Kir
memo.
dograpl
20. JAHRGANG NUMMER. .1031
CJaVeTt (Jean Tau Laut)
»MENSCH UNTER MENSCHEN«
» LES MiSERABLES »
NACH DEM ROMAN VON VICTOR. HUGO
EUROPA - PRO DU KTION DER DEUL/G
2P irganjj. Nr. 1033
Berlin, den 5. Dezember 1926
Dem Wunsch unserer Kunden folgend, haben
wir für unseren Film
FASCHINGSZAUBER
dessen Aufnahmen Anfang Dezember beginnen
und der im Januar zur Uraufführung kommt,
HARRY LIEDTKE
für die männliche Hauptrolle verpflichtet. Eine
große Anzahl von Theaterbesitzern hat für diesen
Film den Titel
IM RAUSCHE DES FASCHINGS
vorgeschlagen. Wir haben uns daher ent¬
schlossen, dem Fi'm diesen Untertitel zu geben,
sodaß beide Titel in der Reklame benutzt
werden können.
AAFA-FILM AKT.- GES.
BERLIN SW48, FRIEDRICHSTRASSE 223
TELEPHON AMT HASENHEIDE 3360. 61. 62 UND 63
TELEGRAMM-ADRESSE AMBOSFILM
FILIALEN: DORTMUND / HAMBURG MÜNCHEN
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I Uraufführung demnächst
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f&-P ARAMOUNT-METRO-VERLEIH-BETRIEBE GMBH
L - V E R
O N O S - G E
PARUFAMET HAUS AM 1IERG ARTEN
Seite 4
Numm. 033
Demnächst:
Regie: Joe May
mit
Marcella Albani
Mary Johnson
Paul Richter
Paul Wegener
May-Film-Produktion
der
Phoebus-Film A. G.
20. .'ahrgang, Nr. 1033 f Berlin, 5. Dezember 1926
Auf d
n Berlin bereiten sich hinter den Kulissen verschiedene
Di ge vor. die geeignet sind, endlich in die wirtschafts-
polit: che Situation Ruhe, Ordnung und Stetigkeit hinein
abringen.
Es ist kein Geheimnis, daß in den großen Verbänden,
so»-. I in der Spitzenorganisation, wie auch bei den
Thea rbesitzem und Verleihern, eine offene oder geheime
Rev. .ition ausgebrochen ist.
Es ist nicht zu leugnen, daß das einmal eine Folge der
Gleu Gültigkeit gewesen ist, mit der man die Dinge gehen
ließ, .laß es zum andern aber auch auf eine künstliche
Verg lung der Atmosphäre zurückzuführen ist. bei der
der ‘ Gennutz und die persönlichen Interessen eine große
Rolle pielen.
Betrachten wir zu-
üchs! die Situation
hei den Theaterbe¬
sitzer r. Man mag
fuhig zugeben, daß
Sehet , bei der einen
«der anderen Aktion
»Teilt ht nicht ganz
onbet iflußt geblieben
,st »on besonderem
i>ersn liehen Interesse.
^ber schließlich ist
«in Mensch davon
S* 1 ** frei, und die
Hauptsache bleibt, daß
diese Privatpolitik
nicht die Interessen
der C. esamtindustric
■WW ’iert
Von diesem Ge-
achtsp.jnkt aus ge¬
sehen, bedeutet die
Ar * Scheer eine Pe-
''»de des Aufstiegs
‘ Ur den Reichsver-
hand.
' »el leicht war cs
Kardinalfehler, in
er Angelegenheit des
Uchlspielsyndikats
«rollend beiseite zu
'S»- Aber das
p lp!n wäre kein
p gewesen, den
*J*schub in Düssel-
*** v °rzunehmen.
J*"■ Halten Schül
5 den jetzigen Prä-
| §
ir
**denten.
^ordentheh
L EN 1 RIEFENSTAHL
a ccm Ul. Film ,.D«r h.ilig« B«r| ' Pho< i/t
fähigten und tüchtigen Menschen Aber es scheint, als
ob er für die Leitung eines so komplizierten Verbandes,
wie ihn die Vereinigung der Theaterbesitzer vorstellt,
einen gewissen Mangel an Diplomatie zeigt.
Die gesamte Industrie verdankt ihn ohne Zweitel außer
ordentlich viel. Er hat bei den Behörden vieles für den
Film geschafft. Aber es fehlt ihm die Fähigkeit, hinter
den Kulissen auszugleichen, und es kommt hinzu, daß
ihm in manchen Fällen eine gewisse wirtschaftliche Macht¬
position fehlt, die den Rückhalt gibt, den in vielen Fällen
Scheer in die Wagschale werfen kirnte.
Das sagt nichts gegen die Person gegen die Führerper¬
sönlichkeit. Aber es muß in Rechnung gestellt werden.
wenn man die Wir¬
kungsmöglichkeiten
im Interesse des Gan¬
zen betrachtet.
Etwas anders liegen
die Dinge bei dem
Führer der Berliner,
bei Guttminn. Er
kann über den Din¬
gen stehen, er braucht
keine Rücksicht zu
nehmen, da er we¬
niger abhängig ist
von den großen Kon¬
zernen. aus dem sehr
einfachen Grunde,
weil er finanziell ab¬
solut unabhängig sein
kann, eine Tatsache,
die die Gegenpartei in
vielen Fällen sehr
wohl in Rechnung
stellt.
Diese wirtschaft¬
lichen Gesichtspunkte
spielten keine Rolle,
wenn nicht die haupt¬
sächlichsten Kampf -
fragen wirtschaft¬
licher Natur wären.
Nun kommt noch
hinzu, daß man beim
Reichsverband eine
merkwürdige Politik
treibt.
Man lehnt es stolz
ab. mit der Fach¬
presse in entschei¬
denden Fragen zu
verhandeln. Man
zwingt dadurch die
V
Seite 6
Rmcmntograpft
Nummer 033
Publizisten, die es ernst meinen, zu der Benutzung in¬
direkter Quellen, die naturgemäß mehr oder weniger per¬
sönlich gefärbt sind.
Was hat es für einen Zweck. in großen Exposes Einig¬
keit zu verkünden, wenn acht Tage später in einer mittel¬
deutschen Versammlung genau das Gegenteil öffentlich be¬
kanntgegeben wird.
Diese Auf- und Ab-Politik, diese Einmütigkeit in Berlin
und die gleichzeitige Gegnerschaft in der Provinz hindert
letzten Endes den Theattrbesitzerverband an der Arbeit,
hindert vor allen Dingen daran, daß ihn die Öffentlichkeit
so ernst nimmt, wie das notwendig ist.
Man soll sich ein Beispiel an dem Verleiherverband
nehmen. Da war
der große öffent¬
liche Krach, dem
aber auf dem Fuße
die privaten Ver¬
ständigungsaktio¬
nen folgten. die
ziemlich aussichts¬
reich stehen und
vermutlich dazu
führen, daß nach
einer Sturm- und
Drangperiode von
wenigen Wochen
wieder Einmütig¬
keit und einheit¬
licher Arbeitswille
folgen.
Wie das Ab¬
stimmungsverhält¬
nis schließlich ge¬
regelt wird, ist
ganz gleichgültig.
