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Full text of "Der Kinematograph (November 1925)"

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ilograpli 


SCHE RLVERLAG*BEftl IN, 5.MC 
19. JAHRGANG ♦ NR. 996. 


BERLIN, 1.NOVEMBER 192S. 
PRfiS: SÖ PFENNIG 


REGIE: 

ARTHUR. BERGEN 

Qie 

Jlssnanns 


J. d. Hauptrolle: 
ßruno SCastner 
9rete£euwald 
SlenaSunda 













DAS GROSSE GESCHÄFT 


NUR DURCH 


KREUZWORTRÄTSEL-FILME 


FABRIKAT: REBUS-FILM G. M. B. H 
VERTRIEB: NEMO-FILM-VERLEIH G.M.B.H 


BERLIN SW48, FRIEDRICHSTRASSE 238 / LuTZOW 3* 








I 4 » Jahrgang, Nr. OTf* 


Berlin. I November 1^25 


Ä t ttcmaf Oöt*a*»l* 


UNSERE FILIALEN 


in 


Norddeutschland 
Hamburg, Steinstr.12 


Geschäftsführer: 

Siegfried Salomon 

Telefon: Vulkan 125 


Rheinland-Westfalen 

Düsseldorf, Graf-Adolfstr. 37 

Geschäftsführer 

W. Moonen u Robert Martin 

Telefon: 5753 und 5257 

sind eröffnet 



HANEWACKER © LORENZ G. M. 5. H. 

Berlin SW46 


Friedrichstrahe 238 


y 
















Seite 2 


kinematooraph 


Nummer 976 


Unsere ersten beiden 





Ein grandioser Film aus dem Piratenleber, des 17. Jahrhunderts in sieben Kapiteln 
nach dem Roman David Smith. Deutsche Bearbeitung Rieh. Hutter. 

1. Kapitel: „Die Rebellen" 4. Kapitel: „Der Schrecken der Meere" 

2. Kapitel: „Im Sklavenjoch" 5. Kapitel: „Die Ehre des Piraten" 

3. Kapitel: „Ein kühner Plan" 6. Kapitel: „In der eigenen Falle" 

7. Kapitel „Der Kampf fürs Vaterland". 



HANEWACKER & LORENZ 

TELEFON: 


















Vunraer 976 


Kmrmotograpf) 


S^ite 3 


großen Kassenschlager 

Oö?i€ff 




l 


M N 



Sechs 

nach dem berühmter» Coman 

'Uf rmne Sfromlid' 

unseres deutschen Meisfererjahlers 

Trifz £eufer 

Bearbeitet von Pichard Hutter und Dr Lange 







IN SW 48, FRIEDRICHSTR. 238 

D °RF 2194 _ 97 














itc \ 


Rinemotogcopf) 


Nummer 976 


f r; tsSsLÄ-s z 

%szz -vt —*- 

- h -' P “ t AHred A^’ * p,e ;,; er mit “T* 

rascV*« n • * fnl»^ ic ® * • .„der * u 

r*^ - 

ssTo*^“ F r«K - - 

w «kh ^ ücUUcl ' 




B«li„„ Börsen-Zeilung 


Endlich mal wieder ej„ e 

he : ,,ich *-*- k~. ..h„e ü - er <* — 

Iu ™«e„ ... Der *“ d,ck * u '«*<r.«cn e Pointen 

Ate ; • Herrlich Maria Cord, \ ^ ^ AU " d 

SP “' er, ° • • R <*er, Wiens ha, « s J*. Schau- 

P, ' Z * 0 **•*• h w wc, ln ,eder S e,nma ' *" Fi "<- 
: erd * n «-"• 'WW, Äab e l *7 dl * 4>trirben 

Kam.-n.rsp.e, ... C '"« »« ein P a ar Takt. 











Nummer 976 


Rinemotooroph 


Seite 



Per Leift^ardisl 

Nach Franz Molnar 

Mit Alfred Abel und Maria Corda 

Regie: Robert Wiene 


P a n * F i 1 m der 

Phoebus-Film A.G. 



PHOiltSfllM 














Nummer 97* 



URAUFFÜHRUNG 

DES GROSSEN INDISCHEN FILMES DER EMELKA 
DIENSTAG. DEN 3. NOVEMBER 1925 

ANLÄSSLICH DER ERÖFFNUNG DES 

PICCADILLY 

CHARL0TTENBUR6, BISMARCKSTRASSE 93-94 




Nummer 976 


ftinctnatoarcpfi 


Seite 7 



A WE5TFAÜA-FILM a.g.ä 

••BERLIN HAMBURG DÜSSELDORF MÜNCHEN FPANKFURT/M DRESDEN 


Seile 8 


Rincmotogropf) 


Nummer 976 



FERN ANDRA / OTTO GEBOHR 
KURT PRENZEL 

IN DEN HAUPTROLLEN IN 

.... UND ES LOCKTE DER 
RUF DER SÜNDIGEN 
WELT. 

RE6IE: CARL BOESE 
GREENBAUM-FILM G. m. b. H. BERLIN 



DER GROSSE ERFOLG 

INDER 

SCHAUBURG 

121 KÖNIGGRÄTZER STRASSE 121 





Nummer 976 


Ämcmotoytnpli 


Seite 8 a 




Rosen aus dem Süden 


Nach einer Idee von 
'V nuskript: Walter Supper 

Mit 

Penny Porten 

♦ 


Hauptrollen: Angelo Ferrari, 
Wilhelm Bendow. 

Hilde Woerner, Robert Scholz 



Walter Supper 


und Dr. Hans Oberländer 


Regie: 

Carl Froelich 

* 

Photographie: Axel Graalkjaer 

Gesamtausstattung: 
Franz Schroedter 


Vertriebfür Deutschland. Fiimhaus Bruckmann ÄiCo., A.-G., Berlin SW 


HMNY PORTEN 


BERLIN SW 68 

TELEPHON: DÖNHOFF 2187 UND 9187 



8 


CAM TüOmCH 


I 


FRIEDRICHSTR. 37a 

TELEGRAMM -ADRESSE: PORTENFILM 









Seite 8 h 


Rmcmotogropfj 


Nummer 976 


Der Sensalions¬ 
erfolg im Ufa-Theater am Nollendorfplatz: 

Gütz von Berltdilngen 


Die gesamte Fach- und Tages-Presse ist einstimmig in ihrem Lob! 

Die glänzendsten Urteile auf der ganzen Linie! 


Sie 


müssen 


lesen: 


Berliner Tageblatt 

Diene Si**tif um einige optt -ehe Liehr*- m»*l Haloluette 
miuI kVuir. vollendete Filme f •« i »ich... 

Hubert M»*“»t, d *«n Hegt »*«-ur, i*t der Hr«-tt«- »m«l 

s«-hwere de» Stoffe» der Kt hu aurh «I* r iln» gelungen, und 
zuweilen »«he int e*. al« wäre der Filmg««tx s«*r l««»eitie* ti««t* 
ent*taude'i 

Berliner Lokal Anzeiger: 

. . . Knie »ehr glurktirb • Verbindung der KurthiM’Ini F««r 
murr de* Stoffe* und neuer hi*t*»n*rher Motive au* der Z« »t 
und l.el»en»g*-*ehiehte de* Kitter* mit der eisernen Hand 
teuelt* den fi'iw ,, fi l H um Herliehingen \ der im I T. 
Noiletidorfplatz iiraufgefulirt wurde. zu einem Wir¬ 
kung • t u i I e n Werke soll tiefer« r tfualitkten. 

... In Bild und XXV*en % ermittelte ler Film aurti dnnk 
die*«-» Xufgehot* um bedeut«oder Dar*»eHung ein th-malde 
feiner Zeit. *ln* lief auf die Harzen der Leben¬ 
den zu wirken beruf-*« lat.. 

• Uhr Abendblatt: 

...Klopfer id der s erinnerte-hl«*. w eleherr. tM-mabe 
t«-r*tandigere Uutz. K* tat eine Freude. dte*en Wandlung*- 
fülligen Kun«tler eine *«ilrhe K*>llr gehalten zu »eben Mau 
wundert *ieb. wie er *ieh in jede »einer Aufgaben ftiuh-t. 
utul i*t immer w »eder ul*erra»«-'it. wie er *»«• alb- — auf der 
Huhne und auf der LeittwaiMl — erfüllt. 

. . . Neben ihm »ittd unzählig«* Prominente auf- 
g e h « t e n 

Neue Borliner: 

. . . Kiu ii h e r r a * e li e n d »nuberer. ein n her- 
r a » e h e n d klarer Film. Xebenbei uarh l. o-the. 
Iiaupt«a*-lili«-h na«*h hi*lortM-beu \l«*ti%en lia» i«t gut **». 
I'adtireh bekommt da* Manii*kript h<Mlen»tandigen Wert, uber- 
zengende Haudlung*fahigkett. Ktn Ton um rngolino klingt 
h-ndur<ti Die K«»matttik der Bauernkrieg«* wird nu»ge*taltet. 
•tlle* i»t narh berühmten Vorbildern lehemlig im Aufbau 
zu*nmmenge»tellt . . . 


frappierend |*««rtratgetr 


Film Kurier: 

... I ml «*» glot » e h «i ii e |t t I «I e r \ ie| llan llitlig. |!n 
beit. I*ra«'bt. Land»« liaften. Hurgen. K»i***rhof. Iteo h.« 
Maximilian, «len ..letzten Httt«*r" 

Soll Le**p«»l«l soll l.edebur ge*|e!!t. 

. . . K» gibt Ma»*eu*zenen. e» gibt llu imr. 
heilige Feme . . . Finwamb- hin. Finwand*- lu- 
guter Film, w eil er s «*i 
erzählt . . 


gibt 


grolö-it deut*«hen Z 


Licht Bild Buhne: 

. . . Xl*o «me .uill-»tar-H«**etsulig die alb-lll »ehoii «I « 
Film e i i» e n K r f «» I g » i r h » r n durfte. Kitten Krb* 
an dem die tuehtigen Katm-rnleut«* Dn-tx«- und llolki erle 
liehen Ant**il halo-u 

Reichafilmblntt 

.liotz son Beeilet)lugen * s *rdienl in d«-r Tal eine b 

» o n d e r e H t • < ii' u n g narh j e d e r Rieht u 
Ii i n. Der Moff au *irh. die kuu*tl«-r«*eh- \u*ge*taltung 
F.tm». «Ile Be«etxung Italien «!*«• «h-nkbar »««rgfaltig't-- 
handlung «-rfahren. Hubert M«»*-*t führte «tu- K*-gie. Du* gr 
Linie de» naeh solle n de t er kda»tleri*eher De*tallimg »tr« 
den Filniregi«»eiir» wahrend, halt«- der t.ennnnl«- ser*'* 
*owohl ein paekend«*» lii»t««ri»< he» tiieniiild*-. wi«» au«*h • 
allgemein ein Spiegelbild w itdbew egt er Z*-iten w u*«lerxug> 
t«rotb* Heaehtung dürft«- die her* orragemle Be»etxonu 
Film* ft ml«* ti . . . 

Kinnmatogrnuh: 

. . XX ir koiutuen damit wie'er zu ein.-ni grollen, t 
ri*«-hen Film, «ler «irberHeh in «len d e w ta rheu !.irbt*pi«*lli:* 
*«-hr g«*rn g«‘»|»ielt und s«»m kiu*tli«*beiul«-u l*ub!ikum mit 
gebuliretuleti l<« «fall aufue n««:iiMteit werden wird. fiot/. g« 
zu «len groll«*r«‘n «leut*rheu Filmen neu«*r PlXMlnktiou ' 
statulptiukt «le* Theaterhe*ifxer« au* ein a b * o I u t 
I u n g e ne» Werk. da« ulu-rall *ein tie«rhaft •»< 
wird iitol «ta* lieben «ler ge*4-liaftlieh« , ii '*• irkung aueli 
*♦» s ie|e kdii*tleri«ebe t|ualitaten s erftlgt. «lall man •“ 11 

b.-deuklieh an die er«t«* Stelle «etseti kann 


Ringfilm-Vi 

Berlin SW 


Fernsprecher: Dönhoff 7650-51 




















Nummer 976 


Rintmatoqrnjh 


Snti H 




















Seite 8d 


Ämcmotograpft 


Nummer 976 


Die Presse über 


DIE FRAU OHNE GELD 

Deulig-Fi\m der Transatlantischen Film G. m. b. H. 


Berliners« rsenieliuna 

25. 10. 25 

. . . dank der glanzenden 
Darstellung, der schön ge¬ 
stellten Bilder und der 
sorgfältigen Photographie 
wird der weit über den 
Durchschnitt ragende Film 
seinen Weg machen. 


■«■in ■■ 


Berliner 

Lnfcal-Anietier 

, 25. 10. 25 

. . . packende Szenen, an 
denen das Publikum seine 
Freude haben wird. 


Der Tag (NadlBDUake) 

24 10. 25 

... ein wirksamer Schlager. 
Fs ist das, was wir für 
das Kino brauchen, ein 
gutes Volksstück, span¬ 
nend fesselnd und unter¬ 
haltend in d?r Handlung. 


Germanin 

25. 10 25 

Gradlinig hat Kurt J. Braun 
dieses Manuskript verfaßt, 
dem unter Fritz Kaufmanns 
straffer Regie Reimar 
Kuntze gute Bilder gab. 


Lltfif Bild Bühne 

24. 10. 25 

Es war ein starker und 
wohlverdienter Erfolg. — 
Ein besonderes Lob noch 
der Regie Fritz Kaufmanns. 


Nene Zell 

25. 10. 25 

Margarete Kupfers Portier¬ 
frau strotzt von saftiger 
Derbheit. . . . Rosa Valctti 
und Blandine Ebicger 
kleine Kabinettstücke. .. 
Der Erfolg war stark 


FIlmHniier 

24. 10. 25 

. . . Grete Reinwald, ideal 
in der Erscheinung ... 
Prachtvoll ist die Poriier- 
frau der Kupfer . Alles 
in allem: ein mit Kultur 
gemachtes Filmvolksstück. 


Deuisdte Zeitung 

25. 10. 25 

Der Beifall, der dem Werk 
und den Darstellern ge¬ 
zollt wurde, war reich¬ 
haltig und angebracht. 


DEUUG FILM A.G. * DEDUG. VERLEIH 


BERLIN SW 19 


s 

































19 Jahrgang, Nr. 976 




J Berl 


Berlin, 1 . November 1925 


DAS A1IESTE 
Fl LN-FACH-BUITT 






Bessere Zeiten — bessere Filme 

Grundsätzliche Bemerkungen von A r o s. 


n Film-Kurier" hat sich Herr Willy Haas in der letzten 
Woche wieder einmal grundsätzlich m.t dem Inhalt und 
*m Niveau des deutschen Films beschäftigt 
Der außerordentlich geistvolle, viel belesene Kritiker 
^acht darauf aufmerksam, daß die deutschen F'achzeitun- 
n sich in der letzten Zeit sehr viel mit der Theorie des 
1ms beschäftigt haben. 

Us Resultat all dieser 
Betrachtungen ist seiner 
•sicht nach fruchtlos. Er 
«*'• rft uns vor. daß wir zu 
el Durchschnitt fabrizie- 
n, zu wenig originell und 
anspruchslos sind, daß 
r gewissermaßen keinen 
ut zum Experimentieren 
ben. und daß wir schließ- 
h, weil wir zu viel 
.sch fabrizieren, nicht 
i ftr weltmarktfähig sind. 

nn haben es ihm die 
F nzerne angetan und die 
r n zernbet riebe, die sei- 
f «s Erachtens jede Exi- 
uzberechtigung verlo- 
haben, weil wir ge- 
* .^ermaßen falsche Filme 
i? :*chen. 

Al *un könnte man zum 
gleich die Filme her- 
a >ziehen, die Herr Haas 
^ Trieben hat, bei denen 
also seine Theorien 
vt. wirklichen konnte und 
— auch nicht nach 
Amerika verkauft wurden. 

Herr Haas würde darauf 
vielleicht nicht mit Un¬ 
recht erwidern: Die Filme 
*üul nicht so geworden. 

*ie len es mir gedacht 
j^he; man bat daran ge- 
üiulert, der Regisseur ist 
nicht auf meine Anregung 
® lr *gc gangen, mir waren 
he^unmte Marschrouten 
l^geben und viele andere 
ru nde, die der Autor in 
•Wehen Fällen oftmals mit 
^ e cht. manchmal vielleicht 
f ucl » mit Unrecht ins Feld 

fährt. 

Aber auf diese Eigen¬ 
produktion kommt es bei 


der Beurteilung der ganzen Lage gar nicht an Denn man 
kann sogar, ohne d^m Artikel im Grunde beizupilichter 
ohne dem Autor recht zu geben, sich auf den Standpunkt 
steilen, daß die Hebung des Filmr.iveaus überhaupt eine 
Forderung des Außenhandels bedeutet. 

Aber zur Herstellung dieser besseren Filme gehören 

größere Kapitalien, gehör* 
der Mit zum Experiment, 
weil nämlich auch selbst 
der Verkauf nach Ame¬ 
rika oder. sagen wir 
besser, die Unterbringung 
eines Films in den U. S. A 
noch lange nicht gleich¬ 
bedeutend ist mit seiner 
Rentab lität. 

Es it uß immer wieder 
darauf tingewiesen wer¬ 
den, daß die Filmherstel¬ 
lung in ihrer heutigen Ge¬ 
staltung in erster Linie 
eine kaufmännische An¬ 
gelegenheit sein muß, die 
natürlich auf die beson¬ 
deren künstlerischen Ver¬ 
hältnisse des Films Rück¬ 
sicht nehmen muß. Nur 
der Fabrikant und nur der 
Konzern wird auf die 
Dauer zxistenzberechtig* 
sein, der das investierte 
Kapital richtig verzinst, 
wobei an Stelle des NX/ortes 
„richtig" ebensogut das 
Wort „angemessen" ge¬ 
setzt werden kann. 

Nun kann der Fabrikant 
nach Ansicht des Herrn 
Haas einen Film für 
Amerika machen und dann 
versuchen, ihn diüben ab¬ 
zusetzen. 

Ma.i soll sich von kun¬ 
digen Leuten auseinander¬ 
setzen lassen, welche 
Schwierigkeiten das hat. 
immer vorausgesetzt, daß 
das Bild absolut für den 
amerikanischen Markt 
paßt. Die Geschäfte wer¬ 
den drüben nämlich nicht 
allein mit Rücksicht auf 
die Eignung des Films 
gemacht, sondern es 




Seite 10 


Rinematograpft 


Nummer 976 


sprechen eine ganze Reihe anderer Gesichtspunkte mit, die 
hier an dieser Stelle schon oft genag klargelegt wurden. 

Es genügt nicht, den für Amerika brauchbaren Film zu 
bringen, sondern es muß überdies eine gewisse Kette von 
Vorurteilen durchbrochen werden, wie das die Ufa jetzt 
auf einem eigenen Wege versucht. 

Nun kommt hinzu, daß zur Erreichung dieses Zieles 
eben Zeit und Geld gehören, das wir leider jetzt nicht 
haben und auch in den nächsten Monaten kaum finden 
werden. Für den deutschen Filmkaufmann liegt das 
Problem so, daß er versuchen muß, möglichst schnell aus 
Geld Filme und aus Fil¬ 
men wieder Geld zu 
machen. Er muß also mög¬ 
lichst niedrige Produk¬ 
tionskosten mit möglichst 
großer Qualität verbinden. 

Wir sind wirtschaftlich 
so niedergebrochen, daß 
wir auf den eventuellen 
amerikanischen Erfolg hin. 
auch wenn Manuskript 
und die Darsteller eine ge¬ 
wisse Voraussetzung bie¬ 
ten, nicht einen Pfennig 
hergeben können, wenig¬ 
stens im Augenblick, wäh¬ 
rend die Situation in 
einem halben oder einem 
ganzen Jahr sich durch¬ 
aus radikal ändern kann. 

Zurzeit fabrizieren eine 
Reihe von amerikanischen 
Firmen mit amerikani¬ 
schem Gelde in Deutsch¬ 
land. Was da hergestellt 
wird, ist letzten Endes 
auch nicht mehr als besse¬ 
rer Durchschnitt. Aber es 
besteht die Hoffnung, daß 
diese Bilder drüben in den 
Verleih kommen, weil die 
Herren aus U. S. A. natur¬ 
gemäß versuchen werden, 
aus ihren Bildern heraus¬ 
zuholen, was herauszu¬ 
holen ist. Durch diese 
Streifen, deren Manuskripte von Deutschen geschrieben 
sind, die von Berliner Darstellern gespielt werden, wird 
man vielleicht der übrigen Produktion den Weg ebnen. 

Zu mindest wird die Unterbringung in Amerika leichter 
sein, wobei dann noch hinzukommt, daß wir ja allgemein 
glauben, einer wirtschaftlich besseren Zeit entgegen¬ 
zugehen, über deren Beginn man sich nur noch nicht 
restlos klar ist. 

Kommen diese besseren Zeiten, dann können wir auch 
bessere Filme machen, das heißt, wir können mehr 
investieren und können mehr auf gewisse Dinge Rück¬ 
sicht nehmen, die mit dem Geschäft mit Amerika eng 
verknüpft sind. Dann werden also auch diese Filme im 
Sinne von Herrn Willy Haas „amerikamarktfähig“, und 
man kann infolge der besseren Konjunktur, vielleicht auch 
gestützt auf die Erfolge der Ufa, eher an die Eroberung 
des amerikanischen Marktes gehen. 

Die Tatsache, daß Deutschland arm geworden und die 
Filmindustrie kapitalbedürftig ist, läßt sich durch 
Feuilletons nicht hinwegleugncn. Wir müssen heute mit den 
sicheren Absatzgebieten rechnen, und da spielen die paar 
tausend Dollar, die etwa die Randstaaten oder Österreich- 
Ungarn bringen, eine viel größere Rolle als Amerika. 


Theoretisch ist vieles von dem, was Haas in seinem 
Artikel schreibt, absolut berechtigt. Aber gerade darum 
muß man sich dagegen wehren, daß er, der Theoretiker, 
sich gegen die Ansicht der Praxis wendet. Es ist außer¬ 
ordentlich leicht, in Worten für eine Idee einzutreten, 
wenn andere das finanzielle Risiko haben. 

Gewiß, der Idealzustand ist das. was sich heute auf dem 
Gebiet der Filmfabrikatu n abspielt, nicht. Aber es ist 
nicht so einfach, als Filmhersteller, der im eigenen Lande 
mit dreitausend Theatern zu rechnen hat, mit einer 
Konkurrenz in Wettstreit zu treten, die zunächst einmal 

als ureigenstes Absatz¬ 
gebiet fast sechsmal so 
viel Möglichkeiten hat. 

Es ist ohne Zweifel, daß 
wir in der Eroberung des 
amerikanischen Gebietes 
noch außerordentlich viel 
leisten müssen. Aber wir 
müssen allmählich e n- 
sehen, daß eben dieser 
Unterschied in der Zahl 
der Theater des eigenen 
Landes zu gan.: anderen 
Voraussetzungen zwingt 
und erzieht. Könnten wn 
ohne weiteres mit dci 
gleicner. Zahl von Ab 
nehme rn rechnen wie 
unsere Konkurrenz über 
fern großen Teich, würden 
wir auch größere Auf 
Wendungen machen uni 
qualitativ bessere Fiim* 
herstellen können. 

Aber in ganz Europa 
zusammengenommen, bi 
steht nicht einmal di 
Möglichkeit, so viel Ge* 
hereinzubringen wie i 
Amerika allein, und v< 
dieser Möglichkeit d« 
Wiederhereinbringens m; > 
ja schließlich das Au 
geben in allererster Lir 
abhängen. 

Es ist unwichtig, wer n 
Herr Haas behauptet, man habe bei uns den Ehrgeiz, * r 
die Welt zu arbeiten, aufgegeben. Daran denkt niemu 1. 
selbst nicht der kleinste Fabrikant. Aber wir hab n 
diesen Ehrgeiz zurückgestellt, eingedämmt, weil wir nu I 
anders können, weil uns die Mittel nicht unbegrenzt . r 
Verfügung stehen, sondern weil die Filmindustrie nat - 
gemäß genau so unter der Kreditnot und dem Geldman *1 
leidet wie jede andere Industrie, weil auch uns die Be¬ 
schaffung von Mitteln nur dann möglich .st, wenn wir ? 
möglichst schnell wieder zurückzahlen können. Das gvht 
nicht, wenn wir für Amerika, also für das Ungewis v\ 
arbeiten. 

Wenn der Film einmal aufhört, Industrie zu sein, wen« 
wir die Mittel sozusagen von Staats wegen oder auf 
einem Wohltätigkcitsfonds zur Verfügung gestellt er¬ 
halten, dann können wir dem Wege des Herrn H ias 
folgen. Solange wir aber kaufmännisch rechnen müssen, 
geht es leider nicht ganz so. Was er will, ist gewiß tü r 
den deutschen Film allerhand. Er übersieht leider nur 
eins, daß nicht allein die künstlerischen Forderung 0, 
sondern in erster Linie die materiellen befriedigt werden 
müssen. Denn wenn es hier einen Versager gibt, Lide* 
die künstlerische Linie doppelt und dreifach. 



HARRY FIEL Phot. /VW**« 

m seinem ersten Phoebus-Film ..Das Abenteuer im Nstht tsprcB" 




Wimmer 976 


fUntmofogtoof) 


Seite 11 


Glorias falscher Marquis 

Mao lacht über James Heori and bestaunt den verschwindenden Amerikaner. 

Von unserem New Yorker H. R. H.-Korrespondenten. 


an lacht! Man lacht in Hollywood, man lacht in 
New York, man lacht in Los Angeles, man lacht in 
Chicago — warum soll man nicht auch in Berlin lachen? 

Worüber man lacht? Über die neuesten Filme, über 
.e ältesten Witze und über das Mißgeschick der Gloria 
''wanson . . . ganz besonders über das letztere lacht man 
n it der reinsten Freude, der Schadenfreude. 

Gloria hat sich im vorigen Herbst, nach mehrfachen 
Wheidungen.aber- 
lals verheiratet. 


reiches hätte reichlich Stoff zu harmlosen Scherzen geben 
können, die gerade der feine Komiker Griffith wirksam 
gestalten konnte, ohne zu verletzen; in den ungeschickten 
Händen eines Edward Sutherland wurde daraus eine 
Hanswurstiade, die langweilig und dumm ist . . . eine 
grobe Verhöhnung der Monarchie und eine noch gröbere 
Verspottung der Republik; ein Film, vor dem man nicht 
entschieden genug warnen kann: Keinem zur Freude und 

jedem zum Arger. 
Das plumpe und 


id diesmal konn- 
Gloria Hailelu- 
h singen: Sic 
itte sich in Paris 
inen Marquis zum 
tten genommen. 
Strahlend vor 
<»Iz und Liebe 
rte Gloria mit 
:em „Marquis 
nri de laFalaise 
le laCoudraye“ 
1 ihrem in Pa- 
^estellten Film 
dame Sans 
ne * (sprich in 
vrika. Senns 
ehn) nach 
w York zurück 
beides war 
i Erfolg: Der 
4 war langwei- 
und fiel sanft, 
entschieden 
0 b der Mar- 
3 war kurzlebig 
u ‘ machte bei 
n rer Bekannt- 
s ft nicht den 
ei rteten Ein- 
druk. 

r Marquis ist 
n ' »eh nach den 




GLORIA S VANSON Phot. Parament 


geistlose Mach¬ 
werk hat Griffith 
auf die Bahn des 
Hanswurstes ge¬ 
drängt. und das 
gerade in dem 
Moment, da ein 
großer Erfolg ihn 
zum unbestritten 
ersten Komiker 
der Filmbühne ge¬ 
stempelt hätte. 

Gleichzeitig ka¬ 
men mehrere ern¬ 
ste Filme heraus, 
w'ie „Der blutige 
Westen“, „Satan 
m Zobelpelz“, 
.Der Seekadett“, 
.Landurlaub“ — 
eine Mischung von 
Pathos und Ba- 
thos. von Gefühl 
und Gefühlsduse¬ 
lei . . , die rich¬ 
tige Mischung für 
unreife und über¬ 
reife Mädchen — 
von unwidersteh¬ 
lich komischer 
Wirkung auf den. 
der Filmkunst 
ernst nimmt. 


ten, in Paris und St. C>r angestellten Erhebungen 
1 ‘, ‘ u *upt kein Herr Marquis, sondern ein einfacher 
Js ieur James Henri Ie ßailly. 
nals lachte Gloria Swanson über ihre Kolleginnen. 
! c lächeln diese mitleidig über die Frau Matquise, die 
keine ist. 


n lacht, wie bereits bemerkt, auch über die Filme, 
zwar wie gewöhnlich an der unpassenden Stelle: 
lacht über die angeblich humoristischen Filme, die 

I aus nicht komisch sind, und man lacht nicht über 
ernsten Filme, die recht lächerlich sind. 

as Publikum ergötzt sich seit Wochen an dem albernen 

II a nie Chaplin-Film „Die Jagd nach dem Golde“, an dem 
t? n \ Möglichkeiten strotzenden „Freshman“ des Harold 
- o\d. an dem blöden „Mann auf dem Kutschbock“ mit 

S,d Chaplin. — 

^ s f* n det Gefallen an dem leider völlig mißratenen 
u nd in -n Kerl’* mit dem sympathischen, liebenswürdigen 
sonst so vornehm komischen Raymond Griffith. 

«in p S ^ r „ neues * e Griffithfilm hieß ursprünglich „Er ist 
, r,n2 un d sollte eine Parodie auf den Prinzen von 
dks #e * n - Der Propagandareisende des britischen König¬ 


Nachträglich zu erwähnen wäre als eine vortreffliche 
Filmkomödie „Ihre Schwester von Paris' mit Constance 
Talmadge. Ein unterhaltendes Lustspiel in der Art der 
„Ehe im Kreise'' von Lubitsch, glänzend gespielt von 
Constance Talmadge, Ronald Colman und George K. 
Arthur; mit überzeugender Natürlichkeit und sprudelndem 
Humor gespielt . . . Fünfviertel Stunden köstlicher Un¬ 
terhaltung. Als Szenarioverfasser steht Hans Kraely auf 
dem Programm; das ist eine Ungerechtigkeit gegen den 
Dichter des Originals — Hans Kraely hat nichts weiter 
getan, als, genau dem Original folgend, Ludwig Fuldas 
„Zwillingsschwester“ sehr geschickt ins Moderne über¬ 
tragen. Das ist durchaus kein Unrecht; unrecht ist es 
nur, den Namen des Dichters zu verschweigen und allen 
Ruhm (und die Tantiemen) für sich zu beanspruchen. 
(Herr Fulda hat ein hübsches Honorar für die Verfilmungs¬ 
rechte erhalten. Die Red.) 

Ein anderer guter Film ähnlicher Art ist „Liebende in 
Quarantäne“ mit Bebe Daniels als Star und einem unge¬ 
wöhnlich guten Ensemble (Harrison Ford, Alfred Lunt, 
Eden Gray, Edna May Oliver) als Mitspielern. Der Film 
ist nach dem Lustspiel „Quarantäne“ von Tennyson Jesse 



Seite 12 


Rmcmatogrnpfi 


Nummer 976 


bearbeitet; das Lustspiel ist besser 
aber der Film ist gut — sehr amüsant 
und in den Verwicklungen »t hr 
humorvoll. 

In den nächsten Tagen stehen die 
Erstaufführungen zweier neuer Para- 
mountfilms von ungewöhnlichem In¬ 
teresse bevor: Pola Negri in einem 
spanischen Drama „Blume der Nacht“ 
und ein Stück amerikanischer Fnt- 
w icklungsgeschichte. „Der verschwin¬ 
dende Amerikaner** — wie der „Co- 
vered Wagon*', der Kampf zwischen 
Ansiedlern und Indianern — mit 
Richard Dix in der Hauptrolle. 

Der Paramount, die mit der Pola 
Negri noch nicht den großen Erfolg 
und mit ihrem diesjährigen Grolifi.m 
„Der Wanderer“ einen kostspiel gen 
Mißerfolg hatte, wäre ein Sieg zu 
w unst hen 

* 

Wenn nun in absehbarer Zeit der 
neue Großhirn der Paramount „The 
vamshing American** (Der 
verschwindende Amerikaner) 
nach Deutschland kommt, 

dann werden Sie vieles 

sehen, was Ihnen bew underns- 
wert erscheinen w.rd . . . vieles, was 
Ihnen ein mitleidiges Lächeln ablocüen 
wird . . . und manches, was Ihnen 
mißfallen wird. Lasser sie alles ruhig 
über sich ergehen in der schlicßlichcn 
Erkenntnis, daß dieser Film technisch 
ein großer Triumph und moralisch eine 
der schlimmsten Niederlagen der 
Amerikaner ist. In dem patriotischen 
Bestreben, dem amerikanischen Volk** 
ein Stück amer.kanische Geschichte 
zu zeigen, hat die Paramount dem 
Amerikaner ein Paar fürchterliche 
Ohrfeigen gegeben, und weder di jr 
Kritik noch das Publikum hat diesen 
Schlag in s Gesicht gefühlt, oder aber 
sie haben ihn empfunden, machen sich 
nichts wissen und stecken die Beleidi¬ 
gung ruhig ein. Jenseits der Ozeane 
wird man weniger geneigt sein, sich 
blind zu stellen und zu heucheln. 

Dei „verschwindende Amerikaner“ 
ist der Indianer. Wir sehen, wie in 
dem Kampf ums Dasein, der sich in 
der imposanten Szenerie des Grand 
Canyon in Arizona abspielt, ein Volk 
das andere verdrängt und vernichtet: 
das Recht des Stärkeren. Wir ver¬ 
stehen und entschuldigen die Brutali¬ 
tät dieses Gesetzes bei den Natur¬ 
völkern — bei den Höhlenmenschen, 
den Korbflechtern, den Felsenbewoh¬ 
nern, den Indianern, ja selbst bei den 
spanischen Abenteurern. Wir billigen 
und verzeihen diese Vernichtungs¬ 


politik nicht, wenn wir Augenzeuge 
der Gewalttaten. Gemeinheiten und 
Niederträchtigkeiten der Amerikaner 
im 19 und 20. Jahrhundert gegen die 
Indianer sind, wenn wir sehen, wie ein 
Kulturvolk mit allen modernen Ver¬ 
nichtungsmitteln und mit der Ge¬ 
wissenlosigkeit des herzlosen Erobe¬ 
rers ein wehrloses Naturvolk nieder¬ 



Phttt Pf. un .Hi nt 
Sivnctibtld au» den Film 
„Der vcr«.hv»tndvndc Amerikaner” 

schlägt und ausrottet. Unbekümmert 
um die Versprechungen, mit denen 
man dieses leichtgläubige Volk be¬ 
logen, unbekümmert um die Verträge, 
mit denen man es betrogen hat. 

Wir sehen, wie der Eindringling 
den ursprünglichen Herrn des Landes 
zu seinem Sklaven macht, wie er ihn 
mit Verachtung behandelt, so lange 
er seiner nicht bedarf, wie er ihn um¬ 
schmeichelt und an seinen Patriotis¬ 
mus appelliert, wenn er auf seine Hilfe 
angewiesen ist, und wie er ihn wieder 


als Paria behandelt, wenn er ihn nicht 
länger mehr von Nutzen sein kann 
Gerade dieser Schluß, in den derWelt- 
krieg hineinspielt, ist eine grelle Illu¬ 
stration der amerikanischen Phrase 
von Humanität, Freiheit und Demo¬ 
kratie. Bew undern werden Sie die Land, 
schaftsbilder, die — technisch unüber¬ 
trefflich schön — die finstere Ma¬ 
jestät der Felsenwüste des Grand 
Caiyon eindrucksvoll veranschau¬ 
lichen Bewundern muß man die Bil¬ 
der der aus der unsichtbaren Tiefe 
aufsteigenden Völker .... sie stei¬ 
gen empor aus dem Nichts, sie er¬ 
klimmen die Hohe und verschwinden 
in der endlosen Ferne. Gut erdachte 
und künstlerisch fein gebrachte Sym¬ 
bolik! Bewundern muß man auch die 
realistischen Kampfbilder. 

Mitleidig lächeln wird man über die 
konventionelle Liebesgeschichte, die 
in ihrer Fadenscheinigkett und Ab 
gedroschenheit eine Beleidigung füt 
den Geschtnai k erwachsener Men 
sehen ist, selbst wenn sie nicht meh 
als amerikanische Volksschulbildun 
genossen haben. Der kohlraben 
schwarze Bösewicht, die schneeweiß* 
tadellos reine Heldin (eine Lehren 
in der Indianerschule und auf Geger 
seiiigkcit »n den jungen Häuptlir 
verliebt, der zweckdienlich sterb* 
muß. damit sie den U.-S.-Leutna 
heiraten kann) der rothäutige Häuf 
ling, der vor Heroismus trieft und \ i 
Resignation iiberfließt .... s< t 
fünfzehn Jahren sind sie unveränd« t 
dieselben geblieben: sowie sie a 
treten, weiß man. wie die Sache a 
gehen wird. Man lächelt mitlei* ü 
über diese Puppen und über s h 
selbst, daß man den Kitsch imn r 
wieder über sich ergehen lassen m J 

Mißfallen wird Ihnen das Herein* 
zerren des Weltkrieges, an den r *- 
mand gern erinnert wird; bemerke §- 
wert ist, daß die Kriegsszenen. 
früher hier immer beji beit wurci n. 
mit eisigem Schweigen aufgenom* en 
werden Lassen Sie sich diese Kri< 4*' 
bilder ruhig gefallen, sie haben in c* 
sem Falle einen bestimmten Zwcek. 
— sie sollen den Indianer verb rr- 
lichen. der als Sieger heimkehrenv 
mit der vorkriegszeitlichen Ver n- 
tung und Geringschätzung behänd«!* 
wird. Wir haben als Deutsche k« '* e 
Ursache, uns über diese KriegsbiU er 
zu ärgern . . . und die Amerikaner 
haben schon gar keine Veranlassung, 
sich darüber zu freuen: diese Krieg*' 
bilder verstärken die Ohrfeige, die s** 
sich selber geben. 



«umrner 976 


Rincmntograpfi 


Seite 13 


Algerischer Saisonauftakt 


ie neue Saison hat nunmehr ihren Einzug in die Kinos 
vollzogen und einige bemerkenswerte Neuerungen ge- 
acht, Neuerungen, die sxh sowohl auf den Film als auch 
if die Theater selbst beziehen. Algier ist bei aller orien- 
hschen Romantik heute eine moderne Großstadt, deren 
Mikum dieselben Ansprüche stellt, als es dies anderswo 
♦ un pflegt. Die Außenreklame durch Lichteffekte steht 
ut« nicht hinter derjenigen der Pariser Kinos zurück, 
hrend eie in Algerien besonders notwendige Ventilation 
Lüftungsmöglichkeiten der meisten europäischen Kinos 
rtrifft. Augenblicklich st das ..Splendid Cinema“ das 
onste und komforta¬ 
ble Kino in Nord- 


dio“, „’m Namen des Königs“, ..Die lebenden Buddhas *. 
„Orlacs Hände*. „Das Wachsfigurenkabinett“, .Der 
Schatz“ „1 hamar das Kind der Bergt“ und weitere Phoe- 
busfiime mit Lya de Putti. die man in Algerien besonders 
schätzt. Aldmi, Lya Mara. D.e Phoebus besitzt in Algier 
einen sehr tüchtigen Repräsen'anten. der es versteht, die 
Vorzüge dieser Produktion ms rechte Licht zu stellen 
,.Mr. Radio**, der ja schon der vorjährigen Produktion an¬ 
gehört, erscheint nur deshalb so spät, weil die bereits vor 
einiger Zeit gelieferte Kopie bei der Vorführung ver¬ 
brannte. Nun, das Negativ existiert |a noch 

Die italienische Pro¬ 
duktion wird in der Sa- 


ka. Es wurde bei sei- 
Xiedereröffnung mit 
m Film eingeweiht, 
tls „franco-allemand“ 
!erstellt wird Es hun- 
!t sich um einen jener 
ry-Piel-Filme. an de- 
* Gaumont interessiert 
..Schneller als der 
gefiel den nordafri- 
ischen Zuschauern 
gezeichnet, was viel 
-*n will, wenn man 
nkt, daß die besten 
ikanischen Filme 
oftmals eher ge- 
werden als in Eu- 
Der Erfolg Piels be- 
4. daß er eigentlich 
nziger europäischer 
urrent der amerika- 
r en Sensationsdar- 
er geschätzt wird, 
dl man es eigentlich 
n * sagen, daß Amerika 
n - einen Filmen auch 
in Serien alle anderen 
* UI » kdrängt? Die „Zehn 
"te**, der „Gold- 
ra h“, die „Kleine Anna 
> (mit der Pick- 
k’ • „Eine Pariserin“, 
drei Zeitalter“, 
°se wider Willen“, 



son mit „Quo vadis?“, 
.Messalina“, ,.Calca\ut p 
Ardente“, „Cyrano de 
Be-gerac“ und einigen 
älteren Werken vertre¬ 
ten sein. 

Algier wird seit langer 
Zeit von den Vergnu- 
gungsr e serden aus aller 
Herre i Landern aufge¬ 
sucht. Die Stadt scheint 
neuerdings im Programm 
aller die Riviera be¬ 
sucherden Amerikaner 
zu stehzn. unter denen 
sich ja auch Filmstars 
befinde.r. die die Eigen¬ 
schaft besitzen, recht ge¬ 
räuschvoll zu reisen. Zu¬ 
letzt weilte Barbara la 
Marr. der Stern der Me- 
tro-G<lcwyn in der Stadt. 
Ich beobachtete sie eines 
Abends in einer Loge ei¬ 
nes großen Kinos. Sie 
reiste, wie es früher nur 
Fürsten machten, in- 
cognito Aber im In- 
cognito einer Filmschau¬ 
spielerin. die gar nicht 
böse w«. r. daß es jemand 
gab. der sie erkannte 
Die rassige Erscheinung 
erregte Aufsehen und Bc- 


< r Pan“, das „Ver- 

c Paradies“, die ..Küste der Tollheit*** das ..Phantom 
dt per“, „Amerika“ (der sehr patriotische Gnffithfilm), 
* ,r itinfilmc und viele andere sind teils bereits gelaufen, 
* erden sie für die nächsten Wochen angekündigt. 


wunderung. doch finden 
dies ja alle Frauen, sobald sie so schön und so elegant sind 
wie Barbara la Marr. 

Waren vor ein paar Jahren, als die Wüstenfilme in 
Mode standen, die Amerikaner mit Expeditionen in Alge¬ 


v französischen Filmen, die es bei aller transatlanti- rien vertreten, so sind es, wie wir bereits berichteten. 


K Konkurrenz schließlich doch noch gibt, erwarten wir: jetzt Holländer, die am Rande der Wüste filmten. Das 
-1-* Roi de la pcdale“, „Madame Sans Gene (einen fran- Lustspiel ..Betty gew innt 100 000 Gulden braucht Alge- 


chen Film, nicht den gleichnamigen mit der Swanson), 
Miserables“, „Salambö“, „La Chaussee des Geants“, 
*• a c >urse du Flambeau**, „La Princesse aux Clowns*’, 
J cco‘\ „Les freres Zcmgano**, „La terre promise“, 
' c !, nee“, „La Flamme" (nicht den gleichnamigen Lu- 
f Lim. der außerhalb Deutschlands nebenbei „La 
j armne 1 amour“ hieß). „Le comte Kostia“ und hoffent- 
p ■’ noc h eine Anzahl anderer Stücke aus der neuesten 
Produktion. 

^ on deutschen Filmen sind für die nächste Zeit argekün- 
**Die Straße“, „Die Nibelungen“, „Jnri“, „Der letzte 
arm * ..Malva", „Auf Befehl der Pompadour“, „Mr. Ra¬ 


dien als Hintergrund und das Haus Ewerka-Film. Amster¬ 
dam. entschloß sich, die Außenszenen in Algerien her- 
steilen zu lassen. Die Firma schickte Fräulein Adrienne 
Solfer, die „Betty", mit dem Regisseur und einem Stab 
von 27 Personen auf Reisen. Der Film behandelt die 
Erlebnisse einer Frau aus dem Volke, die Witwe und 
Mutter eines zwölfjährigen Jungen ist. Auf sie fällt der 
Hauptgewinn, das Los mit 100 000 Gulden. — Die ersten 
drei Akte spielen in Holland, dann begibt sich Betty auf 
die Vergnügungsreise und fährt ausgerechnet nach Algier. 
Herr Boes hat die malerische Szenerie des 1 and »s auf¬ 
genommen, worin er von der leuchtenden und strahlenden 
Atmosphäre des Landes wirkungsvoll unterstützt wurde. 



Seite 14 


Rmemn^gropfi 


Nummer 976 


Wiens Endkampf ums Kontingent 


\on unserem 

er „Filmbund" hat im eigenen Namen sowie im Namen 
der mit ihr kartellierten sechs Verbände, eine öffent¬ 
liche Versammlung einberufen, in der Bericht über die 
Vorsprache beim Handelsminister Schürft, in der Angele¬ 
genheit der geforderten Kontingentierung, und über die 
weiteren Fortschritte der Tätigkeit des Exekutivkommi- 
ttes in dieser Sache erstattet wurde. 

Bei dieser Gelegenheit ergriff Her* Direktor Reich vom 
„Listo-Atelier" das Wort, um der Versammlung die sen¬ 
sationelle Mitteilung zu machen, daß in der letzten 
Sitzung des ..Bun¬ 
des der Filmindu¬ 
striellen Oester¬ 
reichs", anläßlich 
einer Beratung 
über die Kontin¬ 
gentierung , das 
Vertrauensvotum 
für den Reichs¬ 
präsidenten des 
,, Bundes", Herrn 
Kommerzialrat Ar¬ 
thur Stern, mit 1 7 
gegen 4 Stimmen 
verweigert wurde 
und infolgedessen 
das Präsidium des 
..Bundes", dem 
auch, als Vize¬ 
präsidenten , die 
Herren Garay von 
der ,,Apollo-Film 
A.-G." und Pirron 
von der ,,Gau- 
mont-Film G. m. 
b. H." angehören, 
seine Demission 
geben mußte. *•— 

Die Vertreter der zwei großen ausländischen Firmen: 
„Ufa" und „Gaumont" und der Repräsentant der amerika¬ 
nisch orientierten „Apollo-Film A.-G.'\ denen sich noch, 
wie es zu erwarten ist, die Direktoren der „Fox-Film- 
Korporation", der „Amerkan-Film-Company", der 
„First National-Pictures" und der „Metro-Goldwyn-Pic- 
tures" anschließen werden, haben infolgedessen be¬ 
schlossen, aus dem „Bund" auszutreten und eine eigene 
Vereinigung zu bilden, so daß im „Bunde" nur noch die 
Fabrikanten und Atelierbesitzer und die heimischen Ver¬ 
leiher, die in dieser Sache eben die Majorität hatten, Zu¬ 
rückbleiben würden. 

Es ist sehr bedauerlich, daß es wegen dieser, für den 
Bestand der österr. Filmindustrie lebenswichtigen Ange¬ 
legenheit, zu so schroffen Meinungs- und Interessenten - 
Verschiedenheiten kam, die zu solchen folgenschweren 
Schritten, deren Tragweite für das ganze Verleihgeschäft 
unabsehbar ist, geführt haben, um so mehr als die Kontin¬ 
gentierung, nach allem, was das Exekutivkomitee über 
deren Aussichten offiziell berichten konnte, nicht mehr 
aufzuhalten ist. — Es wird aber in allen Lebenslagen 
nicht so heiß gegessen als gekocht, und so ist es zu 
hoffen daß dieser Konflikt im Schoße des „Bundes" im 
Interesse aller, die es mit der heimischen Filmindustrie 
ehrlich und gut meinen, in letzter Stunde noch applaniert 
werden kann. 

Handelsminister Schürff steht der angeregten Frage 
einer Beschränkung der Einfuhr der Fremdfilme, wie 


Korrespondenten. 

Herr Direktor Reich noch mitteilt, durchaus freundlich 
und sehr verständnisvoll gegenüber. 

Die Kinobesitzer haben in ihrer Angst, daß durch eine 
Kontingentierung die Leihgebühr steigen und die Aus¬ 
wahl der Filme eingeschränkt werden könnte, eines über 
sehen: daß gegenwärtig bereits schon drei amerikanisch!' 
Filmfirmen sich in Wien etabliert haben, und daß, sobald 
diese amerikanischen Filialen am hiesigen Platze sic! 
noch in der Zahl bedeutend vermehren werden, voraus 
Zusehen ist daß diese amerikanischen Leihanstalten — 

wenn sie einma 
ihre Übermacht z» 
spüren beginne; 
— aIsogleich sk! 
kartellieren ur 
voraussichtlich di 
Kinobesitzern d 
Preise zu dikti 
ren anfangen wi 
den. Denn w« 
den die Lichtspo 
theaterbesitze r 
wenn auch 
spät — einsehe 
daß sie sich bes** 
mit den hem 
sehen Verleiht \ 
hätten verstän 
gen sollen. H* r 
Präsident Har s 
nimmt bei d»e i r 
Gelegenheit ge^ n 
einen Teil der NX 
ner Presse St 1- 
lung, die e 
Werke der öst r- 
reichischen Fi ’* 
industne nied r- 

trample. Amerikanische Filme werden gelobt, 
druckt ihre eigenen Lobeshymnen ab, während über 
Erzeugr. sse der heimischen Fabrikation, sobald sie u 
erscheinen wagen, von der hiesigen Presse der Stab e* 
brochen wird. Da also die Arbeitnehmer der österrc bi¬ 
schen Filmindustrie keine Presse ah Kampforgan ha 
werden diese aufgefordert, einen „Kampffonds zu scha: n. 
um auf dem Wege von Massenprok'amationen und P» i- 
kationen ihr Recht auf Arbeit ersiegen zu können." 

Trotz der schlechten Zeiten hört man dennoch von i ü " 
gtündungen. Der Generaldirektor der „Filmwerke A ■ * 

Herr Eduard Weil, ist aus dieser Firma ausget**eten 
hat unter der Firmenbezeichnung „Eduard Weii & 
ein neues Verleihunternehmen gegründet. 

Auch um die Kinos reißt man sich. Die „Ufa" hal 
Uraufführungszwecken das große, schöne „Zentralkin in 
der Taborstraße angekauft und ist in Unterhandlung lim 
noch andere Kinotheater in ihren Besitz zu bringen. : - crr 
Dommaver, der Besitzer des „Gartenbau-Kinos" bewirbt 
sich um die Pachtung des „Komödienhauses'*, um JU * 
diesem Theater ein Uraufführungskino zu machen. 

Über den Erfolg des Wiener Films: „Der W'alzer 
Strauß" haben wir schon an dieser Stelle berichtet )iT 
andere Film heimischer Marke; „Frauen auf der NX ienef 
Vorstadt", fFünfzehn Jahre schweren Kerker) ist eige°*' 
lieh ein Gelegenheitsfilm, anläßlich der bekannten Prunks* 
affäre. kann aber auch losgelöst von dieser Aktualität. 
ein Volksstück im besten Sinne gewertet werden 



Nimmer 976 


ftinematogropti 


Seite 15 


Östliches Notizbuch 

Von unserem Moskauer Korrespondenten. 


un der Filmindustrie Sowjetrußlands hatte man in 
Westeuropa aus dem einfachen Grunde bisher keine 
<'tiz genommen, da das neue Rußland fast ausschließlich 
< ndcnzstücke herstellt. die für den Export infolge ihrer 
n kommunistischen Propaganda völlig ungeeignet 


kau. um seine Tochter zu suchen, die der auch findet. 
Die Rückkehr in das Vaterhaus wird jedoch durch dm 
Rittmeister verhindert. Wui-in kehrt völlig gebrochen 
allein heim. Eines Abends vermeint er in seinem Fieber¬ 
wahn das Klopfen seiner Tocnter an der Tür zu hören. 


ren. Aber auch in Bezug auf Regie und Photographie Er eilt hinaus in den Schneesturm. Die Enttäuschung und 


ten diese Filme keine 
rv Tragende Arbeit, ab- 
sehen von einzelnen 

onen. 

msomehr überrascht 
jetzt von der Meshra- 
Ruß herausgebrachte 
Kaleshski Registra- 
. der sich mit den be- 
n Auslandsfilmen messen 
n. Es handelt sich um 
i Verarbeitung des be¬ 
iten Werkes von Pusch- 
.Der Stationswärter . 
Textdichter Türkin 
1 Ozepa haben aller- 
’S von Puschkin nicht 
ubrig gelassen Dies 
auch der Grund sein. 

■ a!b der Film — man 
berücksichtigen, mit 
ner Ehrfurcht und 
e die Russen ihren 
hkin verehren — teil¬ 
in Rußland selbst 
rte Kritik stößt. Aber 
1 ilmwerk betrachtet, 
»4 es sich hier um 
-sten wirklich großen 
i der sowjetrussischen 
ndustrie. 

r Inhalt des Films ist 
felgender. Sjemon 
n ist \ orsteher einer 
n, die die Kuriere 
mit neuen 
en zu ver 
1 bat. Se'ae 
b*r Dunja 
'ora Ritt- 
b* Minskij, 
unter dem 
1 *ndc, krank 
^ein, einige 
»uf der Sta- 
? deibt, ver- 
ind nach 
kau gebracht. 
Stationsvor¬ 
steher, von d-esem 
Schiuvsalschlage 
getroffen 
Un d dem Irrsinne 
|J ahc * w »rd in ein 
Krankenhaus ge- 
rdc bt, das er erst 
"ach zwei Mona- 
u "<» stark ße- 
altert verläßt. Er 
®acht sich auf den 
We * nach Mos¬ 


meist 

der 

Vorw 

zu 

Tag* 

Uoi) 

fühlt 

Mo 



Oben Moiltwi n ,.K*lc*h%lo Rejirtrntor“. 
Unten Der ruMiich« Harold Lloyd. 





die bittere Kälte geben 
dem alten Mann den Rest, 
der im Schnee zusammen¬ 
bricht. 

Getragen wird das Werk 
von M o s k w i n , einem 
der allerbesten Künstler 
Rußlands, der hier zum 
ersten Male im Film wirkt 
Er gibt den Stationsvor¬ 
steher Wuinn Diese er¬ 
schütternde Tragödie die¬ 
ses einfachen russischen 
Landbewohners kann eben 
nur ein Moskwin wieder¬ 
geben. Neben ihm kom¬ 
men eigentlich nur noch die 
Malinowskaja als 
Dunja und T a m a r i n als 
RittmeisUr zur Geltung 
Der Fi m zeigt in vor¬ 
zügliche! Weise das echte 
russische Volksleben auf 
dem Lande, wie man es 
jetzt iioca überall beob¬ 
achten kann. Auch die 
russischen Offizierstypen 
sind gu. und ohne Über¬ 
treibung wie der ge geben. 
Die Regie hat nur einen 
Fehler gemacht, daß sie 
den Stationsvorsteher mit 
einer modernen Gelehrten¬ 
brille bewaffnete. Dies ist 
um so mehr zu verwun¬ 
dern. als Moskwin 
als zweiter Re¬ 
gisseur neben 
Shelabuthski 
verantwortlich 
re chnet Die Auf¬ 
nahmen sind vor¬ 
züglich. 

Zweifellos wird 
der Film im Aus¬ 
lande einen durch¬ 
schlagenden Er¬ 
folg haben, den 
man ihm in Anbe¬ 
tracht des wirklich 
hohen künstleri¬ 
schen Wertes und 
der sauberen A r - 
beit der Op 
teure nur gönnen 
tvann. Das Werk 
ist bereits nach 
Amerika verkauft 
Wie es heißt, soll 
aber für Ameri¬ 
ka der tragische 





Seite 16 


ä ncmatogrnpf) 


Nummer 976 


Schluß, der von dort als unmöglich für das amerikanische 
Publikum bezeichnet wurde, umgt ändert werden. Wie 
ich erfahren habe, sollen auch die Verkaufsverhandlungen 
für Deutschland, die in Berlin stattfinden, vor dem 
Abschluß stehen 

♦ 

Dazu wird uns ergänzend von unserem Korrespondenten 
in Riga geschrieben: 

Die widersprechenden Nachrichten über den russischen 
Markt als Filmkonsument veranlaßten mich heute Herrn 
S. Mintus in Riga, der in Vorkriegszeiten zu den führen¬ 
den Verleihern in Rußland gehörte und auch bereits 
wieder in den Randstaaten sich zur größten Stärke ent¬ 
wickelt hat, über den jetzigen Staid des Exporthandels 
nach Rußland aus seiner Praxis und seinen laufenden 
Geschäften um Auskunft zu bitten. 

Herr M. erklärte mir bereitwilligst, daß die Lage in 
Rußland sich in 
Anbetracht der 
strengen Zensur¬ 
vorschriften be¬ 
deutend verschärft 
hat. Es geht so¬ 
gar so weit, daß in 
absehbarer Zeit 
mit einem ausge¬ 
sprochenen Film- 
mangv’ zu rech¬ 
nen sei. da die 
Zensur jeden Kri¬ 
minalfilm. jeden 
Sittenfilm über¬ 
haupt verbietet 
und nur in selte¬ 
nen Fällen eine 
Zensur gibt. Die 

Monopolgesell¬ 
schaft Sowkinu 
versucht zurzeit 
bei den betreffen¬ 
den Behörden eine 
Erleichterung in 
den Bestimmun¬ 
gen der Zensur 
durchzudrücken, 
ln den letzten Ta¬ 
gen wurden Filme 

,,Mädchen, die man nicht heiratet”, 
gesellen” und viel» andere verboten. 

Herr M. steht auf dem Standpunkt, daß der amerika¬ 
nische Film in Rußland einen leichteren Absatz hat, da 
er sich leichter den Bestimmungen der Zensur zuschnciden 
und anpassen läßt. Aus diesem Grunde, und auch der 
Preisfrage wegen beherscht zurzeit den russischen Markt 
der amerikanische Film. Herr M. beabsichtigt trotzdem 
nicht, den deutschen Film zu vernachlässigen, da er der 
Überzeugung ist, daß bei der Überschwemmung des 
Marktes mit vorwiegend amerikanischer Ware sehr bald 
ein Umschwung in der Geschmacksrichtung) auch in den 
gesamten Randstaaten) eintreten wird, welcher den russi¬ 
schen Markt zwingen wird in Europa, und dabei vor¬ 
wiegend in Deutschland seinen Bedarf zu decken. 

Die erhöhte deutsche Produktion wird sicherlich dazu 
beitragen, aus der Wahl des Angebotes eine größere An¬ 
zahl Bilder wie bisher dem russischen Kino zuzuführen. 

Die Schwierigkeit liegt auch fernerhin an der Bestim¬ 
mung, daß eine Musterkopie zur Zensurbesichtigung nach 
Moskau gehen muß. Dazu sind bedeutende Mittel not¬ 
wendig, das Geschäft zu forcieren, da Transport usw und 


eine größere Auswahl der Produktion bedeutende Mittel 
ei fordern. 

Daß Lettland (Riga) in einem zukünftigen Transit 
handel mit Rußland auch in bezug auf die Filmbranche 
eine bedeutende Rolle spielen wird, bezweifelt Herr 
S Mintus keinesfalls. 

In Lettland besteht seit Jahr und Tag eine Vorschrift 
daß zu jedem Programm eine lettische Chronika gezeig' 
werden muß. Dieselbe nuß laufend numeriert sein und 
jede Woche erscheinen. Daß bei dem kleinen Staa 
Lettland das Aufnahmethema bald erschöpft ist, war vor 
auszusehen, und das Publikum war schon müde, ständ 
eine Fahnenweihe, oder das Fest eines Gesang- resp 
Turnvereins zu sehen. Naturaufnahmen von ganz Lett 
land sind bald durch, trotzdem wird strengstens daran 
geachtet, jede W»>che ca. 200 Meter Aufnahmen aus Let’ 
land zu zeigen. 

Diese Bestimmung hat die kleine litauische Republ 

nicht ruhen 1 
und schon vit 
mals versucht i 
sie diese V« 
schrift nachzu.i 
men bis sich * i 
Operateur i 

Kowno gerne h. ♦ 
hat uno nunm* r 
auch für Litau i 
diese Bestimmt •„ 
in Kraft tritt a 
Litauen noch U 
ner als Lett 1 J 
ist, die politis n 
und festlichen r- 
eignissebedeu d 
weniger, so v rd 
es interessant n. 
zu beobaii oft. 
welche Aut h- 
men nach c: -m 
Jahr die li ui- 
schen Chm» *as 
bringen wer<L > 
Für die Verlei¬ 
her und The ter- 
besitzer ist Jie* 
sehr unange; i®. 
da diese Aufnahmen in Anbetracht des mangelnden Ab¬ 
satzes sich außerordentlich teuer stellen. 

Jeder Verleiher ist nunmehr auch für Litauen ge. 
gen zu jedem Programm, daß er auf den Markt I n tf t - 
eine Chronika zu kaufen. 

AU diesen Nöten und Schwierigkeiten konnte I« her 
nicht wirksam entgegengetreten werden, ca die Vcr • *ber 
uneinig waren, sich bekämpft hatten und eine En ^ c,t 
nicht zu erzielen war. Die Not hat endlich die ges llten 
Verleiher an den grünen Tisch gebracht und du ^ l>r ' 
arbeiten eines Zentralverbandes nach deutschem Master 
steht vor der Tür. 

Dieser Verband will auch bewirken, daß man erdlkH 1 
eine Leihgebühr für Reklame erhebt und daß das D PP* 1 ' 
Programm aufhört. Es gab in den Randstaaten Theater, 
die zwei Hauptfilme und drei Komödien spielten 

Wenn der Verband ernstlich zusammenhält und »ich 
deutschen Statuten zum Vorbild nehmen wird, wird 
gesamte Filmgeschäft in den Randstaaten gesunden 
solche Erscheinung, wie eingangs erwähnt, rechtzeitig 
kämpft werden können. 







f folgen ihren Spuren 

und sind von ihrem Spiel beglückt! 






^ 41 




Charleys Tante 

bricht alle KassenreKorde 

Charleys Tante 

de r gröSte Lustspielschlager, der je da war 

Charleys Tante 

läuft immer noch in den größten Theatern Berlins 

Charleys Tante 

bringt überall ausverkaufte Häuser J 




<SLjzim 


fHS i 


Ufa-Leib ^ 




VerleiMcTriak tu 

Universum-Film* 



DER HERR GENERALDIREKTOR 

MPXIM-FILM DtRUW 

Nach aem gleichnamiger» Roman der „Berliner Morgenpost“ von Ernst Klein 
Manuskrpt: Adolf Lantz und Heinz 6oldöerg 

REGIE: FRITZ WENDHAUSEN 

In den Hauptrollen: 

HANNA RALPH / ALEXANDRA SORINA 

Albert Bassermanr • Hermann Vallentin • Alfred Abel 

Curt Vespermann 



DAS URTEIL DER PRESSE: 


Berlin 


Morgenpost, 25. Okl. 1925: 


. . Die Maaeakripl Verfasser, Adolf Lauts 

und Heinz lioldbcrg. \er»«aiuifd e«*, 
für da» Publikum Immer iBlrmwante Milieu 
(«‘»»find in Kt'.'Ultrn ... AU« **iti fewrln* 
der, pubtikuiuw irk sanier PtnfV. der mit Recht 
sur \ rrfilmuug irerriil hat. 

\>rfa»»er und Ilt giMrur i Fritz Weiid- 
hauarRi babcn da» Thema IrhiMidig an 
gcpackt und nach einer guten, klaren 
K Spedition die Spannung bi» mur rruUcti 
Hsene der General« crsammlung, in der der 
heftige Kampf der feindli« heu P arteien au»> 
gefuchten wird. gesteigert. I»ie einheitUrhe. 
auf «teilende Linie ist überall festgebalteii. 
au daü da* Publikum den Geschehnissen 
ständig mit lebhaftem Interesse fulgt- Wun¬ 
der hübsch« Aufnahmen au.« fit Moritz, einem 
\ ebener hauplats. die überall eingeetreut 
»and erhoben den optischen Ken 

Berliner Lekal Anzeiger. 25. Okt. IS25: 

. .. man freut »ich der »auberni Arbeit, 
die auf diesen Film \ er» endet wurden Ist 

und ihm sicher einen gutes Abeelz bringen 
wir»! ■ Am Hrblull g*b es lebhaften 

Beifall. 

Berliner Börsen Zeitung 25. Okt. 1925: 

. . hatt der Vmurk voll und ganz ge¬ 
lang. ist ftc. erster Lime Albert Bessermsnn 

su verdanaen, der die Titelrolle parkend 
su gestalten wreiB . Daneben konnte 

Alesaadrs Sonne einen vollen Erfolg 

buchen, die stark frauliebe Note, mit der 
sie die PrDatsekretArin des Generaldirektor* 
spielte, macht ihr in dieser Natürlichkeit 
so leicht niemand ne« h Hann* Ralph als 
unglückliche Gattin des Generaldirektor* 
wo Ute die Haine mit mondAnem Kinschlag 


glaubhaft zu tuarheii. Alfred Abe'. eis spe- 
» .»t v« u <i r «in ganz prächtiger 
Windhund Fritz Wendhausen stimmte 

die m*s« nicrung auf einen lurnrhm distin¬ 
guierten Ton ab. «« daU an« dem an wich 
nicht bedeutsamen Sujet etn netter Unter 
haltungeftlai wurde . . . 

Neue Berliner Zeitung, 24. Okt. 1925: 

Den gleichnamigen Roman von Ernst Kletn 
haben Lantz und Oolcborg in ainen Film 

umgewandelt, der zu den großen Publikums 

erfolgen su tatilen ist . 

Die Darstellung entscheidet den Erfolg, 
an der Spitze Alezandra Sorten, die Sekre¬ 
tärin. Blond, weich, innig, «eraorpert sie 
eia wüftes. liebreizendes Gesch apf, dessen 
um* re WM! rieh übertragt, md *anft ci i 
spinnt Das Publikum spendete leb 

Heften, ehritchea Beifall. 

• Uhr Abendblatt. 24. Okt. 1925: 

Adolf Lantz und Heini Goldberg haber. 
den Stcfl filmgerecht gestutzt, Fritz Wand 
hausen die Regie geführt. Ein amüsantes 
Werk i*t entstanden, das wahrheitsgetreu 
da« .eben irgendeines Generaldirektor« 
st bitd rt Der f tim. der eia mtereesaates 
Milieu hüb«ch schildert, hat ein denkbare« 
Publikum in den Kainmerlichtspielen ge¬ 
funden. Einen Sonderapplaue heben Her 
mann Valleatin und Wilhelm Diegelmann 
geerntet Zwei Direktortypen von so harr 
liehet Natürlichkeit, als ob «le ihr ganz«** 
Leben in den obligaten Klubsesseln ver¬ 
bracht haben 

Voestsche Zeitung, 25. Okt. 1925: 

. . . I>ie Vielheit der Handlung gestattet. 
W’tnterhilder aus St. Moritz mit Innen- und 
AuUcriaiifnahmen aus dem Berliner Ranken¬ 
viertel wechseln tu lassen, die alle ihre 


scharfe t iiarakte'istik haben . . Das Htm k. 
•las. durch die «telen Verkettungei Hndnr« h 

von der Regte treulich geleitet, sein glück¬ 
liches F'nde findet, loste bot offenem Spiel 

schon dankbaren Beifall aus 

rilm Echo, 25. Okt. 1925: 

. . Die Bilder verraten nicht allein die 
Verwendung grober Mittel, sondern auch 
Geschick und Sinn für filmische Effekte 
Hanns Ralph erschien in der 1‘araderollc 
iler kalten, berechnenden trat besser ab 
jemals Ihre Darstellungskuesl, die seelisch« 
und körperlich«' Frigidität glaubhaft mul 
dennoch nicht un«> nipetbiseh erscheinen /u 
lassen, ial nicht mehr tu ubertreflen 

Dia Walt am Montag, 25. Okt. 1925: 

. . . Der Film, dessen Schauplatz nach 
St. Moritz verlegt ist, erhalt durch die be 
rufensten Vertreter der Darstellungskunst 
besonderes Gepräge ... 

Der Montag Morgen. 2S Okt- 1925: 

Hier greift der Film glücklich nach einem 
neuen Milieu: Hank. Börse. Aktie. Die 
groben SpanIIUIIgeII des Fina>:«kri«ga»ehaii 

Platzes Höchste Spaanungsn-ossoate 

Hermann Valentin, Curt Vespert»an«. Alfred 
Aböl, glanzend gezeichnete Charakters. Als 
Regisseur des glücklichen Abends zeichnet 
Fritz Wendhausen. 

Berliner Montagspost, 2i. Okt. 1925: 

„Der Herr Generaldirektor*. Da« Mets 
interessierende Mileu eine« groben Finnin 
kouserns mit seinem ganzen komplizier: en 

Getriebe ergibt hier einan ausgezeichnetsn 
dankbaren FUmstol, dm au« dem gleich 
namtgen Koman um Emst Kleta entnommen 

ist ... Der von Fritz Wsndbauscn sorg 

faltig inszeniere rilm errang sterilen 
Beifall 



l 1 


UNIVERSUM - 


HANSA-LEIH 

VERLEIHBETRIEB DER 



FILM AKTIENGESELLSCHAFT 


















X 



haRold 

LLOYD H 




in 





Uraufführung: 

UFA-PALAST AM ZOO 


Hansa-Leih 

Verleihbetrieb der 

Universum-Film Aktiengesellschaft 





Nummer 976 


*incmatoarnpfj 


Seite 21 




1) E H L H 1 H (i A K I) I S T 


Fabrikat Pan-Film 

Regie : Robert Wiese 


Hauptrollen: Alfred Abel, Maria korda Verleth : Phovbus A -G 

Länge: 22b 8 Meter (6 Akte) Uraufführung: Marmorhuus 


an muß es den Wienern lassen, «te sind in vielem 
großzügiger, leichter und schneller als wir. So hat 
die Pan-Film durch Robert Wiene den „Leibgardist“ \er- 
fi men lassen, trotzdem Herr v. Antalffv das in Ungarn 
bereits einmal, allerdings mit wenig Frfolg. versuchte. 

Was Wiene jetzt gedreht hat, ist außerordentlich amu- 
' »nt, hat viel Tempo und zeigt, daß man auch einmal aus 
.ulen Theaterstücken gute Filme machen kann. 

Die Geschichte von der Schauspielerin, die ihren Mann 
att ihm selbst betrügt, ist eigentlich genugsam bekannt 
\ber sie sei für 
nsere Leser noch 

* nmal kurz er- 
ihlt, damit sie 

ssen, um was 
> sich handelt. 

Also der Schau- 
oder Alfred 
Dul ist mit der 
Schauspielerin 
'uria Korda ver¬ 
tratet. die sehr 
‘bsch. sehr tem- 

* ramentvoll und 
ehr weltklug ist 
nd für den der- 

itigen Khcraann 
ir den einen 
hier hat, daß 
e immer nach 
hs Monaten 
r e’.ts jedesmal 
- e hhe satt ist 
u d sich einen 
anderen Mann 
sucht. 

Der Schauspie* 
will das dic^ 

!i unmöglich machen. Er verkleidet sich in einen 
Der der Leibgarde und nähert sich so in der präch- 
1 n, stolzen Uniform als Prinz Victor zu Schönaichen 
dt eigenen Gattin 

' * fällt auch ?uf den kleinen Schwindel herein, um so 
m 11 • als der Schauspieler es versteht, während einer 
Dti ilo-Aufführung gleichzeitig den Helden auf der Bühne 
ur den Leibgardisten in der Loge seiner Frau zu spielen. 
Sch leßlich löst sich natürlich alles in Wohlgefallen auf. 
unu zwar so, daß einer dem anderen nichts vorzu- 
Wc *l«n hat. 

Die Idee stammt im Bühnen-Original von Franz Molnar 
unj eignet sich wie selten ein Bühnenstück zur Ver- 
niung. Es ist naturgemäß schon mit Rücksicht auf die 
r 1 der handelnden Personen ein reines Kammerspiel, 
»schon mit großen Massenszenen in keiner W'eise 

spart ist. 

der Hauptsache war natürlich der Erfolg des Films 
'*>n der Darstellung der Hauptrollen abhängig Man hatte 


sich in Maria Korda eine talentierte Darstelienn und in 
Alfred Abel einen der Besten des deutschsprachigen Films 
vcrpflicntet Alfred Abel hat die Rolle in Berlin viel 
hundertmal gegeben, er führt die schwierige Aufgab 
auch im Film mcl t nur mit Motiven, sondern mit starkem 
künstlerisc hen K innen durch Sein Schauspieler und 
sein Gardeoffizier sind, wenn man so will, 'wet Menschen, 
beide aber durchpulst von darstellerischer Genialität und 
von fe.ner Cnaraktertsierungskuns*. 

Neben den beiden Hauptdarsteller ist in erster Litte 

der Kritiker des 
Vnt« »n Kdthof er zu 
nennen, der einen 
Freund spielt, der 
eigentlich kein 
reiner Freund ist. 
und dann die 
Mama der Alice 
Hetsev urd der 
amüsante Garde¬ 
robier de» Kar! 
Forest. 

Rein dekorativ 
ist das Bild außer¬ 
ordentlich gut ge¬ 
macht Die Sze¬ 
nerien sind mit 
großer Pracht aus* 
gestattet, dasHeim 
des Schauspielers 
vielleicht zu stark, 
aber immerhin 
noch glaubhaft 
Die Szenen am 
Hofe sind beson¬ 
ders prächtig aus¬ 
gestattet. viel¬ 
leicht um einen 
Gegensatz zu bieten zu den vielen reinen Spiel¬ 
abteilungen. bei denen sich meist nur zwei oder dre. 
Personen agierend gegenüberstehen 

Alles in allem ein Spiel mit gutem Niveau Fin 
Publikums- und ein Phoebuserfolg. der dadurch an Wir¬ 
kung gewinnt, daß Schmidt-Gentner für eine aus¬ 
gezeichnete musikalische Illustrierung sorgt. Im übrigen 
läuft dieser Film ohne Prolog, ohne Vorspann, ohne alles 
Drumherum Das ist erfreulich und wird anscheinend 
auch vom PubMkum anerkannt, das in den Bühm »ischauen 
der Berliner Kinos in vieler Beziehung ein Haar gefunden 
hat. Wir möchten bei dieser Gelegenheit bemerken, daß 
wir nicht etwa grundsätzlich gegen jede szenische Fr- 
gänzung sind, daß wir aber auf dem Standpunkt stehen, 
daß sie da zu fehlen hat. wo sie sich nicht ganz von selbst 
aus der Sache ergibt. \ orher läuft lediglich die Trianon- 
Woche. eine W'ochen-Berichterstattung. die mancherlei 
Amüsantes und Interessantes zeigt. 



Sz.-iu nbiMI au« ,.Drr Lcib;ardnt Phu' p u n /’»/ n 




Seite 22 


Rinemotograptt 


Nummer 976 


I)KH MANX.DKHSICHVKnKArFTH 

Fabrikat: Terra 

Hauptrollen: Fjord. Molander, Kästner 

lange: 2202 Meter (6 Akte) 

Vertrieb: Terra 

Uraufführung : U. T. Friedrichs!!. Oe 


DER II Kltlt (iKKKHALDIRKKTOH 

Fabrikat: Maxim-Film-Gesellschaft 

Hauptrollen: Bassermann, Ralph, Abel 
Länge: 2248 Meter (6 Akte) 

Verleih: Ufa 

Uraufführung: Kammerlichtspiele 


as von Max Glass und Hans Steinhoff verfaßte Manuskript 
ist sehr geschickt auf Publikumswirkung gestellt. 

Der Bankier, der, um eine leichte junge Dame heiraten zu 
können, von seiner Frau loskommen will und sich einen ab> 
gebrannten |ungen Lebemann kauft, der dafür sorgen soll, daß 
ein Scheidungsgrund geschaffen wird, die Komplikation, daO 
der junge Herr die Frau, die er ans Messer iefern soll, liebt, 
und endlich eine spannende Kriminalgeschichte: Der Bankier 
wird erschossen aufgefunden; der junge Herr der bei ihm war, 
um den schmählichen Vertrag, mit dem er sich verpflichtete, die 
Frau des Bankiers zu verfuhren, rückgängig zu machen, wird 
des Mordes bezichtigt, bis schließlich der wirkliche Mörder 
entdeckt wird. 


ach einem sehr lebendigen, den Ereignissen unserer Tage 
angenäherten Roman von Ernst Klein ist ein ebenso leben¬ 
diger Film geworden, was zuerst auf die Arbeit des Re¬ 
gisseurs Dr. Fritz Wandhausen Zurückzufuhren »st. Der Herr 
Generaldirektor ist eine Zeiterscheinung, der Kommandeur 
unserer Wirtschaft, der Herrscher im Reiche der Industrie, 
die sich immer mehr vertrustet. Es ist erfreulich, wie sich 
der bilm, der sich bisher nicht selten in abstrakten Spielereien 
verlor, nunmehr anfängt, das Publikum durch Themen zu inter¬ 
essieren, die in der Laft liegen, und die uns viel mehr zr 
sagen vermögen als Liebesgeschichten herkömmlicher A:t. 
Natürlich kann und darf ein Film nicht allein auf Vorgängen, 
wie sic in den Büros der Generaldirektoren verhandelt wercen. 


Diesen dankbaren Stoff hat Hans Steinhott in eine spannende 
und immer interessierende Rildhandlung ungesetzt und dem 
ganzen viele hübsche Einfälle und vor allem Tempo gegeben, 
so daß in der ganzen Szeneniuhrung kein toter Punkt war. 

Achim von Wehrstädt, ..der Mann, der sich verkaufte *, war 
Olaf Fjord, gut aussehend, aber an den dramatischen Stellen 
nicht uberzeugend Als Bankier, der die großen Schecks aus¬ 
schrieb, war Hans Mierendorl eindringlich, nur manchmal den 
Herrenmenschen zu sehr betonend. Der Untersuchungsrichter 
von Erich Kaiser-Tietz und der die Mordtal aufklärende Graf 
Harden Bruno Kästners zwei ausgezeichnete Iaristungen. Beide 
Darsteller erfolgreich bemüht, vom Kii ohelder tum abzurücken 
Die Rollen der „braven“ Frauen von Nora Gregor und Helga 
Molander nicht aufregend verkörpert. 


aufgebaut sein. Er kommt ohne die Schilderung des Privat¬ 
lebens nicht aus. Von dieser Linie wurde nicht abgewichen, 
nur spielt sie allein diesmal nicht jene Rolle, die ihr s inst 
etwas sehr freigiebig zue'teilt wird. 

Außer dem Generaldirektor gibt es noch eine Type, die 
allein in unserer Zeit jene Bedeutung erlangte, daß sie jeder¬ 
mann kennt: Die Privatsekretärin. Wenn nun diese beider 
im Spiel vereinigt werden, wenn sich nicht allein die Fäden der 
Wirtschaftspolitik, sondern die rosigen der Liebe zw »sc hin 
ihnen anspinnen, so kommt die Atmosphäre unseres Lebens in 
den Film, und wir sind interessiert und gespannt. Tenn sich 
der Generaldirektor zum Schluß von seiner dekorativen, abei 
kalten Gattin abwendet und dafür die kluge, junge Privat¬ 
sekretärin in die Arme schließt, dann geht 














Nummer 976 


Rtnemotogcopli 


Seite 23 


N 1 N O X 

FÜRSTIN VON JAZZ MANIEN 

Fabrikat * Metro-Pictures-Corporation 

Regie ; Robert Z. Leonard 

Hauptrolle. Mae Murray 

Länge : 2248 Meter (8 Akte) 

Verleih : Filmhaus NX llh. Feindt 

Uraufführung: Germania-Palast 


E S L O C K I I) E I! I! U E 

DEM Sl NOIGKN WEI.T 

Fabrikat und Verleih : Greenbaum-Film 

Manuskript: Behrendt und Rameau 
Regie: Carl Boese 

Hauptrollen: Fern Andra. Gebühr 
Länge: 2009 m. 

Uraufführung . Schauburg 


teses Jazztnanien. in dem die schone kaprizi« se Ninon Fürstin 
ist. stellt sich a*s ein rechter Operettenstaat dar. 

Es geht in dem Ländchen sehr hriter zu Vor allem wird 
da aber andauernd und ausgiebig dem Tanze obgelegen. 
Davon hat nämlich das Land seinen 


ern Andra ist von jeher für ausgefallene Titel gewesen 
so kommt wohl die hintertreppenromanhafte Betitelung 
dieses neuesten Films „unserer Fern'* auf ihr Konto. 

Die Autoren Hans Behrendt und Emil Rameau bemühten 
sich bei Zusammenztmmerung der „Hand- 


\ »men. 

Um die Regierung kümmert sich die 
ia/ztolle Fürstin gar nicht, und deshalb 
sind die Untertanen, wie es in der Be¬ 
schreibung heißt, mit ihr „eigentlich sehr 
zufrieden". 

Es könnte alles in Jazz und Freude 
weitergehen, wenn nicht Prinz Otto, der 
\ etter der Fürstin, von brennendem Ehr¬ 
geiz getrieben, auf den Thron des Länd- 
hens reflektieren würde. 

So zettelt er ein Re\o!utiönchen an. 
deren Ausbruch er abbestellen würde, 
wenn Ninon ihn heiraten wollte. Das 
t!l sie aber gar nicht. 

Da landet — das Manuskript wHl e« 
,» — Jonny Hamilton, der Neffe eines 
mexikanischen Zeitungskönigs, im Flug- 
ug in Jazzmanien. Er serhilft Ninon 
r Flucht nach Monte Carlo. 

Dort tritt Ninon als Tänzerin auf, lernt 
en weiteren Dollarmann. Charry Lan- 
n. kennen, der ..eigentlich**, weil er selbst 
% »el Geld verspielt hatte, aus dem 
* en scheiden woPte. Aber Ninons An 
k gibt ihn nicht allein dem Leben 
cQer. er wird sogar „durch die Liebe 
»hr zu einem ganz ordentlichen Men- 
Htn. M 

nzwischer hat der Prinz Otto in Jazz- 
nien nicht zur Zufriedenheit regiert. 
°o *»rd zurückgerufen und „schafft 
enblicklich Ordnung“. 

* r Prinz hatte alle Oelquellen und 
nwerke des Landes an eine auslän- 
ü he Kapitalistengruppe verschachert 
J die erhaltenen Gelder in die eigene 
che wandern lassen. Das geht den 
ackeren Jazzmaniern. besonders denen. 



MAE MURRAY «■#. 
»I» N non voa Jaunuiea 


lung“ hauptsächlich, einen bzw meh¬ 
rere Reime auf Fern Andra und Kurt 
Prenzel zu finden. 

Daß es dabei nicht nur in Prenzels 
Boxkampf, sondern auch m der Moti¬ 
vierung und dem ogischen Aufbau der 
Begebenheiten „Kleinholz** gab, wer 
wollte mit den Verfassern darum rechten 

Fern ist in diesem „lockenden Ruf" 
die sehr verwöhnte Tochter eines Gro߬ 
industriellen. 

Alle Leute, von ihrem Vater angefan¬ 
gen. müssen nach ihrer Pfeife tanzen. 

NXenn sich ein Mann untersteht, ihr 
gegenüber nicht Zinn vollendeter* Trottel 
und NX’aschlappen zu werden, dann w rd 
Gerda Thomson — so heißt das liebe 
Kmd — fuchsteufelswild und gebärdet 
sich dann keineswegs immer ganz damen¬ 
haft. 

Natürlich läu c t die Sache auf „Der 
NX iderspenstigen Zähmung" hinaus. 

Da ist in dem Werke des Gro߬ 
industriellen. Herr NXerner. ein Ingenieur 
cer Gerda aus denn NX asser fischt, als 
sie mit ihrem Segelboot umgekippt ist 
Den möchte Gerda an ihren Triumph¬ 
wagen spannen. Aber er will nicht, oder 
tut wenigstens so, was die fuchtig ge¬ 
wordene junge Dame veranlaßt, mit 
ihrem Vater zu wetten, daß sie den 
selbstbewußten Herrn schon klein bekom¬ 
men werde. 

Das gelingt ihr denn schließlich auch, 
aber als NXerner ihr seine Liebe erklärt, 
wird es Gerda bewußt, daß sie nicht 
nur ihre NX’ette gewinnen wollte, son¬ 
dern daß sie diesen modernen Petrucchio 
wirklich liebt. 


dabei nichts „geerbt“ haben, mächtig 

er den Strich. Und die Fürstin, die zwar viel jazzt. aber 
krummen Geschäfte macht, wäre ihnen doch wieder 
■ >cr * Aber Ninon sieht ein, daß sie sich zur Reg^ntin doch 
r * it so recht eignet und trifft deshalb eben ein anderes 

Arrangement* 


Er erfährt aber \on der NX ette. ist 
gekränkt, aber schließlich kommt alles zum guten Ende, und 
der Herr Ingenieur NXerner kann nun ausprobieren, wie weit 
er in der Ehe mit seiner Zähmung&methode kommt. 

Allerhand Sport ist zur Bildbelebung auf geboten Es wird 
gesegelt, geflogen und eine {ziemlich zahme) Automobilverf >1- 


f) as Land wird Republik. Ninon heiratet ihren Charry, der 
Präsident des Ländchens wird. 

mso eine rein parodistische Angelegenheit, die auch als 
' ’ aufgezogen ist und nicht anders genommen sein will. 

'^ay Murray hat als Fürstin Ninon von Jazzmanien mit 
f fanzklaps reichlich Gelegenheit, ihrer karikaturistischen 
»ne die Zügel schießen zu lassen, was sie denn auch »n 
•*»chem Maße und auf die amüsanteste NXeise tut. 


I immer quicklebendig, voll Schmiß und Temperament. 

J* Lustigkeit und muntere Laune ist immer echt und un- 

fckunsteit. 


*r Regisseur Robert J. Leonard hat dieser Sache das ge- 
1 flotte Tempo gegeben, und so fehlte es nicht, daß diese 

H <inksacbe Publikum recht wohl gefiel 


gung gezeigt. 

Aber die Glanznummer, der das Publikum mit angehaltenere 
Atem folgt, ist die „Aufräumungsarbeit", die Prenzel in 
einer Kaschemme, in der die sensationslüsterne Gerda mit 
ihrer Gesellschafterin in eine bedenkliche Situation geraten 
ist, vornimm*. Prenzel ist auch darstellerisch recht nett. 

Fern war flott und temperamentvoll und sah gut aus. 
Ihren Bändiger gab Otto Gebühr mit erfrischender Natürlich¬ 
keit. Den Fabrikbesitzer gab Ot*o Eggerth echt und unge¬ 
zwungen. Eine imponierende Persönlichkeit, der man den 
Großindustriellen wirklich glaubt 

Hans Behrendt, ein Dümmling, der der wilden Gerda wie 
ein Schoßhündchen folgt. Ludwig Rex ein Behaglichkeit 
ausstrahlender Gutsbesitzer. 

Der wirksame Film wird überall ein breites Publikum finden. 


Seite 21 


RtncmatopropG 


Nummer 976 


DH. CAMKHONS SELTSAMSTEN FALL 

Fabrikat. Metro-Gold*vyn*Meyer 

Regie : John Francts Dillon 

Hauptrolle : Colleen M > »re 

Länge: 6 Akte 

Verleih: Deulig 

Uraufführung: Alhambra, Kurfürsten- 
dämm. 


W I: x X M Ä X X KU At’S(i K 11 K X 

Fabrikat : First National 

Verleih: Ufa 

Regie: John M. Stahl 

Hauptrollen: Lewis Stonc, Mary Carr, 

Helen Chadwick 
Länge: 2247 m (6 Akte) 

Uraufführung: U.-T. Kurfürstendamm 


U wir Collcen Moore im vorigen Jahre in einem ziemlich 
belanglosen Gcsellschattsfilm kennen lernten, wurde es sofort 
offenbar, daß den Amerikanern hier die Entdeckung eines 
schauspielerischen Talents größten ormates gegluckt war. 
Seitdem hat sich dieser Eindruck nur noch verstärkt, und wer 


teser Amerikaner ist wiederum ein Füm. der eine Variation 
über das Thema „Rund um die Ehe" darstellt 
Wenn ir. ,,Der Mann, die Frau und der Freund**, einem Film 
aus der gleichen Werkstatt, der hier kürzlich sehr gefiel, der 
Ehemann Gefahr läuft, seine Frau an den Freund abgeben zu 


die schöne Colleen in „Dr. 
Camerons seltsamster Fall 
gesehen hat. wird bestäti¬ 
gen, daß sie neben der 
Asta Nielsen die größte 
Charakterdarstellerin der 
Welt ist. Im Thema er¬ 
innert dieser Film an den 
„Absturz ’ der Nielsen, nur 
daß er nicht so kolportage¬ 
haft und regietechnisch viel 
besser ist. wobei man na¬ 
türlich kaum zu bemerken 
braucht, daß ein glückliches 
Ende. die Selbstverständ¬ 
lichkeit eines amerikani¬ 
schen Filmes, der Crlletn 
Moore jene schauspieleri¬ 
schen Möglichkeiten raubt, 
die der Nielsen im Schlu߬ 
akt des Absturzes zur Ver¬ 
fügung standen. 

Colleen ist also diesmal 
eine Schauspielerin, die aus 
dem Stande einer Fabrik¬ 
arbeiterin zum Star einer 
Boulev ardbuhne ein ior- 
stieg, deren Spezialität ge¬ 
wisse zweifelhafte Stücke 
sind. Daran scheitert der 
letzte große Erfolg Colleens, 
denn nach der Premiere 
muß das Zugstück luf Ein¬ 
spruch einer Kommission 
••gegen die Verflachung von 
Buhne und Buch ‘ abgesetzt 
werden. Der Vorstand dic- 



mussen. so ist diesmal dem 
Ehemann die Rolle von Bu¬ 
ridans Esel zugetcili; wenn 
dieser zwischen zwei Heu- 
Bündeln schwankt, so hat 
der Mann hier plötzlich so¬ 
zusagen zwei Frauen, ond 
es bedarf einiger Frauen¬ 
list. um ihm der Kopf auf 

die richtige Frau zu stoßen. 

Ein Film, bei dem die 

Damen schaden) oh kichern. 
W ird doch dem Manne, der 
sich ir. der Ehe gerne in 

Bequemlichkeit gehen läßt 
und der vergißt, daß der 

Ehemann immer auch we¬ 
nigstens eir bißchen der 
Liebhaber seiner Frau blei¬ 
ben soll, eine Lektion er¬ 
teil., bei der er nicht immer 
ien allergescheitesten Ein¬ 
druck macht. 

Hier ist. wie immer, der 
Gatte anfangs von rührender 
Aufmerksamkeit gegen sein* 
Frau. Aber nach und nacl 
wird er immer lässiger. s< 
daß die Frau sich — in aller 
Fhren — auf eigene Faus 
amüsiert und den Gattei 
seiner Bequemlichkeit um 
seiner Zeitung überläßt. 

Aber das wird ihm auc 
langweilig, und so geht er 
mit seiner hübschen Stern 
typrsiin in die Operette 


ser Vereinigung ist Dr. Ca- S**ncnbild au* „Dr Cameron* »cltxatr.tlcr Fall“ Phot M, tru iloiäwtin Die Frau läßt sich sehe 

meron. ein bekannter Ner- den, er heiratet die Stern 


venarzt, der sich mit psy¬ 
chischen Studien befaßt. — Colleen beschließt nun, sich an 
ihm zu rächen, indem sie ihn lächerlich macht. Sie begibt sich 
in sein Haus und behauptet, die Erinnerung an ihren Namen 
und ihr Vorleben vergessen zu haben. Cameron und seine 
Mutter behalten sie im Hause. Und nun spinnt sich zwischen 
beiden Liebe an, so daß Colleen ihren Vorsatz bereut. Aber 
Cameron, der sich selbst für einen Dramatiker hält, entdeckt, 
w'ie er meint, das schauspielerische Talent in Colleen und will, 
daß sie die Hauptrolle in seinem Drama spielt. 

Der Theaterdirektor aber hat es dem Dr. Cameron noch nicht 
vergessen, daß er ihn früher seines Zugstückes beraubte. Er 
will seine Schauspieler zwingen, das Drama iu parodieren, um 
Cameron wenigstens derart lächerlich zu machen. Colleen kann 
das tm letzten Augenblick verhindern — das Theaterstück 
wird ein großer Erfolg. Nur nicht für sie, denn man erkennt 
sie, und Cameron stürzt aus allen Himmeln. Aber da es ein 
amerikanischer Film ist, so wird schließlich noch alles gut. 

Aus den Umrissen bereits erkennt man, welche Paraderolle 
diesen Film auszeichnet. Neben Colleen stand Conwey Tearle, 
der durch Schlichtheit und Eindringlichkeit wirkte. 


tvpistin. 

Da greift die kluge Schwiegermutter (der ersten Frau) a 
Vorsehung ein, sie bringt den Mann mit der ersten Frau 
ihrem Hause zusammen, wird krank und läßt das Haus 
ihrem Arzt unter Quarantäne stellen (was offenbar in U. S 
ganz einfach ist). — So ist der Mann festgehalten. Die net 
Gattin dringt ein, muß sehen, daß der Mann doch mehr / 
neigung zu seiner ersten Frau hat als zu ihr. 

Also läßt sie sich wieder scheiden, und der Mann verwund« 
das bereits gekaufte Billett zum Europatrip mit seiner ersten 
Frau, die er wiedergeheiratet hat. 

Ergötzlich und mit reizenden Einfällen gemacht ist besonder* 
die Szene, als alle Beteiligten in dem Hause der Schwieg* * 
mutter Zusammenkommen. Die Situation: der Mann mit d* r 
ersten und der zweiten Frau zusammen, ist famos ausgebeut* » 

Trotzdem die Handung ganz dünn ist, tritt keinen Auge"« 
blick eine Stockung ein. Dafür sorgen die wirklich ausge¬ 
zeichneten Regieeinfälle wie die glänzende Darstellung durch 
Lewis Stone, Helene Chadwick (erste Frau) und Alma Bcnnet 
(zweite Frau). Eine Freude, als die kluge, lebenserfahrene 
Schwiegermutter Mary Carr, die berühmte Darstellerin der 
„Mutter", zu sehen. Ein sehr unterhaltsamer Film. 



Nummer 976 


RincmotogrnpN 


Seite 25 





Das neue Piccadillv. 

Die Direktion des schonen modernen 
htaiers draußen an der Bismarck- 
trabe zeigte gestern Vertretern der 

• rliner Preise ihr neues Haus. F.s han- 
elt sich um einen großen Kaum, der in 
eilen, freundlichen Farben gehalten ist 
nd bei dem man auf die Anlage eines 

<anges verzichtet hat. Das Orchester 
agt tief, die große, breite Bühne zeigt 
ne imposante, hochziehbare Projek- 
nstlache und überreichlich Kaum für 
ine Buhnenschau. 

IV Plätze im Parkett steigen amphi- 
leatralisch an. Für ausreichende Aus¬ 
sige ist gesorgt, so daß im Falle einer 
ntretenden Gefahr das Theater im 
ruchteil einer Minute geräumt werden 
»nn. 

