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Full text of "Der Kinematograph (February 1926)"

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Rmcmotograpl) 


Nummer 990 



DER KOMPAGNIE 

Fabrikat: Domo-Film G. m. b. H. 

In der Haup'rolle: 

REINHOLD SCHÜNZEL 

Regie: 

GEORG JACOBV 


Erscheint im Verleih der 


Jf 

1 4 T OA'jl. * 1 *,!«* 

STHAVSS-FIEM 

Sf 

4TB 

GESECCSChAET M. B. ft 

ß E R'C I N SW 4 8 , FRIEDRICHS TRASSE 5-6 
TelepOon: DönQoff 1302, 2735 - 87 / Telegramme: Slraußfilm 









Nummer 990 


(untmatogcapfi 


Seite 3 



3UL- -Hiev 

' f< 


Serviert von der Domo * Film G. m. b. H. 

In der Hauptrolle: 

REINHOLD schvnzel 

Regie 

PAUL LUDWIG STEIN 



Erscheint im Verleih der 

STRAUSS-FICM 

G E o £C£SCW<f T M. Ö. tt 

BERCIN SW46, FR1EDRICHSTRASSE 5-6 
TelepQon: Dön&off 1602, 2766-67 / Telegramme: Straußlilm 










Seite 4 


Rinemotooropf) 


Nummer 990 



Junge 


REGIE: FRANZ OSTEN 



PRODUKTION: 


MÜNCHENER LICHTSPIELKUNST A.-G. 



VERTRIEB FÜR DEUTSCHLAND: 

BAYERISCHE FILM GMBH, MÜNCHEN 

IM EMELKA-KONZERN 




20. Jahrgang, Nr. 990 






Berlin, 7. Februar 1926 


das Älteste 

El IN'FACHBUTT 


* 9 * 


Der Kampf um den Prolog 

Grundsätzliche Bemerkungen von Aros. 


s mag etwa zwei Jahre her sein, da brachten unsere 
ersten Amerikareisenden gewissermaßen als Offen¬ 
barung die Idee des Prologs mit. den Gedanken der Ver¬ 
bindung von Bühnenschau und Film 

Oie Sache hatte sich in Amerika ausgezeichnet he 
wahrt und schien deshalb auch für Deutschland eine 
große Sache. 

Man begann bei uns zu experimentieren, und diejenigen, 
denen cs mit der Entwicklung des Kinotheaters ernst war, 
gingen der Angelegenheit etwas gründlicher nach Und 
so stellte sich denn folgendes heraus: 

ln Amerika umgibt man den Film mit einer szenischen 
Vorführung, die sich dem Charakter des Films anpaßt. 

»ch besser gesagt in ihn einführt, das. was der Film uns 
‘arhietet. unterstreicht, ergänzt oder vertieft. 

Die deutschen Blätter 


ist, ist ein Aufschwung der Filmmusik, eine starke Be¬ 
tonung des illustrativen Elements, um es vielleicht mit 
einem Schlagwort auszudrücken, was übrig geblieben ist. 
ist das, was man unter der Aera Schmidt-Geniner zu¬ 
sammenfassen kann. 

Kluge Leute sagten damals schon, daß d?s nicht etwa 
ein Fiasko des Prologs sei, sondern nur ein Beweis dafür, 
daß die Geschichte nicht richtig angefaßt worden sei. 
Das was die Amer kaner bieten, war ja nach allem was 
man hörte, etwas ganz anderes und was nier gemacht 
wurde, auch nicht die entsprechende Übe'tragung auf 
deutsche Verhältnisse. 

Das Problem wurde von neuem aufgerollt, als der Ufa- 
Palast eröffnet wurde. Es sei hier ausdrücklich fest¬ 
gestellt. daß der erste, groß angelegte Versuch trotz 

Rapee. Oui omanski und 


waren voll von den großen 
‘menkanischen Orchestern, 

• on den Svmphonienkon- 
v*rten in den Kinos der 

• ausende. 

VV tr sprachen über das 
Problem mit Rachmann 
and Ricscnfcld. nachdem 
wir schon gewisse Erfah¬ 
rungen in Deutschland hin- 
tcr u ns hatten, die Zeit, 
G< Id und Mühe gekostet 
batten 


Ich glaube, die erste Büh- 
acnschau in Berlin brachte 
die Alhambra Es waren 
" *’ me Operetten-Einakter 
"»ten Krallen, in 
auUernrdenllich hübschem 
«ahmen inszeniert. Sie «je- 
Men einem Teil des Pu¬ 
blikums und wurden von 


einer mindestens eben 
tirollen Menge abgelel 
(**" w °Hte im Kino , 
”' ld und nicht das W, 
‘an konnte sich auch 
die Mischung von Oper« 
“ nd Fi| n> von Kino i 
' ar,e *e nicht recht gew 
nen. Man gab die An 
egenheit. die recht i 
° eld gekostet hatte, b 
‘‘■eder auf. Sie belasl 
den Etat enorm und brac 
deinen rechten Gewinn. 


1)as e *nzige, was aus je- 
"* r r-Poehe übriggeblieben 



W4RY BRIAN Pfcrf. 

ein »eu«r S»*r der Famoui Pltfcr» 


Rachmann e.n Fiasko war. 

Die Gründe dafür sind 
nicht so einfach anzugeben. 
Man wollte zuviel, zu vie¬ 
lerlei, war zu internatio¬ 
nal. schlug deutsche Sitten, 
etwa wie b*i der Studen¬ 
tenszene, glatt ins Gesicht. 
Man sah aber, was schlie߬ 
lich das beste war, gleich 
zu Anfang ein, was man 
angerichtet. 

Nun wird hier in Berlin 
sehr viel gesprochen von 
dem Prolog zu „Variete “, 
für den Paul Lern verant¬ 
wortlich zeichnete Zuge¬ 
geben. ein durchaus gelun¬ 
gener Wurf, eine Angele¬ 
genheit, die in Idee und 
Ausführung ausgezeichnet 
war. Aber daß das System 
nicht das Alleinselig¬ 
machende war, sah man 
an Lenis dekorativem Vor¬ 
spiel zu dem „Seeteufel 1 . 

Man darf ruhig behaup¬ 
ten, daß diese Introduk¬ 
tion vom Kinostandpunkt 
aus als katastrophal be¬ 
zeichnet werden kann 
Künstlerisch absolut ver¬ 
ständlich und begreiflich 
Aber für das Publikum des 
Blauen Vogels oder der 
selig entschlafenen Gondel, 
nur nicht für das Kino. 



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Rmcmotoqropf) 


Nummer 990 


Es zeigte sich, daß man solche Dinj|e auch nicht immer 
und absolut in die Hände des reinen Künstlers legen 
kann, daß sie nicht von ehemaligen ’ heutermtendanten 
zu lösen sind und daß man schließlich auch nicht Rapee, 
einen reinen Musiker, fiir solche Dinge verantwortlich 
machen kann. 

best steht jedenfalls, daß der Amerikaner auf diesem 
Gebiet die meiste Erfahrung besitzt und daß Kapee von 
allen denen, die hier bei uns wirken, derjenige ist, der 
am ehesten sagen kann, wie man so etwas macht oder 
nicht machen soll. 

Letzten Endes kommt cs 
ja gar nicht darauf an. 
wer etwas ausführt, son¬ 
dern die Hauptsache ist in 
erster Linie die Idee und 
da scheint mir allerdings, 
vom Standpunkt der Ufa 
aus gesehen. Rapec ein be¬ 
währter Ratgeber, wobei 
im übrigen zu bemerken 
ist, daß die Theaterabtei¬ 
lung über eine ganze Reihe 
von Kräften verfügt, die 
schließlich auch wissen, 
wie es gemacht wird, und 
die in der Provinz schon 
allerhand geleistet haben, 
ohne daß man von irgend¬ 
einer Seite plötzlich einen 
Favoriten gebiert. 

Im übrigen ist das Pro¬ 
blem des Prologs mit Ber¬ 
liner Verhältnissen und 
aus diesen heraus noch 
lange nicht gelöst. Was 
für die Reichshauptstadt 
gut ist. läßt sich vielleicht 
für die Provinz noch niehl 
einmal gebrauchen. Außer¬ 
dem kommt es ja darauf 
an. wie. wann und wo ein 
Film herauskommt. Es läßt 
sich über derartige Dinge 
mit Leichtigkeit schreiben, 
aber nur sehr schwer etwas 
tun. und darum halten wir 
es nicht für richtig, gewis¬ 
sermaßen eine schriftliche 
Gebrauchsanweisung für 
Hinz und Kunz von uns 
zu geben, weil das grund¬ 
verkehrt und unpraktisch wäre. Die Leiter eines Theaters, 
ganz gleich, ob es sich um einen Konzern oder um ein 
Emzelunternehmer handelt, müssen bis zu einem gewissen 
Grade selbst schöpferisch sein Das gilt für die Reklame 
und das gilt für die Art. wie der Film aufgezogen wird. 
Der Theaterbesitzer muß gemeinsam mit dem Kapell¬ 
meister und irgendwelcher, geeigneten Kräften, die von 
den örtlichen Theatern heranzuziehen sind, von Fall zu 
hall das Geeignete schaffen, vielleicht nach Berliner Vor¬ 
bild, vielleicht nach amerikanischem Muster, aber mit 
einer bestimmten Lokalnote, die sich auf das besondere 
Unternehmen einstellt und auf die Eigenheiten des Publi¬ 
kums Rücksicht nehmen muß. 

Wir sehen das schon in Berlin an den Ufa-Theatern. 
Es ist noch nicht einmal möglich, denselben Prolog im 
Ufa-Palast und in der Turmstraße zu verwerten. Man 
muß sich am Weidendamm etwas anderes ausdenken, wie 
etwa draußen in Neukölln oder Weißensee. Jede Uni¬ 



formierung ist vom ('bei, wie denn überhaupt im Theater¬ 
betrieb Anpassung an die gegebenen Verhältnisse die 
Hauptsache darstellt. 

Im übrigen scheint uns. als ob die Frage, wie der 
Prolog beschaffen sein muß, überhaupt nicht generell ge¬ 
löst werden kann. Es handelt sich lediglich darum, ob 
eine derartige Einführung in den Film grundsätzlich zweck¬ 
mäßig ist oder nicht. An manchen Orten wird vielleicht 
eine rein musikalische Ouvertüre genügen, obgleich auch 
das nicht immer so einfach ist denn man kann natürlich 

zu einem Buster Keaton- 
Film nicht das Vorspiel zu 
Parsival erklingen lassen. 

Es ist mit dem Prolog 
w:e mit der Orgel Richtig 
verwendet und an der rich¬ 
tigen Stelle eingesetzt, 
stellt sie einen erheblichen 
Vorteil dar. ganz gleich, 
ob in Berlin oder in Buxte¬ 
hude. Falsch verwende* 
kann man damit genau so 
wenig im Palast der Zwei¬ 
tausend etwas anfangen 
wie im Theater der Fünf¬ 
hundert. 

Der Prolog stammt aas 
Amerika Er will wie schon 
sein Name sagt, nichts an¬ 
deres sein als Vorspiel, 
Einleitung. Ouvertüre. Er 
stellt sich so, wie er im 
amerikanischen Theater ge¬ 
bräuchlich ist. in bewußten 

Gegensatz zur Bühnen¬ 
schau. die nichts anderes 
will, als das Programm er¬ 
weitern. bunter machen 
Genauer besehen, ist diese 
lose Einfügung von Variete¬ 
nummern nichts anderes 
als das Unvermögen, einen 
richtiggehenden Profog zu 
schaffen. Daß dem so ist. 
daran sind der Fabrikant, 
der Verleiher und der 
1 heaterbesitzer zu gleichen 
Teilen schuld. Man kann 
nicht von dem Inhaber 
eines Hauses von fünf- bis 
sechshundert Personen Fas¬ 
sungsraum in der Pr«»vin/ 
verlangen, daß er sich das passende Material aussucht und 
bearbeiten läßt. Das muß vielmehr von Haus aus ge¬ 
schehen. Allerdings, wie schon eingangs bemerkt, in einer 
losen Form, so daß es örtlich geändert, variiert werden 
kann Es müssen sozusagen die Requisiten mitgeliefert 
werden. 

Das ist kein Widerspruch zu der Forderung, die vorher 
erhoben wurde, daß jeder Theaterbesitzer sich seinen 
eigenen Prolog zusammenstellt. Er muß, wie gesagt, den 
Anhalt haben und im Rahmen des Gegebenen variieren 
Er kann nicht ohne weiteres blind übernehmen, wie er das 
etwa mit einer Dekoration tut, sondern er muß genau 
wissen, ob sein Publikum dies oder das goutiert. Es han¬ 
delt sich hier darum, daß der Inhalt des Prologes in einem 
entsprechenden Zusammenhang mit der Sache steht. Dieser 
Zusammenhang sollte unbedingt gewahrt bleiben. Denn nur 
so können die Bühnenschau und der Prolog überhaupt eine 
Berechtigung haben. 


Jackie Coogau mit »einem kleinen Bruder Phot .11.-0.-.*1. 


Nummer 990 


Rincmatograph 


Seite 7 


Höhe und Tiefe des Films 

Von unserem New -Yorker H. R. H. - Korrespondenten 


en Hur — der Jugend von heute sagt dieser Name 
nichts; wenn man aber die Mütter und Großmutter 
(ragt, dann leuchten die Augen auf im Nachgefühl der 
weihevollen Begeisterung, die ..damals" ihren Busen er¬ 
füllte ..Ben Hur *, das ist der Roman aus der Zeit Christi, 
den der Amerikaner Lewis Wallace im Jahro 1880 ver¬ 
öffentlichte. und den damals jede auf Bildung Anspruch 
erhebende höhere Tt>chter und jede schöngeistige Mama 
gelesen haben mußte; das gehörte genau so zur Bildung 
wie das ..Geheimnis der alten 
Mamsell* der Marlitt oder die 

..Ägyptische Königstochter" von rnmt 

hbers. ,.Ben Hur" wird wieder 

p pular werden. £ ^ 

..Ben Hur" ist hier in Amerika 
dreizehn oder siebzehn Jahre f ^ 

lang als Drama ausgebeutet wor- 

len. Millionen hahen es bewun 

naiv,-r Ins/enu-rung). di»- B 

\'*n wegen der irdischen, die an- 

leren von wegen der himmlischen * jß*, ^ 

lebe. Es war so ein angenehmes 
Gemisch wie Vanilleeis mit heißer ***i 

Schokoladensauce. Millionen Dol- ff # 4 

irs hat es den Theaterdirektoren 
Slaw und Erlanger eingebracht. 

werden die I 

tro-(joldwyn Maser daran vir 

nen — denn .Ben Hur ist nun 'läSH 
( dm erschienen. 

/.wei, drei oder noch mehr Jahre 
• tirde an diesem Film gearbeitet; Mm 

r ei, vier oder fünf Millionen mmt 

Dollars wuiden dabei verausgabt 
id.e Verschiedenheit der Zahlen 
■ rklärt sich durch die Verschieden- 
iieit der Informationsquellen) — mw ' 

glauben Sie indessen nicht, 
aü diese Lngenauigkeiten der 

Vngaben der Preßagenten irgend- j 

w,e J as Urteil über diesen Groß- 

film beemflussen konnten; ..Ben JOHN BARRY MORE m 
ur ist von allen historischen « „The S« 

j roßfilmen des letzten Jahrzehnts 

1 er größte — die Amerikaner haben von den Deutschen 
‘ *es gelernt und sehr viel Eigenes hinzugetan; das End- 
TK e ^ n S * St r ** c khaltlose Bewunderung. ..Ben Hur" ist viel 
u utra ^^* »st Melodramatik, ist Sentimentalität mit reli¬ 
giösem Einschlag, daneben aber ist Stimmung, ungeheure 
^Nsenwirkung (neuntausend Menschen auf der Szene), 
echte verschwenderische kostümliche und architektoni- 
f c 1 : rac ^L unfaßbare Sensationseffekte; insgesamt Ko- 
n a u tung von kispfcUoter Kühnheit, 
e Höhepunkte für das Auge sind; die Seeschlacht 
/*isc vn üen Römern und Piraten — das Aufeinander- 
P/* r ' esi ^ en Triremen, der furchtbare Hand-zu- 

an - ampf ist mit atemraubender Realistik gezeigt, 
große Wagenrennen in der Arena — zwölf Quadrigen 
n rasendstem Lauf, achtundvierzig prächtige Pferde im 
w ir/ *** 11 ^* a ^°PP * • • Unfälle, Kollisionen, ein Gewirr von 
l ' an S * C ^ klagenden Pferden, zerschmetterten Wagen, 
m , . U a ° S » e . n ^ a ff en l e nkern — und bei der Aufnahme soll 
I). u t lemSie ^ n * a ^ Vf >rgekommen sein? 

Wed f °Y c P u,| kt für das Herz; Joseph und Maria auf dem 
KlU * , nac \ ^^^ e kem — die Anbetung der Hirten — der 
tr rei Könige aus dem Morgenlande durch die 


fi I 


JOHN BARRY MORE und 

in ..Thr Sca- 


Wüste Als Madonna von rührender Schönheit und be¬ 
zwingender Heiligkeit; Betty Bronson. die vor achtzehn 
Monaten als Peter Pan zum erstenmal Film spielte. 

Die Ehrenrolle des „Ben-Hur"-Films: Fred Niblo, der 
Regisseur; Ramon Navarro in der Titelrolle; Carmel Myers 
als lras. die Verführerin; Nigel de Brulier als der Sklave 
Simonides; David Mendoza und Wilhelm Axt. die eine 
vorzügliche begleitende Musik geschrieben haben, und 
schließlich die Metro-Goldwyn-Mayer. die das Geld gab. 

Fakire heißen die indischen 
Schlangenbändiger. Zauberer, Ta- 
schenspieler; manchmal sind ihre 
Künste in ihrer tnerklar lichkeit 
frappierend manchmal isi ihr 
Trick recht fauler Ziubti — die 
englische Sprache hat von dem 
Worte hakir das W<rt Jake ‘ ab- 
geleitet, was nichts w. iter als 
Schwindel bedeut : 

iwBfc «J ' (Gs .v, c - » • 

i h. Omai; ' I' ihurn i>:bt *•.« • 

ijP; 1 SV ^ »shenblatt I.it* heraus 

-mMSSL U " * * ! ■ ' • i t • • M n i ‘ v ■ 

ru;, i * r« iv . p n» ru: 

PBHBMjr' D 1 !!a? s tu: eine V -« IU au- die 

mmr ^ sich lur Verfilmung .*ignet Die 

bekannte Schriftstellerin Fannie 
r*\ \ Hurst erhielt den Preis, ihre No- 

\ g 1 veile erschien und wurde von den 

\ > Famous PI ,ers so unglaublich 

4 1 c rasch nach der Preisverteilung als 

IV\ Film herausgebracht, daß böse 

ffRn Menschen behaupten, der Film sei 

UV, schon vor der Preirzuerkennung 

\ in Angriff genommen worden 

Wie immer dem auch sein mag 
I » — die Novelle ist schlecht, der 

Film ist noch schlechter. Hans 

DOLORES COSTELLO Von Bü,OW hat Scho " 8 esa H‘ : 

pktx vorntr pretser ein Werk gekrönt, desto 

durcher fällt es!" 

Für fünfzigtausend Dollars könnten sich die Famous 
Players mindestens fünfhundert Szenarien von gleicher 
Güte schreiben lassen. Fannie Hursts Preisnovelle heißt 
„Mannequin**, und dieser Mannequin ist ein Mädchen, das 
als Kind von der Wärterin den Eltern (Papa ist Richter) 
geraubt wurde; vor dem Pflegevater — warum, kann man 
sich schon denken — in die böse Welt flüchtete, wo es 
ihr als Modemodell trotz ihrer unantastbaren Hoch¬ 
anständigkeit ganz gut geht. Der kleine Mannequin hat 
- inen Schatz (bitte, in allen Ehren), einen Journalisten 
(na also, die haben niemals schlimme Absichten), und den 
begeistert sie zu Leitartikeln (wozu immer Begeisterung 
nötig ist, besonders beim Leser), Leitartikeln, die für die 
Gleichberechtigung der Frauen — vor Gericht und auf dem 
Schafott — eintreten . . . gewissermaßen Tut-mir-leid- 
Artikel den weiblichen Mördern gegenüber. Na, nun raten 
Sie mal. wie die Sache weitergeht? Der Mannequin w rd 
in eine mysteriöse Sache verwickelt (Stimmt!), wird un'er 
Mordanklage verhaftet und prozessiert (Stimmt!), als Rich¬ 
ter sitzt der leibliche Papa zu Gericht (Stimmt!), die Ge¬ 
schworener sprechen, trotz der Leitartikel, die Angeklagte 
frei, und die Mama erkennt die Tochter wieder; Familien- 



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KincmatQgrapfy 


Nummer 990 


szene. Rührung, Tränen, allgemeine Freude und Vereini¬ 
gung der Liebenden; stimmt und ist rieht g, setzen Sie 
sich einen rauf! 

Und so was wird im Jahre 1925 mit fünfzigtausend Dol¬ 
lars preisgekrönt und verfilmt; vor sechzig lahren kaufte 
man das drüben für zehn Pfennig das Heft, und beim 
25 Heft gab’s einen Gratis-Öldruck. der nocF scheußlicher 
war als die Geschichte, bei der alle Dienstmädchen ganze 
Tränen-Niagaras heulten. Hoffentlich hat sicö die Ufa bei 
ihrem Vertrage vorbehal- I 
ten, derartige Famous- 
Player - Filme nicht zu 
importieren. 

* 

Schließlich noch zwei 
erfreuliche Mitteilungen; 

Reginald Denny hat für 
die Universal einen über¬ 
mütig - komischen Film 

„Californien geraden 
Wegs* gemacht, in dem 
viel köstlicher Unsinn, 
eine Anzahl trefflich 
dressierter Tiere und ein 
sehr aufregendes Auto¬ 
rennen zu sehen ist. (Die¬ 
ser Film lief in Berlin 
unter dem Titel ,,Warum 
soll er nicht?“ D. Red.) 

Raymond Griffith, der 
feine Komiker, hat mit 
einem liebenswürdig-hu¬ 
moristischen Film ..Hände 
hoch!“ die Scharte sei¬ 
nes dumm-blöden Prin- 
zenfilms ausgewetzt. Der 
neue Film ist eine lustige 
Parodie auf die modi¬ 
schen Bilder aus dem 
Bürgerkrieg und aus der 
Zeit der Erschließung 
des Westens. Man mag 
bei ihnen die Parodie 
nicht voll würdigen kön¬ 
nen und wird trotzdem 
über Griffiths drollige 
Szenen herzlich lachen. 

Richard Barthelmess, 
der sein schönes Talent 
in Scheidemünze ver¬ 
plempert. hat ganz über¬ 
flüssigerweise noch einen 
albernen Abenteuerfilm 
gedreht, der in einem 
der zahllosen imaginären 
Balkanfürstentümer spielt. Die tatsächlichen Balkan¬ 
staaten waren schon unmöglich und unglaublich, die imagi¬ 
nären des Films sind es in noch höherem Maße. 

* 

Die „Los Angeles Times'* veröffentlichen in bezug auf 
die Bemühungen der englischen Filmindustrie, wieder zum 
Leben zu gelangen, Auslassungen, die von sehr großem 
— uns etwas übertrieben erscheinendem — Selbstbewußt- 
sein im Hinblick auf die Produktion amerikanischer Film¬ 
komödien zeugen. Das Blatt sagt: 

„Was die Engländer so wütend auf unsere Filme macht, 
ist der Umstand, daß die Besucher der englischen Kinos 
dazu gelangt sind, etwas von dem amerikanischen Humor 
„an den Flügeln zu fassen“. 

Die englischen Filme lassen ja Verbesserungen in der 


Anlage und im Aufbau erkennen, aber die amerikanischen 
Komödien haben soviel Prickelndes und Überschäumendes, 
was alle Nationen fähig sind, zu verstehen und zu ge¬ 
nießen. Es mag manches Törichte darin sein, aber die 
W'elt liebt nun einmal fröhliches Lachen, und zu diesem 
verhelfen die amerikanischen Film Komiker 

Die Engländer können es nicht erzwingen, ein ganze> 
Programm mit Filmen heimischer Produktion zu bestrei¬ 
ten. weil das Kinopublikum darauf besteht, in jedem Pro¬ 
gramm eine '»der zwe 
amerikanische ..Kleinig¬ 
keiten“ zu se hen “ 

* 

Amerikanische Fach 
blätter bringen unter 
der Spitzmarke „Chin.i 
wünscht Kinos“ Auslas¬ 
sungen, die dartun sol 
len. daß die chinesischen 
Regierungskreisc die Ver 
breitu.lg amerikanische! 
Filme in China sehn 
liehst wünschen. Diese 
Auslassungen. die im 
strikten Gegensatz zu 
dem stehen, was üb.r 
das Kapitel „Film sonst 
aus China berichtet w ird 
seien nachstehend aus 
zugsweise wiedergegeben 
Der chinesischem Ri 
gierung, d e weiß, wel 
che Bedeutung dem Film 
zukomirt. liegt die 
Durchdringung des Lan 
des mit Kinotheatern s»> 
am Herzen, daß sic 
einen Vertreter nach 
Amerika entsandte, de: 
die interessierten Kreist 
zum Bau von Kinothea 
lern und die weiter* 
Ausbreitung des amer; 
kanischen Films in Chin 
ermutigen soll. Diese 
Vertreter. Sum Kung O 
Young. Kommissar di 
Departements für soziaK 
und ökonomische Ermitt 
lung in Amerika un 
Europa mit dem Sitz ir. 
Peking, konferierte i» 
New York mit Will H 

Hays und verschiedenen 
maßgebenden Vertru 
und Vcrleihfirmen. nach dem er durch einen mehi 
Aufenthalt in Hollywood Gelegenheit hatte, sich auf den» 
Gebiete der Filmproduktion eingehend zu informieren. 

„China wünscht amerikanische Filme“, erklärte 0 * 
Young ausdrücklich. „Ich glaube, daß bei einer weiteren 
Ausbreitung des amerikanischen Films in China, wie $ ,v 
die Errichtung von amerikanischen Kinotheatern durt 
amerikanische Interessenten ohne weiteres mit sich bringen 
würde, die amerikanischen Produzenten erkennen würdet 
daß es sich der Mühe lohnt, den Filmen chinesische Titel 
einzusetzen. 

Die Produktion chinesischer Filme für China ist eine 
Sache, die sicher der Förderung wert ist. Ich hoffe, daß 
cs gelingen wird, amerikanische Produzenten zu veran¬ 
lassen. uns dabei zu unterstützen.“ 

Herr 0*Young sagt; „Film“ und meint „Kapital“ . . . 



..Das verschwunden«.* BnlUntkollicr' Phot Paramount 

gefiel dank der vorzüglichen Darstellung durch Betty Compson und Raymond ünffith 
ta U. T. Taucntnenpalaat außerordentlich 



\ummer 990 


Rmcmotograp!) 


Seite 9 


Dramaturgie 

aum eine zweite Saison der letzten Geschäftsjahre hat 
der Kinematographie soviel Enttäuschung gebracht 
wie diese, in deren Mitte wir stehen Filme, auf die mit 
Sicherheit gerechret wurde, erwiesen sich als Nieten und 
verschwanden klanglos vom Spielplan. Und dabei han¬ 
delte es sich durchaus nicht um Arbeiten, auf die der 
aktuelle Name Kontingentproduktion paßt, sondern nicht 
selten um jene Werke, die in mühseliger, monatelanger 
Arbeit mit den größten Mitteln hergesteüt wurden Doch 
der Zuschauer, der in seiner Vielheit für den Erfolg aus 
«chlaggebend ist. kommt vor solchen Werken nicht von 
der Empfindung los. es 
werde ihm ein großer Star 
als kostbare Bonbonniere 
in technisch einwandfreier, 
dem Material nach über¬ 
aus kostspieliger, von der 
Kegle mit Sorgfalt ziselier¬ 
ter Fassung überreicht. 

Aber zufällig hatte man 
vergessen, diese Atrappe 
zu füllen, und so blieb sie 
ein Kaltes Prunkstück, 
dessen Bedeutung unzwei¬ 
felhaft war. mit dem aber 
allein der Fachmann etwas 
<nfangen kennte. 

Kurz — die Filme die¬ 
ser Saison versagten viel¬ 
fach deshalb, weil die Ma¬ 
nuskripte einfältig und den 
Vnsprüchen der heutigen 
Pa rkettbesucher mehl an¬ 
gemessen waren Dieser 
V »*rwurf giit nicht nur der 
deutschen Dramaturgie — 
uie Einschränkung, daß wir 
vin paar bewährte Szena¬ 
risten haben, muß natür¬ 
lich gemacht werden —, 
andern in viel höherem 
Maße den amerikanischen 
Drehbuchautoren. Diese 
Saison hat ganz deutlich gezeigt, daß der amerikanische 
I ^«rchschnittsfilm eine vollkommen überwundene Angelegen¬ 
heit ist. Für denjenigen Angehörigen der Filmindustrie, der 
Mch reichlich mit dieser Ware eindeckte, ist die Wandlung 
des Publikurosgeschmackes bedauerlich. Aber die Tat¬ 
sache verkennen, hieße dem Theatergeschäft, das schon 

* ute unter allerlei Belastungen seufzt, einen schweren 
t<>ß versetzen. Man muß dabei leider die Tatsache fest- 
1 en. daß der durch minderwertige amerikanische Ware 
' rärgertc Zuschauer in einzelnen Fällen sogar die ameri¬ 
kanische Spitzenproduktion für die billigen Erzeugnisse 
intgelten läßt. Anders wäre es nicht möglich, daß ein 

m j' 011 ^ en außerordentlichen Qualitäten des ..Schwar- 
‘‘ -ngels nicht jenen Erfolg fand wie die ..Weiße 
c wester , deren Gegenstück er ist. Dabei ist dieser 
1 m «in Musterbeispiel neuzeitlicher Drehbuchtechnik. 

Es lnegt im Wesen des Films, daß er den Star, dessen 
ame eitle Lockung für den Zuschauer bedeuten soll, mehr 
V Eeraushebt. obgleich die letztere immer mehr 

n ® V ,rt «osentum übergeht. Aber die Bühne sieht noch 
St^ iT S * e ^^iirch Untergang weiht; dir 
r tus des Sprechtheaters ist einer jener Gründe, aus 

• nen kühnen vor dem Ruin stehen, der zweite Grund 

**• ß sie den Geist unserer Zeit nicht erfassen, dem 


von morgen 

Probleme, wie sie m den landläufigen, meist importierten 
Theaterstücken aufgerollt werden, läppisch, zum mindesten 
aber überholt erscheinen. Der Film ist augenblicklich in 
derselben Sackgasse stecken geblieben 

Er hat sich freilich schneller als die Bühne vom Star¬ 
kultus befreit, obgleich ihm dieser angemessener wäre 
Der Starfilm ist heute tot — wenigstens in Deutschi tnd 
Wer ganz aufrichtig an die Prüfung der Frage geht, wel¬ 
cher Star denn nun wirklich bei uns populär ist. den man. 
selbst wenn man ihn ablehnt, jedenfalls in den verschie¬ 
densten Gesellschaftsschichten kennt, der wird nicht mehr 

als zwei Stars nennen kön¬ 
nen — einen männlichen 
und einen weibbchen. 
denen der Zufall die glei¬ 
chen Initialen verlieh. 
Von allen amerikanischen 
Schauspielern ist schlie߬ 
lich nicht einer bei uns 
populär abe au.« keinem 
anderen Grunde-, weil bis¬ 
her keiner in de richtigen 
Weise einge führt wurde 
In Amerika werden die 
Namen der Stars mit Hilfe 
einer großzügigen Reklame 
dem Zuschauer immer wie¬ 
der ins Gedächtnis geru¬ 
fen. Solche Mittel stehen 
der deutscher Filmindu 
strie heute n cht zu Ge¬ 
bote. 

Dishalb war es sehr 
klug nicht mii untaug¬ 
lichen Mitte ln zu ver¬ 
suchen. den Starfilm wie¬ 
der in Deutschland popu¬ 
lär zu machen, sondern 
von ihm abzuschwenken 
So hat Ellen Richter, die 
sich noch kürzlich einen 
Film dieser Art schreiben 
ließ, mit dem Manuskript 
der „Tollen Herzogin“, das in die Bahnen des Manuskriptes 
von morgen einlenkt und dem Starsystem den Rücken 
kehrt, den stärksten Erfolg, der ein nachhaltiges inter¬ 
nationales Echo haben wird. Die Abwendung vom teuren 
und einseitigen Starfilm zum Publikumsfilm einer so be¬ 
liebten Schauspielerin, die freilich mit großer Klugheit die 
Forderungen des Tages vorausahnt, ist eine erfreuliche Er¬ 
scheinung Denn es ist ein ästhetischer Irrtum, der Kunst¬ 
film könne nicht auf diese Art hergestellt werden. 

ln der Literatur nennt man gern jene Autoren Künstler, 
denen sehr wenig einfällt und die mangelnde Erfindungs¬ 
kraft durch Artistik zu verbergen suchen. Man spricht 
von Werken, die die große Menge langweilen, daß sie 
literarisch seien. Nun liegt es im Wesen eines Buches, 
daß es nur verhältnismäßig wenig Leuten zu gefallen 
braucht, um trotzdem eine Ware zu sein, die ihren Han¬ 
delswert hat und sich, wenn auch zu niedrigem Prozent¬ 
satz, verzinst. Der Film, der ja, wie alles auf dieser Welt, 
eine Ware ist. muß als Massenartikel zu vielen tausend 
Menschen sprechen — wenn er ein wirkliches Geschäft 
sein soll, zu Millionen. Diese Grundforderung kann Keine 
wie immer geartete Dramaturgie außer acht lassen. Ver¬ 
stößt sie dagegen, so muß der Versuch mit einem Mi߬ 
erfolg enden. 



ALICE TERRY und RAMON NOVARRO !•** Metra 
Unter der Sonne der Sndwe'* | Vcrl«»h 


Seite 10 


Rinemotogropf) 


Nunmer SQO 


Weshalb versagten so viele Filme, die in dieser 
Saison eingesetzt wurden? Aus keinem anderen Grunde 
als dem. weil die Themen und ihre Ausführung dem Zeit¬ 
sinn nicht entsprachen Jede Zeit hat and* re Dinge, die 
ihr wichtig sind, es geht deshalb nicht an, ihr Dinge vor¬ 
zusetzen, die sie inzwischen überwunden hat. Aus der 
populären Literatur vom letzten Menschenalter ist des¬ 
halb kaum etwas übriggeblieben, was «:ui Verfilmung 
reizen könnte, es sei denn, es werde aus dem Verlauf eine 
andere Handlung herausgeschält. Falk ind Liebmann 
haben aus dem ..WaJzertraum“. dem erfolgreichsten Film 
unserer Tage etwas anderes gemacht als d.e Librettisten 
der Operette. Bei Oskar Wilde geht es in „Lady Winder- 
meres Fächer*' eigentlich darum, ob Mrs. Eilynne bei der 
Lady empfangen wird oder nicht. Lubitsch machte 
daraus die Tragikomödie einer Mutter, die ihr verfehltes 
Leben verbergen muß und von der Tochter für tot gehal¬ 
ten wird Alle |ene Konflikte, die sich aus Standes- und 
Kangunterschieden entwickeln, sind nicht mehr im Sinne 
unserer Zeit. 

Der Abenteuer- und der historische Film sind nicht in 
ihren romantischen Ausmaßen, aus dem Gefühl einer ver- 


Die Kreditfrage in 

VV/ie in allen Industrien spielt auch in erster Linie in 
der Filmindustrie die Geldfrage eine ausschlag¬ 
gebende Rolle. Der Kampfruf ,,Amerika in Front" hat eine 
seltsame Rückwirkung auf die deutsche Film Produktion 
gehabt, einerseits hat ein Wettrennen nach amerikani¬ 
schen Krediten begonnen — man kann im Augenblick 
noch nicht absehen. welche Auswirkung diese geldlichen 
deitsch-amerikanischen Filmbeziehungen noch haben wer* 
der —, andererseits aber ist man bestrebt, eine neue 
Linie in der deutschen Filmproduktion festzulegen, um. 
wie man sich ausdrückt, kampfgerüstet zu sein. Schon 
aber ist auch gleich wieder die alte Streitfrage, ob 
Quantitäts- oder Qualitätsfilme, zur Aufroliung gebracht 
woiden. Selbstverständlich spielt bei der Diskussion über 
diese Frage das Kontingent eine große Rolle. Wir wollen 
aber absichtlich die gesamte Kontingentsfrage nicht in 
die Debatte ziehen, denn sie wird erst zu erörtern sein, 
wenn das gesamte Ausmaß der deutsch-amerikanischen 
Filmbeziehungen sich übersehen läßt Es heißt dies nicht 
eine Gelegenheitspolitik treiben, sondern :m Gegenteil, 
es bedeutet Politik auf lange Sicht, ln dem Brennpunkt 
der Erörterungen, welcher Art die neue deutsche Flim- 
produktion sein wird, steht die Geldfrage. 

Angesichts der günstigen Börsentendenz und der Tat¬ 
sache. daß ein drängendes Geldangebot besteht, wird im¬ 
mer wieder das Thema erörtert, warum ist Geld für Film¬ 
zwecke nur unter außerordentlichen Schwierigkeiten und 
zu sehr scharfen Bedingungen zu haben? Wenn man mit 
den führenden Persönlichkeiten der Bankwelt Rück¬ 
sprache nimmt, und auf die Filmfinanzierung zu sprechen 
kommt, begegnet man immer einem skeptischen Achsel¬ 
zucken und einem etwas verächtlichen Spiel der Mund¬ 
winkel. Man glaubt, und cs ist dies ia auch nicht zu be¬ 
streiten, daß das Filmgeschäft ein Geschäft ist, das sich 
erst nach sehr langer Zeit rentiert und in dessen Ge¬ 
winnprämie immer eine ziemlich bedeutende Risiko¬ 
prämie einkalkuliert werden muß. Vor allem ist es die 
immerhin vorhandene Ungewißheit des Filmgeschäftes, die 
die Geldgeber stutzig werden läßt, und angesichts der 
Unübersichtlichkeit der Börsentendenzen der kommenden 
Monate besteht nicht der Wagemut. Geld auf lange Zeit 
zu investieren. 

Die zweite Schwierigkeit ist die Frage nach den 
Schwierigkeiten. 


sunkenen Epoche zu entwickeln, sondern aus dem Anek¬ 
dotischen, worin allein eines der wenigen ewigen Gefühle 
(wie Liebe, Haß, Ehrgeiz usw ) liegt, die zu jeder Gene¬ 
ration sprechen. Da alle Welt das Wirtschaftsproblem, 
also das Geld, in den Mittelpunkt des Interesses stellt, so 
ist nichts natürlicher, als daß sich die Filmhandlung der 
dankbaren Aufgabe bemächtigen sollte, die zahllosen 
Konflikte zu realisieren, die sich aus dem Zusammenstoß 
der Gefühlswelt und der wirtsc laftlichen Tatsachen er¬ 
geben. Aber für den Film ist das Geld nahezu unentdeckt. 
Es wird nur immer und immer wieder gezeigt, wie es 
ausgegeben, aber niemals, wie es verdient wird. Das 
Publikum ist nicht mehr so leichtgläubig, daß es an un¬ 
erschöpfliche Geldquellen glaubt, es beginnt, aufmerksam 
zu werden, nachzurechnen und skeptisch zu werden, 
wenn es seine eigenen Wirtschaltsnöte dagegenhält. 
Hiermit soll nicht einer Grau-in-Grau-Malerei der Film¬ 
industrie das Wort geredet werden — nichts wäre 
falscher, als nunmehr in das Extrem zu verfallen Die 
Mittellinie einzuhalten, wird gerade die Aufgabe der 
Dramaturgie von morgen sein 

der Filmindusirie 

Es wird nur den wenigsten Firmen möglich sein, aus 
reichende bankmäßige Sicherheiten zu geben. Die große 
Mehrzahl der mittleren und kleineren Filmproduktions- 
firmen haben kaum jemals die Möglichkeit, auch nur an¬ 
nähernd für die Kredite einwandfreie Deckungen zc be¬ 
schaffen. hier ist die Geldfrage auch stets eine Ver- 
tiauensfrage. Gewöhnlich sind aber die Kapitalisten¬ 
kreise außerordentlich filmfremd, zugleich auch gewarnt 
durch eine Reihe von unerquicklichen Altären in der 
Filmindustrie und darum nicht geneigt, lediglich in einer 
Vcrtrauensangelegenheiten Kapitalien im hilm zu in¬ 
vestieren. So ist die Geldfrage gerade für die noch 
bestehenden mittleren Filmbetriebe eine brennende ge¬ 
worden. 

Früher haben sie gewöhnlich die erste Hilfe von den 
großen Verleihfirmen erhalten, da jedoch in dem Wechsel- 
portefeuille der Verleiher sich immer mehr Theater¬ 
besitzerwechsel arhäufen und die Frage nach den flüssi¬ 
gen Betriebsmitteln auch hier eine sehr bedeutsame ge¬ 
worden ist, sind auch die Verleiher selten in der Lage, 
durch Hergabe von Krediten zur Filmfabrikation beizu¬ 
tragen. Infolge dieser schwierigen Geld- und Kieditfragen 
sind die Gründungen der Filmtheaterbesitzer, wie insbe¬ 
sondere das Filmsyndikat, zu verstehen. Man will eigene 
Wege gehen, sich unabhängig machen und durch eigen. 
Geldmittel selbst Filmfabrikation treiben. 

Es erscheint selbst inmitten der allgemeinen Gcld- 
flüssigkeit von dieser Seite her ausgeschlossen, die Geld¬ 
frage in der Filmindustrie zu lösen. Der allgemeine 
Wettiauf um Anschluß an Filmamerika und das Ein¬ 
dringen amerikanischen Filmkapitals in die deutsche 
Filmindustrie hat überrascht und befremdet. Man ist 
mißtrauisch geworden, glaubt zwar an die sichere Zu¬ 
kunft der deutschen Filmindustrie, aber will hierfür 
sichere Unterlagen in der Hand haben. Man glaubt, daß 
die Filmfirmen sich noch inmitten der Reinigungskrise be¬ 
finden und will erst noch diese von innen heraus vor 
sich gehende wirtschaftliche Auslese abwarten, ehe man 
sich dazu versteht, Kapitalien neu zu investieren. Es 
heißt also zunächst Ordnung in den eigenen Reihen zu 
schaffen, und dann sind auch Mittel und Wege nicht allzu 
schwer zu finden, die zur Lösung der Geld- und Kredit¬ 
frage führen. 



Nummer 990 


Seile II 


Filmfahrt durch Mexiko 

iHr lii Kat im Mai Mirtgc« Jjhre- eine Filwr* pullt um «uh Mexiko ge--.-.mit, dir nn rr I ntitn^ dr krgtt*rur' \d«*M Troll «und. \J- »i 
Hluitlniirr Hrr.trt luhm dar.tu Prot, t mkiHtMiHit. iK i Jptrateur i ugm Hoch teil. Mir Kahr« Mer»« Tmtar fftrloi um* ubrr -rinr ti mir mW nwr 
Knhr v on \rtikria /«r Verffigi'Mg /« -teil*«, mit deren Vrri4ntiKiii*ftg nr Krutr brgi« teil 


s hört sich verhältnismäßig einfach an. m ein fremdes 
Land zu fahren und dort Aufnahmen zu machen Man 
Ndnn die besten Pläne schmieden, die umfassendsten Vor¬ 
bereitungen treffen, und doch kommt es. wenn man an Ort 
ind Stelle angelangt ist. meistens anders, als man denkt, 
schließlich will man doch das Wesentliche erfassen, ein 
oglichst genaues Spiegelbild von der Kultur eines Landes 
nd seinen Bewohnern 
rben. Daraus ergibt 
eh die Notwendigkeit, 
ch meist ganz umzu- 
veilen, rein sachlich zu 
bildern und zu ver 
chten auf jede gefühls¬ 
mäßige Einstellung 
Man findet die filmi- 
che Ausdrucksform für 
n Land nicht durch 
ne sklavisch getreue 
Abbildung der Bauten. 

-r Landschaft, der Pa- 
ramen. sondern nur 
idurch daß man das 
ben zu erfassen sucht 
wie es sich darbietet, 
großen und kleinen 
mzelztigen. 

Als wir im Mai vori* 
n Jahres Berlin ver- 
ien. stellten wir. das 
•Öt unser wissenschaft- 
her Berater. Professor 
v »Idschmidt, der Ope- 
f eur Eugen Hrich und 
H. uns die Sache ent- 
•icdcn einfacher vor. 
s »cbt, daß es an der 
nte-stützung der Be¬ 
iden fehlte, im Ge¬ 
genteil. wir haben jedes 
ntgegenkommen gefun- 
^ in Aber die Reise- 
verhiltnisse. die Witte- 
1 J «g und die Trans- 
P<'^Schwierigkeiten 
Stellten uns vor Pro- 
'ieme. die nicht immer 
'*• *cht zu lösen waren. 

Aber ich will hier 
Kt ' ,n * Kritik üben, das 

rufeneren überlassen, die den fertigen Film sehen. Ich 
l! ^iglich versuchen, die Schwierigkeiten zu schildern, 
uns und schließlich auch jedem anderen bei einer sol- 
Arbeü erwachsen, damit man einmal erkennt, daß es 
V j r a tmsmäßig leicht ist. eine solche Expeditionsfahrt zu 
•nin. cs aber unendlich schwer ist. sie so durchzu- 
J ren. wie einem das vorschwebte, und wie man das 
mochte. 

Man hat mir erzählt, daß der mexikanische Präsident 
* , S .i** C ® ^ * n Deutschland außerordentlich anerken- 
mVh Ü • unserc S^upo ausgesprochen hat Ihm soll be- 
l ? irs l **P oa * ef l haben, wie der Grüne bei uns den Ver- 
auf f Mi’ Jedenfalls hat das Berliner Beispiel zunächst 
li gewirkt. Allerdings mit einer 

en inschränk ung: Was man bei uns mit der ganzen 


Hand zu tun pflegt, geschieht dort mit einer unnachahm¬ 
lichen Grandezza mit dem Finger. «>b es nun gerade der 
kleine ist. will ich nicht mit Bestimmtheit behaupten, aber 
jedenfalls war einer me iner ersten und ..nachhaltigsten " 
Eindrücke das Bild des Verkehrsbeamten, der gewisser¬ 
maßen mit dem Finger den Wagen verkehr regelte und «ich 
dabei gleichzeitig von einem Bolero, einem Stiefelputzer. 

seine Schuhe putzen 
läßt 

Dieser mexikanische 
Stiefelputzer ist eine 
Klasse tür steh Was 
der Begriff .spiegel¬ 
blank im wahren Sinne 
des W >rtes bedeutet, 
habe ich erst drüben 
kennengelernt W ie ge¬ 
sagt es war ein kleiner, 
aber ein nachhaltiger 
Eindruck, vteile cht so¬ 
gar typisch Die Leute 
sind drüben in Kleinig¬ 
keiten groß, und darum 
muß derjenige, der das 
Bild des I, indes im 
Film wiedergeben will, 
auch an diesen Kleinig¬ 
keiten nicht achtlos vor- 
uber gehen aus denen 
sich das Gesamtbild des 
Landes zusammensetzt, 
gewissermaßen wie* bei 
einem Mosa k. Stern¬ 
chen an Stetrehen. 

In unserem Film be¬ 
findet sich ein nettes 
Bild vom Appell der 
Feuerwehr und der Po¬ 
lizei Fs ist interessant 
und typisch zugleich, 
wie dieses Bild ent¬ 
stand Wir stießen auf 
die Soldateska bei einer 
kleinen Spazierfahrt 
durch die Stadt Ein an 
sich seltenes Schauspiel, 
selten für den Europäer 
und auch schließlich in 
Mexiko nur |eden Mo¬ 
nat einmal zu sehen. 

Schnell wurde der Apparat geholt, und es dauerte keine 
zehn Minuten, bis alles zur Aufnahme fertig war Selbst¬ 
verständlich muß der Kommandant der Feuerwehr und der 
Polizeioberst um Erlaubnis gefragt werden Die Zustim¬ 
mung wird mit überwältigender Liebenswürdigkeit gegeben 
In fünf Minuten ist der ganze Platz abgesperrt, der ge¬ 
samte Verkehr stockt Chauffeure und Kutscher müssen 
den Weg durch Nebenstraßen nehmen Erst fluchen sie 
und schimpfen, doch bald entdecken sie den Kurbelkasten 
und sind so begeistert, daß sie Fahrt und Auftrag ver¬ 
gessen und zuschauen, möglichst raitgedrcht werden wollen. 
Der Polizeioberst läßt seine Schutzleute in allen Formen 
exerzieren, damit wir nur ja ein umfassendes Bild bekom¬ 
men Es freut ihn besonders, daß er diese Aufnahmen 
deutschen Filmleuten zur Verfügung stellen darf; denn es 







Seite 12 


Rinematogroph 


Nummer 9% 


ist sein größter Stolz, seine Truppe nach deutschem Mustir 
auszubilden, und er hofft, bald das Ziel, das ihm vor¬ 
schwebt, erreicht zu haben 

Man sieht also. Entgegenkommen auf der ganzen Linie 
Und doch ist es manchmal nicht leicht, weil man die Ps>- 
chologie des Landes berücksichtigen muß Wir wollen da 
einige Tage später auf dem Marktplatz die Stände der 
kleinen Händler aufnehmen Fs sind Indio«, die aus der 
Umgegend die Erzeug¬ 
nisse ihres Gartens und 
ihres Ackers zum Ver¬ 
kauf bringen Natürlich 
sind diese Händler zu¬ 
nächst filmscheu, und 
sie haben noch nie et¬ 
was vom Film gehört, 
wissen nicht recht, was 
man von ihnen will 
Dazu kommt die Neu¬ 
gierde der Käufer, die 
sich natürlich möglichst 
breit vor dem Apparat 
aufstellen und dadurch 
alles erreichen. nur 
nicht, daß wir ein le¬ 
benswahres Bild be¬ 
kommen. Fine uns be¬ 
kannte Dame will ver¬ 
mitteln, der Schutz¬ 
mann wird wieder hin- 
*gen Fs gibt 
I trlamentieren hin und her. Wir sprechen nir 
Spanisch, und die Händler dort auf dem Markt können — 
recht wenig Deutsch. Eine Dame aus unserer Gesellschaft 
unterhandelt dann in der Landessprache. Man genehmigt 
urs schließlich unsere Arbeit, aber man ist doch mi߬ 


trauisch; man weiß nicht recht, was wir mit den Bildern 
wollen Wir zeigen unsere Legitimationen und unsere Er¬ 
laubnisscheine. aber das Mißtrauen bleibt 

Endlich kommt ein Polizeioffizier. Er stellt fest, daß 
unsere Papiere in Ordnung sind, aber er fragt doch höf¬ 
lich und vorsichtig: ..Bitte schön, warum wollen Sic gerade 
diesen Markt photographieren? Wir haben Verständnis 
dafür daß Sie Bilder unseres Landes :n der Welt ver 

breiten wollen. Aber 
warum kommen Sic 
gerade hierher, wo die 
Armut zu Hause ist 
Wir setzten ihm dann 
lange auseinander, daß 
wir den Interessen des 
Landes zu dienen glau 
ben. wenn wir es so zei 
gen. wie es wirklich ist 
seine Schönheiten, seini 
Lebens - Möglichkeiten 
auch da. wo sie sich mit 
der Armut berühren. Er 
sieht dann schließlu i 
auch ein. daß wir rech l 
haben, daß man nui 
dem Lande dient, wenn 
man ein wirklich objek¬ 
tives Bild von ihm gibt 
Er erzählt uns. daß Ge¬ 
sellschaften gerade die 
Schattenseiten vor 

Mexiko gezeigt haben, er ist überzeugt davon, daß diesm 
wirklich Land und Leute so gezeigt werden, wie sie sind 
ohne Beschönigung, aber auch ohne Hervorhebung ihre? 
Fehler und Schwächen, eben ein getreues Bild des Mexik 
von heute (Fortsetzung folgt.) 



Mt likaaitchv« Militär. f’kot l'fj 

da» die l miuri un de* ihm vk-utftchen Heere» trat« 


Kino in Portugal 


ährend im allgemeinen die Lander Sudeuropas be¬ 
sonderes Interesse für kinematographische Darbie¬ 
tungen haben und in ihrem Enthusiasmus dafür den Ame¬ 
rikanern um nichts nachstchcn, macht Portugal darin eine 
Ausnahme Große Städte, wie z. B. Lissabon und Porto, 
haben zusammen nicht mehr als sieben Kinos, die aller¬ 
dings wie kleine elegante Theater eingerichtet sind. Die 
Musiker sind an sich tüchtige Kräfte, aber nicht orchester¬ 
mäßig diszipliniert, so daß während der Vorführungen 
Musikpausen entstehen, die den Gesamteindruck beein¬ 
trächtigen. Uber das mangelnde Interesse der Portu¬ 
giesen für den Film äußerte sich der bedeutendste Fach¬ 
mann der portugiesischen Kinos in Lissabon, Herr M 
Lopes Freire. 

Dieser sagte, daß er trotz seiner lßjährigen Tätigkeit 
heute noch nicht in der Lage ist, festzustellen, welcher 
Film auf das portugiesische Publikum Eindruck macht 
oder nicht. Er hat Filme zur Vorführung gebracht, von 
denen er sich einen absoluten Erfolg versprach, das Publi¬ 
kum blieb jedoch vollständig gleichgültig. Bei anderen 
Fiimen wieder fand er eine große Begeisterung, obwohl er 
auf einen Mißerfolg gerechnet hatte. 

Man hat bis in die letzte Zeit amerikanische Produk¬ 
tion bevorzugt, aus weiter keinem als dem sehr einfachen 
Grunde, weil amerikanische Filme am billigsten waren, 
und sich auch mit dem französischen Genre beschäftigt. 
Es sind etwa d»ei französische Filme gelaufen, über deren 
Erfolg Herr Lopes Freire sich nur zum Teil klar ist. es 
kommen jedoch in Kürze drei weitere französische Filme 
zur Vorführung Kulturell liegen den Portugiesen die 
französischen Filme mit ihrer stark betonten katholischen 


Seite naher; aber das sehr kirchlich gesinnte Publikun 
Portugals nimmt an der Frivolität vieler französische« 
Filme Anstoß. Bei alledem hat man es aber nicht unter 
lassen, sich für deutsche Arbeit zu interessieren, und d 
die Portugiesen esonders für Filme mit großer Szenen 
empfänglich sind, hat man die „Nibelungen“ zur Auffüh 
rung erworben. Man darf eines großen Erfolges siche 
sein. Portugal gehört zu den wenigen Ländern der Welt, 
in denen die Nibelungen noch nicht gelaufen sind 

Den Portugiesen, deren Filmeinfuhr durch Keinerlei Ik 
hördliche Vorschriften beschränkt ist, steht die Fiimpi 
duktion der ganzen Welt offen. Aber auch in LissaS« 
regt sich der Gedanke, eine nationale Produktion zu bi 
Vorzügen und mit allen Mitteln zu unterstützen. Portu 
gal hat, wie jedes Land, seine Filmindustrie, doch - 
schränkt sich diese zumeist auf die Herstellung von Lanu- 
Schafts- und kleineren Reklamefilmen, die man nicht Pr« 
duktion nennen kann In der Spielfilmproduktion ist man 
allerdings bisher über Versuche nicht hinausgekomim »• 
Man hat u. a den historischen Film ..Amor de Perdica«’ 
(Liebe der Verdammnis) nach dem Roman des portugie¬ 
sischen Dichters Castello Branco gedreht; er ist wohl gut 
gelungen, denn, der Erfolg sprach dafür, aber im Eifer für 
die nationale Sache ging man zu weit, der Film wurde 
zu lang — die Vorführung dauert über drei Stun¬ 
den Fachleute, die sich von der Produktion etwas ver¬ 
sprechen, möchten gern aus dem Ausland Fiimtechnik^ 
heranziehen, befürchten jedoch Schwierigkeiten weg* n 
der schlechten Währung. Augenblicklich ruht jegliche 
Film-Produktion im Lande, doch ist eine Bewegung i m 
Gange, sie bald wieder aufleben zu lassen. 




REGIE: F.W. MURNAU 


DARSTELLER 

EMILJANNINGS 
LILDAGOVER 
WERNER KRAUSS 

ROSA VALETTI ANDRE MATTONI 
LUCIE HÖFLICH HERMANN PICHA 


BAUTEN ROBERTHERLTH WALTERROHR1G 
PHOTOGRAPHIE KARL PREUND 

<$> 

DECLA-BIOSCOP-VE RlEIH G M B H 
VERLEIHBETRIEB OER 

UNIVERSUM-FILM'AKTIENGESELLSCHAFT 





Seite 12 


fUnetm 


ist sein größter Stolz, seine Truppe nach deutschem Muster 
auszubilden, und er hofft, bald das Ziel, das ihm vor¬ 
schwebt, erreicht zu haben 

Mar. sieht also, Entgegenkommen auf dei ganzen Linie. 
Und doch ist es manchmal nicht leicht. w*il man die Psy¬ 
chologie des Landes berücksichtigen muß. Wir wollen da 
einige Tage später auf dem Marktplatz die Stände der 
kleinen Händler aufnehmen. Es sind Indi >s. die aus der 

Umgegend die Erzeug- ^ _ 

nissc ihres Gartens und 
ihres Ackers zum Ver¬ 
kauf bringen Natürlich 
sind diese Händler zu- 
nächst filmscheu, und 
sie haben noch nie et¬ 
was vom Film gehört, 
wissen nicht recht, was 
man von ihnen will. 

Dazu kommt die Neu¬ 
gierde der Käufer, die 
sich natürlich möglichst 
breit vor dem Apparat 
aufstellen und dadurch 
alles erreichen, nur 
nicht, daß wir ein le¬ 
benswahres Bild be¬ 
kommen Eine uns be¬ 
kannte Dame will ver¬ 
mitteln, der Schutz¬ 
mann wird wieder hm- 
lugezogen Es gibt ein 

Parlamentieren hin und her. Wir sprechen nur gebrochen 
Spanisch, und die Händler dort auf dem Markt können — 
recht wenig Deutsch. Eine Dame aus unserer Gesellschaft 
unterhandelt dann in der Landessprache. Man genehmigt 
cns schließlich unsere Arbeit, aber man ist doch miß- 



Mc ltkaiMkcl 
d»‘ die Uniformen de« iHt 


Kino in I 

ährend im allgemeinen die Länder Südcuropas be¬ 
sonderes Interesse für kinematographische Darbie¬ 
tungen haben und in ihrem Enthusiasmus dafür den Ame¬ 
rikanern um nichts nachstehen, macht Portugal darin eine 
Ausnahme Große Städte, wie z. B. Lissabon und Porto, 
haben zusammen nicht mehr als sieben Kinos, d«e aller¬ 
dings wie kleine elegante Theater eingerichtet sind. Die 
Musiker sind an sich tüchtige Kräfte, aber nicht orchester¬ 
mäßig diszipliniert, so daß während der Vorführungen 
Musikpausen entstehen, die den Gesamteindri.ck beein¬ 
trächtigen Über das mangelnde Interesse der Portu¬ 
giesen für den Film äußerte sich der bedeutendste Fach¬ 
mann der portugiesischen Kinos in Lissabon, Herr M 
Lopes Freire. 

Dieser sagte, daß er trotz seiner 18jährigen Tätigkeit 
heute noch nicht in der Lage ist, festzustellen, welcher 
Film auf das portugiesische Publikum Eindruck macht 
oder nicht. Er hat Filme zur Vorführung gebracht, von 
denen er sich einen absoluten Erfolg versprach, das Publi¬ 
kum blieb jedoch vollständig gleichgültig. Bei anderen 
Filmen wieder fand er eine große Begeisterung, obwohl er 
auf einen Mißerfolg gerechnet hatte. 

Man hat bis in die letzte Zeit amerikanische Produk¬ 
tion bevorzugt, aus weiter keinem als dem sehr einfachen 
Grunde, weil amerikanische Filme am billigsten waren, 
und sich auch mit dem französischen Genre beschäftigt. 
Es sind etwa drei französische Filme gelaufen, über deren 
Erfolg Herr Lopes Freire sich nur zum Teil klar ist, es 
kommen jedoch in Kürze drei weitere französische Filme 
zur Vorführung. Kulturell liegen den Portugiesen die 
französischen Filme mit ihrer stark betonten katholischen 


BERLINER TAGEBLATT. 25 Jmnuar 1926. 


fta.httoti i«» Janmftic* aU Tartnff Kr »ar >»h r tmlp’.««4t**b#r. wwmaU MMeuirmtar 

ül* !%*••• i.ii lhÄ*m*r at«* Kl mri' «irht pmniHiri< *«» t»*4 trfifit rrn»t«-n - I- o*«p>" 

nv‘lirlt Takt. *«*tt dm* „Mn4rii T«*f liat man #i*‘l<i »*• i’rt &* mr ‘h«*t. 


BERLINER BÖRSEN-COURIER. 26. Januar 1926 

. . JNutii h«c*> al* Tart'jff »*t Kin in** **p«k*r» Kl» * 


DEUTSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG, 26. Januar 1926 

. . Tartu ff *«t Kitul J*HHihst« \l|r fefsMn ***it»rt Mark«! \u«(r»*k»l:i!iiitW« , il km-.m* 
#ur itit^. i,ii I»»&«*%**r. liti* I i ih{#•»*. i*i , brh* rr**ht. fakflhiih <**•»*• **»' 

ttMkiiMl** Kran Ihr I Im ht u' ^bftittrkml! afa«r**H*l *»t***f**scr «plurft, |Mt s''*|iW*h. »*• 

*ak|T» , i« , l« , M ft'ui .«Um . . 


DEUTSCHE ZEITUNG. 26. Januar 1926. 

. • Uip J.tl i*l tit tlirrn» Kl* »’* nt W )»* ilirc I 'tHifi* 4**n •< *ii**b a«« 

ll »n*U i* »Ir» a* < hurkt'>“}i<'i« H***M*'iii*i* Tartuff Mi -il. 4a* «* inii aHri» \t*r<!ilifM»if*k»u »h*ii d* * 

W «•ihr*, mtl all* m. 4.iiiIh i 4*-t ttm *1« n Au*a.i»g «rat; »t«n i«aliift ^ !*•*» vkwii*’ 

**ii 4 «*»», Uita.’iM iteu Hin k* * iumI r»n«*t inrirkti*» B*..•*»»* r»»»g »*4I. fi*r ■ k* inä /um t**tf«*«** i 

**-hattm 4*** i *». Hulirr**« 4ialK4i«rh* L***l kidiiTt au* 4ir*m HtMmt. dur«-b 4ir *uf 

«luntim *rtiHart* > n llf'iii«’« Tartaff* |i<h.t %k 4 tt*t uiar«rli*»*rt, 4a* »«rbrtbitrl* ri«r 4** Or«*»*l*t 

S***lru*'Wt. rin >**>,*•* 4•«* 1*4 «♦»*» r»n«t % «•*» l.irt««* und ulnrk h*’a«dmM»n Hau««***», d.tUfUHit* *rh**pf 
dm U«•rt*M*huail dir»**» HmmI« r« au* «••»»»rm i»jM*r»<'h«*|ifJM*l» ,, i i.f*l»ar«l***i«iu« |r ll. Miii’i** l>**r ku* 
diMfk !**»*•« (*rtri«*n bi» m «Im« liis>« »Mirk. 4 a Tartuff 4 «*r I * Kiimrf* i*rlt«*(t 1 


FILM - KURIER. 26. Januar 1926. 

. . i*t .tanmna» hm mi i , t»* s h**r T*rt«fl 'i'iMf 

hrrrlirtir Kimirr l,»l Iht*««» »** **» kt«.; uu*l '■ui i utflai «*-t *> uir * im* utKu ' I m»-* I««* trattin 

*»r««*u W rriHf Kraut» *»t i*tnf:irb iim 4 uni*«'rührt **>i««*r. 4»**' Mrlt ms «ganz is »u h »**?b«T 
au »HiM»r "»**litfk*‘it iri f«i;4i-s /« k«Mi e»ntM I*:»* «n * »*t hm r < h um# allrrm»»rn Raus*-* 


LICHTBILD - BÜHNE, 26. Januar 1926. 

. . »krrt sfrurf '- hwrutrilniiu Vm iMrri > *M»ti‘*»« i«t Jastui^« Man i»t grankiu. 4*-a 
I «rtnff d«*r v pfr»’b ! iliI»** il» tih**r* üai4ni, »Hui «.iii • n AM • *n . n ,'anr * a* üiN i 
al» nr«»h**rhla« Mishi. '*rh«tuu»rh«M. tind *.* ♦.« tun<i« hi*' hm. *4*kli*iiHli»f(6rk«ii |*r«i#*t«-t», 

dr*.%**tt >in*ilirhk*Mt nur m«h«am hmtm it« s< *«rs* l* tM»*4*«»t> t, >*rt>>iH»ii 'rrh*«K*n *ird l»i*-«*r 

Tartuff i»t uruii*«k um! «!•»« h »»Hl* »Hst « iA*>Hn'r J» jmrr «Irr !»pr«'i bkwlii«' . dmn »*r ark**tt**» 
mit %*»tk*tuuitirhrfrn Mitirtn Kt prrMfl*«*rt «Ir» llmrhimtt p. «it »-r »»•»* na#wr*t«*t»t sl» p*u«-i 
ui* <|«»f aaianrm Z*‘it «!«•» Hat *rk k«*h Kl’ i* 4{im r is dm Kalt** dm I murr gibt fi*i*t 

'•dir Krau, trut/ »I*»* K*«»tum». 4.i« »i** mit hrmrtirhm». \«»t.*nd tu raa>*n »**r*t*-ht Hik 

iliirriiaM* ^ n t ttt«'tt iiu» k* m ml« r in >li«‘*ir /«st 4ait . r»*n. »M »lai ’ »*r.» ■< 

will Li* »i \ufitab«* <ii'ski*M k*u»n *' . . Mimiti r u* im *l»*r Film m •**-i »h 

Tifhtuk ll«*rlth tm*i H**hr«ie haHrn Ra»ii»*«* Iuiiki *t**Ht. 4t** kmi >i* ht 4utHi «|i** «,*e«t ttbiifke 

utnl tthlr K**l» *»atital * irkrs. *ln **h f**m»t*‘ iki>s*t, > 4 ir i»> it>*t*«*»> |»tii 4» * 

Ka»it*iauiatut « rl tuht ** »«*• utii-rhurtru Lirkfi* f**kt« aa/uh^iuir**». \.«rl Kr**ttti«| hat m* h h r 
a ***«l»*r ihift’liHS« I.; . < t*»*>« jfi’»i*haffi*s . ln *!■«*♦ % rh»»it**n «t**«*kf ♦* im* i'i ifi*sr \«,t« *ft** 4st 

H**trarM*‘i» *<‘iui'* H * •kr* «um **ih. ti»<■ *I*- 1 « l.«*»uti m.n<*ht 


DER WESTEN. 25. Januar 1926. 

. • • Jatnmiit» wnß »•» 4»*r TrtHi «ilr 4»«*» «« ffgrbrflrs ts*«u/ niiffiiurt tut 

mimI i<* !i!**i#Ml »ml u *j* t* ; lut' iw* Ki ti«’sr**ii tu ***>tM»» km,* n. m 

***m»*r Hm'iw. tu «Irr **« h i*lH*tt*** *t«*t» «I?»» \4»t *i«’ht ut**l \»km tor Kl ttl**i ku*»ä.' au«Mfr*irk**n 
\at li «irr W -ttiiUuiiK .»M sinl ***it* htnt uit»i fi*»l, uml «Im gsjur i>l**f«itriii:knt 4 ■» 

II* iH'hlrr«, t itt (>"*•{*»« «utacr. \'M‘ ihm h.%t**h»*n *-l»***t*.« ««• t»«|»*t I*il |t't^*‘. <-r al* Kr«* 

Klwiir«*, " * hm Kraut« »I* üitt‘*w «ml *«-hli**Ulirl* lai*-»*- Huflii'b a.» lhrtt**majr«l 

8 - UHR - ABENDBLATT. 2S. Januar 1926 

trr»tnttkt 4 h ..Tattuff tat tianm*rh*>n«'a l«l** »rtn i.rfcrtt %«*t %ilHs 4t*m 

kl«*tt'*rhrn, «Irr ihn ;»*if mn*krlt4r*- ^rhufl**rn uitnml: Kntil .launtttjj* Kb*ti«*»»rhr »h**t «trm !<*■; 
*!♦*» Hii«ti»«*k«tH»i»rr* «ml »t*«*i»m*<-briJ H u»tlri t«u«ntt' Karl K r**uml uml 4rr -.iL«*t> Anmut * •»». 
1**1 lh*ff«trt «l|r Hut ihrrf »i hiirlilra k|r»t*rh|>rhk«*lt «Itr*« tt KtllW »i*(SH 


MONTAG MORGEN. 25. Januar 1926. 

. . . Ja&atiaig* rr««rhrittt 4t« «t*»l tu traut smt M i»k* mit 4 h** n Km« *«m r-r um h Mt«*hi 
vrrhhifft *1» tu *rtt*r« irtitHi l iimi n ««hu«* 4att h in «Ir*» K**hlrr 4r<. tu i tna**n A »««pu inu %rr 
lallt: man »mi 4u*» 'H*M*ht«HMM i*»«'. »r|»i«*l*er. »f|n*inh*‘t!*)fi* \uttrt» n«. ht mrhr Iw», au» 4rn 
»twtxllrti »i.*n**hi- Kohnt fertrbt. mi. »irh *n*4rr tr* >* »ftmut nrtiHust h» s«4rta rrrr 

Krauf* hat kria «r *Ur* H**r «ft» «*t»!i« « |n»i«t« tt «n*«*r *lrw latin.-i «tr» Hnn hin« «trahlt 

4ns4fin inrtrt> r«*rhaft 


NEUE BERLINER ZEITUNG. 25. Januar 1926. 

Hir l*ti*»tt«t:raphir t ar! KrHiml» "»« im* H»14«*r »imJ «w« rtarf hnriuhrs Klarh« i». r ; wrj 
»riiMi hfitili n St'httsMk *ltr mi Im« ht k.*»u a?Kl«»rrr «*f»* ratrt»r trifft H w* |m*i ihm *t< ht« v**i 
niwh» ni. nu ht« iiifdrtniflirh »tnl. 4?» i*i *M«s»'iwhn‘» ... 


DER TAG (NACHTAUSGABE). 27. Januar 1926. 

Man »trl.t liiihwh»* d i uirlilr t. au■*»**a1 1 n*- 4;4r*i»*iii , ri*rh«* l.«’t»tunir**jj uml *ns4n- 
htth*rhr Mxrnrnhibtrt. kur/ allr». vta« rut» sstHt Kiim x<*b*f!l . . . ihn* t«anr* ist nur fnsr 
L* i-tui*ü 4r« Ri*gi»«i*t,r» Murnan. !»rh«*iati««n»*t» at»n»‘ti m nn>l* t% *»il«* K»immun«. Ihr Kw«*t«m«* 

«»ml ***ltrn «nt al»{fr«ttn.ntt. timi« Urr t rlrhrs • itt paar «rlw.nr nuiMhi . Km br 

»wmlrrrt tirnntl dir MüiiKisRliir. f t 41«* t aH Ktrna»4 *ri> hurt . 


BERLINER LOKAL - ANZEIGER. 25. Januar 1926. 

. . . Ih*t Tartnff t«i Kaü Jannin«;» Hrrt».. »urMif kiobt« «t«*üt «*r 4ir Tro4rni .|rr Kw—iifii 
drin /ti» hatirt in» lir«irht. Kr *rrrt dr« I.«*tuH»nkt*n bi» tu 3 rt»tr§ jM«*xt»rhk**itrn »mt»rr 
Wlrtlrritl*. Kinpr»»r«amrr. * w .. HMk kau und *1 .*rI man « n««ht «rlnldrra. Kr hrur*t 
«*b imntrr an drr tirrnrr. I ml rt *hr 7.M»rlau«-r damit un**rh«*rt tu 4<m Kinn *lr« 

hturkr». W rrn«*r Kranit. t*r*«»u. marht da» »»«» «an/ aadrrmt Mttirla. Kj* drtttrt nur an. Itlmht 
|ah in «In Au»«lrut«na 4r* lirftihl» «irhrn — uml d*»rh. rr parkt drn Mr»»rhrtt »<»r drr Lhh 
aatnl. da« t«rf«hl bi* #«n« Kndr im nrf«t siitisfubkn Z»iw||i , m «Im brtdrn Männrrn «frhf 

Ltl lh*m rr mit allrn 7*iib«*t und Vrrftthroac*k«»u»frii rmrr Krau. Ihr *»t Hmtr I.u*-:«* H tfUrh 
•* 1 # rttbuotf. dr:»«ti«rh* M*t<! 








Das verschwundene Brillanlenhollier 

Paramount-Film der Ufa 
Regie: ClWence G. Badger 

In den Hauptrollen: 

Betty Compson, Raymond Griffith 


Berliner Volki Ztitun«. J. F*bcuar t§» 

Vom hinreißender Frohlirhkell. I nd dir 
KctHtlHi unter der K♦•!*»•• Itadicer» von der l’ir» 
iiiiiunt. in einfBi Tempo. im* Mleln He 

«•innen nieht atif kommen InUt Kinn ununtnr 
tmrlirtH) Folien lu«iiiter Kttiftilie > nieht »um 
letl am h »lnr l , h«*toirraplnet, »iImt 
r»*. iii-tiil ult dunh originelle AmtlMlURK 
Woani«*tmr situntMieen. «M alle» nherrmtft von 
len V\ irkuncenn einer icrandiirmn Auto» erfolguii*. 
I'mi tfol* aller tilManvRfeR * ••ntiBt n»an keinen 
\utC‘ oi.t'i k. JiL rnan rinn Konto«! te «leht, über 
In* man Imnrlii ti la* heu darf. H»r»lelleM*rh 
Vlri*terlei«tutmeii um Kayntond »»rilVith und 
Itetty i ump»ntt. 

Neue Berliner Zeitunq. 1. Tabruar 192% 

|iir«<r V i!m i«t nm Heißer. aber nln fabellu. fter. 
imnn-hahnili«*l»nr Itnilinr. huteterlproventia wnmri- 
knrn»eh. von ninnm Imtxe i.lnn. irrfinnotiillrn 
I niu|*o erfüllt, da» den Atem »er*»'lil«t|Ct. dir 
\enrii an»pannt und dir knliMe IH»*»*k 

tivitat xunirtitr nia*-ht. Km *n be««eren Iirtektii- 
ilo »ah man »eh**« «eil lan«[<*r /ml nieht nte'ir 
Iin* llafidlunic ml auf da« knapp«)«* noiNinn u 
«redraoift »an* auf Situationen ire«t#*||| . am 

i*t die***« Minitmtiti a:i Ifandlnna hmlittiil(<p 
% rrarlmitnl, mit welrber regmte* lttii««-tmii 
Mei «tenwhaft *ind dm s*eoeH ao*ir**fet!i und »«• 
«u» lüeri. mit weletmm llaffmement «md dm 
Situationen In« tur intstnn K *«i*»« *|iten> au* 
»rnutit? Wirklmh. da« alle« i»i wttihertreff 
lirb Aurh dem llumor ml ein werte« Feld 

.•Imceraumt, rin Humor, der In «einer Harnt 
laiuknl erfriert)! und »ich barmnnnrh in da* 
«ieaamthild rtnfu«t Ka>mond Uriffith iat ein 


prachtvoller Ueuüeman lo b. ein s hw»|>ielrr par 
r»rrll»*nre. *• lenki». ela*ti*eli. famo« in B« 
weiriiftic Uto! Mimik, um ein*«» lebendigen 
Humor Betty t'omp»on iet ihm eine f«ir»etie, 

Hotte und •ehauepielerierh »ehr »nbere l*art 
ueril. Hie * orw krt»jag**nde Hegte fuhrt t’larenee 
tiadger. Ke lohnt »ieh für jeden, diesen Film 
r.u »eben Kr eraiett be» «einer Vurfuhrunic 

einen durchschlagenden Krfolg. 

Vonsische Zeitung 3. Fabruar 1S2%: 

wenn man »in* verspreche. dall »*» immer 
»«• «pannend. »-) amüsant. »•* flott und mr allem 
mit *•• »ml Helb«tlrotim »erlauft wm in dm«eiti 
„Aerarhwundenen Bnllatilkollier . Betty 

t ump«oii n au «lebt formlieb. wie hinter dem 
tiiedliehen Bl imehen da» ethische l*rtnxip ge- 
horen wird und dann, auf Zureden, er¬ 

warbt e« aurli in »einen. Ka» rnoiul tinffith« 
dunklen Auiren. dm dem gefahrlieh spn*- 
t*ub»»ehen de* Bartetu*n> «»mpaChi»« b wider 
«preebeii Ha* alle«. ihh*|i einmal, bat 

Tempo und W ilt und ninuut »ieh nirlit ernster, 
al« der %u«e|iauer vertragen kann 

Bgrlintr Borten Courier «. Fohr 19»: 

l»er amu«ante«le Hoeb»lapler und tiauiicrfilni. 

Amüsanter al* alle Frank Hellen und l.ord 
l.iftter» . AA'itsig «imnnende Situationen er 
gehen »ieh. die dureb- und iiberkrenat w erdeli 
»oii einem reu» ollen lfm und Her ikberranebmder 
Vorgänge und Bewegungen Barnen, in 

denen die Ktiolngraphm e nt »eh«* ulend mitapielt. 
. . . Eine hinreißende Autojagd. Mit wen 
«atlolieller Teehnik uml »|»ieleru»rhe»i F.in 
fall«-n . I»er auagractrhnete Kegu*»et»r die»e« 
leirhteu. tempohaften Film» beiüt Oarenee 
Hadger . . 


8 Uhr Abendblatt. 3. Febr. 19» Fr« 

lieb i»t nieht nur die Ide» gut. sondern auch d'» 
Au«fuhrung irlanxend. Kill neuer. iu*>gr»rick- 
neter Kefiimrur. i'larcnen Badicer. hat die In* 
«meumrniig geleitet. die amerikanisch«* Trrhoik 
bat tbm alle ihre Mittel cur \ erfiigung gestellt, 
die reuende. lustige, übermütige Betty I «nr»p»oa 
»pielt die weibliche, ein für un» neuer, liebea»- 

I w urditfer l.ii»t*pieldan»teller, Ifaymoiid t•«i»tb. 
dm manuliebe Hauptrolle . . . Ih*n Höhepunkt 
aio*r liildet der Kaub de* Hrillaiitenkollmr». 
Kaulmrbaude ir«*i»it die Min ilwrtir IltUcbdrtb 
Hunte. In Auto» und auf Motorrädern geht dir 
lulle J.-nrd »on s«n Kranriaea hi* Mexiko 
Hm Krano«e ft«*tty < onipaou »pirH reuend, dl« 
raaende Autofahrt i»t eine itlnu en»».* »|N*rtliek« 
l.eietiiiitf. die Bilder der l^tndae' aften. duirb di* 
»ie fuhrt, »ind »on be»ondorer Behmbei*. 

Berliner Lobet-Anzeiger. 3. Fibr *«* ; 

Wae diesen anierikaiii»ibeti Kriminalfilm »ebee** 
wert tiiarht. i»t da» ra»ende. »leb uliernturtend** 
Tempo ... I>a werden mit t.enrbh k dir 
loll«teu \ erwiekluitfc<*h ««deirbaelt. l’nd ff flB 
»ie uelo«t werden, ertrelmn »leb neu* . *•f* 
bloffemte >itu»lion«‘ii. Immer wrieder nee** * 
»tei^ert **ieli eine s* *ne au d«*r anderen »® 
einen t«»llen Wirliel lelienditfvter Wirknn* bi* - 
ein. I ml der KHytbiuu» de» tleaebeben» ubef- 
ir.iiii 9k h au» !> .i f bf HeeacbM 8 m di« 
Spieler aweb anatellen, i»t wittic. wird d*- 
iall »u immer unerhörterem Kinfall . Bat 

iiioml tirtffitb »| ielt den I nbekannlen **• 
laetmliider Seii*»t» eratAndliebkeit in dm unm*ß- 
lu b«ten Hitnationen . Ib*u» l'umpaon mku* 
diert ihm. Liebr**iKen*l und hub»eli »on wrirk- 
»aiio r \ ii'drink-f.iliiuk »*it l»**r Film fand »■* 
I T. TaiieiitKieii«traU*' »iel Beifall 



Universum-Film-Verleih G. m. b. H. 

Verlrihbetrieb der 

Universum-Film Akfiengesellschafi 





Nummer 990 


firnem Gto gro pfj 


Seite 15 



dttm^fdbon 


K'HÜp 






I) I E M Ü H I. E V () N SANSSÜ U C I 


Fabrikat: Fox-Film 

Verleih: Fox-Film 


Hauptrollen: Gebühr, Hanni Weiße. 

Anita Dorris, T$hi*cho*.< 


Länge : 3100 Meter {10 Akte) 

Uraufführung: Capitol 


in Capitol zeigt man den neuesten Film der deutschen 
Fox. Die Geschichte von der Mühle von Sanssouci, 
in urpreußischer Stoff, der, oh mit oder ohne Tendenz, 
nen preußischen Film gegeben hat. Autor und Her¬ 
steller legen Wert darauf zu betonen, daß sie keinerlei 
»litische Absichten hatten. 