Eins wird bei den
Verleihern immer
wieder zum Aus¬
druck kommen,
nämlich eine ge¬
wisse Vorherr¬
schaft der großen _
Betriebe, die im
übrigen selbstver¬
ständlich ist, weil
naturgemäß die Führung im Wirtschaftsleben allüberall
bei den großen, führenden Firmen liegt.
\X ohlgemerkt, bei der Gesamtheit dieser maßgebenden-
U nteme hm ungen.
Wohin es tührt. wenn eine bestimmte Gruppe dominiert,
und wenn diese Gruppe dazu nicht filmpolitiach klug be¬
raten wird, zeigt die Spitzenorganisation. **■
Heute, wo das Problem der Auflösung auch für diese
Körperschatt aktuell geworden ist, < tut man gut, wieder
einmal an Erich Pommer zurückzudenken.
Gewiß, das Verdienst, die Idee der Spitzenorganisation
geboren zu haben, gebührt dem Verleiherverband und ins¬
besondere Wilhelm Graf.
Aber diese Körperschaft auf die Beine zu stellen, sie
zu finanzieren und sie mit Leben zu erfüllen, das ist un¬
leugbar ein Verdienst des Mannes gewesen, den man so¬
zusagen in die Wüste schicken wollte und der jetzt in
Amerika lächelnd auf das Tohuwabohu in Berlin her¬
überblickt.
Es wäre kurzsichtig, wollte man die Kontingentfrage für
dieses Vereinsdurcheinander verantwortlich machen.
Es spielen Hunderte und Tausende von Gründen mit, die
hier nicht erörtert werden sollen.
Aber die Einfuhrfrage ist ein Schulbeispiel.
Da läuft in dieser Woche der neue Film des Lichtspiel¬
syndikats von der lachenden Grille.
Würden in Deutschland nur solche Filme fabriziert,
könnte uns das Kontingent viel weniger beunruhigen
Wenn wir uns heute um die Quote eins zu eins der
zwei zu eins zanken, so geschieht das, weil gewisse eute
mit aller Gewalt Zwietracht zwischen die einzelner Par¬
teien säen wollen, weil sie dabei glauben, am beste ihr
Schäfchen ins Trockene zu bringen.
Diese Hüter der heiligsten Güter sind entweder Ibst
an den Dingen interessiert, oder sie lassen diese Me iung
von jungen Leuten verbre.ten, die sie dafür — und gar
noch sehr schlecht — bezahlen, ohne daß diese Pl sön-
lichkeiten sich irgendwelche Bedenken daraus m. hen.
was für I ’lgen
ihre münd chen
und Schrift eben
Aktionen aben
könnten.
Das Konti genL
das sei imnu wie¬
der betont ist
letzten Ende eine
Lebensfrage 1 edig-
lich für de Fa¬
brikanten. Es ist
darum auch kaum
zu versteher daß
ausgerechne’ auf
dem Verle >ertag
eine solche Ver¬
wirrung an. rich¬
tet worden
Wir haben chon
mehrfach .tont,
daß doch ■ tzten
Endes der erlei-
her kaufen kann,
was er will Daß
ihm lediglich das
Kontingent die
Möglichkeit
sehen Film»
ausländisch’
zuzuerwerK
Da müü;
dcut-
i noch
hin-
eigentlich, volkswirtschaftlich betrachtet, angenehn sein,
einen möglichst großen Markt herbeizuführen, wc ’ ur ‘
gemäß mit dem Maß des Angebotes sich der Preis -enken
muß.
Angenommen, daß durch die verschärfte Einfu nur
Qualität auf den Markt käme, so müßte naturgemaii durch
die Materialknappheit eine bedeutende Pteissteijjcrung
ein treten.
Das aber wäre das Unerträglichste für den deutschen
Filmmarkt in der heutigen Situation.
Der Theaterbesitzer ist nicht mehr in der Lage, hoher«
Leihmieten zu zahlen. Ja. es gibt sogar Fachmänr. r, di«
die Verhältnisse genau kennen, die selbst die heutig*®
Forderungen nicht für tragbar halten.
Woran das liegt, inwieweit die Schuld beim Theater¬
besitzer oder beim Verleiher liegt, soll hier nicht en‘schie¬
den werden. Aber in einer Zeit, wo alles von Preissen¬
kung redet, den Markt künstlich zu verkleinern, das •*
eine Absicht, für die der Volkswirt mit dem besten ^ 'I**®
kein Verständnis aufbringen kann.
Mit solcher Kirchturmpolitik kommt man nicht weiter
Hoffentlich schützt die Regierung die Industrie, indem s>«
gegen den Willen mancher Gruppen sich für 1 : 1 ent
scheidet
Nummer 1033
Seite 7
Von unserem K-Korrespondenten aus Hollywood.
ra die große Sorge, den Streik der Atelierarbeiter, ist
die Industrie noch glimpflich herumgekommen, alle
k neren Sorgen bleiben weiterhin bestehen. Auf beiden
Sc ten ist nachgegeben worden. Vom Achtstundentag ist
kc ne Rede mehr, es bleibt bei der bisherigen Arbeitszeit
vi'n zehn oder zwölf Stunden, doch werden nicht nur die
ÜKntunden besser bezahlt, sondern auch die Löhne er-
h< t. Die Atelierarbeiter hätten selbst das nicht erreicht,
w. nn sich nicht die Union der Bauarbeiter ihrer an-
gc immen, die Vermittlungen geführt und drohend auf
die gefüllte Streikkasse hingewiesen hätte. Die Atelier-
ar'eiter sind dadurch, europäisch gesprochen, gewerk-
sc' iftlich organisiert. Trotzdem stehen sie sich im Ver-
ha tnis schlechter als ihre Kollegen in Berlin, denn in
dem sehr teueren Kalifornien bedeuten 60 Dollar die
\* -che nicht eben viel.
Von den kleineren Sorgen wäre der Krieg der Mrs.
Ba^gs zu erwähnen. Diese Dame gehört in den Kreis
jercr Propheten, die in Amerika nicht selten sind und
dc-.en es gelungen ist, durch irgend welche vorgeblichen
Grudenbeweise des Himmels eine religiöse Sekte um sich
zu versammeln. Solchen Schwarmgeistern geht man in
U. S. A. schnell auf den Leim, genug, Mrs. Bagys ist das-
Oberhaupt einer in den Mittelstaaten recht zahlreichen
G( ncinde. die gleich ihr der Meinung ist, daß cjje VC eit
b" er wird von Tag zu Tag. An ihren Früchtchen sollt ihr
sit erkennen, ruft Mrs. Baggs nach dem Evangelisten
M häus — und diese Früchtchen sind die
ka iomischen Badegirls. Die fromme Dame
" de, schon weil ihr diese Stadt näher
lie gewiß gern New York als neue«
S m verdammt haben, aber leider gibt es
i auf dem Gebiete der Prophetie die Vt ^ .
ur, -igenehme Kon-
ku-renz, und diese
ist schneller ge¬
wesen und hat die
Os küste mit dem
Ba nfluch belegt,
so daß für Mrs.
