrbuche der G.-G., eine 
deutsche, vermehrte Ausgabe erschien unter dem Titel: 

91. Franz Grillparzer. Sein Leben und seine 
Werke. Von August Ehrhard, Professor 

29 



an der Universität von Clermont-Ferrand. 
Deutsche Ausgabe von Moritz Necker. 
Mit Porträt und Faksimiles. München, 1902. 
Beck. 8^ 531 S. 

Sehr reichhaltig. Das Buch enthält zahlreiche Illa- 
strationen (Reproduktionen gleichzeitiger Drucke, dar- 
unter G. nach einer Photographie aus den Sechzigerjahren 
und nach einer Lithographie von Dauthage, 1849). 

92. Gustav CoUijn. Franz Grillparzer. Hans 
lifochverk. Stockholm, Lindström. (1902.) 
8®. 287 S. Mit Illustrationen. 

93. Dichter-Biographien. IX. Band: Franz Grill- 
parzer. Von Dr. Albert Zip per. Mit Grill- 
parzers Bildnis. (Universalbibliothek, Nr. 4443.) 
Leipzig, Reclam. Kl.-8^ 104 S. 

94. Franz Grillparzer und sein Liebesleben. 
Von Hans Rau. Mit zahlreichen Porträts. 
Berlin, 1904. Barsdorf. 8^ 256 S. 

95. Grillparzer. Sein Leben und Wirken. Von 
Hans Sittenberger. Mit Bildnis und Hand- 
schrift. Berlin, Hof mann. 1904. K1.-8®. 229 S. 

96. Symbolae Pragenses. Prag, Wien, Leipzig, 
Tempsky, Freytag. 1893. Gr.-8ö. 222 S. 

S. 193 — 214. »Studien zur Familiengeschichte Gr.s« 
Von August Sauer. 

97. Wiener Kommunalkalender und Städti- 
sches Jahrbuch 1891. XIX. Jahrgang. (Neue 
Folge.) Wien, Gerold. 1891. Kl.-S^ 413 S. 

30 



S. 254 — 290. Aus Grillparzers Jugendzeit. Von Dr. 
Karl Glossy. Erschien auch als Separatausgabe. 

98. Grillparzer als Archivdirektor. Von G. W o 1 f. 
Wien, 1874. Brüder Winter. Kl.-8^ 83 S. 

99. Der von der k. k. Armee in Italien dem 
Dichter Franz Grillparzer gewidmete 
Ehrenbecher. Mit einem Stiche. (Austria, 
1851.) 

100. An der Pforte der Unsterblichkeit. Drama- 
tisches Gedicht von Josef Weilen. Aufgeführt 
zur Gedächtnisfeier Franz Grillparzers am 
k. k. Hofburgtheater zu Wien, den 14. Fe- 
bruar 1872. Wien, Gerold. 1872. Kl.-8^ 28 S. 

101. Ein Traumbild. Szenischer Epilog zur Grill- 
parzerfeier von Alfred Freiherrn v. Berger. 
(Zum ersten Male aufgeführt im k.k. Hof burg- 
theater am 14. Februar 1891 nach Grillparzers 
»Hannibal« und »Esther«.) Wien, Verlag des 
Komitees der Grillparzerausstellung. 1891. 
K1.-8«. 22 S. 

102. Gedenkrede auf Grillparzer. Gehalten bei 
der an der k. k. Landstraßer Oberrealschule 
in Wien veranstalteten Feier des 100. Geburts- 
tages des Dichters von Prof. J. Gudra. Wien, 
1891. K1..8^ 16 S. 

103. Grillparzers Welt- und Lebensanschau- 
ungen. Festrede zur Grillparzerfeier, gehalten 
im Wissenschaftlichen Klub am 12. Januar 



31 



1891 von Prof. Dr. Wilhelm Jerusalem. 
Wien, Eisenstein. 1891. 8®. 21 S. 

104. Franz Grillparzer. Ein Gedenkblatt zum 
15. Januar 1891 von Heinrich Keiter. Frank- 
furt und Luzern, Foesser. 1891. (Frankfurter 
zeitgemäße Broschüren. Neue Folge. BandXII. 
Heft 3.) 8^ 103 S. 

105. Rede auf Grillparzer, gehalten am 15. Januar 
1891 im Festsaal der Universität von Jakob 
Minor. Wien, Verlag der k. k. Universität. 
1891. Gr.-8^ 23 S. 

106. Zum 100. Geburtstage Franz Grillparzers 
(15. Januar 1891). Von Rob. Prölß. (Wissen- 
schaftliche Beilage der »Leipziger Zeitung«, 
13. Januar 1891.) 

107. Akademische Festrede zu Grillparzers 
100. Geburtstage. Gehalten in der Aula 
des Karolinums von August Sauer, Uni- 
versitätsprofessor. Prag, 1891. Calve. 8^ 32S. 

108. Programm für die am 23. Mai 1889 im 
k. k. Volksgarten stattfindende Enthüllung 
des Denkmals für Franz Grillparzer. 

Entliält "Worte zu den Choren von Weilen, die 
Ansprache Arneths nnd das Festgedicht von Ferd. 
von Saar. 

Beiliegend die gedruckte Zuschrift, betreffend die 
Zusendung der aus diesem Anlafi geprägten Medaille. 



32 



IV. 

Literatur über Grillparzer und seine 
Werke. Verschiedenes. 

109. Grillparzers Kunstphilosophie. Von Dr. Emil 
Reich. Wien, 1890. Manz. 8«. 146 S. 

1 10. Grillparzer und die Tonkunst. Von La M a r a. 
(Marie Lipsius.) Wissenschaftliche Beilage zur 
»Leipziger Zeitungc, 17. Januar 1891. 

111. Grillparzer undLope de Vega. Von Arturo 
Pari nein. Mit den Bildnissen der Dichter. 
Berlin, 1894. Felber. 8®. 333 S. Halbfranz- 
band. 

über dieses wichtige Buch siehe Goed. II. 

112. Grillparzer unter Goethes Einfluß. Von 
Dr. Gustav Waniek, Direktor am Staats- 
gymnasium inBielitz. Bielitz, 1893. Fröhlich. 
8«. 33 S. 

113. Über Grillparzers Dichtungen als Schul- 
lektüre. Von Rudolf Scheich. Gr..8ö. 24 S. 
(Sonderabdruck aus dem Programm des 
k. k. Staatsgymnasiums in Mähr. -Weißkirchen. 
1898.) 

33 8 



1 14. Geistesperlen. Anthologie aus den dramati- 
schen Werken von Franz Grillparzer. Heraus- 
gegeben von Dr. Albin Mollieb. Wien, 1872. 
Perles. Minimo-8«. VIII und 70 S. Lemen- 
band mit Goldpressung und Goldschnitt. 

115. Melpoxnene oder über das tragische Inter- 
esse. Von M. Enk. Wien, Gerold. 1827. 
K1.-80. VI und 425 S. Alter Halbfranzband. 

116. Theatralische Eindrücke. Von Oskar 
Blumenthal. Berlin, 1885. Hofmann & 
Comp. (S. 44 — 62: Grillparzer in Nord- 
deutschland.) Kl.-8^ 351 S. 

117. Grillparzer-Siege in Berlin. Von Alfred 
Kl aar. (»Neues Wiener Tagblatt«, 22. Fe- 
bruar 1900.) 

118. Grillparzer-Studien. Von Dr. Adolf Lichten- 
held. Wien, Graeser. 1891. 8«. Vü und 106S. 

Die zu verschiedenen Zeiten geschriebenen Aufsätze 
(Goed. II.) erscheinen hier gesammelt. 

119. Franz Grillparzer als Dichter des Tragi- 
schen. Von Johannes Volkelt, Professor 
der Philosophie an der Universität zu Basel. 
Nördlingen, Beck. 1888. Kl.-8^ VIE, 216 S. 

120. Grillparzer als Dichter des Tragischen. 
Von Wilhelm Jerusalem. (»Neue Freie 
Presse«, 24. August 1889.) 

34 



121. Über das Zauberische bei Grillparzer. 
(Drahomira, Medea, Libussa.) Von Professor 
August Sauer. (»Janus«, Blätter für Literatur- 
freunde. Helimann, Jauer. Heft 1, Grill- 
parzer-Heft.) 

122. Franz Grillparzer als Dramatiker. Von 
Hermann Conrad. (»Preußische Jahrbücherc, 
Band LXÜI, Heft 5, S. 419-477.) 1889. 

123. Dramaturgie des Schauspiels. Von Heinrich 
Bulthaupt. 4. Auflage. Oldenburg und 
Leipzig, 1894. Schwartz. 8<>. XVI und 386 S. 

S. 1 — 93. »Grillparzer«. 

124. Franz Grillparzers hellenische Trauer- 
spiele auf ihre literarischen Quellen und 
Vorbilder geprüft. Von Dr. Julius Schwerin g. 
Paderborn, Schöningh. 1891. 8^ 2B1. 183S. 

Inhalt: I. Sappho. II. Das goldene Vließ. III. Des 
Meeres und der Liebe Wellen. 

125. Grillparzer als Dramatiker. Von Alfred 
Klaar. Wien, Bauer. 1891. 8^ 32 S. 

126. Dr. Sigismondo Friedmann. II dramma 
tedesco del nostro secolo. III. Francesco 
Grillparzer. Milano, Chiesa i Guindani. 
1893. KL-8®. 201 S. Moderner Halbfranzband 
mit Goldschnitt von Ferd. Bakala, Wien. 

Von diesem Buche erscUen eine deutsche Übersetzung 
von Ludwig Weber 1900 bei Karl Meyer in Leipzig. 

35 8* 



127. Franz Grillparzers Dramen. Fünfzehn Vor- 
lesungen von Dr. Emil Reich, Privatdozent 
für Philosophie an der k. k. Universität Wien. 
Dresden und Leipzig, Pierson. 1894. 8^ 257 S. 

128. Literarische Invektiven Grillparzers. Mit- 
geteilt von August Sauer. (»Deutsche 
Zeitung«, 12. Dezember 1886.) 

129. Forschungen zur neueren Literatur- 
geschichte. Festgabe für Richard Heinzel. 
Weimar, Felber. 1898. 8^ 567 S. 

S. 335—386. Neue Beiträge zum Verständnis und 
zur Würdigung einiger Gedichte Grrillparzers. Von 
August Sauer. 

S. 387—434. Die Ahnfrau und die Schicksalstragödie. 
Von Jakob Minor. 

130. Grillparzers Ahnfrau und die Schicksals- 
idee. Von Viktor Terlitza. Bielitz, 1883. 
Klimek. 8^ 41 S. 

131. Die Ur-Ahnfrau. Von J. Minor. (iNeue 
Freie Pressec, 7. Juni 1903.) 

132. Grillparzer und seine Ahnfrau. Von E. F. 
(iDeutsches Volksblattc, 21. Januar 1902.) 

133. Grillparzers Tragödie »Die Ahnfrau« in 
ihrer gegenwärtigen und früheren Gestalt 
Von Dr. Josef Kohm, k. k. Professor. Wien, 
Konegen. 1903. 8«. VÜI und 436 S. 

Entliält angescUossen die »Ahnfrau« in ihrer ersten 
Fassung. 

36 



134. Grillparzers Frauengestalten. Von Dr. 
Ludwig Singer. Mit Illustrationen zu Grill- 
parzers Werken von Franz Thiele. Wien 
und Leipzig, Breitenstein. 1. Lieferung: 
Sappho. 

Es erschien Dur dieses einzige Heft, dessen hübsche 
lUustrationen aber mehrfach benützt wurden, so von 
N. F. Arbjenin in seiner 1895 in Moskau erschienenen 
russischen Übersetzung der »Sappho«. 

135. König Ottokars Glück und Ende. Eine 
Untersuchung über die Quellen der Grill- 
parzerschen Tragödie. Von Alfred Kl aar. 
Leipzig, 1885. Freytag. 8«. 128 S. 2 Bl. 
Inhalt und Berichtigungen. 

136. Zu Grillparzers »Weh' dem, der lügt«. 
Von Prof. Rudolf Scheich. Wien, 1901. 
Selbstverlag. (SondeAbdruck aus der Fest- 
schrift zur Feier des 200jährigen Bestandes 
des k. k. Staatsgymnasiums im VIII. Bezirke 
Wiens.) 

137. Neues von Grillparzer. Von Adam Müller- 
Guttenbrunn. (»Deutsche Zeitungc, 27. Sep- 
tember 1889.) 

138. Gedichte von Franz Grillparzer. Jubiläums- 
ausgabezum 100. Geburtstage desDichters. 

(Sonntagsbeilage Nr. 7 zur »Vossischen 
Zeitungc, 15. Februar 1891.) 

139. Die Jubiläumsausgabe der Gedichte Grill- 
parzers. (Beilage zur »Allgemeinen Zeitungc, 
München, 19. Januar 1891.) 

37 



140. Aufruf zur Gründung der »Deutschen 
Schiller-Stiftung«. (O. J., unter anderen gez. 
»Franz Grillparzerc.) 4®. 2 Bl. 

141. Aufruf für ein Schiller-Denkmal in Wien. 
Wien, Mai 1886. 4^ 2 Bl. Gez. (nebst andern) 
Franz Grillparzer. 

142. »Jugend.« München. Nr. 4. 1902. Grillparzer- 
Nummer. 

Enthält: Gr.s Kathy. Von Prof. Angnst Sauer. Gr. 
als Politiker. Von Prof. Moritz Necker. Briefe und 
niustrationen. 

143. Österreichischer Parnaß, bestiegen von 
einem heruntergekommenen Antiquar. 
Frey-Sing, bei Athanasius & Comp. K1.-8®. 
IV und 45 S. . 

S. '20. Fr. Gr. (Pamphlet.) 

144. Der Radikale. Redakteur: Dr. A.J. Becher. 
I.Juli 1848. 

Walilkandidaten isum Reichstag und ihre Personal- 
beschreibung. 20. Grillparzer. Von Dr. Becher. 
(Pamphlet.) 



38 



V. 



Werke. 
1. Gesamtausgaben. 

145. Grillparzers sämtliche Werke. Stuttgart, 
Verlag der J. G. Cottaschen Buchhandlung. 
1872. 8^ X. Mit dem Porträt des Dichters. 
(Jugendbildnis von Daffinger, gest. von 
Professor Jakoby.) 

Inhalt. I.Band: Einleitung von Heinrich Laube. 
Gedichte. XL VIII und 302 S. IL Band: Die Ahnfrau. 
Sappho. 283 S. IIL Band: Das goldene Vließ. 290 S. 
IV. Band König Ottokars Glück und Ende. Ein treuer 
Diener seines Herrn. 316 S. V. Band: Des Meeres und der 
Liebe Wellen. Der Traum, ein Leben. Melusina. Hanni- 
bal. 350 S. VI. Band: Weh' dem, der lügt. Libussa. 
Esther. 309 S. VII. Band. Ein Bruderzwist in Habs- 
burg. Die Jüdin von Toledo. 270 S. VIII. Band. Da^ 
Kloster bei Sendomir. Der arme Spielmann. Ein Erleb- 
nis. Erinnerungen an Beethoven. Studien zum spanischen 
Theater. Zur Philosophie und Religion. 372 S. IX. Band: 
Politische Studien. Ästhetische Studien V und 276 S. 
X. Band: Selbstbiographie (1791 — 1836). Reiseerinne- 
rungen an Rom und Neapel (1819). Tagebuch aus dem 
Jahre 1836 (Paris und London). Beiträge zur Selbst- 
biographie. 452 S. Die ersten sieben Stücke und »Weh' 
dem, der lügta, mit Nachworten von Heinrich Laube. 

39 



Diese erste Gesamtausgabe, welche Heinrich Laube 
und Josef Weilen besorgten, ist mit großen, schönen 
Lettern auf gutem Papier gedruckt und heute schon ziemlich 
selten geworden. Über die von Josef Weilen geordnete 
Sammlung der Gedichte siehe Sauers Nachwort zur 
Jubiläumsausgabe und die Vorbemerkung zu Band I — III 
der Werke, fünfte Auflage: »Die Chronologie konnte 
bei der Ausgabe nicht berücksichtigt werden; einzelne 
Mißverständnisse und Irrtümer liefen mitunter und gingen 
mit wenigen Ausnahmen in die zweite Ausgabe der 
Werke über.« 

Diese zweite Ausgabe erschien 1876, die dritte 1878, 
beide in zehn Bänden und Kl.-8°. 1888 folgten hiezu 
der 11. — 16. Band, welche auch unter dem Titel «Er- 
gänzungsbände« erschienen sind. In der dritten Ausgabe 
hatte Richard Vollmer bereits Text und Anordnung der 
Gedichte einer Durchsicht unterzogen und dabei das 1877 
bei Cotta erschienene Grillparzer- Album (Rizy- Album) 
zugrunde gelegt. Aber Rizy war bei der Textierung 
der in Abschriften und teilweise verstümmelten Drucken 
vorliegenden Gedichte nicht immer sorgfältig vorgegangen 
und erst in der fünften, von August Sauer besorgten 
Ausgabe, wurden die Texte nach älteren Drucken und 
den Handschriften des Dichters wieder hergestellt. 

Die vierte Ausgabe erschien 1888 in 8^ und 16 Bänden. 
Sie wurde 1887 in 32 und 1890 in 40 Lieferungen aus- 
gegeben. Alle diese Auflagen waren so rasch vergriffen, 
dafi bereits 1892 eine neue, die fünfte Auflage, ver- 
anstaltet werden mufite. (Verlagskatalog der J. G. Cotta- 
schen Buchhandlung 1640—1882, dann Anhang.) 



146. Grillparzers sämtliche Werke. Fünfte Aus- 
gabe in 20 Bänden. Herausgegeben und mit 
Einleitungen versehen von August Sauer. 
Stuttgart, J. G. Cottasche Buchhandlung 
Nachfolger. (1892 u. f.) Kl.-8^ Ausgabe in 
der Cottaschen Bibliothek der Weltliteratur. 



40 



Inhalt. I.Band: 264 S. Vorbericht. (Sauer.) Ein- 
leitung zur fünften Ausgabe. (Sauer.) Einleitung zur 
ersten Ausgabe. (Laube.) Vorbemerkung zu Band I — III. 
(Sauer.) Gedichte I. II. Band: 240 S. Gedichte IL 
in. Band: 251 S. Gedichte IIL IV. Band: 232. S. Die 
Ahnfrau. Sappho. V. Band : 236 S. Das goldene Vließ. 
VI. Band: 256 S. König Ottokars Glück und Ende. 
Ein treuer Diener seines Herrn. VII. Band: 276 S. 
Des Meeres und der Liebe Wellen. Der Traum, ein 
Leben. Melusina. VIII. Band: 268 S. »Weh* dem, der 
lügt.« Libussa. Esther. IX. Band: 220 S. Ein Bruder- 
zwist in Habsburg. Die Jüdin von Toledo. X. Band: 
268 S. Vorbemerkung zu Band 10.— 12. Blanka von 
Kastilien. Die Schreibfeder. Wer ist schuldig? XI. Band; 
266 S. Dramatische Fragmente aus den Jahren 1807 bis 
1814. XII. Band: 219 S. Dramatische Fragmente und 
Pläne aus den Jahren 1817—1840. XIH. Band: 266 S. 
Vorbemerkung. Dramatische Fragmente. Übersetzungen. 
Satiren. Erzählungen. XIV. Band: 191 S. Vorbemerkung 
zu Band 14 — 18. Studien zur Philosophie und Religion. 
Historische und politische Studien, XV. Band: 178 S. 
Ästhetische Studien. Sprachliche Studien. Aphorismen. 
XVI. Band: 196 S. Studien zur Literatur. XVII. Band: 
260 S. Studien zum spanischen Theater. XVIII. Band: 
203 S. Studien zur deutschen Literatur. Zum eigenen 
Schaffen. XIX. Band: 262 S. Vorbemerkung zu Band 19 
und 20. Selbstbiographie. Beiträge zur Selbstbiographie. 
Tagebuch auf der Reise nach Italien 1819. XX. Band: 
250 S. Ein Erlebnis. Tagebücher. Erinnerungen aus dem 
Jahre 1848. Erinnerungen an Beethoven. Register zu 
Band I— XX. 

Die Nachworte von Heinrich Laube sind dieser Aus- 
gabe wieder beigefügt. 

Die Freiwerdung der Werke des Dichters für den 
Buchhandel im Jahre 1902 hat eine Menge neuer Aus- 
gaben der gesammelten Schriften sowohl, wie auch ein- 
zelner Stücke zur Folge gehabt. Verzeichnet sind diese 
Ausgaben in Goed. II. Zu erwähnen wäre, daB nicht 
eine dieser Neuauflagen in Wien erschienen ist. 



41 



2. Gedichte. 

147. Museum aus den deutschen Dichtungen 
österreichischer Lyriker und Epiker der 
frühesten bis zur neuesten Zeit. Aus- 
gewählt und in neuhochdeutscher Sprache 
zusammengestellt von Dr. S. H. Mosenthal. 
Wien, 1854. Gerold. KL-S». XVI und 616 S. 
Halbfranzband, Altwiener Manier von Ferd. 
Bakala in Wien. 

»Im Land, das Lerchen in dem Schilde trägt, 
War stets die traute Heimat des Gesanges, 
In femer Ostmark des germanschen Klanges, 
Ward einst das deutsche Lied zuerst gepflegt. 

Durch aUe Welt ließ seine Melodien 
Der Aiinnesänger edelster ertönen, 
Doch immer zog ihn heimatliches Sehnen 
Hin nach dem ,wonniglichen Hof zu Wien'. 

Dort durften Dichter mit dem Fürsten geh*n: 
Der fromme Friedrich lernte Laute schlagen. 
Die zärtlichsten der sü6en Minneklagen, 
Sang Leopold, der Held von Akkons Höh'n. 

Rudolf von Habsburg hieß den Sänger nah'n 
Und lauschte gläubig der geweihten Leier; 
Den Teuerdank und seine Abenteuer 
Entwarf der erste Maximilian«. 

(Aus der Widmung an den Erzherzog Ferdinand 
Maximilian, damals Kontreadmiral, dem spätem un- 
glücklichen Kaiser Max von Mexiko.) 

Salomon Hermann Mosenthal, geb. 1821 zu Kassel, 
selbst ein nicht unbedeutender Dichter, versuchte im 
vorliegenden Buche eine Blütenlese aus in Österreich 

42 



gebornen deutschen Dichtem zu bieten und versah sein 
Werk mit vielen biographischen und bibliographischen 
Details. Schon 1850 war im »Album österreichischer 
Dichter«, Wien, Pfautsch und Voß (Nr. 55) eine 
solche Zusammenstellung versucht worden. 

Von Grillparzers Gedichten finden sich im Buche: 
»Abschied von Gastein. Mein Vaterland. Feldmarschall 
Radetzky. An eine welsche Sängerin. Wintergedanken. 
Entsagung.«, welche durchgehends keine ersten Drucke 
sind. 

148. Die Schriftsteller Österreichs in Reim und 
Prosa auf dem Gebiete der schönen Lite- 
ratur aus der ältesten bis auf die neueste 
Zeit. Mit biographischen Angaben und 
Proben aus ihren Werken. Von Ludwig 
Scheyrer. Wien, 1858. Zamarski, Ditt- 
marsch & Comp. 8^ IV und 595 S. Alt- 
wiener Halbfranzband. 

Das Buch ist bedeutend wertvoller als das obige 
Werk. Die aufgenommenen Gedichte Gr.s. : »Zur goldnen 
Hochzeit. Trost. Des Kindes Scheiden. Erinnerung. 
Zwischen Gaeta und Capua. Frühlingsgedanken. Vor- 
zeichen. Dezemberlied.« sind ebenfalls keine ersten 
Drucke. 

149. Gedichte von Grillparzer. Stuttgart, Cotta. 
1872. Miniaturausgabe. Minimo-8*^. XII und 
399 S. Leinenband mit Gold Verzierung und 
Goldschnitt. 

Die hübschen Miniaturausgaben der Cottaschen 
Buchhandlung sind von bleibendem Werte. Es erschien 
gleichzeitig eine Ausgabe in 8^. Die Anordnung der 
Gedichte besorgte Josef Weilen (wie in der ersten 
Ausgabe der sämtlichen Werke). 

43 



150. Wiener Grillparzer-Album. Für Freunde als 
Handschrift gedruckt. Stuttgart, Cotta. 1877. 
8*^. 4 Bl. 578 S. 1 Bl. Halbfranzband, Grün 
mit Goldpressung, oben Goldschnitt von 
F. Kritz in Wien (1877). 

Mit zwei Porträts: 

1860. Gez. von W. Vita. Lichtdrack von G. Märkl. 

Mit Faksimile: 

»Will unsre Zeit micli bestreiten, 
Ich lafi' es mliig geschehen, 
Ich komme aus anderen Zeiten 
Und hoffe in andre za geh'n. 

Grxllparzer.« 

1814 Nach einem Ölgemälde von J. N. Höfel ge- 
zeichnet von W. Vita, photographischer Pressendruck 
von G. Märkl in Wien. 

Inhalt: Widmung. Unterz.: Wien, den 17. Februar 
1877. Theobald Freiherr von Rizy. Leben und Lieben. 
(Frühlingswehen und Sommerschwüle. Tristia ex Ponto. 
Nachsommer. Epigrammatisches.) Aus dem alten Öster- 
reich. Aus der neuen Ära. Musik und Musiker. 
Poesie und Poeten. Vermischte Gedichte. (Gelegent- 
liches. Parabolisches. Epigrammatisches. Albumblätter.) 

Anhang I. Aus des Dichters erster Jugendzeit. 
(Jugendgedichte und biographische Notizen.) 

Anhang II. Anmerkungen. (Erläuterungen zu den 
Gedichten, sie bilden den wichtigsten Teil des Buches.) 

Anhang III. Nachweisung der ersten Drucke. 