Es muß auch ohne weiteres zugegeben werden, daß 
ich im Film in der Handlung sowohl wie in der Szencn- 
uhrung nichts findet, das auf irgendeinen Zweck hin- 
dcutet. Deshalb wirkt der Film aber doch, sagen wir ein¬ 
mal. patriotisch, was natürlich keineswegs irgendwie als 
edauerlich oder fehlerhaft ausgelegt werden kann 
Die Handlung selbst ist bekannt. Es schwirren ein paar 
; icbesgeschichtcn drumherum und es ist reichlich dafür 
esorgt, daß die Grenadiere Gelegenheit zu Schlachten- 
ildern und zum Exerzieren erhalten. Jene Szenen wir- 
en natürlich am stärksten und bringen den berühmten 
auten Beifall auf der ganzen Linie. 

Die Darstellung ist durchweg gut. An der Spitze mar- 
hiert wieder Otto Gebühr, der alte, bewährte Fridericus, 
ier seine Maske so meisterlich zu gestalten weiß, daß er 
eitgenössischen Porträts ganz nahe kommt. 

Im übrigen ist alles aufgeboten, was in Berlin gut und 
‘illig ist Die Barberina übertrug inan der Tschechows. 
Bei den Generalen Schwerin, Ziethen, beim alten Des- 
»uer und bei Winterfeld wollte man dem historischen 
'><ldc wenigstens nahekommen, besonders John als 
Husarengeneral fand lebhaften Beifall. Der Voltaire des 


Karl Götz wirkte wie ein zeitgenössisches Porträt. — 
Schließlich hat man zum Schluß auch noch die Exzellenz 
Menzel bemüht und hat so alle Ingredienzen gemischt, 
die zu einer publikumswirksamen Bowle notwendig sind. 

Der Film wird überall in Deutschland vollen Erfolg 
haben. Auf wessen Konto er zu setzen ist ist nicht so 
einfach zu sagen. Zunächst natürlich wird es de-s ganze 
Milieu und der Stoff sein Schließlich auch die Darsteller, 
ganz zuletzt die Regie. 

Der Film ist mit recht viel Routine und von 
dem Gesichtspunkt ausgehend gemacht, ein Bildwerk her¬ 
zustellen. das möglichst billig und von möglichst starker 
NX irkung ist. 

Diß dabei natürlich die Kunst etwas zu kurz kommen 
mußte, bedarf weiter keiner Erörterung. Aber schließlich 
fragt ja der Thcaterbes:tzer nicht danach, ob ein Film 
hochkünstlerisch sondern danach, ob er ein gi.tes Ge¬ 
schäft und ob er billig ist. 

Die musikalische Begleitung lag in den Händen von 
Schmdt-Gentncr. Er benutzte selbstvei stündlich die 
alten wirkungsvollen Militärmärsche und, was mit leisem 
Schmunzeln bemerkt wurde, den Mihtärmarsch tus dem 
Rosenkavalier der zuletzt hier in Szene gegangen war. 

Auf der Bühne tanzte Lucie Kieselhausen zwei kleine 
Episoden von Schubert. Man sah ein entzückendes 
Bühnenbild und freute sich an der leichten schönen Kunst 
der begabten Tänzerin, die das Programm recht hübsch 
und gefällig einleitete. 





Das verschwundene BriOantenkollie 


Iß 


Paramount-Film der Ufa 

Regie: Clarcncc G. Badger 

ln den Hauptrollen: 

Betty Compson, Raymond Griffiih 


Berliner Volks Zeitun«. 3. Februar 192» 

Von hitirriBfndrr F'r4ihlt«*hkei» I tul «lai 
g»*boten unter »ler Krtfir liailirrr» »W* der l'ara 
i.ount, in rmmi Tempo. ds« trg» mletn Be 
iinnrn nirhl anfkomnien In Ul Kine uiiunter 

bruchene Kuliir tu«ftisc**r KioflUr mich» »um 
gen ,*i«*n I •*»( twb der Photographie), über 
ras» t, toi oft «lur« h originelle \ii«nn»/nuu 
kuRi -i ii«-r ^iluaituMNi, und all**» überragt toi» 
l«*n Wirkungen einer gran»ii*e»«*n Autot«*rfolgung. 
I n.l tr-.tjf »ii> r Spannungen tergill« nun k**tnen 
tug« * 1 * • k lat* matt eine korn«Mti«* «lebt. über 

lif inan lirnlM'b la< hru »larf Hur»»etlef i»e|»: 

Meister u*i»ftittü»tt om Hatnmnd • • r»Vf »fl* und 
lletty i «nfMR. 

Neue Berliner Zeitunq. i. Fehruar i)»: 

|iir«»-r I tim i«l rin R**itler ai»»*r **»n t»l*«*lh.- ft**r. 
«ititta» bahmli» h*-r Reiii*»r. hutch'rlproxerttig nmert- 
Lituo'li. v«hi rmriti kettrndm. irr«it»n«*»t||en 
remt>u erfüllt, da* •♦••tt \t»m ter«» Magt. dn* 
\rrwti an«pannt und «rllii dir kuhl«te ti|»»«*k 
ilvital xuntehlr macht. F.iwn br»»»*rrn iletekli« * 
»lim -al« man »chntt «eit langer Zeit mein nir-ir. 
|l|r Handlung id auf da« knap|»«te rit««mm*-t< 
gedrängt gau* auf Hituainotcti ipoirltl . . wir 
»t dt»**«*« Minimum a:i Handlung ItiidtuiK e 
«rrarlirtlrl, mit wrlrhrr regtet»** hatschen 
M»*i «ter«ebaf» * U»d die Mn fti a»i«g»*f»*llt mol g* 
«»»Tigert, mit w Hellem Raffinement »iimI «tie 
SMuatiunrn In« mr letalen hon*et|ii«*MS au> 
genutxl! Wirklich. da« alle»» i»t unübertreff 

ich Aurlt dem llum«»r n*t rin wette« K»*ld 

««Itigeraumt. ein Humor, »ler in »einer Harm 
»Hogkmt erfrischt und »irh haruinn^rh in da« 
«•esamthild einfugt Raymond tirtffith t»i ein 


praebtt oller t*enUeman l*ei». eilt »»• l»au«piel«-r |»ar 
rirrilmre. n.*lrnk»g. rla«ti«»-h. fam*»« in B« 

« rgung und Mimik, um ein «in lebendigen 
lluntor ■ ■ ttrtt) t'otitp»M»n irt iliui eine forsche. 
Hotte und •ehau»|*ieleri»eh »ehr »irhere Par» 
•irein. Ihe »or* %rt«jagemle liegte fuhrt t Mare nee 
itadger. Fi» lohnt sieh für >*«lrn. dienen f ilm 
XII «eher. . Kr ersielt hei «enter \ «»rfuhrung 
einen *{ureh»eblag«’i*den Krfotg. 

Vossitche Zeitunq. 3. Februar 192». 

»i-iin mai> »in« ver«|»ra«lu*. »lall »•« Immer 
t»e «pan ne ad. »-» amu«ant. ««• f1*»it und utr allem 
mit «•• tie| H**th«tir*»liie x.rlauft »ir in die«**iu 
..Verschwundenen Hriilantkolhef*’ . . Betty 

tornpsnn n an «o*ht formlu-h. nie hinter dem 
ninlliehen '»t.rmlien «Ja« etln«ehe Prinxtp ge 
l»«»r»*n wird und »lann. auf Zureden, er 

uaelit e« aueli tu «einen. Hat molul («riffith* 
dunklen \ugen. »In* dem gefährlich *pitx- 
HUhi«rhen de« Bartehctn» «y »iipittiii«» h »ider 
«preehen |ia« alle«, mtel» »‘initial. hat 

Tempo und W itx uml nimmt «teh meh* eru«i**r. 
al« der 7.o»eliaoer tertragen kann 

Berliner Bttraen Courier t rohr. na 

Her amu«ante«te ll»H*h«ta|»ier ’ind l*aun«‘rfilni 
Vnni'anter al« alle Krank Heller» und l.**rd 
l.i«t»*r« W itxig «|iaxin»*nde Situationen er 

geben «ieh. »Io* dnreh- uml ub«*rkr»*»»xt w.*r»len 
v»»n einem re»*'«Men Hin und Her uberrase hender 
V »»rgaug»* und Mett »• gongen s/eiien. in 

»lenen die Ph»»l»>gra|*lii»* eiil«eli»*Mlen«l initepielt. 

Fine hinreiUetnie \ot«>jag»l Mit M*tt 
*atu»neller Teehnik und «pieleriorhen F’.m 
fallen . . lier ausgexetch fiele Kegiescor die»«*« 
leichten, tempohaften Kilrn« heillt »Marenee 
Badger 


8 Uhr Abendblatt. Tehr. n» ft* 

!i«-b i*t in-lii »utr «I;» M«« 

%o«fohrung glauxeud. F‘.m neuer. au«g»**» -, ck* 
tiefer R»*gi«.«»*ur. t'tareiice Ha«lger. hat »Me 1° 
«xetiierung geleitet« die amerikanische Technik 
hat ihm alle ihre Mittel tur Verfügung getteIH 
»lie reisende lu«t«ge. ulM*rinutige Beftj t omp»»** 
«pielt die weihliehe, tnn für un» neuer, lieben** 

I w ordiger Lttsttapieidarstelter. Raymond l.nifilk. 
»io* mannliehe llauptrolle . . . Ih*n ll««h»*|*unkt 
ai*er bildet »ler Kaut» •!»•» Bnllautefik**llier«. I*»# 
RA uh ec h amle treibt di»* onw ahr«eliei?»lich*t« , n 

liing.- In Auto» uml auf Motorrädern g»dit dir 
tolle .lag*l t»»n '»an F'ranei)*c«> hi« M»*\tk«» 

Hie graxm»e lt«*tt> fttmpMM »pi« *t reuend W 
ranen de Autofahrt i«t eine glauten«!* »p*rtlicha 
l.«»ietung. die Hil«|«*r »ler Und»» ' alten, durch dt* 
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Berliner Lokal Ameitifjr, 3 Fahr .s» 

\\ diew* «. amerikanischen h ri»»uiialfilni adkaei 
wert macht. i»t da« rasende. »»»*li uher»turaer»dc 
Tempo l»a werden mit t»eechi«k dir 

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bluffende Mtiiaiionen. Imm»*r wieder neu»*, 
«ieig**rf «u*h »Miie »i »ne an der amlerei» ir 
einen t»»ll«*n W irhel lt*lo»iolig»t«*r H irkung bio- 
ein. I »ul »ler H'itfhuiu* »le* f;e«<*heh»*n« ubrr- 
tragt »n*h aueh a*»f die Men«e|»en. W»» dir 
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la»*heln»l»*r Belbalterslatolliehkeit in *len unniof- 
liehsten Sitnatiollen . Ih*lt> t*«Mit|M 0 »li «*‘kuB 
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I «inner \u«»lruek«fahigkeit |»**r F'ilm fand '» 
I T. Tanentxte|;«t raffe tiel Beifall 



Universum-Film-Verleih G. m. b. H. 

Verleihbetrieb der 

Universum-Film Aktiengesellschaft 








Nummer 990 


Rincmatograpft 


Seite 15 




I) I E M Ü II L E V () X S A X S S () V C I 


Fabrikat Fox-Film 

Verleih: Fox-Film 


Hauptrollen: Gebühr, Mannt VireiBe, 
£nita Dorris, Tshechow.t 


l ange : 3100 Meter (10 Akte) 

Uraufführung: Capitol 


rn Capitol zeigt man den neuesten Film der deutschen 
Fox Die Geschichte von der Mühle von Sanssouci, 
in urpreuliischer Stoff, der, ob mit oder ohne Tendenz, 
nen preußischen Film gegeben hat. Autor und Her¬ 
teller legen Wert darauf zu betonen, daß sie keinerlei 
ditische Absichten hatten. 

Es muß auch ohne weiteres zugegeben werden, daß 
ich im Film in der Handlung sowohl wie in der Szenen, 
ihrung nichts findet, das auf irgendeinen Zweck hin- 
■ eutet. Deshalb wirkt der Film aber doch, sagen wir ein¬ 
mal, patriotisch, was natürlich keineswegs irgendwie als 
edauerlich oder fehlerhaft ausgelegt werden kann. 

Die Handlung selbst ist bekannt. Fis schwirren ein paar 
'cbesgeschichten drumherum und es ist reichlich dafür 
esorgt, daß die Grenadiere Gelegenheit zu Schlachten- 
ildern und zum Exerzieren erhalten. Jene Szenen wir- 
en natürlich am stärksten und bringen den berühmten 
auten Beifall auf der ganzen Linie. 

Die Darstellung ist durchweg gut. An der Spitze mar- 
thiert wieder Otto Gebühr, der alte, bewährte Fridericus. 
er seine Maske so meisterlich zu gestalten weiß, daß er 
eitgenossischen Porträts ganz nahe kommt. 

Im übrigen ist alles aufgeboUn, was in Berlin gut und 
»llig ist Die Barberina übertrug man der Tschechowa. 
Bei den Generalen Schwerin, Ziethen, beim alten Des- 
auer und bei Winterfeld wollte man dem historischen 
hlde wenigstens nahekommen, besonders John als 
iusarengencral fand lebhaften Beifall. Der Voltaire des 


Karl Gütz wirkte wie ein zeitgenössisches Porträt. — 
Schließlich hat man zum Schluß auch noch die Exzellenz 
Menzel bemüht und hat so alle Ingredienzen gemischt, 
die zu einer publikumswirksamen Bowle notwendig sind. 

Der Film wird überall in Deutschland vollen Erfolg 
haben Auf wessen Konto er zu setzen ist ist nicht so 
einfach zu sagen. Zunächst natürlich wird es de s ganze 
Milieu und der Stoff sein Schließlich auch die Darsteller, 
ganz zuletzt die Regie 

Der Film isl mit recht siel Routine uid von 
dem Gesichtspunkt ausgehend gemacht, ein Bildwerk her¬ 
zustellen, das möglichst billig und von möglichst s*arker 
Wirkung ist 

Daß dabei natürlich die Kunst etwas zu kurz kommen 
mutite. bedarf weiter keiner Erörterung. Aber schließlich 
tragt ja der Theaterbesitzer nicht danach, ob ein Film 
hoch künstlerisch sondern danach, ob er ein gutes Ge¬ 
schäft und ob er biliig ist. 

Die musika.ische Begleitung lag in den Händen von 
Sch nidt-Gentner Er benutzte selbstverständlich die 
alten wirkungsv dien Militärmärsche und, was mit leisem 
Schmunzeln bemerkt wurde, den Militärmarsch aus dem 
Rosenkavalier der zuletzt hier in Szene gegangen war 

Auf der Bühne tanzte Lucie Kieselhausen zwei kleine 
Episoden von Schubert. Man sah ein entzückendes 
Bühnenbild und freute sich an der leichten schönen Kunst 
der begabten Tänzerin, die das Programm recht hübsch 
und gefällig einleitete 



Seite 16 


Rinematograpf) 


Nummer 


EIXE VERWORFENE 

Fabrikat: Metro-Goldwyn 

Verleih: Deulig 

Hauptrollen: Viola Dana, Monte Blue. 

Lew Cody 

Länge: ca. 2400 Meter (7 Akte) 

Uraufführung: Alhambra, Kurfürstend. 


in Film mit der rassigen Viola Dana und schon darum gerne 
willkommen geheilten 

Man hat die Darstellerin, deren Filme früher bei uns sehr 
beliebt waren, lange nicht gesehen. 

Der Film selbst ist ja nicht besonders originell, das Manu¬ 
skript nicht mit überwälti¬ 
gender Kunstlerschaft auf¬ 
gebaut, aber das Tempera¬ 
ment der Dana reißt über 
leere oder verzeichnete Stel¬ 
len hinweg. 

Die Handlung ist diese: 

Die kleine Joline. ein hüb¬ 
scher schwarzer Racker, hat 
..einen Fehltritt begangen 
Als sie mit ihrem Kindchen 
nach Hause kommt, weist ihr 
der hartherzige Vater die 
Tür (was er mit einem allzu 
großen Aufwand von Dra- 
ma'ik macht.) 

Joline, die sich nicht zu 
helfen weiß. bringt ihr 
Kindchen im Findelhaus 
unter, dann wird sie schnür- 
stracks Tänzerin im Pariser 
Montmartre-Kasino, und als 
solche schnell der Liebling 
des Publikums. Ein übler 
Bursche, der sich als ihr 
..Beschützer" aufspielt, will 
sie an den Grafen Adrian 
de Roche verkuppeln. Aber 
Joline wendet ihre Zunei¬ 
gung Paul Granville, einem 
lungen Maler zu, dessen 
Modell sie wird. Das erste 
Bild. „Die Bachantin' . erhalt 
auf der Kunstausstellung den 
ersten Preis, der frühere 
Herr Beschützer zerschnei¬ 
det voll Wut das Bild, was 
für den jungen Künstler Granville eine ausgezeichnete Reklame 
ist. Alle Welt will Bilder von ihm haben. Als er nach einer 
Legende von einem Rosenbusch im Kloster, den die Madonna 
nach langer Dürre wieder zum Erblühen brachte, eine „Ma¬ 
donna mit dem Rosenousch" malen soll, gibt es böse Konflikte 
mit Joline, da Granville für die Madonna ein anderes Modell 
ais die kecke Joline wählen will. Joline aber beißt alle Be¬ 
werberinnen heraus. Granville sieht plötzlich, daß sie doch das 
richtige Modell ist. Er malt sie vor dem Rosenbusch, der 
plötzlich wieder erblüht Dieses Rosenwunder bewirkt eine 
völlige Wandlung in der bisher so leichtfertigen Joline. Sie 
geht in sich, verlaßt Granville. holt ihr Kind aus dem Kloster, 
in dem es untergebracht war, und lebt nun mit ihrem Kinde 
ganz in der Stille. Bis — nun, bis ein gütiges Schicksal sie 
wieder mit Paul zusammenführt, und der Abt des Klosters die 
beiden unter dem wundertätigen Rosenbusch zusammengibt. 

Etliche Einwände verlieren ihre Geltung durch die Be¬ 
setzung der weiblichen Hauptrolle mit Viola Dana, die wahrlich 
keine auf Draht gezogene Filmpuppe, sondern ein Mensch voll 
strahlenden Lebens und von einem unbändigen Temperament 
ist. Kein toter Punkt, aber bei allem Überschäumen auch kein 
Zuviel und keine Übertreibung. Famos, wie sie lauert, als Gran¬ 
ville für die Madonna ein anderes Modell nehmen will, und wie 
sie die verschiedenen Reflektantinnen hinausgrault. 

Der Film wird allenthalben starke Wirkung erzielen. 


M A TTI A P A S C A L 

Fabrikat : Albatros-Film 

Verleih : Hirschel-Sofar-Film- 

Verleih G. m. b. H. 
Hauptrollen : Mosjoukin, Pradot 
Länge: 2500 Meter (8 Akte) 

Uraufführung: Marmorhaus 


hne den Ruhm der Bühne, der sich an Pirandellos Nanu 
geheftet hat, wäre der Roman des Mattia Pascal m 
verfilmt worden. Denn gerade Pirandello, der sich in alle 
seinen Werken mit der Lösung merkwürdiger, rein abstrak 
zu erfassender Probleme herumschlägt, geht dem Bildhafte 

aus dem Wege. So blie 
denn auch vom Geiste ode 
besser vom Intellekt des It. 
lieners sehr wenig übrig. Un 
der Film gibt mehr die Illu- 
strierung einer Lokalnot i. 
vom Manne, der sein Lebe 
verlor, da ein Ertrunkene! 
für ihn gehalten wird, der e 
namenlos weiterleber muß 
darüber aber nicht glücklich 
sondern melancholisch bleih 
wie zuvor. Man kannte die 
ses 1 hema auch ins Humor 
volle timbiegen, was ihn 
vielleicht besser ansteher 
würde. Aber Humor erblüht 
im Klima Pirandellos nicht 
der die komischen Seitei 
seiner tragischen Figuren vor 
lauter Problemstellung über 
sieht. 

Leider sind die Bearbeiter 
des Romans nicht radikal 
genug gewesen, die Vor 
gänge auf das Filmische um 
zustellen. Sie klebten pie 
tätvoll am Original, wo du 
Herauslöcung der Handlung 
aus dem Wust gehirnlicher 
Spekulationen notwendig ge 
wesen wäre. Man muß 
sehen, wie in Amerika mit 
Romanen umgesprunger 

wird, um zu erfassen, wa* 
hier versäumt wurde. Denn 
das Manuskript hindert der: 
Regisseur Marcel L'Herbier, in dem wir ein großes Talent be¬ 
grüßen, sich zu entfalten und in den Ablauf der Dinge das not¬ 
wendige Tempo zu bringen. 

L Herbier gibt bewundernswerte Feinheiten. Er dämpft die 
an sich schon schwache Handlung gewiß manchmal zu sehr. 
Aber er läßt dann wieder Schönheiten und seelische Verfeine¬ 
rungen ahnen, die seine große Begabung verraten. Wenn bei 
alledem der Film an vielen Stellen nicht darüber hinauskomn t. 
interessant zu sein, liegt das an dem Manuskript. 

Vielleicht hätte L'Herbier gut daran getan, die Vorgänge in 
gespenstisches Licht zu tauchen und sic weniger naturalistisch 
zu geben. Es ist durchaus kein Zufall, daß bei ihm die drama 
tischen Szenen, etwa der Zusammenstoß mit der Schwieger¬ 
mutter, die Spielsaalereignisse, den Ablauf beschleunigen. Fr 
hätte vor allen Dingen die Hauptrolle einem weniger natura¬ 
listischen Darsteller als Iwan Mosjukin anvertrauen sollen — 
etwa Conrad Veidt, der gewiß an dieser Stelle besser am 
Platze gewesen wäre. Mosjukin ist phne Zweifel eines der 
größten Talente der europäischen Filmkunst, aber die Rolle 
des Mattia Pascal lag ihm gar nicht. Mosjukin braucht Ex* 
plosionen, um sich entzünden zu können, er braucht Szenen, 
in denen seine Leidenschaft hervorbrechen kann Gerade da* 
aber bot ihm dieser Film nicht, der ihn zu dauernder Passivi¬ 
tät verurteilt. Trotzdem bleibt der Film als Erzeugnis der 
neuesten französischen Filmkunst beachtenswert. 



„Eire Vtrworfci«". Phot Metro. 


\ummei 990 


ftinematograpf) 


Stile 17 


DAS GEHEIMNIS EINEM DAS VE K SC H \\T N I) E X E 
STI’ N I) E Kill ELAN'TEX KO 1.1.1EII 


Fabrikat ; 
Verleih: 
Hauptrollen: 

Länge: 
Uraufführung 


Munch. Lichtspiclkunsi 
Bayer. Film C. m. b. H. 
Ernst Reicher. Helena 
Makowska, Hilde Horst 
1974 Meter 16 Akte) 
Schauburg 


Fabrikat : 
Verleih: 
Regie: 

Hauptrollen : 
Länge; 


Paramount 

Ufa 

Clarence Badger 
Griffith. Compson 
2189 Meter (7 Akte) 



leses Geheimnis wird von Stuart 
Webbt, dem berühmter Detektiv. 

Jer sein treues Kinopublikum hat. na- 
irlich restlos enthüllt. 

Die Detektivgeschichte, die diesmal 
Jen Scharfsinnproben des großen Kri¬ 
minalisten die Grundlage gibt, hat in 
Jen Ansätzen manches Interessante. 

\ur müßte etwas mehr Kopfzerbrechen 
uf die Schürzung des Knotens ver¬ 
wandt werden. Die Logik braucht heim 
\ufbau der Handlung kein kremdhegnff 
zu sein 

Die Dinge liegen so: Hoteldiebstähle 
roßen Stils in den internationalen 
remdenzentren. ln London holt man 
A ebbs. damit er die Diebstähle auf- 

klär«. 

In London wurde ein Herr Howard 
rmordet aufgefunden. Ein lunger 

'taler, der Liebhaber des Mündels des 

Ermordeten, wird wegen Mordverdachts 
erhaltet. Webbs nimmt sich der Sache 
»n; er findet sofort mehrere schwer¬ 
wiegende Beweismittel, die dartun. daß 
'»er ein anderer Interessent, der Neffe 
ies Ermordeten, am Werke war. Merk¬ 
würdigerweise ist die Polizei an diesen 
'chwerwiegenden Dingen völlig blind 
orü bergegangen. Ein abgerissener 

Manschettenknopf. den Webbs_ 

I atort findet, leitet ihn auf die richtige 
Spur. Da kommt noch eine ziemlich 
verwickelte Sache dazu: Geraldine 
Kreagh eine reiche junge Dame, sucht 
ihre vor längerer Zeit ahhandengekom- 
men * Schwester. Webbs kommt darauf, 

Jaß zwischen der Mo^dSache und der 
Angelegenheit Kreagh ein Zusammen¬ 
hang bestehen muß. 

Die Lösung ist so Bill, der Neffe des 
ermordeten Misters Howard, hat die 
iunge Ethel Kreagh in einem Wander¬ 
zirkus auf treten sehen. 

Wieso sie dazu kam, weiß 
man nicht. Er kam auf fol¬ 
gende Idee: Ethel tritt in 
d en Varietes großer Städte 
*!* Trapezkünstlerin auf 
ur den Beifall bedankt sich dann Bill in dem gleichen 
Kostüm, die Perücke vom Kopfe reißend. Damit niemand 
den Trick bemerkt, holt BtU die Dame immer auf einer 
Strickleiter in die Theatergarderobe. Er benutzt die Zeit 
des Auftretens von Ethel. um die Diebstähle auszuführen. 
Auch seinen Onkel hat er in dieser Zeit ermordet, um das 
«stament, das ihn enterbt, beiseitezubringen. 

Die Geschichte mit der Variet^nummer. in die sich eine 
Dame und ein Herr (der Öffentlichkeit und den Kolleget. un¬ 
bekannt) teilen, ist reichlich konstruiert. 

Aber das Ganze ist unterhaltsam, mit der für Filme dieser 
Art nötigen Spannung gemacht, so daß der Film als Unter¬ 
haltungsware seine Wirkung tut. um so mehr, als der Regisseur 
Dbal im Ganzen sorgfältige Arbeit leistete, und das Genre der 
Detektivfilme noch immer viele Liebhaber hat. Wir glauben 
*ogar, daß Detektivfilme immer Zugkraft haben werden, wenn 
1« wenn die Handlung mit Phantasie aufgebaut wird. 


Uraufführung: U.-T. Tauentzieo 


ine der reizendsten Detektiv komo- 
dien, die lemals über die Leinwand 
flimmerten, bereitete den Zuschauern 
im Tauentzienpalast so vielen Spaß, daß 
sie dem Film bei ..offener Leinwand*’ zu- 
lubelten Fr gibt dem anderswo längst 
geschätzten Bonvivant Raymond Grif¬ 
fith Gelegenheit, sich vortrefflich bei 
uns einzuführen, und Betty Compson 
kann sich wieder angenehm ins Ge¬ 
dächtnis zuruckrufen. denn man sah sie 
in der letzten Zeit sehr selten. 

Das verschwundene Brillantkollier ist 
natürlich ein gestohlenes, aner eiwes. 
das schließlich, wenn auch n letzten 
Augenblick, zurückgebracht wi*d. Gnf- 
flth stellt einen Hochstapler dar. der »n 
einer berüchtigten Taverne *in hüb¬ 
sches. aber auch keckes tunge* Mädchen 
kennen lernt. Er düpiert die ganze Ge¬ 
sellschaft. wie denn im Film nahezu ein 
jeder ein betrogener Betrüge ist. Das 
Öril antkollier ist das H« chzeitsge- 
schenk iür eine iunge Millionärin — und 
sowohl Griffith als auch die Diebes¬ 
bande um das kecke Mädchen. ia dieses 
selb«; machen sich daran, den Schmuck 
zu stehlen. Nach Überwindung merk¬ 
würdiger und komischer Hindernisse ge¬ 
lingt es Griffith und dem Mädchen, die 
schließlich damit über die mexikanische 
Grenze flüchten. Hier bekommen sie 
aber Gewissensbisse und bringen das 
Kollier zurück, nachdem die Trauung 
eben vonstatten gegangen wer. 

Um diese schon an sich reizende 
Fabel rankt sich ein Kranz witziger Ein 
fä’Ie. entzückender Episoden i.nd schalk¬ 
hafter Vorgänge. Wie in der Posse 
wird jeder verwechselt, und die beiden 
Hauptdarsteller schlüpfen mit fregoli- 
Hafter Geschwindigkeit in eine andere 
Figur. Clarence Badger. der Regisseur. 

hat das Werk sehr leicht 
und sehr beschwingt ge¬ 
halten. Griffüh verkörpert 
den feinsten Komödientyp 
über den Amerika heute 
verfügt. Seine graziöse Art 
erscheint uns unnachahmlich. Ein gesunder Instinkt hin¬ 
dert ihn. ins Groteske zu entgleisen, und so ist er im vulgären 
Sinne kaum amerikanisch. Betty Compson hat schon öfter be¬ 
wiesen. daß sie Humor besitzt. Als diebische Gefährtin von 
Griffith hat sie hinreichend Gelegenheit, Übermut und Ver¬ 
schmitztheit zu vereinigen und mit entfesseltem Humor über 
die Leinwand zu gehen. Sie erinnert in ihren besten Augen¬ 
blicken an Ossi Oswalda. wenn ihre Art auch gebändigter, an 
dramatischen Akzenten reifer ist. Freilich hat Ossi Oswalda 
in der letzten Zeit keine so außerordentlich entwicklungsfähige 
Rolle gehabt, wie sie hier der Betty Compson von einem leider 
ungenannt gebliebenen, vortrefflichen Drehbuchschreiber ge¬ 
boten wird. 

Unsere Manuskriptverfasser sollten sich diesen Film ansehen 
und an ihm lernen; vielleicht merkt doch einer oder der andere 
unserer „bewährten** Autoren, in welch ausgefahrenen Gleisen 
sic sich allesamt bewegen 


..Das Geh «•■mm «u»cr Stunde 


/ W £ mrlku 


Seite 18 


I) KH MANN SH IN HU 
FH AT 

Verleih: Stern-Film G. m. b. II. 

Regie: Felix Rasch 

Hauptrollen: Lucie Doraine, Nils 

Asther, Klein - Roggc, 
Kaiscr-Tietz 

Uraufführung: Kammerlichtspiele 


Rmcmntoprouh 


l>IK SCIILANdF VON 
PARIS 

Verleih : Filmhaus Wilh. Feindt 

Regie: Rex Ingram 

Hauptrollen: Barbara La Marr. Ramon 
Novarro, Lewis Stone 
Uraufb hrung: Apollo-Theater 
Länge 2258 Meter (7 Akte) 


Nummer 99u 


FNTKH DI'.H SONNF 
l)KH Sl'DSKK 

Verleih: Filmhaus Wilh. Feindt 

Regie: Rex Ingram 

Hauptrollen: Alice Terry, Ramon 
Novarro 

Uraufführung: Apallo-Theater 
Länge: 1908 Meter |7 Akte) 


er Mann ist ein junger Erfinder, der 
klagt, daß ihm zu seinem Glück nur die 
..große Karriere' fehlt, der aber, als seine 
hübsche junge Gattin Anstalt macht, eine 
Pensionsfreundin. bzw. deren Galten, 
einen steinreichen Bankier für die Erfin¬ 
dung ihres Mannes zu interessieren, stol* 
erklärt, „er brauche keine Projektion 
Nun. die schöne Frau bringt 
den Bankier doch dazu, die 
Erfindung zu finanzieren und 
führt den Geldmenschen, der 
sich natürlich mehr für die 
Frau als für das Patent des 
Gatten interessiert, ganz nett 
an der Nase herum. 

Soweit wäre die Ausfüh¬ 
rung der Idee, die den Ver¬ 
fassern offenbar vorschwebte, 
ganz richtig, aber dann hat 
der weitere Verlauf mit den 
Grundgedanken nichts mehr 
zu tun Die Frau begibt sich 
in Situationen, aus denen sie 
wahrlic! nicht durch ihre 
Klugheit oder weibliche 
Schlauheit ungefährdet her- 
auskommt. Sie gewährt meh¬ 
rere Male einem Manne, von 
dem sie genau weiß, daß er 
keine guten Absichten hegt, 
ein Stelldichein und nur die 
Pfiffigkeit und Fürsorge 
eines treuen Freundes be¬ 
wahrt sie vor schlimmen Er¬ 
fahrungen. 

Manches ist sehr hübsch, 
so z. B. die Szene, als die 
schöne Frau dem Bankier, 
der mit ihr im Auto nach 
einem Ausflugsort gefahren 
ist. dort sein Auto eine 
Panne haben läßt, damit 
nicht mehr am gleichen 
Abend zurückgefahren wer¬ 
den kann, ein Schnippchen 
schlägt, indem sie telepho¬ 
nisch schleunigst Kind und 
Kinderfrau herbetruft. — Da eine schone 
Italienreise die Schauplätze gibt, sieh' 
man herrliche Landschaftsbilder. 

Lucy Doraine sah sehr schön au», trug 
die vielen pikfeinen Kleider mit Grazie, 
für dramatische Szenen aber hat sie nun 
einmal keine Ausdruckskraft. 

Man sollte ihr nicht Starfilme. sondern 
EnsemblefÜtne schreiben, in die sich ihre 
sympathische Persönlichkeit ungefährdet 
einfügen könnte. 

Felix Basch, der Regisseur, leistete 
saubere Arbeit, die hübscher EinfäPe 
nicht entbehrte; Franz Planers Auf¬ 
nahmen sind durchweg geschmackvoll. 
Sehr gut Klein-Rogge und Kaiser-Tietz, 
etwas blaß der Erfinder von Ni's Asther. 
Ein begabtes Kind die kleine Schünemann. 


chwarze Orchideen" heißt der Roman, 
den ein berühmter Schriftsteller eben 
vollende.e. und dessen Inhalt er seiner 
etwas le chtfertigen Tochter warnend er¬ 
zählt. Diese Rahmenhandlung ist über¬ 
flüssig und nur gemacht, um ein gutes 
Ende, das die eigentliche Handlung nicht 
hat. bringen zu können. Diese Handlung 


selbst ist ein echter Reißer, packend ge¬ 
macht und von Rex Ingram in spannen¬ 
dem Tempo inszeniert. 

Madame Zareda. eine Art Madame 
de Thebes, die kraft ihrer kristallenen 
Zauberkugel in die Zukunft blicken kann, 
begnügt sich nicht damit, aus ihrer Hell¬ 
seherei ein gutes Geschäft zu machen, sie 
ist ein Dämon, der alle Männer, die in 
Leidenschaft zu ihr entbrennen, ver¬ 
nichtet. 

Barbara la Marr, die dieser Tage Ver¬ 
storbene, gab die abenteuernde Frau 
Zareda mit weit über das Konventionelle 
hinausreichenden starken Mitteln. 

Ein richtiges Kinostück mit starker 
Wirkung. 


ie Fabel vorliegenden Filmes variiert 
das alte Thema von der Liebe eines 
weißen Mädchens zu einem schönen Ein¬ 
geborenen (sonst ist es allerdings meist 
ein Mann, der ein farbige Frau liebt) auf 
recht originelle Art. Es liegt hier ein 
typisch amerikanischer Film vor, der mit 
Sentimentalität, aber auch mit Humor 
und den notwendigen Sensa¬ 
tionen gepflastert ist, die 
nun einmal zu einem ameri¬ 
kanischen Film gehören. Die 
Angelegenheit ist zu roman¬ 
tisch. um wahr zu sein, aber 
es ist bekannt, daß der Zu¬ 
schauer solche Filme für 
wahrscheinlich hält, wenn sie 
einen guten Schluß haben 
und von schonen .Menschen 
gespielt werden. Beiden trifft 
hier zu. Die Menschen. Alice 
Terry und Ramon Novarra. 
die sich in die Hauptrollen 
teilen, sind sogar ungewöhn¬ 
lich schön. Gilt doch No¬ 
varro in Amerika als der ge¬ 
fährlichste Konkurrent V a- 
lentinos. 

Der Film, der auf einem 
Südsee-Eiland vor sich gehen 
soll, ist natür'krh an der See 
bei Hollywood auf genommen 
worden. Er wirkt außer¬ 
ordentlich echt, zumal in die 
Aufnahme echte Bilder von 
der Südsee eingeschnitten 
worden sind. Die Meeresbi’- 
der sind sogar von unge¬ 
wöhnlicher Schönheit, wie 
denn das Bildhafte, das Ma¬ 
lerische stark im Vorder¬ 
grund steht, ohne iedoch den 
straffen Ablauf de~ Ereig¬ 
nisse zu verzögern. Die große 
Sensation ist diesmal die 
Flucht durch einen Wasser¬ 
fall. dm technisch mit uner¬ 
hörtem Raffinement ausgear¬ 
beitet worden ist. — Etwas schwächer, 
als wir es gewohnt sind, erscheint die 
Darstellung. Sowohl Alice Terry als auch 
Ramon Novarro sind nicht frei von Sü߬ 
lichkeit. wie auch die im allgemeinen sehr 
taktvoll arbeitende Regie, eine Vorliebe 
für die schöne Pose zeigt. Ausgezeichnet 
ist abermals die Auswahl der Typen für 
Chargenspieler und Komparserie. Die ein¬ 
gestreuten humorvollen Szenen erhöhen in 
angenehmer Weise den GesamteindrucU 
In Roman- und Novellenschilderungen 
ist Südsee gerade jetzt wieder die große 
Mode. Das kommt diesem Film sehr zu 
statten. Denn auch auf der Kinoleinwand 
sehen wir gerne jene glücklichen Ge¬ 
stade. zu denen ein Schiffsbillett zu lösen, 
uns versagt ist. 



LUCIE DORAINE Phai Mmt ,*» 

in „Der Mann »etner Frau** 



Nummer 990 


Rmcmntoarnph 


Seife 19 



Der Flug durch die Wolken 

Was die Engländer und die Ameri¬ 
kaner können, können wir schon lange 
Wenn also die First National in London 
\or der Uraufführung der „Verlorener 
Welt" die maßgebenden Journalisten der 
englischen Reichshauptstadt in ein Flug¬ 
zeug packt, und zwei Stunden lang übe r 
die Stadt führt, damit sie das seltsame 
Bild von den Urwelttieren im Aeroplan 
abrollen sehen, warum soll Herr Fritsche 
in Berlin mit Hilfe seines Pressechefs 
Frankel nicht dasselbe tun? 

Also wurder. wir ain Donnerstag nach¬ 
mittag in ein Junkers-Großflugzeug ge¬ 
packt und stiegen icdesm.a! acht Mann 
hoch, so hoch, wie es das wolkige Wet¬ 
ter eben erlaubte, und sahen dabei 
Szenenbilder aus Conan Doyles verfilm¬ 
tem Roman „Verlorene Welt". Der 
kühne deutsche Forscher, die ver¬ 
wegenen Jäger bahnten sich mühsam 
den Weg durch den Urwald Das Flug¬ 
zeug versuchte, die Wolken über Manen¬ 
dorf zu durchdnngen, und das Voxhaos 
übermittelte drahtlos eine Musik, die 
sich bestrebte, lauter zu sein als da^ 
Knattern des Propellers. So hatte man 
einen schönen Gesamteindruck, denn 
man h« rte wenig von der Musik, sah auf 
dem kleinen Bildausschnitt der Leinwand 
auch nicht allzuviel, aber flog mit einer 
wohltuenden Ruhe und Sicherheit, als 
ob man irgendwo in einem Vorführungs¬ 
raum säße. Die ausgezeichnete Appa¬ 
ratur stammt vom Kino-Schuch. Sie 
schwebte nicht nur im Flugzeug zwischen 
Himmel und Erde sondern auch zwi¬ 
schen Bordboden und Borddecke. Das 
behinderte zwar etwas die Beweglich¬ 
keit. aber nicht die Gemütlichkeit, 
und so landete man schließlich nach 
fünfunddreißig Minuten in dem erheben¬ 
den Bewußtsein, den ersten Filmflug in 
den Wolken getan zu haben. 

Uber den Film, der gerade, während 
diese Zeilen geschrieben werden, seine 
Uraufführung im Ufa-Palast erlebt, in 
der nächsten Nummer. Die Veranstal¬ 
tung selbst, über die die Berliner Tages¬ 
zeitungen sich auf funktelegraphischem 
Wege berichten ließen, nahm einen hüb¬ 
schen. angeregten Verlauf. Sie wird in 
der Geschichte des Films fortleben als 
die erste Vorstellung, die der Film in 
den W'olken gab. 


Wer alles filmt. 

Aus Paris meldet unser Berichterstat¬ 
ter, daß die Königin Maria von Rumänien 
einen Kontrakt mit einer amerikanischen 
Filmgesellschaft unterzeichnet hat. in 
dem sie sich verpflichtet, für diese Ge¬ 
sellschaft Filmmanuskripte zu schreiben. 
Damit wandelt die vielgenannte könig¬ 
liche Dame auf den Pfaden ihrer Vor¬ 
gängerin Carmen Sylva. die bekanntlich 
nicht nur eine große Dichterin war, son¬ 
dern auch ein Manuskript zu einem 
Kriegsfilm lieferte, der ..ßogdan Stmoff" 
hieß, und in dem der König höchst¬ 
eigenhändig mitwirkte. 

♦ 

National ohne Dividende 

In der Generalversammlung am Frei¬ 
tag wurde der Abschluß per 30. Juni 1925 
einstimmig genehmigt. Es wird zwar ein 
Reingewinn von 25 000 Mark erzielt, von 


dem aber 20 00U Mark der Reserve zu- 
gefuhrt und der Rest auf neue Rechnung 
vorgetragen wird. Filme stehen mit 
802 000 Mark zu Buch. Die Verwaltung 
verweigerte nähere Angaben darüber, um 
der Konkurrenz nicht unnötig Material 
in die Hände zu spielen. Uns will diese 
F.rklärung nicht ganz einleuchten. Zu¬ 
mindest hätte gesagt werden müssen, ob 
das die effektiven Gestehungskosten sind, 
ob Abschreibungen vorgenommen wur¬ 
den. ob die Filme bereits im Verkehr 
»der ob bereits Vertrage zu verzeichnen 
sind. 



Barbar» la Marr. 

die »or einigen Tagen aa ctr.raa Nmrtdcidin «larb 


Grundstücke und Gebäude stehen zum 
gleichen Wert wie in der Goldmark-Er- 
»ffnungsbtlanz zu Buch. Das Inventar 
fuhrt man mit 50 000 Mark auf Die 
Hypothek mit mehr als einer Million 
ist. nach Angabe des Vorstandes, auf- 
benommen. um die Bankkredite, die für 
die vorjährige Produktion auf genommen 
waren, abzudecken. Die Produktion hat 
nicht den Erwartungen der Gesellschaft 
entsprochen. Die Einnahmen haben zur 
Abdeckung der aufgenommenen Kredite 
nicht gereicht. Dagegen hat man das 
wertvolle Aufnahmegelände in Marien¬ 
höhe halten können und das Gelände für 
375 000 Mark verpachtet. 

Neu in den Aufsichtsrat gewählt wur¬ 
den Direktor Bier, Rechtsanwalt Dt. 
Beyer und Oberbaurat Hansen. General¬ 
direktor Bnnch, der Leiter der amerika¬ 
nischen Paramount-Film, schied aus dem 
Aufsichtsrat aus. nachdem auch das Ge¬ 
schäfts Verhältnis mit dieser Firma ein 
Ende gefunden hat. Man hat eine neue 
Verbindung mit der Producers Distri- 
buting Corporation angeknüpft, und sich 
damit eine neue gute amerikanische Pro¬ 
duktion für den Verleih gesichert Sehr 
erfreulich ist, daß die Verwaltung für das 
laufende Jahr mit der Zahlung einer Di¬ 
vidende rechnet. 

Man kann nicht gerade sagen, daß der 
Abschluß glänzend ist. aber nach Lage 
der Umstände ist alles Mögliche erreicht 
und vor allen Dingen die Grundlage ge¬ 
schaffen worden, wonach es möglich sein 
wird, für das laufende Jahr einen bes¬ 
seren Abschluß zu erzielen. 

♦ 


Miercndorff dichtet 

Der bekannte Bühnendarsteller und 
Filmkunstler hat vor kurzem in Düssel¬ 
dorf einen Autounf«.!! erlitten Der 
..Berliner Lokal-Anzeiger *, der bekannt¬ 
lich ebenso im Scherlverlag erscheint 
wie der ..Kinematograph" hatte bei dem 
Künstler angefragt, wie es ihm geht. 
Darauf sendet er uns folgendes Gedicht: 

Die Nase steck ich gern ms Glas. 
Wem, Weib. Gesang in Ehren. 

Es lebe hoch das edle Naß 
Und eir paar kesse Jöhren 

Doch oane Weib und obre Wem. 

Nur mit der Nase in die Scheiben rein. 
Das darf ich wirklich sagen, isi — 
Nach meiner Ansicht — Hühner- 

♦ 

So soll man es nicht machen. 

In der zweiten Januarwoche wurde von 
der Filmprüfstelle ein Bildstreifen ..Maria 
Theresia und der Pandurenobzrst" unter 
der Summer 9660 genehmigt. Inzw sehen 
erschien in einer Zeitschrift ein Roman, 
der die Schicksale des Barons Trenk be¬ 
handelt. Die Ufa kündete einen gleich¬ 
namigen Film an und ebenso zwei andere 
Stellen. 

Der glückliche oder unglückliche In¬ 
haber des .Pandurenoberst" machte sich 
die Sache einfacher, er ließ, wtc fetzt aus 
den Entscheidungen der Filmprüfstelle 
Berlin hervnrgeht, für den Film den 
Unter.itel ..Baron Trenk" zensieren. So 
kommt man ohne viel geistige Anstren¬ 
gung zu einem zugkräftigen Titel. Recht¬ 
lich ist natürlich nichts dagegen zu 
machen, aber schön ist so etwas auch 
nicht. 

* 

Der verfilmte Francskandal. 

Ein Trierer Blatt veröffertlicht eine 
ihm angeblich aus Budapest zugekom¬ 
mene Melcung. wonach der Impresario 
eines amerikanischen Filmunternehmens 
den Feldbischof Zadravecz in Budapest 
^ufgesucht habe mit dem Angebot, unter 
äußerst vorteilhaften Bedingungen ein 
Engagement nach Amerika anzunehmen. 
Der Feldbischof soll dort als Hauptdar¬ 
steller in einem Kinodrama mitwirken. 
das den Francsfilschungsskandai behan¬ 
delt. in dem alle darin kompromitierten 
Persönlichkeiten Vorkommen sollen. Die 
Amerikaner versprechen sich von dem 
Film eine Sensation. 

Wir persönlich gestatten uns. die An¬ 
gelegenheit für äußerst geschmacklos zu 
halten, und hoffen, daß der Feldbtschof 
Zadravecz dem smarten Y'ankee die 
richtige Antwort gegeben hat. 

+ 

Bessere Sitten. 

Die Spitzenverbände Deutschlands, also 
der Reichsverband der deutschen Indu¬ 
strie. der Zentralverband des deutschen 
Großhandels, die Hauptgemeinschaft des 
deutschen Einzelhandels und der Reichs¬ 
verband des deutschen Handwerks ver¬ 
senden durch die Spitzenorganisation der 
deutschen Filmindustrie eine Erklärung, 
in der darauf hingewiesen wird, daß die 
künftige Erfüllung abgeschlossener Ver¬ 
träge nach wie vor Pflicht eine« ieden 
Kaufmanns ist und im Interesse der Ge- 


Seite 20 


füntmatograpfy 


Nu umcr 9Q0 


«amtwirtschaft gefordert werden muß. 
Es wird ganz speziell darauf aufmerksam 
gemacht, daß bei Überschreitung der 
Zahlungsziele die vertraglich geschulde- 
ten Verzugszinsen gezahlt werden müssen. 

Sie weisen mit Recht darauf hin, daß 
die guten kaufmännischen Gepflogen¬ 
heiten wieder hergestellt werden müssen, 
etwas, was man auch in unserer Industrie 
nicht nachdrücklich genug betonen kann. 
Es ist gewiß nicht leicht, die strengen 
kaufmännischen Grundsätze der Vor¬ 
kriegszeit heute wieder in Geltung zu 
setzen. Aber, wenn wir Wert darauf 
legen, als Vollkaufleute angesehen zu 
werden, so müssen wir uns 
an diese Sitten wieder ge¬ 
wöhnen. Man kann nicht 
verlangen, daß wir für be¬ 
sonders kreditwürdig ange¬ 
sehen werden, wenn wir in 
Dingen, die man an sich viel¬ 
leicht nicht für wichtig hält, 
ja sogar als kleinlicn be¬ 
zeichnet. unsere eigenen W'ege 
gehen, anstatt uns an die 
Usancen zu halten, wie sie 
nun einmal vor dem Kriege 
bei uns gang und gäbe waren. 

* 

Antiamerikanische Film¬ 
politik. 

Aus Kopenhagen kommt 
die Nachricht, daß die Film¬ 
gesellschaften Dänemarks, 

Schwedens und Norwegens 
beabsichtigen, energisch gegen 
die Einfuhr amerikanischer 
Filme Stellung zu nehmen 
vor allem um ihre eigene 
Produktion und die anderer 
europäischer Länder zu för¬ 
dern. Der schwedische Reichs¬ 
tag wird sich in nächster 
Zeit mi einem Vorschlag be¬ 
schäftigen, der von sachver¬ 
ständiger Seite ausgeht und 
der Her Invasion der Ameri¬ 
kaner einen Riegel vorschie¬ 
ben will. Man muß sich nun 
allerdings gerade in Schwe¬ 
den die Angelegenheit nicht 
so einfach vorstellen, weil die 
Interessen der Amerikaner 
in den Händen der größten 
schwedischen Filmfirmen 
liegen. 

* 

Gegen die wilden Börsen. 

Der Verband der Filmindustriellen weist 
durch Rundschreiben seine Mitglieder 
noch einmal darauf hin, daß nur in dem 
behördlich genehmigten urd überwachten 
paritätischen Stellennachweis für Film¬ 
darsteller im Ulap das benötigte Persona! 
an berufsmäßiger Komparserie engagiert 
werden darf. Nach Ansicht des Verban¬ 
des kann dort auch jed* Firma alles, was 
sie benötigt, erhalten. Es soll scharf gegen 
iede Stellen Vermittlung vorgegangen wer¬ 
den. auch wenn sie sich unter der Maske 
eines Gesellschaftsklubs versteckt. Be¬ 
kanntlich hat das Berliner Schöffengericht 
vor kurzem zwei Personen, die eine der¬ 
artige Einrichtung getroffen hatten, zu 
einer Geldstrafe von ie hundert Mark ver¬ 
urteilt. Es ist allzunehmen, daß das 
Landesarbeitsamt wie auch das Polizei¬ 
präsidium verschärft gegen derartige Ein¬ 
richtungen. soweit sie anderwärts be¬ 
stehen. vorgeht. 

Der Verband der Filmindustriellen ver¬ 
weist darauf, daß eine Verpflichtung für 
die meisten Firmen besteht, auf dem pari¬ 
tätischen Stellennachweis zu engagieren 
Jeder Hilfsregisseur, der den Versuch 
macht, Hilfskräfte anderwärts zu ge¬ 


winnen. muß bestraft und eventuell frist¬ 
los entrissen werden 

♦ 

Ein interessanter Abschluß. 

Fritz Genandt, der Direktor des Düs¬ 
seldorfer Residenztheaters, hat mit Her¬ 
mann Rosenfeld von der Ifa United 
Artist.* einen Vertrag auf die Gesamt- 
produk ton der amerikanischen Firma 
abgeschlossen. Damit aber nicht genug, 
hat er noch an dreihundert Theater- 
besitze* Deutschlands ein Telegramm 
gerichtet, in dem er ihnen ebenfalls den 
Abschluß dieser Bilder empfiehlt. 


Wer den Düsseldorfer Theaterleiter 
kennt, wird wissen, was ein derartiger 
Schritt von ihm bedeutet. Es ist eine 
Empfehlung für die United Artists in 
Deutschland, wie sie sie sich besser 
kaum denken kann und die sicherlich 
auch ihren Erfolg nicht verfehlen wird. 

* 

Gegen die niedrigen Eintrittspreise. 

Der Reichsverband Deutscher Licht¬ 
spieltheaterbesitzer und der Verband 
der Lichtspieltheater Berlin-Branden¬ 
burg versenden erneut eine Warnung 
vor der Herabsetzung der Eintrittspreise 
Sie bemerken noch einmal, daß das 
ganze System von ermäßigten Eintritts¬ 
preisen. von Vorzugskarten, von über¬ 
mäßig langen Programmen zu einem Ruin 
der Filmindustrie führen muß und daß 
die Theaterbesitzer-Organisationen ge¬ 
meinsam mit dem Zentralverband der 
Filmverleiher die schärfsten Maßnahmen 
gegen diese Außenseiter ergreifen wer¬ 
den. Wir können nur unsererseits hin¬ 
zufügen. daß die Warnung überaus be¬ 
rechtigt ist und daß nur schärfste Mittel 
Kegen derartige Außenseiter gut genug 
sind. S 


Der Kulturfilm in Frankfurt am Main. 

Als vor einigen Monaten die Frank¬ 
furter Kulturfilm gemeinde erstmalig mit 
ihren Absichten an die Öffentlichkeit trat, 
wurde die Gründung mit einiger Skepsis 
aufgenommen. Wenn man auch an der 
guten Absicht der Veranstalter kaum 
zweifeln konnte, so vermuteten doch die 
Eingeweihten daß der an und für sich 
gute Gedanke an der Gleichgültigkeit der 
breiten Massen Schiffbruch erleiden 
mußte Auch wir selbst konnten gewisse 
Bedenken nicht unterdrücken und freuen 
uns heute vielleicht am meisten, daß wir 
zu schwarz gesehen haben, und daß die 
Kulturfilmvorführungen im 
Frankfurter Zoolog.sehen 
Garten einen vollen ideellen 
und. wie wir fesistellen 
konnten, auch recht anstän¬ 
digen materiellen Erfolg zei¬ 
tigten. Der sogenannte Ku- 
»urfilm wie „Wege zu Kraft 
und Schönheitdie diversen 
Expedit ionsfilme usw.. liefen 
selbstverständlich auch in 
Frankfurter Theatern, aber 
das große Geschäft, das sie 
verdienten, konnten sie aus 
vielerlei Gründen, die zu 
erörtern hier überf'üssig 
scheint, nicht bringen. In 
dem neuen außeror Jen.'lieh 
gemütlichen und technisch 
hervorragend eingerichteten 
Kino des Frankfurter Zoo 
liegt die Sache insofern gün¬ 
stiger. als das Theater einzig 
und allein Kulturfilme bringt, 
sich nur an jenes Publikum 
wendet, das auf diese Film¬ 
art eingestellt ist, und auch 

— eine Sache von nicht zu 
unterschätzender Wichtigkeit 

— in der Bemessung der 
Eintrittsgelder dem Geld¬ 
beutel der sogenannten In¬ 
tellektuellen weitestgehend 
Rechnung trägt. Die Zusam¬ 
mensetzung der Programme 
unter Leitung des Herrn Dr. 
Priemei. des Direktors des 
Frankfurter Zoos (eines auf¬ 
richtigen Verehrers und För¬ 
derers des deutschen Films), 
ist derart geschickt, daß die 
letzten Vorstellungen (drei¬ 
mal täglich) sämtlich aus¬ 
verkauft gewesen sind. Das Programm 
bestand aus einem kleinen Einakter der 
Ufa, der prächtige Bilder aus dein Frei- 
leben des Edelhirsches bringt, aus einem 
im Frankfurter Zoo aufgenommenen 
Schimpansenfilm und dem großen Ufafilm 
..Das Wunder des blauen Golfes *, der 
durch seine sauberen Aufnahmen von 
Neapel und Umgebung, vor allem aber 
durch die erstmals gezeigten famosen 
Unterwasscrauf nahmen. außerordentlich 
gefiel 

* 

Personalien. 

Zum Generalsekretär des Lichtspiel- 
Syndikats wurde Dr. jur. Rudolf Beißel 
ernannt. 

+ 

Filmgrüße 

Von einer Tournee aus schickt uns 
Bernhard Goetzke herzliche Grüße, der zu 
einer Neu-Vorführung des „Indischen 
Grabmals“ erläuternde Vorträge hält. Die 
hübsche Postkarte ist deshalb besonders 
bemerkenswert und als Zeichen der Zeit 
zu werten, weil sie neben dem deutschen 
auch französischen Text zeigt. 



„Mattia Pascal,** Pfce t Albotnn 



Nummer 990 


Rincmctogroph 


Seite 21 


4 it 0 der 

' y/ ; ' ' j'/ , ' l > "iX,' ' ;. ^ " 


\ fon den neun großen Schlauem, welche 
die Ifa United Artists in Deutsch¬ 
land zur Uraufführung bringt, wird Dou¬ 
glas Fairbanks in „Das Zeichen des 
Zorro“ berechtigte Sensation erregen. Der 
vielseitige Douglas, dessen Wandlungs¬ 
möglichkeiten anscheinend unerschöpflich 
sind, spielt diesmal eine Doppelrolle Den 
lästigen und reichen spanischen Edel- 
mann Don Diego, und den kühnen Ban¬ 
diten Zorro, der den Bedrängten hilft. 
Kalifornien, zur Zeit 
der spanischen An¬ 
siedler. gibt mit seiner 
südlichen Natur¬ 
pracht und glutvollen 
Romantik den male¬ 
rischen Hintergrund 
für diesen Film. 

IJ ugo Warner-Kahle 
** ist entgegen an¬ 
ders lautenden Nach¬ 
richten keine neuen 
Verpflichtungen in 
W ien eingegangen. Kr 
hat seine Tätigkeit 
auf Berlin wo ihn 
eine Reihe von Film- 
verpflicht ungen hal¬ 
ten beschränkt. Zur¬ 
zeit spielt er in d rin 
Domogroßfilm .Der 
Stolz der Kompagnie 
die Rolle eines ost¬ 
elbischen Landjun¬ 
kers. 

Z u einer Brandstelle 
in einer großen 
Stadt laufen alle 
Kinder Aber auch 
das Herz de* Er¬ 
wachsenen bleibt 
nicht unberührt, wenn 
der nervenauf reizende 

Klang der Feuerwehrklingel durch die 
Straßen peitscht. Deshalb werden alle 
gern einen Riesenbrand im Film sehen, 
andächtig und ruhig auf ihren Stühlen im 
Kino sitzen, vorausgesetzt, daß die Be¬ 
treffenden noch sitzen bleiben können, 
wenn eine solche aufregende Handlung 
vor ihnen im Filmstreifen Leben gewinnt. 
Dieses alles sieht man in dem Film 
„Kampf mit den Flammen**, den die 
Veritas-Film-Ges. m. b. H.. Berlin SW t8, 
Markgrafenstr. 77. im Verleih für Deutsch¬ 
land erworben hat. 

n er Licht spiel -Palast zu Eisenach hat 
mit der Fertigstellung des Garderobe¬ 
raumes seinen Umbau vollendet und er- 
öffnete sein Haus mit der Vorführung 
des Films „Variete**. 


Einsendungen aus der Industrie. 

/^räfm Esterhazi spielt die Rolle der 
” Helene von Racowitza in dem Groß- 
Fiim „Frauen der Leidenschaft Schick¬ 
sale berühmter Frauen und Kurtisanen, 
der unter der Regie von Rolf Randolf im 
Verleih der Filmhaus Bruckmann & Co., 
A.-G.. erscheint. Die Direktion der Ufa hat 
Gräfin Esterhazi für ihre 1 ätigkeit zu diesem 
Film entgegenkommender Weise beurlaubt. 



Di« höhere* 


Schulkino is Atopien 

Schuten Aegypten« und im Auftrag« d.-s ägyptm.ien Kultinn«m*tv:iuis» 
t Ufa 111 • Apparaten und Ula-KulturfUn cn aeifenukt worden 


1^ arl Zuckm^yer, der Autor des erfotg- 
reichen Bühnenstücke« .Der fröhliche 
Weinberg“ gab die Ideen für ein Film¬ 
buch „Nachtschicht**, das vc n Kurt Bern¬ 
hardt für die Deutsche Vereins-Film A. G. 
hergeslellt wurde. 

\\7anda Wiley. der weibliche Komiker. 
“ bekannt aus den beliebten Ontu- 
ries, ist sportlich so auf der Höhe, daß 
sie die halsbrecherichsten Kunststücke auf 
dem Fahrrad demnächst in ihrem neuen 
Film zeigen wird. 


Uarbara 

«tnrhri 


la Marr. die ptötzhch ver¬ 
storbene große amerikanische Schau¬ 
spielerin. spielt in dem neuen Feindt- 
Film „Im Wirbel der Fluten' die weib¬ 
liche Hauptrolle. 


| \er Münchener Sondervorführung des 
Bismarck-Films wohnten unter an¬ 

derem folgende Persönlichkeiten bei 
Kronprinz Rupprecht und die Mitglieder 
des kgl. Hauses. Ministerpräsident Dr 
Held. Minister des Innern Dr Stutzl. 
Kultusminister Dr. Matt. Justizminister 
Dr Gürtner, Regierungspräsident von 
Oberbayern v. Knötzinger. Polizeipräsi¬ 
dent Mantel. Bürgermeister Dr. Küfner. 
Rektor der Universität Dr. NX ien. Ge- 

heimrat. Rektor der 

Technischen Hoch- 
Wf -'ÄV'schule Zeuoeck, Mi¬ 
nisterpräsident a. D. 
von Knilhng. Prof. 
Carl Alexander von 
Miller. Geheimrat 
Zens. Präsident der 

Handelskammer Ge¬ 
heimrat Pschorr sowie 
die führenden Persön¬ 
lichkeiten au« Handel 
und Indusiric Die 
Aufführung der auch 
die Tbea erbesitzer 
aus den anderen 
bayerischen Städten 
beiwohnter . gestal 
tete sich zu einem 
großen Erfolg. 

Uarry Pie! hat in 
■ • der Sciwetz mit 
den Außenaufnahme n 
zu seinem zweiten 
Phoebus Film „Der 
schwarze Pierrrot.. 
begonnen. Die weib¬ 
liche Hauptrolle spielt 
Dary Holm außer¬ 
dem wirxen mit 
Ilona Karolewna, 
Heinrich Peer, Charly 
Berger. Boris Mi- 
chailow und Albert 
Pauiig. Piels altbewährte Helfer, die 
Operateure Georg Muschner i nd Gott¬ 
hard Wolf, der Architekt Kurt Richter 
und Edmund Heuberger als Aufnahme¬ 
leiter sind auch wieder zur Stelle 

R enate Brausewetter wurde nach dem 
Erfolge, den sie bei der gesamten 
Kritik mit ihrem ersten Auftreten in 
„Hanseaten" erzielt hatte. von der 
National-Film A. G. für den neuen Film 
der Gerhard-Lamprecht-Film-Produktion 
G. m. b. H. „Menschen untereinander“ 
verpflichtet. Ebenso verpflichtete Gerhard 
Lamprecht für seinen Film Andreas Bull 
wieder, der gleichfalls unter Lamprechls 
Regie in „Hanseaten zum erstenmal im 
Film aufgetreten war und durchweg gute 
Kritiken erhalten hat. 



























Seite 22 


Rincnuitograpft 


Nummer 990 


matt foritht 


Douglas Fairbanks io Robio Hood. 

D as England des frühen Mittelalters 
mit seinen Kreuzzügen, farbenpräch¬ 
tigen Turnieren und schönen Frauen, 
deren Anmut die Troubadoure besangen! 
Das war eine Zeit kühner Taten und 
romantischer Liebe. Unter der Regie¬ 
rung von Richard Löwenherz, der selbst 
in fremden Landen weilte, befreite Robin 
Hood. der tapfere und frohe Ritter. Eng¬ 
land von unrechtmäßiger Tyrannen 
Herrschaft und half den Bedrängten. 
Nach unsäglichen Kämpfen und Gefanren 
führte er auch endlich die Dame seines 
Herzens heim. Douglas Fairbanks hat 
in seinem gewaltigen Film ..Robin 
Hood"’ diesen Helden und Liebling des 
Volkes wieder erstehen lassen. Hier 
erlebt man ein Stück Geschichte, wie es 
packender und lebendiger kaum gedacht 
werden kann. Köstlicher Humor steht 
dicht neben ergreifendem Drama, und 
die gesamte sorgfältige Ausstattung die¬ 
ses Werkes ist unter der Aufsicht von 
Autoritäten historisch vollkommen ge¬ 
treu hergestellt worden. In Deutschland 
wird dieser Film durch die Ifa United 
Artists seine Uraufführung erleben. 

„Der Weg zur Hölle.“ 

D ie Filmprüfstelle Berlin hat der Natio- 
na'-Film A.-G. einen neuen P. D. C.- 
Film „Der Weg zur Hölle“ ohne Aus¬ 
schnitte freigegeben. Die Hauptrolle des 
Films spielt Leatrice Joy. die aus einer 
Reihe v on Goldwyn-Filmen auch in 
Deutschlind bekannt ist. Die Produktion 
der Producers Distributing Corporation. 
New Yo'k. steht bekanntlich unter der 
künstlerischen Oberleitung Cecil B de 
Milles, des Regisseurs der „Zehn Ge¬ 
bote“. 

„Die Straße des Vergessens.“ 

n cr große deutsche Hella-Moja-Film 
der Pantomim - Film - A.-G. „Die 
Straße des Vergessens“ gelaugte vor 
einigen Tagen in Köln zur Uraufführung. 
Der Film erzielte bei Publikum und 
Presse einen beispiellosen Erfolg und 
mußte um eine zweite Woche in dem 
Uraufführungs-Theater verlängert werden. 

Musikerlöhne in Frankfurt am Main. 

I \ie Musikerlöhne waren in Frankfurt am 
Ma:n immer recht anständig, so er¬ 
hielten beispielsweise in größeren Be¬ 
trieben gute Musiker Tagesgagen von 
M. 12, — bis 15,— , in kleineren Theatern 
konnten M. 8.— bis 10.— als Durch¬ 
schnittsgage angesehen werden. Der 
Süddeutsche Verband hat jetzt einen 
neuen Tarifvertrag ausarbeiten müssen, 
der auf Grund der Initiative seines ge¬ 
schäftsführenden Vorsitzenden Robert 
Matter eine Anzahl Annehmlichkeiten 
für die Theaterbesitzer bringt. So be¬ 
stand bisher in Frankfurt 
am Main der Brauch, daß die 
Ferien derart gehalten wur¬ 
den. daß jedem Musiker pro 
Monat ein Tag Ferien zu- 
stand. Dieser recht unzweck¬ 
mäßigen Bestimmung wird 
in dem neuen Tarifvertrag 
nun dahingehend ein Riegel 
vorgeschoben, daß nach dem 
vollendeten ersten Arbeits¬ 
jahr 7 Tage, nach dem zweiten 
10 Tage und nach dem dritten 
14 Tage Urlaub erteilt wer¬ 
den können. 


E 


Z 


Nächte am Nil. 

reuer Priscilla-Dean-Film, Nächte 
am Nil, ist am 1. ds. Mts. der 
Nationa -Film A.-G. von der Filmprüf¬ 
stelle. Berlin, ohne Ausschnitte freigege¬ 
ben worden. Der Film gehört zu dem 
Auslandsprogramm der Producers Distri¬ 
buting Corporation. New York, dessen 
Vertrieb für Deutschland sich die Natio- 
nal-Film A.-G. gesichert hat. Priscilla 
Dean, dis die Hauptrolle einer arabi¬ 
schen Tärzerin spielt, ist in Deutschland 
namentlich durch den Film „Die Bettle¬ 
rin von Stambul“ bekannt geworden. 

Tarifabkommen in Italien. 

wischen der chemischen und der mit 
derselben zusammenhängenden F lir- 
Industrie ist folgender Arbeitstarif ver¬ 
einbar wurden: 

Mit Ruckwirkung vom l. Dezember 
auf drei Monate erhalten die mit Nega¬ 
tiven beschäftigten Arbeiter statt 1,20 
Lire letzt 1,40 Lire. Kopierer statt 
1.30 Lire jetzt 1,50 Lire. Entwickler 
statt 3,25 letzt 3.70 Lire, Filmwäscher 
statt 2,30 jetzt 2.70 Lire. Bühnenarbeiter 
statt 1,10 Lire »etzt 1,40 Lire. Beleuch¬ 
ter statt 3,25 Lire jetzt 3,70 Lire pro 
Stunde. 

Alfred Abel in „Menschen untereinander' . 

F 'ur den neuen Film der Gerhard-Lamp- 
recht-Film-Produktion-Ges. m. b. H 
..Menschen untereinander’ (Regie: Ger¬ 
hard Lamprecht) wurden weiter außer 
Alfred Abel Eduard Rothauser und Paul 
Bildt verpflichtet. 

Ein Frankfurter Filmtest. 

M ehr als hundert Personen. Angehörige 
derFrankfurter Filmindustrie, füllten am 
Sonnabend, dem 9. Januar, die Gesell¬ 
schaftsräume des Hotel Bristol. Die Feier 
des ersten Stiftungsfestes verlief in wür¬ 
diger und harmonischer Weise. Der Vor¬ 
stand hatte für ein ausgezeichnetes 
Abendessen gesorgt und eine ganze An¬ 
zahl Künstler verpflichtet, u. a. Aloys 
Resni, die van der Berghs Royal Girls, 
und eine entzückende jugendliche Tänze¬ 
rin. Irene Weil von der Frankfurter Oper. 
Herr Weiß, der Leiter der Frankfurter 
Decla, der eigentliche Vater der ganzen 
Festidee, verband mit dem Angenehmen 
die Nützlichkeit einer sogenannten Frank¬ 
furter Filmwoche. Es wurden vor dem 
Fest und auch noch im Laufe der kom¬ 
menden Tage Interessentenvorführungen 
veranstaltet, bisher lief „Buster Keaton der 
Matrose“ und „Ein Walzertraum“. Dieser 
Film geht übrigens im Frankfurter Ufa- 
Theater schon über die Leinwand und hat 
einen geradezu stürmischen Erfolg. Seit 
einem Jahre hat das Ufa-Theater keine 
deratigen Einnahmen mehr erzielen 
können. 


Die Uraufführung des Abenteurers. 

A m 12 Februar bringt die Aafa-Film- 
Gesellsch.ilt ihren zweiten großen 
Rheinfilm „Der Abenteurer“, dessen 
Hauptrollen duArb Harry Liedtke und 
Mady Christians verkörpert werden in» 
Primuspalasl zur Uraufführung. Der 
Abenteurer ist eine Verfilmung des gleich¬ 
namigen Romans von Rudolf Herzog 
Nach dem Riesenerfolg, den die Aafa mit 
ihrem ersten Rudolf-Herzog-Film „Die 
vom Niederrhein“ erzielte, darf man mit 
Recht auf den ..Abenteurer“ gespannt 


r 



Deutsche Filme in Italien. 

Mailand läuft im „Cinema Reale" 
der deutsche Film „Der Kaufmann von 
Venedig“. Der Secolo rühmt insbeson¬ 
dere Henny Porten, die immer wieder zu 
begeistern versteht, und ebenso Wernzr 
Krauß, für den man außerordentlich lo¬ 
bende Work findet. 

Im „Cinema Centrale“ in Mailand wird 
ein anderer deutscher Film vorgeführt 
„La Donna di tutti“ (Jedermanns Weib) 
mit Maria Corda in der Hauptrotte. Der 
Secolo schreibt wörtlich: Wir bewundern 
an ihr das sehr elegante und eigenartige 
Spiel und schätzen Photographie und 
Technik dieses Films besonders hoch ein 
Aus diesem Grunde hat er auch täglich 
ein volles Haus, welches sich aus dem 
elegantesten Publikum Mailands zu¬ 
sammensetzt. 

Im „Cinema Palace“ hat man sich a’s 
Zugstück den Lubitschfilm „Madame Du 
barry“ mit Poia Negri und Emil Jannings 
verschrieben und macht mit diesem sieben 
Jahre alten Film heute noch glänzende 
Geschäfte. 

Ein neuer Deulig-Film. 
f\ie Vereinigten Staaten von Amerika 
■ " rüsten zur Feier des hundertfünfzig¬ 
jährigen Bestehens ihrer Unabhängigkeit. 
Die großen Nationalfeiern der kommen¬ 
den Jahre sind dem Andenken von Ge¬ 
orge Washington, dem ersten Präsidenten 
der Union, gewidmet und beginnen schon 
in diesem Jahre in Verbindung mit der 
Internationalen Weltausstellung in Phila¬ 
delphia. George Washingtons Helfer und 
Gefährte in seinen schweren Kamp en für 
die Freiheit des Vaterlandes war Fried¬ 
rich Wilhelm von Steuben. der Organisa¬ 
tor und spätere Generalstabschef des 
ersten amerikanischen Heeres. Steuben. 
der frühere Adiutant Friedrich des Gro¬ 
ßen. wurde nach wechselvollem Schicksal 
und seinem Austritt aus der preußischen 
Armee in Paris durch Vermittlung von 
St. Germain und Beaumarchais für die 
Armee Washingtons angeworben. Das 
Lebensbild von Steuben bringt eine Fülle 
von Erinnerungen aus der Wende des 
18. Jahrhunderts. Das Rußland der Ka¬ 
tharina. das Preußen Friedrichs des Gro¬ 
ßen. Frankreich, das durch 
Lafayette hervorragenden An¬ 
teil an der amerikanischen 
Geschichte nahm, sowie die 
Vereinigten Staaten, sind der 
historische Hintergrund des 
großen Steuden-Washington- 
Films. den die Deulig-Film- 
A -G„ Berlin, in Vorbereitung 
hat. Das Manuskript von 
Hans Behrendt entstand in 
Anlehnung an den Roman 
„Des Großen Friedrichs 
Adiutant" von A. E. Brach¬ 
vogel. 




Nummer 990 


ftuunuitograpty 


Seite 23 




Der Vorführungsraum einst und jetzt! 

Kin Vorführer, der jahrelang in den rerwhie«l«*iH»ten Pro* ini»lidten arbeitete, »endet unt» n*rb»teheixlc Au^fuhrungm h 

wir der Mfinung »Ind. dai! »irh die Vertiiitm»»« »elb*t in kleinen Kino» beute ffebe»»ert haben, geben wir den Aufnati. weil die Var 
rubruna»«eehnik bei un« noch mtwberlei su wünschen dbrig lAISt und eine tadellose Projektion einen modern einjrerirhteten Vorführung»- 
raum % erlangt. Zudem hebt eine gute Vorführung erfanrungsgemaU den Besuch de« Kino». 


P7 inst ein an die Rückwand des „Theaters lebender 
■—' Riesen-Photographien'* geklebter Holz verschlag, manch* 
mal mit Asbest oder Eisenblech ausgeschlagen. Etwas 
Feines war Gipsplattenkasten-Größc 2 X 2 X 1,80 Meter 
Inhalt: ..Der Mann im Guckkasten,schweißtriefend die 
Hand an der Kurbel. Ein Bio-Vita oder sonstiger „skope“, 
ein Saalschalter, ein Schalter für die Apparatlampe, Wi¬ 
derstand für letztere, 2—4 Sicherungselemente. 

Heute — Garderobe bzw. Umkleideraum für das Vor¬ 
führerpersonal mit Wascheinrichtung, Verbandskasten 
usw. 

Maschinenraum. Hier finden wir vielfach unter beson¬ 
derem Verschluß gehaltene Hochspannungstransformato¬ 
ren. Umformer mit Reserveanker an dem einen Außen¬ 
leiter, zweiten Umformer oder Widerstand am zweiten 
Außenleiter, Explosionsmotor mit Dynamo als Reserve 
für gänzliche Netzversager. An geeigneter Stelle, sonst 
im Keller Akkumulatorenbatterie mit Relais zum selbst¬ 
tätigen Speisen der ausgedehnten Notbeleuchtungsanlage. 


Nun zum eigentlichen Vorführungsraum. Größe min¬ 
destens 6X6x2.80 Meter. Feuersichere Wände, die 
Wand nach dem Saal auch schallsicher. Fußboden mit 
weißen oder gelben Fliesen belegt. Die Decke in matter 
hellgrauer Ölfarbe gestrichen, um die für Film und Appa¬ 
rate nötige größtmögliche Staubfreiheit zu erzielen. 
Ausschau bzw. Wurflöcher schall- und rauchdicht ver¬ 
glast, mit eisernen, im ßrandfalle selbsttätig, außerdem von 
Hand zu schließenden Fisenklappen. Zwei komplette 
Apparate neuesten Modells, einer davon ein Mechau- 
Projektor, fertig zum pausenlosen Fahren. Als Sicher¬ 
heitsreserve bei eintretenden Reparaturen e n dritter 
Mechanismus. Die alte Kondensor-Bogenlampe is« durch 
die Spiegellampe verdrängt, die automatisch und von 
Hcnd regulierbar ist. Die bei der alten Bogenlampe ent¬ 
stehende hohe Wärme im Raum ist durch die mit niede¬ 
rem Ampere brennende Spiegellampe auf ein Minimum 
herabgedruckt. (Schon haben wir Vorführungsräume mit 
Heizung ) Die Hitze im Apparatfenster hat si;h dagegen 
erheblich erhöht. Ein Filmbrandschutz-Apparat (Luft- 



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Seite 24 


Kincmatogropft 


Nummer W) 


gebläsc) sorgt für Fensterkühlung und ermöglicht in Ver- 
bindung mit geeigneter Blende Apparatstillstand und da¬ 
mit beliebig langes Stehen von Zwischentext«*n Briefen, 
Modebildern usw. Entsprechende elektrische oder auto¬ 
matische Einrichtungen gestatten ein Kinschilten der 
Apparatlampe erst, nachdem das Kühlgebläse in Funktion 
ist. „Kietempo“ zeigt dem Vorführer das Teirpo seine« 
Apparates, also die jeweilig laufende Meterzahl pro Mi¬ 
nute an. Es ist ihm ein leichtes, eine Vorstellung wie die 
andere zu fahren, d. h. bestimmte Szenen mmer im 
gleichen Tempo. Eine ungeheure Erleichterung für die 
Musik, die, einmal angepaßt, immer klappt. Nach dem 
Abbrand der Bogenlampen-Kohlen braucht sich der Vor¬ 
führer nicht mehr umzusehen. Ein Kraterreflel* tor wirft 
ihm das Bild der Kohlenstellung neben seiner Schau¬ 
öffnung an die Wand. Seine Augen brauchen den Pro¬ 
jektionsschirm kaum noch zu verlassen. Das Einschalten 
der Saalbeleuchtung, der Antriebsmotoren für die Appa¬ 
rate kann von beiden Vorführerstandplätzen aus erfolgen, 
desgleichen auch der Spiegellampen. 

Am Umrolltisch finden wir zunächst Umroller mit Mo¬ 
torantrieb, und zwar Filmglattroller oder Umroller mit 
flach liegenden Filmspulen, Filmklebepresse und Film- 
melerzähler. 

An elektrischen Einrichtungen und Schaltungen ent¬ 
hält der Raum nur das für Raum und Saalbedienjng Not¬ 
wendige. Leitungen und Schalteinrichtungen z. ß. für 
Frontbeleuchtung umgehen den Vorführungsraum, um sie 
bei Feuer nicht der Zerstörung auszusetzen. Aus dem 
gleichen Grunde sind Leitungsführungen über den Appa¬ 
raten sowie an der Vorderwand des Raumes vermieden, 
da sie bei einem Filmbrand dort erhöhtet Ge air der 


Außerbetriebsetzung ausgesetzt siifti. Soweit Leitungen 
in der gefährdeten Nähe unvermeidlich sind, laufen sie 
unter Putz oder in Fußhohe vom Erdboden an den Wän¬ 
den entlang. So sind sie weniger Brand- und Hitzgefahr 
ausgesetzt. Schalttafeln sind so angebracht, daß sie von 
hinten zu übersehen und bequem zugänglich sind. Gong¬ 
schalter. Programmanzeigerschalter, Schaltvorrichtung 
für elektrischen Vorhang und Dunkelschalter für Saal¬ 
beleuchtung seien noch erwähnt, auch sie lassen sich 
wahllos von beiden Apparaten aus bedienen. Muster¬ 
gültig ist die Raumventilation. 

So, wie vor beschrieben, soll es sein. Aber wie sieht 
es nur zu häufig in W'rklichkeit aus? 

Steht da an Stelle des ..Theater lebender Riesenphoto¬ 
graphien“ ein moderner Prunkpalast. Tausende Glüh¬ 
lampen an der Front. Innen ein Riesensaal, ein Foyer 
in Märchenpracht, Mahagonitäfelung. Marmorstuten. 
Plüschläufer, samt- und seidengepolsterte Klubsessel 
und andere Schikanen mehr. Für den Vorführungsraum 
aber — blieb oft nicht ein Eimer Schlemmkreide zum 
Auskalken übrig Ja. ich weiß Neubauten, bei denen er 
überhaupt vergessen und erst in letzter Minute zu¬ 
geflickt wurde. 

Bei Theaterneubauten sind der oder die Inhaber nur 
allzuoft Laien. Der Architekt vieltach unerfahren auf 
diesem Gebiet. Dagegen ist der Vorführer nach wie vor 
„Die Seele des Geschäfts“, er sollte stets rechtzeitig zu¬ 
gezogen und nicht übergangen werden. Am Vorführer 
selbst liegt es häufig, wenn Fehlerhaftes geschaffen wird, 
er mag rechtzeitig Kenntnis und Erfahrung in die Wag¬ 
schale werfen. 


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Amateurkinematographie und Filmindustrie 

(Schluß!. 