Ba^gs nur Kalifor¬
nien übrig blieb.
Weil die ameri¬
kanische Filmindu¬
strie eine so wun¬
derbare Entwick¬
lung hinter sich hat.
ndrd in Deutschland
übe i sehen, daß sie
auch in ihrem eige¬
ner Lande Feinde
'»sitzt. Durchaus
nicht alle Amerika¬
ner sind Kino¬
freunde, namentlich
nicht jener Rich¬
tung. die Wege zu
Kraft und Schön¬
heit über die wenig
bekleideten Girls
*«cht. Mrs. Baggs
a *nnt jene Mäd-
c hen, die in den ty-
P**ch amerikani-
•chen Zweiaktern,
® en Comedies, zu
sehen sind, Ge-
Nun sind
hilfinnen des Satans. Ohne sie ist aber kein Programm
in Amerika denkbar, und so meiden die Anhänger der
Prophetsn einstweilen die Kinos, schon weil sie über den
Kritiker Sydney Waxman empört sind, der der Mrs.
Baggs vorgehalten hattö, daß sie bei dem Teufel nicht
mehr als Gehilfin, sondern nur noch als Großmutter in
Frage käme . . .
Angriffe aus den Lagern der verschiedenen Sekten
schaden der Industrie als Gesamtheit nicht, höchstens den
einzelnen Schauspielern: die kaufmännischen Köpfe sind
natürlich sehr seriös und bleiben auch im Hintergrund.
Dagegen beherrscht eine Sorge die Gemüter, die bedroh¬
lich anzuschwellen scheint, nämlich die Beobachtung der
Tatsache, daß der amerikanische Film im Auslande nicht
mehr so gefällt als noch vor einem Jahre. Die Ameri¬
kaner können sich das nicht erklären. Es ist ein Irrtum,
wenn man in Deutschland die Ansicht verficht, den
Amerikanern sei das ganz gleichgültig. Im Gegenteil sind
sie. als vortreffliche Kaufleute, eifrig bemüht, nur markt¬
gängige Ware zu liefern. Aber s e unterliegen alle der
amerikanischen Mentalität, und der Sieg des Ameri-
kanertums beruht nun einmal aul c'cm Glauben, daß alles,
was Amerika fabriziere, das Beste der Welt sei. Also
auch im Falle Film. Will Hays war absolut von der Wahr¬
heit seiner Worte überzeugt, als er erklärte, nur in
Hollywood sei die Filmkunst lebensfähig. Zu dieser
Eigenschalt kommt noch die amerikanische Sucht, alles,
was gut und teuer ist, aufzukaufen, zumal Geld im
Augenblick reichlicher vorhanden ist. denn je. Das
gilt nicht nur von Bildern, sondern auch von
Patenten, von Menschen, vor. allem eben, was zu
haben ist.
letzter Zeit die europäischen Film¬
kräfte in Scharen eingewandert und
haben versucht, sich so gut als mög¬
lich einzuleben. Hollywood, das
haben noch alle erfahren, die dort
zu arbeiten wünschten, ist der Boden
für die geschmeidigen Talente. Man
denkt in jeder Beziehung anders als
.in Europa — und Emil Jannings
war nicht g-nz im Unrecht a's er
mit gewissem Mi߬
trauen herüber¬
kam und sich auch
von den rauschen¬
den Empfängen
nicht verblüffen
ließ, obgleich er
sich natürlich über
den Reklamcwert
der Aufzüge klar
war. Er hat sich
ziemlich schnell
cingelebt, wobei
ihm Gussi, die
teuere Gattin, mehr
als ein anderer
Mensch half. Noch
niemals ist eine
Europäerin aus der
Filmwelt so enthu¬
siastisch begrüßt
worden. —-
Dies lag nicht
nur allein an der
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Numrt r 1033
vollendeten Beherrschung der englischen Sprache, mit der
es bei den meisten Filmeuropäem zu hapern pflegt, son¬
dern an der vollendeter. Damenhaftigkeit der Gussi Jan-
nins. Die sehr exklusiven Kreise der kalifornischen Ge¬
sellschaft haben sich der Familie Jannings sofort geöffnet.
Besonders „charming" fanden es die Kalifornierinnen.
daß Pincus, der Waldspecht, der übrigens in Hollywood
„Seby" — also Sebastian heißt, die Reise mit der
Herrschaft mitgemacH hat. Solche kleinen Sentimentali¬
täten wirken auf die Amerikaner sehr stark. Gussi hat
— konnte es anders sein? — am Tage nach ihrer An¬
kunft bereits einen Eagagementsantrag bekommen, aber
sie hat selbstverständlich abgelehnt.
Wenn sich also Jannings in Hollywood nicht so fremd
fühlt, als er dachte — die Landschaft erinnert ihn in mehr
als einer Bezieh¬
ung an Süditalien,
so gibt es doch
einen Umstand,
in den er sich
schwer finden
kann: das Essen.
Mag der Bunga¬
low, den er nach
kalifornischer
Sitte möbliert
mietete, noch so
reizend, mag der
Garten ent¬
zückend sein,
mögen seine bei¬
den Mercedes¬
wagen sich auf
den asphaltierten
kalifornischen
Landstraßen bes¬
ser denn |e be¬
währen, ameri- U.nnmC'
kanisches Essen
ist nun einmal nicht für einen europäischen Magen.
Jannings empfand die Reise durch den Kontinent als Qual,
und er erwartet sehnsüchtig die Ankunft seiner Berliner
Köchin.
In Beverly Hills, wo die deutsche Kolonie Filmameri¬
kas dicht beisammen wohnt, ißt man am besten bei Hans
Kräly. der einen fabelhaften Koch gefunden hat. Ein<m
Neger, der in einem französischen Konsulat Westindiens in
die Kunst des Brillat-Savarin eingeweiht wurde. Kräly
hat an jedem Donnerstag seinen „Deutschen Abend",
allwo sich sämtliche Mitglieder der Kolonie zum Essen
einfincen. Ais nun der Besuch von Jannings am ersten
Donnerstag nach seinem Eintreffen in Los Angeles zu er¬
warten war, gab Kräly, der die Lieblingsspeise des großen
Emil kannte, seinem Koch den Auftrag. Königsberger
Klops als Hauptgericht fertigzustellen. Der Koch aber,
dem getrüffelte Poularden. Tournedos ä la Rossini und
andere Kostbarkeiten der französischen Küche näher
lagen, als jene Klopse, mit denen bereits der große
Phiiiosoph Kant von seinen Haushälterinnen erfreut
wurde, zog Ratschläge bei der Köchin von Lubitsch. einer
gebürtigen Böhmin. ein. Die Verständigung zwischen
französischer und böhmischer Küche muß aber nicht
ganz richtig vonstatten gegangen sein, denn jenes Ge¬
richt, das Hans Kräly in noch verdeckter Terrine stolz
als Königsberger Klops ankündete, ist was ganz anderes,
so etwas Ähnliches wie Kalbsfüße gewesen.
Jannings. der sich nach verschiedenen Ablehnungen
ihm vorgeschlagener Manuskripte für ein Sujet entschie¬
den hat. war sehr dafür, daß ihm Kräly, der ja heute der
brühmteste und am höchsten bezahlte Drehbuchschreiber
Hollywoods ist, das erste Amerikamanuskript schrieb.