»Durch die innere Einrichtung dieser Sammlung 
und durch die derselben beigefügten Anmerkungen 
sollte .... der Grund zu einem Werke gelegt 
werden, welches, von jüngeren Freunden in gleichem 
Sinne fortgesetzt, schon als biographisches Denkmal 
einigen Wert in Anspruch nehmen, aber auch dazu 
beitragen könnte, das richtige Verständnis und die 
richtige Würdigung von Poesien zu vermitteln, deren 

44 



Gesamtheit von dem Dichter selbst als die Geschichte 
seines Lebens bezeichnet worden ist.« (Rizy.) Den 
literarischen Teil besorgte Dr. Wilhelm Vollmer; 
eine handschriftliche Sammlung von Gedichten, »welche 
sich seit dem Jahre 1846 im Besitz eines gewählten 
Kreises in Wien lebender Freunde befand«, wurde 
hiebei benutzt, der dritten und vierten Gesamtaus- 
gabe der Werke von Cotta diese Arbeit zugrunde 
gelegt. Das Buch ist eine bibliographische Seltenheit 
ersten Ranges (Sauer, Jahrbuch VII.) und mit den 
ersten Ausgaben der »Ahnfrau« und »Sappho« das 
seltenste der gesamten Grillparzerliteratur. Eine kleine 
Anzahl von Exemplaren befindet sich noch in Wien 
im Besitze verschiedener von Rizy (als Geschenk) 
damit beteilter Familien; ich konnte mir erst 1899, 
22 Jahre nach dem Erscheinen, eines davon verschaffen. 

151. Gedichte von Franz Grillparzer. Jubiläums- 
ausgabe zum 100. Geburtstage des Dichters 
(1791—1891). Mit dem Bildnisse des Dichters. 
Stuttgart, Cotta Nachfolger. 1891. 8^ XIV 
und 612 S. Leinenband mit Goldpressung 
und Goldschnitt. 

Das Bild wie bei Nr. 145. 

Inhalt. Erste Abteilung: (nach einer von G. selbst 
durchgesehenen, in seinem Nachlasse aufgefundenen 
Reinschrift) enthält auch: »Tristia ex Ponto« und 
»Gelegenheitliches«. Zweite Abteilung: (Diese, wie 
die folgende geordnet von Sauer), hiezu: Politisches. 
Vaterländisches. Polemisches. Parabolisches. Rudolf 
und Ottokar (Fragment). Gelegenheitliches. Inschriften. 
Denk- und Sendeblätter. Dritte Abteilung: Sprüche 
und Epigramme. Anhang undatierter Epigramme. Nach- 
wort des Herausgebers: Prag, am 12. Dez. 1890. 
August Sauer. Alphabetisches Verzeichnis der An- 
fangsworte von Gr.s Gedichten. 

Der Band ist prachtvoll ausgestattet. Mit einem un- 
endlichen Aufwand der fleißigsten und mühseligsten 



45 



Arbeit hat Professor Saner die Texte hergestellt» die 
ersten Drucke und die Entstehungszeiten der einzelnen 
Gedichte nachgewiesen. 

1Ö2. Gedichte von Franz Grillparzer. In Aus- 
wahl herausgegeben von Dr. Albert Zipper. 
Mit dem Bildnis des Dichters. Leipzig, 
Reclam (1903) Univ.-Bibl. K1.-8«. 200 S. 

Hiezu zahlreiche neue Ausgaben. (Goed. II.) 

153. Aglaja. Taschenbuch. XIII. Neue, wohlfeilere 
Ausgabe. Mit 6 Kupfertafeln von F. John, 
nach Originalgemälden. Wien, gedruckt und 
im Verlage bei J. B. Wallishausser. O. J. 
Minimo-16^ 8 Bl. 270 S. Pappband, mit Gold- 
pressung und Goldschnitt. 

S. 149. »An einen Freund.« (Ein Schiffer irrt durch 
Stunne5:nacht getrieben) 202. »Des Kindes Scheiden.« 
[Als meine kleine Muhme starb.] (Über des Bettes 
Haupt.) 

Das Taschenbuch Aglaja, der vornehmste (auch 
wirklich gute) Almanach des vormärzlichen "Wien, er- 
schien in den Jahren 1815 bis 1832, der erste Jahrgang 
von Josef Sonnleithner, die folgenden von Josef 
Schreyvogel herausgegeben. 1832 gab der Herausgeber 
bekannt, dafi er von den alten Jahrgängen noch Vorrat 
habe und diesen nun als neuere (wohlfeilere) Ausgabe 
verkaufen werde. Die Bücher erhielten neue Titel, die 
Übereinstimmung mit den alten Drucken ergibt sich 
aus der Gleichheit der Seitenzahlen. Obiges Buch war 
1819 erschienen. Die trefflichen Kupferstiche Johns, 
um derentwillen die »Aglaja« eifrig gesammelt wurde, 
sind Kopien von in Wiener Galerien oder im dortigen 
Privatbesitze vorhandenen Gemälden. (Siehe Goed. II. 
§ 315.) 

46 



164. — Ein Taschenbuch für das Jahr 1820. 
VlJahrg.Wien, Wallishausser.Minimo-16^ 
8 Bl. 310 S. Mit gestochenem Titel, 6 Stichen 
von John, Pappband, mit Illustrationen auf 
dem Deckel und Goldschnitt, im Schuber. 

S. 132. An BeUineD. (Hier send' ich dir) 176. 
Erinnerung. (Hab ich mich nicht losgerissen) 178. An 
eine wälsche Sängerin. (Mit Opernliedem treibe deinen 
Scherz) 214. Abschied von Gastein. (Die Trennungs- 
stnnde schlägt) 286. Kennst du das Land? (Gelobt 
sei Gott) 291. Zwischen Gaeta und Capua. (Schöner 
und schöner) 293. Am Morgen nach einem Sturm. 
(Hast wieder einmal gestürmt?) 

Das vorliegende Buch ist eines jener, welche in 
Folge der Beanständung des Gedichtes »Die Ruinen 
des Campo vaccino« durch die Zensurbehörde kastriert 
und mit einem neuen Inhaltsverzeichnis versehen 
wurden. Die Seiten 303 — 308 fehlen. Ein unkastriertes 
Exemplar aufzufinden ist mir bisher nicht gelungen. 

155. — 1821. Die Ausstattung wie das vorige. 
Mit 6 Stichen von John. Minimo-16®. 8 Bl. 
308 S. 2 Bl. 

S. 12. Der Genesene. (Jetzt, da ichs bestanden habe) 
62. Frühlingsgedanken. (Wie die Knospen) 161. Der 
Wunderbrunnen. (Seit ich von dir gekostet) 161. 
Auf eine geschenkte Schale. (Jugend halte dir die 
Schale) 172. Werbung. (Mädchen, willst du mir ge- 
hören) 262. Vorzeichen. (Augen! meiner Hoffnung 
Sterne) 285. Abschied. (Wie wird mir denn so weh 
und bang) 297. Beruhigung. (Weil dein Betragen mich 
verdrofi) 300. Am Hügel. (O Hügel, sanft von Steinen 
aufgeschichtet). 

156. — 1822. Alter Leinenband mit Goldschnitt. 
Mit 6 Stichen. Minimo-16^ 8 Bl. 270 S. 2 Bl. 



47 



S. 3. Die tragische Muse. (Halt ein, Unselige !) 13. Das 
Spiegelbild. (Ich lag im grünen Laubgezelt) 80. Schalk- 
heit. (Lächelst du mir durch die Zweige) 125. Als 
sie, zuhörend, am Klavier saß. (Still saß sie da) 178. An 
der Wiege eines Kindes. (Da liegt sie, eingehüllt) 
243. Allgegenwart. (Wo ich bin, fem und nah). 

157. — Vin. Neue, wohlfeilere Ausgabe. Mit 
6 Stichen. (Gedruckt 1826, ausgegeben 1835.) 
Minimo-16^ 8 Bl. 282 S. Mit hübsch Ulu- 
striertem Deckel, Goldschnitt. 

S. 257. Versäumt. (Auf Krasna Hora) 258. Todes- 
wund. (Schwing dich auf, Adler, zu Mimers Born). 

158. — 1827. Mit 6 Stichen, illustriertem Deckel, 
Goldschnitt. Minimo-16^ 8 Bl. 273 S. 

S. 161. Dezemberlied. (Harter Winter, streng und 
rauh) 162. Entzaubeniug. (Pisang mit den breiten Blät- 
tern) 163. Bitte. (Schilt mich nicht arbeitsscheu). 

159. — 1828. Mit 6 Stichen. Alter Leinenband 
mit Goldschnitt. Minimo-16^ 8 Bl. 282 S. 

S. 210. Beethoven. (Abgestreift das Band der Grüfte). 

Das Bändchen enthält unter andern auch die Novelle 
»Das Kloster bei Sendomir« und den ersten Druck der 
»Totenkränze, von Jos. Christ. Baron Zedlitz.« 

160. — 1829. Mit 6 Stichen, illustriertem Deckel, 
Goldschnitt. Minimo-16^ 8 Bl. 281 S. 

S. 218. Spaziergänge: Bachesgemurmel. (Nu nu! Was 
willst du?) Pflanzenwelt. (Das Höchste ist, das Höchste 
bleibt) Im Gewächshause. (Aloe, Aloe!) 

161. — V. (1829, ausgegeben 1834.) Ausstattung 
wie oben. 



48 



Das Bändchen unterscheidet sich von der oben an- 
gefahrten Ausgabe von 1829 nur dadurch, dafi das 
gestochene alte Titelblatt entfernt und ein neuer Titel 
eingeheftet wurde, Druck und Seitenzahl stimmen völlig 
überein. 

Die Gedichte in der Aglaja, wie in den folgenden 
Almanachen, sind durchgehends erste Drucke. 

162. Huldigung den Frauen. Ein neues Taschen- 
buch von J. F. Castelli für das Jahr 1823 
mit Kupfern. Leipzig, im Industrie-Comptoir. 
Minimo-16®. VI und 266 S. Seidenband mit 
Goldpressung und Goldschnitt. 

S. 52. Incubus. (Fragst du mich, wie er heißt). 

163. — 1827. Wien, Tendier und v. Manstein. 
Minimo-16«. 1 Bl. 363 S. 2 Bl. 

S. 191. Gedanken am Fenster. (Heräber durch die 
Berge). 

164. — 1830. Wien,Tendler. Minimo-16^ XXXII 
und 318 S. 

S. 286. Märchen. (In eines alten Thurmes Schacht). 

165. — 1841. Wien, Tendier und Schaefer. 
Minimo-8^ 9 BL 398 S. 1 Bl. 

S. 313. Die Schwestern. (Als Gott die Menschen schuf). 

166. — 1848. Wien, Tendier & Comp. Kl.-8^ 
8 Bl. 284 S. 2 Bl. Hübscher Seidenband mit 
reicher Goldverzierung und Goldschnitt. 

S. 181. In das Stammbuch einer Dichterin. (Jung, 
schön und reich) 213. Stammbuchblatt. (Des Menschen 
Dasein, alt wie jung). 

49 4 



Das Taschenbuch erschien von 1823 — 1848. Aiifier den 
oben angefahrten enthalten noch die Jahrgänge 1844 nnd 
1845 Beiträge des Dichters für das »keineswegs in be- 
sonderem Ansehen stehende Taschenbuch« (Rizy). 

167. Beethovens Grabstein auf dem Währinger 
Friedhofe nächst Wien. (Mit einem Stiche.) 
Die Worte von Fr. Grillparzer nach einer 
Orginalmeiodie des Verewigten. (Du, dem 
nie im Leben). Einzeldruck. O. J. (1828.) 
K1.-8«. 2 Bl. 

Die Einzeldrucke mehrerer Gedichte Gr.s (siehe Inhalts- 
verzeichnis zur Jubiläumsausgabe, dann Goed., II.) sind 
ganz verschollen und ist nur höchst selten ein Blatt im 
Buchhandel aufzufinden. 

168. Vesta. Taschenbuch für das Jahr 1834, 
IV. Jahrgang. Wien, Ludwig. Minimo-16^. 
3 Bl. 365 S. Mit 7 Kupferstichen. Pappband, 
Deckel gepreßt, mit Goldschnitt. 

S. 8. Die Unschuld. (Ach, du schöne weiBe Taube). 
Hiezu ein Stich, darstellend ein Kind, welches eine Taube 
hält, gem. von Waldmüller, gest. von Passini. 

169. — V. Jahrgang. 1835. Minimo-16<>. 3 Bl. 
344 S. Mit gestochenem Titel und 7 Kupfer- 
stichen. (Von Passini und Axmann.) 

S. 23. Tristia ex Ponto. 1. Böse Stunde. (Begeisterung, 
was ruf ich dir) 2. Polarszene. (Aufblinkenden Gefilden) 

3. Frühlings Kommen. (Der Wächter auf den Zinnen) 

4. Reiselust. (Kam zurück die Lust zu schweifen) 5. Der 
Fischer. (Hier sitz' ich mit lässigen Händen) 6. Ver- 
wünschung. (Wärst du so gut, als schön du bist vor 
Vielen) 7. Verwandlungen. (1. Wie bist du so schaurig, 
2. Doch stand es einmal, 3. Nur einmal zögerts) 8. Die 
Porträtmalerin. (Malet keine toten Bilder) 9. Trennung. 

50 



(So laß uns scheiden denn) 10. Sorgenvoll. (Mein Kam- 
mer ist mein Eigentum) 11. Ablehnung. (Was folgst 
du mir auf jeden Schritt) 12. Intermezzo. (Im holden 
Mond der Maien) 13. Noch einmal in Gastein. (Du, 
dieses Ortes Einsamkeit) 14. Naturszene. (Das Wasser 
rinnt vom Felsgestein) 15. Jugenderinnerungen im 
Grünen. (Dies ist die Bank) 16. Freundeswort. (Mag 
dein Schmerz sich roh entladen) 17. Schlußwort. (Also 
hatt' er lang gesprochen). 

Das Taschenbuch Vesta erschien von 1831 — 1836. Ein 
Gedicht von G. befindet sich noch im I. Jahrgang. 

170. Album. Unter Mitwirkung vaterländischer 
Schriftsteller zum Besten der Verunglückten 
in Pest und Ofen herausgegeben von 
Friedrich Witthauer. Mit einem radierten 
Umrisse und einer Musikbeylage. Wien, 
Strauß' Witwe. 1838. 8<>. XVffl. 1 Bl. 369 S. 
9BI. 

S. 46. Trost. (Wenn dich Glück und Freunde fliehen) 
S. 47 und 48. Inschriften : Kunstvollendung. (Wenn einer 
feinsten Marmor nahm') Selbstbekenntnis. (Du nennst 
mich Dichter) Der Großmütige. (Im Schenken ohne 
Maß) Ljrrik. (Wie sind die Gedichte so trefflich) Kritik. 
(Die Dichtkunst, sagt man oft). Der radikale Dichter. 
(Wer Liebe singt und Wein) Goethe. (Und ob er mitunter 
kanzleihaft spricht) Der Kunstrichter. (Er steht am 
Gestade der Poesie) An ***. (Du guter Schütze, schart 
und kühn) Der bekehrte Dichter. (Die Festung Ehre, 
die er schwor) Ein Hegelsches Kapitel. (Die deutsche 
Jugend, etwas bunt von Haus) Pöbelliteratur, (aj Glaubt 
ihr, man könne kosten vom Gemeinen, bj Und trankst 
du heute Götterwein, cj Gleich und gleich gesellt sich 
gern). 

171. Orpheus. Musikalisches Album für das 
Jahr 1842. Herausgegeben von August 

51 *♦ 



Schmidt Wien, Volke. Kl.-8^ 3 Bl. VIH 
und 266 S. Die Musikbeilagen fehlen. Per- 
gamentband. 

S. 53. Ständchen. (Brim blim, klang kling). 

172. Album aus Österreich ob der Enns. Mit 
artistischen Beilagen. Herausgegeben zum 
Besten der durch den Brand am 26. Ok- 
tober 1841 verunglückten Bewohner von 
Spital am Pyhrn in Oberösterreich. Linz, 
1843. Fink. Gr.-8<>. 4 Bl. 40 und 510 S. 1 Bl. 

S. 100. Entgegnung. (Gabst Du schon auf die Poesie?) 
Das Album, in dem »auch die literarischen Kräfte 
der Provinz« sich vernehmen lassen sollten, enthält auch 
eine Anzahl Dialektdichtungen von Kaltenbrunner, 
Luber, Lindemayr, Stelzhammer und ein Gedicht 
von J. Anzengruber, dem Vater des Dramatikers. 

173. Album. Zum Besten der durch die Über- 
schwemmungen im Frühjahre 1845 in Böhmen 
Verunglückten. Wien, Strauß* Witwe. 1845. 
8«. VI S. 1 Bl. 442 S. 

S. 141. Alma von Goethe. (Das hast Du nicht 
gedacht, Gewaltiger Du) 142. Wanderszene. (Es geht 
ein Mann mit raschem Schritt). 

174. Moosrosen. Ein Kranz von Novellen, Er- 
zählungen, Mährchen imd Gedichten durch 
Beiträge von. . .. Wien und Leipzig, Stöck- 
holzer. 1846. Kl.8^ 3 Bl. 328 S. 

S. 151. Stabat Mater. (Nun wohl, es ward euch dar- 
gebracht). 

175. Au Stria. Österreichischer Universalkalender 
für das gemeine Jahr 1847. VIII. Jahrgang. 

52 



Mit 2 lithographierten Tafeln, 6 Musik- 
beilagen lind vielen Holzschnitten. Redakteur 
und Bearbeiter Josef Salomon, Professor 
der Mathematik und J. P. Kaltenbaeck, 
k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchivar. Gr.-8®. 
CXXX und 362 S. Im alten illustrierten 
Einband. 

S. 243. Jenny Lind (Sie nennen Dich die Nachtigall). 

Dieser ausgezeichnete Kalender kann besonders infolge 
der seit dem dritten Jahrgange demselben angefügten 
trefflichen Beiträge des Geschichtsforschers Kalten- 
baeck ein Jahrbuch von bleibendem Wert genannt werden . 
Der vorliegende Band enthält eine Beschreibung (nebst 
Tafel) der Reichskleinodien, Hausgrundgesetze, Pro- 
vinzialverfassungen, vaterländische Denkwürdigkeiten, 
die österreichische Volkshymne in 14 Sprachen und vieles 
andere. 



176. Feldmarschall Radetzky. (Glück auf, mein 
Feldherr, führe den Streich!) Gez. Grillparzer. 
(Aus der »Konstitutionellen Donauzeitung« 
Nr. 68, 8. Juni 1848.) Erschienen und zu 
haben bei Ignaz Klang, Buchhändler in Wien, 
Dorotheergasse Nr. 1105. 8^. 1 Bl. Einzel- 
druck. Geschenk des Prof. Dr. Sauer. 

Der Verleger Klang hatte 1848 von diesem Einzel- 
druck 10.000 Exemplare an die Armee in Italien geschickt. 
Da nun aber der Krieg nicht die richtige Zeit für Ordnung 
und sorgfaltiges Verwahren eines Flugblattes ist, blieben 
nur sehr wenige davon übrig, ein großer Teil mag als 
Fidibus oder Flintenpfropfen seine Schuldigkeit getan 
haben. So kam es, daß ich viele Jahre vergeblich nach 
einem Blatte forschte. Das Gedicht wurde in alle Sprachen 
der Monarchie übersetzt. Auch von diesen Übersetzungen 
ist keine mehr aufzufinden. 



53 



177. Iris. Grazer Modenblatt. 1850. Siehe Nr. 61. 

S. 69. (1. Mai 1850.) Joseph von Spairn. (In Wien 
erscholl der Freiheit Ruf). 

178. Aurora. Taschenbuch für das Jahr 1851. 
Herausgegeben von Johann Gabriel Seidl. 
XX Vn. Jahrgang. Wien, Riedls Witwe und 
Sohn. Kl.-8^ 256 S. 

S. 182. Napoleon. (So stehst du still, du unruhvoUes 
Herz). 

179. — 1852. Titel wie oben. K1..8^ 7 Bl. 248 S. 
IBl. 

S. 75. Albumblatt. (Ist zwar, seit ich dich kenne). 

180. Illustriertes Familienbuch zur Unterhal- 
tung und Belehrung häuslicher Kreise, 
herausgegeben vom Österreichischen 
Lloyd. Triest. 1851. Gr.4^ 1 Bl. 320 S. 2 Bl. 
Mit vielen Stichen. 

S. 156. Böses Wetter. (Wenn starke Winde wehen). 

181. — 1853 (Siehe Nr. 62). 

S. 22. Appellation an die Wirklichkeit. (Weiland 
Alexander dem Großen). 

182. Österreichisches Frühlingsalbum. 1854. 
Herausgegeben von Heliodor Truska. Wien, 
Braumüller. 4^ 4 Bl. LXXVI und 466 S. 
Mit einem Steindruck. 

S. 114. Einem Soldaten. (Hoch und erhaben steht des 
Lebens Baum) 116. Lebensregel. (Will eine Meinung 
dich gewinnen). 

Dieses hübsche Album, welches zur Feier der 
Vermählung des österreichischen Herrscheipaares 

54 



(24. April 1854) erschienen ist, enthält Hnldignngs- 
gedichte in deutscher, italienischer, polnischer, rutheni- 
scher, böhmischer, kroatischer, serbischer, slovenischer, 
romanischer, neugriechischer, armenischer und magyari- 
scher Sprache und im zweiten Teile Beiträge der be- 
kanntesten Schriftsteller des damaligen Österreich. 

183. Gendarmerie-Almanach für 1854. Heraus- 
gegeben von Friedrich Ehrenstein. 2. Auf- 
lage. Wien, Gerold. K1.-8«. XH und 192 S. 

S. 168. Willkommen. (Ich hab' sie gesehen). 

184. Thalia. Taschenbuch für 1852. Heraus- 
gegeben von Dr. Johann Nepomuk Vogl, 
XXXIX. Jahrgang. Mit 6 Stahlstichen. Wien. 
In Kommission bei Jakob Dirnböck. Kl.-8^ 
XVI und 326 S. 1 Bl. 

S. 246. Bretterwelt. (Komm, Muse, her). Siehe hiezu 
Grillparzer- Album S. 538 und Sauer (G.- Jahrbuch, VII, 
S. 135.) 

185. — 1855. K1..8^. XVI und 318 S. 1 Bl. 

S. 177. Ein Hochzeitsgedicht« (Was schmückt ihr euch, 
ihr altergrauen Hallen). 

186. — Wien, 1859. Im hübschen Ganzpergament- 
band mit Goldverzierung und Goldschnitt. 
Titel gestochen. K1.-8®. 9 BL 326 S. 1 Bl. 

Enthält die Gedichte: Naturszene, Intermezzo, Ab- 
lehnung, Reiselust, welche bereits in der Vesta 1835 
erschienen waren. 

187. — Wien, 1856. Mit gestochenem Titel. KL-8®. 
XVI und 318 S. 1 Bl. 



55 



S. 224. Lebensregel. (Im Österreichischen Frühlings - 
album, 1854). 

188. — Wien, 1863. K1.-8». XX. 314 S. 1 BL 

S. 114. Gründlichkeit (Wieviel, im Reich des Geistes 
gar). 

189. — Wien, 1866. K1.-8«. Vffl. 4 Bl. 334 S. 1 Bl. 

S. 180. Epigramme. (Theater, Ästhetisch). 

S. 181. Dezemberlied. (Aglaja, 1827). 

»Neben einer langen Reihe von solchen Stücken, 
welche den Makel des Nachdruckes erwiesenermaßen 
an sich tragen, bringt die ,Thalia' in den Jahrgängen 
1850, 1852 und 1863 allerdings auch drei Gedichte, 
rücksichtlich deren es bisher noch nicht gelungen ist, 
einen ähnlichen Nachweis zu schaffen. Dennoch wird 
man dem Vorgang gegenüber, welcher bei der Heraus- 
gabe dieses Taschenbuches gewohnheitsmäßig geübt 
worden ist. Anstand nehmen müssen, diesen drei Stücken 
den Wert von ersten Drucken beizulegen« (Rizy). 
Auch Sauer läßt diese Frage offen. 

Das Taschenbuch wurde von 1858 an von Friedrich 
Steinebach redigiert. 

190. Aurora-Album. Dichtungen von . . . Bilder 
. . . Lieder . . . Wien, Tendier & Komp. 
1856. 40. 1 Bl. 40 S. 3 Bl. Die Bilder fehlen. 

S. 19. Consilium medicum. (Frau Poesie war krank). 

191. Für den Friedhof der evangelischen Ge- 
meinde in Graz in Steiermark. Erzählungen, 
vermischte Aufsätze und Gedichte von ein- 
hundertsechsundzwanzig deutschen Gelehrten, 
Schriftstellern und Dichtern . . . Mit einer 
musikalischen Beilage von G. Meyerbeer. 
Braunschweig, Wien und Graz, Vieweg. 

56 



1857. KL-8«. XVm. 690 S. Herausgegeben 
von Holtei. 

S. 386. Fortsclirittsinänner. (Euch kann mein Lied, 
ich f&hl's, nicht mehr gefallen) 389. Chor der Wiener 
Musiker beim Berlioz>Feste. (Genossen, macht ein ernst 
Gesicht) 390. Einem Regimentsinhaber. (Ein halb Jahr- 
hundert ist vorbeigerückt). 

192. Krippen-Kalender für 1857. Jahrbuch für 
Frauen und Mütter. V. Jahrgang. Mit 
einem Titelbilde und Naturselbstdnick. Wien, 
Prandel & Meyer. Kl.-8^ LXXXVffl und 
194 S. 1 Bl. 