Die Lichtspiel - Theater werden bei Ausbreitung 
der Amateurkinematographie keine Besucher verlieren, 
sondern im Gegenteil neue Besucher gewinnen. 
Diese Folgerung ist durchaus logisch. Um beim 
schon einmal gebrauchten Beispiel vom Sports¬ 
mann zu bleiben. Der Amateur sieht in bezug auf 
Leistungen ; .m Professional das Vorbild. Auch der Kino- 
Amateur wird versuchen, es den Großen des Berufes vom 
Spielfilm gleich zu tun. Der Kino-Amateur, meist Autor 
des Manuskriptes, Regisseur und Kameramann in einer 
Person, hat zwecks Vertiefung seiner Kenntnisse an der 
Betrachtung der im Lichtspieltheater dargebotenen Spiel¬ 
filme ein ganz besonderes Interesse, er entwickelt sich zu 
einem treuen Besucher. Ja, es werden auf diese Weise 
Personen zu ständigen Besuchern, die sonst niemals oder 
nur höchst selten im Lichtspielhaus anzutreffen waren. 
Es gibt sogar Theaterbesitzer, die Amateurfilme in ihr 
Piogramm aulnehmen und es zulassen, daß sie im Titel 
ausdrücklich als solche gekennzeichnet sind, die also die 
Amateurkinematographie und ihre Entwicklung fördern. 
Vielleicht sind Überlegungen dieser Art und ihre prak¬ 
tischen Folgerungen von großem Vorteil für das Gesaipt- 
gebict der Kinematographie. 

F.ine bedeutsame Rolle erfüllt der Kino-Amateur zwei¬ 
felsohne im kulturellen Leben. Man kann rocht alles, was 
filmcnswert ist und der Nachwelt erhalten bleiben möchte, 
in das Aufnahmeatelier bringen. Trachtenfeste, aufgenom¬ 


men in irgendeinem noch nicht vom Strom der rasenden 
Zeit berührten Winkel können der Nachwelt erhalten 
bleiben durch die zufällige Anwesenheit eines Kino-Ama¬ 
teurs; es ist ja bei solchen und vielen anderen Gelegcn- 
heitsaufnahmen durchaus fraglich, ob sich ein Angehöriger 
der „Zunft“ jemals an den Ort des jeweiligen Geschehens 
verirrt Später wird es möglich sein, eine Organisation 
zu schaffen, deren Aufgabe es zu sein hat, diese Bilder 
nicht untergehen zu lassen. 

Aber ganz ungetrübt ist das Verhältnis der Amateur¬ 
kinematographie zur Spielfilmindustrie nicht; das Sorgen¬ 
kind ist der Verleih von Spielfilmen an Kino-Amateure. 
Denn der Amateur hat gelegentlich den Wunsch, andere 
als seine eigenen Filme zu sehen, und manche Kinopro¬ 
jektoren für Vorführungen im Heim lassen es erheblich an 
der erforderlichen Schonung des teuren Filmes fehlen 
Einstweilen ist die Frage noch bedeutungslos, dem in den 
meisten Fällen ist der Leihpreis für den Amateur zu noch, 
oder die Monopolrechte beziehen sich nur au die Vor¬ 
führung des Filmes im Theater In der Großstadi wird 
die Versuchung wohl auch r.ur selten an den Xino-Ama- 
teur herantreten und deshalb nicht Anlaß dazt sein, dem 
Lichtspielhaus Besucher zu entführen. Die Notwendigkeit 
nach einer Lösung dieser Frage wird vielmehr von der 
Kleinstadt und dem Land ausgehen und in irgendeiner 
Form geregelt werde*! müssen. 




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Filmumwickler. 

Einen Filmumwickler mit elektrischem Antrieb und 
selbsttätiger, vom Filmzug abhängiger Ein- und Aus- 
schaltvorrichtung weist die Gambä-Vertriebsge<ellschaft, 
Kassel, im D. R. P. 4 1 9944 vor. Die Vorrichtung kenn¬ 
zeichnet sich durch einen Schalthebel, den ein \on einer 
mit der Abwickeltrommel festverbundenen Riemen 
scheibe unter Reibung mitgenommener Spannriemen so 
bewegt, daß der Motor eingeschaltet wird und — wenn 
beim Reißen des Films oder Nachlassen seiner Spannung 
die Reibung zwischen Riemenscheibe und Riemen nach¬ 
läßt — die Federn in ihre Ruhelage zurückführen und 
dadurch den Motor ausschalten. 

* % 

Filmpack. 

Ein Filmpack mit einem die unbelichte¬ 
ten und belichteten Filme trennenden Feder¬ 
blech meldete Hans Tönnies in Groß-Flott- 
bek bei Hamburg im D. R. P. 410 744 zum 
Schutze an. Das Federblech (9) ist in 
Kerben der Rückwand (2) des Filmpack¬ 
gehäuses festgehakt, so daß bei geschlosse¬ 
nem Gehäuse der obere Teil des Feder¬ 
bleches die Zuglaschen (15) nicht gegen die 
Rückwand (2) und der untere Teil des 
Federbleches die uro dieses herumgelegter. 
Lappen (16) nicht gegen die Zarge (14) 
des Gehäuses festdrücken kann. — (Siehe 
nebenstehende Zeichnung.) 



Klanengreiier für Kinematographen. 

Dr. Kochmann & Co. in Charlottenburg ließ sich im 
D. R. P. 416 581 einen Klauengreifer für Kinematographen 
schützen. Er besteht aus einem um eine Welle (c) dreh¬ 
baren und einem 
längs dieses ver¬ 
schiebbaren Teile. 

Ferner liegen die 
Punkte, an denen 
die Schaltkräfte 
für beide Teile an¬ 
greifen, wesentlich 
näher an der Welle 
(c) als die Klauen, 
und die Schwenk¬ 
bewegung der bei¬ 
den Teile erfolgt durch einen Nocken, dessen ansteigender 
Teil nur einen verhältnismäßig kleinen Winkel am Umfang 
seiner Welle ausmacht. 

* 



Verfahren zur Erzeugung oaturfarbiger Kinobilder. 

Adolf Urbantschitsch in W en meldete im D. R. P 
4 1699 3 ein Verfahren zur Erzeugung kinematogra- 
phischer Bilder in natürlichen Farben durch Projekt.on 
von hinter abwechselnden, im wesentlichen zueinander 
komplementären Rot- und Grünfiltern aufgenoramenen 
Teilbildern auf einen Schirm, der außerdem eine Allge¬ 
meinbeleuchtung mit blauem Licht erhält. Das zur Pro¬ 
jektion der Teilbilder verwendete rote und grüne Licht 
ergibt in der additiven Mischung ein Gelb, das s;ch mit 
dem blauen Licht zu Weiß ergänzt. 



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Rinemotogcopffifcfieß 


UC 


_ r des , ^ilmboten'' r 

♦ Siebenter Jahrgang» 


Da« einzig existierende Ädrefkucb der Kino- 
tkeater und Filmftrmen in Zentral-Eurov» 

^ l0 o m 

Da* * » * ^ ■ t I i I t r lc Buch 

sämtliche Adressen der Kinotheater in Österreich. 
Tschechoslowakei. Ungar«. Jugoslawien. Polen und 
Rumänien mit den Namen der Besitzer, dem Fsssungs- 
rsum. den Spieltagen usw.. ferner die Adr es s en sämt¬ 
licher Filmfirmen und aller mit der Filmindustrie in 
Verbindung stehenden Betriebe in den genannter Ländern 

Versand lai A Preis M. 5 .- 4 des Betrages 


Zu bestehen von der Administration 

.DER FILMBOTE. 

WIEN VII, NEUBAUGASSE 36 


Der „Kmematograph“ erscheint wl cheatlkh einmal. Bestellungen in allen Scherl-Filialen. Buchhandlungen und bei der Post It. Postzeit un g s li s t e . Auslandspreise siebe An¬ 
zeigenteil. Aalet« enpr eise IS Pf. die ssss-Zeile. unter „SteOcnmarkt" 10 Pf. Seitenpresse und Rabatte nach Tarif. — Hauptschriftleitung: Alfred Roscntkal (Arosf. 
Verantwortlich für die Redaktion Dr. Naumann*Ramia, für den Anzeigenteil A. Pientsk. sämtlich m Berlin. Nachdruck nur unter Quellenangabe gestattet. 
Unverlangte Emsendungen werden nur rarückge schickt, wenn Porto beiliegt Verlag und Druck: August Sckerl GmbH, Berlin SW 68. ScbcHkaus. 























Wie es kam, u 

(Jotz Billing seine Frau beim Film wie¬ 
derfand und sie ihm das Leben rettete ; 

wie das Ehepaar Billing dazu mi߬ 
braucht wurde , die Schandtaten eines 
balkamschen V erbrecherfaares im Film 
auf)eben zu lassen, ohne es zu wissen; 

wie beide trotz geheimnisvoller War- 
nungen diesen Film auf dem Bal¬ 
kan und in der Türkei drehten* 

Billings Frau einer Entführung entging 
und ihre Filmrolle in steter , ungeahn¬ 
ter Lebensgefahr weitersfliehe und wie 
schließlich der ganze Film indie Luft flog, *) 


— das alles erfahren Sie unter atemloser Spannung, wenn Sie das 
Romanwerk *Fil mg ewitter * von Rudolfh Stratz lesen. 
Alit dem Abdruck beginnt jetzt •DIE WO CH E*. Bestel¬ 
lungen in allen Buchhandlungen / Verlag Scherl\ Berlin 5W 68 



Per Hassensdüager des Jahres 


Der Film der deulsdien Besetzung 

in Vorbereitung 


Altoambra'Film-Vcrlelli G. m. b. H. 

Berlin SW 48. FriediKfislrabc 12 
Dönhod 8238>37 



cfäaWy Xuzdike u. {Pcuul i3 lemsfelobt 

IN OEM GROSSEN AAFA* FiLM ^ 

DER ABENTEURER 

-VON RUDOLF HERZOG 








Die Wacht 

am 

Rhein 

DER DEUTSCHE GROSSFILM 

Manuskript und Regie: Helene Lackner 
Künstlerische Oberleitung: Heinz Schall 
Photographie: Arpad Vir6gh 
Bauten: Machus 

★ 

NU der bekannten groben Besetzung 

Fried« Richard, Maria Zelenka, Colette Brettel, Margarethe Kupfer 
Else Temary, Maria Forescu, Mira Hart, Ham Mierendorf, Walter 
Slezak, Ernst Winar, G. A. Semmler, Robert Garrison, Ernst Behmer usw. 

* 

Haltcr^Si^Tcrmin^frci 

damit Sie infolge der gewaltigen Nachfrage 
recht bald das groge Geschäft machen können 



Koop Film Co. m. b. H., Berlin SW 

Telephon: Dönhoff Z605 Friedrichstrage SOU Telephon: Dönhoff M® 5 




20. Jahrgang. Nr. 991 Berlin, den 14. Februar 1926 

& 


Der neue Film 

der Gerhard Lamprecht-Produktion 

G. m. b H. 


Mensdien 

untereinander 


8 Akte aus einem interessanten Hause 
Manuskript: LUISE HEILBORN-KÖRBITZ u. EDUARD ROTHAUSER 


Regie: Gerhard Lamprecht 


BESETZUNG: 


Hellmut Köhler, Regierungsassessor . 
Gertrud Köhler, seine Frau . . 

Rudloff, Juwelier. 

Brigitte, seine Tochter. 

Lippert, Ballonhändler. 

Ritter, Musikpädagoge 

Frau Ritter. 

Frau von Wolgast. 

Dieter, ihr Sohn . 

Kaminski, Portier . . 

Frau Kaminski .. 

Frau Büttner, Ww., Hauseigentümerin . 
Ria Ricarda Roda, Heiratsvermittlerin . 

Frau Mierig. 

Lotte, Tanzelevin. 

Helene Ipanowna, Tanzmeisterin 

Oberin des Gefängnisses. 

Alfons Mellentin, Juwelenhändler 

Justizrat Wagner. 

Gefängnisgeistlicher. 

Regierungsrat Weihenborn . . . . 


Alfred Abel 
Aud Egede Nissen 
Eduard Rothauser 
Renate Brausewetter 
Berthold Reissig 
Paul Bildt 
Elsa Wagner 
Mathilde Sussin 
Andreas Bull 
Max Maximilian 
Käthe Haak 
Erika Glässner 
Margarete Kupfer 
Lydia Potechina 
Grit Ha d 
Olga Limburg 
Hermine Stcrler 
Arlbert Wäscher 
Erich Kaiser «Titz 
Karl Piaten 
Heinrich Schroth 


Photographie KARL HASSELMANN ^ Bauten: OTTO MOLDENHAUER - Aufnahmeleitung ERNST KÖRNER 




















Seite 2 


Rincmatogrnpft 


Nummer 991 


Prinzessin Chimay 

das Opfer des Zigeuners 


Helene v. Racowitza 

die Geliebte Ferdinand Lassalles 

/& 

Cleo de Merode 

die Tänzerin Sr. Majestät 




1>V 

^ Manuskript: 

^ Max Jungk und Julius Urgiis 


Regie: 



& ROLF RANDOLF 


Fabrikat: 


Ranneg-Film 

BERLIN / Charlottenstraße 3Z 



Nummer 991 


Rjtumatograpfi 


Seit« 3 


Der neue Eiko- 

Grofcfilm der National-Film A.G. 

Die Wiskoüens 

Nach dem Roman von Rudolf Herzog 
Bearbeitet von Marie Luise Droop 
Regie: Arthur Bergen 


Besetzung: 


Vater Wiskotten. 

Mutter Wiskotten ... 

Gustav, Der Chef. 

August, Der Fromme . . . 

Fritz, Der Offizier. 

Paul, Der Poet. 

Ewald, Der Maler. 

Emilie, Gustavs Frau . . . 

Jeremias Schur Wächter, ihr Notar 

Miss Mabel White. 

Werkmeis er Kölsch .... 
Anna \ . . . . 

Ernst l *«' ne K,n<kr . . . 

Gastwirt Oweram. 

Heizer Christians. 

Färber Barthelmes. 

Gastwirt Zinters .... 
Gretchen, seine Tochter . . . 
Der Arbeiter Wisczkowski . . 

Tante Josephine. 

Dienstmädchen Minna . . . 

Arbeiterin Mathilde . . . 

Lehrling bei Scharwächter . . 

2 Arbeiter (Scharwäditer) 

Eine Dame. 

Zeichner Brinckmann . . . 

Expedient. 

Hauswirtin. 


• Kart Platen 

• Gertrud Arnold 

• Harry Liedtke 
Gottfried Hagedorn 

• Johannes Niemann 
. Werner Pittsdiau 

. Werner Fuettercr 

• Maly Del schalt 

• Hermann Picha 

• Camilla v. Hollas 
Robert Leffler 

• Ellen Ballier 

• Hans Brausewetter 
Wilhelm Diegelmann 

• Carl Tiemann 

• Emil Rameau 

• Adolphe Engen 

• Erika Glässner 

. Robert Garrison 

• Frieda Richard 

. Anna Möller-Linke 

• Marga Feist 
Gutschwager 

• Paul Rehkopf 

• Rudolf del Zopp 
Sonja Jovanovitsch 

• Hugo Dobiin 

. Carl V. Plagge 

• Maria Forescu 


Photographie: Leopold Kutzleb / Bauten: Max Knaake / Aufnahmeleitung: Walter Lehmann 































Seite 4 


Rincmntogropfl 


Nummer 991 




20. Jahrgang, Nr. 991 


«v‘”. 




Berlin, 14. Februar 1926 


das Älteste 

El LM'FACHBUIIT 





Das gro^e Debakel 

Randbemerkünden zur Lage. Von Ares. 


s hat keinen Sinn mehr, 
die Lage irgendwie 
optimistisch zu beurteilen. 
Es brauchte nicht der Fall 
Westfaliazu kommen, nicht 
die Produktionseinschrän- 
kungen bei der Ufa. Man 
muß sich darüber klar 
sein, daß der deutsche 
Film sich in einer seiner 
größten Krisen befindet, 
daß wir in eine Misere 
hineingeschliddert sind, 
wie wir sie uns größer 
gar nicht mehr denken 
können. 


Bei einem gut geleite¬ 
ten Konzern in Berlin 
s l hen wir in diesen Tagen 
Wechsel von Theaterbe- 
sitzern pro Juli. Das war 
der Ausg.eich für Filme, 
die bereits geliefert und 
gespielt sind. Und als wir 
den Konzemleiter fragten, 
w-ie er sich denn die Ein¬ 
lösung dieser Wechsel, 
d»* Bereitstellung von 
bitein, dächte, da wurde 
«ns die Antwort, daß das 
1 heati rgeschäft eigentlich 
nicht schlechter werden 
dnne, als es heute schon 
sei. Dabei verfügt die- 
*f r Konzern über gute 
f heaterobjekte in ganz 
Deutschland. Er hat also 
Clnc ebersicht und kann 
eigenen Leibe er- 
p ren « wie jeweils die 
Geschäfte gehen. 


Woran das lieg 
0r dentlich schw 
$ en - Die einen 
der allgemeinen 
J* a nderen, 
^dmprogramm, 

i ?/ 1 »ul dem b 
W * r die Dinge 
und vertue 
* ul den Grund 
7 ,f d v '*Heicht b 
tore » alt berec 



KATHARINA BURKE !*hmt d, M,n,an 

Hauptdarf teikna dtt FUau von den ZicgUld FoUies 


erkennen müssen und da¬ 
bei leider auch die Fest¬ 
stellung machen, daß beide 
Dinge nicht von heute auf 
morgen zu ändern sind. 

Der schlecht« Besuch 
der Kinos liegt natürlich 
in der allgemeinen wirt¬ 
schaftlichen Situation be¬ 
gründet. Gewiß mag hier 
und da schlechte Propa¬ 
ganda. schlechte Program¬ 
mierung oder sonst irgend 
etwas schuld sein Aber 
im großen und ganzen ist 
doch festzustellen, daß 
nicht mehr gerügend Geld 
unter den Leuten ist. um 
das Kino so oft zu be¬ 
suchen. wie cas früher der 
Fall war. Aus meinem Be¬ 
kanntenkreise wird mir 
erzählt, daß jemand mit 
drei Personen auf zwei 
Karten das Theater be¬ 
suchte und daß dieser 
Herr dann noch stöhnte, 
daß er für die dritte Per¬ 
son für den Platz drei 
Mark bezahlen mußte. 

Wir haben vor einem 
Jahr die Frage ventiliert, 
ob die vielen Kinoneu¬ 
bauten berechtigt und 
rentabel seien. Heute 
sehen wir, daß die Frage 
hätte anders gestellt wer¬ 
den müssen, nämlich ob 
unter den notwendigen 
Eintrittspreisen eine Le¬ 
bensfähigkeit der Theater 
garantiert sei. 

In diesen Tagen hat 
man in Berlin über die 
Eintrittspreise diskutiert. 
Man betonte mit Recht, 
daß ein Abbau der Preise 
nicht möglich sei, be¬ 
merkte aber auf der an¬ 
deren Seite, daß die Zah¬ 
lungsfähigkeit der großen 
Masse nachgelassen habe. 
Der Kinobetrieb ist also 


Seite 6 


Nummer 991 


hier in ein Dilemma hineingekommen, aus dem sich vor¬ 
läufig noch kein richtiger Ausweg zeigt. Wir haben 
Ausstattung, Musik, Orchester immer mehr gesteigert, 
ohne zu berücksichtigen, daß das auch e ne Erhöhung 
der Eintrittsgelder zur Folge haben müsse, eine Er¬ 
höhung, die auf der einen Seite notwendig ist und auf 
der anderen Seite nicht unbedingt vom Publikum ge¬ 
tragen werden kann. 

Man hat den Fassungsraum der Thea.er gesteigert, 
aber das war auch kein Radikalheilmittel, weil eben der 
nachlassende Besuch die Ausnutzung des Eassungsraums 
ein für allemal verhinderte. 

Nun hört man in mancher Theaterbesitzerversamm¬ 
lung, daß die Schuld 
an den hohen Leih¬ 
mieten liege. Aber 
auch das scheint uns 
ein verkehrter Stand¬ 
punkt. Wie sollen die 
Filme billiger werden, 
wenn die Theaterbe¬ 
sitzer langsamer zah¬ 
len, wenn die Ausfälle 
größer werden und 
wenn umgekehrt die 
Produktion in der Qua¬ 
lität gesteigert werden 
soll. 

Es hat sich in letzter 
Zeit ein Streit darüber 
t rhoben, ob es berech- 
t gt sei. aus Deutsch¬ 
land zumindest die Her¬ 
stellungskosten zu ver¬ 
langen. Wir sind der 
Meinung, daß das ge¬ 
schehen muß, weil der 
Absatz außerhalb un¬ 
serer Reichsgrenzen 
zurzeit für den deut¬ 
schen Produzenten 
kaum in Frage kommt 
Ganz abgesehen davon, 
daß die Beträge, die 
außerhalb Deutsch¬ 
lands, etwa in Oesterreich, Italien oder der Scnweiz, ge¬ 
zahlt werden, ganz minimal sind, besteht außerdem noch 
die große Gefahr, daß es überhaupt nicht möglich ist, 
einen solventen Abnehmer zu finden, selbst wenn die 
Qualität der Filme befriedigt. 

Die Qualität der Filme, besonders der deutschen 
Filme, ist allerdings ein besonderes Kapitel. Sie kann 
sich nur auf einem beschränkten Niveau bewegen, weil 
die Summen, die bei der Herstellung investiert werden, 
nicht allzuhoch sind und nicht zu hoch sein können. Die 
Gründe dafür liegen wieder in den beschränkten Ein¬ 
nahmequellen. Und so dreht sich alles, was mit dem 
deutschen Film zusammenhängt, in einem ewigen Kreise 
und ergibt schließlich ein Bild, das geradezu kata¬ 
strophal ist. 

Erhebt sich die große Frage, wie das anders werden 
soll. Alles, was darüber jetzt geschrieben und gesprochen 
wird, kann nur Vermutung, Vorschlag oder Experiment 
sein. Die Filmindustrie leidet unter der Ungunst der 
Zeiten und vielleicht auch an verpaßten Gelegenheiten. 
Wir haben zuviel von der Eroberung der Welt gesprochen 
und zu wenig dafür getan. Wir haben den Versuch, ins 
Ausland zu kommen, vielleicht mit verkehrten Mitteln, 
nicht eindringlich genug, nicht zur richtigen Zeit ge¬ 
macht. Es hat keinen Zweck, darüber zu jammern und 
zu klagen, es gilt jetzt, den Verhältnissen mutig ins Auge 


zu sehen und vor allen Dingen zu überlegen, wie wir 
über die nächste Zeit hinwegkommen. 

Mit großen Redereien ist damit nichts getan. Wir 
werden wahrscheinlich in den einzelnen Betrieben eine 
Reihe von Gewaltkuren vornehmen müssen, radikal um¬ 
stellen und uns zum Auslandfilm, ob wir wollen oder 
nicht, anders einstellen müssen. 

Was aus dem Kontingent wird, kann im Augenblick 
niemand sagen. Ob sich die Quote fünfzig zu fünfzig 
halten läßt, wagen wir heute leise zu bezweifeln. Wir 
betonen ausdrücklich: wir würden es außerordentlich 
bedauern, wenn der amerikanische Film den deutschen 
erdrückt und überflügelt, aber es muß ausgesprochen werden. 

daß es schließlich doch 
dazu kommt, wenn 
nicht endlich grund¬ 
sätzlich irgend etwas 
getan wird. 

Zu dieser Misere in 
der Industrie komm« 
die ungeheure Belas 
iunjj mit der Lustbar¬ 
keitssteuer Diese ex¬ 
orbitant hohe Abgabe 
ist bereits seit langer 
Zeit als erdrosselnd 
bezeichnet worden. Sie 
wird der Nagel zum 
Sarge der deutscher 
Filmindustrie werden, 
wenn sie länger in dci 
bisherigen Höhe er 
hoben wird. Unser« 
Stadtverwaltungen ha 
ben sehr gut dekretie¬ 
ren. Der Reichstag 
kann sich verhältnis¬ 
mäßig leicht Zeit las 
sen. Aber vor allem 
in Berlin liegen du 
Dinge so, daß, wenn 
nicht bald etwas ge 
schiebt, der Zusammen 
bruchderFilmfabrikatun 
nicht aufzuhalten ist 

Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die Zahl di r 
Filmfabrikanten bereits so zusammengeschmolzen ist. 
daß sie kaum noch heranreicht an die der Vorkriegszeit, 
also an diejenige Periode, wo gewissermaßen die Her¬ 
stellung von Filmen in Deutschland begann. Es haben 
eine ganze Reihe von Firmen in diesem Jahre noch mit 
Aufbietung aller ihrer finanziellen Kräfte eine Reihe von 
Werken hergestellt und auch verkauft. Aber die Situ¬ 
ation ist bis auf zwei oder drei Ausnahmen jetzt so, daß 
das Geld in diesen Bildern steckt und nun vom Ver¬ 
leiher nicht so zurückgezahlt werden kann, wie das ur¬ 
sprünglich vorausgesetzt wurde. 

Die Folge ist natürlich, daß die deutsche Filmfabri¬ 
kation immer mehr zum Erliegen kommt. Was heute m 
Berliner Ateliers gedreht wird, ist Kontingentsware, mit 
amerikanischem Uelde gestützt und auf amerikan»« r h* 
Rechnung fertiggestellt. Deutsche Arbeiter haben da¬ 
durch zwar Unterhalt, deutsche Regisseure vorläuüg 
noch Beschäftigung. Das ist vorläufig der einzige Segen 
des Kontingents. Gewiß immerhin noch etwas, schließ' 
lieh noch bis zu einem gewissen Grade eine Rettung* 
wenigstens der Darsteller und der Atelierarbeiter. Aber 
der Ertrag dieser Filme geht Deutschland und der deut¬ 
schen Volkswirtschaft verloren. 

Es hat keinen Zweck, diese Dinge länger zu ver¬ 
schweigen. Es muß etwas geschehen und zwar bald 



Hell« Moje, der Ster des Pan tonum-F timt Phot Pm i tumtm 






Nummer 991 


Rmemotograpf) 


Seite 7 


Die „Miss"-en~ scene 

Von unserem New-Yorker H. R. H. - Korrespondenten. 


ahen Sie schon von Peggy Hopkins Joyce gehört? 

Wenn nicht, dann haben Sie nichts versäumt. Die 
Dame, die sich bisher auf der Operettenbuhne betätigte, 
hat sich vornehmlich dadurch einen Namen gemacht, daß 
sie ihren Namen in kurzen Zeitabständen sieben- oder 
achtmal wechselte .... das hing mit ihrer Neigung zur 
Khe zusammen: sie hatte, ganz legal, in jeder Saison einen 
anderen Gatten. Dergleichen erregt die Neugierde der 


lieben, bei der ein schönes Stück Geld verschwendet 
worden ist. 

Die Auslese der letzten beiden W »chen war überhaupt 
noch mäßiger als sonst: ..Tanz-Tollheit*’ {Dance Madness) 
blendet durch die Aufmachung; ..Die Tollkühne" (The 
reckless Lady) ist eine minderwertige Verfilmung des 
guten Romans des Sir Philip Gibbs. der im Kriege ver¬ 
logene Kriegsberichte für London schreiben mußte (dafür 


großen Masse; man hat das 
•(ringende Bedürfnis, die at¬ 
traktive, vielbegehrte Dame zu 
>ehen. unr. sich von ihrer 
Schönheit und ihren Reizen 
höchst eigenäugig zu überzeu¬ 
gen. Von dieser Voraus¬ 
setzung ausgehend, hat man 
Peggy Joyce für den Film ver¬ 
pflichtet. und das erste Pro¬ 
dukt dieser Spekulation auf die 
t ugierde des Publikums heißt: 
Hie Skyrocket" — „Die Ka- 
tah’ ... die Geschichte 
iner Filmstatistin, die wie 
eine Rakete zu den Sternen 
aufsteigt und wie die Hülle 
nner Rakete aus der Höhe 
hcraöstürzt. Diese F'ilmstatistin 
natürlich Peggy Joyce, und 
,m \ erlauf des Stückes hat das 
Publikum reichlich Gelegen¬ 
heit ihre sichtbaren und ver¬ 
borgenen Reize einer Prüfung 
7,1 unterziehen. Das Resultat 
der Prüfung? — Sie werden 
fraglos se’.bsi Richter spielen 
Io nnen, darum sage ich mit 
«iner alten Berliner Redensart: 
•Jch will nicht vorgreifen!** 
Warum soll es in der Welt 
nicht sieben oder acht oder 
nu lir Männer geben, deren Ge¬ 
schmack von dem der anderen 
verschieden ist? 

Duplizität der Ercig- 



LON CHANEY PM M-ü.M 

nt emtr KnUumrolk wtc ,.Charter* Taste“ 


wurde er geadelt) und nach dem 
Kriege in einem vortreff¬ 
lichen Buche ..Jetzt darf man s 
sagen!" die Wahrheit bekannte 
und die britischen Knegslügen 
festnagelte. 

Die Industrie ist eben auf 
Massenfabrikation eingestellt 
und liefert haufenweise 
Dutzendfilmc; sie muß das 
tun. um die Nachfrage befrie¬ 
digen zu können. Die Kinos 
schießen wie Pilz« aus der 
Erde, und jedes Kino braucht 
Filme, von einem bis zu sieben 
Stück die Woche, und die 
wollen gemacht sc n, da bleibt 
keine Zeit für Qualität und 
Kunst. In allen mt tleren und 
größeren Städten wird rasend 
di auf losgebaut: Kinos von 1500 
bis 4500 Personen Fassungs¬ 
kraft. In New York wird mit 
Hochdruck an dem Koxy-Thea- 
ter (6000 Sitze) und dem Para¬ 
mount (5500 Sitze gearbeitet; 
sic müssen bei«le bis November 
fix und fertig sein. Fox hat 
einen Gebäudekomplex auf der 
Ostseite nahe der 14. Straße 
gekauft und wird ebenfalls ein 
6000-Personcn-Kino errichten. 
Nach dem dieser Tage erschie¬ 
nenen Bericht des Lizenzbüros 
haben wir jetzt in der Metro¬ 
pole 548 Kinos mit 434 5% 


nisse: wahrend man hier die Peggy Joyce als Schau 
h*kt benutzt, bedient man sich in dem Film ..Die 
dm 'rikanische Venus" der bis vor sechs Monaten 
n <>th gänzlich unbekannten Fay Lanphier als „An- 
tssache". hay Lanphier ist offiziell „Miß America", 
as heißt: nach Ansicht der Preisrichter in der jährlichen 
h nhedskonkurrenz in Atlantic City ist sie das schönste 
d i(i ^ n Die Preisrichter haben festgestellt, 

die Masse ihres „corpus delicti" (oder „delectan- 
^ 1 Fay Anspruch auf Vollkommenheit geben. 

l >n " e,t ist Geschmacksache, und Vollkommenheit ist 
i > ° r rj Sac ^ € ’ die Kritik und das Publikum sind sich viel- 
^ Schönheit der amerikanischen Venus 

is” ^ ^ ihre filmschauspielerische Begabung 

un V n ungenügend. Die Berufskritik war so 

Vem *74 2U er k*® ren ’ daß mehrere Mitspielerinnen im 
n \ is 1 m 2un * Schönheitspreis weit mehr berechtigt seien 
red ** pre ‘ s £*krönte Fay- Ich schließe mich meinen Vor- 
bar° 10 V °^ Un< * £ anz an * De™ Film an sich, der offen¬ 
er j|. nur ••Schau“-spiel gedacht ist, läßt sich beim besten 

auf Gutes nachsagen, eine billige Spekulation 

le niederen Masseninstinkte, die das „mit ohne" 


Sitzplätzen (gegen 192 Sprechbühnen und Vaudeviliehäuser 
mit 300 716 Sitzen). Das Verhältnis ist demnach vier zu 
drei, wenn man die Besucherzahlen vergleicht; es ist in¬ 
dessen weit höher zugunsten des Kinos, denn die Film¬ 
häuser spielen fast alle zehn Stunden ohne Unterbrechung, 
sie geben wöchentlich 42 Vorstellungen gegen acht der 
regulären Theater. Das Kino hat durchschnittlich fünf¬ 
zehn ausverkaufte Häuser die Woche, die reguläre Bühne 
als Regel nur fünf . . . mit anderen Worten: ins Kino 
gehen wöchentlich 6 500 000 Menschen, in die Theater 
1 500 000. 

Kiesige Massen — % und diese Massen geben sich mit 
Massenartikeln zufrieden; Qualitätsware ist eben nur für 
die Kenner, die verschwindende Minderheit, und das zahlt 
sich nicht. Es wird uns demnächst deutsche Qualitätsware 
vorgesetzt werden; Famous Players künden ..Walzertraum" 
und „Variete ' an. 

In diesem Zusammenhang darf man wohl sagen, daß 
für gute deutsche Filme in den Vereinigten Staaten eine 
Möglichkeit wäre, auch wenn die Amerikaner sich gegen 
Auslandsfilme sträuben. Aber, wo sind die deutschen 
Filme, die man mit Aussicht auf Erfolg vorsetzen könnte? 



Seite 8 


Äinemotograpft 


Nummer 991 


Die Filmzensur in München und Berlin 

Von unserem ständigen Münchener Berichterstatter. 


le Pressekampagne gegen die Münchene' Filmprüf - 
stelle hat ihren Höhepunkt erreicht, ntchdem der 
Leiter der Münchener Stelle, Reg.-Rat Dr. L<ibig. durch 
seine Veröffentlichung in der Süddeutschen Filmzeitung 
eine so bequeme Angriffsfläche bot. Er grub dabei plötz¬ 
lich die süddeutsche Kultur aus und versuchte die Münche¬ 
ner Stelle zu ihrem Ausdruck zu stempeln Abgesehen von 
der damit ausgesprochenen 
Widersinnigkeit und Begriff¬ 
verwechslung zwischen Pro¬ 
duktions- und Kontrollfakto- 
ren, die inzwischen hinrei¬ 
chend festgenagelt sein dürf¬ 
ten, setzte er sich damit selbst 
in Widerspruch zur Praxis der 
eigenen Stelle, die ihr Tun 
oder Untun rein mit dem 
Reichsgesetz und mit der Praxis 
der bekanntlich in Berlin, also 
außerhalb der süd«leutschen 
Kultur, tagenden Obcrprüfstellc 
begründete. 

Ich möchte nicht wieder¬ 
holen, was schon von anderer 
Seite gesagt wurde. In der 
Hitze der Gefechte scheint mir 
aber vollkommen übersehen 
worden zu sein, daß die der 
Münchener Stelle gemachten 
Vorwürfe heut leider auch der 
Berliner Stelle und vor allem 
der Oberprüfkammer gemacht 
werden müssen. Ganz all<e- 
mein zeigt sich nicht nur n 
München seit einigen Monaten 
ein merklicher Verschärfungs¬ 
ruck, so daii, wer lediglich aus 
Zensurgründen Lust verspüren 
sollte, nach Berlin zu übersie¬ 
deln, dort eine Enttäuschung 
erleben dürfte. Was in München dem Ewe-Film und der 
Kmelka zustieß, mußten in Berlin die Deulig und einige 
ander« Firmen erfahren. Das Ereignis vollends, das 
«lern Faß den Boden ausschlug, ist die berüchtigte 
V erstümmelung, welche die Berliner Oberprüfstelle dem 
bisher am filmischsten gelungenen Emelkabilde „Irr¬ 
garten der Leidenschaft** (Garten der Lust) ange¬ 
deihen ließ, wobei sie radikal verbot, was in Mün¬ 
chen längst anstandslos zugelassen wurde. Erinnert 
sei außerdem an die Berliner Oberprüf verböte von 
„Mädchen, die nicht heiraten“ und „Frauen, die nicht 
lieben dürfen“ auf Grund eines Widerrufantrags des 
preußischen Innenministeriums. Beide Bilder waren mit 
Zulassung der Münchener Stelle bereits monatelang 
überall gelaufen. 

Da nun aber angeblich die Entscheidungen der Ober¬ 
prüfstellen maßgebend für die Zensurpraxis sein sollen, 


so haben die genannten Entscheidungen natürlich sehr 
verschärfend auf die Prüfstellen zurückgewirkt. Wenn 
man dagegen ankämpfen will, muß man in allererster 
Linie den kaum berechtigten Nimbus der Oberprüfstelle 
zerstören, deren Entscheidungen — abgesehen von dem 
etwas ausführlicheren Verfahren mit Rede und Gegenrede 
der Interessenten — von den gleichen Zufälligkeiten der 

nicht anders als die Prüfstellen 
zusammengestellten Kammer¬ 
besetzungen abhängen und da¬ 
her absolut keine höhere Auto¬ 
rität beanspruchen dürfen. 
Die in der Praxis eingebür¬ 
gerte Analogie mit den Reichs¬ 
gerichtsentscheidungen ist sach¬ 
lich nicht zu rechtfertigen; 
denn erstens fehlt bei der 
Oberprüfkammer die Konstanz 
lebenslänglich angesteliter be¬ 
rufsrichterlicher Beamter — 
Laienkammern können immer 
nur einmalige Entscheidungen 
treffen — sodann ist gerade 
der beamtete Vorsitzende ab¬ 
solut nicht richterlicher Un¬ 
abhängigkeit, sondern allen 
Schwankungen der Auffassun 
gen unterworfen, in denen sich 
der Beamtenkörper, ohne daß 
es dem einzelnen vielleicht 
zum Bewußtsein kommt, der 
jeweils herrschenden Richtung 
in parlamentarisch regierten 
Ländern nun einmal zwang 
läufig anpaßt. 

Solange man überhaupt an 
der Filmzensur festhalten *u 
müssen glaubt, ist daher eint 
reine Laienentscheidung iirim 
noch das geringste Übel, und 
gibt die verhältnismäßig größte Sicherheit einer Pru 
fungskonstanz. ohne welche die Filmindustrie überhaupt 
nicht zu produzieren vermag. Ich schlage deshalb vor. 
die Prüfkammern zu lassen, wie sic sind, aber den Be¬ 
amten das Einspruchsrecht zur Anrufung der Oberprtd- 
stclle zu nehmen. Außer der betroffenen Firma sollten 
nur mindestens zwei Beisitzer, also die Hälfte, Berufungs¬ 
recht haben. Die «Oberprüfkammer aber sollte außer 
ihrem Vorsitzenden acht Beisitzer zählen und so ein er¬ 
weitertes Forum darstellen, welches dadurch doch ein* 
gewisse Garantie gegen einseitig allzu persönlich einge¬ 
stellte Zusammensetzung bieten könnte. Das wären die 
Vorschläge, die sich mir aus vierjähriger Bcisitzerpraxi* 
ergeben haben. 

Es sei nochmals eindringlich gesagt: Die Oberprüfstelie 
ist keine Autorität wie das Reichsgericht. Deshalb muß 
die Laienentscheidung das Übergewicht behalten 



„Wctn die Lieb« nicht wir“. Sxencnbiid au» dem gleichnamigen 
Phocbushlm, der out größtem Erfolg »ro „Marmorbaus" läuft 

Phot Pköbus 



Nummer 991 


Ämcmotograpfl 


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Die „nordische Woche" in Wien 

Von unserem ständigen J. J.-Korrespondenten. 


n Erwartung des zehnfähngen Jubiläums des erfolg¬ 
reichsten Films der „Nordisk“, der „Lieblingsfrau des 
Maharadscha ", der in seiner dritten Neuauflage in kur¬ 
zem hier erscheinen wird, haben sich beim Rinzug des 
Maharadscha-Tolnaes in Wien begeisterte Kundgehun 
gen der hiesigen Tolnaesgcmeinde für die Person des be¬ 
sonders von den Wiener Frauen schwärmerisch verehrten 
nordischen Kinostars abgespielt, die selbst in unserer 
dem Personenkult stets sehr geneigten Stadt ohne Bei 
spiel dastehen. 

Ein vielhundertköpfiges Jungdamenkomitce, das sich 
mit norwegischen 
I ahnen versehen 
hatte. begrüßte 
Gunnar Tolnaes 
schon am Bahn¬ 
hof. der zur unge¬ 
störten Abwick¬ 
lung des offiziel¬ 
len Empfangspro¬ 
gramms für das 
große Publikum 
abgesperrt wurde, 
um ähnliche tur¬ 
bulente Szenen zu 
• erhindern, wie 
'ue sich bei der 
^kunft Jackie 
^ ogans und Pat 
und Patachons in 
unserer Stadt ab¬ 
gespielt hatten 
D ch die jungen 
• erehrerinncn 
s Leinwand- 
Maharadschas ge¬ 
bordeten sich 
nicht minder toll 
das jetzt aus- 

gfsperrte Krethi- und Plcthipublikum und stürmten, die 
farbenprächtigen Fähnchen schwingend, den Zug mit einem 
derartig überströmenden Temperament, daß es den offi¬ 
ziellen Persönlichkeiten kaum möglich war, die Be- 
grußungsworte an den Mann zu bringen. 

^uchdem Gunnar Tolnaes selbstredend photographiert 
ur btnematographiert war und sichtlich bewegt in 
^ nem etwas fremd akzentuierten Deutsch den Wienerm- 
n *ür den schönen Empfang seinen Dank gesagt hatte, 
^ u ‘de der Künstler von Hunderten von Frauen umringt. 
| ,c ih n zum Auto drängten und stießen und dann in dieses 
‘^rmlich hineinhoben. Ein langer Zug fahnengeschmückter 
ut'»mobile begleitete Gunnar Tolnaes — in den Straßen 
es Aufsehen erregend — ins Hotel Bristol, wo er 
°* ,s #«nommen hatte. 

e h Unnar Tolnaes freut sich natürlich sehr über den 
So Us,astlsc ben Empfang, den er bei uns gefunden hat. 
seh %l ~L ^ei den Wienerinnen zu finden, habe ihn 

von U . ,rrasc ^ UR d gerührt. Es war sehr wunder¬ 
nst k . auc ^ se ^ r anstrengend, meint Tolnaes humo 
trill ^ C ’ in Erinnerung der vielen Rippenstöße und Fuß- 
trw -‘ , ,c er Gedränge von seinen Bewunderinnen 
käniir 1 * - r e * Momentan hege er keine Filmpläne, es 
«r i ^ von c f cn angebotenen Rollen ab, ob 

y° er nächsten Zeit auch filmen werde. 
w Q ihn v er ^ unnar Tolnaes nach Teplitz-Schönau, 

begrüß ertre * Cr der Kinobesitzer der Tschechoslowakei 
* n werden, und dann nach Prag und Brünn, und 


wo er sonst noch Vortrage halten muß Am 16 Februar 
muß er aber schon in Kopenhagen sein, von wo aus er 
eine Tournee mit dem erfolgreichen Stück „Ein Nor¬ 
weger“ durch ganz Skandinavien unternimmt. 

Beim Eünfuhrtee im Hotel Bristol, den das Damen¬ 
komitee Gunnar Tolnaes gab. ging es bereits bedeutend 
gesitteter zu, da nur mit Einladungskarten versehene 
Komiteemitglieder zu dieser Veranstaltung Zutritt hatten 
Zu seinem Vortrag war der große Musikvereinssaal total 
ausverkauft. Das Publikum, das zum größten Teil aus 
Damen bestand, empfing auch hier ihren auserwählten 

Liebling mit mi 
nutenlangtn Bei¬ 
fallsstürmen. so 
daß Gunnar Tol¬ 
naes die längste 
Zeit rieht zum 
Worte k »mmen 
konnte In seinem 
Vor trage betonte 
er die kulturelle 
Mission der Kino¬ 
kunst ind sprach 
viel kluge Worte 
über den hilm im 
allgemeinen und 
den Maharadscha- 
Film im beson¬ 
deren 

Zu gleicher Zeit 
mit Gunnar Tol¬ 
naes weilte auch 
Asta Nielsen in 
Wien, die im Rai- 
mundtneater die 
amoureuse Rolle 
einer italienisciien 
Gesangsdiva in 
dem Schauspiel 
Sheldons ..Ein romantisches Abenteuer“ fünf Abende 
hindurch mit wachsendem Erfolge spielte. Die Anwesen¬ 
heit Asta Nielsens wurde befremdender- und bedauerlicher¬ 
weise von den hiesigen Filmkreisen fast nicht beachtet, 
was natürlich nicht etwa auf die mindere Popularität 
Astas gegen Gunnar schließen läßt. Es lag vielmehr an 
der Theaterleitung, die für das erste Auftreten der großen 
Filmschauspiclerin auf der Bühne gar keine Reklame 
machte, die selbst bei einer Berühmtheit, wie es Asta 
Nielsen ist, doch notwendig gewesen wäre, und an der 
Tatsache, daß die hiesige Filmbranche gerade keinen 
großen Asta-Nielsen-Film am Lager hat, für den Propa¬ 
ganda zu machen schon die Geschäftspolitik geboten 
hätte. Die gesamte Presse aber feierte einmütig Asta 
Nielsen als eine ganz große Künstlerin, bei der die 
Sprachbeherrschung gar keine Rolle spielt, da sie see¬ 
lische Regungen unvergleichlich mit dem wundervollen 
Instrument ihres schmiegsamen und selten beredten Kör¬ 
pers allein auszudrücken vermöge. 

Herr Generaldirektor Palermi von der Societa Anonyma 
Grandi Films berichtet mir, daß er Ende Februar schon 
einen neuen Film, „Mohammed“, beginnen werde, dessen 
Aufwand selbst die „Letzten Tage von Pompeji“ in den 
Schatten stellen soll. Dieses neue Monumentalwerk der 
S. A. I-G. F., das 600 Jahre vor Chr. spielt, wird ein 
Drama in einem religiösen Rahmen sein und original in 
Mekka aufgenommen werden. Die Methode seiner Firma 
sei, italienische Filme auf internationaler Basis herzu- 



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ftintmotograpty 


Nummer 901 


Meilen, daher wird der Muhommedfilm eine noch inter¬ 
nationalere Besetzung wie der Pompejifilm erianren. Für 
die Hauptrolle wurde Conrad Veidt in Aussicht genom¬ 
men. Bei den Kämpfen zwischen Mekka und Medina 
werden 30 000 Reiter (etwas reichlich! Die Red.) in der 
Wüste in Aktion kommen, die natürlich die Eingeborenen 
stellen werden. 

Ein eigenartiger Rechtsstreit spielte sich hier vor dem 
Handelsgericht ab, der für die Filmindustrie wichtige 
prinzipielle Entscheidungen bringen wird. Die Berliner 
Filmgesellschaft Lothar Stark strengte durch ihren An¬ 
walt eine Klage gegen die hiesige Firma Ergcl-Emelka 
gegen die Führung der 
Namen Pat und Patachon 
seitens der dänischen 
Schauspieler Schenström 
und Madsen an. die die 
Starrollen in dem neuen 
Film der beklagten Firma 
..Pat und Patachon als 
Schwiegersöhne'* spielen. 

Lothar Stark behauptet, 
daß er die Namen Pat 
und Patachon. die er beim 
deutschen Patentamt mit 
der Nummer 324 141 re¬ 
gistrieren ließ, geschaffen 
habe und infolgedessen 
die Firma Engel-Emelka 
nicht berechtigt sei, die 
Herren Schenström und 
Madsen unter diesen ihm 
gehörigen Namen auftre* 
ter zu lassen. 

Die beklagte Firma 
wendete durch ihren An¬ 
walt ein, es sei unrichtig, 
daß die Firma Stark die 
Namen Pat und Patachon 
erfunden habe, da schon 
im Jahre 1922 die fran¬ 
zösische Firma ..Jupiter’* 
von der Palladium-Film 
A.-G., Kopenhagen, die 
Erlaubnis erhalten habe, 
die Filme, die sie mit 
diesem Komikerpaar auf¬ 
genommen hatte, unter 
dem Namen Doublepatte et Patachon Antiquaries und 
Doublepatte et Patachon GentiU Hommes dinfortune in 
Vertrieb zu setzen. Die klägerische Firma habe diese 
Namen einfach gekürzt und darauf, ohne Zustimmung der 
Künstler, eine Schutzmarke erworben, aber selbst wenn 
diese Namen von der Firma Lothar Stark erfunden wor¬ 
den wären, so hätte sic noch immer nicht das Recht der 
ausschließlichen Benützung auf diese Namen, sondern 
nur die betreffenden Künstler selbst. (Das ändert nichts 
an der Tatsache, daß Schendström und Madsen unter dem 
von Lothar Stark erfundenen Pseudonym populär gewor¬ 
den sind. Die Red.) 

Pat und Patachon. die bekanntlich zurzeit in Wien 
filmen, erschienen selbst als Zeugen beim Handelsgericht, 
wo sie die größte Sensation erregten. Das Tribunal 
wurde diesmal zur Szene, denn Pat und Patachon mußten 
vor ihren zahlreichen Verehrern — ein Opfer ihrer Po¬ 
pularität — die Flucht ergreifen, da sie sonst zu lauter 
Autogrammen zerrissen worden wären. Die Verhandlung 
wurde auf Mitte Februar vertagt und wird zu diesem 
Termin, in Hinsicht darauf, daß die Herren Schendström 
und Madsen zur Aufnahme ihres Films Don Quichote von 
hier nach Spanien abreisen müssen, bestimmt zum Aus¬ 


trage kommen. Palladium zeigte den Film bereits an. — 
Georg Philipp, der langjährige Anteilhaber der Sascha¬ 
film A.-G., und sein Sohn sind aus der Sascha freund¬ 
schaftlich ausgeschieden. Mit der Leitung der Geschäfte 
wurde der Bruder des Herrn Georg Philipp, der Prokurist 
Karl Philipp, betraut. Herr Georg Philipp hat unter der 
Firmenbezeichnung Georg Philipp & Co. eine neue Leih¬ 
anstalt gegründet. Auch Direktor Schneck wird aus der 
Firma Sascha ausscheiden, deren Leitung Graf Sascha 
Kolowrat übernehmen wird. Herr Arnold Preßburger 
bleibt zur Führung der von ihm neugegründeten Sascha¬ 
film G. m. b. H. in Berlin, nahe der liierten Phcebus. 

Die österreichische Film¬ 
industrie-Gesellschaft ver¬ 
filmt den erfolgreichen 
Schwank ..Frau Breier aus 
Gaya“ mit Gisela Werbe- 
zirk in der Hauptrolle. 
Die Regie führt Alfred 
Deutsch-German 

Kinobesitzer Edhofer 
teilt mit, daß anläßlich der 
neuen, strengen Freikar- 
tenbestimmungcn. die dem 
Kinobesitzer nur die Ab¬ 
gabe von fünf Freikarten 
per Vorstellung erlauben, 
die Organe Breitners von 
ihm forderten, daß er für 
seine Frau, die im Bureau 
des Kinos tätig ist, bei 
jedesmaligem Betreten des 
Theaters neue Karten lö¬ 
sen müsst. Außerdem 
werden zur Kontrolle, um 
eventuelle Steuerhinter¬ 
ziehungen festzustellen 
von diesen Organen von 
Zeit zu Zeit Perlustrierun 
gen der Kinobesucher vor 
genommen werden!! 

In einer Feststellungs 
klage haben die hiesigen 
Gerichte entschieden, daß 
Kinomusiker als Angc 
stellte des Unternehmen* 
anzusehen uno daher ver 
sicherungspflichtig sind 
Eine heitere Note in dem Ernst unseres Alltags bringen 
die Filmpläne des Baurates Lampl, der sich stets bisher 
als Schöpfer ausgefallener Ideen erwies. So hat er aU 
Erstlingswerk einen Film: „Gehirne“ benannt, geschaffen, 
die Moldau verfilmt und eineinhalbmal — für zweimal 
langte es nicht ganz — die Neunte Svmphonie, angeblich 
auf Wunsch des Königs von England, gedreht und gründet 
jetzt — als Pendant zu dem arischen Theaterprojekt 
eine arische Filmgesellschaft zur Erzeugung von Film- 
werken, an denen nur arische Mitarbeiter mitschatfen 
dürfen. Das Neue seiner Idee ist aber, daß die geplante 
Gesellschaft Kinos ankaufen soll, bei deren Vorstellungen 
nur arisches Publikum zugelassen werden darf. Man /ci- 
bricht sich in Wien die Köpfe, wie die Projektanten diese 1, 
Idee die Konfession der Zuschauer der arischen Km«** 
theater unzweifelhaft werden feststellen können W ,r 
glaubten bis jetzt, daß die Kunst international und inter¬ 
konfessionell sein muß! Die Gründer dieser Unternehmung 
haben nur eine Einlage von einem Schilling und einem 
Schilling zwanzig Groschen zu leisten, welcher Betrag 
schon das Eintrittsgeld zu dem arischen Film des arischen 
Kinotheaters in sich schließen soll. 



ERNO RAPEE Phot Lfm 

«Irr .U/xbend-Symphomkcr de« Ufa Palail mm Zoo 




Nummer 991 


Rincmotogropfj 


Seite II 


Filmfahrt durch Mexiko 


(Fortse(zufl|{) 


Wir IwmU* di«* S« lnUI#*rm»»c t mim Verlauf d»*r rf*-|>'ilMtr ifM*«Jiti*«fi n< .Mt*viko 

Im’Ih* d«*r Kv|Wiliun im iI«m» lland«*ii »«M» |*r«*f l»r. A. lau 


mit im Hrwirrkfii. datl dir « i »< laafi 


W 



Aul dem Weg« gut Soinmpyriadc ta Tlotikuac* 


ie ich bereits in meinem ersten Artikel auseinander¬ 
setzte, machte man uns von offizieller Seite aus 
das Leben sehr leicht. Aber es gab doch Schwierigkeiten 
genug, Schwierigkeiten, die unüberwindlich waren, die bei 
jeder kleinsten Gelegenheit auftauchten. So zum Beispiel 
bei der Darstellersuche — Mexiko City ist eine inter¬ 
nationale Großstadt mit 
einem Verkehr, der in 
seiner Intensität etwa 
den auf dem Potsdamer 
Platz bei weitem über¬ 
ragt An allen Ecken 
und Enden gibt es Bars 
und Tanzlokale mit 
einer Ausstattung und 
mit einem Betrieb, der 
an Paris erinnert. Aber 
die Stätten der eigent¬ 
lichen Theaterkunst 
sind spärlich. Was ge¬ 
boten wird, ist mäßig 
So etwas wie Film gibt 
*‘s eigentlich gar nicht. 

Man hat wohl einmal 
une n Film gemacht, 

'er teilweise in Mexiko, 
teilweise in Los An¬ 
kelos spielte, aber nie- 
»nand hat ihn gesehen. 

Damit ist nicht ge¬ 
sagt, daß nicht doch ab 
und zu einmal gedreht 
**rd. Als ich zum In- 
‘über des einzigen in 
* exiko bestehenden 
deutschen Filmverleihs 
komme, sehe ich zu 
meinem Erstaunen so 
v *wa s wie eine „Auf¬ 
nahme“. Eine Haus- 
* an d stellt die Deko¬ 
ration dar, einige Mö- 
*1* wackelig, kaum 
überhaupt noch als 
*dche erkennbar, ver- 
Vl, Mstandigten die Ein- 
n <J»tung. 

,3ie Darsteller sind 
*^ht jugendlich. Es ist 

natürlich auch ein Regisseur da, dessen Hauptaufgabe 
arm zu bestehen scheint, ständig die Meßuhr des Appa- 
ri tes zu kontrollieren, damit ja nicht zu viel Rohfilm 
'crs C h Wen d e t wird. Welche Gesellschaft den Film her- 
e k IT habe ich nie feststellen können. Wohl aber 
FiU man mir ' Darsteller sämtlich aus einer 

k. ^ 1U ^’ siaim *wn, die in einer entlegenen Straße Mexi- 
r * ' 1 r ^ e ‘ m aufgeschlagen hat und wahrscheinlich, ge¬ 
dient *** ^ € * uns * me ^ r ^ em Nepp a ^ s der Filmkunst 

Die Mitwirken^« 1 des Films sind kaum siebzehn Jahre. 
|j Um a ,er brauchte keine kleinen Kinder, sondern Publi¬ 
kum t tC UIK * * ,,n d e trauen und Männer, die einer Stier- 
s * enc ^ as ^unte Gepräge geben sollten. Außerdem 
K ' einen kühn und männlich aussehenden Haupt¬ 



darsteller für die paar Szenen hab^n und eine Frau, die 
als seine Geliebte auftreten kann. 

Wir klappern sämtliche Theater ab. Wir besuchen die 
Kabaretts. Und finden — nichts. Aber wir lernen einen 
Herrn kennen, dessen Schwager einen Onkel hatte, der 
einen Bekannten besitzt, der angeblich ein Theaterbüro 

haben soll- Schließlich 

^ ... -.... finde ich auch diesen 

Mann. und er ver¬ 
sichert mir, daß er die 
geforderten fünfzig 
Komparsen todsicher 
beschaffen werde. So 
etwas sei überhaupt 
eine Kleinigkeit für 
ihn. Er habe schon 
ganz andere Mengen 
von Darstellern ge¬ 
liefert. 

Zwei Tagt- später zur 
verabredeten Zeit finde 
ich in seinem Büro, wo 
ich die Leute aus¬ 
suchen sol>, zwei Jüng¬ 
linge vor» höchstens 
achtzehn Jahren und 
ein junges Mädchen 
Das also s.nd die so 
gioßmächtig angekün¬ 
digten Komparsen. Das 
soll mir vorläufig nicht 
wieder passieren. Aber 
schließlich, einmal muß 
jeder Lehrgeld zahlen. 

Ich spreche mit dem 
Inhaber der Stier- 
kampfarena. der gleich¬ 
zeitig der Veranstalter 
und Manager der Stier¬ 
kämpfer ist, wegen der 
Ueberlassung seines 
Kampfplatzes. Ich will 
ihm die Sache beson¬ 
ders reizvoll hinstellen 
und versuche, ihm zu 
erklären, welch unge¬ 
heure propagandisti¬ 
sche Bedeutung es für 
ihn hätte, wenn sein 
Unternehmen in einem Ufaßlm zu sehen sei. Selbstver¬ 
ständlich kennt er die Ufa, und es reizt ihn, in einem 
ihrer Filme mit seinem Unternehmen Platz zu finden. 
Aber Propaganda? Er lächelt mitleidig. Die Arena faßt 
dreißigtausend Leute und ist an jedem Sonntag, dem Tag 
der Stierkämpfe, vollständig ausverkauft. Die Leihämter 
sind am Sonnabend überfüllt. Die Leute tragen ihr 
Letztes hin, um sich ein Billett für den Stierkampf zu 
kaufen 

Wie ein solcher Stierkampf aussieht? Das soll in 
einem besonderen Artikel geschildert werden. Wir haben 
ihn gründlich genug kennengelernt, denn wir nahmen ihn 
in allen Stadien auf. Nur soviel sei heute gesagt: Ganz 
so einfach ist so etwas für einen modernen Mitteleuro¬ 
päer nicht. Es gehören Nerven dazu. Ich trank nach dem 





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Rincmatogrnpt) 


Nummer 991 


ersten Stierkampf eine Flasche Kognak hintereinander, 
trotzdem ich nicht gerade an so viel Alkoho gewöhnt 
hin. Sie bekam mir besser als der Stierkampf selbst. 

Fine andere Episode: ln der Nähe der Hauptstadt 
liegt ein kleines Dörfchen Santa Anita. In ihm wohnt 
ein blinder Dichter, ein alter Freund unseres wissen¬ 
schaftlichen Expedition leiters. Dieser Dichter, eir. auf¬ 
richtiger Verehrer Deutschlands, lädt uns ein. Nicht nur 
etwa zu sich, sondern das Dorf n seiner Gesamtheit 
will uns zu Ehren ein Fest geben. 

Selbstverständlich folgen wir dem freundlichen Ruf 
und sind erschüttert von der primitiven, oft stark ans 
Komische grenzenden, aber überaus herzlichen Auf¬ 
nahme, die wir dort draußen finden. Die Ind os haben 
das ganze Dorf mit Papierfähnchen geschmückt. AU be¬ 
sondere Ehrung für uns sind die deutschen Farnen ver¬ 
treten. Zwei Mann Polizei sorgen für unsere Sicherheit. 
Sie sind gewissermaßen als Ehrenwache vor dem Hause 
des Dichters aufgezogen, der uns am Eingang des Dorfes 
begrüßt, wo er einfach und primitiv wohnt. Man braucht 
nicht gerade Parkettfußboden zu erwarten, aber das In¬ 
ventar ist selbst für die Begriffe des Berliner hohen Nor¬ 
dens mehr als bescheiden. Als wir eintreten, beginnt 
ein Grammophon zu spielen, uns zu Ehren natürlich ein 
deutsches Lied: „Wer wird denn meinen, wenr man aus¬ 
einandergeht/* 

Vorsichtig setzen wir uns auf die Stühle. Man reicht 
uns Feigenschnaps. Die Grammophonplatte ist zu Ende, 
aber sofort muß sie aufs neue ihre Weisen von s ; ch 
geben. Man spielt das „herrliche Lied*' drei- oder vier¬ 
mal und immer gibt es dazu einen Feigenschnaps. 


Ich weiß schon nicht mehr, was ich anfangen soll. Et¬ 
was verweigern oder ablehnen gilt als Beleidigung und 
ist bei der Mentalität der Indios nicht ungefährlich. Der 
Professor macht darauf aufmerksam, daß man wenigstens 
so tun muß. als ob man tränke. Nun geht ein Ver¬ 
wechselspiel zwischen einem leren und einem vollen 
Gläschen vor sich, das allmählich mit einer Virtuosität 
vor mir gespielt wird, die ich selbst oewundere. 

Vor der offenen Tür versammelt sich inzwischen das 
ganze Dorf. Drei Männer in mexikanischer Tracht, die 
Honoratioren des Dorfes, treten mit der Lehrerin herein, 
die eine enthusiastische Rede auf Deutschland hält und 
zum Schluß unser Vaterland hochleben läßt. Selbstver¬ 
ständlich erwidern wir mit einem Hymnus auf Mexiko. 
Schließlich singen wir zu den Klängen des Grammophons 
und dann wird getanzt. Ich versuche einen Fox mit der 
Lehrerin. Hrisch, der Operateur, engagiert ein kostü¬ 
miertes Indiomädchen, und der blinde Dichter tanzt mit 
einer Dame unserer Expedition. Dann trägt der Haus¬ 
herr aus seinen Werken „Hymnen auf Deutschland“ vor, 
und schließlich brechen wir alle auf und wandern zu 
idyllischen Kanälen, die das Dorf durchziehen. 

Hier warten blumengeschmückte Boote auf uns, ohne 
Grammophon, ohne Foxtrottmelodien. Ein Indio spielt 
auf einer Guitarre heimische Weisen, schwermütig, leise 
an russische Volkslieder erinnernd. Von brauner Hand 
gestoßen gleitet das Boot dahin. Der Zauber einer ein¬ 
zigartigen Romantik umgibt uns. Alle Gegensätze sind 
vergessen. Wir fühlen uns Mensch unter Mensch. 

(Fortsetzung folgt^) 


Britische Filmsorgen 

(Von unserem Londoner Korrespondenten.) 


l^\er ständige Rückgang der britischen Filmproduktion be- 
reitet nicht nur den britischen Filmkreisen, sondern 
auch der Presse und deren Publikum große Sorgen. Es 
fehlt zwar nicht an Vorschlägen, wie man neues Leben 
in die Industrie hineinbringen könnte, doch scheint bisher 
keiner dieser Vorschläge in den maßgebenden Kreisen 
großen Anklang gefunden haben. Man bemüht sich, die 
Ursache dafür zu finden. In der Londoner Daily Mail 
schreibt Ralph J. Pugh zu dieser Frage: 

Ist es Mangel an Mut oder die Tatsache, daß das ge¬ 
brannte Kind das Feuer scheut, die diese Furchtsamkeit 
der britischen Finanzwelt der britischen Filmindustrie 
gegenüber erzeugte? 

Hunderttausende Pfund Sterling sind bei dem Versuche 
verloren gegangen, eine Filmindustrie in Großbritannien 
zu schaffen. Die Unternehmen scheiterten nicht etwa an 
Kapitalmangel. Sie schlugen fehl, weil die verantwort¬ 
lichen Männer nicht vorher sicher stellten, daß ihre 
Werke technisch ebenso gut waren wie die fremden 
Produkte. 

Es hat keinen Zweck, diese Tatsache zu übergehen. 
Man kann nicht erwarten, daß Kapitalgeber damit zu¬ 
frieden sind — mögen sie noch so patriotisch sein — ihr 
Geld zu verlieren in Unternehmen, die, abgesehen von 
einigen Ausnahmen, recht schlechte Spekulationen waren. 

Die Qualität der schnell abnehmenden britischen Film¬ 
produktion ist allgemein recht schlecht gewesen, mit 
einigen wenigen Ausnahmen, die jedoch zeigen, daß bei 
richtiger Anleitung auch Großbritannien auf diesem Ge¬ 
biet Erfolge haben kann. Geld und ein Thema, dazu 
noch eine Atelierausrüstung, und sei diese noch so gut, 


sind nicht alles, was zur Herstellung eines guten konkur 
renzfähigen Films gehört. Pugh erklärt dann, Großbritannien 
werde von der gesamten Welt um seinen Reichtum an 
verfilmbaren Geschichten beneidet und besitze erst 
klassige Talente, wenn auch viele davon noch schlummern 
Was gewünscht nt, ist das technische Geschick, den 
besten Gebrauch des vorhandenen Materials zu machen 
Um dieses Geschick sich anzueignen, müsse man bereit 
sein zu zahlen und müsse sich den Rat und die Unter¬ 
stützung der britischen Fachleute sichern, d e jetzt in 
fremden Ländern arbeiten. 

Er führt darauf einige Namen an, Namen von Engen¬ 
dem, die in der Industrie einen internationalen Ruf g*' 
nießen, wie Frank Lloyd, John S. Robertson und Re* 
Ingram, der Irländer ist. Alle diese sind in Amerika und 
haben sich dort in jahrelanger Tätigkeit technische Voll¬ 
kommenheit angeeignet. 

Pugh ist der Ansicht, wenn sich Geldleute nut 
Weitblick finden ließen, um diese hochbezahlten briti¬ 
schen Sachverständigen zurückzubringen, dann würde es 
nicht nur bald gelingen, Filme zu erzeugen, die denen 
anderer Länder um nichts nachstehen, sondern man wurde 
auch bald einen angemessenen Gewinn für das angelegte 
Kapital erzielen, da eine weltweite Verbreitung der 
Filme unbedingt folgen würde. Der Verfasser regt nicht 
an, daß Großbritannien in seiner Filmprduktion die f rcin ' 
den Ideen kopieren sollte. Er glaubt, daß fachmännische 
Anleitung und fachmännisches Geschick Großbritannien 
einen führenden Platz in der Produktion verschaffen wUf ‘ 

den. (So leicht ist die Angelegenheit denn doch niciU 

Die Red.) 




rru£ wto/iorrvcAy 

(uOLCcLCM r OijJ' 


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Ufa Film 


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Manuskript: A/thur Roö/son 

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ARTHUR HOS/SOiy % 

Photographie: Th. Sparkuh/. 

Bauten und Kostüme: Paul Leni 


Uraufführung: Montag, d. 15. Febr. 

Ufa-Palast am Zoo 

Umversum-Film-Verleih 6. m. b. H. 

Verleb betrieb dar 

Universum-Film Aktiengesellschaft 



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Regie: Ernst 
s 1ariePre\osi 

Warner Brothers Film 

UNIVERSUM-FILM VERLEIH G M B H VERLEIHBETRIEB DER UNIVERSUM-FILM AKTIENGESELLSCHAFT 
















































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Regie: Ernsl 
N ldriePre\osi 

Warner Brothers Film 
UNIVERSUM FILM-VERLEIH G M BH VERLEIHBETRIEB DER 



Die Lignose-Kino-Negative 

Die photographischen Eigenschaften eines Aufnahme - 
mateiials sind bei der Entscheidung über die Wahl eines 
solchen stets von ausschlaggebender Bedeutung, denn sie 
sind es, die die Qualität der l^istung, die mehr oder weni¬ 
ger vollkommene Beschaffenheit des projizierten Bildes, 
bestimmen. Die nachfolgende Zusammenstellung gibt eine 
Übersicht über die Vorzüge, die in dieser Beziehung für 
die verschiedenen Lignose-Kino-Negative in Anspruch ge¬ 
nommen werden können. Sie zeigt im besonderen auch, 
wie in der Reihe dieser Erzeugnisse für jeden gedachten 
Verwendungszweck ein geeignetes \ufnahmematenal zur 
Verwendung steht. 

Es ist verhältnismäßig leicht, diese Eigenschaften festzu- 
stellen und nachzuprüfen. Anders ist es aber mit einigen 
anderen Eigenschaften . die ebenfalls unerläßliche Kenn¬ 
zeichen des guten Aufnahmematerials darstellen und in 
erster Linie die Sicherheit des Erfolges bestimmen. Wir 
nennen die wichtigsten: 

dte zuverlässige Ver arb e i t u n g , die durch eine wirkungsvolle 
Kontrolle ergänzt wird. Sie verbürgt Genauigkeit des 
Schnitts, der Perforation, des Emuisionsbegusses, Schram¬ 
menfreiheit — 

eine ausreichende Gleichmäßigkeit der Emulsionen, insbe¬ 
sondere eine solche der Allgemeinempfindlichkeit — 
eine möglichst große Haltbarkeit, und zwar in bezug auf die 
Dauer der Verwendungsfähigkeit ebensowohl wie auf die 
Einwirkung extrem ungünstiger klimatischer Einflüsse; sie 



1 





He 



spielt die größte Rolle z. B. bei der Ausrüstung von Auf 
nahmeexpeditionen. 

Daß aucn hier die Lignose-Kino-Negative bestehen, ja daß 
sie, mindestens zum Teil, in diesen Eigenschaften uner¬ 
reicht öleiben, zeigt am besten die ständig wachsende Zahl 
der regelmäßigen treuer Verbraucher im Inland sowohl 
wie in den Tropen und in Übersee. 

Ausgehend von der sich immer mehr durchsetzenden Er¬ 
kenntnis, daß auch bei der Kinoaufnahme die beste Lei¬ 
stung durch das besonders dem Zwecke angepaßte Nega- 
tivmatenal erzielt wird, werden die Lignose-Kino-Negative 
in einer Normal- und drei Spezialemulsionen geliefert. 

Das Normalnegativ ist 

das Lignose-Negativ „Original“, 
die Spezialnegative 

das Lignose-Negativ „Ortho“ 

das L ign ose Negativ „Ortbo-Ejrtra“ 

das Lignose-Negativ „Panchroma“. 

Die sich aus den Bezeichnungen der drei letzten Negative 
fr *ebende Vermutung, daß diese Abstufungen den bei 
photemphischen Platten schon längst üblichen gleichen, 
richtig. Nur muß dabei darauf hingewiesen werden, 
< * B P infolge der notwendigen Verkürzung der Belichtungs- 
zeiten diese Spezialnegative für die kinematogvaplaache 
2 u fo*hme ein noch größeres Bedürfnis darstellen als für 
Photographie. 



Was ist im einzelnen über die verschiedenen 
Lignose-Negative zu sagen ? 

Das Lignose-Negativ „Original**: 

Wie oben schon gesagt, gedacht als Normalnegativ, eignet 
sieb dieses Material besonders für die Atel (erarbeit, für 
Innenaufnahmen und für Aktualitäter . Eis vereint die dazu 
nötigen Eigenschaften der besten Durchzeichnung. Ab¬ 
stufung in den Lichtem wie in den Schatten und der Weich¬ 
heit in der denkbar besten Form. 

Die Allgemeinempfindlichkeit ist 16 — 17 f Scheinet — 

400 H. * D. 

Die Haltbarkeit ist praktisch unbegrenzt; Pit—2 Jahre 
ahe Emulsionen liefern noch vollständig klare Negative. 

Das Lagnose-Nsgativ „Ortho**: 

Ein Spezialnegativ von gesteigerter Geft- und Grünemp- 
fmdlichkfit, ist dieses Material ideal geeignet für Außen¬ 
aufnahmen und für Arbeiten, bei denen auf eine tongetieue 
Wiedergabe in den gelben und grünen Farben und eine 
gute Durchzeichnung in diesen Wert gelegt wird. Die 
Arbeit mit Gelbfiltern wird bei diesem Negative ebenso 
wie bei dem Negative „Ortho-ELxtra" wesentlich erleichtert 
dadurch, daß z. B. beim Lifa-GeA/f/ier Nr. i (hell) nur die 
1 l lt fache, bei Nr. 2 (mittel) nur die 2 l U fache, bei Nr. 3 
(stark) nur die 3 fache Beiichtungszeh erforderlich ist. 
Di eAUgememempfindltchket t ist 17-18 d Scheinet - 450 H.ÄtD 
Die Haltbarkeit ist auch unter ungünstigen klimatischen 


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Re£ie: Ernst 


Hirir t'ri‘\ osf 

Warner Brothers Film 

UNIVERSUM FILM VERLEIH G M B H VERLEIHBETRIEB DER 


LlGNOSCf I LM*G M 


Die Lignose-Kino-Negative 

Die photografthiachen Eigenschaften eines Aufnahme - 
materials sind bei der Entscheidung über die Wahl eines 
solchen stets von ausschlaggebender Bedeutung, denn sie 
sind et, die die Qualität der Leistung, die mehr oder weni¬ 
ger vollkommene Beschaffenheit des projizierten Bildes, 
bestimmen. Die nachfolgende Zusammenstellung gibt eine 
Übersicht über die Vorzüge, die in dieser Beziehung für 
die verschiedenen Lignose-Kino-Negative in Anspruch ge¬ 
nommen werden können. Sie zeigt im besonderen auch, 
wie in der Reihe dieser Erzeugnisse für jeden gedachten 
Verwendungszweck ein geeignetes Aufnahmematenal zur 
Verwendung steht. 

Es ist verhältnismäßig leicht, diese Eigenschaften festzu- 
stellen und nachzuprüfen. Anders ist es aber mit einigen 
anderen Eigenschaften , die ebenfalls unerläßliche Kenn¬ 
zeichen des guten Aufnahmematenals darstellen und in 
erster Linie die Sicherheit des Erfolges bestimmen. Wir 
nennen die wichtigsten: 

die zuverlässige Verarbeitung . die durch eine wirkungsvolle 
Kontrolle ergänzt wird. Sie verbürgt Genauigkeit des 
Schnitts, der Perforation, des Emulsionsbegusses, Schram¬ 
menfreiheit — 

eine ausreichende Gleichmäßigkeit der Emulsionen, insbe¬ 
sondere eine solche der Allgemeinempfindlichkeit — 
eine möglichst große Haltbarkeit . und zwar in bezug auf die 
Dauer der Verwendungsfähigkeit ebensowohl wie auf die 
Einwirkung extrem ungünstiger klimatischer Elinflüsse; sie 







GNOSCfllM'G M 


Bedingungen mindestens 10 Monate, ohne daß die Ver¬ 
schleierung sich störend bemerkbar macht. 

Einige Winke für die Verarbeitung . die zu beachten sind, 
folgen jnten. 

Das Lignose-Negativ „Ortho-Extra“: 

Ein Spezial material von höchster Allgemein - und derselben 
gesteigerten Gelb- und Grimempfindlichkeit wie das Lignose- 
Negativ „Ortho‘\ eignet sich dieses Negativ besonders für 
Nachtaufnahmen, Aufnahmen in der Dämmerung, wie über¬ 
haupt für die Arbeit unter ungünstigen Lichtverhaltnissen. 
Die Allßememempfindlichkeit ist 19® Scheiner — 600 H. &D. 
Die Haltbarkeit ist auf etwa 3—4 Monate beschrankt, genügt 
damit aber für die in Fra^e kommenden Verwendungen 
vollkommen. 

Das Lignose-Negativ „Panchroma**: 

Dieses Spezial material von einer gleichmäßigen Empfind¬ 
lichkeit für die Farben des Spektrums bis ins Rot . ist be¬ 
stimmt für wissenschaftliche Aufnahmen, bei denen eine 
solche ausgeglichene Empfindlichkeit für alle Farben ge¬ 
fordert werden muß, für klinische Arbeiten, Bilder aus 
Schmelzwerken, Gießereien usw.. und für Nachtaufnahmen. 
Die Allgemeinempfindlichkeit ist 17® Scheiner — 400 H &D. 
Die Haltbarkeit ist mit 5—6 Monate für ein Matena! 
dieser Empfindlichkeit so vollkommen als nur möglich. 
Die Verarbeitung dieses Materials kann infolge seiner 
hohen Empfindlichkeit nur bei vollständiger Dunkelheit 
oder unter Anwendung eines Desensibilisators erfolgen. 


4 

















Küss 

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Regie: Ernst 

Marie Prexost 



EntwIcKJungsrezepte und Verarbeitungs- 
Vorschriften für die Lignose - Negative 

Für die Verarbeitung unserer sämtlichen Negative emp¬ 
fehlen wir folgendes Rezept: 

1000 ccm Wasser 

3 g Metol 

6 g Hydrochinon 
40 g Sulfit 
30 g Pottasche 
2 g Bromkali. 

Für die Verarbeitung der sämtlichen Lignose-Negative und 
-Positive gleichmäßig geeignet ist das Folgende: 

1000 ccm Wasser 
1 g Metol 

4 g Hydrochinon 
43 g Sulfit 

25 g Pottasche 
I g Bromkali 
I g Kaliummetabisulht 
03 g Zitronensäure. 

Die Temperatur dieser Entwickler soll 18 — 20° C sein. 

Ebensogut lassen sich für alle Lignose-Negative auch die 
anderen gebräuchlichen Entwicklerrezepte verwenden. 

Bei dem Lignose-Negativ „Orfho * und Ortho-Extra ‘ ist in¬ 
folge der hohen Gelbempfindlichkeit auch im roten Dunkel- 
kammerlicht vorsichtig zu verfahren, da sonst durch das 
Licht eine leichteVerschleicrung hervorgerufen werden kann. 


Warner Brothers Film 
UNIVERSUM FILM-VERLEIH G M B H VERLEIHBETRIEB DEF 






Das Lignose-Ncgativ . J*aneJtroma * darf infolge der ausge¬ 
zeichneten Empfindlichkeit für das gesamte Spektralbe¬ 
reich nur im völligen Dunkel verarbeitet werden. Um die 
Entwicklung verfolgen zu können, kann ein Desensibili- 
sator verwendet werden. Wir empfehlen hierzu das Pi¬ 
nakryptol-Grün der Höchster Farbwerke, und zwar ent¬ 
weder in Form eines Vorbades vor der Entwicklung 1:3000 
oder indem man das Pinakryptol-Grün in dieser Konzen¬ 
tration dem Entwickler zusetzt. Die Behandlung in dem 
Vorbade ebenso wie die Einwirkung des mit dem Entwick¬ 
ler zusammen gelösten Desensibilisators im Dunkeln hat 
eine Minute zu dauern; die weitere Entwicklung kann dann 
ohne weiteres bei dunkel rotem oder grünem Lichte er¬ 
folgen. Zur Entfernung der unter Umstanden störenden 
Auffärbung des Films durch das Pinakryptol-Grün emp¬ 
fehlen wir ein kurzes Bad nach dem Ausfixieren und 
Abspülen und vor dem endgültigen Wassern in einer 
0.2% igen Salzsäure oder 5%igen Essigsäure. 

Für den Gebrauch in den Tropen empfehlen wir zur 
Fixierung ein Bad zu verwenden, welches die Gelatine des 
Films härtet und gegen die Einflüsse der hohen Tempera¬ 
turen während des Wässems unempfindlich macht. Elin 
von uns erprobtes Rezept dafür ist: 

230 g Natriumthiosulfat 
30 g Bisulfitlauge 

900 g Wasser 

100 g Formalinlösung (40% ige des Handels). 






















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Re£ie: Ernst 

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Nummer 991 


RmematograpfF 


Seite 19 


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D I E V E R L () R E N E W E L T 


Fabrikat: First National Manuskript : Arthur Conan Doyle 

Verleih : Ufa Hauptrollen : Bessie Love, Wallace Berry. Lewis Stone 


Länge: 2459 Meter (6 Akte 

Uraufführung: Ufa-Palast am Zoo 


as diesen Film sehenswert macht, ist nicht die Hand¬ 
lung. sondern die Tatsache, daß wir ein Bild be¬ 
kommen aus der Zeit vor zehn Millionen Jahren, als der 
Ichthyosaurus und der Brontosaurus noch regierten. 

Ls lag eigentlich nahe, die Welt dieser Wundertiere 
einmal kinematographisch zu verwerten. Aber es be¬ 
durfte dazu erst eines Romans von Conan Doyle, um den 
äußeren Anstoß zu geben. Selbstverständlich hat man 
sich nicht mit einem rein zoologischen Fiim begnügt, 
sondern hat eine interessante lebendige Handlung ge¬ 
schaffen, um in allererster Linie einen Spielfilm zu er¬ 
halten. 

Ls wird die Geschichte des Professors Braun erzählt. 
Jer auf einem entlegenen Plateau des Amazonenstromes 
die verlorene Welt fand, sich selbst rettete, aber seinen 
Begleiter Martin White zurücklassen mußte. 

Alle wissenschaftlichen Unterlagen gingen ebenfalls ver¬ 
loren. Das einzige, was übriggeblieben war. war das 
lagebuch des verschollenen Forschers mit dürftigen Auf¬ 
zeichnungen. Natürlich glaubt man dem Gelehrten nicht, 
denn wie sollen auch jetzt, nach so vielen Millionen 
Jahren, noch derartige Ungetüme am Leben sein 

Aber Braun setzt es durch, eine neue Expedition aus- 
zurusten, und zwar mit Hilfe des jungen Reporters Ma- 
lone, obwohl der deutsche Professor zunächst von Jour¬ 
nalisten nichts wissen will. 

Jetzt kommen die eigentlichen Sensationsakte. Der Aus¬ 
zug in die verlorene Welt. Gigantische Riesentiere er¬ 
scheinen. Menschenaffen. Riesenschlangen, Wundertiere, 
die wir noch aus Bildern kennen, und es ergeben sich 
«dhrhand Gefahren und allerhand schwierige Situationen. 


bis dann schließlich die Expedition glücklich gerettet wird, 
und man sogar noch einzelne Urwelttiere mit nach London 
nehmen kann. 