Aber Kräly ist für die United Arlists in Ansp> ch ,je-
nommen. daß er sich keinen anderen Arbeiten idmen
kann, und so wird sich Emil mit dem Drehbu 1 eines
Amerikaners begnügen müssen.
Etwas Abwechslung in den harten Arbeitstag vo- Holly¬
wood brachte in der deutschen Kolonie die Hoc! eit ton
Paul Ludwrig Stein mit Frau Dr. Kuntze, einer Berliner
Freundschaft des aufstrebenden Regisseurs. Die lochieit
ging im Hause von Ernst Lubitsch vor sich, und amittes
der Feierlichkeiten, an denen Jannings noch nicht teil-
nehmen konnte, weil er noch in New York weilte, c dachte
man bei der verschiedenen Trinksprüchen jener D zember
tage von l t *22. da Ernst Lubitsch mit seiner Gattin und
mit Heinz Blanke in Hollywood landete und allein in¬
mitten einer noch immer von der Kriegspsyc >se be¬
fallenen Bevölke¬
rung sta; i. Heute
ist das dies an¬
ders £ worden
Stein hat einen
vortre liehen
Fi’m beliefert,
und an der Seite
seiner G. ttin wird
cs ihm nicht mehr
so sch ver als
bisher f- len. sich
an H llywood.
seine \bwrech«
lungsin' keil und
seine ntensive
Arbeit > gewöh¬
nen. Blanke hat
Auf. .be. all*
Eur pa kom¬
mender Regis¬
seure ir die Ar-
beitstechnik ton
Hollyw. >d enun-
weihen. So assistiert er jetzt dem Ungarn Michael
Kertesz. der ebenfalls für Warner arbeitet und der aU
die große Konkurrenz von Cecil B. de Mille ngesehen
wird.
Besonderes Aufsehen erregte sowohl in New York »•*
auch in Hollywood der neue Rex-Ingram-Film The M a '
gicien". Ingram ist in Amerika eine ebenso nstrittenc
Persönlichkeit als Murnau in Deutschland ede er¬
streben das Höchste, doch gelingt es ihnen stet- nur tci-
weise. Wobei natürlich gesagt werden muß
als genauer Kenner de- Broadway-Mentalität, c >' s,we '
das bessere Geschäft ist. Der „Zauberer" ist n J* 50 "
ders wirrer, aber sehr raffiniert gemachter Film
für den „Mann der Straße”. In Deutschland w er
halb besonders interessieren, weil Paul Wegen, eine
Hauptrollen — neben der Terry und Petro witsch — ' er
körpert. „
Die Cordas v eilen nun auch unter kalÜornisctiem ^
mel. aber es scheint den beiden temperamentvollen L n f‘*
das Verständnis für das vollkommen ander - >!** ■
Leben Amerikas zu mangeln. (Die beiden haben “
ihre übereilte Abreise aus Berlin Ursache zu '~’*' ruc ,
gegeben, wie sie bei Lya de Puttis Flucht
Die Red.) Alexander, der einstweilen in Amerika
nicht der Große ist, hat mit seiner Firma bereit' v ®j.
ginn der Arbeit Krach gehabt Damit hat er die ^
kaner sehr verstimmt, denn dafür haben sie gar kein
ständnis. Hoffentlich gelingt es ihm. sich besser *
Affäre zu ziehen, als Dupont. der. ohne es ZU ti
in eine schiefe Situation geraten ist. und dem. ^
heute aussieht, die Arbeit in Amerika einstwei en
sperrt ist.
Nummer 1033
Seite <j[
Mädch
Von unserem Korrespondenten.
V bt es überhaupt einen Verband
in der Schweiz? Verschiedene
Fili .ichleute. die der Einladung des
Sch «eizerischcn Lichtspiel-Theater-
Verbandes zur ordentlichen und
auti • rdentlichen Generalversamm¬
lung Folge geleistet batten. stellten
dies positive Frage zur Tagesord¬
nung Tatsächlich ist dies seit Jah¬
ren die erste offizielle Zusammen
kun:: Die nunmehr bereits über-
star. ene Gefahr der Einführung der
Bedurfnisklausel veranlaßte die Her¬
ren, sich auf sich selbst zu be-
Zi ntralsekretär Lang referiert ein¬
gehl nd über die vergangene Debatte
des Nationalrates i. S. der Bcdürf
nishUusel. Besonders interessant ist
die Feststellung, daß speziell die
Bau. rn sehr scharf gegen Film und
Kin>. wetterten, während anderseits
von der Presse vorwiegend katho¬
lische Blätter den kinofeindlichen
Feh/ug unterstützen! Im National¬
rat ,t bekanntlich die Motion Zim¬
mer (Bedürfnisklausel) mit einem
Mel von nur sieben Stimmen (53 : 46)
abgi'ehnt worden, dagegen wurde die
Zensur auf dem Konkordatswege zum
Bes. luß erhoben. Diese soll nun
»her nicht nur den Film, sondern
auch seine Reklame in Wort und
Sehr t treffen. Bundesrat Häberlin
hat ,!s „oberster Polizeiminister" den
Auft-ag zum Studium entgegengenom-
men Er hat zu diesem Zweck be¬
reits . ine Einladung zur Mitarbeit an
den \ erband ergehen lassen. Man
ls t ;ch in Verbandskreisen darüber
klar, daß eine Zensur nicht zu ver¬
bind« r n ist, und möchte nunmehr
einer starken Verband sehen, der
seine Interessen auch vertreten kann.
Di«- starken Bemühungen der Kom-
wissi .n haben der Mitgliedcrwerbung
I ® den letzten Monaten zu einem
®ette:-, Erfolg verholten, und man sieht
heute auch aus der französischen
Schweiz verschiedene Gesichter. Es
stell* sich aber auch bald heraus, daß
«Oer gemeinsamen Generalversamm¬
lung erhebliche Schwierigkeiten im
s *chen.
welsche Schweiz vertritt denn
| *“ch «inen Plan, der bald allgemeine
Zustimmung findet. Es soll sich
' uionom geleitet wird, teooen
f,*® Schweizer Lichtspiel-Theater-
»erband unterstellt ist. Bald hat
® an auch den Modus gefunden, in»
00 man bei den folgenden Kom-
W'ssionswahlen drei von sieben Sitzen
r die französische Schweiz reser-
Es wird Aufgabe der anwesen-
Mitglieder sein, diese „Section
ständigem Sekretariat Dem Vorstand
gehören an: Wyler (Zürich) Prä-:dent.
Lang (Zürich) Sekretär. Aebcrhard
(Aarau). Rieh. Roserthal | Basel |.
Sutz (Zürich) und Hipleh (Montreux |
Da Hipleh-Montreux zur welschen
Schweiz gerechnet werden muß. dürfte
diese also im künftigen Vorstand
über vier Sitze verfügen
Der Vertrag mit dem Verleihers er -
band wird genehmigt, tritt jedoch
erst in Kraft, wenn ihn anderseits
auch eine Vollversammlung dei \er-
leiher genehmigt hat. Seine bedcu
tendsten Bestimmungen sind. Film¬
verleih nur an Mitglieder des L. T \
— anderseits di rfen diese Mitglieder
nur bei Angehör .gen des Verleihers er-
bandes mieten.