S. 84. Deutsche Ansprüche. (Es waren, wie euch 
wohl bekannt). 

193. Sophie Schröder, wie sie lebt im Ge- 
dächtnis ihrer Zeitgenossen. Siehe Nr. 40. 

S. 233. Zwei Schröder, Mann und Frau. 

194. Das Kaiser-Album. Viribus unttis. Heraus- 
gegeben von der Mechitaristen-Kongre- 
gation. Wien, 1858. Folio. 5 Bl. 244 S. 

S. 3. »Als ich noch ein Knabe war.« Das Buch war 
eine Huldigung für den Kaiser Franz Josef, der Rein- 
ertrag dem Baue der Votivkirche gewidmet. Enthält 
Gedichte in allen Sprachen der Monarchie. Die 19 präch- 
tigen Zeichnungen von Geiger stellen Volkstrachten 
aus allen Kronländem dar. 

195. Aus dem alten Österreich. Siehe Nr. 16. 

S. 5. Ein poetisches Fragment Gr.s. (Sei mir gegrüßt, 
mein Österreich) 43. Rundgesang. (Champagnerwein, 
du Königswein). 

57 



3. Prosa. 

196. Aglaja. Taschenbuch für das Jahr 1828. 
Siehe Nr. 159. 

S. 65. Das Kloster bei Sendomir. Nach einer als 
wahr überlieferten Begebenheit. 

197. Franciszek Grillparzer. Klasztor pod Sando- 
mierzem. (Opowiadanie oparte na praw- 
dziwem zdarzeniu) przetJömaczyi Apolinary 
Ujejski. ZJoczöw, Zukerkandl. (Nr. 5 der 
»Biblioteka powszechna«.) Mmimo-16®. 52 S. 

198. Iris. Deutscher Almanach für 1848. Heraus- 
gegeben von Johann Grafen Mailäth. Neue 
Folge. II. Jahrgang. Mit 6 Stahlstichen. Pest, 
Heckenast. 8^ VI und 329 S. 1 Bl. Mit 
gestochenem Titel (unter den Bildern das 
beste Porträt Ad. Stifters von Daffinger). 
Seidenband mit Goldschnitt 

S. I. Der arme Spielmann. Erzählung von F. Grill- 
parzer. 

199. A szeg6ny muzsikus. Beszöly irta Grill- 
parzer forditotta Markus Miklös. Budapest, 
Aigner (1872). K1.-8«. 60 S. 

Eine sehr gute ungarische Übersetzung des »Armen 
Spielmanns«. 

200. Das Jahrhundert der Kreuzzüge. Von 
Franz Grillparzer. (»Neue Freie Presset, 
24. Februar 1882.) 

58 



4. Dramatische Werke. 

201. Die Ahnfrau. Ein Trauerspiel in fünf Auf- 
zügen. Von Franz Grillparzer. Wien, 1817. 
Im Verlag bey J. B. Wallishausser. 

Ganzlederband (grüner Saffian) mit Goldverziening, 
modernem Vorsatzpapier, Originalumachlag eingebunden 
(F. W. Papke, Wien). 

K1.-8®. 4 Bl. (Titel, Widmung, Vorbericht, Personen.) 
131 u. 1 leere Seite, die erste Seite Text nicht numeriert. 
Beim Vorbericht eine Anmerkung über Theatermanu- 
skripte. Bogen A (4 Bl. unbezeichnet) bis J. Der letzte 
Bogen hat nur 2 Bl. Auf dem Umschlage (braun mit 
Randleiste) der Titel -wie oben ohne Angabe des Er- 
legers, dafür rückwärts: Wien, 1817. Im Verlag bey 
J. B. Wallishausser. 

202. — Zweyte Auflage. Wien, 1819. Im Verlag 
bey J. B. Wallishausser. 

Halbfranzband, Altwiener Manier, Originalumschlag 
eingebunden (Ferd. Bakala in Wien). 

12». 3, Bl. (Titel, Vorbericht, Personen.) 153 u. 1 leere 
Seite, erste Seite Text nicht numeriert. Vorbericht 
gezeichnet mit C. A. W. (Carl Aug. West), hiebei 
eine Anmerkung über Theatermanuskripte. Bogen A 
(3 BL nicht bezeichnet) bis G. Der letzte Bogen hat 
nur 5 Bl. Auf dem Umschlage (lichtbraun mit Rand- 
leiste) vorne Titel (Zweyte unveränderte Auflage) rück- 
wärts: Wien, 1819. Gedruckt und in Verlag bey 
J. B. Wallishausser. 

202a. — Zweite Auflage. Prag und Wien, 1819. 

12®. 1 Bl. 144 S. Seltener gleichzeitiger Nachdruck, 
ohne Angabe von Drucker und Verleger, auch fehlt 
der Vorbericht. 

203. — Dritte Auflage. Wien, 1819. Im Vertage 
bey J. B. Wallishausser. 

59 



12®. 3 Bl. (Titel, Vorbericlit, Personeo) erste Seite Text 
nicht numeriert, dann 163 und eine leere Seite. Vor- 
bericht nicht gezeichnet, hiebei eine Anmerkung über 
Theatermanuskripte. Bogen A (3 Bl. nicht bezeichnet) 
bis G. Der letzte Bogen hat nur 10 Bl. 

203a. — Stuttgart, bei August Friedrich Macklot. 
1822. 

Kl.-8^ 144 S. Nachdruck ohne Bezeichnung der Auf- 
lage. Der Vorbericht und die Anmerkung über Theater- 
manuskripte sind aufgenommen. 

204. — Vierte Auflage. Wien, 1823. Im Verlage 
bey J. B. Wallishausser. 

K1.-8®. 3 Bl. (Titel, Vorbericht, Personen), dann 
(erste Seite Text nicht numeriert) 8 — 152 S. Bogen 
A bis K. Der letzte Bogen hat nur 4 Bl. 

205. — Fünfte Auflage. Wien, Vertag von 
J. B. Wallishausser. 1832. 

Gleichzeitiger geprefiter Leinenband mit Gold Verzierung . 
Mit einer handschriftlichen Anmerkung des letzten Be- 
sitzers Joh. Nep. Höflmayr über Berthas Monolog im 
»Taschenbuch für Schauspieler und Schauspielfreunde 
auf das Jahr 1822«. Bogen und Seitenzahl stimmen mit 
der vierten Auflage völlig überein. K1.-8®. 

206. — Sechste verbesserte Auflage. Wien, 1844. 
Verlag und Druck von J. B. Wallishausser. 

8°. Titel, Vorbericht zur ersten Auflage nicht numeriert, 
dann IV — VI, Personen, 1 leere Seite und erste Seite 
Text nicht numeriert, 10 — 168 S. Bogen 1 — 11, der 
letzte Bogen hat nur 4 Bl. 

207. — Schulausgabe mit Einleitung und An- 
merkungen von Dr. Adolf Lichtenheld. 
Stuttgart, 1889. Cotta. ki.-8o. 182 S. 

60 



208. — Leipzig, Verlag von Philipp Reclam jun. 
(1903). Univ.-Bibl. 

Durcli die Aufnahme in die um die Verbreitung 
deutschen Schrifttums hochverdienstlichen Ausgaben 
Reclam s (und ähnlicher Sammlungen) wurden die 
Werke des Dichters dem Ärmsten zugänglich und damit 
Gemeingut des deutschen Volkes in allen Weltteilen. 

209. L'Avola. Tragedia in cinque atti di Grill- 
parzer traduzione di Giuseppe Rot a, Dottore 
inLegge.Pavia,Tipografiapopolare. 1875. 

Halbsaffianband von F. Bakala, Wien. Kl.-8^ 2 Bl. 
135 S. 

210. — Tragedia in cinque atti di F. Grillparzer 
traduzione di Andrea Maffei. Milano, Li- 
breria editrice. 1877. 

HalbsafBanband von F. Bakala. Kl.-8^ 111 S. 

211. Az Oss-anya. Szomorüjätek 5 felvonäsban 
Grillpartzer utän irta Petrichevich- 
Horväth Daniel es. k. fö-sträzsa-mester. 
Pesten, Petrözai-Trattner Jänos Tamäs 
betuivel es költsegevel. 1824. 

8^ 134 S. Gute Übersetzung, das seltene Buch kann 
auch als Muster der ungarischen Sprache beim Beginne 
des 19. Jahrhunderts gelten. 

212. Pramäti, aneb: Poslednf z rodu Borotfnü 
Truchlohra v 5 jednänich od Fr. Grill- 
parze ra. Pfeloiil Jaromlr Kazda. V Praze. 
MikuläS a Knapp. 

K1.-8«. 78 S. Nr. 174 des »Divadelnf ochotnfk« 
herausgegeben von Josef MikuldS Boleslavsky. 

61 



213. Franciszek Grillparzer. Matka rodu Dobra- 
tyAskich. Tragedyawpi^ciu aktach. Przekiad 
Stanislawa StarzyAskiego. Wy danie drugie. 
ZJoczöw. Zukerkandl. (1893). (»Biblioteka 
powszechnac. Nr. 71 — 72.) 

Minimo-8^ 120 S. Die erste Ausgabe erschien 1850 
in Lemberg in der Druckerei des Ossolinskischen In- 
stituts. Der Familienname Borotin ist in Dobratyn ge- 
ändert. 

214. Theatralisches Quodlibet oder sämmtliche 
dramatische Beyträge für die Leopold- 
städter Schaubühne. Von Carl Meisl. Vierter 
Band. Pesth. Hartlebens Verlag. 1820. 

K1.-80. 3 Bl. 236 S. S. 185—236: »Die Frau Ahndel. 
Parodie der Ahnfrau in zwey Akten, mit Gesang, in 
Knittelreimen von Carl Meisl. Pesth.. Hartlebens Verlag. 
1820.« 

215. Sappho. Trauerspiel in fünf Aufzügen, von 
Franz Grillparzer. Wien, 1819. Im Verlage 
bey J. B. Wallishausser. 

Roter SafEanband mit Goldverzierung von Ferd. Bakala 
in Wien. 

120. i Bl, Xitel, 1 Bl. Widmung, 1 Bl. »Sappho«, 
rückwärts »Personen«, erste Seite Text nicht numeriert, 
dann 4 — 127 S. Letzte (nicht numerierte) Seite : »Aus 
der Officin des Verlegers«, Bogen A bis F, der letzte 
Bogen hat nur 4 Bl. 

216. — Wien, 1819. Wallishausser. 

Exemplar aus dem Besitze der Schauspielerin Fräulein 
Agathe Barsescu, mit ihrer Namensfertigung und auf 
die Darstellung bezüglichen Randnoten. Antiquarisch 
erworben. 



62 



217. — Wien, 1819. Wallishausser. 

Halbfranzband mit hübsclier Goldverzierung. Wiener 
Arbeit. (Ende des 19. Jahrhunderts.) Kl.-8^ Bogen 
1 — 8. Sonst mit 215 übereinstimmend. (Letzte Seite: 
Papier von J. G. Uffenheimer.) 

Mit dem Bildnisse der Sophie Schröder als Sappho, 
gemalt von Daffinger, gestochen von Hofel. Diese Aus- 
gabe ist erwähnt in Laubes Nachwort zur Sappho in 
der ersten Gesamtausgabe der "Werke. 

218. — Zweyte Auflage. Wien, 1819. Im Verlage 
bey J. B. Wallishausser. 

Halbfranzband. Altwiener Manier (Bakala). Graublauer 
Umschlag, mit Randleiste, eingebunden. 

12°. 1 Bl. Titel, 1. Bl. Widmung, 1 Bl. »Sappho«, 
rückwärts »Personen«, erste Seite Text nicht numeriert, 
dann 4 — 144 S. Bogen (2 Bl. nicht bezeichnet) A— F. 
Auf dem Umschlage vorne Titel, rückwärts: Wien. 1819. 
Gedruckt und im Verlage bey J. B. Wallishausser. 

219. — Dritte Auflage. Wien, 1822. Im Verlage 
bey Joh. Bapt. Wallishausser, 

8^ 1 Bl. Titel, 1 Bl. Widmung, 1 Bl. »Sappho«, 
rückwärts »Personen«, erste Seite Text nicht numeriert, 
dann 4 — 123 S. und 1 leere Seite. 

Bogen (2 Bl. nicht bezeichnet) A — J. Der letzte Bogen 
hat nur 2, der vorletzte nur 4 Bl. 

220. — von Franz Grillparze r. Vierte Auflage. 
Wien, 1856. Wallishausser'sche Buch- 
handlung (Josef Klemm). 

Halbfranzband mit Gt)ldschnitt von Joh. Jirak in 
Wien. 

8«. 1 Bl. Titel, 1 Bl. Widmung, 1 Bl. »Sappho«, rück- 
wärts »Personen«, dann 4 — 123 und eine nicht numerierte 
Seite. »Aus J. B. Wallishausser's k. k. Hoftheater- 

63 



Druckerei.« Bogen (2B1. nicht bezeiclinet) 1 — 9. Der letzte 
Bogen liat nur 2, der vorletzte nur 4 Bl. 

Ausgabe auf besserem Papier. Aus einer Buchhändler- 
anzeige auf dem Umschlage der zweiten Auflage des 
»Ottokar», 1852, ist zu ersehen, daß Wallishausser 
Ausgaben auf Druckpapier, Schreibpapier und Velinpapier 
veranstaltete, deren Preise verschieden waren. So kostete 
die 6. Auflage der Ahnfrau einen Taler oder 1 fl. 90 kr., 
die 3. Auflage der Sappho 26 Groschen oder 1 fl., das 
»goldene Vlie6« auf Druckpapier 2, auf Schreibpapier 
3 fl. : »Um den Ankauf sämtlicher Stücke von Grillparzer 
zu erleichtem, ist der Verk.-Preis auf einige Zeit bei 
Abnahme auf Einmal gestellt: 8 Thlr. statt 10 Thlr. und 
10 fl., statt 18 fl. 18 kr«. 

221. — Schulausgabe mit Einleitung und An- 
merkungen von Dr. Adolf Lichtenheld. 
Stuttgart, 1895. Cotta Nachfolger. 

K1.-8«. 112 S. Enthält Sapphos Lied im Urtext. 

222. — Edited with introduction and notes by 
Chiles Clifton Ferell . . . Boston U. S. A. 
Ginn & Comp. Publishers, 1899. 

K1.-8®. XXXIII und 143 S. In deutscher Sprache 
Geschenk des Professors August Sauer. 

223. — Leipzig, Verlag von Philipp Reclam jun. 
(1903). Universal-Bibliothek. 

224. Traduzione di Casimiro Varese. Saffo. 

Tragedia di F. Grillparzer. Firenze, Suc- 
cessori Le Monnier. 1878. 

K1.-8«. VIII, 396 S. und 1 Bl. Halbfranzband von 
Joh. Jirak in Wien. In einem Bande mit.. Werners 
»Vierandzwanzigstem Februar« und Goethes »Clavigo« 
und »Stella«. Varese fuhrt in der Vorrede die Tage- 
buchstelle Lord Byrons an: »Ho letto la versione 

64 



italiana, fatta da Guido Sorelli, della SafFo del tedesco 
^ Grillparzer. — Grillparzer, nome diabolico invero; ma 
i posteri dovranno avezzarsi a pronunziarlo. Anche 
tradotta la tragedia 6 superbo, sublime. Impossibile 
negarlo. L'autore di questo dramma ha fatto una cosa 
grande. £ chi 6? Non lo conosco; ma lo connoscerano 
isecoli. &UI1 alto intelletto.« Die Sappbo wurde übrigens 
ins Italienische mehrfach übersetzt und finden sich 
mehrere Ausgaben in der Hofbibliothek und in der 
Bibliothek der Stadt Wien. 

225. Saffo. Treurspel in vijf bedrijven. Naar het 
Hoogduitsch van Grillparzer, door N. 
Donker. Amsterdam, G. Theod. Bom. 1874. 

Kl.-8°. 102 S. Prächtiger modemer Halbfranzband mit 
Goldverzierung, oben Goldschnitt, modernem Vorsatz- 
papier von Ferd. Bakala. Wien, 1903. 

226. Sapfo. Tragedie i fem Akter af Fr. Grill- 
parzer. Oversat af Fr. Gjertsen. Kristiania, 
Aschehoug & Comp. 1891. 

K1.-80. 4 Bl. 120 S. 1 Bl. Originaleinband steif mit 
Goldschnitt. Am Schlüsse des Vorworts: 

i»Om Nutid mit Yoerd bestrider, 
hei rolig jeg ser derpaa. 
Jeg kommer fra andre Tider 
og til andre jeg haaber at gaa.« 

226 a. Sappho, Sorgespei i fem Akter af Franz 
Grillparzer. Ofwersättning af O. E. Bergius. 
Strengnäs, Tryckt Hos Carl Erik Ekmarck, 
1825. Pä eget förlag. Kl.-8^ 112 S. 

227. Sappho. Szomorüjät^k öt felvonäsban. Irta 
Grillparzer Ferencz, forditotta Ivänfi Jenö. 
Budapest, Franklin-Tärsulat. 1894. 

Minimo-120. 134 S. No. 335 der »Olcsö könyvt&r«. 

65 6 



228. Safo. Tragedya w 5*^*" aktach Franc. Grill- 
parzer a przetoiona z niemieckiego. . 

In Prosa. Handschriftlich. 

229. Safo. Ulamek przekladu wierszem. (Przektad 
wolny.) 

Brachstück des ersten Aktes in trefflichen Versen. 

Handschriftlich. Diese Übersetzungen verfaßte der 
polnische Literat und Dichter Kasimir BrodziÄski im 
Jahre 1819, zu dieser Zeit wurde das Stück im Theater 
zu Warschau bereits aufgeführt. Die Handschrift hievon 
befand sich noch 1872 in der dortigen Theaterbibliothek. 
(Zipper). 

Von der zweiten Übersetzung sollen zwei Akte voll- 
endet worden sein; nur ein Torso des ersten erschien 
in Pami^tnik warszawski, N. 5 v. J. 1821. 

Beide Übersetzungen sind gedruckt in »Pisma Kazi- 
mierza Brodziüskiego, Tom II, PoznaÄ 1872c und wurden 
auch von dort für meine Sammlung kopiert, nachdem 
dieses Druckwerk nur mehr in Bibliotheken zugänglich ist. 

230. Franz Grillparzer. Safo. Tragedija v pjati 
djejstvijach. Perev. N. F. Arbjenina. Moskva, 
A. A. Levenson. 1895. 

Minimo-16^ 234 S. 2 Bl. Das reizende Büchlein ist 
mit zahlreichen hübschen Illustrationen geschmückt, 
darunter Bildnisse der Tragödin Maria Nikolajewna 
Jermolowa, der das Buch auch gewidmet ist, und welche 
am 5. Februar 1892 in Moskau die Rolle der Sappho 
zum ersten Male gespielt hat, femer der Schauspielerin 
Panowa als Melitta und des Übersetzers Arbjenin als 
Rhamnes. 

231. Das goldene Vließ. Dramatisches Gedicht 
in drei Abteilungen von Franz Grillparzer. 
Wien, 1822. Druck und Verlag von J. B. 
Wallishausser. 



66 



Roter Maroquinband mit reicher Goldverziemng und 
Goldschnitt, Originalamschlag eingebunden (Bakala, 
Wien). 8®. 1 Bl. Titel, 1 Bl. »I. der Gastfreund. Trauer- 
spiel in einem Aufzuge«, rückwärts »Personen«, erste 
Seite Text nicht bezeichnet, dann 4 — 35, 1 leere Seite, 
1 Bl. »II. Die Argonauten. Trauerspiel in vier Auf- 
zügen«, rückwärts »Personen«, 1 Seite Text nicht be- 
zeichnet, 40—160 S., 1 Bl. »III. Medea. Trauerspiel in fünf 
Aufzügen«, rückwärts »Personen«, 163—302 S. Bogen 
A bis T. 

232. — Wien, 1822. 

Gepreßter gleichzeitiger Leinenband mit Goldver- 
zierung. 

233. — Schulausgabe mit Einleitung und An- 
merkungen von Dr. A. Lichtenheld. Stutt- 
gart, Cotta Nachfolger. 1899. KI.-80. 226S. 

233 a. Giestevennen af Grillparzer. Oversat . . . 
af Ludvig Berg. Kiöbenhavn. Jens Hostrup 
Schultz. 1833. K1..8^ 35 S. 

234. Medea. Tragedia di F. Grillparzer. Tra- 
duzione di Andrea Maf fei. Firenze. Successori 
Le Monnier. 1879. 

KI.-80. 5B1. 172 S. Halbfranzband mit hübscher Gold- 
verzierung und modernem Vorsatzpapier von F. W. 
Papke in Wien (1903). Widmung: »AUa regina 
d'Italia.« 

235. Medea. Szomorüjätök öt felvonäsban irta 
Grillparzer Ferencz. Nömetböl forditotta 
Hegedüs Istvän. Budapest. Franklin Tär- 
sulat 1888. 

Minimo-160. 160 S. Nr. 242 der »Olcsö könyvtär«. 

67 6* 



236. König Ottokars Glück und Ende. Trauerspiel 
in fünf Aufzügen von Franz Grillparze r. 
Mit K. Württembergischen und Großh. Baden- 
schen allergnädigsten Privilegien. Wien, 
1825. Druck und Verlag von J. B. Wallis- 
hausser. 

Gepreßter gleichzeitiger Leinenband mit Goldver- 
zierung. K1.-80. 1 Bl. Titel, 1 Bl. »Konig Ottokars Glück 
und Ende. Trauerspiel in fünf Aufzügen«, rückwärts 
»Personen«, erste Seite Text unbezeichnet, dann 4 — 190 S. 
Bogen A bis M. 

237. — Zweite Auflage. Wien. Verlag und Druck 
von J. B. Wallishausser. 1852. 

Halbpergamentband. (Bakala, Wien.) 8®. 1 Bl. Titel, 
1 Bl. »Personen«, erste Seite Text nicht numeriert, 
dann 6—192 S. Dieses Buch kaufte ich 1897 in der Buch- 
handlung Künast (früher Wallishausser), welche von der 
Auflage noch am Lager hatte. 

238. — Schulausgabe mit Einleitung und An- 
merkungen, nebst einer Karte von Dr. Adolf 
Lichtenheld. Stuttgart, 1890. Cotta Nach- 
folger. Kl.-8^ 220 S.- 

239. Ein treuer Diener seines Herrn. Trauerspiel 
in fünf Aufzügen. Von Franz Grillparze r. 
Wien. Gedruckt und im Verlage bei J. B. 
Wallishausser. 1830. 

Gepreßter gleichzeitiger Leinenband mit Goldver- 
zierung. 8°. 1 Bl. Titel, rückwärts »Personen«, erste 
Seite Text nicht bezeichnet, dann 4—147 S. 1 Seite 
Buchhändleranzeigen. Bogen 1 bis 10. Der letzte Bogen 
hat nur 2 Bl. 



68 



240. — Wien, 1830. 

Unaufgesclmitteiies broschiertes Exemplar in grau- 
blauem Umschlag mit Randleisten. Das Buch wurde 
gekauft 1897 in der Buchhandlung Künast (vormals 
Wallishausser), welche dieses (oder einige Exemplare) 
noch am Lager hatte. 

241. — Stuttgart. Verlag der Cottaschen Buch- 

handlung. 1872. 

Minimo-16®. 182 S. Miniaturausgabe im roten Leinen- 
band mit Goldschnitt. 

242. Melusina. Romantische Oper in drei Auf- 
zügen, von Franz Grillparze r. Musik von 
Konradin Kreutzer. Gedruckt und im Verlage 
bei J. B. Wallishausser. 1833. 

Ganzlederband (roter Saffian) mit Goldverzierung. 
(Bakala, Wien.) 

K].-8^ 1 Bl. Titel, 1 Bl. »Melusina, Romantische 
Oper in drei Aufzügen«, rückwärts »Personen«, erste 
Seite Text nicht bezeichnet, dann 6>-70S. Bogen Ibis 5, 
der letzte Bogen hat nur 3 Bl. 

243. Franz Grillparzer. Szene aus einem un- 
vollendeten Trauerspiele (Hannibal). Im 

Album . . . zum Besten der Verunglückten in 
Pest und Ofen von Witthauer, Wien, 1838. 
. (Siehe Nr. 170.) 

244. Des Meeres und der Liebe Wellen. Trauer- 
spielin fünf Aufzügen von Franz Grillparzer. 
Wien. Verlag und Druck von J. B. Wallis- 
hausser. 1840. 

Gefladerter brauner Kalblederband mit hübscher 
Goldverzierung, gelbem Schnitt, modernem Vorsatzpapier 

69 



(Bakala, Wien.) 8°. 1 Bl. Titel, 1 Bl. »Personen«, erste 
Seite Text nicht bezeichnet, dann 6 — 144 S. Bogen 
1 bis 9. Das Buch ist sehr selten. 



245. Gra uczuö i fal morskich (Des Meeres und 
der Liebe Wellen.) Dramat w 5. aktach 
przez Franciszka Grillparzera. Przekiad z 
niemieckiego oryginahi Heleny WiSlaA- 
skiej. W Tamowie, 1885. 

K1.-80. 132 S. (Spiel der Gefühle und Meereswellen. . . 
übersetzt von Helene WiSlafiski. Tamow.) 

246. A tenger 6s szerelem huUämai. Szomorü- 
jätek öt felvonäsban. Irta Griilparzer 
Ferencz. Forditotta Ivänfi Jenö. Budapest, 
Franklin Tärsulat 1892. 

Minimo-16^ 148 S. Der »Olcsö könyvt&r« S05. Bänd- 
chen. 

247. Der Traum, ein Leben. Dramatisches 
Märchen in vier Aufzügen. Von Franz 
Griilparzer. Wien, 1840. Verlag und Druck 
von J. B. Wallishausser. 

Halbfranzband. Altwiener Manier. (Bakala, Wien.) 
8®. 1 Bl. Titel, 1 Bl. »Personen«, erste Seite Text 
nicht numeriert, dann 6 — 158 und 1 leere S. Bogen 
1 bis 10. 

248. — Wien, 1840. 