Hier ereignet sich dann, wenn man will, die Katastrophe. 
W ährend der Professor vor einer großen wissenschaftlichen 
Gesellschaft seinen Vortrag hält und als Bewe-s das 
gigantische Tier ankündigt, ist bei der Ausschiffung des 
Ungeheuers ein kleines Malheur passiert. Der Stahlkäfig 
ist auseinander gebrochen, und das Urwelttier rast durch du* 
Straßen der Stadt, überall Unheil anrichtend, und stüv/t 
schließlich in die Themse, nachdem es ganze Stadtteile 
zerstört hat. Der Professor ist rehabilitiert, und Malone. 
der Reporter, schließt Paula Wnite. die Tochter des ver¬ 
schollenen Forschers, als seine Frau in die Arme. 

Wie gesagt, das Spiel, obwohl natürlich auch überaus 
ansprechend, kommt hier weniger in Frage, Das Aus¬ 
schlaggebende sind d i Wundertiere, die mit Hilfe von 
kleinen Modeiler in schwierigen Aufnahmen geradezu vor¬ 
bildlich rekonstruiert wurden. 

Der Film wird überall, schon seiner Originalität wegen, 
ein großes Geschäft werden, besonders wenn auf die 
wissenschaftliche Seite der Angelegenheit genügend hin- 
gev :esen wird. Der Roman selbst ist in der deutschen 
Übersetzung im Scherl-Verlag erschienen und von Karl 
Soll äußerst glücklich ins L^utsche übertragen. 

Man hat monatelang in eigens eingerichteten Ateliers 
eine fz.st übermenschliche Arbeit geleistet. Fine einzige 
Aufnahme, ja beinahe eine einzige Bewegung mußte aus 
Hunderten von Aufnahmen, die von vier oder fünf ver¬ 
schiedenen Apparaten gemacht wurden, künstlich zu¬ 
sammengesetzt werden. Fine riesige Arbeitsleistung! 




Seite 20 


Nummer 991 


I)EH MANN OHNE SCHLAF 


M U T M () N T V ! 


Fabiikat : 

Terra 

Fabrikat : 

Associated Exhibitors Inc., New York 

Verleih : 

Terra 

Verleih: 

Vulkan-Filmverleih G. m. b. H. 

Regie: 

Carl Boese 

Regie: 

Albert Austin und Gilbert W. Pratt 

Hauptrollen: 

Liedtke, Molander, Delschaft 

Hauptrolle : 

Monty Banks 

Länge: 

1847 Meter (5 Akte) 

Länge: 

1730 Meter (6 Akte) 

Uraufführung: 

U.-T. Kurfürstendamm 

Uraufführung: 

: Primus-Palast (Interessentenvorführg.) 


er Untertitel dieses lustspielmäßig gehaltenen Filmes ..Aus 
! ) dem Leben eines Schlafwagenkontrolleurs“ erweckt Erinne¬ 
rungen an den berühmten französischen Schwank, in dem 
Richard Alexander in Unterhosen das überwältigend komische 
Wackeln seiner Hüften zeigte. So 


er ganze Titel des Films heult: „Nur Mut, Monty. es wird 
schon schief gehen!“ Die Herren Manuskriptschreiber, die 
dem famosen Monty Banks Filme anmes^en, strengen sich |a 
nicht allzusehr an, neue Stoffe für ihn zu finden. Sie be¬ 
gnügen sich. Erprobtes und Be- 


frivol französisch geht es in dem 
Terrafilm nicht zu. Wenn der 
Kontrolleur auch mehrere Brau¬ 
lens hat, so ist sein D-Zug nicht 
von ienem Tempo beschwingt, 
mit dem Alexander die Frivoli¬ 
täten über die Bretter seines Re¬ 
sidenztheaters rasen ließ. Carl 
Böse ist auch kein Lubitsch, der 
ein graziöses Spiel um den 
Schlafwagenkontrolleur arran¬ 
giert hätte, sondern er strebte 
einem mittleren Spielfilm zu, den 
er mit hübschen Einfällen ver¬ 
sah 'ind der hinter seinen bis¬ 
herigen Filmerfolgen nicht zu- 
rückb’eiben wird. 

Der Schlafwagenkontrolleur, 
der auf den symbolischen Namen 
Franz Pullmann hört, besitzt in 
Berlin eine Braut, die Modistin 
Trude. Aber er hält es auch mit 
der Kellnerin Mizzi in München, 
ein Umstand, der dem Zuschauer 
im ersten Augenblick ein leuch¬ 
tet, wenn er die beiden Frauen 
vergleicht. Doch auch Mizzi ist 
nicht die Erwählte seines Her¬ 
zens, sondern die Gräfin Isa- 
bella Sednitz, für die er freilich 
nur die Laune einer langweili¬ 
gen Stunde bedeutet, so daß er 
zum Schluß reumütig zu seiner 
Trude zurückkehrt, nachdem er 
zuvor auf etwas sehr romanti¬ 
schem Wege zu Geld gekom¬ 
men ist. 

Um dieses Gerüst der Fabel 
ranken sich allerlei heitere und 
erheiternde Begebenheiten, von 
denen einzelne auf das Konto 



HARRY LIEDTKE /W /.m 

all ..Der Mann ohne Schlaf“ 


währtes in etwas veränderter 
Gestalt wiederzubringen und 
bauen im übrigen auf die Ko¬ 
mik Montys und die Einfälle 
seines Regisseurs und seiner 
Gagmen. Auf der Rundreise 
durch die verschiedenen Sport¬ 
arten ist Monty nun beim Mo¬ 
torboot angelangt. Wie er in 
„Achtung Kurve!“ Rennfahrer 
wider Willen im Auto war, so 
ist er es diesmal im Motorboot, 
in dem er, obwohl er ahnungs¬ 
los ist wie eine Kaulquappe, 
ein Rennen gewinnen soll und 
es natürlich mit Glanz gewinnt 
Aber, wenn auch die Sache an 
sich nicht neu ist. wie diese' 
Motorbootrennen gemacht ist 
welch ergötzliche Zwischenfälle 
sich dabei ergeben, das kam 
man nicht schildern, das mul* 
man sehen. Das Kennen hat 
mitreißendes Tempo und ist 
technisch raffiniert gemacht 
Monty Banks ist köstlich in den 
Nöten, in die ’hn das mit einer 
Geschwindigkeit von über 2<» ) 
Kilometer hinsausende Renn¬ 
boot bringt. Mehr als bei diesem 
„Monty“ kann in einem Film 
nicht gelacht werden. Herr 
Roellinghoff, der die Titel ge¬ 
macht hat, ließ außer acht, dali 
Film und Witzblatt verschie¬ 
dene Anforderungen stellen. 
Dann müßte er sich ein»*« 
Dutzend Worte „rilmenglisch 
beibiegen, denn er übersetzt 
Lighthouse mit „Lichthaus“ an¬ 
statt mit „Leuchtturm“. 


des Manuskriptes (Max Glaß), 

andere auf das der Regie und die meisten auf das der Dar¬ 
stellung kommen. Das Milieu ist für den Film neu und wird 
schon deshalb beim Publikum der Provinz denselben Anklang 
finden wie bei den Premierenbesuchern des Kurfürstendamms. 
Das drollige Stück, das durch ein paar Schnitte rascheres 
Tempo erhalten würde, wird bald zu den erfolgreichsten deut¬ 
schen Filmen dieser Saison gehören, was um so erfreulicher 
stimmen dürfte, als hier eine geschmackvolle Arbeit vorliegt, 
die bewußt auf Publikumswirkung zugeschnitten ist, ohne des¬ 
halb ins Vulgäre zu entgleisen. 

Die Darstellung bemüht sich mit der Regie, den Ton des 
wirkungsvollen Lustspiels zu treffen. Zwar kam Harry Liedtke, 
der Kontrolleur, in keiner Szene über das festgewachsene 
Lächeln hinaus, und sein Schmollmündchen war stellenweise 
unerträglich, aber Maly Delschaft, dieses große Talent, dem 
man endlich das richtige Manuskript schreiben sollte, Fritz 
Kampers und Hanni Weiße wußten zu amüsieren. Hanni 
Weiße ist zwar keine Gräfin, aber eine routinierte Schau¬ 
spielerin, die aus jeder Rolle Effekte hervorzaubert. 

Die Photographie Alfred Hansens zeigte die alte Meister¬ 
schaft dieses unter Lubitsch großgewordenen Operateurs. 


in der gleichen Vorführung 
sah man den Amerikaner „Das Mädel aus dem Tanzlokal“ Ls 
ist die Geschichte von dem jungen Mann, der aus Lie^e * u 
einer Frau zum Fälscher wird und ins Gefängnis kommt. f*"!' 
lassen, kann er nicht zurückfinden in bürgerliche Einordnung, 
bis ein Mädchen, eine „Gefallene“, sich seiner annimmt. ihn» 
innerlich Hall und Stütze wird und in ihrer Liebe zu uen> 
Manne lang verschüttete Wege zu ihrem besseren Selbst find*!* 

Das ist von Verfasser und Regisseur ohne falsches Pathos 
und ohne verlogene Sentimentalität sehr eindringlich gest dt* 1 
Mae Bush, die das Mädchen spielt, hat Gestaltungskraft »h«n 
das gewöhnliche Filmmaß hinaus. Immer ist sie menschl»* 
und echt und dadurch von stärkster Wirkungskraft. 

Dieser Film ist ein „Sittenfilm**, aber ohne den üblen B* 1 
klang, den diese Art von Filmen bei uns in manchen ! a 11 
durch die allzuheftige Spekulation einzelner Produzenten 
langt hat. Hier ist das Milieu nicht üble Theaterei, i 011 ***^ 
seine Luft wird wirklich spürbar. Ein sauberer, mit * r115 ; c 
Wollen gemachter Film, der durch seine Klarheit in Auf***® 
und Darstellung stark fesselt. Sowohl „Mut Monty“, •• \ 
Mädel aus dem Tanzlokal“ werden auch draußen im K e,c 
ihren Platz als gute Repertoirefilme ausfüllen. 


Nummer 9<M 


JUnematogropft 


Seite 21 



I) E R 

A B E N T E 

U R 1 

ß R 

Fabrikat : 

Aafa-Film-A.-G. 

Hauptrollen : Harry Liedtke, Erna 

Manuskript: 

Ruth Goetz 

Verleih. 

Aafa-Film-A.-G. 

Morena, MadyChristians. 

lange. 

2451 Meter |8 Akte) 

Regie: 

Rudolf Walther-Kein 

Ernst Hofmann 

Uraufführung 

: Priuus-Palast 


Cchon vor mehrerer Jahren waren Filmhersteller und 
stoffhungrige Manuskriptverfasser mächtig hinter den 
Werken Rudolf Herzogs her. Erkannten sie doch alle, 
daß gerade aus den lebendigen, farbigen Schilderungen des 
berühmten Romanciers viel Stoff für den Film zu ge¬ 
winnen sei. Aber, von 
einigen Ausnahmen ab¬ 
gesehen. war mit Rudolf 
Herzog zunächst nichts 
zu machen. Nicht, daß 
er, wie so mancher 
Schriftsteller, filmfeird- 
l»ch eingestellt gewesen 
wäre. Im Gegenteil 
Herzog hat früher, wie 
viele „Kollegen" die 
großen Möglichkeiten 
des Films erkannt. 

Aber, es hieß damals, 
amerikanische Produ¬ 
zenten hätten Herzog 
labelhalte Angebote für 
die Verfilmungsrechte 
seiner Romane gemacht 
Fs entzieht sich mei¬ 
ner Kenntnis, ob das 
richtig ist. jedenfalls 
ist Herzog jetzt im deut¬ 
schen Film „hoch", und 
die Aala hat gut ge¬ 
tan, den ..Abenteurer*' 
zu verfilmen, rachdem 
sie mit „Die vom Nie¬ 
derrhein" des gleicher 
Autors so glänzend ab 
geschnitten hatte. 

••Der Abenteurer*', 
dieser Roman in sprü¬ 
henden Farben, mochte 
sicher mit Recht zur 
Verfilmung reizen,wenn 
Juch in der Gestalt des 
Helden, des Sängers 
•losef Otten, manche 
hwierigkeit für die 
himische Gestaltung liegt. Das Manuskript hat Ruth 
Goitz geschrieben, und man darf es ruhig aussprechen, 
daß sie es sich wirklich etwas weniger leicht machen 
l* 0 nnte Das besagt nichts gegen den Film als solchen, 
aber der Regisseur Rudolf Walther-Fein wurde dadurch, 
daß die Manuskriptsverfasserin^vieles nicht ios Filmische 
^gesetzt bitte, vor große Schwierigkeit n bestellt 
aö cs ihnen trotzdem gelang, einen fesselnden Publikums- 
ilm t u schaffen, sei dem Regisseur und dem künstle- 
r, vchen Oberleiter Dworsky auf die „Habenseite" gebucht. 

Das Manuskript folgt im ganzen (etwas zu viel) dem 
>Cut noch vielgelesenen Roman. 

u Otten. der berühmte Sänger ist ein flüchtiger, 
ns !äter Geselle. Es treibt ihn in allen Ländern zu immer 
*^ u en Erfolgen und neuen — Abenteuern mit schönen 
** r auen. 

^rweiUm sitzt in Köln Frau Maria mit Carmen, ihrer 


und Ottens Tochter. Otten ist nicht mit Maria verheiratet, 
ein lungcr, nicht sehr zart veranlagter Bursche. I^urenz 
Terbroich. sagt dies der armen Carmen geradewegs ms 
Gesicht. Von einer an Ruhm und Abenteuern reichen 
Fahrt kehrt Otten nach Köln heim, er eilt direkt in den 

Konzertsaal, da er 
schon erwartet wird 
Frau Maria und Car¬ 
men warten sehnsüch¬ 
tig auf ihn. Aber auch 
nach dem Konzert 
kommt er no:h nicht 
nach Hause. Die ko¬ 
ketten Bitten der Gat¬ 
tin seines Freundes 
Lüttgen hatten ihn in 
fröhlicher Gesellschaft 
festgehaiten. Erst spät 
in der Nacht kommt er 
zu der geduldig war¬ 
tenden Frau Maria 

Frau Luttgen gelingt 
es doch. Otten in ihren 
Bann zu ziehen, trotz¬ 
dem der Sänger sich 
erst mit aller Gewalt 
wehrt, da Lüttgen sein 
ältester unc treuester 
Freund ist. Die alte 
Freundschatt geht in 
die Brüche, Duell zwi 
sehen Otten und Lütt¬ 
gen. Beide haben das 
Duell durch Haft auf 
der Festung Ehren¬ 
breitstein zu büßen 

Otten war die ganze 
Aftäre mehr als eines 
seiner üblichen Aben¬ 
teuer. Es kam ihm zum 
Bewußtsein, wie sehr er 
das treue und gütige 
Herz der Frau Maria, 
die er nun vor kurzem 
doch geehelicht hatte, 
verwundete, und heiße Scham überkam nun den gereiften 
Mann. Er eotsagt dem wilden Abenteurerleben, um 
künftig ganz seiner Frau und Tochter zu leben. 

Der Sänger Otten wurde von Harry Liedtke verkörpert. 
Herzog mag sich die Gestalt etwas mehr von Romantik 
umwittert gedacht haben. Liedtke bog sie sich auf seine 
Weise wirkungsvoll zurecht. Aus^eze ebnet Erna Morena 
als die gütige, geduldige Frau Maria. 

Margarete Schlegel war die muntere Carmen, die kokette 
Frau Lüttgen Mady Christians, die die Art der nach 
berühmten Männern angelnden Frauen köstlich ironi¬ 
sierte. Den biederen Klaus gab Paul Biensfeld recht 
ergötzlich. 

Die Photographie Emil Schünemanns und Kurt Oertels 
sauber und klar. Schöne Italien- und Rheinlandschafter. 

Ein Pubiikumsfilm, der überall Häuser machen und der 
Aafa Freude bereiten wird. 





Seite 22 


Rfnemotogropft 


Nummer 991 


H E I-H A TS A N N 0 X C E X WENN DIE LIEBE NICH T WAR 


Fabrikat: Deulig 

Verleih: Deulig 

Manuskript: Ruth Goetz 

Hauptrollen: Ruth Weyher, J.Riemcnn, F.Kampers 
Länge : 2100 Meter (6 Akte) 

Uraufführung: Alhambra, Kurfürstend. 


Fabrikat : Phoebus 

Verleih: Phoebus 

Manuskript : Emil Scholl (n. d. Rom. „Das Abenteuer**) 
Hauptrollen: Robertson. Jenny Jugc, Harry Halm 

Länge: 1914 Meter (6 Akte) 

Uraufführung: Marmorhaus 


ie Schicksale, die aus Heiratsannoncen emporsteigen, die 
Verwicklungen, die sich aus ihnen als Folgeerscheinungen 
ergeben, das ergibt zweifellos einen Stoff, cer sich zur Behänd- 
lung im Film besonders eignet. Es ist hier Gelegenheit für 
.Scherz, Satire und tiefere Be¬ 
deutung“. — Von dieser Mög¬ 
lichkeiten macht die Ver¬ 
fasserin Ruth Goetz zwar 
Gebrauch, aber sie läOt 
doch vieles, was der Stoff 
bietet, vngenutzt. Sie läßt, 
mit dem Auge auf dem 
Unterhaltungsfilm, die Dinge 
hübsch an der Oberfläche 
treiben. Daß sie mit ihrer 
Routine das trifft, was der 
breiten Masse behagt. läßt 
sich denken. 

Herr Leopold Renfisch, 

Effekten und Hypotheken, 
hat es zu etwas gebracht 
und kann nun andauernd die 
dicksten Zigarren rauchen. 

Seine Gattin« die ..gnädige 
Frau“, hat den Fimmel, ihr 
nettes Töchterchen absolut 
mit einem Aristokraten zu 
verheiraten. Gesellschafterin 
bei Renfischs ist die ge¬ 
schiedene junge Frau Ma- 
thes, die mit ihrem Mann, 
den sie immer noch liebt, 
durch kleine Zwistigkeiten 
auseinanderkam. Frau Ma- 
thes, in Stellung unter ihrem 
Mädchennamen Werner, hat 
sich mit Yvonne, dem Ren¬ 
fisch-Töchterlein sehr an¬ 
gefreundet. und will ihr hel¬ 
fen. daß sie nicht einem der 
sich auf eine Heiratsannonce 
meldender. Mitgiftjäger zum 
Opfer fällt. Auf Käthes 
Rat werden die Bewerber alle 
zusammen eingeladen, woraus sich für die Herren eine recht lächer¬ 
liche Situetion ergibt, die diese Bewerber schnell erledigt. 

Frau Käthe hat ihrerseits auch eine Heiratsannonce los¬ 
gelassen. die sie mit Herrn Baron von Seddin zusammenführt, 
der ein netter und anständiger Mann ist, aber nur eine Frau 
mit Geld brauchen kann. 

Die kluge Frau Käthe, die sehen muß. wie Papa Renfisch 
ihren geschiedenen Gatten als Schwiegersohn wählen will, 
deichselt ein Plänchen, das der netten Yvonne den Baron von 
Seddin als Gatten zuführt, und sie — Käthe selbst — wieder 
mit ihrem Manne zusammenbringt. 

Dann ist da noch eine heiratslüsterne Zimmervermieterin, 
die durch eide Heiratsannonce auch glücklich zu einem Manne, 
einem ältlichen Delikatessenhändler, kommt. 

Ruth Weyher gab das appetitliche geschiedene Frauchen mit 
Temperament und Humor; Familie Renfisch: Fritz Kampers, 
ein derber, gutmütiger Emporkömmling, Else Reval seine 
Gattin mit dem vornehmen Tick, und Hanny Reinwald das 
liebreizende Töchterlein, Picha und Ellen Plessow, zwei 
drastischkomische Ehekandidaten. Dann waren in der Heirats¬ 
lotterie noch Max Landa und Johannes Riemann. 

Ein Film, *der als Unterhaltungsware überall seinen Platz 
finden wird. 


er neue Phoebus-Film ist nach dem Roman ..Das Abenteuer“ 
von Emil Scholl gearbeitet. Er erzählt uns die Geschichte 
zweier, oder, wenn man genau will, dreier Liebespaare, die ein 
bissei durcheinandergewürfelt werden, wie das im Roman und 

im Film nun einmal so üb¬ 
lich ist. 

Rolf v. Lilienhoff will sich 
mit seiner Lizzie treffen, die 
sich natürlich wieder einmal 
recht dauerhaft verspätet 
Infolgedessen bandelt er mit 
Leopoldine Angermayer an, 
die natürlich in den \ugen 
seiner Verwandten seiner 
nicht ebenbürtig ist. Das 
Gspusi zwischen den beiden 
kommt schließlich so weit, 
daß sie auf dr paar Wochen 
zusammen in einen kleinen 
Badeort ziehen Dort sehen 
sie ein. daß die Verkäuferin 
und der junge Aristokrat 
eigent’ich nicht zusammc 
passen. Es kommt zu der 
berühmten Auseinander¬ 
setzung. bei der Leopoldinv 
in Heinz Eder, dem Ge¬ 
schäftsführer des Hoteb 
ihren Ersatz findet. Roh 
kommt wieder mit seine 
Lizzie zusammen, allerdinc 
erst nach recht viel Um 
wegen und sehr viel arm- 
santen Komplikationen. P»' 
alte Antiquar Büchner he 
ratet die alte Frau Anger- 
mayer. womit sozusag» 1 
noch ein Knalleffekt in de 
Geschichte hineinkommt. 

Robert Dinesen hat den 
Film recht geschmack' >H 
inszeniert. Ei bringt Ab¬ 
wechslung in die Szenerie 
und sorgt vor allen Dingen für ein ausgezeichnetes Spiel. ~~ 
Die weiblichen Hauptrollen liegen bei Imogen R ibert <»n 
und der hübschen Jenny Jugo in guten Händen. Die Damen 
bemühten sich, die Rollen möglichst zu erschöpfen, sahen 
hübsch aus und zeigtdli schöne Kleider, und das ist schlie߬ 
lich alles, was man von einem solchen deutschen Mittcltilm 
verlangen kann. Unter den Herren sind Harry Halm. H a0 * 
Adalbert Schlettow und schließlich Fritz Alberti zu erwähnen- 
Die Photographie, gut wie bei allen Phoebus-Filmen, stamm 1 
von Julius Balting. 

Der Film lief in Uraufführung im Marmorhaus und w«rd* 
beim Publikum freundlich aufgenommen, das einmal froh ** r * 
nach den vielen Amerikanern einen deutschen Spielfil” 1 7 *j 
sehen, der nicht aufregend, aber außerordentlich gefällig s!n 
nett war. Der Film wird auch außerhalb Berlins sein Publikum 
finden. i 

Schmidt-Gentner machte dazu eine nette gefällige Musik 
der moderne Schlager mit Erfolg verwertet wurden und ** 
zum Erfolg des Abends recht viel beitrug. Er zeigte, dal 

nicht allein auf die Fülle der Musiker ankommt, sondern au 
die geschmackvolle Auswahl der einzelnen Piecen. Als 
bild für die Provinz ist die Arbeit dieses Kapellmeisters natur 
lieh bedeutend wertvoller als die der großen Ens*mblei«M u r 



Nummer 991 


Rinemotocrapfr 


Seite 23 


DAS HAIS DKR L f C, E 


Kl SS’ MICH NOCH EINMAI 


Fabrikat : Rex-Film der Ufa 

Verleih: Rex-Film der Ufa 

Hauptrollen: M. Johnson, W. Jansscn. 

W. Krauß, L. Höflich 
Länge: 3037 Meter (5 Akte) 

Uraufführung: Mozartsaal 


Fabrikat: Warner Brothers 

Verleih: Ufa 

Regie : Frnst Lubitsch 

Hauptrollen: MariePrevost, MonteBlue 
Länge. 1999 Meter (7 Akte) 

Uraufführung: Gloria-Palast 


ei diesem Film, dem Ibsens Wildente“ zur Vorlage diente, 
stiegen die Schatten der Brahm-Fpoche im Lessing¬ 
theater auf. 

Wir heute sehen ia lange nicht mehr alles. wa* Ibsen »n 
seinen Dramen, die uns 
letzt in vielem als recht 
konstruiert erscheinen, 
verkündet, als Kvangelt- 
um an. So in den ersten 
Jahren dieses Jahrhun¬ 
derts war Ibsen auf dem 
Theater die große Mode 
so wie sie jetzt Piran- 
dello ist oder eigentlich 
auch schon war. 

Ein so sprödes Buhnen 
werk Ibsens wie du 
..Wildente“ ins Filmische 
umzusetzen. bedarf gro¬ 
ßen Mutes und starken 
reinen künstlerischen 
Wollens. Man muß Lupu 
Pick, dem Regisseur, der 
sich mit F. Carlsen das 
Manuskript zum ..Haus 
der Lüge * formte. Aner¬ 
kennung zollen, daß er 
diesen Mut aufbrachte 
und so Menschendarstel- 
lern wie Werner Krauß. 

Lucie Höflich und Mary 
Johnson Gelegenheit zur 
Schaffung unvergeßlicher 
Gestalten bot. 

Hialmar Ekdal. der 
Mann, der sich in seiner 
Lebensluge” so wohl 
fühlt, Gina, seine Frau, 
die einst die Haushälterin 
des Großhändlers Werte 
war und von diesem an 
Fkdal abgeschoben 
wurde, der wahrheits- 
ianati&che Gregers Werle, 
die ruhrende kleine Hed- 
alle diese Gestalten 
üe^’innen unter Picks Re- 
gic und in der Darstellung 
der genannten Künstler 

Leben. 

Prachtvoll wie Krauß 
^ cn Hialmar Ekdal 
hinstellt. Der kleine 
Spießer, der vor sich und seinem Spiegel so gern Bedeutung 
Posiert, aber ängstlich allem aus dem Wege geht, was ihn in 
Einern bequemen Dahindusseln stören könnte, ist hier herrlich 
g«*eichnet. Ebenbürtig die Gina, der Höflich, die den schwachen 
ulmar, mit warmer Mütterlichkeit betreut und Mary Johnson, die 
zarte Hedwig mit der kindlich reinen, unberührten 
j.. u °d mit dem rührenden Blick, der auf beginnende Er- 
>»dung deutet. Auch Walter Janßen, der wahrheittsüchtige 
T *gers Werle, Steinrück als dessen trotziger Vater. Agnes 
" f aub als Frau Sörby, Fritz Rasp — cand. Molvik. und 
. ,ntef *tein — Dr. Relling fügten sich feinfühlig dem Ensemble 
das Pick mit künstlerischem Geschmack im Ibsenstil rundete. 
au Henckels. der alte Ekdal, von ergreifender Schlichtheit. 


m Gloria-Palast zeigt man ein neues Kamme r *pie! von 
Lubitsch. Manuskript, wie bei so vielen gelungenen Schla¬ 
gern des deutschen Regisseurs, von Hans Kräly. 

Lin* F.begescbichte. Fin glückliches Paar, dessen Bund durch 

den Hausfreund. einen 
Klavierlehrer. empfind¬ 
lich gestört wird. Der 
Main merkt schließlich 
daß die Musikstunden 
doch nicht so ohne miuI 
Er kommt hinter einen 
ittiusan'en Trick mit dem 
Pianola und beschließt, 
seine Frau zu heilen. Fr 
tut o, als oh er den Sei¬ 
tensprung seiner Gattin, 
de* eigentlich gar l*etne' 
»st, sehr ernst nimmt 1 r 
erklärt, daß er dem Glucl» 
sei» er Frau nicht entge¬ 
gen sein will und leitet 
die Scheidung ein. gibt 
sein halbes Vermögen und 
seine Wohnung an der 
Künstler und will auch 
noch die Schuld auf sich 
nehmen Um einen Schvi- 
dungsgrund zu finden, 
ven Fredet er sich mit 
der hübschen Sekretärin 
des Rechtsanwalts in 
einen Tanzlokal. Das gibt 
nun der Fhefrau wieder 
Anlad zur Eifersucht, um 
so mehr, als sich die hei 
den glänzend amüsieren 
während sie mit d?m 
Künstler den billigsten 
Wem trinken und auf 
den Tanz überhaupt ver¬ 
zichten muß. 

Nach allerhand recht 
hübschen und lustigen 
Situationen finden sich 
schließlich Mann und 
Frau wieder, und der 
Hausfreund hat das Nach¬ 
sehen. 

Der Film ist eigentlich 
ganz in unserem Sinne, 
das heißt rein europäisch 
aufgezogen. Er ist nur 
natürlich verfeinert durch 
das, was Lubitsch m Amerika lernte. Er ist der Typ de* 
internationalen Films, wie wir ihn gern sehen möchten, ganz 
aufs Spiel gestellt, losgelöst von jeder Situation, wirkend 
allein durch das Spiel uno durch allerhand kleine Episoden, 
die, vom Regisseur erfunden, so recht die Künstlerschaft offen¬ 
baren. 

ln den Hauptrollen finden wir wieder Marie Prevost. die 
man schon manchmal in Lubitschfilmen sah und die diese kleine 
amerikanische liebende und verliebte Frau außerordentlich 
glücklich wiedergibt. Der Gatte wird von Monte Blue dar- 
gesteüt, einem routinierten Schauspieler, auch bei uns gut be¬ 
kannt. Den Klavierspieler gibt John Roche, die kleine Sekre¬ 
tärin Clara Bow mit viel Temperament und Drolerie. 




Seile 24 


ftmcmatoarnph 


Nummer 991 


iSotum matt fpritht 






Ein neuer deutscher Fox-Film. 

- ist ein besonderes Verdienst der 
deutschen F'ox-Filme. daß sie stets 
bemüht sind, neue hoffnungsvolle Kräfte 
zur Mitarbeit heranzuziehen. Man bricht 
mit dem Vorurteil, daß nur der erbeinge¬ 
sessene und wohlbekannte Name die not¬ 
wendige Garantie für eine erfolgreiche 
Produktion geben kann, und verläßt sich 
auf einen gesunden Instinkt, der dem 
nach steter Abwechslung dürstenden Pu¬ 
blikum neue Kräfte zuzuführen bestrebt 
ist. So hat man von Karl Zuckmayer, der 
mit dem Stück „Der fröhliche Weinberg 
als erfolgreichster 
Bühnenautor dieser mmm 

Saigon anzusprechen 
ist, das Buch zu 
einem spannenden 
Kammerspiel „Qua¬ 
len der Nacht“ er¬ 
worben. Ein neuer 
junger Regisseur, 

Kur tBernhardt. wur¬ 
de mit der Inszenie¬ 
rung des roman¬ 
tischen Stoffes be¬ 
traut. der die Flucht 
eines lungen Paares 
ins Ausland und 
seine phantastischen 
Erlebnisse schilderf. 

Die Domo läßt 
Schänzel drillen! 

i gestern wurden 
frische Rekruten 
eingezogen, und 
heute stehen sie 
auf dem Kasernen 
hof zum Exerzieren. 

Ein wahrhaft er¬ 
hebender Anblick, 
wenn man sich vor¬ 
stellt, was für eine 
Auslese sich da vor 
dem dicken Feld¬ 
webel Hei ry Ben¬ 
der und dnter- 
of f izterk ampers auf¬ 
baut. Da stehen rechts und links von 
Reinhold Schünzel — um nur einige zu 
nennen Siegfried Arno und Paul Mor¬ 
gan. Kurt Vespermann, Westermeyer 
und Plagge, Typen, von denen eine 
schon genügen würde, um einer ganzen 
Kompagnie die Front zu verderben. Der 
Musketier Schünzel hält zum erstenmal 
ein Gewehr in den Händen und verbrei¬ 
tet ringsum Gefahren, wenn er es schul¬ 
tert. Er macht GriMe. von denen kein 
Exerzierreglement sich temals etwas vor¬ 
stellen könnte. Das Gewehr in seiner 
Hand wird zum Monstrum, so daß 
schließlich der bedrohte Photograph Otto 
Kanturek abblenden muß — während 
Georg Jacoby der die Regie des neuen 
Domofilms der Straußfilm-Gesellschaft 
führt, an eine neue Szene des „Stolz 
der Kompagnie“ geht. 

Rudolf Nelsons Film-Revue. 

D as Rudolf Nelson-Theater stellt eine 
Klein-Revue „Rudolf Nelsons Bunte 
Bilder“ zusammen, die sich auf eine län¬ 
gere Tournä durch die Kino-Vrrietäs 
Deutschlands begeben wird. Die künst¬ 
lerische Leitung hat Rolf Brunner. Das 
alleinige Gesamtengagement dieser ori¬ 
ginellen Bühnenschau liegt in den Hän¬ 
den von B. E. Lüthge. 


Ein neues Lichtspielhaus in München. 

1«^ rau Marie Zach, welche heute bc- 
■ reits neun große Theater besitzt, hat 
mit dem Bau eines zehnten Lichtspiel¬ 
hauses begonnen, das in dem Hause Tür- 
kenstr. 89-91 in München errichtet wird. 

Das neue Theater, das 760 Plätze um¬ 
fassen wird, soll das modernste Licht- 
spicl-Theater Münchens werden. 

Die Lieferung der gesamten kinotech- 
ri sehen Hinrichtung dieses Theaters 
wirde de raltbckaan*en Firma ßaer's 
Fi m- und Kinohaus München, Schiller¬ 
straße 28. übertragen. 



0**1 Otwalda. 

nach 


Mai Mack. Curl Cour aal, Albcrl Pommer auf dem Bahnhof in Nina 
den Außenaufnahmen des Filmes -Dm Fahrt tat Abenteuer 


Uraufführung der „Straße des 
Vergessene*. 

D er neue Hella-Moja-Film der Panto- 
mim-Film-A.-G.: „Die Straße des 
Vergessene“ gelangt am Freitag, dem 
19. d. M., in Berlin im Ufa-Theater 
„U. T. Friedrichstraße“ zur Uraufführung. 
Vorher findet am Donnerstag, dem 
11. ds. Mts., nachmittags 2 Va Uhr, im 
U. T. Friedrichstraße eine Interessenten- 
Vorführung statt. — Der Film wurde be¬ 
reits in Köln und Hamburg mit großem 
Frfolge gezeigt. In Köln erlebte der 
Film vor einigen Tagen bereits seine 
50. Aufführung und mußte bereits zwei¬ 
mal prolongiert werden 

Filip Collins Abenteuer. 

In der nächsten Woche findet im 
* Gloria-Palast die Uraufführung des 
neuen Ufa-Films „Herrn Filip Collins 
Abenteuer“ statt. Dem von Robert Lieb¬ 
mann verfaßten Drehbuch liegt die No¬ 
velle „Collins Abenteuer* von Frank 
Heller zugrunde. Ein Abenteuerfilm im 
besten Sinne, von Dr. Johannes Guter in 
seiner launischen Art inszeniert. In den 
Hauptrollen wirken Ossi Oswalda. Georg 
Alexander und Elisabeth Pinajew mit. 
Für die Photographie zeichnet Günther 
Krampf, die Bauten stammen von Rudi Feld. 


Faschismus und Film. 

Innerhalb der Filmkorporation beschäf- 
■ tigt man sich im Augenblick haupt¬ 
sächlich damit, möglichst schnell ein 
sichtbares Resultat zu zeigen. Man hat 
bereits festgelegt, daß innerhalb zwei 

Monaten je eine Woche nur in Italien 

angefertigte nationale Filme vorgeführt 
werden. Man rechnet mit einer jähr¬ 
lichen Produktion von ungefähr JOF'ilmen 
hat heute aber schon Bedenken, ob diese 
Zahl genügen wird. Dabei Kat man ganz 
vergessen, daß noch eine sehr lange Zeit 
vergehen wird, bis irgendeine Vorführung 

möglich ist, denn 
bisher hat ia noch 
niemand mit derPro- 
duktion begonnen 
Der Bericht¬ 
erstatter des „Im- 
pero“ entwickelt 
sehrorigineilel Jeen, 
wie über die na¬ 
tionale Würdigkeit 
eines Films zu be¬ 
findensei. Er meint 
daß die großen ita¬ 
lienischen Unter- 
rehm. ngen schon 
genügend Feingefühl 
besitzen werden, um 
bei der Herstellung 
auf die nötige Würd» 
zu achten. Mar. 

müßte aber auch 
daran denken, ein* 
Kommission zuwäh 
len. welche von Fall 
zu Fall ihr maß 
gebendes Urteil üb* 
den nationalen Wer 
eines Films . bzug» 
ben hätte. Dies* 
Herr geht noch 

weiter, indem i r 
meint, daß auch 
eventuell die au*' 
führenden Person» 
eine Herstellung 
eines unwürdigen 
Films verhindern könnten. Diese sehr wich¬ 
tige Frage müßte beim nächsten Kongreß b 
raten werden. Zum Schluß befürwort*! 
er die Heranziehung auslir.discher Re¬ 
gisseure, Techniker und Künstler für d e 
ersten, von der im Wiederaufbau befind¬ 
lichen Industrie zu leistenden Arbeiten. 

München im Zeichen des Kampfes gegen 
Berlin. 

D er neue Phoebus-Film „Der Kawp* 
gegen Berlin“ erlebte dieser I 
seine Münchener Uraufführung. U** 
Echo in der Presse wie beim Publk»® 
war gleich gut. Auch Leipzig hat 
für den „Kampf gegen Berlin“ erklärt, 
zumal Carlo Aldini und Max Reicn- 
mann im Apollo-Theater ihren 
liehen Einfluß geltend machten. Den bei¬ 
den Künstlern wurde ein außerordent¬ 
lich herzlicher Empfang zuteil. 


I) 


Frankfurter Nachrichten. 

Vorstandswahl im Frankfurter Zentral* 
verband wurde in der Versa®®' 
lung am 8. Februar vorgenommen * 
wurden gewählt als: 1. Vorsitzende 

Richard Goldstaub, Ufa, 2. Vorsitzen 
Adolf Weiß, Decla, Schriftführer Lj«* 
holz, Deulig, Kassierer, Bernhard a 
gulies, Marguiiesfilm. 



Nummer 991 


Rinftnotc^riiph 


Seite 25 


v • 


Die Finanzierung der Spitzenorganisation. 

Die schon seit langem geplante Be¬ 
steuerung der Filmmietvertrige zu¬ 
gunsten der Spitzenorganif ation wird 
nun vom 1. Marz 1926 ab allgemeine 
Anwendung finden. In der 
Reichsdruckerei sind Mar¬ 
ken hergestellt, die der Ver¬ 
leiher auf die einzelnen Vet- 
trige bzw. Rechnungen 
klebt und die dann mit der 
Leihmiete zusammen erhoben 
werden. 

Et handelt sich bekannt¬ 
lich nur um ein pro Mille, 
das heißt also um zehn Pfen¬ 
nig pro hundert Mark. Es 
wird noch einmal ausdrück¬ 
lich darauf hingewiesen, daß 
diese Regelung im Einver¬ 
ständnis mit den Theater- 
besit/er- und Verleiherver¬ 
bänden. ebenso mit den 
Einzelfirmen wie Bayerische, 

Südfilm und Feindt erfolgt 
ist. Es bedarf wohl keiner 
Frage, daß dieser geringe 
Betrag von >edem Theater¬ 
besitzer ohne weiteres be¬ 
zahlt wird, handelt es sich 
doch um einen Fonds, aus 
dem die wichtigsten Dinge, 
wie zum Beispiel der Kampf 
gegen die Lustbarkeitssteuer, 
finanziert werden sollen. 

Die Verleiher und Fabrikan¬ 
ten leisten natürlich genau 
so wie die Theaterbesitzer 
ihre Beiträge, die unmittel¬ 
bar an die Spitzenorgani¬ 
sation abgeführt werden. 

♦ 

Kein ermäßigtes Positiv. 

Wie wir \om Bund Deutscher Lehr- 
und Kulturfiimhersteller hören, haben die 
deutschen Rohfilmfabrikanten erklärt, 
daß sie über den 1. April 1926 hinaus 
kein Positiv-Material mehr zu ermäßig¬ 
ten Preisen abgeben können. Sie wollen 
dagegen auf sechs Monate ein Negativ¬ 
kontingent gewähren, das insgesamt 
/Vv anzigtausend Meter monatlich umfaßt 
*gfa ist daran mit zehntausend. Gortz 
l, nd Lignose mit siebentausendfünfhun¬ 
dert bzw. zweitausendfünfhundert Me¬ 
tern beteiligt. Die Verteilung wird unter 
den bekannten Bedingungen weiterhin 
durch die Außenhandelsstelle Filme er¬ 


folgen Der Bund Deutscher Lehr- und 
Kulturfiimhersteller hat aber Schritte 
unternommen, um auch Positiv-Material 
für seine Zwecke freizubekommen, da 
man auf dem Standpunkt steht, daß es 


umgestellt. Die kleineren Serien, wie 
Webbs und Marcco, fallen fort. Feste 
Verpflichtungen von Künstlern sollen so 
wenig wie möglich vorgenommen werden, 
dagegen wird man F'ngagements in Mün¬ 
chen und m Berlin von Fall 
IIIgj|ggy|^K *u Fall tätigen, um dadurch 
größere Bewegungsfreiheit zu 
naben Uber die endgültige 
Gestaltung der Verwaltung 
HS wird erst in den nächsten 
Tagen entschieden 

* 

Des schleckte Gewisse«. 





MARIE PRKYOST and JOHN ROCHE 

in Kufl mth noch chmmI*' 

unbedingt erforderlich ist, vor allen 
Dingen die Schulfilm-Bew egung durch 
ein derartiges Kontingent zu tnter- 
stützen. 

* 

Die konzentrierte Emeikm. 

Wie bereits kurz berichtet wurde, ver¬ 
sucht die Fmelka eine Vereinfachung 
ihres Betriebes. Die beiden Verleih¬ 
anstalten. Bayerische und Südlilm. sollen 
zusammengelegt werden, wenigstens was 
die Zentralverwaltung angeht. Die Fi¬ 
lialen sollen selbstverständlich sowohl 
bei der bayerischen wie bei der Südfilm 
bestehen bleiben Die Produktion wird 


Unser Pariser Korrespon¬ 
dent hat Lya de Putty in 
ihrem Ho.el aufsucheu wol¬ 
len. um von ihr Authenti¬ 
sches über die merkwürdige 
Abreise von Berlin zu hören 
Bekanntlich ist die Künstle- 
| rin unter Hinterlassung recht 
erheblicher Schulden aus 
Berlin auf nicht ganz ge¬ 
wöhnlichem Wege ver- 
schw unter Einige private 
Äußerungen ließen den Ver¬ 
dacht aufkommen, daß Lya 
nicht gerade die Absicht 
habe. ih‘e Berliner Gläubi¬ 
ger restlos zu befriedigen 
Dazu konmt. daß die Hohe 
der amerikanischen Gage 
auch nicht dazu angetan ist. 
eine recht schnelle Befriedi¬ 
gung der tn Deutschland zu¬ 
rückgelassenen Verpflichtun¬ 
gen herheizuführen. 

Frau Lya de Putti hat es 

-- vorgezogen, sich vor unse- 

/**<* N ***** rem Korrespondenten mehr¬ 
fach verleugnen zu lassen 
Was sollte sie auch ihm 
gegenüber in der komplizierten und für 
sie wenig angenehmen Lage sagen Frau 
Putti hat es sich selbst zuzuschreiben, 
wenn man in Zukunft ihr gegenüber und 
den Gerüchten, die über sic kursieren, 
eine besonders kritische Stellung etn- 
nimmt. 


Die Weltgeltung des Film 

Am nächsten Freitag abend spricht um 
7 Uhr 45 Min. im Preußischen Oberver- 
waltungsgericht, Hardenbergstraße 31, der 
Geheime Finanzrat Dt. Ewald Moll »m 
Rahmen eines Vortrages der deutschen 
Weltwirtschaftlichen Gesellschaft über 





»Kodak« Rohfilm 

Positiv und Negativ 

Kodak Ges.m.b.H. / Berlin SW68, Markgrafenstraße 76 

Fernsprecher: Amt Dönhoff Nr. 2290—91 / Vertreter fiir Deutschland: Edmund Herms t 
Berlin SW 48 , Friedrichstraße 13 / Fernsprecher: Amt Dönhoff Nr. 8220—24 


















Seite 26 


Jüncmato0tapf} 


Nummer 991 


„Die weltwirtschaftliche Bedeutung des 
Films“. 

Geheimer Finanzrat Moll hat sich 
schon mehrfach im Kundtunk über den 
Film geäußert. Seine Darlegungen die 
zum Teil in unseren Blättern veröffent¬ 
licht wurden, waren außerordentlich in¬ 
teressant, so daß man auch damit rech¬ 
nen kann, daß der Vortrag starkes Inter¬ 
esse erregen wird. Interessenten aus der 
Industrie können Karten zu dem Vortrag 
durch die Spitzenorganisation der Deut¬ 
schen Filmindustrie. W 57, Zietenstr. 23, 
erhalten. 

* 

Jackie mit kurzen Haaren. 

Etwas Unfaßbares ist passiert. Die Re¬ 
klame-Manager mochten, die Welt soll 
Stillstehen: Jackie Coogan, der Star der 
Metro, hat sich seine Locken abschneiden 
lassen und filmt nun mit glatt geschei¬ 
teltem Haar. Aber ehe wir diesen „männ¬ 
lichen Kopfschmuck" im Film sehen, 
müssen wir erst noch „Alte Kleider an 
uns vorüberziehen lassen, ein Bild, in dem 
Jackie noch seine Locken trägt. Jeden¬ 
falls können wir die Aufregung der Ame¬ 
rikaner über die abgeschnittenen Locken 
mit Ruhe ansehen. Jackie kommt für uns 
noch früh genug, ob mit oder ohne lang 
herabwallendes Haar. 

¥ 

Der vollendete Ben Hur. 

Nun ist er endlich in New York urauf- 
geführt, der Metro-Film „Ben Hur“, über 
dessen Fertigstellung oder Nichtfertig¬ 
stellung jahrelang hin und hergeschrieben 
wurde. Selbstverständlich hat die Pre¬ 
miere allerhand Aufsehen erregt, denn 
der Film hat schließlich in der Herstel¬ 
lung vier Millionen Dollar gekostet. Be¬ 
schäftigt waren dabei rund dreitausend- 
lunf hundert Personen. Es gibt ein R lesen- 
wagenrennen in einer römischen Arena, 
die in Hollywood gebaut wurde, einen 
Seekampf der Galeeren, der im Mittel¬ 
ländischen Meer eigens für den Film re¬ 
konstruiert wurde, sowie eine Reihe von 
großen Szenen in natürlichen Farben, so 
zum Beispiel der Einzug Christi in Jeru¬ 
salem. Den Heiland spielt Ramon No- 
varro. In den anderen Hauptrollen sieht 
man May McAvoy und Betty Bronson. 
Der Film hatte in der New-Yorker Pre¬ 
miere eine ausgezeichnete Aufnahme. 

* 

„Schwarze Katzen." 

In Hollywood treibt da» Reklamebe¬ 
dürfnis de" Filmschauspieler manchmal 
seltsame Blüten. Jetzt haben die Scn- 
sationsdarsteller einen Club „Blak Cats 
(Schwarze Katzen)“ gegründet, der als 
äußeres Zeichen eine schwarze Katze mit 
einer „dreizehn“ führt. Er nimmt nur 
solche Künstler auf. die sich als Sen¬ 
sationsdarsteller einen Namen gemacht 
haben. Das dreizehnte Mitglied ist Regi¬ 
nald Denny geworden. Vorläufig wollen 
die Herrschaften unter sich bleiben, es 
wird aber nicht lange dauern, so wird 
entweder die Zahl dreizehn durchbrochen 
oder ein Konkurrenzunternehmen gegrün¬ 
det werden. 

♦ 

Die Bilanz der National. 

Zu unseren Mitteilungen über den Ge¬ 
schäftsabschluß der National-Film A.-G. 
erhalten wir von der Direktion folgende 
ergänzende Erklärung: „Die Filme der 
alten Produktion bis einschließlich des 
Produktion*)*...res 1923-24 sind auf 1 M. 


angeschrieben. Die Filme aus den Jahren 
1924-25 sind unter Zugrundelegung des 
Auftragsbestandes des deutschen Ver- 
le hs nach Abzug der üblichen hohen 
Prozentsätze für Verleihspesen und Aus¬ 
fälle eingesetzt. Im übrigen enthält das 
K »nto Filme naturgemäß die vollen Her¬ 
stellungskosten derjenigen Bilder, die 
erst in der neuen Verleihsaison zur 
Auswertung gelangen Unter diesen Bil- 
d Tn befand sich auch der Zillefilm .Die 
Verrufenen', der bekanntlich ein ganz 
besonders gutes Geschäft darstellt, so 
diß die Bewertung dieses Postens sich 
schon allein aus diesem Werk ergibt. * 

Wir bringen diese Veröffentlichung der 
National mit besonderem Vergnügen, 
weil sie das günstige Bild der Bilanz 
n >:h verstärkt. Zumindest zeugen die 
Mitteilungen davon, daß die Geschafts- 
leitung der National sich alle Mühe gibt, 
ihre Bilanz in den Augen der Kritik so 
klar wie möglich zu machen, ein Be¬ 
streben, daß immerhin anerkannt werden 
muß. 

¥ 

Karl Bachwitz. 

Am Mittwoch wurde unter selten gro¬ 
ßer Beteiligung das, was an Karl Bach¬ 
witz sterblich war, in Weißensee der 
Erde übergeben. Nicht nur aus dem 
Konzern der Ufa, sondern auch aus den 
Kreisen des Berliner Lichtspieltheater¬ 
gewerbes und der Berliner Filmindustrie 
waren zahlreiche Kreise vertreten, die 
dem beliebten und angesehenen Mann 
die letzte Ehre geben wollten. 

Mit Karl ßachwitz verlieren wir einen 
von der alten Garde, einen Mann, der 
bis zum letzten Augenblick tatkräftig an 
der Förderung und Entwicklung des 
deutschen Lichtspielwesens mitgewirkt 
hat, eine arbeitsfrohe und erfolgreiche 
Natur, einen Manr, dessen Andenken wir 
alle jederzeit in Ehren halten werden. 

¥ 

Spanische Nachrichten. 

In Spanien hat man in letzter Zeit 
immer mehr herausgefunden, daß die 
riesengroße amerikanische Filmpi Auk¬ 
tion weder dem gesamten europäischen 
Geschmack entspricht, noch auf die 
Dauer in dem großen Maße wie bisher 
aufgenommen werden darf. Es ist eigen¬ 
artig, wie sich in vielen Ländern Euro¬ 
pas diese Ablehnung bemerkbar macht, 
ohne daß die amerikanische Filmindustrie 
davon Kenntnis oder gar Schaden nimmt. 
An vielen Stellen haben die amerikani¬ 
schen Unternehmungen in Europa Be¬ 
teiligungen gesucht und auch gefunden, 
aber damit wird das Niveau des Films 
nicht gehoben, sondern höchstens ameri¬ 
kanischer Geschmack in den euro¬ 
päischen hineingetragen Man empfiehlt 
daher in Spanien. Abhilfe zu schaffen 
und in Europa eine Einheitsfront gegen 
die amerikanische Filmeinfuhr zu bilden. 
Man erinnert daran, daß die ersten 
Filmfabrikanten Europäer waren, die Ge¬ 
brüder Lumitre in Paris, und sich erst 

K äter Amerika und Deutschland mit der 
ibrikation befaßt haben. Auch die 
lateinischen Länder sind ziemlich früh 
unter die Fabrikanten gegangen, ihr Er¬ 
folg ist aber nach einer gewissen Zeit 
nicht vorwärtsgetragen worden; allein 
Deutschland hat sich nach spanischer 
Meinung überall dem Geschmack anzu¬ 
passen gewußt, und mit einer großen Ge¬ 
schäftstüchtigkeit in den meisten Kul¬ 
turländern mit seiner Produktion Eingang 
gefunden. Man möchte also nach dieser 
für Deutschland sehr schmeichelhaften 
Äußerung gerade die deutsche Film¬ 


industrie an der Spitze dieser Einheits¬ 
front sehen, man traut den Unterneh¬ 
mern genügend Erfahrung und Geist zu. 
um, wie die spanische Zeitung „Impar- 
cial“ bemerkt, ein Locarno der europäi¬ 
schen Filmindustrien zu organisieren Es 
müßte sich um eine Verbindung handeln, 
die frei von jeden politischen und chau¬ 
vinistischen Tendenzen arbeitet. 

Außerdem regt das Blatt einen inter¬ 
nationalen Wettbewerb für Filme an. 
Der Gedanke ist, die einzelnen Völker 
mit ihren Sitten gegenseitig bekanntzu¬ 
machen, und Filme die nationalen Cha¬ 
rakter zeigen, auszutauschen. Es wird 
sich dann bald zeigen, wie weit der Ge¬ 
schmack des Publikums die einzelnen 
Werke aufnimmt oder ablehnt. Nach 
dem Studium in den einzelnen Ländern 
würde es dann vermutlich leichter sein, 
für den Absatz passende Filme herzu¬ 
stellen, und damit sei dann auch ein 
größerer geschäftlicher Erfolg gesichert. 
Leider sagt „Imparcia!“ nicht, woher das 
Geld kommen soll, damit der Kampf 
gegen Amerika wirkungsvoll geführt wer¬ 
den kann. 

* 

Eia Tierschutzfclm. 

Im Neuen Dresdener Tierscnutz- 
verein wurde kürzlich der neue Tier 
Schutzfilm „Schützet die Tiere!" vor¬ 
geführt, der von der vom Städtischen 
Schulamt entsandten Filmprüfungskom¬ 
mission und den Lehrern der städtischen 
Schulen als zweckentsprechend begut¬ 
achtet wurde, so daß dieser Film dem¬ 
nächst in den städtischen Schulen im 
Rahmen einer Tierschulzstunde vorgeführt 
wird. Der Film ist 60J m lang und zer¬ 
fällt in zwei Teile: de- 1. Teil zeigt, wie 
die Pflege des Tierschutzes auf den Men¬ 
schen wirkt, der 2. Teil behandelt die 
Tätigkeit der Tierschutzvereine. Insbeson¬ 
dere werden Aufnahmen aus dem Tier¬ 
hort und Tierasyl der Berliner Tierschutz¬ 
vereine vorgeführt. Es ist dies der erste 
Film dieser Art. 

* 

Lichtspielunternehmer und Presse- 
vorführung. 

Dem Lichtspielunternehmer B. aus 
Breslau war zur Last gelegt worden, sich 
gegen eine Polizeiverordnung vom 
10. Juli 1923 vergangen zu haben, inden 
er vor einiger Zeit eine Vorführung vor 
geladenen Pressevertretern veranstaltet 
nabe, ohne der Polizeibehörde einen 
Spielplan und eine Zulassungskarte vor 
gelegt su haben. B. betonte, es sei 
nicht üblich, bei Presseveranstaltungen 
einen Spielplan und eine Zulassungs- 
karte vorzulegen. Das Amtsgericht er¬ 
achtete aber die erwähnte Pnlizeiverord- 
nung für rechtsgültig und betonte, die 
Polizeiverordnung gelte nicht nu' für 
öffentliche Vorführungen, sondern auch 
für Vorführungen vor geladenen Presse¬ 
vertretern. Durch Übungen können dt* 
Vorschritten gültiger Polizeiverordnun¬ 
gen nicht beseitigt werden. Diese Ent¬ 
scheidung focht der Angeklagte durch 
Revision beim Kammergericht an und 
behauptete, die Polizeiverordnung vorn 
10. Juli 1923 sei ungültig, da die Maten« 
in dem Lichtspielgesetz vom 12. J un ‘ 
1920 erschöpfend geregelt sei; der An¬ 
geklagte habe auch in gutem Glauben 
gehandelt. Der I. Strafsenat des Kamnu-r- 
gerichts wies aber die Revision als unb*' 

gründet zurück. Die Polizeiverordnung 

vom 10. Juli 1923 sei erlassen, um z**fT 
hüten, daß jugendlichen Personen B»l®' 
streifen vorgeführt werden, welche nien 
zugelassen seien. Die Polizeiverordnung 
gelte auch für Vorführungen vor g* 
ladenen Pressevertretern. 



Nummer 991 


Rmemotograp^ 


Seite 27 


•&*S0 der 




D as Fest der chinesischen Himmels- 
gottin Tien Hou findet g*mäß Jahr¬ 
hunderte alter Tradition allfährlich unter 
außerordentlichem Pomp und besonderen 
Zeremonien statt. Die Ehnng der Göt¬ 
tin ist gleichzeitig ein Fest der chinesi¬ 
schen Mutter, die von der Schutzpatro¬ 
nin gesunde Söhne erfleht. Den Opera¬ 
teuren der Deulig-Woche ge¬ 
lang es unter Ueberwindung 
unerhörter Schwierigkeiten 
und Gefahren, hiervon außer¬ 
ordentlich gut gelungene Auf* 
n ihmen aus China heimzu¬ 
bringen. Die neue Deulig- 
Woche zeigt ferner die 
Uebungen japanischer See¬ 
kadetten an Bord eines Pan¬ 
zerkreuzers. die Probefahrt 
eines neuen amerikanischen 
Armee, uftschiff es. die Nia¬ 
garafälle in ihrer Winter- 
prac'.t, Karnevaisbilder aus 
Philadelphia und schließt mit 
technisch fabelhaft gelunge¬ 
nen Bildern einer modernen 
Seeschlacht. 

V eopold Kutzleb. der im 
vergangenen Jahre allein 
für die Nationaifilm - A. - G 
Tier Filme gedreht hat, wurde 
für die Aufnahme des Eiko- 
Großfilms der National ..Die 
Wiskott« ns“ (Regie : Artur 
Bergen) verpflichtet. 

Fkcr Filmregisseur Arthur 
" Wellin, der jüngst von 
seiner Filmexped.tion aus 
Südamenka zurückgekehrt 
ist. hat dort ein Manuskript 
erworben, betite t: „Die Frau, 
die nicht nein sagen kann**, 
und wird dieses Manuskript 
unter seiner Regie im März 
drehen lassen. 

F\ie Aufnahmen zu dem 
neuen Eichberg-Film 
• Der Prinz und die Ko¬ 
kotte** von Leo Birinski, mit 
Lucy Doraine und Willy 
' ritsch in den Hauptrollen, sind unter 
der Regie des bekannten Regisseurs Ri¬ 
chard Eichberg im vollsten Gange. In 
den weiteren Rollen spielen mit: Julia 
Serda. Valeska Stock. Charlotte Susa, 
^räfin Lerchen, Charlotte v. Hayden. 
Myra Brandt, Adolphe Engers, Robert 
s cholz. Albert Paulig. Hans Albers, Her¬ 
mann Picha. Franz Schönfeld, Albert 
j~aul. Photographie: Heinrich Gärtner, 
bauten: Kurt Richter. 


Einsendungen aus der Industrie. 

D ie Deulig-Film-A -G. bereitet unter 
der Regie von Dr. Ulrich Kayser 
einen neuen Kultjur-Spielfilm „Ausge¬ 
rechnet Margarine' vor. Die Hauptrollen 
werden Hannt Reinwald. Oskar Marion 
und Fred Gotho spielen. 



LYA DE PUTT1 

i der Titelrolle des neuen IHshhse» ,,M« 


i Lescaui" 


Uerr Max Schach, der bisher den 
* * Posten als Supervisor innehatte, ist 
nicht mehr bei der Universal Pictures 
Corporation tätig. Herr Burstein, der 
seit dem Jahre 1914 in Verbindung mit 
der Universal ist. hat nunmehr den 
Posten als Generalmanager übernommen. 
Herr Burstein, der in der ganzen Branche 
sehr bekannt und beliebt ist, erfreut sich 
seiner Seriosität wegen des besten Rufes 
in der Branche. 


/ htto Blume, der bekannte Theaterbesitzer 
von Hannover veranstaltete am 
Sonntag, dem 7. Februar, in seinem Welt¬ 
spiel-Theater eine Presse- und Erstauf¬ 
führung von Douglas Fairbanlrs in „Der 
Dieb von Bagdad 2000 Personen, dar¬ 
unter die Spitzen der staatlichen und 
städtischen Behörden, füllten das schöne 
Haus, das den Stolz Hannovers 
bildet Die Begiußungsworte 
wurden von Curtis Melnitz 
als Vertretung von Doug as 
Fairbanks — gesprochen, der 
eigens zu diesem Zweck nach 
Harnover gereist war. Der 
Pressechef der United Artist« 
machte mährend seiner Rede 
bekannt, daß Herr Direktor 
Blume auch du. anderenUnited 
Artists F Ime in kurzer Zeit 
der Stadt Hannover im 
Weltspi »1-1 bester vorführen 
wird. 

D ie Historie Fürst Blüchers 
von Wahlstatt wird von 
Wilhelm Thiele für die 
Davidson - Film - Aktiengesell¬ 
schaft in einem Manuskript 
unter dm Titel ..Marschall 
Vorwärts“ bearbeitet. 

Vach Fertigstellung dev Pa - 
^ riser Sittenfilms „Nana“ 
mit Werner Krauß in der 
Hauptro le bereitetDelog-Film 
das große I ustspiel..DerSoldat 
der Annemarie“ vor. dessen 
Manuskr pt AlexanderAlexan- 
der nach Militärhumoresken 
aus gulei alter Zeit ber- 
stcllt. 

Olanche Sweet spielt in 
dem neuen Feindt-Film 
„Im Wirbel der Fluten“ die 
schwierig«: Rolle eines blin¬ 
den pingen Mädchens, das 
infolge seioer Blindheit den 
Verfolgurgen einer skrupel- 
Pkot. Ufm losen Rivalin (Barbara la 
Marrj hilflos ausgesetzt ist 
und den Tod in den Fluten 
gefunden hätte, wenn es nicht dem Ge¬ 
liebten (LonChaney) gelungen wäre, dem 
Strom das Opfer zu entreißen. 

/''amilla von Hollay wurde für eine der 
^ tragenden Rollen des neuen Eiko- 
Großfilms der National verpflichtet, den 
Regisseur Artur Bergen nach dem be¬ 
kannten Roman von Rudolf Herzog „Die 
W iskottens dreht. Die Aufnahmen be¬ 
ginnen bereits in den nächsten Tagen. 


Jm 



















Seite 28 


ftmcmatograpfj 


Nummer 991 


dttmöfrfrau 

Über das Problem des elektrisdien Fernsehens 


U eber dieses Thema hielt Herr Prof. Korn, der Pionier 
auf dem Gebiete der ßildtelegraphe, einen Vortrag 
in der Technischen Hochschule Charlotte nburg vor Mit¬ 
gliedern des Deutschen Radio-Klubs, in launiger NX/eise 
nezeichnete er das elektrische Fernseher als eine Krank¬ 
heit. der die meisten unterliegen, welche sich mit der Bild¬ 
telegraphie beschäftigen. Es gehöre schon eine gute Kon- 
stitution dazu, um dieser Krankheit gegenüber immun zu 
bleiben. Alarmierende Meldungen, daß das Problem des 
Fernsehens gelöst sei. sind nicht erst eine Modcerschei- 
nung unserer Tage, sondern schon vor etwa 50 Jahren 
setzte nach der Entdeckung der wundervollen Eigenschaft 
des Selens, Lichtschwankungen in Schwankungen des 
elektrischen Stromes umzuwandeln, die erste Welle der 
angeblichen Lösungen des Fernsehprob ems ein. Es ist 
bezeichnend, daß gerade ernste Forscher — wie Werner 
v. Siemens —, die sich um die Konstruktion von Selen¬ 
zellen verdient gemacht haben, nie der erwähnten Krank, 
heit verfallen sind, da sie sehr gut die prinzipiellen 
Schwierigkeiten erkannten, die einer Lösung des Fernseh¬ 
problems noch heute im Wege stehen 


Das Fernschproblem zerfällt ebenso wie die Probleme 
der Bildtelegraphie in eine große Zahl von Teilaufgaben. 
Diese betreffen in erster Linie die Methoden zum Zer¬ 
legen des zu übertragenden Bildes in eine Unzahl von 
ßildelementen. die Methoden zum Umwandeln der Hellig¬ 
keit dieser einzelnen Bildelemente in entsprechende elek¬ 
trische Stromschwankungen, die Methoden des Übertra¬ 
gens der erwähnten Stromschwankungen vom Sender zum 
Empfänger auf drahtlosem Wege oder über Leitungen, das 
Rückverwandeln der Stromschwankungen im Empfänger 
in entsprechende Licht Intensitäten, und schließlich das 
Zusammensetzen der einzelnen Bildelemente zu einem 
Bildmosaik. Hierzu kimmen noch die schwierigen Syn- 
chrunisierungsprobleme. Es »st nämlich ur.gemein schwer, 
bei großen Übertragungsgeschwindigkeiten einen absolu¬ 
ten Gleichlauf der rotierenden oder hin- und herschwin¬ 
genden Teile der oft Hunderte von Kilometern voneinan¬ 
der entfernt aufgestellten Sende- und Empfangsapparatu¬ 
ren aufrechtzuerhalten. 

Es leuchtet ein. daß es im allgemeiner, nicht viel nützt 
wenn für eine der genannten Teilaufgaben eine neue Lö 


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Nummer 991 


Rtnemotogropfi 


Seite 29 


sung oder sogar eine wesentlich bessere Lösung gefunden 
wird, als man bisher hatte. Solange nicht auch die sämt¬ 
lichen anderen Teilprobleme in gleicher Weise gefordert 
werden, ist die Verbesserung eines einzelnen Konstruk¬ 
tionselementes nahezu zwecklos. Das Eigentümliche am 
Fernsehproblem oder an der Bildtelegraphie ist nun das, 
daß jeder, der glaubt, für eine der vielen Teilaufgaben 
eine bessere Lösung gefunden zu haben, enthusiastisch 
ausruft: ,.Je*zt ist das Problem des Fernsehens endgültig 
gelöst! Es gab nur noch eine einzige Schwierigkeit zu 
überwinden, und das ist mir gelungen.“ Hiermit beginnt 
die Fernsehkrankheit. Mehr oder weniger einfache Mo¬ 
delle werden gebaut, es wird tüchtig im Laboratorium, 
aber nicht über weite Entfernungen, herumcxperimentiert. 
und schließlich wird vor einem geladener. Kreis von Per¬ 
sonen die nicht Fachleute sind oder zum mindesten auf 
diesem Gebiet nicht besonders bewandert sind, eine An¬ 
zahl von Modellversuchen vorgeführt. Die Krankheit er¬ 
greift weitere Kreise, die Spalten der Zeitungen füllen 
sich mit sensationellen Artikeln, und in fetten Lettern 
wird dem Publikum eingehämmert: „Das Fernsehen ist 
nun wirklich erfunden!“ Dann erst wird im allgemeinen 
an die Verwirklichung des Gedankens ernsthaft herangt- 
gangen, und nun zeigt es sich in 99 von 100 Fällen, daß 
der neue Gedanke keinen Fortschritt bedeutete. In den 
allerseltensten Fällen stellt sich als Plus heraus, daß sich 
eine Beschleunigung der Übertragungsgeschwindigkeit von 
gewöhnlichen Bildübertragungen erzielen ließe, wenn 
noch die anderen Teilprobleme in gleichem Maße geför 
dert würden. 

Sehr lehrreich waren auch die Ausführungen des Vor¬ 
tragenden über die Zahl der Bildelemente, die erforderlich 
sind, um einen guten bildmäßigen Eindruck hervorzuruien. 
Zur Erleichterung überschlägiger Rechnungen nimmt man 
für gewöhnlich an. daß man mit 10 000 ßildelementen aus- 
kommen kann. Während bei der gewöhnlichen Bildüber¬ 
tragung zur Übertragung des ganzen Bildes eine Zeit von 
mehreren Minuten zur Verfügung steht, muß die Über- 
tragungsgeschwindigkeit beim wirklichen Fernsehen so 
gesteigert werden, daß die ganzen 10 000 ßildelemente in 
ungefähr einer Zehntel Sekunde übertragen sind. In der 
Sekunde müßten also mindestens 100 000 Bildzeichen 
übermittelt werden, wenn wir den Eindruck eines leben¬ 


gewöhnlichen Bilder in illustrierten Zeitungen mit der 
Lupe nachzuzählen Man würde erstaunt sein ober die 
außerordentlich große Zahl von Bildelementen, die eine 
gewöhnliche Autotypie aufweist. Mit 10 000 Bildelemen¬ 
ten läßt sich gerade ein Porträt einigermaßen getreu wie¬ 
dergeben. Herr Prof. Korn piojizierte ein von ihm über¬ 
tragenes Kopfbild, das zwar eine sehr gute Ähnlichkeit 
zeigte. aber zur Illustration in einer Zeitung wegen der 
groben Struktur ganz ungeeignet wäre Und dieses Bild 
enthielt schon 50 000 Bildelemente! Für Gruppen von 
Personen und für Landschaften braucht man selbst bei 
bescheidenen Ansprüchen an die Bildgüte mindestens 
100 000 ßildelemente für das einzelne Bild Jedes der 
üblichen Kinobilder setzt sich aus mindestens 1 Million 
von Bildelementen zusammen. Und so viele ßildelemente 
müßten in |eder Zehntel Sekunde übertragen werden, 
wenn man von einem einwandfreien Fernsehen sprechen 
will. Daß wir an eine Lösung einer solchen Aufgabe mit 
unseren heutigen Hilfsmitteln gar nicht denken können, 
dürfte selbst dem Laien einleuchten. In d?r T at sind auch 
die bisherigen kompliziertesten Fernseh-jritiodelle nicht 
über die Übertragung von beweglicher Bädern, die nur 
wenige Hunderte vor» ßildelementen besaßen, hinausge¬ 
kommen Hiermit läßt sich im günstigsten Falle ein sich 
drehendes Kreuz oder ein ähnlicher einfacher Gegenstand 
fernsichtbar ma. hen. der dann in Zeitungsberichten 
poetisch als ..Windmühlenflügel“ bezeichnet wird. Hier¬ 
aus ersieht man. wie weit man noch vom eigentlichen 
Fernsehen entfernt ist. 

Zum Schluß seines mit großem Beifall aufgenommenen 
Vortrages gab Prof. Korn seinem Bedauern darüber Aus¬ 
druck. daß das Interesse für die Fragen der Bildtele¬ 
graphie und des elektrischen Fernsehens dadurch unter¬ 
graben würde, daß viel zj oft dem Publikum Fortschritte 
vorgetäuscht würden, die erst einmal in der Zukunft zu 
erwarten sind. Die in der Bildtelegraphie im Laufe der 
letzten 20 Jahre gemachten Fortschritte seien wirklich 
groß genug, daß wir uns darüber freuen könnten Das 
für die Weiterentwicklung der Bildtelegraphie so drin¬ 
gend nötige Interesse der Allgemeinheit würde notgedrun¬ 
gen zum Erlöschen gebracht, wenn durch sensationelle 
Übertreibungen hochgespannte Erwartungen geweckt 
würden, die dann nicht erfüllt werden könnten. Über 


den Bildes gew innen sollen. Was für Bilder lassen sich ^ wirkliche Fortschritte soll sich ein eder freuen 
n,, n aus 10 000 Bildelementen zusammenstellen ** Die Ant-VfiJbertreibungen in solchen Dingen müßten aber 
A °rt hierauf könnte sich jeder selbst geben, wenn er sichwlbekämpft werden. wenn sie nicht Schaden an- 
die Mühe machen wollte, die Rasterelemente eines derMnchtcn sollen 


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Nummer 991 


PATENTSCHAU 


Verschluß für Vorführungskinematc graphen. 

Der Verschluß zur Abdeckung des Bild Wechsels an 
Kinoprojektionsapparaten verursacht in ccr heute ge¬ 
bräuchlichen Form einen erheblichen Verlust der nutz¬ 
baren Energie der Lichtquelle, und seine Anpassung an 
die Stärke der Lichtquelle und deren Farbe ist nicht mög¬ 
lich. Ferner wirkt der Verschluß in physiologischer Hin¬ 
sicht infolge der Reizschwankungen ermüdend auf den 
Zuschauer (s. Forch: Der Kinematograph, S. 63, Abs. 1). 
Diese Fehler lassen sich auf spektralanaNtischem Wege 
beseitigen. Man hat z. B. die Dunkelsektoren durchschei¬ 
nend gemacht und je in vier Teile, grün, rot. blau und 
weiß, aufgeteilt; durchscheinende Stoffe sind indessen 
wegen ihrer großen Streu¬ 
ung ungeeignet, ergeben da¬ 
her keine Lichtersparnis und 
auch schwer eine sich zu 
Weiß ergänzende Farben¬ 
mischung Es ist ferner be¬ 
kannt. an einer Verschlu߬ 
scheibe mit einem festen und 
zwei in der Verschlußebene 
schwenkbaren, an sich un¬ 
durchsichtigen Flügeln bi¬ 
konvexe Linsen und durch¬ 
scheinende farbige, sich zu 
Weiß oder zu anderer Farbe 
ergänzende Scheibchen so 
einzusetzen, daß sämtliche 
Flügel gleiche Farbenzusam¬ 
menstellungen erhalten. Die 
beabsichtigte Wirkung ist 
jedoch infolge der größten¬ 
teils undurchsichtigen Schei¬ 
be gering Nach der im 
D. R. P 419 404 geschützten 
Erfindung des Herrn Max 
Hansen in Efberfeld werden 
an einem Verschluß, dessen 
Flügel je aus mehreren ver¬ 
schiedenfarbigen. sich zu 
Weiß oder sonst einer 
Farbe ergänzenden Farb¬ 
filtern bestehen, für die 
Abdeckflügel glasklare Far¬ 
benfilter verwendet. Gegen¬ 
über den Verschlüssen mit 
nur durchscheinenden, mehr¬ 
farbig unterteilten Abdeck - 
flügeln ergeben glasklare 


Farbenfilter eine erheblich günstigere Ausnutzung der an 
der Projektionslampe verfügbaren Lichtmenge und decken 
trotz ihrer Durchsichtigkeit die Bewegung des Films von 
Bild zu Bild infolge der Verschmelzung der verschiedenen 
Farben innerhalb des Abdeckflügels für die Schaltung voll¬ 
kommen ab. Die gleiche Verschmelzung bei den übrigen 
Flügeln bewirkt eine Herabsetzung des Flirameras, so daß also 
mit dem hier patentierten Verschluß ein bei gleicher Licht¬ 
quelle zugleich ruhiger wirkendes Bild erzielt wird. 

* 

Projektionsapparat zum Licht kopieren mit selbsttätiger 
Einstellung der Schärfe des Bildes. 

Die Erfindung (D. R. P. 414 774) des Herrn Gustav Adolf 

Jensen Krog in Charlotten¬ 
lund, Dänemark, behandelt 
einen Projektionsapparat 
zum Lichtkopieren ir.it 
selbsttätiger Einstellung der 
Schärfe des Bildes, und 
zwar mit HUfc einer Leit¬ 
kurve, an der beim Ver¬ 
schieben der Projektions¬ 
kamera ein Einstellorgan 
entlanggleite 1 ., das mittels 
einer Schnur- oder Ketten 
Verbindung den Abstand 
zwischen dem Objektiv und 
den Trägem des Gegen 
Standes und des Bildes 
selbsttätig regelt. Die Er 
findung besteht darin, dali 
die biegsame Kette über 
eine auf einem Hebel vor 
gesehene Leitrolle geführ' 
ist, von der sie zu einen 1 
Zapfen mit Gewinde läuft 
der sich durch eine Schrau 
benmutter in seiner Läng'' 
richtung verschieben läßt 
damit die wirksame Länßi 
der Kette verstellt werden 
kann. Die Rolle ist li®g s 
ihres Zapfens auf mehreren 
Eibenen verschiebbar. Dort 
kann sie mit verschiedenen 

Leitkurven, deren Form 

Objektiven mit verschiede¬ 
ner Brennweite angepadt 
ist, Zusammenwirken. 



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REGIE: GRAHAM CUTTS 

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Nummer 992 


- 


Der grobe Gustav Kade 

Künstlerische Oberleitung 

RUDOLF DWORSKY 

Regie und Manuskript 

ALFRED HALM 

Photographie 

CARL DREWS 

Bauten und Innenräume 

JAQUES ROTMIL 

Aufnahmeleitung 

WALTER TOST 

Aufgenommen in Wien an der schönen blauen Donau 

* 

Die Aufnahmen haben begonnen 

Ü&, AAFA-FILM-AKTIEN-# 

) FILIALEN: DORTMUND, FR* Nt ^B * 













Nummer <W2 


Ritic nato atroph 


|urg-FiIm der AAFA 

m 

Das Ensemble der grofccn Darsteller: 

Franz Kaltenbach, ein Industrieller Livio C. Pavanelli 

Olga, seine Frau.Olga Tschechowa 

Kaltenbachs Schwiegermutter . . Lydia Potechina 

Ein K. K. Kadett.Hans Brausewetter 

Ein Feldwebel.Wilhelm Diegelmann 

Ein Vormundschaftsrichter . . Paul Morgan 

Nepomuk Zavadil.Hermann Picha 

Frau Schimek, eine Tischlerswilwe Margarete Kupfer 
Lisi * | . . . . Xenia Desni 

Willi ihre Kinder . . . . J. Gutschwager 

Franzi 1 ' . . . . Karl Dehnert 

Joseph Baumann, Tischlergeselle Wilhelm Dieterle 
Ein Chauffeur.Frifz Greiner 

Ballettmädel der Wiener Oper, 

Offiziere, Soldaten des Deutschmeister - Regiments, K. K. Kadetten 
Nachtbummler, Hochzeitsgäste 

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Seite 4 


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Nummer 992 


Unser neuester Schlager 


ist 


„Der Umweg zur Ehe“ 


mit 


MILDRED HARRIS-CHAPLIN 


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MONTY BANKS 


in 


MUT, MONTV — 

ES WIRD SCHON SCHIEF GEHEN! 


OCR DEUTSCHE. •. 2. 2S. 

m/Uric machen kann nur Amerika!“ — 
Mi*tde»tenn <mlrh» Komödien. wie ..Hut, 
M»pt> — e» w ird uHion orhief gehen!** ... 
(Irr hrrrlieke. dunittie Bauernjunge Monty 
Kaatll . . . umorgleH-hlich itenuirbt . • . 

riLM KURIER. S. 2. 2S. 

. . . iHewr» Motorboot rennen — Mt. das 
itiuU inan gtmeheii halten. Hier tat wieder 
einmal der Kinn der Groteske erfaßt wur¬ 
den . . . Her Film 1‘rteuile Lactiorkane. 


HAMBURGER • UHR ABENDBLATT. 

1«. 2. 2t. 

. . . .Vlont> Hank- erzielt in diesen serln* 
Akten (aut ununterbroeifM l.arh*ttirme . . . 
Monty iat uni« hertreff lieh in der Geaehiek- 
liehkeit de» rngesehirkt’ n . . . jedermann 
lacht M‘-h halbtot oder gesund. 

KINKMATOGFAPH 14. 2. 2t 

... wie diese* Motorhootrcnnen gemacht 
f*t. weleh ergoUÜebe Zw isrhenfAÜe *iHt 
•lahei ergehen. das kann man nicht sehll- 
tlern. da* muli man «eben . . . Monty Hanks 
••»I köstlich . . . Mehr als bei die+em 
..Mont« 1 * kann in einem Film ntrlit gelacht 
«erdet» . . . 


Vulkan Filmverleih G.m.b.H. 


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Nummer 992 


ftintmatograpfj 


Ein Schritt vom Wege 


ESTELLE TAYLOR - DEMPSEY 


DER FILM. 14. I. 24. 

. . . H.-iiidluug. die durch «tratfe Regie 
fuhrong "Iimii ii'Mni aiifgcxogeu wurden ist 
und ««hihi Markt*« l*uhlikuiu»fiitere««#* w 
lialf. In «l#-r H:i»iptr«»llc i«t es Külrllr la> 
Inr-DriupM'), die durch ilir t»*uip« > rHiuriii 
»«dl#*« un«l «• har »k t eri «ti «che« spi«*l «Irr fil 
mischen Handlung Seele eiiixiiltauch*‘n ver- 
«t#*lii ninl ««null «l#*u llauptcrf««lg mit \«dl«*m 
Recht fnr «ich l»*-•*«.|»t!»•*it kamt. 


NEUE BERLINER ZEITUNG, 11. I. 25. 

\uff riHPM auBermdenllieh nti»*re»«au 
f#*n Nii|«*t wtifgebnnt. «icig«*rn ikli dir* s«*rb« 
\kt#* in «lraff#*n# T#*t#i|M». I»ie schau «p »de 
rieche lh«kr«iinii und I »i-tinktion «l#*r MiU 
Tagl»*r Itcmp«»-v töntetli»*U#*n einen -laik«*« 
KiHilnirk . * . 



Seite 5 


Gutes Geschält! 



MAE BESCH und OWEN MOORE 

in 


Das Mädel aus 


LBB. TiceMutiab« S. 2. 28. 

die««*r Film int außerordentlich, s« 
«<ihl im Sp"'l wie »« d#*r Regie. alter >w 
allen 1 »fcti«c**tr in »einer Mentalität %u»i 

von dr-«itiati»eher W'ueht . . . «traft. p«»iutiert 
und zu Herxen xelieml . . . erht, lebens- 

»ahr und mitreißend geschildert . . . mit iu 
d«*n* stdrkMeu gehört. wa» ein Film ver¬ 

mitteln kann . .. 

HAMBURGER FILM JOURNAL. 14. 2. 28. 

. . . Eilte »ehaospicjcrisrhc Erscheinung 
i«t Mae Hu «eh. |»ie Art. wie »ie ihre Rulle 
»ersteht und handliaht. i»t w nnderscMin 
. wäre »rh» erlieh von einer anderen 

Schauspielerin Re n —r gemarkt worden . . . 


dem Tanzlokal 


KINEMATOGRAPH. 14. 2. 28. 

. . . »ehr eindringlich gestaltet. Mae Ru»eh 
hat Lestaltung»kraft ober da» gev» ohniirhe 
Filmmatl hinau». Immer ist »te mensrhlieh 
und echt und dadurch von stärkster Wir¬ 
kungskraft . . . Ein Film, «ler durch — in e 
Klarheit int Aufbau und Itorstellung stark 
fesselt. 

REICHSFILMBLATT, 8. 2. 28. 