Diese zugunsten aer Verleiher et¬
was einseitige Klausel soll dadurch ab¬
geschwächt werder. daß sich diese
verpflichten. Neiianmcldungen keiner¬
lei Hindernisse eur Aufnahme :n den
Weg zu legen. In der Praxis durfte
jedoch diese Verpflichtung etwas
anders ausseherü Es sind beiccr-
seitige Strafen von 20 bis 2000 Fran¬
ken vorgesehen worüber jeweilen ein
Schiedsgericht von je drei Mann In¬
der Verbände entscheiden soll, und
zwar unter Ausschluß aller ordent
liehen Gerichte endgültig!
Es dürfte besonders dann in der
Übergangsperiode zu ernsthaften Aus¬
einandersetzungen kommen bezüglich
der Belieferung von ..Nichtmitglic-
dern" des Theaterverbandes. denn es
ist heute Usus, daß „jedermann"
Filme haben kann. Ja. selbst Pen-
sionate veranstalten im eigenen Hause
Filmvorstellungen und zahlen dafür
keine Lustbarkeitssteuer.
Wieweit die feuerpolizeilichen Vor¬
schriften dort erfüllt werden, entzi.hi
sich meiner Kenntnis; daß aber den
Pensionatstöchtern diese Vorstellun¬
gen selbst auf die Monatsrechnungen
gesetzt werden (Frs. 2.— oro Vor¬
stellung!) hört man mit Erstaunen
Begreiflich, daß die örtlichen Kin<«
besitzer dagegen protestieren, wenn es
sich teilweise um Pcnsionate mit 100
bis 200 Insassen handelt! Außerdem
gibt es nach französischem Muster
auch sog. „Brasserien”, die gratis
Kinovorstellungen geben. natürlich
„mit Konsumationsverpflichtung!" Da
einzelne davon jedoch bereits Mitglie
der des Theater-Verbandes sind, ist
auch die Mitgliedschaft eine noch um¬
strittene Sachel
Aus Mitgliedkreisen wird auch die
„Schweizer Vertretung des Pariser-
Kongresses" angegriffen, die sich als
„Vertretung des Schweizer Lichtspiel¬
gewerbes" ausgegeben haben soll.
rumande" ins Leben zu rufen. Die
Welschschweizer möchten jedoch auch
die Verleiher unter die gleiche Haube
bringen und zum mindesten eine Art
Spitzenorganisation t>der Syndikat
gründen. Schließlich hat man doch
gegen Außen hin absolut gemeinsame
Interessen zu verfechten, so daß eine
solche „Verstärkung" nur von Nutzen
sein könnte.
Eine Fülle von Anregungen,
wichtige und auch unwichtige — be¬
anspruchen viel Zeit. — es wird viel
(fast zu viel) geredet, und positive Er¬
gebnisse bedeuten eigentlich nur die
Neuwahlen der Kommission und die
Bestimmung eines ständigen Sekre¬
tariats. Als Vorort bleibt Zürich mit
U-L1AN HARVEY
io dem Eich berft film ..Durchlaucht Radic.chcn
Seite 10
Numm r 1®
Von einem gelegentlichen Pariser Mitarbeiter.
as Problem, rämlich das filmeuropäische, bleibt
„trotz allem" noch lange aktuell. Es wird also gut
tun, wenn man sich — hier und drüben — über die heute
noch verschiedenen Blickpunkte orientiert.
ln Paris ist die psychologische Voraussetzung, die der
Amerikaner findet, von Deutschland sehr verschieden.
Man muß sie kennen, um das französisch-amerikanische
Problem zu begreifen.
Die Amerikaner haben unmittelbar nach dem Krieg be¬
sonders in Frankreich aus leicht erklärlichen Gründen
eine enthusiastische Bereitwilligkeit für sich und ihre Er¬
zeugnisse vorgefunden, wie
sich kein Kaufmann _
besser wünschen kann Die
Massen amerikanischer
Truppen, die noch monate¬
lang nach dem Waffen¬
stillstand „die Sensation
am Pariser Boulevard bil¬
deten, die billige, willige
und ..von oben" unter¬
stützte Reklame, die alles
Amerikanische in der fran¬
zösischen Klatschpressc
fand; das ganz Neuartige
der fremden Rasse, mit der
das französische Volk zum
erstenmal in unmittelbare
Berührung kam die allge¬
meine Begeisterung, von
der die ..Jimmys" profi¬
tierten — das alles waren
unbezahlbare Voraus¬
setzungen für eine Ware,
wie sie der Film darstellt.
Aber auch die Tatsachen
boten dem amerikanischen
Filmstrategen ein leichtes
und verlockendes Opera¬
tionsfeld. Die französische
Produktion war während
des Krieges in der Quali¬
tät dort stehen geblieben,
wo Europa 1914 angelangt
war. Geringe Auslands- Mir? Johnson •
konkurrenz und die Mas- in dcm Msy-Rto.dcr Pb«
senherstellung von natio¬
nalen Propagandafilmen hatten während des Krieges jede
Sorge, jede Notwendigkeit um Fortschritte und Verbesse¬
rung ausgeschaltet. Was sich in den Jahren 1918—22 nun
am französischen Filmmarkt abspielte, kann man sich
leicht ausmalen. Psychologisch, organisatorisch und
finanziell gab es einfach keinen Widerstand gegen den
amerikanischen Sieger.
In diesen Jahren hatten die Amerikaner — immer
unter der Flagge der verbündeten Freundschaftsnation —
die entscheidenden Stellungen am französischen Film¬
markt erobert.
Bis den Franzosen eines Tages doch die Augen auf¬
gingen. Als es ein wenig zu spät war. Etwa um die
Wende 1923 24. Aubert. die damals noch aufsteigende
junge Neugründung und die ebenfalls neue „Pathä-Cinä-
Roman" des Hauses Pathä sahen sich plötzlich allein
auf dem Schlachtfeld voll drohender Freunde. Die paar
kleinen französischen Firmen, die ihr Dasein von Film
zu Filmehen fristen, konnten nicht zählen. Gaumont
fabrizierte nicht mehr, verlieh nur Amerika!*.''