Die Beleuchtung ist zweckmäßig, in- 
tessant und vor allen Dingen so gehal- 
i. daß der ganze Kaum Wärme und 
h^ghchkeit ausstrahlt. Alles in allem 
Nn wir einen der schönsten und zweck- 
ßigsten Theaterbauten Berlins vor 
N - Das Theater wird Montag abend 
! dem Kmelka-Film ..Die Leuchte 
y n> eröffnet. Fs werden nicht nur 

* Prominenten des Films, sondern auch 
’ treter der bayerischen Kegierung 

Keprasentanten Indiens anwesend 
Die Vertreter dieses letzteren Lan- 
Jurften nicht fehlen, weil das F Im- 
bekanntiich durchweg drüben her- 
‘llt ist und das erste sichtbare 
len deutsch - indischer Zusamr.ien- 
•t darstellt. 

" Beiprogramm werden ..Indische 
le" gezeigt. Die zu Fhren der 
I a-Fxpedition eigens v eranstaltet 
*n. Sonst zeigt man diese Spiele 
*r königlichen Gästen oder aus An- 
*» fürstlichen Hochzeits. oder Kro- 
tcierlichkeiten. Die Tierkampfe 
ah «. on dem Kommandeur der Trup- 
'on Jaipur arrangiert, dem Major 
try. dem dabei die Lieblingstiere 
»haradschas zur Verfügung standen, 
die Keitcrspieie zeichnete der 
v '^ britische Beamte in Kay F'ulana 
r I ields, verantwortlich, der in Ge- 
haft mit dem Präsidenten der Ke¬ 
il von Jaipur. Major Augelvey, sich 
* c interessanten Veranstaltungen be- 

Bei den Keiterspielen treten die 

' indischen Keitkünstler auf den be- 

ste n indischen Sportpferden auf. 
oese Bilder werden sicher auf das 
v Interesse weiter Kreise 

»toßeii. 


Hanewacker verleihe wieder. 

Finer der ältesten Filmverlether 
Deutschland». Adolf Hanewacker. hat 
sich mit dem Theaterbesitzer Georg Kuh¬ 
nert zusammengetan, um unter der Firma 
Hanewacker & Lorenz einen neuen Ver- 



S/tn.nhild au« Gauklcrbtut 
dt m erfolgreichen f* älm dir Sudfilm A -G 

leih in Berlin. Fnedrichstraße 238. zu 
gründen. 

Es ist ganz selbstverständlich, daß ein 
so routinierter Fachmann wie Adolf 
Hanewacker nur ausgesprochene Ge¬ 
schäftswar? in seinem Programm zeigt, 
also Fitme. die volle Häuser und gute 
Kassen garantieren. Er bringt zunächst 


den Film ..Onkel Brasig , also einen 
Stoff, der in Deutschland überall aut 
größtes Interesse stoßt, und Jann einen 
großen Amerikaner ..Unter freier Flagge 

Fis ist bekannt, daß Hanewacker schon 
früher in seinem Verleih nur wirklich 
zugkräftige Filme zu verleihen pflegte 
Fis ist ganz klar, daß heute, wo der Markt 
besonders schwer ist auch die Auswahl 
der Hanewacker-Filme mit ganz speziel¬ 
ler Sorgfalt erfolgt. Wir wünschen Herrn 
Hanewacker in seinem Unternehmen 
v ollen F>folg. 

+ 

Der geteilte Jupiter. 

Bei der Jupiterlicft-Aktiengesellschaft 
ist eine personelle Veränderung vor¬ 
gegangen. Herr Brasch, der langjährige 
Leiter der Berliner Niederlassung, ist 
;>l!einifg*r Inhaber gew< rden. w ährend Herr 
Max Kersten. der ebenfalls mehr als 
zwanzig Jahre in dem Geschäft tätig war 
und der mit daran gearbeitet hat. es aus 
kleinen Anfängen zj seiner heutigen 
Größe empnrzubringen. ausgeschieden ist. 
Herr Max Kersten *ird das Frankfurter 
Geschäft allein für eigene Rechnung 
ubernehmen und sieh vor allem persön¬ 
lich dem weiteren Ausbau dieses Ge 
schättes widmen. Fr wird sich selbstver¬ 
ständlich weiter auf seinem Spezialgebiet 
der Beleuchtungstet viik betätigen und 
will in Kurze mit verschiedenen neu¬ 
konstruierten und verbesserten Atelier- 
und Bestrahlungslampen an die Öffent¬ 
lichkeit treten 

Herr Brasch führt die Jupiter-Licht 
A G. unverändert fort. Auch er kündigt 
außer den vielen Neuheiten. die die 
F’irma auf der Kipho zeigte, mehrere in¬ 
teressante Neuheiten an, die den alten 
Ru. von Jupiter weiter fördern und auf¬ 
rechterhalten sollen 

♦ 

Der Bismarck-Fi m kommt doch. 

Fm Berliner Mittagsblatt hatte eine 
Mitteilung gebracht, wonach das Erschei¬ 
nen des Bismarck Films vorläufig in 
Frage gestellt sei Das Filmhaus Bruck¬ 
mann & Co., das bekanntlich Träger des 
Verleihs dieses morumentalen Films ist. 
gibt uns nun eine eingehende Darstellung 
des Sachverhalts, tus der hervorgeht, 
daß mit d?m Ersehenen des Films zu 
Weihnachten unbedingt zu rechnen ist. 
Allerdings erscheint zunächst nur der 
erste Teil. Die Anfertigung des zweiten 
hat man aus Zweckmäßigkeitsgrunden 
bis zum Sommer zuruckgestellt. Fr wird. 


Ufa • Bruckmann • Goldwyn • Trianon 
B. O. • Geyer • Phoebus • Üransocean • Stark 

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Seite 26 


Rtncmatograpfy 


Nummer 976 


zum Teil von Bruckmann finan. lert 
nächsten Jahre erscheinen. 

Im übrigen weitst die Firma Bnckmann 
darauf hin, daß gewisse Bedenken in kon¬ 
fessioneller Beziehung, die an diesen 
Film von interessierter Seite geknüpft 
wurden, natürlich unzutreffend sind. Das 
Filmhaus hätte sich nicht zur Übernahme 
eines Films entschlossen, der nach dieser 
Seite hin irgendw ie ßed?nken dar Jeboten 
hätte. 

Fs handelt sich anscheinend t*i den 
\ eröffentlichungen über den Bismarck- 
Film um Machinationen eines Ani.estell- 
ten. der ietzt entlassen worden ist. Das 
Renommee der Firma Bruckmann bürgt 
ledern Filmmann dafür, daß der ßism trek- 
film in würdiger und absolut einwand¬ 
freier Form herausgebracht wird. 

* 

Neue Filmliteratur. 

Die deutsche Niederlassung det Fox- 
Film-Corporation überreicht ein wunder¬ 
volles. in Leder gebundenes und fabelhaft 
ausgestattetes Buch, das sich „Der Zau¬ 
berer vom Broadway“ nennt als 

Verfasser William Fox aufweist Es ist 
eine Sammlung von Novellen, hübsch 
illustriert, die eine Inhaltsangabe der ver¬ 
schiedenen neuen Bilder bringt, die dem¬ 
nächst im deutschen Verleih erscheinen. 
Das Buch gehört zu den interessantesten 
Propagandaerscheinungen des Jahres Es 
ist wahrscheinlich, venn auch William 
Fox als Verfasser zeichnet, von d-*m 
rührigen Propagandachef Hans Tintnet 
entworfen und wird sicherlich gern in 
der Bibliothek des Filmmannes dut ernd 
aufbewahrt werden. 

Die Deulig überreicht in geschmack¬ 
voller Kassette die ersten Bändchen hrer 
Deulig-Bücherei. hübsch illustrierte No¬ 
vellen. flott geschrieben, in gefälligem 
Einband und vor allem in einem außer¬ 
ordentlich praktischen Format. 

Es handelt sich letzten Endes um die 
Inhaltsangabe der neuen Deulig-Films in 
Form interessanter Feuilletons. Die 
Bücher sollen nicht nur den Thsater- 
besitzer für die Films interessieren, son¬ 
dern sollen auch während der Vorführung 
gewissermaßen als Programm verkauft 
werden, eine originelle, ausgezeichnete, 
gut aufgemachte Idee, die sicherlich über¬ 
all großen Anklang finden wird. 

* 

Ein modernes Kino in Zeitz. 

Einer unserer ältesten Fachleute, der 
Theaterbesitzer Paul Schächer, der zu»- 
zeit Mitbesitzer der Lichtspiele „Central¬ 
halle“ in Zeitz ist. hat drei Grundstücke 
in allererster Lage mit einem Flächen¬ 
inhalt von über tausend Quadratmetern 
erworben. Er will auf diesem Komplex 
bis zum Frühjahr 1926 ein großes, mit 
den modernsten Einrichtungen versehenes 
Lich'.bildtheater bauen, das über mehr als 
tausend Sitzplätze verfügt. Die Eröff¬ 
nung wird voraussichtlich erst im kom¬ 
menden März erfolgen können. 

Es ist außerordentlich interessant zu 
sehen, wie auch in der tiefsten Provinz 
nach und nach große Lichtspieltheater 
entstehen, wahrscheinlich weil man auf 
dem Standpunkt steht, daß nur derartig • 
modern eingerichtete Theater wirklich 
rentabel zu führen sind. 

♦ 

Valentin ) läßt sich scheiden. 

Aus Paris wird gemeldet, daß der be¬ 
bekannte amerikanische Schauspieler 
Rudolf Valentino, der bekanntlich als 
einer der schönsten Männer Amerikas 
gilt, sich von seiner Frau, die unter dem 
Namen Winifred Hudnot ebenfalls im Film 


auftritt, demnächst scheiden lassen wird. 
Man spricht davon, daß Valentino aus 
Paris nach Hollywood, seine Gattin aber 
nach New York zurückkehren will. Die 
Scheidungsreihe der amerikanischen 
Schauspieler wird durch diese neuen 
Entschlüsse wiederum um ein recht in¬ 
teressantes und lustiges B^npiel vermehit. 
♦ 

Nicht über 117 Pfund. 

Die First National hat mit Dorothy 
Mackail e nen neuen Vertrag abgeschlos¬ 
sen. in dem sich auch die Bedingung fin¬ 
det, daß der Filmstar nicht schwerer 
werden darf als 117 Pfund. Wird diese 
Grenze überschritten, so sind die Ab¬ 
machungen erloschen. 

Man begründet das damit, daß das 
Publikum bei einem schwereren Gewicht 
sehr leicht den Eindruck erhalten 
könnte, daß der „Star“ lächerlich, ver¬ 
haßt oder verächtlich erscheine. 

Nun kann Fräule n Mackail die en Ver¬ 
trag ruhig unterschreiben, denn, wie der 
Pressechef der First National der auf¬ 
horchenden Menschheit kündet, ist die 
junge Dame vorläufig nur 107 Pfund 
schwer. Sie soll eine enthusiasmierte 
Schwimmerin, Tänzerin und Reiterin *ein. 

Sie kommt von Ziegfeld Follies, wo sie 
eines der berühmtesten Girls war. Ihr 
neuester Film bei der First National 
wird „Johanna mit einer Million“ heißen. 
Wenn der Film pur einigermaßen so wird, 
w e die Reklame für Fräulein Mackail, 
kann man zufrieden sein. 

♦ 

Verlorenes Land. 

Fin Kolonialfilm des bekannten Afrika¬ 
forschers Hans Schomburgk. Bei der Erst¬ 
aufführung, die im Rahmen einer gesell¬ 
schaftlichen Veranstaltung des Frauen¬ 
bundes der deutschen Kolonialgcselischatt 
stattfand, berichtete der Verfasser in 
einigen einleitenden Worten allerhand In¬ 
teressantes aus der Entstehungsgeschichte 
und den Schicksalen dieses Tilms. der 
1914 in T >go aufgenommen und dann kurz 
nach Kriegsausbruch von den Engländern 
beschlagnahmt wurde. Erst im August 
dieses Jahres gelang es nach langen Be¬ 
mühungen, ihn zur Aufführung freizu¬ 
bekommen. Der Film stellt ein sehr be¬ 
deutsames kulturhistoriscl es Dokument 
dar, gibt er uns doch ein lebendiges, an¬ 
schauliches Bild von dem Leben und 
Treiben einer deutschen Kolonie vor dem 
Kriege. In • :<*«r Reihe gut gelungener 
Aufnahme! ziehen die landschaftlichen 
Schönheiten Togos an uns vorüber. Teils 
ernste, teils humoristische Genreszenen 
geben uns Einblicke in die Sitten und Ge¬ 
bräuche der Eingeborenen. Vor allem aber 
zeigt der Film, in welch hohem Maße die 
Deutschen erzieherisch und kulturfördernd 
in Togo gewirkt haben. Die Krönung 
deutscher Kulturarbeit in den Kolonien 
war die Telelunkenstation Kamina, die 
die direkte Verbindung mit der Heimat 
aufrechterhaltcn sollte. Eine Großtat 
deutscher Technik und deutschen Organi¬ 
sationsgeistes! Diese Herrlichkeit war je¬ 
doch nur von kurzer Dauer. Bereits 
wenige Wochen nach dem Kriegsausbruch 
wurde die Telefunker.station in die Lufi 
gesprengt. Die kleine Schutztruppe Togos 
mußte sich der Übermacht der Engländer 
ergeben Mit sichtlicher Ergriffenheit 
folgte das Publikum dem Schlußakt des 
Films, der uns das tragische Ende der 
Kolonie in dramatisch-bewegter Weise 
schildert. 

* 

Wembley als Zentralatelier. 

Wir berichteten vor einigen Monaten, 
daß die britischen Filminteressen- 


Un kräftige Anstrengungen machen, um 
det stark daniederiiegenden englischen 
Filmfabrikation wenigstens einigermaßen 
auf die Beine zu helfen. 

Unter den Vorschlägen, die der Regie¬ 
rung zur Erwägung überreicht worden 
sind, befindet sich einer, der sich an das 
deutsche „Filmkoniirgent* stark anlehnt. 
Fr sieht einen Zwangsanteil an englischen 
Filmen in ledern Programm sowie die 
Schaffung eines Zentralateliers vor 
Allerdings soll das Schema lür diese 
britische Filmquote gegenüber der:, deut 
»eben Kontingent einige kleine Abände¬ 
rungen erfahren Dem deutschen Über 
einkommen zufolge hat jeder Händler für 
einen aus dem Ausland eingeführter» 
einen im Inlard hergestellten Film zu ei 
werben — wobei er freilich rieht ver 
pflichtet ist. ihn auch dem Publikum zu 
zeigen. Dadurch kann gar mancher 
schlechte Film im Ausland gekauft wer 
den, ohne daß jemals das Publikum ih 
zu sehen bekommt. Damit ist der eng 
lischen Filmproduktion allerdings nicht 
gedient — denn die englische Produktior 
gerade soll ja gefördert werden. Deshalb »s 
es mehr wahrscheinlich, daß die Regierun* 
ein Gesetz einbnngen wird, nach dem du 
Kinobesitzer gezwungen werden sollet 
einen ausreichenden Prozentsatz briti 
scher Filme in ihre Programme aufzu 
nehmen. Man erklärt in maßgebende- 
Kreisen, daß das deutsche Abkommen * 
lose gefaßt sei ur.d auf die englischc 
Verhältnisse nicht angewendet werde 
könnte. Sollte das neue Gesetz durc! 
kommen, so erhofft man von ihm eir 
gleich günstige W irkung s »wohl auf Her 
steiler wie auf Vertreter. 

Der Vorschlag eines Zentralatelicrs i 
innerhalb des Filmgewerbes schon se 
mehreren Monaten ein Gegenstard ai 
haltender Besprechungen. Trotzdem d 
Plan anfänglich von verschiedenen Seit* 
den heftigsten Widerstand gefunden h 
besteht doch gegenwärtig kein Zwei, 
daß die Idee, im Grunde genommen, zat 
reiche Anhänger besitzt. Da die Wen 
!ey-Aus«tellung im Oktober geschlos^ 
wird und man noch nicht weiß, ob sie 
nächsten Jalr wieder geöffnet ward» 
wird, so hat man den Vorschlag gemac 
die dort befindlichen Baulichkeiten 
einem riesigen Filmatelier umzugestalt 
Das ist fürwahr ein idealer und gtg 
tischer Gedanke. 

Es mag in diesem Zusammenhang m 1 
uninteressant sein, ein praktisches B i- 
spiel für die wachsenden Sympathien r 
englischen Behörden für die heimis * 
Filmindustrie mitzulei'en. Die Admir »* 
tät hat entschieden, daß der „New I 
Film-Compa.y“ bei der Herstellung e? 
Films, der das Leben des englis» n 
Nationalheiden Nelson Lehandeln 
alle Erleichterungen und iede mögl» he 
Hilfe und Entgegenkommen gewähr! wer¬ 
den sollen. 

* 

Interessengemeinschaft Ica-Gocrz 

Außerhalb der photographischen n * 
dustrie ist cs zu einer Interessen£em> :«* 
schaft zwischen der Ica- und G« rz- 
Gruppe gekommen, wodurch eine Her Ab¬ 
setzung der Selbstkosten erreicht werde# 
soll. Zunächst ist eine Annäherum* 
fabrikationstechnischer Basis ohne enger* 
Bindungen zustande gekommen. Da die 
Ica A.-G auch mit den Zeiß-Werk» » ,n 
Beziehungen steht, dürfte auch die*« 
Firma mit in diesen Interessenkreis ein- 
bezogen werden. Die Eroemann-W erk«* 
die in diesem Zusammenhänge in xerscW#* 
denen Pressemeldungen mit er***? 
werden, stehen jener Bewegung 
lern. — 



umtner 976 


Ämtmotoptopf 


Seite 27 


Spielplmt Jiouemüer 

_ ■ _ ■ 

De* Mlan^ btt litt »erlauft 

nad? beni Vornan 6er ^Berliner Dtorgenpotf'’’ 

ittamifliifet: Ittax Olafe 
flcaic: &att0 6 leinboff 


ttcattffübcuna feit 23. Ott ober: Ufa ! aiciMbceoaweö 



btt eine laufe baff.. ♦. 


ittamif tritt*: illax Olafe 
Ä e ö i 11 «SarI Qoefe 

tleauf f übruna: Ulifee ilorrmber illarttiorbati* 



Oeäfin iftaefea 

ittamittritt*: Utax Olafe 
Hedie: &att* 6 teinNff 

Uraufführung: Ottfee ilottetttber Ufa ^ttüMettlamtn 


terra-verleih 














Seite 28 


Rincmotoflrapfj 


Nummer 976 


4tt$ der iOetHWtait 


I \ie Uraufführung des bereits seit lan- 
” ger Zei erwarteten Um\ersal-Groß- 
(tlms ..Das Phantom der Oper’ mit Len 
Chaney. Mary Philbin und Norman Kerry 
in den Hauptrollen, findet bestimmt am 
Donnerstag, dem 5. November d. J. im 
Primus-Palast, Potsdamer Str 19, s att. 

1 us den goldenen Tagen des alten 
4 • lebenslustigen NX len klingt eine süße 
NX alzermelodie heute noch an unser Ohr 
und an unser Herz. Das ..Süße Madel' 
bleibt eben unsterblich durch alle Jahr¬ 
zehnte hindurch. Auch wenn 
es vielleicht heute einen Bub • 
köpf tragt und s ch auch sonst 
dem ..Zug der Zeit" angepaßt 
hat. Das ..Süße Mädel" mit 
dem ganzen Zauber seines NX e- 
sens. den ganzen Charm seiner 
Erscheinung im film wieder HBSBl 

aufleben zu lass« eine 

glänzende Idee. ..Mädels von H|H 

Heute", der neue Gloria-Film BBB 

der Süd-Film A. G„ bringt uns 
diese echte liebenswürdig warme 
Xtmosp iare. die unbedingt HHHH 

Publikum zwingt und die 
Grundlage zu ledern Erfolg W 

bildet Die gute Besetzung ist R JlE 

eine weitere Erlolgsbürgschift 

\laria Paudler. vom Staats- 
theater in Berlin. die 
in letzter Zeit namentlich in Schnitz¬ 

lers tf Liebelei" die Aufmerksamkeit 
der Theaterkritik aut sich gezogen hat. 
tritt zum ersten Male als bilmschau- 
spielerin in dem National-Film „Die vom 
andern Ufer*’ (Regie: Arthur Bergen) auf. 
Die Kritik hat auf Fräulein Paudler — 
einen blonden Typ in de r Linie von Käte 
Dorsch und Lucie Höflich — wiederholt 
als auf einen der aufgehenden Sterne am 
ßühnenhtmmel hingewie^en. Für densel¬ 
ben Film wurde der bekannte Boxer 
Turosa für eine Chargen-olle verpflichtet. 

I\r. Ulrich K. T. Schulz, der Leiter der 
Biologischen Abteilung der Ufa. be¬ 
gibt sich in di?sen lagen mit den Ope¬ 
rateuren Siewerssen urd Stöcker nach 
Düsseldorf zur dort gen Zweigstelle des 
Deutschen Falkenordens, um eine Fal- 
keniagd in allen Einzelheiten mit der 
Zeitlupe zu kurbeln. Das hochinteres¬ 
sante Material soll n dem neuen Zwei¬ 
akter der Ufa-Kulturabteilung ..Die Tier¬ 
welt in Auge der Zeitlupe Verwen¬ 
dung Enden. 

D as frühere Mitglied des Düsseldorfer 
Stadttheaters. Herr G. Gartz, wurde 
für den neuesten Phoebusfilm verpflichtet. 


E osendungen aus der Industrie. 

\\ t k wir erfahren, hat die John-Hagen 
** beck-Film-G. m. b. H ihren Verleih 
über ganz Deutschland nunmehr ausge- 
haut. Die Vertretung für Norddeutsch¬ 
land übernehmen Merkur-Film-G. m. 
b. IT. Hamburg, für das Rheinland Herr 
Georg Markus, Düsseldorf, und für Süd¬ 
deutschland die fferren Hessekiel & Li- 
lienfeldt. Frankfurt a. M.; Mitteldeutsch¬ 
land und Berlin-Osten wird von der 
Zentrale Berlin aus bearbeitet. 




D ie Phoebus-Film-A.-G. hat ein von 
Hans NX^ilhelm verfaßtes Manuskript 
mit dem Titel: „Der, Die, Das*' fDer Kell¬ 
ner. die Dame, das Mädchen) zur Ver¬ 
filmung erworben. Der F»lm wird unter 
Assistenz des Autors von Carl Wilhelm 
inszeniert. 

h ie Leitung des Verleihs der Biornsta* 
Justitz Film-Cesellschaft hat Fra* 
Aranka Roth übernommen. NX ir bitter 
die Herren Theaterbesitzer, das bisher 
in reichem Maße der Frau Roth ent 
gegengebrachte Vertrauen auci 
. weiter beizubehalten. 


- --_ tf T 5 

F'le > 1 

nmvrväh •«» 




iniiinuum de« neuen PiccadtUy-Theater* Charlottcnburi: 


n er bekannte Kapellmeister Alexander 
Schirrmann hat für den neuen Schom- 
burgk-Film „Verlore n e s Land'*, das 
Drama einer deutschen Kolonie die 
musikalische Illustration übernommen. 

U -nny Porten hat soeben mit den Aut- 
* ■ nahmen zu dem vierten Film der 
llenny Porten-Froelich-Produktion. der 
den Titel „Rosen aus dem Süden“ führt, 
begonnen Das Manuskript — nach einer 
Idee von NX alter Supper — »st von NXal- 
ter Supper und Dr. Hans Oberländer ge¬ 
meinsam verfaßt. Regie: Carl Froelich. 

IJerr Leopold Kul/Ieb bittet uns fest- 
• ■ zustellen, daß die Photographie des 
Holger-Madsen-Films der National-Film 
A.-G. „Hin Lebenskünstler“ m seinen 
Händen lag. 

LNir die nächste Uraufführung des MarmoC- 
■ hauses ist d« r große Seefilm der 
Phoebus ..Schiff in Not“ vorgesehen, den 
Fred Sauer inszeniert hat. Hans Adal¬ 
bert Schlettow. Jonny Jugo und Grete 
Reinwald sind die Träger der Haupt¬ 
rollen. Der Film bietet viele unter gro¬ 
ßen Schwierigkeiten zustandegekommene 
Meeresaufnahmen. 


* -W ¥\orothy Grundy. e ; ne New 
~ Yorker Schüler.n, hat ei 

Filmmanuskript „Signes“ ver 
faßt, das die Universal Pict jr« 
jjJPPPjJ Corporation 2 ur Verfilmung «r 

H - r *‘ worben hat. Reginald Denn 
1 wurde für die Hauptrolle dt- 

L j ses Films verpflichtet. 

Indianer-Romantik vergant* 

■ ner Jahrzehnte taucht 
der neuen Dculig-Woche 5» 
auf. Cowboys und Roihä’ 
treiben eine der immer seil 
ner werdenden Buffelhero n 
——Amerikas in ihr. n Coral. I 

Stapcllaul des größten Flugzet - 
Mutterschiffes der NX eit, i * 
reißende Bilder eines großen Polospu 
Zeitlupenaufnahmen vom Rugby ziehen n 
bunter Reihenfolge vorüber. Aus No 
amerika lührt uns die Deutigwoche n < 
Asien. Aus Indien sehen wir 
exotische Fest des Hossain in Calci: 
China ist durch Bilder aus Shanghai \ - 

treten, die das Ende des chinesisc n 
Bürgerkrieges charakterisieren. Neben n 
größten deutschen Aktualitäten des Tu s 
wie der Besuch MacDonalds in Bi n, 
tollkühne Reiterübungen unserer Re; s- 
wehr usw., bilden eine nervenpeitsch« i« 
Kanufahrt und lustige Bilder einer I- 

köpfigen Orang-Utan-Familie aus i‘ n 

Urwäldern Sumatras den Höhep ät 
die ser Deuligwoche. 

och steht das deutsche Pul n ’ 

unter dem Eindruck des lei 
House - Peters - Eiims „Tornado" ,cr 
sowohl beim P .blikum als auch bc 1 !er 
Presse den größten Erfolg zu verzen e* 
hatte. NX ir erfahren soeben von der * z 
Oskar Einstein G. m. b. H., daß de; >° m 
eben eingetroffene House-Peter« ifn - 

der den englischen Titel ..Storni Br. 
fuhrt, die gewaltigste Oramatik. d s » n 
eiTem Riesensturm zur Auslösung k< 0,11 
zeigt. 


NEGATIV 

POSITIV 


















fof=<£uropa=}>ro£>uktioiv 


Die neuen deutfdien filme 


Briefen u>ie Me lllarKe! 


i-*mhm vn.t|ou auoürutf gab. 
?ot «ntn roden SrfoU; buchen. 

34 

laffe mir t>on 
meinem Q 3 ater 
nichts verbieten, 

fo tagen beute niete junge 3Räb 
*Kn, bie ft(b ibr 'Brot felbft 
oerbienen unb be«balb glauben, 
fie fdnnen tun unb taffen, mae 
rte »ollen. vHo fagte ftcb amfc 
Anette Bergfr, al# ibr ber Ba ter 
.^enbe^ooue’.ian^nacbte öeft- 
|elage, $lirt, 3cbminfe Reicht 
inn unb f<ble<bten Umgang 
©erbieten tooQte — 

Unb matf »urbe aui ibr? 
Da« erzählt 

ber neue beutfebe $p|.$tlm 

©er ©röbler 
oon Slmfterbam 

mit QSerner Äraufj unb 
Diemira 3acobtni, bei ge¬ 
feierten itatienifeben 3it«nbi©a 

eidjtbilbbflljne. 5. Oft. 25. 

. . Jof borf lebenfad» bem 
Urteil bt4 Pubtitum# mit 
Ü(berer9?ube entgegenfeben; bie 
Defa bat ihre neue 6aifon gut 1 
»ingeteitet . . . 


tDtffcn 0ie, 
ob Jtprc Sodjter - 

Öeimltcbe 3Renbe$©out b«t? 
Ob fie flirtet? 

Ob fie ft<b febminft? 

Ob fie bie Stiebte burebtangt? 
Berfäumen 0ie nicht ben neuen 
beutfeben $ 0 f- 9 ilm 

©er Grübler 
oon flntflerbam 

TDilbbetocgte «Spannung 
Wb jutn lebten 
Immeter! 

.. . $©r unb bie Defa f»nner« 


.. • • • m* tuf«4 fen vsmaen gezeichnet. 

'S. 3. «ittag. 5 Oftober 1925. 

©*•*!•* feonb unb Juf... D«r frftt roden et 
gegtücft» 9}erfwb... «n ftarfro 2Ro«o ... <duf ber 
einen öette ein feimtuancifrtei, empfinbungimarni e 
ftomwerfmel, auf Oer anberen öette öenfationen 
unb Jtnadeffefte ... ©tomira CVocotnm ein eble« pro 
•• etn Paar »unberbare Hugen ftftd. rdbrenb 



alte ©eigen 
ÄupferftidK 
'porjcllanfigürtben 
f ebene Brofatftoffe 
foftbare ©ofen 
alte Waffen 


? 


JerlröWer 

Don7*mf!eri>nin 


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leniert 

Ott ffil®. 3Rr,41 
Die Defa fann er 
bobenen iSaupte© in 
bie neue 6aifon 
f«breiten, benn fie tu 
betpiefen, ba| fie bie 
an bie 3äbne aerilftet 
tfl... feine Bttttel 
®are,fetne fogenann 
ten c? r 
me", fonbern flarfc 
auogeroablte fr 
folgefiltm . . . b ** 
©orragenb belegt... 

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(Beigen oti<be, Bit 
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fbr, (früher! $r©ta 
ber©, 9Renbe|p©u« 
Gbimmg Darfüm 

3* ber. fNauptroOen 
IDtmer Kronf 
Der grüßte (Sfraraf 
terbarfteQer unfern 
3abrbunberti, 
Dtomiro Jncobin 
Die glutäugige 

a#«K*«***4w 


Der ^röMer von Umfterbnm 

X'cr mann, ber bie Dergangentieit liebte unb bie <Pcgenu>nrt pergaß! 















Seite 28 


Rmemotogcopfi 


Nummer 976 


4m der 


1 V < Uraufführung des bereits seit lan- 
ger Zeit erwarteten Umv ersal-Groß- 
films „Das Phantom der Oper mit ’.on 
Chaney, Mary Philbin und Norman Kt *ry 
in den Hauptrollen, findet bestimmt am 
Donnerstag, dem 5. November d. J.. im 
Primus-Palast, Potsdamer Str. 19, statt. 

1 us den goldenen Taj»en des allen 
** lebenslustigen Wien klingt eine sulie 
Walzermelodie heute noch an unser Ohr 
und an unser Herz. Das ..Süße Mädel** 
bleibt eben unsterblich durch alle Jahr* 
zehnte hindurch. Auch wenn 
es vielleicht heute einen Bubi¬ 
kopf trägt und sich auch sonst 
dem ..Zug der Zeit'* angepaßt 
hat. Das „Süße Mädel" mit 
dem ganzen Zauber seines We¬ 
sens. den ganzen Charm seiner 
Krscheinung im Film wieder 
aufleben zu lassen, war eine 
glänzende Idee. „Mädels von 
Heute", der neue Gloria-Film 
der Süd-Film A. G-. bringt uns 
diese echte liebenswürdig warme 
Atmosphäre, die unbedingt das 
Publikum zwingt und die 
Grundlage zu jedem Erfolg 
bildet. Die gute Besetzung ist 
eine weitere Erfolgsbürgschaft. 

\ faria Paudlcr. vom Staats- 
theater in Berlin, die 
in letzter Zeit namentlich in Schnitz¬ 
lers „ Liebelei " die Aufmerksamkeit 
der Theaterkritik auf sich gezogen hat, 
tritt zum ersten Male als Filmscnau- 
spielerin in dem National-Film . Die vom 
andern Ufer" (Regie: Arthur Bergen) auf. 
Die Kritik hat auf Fräulein Paudler 
einen blonden Typ in der Linie von Käte 
Dorsch und Lucie Höflich — wiederholt 
als auf einen der aufgthenden Sterne am 
Bühnenhimmel hingewiesen. Für densel¬ 
ben Film wurde der bekannte Boxe» 
Turosa für eine Chargenrolle \ erpflichtct. 

I\r. Ulrich K. T. Schulz der Leiter der 
* " Biologischen Abteilung der Ufa. be¬ 
gibt sich in diesen Tagen mit den Ope¬ 
rateuren Siewerssen und Stöcker nach 
Düsseldorf zur dortigen Zweigstelle des 
Deutschen Falkenordens, um eine Fal¬ 
kenjagd in allen Einzelheiten mit der 
Zeitlupe zu kurbei i. Das hochinteres¬ 
sante Material soll in dem neuen Zwei¬ 
akter der Ufa-Kulturabteilung „Die Tier¬ 
welt ,m Auge der Zeitlupe Verwen¬ 
dung finden. 

D as frühere Mitglied des Düsseldorfer 
Stadttheaters Herr G. Gartz, wurde 
für den neuesten Phoeousfilm verpflichtet. 


E nsendungen aus der Industrie. 

\\ f ic vor erfahren, hat die John-Hagen 
** beck-bilm-G. m. b. H ihren Verleih 
über ganz Deutschland nunmehr ausge¬ 
baut. Die Vertretung für Norddeutsch¬ 
land übernehmen Merkur-Film-G. m. 
b. H., Hamburg, für das Rheinland Herr 
Georg Markus, Düsseldorf, und für Sud¬ 
deutschland die Herren Hesseki«! & Li- 
lienfeldt. Frankfurt a. M., Mitteldeutsch¬ 
land und Berlin-Osten wird von der 
Zentrale Berlin aus bearbeitet. 



innentaum de» n.-iu-n Piccadilly-Theatcrs Charlottcnhuru 


D er bekannte Kapellmeister Alexander 
Schirrmann hat für den neuen Schom- 
burgk-Film „Verlorenes Land“, das 
Drama einer deutschen Kolonie die 
musikalische Illustration übernommen. 

H enny Porten hat soeben mit den Auf¬ 
nahmen zu dem vierten Film der 
Henny Porten-FYoelich-Produktion, der 
den Titel „Rosen aus dem Süden“ führt, 
begonnen. Das Manuskript — nach einer 
Idee von Walter Supper — ist von Wal¬ 
ter Supper und Dr Hans Oberländer ge¬ 
meinsam verfaßt. Regie: Carl Froelich. 

Uerr Leopold Kutzleb bittet uns fest- 
■ * zustellen, daß die Photographie des 
Holger-Madsen-Films der National-Film 
A.-G. „Ein Lebenskünstler“ in seinen 
Händen lag. 

t\ir die nächste Uraufführung des Marmor- 
* hauses ist der große Seefilm der 
Phoebus „Schiff in Not“ vorgesehen, den 
Fred Sauer inszeniert hat. Hans Adal¬ 
bert Schlettow, Jenny Jugo und Grete 
Reinwald sind die Träger der Haupt¬ 
rollen Der Film bietet viele unter gro¬ 
ßen Schwierigkeiten zustandegekommene 
Meeresaufnahmen. 


n ie Phoebus-Film-A.-G. hat ein von 
Hans Wilhelm verfaßtes Manuskript 
mit cem Titel: „Der. Die, Das“ (Der Kell¬ 
ner, die Dame, das Mädchen) zur Ver- 
filmtng erworben. Der Film wird unter 
Assistenz des Autors von Carl Wilhelm 
inszeniert. 

n ie Leitung des Verleihs der Biomstad 
Justitz Filni-Cesellschaft hat Frau 
Aranka Roth übernommen. Wir bitter 
die Herren Theaterbesitzer, das bisher 
in reichem Maße der Frau Roth ent 
gegengebrachte Vertrauen aucl 
weiter beizub* halten 

D orothy Grundy. eine New 
Yorker Schülern, hat ei: 
Ftlmmanuskript „Signes" ver 
faßt, das die Universal Pictur 
Corporation zur Verfilmung er 
worben hat. Reginald Denn 
wurde für die Hauptrolle di» 
ses Films verpflichtet. 

Indianer-Romantik verging 
* ner Jahrzehnte tauent 
der neuen Deuli-J-Woche 1» 
auf. Cowboys und Roihä: 
treiben eine der immer seit 
ner werdenden Buffeiherr n 
Amerikas in ihm Coral. I 
Stapcllauf des größten F'lugzci 
Mutterschiffes der Welt, 
reißende Bilder eines großen Polospit 
Zeitlupenaufnahmen vom Rugby ziehen > 
bunter Reihenfolge vorüber Aus N* 
amerika fuhrt uns die Deuligwoche n 
Asien. Ais Indien sehen wir 
exotische Fest des Hossain in Calcu 
China ist durch Bilder aus Shanghai ' 
treten, die das Ende des chine^isc n 
Bürgerkrieges charakterisieren. Neben n 
größten deutschen Aktualitäten des Ta ' 
wie der Besuch MacDonalds in Be n. 
tollkühne Reiterübungen unserer Re >* 
wehr usw., bilden eine nerv enpeitscht e 
Kanufahrt und lustige Bilder einer •- 
köpfigen Orang-Utan-Familie aus n 
Urwäldern Sumatras den Hohcp st 
dieser Deuligwoche 

och steht das deutsche Puhl: m 
^ unter dem Eindruck des U ’ n 
House - Peters - Films „Tornado“. b*r 
sowohl beim Publikum als auch bet 
Presse den gr- ßten Erfolg zu verzetc en 
hatte. Wir erfahren soeben von der 
Oskar Einstein G. m. b. H , daß de: so¬ 
eben eingetroffene .House-Peters •* r 
der den englischen Titel ..Storni Br > s 
führt, die gewaltigste Dramatik, d > n 
einem Riesensturm zur Auslösung k<-: mt. 
zeigt. 

























I>i 


e! 



... .fof ?cigt in 
öicfcm Taiir rc>irk= 
lidi nur das 3cftc 
unMDertooüfte.. 

(„film Kurier”, 3. (Pkt. ]ft5) 



£>er 3TröMer Don j^mftcr^nm 

l>cr mann, i*er £>ic Vergangenheit liebte unfc die 6egentrnrt rergaß! 












lDet^£ tödler poti 


Der neue fceutfdje fof*ftlm / nndj IHotipen pon <&eorg Koffer: 

▲ 

AA 



iMomun lacobini IDerncr Krauß 

ole 4V*rgb” o.e . Rrcnf ^*rgh‘ 


Die fjaup trollen oerkörpern IDerner Krauß, ber größt* 
CliarakterÖDriHeller £>er beutfdfen Dtitine unb Dionti^ 
Tacobini, Me gefeierte italienifdie Dioa 





















jHmfterdam 

bekanntem £übnenfiiicfc „nebeneinander” 




_ t 

ftnton Poinincr 

oi# . f)oj||topu*r ^ilbvti” 


^ künftlerifdie (Dberleitung bat friefcrieb 3clnik, 
1X1 ^ielbcnnißtcn fübrung feiner I>arftcllcr jeigt 



ficb Dictor Tanjon als Illeinerrcgiffeur 



























Buch der zmeite deutfehe f or*f üm 

fnnfc fcen größten X>cifnll öcr Leitungen unö n>ar bei fccr „Großen fof -ödinu” 

Tin geroaltiger Preffe=Trfolg! 


„B. 3 . nm mittag" 

rom £ und 5. Dkl ober \9t$ 

meip deutlichen und amenkamfehen 
«Scfchmack gefetnekt in Tinktang zu 
bringen Buf der einen 0etle ein 
feinnunncieTle«. empfindungoirnrme« 
Kammerfpicl. auf der anderen Sette 
Senfntionen und Knalleffekte So der 
mit unheimlicher Renltpik durettge 
führte Kampf ztrifchen den beiden Ki 
ralen um die fchone TrÖdler«tochtcr 
oder da« Trfchlngen des einen durch 
den herabPurzcndcn Kronleuchter 
Dictor lanfon. bisher berrahrter Re 
gtffcur der (Totpalda',. Klamauk"* filme 
hat tpet zum eipcnmal eine ernpc, 
grope Bufgnbe erhalten Und - fie 
mit rollendetem Takt und Sefh ck be 
irnmgt Jn dem Mnphalten. dem be¬ 
leben der Dallhau«fzcnen, der drarna 
tifchen rterauenrbeitung ron F|Ohe 
punkten, ^eigt ficn der Illcipcr Dor 
allem aber in der führtiug feiner Dar 
Heller IDerner Krauß, der nie Trödler 
felbp den ITlordperdacht auf fi*h nimm;, 
um den TUann zu reiten, den feine 
Tochter fleh erkoren hot, ireip die Klip 
pen der Sentimentalität zu permeiden 
und durch Jnnerlicbkeit aufzurultetn 
Bnton pointner, häufig Harr und un 
beweglich, ip ron lonfon geradezu zum 
l’eben erweckt morden Tr gepaltet 
den Karaticr* Mörder und Zuholter, 
dem da« unerfahrene Madel me *Sarn 
geht, unaufdringlich und ohne Über* 
treioungen lsabel mit einer milden 
<£ier undDrutainat, die keine Ruckfidp 
kennt Tin murdiger Komplice und 
Komparent fiarrg ftardt Jn der weib¬ 
lichen ftauptrolle Diomirn Jacobtni, 
Ulnr.no Schmeper «£m edlee Profil, 
ein Paar munderborer Bugen. Still, 
ruhrend, dabei plmtränenloo in all 
dem Ceid, dae die Trödler« tochter er¬ 
fahren mup Tine neue Hoffnung 

H £iditbil6>£ütinc” 

pom |0 Oktober lff5. 

Unter Denubung rerfchiedener 
Motire aue <6eorg Kaifere ..neben* 
einander" murde hier ein packender 


fnmilienromnn gefchaffen Dictor 
lanfon hot hier ferne Ttgnung an 
einem dramntifchcn und nufmuhlcnden 
Suiet bemiefen IDerner Krnup ato 
Trödler findet eine muchtige und 
erfchtitternde Rolle, die er meip^rhof: 
Zur Geltung bringt Jhm zur Sette 
peht Diomirn fncobim eine fchone 
und begabte Kunplerin. Bnton 
Pointner and Ftarri) ftnlm und ptuJt 
ttg brutale Salonnpachen Der film 
fpnnnt bie julct)! 

„film-Kuncr” 

pom $ Oktober ljf$ 

fof zeigt tn diefem “fahr wirk 
!;ch nur dne Depe undXDertPotlpe 

„Der film" 

nr 41 rom H vPktober 19*5 

fchildert den Roman eine« nach' 
giebigea Dater«, der plobhch erkennen 
mup. dap feine Tochter auf Bbwege 
geraten ip und ein Doppelleben fuhrt 
IDerner Krnup entfaltet da« Regiper 
Efemer mciper haften Dnrpellungc 
kunp al« alter hollandifcher Trödler 
Ruhrend in ferner abqottifchen l’iebe 
JO feinem Kind, nufmuhtend in feinem 
Doterzorn, trngifch in feiner Denweif- 
lung Der Stoff gibt durch zahlreiche 
hochdramaiifaic Situationen reiche 
Tntfaltungomoglichkeit Diomira fa 
• obini nie Tochter pon hinreipendem 
Temperament. IDn« hot dtefe Jta 
lienerin für feelenpolle Bugen 1 lDelche 
Buedrucfcokraft ruht in ihren fchlonken, 
edlen Gliedern <Pb pe zärtlich zu f uPen 
ihre« Dater« kauert, ob pe (ich - auf 
heimlichem, nächtlichem Stretfzug - 
tanzend in den Brm ihre* beliebten 
fchmiegt - da« Spiel dtefe« Mädchen- 
korper« ip Illufik ... 

rom 5 Oktober 

To ip die «Sefchichte de« allzu 
nachfichtigen Dater«, de« Blthondler«, 
der fich mit fptbftndigen Spinoza* Ba« 
legungen abgibt und der dabei menig 


Zeit hat. auf feine heranmaJifende 
Tochter zu achten Dtefe gerat in 
fchlechte^Sefellfchoft und lauft OemDater 
dapon. pe fallt einem üblen Durfchen 
in die finnOc, der einen Illord auf dem 
^emtffen heit Durch allerlei Umpande 
kommt der Trödler in Mordpcrdnctp 
Tr kennt den ITlorder, will ihn ober aut* 
Ciebe zu feinem Kinde nicht nennen 
Durch dooTingrcifen eine« Brokaten, 
der de« Trödler« Tochter mnhrhoft 
liebt, kommt alle« an« Tr.gedieht 
I»n« find natürlich nur die groben 
Umriffe der ftnndlung, der ein fo ge* 
miegter Regiffeur ine Dictor Innfon 
piek intereffonte Cichtcr auffebte 
IDerner Krnup al« der (3|mergepriiffe 
Dater fchuf ein packende© and er- 
greifende« Seelengenolde. Tin in* 
tereffnnter, immer fef;elnder film, 
mit dem Dlick auf da« Publikum 
gemacht und daher pon pdferer 
IDirkung. 

M t3ü£>£>cutfdje 

pom 9 und 1c Oktober )91* 

Da« trauliche Milieu de« 
f nmiticnkben« findet eine glanzende 
IDiedergaoc Bu« der fnp igrifch an 
mutenden Jdglle de« Bnfang«nkte« 
gleitet die Ftnndlung in n>tldben>egte 
Spannung, die unentwegt bi« zum 
lebten f llmmeter onholt ^Innzend 
gibt IDerner Krnup den Dater, der 
um fein l’tebpe« ouj Trdcn, feine 
Tochter, rtngt Diomira ‘facobini, 
die fchone gtutnugrgc Jtnliencrin, 
ireip in der Rolle der Toctper echte 
Fierzen«tone zu treffen Buch m den 
fonpigen Rollen find erpklnfpge Dar 
pellcr pcrirendei lieben einer z 
beipupten Regie, die in kluger UZeife 
die Spannung zu petgern metp, pelft 
eine künplerifch pollendcte Jnnen 
architektur. Photogrophifch kann 
der film pollendet genannt irerden 
Thcnterbcftber. die geholtpolle filme 
gerne auf ihrem Spielplnn feh^n. 
irerden mit diefem film ficher dem 
rerirohntepen Publikum gegenüber 
befriedigende gefchnftlict|c Trfolge 
erzielen 






















Nummer 976 


Rincmatogrflpft 


Seite 35 


man foritht 

' MMMK WPPP^W 


Kreuzwort-Rätscl im Film! 

^ hon öfter ist die Forderung aufgestellt 

worden, den Programmen der Kinos 
einen wertvollen Gehalt zu gehen Man 
hat versucht, durch kleine Kulturfilme 
durch Naiurbilder und ähnliche Bei¬ 
programme dieser Forderung nachzu- 
kommen. jedoch der Erfolg wurde mes- 
ters dadurch beeinträchtigt. daß die Be¬ 
sucher in Erwartung des kommenden 
Hauptfilms nur geringes Interesse zeig¬ 
ten. Hamit war natürlich der Zweck ver- 
4 ehlt. Das Problem 
ist, einen Weg zu 
finden, derden wert¬ 
vollen Gehalt der 
hilme in einer so 
spannenden und in- 
‘ pressierenden Form 
bringt.daßdas Publi¬ 
kum einfach ge¬ 
lungen wird, zu 
folgen. Von diesem 
bedanken ausge¬ 
hend. kam man auf 
die Idee, das Krei z- 
vort-Rätsel, das als 
Biidungsmittel von 
rsten Wissenschaft¬ 
ern anerkannt ist. 

!ur den Film zu be- 
iutz;n. Für diesen 
weck wurde die 
hu* - Film G. m. 

H gegründet. Die 
reuzwort - Rät sei- 
^ime werden im 
'Jdalteszeigen. was 
d>erhaupt die Welt 
•' bieten hat. In 
“un’ester Reihen- 
*gt wird man die 
rwälder Indiens. 

1<e Luxusstätten 
■ 1r >ndäner Groß- 

^tte und histo- drehl 

che Gestalten aus 

nz.eiten sehen können. Von der Kirsch- 
1 ite indapan bis zu denBoxkämpfenBreiten- 
■aters. von Cäsar bis zu Hindenburg. von 
n romantisch stillen mittelalterlichen 
»dten bis zum Mount Everest — alles. 
, tÄ L w *fden die Kreuzwort-Rätsel im 
•‘ni bringen. 

Die eiserne Braut. 

l^»e National Fiim-A.-G. hatte Gelegen- 
hed, ihren Eiko-Marine-Film 4 Dir 
E ?,.. W|r * reu ergeben sein (Die eiserne 
•*ut| einem kleinen Kreise von Manne- 
" nersiänJj^n Vertretern der Marine- 
»! ,r ^ i,n d 1 heaterfachleuten in ge- 
Vorführung zu zeigen Die 

dlr Vt nei J k . onnten ** c h überzeugen, daß 
ilm frei von ieder par- 
!'politischen Tendenz ist. Um 
,*? auc , h äußerlich kund- 
Fl die National- 

schT’ A “ G * ich »«doch ent¬ 
flossen. ihren Film unter 


Der 100. Geburtstag des Walzerkönigs. 

V \er 100. Geburtstag des W alzerk««nigs 
Johann Strauß hat auch im Film eine 
eindrucksvolle Würdigung gefunden Die 
Stern-Film-Verleih G. m. b. H. bringt 
unter dem Titel ..Der Walzer von 
Strauß * einen großen Spielfilm her aus, in 
dessen Handlung der berühmte Walzer 
von Johann Strauß eine bedeutsame 
Rolle spielt. Dem Filmwerk selbst liegt 
ein Stoff zugrunde, der dem Wiener Gesell¬ 
schaftsleben der Nachkriegszeit entk hnt ist. 



Ewald Andre Dupont 
Außenaufnahmen de* Lfaftlm« \ artet«* vor da m dinier 


Sic-Film-Tempo. 

n ie Süd-Film V G hat sich das ame¬ 
rikanische Tempo angewöhnt. Am 
6. November startet sie bereits ihre 
10. große Uraufführung. ...Mädels von 
Heute ' ist ein Film deutscher Produktion 
Er wurde von Fritz Fr«*ißler‘ für die 
Gloria inszeniert. Zwei bekannte und be¬ 
liebte lunge deutsche Darstellerinnen 
spielen die weiblichen Hauptrollen: Claire 
Romn.er und die vor allen in letzter Zeit 
stark in den Vordergrund getretene Olga 
Tschechowa. Ebenbürtige Partner stehen 
ihnen in Carl Platen. Hans Thimig. Hans 
Lnterkircher usw. zur Seite. Die Urauf¬ 
führung wird in der Schauburg am Pots¬ 
damer Platz stattfinden. 


den 


rv- ursprünglichen Titel 

von C / ,# f ni L C Braut ‘‘ 8 Akt* 
bi . eu ** c ^« n Schiffen und 
en Jungen»”, erscheinen 
A n r~. Di « Urauffüh- 
/w •. de# £ ,,lns w »rd in der 
zemh Cn HäHte No- 

iind^ r B * rlin »*•*** 


RHEINKIPHO 


// 

1WBNBC1 II. • K INO-1 IM VPI IOTO-GtStU^HAFTM*W \ 
ZENTRALE: KÖLN, BRUCKENSTK- i? 

Trlepftow Mosrl 

FILIALE: DdSSELDORF . FILIALE KOBLENZ 

* 

Gnsöte SpertAlfit ma für Km. mal iwiraplwi- B»d.\rf für Theater Schule und Heim 


Wo liegt ..Die Wusle am Meer?” 

Vur eine Tagesreise von Berlin ent 
fern! erstreckt sich zwischen Ostsee 
und Kurischem Haff der schmale, aber fast 
hundert Kilometer lange Landstreifen der 
kurisrhen Nehrung In diesem Wunder¬ 
reich der W anderdünen ist unter Ludv.ig 
Sochaczewers Gesamtleitung ein dreiak- 
tiger Film aufgtnommen worden, der 
demnächst von der Ufa-Kulturabteilung 
herausgebracht wird Ein erstarrte« 
Sandmeer dehnt sich vor unseren Blicken. 

Sandstürme toben, 
phantastisch türmen 
sichschroffeZacken. 
B*rgzuge. Absturz 
H er liegt einsam das 
verwunschene Land 
derwildenSeevfgel- 
schwarme. Eine be¬ 
rühmte Zugstraßv all 
der gefiederten W an- 
dergäste. d»e zur 
Wende der Jahres¬ 
zeiten ihre unge¬ 
heuren Flugreisen 
vollbringen. Auf der 
bekannten Vogel¬ 
warte Rossitten ver¬ 
sucht man, dem u~- 
alten Problem des 
Vogelzuges näherzu- 
kommen. Allerhand 
wundersame Jagd 
auf Federwild bietet 
spannende Bilder 
Das Küstlichte aber 
ist die Wiederbele- 
hungdes alten ritter¬ 
lichen Brauches der 
hochedlen Falken¬ 
jagd. Wir folgen 

__ dem edlen Jagd- 

gesellen vom ersten 
***** tJ f” Unterricht in der 
Falkenschulc bis 
zum meisterlichen 
Freiflug, wo er den Vogel in der Luit, und 
gar den geschwinden Lampe, den Hasen, 
zur Strecke bringt Zum Abschluß wieder 
Stimmungsbilder von Dune und See Und 
endlich die grotesken Gestalten der 
Elche, der letzten ihres Stammes, die wie 
Schattenbilder aus Urweltzeiten im 
Abenddämmern dahinziehen. 

Sieger Fox. 

I Ve National Board Review, eine den 
amerikanischen Filmbehorden ange¬ 
gliederte Kommission, die alliährlich die 
besten amerikanischen Filme prämiiert, 
hat in diesem Jahr dem Fox-Ftlm 
..Havoc“ die Siegespalme zuerkannt. Der 
Fox-Film ..Havoc* ist eine gewaltige Sit¬ 
tenschilderung aus dem 

Krieg und bringt hervor¬ 
ragende Aufnahmen aus den 
Schützengräben und von 

dem Trommelfeuer an der 
Marne und an der Somme, 
sowie Ausschnitte aus dem 
Gesellschaftsleben im Hin¬ 
terland Der Fox - Film 
„Havoc” wurde bereits den 
Vertretern der deutschen 
Presse gezeigt und wird 

in dieser Saison auch in 
Europa erscheinen. Man darf 
auf die Wirkung gespannt sein 


// 










Seite 36 


Rmemotograph 


Nummer 976 


Interessentenvorführungen in F'rankfuri 
am Mein. 

N t ach Trianon. Sudfilm. Fox. Feindt j. a 
* ist nur noch Bruckmann mit /wei 
Interessentenvorführungen in die Offe it- 
lichkeit getreten. Das Phantom der Oper 
wurde auf Grund der interessanten ' or- 
gesihichte. die durch die Fachzeitscl«if- 
ten ging, mit g.oßer Spannung erwaitet 
und mit ebensolcher Spannung besichtigt, 
lim den Berliner Kollegen nicht vor.:u- 
greifen. verzichten wir auf eine ausfu ir- 
liche Kritik, mochten aber die Gute des 
Films, der in seinen prachtvollen Bauten 
und dem außerordentlich spannencen 
Manuskript gipfelt, besonders hervor- 
heben. Lin zweiter Film „Lippensiitt 
und Bubikopf’* war ein Fiasko. 

NX enn schon ein Zehnakter wie 
il m l’riantoni di rOpcr auch vor- 
geführt wird, so hätte im Inter¬ 
esse der Spannkraft und der Auf¬ 
merksamkeit der Eingeladenen 
die Frankfurter F iliale auf einen 
zweiten Filn ruhig verzichten 
können. Besonders dann, wenn 
es sich um e.ne Arbeit handelt, 
die hinsichtlich des Manusk'ip- 
tes und dtr Darstellung auf 
dem Niveau von 1920 stehen 
geblieben ist. 

Abenteuer des Abenteurers. 

In den letzten Tagen war ein 
* Teil der für die Außenauf¬ 
nahmen zu dem Große.m ..Der 
Abenteurer ”, nach dem gleich¬ 
namigen Roman von Rudolf 
Herzog, ausgerüsteten Auslands- 

IExpedition der Aafa-FVm-A -G. 
mit Aufnahmen in den Abbruz- 
zen beschäftigt. Dabei ha te 
unter besonders schwierigen 
Uimtän J en der Aafa-Operateur 
Schunemann seinen Apparat 
auf einer Felsplatte des Mon’e 
Corno. des rurd 2000 Meter 
hohen Berges des Gran Sasso 
d’ltalia aufgebaut, als plötzlich 
ein heftiger Windstoß Apparat 
und Operateur gefährdet«. Als 
der Operateur den bedrohten 
Apparat festhalten wollte, kam 
er ms Ku'schen und wäre in 
c ie viele hundert Mjter unter 
meinem Stande befindliche 
Schlucht hinabgestürzt, wenn 
er nicht, geistesgegenwärtig ge¬ 
nug. noch im letzten Augen¬ 
blick höchster Gefahr an einer 
Kielcrwurzel Hall gesucht und 
gefunder hätte, bis er von den 
anderen Aafa-Leuten aus seiner 
gefährlichen Situation befreit 
wurde. Dabei ist es ihm ge¬ 
lungen. auch seinen Apparat, 
den er mit dem Aufgebot all 
seiner Kräfte festh eit. zu retten' F. ne 
Sensation ! 

Das „unheilvolle” Kreuzwort-Rätsel. 

4 nierikamschen Zeitungsnotizen zufolge 
soll vor kurzem in Boston ein Mann 
von einem Auto überfahren worden sein, 
weil er derart in das Kreuzwort-Rätsel 
einer Zeitung vertieft war. daß er das 
nicht rechtzeitig bemerkte. So nutzbrin¬ 
gend bekanntlich die Kreuzwort-Katsel 
sind, mußte doch auf jede Weise verhin¬ 
dert werden, daß derartige Auswüchse 
Vorkommen; es ist deshalb zu begrüßen, 
daß durch die Kreuzwort-Räts?l-Filme 
der Rebus-Film G. m. b. H jeder in kur¬ 
zem in der Lage sein wird, im Kino seine 
Rätsel zu raten. Der erste Film erscheint 
im Vertrieb der Nemo-Film-Verleih G. m. 
b. H., Berlin. Anfang Dezember. 


Die Sache in Berlin. 

Ilegtsseur Michael Kertesz hat nut den 
** Aufnahmen zu dem Film ..Fiaker 
Nr. 13" der Sascha Filmindustrie Ges. m. 
b. IL. Berlin, begonnen. Regisseur 
Michael Kertesz ist bereits nach Paris 
abgereist, wo die Außenaufnahmen ge¬ 
dreht werden. Die weibliche Hauptrolle 
spielt der junge Sascha-Star Lillv Da- 
rmta. für die anderen Hauptrollen wurden 
prominente deutsche Darsteller engagiert. 
Gegen Mitte des kommenden Monats be¬ 
ginnt Regisseur Kertesz mit den Atelier¬ 
aufnahmen am Ffa - Atelier am Zoo. 
Die Dekorationen wurden von Paul 
Lcuf entworfen. Photographie: Gustav 
Ucicky. 





Michael Kcrteu, der |rl/t für die Sa«cha in Berlin filmt 

Roscnhayns neuester Film. 

IJ' »mparserie. der Film der unbekannten 
* * Sterne, heißt ein Filmmanuskript, das 
Paul Rosenhavn in Gemeinschaft mit dem 
Regisseur James Bauer vollendet hat. Es 
behandelt den dramatischen Komplex der 
Schicksale, der Karrieren, des Glanzes 
und der geheimen Tragik, den der Be¬ 
griff „Film für den Wissenden um¬ 
schließt. 


Pariser Bühnenkriite im Film. 

Vean Angelo und Charles Vanel. die zu 
den bekannten Pariser Buhnendarstel- 
iern gehören, wirken in dem großen fran¬ 
zösischen Film „Barocco" mit. den die 
„Veritas-Film -Ges. m. b. H. in Deutsch¬ 
land mit dem Untertitel ..Das Geheimnis 
der Rabta” herausbringt 


Erfolge des „Walzer von Strauß”. 

I \i r „Walzer von StrauL scheint das 
* * Gemüt unseres Publikums berührt zu 
haben Nach den Nachrichten, die von 
den bisherigen Erstaufführungen in Leip¬ 
zig. Frankfurt a. M . Kiel, wo der Film 
gleichzeitig mit Berlin und München her¬ 
auskam. bei der Weltfilm Karl Wiesel 
eintnfen, sind die Kassenrapporte g inz 
außergewöhnlich günstig. 

Clairc Rommer bei der Süd-Film A.-G. 
V V« reizende Claire Rommer. die "ich 
in der kurzen Zeit ihres Filmdaseins 
schon so viele llerz-n erobert hat. spielt 
in dem neuen Gloria-Film der Sud-Film- 
A.-G. „Madels von heute" die Rolle des 
..süßen Mädels”. Also ent¬ 
schieden eine Rolle, bei der 

-- sie weiter nichts zu tun hat. 

als — — sich selbst zu 

geben Die Uraufführung findet 
am 6 November in der Schau¬ 
burg. Königgrätzer Straße, statt. 

Zirkusprinzessin. 

n ie Aufnahmen zu dem ersten 
Cillv f i indt - Film i )iv 
Zirkusprinzessin” unter Adolf 
Gärtners Regie sind beendet 
worden. Neben Cilly Feindt 
sind in d* n Hauptrollen be¬ 
schäftigt: Alexandra Sorina. 

Angelo Ferrari. Rudolf Klein 
Ro den. Jos >fine Dora. Robc»l 
Garrison, Johanna Kwald, Otto 
Reinwald. Olga Flngl. Das 
Manuskript w ir Je von Herrn 
V Ludwig Hamburger verfaßt 

Universal im Orient. 

ln den letzten Jahren wurden 
■ vie e Klagen laut über da- 
unberechtigte Laufen von Ko¬ 
pien in Gegenden von P.i 
Dstna. Syrien und Ägypten 
Dies. Kopien waren aus benach¬ 
barten Lizenzgebieten in da> 
andere Gebiet hinubergclcitet 
worden. Mit der Zeit hatte sich 
ein regelrechtes Piratcntum ii 
illegalen Filmlizen/.en heraus 
gebildet. Dem Vertreter d« ’ 
Universal Pictures Corporatto 
für den Orient. Paul Schläfer 
mund, ist es gelungen, sich nu 
Fülle des New-Yorker Zentral 
Departements der Univers. 
Pictures Corporation eineUntt r 
stützuig der Washingtoner R 
gieru g zu verschaffen. D. 
amerikanische Staatsdcpart« 
ment hat nun einen Vertret* 
nach dem Orient gesandt d 
gemeinsam mit Herrn Schläfer 
mund das Gebiet bereist, u 
sodann auf diplomatisch! 

W ege die Schutzmaßnahmen seitens d 
amerikanischen Regierung ergehen / 
lassen. 

Der verfilmte Zobeltitz. 

I \ ie ..Transatlantische hat für ihr 
nächsten Film von Fedor von Zob« 
titz das Verfilmungsrecht seines Roman' 
„Der Beutezug der Liebe" erworben unu 
mit der Bearbeitung des Manuskripts 
Curt J. Braun beauftragt. 

Personalien. 

Der Generaldirektor der Pantomm 
Film-A.-G., Aug. Müller, hat sich na» 
Spanien begeben, um dort den Aufn • » 
n en zu dem neuen Pantoinim Film ..D‘* 
Straße des Vergessen!” I Regie Hein/ 
Paul) beizuwohnan 





Nummer 976 


fttncmatograpf) 


Seite 37 


Das Antlitz des Films 

Von Dr. Ernst W e i z m a n n . Wien. 


D ie Formen, in denen sich alle geistigen Taten der Ge¬ 
sellschaft nach außen hin darbieten, unterliegen im 
Verlaufe der Zeit gestaltenden und umgestaltenden Ein¬ 
flüssen. Jenen sich keine Kulturnation entziehen kann, 
i insbesondere ergeben sich in dem schrittweisen Aufgehen 
Mer geistigen Errungenschaften in dem gleichzeitig immer 
rehr nach der Breite Kaum greifenden Verständnis der 
Völker für das Soziale ganz merkwürdige Wachstums- 
M'/esse. die in den verschiedenen Siedlungsgebieten der 
Menschheit sich nach ganz gesonderten Gesetzevi ent- 
Mckelten. In allen Geisteswissenschaften finden wir diese 
\rt der allmählichen Gestaltsveränderung, welche in der 
Kulturgeschichte eine hervorragende Rolle spielt; diese 
mzelstufen des nationalen Fortschrittes zeigen sich am 
tgenfälligsten in der Kunst und Literatur, nicht weniger 
er auch auf dem Gebiete der Technik. Auch sie 
iben sich dem i~andescharakter und der Eigenart der 
-ssen angepaßt, und oft sind die feinsten Auswirkur gen 
chnischer Entwicklung so sehr in den nationalen Eigen¬ 
en verwachsen, daß die Landesbezeichnung oder die 
vnnung eines Volkes in uns augenblicklich eine ganz he¬ 
mmte Vorstellung auch von technischer Kultur erweckt 
nn man von dem modernen Amerika spricht, so denken 


wir unwillkürlich an die technischen Leistungen der neuen 
Welt. Wenn jemand ein Buch schreibt, das den Titel 
führt „Das moderne Japan , so wird er die ganz eigen¬ 
artige Einstellung dieses Volkes zu allen Belangen der 
Technik ausführlich würdigen müssen. Auch die jüngste 
aller Wissenschaften, die Gesellschaftslehre, widmet der 
äußerst schwierigen systematischen Darlegung dieses Ge¬ 
bietes lange Abhandlungen, die uns in ihren Ergebnissen 
übereinstimmend zeigen, wie die einzelnen Errungenschaf¬ 
ten menschlichen Geistes allmählich Gemeingut der zivili¬ 
sieren Menschheit werden und doch auch wieder in ledern 
einzelnen Volk und m jedem einzelnen Lande ganz be¬ 
stimmte, bisher unerkannte Triebkräfte wie durch Feder¬ 
druck auslosen. 

Würde man die Industrien verschiedener Länder neben¬ 
einander in .hren besonders kennzeichnenden Erscheinun¬ 
gen djrstellen, so würde sich am Schlüsse ergeben, daß 
hier d e größten Gegensätze in erstaunlicher Weise sicht¬ 
bar werden. Was sich in England jahrhundertelang müh¬ 
selig unter den schwersten inneren Erschütterungen zt 
einer bestimmten Form im Zeitalter der Maschine ent¬ 
wickelt hat und was im späteren Verlauf immer wieder auf 
alle sozialen und wtitschaftlichen Veränderungen scharf 



FCIQ GDOS5E UND i Jf t FÜR KLEINE UND 

grösste bühnen 111 mittlere bühnen 















Seite 38 


Kincmotogropf) 


Nummer 976 


reagierte, das Kat sich in Japan in zwei Jahrzehnten ohne 
jede Reihung und mit erstaunlicher Eigenartigkeit gestal¬ 
tet. Jede Industrie Amerikas — wir brauchen gar nicht 
erst auf die uns naheliegende Filmindustrie zu ver¬ 
weisen — hat ein amerikanisches 'Jesicht. Jede technische 
Errungenschaft Deutschlands ist ihren eigenen Weg inner¬ 
halb deutscher Grenzen geganger.. Auch auf dem Gebiet 
der Kunst zeigen sich ähnliche Erscheinungen, und Herder 
hat in verschiedenen Schriften a\if die naturnotwendige 
Abscheidung aller geistigen Kräf e unter dem unwider¬ 
stehlichen Zwang von geographischen, klimatischen, 
sozialen und historischen Einflüssen hingewiesen. Auf 
dem Gebiet der Architektur beispielsweise hat Italien im 
letzten Jahrhundert eine ganz eigenartige und in den Be¬ 
griffen der nationalen Geschichte befangene Form gewählt 
und beibehalten, die schließlich zu einem, wie man ihn am 
besten kennzeichnen würde, theatralischen Stil geführt 
hat. Dagegen ist die amerikanische Architektur der voll¬ 
kommenste Gegensatz zu der italienischen und steht ganz 
im Bann der übertriebenen Vorstellung der Nützlichkeit 
von Bau und Raum, so daß sich an den Fingern einer 
Hund jene Monumentalbauten aufzählen lassen, die auf 
eine beherzte geistige und schöpferische Auffassung hin¬ 
sichtlich der Baukunst hinweisen können. Nach seinem 
Gedankeninhalt ausgedrückt, ist der Typus der amerikani¬ 
schen Architektur der W'olkenkratzer. Denn hier ist alles 
nützlich und notwendig. Für der nationalen Amerikaner 
würde die Begründung dieser Baufo’m ungefähr so lauten: 
..Kannst du den knappen, felsigen Grund nicht nach der 
Breite ausnützen, so tu es nach der Höhe!** Dieser Grund¬ 
satz wurde in der amerikanischen Architektur zu einer 
Art Monroe-Doktrin. Nun wird in Amerika nur mehr 
nach diesem Motto gebaut, und schon stehen alle anderen 
Kiinste unter dem Bann dieses ocer ähnlicher Gesetze. 


Auch die amerikanischen Filme erwecken zeitweise den 
Eindruck, als ob die amerikanischen Regisseure nach einer 
Art „Dienstreglement“ Vorgehen würden, und wo man eine 
Ausnahme findet, da hat sicherlich ein deutscher Regis¬ 
seur dem Amerikanismus in die Suppe gespuckt. 

Auch die Technik des Films hat sich in den letzten 
Jahren in gleicher Weise national gesondert. In der 
ersten Zeit ihrer Entwicklung war sie noch einheitliches, 
internationales Gut. und jeder Fortschritt konnte im Rah¬ 
men der weiten Grenzen des Patent- und Markenschutzes 
seinen Weg ungehindert in alle Länder des Erdballes an* 
treten. Bald aber machten sich allerlei Eigenheiten gel¬ 
tend und stanzten d.e Filmtechnik jedes Landes mit 
eigener Marke, so daß wir heute schon aus der Technik 
allein unschwer auf das Llrsprungsland und die Anschau¬ 
ungen. welche dem kinematographischcn Erzeugnis zu¬ 
grunde liegen, einen Schluß ziehen können. Freilich sind 
nicht ausnahmslos die technischen Eigenheiten allein 
immer hinreichend, um dieses Antlitz zu zeichnen. Das 
gesamte Stoffliche, die Art der Regie, besondere Eigen¬ 
heiten der Schauspielkunst, verschiedene gesellschaftliche 
Auffassungen über den Zweck des Lichtspielwesens, von 
den technischen Fragen besonders die Behandlung der 
Bauten, die Ausleuchtung, die Negativbearbeitung und 
andere Feinheiten geben erst dem Gesicht jene Falten und 
Runzeln, die man als unbedingt kennzeichnend betrachten 
kann. 

Würde man versuchen, die wichtigsten dieser Eigen¬ 
tümlichkeiten nach solchen Momenten zu erfassen, um 
womöglich all das anzugeben, was den einzelnen Film 
zu einer besonderen und selbständigen Schöpfung seines 
Landes macht, wobei die künstlerische Seite nicht ganz 
unberücksichtigt bleiben kann, so wäre das Ergebnis 
ungefähr folgendes: 


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Nummer 976 


Rincmatograpf) 


Seite 39 


I. Deutschland. 

Es war sicherlich in dem zeitlichen Zusammentreffen ein 
glücklicher Zufall, daß überall in der Welt die rasche Ent¬ 
wicklung der zunächst rem mechanischen Seite des Films 
zu einem ergebnisreichen Abschluß gelangte, als eben die 
photographische und vor allem die Kameraindustrie einen 
Höhepunkt der Leistungsfähigkeit erreicht hatte. Sehr 
wichtige und einschneidende Vervollkommnungen konnten 
auf diese Art ohne weiteres gleich den ersten Filmtech- 
nikern wertvolle Dienste leisten und brachten von Haus 
aus die Arbeitsweise auf einen bestimmten Höhepunkt 
Dazu kam aber, worüber bei anderer Gelegenheit noch 
naher zu sprechen sein wird, ein weiteres, außerordentlich 
energisches Triebmoment, nämlich das Erwachen einer 
Art suggestiven Sehnsucht der Massen nach bildhaften 
Darstellungen Kaum war die neue ..Kunst' mühselig als 
1 eclinik imstande, die ersten Gehversuche mit den Stelzen 
cer aller jüngsten phototechnischen Vervollkommnungen 
/u machen, so war auch mit einem Mal das Massenpubli- 
kum da. welches den riesigen Käufer mit unglaublich be¬ 
gehrlicher Nachfrage darstelite. Der Übergang von der 
photographischen Platte zum Filmblatt, dann zum Film- 
i'aek, schließlich zum Rollfilm und die immer weiter grei¬ 
fende Verbesserung des Films, der schon an sich wichtige 
Voraussetzungen für die neue Kunst erfüllte (Lichthoffrei- 
eit. geringes Gewicht, dadurch ermöglichte Lange usw.j, 
• ar gerade in dieser Zeit vollzogen worden, und es be- 
urfte nur des ausgestreckten Armes, um nach dieser müh- 
vhgen Errungenschaft wie nach etwas ganz Selbstverst ind- 
«chem zu greifen. Kurze Zeit später trat die „Agfa” auch 
nt der Herstellung hochwertiger photographischer Chzmi- 
ilien auf den Markt und der Film brauchte bloß wieder 
i/ugreifen Alle großen optischen Fabriken standen 
mals gerade im Begriff, mit der Einführung billiger 


Anastigmate dem Amateurphotographen ein gutes Univer¬ 
sal-Objektiv darzubieten. Daneben setzte schon die Er¬ 
zeugung der lichtstarken. kurzbrennweitigen und nicht zu 
teueren Tessare ein. und wieder war namentlich mit der 
Schöpfung des lichtstarken Objektives ein notwendiges 
Werkzeug in die Hand des Film-Lichtbildners gegeben. 
Die Nachfrage war. wie oben angedeutet, vorhanden, und 
bald konnten Werke, wie die der lea- und Ernemann. mit 
ihien Massenaufträgen der « ptischen Industrie eine glan¬ 
zende wirtschaftliche Stellung als Lieferant für die neue 
Technik ermöglichen. Wer diese Zeit als Photograph mit- 
gemacht hat. der hat sie mit ehrlicher Begeisterung durch¬ 
lebt. In keinem Lande so sehr wie in Deutschland schienen 
die Vorbedingungen für einen glänzenden Aufstieg auch der 
neuen Kunst gegeben, gerade deswegen, weil man damals 
in der Kameraindustrie so weit voraus zu sein glaubte, 
um für die Lichtspielkunst einen förmlichen Siegeszug vor¬ 
zubereiten. Vor a lern haben die deutschen Konstrukteure 
sich sehr rasch von den wenigei begabten Konkurrenz- 
und Nachbarländern und jedem Vorbilde losgemacht (man 
vergleiche hiermit die Ausführungen in unserer Einlei¬ 
tung!), und vielleicht war es nur auf diese Weise möglich, 
die Konkurrenz zu überflügeln. Wäre nicht der Krieg und 
die W irtschaftskrise gewesen, so kam* mar aus dieser ange- 
dcuteten Entwicklung heraus selbst f »Igern. ob nicht doch 
die jetzt so empfindlich mangelnden Kapitalmittel der 
neuen Industrie als einer gesunden Anlage auf lange Sicht 
zugesirömt waren und wer weiß, wue es dann in der ganzen 
Welt des Film« trotz Amerika aussehen wurde. 

Wenn wir nach diesen flüchtigen Andeutungen über die 
photographische Entwicklung heute eine wichtige film¬ 
te« hnischc Frage steilen sollen, die vielleicht künftighin im 
Vordergründe stehen wird, so ist es die: Wird der Fort¬ 
schritt in der Konstruktion der lichtstarken Linsensystemc 








Seite 40 


fttnefnatograpft Nummer 976 


eines Tages zu der Entscheidung fuhren, ob der allgemeine 
Übergang von der Kunstlichtau'nahme zur Tageslicht¬ 
aufnahme mit Hilfe solcher Objektive nicht der bisherigen 
Arbeitsweise vorzuziehen ist? Di* Frage gilt selbstver¬ 
ständlich auch für alle anderen Linder, welche in der 
photographischen Entwicklung den gleichen Weg gegangen 
sind wie Deutschland. Die Antwort darauf ist heute 
scheinbar schon gegeben, und die geUelLe Frage erscheint 
seit längerer Zeit bereits energisch verneint. Nach der 
geographischen Lage und den meteorologischen Verhält¬ 
nissen in Deutschland und Österreich wird die Tageslicht¬ 
aufnahme (Freiaufnahmc) immer nur einen begrenzten 
Spielraum haben und sich an den klimatischen, beziehungs¬ 
weise den davon abhängigen Lichtverhältnissen stoßen, 
während das Bestreben der Arbeit mit Kunstlicht gerade 
dahin geht, unabhängig von den kl matischen Einflüssen 
die feineren und feinsten Lichtwirk ungen planmäßig ab- 
zustimmen und im Atelier Effekte herauszuarbeiten, zu 
welchen sich die Natur in unseren Breitengraden nicht immer 
häufig hergibt. Noch viel wichtiger aber ist. daß sich nur 
mit Hilfe des Kunstlichtes auf dem Gebiete der Bildgestal¬ 
tung noch vielerlei in verbesserndem Sinn ausführen läßt, 
was bei Aufnahme in natürlichem Licht scheitern müßte. 
Noch deutlicher gesagt: Jede künstlerische Bildgestaltung 
und die für den Regisseur notwendige Freiheit in der Aus¬ 
wahl solcher Gestaltungsmittel ist gebunden an die künst¬ 
liche Lichtquelle. So ist es möglich, man könnte beinahe 
sagen: notwendig, daß selbst das Biid eines Eisenbahn¬ 
unfalles im Atelier gestellt und aufgenommen wird. (Ro¬ 
bert W i e n e hat tatsächlich in dem Film „Orlacs Hände“ 
den Eisenbahnzusammenstoß im Atelier aufgenommen.) 

Damit hängt eine zweite Frage zusammen, nämlich ob 
nicht eines Tages die lichtstarkste Aufnahmekamera die 
Möglichkeit bieten wird, mit eir fächeren künstlichen Licht¬ 


mitteln als bisher, mit einem bescheideneren Lampenpark 
und einfacheren Beleuchtungsvorgängen gleiche Lichtresul¬ 
tate herauszuarbeiten wie bisher. Hierüber hat wohl die 
Praxis noch nicht genügende Erfahrungen gesammelt, und 
vielleicht haben wir auch in der Mitchell-Kamera noch 
nicht jenes Modell, das man als Ideal in dieser Beziehung 
bezeichnen könnte. Aber der Zeitpunkt für diese Frage 
scheint nicht mehr ferne zu sein, und er wird wohl die ge¬ 
samte Lichttechnik vor du oben angegebene Wahl stellen. 

Nebenbei wollen wir noch die Frage aufwerfen, wieso 
beispielsweise Italien mit seinem ausgezeichneten Klima 
und den gleichmäßigen Luhtverhältnissen {durch 10 Monate 
im Jahre!) es nicht vermocht hat. sich zu einem Dorado 
der Kinematographie, ähnlich wie Kalifornien, emporzj- 
schwingen. Der Fachmann wird sofort mit dem einzigen 
Wort ,,Amerika“ die richtige Antwort gefunden haben 
Auch in Italien hat man die schrankenlose Einfuhr der 
amerikanischen Ware so lange zugelassen, bis die heimische 
Industrie gänzlich daniederlag, und erst in der aller- 
jüngsten Zeit ist man auch hier (wie in den Zeitungen be¬ 
reits berichtet wurde) zum System der Kontingentierung 
übergegangen 

Wenn über die künstlerische Richtung des deutschen 
Films der Gegenwart einige Worte zur Kennzeichnung an» 
Platze sind, so ist festzustellen, daß sich der Spielfilm 
immer mehr nach der Richtung des Kammerlichtspiels be¬ 
wegt und gerade auf diesem Gebiete wieder eine technisch 
Art der Ausleuchtung erfordert wird, für welche die heuts 
gen Lichtmittel trotz aller Errungenschaften nicht ganz ge¬ 
eignet erscheinen. Das Ausleuchten kleiner intimer innen 
räume mit den bisherigen Behelfen ist verhältnismäßig gro 
und primitiv gegenüber den anderen technischen Fort 
schritten. 

(Fortsetzung folgt.) 


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Nummer 976 


ftnemotograpft 


Seite 41 


PATENTSCHAU 


Filmvoriührungsapparat. 

Als Zusatz zum Patent 413 881 erhielten Fritz Ritter 
inc' Carl Kawr in Frankfurt Main das I) R. |\ 415 428 

auf einen Film- 
vorführungsap - 
parat« bei dem 
das Malteser¬ 
kreuz nur wäh¬ 
rend einer Teil¬ 
drehung in den 
Betriebsgang 
der übrigenTeile 
eingeschaltet 
wird. Der Ap¬ 
parat besitzt 
eine Kupplung, 
mittels deren 
die Hinzahn¬ 
scheibe von 
der mit ihr 
auf dergleichen 
Welle sitzen¬ 
den Antriebs- 
heibe entkuppelt werden kann, um Titel, Texte oder 
rglcichen längere Zeit auf der Leinwand erscheinen zu 



Reklameplatte für Projektionszwecke. 

Fine Rcklamcplatte für Projektionszwecke, bei welcher 
c Reklame vorbereitet und während der Prcjektior 


sichtbar gemacht wird, behandelt das D. R. P. 410 955. 
das Herr Adolf Weigel. Berlin, anmeldete. Die Reklame 
ist auf dem lichtdichten Überzug einer Glasplatte licht¬ 
dicht. z. B. durch Aufdruck, vorgezeichnet oder mittels 
Sand, Staub, Eisenfeilspäne oder lichtempfindlicher 
Schicht abgedeckt. 

+ 


Vorrichtung zum Herstellen von kinematographischen 
Aufnahmen in Farben. 


Eine Vorrichtung zum Her¬ 
stellen von Photographien 
in natürlichen Farben, ins¬ 
besondere für k inematogra¬ 
phische Zw ecke t erfand 
(Deutsches Reichs - Patent 
Nr 415 622) Ludwig Horst 
in Berlin - Wilmersdorf. Die 
Erfindung zeichnet sich aus 
durch einen sehr großen be¬ 
weglichen Zuspiegler (I) und 
durch drei hintereinander 
unmittelbar vor den Ob¬ 
jektiven angeordnete, nach 
allen Seiten bewegliche, in 
ihrer Größe und Breite 
stufenweise abnehmende Ob- 
jektivspieglcr (2, 3, 4). 



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*6 Mk r Sündige Liebe, 
ca 1500!» 75 Mk. f> Bettelnde 
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Berlin SW 48, 

atssiassMsassassssas 

Priedrichstrade 8. 


Sehr geehrter Herr Sakliko*er! 

Bel Gelegenheit der jetzt stattgefundenen reichsdeut- 
scnen Uraufführung des Douglas Fairbanks Pilms "Der Dieb 
von Bagdad" in Kein, die ein grosser enthusiastischer Er¬ 
folg war, möchte ich nicht versäumen, Ihnen dafür zu dan¬ 
ken, dass Sie dieses grosse Werk der United Artists meiner 
Organisation für die reichsdeutsche Uraufführung übergeben 
haben. 


Ich habe der Kölner Uraufführung des "Dieb von Bagdad" 
selbst beigewohnt und habe in meiner Theaterpraxis noch 
nie bei einer Uraufführung eine solche ehrliche Begeiste¬ 
rung gesehen, mit der der Kassenerf 'lg gleichen Schritt 
halt. In den ersten drei Tagen besuchten 19.850 Personen 
die "Schauburg". Tausende und Abertausende mussten vor 
den geschlossenen Kassenschaltern kehrt machen. Jeder bis¬ 
her erzielt« Kassenerfolg wurde übertroffen. Der Film 
selbst, der sicherlich eines der stärksten Werke der Welt¬ 
produktion ist, wurde an vielen Stellen bei offener Scene 
enthusiastisch beklatscht. Die Pressestimmen der Kölner 
Zeitungen erkennen den hohen Wert des "Dieb von Bagdad" 
begeistert an. 


Ich begrüsse Sie bestens 



19. Jahrgang. Nr. 977 


fr'« 


I Berl 

Storno#*. 


Berlin, 8. November 1925 


das Älteste 

HLN'FACHBUIT 




Es kriselt 

Von A r o s. 


iedir einmal gehen wir kritischen Zeiten entgegen 
Man verrät keine Geheimnisse, wenn man über 
Dinge spricht, die allmählich unhaltbar geworden sind und 
so oder so repariert werden müssen. 

Da ist zunächst das Verhältnis zwischen Theaterbesitzer 
und Filmverleiher, das in ein Stadium der Halbheiten ge¬ 
raten ist, bei dem sich keine Partei wohl fühlt. Der Haupt¬ 
stein des Anstoßes, die V K B., ist nun inzwischen in das 
Deutsche Lichtbild-Syndikat aufgegangen das ernste An¬ 
halten macht. mit 
der Fabrikation 
md dem Verleih 
'U beginnen. 

Dieses Syndi¬ 
kat wurde bek¬ 
anntlich in Düs- 
eldorf vor mehr 
ls Jahresfrist be¬ 
findet. An sei- 
er Spitze stehen 
uste. kluge und 
üchtern rech- 
nde Männer, 
e genau wissen, 
iß man nichts 
mit Gewalt er- 
chen kann und 
: ‘ß man beson¬ 
ders beim Film 
r ir zum Ziel 
mmt, wenn 
n m wohl über¬ 
legt und langsam 
1 ne Politik des 
‘‘»glichen be¬ 
it eibt. 

Diese Politik 
des Möglichen be¬ 
steht fü- den 
! heaterbesitzer 
nhne Frage nur 
einer engen 
J * s ammenarbeit 
m ’t dem Ver- 
k*her, oder bes- 
S€r gesagt mit 
dem Zentralver- 
ban< * der Film- 
Verleiher. Es mag 
dahei ununter- 
* Ucb * bleiben, ob 
h *er und da ein 

* heaterbesitzer 


falsch behandelt, zu scharf oder zu lax angefaßt wurde 
Der Zentralverband ist nun einmal da und es muß mit 
ihm gerechnet werden. Wer objektiv sieht, muß sich mit 
den Prinzipien die diese Organisation bisher verfolgt hat. 
absolut einverstanden erklären, wenngleich zugegeben 
werden soll, daß der Theaterbesitzer manche Bestimmung 
der Verleiher als zu scharf, vielleicht sogi r als ungerecht 
empfindet. 

Das liegt »her daran daß der \crlesh r * iel Geld in 

seiner Lizenz und 
seinen Kopien in¬ 
vestieren muß. 
das er nur lang¬ 
sam und stück¬ 
weise vom Licht - 
spiclhausinhabcr 
zurückerhält. Es 
kommt hinzu, daß 
das Verleihge¬ 
schäft eine Art 
von Börsenspiel 
ist. Man kauft im 
Vertrauen auf die 
Zugkraft den teu¬ 
ren Film, der dann 
na ;hher eine Ent¬ 
täuschung dar 
stellt, genau so 
wie umgekehrt 
oft aus dem billig 
erworbenen Strei¬ 
fen der große 
Schlager wird. 

Aus dieser Un¬ 
sicherheit des 
Einkaufs, aus der 
Unmöglichkeit 
heraus, Erfolg 
oder Mißerfolg 

eines Films in 
Deutschland ab¬ 
solut sicher zu 
taxieren. ergibt 
sich auch eine 
Art der Preisge¬ 
staltung, die viel¬ 
leicht nicht ge¬ 
rade angenehm, 
aber unerläßlich 
ist. Fs müssen 
eben beim Erfolg 
Gewinne herein¬ 
geholt werden, um 




Seite 10 


Kincmotograpfy 


Nummer 977 


etwaige Mißerfolge wieder abzudecken. Die Frage des 
prozentualen Spielens oder das Problem der gleich* 
bleibenden Preise für einen und denselben Platz wird da¬ 
durch fast unerreichbar und fast unmöglich. 

Überhaupt ist die Frage des Geschäftsve kehrs zwischen 
Theaterbesitzer und Verleiher nicht im Rahmen eines 
Artikels zu erörtern. Es sprechen da hundert und tausend 
Imponderabilien mit, wobei letzten Endes immer wieder 
zu berücksichtigen ist, daß der Verleiher e nen wertvollen 
Film, der ihn einen erheblichen Betrag k» stet, zu einem 
verhältnismäßig geringen 
Preise an einen einzelnen 
Theaterbesitzer abgibt, 
gewissermaßen auf Risiko, 
und daß infolgedessen 
auch im Bestellschein der 
Verleiher sich besonders 
scharfe Bedingungen si¬ 
chern muß. 

In einer Unterredung, 
die mit einem prominen¬ 
ten Verleiher stattfand, 
wurde offen zugegeben, 
daß ßestellscheinfragen, 

Lieferungsbedingungen, ja 
sogar Ringbildungen dis¬ 
kutabel seien, wenn man 
nur mit den Führern zu 
tun habe, die überall und 
absolut als Vollkautleute 
gelten. Aber leider sei 
das Gros der Theaterbe¬ 
sitzer absolut unkaufmän¬ 
nisch, ja sogar geschäft¬ 
lich leichtfertig, was da¬ 
raus hervorgehe, daß es 
im verflossenen Jahr The¬ 
aterbesitzer gegeben hat, 
die hundertfünfzig Filme 
abschlossen, obwohl sie 
nur fünfzig gebrauchen 
konnten. Man überlege 
wirklich ernsthaft, was 
das heute für den Ver¬ 
leiher bedeutet, sechzig 
oder siebzig Filme zu 
streichen. Wenn er das 
bei der Hälfte seiner 
Kundschaft tun muß — 
und es gibt in der Praxis 
solche Fälle — hat er 
nicht nur in der verflosse¬ 
nen Saison umsonst gearbeitet, sondern erzielt noch er¬ 
hebliche Verluste, die er unter Umständen gar nicht 
tragen kann. 

Wir persönlich wünschten eine Ringbildung, schon um 
nachher feststellen zu können, daß sie an der Uneinigkeit 
im eigenen Lager zugrunde geht. Genau so wie wir auf 
die praktische Arbeit des Lichtbild-Syndikats gespannt 
sind, weil auch da gewisse Bedenken und Gründe vor¬ 
liegen. die befürchten lassen, daß aus dem gemeinnützigen 
Verleihbetrieb unter dem Zwang der Entwicklung über 
kurz oder lang ein ganz gewöhnlicher Filmverleih wird. 

Man verstehe uns nicht falsch: wir zweifeln nicht am 
guten Willen und an den reinen Absichten der Gründer, 
aber wir glauben, daß d;e Verhältnisse stärker sein 
werden, daß eine ganze Reihe von Gründen nachher zur 
rein kaufmännischen Entwicklung zwingt, was ja schlie߬ 
lich auch kein Unglück wäre, besonders nachdem die 
Kreise des Syndikat-Verleihs vorläufig nicht allzuweit 


gezogen werden sollen. — Das Syndikat, das übrigens 
gar nicht an gemeinsame Abschlüsse, an irgendeinen 
Druck dem Verleiher gegenüber denkt, wird zunächst 
etwa fünf deutsche und fünf ausländische Films heraus¬ 
bringen, das heißt also, es will nur ein Fünftel des Be¬ 
darfs seiner Mitglieder decken. Vier Fünftel werden 
nach wie vor im freien Verkehr eingedeckt werden 
müssen, wobei auf der anderen Seite zu bedenken ist, 

daß mancherlei Verleiherverbmdungen schon bei den 

jetzigen Mitgliedern bestanden, die durch den Syndikats- 

Verleih parallelisiert wer¬ 

den. 

Jedenfalls wird durch 
das Syndikat die Ange¬ 
legenheit der Sperre in 
Ordnung gebracht wer¬ 
den. Das muß natürlich 
in einer Weise geschehen, 
die dem Theaterbesitzer 
nicht wehe tut. Es darf 
in diesem Fall keinen 
Sieger und keinen Be¬ 
siegten geben. Wenn die¬ 
ser Ausgleich geschahen 
wird, haben die Düssel¬ 
dorfer schon den ersten 
großen Erfolg davon ge 
tragen, ha^en sie prakti 
sehe Arbeit geleistet. 

Damit aber ist die Krise 
von der eingangs die Red* 
war, nur erst zum Teil be 
hoben. Es ist nicht so e»n 
fach, wenn eine Firm 
wie die l fa ihren Aktio 
nären keine Dividend 
zahlen kann, während su 
umgekehrt den Obligati* 
nären mehr als zehn Pr 
zent zahlen muß. Ab» 
schließlich gibt es ja au«, 
genug große namhafte F; 
men außerhalb der Filr 
Industrie, die in diese 
Jahr dividendenlos bk 
ben. 

Man darf nicht verg» 
sen, daß der große de*, 
sehe Konzern ein Pr 
£ramm aufgestellt und zum 
großen Teil durchgetu t 
hat. das ebenso sehr 
Zwecken der Firma wie dem Ansehen des deuk 
Films galt. Wenn die leitenden Herren Optimisten u * 
wesen sind und im Vertrauen auf eine günstige EntwK 1 * 
lung vielleicht einen Schritt weiter gegangen sind, als 
hätten gehen sollen, so ist ihnen daraus kein Vorwurt zu 
machen, denn sie haben nichts anderes getan, als vi 
namhafte Wirtschaftspolitiker. 

Im übrigen stehen wir auf dem Standpunkt, daß hei 
der ganzen Transaktion nichts verloren ist, daß sich nur 
die Realisierung mancher Projekte verzögert und daß - jS 
etwas ist, was große, weltumspannende Firmen heute n 
Kauf nehmen müssen. 

Das einzige, was uns gefährlich dünkt, sind gewisse An¬ 
näherungen an Amerika. Gegen die Aufnahme amerikani¬ 
schen Kapitals wäre an sich gar nichts einzuwenden 
Deutsche Städte, deutsche Länder und Firmen aller R h 
tungen suchen drüben Kredite. Es wird auf die Bedingen 
gen ankommen, und da wird man abwarten mü*sen 




Nummer 977 


ftmemaiograpf) 


Seite 1! 


Amerikanische Filmneuigkeiten 


er Kampf zwischen dem Trust (Famous Players— 
Metro Goidwyn—First National) und den Unabhän¬ 
gigen. unter Führung der .Universal'*, scheint sich sehi 
ruhig zu entwickeln; aber der Schein trügt. Unter der 
äußerlichen Ruhe verbirgt sich eine Erbitterung und eine 
Leidenschaft, wie sie eben bei einem Kampf um die 
Existenz begreiflich ist. Der neueste Schachzug des 
Trusts wird in aller Stille vorbereitet: die Famous Players 


Daß eine geschickte Künstlerin auch gegen ein schlechtes, 
abgespieltes Szenario erfolgreich sein kann, beweist Mary 
Pickford in ihrem neuen Film ..Die kleine Annie Rooney”. 
Das alte Thema von dem Kind aus der Mietskaserne, das 
schließlich den zu unrecht verdächtigten Geliebten rettet. 
Nicht eine neue Variante, alles alte erprobte Effekte, 
alles alte Situationen Aber auch die Mary Pickford ist 
die alte geblieben: die Ewigjunge. Sie muß ungefähr in 


und die First National, die eine 
Mehrzahl der Kinohäuser kon¬ 
trollieren, werden alle *hre 
Theater unter einen Hut bringen 
Diese Konsolidierung muß natür¬ 
lich ifi einer Form erfolgen, daß 
sie nicht gegen das Anti-Trust- 
Gesetz verstößt, und die „Ge- 
neralstäbier’*, die Anwälte, auf 
beiden Seiten haben eine kmff- 
iche Aufgabe vor sich: Die Trust- 
mwälte müssen sie so lösen, daß 
<eine Gesetzesverletzung nach¬ 
weisbar ist — die independentan- 
v älte müssen versuchen. emenVer- 
toß zu entdecken, der eine gericht- 
che Maßrahme möglich macht. 
Inzwischen wird beiderseits die 
roduktion m:t Hochdruck be¬ 
ieben — nicht zum Vorteil dei 
ualität des amerikanischen 
T !ms: Kunst und Hast sind 
v 'derstrebende Pole. Jede 
oche bringt sechs bis zehn grö- 
i re Fiimstücke. ganz abgesehen 
v n den kurzen Füllern, die 
0 t/endweise auf den Markt ge- 
v *Jen werden. Das alte 
^ nchwort von dem Dritten, der 
s h freut, wenn zweie sich strei- 
I % hat längst seine Berechti- 
t ng verloren — es ist meistens 
r Dritte — man nenne ihn 
\ k oder Publikum auf dessen 
K ''ten der Kampf geführt wird. 