Gepreßter Leinenband der Zeit mit Goldverzierung. 

249. — Stuttgart. Cotta. 1888. 

Kl.-8^. 123 S. Leinenband mit Goldverzierung und 
Goldschnitt. 



70 



250. — Schulausgabe jnit Einleitung und An- 
merkungen von Dr. Adolf Lichtenheld. 
Stuttgart. 1892. Cotta Nachfolger. Kl.-8^ 
127 S. 

251. Weh' dem, der lügt! Lustspiel in fünf 
Aufzügen von Franz Grillparze r. Wien, 
Verlag und Druck von J. B. Wallishausser. 
1840. 

Gepreßter gleichzeitiger Leinenband mit Goldver- 
zierung. 

8®. 1 Bl. Titel, 1 Bl. »Personen«, erste Seite Text 
nicht numeriert, dann 6—144 S. Bogen 1 bis 9. 

252. — Stuttgart, Cotta. 1872. 

Kl.-8^ 145 S. Roter Leinenband mit Goldverziening 
und Goldschnitt. 

253. — Für den Schulgebrauch herausgegeben 
von Rudolf Scheich. . . .Wien,Tempsky. 
1903. K1.-80. 94 S. 

Geschenk des Herausgebers. 

254. Album der Wohlthätigkeit durch Beiträge 
der vorzüglichsten Dichter und Künstler. 
Wien, 1841. Gedruckt bei Strauß' Witwe. 
S. 29: Vorspiel des dramatischen Gedichtes 
Libussa. Von Franz Grillparze r. 

Gr.-8°. XII und 459 S. Mit steifem Umschlag, gez. 
von Longiovanni und Führich, gest. von Stober, Titel- 
blatt Federzeichnung von Geiger, Titelbild von Krie- 
huber, enthält Beiträge der bedeutendsten damaligen 
Schriftsteller. Das Album gehört zu den seltensten Büchern 
der neueren Zeit (Goedeke). 

71 



255. Dichterbuch aus Österreich, herausgegeben 

von Emil Kuh. Wien, Karl Gerolds Sohn. 
1863. S. 147: Aus einem unvollendeten Drama 
»Esther« von Franz Grillparzer. 

Kl.-8^ X und 365 S. Halbpergamentband mit rotem 
Schnitt. 

256. Esther. Dramatisches Bruchstück von Franz 
Grillparzer. Stuttgart, Cotta. 1877. 

Kl.-8^ 42 S. Erste Einzelausgabe. Auf Befehl des 
Königs Ludwig ergänzt, erschien: »Esther, München 
1877. Wolfs Hofbuchdruckerei.« (Konigl. Hofbibliothek, 
München). 

257. Ein Bruderzwist in Habsburg. Trauerspiel 
in fünf Aufzügen von Grillparzer. Stuttgart, 
Verlag der J. G. Cottaschen Buchhandlung. 
1872. 

K1.-80. 180 S. Halbfranzband. Altwiener Manier. 
(Bakala, Wien.) 

258. — Stuttgart, Cotta. 1872. 

Minimo-16^. 213 S. Miniaturausgabe. Grrüner Leinen- 
band mit Goldpressung und Goldschnitt. 



72 



VI. 
Bildwerke. 

1. Bildnisse des Dichters. 

259. Jugendbildnis. Fr. Grillparzer im 23. Lebens- 
jahre, nach dem Ölgemälde vonJ.N. Höfel. 
K1.-8®. Brustbild. Holzschnitt, gez. Kröner. 

260. 1814. Nach einem Ölgemälde von J. N. Höfel, 
gez. von W. Vita, photographischer Pressen- 
dnick von G. Mär kl in Wien. 8^. Brustbild. 
Im »Grillparzer-Album, 1877c. 

Das erste bekannte Bild des Dichters. Im Grillparzer- 
Album steht die Jahreszahl 1814, das 1891 ausgestellte 
Gemälde wurde im »Führer durch die Ausstellung« 
(vide I., Nr. 4) als 1817 gemalt bezeichnet. 

261. Jugendbildnis. Gemalt von Daffinger, 
gestochen von Prof. Jakoby. 8®. Brustbild. 
Stahlstich. 

Titelbild von Gr.s Sämtlichen Werken, 1872, von 
Laubes Lebensgeschichte 1884» endlich der Jubiläums- 
ausgabe von Gr.s Gedichten, 1891. 

262. Jugendbildnis. Nach Daffinger. Kl.-8^ 
Brustbild. Mit Faksimile. 

Titelbild zu »Werke, 5. Auflage«. 

73 



263. Franz Grillparzer in jüngeren Jahren. Holz- 
schnitt. Nicht bezeichnet (Daffinger), Kl.-S'. 
Brustbild 

Moritz Micliael Daffinger, Miniaturmaler, geb. 1790, 
gest. 1849 zu Wien. Seine Porträts wurden in der 
Folge in Zeitschriften und Büchern vielfach reproduziert. 

Über Grillparzers Äußeres schreibt Karoline Pichler 
(Denkwürdigkeiten, Bd. 3, S. 106) : »Gr. war nicht hübsch 
zu nennen, aber eine schlanke Gestalt von mehr als 
Mittelgröße, schöne blaue Augen, die über die blassen 
Züge den Ausdruck von Geistestiefe und Güte ver- 
breiteten und eine Fülle von dunkelblonden Locken 
machten ihn zu einer Erscheinung, die man gewiß nicht 
so leicht vergaß .... wenn auch der Reichtum eines 
höchstgebildeten Geistes und eines edlen Gemüts sich 
nicht so deutlich in allem, was er tat und sprach, gezeigt 
hätte«. 

264. Jugendbildnis. Nach der Büste Hans Bit- 
terlichs im Wiener Stadtmuseum. Mit 
Faksimile des »Albumblattes für Katharina 
Fröhlich. (Ist gleich seit ich dich kenne) c. 
»Münchner Jugend,« Nr. 4, 1902. Gr.-4®. 
Brustbild. 

Das Bild ist idealisiert. Eine wohlgetroffene Re- 
produktion in »Gustav Collijn, F. G. Hans lif och 
verk, Stockholm«. 

265. Stahlstich. Bezeichnet mit Faksimile. Gril- 
hofer del., Kotterba sc. Gr.-4^ Brustbild. 

266. Derselbe. In 8^. 

Der treffliche, in den Vierzigerjahren verfertigte 
Stich war eine Kunstbeilage des Taschenbuchs »Gedenke 
mein, 1847«, des »Albums österreichischer Dichter, 1850«, 
Emil Kuhs »Zwei Dichter Österreichs, Pest, 1872« 

74 



und der 1886 in Lemberg erschienenen polnisclien Bio 
graphie: F. G. ^ycie i özitta.* von Dr. Albert Zipper. 

267. Reproduktion nach der Lithographie von 
Kriehuber, 1841. 8«. Brustbild. 

268. Reproduktion nach der Lithographie von 
Dauthage, 1849. 8^. Halbfigur, sitzend. 

269. Reproduktion nach der Lithographie von 
Dauthage, 1853. Kl.-8^ BrustbUd. 

270. Lithographie. Bezeichnet mit Faksimile: 

»Nur weiter gebt das tolle Treiben, 
Von vorwärts! vorwärts! erscballt das Land, 
Ich möchte, war's möglich, stehen bleiben 
Wo Schiller und Goethe stand.« 

Franz Grillparzer. 

Signiert: Kriehuber 1858. Lithographische 
Anstalt von E. Koke, Wien. Eigentum der 
Verleger Artaria & Comp, in Wien. Mit 
Vorbehalt jeder Vervielfältigung heraus- 
gegeben im Mai 1858. Gr.-Fol. Kniestück, 
sitzend. 

Der unermüdliche und treffliche Meister Josef Krie- 
huber, geb. 1801, gest. 1876 in Wien, hat in seinem 
Leben 7000 Bildnisse gezeichnet und lithographiert. 
Von obigem Bilde erschienen mehrere Ausgaben, siehe 
Beilage I. 

271. Stahlstich von A. Weger, Leipzig. Druck 
von Alex. Alboth, Leipzig. Verlag von 
Baumgaertners Buchhandlung. 4^ Mit Fak- 
simile. Kniestück, sitzend. 



75 



Erschien aach als Kunstbeilage zur »Allgemeinen 
(Leipziger) Modenzeitung«, herausgegeben von Diezmann. 
Eine Kopie von Klimt, lithographiert, brachten die 
Prager »Erinnerungen« (Wurzbach). 

272. Franz Grillparzer. Nach einer Original- 
zeichnung von Moritz von Schwind. 
K1.-8«. Umriß. 

War eine Kunstbeilage des Katalogs der Schubert- 
ausstellung der Stadt Wien im Künstlerhaus, 1897 
und der Biographie Gr.s von Adam MüUer-Gutten- 
brunn. 

273. Franz Grillparzer. Gez. von W.Vita. Licht- 
druck von G. Märkl. Bezeichnet 1860 und 
Faksimile: 

»Will uns're Zeit mich bestreiten. 

Ich lafi* es ruhig geschehen. 

Ich komme aus anderen Zeiten 

Und hoffe in andre zu geVn.« 

Grillparzer. 

8®. Brustbild. Im Grillparzer- Album, Stutt- 
gart, 1877. 

274. Reproduktion des Gemäldes von Friedr. 
von Amerling. 8^. Brustbild. 

275. Lithographie. Bezeichnet durch Faksimile. 
Links: Nach der Natur gemalt von Ferd. 
Axmann. Das Originalgemälde ist Eigentum 
des ersten kaufmännischen Vereines in Wien. 
Rechts: Lithographiert von F. Axmann, 
Salzburg, 1872. Verlag von F. Axmann. 
Vervielfältigungsrecht vorbehalten. Unten : 
Druck der k. k. Hof-Kunstdruckerei von 



76 



Reifenstein und Rösch in Wien. Gr.-Fol. 
Brustbild 

Das letzte nach der Natur gemalte Bild des Dichters. 

276. Holzschnitt. G. Frank xyl. 8^ Brustbild. 

277. Ein Konvolut von 14 Ausschnitten aus 
verschiedenen Zeitschriften, Bilder des 
Dichters vorstellend. 

278. Radierung. Nach dem Gemälde von Pen the r, 
radiert von Wilhelm Ungar. Bezeichnet mit 
Faksimile. K1.-8«. Brustbild. 

Das Bild war eine Kanstbeilage zum »Führer durch 
die Ausstellung... zur Feier des 100. Geburtstages 
I Fr. Gr.s, Wien, 1891«. 

279. Reproduktion des Ölgemäldes von Penther. 
Photographische Gesellschaft in Berlin. Folio. 
Bezeichnet: Penther pinx. Grillparzer. 

280. Nach einer Photographie vom Jahre 1859. 

(J. Bauer.) Mit Text: Grillparzers Bild. Von 
Richard Maria Werner. 8^ Kniestück. 

281. Original-Photographie aus den Sechziger- 
jahren. Atelier Louis Anger er. Wien. 
Visitkartenformat. Ganze Figur, an einem 
Tische sitzend. 

282. Original-Photographie aus den letzten 
Lebensjahren. Mit Autogramm: »Fr. Grill- 
parzer« von Friedrich von Amerling. 
Kabinettform. Kniestück, an einem Tische 



77 



auf dem Lehnstuhle sitzend, ein Papier in 
der linken Hand. 

Erhalten zum Geschenke 1898 in Drohobycz in 
Galizien von der Tochter des Meisters Amerling, Gattin 

* 

des Abgeordneten Herrn Xenophon Ochrymowicz. 

283. Lithographie. Mitglieder der philos.-histor. 
Klasse der kais. Akademie der Wissenschaften. 
Querfolio. Grillparzers Brustbild. 

284. Mit Karl Maria von Weber in der Ludlams- 
höhle. Ausschnitt. 

285. Karikatur, gez. L. E. Petrovits. 

»Kein Wunder, da6 der ehemals leicht beschwingte 
Pegasus jetzt rückenlahm geworden ist.c Oben Grillparzer 
auf dem Flügelrosse, unten, auf lahmer Mähre, Mauthner, 
Langer und Berg. (»Zeitgeist«, 20. Jänner 1871) Gr. 4°. 

286. Karikatur. Schicksale eines österreichischen 
Dichters. (»Kikeriki«, 23. Jänner 1871.) 



2. Sonstige Bildnisse. 

287. Grillparzers Mutter in Wachs bossiert. 
Nach einer Büste im Grillparzermuseum. 
8^ Brustbild 

288. Sophie Schröder als Sappho. Stahlstich 
Daffinger pinx., Höfel sc. Kl.-8^ Brustbild. 

Das Bild erschien zuerst in einer Ausgabe der 
»Sappho« 1819. Später in »Sophie Schröder, wie sie 
lebt im Gedächtnis ihrer Zeitgenossen und Kinder«. 
Wien, 1869 (Druck des Bildes von F. Kargl, Wien). 

78 



289. Marie Bayer-Bürck« Reproduktion einer 
Lithographie vonHanfstängl. 8^ Halbfigur. 

Seit 1850 DarsteUerin der »Hero« am Wiener Burg^ 
theater. 

290. Charlotte Wolter. Original-Photographie von 
Krziwanek in Wien. Mit Autogramm auf 
der Rückseite: »Meiner angebeteten Frau 
Frieb-Blumauer zur Erinnerung an Char- 
lotte Wolter. München, den 16. Juli 1880.« 
Kabinettformat. Ganze Figur. 

291. Die Schwestern Fröhlich. 5 Ausschnitte. 



3. Geburtshaus, Wohnungen, 
Verschiedenes. 

292. Grillparzers Geburtshaus und Wohnungen. 

7 Ausschnitte. 

Enthält: Arbeitszimmer, nach einer Zeichnung von 
F. Kanitz. Sommerwohnung in Rudolfsheim. Das 
Grillparzerzimmer des Wiener Rathauses. Das Haus 
zum goldenen Wagen auf dem Bauernmarkt (Geburts- 
haus). Wohnung in der Spiegelgasse zu Wien. Geburts- 
haus. 

Die Sepiazeichnung von Kanitz wurde dem Dichter 
zur Feier des 70. Geburtstages von der »grünen Inselc 
überreicht. Rudolf Alt malte 1884 Gr.s Bibliotheks- 
zimmer und Wohnzimmer. Alle diese Bilder sind 
gegenwärtig Eigentum der Stadt Wien. Ein Aquarell, 
Gr.s Wohnzimmer, von Franz Alt, 1872, befand sich 
1891 im Besitze von Nikolaus Dumba. 



79 



293. Grillparzer-Denkmale. 13 Ausschnitte. 

Enthält: Denkmal in Wien. Monument im Volks- 
garten. (Drei Darstellungen.) Des Dichters Marmorbild 
von Professor Kandmann. (Drei Darstellungen.) Büste 
in Baden. Denkmal in Brunn. (Zwei Darstellungen.) 
Tafel im Römerbad. Gedenktafel am Sterbehaus. Grab- 
stätte Grillparzers. Wiens große Tote (Hebbel, Grill- 
parzer^ Laube). 



294. Reliefs am Denkmale in Wien von Weyr. 

Enthält: Darstellungen auf Ansichtskarten. — in Um- 
rissen. — In Lichtdruck auf Kartons aufgezogen 
(Grr.-4°) 1. Die Ahnfrau. 2. Sappho. 3. Medea. 4. Ottokar. 
6. Des Meeres und der Liebe Wellen. 6. Der Traum 
ein Leben. 

Die herrlichen Reliefs Rudolf v. Weyrs wurden 
oftmals reproduziert. In der Tat erscheint es seltsam, 
daß bis heute, mehr als dreißig Jahre nach des Dichters 
Tode, in einer Stadt, deren Kunstsinn und hervorragende 
künstlerische Betätigung gewiß über jeden Zweifel 
erhaben sind, sich ein Illustrator des Dichters nicht 
gefunden hat. Die erste illustrierte Ausgabe von Werken 
Grillparzers wird »im Reiche« erscheinen. 

295. Zur Säkularfeier. 3 Ausschnitte. 

Enthält: Grillparzer-Feier in Wien. Von F. Schlegel. 
Die Enthüllung des Denkmales. Gr.s Villa im Volksgarten. 

296. Karikaturen. 2 Ausschnitte. 

Enthält : Dr. Lueger und Vetter im Grillparzer-Zimmer. 
Denkmale Wiens mit eingebundenen Köpfen. 

297. Die Ahnfrau. Lithographie von Ritter 
R. V. Radmansdorf. Anton Ziegler in 
Wien. (Dritter Akt, letzter Auftritt.) Folio. 

80 



298. Melitta. Nach dem Gemälde von Eduard 
Kasparides. (Neue Illustrierte Zeitung Nr. 31 
von 1884). Folio, Ausschnitt. 

299. EröfFnungs Vorstellung im neuen Burg- 
theater: »Esther« von Grillparze r. Original- 
zeichnung von Leopold Burger. (Ausschnitt.) 

300. Verschiedene Publikationen. 

Enthält unter andern : Grillparzer-Reliquien, ein Bild 
Gt.s aus einer polnischen Zeitschrift» Nr. 4 ex 1902 der 
Münchner Jugend mit Medea von Fritz Erler, Hero 
von Robert Engels, der Traum ein Leben von Alois 
Kolb, die Jüdin von Toledo von Paul Rieth. welche 
Kunstwerke zu den besten zählen, die überhaupt über 
unsern Dichter erschienen sind. 



81 6 



Beilage I. 

Versuch eines Verzeichnisses über die wichtigsten 
bekannt gewordenen Bildnisse Grillparzers. Nach 
Wurzbach, dem Kataloge Karl Glossys zur 
Wiener Grillparzerausstellung und jenem der 
Porträtsammlung der k. k. Hoftheater, endlich 
nach eigenen Feststellungen. 



a) Ölgemälde. 

1. Ölgemälde, gemalt von J. N. Höfel 1817 
(1814? Siehe Grillparzer-Album). War 1891 
im Besitze von Dr. Eduard Wilhelm in Wien. 

2. — Von Waldmüller, 1844. Im Besitze der 
Stadt Wien. 

3. — Nicht bezeichnet (von Aigner, 1853). 
Im Besitze der Stadt Wien. 

4. — Nicht bezeichnet (Friedrich v. Amerling, 
1856). Im Besitze der Stadt Wien. 

5. — Signiert: H. v. Angeli, 1864. War 1891 
im Besitze des Künstlers. 

6. — Letztes nach der Natur gemaltes Porträt. 
Nicht bezeichnet und nicht signiert. (Ferd. 
Axmann, 1868.) Im Besitze des »Kauf- 
männischen Vereines in Wien«. 

83 6* 



7. — Gemalt von Ella v.Lang, geb. v. Litt row. 
War 1891 im Besitze dieser Dame. 

8. — Bezeichnet: Grillparzer, 1869. EUav. Litt- 
row, Kopie von Eschenburg. Im Besitze 
der Stadt Wien. 

9. — Signiert: D. Penther, 1872. Im Besitze 
der Stadt Wien. 

10. — Gemalt etwa 1834 bis 1836 von Heinrich 
H oll p ein, im Besitze der Stadt Wien. 



b) Aquarelle. 

1. Aquarell von Baronin Auguste Puttlar. In 
Grillparzers Nachlaß. (Stadt Wien.) 

2. — Signiert: Daffinger, 1820. 

3. — Von Daffinger. Beide im Besitze der 
Stadt Wien. 

4. — Porträtmedaillon. Daffinger, 1823. Stadt 
Wien. 

5. — Signiert: Daffinger, 1827. War 1891 
im Besitze von Dr. Georg Granitsch. 

6. — Ein Aquarell nach Daffinger, gemalt 
von Göbel. War 1891 im Besitze der Frau 
Josefine v. Wertheimstein. 

7. — Von Manschgo, 1835—1837. War 1891 
im Besitze des Regierungsrates Dr. Max Ritter 
V. Karajan. 

8. — Signiert: A. Hähnisch, 1835. 

9. — Signiert: Hähnisch, 1842. Die beiden 
letzten im Besitze der Stadt Wien. 



84 



10. Ein Aquarellmedaillon von Benner. (Baronin 
Ebner-Eschenbach.) 

11. Ein Pastellbild, nicht bezeichnet und nicht 
signiert. Befand sich 1891 im Besitze des 
Künstlers (Ludwig Michalek). 

12. Aquarell. Signiert: M. Korn, 1841. War 1891 
im Besitze der Baronin Linzer in München. 



c) Stahlstiche. 

1. Stahlstich. Bezeichnet durch Faksimile. 
Gezeichnet von Jos. Danhause r, in Stahl 
gestochen von Fr. Stöber, 1840. Brustbild. 
4^ (Generalintendanz der k. k. Hoftheater.) 

2. — Bezeichnet durch Faksimile. Gezeichnet von 
Grilhofer, gestochen von Kotterba. (Stadt 
Wien.) Brustbild. Das Bild wurde abgedruckt 
auf 4® und auf 8^ so daß bei ersterem nur 
der Rand breiter ist. (Eigene Sammlung.) 

3. — Von A. We g e r. Druck von Alex. A 1 b o t h, 
Leipzig. Baumgaertners Buchhandlung. 
Kniestück, sitzend, 4®. (Eigene Sammlung.) 

4. — Ein Stahlstich von Josef Axmann nach 
dem Grillparzer-Porträt seines Bruders blieb 
unvollendet. (Prof.Ferd.Axmann,Wien, 1891.) 

5. — Gemalt von Daffinger, gestochen von 
Professor Jakoby. Stuttgart, Cotta, 1872. 
Brustbild 8^ 

6. — Ludwig Michalek del. et sc. Brustbild 
Fol. (Hoftheater.) 

85 



d) Lithographien. 

1. Lithographie. Gezeichnet und lithographiert 
von Kriehuber, 1841. Brustbild (Kaiserl. 
Familienfideikommiß-Bibliothek in Wien.) 

2. — J. Kriehuber, lith. Mit Faksimile. Folio. 
Halbfigur, sitzend. (Hoftheater.) 

3. — Bezeichnet mit Vers und Faksimile. 
Lith. von Kriehuber, 1858. Gedruckt bei 
Jos. Stouß. Artaria & Comp. Wien. 
Gr.-Folio. Kniestück, sitzend. (Stadt Wien.) 

4. — Bezeichnet mit Vers und Faksimile. Lith. 
Kriehuber, 1858, Wien, Spina, Folio. (Er- 
wähnt bei Wurzbach: F. G. Wien, Hügel, 

• 1871.) 

5. — Bezeichnet mit Vers und Faksimile. Lith. 
Kriehuber, 1858. Lith. Anstalt von E. Koke. 
Artaria & Comp, in Wien. Kniestück, 
sitzend. Gr.-Folio. (Eigene Sammlung.) 

6. — Mit Faksimile, sign. Kriehuber. Gedr. bei 
Joh. Höfelich. Verlag von Viktor Mechetti 
in Wien. (1891 im Besitze des Fräuleins 
Betty Bury in Wien.) 

7. — Lithographie von D au thage. Grillparzer 
im Jahre 1849. Kniestück, sitzend. 

8. — A. Dauthage, nach der Natur gezeichnet 
und lith. Gedruckt bei J. Höfelich. Mit 
Faksimile. Brustbild. Folio. (Hoftheater.) 

9. — Bezeichnet durch Faksimile. Lithogr. von 
August Selb. Gedruckt bei J. Rauch. Verlag 
von J. Neumann. Halbfigur, sitzend. Folio. 
(Stadt Wien, Hoftheater.) 

86 



10. — Th. Mayerhofer, lith. Brustbild. 8<>. 
(Hoftheater.) 

11. — Bezeichnet durch Faksimile. Lith. von Ferd 
A X m a n n, Salzburg, 1872, nach seinem eigenen 
Gemälde. Druck vonReifenstein und Rösch 
in Wien. Brustbild. Groß-FoL (Hoftheater, 
eigene Sammlung.) 

e) Radierungen. 

1. Radierung nach einem Aquarell von 
Daffinger (Stadt Wien). 

2. — Signiert: Ludwig Michalek. 

3. — Nach dem Gemälde von D. Penther, 
radiert von Wilhelm Unger. 



f) Handzeichnungen. 

1. Kreidezeichnung von Schmeller (September 
1826) im Goethe-Nationalmuseum in Weimar. 

2. Zeichnung. Signiert: W. Vita. War 1891 im 
Besitze der Familie Sonnleithner. 

3. Kreidezeichnung. Nicht bezeichnet und nicht 
signiert (Heinrich fec). Im Besitze der Stadt 
Wien. 

4. Zeichnung. Nicht bezeichnet und nicht 
signiert. Mit handschriftlicher Widmung des 
Dichters. 1891 im Besitze der seither ver- 
storbenen Tragödin Charlotte Wolter. 

5. Kreidezeichnung. Signiert: Schmid 1871, 
Stadt Wien. 



87 



6. Tuschzeichnung. Signiert: W. Vita, 1875. 
1891 im Besitze der Familie Sonnleithner. 

7. Crayonzeichnung. Nicht bezeichnet. (Bei- 
gefügt: >Die dich liebt — flieh.«) Stadt 
Wien. (Von Marie v. Piquot.) 

8. Grillparzer im Sarge. Crayonskizze. Nach der 
Natur gezeichnet von Ella v. Littrow 
(v. Lang). War 1891 in deren Besitze. 



g) Lichtdrucke, Holzschnitte und 
sonstige Reproduktionen. 

1. Nach dem Gemälde von J. N. Höfel gez. 
von W. Vita, photographischer Pressendruck 
von G. Märkl in Wien. Bez. mit: 1814. 8^. 
Brustbild. 

Im Grillparzer-Album, 1877. 

2. Holzschnitt. Bezeichnet mit Faksimile. 4®. 
Brustbild. (Hoftheater.) 

3. Lichtdruck aus dem Jahre 1845. Mit Fak- 
simile. 8®. Brustbild. (Hoftheater.) 

4. — Franz Grillparzer. Gezeichnet von W. Vit a. 
Lichtdruckvon G.Märkl. Bezeichnetmit 1860» 
Vers und Faksimile. 8®. Brustbild. Im Grill- 
parzer-Album, 1877. 