. . Uns all#*» hat der Regisseur mit 
guter Beobachtungsgabe. mit dem Kinn fui 
da« Wesentliche Insteniert. LHe Melodie de» 
frohen, grauen Alltag» klingt mit . . Mac 
Hn«eh mimisch außerordentlich Wandlung» 
reich, eine tiestaltenu von nlefci gewöhn 
heh«*m Zuschnitt . . . 


Vulkan Filmverleih G.m.b.H. 

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Rincmotogtopfi 


Nummer 002 


Seite 6 




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ZfO-Tlr 


der 5«5ffif 

Pt* M®* N 


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20. Jahrgang, Nr. 992 £ Berlin, 21. Februar 1926 



Die Neunmalweisen 


Filmpolitische 

er heute über die wirtschaftliche Lage schreiben will, 
kann eigentlich nichts anderes tun, als sich in Va¬ 
rianten ergehen. Es fehlt in keiner Woche an der üblichen 
Zahlungseinstellung, die leider in den meisten Fallen mit 
recht unerfreulichen Begleiterscheinungen verbunden ist. 
Wer in die Geschichte eines solchen Konkurses hinein- 
ieuchtet, muß jede Hoffnung darauf begraben, als ob je 
m absehbarer Zeit der Film in seiner Gesamtheit wieder 
kreditwürdig sei. 

Ls hat keinen Zweck, hier im Einzelfalle Schulden und 


von A r o s. 

scngagen, die teuren Bauten, überhaupt die teuren Filme 
nicht inehr leisten können. Wir sind prompt daraufhin 
angegriffen worden und haben heute leider die Praxis als 
den besten Beweis für die Richtigkeit unserer damaligen 
Behauptung. 

Als wir in der vorigen Woche schrieben, daß in der 
Hauptsache nur Kontingentfilme gedreht würden, hat auch 
das ein Blatt, das theoretisch alles besser weiß, bezwei¬ 
felt. Das ist natürlich sehr einfach, aber wer mit Tat¬ 
sachen arbeitet, und wer sich nur die Mühe nimmt, fest¬ 
zustellen, wer und was in den 
berliner Ateliers gedreht wird, 
aer weiß, wie sehr wir recht na¬ 
ben mit dem, was geschrieben 
worden ist. 

Wir suc icn unsere Lage immer 
aut Umwegen zu bessern, bo 
sollen im Reichs verband Deut¬ 
scher Lichtspieltheaterbesitzer 
wieder große Versicherungspro- 
jekte schweben, die dem Ver¬ 

band das nötige Geld einbrin- 
gen. Das wäre an sich nicht ver¬ 
kehrt, wenn nicht die Gefahr 
bestünde, daß bald keine Ob¬ 
jekte mehr da sind, die sich 

versichern lassen oder daß die- 
lenigen, die die Versicherung 
heute noen abschließen, bald 

nicht mehr wissen, wie sie die 
Versicherung bezahlen sollen. 

Wir sind in eine Situation 

hineingeschliddert, wie sie 
schlimmer nicht gedacht werden 
kann, und es hat gar keinen 
Zweck, nach einer allgemeinen 
Patentlösung zu suchen, wo 
jeder sehen muß, wie er auf 
seine Art aus dem Unglück wie¬ 
der herauskommt. Man verrät 
kein Geheimnis, wenn man mit- 
leiit, daß die Berliner Ufa-The¬ 
ater im vergangenen Monat ohne 
Gewinn gearbeitet haben. Das 
ist nicht Schuld der Theater, 
nicht Schuld der Leitung, son¬ 
dern liegt an der allgemeinen 
Situation. Man wird lernen, daß 
es keinen Zweck hat, mit Büh- 
nenschau ; mit Tee und belegten 
Brötchen das Publikum anzu¬ 
locken, sondern daß Filmtheater 
nur gehen, wenn anständige, gute 
Filme auf dem Spielplan ste¬ 
hen. Gute Filme aber bekommen 


Nichtschulden zu untersuchen, 
s kommt auch gar nicht darauf 
fi, ob im speziellen Falle gut 
'•der schlecht gewirtschaftet. 
worden ist. Man kommt letzten 
In des zum Resultat, daß man 
einer deutschen Einzelfirma 
n cht Kredite geben darf, ohne 
d«iü genügend Sicherheiten vor- 
*';nden sind, ln einem speziel- 
Falle wird die Sache so 
st n, daß der Geldgeber zwar 
2c seinem Recht kommt, daß 
atnr a |l ßj c kleinen Firmen und 
ca cranten das Nachsehen ha¬ 
ben, wenn man natürlich nicht 
*is*cn konnte, daß ein Teil der 
^erte inzwischen verschoben 

* r den ist. Einen anderen Aus¬ 
druck für das, was vorgegangen 
‘st, wird man kaum oder nur 
schwer finden. Es gibt nur einen 
* r °sl. nämlich, daß bald alle 
nur irgendwie in Frage kom¬ 
menden Firmen vom Pleitegeier 
^rfaßt sind. Wir stehen dann an 

en Krümmern einer jungen 
ndustrie und können uns dann 
wenigsten* in Ruhe überlegen, 
wie wir mit dem Ausländer fer- 
•vj werden sollen. 

N ist otme Zweifel eine ge- 

* daß man immer 
n ,c " vom deutschen Film 
*P™*t, daß man sich immer 

den Kopf zerbricht, wie 
a ? ^ aS deutsche Fabrikat groß 
i H ^ tmar ktfähig macht, wäh- 
n °* w endigste Voraus- 
fehlt Un ^ n *mlich das Geld, 

* r *\ ,nem *tograph hat schon 
wL ZWe ' Jahren ^rauf hinge- 
daß vieles anders wer- 
««ß. daß wir uns die R ie - 



KATHARINA BENNET Pk* M-O.-M. 
Partnern der üi«h ia „Boheme“ 


Randbemerkungen 


Seite 8 


Nummer 992 


wir im Augenblick, abgesehen von wenigen Ausnahmen 
aus der amerikanischen Produktion, allerdings nicht 
grundsätzlich, denn auf jeden sogenannten Schlager 
kommt auch eine Reihe von Durch schnittsbildern, die uns 
nichts helfen können und die wir genau so mit durch¬ 
ziehen müssen, wie den deutschen Film, der etwa siebzig- 
bis achtzigtausend Mark in der Herstellung ge¬ 
kostet hat. 

ln den letzten Tagen hat der größte deutsche Konzern 
einer erheblich hohen Zahl von Angestellten gekündigt. 
Es mag sein, daß darunter eine Reihe überflüssiger Posten 
gewesen sind, aber im großen und ganzen ist das doch 
ein typisches Zeichen für den Abb^u und für die Konzen¬ 
tration, ein Zeichen dafür, daß nun mit dem großen 
Sparen begonnen wird, das sich auf allen Gebieten, an 
allen Ecken und 
Enden zeigen 
muß. Wir wer¬ 
den, das muß 
offen gesagt wer¬ 
den, an den Welt¬ 
marktverhältnis - 
sen gemessen, 
klein, sehr klein 
werden. Wir 
müssen sozu¬ 
sagen von vorn 
anfangen, und es 
hat gar keinen 
Zweck, das ir¬ 
gendwie zu ver¬ 
schweigen oder 
zu beschönigen 
Wir müssen zu¬ 
erst unsere eige¬ 
nen Verhältnisse 
in Ordnung brin¬ 
gen und dann 
versuchen, wie¬ 
der neu aufzu¬ 
bauen. 

Allerdings muß 

das dann nach anderen Gesichtspunkten und mit 
anderen Mitteln geschehen. Wir müssen offen zu. 
geber, daß wir leider bisher wenig gelernt und vor allen 
Dingen wenig neuerobert haben. Ob die internationalen 
Abschlüsse uns das Vordringen auf dem Weltmarkt er¬ 
leichtern, muß vorläufig abgewartet werden. Frankreich 
sollte nach dieser Richtung hin zu denken geben. Man 
hat dort auch internationale Verträge gemacht ohne inter¬ 
nationale Erfolge. Aber das ist schließlich kein Ver¬ 
gleich, kein Muster und kein Vorbild. Wir haben eine 
Absatzsicherung zunächst auf zehn Jahre. In dieser Zeit 
läßt sich allerhand lernen, beobachten und erkennen. 
Vielleicht ist dieser beschränkte, aber gesicherte Absatz 
im Augenblick überhaupt unser größtes Glück, denn es 
kann gar keine Frage sein, daß eine verstärkte Nachfrage 
nach deutschen Filmen einsetzt, wenn diese Kombinations- 
fiime drüben einigermaßen Erfolg haben. An diesem Er¬ 
folg aber muß den Amerikanern ebensosehr gelegen sein 
wie uns, sie werden uns mit allen Kräften bei der Fabri¬ 
kation unterstützen. Wir werden an ihrer Art und an 
ihren Leuten lernen und vielleicht dann dahin kommen, 
daß ein Film, der in Berlin gemacht ist, auch noch irgend 
wo anders als in Prag, Wien oder Warschau gekauft wird. 



BLANCHE SWEET und JACK MULIIALL 


Aus dieser Lehrzeit, darüber kann keine Frage sein, werden 
wir gestärkt hervorgehen. Vor allen Dingen werden 
unsere Leute endlich lernen, wie wir mit unseren natio¬ 
nalen Kräften internationale Filme zu machen haben, denn 
das ist letzten Endes das ganze Problem: Wie macht man 
den wirklichen Weltmarktsfilm? Bis jetzt ist uns das 
nur in wenigen Fällen geglückt. Vielleicht wird es in 
Zukunft besser werden. Aber schließlich ist ja die Fabri¬ 
kation allein nicht da* allein Maßgebende für unsere 
deutsche Industrie. Die Verleihmethoden werden sicher¬ 
lich in der nächsten Zeit ausgebaut, verfeinert und ver¬ 
einfacht werden müssen. Man wird mit weniger Kopien 
mehr Kunden bedienen, wird vielleicht auch die Kosten 
des Vertriebes herabsetzen Aber das sind Dinge, über 
die an anderer Stelle ausführlich gesprochen wer¬ 
den muß. 

Bei den The¬ 
atern wird es 
sich um eine 
Herabsetzung 
der Lustbar¬ 
keitssteuer han¬ 
deln. über die 
so viel ge¬ 
schrieben ist 
und in der 
nichts geschieht 
Vielleicht mul 
doch die groß- 
Protestbewegun 
einsetzen, & 
mit endlich eir 
mal nach a:l 
den vielen At - 
sätzen au i 
wirklich radd J 
durchgegriffi 
wird. Die Kom¬ 
munen w 1- 
len es ansci i- 
nend darauf . n- 
kommen lassen. 

Das Reich scheut sich auch, durchzugreifen, bleibt leb en 
Endes nur radikale Selbsthilfe. Gerade im gegenwärt en 
Augenblick läßt sich am ehesten etwas erreichen, denn vir 
leiden diesmal mehr wie sonst. Von Verdienen kann kun* 
Rede sein, und ob man so zusetzt oder so, ist letzten Endes 
das gleiche. Denn darüber müßten sich jetzt die ver¬ 
ehr liehen Steuerverwaltungcn klar sein, daß es sich nicht 
nur um ein bloßes Brandgeschrei handelt, sondern daß es 
sich um eine tatsächlich vorhandene Gefahr dreht B* 1 
diesem Rauch ist wirklich Feuer. 

Wir haben immer gedroht, die Spitzenorganisation 
arbeitet mit allen Mitteln seit Jahresfrist. Wir er¬ 

reichen wohl, daß ein paar Prozent hier oder dort nach¬ 
gelassen werden, aber die große Zahl, die zehnprozent 1 # 1 ’ 
Abgabe, ist noch lange nicht erreicht. Es ist eigentlich 
die einzige positive Aufgabe, die wir im Augenblick haben 
und es lohnt sich sicherlich gerade im gegenwärtige 
Augenblick, alles daran zu setzen, um es endlich zu ef 
reichen, nicht etwa, damit es uns besser geht, sondern d a 
mit wir wieder zu uns selbst kommen, damit wir fc eSUfl 
werden, weil schließlich auch die gesamte deutsche Volk* 
Wirtschaft nur am gesunden deutschen Film ein Intel* 5 -* 
haben kann. 


Phot f irst Suhomml 










Nummer 992 


Rmetnotograpft 


Seite 9 


Das Kino für die Gebildeten 

Von unserem New-Yorker H. R. H. - Korrespondenten 


edeutvt der Film ein Verderben oder eine Ver¬ 
dummung? Über diese Frage hat sich der angesehene 
amerikanische Schriftsteller William A. White in der 
populären ..Colliers*-Wochenschrift sehr eingehend aus¬ 
gesprochen, ohne wesentlich Neues zu diesem Thema zu 
sagen. Er teilt die wiederholt vertretene Überzeugung, 
daß der Film künstlerisch sehr tief stehe und im eigenen 
wie in des Publikums Interesse nach höheren Zielen 
streben sollte. White hat in seinem länglichen Artikel 
nur einen neuen Gedanken zutage gefördert, der verdient 
allerdings, daß man ihm näher tritt, denn dieser eine neue 
Gedanke ist sehr gut. Sein Vorschlag stützt sich auf die 
•tgulärcn Theater, von denen 


historische Merkwürdigkeit angesetzt wurde: das erste 
große amerikanische Filtr-Melodrama). „Cramquebille*. 
Für die nächste Zeit sind u. a. angekündigt: „Othello**, 
„Danton**, „Dubarry**, „Das Kabinett des Caligari“, „Der 
müde Tod** — die Gilde bevorzugt den deutschen Film, 
weil Deutschlands Leistungen auf dem Gebiete des Kunst¬ 
films hier unumwunden anerkannt werden Es kann nicht 
oft genug wiederholt werden, daß der deutsche Film in 
Amerika die erste und festeste Brücke war, über die die 
zwei verfeindeten Völker sich wieder zusammengefunden 
haben. Das soll man drüben nicht vergessen und nicht 
zu gering einschätzen — denn durch den Film erreicht 

man die breite Masse des 


einzelne Gruppen ihren ganz 
bestimmten Charakter haben; 
eder Theaterbesucher weiß 
— um sein Beispiel zum 
besseren Verständnis auf 
Berlin anzuwenden — welche 
Art Stücke er im Schau- 
pielhaus, welche Art er im 
heater in der Königgrätzer 
iraße und welche Art er 
n Theater in der Frankfur- 
r Allee zu gewärtigen hat; 
r wird also das Theater 
'liehen, das :hm die sei- 
m Geschmack zusagende 
K st auftischt, ln den New- 
^ rker Kinos, gleichviel ob 
v ein Fünftausend- oder 
‘ n Fünfhundert - Personen- 
*' s i«?t, bekommt der Be- 
s her die gleiche Fihn- 
k t vorgesetzt — in dem 
fl i n und zahlungsfähige - 



LON CrlANEY und NOK M A SHEARER 


Volkes, und diese breite 
Masse ist es, die die Stim¬ 
mung im Lande beein¬ 
flußt 

Und diese breite Masse 
des Volkes ist ein verlä߬ 
licher Fak;or; wem sie ein¬ 
mal ihr« Neigung zuwendet, 
dem ist sie treu ergeben ; 
das konnte man so recht bei 
dem neuen Lon-Chaney-Film 
erkennen. Der Film „The 
Blackb rd‘* wurde am letzten 
Sonntag zum erstenmal in 
New York gezeigt. Es goß 
in Strömen, und ein scharfer 
eisiger Wind peitschte den 
Kegen durch die Straßen — 
in endlos langen Reihen 
stand das Publikum vor dem 
Capitol-Theater, stundenlang 
warteten die Leute, durch¬ 
näßt bis auf die Haut, bis 


r vn Hause früher, in dem 

k! nen später. Nun vertritt White die durchaus richtige 
Ansicht daß die Klasse der Gebildeten dem Film fe*n- 
•deibt, nicht weil sie im Prinzip gegen den FiLn ist, 
sondern weil sie die Dutzendfilms nicht sehen will; da¬ 
durch werd n nun auch den besseren und guten Films 
lunderttausende und Millionen entfremdet. Bestände 


sie endlich Gelegenheit be¬ 
kamen, den Film zu sehen . . und der Film ist herzlich 
schlecht. Ein Flickwerk, bei dem man die Flicken von 
einem halben Dutzend Filmstücken entliehen hat; Lun 
Chaney spielt eine Doppelrolle — einen kohlschwarzen 
Verbrecher und einen tugendweißen Geistlichen — und 
hat trotzdem nicht die Gelegenheit, seine große Kunst zu 


nun e,n Kino, das ausschließlich Bilder vorführt, die durch 
die Handlung, die Darstellung oder die Technik an diese 
tsscr * Klasse appellieren, dann würde der Filmkunst 
e ine neue große Gemeinde und den Filmgesellschaften 
* IIU ‘ ntue ergiebige Einnahmequelle erschlossen; es würde 
arn ’ 1 ein Impetus geschaffen, wertvollere Filme heraus- 
u ringen. Ein derartiges Filmkammerspielhaus in jeder 
großen Stadt, ein Kino, das mit seinem Namen für Kunst- 
^ c stritt, würde die Filmkunst wesentlich fördern, 
e * es *Fr den künstlerischen und finanziellen Erfolg 
c *rt. Der Gedanke ist neu und gut und verdient ernst- 

hche Erwägung. 

in^ S s * c h vor dem Erscheinen dieses Artikels hier 

Int 1 CW ^° r k bereits eine Gesellschaft gebildet, die 
^ e national Film Arts Guild, die pri beweise jeden 
erfH^ ^ e ‘ ncn Kunstfilm aufführte. Der Versuch war so 
^greidi i Q jeder Hinsicht, daß die „Filmkunstgikle“ 
ßji V n . ^‘ no gepachtet hat, in dem sie täglich ausgesucht 
Stande 1 m<? au ^*hrt Auf dem Spielplan der ersten Woche 
CT V ••Der letzte Mann** (der unverkürzt in der 
* as *ung gegeben wird und als anerkannt bester 
•»A W tn * e ^ en eröffnete), „Dr. Jekyll und Mr. Hvde*\ 
° man of Paris“, „Männer und Frauen** (der als 


entfalten. Das Publikum und die Kriuk setzten sich über 
die Mängel und Schwächen dieses Verbrecherfilms hin¬ 
weg; sie erinnerten sich der Meisterleistung ihres Lieblings 

und vergaben ihm die Enttäuschung.Das nächste 

Mal wird er’s schon besser machen!** — und das nächste 
Mal werden sie, auch bei Regen und Sturm, getreulich 
und begeistert wiederkommen, eben weil der Chaney ihr 
Liebling ist. 

Einen recht netten Erfolg hatte Herbert Brennon mit 
einem Film aus der Theaterwelt „The Song and Dance 
Man** („Der Tanzkomiker“), in der Humor und Senti¬ 
mentalität geschickt vermischt sind. Geschichten aus der 
Kulissenwelt sind stets ein dankbares Thema, besonders 
wenn sie mit rührseligen Episoden verbrämt sind; wo in 
diesem Film die Handlung abflaut, setzt die Darst* g 
mit verstärkten Kräften ein, und so ergibt sich schließen 
ein recht unterhaltendes Ganzes, uni as sich namentlich 
Tom Moore, Bessie Love und Norman Prevor, erprobte 
Famous Players Stars, verdient gemacht haben. 

Mit „Memory Lane“ hat John M. Stahl ein Bild aus 
dem Kleinstadtieben auf der Leinwand festgehalten, über 
das die Großstädter herzlich lachen und das die Klein¬ 
städter nicht übelnehmen werden. Es ist die Geschichte 


Seite 10 


Rinematogropiy 


Nummer 002 


eines jungen Mädchens, das zwei Jebhaber hat, die es 
eigentlich beide gleichermaßen hebt. Da sie schließlich 
nicht beide heiraten kann, gibt sie dem einen einen herz¬ 
lichen Kuß und — heiratet den andern. Beim Antritt der 
Hochzeitsreise gerät versehentlich der verschmähte Lieb¬ 
haber in den Chauffeursitz des Automobils, in dem das 
junge Paar nach der Bahn fahren will. Der junge Gatte 
steigt aus, macht ihm eine Szene, i nd kurz entschlossen 
fährt der Verschmähte mit der Brajt auf und davon — 
ohne irgendwelche schlimme Absicht, er will dem glück¬ 
lichen Nebenbuhler nur die Hochzeitsnacht verderben. 
Die Braut kehrt am nächsten Morgen unversehrt zu ihrem 
Gatten zurück, und sie leben glücklich und zufrieden zwei 
Jahre . . . nur eins stört das Glück der jungen Frau: die 
Erinnerung an den Verschmähten. Sie ist glücklich, aber, 
wer weiß, sie wäre mit dem anderen vielleicht noch glück¬ 
licher geworden. Das erfährt der andere, findet sich bei 
dem Paar ein und spielt sich nun — um die Frau von 
ihrer Unzufriedenheit zu heilen — als ein unausstehlicher 
Prahlhans und Aufschneider auf . . . Der Gatte durch¬ 
schaut das Spiel des wirklich guten Freundes, bringt ihn 
dankerfüllten Herzens zum Bahnhof; die junge Frau ist 
von ihrer Erinnerung, Reue und Unzufriedenheit geheilt. 


und nun leben sie erst recht glücklich bis an ihr seliges 
Ende. Eleanor ßoardman, Conrad Nagel und William 
Haines spielen ..Sie'* „.Er“ und den guten Freund vor¬ 
trefflich. 

Die Mutter des zu früh verstorbenen Filmkomikers 
Wallace Reid, des originellen Vorläufers des Harold Lloyd 
und ersten Komikers mit der Hornbrille, hat zwei sehr 
moralische Filme herausgebracht, in denen sie gewisser¬ 
maßen den Sohn rächen wollte, der ein Opfer der Ver¬ 
lockungen seines Berufes geworden war; sic hat die Film¬ 
welt für seine Schwäche verantwortlich gemacht. Frau 
Reid hat dieser Tage ein Meh>drama gezeigt, wie man es 
selbst im Film noch nicht alberner, tränenreicher und 
unmöglicher gesehen Kat. Der Film „The red Kimono" 
ist einstimmig glatt abgelehnt worden. 

Am letzten Tage des Januar ist die Filmspielerin 
Barbara La Marr gestorben; voraussichtlich haben sie 
auch drüben ihren Sensationsfilm „Die weiße Motte" ge¬ 
sehen. Barbara, die trotz ihrer Jugend fünfmal verheiratet 
und ebensooft geschieden war, hat selbst ihren frühen 
Tod verschuldet; sie hat das Leben weniger weise als 
wild genossen. 


Kino in Algier und Tunis 

Von unserem Korrespondenten in Algier. 


D as Jahr 1926 hat sich in bezug auf die Qualität des 
in den Kinos Algeriens und Tunesiens Gebotenen 
recht gut eingeführt. 

Von der durch die Pariser Filmvertriebe bewirkten 
Einfuhr ist zu nennen: Chaplins „Goldrausch*, „Sieben 
Abenteuer", „Der Matrose", „Die Sirene von Sevilla", 
..Der Frauenbändiger", „Die Frau, die die Männer be¬ 
zaubert", „Die zehn Gebote", „Das Phantom der Oper", 
Charleys Tante", „Salambo", „Graf Kostia" mit Conrad 
Veidt. Der deutsche Film ist sehr gut vertreten durch 
die Phoebusfilme- „Im Namen des Königs", „Mister 
Radio" und Thamar, den Portenfilm „Mutter und Kind" 
und vor allem durch den Nibelungenfilm, der nach seinei 
Galavorführung in den großen Etablissements auch in 
allen Volkskinos eingesetzt wurde. Mit sehr großem 
Erfolg lief kürzlich „Der letzte Mann' im Cinema du 
Casino in Constantine. Die ganze Presse war sich einig 
in der Bewunderung der hohen künstlerischen Qualitäten 
dieses Films und seiner grandiosen Technik. Unmittelbar 
an die Vorführung in Constantine schließt sich die Her¬ 
ausbringung dieses schönen Films in Oran, Tunis, Bizerta, 
Rabat. Fez und Casablanca an. Monsieur Seibenas, der 
Inhaber eines Film Vertriebes in Algier, sah in Paris den 
Harrv-Piel-Film „Zigano'' und hat sich sofort das Mono¬ 
polrecht dieses Abenteurerfilms für Nordafrika gesichert. 
Die Vorführung in Algier brachte dem Film rauschenden 
Beifall, gegenwärtig läuft „Zigano" in Marokko. Von 
deutschen Filmen, die in der jüngsten Vergangenheit in 
Algier gezeigt wurden, seien hervorgehoben: „Orlacs 
Hände" mit Conrad Veidt. dessen Art dem nordafrika¬ 
nischen Kinopublikum besonders zusagt, „Doktor 
Mabuse", „Auf Befehl der Pompadour" mit Lya Mara, 
„Die freudlose Gasse", „Die Straße", „Cristoph Colum- 
bus". Großen Zuspruch hatte wieder „Madame Dubarry", 
wie auch „Sumurun" einem in bezug auf die Sitten 
und Gebräuche so sachverständigen Publikum sehr gefiel. 
„Sumurun" wurde hier durch Paramount herausgebracht. 
Zu Ostern wird das von Conrad Wiene inszenierte 
biblische Drama „Inri" herauskommen. 

Wir werden hier auch natürlich die Filme sehen, die 
in deutsch-französischer Kombination entstanden sind, 
so „Rosenkavalier", bei dessen Propagierung selbstver¬ 
ständlich die Mitwirkung der französischen Künstler 


Huguette Duflos und Jacques Catelain besonders hervor 
gehoben wird, dann Le Fauteuil 47 (Kombination Stark 
und Schwab, Berlin und De Merly, Paris) und den Delog- 
Film „Nana" mit Catherine Heßling und Werner Kraus 

Der französische Regisseur Baroncelli war kürzlich in 
Tunis und Bizerta, um Motive für -»eine neue Produktion 
die wichtige Unterseebootaufnahmen enthalten wiro. zu 
suchen. Die bedeutendsten Leihfirmen in Tunis: Para 
mount Gaumont-Metro-Goldw>n. Aubert. Pathe habe 
sich zusammengetan, um in der Frage der Filmzensui 
für Nordafrika den jetzigen unhaltbaren Gepflogcnheitc 
ein Ende zu bereiten. 

So wie die Zensur heute gehandhabt wird, bringt s 
für den Filmmarkt die größte Unsicherheit und bedeut t 
eine schwere Geschäftsschädigung. Der Zensurbehördc n 
Tunis <vird von den Verleihern unverblümt Mißbrauch der 
ihr von Staats wegen verliehenen Gewalt vorgewori* »• 
Man verlangt für Tunis dieselbe Vergünstigung wie für 
Marokko, wo keine Zensur existiert. 

Dort anerkennt man die von der Stadt Algier erteilt* 
Vorführungsbewilligung. Dort wird die Filmprüfung 
allgemeiner Befriedigung gehandhabt. Wohl läßt auch 
die Zensur in Algier nicht wahllos alles durchgehen, 
aber sie prüft sehr genau und hält sich von Schikane« 
frei. Man strebt nun an, daß die algerische Zensur Gel¬ 
tung für ganz Nordafrika haben solle, so daß ein in A'i'er 
zensierter Film ohne Risiko in Tunesier vermietet wer¬ 
den könnte. Die Zensur in Tunis hat sich schon manches 
Schildbürgerstückchen geleistet. So mußte aus einem 
Film eine Szene herausgeschnitten werden, in der e,n 
Darsteller einen Strick abschneidet, mit dem ein 
festgemacht ist. In dem treibenden Boot geht nämlich 
ein Mensch zugrunde; die tunesische Zensur hielt es also 
offenbar für eine Schule des Verbrechens, wenn u c 
Film eine Lektion im Abschneiden des Stricks gehen 
würde. In einem anderen Film mußten die Bilder cj** r 
zigarettenrauchenden Frau, die der weisen Zensurbehör * 
wohl als besonders sittenverderbend erschien, entfern 
werden; wiederum bei einem anderen Filmstreifen * u r 
eine Szene, die eine ohnmächtig gewordene Daim io j* 
Armen ihres Liebhabers zeigt, zur Vorstellung fünf L 
nachmittags verboten, dann aber zur Vorführung um g lr 
freigegeben. Das ist so tunesische Zensur. 



Nummer 992 


Ämemntocraof) 


Seite 11 


Der Sieg der Kontingeniierungsidee in Österreich 

Von unserem Wiener J. J. - Korrespondenten 

er Kampf zwischen den Kontingentfreunden und auch in ihrem Interesse gelegen anerkannt und vertreten 
-gegnem ist in zwei entscheidenden Tagungen des Direktor Grünhut. einer der Delegierten der Arbeit- 
Handelsausschusscs. die unter dem Vorsitze des Ob- nehmer, trat ebenfalls mit aller Entschiedenheit für du 
mannes des Handelsausschusses, Nationalrat Minister a. D. Regelung der Filmeinfuhr ein, weil er. wie er ausführte. 
Eduard Heini, am 11. und 12 d. M. im Parlament statt- von dieser Reform nicht nur die Hebung der Film- 
gefunden hatten, endgültig zugunsten der notleidenden erzeugung allein, sondern auch die Gesundung der ganzem 


österreichischen Filmet Zeugung ausgefochten worden 


Filmbranche erwartet. Die Herren Mandl und Hanus 


Die Kontingentierung wird in der allernächsten Zeit. machten die Regierung auf die besondere Dringlichkeit 


auf dem Wege der Verordnung, in der von den Fabri 
kanten und den Arbeitneh¬ 
mern geforderten Formel 
1 : 20, erlassen werden, ein 
Sieg, der hauptsächlich dem 
energischen und zielbewuß- 
ten Vorgehen der „Vereini¬ 
gung der künstlerischen und 
kunsttechnischen Mitarbeiter 
der Filmerzeugung Öster¬ 
reichs** (Filmbund) und den 
ihr angeschlossenen künstle¬ 
rischen und Arbeitsorganisa- 
ionen zu danken ist. 

Die Tagung zur endgülti 
gen Austragung des Kontin 
gentierungsstreites fand un¬ 
ter Anwesenheit der Dele¬ 
gierten der Filmindustrie und 
der Repräsentanten der Bun¬ 
desregierung statt. Von offi¬ 
ziellen Persönlichkeiten wa¬ 
ren erschienen: Als Vertre¬ 
ter des Handelsministeriums 
die Herren Handelsminister 
Dr Schürff und Sektionschef 
Weinzierl. Die Handels- und 
Ge* * rbekammer entsandte 
Herrn Regierungsrat Fisch- 
mtister und den Rechtskon¬ 
sulenten Sekretär Dr. Drex- 
die Arbeiterkammer die 
Herren Dr. Kautsky und Dr. RUDOLF s 

Die „Technische < * cr de* crfoi* 

Union ' war durch ihren Se- 


\ 




RUDOLF SCHILDKRAUT 

der Havptdanlrilcr de« criolir*k:l»cn Milieu Film» ..Proud Hcart*’ 


der raschesten Durchführung der Kontingentierungs¬ 
maßregel aufmerksam. Die 

_ Ausführungen dieser beiden 

Redner waren bestimmend 
für die Regierung, die Dring¬ 
lichkeit ces Falles voll anzu¬ 
erkennen und in dem gefor¬ 
derten Sinne ihre Ent¬ 
schlüsse zu fassen. 

Die Kinob..*sitzer, die von 
dieser Tagung im Parlament 
zu der $ie nicht beigezogen 
waren, erfahren hatten, er¬ 
schienen. 80 Mann hoch, de¬ 
monstrativ vor dem Parla¬ 
ment und schickten eine De¬ 
putation in das Haus, die 
Protest dagegen erhob, daß 
die Tagung ohne Beiziehung 
der Kinrbesitzer. die ja das 
größte In.eresse an dieser 
Angelegenheit haben, statt- 
tinde. Infolge dieses Zwi¬ 
schenfalle- wurde die Sitzung 
unterbrochen und für den 
folgender. Tag eine neuerliche 
Tagung c inberufen, zu der 
die Kinobesitzer und auch 
die Vertreter der ausländi¬ 
schen Filmgesellschaften zu¬ 
gezogen wurden. 

- In einer ziemlich erregten 

ILDK RAUT Debatte brachten Präsident 

tn M.hcu Fik». • Theodor Pctzl vom .Bund 

der Wiener Lichtspieltheater** 



kretar Herrn Hermann und die Polizeizensurbehörde durch und Arthur Stern als Vertreter der „Ufa“ ihre Gegen- 
‘»»rat Habison vertreten. Ferner waren anwesend als «rgumente zur Sprache. Der Vorsitzende, Nationalrat 
^P r tch cr <j Cs „Filmbundes“ Präsident Heinz Hanus und Heini, wies auf die Unstichhaltigkeit der Ausführungen 
Rektor Hans Grünhut (Sascha). Der „Bund ' der Film- der genannten Herren hin. mit der Begründung, daß die 
ustriellen Österreichs war durch die Industriellen Graf berechtigten Forderungen der Industrie in keiner W'eise 
*tha Kolowrat (Sascha), Verwaltungsrat Leopold Mandl die Interessen der Kinobesitzer und der hier etablierten 
da), Baron Heymerle (Schönbrunnatelier) und Direktor ausländischen hiimfirmen tangiere (!) und daß durch eine 
p d cnrich (Pan) vertreten. Auch sämtliche politische zu erlassende Beschränkung der Einfuhr der Auslands- 
. r e ‘ l ‘ n haben zu dieser Tagung ihre Vertreter entsendet. filme diese gar keinen wie immer gearteten Schaden er- 
| n , n ” er Beratung über die Maßnahmen zur Förderung der leiden würden. 

a us f r * e *weige bezeichnete der Vorsitzende des Handels- Die Arbeitgeber und -nehmer wollen ja für die öster- 
^ iusses, Nalionalrat Heini, die in der Eingabe der reichische Filmproduktion nur ein Fünftel des jährlichen 
m utn *h®er und -geber der Filmindust ne aus- Gesamtbedarfes der Filme der österreichischen Kino- 
Fil r K tnen Argumente für eine Beschränkung der theater in Anspruch nehmen, was als eine nicht über- 
Ref~h ln * U * r * n ^ slerre * c h als äußerst fachlich durch- mäßige, ja geradezu bescheidene Forderung angesehen 
de$ U a ' ^* CSc Argumente wurden von dem Präsidenten werden muß Nationalrat Heini weist auf die Kon- 
Un ^ us $chusses und den Vertretern der Bundesregierung iingentierung in Deutschland hin, wo 50 Prozent des ge- 
, er beiden Kammern als treffend erklärt und die samten Filmbedarfes von der heimischen Produktion be- 
Weg .^ on Hngentierung der Fremdfilme als einziger stritten wird. 

Filmn ^ * e ^ UI1 ^ Förderung der österreichischen Zum Schluß der Beratungen teilt der Präsident des 


^ uv.1 i i curuiuiuc ai9 v i 

Filmn^ i und Förderung der österreichischen 

u * l ‘°n und als ihre einzige Rettung vor dem 
bezeichnet. Im Verlaufe der Sitzung haben 

die F ^‘bnfabrikanten als auch die Atelierbesitzer 
or uerunden VY/.-.. _j_a _i_ 


* «mprodi Lr - s mv * --- —--* —• - — ■ 

L nte 6 UUHl *on und als ihre einzige Rettung vor dem Ausschusses mit. daß der Erlaß der geforderten Kon- 

be z eichnet. Im Verlaufe der Sitzung haben tingentierung in der vorgeschlagenen Formel von 1 : 20 


cilmfabrikanten als auch die Atelierbesitzer im Wege einer Verordnung in Betracht gezogen wird 
un £ en und Wünsche der Arbeitnehmer als Diese Verordnung wird in einer Form erlassen werden. 


Seite 12 


ftmematogtapf} 


Nummer W2 


die den Interessen aller in Frage kommenden Gruppen 
entsprechen soll. 

Regisseur Hanus legt noch Wert dirauf, zu sagen, daß 
das besondere Bestreben der österreichischen Film¬ 
industrie hauptsächlich darauf gerichtet sein wird, vor 
allem die deutschen Filme bei uns eu placieren, da die 
künstlerische Note der deutschen Filme unserer Mentalität 
am meisten zusagt. Außerdem fühlt sich unsere Film- 
tabrikation dem Nachbarreich gegenüber verpflichtet, da 
ja Deutschland der ausschließliche Rohfilmlieferant Öster¬ 
reichs ist. Nach dem Schlüssel 1 20 werden wir gewiß 
imstande sein, sogar die gesamte deutsche Jahres¬ 
produktion bei uns aufzunehmen. Unsere Sympathie 
gehört Deutschland, war doch die deutsche Filmtechnik 
unsere Lehrmeistei in.Hun¬ 
derte Österreicher haben 
auch in Deutschland her¬ 
vorragende Beschäftigung 
gefunden und sind Zier¬ 
den der dortigen Filmpro- 
duktion geworden. Die 
Kontingentierung ist ja 
selbstverständlich nicht 
gegen Deutschland, son¬ 
dern einzig und allein ge¬ 
gen die amerikanische 
Fi Imin vasion, die wir bis 
jetzt nicht einzudämmen 
die Kraft hatten, gerich¬ 
tet. (Auch die deutsche 
Kontingentierung richtet 
sich nicht gegen Öster¬ 
reich, dessen Filme, wie 
bekannt sein dürfte, bei 
uns nicht als kontingent¬ 
pflichtig angesehen wur¬ 
den. was man in Wien 
anscheinend vergessen hat. 

Die Red.) 

Die „Urania" hat e.nen 
neuen Kulturfilm: ,.An 
den Toren der afrikani¬ 
schen Welt“, den Dr. 

J. E. Panhans ein Öster¬ 
reicher, während seines Aufenthaltes in den englischen 
Kolonien Afrikas aufgenommen hatte, neu heraus¬ 
gebracht. Dem Film geht ein erläuternder Vortrag des 
Privatdozenten Dr. Robert Gleichsteiner voraus. 

Dieses Kulturb Id, das bedauerlicherweise gar keine 
Szenen aus der afrikanischen Tierwelt enthält, ist nicht 
so interessant wie die vorher gezeigten Uraniafilme: „Der 
Amazonenstrom ‘ und ..Als Kuli ins verbotene Land“. Im 
Gegensatz zu diesen Kulturfilmen zeigt dieses Bild in 
einer exotischen Gegend die kulturbeleckten Neger der 
Goldküste, wobei, anläßlich der Anwesenheit des eng¬ 
lischen Kronprinzen, das Vorbeiziehen einer schwarzen 
weiblichen Heilsarmee in europäischen Uniformen, an- 
ges chts der gezeigten Landschaft, wie aus dem Stil 
fallend berührt. Das Bemerkenswerteste an diesem Film 
war der phänomenale akrobatische Tanz eines fana- 
tisierten schwarzen Fetischpriesters, der, wie ein Titel 
erzählt, zwei Stunden hindurch ununterbrochen getanzt 
hat — dessen groteske Wildheit ein Schulbeispiel 
religiöser Besessenheit bot. 

Das Kolosseum-Kino, das neue Lichtspielhaus der 
Rettungsgesellschaft, wurde unter der künstlerischen 
Leitung Direktor Domanskys am 3. Februar d. J. in An¬ 
wesenheit des Präsidenten der Rettungsgesellschaft 
Schober und aller offiziellen Kreise sowie der Vertreter 
der Presse mit dem phantastischen First-National-Film 
„Die verlorene Welt“ festlich eröffnet. 


Der Zuschauerraum des stets kalt wirkenden und daher 
stimmungraubenden ehemaligen „Komödienbaai-es“ wurde 
gänzlich umgebaut. Das neue Haus präsentierte sich — 
in Rot und Gold warm gehalten — als ein anheimelndes 
und behaglich wirkendes Theater mit einem Fassungs- 
raum von 660 Personen. Dieses neue, einer Großstadt 
würdige Kino wurde am 5. d. M mit dem unterhaltsamen 
Metro-Goldwyn-Bild „D e Zwillingsschwester“ dem 
Publikum übergeben. 

Das von vielen Zeitungen des ln- und Auslandes ge¬ 
meldete Desinteressement der „Ufa“ in Wien entspricht 
unseren Informationen nach, nicht den Tatsachen. Die 
„Ufa“ denkt gar nicht daran, Wien, den als Zentrum 
sehr wichtigen Platz für den osteuropäischen Filmhan¬ 
del, zugunsten Prags, wie 
gemeldet wurde, auszu¬ 
schalten. um so weniger, 
als die „Ufa“ mit all ihren 
neuen Werken h ; er bis 
jetzt großen Beifall fand 
und auch anscheinend ge¬ 
schäftlich die erwarteter 
Erfolge buchen kann. Bei 
der Interessentenvorfüh¬ 
rung wurde der Ufa-Film 
„Variete“ mit dem unver¬ 
gleichlichen Jannings, der 
eben erscheint, als Schla¬ 
ger der Saison gewertet 
„Charleys Tante“ hat alle 
Lacher auf ihre» Seite und 
findet, bei ausgezeiehne 
ter Besetzung in den Ki 
nos. immer volle Häufet 
Der Clou der bishei ge 
zeigten Ufa-Filme ist atu 
meinen Ansicht nach, ,,Ma 
non Lescaut“ (in Wien 
Unbildung voraussetzer i 
•— unbegreiflicherwei 

„Die Geliebte des Abb 
betitelt), der aber bish> r 
erst der Presse gezeigt wur¬ 
de. Lya de Putti erreü »t 
mit der bezaubernden Wiedergabe dieser klassi>*. 
Liebessünderin die Höhe einer anmutigen Vollende i 

Die Nachricht, daß Gunnar Tolnäs in der „JosefsL 
ein ßühnengastspiel bei Reinhardt absolvieren wird, ent¬ 
spricht nicht den Tatsachen. Herr Tolnäs betonte bereits 
bei seinem Empfang der Presse gegenüber, daß er 
16. Februar in Kopenhagen eintreffen muß. um von d*»rl 
aus eine Bühnentoumee durch ganz Skandinavien an- 
zutreten. Er wird aber am 14. d. M. bei seiner Rückkehr 
von der Vortragstournce in Tschechien ia einer Mat nee 
in der Josefstadt sich vom hiesigen Publikum enduuM 
verabschieden. Tolnäs war hier auch Gast des „Him* 
bundes“, wo er sehr herzlich aufgenommen wurde. Al* 
Dank für den warmen Empfang spendete der liebens¬ 
würdige Künstler eine namhafte Summe (die ganze Ei*- 
nähme eines Vortrages in der „Volksoper“) für notleidend 1 
Kollegen der Wiener Filmindustrie. 

Regisseur Hans Steinhof ist mit seinen Daisteliern P*‘ 
und Patachon, Gorin Smitt. Frau Petcrsen, Herrn Dieg*-' 
mann und den übrigen W iener Künstlern mit dem F» 1 * 
der Firma Engel-Emelka „Schwiegersöhne“ nach ^ 
Moritz abgereist, um dort die Schneeaufnahmen zu die*** 
Film zu machen. Vor ihrer Abreise nach der 
haben die Herren Schenström-Pat und Madsen-Palac 
aber noch ein zweites Gastspiel vor dem Handels^ • 
hier absolvieren müssen, wo sie in der Sache Lothar 5 
contra Engel-Emelka als Zeugen auftraten. 



HELLA MO JA und HENRY STUART 

Ul „Die Straße de« Versmar Ph*»4 l'antumin* 


Nummer 992 


Rmcmatoqrnpfi 


Seite 13 


Die Kinos in Skandinavien 

Von Dr )ur. Jason. 


N a m * 

Flache 

in qk m 

Bevölkerung 

Anzahl 

der 

Kinoi 

Aiuta-I 

«et 

Sit/p! 

Schtkcdvs 

410 493 

5904 409 

900 

200001» 

Norwegen 

309 *J3 

2 MO 775 

200 

50000 

Dänemark 

43 017 

1 2h7 831 

36 I 

80 0110 


n Skandinavien, insbesondere in Schweden und Däne¬ 
mark, dem klassischen Filmland, hat die Filmindustrie 
und haben die Lichtspieltheater von jeher eine sehr große 
Ro’le gespielt. 

Das Königreich Schweden. „Sverige“, hat eine Aus¬ 
dehnung von 410 493 akm ist also fast ebenso groß wie 
Deutschland (rd. 475 000 qkm), hat jedoch nur 5 904 48Q 
Kinwohnei. Das weit weniger dicht bevölkerte Schweden 
verfügt nur über drei Großstädte mit über 100 000 Ein¬ 
wohnern. 

Ungefähr zu gleicher Zeit wie in Deutschland, etwa um 
1 896, tauchten auch in 
Schweden die ersten 

Filme auf, und zwar zu- ^ 

nächst ebenfiUs als Füll- K.ootheater m 

Programm. und zwar 

im Variete in Malmö. N . » . FUch * B 

Bereits ein Jahr später __ in qkm _ 

wurde in Stockholm 

der erste Film „König 4,om 

! >skar“ gedreht. Die Norwegen 309*33 2mu77 5 

nt Wickelung der Film- 

„ , Dänemark 43 017 i 267 H31 

naustne vollzog sich 
weiterhin ähnlich wie 

n Deutschland ; der Kinotheater in den Städten 

rieg besonders beför- _ 

-erte die eigene Pro- Anzahl 

iktion. Stockholm be- s mm* t 

Staate 

t/t heute mindestens- 

s * schöne Kinotheater f r «- u ^ m j 

* e Berlin auch, und 

»*• ganz Schweden spielt Norwc * t * 1 

das „Bios“ eine bedeu- Dänemark J 

ttnde Rolle. Selbst in 
ß / kleinen Städten 
*s mindestens zwei 

• l - »s , die sogar täglich zweimal spielen, und auch ;n 
gän/ abgelegenen Orten f nden zweimal wöchentlich V< r- 
h* ungen statt. 

1 he für Schweden typischen Städte zwischen 20 bis 25 
Tausend Einwohner haben durchschnittlich 4 bis 5 Kin >- 
tneater. In Halmstadt z. B. in Südschweden mit 18 3 7 7 
Einwohnern gibt es 6 Kinotheater. Die Städte Deutsch- 
ana ‘ m derselben Größe haben durchschnittlich nicht 
m ^hr als i Kinotheater. 

*n Schweden herrscht das Alkohol verbot, freilich in 
C,ner anderen, nicht so strengen Form wie in Amerika. 
u »d das Ergebnis davon zeigt sich auch hier wie in Ame- 
!! * in einem besonders starken Besuch der Kinotheater. 

^ wahrend in Deutschland in der Hauptsache weibliche 
Wf* >esucher das Publikum bilden, wird in Schweden das 
J ,<>s ebenso häufig von den Herren besucht. Dieser 
^sonders starke Besuch der Kinotheater in den aikohoi- 
K ^ lc . n Tandern ist sehr aufschlußreich; die Schankwirt- 
and!. 1 bilden demnach eine große Konkurrenz für die 
i ? T(n ^ * rgnügungsstätten und insbesondere für die 
nicht^^beater. In Berlin z. B. haben die Kinotheater 
*teui * nUr ^ en ^ am P^ gegen den Druck der Lustbarkeits- 
Untf .\ * u bestehen, sondern noch einen weiteren und sehr 
Sch^ ' ' ma ßigen Kampf gegen die große Konkurrenz der 
kon^r VMr * SC * la ^ en — auf i c 60 Schank wirtschaften 
$ c j lj . ein Kinotheater — auszufechten. Der Besuch der 

^ter*d W,rtÄC * lÄ ^ e,Ä wir< * ** * n ^ eutsc bland von keiner 
für dc n C R Ze gemacht, während die Altersgrenze 

ist ^ i Kinotheater mit 18 Jahren gezogen 

ll *llunu n ^bweden wird die Zensur lür die Kindervoi- 
sehr streng genommen und auch streng befolgt. 


Kiootheater in Skandinavien 


Kjnotbeatcr in den Städten mit über 100009 Einwohnern 


Sam« 

An/ühl 

der 

Stadt«» 

Einwohner 

Anzahl irr 

Kino» 

Anzahl der 
Sitzplatze 

Schweden 

3 

772 000 

115 

40000 

Norwegen 

1 

258000 

23 

8 tWO 

Dänemark 

) 

667 000 

50 

1! ÜtW 


Das durchschnittliche Kinotheater steht in Schweden 
auf einem höheren Niveau Es kann nut zwischen mittel¬ 
großen und großen „Bios“ unterschieden werden, und 
zwar sowohl in bezug auf die äußere als auch die innere 
Ausstattung. Selbst die Theater mit nur 350 Sitzplätzen 
sind komfortabel eingerichtet und verfügen über ein mo¬ 
dernes Vestibül, welches vom Publikum während der im 
allgemeinen recht langen Pausen gern aufgesucht wird. — Es 
finden täglich 3 und Sonntags 4 Vorstellungen statt, und 
ebenso wie in Deutschland ist spätestens um 1 1 Uhr Schluß 
Abgesehen voa den wirklich großen Städten Schwe¬ 
dens, wie Stockholm, 
Göteborg usw., können 

et .. , die Kinotheater mit dem 

Skandinavien ^ , ... 

sogenannten Lautpubli- 

" , i , , kum nic’.it rechnen, und 

Am«h! Aiui i b kommen hm- 

i der aer wohn er auf auc?i nur ein geringer 

R.no» Surp> , K>m> x s»t/pi TeiidesStammpublikum«« 

besucht nur ein und 

900 200001- 7 500 34 . |* v 

dissetoe Kinotheater. 
2 oo somw livw 52 die größere Anzahl vei¬ 
lte mm fm 32 teU * ich abwechselnd 

I l auf die sämtlichen,,Bios**. 

Der Spielplan wird 
lit über 100*00 Einwohnern von amerikanischen Fil 

_________ men beherrscht, jedoch 

. Whl irr A-aWd« Deutschland 

nsvuhncr Kmo S«op!.uc langsam sich wieder 

-den Markt zu erobern . 

> 72 ooo 115 aioi» die nordischen Länder 

scheinen an den arae- 
158000 23 8000 _._. r . , 

nkanischen Filmen sich 
it7 ooo so if ooo müde gesehen zu 

haben. — Die Saigon 

wird in Schweden an¬ 
ders behandelt als in 
Deutschland; außer ir. Stockholm sind sämtliche Kino¬ 
theater während des Sommers geschlossen Der Schlu߬ 
termin wird je nach dem Wetter, zw ischen dem I. i nd 
31. Mai festgesetzt. 

Schweden »st prozentual weit besser mit Kinotheatern 
versorgt als Deutschland; obwohl es zehnmal weniger 
Einwohner hat, ist die Zahl seiner „Bios** nur viermal 
kleiner. Nach der Verteilung der Sitzplätze ist das Bild 
ebenfalls weit günstiger als in Deutschland; d. h. in 
Schweden kommen auf einen Sitzplatz etwa 34 und in 
Deutschland auf einen Sitzplatz etwa 49 Einwohner 

Die Hauptstadt ist Stockholm mit 429 812 Einwohnern 
und 70 Kmothealem. Die bekanntesten „Bios“ sind 
„Skandia“ und das „Palladium“ mit je über 1000 Sitz¬ 
plätzen. Sie sind in bezug auf ihre Ausstattung den 
schönsten Kinotheatem Berlins gleichzustellen. 

Das Königreich Norwegen ist 309 633 qkm groß und 
hat 2 640 775 Einwohner. Die durchschnittliche Be¬ 
völkerungsdichte ist 8 pro qkm. also noch geringer als in 
Schweden (15 pro qkm). Es gibt daher sehr wenig Kon- 
zentratmnspunkte; nur eine Stadt mit über 100 000 Ein¬ 
wohnern, d. i. die Hauptstadt Christiania, heute Oslo, mit 
258 483 Einwohnern. Oslo verfügt über 23 Kinotheater 
Es entspricht in seiner Größe der deutschen Stadt Stet¬ 
tin mit 250 709 Einwohnern und 19 Kinotheatern. Die 
bekanntesten Lichtspieltheater Oslos sind: „Palast- 
Theater, .,Rasenborg-Theater“, ..Kino-Palast“, „Viktoria- 
Theater“, „Carl-Johann-Theater“ usw Berechnungen 
nach den statistischen Angaben der Stadt Oslo ergeben, 
daß jeder Einwohner von Oslo rund zehnmal jährlich das 




Seite !4 




Nummer 992 


Kinotheater besucht, während für j* den Einwohner Ber¬ 
lins rund 18 Kinobesuche jährlich errechnet wurden 
Während der Saisonmonate wurden nach den statistischen 
Angaben von Oslo rund 2'-• Millioun Besucher für das 
Jahr gezählt. 

Die weiteren Kinotheater Norwegens 'erteilen sich auf 
die Provinzstädte, von denen Bergen mit rund 99 000 Ein¬ 
wohnern und Drontheim mit runc 55 000 Einwohnern 
die bedeutendsten sind. Auch hie wie in Schweden, 
verfügen selbst die kleineren Provinzstädte durchschnitt¬ 
lich über 4 bis 5 Kinotheater. Norwegen ist prozentual 
ebenso mit Kinotheatern versorgt wie Deutschland; auf 
je 1 Sitzplatz kommen 52 Ein¬ 
wohner (in Deutschland 49 Ein¬ 


treten den Theaterraum nicht in Überkleidern, während 
der fast 15 Minuten dauernden Pause begeben sie sich 
in das Foyer oder die Wandelgänge. 

Die Eintrittspreise für die kleineren Kino-Theater be¬ 
tragen zwischen 1,05—1,75 Kronen, in den größeren da¬ 
gegen zwischen 1,65—5,00 Kronen. (Die Krone gleich 
1,12 M.) Der durchschnittliche Eintrittspreis für ganz 
Skandinavien beträgt ungefähr M. 2.00 

Die Außenbesitzungen Dänemarks sind Grönland und 
Island. Grönland mit nur 15 000 Einwohnern spielt keine 
Rolle für die Fiimindust~ie, jedoch brachte die einzige 
Eskimozeitung ..Atnagagaliuttit“ in entsprechend kalter 
Begeisterung eine Kritik über 
den sehr bekannten Eskimofdm 


wohner). 

Die Außenbesitzungen Nor¬ 
wegens : Spitzbergen, Bären¬ 
insel und Jan Mayen, welche 
sich in das Gebiet des ewigen 
Schnees erstrecken, haben nur 
rund 2000 Einwohner und 
kommen für die Filmindustrie 
weniger oder fast gar nicht 
in Betracht. 

Dänemark, das kleinste unter 
den drei Königreichen Skandi¬ 
naviens, ist 43 017 Quadrat¬ 
kilometer groß und ungefähr 
siebenmal kleiner als 
Norwegen, verfügt je- 


Kinotheatcr in den Hauptstädten 


N a m « 

Einwohner 

Anzahl der 

■ | 

Stockholm 

429 000 

70 

Gothenburg 

228 000 

28 

Malm.. 

itsoao 

17 

Oslo (fr Chmtiaaia) 

258 000 

23 

Kopenhagen 

581 000 

19 

Frvderikaborg 

106 000 

11 


„Nanuk*. 

In Island, das als das film¬ 
feindlichste Land der ganzen 
Welt bekannt ist, waren Film¬ 
vorführungen lange Jahre hin¬ 
durch verboten Heute jedoch 
soll seine Hauptstadt Reykjavik 
nach verschiedenen Angaben 
zwei Kino-Theater besitzen für 
20 184 Einwohner. 

Das ,«klassische Filmland** 
verlangt eire Zusammenfassung 
und einen Ueberblick über den 
gesamten Kinotheater - Park in 
Europa, und es ent 
steht bei dieser Be 


doch über 3 267 831 
Einwohner, also ein 
Viertel mal mehr als 


Verteilung der Kinotkeater in den Städten mit aber 
100 000 Einwohnern 


trachtung die Fragt 
inwieweit der europa 
ische Kinotheater - Par* 


Norwegen. 

Es ist also weit 
dichter bevölkert als 
Norwegen und Schwe- 

Name 

Anzahl der 
Stadt« mit 
über 

100000 Ein « 

Bevölke¬ 

rung 

in Taukcnd 

Von H der 
Gesamtzahl 
der Be¬ 
völkerung 

Anzahl 

dar 

Kino« 

Von H der 
Gesamtzahl 
der Kino« 

den; auf 1 qkm kom¬ 
men 76 Einwohner. 

Deutschland 

45 

16 373 

26 

910 

25 

Auch hier wie in 
Schweden spielt die 

Schweden 

3 

772 

30 

US 

17 

Filmindustrie eine be¬ 
deutende Rolle; die 

Norwegen 

1 

258 

10 

23 

11 

hier produzierten Filme 

Dänemark 

* 

667 

22 

so 

17 

finden in fast allen 


1 






dem amerikanischen ge¬ 
wachsen ist. 

Es gibt in Euro; 1 
insgesamt 35 Staate? 
die wichtigsten wurd n 
in bezug auf ihr n 
Theaterpark bereits be¬ 
sprochen. 

Die GesamtbevöUi’* 
rungsanzahl dieser 32 
Staaten beträgt rund 
450 Millionen im Geg'-a- 


europäischen Staaten 
Achtung und Anerken¬ 
nung. Insgesamt besitzt Dänemark 360 Lichtspieltheater. 

Die Hauptstadt Kopenhagen mit 561 344 Einwohnern 
besitzt 39 Kino-Theater. Die bekanntesten Theater 
Kopenhagens sind: ,, Alexandra-Teatret“, „Palads- 

Theatret“. das größte, mit 2000 Sitzplätzen, .,Kino-Palais**, 
mit 1200 Sitzplätzen. Selbst den Ansprüchen der ver¬ 
wöhntesten Kinobesucher werden die Kopenhagener 
Häuser gerecht. Schon früher wurde Kopenhagen „die 
Stadt des Lichtes“ genannt, und auch heute verwenden 
die Kinobesitzer mit Vorliebe die Lichtreklame. Auch 
„Klein-Paris“ oder „das nordische Athen“ sind die an¬ 
deren Namen für diese schöne Stadt. 

Der Spielplan wird auch hier seit dem Kriege von 
Amerika beherrscht; neuerdings beginnen jedoch auch 
wieder die deutschen Filme ebenso hier wie in ganz Skan¬ 
dinavien sich der Gunst des Publikums zu erfreuen. 

Die kleineren dänischen Lichtbildtheater beginnen ihre 
Vorstellungen um 2 Uhr nachmittags, ununterbrochen bis 
um 11 Uhr abends. Die großen Theater dagegen, wie z, B. 
„Palads-Theatret“ und „Kino-Palais“, geben nur eine ein¬ 
zige Vorstellung. Diese Vorstellung erfolgt vollkommen 
im Rahmen der Vorführungen auf den Sprechbühnen. Die 
Zuschauer sind in angemessener Abendtoilette und be¬ 


satz zu den amer Ma¬ 
nischen Staaten, weiche 
rund 105 Millionen Einwohner haoen. Für die 450 Mil¬ 
lionen Einwohner Europas gibt es rund 15 000 h no- 
Theater, und zwar nur in den wichtigsten Kinolämu-rn. 
wie Deutschland, England, Frankreich, Italien, RuÜ'j^ 
Skandinavien und den Baltischen Staaten. Demgegen ibci 
steht der gewaltige 1 heaterpark Amerikas von über 1b 0»^ 
ständigen Kino-Theatern und etwa 5000 Kinovorfuhr 
in Kirchen, Schulen, Ve:einen usw. für nur runJ * ,ß 


Viertel der Bewohne^ Europas. 

Die amerikanischen Filmunternehmungen entwickele 
sich aber nun in einem derartig schnellen lcmp‘‘ 
daß selbst dieser große eigene Theaterpark nicht genitf 
und seine Eroberung des europäischen Marktes nur c ,r,i 
natürliche Folge seiner ungeheuren Entwicklung »st. 
wiederum ihre Begründung findet in der Erkenntnis um 
Ausnutzung der Propagandakraft des Films durch 
rika. Bedauerlicherweise schaffen die europäisch* 
Staaten dem amerikanischen Filmmarkt selbst einen 
teil in ihrer Uneinigkeit und leider auch in ihrer * 
schaftlichen Not. Amerika ist sich dieser Schwäche u 
ropas wohl bewußt, sie wird für die Eroberung d e5 1 
marktes sowohl als auch für die Weltwirtschaft von 


gebührend ausgenutzt. 


Herrn 




Filip Collins Abenteuer 

l T F A - FI L M 


N ach Moli v t* n v o n F rank Melle r 

M a n u s k r i p t : It o l> e r I Kit* b in a n n 

Regie: Dr. Johannes (luter 

Hauten: Hinli Feld • l'lioto^r.: tiünlher Krampf 

I N I) E N II A IT I» T H O L L K X : 

OSSI OSWALDA 

(i KO HG ALEXANDER 

Elisabeth Pinajeff • Hans Junkermann 
A. E. Lieho • Alex. Murski • Erich Kaiser-Titz 

IT l* a u f f ii h r u n g: 

G loria-Palast 



ITnivcrsum- Film-Verleih G. m. b. H. 

Verleihbet rieh der 

Universum-Film Aktiengesellschaft 








Haus der 

BEX-FI I. M I) K K i: F A 



Nach dem Schauspiel „Die 
Manuskript: l.iipu Pick und 


Wildente“ 
F. Car Isen 


H K Ci IE: L U P U P I C K 

in den Hauptrollen: Mary Johnson. la Hc* Höflich. Agnes Straub. Werner Kraus*. Albert St ein rück, Walter Jansset 


• Uhr Abendblatt. 13. Februar 192b. 

Als der \urhnnu nach d« ia Eml* dirw» 
Film« »ich lei*** incinamlcr««'lnd» u».d 
»chlntl, da »nr i*in*'ii X.igenblick lau*; 
••Hie gröl»«*. ch. fUi <*htlg«* Mille im Mo/art 
Saal. Dann aber brach der Beifall ln», 
mellt der ub.ietic Premierei npplaus, »wi¬ 
dern eilt lieifall de« llilig«*ri«««*u«cin». dei 
Ergriffenheit. «lei Dankbarkeit, wie er 
auch im bcifall«lM«tigeii Ilerliu nicht uft 
xu finden ist . . . Jede Eiti/cllicit wird 
hier mit einer unebdliel en Behutsamkeit 
berau«K*‘art»eitet; man sieht Sxeueb. die 
rein bildhaft, reu. ftluiisrh iiimbertrefflieli 
«ibd. und doch .*dlt die Hamiluug m siehe- 
reiu. bewegten Y**iu|ni. tundeii sieb die 
Kinxelbilder xu enter «latkcu kdmp«*«ilion. 
Dies kom|M*«i!«»ri»eh Mu«ikult*c2ic. «lies** 
tragische Moll- Akkord (in* tiegensau .u 
den» Heiteren eine* l.ul«it«ch-Film») gibt 
diesem Kanuuer*|»ie| da« Lai»«'. Einitring 
liebe. KrKreifetide. Haftende, «len Zniilin. 
•ler iioeli andauert and bannt, wenn mau 
langst wieder dranlien ist . . . Schau 
spielet, das *t**ra*l *xn x «»rbildtiehe En- 
seuible. da« man hier sieht, tragen sehr, 
»ehr viel (und nielit /iilctxt* an dieser star¬ 
ken U irkmiK bei. ... Wie herrlieb 
ist K r a u I! als H j a I m a r K k d a I. 

. Hie herrlich a tt e b die Hol 
lieh al» t• um. die still«, tapfere, mittler 
liebst.* Frau Wie herrlich ist 
Mar» Juhusou als dm kleine, demü¬ 

tige II. «Iw nc mit den fast blinden. ««• «eil 
-am leuchtenden \inten \\ »*• beherrscht 

Hteibriiek als der all« Merle, und m ver¬ 
hall« ner. innerer t.lu Malter Jaulten als 
«lei M ahrlieitsfanaiike r lircg«*rs. . Man 
kamt nur «len gruttartigeu. w u n 
«I e r V u ! I e u Zu«» u tu e u k I a u k «Ite- 
s e r L r i • l u :i x i* n a n «I •• u t *• n | e d e 

e i u x e I n e t e i d i e n l . | «• l« .• u d «* s u 

perlntivel 

Der Montag 13. Februar 1926. 

... Es .«t dem allen «cclischcu *ebwtn 
gütigen naehspurenden l.«*fiu Pick in hoch 
ttten^i \l »u. aelunaeu Ibsens Ideen Bla 
H«ldx ««rvange Icbemlig tu n.a.-bell . . Kur 
ihn BStarn sieb K« hao*i«iel«*r «m l.ti«-i»- 
llofli« li. Maria J«d»n««»»». M ertmr kraut!. 

\anes Straub rin. die unter l'iek leiste 
Miu.lt«‘Hkrtten («cfithltr* m pla«tisrhe 

t*ebÄrden UMtXMsefxea m sieh entfesseln 
Fs w ar eine Wohltat. Marx Johnson «u«l 
üeli in würdiger t'mg«*hung xu «eben 


Berliner Börsen Courier, 14. Februar 1926. 

. . . Eine Keib«* aulLerurdent 
lieber schauspielerischer Lei 
« t u n g Mt uuterstutxl «len K«*gi*uM*ur. 
M erner kraut!. Albert steinruck. E. x**n 
M luterstem. Paul Henkel». Matter Jans««*», 
Frltx Kasp spielen «Ite mannlu-licn. Luci«* 

Höflich. Anne« Straub uu«l Marx J«diiis«>n 
•Ite * eibticben llauptrulleii. Es l|cl!e sieb 
iilmr «iie t«r«»Ue pulet ein/clncn Leistung 
«precuci». al er «tarscr a«s da« cmxclne 
war «las t••-mctll«aHlc: «l«*r sachlich-leid« «i 
««•ballpcbc Dienst aut M erk. «in* liefe uu«l 
innige Hingabe all «Iie künstlerisch«* Arbeit 
Berliner Moraenpost. 14. Februar 1926. 

. Ein Film x «« u h «her k u n « i- 
I e r i s r li e r Kultur. Mit »iehercu» 
Eiltf tihiuugsx *ru«*»g«i. bat l.iipu Pick, «ler 
Verfasser und Megisseur «ie« I ihn«, »eine 
dramatische \ orlag«* «erlegt und als kuu«i 
Werk Wieder aufgchatit . . tetsterbafl 

ist die Darst«*lluug «l«*r drei llauptr«dien 
Werner kraut! al« lljalmar. Luem Höflich 
als liina und Mar> J«ditt»ou als Hedwig . 
Der Eindruck des Films bei 

«einer t rauffubrung in« M«»xart«aal x« a r 
-••bi > i :i i k Da« Publikum mMmm Mm 
mit Ergriffenheit auf 
Steglitzer Anzeiger. 13. Februar 1926 

. . . M ie im Itrainn *u ist aueli iui Film 
••me liefe M irkung efreiebt, «Im «*ine 
uln« klich ie**x\ ablt>* Musik auch erhobt 
'•an/ besonders aber traic«*u xu dem Er 
fuiire *eiiau«picli*ri«clic krafle bei. w »*• 
l.uei«* M"fiich Mar« J«diu««»n. \ll»eri >*icin 
rnek und M erner krau«« s«»w i#* «tu* übrige«« 
Darsteller «Im «ieh w »r kotig«» <>l| in «leu 
Kabinen «ler Handluna «*infug«n. Da« 
Manuskript x«»n l.iipu Pick und F. i arl*cn 
/•'lehnet sieb durch gute Einstellung auf 
die sxenisebe M irkung au«, l.iipu Piek bat 
aber aueli die K«*icm nute und x«*igt «i«-ti 
Iller ilu bestell Lieble. 

Deutsche Zeitung. Nr. 73. 1926. 

. . . EtuiImh w mdei einmal m einem 
Film «Irr Mut tum b«««li«i dtaiuatiseben 
\hsebluU ... K II h r e n d «pmlt Marx 
J «» b n * u n das kleine Mad.-ben. Mil 
\ ugeu. die s •» lebenslustig und « •• 
lebensmüde leuchten können . 
«lies«*« Eiluispiel na« b ll»«. i« w «r«l / »« 
einem Triumph der Darstel¬ 
lung. Werner Kraul! xerhilft al« llialmai 
Ekdal der l.«*U«*ns)uge auf «tm Heine Ibis i«t 
ein Kerl, dieser Ph««tagrnph Ekdal 


Berliner Börsen Zeitung. 14. Februar 1926 

... In «ler fc»ii»iu*»ig*ten Me»«** «iud dm 
Fa«t«*u d«*s M ortdrama« für «len Filn« neu 
gesponnen . . . Die eindringlichste t*c«tad 
«ie» Flliu« ist «Ae kleine Hedwig de« 
Marx J u li n * * u. • m «• r « c h u 41 e r »• ' 
»rbliebte» M«*nsclieukiu«l uut ein«-« 
xerbrechlieb xart«*u Seele Da « '• a n / 

ist Filmkunst im besten w t n n 
Berliner Lokal Anzeiger. 14. Februar 1926 
. . . M e r ii e . kraul! w u n «I «• r x « I 
echt als II. a I m « r . 1. u e i 

Null I e li «Im* t«m«. «ie« alt«*li Meib 
frühere tielicbte. iie «la« t!eheiu«flt« de» 
Vurehe uut IU da« Hau« lljalmar« traut 
In ilir«*r •lu;<l«ii>|cn Mutt**rliebk«'it «u ib«< 
bedrttekten l-rauli« ik«*lt xxar die Huftn 
ein wirklielier M«*iis«*b. l‘ml Marx J«»l»n«* > 
als liislwig. Veiträumt uml v«dl «cliiuei 
ln*h«'r >iili*- . . . «miu* Welt x«»n Empfind»»! 
iC«*n 4«ffeiibai«*ud ... Das Publik«' 
ii a b tu — bei de» Premiere «m I > 

Muxart-Saal — den Film mit « t a r k 
ster V n I e i I u a li m «• auf. 

Barliner Tagablatt. 14 Februar 1926 

l.iipu Pi«*ks % . erf liiiuug «l«*r ..Wildem* 
(Mniarl *Hnl| bleil*i. all«*« m allem, d ;• * 

wertvollste («bilde. «In« « •' ' 1 

I a ii g e tu auf . «• r L •• i n w a u «I er 

schien. . . . •*» i*t Meinruek al« al* ' 

W erle, lasteud uu*l breit. «Iie ||««fli« b 
lim« ein lies« i.opf «ler . atar uml 
M*lmk«al«. da «t kiaut! al« *f|aiu»ar 
Marx .l«dtus*«u. s«-el>*uhaft uml abunngsxn.l. 
mit unxergettbarer luinukcii. «tid uml " | " 
fl««rl. Mit tiefen uml traiisxeudent *n Au*c* "• 
w «*1111 «ie «I»«* iceli«*b|c W iliA'lite I etraebi**'* 

. . . An He»ee|nugi«t b i *• . T . ** 1 
sie» U t* d K «leiste» . . . 

Die Welt am Montag. 13. Februar 1926. 

. . . W erner kraul!. Lu« ic ll«»llieb 
Marx .l«ihn»on i»t ein lhir»tellerterx«*t» v 
feinster. gera«lexu x bildlicher Vb?«*W‘ ' *■ 
M M irir Itig geHngt k i .« »« u * 

•ier Itnsebwung xutu Lustigen in« I'* 
gis«*be. Iia<*bdeiu er über die > erg»'*- 
heit «einer Frau aufgeklärt wurde, w • *•: 
«cliutlert «ler Hersenssehrei l.u«*ie MuH " 
«Frau (iina* »*«-im Anblick ibre» 
kimle«. uml wie rühren«! uml lumllleb -«■ •' ’ 
Marx J«»btison iT«»ehter . «In* xu gr««l!*‘i» «"P 
ttttiigen bereehtigl . . . V llr» I» * l,f 
ein F i I nt. dessen I. ebettsrefl^k 

in die * e eIe leuchten 


Universum-Film-Verleih (i. m. b. H. 


Verleih bet rieh der 


Universum-Film Aktiengesellschaft 


Nummer 992 


Rincmntograpf) 


Seifte 17 


19t$$nbfab<m 


G () L I) R A U S C II 


Fabrikat : United Artist* 
Verleih: Jfa-United Artists 


Hauptrollen : Charlie Chaplin, Georgia 
Haie, MacSwain, Murray 


Länge: 2324 Meter (7 Akte» 

Uraufführung: Capitol 


m Capitol zeigten die United Artists in einer Sondervor¬ 
stellung für den Verein Berliner Presse Chaplins „Gold¬ 
rausch**. Ein Werk, dem der Welterfolg vorausgeht und 
das wir hier u) Deutschland 
mit großer Spannung erwar¬ 
teten. 

Es ist ein Chaplin-Film mit 
großer Ausstattung, der hin¬ 
einführt in die schneeigen 
Goldfelder von Alaska. Chap¬ 
lin wird hier zum reichen 
Manne, man möchte eigentlich 
>agen, ohne Anstrengung. Er 
profitiert an dem Gewinn 
eines anderen. 

Er spielt, wie könnte es an¬ 
ders sein, in diesem Stück eine 
ragikomische Rolle. Er über¬ 
windet Schwierigkeiten, die 
andere kaum ertragen, sozu- 
agen spielend, kommt mit un¬ 
säglicher Mühe an die Quelle 
^es Reichtums und geht dann 
wieder von dannen, als ob das 
‘lies nichts sei. Er kehrt heim 
<»n der Quelle des Goldes in 
die Goldgräberstadt, verliebt 
5*ich hier in eine Tänzerin, die 
selbst nicht weiß, ob sie ihn 
Medtrliebt oder nicht, lebt in 
*»ner einsamen Hütte als Fak¬ 
totum zweier Goldgräber und 
gibt gleichzeitig Feste, bei 
denen die Gäste ausbleiben. 

1 s ist schwer, den Inhalt 
des Stückes zu erzählen. Denn 
* r spielt eigentlich gar keine 
K r e Alles ist aufgebaut auf 
«e Situationskomik, auf das 
^ pic: Chaplins. Unerhört in 
er W irkung, wie er über die 
Jdmeetfe« Felder zieht, wie 
*öter ihm der Bär trottet, wie 
j? d*n Hungi rphantasien sein 
«Reiter in ihm einen Hahn 
^ ,e wie er die Flinte ver- 
lr iL um sein Leben zu retten. 



und 


zu guter Letzt einen großen Bären schießt, der ihm 


^OcL* 1 nac ^ ^ r ° c ^ ei1 des Hungers Nahrung gibt 
G - w,€ «r durch die Einöde zieht, wie er in der 
^ ‘ v r iherkneipe zu einem Kognak kommt, wie er mit 
aal Stiir k #te n ^ ann der Stadt anbandelt und ihn sozu- 
HibJ bes,c ^ 1, ohne auch selbst nur einen Finger zu 
* n . . # 1*®* ddl nicht schildern, das muß man ge- 
haben. 

tu . eS ? T , unnac hahmlichen Art jauchzt das Volk begeistert 
Und ^ er Jubel kennt keine Grenzen, wenn endlich am 


Schluß auf dem Schiff sozusagen Chaplin in Zivil auf¬ 
taucht, der normale Mensch, so wie er leibt und lebt, wie 
wir ihn aber auf dem Filmbild nie kennen. 

Es kann keinem Zweifel un¬ 
terliegen, dad dieses Bild größte 
Internationa e Klasse ist. daß es 
überall begeistert auigenom- 
men. bewundert, bejubelt w ird 
Es ist für uis in Deutschland 
wieder einmal ein ganz großer 
Schlager, ein wirkliches Kino¬ 
stück. ein Film, der zu allem, 
zu jedem spricht Ein wirk¬ 
licher Weitschlager, der in den 
großen und «deinen Kinos be¬ 
jubelt und belacht wird 

Ein F ilm der nicht durch 
seine Handlung wirkt, sondern 
durch seine filmische Situation, 
bei dem alles um Chaplin her¬ 
um zurücktntt. in dem es keine 
Stars gibt, bei dem auch die 
größte Kolk nur Ding an sich ist. 
Mittel zum Zweck Etwas, was 
wir hier gar nicht können, was 
ihm auch in Amerika niemand 
nachmacht. Eben ein Chaplin- 
Film, ein Ding an sich, man 
möchte sager, ein Weltwunder. 

Dabei ist es gar kein Lust¬ 
spiel in gewöhnlichem Sinne. 
Es ist eine Geschichte der 
Menschheit, tiefer Ernst im 
heiteren Spiel. In Berlin im 
Capitol begleitete Schmidt- 
Gentner das Werk mit durch¬ 
weg populären Weisen. Er 
unterstrich damit glücklich 
den besonderen Charakter des 
Bildes Vorher tanzte Claire 
BauroH in einer ausgezeich¬ 
neten Dekoration das Spiel 
vom Goldrausch. Curt Bois 
sprach einen Prolog, der recht 
nett war und sich der beson¬ 
deren Situation des Abends 
anpaßte. 

Es soll nicht verschwiegen werden, daß es Stimmen 
gab, die es dem Verein Berliner Presse übeigenommen 
haben, daß er bei einem amerikanischen Film Pate stand 
Aber es muß bei dieser Gelegenheit wieder einmal gesagt 
werden, daß das mit vollem Recht geschieht. Wenn wir 
erst einmal annähernd solche lebenden Bilder stellen 
können, wie sie hier dargeboten werden, dann s*eht es 
besser um uns und dann brauchen wir uns keine Sorgen 
um die Zukunft des deutschen Films zu machen. Bilder 
wie „Goldrausch** sieht man in aller Welt gern. 


PKot Umttd Artist* 


Seite 18 


Ämcmatograpf) 


Nummer 992 


DKH POSTM EI ST Eli 


DIE ST KASSE l)KS YEKÜESSENS 


Fabrikat: Meschrapom - Russ - Film 

Verleih: Lloyd-Kino-Films 

Hauptrolle: J. Moskwin 

Länge: 2310 Meter (6 Akte) 

Uraufführung TaucnUien-Palast 


Fabrikat : Pantomim-Filin A.-G. 

Verleih: Pantomim-Film A.-G. 

Hauptrollen: Hella Moja, Henry Stuart 
Lange: 2756 Meter (7 Akte) 

Uraufführung: U.-T. Friedrichstraße 


eit „Poiikuschka“ ist der russische Film aus dem Programm 
der deutschen Kinos verschwunden — von der amerikani¬ 
schen Invasion verdrängt gewesen. „Poiikuschka bot den 
Triumph der Schauspielkunst des Iwan Moskwin. der als „Post¬ 
meister“ endlich wiederkehrt. Auch 


in spanischer Film und zwar ein Film aus dem wirklichen 
Spanien, nicht aus dem Opernspanien von „Carmen . Hin 
Kriegsfilm und doch kein Kriegsfilm, sondern ein Spiegelbild 
reinster Menschlichkeit und wahrhaftigen Lebens. 

Viola de Rivera. ein hübsches. 


diesmal ist die Fabel des Films ein 
Nichts. Nach einer bei uns kaum 
gekannten Novelle Puschkins, der 
zu den Lieblingen von vorgestern 
gehört, ist ein Film gedreht wor¬ 
den. dem sich an seelischer Ver¬ 
tiefung nichts an die Seite stellen 
läßt, was in diesem Jahr über die 
Leinwand der Berliner Kinos ging. 

Ein alter Postschaffner zerbricht 
daran, daß seine Tochter von einem 
Angehörigen der Herrenkaste ent¬ 
führt wird. Es geht ihr keineswegs 
schlecht als Geliebte des Junkers, 
aber der Alte hat ja seine Ehre, 
und er geht an diesem Vorfall zu¬ 
grunde. 

Das Thema erscheint in West¬ 
europa keineswegs zeitgemäß. Es 
ist auch von den Russen in histori¬ 
sches Kostüm gesteckt und um die 
18. Jahrhundertwende angesetzt 
worden. Es kann in Rußland re¬ 
volutionär wirken durch eine uns 
nicht sehr merkliche Betonung zwi¬ 
schen Junkertum und Proletariat. 
Wir sehen ein Kunstwerk in ihm, 
eine ganz große Schöpfung, die be¬ 
gierig nach weiteren Werken aus 
Moskau werden läßt. Denn es 
scheint doch, als käme vom Osten 
für den europäischen Film mehr 
Anregung als aus Amerika (wie 
ehedem aus der nordischen Län¬ 
dern). (Sobald diesen Russen erst 
die Technik leichter von der Hand 
geht, sobald sie das Schneiden bes¬ 
ser verstehen, werden sie einen be¬ 
achtenswerten Faktor auf dem in¬ 
ternationalen Filmmarkt bilden.) 

Sie erreichen dies durch eine bis 
auf die Spitze getriebene Aus¬ 
nützung des Mil*eui, Hier wird 
kein Effekt von außen hereinge¬ 
tragen, hier wird keine hastige 



IWAN MOSKWIN 


junges Mädchen kehrt aus der 
Pension heim. Im Zuge lernt sie 
den Kapitän Alvaro kennen. Der 
KJpitän sucht sie in Sevilla auf, 
um ihr ein Buch, das sie im 
Coupe liegen ließ, zu uberbringen. 
Die beiden jungen Leute lieben 
sich und treffen sich oft. was bei 
der Ste'lung der Frau in Spanien 
nicht ganz leicht ist. 

Die Mutter der Komtesse ver¬ 
heiratet sich, un; ihrer sehr frag 
würdig gewordenen Finanzlage auf 
zuhelfen, mit dem Großindustrie! 
len Jose MenJoza, der s»»inerseit 
wieder eine Verbindung der Korn 
tesse mit seinem Günstling Fer 
nando Cordova fördern will. Abc 
Viola will nicht und läßt sich m* 
Alvaro. als ihn Mendoza b* 
seiner Bewerbung abweist, heim! < 
trauen. Die Trauung ist zuglei 
ein Abschied, denn Alvaro h 
sich nach der Abweisung n.»< t 
Marokko zum Kriegsdienst gern 
det und hat eben seine Ordre, d.t- 
ihn nach Tetuan ruft, erhalten. 

Alvaro wird bald als verm t. 
dann als gefallen gemeldet. V i J 
gibt nach einiger Zeit endlich d m 
Drängen ihrer Familie nach nd 
heiratet Cordova. Bei einem 1 
zarettbesuch findet sie ihren M nn. 
der durch eine Gehirnverlet- .mg 
das Gedächtnis verloren hatte b* 
erkennt aber seine Frau und neht, 
als er hört, daß sie wieder verhei¬ 
ratet ist, hinaus, um ihren Frieden 
nicht zu stören. 