^ nter den neuen Filmen der 
^ »che dürfte drüben der Pola- 
Nv4ri-Film „Die Blume der 
Nacht besonders interessieren 



der Mitte der Dreißiger sein — 
sie spielt die klcne Annie, die 
bei Beginn des Films zwölf 
Jahre alt ist, und sie sieht wie 
eine Zwölfjährige aus, bewegt 
sich und benimmt sich genau 
wie eine Zwölfjährige — sie 
i s t eben das zwölfjährige Mäd¬ 
chen. weil man es ihr glaubt. 
— Der Film ist ein gr »ßer, ein 
persönlicher Erfolg dieser einzig¬ 
artigen Künstlerin. 

Mit dem Dampfei „Deutsch¬ 
land * sind vor ttnigen Tagen 
Direktor Grau und Dr. Nikolaus 
Kaufmann von der Ufa hier ein- 
getroffen, die an dem Kulturfilm 
„Wege zu Kraft urd Schönheit 
ein besonderes Interesse haben 
Der Film liegt seit Monaten hier 
und harrt der Freigabe durch die 
Zensur. Vielleicht werden die 
Berliner Herren durch eine Pri¬ 
vatvorstellung vor den Presse¬ 
vertretern und Fachleuten sich 
über die Möglichkc t der öffent¬ 
lichen Aufführung informieren 
Die Zensur, die den Film „Das 
verbotene Paradies anstandslos 
passieren ließ, trotzdem hier 
die Absicht in ihrer Deutlichkeit 
unverkennbar ist, kann an dem 
Kulturfilm keinen Anstoß neh¬ 
men, wenn er ihr in verständiger 
Weise unterbreitet und in seinen 
Zwecken klargemacht wird. Laszi¬ 
vität haben wir hier wiederholt 
im Film gesehen, die Nacktheit 
als Reizmittel ist auf der Sprech- 


um des Stars willen. Pola 

j. ... _ _ Jane Winton. cm i 

* ri * die auf ihre großen Er- 
in Deutschland hin von der Paramount verpflichtet w urde, 
hier noch nicht einen einzigen Film gespielt, der auch 
" Ur annähernd an ihren Dubarryerfolg heranreicht; mit 
H H ‘ ra neuesten Film aus den wilden Tagen der Gold- 
ieherzcit in Kalifornien hat sie keinen glücklichen Griff 
ßetan Fine blutrünstige Geschichte, schlecht erzählt und 
* <>n I aul Bern ungeschickt gefilmt. Was Pola Negri leistet, 
ISt So gesehene Routinearbeit, und die Nahaufnahmen 
- höchst unvorteilhaft für sic: Von dem früheren Reiz 

V a Wen *g zu sehen — die Negri scheint wesentlich ge- 
»Ilert zu sein. 


bühne hier in einem halben Dut- 

ucr Metro*Star Phot 

zend Revuen zu sehen — logischer¬ 
weise kann die Zensur die reine Nacktheit im Dienste der 
Vervollkommnung nicht gut verbieten. Es fragt sich nur, ob 
die Logik der Zensoren korrekt oder unberechenbar unlo¬ 
gisch ist. Der mit Recht so geschätzte Populus wacht auf. 
Es ist vielleicht zuviel gesagt, wenn man diese frohe Bot¬ 
schaft in diese verallgemeinerte Form faßt — der Populus 
ist eine Herde, die dem Leithammel folgt, der Leithammel ist 
sich, wenigstens im vorliegenden Falle, des rechten Weges 
wohl bewußt und kann (und wird?) sie auf schönere Wei¬ 
den führen. Konkreter ausgedrückt: unter der Führing 
eines jungen und wohlhabenden Verlegers, der Kunst- 


Seite 12 


Rmemotogropf) 


Nummer 977 


freund und Kunstverständiger ist. haben sich mehrere 
Herren zusammengetan, die sich die Pflege des Kunst film* 
zur Aufgabe gemacht haben. Diese finanzkräftige Ver¬ 
einigung ist zunächst damit beschäftigt, eir.e Anzahl guter, 
mittelgroßer Theater in den großen Städten des Landes 
zu kaufen oder zu pachten, und in diesen Theatern nur 
die wirklich guten Filme aller Länder ;u zeigen Was 
sie planen, ist: das Kino der Gebildeten . Filmkam- 
merspiele. Daß hier in erster Linie de- deutsche Film 
»n Betracht kommt, bedarf weiter keiner Erläuterung. 
Daß dieser Film gewinn¬ 
bringend sein kann, liegt 
auf der Hand: Wir haben 
hier in jeder großen Stadt 
Zehntausende, die nie das 
Kino besuchen, weil — 
ohne Selbstüberhebung — 
ihrer Bildung die dort ge¬ 
botene Kost nicht zusagt, 
wir haben in jeder großen 
Stadt Hunderttausend^ die 
den Kitsch, der jahrein 
und jahraus hier aufgetischt 
wird, leid sind und dem 
Kino entfremdet werden; 
wir haben endlich im Lande 
Millionen, die instinktiv den 
besseren Film bevorzugt n 
— ich möchte hier bemer¬ 
ken, daß der tieiiste und 
beste Film des neuen Spiel- 
jahres „Tower of Lies“ 
des Triumvirats Lagerloef- 
Sjöström-Chaney gegen alle 
F'rwartung ein populärer, 
ein Kassenerfolg ist, und 
daß der meisterhafte Film 
„Die lustige Witwe“ seit 
Monaten vor ausverkauften 
Häusern spielt . . . Der mit 
Recht so geschätzte Po- 
pulus wacht auf 

Das Verlangen nach besseren und guten Filmen wird 
durch die systematische Propaganda in der Presse unter¬ 
stützt und genährt. Die Tagespresse hat ihre ernsten 
Filmkritiker, die jeden neuen F*ilm mit derselben Gründ¬ 
lichkeit und Würde besprechen, wie die Theaterkritiker 
die Novitäten der Sprechbühne. Die Sonntagsblätter, die 
Wochen- und Monatsschriften bringen ernste Abhandlun¬ 
gen oder bitterboshafte Plaudereien, in denen sie gegen 
das kitschige Massenprodukt und die nur auf den Profit 
bedachte Sc ha öl onc na r beit der amerikanischen Filmindu¬ 
strie losziehen 

So brachte das populäre „Colliers Weekly“ in einer 
seiner letzten Nummern einen amüsanten Artikel: ..Wie 
uns die Welt im Film sieht * — eine wohlverdiente Ver¬ 
höhnung des amerikanischen Films. 

Die Welt kennt uns (die Amerikaner) nun ganz genau. 

Jedes amerikanische Heim hat ein Schwimmbassin, einen 
Kammerdiener und einen unerschöpflichen Kübel mit den 
auserlesensten alkoholischen Getränken. 

Jede Amerikanerin hat mindestens drei Gatten und hat 
auf der Welt nichts weiter zu tun. als den nächsten zu 


suchen. Jeder Amerikaner ist auf ein Mädchen oder ein 
Mördchen aus. 

Der berühmteste Mann in Amerika ist ein kleiner Mann 
mit unmöglichen Füßen, einem kleinen, schwarzen Schnurr¬ 
bärtchen, einem Hütchen, einem Spazierstöckchen und einer 
ernsten Miene. 

Amerika ist das „Land der Freiheit“, das aus einem 
Platz. Wallstreet gerannt, und den westlichen Prärien be¬ 
steht. In diesen Prärien des Westens leben Indianer und 

Tom Mix. der als eine 
Art Prärie - Polizei gelten 
darf, begrenzt sind die 
Prärien durch das „typi¬ 
sche amerikanische Heim“. 

Es gibt auch so etwas 
wie einen amerikanischen 
Vater, der sich indessen 
wenig oder gar nicht um 
seine Familie kümmert und 
meistens im Cutaway in 
seinem Bureau oder bei 
einer Hochzeit erscheint. 
Schecks unterzeichnet und 
Ballettmadels aushält. 

Die Amerikanerin trägt 
morgens, mittags, abends 
und nachts Perlenketten 
die Millionen wert wären 
wenn sie echt wären. 

Die populärsten Leut« 
in Amerika sind nicht etw. 
die ernsten Männer, di- 
ihren Geschäften nach 
gehen, durch schwere Ar 
beit Geld erwerben ai 
Fortschritt der Menschh* 
arbeiten, sondern Leut* 
die sich auf Nägel setzt r 
die jemand auf einen Stw 1 
gelegt hat. Zahnreparaturt i 
mit Schmiedehämmern v* 
nehmen, in Abzugskanäle fallen und an den Fassaden d r 
Wolkenkratzer dabei hinaufklettern und von der n 
Dächern unbeschädigt herunterpurzeln. 

Amerika ist das Land der unbegrenzten Unmöglichkeit« i. 
eine Phantasmagorie, ein Alpdruck. Die ganze Welt la» d 
über den Amerikaner — er ist der ewige Hanswurst. 

So sehen es die Massen im Kino — und sie glauf 
was sie sehen, denn die Kamera kann doch nicht Iül 1 
ln jedem Lande unter der Sonne sind vier aus fünf Fih 
amerikanisches Fabrikat. Der Film ist der neue ameri*a- 
nische Botschafter ... mit unbegrenzter Macht. 

Das sind die Hauptpunkte des Artikels in „Coli"-’** 
Weekly". Das Bild ist übertrieben wie jede Satire. 
sichtlich übertrieben, damit es um so stärker wirkt — u ® 
es wirkt auf die Massen, es wird auch sehr bald aut die 
Filmfabrikanten wirken — wenn ihnen der geschätzte 
pulus die Gefolgschaft verweigert und sich den hohe* 
Ziele anstrebenden Führern zu wendet. 



#«* 

£ 

* *V 


H. R- H- 


Nummer 977 


Rmematograph 


Seite 13 


Die Bearbeiter 


er amerikanische Film ist dem deutschen bereits darin 
im Vorteil, weil er im gesamten angelsächsischen 
Sprachbereich der Krde ohne die geringste Abänderung 
laufen kann. Sogar in den internationalen Hafenstädten 
des Ostens ist es möglich, den amerikanischen Film mit den 
Originaltiteln vorzuführen, weil die eingeborene Bevölke¬ 
rung des Englischen mächtig ist. Außerdem gibt es 
exotische Städte, in denen die Filmtitel zweisprachig vorge¬ 
führt werden, und die zweite Sprache ist fast immer das 
Englische. In Deutschland und be.m deutschen Film geht 
das nun leider nicht Man hi t in Holland, aber auch auf 
dem Balkan schon gelegentlich deutsche Filme mit deut¬ 
schen Titeln laufen lassen, weil bei der Landesbevölkerung 
eine genügende Kenntnis des Deutschen vorausgesetzt wer¬ 
den konnte. Aber mit diesem Zufall kann die deutsche 
Filmindustrie leider nicht rechnen und bleibt hier gegen 
Amerika in der Hinterhand. 

Als daher die Einfuhr amerikanischer Filme bei uns 
einsetzte, entstand eine neue Position in der Filmbranche, 
der Bearbeiter, dessen Aufgabe es anfänglich nur war, die 
englischen Titel zu übersetzen In der ersten Zeit liefen 
die amerikanischen Filme bei uns in der Originalfassung, 
weil damals die F’hrfurcht vor dem amerikanischen Film 
mit seinen Welterfolgen noch verbreitet war. Als sich aber 
herausstellte, daß man dem deutschen Publikum die ame- 
tkanischen Filme durchaus nicht immer in der Original- 
assung vorsetzen konnte, und weil auch die Zensur in den 
Vuslandftlmen manchmal große Schnitte machte, war es 
lotwendig, dem Titelübersetzer gleichzeitig das Amt eines 
Bearbeiters zu übertragen. 

Ein Idealzustand ist dies keineswegs. F.igent ,: hätte 

der Regisseur das Recht, seinen Film in der g. »zen Welt 
» vorgeführt zu sehen, wie er ihn schnitt; denn schließ!’ch 


ist das Schneiden eines Filmes nicht die kleinste Aufgabi 
die ein Regisseur zu erfüllen hat. Aber diese an sich selbst¬ 
verständliche Forderung ist bisher noch selten erfüllt wor¬ 
den. Die Uraufführungstheater haben fast immer den Ehr¬ 
geiz, den Film in einer Fassung vorzuführen, die. wie sie 
meinen, bei ihrem Publikum allein Anklang findet. Man 
erinnert sich noch jener energischen Besitzerin eines west¬ 
lichen Lichtspielhauses, deren ..Scherenschnitte" bei allen 
Regisseuren gefürchtet waren. Die Dame allerdings kannte 
ihr Publikum gründlich und konnte sich damit rechtfertigen, 
daß sie selbst flaue Filme zu erfolgreichen Stücken Um¬ 
schnitt 

Leider kann dies von der Mehrzahl der Bearbeiter nicht 
gesagt werden. An sich ist es ein Unding, einen Film, der 
doch eine in sich gefügte Arbeit darstelit oder wenigstens 
darstellen sollte, zu bearbeiten. Über geringfügige Ände¬ 
rungen wird sich natürlich stets reden lassen, denn ein Re¬ 
gisseur kann, wie jeder Schaffende, zuletzt nicht mehr fest¬ 
stellen. ob ihm jede Szene glückte, oder ob er seine Idee, 
die ihm vorschwebte nicht in das Bild hineir sieht, wahrend 
ein Außenstehender, der objektiv vor der Leinwand sitzt, 
von all dem nichts merkt Fast jeder Filir hat Längen, die 
gewöhnlich erst in der Premiere bemerkt weroen und die 
vorher dem Regisseur oder dem — Bearfxitzr »ntgangen 
waren. Aber wie ein Theaterstück nach der Premiere in 
der Mehrzahl der Fälle gekürzt wird, so sollte auch ein 
Film nach der Uraufführung noch einmal durchgesehen 
werden, weil die Wirkung niemals richtig vor der Publi¬ 
kumsverführung festgestellt werden kann 

Gegen eine derartige Bearbeitung wird sich nichts em- 
w .nden lassen, aber es mehren sich neuerdings die Fälle, 
in denen mit den Filmen in einer Art umgesprungen wird, 
als handle es sich un ein Bund Flicker. Wir haben eine 




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Rmematopropf» 


Nummer 977 


Anzahl Bearbeiter, die von einem nicht ganz erständlichen 
Ehrgeiz gepackt werden, sobald sie die Sch«*re an den 
Film setzen, und die nun auf ihre Art den Film umdichten. 
Für die Bearbeitung eines ausländischen 7 Ims gibt es 
natürlich nur eine Richtlinie: ihn zu einem puolikumssiche- 
ren Werk zu machen. Der Bearbeiter muß in demselben 
Sinne objektiv sein wie der Theaterbesitzer er muß den 
eigenen Geschmack unterdrücken und sich c _*n Wünschen 
der Zuschauer anpassen. Mit dem törichter Gerede, das 
weltfremde Theoretiker, aber auch manche praxisfremde 
Filmkritiker anstimmen. nämlich, man müßte das Publikum 
zu ..Höherem erziehen“, scheint immer noch nicht gründlich 
genug aufgeräumt zu sein. 

Das Publikum will alles, nur 
nicht erzogen werden, und 
wird böse, wenn es diese 
Absicht merkt. Es bestraft 
die Tendenz, indem es dem 
Theater den Rücken kehrt. 

Natürlich wollen einzelne die 
Erziehung zur Kunst schon, 
aber den Massen ist dieser 
Wunsch vollkommen fremd 
Und da der Film eine Er¬ 
scheinung für die Menge 
ist, muß deren Wunsch für 
die Filmindustrie maßgebend 
sein, wie sich das bei ande- 
ren Industrien von selbst 
versteht. Das um so mehr, 
als keine Industrie der Welt 
in einen Massenartikel so 
hohes Kapital steckt wie 
eben die Filmindustrie. 

Die Regisseure vergessen 
das manchmal, aber sie 
haben wenigstens die Ent¬ 
schuldigung. daß sie ja mit 
neuen Mitteln die verlangte 
Wirkung her Vorbringen sol¬ 
len. Der Bearbeiter hin¬ 
gegen ist zuerst dazu da. 
einen bereits erprobten 
Film zu prüfen, ob er in 
seiner alten Form in den 
deutschen Kinos gespielt 
werden kann Das deutsche 
Publikum ist nun in seiner 
Zusammensetzung anders 
als die Zuschauer des 
Broadway, obgleich ja de¬ 
ren Wünsche für den Welt¬ 
spielplan der Kinos ma߬ 
gebend sind. Wir sind we¬ 
nige«* naiv, minder primitiv 
in den Voraussetzungen als die Amerikaner 
Bearbeiter vergessen dies bisweilen. 

Sie sind dann aber auf der anderen Seite wieder 
Freunde von überspitzten Effekten. Diese letzten kom¬ 
men in der Regel dann zustande, wenn eine heraus¬ 
geschnittene Szene durch einen Titel ersetzt werden muß. 
oder wenn der Bearbeiter die Bildfolge willkürlich ändert 
und dem szenischen Ablauf eine andere Reihenfolge gibt. 
Das letztere scheint augenblicklich die große Mode bei den 
Bearbeitern zu sein, wie es ja nicht nur Film-, sondern auch 
ßearbeitermoden gibt. 

Anerkannt muß natürlich werden, daß es ohne Schnitte 
nur in ganz seltenen Fällen geht. Wenn ein Film von Lu- 
bitsch, Griffith, Mauritz Stiller einmal geschnitten und dem 
Theater überantwortet wurde, so erscheint uns eine Bear¬ 
beitung dieser Werke als ein störender Eingriff. Wenn 


einem Künstler wie Mauritz Stiller ein Übergang nicht 
glückte, so bringt ihn der Bearbeiter erst recht nicht fertig. 
Auch von Lubitsch und Griffith sollte man nichts als die 
Titel übersetzen; sie pflegen sich schließlich etwas dabei 
zu denken, wenn sie ihre Szenen ausarbeiten. Die „Ehe im 
Kreise“ war von Lubitsch mit deutschen Titeln versehen 
worden, und es wäre am besten, wenn dieser Meister aus 
seinen amerikanischen Filmen eine deutsche Fassung zu¬ 
rechtschnitte. 

Wo ein Schnitt anzubringen ist. wird stets nur aus der 
Art des Films hervorgehen. Am besten doch wohl dort, wo 
kein Zwischentitel die Lücke auszufüllen hat. Leider kann 

man beobachten, daß durch 
den Schnitt leere Stellen ent¬ 
stehen. während es dem Be¬ 
arbeiter nicht aufgefallen ist, 
daß er nebensächliche, voll¬ 
kommen entbehrliche Passa¬ 
gen stehen ließ. Man muß 
immer wieder feststellen, daß 
der alte Aberglaube, das Pu¬ 
blikum verlange vor allen 
Dingen , Aufmachung“, also 
c ine pompöse Drapierung an 
sich unwichtiger Elements, 
bei den Filmleuten unaus¬ 
rottbar zu sein scheint. Das 
Publikum will vor allen 
Dingen Handlung und noch 
einmal Handlung; alles 
andere kommt e-st in 
zweiter Linie. 

Es wird sich vielleicht 
nicht immer vermeiden 
lassen, die Szenen in der 
Bearbeitung an einzelnen 
Stellen anders zu bringen, 
als die Originalfassung sie 
abrollen ließ. Aber es darf 
dann nicht zu Gewaltsam 
keiten kommen, wie man es 
immer wieder erlebt. Die 
sicherste Schere hat in 
solchen Augenblicken der 
vortreffliche Noack, dessen 
Bearbeitungen auch der 
amerikanischsten Filmen 
eine europäisch angenäherti 
Möglichkeit geben. (Eir 
Musterbeisp»el ist in diese 
Beziehung die „Angst vo* 
der Ehe“.! Recht wenig er 
treulich war die Bear bei 
tung, die der erste Harold 
Lloyd-Film fand, bei den' 
die Bearbeitung damit begann, daß für einen guten Ori- 
ginaltitel ein nichtssagender, krampfhaft gesuchter Tit* 
an die Stelle trat. Über die Umbetitelung von Ausland 
filmen wäre noch ein Wort zu sagen: 

Die Mode kommt aus Amerika, wo sie verständlich is‘ 
Den geplagten Arbeitstieren des Broadway sagt natürlich 
ein Titel wie „Passion“ mehr als „Madame Dubarry“, „D 1 “* 
ception“ mehr als „Anna Bolcyn“, denn die große Men^ 
hat jenseit des Ozeans nicht den geringsten historischen 
Sinn und kann ihn nach ihrem Bildungsgang auch gar nicht 
haben. Außerdem steckt bei den Amerikanern vielleK 
noch die Absicht dahinter, die Herkunft des Films möglichst 
zu verwischen. Wir haben weder zu einem noch zu ande* 
rem Anlaß. Wir sollten den Originaltitel eines Films nur 
dann ändern, wenn er entweder unübersetzbar ist oder durch 
ein besseres deutsches Schlagwort ersetzt werden kann 



Der Trödler von Amsterdam Phot. D*fa 

unsere 





Nummer 977 


Äinrtnntograpfi 


Seite 15 


Pariser Notizbuch 


Der Kampf gegen die .. Amerikinisation“ — Deutsche Filme ia Pari* 

(Von unserem Pariser Korrespondenten.) 




s muß etwas geschehen, darüber ist sich ganz Paris 
einig. Der amerikanische Film, der während des 
Krieges, als Europa mit anderen Problemen voll beschäf¬ 
tigt war, groß geworden ist, breitet sich jetzt in rigo¬ 
rosester Weise aus und sucht überall neue Absatz- und 
Bctätigungsgebiete. nicht auf Grund seiner überragenden 
Qualität, son¬ 
dern mit Hilfe 
des Standards 
seiner Währung. 

Gerade für 
Frankreich in 
seir.en Infla¬ 
tionsnöten ist die 
Gefahr beson¬ 
ders groß. 

Amerikanische 
Filme stellen 
Hier bereits seit 
längerer Zeit 
den weitaus 
größten Teil des 
Spielplans. Nach 
einer kürzlich 
veröffentlichten 
Statistik betra¬ 
gen die Einnah¬ 
men der ameri¬ 
kanischen Film¬ 
gesellschaften 
aus dem Aus 
undsgeschäft 
bereits im 

Durchschnitt 
' unfunddreißig. 

Hei einzelnen 
Gesellschaften 
bereits zwei¬ 
undvierzig Pro- 
cnt der Ein¬ 
nahmen über¬ 
haupt. Dabei ist 
u berücksich- 
: gen, daß die 
Bilder, ehe sie 
ns Ausland ge- 
sich bereits 
im eigenen 

■ ande amorti- 
s ert haben, die- 
Se Hinnahmen 
a '*° reinen 
Herschud dar.teilen Aber nicht nur das. die Ameri- 
r ner geben sich gerade in letzter Zeit die allergrößte 
iühe — angesichts des Standards ihrer Währung mit 
Hestern Erfolg — f auf die französische Industrie Einfluß 
gewinnen und im Zusammenhang damit eine möglichst 
große Anzahl einzelner Theater in die Hand zu bekom- 
11 ‘^n, in denen dann natürlich so gut wie ausschließlich 
amerikanische Bilder laufen sollen. 

1 ast noch mehr verstimmt die Rigorosität, mit der man 
1 drüben mit allen Mitteln und unter allen erdenk- 
'en Vorwänden gegen die Einfuhr französischer — wie 
W °hl ganz allgemein europäischer — Filme sträubt. Mag 
Se,n ’ so sagt man sich, daß die französischen Bilder der 
an *erikanischen Mentalität hier und da nicht ganz ent¬ 



Alicc Terry, die Gattin dci^RtKuieurt Kcs Ingram, auf dar lUtw nach Europa 


sprechen. Nimmt denn aber Amerika mit dem, was es 
ausführt, auf die europäische Einstellung und den euro¬ 
päischen Geschmack Rücksicht? Spitzenleistungen, 
technisch oder künstlerisch nochstehende Erzeugnisse 
sind hier immer willkommen. Das hat erst jetzt wieder 
die französische Erstaufführung des «.Phantoms der 

Oper*' bewiesen, 
das hier beson¬ 
derem Interesse 
begegnete: ist 

doch der Schau¬ 
platz der Hand¬ 
lung die Pariser 
..Opera", de»- 
Stolz jedes Fran¬ 
zosen Aber es 
sind ja nicht nur 
Spitzenleistun¬ 
gen. die zu uns 
h »ruberkom- 
y*cn, sondern 
vielfach. um 
nicht zu sagen 
n der Mehrzahl. 
Bilder, die, ganz 
objektiv gese¬ 
hen. in künst¬ 
lerischer Be¬ 
ziehung an die 
eigene Produk¬ 
tion bei weitem 
nicht heran¬ 
reichen. 

Es muß also 
etwas gesche¬ 
hen. und zwar 
Said und durch¬ 
greifend Nur 
was. ist die 
schwierige Fra¬ 
ge. Einer sieht 
das Heil in 
einem ..Latei¬ 
nischen Ring“, 
enem Zusam¬ 
menschluß von 
Frankreich und 
Italien, dem sich 
dann Belgien. 
Spanien, Por¬ 
tugal und Ru¬ 
mänien anschlie- 
ßen sollen, mit dem Zw'eck, in diesen Ländern die eigene 
Produktion untereinander auszutauschen und nach Mög¬ 
lichkeit den Spielplan damit zu füllen. Gegen diesen 
Plan erhebt sich der Emwand, daß wahrscheinlich 
Italien, das auf seine eigene Produktion sehr stolz ist. 
kaum dafür zu gewinnen sein werde und die übrigen 
I änder über keine nennenswerte Eigenproduktion ver¬ 
fügen. Belgien allerdings fängt jetzt an. selbst zu pro¬ 
duzieren. aber es bleibt abzuwarten, war daraus wird 
Aussichtsreicher scheint schon der in diesem Zusam¬ 
menhang ebenfalls ventilierte Gedanke, einen Zusam¬ 
menschluß mit der deutschen (sic!) und englischen Pro¬ 
duktion herbeizuführen und so gewissermaßen den Ameri¬ 
kanern einen europäischen Trust gegenüberzustellen, der. 



Seite 16 


fünemotogropt) 


Nummer 977 


wenn er zustande käme, allerdings wohl gai*z anders auf- 
treten könnte. Aber das hat wohl noch gute Weile. 

Eine andere Gruppe ist für die Kontingentierung nach 
deutschem Muster. Doch auch das hat se re Schwierig¬ 
keiten. vor allem, weil Frankreich durch iie verschie¬ 
densten Handelsverträge die Hände gebunden sind. Sie 
soll deshalb auch nicht von Staats wegen oder als Zoll¬ 
maßnahme eintreten, sondern man will die Zensur damit 
betrauen derart, daß diese hier ebenso wie wohl in ande¬ 
ren Ländern allmächtige Einrichtung nur einen bestimm¬ 
ten Prozentsatz fremder Filme zulassen sol e. Die Maß- 
nahme hätte den Vorteil, daß sie von vornherein sozu¬ 
sagen „gleitend“ angelegt werden konnte, je nachdem 
Amerika weiter 


sich vor allen Dingen freuen, daß sie ihnen ohne Schwie¬ 
rigkeiten folgen können und daß man ihnen so entgegen¬ 
kommt. Außerdem glaubt der gute Mann, der auf den 
schlauen Gedanken gekommen ist, die Eingeborenen, also 
die restlichen zwanzig Prozent seiner Besucher, würden 
gern die Gelegenheit ergreifen, ein paar Worte Englisch 
zu lernen oder sich in der fremden Sprache zu vervoll¬ 
kommnen 

Den größten Eifer im Kampf gegen die Amerikanisation 
zeigt eine Gruppe „O. P. C. L.“ (Omnia-Pathe-Consor- 
tium-Lutetia), die über eine bc trächtliche Anzahl von 
Theatern verfügt und in dieser und anderen selbstän¬ 
digen, die sich ihr anschließen wollen, die Verteilung der 

französischen 


bei dem Boy¬ 
kott bleibt oder 
sich bereit fin¬ 
det, eine ent¬ 
sprechende An 
zahl franzö¬ 
sischer Filme 
bei sich einzu¬ 
führen. 

Doch auch 
dieser Ausweg 
erscheint nicht 
der richtige. 
Einmal wäre 
damit herzlich 
wenig für die 
Beliebtheit 

französischer 
Filme im Aus¬ 
land gewonnen, 
wenn nicht viel 
verloren, ferner 
der W illkür Tür 
und Tor geöff¬ 
net, und schlie߬ 
lich ist es im¬ 
mer gefährlich, 
der Zensur, die 
nach einer an¬ 
deren Version 



Produktion vor¬ 
nehmen will, 
um, wenn das 
geschehen ist. 
den Spielplar 
mit fremden Bil 
dern aufzufül¬ 
len. Diese Grup¬ 
pe greift die 
französische 
Handelskammer 
für Kinemato¬ 
graphie auf Jas 
schärfste an ond 
droht mit dei 
Einrichtung 
einer neuen, aus 
rein franzö¬ 
sischen Firmen 
bestehenden 
Handelskam¬ 
mer. die die Be 
fugnis habet 
soll, den Erwer 1 
von Theater 
durch Auslände 
und die mal 
gebende Bete 
ligung an frai 
zösischcn F 


hier bald, vielleicht schon zum 1. Januar 1926. aufgehoben 
werden soll, einen so großen Einfluß c inzuräumen. 
Letzten Endes würde die Einrichtung machtlus sein gegen 
die amerikanischen Bestrebungen, auf die französische 
Industrie Einfluß zu gewinnen oder hier eigene Produk- 
tionsgesellscSaften und Theater zu errichten. 


men zu verhindern. Doch ^auch diese Leute werd 
w leder lebhaft angefeindet und aller möglichen eige 
süchtigen Interessen verdächtigt. Brise Zungen behaupt 
sogar, es käme ihnen nur darauf an, die Zwischenhänd 
zu spielen und an der amerikanischen Einfuhr für st h 
zu verdienen. 


Eine gewisse Erschwerung der Einführung oder doch 
einen Zwang zur Rücksichtnahme, wenn auch nur in 
technischer Hinsicht, bedeutet schon die am 1. Januar 
1926 in Kraft tretende Bestimmung, wonach nur noch 
Filmwerke eingeführi werden dürfen, die auf unent¬ 
zündlichem Film hcrgesiellt sind. Übrigens wird auch 
gegen die neuerdings aus Amerika importierte Sitte, 
Teile von Filmen koloriert zu bringen, von verschiedenen 
Seiten lebhaft polemisiert. 

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, daß in 
einzelnen der großen Boulevard-Theater neuerdings 
sämtliche Titel zweisprachig, in französischer und eng¬ 
lischer Sprache, gezeigt werden. Der Grund dafür hegt 
darin, daß nach den Feststellungen eines dieser Theater¬ 
direktoren achtzig Prozent seiner Besucher Ausländer 
sind, größtenteils Engländer und Amerikaner, die jetzt 
Frankreich noch in viel größerem Maßstabe besuchen 
als während der Inflation Deutschland und die, wenn 
sie die üblichen Sehenswürdigkeiten genossen haben, 
gern einmal ins Kino gehen, sich freuen, die Filme, die 


Neben all diesen Plänen und Bestrebungen geht na ti 
wie vor die Propaganda für die „Woche des fran/* 
sehen Films**. Besonders wirkungsvoll und ertolgre a 
soll sie werden durch eine Herabsetzung der Eirtrit s * 
preise, zu der in gleicher Weise Produzenten. Verleiher. 
Theaterbesitzer und der Fiskus, letzterer durch e e 
Herabsetzung der Steuer für diese nationale Tat. be¬ 
tragen sollen. 

Zum Schluß noch einige Einzelheiten über deuts hc 
Filme: Die Nibelungen erfreuen sich noch immer großen 
Zulaufs. Der zweite Teil „Kriemhilds Rache“, der jetzt 
erschienen ist, hatte eine ausgezeichnete Presse und be¬ 
gegnete einem wider Erwarten großen Interesse d eS 
Publikums. „Le Courrier Cincmatographique' fchr*. bt. 
„Das Werk bedeutet einen Wendepunkt in der Gesch nU 
der Kinematograph e, eine Etappe einer neuen Kunst au 
ihrem Wege zur Zukunft.“ 

Von übrigen deutschen Filmen sieht man vor allem J 1 ' 
„Freudlosen Gasse “, die demnächst hier herausk^nu» Kn 


sie zum größten Teil schon kennen, wiederzusehen und wird, mit große n Interesse entgegen. 



Nach der gleichnamigen Komödie von Armont u. Bonsq jet 
Manuskript: Adolf Lantz u. Alexander Korda 



Regie: Alexander Korda 

Bauten: Paul Leni / / Photographie: Nikolaus Farkas 

Feisom-Film der Ufa 


Verleihbetrieb der 

Universum-Film-Aktiengesellschaft 



iOOO : 1 = HAROLD LLOYD 


im 


Urteil der Presse 




V o,-*r V . N~ ^aeheJUm 

Harold W »Jm* „„d Bbermuli* .u..rh*»|i f 

de. Ijwhei... •" d « 'Li i|„vd Hesl »rhoii an und l«r 
K emlen K»mlk .I." » d». I> « • ' 

» i .««•», MrMsrnlM* l^ela»w'” ,,^, ' . , Ä | M . r .-lirii 

58 ? men'hllehe Hehle. ” a.Wrtjt 

Hilf ihn, den V J ‘V", n ! ^ . in «*r ««rät In ; Hunt»- .^h- 
luatiiC 1 ■ , Mi*h in Ihn«*** n,l ‘ 

k«»mU«-Hr Situativen «**«» ^ t'nheholfenheit. 

•einer bekonote« q® •< * ‘ r J." * »rklxh wiltitf**« 

HO M d*^r .»«•*;•• L ^V d?rrir *«^r,t »u.ti*e TrlÄ- 
Kmfftilen. er »,», «um BH*f «*« 

S^STr^STl • Kt. Kilm. .« «• 

freulteb . . • • 

Berliner Mor«eup-l. t. -ff® 5 ,'*,«* P tne Vnsnhl %«n 

. !»a» L«eta».iel n.!».MI ^ 

wltitgen und nirkun*-«' «> • ” *tt#er»ten »u«*«euut*t, 

Pointen. Jede H.Mmt» *«. M «•"£ «„^ela.xen .... 

erd-nk irh«* komU*h. bi W.rkun« imm.*r 

II,.rold Lloyd «***•* W oJ*f *•*£ publik»» immer 
•Irher. Kein heitere* liehen fl.»* i » » ^ Weil »»her 

»»••der Ankinn«. JjJJJ Ü , in Bar, »in«e*chlar*ht 

«wei Vieler Urne. **•*» ***•"" ÄIn Weinen K»n*er und 

rrlttnTaut^r, Md. nh..,»a.«*.nd Mrt.... 

Berliner Lokal Anr.iE«r.t."o*-»«S: h , lBl t»eh- 

Mur..UI Llojrd Im I fa-Pnlna» «■i /• 4 „tttrmea ln 

,alv»n. M -5-* • ' • r *:r: o , Ern«».", von C. 

fwodom TrmiK. .tahK, apnjlon man hc|U „ r Urhrn 

«lajbllekkeMeO. 1 ■«*»» • Nein, duB kunn man «* 

muH 7.uni „hildorn. daB muU man f 

Im trockenen K.ürduB > T , | tul der harmloae, ein- 

,.he» haben. m «eich Marold «ci»t. al« 

»alliEo '<*•>• er ' h „..„lu'inn.rri'hcnl ln.riehen 

S *ÄÄ"|raÄÄ rs JSttS 
S7SÄ.TS ÄS?-.. 

—* 1*m Ilarold Lloyd . 




Berliner M.nla^... 

rtkanlaehc Filmkomik, dm ,,n ' ."J‘ , ^uhn doeh 

man nirhl n.rb.unbmen ver-urhrn .ollte. w tl im 

memal. OlnIrhwarllE.. ,, '‘ r * , " k f ^ne n »„olrron. -irlll 
f»r|, und vernünflig mu hnndeln 


Berliner Bor^-n C ourier ^^J^'Vlr. r d- . N^ l.v 

. i:. i*«*nde H*en«n m den Km* i* 

tnk einer *r..B. u Ml, " 1 ' jj“«' . p. iu l,r alle.. 

«teilt. o*e llnr.’ld mit Mlll >Q „ KartoB -l" >•■ 

mir» um» »•» *V ».V- ,-l.t - «'ml d.., n «•<•> 

«er. Vi^den '“tl.-urd.or' i«««-“ . 

v,r*:» , ttr“Ä 4 mm. *. . 1 

h| . Ä a. der nirhl eriuiul. l 

*.?’h- Abendhlall, »• Okl. *•** . rM# um «| nie».! mehr 

Typ em«e«e«i Kr henhaehl. t d.e n ».‘ 

Kranke» auf *»*i«e „ di( . v i r ten N««e mit 

liehen «•>*• ' " „.. Tempo, in ... '' 

ilairh ktMU«*»* 1 '’ 11 f|| dll . Wirkung •' 

ei«n!»»e voriiberj««eii. nt „.|, p |a,.nde Moment 

die.er Fllmtfrol m.ke 4a a ^ te.innen, mell« vr« • 

«or lleulooon« V ü „..k 'r. Ha »iod «iluo«-«. • • 

die Parole de. V .d d mt h.l*.. . • 

«ilana.arnen «»reiht. •««•" ,w|n«t Ihr Inieli h 
Inhalt d.r ««• Varhd-"*^ \*\ n ^ Am , S) ml. .l - 

.‘ uh'ervurkvn «..- «-*«!'' 

’^n'lf, t.;.l,eh U e? ml. .H .einen Aufruhrern d 
»einem llirn er»onneneo B?"* .... 

elndel.lld.ler Kr.nker. Kon.m^ in ^ h ... 

SÄÄSs-i• -f 

.TT. »Ile. .;r.de.km..«liel.ke..e^n de. , ,, 

»SmS? -- - 

liehen .... 

Berliner Bhmen *ellun« 1. Noe. 1«5: 

1 inhel i»t die (irtde-ke «dbat i*•» * 

ITnmöfflirh. »»**h mir am khernd an* 
ah. r di * crote»km Momente Uherepr«^* ,,n 

,Wr.^°!ii-H.r T h w* r * ti r«,"' 

äTS 
1 - ; 

-SLS ÄlrMMS Komik ‘ -e« 


Hansa-Leih 



* 






Nummer 977 


Rmcmotograph 


Seite 19 


I) I E L E U C II T E A S I E N S 

Fabrikat : Yunch. Lichtspieikunst Regie : Franz Osten Länge: 2250 Meter 

Vertrieb: Bayer. Film>G. m b. H. Hauptrollen: Seeta Devi, Himansu Rai Uraufführung Piccadilly 


m neu eröffneten Piccadilly-Theater zeigte die Emelka 
ihren ersten deutsch-indischen Film, bei dem das 
Schnei gewicht auf das Wort Indien zu legen ist. weil er 
ausschließlich im anderen Erdteil gedreht und von Ein¬ 
geborenen geschrieben 


Festzuge, in denen alles aufgeboten ist. was Indien an 
Pracht. Schönheit und Reichtum zur Schau zu stellen hat 
So entstand ein Bild, stimmungsvoll und nachdenklich 
m der Handlung, prächtig und gewaltig im äußeren 

Rjhmtn. Kein Kinobild 


und gespielt wurde. 

Es war ohne Frage 
ein großes Wagnis und 
es ist erfreulich fest- 
/ustellen. daß der Ver¬ 
buch glänzend gelungen 
ist, so daß man der 
weiteren Zusammen¬ 
arbeit der deutschen 
»nd indischen Kräfte 
ut ganz besonderem 
Interesse entgegen* 
sehen kann. 

Der F'ilm nimmt sei- 
n Stoff aus der indi- 
hen Sagengeschichte. 

* r wurde von Einge- 
renen bearbeitet, und 
me geringeren als 
K ibindranath Tagore 
*d Mahatma Gandhi 
! ‘ben sich um das Ma¬ 
nuskript gutachtlich be¬ 
müht. 

Inhaltlich erzählt man 
un * die Sage von der 
I ntstehung des Bud- 
dl smus. Prinz Gotama 
I • iidha. der Sohn eines 
mächtigen Fürsten, mit 
‘*lUn edlen Tugenden 



im lar dläufigen Sinne 
des Wortes, nichts von 
Sensat’onen. nichts von 
Spekul itionen auf ir¬ 
gendwelche niederen 
Instirkte. Ein Bild, das 
man einen Kulturfilm 
nennen möchte, wenn 
nicht an diesem Namen 
vom Standpunkt des 
Theatergeschäfts aus 
ein Odium hinge Der 
Film wird überall auf 
das stärkste Interesse 
stoßen, vielleicht von 
einem Teil des Kmo- 
publ.lums nicht mit 
lautem Beifall aufge- 
nommjn werden, aber 
es w rd überall be 
friedigt sein, besonders 
wenn man dasselbe 
Beiprogramm zeigt wie 
hier in Berlin. 

Man sah nämlich vor¬ 
her i ldische Reiter¬ 
spiele. die die Würden¬ 
träger in jenem Lande 
zu Elften der Flmelka- 
Fxpedition veranstaltet 
hatten. 


ausgestattet und Vor- 

h, 'd *n allen ritter- S "'* *** K 

Künsten, entsagt Thron, Reichtum und Macht, um 
e,| J cr Stimme zu folgen, die ihn hinausruft, das Volk auf- 
*uklären und zu retten. 

Die Rolle des Prinzen spielt ein indischer Rechts- 
in * Himansu Rai. mit einer Routine und einem 
^ ‘^spielerischen Können, um das ihn mancher Künstler 
bühne beneiden wird. Er gibt die Rolle, wenn man 
V1 ^ en w ’ll, im Stil Psylanders, abgeklärt, ausgeglichen, 
4 ” / e Hüllt von seiner hohen, gewaltigen Aufgabe, 
p c Ibs*verständlich fehlt auch die Liebesgeschichte nicht. 
T^u * Jntama verliebt sich in die Prinzessin Gopa. die 
p ' ler eines der reichsten und gewaltigsten indischen 
ün7< n Er muß ihretwegen zum Wettstreit antreten 
hat * n ^ tn sc ^ lw * er, ^ sten ritterlichen Kämpfen Man 
, 4 * er ‘ ei interessante und spannende Momente aus dem 
^ 1 sehen Sagenkreis herangezogen, läßt den heiligen Ele- 
n bn agieren, führt prächtige Reiterspiele vor. fabelhafte 


Scrli D«vi al» K.»niÄ*tochtcr Gopa 


. _ Der Film lief, wie 

ijtlochlcr Gopa Phiti. Em*r4ka n 

gesagt, zur rremiere »m 
Piccadilly-Theater. dem neu eröffneten Lichtspielhaus, das 
zu den schönsten Charlottenburgs gehört. Justizrat 
Rosenthal sprach vorher einige Worte der Einführung, die 
das Verständnis und das Interesse für den Film weckten 
und vertieften. Das Publikum folgte den Vorführungen 
mit starker innerer Anteilnahme. Es gab mehrfachen 
Beifall auf offener Szene, und zum Schluß konnte sich der 
Regisseur Franz Osten und Himansu Rat, der Darsteller 
des Buddha, persönlich auf der Bühne zeigen, um die 
Ovationen der Premierenbesucher entgegenzunchmen 
Man sah Vertreter der verschiedenen amtlichen Stellen, 
sc wohl \on deutscher wie von englischer Seite, und fand 
sich nachher zu einem Münchener Bierabend im Hotel 
Kaiserhof zusammen. Die Fmelka darf diesen Abend als 
einen Gewinn für sich verbuchen. Sie hat die Zahl der 
wertvollen deutschen Filme mit der ..Leuchte Asiens** 
in anerkennenswerter Weise \enrehrt 


Seite 20 


Rmrrmitograph 


Nummer 977 


I) E R 





II A R 0 L I) L L 0 V I) 


Fabrikat: Harold Lloyd-Film 

Verleih : Ufa 


Regie: Newmeyer und Taylor Länge: 1700 Meter 

Hauptrollen: Harold Lloyd, Rolsten Uraufführung: Ufa-Palast am Zoo 


as im Ufa-Palast in großer Aufmachung augenblick¬ 
lich gezeigt wird, ist unzweifelhaft eines der 
besten amerikanischen Lustspiele, die in letzter Zeit zu 
uns herüberkamen. Harold Lloyd spielt die Haupt¬ 
rolle. allerdings wesentlich unterstützt von Bolko, dem 
Riesen, der hier in Deutschland mindestens ebensoviel zum 
Erfolg beiträgt wie der beliebte Schauspieler selbst. 

Das Bild heißt bei uns: „1000 : 1". ln Amerika hat man 
ihm den unserer Ansicht nach zutreffenderen Titel „Wa¬ 
rum so aufgeregt?“ gegeben 

Es ist eine Groteske, wie wir sie nur von drüben bekom¬ 
men können, wie wir sie leider nicht machen können; ein 
Sujet, das im Stoff vielleicht noch nicht einmal stark ist, 
das aber so gespielt wird, daß der Zuschauer aus dem 
Lachen nicht herauskommt, und das ist schließlich der 
Zweck der Übung. 

Harold Lloyd hat es in diesem Film gleich zu Anfang 
zum Milliardärssohn gebracht. Vor lauter Langeweile 
bildet er sich ein, krank zu sein, führt ein ganzes Auto 
voller Pillen und Tinkturen mit sich herum und wird 
schließlich von seinem Vater, dem das ewige Kranksein 
auf die Nerven fällt, auf die insei El Paradiso abgeschoben. 
Es begleiten ihn ein alter Diener und eine hübsche, junge 
Krankenschwester, in die sich Harold, wie das nicht anders 
zu erwarten ist, sehr bald verliebt. Auf der Insel Paradiso 
ereignen sich inzwischen liebliche Sachen. Es findet eine 
kleine Revolution statt, die von einem Amerikaner ge- 
managd wird, der die Angelegenheit eigentlich für Rech¬ 
nung der U. 3. A. machen soll. Darum ist es ihm unange¬ 
nehm. daß gerade in dem Moment, wo die Sache klappt, 
ein Bevollmächtigter kommen soll, der ihn sozusagen be¬ 
aufsichtigt. Harold wird nun natürlich für diesen Ober¬ 


kontrolleur gehalten und kommt 
Gedränge. Im Gefängnis lernt 
sen Bolko kennen, zieht 
allen nur möglichen Um 
keiten und mit allen 
amerikanischen Humors 
Zahn und macht ihn da 
willig und gefügig. — 

Harold Lloyd mit Bolko 
selbst Revolution macht, 
läßt sich nicht erzählen, 
das muß man sehen. Na¬ 
türlich siegen Bolko und 
Lloyd, es gibt eine 
glückliche Verlobung, 
nur eigentlich, wenn 
man will, kein rechtes 
Ende der Revolution. 

Aber da diese Staatsaktion 
Film eigentlich gar keine Rolle 
spielt, kann man sich auch dar¬ 
über trösten und verläßt das 
Theater mit dem angenehmen 
Gefühl, sich eineinhalb Stun¬ 
den gut unterhalten zu haben. 

Das Ganze ist außerordent¬ 
lich flott gespielt. Man hat 
nicht an Staffagen gespart, eine 
lustige Situation jagt die an¬ 
dere. Da werden ganze Reiter¬ 
regimenter durch ein paar 
Holzlatten imitiert. Kanonen¬ 



mächtig ins 
er den Rie- 
diesem mit 
ständlich- 
Schikanen 
einen 
durch 
Wie 
nun 
das 



Schüsse aus einem Rohr auf der Schulter Bolkos abge¬ 
geben, man trägt Harold auf einem Balkon von einem 
Haus zum anderen, als ob das selbstverständlich wäre, 
kurzum, es geschehen die tollsten Sachen, ohne daß man 
eigentlich recht weiß, wie, wc und warum 

Erwähnens- und lobenswert die fabelhafte Begleitung 
durch Ernö Rapee und die wiederum bedeutend verbesserte 
Bühnenschau. 

Ein Programm, das in Berlin einen großen Erfolg bringt, 
und das auch in der Provinz seine Wirkung nicht ver¬ 
fehlen wird. 

Vielleicht wirkt der Inhalt, hier so erzählt, schwacn. 
Aber auf den Inhalt kommt es gar nicht an, sondern auf 
die Art, wie er dargestellt ist. Harold Lloyd und der 
Riese Bolko sind der Pol, der Anfang und das Ende des 
ganzen Bildes Die amerikanische Groteske und vor allen 
Dingen die Harold Lioyd-Filme erhalten durch das neue 
Sujet eine ganz andere Note. Sie nähern sich in inrem 
szenischen Aufbau den früheren Chapliniaden, nur mit 
dem Unterschied, daß das Ganze natürlich moderner, mehr 
auf den jetzigen Zeitgeschmack zugeschnitten ist. Man 
vermutet nicht mit Unrecht, daß der Mann mit den un~ 
gebügelten Hosen und den krummen Beinen allein nichi 
mehr genügt, um das Publikum zu unterhalten, daß die 
Komik der Situation vielmehr durch andere Mittel unter 
stützt und ausgebaut werden muß. 

Harold Lloyd verläßt sich sogar nicht mehr ganz au 
sich allein. Er hat in glücklicher Spekulation sich dieser 
großen, mächtigen Riesen zugelegt, vielleicht in Variierun 
des entschwundenen Fatty, der auch immer so einen 
großen dicken Mann als Gegenspieler hatte. 

Im Ufa-Palast fand der Film besondere Beachtung durch 
das Beiprogramm. Ernö Rapee leitete durch eine aus* 
gezeichnete Ouvertüre die Vorstellung ein. Er ließ Moti\* 
aus Carmen in Form eines Jazz erklingen, während Her 
Ouromanski mit seinem Ballett neue hübsche Evolution*' 
zeigte, die ebenfalls starken Anklang beim Publikum 
fanden. 

Der Film wird im Ufa-Palast am Zoo nur zwei Woch* i 
laufen, nicht etwa weil man ihn für wenig zugkräftig hält, 
sondern weil dieser vierzehntägige Spielplanwech*cl 
grundsätzlich durchgeführt werden 
soll. In dieser kurzen Frist wird der 
Palast draußen am Zoo sicherlich aus¬ 
gezeichnete Geschäfte machen, denn 
es gibt kaum etwas, vas i® 
Augenblick so zugkräft g i st 
wie ein wirklich gutes Lust¬ 
spiel, von denen wir leider 
wenig und die Amerikaner 
nicht allzuviel haben. Der 
Name Harold Lloyd wird 
nach diesem Film wieder 
aufs neue auch zu schlechten 
Zeiten das Haus mit Be¬ 
suchern füllen. 

Erwähnenswert die wieder¬ 
um bedeutend verbesserte 
Bühnenschau und die musika¬ 
lisch ausgezeichnete Unter¬ 
malung durch Ernö Rapee 
Auch im Reich wird der 
große Erfolg, den der Film n 
Pkot har Md LUtfdfUm itr Vfm Berlin hat, nicht ausbleib* n 


\ 

v 



Nummer 977 


Rsncmatograpf} 


Seite 21 


DAS PHANTOM 


Fabrikat: Universal Pictures 

Vertrieb : Filmhaus Bruckmann 

& Co. A. G. 

Manuskript : Nach dem Roman von 
Gaston L<*roux 


m Primus-Palast läuft augenblicklich 
der größte Film, den die Universal in 
New York seit langem hergestellt hat. Er 
ist nach dem Roman von Gaston Leroux 
gearbeitet und schildert die mysteriöse 
Geschichte des PhantomsderOper. die Ge¬ 
schichte jenes Gespenstes, das in den un¬ 
heimlichen unterirdischen Labyrinthen der 
Pariser Grand Opera gehaust haben soll. 

Diese Schreckgestalt soll eine begabte Sängerin der 
Oper in seinen Bann gezogen haben und schließlich, als 
der Bräutigam der jungen Dame, ein mutiger Offizier. 
Me von dem verderblichen Einfluß retten wollte, sogar vor 
einem Raube nicht zurückgeschreckt sein. Er schleppte 
die Künstlerin in ein unterirdisches Verlies, das dann 
schließlich von einem mutigen Kriminalisten entdeckt wird. 
Nach allerhand Fährnissen, unter den fürchterlichsten Gc- 
h«hren reiten die beiden die Schauspielerin und zwingen 
das Phantom, sich in seiner wahren Gestalt zu zeigen, 
vorauf es ein Opfer der Volkswut wird. 

Die Handlung läßt sich sehr schlecht in wenigen Worten 
«tzählen. Was hier angedeutet ist. ist nicht mehr als 
erippe, das durch die Detailarbeit verbessert und »n 
Niveau gehoben wird. Der Roman selbst daif sogar li:era- 
sch genannt werden. Im Film, wo alles auf die Sensa- 
">n gestellt ist, wirkt die ganze Angelegenheit natürlich 
über. 

Ganz ausgezeichnet sind die Sensationen gemacht: der 
♦ urz oes großen Kronleuchters im vollbesetzten Theater- 
di.» Erscheinung des Gespenstes in der Garderobe. 
! dem Schnürboden, und schließlich das unterirdische 



D E R OP E R 


Regie 

Hauptrollen 

Länge ; 
Uraufführung 


Julian Rupert 
Lon Chaney, Mary Phil- 
bin, Norman Kerry 
2683 Meter (10 Akte) 
Primus-Palast 


Eon Cham y 


Verlies mit seinen verschiedenen Tricks 
Photographiert ist der Film ausge¬ 
zeichnet. Die Handlung hat außerordent¬ 
lich viel Tempo und wird vielerorts reich¬ 
lichen Beitall finden. 

Nur mit der Darstellung vermag man 
sich nicht restlos zufrieden zu geben 
Mary Philbin und No-man Kerry, das 
Liebespaar, sehen ausgezeichnet aus. Das 
Phantom ist von Lon Chaney an sich a jsgezeichnet dar¬ 
gestellt. dürfte nur etwas weniger abschreckend sein, aber 
man gewöhnt sich schließlich an den Aiblick, empfindet 
das Abschreckende weniger und wird befriedigt durch das 
starke schauspielerische Können des bekennten amerikani¬ 
schen Darstellers. 

Alles in allem ein großer Film, bedeutend im Ausmaß, 
letzten Endes allerdings auf die Wirkung des Tricks und 
der Sensationen gestellt. Ein eigenartiges Genre, das man 
in den letzten Jahren sehr wenig sah und das anknüpft an 
die Traditionen des französischen Detektivfilms, ohne in¬ 
dessen die Nachteile, die dieser aufwies, zu übernehmen 

Jedenfalls stellt der Film in seiner Art etwas Beson¬ 
deres dar. Da Tim wird ihn jeder Theiterbesitzer gern 
spielen und aus dom gleichen Grunde wird das Publikum 
ihn mit besonderem Beifall aufnehmen. 

Der Vorraum des Theaters ist von Direktor Olmers ge¬ 
schickt im Stil des Films dekoriert. Die Begleitmusik 
war außerordentlich geschmackvoll und paßte sich dem 
\fcerk bestens an. Alles in allem ein Film, an dem viel¬ 
leicht manches auszusetzen ist. der aber iberall unbedingt 
das große Geschäft bedeutet. 



Rmcmatogroph 


Nummer 977 


Seite 22 


s 


c H I F F I N N () T 


Fabrikat und 

Verleih : Phoebus - Film 

A.-G. 

Manuskript: Kapitän Theo 

E.Sonichsen u. 
Walter Jonas 
Regie : Fred Sauer 


ieser Phoebusfilm der 

neuesten Produktion, 
dem im Marmor hause eine 
sehr freundliche Aufnahme 
zuteil wurde, ist bewußt 
auf die mittlere Linie an¬ 
gelegt. die für eine erfolg¬ 
reiche. unserer finanziellen 
Lage angepaßte Produk¬ 
tion Vorbedingung ist. Es 
werden deshalb keine 
komplizierten Probleme 
gelöst, die Kegie Sauers, 
eine saubere, geschmack¬ 
volle Arbeit, hat nicht den 
falschen FTirgeiz, mit ge 
ringeren Mitteln Effekte 
zu erzielen, für die die 
finanzkräftigen Amerika¬ 
ner Summen hinlegen, die 
uns heute märchenhaft er¬ 
scheinen. 

„Schiff in Not“ bringt 

den Zusammenstoß zweier 
Gesellschaftsschichten, ein 

im Volksstück beliebtes 
Motiv, das sich stets als 
zugkräftig erweist. Fred 
Sauer, dessen Begabung 
für das Volksstück fest¬ 
steht. hat die populären 
Elemente kräftig he'aus¬ 
gearbeitet, wobei er von 
einem geschickten Dreh¬ 
buch. in dessen Arbeit 
sich Theo L. Sönnichcn 
und Walter Jonas teilen, 
wirkungsvoll unterstützt 
wird. 

Ein Seesturm läßt die 
Luxusjacht eines Reeders 
am Strande einer friesi¬ 
schen Insel scheitern, in 
Seenot geraten, worauf 
ihre Insassen, die sich 
später als sehr lustige 
I>eute entpuppen, von den 
Fischern gerettet und in 
das Dorf gebracht werden. 
Aber unter den Geretteten 
befindet sich auch Fräu¬ 
lein Blanche Godard. die 
auf die Hand des Reeders 
spekuliert und die das ist, 
pvas man in Amerika 
einen „Vamp“ nennt. Fräu¬ 
lein Blanche kokettiert so 
lange mit dem Fischer 



Die beiden H*uptdar*tcllcr des Films Sch»« *» N°* 
Oben Grete RcnwaW Unten H A Schlettuw 



Hauptrollen: Jenny Jugo, 
Grete Reinwald, 
HA.Schlettow. 
Fritz Alberti 

Länge: 2136,35 Meter 

(6 Akte) 

Uraufführung: Marmorhaus 


Pieter, bis er Feuer f ngt 
und seine Braut Dörte 
vernachlässigt Doch dem 
Fräulein Blanche wird die 
Liebe des Fischers bald 
lästig, zumal sich der Ree¬ 
der zu schneller Annähe¬ 
rung geneigt zeigt, wäh¬ 
rend in dem Fischer die 
Eifersucht erwacht und er 
nicht abg encigt ist. in 
Tätlichkeiten auszuarter 
Schließlich kommt es doch 
zu einem Faustkampi 
zwischen beiden Männern 
dessen Knock - out nicht 
ausgeflichten werden kann 
weil abermals ein Schilt 
in Not gerät, das zufällii 
der Vater Pieters führt 
Schließlich und cndlici 
kommt doch das Giüc ; 
wieder über die stille Fru 
seninsel, und Pieter krievi 
seine Dörte und Fräulei ' 
Blanche ihren Reeder. 

Sauer hat nichts vc 
säumt, um angedeutetc 
Wirkungen heraus/* 

arbeiten. 

ln den Bestrebung' 
einen Film zu schaffen, 
der von allen Kreis« n 
freundlich aufgenomn i 
würde, fand der Regisseur 
fleißige Unterstützung bei 
seinen Schauspielern. 

Grete Reinwald. 

Dörte, war so recht » n 
ihrem Element, 
glaubt ihr die Figur des 
F ischermädchens. 
diese Künstlerin sich die 
Einfalt des Herzens be¬ 
wahrt hat. 

Hans A. Schiettow be¬ 
saß für den Schiffer P»eb r 


nicht nur das Tempera* 
ment, sondern auch 
Figur, und er fand sic 
überraschend sicher m,t 
der kargen und doch 
eindringlichen Gebar > n 
spräche der Seeleute a 
Jenny Jugo war 

wirklich interessanter 

„Vamp“, blendend 
Erscheinung und Spie! 


durch 




Nummer 977 


Seite 23 


DER TRÖDLER VOX AMSTERDAM 


DER TÄNZER MEINER ERAT 


Fabrikat 

u. Verleih : Deutsche Vereinsfilm A.-G. 
Regie : Viktor Janson 

Hauptrollen: Jacobini. Krauß, Pointner 
Länge: 2343 Meter (5 Akte) 

Uraufführung: Alhambra, Kurfürstendamm 


Fabrikat: Fellner & Somit Gm. b.H. 

Verleih: Ufa 

Regie : Alexander Kord«- 

Hauptrollen: Maria Corda. Seidel, Varkonyi 
Länge: 2297 Meter (6 Akte) 

Uraufführung: U.-T. Kurfürstendamm 


er I rödler von Amsterdam, der sich nicht nur mit Trödler- us einer tener witzigen Fhebruchskomodien. wie sie die 

geschäften, sondern auch mit ewigen Heilswahrheiten be- Boulevardromantiker zu Dutzenden schreiben, ist hier ein 

vchäftigt. hat eine hübsche Tochter. Annette, die. sich selbst reizender Film geworden, der mehr als zwei Dutzend deutsche 
überlassen,ihrerVer- Filme aufwiegt, die 


gnügungssucht die 
Zügel schießen läßt. 
Annette verläßt das 
\ätzrliche Haus und 
folgt einem Hoch¬ 
stapler, der hofft, 
mit ihrer Hilfe 
manchen Coup lan¬ 
den zu können. 

Dieser üble Bur¬ 
sche hat bei An¬ 
nettens Vater einen 
Rock versetzt, der 
aus einer Mord¬ 
affäre stammt, und 
:n den Geldscheine 
— ein Teil des 
Raubes — einge¬ 
näht sind. Vater 
Trödler erfährt, daß 
'eine Tochter in 
einem bekannten 
Xmuaierlokal % er¬ 
wehrt. Um „stan¬ 
desgemäß“ auftre- 
ten zu können, zieht 
er diesen Rock an 
’*:nd sucht seine 
‘»»chur in diesem 
Lokai auf. 

Er wird — durch 
den Rock verdäch¬ 
tig als Mörder 
v erhaltet, schweigt 
«her hartnäckig, um 
einer Tochter die 
furchtbare Erkennt- 

n «s. sich an einen 
Vorder weggewor¬ 
fen zu haben, zu 

ersparen. 

Durch den An¬ 
walt Morrison, der 
Annette bislang 
heftig, aber hoff¬ 
nungslosliebte, wird 
d^r Mörder ent¬ 
larvt. 



wir in dieser Sai¬ 

son zu sehen be¬ 
kamen In den 
besseren Boules ard- 
komödien stellt sien 
der Ehebruch zu¬ 
letzt immer als 

Komödie heraus, 
and mit diesem 
Trick wird auch 

»eiir „Tänzer mei¬ 
ner Frau' gearbei¬ 
tet bei dem es ein 
paarmal bis an die 
Grenze geht, ohne 
daß sie überschrit- 
.en wird. 

Der Gatte mochte 
m der Fhe seine 
Ruhe haben. die 

Gattin sich amüsie¬ 
ren und tanzen. Der 
Gatte will nicht, sie 
mault ein wenig, es 
gibt einen kleinen 
Krach und sie eilt 
mit einem zufällig 
eintreffenden 
Freund ihres Man¬ 
nes in ein Ball 
haus. Dort erwählt 
sie der beliebteste 
Tänzer zu seiner 
Partnerin — und 
iun beginnt ihr Le¬ 
ben für den Tanz. 
Die üblichen Ver¬ 
wechselungen. die 
harmlose Besuche 
za Ehebruchsgrün¬ 
den stempeln, lösen 
einander in bunter 
Folge ab. Schei¬ 
dung. Trennung. 
Wiederfinder. auf 
einem Mittelmeer- 
dampfer. Aufklä- 


^»ktor Janson. 

( * < * r Regisseur, hat 

** verstanden hier- Maria Corda in „Der Tauer meiner Frau“ 

‘* Us einen fesseln- 

rn und spannenden Publikumsfilm zu schaffen. — Diomira 
■ acobini. die auf das falsche Gleis geratene Tochter, inter- 
* ssan t wenn auch noch in manchem gehemmt. 

Ausgezeichnet Anton Pointner als der gewissenlose Mörder 
ur| d se *n Kumpan Harry Hardt. Sehr sympathisch der Rechts- 
a n*alt und Philosoph Alf Blütechers. 

Gustav Knauer und Andrej Andreiew gaben dem Film einen 
guten und sinnentsprechenden architektonischen Rahmen. 

^ Dieser geschickt gemachte, spannende Film der deutschen 
^•Produktion wird überall große Publikumswirkung haben. 


rung, daß alles nur 
J harmlos war und 

Mer meiner Fm«“ Phai. Fwimm nichts passiert ist. 

Glücklich ist ... . 

Maria Corda erschien als wahrhaft scharmante Tänzerin, war 
nett in den pikanten Situationen, an denen der Film reich ist. 
Nur den Umschwung ins Gefühl glaubt man ihr nicht. 

Willy Fritsch als Meisterschaftstanzer gestaltete einen 
modernen Lebejüngling als unfreiwillig humorvolle Figur 

Hans Junkermanns Tanzlehrer besaß die Allüren eines 
Grafen und die leise Komin einer Erscheinung, die darum nicht 
weiß. Eine köstliche, hei aller Lächerlichkeit niemals zur 
Karikatur entgleisende Type, eine Erscheinung von erschrecken¬ 
der Lehens Wahrheit, ein Kabinettstück satyrischer Darstellungs- 
kunst. 



Seite 24 


Aituntatogeaplj 


Nummer 977 


EIN I.EBENSKÜNSTEER 


MÄDELS VON HEUTE 


Fabrikat: 

Manuskript: 

Regie: 

Hauptrollen: 

Lange 

Verleih: 

Uraufführung 


National-Film A.-G. 
Kate Lucie Günther und 
Holger-Madsen. 
Holger-Madsen. 

Friedrich Kayssle-, Erna 
Morena, Grete Mosheim 
2316 m (7 Akte). 
National. 

U.-T. Friedrichstraßc. 


Fabrikat: 
Vertrieb: 
Manuskript : 
Regie: 

Hauptrollen: 


Gloria-Film 

Südfilm 

Robert Liebmann 
Fritz Freisler 
Cläre Rommer Olga 
Tschechowa, CarlPlaten. 
Hans Unterkircher 


Länge : 2400 Meter (5 Akte) 

Uraufführung: Schau aurg 


le Romane von Richard Voß haben, besonders seit der Ver¬ 
filmung von „Zwei Menschen", das starke Interesse der 
Fiimverfasser gefunden. 

Das von Käte Lucie Günther und Holger-Madsen verfaßte 
Manuskript des 
..Lebenskünstlers" 
weist alle Merk¬ 
male des verfilm¬ 
ten Romanes auf. 

Der ..Lebens¬ 
künstler" ist ein 
Großindustrieller, 
der ..am Tage rast¬ 
los arbeitet und 
sich in den Näch¬ 
ten dem unbe¬ 
schränktesten Le¬ 
bensgenuß hingibt". 

Nur — man sieht 
nicht so recht, 
worin das Schaffen 
und der unbe¬ 
schränkteste Le¬ 
bensgenuß be¬ 
stehen. 

Der Lebenskünst¬ 
ler kann sich nicht 
entschließen, die 
Frau, die er wirk¬ 
lich liebt, zu heira¬ 
ten. Erst als er in 
seinem tungen und 
ach! so schönen 
Pflegesohn einen 
Konkurrenten sieht, 
heiratet er flugs die 
geliebte Schauspie¬ 
lerin, um so mehr, 
als ihn eine Niko¬ 
tinvergiftung (fil¬ 
misch keine sehr er¬ 
giebige Angelegen¬ 
heit) zur Solidität 
mahnt. Der Pflege¬ 
sohn wird mit einer 
jungen Gutsbe¬ 
sitzerstochter 
glücklich, die 

eigentlich dem 
geistig hochstehen¬ 
den, etwas verwachsenen Dorfschullehrer zugedacht war, aber 
den eleganten, hübschen Stadtmenschen natürlich vorzieht. 

Madsen als Regisseur gab viel nette Detailarbeit. Der Le¬ 
benskünstler ist Friedrich Kayßler mit möglichster Abdämp¬ 
fung dieser Romanfigur. („Es ist die Seele, die da spielt.") 
Ein Filmgewinn — Grete Moosheim, die das Gutsbesitzers- 
töchterchen reizend gab. Sie wird im Film noch freier und 
weniger absichtlich werden. Olaf Fjord, der hübsche Stadt¬ 
herr, Erna Morena, eine Freude als die Schauspielerin Vittoria 
Zorell. Den Dorfschullehrer gab Paul Bildt geschickt und 
maßvoll. Gute Chargen Frieda Richard, Kurt Cappi. 

Ein wirksamer Publikumsfilm, von besonderem Interesse für 
Richard-Voß-Leser, deren nicht wenige sind. 


er Titel dieses Films, dessen Erstaufführung in den Schau- 
burg-Lichtspielen stattfand, könnte irreführen. ..Die Mädels 
von heute" sind nicht ein Sittenfilm, wie man vielleicht ver¬ 
mutet, sondern ein höchst amüsantes Kino-Lustspiel. Ein glück¬ 
liches Gemisch von 
Situationskomik 
munterer Laune «and 
von gemütlich-bie- 
dermeierlichem Hu¬ 
mor. Ohne die 
sonst üblichen al¬ 
bernen Übertrei¬ 
bungen und ohne 
jegl’chen süß-sen¬ 
timentalen Kitsch. 

Der junge Erich 
Keicrult. ein ide¬ 
alistisch veranlag 
ter, dabei aber 
ziemlich täppischer 
weltungewandter 
Buchhändler, liebt 
die achtzehnjährig« 
Verkäuferin Steffi 
ein liebes und hüb¬ 
sches ..süßes Mä 
dei". Durch einen 
gewissenlosen Stut 
zer wird sie ihm 
abspenstig gemacht 
Nach allerlei lustig 
erfundenen Ver 
Wicklungen und 
Verwechslungen gc 
lingt es dem Stut 
rer schließlich, da 
leichgläubige Ma 
del in ein Hotel z» 
locken, wo die bt* 
d*»n übemachtv 
wollen. Rechtzeitig 
erfährt Erich d. 
von und eilt eben 
falls nach diesen 
Hotel. Es kommt 
zu einem höchst 
drolligen Boxkam, t 
zwischen den bei¬ 
den Rivalen, wo¬ 
bei der Stutzer weidliche Senge bezieht. Und Ende gut. d 
gut: der junge Erich versöhnt sich mit seiner geliebten Steffi 
und führt sie als glückliche Braut heim. 

Die Darsteller, allen voran Hans Thimig als Erich. Clar* 
Rommer als Steffi und Carl Platen, der einen allen Bücher¬ 
wurm, ein richtiges Spitzweg-Original verkörperte, waren in 
Maske und Spiel ausgezeichnet. 

Ein besonderes Lob verdient die Regie Fritz Freislers. l ),e 
Einzelszenen, die Großaufnahmen, die Landschaftsbilder, alles 
war sorgfältig abgewogen und wirkungsvoll abgestimmt. 

Der Film, der auch photographisch und technisch aut iL- 
Höhe stand, wurde sehr freundlich aufgenommen Er dürft« 
auch in der Provinz ein sicheres Geschäft sein. 



Nummer 977 


Rmtmötogropf; 


Seite 25 


«ftletttt« 



Ufa-Krise. 

Große Berliner Tageszeitungen wußten 
in den letzten Tagen sehr viel von einer 
Ufa-Krise zu berichten. Es war die 
Rede von D*videnden!osigke«t in diesem 
Jahr« und von Unstimmigkeiten inner¬ 
halb des Direktoriums. 

Soweit die Dividende in Frage kommt, 
mag die Vermutung der großen Berliner 
Tageszeitungen schon richtig sein. Die 
endgültige Fntscheidung hierüber wird 
aber erst Montag oder Dienstag fallen 
V om Standpunkt der Industrie aber muß 
lebhafter Protest dagegen erhoben wer¬ 
den daß man eine Nichtausschüttung von 
Dividende als Zeichen eines schlechten 
Geschäftsganges auslegt. 

Es kann keinem Zweifel unterliegen, 
daß die Expansionen der Ufa gerade in 
den letzten Monaten in einem Stil durch- 
geführt worden sind, der zur Investie¬ 
rung erheblicher Mittel zwingt, einer In¬ 
vestierung, die gerade im jetzigen Zeit¬ 
punkt erfolgen mußte, weil sonst der 
günstige Augenblick vorüber gewesen 
wäre. 

Diese Gelder, die natürlich im Wege 
des Kredites beschafft worden sind, weil 
us dem Verleih in den letzten Monaten 
erhebliche Mittel nicht zu ziehen waren, 
wurden teils zur Fabrikation, teils zur 
v ermehrung der Theater benutzt. Die 
meisten dieser Lichtspielhäuser mußten 
umgebaut werden und erforderten natur¬ 
gemäß zunächst die Festlegung von Geld¬ 
mitteln. Man kann nicht verlangen, daß 
die neu eroffneten Häuser sofort Riesen¬ 
gewinne abwerfen. Jedenfalls handelt 
■ - sich in den allermeisten Fällen um 
hochwertige Objekte, die sicher in ab- 
ehbarer Zeit Reingewinne bringen 
worden. 

Was man über Ausgaben für Fabrika¬ 
tion sagt, kann naturgemäß nur Gerede 
« in. Die Filme sind zum Teil noch nicht 
erschienen und diejenigen, die bereits in 
den Verleih gebracht worden sind, lassen 
‘ estimmt vermuten, daß sie das in¬ 
vestierte Kapital angemessen verzinsen. 

Bedeutend unangenehmer für die zu¬ 
nächst Interessierten sind gewisse Aus¬ 
einandersetzungen innerhalb des Direk¬ 
toriums. die aber nur zu Verstimmungen 
n ^ch innen geführt haben, sich nach 
«uiien hin kaum bemerkbar machen. Sie 
ind auch unseres Erachtens nicht so 
••cliwerwiegender Natur, als daß sie auf 
“ e Fortführung des Betriebes irgend¬ 
welchen Einfluß haben könnten. 

. ' A1 einer Beunruhigung der Offentlich- 
«eit liegt nach unseren genauesten In¬ 


formationen im Augenblick keine Veran¬ 
lassung vor. Die inneren Divergenzen, 
die in jedem Betrieb Vorkommen, werden 
voraussichtlich in kurzer Zeit ausge¬ 
glichen sein An der Bonität oder an der 
Bedeutung der Ufa wird durch die augen¬ 
blickliche finanzielle Lage nicht das Ge¬ 
ringste geändert. Man hat gerade in den 



Phot. Emtiku 

Von der Indien-E xpcdition der hrculka 
1 ipvditioosmittflivdcr beim Füttern der heiligen Affen 


letzten Monaten bedeutende Konzerne 
verschwinden und zusamtnenbrechen 
sehen, Konzerne, die in wirtschaftlicher 
Bedeutung weit über den Rahmen der 
Ufa hinausgingen. An diesen Verhält¬ 
nissen gemessen, ist die Lage der Ufa 


sogar glänzend. Daß eine gewisse Stag¬ 
nation und eine Hemmung der Be- 
wegungsfre heit eingetreter. ist, ist bei 
solchem Aisdehnungsdrang ganz selbst¬ 
verständlich 

Keinesfalls aber sind die Verhältnisse 
derart, daß eine öffentliche Erörterung 
notwendig ist Was bei der Ufa heute 
zu verzeichnen ist. ist bei jedem großen 
Unternehmen festzustellen, dessen Ge¬ 
schäfte über einen gewissen Kreis hinaus¬ 
gehen. 

Ob man alle Transaktionen der Ufa 
ohne weiteres gutheißen kann, ist natür¬ 
lich eine andere Frage, auf die einzu¬ 
gehen keine Veranlassung vorliegt. son¬ 
dern die mehr im Kreise der Aktionäre 
als in dem der breiten Öffentlichkeit 
auszutragen ist. 

+ 

Londoner Kontingentsb Strebungen 

Ein Komitee der Lond >ner Filminter¬ 
essenten hat der Staatlichen Kommission, 
die die Regierung t insetzte, um Mittel 
und Wege für die Forderung des briti¬ 
schen Films zu fincen. folgenden Vor¬ 
schlag unterbreitet. 

„Vom 1. Oktober H2t> ab darf nur der¬ 
jenige ausländische F Ime zum Verleih 
erwerben, der gleichzeitig ein gewisses 
Quantum an englischen Bildern verleiht 

Die Quote für britische Filme beginnt 
mit zehn Prozent und steigt bis zum 
Jahre 1929 auf fünfundzwanzig Prozent.** 

Man sieht also, eigentlich recht be¬ 
scheidene Forderungen, die aber vorläufig 
unerfüllbar sind, weil sowohl die eng¬ 
lischen Filme fehlen, als das Kapital 
dafür. Das Komitee befürwortet ferner 
die Errichtung eint« großen Zentral¬ 
ateliers. das gewissermaßen offiziös von 
der Regierung aus zu schaffen wäre 
Alles sehr schöne PUne, die sich nur 
leider in der Praxis so gut wie gar nicht 
verwirklichen lassen. 

♦ 

Das Famods Players Monopol. 

Wie uns ein Funkspruch aus New York 
meldet, hat die Famous Players Lasky 
Corporation die Beschaldigung. die von 
der Federal Trade-K Immission erhoben 
wurde, entschieden in Abrede gestellt. 
Die Kommission behauptet, die Famoa* 
Players Lasky Corporation habe auf un¬ 
gesetzliche Weise versucht, ihre Konkur¬ 
rentem auszuschaiten und die amerika¬ 
nische Kino-Industrie zu monopolisieren 


Ufa • Bruckmann • Goldwyn • Trianon 
F. B. O. • Geyer • Phoebus • Vransocean • Stark 

deren Vorführungsräume usw. wir eingerichtet haben, sind unsere besten Referenzen. Wir liefern alle 
j' chnischen Artikel für Filmfabrik, Vertrieb, Verleih u. Theater. Krupp-Ernemann-Erzeugnisse: 
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Klebetische, Umwickler, Klebepressen, Kopiermaschinen usw. Otto 81 Zimmermann: Klapp- 
stühle und Logenstühle nach eigenen Entwürfen. Amigo-Erzeugnisse: Klebetische, Meh- 
^aschinen, Tricktische usw. Eigene Fabrikate: Spiegel - Lampen. Figlaro, Kitempo usw. 

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Seite 26 


Rincmatograpft 


Nummer 977 


Das Deutsche Filmsyndikat arbeitet. 

Das Deutsche Filmsyndikat hat nach 
einem Beschluß seiner Berliner Vor¬ 
standssitzung. über die wir an anderer 
Stelle berichten, nunmehr mit der Arbeit 
begonnen. Es sind zunächst von iedem 
Mitglied 3000 M. angefordert worden. Es 
schweben auch bereits Verhandlungen 
wegen Herstellung des ersten Films. Man 
legt Wert darauf, in keine Kampfstellung 
gegen den Zentralverhand hinemzuge* 
raten. Man will zwar die Konzerne be¬ 
kämpfen. aber zunächst keinesfalls durch 
irgend welche gemeinsame Maßnahmen, 
sondern durch das taktische Verhalten 
des einzelnen Mitgliedes gegenüber den 
betreffenden Firmen. 

Man begründet diese Kampfstellung in 
erster Linie mit dem wachsenden Inter¬ 
esse der Konzerne an eigenem Theater¬ 
besitz. Durch die Konzentrierung vieler 
Theater in einer Hand sehen sich die 
einzelnen Theaterbesitzer bedroht. Selbst¬ 
verständlich denkt man an keine Gewalt¬ 
maßnahmen. sondern an einen fairen 
Wettbewerb im Rahmen des Möglichen 
und Erreichbaren. 

Der „Kinematograph“ wird die weitere 
Entwicklung zunächst abwarten und je 
nach Notwendigkeit zu den Ereignissen 
Stellung nehmen. 

Man ließ durchblicken. daß in Sachen 
der V. K. B. ein Weg der Verständigung 
gefunden werden soll. Diese letzte Tat¬ 
sache, wenn sie sich bewahrheitet, scheint 
das wichtigste Ergebnis der Berl ner 
Sitzung zu sein. 

* 

Eine englische Filmstadt. 

In London versucht mar. augenblick¬ 
lich, einen Teil der ehemaligen White 
Citv-Ausstellung in eine Filmstadt um- 
zuwandeln. Es sollen Xteliers errichtet 
und ein großes Gelände für Freiauf¬ 
nahmen reserviert werden. Die Nach¬ 
richt ist nicht uninteressant, w'enn man 
wieder einmal sieht, wie England seine 
Filmfragen verkehrt anfaßt. Anstatt erst 
eine Filmindustrie zu schaffen, schafft 
man Ateliers und erlebt nachher Ent¬ 
täuschungen, wie sie Herr Wilcox mit 
«einem First National-Vertrag erleben 
mußte. Mit Ateliers und mit Gelände 
allein schafft man keine bodenständige 
Fabrikation. 

* 

„Das Mirakel der Wolle“ in Frankfurt 
am Main. 

Im Frankfurter U. T. zum Schwan fand 
in der letzten Woche die deutsche Ur¬ 
aufführung des „Mirakel der Wölfe“ statt. 
Es enthält in Sujet als Grundmotiv den 
Zwist Karls des Kühnen mit seinem Vetter 
Ludwig XL von Frankreich. Hineingewebt 
ist eine Liebesgeschichte, Kampfszenen 
und allerhand filmwirksame Sensationen. 
Man möchte das Manuskript gern straffer 
und an Stelle der uneinheitlichen, breit¬ 
gezogenen Handlung voll unendlicher 
Kleinarbeit mehr große Linie sehen. Die 
Regie ist außerordentlich gut. die Dar¬ 
stellung, mit Ausnahme des Herzogs Karl, 
Durchschnitt. Der Film, groß aufgezogen 
und mit viel Reklame herausgebracht, 
zeigt starke Anziehungskraft auf das 
Frankfurter Publikum. 

* 

Konzessionskampf in Ungarn. 

Aus Budapest wird uns berichtet: Als 
seinerzeit die Regierung die Kinokonzes¬ 
sionen verteilte, erhielten auch Gemein¬ 
den solche Bewilligungen, die nun¬ 
mehr als Kinobesitzer dem privaten Ge¬ 
werbe Konkurrenz machen. Damals ge¬ 
schah dies angeblich, um Kulturinstitutio- 


ler zu schaffen, die eine Mission zu er- 
fü’len haben, das Volk zu nationalen Auf¬ 
gaben vorbereiten sollen usw. In Neu- 
p -*st gab es ein solches kommunales 
Lichtspielhaus, das einem Fachmann als 
Geschäftsführer unterstellt wurde. Es 
florierte in jeder Hinsicht und hatte an¬ 
sehnlichen Reingewinn. Bei Revision der 
Konzessionen durch das Ministerium 
//urde nun dieser Stadt die bisherige 
Konzession mit der Motivierung plötzlich 
tntzogen, daß die Stadt nicht selbst die 
Erlaubnis ausnütze, und statt der ent¬ 
zogenen Konzession erhielten zwei Bürger 
lus fremden Berufen je eine Konzession. 
Anderen Städten wurde dagegen die 
Konzession für ein Gemeindekino belas¬ 
sen, trotzdem die privaten Theater- 
bwitzer unter der Konkurrenz der Ge- 
meindekinos sehr zu leiden haben. 

* 

Gründung einer Kulturfilmorganisation in 
Frankfurt. 

Die Filmgruppe des Rates für künst¬ 
lerische Angelegenheiten hatte ihre Mit- 
gliedei und Vertreter der Presse zu einer 
Aussprache in den Unterrichtssaal des 
Polizeipräsidiums gebeten, und zwar 
zwecks Gründung einer Arbeitsgemein¬ 
schaft zur intensiveren Auswertung des 
sogenannten Kulturfilms. Der Referent 
des Abends, Herr Fronemann, führte u. a. 
aus, daß der belehrende Film heute be¬ 
reits großem Interesse begegne; die Zug¬ 
kraft des Mount - Everest - Films, das 
„Große weiße Schweigen“ und andere 
ähnliche Filme mehr könnten zum Be¬ 
weis seiner Behauptung herangezogen 
werden. Es käme nun darauf an, durch 
Zusammenfassen aller am und für den 
Lehrfilm Interessierten dieser Gattung 
Filme weitere Gebiete zu erschließen. 
Redner betonte ausdrücklich, daß die Ab¬ 
sichten des Rates nicht darauf hinaus¬ 
gehen dürften, dem Lichtspielgewerbe 
eine Konkurrenz zu schaffen, man wolle 
und müsse mit den Kinotheatern zusam 
men arbeiten, eine Absicht, die wir ganz 
besonders unterstreichen, denn der an und 
für sich begrüßenswerte Gedanke des 
Rates steht und fällt mit der Unter¬ 
stützung durch die Filmindustrie und 
ihrer Presse. Im Anschluß auf den kur¬ 
zen Einleitungsvortrag lief ein Kul urfilm 
des Münchener Leofilmverleihs, der sich 
„Lava“ betitelt und eine Stunde aufrich¬ 
tiger Genusses bereitete Er bringt Bil¬ 
der aus Neapel und den umliegenden klei¬ 
neren und größeren Orten, zeigt das 
Wiedererstehen der alten Römerstädte 
Herculanum und Pompeji. Wir beobach¬ 
teten den Ätna und den Vesuv in Ruhe 
und in Tätigkeit und sehen dampfende, 
zähflüssige und glühheiße Lavamassen sich 
die Bergabhänge hinabwälzen, alles Leben 
meilenweit vernichtend. Interessant sind 
prachtvoll beobachtete und gut photogra- 

C hierte Bilder vom Fang der Polypen. 

angusten und Thunfische. Die beab¬ 
sichtigte öffentliche Vorführung dieses 
Bildstreifens kann aufrichtig begrüßt 
werden. 

♦ 

Neueröffnung in Meerane i. Sa. 

Das Städtchen Meerane hat in diesen 
Tagen ein neues Lichtspielhaus erhalten. 
Herr Paul Müller (Vereinigte Lichtspiele), 
der in Eilenburg, Plauen und Meerane 
Theater hat und erst kürzlich sein großes 
Kilenburger Lichtspielhaus neu eröffnete, 
hat sein bisher unter dem Namen Welt- 
Theater bestehendes Lichtspieltheater be¬ 
deutend ausbauen lassen und übergab es 
vor wenigen Tagen in vollkommen neuer 
Gestalt der Öffentlichkeit Die Wandlung 
ist in mehr als einer Hinsicht bemerkens¬ 


wert, denn das Palast-Theater ist in 
seiner jetzigen Gestalt vielen Gr ißstadt- 
theatem gleichzustellen Die Scitcnwande 
des etwas langen Theaterraumes sind 
zweckmäßigerweise in einzelne grün und 
braun gehaltene Felder eingeteilt, die an 
die gewölbte Decke, deren Hauptfarbe Rot 
ist, grenzen. Die Decke selbst hat nicht 
in der ganzen Fläche gleiche Höhe. Da¬ 
durch wrirkt der Raum nicht zu lang und 
hallenartig. Der Ausbau nach oben ist 
sehr gut gelungen. Dort, wo sich jetzt 
der Rang befindet, war früher die Decke. 
Sie ist durchgebrochen und höher gezogen 
worden. Ober die Decke und den vor¬ 
deren, der Bühne naheliegenden Teil des 
Theaterraumes laufen zahllose kleine 
Lämpchen, deren Reihen durch größere, 
sehr hübsche Lampcnkürper aus mattem 
Glas ihren Abschluß finden, ln der Mitte 
des Raumes und kurz vor der Bühne sind 
außerdem einige Kränze mit größeren 
Lampen angebracht. Die Logen Verkleidun¬ 
gen sind dunkel gehalten. Auch die Vor¬ 
räume des Theaters, das nunmehr 600 
Plätze faßt, sind vollkommen umgcsUltet 
und vor allem neu ausgemalt worden. 
Aus Anlaß der Fertigstellung des Palast- 
Theaters hatte Herr Direktor Müller zu 
einer Vorstellung vor geladenen G isten 
eingeladen, der die Vertreter der mittel¬ 
deutschen Fachwelt und die Behörden der 
Stadt Meerane sehr zahlreich Folge ge¬ 
leistet hatten. Musikalischen Darbietun¬ 
gen folgte die Begirüßu.igs.insprach-* von 
Ober reg-Rat Dr. Weiß. Dann kam der 
Film zu seinem Recht Einem kleinen 
Naturfilm ..Die Sächsische Schweiz“ folgte 
der Metro-Film der PSoebus .Die weiße 
Schwester der sich auch hier als idealer 
Eröffnungsfilm erwies. Die ersten Vor¬ 
stellungen dürfen als ein erfreuliches 
Zeichen für eine weiter: günstige Entwick¬ 
lung des Unternehmens gelten. W'ir ent 
bieten unsere Glückwünsche auch auf 
diesem Wege. 

* 

Ein russisches Lustspiel. 

Unser Moskauer G-Korrespondent teil* 
uns mit: Die russische Produktion „Ruß 
die den .Kaleshskij Registrator" berg 
stellt hat. brachte jetzt ein großes Lust 
spiel „Der Schneider von Torshok" her¬ 
aus, das ebenfalls lür den Export bv 
stimmt ist. Es handelt sich um einen sehr 
ümüsinten Film, der jedoch den gute 
Durchschnitt nicht überragt. Im Ausland 
wird er dadurch Interesse erregen, da?> 
er sehr gut das russische Milieu charakU 
risiert. Einige Szenen, die rein Sowjet 
propagandistisch aufgezogen sind, wird 
man allerdings streichen müssen, wen 
man den Film im Ajslande unterbringe 
will. Der Träger der Hauptrolle ist De* 
kun vom Akademischen Theater. ?iner de 
besten Künstler Rußlands, er wu^d sie 
zweifellos auch im Auslande mit diesem 
Film durchsetzen und einen Anhängerkrci- 
gewinnen. 

* 

Buhnenschau in Dresdner Kinos. 

ln Dresden hatte man bisher wen>g 
gute Erfahrungen mit der Bühnenschan 
im Lichtspieltheater gemacht, wenn man 
das Auftreten einzelner Filmgrößennicht 
als Bühnenschau betrachten will. Neuer 
dings haben die Alhambra-Lichtspi«^ 
die Bühnenschau wieder in ihr Pr ü ‘ 
gramm aufgenommen, und zwar **»* 
viel Geschick und Glück, so daß dieses 
Theater unter der neuen Leitung ** m 
Herrn Direktor Krüger einen erfreuli¬ 
chen Aufschwung zu nehmen beginnt 
Auch die Lichtspiele Freiberger Platz, 
die nach ihrem Umbau sich vorzüghc” 
für solche Bühnenschauen eignen, wer¬ 
den demnächst damit auf den Plan treb? n 



Nummer 977 


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^ I 













Seite 30 


kinrmntonrnph 


Nummer 977 


Es > 



Was schreibt 
die Presse 
über mich? 


tiiiiiiiiiiiiiiiiHiii;i!iiiiiiiiiiiiiii 


Noore 

lllfllllllllllllllllllllllllllll!ll||||| <1 


! 


w 


,,8-Uhr-Abendbl." 2.11.25. 
„ . . . Colleen Moore hat sich 
mit Temperament in unsere 
Herzen gespielt und zeigt, daO 
sie auch Komplizierteren Auf¬ 
gaben gewachsen ist . . . “ 


„TÄgl Rdsch.“ 1.11.22. 

„ . . . die temperamentvolle 
wie sentimenta'e Schauspie¬ 
lern verkörpert Colleen Moore 
mit allen Reizen inrer ent¬ 
zückenden Weiblichkeit . . .“ 


„Berl. Mo’genp“. 3.1 • 25 

„Colleen Moore wirkl ch rei¬ 
zend Sie macht die Tempe- 
ramentsausorüche der wir¬ 
belnden Theaterprinzessin 
genau so hübsch, wie die 
Hilflosigkeit des jungen Mäd¬ 
chens, das gänzlicn vergessen 
hat, wer sie ist, wie sie heißt 
und wo sie wohnt . . 


„Montag Mo»g “ 2.1t 25. 
„Die herrliche Colleen Moore 
verhalt diesem Film zumErfolg.“ 



„Bert. Lok.-Anz •• 1.11 25. 
..... . eine Künstlerin von 
apartem Reiz und eine Dar¬ 
stellerin von Qualitäten . . . 
Dem Publikum gefiel Co leen 
Moore ganz ausgezeichnet . 


„Voss. Ztg“. 1. 11. 25. 

.Das Stück gibt Colleen 

Moore Gelegenheit, ihre vie.- 
fä'tigen Fähigkeiten zu zeigen. 
Zuerst ist sie launisch - herri¬ 
sche Primadonna, später wird 
sie das kleine, sanfte, kranke 
Mädchen, rührend in ihrer 
hilflosen Anmut und Verliebt¬ 
heit.“ 


„Vorwärts“ 1 11.25. 

„ . . . Colleen Moore . . . a>s 
Schauspielerin groß. Glänzend 
in der Excentnk ihrer Bewe¬ 
gungen, als sie die Haupt¬ 
rolle in dem bekannten Stück 
spielt, unartig und unerzogen 
in ihren temperamentvollen 
Wutausbrüchen und vö’ng 
geändert, innerlich und äußer¬ 
lich, als liebendes Weib. Wirk¬ 
lich, Coheen Moore r.ann 
sehr viel “ 


„Der Deutsche“ 1. 11. 25. 

„Colleen Moore wirkte be¬ 
zaubernd.“ 



■ wBPi 


I 

I 

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in dem 

First National-Fiim der Deulig 

„Dr. Camerons seltsamster Fall* 


Deulig-Film A.G. * Deulig-Verleih 


Berlin SW 19 





Nummer 977 


Rincmatoprnprj 


Seilt 3 t 


4m i>cr 



¥\ie mit Seelen Handel treiben" betitelt 
■ * sich ein Film der „First National”, 
Jessen Vertrieb für ganz Deutschland die 
..Ring-FJm-Vvrleih-G. m. b. H. erworben 
hat. Als Hauptdarsteller wirken in dem 
Film, dem eine stark dramatische Hand¬ 
lung mit einem aktuellen Stoff aus der 
eleganten Welt der Gegenwart zugrunde 
liegt, Künstler mit. 
die sich auch in 
Deutschland bereits 
einen bedeutenden fe f 

Namen erworben V* * i . 

haben Wir nennen _ ^ 

nur Adolphe Men- 
?nu, Cläre Windsor. 