5. — Nach einer Originalzeichnung von Moritz 
V. Schwind. 

6. Holzschnitt. Kliö del. Thomassich xyl. 1871. 
Brustbild. Folio. (Hoftheater.) 

7. Holzschnitt. Frank xyl. Brustbild. 8^ (Hof- 

theater.) 

88 



8. Reproduktion des Gemäldes von Penther. 
Photographische Gesellschaft in Berlin. Brust- 
bild. Folio. (Eigene Sammlung.) 

9. Holzschnitt. Ganze Figur auf seinem Denk- 
mal in Wien von K. Kundmann. Folio- 
(Hoftheater.) 

10. Nach der Büste Hans Bitterlichs im Wiener 
Stadtmuseum. Mit Vers und Faksimile. Brus 
bild. 4®. Münchner Jugend Nr. 4, 1902. 

Von den zahlreichen in verschiedenen Zeitschriften 
erschienenen Bildern wäre zn erwähnen: »Leipziger 
Illustrierte Zeitung«, 1868, S. 166 von W. In mehreren 
in neuester Zeit erschienenen Büchern hübsche Re- 
produktionen, so in Ehrhard-Necker, Fr. Gr. und 
in der von Necker besorgten Ausgabe der Werke von 
Hesse in Leipzig. 



h) Photographien. 

1. Photographie von J. Bauer 1859. Stadt Wien- 

2. Ganze Figur, in seinem Arbeitszimmer, neben 
Schreibtisch sitzend. Quer-Folio. (Hoftheater.) 

3. Von Stocklaß, Baden, 1870. Kabinett. (Stadt- 
gemeinde Baden.) 

4. Louis Angerer. Verschiedene Photographien 
aus den Sechzigerjahren. Im Besitze der Stadt 
Wien. 

5. Louis Anger er. Ganze Figur, an einem 
Tische sitzend. Visitkartenformat. (Eigene 
Sammlung.) 

6. Nach dem Gemälde von Amerling (Stadt 
Wien). 

89 



7. Kniestück. An einem Tische sitzend, ein 
Papier in der Hand. Kabinettformat. (Eigene 
Sammlung.) 



i) Verschiedenes. 

1. 1826. Eine Matin6e bei Schubert Öl- 
gemälde. Kollektivbild. War 1891 im Besitze 
des Dr. Emil Hardt in Wien. 

2. Dasselbe. (Grillparzer als ganze Figur.) Helio- 
gravüre. Gr.-Quer-Folio. (Hoftheater.) 

3. Auf einem Blatte mit den Mitgliedern der 
k. k. Akademie der Wissenschaften. Litho- 
graphie. Brustbild. Quer-Folio. Das Bild ist 
nicht selten. 

4. Zyklus österreichischer Dichter, gezeichnet 
von E. Kretschmer. Sep.- Abdruck aus der 
>Illustrierten Zeitung«. (Stadt Wien.) 

5. Zyklus ausgezeichneter österreichischer 
Dichter. Gemalt und lithogr. von Matthias 
Kern. (Stadt Wien.) 

6. Ganze Figur, als Mittelpunkt auf dem 
Scherzbilde Franz Gauls >Die Wiener 
Poeten « , 1 862. Gr.-Quer-Folio. Photographische 
Reproduktion. (Hoftheater.) 



90 



Beilage II. 
Sapphos Lied in lO Sprachen. 



Sapphos Hymne. 

Von Grillparzer. 

Golden-thronende Aphrodite, 
Listenersinnende Tochter des Zeus, 
Nicht mit Angst und Sorgen belaste, 
Hocherhab'ne! dies pochende Herz! 

Sondern komm, wenn jemals dir lieblich 
Meiner Leier Saiten getönt. 
Deren Klängen du öfters lauschtest. 
Verlassend des Vaters goldenes Haus. 

Du bespanntest den schimmernden Wagen, 
Und deiner Sperlinge fröhliches Paar, 
Munter schwingend die schwärzlichen Flügel, 
Trug dich vom Himmel zur Erde herab. 

Und du kamst; mit lieblichem Lächeln, 
Göttliche! auf der unsterblichen Stirn, 
Fragtest du, was die Klagende quäle. 
Warum erschalle der Flehenden Ruf? 



91 



Was das schwärmende Herz begehre, 
Wen sich sehne die klopfende Brust 
Sanft zu bestricken im Netz der Liebe; 
Wer ist's, Sappho, der dich verletzt? 

Flieht er dich jetzt, bald wird er dir folgen; 
Verschmäht er Geschenke, er gibt sie noch selbst. 
Liebt er dich nicht, gar bald wird er lieben, 
Folgsam gehorchend jeglichem Wink! 

Komm auch jetzt und löse den Kummer, 
Der mir lastend den Busen beengt. 
Hilf mir erringen, nach was ich ringe, 
Sei mir Gefährtin im lieblichen Streit I 



92 



Englisch. 

Aus der Übersetzung, erschienen bei Alex. Black, London 1820. 

Immortal Venus, queen of wilesl 
Whose altars flame on every shore, 
Oh, leave me not to griefs a prey 
But come, and give me peace once morel 

If thou didst ever kindly deign 
To listen to my tuneful vow, 
And from thy father's golden roofs 
Didst Visit me — oh, visit nowl 

Above the dusky realms of earth 

Thy swift and wanton sparrows flew. 

And from heaven*s vault, with flutteringd wings 

Through mid-way air thy chariot drew: 

Yes; thou didst come, bright queen of lovel 
Immortal smiles upon thy brow. 
And ask'd, what sorrows I endured? 
And why I call'd on Venus now. 

What was my bosom's fond request? 
What would my maddening soul pursue? 
Whom would I now ensnare again? 
Say, who has wrong'd thee Sappho, who? 

93 



Though now he fly thee, he shall sue 
And gifts he once refused, bestow; 
Though now he scorn thee, he shall love, 
Yes, love thee, though thou slight his vow. 

O, come once more, and chase away 
Those cares that rob my soul of rest; 
Be still my patroness, and grant, 
Oh, grant thy votary's fond requesti 



94 



Französisch. 

Aus der in Prosa verfafiten Übersetzung von M. De L. . 

Paris, Barba, 1821. 

Aphrodite! Toi, dont le tröne dclatant domine sur 
le monde, fiUe de Zeus, source de finesse et de gräces, 
ö toi, ddesse puissantel de peine et de chagrin n'accable 
point mon coeur! 

Si Jamals tu fus sensible aux sons plaintifs de ma 
lyre, si de ton p^re, quittant le Celeste s^jour, tu vins 
en ^couter les accords, ohi viens encore ä mon secoursi 

Port^e sur ton char tout brillant de lumi^re, guid^e 
par tes vifs passereaux qui s'^lanc^rent sur leurs alles 
d*^b^ne, tu descendis alors sur la terre. 

Tu vins. Le sourire r^gnait sur ton front immortel, et 
t'adressant ä celle qui t'implore, tu lui dis: »Pourquoi 
rettentissent tes cris supplians?« 

»Que demande ton coeur en delire? quel est celui 
que ton sein palpitant veut enlacer dans des liens de 
Tamour? Sapho, quel est enfin celui qui cause ton 
tourment? 



95 



»n te fuit; mais bientöt il volera sur les traces. Loin 
de repousser tes soins, lui m6me il va t*oflfrir ses 
vceux, et devenu sensible ä ramour, tu le verras fl^chir 
sous tes lois, soumis ä tes moindre caprices.« 

C'est ä präsent, d^esse bienfaisante, que j'implore 
ton secoursl Viens d^livrer mon sein du poids qui 
l'oppresse, favorise tous me eflforts, et dans cette lutte 
de Tamour, daigne combattre avec moil 



96 



Italienisch. 

Aus der Übersetzung des Guido Sorelli, Florenz 1819. 

(StadtbibHothek Wien.) 

Figlia di Giove, che sovr'aureo trono 

Immortale t'assidi, 

I cori inganni, 

E degli inganni tuoi dolce sorridi, 

Quest'alma in abbandono 

Alle eure, agli affanni 

Deh non lasciarl Se a te fu grato un giomo 

Di questa lira il suon, se il padre allora 

£ il celestial soggiomo 

Per essa abbandonasti, ah riedi ancora, 

Delizia degli Dei, 

E ascolta i voti miei! 

I bruni vanni dispiegaron ratti 

Tuoi passeri amorosi, 

E te dall'alto 

De soggiorni celesti deliziosi, 

Nel carro ove t'adatti 

Quaggiü sul verde simalto 

Condusser lieti, o Dea del Paradiso! 

Sulla tua fronte etemo lampeggiava 

Un placido sorriso, 

Mentre la rosea bocca addimandava: 

SafFo, quai son tue pene, 

n tuo timor, la spene? 

97 7 



Qual' ^ il desir, che piü t'infiamma il petto? 

E chi per te d'amore 

Vuoi che s'accenda? 

Ti sprezza ei forse, od usa in te rigore? 

Col piü cocente affetto 

Del suo fallire ammenda 

Tosto farä s'or di fuggir procura, 

£ mille doni t'ofirirä Tingrato 

Che i doni tuoi non cura, 

Non piü ver te si rigido o spietato 

Ma docile di cuore, 

Pieno per te d'amore I 

Ah vieni ancora, e dal mortale affanno 

L'alma disgombra 

Secondi i voti miei 

Delizia degli Deil 



98 



Italienisch. 

Aus der Übersetzung des Casimiro Varese, Florenz 1878. 

In trono aureo raggiante Citerea, 
Inventrice d'astute arti d*amor, 
Figlia di Giove, non gravarmi, o dea, 
D'ansia e di eure il palpitante corl 

Ma vieni, oh, vieni a me, se pur soave 
Giammai ti fu della mia cetra il suon, 
Cui sovente in udir non t*era grave 
Del padre abbandonar Taurea magion. 

Tu la coppia de' passeri gioiosi 
Davi al fulgido carro: e ratti al vol, 
Le brune penne agitando festosi, 
Ti traean dall'Olimpo al nostro suol. 

E venivi, e d'un caro sfavillante 
Sulla fronte immortal riso d'amor, 
Tu chiedevi: che ajBfanna la plorante? 
Perch^ risuona il supplice clamor? 

A che sospira il delirante core? 
Cui tanto anela l'agitato sen 
Trar dolcemente ne' lacci d'amore? 
Da chi, SafFo, l'ofFessa ä che ti vien? 

99 1* 



S'ei fugge or te, ti seguirä fra poco, 
Se doni ei sprezza, ei stesso ne darä, 
S'ei non t'ama, d'amor ben tosto il foco 
Obbediente ad ogni cenno il fa. 

Vieni ora pur, disciogli questo affanno, 
Che ponderoso nel mio sen si fe*, 
M'assisti a ciö che a conquistar m'affanno, 
Nel conflitto d'amor pugna con mel 



100 



Holländisch. 

Aus der Übersetzung von N. Donker, Amsterdam, 1874. 

Eeuwig schittrende Aphrodite, 
Listen smedende dochter van Zeusl 
O, belast niet met angst en zorgen, 
Hoog verheevne, dit zwoegende hart! 

Kom tochl . . . kom mij ter hulpe, godinnel 
Luistrend verliet ge des vaders paleis, 
Als u de Zangen, de klaagtonen riepen. 
Als ik deed trillen de snaar mijner Her. 

Gij bespandet den schittrenden wagen, 
En het fladdrend vroolijke musschenpaar 
Voerde u naar de aarde, als ik zangen deed hooren 
Den hemel verliet ge om te dalen tot mij. 

]^f gij verscheent met minlijken glimlach. 

Op uw onsterflijk voorhoofd, godinl 

Stond daar geschreven de vrage: »Wat deert u? 

»Waaxtoe die vleiende, klagende stem? 

»Wat begeert dan het dweepende harte? 
»Wie toch beweegt u den boezen zoo fei? 
»Moet ik het net van de liefde u dan spreiden? 
»Wie is het, Saflfo? wie, die u deert? 

101 



»Vliedt hij u nog; dra zal hij u volgen. 
»Versmaadt hij geschenken, hij geeft ze nog zelf. 
»Mint hij u niet, . . . o, hij zäl u beminnen; 
»Volgen gehoorzaam iederen wenLc 

Kom ook thans en eindig mijn lijden, 
Dat ZOO bezwarend den boezen mij drukt 
Help mij bereiken waar ik naar reike; 
Wees mij ter hulp in dees minlijken strijd! 



102 



Schwedisch. 

Ans der Übersetzung von O. E. Bergius. Strengnäs, 1825. 

Guldomsträlade Aphrodite! 
Jofurs dotter, rik i list, 
Lät ej sorg och ängest trycka 
Mäktigal detta klappande hjerta. 

Utan kom, om nägonsin behagligt 
Dig min l3rras strängar Ijudat, 
sasom förr, da du dertill lyßnade, 
och Steg frän 01)rmpens gyldne boning. 

För den glänsande wagnen du spände 
Dina spaxfwars lekande par; 
glädtigt swängande mörka wingar 
drogo de dig tili jorden ned. 

Och du kom, med tjusande leende 
gjutet kring din odödliga panna, 
frägande, hwad som wäckte min klagan, 
hwad mina böner woro tili dig? 

Hwad det swärmande hjertat begärde, 
hwilken aträdde det klappande bröst, 
Ijuft att fänga i kärlekens snaror.^ 
>Hwem är det, Sapphol som plägar dig sa?« 

103 



»Flyr han dig nu, snart skall han följa; 
afslär han skänker, snart han dem bjuder; 
älskar han ej, snart skall han älska 
lydigt uppsnappande hwaije wink.c 

Kom äfwen nu och lös det bekymmer, 
som betungar mitt qwäfda bröst; 
hjelp mig att winna för hwad jag kämpar, 
stä wid min sida i kärlekens stridl 



104 



Norwegisch. 

Aus der Übersetzung von Fr. Gjertsen, Kristiania 1891. 

Afrodite paa Guldskyer tronende, 
listoptoenkende Datter af Zeus, 
spar for Angst og nagende Sorger 
Hjertet, som banker i dette Brystl 

Kom dog, hvis nogensinde min Lyras 
Strengeleg vakte hos dig Behag, 
naar du stundom til Tönerne lytted, 
stigende ned fra din Faders Hus. 

For din skinnende Vogn de vingede 
Forspand du satte til luftig Fart. 
Glade dig forte susende Vingeslag 
höit fra din Himmel til Jorden ned. 

Og saa kom du med dit bedaarende 
Smil, du höie, om Loeben lagt, 
spurgte, hvad den klagende fattes, 
hvi den bönfaldende beder saa saaxt? 

Hvad det svoermende Hjerte begjoerer, 
efter hvem loenges det bankende Bryst 
snilt at fange i Elskovsnettet; 
hvo er det, Sapfo, der röver din Fred? 

105 



Flyr han dig nu, vil snart han dig folge, 
forsmaar han Gaveme, gir han dem selv, 
elsker han ei, vil snart han dig elske, 
lydig folgende flygtigste Vinkl 

Korn ogsaa nu, lös op for det bundne, 
let den Tyngsel, som Bannen gjör trang! 
Hjoelp mig at vinde det, som jeg atraar, 
staa mig ved Siden i yndefuld Strid. 



106 



Russisch. 

Nach der Übersetzung von N. F. Arbjenin, Moskau 1895. 

B^^HO lOHaa, b^^ho npeKpacHaa, 
ü 30B7 TeOfl, (yb CTpacTHoft MOj[B(5ott: 
He Tepsaft, A^po;](iiTa BceKiacTHas, 
HcTOMJieHHaro cep;p;a TocKoft . . . 

Ho flBHCL, Jt&Kb Vb Tfe JlßJS. HenpuBJ^THiiie, 

HepBiiixrB xajioO'b rpy^H mojio;^oä, — 

Tu HBJEflJiacrB Ha n^CHH SaB^THKfl, 

noKH^^aa ^epTOFb sojioToft: 
Brb KOJiecHui^^, sanpasceHHoft 
CTaett ChLCTphrrb BopoÖLCBi, 
Tu cjieTajia e'l yTHCTeHHoft 

Cl» 6^0CWbXBhSSl» 06ÄB.K0Vb . . . 

H erb yjiMÖKoä, Bce($Jiara£[, 
Tu CK^ioHSJiacL Ha;i;o mhoü; 
roBopnjLa, jT^msisi: 
„Ca^o, Ca^o, ^ito ci> toÖoä?" . . . 
O, npii^pi xe, 6oni[Hfl BceBJiacTHaa, 
H 80By TeÖa et OTpaeTHOÄ MOJiLÖoJt: 
He Tepsatt, A^po;i;nTa npeKpaeHaa, 
HeTOMJLeHHaro eep;^^a ToeKoü! 
0, paas'bä 3XHa. Tyms. eoMH^ma, 
^To TaKt eBJEbHO e;i;aBiiJDi mh* ^py;^B; 
^aä MH^ eqaeTis, ^2i6. mh^ 3a($BeHis, 
fl^B.1i eBo6o;pioio rpy;iiBio bb^^oxettl! . . . 



107 



Polnisch. 

Von Kasimir Brodzinski. Gedrackt in: »Pisma Kazimierza 

Brodzifiskiego«, Posen 1872. 

Cörko Jowiszal b^di iyczliw^ ch^ci 
Wieszczki, co tobie zlot^ lutni^ öwi^ci 
Slawna przez ciebie, dziö tob^ szcz^öliwa 

Safo ci§ wzywa. 

NiegdyS gdy ströny ozwaly si§ moje 
Zlote Olimpu rzucalaö podwoje 
Wöz twöj gol^bie skrzydly zlocistemi 

Wiodly ku ziemi. 

Cz^sto pytalaä ktöryz to kochany, 
Sercu twojemu ömialby zadac rany, 
Ktöi jest na ziemi, by nie byl wzruszony 

Wdzi^kiem Safony? 

Gdy dziö unika pözni^j b^dzie prosil 
Gardzi darami sam je b^dzie znosil, 
Gdy dziS nie kocha pod silniejszym grotem 

Upadnie pot^m. 

Teraz mi sprzyjaj najwy^za bogini 
B^dzie ci gorze<5 ofiara w öwi^tjoii 
Tobie poSwi^c^ kaide moje tchnienie 

I wieczne pienie. 



108 



Ungarisch. 

Aus der Übersetzung von Ivänfi Jend, Budapest, 1894. 

Fdnyben lakozö Aphrodite, 
Hatalmas länya Zeusnek, 
Ne süjtsd bosszulö haragoddal 
Dobogö, szeretö szfvemeti — 

Ldgy kegyes üjra hlvedhez, 
Mint rdgen, eml6kszel-e mdg? 
A mikor lantomra figyelve 
Elhagytad atyäd ragyogö häzät?! — 

Repült^l aranyos kocsidon, 
Vfgan csapkodtäk szärnyaikat 
Pillangöid a lögi üton 
S az 6gh6\ 3L földre lehoztak. — 

Es jöttd, hfvedet keresdd, 
Nyäjas mosolyod ragyogott räm, 
K^rdtet: Szlvemet mi klnozza? 
Mdrt tör az dgre büs söhajom? 

Mi Yä.gy az, a mely lelkembe kigyült.^ 
Kit keres älma szfvemnek 
A szerelem fäjö gyönyördvel? 
Es vigaszod igy szölt söhajomra: 

109 



Bärha kerül most, majd követ 6, 
Mit most te kinälsz, 6 adja neked m6g, 
Ha nem szeret is, majd megszeret 6, 
Int^seidet szolgälva hiven. 

Jöjj üjra magasztos 6s old le szivemröl 
Bus söhajomat, kdts^geimet, 
Oh add nekem 6t, add n^kem az ifjüt, 
L6gy segltöm a szerelmi tusäbanl — 



110 



m OrillparBer-Zimmer der Wiener stftdt.Sammliuigen. 

Aus dem von K. O 1 o s s y hrsg. Katalog „Das Orillparzer-Zimmer im 

Wiener Rathause". 

A) Franz Orillparzer 

geb. zu Wien 15. JSnner 1791, gest. daselbst 21. Jinner 1872. 
1. Zeitg^enttssiselie Bildnisse. 

Um Unbenaniite Lithographie. 

1817. Brustbild, en face. Längliches Ansitz mit breiter 
Stirne, von dichtem, gewelltem, ohne Abteilung in die 
Höhe strebendem Haar umgeben; kleiner Bactenbart, 
starke Brauen; Nase und Mund derb; das große Auge 
blickt dem Beschauer entgegen; die in späteren Jahren 
stark ausgeprägten, von den Nasenflügeln zu den Mund- 
winkeln sich herabziehenden Falten sind bereits ange- 
deutet. Bemerkenswert ist, daß Grillparzer im Läppchen 
des linken Ohres ein Metallplättchen trägt (ein Qebraudi, 
der in Wien noch heute, namentlich in den unteren 
Ständen, vorkommt und als heilsam gegen manche Krank- 
heiten gilt). Die Gestalt ist von einem großen faltigen 
Mantil umhüllt, unter dessen zu beiden Seiten spitz aus- 
laufenden Enden der weiche umgeschlagene Hemdkragen 
und das lose geknüpfte Halstuch hervortreten. 

Dieses interessante Jugendbild, Ober welches gar keine Nadi- 
ricfaten vorliegen, befand sich im Nachlasse Grillparzer in einer Mappe, 
in der er verschiedene Bildnisse von Freunden und Verwandten, 
Zeichnungen etc. aufbewahrte. Die Zeitbestimmung ergibt sich durch 
Vergleich mit dem im Privatbesitze in Wien befindlichen Porträt 
(Olgem&lde) Grillparzers von Johann Nep. Höfel (geb. Pest 1786, 
t JSnner 1864), welches in das Jahr 1817 gehört. (Photogr. Repro- 
duktion desselben nach einer Nachzeichnung von W. Vita in Freiherm 
v. R i z y s Wiener Grillparzer-Album.) Der Typus ist hier unzweifel* 
halt derselbe, die Haartracht gleich, es findet sich hier auch das 
auf späteren Bildern nur noch einmal vorkommende Metallplftttchen 



111 



im Ohr (hier im rechten; die Veriodennff erklärt sich dnrdi die 
lithograph^che Reproduktion). Du Bild wlre also kurz nach der 
Anfffihrung der „Ahnfrau'' zur Zeit des jungen Ruhmes des Dichlers 
entstanden. Die Anfertigung einer Lithographie als Porträt des noch 
unbekannten armen Dichters wäre vorher auch wenig wahrscheinlich 
gewesen. Dieses Bild unterscheidet sich stark von allen späteren 
Porträten durch die freiere, etwas schwungvolle Tradit» deren Abweichen 
von der Mod« Wmm^mßSiH^ ^ 8t|f«iisolHP fHOHter in der Art 
Bjrons kennielchnst. Auch dies deutet darauf, <bfl dieses Porträt in 
die Tage dtr „Ahofraa" zu vwltgm ati, wtkki mtA 4k ^Imm ia4 
Drangzeit unseres Dichters genannt werden kQpneii. D^r Zeichner 
ist unbekannt, seht Verk nicht ohne Qeschick gemacht, wenn auch 
ohne bedeutende Auffassung; die Zflge zeigen sinnende Melancholie. 

Der Zeit nach am nächsten sieht ein dgcmäldt von Ad. K 1 b e r. 
das im Jahre 1819 in Dresden in der königlich sächsischen Akademie 
der bUda n ds n Künste ausgestellt gewesen. Es ist nicht wieder her- 
vorgetreten ui^d uns nur durch literarische Zangnisse bekannt Im 
KunstbUtt Nr. 20 des „Stuttgarter MorgenbUttes" vom Jahre 1819 
heiBt es von dem Bilde: pWenp auch lucht so musterluft ausgeffUIrt, 
wie Daffingers Bildnis der Schröder, so hatte es doch das Ver- 
dientt der VOrheit und ¥f$*d dadurch interessant.« BMtiger schreibt 
^rftbaf M 9chrtyv«gel aus Drisdin, «n tl. Angnst 1819: „OrOBen 
$i« OrillptTHT von mir . » , Stm PortrU ««qM «it dem der 
Schröder die Zierde uqssrer denwUgm AussttUtug." (Kö«|^. Bibi. 
in Pre^dtüt) 

1820. Ai|ttafttO V08 MORIZ MICHAEL DAFFINOER, 

geb. Wien, 2S. Jänner 1790, gest daselbst, 22. AugQst |849. 

Brustbild, es face, etwas nach linka feweidet; reidies 
goldblondes Haar, die Augen sinnend in die Feme ge- 
richtet, sarte, etwas blasse Oeaiehtsfarbe* Kleidung: 
Blauer, übereinander geknöpfter Rock mit ge|Mn Metall- 
knöliie^ und hohem, schwarzen Kragen, unter dem die 
lichtgdbe Weste hervorsieht, sowie das weiBe feine Hals- 
tuch, das> mit einer Uein^i goldenen Nadel in form eines 
Kreuzes zusammengesteckt, den hohen Hemdkragen eng 
umgibt, dessen Spitzen vom darüber hinauastefaen. 

(Bezeichnet: Daffinger 1820). 