Jedes Lob dem jungen Keg«*' 
seur Heinz Paul, der einer v0l> 
denen ist, die um d:e Geltu- : de* 
Films ringen und sich nicht vor 
der Bahn des echten Künstlertum' 
und damit des guten Geeckir-m** 


Lücke in der Entwicklung der 
Handlung gemacht und trotzdem 

der magere Stoff nicht mit Überflüssigem aufgeplustert. Aus 
volkhaften Tiefen steigen Eindrücke herauf, die unvergeßlich 
bleiben Es weht der Schauer religiöser Empfindung aus den 


Pk*,t Mr*chr„pnm Rum» abdrängen lassen. 

Herrliche Bilder aus Spanien, d»* 
nicht nur * Filmaufputz sind, sondern Land und Leute 
zeigen, wie sie wirklich sind. Vielleicht der erste ec * 
Spanienfilm. Der Operateur Karl Behn-Grund sein ver^tio 


Volksszenen, die wahrhaft Ausdruck der russischen Seele sind. 
Gewiß berührt manches seltsam; manches erscheint als ethno¬ 
logische Kuriosität. Aber auch gleichzeitig ersteht eine Tol- 
stoische Mahnung, die heute mehr denn je aufnahmebereite 
Herzen findet. 

Der Film wird nicht von Moskwin allein beherrscht, aber er 
ist eine Gestalt, wie sie in Europa vielleicht einzig lebt. Er 
ist, nicht daß er wie die anderen wie die größten Könner, 
spielt. Wie Poiikuschka ist der Postmeister eine Volksfigur. 
Sein Feld scheint umgrenzt, aber innerhalb der Grenzen ist er 
Meister. 

Welch ein Weg reichster Entwicklung vom Moskwin des 
Moskauer Künstlerischen Theaters bis zum Moskwin des Films. 


nisvoller Helfer. 

Ein Film, der durch seine geradlinige, wahrhaftige Handj*^ 
und den künstlerischen Aufbau fesselt und überall das *tir 5 
Interesse des Publikums haben wird. 

Bemerkenswert, daß der Regisseur sich nicht von 
Machthaber ..Tempo“ hetzen läßt. Er führt zu Anfang n5 ^ 
in eine zufällige ..Handlung“ ein. sondern läßt diese ‘ u * ^ 
Umwelt, aus Landschaft und ihren Menschen allmähhc^^ 
stehen. So erreicht er es, daß Spanien nicht nur ^ 

„Ort der Handlung“ ist. sondern daß alles was geschi« ■ * ^ 
und in der Atmosphäre „Spanien“ geschieht. Man » nl ^ 
den Regisseur Paul merken. Er ist eine der Nach* 4 - 
nungen des deutschen Films. 





Nummer 992 


Rinemataßrapb 


Seite 19 


M A N 0 N LESCA UT 

Fabrikat: Ufa 

Verleih: Uta 


Hauptrollen: Lya de Putti. Wladimir 
Gaidarow. Fritz Greiner 


Länge: 2645 Meter |6 Akte) 

Uraufführung: Ufa-Palast am Zoo 


m Ufa-Palast läuft zur Abwechslung wieder einmal ein 

deutscher Film. Arthur Robison, einer der wenigen, 
der sich aus dem Debakel in die ruhigen Gefilde der zu¬ 
künftigen Ufa gerettet hat. ist für das Textbuch verant¬ 
wortlich und ebenso für d e Regie. 

Es war der letzte Film, den Lya de Putti bei uns 
drehte, bevor sie nach Amerika ging Sie (unterläßt, um 
es vorwegzunehmen, mit dieser Leistung eine angenehme Er¬ 
innerung und zeigt so recht, warum sie Amerika rief, was 
sie vor so vielen unserer heimischen Stars voraus hat. 

Die Geschichte selbst ist frei nach dem Roman des Abbe 
Prevost gearbeitet. Die kleine Manon soll von ihren Ver¬ 
wandten ms Kloster gebracht werden und wird unterwegs 
von dem reichen Marquis de Bli entführt. Aber sie nimmt 
auf ihre Reise den jungen de Grieux mit, mit dem sie 
Tage des Glücks in Paris verlebt, die nur den unangeneh¬ 
men Beigeschmack haben, daß die beiden Liebesleute sehr 
stark in Schulden kommen 

De Grieux ist der Sohn des Marschalls von Frankreich. 
Aber trotzdem kann er sehr schwer zu Geld kommen 
Manon soll in den Schuldtuim Diese Situation nut't 
de Bli aus. er gewinnt Manon, ob sie will oder nich.. für 
sich und sorgt auch dafür, daß der alte Marschall seinen 
Sohn mit Manon ganz entzweit. Der junge Grieux will 
natürlich zunächst nicht glauben, daß Manon ihn verraten 
Hat, muß aber schließlich doch zu der Überzeugung kom¬ 
men, als er das Liebesspiel zwischen Manon und dem 
iten Steuerpächter belauscht. 


Jetzt öffnet sich für die kleine Lescaut die große Welt. 
Aber auch im Hause des mächtigen Mannes hat sie in 
Wirklichkeit nur einen beb. ihren ersten Liebhaber, der 
inzwischen ins Kloster mußte. Sie versucht, zu ihm zu 
gelangen, und es glückt ihr schließlich auch am Tage, be¬ 
vor Grieux die Priesterweihe empfangen soll. Sie veran¬ 
laßt ihn zur Flucht und eilt nach Paris, zunächst ihre An¬ 
gelegenheit mit de Bli zu ordnen. Der aber schließt kurz 
entschlossen die Frau, an deren Besitz ihm außerordent¬ 
lich viel liegt, in ein Zimmer. Er täuscht den tungen 
Mann, der glaubt, wiederum verraten zu sein Aber 
schließlich kommen sie doch wieder zusammen. Er wird 
zum Falschspieler für Manon, die inzwischen scheinbar 
schon wieder ein neues Opfer gef jnden hat 

Jetzt sieht Grieux nur noch eine Möglichkeit. Manon 
für sich zu gewinnen, er will sie heiraten. Aber ehe es 
zur Trauung kommt, wandert Manon ins Gefängnis Sie 
bef-eit sich zwar, will den Geliebten a jfklären. aber es 
gelingt inr nicht. Sie wird erneut gelangen gesetzt, wan¬ 
dert nun wirklich in die Verbannung, tm schließlich doch 
noch von dem Geliebten befreit zu werden. Er rettet 
eine Sterbende Manon haucht ihr Leben aus, zwar in 
den Armen des Geliebten, aber eigentlich, ohne ihr Ziel 
erreicht zu hanen. Sie stirbt, wenn man will, an ge¬ 
brochenem Herzen, wenn man will, ein Opfer der Intrigen 
Ein ausgezeichnetes Kinostück publikumswirksam, viel¬ 
leicht nur etwas zu langsam im Tempo. Eine ausgezeich¬ 
nete Photographie von Theodor SparkuFl, eindrucksvolle 
Bauten und wirkungsvolle Kostüme von Paul Leni. 



LYA DE PUTTI al» MANON LESCAUT 


Pk* l 'f 




Seite.* 20 


Kmcmatograpfj 


Nummer 992 


l)IK DREI VAdAHl'NDEN (ihKTCHEN SCHL'liKKT 1)1 K HATTE VON PARIS 


Fabrikat: Metro-Goldwyn 

Verleih : Deulig 

Regie: William Bandine 

Hauptrollen: Mary Carr, Alexander 
Länge: 2130 Meter (6 Akte) 

Uraufführung: Alhambra, Kurfürstend. 


Fabrikat : Notofilm G. m. b. H. 

Verleih : Notofilm G. m. b. H. 

Hauptrollen: Lydia von Rodenberg. 

Poremski, Durgelmann 
Länge: 1988 Meter (6 Akte) 

Uraufführung: Schauburg. 


Fabrikat: W. & F.-Film Service, 

London 

Verleih: Bayer, Film-G. m. b. H. 

HauptrolUn: Ivor Novelli, Mae Marsh 
Länge: 2142 Meter (7 Akte) 

Uraufführung: Schauburg 


s sind drei famose Gesellen, die in 
diesem Film, der nicht allerneuesten 
Datums ist. ihr Wesen treiben: Ein 
lustiger Vagabund, der in einem kleinen 
Badeort für den erwarteten Masseur ge> 
halten wird und nun eben lustig und 
ohne Fachkenntnis darauflos 


iesem Singlilm nach dem Becksystem, 
der von der rührigen Notofilm-Ges. her- 
«usgebracht wurde, bereitete das Publi- 
<um eine sehr beifällige Aufnahme. Er 
st bewußt populär angelegt und benutzt 
als Hintergrund das stets dankbare Bie- 


ieser Film deutsch-englischer Kombi¬ 
nation von Graham Cutts nach dem 
erfolgreichen Bühnenstück „The Rat" in¬ 
szeniert, ist ein Apachenfilm der das Le¬ 
ben und Treiben der Pariser Apachen- 
keller so schildert, wie es die Fremden in 
Paris serviert bekommen und 


massiert, sein Begleiter, ein 
frischer, netter Junge, und als 
Dritter im Bunde ein sehr ge¬ 
scheiter Foxterrier. Die drei 
bringen es unter allerlei fröh¬ 
lichen Streichen dazu, daß 
eine arme Witwe, die von 
einem schurkischen Hotel¬ 
besitzer um Hab und Gut ge¬ 
bracht wurde, ihr Eigentum 
zurückerhält. Nebenbei wird 
natürlich auch noch eine Hei¬ 
rat gestiftet. 

Die Handlung ist nicht ori¬ 
ginell, einige Kürzungen wären 
von Vor eil. Aber die drei 
Vagabunden: Lloyd Hamilton. 
Jcr kleine, begabte Ben Alex¬ 
ander, den man bei uns in 
„Die )unge Stadt ' sah, und 
der kluge Fox!, sind ein so 
amüsantes Trio, daß mar 
manche Schwäche im szeni¬ 
schen Aufbau gerne hinnimmt. 
Auch die berühmte Mary 
Carr wirkt mit. 

Im gleichen Programm 
wurde der Film „Europas Ma¬ 
iestat**, der eine Besteigung 
des Montblanc in all ihren 



ROBERT SCHOLZ uod MAE MARSH Phot Emrlka 
in ..Di« Ratte von Par»' 


wie es das große Kinopubli¬ 
kum gerne goutiert. 

Pierre Boucheron, ein 
schlanker, interessanter Bur¬ 
sche, der ungekrönte König 
der Apachen, ist die „Ratte 
von Paris“. Er lebt mit der 
reizenden und braven Odile 
zusammen, die er ängstlich 
von dem Apachenmilieu fern- 
hilt und die zu Hause lieh 
und gläubig zur Madonna 
betet, daß ihrem Pierre nichts 
geschehen möge, wenn er s<* 
ein bißchen auf Taschendieb 
stahl aasgeht. Ein reiche 
Herr. Louis Drumont, lerr 
durch Zufall Odile kenner 
dringt n ihre Wohnung ei 
und wird von dem liinzuk n 
menden Pierre, der inzwisc k t" 
beinahe einer sehr leichtfert 
ger. Dame in die Netze & • 
ganger, wäre, erstochen. Od 
erklärt, sie habe Drumont n 
der Notwehr erstochen; c 
wird freigesprochen, so daß die 
„Ratte“ nicht nötig hat. den 
Mord zu bekennen. 

Dank der interessanten 0 «r* 


Phasen schildert, gezeigt. Herrliche Auf- ciermeier-Milieu, für dessen kostümliche 


Stellung der „Ratte“ durch den gescl ei 


nahmen, für die dem Operateur, der diese 
Bilder oft nur unter Lebensgefahr ein¬ 
fangen konnte, alles Lob gebührt. Auf 
eine Spielhandlung wurde verzichtet, so 
daß die herrlichen Naturaufnahmen zu 
stärkster Wirkung kommen. Allerdings 
ist der Film etwas reichlich lang, einige 
Kürzungen würden zum Vorteil gereichen. 

Die neue Deulig-Woche (Nr. 8) ist sehr 
geschickt und reichhaltig zusammenge¬ 
stellt. Man sieht unsem erfolgreichen 
Boxer Franz Diener mit Sabri Mahir, 
seinen gewaltigen Gegner Paolino, die 
Feier des Jahrestages der Papstkrönung 
in der HeJwigskirche, ein spannendes 
Motorbootrennen, wundervolle Bilder aus 
dem Lande der Mitternachtssonne, ein 
Tanzduett hoch auf luftigem Kamin, den 
Rtesenbrand eines Schlosses in Kanada 
und fröhlich-frostige Badeszenen bei 
20 Grad Kälte. 

Die Deulig-Woche zeigt mit dieser neuen 
Folge wieder, daß es ihrer tatkräftigen Lei¬ 
tung darum zu tun ist, zu einer Wochen¬ 
schau zusammenzubringen, was sich an 
Interessantem in aller Welt ereignet hat. 
So ist die Deulig-Woche, um mit Hamlet 
zu reden: „der Spiegel und die abge¬ 
kürzte Chronik unseres Zeitalters“ — 


Reize sich die Zuschauer empfänglich 
zeigen. 

Die Handlung ist überaus einfach und 
überträgt das Schema der modernen 
Operette auf den Film. Wir haben es 
hier mit den Nöten eines Liebespaares zu 
tun, das sich nach vielem Leid glücklich 
findet. Um die Handlung rankt sich ein 
Kranz lustiger und empfindsamer Epi¬ 
soden. Der Regisseur Karl Moos, der 
Mitarbeiter von Emst Lubitsch an des¬ 
sen großen Ufa-Filmen, hat ausgezeich¬ 
nete Arbeit geleistet, mit hübsenen Ein¬ 
fällen nicht gespart und einen Publikums- 
film im besten Sinne des Wortes ge¬ 
schaffen. Er hielt auch «eine Darsteller, 
unter denen Wilhelm Diegelmann, Erich 
Poremski, Max Willenz, Lydia von Ro¬ 
denberg. Ruth Bayer und Hermann Picha 
hervorragen, fest in der Hand. 

Die Musik ist diesmal nicht eigens 
komponiert, sondern nach Motiven von 
Schubert, Schumann, Job. Strauß und Abt 
geschickt zusammengestellt — nach dem 
Vorbilde des erfolgreichen „Drei-MäderJ- 
Hauses". Der Musik sind ansprechende 
Gesangstexte unterlegt, die einschlugen. 

Der Film dürfte auch mit kleinem Or¬ 
chester gefallen. 


digen Ivor Novelli wurden die Szenen »m 
Apachenkeller von dem üblichen Schema 
befreit. Amüsan; die Szenen, in denen 
Graham Cutts die Eifersucht d* r 
Apachendamen zeigt, die alle mächtig 
hinter der Pierre-Ratte her sind. 

Novelli ist ein Darsteller, der besonde¬ 
res Interesse beanspruchen darf. t ,nf 
knabenhaft biegsame Gestalt, ein '•cha *' 1 
geschnittenes Profil, lebendige, wissend« 
Augen und bei allem Temperament Spar¬ 
samkeit und Beherrschtheit der Geste., 

Rührend Mae Marsh als die hra' e 
Odile, die für ihren Pierre zu 
Opfer bereit ist. Sehr echt und lebendig 
Isabel Jeans als Lebedame, elegant u® 
scharf charakterisierend Robert Scho * 
als Drumont. 

Wenn die Zensur auch in ihrer J ur 
sorge um das seelische Wohl des & 

besucher manches herausgeschnitten 
bleibt doch ein immer fesselnder 1 
der Tempo hat und der den Publi* lirn 
geschmack trifft. 

Die Ausstattung war sehr reich, an 
Revueszenen in den „Folie« _Berg • 
war nichts gespart, in den Panorama> 
nahmen ln geschlossenen Räume" 

Regie und Operateur etwas zu 


Nummer 992 


Rmcmatoflropn 


Seit« 2 t 




Gesteigerte amerikanisch« Fiimausiuhr. 

Wie das Statistische Amt der Vereinig¬ 
ten Staaten mitteilt, wurden aus dem 
Ausiandverkauf von Filmen iin «Iahre 1925 
funfundsiebzi;* Millionen Dollar erzielt. 
Die Ausfuhr nach allen Landern der Welt 
betrug insgesamt zweihundertfünfund¬ 
zwanzig Millionen Fuß Filme gegen hun¬ 
dertsiebzig MiHionen im Vorjahre. Welch 
klägliches Resultat ergibt sich, wenn man 
die deutschen Zahlen dagegenhält! 

* 

Es wird geklebt. 

Die Spitzenorga¬ 
nisation versendet 
letzt die Muster der 
Marken, die von 
ledern Verleiher 
verwendet werden, 
um die Abgaben 
für die Spitzen¬ 
organisation einzu¬ 
ziehen. Es sei noch 
einmal darauf hin¬ 
gewiesen. daß es 
sich bei diesen 
Marken nur um die 
Abgabe der Thea¬ 
terbesitzer handelt, 
da der Betrag von 
den Verleihern auf 
andere Weise ein¬ 
gezogen wird. Nicht 
nur die Mitglieder 
des Zentralverban¬ 
des der Filmver¬ 
leihen sondern 
auch die segenann. 
ten freien Betriebe I 
1 aben sich für Ver¬ 
wendung dieser 
* ertmarken bereit- 
erklärt. Es handelt 
s »ch bekanntlich 
«m die Finanzie¬ 
rung der wichtig¬ 
en Vereinigung 

unserer Industrie, die vor großen und 
schweren Aufgaben steht. 

Die Entwürfe stammen von dein ver¬ 
storbenen Kunstmaler Paul Haase und 
Wurden schon einmal im Titelblatt der 
~ c "rift „Der Film als Industrie" verwen- 
Den Druck hat die Reichsdruckerei 

ausgeführt. 


Der verklagte Harold Lloyd. 

Die amerikanischen Schriftsteller sind 
ruNchieden großzügiger als ihre deut¬ 
schen Kollegen. So hat jetzt drüben 
‘««"and Harold Lloyd auf 250 000 Dollar 
«rklagt, weil dieser angeblich ein Pla- 
I*. f n einer humoristischen Figur des 
ka n *‘Kellers begangen habe. Der be- 
und * £. om *ker bestreitet das natürlich 
em daß es **ch höchstens um 

Fr t fällige Duplizität handeln könne, 
tfel a ^ e Schrift des Klägers gar nicht 
s ,cL ann f Selbstverständlich beschäftigen 
nork die amerikanischen Gerichte 
die y n,on ? te *ang mit der Angelegenheit, 
*old eine gute Reklame für Ha- 

L, °yd darstellt. 

* 

. Neue Kulturfilme. 

V*rkeh f zeigte die Deulig ihren 

Und II,.« 1 *® v<m der Hamburger Hoch- 
4i*«t r d e 4 r *f r V n ^^ a ^ n - Da in Hamburg 
Ü* r *b a hn e!r, j gemeinsam mit der Stra- 
u «d mit den Fährdampfern ge¬ 


führt wird, so ergaben sich sehr hübsche 
Möglichkeiten, die der Regisseur Zeisler 
recht wirkungsvoll im Rahmen der Not¬ 
wendigkeiten, die bei diesem Film ge¬ 
geben sind, benutzt hat. Man darf wohl 
ruhig sagen, daß es sich hier um ein vor¬ 
bildliches Spielfilmchen in seiner Art 
handelt. Der F'ilm wird auf jeden Fall 
seinen Zweck weitgehend erfüllen. 

Vorher sah rran noch einen Fürsorge¬ 
film ..Liebe als Erzieher , von Dr. Kay- 
ser inszeniert, sowie einen sehr etn- 



PR 1 SC 1 LLA DEAN 
m ..Nicht« «m Nil“ (Verleih National.ilm ) 

drucksvollen und wirkungsvollen Kultur¬ 
film „Mit den Wanderscnafen auf die 
Rauhe Alb". 


Der meistgespielte Filmkomponist 
der Wdt. 

Zu Grangärde in Schweden starb plötz¬ 
lich der sowohl in Europa wie in Ame¬ 
rika weithin bekannte Orchesterleiter und 
Komponist Gaston Borch. B„ welcher in 
Boulogne 1871 geboren wurde, war ein 
Schüler Massenets, des weltberühmten 
Komponisten der Oper „Manon", und 
komponierte außer Hunderten von „musi¬ 
kalischen Illustrierungen für den Film" 
auch eine Symphonie „Quo vadis" und 
eine Oper m zwei Akten „Silvio *. Borch 
weilte über 21 Jahre in Amerika, war 
aber auch in Deutschland bekannt, wo er 
u. a. als Orchesterdirigent in Dresden 
tätig war. 

★ 

Beinahe gesiegt. 

Auf Veranlassung der Metro-Goldwyn 
haben sich fünfundfünfzig maßgebende 
Filmkritiker und Herausgeber von Film¬ 
journalen und Fachzeitschriften zu der 
Frage geäußert, welcher der bedeutendste 
Schauspieler der Gegenwart sei. Um eine 
einzige Stimme führte diese Rundfrage zu 
einem Siege Jannings'. Er erhielt vier¬ 
zehn Stimmen, während Lon Chaney fünf¬ 
zehn erhielt. Immerhin ist das für einen 


deutschen Schauspieler ein geradezu sen¬ 
sationelles Ergebnis, das wieder einmal 
zeigt, wie «lug die Amerikaner gewesen 
sind als sie Jannings für Amerika ver¬ 
pflichteten. 

* 

So soll man es nickt macken. 

Wir haben in Nummer 990 über die 
verschiedenen Filme geschrieben, die 
sich letzt plötzlich mit dem „Baron 
Trenk ‘ beschäftigen Die Boston-Film. 

die in dem Artikel 
ebenfalls genannt 
war, weist uns letzt 
darauf hin, daß ihr 
r ilm „Maria The¬ 
resia und ihr Pan- 
durenoberst” be¬ 
reits im Jahre 1925 
reichszensiert wor¬ 
den ist und damals 
'chon den Unter- 
.itel „Baron Trenk” 
führte. Er ist auch 
i nte.’ diesem Titel 
in Österreich ge¬ 
laufen. Die Firma 
gibt natürlich zu, 
daß sie nach Er¬ 
scheinen des Ro¬ 
nans den Titel 
. Baron Trenk ” 
habe nachzensieren 
lassen, aber bevor 
die Ufa mit der 
Idee der Verfilmung 
auf den Plan kam 
Wir haben selbst¬ 
verständlich keine 
Veranlassung, nach 
genauer Prüfung 
des Sachverhaltes 
der Firma irgend¬ 
einen Vorwurf zu 
-nachen. Sie hat 
•»inen vorhandenen 
Titel nach den üblichen kaufmännischen 
Gesichtspunkten ausgenutzt. Wir nehmen 
keinen Anstand, das in aller Form hier 
zu erklären. 

* 

Kino unter der Erde. 

ln der Nähe von Chicago hat man in 
einer Eisengrube fünfzig Meter unter der 
Erdoberfläche ein Theater eingebaut, das 
in erster Linie Kinovorstellungen und 
Vanete bringt; für die Musik sorgt eine 
moderne Radioanlage. Trotzdem das 
Theater unter der Erde liegt, wird be¬ 
hauptet. daß es schön warm, bequem und 
hell sei. 

+ 

In Amerika. 

Wie aus New York gemeldet wird, ist 
der Filmindustrielle Marosco wegen be¬ 
trügerischen Bankerotts unter Anklage 
gestellt worden. Die Passiven sollen eine 
Million Dollars betragen, an Aktiven 
sind ganze zweihundert Dollars vorhan¬ 
den. die außerdem noch aus Kleidungs¬ 
stücken bestehen sollen Der Verhaftete 
erklärte, das Opfer seines Kompagnons 
geworden zu sein. Die Zeitungen sied 
voll von dieser Geschichte. 

Bei uns in Deutschland, wo natürlich 
Konkurse in dieser Höhe nicht möglich 
sind, nimmt man es als ganz selbstver¬ 
ständlich an, daß aus Filmkonkursen 
nichts herauskommt. Wir haben uns 


ftincmatogropf) 


Seile- 22 


übrigens auch in der letzten Zeit daran 
gewöhnt. Zusammenbrüche von Film- 
unter nehmen als ganz selbstverständlich 
zu betrachten, führend man in Amerika 
über diese Dinge doch etwas anders zu 
denkeu scheint. 

# 

Rasmussen in Berlin. 

Bei Lothar Stark lernte man Knud 
Rasmussen kennen, der nach Berlin äj- 
kommen ist. um seinen Polarfilm zu 
schneiden. Dieser Mann, der sich mit 
namenlosen Gefahren herumgeschlagen 
und sie überwunden hat. erscheint un¬ 
scheinbar. allein sein scharf geschnitte¬ 
nes kluges Gesicht, das seltsam tugendlich 
blieb, den Fünfziger zwanzig Jahre iünger 
erscheinen läßt, verrat den Mann der Wis. 
scnschaft. aber auch gleichzeitig den küh¬ 
nen Forscher. Sein Film, dessen Welt¬ 
vertrieb (Nordamerika ausgenommen! 
von dem rührigen und erfolgreichen Lothar 
Stark geleitet wird, voll den Titel „Ras- 
mussens Thulefahrt** erhalten. Er wird 
etwa 2000 Meter lang sein und nur die 
Höhepunkte der Expedition* reise ent¬ 
halten. die in Grönland begann und über 
das kanadische Polargcbiet bis nach Si¬ 
birien ging. Rasmussen selbst leitete die 
Aufnahmen, die der erfahren* Operateur 
Leo Hansen dem Kodakstrei*en einver- 
kibie. Er bediente sich eines Pathö- 
apparates. Die Aufnahmen der Eiswüste 
wurden teils mit. teils ohne GclbscheiSe 
gedreht. Als besonders gelungen werden 
die Aufnahmen in den Mondnächten be¬ 
zeichnet. Das Material wurde in Eu'opi 
entwickelt, da sich ein Kopieren an Ort 
und Stelle nicht ermöglichen ließ. Wie 
bestimmt versichert wird, ist das bis zu 
zwei Jahre alte belichtete Negativ nicht 
verschleiert (entgegen den in dtn Trnpen 
gemachten Erfahrungen, was wohl auf kli¬ 
matische Einflüsse zurückgeht| Nach den 
uns vorliegenden Photographien ist en 
hochinteressanter Film zu erwarten, dem 
dank Rasmussen* Popularität großer Er¬ 
folg beschieden sein wird. 

♦ 

Kapital-Umstellung. 

Die Land-Lichtspiel-Gescllschaft m. b. 
H. in \X ilkau hat laut Gesellschaftsbe- 
schluß vom 25. Januar d. J. nunmehr ihr 
Stammkapital von 49 000 Papiermark auf 
Reichsmark in gleicher Hohe umgestellt. 

* 

Deutsche Ticriilmc. 

Fine Vorführung besonderer Art veran¬ 
staltete die Firma Neuß-Tier-Eilm in 
Kreuznach, indem sie einem kleinen 
Kreis einige ihrer neuesten Produkte itn 
Vorführungsraum der Frankfurter Süd- 
film-A.-G. zugänglich machte. Neuß, 
ein bekannter Sportdresseur, unterhält 
im nahen Kreuznach einen Zoologischen 
Garten en miniature, and zwar aus¬ 
schließlich deutsche Waldticre. vom 
Maulwurf angefangen bis zum gezähmten 
Reh. Das Leben dieser Tiere hat er in 
glänzend photographierten kleinen Film¬ 
ehen festgehalten, so sah man beispiels¬ 
weise einen entzückenden Film „Interes¬ 
sante Bilder aus der Tierkinderstuhe*’, 
eine Kaninchenjagd mit dem Frettchen. 
Bilder aus dem Lehen des Iltis und des 
possierlichen Igels und einen sehr gut zu¬ 
sammengestellten Film, der den ewigen 
Kampf im Tierreich anschaulich demon¬ 
striert. In diesem kleinen Einakter 
steckt mehr Arbeit und Geduld, als der 
Laie ahnt. Die Filme sind Lehr- und 
Kulturfilme im besten Sinne. 


Italien und die Leuchte Asiens. 

Per Emelka-Film „Die Leuchte Asiens“ 
ist von italienischen Filminteressenten in 
Bz'lin gesehen worden, dieselben spre¬ 
chen in den höchsten Tönen der Be¬ 
wunderung darüber und erkennen beson- 
de*s dte Arbeit des deutschen Regisseurs 
Osten an. Sie lohen besonders, daß 
m n nichts unversucht gelassen hat. 
al es naturgetreu wiederzugehen; man 
het keine Kosten gescheut, um in Indien 
an Ort und Stelle die Bevölkerung zur 
Mitarbeit heranzuziehen. 

Keine Steuererleichterungen fui die 
Dresdner Kinos. 

In der letzten Bezirksausschußsitzung 
wurde das Gesuch des Vereins der Licht¬ 
spieltheaterbesitzer von Dresden und Um 
gebung um steuerliche Erleichterungen 
abschlägig beschieden. Die Erkennt¬ 
nis von der Notwendigkeit der Erhaltung 
des* Lichtspielgewerbes scheint demnach 
in Dresden noch nicht durchgedrungen 
zu sein, bis sich eines Tages diese Kurz¬ 
sichtigkeit. die ja leider unter den Beho«- 
den epidemisch zu sein scheint, bitter 
rächen wird! 

* 

Vorschüsse auf die Kinostcucr? 

In Leipzig hat die Steuerbehörde an 
einzelne Theaterbesitzer das Ansinnen 
einer Zahlung von Vorschüssen auf die 
Kinosteuern gestellt. Es ist ganz selbst¬ 
verständlich. daß die Lichtspieltheater, 
die hei dem augenblicklich so schlechten 
Geschäftsgang kaum oder überhaupt nicht 
in der Lage sind, die fälligen Steuern 
regelmäßig ahzuführen. unmöglich daran 
denken können, auch nur kleine Vor¬ 
auszahlungen zu leisten. Das Syndikat 
des Leipziger Vereins der Lichtspiel¬ 
theaterbesitzer hat die zuständig^ Be¬ 
hörde auf diese Tatsache hingewiesen 
und ersucht, der wirtschaftlichen Notlage 
des Lichtspielgewerbes entsprechend, die 
in dieser Angelegenheit bereits zugestell¬ 
ten Aufforderungen zurückzuziehen. 
Gleichzeitig wurde in der Eingabe die 
Frage gestellt, auf welche Bestimmungen 
sich die Forderung der Zahlung von 
Steuer Vorschüssen stütze Du. auf ist 
dem Syndikat der Bescheid zugegangen, 
daß in Leipzig tatsächlich eine solche 
Bestimmung bestehe, die von den Be- 
nörden auch nach Belieben angewendet 
werden könne. Überraschenderweise 
besteht in Dresden eine solche Bestim¬ 
mung nicht. Auf dem Wege über den 
Reichsverband Deutscher Lichtspielthea- 
terhesitzer soll eine Hingabe an die Re¬ 
gierung gerichtet werden, in der gefor¬ 
dert wird, diese für das Lichtspiel¬ 
gewerbe hochwichtige Frage im Refe¬ 
rentenentwurf zu berücksichtigen und Be¬ 
stimmungen zu schaffen, die behördliche 
Forderungen dieser Art ein für allemal 
unmöglich machen. 


Fahrlässigkeit im Lichtspieltheater. 

Der Lichtspieltheaterbesitzer K. hatte 
sich vor dem Gericht in Kassel zu ver¬ 
antworten. weil er entgegen dtn Vor¬ 
schriften des Lichtspielgesetz^s vom 
12. Mai 1920 Jugendliche zu den all¬ 
gemeinen Vorstellungen unbefugt zu¬ 
gelassen habe. K. betonte, er habe 
seinem Personal streng anbefohlen, 
lugendliche Personen zu den allgemeinen 
Vorstellungen nicht zuzulassen, vielfach 
sei aber auch lugendlichen Personen 
nicht anzusehen, ob es sich um Persimen 
unter 18 Jahren handle; zahlreiche 
jugendliche Personen gehen auch ihr 
Alter nicht richtig an, wenn sie von dem 


Nummer 992 


Personal in Lichtspieltheater danach ge¬ 
fragt werden. Nachdem K. in Kassel 
verurteilt worden war. weil er seine An¬ 
gestellten nicht genügend informiert und 
überwacht habe — in dem Lichtspiel' 
theater hätten sich Jugendliche befun¬ 
den. welche einen kindlichen Eindruck 
gemacht hätten, und welchen man ihr 
tugendliches Alter sofort angesehen 
nahe —, legte K. Revision beim Kammer¬ 
gericht ein und betonte, er habe seine 
Pflichten getan, indem er seine Leute an 
der Kasse und Kontrolle aufgefordert 
habe. Jugendliche nicht zu den allge¬ 
meinen Vorführungen zuzulassen. Der 
I. Strafsenat des Kamniergerichts wies 
aber die Revision mit der Maßgabe zu¬ 
rück. daß K. aus § 19 (2) des Lichtspiel¬ 
gesetzes vom 12. Mai 1920 verurteilt sei. 
da der Angeklagte fahrlässig gehandelt 
habe, indem er sein Personal nicht hin¬ 
reichend beaufsichtigt habe, um zu ver¬ 
hüten, daß Jugendliche zu den allge¬ 
meinen Vorstellungen zugelassen wer¬ 
den (1 S. 594 25J 
4c 

Aus uem Dresdner Handelsregister. 

Die Filmmanuskript verwertungsgesell- 
schaft m. h. H. hat ihren Gesellscnafts- 
ve trag dahin abgeändert, daß Gegen¬ 
stand des Unternehmers jetzt die Ver¬ 
wertung von Filmidecn. Ankaut und 
Verwertung von Filmmanuskripten. ge¬ 
gebenenfalls Herstellung von Hirnen. 
Talentprüfungen. Auskünfte und Ab¬ 
wicklung aller damit Zusammenhängen 
den Geschäfte ist. 

* 

Das Feuerroß in London. 

A. L.. der Kritiker des Mancheste 
Guardian, beginnt seine kritische Be 
trachtung über „das letzte Filmjahr m 
folgender Feststellung: Der Film die*« 
Saison ist unbedingt die große Fox-K 
manze „Das Feuerroß' . Dieses Werk w 
die groß** Überraschung des Jahres. St 
Regisseur John Ford ist eine neue Gr« 
ebenso hat George OBrien. der iu« 
männliche Hauptdarsteller, meines W 
sens eben erst seine Filmkarriere heg 
nen Aber diese Geschichte von d 
Bau der ersten amerikanischen Überl.» 
eisenhahn ist unbeschreiblich pack« d 
und fortreißend. Reinliche, ehrliche r * 
heit, die ihre überwältigende Wirk g 
nur in der Romantik der wirklicher I *> 
hens sucht. „Da. Feuerroß“ spricht direkt 
zu unserem Herzen, denn es rührt an «lern 
Ahenteurersinn in unserem Blut. 
Feuerroß'“ ist aus jenem Stoff gern hl, 
der Kinofreunde und Kino*einde in seinen 
Bann zieht; wer nur Veignügen und 
Unterhaltung im Film sucht, wird ebenso 
befriedigt wie jener, der seinen Horizont 
erweitern möchte. Ict ge'>e meine 
Stimme für „Das Feuerroß**, es ist 
größte Werk dieses Jahres. Bekannthc 
haben die ersten Vorführungen dief** 
außerordentlichen Filmwerkes bereit 1 * » n 
einigen deutschen Städten wie Hamburg 
Bremen usw. mit sensationellem : 
stattgefunden. Man darf mit grauten» 
Interesse der Berliner Uraufführun. e 
wohl in absehbarer Zeit stattfinden wir®* 
entgegensehen. 

* 

Clara Bow bei der Süd-Film A-0 

Die temperamentvolle amcrikaf»** * 
Darstellerin, welche in Luhitschs ne .*• 
stem Film „Küsse mich noch e,nr ^j f 
hei Publikum und Presse ein«* ui 

Aufnahme fand, spielt die HauptP» £ 
dem nächsten Schlager der M 0 
A.-G. „Hochstapler der Liebe . 

Rahmen der Produktion 1923 - 
scheint. 


Nummer W2 


ÄincmotoaropH 


Seite 23 


2 t, Stbtuav, ift 

FÜR DIE WOCHE IN DER DAS DEUTSCHE VOLK DEN 

tfoliäteauet’lfta 


(28. FEftRUAR) 5EGEHT 


SÜD-FILM BIETET IHNEN 

DAS GEGEBENE PROGRAMM 

äeJtawnt 


(DER MANN AUS DEM JENSEITS) 

DAS SCHICKSAL EINES HtlMGEKEHRTEN 


M I T 



* 

i Hl 

OLGA TSCHECHOWA und 


PAUL WEGEN ER 


KEIN KRIEGSFILM! KEIN TENDENZFILM' 


ABER 


EIN MEISTERWERK DEUTSCHER REGIE UND DARSTELLUNGSKUNST! 

Xectttittleccttöl^ofoc* 

WIR DISPONIEREN JETZT DIE KOPIEN! 

. 51 :. SÜD-Flin 5 f 





















Seite 24 


Rmematogropft 


Nummer 992 



REGIMENTSBEFEHL 

vom 20. Februar 1926 


Der Bursche bei dem Herrn Leutnant von Gersdort, Musketier Wilhelm 

REINHOLD SCHÜNZEL 

tritt zur Kompagnie zurück. 

Die gesamte Kompagnie bezieht unter Führung des Herrn Regie-Führers 

GEORG JACOBY 

im Parade-Anzug, unter Vorantritt der Regimentskapelle zur 

URAUFFÜHRUNG 

am Donnerstag, den 25. Februar den 

Primus-Palast, Potsdamerstr. 

Der Produktions Kommandeur 

DOMO-FILM G.M.BH 



Der Film erscheint im Verleih der 

STR AUSS-FILM 

GESELLSCHAFT M. B. 



BERLIN SW 4ft FFIEDRICHSTRASSE St . TELEPHON: DÖNHOFF ISO2. 2786 UND X7S7 

TELEGRAMME: STRAUSSFILM 









Nummer 992 


Rintmotogropfi 


Stile 25 


4ti0 der J6er#ftaii 


1/ n kleiner Slrußeniungc sitzt in seinem 
Zimmer und versucht vergeblich aus¬ 
zurechnen. wieviel 2 2 ist. Da kommt 

eine Hübsche Putzmacherin, d.e im glei¬ 
chen Haus« wohnt, und hilft ihm. Trotz¬ 
dem kann der Kleine die Putzmacherin 
nicht leiden, weil sie ihm seinen großen 
Freurd w eggeschnuppt hat. Der Strafen. 
Hinge wird gespielt von F'rankie Darro. 
einem neuen Stern am amerikanischer 
filmhnmel. der sich in seiner ganzen 
Grdlie von 85 Zentimeter demnächst 
auch dem deutschen 
Publikum in dem Film 
„Kampf mit den 
Flammen ‘ präsentieren 
wird. Der Film er¬ 
scheint im Verleih der 
„Veritas-Film“-Ges. m. 

b. H.. Berlin SW 68. 

Markgrafensir 11. 

\ f ary Pickford ist cr- 
findcr.sch. In ihrem 
neuen Film ..Die kleine 
Annemarie ', den d e 
IFA United Artists bald 
in Deutschland zur 
Uraiffuhrung bringen 
wird, muß sie sich als 
kleine Straßenrange aus 
dem New-Yorker Ost- 
viertel mit; nderen Kin¬ 
dern h* run.prügeln. Da¬ 
bei geht es nun durchaus 
nicht sanft zu. Es w erden 
Püffe und Schläge er¬ 
teilt, allerlei Gegen* 
lande fliegen als 
Wurfgeschosse durch 
iie Luft, und jeder 
chützt sich, so gut 
r eben kann. Am 
nialsten sicherte 
-h die kleine Anne- 
1 irie (Mary Pickford) gegen plötzliche 
1 erfülle. Sie requirierte einen alten 
Kader wagen und setzte sich seiest hin- 

c, n nebst ih»-er Munition, die aus Ziegel¬ 
steinen und Konservenbüchsen bestand 
Mit den Händen bewegte sie die Räder 
Vorwärts und hielt durch ein Guckloch 
'u ^ er ^ ec K nach dem Feinde Umschau. 
MiÜ Pickford ist aber in diesem Film 
n,c ht nur eine wilde, kleine Hummel, 
sondern sie ist auch ein braves Haus- 
®u 4 terchen und eine zärtliche Tochter. 
l| «d am Schluß ist sie sogar bereit, für 
>nren geliebten Freund Joe zu sterben, 
v* ? ^»nge oder hilfsbereites kleines Mäd- 
^nen. Mary P.ckford ist im ganzen Film 
, ,e liebreizende Kindergestalt, die sich 
en Namen ..Sweetheart der Welt“ er- 

*°'*>en hat. 


Einsendungen aus der Industrie. 

I \i r erste Filni der diesjährigen Boston- 
® " Films Co. m. b. H - Produktion. 
„Deutsche Herzen am deutschen Rhein*' 
unter der Regie Fred Sauers mit Grete 
Reinwald. Adele Sandrock Frida Lehn¬ 
dorff. H. A v. Schlettow. Hans Albers. 
Julius v. Sznreghi. Mania Walowska. 
geht seiner Vollendung entgegen. Die 
Außenaufnahmen wurden mit besonderer 
Sorgfalt am Rhein gedreht. 



«-nhilc* aus dt m neuer Nahon-rHtl» ..Menschen unter* inand. 

(Olga l.tntHurtf ab BallettweislrrinJ 

I \er r »sa Diamant“ heißt de- neue Ufa- 
Film, der demnächst im Ufa-Theater 
(Mozartsaal) zur Ura iffuhrur.g gelangt n 
wird. F^r ist nach der Komödie ..Kar¬ 
riere“ \on Richard Keßler verfaßt und 
von Rochus Gliese in Szene gesetzt 
worden In den Haup.rollen wirken mit 
Xenia Desni. Ginette Maddte. Wilhelm 
Dieterle. Alice Hechy und Rudolf Klein- 
Kogge 

V \as Monumentalwerk der italienischen 
* " Produktion ..Die letzten Tage von 
Pompen** hat in den großen Städten 
Frankfurt a. M . Hamburg, Bremen und 
Hannover seine Uraufführung erlebt und 
wurde mit stürmischem Beifall vom 
Publikum aufgenommen und läuft in 
überfüllten Theatern. 


I \er Boxk. mpf Diener Puoiino nahm 
einen für die breite Öffentlichkeit 
unerwarteten Ausgang. Der K«*nig der 
baskischen Holzfäller mußte sich der 
überlegenen Technik des deutschen 
Boxers beugen und konnte nur mit Muhe 
ein ..Unentschieden" erreichen Die Deu- 
ligwoche Nr. 8 bringt von den beiden 
Gegnern die neuesten aktuellen Photo*, 
ebenso interessante Aufnahmen aus den 
Tramingsquartieren von Harry Stein. 
Deutschlands Meister im I*liegengewicht. 

Ha>mann, Diekmann 
und Noak. — Zur ^ruh- 
lahr-mode gibt die Deu- 
Iigwoche der Damen* 
weit interessante An¬ 
legungen fi r Fiute und 
Schim c. W eitere aktu¬ 
elle Bi der bringen Auf¬ 
nahmen aus Kanada. 
Amerika Spitzbergen 
sowi .’ von der Feier des 
Jahr .'s age* der Papst - 
krön mg in d» r Hedw igs- 
kirche zu Berlin unter 
Vortritt des Nunz us 
Pace Ji 

^tel a Dallas ‘. mit 
•v 1 ' glänzender Star- 
be setzt "ft ist «iner der 
Spitzenfilme, welche die 
Ifa United Artists in 
Deutschland zur Urauf¬ 
führung bringt Man darf 
dieses Werk, das bereits 
große Triumphe gefeiert 
hat. mit herecht gier 
Spannung erwarten. 

große italie- 
rische Tragödie 
Pina Menichclti. die 

erst kürzlich einen 

bedeutenden Frfolg errarg und auf dem 
besten Wege ist. ein Liebling des deut¬ 
schen Publikums zu w erden, spielt in dem 
neuen Feindt-Film „Dtr Fluch der 
Sinne die weibliche Hauptrolle Ihr 

Partner ist der ebenfalls hier schon gut 
bekannte Luigi Serventi 

D er vierte tm Bruckmafin-Verlcih er¬ 
scheinende Henny-Porten-Film dieser 
Saison, betitelt. ..Rosen aus dem Süden 
mit Henny Porten in der Hauptrolle. 

Regie Carl Froelich. wurde fertiggestellt 
und gelangt Mitte März zur Uraufführung 

IKssd Orla spielt bei der Deutschen 
Ton-Film-A.-G. die weibliche Haupt¬ 
rolle in dem sprechenden Film „Der 
Schlafwandler“. Regie: Otz Tollen 


Ph4tf A «/#«* 


I) 

















Seite 26 


fimcmatogropfi 


Nummer 992 


man foritht 


Wie men Film-Europa erobert. 

\|it dem krfoU der „Mühle von Sans- 
souci“ ist die deutsche Fox-Produk- 
tion in ein Stadium getreten, in dem man 
sie als wichtigen Faktor aut dem deut¬ 
schen Markt ansprechen muß. Hier 
wurde der Beweis geliefert, daß eine 
deutsche Spielfilmproduktion bei richti¬ 
ger Leitung auch mit begrenzten Mitteln 
lebensfähig und rentabel ist. Alle Filme 
der Deutschen Fox-Produktion wurden 
ohne Experiment, ohne Risiko gemacht. 
Die Stotfe sind durchweg nach gründ¬ 
licher und sorgfältiger Erwägung gewählt. 
Schon das Buch maß Popularität verbür¬ 
gen. Interesse erregen, bekannte Saiten 
in breitesten Schichten anklingen lassen. 
Der glücklichen Stoffwahl folgte eine Aus¬ 
führung, die bis ins kleinste Detail sauber 
und korrekt genannt werden muß. 

Es muß hier Julius Außenberg, der ja 
diese ganze Produktion für William Fox 
aus dem Boden stampfte, die größte An¬ 
erkennung gezollt werden. Er hat mit sei¬ 
nen Mitarbeitern das Unmögliche möglich 
gemacht und in einer Zeit der schwersten 
Wirtschaftsdepression in verblüffend kur¬ 
zer Zeit eine eigenartige und erfolgsichere 
Produktion eingerichtet. „Der Deutsche 
Fox-Film“ ist heute eine absolut einge- 
tuhrte Marke auf dem deutschen Markt. 
Eine Marke, die reinliche Unterhai ung 
und starken Publikumserfolg gewähr¬ 
leistet. Worin liegt das Geheimnis dieses 
Ei folgsmetischen Ajßenbcrg. der in aller 
Stille wirkt und schafft, der heute den 
polnischen Markt erschließt. morgen 
Dänemark, Norwegen und Finnland durch 
meisterhafte Absatzverträge erschließt, 
eben noch über Filmmanuskripte berät 
und gleich darauf die schwierigsten Ver¬ 
leihfragen in den eigenen Verleihm^der- 
lassungen von zehn verschiedenen Län¬ 
dern bearbeitet? 

Außenberg versteht es vor allem, sich 
einen Mitarbeiterstab zu schaffen, der in 
vollkommener Selbständigkeit wirkt und 
sich mit ihm auf das harmonischste in der 
zwingenden Idee des Erfolges eint. Das 
deutsche Verleihgeschäft der Defa wird 
von Direktor Martin Borchardt vorbild¬ 
lich geleitet. In allen Ländern sitzen 
markante und erprobte Persönlichkeiten, 
die — jahrelang an Außenbergs Inten¬ 
tionen gewöhnt — in ihrer Gesamtheit 
eine einzigartige Organisation darstellen. 

Die Fassung eines Titels, der Schnitt 
einer kurzen Passage kann das Ergebnis 
stundenlanger Besprechungen sein. Und 
hier scheint mir das Geheimnis der ver¬ 
blüffenden Erfolge der Fox-Europa-Be- 
strebungen zu liegen. Die Wärme, die 
Liebe, mit der eine gewaltige Organi¬ 
sation auch dem scheinbar unwichtig¬ 
sten Detail dient, und die aufopfe¬ 
rungsvolle Gründlichkeit, mit der auch 
der kleinste Stein zum Werk 
Produktion gelegt wurde. Wir 
beglückwünschen Jul. Außen¬ 
berg, den geistigen Schöpfer 
der deutschen Fox - Produk¬ 
tion, und leine Mitarbeiter, 
vor allem Tintner, den er¬ 
folgreichen Pressechef und 
Dramaturgen. Sie haben uns 
bewiesen, daß man auch heute 
mit kleinen Mitteln, mit Um¬ 
sicht und Fleiß hervorragende 
deutsche Filme hersteilen 
kann! Der Name Fox rechnet 
heute zur unsrigen wie zur 
amerikanischen Wirtschaft. 


der 


Die kommende Emelka-Produktion. 

F 'ranz Seitz wird im Laufe der nächsten 
Woche mit den Aufnahmen zu einem 
n !uen Lustspiel beginnen, dessen Manu¬ 
skript Max Ferner geschrieben hat. Uber 
de Engagements werden gegenwärtig 
noch Verhandlungen geführt. Auch die 
Aufnahmen zu einem großangelegten 
Spielfilm „Der Mann aus der Mittag*- 
straße weiden in allernächster Zeit be¬ 
ginnen. Das Manuskript hat Ernest von 
Somlyo nach dem gleichnamigen Roman 
von A. Panhuys verfaßt. 

Triumph des deutschen Filmes. 

D er große Zelnik-Film der Süd-Film- 
A.-G. „Försterchristr mit Lya Mara 
in der Titelrolle hat in den ersten vier 
Tagen der Leipziger Uraufführung 15 918 
Personen als Besucher gehabt. Der Film 
läuft gleichzeitig in zwei Theatern. Der 
Andrang des Publikums war am Sonntag 
so groß, daß um 7 Uhr die Kasse poli¬ 
zeilich gesperrt wurde. 

Die Berliner Büros der Pantoraim-Film- 

A.-G. 

I rrtümlicherweise laufen Briefe und 
Sendungen für die Pantomim-Film- 
A.-G. in Berlin verschiedentlich immer 
noch bei ihrer früheren Adresse ein. 
dasselbe ist bei telephonischen Anrufen 
der Fall. Deshalb weist die Pantomim- 
Film-A.-G. nochmals ausdrücklich darauf 
hin, daß sich ihre Berliner Büros nur 
Friedrichstraße 7, Telephon: Dönhoff 
7850 und 7851. befinden. 

Sensationsnachrichten aus der Schweiz. 

D ink dem Entgegenkommen der schwei¬ 
zerischen Behörden ist es Harry Ptel 
möglich gewesen, dieser Tage einige be¬ 
sonders interessante Sensationsaufnah- 
nen für seinen neuen Phoebus-Film „Der 
schwarze Pierrot** auf dem Gelände der 
Jungfrau-Bahn zu drehen. 

Münchener Film-Cafe. 

\funchen hat wieder ein Filmcafe, und 
zwar in den Räumen des „Münchner 
Künstler-Ring“ im Ring-Hotel am Send- 
lingertor-Platz. Dank der Tüchtigkeit des 
Direktors Adam Müller und auf Grund 
zahlreicher Einladungen usw. ist es gelun¬ 
gen, hier täglich von 2 bis 4 Uhr die 
ganze Münchner Künstlerwelt herzu¬ 
ziehen. Alle Direktoren, Regisseure, Dar¬ 
steller. Journalisten Kunstmaler, Bühnen- 
mitglieder usw. haben hier wieder ihr ge¬ 
mütliches Heim und Stammcafe gefun¬ 
den, und es werden alle Theaterbesitzer 
Filmverleiher usw., die geschäftlich in 
München zu tun haben, freundlichst zum 
Besuch eingeladen. Der „Münchner 
Künstler-Ring liegt am Ende der Son¬ 
nenstraße. dicht beim Emelka-Haus. also 
direkt im Stadtzentrum. 



Eich her g-Ftlmc in England. 

D e Fuchberg-Film-G. m. b. H. hat mit 
Mr Enight vom Capitol-Theatre. Hay- 
market, Lordon, ein Abkommen getrof¬ 
fen. wonach die letzten acht Bilder der 
Eichberg-Fi m-G. m. b. H. wenigstens eine 
Woche im Capitol-Theatre in London zur 
öffentlichen Vorführung gefangen. 

Deutsche Filme in Italien. 

I n Palermo läuft augenblicklich nach 
Bericht italienischer Zeitungen der 
Westi-Film „Niniche" mit bemerkenswer¬ 
tem Erfolg. Man lobt in erster Reihe 
das Spiel von Ossi Oswalda. Ferner 
läuft in Mailand der deutsche Film „Der 
Kaufmann von Venedig'*, bei welchem die 
Kritik verschiedene Mängel feststellt. 
Man findet Henny Porten als Porzia zu 
steif und Werner Krauß als Shylock in 
dieser Rolle nicht groß genug. Im übri¬ 
gen habe sich der Regisseur nicht an 
die Handlung des Shakespeareschen Dra 
mas gehalten, sondern er habe F guren 
hinzugefügt, welche den Film v el an 
Natürlichkeit nähmen. Die Gesellschar 
Pittaluga hat den Film „Der Bastard 
(11 Transailantico) berau* gebracht, in 
dem Maria Jacobini, Erich Kaiser-Tit 
und Heinrich Peer lobenswert erwähnt 
sind. 

Ausiandseriolg der National. 

I \cr Gerhard-Lamprecht-Zille-Film „D 
Verrufenen (der fünfte Stand)*’ i 
nachdem er vor kjrzem mit großem b ■ 
folg seine Warscnater Uraufführung ge 
habt hat. in den letzten Tagen auch na 
Belgien und Japan verkauft worden. B 
merkenswert für den international cn 
Wert des Films ist die Tatsache, daß 
in Kurze seine Flrstauffuhrung für 
französische Schweiz in Lausanne hat • 
wird, obwohl die nach der Schweiz ver¬ 
kauften deutschen Filme nur in den 
tensten Fällen auch im französisch spre¬ 
chenden Teil des Landes lauten. 

Phoebus-Filme im Londoner „Capitol 
\Terträgen zufolge, die die Phoebn 
’ Film-A.-G. abgeschlossen hat, wer¬ 
den in der nächsten Zeit in dem 
Piccadilly-Circus in London gelegen 
Capitol-Theater eine ganze Reihe v ° n 
Phoebus-Filmen ihre englische Ui 
führung erleben. Unter den Filmen be¬ 
finden sich der neue Harry-Piel-Fun 1 
„Abenteuer im Nachtexpreß“, der Al- 
dini-Film . Der Kampf gegen Berlin *°* 
wie zwei Lya-de-Putti- ind «wei Lya- 
Mara-Filme. Da auf dem englischen 
F'ilmnfarkt deutsche Filme bisher so 
wie gar nicht vertreten waren, durfte 
diesem Phoebus-Abschluß «ine beson¬ 
dere Bedeutung zukommen. In c ,ne 
Auswirkungen wird er wertvolle « rJ P** 
ganda für den deutschen Film 

können, und die Tat*» c ”* 4 
daß eines der größten L» n 
doner Urauffühnings-1 heat 
dem deutschen Film 
Pforten öffnet, läßt J«'«? 
zukünftigen englisch 
eben Filmbeziehungen 
Beste erhoffen. 

Rieseoerfolg das 

tranm“-Film* 

D er Ul«-Film ..Ein 
träum", der 6 

Dresdner Ufa-P»!«* ££ 

beherrscht noch die 7 4 



Nummer 992 


ftmematograp^ 


Seite 27 




WSm’'3m ■ ML .. - : . ,'M 




Ein feuersicherer eingekapselter Kino'Vorführungsapparat 


l^\ie außerordentlich große (Entzündbarkeit des Zelluloid- 
films und die dadurch vorgckommcnenBrandunglücksfalh 
haben den die Kinovorführungen be¬ 
aufsichtigenden Polizeiorganen Veran¬ 
lassung gegeben, strenge Vorschriften über 
die Vorführungen von Filmen zu er- oft* 

lassen. Diese Vorschriften, die sich Mf 

hauptsächlich auf den Lauf des Bild 
bandes im Vorführungsapparal erstrecken, 
sind nicht international, sondern jedes 
Land, ja jede Stadt, hat ihre be¬ 
sondere Vorschriften herausgegeben. Be¬ 
kannt ist die Vorschrift, daß der 
Apparat vollständig eingckapselt und 
somit das Bildband während des Be¬ 
triebes nirgends zugänglich ist. Wenn 
diese Maßnahmen für das die Kino- ^ IjN*/ 
Vorstellungen besuchende Publikum auch 
recht zu begrüßen sind, so ist anderseits 5 

die Lage der Fabriken, die sich mit 
dem Bau von kincmatographischen Vor¬ 
führungsapparaten befassen, um . so 
schwieriger, denn es müssen, um den 

jeweiligen Vorschriften zu genügen, eine , . 

ganze Anzahl von Apparatetypen geführt f—* r ~ - 

werden. Eine allen diesen Vorschriften 
enügende Bauart würde wiederum ah» 


insofern unvorteilhaft für den Käufer sein, daß manche 
derselben Sondereinrichtungen mitbezahlt werden müßte, 
die an dem Orte, an welchem der Ap- 
|j parat betrieben werden soll, gar nicht 
^ von der maßgebenden Behörde gefordert 

und eine unnötige Ausgabe bedeuten 
\jv würde. Von wirtschaftlicher Bedeutung 

y»st a ^ so e,nc Hinhc itstype. bei der es 
jj leicht möglich ist, die feuersichere Schutz. 

einrichtung ohne größeren Arbeits- 
1. - ; | auf wand als Zusatzteil anzubrtngen Die 

JC y, Erfindung zeigt uns einen Wiedergabe- 

apparat mit offener Filmbahn, die aber 
durch Hinzufügen von angelenkten 
t . 4r ® Schutzklappen als v*>ilk »nnun gekapselter 

\1 Apparat eingerichtet werden kann. Bei 

Mj'j bisher aufgenommenen Arien dieser Kr- 

findung machte sich bald der große Nach- 
I | teil bemerkbar, daß durch die Einkapse- 

l??4rr L*ng die Filmbahn schwer zugänglich ist 

j ^ und daher beim Eiriegen des Films 

( - X Schwierigkeiten entstehen. Auch der 

/i ! Vorschlag, die beiden Filmtrommeln und 

..O. d*e Filmbahn aus einem Gehäuse 

—■- \ ^1 zu machen und dieses mit Wasser zu 

füllen, so daß der ganze Film in der 
«4 t F.üssigkeit lag läßt sich beim heutigen 


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Seile 28 


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Nummer 992 


Stand der Kinotechnik schwer verwenden, da bei solcher 
Hinrichtung der Film besonders präpariert werden muß, 
damit sich seine hmulsionsschicht nicht loslöst. Anders 
verhalt es sich bei dem unserm 
Patent zugrundeliegenden Apparat. 

Hier ist das Triebwerk samt dem 
Schwungrad eingekapselt und die 
sonst freiliegende Filmbahn mit den 
Förderrollen durch ein besonderes 
feuersicheres Gehäuse abgedeckt. 

Dadurch ist es möglich, nach Ab¬ 
klappen des die Filmbahn schützen¬ 
den Gehäuses den Film bequem und 
schnell cinzulegen. Das Kinkapseln 
des Triebwerks einerseits und der 
hilmbahn mit den Förderrollen ander¬ 
seits trägt auch noch dem Um¬ 

stande Rechnung, daß die modernen 
Kinovorführungsmaschinen Umlauf- 
Ölung besitzen, d. h. das öl 

fließt unterhalb des Gehäuses 

über sämtliche Triebwerksteile. 

Die h ilmbahn muß also von dem ihrigen Gehäuse 
ganz getrennt eingekapselt werden, um den Feuer* 
Schutzeinrichtungen zu genügen. Nun hat die im 


Deutschen Reichs-Patent Nimmer 421 039 geschützte 
Erfindung den Vorteil, daß jeder gewöhnliche Apparat 
durch Hinzufügen von angelenkten Schutzkappen leicht 
in einen vollkommen eingekapselten 
Apparat umgewandelt werden kann. 
Abb. 1 zeigt den Apparat mit der Blick¬ 
richtung auf die Filmführung, Abb. 2 
die Apparatrückseite. Das Kino¬ 
triebwerk samt dem Schwung¬ 
rad ist im Gehäuse (!) einge¬ 
kapselt. An diesem sind die 
Schutzkappen (5 und 6| durch 
Scharniere |2) angeienkt und 
umschließen die Filmbahn mit 
den Förderrollen feuersicher. Zur 
Beobachtung des Filmlaufes kann 
die eine Schutzkappe mit einer 
Glasscheibe (8) versehen sein. Die 
Bildverstellung (3) und die A:i- 
triebskurbel (4) gehen durch die 
Schutzkappen (5 und 6) hindurch 
Um in das Innere des Kino- 
trichwerkes gelangen z i können, ist auch das Schwung¬ 
rad durch eine besondere abzuklappende Schutz¬ 
klappe (7) abdeckbar. 



Abbildung 2. 


Ungarische 

E s ist keine Frage, daß wir in Deutschland für die 
Filmvorführung eine Gesamtapparatur besitzen, die 
der keines anderen Landes nachsteht, »a man darf ohne 
Überhebung behaupten, daß die Erzeugnisse der deut¬ 
schen Industrie, als da sind Projektionsapparate, Optik, 
Lampen. Kühlvorrichtung, Kohlen usw. einen in der gan¬ 
zen Welt anerkannten Höchststand repräsentieren. 


Kinotechnik 

Die Vorführer der deutschen Kinos müssen ein Examen 
bestehen, in dem sie in theoretischer jnd praktischer 
Hinsicht auf Herz und Nieren geprüft werden 

Trotzdem reißen berechtigte Klagen über mangelhaft! 
Vorführung — und zwar nicht nur in oezug auf kleinen 
Kinos, sondern auch auf große Lichtspielhäuser — 
nicht ab. 


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Nummer 992 


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Man hat über äußerlichen Dingen, über der ff. Be¬ 
stuhlung. dem prächtigen Foyer, der Buhnenschau, der 
Beleuchtungsausgestaltung des Zuschauerraums usw usw. 
ein wenig vergessen, worauf es ankommt: auf die tadel¬ 
lose Vorführung des Films. Sicher geben unsere Appa¬ 
ratebau- und Ausrüstungsfirmen alles an Hilfsmitteln, 
um eine erstklassige Projektion zu gewährleisten. 

Aber was nützt die schönste Projektionseinrichtung. 
wenn es an der Filmkopie, die zur Vorführung geliefert 
wird, hapert 

Gewiß, unsere großen Verle»hfirmen lassen die Kopien, 
die vom Theaterbesitzer zurückkommen, prüfen und aus¬ 
bessern. soweit et möglich ist. Aber die Kürze der Zeit, 
die zwischen Rücklieferung und iederherausgabe hegt, 
ist in den meisten Fällen, hauptsächlich bei stark ter¬ 
minierten Schlagern, zu kurz, um mehr als die gröbsten 
Fehler zu beseitigen. 

Da ist es beachtenswert, wie man in etr.em Lande wie 
Ungarn bemüht ist und. wie sich erwiesen hat. mit FLr- 
lolg bemüht ist, überall, auch in den kleinsten Kinos 
eine einwandfreie Projektion zu erzielen. 

Dort hat der „Bund der ungarischen Kino-Industriellen** 
die Sache energisch in die Hand genommen Auf seine 
Veranlassung führt jeder Verleiher über die Filme seines 
Geschäftsbereiches eine Kartothek, aus der der jeweilige 
Zustand jeder Kopie genau ersichtlich ist. Bis 5 Uhr 
abends des Lieferungstages hat der Theaterbcsitzer das 
Recht der Reklamation über den Zustand der gelieferten 
Kopie. Rechtsstreitigkeiten können nicht entstehen, da 
uber Streitfälle ein simultan zusammengesetztes Schieds¬ 
gericht (Verleiher. Theaterbesitzer) entscheidet. 

Der Vorteil einer genauen Kartothekführung liegt *.uf 
der Hand Jeder Theaterbesitzer und vor allem jeder 
Vorführer weiß, daß Beschädigungen infolge unsach- 


gema ier Handhabungen oder Unvorsichtigkeit bei Rück¬ 
lieferung des Films sicher festgestellt werden und zu Ent¬ 
schädigungsansprüchen führen. Besser als alle ge¬ 
druckten Bedingungen, die (sofern man sich auf de.i 
„Vor-Spieler“ hinausreden kann) doch nichts nutzen 
führt die genaue Befundfeststellung nach dem Laufen in 
jedem Theater dazu, daß die Kopien schonend und 
pfleglich behandelt werden 

Die Filmleute in Ungarn behaupten. daß dort 

ein Film eine um 60—100 Prozent längere Lauf¬ 
zeit habe als in Deutschland Sie führen das auf eine 
weitere, segensreiche Einrichtung zurück, die der Bund 
der ungarischen Kino-Industriellen getroffen hat F.in 
von diesem Bund bestellter Sachverständiger überprüft 
in Budapest allmonatlich die Einrichtungen der Vorfüh 
rungsräume aller Kinos. Es handelt sich nicht um eine 
obei flächliche, sondern um eine genaue Prüfung der Vor¬ 
führungsapparate. Umroller, kurz aller Dinge, die zu 
einer tadellosen Vorführung nötig sind, ln der Provinz 
findet die gleiche Prüfung alljährlich zweimal statt. 

Bei uns widmen die Konzerne mit gr ißem Theater¬ 
besitz der Projektion in ihren Theatern siche» jede Auf¬ 
merksamkeit. Aber wie sieht es. abgesehen davon, aus? 

Die ungarischen Filmleute klagen sehr über die un¬ 
genaue Perforierung der deutschen Kop en; die meisten 
deutschen Filme seier verperforiert. hiae rühmliche 
Ausnahme machten die Filme, die auf Geyer-Perfora- 
tionsmaschincn perforiert seien. 

Jetzt sei es im Ganzen in bezug auf die Perforation 
schon besser geworden Auf dem Pariser Kongreß im 
vorigen Spätjahre, an dem sieben deutsche Interessenten, 
u. a. Vertreter ver Goerz, Zehlendorf, lea Hahn-Goerz. 
teilnahmen wurden Perfollerungsnormen aufgestellt, bei 




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Rincmotogtopft 


Nummer 002 


denen 1’? Prozent Schrumpfung zugestaiden wurden. habe sich eine deutliche Besserung m bezug auf die Per- 
Angenommen wurde die Pathe-Perforieru-ig, die unserer forierungsgenauigkeit feststellen lassen. 

Agfa-Perforierung entspricht. In Ungarn werden ganz allgemein Riesenprogramme 

Die ungarischen Interessenten hatten at f dem Kongreß gespielt. Das Vorführungstempo ist sehr rasch, etwa 
die Bestimmung durchgesetzt, daß sie nach einer Schon- 40—50 Bilder in der Sekunde, so daß in zwei Stunden 

frist von sechs Monaten, von der Beschlußfassung ab ge- 5000 Meter durchrollen. 

rechnet, berechtigt sind, Kopien zurückzü*.<»nden, die von Rumpf-Ungarn mit etwa 330 Kinos hat dadurch einen 
der festgelegten Normierung in bezug auf Breite und viel größeren Bedarf an Filmen als Österreich, das um 


Lochungsabstand abweichen. 

Aber schon innerhalb dei sechsmonatigen Schonfrist 

PATEN 

Vorrichtung zum ununterbrochenen Vorführen von Filmen 
ohne Umrollen des unter Bildung einer Schleife doppelt 
aufgewickelten Films. 

Besagte Erfindung der Herren Fritz Ritter und Carl 
Kayscr in Frankfurt a. M. (D R P. 421 !<*)( zeichnet sich 
vor anderen dieser Art dadurch aus. daß beliebig viele 
Spulenkerne, zweckmäßig vier, von denen je zwei benach¬ 
barte gleichzeitig tätig sind, auf einer drehbaren Scheibe 
angebracht sind. Gegenüber den bekannten Vorrichtun¬ 
gen hat der Erfindungsgegenstand außer einer günstigeren 
und einfacheren Filmführung den Vorteil, daß während 
der Vorführung des einen Films bereits ein anderer Film 
auf die freibleibenden Spulenkerne aafgcspult werden 
kann. Die Vorführung sehr langer Filme, die aus zwei 
oder mehreren endlosen Filmen bestehen, kann dadurch 
wesentlich schneller ohne große Pausen d irchgetührt wer¬ 
den. Die Spulenkerne sind mit selbsttätig fassenden Greif¬ 
vorrichtungen versehen, die bei d?r Berührung mit dem 
Film in diesen eingreifen, was jedesmai dann stattfindet, 
wenn eine neue Spule zum Abrollen kommt und der ab- 


die Hälfte mehr Kinos aufweist Österreich braucht jähr¬ 
lich 300 400 Filme, Ungarn c.agcgcn 700 800. 

SCHAU 

gerollte Film auf einen neuen Spulenkern aufgerollt wer¬ 
den muß. 

* 

Filmspulenlagerung für Kofferkinos. 

Fa. Ernemann-Wcrke A.-G-, Dresden, D. R. P. 420 788 
Geschäftsreisende bedienen sich in neuerer Zeit zur An¬ 
preisung ihrer Waren gern der Filmvorführung. Aus diesem 
Grunde werden sogen. ..Kofferkinos“ hergestellt, die je¬ 
doch nur ein kleines Ausmaß besitzen dürfen, damit sic 
bequem zu tragen sind. Hauptsächlich darf die Breite 
des Koffers ein gewisses Maß nicht überschreiten. Die 
Filmspulenlagerung muß wegen der Schwede der Spulen 
verhältnismäßig lang sein, was immer zu einer unci 
wünschten Breite des Koffers führt. Durch die erfindungs¬ 
gemäße Lagerung der Spulen tritt hier eine Abhilfe 
Kraft. Das Lager für d ; e Antriebswellen der Spulen is 
in der Zwischenwand des Koffers befestigt Mit der Weih 
ist der Spulenträger verbunden, der üoer das Achsen 
lager hinweggreift und an seinem Ende auf ihm auflieg 
So tritt eine erhebliche Verringerung de** Kofferbreite c 


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4 

4t/ 




Es lud einmal die stadt’sche Ratte 
Die Ratte von dem Felde ein. 
Weil sie ein Bratenrestchen hatte, 
Von Ortolanen, zart und fein 




ff 




Gespielt von Ratten! 


Die fabelhafte Attraktion! 
Tanznumrfter, wie cas Ballett von 

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durch Ratten ausgetührt — ■ 


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Berlin, 28. Februar 1926 


DAS EHESTE 
«r FILM'FACH'BLATT 





Tagung ohne Resultat 


Von A r o s. 


ein 


ic diesjährige Generalversammlung der Verleiher 
müßte, wenn sie börsentechnisch bezeichnet werden 
ullte, flau genannt werden Es war, wenn man will, 
gut inszeniertes Schau¬ 
spiel, das schließlich ein¬ 
mal vonstatten gehen muß 
und bei dem, wer sehr 
11 hören konnte, gewisse 
* nge vermerkte, während 
- ^ Hauptentscheidung so- 
u agen hinter den Ku- 
‘Hn lallen wird. 

V iiließitch ist das auch 
ht anders denkbar.Denn 
* ,v soll man jetzt, in ei- 
IHr /eit der Flaute, wo 
> andere herrscht als 
E**ri{unktur, große Ent- 
sc}| ' düngen treffen, die 
diesmal besonders schwer¬ 
wiegend sein müssen, weil 
v ** ri hnen die Zukunft der 
deutschen Filmindustrie 

abhangt. 

müssen uns allmäh- 
ran gewöhnen, vom 
n Deutschland und 
er deutschen Film- 
»e zu sprechen. Wir 
* unterscheiden zwi- 
den Unternehmen 
^erikaner, zwischen 
cn Filialen, zwischen den 
Julien Verleihs, die von 
j V beeinflußt sind, 

/ wuschen den rein 
rutschen Unternehmen. 


der eben die Kontingentgrenzen nicht richtig und nicht 
scharf genug gezogen hat, wöbe auf der anderen Seite 
die Frage offen gelassen wurde, wohin es praktisch ge¬ 
führt fiätte. wenn man den 


\X 


ind u 
Hlüy 
Schi 
der 


Was 


d «rtmal 
ben, 


wir hier schon hun- 


geschrieben ha- 
* s »ch auch zwi- 

wr den schönen 

tfr°ft ,en au ‘ der 

*urd" \! JgUng ierede* 

Tchl " '* as wir a " deut- 

j^ c efn behalten wer- 
des \ ^ man ^ eulc noc b nicht genau. Daß der Einfluß 

Zahl d S ' n p S ^ ÄS c * nzc ^ nc Unternehmen und auf die 
stehend^' j l | mt ^^ cc ^ 2u l en ^ steigen wird, i*t eine fest- 

de s y zeichnend, daß sowohl in der Eröffnungsrede 

rung ° rs,Ucnd « n als auch in den treffenden Ausfüh¬ 
rung ,enera ^irektors Jacobs klar und deutlich darauf 
^ u *!and Stn Wur< ^ e ’ daß Überflutung des Marktes tuit 
sware eigene Schuld des deutschen Verleihers sei, 



Bogen 

hätte. 


straffer gespannt 


1. EATR1CE JOY 


di« in der neuen de Mille Produktion (Verleih Natwadj die Hauptrolle tpich 


Der Vorstand des Ver¬ 
leihe 'verbandes wird im 
großen and ganzen der 
alte bh‘iben. Die Entschei¬ 
dungen sind in die Korn- 
misstoren verlegt, also 
zunächst auf unbestimmte 
Zeit vertagt Über da* 
eigentliche Thema, das am 
meisten interessiert, übei 
das K »ntingent, wurde so¬ 
zusagen gar nicht gespro¬ 
chen. Vielleicht hat man 
am Vage vorher in der 
Vorstandssitzung eine ent 
sprechende Parole aus¬ 
gegeben. Das ist auch 
absolut zu verstehen Denn 
was hat es für einen 
Zweck, im gegenwärtigen 
Augenblick ein Thema zu 
erörtern, das noch lange 
nicht spruchreif ist. W as 
man auf diesem Gebiet 
verlangt und fordert, wird 
abhän&en von der Ent¬ 
wicklung der deutschen 
Produktion, von der Mög 
lichkeit, Geld zur Herstel 
iung von Filmen zu be 
schaffen, von dem Ge 
schäftsgang in den nach 
slen Monaten überhaupt 

Wir dürfen nicht verges¬ 
sen. daß rein naturgemäß 
die sogenannte gute Ge¬ 
schäftszeit sich ihrem Ende 
nähert, daß die besten 
Monate für das Verleih¬ 
geschäft eigentlich gewesen sind, und wie sie waren, dar¬ 
über braucht man kein Wort zu verlieren Wir alle haben 
es am eigenen Leibe erfahren, ganz gleich, oh wir Theater¬ 
besitzer, Verleiher, Fabrikanten oder Zeitungsleute sind 
Wir haben nur gehoflt, daß vielleicht auf der Tagung 
der Verleiher von irgendwoher die rettende Idee käme. 
Aber die ist ausgeblieben, und so kann man die Tagung 
einfach registrieren, sie als ein Ereignis verbuchen, das 
im Augenblick ohne tiefergehende Folgen bleibt. 


pkot p. n. c. 


Seile 6 


Äincmatograpb 


Nummer Öö} 


Man hat davon gesprochen, daß nun United Artists auch 
Mitglied werden wird, genau so wie Fox. Das ist selbst¬ 
verständlich ein Vorteil, weil die E naeitlichkeit der Liefe¬ 
rungsbedingungen gewahrt bleibt. Aber es ist auf der an¬ 
deren Seite auch die Verstärkung eines Einflusses, der 
vielleicht nicht immer die rein deutschen Erfordernisse 
vertritt. Aber schließlich ist das a eine Angelegenheit, 
die auch nicht aufzuhalten ist. denr wenn das Ausland auf 
einem gewissen Teil des Marktes unliniert, muß es auch 
den Einfluß haben, die Geschicke dieses Marktes zu be¬ 
einflussen, weil natürlich derjenige kommandiert, der auch 
die praktische Arbeit zu 
leisten hat. - 


nutzbringend anzuwenden. Es lohnt nicht allein, einen 
1 iiui für vierziglausend Mark zu machen, sondern wir 
müssen die schwere Kunst erlernen, lür diesen niedrigen 
Preis ein zugkräftiges und wertvolles Bild hervorzubrin- 
gen Daß dabei auch die Gehälter der Schauspieler zu 
leiden haben, ist ohne jede Frage. Daran wird auch die 
Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger nichts än¬ 
dern, trotz aller Versuche, durch Neuorganisation eine 
festere Phalanx zu schäften In eirer Zeit, wo die Dinge 
so liegen wie jetzt. nuUt auch die größte und geschlos¬ 
senste Phalanx nichts. 

Wir hätten schon vor Jah- 
- ren, als man zaghaft vom 


Es kann natürlich keinem 
Zweifel unterliegen, daß die 
Sanierung des Verleihs das 
Wichtigste ist, was in näch¬ 
ster Zeit zu fordern ist. Man 
hat nicht mit Unrecht wieder 
sehr stark auf jenen alten Be¬ 
schluß hingewiesen, wonach 
nur gegen Vorauszahlung ge¬ 
liefert werden darf. Es ist 
gerade in diesem Blatt so oft 
darauf hingewiesen worden, 
daß dieser Beschluß das 
Rückgrat der gesamten deut¬ 
schen Filmindustrie ist. Ein 
Theaterbesitzer, der monate¬ 
lang seine Leihmieten schul¬ 
dig bleibt, ist verloren, und 
ein Verleihgeschäft, bei dem 
die Hauptwerte in den Bü¬ 
chern stecken, ist über kurz 
oder lang dem Tod geweiht. 
Kopien müssen unter allen 
Umständen sofort und bar 
bezahlt werden. Ein Theater, 
das diese Gelder nicht mehr 
aufbringen kann, ist reit für 
die Schließung 

Es scheint, daß man ja all¬ 
mählich wieder etwas ge¬ 
nauer rechnen lernt. Ver¬ 
schiedene große Berliner 
Konzerne geben ihre Uraut- 
führungstheater wieder auf, 
und zwar aus dem einfachen 



Abbau schrieb, energisch 
handeln müssen. Aber da 
mals saß das Messer noch 
nicht so an der Kehle. Da¬ 
mals schaffte man es eben 
noch und redete sich ein 
zu verdienen, in einer Zeit 
wo man schon Geld zusetzte 

Heute ist es jiagckehrt 
geworden Heute haben wir 
kein Geld mehr, weder zun 
Zusetzen noch zum Fabn 
zieren, und alle schöne 
Worte und Ratschläge kou 
men zu spät. Man hat gu 
wie Mciamersor das rieht 
auf der Verleihertagung au 
führte, vom Schutz der !?• 
mischen Produktion zu spi 
chen. Dazu muß aber \ 
allen Dingen eine heim ist 
Produktion da sein, u d 
wem in der Heimat, jm s 
auf gut Deutsch zu sau » 
Mist produziert wird, d »n 
wird das Interesse eben o 
auswärtigen Produktion e- 
her Das ist der Welt l uf 
und dahin drängen die r- 
eignissc, ob wir wollen 
nicht. 

Die deutsche Filinfab *a* 
tion ist heute schon zu e cm 
großen Teil nichts an re-' 
als Lohnarbeit für das 


Grunde, weil die Mietpreise, Ovrtrud Walton. on n.-ucr M«rtr« Star. /****' Metro. land. Wenn das so w ter- 

die verlangt werden, im Falle gehl, können wir in gar ucht 

Prismus-Palast sowohl wie im Falle Piccadilly. zu hoch allzu langer Zeit das Grablied des deutschen Films s; gen 


sind. Die beteiligten Stellen tun gut daran, es einmal den 
Hauseigentümern selbst zu überlassen, das herauszuwirt- 
tchaften. was sie vom Fabrikanten als Selbstverständlich¬ 
keit fordern. Die Zeiten sind endgültig vorüber, wo man 
Uraufführungstheater als Objekte betrachtete, für die man 
verlangen kann, was man will. Das ist vielleicht in der 
vergangenen Saison hier und da mich einmal geglückt, 
aber wir sind jetzt klüger geworden, und wir haben vor 
allen Dingen anders rechnen gelernt. Wenn ein Haus¬ 
eigentümer aus seinem Grundstück ein Kino machte und 
dabei in die falsche Konjunktur hineinkam. dann muß er 
auch den eventuellen Schaden tragen und nicht glauben, 
daß er ihn ohne weiteres auf die Industrie abwälzen kann. 

Wir haben gelernt, mit der Aufnahme solcher in¬ 
direkten Verpflichtungen vorsichtiger zu sein. Wir haben 
wieder eingesehen, daß eine Mark hundert Pfennige hat, 
das Spiel mit den Tausenden und Hunderttausenden ist 
endgültig vorüber. 

Allerdings genügt es nicht allein, den Wert des Geldes 


Neben diesen großen Fragen muß das Problei 
Zweischlager-Systems zurückblicken. Hier ist mit ein** 
rein wirtschaltlich-technischen Maßnahm * zu helft iL 
nau so, wie es unwesentlich ist, ob es Beiprogramm, bif® 
Programm oder Ergänzungsprogramm heißt. Wescntm 
wichtiger aber ist. daß man endlich zu einer Kontro c dt 
Theater kommt, die auf Prozente spieien. Es ist bt ,Ui 
lieh, daß auf jeder Tagung der Verleiher darüber uekUg 1 
wird, daß hier nicht alles mit rechten Dingen u 
Aber die Klagen sind nach dem. was wir an einzelnen **' 
spielen sahen, berechtigt. Wenn sich so schon im inZt 
lalle Theaterbesitzer und Verleiher gegenseitig lfU ^ 
legen, wie sollen da große Fragen zusammen geh' t * 
den? Vielleicht findet sich hier ein Weg, auf dem K* K ^ 
verband und Zentralverband einmal praktisch zu 


arbeiten können. 