Mary Carr. Tully 
Marshall, John Pa* 
trick, Robert Eltis. 

n ie Eichberg- 
Film-G.m b.H. 
hat von Hans Sturm 
das Verfilmungs- 
recht des Manu¬ 
skriptes „Prinzessin 
I rullala“ - eine un¬ 
moralische Angele¬ 
genheit — unter An¬ 
lehnung an das 
bekannte Lustspiel 
Auf Befehl des 
i ursten“ von Ro¬ 
bert Overweg er¬ 
erben. Die Haupt¬ 
rolle spielt Lilian 
iurvey. 

•in großer Teil 
' der Aufnahmen 
r den Greenbaum- 
m „Unser täglich 
rot . . . ‘ wurde in 

n Riesenhallen der Deutschen Werke 
gedreht. An den Hochofen standen Paul 
>rtmann. Fritz Kampers und Paul Reh- 
*pf. Regie: Const. I. David. Mutz Green¬ 
horn drehte. 

J\>e Terra hat soeben mit den Aufnah¬ 
men eines neuen Films, betitelt 
1 ,ru ß mir das blonde Kind am Rhein \ 
gönnen. In den Hauptrollen wirken 
ä * r Wilhelm Diegelmann, Emil Heyse. 
r ‘t/ Kampers, Sofie Pagay, Hanni Rein- 
* dd, Frieda Richard und Walter Slezak. 

‘ ie Regie führt Carl Boese. 

I Vr amerikanische Film ..Frauen, die man 
begehrt“, den Hegewald-Film für Berlin- 
Jstt ‘ n und Mitteldeutschland erwarb, 
^urde unter dem Titel ..Einmal im Leben 
* ,n *r iccen Frau” reichszensiert. 


Einsendungen aus der Industrie. 

I \ie Regie für den neuen groben Zille« 
Film hat der bekannte Regisseur Vik¬ 
tor Janson übernommen. Der Film er¬ 
scheint für ganz Deutschland im Verleih 
des Filmhauses Karl Süring. Berlin SW 48, 
Friedrichstraße 247 



Fntx Lm»Z bet diB A linaKmtn zu Metropolit 


l^in neuer Phoebus-Film ist fertiggestellt. 

Imogen Robertson, die schone Ameri¬ 
kanerin, weiß von einem ..Abenteuer" zu 
erzählen, das sie nit Jenny Jugo. Hans 
Adalbert Schlettow, Harry Haim, Fritz 
Alberti. Elsa Wagner, Carl Platen und 
Antonie Jaeckel zusammen unter der 
Regie Robert Dinescns erlebt hat. Da es 
sehr amüsant war. ist sie den Manuskript- 
Vertassern W'alter Jonas und Robert 
Dinesen. die den gleichnamigen Roman 
von Emil Scholl filmgerecht machten, 
durchaus nicht böse. Indiskreterweise sind 
der Operateur Julius Balting. der Archi¬ 
tekt W. A. Herrmann und der Aufnahme 
leiter Alfred Kern den Abenteuer¬ 
lustigen durch dick und dünn gefolgt. So 
werden ihre Schicksale der Öffentlichkeit 
bald kein Geheimnis mehr sein. 


i kualgeist” nennt sich der neue Univer 
X« sal-Film mit Laura La Plante in der 
Hauptrolle, und ist dies wob! eine der 
köstlichsten Geschichten von einem iungen 
Mädchen, das durch ihren unschuldigen 
Flirt mit einem verheirateten Manne in einen 
großen Skandal verwickelt wird. Auch die 
übrige Besetzung dieses Films ist erstklassig. 

Tm l Li- Mottl r 1 * m 
* pelhof gehen die 
Atelieraufnahmen 
zu dem Bernhard- 
Keller - Film „Die 
Bruder Schellen- 
1 berg ‘ ihrem Ende 
entgegen Karl 

. ; Grüne bat in dieser 
Woche Schauspiele 
r.sch sehr inter¬ 
essante Szenen ge- 
creh» mit Lil Dago- 
ver. Liane Haid und 
Conrad Veidt. der 
bekanntlich beide 
männlichen Haupt¬ 
rollen. Michael und 
Wenzel Schellen¬ 
berg. verkörpert. — 
Am Montag war 
großer Nachtbetrieb 
i-i den Ufa-Anlagen 
in Neubabe Isbcrg. 
Fritz Lang drehte in 
der Luxusstadt von 
Metropolis die Sze¬ 
nen. da die aufrüh¬ 
rerischen Arbeiter 
demonstrativ die 
eleganten Straßen 
des vornehmen Vier - 
tels überfluteten. Es 
war ein buntbeweg¬ 
tes Bild. Wiel eine, riesige graue 
W'elle, die alles zu verschlingen 
dront, wälzten sich die Arbeits¬ 
massen durch die Straßen. Die Schein¬ 
werfer der zahlreichen Autos erhellten 
blitzartig die Gruppen, wodurch ganz 
eigenartige Wirkungei erzielt werden 
konnten. — In der Nachbarschaft ging es 
weit friedlicher her. Dort wiederholte 
Dr. Ludwig Berber nach dem Schüfften- 
schen Verfahren die Bierszenen zu dem 
neuen Ufa-Film „Ein Walzertraum mit 
Xenia Desni. Willy Fritsch und Lydia 
Potechina. Der Film ist demnächst vor¬ 
führungsbereit. 

n ie Tänzerin Lu" ist der Titel eines 
von Wolfgang Fischer und Max Erbe 
verfaßten Films, der den Aufstieg einer klei¬ 
nen Tänzerin bis zur berühmten Diva zeigt 


/>*»# Ufm 
















Seile 32 


fUncnuitogcapft 


Nummer 977 


ROHFILM 


GENERAL- VERTRIEB • 

WALTER JTREHLE 

BEQUN J W+6 


i 



Nummer 977 


(Unematogropf* 


Seite 33 


man fpritbt 


. 


Elb Preisausschreiben für Theaterreklame. 

LT me Reihe von Preisausschreiben, die für 
die Ankündigung der deutschen Kino- 
Propaganda on segensreichen Erfolgen 
sein können, kündigt jetzt die National- 
rilm-A.-G. für ihre Kundschaft an. Jedes 
Preisausschreiben soll drei Preise brin¬ 
gen für diejenigen Kinos, die einen be¬ 
stimmten Film des neuen Verleihpro¬ 
gramms der National innerhalb drei Mo¬ 
naten nach Erschei¬ 
nen am besten her- 
ausgebracht habvn. 

Die neueste Nummer 
der „National-Film* 

Korrespondenz" ver¬ 
öffentlicht das erste 
Preisausschreiben 
dieser Art für den 
Film H Ein Lekens- 
künstler". An dem 
Wettbewerb betei¬ 
ligen kann sich jedes 
Kino, das den Film 
in der Zeit vom 
1 November 1925 
bis zum 31. Januar 
1^26 spielt und bis 
‘’um 15. Februar die 
Unterlagen über die 1 

Reklame einsendet. * 

Die Preise betragen 
K>0, 200 und 100 Rir. 

Die Verteilung der 
Preise soll, wie aus¬ 
drücklich betont 
*ird. mit Rücksicht 
uuf die Kosten der 
^ v klame, die Größe 
Cj es Theaters und die 

-ioh« der Eintritts 

r '-'ise erfolgen, so Wmimmmmmmmmmmmmmm 
daß auch das mitt- 
! f re u °d kleinere 

p T no Gelegenheit 

hat, einen Preis für wirksame Kino- 
propaganda zu gewinnen. Der Gedanke 
dieser Preisausschreiben ist für Deutsch¬ 
land neu. In Amerika hat namentlich 
^ arl Laemmle ihn bereits mit großem 
Erfolge für seine Universal - Serien- 

verwandt. Es wäre zu wünschen, 

daß ßi e J<f ee s j c f, auc |, bei uns in 

£ eichem Undange und mit gleichem Fr- 
folge durchsetzt. 

^‘ e können nicht genug bekommen ... I 

>m Mix, der altbewähnte Paladin der 

tox Film Corporation, kann auch in 
Q'eser Saison wieder Triumph an Triumph 
r *»hen. Nach der glänzenden Urauffüh- 
der erste Tom-Mix-Film „Toms 
,‘2 er in der Alhambra am Kurfürsten- 
a |*?™ er ^te, haben fast sämtliche Erst- 
juttuhrungstheater in dem Bezirk Berlin 
«hesen durch sein to’les 
empo ausgezeichneten Tom- 
. a * Film gespielt und 
r f ,ls die zweite Woche ta 

^longiert. Vollkommen un- V 

•bhangig von den Erfolgen „ [> 

. der Keichshauptstadt sind »iii-iv 

« weiteren Erfolge dieses RHEIN 

J . *° der Provinz, wo 
!*. hns P»elswe ; te im Leip- 
inü ’' ebenso wie FILIA 

Ehrenden Theatern Gt«f-Ac 

Rh»; ihlands und der 
^PHovinz in der zweiten 


„Der Bankkrach Unter den Linden/' 
|\ic Aufnahmen für den neuen Defa- 
Eoxfilm haben in den Staakener Film- 
Ateliers unter der Regie Dr. P. Merz¬ 
bachs begonnen. Hauptrollen: Alfred 
Abel. Margarete Schlegel, Hans Albers, 
Hermann Picha, Margarete Kupfer, Paul 
Morgan. Bruno Ziener, Gerhard Ritter¬ 
band. Photographische Leitung: Frederik 
Fuglsang. Bauherr: Knauer und Andrvjew. 



Hollywood aus der Vogelperspektive 


Kino im „Heim fü gefallene Mädchen“. 

I lebe als Erzieher“ ist der Titel des 
neuen Kulturspielfilms der Deulig- 
Film A.-G., der Dr. Ulrich Kayser z. Zt. 
in Frankfurt und Templin inszeniert. Der 
Film behandelt d e Straferziehung von 
sittlich verkommenen Knaben und Mäd¬ 
chen und soll der breiten Masse Auf¬ 
klärung über die Arbeit moderner An¬ 
stalten dieser Art Heben 

Hans Junkermann. 

H ans Junkermann, der in dem großen 
Eichberg-Film der Süd-Film-A.-G. 
„Liebe und Trompetenblasen“ als Mator 
Froach von Fröschen Lachstürme hervor¬ 
gerufen hat, hat eine ähnliche charakte¬ 
ristische Rolle in dem neuen Eichberg- 
Film der Süd-Film-A.-G. „Die Kleine vom 
Bummel“ übernommen. 


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Ein Film-Idyll aus Spanien. 

( goldener Sonnenschein strahlt über der 
-* spanischen Erde, und die warmen 
Tage lassen noch gar nichts von herbst¬ 
licher Kühle und Herbheit ahn?n. ln der 
Natur selbst überall noch die große Fülle 
sommerlicher Pracht, und aus zierlichen 
lieblichen Gärten wehen Düfte von Rosen. 
Jasmin und Oleander entgegen. Lorbeer¬ 
bäume, Zypressen und Orangen mit üppig 
grünem Rankenge* 
wirr erfreuen uns 
rnw/mmmmmmmmmmt Inmitten des Gar¬ 
tens eine wunder¬ 
volle Blumenschale. 
Uber deren Rand 
eie Silbertropfen 
des Wassers ber- 
niederfallen ... ln 
den Gängen und auf 
denSteinbänken des 
Ciartens wird es le¬ 
bendig. Ein eigenar- 
m t ges Völkchen, wie 
es an dieser Stelle 
w ohl noch nicht ge¬ 
sehen wurde, macht 
s ch s dort bequem 
Schminke, Puder 
und Lippenstift müs¬ 
sen 1 rümpf sein ; 

; denn es gilt, hier ein 

besonderes Werk zu 
schaffen. Eia lau¬ 
schiges rebenum- 
| rankte* Plätzchen 

sieht einStelldiche n 

I zweier Menschen 

Es ist Hella Moja und 
Henry Stuart, der 
M sich als schneidiger 

Kapitän vorstellt 

«W. Iml Ntwtr.il N r. Nur *“ r ** ch w,rd 

das Idyll gestört 
durch die plötzlich 
herbeieilende Olga Engi, eine Gouvernante 
darstellend, und durch Zuruf des Regisseurs 
Heinz Paul Schwer nimmt man Aoschied 
von der märchenhaften Blumenpracht des 
Gartens und dem schimmernden Zauber- 
palast, der sich im Hintergründe erhebt, 
um in dem Pantomim-Film: „Die Straße 
des Vergessens“ im Filmbild wieder zu 
erstehen. 

Dr. Camerons Herkunft. 

YK^ie uns mitgeteilt wird, ist der erfolg* 
** reiche, im Deulig-Verleih erschei¬ 
nende Film „Dr. Camerons seltsamster 
Fall" kein Metro-Goldwyn-, sondern ein 
First-National-Film. 

„Unser täglich Brot.“ 

\\ T ic wir hören, erscheint der augen- 
** blicklich in Arbeit befindliche 
Green bäum-Film „Unser täg- 
lieh Brot im Verleih der 
Veritas-Film-Gesellschaft m 
—«w // I b. H.. Berlin Markgrafen* 
J 7 Straße 77. Auch dieser 

' Film wird, wie der in dem- 

I selben Verleih erscheinende 

1 M K I1 Film H Freies Volk *\ die 

sozialen und wirtschaftlichen 
Probleme unserer Zeit im 
LENZ Rahmen einer Spielhandlung 

Nr. rre$ darstellen. 

::T7T- Di« F'l“« ..Freie* Volk“ 

und „Unser täglich Brot“ wer* 
——1MB den m Kurze erscheinen, 






Seite 34 


Rincmntogropf) 


Nummer 977 


Von der Deutschen Filmschule in 

München. 

I^ünf Damen und vier Herren verlassen 
* nach erfolgreicher Abschlußprüfung 
als Absolventen der Darstellerabteilung 
1925 die Deutsche Filmschule in München 
Nachdem man den Referenten der Fach¬ 
presse bereits im Frühling Gelegenheit ge¬ 
geben hatte, die Schüler bei ihren Übungen 
zu sehen, wurde ihnen nunmehr auch der 
Schlußprüfungsfilm gezeigt Wir haben 
mit unseren Bedenken, die wir gegen 
schulmißige Darstellerausbildung haben, 
nie hinter dem Berg gehalten. Was wir 
sahen, hat diese Bedenken eher be¬ 
stärkt als beseitigt. Was man als künfti¬ 
ger Darsteller lernen kann. ia lernen 
soll und muß, wenn man es noch nicht 
in Vollendung kann, ist körperliche Ge¬ 
schmeidigkeit und Sport aller Arten. Der 
geschmeidige. anpassungsfähige junge 
Künstler wird jedem 
Regisseur willkom¬ 
men sein. W'as man 
dagegen gar nicht 
berührt haben soll¬ 
te. ist alter Hof¬ 
theaterstil mit all 
seinen Verkramp¬ 
fungen. Diese The¬ 
atermache ist es 
zum großen Teil, 
welche unserm Film 
den W'eg ins Ausland 
erschwert und was 
auch unser Publi¬ 
kum mehr und mehr 
ablehnt. Die Schü- ,, 
ler der Deutschen 
Filmschule aber ha¬ 
ben von diesem ver¬ 
alteten Gehaben zu 
viel und von dem. 
was nötig ist. zu 
wenig. Das muß 
einmal mit aller 
Deutlichkeit gesagt 
werden. Gelingt es 
der sicher nach dem 
Besten strebender 
Leitung, hier von 

Grund auf Wand- _ 

lung zu schaffen. 

dann freilich — aber , 

aadl nur dann — 
wird man der Dar- 

stellerabteilung dieselbe Berechtigung zu¬ 
erkennen können, die man der kinotech¬ 
nischen Abteilung von vornherein zuge¬ 
standen hat. 

Sind diese praktischen Grundbe¬ 
dingungen erfüllt, werden auch theoreti¬ 
sche Erweiterungen des Wissens eine 
wertvolle Bereicherung sein können. Ab 
November lesen während des Winter¬ 
semesters in Hörsälen der Universität 
Reg.-Rat Loew über „Film und Volks¬ 
wirtschaft“, Prof. Dr. Ammann .,Bild¬ 
kunst im Film mit Berücksichtigung des 
Kultur- und Lehrfilmes *, Prof. Kirchner 
..Kostümkunde' , Dr. Iblher ..Kunstge¬ 
schichte und Stilkunde“ und in der 
Staatl. Höheren Fachschule für Photo- 
technik Dr. Wolter über „Einführung in 
die Kinotechnik“. 

„Wenn du eine Tante hast." 

as da passiert, erfahren Sie am Mon- 
” tag. dem 9. November, im Marmor- 
haus. Kurfürstendamm, wo die Premiere 
dieses neuesten, lustigsten Terra-Films 
stattfindet. Margarethe Kupfer, die wohl- 
bekannte Portierirau aus den „3 Portier¬ 
mädeln“, ist diesmal die reiche Tante aus 
Amerika. Hermann Picha ein wohlhaben¬ 
der Geizkragen, die Portiermadel Malv 
Delschaft und Helga Molander haben 
ihren Beruf gewechselt und sind „modern“ 


geworden Das Manuskript stammt wie- Cnarlevs Tante in Düsseldorf, 

kr von Max GU6 die Re*, von Karl . ^ T d Oktober hat die Ula 

Bov« Bruno Kästner Eugen Rex. Wal- | d Apollo-Theater in Düsseldorf mit 

ho m Dicgelmann tun das An de. — dem ^ A l-CHrisU«.Filxn ..Charleys Tante . 

F.lm einen grollen Erfolg zu sichern. ^ jm U£a _p a , aft am Zoo cincn io durch . 

.. ... schlagenden Erfolg gehabt hatte, eröffnet. 

**•*"**• Die Premiere bewies, daß der Film nicht 

| T *n Mitternacht löst sich von dem in nur dem Berliner Publikum, sondern auch 

^ voller Fahrt befindlichen Expreßzug. den Düsseldorfern außerordentlich gut ge- 

der neuerdings zwischen Wildpark und f a || cn hat. Der Film, den das Düsseldor 

Werder verkehrt, ein Wagen ab. Ist es f cr Ufa-Crchestcr vorzüglich unterstützte. 

Absicht oder Zufall? Darv Holm, von errang «inen außerordentlich starken 

dem bläulichen Licht der Scheinwerfer Beifall, 

gespensterhaft umspielt, erscheint in der 

Verbindungstur des D-Zug-Wagen, und ^ WerdeSanÄ det ..Abenteurers“, 
schreit in höchster Angst um Hilfe. Harry 

Piel, der sich in dem anderen Zugteil 4 uf einer ..abenteuerlichen Fahrt, die 

befindet, ist so herzlos, sich nicht nur von Berlin ihren Ausgang nahm und 

nicht darum zu kümmern, sondern die nach dem Wester, an den Rhein, nach 


Der Werdegang des „Abenteurers“. 

A uf einer ..abenteuerlichen“ Fahrt, die 
von Berlin ihren Ausgang nahm und 
nach dem Wester, an den Rhein, nach 


schöne Partnerin sogar noch ein zweites Köln. Godesberg. Fhrenbrei»stein und an- 
Mal in dieselbe Situation zu bringen. deren markanten Plätzen des Rheinlan- 

des, dann nach dem 
Süden bis an die 
! italienische R \ u r 
führte, um dort zu¬ 
nächst eine kurze 
Unterbrechung zu 
erfahren, befind* t 
sich einer unserer 
namhaftesten Film 
d?rsteller. Es ist 
Harry Liedtke. der 
die Hauptrolle ir. 
dem neuen Aafjfiln 
„Der Abenteurer 
nach dem gleich 
namigen Roman vor 
Rudolf Herzog, 
spielt Der Werde 
gang dieses ..Abei 
teurer*" ist bishi 
unter der Leitur 
von Rudolf Dworsk 
und unter der Re,< 
von Rudolf Walther 
Fein programmah 
verlaufen. Besoi - 
ders die Außena 
nahmen an den vor- 
f hergennanten 0r‘ n 

konnten, stets v *r 

_j herrlichem Wet 1 r 

■ begünstigt, flo 

Johann.« Guter bei der tünfttuduerung niai * Verkchrtordnuni» Pko* Ufm den^^Jj^deT gf“ te 

Teil desFilmsbcr ts 

Sicher ist sicher. Man kann nie wissen, lertiggestellt ist, kann man damit rechr. n. 
»b eine Aufnahme geglückt ist, besonders daß er zu dem in Aussicht genomrm i n 


Pha> Ufm 


wenn sie unter so erschwerenden Um¬ 
ständen stattfindet. Dichter Nebel liegt 
über dem Bahngelände . . . Auf den 
Wagendächern balancieren die Beleuchter 
mit ihren Lampen, ln den Schlafwagen¬ 
abteilen warten Dutzende von pviama- 


Termin gezeigt werden kann. 

Deutsch-englische Produktions¬ 
gemeinschaft. 

4 Is zweite Arbeit der detitsch-e? •* 
sehen Produktionsgemeinschaft 


bekleideten Passieren auf den Ruf zur schen ^ w _ & Film K Service Ltd .. | ,r 


SÄS ELfC Mamehtit. g ■* 

Runde. Keine Mud.<ke.t vorxchutzen des Verfasser, ..Der Bergadler t* 

Er, um 4 Uhr früh fahrt der Zug in die Verfilmung. Wie in dem ersten ^ 
Station zurück. Die Abteile .die Gange. d| p r< ^ u ktion,gemein,chaft ..Der -ar- 
vor kurzem noch von U2volUgen Glüh- d Lust wird wieder Alfred H.tck 

bsrnen durchleuchtet liegen letzt «n cock R , e Khren und Caetano \ , «U- 
Dunkeln. Albert Paul.g hat kaum seinen , ja J je noiof . tfthi , liefern D* 

Vollbart, da, unvermeidliche Requisit R f sple | t in den bergen und bring: d« 
eines Kriminalkommissars, abgenommen. ., n ctP 


VoUbart. . das unvermeidliche Requisit 

eine, Kriminalkommissars abgenommen mensch K , ichen Gegensätze zwischen «.««■ 

da schnarcht er schon. Nur Piel selbst lntr , Äanten und * nem ehr ,ichen. nu. och 

sitz mit den Operateuren Mahner und s#lb « verantwortlichen Mensc h,n 'f 

Wolf sowie seinem treuen Helfer Heu- dramatischen Ausdruck. Als Darsic»« r 

berger vor dem Regiebuch Die Frage: wurdcn bisher verpflichtet: Bernhard 

..Was werden wir morgen drehen? ist Qoetzke, der berühmte englische Schau- 

verhältnismäßig leicht zu ^antworten. spic l C r Maicoln Keen und Ferdman* 

„Wie werden wir drehen? schon schwie- Martini. Für die weibliche Hauptroll« 

riger; denn mit Sensationen, zumal nächt- j st e in amerikanischer Star in Aussig« 

liehen, ist es so eine Sache. Und dabei genommen. Der Regisseur Alfred Hitc 

soll doch ..Das Abenteuer im Nacht- cock befindet sich zurzeit in der k * 

expreß“, der neue Phoebus-Fihn, ein taler Alpen. um die umfangreich« 

..Zugstück“ werden. Außenaufnahmen vorzubereiten. 





Nummer 977 


Wncmatofirnpfi 


Seite 35 


Ist das Problem des elektrischen Fernsehens wirklich gelöst? 

Von Regierungsrat Dr. F r i e d e 1 - Berlin. 


K ürzlich ging wieder einmal durch die Tagespresse die 
Nachricht, daß das Problem des elektrischen Fern¬ 
sehens grundsätzlich ge.'öst sei. Obwohl wir seit Jahren 
an solche periodisch auftauchenden Meldungen gewöhnt 
sind, läßt sich die Öffentlichkeit nur allzu leicht immer 
wieder täuschen. Die letzte Meldung stützt sich auf 
eine Erfindung des Herrn Dr. Karolu . der mit dem ..un¬ 
genannten Leipziger Physiker“, von dessen Erfindung vor 
etwas über Jahresfrist 
in den Zeitungen die 
Rede war, identisch ist. 

Herrn Dr. Karolus ist 
)edoch nicht die Kon¬ 
struktion eines Fern¬ 
sehers gelungen, son¬ 
dern nur die eines 
Bildtelegraphen. 

Die Bauart dieses 
Bildtelegraphen ist wohl 
allgemein bekannt. 

Auf der Sende- und 
Empfangsseite steht je 
ein Apparat mit einem 
sich drehenden und 

dabei sich längs der Achse verschiebenden Zylinder. 
Das Abtasten und das Aufzeichnen des Bildes erfolgt 
hier also in Form einer Schraubenlinie, ähnlich wie uns 
das von den Edisonschen Phonographen her bekannt ist. 
Auf der Sendeseite befindet sich eine Selenzelle, an 
deren Stelle auch eine iichtelekt rische Zelle benutzt 
werden kann. Je nach der Schwärzung der jeweils durch¬ 
leuchteten Stelle des auf den Glaszylinder aufgespannten 
Hirns wird das hindurchtretende Licht mehr oder 
weniger stark geschwächt und ruft dann entsprechende 
elektrische Stromschwankungen in der lichtempfind¬ 
lichen Zelle hervor. Auf der Empfangsstation muß dafür 
gesorgt werden, daß diese Stromschwankungen wiede- in 
Lichtschwankungen zurückverwandelt werden. Hierzu 
bedient man sich sogenannter Lichtrelais. Das bekann 
teste dieser Lichtrelais ist das Saitengalvanometer, das 
von Prof. Korn, welcher sich auch sonst um die prak¬ 


tische Ausbildung des Bildtelegraphen große Verdienste 
erworben hat, in die Bildtelegraphie eingeführt worden 
ist Der Faden (die Saite) des Saitengalvanometers schlägt 
je nach der hindurchfließenden Stromstärke mehr oder 
weniger stark aus und gibt dadurch einen als Blende 
dienenden Spalt ganz oder teilweise frei Die Lichtmengc. 
die durch diesen Spalt hindurchtreten kann, entspricht 
also genau den jeweiligen Schwankungen des ankommen- 

den Stromes. An Stelle 
dieses Lichtrelais ver 
wendet Karolus ein an¬ 
deres, d e im Jahre 187 5 
vonKe*r entdeckteKerr- 
zelle Eine solche Kerr- 
zelle nesteht aus einem 
Clasgefäß, welches mit 
Schwefelkohlenstoff oder 
n >ch besser mit Nitro¬ 
benzol gefüllt ist und in 
welchem sich 2 Konden¬ 
satorplatten befinden 
Vo- und hinter der Kerr- 
zelle wird je ein Nikol- 
sch,*s Prisma aufgestellt 
gegeneinander verdreht 
daß das Gesichtsfeld gerade dunkel ist. Legt man nun 
an die Kondensatorplatten eine verhältnismäßig hohe 
Potentialdifferenz, so hellt sich dis Gesichtsfeld mehr 
oder weniger «tark auf. Die Kerrzelle kann also sehr 
gut als Lichtrelais verwandt werden. Wie erwähnt, tritt 
der beschriebene Kerreffekt nur bei verhältnismäßig hohen 
Spannungen ein. Man muß daher den ankommenden 
Strom kräftig verstärken und auf hohe Spannungen hinauf¬ 
transformieren. ln der obenstehender., aus meinem Buche 
über „Elektrisches Fernsehen“ entnommenen Abbildung 
ist die ganze Einrichtung schematisch dargestellt Der 
Linienstrom geht über die Primärwicklung eines Nieder¬ 
frequenztransformators zur Erde. Die Sekundärwicklung 
des Transformators liegt im Gitterkre ; s einer Verstärker 
röhre, in deren Anodenkreis die Primärwicklung eines 
zweiten Transformators liegt. Die Enden der Sekundär- 



ZS7 

* 


-7- 


& 


und die Prismen werden dabei so 













Seite 36 


&mcmato(}rap4 


Nummer 977 


wicklung dieses Transformators stehen m»t den Konden- 
satorplatten C in Verbindung Die beijen Kondensator- 
platten C befinden sich in dem mit Nit obenzol gefüllten 
GlasgefäO G. welches von den beiden Nikolschen Pris¬ 
men N eingeschlos'en wird. L ist die dazugehörige kon¬ 
stante Lichtquelle. Die Kerranordnung ist praktisch träg- 
heitslos. In dieser Hinsicht angestellte Versuche haben 
keine Trägheitserscheinungen feststellen können. Aus den 
Versuchen geht jedenfalls mit Sicherheit hervor, daß die 
optische Wirkung hinter der elektrischen Wirkung, wenn 
überhaupt, so um weniger als eine V erzigtausendstel- 
Sekünde zurückbleibt. Das gilt aber nur von der Kerr- 
zelle als solcher. Da jedoch bei der Kerrzelle eine ziem 
lieh hohe Verstärkung durch Elektronenröhren und ein 
Zwischenschalten einer ganzen Anzahl von Transforma¬ 
toren nötig ist, so kommt durch die Selbstinduktion der 
Spulen wieder eine gewisse Trägheit in die ganze Appa¬ 
ratur Hieraus werden wahrscheinlich non große Schwie¬ 
rigkeiten entstehen, wenn die Karolusschen Versuche aus 
der Sphäre des Laboratoriums in die rauhe Praxis der 
Fernübertragung übergeführt werden. 

Es dürfte von allgemeinem Interesse sein, daß die Ein¬ 
führung der Kerrzelle in die Bildtelegrabhie nicht, wie es 
in den Tageszeitungen hingestellt wird. Herrn Dr. Karolus 
gutgeschrieben werden darf, sondern daß dieser Vorschlag 
bereits vor 35 Jahren von Sutton gemacht wurde. Der 
gute Ben Akiba hat also auch hier nicht gelogen. Selbst¬ 
verständlich konnte der Si ttonsche Vorschlag im Jahre 
1890 noch zu keinem praktischen Erfolge führen, da man 
damals noch keine Verstärkerröiiren besaß, ln e ; nem 
Zeitalter, wo jeder bastelnde Schüler mit Elektronen¬ 
röhren umzugehen versteht, stand jedoch der praktischen 
Verwertung des Suttonschen Vorschlages nichts mehr im 
Wege. Über die Erfolge, die Herr Dr. Karolus hinsichtlich 




der Übertragungsgeschwindigkeit erzielt hat. gehen die 
Zeitungsmeldungen sehr aufeinander. Die eine Zeitung 
schreibt, es wäre gelungen, die Übertragungszeit eines Bil¬ 
des auf wenige Sekunden herabzudrücken, und wenige 
Zeilen weiter findet sich sogar die sicher auf einem Mi߬ 
verständnis beruhende Behauptung, es wäre gelungen, ein 
Bild in einer Zehntel-Sekunde zu übertragen. Am glaub¬ 
würdigsten erscheint die Meldung über eine Vorführung, 
die im Anschluß an eint Besichtigung des Apparates im 
Laboratorium von „Telefunken** durch Herrn Staatssekre¬ 
tär Dr. Bredow stattgefunden hat. bei der das Empfangs¬ 
bild in einer Zeitdauer aufgezeichnet wurde. ..die für eine 
Fläche von 1 Quadratdezimeter nur etwa 20 Sekunden 
entsprach . Betrachtet man dagegen die Leistungen des 
Kornschen ßildtelegraphen. so kommt man zu folgender 
Rechnung Prof. Korn vermag mii seinem bisherigen Ap¬ 
parat ein Bild von 20 40 Zentimeter Größe in 3 bis 

5 Minuten zu übertragen, also 8 Quadratdezimeter in 
durchschnittlich 4 Minuten. Die von ihm erreichte Zeit¬ 
dauer entspricht also für eine Fläche von 1 Quadratdezi¬ 
meter ebenfalls nur etwa 30 Sekunden Der Unterschied 
ist mithin nicht sehr groß 

Von einer Verwirklichung des elektrischen Fernsehens 
kann demnach auch be Karolus noch lange nicht die Rede 
sein. Es soll durchaus nicht das verkleinert werden, was 
erreicht worden ist, aber von 20 Sekunden bis zu einer 
Zehntel-Sekunde ist noch ein großer Sch’itt, und diesen 
Zwischenraum zu überschreiten, ist bisher noch keinem 
gelungen Ich spreche hier selbstverständlich nur *on 
wirklichen Fernsehern, welche ein einigermaßen detail¬ 
reiches Bild zu übertragen gestatten, und nicht von soge¬ 
nannten Femsehermodellen. Die letzteren, welche wohl 
das Prinzip eines Fernsehers veranschaulichen, aber nur 




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Nummer 977 


Älncmatoörapft 


Seite 37 


j'anz einfache Gegenstände, wie z. B ein bewegtes Kreuz, 
einen großen Buchstaben, die Umrisse eines Hammers 
oder einer Zange, im Fernseher zu übertragen gestatten, 
sind schon vor Jahrzehnten gebaut worden. Der Bau eines 
Fernseher m o d e i i s bietet keine unüberwindlichen 
Schwierigkeiten; diese treten erst dann auf. wenn es gilt, 
bewegte Bilder mit wenigstens 10 000 ßiidelementen im 


Empfänger hervorzubringen Es würde zu weit lühren, 
im Rahmen dieses Aufsatzes die Gründe hierfür naher zu 
erläutern Beim Fernsehen liegen eben die Verhältnisse 
wesentlich anders als z. B. bei der Entwicklung des Flug¬ 
wesens oder der drahtlosen Telegraphie, wo ein rascher 
Aufschwung erfolgte, nachdem erst einmal die ersten 
Schwierigkeiten überwunden waren 


Das Antlitz des Films 

Von Dr. Ernst Weizmann, Wien. 
(Fortsetzung) 


Als nächste Aufgabe wäre der Bau einer außer¬ 
ordentlich leicht transportablen und rasch montierbaren 
mittleren Atelierlampe erwünscht, die etwa eine Verbesse¬ 
rung der Atomlampe darstellt. Solche Modelle gibt es 
natürlich schon längst, und nach der Kipho werden zweifel¬ 
los die nächsten technischen Messen wieder einige Fort¬ 
schritte darbieten. Man hört jedoch in Fachkreisen nach 
wie vor über die geringe Beweglichkeit und das übergtoße 
Gewicht solcher Typen klagen. Diese Verbesserungen aber 
werden allmählich dringend, denn ein Kammerlichtspiel 
im kleinen Raum zwischen engen Dekorationen mit wenig 
handelnden Schauspielern, viel Groß- und Nahaufnahmen 
w rlangt Leuchtkörper, welche dem feinen und zarten Cha¬ 
rakter des vorwiegend psychologischen Spiels Rechnung 
tragen müssen und kein aktinisch zu hartes Licht liefern, 
welches zu detaillosen Weißen, charakterlosen Gesichtern, 
rußigen Schlagschatten und unangenehmer» Reflexer von 
weißen Dekorationen usw. fiihrt. 

ln anderer Hinsicht wäre vielleicht als Kennzeichen des 
deutschen Films auf die sorgfältige Auswahl der einzelnen 
’lder bei Außen- und Innenbauten zu verweisen. Die^e 


Art der ßilderfassung vermeidet das Befolgen aller scha¬ 
blonenhaften Gebrauchsanweisungen, wie solche in der 
Photographie noch immer von gelehrten Handbüchern ver¬ 
kündet werden; sie gibt im allgemeinen durch den Verzicht 
auf die Gliederung der Bildtiefe nach Staffage. Umrahmung 
usw. sowie durch das Erfassen der Lichtstimmung (Ver¬ 
meiden von übermäßigen Lichteffekten als Stimmungs¬ 
mittel. allmählicher Verzicht auf das Viratieren bestimmter 
Bildtypen usw.) dem deutschen Film eben alls ein bestimm¬ 
tes Gepräge. Selbstverständlich spielen hier auch Einzel¬ 
heiten der Negativbearbeitung hinein, vor allem bei der 
Art des Entwickelns und des Kopieren^ und nicht letzten 
Endes beim Einschneiden der Großaufr annren. für welche 
heikle Angelegenheit schließlich auch Regisseur und Dra¬ 
maturg mit verantwortlich sind. Bei allen diesen Kleinig¬ 
keiten in der Arbeitsteilung spielt immer die Individualität 
eine gewisse RoPe. 

ln gedrängter Zusammenfassung möchte ich als die 
wesentlichster; Eigenschaften des deutschen Films — selbst 
verständlich ohne jeden Anspruch auf Unfehlbarkeit — 
folgerde anführen: Sorgfalt in der Auswahl des Stoffes 


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Seite 38 


Rmcmotogrop!) 


Nummer 977 


künstlerische Vertiefung des Spiels der Darsteller; ver¬ 
ständnisvolle Ausführung der Regiearbeit rach ästhetischen 
Grundsätzen; geringe Abwechslung in de* Technik der 
einzelnen Filmwerke; gewissenhafte und peinliche Aus¬ 
arbeitung des Materials ohne Künsteleien für den moder¬ 
nen Spielfilm bezeichnend ist die Neigun4 zum Kammer- 
spiel. 

Markante Erzeugnisse in diesem Sine und: Die Nibe¬ 
lungen. Der verlorene Schuh. Doktor Caligari. Sylvester. 

II. Frankreich. 

Der französische Film entspricht vollkommen den dor¬ 
tigen Anschauungen über die Literatur und betrachtet dem¬ 
gemäß auch den Film mit seiner Darstellung durchschnitt¬ 
licher Lebensschicksale nur als eine Art Tagesliteratur 
(selbstverständlich trotz der großen frarzösischen Film¬ 
werke historischen Inhalts). So erklärt sich, daß der fran¬ 
zösische Film etwas Feuilletonistisches hat und gern 
größeren seelischen Konflikten und komplizierten, erst von 
weither abzuleitenden gedanklichen Prozessen ausweicht 
Dagegen gibt es hier sehr viel feinen und geistreichen Witz 
und neben pikanten Causerien als Ergänzung der gern ge¬ 
zeigten Boulevardstimmung manche temperamentvolle 
Äußerung als Folge der nationalen Einstellung. Llnnchtig 
ist vielleicht der Verzicht auf die großen Themen der be¬ 
deutendsten Franzosen und die Ablehnung aller geistigen 
und technischen Einflüsse des Auslands, was insbesondere 
in den letzten Jahren dem künstlerischer Niveau sehr ge¬ 
schadet hat Denn dadurch ist das Lich'spiel in Frank¬ 
reich in einer konservativen Form stehe ngeblieben, die 
heute im Ausland mit sehr gemischten Gefühlen betrachtet 
wird. Es ist bezeichnend, daß die amerikanische Konkur¬ 
renz aus diesem Grunde den franz isiscHen Film auf den 


einzelnen Märkten vollständig erschlagen konnte. Immer¬ 
hin besteht doch noch eine gewisse technische Kultur, 
welche die französischen Regisseure und Kameraleute ihr 
ei^en nennen; so gibt es sehr hübsche Einfälle in der Raum¬ 
gestaltung. namentlich bei der Stilisierung von Außen¬ 
architektur. Ausleuchten der verschiedenen Szenen und in 
der feinen Abstimmung der Kopien, ln dieser Beziehung 
\erdienen die technischen Fachleute Frankreichs sicherlich 
noch manches Lob für ihre Leistungen in der Ver¬ 
gangenheit 

Als typisch für die französische Geschmacksrichtung 
und Technik bezeichnen wir du- Filmwerke: Die Schlacht. 
Die Junggesellin. Das Bildnis. 

111. Italien. 

Dieses Land .st ein ganz merkwürdiges Seitenstuck ro¬ 
manischer Kasse gegenüber Frankreich. Obwohl die italie¬ 
nischen Gesellschaften in der letzten Zeit nicht sehr 
Nennenswertes hervorbrachten und die Produktion in 
Italien vielmehr immer nur nach großen Ruhepausen 
stoßweise ein bedeutenderes Werk herausbringt, wäre 
eigentlich Italien das Land der klassischen Möglichkeiten 
Eine bewunderswerte alte Kultur, prächtige landschaftliche 
und architektonische Szenerien, schone Frauen, früher auch 
ausgezeichnete Schauspieler, ein herrliches Klima und 
somit die günstigsten äußeren Vorbedingungen für bild¬ 
haftes Erleben — doch das alles scheint in Italien derzeit 
brachzuliegen und wartet noch einer Erweckung aus dem 
andauernden Dornröschenschlaf Aber infolge der ge¬ 
drosselten Erzeugung fehlt es seit langem an guten Re¬ 
gisseuren. und gerade das ist der Grund, daß die amerika 
rische Massenflut unbarmherzig das Land überschwemmen 
konnte. (Fortsetzung folgt.) 


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Dynamomaschine und Umformer / Transformator und Gleichrichter ✓ Sicherungen ✓ Meßinstrumente ✓ Der Akkumulator 
Die Kalklichtlampe / Der FUm / Die Filmvorführungsmaschine und die praktische Vorführung / Grundlagen der kinemato 
graphischen Protektion ✓ Die Konstruktionselemente der Kinovorführungsmaschine und ihr Zusammenwirken / Maßnahmen 
bei der Vorführung und auftretende Fehler / Verhalten des Vorführers bei Filmhr&nden ✓ Der optische Ausgleich ✓ Auszug 
aus den behördlichen Vorschriften / Bauliche Beschaffenheit und Inneneinrichtung des Vorführungsraumes ✓ Projektionsgerät 
j Der Film Der Vorführer / Die Notbeleuchtung und ihre Wartung durch den Vorführer / Wander- und Vereinslichtspiele 
Reichs- und Länder-Verordnungen / Die Prüfungsvorschriften für Lichtspielvorführer / Auszug aus dem Reichslichtspielgesetz 
vom 12. Mai 1920 / Verordnung der Polizeibehörde Berlin vom 6 . Mai 1912 betreffend die Sicherheit in Kine 

Ü matographentheatem / Die bayerischen Verordnungen / Verordnung für Sachsen, die Vorführungen mit Kinemato 
H graphen betreffend vom 27. November 1906 / Konstruktionstypen von Kinovorführungsmaschinen. Kinoprotektoren und 
Honlspiegeilampen der deutschen kinotechnischen Industrie und ihre konstruktiven Merkmale ✓ Kinovorführungsmaschinen 
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Nummer 977 


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Stagnation der Krise 

Von Aros. 


-ir kann nicht gerade sagen, daß die abgelaufene 
Vt oche filrapolitisch besonders erfreulich gewesen 
ist. ln Berliner Blättern haben Artikel gestanden, die 
nicht nur bedauerlich für die Ufa. sondern auch für die 
gesamte deutsche Filmindustrie gewesen sind Bedauer¬ 
lich nicht etwa in dem Sinne, als ob irgendwie 
finanziell etwas bedenklich wäre, sondern aus dem 
Grunde, weil mehr oder weniger zwischen den 
Zeilen zu lesen war. daß doch noch allerhand Privat* 
Politik auf Kosten der Allgemeinheit gemacht wird 
Wir wollen auch 
heute in diesen 
Blättern keine 
schmutzige 
Wäsche waschen, 
aber es ist doch 
bei dieser Ge¬ 
legenheit wieder 
'O viel zur Sprache 
gekommen. daß 
die Deutsche 

Rank nicht mehr 
md nicht weni¬ 
ger machen kann, 
als in ihrem Hause 
mmal nach dem 
Rechten zu sehen, 
l-s sei klar aus- 
esprochen. daß 
es dabei nicht et- 
*a um die Fabri¬ 
kationsarbeit 
der um die Aus- 
h ndsplane geht, 
denn ganz abge- 
svhen davon, daß 
Niemand dafür 
verantwortlich zu 
machen ist, wenn 
h'er und da Pläne 
nicht reiften, 
hegt 

in diesen 
Geschäften und 
Transaktionen so 
Vi el Risiko, daß 
es überaus schwer 
für den Außen¬ 
stehenden ist, 
h»er von Erfolg 
°der Mißerfolg 
* u sprechen. 

^ ichtiger schon 
*** es, daß sich. 


um einen bekannten Witz des Filmklubs zu gebrauchen, 
„Götter. 1 lere und Menschen* wundern, daß die Ufa einen 
Film, der einer bayerischen Gruppe mit 150 000 Mark an- 
geboten war. 50 *300 oder 100 000 Mark teurer kaufen 
mußte. Wir gehen nicht so weit, Folgerungen zu ziehen, 
wie das viele kluge und verständige Leute <un Wir haben 
auch nicht die Absicht, zugetragenes Material der Deut¬ 
schen Bank zu unterbreiten, weil fitr ins bis zu einem 
gewissen Grade all das. was sich dort abrollt. Privat¬ 
angelegenheiten sind. Aber es scheint uns doch an der 

Zeit, auf alle Be- 
eiligten darauf 
hinzu wirken. daß 
Erörterungen in 
der Öffentlichkeit 
möglichst ganz 
vermieden wer¬ 
den. 

Es ist ganz 
gleichgültig. ob 
die Ufa wirklich 
drei oder vier 
Prozent Divi¬ 
dende zahlt. Daß 
das Geschäfts¬ 
jahr schlecht ge¬ 
wesen ist, und 
daß man die Ob¬ 
ligationäre mit 
Bankgeldern be¬ 
friedigen muß. ist 
selbstverständ¬ 
lich. Aber wir 
ble.ben immer 
dabei, daß alle 
diese Dinge gar 
keine Rolle spie¬ 
len und daß an 
der Bonität oder 
an der guten 
Fundierung der 
Ufa vorläufig 
noch nicht das 
mindeste auszu¬ 
setzen ist. 

Eine zweite 
Frage ist, ob die 
V ertrustungs ver¬ 
suche. die von ge¬ 
wissen Stellen 
des Ufa-Direk¬ 
toriums aus¬ 
gehen. unter die- 



Seite 10 


Ätncmotoprapn 


Nummer 978 


sen Umständen weiter fortgesetzt werden dürfen und 
können. Es kann keinem Zweifel unter legen, daß die 
großen Expansionspläne der Ufa die verschiedenen Ring- 
bildungen und Syndikatbestrebungen aufgelöst haben. 
Man täte im Vcrleiherverband gut daran, nun zu über¬ 
legen, ob man den Ausbau solcher Kcnzentrierungs- 
bestrebungen fördern oder im Interesse einer allgemeinen 
Beruhigung vielleicht doch etwas nachget en sollte. 

Gerichtlich ist bis jetzt wenig eneicit. Die einst¬ 
weilige Verfügung gegen die Phoebus ist nicht erlassen 
worden und wie der endgültige Prozeß £egen National 
und gegen die Isen- 
berg - Gruppe ausgeht, 
ist zum mindesten sehr 


viermal vor den Kammern erscheinen müssen, und daß 
selbst dann noch manchmal die Oberprüfstelle in Tätigkeit 
treten muß. — Man hat sich langsam aber sicher auf die ab¬ 
solute Geschmackszensur eingestellt, und wenn man vom 
Gefühlsstandpunkt das eine oder andere Verbot wohl 
verstehen kann, so findet sich dafür auch bei wohlwollen¬ 
der Beurteilung keine klare, gesetzliche Handhabe. Aus 
diesem Grunde müßte man eigentlich eine Reform der 
Zensurgesetzgebung in nächster Zeit lebhaft begrüßen, 
wenn nicht die Gefahr vorlige, daß diese Revision 
gleichbedeutend mit einer Verschlimmbesserung wäre. 

In den Verbänden be¬ 
schäftigt man sich im 
Augenblick lebhaft mit 


zweifelhaft. 

Die allgemeine Situa¬ 
tion ist nicht danach, 
daß man jetzt Prestige- 
Prozesse führt, sondern 
die Hauptsache scheint 
uns möglichste Placie¬ 
rung der Produktion zu 
guten Preisen zu sein. 
Auf diesem Wege will 
das Lichtbild Syndikat 
ja bekanntlich den Ver¬ 
leihern helfen. Es hat 
außerdem mit der 
Eigenproduktion be¬ 
gonnen und verfilmt 
zunächst die Memoiren 
des Herin Hau. Es ist 
nicht unsere Art, über 
Filme, die sich in Ar¬ 
beit befinden, vorher 
zu sprechen. Es soll 
auch nichts gegen den 
Fabrikanten des Films 
gesagt werden« Es ist 
aber immerhin doch die 
Frage, ob eine Gemein¬ 
schaft, die der Kultur 
dienen will und die auf 
ein gewisses Relief 
Wert legt, ausgerech¬ 
net mit einer derartigen 
Sensation ihre Arbeit 
beginnen soll. 

Das ist aber von 



der Kontingentfrage, die 
ja nun so oder so 
schließlich für das näch¬ 
ste Jahr geregelt wer¬ 
den muß. Das Problem 
ist nicht ganz so ein¬ 
fach, besonders seitdem 
ausländische Gesell¬ 
schaften hier in Deutsch 
land möglichst billig fa 
bnzieren, nur um dc^ 
Kontingents willen. F> 
ist ohne ,; ragc von groß 
tem Schaden für di 
deutschen Film. wen 
eine anerikan.sche Fi 
ma durch eine deu 
sehe Gruppe Films fi 
15 000 Mk. machi 
läßt, nur um das K<> 
tingent zu erhalten. 

Es wird dann m 
Leichtigkeit dahin kor 
men. daß man erkla 
d*e deutschen ßile 
seien schlecht, pul 
kumsunwirksam und * 
port ungeeignet. ^ 
seine Hände zu en 
derartigen Fabrikat 
hergibt, schädigt «. n 
deutschen Film und 
deu*scSe Industrie n 
einer Weise, die nicht 

wiederguizumacher. 

— Selbst verstand h 


durchaus nebengeord- LUCILLK LE SEU 

neter Bedeutung und 

hat auf das Syndikat und seine Gestaltung selbstverständ¬ 
lich keinerlei weiteren Einfluß. 

Wir glauben ebensowenig an eine Monopolstellung 
dieser Syndikate, wie wir ein Monopol durch irgendeine 
bestehende Organisation für erreichbar halten. Man muß 
solche Bewegungen zunächst sich ruhig auslaufen lassen. 
Sind sie gut und im Interesse der Industrie, werden sie 
sich halten und freudig begrüßt werden. Zeigt sich, daß 


R. cm Mctro-Star /w wollen wir »a imn c*r 

billig fabrizieren br 

chen nicht unbedingt an die Herstellung eines Bildes 1 
dem Vorsatz heranzugehen, daß es nach Amerika er¬ 
kauft werden muß. 

Nur um des Kontingents willen schnell ein paar Bi r 
hinzuwerfen, die nicht nur unter dem Durchschnitt v n * 
dern unter aller Kritik sind, ist Verbrechen und K * n 
unseres Erachtens nur dadurch verhindert werden, daß 
derartige Erzeugnisse einfach nicht für kompensations¬ 


in ihrem Aufbau oder ihrer Betätigungsweise etwas 
faul ist. so werden sie von selbst zusammenbrechen, und 
dann brauchen wir uns nicht weiter darüber zu unterhalten. 

Jedenfalls ist eines festzuhalten: All diese Dinge be¬ 
legen die Gesamtsituation, die an sich außerordentlich 
verfahren und alles andere als leicht ist. Zu diesen 
Schwierigkeiten kommt noch hinzu, daß auch in den Krei¬ 
sen der Zensur anscheinend eine starke Schwenkung zu 
unseren Ungunsten vorgenommen worden ist. Man hört 
immer wieder, daß an sich harmlose Filme drei- oder 


fähig erachtet werden. 

Gerade derartige Experimente sind dazu angetan, n 
eine Überlegung einzutreten, ob nicht an Stelle der Kom- 
pensation ein hoher Zoll, etwa von fünf- bis sechstau*cn 
Dollar pro Bild, zu setzen wäre. Wenn derartige Summvn 
zu zahlen sind, wird man sich schon überlegen, was nK ‘ n 
hier auf den Markt bringt. Die amerikanische ProJ" 
tion wird mit Auswahl zu uns kommen, und wir werde 
nur gute Ware erhalten, gegen deren Placierung hier i a 
auch kein vernünftiger Mensch etwas einwendet. 


Nummer 978 


Rmcmatogroph 


Seite II 


Der Film in Ziffern und Zahlen 

Die Ver^oitingntioir der Lichtspieltheater auf dem Kontinent. 

Von Dr. jur. Jason. 


eit langem ist die Vergnügungssteuer das Sorgenkind der 

Bis 

1.— 

M 

Eintrittsgeld 

. . 

. 

G.10M 

Lichtspieltheater, nicht nur von Deutschland, sondern 

Von 

1.— 

„ 

bis 1,50 M. einschließlich 

0.25 .. 

auch von allen anderen wientigen Kinoländern des Kon- 


1.50 


,« 2.— 



0.50 „ 

tinents: Frankreich. England und Italien. 


2.— 


m 2.50 .. 



0.75 .. 

In Deutschland ist die Festsetzung der Vergnügungssteuer 


2.50 


.. 3,— .. 



\<— .. 

nach dem Landessteuergesetz vom 30. März 1920 — also 


3,— 


4.— 



1.50 

einem Gesetz, das zur Zeit der Inflation entstanden ist — 


4.— 


.. 5,— .. 



2.— .. 

den einzelnen Ländern und Gemeinden überlassen und 


5,— 


«, 6.— .. 



2.50 . 

wird von diesen vollkommen willkürlich vorgenommen, so 


6,— 


,. 7,— 



3.— .. 

daß laut Rundfrage bei den Gemeinden die Lustbarkeits¬ 


7,— 


„ 8.— 



3.50 .. 

steuer in Deutschland zwischen 15 bis 50 Prozent 


8.— 


9,— 



4.— 

schwankt Das Gesetz vom 30 März 1920 wurde bestätigt 


9,— 


.. 10,— .. 



4 50 

durch das Finanzausgleichsgesetz von 1923 und weiterhin 

für iede 

weitere 

angefangene 

Mark 

je 0.50 M 

mehr 

durch die Reichsrats¬ 






Nach 

Zusammen- 

bestimmungen bezüg- 






Schluß 

der Groß- 


Vergnügungssteuersätze 
auf dem Kontinent 


.c 

u 


c 

QJ 


<u -E 

w. o 

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~0 

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109b Jik 


T3 

C 

o 

-C 

o 

CO 

4- 

a» 


155b 



3.bjy 

Mindestsätze 


lieh der Lustbarkeits- 
steuer. — Am besten 
in Deutschland sind 
die Kinotheater Ber¬ 
lins in bezug auf die 
I ustbarkeitssteuerge¬ 
stellt. Jedoch hatten 
sie einen schweren 
Kampf zu bestehen, 

♦ he sie den heutigen 
Steuersatz erreichten, 
welche* sich aber als 
mtragbar erwiesen 
hat. Der Kampf der 
berliner Kinos spie¬ 
gelt sich in der ge- 
hichtlichen Entwick- 

ngder I.ustharkeits- 
teuer ‘nach amtli- 
hen Angaben) wider. 

Die geschichtliche Entwicklung der Lustbarkeitssteuer 
t folgendermaßen verlaufen 
I Staffeltarif von 1913 bis 1923: 

1. Staffeltarif — Nettosteuer — 

a) in absoluten Zahlen, 

b) in Prozentsätzen; 

2. Staffeltarif — Bruttosteuer — 

II Einheitssteuersatz von 1923. 

I. Staffeltarif — Nettosteuer. 

erste Gesetz für die Lustbarkeitssteuer war die 
‘rdnung für die Besteuerung der Kinematographenthca- 
»m Stadtbezirk Berlin'* vom 8. März 1913, welches bis 
in Geltung war. Nach dieser Verordnung wurden die 
Lichtspieltheater nach einem Staffeltarif besteuert, je nach 
Höhe der Eintrittspreise: Dieser Staffeltarif war eine 
^ettosteuer in absoluten Zahlen, d. h die 
Steuer wurde mit so und so viel Pfennig bzw. Mark zu dem 
: ^Eintrittspreis hinzugefügt. 

Von 0,30 M. Eintrittsgeld und darüber 0.05 M. 

0.10 .. 

,, •, 0.15 „ 

„ w 0.25 „ 

»• 0.30 „ 

.♦ m 0,40 f. 


-C 

Vj 


m 060 

0.75 

.. 1,— 

m 1,25 
» 1.30 
2 ,— 


0.50 


3 

O/ 

Q 


50% 


Berhner Gemeinden 
am 27. April 1920 — 
Groß- Berlin — wur¬ 
den diese Steuersätze 
in die erste Lustbar¬ 
keitssteuerordnung 
det neuen Stadtge- 
me nde vom 26. 2 
1921 übernommen 

Lkn Wünschen der 
Unternehmer entspre¬ 
chend. wurde bei der 
Neuregelung der Lust¬ 
barkeitssteuer infolge 
der inzwischen erlas¬ 
senen Reichsratsbe- 
stimmungen in der 
neuenBerlinerSteuer- 
ordnung vom 28 Fe¬ 
bruar und 20. März 
1922 die in absoluten Zahlen festgesetzten Steuerbetrage 
durch eine Berechnung cer Steuer in Prozenten vom Flin¬ 
trittsgeld erse.zt. 



50 


40 

.30 
k 20 
_ 10 


lo 


Höchstsätze 


Der Tarif betrug nun 

Bis 1,50 M 

Von 1.50 „ bis 3.— 

3.— „ m 5,— 

„ 5,— „ 6,— 

h 6,— „ 7.- 

„ 7.— „ ,, 8,- 

„ 8,— „ „ 9.— 

9.— .. „ 10.— 

Ober 10.— „ 


Eintrittsgeld 10% 

N 8 M 8 

20 % 
25% 
30% 
35% 
40% 
45% 
50% 


^ür jede weiteren angefangenen 0.50 M. je 0,15 M. mehr. 
Dieser Tarif von 1913 wurde durch die Ordnung vom 
Februar 1920 folgendermaßen geändert: 


Diese Staffeln wurden von der fortschreitenden Geld¬ 
entwertung überholt, so daß auch Theater mit niedrigen 
Eintrittspreisen in verhältnismäßig immer höhere Steuer¬ 
stufen kamen. Die Theater waren dadurch zu einer 
Htägigen Schließung gezwungen. Woraufhin der Ma¬ 
gistrat den veränderten Verhältnissen durch einen neuen 
Staffeltarif Ende September 1922 Rechnung trug. Nach 
diesem neuen Tarif wurde die Steuer wie bisher als eine 
Nettosteuer behandelt, d. h. die Steuer wurde mit so und 
so viel Prozent zu dem Nettoeintrittspreis hinzugefügt 

Jedoch wurde diese Nettosteuer, dem Wunsche der 
Unternehmer folgend, bereits am 27. Oktober 1922 in eine 
Bruttosteuer umgewandelt, d. h. die Steuer wurde vom 
Gesamteintrittsgeld in Prozenten errechnet und abgeführt 


























Seite 12 


||] q t o q rnpl| 


— t 


Nummer 978 


Die Bruttosteuersätze vom 27. Oktober 1922 waren fol¬ 
gende: 

l f — M. bis 20,— M. Eintrittsgeld 20% 


20,— 

.. .. 40— .. 

23% 

40,— 

135.— 

25* 

135,— 

.. .. 280.— 

27*% 

Über 

280.- 

33 H* 

Bereits am 

8. Dezember 1922 mußten wegen der fort- 

schreitenden 

Geldentwertung neue 

Stufen geschaffen 

werden: 

Bis 

50,— M. Eintrittsgeld 

20% 

M 

100,— .. 

23% 

• t 

200.- „ 

25% 

tt 

350.— „ 

27«% 

Über 350,— „ 

33«% 

Dann im Jahre 1923 setzte die zunehmende Geschwindig- 


keit der Geldentwertung ein, wodurch die Ärderungen des 
Tarifs immer häufi¬ 
ger notwendig wur¬ 
den. — Der Magi¬ 
strat ermächtigte die 
llauptsteuerstellc zur 
selbständigen Ände¬ 
rung des Tarifs. 

Unter Zugrundele¬ 
gung eines Goldtarifs 
wurde der Staffel¬ 
tarif je nach der 
Änderung des Gold¬ 
einkaufspreises fest¬ 
gesetzt. Auf diese 
Weise wu den die 
Papiermarktarife in 
der Zeit vom Au¬ 
gust bis November 

1923 nicht weniger als 36mal geändert, 
war folgender: 

Bis 0,15 Goldpfennig Eintrittspreis 

Von 0,15 bis 0.20 M „ 

tf 0.20 M 0,30 
„ 0,30 ,f 0.40 
•• 0,40 * 0.55 
Über 0.55 

II. E i n h e i t s s t e u e r s a t z. 

Am 22. November 1923 erfolgte eine weitere Änderung 
der Lustbarkeitssteuer, durch welche der Staffeltarif auf¬ 
gehoben und ein Einheitssteuersatz von 23% eingeführt 
wurde. Dieser Steuersatz wurde in den Sommermonaten 
Juni bis Oktober 1925 auf 15% vorübergehend ermäßigt 
und vom 22. Oktober bis 1. Dezember 1924 auf 18% fest¬ 
gesetzt. Jedoch wurde dieser letzte Steuersatz als nicht 
tragbar erwiesen,er besteht jedoch bis heute,und zwar 15% 
für Spielfilme, 14% für gemischte Programme und 10% 
für Lehr und Kulturfilme. 

Das augenblickliche Gesamtbild über die Vergnügungs¬ 
steuer des Deutschen Reiches ist außerordentlich kompli¬ 
ziert: 1. Es gibt keine Einheitssteuer für das ganze Reich, 
sondern die Vergnügungssteuer wird willkürlich von den 
einzelnen Ländern resp. Gemeinden erhoben und schwankt 
zwischen 15 bis 20%. 2. Es gibt auch kein einheitliches 

Steuersystem, sondern: a) Staffeltarife, b) Pauschale, c) 
Einheitssteuersätze — Netto- und Bruttosätze. Dieses 
außerordentlich komplizierte Steuersystem hat sich längst 
als überholt und schädlich für die Lichtspieltheater er¬ 
wiesen. 

In England hatten die Lichtspieltheater im Laufe der 
Zeit einen ähnlich schweren Kampf um die Lustbarkeits¬ 
steuer durchzumachen. Im Gegensatz zu Deutschland ist 
hier die Erhebung der Steuer nicht den Gemeinden über¬ 
lassen, sondern es ist seit Juni 1924 eine einheitliche 


Steuer für das ganze Reich festgesetzt, und zwar ein 
Staffeltarif in absoluten Zahlen, wie folgt: 

Englische Währung Deutsche Währung: 

s d 


Bia 

6 

d 


frei 

Bis 0.48 M. 

frei 

über 

6 

H 

bis 7 d 

1 

über 0,48 ,. bis 

0,56 = 0,08 Mk. 


7 

tl 

„ 8 „ 

1% 

0,56 .. .. 

0,64 = 0,t2 „ 


8 

ft 

.. t.l .. 

2 

*, «\64 .. ,. 

104=0,16 .. 


1.1 

tt 

1*3 

3 

. 1 04 .. „ 

1,20 = 0,24 .. 


1.3 

tt 

•• 7,” *, 

4 

* 1.20 „ „ 

1.92 = 0,32 .. 


2,— 

tt 

,, 3,“- „ 

6 

1.92 

2 88 = 0.48 


3,- 

tt 

•» 5,—* „ 

9 

.. 2.88 „ „ 

4,*0 = 0,72 .. 


5.— 

•• 

,, 7.6 .. 

1.— 

.. 4,80 .. ,. 

7.20 = 0,96 .. 


7.6 

tt 

.. 10.6 .. 

1.6 

7.20 .. .. 

10.80 — 1.44 .. 


10,6 

t* 

.. 15,— 

2,— 

.. 10,» 0 .. „ 

14.40 1.92 .. 


Deutsche Währung 

t d = 

8 Pf.. 1 sh 

12 d * 96 Pf. 


Daraus ergibt sich, daß die Plätze bis 6 d = 48 Pf., heute 
die meistbesuchten Plätze in England, überhaupt steuerfrei 
sind. Das obenerwähnte Staffelsystem in absoluten Zahlen. 

das für die steuer¬ 
pflichtigen Sitzplatz, 
erhoben wird (in Pro¬ 
zenten umgerechnet). 
>chwankt zwischen 
12 bis 20,5 ° Wf und 
zwar einheitlich für 
das ganze Re ch. 
Doch damit gibt sich 
d ; e F^mindustne in 
England durchau 
nicht zufrieden: ihn 
Parole heißt „Total 
aboliiion“, d. h. voll 
kommene Steuerfrei 
heit. — In Frankreich 
erfolgte die Erht 
b ungdcrVergi ügum 
Steuer (les taxes) bis zur letzten Zeit in ähnlicher ^ < 
wie in Deutschland. Nach einem Finanzgesetz von 
25. Juni 1920 war die Erhebung der Lustbarkeitssteu< 
genau wie in Deutschland den einzelnen Gemeinden über 
lassen. Dieses Gesetz wurde ergänzt durch den Artikel 9 
des Finanzgesetzes vom 13. Juli 1925 in der Form, da 
für ganz Frankreich nachfolgender einheitlicher Stafh 
tarif festgese'zt wurde, außer für Paris, dessen Lichtspu 
theater doppelt so viel an Lustbarkeitssteuer abzufüho 
haben. Charakteristisch ist, daß Frankreich die Lustba 
keitssteuer von den monatlichen Einnahmen erhebt, un 
zwar: 


3 ti 

bis zu 

15 000 Frs. monatlicher Einnahmen 

6% 

•• M 

30 000 „ 

9% 

tt tt 

50 000 

12% 

tt tt 

100 000 

15% 

über 

100 000 „ 


Auch die Lichtspieltheater geben sich mit dieser bt nu¬ 
tenden Erleichterung nicht zufrieden und erstreben we tc' 
Ermäßigung der Lustbarkeitsstcuer. 

Im Vergleich zu den obenerwähnten Kinoländern konnte 
man die Art der Steuererhebung in Italien als Idc 
zustand bezeichnen. Hier bestehen seit Juli 1924 nur z* cI 
Steuersätze, und zwar einheitlich für das ganze Reith 
Seit Juli 1925 ist der Tarif: 

10% für die Eintrittspreise bis zu 1 Lire (das sind 
meistbesuchten Plätze), 

20% für alle höheren Eintrittspreise. 

Dies ist das letzte Ergebnis des Kampfes um Ermäßig« 0 ^ 
der Lustbarkeitssteuer in Italien. Bis Juli 1925 besten 
noch ein Staffelsystem von drei Stufen, und zwa £ 

25% und 30%, und vorher bis Juli 1924 sogar 11 Stu 
Diese II Stufen bewegten sich zwischen 10—65^ je nd " 1 
der Höhe des Eintrittspreises. 


Deutschland Frankreich Italic) 


England 


Steuererhebung 
der einzelnen 
Gemeinden 


Einheitssteuer für das ganze Reich 


Gemischte» System Staffelsystem Zwei Steuersätze Staffelsystem 
Staffel-Pauschale Dk »„„bcswhi*« 

und 

E nheitssteuersatz 

von 15 bis 50 % von 3,6 bis 15% 10 und 20 °, 

Paris 7,2 b s 30% I 


PliUc btt 6 d ~ 48 Pfg 
steuerfrei 


Der Goldtarif 


20 % 

23% 

25% 

27«% 

30% 

33 % % 


darüber 

von 12 bis 20,5 0 . 









Nummer 978 


ftmcTTiatograpf! 


Seite 13 


Mit dem Kurbelkasien bei den Mapuche-Indianern 

Von George A. Urban, mit Bildern von Julius Reinwald. 

Während die Post uns den nachfolgenden Artikel brachte, hat Julius Reinwald, der junge, begabte 
Operateur, beim Baden den Tod gefunden. Er hatte gerade große Abschlüsse mit Amerika gi'tätigt ana 
stand vor der Vollendung mehrerer großer Filmwerke. 

Alb, die ihn kannten, werden das plötzliche Hinscheiden des begabten jungen Mannes außerordentlich 
bedauern. Sein Andenken wird von uns in Ehren gehalten werden. 


chon oft habe ich in Chile Theatertourneen unter¬ 
nommen, vieles auch vom Leben der Eingeborenen ge¬ 
sehen, aber noch nie war 
es mir vergönnt, einem 
Quillatun beizuwohnen, 
einem richtigen indiani¬ 
schen Fest, als cs mir 
diesmal durch Vermittlung 
des Exgouverneurs Herrn 
Manquilef, der in Tenmco 
wohnt, endlich gelang. 

Noch halb in der Nacht 
ging die Reise im Güter¬ 
zug los, der uns bis nach 
Quepe brachte. Dort er¬ 
warteten uns Reitpferde, 
reichlich wild und kaum 
zu bändigen unü noch 
eine Ochscncarete. die sich 
langsam in der Richtung 
nach dem Schauplatz der 
Handlung in Bewegung 
^•tzte. — Bald kam uns 
eine große Karawane ent- 
egengeritten, an deren 
Spitze etn alter chrw ürdiger 
Knzike stand, der uns mit 
einem mächtigen Aufwand 
»n Worten in indianischer 
Sprache begrüßte. 

>Vir antworteten 
nit , Mdi mali*’, 

Jen einzigen Wor- 
’en.die uns nur zur 
Verfügungstanden, 
welche soviel wie 
Guten Tag“ be¬ 
deuten,und schlos¬ 
sen gute Freund¬ 
schaft mit einan¬ 
der mehr durch Zi¬ 
garetten, die wir 
aK Geschenk dar¬ 
bten, als durch 
etwas anderes. — 

*Vs wir bei den 
Mapuches anka- 
n 'en, sahen wir v on 
allen Seiten Män- 
n er und Frauen 
auf das Lager zu- 
feiten und zuströ- 
nien. Vorsichtig 
Wurden die Appa¬ 
rate ausgepackt und aufgestellt. Wir schminkten uns, um bei 
dc*n Fest selbst mitagieren zu können, und warteten gespannt 
der Dinge, die da kommen sollten. 

Zuerst wurde das Einfangen des Schlachtpferdes ge- 
,f e "L Dann brachten wir die Frauen in Sicherheit, weil 
,c öffentliche Opferung, die nach altem Indianerritus 
Vor sich geht, doch immerhin recht grausam ist und weil 
* !r befürchteten, daß die Vertreterinnen des schwachen 


Geschlechts leicht in Ohnmacht fallen würden. Der arme 
Gaul, bildschön und etwa ein Jahr alt, wurde mit einem 

Lasso an den \ orderfüüen 
gefes*elt. dann schiente man 
ihn m die Nähe des Feuers, 
das Indiofrauen fortwährend 
m Brand hielten Das Tter 
wurde mit einem schwachen 
Axthieb halb betäubt, ein 
Indio sprang ihm auf den 
Baue .1. wahrend ein anderer 
dem Tier die Schlagader 
öffnete — Scharenweise 
kamen nun die Frauen mit 
Kesseln und Kannen ge¬ 
laufen, i n das Blut aufzu- 
fangen. Cie Hunde rasten 
hinzu und gebärdeten sich 
fast wie oll. Sie verbissen 
sich gegenseitig, um an dem 
strömenden Blut lecken zu 
können. — Die Indios trie¬ 
ben die wild gewordenen 
Hunde zirück. Was sie 
aber nicht vermeiden konn¬ 
ten, war das fürchterliche 
Geheul der Tiere. Dazu 
lärmten die Indianer noch 
von selbst. Die Weiber 
kreischten. wäh¬ 
lend sie das Blut 
in dem Kessel rühr¬ 
ten, irgendein In¬ 
dianer blies auf 
einer großen, vier 
Meter langen Flöte 
n einer monoto¬ 
nen und herzerw ei¬ 
chenden W’t tse. — 
Julius Reinwald 
drehte immer neue 
interessante Auf¬ 
nahmen. Die Wein¬ 
fässer wurden ge¬ 
öffnet. und mit blu¬ 
tigen Händen lie¬ 
ßen sich die Fcst- 
teilnehmer ihre 
Kannen und Töpfe 
füllen. Ein großer 
Becher kreiste von 
Hand zu Hand, mit 
Blut bespritzt, ein 
unangenehmer An¬ 
blick. der uns nicht erspart bleiben konnte. Im übrigen 
ist es interessant zu hören, daß hier m Südamerika 
noch fast zweihunderttausend Indianer leben, w r eit 
über das Land zerstreut Die Stadt Temuco ist kaum 
vierzig Jahre alt. Sie ist auch die einzige städtische Nie¬ 
derlassung im ganzen Distrikt. Sonst leben die Indios 
zerstreut, treiben Ackerbau und Schafzucht. Sie ver¬ 
stehen wundervolle Teppiche zu knüpfen, die durch ihr« 






Seite 14 


fUncmatograpf) 


Nummer 978 


Farbe und die Eigenart der Muster und Figuren sehr be¬ 
gehrt sind. Je nach der Größe werden si« mit achtzig 
bis dreihundert Pesos bezahlt. Das ist viel und doch 
wenig, wenn man bedenkt, daß an einem Stück oft eine 
ganze Familie monatelang arbeitet. Überhaupt werden die 
Mapuches häufig ganz oder teilweise um die Früchte ihrer 
Arbeit gebracht, 
weil sie nicht 
spanisch und die 
Städter nicht die 
Eingeborenen¬ 
sprache können. 

Oft werden sic 
die wertvollsten 
Stücke für we¬ 
nig Geld los. weil 
sie die Ware un¬ 
ter allen Um¬ 
ständen absetzen 
müssen und sich 
mit dem Käufer 
durch die Ver¬ 
schiedenheit der 
Sprache nicht zu 
verständigen ver¬ 
mögen. 

Vielfach ist 
ein direkter Ver¬ 
kauf an den 
Verbraucher gar 
nicht möglich. 

Oann geht das 
Jeschäft durch 
die Agencias, 
das sind Pfand¬ 
häuser, welche 
es ausgezeichnet 
verstehen, die 
Notlage der In¬ 
dianer auszu¬ 
nutzen. 

Ich selbst war 
einst Zeuge, wie 
in einem dieser 
Häuser einem 
Indianer nur vier 
Pesos, also zwei 
Mark für seinen 
Poncho geboten 
wurden. In d : e- 
sem Falle konn¬ 
te ich dem ar¬ 
men Landbe¬ 
wohner helfen. 

Ich schenkte ihm 
nicht nur die 
vier Pesos, son¬ 
dern noch zehn 
dazu. So etwas 
von Freude habe ich noch nie bei einem Menschen gesehen, 
aber auch noch nie so etwas von Zorn, wie er sich bei 
dem tückischen Ladeninhaber entwickelte. 

Doch wieder zurück zu unserem Fest. Das getötete 
Pferd wurde abgezogen, verteilt und in großen Stücken 
an Spießen über dem Feuer gebraten. Die wilden Köter, 
die nicht mehr zu halten waren, balgten sich um das auf 
die Erde gelaufene Blut. Sie nahmen weder auf den 
Apparat noch auf irgendeinen der Anwesenden Rück¬ 
sicht. Wir mußten daran denken, was für nette Tierchen 
doch unsere in Deutschland polizeilich gemeldeten und 


versteuerten Möpse sind, die dazu noch den größten Teil 
des Jahres an der Leint geführt werden. 

Die Indianer hatten sich in einer langen Reihe auf mit¬ 
gebrachten Coipo- und W'ujinfellen — das sind Biber und 
Fischotter — niedergelassen. Wir mußten alle „mali mali 
el rnuen** — das ist etwa soviel wie ,,Vergnügte Feiertage“ 

— wünschen, 
dann wurden 
Medizinbäume 
gepflanzt, und 
die alle Me¬ 
dizinfrau be¬ 
gann die ,,Kul- 
trun“ —- eine 
große mit Kalb¬ 
fell überspannte 
und halbrunde 
Trommel — zu 
schlagen, wäh¬ 
rend die anderen 
auf ,,Trutruca‘ , 
das sind Rohr¬ 
flöten, bliesen, 
welche ein noch 
weit merkwürdi¬ 
geres Geräusch 
hv rvorbrachten 
Dann begann 
ein alter Indio 
seinen Tanz 
dem sich dann 
die Mebizmfrati 
und einige an¬ 
dere Indtam 
rinnen anschlos 
sen. Bald war 
nun die Mehrzal 
der Anwesenden 
in einen für sic! 

ganz eigenartiger 
Tanz verstrick 
den die Fraue; 
mit ihrem ein 
tönigen Gesanu 
uralter Indiam r 
mclodien bi 
gleiteten. 

Selbst v erstän ;i 
lieh aber w urci* 
nun alle die««*. 

merkwürdigen 

Dinge im Film¬ 
bild fest gehal¬ 
ten. Mittag gv 
gen ein l l jr 
mac ten wir uns 
dann langsanu **- 
von, denn die 
Stimmung v 

inzwischen unter dem Einfluß des Weines recht wild g* 
worden, auch waren unsere Aufnahmen beendet, und 
gab nichts, was uns noch halten konnte. 

Reinwald packte die Apparate auf die Caretc, 
auf den Ochsenwagen, wir fuhren und ritten davon ur» 
waren froh, als wir nach zwei Stunden Anschluß an * n 
Südexpreß fanden und wieder im Wagen erster Kla^ 
saßen. 

Das Fest aber soll noch bis in die Nacht hinein gedau^ 
haben, und die Carabineros hatten alle Mühe, die 
nung einigermaßen aufrechtzuerhalten. 





Nummer 978 


Rincmotogtapfi 


Svitc 15 


Indisches Notizbuch 

Von unserem A - D. - Korrespondenten in Kalkutta. 


ir haben schon einige Male berichten mussen, daß tieren, wenn, wie bisher, die Vorspanne sagenhaft lang 
die englischen Kreise Indiens mit ihrer Empörung nicht wie die Seeschlange sind und tft 10 bis 15 Minuten \or- 

/uruckhaltep. daß fast nur amerikanische Films gebracht fuhrungsdauer beanspruchen, 2 . B. die Notiz: „Photo¬ 

werden. Es heißt, daß in Indien geborene Engländer graphed by kkkk“, oder „Directcd by LLlll.", oder 
besser mit alten „Arranged by 


Straßen, den Ver¬ 
kehrsarten und 
dem Äußeren der 
amerikanischen 
Großstädte ver¬ 
traut sind als 
mit denen hng- 
ands oder ganz 
besonders Lon¬ 
dons Alle Kla¬ 
gen aber wurden 
von den Kino- 
besitzern mit der 
Begründung lan¬ 
ger Verträge und 
den hohen Kosten, 
diese zu lösen, 
zurückgewiesen. 

Jetzt ist aber 
auch die letzte 
Hoffnung ent¬ 
schwunden, denn 
die Alliance Tra- 
les Agency in 
Kalkutta 7, Espla¬ 
nade East, die an 
Ile Kinos in In* 
*ien, Burma und 
-eylou die Filme 
ermittelt, hat to¬ 
ben mit der 
jpiter Film Cor- 
»ration in New 
* '»rk einen Ver¬ 
mag abgeschlos- 
n. daß diese und 
d»c Vitagraph Co. 
>* Amerika für die 
»chste Zeit, und 
das kann zwei bis 
drei Jahre sein, 
alle Filmneuheiten 



Ttt.“ usw. Das 
Publikum betont, 
daß es für zwei 
Stunden Vergnü¬ 
gen zahlt, nicht 
aber um diese, 
ihm meist ganz 
unv erständhehen 
Erläuterungen zu 
sehen. Nächstens 
wird es noch 

heißen: ..Der 
Schauspieler Mi 
Soundso ist ra¬ 
stert worden durch 
OOOOO.“, oder 
. Die Schminke der 

Künstlerinnen 
st immt von PPP \ 
1 1 ißt es fetzt doch 
schon: „Die Gar- 
oerobe der Miß 
Adele kommt aus 
dem Atelier von 
RRR 

Das alles inter¬ 
essiert die Zu¬ 
schauer nicht, und 
man könnte für 
alle diese Zeit 
em kleines Lust¬ 
spiel einfügen. — 
Ich war erfreut, 
als ich von dem 
Protest hörte, denn 
im stillen hatte 
ich diese lang¬ 
weiligen Erklärun¬ 
gen schon immer 
gehaßt. und es 
befr edigt. zu se¬ 
hen. daß Mit- 


nuc h Indien ver¬ 
kauft. und zwar 
b ;s zu 42 in dieser 


mertschen ebenso 

NOfcMA SHEARER Pkut kUtru wie wir empfinden! 

vor ihre« Schrank mit den Kleidern za« letzten Fün Wir inÜSScn 


Zeü. 

I" !ms 


Alle diese 

werden natürlich in Amerika spielen 


und. wenn 


nun aber ab- 

warten, ob die Kinos sich zu der Konzession entschließen. 


vielleicht auch nicht beabsichtigt, eine Propaganda für die 
\ reinigten Staaten sein. Meist sind es Detektiv- und 
hauerromanfilme, oftmals von einer sexuellen Freiheit, 
d»e in Indien verblüfft und entrüstet macht, wenn man die 
Hoheit gegen das weibliche Geschlecht, seine Verhöhnung 
,n vulgärer Form sieht, begreift man die Amerikaner 
n, cht. Und die hiesigen Zensoren lassen das alles durch¬ 
wehen! Für die Eingeborenen ein neuer Anlaß, die Wei- 
en zu verachten und frech zu werden. 


Das gleiche gilt übrigens fetzt für die Reklamebilder, die 
eine halbe Stunde währen und unerträglich sind, zumal 
dann nicht einmal die Musik spielt! 

Widerlich waren die W iedergaben der Beisetzung von 
C. R. Dass, dem größten Feind der Engländer, dem Swara- 
jisten. Das Bild brachten die europäischen Kinos unter 
der Begleitung durch ein schönes, bei den Angelsachsen 
sehr beliebtes Kirchenlied: „Nearer my God to the“! — 
Kein indisches Kino würde den Tod Lord Curzons 


be 


Andrerseits hat hier das Publikum ein offenes Schrei- 
n an alle Kinos gerichtet und gedroht, sie zu boykot- 


oder Mr, Montagus in gleicher feierlicher Weise vor 
geführt haben, wie es die europäischen Kinos zur Ent 


Seite 16 


Nummer 978 


rüstung aller britisch orientierten Zischaucr getan 
haben. 

Bereits vor einem halben Jahre mach 4 « sich eine ge¬ 
wisse Kinomüdigkeit unter den in Indien lebenden Euro¬ 
päern bemerkbar. Man will das Spiel de- Schatten nicht 
mehr, sondern lebende Menschen auf der Bühne sehen. 
Da nur drittklassige Truppen nach Indier kamen, so hat 
man sich selbst geholfen! Überall in den einzelnen größe¬ 
ren Städten haben sich Amateurgesellschaften gebildet, 
die zum weitaus grüßten Teil vorzüglich spielen, und zwar 
besser als geringere Berufsschauspieler. Die Schauspieler 
sind Mitglieder der sogenannten „Society“, und damit ist 
alles gesagt. Den Kinos ging es darum sc riecht, weil die 
besten, oder besser 
die bestzahlenden 
Kreise, lieber das 
gesprochene Wort auf 
der Bühne hören 
wollten, als manch¬ 
mal fragwürdig ab¬ 
gedroschene Kino¬ 
stücke. 

Ausalledem heraus 
ist wohl das Gesetz 
erlassen wurden, wo¬ 
nach jetzt kein Kino 
spielen darf, das 
nicht als Mindest¬ 
maß eintausend Fuß 
: .n England gedrehter 
Films bringt. Man 
begrüßt in britischen 
Kolonialkreisen diese 
Maßnahme sehr leb¬ 
haft. denn schließlich 
will doch jeder seinem 
eigenen Land helfen! Und da die Überhandnahme der 
amerikanischen Filme wirklich demoralisierend wirkte, da 
sie stets nur auf die flachste Unterhaltung ausgingen und 
nie etwas Belehrendes zeigten, so ist das Gebot sehr an¬ 
gebracht, denn Indien braucht in erster Linie belehrende 
Filme. — ln der Provinz wird man ja leider wohl auch 
Schund noch weiter spielen, der in Kalkutta erschienen ist. 
So hat z. B. jetzt Shakespeare vollste Anerkennung gefun¬ 
den, nicht nur in „Hamlet“, trotzdem die Schauspieler in 
moderner Gewandung spielen —, sondern besonders in 
„Othello**, in dem „Mohr von Venedig “, in „Much Ado 
for Nothing', und in „Die Bezähmung der Widerspensti¬ 
gen“. Aber alle anderen Shakespeare-Werke sind auch in 
Verarbeitung, und wir werden bald ganz klassisch auch im 
hilmtheater sein! 

ln jüngster Zeit heißt die Mode Tom Mix, der Charly 
Chaplin stark verdrängt zu haben scheint ja sogar Harold 
Lloyd. Chaplin-Filme werden entschieden mehr und mehr 
abgewiesen. Selbst Jackie Coogan zieht nicht mehr sehr, 
man findet ihn häufig zu manieriert, zu wenig kindlich- 
natüriieh. 

Auch gehen die besseren Theater immer mehr davon ab, 
Lokalereignisse, sofort nach ihrem Erscheinen, zu bringen. 
Es hat sich gezeigt, daß dies nur ein Stoff für die Ein¬ 
geborenen ist, d. h. für ganz billige Sitze. — Die Ver¬ 
änderungen, die jetzt im Kino hier vor sich gehen, sind 


wirklich von einschneidender Bedeutung und beweisen, 
wie sich alles mit der Zeit ändern muß. 

Kindervorstellungen sind fast ganz weggefallen, weil das 
Gebotene immer so war, daß die besseren Schulen ihren 
Kindern den Besuch verboten. Alles sank dann eben zu 
einem Native-Ensemble herab. Und das ist in einem Land 
mit solcher Rassenteilung unhaltbar! Sollte das Kino nicht 
zum Native-Lokal werden, mußte man eben die Maßnah¬ 
men treffen, die man getroffen hat, und die 1000 Fuß eng¬ 
lischen Films werden das ihrige tun. Denn die Zensur soll 
jetzt weit strenger gehandhabt werden als bisher. 

Besonders gefällt jetzt hier ein (natürlich amerikani¬ 
scher) Film der großen Masse: „The Queen of the Moulin 

Rouge“. Er ist sehr 
pikant, die Dirnen¬ 
szenen in Paris sind 
erschreckend natür¬ 
lich, aber man ist 
chokiert. wenn die 
Heldin, die recht ab¬ 
gelebt und ältlich aus- 
sieht, die Rolle des 
Weibchens spielt, 
das den zwanzig¬ 
jährigen Mann zur 
Liebe und Ehe bringt 
Leider sind in den 
meisten solchen Lie¬ 
besfilmen die Dar 
sti Herinnen viel zu alt 
neben verblüff enc 

jungen Männern. Da 
verdirbt den ganzi i 
Film! — Dann tauch 
te Charlie Chaplin 
Werk auf. „A Woma 
of Paris “, von dem man nur bedauern kann, daß es gefilni 
worden ist. 

Eine Kuiiosität muß von den indischen Filmtheatern £< 
meldet werden. Das Hymalayan Theater z. B. ist äugen 
blicklich an einen Juwelier verpachtet, der eine bestimm 
Summe pro Abend zahlt und dafür jedesmal 10 h ' 
15 Uhren als Preis, durch eine Art vt n Lotterie, verte* 
Ich kenne viele, die auf den 8-Annas Plätzen eine Uhr ti 
Wert von 15 bis 20 Rupien gewonnen haben, doch bezeugt 
der Umstand, wie schwierig es auch in Indien schon i s L 
ein Lichtspieltheater zu füllen. Es wird aber behaupt 1 1, 
daß der Unternehmer dabei gut abschneider soll! — Mit 
„Cyrano de Bergerab“ hat man auch sein Heil versucht, 
aber der Film zog nicht sonderlich, und Rostand wurde 
erstaunt sein, wenn er sähe, was man aus seinem Buch 
gemacht hat. 

Wir haben über Bordkinos berichtet, die sehr wohl !>- 
eignet sind, die Langweiligkeit einer sehr langen Seerr*** 
etwas zu bannen. Aber daß sie auch den größten hygieni¬ 
schen Wert haben sollen, ist neu. Ein Mr. R. G. Vign*'l a 
aus Kalifornien hat die These aufgestellt, daß das An¬ 
schauen eines Films in seiner Bewegung das sicheret« 
Gegenmittel gegen Seekrankheit sein soll. Er erläutert 
seine Behauptung mit medizinischen Gründen, denen der 
Bewegung, und damit der aufgeregten Nerven, Wenn dem 
so ist, muß man den Film segnen. 



K«at«cky-Girl» Phot 




m I WM^M EMIL JflNNiNGS 

fOrOGBQFIC : COPL FREUND • BAUTEN: O.F.WEPNDORF F 




X.ITk mit MARGARETE LANNER und GEORG ALEXANDER 

NjJ y REG 1 E: H.BO LTEN - B PLC K E R S 


HANSA-LEIH 

VERLEIHBETRIEB DER 


UNIVERSUM-FILM AKTIENGESELLSCHAFT 







PRESSESTIMME 




FELSOM-FILM 
DER UFA 


SJ 


lieber 

' an P<nda^ 


DER TÄNZER 
MEINER FRAU 





Berliner Taqeblstt 7. November 1121. 

..Iier Tünzer ui<*inrr Kiai ", deuurkt * Ei/.-ugm». rrr I 
dient ilur<*b«u« mir liegruüung unt fäamophur. un.l 8cb og- j 
trug. Üirsf Huitmr» »ko mit 8) okupniiub kann «teil »eit | 
un«i lirrit »pbro lassen. 

Rehauspieler, K«(i»»fur und Autor scheinen hier an eil «*u I 
bpirl bptPKigt. dm ihnen V rrgnuiri'D, nicht an ein in 
(•turhifl. da« andnm Sorgen und Aergey lerntet, Ean j 
>purt weniger die t-fhn »'he ! 
Kalkulation mehr d u Leber * I 
/ -Sor *< ii iU leb* miigcr TWel - 
>> krnf* . 



Kniend ist e» gemacht. v.r - 

r t i 

n und Leben»rby’hiuik. N eit 

ein hiode» Milieu, sondern ein Sturhc.ien 
Natur. Vielfältig. überrasch« nd, subtil, g«. 
harnischt. klagend, schnafbend, lustiges 
Einbrecher älterer Lehr ne machte in die 
bürgerlich • gut-- stul*e Sp-el uin Zierlichem 
und Kiipeiltnfteiu. Neckende Anarchie 

Da» Li netto ist ton Adolf LaaU und dam 
Regisseur Kords. Kn ist Überaus glücklich 
int tiriff nach filmischen " u I samkeiten. 
in der optischen Motorik und Liquidität, 
auch un Rinn für liegen w an» Wahrheit D»a 
Ragieleistung Aordas ist auttcrordratlicii 
den guten Suchen von loibitseb vergleich- 
har. Bezaubernd Marts Corda als törichte 
und fesche. tan. närrische und frigide, ver¬ 
spielte und natürliche Frau; geschminkt, 
aber eine Wahrheit! Von den anderen 
sind Varkoay, Psvaaelli. rntsch lustig und 
erfreu lieh. 

S Uhr Abendblatt. 7. No« 1121. 

I*a erzählt nun ihr tiatte. der Re 
gisseur Alemaadar Karda. wie er von der 
Abneigung, su tanzen. geheilt wurde« ist. 
da enthüllt er indiskret <*eheimnisse aus 
»einer Ehe in der lustigen Filmt eichte 
..Ik*r Tänzer meiner Frau • Itoch hier 

bekommt alles tilunx durch die amüsante 
Khckomhination von Regisseur und Stai 
von Corda. Mann and Fron. Victor Var 
koay als Tanzgegner. Will? rntsch als 
Tanzfanatiker. Haas Juseksrazss als Tang 
nicista r. Loo Saldi als Tanzkonkurrenttn. 
Btraasa Tbtmig als Tänzer en onaiaturc 
— ein lustiges Tanzeasemble . . 

Deutsche Zolttsn«. B. No». 112t 

. . Maria Cord« spielt ausgi zeichnet die 

Jazzfleberkranke und ihr Tanrpanner. Willy 
Fritsch, einen modernen keurrhen Joseph. 


Atassadar Karda hat tJs Pegi»»eur dafür 
»• sorgt. d«tt es su eiu.'ui guten Zu s a m 
.oenspicl aller tknsuspieler kam 

BsHiaor Lofcol Anxoiaor, 
t. Novombor 1121. 

. . . Di« Mar von dem taasmndea. tan* 
feindlichen Ehemann und der tanxwild*u 
trau ist geschnuM'k voll z» d flott behandelt 
Alexander Korde fuhr meisterhaft die 
Regie Es gibt Bilder. ' iele Bilder, in dir 
man sich hinein versetzt ’iblt, aus denen *•» 
le i«lieftig springt, das Lehen, das tolle, 
wirbelnde Lehen. Prachtvoll kaprtzio.v 
charmant Im Aeuderen. oeseelt im Hpiei i»t 
Maria Corda . . . Willy Pritsch Viktor M 
Varkaay. Loa Sotdl. Lina Pnrnnaili und 
die anderen umgehen sie als wirkliche 
Mensehen . . . 

B Z. am Mittag. 7. No«. 1121 

. . . Ihe Überaus flott gezeichneten Tanz, 
bilder und das fortrettfende Tempo, in dem 

sie der Ragisseur Alnssadar Kords br.ng' 

sichern dem Film um «c eher einen Er 
folg als die Begleitung von der Vorzug 
liehen Bor rhsrdt-Jazz-Kapelle mit rieieni 
KetiAung besorgt wird. 

Vorwärts B Nsv iwlir IMI 

der Regisseur Alaaaadar Karda bürgt 
für rntzuekende Flimme'bilder. die Tanz 
»reuen leiden nicht ah, das mondäne lieben 
entfaltet sich so. wie e« der naive Film¬ 
besucher «unecht Prickflnde Mienen wer 
»«gelassen, eher na tiriirh rerhtte.ng 
geht ernst . . Maria Corda ist die kapn 
ztbse Luetile. sie hat den Jastrhy Ihmu« 
wirklich in den Beinen und setzt alle ihre 
Launen mit der groBten Reihstv rrstindlu h 
keif durch Ib*n ta ns feind liehen Ehern»-m 
stellt M. Var hon v mit der dazu gehörig n 
Nohleaae dar . . . 

VoaaUoho Zoltung B. No«. «Bit. 

. . . Den jungen, unter den Wunsch* n 
»einer hubsehen Frau schwer leidend*!» 
Elirmann spielt sympathiseh mit verhalte 
oer Tragik Viatar M Varkoay. dta htths« I., 
Ehefrau selbst, bdhsch. nach »n den freigebig 
prAseatierten Tanzbeinen Maria Corda 
den Tanzmeister der die neuesten Rehr ttc 
wichtiger nimmt als die Mmisterprä»■*». »» 
*en die Konferenz von Locarno. Boos 
Juackarmaaa. den Diener mit lustiger Ki> 
mik Haram Thimig, die 2U»fe mit ge 
«ohnter Routine Olga Limburg . • . 


DECLA-LEIH 

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UNIVERSUM-FILM AKTIENGESELLSCHAFT 












JnfoCg« des 


dnsrhovAen 
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(&uff den neue 
Höu*oCd -Koyd 




HAROLD LLOYD 

jihfi in dm 
^^^sskn Ufa-lheaJmi 
B&dins 







Nummer 978 


Rmcmotoflrnph 


Seite 21 




LIN W AL/ICH VON S I HM SS 




INSKI. DICH KHKKNN'I MS 


Fabrikat : Welt-Film Karl Wiesel 

Verleih Sternlilm-Verle h 

Regie. Max Neufeld 

Länge. 2798 m |6 Akte) 

Uraufführung U. T. Friedrichstraßc. 


Fabrikat. First National 

Verleih : John Hagenbeck-Film 

Regie: John Griffith Wray 

Länge: 1939 m (6 Akte) 

Uraufführung Colosseum 


4 < 


i 


i i NX ier.er Film, der wiederum die wehmütige Klage über das 
verlorene Lachen und die dahingeschwundene Sorglosigkeit der 
goldenen Wiener Märchenstadt” variiert. 