Der 29)ährige OrÜlparzer ist hier in einer Welse aufgelaBt, 
die nur in wenigen seiner späteren Porträte wieder hervortritt, als 
träumender, sinnender Dichter mit weltentrücktem Blicke des scfaOnen 
blauen Auges. Etwas EksUtisches liegt in diesen Zfigen, die Spuren 
schwerer innerer Kämpfe tragen; ein herber Zug um den Mmid be- 

112 



Siairt sich zu zeig^, die Busse des AqtUUc« uad d«9 etw«s wirre 
Hur vejsarkea diesen fiqflruck. Pie«eiQ Bilde ovIspricM im ffanzen 
die Beschreibims:, welche Louise Seidler, die ihn 1819 in Rom traf, 
von dem Dichter s^bt. (Erinnerung^en und Leben der Malerin Louise 
Sddler. Herausgeg. v. Uhde. S. 286.) „Sein Äußeres ~ eine schlanke, 
magere Figur, ein blasses, ovales Gesicht mit mildeii, gleichsam ver- 
kllrt drelnschauendtn Augen, war nicht unangenehm. Es kam aber zu 
keiner interessante« Unttrh^ltung, weil der anscheinend krftnküche 
OriUparzer sehr zurückhaltend und schüchtern auftrat/* Von der 
,iFQllc von dunkelblonden Loektn*' sprMit KaroHne Pichler in ihren 
Denkwürdigkeiten (HL S. 106). 

OriUparzer verkehrte viel im Hause de« Malers O a f f i n g e r, der 
ihn wiederholt porträtiert hat, ohne jedoch eine innerliche Beziehung 
zn ihm zu gewinnen, ^r hat vielmehr in seinen Tagebüchern recht 
hi^rt über Daffinger geurteilt. (Vergl. darüber Laube, Fra|U Orill- 
ptrzers Lebensgeschichte, Stuttgart 1884, und die T«gebuchnottzen 
im Jahrbocli der Grillparzer-GeseUschaft, III. S. 173 ff.) 

Pas Bild WUT «ach Fr an kl (,»Zttf BiDgraphif fraaz Orill- 
ptriers'S S, 16) im besitz der WaIlish»t|M«r*«clien Buchhwdlung in 
Wien und kam dann a« Herrn Nikolaus Pimdia, weklier dasselbe dem 
||iftori«chen Mmmwb der Stadt Wien zur A«Mtelltt«g i« de« der Er- 
ipnenwg QriUparzers geweihtm Rlumen freundlichst lieh und noch leUit. 
I« den Rahme« des Bildes ist die QriUparzer-Medaille vom Jahre 1841 
eingefügt. 



Eine Nachtuldung 4ie8e9 Porträts iat: 

Aquarell von Bafonin AUGUSTE BUTTLAR. geborene 

Cnwt, 

gest. Florenz, 5. Juli 1857. 

Kopie nach dem Aquardl Da! f iagert von 1820, in 
dtn gleichen Dimensionen wie dieses, jedoch nüt einigen 
Abweichungen: Die Zeichnung hat hier etwas Lang- 
gestrecktes, wodurch namentlich das Qesicht schmäler und 
magerer erscheint, der rötlich-goldene Ton ttt der Färbung 
der Haare fehlt hier, audi ist das BUu des Rockes lichter 
als auf dem Original. 

OriUparzer lernte die Kflnstlerfai im Hause ihres Oheims, 
Friedrich Schlegel, in dem er verkehrte, kennen. Sie war eine 
Schülerin 0*rards und erwarb sich später, vermihlt mit Baron 
Buttlar, in London ein Vermögen als MinUturmaUrin. Das Bild 
wurde 1828 gemalt, ist Jedoch als Wiedergabe der Erscheinung des 
Pichters im Jahre 1820 »ufzufassen. Es kam mit anderen Kunstsachen 
durch Vermichtnis as ProfeMPr O. Mitteruzner, OireWpr de^ pozeoer 



113 



8 



Gymnasiums. Letzierer schenkte es dem kaiserlichen Rate Or. David 
Scbtaherr, Direktor des Statthalterei-Archives in Innsbruck, von welchem 
es in den Besitz der Stadt Wien gelangte. 



Eine Wiedergabe desselben Originales ist: 

Bleistiftzeichnung 

mit den darunter geschriebenen Worten: „Die Didi liebt — 

flidiM« 

Sie ist von Dilettantenhand und ohne künstlerische Ansprüche 
gefertigt. Allem Anschein nach stammt sie von Marie v. P i q u o t, jenem 
jungen Mädchen, das, von heftiger Liebe für Grillparzer ergriffen, 
als dieselbe unerwidert blieb, ja von ihm nicht einmal geahnt wurde, 
früh dahinwelkte und starb. In den letzten Aufzeichnungen des Mädchens 
findet sich die Stelle: „Es ist, ich gestehe es, ein heißer Wunsch von 
mir, daß er (nSmlich Grillparzer) ein Geschenk von mir als Andenken 
behalte, und bestimme dazu sein von mir gezeichnetes Bild." Die Worte, 
die sie darunter schrieb, beziehen sich auf Orillparzers für die Liebe 
wenig geeignetes Wesen. Grillparzer selbst gesteht in einer Tagebuch- 
stelle vom Jahre 1827 (Jahrbuch IIL 165) seine unglückselige Eigenart 
zu, sowie, daß er „auf diese Art das Unglück von drei Frauenzimmern 
.... gemacht". 



1823. Miniatur-Aquarell von MORIZ MICHAEL 

DAFFINOER. 

Brustbild in Medaillonfomiat, Dreiviertelansicht, nach 
rechts gewendet. Lockiges^ bräunliches Haar, kleiner 
Backenbart, zarte, jedoch gute Färbung des Oesidits; die 
großen blauen Augen sehen dem Besdiauer entgegen; zu 
den Winkeln des etwas hervortretenden Mundes zidit sich 
von den Nasenflügeln eine Falte als feiner scharfer Strich. 
Kleidung: Dunkelblauer Rock mit hohem, schwarzen Samt- 
kragen und gelben Metallknöpfen, übereinander geknöpft, 
jedoch sind die lichte Weste und das um den Kragen 
(Vatermörder) geschlungene weiße Halstuch, das mit einer 
goldenen Nadel in Kreuzform zusammengesteckt ist, 
sichtbar. (Bezeichnet Daffinger.) 

Gegenüber dem letztbesprochenen Bilde von 1820 macht dieses 
Porträt einen ruhigen, geklärten Eindruck. Das Gesicht ist hier weniger 
voll, doch tritt die breite, klare Stirne hier bedeutend hervor, und 
der ruhige, milde Blick des schönen blauen Auges gewährt dem 



114 



Ganzen einen eigentOmiidien Reiz, der durch den OeRensatz, den 
der wehmfltig-resignierte Zug um den Mund und die fast trotzig 
geschürzten Lippen bilden, fast noch erhöht wird. Die Schönheit 
seines Auges wird häufig in den Schilderungen der äußeren Er- 
scheinung von seinen Zeitgenossen hervorgehoben. Karoline Pichler 
rühmt in ihren Denkwürdigkeiten (III. S. 106) die „schanen blauen 
Augen, die über die blassen Züge den Ausdruck von Oeistestiefe 
und Güte verbreiteten", und Heinrich Anschütz (Erinnerungen aus 
dessen Leben und Wirken, S. 213) bekennt, daß er „mit dem ersten 
Blicke in dieses klare blaue Auge dem seltenen Manne für das 
Leben ergeben war''. Das Haar ist hier weit dunkler als auf dem 
vorhergehenden Bilde, fast braun. Adolf FogUr (Grillparzers Ansichten 
über Literatur, Bühne und Leben, S. 47) hat uns eine Bemerkung 
Grillparzers aufbewahrt, wonach der Dichter bis in sein dreißigstes 
Jahr ganz blonde Haare hatte, sobald sich aber die ersten grauen 
zeigten, die übrigen allmählich „dunkel, fast schwarz" wurden. 

Das Porträt, welches aus dem Besitz der Schwestern Fröhlich 
stammt, ist nicht datiert, doch wurde es gleich dem Miniaturporträt 
Kathi Fröhlichs als im Jahre 1823 entstanden bezeichnet. Das Aus- 
sehen des Dargestellten entspricht allerdmgs dem Alter von 32 Jahren, 
auch die Tracht stimmt mit der Zeit überem. Dazu kommt, daß Grill- 
parzer in den Jahren 1821 bis 1825 Kathi Fröhlich und dem Gedanken 
an eine Ehe mit ihr näher stand, daher die beiden Verlobten immerhin 
als Gegenstücke sich mögen haben malen lassen. Es widerspricht dem- 
nach nichts dem angegebenen Jahre. 

Nach diesem Porträt wurde ein Kupferstich von Prof. J a c o b y 
gefertigt, welcher auch die Gesamtausgaben der Werke des Dichters 
ziert. Dieser wurde wieder für zahlreiche Reproduktionen benfitzt. 

Eine Radierung von W. U n g e r nach diesem Miniaturbild wurde 
dem von den Wiener städt. Sammlungen 1904 in Katalogform heraus- 
gegebenen Privatdruck ,4)as Grillparzer-Zimmer im Wiener Rathause" 
beigeheftet. 

Zirka Schattenriss. 

1820 In keiner Weise bezeichnet, 

bis Profil nach links, jugendlidi-voUe Züge, das Haar dem 

1825 Anscheine nach ohne Abteilung. Von der Kleidung ist nur 
der hohe Rockkragen ersichtlich, der sich eng an den 
Nacken schließt, so daß die Haare rückwärts etwas über 
denselben hinausstehen. 

Wir besitzen unter den vielen Porträten Grillparzers keine Profil- 
darstellnngen, als die Medaillen, die aber in eine spätere Zeit gehören. 
Ein Vergleich mit der frühesten, der von 1841, zeigt die Ähnlichkeit 
beider Bildnisse, doch erscheint die Silhouette weit jugendlicher. Es 
dürfte richtig sein, dieselbe nicht zu spät nach der vorigen Dar- 
stellung anzusetzen. 

115 8' 



Um KrMuMuutng. Uiäki mit weiß gehöht» aageblidi voa 
1826. HEINRICH^). 

Kopf etwü ütLch links cewefldet, fast en face, das 
grofle Auge dem Beschauer zugewandt, reiches Haar und 
kurter Backenbart. Von der Kleidung ist nur der hohe 
Rockkragen, sowie die darunter hervorschauende Weste 
und die um den Kragen (Vatermörder) geschlungene, vorne 
herablallende Halsbinde zu sehen. (Unbezeidmet) 

Die ZSge sind lüer etwti derber als bei den Itttigtaurnktn 
Biidcra. Die in fauMS sdilrfer MMge^lsle Physiognomie ist die 
dsiet Mmms in der Mitte der DfeiSIter. Dfts Bild hat keinerlei 
BeaifclDnas, dodi «mrde voi des SCfawestehi FrOhlich der Name 
Heinrich als des Malers dieses usd ihrer eigcseii Porfrlte ange- 
gebcfl. Oleidutititkeit dieser 4 Bilder ist sieht llnwahrsehcinUd^ aiidi 
entsprfcM das Ansiebes der Scbweslen auf den Portriten der ange- 
gebesen Zeit: Kalfai FrOblidi etwa iü Sl. Jahre. Eine gewisse Atan- 
licfaheit bat diean Bttd dM Dkbiers auch mit dem im Jahre 1826 
ia Weimar voa Schmeller getekhaetes» «etehes Goethe für seine 
Sammtasg voa Portriten derjenigeS, die Arn vorzOglich interessierten, 
nmcben lieS. Orillparter ertlhlt selbst davoa in der Selbstbiographie 
(SSartUdte Werke, XIX.)» sowie in eisern Brieie an KatU Frflhlidi 
(JibriMh I, S. 107). Die Zeidumng, wekbe it der Wiener OrUI- 
parzer-Attsstellmig des Jahres tS9l ttt sehet war, ist Jeltt im Be- 
sitze des Ooethe-NatiooaNMttseons is Weimar. 
Orfllparttr wurde damals in Weimar ein zweilesmal portriliert. Die 
Orlfia Jttlie v. Egloffsteia zeithiete ihn, und cwar wie Penccr 
ia efsc« Briefe as BMtiger (Ooetho*Jahrboth I. 34t) versichert, in 
*/« eimidis. Diese ZelehiBi« ist bieber üeht wieder tum Vorschein 
gehommen. In das Jahr 1821 gehOrt dt Portnt vot Daffinger, 
ein Aquarell, das den Dichter in einem Lehnstuhle sitzetd darstellt 
(im Besitze des Herrn Dr. O. Oranitsch in Wien). Eine Kopie von 
Göbel nach diesem Bilde befindet sich gleichfalls im Privatbesitze 
in Wien (Frinlein Franzi v. Werthcimsteit). 

Um SchatienriB mit eiageritztea Konturen. 

1835. In kdner Weise bezeidbnet. 

Profil nach rechts, ausgeprägte Züge, kleiner Backen- 
bart, das reiche Haar über der Stime in eine volle Locke 
zusammengedreht. Vatermörder, kurze Halsbinde, zu einer 



*) Wurzbach vcrzcicfanct in seinem Biographischen Lexikon folgende 
Künstler dieses Namens: Franz Heinrich, Architektur- und Prospekt- 
ttaler, seit 1836 in Wien arbeitend, malte zumeist Aquarelle; Bonifaz 
He IS rieh, Historienmaler, in Wien ISOO gAoret, seit 183! in 
Minchen, malte Bildnisse in AquareU; Eduard Heinrich, Maler 
in Pest, Th. Heinrich und thugnt Heinrich in Wien, wahr- 
scbeinlich identisch. 

116 



Mäsäit geknüpft, dereo Emlcn abstehen; Rock mit hohem, 
breiten Kragen. 

Obwohl ein Schattenrifi wenig Anhaltepoiilde gibt, ist doch ans 
den vollkonunen auBgcbildetea, aber nock friaeben Zügen st er- 
acbeb, daß hier ein Atann von beiUufig 40 Jahren dargestellt ist 
Ciafefciteiten der Kleidttüg, der Rockschnitt, die Halsbinde statt des 
Halstuches, die Form der steifen Vatermörder weisen in die dreißiger 
jtbn unteres Jahrhunderts. Am verwandtesten ist das Bild wohl dem 
tMfct datt«r«en vom Jährt IM. Auf die Bcdtutittt der Silhouetten als 
Dmitllflilgcn des Profile unseres Dichters wurde schon hingewiesen. 



1835. AqiiartU von ANTON HAHNISCH, 

geb. Wien, 28. Oktober 1817, übersiedelte spiter nach Karlsruhe. 

Brustbild, en face, die großen blauen Augen auf den 
BMdiauer gtriditet, reiches, braunes Haar, kleiner Backen^ 
baf% lebhafte, etwas gerötete Qesichtstarbe. Orillparzer 
sitzt mit verschränkten Armen aufrecht in einem rot* 
gepolsterten Lehnstuhl, bekleidet mit dunkelblauem Frack 
mit hohem Kragen und MetalUmöpfen, dunkler Weste und 
blauer, kurzer Halsbinde, die zu einer Masche mit ab- 
stelieiiden Enden gekndpft ist 

(Bezeichnet: A. Hähnisch 1835.) 

Dte Gestalt und ihre Haltung sind noch schlank und elastisch. 
Der vergrlMti 2^ um den Mufid tritt hier sttrker hervor, wird jedoch 
durch das schöne Auge etwas gemildert. 

Der Maler HIhnisch hat Orillparzer noch einmal und mehrere 
Olüder der FaftüUe FrShlich gemalt. Das vorliegMde Bild war im 
Jahre 1836 in Wien ausgestellt, zugcitii Mit dem Mgciden Portrit von 
Heiarich Hollpein (KaUlog der Akad. Ausstellung, 1836» Nr. 36). 

Um diese Zeit wurde OriUparzer noch fiftcrs .auf BUdem dar- 
gestellt, die das historische Museum der Stadt Wien nicM besitzt. 
Moriz V. Schwind, der es liebte, die Erscheinung seiner Freunde 
und BekmatMl In seinen Kompositionen festzuhalten, llSt Orillparzer 
mit einer Anzahl von literarischen und musikalischei Notabilitlten 
auf seiner Zeichnung „Abschiedsconcert Franz Lachners" auftreten. 
Dtr Abschied Ladmers von Wien fand im Jahre 1S34 statt, annihemd 
in diese Zeit dflrfte die Zeichnung und somit das Portrit Orillparzers 
gehSren, Das Blatt war im Besitze Lachners bis zu dessen Tode. 
Es existieren auch photographische Reproduktionen. Orillparzers Zflge 
erscheinen noch auf einem anderen Bilde S c h w i n d s» unter einer 
Croppe von Freunden des Malers: „Ritter Kurts Brautfahrt", 1839 
j^flMlt (erste Skizze 1830), das in der groBherzoglichen Kunsttulle 

117 



zu Karbnihe sich befindet. Eio Miniaturportrlt Orillparzers^ Aquarell 
voa Manschgo, weldies in die Jahre 183S bis 1837 gesetzt wird, 
besitzt Herr Regierungsrat Dr. Max Ritter v. Karajan. 

1836. Ölgemälde von HEINRICH HOLLPEIN, 

Maler und Schriftsteller, geb. Wien, 1814, gest. daselbst 1888. 

Brustbild, en face. Das volle Haar bragin, fast schwarz, 
stark ausgeprägte Falten um den Mund und zwischen den 
Augenbrauen; aufrechte Haltung, die Arme verschränkt. 
Kleidung: Dunkelgrüner, übereinander geknöpfter Rock mit 
hohem Kragen, schwarze, zur Masche geknüpfte Halsbinde. 

(Bezeichnet: Hollpein 1836.) 

Dieses als eines der wenigen Ölgemälde aus des Dichters früherer 
Zeit bemerkenswerte Porträt war 1836 in Wien ausgestellt (Katalog der 
akademischen Ausstellung 1836, Nr. 167). Im Jahre 1895 ist es in den 
Besitz der Stadt Wien Hbergegangen, als Geschenk des Freiherm 
Ottokar von Schlechta-Wssehrd. Nach des Spenders Aussage wurde das 
Bild ffir dessen Großvater, den Dichter Franz Xaver Freiherrn von 
Schlechta, gemalt. 

1840. Stahlstich, gezeichnet von JOSEF DANHAUSER, 

geb. Wien, 1805, gest. daselbst, 4. Mai 1845, 

gestochen von FRANZ STÖBER, 

Kupferstecher, geb. Wien, 20. Februar 1795, gest. ebenda, 11. April 1858, 

mit Facsimile des Namenszuges. 

Brustbild, Dreiviertelansicht nach links, das Haupt 
nach derselben Richtung leicht geneigt; das noch dichte 
Haar läßt die Stirne freier hervortreten; die Züge sind 
schärfer geworden. Von der Kleidung sidit man fast nur 
den breiten Rockkragen und die kurze, um die Vatermörder 
geknüpfte schwarze Halsbinde, die ein Stück des Hemdes 
sehen läßt. 

(Bezeichnet: Gez. v. Jos. Danhauser, in Stahl gestochen 
V. Fr. Stöber. 1840.) 

Es ist Danhauser gelungen, in diesem Bilde den an der 
Schwelle des 50. Lebensjahres stehenden Dichter in geistvoller Weise 
aufzufassen. Indem er es verstand, ohne derbe oder unschöne Einzel- 
heiten zu übergehen, doch den steifen, philiströsen Zug, der so vielen 



118 



Orülp^rzer-Podräten anhaftet, zu venneiden, schuf er ein auch dein 
Dichter gerecht werdendes, namentlich durch die milde Resignation, 
die Ober den Zügen liegt, anziehendes Porträt. Hier erscheint zum 
ersten Male die etwas geneigte Haltung des Kopfes, die ffir die Bild- 
nisse des Alters so charakteristisch ist. 

Das Blatt erschien als Beilage zu Nr. 2 der Wiener Zeitschrift 
für Kunst, Literatur, Theater und Mode vom 4. Jänner 1840 in einer 
von Danhauser gezeichneten Folge von Porträten österreichischer 
Literaten. Es ist vielfach reproduziert worden, zunächst in Holz- 
schnitt in Nr. 132 der „Leipziger Illustrierten Zeitung'' (1846): Tableati 
der hervorragendsten österreichischen Dichter. 



1841. Aquarell von MATHIAS KERN. 

Brustbild, fast en face, etwas nach rechts gewendet. 
Qrillparzer, mit grau meliertem Haar und leichtem Backen- 
bart, sitzt aufrecht in einem Ldmstuhl. Er trägt blauen 
Rock mit hohem, schwarzen Kragen und Metallknöpfen, 
halboffene schwarze (anscheinend Samt-) Weste tmd blaue 
Halsbinde. (Bezeichnet: M. Kern pinx. 1841.) 

Die Züge dieses Porträts muten etwas fremd an, wozu wohl 
iiauptsächlich die ungleichen Augen beitragen. Strenge Zfige, etwas 
nervöser Ausdruck. Das Bild ist wenig gelungen.. 

Dieses Bild war im Besitze der Schriftstellerin- Emilie von 
Binzer, geb. Oerschan, der treuen Pflegerin ZedlitzS die mit Orill- 
parzer befreundet war, und mit ihm in Briefwechsel stand. (Siehe 
Orillparzer-Jahrbuch, I. S. 80 ff.) Dasselbe wurde von ihr für die 
Orillparzer-Ausstellung nach Wien geschickt. Im Verlauf derselben 
starb Emilie v. Binzer, und ihre Erben überließen das Porträt der 
Stadt Wien für das Grillparzer-Zimmer. 

Eine Reproduktion dieses Bildes findet sich auf dem bei Johann 
Höfelich gedruckten Blatte: „Cyklus ausgezeichneter österreichischer 
Dichteres gemalt und lithographiert von Math. Kern. 



1843. Bronze-Medaille zur Feier des 50. Geburtstage^ des 

Dichters, von JOSEF SCHON, 

Medailleur, geb. Wien, 14. August 1809, gest. daselbst, 5. März 1843. 

Avers: Reliefporträt im Profil nach links, mit freiem 
Hals und Nacken, ideal gehalten, jedoch mit den anderen 
Bildnissen übereinstimmend, namentlich in den charak- 
teristischen Merkmalen: gerade vorspringende, etwas starke 
Nase, wulstige Lippen, hervortretendes Kinn. Der leichte 

119 



fiackenbart zieht sich bis unter dasselbe. Umschrift: „Franz 
Qriflparzer, geb. den 15. Jänner 1701 in Wien. ). S c h ö n 

fec." Revers: Harfe mit einem Eichenkranz. Umschrift: 

y^ur Feyer des 15. Jftnner 1941 von seinttt Verehrern.'^ 

DiMc Mediilte wurde *ltt Aslafi dtt 90. Oebnrtsiages des 
Dfehte» ia Silber tind BroSM B^U^; eine kleilte Oedieinde von 
rtfMdca ilid Vefrtlferi hatte sie asfefttgcii latsCtt. Sie wif im Wege 
de« isdriiiMidelft Ktt haben. <Vertl. Flnlhimmer, Franz Oritlparzer. Eine 
biographlMiie Stodie. S. llt.) 



1841. Lithographie mit Facsimile von JOSEF KRIEHUBER, 

geb. Wies, 14. Detefliber M\, gett. daselbst, 30. Mai 1870. 

Brustbild, nach links gewendet, Dreiviertdansicht, das 
noch volle Haupthaar etwas wirr. Die Haltung des in einem 
Lihnstuhl Sitzenden ist aufrecht. Der hohe SchluBrock ist 
nicht bis hinauf zugeknöpft, so daB der herabsinkende 
Stoff Palten bildet; hoher Kragen und kurze Halsbinde. 

(Bezeichnet: Kriehuber 1841. Gedruckt bei Joh. Höfelich.) 

Dem ibirk atttgeprigtes Antlitz, bei weldiem die WSlbimg der 
Stime mehr alft ant anderes Bildern hervortritt, fehlt der verdrießliche 
Zag nteM» Soeb hat h der KSsitler ventandes, dureh geistreiche Auf- 
fasswig mA BebaadlttSg der ZMbmsg ä» MfrCblicSM Bili tS gestalten. 
Za tr^inbaea üt, dift hür mtb eiamal das MMallplItidMa bn linken 
Ohr trwhelat. 



1842. AquareU VOt ANTON HAHNISCH . 

Fast Kniesttick, beinahe en face, etwas naeh links ge- 
wendet Aiifrtdit in dncm grüngtpoürterten Lehnstuhle 
sitzend, die Hände mit verschränkten Fingern im SdioB. 
Lebhafte gute Färbung des Gesichtes, ctie Haare grau 
mdiert, kleiner Backenbari Kleidung: Brauner, ge- 
schlossener Rock, ungestdftes, faltiges Hemd, sdiwarze 
Halsbinde, graue Beinkleider. 

(Bearaichnet: Hähnisch 184Z) 

Onttparftrs AuSMbes war sadi Tagea und Stintsningen sehr 

wedMlnd. DtfeMa Bild mit lelnem hartes, nüBvergfligini Zuge md 

dttt fecntrettMi Blldt scbeist eine ii^ger gSSfttlge StIatfStmg fcst- 
zobaHen. 



120 



Um lükofTaiiiik mit Faetittiile tofl AUGUST SELB, 

1842. H^b. MfladKü, 9. Febnur l6l2, gest. dttelbst, 1. Novtmber 1899, 

weaie im 1839 in Wieft. 

Brustbild, en iacc, das Octidit brdtcr ali tonst; auf- 
rtdite sitieiide SttUung» gcschlossenttr dunkler Rock, Vaier- 
fliorder. (BeKdcHiict: August Sdb H. ged. b. J. Rauh. 
Verlag und Eigedtum von J. T. Neunann in Wien.) 

DieMS Porträt weicht io eiaigen von den gewohnten Orillparzer- 
Typus ab, harte, strengt ZOg«. Es ist nicht datiert, doch ist Ucr 
ottenbar em Mann von zirka 50 Jahren dargestellt, und dflrfte es 
der Zeit nach zwischen das Bild von Hihnisch von IStt und das 
Waldmüllers von Jahre 1844 gehören. 

1S44. dgiattilde von QEORQ FERDINAND WALDMOLLER, 

geb. Wiea, 15. Jimer 1793, gtst daselbst, 22. Angnst 1865. 