anderen verliehen Amerikaner, die Amerikar r \
liehen sich selbständig. Die gesamte Fach- unc Tajo-1
presse war versklavt, so rum oder so rum. D : e Swf-|
losigkeit hatte sich schließlich furchtbar gerächt
Mitte 1924 begann da und dort und später gar
hüllt, allgemein der Widerstand in der Presse. Matja" I
und die hm nahestehenden Fachorgane führte r Herbst |
1924 bis Mitte vorigen Jahres geradezu eine K m
gegen die Invasion. Eine aussichtslose natürlü i. Hrr |
Sapenc, Direktor des ..Matin" und der „Pat le-Cise-
Roman“ gab es s* hliefflii |
auf und tat, was er
lassen konnte: ei verbün¬
dete sich mit Mt ro-Gold-
wyn, Gaumont v rziditete
ganz auf seine Halbeii-
stenz und wurd in die¬
sem Jahr mit St mpf and
Stil amerikanis. h. Man
sprach kaum darüber
Denn der Höhe; ankt d«
antiamerikanisUi n Stau- |
mung war hier anl
der Erwerbung * r belieb-1
ten Theater- ui R* vu{ ‘ I
bühne, eines R -enhaus« ■
auf dem Grand aulevard. I
von 25 Millior.n Francs
durch Paramo t Man
schrie damals > lierall ein
vergebliches „VC he“. aber
man verstumm- bald, al>
Paramount ankt: Jigtc. daß
beim Umbau n kleiner
Bühnenraum d n jungen
französischen A itoren bi r
ligst zur Verfüg ig ge*“® 1 1
werden würde
Indessen: \iramount- ■
First National Univer** I
und United Ar. sts haben ■
heute ihre eigenen - , r® n 'l
zösischen" Gesellschaften ■
J Alfred G'eratch m Paris, sitzen n der fra“ I
but: ..Staatsanwalt Jordan“ ZÖSiSchen f;!mk a,n,n ** |
Die anderen sind eng ■
gut liiert . . Amerikanische Riesenverleihm * > n ^ I
Frankreich und Kolonien stellen in Verbindung m, j ** |
reichen Kinoerwerbungen einen regelrechten Feld* 8- ■
Und das ist die besondere Situation Frankreich* ■
Amerika gegenüber. Der amerikanische Filmindustrie ■
ist der große, gefürchtete Freund. „Malgrcnous sa^jB
die Franzosen. Im politischen Hinlergr nd
überall das Gespenst der amerikanischen Kriegsschul I
frage ‘ «Ul
Zur Beleuchtung dieser Tatsachen noch einen oa
einem Interview, das Herr Louis Aubert. unter ■
Ehrenlegion, kürzlich gegeben: „Film ist eb< ns 1 ‘ L
gut wie Eisenbahn oder Volksunterricht oder die • . ■
nalmuseen. Der Staat will es heute noch nicht *
haben. Aber eines Tages wird man nicht begr
können, wie etwa die deutsche Regierung eine ■
schlucken ließ oder die französische das chrw |
Haus Gaumont . .
S'nmn' er 1033
Rfnemotograpf}
Seite 11
3^*t*tt*F*f ivrtf<t^¥ tfiKUOfCt) iiit
Zum fünfzigsten Geburtstag Ludwig Gottschalks.
is war in der Vorkriegszeit. In Berlin gab es
eine kleine Zahl von wirklichen Fabrikanten.
Die deutsche Marke war auf dem Weltmarkt fast
nnt, und es gab ehrgeizige Leute, die unbedingt
genau so wie heute, den deutschen Film welt-
aarkti.ihig machen wollten.
Die saßen merkwürdiger¬
eise noch nicht einmal in
Berlin Es war eine kleine
Grupp-’ an den Ufern des
Rhein mit den Brüdern
Gottsi halk an der Spitze.
Die treibende Kraft war
abed ngt Ludwig, der
heutig,’ Leiter des Bruck-
i'ilms, der in der
letzter. Woche seinen fünf-
ngstcr Geburtstag feierte.
Eigentlich kein Alter,
hei d-m man Nekrologe
•direil't ^ oder das Fazit
csonders wenn, wie
* die cm Falle, alles so
'. als ob man von
dem Jnoilar noch sehr viel
“ erw arten hat.
4-ber in diesem Fall ist
d«s etwas anderes. Die
*rscnüche Feier wird zu
Abschnitt in der
F ü®gcs.hichte.
loh will hier nur ein paar
Poden herausgreifen. Da
in meiner Erinnerung
, Tag im Zoologischen Garten in Düsseldorf. Ein
Hi an dem die Löwen, Tiger und Elefanten in den
'“itergi und traten, wo alles die Aufnahme von Dr. Rein-
Bruck, dem berühmten Bühnenregisseur, bewunderte.
Der Star kam nicht aus Deutschland, sondern aus
r *ttkrc ^h. Er hieß Madame Polaire und bekam — da-
**' s genau so wie heute — weil er nicht „Made in Ger-
* a °y war, ungeheure Summen.
Es K zw j sc hen fünfzig- und sechzigtausend Mark.
*°le für einen Mann oder eine Frau mit Namen viel-
I c ht nicht so etwas Gewaltiges, aber damals exorbitant.
N es nämlich noch Leute gab, die für diesen Preis mit
täjfkeit drei oder vier Filme herstellen.
Aufnahme fand auf einem großen Rheindampfer
1 Es war, glaube ich, gerade Benrath gegenüber, als
mir von der Eroberung der Welt durch den deut-
7® E‘lm erzählte.
h^7 T Geist war schon damals willig, aber der Erfolg
Renau so, wie das jetzt ist, ziemlich schwach.
Soll ich erinnern an die Uraufführung von ..Abgründe' .
dem ersten Film, in dem Asta Nielsen auftrat, oder an
den Kauf des großen Gerhart-Hauptmann Films „Atlantis",
bei dem Olaf Fönß mit seinem Bruder persönlich nach
Deutschland kam und Ida Orloff die Hauptrolle darstellte?
Interessant auch in all¬
gemein filmpolitischer Be¬
ziehung Verhandlungen, die
dieFichpressc mit Gottschalk
kurz vor Kriegsausbruch
führte. Damals wollte man
schon d'C große Kombination
mit Amerika machen.
Wollte der Amerikaner
in Deutschland einführen
und stand, ganz im Ver¬
trauen gesagt, genau so
vor einer Durchdringung
des Marktes durch die
Herren \ on drüben wie
heute.
Nun kommt der Krieg
und machte einen dicken
Strich auch durch alle
Filmberechnungen. Gemeint
sind hier nicht die unbe¬
zahlten Rechnungen, die
unbeglichenen Summen in
den Büchern der Verleiher
von 1914, sondern wir
sprechen ganz allgemein.
Gottschalk beschäftigte
sich mit deutschen Propa¬
gandafilms in den verschie¬
densten Bezirken des Auslandes. Dann kommt der Friede
und die Übersiedlung des routinierten Fachmannes in die
Reichshäuptstadt.
Ein paar kurze Etappen, eine Episode mit dem Epi-
sodentum von Karl May und dann Bruckmann.
Darüber braucht man nicht zu reden, das wissen
wir alle selbst, die geschickte, überlegte fachlich
und finanzell weise Leitung ist fast jedem bekannt.
Neuerdings darf man die Unternehmen, die Gottschalk
leitet, mit zu den best fundierten und angesehensten
in der Industrie rechnen. Er selbst, der immer schon
praktische Filmpolitik großen Stils trieb, ist jetzt wieder
im Verleiherverband mehr in den Vordergrund getreten.
Was bleibt noch übrig, als ihm zu gratulieren und der
Hoffnung Ausdruck zu geben, daß er weiter seinen Unter¬
nehmen und auch dem deutschen Film dienstbar sein
möge.
Solange seine Kraft für Bruckmann und für die
Allgemeinheit wirkt, wird ihm der Erfolg treu sein, so
wie das bisher war.