Allerdings wird die Wiener Atmosphäre in diesem Film nicht 
so recht spürbar, offensichtlich wollte die Regie es vermeiden, 
zuviel Schmalz an den Kuchen zu geben. 

Oie Handlung, die 

Oi in irgendeinem_ 

der am Weltkriege 
beteiligten Länder, 
deren Währung 
duich die Kriegs- 
nachwehen , notlei- 
Und“ geworden 
w ar, hätte ab- 
picler. können, ist 
die ins Wienerische 
■ r.insponierte Ge¬ 
schichte des,, Oberst 
habcft”. 

Oer Rittmeister 
«ron Szererny- 
*- ngsfelder war 
•ner der unglück- 
Oien Kriegsgefan¬ 
genen, die noch 
1Jf *gc nach Frie- 
nsschiuB in Sibi- 

ri cn festgehalten 
u rden. Nach sie- 
^ Mähriger Gef an- j 

nschaft gelingt 
ihm zu fliehen. 

^ ‘urlich findet er 
*»ch m dem gänz¬ 
lich veränderten ln- 
fiaiionswien nicht 

' ••recht. Seine Güter hat ein skrupelloser Schieber, der in 
d<r Hankwelt eine große Rolle spielt, an sich gebracht. Dieser 
f'err, der sich von einem Kriegskameraden des Rittmeisters 
ßvi'in entsprechende Valuta bezeugen ließ, daß dieser im Feld« 
gefallen sei. hat dem fä'schlicherweis« Totgeglaubten auch di« 
I rau gestohlen. 

‘ er Rittmeister hat nur einen Gedanken, den. sich an dem 
ß* * ''seriösen Burschen zu rächen. 

gelingt ihm. erst Kellner in dem Klub zu werden, in dem 
der Herr Bankier, Velloni heißt er. verkehrt, und dann als Vellonis 
atsekretär seinen Plänen nachgehen zu können 
'K m d en Zeiten des steigenden Frank Velloni seinem 
v ^retär Instruktionen gibt, deren Ausführung Vellonis Ver- 
^•ßen halten und vergrößern müßten, disponiert der Sekretär 
inderfherum, und Velloni ist bankerott. Velloni schießt auf 
, n bitlmeister-Sekretär. dieser ist aber nur verwundet. Vel- 
rni wird im Orientexpreß von dem üblen Subiekt, der ihm 
«mst m it (kn falschen Todeszeugnis diente, ermordet. 

vr genesene ehemalige Rittmeister kann sich nun mit seiner 
v ju Un * er ^en Klängen des Straußschen Walzers, bei dessen 
%u * n Tönen er sich einst mit ihr verlobte, wieder vereinigen 
^ «gisseur Max Neufeld hat daraus einen wirksamen Publi 
®*nsfil® gemacht, ohne freilich alle Möglichkeiten auszunutzen. 



ie Südseeromane mit ihrer Illusion eines paradiesischen 
Lebens aut den Inseln im Stillen Ozean waren vor ein 
paur Jahren Mode, und so nimmt es nicht wunder, daß in 
Amerika, wo mar sich den tropischen Einschlag leicht hersteilen 
kann, die Südscefilme begeistert aufgenomnen wurden Liner 
von ihnen ist ietzt auch zu uns gelangt Er scheint keineswegs 

aus der letzten Pro- 
. . duktion der First 

[ N« tional zu sein, 
deren Filme neuer¬ 
dings massenhalt 
auf dem Markt er¬ 
scheinen Aber «r 
ist besserer ameri¬ 
kanischer Durch¬ 
schnitt. dem Ge¬ 
schmack des ameri¬ 
kanischen Publi¬ 
kums und seiner 
krassen Unwissen¬ 
heit allerdings mehr 
angeähnelt. als un¬ 
bedingt notwendig 
war. Jedoch sind 
von dem Regisseur 
John GnffithWrav. 
f von dem wir tüch¬ 
tige Arbeiten be¬ 
reits kennen, alle 
Bedingungen erfüllt 
worden, die man an 
Ausgestaltung und 
Tempo eines sol- 
r eben Filmes verlan¬ 
gen kann. Der Film 

iroi Strauß Pk*»t tf ri/film stellte sich nur die 

Aufgabe, zu unter¬ 
halten Daß er dies von der ersten b.s zur letzten Szene tut. 
muß ihm bestätigt werden. 

Der Film beginnt wirkungsvoll mit Szenen, in denen di« 
Trümmer eines gestrandeten Schiffes sozusagen das Rache¬ 
zeichen der Südseeinsel sind, auf die sich nicht eben die beste 
Sorte Europäer niedergelassen hat, und die mit dem Missionar 
i nd seinem Schützling, einem Mädchen aus kanakischem und 
europäischem Blut, m Streit geraten Romantisch wird &ie An¬ 
gelegenheit fedoch dadurch, daß die Privat jacht eines Millionärs 
sich der Insel nähert und die Gattin, angeekelt von dem wüsten 
Treiben ihres Mannes, sich ins Meer stürzt. Aber ihre Absicht, 
sich zu entleiben, mißlingt. Insulaner, die beim Fischfang auf 
dein Meere sind, ziehen sic aus dem Wasser und bringen sie in 
das Haus des Missionars, worüber das Mischlings-Mädchen in 
Eifersucht gerät. 

Die nun daraus entstehenden Begebenheiten sind nicht immer 
ganz glaubhaft, und der durchaus auf einen guten Schluß 
dressierte Film, in dem stets die Bosen bestraft und die Guten 
belohnt werden, schließt denn auch nach effektvollen Szenen 
mit allgemeiner Rührung. 

Von den ungenannten Darstellern interessierte vor allem 
Adolph Menjou, obgleich wir wissen, daß er im Salon stärker 
als »uf den Südseeinseln wirkt. 





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VERLEIMBETRIEB DER 

UNIVERSUM-FILM AKTIENGESELLSCHAFT 


Nummer 978 


Rmemotogroph 


Seite 21 




i:iN WALZI'li VON STHAl’SS 


IXSKI. DICH ICIIKICNN'I MS 


Fabrikat : Welt-Film Karl Wiesel 

Verleih St „»rnf dm-Verleih 

Regie Mix Neufeld 

Lange 2798 m (6 Akte) 

Uraufführung U. T. Friedrichstraße. 


Fabrikat First National 

Verleih : John Hagenbeck-Film 

Regie: John Griffith Wray 

Länge 1939 m (6 Akte) 

Uraufführung Colosseum 


7 


in Wiener Film, der wiederum die wehmütige Klage über das 
verlorene Lachen und die dahingeschw undene Sorglosigkeit der 
..goldenen Wiener Märchenstadt** variiert. 

Allerdings wird die Wiener Atmosphäre m diesem Film nicht 
so recht spürbar, offensichtlich wollte die Regie es vermeiden, 
zuviel Schmalz an den Kuchen zu geben. 

Die Flandlung, die 

sich in irgendeinem ______ 

der am Weltkriege 
beteiligten Länder, 
deren Währung 
durch die Kriegs- 
nachwehen ..notlei¬ 
dend“ geworden 
war, hätte ab- 
pielcn können, ist 
Jie ins Wienerische 
ransponierte Ge- 
chichte des ..Oberst 
habert“. 

Der Rittmeister 
aron Szererny- 
ngsfelder war 
einer der unglück¬ 
lichen Kriegsgefan- 
fc* nen, die noch 
lange nach Frie- 
sHchluß in Sibi- 
r>vn fcstgehalten 
* rden. Nach sie¬ 
benjähriger Getan- 
Schaft gelingt 
* v ihm zu fliehen. 

^ urlich findet er 
«ch in dem gänz¬ 
lich veränderten ln- ^dicr 

flaiionswien nicht 

zurecht. Seine Güter hat ein skrupelloser Schieber, der in 
der Bankwelt eine große Rolle spielt, an sich gebracht. Dieser 
Herr, der sich von einem Kriegskameraden des Rittmeisters 
feßvn entsprechende Valuta bezeugen ließ, daß dieser im Felde 
t*fallen sei. hat dem fä’schlicherweise Totgeglaubten auch die 
^ r; *u gestohlen. 

i>vr Rittmeister hat nur einen Gedanken, den. sich an dem 
giv. senlosen Burschen zu rächen. 

gelingt ihm. erst Kellner in dem Klub zu werden, in dem 
der Herr Bankier. Velloni heißt er. verkehrt, und dann als Vellonis 
ru atsekretär seinen Plänen nachgehen zu können. 

^1* in den Zeiten des steigenden Frank Velloni seinem 
S*kretär Instruktionen gibt, deren Ausführung Vellonis Ver- 
m, *ßen halten und vergrößern müßten, disponiert der Sekretär 
ander*herum, und Velloni ist bankerott. Velloni schießt auf 
j** n KiHmeister-Sekretär. dieser ist aber nur verwundet. Vel- 
rni wird im Orientexpreß von dem üblen Subiekt, der ihm 
*‘ nv t mit dem falschen Todeszeugnis diente, ermordet. 

Her genesene ehemalige Rittmeister kann sich nun mit seiner 
7*** un ter den Klängen des Straußschen W alzers bei dessen 
0 ^ önen er ** c h *in*t mit ihr verlobte, wieder vereinigen 
, ^«ftisseur Max Neufeid hat daraus einen wirksamen Publi- 
Kü,T ^tilrn gemacht, ohne freilich alle Möglichkeiten auszunutzen. 



ie Südseeromane mit ihrer Illusion eines paradiesischen 
Lebens au! den Inseln im Stiller Ozean waren vor ein 
pa«r Jahren Mode, und so nimmt es nicht wunder, daß in 
Amet’ka, wo man sich den tropischen Einschlag leicht hersteilen 
kann, die Südscefilme begeistert auf genommen wurden Foner 
von ihnen ist letzt auch zu uns gelangt. Fr scheint keineswegs 

aus der letzten Pro- 
duk.ion der First 
I National zu sein. 

deren Filme neuer 
I dings massenhaft 

auf dem Markt er¬ 
scheinen Aber er 
ist besserer amen 
I kanischer Durch¬ 

schnitt, dem Ge¬ 
schmack des ameri¬ 
kanischen Publi¬ 
kums und seiner 
prassen Unwissen¬ 
heit allerdings mehr 
I mgeähnelt. als un¬ 

bedingt notwendig 
war. Jedoch sind 
von dem Regisseur 
John Griffith W ray, 
\ von dem wir tüch¬ 

tige Arbeiten be¬ 
reits kennen, alle 
Bedingungen erfüllt 
worden, die man an 
Ausgestaltung und 
Tempo eines sol- 

_ ..._ * eben Filmes verlan¬ 

gen kann. Der Film 

ea Strauß Pk<*t f teilte sich nur die 

Aufgabe, zu unter¬ 
halten Daß er dies von der ersten b:s zur letzten Szene tut. 
muß ihm bestätigt werden. 

Der Film beginnt wirkungsvoll mit Szenen, in denen die 
Trümmer eines gestrandeten Schiffes sozusagen das Rache¬ 
zeichen der Südseeinsei sind, auf die sich nicht eben die beste 
Sorte Europäer niedergelassen hat. und die mit dem Missionar 
ind seinem Schützling, einem Mädchen aus kanakischem und 
europäischem Blut, m Streit geraten Romantisch wird die An¬ 
gelegenheit jedoch dadurch, daß die Privatiacht eines Millionärs 
sich der Insel nähert und die Gattin, angeekelt von dem wüsten 
Treiben ihres Mannes, sich ins Meer stürzt. Aber ihre Absicht, 
sich zu entleiben, mißlingt. Insulaner, die beim Fischfang auf 
dem Meere sind, ziehen sie aus dem Wasser und bringen sie in 
das Flaus des Missionars, worüber das Mischlings-Mädchen in 
Eifersucht gerät. 

Die nun daraus entsteherden Begebenheiten sind nicht immer 
ganz glaubhaft, und der durchaus auf einen guten Schluß 
dressierte Film, in dem stets die Bosen bestraft und die Guten 
belohnl werden, schließt denn auch nach effektvollen Szenen 
mit allgemeiner Rührung. 

Von den ungenannten Darstellern interessierte vjr allem 
Adolph Meniou, obgleich wir wissen, daß er im Salor stärker 
als *uf den Südseeinseln wirkt. 


Seite 22 


nmematograpf) 


Nummer <*78 


V r D E l\ V N I) S C II M I N k E 

Fabrikat: Metr-Pictures Corp. New 

York 

Verleih : H. Werner, Filmverleih 

Hauptrollen: Lucy Cotton, Bert Lytell 
Länge: 1780 m (6 Akte) 

Uraufführung: Richard Oswald - Licht¬ 
spiele. 


1WT UND PATACHON ALS POLIZISTEN 

Fabrikat : Svensk Filmindustrie. 

Verleih: Hirschei - Sofar - Film - 

Verleih G. m. b. H. 

Regie: Gustav Molander 

Hauptrollen: Pat und Patachon 

Länge: ca. 2000 m (6 Ak.c) 

Uraufführung: Alhambra, Kurfurstcnd. 


er Titel läßt einen Film aus der Welt des Theaters oder 
aus den Kreisen der Halbwelt vermuten. Es kommt aber 
nicht so schlimm, denn die Heldin Helene Steele möchte gern 
zur Buhne, aber davor bewahrt sie erstcis ein tyrannischer 
Onkel und dann die Heirat. 


as ungleiche Komikerpaar erscheint in dieser Tagen, da 
winterliche Temperatur einsetzt, in einem Film, der uns in 
die Schneclandschaft Norwegens und in einen \X interkuror' 
führt. Daselbst ist Patachon Polizeichef und gleichzeitig Hotel¬ 
besitzer, während Pat als Sträfling eingekerkert ist und nur 


W enn du einen Onkel hast, der Theaterd rektor ist, so denke dann ireigelassen wird, sobald 
nicht, daß du deshalb den 
Weg zu den weltbedeutenden 


Brettern geebnet findest. 
Ganz im Gegenteil. Helenes 
Onkel will davon gar nichts 
wissen, denn er kennt das 
wahre Gesicht der Bühne 
Helene ist, wie man begreifen 
wird, empört. Aber noch 
empörter ist sie, die gefeierte 
Schönheit, als sie auf einer 
Abendgesellschaft einem 

Manne begegnet, der ihr 
nicht den Hif macht. Diese 
Gleichgültigkeit hält sie für 
eine Maske; die Evasnatur 
erwacht, und sie fühlt, daß 
sie alles versuchen muß, um 
Jack in sich verliebt zu 
machen. Helene aber schließt 
mit ihrem Onkel eine Wette 
ab: Wenn es ihr gelingt, be¬ 
sagten Herrn Jack, der ein 
hübscher, gutgewachsener 
Bursche ist, bis zum näch¬ 
sten Tage in sich verliebt zu 
machen, dann will der Onkel 
nichts mehr gegen die Sehn¬ 
sucht seiner Nichte zur 
Bühne haben, weil sie dann 
ein großes Talent sein muß. 
Die Absicht gelingt ihr. Mit 
allen Verführungskünsten 



Puder und Schminke Phot Fint National 


die Frau Hotelbesitzer eine 
billige Aushilfe braucht. Die 
beiden schnappen als Poli¬ 
zisten diesmal Alkohol¬ 
schmuggler — ein Thema, für 
das man in den ..trockenen 
nordischen Ländern viel¬ 
leicht noch mehr Verständ¬ 
nis hat als bei uns. Aber wir 
haben nicht allein Verständ¬ 
nis, sondern auch Liebe für 
die beiden in ihrer A t nicht 
zu übertreffenden Komiker 
denen wir unvergeßliche Au¬ 
genblicke verdanken, we.l sic 
es verstehen, auch die trüb«*’* 
Laune in uns in erleiihterml* 
Heiterkeit auszulösen, 
ihren Filmen sind sie nu 
mals Mittelpunkt, wie Llo' 
oder Chaplin, sondern utn sie 
steht «ine Handlung, du 
stets mit dem üblichen \er 
lobungskuß schließt. Da di«: 
Handlung in ihren Filmen 
sleis nur ein lockeres Mosaik 
ist, so bleibt genügend Gc 
legenheit zur Entfaltung ihrer 
Späße, und der Zuschauer 
merkt gar nicht, wie klein 
der Kern der eigentlichen 
Handlung ist. weil ihn das 
entzückende Beiwerk von den 
Vorgängen der Rahmenhand 


umgarnt sie ihn. und schnell 

besiegt sinkt Jack ihr za Füßen, um sie als Weib zu begehren. 
Aber Helene erklärt ihir den Zweck ihrer Koketterie, sagt ihm, 
daß seine Umgarnung nichts als ihre erste Rolle war. Damit 
hat sie seinen Mannesstolz 'erletzt. Als energischer Amerikaner 
laßt er sich nicht lange auf Wortgefechte ein. Er packt zu 
und entführt sie. 

Ob es selbst im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten mög¬ 
lich ist, das geliebte Mäcchen zu entführen und in ein Block¬ 
haus zu sperren, bis sich das Spiel der Liebe in das Gefühl 
der Liebe ändert? In Europa geschieht so etwas kaum noch im 
Balkan, aber im Film wirkt das Ganze sehr nett, besonders 
wenn es mit so hübschen Einfällen durchflochten ist, mit denen 
die beiden „Widerspenstigen" gezähmt werden. Es muß immer 
wieder betont werden, daß amerikanische Filme, selbst wenn 
sie nur zur Mittelklasse zählen, eben durch die Fülle neuer 
Einfälle zu überraschen und zu überzeugen wissen. So sind die 
Rlockhausszenen, von denen inan nun schon eine ganze Menge 
aus den verschiedensten Filmen kennt, wieder vollkommen neu. 

Die Wirkung auf das Berliner Publikum blieb auch nicht aus. 
Die Zuschauer applaudierten lebhaft und bedauerten, daß der 
Film schon aus sei. 

Der Film wird, seines ne'ten Aufbaues wegen, nicht nur in 
Berlin, sondern auch in der Provinz seinen Weg machen, wo 
das Publikum ja teilweise ganz anderen Geschmack entwickelt 
als in der Großstadt. Filme mit derartigem Inhalt, der in 
humoristischer Form aufgezogen ist, interessieren in aller Welt. 


lung ablenkt. 

Pat und Patachon sind auch diesmal weder die beiden Pech 
vögel, denen alles mißglückt und denen deshalb zum Schlui 
der große Wurf doch gelingt. Ihre Komik verfeinert sich vo" 
Film zu Film. Die starke Drastik, in de* sie sich eine Zeitlanu 
gefielen, hat einer diskreteren Spie!we;se Platz gemacht, du 
trotzdem außerordentlich wirkt. Was sie erleben, läßt sich leider 
nicht mit Worten nachmalen. Man mud die Phantasie des Reg»'* 
seurs bewundern (es ist diesmal nicht Lau Lauritzen, sondern 
Gustav Molander), der a.is dem alten Kinomotiv der Ver 
folgung neue Effekte herausholte und der die Grotesukomö 
eines Kostümfestes endlich einmal auf die Leinwand brat U 


nachdem der übliche Humor der Karnevalsveranstaltungen u«' 

allmählich zum Halse herausgewachsen ist Bei Molander sP 1 *** 
auch die Requisiten mit. Luftballons erhalten eigene* I- e tT 
Bärenfelle bekommen plötzlich eine Bedeutung, wie über uM 1 
alle Requisiten in diesem Film in das Spiel einbezogen wer er 
Die übrigen Darsteller sind nicht genannt, doch erscheinen 
paar Charakterkomikerinnen bemerkenswert. Neben -»t un 
Patachon verblaßt natürlich die übrige Herrenwelt, un tr ^ 
sich ein paar bemerkenswert gute Typen befanden. F^t ersc * 
in der alten Vagabundenmaske. Patachons Komik ,CS 

nicht von der Garderobe einer Vogelscheuche unterstu z , - 
dem er bat in praller Uniform und im Frack zu 
was ihn (im Gegensatz zu Chaplin) nicht bf hindert.. ^ a ^ 
der Eingangsszenen könnte straffer sein. Es läßt su ® 
Überflüssige zum Vorteil der Wirkung entfernen 



Nummer 978 


ftmcmatopraph 


Stile 23 


WENN IM' EINE TANTE HAST 


DER HEHR OHNE W'OIIM N(i 


Fabrikat u. Verleih: Terrafilm 

Manuskript : Max Glass 
Regie: Car! Boese 

Uraufführung: .Marmorhaus 
Hauptrollen : Hermann Picha. Margarete Kupfer, 
Hvlga .Molander, F.ugen Rey, Maly 
Dilschaft, \X ilh. Diegetniann 
Fange: 2280 m 16 Akte) 


Fabrikat 

u. Vertrieb: Ufa 
Manuskript 

u. Regie: Heinr. Bolten - ßaeckers 
Hauptrollen: Margarete Lanner. Georg 
Alexander, Paul Otto 
Länge: 2139 Meter (5 Akte) 

Uraufführung: Kammcrlichtspiele 


le Terra f"hrt die Reihe ihrer Berliner Milieufilme mit 
dieser Verfilmung des Romans von Robert Misch glücklich 
fort. Fs ist die Geschichte einer reichen, amerikanischen Erb¬ 
tante, die zu ihrem Schwager nach Berlin komm*, der leider 
etwas geizig ist. Sie findet ihre Nichte Trude und ihren Neffen 
Hermann, denen mc dt i die Wel* ebnet Hermann 

heiratet schlielilich 
"eine «.ahnarztin 
und Trude ihren 
Filmschauspieler 
Bruno Kästner. Halt 
der alte Kalten 
hach schließlich so¬ 
gar noch die Tante 
fhelicht. gibt dem 
Ganzen einen gu- 
en Abschluß. 

Der Film ist mit 
.iußerordentlich 
' >el Liebe und sehr 
‘>el Humor ge¬ 
nacht. Helga Mo- 
ander, Maly Del- 
( Haft, Hermann 
’icha, Eugen Rex. 
ilhelm Diegel- 
«nn und Marga- 
*te Kupfer spie- 
n mit sehr \iel 
*be und Humor, 
daß alles in 
■dle:n e n Film e.it- 
*-’ht. der zwar 
*’* n Monumental- 
" cr k. aber gute. 

tandige Klasse 
,s ‘ die überall 

gischen wird — Das Manuskript stammt \<»n Max Glaf. 
11 ** versteht, die einzelnen Szenen filmwirksam herauszu- 

citcn. Regie fuhrt Carl Boese, der für derartige Spielfilme 
G Minderes Interesse zeigt, und der wieder einmal ein Bild ge¬ 
ht hat. das in |eder Beziehung als zugkräftig und geschäft- 
h erfolgreich bezeichnet werden kann. Was das Bild besonders 
v * rtvoll macht, ist die Tatsache, daß es mit verhältnismäßig 
'g Mitteln gemacht worden ist. Nirgends überflüssige Aus- 
ung. aber immer so viel, wie zur Wirkung auf das Publikum 
T ‘ iendig ist. Ein Beispiel für rationelle und wirkungsvolle 
1 nkation. Ein Film, bei dem nicht etwa gespart worden ist. 

a^cr überall anmerkt, daß die Verwendung der 
• “'tel wohl überlegt ist. 

macht das Ganze einen guten und gewinnenden Eindruck, 
i gewissermaßen den Typ des modernen Geschäftsfilms dar. 
,r Muster für gute, zielsichere deutsche Fabrikation und 
.‘’Khzeitig ein annehmbares, sicheres Geschäft für den Theater- 
S| Uer. Man mochte gerade von dieser Art im Interesse des 
Putschen Films und des deutschen Theatergeschäfts mehr 
»eben. 

Bei der Uraufführung im Marmorhaus trug die Begleitmusik 
' T ^ C bmidt-Gentner wesentlich zum Erfolg bei. Man hatte 
eine sogenannte Bühnenschau klugerweise verzichtet, weil 
r bilm an sich stark genug ist, um ein Programm inter- 
e ' s,in t und sehenswert zu machen. 

Ba» Stück, eigentlich ein Berliner Milieufiim. wird auch im 
etc b sicherlich volle Häuser schaffen. 


m Taucntzienpalast zeigt man ein ß. B -Lustspiel der Ufa. 
nicht gerade eine aufregende Angelegenheit, aber immerhin 
einen netten, publikumswirksamen Spielfilm, der langsam, man 
mochte tast sagen, langweilig beginnt, in der Mitte Tempo be¬ 
kommt und in seinem letzten Teil reichen Beifall auslbst. 

L'er Film erzähil die Geschichte eines jungen Mannes der sich 

in die Frau eines 
Professors verliebt. 
Die tunge Dame ist 
lußerordentlich an¬ 
ständig und treu 
und will von dem 
stüt mischen Lieb¬ 
haber nichts wissen. 
Der hat gerade um 
»ene Zeit seine 
W ohnung einem 
meschuggenen Für¬ 
sten zur Verfügung 
gestellt und benutzt 
die Nächte zu einer 
ausgelassenen Trin- 
Werei. 

Fr vertauscht sei¬ 
nen Mantel ausge¬ 
rechnet mit dem 
Mann der angebete 
ten Frau, wird auf 
Grund der Vorge¬ 
fundenen Visiten¬ 
karten wider seinen 
Willen in die Woh¬ 
nung des Profes¬ 
sors geschleppt und 
hier schließlich von 
dem Hausherrn im 
Schlafzimmer auf¬ 
gefunden. — Der Nervenarzt hält ihn für den Prinzen, druckt 
ihm eine Arznei in die Hand, die schließ ich wirklich an den 
Prinzen komm*, und zu guter Letzt fährt die junge Frau mit 
dem professorbchen Gatten an die Riviera Der Herr ohne 
Wohnung kommt zwar wieder zu einem He m. aber doch um 
das Abenteuer mit der Frau. 

Es ist außerordentlich schwer, den Inhclt des Films so zu 
erzählen, wie er wirkt. Es ist die berühmte Verwechslungs- 
komodie im alten Stil, bei der alles auf die Situation und 
auf das Spiel, weniger auf die Handlung ankommt. 

Den Herrn ohne Wohnung gibt Georg Alexander in seiner 
bekannten Art. flot*. amüsant und gefällig. Die Frau Pro¬ 
fessor übertrug man Margarete Lanner, die aus der Rolle zu 
machen versucht, was irgendwie zu machen ist. Man mochte 
diese Schauspielerin einmal gelegentlich in einer anderen, 
dankbareren Rolle sehen. Georg John spielt den Prinzen, eine 
undankbare Rolle. Genau so wie der Professor, um den sich 
Paul Otto bemüht. Die Schauspieler leiden sichtlich unter dem 
Manuskript, das auch die Regie nicht restlos zu retten ver¬ 
mochte Unter den gegebenen Umständen wurde das Möglichste 
geleistet, so daß letzten Endes Hersteller und Zuschauer zu¬ 
frieden sein können. 

Dekorativ wirkt das Ganze ausgezeichnet. Man hat an De¬ 
korationen nicht gespart i.nd auch photographisch Ausgezeich¬ 
netes geleistet Im Rahmen der B. B -Filme ist das Lustspiel 
als besonders wirkungsvolles Bild anzusprechen. Das Publi¬ 
kum wird sich amüsieren, und das ist schließlich bei der¬ 
artigen Filmen die Hauptsache. 




Seite 24 


Nummer 978 


DAS PA RADI KS EUROPAS 

Fabrikat 

u. Verleih: Ufa (Kulturabt*i ung) 

Regie : Dr. Walter Zürn 

Photographie: Curt Helling 
Länge: 2338 m 

Uraufführung: U. T. Nollcndorfnlatz. 


WUNDEM DES Bl .Al’EN ('.ÖLES 

Fabrikat 

u. Verleih: Ufa (Kulturabteilung) 

Manuskript: Prof. Dr. Wilh. Berndt 
Regie : Dr. Ulrich K. T. Schulz 

länge: 1433 m 

Uraufführung: Kammerlichtspiele. 


nter diesem Titel bringt die Ufa ihren schonen Schweizer 
Film heraus, der bei der Berner Uraufführung unter 
dem Titel ..O Schweizerland — mein Heimatland’ außerordent¬ 
lich gefiel und in der Schweizer Presse sehr große An¬ 
erkennung fand, was um so erfreulicher ist, als die Eid 
genossen mit früheren Schweizer Filmen nicht immer die 
besten Erfahrungen gemacht haben. 

Offizielle schwei¬ 
zerische Stellen, 
loran die schwei¬ 
zerische Verkehrs¬ 
zentrale. haben die 
Aufnahmen der 
Ufa gefordert 

Einen Schweizer 
Film herzustellen, 
ist gewiß nicht 
leicht. 

Eine Motiv suche 
kam |a hier nicht 
in Betracht, wjhl 
aber trat an den 
Regisseur die Auf¬ 
gabe heran, aus 
der uberquellenden 
Fülle der Motive 
und des Materials 
das herauszu¬ 

suchen. was nach¬ 
her als Ganzes ein 
geiundetes Bild 
schweizerischen Le¬ 
bens und der Na- 
turschonheiten des 
herrlichen Landes 
geben konnte. 

Der Regisseur Dr. 

Walter Zürn hat 
den Film in drei Teile gegliedert. Der erste gilt dem Mittel¬ 
land, als dem Ausgangspunkt geistiger und poh’tischer Bewegun¬ 
gen: der zweite Teil zeigt die grandiose Bergwelt und ihre Be¬ 
wohner, der dritte steht im Zeichen des Fremdenverkehrs. 

Die etwas schwächeren Szenen des Films sind die — erfreu¬ 
licherweise kurz gehaltenen — geschichtlichen Episoden, wie 
der Besuch der Herzogin fiadwig im Kloster zu St. Gallen. 
Zwinglis melodramatischer Tod, Winkelrieds Heldentat in der 
Schlacht bei Sempach und der danebengeratene Rütlischwur. 

Aber was der Film sonst in der Hauptsache bietet, das ist 
nichts steif Lehrhaftes, sondern von lebendigster Anschaulich¬ 
keit. Wir wandern vom Eodensee zum Rheinfall, von Basel. 
Zürich, Bern sehen wir herrliche Aufnahmen, keine üblichen 
,,Ansichten", die wunderbaren Schweizer Seen erschließen sich 
uns in ihrer Pracht, wir wohnen einer eindrucksvollen Pro¬ 
zession hoch ir Saas-Fee bei, die Bergwelt in ihrer Erhaben¬ 
heit und Pracht zieht an uns vorüber. 

Schwingfesl mit Hohenlupf, das Leben der Sennen, die Her¬ 
stellung des berühmten „Emmentaler**, Bergsteiger und Jäger, 
lauter sehr geschickte Aufnahmen, oft unter den größten Schwierig¬ 
keiten erlangt. Murmeltiere und Gemsen in voller Freiheit, nicht 
in Zoo-Aufnahmen, Bilder von stärkster Eindringlichkeit. 

Dann die Fahrten im Postwagen. Postauto und die kühnen 
Anlagen der Bergbahnen, prachtvolle Aufnahmen vom Winter¬ 
sport in SL Moritz, Davos, Arosa mit kühnen Schneeschuh¬ 
fahrten. zu guter Letzt eine Flugzeugreise über das Schweizer 
Land — alles in allem ein Film, der der Kulturabteilung der Ufa. 
dem Regisseur W. Zürn und dem geschickten Operateur Curt 
Helling Ehre macht. 


er erste Teil dieses Films der Ufa-Kulturabteilung ..Kennst 
du das Land** ist nicht so reichhaltig bedacht, wie dies 
eigentlich zu erwarten war. 

Es werden vieie schöne Bilder aus dem neapolitanischen 
Volksleben gezeigt, stolze Gebäude im Bilde vorgeführt, die 
Aufnahmen der Flauen Grotte sind ausgezeichnet, aber die 
Vesuvbilder sind etwas dürftig. Aufnahmen von Vulkanen hat 

man schon an¬ 
schaulicher und 
großartiger ge¬ 
sehen. 

Um so mehr des 
Lobes dürfen die 
Aufnahmen aus 
..Purpurnen Tiefen" 
beanspruchen. 

Hier tut sich 
wirklich eine \X un- 
derwelt auf. Merk 
würdige Tiere, ver¬ 
wirrend vielgestal¬ 
tig. Das zierliche 
wie aus Glas gebla¬ 
sene ..Papierboot 
mit gespenstisc! 
starrenden Kraken 
äugen, die Muran 
der Tafelfisch der 
alten römischer 
Schlemmer, das rei 
zende Seepterdchei 
mit seiner eigenart 
gen Flossenstcu* 
rung, märchenhaft* 
Gebilde der Meere 
flora, der Seehu>« 
die durchsichtig 
Riesenschnecke.d. 

geflügelte „EngeDköpfchen", das Tiefseetänze aufführt, die de' 
Serpentintanz als Vorbild gedient haber könnten, das all« 
wird in geschickt aufgenommenen klaren Bildern gezeigt. 

In dem Abschnitt ..Hauswirt und Mieter a m Meeresgrund 
ist der Einsiedlerkrebs der ..Hauptdarsteller’ 

Die Seerose, die ihm Schutz gewährt, trägt er auf seini 
Schneckenhaus spazieren. Die Gallertschirme der Meduse» 
deren herrliche Färbung uns der Film leider noch vorentha t 
bieten einer besonderen Art von kleinen Fischen schützend* 
Obdach, obwohl das Nesselgift der Medusen sonst all der 
Kleingetier der Meerestiefe Verderben bringt. 

„Pflanzentiere*, polypen- und quallenartige Gebilde, stelle 
sich als lebendige Kristallketten in wundervoller. Formen d 
Wahrhaftig „Lebende Blumen und Juwelen des Meeres , 
dieser Teil betitelt ist. 

Der letzte Teil, ..Räuberwesen am Meeresgrund *, läßt “ r s 
Zeugen der Kämpfe werden, die, nie endend, dort unten stän¬ 
dig ausgetochten werden. Riesenkraken, Tintenfische, unt« 
denen die „Sepia** mit ihrer Mimikry besonders auffälit. h* 
fehden sich. Der gefürchtetste Feind ist da der Zitterroc « 
mit seinen elektrischen Schlägen. Dr. Ulrich K. T. Schulz. 
den Film herstellte, und die Ufa-Kulturabteilung verdienen 
dieses Werk alle Anerkennung. 

Der einleitende Film „lm Strudel des Verkehrs ist • MIC e,n 
dringliche Mahnung, besonders an die Fußgänger, den Cefa rer 
des täglich wachsenden Verkehrs mit größter Achtsamkeit *•* 
begegnen, ln geschickten, zum Teil humorvollen Bildern se 
wir, wie sich nicht nur Kinder, sondern gerade auch Erwac 
auf den Straßen tummeln, als ob es keinen Wagenverkehr ga 




Nummer 978 


jUntmotogrnpfi 


Seite 25 



Deutschland und Amerika. 

Der Auslandsdirektor des First Natio- Das Problem des Theater-Neubaus er- Gerade Herr Bruce dar! nicht vergessen, 

nal Konzerns, Mr. E. Bruce Johnson. scheint ihm tür Deutschland natürlich daß nicht alle First National-Filme. die in 

weilt zurzeit in Eurooa, um sich ein Bild wichtig. Unsere wichtigsten Häuser sind Amerika sicherlich große Schlager sind, 

von der gegenwärtigen Situation zu natürlich den französischen, spanischen hier in Deutschland mehr als Durch- 

machen. Er meint sehr richtig, daß das und portugiesischen Einrichtungen bedcu- Schnittsfabrikate vorstellen. Er selbst sagt. 

Filmgeschäft von der allgemeinen Wirt- tend überlegen, von wenigen Ausnahmen daß im Filmgeschaft letzten Ende« da« 

schaftslage abhängig sei. Er ist zuerst abgesehen, besser als die holländischen. Publikum entscheidet, und daß sich der 

unmittelbar nach dem Kriege in Deutsch- belgischen und norwegischen Theater und Fabrikant nach dem richten muß. was 

land gewesen und hat bei ledern ferneren gleichwertig mit den ausgezeichneten vom Theaterbesitzer gefordert wird Er 

Besuch eine Besserung der allgemeinen schwedischen und dänischen Etablisse- hat Recht, wenn er behauptet, daß es dar¬ 
wirtschaftspolitischen Situation feststellen ments. Das bedeutet natürlich nur re!*- auf ankomme, wie ein Film herau&ge- 

konnen. Seiner Meinung nach hat die tiv ein Werturteil, denn auch in jenen bracht wird. Aber das allein ist auch 

Stabilisierung bei uns viel größere Fort- Ländern, die hier als typisch für gute nicht ausschlaggebend Nicht alle arm- 

schritte gemacht wie irgenwo anders. Sie Theaterbauten bezeichnet sind, ist alles rikanischen Filme, die drüben großen Fr- 

hat gerade in unserem Lande, wie Herr noch nicht so. wie man es etwa in folg hatten, füllen hier die Häuser 

Bruce richtig bemerkt, eine große Preis- Amerika hai. Es kann auch in Deutsch- Herr Bruce klagt darüber, daß seine 

Steigerung gebracht, die übrigens in ande- land noch sehr viel zur Erziehung des Filme hier in vielen Fällen nicht richtig 

ren Ländern, in England und Frankreich. Publikums für den Kinobesuch getan herausgebracht worden sind Mag sein, 

ebenso zu verzeichnen ist. Ihn interessiert werden, besonders wenn man bedenkt, daß daß er damit Recht hat. Aber er scheint 

naturgemäß im Rahmen der großen Pro- Amerika zu neunzig Prozent seiner Be- doch in vieler Beziehung die Wirkung 

bleme in erster Linie alles, was mit Kino völkerung regelmäßige K.nobesucher dar- seiner Schlaget zu überschätzen. Das ist 

/usammenhängt. Er sieht in der übermä- stellt. verständlich, verzeihlich, aber es bleibt 

ßigen Besteuerung ein Hindernis für die Herrn Bruce interessiert in erster Linie doch als Tatsache bestehen. 

Entwicklung des Films und des Theater- natürlich die First National-Produk’ion. Wir wollen ihm auch Recht geben, wenn 

betriebe* und kommt von sich aus zu Fr ist mit den Preisen, die in Deutsch- er dem amerikani>c len Film ein beson- 

dcmsclben Schluß wie die Leiter unserer land bisher erzielt wurden, nur rela’i* ders hohes Maß von Dualität zuspricht 

größten Verbände, nämlich daß eine Er- zufrieden. Er hält sie von seinem SUr*d- .Aber es ist immer nur. vom deutschen Ge- 

mäßigung der Kinosteuer nicht nur zu punkt aus natürlich für zu niedrig, ob- schmack aus gesehen, ein bestimmtes Maß 

einer Hebung der Filmindustrie, sondern wohl die deutschen Käufer uberetnsiim- von Filmen, das hi„»t restlos gefällt. Die 

auch zu einer Erhöhung der end;üitigcn mend der Ansicht sein werden, daß die anderen werden hier nie den finanziellen 

Einnahmen der Städte führen würde. Filme genügene hoch bezahlt worden sind. und materiellen Erfolg haben wie in 



Seite 26 


Kfncmatogrop!} 


Nummer 978 


Amerika. Sie können ihn nicht haben, 
und auch Herr Bruce kann ihn nicht er¬ 
zwingen. Wir wollen ihm gern zugeben, 
daß gerade die Filme der First National 
hier besonderen Anklang finden, daß sie 
infolgedessen auch besonders gut bezahlt 
werden müssen, aber natürlich nicht mit 
jenen Phantasiepreisen, die die Herren 
Amerikaner hier zu erzielen glauben 
Außerordentlich sympathisch berührt, daß 
Herr Bruce ohne weiteres die Notwendig¬ 
keit einer gewissen Reziprozität anerkennt. 
Er mag nicht unrecht haben, wenn er im 
Prinzip den amerikanischen Film für 
Deutschland als geeigneter hält als den 
deutschen Film für Amerika. Was er über 
die Möglichkeit von Filmaustausch sagte, 
war bei allen Negativen außerordentlich 
klug und verständig. Man hatte das Ge¬ 
fühl. daß er sehr gern auch für Geschäfte 
mit Deutsch.and ist. 


sind. Es wird das Verbot mancherseits 
gar nicht beachtet, zum Teil aber auch 
unmotiviert durchgeführt. Eine richtige 
ind korrekte Handhabung erscheint uns 
unerläßlich. Was die Explosivstoffe an¬ 
geht. so ist wirklich mancherorts eine 
leichtfertige Handhabung zu bemerken. 
Ncch dieser Richtung hin ist größte 
Strenge und allergrößte Aufmerksamkeit 
am Platze. 

* 

Aus den Randstaaten 

In Riga wurde die Gründung eines Ver¬ 
leiherverbandes nunmehr beschlossen, und 
die Unterschriften der Mitglieder sind be¬ 
reits eingegangen. Sehr eigenartig er¬ 
scheint eine Resolution, nachdem teder 
neuen Konkurrenz in den Randslaaten die 
Arbeit unmöglich gemacht werden soll. 
Tie Kontore unter sich haben beschlossen. 


Woche eine Vorschrift, daß dem Polizei¬ 
präsidium alle Annoncen. Programme. 
Photos und Plakate zwecks Zensur einge¬ 
reicht werden müssen. Abgesehen von 
der technischen Belastung sind dafür er¬ 
neute Gebühren vorgesehen. 

• 

Zwischen Estland und Lettland ist eine 
Zollunion vorgesehen, -lie Anfang Januar 
in Kraft ’.reten soll. Damit würde die 
Unterhaltung einer Vertriebs stelle in 
Estland fi r die Randstaatenve. leiher auf- 
horen. da durch zollfreien Verkehr die 
Filme dirrkt von Riga aus geliefert wer¬ 
den können. Mit dieser Veror dn ung wird 
auch der Visumszwang aufgehoben. 

• 

Einige deutsche Filme haben wieder in 
der letzten Zeit ihre Zugkralt bewiesen. 

So hat u. a. der Film 


wenn sich nur ge¬ 
eignetes Material 
darbietet. W ir koir- j 
men auf einzelne 
seiner Ausführun¬ 
gen bei Gelegenheit 
noch einmal zurück. 

Lothar Stark 

fabriziert. 

Zwischen den 
Herren Gustav 
Schwab und Lothar 
Stark ist eine Inter¬ 
essengemeinschaft 
abg eschlossen wor¬ 
den, die die Fabri¬ 
kation zugkräftiger 
Publikumsfilme be¬ 
zweckt. Als erstes 
Manuskript wurde 
Fauteuil 47 von 
Louis Verneuil er¬ 
worben. Es handelt 
sich um emTheater¬ 
stück. das auch bei 
uns großen Erfolg 
erzielte. Man will j 
die Rolle teils mit 
deutschen, teils mit 

französischen Dar- - 

stePern besetzen 
Die Regie will Ga¬ 
ston Ravel führen. 

ein Regisseur, der für Gaumont, Pathe 
und die U. C I. schon über fünfzig 
Filme hergestellt hat. Für die Herstellung 
des Films sind vier Monate in Aussicht 
genommen. Man will also anscheinend 
Wert auf eine gewisse Qualität legen, die 
über das Maß des Gewöhnlichen hinaus¬ 
geht. 


Man achtet nicht darauf. 



Die Insel der Erkenntnis 

dem Theaterbesitzer keine Filme mehr ab¬ 
zugeben, der von einer eventuell neu zu 
gründenden Firma Filme mietet. Daß 
solche Resolution gegen die guten Sitten 
verstößt, ist dem Verband sicherlich be¬ 
kannt gewesen, und man hat Auswege ge¬ 
funden, die angeblich ein gerichtliches 
Vorgehen unmöglich machen. Der Grün¬ 
dung neuer Niederlassungen amerikani¬ 
scher Konzerne will man mit einer sol¬ 
chen Vorschrift entgegentreten. Bei der 


Pfcrf Air*# National 


..Eifersucht** mit 
Lya de Putty große 
Erfolge gehabt, auch 

em Film der Mün¬ 
chener Lichlspiel- 
kunst ..Es klingt 
e n Lud aus der 
Jugendzeit**, geht 
mit gutem F Holge 
in <ien A. T.-l icht 
speien ..Die Herrn 
der Welt“ wurde 
cucn wieder ausge* 
pacl t und hat e nen 
unerwarteten Kas- 
st nerfolg. 


Die in Reval be¬ 
kannte und ge¬ 
schätzte Firma R 
von der Ley. die fast 
sämtliche größeren 
Verleihfirmen des 
Gebietes Randstaa- 
ten für die Republik 
Estland vertritt, be¬ 
absichtigt. sich in 
eine A.-G. umzu- 
wandcln und im 
freien Markt direkt 
ihre Flinkäufe zu 
tätigen. 


ln Reval wurde die Franko Baltiqm 
Film-Gesellschaft gegründet, die vorwie¬ 
gend französische Produktionen in den 
Randstaaten verleihen wird. 


Die Baltische Filri Union in Reval h.» 
sich mit Herrn Kreutzer verbunden un^ 
kontrolliert damit die bedeutendsten dr 
Uraufführungstheater für den Bezirk E“ 
land. 


Der Verband der Filmindustriellen 
weist seine Mitglieder in einem Rund¬ 
schreiben darauf hin daß das Preußische 
Handelsministerium Klage geführt hat 
darüber, daß die Bestimmungen über das 
Rauchen in den Atelierbetrieben nicht 
mit genügender Strenge durchgeführt 
werden. Ebenso soll in manchen Betrie¬ 
ben bei Arbeiten mit explosiven und 
feuergefährlichen Stoffen nicht die nötige 
Sorgfalt obwalten. Der Verband der 
Filmindustriellen bittet seine Mitglieder, 
den bestehenden Sicherheitsvorschriften 
die allergrößte Aufmerksamkeit zuzuwen¬ 
den, zumal hei deren Außerachtlassung 
schwere wirtschaftliche Schädigungen, so¬ 
wohl was die Haftpflicht als den Veilust 
der Versicherung betrifft, zu gewärtigen 
sind. 

Wir können dem unsererseits nur hin¬ 
zufügen, daß gerade in bezug auf das 
Rauchen große Mißstände vorhanden 


Eigenart der Vermietung und hei der 
scharfen und persönlich gerichteten Kon¬ 
kurrenz wird eine lange Dauer dem Ver¬ 
bände sicherlich nicht beschieden sein. 
Es ist auch anzunehmen, daß eine auslän¬ 
dische Firma, die hier eine Niederlassung 
gründen will, sich sicherlich an die be¬ 
treffende Gesandtschaft um Schutz wenden 
wird und durch solche Bestimmungen 
eines Verbandes nur sehr böses Blut in 

Regierungskreisen geschaffen wird. 

• 

Bisher wurde in den Randstaaten die 
Zensur der Filme sehr leicht genommen, 
ln letzter Zeit machen sich in Regierungs¬ 
kreisen Strömungen bemerkbar, gegen den 
Film energisch Schritte zu unternehmen. 
Schuldig sind einzig und allein die Thea¬ 
terbesitzer, die durch aufreizende 
Annoncen und Betitelung die Filme 
dem Publikum anpreisen und somit 
die Kinogegner reizen. Als erste 
Abwehrmaßnahme besteht seit einer 


Die Bauten des Kinos Vulcan in Ri¬ 
schreiten rüstig vorwärts, so daß man 
reits ira Januar mit der Eröffnung rech 
nen kann. Mit seinen 1500 Sitzplatz^ 
wird Riga dadurch die Sorge der Uran! 
führung erleichtert werden. 


Der von der Münchener Lichtspielku~* 
hergcstellte Film „Die Leuchte Asiens 
wird in kurzer Zeit in Riga seine Urauf¬ 
führung für die haitischen Provinzen er¬ 
leben In Finnland wie in den RandsU*- 
ten wird schon jetzt eine gewaltige Pf ' 
paganda gemacht. Die Pressenotizen J j 
Deutschen Fachpresse sind gesammelt und 
in Druckform an die gesamte Rundschau 
versandt worden. Anläßlich der Premiere 
wird eine Pressevorstellung vor Regier^ 
und Behörden geplant, was sonst in den 
Randstaaten sehr selten der Fall ist. 




Nummer 978 


Rinttnotogrnjf) 


S«;te 27 


6er 


I \ie Idee der Kreuzworträtsel-Filme. 

■ ^ die die Rebus-Film herstellt, erregte 
solches Interesse bei dem bekannten 
Schrittsteller Hans Brennert. dali er sich 
für die Mitarbeit zu diesen Filmen zur 
Verfügung stellte. Die R>bus-Film hat 
ihn für die literarische Mitarbeit an allen 
acht Kreuzworträtsel-Filmen, von denen 
die ersten unter der Leitung Paul 

Lenis und Guido 

Scebers bereits in 
Arbeit si nd, ver- ■- 
pflichtet. Den Ver¬ 
trieb hat, wie be¬ 
kannt, die Nemo- 

f-'iltn-Verleih G. m. 
b. H.. Berlin. 


Einsendungen aus der Industrie. 


|>;»ul Ludwig Stein hat soeben den neuen 
* Dfilm der Ufa, „Eine anständige Frau ' 
(nach dem Roman „Die Insel der 
Träume“ von Paul Rosenhayn), Manu¬ 
skript Wilhelm Thiele, mit Liane Haid. 
Marriet Milner, Harry Liedtke und Alfons 
Fryland fertiggestelH. 


I V in allen Kri- 
■ " tiken besonders 
lobend hervorgeho 
bene musikalische 
Illustration zu dem 
neuenUia-Film „Der 
t anzer meini r Frau“ 
im U T. Kurfursten- 
damm ist von Hans 
May zusammenge- 
stellt worden. 


V Virch das große 
Autse en und 
den Publik umser- 

iolg. den der Zille- 
1*11« ..Die Verrufe¬ 
nen** erlangt hat. 
v eranlaßt, hat das 
< timhaus Karl Sü- 
T 'ng. Berlin SW'48. 
riedrichstraße 247. 

• on Professor Zille 
die Genehmigung, 
iren zweiten Ztlle- 
tlm unter dem Titel 

Die — da unten“ herauszugeben. Wie wir 
m ren, hat der bekannte Regisseur Viktor 
anson die Regie dieses Films über- 



Pal und P.*Uclion ab Poluiti»« 


lAoppelhochzeil an Bord Vandergoults 
lacht, die in der Adria kreuzte, ist die 


•mmen. 


1 > eg^nald Denny, der Liebling des deut- 
* sehen Filmpublikums, erscheint noch 
d.eser Saison in einem neuen Groö- 
«m der Filmhaus Bruckmann & Co. A.-G. 
n ter dem Titel „W ; arum soll er nicht mit 
,r . . 8 .Akte von Liebe. Auto und 

! >den Tieren. Der Film gelangt dem- 
-*chst im Primus-Palast, Potsdamer Str., 
*ur Uraufführung. 


J J»e Deutsche Vereins-Film-A.-G., Gene¬ 
ralvertretung der Fox Fihn Corpora- 
n . hat in Breslau. Schweidnitzer Str. 31. 
tln v Filiale tür den Bezirk Schlesien er- 

«dfnet. 


Stätte auf reger dster Ereignisse Der 
Präfekt von Venedig will einen Hochstap¬ 
ler verhaften, der heute allen Leuten — 
speziell wenn sie jung, schon und Baro¬ 
nessen sind — din Kopf verdreht. Schlie߬ 
lich würde doch noch alles schief gehen, 
wenn nicht Georg Jacoby. der Domo-Re- 
gisseur. die Sache in die Hand nähme und 
die schwierigsten Parteien unter die 
Haube brächte: Livio PavanelH reicht 
Elga Brink die Hand. Paul Heidemarin 
nimmt Elena Lunda. Mierendorff teilt 
Segen nach allen Seiten aus. Otto Kar- 
turek dreht an der Adria die Szenen zu 
dem im Verleih des Filmhauses Bruck¬ 
mann herauskommenden Film ..Der Ritt 
in die Sonne" nach Paul Rosenhayns 
Roman. 


LJ err W'ilhelm Sensburg w.rd in dem 
* * von hm in kurzer Zeit auf eine re¬ 
spektable Höhe gebrachten Filmpalast den 
Terra-Film „Gräfin Mariza’ nach inter¬ 
nationalem Muster großzügig herausbrin¬ 
gen. Der feierliche Prem Krenabend ist 
am 18. d. M„ also zwei Tage vor der Ber¬ 
liner Aufführung, angesetzt. Das Pro¬ 
gramm enthält neben einer großen Or¬ 
chester - Ouvertüre 
und der Fox-Schla- 
gcr-Grntetke .> ar¬ 
mer wider Willen'* 
als Vorbereitung auf 
den Film eine Con¬ 
ference von Joe 
Slockl in der Maske 
des Populesco f.. Mo¬ 
ritz. reg* dich nicht 
hinauf!“) und den 
Gesang eines be¬ 
liebten Tenors Das 
für diesen Abend 
verdoppelte Or¬ 
chester wird der be¬ 
kannte W lener Ope¬ 
retten - Komponist 
und Dirigent Oscar 
Jascha leiten. Da 
nun eine derartige 
Aufmachung ir 
München eigent¬ 
lich polizeilich ver¬ 
boten ist. kann diese 
Programmfolge nur 
als einmalige W'ohl- 
tätigkeits veranstal - 
tungstattfinden. Die 
Eintrittspreise der 
durchgehend nume 
nertvn Plätze wer- 

f%mi Pniln tltum F.tm S,ch «*Cf 

au ßer gew «hn liehen 
Hohe von 3 bis 
8 Mark bewegen Endlich wird der Abend 
tadurch ein besonders feierliche» Gepräge 
erhalten, daß für das Publikum Gescll- 
»chaftstmlette vor geschrieben nt. 


Uit ihn schon“ und „Billies Groß- 

I I 

nische Grotesken, die der Ring-Film-Ver- 
leih herausbringt. In der erstgenannten 
spielt der weltbekannte Filmkomiker ßillie 
Bevan unter der Regie von MacSennet 
und in der zweiter der italienische Dar¬ 
steller Monty Rani* die Hauptrolle. Die 
Titel sind in launigen Versen von Richard 
Hutter geschrieben. 


I Vmnerwettcr . . Rüster Kcaton ’ ist der 
Titel eines neuen Buster - Keaton- 
Fünfakters. der von der Paoebus - Filn • 
A.-G. für Deutschland erworben wurde 


















ROHFILM 


GENERAL- VERTRIEB • 

r WALTER JTREHLE 

BERLIN JU/<*c? 


z z 





Nummer 978 


Rmcmatogroph 


29 


man fpritht 






„Der Abenteurer.** 


Ein Paul-Simmel-Film der Aaia. 


Die Emclka in Abessinien. 


I I udolf Dworsky. der künstlerische Obe - 
■* leiter d« r Aala. vt mit seinem Dar- 


n ie Aala-Ftim-A.-G. befreitet einen gro. 
Hi' n Pmil.Sifnmt'I.Filni vor d»»r mil 


tellcreitseilib'e nach manchen Zwischen- 
lallen, über die wir bereits berichtet 
f aben. aus Italien zuruck);ekehrt Die 
\utnahmen für den „Abenteurer ’ den 
Rudolf Walther-Fein mit Harry Licdtke 
• U Hauptdarsteller dreht, sind somit be¬ 
endet. Die Aala ist 


■ " Ben Paul-Simmel-Film vor der mit 
dem Titel „Die Gesunkenen ‘ sich u. a. 
an Originaltypen aus der Kunstmappe des 
genannten Künstlers anlehnen soll. Das 
Manuskript wurde von Leo Heller und 
Ruth Goelz nach dem Roman „Diebe 
von Luise Westkirch verfaßt. 


\ m letzten Dien.tag ist von Munc'nn 

an« ein** wichliöi HtfiiUrlii* 


* • aus eine wichtige deutsche Eorchtii e 
expedition auf gebrochen, die über Mar 
seille und Ägypten nach Abessint n itr 
Rudolf-See und Kaffa-Hochiand in bivii 
unerforschte Gebiete vnrstoßen will zu 
ethnologischen Klarstellung der Eragi 
des Arhamitentums Diese ** 111 « Anrr^tm 


zurzeit mit der Zu¬ 
sammensetzung die¬ 
ses zweiten Rhcin- 
Itlms, der ebenso w le 
Die vom Nieder¬ 
rhein“ nach einem 
Roman von Rudolf 
Herzog hergestellt 
wird. und dem 
wtraussichtl ch der 
gleiche große Fr- 
toig bescher, wird, 
he sc häftigt. 


mmiiiiimii ifoimiiiimii.o iiiM«oiiotiiiiioitiitoiimHioii(iiiifui«e MimmMuiiiUMiiiitiHiHmiKi 



' muekehrt ist auch 
gefahren ! 


I \ 1 cF 0 x-l ustsp;ele. 
* "die auch in Berlin 


Salven der Heiter¬ 
keit erregt haben, 
nachten umgekehrte 
Karriere als zahl¬ 
reiche andere Pro- § 

grimme. Während 
wohnlich ein Pro¬ 
gramm kurze Zeit ~ 

*n einem großen I 

1 heater gespielt 
trd, um dann in 
tnem kleineren zu mtm mihiiiiii 

rschwinden. wur- 
k die ganz entzük- 
nde Fox - Lust- 

uelwoche ..Der Putsch in Leipzig“ zu- 
t »n dem k'einsten Ufa-Theater ge- 
gt, um auf Grund des durchschlagen¬ 
en Krfolges in der nächsten Woche in 
grolite Ufa-Theater übernommen zu 
w erder.. 



des verstorbenen 
Afrikaforsc her »Prof. 
Dr.Schweinfur haus 
der Zeit vor dem 
Kriege ver tolgc i «L 
Fxpedition nimmt 
ihren Ausgangspunkt 
von den letzten 
Resultaten der Kul¬ 
tur morphologischen 
Forschung und ist 
damit eines allgt - 
menen Interesses 


Sl HIHIHI MU'tHtlllMHIHItlHtHHIIIII HIHHHHHI.HIiatlHIIIIHÜlHIHIIIIlUHilHHIIIHIWWMIIIIH iHMttf tlH 


Kmptanii«r<um der l)u»» -IdorK r Filiale der Sudftlm \ -t» 


Wer hat einen Garten? 

\\ f er hat sich nicht schon die Haare 
’ gerauft und gewettert über die 
»dlinge. die die Früchte seines 
I ‘eitles und seiner mühevollen Arbeit 
/ c > r s torten? Wer mußte nicht einsehen. 
d.ili Geduld und Praxis seinem Fleckchen 
• r< fe nützlicher waren als alle Lehr¬ 
bücher über Gartenbau und Obstzucht? 
^ ’-r w ir noch niemals stolz auf den 
ersten «elhstgeernteten Apfel, in den er 
1 auf den ersten Spargel, den er be¬ 
hutsam stach? „Gartenfreunds Freud 
und Leid“ — wie viele erleben das iedes 
** *hr wieder! Der Film mit diesem Titel 
u ‘ r d überall verständnisvolles Schmun- 
* v, n. herzhaftes Lachen und zustimmen- 
Nicken Hervorrufen. Die Kultur- 
Abteilung der Ufa hat hier wieder einmal 
*»s Angenehme mit dem Nützlichen ver¬ 
bunden. Willy Rath schrieb das lustige 
* inuskript. Leo Peukert führte die 
*g«e und spielte die Rolle des alten 


Variete. 

/ irkus und Variete sind vielleicht die 
beliebtesten Milieus für die Film¬ 
regisseure. da sie die meisten Möglich¬ 
keiten für die Ausnutzung der techni¬ 
schen Mittel bietrn, und da sie an sich 
so vielseitig sind, daß sie den Regisseur 
anlocken müssen Und trotzdem — es 
ist vielleicht noch niemals, noch keinem 
Regisseur vollkommen gegluckt, jene ner¬ 
vöse Spannung, lene sich überstürzende 
Hast der Nerven- und Muskelarbeit, die 
in der Variettluft zittert, im Film festzu¬ 
halten und wiederzugehen. Der neue 
Film E. A Duponts „Variete”, der mit 
Kmil Jannings und Lya de Putti in den 
Hauptrollen demnächst im Ufapalast am 
Zoo seine Uraufführung erlebt, ist der 
erste Film, der nicht nur im Variete 
spielt, sondern auch die Atmosphäre des 
Varietes enthält. Fine unerhörte tech¬ 
nische Fertigkeit, gepaart mit einer sel¬ 
tenen Beobachtungsgabe und mit einem 
instinktiven Begreifen. gehörte dazu, 
diesen Film, der zu den sehenswertesten 
der Weltproduktion gehört, zu schaffen. 


Es ist klar, daß di r 
| moderne Forscher 

| ohne Heranziehung 

| | desFilmszurwissen- 

| schaltlichen Fettk- 

| gung ursprünglicher 

| Volkstypen und 

Volkssitten wie der 
| Erschließung unbe 

sannter Gegenden 
nicht mehr auskotn- 
i men kann. Der Film 

sichert ihm a der- 
I dem die Verbrei¬ 

tung seiner Fr- 
gehnisse. Darum 
ihhm iiiimiHHHHMH HHiHiiiHiiii. wund'e sich di r 
, , ,„ . Leiter der Fxpedi- 

*** *"*-"'*- hon. der F.lhno- 

graph und Anthro¬ 
pologe Max Gruhi. dir i:n Jahre 1901 die 
tvudsce. 1*^)8 und 19,1 Ägypten bereiste, 
an die Fmelka. welch * den filmischen Teil 
übernahm und der Fxpedition den von 
der Indienfahri her bekannten und in Tro¬ 
pe nphntographie erfahrenen Operateur 
Willy Kiermeier mitgah Außer dies n 
beiden gehören zur Expedition nur noch 
der Zoologe Heinz S< mmer und der ISjah- 
rige Waldemar Grühl. Eine große Reihe 
deutscher Forscher und Forschungsinsti¬ 
tute nimmt an der Kxped.tion regsten Anteil. 


‘»rtenpraktikers. F.rra ßognar ist seine 


1 ers penstige Tochter. F.rich Wenk ist 
. ? r komisch-glückliche Anbeter Die 
Biographie besorgte Paul Lieberenz, 


K * Aufnahmeleitung Willy Roxin. 


Hanni Weiße heim Zelnik-Film. 

1_I anni Weisse. die soeben mit ihren 
* ■ Filmsketchen mit großem E-rfolg ein 
vierzehntägiges Gastspiel in dem 2000 
Plätze fassenden Centralhallen-Theater in 
Stettin absolviert hat. wurde vom Zelnik- 
Film für die weibliche Hauptrolle des 
neuen Films „Die Mühle von Sanssouci“ 
verpflichtet. 


„Volk in Not!** — eine unpolitische Dank¬ 
sagung an Hindenburg 

D er große Deutschland-Film „Volk in 
Not!“, den Hegewald-Film berge 
stellt hat, ist eine Verherrlichung der 
überragenden Persönlichkeit Hindenburgs. 
durch dessen Genie zu Beginn des Welt¬ 
krieges Ostpreußen und damit ganz 
Deutschland vor der russischen Invasion 
gerettet wurde Die Person dev deut 
sehen Reichspräsidenten steht hoch über 
jedem Parteihader, sein Name gehört 
dem ganzen deutschen Volke, ganz gleich¬ 
gültig. welche Einstellung der eine oder 
der andere zum politischen Regime hat 
Der Film will keine Politik machen, er 
zeigt Ostpreußens schwerste Zeit und ver 
herrlicht den großen Retter und Befreier 


Die Kentacky-Girls. 

V^o heißt die auf Seite 16 dieser Nummer 
abgebildete Tanztruppe, die in dein 
Nationalfilm „FinLebenskunstler ‘ mitwirkl 







Seite 10 


ftmcmntogropf! 


Nummer 978 


Harry Piel zieht um. 

^ ichdem Harry Piel nächtelang das 
^ Bahngelände bei Potsdam mit seinem 
..NachtexpreÜ unsicher gemacht hat, ist 
er nunmehr in das Phoebus-Atelier in der 
Hasenheide gezogen, um dort die letzten 
Innenaufnahmen zu drehen. Jedenfalls 
liegt der schwerste Teil der Arbeit hinter 
ibtn. Die nächtlichen Freiaufnahmen stell¬ 
ten die größten Anforderungen an alle 
Mitwirkenden. 


Eine Freudenbotschaft für die Damenwelt! 

7ur Verbilligung des begehrten Silber- 
fuchses hat man im Allgäu eine Silber* 
fuchsfarm eingerichtet. Eine Reihe wohl- 
gelungener Aufnahmen aus dieser Farm 
zeigt die Deuiigwoche Nr. 46. Man sieht 
Keza Khan. Persiens neuen Herrscher, 
dessen Aufstieg vom einfachen Musketier 
bis zum Diktator allgemeines Aufsehen 
erregte. Reiterkur.ststucke amerikanischer 
Schulknaben. Bnder von kalifornischen 
Schönheiten. einer Fußballschlacht in 
New York City, einem Ausflug in die be¬ 
rühmten Adelsberger Grotten und einer 
Fahrt im „Todesrmg" beweisen wieder 
einmal die Vielseitigkeit der Deuiigwoche 


Der Erfolg des „Diebs von Bagdad' 
in München. 


\\ f ie in Köln, hatte der „Dieb \on Bag- 
* * dad " auch in München einen durch¬ 
schlagenden Erfolg. Die Urteile in der 
Presse aller Schattierungen sind einig in 
geradezu enthusiastischen Äußerungen. 
Die ausgereifte Höhe und Geschlossenheit 
der künstlerischen Auffassung ha., allge¬ 
mein Bewunderung erregt. Der Besuch 
läßt trotz erhöhter Eintrittspreise und 
einem täglichen Angebot von rund 3800 
Sitzplätzen in den drei Erstvorführungs- 
häusern nichts zu wünschen übrig. 


SO 000 Dollar Lebensversicherung für 
einen Elefanten. 

as Leben ..Jumbos ', des Hauptdarstel¬ 
lers in dem neuen Metro - Film 
„Jumbo, der Ehestifter*, den das Film¬ 
haus Wilhcim Feindt herausbringt, wurde 
vor Beginn der Aufnahmen mit der immer¬ 
hin respektablen Summe von 50 000 Dollar 
\ ersichert. 

Autklärungsfilme 

arüber, daß der Film ein ganz ausge¬ 
zeichnetes Mittel ist, uin Aufklärung 
über die verschiedensten Gebiete mensch¬ 
lichen Wissens zu verbreiten, braucht 
inen kein Wort mehr zu verlieren, denn 
diese Tatsache wird selbst von erbitterten 
Pilmgegnern zugegeben. Das lebendige 
Bild prägt sich leichter und weit nach¬ 
haltiger dem Gedächtnis ein. als das ge¬ 
sprochene W'ort, das sich im Geiste des 
Hörers erst zu einem Begriff formen muß 
Was ist daher natürlicher, als daß mar: 
auf die Idee verfiel, den Film in den 
Dienst der Volkshygiene zu stellen und 
ihn in erster Linie dazu zu verwenden. 
Aufklärung über die Verhütung und die 
Bekämpfung gewisser Seuchen in die 
breitesten Volksmassen zu tragen, lener 
Seuchen, die noch immer Jahr für Jahr 
Hekatomben von Opfern fordern: Tuber¬ 
kulose und Syphilis. Als ganz besonders 
schwierig erwies sich der letztere Fall. 
Es lag bei der Verwendung des Films 
für diesen Zweck eine Gefahr in mehr¬ 
facher Richtung vor. Bilder, die sich aut 
das Geschlechtsleben beziehen, wirken, 
insbesondere bei iugendlichen Personen, 
leicht auf die Phantasie ein, wodurch 


eventuell das Gegenteil dessen, was man 
beabsichtigt, erreicht werden kann. Als 
Nonsens aber mußte es erscheinen, daß 
einer der ersten Syphilis-Filme, der vor 
drei Jahren herauskam, für Jugendliche 

verboten war. Wo soll denn da die Auf¬ 
klärung einsetzen? Gerade die Jugend 
ist ja am stärksten den Gefahren dei 
Geschlechtskrankheiten ausgesetzt Aber 
noch in e*ner anderen Beziehung ergeben 
sich ernste Bedenken. Die „Abschrek- 

kungstheorie ist besonders in diesem 
Falle eine sehr zweischneidige Waffe. Die 
Kranken sind ohnehin deprimiert, soll 
inan sie da noch mehr verängstigen? — 
Nun hat die Kulturabteilang der Ufa 
einen neuen Versuch gemacht, das schwie¬ 
rige Problem einer befriedigenden Lösung 
zuzuführen, und man darf darauf ge¬ 

spannt sein, inwieweit dies gelungen ist. 
Der Film führt den Titel „Die Geißel der 
Menschheit’*, das Manuskript ist von 
Dr. C. Thomalla verfaßt. Es versucht, an 
die Frage von ganz neuen Gesichtspunk 
ten aus heranzutreten. Eine ernste ein¬ 
dringliche Handlung zeigt uns phrasenlos 
die Tragik des wirklichen Lebens, ein 

Anschauungsunterricht, der um sj nach 
haltiger wirken muß. als er das Seelen¬ 
leben des Beschauers wachrüttelt. Rudolf 
Biebrach. der Regisseur. hatte deshalb 
eine sehr schwierige Aufgabe zu bewäl¬ 
tigen Die namhaftesten und bedeutend 
sten Künstler waren ihm für diesen Zweck 
gerade gut genug. Und sie haben mit 
künstlerischer Scha ( fensfreude eine ethi 
sehe Tat vollbracht, in der Erkenntnis 
damit der Menschheit zu nutzen. Mögt 
der Film die Hoffnungen, die man in fach 
hvgienischen Kreiser auf ihn setzt, vo’l 
und ganz erfüllen. 


Nummer 978 


Rintmatoarrpft 


Seil*- 31 


Die LEUCHTE ASIENS 



GOT AM A BUDDHAS KAMPF UM LIEBE UND ENTSAGUNG / REGIE: FRANZ OSTEN 


EINSTIMMIGE BEGEISTERUNG BEI 
PUBLIKUM UND PRESSE 


B. Z. am Mittag. 3. 11. 25. 

tfw roabiitcr Iidittumt webt burdt bieten AUm . $r«4n 

t»»Äe V«nbicb«ii*l»tlber nnb bcrrtnbe Äktfc be: tu Iben ben Muh« 
(Mt er «uf bte Vcinwatib gebannt unb tatmauienbalie bu.iV bet 
Anher dem finge beo oiirupaero cridilotfe«. Tie pninfuotten fl.n 
.«gc. in baten ungejatiir oiele i<tefanic»i, U «miete .mb 1*ferde ,» 
Kita find, bafften non Mtlidi geitbnuidteti ftolfomaffett »mb ein 
bleibender ouibrmt 

8 Uhr Abendblatt. 3. 11. 25. 

tftmaniu Mdt gibt beut ffiibbb« io uncitbtub mtturltdu ;{H(K. er 
tetib! bte imtbitcn »irfungvn mit bem unbcrfnnif eiten, i<blubk:< 
«Pttl rtneo Tiiettanten. ber bto Annerite mit ber 

feinem ffalfe bitrtb »eine Stitnit tu bienen. erfüllt in. . ©eeui 
Test ubcrroiibt bunt» bte Annerhcbtcit, burib bte *itogcgiKtoc ibett 
ber Taritcttitug . .. Cfreu »onnt «no ben un wirten ben f»itu»irfenbett 
ei» tfnfeinble, nupt bte *Hogli<bt<tteu ber ■W««knf taten <nio, n.imm 
i»tr alte holten ct*ftß Ander. webt all bte ittki tittb <*ebriii*r 
beo Van beb in innen Ailm, Tterc. ffaiiien. rdMiutd «nb 'Meatt fhen 
alle« ift ifbt «nb io t»e «wandt. wie es bte uralte Iradtnon An 
Men« forbert. 

Neue Leipziger Zeitung. 31. 10. 25. 

Au bieieui Artlm lut inb eine «au> rem de nnb itbetatio bunte fPeli 
.»ui. oor ben bizarren Tempeln oaiataercu bte UriiRfekiaittcn nnb 
bk «Ircttrotfc, ber Honig lebt fern bem ffal! nnb war m«tno i»o« 
irinnt Vctden, in ben rtnaheit drangt itd> ine 'Oleitfle. nnb bie 
**tn:trr hege breit Üeidnuui nnb Habt »ur ihre Minder . . . 

München-Augsburger Abendzeitung. 24. 10. 25. 

Sfce eine padendc «tnfome rauidu ber AUm »Tie Veitibt« BÜm« 
btt bin . . . «Io würben bte £*uitbcr oott Taiiicnbunbfi»t«*r *adit 
ptotMut) uno lebendige fifcrtlMbteit. «io waren wir felbit mitten itu 
bunten epirt nun Viebc nnb «eltgfctt. Acft Hebe fluf*ugc, iRcmr 
iptele, Aagdtrotbat ittbeinbe ffalfomgffer: - wer norme g in arm 
»elige »orte «u fiel den. iihio JnMeno 2rinnt-, nnb Wunderland oor 
.luettaitienb Aa twci: \u bteten oermodne 

Berliner Morgenzeitung. 4. 11. 25. 

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nnb ffalfsfeflc find «nf ber Vctnwanb «etipilmüen — etn $färn»rit 
ouo Tau iettdmi deiner fJadM Uno o irroporrn ubetnt beim fhinlul 
bteier tropifdien llepptgfcit bte Bebniinbt natb bem !Hirt»an«i. mub 
ber flitflofunft un groben üidtt»'. betnabt tinverbanbluh* 


Münchener Zeitung. 25. 10. 25. 

Taft bao finge babet griatttgt würbe oon ben aibotilKiitii bei 
fl* ti it ber weit «Uibten#. bae- oerbarft mobl, al»et »ututH btt nubt bte 
»tifung beo llkrti.' »«tv iah mau utibt alieo! Tao mbtiibe f*olt. 
wte co tn tn iettitm tenrigett ^tot« uno tet.ter flrttteltgfett. bte edMrit 
nnb beert üben »*i «ber bauten beo «onncnltiubro. üragnou'iig. mit 
Uameien nnb t v !» taitten, t oft be rite tu «'ktibmvib «ne bem 2ib.n 
ber imernurMUb teiiben fNabarabitbao. . . 

Neue Berliner 12-Uhr-Mittags Zeitung 3. 11 25. 

ein fiktl oon erlefencr etboubett. intt ,\tlm obue rtbuuui. 
unb obue 2t»uo fKtt fKemtben atro eit er fi elt, in ber ii«i 

rgan>KHbtit i nb nteßenwart iiiaribeulMTt » ilinxn iWtt lein 
i ln u*.b fialatlen. bte btt l^batitafte tebeo A Imardnielten «patten 
•Kit einer tra'imtHi*te«t. «ebniiKbtigeu •♦»i’eio.'nt, bie itt oitiHtaMiia 
auotlir.fi. 

Berliner Volksz^itung. 4. 11. 25. 

Ti- boiie. poii leinet tbeatraltigkii ii»anineiibe«i aitgt! tau leite 
sliiltur bet fkuHgungeti. bte btekn Anbeiu ge a mg nnb. entiudeu 
btto fluge b<.o ;iui<baiiere 2eria Tetn «# 1?nuvei»iH ubreitet 
bordi bteiiti Ailw int ber weuben UutMiafttitett ibr.r braune», 
«^lieber. Tie iKelobte ibree- ««kiiigeo faiguiert 

Münchener Neueste Nachrichten. 24. 10. 25. 

ffar «*lem ftnb bn betbeu ^viuptbarftetter be«» utngen flubbba tiub 
«einer blumen|«m4 Heutabliii «taon ooti einem flbtl unb einer 
tdilidr.eit flitutut bte bao «.in* egiet buribnrabirn unb itelleittuci«. 
in k'.rttttRige iKordienfttinwtung «»er .ih-m . 2e tfaiu fiembe *kli 
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idKlnno btlNii Meie insiifbe fskit bebt in ritaiinluben tMIbern 
oor unb auf. 

Bayerischer Slaatsanzeiger. 23. 10. 25. 

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Si-ite 32 


funcmntogrcpfj 


Nummer 9/S 



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Nummer 978 


Rincmotoprapfi 


Seite 33 


Atttträedpttfcfc StuttiMau 




Das Antlitz des Films 

Von Dr. Ernst W e i z m a n n . Wien. 


(Forti 

Bei den wenigen Filmen der letzten Jahre waren 
die große heroische Geste, kräftiger Nationalismus, der in 
Italien immer zu Haust' war und sein wird, Massenaufwand, 
starke Akzente im rein Äußerlichen, einseitige Auswahl 
des Stoffes, das Auftreten vorzüglicher Mimen und be¬ 
rühmter Frauenschönheiten, in der Technik selbst aber 
manches Unschöne und Unfertige die hervorstechenden 
Zuge. Gabriele und Gabrielline d'Anunzio. Italiens größte 
Regisseure, die jetzt schon lange nicht mehr hervortreten, 
haben manchmal über dem großen Format das Technische 
ganz vergessen und daneben auch bei der Übersetzung 
\ erdischer Größe in das Fiimmäßige in ihrem Enthusiasmus 
künstlerische Mißgriffe begangen, die man wohl verzeihen, 
.'her nicht übersehen kann. 

Typische Filme sind hier: Cabiria. Quo vadis? 

IV. Amerika. 

Ich widerspreche der Behauptung, daß Amerika mit 
seinen Filmen die Welt „erobert * hat oder je „erobern'* 
wird. Richtig ist, daß die Vereinigten Staaten die F Im¬ 
pf oduktion vollkommen industrialisiert haben und wir hier 
das erstemal ein Entwicklungstempo beobachten können, 
das sonst in der Zeit von der Entstehung einei Kunst bis 
zu ihrer Verbreitung noch nie vorher in FIrscheinung ge¬ 
beten ist. Manches zeigt diese Spuren von konzern- 


letiuog) 

mäßiger und superfabriksmäßiger Produktion mit den 
krassen Erscheinungen, die immer bei einer forcierten I r 
zeugung aufzutreten pflegen. So ist B. der Expansion* 
trieb des amerikanischen Films vor allem in der Produk¬ 
tionsweise begründet. Obwohl Amerika die Kosten jedes 
durchschnittlichen Films durch den Absatz im eigenen 
Lande mühelos decken konnte, hat die Industrialisierung 
eine so scharfe Konkurrenz im Herstelli ngsland geschaffen, 
daß die FilmfaLrikation sich bald dorthin wenden mußte, 
wo die Konkurrenz weniger scharf war: nach dem Aus¬ 
land. Da ahe* eine Massenfabrikation nur Sinn hat. wenn 
sie die Bedürfnisse von Massen befr-ecigt. muß jede der¬ 
artige Erzeugungsart den Wünschen tnd Ansprüchen, dem 
Geschmack und Geist der Masse vollkommen, ganz schran¬ 
kenlos entgegenkommen. Das ist der Grundsatz der so¬ 
genannten ScMagertabrikation. Mit diesen Feststellungen 
ist eigentlich die Charakteristik des merikanischen Films 
ei schöpft. Denn alles andere sind nur inehr notwendige 
Folger., die wir aus Vergleichen mit mderen Industrien 
Amerikas am besten und wahrheitsgetreuesten ermitteln 
können. Die Art der Reklame für Massenfabrikate, die 
V ertrustung der Flrzeugung. die Auswi h! der Arbeiter, die 
Konkurrenzmanöver, das alles unterschi idet sich gar nicht 
von den Mitteln, mit denen etwa Ford in der Automobil¬ 
industrie oder Rockefeiler im Fosenbahnbetrieb oder Van- 



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Seite 34 


ftmcmatograpty 


Nummer 978 


derbilt im Zcitun^sfach hervorragende Großen geworden 
sind D eswegen tun wir vielleicht alle d.r.i amerikanischen 
Film unrecht, wenn wir ihn hier in Kutopa mit unseren 
cuiopuischen Augen betrachten und werten, wollten wir 
gerecht sein, so müßten wir uns vorher erst ..amerikani¬ 
sieren', um ein zutreffendes Urteil abgeben zu können 
W ir verurteilen künstlerisch und moralisch den amerika¬ 
nischen Film gewöhnlich nur aus dem Grunde, weil wir 
ihn an unseren NX unschen und Erwart! ngen. an unseren 
Forderungen hinsichtlich Geschmack und Kultur zu messen 
versuchen Der amerikanische Film ist aber nur für 
Amerika geschaffen, und zwar vor allem als Ware, und 
kommt auch zu uns wieder nur als Ware, nämlich als 
amerikanische Exportware. Ist der Preis konkurrenzfähig 
gegenüber den kontinentalen Erzeugnissen. so wird das Ge¬ 
schäft eben zustande kommen. Da aber der Vertrieb in 
Amerika meist schon die Kegic deckt, eine angemessene 
Verzinsung bringt und auch noch eine ansehnlich*» Amorti¬ 
sationsquote abwirtt. kann dieses Expt rigut nicht nur zu 
konkurrenzfähigen Preisen nach Europa kommen, sondern 
überdies auch die Preise der Konkurrenter, in Europa 
di ticken. Es ist sehr fraglich, ob das Problem der Kontin¬ 
gentierung oder selbst des Schutzzolles heute schon gelöst 
ist. Jedenfalls ist man z. B. in Österreich mit der Erkennt¬ 
nis dieser Frage zu spat gekommen und sieht heute die 
Folgen. Nach dem früher Gesagten ist es erst eine Tat¬ 
sache zweiter Ordnung, dali der amerikanische Film in 
seinen durchschnittlichen F rze igmsser unserer Kultur¬ 
empfindung widerspricht und leider sehr geeignet er¬ 
scheint. den Geist der Massen um einige Bildungsgrade 
hcrunterzudrücken. Der Grund liegt eben in den Eigen¬ 
heiten der amerikanischen ..Filmware“, als deren durch¬ 
schnittliche Merkmale die folgenden besondere Erwähnung 
verdienen: vollkommene Gleichgültigkeit in der NXahl des 


Stoffes, der nur nach den alten Grundsätzen von Spannung. 
Abwechslung. Herkunft aus der Gegenwart. Rücksicht¬ 
nahme auf die Wünsche der Massen und selbst des Pöbels, 
somit auch auf ErAtik und Sentimentalität ausgewahlt wird. 
\ ernachlässigung künstlerischer Regungen und der inner- 
psychologischen Begründung der vorgeführten Begeben¬ 
heiten. Verzicht auf Charakterzeichnung menschlicher 
Tvpen Die Auswahl der Schauspieler erfolgt (vom rem 
bildmäßigen Standpunkt natürlich sehr bequem, für unsere 
ästhetischen Begriffe aber kindisch und törichtI lediglich 
nach den V orzügen der äußeren Erscheinung and fuhrt zu 
einer Art Starsystem der schauspielerisch Unbegabten 
wenn sie nur ein schönes Gesicht, eine schöne Gestalt 
oder grolie Augen haben. Diese Gebrechen werden über 
hruckt durch ''inen Aufwand an Dimension, der manchmal 
wirklich bewundernswert ist und sich ohne Unterschied auf 
alles im Film erstreckt; daher stammt die Vorliebe für 
Massenszenen und gigantische Bauten Zu ähnlichen 
Zwecken dient auch die Vorführung aller möglichen tech¬ 
nischen Errungenschaften, schöner Automobile. Flugzeuge, 
livdroplane. Motorboote. Fabrikhallen, großer Spren 
gungen oder Explosionen usw ln gleicher Weise erklärt 
sich auch die Vorliebe für exotische Gegenstände. Dem¬ 
zufolge fiihrt diese Art von Stil schließlich zu ein^r Art 
Illustration, aber nicht zu einer selbständigen und schöpfe¬ 
rischen Biidbchandlu.ig; es verschwinde! jede Rücksicht 
auf die Grenzen des Buches, im Gegenteil, man bevorzugt 
von Haus aus jenes Manuskript, das vornehmlich solchen 
W unschen Rechnung trägt und dem Regisseur ein Über¬ 
schreiten des Rahmens der Filmhandlung irgend ermöglicht 
Bezeichnend ist die in jeder Beziehung wirklich bewun¬ 
dernswerte Technik, die alle Errungenschaft -asch erfaßt 
und bis zur höchsten Vollkommenheit auszunützen versteht 
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Nummer 978 


Rinematograph 


itc 35 


der sich viel mit Fragen der Kinematographie beschäftigt, 
lunchtet mir, dafi druben jede Firma jährlich eiue auch 
ft.r Amerika sehr respektable Summe für das „Versuchs¬ 
laboratorium*' ausgibt. das keinen anderen Zweck hat. als 
icue. tunlichst patentfähige Verbesserungen /u finden, und 
daß in diesen Laboratorien auch eine Anzahl von deutschen 
und österreichischen Mitarbeitern tätig ist Lichtanlagen 
und der Lampenpark werden fast unaufhörlich iimgestaltet. 
die Zahl der Arbeiter auf dem Gebiet der Elektrotechnik 
ist in jeder Fahrrill erstaunlich hoch und noch uberrasehen¬ 
der ist d.e Anzahl der in den Ateliers gehaltenen und auch 
w rklich eifrig gelesenen technischen Fachzeitschriften 
Mein Gewährsmann hatte seinerzeit die Liebenswürdigkeit, 
mir in seine Sammlung amerikanischer filmtechnischer 
Zeitschriften Hinsicht zu gewähren, und man darf wohl 
sagen. dafi einem erst bei einem solchen Anblick ein Licht 
aufgeht, welchen Kang der Film drüben in der Industrie 
einnimmt Nun erscheint ein wichtiges technisches Merk¬ 
mal des amerikanischen Films, die Art und Intensität der 
Ausleuchtung von Innen räumen, Heranziehen des Kunst¬ 
lichtes für Außenaufnahmen, das manchmal geradezu be¬ 
reits spielerische Anbringen aller möglichen licht technischen 
Methoden und Tricks in einem wesentlich anderen Sinne, 
als bei den Fabrikaten anderer Länder Ich mochte sagen, 
dali auf den amerikanischen Film die W irkung des giganti¬ 
schen Film-Industrialismus bereits abzufärben bc*gtnnt. das 
heißt, daß der Aufschwung dieser Kr Zeugung und die I er- 
bcischaffung aller techmschen Mittel in unerhörter Zihl 
und Größe dazu verleitet, diese Mittel mit einer Art 
Protzigkett und Prahlerei viel zu oft und viel zu häufig, 
also auch an ganz ungeeigneten Stellen, heranzuziehen. 
Das geht noch weiter. In dem Fox-Film „Die Königin \on 


Sabi' und in dem Universal-Film ..Eine Nacht des ln 
ferno“ ist die Handlung geradezu ganz durch du rechmk 
verdrängt Diese unerhörten, architektonisch sehr kompli¬ 
zierten Hauten, diese Fülle von Bildern mit det schwierig 
sten Aufnahme- und Kopie rarbeit (verursacht durch viele 
Tricks, die übrigens musterhaft ausgearbeitet sind). uas 
Verteilen des Lichtes je nach der dargestelllen Örtlichkeit 
und dem Standorte der Hauptdarsteller, diese und andere 
Tatsachen lassen den Inhalt (nebenbei bemerkt er «st in 
Leiden Werken von urwüchsiger Naivität} des Dargebotenen 
ganz vergessen Auch die Photographie selbst ist immer 
ausgezeichnet, derart, daß an Bildern oft das Entlegenste 
hcrhcigeholt und dargestelll wird, um nur die Aufmachung 
unterstreichen zu können Der künstlerische Grundsatz 
daß eine sparsame Verwendung des 'U Gebote stehenden 
Apparates die W irkung erhöht, vor allem die W trkun* 
des dramatischen Ablaufes, fehlt im amerikanischen Film 
aus den weiter oben aufgezeigten Gründen. Diese tecl- 
mschen und künstlerischen Linien ermöglichen eine Art 
Steckbrief des nnerikanisehen Films Er hat. uni ein 
weiteres kriminalistisches Wort sehr bezeichnender Art zu 
g< brauchen, sein ..Signalement . 

Als Tvpenfdmc seien hier genannt: Du Königin von 
Saba Die zehn Gebote. Die Nacht des Infi no. 

V Rußland. 

Ausgezeichnete Filme in sehr geringe! Anzahl hat Ru߬ 
land bervorgibracht, und die Leistungen Stanislawskis 
ragen weit tilier den Durchschnitt mancher Lander empor 
Der Russe wäh't gleich dem Deutsche i gern ernste, mög 
liehst volkstümliche Stoffe für das Buch und legt in der 
Darstellung besonderen Wert auf das . EnsemblespicT 










Seite 36 


Rincmotograpfi 


Nummer 976 


wodurch er sich gleichfalls dem Geschriack des Deutschen 
nähert Bei der zunehmenden Volkstümlichkeit des Films 
in Rufiland, — Trotzki hat sie vor Jahresfrist in einem inter¬ 
essanten Interview gewürdigt. aber leider auch zugleich als 
geeignet zur Propagierung des Sowjetgedankens be¬ 
zeichnet —, ist es nicht verwunderlich, dali die Regie fast 
immer vorzüglich ist und von hoher künstlerischer Verant¬ 
wortlichkeit geleitet wird. Namentlich die Beobachtung 
des Psychologischen bezeugt groliart ge Gedankenarbeit 
und viel Geschmack. Miserabel ist fast immer die Technik, 
die vollkommen in den Kinderschuhen steckt und auch 
nicht über ein einziges modernes, zweckmäßig eingerichtetes 
4ttHtl m Rußland scriu^t I kttM schlecht ist 

immer die Photographie, die zum Teil von durchschnitt¬ 
lichen Berufsphotographen ausgeführt wird. 


Wir wissen heute nicht, wie sich in Zukunft unter dem 
Sowjetstern die wirtschaftliche Lage und die gesamte In¬ 
dustrie des Landes — die heute fast ganz brachgelegt er¬ 
scheint — entwickeln wird, und Voraussagen erscheinen 
müßig. Das eine aber ist sicher: W enn einmal in Rußland 
sich das Privatkapital (heute klingt das freilich noch 
sehr problematisch) dem Film zuwenden und man mit 
F'ncrgic an die Verbesserung und Ausgestaltung der 
Ateliers, an das Engagement tüchtiger K^merafachleute 
und an die FJnrichtung guter Kopieranstalten gehen wird, 
dann wird man mit dem russischen Film als Konkurrenten 
sehr ernsthaft rechnen müssen. 

Typenfilm: Polikuschka. 

(Fortsetzung folgt.) 



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Nummer 978 


Kincmatogrnph 


Seite 37 


PATENTSCHAU 


Vorrichtung zur Höhenverstellung für ein Kino¬ 
aufnahmestativ. 

Das Deutsche Reich schützte eine Erfindung der Fa 
Aktiengesellschaft Hahn für Optik und Mechanik in 



Ihringshausen bei Cassel Das 
Deutsche Reichs-Patent 401 099 
erläutert eine Vorrichtung zur 
Höhenverstellung für ein Kino- 
V|,w vwv. % ^ / I ~~1 aufnahmestativ, dadurch gekenn- 
; zeichnet, daß die Antriebwelle (i). 
: welche die Neigung des Kopfes 

J (2) bewirkt, und das dazugehörige 

Gelenk meinandergelegt sind 
1 erner gibt es eine Vorrichtung nach Anspruch 1. vlo 
durch Übertragungsglieder (5, 6. 7) die vom Artricbs- 
/ahnnd (4) zu einer an der gegenüberliegenden Kante 
der Panoramaplatte (1) angebrachten Hubst inge |9) der 
’Veigungsplatte (2) führen 


Belcuchtungssorrichtung für Vorführungskinematographvri. 

Im I) R. P 415924 schützte das Deutsche Reich der 
l'irma Andre Debrie in Paris ein Verfahren zur Vermei¬ 
dung der Erhitzung des Fiims in einem kmematogra- 
phischen Vorführungsapparat, in welchem als Lichtquelle 
eine Glühlampe mit mehreren unabhängig voneinander 
«»der gemeinsam einschaltbaren Leuchtdrahten verwendet 
wird Es wird somit die Anzahl und Länge der jeweils 
eingeschalteten Leuchtdrahte und damit die \on der 
Lampe erzeugte Wärmemenge nach der Anlaufgeschwin¬ 
digkeit des Films geregelt. 

* 

Vorrichtung zur Aufzeichnung von Schallwellen auf 
lichtempfindliche Träger. 

Eine Vorrichtung zum 
Aufzeichnen von Schall¬ 
wellen auf lichtempfind¬ 
liche Träger, bei der da»« 
schal'a .ifn« hmende Glied 
(Membran) mit einem 
lichtstrahlenbrechenden 
Körpe; (Linse) \ersehen 
ist, wurde Herrn Franz 
Liebtm.nn in Dresden 
im Deutschen Reichs- 
Patent Nr 411065 ge 
schätz! Hur ist du 
die Linse |b( tragende Membrane (a) 'wischen der Licht- 
quel e (d) und dem Film angeordnet. 




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Berlin SW 4%. Friedrichsirahe 12 








Km 


mema 


ncgraph 




3^4 - 


DER NEUE D EU U G S CH LAG ER MIT NICOLAI KOUN , 
RUSSLANDS GRÖSSTEM KOMIKER ! 


URAUFFÜHRUNG .* 20. NOVEMBER. * ALHAMBRA * HURFÜRSTENOAMH 68. 






LIPPENSTIFT 

BUBIKOPF 

EIN SITTENDRAMA AUS DEM MODERNEN LEBEN 


Urte: Ja» - Klttntfen. Im 
Weinen. Puder und Schminke 

MARIA CORDA 

ihre große Kunst! 


JE OLLER - 
JE DOLLER 

EINE GROTESKE IN G GANZ VERRÜCKTEN AKTEN 



Der Film der tausend Ideen, die 

HIINDERTT AUSENDE 

zum Lachen bringen! 



URAtirrttHRUNO: nONIAQ. *3. NOVCMBER 

PRinUSPAlASI 

POTSDAMER STRASSE 


Filmhaus 

Bradanann & Co., A.-G. 

























19 Jahrgang. Nr 979 


Berlin. 22 November 1923 





DER 


3 . 


OCR 





HENIV PORTEN - 
FROELICH-PRODVKTION 


HENNY PORTEN 



REGIE. CARL FROELICH 


Manuskript: W. Wassermann u Fred Sauer 
Pholoqraphie: Axel Graafkjaer 
Gesamfausstaftuna: Franz S-tiroedler 

Darsteller Walter Jar.ssen, Lina Lossen, 
Rberh. Leifhoff, Rob. Garr ison, Rob. Scb.olz 


URAUFFÜHRUNG: 

MONTAG, DSN 30. NOVEMBER IM 

PRIRIiS - MP Al AST 

POTSDAMER STRASSE 


Fi I m haus 

Bruckmann & Co.. A. - ®. 















Seite 2 


Nummer 979 


Richard Hirschfeld G m b H 


Berlin SWoH, Zimmerstr. 79 -So 


Berlin, den 111. November 1925 


Offener Brief • 

an den 

Internationalen Filmvertrieb Deitz & Co. (i. in. b. H.. 

Berlin SW 48 

Fried rieh st ra Be 225 


Sehr geehrte Herren! 

Sie sind allgemein als außerordentlich xeriös und ernst zu nehmende 
Firma bekannt. 

Unter Berufung auf diesen Umstand stellen mir an Sie hiermit in aller 
Oeffenttichkeit folyerde Anfragen: 

1. Ist es richtig, daß Sie mit der Firma ..Deutscher Werk/Um G. m. b. H." 
erst durch unsere Vermittlungstätigkeit bekannt yemorden sind, daß Sie 
diese Firma und deren Film „Die neue Großmacht vorher nicht kannten 
und daß Sie es uns zu verdanken haben , daß Ihnen ein glänzendes 
Geschäft zugeführt wurde, bei welchem Sie ohne Risiko einen großen 
Gewinn gesichert haben? 