BnistbUd, en fate, ein wenig nach rechts gewendet 
Längliches Cksicfat mit etwas eingeMenen Wangen und 
hervortretenden Backenknochen (wohl infolge des Ver- 
lustes von Zähnen), das Haar stark ergraut, gute Färbung. 
Der Dichter sitzt In einem roten Lehnstuhl zurückgelehnt 
Klddiing ufMt hohe Halsbinde schwsrc. 

(Sezeidiuet: WaldmOller 1844.) 

Der strenge, beinahe mfrtlmdlicht Atttdraek des Gesichtes wird 
vorttiglidl vtmrsacM datth dk «iiaAilMg«so|taea Branea. Sitrk durch« 
taffthte Zftge. Die Haltung ist weniger fest tlft inl frOhena Bildern. 
Hier ist an die Beschreibung eines deutschen Besuchert, die in den 
„Orenzboten" (1846 I. S. 309) erschienen ist, lu erinnern. Sie gehört 
gleicUalls in das Jahr 1844 und entspricht tatsichlkh auch diesen 
Bildnisse. Es ist die ausfOhrllchste Besdireibung von Orillparzers 
Äußeren, die wir besitzen. »Sein Kopl tot groB dSd stark narkiert 
ind ton den von imen naeh Aufien arbeitenden Meister Odst bis uis 
Kleinste ausgearbeitet. Seül feltenreichee Ckskht ist eis reidies Buch 
von Gedichten und inneren Geschichten. Sein großer Mund erinnerte nicb 
an das Instrument, welches griechische Tragöden an die Lippen be- 
festigtea, un ihrer Stinue grMere Gewalt und ihren Reden tieferen 
Eiadhiek zu vtrsehaKei. Oi nagm sommI Aber sein aildbtickendes, 
schOMt Äugt war nrir wie die deirtiehe RottaatOl, wetehe die Klassi- 
iHlt in leiaea Gedichten «am durchwAt mä niMert Slia Haar ist 
sthoa dicht mit Grau turchwnbea unl nsefe iehlt ihn aer Lorbeer der 
deutschen Nation, es zu bedecken« SeiBt Geitttt ist sehnlcfatig und 
schWMhesd «nl lar dieses niehtigea Kopf ntverhiltaisniBig schwach." 

Bei der tn IS. Jinaer 1S44 ni Bhtea Grillpiraers vm dem Verem 
Wiener DiehUr, KtlnMler mA jMmnUstett „GMcnriia*' verenstaltetoi 



121 



Feier wurde dieses Bild (nach Franki, „Zur Biographie Fr. Grill- 
parzers", S. 15, von W a 1 d m ü 1 1 e r eigens ffir die Feier gemalt), 
mit Lorbeem geschmückt, im Saale des Gasthauses „zmn goldenen 
Kreuz" auf der Wiedener Hauptstraße aufgestellt. Die Feier wurde 
abgehalten anlABlich des Geburtstages, in Wahrheit aber als Demon- 
stration, als bei der Verteilung des preußischen Ordens pour ie m6rite 
Grillparzer, wie Oberhaupt die Deutsdien in Osterreidi, übergangen 
worden war. Am folgenden Tage wurde dem Dichter eine künstlerisch 
ausgestattete Mappe mit Gedichten, musikalischen Kompositionen, Zeich- 
nungen und Aquarellen, Beiträgen der meisten Schriftsteller und Künstler 
Wiens, sowie das Wa 1 dm ü 1 1 e r'sche Porträt überreicht. (Frankl, 
a. a. O., S. 15, 16. Fäulhammer, Fr. Grillparzer, S. 181, 182). In 
das Jahr 1845 gehört das von dem Wiener Maler Josef Matthäus 
A i g n e r (geb. 18. Jänner 1818, gest. Wien, 18. Februar 1886) ge- 
malte Porträt; lebensgroßes Kniestück, Ölgemälde, welches den Dichter 
in ungewohnter Weise in strammer eleganter Haltung zeigt. Nach Frankls 
Angabe (zur Biographie Grillparzers) bat A i g n e r den Dichter, ihm 
zu sitzen. In der von der Akademie veranstalteten Kunstausstellung 
des Jahres 1846 war das Bild ausgestellt (S. Katalog derselben, Nr. 118.) 
Der Hofschauspieler Ludwig Löwe kaufte es, nach dessen Tode erwarb 
es Herr Nikolaus Dumba, in dessen Besitz es sich gegenwärtig noch 
befindet. 



1848. Gyps-Siatuette von JOSEF HIRSCHHAUTER, 

Bildhauer, geb. Wien, 6. Mai 1801, gest. daselbst 26. April 1859. 

Der Dichter ist in ganzer Figur, in langem, offenen 
Schlußrock dargestellt, an eine kleine Säule gelehnt, auf der 
der rechte Arm, ein Buch haltend, ruht; die Linke ist in 
die Hüfte gestemmt. Auf der Säule sind die Titd seiner 
Dramen von der „Ahnfrau" bis zu „Weh dem, der lügt" 
von unten nach oben, jedoch nicht durchaus in chrono- 
logischer Reihenfolge, eingegraben. Das Ganze ruht auf 
einer mit einer Lyra, die mit Blumen und Bändern ge- 
schmückt ist, verzierten Console. 

(Bezeichnet J. H., 1848.) 

Dass sich hinter den Initialen J. H. Josef Hirschhäuter ver- 
' birgt, der eine Reihe ganz ähnlicher Statuetten von Dichtern und 
Künstlern gebildet, ist wohl nicht zweifelhaft. Im Katalog der Aus- 
stellung des Kunstvereines (St. Anna) v. J. 1849 findet sich ver- 
zeichnet: Franz Grillparzer, Statuette aus Oyps, von Josef Hirsch- 
häuter, sammt Console 10. fl. 

Da, mit Ausnahme der Photographien, diese Darstellung allein 
Grillparzers ganze Gestalt zur Anschauung bringt, sei hier darauf 
hingewiesen, dass die zeitgenössischen Beschreibungen seines Äußeren 



122 



von seiner „schlanken Oesialt" und guten „Mittelgröße'' sprechen 
(Karol. Pichler, Laube in „Orillparzers Lebensgescfaichte'S S. 167, und 
V. Alvensleben's Biographisches Taschenbuch IL S. 92.) 

1850. Stahlstich, mit Facsimile des Namenszuges, gezeichnet 
von M. GRILHOFER, gestochen von KARL KOTTERBA. 

Kupierstecher» geb. Tescfaen 4. Odober 1800, gest. Wien 6. April 1859. 

Brustbild, fast en face, etv^as nach rechts. Der Dichter 
sitzt in aufrechter Haltung im Lehnstuhle. Dunkler Rock und 
dunkle hohe Halsbinde, lichtere Weste. 

(Bezeichnet: Qrilhofer del. Kotterba sc.) 

Im allgemeinen der Typus desWaldmfllle r 'sehen Porträts: Das- 
selbe längliche Gesicht mit etwas eingefallenen Wangen und den markanten 
Falten, doch ist der Ausdruck des Bildes durch den müden, träumerischen 
Blick viel gewinnender. 

Das vorliegende Porträt wurde für das von Pfautsch und Voss in 
Wien 1850 verlegte Album österreichischer Dichter ausgeführt und erschien 
auch als Kunstbeilage des Taschenbuches „Gedenke mein'/. 

1853. Lithographie mit Facsimile von ADOLF DAUTHAOE, 

Porträtmaler und Lithograph, geb. Rustendorf bei Wien 20. Februar 1825, 

gest. Wien 3. Juni 1883. 

Brustbild, Dreiviertelansicht nach links. Das Gesicht, 
etwas breiter als auf den meisten Porträts, hat durch die 
derb behandelte Nase und das bereits dünnere, ohne 
Theilung hinaufgekämmte Haar etwas Fremdes. Qrillparzer 
sitzt leicht zurückgelehnt in einem Lehnstuhl; er trägt 
einen geschlossenen dunklen Rock. 

(Bezeichnet: Dauthage 1853. Gedr. bei Höfelich. 
Wien bei Joseph Bermann.) 

Dauthage lithographierte die Mitglieder der kaiserlichen Aka- 
demie der Wissenschaften nach der Natur. Der Reihe dieser Porträts 
gehört auch dieses Bild an. Mit Benützung dieser D a u t h a g ersehen 
Bildnisse ist auch die ziemlich unvollkommene Lithographie gemacht, 
die mit dem Titel „Mitglieder der philosophisch-historischen Classe 
der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien^' als Beilage 
zu M. Auers Zeitschrift „Faust" 1857 erschien. 

1856. Ölgemälde von FRIEDRICH v. AMERLINO, 

geb. Wien 14. April 1803, gest. daselbst 14. April 1887. 

Brustbild, stark Dreiviertelansicht nach redits, mit 
leichter Neigung des Hauptes gegen die rechte Schulter; das 

123 



Haar teraite völlig wf ratit, braoMr giurhtetwiier Rock, 
scfawarM Habbiadc. 

Das Bild macht dorch deo admerzlicheB Zog um deo Mund, 
(!•» geneigte Haupt, dvrdi dm eig««tQmlidic|i, gkldwam vck 
ivMu gerichtttcB Bliclc, sowie auch durch die malerische Behandfung 
tiaea mfidea, triiuMrischsa Bfadmck. Es ist der shmmide, weh- 
imithig m die VfrgaaittdwU lurachidmMads Dkhtsr, der hier zum 
Ausdrucke kommt, der weltilOchtige Orei«, 4» «och ^rai tmd An- 
erkeimuQg im Innerfu nicht mehr bewegen. 

L. A. FraakI in seinem Lcbensabrias ,J>riedridi v. Amerliog'S 
S. 176, setzt das BiM in das Jahr 1886» den Aufzeidunngen des Malers 
folgend. 

Orillparzer richtete an den Maler die Verse: 

Ich habe anch Menschen gemalt wie Du 
Und wagte, Ähnlichkeit zu hoffen, 
Doch stimmte die Menge nicht immer zu, 
Am wenigsten die am meisten getroffen." 
welches Oedidit auch auf dem Rahmen des Bildes angebracht ist, 
mit dem Datam 22. Mai 1898. Orillparzer scheint die Verse für 
Amerlings Stammbuch geschridwn zu haben. 

Das Bild war einst im Besitz des Ooldrahmenfabrikanten Bflhl- 
meysr und kam dann in den der Madl Wien. 

Eine Kadienng nach diesem Porlrit von Jasper arschien im 
1. Band des Jahrbuches der Orillparaar-Oesellschaft. 



18». Uttofnipkif mi f acumUt vo« J08EF KRIEHUBER. 

KBiestück, fast en fact. Orillparztr sitzt, die Schultern 
bsdsckt mit dnem halb hcHrabfalleoden Manie!, der die 
Knie veihflllt, in einem LehnstuU, auf dessen linke Arm- 
lehne er den Arm stützt, indem die Wange an die linke 
Hand gelehnt ist, die andere Hand, zur Faust geschlossen, 
luf den Knien liegend. Dunkler, geschlossener Rock. (Be- 
zeichnet: Kriehuber 1858. Eigenthum der Verlier 
Artaria & Co. tn Wien. Mit Vorbehalt Jeder Vervidfälti- 
gung herausg^ebea im Mai 1858,) 

Foite, entach l casw n ZOgti cUt Aiigtn aahea is die Fem«; zwischen 
den Branca <HMr der NaM«w«rsel «wei st»rke, ssokriehta Falten. 
Diese sind achoa s«it ttw« tS40 angedeutet, werdet immer ausgeprägter, 
bis sie hier ganz beaoeders stark hervortreten. Sie sind eines der 
charakteristisdien Merkmale der Bildnisse des alten Orillparzer. Unter 
dem Portfit in Fac^imiie die VerMi 

,iNur weiter geht das toUe Treibe«, 

Von Vorwärts, Vprwärts erschallt das Land; 

Ich mochte, wlr*a mOgUeh, stehe« Wetbea. 

Wo Schttltr U9d OofS« stund." 



124 



1859. Photofraphic vo« J, BAUEa 

M^lcr uq4 Photogr«ph in Wien» f^senwirtig i« Qniundfa lebend. 

Kme^tfick, d^ Kopf eo biC9i Idckt meh links geneigt. 
Drr Dichter $iixi mit übereinander g«iKJiIagenen Beinen, die 
Arme mit ineinander greifenden Händm im Sglioße, an 

einem Tisch, auf den der linke Arm geatfttxt ist. Kleidung: 
Oberrock, nicht geknöpft, darunter schwarzer offener 
Schlußrock, lidites Beinkleid. 

Dm Att»8thai ^ Dkhters ist Wer 4ßs tiiM ginzlidi grau 
lid«r V«)B g«wor4(||f|, docli rfi^tigea QffiMI. Kldl. MtrU Werner 
IQ <im AttiMtz« „Qrillparzen Bild" im J«]iflmch ^ Scheffel, 
bvndes m 1894, S, Wff., UriithUU dm der godi lebtmii Photo- 
gfftph das Jahr 1899 »Is Zeit ^r Egtstahmg wigibt. Damit stimmt 
«ucb da» Aussehen wie dur Schnitt ^ Kleidang Obertif« 

Mit Benütxuvg dimr Pbotographi« ist «kr St«h)stich (mit 
ffcsimil«) voo A, Weger gegiMlit. Leilttig. VarUg 4ir BatuBgirtaer'- 
sehen Buchhandlvig« 

Hat QrUlpar^er bishtr trotz 4er vargrlmtag 2<lge <|en Eindruck 
eines rüstigen alten Mannes gemacht, so sind in dtl spiteren 
Porträten sofort die Folgen des Unfalles, der Orillparzer im Sommer 1863 
traf, erkennbar. Seine Gesundheit ist seitdem völlig gebrochen, er 
traalKiirt nvi iw BlMtrn aia flu wiiWMhtr, «ll»r Mami. Der JStit 
nacli sHiMlst Iteht 4M im Stsitie de« Mglw» l^fiiidliche Olgemllde 
von Heinrich v. A n g e 1 i, 1864, ein vorzOgliches und interessantes 
Bild, das aber dennoch nur einen Eindruck von Trauer uqd Schwäche 
hervorruft. 

iWI. KlelM Oyptbüttt von LECNK>LD 8CHRÖDEL, 

tildhnuQf , dsritlt iodi i« Wiaa. 

Das Haupt des Dichters ist stark nach links geneigt; 
sein« Brust ist von einon faltigen Mantel unigehw, über 
wddien der Hemdkragen hervorsteht. 

(Bezeichnet: L. Sdirödel 1867.) 

Auf diese BUste bezieht aich d«r Brief Orillparzers vom 
2. Mirz 1867 an fra« v. Uttrow-Bischoff (Orillparzer-Jahrbuch I. 
S. 85 ff.), in weldiem er mittlieilti das« seine Hausfrlulein mit Josef 
Weilen „eine Intrigue gespongeg, um mein Bild von einem jungen 
Bildhauer verfertiget) 7U lassen, welcher Bildhauer oder Poussierer 
aber dazu die Einsicht einer Photographie vorläufig nöthig hat**. 
Im folgenden erbittet er seine an Frau v. Littrow geschenkte Photo- 
graphie ffir einige T^ge. Nach dem Wortltift ist es nicht ausge- 
schlossen, dass der Bildhauer neben BenfHznng der Photographie 
anch nach der Natur arbeitete. 



125 



1867. ölgemiade von ELLA v. LITTROW (vereheUchte vob 
Lang), Copie von Baronin M. ESCHENBURG 1869. 

Brustbild, Dreiviertelansicht nach rechts, der Kopf auf 
die rechte Schulter geneigt, weißes, etwas wirr abstdiendes 
Haar, stark überhängende Brauen. Grauer Rock und kurze 
rothe Halsbinde. 

Auch hier finden wir den träumerisch müden Zug, dem wir 
so häufig begegneten. 

Oriilparzer war zu Ende 1867 der Tochter der Frau v. Uttrow 
zu dem Bilde gesessen, das der genannten Dame als Weihnachts. 
gescfaenk gewidmet wurde. Es war damals noch unvollendet und 
wurde erst zu Anfang des Jahres 1868 fertig. Darauf bezieht sich 
der Brief Orillparzers an Frau v. Littrow vom 26. December 1867 
(Orillparzer-Jahrbuch I. Bb), m welchem er den Dank für das ge- 
brachte „Opfer'' ablehnt, indem er gleichzeitig der Afalerin reiches 
Lob spendet. (Vergl. darüber auch A. v. Littrow-Bischoff: „Aus dem 
persönlichen Verkehr mit Oriilparzer.'' S. 140 ff.) 

Das Original dieses Porträts befindet sich heute im Besitze der 
Malerin. 



1868. UnvoUendeter Stahlstich von JOSEF AXMANN, nach dem 
Ölgemilde von FERDINAND AXMANN, 

Historienmaler, geb. Wien 3. November 1838, gegenwärtig in Wien 
als Lehrer des 2^ichnens an einer Realschule tfaätig, Sohn des 

Kupferstechers Josef Axmann. 

Brustbild, en face, das Haupt leicht nadi links geneigt, 
dunkler Rock und ungesteiftes, faltiges Hemd, mit kleiner 
dunkler Halsbinde. 

Das Antlitz (wie besser aus dem Originalporträt zu ersehen) 
fällt auf durch seine vollkommene Blässe, ja Farblosigkeit. Es ist 
das eines müden, hinfälligen Mannes, dessen Kraft ^ gebrochen ist, 
was er auch stets in den Briefen der letzten Jahre betont. Man mag 
sich ^dabei der Verse erinnern: 

„Einst war ich ein Dichter, 
Bin ich noch einer? 
Der Kopf auf meinen Schultern 
Ist kaum mehr noch meiner." 

Aus dem faltenreichen schlaffen Gesicht leuchten noch immer 
schön die Augen hervor. 

Das Originalporträt, das letzte, nach der Natur gemalte Bildnis 
Orillparzers, befindet sich im Besitze des kaufmännischen Vereines 
in Wien. Es sollte von Josef Axmann in Stahlstich reprodudert 
werden, für welchen Zweck Se. Majestät der Kaiser eine Subvention 



126 



von 600 I. Idsiele. Der Stich blieb aber durch den eingetreteaen 
Tod Jodef A x m a n n s unvollendet. Eine Lithographie danach hat 
F. A X n a n n gemadit, bezeichnet Salzburg 1872. 

1871. Qypsbtiste von ALEXANDER MAILLER, 

Bildhauer, geb. Wien 14. Februar 1844, lebt gegenwärtig dasclbat. 

Der Dichter ist im Alter dargestellt^ mit stark aus- 
geprägten, etwas derben Zügen, im Rock, mit kleiner Hals- 
binde. (Bezeiclmet: Alex. Mailler fecit 1871.) 

Diese Bilste wurde anlSsslich der Orillparzer-Feier zu des 
Dichters 80. Geburtstage hergestellt, vermuttilich nach einer Photo- 
graphie und für den Absatz an seine Verehrer bestimmt 

Gypsbüste von ALEXANDER MAILLER. 

Variante der vorhergehenden, etwas vergrößerti mit 
geradem Abschluß. 

In dasselbe Jahr gehört die von Leopold SchrOdel modellierte 
Kolotsaibaste» die bei der am 14. JImier 1871 von dem Joumalisten- 
OHl SArifUteUerverein „ConcordU'' anlisslich des Dichters 80. Oe- 
bortstagr wra—tnlteten Oriilparzer-Fder fan groBcn Musikvereins- 
saal aufgestellt wurde. Es war beabsichtigt, sie auf Kosten von 
Freunden des Dichters in carrarischem Marmor ausführen zu lassen, 
um sie im Foyer des Burgtheaters aufzustellen. 

1871.Medaitte <in Süber und Bronze) zur Feier des 80. Geburts- 
tages des Dichters, von KARL RADNITZKY, 

Medailleur, geb. Wien 16. November 1818. 

1 Exemplar in Silber, 1 in Bronze. 

Avers: Relief in Profil nach links, Kinn und Unter- 
lippe stark hervortretend, gewelltes Haar, der Hals frei. 
Umschrift: ,4'ranz Grillparzer.'' 

Revers: Ein Eichen- und ein Lorbeerzweig, bei ihrer 
Vereinigung zu einem Kranz mit einem Band umschlungen, 
inmitten die Schrift: „Zum achtzigsten Geburtstage des 
Dichters, XV. Januar MDCXCLXXL« 

Das emzige Exemplar in Gold ist auf dem Deckel der Enveloppe 
befestigt, welche die Adresse des Wiener Damencomitte und die 
Stiftungsurkunde der Orillparzer-Stiftung entfallt (Wiener SUdtbibl.) 
Dieselbe wurde dem Dichter an seinem 80. Geburtstage überreicht. 



127 



1871. Krddezeiduiiuif von SCHMID. 

Brustbüd en face, etwas nach ledits gewendet, 
dunkler, geschlossener Rock, sdiwarze Halsbinde. 

(Bezeichnet: Sdunid 1871.) 

Dieses Bild, Aber dessen Entstehimg idclils bekaaat ist, betont 
die charakteristischen Eigenthfimlichkeiten: hervortretendes Kinn, Falten 
von der Nase zu den Mundwinkeln sehr stark. 



187Z Orillparzer im Sarge. Photographie nach der Bleistift- 

von ELLA v. LITTROW (veHeheL v. Lang). 



Ausgeführt ist in dieser Skizze nur der Kopi Die ge- 
bogene Nase tritt scharf hervor, der Mund ist eingefallen, 
so dass das Kinn nodi mehr vorspringt, die Schläfen sind 
eingesunken, ndbea dem schmalen Gesicht tritt die kräftige 
Kopfbildung bedeutend hervor. Der Körper ist von (in 
der Zeidmung nur angedeuteten) Kränzen bedeckt, zu 
Häupten des Todten sind die Schleifen eines Kranzes 
sichtbar, deren Aufschrift in Currentsdirift «notiert ist: 
,J3ie Familie seines ihm vorausgegangenen Verlegers dem 
unvergesslichen Dichter.'^ 

Bei dem freundschaftlichen Verkehre, in welchem der Dicfaler 
in den letzten Jahren zu Frau v. Littrow stand, war es naheliegend, 
dass ihre Tochter, die ihn im Leben porträtiert hatte, ihre malerische 
Begabung benfitzte, um sein Bild im Tode festzuhalten. Hier wie 
bei der Todtenmaske tritt die Ähnlichkeit des Dichters mit seiner 
Mutter hervor, namentlich fallen die (in den Bildern nach dem 
Leben weniger bemerkbare) gebogene Nase und das vorstehende 
Kinn auf. 



1872. Todtenmaske, abgenommen von Carlo Vanni. 

Hier treten noch deutlicher als bei der Zddmung des 
im Sarge übenden Dichters die starice, gebogene Nase 
und das vortretende Kinn hervor, die Wangen sind stark 
eingefallen, wohl wegen des Mangels der ^hne; das von 
den Lidern bedeckte Auge ist groß, die Stime gewölbt. 

Die Todtenmaske befand sich ün Besitze des Professors Otto 
König in Wien, weldier sie dem Museum der Stadt Wien im Jahre 1894 
widmete. 



128 



9, MMniMe mmOk »mimmmBt «od«. 

OrHlparzer wurde auch nuch deni Tode m^rfach von 
Künstlerhand dargestdlt. Diesen Porträten geht natürlich 
das Bedeutsame der Naturauhiahmen ab, ihre Einzdhdten 
köiuiai gegenüber dm gldchzeitigeii Abbildern niemals 
tmßgdomd seHd für die Frage der Hufienen Erscheinung 
des Dichters. Doeh ift es wunrhm unter ihnen durch gute 
Bcsobachtung ösf vorhandenen Aufnahmeo; und durch glück- 
liche Ver^n^ung der auf ve]:9cfaiedjesie& Bildexn vor- 
kommendem cfaaraktexistlscben Merianak gelungen, den 
Dichter in sein^on Wesen zii ^erfassen. Und gerade diese 
Bilder haben vielleicht am meisten zur Bildupg des ge- 
läufigen Grillparzer-Typus beigetragen. Es sind dies: 

187Z ölgtHlildc von DANIEL PENTHER. 

geb. 18%, «est. Wies 10. Februar 1887. 

Brusttild, nach redits gewendet, der Kopf des im 
AMcr OaiyeHheiHea lekfat g^en die rechte Schütter geneigt. 
Schwarzer Rocic yuA Ha]ä>inde 

Eine Radierung in 8* nach 4iesem Bilde von Professor William 
U n g e r eraoluen aiii 4er erston Auflage des FOhrcrs durdi die Orill- 
parzer- Ausstellung» Wien 1891. Eine zweite RadieruQgi «bevfalls von 
W. U n g e r wurde dem von den Wiener stldt. Sammhmgpn 1904 in 
Katalogform herausgegebenen Privatdruck „D»& Orillparzer-Zimmer im 
Wiener Rathause" beigeheftet. 

1872. Motogfttpliic nach dem ölgeniMe von EUGEN FELIX. 

geb. Wien 27. April 1836, Schüler Waldmaller s, noch derzeit in 

Wien lebend. 

Brustbild in höheren Jahren, das aufwliils gerichtete 
Anditz stark nach recfals gewendet, das Haui^ in schiefer 
S^iic^. Ounlde Kleidung. 

In das Jahr 1875 gehOrt die im Besitze 4er >Famtlie Sonn- 
leithner in Wien l)eltndliche Tuschzeicbnuvg von Wilhelm Vita, 
welche den Verfasser etwa un Jahre 1860 darsteUt. Brustbild, en face. 

PasteUgenOUde mn LUDWIG MICHAJLEK, 

geb. TemesvAr 13. AprU 1889, derzeit in Wien. 

Brustbild, das fiaupt mit vollkommen wQi0em Haar, 
stark nadi rechts gewendet Der Mund stark zusammen- 
g^presst, der ainaeade Blick in die Fenne gerichtet. 
Schwai::9e Kleidiing. 

129 » 



Das Bfld enisiand anlitslidi der Ceatemarfeter des Dichters. 
Eine Radierung danach von Ludwig Michalek selbst erschien im Ver- 
lage von V. A. Heck in Wien. 