GOTTSCHALK
Seite 12
Äirumatogrnpft
Nummer 1033
Der sprechende Film
m Capitol zeigte die Phoebus ein neues System, das
dem stummen Bild die Sprache verleiht.
Man steht allen dieser. Versuchen skeptisch gegenüber,
besonders, nachdem man seinerzeit das System Vogt-
Massolle als die große Offenbarung begrüßt hat.
Es hat keinen Zweck, große Lntersuchungen darüber
anzustellen, inwieweit der sprechende Film die Zukunft
der Kinematographie beeinflußt. So weit sind wir heute
noch nicht und werder es wahrscheinlich auch morgen
noch nicht sein.
Aber es muß festgestellt werden, daß diese neue
Lösung im allgemeinen befriedigt. Daß sie anscheinend
in erweitertem Maß in cen deutschen Theatern verwend¬
bar ist und durch ihre Originalität eine wertvolle Be¬
reicherung des Spielplar.s in vielen Städten sein wird.
Was das Technische angeht so ist zunächst zu er¬
wähnen. daß gegen frühere Systeme eine erhebliche Ver¬
einfachung der Apparatur eingetreten ist. Die Erfinder
gehen anscheinend von dem Gesichtspunkt aus, daß
heute jedes Lichtspielhaus von einigem Ausmaß über
zwei Projektionsapparate verfügt.
Sie lassen auf dem einen em Filmband laufen, das das
Bild trägt und das sich in nichts von dem bisherigen Film
unterscheidet, und koppeln nun den Bildapparat, wenn
man so sagen darf, mit einer zweiten Maschine, auf der
das tönende Band läuft.
Dieses tönende Band ist ein Normalfilm wie jeder
andere auch, nur mit dem Unterschied, daß er nur zur
Hälfte belichtet ist. Er wird über einen Ansatzapparat
geführt, der verhältnismäßig klein ist und bei dem,
populär ausgedrückt, das Objektiv verkehrt sitzt.
Das Licht fällt durch die Optik auf eine Selenzelle, die
wieder den photographierten Ton in Schall umsetzt.
Dieser Schall wird durch eine einfache Leitung zu
einem Lautsprecher geführt, der vor der Bühne ange¬
bracht ist und aus dem nun das Wort oder die Musik in
den Zuschauerraum dringt.
Was man zunächst sah. waren naturgemäß Aufnahmen,
die verhältnismäßig einfach zu bewerkstelligen sind. Eine
Art von Kabarett; beliebte Künstler von Rang und Be¬
deutung in gut ausgewählten Vorträgen.
Wiener
(Von unserem Wiener
ie Wiener Polizeidirektion hat in den Räumen der
„Ufa-Filmgesellschaft" aer Presse die Gefahren der
Straße, die in einem vom Irgenieur Köttinger hergestell¬
ten Verkehrsfilm veranschaulicht sind, gezeigt. An der
Herstellung dieses bemerkenswerten Films hat auch das
Zentral-Inspektorat der Sicherheitswache und das Ver¬
kehrsamt der Polizei mitgewirkt. Dieser Vorführung, die
große Beachtung fand, haben der Vizepräsident der Po¬
lizeidirektion, Dr. Pammer, der ehemalige Filmzensor,
Hofrat Habison und zahlreiche Funktionäre der Wiener
Polizeidirektion beigewohnt. —
*
..Magyarosszag", Budapest, meldet, daß die „Corvin
Fiim-A. G." um das Zwangsausgleichsverfahren gegen
sich angesucht habe. Sie gibt 14 Milliarden Schulden
gegen 6 Milliarden Aktiven an.
★
Spät aber doch besinnt sich die Kunststadt Wien auf
die äußeren Ehren, die sie dem Film, dem Theaterbild
schuldet. Die „Ufa" lud kürzlich das geistige Wien zu
einer Sondervorstellung ihres Großfilmes „Faust" in
ihren eigenen Räumen als Gastgeber ein. Die intellek-
Es . sprach Alfred Braun vom Berliner Rundfun Ge¬
dichte von Liliencron und eine Kölner Ballade sang
Wolfgang Zilzer Chansons von Wilcinsky und Kci und
produzierten sich schließlich Morgan und Bend' , in
einer ausgezeichneten Szene auf der Rennbahn.
Als Ansager fungierte Maria Ney, eine Groß des
Kabaretts, die außer den Vorgenannten noch ein i'anz-
paar und Frau Lipinskaja vorstellte.
Die einzelnen Darbietungen sind durchweg gut. publi¬
kumswirksam. amüsant und tragen den besonder, An¬
forderungen des Kinos weitgehend Rechnung.
Die Nebentöne, unter denen alle sprechenden S lernt
bisher litten, sind auf ein Minium herabgedrück und
kommen, wenn erst einige Meter an uns vorüber erollt
sind, fast überhaupt nicht zum Bewußtsein.
Uber die Photographie braucht hier kein Wci urteil
abgegeben zu werden, weil sich sicherlich noch man¬
cherlei vervollkommnen läßt. Aber es muß gesät. wer¬
den, daß das Gebotene doch auf einem Niveau -teilt,
das eine Vorführung ohne weiteres in einem Lic! tspiel-
hause möglich macht.
Welche Aussichten der sprechende Film für du Kino¬
theater hat, ist natürlich von Dingen abhängig, d e sich
vorläufig noch unserer Kenntnis entziehen. E wird
darauf ankommen, wie teuer sich Apparate und F :nleih-
mieten stellen, ob jedes größere Haus seinen genen
Tonapparat besitzen kanr. oder ob eine Möglich', t be¬
steht, durch Verleihen der Machinerie die Verl .-'tung
des Ganzen zu sichern.
Jedenfalls war das ausgesuchte Publikum, das der
ersten Vorführung beiwohnte, durchweg mit d, i Ge¬
sehenen und Gehörten zufrieden. Es befand sich
darunter namhafte Vertreter der Literatur, dei Kunst,
der Technik und der Filmindustrie.
Der Gesamteindruck war jedenfalls so, daß ni >n von
einem erheblichen Fortschritt sprechen kan- D' e
Deutsche Tonfilmgesellschaft, die in enger Anlehnung an
die Phoebus arbeitet, wird sicherlich demnä, -t m '*
weiteren Einzelheiten an die breitere öffen ichke“
treten.
Mosaik
J. J. - Korrespondenten.)
tuellen Kreise Wiens folgten dieser Einladung der Lf*
und zollten diesem künstlerischen und technischen Mei-
sterwerk Bewunderung und volle Anerkennung
★
Das gegenwärtige Repertoire gestaltet sich in Wie®
nicht nur vielseitig, sondern auch sehr interessant N* cB
Faust, dem Ben Hur-Film hatte der wunderschöne UU-
Film „Heilige Berg", trotzdem er zumeist auf Nator-
Schönheiten und Sport beruht, einen unerwartet
Zulauf und qualifizierte sich als ein echter Publikation*
film. Die letzten lustigen deutschen Filme „Der ’*'*
chenfresser", „Wien, wie es weint und lacht" gefie«
auch sehr. Man lachte auch über „Pat und Palachon *
Polizisten" und über Harold Lloyd als „mädchenscheue
Jüngling".