2. Finden Sie es für moralisch und nach dem Regriffe kaufmännischer 
Ehre für richtig, daß die „Deutsche Werkfilm G. m. />. //.“ uns für die 
Vermittlung dieses Geschäfts die handelsübliche l*rovision iKMrzuenthalten 
versuchl ? 

3. Finden Sie es für richtig, daß dies mit der Motivierung geschieht, daß 
wir nichts vorher schriftlich abgemacht haben, weil wir den Fehler 
machten, uns darauf zu verlassen, daß seriöse Firmen uns nicht um 
die Früchte geleisteter Arbeit bringen werden ? 

h. Findel es Ihre Billigung. daß wir unser nach Begriffen kaufmännischen 
Anstandes unbestrittenes Recht erst im Ptozeßwege gegen die ..Deutsche 
Werkfilm G. m. b. //.** suchen müssen, welche Firma nicht rinmal ein 
eigenes Rureau besitzt ? 

Finden Sie es für richtig, eine Firma, wie die „Deutsihr Werkfilm G. m. b. llr 
welche ein von uns beantragtes Schiedsgericht abgelehnt hat, in dem 
hiermit gebrandmarkten Vorgehen in der Form zu unterstützen, u;i> Sie 
es tun, und zu welchem Zwecke haben Sie mit genannter Firma zwei 
uns genau bekannte Geheimverträge abgeschlossen, auf Grund deren 
die „Deutsche Werkfilm G. m. b. //.“ den Film „Die neue Großmacht " 
für Berlin unter eigenem Samen vermietet, die Vermietungen jedoch in 
den Bureaulokalitäten und durch Angestellte der Firma Deitz & Co. 
im Samen der „Deutschen Werkfilm G.m.b.Hbewerkstelligen läßt**? 


V ietleicht K önnte B ald eine Animort auf diese Fragen erfolgen? 


Mit itorzüylicher HcH'hachtuny 


Richard Hirschfeld (i.in.h.H. 






Alnemntograpfl 



'*<* d em 0 ie\c^y^ 0 i N BUH ***«dbr 

LUDWIG FULDA. 

Manns bript. NannsKmly fX 

S~\ IN OCN HAU PTROLLEN ^ \ X 

iiildiucCjalnittd 

f) Ovo £) f 

srnrnT*-- 


R.6QI6: 5lDN£y FRANKLIN 

Fi rft Nationaf Fifm 

ß r> £LT~* 


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fljccbus yüin AXj. 


Occ 


Seite 4 


ftmematogroph 


Nummer 979 



kH 


wer 


hat Ihnen 


einmal 

ein 

Vermögen 

gebracht 


Neu inszeniert von 






Numimrr 979 


tfntmatoqrupf) 


Seil« 5 



Richard 












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Rincmatogtoph 



31 


SECHS AKTE NACH DER GLEICHNAMIGEN 
NOVELLE VON ALEXANDER ENGEL VON 
ALFRED SCH1ROKAUER UND REINHOLD SCHUNZEL 

IN DEN HAUPTROLLEN: 

O T T E MEURIANN 

AR R Y LIEDTKC 

KURT VESPERMANN - MARIA KAMRADEK 
HUGO WERNER-KAHLE 

REGIE: 

REllHOlD §CHONZEI 

FABRIKAT: VICTOR KLEIN. BERLIN 

4 - 

URAUFFÜHRUNG 

PICCADIILY 

BISMARCKSTRASSE 93-94 



Nummer 979 


Rmenuttogroph 


Seite 7 




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Seite 8 


Kinematograpt) 


Nummer 979 


(beim @cti*bur# | 

" Ätim.TWu* Tmuuhrn, i«™ 11. Novemoer 1925 

V«f«dr>?h(dlrr | 


An die 

Direktion der 


Deulig-Film A -Q. 

Berlin 
Krausenstr. 


SW 19 

38-39 


Betr.: Richard Oswald Film .Halbseide*. 


Sehr geehrte Herren, 

es freut mich ganz aasserordentlich. Ihnen mit- 
zuteilen, dass bereits dar erste Pilm Ihrer diesjäh¬ 
rigen Produktion: .Halbseide*, Regio Richard Oswald, 
vom Einsetsen an eine ausserordentliche Zugkraft ln 
meinem Film-Palast ausübte. Der Film ist meines Er¬ 
achtens ein ausgesprochener Geschäftsfilm und Kassen¬ 
schlager. wie Ihn die Lichtsplel-Theater in der heu¬ 
tigen Zeit brauchen. 

Ich begrüsse Ihr Prinaip, nur wenige und dafür 
ausgewählte Oeschäftsfilme heraussubringen, und hoffe 
bei Ihren weiteren Filmen auf gleichen Erfolg. 

loh ermächtige Sie ausdrücklich, von dieser aus 
freien Stücken abgegebenen Anerkennung, falls Sie es 
wollen auch öffentlioh, Gebrauch zu maohen 

loh begrüsse Sie 


mit vorsüglicher Hochachtung 



19. Jahrgang, Nr. 979 




I Berlii 


lin, 22. November 1925 


DAS ÄLTESTE 
Fl INFACH'BUIT 




Zweierlei Na( 

Von Arns 


s wird Zeit daß man sich wieder einmal mit der Zensur 
befaßt. Vielleicht nicht mit diesem oder jenem Fall, 
sondern mit den allgemeinen Richtlinien die anfangen, be¬ 
denklich zu werden. Nicht etwa, daß wir dem unmora¬ 
lischen Film das Wort reden wollen, den scharfen, 
schlüpfrigen Titeln, dem zweideutigen Inhalt Aber es ge¬ 
schehen doch verschiedene Dinge, die bedenklich stimmen 
Man will also, um es auf eine andere FormeI zu bringer. 
das Publikum moralisch hehftteo and es politisch des 
wüstesten Agita 
tion preisgeben 
W ir sind im 
mer dafür ein- 
getreten. daß das 
Kino überhaupt 
von der Politik 
Srei zu bleiben hat. 

»aben den Stand¬ 
punkt vertreten, 
laß unsere Licht- 
ptelhäuser nicht 
u Agitationsstat- 
en werden dür- 
en. Wir müssen 
s uns also auch 
erbitten, daß der 
^ ersuch gemacht 
vird. Filme ver¬ 
letzender Art in 
'cn deutschen Ki¬ 
nos zu placieren 
Hier hätte zu- 
achst, soweit es 
''«ch um aufgelegte 
Hetzfilme handelt, 
u>e Zensur ein- 
s < breiten müssen, 
die ja auf morali¬ 
schem Gebiet jetzt 
M feinfühlig und 
empfindlich ge 
"»•rden ist, daß 
n, an manchmal 
verständnislos 
*uit dem Kopf 
chüttelt. 

Zugegeben, un- 
Sy ‘ T * Zensoren 
Vv rsuchen überall. 
w ° es irgendwie 
^bt, entgegenzu- 
k,, mnK*n. zu hel- 
tcn Ul *d zu mil- 
dtr " Die beam¬ 


teten Sachwalter der Filmprüfung zeigen weitgehende^ 
Verständnis für die Bedürfnisse der Industrr*. aber ihnen 
schein n manchmal selbst die Hände gemndn. sie schei¬ 
nen manchmal nicht so zu können, wie sie gern möchten 
Einer der führenden Publizisten der Rechtspresse hat bei 
der Besprechung eines sozialdemokratischen Films mit 
Recht bemerkt: ..Hoffentlich verzichtet die andere Seite 
auf einen filmischen Gegenzug vom selber. Kaliber.“ Kr 
steht anscheinend auf dem Standpur kl. daß man den 

Kampf um die 
Gunst der Mas¬ 
sen mit anderen 
Mitteln zu führen 
hat Fr fugt nicht 
mit Unrecht hin 
:ti: ..Das wäre 

'um Speien!' Fr 
neint damit, daß 
es wohl ungefähr 
das Letzte und 
Schlimmste sein 
könnte, wenn die 
politischen Lei¬ 
denschaften der 
Millionen durch 
einen derartigen 
Kitsch und durch 
derartige Verlo¬ 
genheiten geweckt 
würden, wie da. 
in diesem Film 
der Fall ist 

Nun wird man 
das fragliche 1 Bild 
wahrscheinlich in 
ganz bestimmten 
Kreisen vorfüh¬ 
ren. Dagegen ist 
nichts einzuwen¬ 
den. und demge¬ 
genüber hat Kn 
tik wenig Zweck 
Jede Partei be¬ 
kommt das vor¬ 
gesetzt. was sie 
verdient, und wer 
sich einen derar¬ 
tigen Film gefal¬ 
len läßt, hat das 
Recht verwirkt, 
etwas Besseres 
vorgesetzt zu be¬ 
kommen 



Seit« 10 


Rtncmotoßrapfj 


Nummer 970 


Wir wollen nicht von einem bestimmten Fall sprechen, 
wollen nicht die Forderung erheben, daß dies oder das, 
was geschehen, rückgängig gemacht wird. Wir möchten 
nur bitten, in Zukunft möglichst gleiches Maß in allen 
Dingen anzuwenden. Was auf dem Gebiet der Politik er¬ 
laubt ist, muß auch für die Sittlichkeit recht sein. Man 
darf nicht eine etwas zu stark ausgezc gen« Frau von der 
l^einwand verbannen und die politisch überstark einseitig 
gefärbte Szene immer wieder erlauben. Man muß eine ge¬ 
wisse Norm für die Zensur haben, gan* gleich, ob es sich 
um Politik, Moral. Sinnlichkeit oder Sittlichkeit handelt. 

Es ist notwendig, gerade auf diese Dinge hinzuweisen, 
weil die Zensurfrage über 
kurz oder lang im Reichs¬ 
tag akut wird, und weil, 
wenn nicht alles trügt, 
schon vorher in der Praxis 


absatz heute in ihre Bildstreifen nur eine bestimmte Menge 
von Kapital investiert. Fünfzig- oder sechzigtausend Mark 
mag vielleicht als unterste Grenze für einen brauchbaren, 
auch im Ausland noch verwertbaren Film bei ganz beson¬ 
ders rationeller und gut organisierter Fabrikation gelten. 
Solche Filme müssen selbstverständlich Kontingentsrecht 
haben, aber Filme, die nur um des Ausgleichs willen her¬ 
gestellt werden, sind mit anderem Maß zu messen. 

Wie das gemacht werden kann und soll, sei hier nicht 
näher ausgeführt. Wir sehen darin auch keinerlei Bevor¬ 
mundung des Auslandes, keinerlei Zurücksetzung irgend¬ 
einer ausländischen Firma, keinen Vorstoß gegen Amerika. 

keinerlei Kampfansage, 
sondern lediglich einen 
Grundsatz der Gerechtig¬ 
keit, der von unseren aus¬ 
ländischen Gcschäftsfrcun- 


auf eine gewisse Ver¬ 
engung der Zensurgesichts¬ 
punkte hingewirkt werden 
soll. Aber es hat keinen 
Zweck, darüber heute 
schon lang und breit zu 
schreiben. Wir wollten nur 
darauf hinweisen, und die 
maßgebenden Kreise dar 
auf aufmerksam machen, 
daß irgend etwas im Staate 
Dänemark faul ist, und 
daß so oder so etwas ge¬ 
schehen muß. Man ver¬ 
stehe uns richtig: Wir 
wollen nicht Freiheit für 
Nuditäten, Obszönitäten 
oder für irgend etwas, was 
sich nicht im Rahmen 
dessen hält, was vom 
Standpunkt der Unterhai 
tung und der Volkswohl 
fahrt aus zu billigen ist. 
Aber wir wünschen keine 
allzu große Einschränkung, 
nicht eine Bevormundung, 
keinen allzu großen Ab¬ 
stand vom Buch, der 



den verlangt, daß sic die 
deutschen Gesetze, die nun 
einmal da sind, loyal hal¬ 
ten und durchführen, daß 
sie nicht deutsche Vor¬ 
schriften, die im Interesse* 
der deutschen Filmindu¬ 
strie geschaffen sind, um¬ 
gehen, sondern sie ebenso 
großzügig und gcradherzig 
erfüllen, wie wir das im 
Geschäft mit ihnen tun. 
Diese Scheinfabrikation, 
wie wir sie nun einmal 
nennen wollen, hat auch 
dazu geführt, daß von 
ernsthaften Männern er 
wogen wird, dafür zu sor 
gen. daß an Stelle dt* v 
Kontingents eine hoh 
Zollbelastung tritt. Mar 
sagt sich, daß ein Zol 
von fünftausend Dolla 
auf einen Film für groß- 
Bilder zu ertragen, für 
kleine nicht zu erschwin 
gen ist. 

An sich ist das richtig 


durchweg, wie der Film. Cer».. Grifnih und Lloyd 

nicht nur der Beleh¬ 
rung, sondern auch der 
Unterhaltung und der Belustigung dient. 

Mit zweierlei Maß wird aber auch noch andererorts ge¬ 
messen. Das ist in der Frage der Ein- und Ausfuhrpolitik. 
Die deutschen Verbände beschlossen einmal, fünfzig zu 
fünfzig zum Standard zu erheben. Auf je einen Ameri¬ 
kaner sollte ein deutscher Film kommen. Man bewilligte 
nur als Grundlage für das Kontingent zwei Jahres- 
abschnitte und bekam, besonders wenn es so weitergeht, 
einen bedeutend höheren Prozentsatz. Das wäre an sich 
nicht schlimm, wenn nicht noch in einigen amerikanischen 


Hufh'i tu ..Drei*»»*" Wenn der Amerikaner für 

PKot. t'irmt . . ahnnai den gu*en Film fünftau 

send Dollar Einfuhrgebük- 

ren zu zahlen hat. wird et es sich überlegen, ob er d« 
schlechten Film mit dieser Belastung zu uns bringen soli 
Und selbst wenn er um diesen Preis die Einfuhr versuchen 
würde, würde der deutsche Verleiher nicht mehr in der 
Lage sein, entsprechende Beträge für den Kauf 
zulegen. 

Bei der Riesenproduktion »n Amerika haben sie genut; 
Möglichkeiten, gute Filme einzuführen und fünfzig Prozcn 
des deutschen Bedarfs zu decken. Natürlich ist das Po 
blem nicht so einfach. Es spricht vieles gegen diese L<» 


Konzernen die deutsche Massenfabrikation hinzugekom¬ 
men wäre. Man spricht davon, daß einige dieser Herren 
aus U. S. A. hier bei uns Filme für fünfzehntausend Mark 
hersteilen lassen, die naturgemäß weit unter dem bleiben 
müssen, was wir von einem auch nur einigermaßen brauch¬ 
baren Film verlangen. Hier müßte Vorsorge getroffen 
werden, daß derartige Bilder nicht kontingentsbercchtigt 
werden, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil durch 
eine derartige Produktion der Ruf des deutschen Fabrikats 
im Auslande nur in stärkstem Maße leiden kann. 

Wir wissen ganz genau, daß eine Reihe deutscher Fa¬ 
brikanten mit Rücksicht auf den mangelnden Ausland?- 


sung. genau so wie vieles dafür zu sagen ist. 

Wir sind die letzten, die die Handlungsfreiheit des 
Amerikaners bei uns irgendwie beeinträchtigen wollen. 
sehen im amerikanischen Fabrikat eine wichtige Ergänzung 
zum heimischen Erzeugnis, arbeiten gern mit den Herrc 
von drüben, wenn sie uns dabei auch zu unserem R ic 


kommen lassen. W'ir träumen nicht von großen Gewinn^ 
wissen sehr wohl, daß wir so leicht drüben nicht * - j 
fassen können. Aber man darf es uns dann nicht ü 
nehmen, wenn wir uns dagegen wehren, daß die bestehen 
den Bestimmungen so umgangen werden, wie das je** 


geschieht. 



Nummer 979 


ftmtmotogropi) 


Seite ! 1 


Der amerikanische Filmtrust 


Von unserem New-Yorke 

or der Bundes-Gewerbe-Kommission wird am 24. No¬ 
vember der Antrag gestellt werden, der die Unab¬ 
hängigkeit der Filmtheater von den Filmgesellschaften und 
den Filmagenturen, die den Vertrieb der Filme besorgen, 
bezweckt. 

Nach vier Jahren eingehender Untersuchung der Film¬ 
industrie hat der Oberanwalt W. H. Füller der Kommis¬ 
sion einen umfangreichen Bericht (280 Seiten Maschinen¬ 
schrift) unterbreitet, dessen Kern die Beschuldigung des 
..Filmtrusts“ und seines Präsidenten Adolph Zukor ist. 

Füllers Bericht, 
der eine Unmenge 
interessanter Ein¬ 
zelheiten enthält, 
läßt sich kurz in 
folgendem zusam¬ 
menfassen : Die Big 
Hiree (die drei 
Großen: Famous 
Players - Lasky, 

Metro - Goldwyn, 

First National) sind 
‘.in Trust, dessen 
Kopf und Leiter 
\dolph Zukor sy¬ 
stematisch seit 
lahrzehnten dar¬ 
auf liinarbeitet. 
die amerikanische 
iimindustric zu 
monopolisieren, 
he Big Three kon¬ 
trollieren die Her- 
tellung und den 
‘ ertrieb der Filme 
md sie kontrol- 
»<*ren dieüberwie- 
onde Mehrzahl 
Her Filmtheater 
m den Vereinigten Staaten und Kanada, in denen sie 
natürlich nur ihre eigenen Filme spielen lassen Unter 
diesen Umständen ist es dem unabhängigen Filmfabrikan¬ 
ten, dem unabhängigen Kinobesitzer, dem unabhängigen 
f* Imspieler unmöglich, gegen den Trust zu konkurrieren 
Fe Big Three monopolisieren die Filmindustrie so voll- 

mmen, daß sie ihre Theaterdirektoren zwingen können 
and zwingen, die Filme aufzuführen, die sie ihnen zu- 
weisen — gut oder schlecht, der Direktor muß sie spielen: 
tut oder schlecht, das Publikum muß sie sich ansehen. Die 
l*»g Three monopolisieren nicht nur die Industrie, sie be 
Kernchen und bestimmen auch den Geschmack des Publi- 
knms. Und deshalb sollte die Bundes-Gewerbe-Kommis- 
ston dieses Monopol aufheben. 

Selbstredend bestreitet der Bund der Drei, daß er ein 
1 r 'ast ist, selbstredend bestreitet Adolph Zukor, daß er der 
^ar der Filmindustrie ist — sie bestreiten dies trotz des 
^d.ückenden Beweismaterials, das der Oberanwalt der 
^ mmission überantwortet hat. Es bleibt nun abzu 
w arten, wie die Bundcs-Gewerbe-Kummission über den 
Antrag entscheiden wird. 

Aus dem Bericht, der eine Überfülle allgemein inter¬ 
essierender Einzelheiten enthält, seien in nachstehendem 
nur die wesentlichsten Punkte herausgegriffen: 

Die Filmindustrie nimmt unter den Großindustrien des 
die vierte Stelle ein. Das in der Filmindustrie 
an ßelegte Kapital übersteigt 1500 Millionen Dollar, eine 


H. R. Fl. - Korrespondenten. 

Summe, die sogar größer ist als die Totalkapitalisierung 
der U. S. Stahlkorporation. Die Zahl der ständig in der 
Filmindustrie angestellten Personen beläuft s ; ch auf drei¬ 
hunderttausend; dabei sind weder die Zweigindustrien, 
noch die Angestellten in den Theatern (Sitzanweiser. 
Bühnenarbeiter. Musiker) oder die Fachzeitschriften und 
ihre Angestellten mitgezählt. 

Die Zahl der Filmtheater in den Vereinigten Staaten 
betrug im Jahre 1923 17 156; die Zahl der Besucher wird 
auf täglich 20 Millionen Personen geschätzt, von denen 

7 5 Prozent das 24. 
Lebensjahr noch 
nicht erreicht ha¬ 
ben. Der Bericht 
bemerkt hier: „Die 
Zahl der Kinder, 
die täglich dieSe’iu- 
ler. des Landes be¬ 
suchen. ist 10 Mil¬ 
lionen.'* — Die 
Gesamteinnahme 
der sämtlichen 
Kinos in Amerika 
beträgt rund eine 
Milliarde Dollar 
im Jahr. — Du 
Eintrittspreise, die 
im Jahre 1903 
5 Cent waren, sind 
bis auf 1 Dollar 
65 Cent gestiegen 
die Mehrzahl der 
großen Theater be¬ 
rechnen 85 Cent 
Während sich die 
Einnahmen durch¬ 
schnittlich ver¬ 
zwanzigfacht ha¬ 
ben, sind diek 

für Herstellung eines Films nur auf das Fünffache ge¬ 
stiegen. 

Von den 17 156 führen 10 000 vorzugsweise Filme 
der Big Three auf, und nahezu 3000 geben ausschlie߬ 
lich Bilder dieser drei Gesellschaften; drei Viertel aller 
Kinos stehen unter der Kontrolle des „Trusts“. Vier 
Fünfte! der von Amerika nach dem Ausland verschifften 
Filme sind Paramount-Fabrikate (Paramount sind Famous 
Players). Famous Players haben in den Vereinigten 
Staaten 28 Filialen und außerdem ihre eigene Vertretung 
in jedem Lande Südamerikas. Europas und in den Haupt- 
plätzen der anderen Erdteile. 

Neben Adolph Zukor werden in dem Bericht als füh¬ 
rende Persönlichkeiten des Filmtrusts genannt: Marcus 
Loew, Sam Katz. Barney Balaban, Jesse Lasky. Jules 
Mastbaum, Alfred S. Black, Stephen Lynch. Emest 
Richards, Elek John Ludvigh. 

Adolph Zukor, der jetzt 51 Jahre alt ist, kam mit 
16 Jahren aus Ungarn hierher und arbeitete mehrere Jahre 
in der Pelzbranche, wo er auch Marcus I.oew und Sam 
Katz kennenlernte. Im Jahre 1903 eröffnete er zu¬ 
sammen mit Marcus Loew in New York eine „Penny 
Arkade” — Guckkasten, in denen, nach Einwurf eines 
Penny, lebende Bilder zu sehen waren Das war der An¬ 
fang der Filmindustrie. Heute ist Zukor Präsident der 
Famous Players, Loew ist Präsident der Metro-Goldwyn 
und Katz war bis vor kurzem Präsident der First Natio- 



Seite 12 


Rmcmatograpfj 


Nummer 979 


nal; er ist jetzt Vizepräsident der Faim us Players und hat 
die Abteilung ..Theater“ unter sich, seil Schwager Barney 
Balaban ist sein Nachfolger bei der Firs» National. Arthur 
Loew, der Sohn des Metro-Goldwyn-Prisidenten. ist mit 
Mildred Zukor, der Tochter des Famous-Playe-s-Präsi- 
denten. verheiratet. Mehrere Mitglieder der Familie Zukor 
haben Tausende von Aktien der Metri* und umgekehrt. 

Sehr eingehend sind die Methoden des Trusts geschil¬ 
dert Wie unbequeme iGnobesilzer, d e sich seinen Be¬ 
fehlen nicht fügen 
wollen, durch Eröfl- 
nung eines Konkur¬ 
renztheaters erledigt 
werden wie unab¬ 
hängigen F'ilmfabri- 
kanien jede Möglich¬ 
keit, ihre Filme vor 
das Publikum zu 
bringen, genommen 
wird: wie zum Schein 

Konkurrenzgesell¬ 
schaften gegründet 
werden, deren Bil¬ 
der in den Trust¬ 
häusern als unab¬ 
hängige gezeigt wer¬ 
den. während sie 
tatsächlich dem Trust 
angehören. Sehr aus¬ 
führlich wird erzählt, 
wie der Trust Filme 
en bloc verkauft, 
d. h. die Theater- 
diiektoren. die einen 
guten Film haben 
wollen, werden ge¬ 
zwungen so und so 
viele schlechte mit 
in Kauf zu nehmen 
oder auf den guten 
zu verzichten. Auch 
den Filmspielern, 
selbst den Stars 
gegenüber, ist dei 
Trust der Tyrann. 

Als Mary Pickfords 
Kontrakt mitFamous 
Players zu Ende 
ging, stellte sie, die 
sich ihrer Zugkraft 
bewußt war, Bedin¬ 
gungen, aber Zukor 
versuchte, zu han¬ 
deln. Mary blieb 
fest, und Zukor sagte 
zu ihr: „Sie haben meiner Meinung nach genug gearbeitet. 
Sie sollten sich vom Film zurückziehen. Ich zahle Ihnen 
250 000 Dollar, wenn Sie sich verpflichten, nie wieder auf¬ 
zutreten." Mary lächelte, ging zur Konkurrenz (das war 
damals 1918 die First National) und erhielt ohne weiteres 
bewilligt, was sie von Zukor verlangt hatte. 

An derartigen Einzelheiten und Informationen ist der 
Bericht unerschöpflich reich; es bleibt nun abzuwarten, 
wie der ungeheuer reiche Filmtrust dem Angriff begegnen 
wird. Es sieht nicht danach aus, als ob ihm die Anklage 
v»el Sorge bereite, und seine gewitzten Anwälte werden 
cersuchen, einen Ausweg zu Finden dafür sind sie gut- 
bezahlte Trustanwälte. 

♦ 

Als neueste Nachricht werden in New York Gerüchte 


kolportiert, die von einer Einigung Josef Schencks mit 
Adolph Zukor zu berichten wissen Schenck stand schon 
seit Jahren in gewissem Gegensatz zu Zukor — und als 
ihn sich die United Artists erkoren, geschah es nicht zu¬ 
letzt darum, weil sich diese theaterlose Künstlergruppe von 
den Big Three bedrängt fühlte. Joseph Schenck. einer 
der vorzüglichsten Finanziere des amerikanischen Films, 
hat in überraschend Kurze'' Zeit Ordnung in die unter 
lliram Abrams etwas verfahrene Produktionstätigkeit d r 

United Artists ge¬ 
bracht. Er stärkte 
diese bei seinem 
Eintritt aus Fair- 
banks, Chaplin. Grif¬ 
fith und der Pick¬ 
ford bestehende 
Gruppe schon da¬ 
durch. daß er mit 
seiner ganzen Fami¬ 
lie übertrat. Er 
brachte seine Gattin 
Norme (die heute 
die populärste Film¬ 
diva Amerikas ist), 
seine Schwägerin 
Consiance und sei 
nen Schwager Buster 
Keaton in die Ge¬ 
sellschaft. Auf ihn 
ist der Übertritt von 
Rudolf Valentino zu 
riickzuftihren. Und 
wie es heißt, hat 
Gloria Swansoii von 
1926 an mit United 
Artists abgeschios 
sen, so daß Zukoi 
die sehr hohe Re 
klame. die er in die 
sem Jahr an di* 
Swanson verschwen 
dete, schließlich nu 
für Schenck ausgi 
geben hat. Freilic» 
sind die letzt«: 
Filme mit der sch« 
nen Gloria beinah 
Nieten gewesen, wa 
freilich weniger a r i 
der Gloria, als a’i 

den miserablen 

Manuskripten lie^ 
die für die neueste 
Prod iktion der Par 
m«>unt bezeichnt 
sind. Wenn also eine Einigung von Schenck und Zukor c 
folgt, so würde dies nicht ohne Pikanterie sein. Schern k 
hat noch kürzlich darauf hingewiesen, daß United Artists 
nicht daran dächten, Theater für sich zu erwerben — w 
mit er bei den unabhängigen Theaterbesitzern einen Stc n 
im Brett hat. Wenn jetzt eine Annäherung Schenck und 
Zukor stattgefunden haben sollte, so könnte das aber au‘ h 
bedeuten, daß Schenck die geplante Mittelproduktion (für 
deren Leitung Sam Goldwyn ausersehen war) nicht aus¬ 
führen. sondern beim alten Programm der United Artists. 
der Fabrikation von Spitzenwerken, bleiben wird. Da der 
amerikanische Markt mit Mittelw'are verstopft ist 1,0 
eine Produktionseinschränkung unweigerlich erfolgen 
muß, so erscheint die Einigung der Mächtegruppen nur cki 
bitteren Notwendigkeit entsprungen zu sein. 





Nummer 979 


ftmematcnrnpf) 


Seite I 3 


Neuer Kurs in Österreich 

Von unserem Wiener J.-B -Korrespondenten 


M»ry Pirkford be¬ 
trachtet durch das 
< »hjckti* de* A«'- 
nahni' ippari'«» 
die neuesten Bilder 
tu ..l.it'Ic Anne 
Roscy" 


ei den Neuwahlen m „Bund der Filmindustriellen 
Österreichs" wurde Herr Direktor Heinrich Schnek 
von der „Sascha-Film A. G.‘\ von den V ertretern allei 
Parteischattierungen, mit Stimmeneinhelligkeit zuin Prä¬ 
sidenten i.ominiert. Mit der Wahl eines Präsidenten aus 
den Kreisen der Fabrikation hat sich also der „Bund" 
als erklärter Anhänger der Kontingentierungsidee be¬ 
kannt und bewiesen, daß es i m ernst ist 
Bevor man noch der. 

Ausfall dieser Wahl ahnen 
konnte, bezeichnete schon 
die öffentliche Meinung 
Herrn Direktor Schnek als 
den kommenden Mann 
der einzig und allein von 
der ganzen Branche be¬ 
rufen erscheint, den ver¬ 
fahrenen Karren der öster¬ 
reichischen Filmindustrie 
wieder in Gang zu brin¬ 
gen, denn Herr Direktor 
Schnek gehört zu den 
sympathischesten und da¬ 
her beliebtesten Erschei¬ 
nungen der heimischen 
Filmindustrie, der zwar in 
der letzten Zeit film¬ 
politisch nicht hervor¬ 
getreten ist. dessen kauf¬ 
männische Tüchtigkeit und 
Regsamkeit aber von allen 
Berufsgenossen anerkannt 
ind geschätzt wird. 

In einer Unterredung 
mit Ihrem Korrespondcn- 
en bezeichnet Herr Prä¬ 
sident Schnek selbst seine 
Filmkarriere als eine echt 
merikanische. Anfänglich 
^ei der Textilbranche 
»tig. kam er, vor etwa 
4 Jahren, in erstmrFge 
Berührung mit der Ki.io- 
ndustrie, als er von Ge¬ 
richts wegen zum Zwangs- 
' erwalter eines Lichtspiel¬ 
theaters ernannt wurde. 

\uf diese Weise gelangte 

' t in den Ausschuß der Vereinigung der Kinotheaterbcsitzer 
Wiens und wirkte einige Zeit an der Seite des damaligen, 
her verstorbenen Präsidenten des „Bundes“, Herrn 
1 >r ges, dessen rechte Hand er wurde. In immer in- 
hmerem Kontakt mit der kinematographischen Branche 
faßte er eines Tages die Idee, die „Collegia**, eine Leih¬ 
anstalt der Lichtspieltheaterbesitzer, zu gründen, der 
fast drei Viertel der Kollegenschaft angehörte. Da es 
a ^ er mit der Zeit immer schwieriger wurde, die Kino¬ 
theater mit genügendem Material zu beliefern, hat sich 
„Collegia" mit der „Sascha'* vereinigt, so wurde die 
Leihfirma „Collegia-Sascha" geschaffen, deren leitendet 
irwaltungsrat er wurde. Seit fast sieben Jahren ist nun 
crr Präsident Schnek als Direktor der Sascha tätig. 
t:ber die näheren Umstände und Veranlassungen seiner 
Berufung zum Präsidenten des Bundes befragt, berichtete 
^ err Schnek: Seinem Vorgänger, Herrn Kommerzialrat 
Stern, wurde es — trotz den redlichsten Bemühungen — 



durch die divergierenden Interessen der im Bund ver 
tretenen in- und ausländischen Verlcihfirmen unmöglich 
gemacht, die von der Regierung verlangte einheitliche 
Erklärung in Sachen der Kontingentierung zustande¬ 
zubringen. Diese Bemühungen wurden noch durch die 
Stellung des Herrn Kommerzialrat Stern, als Präsident 
der Vereinigung, der die Interessen aller zu vertreten 
hat. und als Geschäftsführer der „Ufa", also einer frem 

den Firma — sehr er¬ 
schwert. Die Amerikaner 
waren alle gegen jedes 
Kontingent die großen 
Firmen wünschten nur eine 
geringe, die zahlreichen 
kleineren Firmen eine 
starke Beschränkung der 
Einfuhr, so daß Herr Kom¬ 
merzialrat Stern — da er 
eine Einheitlichkeit des 
Vorgel ens nicht erzielen 
kennte —, der ganzen Kcn- 
tingentierungsidee. die er 
früher als Inhaber der 
„Allianz Filmgesellschaft 
von reinem damaligen 
Standpunkte aus propa¬ 
gierte. untreu werden 
mußte and sie schließlich 
ganz verwarf. 

Dies führte zu Gegner¬ 
schaften. die eine Neu¬ 
wahl nötig machten Die 
kontingentfeindlichen Fir¬ 
men wollten die Kon¬ 
sequenzen des Resultates 
der Abstimmung, die gegen 
sie und zugunsten der 
einheimischen Produktion 
ausfiel. ziehen und kün¬ 
digten ihren Austritt aus 
dem „Band" an Da man 
aber ihren Wünschen, im 
Präsidium auch einen Ver 
treter zu haben, in der 
Wahl des Herrn Garai von 
der „Apollo-Film A.-G 
zu einem der Vizepräsi¬ 
denten — um die geplante 
nachgab. unterblieb er- 


Sezession zu vermeiden — 


freulicherweise der geplante Exodus der Kontingent- 
gegner Außer Hyrrn Garai wurden noch zu Vize¬ 
präsidenten des Bundes die Herren Oskar Glück von 
der Firma „Projektograph" und Robert Müller, der 
frühere Direktor der „Pathe Filmgesellschaft", jetzt ein 
selbständiger Unternehmer, gewählt. 

Herr Präsident Schnek ist sich bewußt, daß er ein 
äußerst schwieriges Problem zu lösen, als Aufgabe über¬ 
nommen habe. Der Vorschlag an die Regierung ist fol¬ 
gendermaßen forumuliert worden: Ein Teil des Bedarfcs 
an Filmen für die österreichischen Kinotheater soll als 
Freikontingent, der restliche Teil des Bedarfes, als an 
die Fabrikation gebundenes Kontingent, hier eingeführt 
werden. Ein Schlüssel zu dem Modus der Verteilung des 
Kontingents wird erst gefunden werden müssen Eine 
der Hauptschwierigkeiten ist eben die Feststellung der 
Bezugsberechtigungen der einzelnen Firmen als Kon- 



Seite 14 


Rmematograph 


Nummer 979 


tingentempfänger, die noch nicht vereinbart werden klargelegt werden soll, daß die hiesigen Geschäfte der 
konnten. Herr Präsident Schenk ist aber voller Zuver- amerikanischen Filmfirmen eventuell eingeschränkt werden 
sicht. Er ist fest überzeugt davon, diß in absehbarer könnten, wogegen Amerika Einspruch zu erheben gesonnen 


Zeit der erstrebte Erlaß zur 
Einschränkung der Einfuhr 
der Fremdfilmwaren zur 
Wiederbelebung der öster¬ 
reichischen Filmproduktion 
bestimmt erfolgen wird 
Aber nicht nur die Fabri¬ 
kation, auch der Verleih¬ 
markt würde durch das 
Kontingentgesetz einer gün¬ 
stigeren Situation entgegen¬ 
geführt werden können, da 
durch die unverhältnis¬ 
mäßige Vermehrung der 
Leihfirmen ein höchst un¬ 
gesunder Zustand des Ver¬ 
leihgeschäftes geschaffen 
worden ist, dem nun, durch 
Ablösung der kranken 
Zweige, frische Lebenskraft 
zustiömen würde. 

Die in Wien vertretenen 
amerikanischen Firmen 
kämpfen mit allen Mitteln 
gegen das Kontingentie¬ 
rungsgesetz; ihr Wille, es 
um jeden Preis zu ver¬ 
hindern. geht sogar so weit, 
sich in die inneren An¬ 
gelegenheiten unseres Lan¬ 
des zu mischen So hat sich 
ein Vertreter, im Einver¬ 
nehmen mit alten anderen 
amerikanischen Interessen¬ 
ten, an den Attache der 
hiesigen ^ amerikanischen 
Botschaft mit dem Ersuchen gewendet, eine Vorsprache 
bei den zuständigen österreichischen Behörden zu unter¬ 
nehmen. in der durch die amerikanische Gesandtschaft 



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/ 


/ 


Gertrud«; Qlrattcdt. die M tunti Stiller au» Schweden für d*«* Mctro-Gold* vn 

nach Hollywood cn««gierte (Phot. Mrtntj 


ist. Ich glaube nicht, daß eine 
österreichische oder sonst 
eine europäische Firma in 
Amerika den Mut fände, 
durch ihre diplomatische 
Vertretung verlangen zu 
lassen, daß die geschäft¬ 
lichen Interessen ihrer dort 
ansässigen Landsleute höher 
gestellt werden sollen als 
die der eigenen Bevölke¬ 
rung. Ich glaube auch nicht, 
daß U. S. A. sich sogleich 
bereit erklären würden, zu¬ 
gunsten einiger europäi¬ 
schen Geschäftsfirmer ihre 
eigene Industrie dem Un¬ 
tergang zu weihen. 

Ein interessanter Gast 
weilte in den letzten Tagen 
in Wien. Es war di,?s Mrs. 
H. Sessions, ein Mitglied 
des österreichischen W'ill- 
komm-KLjbs, die auch in 
Filmgeschäften in Österreich 
sich aufhielt. Mrs. Sessions 
erklärt, daß sie von der 
„First National Pictures” 
beauftragt worden ist, unter 
Ausschaltung der europai 
sehen Verlcihgescllschaften 
direkt mit den Kinobe 
sitzern der europäischen 
Hauptstädte Geschäfte ein¬ 
zuleiten, um die Filme ihrer 
Firma weiterzuverbreiten. Sie hat bereits in London und 
Paris für die „First National” geschäftliche Verbindungen 
angeknüpft und fährt von Wien nach Warschau weite: 


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Ra 


Ungarische Neuigkeiten. 

Von unserem Korrespondenten. 


Die von dem Ungarländischen Filmverband in den 
größeren Provinzstidten veranstaltete Enquete der 
Lichtbildtheaterbesitzer hat ergeben, daß bei Behörden 
weder in deren Maßnahmen, noch in der Bemessung der 
Lasten einheitliche Gesichtspunkte obwalten. Es wird 
daher unter Hinzuziehung der Behörden die Veranstaltung 
eines Filmkongresses in Erwägung gezogen. 

• 

Der frühere langjährige Vorsitzende des Ungarischen 
Landesvereines der Kinobetriebskonzessionäre, pensio¬ 
nierter k. ung. Honvedgeneral Eiern er Papp-Väry, ist ge¬ 
storben. • 

Verleiher haben briefliche Urteile über ihre Filme, die 
sie vom Theaterbesitzerverband erhielten, zu Reklame¬ 
zwecken verwendet. Die eingeleitete Untersuchung hat 
ergeben, daß die fraglichen Briefe nur das enthielten, was 
den Tatsachen entsprach. Infolgedessen konnte nicht 
eingeschritten werden, doch sollen für die Folge derartige 
Schreiben nur an den Verband gerichtet werden, der auf 
Grund derselben die Lichtbildtheaterbesitzer informieren 
wird. • 

Bis hinsichts Gewährung von Vorzugs-Eintrittskarten 
in den Kinos kein allgemeiner Beschluß gefaßt wird, 
sollen Zuwiderhandelnde vom Ungarländischen Filmver¬ 
band ausgeschlossen werden. 


Zu den Zwangsfilmen, die jedes ungarische Kino zeiger 
muß, gehört auch jener des Ungaris<hen Athleten-Club^ 
Für denselben wurde der Endtennin dieser obliga 

torischen Vorführung um ein Halbjahr verlängert. 

• 

Unter dem Titel „Ungarische Kinematographisch 
Rechtsregeln” ist jetzt das erste Buch erschienen, da* 
sich mit Kinematographenrecht auf Grund bis jetzt e» 

folgter Entscheidungen befaßt. 

* 

Zum Vorsitzenden des Filmfach-Schiedsgerichts 
Budapest wurde der Handels-Staatssekretär Dr. Desidü 

Papp gewählt, der das Amt auch annahm 

* 

In Budapest wurde dieser Tage ein Prunkkino, da» 

Palace-Lichtspieltheater, eröffnet. 

* 

Die Corvin Filmfabrik und Verleih A. G. in Budapp 
bringt nun ebenfalls eine eigene Wochenschau heraus 

* 

Der Magistrat von Neupest, dem das Ministerium des 
Innern die seinerzeit erteilte Kinokonzession entzogen 
hat, weil nicht der Magistrat, sondern als dessen Bevoll¬ 
mächtigter eine Privatperson das Gewerbe betrieb, hat 
gegen sich die Disziplinaruntersuchung verlangt, die fest- 
steilen soll, daß der Magistrat korrekt vorgegangen sei 



Nummer 979 


fcinctftQtogrnpft 


Seite 15 


Die Filmbearbeitung 

Von Walter Jonas. 


er „Kinematogr^ph" hat in dankenswerter Weise die 
Aufmerksamkeit auf eine Materie gelenkt, deren Be¬ 
deutung scheinbar in den bekannten „weitesten Kreisen** 
noch imm?r unterschätzt wird. Es sei mir als Praktiker 
gestattet, mich zu dem Artikel in Nr. 997 zu äußern, seine 
Ausführungen teils zu beantworten, teils zu ergänzen 
Der Artikel macht zunächst einen 


ten und Routinierten gelingen kann. Aber selbst wenn 
der Übersetzer sprachgewandt und schriftstellerisch be¬ 
fähigt ist. bleibt es eine Unmöglichkeit, nach der Titel¬ 
liste. ohne dauernden Kontakt mit dem Film, gute oder 
auch nur halbwegs brauchbare Titel zu macnen. Allein 
die vielfache Bedeutung, die Wort und Satz in jeder 
Sprache haben können — als pnmi- 


Unterschied zwischen Titelübersetzer 
und Bearbeiter, der meiner Meinung 
und meiner Erfahrung nach nicht be¬ 
rechtigt ist. Die Filme, die ich be¬ 
arbeitet habe, sind — mit Ausnahme 
von zwei Fällen — in ihrem bild¬ 
lichen Teil fast unverändert geblie¬ 
ben. Von Änderungen abgesehen, 
die durch Zensurausschnitte bedingl 
waren, hatte keiner dieser Filme von 
2000 Meter Durchschnittslänge mehr 
als 10 Meter verloren. Bei den bei¬ 
den oben erwähnten Ausnahmen, dem 
..Weibsteufel“ und dem „Leibgardist*, 
habe ich nur aus zwingenden Grün¬ 
den weitergehende Eingriffe vorge¬ 
nommen. 

Ich muß nun allerdings einräumen, 
daß die Filme, die ich bei der „Phö- 
bus" zu bearbeiten hatte, teils 
^pitzenwerke, teils guter Durch¬ 
schnitt der ausländischen Produktion 
waren Keinem, auch dem schwäch¬ 
ten nicht, fehlte irgendwie der künst¬ 
erische Nerv, der zur Achtung vor 
Jer fremden Arbeit zwang. Bei aus¬ 
gesprochen schlechten Filmen, die ja 
ahlreich genug eingeführt werden. 
v *rd der Bearbeiter im allgemeinen 
>cht umhin können, Eisenbartkurer. 
»rzunehmen. 

Jedenfalls gebe ich dem „Kinemato- 
ra ph nicht nur recht, wenn er vom 
Bearbeiter vollständige Achtung der 
vt, n einem Stiller, einem Lubitsch. 
c nem Griffith geschaffenen Form 
v erlangt, ich gehe so weit, dem Bear¬ 
beiter nur dann das Recht zu größe- 
r€n Ausschnitten und Umstellungen 
Zu geben, wenn es absolut kein ande¬ 
res Mittel gibt, die Filme marktfähig 



tives Beispiel sei „I will do“ ange¬ 
führt, mit seiner doppelten Bedeu¬ 
tung „Ich will tun wie „Ich 
werde tun". Nicht allein solche 
Synonyma k innen bei flüchtiger 
Übersetzung im Gesamtgefüge des 
Films zu sinnentstellenden Fehlern 
werden. Wichtiger vielleicht ist 
noch, daß die Atmosphäre und der 
Flair einer Szene durch nicht einmal 
grammatikalisch 'ätsche, aber im Zu¬ 
sammenhang sinnwidrige Satzstellung 
im Titel zerstört werden können 
Ganz zu schweigen von der Gro¬ 
teske. deren Titel meist überhaupt 
nur zu 20 Prozent verwendbar sind, 
weil der Rest, auf Pointen gestellt, 
nicht sinngemäß wiederzugeben ist. 

Man könnte vie leicht sagen, daß 
das Wort „Bearbeitung" für eine 
Tätigkeit, die, wenn auch noch so 
wichtig, sich zum überwiegenden 
Teil doch nur mit den Zwischentiteln 
beschäftigt, irreführt. Sie ist jeden¬ 
falls, richtig ausgeführt, eine nach¬ 
schöpferische. wie das Übersetzen 
von Büchern und das Formulieren 
der Originaltitel, das in Amerika ja 
besonderen Spezialisten überlassen 
wird, die man wichtig genug findet, 
in jedem Programm und in jedem 
Vorspann namentlich aufgeführt zu 
werden. 

Selten genug wird übrigens von der 
Möglichkeit Gebrauch gemacht, für 
den kontinentalen Geschmack ver¬ 
fängliche Stellen durch Titelände¬ 
rung inhaltlich umzuformen. Gerade 
das wäre aber nicht selten am 
Platze, da es meist Manuskript¬ 
schwächen sind, die uns im amen- 


Zt machen. Darüber, was nun als 


kanischen Film stören, nicht Mängel 


'dingender Grund anzusehen istJiB 
"erden naturgemäß immer Meinungsverschiedenheiten 
m °glich sein. 

' eile ich also hinsichtlich der Eingriffe in den bild- 
hihen Teil der fremden Filme den Standpunkt des „Kine- 
m ograph" ganz und gar, so muß ich andererseits eine 
wisse Unterschätzung des Teiles der dem Bearbeiter 
^stellten Aufgabe feststellen, den der „Kinematograph** 
Ti elübersetzung bezeichnet. Schon das Wort „Titel- 
Ü er * e tzung‘* scheint mir irreführend. Gerade das ist ja 
p as U nglück, daß früher fast alle und noch heute viele 
irmen glauben, es genüge, die englische oder französische 
iste einem Sprachkundigen in die Hand zu drücken 
m dem Auftrag, sie zu „übersetzen". Es wird dabei 
erkannt, daß das Übersetzen von Filmtiteln nicht 
"eniger als das von Büchern eine schriftstellerische 
r e *t ist, die eben nur einem schriftstellerisch Befähig- 


der Regie. 

Für das Hauptübel bei der Titelung ausländischer 
Filme, wie sie bei uns noch vielfach vorgenommen wird, 
halte ich, abgesehen von schriftstellerischer Unzulänglich¬ 
keit, vor allem die Flüchtigkeit. Hast und Interesselosig¬ 
keit, mit der sie gehandhabt wird. Ich weiß aus eigener 
Erfahrung, daß die Titel beim ersten Diktat immer un¬ 
zulänglich ausfallen; es gibt nicht einen von mir gctitelten 
Film, bei dem nicht mindestens drei bis vier umkorrigiertc 
und immer wieder neu stilisierte Fassungen Vorlagen, ehe 
die endgültige bestehen boeb. — 

* 

Zu den Worten des Herrn Jonas bliebe nun nur noch 
zu sagen, daß nicht alle Bearbeiter ausländische! Filme 
nach diesen Prinzipien handeln Außerdem sei gern zu- 
gegeoen, daß sich die theoretischen Erörterungen nicht 
immer in die Praxis umsetzen lassen. Der Übelstand bei 



Seite 16 


Rinctnntograpl) 


Nummer 979 


der Bearbeitung wird aber zumeist von jerer Ursache her¬ 
vorgerufen, unter der die gesamte Filmindustrie seufzt, 
nämlich, daß sie zur Industrie der letzten Minute ge¬ 
worden ist. Aus unerklärlichen Gründer wird alles bis 
auf den letzten Moment verschoben unc kann dann nicht 
mehr mit der nötigen Sorgfalt behandelt werden. Es 
wird immer mehr zur Mode, daß Filme, deren Premiere 
für den Freitag angesetzt ist, erst am Mittwoch aus der 
Kopieranstalt kommen und am Donnerstag zur Zensur 
gehen. Der fatale Zustand einiger Premic renkopien, deren 
Vorführung kürzlich den Unwillen der Fichkrcisc erregte, 
ist auf nichts als den Umstand der verspäteten Lieferung 
des Negativs an die Kopieranstalt zurückzuführen, von 
der dann eine Arbeit im Meilen-Tempj verlangt wird 

Genau so steht es mit den Bearbeitungen Die 
Schwierigkeit einer guten Bearbeitung und geschickten 
Adaption wird in der Regel unterschätzt und daher in 
vielen Fällen zu schlecht bezahlt. In der Mehrzahl der 
Fälle erfolgt die Bezahlung nach der Anzahl der Akte, 
von denen jeder mit ungefähr 50 Mark bewertet wird. 
Das ist ein einigermaßen niedriges Honorar, aber die Be¬ 
arbeiter glauben sich dadurch zu helfen daß sie dafür eine 
Schleuderarbeit liefern und im Hetztempo ihre Arbeit er¬ 
ledigen. Man kann Herrn Jonas nur beistimmen, wenn 
er behauptet, daß die erste Titelrcdak .ion selten die end¬ 
gültige Fassung darstellt Es wä.*c dies auch auf den 
Schnitt der Bilder anzuwendeu, denn gerade diese Tätig¬ 
keit erfordert gewöhnlich längere Überlegung und absolute 
Konzentration auf das Bild, wenn auch der filmische 
Instinkt gewöhnlich das Richtige sofort trifft. 

Bei der Unterschätzung, mit der die Filmbearbeitung 
bisher bedacht wurde, konnte es nicht ausbleibcn. daß 
sich ein handwerklicher Zug bei vielen Bearbeitern be¬ 
merkbar machte, die ein ewiges Schema brav auf jede 
Bearbeitung übertrugen. Nun ist das Bearbeiten eines 


Hirnes im Grunde ebensowenig zu erlernen wie das Regie¬ 
führen. Ein paar technische Griffe, die in der ersten 
Viertelstunde begriffen werden, sind alles, was äußerlich 
dazu gehört. Der Instinkt für die Bildwirkung muß dem 
Bearbeiter eingeboren sein. Wer nicht das Gefühl für 
die Tragkraft einer Filmszene besitzt (und diese Empfin¬ 
dung ist seltener, als man meint), der sollte als Bearbeiter 
ausscheiden. Aber leider w'ird dieser Wunsch einstweilen 
kaum in Erfüllung gehen. Die Gründe, die sich ihm in 
den Weg stellen, sind mannigfach. 

Dagegen wäre es möglich, eine neuerdings einreißende 
Unart schnell auszurotten, womit dem Film außerordent¬ 
lich gedient wäre: das ist die Bearbeitung für Berlin W 
Es gibt da ein paar Bearbeiter, d*e vom Kabarett und der 
Operettenbühne kommen, die glauben, das Publikum des 
Kurfürstendamms sei das typische Filmpublikum. Wie 
sehr sie irren, beweist der Umstand, daß solche Filme in 
der Regel von der Provinz, sogar schon von den Außen¬ 
bezirken Berlins kalt aufgenommen werden. Kabarettisten 
wie Morgan und Kollo vergessen, sobald sie Texte zu 
Filmen entwerfen, daß der von ihnen gesprochene oder 
für das Couplet entworfene Witz improvisiert erscheint 
und dadurch viel von seiner Schärfe verliert. Auf der 
Leinwand erscheint er vergröbert — und wir denken noch 
mit Entsetzen an die Titel zurück, mit denen ..Charleys 
Tante“ sich von Kaschemmenluft umwehen ließ. Gerade 
dieser Fall verdeutlicht es, daß es nicht angeht, einem auf 
anderem Gebiete erfolgreichen jungen Mann zweitausend 
Mark in die Hand zu drücken, um einen gut betitelten 
Film geliefert zu bekommen. Der Witz liegt in „Charleys 
T^nte“ doch eben darin, daß studentische Freiheit in 
puritanisches Milieu getragen wird. NX er schauernd er¬ 
lebte. daß Ladies im Nuttenjargon sprechen durften, wird 
dei filmischen Sendung der Coupletfabrikanten zweifelnd 
gegenüberstehen. Robert Ramin. 


Skandinavische Filmperspektive 

(Spezialbericht unseres Korrespondenten.) 


I n Kopenhagen setzte die Gesellschaft „Palladium“ 
unter Leitung ihrer Direktoren Lau Lauritzen und 
Svend Nielsen zunächst die Serie der so erfolgreichen 
Lustspiele mit den beiden weltbekannten Komikern Pat 
und Patachon, die hier nur noch „Der Leuchtturm“ und 
„Der Beiwagen“ heißen, fort. Das Resultat der ver¬ 
flossenen Aufnahmesaison sind sieben Lustspiele, von 
denen das größtenteils in Schweden aufgenommene „Die 
Spritschmuggler“ (in Berlin als „Pat und Patachon als 
Polizisten“) den großen Erfolg hatte. Ferner hat Lau 
Lauritzen in diesen Tagen nach fast einjähriger Arbeit 
die Atelieraufnahmen zu dem „Seefilm“, wie er vorläufig 
kurz und einfach heißt, abgeschlossen. Der Film wird die 
See in ihrer verschiedenen Gestalt und das Leben auf 
und an ihr zeigen. Die ersten Aufnahmen wurden ver¬ 
gangenen Winter in Roskildefjord gedreht und bringen 
wundervolle Bilder, hauptsächlich vom Eissegeln; sie 
wurden im Sommer in Hellerup, der Filmstadt Dänemarks, 
und später auf dem Dampfer „Belle Isle“ auf einer Fahrt 
von Hamburg nach Spanien fortgesetzt. Die Hauptrolle 
spielt der bekannte Schauspieler Jörgen Lund als Kapitän; 
Lilli Lani, im bürgerlichen Leben Frau Direktor Svend 
Nielsen, gibt die jugendliche Heldin. 

An dänischen Spielfilmen erregt C. Th. Dreyers „Ehre 
deine Frau!“ Interesse auch der Kriminalfilm ist mit dem 
„Geheimnis hinter der alten Fabrik“ vertreten. 

ln Norwegen wird das Programm fast ausschließlich von 
Amerikanern bestritten. „Knockout“ mit Milton Sills, 
..Madame sans Gene“ mit Gloria Swanson — wie man 
sieht, ist man hier ganz auf der Höhe der Aktualität —, 
ferner „Der Luftjäger“ mit Lois Wilson — man sieht sie 
sich an. doch ohne große Begeisterung. „Hundert¬ 


prozentige Amerikaner mit viel Spannung. Prügeleien 
herrlichen Boxkämpfen und allem, was man so verlange! 
kann“, auf diesen Ton sind die Kritiker gestimmt. 

Größeies Interesse begegnet ein Henny-Porten-Film 
der unter dem Titel „Jeg elsker Dig“ (ich liebe dich) ir 
diesen Tagen im Victoria-Theater in Oslo lief. So wem 
man hier das Starwesen schätzt, so großen Wert legt mu 
darauf, daß die Darsteller im zivilen Aussehen der RolK 
die sie verkörpern, entsprechen, wii man überhaupt H 
der Auswahl der Schauspieler mit allergrößter Sorgf:» 
vorgeht. Die „Körpergewichtsklausel“, wonach der Ve - 
trag als aufgehoben zu betrachten ist, sobald die b * 
tieffende Schauspielerin ein bestimmtes Körpergewicht 
überschreitet, ist vor allem in Schweden bereits ei e 
Selbstverständlichkeit. Darüber hinaus haben diese Ge¬ 
sellschaften durchweg einen Arzt, dem die Sorge für 
Gesundheit, Schönheit und Körperpflege, vor allem uru 
die Erhaltung der Schlankheit der Darsteller obliegt, so¬ 
wie Vertragsversicherungsgesellschaften, die den Schaden 
versichern, der entsteht, falls ein Schauspieler oder ein* 
Schauspielerin trotz aller Vorsichtsmaßregeln das zu- 
lässige Gewicht überschreitet. 

Das sind aber mehr oder weniger Vorsichtsmaßregeln. 
Die Beliebtheit der skandinavischen Schauspieler und 
Schauspielerinnen, die übrigens zum weitaus größten 1 C! 
von der Sprechbühne kommen, zeigt sich am besten 
ihren Engagements in das Ausland, vor allem nac 
Amerika. So hat Metro-Goldwyn erst kürzlich wiedei 
sechs oder sieben schwedische Filmkünstler auf V cr ' 
anlassung von Mauritz Stiller nach Los Angeles geh° 
u. a. Lars Hanson und seine Frau, Karin Molander Ha* r 
Hanson, Einar Brun und Gertrude Olmstedt 




\\ 




LY fl DE PUTTI 








ELLEN RICHTER 


in 



REGIE: DR. WILLI WÖLFF 



DECLA-LEIH 


VERLEIHBETRIEB OER 

UNIVERSUM-FILM AKTIENGESELLSCHAFT 


















Nummer 979 


Seite 21 


.VARIETE“* DER GROSSE DEUTSCHE FILM 


Fabrikat: 
Verleih : 
Manuskript: 


Rl#»€ : 


Ufa 

Ufa 

Unter Benut¬ 
zung des Ro¬ 
mans ..Der Eid 
des Stephan 
Hüller“ von 
Felix Holländer 
E. A. Dupont 


m Ufa-Palast wurde uns 
m der letzten Woche 
der große deutsche Film 
gezeigt. Wenn man mit 
Schlagworten reden wollte, 
der Film des Jahres. Nach 
Motiven des Felix Hollän- 
derschen Romans ..Der Eid 
des Stephan Hüller“ ge- 
r beitet. Wiederholung al¬ 
ter Motive, die Geschichte 
der vier Teufel, damals ein 
Sensationserfolg, heute auf 
künstlerischen Erfolg neu 
/urechtgemacht und auf 
neu gebügelt. 

Wirklich ein Film, auf 
*en die deutsche Industrie 
<olz sein kann, und der 
überall zum großen Erfolg, 
/.um gioßen Ereignis wer¬ 
den wird. 

Inhaltlich die Geschichte 
des Gefangenen Nr. 28, der 
vor dem Gefängnisdirektor 
die Geschichte seiner 
Schuld erzählt, wie er 
draußen in Hamburg das 
fremde Mädchen kennen- 
geiernt, wie sie ihn sozu¬ 
sagen mit ihrer exotischen 
Schönheit bezaubert, be- 
he*t hat. Weib und Kind 
hat er verlassen, war wie¬ 
der von dem armseligen, 
a Sci sicheren Leben als 
Scruubudenbesitzer in die 
Reihe der Artisten ge- 
rückt, arbeitete in Berlin 
auf dem Rummelplaz hoch 
°ben am fliegenden Trapez 
und wurde über Nacht ge- 
nie nsam mit Bertha-Marie 
aitner des großen Ar- 
tinelli. 

Per begnügt sich nicht 
in Boß und dem 
adchen die neuen Mit- 
^>eit er für die große 
^nsationsnummer zu ge- 
^»nnen, die den gestürzten 
r uder ersetzen sollen, 
Jnndern er nimmt dem Ar- 
^ten auch noch das Mäd- 
i „ en ’ vef führt es und be- 
riJ gt ihn. Der Zufall, eine 
umme Zeichnung auf der 



Emil Janmntf» und Lf« de Putti in „V«nelr , ‘ 



Hauptrollen : Emil Jannings. 

L' a de Putti, 
Mal yDclsc halt. 
W arwick Ward 
Photographie: Karl Freund 
Länge: 2836 Meter 

(7 Akte) 

Uraufführung: Ufa -Palast am 
Zoo 


Kaffeehaus - Tischplatte, 
bringt die Geschichte an 
den Tag. Boß hält fürch¬ 
terliche Rache. Er tötet 
den Nebenbuhler und stellt 
sich dann freiwillig dem 
Gericht. 

Hier hat er jahrelang ge¬ 
sessen. ohne von der Tat 
zu spree icn, ohne eine Er¬ 
klärung abzugeben. bis 
jetzt elementar alles aus 
ihm hervorbricht und ihn 
der Begnadigung, der Frei¬ 
heit entgegen führt. 

FinatsgezeichneterStoff 
selten glücklich filmisches 
Milieu, gestaltet mit einer 
seltenen Kraft, mit einer 
ausgezeichneten Aus¬ 
drucksfähigkeit. Das Milieu 
absolut sensationell. Pho¬ 
tographisch und technisch 
ausgeze chnete Szenen, so 
als die Trapezkünstler 
hoch oben im Wintergarten 
ihre Saltos in der Luft 
schlagen. Bildwirksam die 
Ausschnitte vom Rummel¬ 
platz in St. Pauli und in 
Berlin. Gelungene Nacht¬ 
aufnahmen auf der Straße 
Aber das alles doch nur 
Staffage neben dem großen, 
starken urd einzigartigen 
Spiel Emil Jannings und 
der Lya de Putti. 

Schwer zu sagen, wem 
hier der Ruhm gebührt. 
Der geradezu vorzüglichen 
Regie Duponts. dem un¬ 
vergleichlichen Spiel Jan- 
nmgs, der Lya de Putti. die 
noch nie so gut war wie 
hier, dem Photographen 
Freund, der das Letzte bild¬ 
lich aus den einzelnen 
Szenen herausholte, was 
herauszuholen war, oder 
vielleicht ihnen allen zu¬ 
sammen, die ein Bildwerk 
schufen, das in der ganzen 
Welt Beachtung finden 
muß, das sich weit über 
Europas Grenzen hinaus 
auch die spröden Ameri¬ 
kaner erobern muß. 




Seite 22 


Rinemotograph 


Nummer 979 


I) I E A S S M A N X S 


PATl’Nl) PATACHOX ALS VllLLEH 


Fabrikat: 

\ «Mi 

Rejie: 

Hauptrollen: 

Lange: 
Uraufführung 


National-Film 
National-Film 
Artur Bergen 
Grete Reinwald. Kästner, 
Frau Prasch-Grovenberg 
2115 Meter (6 Akte) 

B. T. L. Potsdamer Straße 


Fabrikat : Dansk Filmindustrie 

Palladium, Dänemark 
Verleih : Bayt rischeFilm G.m.b.H. 

Regie: Lau Lauritzen 

Hauptrollen: Pat und Patachon 
Länge: 2306 Meter (6 Akte) 

Interessenten Vorführung 


in Film nach einem Roman der Courths-Mahler. 

Wie sagt Mephisto in der Hexenküche des „Faust“? 
„Da habt ihr ein großes Publikum.“ 

Und wahrlich, diese Geschichte von cem jungen Mädchen, 
das nach Vaters und Mutters Tod in das Haus von Onke! 
und Tante auf genommen und dort von de* Tante sehr sch’echt 
behandelt wird (der On¬ 
kel. der gewaltig unter 
dem Pantoffel steht, hat 
nichts zu melden), wird 
die vielen Gemüter, die 
sich von Courths-Mahler 
nähren, zu Tränen rüh¬ 
ren und ob des glück¬ 
lichen Ausganges baß er¬ 
freuen. 

Onkel und Tante haben 
nämlich einen Sohn, den 
Herrn Baumeister, der 
treu zu dem braven 
Aschenputtelchen hält 
und das liebe Kind 
schließlich auch zu seiner 
Frau macht. trotzdem 
eine Intrigantin, die den 
Herrn Ernst gerne für 
sich kapern möchte, alles 
daran setzt, das Mäd¬ 
chen schlecht zu machen. 

Der Regisseur Arthur 
Bergen (ich glaube, der 
Film war seine erste 
Regietat) hätte zusam- 
menfassender arbeiten 
müssen. So tritt jeder 
auf wie in einem Büh¬ 
nenstück, wenn er ge¬ 
braucht wird, der szeni¬ 
sche Aufbau knackt hör¬ 
bar in allen Scharnieren. 

Grete Reinwald, die 
„Heldin“, gab die Rolle 
durchweg zu weinerlich. 

Die iungen Mädchen von 
heute sind nicht so 
schüchtern. Bruno Käst¬ 
ner wiederum wohltuend 
diskret, eine herzensgute 
Großtante Frau Prasch- 
Grevenberg. Kar! Elzer 
ein famoser Onkel, etwas 
zu überspitzt Grete Ber¬ 
ger als die kaltherzige 

Tante. Elena Lunda die temperamentvolle Intrigantin, ein korrek¬ 
ter Assessor Fritz Stüwe. Photographie: Leopold Kurtzleb. Im 
Schlußakt hübsche Aufnahmen auf Helgoland. 

Natürlich gingen die Zuschauer, besonders der weibliche 
Teil, mit der verfolgten Unschuld gerührt durch Dick und 
Dünn: und daß der Herr Ernst sich an dem Mädchen nicht 
irremachen läßt, das gefiel den Leuten besonders gut. Hier 
wird doch erfreulicherweise die Tugend einmal nach Gebühr 
belohnt. 

Die anwesende Hedwig Courths-Mahler mußte sich vor 
ihrer stürmisch applaudierenden Gemeinde immer wieder ver¬ 
beugen. 

Wie gesagt: „Da habt ihr ein großes Publikum.“ 



Pat und Pata.kun 


ie werden demnächst einige Schwierigkeit haben, in neuen 
Berufen zu paradieren, der Kurze und de r Lange, dies* 
beiden als herrliches Lachheilmittel in die Welt gesandten 
Vagabunden; denn einige Gewerbe sind sie nun immerhin 
schon durch. 

Diesmal ziehen sie als Rattenfänger, bzw. Kammeriäger durch 

das Land, wozu die Musik 

_ aus der alten Oper so 

nett spielt: „Ein iahren 
der Sänger, von niemand 
gekannt, ein Rattenfän 
ger. das ist mein Stand 
Aber bald wechseln si« 
den Beruf, >ie verdinge 
sich als Mullerbursche 
Alle r.nge müssen ihne 
zum besten dienen. Ma 
muß es sehen, wie Pat 
chon den Mahlgang a 
Karussell benützt und P 
sich in der Mehle e» 
Luftschaukei konstrui* 
De beiden geraten 
eine ziemlich trübe Sa< 
hinein, die sich aber r. 
türlich in WohlgefalL 
auflöst. 

Der Mühlenbesitzc- 
geht es sehr schlecht, c 
Müllerbursch. der 
Tochter der Müllei 
heiraten soll. Pat und 
Patachon, sie alle gerat«’* 
in den Verdacht, die 
versicherte Mühle, dit r 
einer Sturmnacht 
brennt, angezündet zu h 
ben. Bis endlich ü»' 
Täter, ein Nebenbu* 
des Müllerburschen, er’ 
decn! wird und Pat um' 
Patachon als zwei lust *.<• 
Bruder, die „ihre Sa^. 
auf nichts gestellt . F r * 
baß ziehen, neuen Abc* 
teuern entgegen 
Natürlich bietet 
Film wieder zahllose, un¬ 
glaublich komische > 
tuationen. bei denen » 
und Patachon und nie t 
minder das Publikum sic 
wohlfühlen wie die Fische 
im Wasser Der ernste Handlungseinschlag stört m 
Wenn Pat auf einem Windmühlenflügel eine unfrei* 
wirbelige Luftreise antritt. oder wenn Patachon aui * 
Gange des idyllischen, urgemütlichen Dorf gef äug****** 5 * 
dem „Holländer“ das Polizistensöhnchen spazierenfa r ^ 
sich „etwas Bewegung zu machen**, dann ist bei €f 
schauern des Vergnügens kein Ende. 

Unter dem Titel „Lach dich gesund“ eröffnet«** zwe^ 
mödien, „Jimmy macht ’ne Nervenkur“ und ..Billv a s 
milienvater“, das Programm. Dieser Hexensabbat ^ 

scher Groteskkomik leitete sach- und lachgemäß zu . a 
Patachon** über. 


Ph<»t Palladium 



Nummer 91 ^ 


Rmcmotograpfj 


Seite 23 


DAS WUNDER 


Fabrikat: Westi 

Verleih: Ufa 

Manuskript : A. P. Antoine, nach dem 

Roman v. Dupuy-Mazucl 

Regi* : Raymond Bernard 


ieser Film bedeute*?, als er in der 
Pariser Großen Oper lief, ein 
nationales Ereignis in Frankreich; er 
war gleichsam ein Gegenstück zu den 
Nibelungen. Er kommt jetzt, ein .fahr 
später, zu uns als Erbe dzr inzwischen entschlafenen 
Westi, die den Gedanken des europäischen Filmvölker¬ 
bundes in einer Zeit zu lösen versuchte, als die Sache 
noch nicht spruchreif war. Das ..Wunder der Wölfe “ 
wird zutiefst stets eine französische Angelegenheit 
bleiben, wird an eine Vergangenheit erinnern, die nicht 
die unsere ist. und zu der wir daher nur die historische 
Distanz, nicht das hcraufqueliende Vorunssein unserer 
Zeit vernehmen. Aber es blühen genug Wunder aus 
diesem Film, die uns zu ergreifen und zu rühren verstehen 
■ S bleibt der Einblick in eine Welt, die von unserer 
Historie eben nur durch die Namen verschieden ist. wie 
denn die Begebtnheittn in jedem westeuropäischen Lande 
des fünfzehnten Jahrhunderts möglich wären. Und so 
darf man das „Wunder der Wölfe “ ein großes europäis :hes 
Kunstwerk nennen und es gegen die so anders gtart.-ten 
Produkte der U. S. A. (etwa ..Covered Wa*»on“. etwa 
Amerika“) halten. Trotzdem bleibt das ..Wunder“ ein 
französischer Film, der den Eindruck verstärkt, daß auch 
-r der Welt etwas zu sagen hat. wenn die nötigen Mittel 
ueit stehen, die nun einmal heute von der Filmindustrie 
cnötigt werden. 

Die Handlung zwingt uns zur Rückschau in das fiinf- 
ehr te Jahrhundert, als kriegerische Zusammenstöße 
benso häufig waren wie heute die Autounfälle. Es g*ht 
•n Zwistigkeiten zwischen dem elften Ludwig und seinem 
^ asallen, dem Herzog von Burgund, der nach der Königs- 
rone strebt. Gestehen wir es offen, daß diese An¬ 
gelegenheit aus der Requisitenkammer, die Alexancer 
Dumas bis auf den letzten Knopf mit der ihm eigenen 
Xusführlichkeit beschrieben hat. einigermaßen verstaibt 
'L Was gehen uns noch die Intrigantenslreiche ver¬ 
moderter Herrschaften an, die wahrlich keine Helden in 
nserem Sinne waren und deren Lehen wir durchaus nicht 
f n Bilde erleben möchten! Aber in jene Begebenheiten 
kriegerischer Abenteuer, die sich stereotyp in allen 
'^torischen Filmen wiederholen, ist eine sehr zarte 



DER WÖLFE 


Hauptrollen: X von ne Sergyl. Chart ?* 
Dutlin. M. Yanni-Mar- 


Länge: 
Uraufführung 


coux 

2615 Meter ,8 Akte) 
Mozartsaal 


Liebesgeschichte gesoonnen. deren Ver¬ 
lauf sich eng mit der geschichtlichen 
Handlung verknüpft. Und sie ist dann 
die ewige Legende von Liebe und 
Treue, die unser Herz bewegt und die 
uns mehr zu sagen w eiß als der \X affenlärm der Söldner¬ 
scharen, die sich in jedes Gemetzel mischten, wenn sie 
dafür bezahlt wurden. 

Das Wunder offenbart sich in der Handlung in jenem 
Augenblick, da die Heidin Johanna, int Sinnen der Jeanne 
d Are nicht fern, von den burgundischt n Reitern durch die 
Schneewüste des Winterwaldes verfolgt wird und zu ihrer 
Rettung ein Rudel Wölfe aus dem Unterh >lz hervorbricht. 
das die Re ; ter zerfleischt 

Die Regie Raymond Bernards. der bisher bei uns unbe¬ 
kannt war. hat d e wechselnden Stimmungen der Bilder 
mit großem Geschick zu gestalten verstanden. In den 
Massenszener nält er sich an bewährte Vorbilder, aber 
vs ir w issen es ia seit einiger Zeit, daß sich in diese Szenen 
ke n neues Tempo mehr bringen läßt nd allein der indivi¬ 
duelle Schnitt der Bilder die Passagen zu wirklichen Vor¬ 
gängen umh rmen kann. Bemerkenswert ist der Sinn für 
landschaftliche Reize, aber es stand dem Regisseur auch 
eine Landschaft zur Verfügung, die zu den reizvollsten 
Eurooas gehört und deren alte Bauwerke sich unverändert 
in ihrem mittelalterlichen Gepräge e halten haben 

Die Wolfsszenen, die nur einen kle nen Teil des Vlerkes 
ausfüllen. sind mit dramatischer Wuch und echtester Be¬ 
wegung eingef^ngen. Man erschrickt fast vor ihrem 
Realismus und glaubt gern, daß sich bei den Aufnahmen 
das Spiel in die Wirklichkeit umwandelte. 

Die Darstellung stand vor dem Zwiespalt, geschichtlich 
gewordene Figuren modern zu Spieler und trotzdem vom 
Hauch der Historie umwittert erstehen zu lassen. Ein 
paar mal ist die Geste nicht völlig in Bewegung aufgelöst, 
sondern bleibt pathetisch. Armand Bernard und Robert 
Joube trafen den Ausdruck ihrer Roden am sichersten 
Yvonne Sergyl, die einzige Frau unter den Hauptdarstel¬ 
lern. überraschte durch eine Keuschheit der Gebärde, wie 
sie außer ihr nur Lilian Gish besitzt Daß sie in ihrer Er¬ 
scheinung eine Augenfreude ist. soll nicht verschwiegen 
sein. 




Rincmotopropfi 


Nummer 979 


Seite 24 


I) I K Z W I I, L I N G S S C II W E S T E R 


Fabrikat: 
Verleih : 


First National 
Phocbus-Film 


Regie : Sidney Franklin 

Hauptrollen : Const. Talmadge, Colman 


Lange: 2113 Meter (7 Akte) 

Uraufführung: Marmorhaus 


as hübsche, auch filmisch übcrais wirksame Lustspiel 
von Ludwig Fulda mußte erst über den großen Teich 
gehen, um von dem Deutschen Hanns Kräly für den Film 
zurechtgemacht zu werden. Sidney Franklin inszenierte 
es und ließ die Titelrolle der Zwillingsschwester von 
Constance Talmadge spielen. 

Man war bisher immer geneigt, in Norma das größere 
Talent zu sehen, und muß jetzt erkennen, daß die Schwä¬ 
gerin Joseph Schcnks ihrer Schwester zumindest eben¬ 
bürtig ist. In der Begabung also ..Zwillingsschwestern". 

Der Inhalt der 
Komödie, die im 
Kostüm über die 
curopaischenBüh- 
nen in unzähligen 

Aufführungen 
ging, dürfte ziem¬ 
lich bekannt sein. 

Joseph Weyrin- 
ger, ein bekann¬ 
ter Wiener 
Schriftsteller, hat 
eine junge hüb¬ 
sche Frau namens 
Helene. Die bei¬ 
den lieben sich, 
aber sie sind 
durch allerhand 
kleine Ereignisse 
des Tages ausein¬ 
andergekommen, 
ohne es recht zu 
wollen. 

Die junge Frau 
will zu ihrer Mut¬ 
ter, um dort ein¬ 
mal in Ruhe zu 
überlegen, was 

eigentlich zu tun sei. Gerade als sie abreisen will, trifft 
sie auf der Bahn ihre Schwester oder besser gesagt ihre 
Zwillingsschwester, die berühmte Tänzerin Lola Rally. 
Die Reise wird vorläufig aufgegeben, die Geschwister 
begeben sich erst irs Hotel und später ins Theater, wo 
ein Tanzabend Lolas statlfinden soll. 

Unter den Zuschauern befindet sich Joseph mit seinem 
Freund Robert Wells dem Attache der englischen Ge¬ 
sandtschaft. Beide Männer sind begeistert und beide 
möchten gern Abends mit der fabelhaften Frau soupieren. 
Lola fängt die Sache richtig an. Sie sagt beiden zu. 
schickt aber dann ihre Zwillingsschwester und bringt es 
fertig, daß sich Joseph begeistert in seine Frau verliebt, 
allerdings in dem Glauben, es handle sich um seine 
Schwägerin. 

Die Frau zieht nun unerkannt zu ihrem Mann, verdreht 
ihm sowie dem Attache den Kopf, kneift mit ihrem 
eigenen Gatten mitten in der Nacht aus, kehrt mit ihm 
in das Hotel ein. wo sie ihre Hochzeitsnacht verbrachten, 
und läßt ihn so lange zappeln, bis schließlich die Zwil¬ 
lingsschwester herbeieilt und die ganze Sache in Wohl¬ 
gefallen auflöst. 

Fs ist ohne jede Frage, daß sich dieser Stoff für die 
filmische Darstellung ausgezeichnet eignet, besonders 
wegen der fabelhaften Doppelrolle, die sich für die 
Hauptdarstellern ergibt. Natürlich konnte diese Dar¬ 



stellung zweier Frauen nur dann gewagt werden, wenn 
die technischen Voraussetzungen restlos gelöst und so 
glänzend durchgeführt werden konnten w»e in diesem 
Bild. Wir haken selten so ausgezeichnete Doppelauf¬ 
nahmen gesehen wie in ciesem Amerikaner, deren Wir¬ 
kung noch dadurch verstärkt wird, daß man zum Teil an¬ 
scheinend. besonders da, wo Rückenaufnahmen zu ver¬ 
zeichnen sind, zwei Personen verwendet hat. Dieses 
technische Problem wird allein schon gerügen, um das 
Bild außerordentlich sehenswert für den Beschauer zu 

machen. 

Darüber hin¬ 
aus aber ist zu 
bemerken, dai 
durch die Ar- 
lage des Manu¬ 
skripts ’iier ein 
amerikanischer 
Film geschaffen 
wurde, der über 
zeugt europäisch 
w ; rkl. Wir habe! 
hier einen de 
wenigen Fälle, 
wo wirklich eir 
mal der Gt 
schmack von hü 
ben und drüben 
ziemlich zusam 
menklingt, ahn 
lieh st, wie ma 
das in Sjöströu 
..Mann, der di 
Maulschellen b» 
kam", verzeic 
nen konnte. 

Es ergibt sich 
also die Tat¬ 
sache. daß die Annäherung in der Auffassung vom Film 
anscheinend stärker geworden ist, daß durch die Zusam¬ 
menarbeit deutscher Manuskripldichter und Dramaturgen 
mit amerikanischen Regisseuren urd Schauspielern s«» 
etwas wie eine mittlere Linie entstmden ist, etwas, was 
vielfach bisher für ausgeschlossen galt. 

Es soll damit nicht gesagt sein, daß nunmehr der VX 
zum gemeinsamen Verständnis in künstlerischer Bezie¬ 
hung frei ist, aber es zeigt sich hier doch, daß man näher 
kommen kann, als das bisher allgemein geglaubt wurde 
Diese Annäherung würde natürlich weitgehenden kauf¬ 
männischen Erfolg haben. Werke, wie die Zwillingv 
Schwester, entscheiden mehr für die deutsch-amcrikani- 
sche Annäherung als Hunderte von Artikeln. 

Ausgezeichnet das Spiel der Constance Talmadge unc 
das ihrer beiden Pastner Ronald Colman und George K 
Arthur Ganz besonders zu loben die ausgezeichnet 
Photographie, die auch nicht einen Augenblick das Ge¬ 
fühl aufkommen läßt, als ob es sich irgendwie bei den 
Doppelaufnahmen um einen Trick handelt. 

Im Marmorhaus wurde das Werk überaus beifällig a llt 
genommen. Es kann keinem Zweifel unterliegen, da j 
daran die geradezu vorzügliche musikalische Beglejtu'u 
Schmidt-Gentners größten Anteil hat, der in erster Lin’t 
alte und neue Wiener Weisen zur Illustration heranzog un 
überhaupt glücklich den für dieses Werk richtigen Ion tr 



Nummer 979 


Ämemotocrapf) 


Seile 2 5 


H I L F E , IC H I) I X M I L L I () X Ä H 

Fabrikat : Cme-Francc-Filrn Regie : R. Pegny u. N. Kolin Länge : 2600 Meter (8 Akte) 

Verleih: Deulig Hauptrollen: N. Kolin u. M. Guilly Uraufführung: Alhambra. Kurfurstend 


in Stoff, der von den Dichtern immer wieder be¬ 
handelt wurde: Die Geschichte von dem armen 
Mann, der durch die Laune des gelangweilten Reichen 
zu Geld und Gut kommt, damit aber nichts anzufangen 
weiß und am Ende froh ist die Beschwernis des Reich¬ 
tums wieder los zu 


vierzigtausend Gulden gestohlen; die Polizei bringt ihm 
— höchst unerwünschterweise — da« Geld wieder In 
Monte Carlo, wo er das Geld zu verspielen hofft, hat er 
unverschämtes Glück. Er gewinnt noch und noch 

Kurz, der Reichtum wird ihm zur größten Last, und er 

hat richtig das Singen 


sein. 

Auch dieser Film 
ist eine Variation 
über das Thema „Das 
verkaufte Lachen'*. 

Hier ist es ein 
Guldenmillionär, ge¬ 
nauer gesagt, er be¬ 
sitzt eine halbe 
Milliarde dieser er¬ 
freulichen Valuta, der 
Mister John Durand 
ausPhiladclphia.dem, 
so jung er noch ist, 
Reichtum und Besitz 
schon so zuwider 
ind, daß er häufig 
m e nen Zustand er¬ 
schrecklicher Melan¬ 
cholie verfällt. 

Als er wieder ein- 
•nal in solch melan¬ 
cholisch - trübseliger 
Stimmung in den Sa- 
■•n vagen des Luxus- 
'uges steigt, ärgert 
«hn das vergnügte 
! rillemeinesWagen- 
wärters, der unter 
der Devise: „Ich 
’nge, wie der Vogel 
ir »gt" unbekümmert 
dahinlebt. Herr Du¬ 
rand aus Philadelphia 
ist Willens, ihm diese 



verlernt. Herr Durand 
hat inzwischen eine 
junge Dame kennen¬ 
gelernt. d e sich ihm 
gegenüber bedeutend 
spröder verhalt, als es 
im allgemeinen junge 
Damen Halbmilliar- 
dären gegenüber zu 
tur. pflegen. Schlie߬ 
lich reicht sie ihm 
die Hand fürs Leben. 
Es stellt sich heraus, 
daß sie Galupins 
Tochter ist. und dem 
wackeren Wagen¬ 
wärter wird es künf¬ 
tig ganz erträglich 
ergehen, auch wenn 
er sich nicht mehr 
den Kopf zu zerbre¬ 
chen braucht, täglich 
zwanzigtausend Gul¬ 
den auszugeben. 

Die Sache ist ganz 
iuf Nicolas Kolin ge¬ 
stellt. Und das mit 
Recht. Dieser herr¬ 
liche Künstler ist 
ganz und gar m die 
Haut Galupins ge¬ 
schlüpft. Er ist wirk¬ 
lich dieser muntere 
sorglose Geselle, kei¬ 
nen Augenblick hat 


frohlaunigen Mucken 
schon auszutreiben, 
f r schließt mit Ga- 
lupin — so heißt der 
^ann im Arbeiter- 


NicoU 


kittel 


— eine Wette ab. nach der er — Durand — Galupm 


Eine ganz große Lei- 
Kob« PHvt OM/w er strng. die zum Be¬ 

deutendsten gehört 

was wir je im Film sahen. — Wirklich ein Genuß 


ein gmzes Jahr lang täglich zwanzigtausend Gulden, 
richtige holländische Gulden — zur Verfügung stellt, die 
Galupin ausgeben muß; gelingt ihm dies, soll er jährlich 
^‘ßigtausend Gulden Rente auf Lebenszeit erhalten. 

Galupm, der nicht mit Unrecht annimmt, daß sein Ver- 
* agsgegner einen kleinen Vogel hat, geht die Wette 


Allerdings hat Kolin als Mitregisseur die Zügel manch¬ 
mal etwas zu locker gelassen, so daß in manchen Szenen 
die Karikatur nicht vermieden wurde, so z. B. in der 
Figur von Galupins Frau. 

Aber im ganzen ist dieser Film, in dem ja die heftigen 
Wunschträume aller Menschen eine so große Rolle 


natürlich mit Vergnügen ein. Colchester. Durands 
^kretär, wird ihm attachiert; er soll darüber wachen, 
° ■ ^alupin die Bedingungen der Wette erfüllt. 

'er lustige Galupin stürzt sich mit Wonne in die Arbeit, 
aas Geld auszugeben. Aber es wird ihm blutsauer. Wenn 
Cr auch seine Freunde bewirtet, Frau und Kinder und sich 
* c Jbst herrlich ausstaffiert, es gelingt ihm nicht, die vor- 
JjSchriebene Summe loszuwerden. Täglich erhöht sich 

er Saldo des nicht ausgegebenen Geldes. Es werden 
1 m auf der Reise im Schlafwagen die Uhr und 


spielen, so recht eine Sache für das Publikum, das die 
Nöte des braven Galupin miterlebt und ihm so gern raten 
möchte, wie er es klüger anstellen könnte 

Viele Szenen sind von erschütternder komischer 
Wirkung. Man muß Kolin in diesem Film gesehen haben, 
um. wenn er uns auch die Richtigkeit des Satzes, daß 
Reichtum nicht glücklich macht, in so ergötzlicher Weise 
demonstriert, melancholisch zu konstatieren, daß er uns 
auch nicht schänden würde und wir uns mit ihm ganz gut 
abfirden könnten. — Der Film ist sicher ein Geschält 


Seite 26 


Kmcmatograpft 


Nummer 979 


G I! Ä F I N M A !! I Z A 


SGHATI'FN I)KH WELTSTADT 


Fabrikat : 
Verleih: 
ReUie : 
Manuskript: 


I.än|{e: 
Hauptrollen : 
Uraufführung 


Terra-Film 
Terra-Film 
Hans Steinho f 
Max Glass nach der 
Operette von Kalman) 
2386 Meter (* Akte) 
Gibson, Liedtl e, Brettel 
U.-T. Kurfürstendamm 


Fabrikat: 
Verleih: 
Regie: 
Hauptrollen: 


L»n<* 


Ellen - Richter-Film-Ges. 
Ufa 

Dr. Willi Wolff 
Ellen Richter, Frieda 
Richard. Alfred Gerasch, 
Walter Jannsen 
27 36 Meter (6 Akte) 


Uraufführung: U -T. Tauentzien 


aß aus dieser zugkräftigen Operette eines Tages ein Film 
gemacht werden würde, das war mit einiger Sicherheit zu 
erwarten. — Das Manuskript hat Max Glaß verfaßt und un¬ 
bekümmert zwar keine Filmoperette. ; ber einen Operetten¬ 
film geschaffen, dei auf logische Handlung so wenig An¬ 
spruch erhebt, als irgendein Operettenlioretto. 

Die Spekulation auf die ...Mariza'* - Popularität scheint sich 
aber als richtig zu erweisen. Sie wird das Geschäft fordern. 

Die „Gräfin Mariza*, die fürchtet, nur 
ihres vielen Geldes wegen geliebt zu wer 
Jen. und schließlich, nachdem sie sich lange 
genug kratzbürstig geberdet hat. ihren 
Grafen Tassilo. der als Verwalter r 3ela 
Torrek au* ihrem Gute ar¬ 


beitet. beT »mmt. erweist 
auch im Film ihre Zugkraft, 
um so mehr, als Emmerich 
Kaimans zündende Operet¬ 
tenmelodien dem Ganzen den 
richtigen Schwung geben. 
Hans Steinhoff hat den 
Film nett und ansprechend 
inszeniert, freilich ohne ihm 
besondere originelle Ein¬ 
falle zu geben. 

Vivian Gibson ist die Grä¬ 
fin Mariza; sie sieht gut aus. 
hat aber nicht den für diese 
Rolle nötigen Paprika. Den 
Grafen Tassilo gibt Har-y 
Liedtke liebenswürdig und 
mit der erforderlicher Ope¬ 
rettenleichtigkeit. Ein er¬ 
götzliches Liebespaar Co¬ 
lette Brettel (mit einer In¬ 
sulanerinfrisur) und Ernst 
Verebes. Sehr lustig Garri¬ 
son als „Moritz, reg dich 
nicht auf** und Diegelmann 
als Kammerdiener Penizek. 
Hedwig von Winter stein 
eine energische Porzellan- 
fabrikant : n. 

Dekorativ und photogra¬ 
phisch bietet der Film nichts 
über der Durchschnitt Hin¬ 
ausgehendes. 

Kapellmeister Prasch hat 
die Kälmänschen Weis> n sehr 
geschickt zusammengestellt. 

„Komm mit mir nach Va- 
rasdin* — das wird es schon 
machen. 


i* \erfas»er Willi Wolf und Robert 1 lebmann haben 
fleißig «n der französischen Literatur gelesen. Maupas- 
«ant und Sue geistern in ihrem Manuskript, der Film spiel*, in 
Paris, aber in Darstellung und Szene weht keine Pariser Luft. 
Immerhin, es wurde ein wirksamer Film, dem der kriminelle 
Einschlag Spannun^sreiz gibt. 

Der kleine Ministenaibeamte Bernard macht Karriere dank 
seiner schönen Frau Der Minister, der die Beförderung ver- 
anlaßte. erzwingt ein Stelldichein mit Frau Ber¬ 
nard. blitzt ab und stirbt vor Wut am Schlag¬ 
anfall. (Hier haben die Verfasser den Fall Felix 
Faure — Madame Steinhe I benutzt; :n einem 
Titel wird Frau Steinheil in schöner Ungeniertheit 
zitiert.) — 13er tote Minister 
wird in einer Szene, in der etwas 
von Balzacs Kraft aufblitzi, bei¬ 



seite geschafft Frau Bernard 
will ihren egoistischen und bru¬ 
talen Gatten verlassen. 

Herr Bernard wird ermordet 
aufgefunden Der Mordverdacht 
fällt auf seine Frau. Große, zu 
sehr a asgesponnene Schwur- 
gcrichtsverhandlung. Freispruch 
aus Margel an Beweisen. Frau 
Bernard durchstreift die Welt¬ 
stadt. um den wahren Mörder 
zu entdecken, sie steigt in alle 
Niederungen und muß endlich 
inne werden, daß Granier. ein 
Journalist, der sie liebt. de»; 
brutalen Bernard umgebra* ht 
hat. 

Ein merkwürdiger Herr. d*e 
ser Granier. der die geliebte 
Frau durch das Fegefeuer von 
Mordverdacht und bloßsteüer 
der Gerichtsverhandlung gehe?; 
läßt — schweigt. Ellen Richter 
die atme Dulderin. Effektvoll 
und sicher, aber etwas mehr 
innere Wärmeund wenige 
tempohemmende Großau*- 
nahmen wären von Vorteil 
gewesen. Ali^ed Gera>cH 
ausgezeichnet als der str* * 
her.sehe, skrupellose Beamte* 
Etwas farblos Waher Jansen 
als der Journalist Gram r 
Eine prachtsolle Charge 
j Garrison als Vagabund. W ic 
von Harburger oder Oberlamief 
gezeichnet. Gute Typen PhihpP 
Manning, Adolf Klein. Plate** 












Nummer 979 


Rmemotopropft 


Seite 27 






Das Kino ist schuld. 

In seiner Zeitschrift ..Das Theater 
setzt sich Herr Erich Köhrer in einen* 
Artikel mit dem Kinn auseinander, dessen 
Bühnenschau schuld am schlechten 
'I heaterßeschuft sein soll 

Wir mochten uns heute daraut be¬ 
schranken fcstzu- 
stellen, daß der 
schlcchtcGesc hafts¬ 
gang an den Ber¬ 
liner Bühnen teils 
auf das Repertoire, 
teil* auf die Preis¬ 
politik zurückzu- 
führen ist, daß er 
mit der Bühnen¬ 
schau gar nichts zu 
tun hat. weil das, 
was in den Rino- 
theatern geboten 
wird, im besten Falle 
Variete, niemals 
über etwas ist. was 
mit der Wortbuhne 
verglichen werden 
kann. 

Der schlechte Ge¬ 
schäftsgang einer 
Operette oder einer 
Oper wird nie dar¬ 
auf zurückzuführen 
sein, d >ß etwa in 
der Alhambra ein 
paar Akrobaten und 
in irgendeinem Ufa- 
Theater ein paar 
I änzerinnen Auf¬ 
treten- 

Wenn man der 
Sache auf den Grund 
’icht. wird man vicl- 
«icht dahin kommen 
« "tzustellen. daß die Herren, 4fet dN( 
Berliner Theater leiten, auf der einen 
Seite etwas leichtfertig mit der Bewilli 
gur.g von Gagen und auf der anderen 
»elieicht noch leichtsinniger mit der Be¬ 
ifügung von hohen Pachtsummen sind 
&er in Berlin das Theater besuchen will 
nd das Glück hat, ermäßigte Karten zu he 
>mmen. muß für einen anständigen Platz 
n der Kasse immerhin noch acht bis 
*ehn Mark bezahlen. Damit hat er das 
»rgnügen, sich mit der Kassiererin noch 
wegen der Ermäßigungsscheine ausein- 
underzusetzen. um. wenn er Glück hat. 
noch dazu angeschnauzt zu werden. 

Berliner Theaterdirektoren bieten sich 
ihre Häuser gegenseitig in die Höhe, 
^nlen Schauspielern, wenn sie glauben. 


daß sie iigcndwie einen Namen haben 
geradezu phantastische Summen. Sie 
machen ihr Haus nieist unrentabel, noch 
ehe die Aufführungen begonnen haben. 
Man sollte sich auf die Sünden im eigenen 
Lager besinnen und nicht auf das Kino 
schimpfen. An den paar Varietenummern 


oder an dem deinen Sketch hängt das 
Schicksal des deutschen und des Ber¬ 
liner Theaters noch lange nicht. 

Anständige Pachtbeciingungen und an 
ständige Gagen für die Großen, aber auch 
für die Kleinen, das wird die Sache bald 
ändern. Man g^be dem Theater, was des 
Iheaters ist, u id lasse das Kino sc» wer¬ 
den. wie es sich auch in anderen Ländern 
entwickelt hat. In Amerika und England 
ist die Bühnenschau in den Lichtspiel¬ 
häusern noch ganz anders entwickelt. 
Deshalb geht die New-Yorker Oper doch 
und deshalb gedeihen dort die Operetten¬ 
theater wie hier die Butterblümchen im 
Tiergarten. Ich habe Gelegenheit gehabt, 
schon manchmal mit Herrn Köhrer über 
den Fall zu sprechen Er glaubt recht 


zu haben, aber er argumentiert daneben 
V teilen ht werden wir uns in der nächsten 
Nummer über den Fall einmal ausführlich 
unterhalten. 