1889. MedaiUe (Süber), von JOSEF CHRISTLBAUER in 
Wien angefertigt anlissUch der EntliiUlung des GriO- 

parzer-Denkmales. 

Avers: Brustbild. Dreiviertelansicht nach links, 
bürgerliche Kleidung. Umschrift: Franz Orillparzer, ge- 
boren 15. Jänner 1791, gestorben 1872. Revers: Kund- 
manns Qrillparzer-Statue. Umsdirift: Enthüllt am 
23. Mai 1889. 

1889. Medaille (Britannia-MetaU und Bronze), von ANTON 
SCHARFF, gleichfalls zur DenkmalsenthüUung. 

Avers: Brustbild, Dreiviertelansicht nach rechts, 
bürgerliche Kleidung. Am Rande ornamental behandelte 
Lorbeerzweige. Schrift, oben: Franz Orillparzer; zu beiden 
Seiten: geboren 1791, gestorben 1872. Revers: Antike 
Lyra, durch welche sidi Lorbeerzweige mit Bändern 
schlingen. Schrift: Zur Enthüllung seines Denkmales, 
Wien 1889. 

1891. Medaille (Bronze), von WILHELM PITTNER in 
Wien, zur Centennarfeier der Geburt des Dichters. 

Avers: Kopf mit Andeutung von Rock und Kragen. 
Profil nach rechts. Schrift: Franz Orillparzer, geboren 
1791, Wien, gestorben 1872. Revers: Kleine Abbildung 
des Kundmann- Wey r'schen Grillparzer-I>enkmales 
im Wiener Volksgarten. Schrift darüber: Gewidmet zum 
Gedenktage des 100. Gd^urtsfestes; unten: unseres vater- 
ländischen Dichters. 15. Jänner 1891. 

Von Werken der Plastik sind zu erw&hnen: eine Gypsbfiste von 
C. A. Eckhardt, die, wie die meisten folgenden, den Dichter in 
reiferen Jahren darstellt; eine Terracottabfiste von Victor T i 1 g n e r 
und die Koiossalbilste desselben Künstlers, welche die Fa^ade des 
neuen Burgtheaters ziert; das 1874 enthüllte Orillparzer-Denk- 
m a 1 im Badener Curpark von Leopold S c h r ö d e 1; die 1891 gefertigte 
OypsbOste von Otto König, die den Dichter etwa als Fünfziger dar- 
stellt, und die dem Aigner'schen Porträt am nächsten kommt; endlich 
das 1889 enthüllte W ey r -Kundm ann'sche Wiener Grill- 



130 



parzer>De|ikmal im VoUcsgarten mit der Statue des Dichters 
von Karl Kuhdmann, und das 1892 vollendete Denkmal in BrOnn von 
Anton B r e n e k. 

Obwohl hier der Caricaturen im allgemeinen nicht gedacht ist 
— es finden sich solche, meist recht schlechte, in den Wiener Witz- 
bUttem — so sei hier doch der Zeichnung von Qaul, „Wiener 
Parnass'* 1862, gedacht, auf weicher Orillparzer mit starker Betonung 
des Missmuthigen und Verbitterten in den ZUgen in langem, griechischen 
Frauengewande, die Lyra im Arm, als Sappho inmitten der Dichter Wiens 
erscheint. 



B) BUdnisse ans dem FantUieii- und 

Freundeskreis. 

1. MARIANNE GRILLPARZER, geb. Somüeitfaner. 

geb. 1767, gest. Wien, 23. Jänner 1819. 

Mutter des Dichters, Tochter des Christoph Soan- 
leithner, am 12. Jänner 1789 vermählt mit Wenzel Orill- 
parzer, Hof- tmd Gerichtsadvocaten. 

Relief aus rötfalichem Wachs, auf einer violetten runden 

Glasplatte. 

Brustbild, Profil nach redits, nüt kurzem Haar. Grill- 
parzers Mutter dürfte hier in jüngeren Jahren dargestellt 
sein. 

Relief aus Wachs, auf einer violetten hochovalen Glas- 
platte, bemalt. 

Brustbild, Profil nach rechts; Auge braun, das braune 
Haar auf dem Hinterkopf aufgebunden; weißes gemustertes 
Kleid mit hoher Taille und Spitzeneinfassung des Aus- 
schnittes. 

Eine Radierung nach diesem Relief von William U n g e r wurde 
dem von den Wiener stftdt. Sammlungen 1904 in Katalogform heraus- 
gegebenen Privatdruck „Das Qrillparzer-Zimmer im Wiener lUtliause'' 
beigeheftet. 

Miniatur-Aquarell von SCHREIBER. 

Brustbild, en face; blau und weiß gestreiftes Kleid, 
um die Schultern ein Tuch. (Bezeichnet: Schreiber pinxii) 

Angeblich ist auch dieses ein Bildnis der Mutter des Dichters. 

131 9* 



2. KATHARINA FRÖHLICH. 

i€t, Wim 10. Juni 1800, ge«f. daselbst 3. Mftrz 1879. 

Grillpitfzcrs Bnurt. 

m^hint'Aqmattn von MOfQZ MICHAEL DAPPINQER. 

Brustbild, cn kce; das in der Mitte geschcitdte Haar 
aitf dem Hinterkopfe au^ebunden, zu bdden Seiten der 
Stirn kleine Löckchen; schwarzes Kleid mit bauscfaigea 
Ärmeln^ breite weiBe Halskrause. (Bezeichnet: Daffinger.) 

Das Bild dttrite im Jahre 1823, wie die Oriliparzer-Miniator 
entstanden sein. Orillparzer schildert den ersten Eindruck, den Katfai 
FrSUfch a«f ika femadit, la datm Briefe an sdaen freumi Altmfltter. 
(Qrillparzer-Jahrbiich I. S. 320.) Er traf die Schwestern Fröhlich 
in einer Geseüscllaft: „Drei voll ihnen kenne ich, aber wer ist jene 
vierte in der Mitte der aadercn» tber sie hervorragend an Gestalt und 
durch eine gewisse Sicherheit des Benehmens, in rothem Kleid, mit dem 
geringefteB, schwärzbraunen Haar? Jene — mit den Augen, hfttte ich 
bald güagt» dcaa es war, als hfttle niemand Augen als sie, und als 
Wire sie selbst mir da in Ihren AngeBf so blitzten dk dunkelbraunen 
6ftlle, scharffassend, leicht beweglich, alles bemerkend. Jede Bewegung, 
jedes Wort einträchtig begleitend.'' Ihrer Äußeren Erscheinung, nament- 
lich der dunklen Augen, gedenkt er auch in den Gedichten: „Als sie 
zuhörend am Claviere saß." (SAmmtliche Werke, 5. Auflage I. 165) 
und „Allgegenwart«'. (Sttmihtliche Werke I. 167). 

Eine Radierung nach diesem Minlttarbild von William Unger 
warde dem von den Wiener stidl. Sammlungen 1904 in Katalogform 
herausgegebenen Privatdnick „Das Grillparzer-Zimmer im Wiener Rat- 
hause" beigeheftet. 

Kreidezeichnung^ leicht mit weiß gehöht, angeblich von 

HEINRICH. 

Kopf, fast en face, etwas nach rechts gewendet 

Die Zeit d«r Ausführung ist beiliufig in das Jahr 1826 zu setzen. 
Kafliarina, zwei ihrer Schwestern und Grillparzer (vgl. dort) liefiea 
sich damals in der gleichen Manier zeichnen. 

AquareO von ANTON HÄHNISCH. 

Kniestück, fast en face; ausgeprägte, doch noch immer 
junge Züge;, das Haar in halb aufgebundene Zöpfe ge» 
flochten. Sie sitzt in aufrediter Haltung in einem Lefanstuhl, 
in lichtem^ mit sdiwarzen Bändern und Kragen geputztem 
Kleid, das Sdiultem und Nacken durch den Ausschnitt 
trdlässt (Bezddmet: Hähnisdi 1838.) 

132 



3. MARIE ANNA FRÖHUCH, 

geb. Wien 19. September 1793, gest. daselbst 11. M&rz 1880. 

Älteste Schwester der Katiiarina Fröhlich, Schülerin 
Hammels, als Oesangslehrerin an der von der Oesdlsdiaft 
der Musikfreunde errichteten Schule bis 1854 thätig. 

Kreidezekfanung:, mit weiß gehöht, anceblich von 

HEINRICH. 

Kopf, Drdviertelansicfat nadi links. 

Miniatur-Aquarell von £. PETER. 

Halbprofil nach links, sitzende Halbfigur in gdbem 
iOeid. (Bezeichnet: E. Peter, 1830.) 



4. BARBARA BOQNER, geb. FrOhtich, 

«eb. 1796» gest. Wien 30. Juni 1878, 1825 vermihlt mit Ferdinand 

Bogner. 

Malerin, eine Schülerin Daffingers, wirkte durdi 
vide Jahre als Zeidienlehrerin am Offiderstöditer-Institute 
in Hemals. Mehrere Gemälde von ihrer Hand schmtidden 
Qrillparzers Zimmer. 

Miniatur-Aquarell von E. PETER. 

Brustbild, en face. (Bezdchnet: E. Peter, 1830.) 



5. JOSERNE FRÖHLICH, 

geb. 1806, gest. Wien 7. Mai 1878. 

Die jüngste der Schwestern. Sängerin, Schülerin des 
Giuseppe Siboni und der Gesangschule der Gesdlschaft der 
Musikfreunde, betrat auch die Bühne, unternahm Kunst- 
rdsen in Italien, Deutschland und Dänemark, nach ihrer 
Rückkehr widmde sie sich dem Gesangsunterricht Sie war 
königlich dänische Kammersängerin. 

Kreidezdchnung, mit wdß gehöht, angeblich von 

HEINRICH. 

Kopf, Dreiviertelansicht nach rechts. 

133 



6. MATHIAS FRÖHLICH, 

Seb. ia Pottendorf in NiederOtterrekh 24. Aogust 1756, gest. Wies 

14. April 1843. 

Besitzer einer Einscfalagfabrik, Sprachlehrer und ver- 
dient als AnnenvateTy Vater der Schwestern Fröhlich. 

AquareU von ANTON HAHNISCH. 

Halbfigur, im Lehnatuhl sitzend, en hct; in der Rech- 
ten eine Brille haltend, links ein Tisdi mit Büchern. 

(Bezeichnet: A. Hähnisch, 1835.) 

Miniatur-Aquaiell von BARBARA FRÖHLICH. 

Brustbild, en face. 
(Bezeichnet: Barbara Fröhlich, Wien, am 22. Juni 1824.) 

Miniatttr-Aquaiell, angeblidi von BARBARA FROHUCH. 

Brustbild, etwas nadi rechts gewendet 

(Nicht bezeichnet) 

7. BARBARA FRÖHLICH, geb. Mayr, 

geb. 1764, gest. 1841. 

Gattin des vorhergdienden, Mutter der Sdiwestem 
Fr(*lidi. 

Aquardl von ANTON HÄHNISCH. 

Halbfigur, im Lehnstuhl en hice; in der linken Hand 
einen Brief haltend. (Bezeichnet: A. Hähnisch, 1835.) 



8. FERDINAND BOONER, 

geb. 1786, gest. 24. Juni 1846. 

Oatte der Barbara Fröhlich, der Zweitältesten der 
vier Schwestern; Kanzlist der allgemeinen Hofkanimer und 
Ehrel^)rofes80^ am Conservatorium. 

Ölgemälde. 
Brustbild, Dreiviertdansicfat nach links. 

(Nicht bezeichnet) 



134 



9. WILHELM BOQNER, 

«eb, 19. August 1826, gest. 25. Mai 1848. 

Sohn der Barbara Bogner, geb. Fröhlich, nach dem 
Tode seines Vaters Mündel QriUparzers, de^ ^di S 
^Ä^if J^^«* leitete, tojahre 1M7 unS 

ÄS ^^^^I'V^ ^^ ^^ ^^ «^ ober SalzbuS, 
München etc nach Hamburg und Berlin führte. 

AquareU von ANTON HAHNISCH. 

Halbfigur, sitzend, en face, als neunjähriger Knabe 
mit emem großen Hunde. -n««*^ 

(Bezeichnet: A. Hihnisch, 1835.) 
la MARIE PIQUOT, 

gwt zu Wien am 17. Min 1822, im Alter von 24 Jahren. 

Tochter des königl. preußischen Legationsrathes und 
pßhci^ghch Sachsen-Weimar'schen Ckschäftsträgers am 
k. k. österreichischen Hofe, P. Piquot 

Pber die Zuneigung dieser Midciiett zu OriUparzer erzilüt der 
Dichter selbst in „Ein Erlebnis". (SAmmtliche Werke XX.) Vergl. auch 
die Notir zu Portrit Nr. 4. 

Aquarell 
Brustbild, en face. (Nicht bezeichnet) 

Marie Piquot widmete dieses Portrat dem Dichter zum An- 
denken. In ihrem „Testament (Orülparzcr-Jahrbuch 1. S. 366 ff.) heißt 
es: „SoUte OriUparzer, was ich nicht glaub«^ ein Bild von mir zu 
besitzen wflnschen, so gebt ihm mein erstes, wo ich im grfinen Kleide 
mit der schwarzen Perlschnur gemalt bin, oder lasst {nein letztes in 
Cooti-Kreide gearbeitetes Portrat fflr ihn copieren.'* Eine Abschrift der 
Widmung, die Todesanzeige und ein Eichenreis wurden, zwischen Bild 
und Rflckwand, euiige Zeit nach dem Tode des Dichters gefunden. 



135 



I. Bibliograplrisclie Hilfsmittel. Qudkii. AH- **'* ^^® 

gemeines 1—18 1 

IL Briefe. Persönl. Beziefaungen. Zu seiner Zi 

Zeiiguussui 19—56 11 

III. Lebensbeschreibungen. Charakteristiken. Bio- 
graph. Einzelheiten 57—108 22 

IV. Literatur über Grillparzer u. seine Werke. 
Versdiiedenes 109—144 33 

V. Werke 1. Oesamtettsgaben 145—146 39 

2. Gedichte 147—195 42 

3. Prosa 196-200 58 

4. Dnunatische Werke .... 201—258 59 

VI. Bildwerke. 1. Büdniase des Dichters . . . 259-286 73 

Z Sonstige BUdnisae 287—291 78 

3. Geburtshaus, Wohnungen, 

Versdiiedenes 292—300 79 

Beikge I a) ölgcmfilde 1—10 83 

b) Aquarelle 1—12 84 

c) Stahlstiche 1—6 85 

d) Lithographien 1—11 86 

e) Radierungen 1—3 87 

f) Handzetchnungen . . . 1—8 87 

g) Lichtdruck^ Holzschn. u. 

sonstige Reprod. .... 1—10 88 

h) Photographien 1—7 89 

i) Verschiedenes 1—6 90 

Ife II Sapphos Lied in 10 Sprachen .... 91 



Die Bildnisse im Qrillparzer-Zinuner der Wiener südtischen 

Sannnlnngen: 

A. GriUparzer. 1. Gleichzeitige BUder \ .... 111 

2. Nach seinem Tode 129 

136 



B. Famüie. 1. Marianne Qrillparzer . .... 131 

X Katharina Fröhlich 132 

3. Maria Anna Fröhlich .... 133 

4. Barbara Bogner 133 

5. Josefine Fröhlich 133 

6. Mathias Fröhlich 134 

7. Barbara Fröl^kli 134 

8. Ferdinand Bogner 134 

9. WUhelm Bonner 135 

la Marie Piquot 135 



Der den Katalog ergänzende Anhang (S. 111 ff.) wurde als 
Privatdruck in einer Auflage von 300 Exemplaren hergettellt; 
vorliegendes Exemplar trägt die Nummer 'ioo 



137 



Sclirlftsteller- und Sachregister. 



Alvensleben, L. v. 

123 
Anschtitz, H. 17, 115 
Arneth, J. C. v. 32 
Aüerbom, P. D. A. 

11—12 
Internat. Ausstel- 
lung L Musik u. 
Theaterwesen 3 

Bauernidd, E. 13 
Beethoven, L. v. 13 
Berenyi, u 18 
Berger, A. Frh. v. 

31 
Binzer, E. v. 118 
Blumenthal, O. 34 
Bogner, B. 133, 134 
Bogner, F. 134 
Bogner, W. 135 
Breuning, G. v. 13 
Bulthaupt, H. 35 

Castdli, J. F. 13— 

14,49 
Oiezy, H. v. 14 
Oiezy, W. 19 
Cerri, C. 23 
CoUijn, G. 30, 74 
Conrad, H. 35 
Costenoble, K. L. 14 
Cotta, J. G. 3, 4 

Dedekind, A. 8 
Dohm und Roden- 
berg 26 

Ehrenfeld, M. 17 
Ehrenstein, Fr. 55 



Ehrhard, A. 29, 89 
Enk, AL 34 
FarineUi, A. 29, 33 
Fäulhanuner, A. 27, 

120, 122 
Foglar, A. 15, 115 
Frai^, L. A. 15, 
26, 113, 122, 124 
Franzi. 18, 20 
Freybe, A. 29 
Friedmann, S. 35 
Fröhlich, B. (Mut- 
ter) 134 
Fröhlich, B. (Bog- 
ner) 133, 134 
Fröhlich, J. 133 
Fröhlich, K. 15,115, 

1*^2 
Fröhlich, Math. 134 
Fröhlich, M. A. 133 

Olossy, K. 2, 3, 4, 
5, 11, 14, 27, 31 
Onad, E. 
Goedeke, K. 1 
Gottschall, R. 25 
Gräffer, Fr. 20 
Grillparzer, — 
Äußere Erschei- 
nung. 23, 74, 111 
-113—115—121 
—123—131 
Verlagsrecht seiner 

Werke 3~4 
Verleger 4 
Grillparzer, M. 131 
Grillparzer -Ausstel- 
lung 2, 77 



Grillparzer - Gesell- 
schaft, Jahrbuch 
5ff. 8 
Grillparzerverein. 5 
Gubitz, F. W. 19 
Gudra, J. 31 
Hanke, R. 26 
Heinzel, R. 36 
Holtei, K. V. 57 
Hormayr, A. Fiii. 

V. 20 
Hörn, U. 38 

JeUinek, A. L. 9 
Jerusalem, W. 32,34 

Kaiser, Fr. 15 
Kalischer, A. Chr. 

13 
Kaltenbaeck, I. P. 

53 
Kdtcr, H. 32 
Klaar, A. 34, 35, 3n 
Klang, J. 53 
Koch, M. 28 
Kohn, J. 36 
Kuh, E. 24, 25, 72 

Lachner, Fr. 117 
La Mara (Lipsius, 

M.) 33 
Landesmann, H. 22, 

26 
Lange, E. 29 
Laube, H. 27, 39, 

40, 41, 113, 123 
Lenau, N. v. 15 
Lewald, A. 18 
Lichtenhdd, A. 34 



138 



Littrow-Biadioff, A. 

V. 15 
Uyody österr. 24, 

27, 54 
Lope de V^a 33 
Lorin, H. Sieh Lan- 

desmann, H. 
Lössei, C. 52 
Ludlamshöhle 12, 

17, 20 

Mahrenholz, R. 28 
Miläth, J. Oraf 58 
Markus, M. 58 
Mediitaristen -»Kon- 
gregation 57 
Meisl, C. 62 
Menzel, W. 22 
Metternich, Cl. L. 

W. 20 
Minor, J. 32, 36 
Mdlieb, A. 34 
Mosenthal, S. H. 42 
Müller-Outtenbrunn 
A. 9, 29, 37, 75 

Necker, M. 38, 89 

Paoli, B. 26 
Pef ina, Fr. 25 
Pichler, K. 16 
Piqüot, M. 114,135 
Porträtsaninilui^ d. 
Wn Hoftheater. 3 
Prechtler, O. 21, 23 
Preise 9—10, 64, 122 
Pröll, K. 28 
Prötß, R. 32 



Radetzky, J. Graf, 

53 
Radics, J. v. 5 
Rau, H. 30 
Reich, E. 33, 36 
Reinbeck, O. 18 
Rizy, Th. v. 40, 44 
Rosner, L. 4 

Saar, F. v. 32 

Salomon. J. 53 

Sauer, A. 1, 9, 11, 
28, 30, 32, 35, 36, 
38, 40, 45 

Scheich, R. 29, 33, , 
37 

Scherer, W. 25 

Scheyrer, L. 43 

Schlögl, Fr. 17, 21 

Schmidt, A. 19, 51 

Schmidt, E. 27 

Schmidt, H. 19 

Schmidt, P. 17 

Schntirer, Fr. 27 

Schönholz, Fr. Frh. 
V. 19 

Schreyvogd, J. 47ff. 

Schröder, S. 12, 17 

Schubert - Ausstel- 
lung 76 

Schulz, A. 2 

Schwering, J. 

Seidl, J. a 54 

Seidlitz, J. 22 

SeUer, L. 113 

Singer, L. 37 

Sittenberger, H. 30 



Sonnldthner, J. 46ff. 
Speidd, L. 15 
Steinebach, Fr. 56 
Stern, B. 13 
Stifter, Ad. 24 
Szdkelyi, de Ada- 
nias, B. 25 

Terlitza, V. 36 
Thaler, K. v. 26 
Tieck, L. 24 
Trabert, A. 28 
Fruska, H. 54 
Tuwora, J. 20 

Ujejski, A. 58 

Vogl, J. N. 55 
Volkelt, J. 34 
Vollmer, R. 40 
Vollmer, W. 45 

Wache. J. 71 
Wallishausser, I. B. 

4 
Waniek, Q. 33 
Wartenegg, W. V. 17 
Weilen, J. 31, 32, 

40, 43 
Weimar 19 
Werner, R. M. 125 
Witthauer, Fr. 51 
Wolf, a 31 
Wolter, Ch. 17 
Wurzlxich, C V. 1 

—2 

ZeidWr, J. 14 
Zipper, A. 3, 27, 
30, 46, 75 



BUdende Künstler. 



Aigner, L M. 83, 

122, 130 
Alt, Fr. 79 
Alt, R. V. 79 
Amerling, Fr. 76, 

77, 83, 89, 123 



Angdi, H. v. 83, 125 
Angerer, L. 77, 89 
Auer, M. 90, 123 
Axmann, F. u. J. 

25, 50, 76, 83, 85, 

87, 126—127 



Bauer, J. 77, 89, 125 
Benner, M. v. (Eb- 

ner-Eschenbaai) 

85 
Bitterlich, H. 74, 89 
Brenek, A. 131 



139 



fiuqnr, L. » 
SutfUr; A. U3 

Christtbaucr, J. 130 

Dalfiiiffer, M. M. 
177», 27, 29, 39, 
58, 63, 73, 74, Tl^ 
84, 85, 87, 112- 
113, 114, U6, 132 

Daiihauser, J. 85, 
118 

Oautiiaite, A. 30, 75, 
8^, Q3 

Eckhardt, C. A. 130 
Egolffaleui, J. Grä- 
fin V. tl6 
Esdienbirg, M. Ba- 
ronin 84, 126 

Fdix, E. 129 
Fendi, P. 71 
Frank, a 77, 88 
Fröhlich, B. 133, 134 
Ffihrkh, J. 71 

Gaul, Fr. «, 131 
Geifer, P. J. N. 57 
Göbel, K. 84, 116 
Grilhofer, M. 21, 
23, 24, 74, 85, 123 

Hanktäi^l, Fr. 79 
Hähnisch, A. 84, 

117, 120, 132, 134, 

135 
Heinrich 116, 132, 

133 
Hirschhäuier, J. 123 
Höfel, B. 17, 63, 78 
Höfel, J. N. 44, 73, 

83, 88, 111 



HoUom, H. 84, 117, 

Jakoby, U 27, 39, 

73, 85, US 
Jaaper, V. ITA 
jSn, F.46f. 

Kanitz, F. 79 
Kasparides, E. 81 
Kern, M. 90, 119 
Kli£, K. 88 
Kleber, Ad. 112 
König, O. 130 
Kotteil», K. 21, 23, 

24, 7^ «fc 123 
Kozduch, E. 28 
Kretaduner, £• 90 
KfifihÄcr, 1. 17, 28, 

29, 71, 75, 86, 120, 

124 
Kröner 73 
Krziwaadc, R. 79 
Kundman^, K. 80, 

89, 130 

Lsaig ^JMnMRT) Ella 
V. 84, 88, 125, 126, 

m 

LongiovMUM 71 
Luttidi, E. 28 
MabHcnadit, C. 51, 

58 

Mailler, A. 127 
Man8chgo,J. 84,118 
JMLayerhofer, Th. 28, 

Micfaalek^ L. 85, 87, 
130 

Passini, J. 50 
Penther, D. 77, 84, 
87, 89, 129 



Mpr, £. 133 
Petrovito, J-. E. 78 
Piduot, M. V. 114, 

135 
Pitaer« V. }30 
pNtfar, A. 84 

Radnanadorf, R- v. 

80 
Radnitzky, K. 127 

Schaifi, A. 130 
Sdinieller« J. J. 87, 

1IIÜ6 
Sdmdd, 87, 128 
Schoiid,!.^ 
Sdiön, J. 119 
Scbmber 131 
jSchrödel, L. 125, 

127, 130 
Scbwind, M V. 29, 

5>, •», 88, 117 
S^h A. «6. 121 
Simr. Fr. 71, 85, 

JI.8 
Stocklaß 89 

Thiele, Fr. 37 
THgncr, V. 130 
ISionias^icb .88 

-Ungrer, W. 77, 87, 
115, 129, 131, 132 

Vmmi, C 128 
¥jte, W. 44, 76, 87, 
«, 111, 129 

Waldmtiller, F. a 

50, 83, 121 
W^, A. 75, 85, 

Weyr, R. v. 80, 130 



•mi0mi-'-mmmii^F 



140 



4:p 



i-'B. 



CC 






I 



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