Man hat gerade in der letzten Zeit so viel vom g^J 
Willen gehört. Hier könnte er sich einmal in einer 0 
zeigen, die wirklich Zweck und Wert für die g a 


zu erkennen, sondern auch die Kunst zu erlernen, es Industrie hat. 



Nummer 9Q3 


Rincmato jropfi 


Seite 7 


Aus der russischen Filmindustrie 

Von unserem Moskauer Korrespondenten. 


ic russischen (Glashäuser arbeiten fieberhaft. I rotz- 
dem gibt es eigentlich nur verhältnismäßig wenige 
wirklich gute Exportfilme. Es ist anzuerkennen daß in 
den neuen russischen Filmen eine starke Jugend die trei¬ 
bende Kraft ist, die uns noch angenehme Überraschungen 
br»ngen wird, rs werden aber noch einige .fahre ver¬ 
gehen. ehe sich die Kanten und Ecken abgeschliffen 
haben, einseitige Übertreibungen verschwinden, ein ge¬ 
nügend großer Stab von tüchtigen Regisseuren und Hilfs 
rtgisseuren vorhanden ist und die künstlerischen Quali- 
iten der Produktion überwiegen werden. 

Die russische Film- 


über den guten Durchschnitt hinausragen. Überblicken 
wir die gesamte Produktion von Meshrapom Ruß. die be¬ 
kanntlich über den Lloyd-Film ihren Weg nach Deutsch¬ 
land gefunden hat. so sind hervorzuheben „Aehta“ (ein 
Marsfilm). ..Stahlkraniche**, „Das Zigarettenmädchen von 
Moskau" (Komödie), ..Morosko" („Frost“, nach dem be¬ 
rühmten russischen Märchen) und „Drei Diebe" (Krimi- 
nalkomödie). Der Regisseur des letzten Films ist Proto- 
sanow. der auch längere Zeit bei der Ufa gearbeitet hat. 

Ks ist unmöglich, im Rahmen dieses Artikels auf die ge¬ 
samte russische Filmproduktion einzugehen Um aber dem 

deutschen Publikum 


dustrie hat leider 
tc viel zu gioße 
Massenproduktion 
n Revolutionsfil- 
n. Es handelt 
h dabei nicht etwa 
um die Verbild¬ 
ung des letzten 
Sturzes, sondern 
h um die Ver- 
I u*g der revo- 
»naren Bewe¬ 
in früherer Zei- 
vor allem des 
’andes im Jahre 
} Damit soll 

d* »au« n cht ge- 
v ‘ v ein, daß solche 
nullt gut 
v> kennen. So 

k« man z. B. 



einen Überbl ck in 
groben Umrissen zu 
geben, wi I ich heute 
nur die einzelnen 
Trusts und die 
Hauptwerke ihrer 
Produktion anführen. 
Da* Goskino hat 
tuJer den beiden 
von mir bereits er¬ 
wähnten Filmen u a. 
hergestellt: ..Die Ban¬ 
de des Väterc eni 
Kmsch‘\ ..Das T«1 
der Tränen“. ,.Der 
Greis Wassilij Gras- 
now“, ..Die Aben¬ 
teuer von Mr. 
West“, ..DieFeinde”, 
..Streik“ (Regisseur 
Eisenstein). ,,Kreuz 


Filme der S/t-r*»»b*UI au* der 

L uo - Produktion 

’*F* sschiff Polemkin“ und „Die Bucht des Todes“ (bei 
^ et n müssen allerdings die beiden ersten Akte. d ; c 
un reiflicherweise Szenen früherer Filme enthalten. 


HircnhiHh/rti" Phf \h$tu»% und Mauser“, ..Das 

jüdische Glück 4 * 
(Komödie). ..Das schwere Herz* 4 . Das Goskino ist neben 
dem Meshrapom Ruß der größte Filntrust der Sowjet¬ 
union. 


n ' H tens auf die Hällte zusammengestrichen werden) 
a s orragende Arbeiten bezeichnen, die eine sehr ge- 
s ch 'e Regie, vorzügliche schauspielerische Leistungen 
hlrcichc ausgezeichnete Photographien aufweisen. 
* ,s Ausland wird diesen Filmen zweifellos auch mit In- 
begegnen, aber es wird nie diese Massenproduk 
I <>r n Revolutionsfilmen aufnehmen können und wol- 
Die VC Osteuropäer und noch mehr die Amerikaner 
b n in erster Linie wirklich gute Spielfilme Die 
j^sische Industrie, die sich jetzt s*hr eifrig bemüht, 
t 1 ni .gebenden Auslandsfirmen in dauernde Ver- 

n Un ü zu kommen, wird sich also danach richten 
mtisHn 

I Rußland auch auf diesem Gebiete Hervorragendes 
£!*"!*** ^ a * es Moskwin-Film „Der Post- 

bewiesen. Jetzt ist es wieder die Meshrapom- 
die diesen Weg weitergegangen ist und das 
( jV nn * c Schauspiel Lunatscharskis ..Bärenhochzeit“ ge- 
Hür/ * ^' eser Film ist dem ..Stationsvorsteher“ eben- 
s, »ndcr ' er< ^ ,n ^ s hat er einen anderen Charakter. Re- 
fc t U( j ir Interesse verdienen seine vorzüglichen Milieu- 
band n u Ül,S ^ em ^ e ^ €n der Kosaken und die herrlichen 
Fih, SUK,,tsb,lder - Jedenfalls gehört er zu den besten 
Film n er russ * sc ^ ien Produktion Von den neueren 
t * ^ €& ^ ra P t>m Kuß sind noch zu erwähnen 
s, *chi- S v 06 4 au fe e haut auf dem bekannten neuen ru*- 
fiebe r “ j^sliede, tind das kleine Lustspiel „Schach- 
Ls handelt sich hier aber um Filme, die nicht 


Das Proletkino drehte u. a. „Lena-Gold" (spielt in den 
sibirischen Steppen), ..Mabu“ (Revolutionsfilm über den 
Aufstand 1903). ..Die Mohammedanerin“. ..Der brodelnde 
Osten" (gute Landschaftsbilder aus Hinterkaukasien), „Die 
konterbandisten" (spielt auf der Insel Sachalin). „Der 
Dornenweg“ (in der Krim aufgenommen). „Moskau- 
Peking“ (ein sehr interessanter Film über den Flug von 
Moskau nach Peking mit ausgezeichneten Aufnahmen aus 
dem Leben der Bevölkerung der Mandschurei und Chinas) 
Von den kommenden Filmen sind zu nennen „Wrange- 
liade“, eine Komödie, dessen Regie der bekannte Mos¬ 
kauer Theaterdircktor Meyerhold übernommen hat. und 
„Das schwarze Roß“. Goskinprom verfügt über ein 
durchaus revolutionäres Programm: „Totschlag des Gene¬ 
rals“, ..Die roten Teufelchen“ (Bilder aus dem Bürger¬ 
krieg). „Die Arbeitsfront“ und „Revo und Lutia“. Das 
Sefsapkino (nordwestliches Kino, Leningrader Trust) hat 
einen großen Film „Die Dckabristen**, „Matrose der 
Aurora 44 und „Das Nordlicht“ gedreht. 

Fine besondere Stellung nimmt das Kultkino cm, das 
in der Hauptsache populär-wissenschaftliche Filme her¬ 
stellt, von denen sehr ernste Beachtung „Syphilis“ sowie 
die Filme über die Folgen und den Kampf gegen die 
Tuberkulose verdienen. Es wäre sehr wünschenswert, 
wenn dieser oder jener Film auch den Weg nach Deutsch¬ 
land finden würde. 

Über die einzelnen Trusts wird in dem nächsten Artikel 
noch einiges Grundsätzliches zu sagen sein. 


Seite 8 


fcincmotograpft 


Nummer 993 


Schweden gegen den amerikanischen Film 


eit Jahren sah das schwedische Publikum fast keine 
anderen ausländischen Filme als amerikanische. Die 
amerikanische Filmindustrie ha te während des Krieges 
die Gelegenheit bekommen, der schwedischen Markt zu 
erobern. Die schwedische Filmindustrie andrerseits hat 
sich ja nie durch eine Quantität*-, sondern lediglich durch 
eine desto höhere Qualitätsproauktion ausgezeichnet. 

Die Amerikaner setzten sich s< fest, daß der vor einigen 
Jahren mit „Danton**, „Dubarrv“, ,.Caligari‘* u. a. ein¬ 
setzende. anfangs sehr verheissungsreiche deutsche Vor¬ 
stoß in Schweden schon 
im voraus dazu verurteilt 


keitssteuer auf ausländische Filme die schlechten ameri¬ 
kanischen Filme stärker zu belasten. 

Dieser Antrag hat in der schwedischen Presse, in der 
Tagespresse wie in der Fachpresse, eine lebhafte Diskus¬ 
sion hervorgerufen. Sachverständige wie Laien, führende 
Persönlichkeiten vom Film. Pädagogen, Gewerkschafts¬ 
und Jugendführcr und andere haben sich geäußert, und 
fast ohne Ausnahmen sind sie nur der e»nen Meinung, daß 
der großen Gefahr, oie durch das Überhandnehmen de« 
amerikanischen Films entstanden ist, irgendwie entgegen- 

getreten werden muß 
Unter den vielen Maß 


war, als Geschäft zu mi߬ 
lingen Das schwedische 
Publikum wollte immer 
noch den amerikanischen 
Film und keinen anderen. 

Es ist nicht von der 
Hand zu weisen, daß durch 
diese amerikanische Film¬ 
vorherrschaft in Schweden 
eine gewisse Amerikani- 
sierungsgefahr entstanden 
ist. • Die Jugend is» immer 
empfänglich gewesen, und 
die Jugend unserer Tage, 
die in erster Hand ihre 
Eindrücke vom Film emp¬ 
fängt. zeigt dies nur allzu 
deutlich. Sie ist unleug¬ 
bar amerikanisiert — in 
der Kleidung wie im Be¬ 
nehmen, und es fehlte jetzt 
nur, daß auch ihre Seele 
amerikanisiert werde So 
weit ist es wohl noch 
nicht, aber die Gefahr ist 
da, und gerade diese Ge¬ 
fahr hat in diesen Tagen 
zwei schwedische Reichs¬ 
tagsabgeordnete veran¬ 
laßt, in einem eben ein¬ 
gereichten Antrag Regie¬ 
rungsmaßnahmen zur Re¬ 
gelung der Verhältnisse 
auf dem Filmmarkt zu 
verlangen. 

Die Antragsteller weisen 


•l 


ERIKA GLASSNER 

als t"ciraUlu*titfc Witwe i d. neuen Gerhard Lamprcchtfilin Mcnuhcn untereinander 
(Regie Gerhard Lamprccht) 



nahmen, die empfohlen 
werden, wird auch da 
Kon tingentierungssy stem 
nach deutschem Musti 
empfohlen, wobei aber n 
türlich nicht die Pr« 
Portionen 11 in Frau 
kommen können, vielleid 
aber 2 : 1 oder 3:1. 

Einen wirKÜchcn Mor 
schlag gegen den amt 
karischen Film rieh I 
♦her der auch in Deuts 
lanci sehr bekannte schv. - 
dische Vogelfilmdarst« 
Bengt Berg, der eben n 
einer Reise zurückgeh ;i* 
men ist, die er im A J- 
trage der schwcdis« > 
Regierung machte, ui w 
Amerika das Verha ti* 
zwischen dem Film. ! ^ r 
Jugend und der Si :C 
und seine Bcdeutun. für 
das heranwachsende Gc 
schlecht zu studieren Ich 
kann versichern.’ sa er 
in e<nem Interview <kß 
der .Geist*, der in vfiif 
rika das ganze Geschäft 
treibt, von keinen e eren 
Gefühlen den Mil *ne* 
unseres Landes geg hiM 
getragen wird, als «»* 
der angloindischen Op:«« 1 
Produktion gegen d» n Ch 


darauf hin, daß im letzten halben Jahre 1925 von 
2 312 037 Metern in Schweden vorgeführtem Fifm nur 
499 216 Meter schwedischer, 252 375 anderer euro¬ 
päischer und ganze 1 560 446 Meter amerikanische 
Filme waren. Dieses Verhältnis ist mehrere Jahre 
durch ungefähr dasselbe gewesen, der schwedische Film 
hat bisher seine Stellung behaupten können, es fragt sich 
aber, ob dies auch in der Zukunft der Fall sein wird 
Dieser Gefahr gegenüber dürfen die Behörden nicht un¬ 
tätig stehen Die Antragsteller machen keine direkten Vor¬ 
schläge, lehnen sogar eine protektionistische schwedische 
Filmpolitik ab, erinnern aber an die euiopäischen Bestre¬ 
bungen. eine auf der europäischen Kulturtradition gebaute 
europäische Filmkunst neuzuschaffen, als das beste Mittel 
gegen die amerikanischen Überflügelungstendenzen, emp 
fehlen die Errichtung eines autoritativen Organes neben 
der Zensur und mit der Aufgabe, solche allgemeine kul¬ 
turellen Interessen wahrzunehmen, die nicht auf dem 
Kompentenz- oder Aufgabegebiet der Zensur liegen. Sie 
erinnern auch an die Möglichkeit, durch höhere Lustbar¬ 


nesen zu finden ist. Ich bin cs überzeugt, daß die eun>P* 
sehen Staaten bei energischem Wollen vor Ende de« 
von einem Stacheldraht umgeben sein können, geg’ n <k f 
Film-Amerika machtlos w'äre. W'ir machen die '°ß tlV 
Anstrengungen, um uns gegen verhältnismäßig so ung* 
fährliche Gifte zu schützen, wie Alk«ihol, Kokain und j 
bak es sind, wir scheinen aber mit dem selbst vtista 
liehen Sehvermögen nicht ausgerüstet zu sein, zu erlass*^ 
daß der amerikanische Luxus- und Phantasicftlm * 
unserer ganzen Jugend eine verlorene Welt vorsetzt, 
das intellektuelle Leben ein weit ruinierendercs 
ist. Es bleibt ahzuw&rtcn, ob offizielle Maßnahi*^ 
überhaupt etwas ausrichten können. Immer noch na 
schwedische Publikum treu zum amerikanischen ^ 
vielleicht ist aber eine Wendung noch möglich Lin 
chen in dieser Richtung ist der Empfang des deutv ^ ^ 
mes bei seiner Rückkehr auf dem schwedischen ^ 
Die Ufa hat in der vergangenen Woche einen Ö r ‘^ cn ,. ^ 
mit „Variete“ gehabt, der im größten Kino St oc ^ 
auf geführt wurde, das jetzt jeden Tag ausverk aü 



Nummer 9Q3 


Rmctnofwirapfj 


Seite 9 



Die Wiskottcns 


Wie einst im Mai Menschen untereinander 


Ke»n Zweifel, daß gerade dieser 
R »man Rudolf Herzogs, der den 
Dichter einst mit einem Schlage be¬ 
rühmt gemacht hat, sich besonders zur 
Verfilmung eignet 

In Staaken sahen wir einige Auf¬ 
nahmen zu den ..Wiskottens“ die Re¬ 
gisseur Arthur Bergen für die Natio- 
iilfilm A.-G. in Szene setzt. 

Et war großer Fami- 
ienlag der Wiskottens 


hin richtiges Volksttück will die 
Ellen - Richter - Filmgesellschaft dies¬ 
mal drehen. Drei Epochen: 1850. 
1890 und die Neuzeit behandelt das 
von I)r. Willi Wolf und Robert Lie¬ 
bermann verfaßte Manuskript. Ellen 
Richter spielt in diesem Film vier 
Rollen: die Tochter, die Großmutter 
die Enkelin und die Urenkelin. St» 


Im Mav-Atelier in eißensee dreht 

Gerhard Lamprecht (der „Bodden 
brook"- und „Verrufenen“-Lamprecht) 
seinen neuen Film für die Gerhard 
Lamprechi-Produktion der National- 
film-A G 

„Menschen untereinander ” heißt 
der Film und behandelt die Schick¬ 
sale der Bewohner eines in den 
Gründerjahrcn erbauten 
Berliner Mietshauses. 


n Barmen. In dem 
bschen alten Haus¬ 
sen mit den für das 
rgische l*and typi- 
hen Schieferwänden 
d der schönen Haus- 
in bergischem Ba¬ 
li. Gemütliche, an- 
melnde Räume mit 
«terhausrat In der 
ten Stube* beim Fa- 
entag der alte Wis- 
k en-Carl Platcn in 
t v .scr Maske. Ein 
iger Wuppertäler 
ä sc ha de I. Gutmütig 
ur sehr respektabel im 
.varzseidenen“ die 
^ k>*iten - Mutter 
L trud Arnold, dann 
1 «hne. die tn»tz der 
lien nschaftlichen Fa- 



Die Verfasser, Frau 
Luise Heilborn-Körbitz 
(die auch das w irkungs- 
vi lie Drehbuch zu dem 
ZiJeflm „Die Verrufe¬ 
nen ' schuf) und Dr 
Eduard Rothauser wol- 
ler in diesem Film zei¬ 
gen, wie merkwürdig 
sich oft die Schicksals- 
ficen zwischen den Be¬ 
wohnern eines großen 
Mietshauses, die doch 
scheinbar gänzlich 
fremd aneinander vor¬ 
übergehen.knüpfen Wir 
sahen eine Szene, die 
im .dritten Stock links“ 
der Mietskaserne spielt 
Hier wohnt eine 
ß«llettmeisterin; das 
„Berliner Zimmer“ und 


rii» Eigenschaft d<»ch 
s schieden geartet 

sind: 

Di Mnd; Gustav, „der Chef“ der 
Fun, Harry Liedtke, diesmal ernst 
und ^etzt. wie es dem Primus einer 
ehrenhaften Firma im Wuppertal zu- 
K>Trmt August „der Fromme* — 
Hagedorn, Fritz, „der Offizier“ — 
*ustuv Adolf Semler. Paul „der Dich- 
Werner Pittschau. Wilhelm, 
er I n|t|ishman" — Johannes Rie- 
^«•nn „nd Ewald, „der Maler” — 
frner l uetterer. Dann nimmt am 
amilu-nrat noch teil: Gustavs Gattin, 
s rdU Emilie, die jetzt noch, getreu den 
p. ren ^ en Brandsätzen des bergisenen 
ftrnhauses. allen „modischen Kram“ 
pachtet ~~ Maly Delschaft Dann 
wir im Rate noch Mahel, die 
j r cnc White aus England, einen 
P. für den sich die hübsche Ca- 
a N ° n Hollay sehr gut eignet. 

tund 8 Bauten und Einrich- 

ri ^ en „ h| a das famose „obergäh- 
sUdt , ,rts haus der Düsseldorfer Alt- 
Max ,, s * ammen von dem Architekten 

Aufnahraca PP arat 


EN1A DESNi und RUDOLF KLE1N-R0CC 

in dm UfafUm Dvr Rou Diamant 

ähnlich ist auch die Genealogie. — 
Man sah den Weihnachtsmarkt von 
1850 auf dem Schloßplatz in Berlin, 
im Efa-Atelier im Zoo von Paul Lern 
ganz entzückend aufgebaut Was Lern 
da komponierte, war mehr als der 
übliche Filmbau. Alles zeitecht bis 
ins kleinste Detail, im Gesamtanblick 
von fabelhaft malerischer Wirkung 

Ein reizender Anblick das Ge- 
woge der Menschenmenge in den alt¬ 
modischen Gewändern und Uniformen 
auf dem Weihnachstmarkt. 

Paul Heidemann tritt in dem Film 
ebenfalls in verschiedenen Lebens¬ 
altern auf. Die Darstellerliste weist 
noch auf. W'alter Rilla, Hugo Fischer- 
Köppe. Frida Richard. Camilla Spira. 
Fine Szene des Films, die auf dem 
Liebhabertheater spielt, zeigt Trude 
Hesterberg als „Julia" und Harbacher 
als „Romeo“. — Nun, man kann sich 

denken-! An der Kamera Axel 

Graatjer 

Es sieht so aus, als ob dem Ellen- 
Richter-Film nach der „Tollen Herzo¬ 
gin“ ein neuer Schlager erstände. 


der anstoßende Raum 
sind zu einem Ballett¬ 
saal umgcwandelt Fine 
Horde süßer, lunger Mädchen in Stu¬ 
dierkleidchen er üllt den Raum mit 
seinem Schwatzen und Lachen, bis 
die ßallcttmeistcrin (Olga Limburg) 
erscheint und die höchst ernsthaften 
fachlichen „Exerzitien beginnen 
Am Klavier sitzt ein alter wei߬ 
haariger Musiklehrer (Paul Bildt). der 
aus dem „vierten Stock rechts“ zur 
Aushilfe geholt wurde Die bild 
hübsche Tanzelevin Lotte (von der 
jungen, begabten Grit Haid der 
Schwester der Liane Haid) dar¬ 
gestellt, ist mit „Olly“ Limburg und 
Bildt hier die Trägerin der Handlung 
Es ist wieder eine Freude, den von 
seiner Aufgabe ganz erfüllten Ger¬ 
hard Lamprecht an der Arbeit zu 
sehen. 

Eine große Stütze hat aber hier 
auch der Regisseur an seinen be¬ 
währten Mitarbeitern. der geschmack¬ 
vollen .Manuskriptverfasserin Heil- 
born-Körbitz. dem ff. Operateur Has¬ 
selmann, dem Architekten Molden 
hauer und dem tüchtigen Aufnahme 
Leiter Ernst Körner. 


Seite 10 


Kmematograpf) 


Nummer 093 


Film-Scricnvcrtrag 

Von Dr. jur. Wernebur g. 


ei der Betrachtung der Rechtverhältnisse, die sich 
an den Film-Scricnvcrtrag knüpfen, entsteht zunächst 
die Fräße, was rein tatsächlich unter einer Fdmserie und 
einem hieran sich anschließenden Filmscnenvertrag zu ver¬ 
stehen ist. 

Zweifellos ist. daß unter einer ^tlmserie entsprechend 
dem Wortbegriff der Serie überhaupt eine größere An 
zahl, d. h. regelmäßig mindestens mehr als zwei — von 
Etnzelfirmen zu verstehen 

ist, die zufolge ihrer Be- . __ 

schaffenheit zueinander in 
einer bestimmten inneren 
Beziehung.einem bestimm¬ 
ten Zusammenhang, stehen 
und gebracht werden kön¬ 
nen; hierzu gehört insbe¬ 
sondere der Fall, daß der 
zweite Film gewisser¬ 
maßen als Fortsetzung 
des ersten Films, der dritte 
Film als Fortsetzung des 
zweiten Films zufolge der 
dergestaltigen Beschaffen¬ 
heit des zugrunde liegen- 
den literarischen Werkes 
erscheint, ferner der wei¬ 
tere (an sich gegenüber 
dem vorerwähnten Fall 
einen loseren Zusammen¬ 
hang bildende) Fall, daß 
von dem Filmhersteller 
eine prominente (d. h. im 
Publikum allbekannte) 

Persönlichkeit für eine 


tens des Filmbestellers an den Fabrikanten müßte also 
z. B in dem ersterwähnten Fall dahin gehen, daß an ihn 
\on letzterem alle Fortsetzungen des aus dem litera¬ 
rischen Werk x entstandenen Gesamtfilmwerkes in ent¬ 
sprechender chronologischer Zeitfolge zu liefern sind, in 
dem zweiterwähnten Beispiel dahin, daß alle diejenigen 
entweder bereits hergestcllten oder noch herzustellenden 
Filme mit jener promi lentcn Persönlichkeit als Maupt- 

darstcilerin. (deren Name 

___ naturgemäß regelmäßig zu 

bezeichnen ist) in be¬ 
stimmter Zeitfolge von 
dem Hersteller an den Be¬ 
steller zu liefern *md 
sind die Finzelfilme noch 
nicht oder doch noch 
nicht in der vertraglicher 
festgesetzten Zahl fertig 
gestellt, so ist grundsät/ 
lieh und zweckmäß.ger 
weise die zw ischen de 
Einzcifilmen bestehend 
Zeitspanne vertraglic 
ebenfalls festzulegen u» 
den späteren Rücktr 
bei Verzug des Herste 
lers zu erleichtern. 

Zweifel können ti 
sichen, wenn ein ben s 
äußerlich erkennbarer 
nerer Zusammenii 4 
zwischen den FönzcJfiln n 
nicht besteht und der v a 
den Vertragsparteien 



zeitlich fortlaufende Reihe 
von Einzelfilmen als 
Hauptdarstellern zur Ver¬ 
filmung mehrerer an sich 
verschiedener Filmdrumen 
engagiert worden ist. An¬ 
dere Beziehungen sind 
selbstverständlich denk¬ 
bar, so z. B., daß die Be¬ 
ziehung der Einzelfilmc 
zueinander darin besteht. 



dachte Zusammen^ UI 
zwischen derartigen I n- 
zelfilmen in dem I **• 
rungsvertrage selbst r ht 
zum klaren Ausdruck ge¬ 
kommen ist. ln F ten 
dieser Art ist, falls 1 ru 
einer Lieferung des ,n 
zclfilmes überhaupt noch 
nicht gekommen ist der 
die Differenz zw»' hen 


daß zu ihrer Herstellung derselbe Regisseur tätig war oder 
daß die den Filmen zugrunde liegenden literarischen 
Werke aus der Feder desselben Schriftstellers herrühren. 
Denkbar ist schließlich auch die Gestaltung einer Film¬ 
serie lediglich auf Grund einer stattfindenden zeitlichen 
Herstellungsfolge der Einzelfilme, der Besteller will mit 
anderen Worten alle diejenigen Filme von dem Filmfabri¬ 
kanten geliefert erhalten, die dieser innerhalb des Jahres 
1024 hergestcllt hat, und zwar eben auch in zeitlicher 
Ratenlieierung. 

Zweifellos ist ferner, daß in dem zwischen dem Be 
steiler und dem F'ilmfabrikanten abgeschlossenen Serien 
lieferungsvertreg. die entweder objektiv schon be¬ 
stehende innnere Beziehung oder doch beabsichtigte In- 
hezugsetzung zum klaren Wortausdruck gekommen sein 
muß. damit der Filmhersteller sich darüber im klaren ist. 
wieviele und weiche Einzelfilme er in der vertraglich 
bestimmten Reihenfolge dem Besteller zu liefern hat, wie 
ja auch ohne weiteres klar ist, da eben das Wort ..Serie“ 
an sich zu farblos ist, als daß hieraus ohne weiteres der 
bestehende oder auch nur gedachte Zusammenhang der 
Einzelfilme erkannt werden könnte. Die Bestellung sei¬ 


Hcrstcllcr und Besteller schon bei Lieferung des zw t* n 
Emzelfilim-s hervortritt, in juristischer Beziehung ‘ ben 
anzunehmen, daß der ganze Lieferungsvertrag m ug*b 
Bestimmbarkeit des Leistungsgegenstandes nicht * u 
stände gekommen ist. so daß dann von dem Beste! *r an 
den Lieferanten lediglich die für den gelieferter. 
film vereinbarte Ratenzahlung zu zahlen ist und ^ 
übrigen eine weitere Bindung der Vertragspartei* n jn 
den Vertrag, der eben zufolge Unbestimmbark* it c 
LeistungsgegenstanJes unwirksam ist, nicht besteht- * ,fl * 
derartige vertragliche Bindung kann selbst verstand * 
durch Behebung jener Unbestimmbarkeit — nan1 u 
durch genaue Bezeichnung der Filmserie unter 
hebung des gewollten Zusammenhanges — von den « 
sprünglicheu Vertragsparteien im gegenseitigen 
ständnis geschaffen werden, wobei dann aber dir ^ 
liehe Abschluß des Lieferungsvertrages von dieseni ^ 
abschluß des Vertrages an datiert. War dagegen 
eine größere Anzahl von Einzelfilmen von dem “er*j^ 
an den Besteller geliefert worden und tauchen ^ 

Zweifel oder Streitigkeiten über die weiter g« 
oder zu liefernden Einzclfilme auf, so wird SK 1 


Rmcmotogropt) 


Seite t) 


Nummer 993 

sichere Auslegung des Scrienvertrages dann ermöglichen 
lassen, wenn /wischen den bereit' gelieferten Fin/.el- 
filmen bereits rein äulierlich ein innerer Zusammenhang 
/wischen diesen Filmen besteht und auch dem Dritten 
erkennbar ist (in dem oben erwähnten Sinne), so z. B 
in dem praktisch sehr häufigen Fall, daß in den bereits 
gelieferten Fin/elfilmen die Prominente X als Trägerin 
der Hauptrolle erscheint; dann wird die vertrag¬ 
liche Lieferungspflicht des Herstellers eben dahin gehen, 
die Serie mit jener Prominenten X dem Besteller voll¬ 
ständig — d h. in dem vertraglich bestimmten Zahlen- 
tusmaß — zu liefern. Besteht ein derartiger objektiver, 
niQerlich erkennbarer Zusammenhang zwischen den be¬ 
reits gelieferten F.inzel* ilmcn nicht, so »st hier wie in dem 
ben erwähnten Fall eine nachträgliche Auslegung des 
Vertragswillens mangels Bestimmbarkeit des Leistungs- 
gigenstandes nicht möglich und der Vertrag dieses Um¬ 
landes wegen als unwirksam zu behandeln, falls nicht 
n Veuabsrhluß unter Behebung dieses Mangels erfolgt; 
eibt der Vertrag mangels eines Neuabschlusses unwrk- 
f n. so bleiben selbstverständlich gleichwohl die von 
m Besteller als Frfüllung angenommenen (weiter ver¬ 
rieten bzw. verliehenen Filme) Leistungen des Her- 
Hers rechtswirks: m und kann der Besteller auch nicht 
n dem Hersteller die bereits gemachten Zahlungen zu- 
kfordern, da der Lieferungsvertrag als insoweit und 
lange geltend zu betrachten ist, als nicht die späteren 
/ »fei hervortreten; innerhalb des bestehenden Suk- 
ivlieferungsvertragcs des Filmserienvertrages ($. un¬ 
gelten eben gleichwohl doch immerhin die F n/.el- 
ungtn der Vertragsparteien als gewissermaßen ir sich 
schlossene Leistungen. 

»c bereits vorerwähnt angideutet. kennzeichnet sich 
/wischen dem Filmfabrikanten und dem Besteller 
• mäßig dem gewerbsmäßigen Verleiher) über die Lie¬ 
der Filmseric abgc sc h 1 o s sc n c Vertrag als ein Suk- 
fi rungsvertrag, ebe-n in dem Sinne, daß d ; e Lei- 
sl n beider Parteien vertragentspreche nd in sukzessiv 
nder folgenden Funzcllcistungcn zu bewirken «-ind, 
v^ ar sowohl die Funzelleistung~*r des Filml erstellers 
«dich die Lieferung der Finzel filmt der Filmserie in 
rtraglich bestimmten Zeitfolge — wie auch die Fin 
ungen des Bestellers — nämlich die Zahlung des 
' ises für den Einzelfilm und die entsprechende 
bühr —; demzufolge trägt dieser Sukzessivlu fe 
{ trag auch die weitere rechtliche Natur eines gegen- 
H'it n Vertrages, da beide Vertragsparteien eben zugleich 
r und Schuldner sind. Zu beachten ist hierbei 
i ȧ. falls die Filmserie von dem Fabrikanten erst 
• kommen herzustellen ist, und zwar auf Grund 
,n * nt sprechenden besonderen Bestellung des in Frage 

uiv-n Einzelbestellers X., dieser Suk/essivlielerungs- 
| C *[ ' ‘ ich! als ein Kaufvertrag, sondern als ein Werl 

H-t/i SVt r lrag im Sinne des § 651 des Bürgerlichen Ce¬ 
ti- /U kennzeichnen ht, so daß auf diesen söge na nn 

du i *• uferungsvertrag gemäß dem § 651 BGB. zum Teil 

l/ ^ ,c ^ cn Bestimmungen über den Werkvertrag zur Ar- 
vent^ * U haben, das bezieht sich auf den wc- 

du II * n des Vertrages, den Gefahrübergang und 

dk l lttun ^ Bir Mängel, in welcher Hinsicht eben nicht 
»nuuij^ * >r&C ^ r *^ tn ’ Son dern die gesetzlichen Bestim 
j l *^ Kr den Werkvertrag zur Anwendung kommen. 
Pilmhi m Wvscn Bichen folgendes zur Bedeutung Der 
ten |* ' ’ s * zur Herstellung der vertraglich bestimm 

emburN ^ tT Besteller zur Entrichtung der hierfür ver- 

d* q\ ? ^' r äütung verpflichtet Der Filmhersteller trägt 
frfr ltclfil r 2u Bühgen Untergangesl des jeweiligen 

!? S ZU ^ csscn Abnahme durch den Besteller; 
CuL^'g" in Annahmeverzug, so geht jedoch 
^^rsen 1 1 * r 2tJ diesem Zeitpunkt auf ihn über (bei 

,r ‘g des F.inzelfilms an einen anderen Ort als den 


Erfüllungsort seitens des Herstellers auf Verlangen des Be¬ 
stellers verbleibt es jedoch bei der Bestimmung des $ 447 
BGB. über den Kaub wonach die Gefahr des Unt -rgunges 
des Films bereits mit der Übergabe- des Films an die in 
Frage kommende* Transportanstalt oder Yranspor* person 
übergeht) Die Haftung des Filmherstellers lür Mängel 
des Films (bzw des Funzclfilmes) bestimmt sich nach den 
Vorschriften über den Werkvertrag, er ist also gemäß 
§ 653 BGB verpflichtet, das Filmwerk so herzustellen, daß 
es die zugesicherten Eigenschaften hat 

Mangelt diese Beschaffenheit, kann Besteller du Be¬ 
seitigung des Mangels verlangen, jedoch ist der Filmher¬ 
steller berechtigt, die Beseitigung des fraglichen Mangels 
zu verweigern, wenn die Beseitigung einen Unverhältnis 
mäßigen Aufwand erfordert [i. B. vollständige V-uaufnah 
men des Gesamtfiim Werkes). Zur Beseitigung dieser 
Mängel kann der Filmbesteller dem Fabrikanten eine ange¬ 
messene Frist mit der F>klärung bestimmen, Jab er die Be¬ 
seitigung des Mangels nach dem Ablauf der Frist ablehne 
Zeigt sich schon vor der Ablieferung des Werkes ein Man 
gel, so kann der Besteller die Frist sofort bestimmen; die 
Frist muß jedoch so bemessen werden, daß sie nicht vor 
der für die Ablieferung bestimmten Frist «.bläuft. Nach dem 
(fruchtlosen) Ablauf der Frist kann der Besteller entweder 
von dem ganzen Vertrag zurücktreten »der Herabsetzung 
der vereinbarter. Vergütung verlangin. wenn der Filmfabn- 
kant den Mangel des Films nicht rechtzeitig beseitigt; 
wählt der Besteller dieses Hecht so ist sein Anspruch auf 
FWseitigung des Mangels (s. oben) nunmehr ausgeschlossen. 
Im tbrigen bedarf es der Setzung de- vorerwähnten Frist 
dann nicht, wenn du* Beseitigung des Mangels unmöglich 
ist oder von cem Unternehmer (Fahr ik inten des Films) ver¬ 
weigert wird, oder wenn die sofortige Geltendmachung des 
Rück trittsrechtes (von dem Gesetz als Wandlung bezeich 
net) »der auf Minderung durch ein besonderes Interesse des 
Bestellers — / B. Schadensersatznuttungen anderen Per¬ 
sonen gegenüber — gerechtfertigt wirJ 

Aus der oben getroffenen Feststellung, daß der F'ilm- 
serienvertrag sich juristisch als ein sogenannter Suk- 
zessivlieferungsv ertrag kennzeichnet, ergibt sich, daß die 
einzelnen Filmlieferungen des Herstellers an seinen Ver¬ 
tragsgegner Teilleistungen des Gesamtlieferungsvertrages 
(gerichtet auf Liefen ng der ganzen F i mserie) sind, ebenso 
wie die entsprechenden ratenweisen Geldzahlungen des 
Filmbeste'lers (Verleihers) an den Hersteller. Dement¬ 
sprechend bildet jede die Teilleistungen der einen oder 
anderen Partei ein in sich abgeschlossenes Ganzes des 
Gesamtvertragsgegenstandes; daraus ergibt sich, daß der 
Filmbesteller bezüglich jedes Funzelfilmes seine ihm ge¬ 
setzlich oder vertraglich zustchendcn Rechte gegen den Film- 
lieteranten geltend machen kann, sei es also Ansprüche 
aus Kaufvertrag (s. oben) oder aus Werklieferungsvertrag 
(s. oben zuletzt), je nachdem oben Gesagten dieser oder 
jene der bezeichneten Vortragsarten vorliegt. Soweit es 
sich also um die Funzelleistung des Filmserienvertrages 
handelt, reichen die allgemeinen Ansprüche des Be¬ 
stellers aus den gesetzlichen Bestimmungen über den 
Kauf- hzw Werklieferungsvertrag aus. wie aus dem Ge¬ 
sagten ohne weiteres folgt. Fraglich erscheint nur noch, 
ob der Fälmbesteller von dem ganzen Filmserienvertrag 
zurücktreten kann, wenn die Anfangslieferungen des Film¬ 
herstellers der vertraglich bestimmten Filmserie sich als 
fehlerhaft und mangelbehaftet herausstellen, so daß söge 
nannte positive Vertragsverletzungen des vorliegenden 
Sukzessivheleruugsvertriges gegeben sind. Da nach der 
herrschenden Lehre bei positiven Vertragsverletzungen 
eines bestehenden Sukzessivlieferungsvertrages (nämlich 
mehrmaligen fehler oder mängelbehafteten Ratenlieferun 
gen) dem Käufer (oder Besteller) ein Rücktrittsrecht von 
dem ganzen Lieferungsvertrag zugebiHigt wird, so gilt das 
auch bei dem Filmsertenvertrag. 


Seite 12 


Rmcmrrtogtapft 


Nummer 993 


Die konzentrierte Emelka 


üdfilm und Bayerische sind tot Es 
lebe die Emelka. 

Was einsichtige Wirtschaftspolitiker 
schon seit Jahren forderten, was 
eigentlich schon immer in der Luft 
lag. ist ietzt de facto verwirklicht. 
Bayerische und Südfilm sind g* wis- 
sermaßen zum Emelka-Verleih ver¬ 
einigt. Äußerlich bleiben natürlich 
beide Firmen mit ihren Filialen be¬ 
stehen. genau so wie wir einen Ufa- 
und einen Decla-Leih haben. At*er die 
Zentralverwaltung wird in eine Hand 
gelegt, es wird von einer Stelle aus 
disponiert, und die Rechte wird j^enau 
wissen, was die Linke tut. 

Rein äußerlich wurde der Weg frei 
durch das Ausscheiden von Strauß. 
Es ergab sich dadurch die Gelegen¬ 
heit, manche Unstimmigkeit, die zwi¬ 
schen Südfilm und Emelka schwebte, 
zu beseitigen und vor allen Dingen die 
Individualität tüchtiger Menschen ini 
eigenen Betriebe zu verwenden. 

Den Kopf des Ganzen bildet natür¬ 
lich nach wne vor Justizrai Rosenthal, 
einer unserer ruhigsten, kühlsten und 
überlegensten Filmpolitiker. Der Mann, 
der seinen vielverzweigten Konzern 
vom ersten Tage an ’angsam und ziel¬ 



Direktor Emi) Ficg 


sicher durch die reichlich komplizier¬ 
ten Wege der Filmwirtschaft und 
Filmpolitik steuerte. 

Neben ihm steht wie am ersten Tage 
Kommerzienrat Krauß, der jetzt die 
Produktionsleitung übernimmt. Der 
alte Theaterbesitzer hat für das, was 
das Publikum will und verlangt, eine 
feine Hand und ein sicheres Auge. 
Kommerzienrat Scheer wird die Ge- 


samtleitung der Konzemtheater über¬ 
nehmen. Man kann sie kaum in eine 
bessere Hand legen als in die des Vor¬ 
sitzenden des Reichsverbandes Deut¬ 
scher Lichtspieltheaterbesitzer. Er ist 
auf dem Gebiet des Theaterwesens 
ein ausgezeichneter Organisator, er 
kennt das Geschäft gewissermaßen 
von unten auf und wird für die ver- 



Konaimicflril Ud«ki( Sckwr 


schi'denen Arten in großen und klei¬ 
nen Häusern schon jeweils das Rich¬ 
tige trefien. 

Die Verleihbetriebe werden von 
Emil Fieg und von Direktor Müller 
geleitet, beides alte, erprobte Fach¬ 
leute, Müller bisher Leiter des Süd- 
fikns, Ficg in Berlin gewissermaßen 
als seine Ergänzung. 

Wir selbst kennen Fieg als Ver¬ 
leihfachmann jetzt schon rund fünf¬ 
zehn Jahre. Er hat unter dem alten 
und neuen System seine Erfolge zu 
verzeichnen gehabt. Er arbeitete mit 
Pathe, als es noch Programme gab, 
er verlieh seihst seine großen Mono¬ 
pole, und er arbeitet jetzt schon seit 
Jahren erfolgreich im Rahmen des 
Konzerns. 

So ergibt sich denn, rein personell 
betrachtet, für den Münchener Kon¬ 
zern die günstigste Voraussetzung. 
Man sagt, daß er auch finanziell nicht 
schlecht gelagert ist. Selbstverständ¬ 
lich hat auch er unter den Unbilden 
der Zeit gelitten, aber er hat doch ver¬ 
hältnismäßig glücklicher gearbeitet als 
mancher andere Betrieb. Er wird jetzt, 
nach erfolgter Reorganisation, ohne 
jede Frage mit an der Spitze aller 
deutschen Betriebe stehen. 


Die Emelka hat soeben, wie wir an 
anderer Stelle des Blattes berichten, 
ihren Theaterbesitz bedeutend erwei¬ 
tert. Eine zielbewußte Theaterpoli¬ 
tik, der es weniger auf die kostspieli¬ 
gen ,.Schaufenster“ als auf gewinn¬ 
bringende Objekte ankam. ist von 
jener eine Stütze der weitsichtigen 
Emelkaproduktion gewesen. Wir 
hiben erst neuerdings darauf hinge¬ 
wiesen, daß eine nur den Prestige- 
Standpunkt verteidigende Theater 
pokitik in diesem Augenblick ein Un 
ding ist und sehen uns durch du 
neuesten Emelka-Erwerbungen, du 
wirklich praktischen Zwecken un» 
Zielen dienen werden, in dieser An 
sicht bestärkt. 

Welchen Weg die Produktionsle 
tung des Konzerns einschlagen win 
steht noch nicht fest. Nach d* r 
letzten Meldung aus München wi J 
beabsichtigt, einen Heideibergfilm 
drehen. Wir haoen nicht immer d n 
Produkten, die aus München kam n. 
voll beistimmen können, wenngU h 
niemals verkannt werden durfte. 
der Sinn für Publikumswirkungen er 
Emelkaproduktion große Erfolge r- 
schaffte und ihre Bilder be» den ur »b- 



Direktor FfMU 4#U*r 


hängigen Theaterbesitzern sich vir ° * 
Beliebtheit erfreuten. Richard 
berg, der populäre FÜnrcd’ 5 -^ 
wird, wie wir hören, auch kun 
vier Filme jährlich für die * nu J 
herstellen. Auf die sonstigen 
kationspläne der Emelka, dt- )*• 
bekannt, einen großen 
peiitionsfilm vorbereitet, werd« n 
demnächst ausführlich zuiückk‘»n ,rn 







Herrn 



<$> 

I FA -Fl KM 


Filip Collins Abenteuer 

Nach Motiven von Frank Heller» Manuskript: Hoher! Lieh lila III) 

Regie: I)r. Johannes (iutet* 

tu ;li*n Hauptrollen: 

Ossi Oswalda, Georg Alexander, Elisabeth Pinajett* 


Kloin« Jouraal. 22- Februar 1928. 

• UiMiUda ... Ja, >u dirsrr 
siecht wett itniit, als mau 
'u« ihr zu sehen bekam Luter hm da« 

* rwaaat. Ihr aierkt nicht nur der Hchelm 
im Nacken, sie uai tuiui Ucuiut . . . 
r Isar Li hu. Faul Biensfeld und Alegnn 


'* r Mnraki v ei i ul lala ml inen da» Kn 
i"ble, um dem Luter «ich einen schone« 

1 «*d auhl auch verdienten Publikum« 

' holte . . , 

»eriiu*r Ukii Aaxeiier. 21. Februar 1926 

• * • •** '**r ein erfreauenei Abend, 

«enu K t ‘*|Meti m urde sehr hübsch: Un arg 
'‘«•tander war ein wenig kriminalisti- 
"r- vertrauensvoller Anwalt, dessen 
- '»lurliehkeit die \ erbebten Mädchen be- 
/.iuh< r!e. l'msehwariiii tun zwei \ er- 
t ' L ,,,I,en Oawalda. Elisabeth Pi- 

die beule k»iu allerliebst 
•'■-wen. ,iÄn * vorzüglich von trocke- 
.7", Humor beseelt war der fam»*»« 
<E**«*r Lirho). |»a. 

‘ Hum und llran der Dtcbesakadchiir 
i *' K 5J . tiiiter) fand lachen 

I tTV • • 

* Abeadblall. 2«. Februar 1926. 

i Y. * l * u,tr, ‘ Keicje verrät in Jeder Be- 
d,- 2 f *»*»•« Verstand, er reiht 

_ *- .. i k,u * hi einem lustig 

* Tempo aneinander. . . . und 


nifimri, . . . unn 

« i er belebt die liamiluug durch 

* amüsante Ki n fälle. I>ie An t. B , 
m,t !fi *‘ n< \ r,, ««*Hechte ..Diehesakademie 
nlleritwJ 1 ^■•“•'•••»'‘cbei Errungenschaften 

’»nd .. W *r ril * ,,,r ^ ,V *h»At*0® *0 schildern 

digen x vr *'*leht. Ist in ihrer leben- 
*, n4 “ A *»«ban|iebkeit, m ihrem i«nn 
Humor unbhertrefflirb. 


Da» Laase hat Verve und t’larme und 
wird da/u hervorragend gespielt. I»*w 
Oswalds und! Elisabeth Pirtajrff sind so 
reizend, eitizüekend. graziös <utd rhai 
iiiant Leorg Alexander ist »> lupu 

thiseb elegant und begabt wie immer. 
t*« n Iliebesprimas, einen Leittlcrni ti mit 
her» »*rragend« ti Manieren, gibt Edgar 
Kiehu ausgezeichnet. und aueh Ka.ser 
lilz. l'ani H ensfeld MMl Vlr\.ilid.| 
Murski e«freu n dureh ein «ichi res 

lebendigem Spie) . , . 

Der Film. 2t. Februar 1926. 

. , . Dr. Guter, dem Megtmseur. ist viel 
t.uies. Nettes, »nrinetle» eingefallen . . 
Da» \ erbrechertoehterlein ist Ossi Os* 
wabla. seltelnuscb. reizend, «porige w and: 
wie immer — ein sulter Keil* Alex an 
ders Kerhtsauwalt hat Humor. Mutterwitz 
und dureh sein flottes Spiel unsere hym 
pathie. Famos Kneh Kaiser Ttt/ und 
Edgar Kiehu und Karlchen \ ictor Plagge 

Da« Publikum nahm in (Gegenwart der 
Hauptdarsteller dieses gute deutsehe Ver- 
breeherlustspirt mit lebhaftem Beifall 
auf . . . 

Bei liaar Borgen Courier. 21. Fabruar 1926. 

. . . im Mittelpunkt der Vorgänge eine 
als Institut für Körperkultur aufgemachte 
Akademie für Taschendiebe — diese und 
andere Kinfalle der Kcgic sind w itzig und 
originell, manche technisch» Trick« ver 
bluffend . . . am Höhepunkt und Kndc des 
Films, bei einem Autoiiber all in den 
neblig trtiben Str allen einer Lroiatadt. 
regieliche Führung, teehnisehe I^tstnng 
und filmischer Vorgang zu slarker »md 
\ ollkontnicncr Einheit zusammen . . . 


Berliner Börsen Zeitung. 21. Februar 1926. 

. . . manche hübsche Kinzctheit, so die 
{tausend organisiert»* Hochstapler aknde- 
inie ... t nd wie hu «»lieh ist die uestalt 
le» Akademieprasidel len gezeichnet, den 
K. A. I.ieho kreier: . . 

Berliner Morgeopo»t L. Februar 1926 

. . . reizvolle uud «riginellc Bildet, wie 
sollt Hci»picl da» 1t uere dieser merk« 
würdigen Akademie. Jie »ich auherlicti 
als Hchule für Körperkultur gibt, ein 
witzig eingei ichteter Kicsensuai. Mut 
allerlei sporttreibende i Hchitlerti 

Film Echo. 22. Februar 1926. 

. . . i'nter Un t at » Regia »*i «rbicaca 
*»e»»rg Aiexalolei ulul Os.i Oswahla. die 
allen Lieblinge des Parkett», in «vtnp» 
llltscbcti Bollen . . . 

B. Z am Mittag. 29. Februar 1926. 

. . . Köstlich, well voll Leben und 
Tempo, die Darstellung Bo Kdgat Lieh« 
als Ohergsuncr ..Präsident t uffle» * 
Liebenswürdig Lc«»rg Alexander zum 
ersten Maie Elisabeth Fmaieff. Jsrhon 
sebüner. am schönsten. Anmutsvoll und 
un Besitz eines spteehenden Augen - 
Paares . . . 

Neu« Berliner Zeitung 29. Februar 1926. 

. . . Luter teilt den Btoff ui reizend«* 
Einfälle auf. die unterhalten, die sieb 
steigern Da» Institut für Körperpflege 
des Tasehetispielerkaiaer». die Mi*i»»ag«* 
anstatt des Bauber». das ist alle» «ehr 
abwechselnd . . linier findet oft neu** 
\ ariationen . . . 

Moatag Morgan. 22. Februar 1929. 

. . . der Uewmn de» Films ist cm neuer 
Star. Elisabeth Pmajeff. die schön an/«» 
sehet, und geschmackvoll zu spielen weil*. 


Universum-Film-Verleih (i. m. h. H. 


Verleihbet rieb der 


l niversum-Film Aktiengesellschaft 







Amor im Wolkenkratzer 


PARAMOUNTF1LM DER l)FA 


Regie: Paul Sloane 

* 

I N I) E X H A U P T H () L L E N : 

RICHARD I)IX 
FRANCIS HOWARD 

* 

U r a u f f ii h r u n g: 
Ufa-Palast am Zoo 


Decla-Rioscop-Verleih (i. m. h. H. 

Verleihlielrieh der 

Universum-Film Aktiengesellschaft i 




Nummer 993 


Rmcmatoarnpft 


Seite 15 




FI UP COLLI NS ABENTEUER 


Fabrikat : Ufa 

Verteil* Ufa 

Regie : Dr. Johannes Guter 


Manuskript: Robert Liebmann (nach 

der Novelle von Heller] 
Länge : 2478 Meter (6 Akte} 


Hauptrollen: Georg ALxande', Ossi 
Otsalda, Olga Pinaieff 
Uraufführung: Gloria Palast 


ihp Collin ist jener amüsante Hochstapler, den der 
schwedische Schriftsteller Frank Heller erfunden hat. 
Collin hat sich bereits in einem Film den ,,Finanzen des 
Großherzogs“ in der Gestalt von Alfred Abel vorgestellt 
Diesmal ist Collin kein Ironiker, sondern ein Bonvivant, 
lener Georg Alexander, der als ewiger Bobbchen Dodd 
aus dem ..Mann ohne Namen“ zu pfiffiger Liebenswürdig¬ 
keit verpflichtet ist. In „Filip Cnüins Abenteuer“ muß er 
dem ehrsamen Beiufe 
eines Rechtsanwaltes 


Cufflers, kennen lernt. Der Zuschauer ahnt hier 
bereits, was erst nach einem langen, für Collin gefähr¬ 
lichen. für den Zuschauer nicht immer genügend kurz 
weiligen Wege eintritt: die Vereinigung der beiden. 

Für das Manuskript zeichnet Robert Liebmanr verant¬ 
wortlich, dessen Namen viele Filmmanuskripte tragen, 
dessen Arbeit aber neuerdings in einem Tempo vor sich 
geht, das seine Spuren in der nicht immer ausgeglichen n 

Idee zurück gelassen hat. 
Viele Dinge sind sehr 


ntsagen und in die Welt 
der „Gannoven“ herab¬ 
teigen. Aber ehe er zum 
Ganncf“ wird. muß er 
‘ in Kxamcn ablegen, so¬ 
zusagen das Abiturium 
es Gaunertums be¬ 
dien Und dies sind 
. inn die amüsantesten 
Lassagen des Filmes, 
Ci m man zeitweilig we¬ 
iter Titel, dagegen et- 
v» us attisches Salz in den 
R leiern wünschte. 

Die ganze Angelegen- 
h* st aber entwickelt sich 
Collin liebt die 
'chone Alice, die ihm 
aber einen Mr. Batcson 
v * zieht; denn Collin ist 
arm, Batcson hat Geld 
ln die Angelegenheit 
pidt ein Mr. Cufflcr 
hinein, der Vorsteher ei- 
ntr Akademie der Ta¬ 
schendiebe ist. Er wird 


v<>a Collin so ernergisch 
v ' )r Gericht verteidigt, 
äall J cr Freispruch er- 
4,, Uen jnuß — aber durch 
11 ne Verwicklung von 
j|^rl«*i Ereignissen gerät 
dhn, der dem gerissc- 
n * n R&teson und dessen 


,M r ‘ ausgekochterem 
f nder in die Hände fällt, 
den Verdacht, der 
'"honen Alice 35000 Dol- 


r featoUen zu haben 
° n wird verfolgt, ver- 
, Ul * von Cuffler be- 
V 1 Unc * in den unter* 

cr d (kw6ibtn d . er 

% a pademie versteckt. 
* r Da, *y. die Tochter 



Pkui t/a 


witzig empfunden, aber 
gegen die letzte Arbeit 
Liebmanns, die ,.Tolle 
Herzogin**, bedeutet vor 
liegendes Dichbu<h einen 
empfindi ent nRückschritt. 

Die Regu lag in den 
Händen von Johannes 
Guter, de* seine Bega¬ 
bung für den Spielfilm 
erwiesen nat Er liefert 
überall eir.e einwand¬ 
freie Arbeit, aber man 
hätte gewünscht, daß er 
mehr aus sich heraus- 
gegangen wäre 

Als Daisy Cuffler er¬ 
schien Ossi Oswaida. die 
unter Pommer nicht die 
richtigen Rollen erhielt, 
merkwürdig matt und 
verhalten. In dieser 
Künstlerin steckt mehr, 
als sie hier zeigen kann. 

Georg Alexander ent¬ 
zückte seine zahlreichen 
Verehrerinnen im Par¬ 
kett durch eine Feuer¬ 
garbe glühender Blicke 
und durch seine große 
Liebenswürdigkeit Er 
wurde sehr gefeiert. 

Die Komik von Paul 
Biensfeld ist bekannt, ln 
einer größeren Rolle, als 
Alice, erschien die schöne 
Elisabeth PinajefL Neben 
ihnen sind Edgar Lühr, 
Alexander Murski er¬ 
wähnenswert. Sekemlen- 
lang huscht in einer Kom¬ 
parserierolle der Boxer 
Franz Diener über die 
Leinwand. Wenn mm 
seinen Ruhm vor Mo¬ 
naten geahnt hätte. . . 


GEORG ALEXANDER uad 09S! OSWALDA 


Seite 16 


Rmcrnnfoaroph 


Nummer 993 


DER STOLZ DER KOMPÄONIE 


Z I R K r s \\ I L I) W E S T 


Fabrikat: Üomo-Film 

Verleih: Strauß-Film 

Hauptrollen Reinhold Schunzel, Wer¬ 
ner Pittschau. Elga Brink 
Länge: 2585 Meter (6 Ak <.•) 

Uraufführung: Primus-Palast 


Fabrikat : Universal Pictures Corp. 

New York 

Verleih: Rruckmann & Co. A.-G. 

Regie: Herbert Blache 

Hauptrolle: Hoot-Gibson 

Länge: 1749 Meter |7 Akte) 


as Publikum, schon zu Beginn des Filmes. a*s der Chauffeur 
W ilhelm einem Kollegen erzählt, daß es ihm früher, als 
er noch „Luftgeschäfte * 1 machte (die Vision von Kinderballons 
macht die Art dieser ..Luftgeschäfte“ klar), nicht besonders 
ging, in guter Stimmung, wurde immer wärmer und beifalls¬ 
freudiger. um schließlich bei der Schilderung der Erlebnisse 
und Streiche Schunzels als „Stolz der Kon pagnie“ förmlich 
außer Rand und Band zu geraten. 

AU Verfasser des Manu- 


as sind sieben Akte „aus dem wilden, verwegenen Westen 
Man hält ja im allgemeinen — und meist mit Recht 
Wildwestfilme für eine etwas antiquierte Angelegenheit. Dieser 
Hoot-Gibson-Filrr würde man aber Unrecht tun wenn ma 
ihn rach dieser Anschauung so nebenher abtun wollte. Nich 
daß er sich etwa durch eine besonders originelle Handlur 
auszeichnen würde. Die Vorgänge sind die gleichen wie 
vielen Filmen des Genres. 

Der arglose. gutmutt. 


sknptes sind Alfred Schiro- 
kauer und Schunzel ge¬ 
nannt. Die eigentlichen 
Autoren aber waren ganze 
Generationen von Militär- 
Schwank. und -Humoresken. 
Autoren. Da ist alles da, 
was die Leute gerne haben 
und worüber sie sich unbän. 
dig freuen Der zum Militär 
etngezogene Schlemihl. der 
andauernd unangenehm ..auf¬ 
fällt**. um so mehr, als er am 
Tage vor Beginn seiner 
militärischen Laufbahn dem 
Herrn Unteroffizier auf dem 
Tanzvergnügen die knusprige 
Köchin Minna ausspannte. 
Da sind weiter die ganze 
Musterkollektion dämlicher 
Rekruten, der Herr Haupt¬ 
mann, Leutnants. Feldwebel 
und die Instruktionsstunde 
bei der die urältesten Ka¬ 
sernenhofblüten verzapft 
werden. Georg .Jacoby der 
geschickte, an guten Ein¬ 
fällen so reiche Regisseur, 
hätte da wirklich eine 
neuere Garnitur von Militär¬ 
witzen anbringen können. 

Der Höhepunkt allgemei¬ 
nen Vergnügens ist natür¬ 
lich die Situation, in der der 
Ofßziersbursche Schänzel in 
der Uniform seines Leutnants 



Bursche, ob seiner reit» 
liehen Fähigkeiten „der le 
lelsreiter“ genannt, der 
Mordverdacht kommt, ß 
hen muß. seinem Brother- 
einem Farmer, der bei ein 
Rennen sein ganzes Be* 
tum verwettet. aus 

Patsche hilft, indem er 
Rennen glänzend gev% t 

und als S.eger am 7iel n 

der Polizei in Empfang - 

nommen wird, allwo H 

dann schleunigst seire 
schuld erweist und 

wahre Mörder gelaßt w 

Aber dieser Unn« *1* 

Film ist ausgezeichnet - 
selnd und spannend mu '■ 
tem Filmgefühi auig< 

glänzende Cowboy- uni <«•- 
terszenen. Hoot C ,n 
wahrhaftig ein Rer ‘-nie. 

reitet eine Verfolgung 
dann ein römisches H 
auf zwei Pferden steh • s0 
meisterhaft, daß der tsei- 
nair.e der „Teufe!" =ter 
nicht nur eine Man». ^ript* 
ausschmückung ist. 

Dem Publikum bl* v >r 
Spannung die Puste weg. 
fabeiha.ten Leistung. Ho*** 
Gibson* wurden vor '‘uh «• 
kum r.it großem Beit > 
genommen, d?r sich ci 


dessen zukünftigen Schwiegervater, einen lebenslustigen Guts¬ 
besitzer. empfängt und mit ihm Schmollis trinkt. 

Schürzei als Stolz der Kompagnie von famoser, trockener 
Komik. Das Übertreiben lag diesmal mehr bei der Regie 
Camilla Spira eine appetitliche Minna, sehr komisch 
Vespermann als Musketier Franz. Eine ganze Reihe sehr guter 
Leistungen: Fritz Kampers. die Potechina, Hugo Werner-Kahle, 
Geppert, Piche, Elga Brink, Siegfried Arno, Eugen Rex und 
Paul Morgan. Gut die Photographie Kantureks und die Bau¬ 
ten von Sohnle und F.rdmann. 

Das Publikum, das aus dem Lachen und Applaudieren nicht 
herauskam. bejubelte am Schluß Schünzel und die anderen an¬ 
wesenden Darsteller. 

Für die „Domo“ wird der „Stolz der Kompagnie“ ein stolzer 
„Strauß s guter Geschäfte werden. 

Rahmenerzählungen sind sonst kein allzu glücklicher dra¬ 
maturgischer Einfall. Hier ist es sehr nett gemacht, wie 
Schünzel, der wohlbestallte herrschaftliche Chauffeur, seine 
Leiden als Stolz der Kompagnie schildert und wie dann am 
Schluß der Erzählung, Minna jetzt Wilhelm Neumann- 
Schünzels Frau, glücklich lächelnd aus dem Fenster der 
ChaufUurwohnung winkt. Sehr nett gemacht, Herr Jacoby. 


sonders halsbrecherischen Szenen ganz spontan äußerte 
Dieser Wildwestfilm, der nicht zur Dutzendware 
wird überall ein großes Publikum finden. 

Es ist ja etwas merkwürdig, daß der Schluß e nes a.neri 
sehen Reiterfilms immer ein Rennen ist. in dein mei'i *■' ^ 
gewinnt, der eigentlich als Rener gar nicht vorgesehen * 
Aber das kommt wohl daaer daß sich die Regeln der 
kanischen Rennen nicht nach den strengen Satzungen 
Unionclubs richten, die wir als maßgebend zu respektieren 


wohnt sind. . , r 

Bei uns sollte man nach der Virtuosität, mit der *» an 
im Film das Turfmilieu behandelt, auf Rennszenen »*** 
tunlichst verzichten. Wenn sie auch noch so nett ^ ep „. 
fältig gemacht sind, wirken sie gegen amerikanische 


filme doch immer zu zahm und zu wohltemperiert ^ 

In dem Hoot-Gibson-Film hat man sich nicht ^‘ ,rali ^ e tt* 
schränkt, nur das große Rennen am Schluß zu zeig* n 
fahrten mit Planwagen. Reiten auf wilden Stieren. ^ 
melken wilder Kühe, das alles ist ausgezeichnet aut . en 
streifen gebannt. Der Film hat keine lote Stelle, die ,3 

läßt keinen Augenblick nach. Die Photographie .^chn** 
rasendem Tempo abspielenden Szenen ist 


Nummer 993 


^mcmatogrnph 


Seite 17 


f k l i) <; it a r •• 

(1) K H M A X X A 1 S I) K M .1 K N S K I I S> 

Fabrikat. Gloria-Film 

Verleih: Sudfilm 

Hauptrollen: Tschechowa, Webener, Pointner 

Lange: 2084 Meter (6 Akte) 

Uraufführung :UT. Tauentzien 


SU. MAJESTÄT 

..DEN HAFSFUKI ND- 


Fabrikat: Prinzipal Picture Corporation 

Verleih Contag Continent-Film A.-G. 

Hauptrollen: Bebe Daniels, Norman Kerry 
Fänge: 1699 Meter 

Uraufführung Richard Oswald-Lichtspiele 


in Kriegsfilm, der eine Variation des Fnoch-Arden-Motive* 
ist. Kein Film mit kriegerischer Phrasen, dieses „Schick¬ 
sal eines Heimgekehrten *, sondern e*ne Geschichte, wie sie 
das Leben in den Zeiten un¬ 
geheuren Geschehens oft 


ie Herren Filmautoren kommen bei der Suche nach originel¬ 
len Suiets auf die ausgefallensten Ideen 
Hier ist der W itz der. dali einmal eine Ehe auf ..Halb und 

Halb"eingcrichtet wird. Nicht 
etwa so. daB die Frau halb 


schrieb. 

Darum hat dieser Film 
auch die Eindruckskraft 
wahren Lebens, das. wie 
wir jetzt oft Zeuge waren. 
\iel abenteuerlichere „Hand¬ 
lungen" ersinnt, als es der 
phantasiereichste Filmautor 
zu tun vermochte. 

An der Ostfront. Der 
Hauptmann Martin Römer, 
ein Mann, der doch für 
Sentimentalitäten wenifc 

ubrig hat, ist kaum imstande, 
len Befehl zum Sturmangriff 
'ichtig in sich aufzunehmen, 
•er Gedanke an Maria, seine 
rau. hat ihm an diesem 
‘ge alle Entschlußkraft ge. 
iubt. Erst das Drängen 
••»nes Oberleutnants von 
autenburg erinnert ihn an 
e eiserne Pflicht. Nach 
»in Sturmangriff wird 
1 m«*r als .gefallen ge- 
* «ddet. Oberleutnant von 
I utenburg besucht die 
^ dwe Römers. die den 
* gsverletzten Kameraden 
Mannas pflegt. Aul- 
*' nende Neigung zwischen 
o* n mngen Menschen, die 
n * fi einigen Jahren zur Ehe 
führt. 


'■•iria lebt glücklich mit 
” en vornehm denkenden 
aiöenburg. Da kommt. 



mit einem und halb mit 
einem anderen Manne ver¬ 
heiratet wäre, sondern daß 
die iunge Dame einen hart¬ 
näckigen Bewerber, der nun 
einmal in der Wahnidee 
lebt, nur mit ihr glücklich 
werden zu k< nnen, endlich 
erhört und in die Heirat 
willigt, aber unter der Be¬ 
dingung, dab die Lhe nur an 
den ungeraden Vagen der 
Woche Geltung haben solle. 
(Das könnte manchem Ehe¬ 
mann so passen.) An den 
anderen Tagin sollte ieder 
der „Kontrahenten" tun. was 
ihm beliebt, ohne daß der 
andere Teil etwas dazu zu 
sagen hätte. 

Der iunge Mann willigt, 
obgleich ihm Jte Sache nicht 
recht paßt. ein. 

An den geraden Tagen ist 
er Luft für seine Gattin, die 
mit einer ausgelassenen 
Horde von Freundinnen und 
— Freunden Vergnügungen 
arrangiert 

Der eifersüchtige John hält 
den Vertrag und sagt nichts. 
Die spleenige Gattin ist da¬ 
rüber nun doch sehr unge¬ 
halten, weil sie glaubt, daß 
ihr lieber Mann sich nichts 
aus ihr mache, da er sich 
doch sonst an seinen „freien 


m * ,: "‘chreibt schon 1925. Römer aus Sibirien zuruck, wo er in 
* C h erer Zwangsarbeit zurückgehalten wurde. Mit der Wut 
eN 1 rmenschen kämpft Römer um seine Frau. Römer wird 
! ages mit einer Schußverietzung aufgefunden. Tauten- 
Ur Ü * ändert auf Römers Anschuldigung ins Gefängnis. Nach 
nlT h* r w,rc * Tautenburg auf einen Brief Römers, der 

un^ ^ r *»ilien auswanderte. freigelassen. Maria mußte sich, 
•j-” 1 * 'Ulenburg zu retten, dem ungeliebten Römer opfern. 

enburg ruht nicht, bis er Korner und Maria gefunden. 
. ,nu ß erkennen, daß Römer hei der Anschuldigung Tau- 
m« c,n * n Meineid leistete; nun muß Römer sehen, daß 
^ K * *u Tautenburg hält, ihm ewig verloren ist. 
p-. e ^ tBer . dessen Verdienste um die künstlerische Hebung des 
^ ir unver # CS!kCn **in sollen, hat lange Filmpause gemacht. 

Di T en Un *’ ^ en Künstler «mmal wieder zu sehen, 
gibt *p' y^orperung des brutalen, urwelthaften Martin Korner 
darst i» ^ e *f ener Gelegenheit zur Entfaltung seines großen 
ti Q Zin tr, . Sc ^ cn Könnens. Nur ist oft in Mimik und Gesten 
L^ a * < * er unbarmherzig registriert. Eine edle, 

2urückh*i rauen # e *t a B: Olga Tschechowa. von wohltuender 
a a !. Un * Anton Pointner als Tautenburg. Bemerkens- 
der Sera Ach.med 
^* e Manfred Noas. 

En* % | 1 2U hurtigem Zeitvertreib, aber in eindringlichem 

a s P rc cbend. die nicht stumpf an dem Erleben 
fcu Hc h w «rer Zeit vorüberzugehen willens sind, 


Jagen" nicht so kühl und uninteressiert zeigen könne. Nun 
arrangiert er eine kleine Posse, deren Hauptakteur sein bester 
Freund, der bei der Halbwochengattin den Hausfreund spie¬ 
len muß. ist. Das Theaterspieleil hat Erfolg, die junge Frau 
ist nun gerne bereit das fünfzigprozentige Abkommen aufzu¬ 
heben und mit ihren» Manne richtiggehend für alle Tage ver¬ 
heiratet zu sein. 

Das spielen die talentierte, temperamentvolle Bebe Daniels 
und der famose Norman Kerry sehr nett und dem Publikum 
zu Dank. 

Der Film ist gewiß nicht aus einer Produktion neuesten 
Datums. Aber er ist nett und sorgfältig gemacht, von dem un¬ 
bekannten Regisseur mit hübschen Einfällen versehen. 

Die krampfhalten Bemühungen, für die Verfilmung originelle, 
neue Stoffe zu linden, treiben ja vielfach merkwürdige Blüten. 
Das Manuskript mit der Halbwcchenverheiraturg ist eine solche 
Blüte. Drüben hat man doch immer noch die MittteL Leute, 
der.en etwas einfallen soll, einigermaßen so f gut zu bezahlen, 
daß es ihnen möglich sein sollte, sich etwas einfallen zu lassen. Es 
fällt diesen Herrschaften aber auch nichts ein. Es muß also 
noch an etwas anderem liegen als am Geld. Vermutlich daran, 
daß alle Manuskriptschreiber sich zwangsläufig in ausgefahrenen 
Geleisen bewegen, an deren Zielstation niemals die neuen Ideen 
liegen können. Eine amerikanische Firma hat jetzt in Be-lin 
eine Art dramaturgisches Bureau für die Filmstoffe, die deutsche 
Autoren liefern sollen, eingerichtet Ob s etwas nützen wird? 






Seite 18 


ftmtvnatogrnpQ 


Nummer 993 


AM OH IM WOLKENKHATZEH 


JACKIE, DKlt LI'MPKNSAMM LKH 


Fabrikat: 
Verleih: 

Regie : 
Hauptrollen : 

I änge: 

Uraufführung: 


Famous Players 
Ufa 

Paul Sloane 

Richard Dix. Frances Howard 
1980 m (6 Akte) 

Ufa-Palast am Zoo 


Fabrikat: 
Verleih : 
Regie: 
Hauptrolle: 
Länge: 


Mctro-Goldwyn 

Ufa 

Fddie Cline 
Jackie Coogan 
1804 m (6 Akte) 


Uraufführung: Mozartsaal 


as Thema „Zwischen Himmel und Erde * wird hier auf 
Amerikanisch variiert, in einer Weise gestaltet, die zum 
Atemraubendsten gehört, was jemals auf der Leinwand 
lebendig wurde. Der Beifall, den die schwindelerregenden 
Vorgänge auf dem Gerüst 
des Wolkenkratzers fan¬ 
den. dröhnte orkanartig 
stark im Ufa-Palast am 
Zoo und ließ die quäken¬ 
den Tcne der Jazz-Be¬ 
gleitung wie das Säuseln 
einer Äolsharfe erschei¬ 
nen. ..Amor im W'olken- 
kratzer*’ ist ein Film, der 
ledes Publikum hinreißen 
und selbst im abgebrühte¬ 
sten Zuschauer Begeiste¬ 
rung entfachen wird. 

Oie Fabel ist einfach, 
sogar bereits öfter da¬ 
gewesen, doch \ergißt der 
Zuschauer das Konventio¬ 
nelle der Vorgänge 
schnell unter dem An¬ 
sturm der Ereignisse, die 
in gedrängter Fülle auf 
ihn einprasseln. Ein sym¬ 
pathischer *unger Mann 
verliert die Gunst seiner 
Angebeteten, weil sie — 
kaum glaublich bei einer 
Amerikanerin unserer Ta¬ 
ge — eine Gegnerin des 
Boxens ist und Zeuge 
wird, wie dieser einen 
Gegner, dessen er sich 
nicht anders erwehren 
kann, mit einem Leber¬ 
haken knock out schlägt. 

Um nun das iunge Mäd¬ 
chen dennoch zu erringen, 
wird der iunge Mann Ge¬ 
rüstarbeiter bei ihrem 
Vater und lebt sich 
schnell bei den Arbeitern 
ein, die .hre Beschäfti¬ 
gung zwischen Himmei 
und Erde ausüben. Aber 
auch hier verfolgen ihn 
Eifersüchteleien. Er muß 
sich gegen hinterlistige 
Anschläge verteidigen, 
hat sich nicht nur mit den Elementen, sondern auch mit den 
Menschen auf dem Dach eines im Bau befindlichen Wolken¬ 
kratzers herumzuschlagen — Szenen, die wahrscheinlich mit 
dem Trick in der Hill Street in Los Angeles aufgenommen 
sind, aber trotzdem überwältigend, aufrüttelnd wirken. 

Ein Film wie dieser verlangt in erster Linie eine exakte 
Technik. Sie ist, wie nicht anders zu erwarten, blendend 
durchgeführt, wie auch das Tempo, das die Vorgänge regiert, 
nicht einen Augenblick aussetzt und den Zuschauer mitreißt. 

Richard Dix, der Hauptdarsteller, ist vorteilhaft aus den 
„IC Geboten*' bekannt. Er ist ein frischer, sympathischer 
Darsteller, der sich sehr natürlich mit seiner Rolle abfindet. 
Die Liebhaberin, von der schönen Frances Howard verkörpert, 
tritt, wie stets in Sensationsfilmen, diskret in dwn Hintergrund 
- doch göont man ihm und ihr nach so vielen Leiden das 
happy end. 


ür die Jackie-Coogan-Filnie seneint das Schema, das beim 
ersten Film mit Begeisterung aufgenommen wurde, festzu¬ 
stehen und bei jeder Neuauflage nur in ein anderes Milieu ver¬ 
legt zu werden. Jackie ist auch diesmal wieder e'n Waisen¬ 
kind, das e*nen alter 
Mann als Freund gewinn 
und schließlich mit ihr 
glücklich und reich wird 
Die naive Vorstellung vo* 
..Aufstieg" aus Verla - 
senheit und Armut / 
Wohlhabenheit und Hv 
Hagen, die den Wun*c 
träum ach so vieler Kim 
besucher bildet, wird hi* 
mit Hilfe eines modern. 
Wunders, dem Zusa- 
mentreffen an sich nu ’ 
ungewöhnlicher, in ihr 
Häufung aber ronuntt > 
konstruierter Ereign 
erreicht. Doch die ^ 
der. sie sehen es ge r 
Mar muß abermals 
wundern, wie die Ai 
kaner das Schema v’ r 
Coogan-Filme indivi ’ dl 
aufgezogen haben. I c 
rette: sich aus dem b'vo¬ 
llenden Waisenhaus nid 
flüchtet in den Schur >en 
des Lumpenhändler- < f,s 
berg, mit dessen S her 

er sich aussLdHert 
Jackie wird davon* c agt 
aber schließlich d<*ch w 
Gnaden aufgenommeo- 
weil er Herrn Gn bertf 
die Börse zurück?: ;ngt. 
Von nun an kann er dem 
alten, vom Rheumatis¬ 
mus geplagten Manne 
viele Dienste leisten. ^ 
Jackie ist es eigentlich, 
de/ ihm zu seinen v0 * 
einem Schurken unter¬ 
schlagenen Geld ' erhilft 
My boy über alle« 

Jackie ist nicht 
so unbewußt, st» kmdl ** 1 
im Spiel wie ehedem h r 
weiß schon, wo er ***** 
Trümpfe ausspielen, wie er sich die Mimik für die heile i0 
die tragischen Szenen zurechtlegen muß. Die Routine i st 
bar. Aber sie hindert das Publikum nicht, in Beifalls r * ,s £^ 
auszubrechen, wenn Jackie, dem immer noch kleinen. * 
mals ein geschickter Einfall glückte. Er ist eben der 
ling der Massen und wird es auch fernerhin bleiben. * e 
wenn er älter wird. 

Der Regisseur Eddie Klein hat sehr sorgfältige Arbe* 
leistet. Er hat das Milieu des New-Yorker Proletariat* ** 
des Ernstes entkleidet, aber gerade seine Fähigkeit, den 
auch in den düsteren Vierteln der Riesenstadt zu sehen, 
rührt wohltuend. Wieder fallen, wie in allen Metrofilmen, 
glänzend gewählten Typen auf, die sich um Jackie be* e 
Seihst wenn sie nur episodenhaft, kaum unterstreic en 
wählt sind, überraschen sie durch eine Plastik, die an 
drucksfähigem Realismus nicht mehr zu übertreffen ist 




Nummer 093 


Rinemotogcopfi 


Seite 10 




HH IH x- HHHH 


Badener Lichtspiel-Tagung. 

Um vielen Wünschen der Kollegen 
vom Oberland gerecht zu werden, wird 
für Mittwoch, den 3. Marz, nachmittag'* 

I Uhr, im Saale des Bahnhofshotels in 
Offenburg eine Sitzung de«* 

Vereins der Lichtspi**!- 
theaterbesitzer Badens und 
der Pfalz einberufen. Auf 
der Tagesordnung steht die 
Krage der Errichtung einer 
Zentrale für den An- und 
Verkauf gebrauchter Appa¬ 
rate sowie eine Reihe von 
anderen Anträgen. Die An¬ 
wesenheit von Verleihern ist 
gestattet. Beschwerden gegen 
Verleiher können nur zur 
Sprache gebracht werden, 
wenn sie zuvor schriftlich 
heim Vorsitzenden einge¬ 
reicht sind. Die Verleiher 
sind umgekehrt verpflichtet, 
wenn sie während der Ta¬ 
gung irgend welche Ab 
Schlüsse tätigen. 1000 M an 
die Vereinskasse zu zahlen 
tedenfalls ist diese letzte 
Bestimmung außerordentlich 
riginell. Man muß ahwar- 
en. wie sie sich praktisch 
’iswirken wird. 

* 

Des Blumen vunder. 

im Piccadilly zeigten 
die Badischen Amimwerke 
>hrt» Film* vom Blumen- 

* imder, ein wissenschaft¬ 
liches Werk, das in erster 
1 nie das Entstehen der ver¬ 
schiedensten Pflanzen zeigt. 

ist naturgemäß, daß der- 
artige Bilder in fünfaktiger 

* *nge auf ein Laienpublikuni 

de starke Wirkung 
*' »en. die derartige hochwertige Ar¬ 
beiten verdienen. Jedenfalls sei festge- 
jteilt, daß hier ein Kulturwerk ersten 
“* v ’ges vollendet ist, daß sich nur in der 
gen Fassung nicht zur Vorführung 
,m • heaterspielplan eignet. Man ver- 
gerade hier die unterstützende 
Wirkung des Wortes oder möchte für 
1 heatergebrauch erhebliche Kiir- 
sehen. Die Aufnahmen selbst 
i e, H en hohe Vollendung. Sie sind zum 

* *** unter monatelangen Schwierig- 
*it»*n hergestellt und erstrecken sich 


insgesamt über einen Zeitraum von vier 
Jahren. Welche Mühe in dem außer 
ordentlich wertvollen Werk steckt, kann 
daraus ersehen werden, daß einzelne 
dieser Aufnahmen dadurch entstanden 


sind, daß man monate ang Tag und Nacht 
alle zehn oder zwanzig Minuten eine 
Finzelaulnahme gemacht hat. Das Publi¬ 
kum erkannte diese überragende Lei¬ 
stung auch in ieder Beziehung an und 
bereitete dem Film eine liebevolle Auf¬ 
nahme. Über die Tarzeinlagen, die von 
der Unterrichtsfilmgesellschaft stammen, 
kann man verschiedener Meinung sein. 
Aber sie spielen ja. am Gesamtwerk ge¬ 
messen, keine Rolle Der deutsche Film 
ist jedenfalls durch dieses „Blumen¬ 
wunder” um ein wertvolles Stück reicher 


Pressetee der Deutig. 

Im Adlon gab der Vorstand der Deulig 
der Berliner Presse einige Erklärungen 
über die Picdukhon des k >m t m* nden 
Jahres Generaldirektor Grieving begrüßt* 
die Anwesenden und wies 
auf die Zusammenhänge hm. 
die nun einmal zwischen 
Film und Presse bestehen. 
Direktor Melamerson refe¬ 
rierte dann über das Pro¬ 
gramm. Er führte eingangs 
aus. daß es wesentliche 
Aufgabe eines Konzerns 
sei, sich in irgendeiner 
Form Ware zu sichern, die 
es mit der amerikanischen 
Spitzen Produktion aufnehmen 
könne Aus dem Grunde hat 
die Deulig eine Kombination 
mit führende i französischen 
Gruppen get offen. So hat 
sie sich eine Reihe von 
Filmen mi. Nicolai Colin, 
den die dei Bebe Presse den 
Pallenherg des Films genannt 
und den sie m.t Janning» 
und Lou Chaney in eine 
Reihe stellt, und eben*o mit 
Mosioukin erworben. der 
heute bereits zu den beheb- 
testen Darstellern zählt 
Unter dieser Filmen muß 
% or allen Dingen der „Kurier 
des Zaren“ genannt werden, 
der bereits v jr zwei Jahren 
vom W'esti Konsortium he 
gon r .4 wurde. Er lehnt sich 
an den bekannten Roman 
von Jules Verne an und 
durfte voraussichtlich zu 
einem größt n internatio¬ 
nalen Erfolg werden Wie 
hoch das Werk auch außer¬ 
halb Deutschlands einge¬ 
schätzt wird, geht daraus 
hervor, daß Herr Laemle die Rechte für 
England und Amerika erwarb. 