Jedenfalls ist es nicht Schuld des Kinos, 
wenn es trotz höherer Steuern und trotz¬ 
dem es nur stumme Kunst ist. mehr An- 
ziehut.gskiaft aus- 
ubt als die Theater 
mit ihren modernen 
Operetten. Wir 
wünschen den 
Theatern alles Gute, 
aber sie toi en 
e ne Sanierung her¬ 
beiführen. wenn es 
notwendig ist. durch 
bessere Stücke, 
durch rationelle 
Gagen und Miet- 
Politik. Sie sollen 
uns zufrit den lassen 
und nicht aut uns 
schimpfen, genau so 
wie es uns gleich¬ 
gültig ist, wenn 
etwa die Städtische 
Opei in Charlotten* 
bürg oder das The¬ 
ater am Kurfursten- 
damm Ricsenge- 
winne einheimsen 
Was den Schrei 
nach der Konzession 
anbetnfft. so mag 
er von Herrn Kohrer 
ruhig außgestoßen 
werden Es gibt 
kein Kinotheater, 
das sich nicht ge¬ 
nau an die gesetz¬ 
lichen Vorschriften 
hält. Ganz abge¬ 
sehen davon, daß man das aus Klug¬ 
heitsgründen nicht tut. sorgt die poli¬ 
zeiliche Kontrolle im Kino schon dafür, 
daß alles genau nach dem Buchstaben des 
Gesetzes geht 


Eine merkwürdige Sanierung. 

In Wien haben die Eilmwerke A.-G. 
ihre dritte ordentliche Generalversamm¬ 
lung abgehalten. Cber die Bilanz von 
1924, die mit einem riesigen Verlust ab- 
schließt, hat man steh nicht lange auf- 
gehalten Man hat dem neuen Direk¬ 
torium den Auftrag gegeben, eine neue 
Bilanz für 1925 vorrubereiten. um dann 
beide Bilanzen gemeinsam zu be¬ 
sprechen. Man will den alten Aktio- 



Frciv* Volk Phot. Per*#« 


Ufa * Bruckmann * Goldwyn • Trianon 
F- B. O. • Geyer • Phoebus • Üransocean • Stark 

deren Vorführungsräume usw. wir eingerichtet haben, sind unsere besten Referenzen. Wir liefern alle 
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Seite 28 


Rincmatogrnpfj 


Nummer 979 


nären beim Bezug neuer Aktien Vorzugs 
rechte einräumen und hat dann di; 
Firma in „Adfu“ (Amerikanisch-Deutsch; 
Film-Union) geändert. Das Aktienkapital 
soll bedeutend erhöht werden, wozu di» 
prinzipielle Bewilligung der Behörden 
bereits eingeholt ist. 

Interessant ist, daß m den Yerwal 
tungsrat unter anderen der Prinz Ludwig 
Ferdinand von Bayern, Generalmajor 
Freiherr von Hertling, Bankier Simader- 
München, Professor Dr. Hausmann, Frei¬ 
herr von Buscheck und der Schriftsteller 
Karl Springer gewählt worden sind. 
Herr Lorty. Generaldirektor der Gesell¬ 
schaft, hielt eine Rede, in der er ausein¬ 
andersetzte, daß selten bei einer Firma 
solche Verluste vorgekommen seien wie 
bei den alten Filmwerken. Aber jetzt 
werde man nach amerikanischem System 
arbeiten, und damit werde die Rettung 
kommen. Die Schauspieler will man im 
eigenen „training department“ heran* 
bilden. Man will nicht nur in Wien 
sondern in Salzburg. Böhmen unc 
Deutschland arbeiten. Amerikanische 
Regisseure sollen dafür sorgen, daß die 
Filme auch nach Amerika kommen. 

Herr Lorty behauptet sogar, daß sich 
die österreichischen Filmfirmen an de' 
neuen Gesellschaft, der ja eigentlich nur 
das Geld und die Fachleute fehlen, ein 
Beispiel nehmen könnten. Gläubiger, 
die 14 Milliarden zu erhalten haber. 
wollen für das Geld Aktien Übernehmer. 
Der Herr Generaldirektor malt sogar 
schon den großen Dividendensegen an 
die Wand. Wie er das machen will, 
wenn er die große alte Schuld durch 
neue Aktien abdeckt, ist uns besonders 
in Österreich immerhin schleierhaft. Wir 
würden es natürlich sehr begrüßen, wenn 
endlich einmal auch in Österreich eine 
Firma wirklich Geld verdiente. Ob aber 
eine Gründung ohne Fachleute dazu der 
richtige Weg ist, erscheint uns zweifel¬ 
haft. um so mehr, als die großen Wor'.e 
vorläufig in keinem Verhältnis zu den 
Taten stehen. 


Die Bilanz der Süd-Film. 

Der bekannte Frankfurter Konzern 
überreicht seine BiLnz für das Jahr 
1924-25, die ein Aktienkapital von einer 
Million Mark aufweist, auf das eine 
Dividende von 15 Prozent verteilt wer¬ 
den soll. 

Man darf dieses Dividendenergebnis 
als außerordentlich günstig ansprechen, 
wie denn überhaupt die ganze Entwick¬ 
lung ein durchaus gutes und seriöses 
Bild darbietet. Interessant ist die Tat¬ 
sache, deß Süd-Film einen großen Posten 
Aktien der Münchener Lichtspielkunst 
erworben hat, daß fast ohne nennens¬ 
werte Bankkredite gearbeitet wurde, und 
daß auch der Theatererwerb unseres Er¬ 
achtens sogar über den im Geschäfts¬ 
bericht genannter Rahmen erweitert 
wurde. 

Es scheint, daß die Warenbestände 
ganz erheblich unter Wert eingesetzt 
sind. Die elf Theater stehen insgesamt 
mit 24 000 Mark zu Buch, ein Betrag, 
der sicherlich eine erhebliche stille Re¬ 
serve darstellt. Man kann nicht gerade 
behaupten, daß die Bilanz im einzelnen 
außerordentlich durchsichtig wäre; aber 
ein Unternehmen, das an sich so aus¬ 
gezeichnet fundiert ist und derart günstig 
abschneidet, kann bei einer derartig 
hohen Du idendenbemessung sich der¬ 
artige Unklarheiten schließlich erlauben. 
Hinzukommt, daß der Kreis der Aktio¬ 
näre bekanntlich ziemlich beschränkt ist. 
Man kann unter diesen Umständen auch 
vom Standpunkt der Öffentlichkeit aus 
mit der Rechnungslegung der Verwaltung 


vollständig zufrieden sein. Die Bilanz 
der Süd-Film gehört jedenfalls mit zu 
den besten, die in diesem Jahre bis jetzt 
Vorgelegen haben. 

* 

Gülzow, der Jubilar. 

Martin Gülzow, heute der Verlagsver¬ 
treter des Reichsfilmblatts, lange Jahre 
der Führer der Berliner Theaterbesitzer, 
einer von der alten Film-Zeitungs-Garde, 
der für den Film, auch für unseren „Ki- 
nematograph“ und für eine ganze Reihe 
rnderer Unternehmen gewirkt hat, feiert 
am 27. November das Fest seiner Silber¬ 
hochzeit. 

Wir gratulieren auch unsererseits und 
hoffen, daß es uns noch vergönnt sein 
wird, dem Jubilar bei gleicher Trische 
und oei gleicher emsiger Tätigkeit zum 
fünfzigsten Hochzeitstag unsere Wünsche 
darbringen zu können 


Neue Filmzensur in Indien. 

Zu den wenigen Ländern, in denen bis¬ 
her keine Zensur bestand, gehört Indien. 
Nun sind aber in der letzten Zeit eine 
Reihe von Filmen eingefuhrt, die nach 
Ansicht der Regierung dazu führen 
können, den Respekt der Eingeborenen 
vor weißen Männern und Frauen zu 
vermindern. Es handelt sich dabei in 
erster Linie um Sittenbilder aus dem 
Leben der amerikanischen Upper Ten, in 
denen besonders Ehebruch eine große 
Rolle spielt. Man befürchtet, daß nicht 
nur das Ansehen der weißen Rasse 
überhaupt unter diesen Filmen leidet, 
sondern daß sich darau» auch eine ernste 
Gefahr für die Frauen und Töchter der 
W eißen entwickeln muß, weil sich bei 
den Eingeborenen bei der Vorführung 
dieser Bilder die Ansicht bahnbrechen 
könnte, sie seien moralisch verkommen. 
Unter den Filmen, die dem neuen Zen¬ 
surgesetz zum Opfer fielen, befand sich 
zum Beispiel der neue Griffith-Film 
„Kinder des Sturmes M . 

Man kann, ohne übertriebener An¬ 
hänger der Zensur zu sein, diesen Ge¬ 
sichtspunkten der obersten Behörde nur 
beipflichten. Es wäre zu wünschen, daß 
man sich drüben, wenn man auf den 
Absatz in Indien Wert legt, voiSer über¬ 
legt, was man machte, ehe man derartige 
Bilder zur Vorführung bringt. 

• 

Merkwürdige Reklame. 

Die Orbis versendet eine „ABC-Zei- 
tung", die in vielen Fällen neben brauch¬ 
baren Reklame-Entwürfen zeigt, wie 
Reklame nicht gemacht werden soll. Wir 
finden da Vorlagen mit der Schlagwort¬ 
überschrift: „Ein Sittlichkeits-Attentat“ 
oder mit den groß gedruckten Worten: 
„Susanna im Bade — so was möchten 
Sie auch mal gerne zu Hause sehen, 
Herr Meier, was?“ 

Während die ernsthafte Fachpresse 
sich alle erdenkliche Mühe gibt, gemein¬ 
sam mit den großen Organisationen die 
Behörden davon zu überzeugen, daß es 
uns ernst ist mit einer Verbesserung der 
Reklame, versendet eine Firma, die 
etwas auf sich hält, solchen Reklame¬ 
unfug. Oder glaubt die Leitung der 
Orbis wirklich, daß man dem Ansehen 
des Kinos nützt, wenn man Notizen ver¬ 
sendet mit der Oberschrift: „Wie be¬ 
komme ich einen Sohn?“ oder „Der 
Schrei nach dem Kinde“? Was in die¬ 
sem Musterbeispiel mit den Zeilen 
„Von der Zensur gestrichen“ geboten 
wird, ist der Gipfelpunkt der Geschmack¬ 
losigkeit Von der Todesanzeige und 
von der Anzeige „Hoher Herr Gerichts¬ 
hof“ ganz zu schweigen. 


Mit solchen Dingen spekuliert man auf 
die niedersten Instinkte des Publikums 
und schadet dem Ansehen des Films 
und der Filmindustrie. Für derartige 
Reklame gibt es nur ein Wort: Niedriger 
hängen! 

Neue Kalender. 

Die Stern-Film überreicht ihren Ge¬ 
schäftsfreunden ein Kalendarium 1925 26 
in hübschem rotem Ledereinband, das 
gleichzeitig ein Verzeichnis ihrer Filme 
mit reichen Illustrationen enthält. Die 
einzelnen Filmbilder sind in Leporello- 
Form in das Buch eingeardnet und geben 
nicht nur eine einzige Illustration, son¬ 
dern eine Reihe von Photos, die gemein¬ 
sam mit der Beschreibung den 1 heater- 
besitzern eine Übersicht ermöglichen, was 
ihnen eigentlich geboten wird. Außer¬ 
dem wird darauf hingewiesen, daß de r 
Sternfilm - Verleih wirkungsvolle Film- 
Voranzeigen. farbige Diapositive. Matern. 
Filmbeschreibungen. Postkarten, zusam 
men gestellte Begleitmusik liefert, also be¬ 
strebt ist. seinen Beziehern das Heraus- 
bringen der rilme in ieder Beziehung zu 
erleichtern. 

Die Deulig hat sich von dem bekannten 
Fachmann Sborowitz das Verlagsrecht für 
einen ausgezeichneten Terminkalender ge¬ 
sichert, der übersichtlich für die Auf¬ 
nahme der Theaterprogramme und für 
Nummern der Bühnenschau angeordnet 
ist. Jedes Datum von Mitte Oktober bis 
zum Ende des nächsten Jahres ist sofort 
greifbar. Ein alphabetisches Adressen¬ 
verzeichnis läßt das Buch auch für wich¬ 
tige Notizen verwenden. Jedenfalls wird 
hier einmal eine Reklamedrucksache ge¬ 
boten. die auße'ordentlich originell und 
praktisch ist. Da» Buch wird für jeden 
Theaterbesitzer bald unentbehrlich se*n. 
Es wird von der Deulig auf Wunsch 
gratis und unberechnet zugestellt. 

• 

Zwei NeueröHnumten in Leipzig. 

Wie wir bereits mitteilten, hat die 
Theaterabteilung der Ufa in Leipzig ein 
weiteres Theater erworben, dessen Eröff¬ 
nung nunmehr stattfand. Das schmucke 
kleine Theater, das sich in sehr günstiger 
Lage befindet und etwa 600 Sitzplätze hat. 

r fhörte bisher zum Theaterbesitz der 
andlicht. Interessant ist, daß sich in 
unmittelbarer Nähe dieses neuen Theaters 
der Ufa ihr schon lange bestehende^ 
..Lindenfels“ befindet. Das gut gewählte 
Eröffnungsprogran.m, das in seiner Wir¬ 
kung durch eine gute musikalische Illu¬ 
strierung noch bedeutend gehoben wurde 
bestand aus zwei sehr erfolgreichen Fil¬ 
men des Ufaverleih. „Der gepfändete See 
hund“ und „Liebesfeuer“. Die Leipzigei 
Lichtspiele „Apollo-Theater** am Bayri 
sehen Bahnhof, die ebenfalls zuir. Theater 
besitz der Land licht gehörten, hatten wäl 
rend der Sommermonate geschlossen und 
sind jetzt unter neuer Leitung wieder 
eröffnet worden. Herr Treder. eine in 
Berliner Theaterbesitzerkreisen wohlbe 
kannte Persönlichkeit, hat sich des schö¬ 
nen großen Hauses angenommen und das 
Theater mit einem Programm eröffnet, dav 
schlechthin ideal zu nennen ist. Der 
erste Spielplan war besonders reichhaltig 
und ließ alle Richtungen des Filmes >' u 
ihrem Rechte kommen. Neben der neue¬ 
sten Deulig-Woche lief der Kurzfilm „W »e 
Jack Dempsey entdeckt wurde“. Dann 
sah man zwei besonders interessante 
Amerikaner. „Er. sie und die andere" und 
„Der stille Held“. Auch diesem Theater, 
das »n früheren Jahren teilweise wenig¬ 
stens unter einem wenig günstigen St* rn 
stand, möchten wir gute Erfolge wün¬ 
schen. 



Hilfe! - ich bin Millionär! 

Der neue Dculigsdilager 

mit 

Nicolai Kolin 

Rußlands größtem Komiker 


Ab 20. November: Alhambra Kurfürstendamm 




Hin gelangweilter Milliardär wettere mir 
einem armen Schlucker, daß Geld nichr 
glücklich macht. Der arme 1 eufel foll 
lieh verpflichten, ein )ahr hindurch täglich 
zwanzigtaufend holländilcheC iulden aus- 
zugeben. L Iber den Ausgang diefer einzig¬ 
artigen Werre, über das Schicklal diefes 
armen Schluckers, der plötzlich Millionär 
geworden ist, erfahren Sie Näheres 
durch den großen Deulig = Schlager 

Hilfe! — ich bin Millionär! 



(Ein < 27trtftm»er? öeö feelmoollften j£)umor$! 






Nummer 979 


Rincmotoqrnpi) 


Seite 31 



I jndrat von Bismarck, der achlundsieb- 
* J zigtährigc Neffe des Altreichskanzlers, 
der eine frappante Ähnlichkeit mit seinem 
Onkel aufweist, hat sich der Bismarck- 
Film-Gesellschaft für einige markante 
Szenen zum zweiten Te.le ihres Films zur 
Darstellung des Fürsten Bismarck zur Ver¬ 
fügung gestellt. Diese interessante Tat¬ 
sache wird weit über das künstlerisch Be¬ 
merkenswerte hinaus Widerhall in allen 
Schichten des deutschen Volkes finden. 


Einsendungen aus der Industrie. 

\iit großem Beifall hat das Publikum 
den kürzlich herausgebrachten Film 
der Universal Pictures Corporation „Der 
Blitzchauffeur“ mit Reginald Denny auf- 
genomnien. In der bevorstehenden Sai¬ 
son werden weitere Filme wie „Seine 
Frau, meine Frau“, „In New York ist 
was los“ mit Reginald Denny auf den 
Markt kommen. 


lenry Jugo ist von der Phoebus-Film- 
A.-G. fest verpflichtet worden, nach¬ 
dem der zwischen ihr und der Ufa be¬ 
stehende Vertrag auf freundschaftliche 
Weise gelost worden ist. Frau .lugo. die 
in dem kürzlich uraufgefuhrten Phoebus- 
Film „Schiff in Not' einen groÜen Fr 
folg verbuchen konnte, ist auch m den 
Phoebus-Filmen „Friesenblut“, „Der 
Kampf gegen Berlin“ und „Das Aben 
teuer* in tragenden Rollen beschäftigt. 


n er neue große 
Hegewald - Film 
„Volk in Not?“ wurde 
zur Vorführung für 
Jugendliche freige¬ 
geben. 

\1 kalter Rilla. Paul 
* * Biensfeldt und 
Jack Trevor sind für 
den Sascha - Phoe- 
bus - Film „Fiaker 
Nr. 13“ verpflichtet 
worden. Mit ihnen 
sowie der Hauptdar¬ 
stellern Lily Damit« 
dreht der Regis¬ 
seur Michael Kertesz 
augenblicklich in 
Paris die Außenauf¬ 
nahmen. 

I ichter von Lor- 
dun. ein großer 
(iesellschaftsfilm mit 
kriminalistischem 
Einschlag aus dem 
i ondoner Leben,und 
..Hutch im Kampf 
auf hoher See“, ein 
Sensations-Film in 
sechs Akten mit dem 
weltbekannten Dar¬ 
steller Ch. Hutchi- 

son in der Hauptrolle, betiteln sich zwei 
von der Pantomim-Film-A.-G. herajsge- 
hrachtc Filme, die in zahlreichen Licht- 
vpiel-Theatern Berlins und des Reiches 
gegenwärtig zu laufen beginnen. 

I \er Spielfilm der Davidson-Film-AkL- 
Ges. „Eine anständige Frau“ er¬ 
scheint im Ufaleih und wird demnächst 
«n einem der großen Ufatheater des 
Wtstens uraufgefiihrt werden. 

I\ie Tragödie eines Mischlings bildet 
die Fabel des zweiten Rex-Ingram- 
1 ilms „Männer, die man nicht heiratet“, 
der im Rahmen der Produktion des Film- 
Hauses Wilhelm Feindt erscheint. Alice 
i srrry und Ramon Navarro verkörpern 
die H auptrollen. 


1 i>it ly; ■ 



I\er im Ring-Film- 

mß Verleih erschei¬ 
nende neue Gro߬ 
film der First Natio¬ 
nal: „Die mit Seelen 
Handel treiben“ mit 
Cläre Windsor. Mary 
Carr, Tully Mar¬ 
shall u a. in den 
Hauptrollen, ist von 
der Filmpn fstelle 
ohne Ausschnitte zur 
Vorführung freige¬ 
geben worden. 

n ieFilmhausBruck - 
mannlrCo. A.-G 
bnngt am Montag, 
dem 23. d. M.. wei¬ 
tere zwei Filme ihrer 
diesiährigen Pro¬ 
duktion im Primus- 
Palast zur Urauffüh¬ 
rung „Lippenstift 
und Bubikopf“, ein 
Sittendrama mit Ma¬ 
ria Corda. und eine 
seebsaktige ameri¬ 
kanische Groteske 
„Je oller, je doller“ 


Regisseur Murnau mit dem schwedischen Schauspieler »«»st* h. 
Hei den Aulnahm* n /um Faust-Film 


/W Ufm 


N" 


lAougla 
1 j l lov, 


Jlas MacLean. der mit Harald 
1 Lloyd und BusterKeaton zu den belieb- 
testen Groteskdarsteliern er mmer lach¬ 
lustigen Amerikaner zählt, kommt im 
Rahmen der Sud-Film-Produktion mit 
zweien seiner besten Schlager heraus. 
Der erste davon, betitelt: „Fine ganz tolle 
Sache — Achtung Lawine“, wird schon in 
nächster Zeit seine Berliner Uraufführung 
erleben und den Lachmuskeln des deut¬ 
schen Publikums allerhand neue Aufgaben 
stellen. 

|)rofessor Heinrich Zilles Motive wurden 
* von dem bekannten Schriftsteller Hans 
Hyan zu einem Manuskript verwandt, das 
unter dem Titel „Die — da unten“ dem¬ 
nächst als Zille-Film erscheint. 


Jach mehr als 
zweiiähnger Ar¬ 
beit hat die Deutsche 
Lehrfilm G. m. b H. 
L.Delfi“) nunmel den Sozialfilm „So ist 
das Leben . . fertiggestellt Die Inter¬ 
essentenvorführung wird Ende der kom¬ 
menden Woche stattfinden Fs ist ein 
Lehrfilm, der im Rahmen einer Spielhand- 
lung die Einrichtungen und die segens¬ 
reichen Wirkungen der sozialen Versiche¬ 
rungen (berufsgenossenschaftliche Unfall¬ 
versicherung) schildert und damit zur 
Popularisierung dieser bekanntlich in 
Deutschland wie in keinem anderen Lande 
\ orgeschrittenen Fürsorgeeinrichtungen 
beitragen soll Das Manuskript des Films 
stammt von Luise Heilborn-Korbitz und 
Hans Szekely, die Regie führte Hans Sze- 
kely. Oberleitung: Ludwig Sochaczewcr, 
fachtechnische Beratung: Arbeitsgemein¬ 
schaft der Reichsversicnerungsträger von 
Groß-Berlin. Verleih: Rex-Film. 
























kn 


6ENERAL- VERTRIEB: 

WALTER JTREHLE 

BERLIN Jll'"«! 






Nummer 979 


Rmemotopropft 


S%i! i 




Jßooott matt ittrithi 




Ein neues Lichtspielproickt. 

V^r.inklurt besi tzt, im Gegensatz zu an- 
• deren Großstädten. kein eigentliches 
'‘«»genanntes Allst.tdtkino. trotzdem aus 
vielerlei G r ündcn hierfür Bedarf wäre. 
W ie \ ir aus bester Quelle erfahren, soll 
di esem Mangel insofern nunmehr abgehol¬ 
fen werden, als Herr krebs, der Inhaber 
der Olympia-Lichtspiele, in aller Kurze 
in der starkbelebten Fahrgasse ein mo¬ 
dernes Theater zu errichten gedenkt. 

Oie Gesunkenen. 


Der erste Krcuzwort’Rätsel-Film. 

Nachdem die Auslandsaufnahmen für 
den ersten Kreuzwort-Rätacl-Film 
beendet sind, arbeitet zurzeit Guido 
Seeber an der Vollendung des Films in 
dem eigens für diesen Zweck hergerich¬ 
teten Atelier der Rebus-Film G. m. b. H. 
Der erste Kreuzwort-Rätsel-Film er¬ 
scheint im Vertrieb der Nemo-Film-Ver¬ 
leih G. m. b. H., Berlin, im Dezember 

Der Liebeskäfig. 


Reklamefilm und Filmreklamc 

I\ Problem der F lmrckiain and d 
Reklavnefilms berei 

sitzer nicht geringe Kopfukmerus. Aus 
vielen kritischen Bemerkungen des Publi¬ 
kums kann man entnehmen, wie ungern 
der Kinobesucher um heute die endlose 
Reihe der einzelnen Reklame-Inserate ab¬ 
laufen sieht. Vielfach liegt das an der 
verschiedenartigen künstlerischen Auf¬ 
machung diese r Inserate, die auch ein* 
zu schnelle Umstellung von einem In- 


i ... . , , 4 . T \er Liebeskäfig ’ betitelt sich der neueste dustricerzeugms auf ein anderes er!» rd t 

n h":‘ 7 ,nnl p V K n ,m r Cn nr X , U ‘ 11 Film, den die Eichberg-Fi’m.Gcsell- £r o*en Firmen genügte auch nicht d> 
nahmen ihres r aul-Simmel-Großfilms u .ii 4... Reklame durch ein Fi>n.ins**rat von de» 


..Die Gesunkenen Dem Film, dessen 
Manuskript von 1 eo Heller und Ruth 
Goetz verfaßt wurde, liegt der Roman 
.Diebe” von Luise Westkirch zugrunde 
Der in der ganzen Welt beliebte Illustra¬ 
tor Paul Simmel wird als künstlerischer 
Beirat an der Gestaltung des Films wir¬ 
ken. Für die Photographie hat die Aafa. 
die diesen Film in jeder Hinsicht mit den 
Spitzen der Prominenten besetzen wird. 
Hieodor Sparkuhl gewonnen. 

Vulkan Film-Verleih G. m. b. H. 

F\»e Vulkan-Film-Verleih G m. b. 11.. 

die bisher schon über 7 Filialen in 
»Iler bedeutenden Städten Deutschlands 
verfugte. hat letzt durch eine großzügige 
Organisation ihren Betrieb neu ausge¬ 
baut. Dabei war es ihr Bestreben, sich 
nicht nach einer Richtung hin festzu¬ 
legen, sondern ein Programm zu sch »ff?n. 
das für ieden Geschmack etwas bietet. 


schilt unter der Regie Erich Schon- 
felders für die Süd-Film-A.-G. hergestellt 
hat. Der Film, dessen lliuptnotc ein 
heiterer, liebenswürdiger Humor ist, wird 
aller Wahrscheinlichkeit nach noch in 
diesem Monat seine Uraufführung erleben. 

Neue Broschüren. 

Die Firma Wilhelm Femdt versendet 
ihren Katalog für 1925, der eine 
Übersicht über die Produktion für die 
kommende Spielzeit gibt. Da ist in 
erster Linie das F.igenf ibrikat ..Die 
ZirkusprinzesMn” mit Cnlv Femdt in der 
Hauptrolle. d« nr. eine Reihe v« :i auslän¬ 
dischen Werken mit Barbara La Marr. 
Anna Qu. Niisson. Greta Almroth, Vik¬ 
tor Sjbstr* m, iin paar große Metro- ilme 
m*t Lon Chanev. ein Tierfilm mit Madge 


Reklame durch ein Fün.inserat. von de»n 
sic* mit Recht annahmen. daß es, v> bunt 
und geschmackvoll es auch war, unwirk¬ 
sam sei. und man gin4 dazu über, den 
Vorgang des Produkt’« nsprosesses von 
einer Film-Geselhc laft auf nehmen zu L» - 
sen, um so dem Ahtttum zu zeigen, wk 
das eigene Produkt bei keiner Konkur¬ 
renzfirma eine si st#ri^fältige und sack- 
gemäße Behandlung erfahre und eine wk 
hohe Qualität es n sich birgt. Auch Zei 
eben- und Trickfilme finden häufig zu 
Reklamezwecken Verwendung, und hierbei 
spielen die humoristischen eine nicht unbe¬ 
deutende Rolle. Den gelungensten und 
wirk samsten Reklan efitm stellte zur Kipho 
das Berliner Messet rot her. in dem Guido 
Seeber mehrere t» chnische Vorgänge zu¬ 
gleich auf den Fi’trstreifen zauberte. Be i 
der Betrachtung dieses Films, der ein« 


•egen, sondern ein Programm zu sch »ff?n. m '* Lloyd Hamilton. 

das für ieden Geschmack etwas bietet. F.in vielseitiges Programm das durch- 
smmer das Beste in seiner Art. An der weg gute Geschäftsfilire enthält. Das 


Bellamv ur.d schließlich zwölf Grotesken Reklame gleichzeitig auch für die deutsch« 


Spitze steht die große sechsaktige Sen- 
'ationskomodie ...Mut, Monty — es wird 
m hon schief gehen” mit Monty Banks, der 
h er an überwältigend komischen Situa- 
"»n.n ebenso wie an halsbrecherischen 
Sensationen wohl altes schlägt, was man 
uf diesem Gebiete gesehen hat. Daneben 
fehl das Schauspiel ..Das Mädel aus dem 
ranz lokal 4 *, in dem Mae Bush und Owen 
Aoore durch darstellerische Leistungen 
v on ganz außerordentlicher Gestaltungs- 
f aft in einer Geschichte voll Spannung 
' nd Buntheit den Zuschauer packen und 
ihren. Als erfolgversprechende Sitten- 
nie in origineller Aufmachung und 

* ._ ■ » r\ i» »-« 


Heftchen ist zweifarbig gedruckt, hubsch 
ausgestaltet und wird überall beim Thea¬ 
terbesitzer weitgehende Beachtung fin¬ 
den. 

Neues Lichtspieltheater in Bad Oeyn¬ 
hausen. 

Am 16. Oktober wurden die „Kur- 
Lichtspiele” Bad Oeynhausen, ein Neu¬ 
bau des früheren Union-Theater«, er¬ 
öffnet. 

Die Besitzer. Reuber und Schulte, lie¬ 
ßen den Bau nach Entwürfen und unter 
Oberleitung des Architekten Oscar 


Filmindustrie seir sollte, kommen wir zu 
einem ähnlichen, nicht minder wichtigen 
Problem der Filmreklame — Fine 
*;anz vorzügliche Einrichtung aber h it die 
Ufa ins Leben gerufen. Sie liefert ihren 
Provinzkunden zu a.len Filmen sogenannt* 
.Preßbücher”, die erprobte Wort- und 
Bildreklame für den betreffenden Film 
enthalten und di* der Theaterbesitzer, 
ohne sich selbst den Kopf zu zerbrechen, 
einfach ausschneiden und den in Betracht 
kommenden Lokalblättern einsenden kann 

Der neue Letter des National Verleihs. 

N 'ach dem Ausscheiden de«* Herrn Her¬ 
mann Rosenfeld aus dem Vorstände der 
National-Film-A.-G. hat letzt der in der 


bestens bekannte bisherige Leiter unserer 
Verleihzentrale, Herr Jacob Laupheimer. 
die Leitung der gesamten Verleihorgani¬ 
sation des National-Film-Konzerns über¬ 
nommen. Herr Laupheimer gehört zu den 
erfahrensten und angesehensten Fäch¬ 


ern reihen sich ..Der Umweg zur Khe“, Rosendahl. Düsseldorf, der rieh ja durch ganzen Branche a's Verleihfachmann 

iin f ilm aus dem Milieu eines großen eine Reihe von Lichtspieltheaterbauten. bestens bekannte bisherige Leiter unserer 

* v * ' ue-Theaters mit Mildred Harris in der u - a - Modernes-Thealer Elberfeld. Ufa- Verleihzentrale. Herr Jacob Laupheimer. 

v ei blichen Hauptrolle, und „Ein Schritt Palas* Düsseldorf, Alhambra-Düsseldorf. die Leitung der gesamten Verleihorgani- 

j' ’it* Wege ”, ein Gesellschaftsdrama mit einen Namen gemacht hat, ausführen. sation des National-Film-Konzerns über- 

krinunellem Einschlag, in dem Eslelle Das Theater in Oeynhausen, das 550 nommen. Herr Laupheimer gehört zu den 
Eiylor, die Gattin des Weltmeisters Jack Personen faßt, ist wohl eines der schön- erfahrensten und angesehensten Fach- 

k nipsey, den sie bei seinem Besuche in sten Westdeutschlands. Es ist natürlich leuten des deutschen Verleihgeschäftes. in 

»'Hin begleitete, die tragende Rolle mit allen modernen Neu?rungen aus- dem er seit 1913 führend tätig ist. 1 > 

*P , el|, ebenbürtig an. Die Gattung der gestatte*. Eine Zierde der renommierten dürfte nicht allgemein hekannt sein, daß 

^vnsationsfilme ist durch das ernste, zum Badestadt. Herr Laupheimer vor dem Kriege unter 

fi r <ȧcn Teil auf hoher See der Firma J. I ai pl eimer 

spielende Drama ..Des Meeres . Merkur - Film - Verleih cm* 

und der Liehe Flammen** j -| gut eingeführte Verleibfirm.< 

'vrlret en das in einem 1 ^ i I I— I \ IIXII'NI I // I für deutsche und auslän* 

^chiffsbrand von uner- I \~—I 1— I I U [—1 / ] I dische Filme hatte, bis der 

w h €r a Wirkun # Ä»pfeU. l\ I I L-r 1 1 N 1\ III I auzbrechende Krieg die Vcr- 

*• HÄ? *SI | RHEINliCItt-KINO-UNlU'l IOTO-ötStU.SCHAlT'AMt-11 h sSS 

'orothy Dalton in der Zl-NTRAI-E: KOLM, BRUCKENSTl». »5 Verbindung mit der Natio 

^ ‘blichen Hauptrolle ge- | Telephon: AUI .35 ' nal - Film - A-G. kam durch 

I. CZU .^ as Muster eines j n LI AL Es BCISSELDORF * FILIALE: KO»LENZ I die 1920 geschlossene In- 

^ inraubenden, an wechseln- f j Gtal Ablhtr.y ^ ter«:cst’njjt m»ms» h.»t; seiner 

überreichen Aber- u , V.m. - Mm*.* Hm. | p l|n) . Ko(uvrn lu „, nde J,,„ 

Ur crfilmes darstellt. 1"——■—Mpu■— ■——■«Jt ist er ganz ..Na'i*»nal*‘ 


sten Westdeutschlands. Es ist natürlich leuten des deutschen Verleibgcschäftev in 
mit allen modernen Neu?rungen aus- dem er seit 1913 führend tätig ist. Es 

gestatte*. Eine Zierde der renommierten dürfte nicht allgemein hekannt sein, daß 

Badestadt. Herr Laupheimer vor dem Kriege unter 

der Firma J I ai pl efmer 
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Nummer 979 


<E 


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mir dien Vorzügen eines Höften Tempos, blendender Auf- 
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günstige Zufa'l zu Hilfe kommt höchst aktuell 211 sein. 

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Seite 35 


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feüotofti tifd« St uniMxw 


Auge und Objektiv 


E s ist <n Fachkreisen bekannt, daß das menschliche 
f Auge und das photographische Objektiv eine Reihe 
gemeinsamer Beziehungen haben. Zweck dieser Zeilen 
ist es, darauf 
hinzu weiten, daß 
und inwiefern 
die Objektive für 
Kmo-Aufnahmc - 
Apparate ganz 
besonders mit 
der Apparatur 
des menschlichen 
Auges verglichen 
werden können, 
und zwar in 
erster Linie we¬ 
gen der dort fast 
tusschlteßlich in 
Betracht kom¬ 
menden kurzen 
Brennweiten, die 
in ihren Werten denjenigen des menschlichen Auges 
/um Teil sehr nahe kommen. — ln einer am Schluß 
naher bezeichneten Schrift wird darauf hingewiesen, daß 
der photographische und damit auch der Kino-Aurnabme- 
Vpparat dem menschlichen Auge nachgebildet sei woher 


sich deshalb auch die in vielen Punkten bestehenden Ähn¬ 
lichkeiten erklären lassen; wörtlich heißt es daselbst 

,,Die genaue Kenntnis des Auges macht dem Photographen 

verschiedene Ei- 
genschaften und 
Kigentümlich- 
keiten des photo¬ 
graphischen Ap¬ 
parates leichter 
verständlich, 
während umge 
kehrt die genaue 
Kenntnis des 
photographi¬ 
schen Apparates 
die Funktionen 
des Auges und 
selbst Krankhei¬ 
ten des Auges 
dem Verständnis 
näherbring* 

1 . Das Auge. 

Von außen nach innen trifft man. wie die Fig 1 er¬ 
kennen läßt, heim Auge zuerst auf cie Hornhaut; diese 
bildet den vordersten, stärker gewölbten und durchsich¬ 
tigen Teil der Sehnenhaut welche den gesamten Aug- 


Bilderentstehunu im Auge 

m _ 


JL._ 



AB OpCiftdbr Acht« 


r G«t«mtud D NcUhtulhtld — « Gegen»! 'ndtwnlv S Bild»«il« 
/, Vordere Brernweite —- /. liinttrc Bremw.itc 







Seite 38 


Rmtmotogtapfi 


Nummer 979 


apfel umschließt. Sie ist etwa I m n dick und besitzt in 
der Mitte eine nahezu kugelige Stelle mit einem Krüm¬ 
mungsradius von 7 bis 8.5 mm. die in horizontaler Rich¬ 
tung etwa 4 mm Durchmesser hat, n vertikaler jedoch 
etwas geringeren (optische Zone der Hornhaut). Nach 
auBen wird die Hornhaut h mehr und mehr abgeflacht, 
ohne daß eine hori¬ 
zontale oder verti- ■ ■ 

kale Symmetrieachse *•■•! !*■■■*•■« 

existier!., die hintere * * "*?*** 

Hornhautflache besitzt , lri% . Rrgrilbogrflh . ul 

einen um 2 mm kleine- p Pup.iknot nun* ircrindcrbehi 

ren Radius als die vor- 1 *n*ull-Lim 

dere. — Die Hornhaut *:" A«*-“** « / 

.. . %v/ . (>‘St «iMttftClc Brt«-%ti<un W ‘Nh..i a L 

ist die vordere Wand 5 , 

der Augenkammer, die • Vorder« v.g.nk.mnKr \ 

mit einer Flüssigkeit GU knrp*» 

vom Brechungsindex " C»— 

D . fMlll « Ad*r- oder UrUlnaul 

1.3365 gefüllt „ Nctll> . ul 

ist*); die Hinterwand r Sckacrv 

wird von der Iris i ge- t G * lbcr HcU 
bildet, welche die Aper- ' 

turblende des Auges 

ist und durchschnittlich eine Öffnung von 2 bis 5 mm hat 
Im mittleren freien Teil der Iris befindet sich die „Kristal- 
linse“ I. welche auf beiden Seiten gefcölbt, also ..bikon¬ 
vex“ ist; im Ruhezustände ist dieselbe an der vorderen 
Fläche erheblich weniger gekrümmt als an der hinteren; 
im Akkomodationszustande hingegen sind die beiden 
Krümmungsradien nahezu gleich groß. 

Die Linse begrenzt nach vorn zu den zweiten Hohl¬ 
raum des Auges, der mit dem Glaskörper gl ausgefüllt ist; 
dies ist eine gallertartige Masse, welche nahezu denselben 
Brechungsindex wie das Kammerwasser hat. nämlich 



n D 1.3365 Die hintere Begrenzung dieses Raumes 
wird von der Netzhaut n gebildet; dieses ist der licht¬ 
empfindliche Schirm des Auges, auf welchem die Bilder 
der äußeren Gegenstände durch den optischen Apparat 
des Auges entworfen werden. Am empfindlichsten ist 
der sogenannte ..gelbe Fleck“, welcher nicht ganz in der 

Augenachse. sondern 
——- 1 “ - ^ —— “ 1 “i etwas seitlich gelegen 

O ist; an dieser Stelle der 

Netzhautgrube wird das 
Bild desjenigen Gegen¬ 
standes entworfen, den 
das Auge fixiert, d. h. 
den man besonders 
—A scharf zu sehen ver¬ 

sucht. Die Kristallinse 
hat infolge ihres ge¬ 
schichtlichen Baues eine 
kürzere Brennweite, als 
wenn sie bei gleicher 
äußerer Gestalt durch- 
____________ weg den größten 

in ihr vorkemmenden 
ßrechungsindex, den des Kernes, besäße; ihre Brenn¬ 
weiten sind die einer gleich geformten homogenen Linse 
von noch höherem Index als dem des Kernes, dem soge¬ 
nannten Totalindex. 

Aus den Messungen verschiedener Beobachter hat zu¬ 
erst L i s t i n g , später Helmholtz Mittelwerte für die 
Dimensionen und Indices der brechenden Medien im Auge 
abgeleitet, die aus der folgenden Zusammenstellung zu 
ersehen sind 

Nach Angaben von Dr A Winkelm.«nn erhält man 
•) Luft hat den Brechungsindex 1.0. 


Günstige Gelegenheitskäufe 


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Seite 39 


folgende Werte für die Stärke 
Systeme, aus denen das Auge 
kann (Fig. 2) 

Mornhaut und Kanimerwasser 
Vorderfläche de-' Linse 
Hinterfläche der Linse 
Die ganze Linse 
Das ganze Auge 

Da sowohl die optischen 
Hauptpunkte als die Kno¬ 
tenpunkte des Auges sehr 
dicht aneinander liegen, 
so begnügt man sich nach 
dem Vorschläge Listings 
mit der Annahme eines 
einfachen Baues des Auges 
mit dem sogenannten redu¬ 
zierten Auge. Listing läßt 
bei diesem die Entfernung 
zwischen den beiden Brenn¬ 
punkten ungeändert, ver¬ 
einigt das Paar der Haupt- 
und Knotenpunkte in je 
einem mittleren Punkte 
und nimmt das ganze Auge 
als aus einem Medium vom 
Index des Glaskörpers be¬ 
stehend an. 

Ein normales Auge ist 
imstande, sich auf verschie¬ 
dene entfernte Gegenstände 
einzustellen Man beobach¬ 
tet bei der Einstellung auf 
nähere Gegenstände eine 
Verengung der Pupille, ein 
Vorrücken des vorderen 


(Brechkraft) der einzelnen 
zusammengesetzt werden 


42.5 Dioptrien 
9.0 

16.5 
25.0 
62.75 


23.5 mtn 
111.0 .. 
61.0 
40.0 
16.0 


Noosianien und Dineisionen des tides 

Auge eingestellt 

fAr die 

Feme Nahe 

Brechungsin Hex der Hornhaut n - 1.3507 



„ (wässrigen) der Feuchtigkeit n-1.3365 


_ 

,. der Glasfeuchtigkeit n- 1.3365 

. ,. Kristall-Linse n - 1,4371 . . 



Krümmungsradius d. vorderenFläche der Hornhaut 

7.8 

7.8 

«* „ „ d. Kristall-Linse 

10,0 

6.0 

n hinteren M „ ,, 

60 

5,5 

Entfernung der vorderen Linsenfläche u. Scheitel 



der Hornhaut. ... 

3.6 

3.2 

Entfernung der hinteren Linsenfläche u. Schekel 



der Hornhaut . 

7.2 

7.2 

Brennweite der Linse.. 

58.6 

39,1 

Entfernung des vorderen Hauptpunkts der Linse 

von ihrer vorderen Fläche . . 

2.1 

2.0 

Entfernung des hinteren Hauptpunkts der Linse 



von ihrer hinteren Fläche ... ... 

U-1.3 

- 1.8 

Entfernung der beider Hauptpunkte .... 

0.2 

0.2 

Hintere Brennweite des Auges . . 

28.7 

18,7 

V ordere „ , * „ . 

15,5 

14.8 

Entfernung des ersten Hauptpunkts von dein 



Scheitel der Hornhaut. 

1.75 

1.9 

Entfernung des zweiten Hauptpunkts \on dem 


Sche.tel der Hcrnhaut .... 

2,1 

2,3 

Entfernung des vorderen Brennpunkts von dem 



Scheitel der Hornhaut ... 

13.7 

12.1 

I Entfernung des hinteren Brennpunkts von dem 



j Scheitel der Hornhaut. 

22.8 

21.0 


Linsenscheitels sowie eine Zunahme der Krümmung der 
vorderen und hinteren Linsenfläche Das Auge hat. als 
Objektiv betrachtet, etwa eine relative Öffnung von t 7. 
seine Pupille erscheint schwarz, ebenso wie ein geöffnetes 
Fenster aus größerer Entfernung 

Das Auge ist also ein sammelndes System, von etwas 
veränderlicher Brennweite, und kann demnach nachein¬ 
ander auf der Netzhaut 
“■——■■y ———m scharfe, umgekehrte und 

ig (Jgj 41(01* U **fir l dk** ,e ' verkleinerte Bilder entwer- 

l imt Nahe fen von Gegenständen die 

sich in verschiedener Ent- 
- 1,3507 - — fernung befinden. 

iHMu» 3 “’ ~ - D,e Aperturblende des 

n - 1,4371 ! | — Auges ist die Iris Die 

:hc der Hornhaut 7,6 7.8 Eintrittspupille ist das von 

d. Kristall-Linse 10,0 6,0 dem System Hornhaut- 

, *• , " e Kammerwasser nach der 

ac * ** e ^ ^ Objektivseite entworfene 

lache u. Schekel Bild der Iris. Nimmt man 

7*2 7.2 an. daß die Mitte der Iris 

t * t . mit dem Linsenscheitel zu- 

>unkts der Linse f ,» . 

2 | 20 sair.meiiff.Ile. und setzt 

unkts der Linse einen fir das Kammer 

.—-1.3 — 1.8 wasser und die Hornhaut 

J-j gemeinsamen Berechnungs- 

l$!s 14 0 expjrenten von n 1,337 

unkts von dein voraus, so ergibt sich als 

.... 1.75 1,9 Abstand der Augenpupdle 

»unkts \on dem von dem Hornhautscbeilel 

* i,. „ 4 ‘ 2,1 beim Sehen in die Ferne 

punkts van dem 

13.7 12.1 3.05 nm. beim Sehen in die 

unkts von dem Näh«* 2.67 mm Die Aus- 

22.8 21,0 trittspupille des Auges ist 

das von der Kristallinse im 


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Seite 40 


Ämcmcitogcapf) 


Nummer 979 


Glaskörper entworfene Bild 
der Iris ; die Pupille ist das 
Zentrum der Perspektive für 
das vom ruhenden Auge 
erhaltene Bild. 

Das Gesichtsfeld des Au¬ 
ges ist größer als das irgend¬ 
eines anderen optischen In¬ 
strumentes; infolge des Her¬ 
vorstehens der Hornhaut 
können noch Strahlen ins 
Auge gelangen, die senkrecht 
zu dessen Achse eintreten. 

Im lebenden Auge wird 
ein Teil des Gesichtsfeldes 
durch Nase und Wangen 
verdeckt, so daß nur etwa 
150 frei bleiben, doch be¬ 
herrschen beide Augen zu¬ 
sammen immer noch ein 
Feld von etwa 180 , 

Da für das Gesichtsfeld 
eine besondere Blende im 
Auge nicht vorhanden ist, 
ist dasselbe nicht scharf 
begrenzt, sondern geht all¬ 
mählich in Dunkelheit über, 
denn je schiefer ein Büschel 
auf das Auge fällt, desto 
schmäler ist die Projektion 
der Pupille auf seinem 
Querschnitt, welcher die 
Basis des abbildendcn Bü¬ 
schels bildet, desto licht¬ 
schwächer also die betref¬ 
fende Stelle des Sehfeldes. 
Das Auge stellt also ein 
optisches System von sehr 
großem Gesichtsfeld dar, 
aber nur in einer kleineren, 
sehr eng begrenzten Stelle 
dieses Gesichtsfeldes sind 
die Bilder deutlich. Durch 
die Beweglichkeit des Au¬ 
ges wird es aber möglich, 
nacheinander jeden einzel¬ 
nen Punkt des Gesichts¬ 
feldes genau zu betrachten. 

Was die Tiefenschärfe 
des Auges betrifft, so läßt 
sich dizser Begriff am 
besten an einem Beispiel 
definieren: Für einen Pu¬ 
pillendurchmesser von 4 mm 
und einer Sehschärfe von 
r (- 1 Bogenminute) er¬ 

gibt sich z. B bei einer 
Einstellung (Akkomodation) 
des Auges auf 13,75 cm 
eine hintere Tiefe bis un¬ 
endlich und eine vordere 
bis etwa 6$ m; stellen wir 
aber unser Auge auf nur 
0,36 m r 360 mm ein. bei 
Voraussetzung der gleichen 
Werte für den Pupiilen- 
durchmesser und die Seh¬ 
schärfe. so ist der Betr. 4 
der Gesamttiefe nur etwa 
18,8 mm!! Der Augapfel 
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eingebettet, daß er Drehun¬ 
gen nach Art eines Kugel¬ 
gelenks ausführen kann; 
da das Sehen mit beweg¬ 
tem Auge auch Blicken 
heißt, nannte Hclmholtz 
die direkt gesehene Stelle 
den Blickpunkt, seine Ver¬ 
bindung mit dem Auger- 
drehpunkt die Blicklinie. 
Das Zentrum der Perspek¬ 
tive liegt beim direkten 
Sehen im Drehpunkt des 
Auges etwa 13—14 mm hin¬ 
ter dem Hornhautscheitel. 

Was die dioptrischen 
Fehler des Auges betrifft, 
so sei kurz erwähnt, daß 
nach den Ergebnissen ver¬ 
schiedener namhafter For¬ 
schungen oft alle aus der 
Optik bekannten auch im 
Auge vertreten sind; wir 
erwähnen hier vor allem 
Gullstrand dessen Unter¬ 
suchungen sehr interessant 
sind. -\uder Astigmatis¬ 
mus. dessen Ursac.ie in den 
verschieden großen Krüm¬ 
mungen zweier aufeinander 
senkrecht stehender Meri 
diane der Hornhaut begrün¬ 
det is., wurde bei einer 
Pupille nöffnung von etwa 
8 mm sphärische Abcira- 
tion festgestellt, und zwar 
mit ungetähr demselben 
Zonenfehler, den wir bei 
Objektiven gleicher Brenn¬ 
weite und Öffnung kennen, 
während bei der gewöhn¬ 
lichen Pupillcnöffnung Un- 
terkorrektien vorhanden 
ist. Das Auge ist auch nicht 
achromatisch, und zwar in 
keinem Sinne, da weder 
die Orte noch die Größe 
der einzelnen Bilder iden¬ 
tisch sind. Außerdem ist 
Fokus Jifferenz vorhanden 

Hclmholtz hat außerdem 
festgestellt, daß das Aug* 
als optisches Instrument 
tennenförmige Verzeich 
nung zeigt, so daß ein im 
indirekten Sehen betrat! 
tetes Netz kissenförim..: 
sein muß, um im Auge qua 
dratisch zu erscheinen. Daß 
wir diese Anomalie an 
unseren eigenen Augen 
überhaupt feststellen kön¬ 
nen, ist uns darum möglich, 
weil wir eben in der Regel 
nicht indirekt sehen, son¬ 
dern beim natürlichen Ge¬ 
brauch stets die große Be¬ 
weglichkeit des Auges in 
seiner Höhle ausnutzen. 

Hieraus geht herv ‘ 
daß das menschliche Auge 



Nummer 979 


Äincmatogroph 


Seite 4t 


mit Recht angestaunt ist wegen seiner wunderbaren Ein¬ 
richtung rui Erfassung aller sichtbaren Erscheinungen; nie¬ 
mand könnte daran denken, ein ähnliches Gebilde künstlich 
herzustellen, wenn man das Auge in seiner Totalität nimmt. 

Im einzelnen hat es aber mancherlei Mängel, die sich 
bei künstlichen Gebilden, z. B Kino-Aufnahme-Obfektiven. 
sogar ohne besondere Mühe vermeiden lassen. Heimholtz 
stellte auf Grund seiner eigenen subtilen Untersuchungen 
und derjenigen anderer Forscher fest, daß die brechenden 
flächen des optischen Apparates im Auge nicht vollkom¬ 
mene Kugelgestalt hätten, ja nicht einmal Teile von ge¬ 
nauen Rotationsflächen s*;ien. daß ihre Achsen nicht mit¬ 
einander und nicht mit eenen der Diaphragmen und der 
Sehrichtung zusammenfielen. daß die ganze Zusammenset¬ 
zung dieses optischen Apparates nicht den fundamentalen, 
von jedem Objektiv erfüllten 
Xniorderungen in bezug auf 
die Bildwirkung entspricht. 

Aus der Fig. 3 ist zu ei¬ 
chen. daß von den ä’iße- —— i «■ ■ — ■ 

ren Gegenständen auf der 

Netzhaut nach den Ge- w>» w 

etzen der Linsenformcl T\ 

verkleinerte und verkehrte 

<iilder entstehen, und e- ATT ¥? M 

muß deshalb noch die A/ Ä 1^1 

Frage aufgeworfen werden. ^ «w ^ 

wtrum wir nicht alle Dinge g I /V 

verkehrt sehen? Der Akt 

des Sehens beruht lediglich ' ** * 

darauf, daß die Affektionen 
ler Nervenhaut auf eine 
ins allerdings unerklärliche 

A eise zum Bewußtsein ^ 

"inmen. Eigentlich neh- L 

neu wir also nur einen 
stimmten Zustand, eine 
ewtsse Affektion der 
Netzhaut wahr; daß wir 
'er diese Wahrnehmung 

ch außen verlegen. da‘i y J * w ^ t TE 

die Netzhautbildc r JL JN Ml 

vichsam in Anschauungen 

ler Außenwelt verwandeln, ö t Iv L 

*'t Sache eines unmittel- iz 

baren Urteils KothCnfr 

In diesem Urteil haben Tel.: Lül 

H ‘ r durch fortwährende 
übereinstimmende Erfüll- 
rungen eine solche Sicher¬ 
heit erlangt, daß wir die 


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AUFNAHME 

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Netzhaut gar nicht als wahrnehmendes Organ emp¬ 
finden, daß wir die unmittelbarer Empfindungen mit dem 
verwechseln, was nach unserem Urteil die Ursache des¬ 
selben ist. Daß wir den Gegenstand, welcher einem oe- 
stimnrren Netzhautbildchen entspricht, nach einer bestimm 
ten Richtung hm suchen, ist aber sicherlich ebenso das Re¬ 
sultat fortgesetzter konsequenter Erfahrung, wie das nach 
Außen-Wirken des Gesichtssinnes überhaupt Das Kind 
hat noch keine Vorstellungen von den Entfernungen, es 
greift nach dem Monde wie es nach Dingen in seiner Um¬ 
gebung greift; unser Urteil über die wahre Große der 
Gegenstände und ihre Entfernung wird erst durch fort¬ 
gesetzte Erfahrung erlangt und kann durch Übung einen 
bewundernswerten Grad von Sicherheit erreichen — 
Ueber dieses interessante Thema ist bereits früher unter 

dem Titel; ,.Das menschliche 
_ _Äugt und der photographi¬ 
sche Apparat“ von Dr.Georg 
Hauberisser ir München eine 
— —ii. .11 ■■ sehr beachtenswerte Arbeit 

veröffentlicht worden. und 
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Verantwortlich für die Redaktion Dr. Ncumaan Ramia, für den Anxcigentctl: A. Pieniak. »amtlich in Berlin. Nachdruck nur unter Quellenangabe g« 
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uns nicht nur urheberrechtlich geschützt, sondern 
auch unter Nr. 327141 auf Grund einer Anmel¬ 
dung vom 24. Oktober 1924 vom Reichspatent¬ 
amt als Warenzeichen geschützt ist und zwar für 
Filme. Ferner ist uns das Zeichen international 
auf Grund der Eintragung beim Berner Büro 
unter Nr. 41044 geschützt worden. Die Eintragung 
dieses Warenzeichens hat die Wirkung, daß uns 
ausschließlich das Recht zusteht. Filme mit der 
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zu versehen und so bezeichnte Filme zu verleihen 
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4. Dezember 

Alhambra Kurfürstendamm 6S 
U.-T.-Lichtspiele Friedrichstrafee 
IL-T.-Lichtspiele Weinbergsweg 

II. Dezember 

Rkh. Oswald - Lichtspiele Kantstr. 

* 

DAS MÄDEL AUS DEM 
FÜNFTEN STOCK 

Universal Juwel Film der Westfalia 

Uraufführung: 5. Dezember 
zur Eröffnung der 

CICERO-LICHTSPIELE 

KurfQrstendamm 152 























19. Jahrgang, Nr 980 


Berlin, 29 November 1925 


& s st emaioarai» ft 



läuft ab Montag, dem 30. November 1925 


im Primus - Palast 
Potsdamer Str. 


FILMHAUS BRUCKMANN & CO. A.6. 















Seite 2 


Rinemotogroph 


Nummer 980 


Tage von Pompefi 



(Die Aufnahmen bereits beendet) 

Regie: Carmine Gallone 
und Amelcto Palermi 

Mitwirkende: Bernh. Goetzke, 

Maria Corda, Varkoni, Livia 
Maris, Emilio Chione, 

Rina de Ligvoro. 

• 

Societa ltaliana 
Grandi Films 

Der Aus¬ 
bruch des 
Vesuvsund der 
Untergang von 
Pompeji übertreffen alles 
bisher Dagewesene auf dem 
Gebiete technischer Filmkunst. 

Der Film schildert das Leben 

und Treiben im alten Pompeji und 
führt uns den Untergang dieser klassischen 
Stadt vor Augen. Die Aufnahmen wurden in 
den ausgegrabenen Ruinen Pompejis, die von Millio¬ 
nen Pilgern aus der ganzen Welt besucht werden, gemacht. 




Läuft im Februar 1926 gleichzeitig 
in fünfzig Hauptstädten Deutschlands 


Hisa> Film-Vertrieb G. m. b. H. 


Im Verleih der 



Hirschei >Sof ar~ Film-Verleih 

Cl m. b. HL 

Berlin ✓ Hamburg / Frankfurt a. M. / Düsseldorf / Leipzig 


Die letzten Tage 'von Pompeji 






















Nummer 980 


ftintmotograpfi 


Seite 3 


Der Film vom Moloch Gold! 



Albö-Film (Althoff-Böcker) 

Berlin SW48, Wilhelmstr. 37-38 * Tel.: Nollendorf 3846 u. 4926 

Do rtmund, Brückstr. 21 / Frankfurt a. M., Industriehaus Taunusstr. / Hamburg, Barkhof 2 




Der Mann, der sich Wen fl 

verkauft Taiudi 


MANUSKRIPT: MAX GLASS 
REGIE: HANS STEINHOFF 


Riesenerfolg in 

Berlin 

Bremen 

Leipzig 

München 

Braunschweig 

Heidelberg 

Mannheim 

Elbing 


MANUSKRIPT 
REGIE: C A 


Ein Sondeii 

Publiku mlu 


.. ♦ ein 3iU>, Oae in Ä® 
utiO qe>d?ürt(id> erfota« !tf r 


6orl 3oefe, Oer erfoign 
poriierttidOete", Ijot ei«#« 
folg nod> fldrfer u*erfe4*i 


Selbstversfändlidi Selbstvelf 

TERRA Tflf 





Dü eine 
Das! 


Gräfin Mariza 

MANUSKRIPT: MAX GLASS 
REGIE: HANS STEINHOFF 


MAX GLASS 
I BOESE 


rfolg bei 
Jnd Presse 


|3e;ief}una öl« jugfröffig 
Mpnetf ti>cröen fonn . . 

minemoloarophl 

CHeqiffeur der *£)r t\ 

** gefdjüffen, deffen (Sn 
Hie . . . 

• Neu* berliner drittln«) 


iändlidi 

!A 


Der sensationelle Erfolg 


Berlin 

Solingen 

Hamburg 

Frankfurt a. M. 

Bremen 

Karlsruhe 

Wilhelmshaven 

Wiesbaden 

Bremerhaven 

Cassel 

Braunschweig 

Mainz 

Leipzig 

Worms 

Dresden 

Landau 

Magdeburg 

Stuttgart 

Halle 

Nürnberg 

Düsseldorf 

München 

Köln 

Fürth 

Aachen 

Würzburg 

Elberfeld 

Ulm 

Münster 

Breslau 

Duisburg 

Beuthen 

Trier 

Danzig 

Mühlheim 

Tilsit 

Hagen 

Elbing 


und viele andere 

Selbslversfändlidi 

TERRA 


Rincmotoaropfl 


Nummer 980 


I 



Der II. gro^e Rheinfilm der AAFA 

DER ABENTEURER 

nach dem gleichnamigen Roman von 

Rudolf Herzog 



Der Film von Leidenschaften, 

Frauen und deutscher Treue, 
aufgenommen 

mit dem groben Darsteller-Ensemble 
in Köln, Godesberg, an den Ufern 
des Rheinstroms und in Italien, 
wurde soeben 

reichszensiert 

Der Film erscheint in den gröbten 
Uraufführungstheatern des Reiches 

AAFA FILM - AKT 1 

BERLIN SW4» / FILIALEN: DORTMUND, 







Nummer 980 


Rmcmatograpt) 



Der gro^e Simmel-Film der AAFA 

DIE GESUNKENEN 

Nach dem Roman „Diebe" von LUISE WESTKIRCH 

Manuskript: Leo Heller und Ruth Goetz 

Künstlerische Oberleitung: Rudolt Dworsky 
Regie: Rudolt Walther-Fein 

Photographie: Theodor Sparkuhl 

Bauten und Innenräume: jaques Rotmil 
Aufnahmeleitung: Arno Winkler 

Künstlerischer Beirat: Paul Simmel 


E N ENSEMBLE GROSSER DARSTELLER 


Hammer, ein Fabrikbesitzer . 
Malwa, seine Freundin . . 
Potter, Prokurist bei Hammer 
Braun, ein Versicherungsdirektor 
Römer, ein Dichter . . . 

Ein Untersuchungsrichter . . 
Grosser. Strabenbahnschaffner 
Anna, seine Frau .... 
Konrad, ein Fabrikarbeiter 
Kohlenludchen, 

Knüselfritze, 

Schampusorje, 

Der Wirt . 

Die lange Lotte. 

Ein Raffke. 

Ein zweiter Raffke . . . 

Ein Betrunkener. 


.... Hans Albers 
. . Olga Tschechowa 
Adolf Lettinger 
. . Erich Kaiser-Titz 
. . . Otto Gebühr 
Eduard von Wintcrstein 

. Wilhelm DieterIc 
• • 

. . . . • 

. . . Fritz Greiner 

. . Paul Biensfeldt 
. . . Paul Rehkopf 

. . . . Georg John 

Wilhelm Diegelmann 
. . . Sybill Morell 

Hermann Vallertin 
Robert Garrison 
. . Hermann Pidia 


* * * ASTA NIELSEN 

NGESELLSCHAFT^^, 

LRt A. MAIN, HAMBURG, LEIPZIG, MÜNCHEN | 






















8 


towncitoQrnph 



a Norman 


üonWutteiiKnrt^^bctt^ul^HdnruhPccr 


Photographie :VIragh*Araia uJBarso dy fr Bcuaiervllabiiil u. Knauer- 

%e:(|ennaioltighcllt 


'XöiV 


URAUFFÜHRUNG 

DEMNÄCHST 


Phocbiis Film AE. 





















19. Jahrgang, Nr. 980 


9 **. 


J Berli 


Berlin, 29. November 1925 


das Älteste 

El tN'FACH'B LTVT 




mm * 


Universal — Universum 

Von Dr. Robert K a m i n. 


s wäre mehr als ein Wunder gewesen, wenn die allge¬ 
meine Wirtschaftskrise, die jahrhundertealte Firmen, 
etwa den Giesche-Konzern, zur Umstellung zwang, an der 
Filmindustrie vorübergegangen wäre. Die Handelsredakteure 
der Tageszeitungen haben, als sie das Wort von der Ufa- 
Krise prägten, fast ausschließlich bewiesen, daß sie einem 
Gebilde wie dem Film, der auf der einen Seite eine In¬ 
dustrie, auf der anderen etwas höchst Imponderabilcs ist. 
immer noch fremd gegcnüberstchen Es ist abermals über¬ 
sehen worden, daß jede auf maschinelle Handhabung auf¬ 
gebaute Industrie 
den Geschäftsgang 
innerhalb ihrer 
Iktriebe auf die 
Sekunde regeln. 

^uf Bruchteile 
eines Pfennigs be¬ 
rechnen kann. Die 
Filmindustrie, bei 
der nur das ge- 
[ mgste maschi¬ 
nenmäßig, das 
meiste empfin- 
dungsgemäß - ge- 
htrnlich geschaf¬ 
fen werden muß, 

'teilt außerhalb 
der im Handels- 
tvil sonst zu beur¬ 
teilenden Fabrika¬ 
tion - Methoden. 

1 kr ..Kinemato- 
ßraph“ hat, als 
die Gerüchte um 
die Ufa auftauch- 
ten, gewarnt, in 
ihnen das Abend- 
rot des größten 
europäischen 
Fdmuntemehmens 
zu sehen. Wer da 
ßlaubte, daß der 
h^rbenzauber echt 
***• muß jetzt ein- 
^hen. daß es ein 
feuler Zauber 
* ar * wie auch mit 
Befriedigung fest- 

zustellen ist, daß. 

W€r da glaubte. 

**ch ein Süppchen 
*°chen zu kön- 
® en - nur wieder 
K * Finger ver¬ 


brannt hat. — Die Ufa verteilt eine Dividende, um die 
sie von manchem Industriekonzern beneidet werden wird 
Die restliche Lösung der schwebenden Probleme wird 
der Generalversammlung überantwortet bleiben, die am 
30. Dezember die Neuordnung für eine neue Zeit und für 
eine Neuorientierung bringen wird Dem von der Ufa 
uns übersandten Communique entnehme i wir folgenden 
Abschnitt: 

„ln der Aufsichtsratssitzung vom 20 November wurde 
der Abschluß per 31. Mai 1925 vorgt legt, der einen Be- 

tnebsgewinn von 
13,9 Millionen 
Reichsmark aus¬ 
weist. Nach Abzug 
der Handlungs¬ 
unkosten. Ab¬ 
schreibungen. Zin¬ 
sen und eines Be¬ 
trages von 4.7 Mil¬ 
lionen für Steuern, 
wozu 2 Millionen 
bei Tochtergesell¬ 
schaften kommen, 
verbleibt ein Rein¬ 
gewinn von Mark 
3 078 314 Der auf 
den 30 Dezember 
einzuberufenden 
Generalversamm¬ 
lung soll vorge¬ 
schlagen werden, 
eine Dividende 
von 6 Prozent zu 
verteilen. Der Ge¬ 
schäfts - Bericht 
führt aus, daß 
die Abschreibun¬ 
gen im wesent¬ 
lichen bei den 
Tochter - Gesell¬ 
schaften. die auf 
die Zahl von 120 
angewachsen sind, 
vorgenommen 
wurden In der 
Bilanz der Mut¬ 
ter - Gesellschaft 
selbst ist ein Be¬ 
trag von 1,7 Mil¬ 
lionen Mark für 
diese Zwecke vor¬ 
gesehen. Der Vor¬ 
stand führte aus. 
daß das abge- 




Mnry A*tor, die m letzter Zeit tehi populär geworden Mt 



Phot Firtt Nation*! 



Seite 10 


Rmematogropft 


Nummer 980 


laufene Geschäftsjahr die stärkste Entwicklung des Unter¬ 
nehmens seit seiner Gründung gezeig hat. Die Filmher- 
stellung hat sich gegenüber dem Vorjahre nahezu ver¬ 
dreifacht. Die Verleih- und Theaterbetriebe haben sich er¬ 
heblich ausgedehnt. Die Hauptposten der Bilanz haben 
sich wie folgt entwickelt: 

Beteiligung an KonzcrngesellschafUn im In- und Aus¬ 
lande 51,8 Millionen (gegen 49,8 Mil ionen in der Gold¬ 
eröffnungsbilanz). 

Grundstücke und Gebäude 8.6 Millionen (gegen 4,8 Mil¬ 
lionen), Einrichtung der eigenen Produktionsstätten und 
Iheater 3 Millionen (gegen 1 Million . 

Die Debitoren sind von 6,3 Millionen auf 10,4 Millionen, 
die Gläubiger von 6,6 Millionen auf 9,7 Millionen 
stiegen, unter letz¬ 
teren 11,5 Millio¬ 
nen Bankschulden. 

Der Posten der fer¬ 
tigen Filme steht 
mit 14.9 Millionen 
gegen rund 2 Mil¬ 
lionen im Vorjahr 
zu Buch, die halb¬ 
fertigen Filme mit 
7.8 Millionen gegen 
4.4 Millionen. Hier¬ 
zu wird bemerkt, 
daß Filme der al¬ 
ten Produktion bis 
einschließl. 1923 24 
auf eine Mark ab¬ 
geschrieben sind, 
und daß in dem 
Posten ,,Fertige 

Filme“ ein Betrag 
von 5,5 Millionen 
Mark enthalten ist, 
welcher erst nach 
Ablauf des Ge¬ 
schäfts jahrsl 924 25 
in die Verwertung 
überging. Dem Rest¬ 
betrag von 9,4 Mil¬ 
lionen fertigen Film 
stand allein im deutschen VerleihgeschäL am Ende des 
Geschäftsjahres ein weit höherer Auftragsbestand gegen¬ 
über, was dem laufenden Geschäftsjahr zugute komml.“ 

Die größte Überraschung aber enthüllen die folgenden 
Zeilen des ziemlich wortreichen Schreibens, in denen die 
Tatsache verkündet wird, daß die Ufa mit der Universal 
ein kooperatives Abkommen getroffen hat. Die Universal 
oder die zu ihrem Intercssenkrcis gehörenden Banken geben 
eine zehnjährige Anlage von 15 Millionen Mark, die mit 
8Prozent zu verzinsen sind. 

Universal. Universum — höher geht es, wenigstens im 
astronomischen Sinne, nicht. Aber, sagen wir es offen, daß 
wir es lieber gesehen hätten, wenn deutsches Kapital für 
die Ufa bereitgestanden hätte. Herr Laemmle, der Präsi¬ 
dent der Universal, ist alles andere als ein Schwärmer, der 
per astera ad astra ins Filmuniversum gelangen will. Aber 
er hat bewiesen, daß er ein klarer Rechner und ein guter 
Geschäftsmann ist, der den Erfolg für sich sprechen lassen 
kann, den er auch im Geschäft mit der Ufa erwartet. 

Die Nachricht des Zusammenschlusses der beiden U.s hat 
in aller Welt, ganz besonders aber in Amerika, das größte 
Aufsehen erregt. Nicht allein deshalb, weil Herr Zukor 
nun wieder das X ist, das man uns vormachen wollte, son¬ 
dern weil der Kampf um den Filmtrust nunmehr auf einer 
anderen Basis ausgefochten werden muß. Die „Big Three“ 
(Famous Players, First National, Metro) sind zwar in den 


Vereinigten Staaten seht stark, aber in Europa geben sie. 
bei aller Tüchtigkeit ihrer Vertreter, doch nur Gastrollen. 
Die Universal, die, als unabhängig, in den „Staaten“ einen 
harten Kampf gegen die Konzerne zu führen hatte, erhält 
dadurch, daß sie im wichtigsten Filmlande Europas festen 
Fuß fassen kann, eine sichere Stellung, die sich auch in 
Amerika auswirken muß. Der gescheite Herr Laemmle hat 
so zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. 

Da Einzelheiten des Vertrages nicht bekannt sind, wellen 
wir wünschen, daß sich dij daran geknüpften Hoffnungen, 
von denen uns einige reichlich optimistisch dünken, auch 
erfüllen werden. Die Ufa. die den Kampf in Amerika bis¬ 
her allein und gegen die härtesten Widerstände führte, 
erhält den Vorteil, daß sie sich einer gut eingeführten 

Organisation bed.e- 
nen darf, um dem 
deutschen Film 
nicht nur in den 
Vereinigten Staa¬ 
ten, sondern dar¬ 
über hinaus in Ka¬ 
nada, in Australien. 
Lateinamerika, ja 
überall dort zur 
Geltung zu verhei¬ 
len, wo die Univer¬ 
sal ihre Niederlas 
sungen besitzt. Da 
wieder stehen 
der Universal die 

europäischen Be¬ 
ziehungen der Ufa 
zur Verfügung. 

Wie stark der 
Einfluß des Herrn 
Laemmle, der jet/t 
nominell den vier 
ten Teil des Ufa 
Vermögens dar 
stellt. sein wird 
ist einstweilen nu 

zu erraten. Her 
Laemmle befind» 
sich bereits auf den 
Wege nach New York und wird in der Wcihnachtswoch 
in Berlin erwartet. Bisher hatte die Ufa wenige Bczk 
hungen zu ihm. zumal er sein Procuktionsprogramm ai 
das mittlere amerikanische Publikum Zuschnitt. 

Kreise, die sich für unterrichtet halten, sprechen ' n 

einer gemeinsamen Universal-Universum-Produktion. v«»n 

einem Austausch der Stars und noch von anderen Ding* i 
die uns noch nicht spruchreif erscheinen. Nach Ad, n 
Riese ergibt 1+1 immer 2; was U-iU ergibt, ist eine Fra e 
der Zukunft, aber wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir !**.- 
haupten. daß diese Gleichung mit bekannten Größen ein n 
gedeihlichen Geschäftsgang bedeutet. 

Durch die Universalbeteiligung wird am Personalbestände 
der Ufa nichts geändert. Die Filmindustrie ist kein Par¬ 
lament, in dem die Minister zurücktreten müssen, sobald 
sich die Verhältnisse geändert haben. Aber durch den Aus¬ 
tritt von Direktor Max Schach aus dem Sternfilm ** r d 
doch offenbar, daß er sich als europäischer Supervisor der 
Universal in erster Linie den Ufageschäften widmen * ,r< ^ 
Schach galt bereits damals als ein Mann mit weitem Blick 
und Organisationstalent, als er mit dem Schreiber dieser 
Zeilen noch Redakteur eines bedeutenden Berliner Verlags- 
hauses war und als Berliner Korrespondent für große P f0 “ 
vinzzeitungen schrieb. Das Schreiben hat er seitdem auf- 
gegeben, aber das Talent Grünes entdeckt, und so kann 
von seiner Mitarbeit bei der Ufa das Beste erhofft werden 





,,Di« rote Lilie**, Pkai Mrtru 

ein von Fred Niblo mit Emd Bcnnci. Ramon Novarro und WaBacc Recry inuecntertir 
Mciro-Eilm, der m:t außergewöhnlichem Erfolge im Mo/arUaal zur Uraufführung gelangte 



Nummer 980 


Seile 11 


Valeniinos Triumph 

unserem New - Yorker R H. R. - Korrespondenten. 


Von 

s war einmal ein schöner Jüngling, dem flogen alle 
Herzen zu (soweit sie unter einem weiblichen Busen 
schlugen), die Herzen der süßen kleinen Mägdelein von 
sechzehn bis sechsundzwanzig und die Herzen der sauren 
späten Mädchen von sechsundzwanzig bis ins unbestimmte 
Alter. 

Nun wissen Sie natürlich schon, dati ich Ihnen kein 
Märchen, sondern von 
den Erfolgen des Rudolf 
Valentin.» erzähle — in 
lakonischster Kürze: 

Rudolf Valeniinos neu¬ 
ester Film „The Eagle'* 

(DcrAdler) ist ein durch¬ 
schlagender Erfolg 

An diesem ehrlichen, 
wohlverdienten Erfolge 
sind außer Valentino 
zu gleichen Teilen be¬ 
teiligt: Vilma Banky, 

Hans Kraely, Clarence 
Brown, Louise Dresser 
— wovon noch die 
Rede sein wird. 

Valentino . . . man 
könnte wirklich ein 
Märchen mit ihm als 
Helden schreiben: er 
wurde vor dreißig Jah¬ 
ren in Genua geboren, 
heißt eigentlich Rudolf«» 

Guiglielmo, kam als 
unger Bursche hierher 
md wurde — die Mei¬ 
ningen gehen hier aus¬ 
einander: Schuhputzer. 

K« llner. Barbiergeselle: 

professioneller Tänzer 
n billigen und besseren 
^anzlokalen soll er ge¬ 
wesen sein. Wen küm- 
•nert’s, was er war, er 
*urde Filmschauspieler 
‘<nd von gestern auf 
heute das Ideal der 
f ilm - Schwärmerinnen 
l^urch seine Anzie¬ 
hungskraft auf die Da¬ 
men wurde er auch 
k ssenmagnet und er¬ 
hielt einen glänzenden 
Kontrakt von der 
' »ramount. 

Hamit hätten sich neunundneunzig von hundert Film- 
Spielern zufrieden gegeben, aber Valentino ist eben der 
Jj-'ne. dem das nicht genügte, weil er sich als einer fühlte, 
<*er im Film mehr leisten kann, als die hübsche Larve vor 
jLe Kamera zu tragen. Er hat den Ehrgeiz des selbst- 
•-mußten Künstlers, er wollte zeigen, daß er ein Künstler 

und weigerte sich, die albernen Dutzendfilme zu spielen. 

! * man ihm zuerteilte. Darüber kam es zwischen ihm und 
jkr Paramount zum Krach; Valentino wurde kaltgestellt, 
ann erfolgte eine friedliche Lösung: Valentino spielte 
en -Monsieur Beaucaire“ — und zeigte, daß er tat- 
Sat hlich ein feiner, vornehmer Künstler ist. Er spielte noch 
einige schlechte Dutzendfilme, und dann war er frei. — 

• Ihe Eagle" ist sein erster unabhängiger eigener Fiim; 


damii wollte er die Kraftprobe auf sein Talent machen, 
und das einstimmige Urteil der Kritik und des Publi¬ 
kums lautet: ..summa cum Iiude" . • , Rudolf«» Valentino 
ist ein Künstler, ein Charakterliebhaber eigener und ein¬ 
ziger Art. 

Hans Kraely hat ihm. sehr frei nach Alexander Pusch¬ 
kins Meisterroman ..Dubmw skij". ein Szenario geschrieben. 

das rückhaltlos als eines 
der besten der gesam¬ 
ten Filmliteratur ge¬ 
rühmt werden muß Er 
hat, ohne der Handlung 
Zwang anzutun, dem 
V alentino voll Gelegen¬ 
heit gegeben, sein Ta¬ 
lent in seiner ganzen 
Vie seitigkeit zu ent¬ 
falten — und Valentino 
lut die Möglichkeiten 
bi* zürn Äußersten aus- 
gt n jt:.t; er ist ein 
großes Talent, er ist 
ei i großer, besonderer 
Künstler —, was zu be¬ 
weisen war. 

Clarence Brown, der 
unttr den amerikani¬ 
schen Regisseuren mit 
in erster Reihe steht, 
hat filmtechnisch Vor¬ 
zügliches geleistet; die¬ 
se; allrussische Film, 
de' in dem Rußland 
der zweiten Katharina 
spielt und der auf 
amerikanischen Boden 
gestellt wurde, atmet 
übe zeugende Echtheit 
Selbstverständlich ist 
Dubrowskij - Valentin«» 
die die Handlung domi- 
nie-ende Persönlich¬ 
keit. trotzdem ist da 
eine Reihe wichtiger 
Gestalten, und wenn 
einzelne dieser Cha¬ 
raktere den Erfolg sehr 
wesentlich verstärkt 
haben, dann ist das 
nicht nur das Verdienst 
des Textdichters und 
des Regisseurs, dann ist 
es das Verdienst der Darsteller und der Klugheit des 
Stars, der stellenweise bescheiden in den Hintergrund trat. 

Vilma Banky hat als Mascha den Eindruck ihrer ersten 
Rolle (im ..Dark Angel*’) so gewaltig vertieft, daß man 
heute schon in dieser jungen, schönen und ungewöhnlich 
talentvollen Künstlerin den alle überstrahlenden amerika¬ 
nischen Filmstar sieht. Da ist eine Eigenart, die eines 
nicht sehr fernen Tages Sensation erregen wird. 

Louise Dresser. die im „Goose-Woman“ mit einer präch¬ 
tigen Charakterleistung überraschte, spielt die Zartna Ka¬ 
tharina II. und gibt dieser „Semiramis des Nordens“ bei 
aller Leidenschaft die vornehme Würde, die sie doch 
immer als Kaiserin kennzeichnet und der Albert Conti als 
Günstling Kuschka ebenfalls sehr würdevoll sekundiert 



Seite 12 


Rmcmotograpfj 


Nummer 980 


„The Eagle" ist einer der erfreulichsten amerikanischen 
Filme, den man zweifellos auch in Deutschland anerkennen 
wird. Über dem Ernst der Handling und der gelegent¬ 
lichen Brutalität liegt wie ein mi Gerader Schleier ein 
feiner, graziöser Humor, wie man hn bisher noch bei 
keinem amerikanischen GroOfilm bemerkt hat, und diesen 
Humor verdankt man dem glücklief en Zusammenwirken 
des Deutschen Kräly, des Amerikaners Brown, des Ita¬ 
lieners Valentino, der Un¬ 
garin Banky, der Deutsch- 
Amerikanerin Dresser und 
des Österreichers Conti 
• 

Am gleichen Tage mit 
dem vorzüglichen Valentino- 
Film kam der neueste 
Jackie - Coogan - Film „Old 
Clothes" („Alte Kleider") 
heraus — es ist die alte 
Schablone, die nachgerade 
unausstehlich wird. Jackie 
Coogan, den sein Vater und 
Manager als Dukatenmänn¬ 
lein ausnutzt, ist nicht mehr 
das Kind mit den seelcn- 
vollen Augen und dem her¬ 
zigen Babygesicht, er ist in 
den Übergangsjahren des 
ausdruckslosen Jungen¬ 
gesichts, in den Jahren, da 
auch das hübscheste Kinder¬ 
antlitz häßlich ist, weil ihm 
jede Charakteristik fehlt. 

Jackie, an dem man einst 
die kindliche Natürlichkeit 
bewunderte, spielt in diesem 
Film mit den Allüren eines 
von seiner Größe über¬ 
zeugten schlechten Schau¬ 
spielers; statt Natur ist da 
alles Dressur, und dazu noch 
Dressur durch einen un¬ 
begabten Lehrer. Wenn 
Jackie Coogan dazu be¬ 
stimmt sein sollte, ein gro¬ 
ßer Filmspieler zu werden, 
dann muß man dem Kinde 
Ruhe gönnen, damit er sich 
selbst finde, und daß sich 
seine Gaben entwickeln und 
in natürlicher Weise aus¬ 
reifen können. Treibhaus¬ 
pflanzen haben keine lange 
Lebensdauer und gehen in 
Sturm und Wetter rasch zu¬ 
grunde. Dermomentane klin¬ 
gende Gewinn wird sich spä¬ 
ter als empfindlicher Verlust erweisen — das sollte der 
Vater-Manager als praktischer Geschäftsmann wissen. 

• 

Dazu wird uns ergänzend aus Hollywood geschrieben: 

Eine boshafte Zunge hat hier neulich darauf aufmerk¬ 
sam gemacht, daß die großen Filmerfolge der letzten Zeit 
auf Sujets beruhen, die europäischen Büchern entnommen 
sind. Die Eröffnung ist von einigen Seiten mit großer 
Aufmerksamkeit aufgenommen worden, denn so kame¬ 
radschaftlich die amerikanischen Filmleute zueinander 
stehen, in ihnen allen ist der Glaube von der absoluten 
Überlegenheit der amerikanischen Filmindustrie über die 
europäische verankert. Die Filmamerikaner sind nun 


zumeist nicht hundertprozentig; die führenden Köpfe in 
Wirtschaft, Regie und Dramaturgie sind alle außerhalb 
des Sternbannerlandes geboren. Aber in diesem 
Lande, das immer noch Kolonialland ist, geht die An¬ 
passung schnell vonstatten, und nachdem die ehemals 
Fremden die „ersten Papiere" genommen haben, um 
amerikanische Bürger zu werden, fühlen sie sich bereits 
vor Ablauf der fünf Jahre als solche. 

Den europäischen Ma¬ 
nuskriptschreibern stand 
Hollywood bisher mit der 
größten Abneigung ent¬ 
gegen. Daran sind in erster 
Linie jene Dilettanten 
schuld, die einfach unmög¬ 
liche Manuskripte ein¬ 
schickten und dafür 10 000 
und mehr Dollar verlang¬ 
ten. Aber derartige Dilet¬ 
tantenarbeiten werden auch 
in Amerika selbst in un¬ 
übersehbarer Zahl geschrie¬ 
ben und mit ähnlichen For¬ 
derungen den Fabrikanten 
überreicht. Es wir gewiß 
nicht mehr als ein Akt der 
Notwehr, wenn diese porto¬ 
losen Sendungen dahin ge¬ 
langten, wo sic hingehörten 
nämlich in den Papierkorb 
Aber es ist doch bemer¬ 
kenswert, daß es bisher 
keinem deutschen Manu 
skriptautor gelang, von 
Europa aus ein Drehbuch 
in Amerika zu verkaufen 
— selbst Hans Kräly nicht 
der erst in Hollywood zun 
großen Szenarioschreibci 
aufrückte, und das auch 
nur. weil er anfangs im 
Schatten von Lubitsch stand 
Heute behaupten die 
Filmleute in Hollywood 
daß Kräly ein amenkani' h 

denkender Filmverfassv; 
sei. der sich von den Me¬ 
thoden Europas freigemacht 

habe. Wir sind nicht dvr 
Meinung, doch glauben wir. 
daß seine Art die euro¬ 
päischen Stoffe dem Ver¬ 
ständnis der Amerikaiur 

angenähert hat. Weil m:n 

in den dramaturgischen 
Büros in Hollywood meint, 
daß der Fall Kräly cm 
Einzelfall sei, deshalb be¬ 
steht keinerlei Nachfrage nach europäischen Dramatu 
zumal es in Europa heute auch daran zu mangeln scheint 
(Wir müssen unserem Berichterstatter in diesem Punkte 
beipflichten. Die Red.) So sehr die amerikanischen 
Fabrikanten auf der Jagd nach neuen Stars sind, und so 
unsentimental sie mit nicht mehr zugkräftigen Schau¬ 
spielern umspringen, so wenig kümmern sie sich 
um die Auffrischung ihrer dramaturgischen Büros. — 
Zwar ist der große Glaube, die veraltetsten Themata 
ließen sich von geschickten Regisseuren und namhaften 
Schauspielern „auf neu" bügeln, ein wenig wankend g*' 
worden, aber, am Umfang der Jahresproduktion gemessen, 
herrscht die schematische Filmgeschichte vor. 



Karin Molander, die von Maurit/ Stiller für Mctro-Goldwyn-Mayer 

verpflichtet wurde. PW Mrlr o 



Nummer 980 


Rincmotograpf) 


Seite 13 


Australische Filmbetrachtungen 

Von unserem Korrespondenten in Sydney. 


Ile Welt lehnt sich gegen die amerikanische Vorherr¬ 
schaft auf dem Filmmarkte auf. und den Abwehrmaßnah- 
men Deutschlands folgten solche der Tschechoslowakei, 
Italiens, Großbritanniens und nun auch Frankreichs. Was 
für England gilt, gilt für sei.ie überseeischen Besitzungen 
und Dominions in erhöhtem Maße. Augenblicklich sind in 
Australien die führenden Häupter der heimischen Film¬ 
industrie eifrig damit 
beschäftigt, praktische 
Abwehrmaßnahmen zu 
finden. 

Im Verlaufe einer De¬ 
batte im Parlament von 
Neu-Südwales berich¬ 
tete der Zeitungsver¬ 
leger Mclntosh aus¬ 
führlich über die Lage. 

Das Reich, so erklärte 
er, werde durch diese 
fortwährende Über¬ 
schwemmung mit aus¬ 
ländischen Filmen un¬ 
geheuer schnell unter¬ 
miniert, deren Tendenz 
darauf hinausläuft, das 
Publikum davon zu 
überzeugen, daß Ame¬ 
rika viel wichtiger ist 
als das Britische Reich 
Die Kinos könne man 
als „Universitäten der 
Ungebildeten" betrach¬ 
ten. Man stelle sich 
die ungeheure Trag¬ 
weite derartiger leben¬ 
der Bilder im Osten 
vor, wo das britische 
Volk lächerlich ge¬ 
macht, britische Ge¬ 
bräuche verspottet und 
die Amerikaner als 
Übermenschen hinge¬ 
stellt werden. . . . Alle 

,n Australien gezeigten 

* dme seien ultra-ame¬ 
rikanisch und extrem¬ 
antibritisch. Diese hinterlistige Propaganda breite sich 
über das ganze Britische Reich aus und wirke praktisch 

* ag und Nacht, alle Minuten — denn 99% aller im Em- 
pire gezeigten Filme seien amerikanischen Ursprungs. 

^abei sei noch ganz besonders zu beachten, daß diese 
a ntibntische Propaganda auf Kosten der eng'ischen 
Steuerzahler gehe. Mclntosh führte hier aus, daß die 
a nurikanischen Hersteller sogenannte „Australian offices“ 
Anrichten, denen die Filme zu einem Preise verrechnet 
würden, daß die Theater anscheinend mit erheblichen 
Verlusten arbeiten. Während so auf der einen Seite 
Summen außerhalb des Landes gehen, werden auf 
. anderen Seite Verluste gebucht, die es den Australian 
f, l ices ermöglichen, sich um die beträchtlichen Einkom¬ 
mensteuern, die sie eigentlich zu zahlen hätten, zu drük- 
en - Die infolge dieser Unterschlagungen, wie Mclntosh 
bezeichnet, verlorenen Beträge könnten die gesamten 
°^en der geplanten Witwenversicherung decken, 
mclntosh, der, wie wir bereits erwähnten, Zeitungs- 
'erleger ist — und zwar Verleger der Sunday Times in 


Sydney —, bringt aber noch mehrere ernsthafte Angriffe 
auf diese amerikanischen Machenschaften vor. Er er¬ 
klärte offen, daß die Vertretung der amerikanischen Pro¬ 
duzenten die Mittel in Händen habe, um jeden öffent¬ 
lich anzugreifen, der sich gegen diese Unterschlagungen 
auflehnt oder der verlangt, daß Einfuhrzölle auf die 
amerikanischen Filme gelegt werden sollen. — Im 

weiteren Verlaufe sei¬ 
ner Rede erzählte er, 
daß man ihm Himmel 
und Erde versprochen 
habe, wenn er „diese 
Art unbezahlter Ein¬ 
kommensteuern** nicht 
weiter behandeln wolle. 
..Aber“, so erklärte er 
vor dem Parlament, 
„ich wc-de nie aufhö¬ 
ren zu kämpfen, bis 
diese Leute ihre Ein¬ 
kommensteuer bezahlt 
hi.b?n — und wenn sie 
sie bezahlt haben, so 
w ?rde ich mich dafür 
ersetzen, daß die Ge¬ 
setze des Landes geän¬ 
dert werden, so daß in 
diesem Teile des Bri¬ 
tischen Reiches kein 
Fiiit gezeigt werden 
kann, der unsere Ge¬ 
bräuche und Ein¬ 
richtungen lächerlich 
mscht.“ 

Bei dem Versuch, 
den Einfluß der Kine¬ 
matographie besonders 
auf das ungebildetere 
Publikum darzulegen, 
g*«* t Mclntosh auf 
eine Eingabe zurück, 
di« von den Bradforder 
Wollfahrikanten an den 
englischen Premiermi¬ 
nister unlängst gemacht 
worden ist. — Die 
Bradforder Fabrikanten 
hatten darin u. a. erklärt, daß sie sich gezwungen sähen. 

die Muster ihrer Kostüme und Wollwaren zu ändern, da 
sich ihre Kunden im Osten „wie die Film-Helden zu klei¬ 
den wünschten“. Zudem habe ein kürzlich im „New York 
American** erschienener Leitartikel ganz offen erklär- 
„daß Großbritannien zwar Herrin zur See sein möge, daß 
es aber auf der Leinwand ein unbeholfener Statist ist. 
Wir kontrollieren diese, wir haben sie erobert 95 % der 
Filme in Großbritannien und 99 % aller Filme im Empire 
sind amerikanischen Ursprungs. Diese Bilder sind der 
größte Reisekaufmann, den je ein Land gehabt hat. Durch 
sie wird eine ganz bedeutende Menge aller möglichen 
Waren in der ganzen Welt verkauft — denn diejenigen, 
die zu uns wiegen unserer Filmhelden und -heldinnen kom¬ 
men, kaufen auch bei uns das. was sie brauchen. Die 
Vereinigten Staaten müßten eigentlich ihrer Filmindustrie 
Subsidien gewähren für das. was sie für unseren Außen¬ 
handel tut . . , M Mclntosh fü^te zu, daß man wohl kein 
treffenderes Beispiel habe anführen können, um der bri¬ 
tischen Filmindustrie auf die Beine zu helfen. 



Seite 14 


Rmcmntograpfj 


Nummer 980 


Wiener Notizen 


Von unserem J. B. - Korrespondenten. 


ine Abordnung der sechs am Film interessierten Or¬ 
ganisationen sprach beim Handeismirister Schürft vor, 
um die bei der letzten großen Protest Versammlung 
gefaßte Resolution der Arbeitsloser der Wiener Film-In- 
dustrie dem Minister zu überreichen. Die Resolution 
hatte folgenden Wortlaut: ln allen Kuiturstaaten. nicht 
nur in den Siegerländern, sondern iuch 
in Deutschland und Ungarn, ist durch 
eine einfache Verordnung der Regie¬ 
rung die heimische Arbeit gegen die 
Überfülle der amerikanischen Filme ge¬ 
schützt worden, nur in Österreich begeg¬ 
net die Kontingentierung einer beispiel¬ 
losen Indolenz. In zwölfter Stunde, ehe 
noch alle Ateliers geschlossen, alle Ar¬ 
beiter entlassen werden, fordern wir die 
Regierung auf. zugunsten der notleiden¬ 
den österreichischen Arbeiter und 
Künstler ein Machtwort zu sprechen. 

Die tausende Angehörige der Film¬ 
branche sind nicht gesonnen, an der 
Teilnahmlosigkeit der Regierung zu¬ 
grunde zu gehen! 

Minister Schürff empfing die Abord¬ 
nung. die vom Präsidenten des ,,Film¬ 
bund“, Regisseur Hanus geführt wurde, 
und besprach mit ihr in einer Inständi¬ 
gen Konferenz alle Details eir.er zu er¬ 
lassenden Verordnung der geforderten 
Kontingentierung der Fremdfilme. Der 
Minister erklärte, daß selbstverständ¬ 
lich ein eminentes Interesse dafür vor¬ 
handen wäre, daß die österreichische 
Filmindustrie aufs neue wieder erstehe, 
und daß er alles daran setzen würde, 
um sein möglichstes dafür zu tun. Er 
müsse aber vorher die Vorschläge der 
Handels- und der Arbeiterkammer ein¬ 
holen, da, wenn dies nicht getan würde, 
die zu erlassende Verordnung ungesetz¬ 
lich wäre, während im angenommenen 
Falle, daß die beiden Kammern zu einer 
Kontingentierung ihre Zustimmung ver¬ 
sagen würden, die zu erlassende Ver¬ 
ordnung auch ohne die Zustimmung 
der beiden Kammern doch Gesetzes¬ 
kraft hätte. 

Dies wäre aber natürlich nicht zu be¬ 
fürchten, da ja die beiden Kammern diese Angelegenheit, 
für die sie sich einsetzten, überhaupt in die Wege geleitet 
haben. (Was auch aus dem Interview, das ich für den 
..Kinematograph * mit dem Sekretär der Handelskammer, 
Dr. Drexler, hatte, hervorging.) Es wären auch keine 
parteipolitischen Widerstände in dieser Hinsicht zu er¬ 
warten, da jede Partei an dem zu erlassenden Kontin¬ 
gentierungsgesetz selbst ein Interesse habe, insofern, als 
durch eine wieder neu aufblühende Filmproduktion die 
zahlreichen Nebenindustrien erwünschte Beschäftigung 
finden würden. 

MiniAer Schürff, der auch persönlich großes Interesse 
an dieser Angelegenheit bekundete, zeigte sich auch in 
allen in Betracht kommenden Fragen vollständig orien¬ 
tiert, sprach im Verlaufe der Unterhaltung sein Be¬ 
fremden darüber aus. da die fünf großen Produktions¬ 
stätten, über die die österreichische Filmfabrikation ver¬ 


fügt, völlig Stillstehen, und bedauerte den Niedergang 
dieser so hoffnungsvoll begonnenen, heimischen Kunst¬ 
industrie. Die Schutzmaßregel der Kontingentierung der 
Fremdfilme sei ja in fast allen Staaten eingeführt, er 
wolle also auch alles dafür tun, daß die österreichische 
Filmerzeugung auch bei um den begehrten Schutz finden solle. 