Danr bereitet die Deulig ein Manu¬ 
skript von Hans Behrendt, dem Dreh¬ 
buch-Verfasser von Fride-icus Rex. vor. 
das nach einem Roman ..Des großen 
König» Adiutant“ von A. E. Brachvogel 
verfaßt ist. Der Held diese» Romane» 
und demgemäß auch des Film» ist der 
berühmte Steuben. der Adiutant Fried¬ 
richs des Großen, der in Deutschland im 
Siebenjährigen Kriege im Rußland Katha¬ 
rinas. in Frankreich unter Lafavette und 



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Seite 20 


&!nrfnatO0tapfy 


Nummer 903 


schließlich im amerikanischen Be¬ 
freiungskriege unter George Washington 
eine große Rolle spielte. Es ist ein gro- 
lier Film. der nicht nur in Europa, son¬ 
dern auch in Amerika interessieren wird 

Es sei noch erwähnt, daß von der 
Firma Pathe der Film ..Les Miserables“ 
erworben worden ist. Das Thema ist 
schon häufig behandelt, hat auch in 
Deutschland unter dem Titel ..Menschen 
unter Menschen“ großen Erfolg gehabt. 
Es ist anzunehmen, daß auch die neue 
Fassung großes Aufsehen erregen wird. 
Selbstverständlich sind das nur Aus¬ 
schnitte. Das Programm wird nach ver¬ 
schiedenen Richtungen hin noch vervoll¬ 
ständigt. Es scheint aber bereits letzt, 
daß der Deulig-Konzern im nächsten 
Jahre unter allen Umständen mit an der 
Spitze marschieren wird. 

* 

Erich Pommers Rückkehr. 

Erich Pommer ist auf der Ülympic 
unterwegs nach Europa. Er hat eine 
Reihe von Verträgen getätigt, über die 
schon in den nächsten Tagen näheres 
mitzuteilen sein wird. Wir hoffen, be¬ 
reits im ..Film-Echo“ am Montag unseren 
Berliner Lesern näheres sagen zu können. 

+ 

Die Wüste am Meer. 

Der kurischen Nehrung ist dieser Rex- 
hilni der Ufa-Kulturahteiiung gewidmet. 
Der Film vermittelt eindrucksvoll«» Bil¬ 
der der Landschaft und Jer Tierwelt der 


dem Flugsand durch Anpflanzung des 
S randhafers abgerungenen Landstriche 
Gute Aufnahmen der vegetationsvermch- 
ti-nden Wanderdünen 

Sehr gut gelungen und interessant die 
Aufnahmen von der auf der Kurischen 
Nihrung liegenden Vogelwarte Rositten, 
die der Wissenschaft durch die Er¬ 
forschung des Vogelfluges wertvolle 
D enstc leistet Der schnellste Flieger 
i?. der Star, der mit 74 Kilometer Stun- 
d.*ngeschw indtgkeit die polizeilich er- 
Lubte Geschwindigkeitsgrenze einiger¬ 
maßen überschreitet bzw. überfliegt. 

Besonders fesselnd die Bilder von der 
edlen Falknerei, der Professor Thiene¬ 
mann, der Leiter der Vogelwarte, sehr 
zugetan ist. Eine harte und mühevolle 
Arbeit, die Abrichtung des Falken, die¬ 
ses wilden und blutgierigen Räubers. 

Haffmücken. Störche Möwen, Fiche 
beleben den unter der Regie von Ludwig 
Sochaczewer gedrehten Film der ein 
wertvoller Beitrag zur Naturkunde 
unserer deutschen Heimat ist. 

* 

Vorführungen in einem Lichtspieltheater 
sind keine theatralischen Vorstellungen. 

Vielfach wird angenommen, daß Vor¬ 
stellungen eines Lichtspieltheaters zu 
den theatralischen Vorstellungen zu rech¬ 
nen seien. Dieser Ansicht sind nicht nur 
Laien, sondern auch Juristen. Diese 
Auffassung ist aber irrig, wie der höchste 
preußische Strafgerichtshof vor einiger 
'eit angenommen hat. Das Kammer¬ 


gericht führte u. a. aus: Gehe man auf 
das Wesen des Kinematographen ein. so 
ergebe sich, daß dieser zur Grundlage 
eine große Anzahl von photographischen, 
in möglichst kurzer Zeitfolge aufgenom¬ 
menen Abbildungen von Personen oder 
Gegenständen habe, die Bilder seien 
während der Bewegung dieser Personen 
oder Gegenstände zustande gekommen 
und gewähren, sobald sie in derselben 
raschen Aufeinanderfolge, wie sie auf¬ 
genommen seien, dem Beschauer vorge- 
fuhrt werden, den Eindruck, als ob sich 
die abgebildeten Personen i»der Gegen 
stände bewegen; daher rühre auch du* 
Bezeichnung „lebende Photographien 
bei welchen neben dem Gegenstände der 
bildlichen Darstellungen, die nur der. 
Schein der Bewegung von Menschen oder 
Gegenständen erwecken, auch die hoher* 
oder geringere Vollendung der techm 
sehen Leistung als Objekt der Vorführur 
gelten kenne 

* 

Film und Wissenschaft. 

^ie andere Hochschulen, schenkt auc 
die Münchener Universität und d 
dort gepflegte Wissenschaft dem Fil 
ih-e Aufmerksamkeit So wurde kur 
lieh von ihrer StaatswirtschaftFch* 
Fakultät eine Dissertation mit dem 1 bet 
..Sozialökonomische Untersuchungen j 
Filmwirtschaft mit besonderer Ben; 
sichtigung des Münchener Filrogewerh 
(Verfasser: Referendar und Dip! 

Volkswirt Hans Lausser) angenonime 


Der Kampf um den Exportkredit 


T^\er neue Finanzminister hat sein Steuerprogramm entwickelt, 
h"' Man hat nicht große Überraschungen erwartet wenn auch 
große Hoffnungen auf seine programmatischer Erklärungen ge¬ 
setzt wurden \ orerst ist eine Reihe von guten Ideen ent¬ 
wickelt worden die man aber trst in die Tat umgesetzt sehen 
n»tß F.s ond Worte wie ..Steuererleichterungen“, „Schonzeit 
der Wirtschaft“ gefallen, sehr gut und sehr schön; nur haben 
wir diese W'orte schon allzu häufig gehört, so daß wir nicht 
mehr naiv genug sind, uni uns sofort optimistisch nun in einen 
freudigen Glauben zu versetzen. Daß die Wirtschaft eine 
Schonzeit haben muß. war für den Wirtschafts- und Handels- 
Politiker nicht allzu schwer zu erkennen Daß sie nun in die 
Tat umgesetzt werden soll, ist an sich erfreulich, es fragt sich 
nur, wie man die Wirtschaft während dieser Erholungspause 
behandeln will. 

Es sind unzählige Besprechungen geführt worden, deren Re¬ 
sultat großzügige Kredithilfe sein soll. Herauskristallisiert hat 
sich aus ihnen erst eine Krediterleichterung für die Landwirt¬ 
schaft und dann die sogenannte Kredtthilfe für den Export. In 
allen exportfähigen Industriezweigen hat man sich nun sofort 
überlegt, wie man dieser Hilfe teilhaftig werden konnte. Bei 
der Filmindustrie scheint es so. als ob man sie nicht als export¬ 
kreditwürdig ansehen will Wir haben hei allen möglichen Ge¬ 
legenheiten von den maßgebenden Stellen versichern hören, 
welches hohe Kulturgut der deutsche Film darstelle und daß 
er dazu berufen sei. wirksamste Propaganda für Deutschland im 
Auslande zu schaffen. Der deutsche Film wurde sogar nicht 
allzu selten ein völkerverbindendes Kunstwerk genannt. Nach 
all diesen offiziellen und offiziösen Versicherungen wäre man 
an sich zu der Annahme berechtigt, daß der Exportkredit auch 
für die Firmen der Filmindustrie nutzbar gemacht werden 
würde. Die ersten Versuche nach dieser Hinsicht haben aber 
eine große Enttäuschung ergehen. Alle Gegengründe, die wir 
kürzlich in unseren Ausführungen über die Kreditwürdigkeit 
der deutschen Filmindustrie gemacht haben, werden jetzt wieder 
in den Vordergrund gerückt und dazu benutzt, zunächst ein¬ 
mal die Exportkreditforderungen der Filmindustrie auf die lange 
Bank zu schieben Es ist nur in ganz vereinzelten Fällen bis¬ 
her gefunden, unverbindliche Zusagen für — die Möglichkeit 
einer Gewährung einer Exportbeihilfe zu erhalten. Dies ist 
ober auch das einzige positive Resultat aller bisherigen Be¬ 
sprechungen; wann nun aus der Möglichkeit etwas Tatsäch¬ 
liches wird, ist eine sehr offene Frage. Die Filmindustrie ist. 
wie alle statistischen Untersuchungen ergeben haben, eine 
Industrie von wirtschaftspolitischer Bedeutung geworden, ohne 
daß es ihr gelungen ist, vom Reichswirtschaftsministeriom und 
Reichsßnanzministerium ernst genommen zu werden. Bei ge¬ 
legentlichen Unterredungen mit den maßgebenden Referenten 


dieser beiden Reichsbehorden begegnet man immer noch 
kuriosen Ansichten über den deutschen Film und die ‘ 
industrie seihst. Mehr als Versprechungen, die Lage «ringe 1 
prüfen zu wollen, ist bisher selten zu erhalten gewesen P 
Bild wiederholt sich jetzt, sobald nur irgendwie die Frage 
Exportkrediten für die Filmindustrie aufgeworfen wird. 1 
genug wird in versteckten Andeutungen von der Uns** 1 iä* 
der gesamten Industrie gesprochen, einze'ne Fälle erwehr n « 
hieraus das Resultat für die gesamte Industrie gezogv > ' 
gibt in anderen Industriezweigen kein Beispiel für die 1 
Innigkeit, mit der über die Filmindustrie gesprochen 
Welche mühselige Arbeit notwendig war und noch ist. 
einigermaßen aufklärend zu wirken, davon kann die S 
organisati« n ein Lied singen. Aber noch hat der K.* 
die Exportkredite erst begonnen und wird mit allem cf1 
druck geführt werden. Die Filmindustrie hat Fingt 
schöne W'orte und Loheshymnen über sich ergehen lass* 
lieh muß sie jetzt Taten sehen. 

Fline andere alte Frage, über die eben.alls häufig g«; + 

schrieben wurde, w ird letzt wiederum akut, nämlich ' er ‘ 

triebsorganisation der Filmindustrie im AusFtnde”- W rho 
ist schon der Versuch gemacht wordtn, auch von « 
Fachzeitschriften, in irgendeiner Forr* ein Ve r trieF** u 1 
Auslande zu errichten oder doch einem solchen hiltn 
Seite zu stehen An der Konkurrenzfurcht und dom r1 * uf 
renzneid sind diese Versuche gescheitert. Die greß* 
konzerne haben selbstverständlich sich ihre eigene 
Organisation geschaffen. Aber die große Mehrzahl * n ’ ^ 
leren Filmfirmen ist nicht dazu zu bewegen, einen gern* il, * J . g 
Auslandsv ertrieb zu organisieren. Man verläßt sich dar «ul, ^ 
es schon gelingen werde, allem das Auslandsge^ '•* . 

machen, sei es auch unter Zuhilfenahme der vielfaj- 
mittler und Zwischenhändler und der sogenannten aUN * Jilt ^ j, t 
Aufkäufer Man stöhnt höchstens über die Provision** 1 * ^ 
man zu zahlen hat und durch die sich das Ausland fü 

verteuert. Man fürchtet aber die Konkurrenz der andere^, 
sehr, um in Änderungen zu willigen, von denen d»*. 
renzfirma auch Nutzen ziehen könnte. Dieser Slandpun 
nach wie vor heihehalten, trotzdem häufig genug c,r jf e \*rr 
wird, daß eine Vertriebsorganisation eine schöne * , v 
— wenn die Konkurrenz nicht wäre Hoffentlich " ^ tX 
unter dem Zwang der letzigen wirtschaftlichen N° tu 

die Änderung endlich durchzuführen und eine Ortf»** ^,rk* 
schaffen, die exporterleichternd für die mittleren Firme \«f* 
Es ist nicht allzu schwer, die Grundlinien einer so c * ^ 
triebsorganisation aufzustellen und sie in die rr *** 
setzen. Es muß auch hier endlich einmal gehandv 


Nummer 993 


ftmtmatogropt) 


Seite 21 


•&**& 6 er Ißer 





L J err Kduard Schneiders Frben (Frau 
■ * Mida verm Schneider und Sohn) sind 
am 31. Dezember 1926 aus der Firma 
Berthold & Schneider. Apollo-L;chtspiele. 
Aue i. Krzgeb ausgeschieder. Der 
alleinige Besitzer der Apollo-Lichtspiele 
ist nunmehr Herr Mas Herthold in Aue 
im Erzgebirge 


I Ve Continental-Film-A.-G.. Be rin. hat 
mit den Aufnahmen zu ihrem /^ei¬ 
ten deutschen Großfilm „Trude, die Sech¬ 
zehnjährige soeben begannen Das Ma¬ 
nuskript schrieb Herr Dr. Joh. Brandt 
und Herr Conrad W iene. Letzerer führt 
auch die Regie. Darstellemamcn wie: 
Olga Tschechows, Adele Sandrock. Mas 
Lands, Henry Bender, Albert Faulig. 
Jack Trevor und Annie Ondra lassen er¬ 
kennen. daß die Contag keine Kosten 
gescheut hat. um eine hervorragende Be¬ 
setzung zu gewinnen Der Film durfte 
gegen Ende Marz vorfuhrungsbereit sein. 


I \er Polizeipräsident von Nürnberg. 

Herr Garreiv hat es für n<»tig gehal- 
en. den Film „Freies Volk für seinen 
Befehlsbereich zu verbieten. Er hat sich 
Limit indirekten Widerspruch mit der 
«tchszefisurstelle gesetzt, bei der. wie 
ekannt. der Film ohne Schnitt und un¬ 
beanstandet seinerzeit reichszensiert 
orden ist. Auf die daraufhin eingelei¬ 
te Beschwerde hat der Bayerische 
indtag einen Ausschuß mit der Unter¬ 
teilung des Falles betraut, der sich den 
I Im nochmals vorführen ließ und sofort 
d s Verbot aufgehoben hat. 


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er neue deutsche Großfilm der Koop 
Film Co. ist nun fertiggestellt und 
d dieser Tage der Zensur vorgelegt 
Koop rilm Co. hat eine großzügige 
> lairi? zu diesem Film gemacht und 
Blichen 1 heaterbesitzern Deutschlands 
v Serie von Szenenbildern aus dem 
m zugeschickt Das Interesse der 
* <terbe«itzer ist ungemein groß, wie 
dies a is den täglichen Anfragen er- 
Noch im Laufe dieses Monats wird 
K* Wacht am Khein der Presse vor- 
;hrt werden. 


*« Gorillabraut“ ist der Titel des 
neuen Dschungel-Films, den die 
n^ersai Pictures Corporation heraus- 
hr,n gt. Die Hauptrollen sind mit Nor- 
m -*nn Kerry und Patsy Ruth Miller be¬ 
eilt. 


(] Feindt wird mit ihrem Schulpferd 
r '**tor‘ m verschiedenen deutschen 
jjroljStädten persönlich vor der Vorstel- 
l j 1 * '^res erfolgreichen Films ..Die Zir- 
tt *Prinze*stB M aiiftreten. 


Einsendungen aus der Industrie. 

I \ e Primus-P.*!ast-G m. b. H teilt mit. 
* " daß sie die Lichtspiele Primus-Palast. 
Potsdamer Straße, von Mitte April d. J. 
ab wieder in eigene Regie übernimmt. Die 
I.ettung des Unternehmens hegt von 
diesem Termin an tn den Händen des 
Herrn Otto Schmidt. Das Zentralburo 
bef.ndet sich Fnednchstraße 220 (Hasen- 
Heide 474 473|. 



CAM. LH VOM HOLLA> 

«ptvh < ibv der Hauptroika m dem n«aci» Satianaüib 

Du itüaUi'S» 

V\is Rußland von gesiern und die Sow- 
■ " let-Republik stellt Jie Deuhgwoche in 
starken Kontrast-Bild ; *n gegenüber In 
zahlreichen Aufnahmen ziehen Ansichten 
von dem Krnnschatz der Romanows vor¬ 
über. deren Wert in die Hunderte von 
Millionen Goldmark geht (unter ihnen 
der berühmte „Schah von Persien ). 
Aktuelle Bilder von einer Heerschau der 
Roten Armee in Moskau beweisen, auf 
welcher vollendeten technischen Ausbil¬ 
dungsstufe die Armee Sowjet-Rußlands 
sich befindet. — Aufnahmen vom Karne¬ 
val in Nizza, sensationelle Entfesselungs¬ 
künste eines tollkühnen Piloten. Kar.ka- 
turen bekannter Filmstars, riesige Holz¬ 
fäller und winziger Liliputaner vervoll¬ 
ständigen die interessante Wochenüber¬ 
sicht. 


ln der am !9. d. M stattgefunder.en Mit- 

* gliederversammiung des Bundes Deut¬ 
scher Lehr- und Kuhurfilmhersteller e V 
machte Herr Dr. Kalbus im Rahmen einer 
reichhaltigen Tagesordnung Mitteilungen 
über den AAu»bau der Kulturfilmgemein- 
den der Ufa. Uber den ursprünglichen 
Rahmen der zunächst geplanten Sonntag¬ 
mittag-Vorführungen hinausgehend wird 
der Kulturfilm-Gemeinde in Berlin zu¬ 
nächst ein im W esten gelegenes Ufa- 
I heater lediglich für Kulturfilmv orfuh- 
rungen zur Verfügung gestellt Die Fr- 

■ ff nun g des Theaters ist für den Marz in 
Aussicht genommen Im Reiche werden 
sich die Kulturfilm-Gemeinden zunächst 
an die Ufa-1 heater anlehnen, so daß be¬ 
trächtliche Möglichkeiten für die Kuitur- 
tilmauswertung gegeben sind. Die Lei¬ 
tung der Kulturfilm-Gemeinden erklärt 
ausdrücklich, daß sie von vornherein 
nicht nur Ufa-Uulturfilme spielen, son¬ 
dern auch Kulturfilme der anoeren Mit¬ 
glieder des Bundes DeuHc ler Lehr- und 
Kuiturfilmhersteller e V. he ausbringen 
wird, soweit sich diese fur d*e geplanten 
Vorführungen eigner Die Mitgliederner- 
samcilung des Bundes beschloß darauf, 
die Kuiturfilm-Gemeinder bet ihrer 
Werbearbeit und bei ihrem Aufbau mit 
allen Kräften zu unterstützen. 

In einer Futraausgabc der Terra-Gau- 

* mont-W oche die soeben erschienen 
ist. wird der interessante Kampf um die 
Damen-W eltmeisterschaft «wischen Su- 
zanne Lenglen und Helen Will* gezeigt 

Uutch und die Banditen der Nacht" 
■ betitelt sic u der zweite bei der Panto- 
mim-f ilm A.-G. erschienen Hutcb-L tim. 
der seit kurzem in Berlin und im Reiche 
ir. zahlreichen Lichtspi «Itheatem zur 
Aufführung gelangt. Es handelt sich hier 
um einen Sensation*- und Abenteurer¬ 
film. der. mit dem beruhm*en Sensations- 
darsteller Charles Hutchison. genannt 
Hutch. in der Hauptrolle, eine starke 
von den kühnsten und waghals:gsten 
Bravourstücken sensatione len Einschlags, 
wie sie in dieser Art unve-gleichlicn da¬ 
stehen. erfüllte Handlung zur Grundlage 
hat. 

pin neuer Film mit Gur.nar Tolnaes. 

■ ^ dessen alter Ruhm curch den gro¬ 
ßen Publikumserfolg der neugedrehten 
..Lieblingsfrau des Maharadscha" »n 
neuem ölanz erstrahlt, wird demnächst 
seine deutsche Uraufführung haben. Dies¬ 
mal handelt es sich um das Svenska- 
Lustspie! „Ihre kleine Maie«tat“, in dem 
die Titelrolle durch einen entzückenden 
neuen schwedischen Filmstar. Margtta 
Alfven. verkörpert wird 



























Seile 22 


Ainemolootopfj 


Nummer 993 


38i»otm matt faritht 


„Die Eiserne Braut “ in der Provinz. 

I \ie National-Film-.V-C. erhielt folgende 
■ " Zuschrift: Erlaube mir Ihnen mitzu 
teilen, daß der Film „Die Eiserne Braut “ 
«in voller Erfo*^ für mich war. Trotz 
der schlechten Zeit, in solch einem klei¬ 
nen Provinzort. und der vielen Fast¬ 
nachtsvergnügen, habe ich ein gute* Ge¬ 
schäft gehabt Das Publikum war be¬ 
geistert, wie ich es noch nie erlebt habe 
Ich habe Besucher gehabt, welche diesen 
Film, zwei- sogar dreimal angesehen 
haben. Empfehle ledern Kollegen die¬ 
sen erstklassigen Film. Lichtbildtheater 
. Weltspiegel“, Balkenberg, Bez. Halle 

Interessante Reklame. 

^eit längerer Zeit bekommen die große 
k ’ reu Filmgesellschaften Europas und 
Amerikas dauernd merkwürdige Tele¬ 
gramme, welche nur aus drei W orten be¬ 
stehen: ,,Anta. Odeli. Uta’*. Wie aus dem 
Telegrammformular zu sehen ist, befindet 
sich der Absender in Moskau. Keiner 
konnte eine Erklärung für diese „Zauber¬ 
worte“ finden, kein Philologe sie deuten. 
Die Spannung, welche dieses Geheimnis 
umgab, steigerte sich mit jedem neu an- 
gekommenen Telegramm gewaltig. Jetzt 
endlich sind wir in der Lage, das Ge¬ 
heimnis zu lüften. Die Moskauer Firma 
„Ruß“ hat einen phantastischen Film 
..Aelita“ nach dem gleichnamigen Roman 
von A. Tolstoi hergestellt. Die Worte: 
„Anta, Odeli, Uta“ werden im Film, auch 
unverstanden, als Verständigungsversuche 
vom Mar* gedeutet, und geben den An¬ 
sporn zum Hug aut diesen unerforschten 
Planeten. Die Moskauer Firma .Ruß“ hat 
ihrerseits diese Worte zu einer geschieh, 
ten F'ilmpropaganda ausgenutzt, um alle 
ihre ausländischen Filinfreunde auf diesen 
neuen F'ilm ihrer Produktion aufmerksam 
zu machen. 


Was Frankfurt spielt. 

\I f ir nennen nachfolgend einige Filme, 
die in den letzten Wochen den 
Spielplan der größeren Frankfurter Thea¬ 
ter beherrschten und trotz der „schlech¬ 
ten Zeiten “ gute finanzielle Erfolge er¬ 
zielten: Buster Keaton als Matrose. — 
Der Mann im Sattel. — Das Mädchen mit 
der Protektion. — Wunder der Schöp¬ 
fung (Ufa). — Die letzten Tage von Pom- 
pe|i (National). — Die Schlange von 
Paris. — Der Herr ohne Wohnung 
(SaalburgJ. — Die Muhle von Sanssouci. 

— Die Lieblingsfrau des Maharadscha 
(Kammerlichtspiele and Neue Lichtb. . — 
Kosenkavalier. — Die Kleine vom Bum¬ 
mel. — Der schwarze Engel (Allemannia) 

— Der Ritt in die Sonne. — Grüß mir 
da* blonde Kind vom Rhein 


Neue Erstauiiührungitheater der Emelka. 

I \ ie Emelka hat ihren Theaterbesitz 
■ ' um ein dritte* großes F~rstauffuhrungs- 
lheater in Hamburg erweitert, die Kur¬ 
saal-Lichtspiele, die über 10UO Sitze um¬ 
fassen. Das neuerbaute Theater wurde 
erst am 1. Dezember eröffnet. Außer¬ 
dem hat die Emelka drei neue Theater in 
Kiel erworben mit zusammen 3000 Sitz¬ 
plätzen. Damit ist die Zahl der von der 
F.melka kontrollierten Theater auf 40 
gestiegen Der neueste Zuwachs beträgt 
also rund 10 Prozent. 


Die Nordisk erwirbt neue Theater in 
Kopenhagen. 

\l r ie aus Kopenhagen gemeldet wird. 
" hat die Nordisk. die bereits das 
I2lü Sitze fassende Kinopalat* und da* 
kleinere Kinografen in Kopenhagen be¬ 
sitzt. nunmehr auch die Aktienmajorität 
des 1500 haltenden „Palladium“ in die 
Hand bekommen. Dieser Erwerb erwie* 
sich für die Nordisk als notwendig, um 
die Möglichkeit zu haben, ihre eigene 
Produktion in Dänemark herauszubrin¬ 
gen. denn der am 4. Dezember vorigen 
Jahres im Kinopalais aufgesetzte Film 
In Banne der ewigen Stadt“ läuft noch 
heute bei ständig ausverkauftem Hause 
wnc wird sich voraussichtlich noch 
einige weitere Monate in gleicher Weise 
harten. Aus diesem Grunde konnte die 
Nordisk die neugedrehte „Lieblingsirau 
des Maharadscha“ bisher in Dänemark 
noch nicht zur Uraufführung bringen, 
denn ein dritte* Uraufführungstheater 
'. on Rang gibt e* in Kopenhagen nicht, 
bekanntlich hat die Nordisk seit Beginn 
d*^ diesjährigen Saison ihre Aufmerk¬ 
samkeit auch wieder dem deutschen 
F lmnwrkt zugewandt, und durch die 
Deutsch-Nordische Film-Union eine Reihe 
e'folgreicher Filme herausgebracht, wie 
s e andererseits eine Anzahl deutscher 
Filme für Skandinavien erworben hat 


Familie Schimek im Eia-Atelier. 

H udolf Dworsky, der Produktionsleiter 
der Aafa, hat soeben im Efa-Atelier 
am Zoo die Aufnahmen des Madclburg- 
films „Familie Schimek“ beginnen lassen. 
Nepomuk Zavadil. der jahrelang von der 
Buhne her das Publikum in Atem gehal¬ 
ten hat, findet für die Leinewand seinen 
Träger in Hermann Picha, der seine gro¬ 
teske Verbissenheit mit erschütternder 
Beweglichkeit auf diese Rolle überträgt. 
Alfred Halm führt die Regie, für die Pho¬ 
tographie hat die Aafa Carl Drews ver¬ 
pflichtet Das Darsteller-Ensemble nennt 
vielversprechende Namen: Xenia Desni. 
Olga iachechowa, Lydia Pot echinu. 
Margarete Kupfer verkörpern die führen¬ 
den Frauenrollen. Die Männlichkeit wird 
in ihren Spitzen von Pavanelli. Brause¬ 
wetter, Morgan, Dieterle, Diegelmann und 
Greiner vertreten. 


Harry Picl in der Lawine. 

E [*ine Sensation unfreiwilliger Art wider- 
A fuhr Harry Piel am Jungfrau-Grat in 
der Schweiz, wo er augenblicklich die 
Außenaufnahmen zu dem neuen Phoebus- 
Film „Der schwarze Pierrot“ dreht. Eine 
Lawine begrub ihn und seine Mitarbeiter 
unter sich. Erst nach längeren Rettungs¬ 
arbeiten konnten die wagemutigen 
Künstler aus dem Schnee befreit werden. 
Die Aufnahmen werden bereits wieder 
fortgesetzt. 

Der goldene Schmetterling. 

M ichael Kertesz wird als nächsten 
Phoebus-Sascha-Film ein Sujet in¬ 
szenieren, das „Der goldene Schmetter¬ 
ling“ betitelt ist. Lily Damita, deren 
letzter Film „Fiaker Nr. 13“ seiner Ber¬ 
liner Uraufführung entgegensieht, wird 
auch hier wieder die weibliche Haupt¬ 
rolle spielen. Paul Lern begibt sich die¬ 
ser Tage in seiner Eigenschaft als Film¬ 
baumeister mit dem Regisseur selbst nach 
London und Paris, um sich über geeig¬ 
nete Motive für die Außenaufnahmen zu 
unterrichten. 


Erweiterung des Süddeutschen Film¬ 
kopierwerks Geyer G. m. b. H. 

|\ie Emelka hat die Leistungsfähigkeit 
■ " ihres Kopi.-rwerkesSuodeutsches Film 
kopierwerk Geyer G. m. b. H. durch Er¬ 
weiterungsbauten von 130U00 Meter mo 
natlich auf 250 00U Meter gesteigert, und 
diese Gelegeiheit benutzt, de« Filmfach¬ 
presse das Werk in eingehender Füh 
rung zu zeigen. Die Emelka ist heute 
die alleinige Gesellschaftern, der ur¬ 
sprünglich von Karl Gever als Tochter 
gesellschaft seines Berliner Werkes ge 
gründeten Anstalt, die nach neunmonati 
gern Bestehen am 1. Mai 1921 mit de: 
Süddeutschen Kopierwerken verschmoi 
zen wurde, wobei die Emelka dam.!' 
bereits die Hälfte der Anteile erwart« 
Seit völliger Übernahme auf die FmclW 
ist der frühere Prokurist, Herr WilhG 
Heydecke, alleiniger Geschäftsführer. D. 
Werk ist wohl die größte und leistung 
fähigste Anlage Suddeutschlands u 
wird nach der in Aussicht genomm.iu 
Anschaffung einiger weite* er automu 
scher Maschinen überhaupt den mode: 
sten Anlagen gleichkomraer. Beim Al 
Schluß des Jahres 1925 waren n 
8 Millionen Meter Fernkopien seit d. 
Gründung der Firma hergestellt 
Million Meter Negative entwich 
Heule werden 40 Arbeiter und A 
stellte beschäftigt. 

Eine Volkcrbundsitzuag im Filmatelier 

h j*ine Miniatursitzung des Volkerb 
+ tagte während der Aufnahme 
Mary-ricklord-F ilras „Die kleine Ar 
marie“, der demnächst in Deutsch 
durch die Ifa-Urdted-Artists zur l 
fuhrung gelangen wird. Dieser w 
zielle Völkerbund bestand aus 23 iu»>*' n 
Herrschaften, die zusammen mit ’ 
Pickford in dem Film auftreten uru 
desten* 15 verschiedenen Nationen • i1, 
gehören. Diese Nationen setzen sich /u 
rammen aus Australiern. Iren S«. l*°- 

Holländern. Deutschen und Fran. **•* 
während der Rest auf die Vck - l * n 
Staaten entfällt. Die ganze jugendlich', üc 
Seilschaft wurde m den Szenen di' m * 
verwendet, die in dem New-Yorker 
Side-Viertel spielen und sehr * 

das Treiben wilder Straßenrangen :n 
recht „schlagender* W'eise wiederge e 


f: 


Alte Weisheiten. 

ist entschieden leichte', den 
hinunter zu gehen als den* ob» _ 
äeder hinauf — eine alte Wei*«- 
.uft in den Bergen ist vie bess*» * , 

Is — unten. Eine zweite alte V 
>ementsp:echend wäre es also _ 

ten, einlach oben zu bleiben ^ 

iie Menschen sind nun einmal , 

lachen gern eine Schlittenfa - c g 

inten. Oft kehren sie nicht ^ 

ben zurück, sondern im Gegentei 
inken immer tiefer und tiefer n 
lic Lieb« vermochte di« h jA 

ommenen Existenzen. Mae 
)wen Moore, wieder zu w *** r * r , „cb*«* 
ichkeit zurückzuführen. Di«>^ n 
en W eg schildert der Film ..Da» ^ 

us dem Tanzlokal". der nac 
Erlichen, großen Erfolge be* d pn- 

- und lnteressenten*or!uhru n k ,* 

nus-Paiast jetzt seinen 
lerlin. Hamburg und zahlieic en 
itadten Deutschlands fortset-1 
















Seite 22 


SincmatograplJ 


Nummer <W3 


28iw*>n matt forithi 


..Die Eitern« Braut“ in der Provinz. 


Die Nordisk erwirbt neue Theater in 
Kopenhagen. 


Erweiterung de« Süddeutschen Film¬ 
kopierwerks Geyer G. «n. b. H. 


I \,e National E.Im-A -G. erhielt folgende «vopennagen. «opierwerH* uever u m. o. n. 

Zuschrift Erlaube mir Ihnen mitzu- \\ fre au * Kopenhagen gemeldet wird |\ie Kroclka hat die Leistungsfähigkeit 

teilen, dati der Film Die E iserne Braut“ * hat die Nordisk, die bereits das ■ " ihres Kopi .*rw er kes Süddeutsches Film - 


teilen, dafi der Film ..Die Eiserne Braut“ 
»m voller Erfolg tur mich war. Trotz 
der schlechten /eit, in solch einem klei¬ 
nen Provinzort. und der vielen F'ast- 
nachtsv ergnugen. habe ich ein gutes Ge¬ 
schäft gehabt Das Publikum war be¬ 
geistert. wie ich es noch nie erlebt habe 
Ich habe Besucher gehabt, welche diesen 
Eilm, zwei, sogar dreimal angesehen 
haben. Empfehle ledern Kollegen die- 
en erstklassigen Film. Lichtbildtheater 
NX eltspiegel**, Balkenberg, Bez. Halle 

Interessante Reklame 

^»:it längerer /eit bekommen die groUe- 
ren EilmgeselUchalten Europas und 
Amerikas dauernd merkwürdige Tele¬ 
gramme, welche nur aus drei NX orten be 
stehen. ,.Anta. Odeli, Uta“. NX le aus dem 
Telegrammformular zu sehen ist, befindet 
sich der Absender in Moskau. Keiner 
konnte eine Erklärung für diese „Zauber¬ 
worte“ finden, kein Philologe sie deuten. 
Die Spannung, welche dieses Geheimnis 
umgab, steigerte sich mit jedem neu an- 
gekommenen Telegramm gewaltig. Jetzt 
endlich sind wir in der Lage, das Ge¬ 
heimnis zu lüften. Die Moskauer Firma 
„Ruß“ hat einen phantastischen Ftlm 
„Aelitu“ nach dem gleichnamigen Roman 
von A. Tolstoi hergestellt. Die NX 1 orte: 
„Anta, Odeli, L ta‘ werdet» im Film, auch 
.inverstanden, als V erstanJtgungsv ersuche 
vom Mars gedeutet, und geben den An¬ 
sporn zum Flug aut diesen unerforschten 
Planeten. Die Moskauer Firma .Kuli“ hat 
ihrerseits diese NX orte zu einer geschieh- 
ten F'ilnipropaganda ausgenutzt, um alle 
ihre ausländischen Fihnfreunde auf diesen 
neuen Film ihrer Produktion aufmerksam 
zu machen. 

Was Frankfurt spielt. 

\l r »r nennen nachfolgend einige Filme, 
" die in den letzten Wochen den 
Spielplan der größeren frankfurter Thea¬ 
ter beherrschten und trotz der „schlech¬ 
ten /eiten“ gute finanzielle Friolge er¬ 
zielten: Buster Keaton als Matrose. — 
Der Mann im Sattel. — Das Mädchen mit 
der Protektion. — W under der Schöp¬ 
fung (Ufa). — Die letzten Tage von Pom¬ 
peji (National) — Die Schlange von 
Paris. — Der Herr ohne NXohnung 
(Saalburgj. — Die Muhle von Sanssouci. 

Die Lieblingsfrau des Maharadscha 
(Kammerlichtspiele and Neue Lichtb. . — 
Kosenkavalier. — Die Kleine vom Bum¬ 
mel. — Der schwarze Engel (Allemannia) 
— Der Ritt in die Sonne, — GruU mir 
das blonde Kind vom Rhein 

Neue Erstautfuhrungstheater der Emclka. 

1 \ >e Flmelka hat ihren Theaterbesitz 
* " um ein drittes großes E rstauffuhrungs- 
Theater in Efamburg erweitert, die Kur- 
saal-Lichtspiele, die über 10UU Sitze um¬ 
fassen. Das neuerbaute Theater wurde 
erst am 1. Dezember eröffnet. Außer 
dem hat die EÄmelka drei neue Theater in 
Kiel erworben mit zusammen 3000 Sitz¬ 
plätzen. Damit ist die Zahl der von der 
F'nielka konttollierien Theater auf 40 
gestiegen Der neueste Zuwachs beträgt 
aiso rund lü Prozent. 


12(0 Sitze fassende Kinopalats und das 
kleinere Kinografen in Kopenhagen be¬ 
st t; t, nunmehr auch die Aktienmuiorität 
de*. 1300 haltenden „Palladium“ in die 
Hand bekommen. Dieser Erwerb erwies 
sich für die Nordisk als notwendig, uni 
die Möglichkeit zu haben, ihre eigene 
Produktion in Dänemark herauszubrin¬ 
gen. denn der am 4 Dezember vorigen 
J; Eres im Kinopatais aufgesetzte Film 
In Banne der ewigen Stadt“ läuft noch 
heute bei ständig ausverkauften» Hause 
unc wird sich voraussichtlich noch 
e mge weitere Monate in gleicher NX ei>c 
halten. Aus diesem Grunde konnte die 
Nordisk die neugedrehte ..Lieblingsfrau 
ces Maharadscha“ bisher in Dänemark 
noch nicht zur Uraufführung bringen, 
denn ein drittes Urauffuhrungstheater 
on Rang gibt es in Kopenhagen nicht, 
iekanntlich hat die Nordisk seit Beginn 
Jet diesjährigen Saison ihre Aufmerk¬ 
samkeit auch wieder dem deutschen 
F lmm:*rkt s.ugewandt, and durch die 
Deutsch-Nordische F'ilm-Union eine Reihe 
e'folgreicher Filme herausgebracht, wie 
s e andererseits eine Anzahl deutscher 
Filme für Skandinavien erworben hat 

Familie Schimek im Ela-Atelier. 

R udolf Dworsky, der Produktionsleiter 
der Aafa, hat soeben »m EU-Atelier 
am Zoo die Aufnahmen des Madelburg¬ 
films „Familie Schimek“ beginnen lassen 
Nepomuk Zavadil, der jahrelang von der 
Buhne her das Publikum in Atem gehal¬ 
ten hat. findet für die Leinewand seinen 
Träger in Hermann Picha, der seine gro¬ 
teske Verbissenheit mit erschütternder 
Beweglichkeit auf diese Rolle ubertragt. 
Altred Halm fuhrt die Regie, für die Pho¬ 
tographie hzt die Aafa Carl Drews ver¬ 
pflichtet. Das Darsteller-Ensemble nennt 
vielversprechende Namen Xenia Desni. 
Olga Tschechow a, Lydia Pot echina. 
Margarete Kupfer verkörpern die führen¬ 
den Frauenrollen. Die Männlichkeit wird 
in ihren Spitzen von Pavanelh, Brause¬ 
wetter. Morgan, Dieterle, Diegelmann und 
Greiaer vertreten. 

Harry Picl in der Lawine. 

1^ine Sensation unfreiwilliger Art wider- 
fuhr Harry Piel am Jungfrau-Grat in 
der Schweiz, wo er augenblicklich die 
Außenaufnahmen zu dem neuen Phoebus- 
Film „Der schwarze Pierrot“ dreht. Eine 
Lawine begrub ihn und seine Mitarbeiter 
unter sich Erst nach längeren Kettungs¬ 
arbeiten konnten die wagemutigen 
Künstler aus dem Schnee befreit werden 
Die Aufnahmen werden bereits wieder 
fortgesetzt. 

Der goldene Schmetterling. 

M ichael Kertesz wird als nächsten 
Phoebus-Sascha-Film ein Sujet in¬ 
szenieren. das „Der goldene Schmetter¬ 
ling“ betitelt ist. Lily Damita, deren 
letzter Film „Fiaker Nr. 13“ seiner Ber 
ltner Uraufführung entgegensieht, wird 
auch hier wieder die weibliche Haupt¬ 
rolle spielen. Paul Lern begibt sich die¬ 
ser Tage in seiner Eigenschaft als F »In»- 
baumeister mit dem Regisseur selbst nach 
London und Paris, um sich über geeig¬ 
nete Motive für die Außenaufnahmen zu 
unterrichten. 


kopierwerk Geyer GmbH durch Er¬ 
weiterungsbauten von 130000 Meter mo¬ 
natlich aut 230 000 Meter gesteigert, und 
diese Gelege iheit benutzt, de» E ilmfach 
presse das Werk in eingehender Euh 
rung zu zeigen Die Emelka ist heute 
die alleinige Gesellschafterin der ur¬ 
sprünglich von Karl Geyer als Tochter 
Gesellschaft seines Berliner NXerkes ge 
gründeten Anstalt, die nach neunmonati 
gern Bestehen am 1. Mai 1921 mit d* 
Suddeutschen Kopierwerken vcrschm« 
zen wurde, wobei die E.melka dam 
bereits die Hälfte der Anteile erwut 
Seit völliger Übernahme auf die E nu ; 
ist der frühere Prokurist, Herr W ilh» 
Heydecke, alleiniger Geschäftsführer D 
NX erk ist wohl die größte und leistimg 
fähigste Anlage Suddeutschlands u 
wird nach der in Aussicht genommen« 
Anschaffung einiger weite*er autoina 
sch«*r Maschinen überhaupt der» mode 
sten Anlagen gleichkom*aer. Beim A 
schlull des Jahres 1925 waren r 
8 Millionen Meter FVmkop en seit 
Gründung der Firm., hergestelll 
** Million Meter Negative entwu 
Heute werden 40 ArE»eiter und A 
stellte beschäftigt. 

Eine Volkirbundsitzing im Fiimatei 

1 g*in« MimaturNitzung des V nikerb 
A tagte während der Aufnahme 
Mary-Picklofd-Films „Die kleine A 
man«", der demnächst in Deuts», 
durch die Ila-Ur.ited-Artists zur l 
fuhrung gelangen wird. Dieser 
zielle Volkerbund bestand aus 23 
Herrschaften, die zusammen mit 
Pickford in dem Film auftreten ur 
destens 15 verschiedenen Nation» 
gehören. Diese Nationen setzen 
sammen aus Australiern, Iren Sc 
Holländern. Deutschen und Fr 
während der Rest auf die V er» 
Staaten entfällt. Die ganze jugend 
Seilschaft wurde in den Szenen d 
verwendet, die in dem New-York. s '* 
Side-V iertel spielen und sehr 
das Treiben wilder Straßenrand 
recht ..schlagender' Weise wieJ 

Alte Weisheiten. 

ist entschieden leichte' 
hinunter zu gehen als den 
wiedet hinauf — eine alte Wei* 

Luft in den Bergen ist v»e bess» 
als — unten. Eine zweite alte 
Dementsprechend wäre es als»» - 
sten, einfach oben zu bleiben ^ 

die Menschen sind nun einmal ^.j, 
machen gern eine Schlittern nJtC h 

unten Oft kehren sie nicht w » ‘ ^ 

oben zurück, sondern im Gegen»» ^ 

sinken immer tiefer und tiefer %ff . 

die Liebe vermochte die b«»«^ ^ 

kommenen Existenzen. Mae * N T, n *ch* 
Owen Moore, wieder zu wart»- 
lichkeit zurückzuführen. Di«*- \ud«l 
ren NX eg schildert der Film 
aus dem Tanzlokal“. der n.»c • 
ehrlichen, großen Erfolge be» ü* pri- 

— und Interessenten ortuhr*” *•• ^ ,p 

mus-Palast jetzt seinen N u ** i ‘ 

Berlin, Hamburg und zahli«> ri ' n 

c.ü Ja r» . AI 






























LIGNOSEFILM’GM bh 


Die Lignose-Kino-Negative 

Die photographischen Eigenschaften eines Aufnahme- 
materials sind bei der Entscheidung über die Wahl eines 
solchen stets von ausschlaggebender Bedeutung, denn sie 
sind es, die die Qualität der Leistung, die mehr oder weni¬ 
ger vollkommene Beschaffenhcit des projizierten Bildes, 
bestimmen. Die nachfolgende Zusammenstellung gibt eine 
Übersicht über die Vorzüge, die in dieser Beziehung für 
die verschiedenen Lignose-Kino-Negative in Anspruch ge¬ 
nommen werden können. Sit zeigt im besonderen auch, 
w.e in der Reihe dieser Erzeugnisse für jeden gedachten 
Verwendungszweck ein geeignetes Aufnahmematcrial zur 
Verwendung steht. 

Es ist verhältnismäßig leicht, diese Eigenschaften festzu- 
stellen und nachzuprüfen. Anders ist es aber mit einiger 
anderen Eigenschaften, die ebenfalls unerläßliche Kenn* 
Zeichen Jh guten Aufnahme’naterials darstellen und in 
erster Linie die Sicherheit des Erfolges bestimmen. Wir 
nennen die wichtigsten: 

die zuverlässige Verarbeitung, die durch eine wirkungsvolle 
Kontrolle ergänzt wird. Sie verbürgt Genauigkeit des 
Schnitts, der Perforation, des Emulsi jnsbegusses, Schram- 
menfreiheit — 

eine ausreichende Gleichmäßigkeit der Emulsionen, insbe¬ 
sondere eine solche der Allgemeinempfindlichkeit — 
eine möglichst große Haltbarkeit , und zwar in bezug auf die 
Dauer der Verwendungsfähigkeit ebensowohl wie auf die 
Einwirkung extrem ungünstiger klimatischer Einflüsse: sie 



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ie LJ PP*f-Kino-N^at 1 y e bestehen, ja :Ut 

rlbTkl ^ Cn * ZUm T V l “ E*«en«cUften uner- 

der h rÄä *'*1 *™ ^, ,en , <lie * t * n d*8 wachsende Z*hl 

wie T eU T W ;|? n,ufKfr im Inland sowohl 

wie in den iropen und in Übersee. 

k^triTd ft 0 " mehr durchsetzenden Er- 

kenntms. daß auch be. der Kinoaufnahme die beste Lei¬ 
stung durch das besonders dem Zwecke angepaßt- Nega- 
,'vmatenal erzielt wird werden die Lignose-KWNegaU^e 
einer Normal- und drei Spezialemulsionen geliefert. 
1,# s Normal negativ ist 

das Lignose-Nega ti v „Original", 

die Spezialnegative 

das Lignose-Negativ „Ortbo“ 

das Lignose-Negativ „Ortho-Eztra“ 

das Lignose-Negativ „Pancbroma“. 

Weebl C ,!j! U t den ^ W,ch " u "«T n der drei letzten Negative 
pho»t±k W Ä nR * ^ßd'T Abstu f»nK'n den bei 
ntTK N PU ( r7 L * ch r U "**‘ üblichen gleichen, 
daß jn fj F’ J^ Ur mu ® ^“^ ei darauf hingewiesen werden, 
»eit." j-** J c notw . end >*' n Verkürzung der Belichtungs- 
Au£h AeSe SP ” l ne *o' VC far d,< ‘ kinematograph.srive 
d* ÄT Cln h n0ch « röfc r« Bedürfnis darstclkn als fül 


NVa* ist im einzelnen über die verschiedenen 
Lignose-Negativ? zu sagen ? 

Das Lignose-Negativ „Original": 

Zu *1*1 *Tf* <* k Normalnegativ, eignet 

Inn i'T k N J t S T, der! , fÜr d ' e Atc I ,er *rbeit. für 

Innenaufnahme!, und für Aktualitäten. Es vereint die dazu 

notigen Eigenschaften der besten Durchrechnung. Ab- 
stufung in den Lichtem wie in den Schatten und der Weich- 
h«t in der denkbar besten Form. 

Lhe Allgemcinempfmdlichkeit ist 16-17* Schoner - 

Die Haltbarkeit ist praktisch unbegrenzt. I'/*—2 Jahre 
aJte hjr.ulstonen liefern noch vollständig kla re Negative 

Das Lignose-Negativ „Ortbo“: 

g-fednegat, von gesteigerter Gelb- und Grünemp- 
fwdlichkeu, ist dieses Material .deal geeignet für Außen- 

wSt-, Ar ^'" n - *? dene n auf eine tongetreue 

cn r d Th Rab U « c,ben .. un d grüßen Farben und eine 

gute Durcbz^hnung m die^ Wert gelegt wird. Die 

Arbeit mit Gelbfiltern wird bei diesem Negative ebenso 
wte bo d em Negative „Ortho-Extra" wesentlich erlocntert 
bau. UU-Gelbfilter Nr. I (bell) nur d* 

tJl & che ’ H Nr , f 2 nur ^ 2'U fache, bei Nr 3 

(stark) nur die 3facbe Bebchtungszeit erforderlich ist. 
~~ c Allgemetnemp)tndliclikei / ist 17-18° Sc Keiner - 430 H &D 
Lhe Haltbarkeit .st auch unter ungünstigen klimatischen 


Das Lifnoi 

Ein Spezialri 
testeigerten < 
Hcftiv M Of 
Nachtaufna h 
haupt für die 
Die Allgemn- 
Die Haltbarb, 
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Das Lignose 

Dieses Spezial 
licbkett für di 
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solche aussed 
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Schmeizwerkf 
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Die Lignose-Kino-Negative 

Die photographischen Eigenschaften eines Au fr .ahme - 
materials sind bei der Entscheidung über die Wahl eines 
solchen stets von ausschlaggebender Bedeutung, denn sie 
sind es. die die Qualität der Leistung, die mehr oder weni¬ 
ger vollkommene Beschaffenheit des projizierten Bildes, 
bestimmen. Die nachfolgende Zusammenstellung gibt eine 
Übersicht über die Vorzüge, die in dieser Beziehung für 
die verschiedenen Lignose-Kino-Negative in Anspruch ge¬ 
nommen werden können. Sic zeigt im besonderen auch, 
w e in der Reihe dieser Erzeugnisse für jeden gedachten 
Verwendungszweck ein geeignetes Aufnahmematerial zur 
Verwendung steht. 

Es ist verhältnismäßig leicht, diese Eigenschaften festzu¬ 
stellen und nachzuprüfen. Anders ist es aber mit einigen 
anderen Eigenschaften , die ebenfalls unerläßliche Kenn¬ 
zeichen dfcs guten Aufnahmernatenals darstellen und in 
erster Linie die Sicherheit des Erfolges bestimmen. Wir 
nennen die wichtigsten: 

die zuverlässige Verarbeitung . die durch eint wirkungsvolle 
Kontrolle ergänzt wird. Sie verbürgt Genauigkeit des 
Schnitts, der Perforation, des Emulsion sbegusses, Schram¬ 
menfreiheit — 

eine ausreichende GIeichmäßigkeit der Emulsionen, insbe¬ 
sondere eine solche der Allgemeinempfindlichkeit — 
eine möglichst große Haltbarkeit , und zwar in bezug auf die 
Dauer der Verwendungsfähigkeit ebensowohl wie auf die 
Einwirkung extrem ungünstiger klimatischer Einflüsse: sie 


I B E R L I N • N W • 4 0 


1 





ORIGINAL 

ORTHO 

ORTHO- 

EXTRA 

RMKHROMA 

















































M » Q M 


Enfwicklungsrezepte und Verarbeitungs- 
Vorschriften für die Lignose - Negative 

Für die Verarbeitung unserer sämtlichen Negative emp¬ 
fehlen wir folgendes Rezept: 

1000 ccm Wasser 

3 g Metol 

6 g Hydrochinon 
40 g Sulfit 
30 g Pottasche 
2 g Bromkali. 

Für die Verarbeitung der sämtlichen Lignose-Negative und 
-Positive gleichmäßig geeignet ist das Folgende: 

1000 ccm Wasser 
I g MeioJ 

4 g Hydrochinon 
45 g SulFt 

25 g Pottasche 
I g Bromkali 
I g Kaliummctabisidfit 
0,5 g Zitronensäure. 

Die Temperatur dieser Entwickler sol’ 18—20° C sein. 

Ebensogut lassen sich für alle Lignose-Negative auch die 
anderen gebräuchlichen Entwicklerrezepte verwenden. 

Bei dem Lignose-Negativ „Or/Ao“ und.. Ortho-Extra “ ist in¬ 
folge der hohen Gelbempfindlichkeit auch im roten Dunk* I- 
kammerlicht vorsichtig zu verfahren, da sonst durch das 
Licht eine IcichteVerschleierung hervorirerufen werden kann 


I B E R L I N N W 


5 




Die 




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LIGNOSCFI L M • G 


Das Lignose-Negativ . JPanchroma “ darf infolge der ausge¬ 
zeichneten Empfindlichkeit für da* gesamte Spcktralbe- 
reich nur im völligen Dunkel verarbeitet werden. Um 4ie 
Entwicklung verfolgen zu können, kann ein DesensibJi- 
sator verwendet werden. Wir empfehlen hierzu das Pi- 
nakryptol-Grün der Höchster Farbwerke, und zwar ent¬ 
weder in Form eines Vorbades vor der Entwicklung I: >000 
oder indem man das Pinakryptol-Grün in dieser Konzen¬ 
tration dem Entwickler zusetzt. Di** Behandlung in dem 
Vorbade ebenso wie die Einwirkung des mit dem Entwick¬ 
ler zusammen gelösten Desensibilisators im Dunkeln hat 
eine Minute zu dauern; die weitere Entwicklung kann dann 
ohne weiteres bei dunkelrotem oder grünem Lichte er¬ 
folgen. Zur Entfernung der unter Umstanden störenden 
Auffärbung des Films durch das Pinakryptol-Grün emp¬ 
fehlen wir ein kurzes Bad nach dem Ausfixieren und 
Abspülen und vor dem endgültigen Wässern in einer 
0.2% igen Salzsäure oder 5%igen Essigsäure. 

Für den Gebrauch in den Tropen empfehlen wir zur 
I »xierungein Bad zu verwenden, welches die Gelatine des 
Films härtet und gegen die Einflüsse der hohen Tempera¬ 
turen während des Wässems unempfindlich macht. Elin 
von uns erprobtes Rezept dafür ist; 

250 g Natriumthiosulfat 
50 g Bisulfitlauge 
900 g Wasser 

100 g Formalinlösung (40%ige des Handels). 


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ORIGINAL 

ORTHO 

ORTHO- 

EXTRA 














































Nummer 993 


Rincmaiograpfj 


Seite 27 




Kombinationsverfahren — ein neuer Weg 


Ab und zu gelangt irgendeine Notiz in die Tagespreise 
** von den sündhaft hohen Gagen, die der oder jener 
sündhaft schöne Filmstar weiblichen Geschlechtes «»der 
auch ein die Jungniadchenaugcn betörender männ¬ 
licher Prominenter einnimmt; hin und wieder liest man 
von den fabelhaften Summen, die ein GroÜ-Film ver¬ 
schlingt; wenn dann Herr Puhlikus ein volles Kinotheater 
sieht, so nickt er altklug und sieht all das schöne Geld, 
das hier eingeht, in dem unersättlichen Magen der Film¬ 
industrie verschwinden. Nur gut, daß die viel umstrittene 
Lustbarkeitssteuer zunächst abgezogen wird und sich mit 
ihr der Film nicht auch noch mästen kann „Gemach. Herr 
Publikus* Wissen Sie denn, wie viel von dem. was vorne 
an der Kasse eingeht, die Filmindustrie, d h die den Film 
erzeugenden und vertreibenden Kreise erhalten? Sicher 
schätzen Sie daneben, und zwar zu hoch ’ Wir wissen es 
besser: ein Fünftel, und wenn es hoch kommt, ein Vier¬ 
tel von dem durch die Kinotheaterkassen umgesetzten 
Betrag verbleibt dem Film; davon muß das Negativ her 
gestellt, die Kopie gefertigt und vertrieben, die Rek! «ne. 
soweit sie auf den Verleih entfällt, bezahlt werden 
Vier Fünftel bis drei Viertel aber sind für die andern 
Theaterkosten aufzuwenden, dienen dazu, das Anlage 
kapital des Theaters zu verzinsen und zu amortisieren das 


Personal iia Theater zu löhnen, die beträchtlichen Kosten 
für den elektrischen Strom inner und draußen zu zahlen 
und wandern in den Gemeindesäckel in Form der Steuer 
Lin Viertel d«*s Gesamtumsatzes und keinesfalls mehr, 
wenn wir in Bausch und Bogen du Rechnung über alle 
Theater aufmachen. vom lichtumtluleten Uraufführung' 
theater bis /lim Kleinstadt- oder 'orortkino, steht für 
den Film als solchen zur V erlüg mg. und den Rest ver 
schlingen die fiimfremden andern, nur !eider so notwen¬ 
digen Mitesser. Mit diesem Viertel miß aber die Film 
industre rieht rur ihre Anlagen, wie Aufnahmehallen und 
Kopieranstalten, verzinsen und amoitisieren. nicht nur dt n 
großen Ftat persönlicher Ausgaben bestreiten, nicht nur 
die Mergen des verbrauchten Films i nd der Chemikalien 
beschaffen, sie muß auch die Bauten herstellen, die der 
Zuschauer sr-iter vielleicht vier, fürf und wenn es hoch 
kt mmt, zwanzig Sekunden lang sieht und nach kurzer 
Zeit bei den» rasenden Tempo, in den sich die verschie 
denen Szenen folgen, wieder vergessen hat. An Chemi¬ 
kalien und Filmen können wir nicht allzuviel einsparen, 
wenn die Bildet möglichst gut sein sollen, und d»e persön¬ 
lichen Ausgaben werden sich — vielte cht abgesehen von 
einigen Höchstziffern , nicht vermeiden lassen, sie wei- 











Seite 28 


ftinematograpft 


Nummer 993 


den wohl im Gegenteil eher das Streben zeigen anzu¬ 
ziehen. Aber an einer Stelle wird und muß es mög¬ 
lich werden, wirtschaftlicher zu arbeiten, shne in der 
Güte des Bildes zu sinken, und dies sinj ^dit Bauten 
Nicht als ob wir auf sie verzichten und wieder zu den 
weit zurückliegenden Zeiten eines anspruchsloseren Kino¬ 
geschmackes zurückkehren wollten; aber wir müssen ler¬ 
nen. uns gewisser technischer Hilfsmittel zu bedienen, mit 
Kleinem Großes zu leisten, und müssen dinach streben, 
diese Hilfsmittel weiter auszugestalten, denn wir befinden 
uns hier ja noch am Ausgangspunkt einer neuen Be¬ 
wegung. Wir meinen hier die Kombinationsbilder. 

Der den verschiedenen Komoinationsverfahren zugrunde 
liegende Gedanke ist der. nur einen bestimmten, möglichst 
kleinen Bruchteil des für die Spielszene erforderlichen 
Hintergrundes in natürlicher Größe aufzubauen, den Rest 
abe** durch kleine und darum wesentlich billigere körper¬ 
liche oder bildliche Modelle darzustellen und beide Teile 
photographisch so zu vereinigen, daß im Projektionsbild 
die Trennungslinie zwischen beiden Teilen wieder rein 
geometrisch noch hinsichtlich der Beleuchtung wahr¬ 
genommen werden kann. Fs widerspricht dem kaufmän¬ 
nischen Sinne des Fiimtecnnikers — und kaufmännisch 
denken lernen müssen wir nun in jeder Technik —, einen 
Stockwerke hohen Bau zu errichten, ihn für eine höchsten¬ 
falls ein, zwei Minuten währende Aufnahme zl benutzen 
und ihn dann w ieder abzureißen. Solange wir keine diese 
Arbeitsweise gut ersetzende Verfahren kannten, mochte 
es erlaubt sein, so vorzugehen. Jetzt, nachdem recht 
brauchbar erscheinende Kombinationsverfahren bekannt 
geworden sind, wäre es unwirtschaftlich gedacht, am 
teueren Alten zu kleben. Wir müssen uns auf die neuen 


Verfahren umstellen, um durch sie unnötig gewordene 
Produktionskosten zu ersparen. 

Es ist dies um so notwendiger, als besonders bei den 
gioßen Filmen /wischen der Zeit der Investition des Ka¬ 
pitals und dessen Ausnützung im Theater eine recht be¬ 
trächtliche Spanne Zeit zu liegen pflegt; das heißt, daß 
ganz abgesehen von dem Risiko, das bei jedem Film über¬ 
haupt eingegangen werden muß, keineswegs unerhebliche 
Verzugszinsen einzurechnen sine , die das aufgewendete 
Kapital wesentlich belasten In den Kombinationsverfah¬ 
ren hat die Techn.k der Industr e den Weg gewiesen, das 
aufzuwendende Kapital herabzusetzen, und es wäre falsch, 
wenn die Industrie diesen neuen Weg nicht einschlagen 
wollte. Mag er jetzt vielleicht auch noch etwas schwierig 
zu gehen sein. Das Ziel, zu dem er führt, liegt ver¬ 
heißungsvoll vor uns. wir müssen nur den Mut aufbringen, 
von der alten Richtung abzugehen und eine neue einzu- 
schlagcn. 

Mut und Wille gehören zweifellos dazu; denn der Re¬ 
gisseur wie der Auinahmeoperateur müssen Szenenteile. 
die sie getrennt schauen, gedanklich so zu vereinigen ler¬ 
nen, daß sie im voraus beurteilen können, wie die Ver¬ 
einigung späterhin bildhaft wirkt. Können sie dies, dann 
werden sie der Industrie Summen ersparen, die bis heute 
widerspruchslos in Rechnung gestellt w erden mußten 
Die Filmindustrie aber, die diesen neuen Weg zuers ent 
schlossen und erfolgreich beschreitet, wird v< r allen an 
dern einen großen Vorsprung haben. Einen solchen z 
gewinnen, tut unserer deutschen Filmindustrie not, un 
dann sollten wir alles daran setzen, hier in alte Vorurteil 
eine Bresche zu schlagen und liebgewerdene Arbeitsv«. 
fahren aufzugeben, wo wirtschaftlichere neue Arbeit 
weisen möglich sind. 


LYTA-FABRIKATE 



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Nummer 993 


Kincmotograpfr 


Seit* 29 




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Seite 30 


Aintmatogropft 


Nummer 993 


Schwingestativ 


Mit der Erfindung eines Schwingesta’ ivs wird ange¬ 
strebt, bei auf Schwinggestellen ruhend.*! Wicdergabe- 
kameras Fehlaufnahmen zu verhüten, die unvermeidlich 
sind, wenn das Schwinggestell während der Aufnahme 
unter dem Einfluß von Erschütterunger Verdrehungen 
ausführt, die hauptsäch¬ 
lich dadurch hervorgerufen 
werden, daß die Federn, 

auf denen das Schwing- M 

gestell an vier oder 

drei Punkten ruht, un- j i ■ ll L 

gleiche Schwingungen aus- 1 'j r 

fühien. und der Rahmen X C 

des Schwinggestells gegen ~ p -^ ^ * 

Verdrehungen nicht genü- ~ ~ 

gend widerstandsfähig ist. '^1 ^ 

Die beiden, einesteils durch --q— 

die Kamera, andern- ? % 

teils durch das Reißbrettt _ __ 

bzw. den Originalhalter 
gebildeten, sich weit 

über das Schwinggestell erhebenden ungleichen Gewichts¬ 
massen verhalten sich gegenüber den Schwingbewegungen 
der Gestellfedern träge und schwingen in anderer Takt¬ 
folge aus als diese, wodurch schädliche Verwindungen un¬ 
ausbleiblich sind. Das läßt sich auch nicht verhüten, 
wenn ein Einbaumträger zur Anwendung kommt, der an 
dem einen Ende nur von einer und am andern Ende durch 
Vermittlung eines Querträgers vtn zwei Federn gestützt 
wird. Die Fa. Hob &i Hahne in Leipzig bringt nun ein 
Schwinggestell zur Verwendung (D. R. P. 412 237). das in 


der Hauptsache in an sich bekannter Weise aus einem 
Einbaum besteht, der in der Vertikalachse durch Federn 
gestützt wird, so daß er durch die ungleichen Feder¬ 
schwingungen keinen Verwindungsbeanspruchungen aus¬ 
gesetzt ist. Damit der Einbaum an sich möglichst stark 

ist und größere Wider¬ 
standsfähigkeit gegen Ver¬ 
windungen besitzt, erhält 
■ er einen dreieckigen 

33 Querschnitt und wird als 

diagonal versteifter Gitter- 
4 träger ausgebildet. Auf 

^ ^ der Zeichnung ist beispiels- 

j* gr k», weise ein Schwingestativ 

dargestellt, das in der 
ii ^* 0 *I 3» Hauptsache aus einem im 

.—tf zz rng ., Querschnitt dreieckigen 

_ * jr* Träger besteht, der an bei- 

^ den Enden unter Zwischen¬ 
schaltung von je einer 
Feder von zwei Füßen 
getragen wird. Bei der im Querschnitt dreieckigen Form 
tritt noch der Vorteil in Erscheinung, daß die sonst not 
wendigen Prismenführungen für die Schlitten sich er 
übrigen, denn wenn diese reiterartig über den Träger 
gesetzt werden, erhalten sie an den schrägen Seiten 
flächen eine ungleich sicherere Führung als über besonder« 
Prismen. 

Zeichenerklärung; a) Kamera, b) Reißbrett, d) Träger 
f) Federn, g) Füße, h) Führungsstreben, k) und m) Schiit 
ten, n) Rollen. 


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Nummer 993 


Rinemotoprnpb 


Seile 31 


Der Umroller im Kino 

Wie schont man die Filmlcopic? 


S chnelle und durchgreifende Verbesserungen von mecha¬ 
nischen Einrichtungen sind stets nur da zu erwarten, 
wo ein Kreis von Interessenten vorhanden ist, de* aus 
den Verbesserungen Nutzen zieht. Man darf sich da nicht 
wundern, wenn die Verbesserungen in der Ausrüstung der 
Vorführungskabinen sich langsam entwickeln und ein¬ 
führen, so weit sie nicht direkt mit dem Vorführen tm 
Zusammenhang stehen Deshalb ist es auch nicht ver¬ 
wunderlich, daß wohl der Vorführungsapparat bald zu 
einer absolut zuverlässigen Maschine wurde, deren Be¬ 
dienung einfach und deren Leistungen vorzüglich sind, 
soweit die Projektion in Frage kommt. Eine andere Seite 
der Apparatur aber hat nicht Schritt damit gehalten. Das 
sind die Apparate, die mit dem Film hantieren Ich meine 
damit besonders den Aulwickelmechanismus an dem Pro¬ 
jektor und die Umroller. Ihnen hegt es ob, den Film zu 
schonen. 

Damit ist es heute noch schlecht bestellt, und 
Neuerungen führen sich schwer ein. Neuerungen koster 
Geld, und das zu opfern ist nur der bereit, der direkten 
Nutzen davon hat. Wenn aber der Interessent und der 
Konsument verschiedene Personen sind, liegt es nahe, 
wenn Neuerungen nur zögernd eingeführt werden Das 
ist leide* auf dem genannten Gebiete der Fall, denn 
Interesse an der Schonung des Films und an dessen langer 
Lebensdauer hat der Filmverleiher, während der Theater¬ 


besitzer die Apparate bezahlen muß. die den Film 
schonen. 

Da aus diesem Grunde eine Nachfrage nach Neue¬ 
rungen gering ist, arbeitet die Industrie nicht so 
intensiv an ihnen. Wären Interessent und Konsument 
eine Person, so gäbe es schon lange einen Vorführungs¬ 
apparat mit vertikalen Filmtrommeln. 

Es ist eine doch schon hinlänglich bekannte und be¬ 
sprochene Tatsache, daß vertikale Filmtrommeln Mord 
für den Film sind. 

Min braucht nur eine 300 m lange Filmrolle längere 
Zeit auf einer horizontalen Achse zu dreien, um sie ganz 
zu verregnen. Ein Um rollen ist dazu gar nicht nötig 
Also selbst bei sorgfältigster und schonendsier Behand¬ 
lung des Films im Projektor wird der Fil n durch die 
vertikalen Ab- und Aufwickeltrommeln »uiniert. Der 
einzige Projektor, der auch da den Film schont, ist der 
Mechaup.ojektor mit seinen horizontalen Trommeln. Ich 
bin überzeugt, wcan Verleiher und Theaterbesitzer eine 
Person wären, so hätten die Fabriken schon längst dem 
allgemeinen Vergangen entsprechend alle ’rojektoren mit 
horizontalen Trommeln ausgestattet. Aber was nicht ist, 
kann ja noch werden. 

Noch verhängnisvoller als am Pro : cktor sind die 
Vertikaltrommcln bei den LImrollern, denn da sie meist 



ZUR LEIPZIGER MESSE 

I 1 RXH VLLE FR Wkl I RT1 R KM; 


HOCHFREUIENZ-APPAKATH 

N<>RMAL rXDKKIH)RTKR KAMKHAS 


;\NZ METALL 


VOLL ll. 
k IT.F i.l.Ati E H 


MO I OH- 
ANTRIEB 


A L L » -: S 
/ I B K II o R 
FÜR DEN 
KAMERAMANN 


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VORMALS CENTRALWERKSTÄTT DESSAU U. CARL BAMBERG FRIEDENAU 

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Seite 32 


ftncmatograpf! 


Nummer 993 


mit großer Geschwindigkeit gedreht weVen, leidet der 
Film unbedingt noch mehr. Der Umrol er aber ist das 
Gebrauchsinstrument, das der Theaterbcsitzer genau so 
oft benutzt wie den Projektor. Hier ist Oer FfJl gegeben, 
in dem es das eigenste Interesse des Vorführers ist, das 
Praktischste und Beste zu besitzen, um sich die Arbeit zu 
erleichtern. 

Bei dem heutigen Stande der Technik ist cs aber 
ein Unsinn, sich mit einem Vertika umroller abzu¬ 
mühen. Die Anordnung der Scheiben auf einem hohen 
Fuße bildet immer einen Hebelarm, der beim Umrollen 
mit Gewalt an dem Tische rüttelt unc die Schrauben 
lockert, so daß schon nach kurzem Betriebe die ganze 
Anordnung ausgeleiert ist und der Film nicht nur durch 
die vertikale Anordnung, 
sondern auch durch das 
Schütteln verdorben wird. 

Das Zahngetriebe dieser 
Umroller ist meist recht 
minderwertig und nicht 
für jahrelangen Betrieb 
gebaut. 

Auch muß bei der verti¬ 
kalen Anordnung mit dem 
starken einseitigen Druck 
der Filmtrommel auf die 
Triebachse das Werk aus¬ 
geleiert werden. Alles das 
fällt bei einem horizon¬ 
talen Umroller weg. 

F.in in Fett laufendes, 
sanft und lautlos arbeiten¬ 
des Winkelgetriebe treibt 
die die Trommel tragende 
Achse. Diese ist von unten 
gestützt und läuft auf 
einer Spitze wie ein Krei¬ 
sel, so daß irgendeine 
schädliche einseitige Be¬ 
lastung wegfällt. 

Solch ein Umroller kann 
jahrelang arbeiten und 
wird zum Schluß immer 
noch sanft und ruhig lau¬ 
fen und in jeder Hinsicht 
den Film schonen. Jeder, 


der mit horizontalen Umrollern gearbeitet hat, wird zu¬ 
geben, daß es sich hundertmal besser damit arbeitet 
als mit vertikalen. Hier geht größte Schonung 
mit größter Bequemlichkeit für den Operateur Hand 
in Hand. 

Wenn man einwenden wollte, daß Honzontalumrollcr 
in der engen Kabine mehr Platz einnehmen als die ande¬ 
ren, so ist dagegen einzuwendjn, daß es bereits an her- 
untcrklappharen Wandbrettern montierte Umroller gibt, 
die außer Betrieb keinen Platz wegnehmen, wie sie z. B 
die Apparatebau Freiburg und Geyer herausgebracht 
haben. 

Der Film läuft in dieser Meßuhr über eine sehr 
große Zahntrommel mit sehr großen handfesten Andruck- 

rollen so glatt und ruhig 
wie im besten Projektor. 
Diese Trommel betätigt 
ein Zählwerk mit sprin¬ 
gen Jen Meterzahlen und 
fortlaufenden Zahlen für 
die Dezimeter, so daß ein 
Blick genügt, um die Me 
terzahl «bzulesen. Ein 
Druck auf einen Knopf 
gibt den Filrr frei. Eine 
Meßuhr sollte jedes Thea¬ 
ter besitzen, um zu kon 
trollieren. wie lang das 
übernommene Programm 
ist. und vor dem Ablie 
fern sich zu übet zeugen 
daß nichts verlorenginc 
Solche Kontrollmessungc t 
schützen vor Reklame 
tionen. 

Wir haben in der letzt» n 
Nummer darauf hinge*.!« 
sen. wie streng die Ab¬ 
nahmekontrolle in Ungarn 
ist, wo jeder benutzte Film¬ 
meter auf Beschädigung»« 
geprüft wird. Da sich auch 
bei uns ähnliche Bestrebun* 
gen geltend machen. I»egt 
im fnteresse des Theater* 
bes.tzers. frühzeitig eine« 
geeigneten Umroller einzu- 
f ähren. 



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Objektivrevolver für kinematographischc Aufnahme-Apparate. 


Das D. R. P. Nr. 421 610 der Aktiengesellschaft Hahn für 
Optik und Mechanik in Ihringshausen bei Kassel veran¬ 
schaulicht e'nen Objektivrevolver für kmemat«»graphische 
Aufnahmeapparate. Die Anbringung von Objektiven auf 
einer vor dem Rildfenster drehbaren Revolverscheibe ist 
schon bekannt. Die Einrichtung hat den Zweck, ein 
schnelles Auswechseln der einzelnen Objektive zu ermög¬ 
lichen. Ferner weiß man, daß sämtliche in der Revolver¬ 
scheibe befindlichen Ob- 
jcktive gleichzeitig (un¬ 
abhängig davon, ob sie 
vor dem Bildfenster 
stehen oder nicht) durch 
eine mechanische Ein¬ 
richtung auf ein und 
dieselbe Entfernung 
scharf einzustellen sind. 

Die beieits bekannten 
Einrichtungen vorste¬ 
hender Art haben je¬ 
doch den Nachteil, daß 
sie sich m>chanisch sehr 
kompliziert gestalten 
und daß die Scharf- 
stellung auf eine be¬ 
stimmte Entfernung da 
durch, daß sämtliche in 
dem Revolver befind- 
lichen Objektive gleich¬ 
zeitig bewegt werden 
n issen, eine verhältnis- 
m f !ig sehr große Kraft 
er*.>rdert, welche beim 
Ev neinstellen hinder¬ 
lich ist. Diese Nach¬ 
teile vermeidet nach¬ 
stehend beschriebene 
Konstruktion. Die ein¬ 


zelnen zur Projektion benutzten Objektive befinden sich 
hier in einer vor dem Apparat drehbaren Revolverscheibe, 
v bei jedoch nur das vor dem Bildfenster stehende Ob¬ 
jektiv für die Scharfeinstellung bewegt zu werden braucht, 
die übrigen im Revolver befindlichen Objekte aber dabei 
festliegen. Beim Umwechseln der Objekte, welches 
bekanntlich durch Drehen der Revolverscheibe vor- 
gtn<*mmen wird, kuppelt sich nun das nächste in Aff 

Stellung kommende Ob¬ 
jektiv mit der Scharf¬ 
stellvorrichtung. und 
zwar so. daß es auf 
dieselbe Entfernung ein¬ 
gestellt wird wie das 
vorher benutzte Ob¬ 

jektiv. Die zu diesem 
Vorgang nötige mecha¬ 
nische Kraft wird von 
dem Herumdrehen der 
Revolvtrscheibe abge¬ 
leitet. Analog dieser 
Einrichtung für die 

Scharfeinstellung der 
Objektive kann die Vor¬ 
richtung /um Einstellen 
der Irisblende kon¬ 
struiert sein. Dabei ist 
es nicht notwendig, daß 
jeweils nur die Iris¬ 
blende des in Be¬ 

nutzung befindlichen 
Objektivs .erstellt wird, 
sondern es können auch 
die Irisblenden sämt¬ 
licher Objektive gleich¬ 
zeitig auf dasselbe Öff¬ 
nungsverhältnis ge¬ 
bracht werden. 


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Rmcmptograpft 


Nummer 993 


Reklameprojektionsvorrichtung. 

Den Schutz des Deutschen Reiches lür das D. R. P. 
4 1 1 350, eine Reklameprojektionsvorrich ung mit in den 
Strahlengang einer Lichtquelle eingesch; lteteni Kaleido¬ 
skop und einem Prisma als Strahlenleiter vor dem Ob¬ 



jektiv, erbaten die Herren Josef Hendriksen und Hein¬ 
rich Graichen in Düsseldorf. Das Kaleidoskop ff) ist als 
drehbare, transparente Doppelkammer ausgebildet und 
enthält zwei Trommeln (f 1 und f-), von denen die eine 
(f‘) bewegliche transparente Reklamescheibchen (g'| und 
die andere ff*) bewegliche schwarze Transparentstückchen 
trägt. 

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Selbsttätiges Umschaltgetriebe zum Umsteuern von 
kinematographisehen Vortahrungsapparaten. 

Die Petra-A.-G. für Elektromechanik in Be-Iin erhielt 
das Deutsche Reichspatent 417 590 auf ein selbsttätiges 

Umschaltgetriebe 
zum Umsteuem 
von kinematogra- 
phischen Vorfüh¬ 
rungsapparaten 
nach dem Patent 
Nr. 400 406. Zwi¬ 
schen den Zeigern 
der Scheibe und 
dem Schalter ist 
ein Schwinghebel 
vorgesehen, des¬ 
sen durch ein 
elastisches Zug¬ 
organ miteinander 
verbundene Arme 
(a, b) zwangs¬ 
läufig ineinander- 
geführt s nd, so dal3 die Kippung des Schalters (1) erfolgt, 
sobald unter dem Druck des an den zweiten Arm an¬ 
schlagenden Zeigers das Ineinandergreifen der Arme be¬ 
seitigt ist. 


Vorrichtung zum optischen Ausgleich der Bildwanderung 
bei Kinematographen. 

Es gibt bereits verschiedene Vorrichtungen zum opti¬ 
schen Ausgleich der ßildwanderung mittels eines einzigen 
umlaufenden Spiegels, dessen E-zeugende ein Kreisbogen 
ist. Die Patentschrift 392 271 kennzeichnet in ihren An¬ 
sprüchen 2 und 4 zwei derartige Spiegelformen, von denen 
die eine geometrisch dadurch entsteht, daß die Grenzsehne 
des Kreisbogens sich parallel der Drehachse verschiebt, 
während bei der anderen (Sp.rale) die Grenzsehne sich 
normal zur Drehachse verschiebt. Es wurde gefunden, 
daß zwischen diesen beiden mathematischen Grenzfällen 



unendlich viel andere Möglichkeiten bestehen, die sich dahi 
zusammenfassen lassen, daß die Grenzschne des erzeugen 
den Kreisbogens in einem Winkel, welcher größer als 0 
und kleiner als 90 ist, zur Drehachse verschoben wir 
oder — mit anderen Worten —, daß der Kreisbogen län. 
einer seiner Tangenten verschoben wird, die weder p 
allel noch normal zur Drehachse steht, vielmehr eine 
beliebigen anderen Winkel mit ihr einschließt. Wähn 1 
bei der in der Patentschrift 392 271 beschriebenen 1 
richtung die geschilderten lichtverlustverursacher n 
Planspiegel unmöglich entfallen können, d h. keine 
ordnung befunden werden kann, welche den Fortfall r 
Spiegel ermöglicht, ist diese Möglichkeit bei der in 
gegebener Zeichnung dargestellten Anordnung (D 1 
421 371, Bachmann & Co. f G. m. b. H., Leipzig) ern 
Das Wesentliche dieser Anordnung besteht darin, da * 
Achse des Drehkörpers mit der Filmiransportvorricl nß 
im Bildfenster den gleichen Winke! bildet wie mi - er 
Tangente, längs welcher die Verschiebung des erzc n * 
den Kreisbogens erfolgt. In dem in unserem Abbildung 
dargestellten Beispiel beträgt dieser Winkel 45 



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VON DR. WALTER MEINEL 

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Aus DEM REICHEN INHALT DER NEUAUFLAGE: | 

QpUk und Lichttechnik / Elektrotechnik / Grundgesetze und Maßeinheiten ✓ Schaltungen, Stromarten und Gebrauchs- 
'Pannungen / Die Bogenlampe ✓ Grundgesetze des Magnetismus, Elektromagnetismus und der Induktion / Elektromotor, 
Dynamomaschine und Umformer / Transformator und Gleichrichter / Sicherungen / Meßinstrumente / Der Akkumulator 
he Kalklichtlampe / Der Film / Die Filmvorführungsmaschuie und die praktische Vorführung / Grundlagen der kinemalo- 
V r «phiscien Projektion / Die KonstrukHonselemente der Kinovorführungsmaschine und ihr Zusammenwirken / Maßnahmen 
der Vorführung und auftretende Fehler ✓ Verhalten des Vorführers bet FilmbrAnden / Der optische Ausgleich / Auszug 
aus der behördlichen Vorschriften / Bauliche Beschaffenheit und Inneneinrichtung des Vorführungsraumes / ProjektionsgerAt 
: ^ FQm ✓ Der Vorführer / Die Notbeleuchtung und ihre Wartung durch den Vorführer / Wander- und Vereinslichtspiele 

und LAnder-Verordnungen ✓ Die Prüfungsvorschriften für Lichtspiel Vorführer / Auszug aus dem Reichst ichtspielgesetz 
>rTi ^ Mai 1920 / Verordnung der Polizeibehörde Berlin vom 6. Mai 1912 betreffend die Sicherheit ln Kine- 

rn atographenfheatem ✓ Die bayerischen Verordnungen / Verordnung für Sachsen, die Vorführungen mit Kinemato- 
ß ophrn betreffend vom 27. November 1906 ✓ Konstruktionstypen von Kinovorführungsmaschinen. Kinoprolektoren und 
Spiegellampen der deutschen kinotechnischen Industrie und ihre konstruktiven Merkmale / KinovorfÜhrungsmaschinen 
***H»U|ekkifeii , Hohlspiegellampen / Brennweiten der Kino- und Dtaobjekflre / Alphabetisches Sachregister ^ 

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