Minis.er Schürff, der zur erfreulichen 
Überraschung der Abordnung sich als 
einen ausgesprochenen Kinofreund ge- 
rierte. meinte noch, daß Österreich ja 
die besten Schauspieler, die besten Mu¬ 
siker, die schönsten Frauen, die herr¬ 
lichsten, landschaftlichen Motive besitze 
so daß. wenn es bisher keine eigene 
Filmindustrie gehabt hätte, man für ein 
Land wie das unsere, das die besten 
Voraussetzungen für eine Filmproduk¬ 
tion besitze, eigens eine hätte schaffen 
müssen. Ein Land, das so prädestiniert 
für eine Filmerzeugung wie Österreich 
sei, könnte seiner Meinung nach keine 
schlechten Filme he»Vorbringen! 

Sehr erfreulich is„ es auch, daß die 
noch widerstrebende Gruppe der Ver 
leiher sich mit dem Gedanken der Be¬ 
schränkung der Einfuhr der Auslands¬ 
filme auszusöhnen beginne, denn auch 
diesbezüglich ist eine Annäherung zu 
stände gekommen, indem der . Bund 
eine Sitzung einbe~ufen ließ, in welcher 
Form die Verordnung zu erlassen wäre 
Das gefaßte Resultat wird dann von der 
Industriellen der Regierung unterbreite' 
werden. 

Hierzu wird uns noch von andere 
Seite geschrieben: Inzwischen hat sich 
zwar die Lage nicht geklärt, aber ein 
Umstellung ist doch zu verzeichnen, 
eine Umstellung, die höchst bedeutung- 
wert ist, weil sie zu einer weiteren Ver¬ 
schmälerung der Wiener Produktion >- 
basis führt. Die Sascha hat ihr Produk- 
tionsgebiet nach Berlin verlegt — und 
wenn es auch heißt, daß dies ein vor¬ 
übergehender Zustand sein soll, so scheint 
dies noch nicht ganz festzustehen. Ein¬ 
geweihte Kreise wollen wissen, daß 
Verbindung zur Phoebus recht eng ist. wozu man dieser 
gutgeleiteten, aufstrebenden Firma nur Glück wünschen 
könnte. Es verlautet auch, daß Kertecz, der Sascha-Regis* 
seur, nach Amerika gehen soll. Wenn in dieser Kombination 
der Name Laemmle genannt wird, so dürfte das nach un¬ 
serer Information nicht stimmen. Alexander Corda *» rd 
gleichfalls in Amerika erwartet, und das hieße doch wohl, 
daß Wien die höchst interessante Maria Corda an H'dK- 
wood verlieren würde. Als ein Skandal muß es iH 
zeichnet werden, daß die europäische Filmindustrie einen 
Künstler wie Victor Varkoni wieder nach Amerika gef 
ließ. Er fühlte sich bei seinem ersten Aufenthalt, der ihm 
bereits führende Rollen in Paramount-Filmen einbracM 1 - 
nicht eben glücklich in Hollywood. Aber er wurde 
Wien nicht ausreichend genug beschäftigt. — ^ K 

leicht reißt man sich eines Tages um ihn. wenn er in den 
de-Mille-Filmen zur Weltgröße wurde. 




Nummer 980 


Rinrmotogmpfi 


Seite 15 


Um den italienischen Nationalfilm 

Von unserem römischen Korrespondenten 

s konnte nicht ausbleiben, daß in Italien sich dienationa- der flimmernden Leinwand sich abrollt. Im Mittelpunkt 

listischen Kreise, in deren Köpfen die Idee des römi- der Handlung steht natürlich Dante selber, seine schwär- 

schen Imperiums spukt, des Filmes für ihre 7wecke be- mensch-ideale Liebe zu Beatrice und seine seelische 

machtigten. Die italienische Filmindustrie war, als vor Wandlung bei ihrem frühen Tod. Um den Schmerz über 

fünfzehn Jahren Itala, Ambrosio, Cines usw. auf der Höhe den Verlust der Geliebten zu verwinden, begräbt sich 

ihres Ruhmes standen, ein machtgebietender Faktor in Dante in das Studium der Philosophie. Dann aber treibt 

der europäischen Produktion „Quo Vadis“ begründete ihn seine leidenschaftlich-stürmische Natur immer mehr 

den Großfilm — und mit in die wilden politischen 

der Neuauflage des Vor- Kämpfe, die in seiner Va- 

jahres sollte die Welt wie¬ 
der auf Rom aufmerksam 
gemacht werden. Der Her¬ 
zog Mussolini war persön¬ 
lich darin interessiert, und 
cs isL ihm wie allen Fa 
schisten gewiß ein Ärger¬ 
nis gewesen, daß er deut- 
Ncher Künstler bedurfte, 
um den römischsten aller 
Hirne ans Licht treten zu 
lassen. Aber leider sind 
'eine italienischen Künst¬ 
ler zu unbekannt, um vom 
Ausland sofort aufgenem- 
nen zu werden. Und wenn 
letzt aus Hollywood ge¬ 
meldet wird, daß sich 
f irst National den italie¬ 
nischen Filmregisseur Sil- 
ano Balboni verpflich¬ 
tete, so erweckt diese 
Nachricht kaum ein Echo. 

Trotzdem gibt es eine 
talienische Filmindustrie, 

:iie der Tradition seiner 
eirstigen Größe zu ge- 
reulith folgt, um gegen 
Amerika konkurrieren zu 
onnen. Die Bemühung 
um italienische Stoffe muß 
anerkannt werden. Ein 
iribaldifilm wird vorbe¬ 
reitet — und die Premiere Hrnny Porten m iBruckmwm-Verleiht Pkuf PurienjUm Die ersten Künstler und 

des Dantefilmes war ein Gelehrten Italiens haben 

f reignis für ganz Italien, das natürlich Dante liebt. an diesem Film mitgearbeilet. Der Geschichtsprofessor 

Dante mußte schon einmal für den Film in Erschei- ßiagi zeichnet verantwortlich für die Echtheit des histo- 

nung treten, als Herr Fox aus dem Inferno ein Ballett lischen Kolorits. Professor Gorrado Ricci hat die mittel- 

Stil einer Ziegfeld-Revue machte und eine amenka- aiterlichen Bauwerke und Kostüme entworfen. 

n *sche Alltagsbanalilät in ein „Inferno” überblendete, das Auch für die Darsteller der Hauptrollen hat man die 
besonderen Wert auf Nuditäten legte. In Italien versteht besten Kräite gewonnen. Dante wird von Maraffi ver¬ 
tan Dante natürlich besser als in Kalifornien, denn die körpert, einem wundervollen Schauspieler. Ausgezeich- 

•«Götthche Komödie” ist das nationale Epos des italiem- net in der Maske und tief ergreifend im Spiel. Die viel 

sehen Volkes. Ebenso verhält es sich mit dem gerühmte Diana Karenne gibt die Beatrice Schön in der 

Dantefilm. äußeren Erscheinung, aber etwas zu marmorkalt, nicht 

Was die „Nibelungen” für Deutschland, was etwa die recht zu Herzen gehend — und doch wohl auch schon 

-Karawane" für Amerika, was das „Mirakel der Wölfe" etwas über das Alter Beatrices hinaus. Von den Chargen- 

Frankreich bedeuten, das soll der neue Dantefilm rollen sind vor allem Amleto Novelli, der einen Adels- 

für Italien sein: ein großangelcgtes nationales Bild. herrn von Florenz gab. und die Paladini Ando als eine 

Die Erstaufführung, die kürzlich in Rom stattfand, ge- alte Guelfin zu nennen, 

faltete sich zu einem großen Ereignis. Die Spitzen der Wundervoll sind schließlich die vielen mittelalterlichen 
Gesellschaft, zahlreiche namhafte Künstler und Presse- Städtebilder von Florenz, Verona. Venedig und Ravenna. 

Vertreter waren anwesend und folgten der Darstellung. Aber gerade diese verschiedenartigen, rasch vorbei- 

^‘ e von den Klängen der italienischen Nationalhymne huschenden Landschaftsaufnahmen, dazu noch die vielen 

eingdeitet wurde, mit starkem Interesse. Massenszenen — es ist zu viel in einen engen Rahmen 

ist ein leidenschaftlich bewegtes, fast zu bewegtes zusammengepreßt Die seelische Tragödie Dantes wird 

Kulturbild aus der Zeit des 13. Jahrhunderts, das da auf dadurch zu sehr in den Hintergrund gedrängt, die tra- 


m 





i *eR i 


terstadt Florenz ioben. 
Für eine kurze Zeit be¬ 
kleidet er das höchste 
Amt der Republik, das 
Priorat. Bald darauf aber 
wird et zu lebenslänglicher 
Verbannung verurteilt und 
irrt rastlos *ind friedlos im 
Lande umher, bis ihn 
schließ ich in Ravenna der 
Tod »reil.. Um diese rein 
persönlichen Schicksale 
rankt sich ein buntes Ge¬ 
strüpp wilder politischer 
Kämpfe und Intrigen. Das 
Florentiner Volk liegt in 
heftiger Fehde mit der 
Adelspartei; zwischen 
Guelfen und Ghibellinen 
tobt ein rasender, bruder- 
mörderischer Kampf, in 
den auch Deutschland und 
Frankreich hineingezogen 
werden Immer grausamer, 
maßloser wird die Wut 
der Parteien, immer bestia¬ 
lischer hre wilde Blutgier. 
Unbeirrt geht Dante sei¬ 
nen W;g: ein begeisterter 
Prophet des Friedens, ein 
überzejgtcr Künder von 
der künftigen notwendigen 
Einigung Italiens . . . 



Seite 16 


Rincmatograph 


Nummer 980 


gische Größe seines Lebens und Ringens kommt nicht 
wirkungsvoll genug zum Ausdruck. Immerhin: als Kul- 
turbild des mittelalterlichen Italiens ist der Film sehr 
interessant und wird auch über die Grenzen Italiens hin¬ 
aus, namentlich in katholischen Kreisen, eine starke Wir« 
kung ausüben. 

Der Danteßlm war eine Prestigefrage; er hätte mit jenen 
Mitteln gedreht werden müssen, die für das ,,Mirakel der 
Wölfe'* zur Verfügung standen und wie sie eine Privat¬ 
firma wie die Ufa für die „Nibelungen“ aufwandte. (Dieses 
unvergleichliche Filmepos ermöglic lt zu haben, ist, was 
man nicht so schnell vergessen soll.e, ein Verdienst Erich 
Pommers. Die Red.) Leider ist er technisch nicht auf der 
Höhe, wie er auch dramaturgisch hätte schärfer gefaßt sein 
können. 

Dieser Mangel an Technik stört die Weiterentwicklung 
der italienischen Filmindustrie. Das tiberwiegen der ame¬ 
rikanischen Filme ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, 
daß sie technisch moderner, photographisch einwandfreier 
sind. Immer noch kann man es erleben, daß in italieni¬ 
schen Filmen die Nachtszenen am Ttge gedreht und dann 
nur blau viragiert werden. Man muß feslstellen, daß die 
Zahl der Lampen zu klein ist und die sehr harte Beleuch¬ 
tung mit italienischen Lampen eine Photographie schafft, 
die uns rückständig erscheint. 


Das italienische Filmpublikum gehört zwar zum an¬ 
spruchslosesten der Welt. Es sieht rein stofflich, es sieht 
nur die Handlung, die es in seinem Sinne sentimental¬ 
romantisch oder, wie es so etwas nennt, „so recht aus dem 
wahren Leben“ wünscht. Für die technischen Reize, die 
Art der Beleuchtung, die den Murnaufilm „Der letzte 
Mann“ zu einem Ereignis (und inzwischen schon nachge¬ 
ahmtem Vorbild) für Amerika machten, ist in italienischen 
Kinos kein Verständnis vorhanden. 

Der technische Mangel der italienischen Produktion rührt 
aber nicht zuletzt daher, daß sie sehr billig arbeiten muß, 
weil sie nur ein äußerst kleines Absatzgebiet besitzt. Nur 
hin und wieder wird ein Film für ein paar tausend Lire 
nach Frankreich, Österreich, Deutschland und Spanien ver¬ 
kauft. Der Verkehr mit Jugoslawien ist für die italienische 
Filmindustrie dank dem Duce Mussolini unterbrochen. In 
einigen Fällen ist es gelungen. Filme im freien Handel nach 
New York für die kleinen Kinos im Italic nerv iertel zu 
verkaufen, deren Besucher natürlich die Tatsache, ein Er¬ 
zeugnis des Mutterlandes in der Heimatsprache zu erleben, 
hoch in Rechnung stellen. Da diese wenigen Kinos mit 
einem Publikum rechnen, das zum Proletariat New Yorks 
gehört, so ist der materielle Erfolg nicht groß. Ob nicht 
freilich dieser Exoort nationaler Unterstützung wert wäre, 
das steht auf einem anderen Blatt. 


Aus den Randsfaaien 


Diese Woche zeichnet sich der Rigaische Spielplan 
durch das Ausbleiben von Amerikanern aus. Die A. T. 
Lichtspiele bringen mit beispiellosem Erfolge den Aafa- 
Film „Die vom Niederrhein“. Das Publikum unterhält sich 
köstlich, wie die lettische geschriebene Presse richtig be¬ 
merkte. Man versuchte, den Film mit Gesangbeglcitung 
herauszubringen, doch schrieb die lettische Regierung vor, 
daß ein Teil der Lieder in lettischer Sprache gesungen 
werden müsse. 

Ein Fiasko ist der französische Film „Salambo**, der in 
Riga absolut keine Anziehungskraft ausübt. Der Film 
wird langweilig gefunden. 

Nächste Woche geht in Riga wieder ein Film der Mün- 
chene~ Lichtspielkunst über die Leinwand, und zwar der 
„Doppelgänger“. Man hat den Roman \orher in der let¬ 
tischen und deutschen Presse abgedruckt. Damit ist der 
Erfolg gegeben. 

Herr Weinstein, Direktor der Fox Corporation for the 
Baltic States, ist nach Berlin gerufen worden. Angeblich 
ist dies zu Informationszwecken. Ein Ausscheiden dieses 
Herrn aus den Randstaaten würde lebhaft bedauert wer¬ 
den, da es dessen Initiative verdankt wird, endlich unter 
den \ erleihem eine Einigung zu erreichen und einen Ver¬ 
band zu gründen. Herr Weinstein hat es auch verstanden, 
die sehr schwach absetzende Fox Corporation in den 
Randstaaten wieder zum Ansehen zu verhelfen, und er hat 
mit eiserner Energie sein Möglichstes getan, was man in 
dem Gebiet für amerikanische Massenproduktion tun kann. 

Diese Woche brachten einige russische Abendzeitungen 
mit Sperrschrift die Nachricht von einem offiziellen Kon¬ 
kurs der Ufa. Es wurden sogar Zahlen der Gläubiger ge¬ 
nannt. darunter die Agfa mit ansehnlichen Beträgen. Da 
aus den Fachzeitungen nichts zu ersehen war, wurde von 
einem hiesigen Vertreter deutscher Filmfirmen die Nach¬ 
richt dementiert, ohne daß die Zeitungen darauf reagierten. 
Für die hiesige Filmindustrie sind solche Nachrichten sehr 
schädlich, da die Rigaischen Banken schon sehr ungern 
der Filmbranche Kredite geben und solche Alarmnach¬ 


richten das an und für sich schwere Kreditgeschäft noch 
mehr schädigen würden. Inzwischen haben die Fachkreise 
eingesehen, daß die Nachricht erlogen, und sich wieder 
beruhigt. Bei dem hohen Ansehen, daß die Ufa in den 
Randstaaten genießt, war die Nervosität begreiflich. 

Herr Direktor Lewin von der Reka A.G., die die Ware der 
United Artist und Metro 1924 und 1925 Produktion füi 
die Randstaaten vertreibt, hat sich zwecks Information 
über deutsche Produktionen nach Berlin begeben. 

Die Kosmosfilm A. G. hat ; m Staatsanzeiger ihre offi¬ 
zielle Liquidation angemeldet. Im Falle deutsche Firmen 
noch irgendwelche Ansprüche haben, ist es ratsam, sich an 
die Liquidationskommission, Rechtsanwalt Kossowski, 
Riga, Wallstraße 2, zu wenden. Die Kosmosfilm hat, so¬ 
weit bekannt, alle Gläubiger restlos befriedigt. 

Die First National soll die Gründung einer eigenen Nie¬ 
derlassung in den Randstaaten vorläufig aufgegeben haben. 
Angeblich ist die Produktion an eine hiesige Verleihfirnia 
unter sehr günstigen Bedingungen verkauft worden. 

Die litauische Regierung plant als Gcselz, daß zu jedem 
Hauptprogramm eine Aktualitätenschau von mindestens 
150 Metern aus Litauen beigegeben werden muß. 
Verleiher bemühen sich vereint mit den Theaterbesitzern, 
diese Verfügung aufzuheben. 

Die lettische Regierung plant die Übergabe der Füm- 
zensur vom Innenministerium an das Bildungsministerium. 
Damit würden die Kreise, die sich hauptsächlich aus den 
lettischen Nationalisten zusammensetzen, einen großen 
Erfolg buchen können. Die Vorzensur durch das Poliz® 1 * 
Präsidium haben sie bereits erreicht. Es liegt auch eine 
Verordnung vor, daß den Lichtspielhäusern Varietedar¬ 
bietungen untersagt werden sollen. Bisher ist es dem 
Theaterbesitzerverband gelungen, in dieser Frage Auf¬ 
schub zu bekommen, doch erscheint es fraglich, ob das g c " 
plante Gesetz abgelehnt werden wird. Begründet * ,r 
diese neue Vorschrift mit dem Bemerken, daß zu einzelne* 1 
für „Jugendliche“ zensierte Filme Varietävorstellung* 0 
geboten worden sind, die gegen die guten Sitten verstoß® 0. 



EINE FILMISCHE HÖCHSTLE 


BERLINER BÖRSENZEITUNG 17 

.Ar 









DER STUMM 

, MIT DEM BERÜHMTEN WOlI 


OUanar U^Lrarcljncui ui 

f ANKLÄGER 

FSHUND«PETEP DER GROSSE» 

R ECl'ECH ESTE C M.F RAN K LfN 

M ETRO-GOIDWYN/ - FILM DER UFA' 


URAUFFÜHRUNG 

IJfo-ThjiaJer 3cLuiudTj&*ifu^ 
Vja-ThsinJer ^umtxMtcux 
'LLfaSbda^t Koni^skidcb 







Nummer 980 


Rmentatograpft 


Seite 21 




F HA l f FÜ R 24 STl'N I) KN 


LIPPENSTIFT I NI) IU T BIK()PF 


Fabrikat : Viktor Klein. Berlin 

Verleih: Bayer. Film-Gesellschaft 

Regit : R inhold Schünzel 

Hauptrollen: ~otte Neumann, Liedtke, 
Yeipermann, Werner- 
Kahle 

Länge: 2293 Meter (6 Akte) 

Uraufführung: Piccadilly-Thea*er 


Fabrikat : Italafilm, Wien 

Verleih : Filmhaus Bruckmann 

& Co. 

Regie: Amleto Palenni 

Hauptrollen: Maria Corda. Ruggero 
Ruggeri. Mich. Varkonyi 
Länge: 2083 Meter (6 Akte) 

Uraufführung: Primus-Palast 


n der Schwankliteratur kommt sie häufig vor, die für kurze iese beiden Attribute der heutigen F amen mode in einem 

Zeit beschaffte Gattin, die einen Flunkerer retten soll. Filmtitel suggerieren unwillkürlich die Idee eines lustigen 

Hier liegen die Dinge so: Herr von Daun, Chef des Aus- Films, in dem es sorglos und viePeicht auch etwas aus¬ 


wärtigen Amtes in Wien, 
hat die Schrulle, nur ver¬ 
heiratete Beamte in seinem 
Ressort zu haben, weil er 
seinen Untergebenen die 
vielen Dummheiten, die er 
als Junggeselle gemacht hat. 
ersparen will. Der Sekretär 
der Berliner Botschaft, der 
rum Vortrag nach Wien ge¬ 
kommen ist. der flotte Graf 
Cola, gibt sich ihm gegen¬ 
über dreist als verheiratet 
aus. Der Herr von Daun 
teilt beim Stammbaum- 
tudium eine Verwandtschaft 
mit Cola fest und meldet 
Mch bei ihm und seine« 
Gattin zum Besuch an. 

Also, eine Frau her! Das 
reizende Fräulein Olga aus 
dem Schuhgeschäft wäre die 
richtige. Die ist aber mit 
Dr* Springer, juristischem 
Hilfsarbeiter auf der Bot¬ 
schaft und Freund des Gra¬ 
fen Cola, verlobt. Er will 
rocht, gibt aber schließlich 
n *ch. Dem Herrn von Daun 
gefällt es bei Colas ausge¬ 
zeichnet. Er befördert Cola 
der scharmanten Gattin zu 
I icbe zum Legationsrat (im 
f*ilm geht das sehr schnell)- 
Am nächsten Tag platzt die 
Bombe, als der Chef erfährt, 
^*8 er genasführt wurde. 
^ un » Herr von Cola 
heiratet Fräulein Olga 


gelassen hergeht. 

Aber dieser Film, der ein 
..Draira aus dem mondänen 
Wien* heiJt, ist eine ernst¬ 
hafte Angelegenheit. 

Ursprünglich hieß das Bild: 

§ ,,Der lustigste Mann von 

Kapellmeister einer Jazz¬ 
band im „Tabarin’*, ist dieser 
„lustige Mann’* und als sol¬ 
cher der Liebling der „Welt, 
in der man sich nicht lang¬ 
weilt**. 

Frarz) Bluk hat eine hüb¬ 
sche Tochter, die er — 
ein mocerner Rigoletto — 
ängstlich vor den Leuten 
der Leoewelt verbirgt. 

Aber seine Vorsicht ist na¬ 
türlich nutzlos. Steffi, seine 
Tochter, hat schon den Weg 
in die Gefilde gefunden, die 
ihr wesentlich amüsanter er- 
scheinec als das traute 
i Heim. Bedenklich wird die 

L Sache, als sich Lolotte, eine 

m Halbweltlerin, die Biuks ge- 

^ .schieden« Gattin ist, der net¬ 

ten Steffi annimmt. Papa 
Bluk bleiben die Töne im 
Saxophon stecken, als er 
plötzlich reine Tochter auf 
dem Parkett des „Tabarin** 
jazzen sieht. Valerfluch, Ver- 
stoßung, bis — natürlich — 
doch alles zum guten Ende 
kommt. W illiam Williams, „ein 
Mari» Cord« in „Lippenstift und Bubikopf** Phnt Bruck mann reicher Amerikaner*', der 

eigentlich mit Steffi erst ein 


luristische Herr Dr. Springer verlobt sich mit der netten leichtfertiges Spiel treiben wollte, heiratet das liebe Kind.— 

Stenotypistin der Botschaft, die er von Anfang an meinte. Ganz sich selbst überlassen war Maria Corda als Steffi. 

Schünzel als Regisseur übertrieb mächtig. Aber der Film Sie sah — bis auf einige Großaufnahmen — nett aus, aber 

hat so komische Situationen, daß das Publikum jauchzt. dramatische Szenen sind nicht ihre starke Seite. 

Lotte Neumann, der das Publikum sichtlich große Anhäng- Wohltuend einfach Ruggero als Bluk, der Spaßmacher wider 
lichkeif bewahrt hat, gab das Schuhfräulein sympathisch, aber Willen. Hätten ihm Manuskript und Regie Gelegenheit dazu 

*t*as zu damenhaft. Aus der Rolle der niedlichen kleinen geboten, wäre er sicher weit eindrucksvoller gewesen. Außer- 

er käuferin ist sie etwas herausgewachsen. Mit erfrischender ordentlich sympathisch Victor Varkonyi als Mr. Williams aus 

4-eichtigkeit und bezaubernder Liebenswürdigkeit gab Harry Amerika. 


Liedtke 


den Grafen Cola. Ganz ausgezeichnet war Curt Der Stoff und die Aufmachung werden dem Film eine ge- 


espennann als Dr. Springer, wenn er auch unter dem Ein- wisse Wirkung sichern, 

der Regie übertrieb. Aber er hat echten Humor. Die gleichzeitig geze 
[ ur ihn sollten Manuskripte geschrieben werden. — je doller** rief (ob* 

L s wurde stark, oft bei „offener Szene**, applaudiert. drastisch-komischen Sit 


Die gleichzeitig gezeigte amerikanische Groteske „Je oller 
— je doller** rief (obwohl sie kürzer sein sollte) mit ihren 
drastisch-komischen Situationen Lachstürme hervor. 



Seite 22 


Jüncmotogropft 


Nummer 980 


DAS GEHEIMNIS DICH AI TEX MAMSELL 


DER MANN OHNE ('.KW ISS EN 


Fabrikat 

u. Verleih: Deutsche Ver iinsfilm 
A.-G. (Fox-Film) 

Regie: Dr. Paul Merzbach 

Hauptrollen: Marcella Album, Frida 
Richard, H. Mierendorf 
Länge: 2503 Meter f 7 Akte) 

Uraufführung: Kammerlichts >iele 


Fabrikat: 
Verleih : 
Manuskript : 

Regie: 

Hauptrollen: 

Länge 

Uraufführung 


Warner Brothers 
Ufa 

Nach dem gleichnamigen 
Roman von Max Kretzer 
Geib und Hartley 
Marlowe,Willard. Agnew 
2104 Meter (6 Akte) 
U.-T. Nollendorfplatz 


ust zum hundertsten Geburtstag der Marlitt bringt die Defa. 

die deutsche Fox-Niederlassung, diese i Film heraus, der nach 
dem zuerst in der „Gartenlaube * erschienenen Werke, das den 
Höhepunkt in der Laufbahn der erfol * eichen Schriftstellerin 
bildete, gedreht ist. 

F. Carlson und Dr. Paul Merzbach haben die im ganzen nicht 
ungeschickte Film¬ 
bearbettung gelie¬ 
fert. wenngleich 

man gewünscht 
hätte, daß die alte 
Mamsell, für die 
man in Frida Ri¬ 
chard eine so wun¬ 
dervolle Verkörpe¬ 
rung halte, mehr in 
den Mittelpunkt 
der Begebenheiten 
gerückt worden 
wäre. 

Im Film sind die 
Vorgänge so: Der 
Konsul van Dekker 
sieht in einem 
Dorf, in dem ihn 
eine Autopanne 
festhält, den Mes¬ 
serwerfer Orlowski. 
der bei einer Schau¬ 
stellung seine Toch¬ 
ter Felicitas ver¬ 
letzt. Der Konsul 
bringt das Mäd¬ 
chen in sein Haus: 
da soll sie bleiben. 

Frau Konsul, eine 
kaltherzige Dame, 
ist damit gar nicht 
einverstanden. Fe¬ 
licitas wird nicht 
gut behandelt. Har¬ 
ry, einer der bei¬ 
den Söhne des Kon¬ 
suls. stellt dem 
Mädchen nach; Fe¬ 
licitas flüchtet zu der alten Mamsell Dortje, die im gleichen 
Hause wohnt. Der Konsul, der seinen schlechtgearteten Sohn 
Harry nachts beim Diebstahl am Kassenschrank überrascht, 
stirbt am Herzschlag. Felicitas ist Zeugin der Szene. Adrian, 
der andere Sohn des Konsuls kommt aus dem Auslande 
zurück. Er steht Felicitas bei. wird aber von der Mutter und 
Tora Brink, die sich Adrian kapern möchte, gegen das Mädchen 
aufgehetzt, die alte Mamsell kennt aber das Geheimnis der Her¬ 
kunft Adrians, der kein Sohn des Konsuls ist. Ein Schauspieler 
war Adrians Vater. Die alte Mamsell besitzt die Briefe der 
Frau Konsul an diesen Mann. — die alte Mamsell stirbt, die 
arme Felicitas ist ganz schutzlos. Felicitas kommt in Verdacht 
des Diebstahl, bis der sich auf sein besseres Ich besinnende 
Harry seinem Bruder Adrian beichtet. Um Adrian nicht wehe 
zu tun, will sie aus Mamsell Dortjes Hinterlassenschaft die 
Priefe vernichten. Adrian überrascht sie dabei und sieht nun. 
daß Felicitas* Herz für ihn schlägt. Zwei Menschen finden sich. 

Dr. Merzbach hat den Film mit Geschick und vielen guten 
Einfällen inszeniert, der szenische Ablauf ist spannend und 
immer lebendig. Ein Film-Zugstuck. 


er einst viel gelesene gleichnamige Roman Max Kretzers, 
der der. Lebenslauf eines brutalen Emporkömmlings breit 
ausmalt, ist von einem amerikanischen Dramaturgen für den 
Broadway zurechtgeschnitten worder. Wenn man den Ein¬ 
gangsbildern trauen kann, so hält sich der Film in der Original¬ 
fassung sehr eng an das Buch, nur ist eben in ihm das Szenische 

in New York, was 
bei Kretze- in Ber¬ 
lin vor sich geht. 
Allein später lc st 
sich der Film stark 
vom Buch und 
überrascht mit ei¬ 
nem Schluß, der 
keiner ist, so daß 
der Verdacht vor- 
I egt, die Zensur 
oder eine auf Zu- 
sammendrängung 
bedachte Schere 
hat des Guten zi. 
viel getan. Es blei 
ben derart die ein 
zelnen Passage« 
der späteren Akt» 
ohne Zusammen 
hang und Titel stv» 
hen, wo sich Pil 
der breit mache 
mußten. 

Das Gerippe de; 
Handlung könnt 
natürlich nicht /e 
stört werden. Se 
geschickt ist d 
Schwergewicht d r 
Handlung im Ft! n 
nicht, wie im R 
man, auf den 
Mann ohne Gewe¬ 
sen gelegt worde 1 . 
der hier Äugt -i 
Mason heißt, »on- 
Ptn>. dem seine Br iut 

Annie ist fl 

in die Handlung einbezogen. Schon aus dem Grunde, da. nt 
sich ein glücklicher Schluß ergibt, denn schließlich verlangt man 
das heute auch im Kino, und August, der Bösewirht. kommt 
am Finde doch in das Gefängnis. 

An den Erinnerungen, die uns seit den Inflationszeiten ver¬ 
folgen, gemessen, wirken die Schiebungen und Betrügern it*n 
Augusts harmlos. Was haben wir nicht damals alles erlebt 1 
Aber das Milieu ist auch heute noch nicht ohne Reiz und e» 
interessiert immer, einen Blick hinter iene Kulissen zu werfe#, 
hinter denen das Geld verdient wird. 

Auf die Milieuschilderung verstehen sich die Amerikaner, 
und die Regieführung, um die sich hier gleich zwei starke 
Männer bemühen, hat sich denn auch keinen der Tips ent¬ 
gehen lassen, die aus den Situationen erwachsen. Der Fil#* 
ist sehr amerikanisch geworden, wofür nicht zuletzt die Schau¬ 
spieler sorgten. Louis Villard war als August Mason bereits 
körperlich brutal und gewissenlos. Ein paar Momente ver * 
rieten, daß in ihm mehr steckt, als er gab. Er braucht ein* 11 
Schauspielerregisseur. June Marlowe als Annie spielte 
endet amerikanisch. 



Das Geheimnis der allen Mamsell 


Nummer 980 


K»n c m nfoprnpf) 


Seite 23 


il A L li S K I 1) K 


I) I E M () T E ULI E 


Fabrikat: Transatlantische Film 

Gesellschaft m. b. H. 
Verleih- Deulig. 

Hauptrollen: Mary Parker, Mary Kid, 
Karl Beckersachs, Aldor 
Länge: 2100 Meter (6 Akte) 

Uraufführung: Richard-Oswald-Lichtsp. 


Fabrikat : Metro-Goldwyn 

Verleih: Ufa 

Regie; Fred Niblo 

Hauptrollen: Enid Benet, Ranion 
Novirro, Wallace Bern 
Länge: 1738 Meter (6 Akte) 

Uraufführung: Mozartsaal 


all es in der Großstadt mt ihrem Geröll an Menschen nicht 
immer so saubergewaschen und sittig zugeht, wie in einem 
Sonntags-Kränzchen, ist uns allen }a chließlich kein Geheimnis. 

Oswald handelt bei der Wahl seiner Filmstoffe nach dem 
Grundsatz: „Greift nur hinein ins volle Menschenleben’ , und, 
man kann sagen, was man will, wo er's packt, da ist es 
interessant. Wenn 
er die Leutchen mit 


lesem Film ging von Amerika der Ruf voraus, ein Kunst¬ 
werk zu sein. Mit dieser Etikette wurde uns schon 
mancher Film serviert, aber diesmal ist vielleicht sogar zu 
wenig gesagt worden Die rote Lilie ist ein Meisterwerk. 

Fred Niblo, von dem wir bereits zwei beachtenswerte Werke 
sahen, gestaltet das Stoffliche, das banal beginnt, zum Typi¬ 
schen. Marise die 
arme Waise, wird 


den laxen Mo¬ 
ralbegriffen, die 
Schnorranten, die 
sich’* am Tische 
der wenig einwand¬ 
freien „Pensions"- 
Mutter unbeküm¬ 
mert wohl sein 
Ussen, schildert 
■nd durcheinander- 
wirbelt. so trifft er 
• mmer ausgezeich- 
et die Atmosphäre 
des Milieus. 

Der kleine aben- 
euerlüsterne Ca¬ 
tnova ist eine 
>gur, die es in 
»eien Exemplaren 
>bt. Seine der 
’ extilbranche ent- 
•minene Klassifi- 
erurg der Frauen 
tf»bt er mit der 
nzen, diese Ka- 
lere kennzeich¬ 
nenden Taktiosig- 
[ »t zum besten. — 
^ e Pensionsmutter. 
(1 c bei Gästen mit 
Jcker Marie" he- 
r ’ *ch alle mora- 
L hen An wand- 
l ngen unterdrückt, 
n *t ihren verschie¬ 
bt gearteten Töch- 


Htm A'bcrs ur.d Kurl Gcrroo in „Halbseide " Phnt Tn*m*attantt»chr 



aus dem Hause ge¬ 
tagt, von den Ver¬ 
wandten vertrie¬ 
ben und hat nur 
einen Menschen. 
Jean, den Sohn des 
Bürgermeisters, der 
sie liebt. Der Va¬ 
ter verbietet die 
Ehe und sie fliehen 
beide nach Paris. 
Inzwischen ist die 
Kasse des Bürger¬ 
meisters erbrochen 
worden; er be¬ 
schuldigt nun Jen 
Sohn, während es 
der schurkische Se¬ 
kretär war. und 
Jean wird verhaf¬ 
tet, als er in Paris 
den Bahnhof ver¬ 
läßt. Marise war¬ 
tet. wartet und 
wartet. sah sie 
doch das Unge¬ 
mach des Liebsten 
nicht, schleppt sich 
durch die Stadt 
und führt das Le¬ 
ben des schutzlo¬ 
sen schonen Mäd¬ 
chens. Ihrem Jean 
gelingt es. zu ent¬ 
fliehen, aber er 
findet Marise in 
Fans nicht mehr 


fern, die eine frech 


Bis hierher könnte 


und lüstern die andere, die heraus will aus dem Sumpf. Ferner 
Weibchen, das Abenteuer sucht und findet. 

{ Kwald versteht es, Szenen exakt und packend zu gestalten, 
^gleich das Walten der Zensur mancherlei Sprünge bewirkte. 
l!St das Ganze doch flott und lebendig geblieben. Viele aus- 
g***Mchnete Einzelheiten, so das schlampige Treiben in der 
Pension, ein sehr lustiger Vorstadtboxkampf. 

Mary Parker, ,,die Dame mit dem Seitensprung“, sicher, munter 
Un b echt. Mary Kid etwas sentimental als der bessere Pensions- 
s pr' Öling. Eine kesse Bolle die sehr begabte Berti Astor als 
rich.ige Tochter der Pensionsmutter, die Valeska Stock saftig 
und drastisch-komisch auf stämmige Beine stellt. Famos der 
rantarbasierende feigherzige Boxer des Hans Albers und 
^«rrons Ringkämpfer. Beckersachs nicht recht am Platz als der 
*hnikavalier. Bieder und gerade Fritz Kampers. 
ln jeder Situation war der Regisseur mit guten Einfällen am 
p er *' — Wie charakteristisch z. B., wenn die Korridortüre der 
*nsion Besuchern erst einmal durch den Boxer geöffnet wird. 
Der Erfolg der Uraufführung war sehr stark Der Film wird 
ttber *11 die Häuser füllen. 


dies m jedem Romane der Courths-Mahler geschehen, aber 
Niblo hat den Mut, die Handlung so weiterzutreiben, wie sie 
das Leben gestaltet hatte: Jean wird zum Apachen, den die 
Justiz herumhetzt. Marise aber zur Dime. Das Elend ihrer 
Existenzen bringt sie zusammen, und erst ganz zum Schluß winkt 
mit der Aufklärung des Verbrechens die Vereinigung. Der 
Regisseur hat für jede Szene einen Ausdruck gefunden, 
der einzigartig und in seiner Fassung nicht mehr zu überbieten 
ist. Der Trick, die beiden Menschen, die sich suchen, dicht 
aneinander vorübergehen zu lassen, wird geschickt verwendet. 
Grauenvoll und erschütternd bleibt vor allem die Szene, in der 
Jean in der Dirne die von ihm als Heilige verehrte Marise er¬ 
kennt und die er niederschlägt. Hier ist es mit Beleuchtung 
und Schminke gelungen, Marises Gesicht mit dem Stempel 
ihres Gewerbes zu versehen, dem Enid Bennet mit einer Kunst 
gleich der Nielsen im „Absturz“ die Unerbittlichkeit des un 
entrinnbaren Schicksals verleiht. Hier wird nicht cie Senti¬ 
mentalität zu Hilfe gerufen, sondern die Vorgänge erscheinen 
mit der Selbstverständlichkeit der Alltagsereignisse Deshalb 
verraten sie etwas, was im Film sehr selten ist: Seele. 


Seite 24 


äinematograpf) 


Nummer 980 


I) E R S T V M M E A N K L Ä G E R 

Fabrikat: Metro-Goldwyn 

Verleih: Ufa 

Regie : Chester M. Franklin 

Hauptrollen : Boardman, hee, Mctcalfe 
Länge: 1805 Meter 6 Akte) 

Uraufführung : U.-T. Tauen zien 


UNTER FREIER FLAGGE 

Fabrikat: Vitagraph-Films 

Verleih: Hanewacker & Lorenz 

Manuskript : David Smith 
Hauptrollen: Warren Kerrigan, Paige 
Länge: 2239 Meter '7 Akte) 

Interessenten Vorführung 


he silent accuser ist der Schäferhund Peter der Große, der 
in Amerika als beachtenswerter Konkurrent Rintintins gilt, 
dessen Popularität er freilich nicht erreicht. Peter ist ein 
rassereines Exemplar der augenblicklich modernsten Hunde¬ 
rasse. aber er weist auch bereits einige Spuren der Überzüch¬ 
tung auf, die seinen Eltern, denn sein Stammbaum bleibt uns 
nicht verschwiegen, gewiß fehlen. 

Als Rintintins schöner Kopf zum erstenmal auf der Leinwand 
erschien, war sein Erfolg als Schauspieler bedeutend. In¬ 
zwischen hat man erkannt, daß seine Ausdrucksfähigkeit nicht 
eben groß ist, wie denn auch der Schematismus der Rintintin- 
Filme auf die Dauer ermüdete. Den amerikanischen Manu¬ 
skriptschreibern fiel immer nur die Geschichte vom guten 
Mädchen, vom guten Herrn mit dem Hund und dem bösen 
Manne ein. Dieses Thema wurde totgehetzt und ermüdete 
durch seine ewige Dagewesenheit, denn alle Konflikte kannte 
man bereits im voraus. 

Es überraschte, auch im „Stummen Ankläger" dieser Ge¬ 
schichte wieder zu begegnen. *st denn das amerikanische 
Publikum so anspruchslos, daß es gar keine Abwechslung 
verlangt? Denn der gute junge Mann, der das sch« ne junge 
Mädchen liebt, ist Besitzer des Schäferhundes Peter. Da der 
Vater des Mädchens eine He rat verweigert, wollen beide 
fliehen. Der böse Mann, des Vaters Sekretär, aber liebt eben¬ 
falls die Tochter. Er tötet den ^ater. was nur der Hund, der 
schweigende Ankläger, sieht. Der gute junge Mann aber muß 
für ihn in das Gefängnis. Jetzt kommen die wirklich inter¬ 
essanten Szenen des Filmes* wie sich nämlich der Hund in das 
Gefängnis schmuggelt, und wie er sich beim Anblick seines 
Herrn gebärdet, als sei er ein ganz fremder Hund, während er 
nachts in seine Zelle tritt — das ist schon originell und sehens¬ 
wert gestaltet. Daß er seinem 
Herrn zur Flucht % erhilft und 
ihn nicht nur mit dem gelieb¬ 
ten Mädchen vereinigt, son¬ 
dern auch noch hilft, den 
bösen Mann, der inzwischen 
nach Mexiko geflohen war. 
zu überführen, das wird 
in manchmal packenden, 
manchmal zu breit gerate¬ 
nen Bildern erzählt, ohne 
daß der Höhepunkt der Ge¬ 
fängnisszenen wieder er¬ 
reicht würde. 

Die Abgedroschenheit der 
Handlung ist um so weniger 
am Platze, als Peter nicht 
nur ein sehr intelligenter, 
sondern auch gut dressierter 
Hund ist. Unmöglichkeiten 
und tierpsychologische Feh¬ 
ler sind in diesem Film so 
ziemlich vermieden worden. 

Peter erscheint nicht als 
Tier mit menschlicher Logik, 
sondern als ein guter, an¬ 
hänglicher Hund, der nicht 
von seinem Herrn lassen will. 

Er macht ein paar Sachen 
geradezu entzückend, etwa 
das langsame Erwachen nach 
dem Kampf gegen den bösen 
Mann und die spitz¬ 
bübische Art, die ihn 
hinter die Gefängnis¬ 
mauern bringL 


apitain ßlood, „der Schrecken der Meere", eine Gestalt, 
wie sie in unseren Kindheitsträumen heftig spukte. Welche 
Erinnerungen an den „Roten Freibeuter", , Störtebecker** und 
wie sie alle hießen, die kühnen Männer, die sich außerhalb 
des Rechts und des Gesetzes stellten, und bei denen für das 
freie Leben, das sie führten, nur Mut und kühne Verwegenheit 
etwas galten. 

Und weil uns die Kapitelüberschriften und ihr Inhalt* „Die 
Rebellen", „Im Sklavenjoch", „Ein kühner Plan“, „Die Ehre 
des Piraten", „In der eigenen Falle“ usw. so schön in Jugend¬ 
land zurückführen, lassen wir uns einen solchen Film gerne 
gefallen, wenngleich wir nicht in „Spitzenleistung"-Paroxismen 
ausbrechen. 

Ein solcher Film ist nur möglich, wenn ein großer Film- 
Geldbeutel gewisse Ausmaße gewährleistet. Und es war 
wirklich alles da: tiilze Gaieonen. der Untergang einer zu¬ 
sammengeschossenen Brigg, heftige Seekämpfe, Erlern eine«» 
Kriegsschiffes. Als der Regisseur allerdings ein einziges Schiff 
die im Hafen versammelte französische Flotte angreifen und 
besiegen läßt, erwies er sich als ein etwas überdimensionierter 
Seestratege, kurz, das war ein bißchen komisch. Den naiven 
Effekt, bei den diversen heftigen Kanonaden das Aufflammen 
der Schüsse farbig zu gestalten, hätte man recht gerne ver¬ 
mißt. Aber gerade das wird der breiten Mengt! wohl behagen 
Der Inhalt ist die richtige SeeräuSergeschichte, aber mit 
bravem, lammsfrommem Ausgang, wie es eben drüben üblich ist 
Der Arzt Peter Blood leiht dem Führer der Aufständische; 
gegen die Willkürherrschaft des Königs Jacob II. von Engian« 
seinen ärztlichen Beistand. Blood wird deshalb als Rebell mr 
verhaftet und wegen Hochverrats zur Deportation verurteil 
In der Kolonie Mißhandlung. Flucht Bloods und seiner Leiden¬ 
genossen. Blood überrun 
pelt ein spanisches Krieg¬ 
schiff und wird ein gefürch¬ 
teter Pirat, bis er schlie 
lieh nach vielen kühnen 
Streichen in der Kolonie d* r 
Nachfolger des Gouvernei 
wird, der ihn so bitter 
haßte und der ihn gar ?u 
gerne hätte im Winde ba 
meli. sehen. Natürlich t 
auch eine — ziemlich mat ? 
— Liebesgeschichte da. in 
der es auch zu frohem Ende 
kommt. 

Die Seeräuberron;a?iljk 

hätte betonter sein können, 
wenn das Manuskript ei*as 
weniger zahm gewesen 
wäre. Man darf da nicht 
z. B. an Farrires „Seeräu¬ 
ber" denken. Die „deutsche 
Bearbeitung“ des Film«* 
nicht sehr rühmlich. 

Der Darsteller des Kapi¬ 
täns ßlood, Walter Kerriga». 
sah so aus, wie man "»ch 
einen kühnen Piraten ' or * 
stellt. 

Arabella, die Nichte 
Gouverneurs, die von Bl«*** 
geliebt wird, recht blälr 
lieh. Eine lebendige Fig«* 
Wilfrid North als bär¬ 
beißiger Gouverneur. 





Nummer 980 


Wncmotoflrapf) 


Seite 25 


Hi 




Die Phocbus im Europahaus. 

Die Berliner Innenstadt wird im näch¬ 
sten Jahre die Er« ffnung eines Licht- 
spielhauscs erleben, wie sie ein solches 
bisher noch nicht besitzt. Die Phoebus- 
film-Aktiergesellschaft wird im „Kuropa¬ 
haus". dem riesigen Projekt am Anhaiter 
Bahnhof, ein Kino mit 2500 
Plätzen beziehen. Wie wir 
erfahren, ist am Freitag zwi¬ 
schen der Großbauten-Aktien¬ 
gesellschaft. vertreten durch 
Herrn Konsul Heilmann. 

M'inchen. Herrn Heinrich 
Mendelsohn, und der Phoe- 
husfilm A.-G-. deren erster 
Berliner Großbau das Kapitol- 
Theater am Zoo ist, ein Ab¬ 
kommen perfekt geworden, 
demzufolge die Großhauten- 
A.-G. gemeinschaftlich mit 
der Phoebus durch die Bau- 
firma Heilmann und Littmann 
einen Lichtspielpalast im mo¬ 
dernsten Stile errichten läßt. 

Damit erhält die City eins der 
größten Theater Deutschlands. 

Der Bau soll derart gefordert 
werden, daß das Theater bis 
zum 15. August nächsten 
Jahres eröffnet werden kann. 

Die Baupläne liegen in Hän¬ 
den der Architekten Bielen¬ 
berg & Moser. 

Die Direktion der Phoebus 
zeichnete sich bisher immer 
durch eine glückliche Hand 
aus. Wir sind der Meinung, 
daß sie auch diesmal einen 
guten Griff getan hat. — Übri¬ 
ger.« hat das Kuropahaus be- 
re ts einmal eine Gruppe von 
Hilmleuten beschäftigt, die ; m 
höchsten Stockwerk ein Auf- 
n.ihmeatelier errichten woll¬ 
ten, doch scheint dieser Plan 
zwischen aufgegeben zu 
sein. 

★ 

Die Spitzenorganisation gegen 
die Filmschulen. 

In einem für die Tages¬ 
zeitungen bestimmten Artikel 
*‘»rnt die Spitzenorganisation 
das Publikum vor den wilden 

* ilmschttlen, die neuerdings 
Rieder aufzublühen beginnen. 

Fine Warnung von so promi¬ 
nenter Seite ist gut und wird 
£ re W irkung nicht verfehlen. 

J* *r mi chteu jedoch bemer- 
ken. daß der Passus des Ar¬ 
iels „Es tauchen in den 

* «‘geszeitungen Inserate auf, wonn ohne 
^ mensnennung oder unter Nennung einer 
ganz unbekannten Filmfirma Damen und 
‘Herren aufgefordert werden, sich zur 
Tumausbildung zu melden", nicht für die 
^ r »' se Presse gilt. In der Großstadt 

«nnt man seine Pappenheimer, deshalb 
e dienen sich die Filmschulenschwindler 
“euerdings der Provinzpresse sowie 
«*nig«r Winkelblätter. Inserate über 
umaucbildung werden, beim Verlag 
* u lfust Scherl wenigstens, vor der Auf- 
l'ahine der Filmredaktion zur Begutach¬ 
tung vorgelegt. sofern n cht die Anzeigen- 
** Teilung gleich von sich aus die Auf¬ 


Warte noch ein Weilchen. 

Von der Spitzenorganisation wird uns 
mitgeteilt: ln der gestrigen Sitzung der 
Spitzenorganisation wurde in der Kin- 
fuhrfrage eine Einigung zwischen allen 
Sparten der Filmindustrie, mit Ausnahme 
der Im- und Exporteure, erzielt. Nähere 



“ahme 


verweigert 


LOTTE NEUMANN PW tOmmßU 

„Di« Frau für 24 Stun<i«:ir’ (Uraufführung tm „Piccadiöy“) 


Nachrichten können erst Anfang näch¬ 
ster Woche gegeben werden, da die 
Wichtigkeit der Materie eine genaue Re¬ 
daktion der Mitteilung erfordert. 

Wir sind gegen den diplomatischen Ton, 
der an eine Note der Wilhelmstraße er¬ 
innert. gewiß nicht voreingenommen. Aber 
mehr Klarheit wäre uns lieber, schon da¬ 
mit nicht durch ..unscharfe Projektion" 
allerlei schädliche Gerüchte begünstigt 
werden 

* 

5 Prozent Terra-Dividende. 

Der in der vergangenen Woche statt¬ 

gefundenen A ulsich tsratssi‘zung der Terra- 


Film-A.-G. wurde die Bilanz per 30. Juni 
1925 virgelegt. Der Abschluß weist 
nach Absetzung der Handlungsunkosten. 
Zinsen, Steuern und bedeutenden Ab¬ 
schreibungen einen Reingewinn von 
53 000,— M. auf. Der am 15. Dezember 
einzuberufenden ordentlichen General¬ 
versammlung soll vorgeschla¬ 
gen werden, eine Dividende 
von 5 Prozent auszuschütten. 
Des weiteren sollen die sei¬ 
nerzeit beschlossenen nom. 
5000,— M. Vorzugsaktien 
aufgelöst und in Stammaktien 
umgewandelt werden. Dank 
übersichtiger Disposition der 
der Tena zur Verfügung ste¬ 
henden Kapitalien war es der 
Gesellschaft möglich, am 
30. Juni ein Bankguthaben 
von 250 000— M. aufzuwei- 
sen. Die Manchmal in der 
Filmindustrie üblichen Saison- 
kreditc hat die Gesellschaft 
im neuer Geschäftsjahr bisher 
nicht in Anspruch nehmen 
brauchen, sie hat auch augen¬ 
blicklich keinerlei Bankschul¬ 
den. obgleich dauernd produ¬ 
ziert wird. 

Sämtliche Negative und Ko¬ 
pien der alten Produktion bis 
einschließlich 1923 24 sind auf 
1.— Mark abgeschrieben. Die 
Filmnega .ive des Jahres 
1924 25 stehen nur noch mit 
einem Betrage von 15 000.— 
Mark zu Buch. Inventar. 
Maschinen und Apparate 
stehen gleichfalls mit 1,— M. 
zu Buch, wanrend die gesam¬ 
ten Dekorationen des Ateliers 
nur mit 9800— M. bewertet 
sind. Der Reservefonds der 
Gesellschaft beträgt 239 000.— 
Mark, d. h. 24 Prozent des 
Aktienk tpitais. 

* 

Hilfe fir die Filmindustrie in 
Ungarn. 

Mit einem Gesetz und na¬ 
türlich mit den Ausführungs¬ 
bestimmungen dazu sollte der 
ungarländischen Filmindustrie 
auf die Beine geholfen wer¬ 
den. man hat aber hinter dem 
Rücken der Branche und ent¬ 
gegen den mit ihr getroffenen 
Vereinbarungen Vorschriften 
erlassen, die die Branche ein¬ 
fach und glatt an den Ru«n 
bringen müssen. Man hält die 
Verfügungen der Regierung für 
ungesetzlich, auf jeden Fall 
aber sind sie gewalttätige. 

Es liegt eine Verordnung der Regie¬ 
rung vor, zu der sie die Ausführungs¬ 
bestimmungen ebenfalls in eine Verord¬ 
nung gefaßt hat. Danach wären für jeden 
aus dem Auslande importierten Film pro 
zensierten Meter zur Gründung eines 
Filnindustriefonds von der Zensurbehörde 
außer ihren Gebühren 3000 Kronen ein¬ 
zuziehen. Uber den Fonds hat auf Vor¬ 
schläge eines Aufsichtsrats, der zu be¬ 
stellen wäre, der Handelsministcr zu ver¬ 
fügen. Mitglieder des Aufsichtsrates sind 
der Vorsitzende des Filmrates als Prä¬ 
sident. der Referent des Handelsministe¬ 
riums al« Vizepräsident, je ein Vertreter 
des Ministerpräsidiums, des Ministers des 




Seite 26 


Sincmotogropfj 


Nummer 980 


Innern und des Unterrichtsministers, des 
Landesvereins der Industrie (O. M. M. E.„ 
der Kinokonzessionäre (M. M. O. E.|, des 
Vereins der Bühnenautoren und des Ni - 
tionalen Filmbundes, letztere beiden je¬ 
doch nur zur Beratung ohne Stimmrecht. 
Der Ausschuß hat mit Genehmigung des 
Handelsmtnisters Verträge zu schließe!, 
Kredite zu gewähren, deren Verwendung 
zu kontrollieren, in Streitfällen zwischen 
Atelierbesitzer und Mieter hinsichtlicl 
der Miete zu intervenieren, die Fabrika¬ 
tionspflicht zu kontrollieren, hinsichtlich 
der Verwaltungsspesen zu disponieren 
Gelder aus dem Fonds kann nur der 
Handelsminister anweisen. Ihm ist der 
Aktionsausschuß unterstellt, bestehend 
aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates 
oder dessen Vertreter, dem Vertreter de» 
Handelsministers und des O. M. M. E. 
Für die Kassenangelegenheiten wird ein 
Kontrollausschuß vom Handelsministe¬ 
rium bestellt mit je einem Vertreter des 
Finanz- und des Handelsministers, der 
Finanzzentrale, die die Gelder verwaltet, 
und des O. M. M. E. Die obenerwähnte 
Gebühr ist sofort in Kraft getreten, ist 
auf einmal zu bezahlen, doch kennen 
ausnahmsweise Katen und Stundungen 
gewährt werden. Erst nach Bezahlung 
wird die Zensurbescheinigung ausgefolgt. 

Über die vorherigen Verhandlungen der 
Regierung mit der Branche war dieser 
Stillschweigen auferiegt worden. Es war 
vereinbart worden, daß die Branche 
Opfer bringen will, wenn sie andererseits 
Rekompensation findet. Die Gesamt¬ 
branche hat folgende Verpflichtungen als 
annehmbar erklärt: Die Gebühr n; ch den 
in den Fremierentheatern zur Vorführung 
gelangenden Auslandsfilmen zu akzeptie¬ 
ren, die Verpflichtung zu übernehmen, 
daß nach je 50 in Verkehr gebrachten 
Auslandsfilmen ein ungarischer Film in 
entsprechender Länge hergestellt wird, 
daß die Regierung zum Fonds eine Summe 
beiträgt, die den eingehenden Gebühren 
entspricht (angenommen wurde die 
Summe von 40 000 Dollar). Die Gelder 
verwaltet eine aus Fachmännern be¬ 
stehende kaufmännische Organisation, die 
Regierung hat für ihren Beitrag Kontroll¬ 
recht. Da die Beträge nicht genügen, ist 
der Zufluß von Privatkapital zu sichern. 
Die Budapester Theater übernehmen die 
Garantie für die herzustellenden heimi¬ 
schen Filme. 

* 

Gestrichene Filmstreifen. 

Der Leiter der Film-Oberprüfstelle teilt 
mit: „Auf Antrag des preußischen Mini¬ 
steriums des Innern vom 20. Oktober 1925 
ist am 7. November 1025 die Zulassung 
folgender Teile des Bildstreifens „Der 
Roman einer Krankenschwester“ (Ur- 
sprungsiirma Universal-Film. New York. 
Antragsteller Stern-Film G. m. b. H., Ber¬ 
lin, genehmigt von der Filmprüfstelle Ber¬ 
lin am 10. Februar 1925 unter Prüfnum¬ 
mer 9811) widerrufen worden: Akt ! nach 
Titel 7 und 9 und Akt III nach Titel 7 
die Liebesszcnen zwischen Arzt und 
Schwester im Krankenzimmer, zusammen 
Länge 29,15 Meter. Die im Umlauf be¬ 
findlichen. am 10. Februar 1925 mit Aus¬ 
fertigungsdatum vom 17. Juli 1925 ausge¬ 
stellten Zulassungskarten verlieren mit 
dem 7. Dezember 1925 ihre Gültigkeit.“ 

* 

Die Gründung einer Kulturfilmgemeinde 
in Frankfurt am Main. 

Wie wir bereits in unserer letzten Num¬ 
mer berichten konnten, waren in Frank¬ 
furt am Main Bestrebungen ira Gange, die 
die Gründung einer sogenannten Kultur- 
filmgemeinde bezwecken. Diese Bestre¬ 


bungen haben nun feste Form angenom¬ 
men insofern, als die definitive Gründung 
\or einigen Tagen erfolgte. Dem Vor¬ 
stand gehört neben einer Anzahl Herren 
auch Herr Rosen von der Bayerischen 
Filmgesellschaft an. Ziel und Zweck der 
Kulturfilmgemeinde ist Bildungstätigkeit 
im Volk und an der heranwachsenden 
Jugend. Durch Filmvorführungen mög¬ 
lichst verschiedenen Charakters soll den 
einzelnen Interessengemeinschaften auf 
dem Gebiete der Wissenschaft, der Tech¬ 
nik, der Naturforschung, des Handels und 
der Industrie usw\ Rechnung getragen 
werden. Tendenzbestrebungen religiösen 
oder politischen Charakters scheiden voll¬ 
kommen aus. Die Filmindustrie hat der 
Gründung weitgehendste Unterstützung 
zuge.sagt Die Zentrale für gemeinnützige 
Kunstpflege. deren ständige Arbeit auf 
Hebung der künstlerischen Geschmacks¬ 
richtung auch in bezug auf Filmvorfüh- 
runger. gerichtet ist, gilt als Mittelpunkt 
der Kulturfilmgemeinde und übernimmt 
die Ausführung der praktischen Arbeiten. 

* 

Ein neuer Frankfurter Verleih. 

Die Firma Hannewacker und Lorenz hat 
in Frankfurt eine Filiale eröffnet. Die 
vorläufigen Geschäftsräume befinden sich 
Frankfurt-Süd. Gartenstraße 93 I. Mit 
der Leitung wurde Herr Max Grünberg, 
ein in der Branche wohlbekannter Fach¬ 
mann, betraut, der zu den ältesten Frank¬ 
furter Verleihern gehört und früher auch 
einen eigenen Verleih betrieben hat. 

* 

Der Film im Dresdner Gewerbeverein. 

Der Dresdner Gewerbeverein ist mit 
seinen traditionellen Vorträgen in den 
Winterhalbjahren besonders bekannt ge¬ 
worden. Auch im bevorstehenden Win¬ 
terhalbjahr hat er eine Reihe bedeutsa¬ 
mer Vorträge, die am 19. Oktober be¬ 
gannen, vorgesehen, die meisten in Ver¬ 
bindung mit Lichtbildern und vier davon 
insbesondere mit Filmvorführungen. 
Oberingenieur Dreycr hält einen Film¬ 
vortrag über ..Argentinien“, Ministerial¬ 
rat Dr. ing. Goetz einen Vi rtrag über 
„Das Deutsche Museum von Meisterwer¬ 
ken der Naturwissenschaft und Technik 
in München“ mit Filmvorführung. Grup¬ 
penvorstand Sachtleben von der Friedr. 
Krupp A.-G. einen Vortrag über „Last¬ 
kraftwagen und Eisenbahn im Wirt¬ 
schaftsverkehr der Neuzeit“ mit Filmvor¬ 
führung und Prof. Dr. Siedentopf, der 
Erfinder des Ultramikroskops, einen 
Groß-Film-Vortrag über „Die Welt des 
Mikroskops und des Ultramikroskops“. 

+ 

Dresdener Konkurse. 

Uber das Vermögen der Gesellschaft 
Vaterländischer Filmdienst Deutsche Kul- 
tur-Film-G. m. b. H. in Dresden-Neustadt 
wurde das Konkursverfahren eröffnet. 
Rechtsanwalt Westphal wurde zum Kon¬ 
kursverwalter ernannt. Das Unternehmen 
unterhielt ein kleines Kino, das kaum 100 
Personen faßte, trug sich aber noch mit 
weiteren Plänen; es konnte sich jedoch, 
wie vorauszusehen war, in Dresden nicht 
durchsetzen. 

Die Camera- und Kino-Gesellschaft 
m. b. H. in Dresden, die den Großhandel 
mit photographischen Kameras und Heim¬ 
kinos betreibt, ist in Konkurs geraten. 
Konkursforderungen waren bis 3. Oktober 
anzumelden. Die Prüfung der angemel¬ 
deten Forderungen findet am 22. Dezem¬ 
ber statt. 


Der Goei z-Ica-lnteressengcmeinschafts- 
vertrag unter Protest akzeptiert. 

Der Interessengemeinschaftsvertrag der 
C. P. Goerz A.-G., Ica A.-G. und Con¬ 
tessa Nettei A.-G. ist von der General¬ 
versammlung der Optischen Anstalt C. P 
Goerz A.-G. unter Protest geneh¬ 
migt worden, ebenso die Erhöhung des 
Aktienkapitals dieser Gesellschaft von 
1,4 auf 8,4 Mill. Mk. Die neuen Aktien 
werden von einem Konsortium unter 
Führung der Deutschen Bank und der 
Disconto-Gesellschaft übernommen. Der 
Interessengemeinschaftsvertrag, der den 
beteiligten Gesellscha'ten ihre rechtliche 
und wirtschaftliche Selbständigkeit 
sichert, ist bis zum Jahre 1950 abgeschlos¬ 
sen worden. 

* 

Der mitteldeutsche Rundfunk im Film. 

Der Film hat sich auch der neuesten 
technischen Errungenschaft, des Rund¬ 
funks, angenommen, und das Resultat 
dieser Verbindung von Rundfink und 
Film soll demnächst im mitteldeutschen 
Sendebezirk durch die heimischen Licht¬ 
spielhäuser vorgeführt werden. Dieser 
neue „Mirag-Film” zeigt die Aufnahme- 
räume, die Geschäfts-immer, die tech¬ 
nischen Einrichtungen des mitteldeut¬ 
schen Sendebetrieb« von Erfurt, bis Dres¬ 
den, er zeigt die Wege, die das ge¬ 
sprochene Wort vom M.krophc n über die 
Verstärker mit ihren Schaltanlagen zum 
Sender zurücklegt und den Betrieb b«> 
den Proben sowie den Ablauf eines 
Tagesprogramms. So soll der Rundfunk 
zur Anschauung gebracht werden, was 
nach seiner Anhörung gewiß für die wei 
testen Kreise von großem Interesse *st 

* 

Ein Negerfilm. 

Im Londoner Polytechnic Institut zeig- 
man gegenwärtig einen Film „N i o n g a 
der in seiner Art eine Neuheit vorstell 
Sämtliche Darsteller in diesem Film sin 
eingeborene Neger von Nionga, im Tan 
gar*jika-Gebiet, die unter Leitung zweit 
Jesuitenpater das primitive Leben dt 
Negerstammes zeigen. Der Film ist völli 
verschieden von den üblichen Reisefilmc 
und zeigt in recht überraschender Wei* 
daß die Gefühle der Neger, Männer v 
wie Frauen, völlig den unseren gleicher 
aber daß das Benehmen der Neger grum 
verschieden *on unserm ist. Der F »1 
gilt seit „Nanuk“ als sensationellste F.n 
hüllung seltsamer Lebensgebräuche 
einem fast une**schlossenen Winkel d> 
Welt. 

♦ 

Estnische Filmindustrie. 

Die junge estnische Repub’ik hat 
sich nicht nehmen lassen, auch eine kleine 
Filmindustrie zu schaffen. Unter d‘ "j 
Aufwand größerer Mittel w'urden spe/ • • 
aus Deutschland sämtliche technischen 
Einrichtungen gekauft und in der allen 
Universitätsstadt Dorpat ein Atelier und 
eine moderne Kopieranstalt enchtet. 

Jetzt präsentiert die junge Firma „Ta af * 
Film“ ihr Erstlingswerk, welches betitel 
ist „Jus primae noctis“ (Das Recht d cr 
ersten Nacht). Eine Erzählung aus J cr 
estnischen Geschichte, geschickt 1,1,1 
einem modernen Teil verknüpft. 
ders sind einige Darsteller zu beachten, 
die sicherlich auch im internationalen 

Filmmarkt Aufsehen erregen werden 

Ob es der Taara-Film gelingen wir . 
ihrem Filmwerk auch im Ausland cin * l I 
Absatzmarkt zu beschaffen, ist *•» 
kaum anzunehmen, doch werden d,e 
Randstaaten selbst die Kosten aro»>r • 
sieren. 



Nummer 980 


Äincmotognpf) 


Seite 27 


4ttd 


Vifie der Rex-Verleih mitteiit. sind ihm 
** auf Grund seiner Ankündigung des 
Films „Das Panzergewöibe“ eine Fülle 
von Anfragen zugegangen. Die Rex-Film 
A.-G. legt X^ert darauf festzustellen, daß 
es sich bei dem in der Herstellung be¬ 
findlichen Film „Das Panzergewnlbe 
um eine absolute Neuschöpfung handelt, 
um einen mit den modernsten Hilfsmitteln 
der Filmtechnik hergestellten Kriminal¬ 
film, der lediglich im Manuskript Motive 
des früher erschienenen gleichnamigen 
Films übernommen 
hat Lupu Pick führt 
die Regie und Ernst 
Reicher ist Stuart 
Webbs. 

n e Uraufführung 
des Eiko - Ma- 
rine-Films der Na¬ 
tional - Film A. - G. 

.Die eiserne Braut. 

8 Akte von deut¬ 
schen Schiffen und 
blauen Jungens ‘fin¬ 
det Dienstag, den 
1. Dezember, nach- 
mittags 0.45 Uhr. in 
dem von der Na* 
tional - Film A.-G. 
epac’itc*en Urauf¬ 
führung* - Theater 
‘hccadilly. Char- 
ttenburg. Bis- 
narcks'r. 93-94. in 
\nwe*c<iheit der 
^arineleitung und 
»hlreicher Behör¬ 
den statt. 

I \ie Straße des 
V» rgessens‘‘.der 
roße Hella - Moja- 
f dm der Pantomim- 
»lm A.-G., steht 

•>r seiner Fertigstellung. Nac K dem die 
panien-Expedition der Pantomim-Film 
A -G. nach Beendigung der Außenauf- 
hmen vor kurzem zurückgekehrt ist. 
arbeitet Regisseur Heinz Paul gegenwärtig 
n den le.zten Atelieraufnahmen. 

r /'\ der bevorstehenden Eröffnung des 
A ..Capitols“, die bekanntlich mit dem 
fteuen Douglas-Fairbanks-Film „Der Dieb 
v n Bagdad“ Anfang Dezember stattfindet, 
fahren wir, daß für das Beiprogramm 
$ nz besondere Überraschungen geplant 
werden. Verhandlungen mit einem der 
bekanntesten dramatischen Schriftsteller, 
der mi* einer Pantomime einen Welterfolg 
errungen hat. stehen unmittelbar vor dem 
Abschluß. 


Einsendungen aus der Industrie. 

T\ie Uraufführung des schon lange ange- 
kündigten Filmes .Amundsens letzter 
großer Polarflug 1925 , Monopolinhaber 
Koop Film Co. G. m. b. H.. Berlin, Fried¬ 
richstraße 30. ist nunmehr endgültig auf 
den 8. Dezember 1925 festgelegt worden. 
Sie findet in dem neueröffneten Picca- 
dilly-Theater. Charlottenhurg, Bismarck- 
straße, statt, einem der schönsten Urauf¬ 
führungstheater Berlins. 



H*rry Fiel Ihm den Aufnahmen miavi neues Phocbuthlnvi 
• Da* Abenteuer tm NachtcxpriU 

D r Paul Czin ier hat die Aufnahmen 
für den neuen Ufa-Film „Der träu¬ 
mende Mund“ n« ch einem von ihm selbst 
verfaßten Manuskript nahezu beende 4 ln 
den Hauptrollen sind bekanntlich Elisa¬ 
beth Bergner Conrad Veidt und Grete 
Moosheim beschäftigt. Der Film ist 
demnächst vorführungsbereit. 

l^ur den neuen Karl Süring-Zille - Groß- 
* film „Die — da unten“ sind außer 
den bereits angekündigten Damen. Aud 
Fgede Nissen und Maly Deisthaft, die 
Damen Rosa Valetti und Frigga Braut, 
die Herren Alfons Fryland. Walter Rilla. 
Viktor Hanson, N Malikoff und Hermann 
Picha als Hauptdarsteller gewonnen 
worden. 


4 dolphe Menjou. der in seinem Fach 
^ • gegenwärtig bester Salondarsteller 
Amerikas ist. das bekanntlich wohl eine 
große Auswahl an Sensationsdarstellern, 
jugendlichen Liebhabern u. a„ jedoch nur 
wenig nennenswerte Vertreter des ein¬ 
gangs erwähnten Faches hat, spielt eine 
der Hauptrollen in dem im Ring-Film- 
Verleih erscheinenden First Naiional- 
Film; „Die mit Seelen Handel treiben 
Adolphe Menjou ist in Deutschland u. a 
aus dem Film „Die Ehe im Kreise in 
dem er als Haupt * 
darstel er mitwirkte, 
bekannt geworden 
und spielt auch eine 
der Hauptrollen in 
einem der neuesten, 
in Deutschland noch 
nicht bekannten 
Chaplin - Filme. 

V m Montag, dem 
23. d. Mts., fand 
im Modernen The¬ 
ater in Düsseldorf. 
Graf-Adolf-Str. 37. 
vorm. 11 Uhr. eine 
Interessenten - Vor¬ 
stellung des Films 
„Freies Volk“ statt. 
Der Film eriegt 
scheinbar überall 
größtes Interesse. 
Bei seiner Urauf¬ 
führung in Berlin 
am Bußtag, dem 
18. d. Mts., sah 
man vi* le promi¬ 
nente Persönlich- 
ketten von Politik 
und Presse. Neben 
Phnt Ph.wh u% zahlreichen Vertre¬ 
tern der Bet liner Di¬ 
plomatie waren er¬ 
schienen: Der Preu¬ 
ßische Ministerpräsident Braun, der Ber- 
l.ner Polizeipräsident Grzesinski. der 
Berliner Polizei-Vizepräsident Dr. Frie¬ 
densburg. Oberbürgermeister Boß Ober¬ 
bürgermeister Scheidemann, Staatssekre¬ 
tär Weißmann. der Chef der Berliner 
Kriminalpolizei Regierungsdirektor Weiß. 
Hellmut von Gerlach u. a. m. 

\lichael Kertesz, der Regisseur der 
Sascha Filmindustrie Ges. m b H.. Ber¬ 
lin, ist von Paris, wo er die Außenauf¬ 
nahmen zu dem Film .Fiaker Nr. 13“ ge¬ 
dreht hatte, nach Berlin zurückgekehrt. 
Die Atelieraufnahmen des Films sind im 
Efa-Atelier am Zoo bereits im Gange 
In den Hauptrollen: L. Damita. H. Wangel. 
P Biensfeld, J. Trevor, W. Rilla. H Picha 






















Seite 28 


Rinrnratograptt 


Nummer 980 


38a*att man fpritbt 

. ■ „ y ' " ’ 


Von der deutschen Fimschule, München. 

\ 7on d**n Damen und Herren, weit *e 
kürzlich den Lehrgang 1924-25 dar 
Darsteilerabteilung der Deutschen Filti- 
schule absolviert haben, haben drei so¬ 
fort bei ersten Firmen vorteilhafte Ei- 
gagements zu Rollen erhalten. 

Die Erziehung zum Ehemann. 

VV ancherlei ist schon empfohlen worden, 
um einen Mann zum tüchtigen Ehe¬ 
mann zu '»erziehen. Ein sehr origine! er 
Fall passierte |üngst in der Familie eires 
angesehenen jungver¬ 
heirateten Fabr.kbc- 
sitzers. Trotzdem er 
und seine Frau wirk- ^ - 

lieh e.ne Ne.gungs- 
ehe eingegangen wa¬ 
ren. wurden sie s.ch 
coc.i bald entlrem Jet. 

Der junge Industrielle 
war durcu sein Ge¬ 
schäft sehr in An¬ 
spruch genommen, 
und die Frau amü¬ 
sierte sich m.t Sport 
und Gesangstunden. 

Sie kam baio »n den 
Ruf, mit ihrem Lehrer. 
e*nem jungen Kam¬ 
mer »änger, „vtwas zu 
haben". — Es kam 
zu ernsthaften Zer¬ 
würfnissen Die jur.ge 
Frau ging aus dem 
Hause. Me*mt cn trifft 
s.e sicn jedoch wieder 
in sti.ier hin anikcit 

mit-ihre.u Mann. 

Spat abends werden 
s«e vom Vater der 
jungen Frau über¬ 
rascht. der irrtümlich in der Dunkel¬ 
heit seinen Schwiegersohn tur dessen 
Nebenbuhler hält urd ihn ordentlich ver¬ 
prügelt. Als sich die Sache „bei Licht 
besehen" klärt und eine al.gemeine Ver¬ 
söhnung stattfindet, bemerkt der Schwie¬ 
gervatertrocken: „Die Prügel haben Dir 
trotzdem gehört! Dafür, daß Du Deine 
Frau nicht gleich richtig erzogen hast.'* 
Diese amüsante Szene bildet den Schluß 
des neuen großen Eichberg • Films der 
Süd-Film A.-G., „Der Liebeskäfig'. 


Filmdramaturgen als Bühnenautoren. 

I n Kürze erscheint im Verlage Theodor 
Weicher-Leipzig eine lyrisch-drama¬ 
tische Impression des Dramatikers Rolf 
v. Sonjevski über die deutsche Jeanne 
d’Arc unter dem Titel: ..Denn deine 
Trommel, Prohaska, sie ruft'*. Gleich¬ 
zeitig hat Sonjevski ein Schauspiel: 
„Sturm auf Danzig" vollendet, das in der 
Person einer Senatorstochter zu histori¬ 
scher Zeit (1807 14) die Leiden der Ruhr¬ 
städte konzentrieit und im J nuar zun c »t 
im neuen Theater Aliens e.n aufgefuhrt wird. 

Au« der historischen Abteilung der Kipho 



Gebrüder 

Skladanowsky 

^Prfinder 

„Übender PhoiognpWBd*' 

D utHchM R#*ch«-P«to*% 
WM 


Wie bleibe ich ping und schön? 

|> echt originelle Aufschlüsse über diese 
zurzeit so populäre Frage gibt die 
Deuhg-Woche Nr. 48. — Sie führt uns 
dann zu dem Stapellauf des neuen 
Hapagdampfers „Hamburg", zu den Ber- 
gungsversueben des mit 61 Mann Be¬ 
satzung gesunkenen englischen U-Bootes 
„M 1" durch deutsche Tiefseetaucher. 
Man wohnt den Beisetzungsfeierlich¬ 
keiten des großen deutschen Kampf¬ 
fliegers Richthofen bei, sieht die mo¬ 
dernsten amerikanischen Fliegerabwehr¬ 
geschütze. bekommt einen Einblick in die 
Tätigkeit der Feuerwehr im Spreewald. 
Der Unabhängigkeitsfeier in Abessinien 
mit ausgezeichneten Aufnahmen des 
Prinzregenten Ras-Tafari folgen Bilder 
von der Besichtigung eines großen 
amerikanischen Schlachtschiffes durch 
Indianer. Ein Bild von der hohen Ent¬ 
wicklung der Technik bieten Aufnahmen 
der modernsten Schnellzug - Lokomotive. 


G««chs ft «karte von Eoul und Mas SkUdaoowiky au« dem JaLrc 1895 

Morgan finanziert die P. D. C. 

L ^s dürfte in Deutschland interessieren 
* zu erfahren, daß das bekannte New- 
Yorker Bankhaus I. P. Morgan & Co. 
durch drei »einer Teilhaber an dem grö߬ 
ten unabhängigen Verleihkonzern der Ver¬ 
einigten Staaten, der Producers' Distribut- 
ing Corporation, New York, interessiert 
ist, deren Produktion sich bekanntlich die 
National Film A.-G. für ihr Verleihpro¬ 
gramm 1925 26 gesichert hat. Die Betei¬ 
ligung ist in der Form erfolgt, daß die 
drei Teilhaber Morgans durch ihre 
„broker" Anteile der Motion Picture Ca¬ 
pital Corporation in Händen haben, die 
die Finanzierungsgesellschaft der Produ¬ 
cers' Distnbuting Corporation darstellt. 


Die Stadt im Meer. 

D ie Kulturabteilung der Ufa hat einen 
Film über Venedig hergestellt, der 
von Dr. Hans Cürlis bearbeitet wurde. 
Die schönsten Paläste und herrlichsten 
Kirchen der romantischen Stadt steigen 
aus den Fluten. Eine festliche Gondel¬ 
regatta auf dem Canale Grande zaubert 
den Prunk und die Macht einer großen 
Vergangenheit vor das Auge. Geschwun¬ 
gene Brücken und träumerische Winkel 
finden die natürlichste Staffage in den 
malerischen Volkstypen, die sich seit den 
Zeiten der großen Dogen kaum verändert 
haben. Uber den Markusplatz flattern die 
Taubenschwärme, und den Fremden grüßt 
keim Abschied die schlanke Nadel des 
Campanile. 


Neue Emelka-Kulturfiime. 

D ie Emclka-Kultur-Film-G. m. b. H., 
München („Eku"), die Kulturabteilung 
des Emelka-Konzerns, hat neben dem Film 
„Licht, Luft, Leben" {nach einem Entwurf 
vom Nervenarzt Dr Paul Lissmann, Pho¬ 
tographie Otto Martini und Georg 

Schirid), der das Thema „Sonne und Ge¬ 
sundheit" behande’t, den Kulturfilm „Die 
Grazien in Kunst und Lehen" (Entwurf 
und Spielleitung Dr. F. Möhl, Photogra¬ 
phie Gustav Weiß) fertiggestellt, den 
ersten deutschen Kulturfilm, der auf 
kunst- und kultur¬ 

geschichtlicher 
Grundlage darlegt, 

wie die Kunst se t 
den frühesten Zeiten 
des lassisc en Alter¬ 
tums für die köipcr- 
kultur und »chönheit- 
1 che Erziel ung des 

Menschen vorbildlich 
wirkt. Die beiden 
Fi.me werden dem¬ 
nächst gleichzeitig in 
D-uLchlanc’ undHol- 
gj| land zurUrauffuM ung 

kommen. D e Reichs- 
filn prüfsteile Mün¬ 
chen hat cen Film 
„Die Grazie in Kuns? 
und Leben“ d.es^ r 
Tage unter Aner 
kennun seines kui 
turelun Wertes al 
Lehrfilm auch fir 
Jugendliche zut>- 
,ij lassen. Gleichze't’»: 

& wird der Kulturfib 

„Frohe Fahrten im 
Faltboot*' (Photo 
graphie .Otto Martin 

erscheinen, der unter Mitwirkung unser j 
ersten Sports'eute gedreht worden ist ur 
die reizvollsten Flußlandschaften di 
bayerischen Alpenvorlandes zeigt; fern* ' 
ein großer Film „Ins Wunderreich v<« 
Zermatt", Spiegelbilder der märchenhaft!»» 
Schönheit und Großartigkeit der Ge^c; - 
den vom Thi»ne--See über den Lötschlv'g 
ins Rhonetal, Zermatt. Matterhorn und 
Monte Rosa; die Aufnahmen hat Gus» »v 
Weiß oft unte r Überwindung der gröPko 
Schwierigkeiten im letzten Spitsonu* .er 
vollendet. Noch in diesem Jahr wird auch 
ein Film der Eku vorgeführt werd» * 
,.Die Kreuzotter, die gefährliche Gift¬ 
schlange unserer Heimat" (Photogra¬ 
phie Oeorg Schmid); unter Führung d* 5 
Münchener Schlangenlügers Etterer ist es 
gelungen, die Giftschlange in freier N»tut 
zu belauschen und bei ihrer Paarung, 
ihren Angriffen auf Menschen und Tiere 
wie bei ihrer Bekämpfung. 


Der bayerische Vulkan. 

\\Tie wir erfahren, stellt die Vulkar ** 
** Verleih G. m. b II einen Sonder* 
verleih der Bayerischen Filmgesell^ ift 
für deren amerikanische Produktion dar 
Bekanntlich ist die Bayerische Filniga* 
Seilschaft in dieser Verleihsaison nur 
durch ein Verleihprogramm vertreten, 
das aus einer rein deutschen Produktion 
besteht Sie läßt die Filme amerikani¬ 
scher Produktion auf Grund eines lnte£ 
essengemeinschaftsvertrages in dem 
angeführten, ihr angegliederten Sonder* 
verleih erscheinen. 







Seite 30 


Rinrmatogtapf) 


Nummer 080 


Die großen Erfolge der Saison: 


SOLL MAN HEIRATEN? 

* 

MÄDELS 
VON HEUTE 


DER MANN 
AUS DEM 
JENSEITS 

Nach dem gleich n;> mißen Honuin von Fred NYlius 

hegie: 

MANFRED NOA 

Hauptrollen: 

PAUL WEG EN ER 
OLGA TSCHECHOWA 
ANTON POINTNER 



GLORIA-FILM, BERLIN 







Nummer 980 


ftinematogrnpfr 


Seite 31 


wowmntftw /VdtttvftiMitt 


Typisierung der Vorführungsapparaie 

Von Dr. Emst S e e g e r. 


D as Verordnungsblatt des Sächsischen Ministeriums 
für Volksbildung Nr. 20 vom 2. November 1925 bringt 
eine Verordnung über Sicherheitsvorschriften für die Vor- 
tührung von Bildstreifen in Schulen und Hochschulen, die 
von allgemeinem Interesse ist. Diese Verordnung führt 
nämlich ein Typenprüfverfahren für Vorführungsapparate 
ein, das einen neuen Abschnitt in der Entwicklung der 
Schul- und Vereinskinematographie einleiten dürfte. 

Das Wesen der Typenprüfung besteht darin, daß auf 
Antrag gewisse Fabrikationssysteme geprüft und amtlich 
/ugelassen werden, wie es in ähnlicher Weise z. B. bei 
Vzetylenlampen und Azetylenentwicklern schon jetzt ge¬ 
schieht. Die geprüften Konstruktionen werden als solche 
durch ein Schild von der herstellenden Firma gekenn¬ 
zeichnet; die Hersteller sind verpflichtet, nur solche Kon- 
truktionsteile zu verwenden, die denen der abgenomme- 
nen Type entsprechen. Konstruktionen, welche die Ty- 
penabnahme bestanden haben, bedürfen bei der Aufs.el- 
ung keiner Nachprüfung auf ihre Zulässigkeit Getypte 
Npparate erhalten je nach dem Grad ihrer Feuergefähr- 
schkeit ein fü r allemal feststehende Erleichterungen hin- 
ichtlich der Art ihrer Aufstellung. Die „besondere“ Ab 
ihme des Vorführungsapparats durch Jie örtlichen 
cberwachungsbehörden entfällt. Das bedeutet eine we¬ 


sentliche Entlastung für die örtlichen Behörden, die jetzt 
der Nachprüfung der Zulässigkeit der verwendeten Ap¬ 
parattypen enthoben sind, und eine vermehrte Sicherheit 
für die Veranstalter der Vorführungen gegenüber den in 
fast allen Teilen des Reichs verschiedenen feuerpolizei¬ 
lichen Anforderungen. 

Der Hauptvortei! der Verwendung getypter Vorfüh¬ 
rungsapparate liegt jedoch darin, daß unter bestimmten 
örtlichen Voraussetzungen von dem Erfordernis eines feuer¬ 
sicheren. von dem Zuschauerraum feuerfest abgetrennten 
Apparateraums abgesehen werden kann. Das Typen¬ 
prüfverfahren unterscheidet drei Hat pikh.ssen von Vor- 
führungs; pparater. die sich lediglich nach der Zeitspanne 
unterscheiden, in der der im ßildfenster stillgesetzte 
Fiim entflammt wird. Klasse A umfaßt alle Apparate, 
bei denen die Entflammung vor Ablauf der ersten Minute. 
Klasse ß diejenige, bei denen sie nach Ablauf der ersten 
Minute, aber vor Ablauf der ersten 60 Minuten, und 
Klasse C diejenigen Apparate, bei den m die Entflammung 
erst nach 60 Minuten eintritt. Die Entzündungszeiten 
werden mit schwarzem, nicht gefärbtem Titelfilm ermit¬ 
telt. nachdem die Büdwerferlampe un er den beim Be¬ 
triebe gebräuchlichen Verhältnissen schon 10 Minuten ge¬ 
brannt hat. Apparate der Klasse B, bei denen die Ent- 



EUGEN BAUER Kl N E MATOCBAPH EN FABRIK 

GARTENSTRASSE 21 STUTTGART 

PAUUNENSTRASSE 37 «TW ll «AKT. TELEOR-. KINOBAUER 

BÜRO UNC BRIEFANSCHR- O. ARTEN STB . 21 









Seite 32 


ftincmotograpft 


Nummer 980 


tlammung nach Ablauf der ersten 10 Minuten eintritt. und 
der Klasse C dürfen mit Stillstandseinrichtungen verwen¬ 
det werden Die amtliche Typenausgabe- sowie die für 
die- Typenzahl maiige-benden Betriebsbedingungen müssen 
an jedem Apparat in auffälliger, nicht ohne weiteres ent¬ 
fernbarer Form befestigt sein. Dii Betriebsbedingungen 
beziehen sich auf die Lichtquellen, die r euerschutztrom- 
meln, Schieber zur Unterbrechung dt > Strahlenganges u. a. 

Für die Verwendung der auf diese Weise getypten Vor¬ 
führungsapparate sind folgende Erleichterungen in Aus¬ 
sicht genommen: Zunächst kann, wie eingangs hervor¬ 
gehoben. bei allen Klassen auf einen besonderen Appa¬ 
rateraum verzichtet werden. Apparate der Klasse A kön¬ 
nen im Freien aufgestellt werden, wenn die Lichtstrahlen 
durch ein Fenster oder eine als Rückzugsweg nicht in 
Frage kommende Tür auf die Bildfläche im Zuschauer¬ 
raum geworfen werden Apparate der Klasse B mit 
Entflammung nach Ablauf von 10 Minuten dürfen bei 
günstigen Ausgangs- und Entlüftungsverhältnissen in einer 
Hilfskabine aus feuerhemmendem Material untergebracht 
werden. Als Hilfskabine gelten auch an den Zuschauer¬ 
raum anschließende Räume. Apparate der Klasse C dür¬ 
fen sogar im Zuschauerraum aufgestellt werden. Es ist 
alsdann nur dafür zu sorgen, daß die Zuschauer im Um¬ 
kreis von einem Meter vom Apparate ferngehalten wer¬ 
den. und daß vom Apparat nach der Ausgangstür ein hin¬ 
reichend breiter Gang freigelassen wird. Bei Aufstellung 
der Apparate ist stets der günstigste Platz, etwa auf einer 
Galerie oder einer Empore zt wählen der so ge.'egen sein 
muß. daß die Rückzugswege weder beengt noch gefährdet 
werden. 

Darüber, von welcher Stelle die Typisierung der Vor¬ 
führungsapparate vorgenommen werden soll, enthält die 
V erordnung überraschenderweise keine Bestimmungen. 
Es ist anzunehrren. daß die Sächsische Regierung sich 


dazu entschließen wird, die Prüfung von Vorführungs¬ 
apparaten und von sicherheitstechnischen Einrichtungen 
des Apparateraums besonderen Apparate-Prufstellen zu 
übertragen, die für die von ihnen begutachteten Appa¬ 
rate Prüfungsbescheinigungen erteilen 

Das System der Typenprüfung ist für alle nicht 
ständigen Lichtspielunternehmungen verwendbar Die 
sächsische Verordnung sieht ihre Anwendung zunächst nur 
für Schullichtspiele, d h Lichtspielvorführungen in 
Schulen und Hochschulen vor. Ihre Ausdehnung auf 
Wander- und Vereinslichtspiele ist nur eine Frage dir 
Zeit. Für solche Unterne.imungen kommen in erster Linie 
ländliche Veranstaltungen in Frage. Auf dem Lande ist 
eine unterschiedliche Behandlung gegenüber städtischen, 
insbesondere großstädtischen, Verhältnissen durchaus ge¬ 
rechtfertigt. Während in größeren Städten die für Licht¬ 
spielvorführungen in Betracht kommenden Räume meist 
in oberen Stockwerken oder mit anderen Versammlungs¬ 
räumen innerhalb desselben Gebäudes zusammenliegen, 
befinden sie sich auf dem flachen Lande meist zu ebener 
Erde und abgetrennt von anderen Baulichkeiten »der so¬ 
gar ganz frei gelegen, so daß die Leerung des Versamni 
lurgsratimes im Gefahrsfall in kürzester Zeit und unter 
günstigsten Bedingungen vor sich geht. Es ste lt zu er 
warten, daß auch andere Länder sich dem sächsischen 
Vorgehen anschließen und damit einen langgehegten Be 
dürfnis der Apparateindustrie entgegengekommen wird 
Damit dürfte eine wesentliche Förderung des gesamter 
Lichtspielwesens durch Veranstaltung von Schul-. War 
der- und Vereinslichtspielen an Orten erreicht werden 
wo solche Unternehmungen bisher wegen der obwalten 
den Verhältnisse nicht oder nur unter Schw ierigkeite 
stattfinden konnten Jede Vermehrjng des Kreises dt 
Spiel-, Lehr- und Kulturfilm-Konsumenten bedeutet ein 
Stärkung der Industrie und ist deshalb lebhaft zu begrüße 


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PATENTSCHAU 


Vorrichtung zur Justierung Nachetscher Pnsnen. 

Hans Birkhahn in Kiel brachte eine Vorrichtung zur 
Justierung Nachetscher Prismen (siehe DKP 410981). 
Zur Verschiebung der in für andere Prismenarten bc- 


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kannterweise auf beiden Seiten einer durchbrochenen und 
mit dem Gehäuse unrückbar verbundenen Scheidewand 
befindlichen Prismenhälften (g) sind zwei auf einem Stell* 
glied (p) in einem der annähernden Breite der Prismen 
ontsp-echenden Abstande angebrachte Kegel oder Keile (o) 
vorgesehen. 


Vorrichtung zur Erzeugung von Tonbildern 

Das D. R P 415 879 behandelt die Erfindung einer Vor¬ 
richtung zur Erzeugung von Lichtbildern auf einem licht¬ 
empfindlichen Bande (Sven A. Son Berglund in Berlin) 
Es wird auch eine durch die Tone elektrisch bewegliche 
Blende im Strahlengang einer Lichtquelle verwendet und 


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n» jLfeO 
1 — 



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zwar so, da3 die Blende in einem steierden Magnetfeld 
ar gebracht und in »hrer Stellung zu «fern Magnetfeld ver¬ 
änderbar ist. Zweitem wurde patentiert ein Anspruch auf 
eine Vorrichtung nach Anspruch I irit ei er aus nz 
dünnem Stoff bestehenden und in einen Mikrophon- 
Stromkreis eingeschalteten Blende (' . die in den enget 
Spalt der P »Ischuhe eines Magneten s e ngehangt ist, datt 
der obere Blendenrand bei jedem Abschlag der Blende 
in den Strahlen-tegel der Lichtquelle hineinragt 



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Beleuchtungsapparat für 



kaleidoskopische Bildwerfer. 

Der Schutz des Deutschen 
Reiches (D. R P. 410 982) 
für eirun Beleucht ungsapparat 
für kaleidoskopische Bild - 
werfei mit Kondensor, Prisma 
(oder Spiegeln) und Bild- 
wurfltrse erhielt Adam tlilger 
Limited in London. Hier sind 
Lichtquellen in den Punkten 
angeordnet, die den von dem 
Prisma oder den Spiegeln 
erzeugten virtuellen Bildern 
des M ttelpunktes der Bild- 
wurflin>e mit Bezug auf den 
Kondensor konjugiert sind. 

* 


Linsensystem mit Spirallinse zum optischen Ausgleich. 


Von Oswald Büch¬ 
ner in München er¬ 
fuhren wir im D. R. P. 

Nr. 410 728 die Er- “ 
findung eines Linsen¬ 
systems mit Spirallinse 
zum optischen Aus¬ 
gleich, insbesondere bei 
Kinogeräten. Hier findet 
man zwei vor und 
hinter dem Bildstreifen 
angeordnete, gleichför¬ 
mig umlaufende Spiral- 
linsen, von denen d e eine der 
lichtbüschel zuleitet 


Ü 1 -W'' 



andern das Projektions 


Greifersteuerung für kinematographische Apparate. 


I 




Friedrich Rönsch in Dresden 
erhielt das Deutsche Reichs- 
Patent Nr. 397 365 für eine 
Greifersteuerung für kinemato¬ 
graphische Apparate, deren 
Schließbewegung senkrecht zur 
Schwungradebene erfolgt und 
die von der Schwungscheibc aus 
mittels eines exzentrisch an die- |t-~ 

ser angebrachten Verbindungs- i 

gliedes angetrieben wird. Das 
Verbindungsglied (c) steuert un- 
mittelbarsowohldie Auf-und Ab- 
bewegung als auch die Schließbewegung des Greifers |a). 


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Betriebe in qualitativer Hinsicht xu er*tkla**Mg« r l^iakug •" 

fähigen kann. *o hat neuerding» auch di«- Feka Filmkopier-Ansla 
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Der FUm / Der Vorführer / Die Notbeleuchtung und ihre Wartung durch den Vorführer / Wander und V rremsiichJsptete 
Reichs' und Ldnder-Verordnungen / Die Prüfungsvorsduriften für LichisptehrorfÜhrer / Auszug aus dem Rekhslkhtspielgeseti 
vom 11 Mai 1920 / Verordnung der Polizeibehörde Berlin vom 6 Mat 1912 betreffend die Sirherhet! In Ktne- 

maiographentheatem / Die bayerischen Verordnungen / Verordnung für Sachsen, die Vorführungen mit Klnemato- 
graphm betreffend vom 27. November 1906 / Konstruktionstypen von Kino» orführungsmaschinen. Ktnoprofekloren und 
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