Wie es alljährlich ein Buch der Saison gibt *
auch Filmstars, die alljährlich zum Regenten der
erkoren werden. Heute ist entschieden Harry Lie
der erklärte Liebling des Publikums, der alle amcri *
sehen Favorits an Popularität schlug. Seine Filme *•
ein sicheres, unfehlbares Geschäft.
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Rufnabmeleitung g r i t} ©rofjntann
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S^, V bs«4 in ben Sabren bcä großen "Solferringcnä
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waffneten "männern loäiztc fnti plöblid) über alle (y>renjen,
unb in biefem Ojjcan berfanfen bie bureb Gilbung, Befitj
unb 'Beruf bebingten gcie[ifd)>i!tlid)en Untcricbiebe ber
t>Cöt(Itch abgefcbniltcncn ifriebensjabre. (üleitbjciiig aber
entftanben neue "Bindungen unb Beziehungen, auigebaut
auf ber großen Salfarfic ber alle umitbiingenben Jtrieg*-
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b.e.l&thge
* und.
Hetn^GoRPON
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löcn moülo.
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Familie 3>er britte
im Sunbe aber toar
«S iitar» Änolpe, ein
fd)ii(fetcr ©obn be«
Sol fe 4 ofcne jebe be*
fonbere Bilbung unb
Sludbilbung unö babcr auch
ohne eigentlichen -Beruf, aber
trohbem ein gan3er Werl üon
fa' tiger Urroüchfigfeir, ber aüe
guten (xigenfcha'tcn in fid)
bereinigte, bie bie'Beiten feiner
')lrtJuäjcicbnei. fimmerruhig
unb bebaebt. unb gan.t unb
gar nicht erpicht baraui, burch
üoermäüigen 'Jlrbeitdeiicr 311
glänzen, ’übit er ftd) am
tDobliten, wenn er Weber im fl
noch tm -Böfcn in Den
‘Blittelpi.nft ber 'ilufmcrlfamfeit gerät unb feinen (leinen
JJreuben unb Steigungen fiill für iich nachgeben barf.
lbnwv\
RUxLur'
euifter Zeit
vorv»
BE.LÜTHGE
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Hcm^GoRPON
tEINHOLDS
i't Diihcr feine Scoifc.
3 m übrigen bat er bas
?>er3 auf bem rechten
3kcf, »cr'ügt über eine
'JRiiturwih unb nerftebt
cs oortreiilid), mit bei¬
bett ^ütiilen tu3ura<fen.
n dreien berjenige, bem
0 d)itffa( nicht oertröbnt
iter Itinftünbcn.
Ouariier ausfinbig 31t
madten un b fiel) bä ui lidi
barin einturidtten.
^Dacfcr forgt er habet
für bie beiben anberen.
WAum-JÜw - Vthkih (j.m. &Jf
ihisP ctifi
üblidje Stuppenibnll: oicl Sienit unf> wenig ^reijeit, bi«
aber wonnig audgefüdt mit altgewohnten t'ieblingSbe-
Kräftigungen and Frieblidjen 'Borfricgdtagcn. ©o bfnütji
■JlbbanMungen 311 arbeiten. Krcnbcim toibmet fid) «tit
tJnbrunit ben OTbfterien ber Körperpflege, unb »noipe
flirtet. . Sie deine Soiucttc, bi« reijenbe Soditer ber
äuartierwirtin, bat e« ihm angetan. Sag et! weit hinten
1
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Sein Jdlcnl,
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fort gebt ei in
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(Srberftehte«,
beförbert wirb.
dtßjJbüvb
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OMS
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B E.L&THGE
und.
Hetn^GofiPON I
EIN HOLD 51
in 3culfd)lanb ein ^Räbchen gibt, mit uem er »or noch
gar nicht langer 3<ii ben Schwur ber Sreue getaufebt
bat, ficht ihn weiter nicht an. ©ein §er3 tft berubigenb
grog nnb »eit! Unb wie gewöhnlich {inbet er Sccenliebe.
Soch ehe c« n >cb jur törmliJ-en Verlobung fommt, reigt
ber 3>ouncr ber ÄefchüBe bie brei Jtanurabcn au« ihrer
Bebaalichfeii. »««5“hrung.
Jlnch hier be- ,el0 ’ m °* n
hält Änofpe -Unterftanb
tSci.tütlichfeit ju bringtn, legt überaU mit fjanb an unb
erweift {ich aM treuer Rotheiter in taufenb unb aber-
taufenb febwierigen $äUcn. 3>abei hält er ücb «et* be-
feheiben im hinter jrunb. 60 fommt e«, bag eine« Sage«
ber gute Dr. «örner 3ur 'Belohnung für eine Sat, an ber
ba« hnuptoerbienfl Änoipc 3ufommt, 3 um Unteroffi3ier
-Vthleih (j.mM
Sann »ergeben
■Jltonate. Unb al« ber
■SPinter in« Canb jicbt,
tnia c« bcr 3uia0, ba«
bic brci ttricg«fame-
rabcn, bic nad) wie »or
treu 3ufammcnbaitcn,
wieber in ibr alt.«
öuart.-’r fommen. ^rcubig begrüßt ftnoipe teine Soinette
unb fdjitf? Rd) an, unter bem »on Stronbeim norforglid)
requirierten < ZDeibnad)!«baum Verlobung 311 feiern. Wirb
aber 311 feinem größten ■
Veibwefen gerabe, al«
bie Sache 3utn Klappen
fommen fod, jum
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bolt. Halb baraut muß
ba« 'Regiment weiter.
SOie immer bleiben
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bie brei (Betreu.
'Htifjarfdv.cf ereilt, b.
ber 'Käu iiung ein«
3>crfeö nict)t recht*
Schlummer lag, batten ieinbliche
| Streitfräfte ben Ort befeljt, in bem
I Don ber ganjen beutfeben §«crcS*
> macht nur noch er allein oorhonben
I mar. -Jlber ein guter (Siniall ift oft
ein ganjeä
-Jlrmeeforpa
Jtnofpe* be*
ftanb barin,
fd)Iafen batte,
mit beut ^Hantel eine« ioinblid>ci: Offyierd ju DcrhüUen
unb fid) in - biefem abentcuer(id>cn ^lufjug burd) bic
feinbticpen Sinien Ourd>ju(d)lagen. Sa bei wibcriubr ibm
baS glücfbafte 9Ital()cur. oon feinem eigenen Unteroifijier
Cemfe alef Dermeintlidter Jemb gefangen genommen 3U
werben, ©o gelangte er, wenn aud) nid)t gan3 freiwillig,
ju feiner Kompagnie ?urü<f. ©d)aHenbc£ <&e!äd)tcr ertönt,
ald er bier ben ?Zlantel
faden lägt unb fid) in
ganjer Fracht alä ber Der*
migte Jtnofpc entpuppt.
9116 ber 9nantel burd)fud)t
Wirb, ftedt fid) heraus, ha«
er 3>oFumente Don groger
■äDirfjtigf«
r iufänig bi
^narmola^n
JDicfolad lenntn,
einen gerinenen
Kricg«f*kbcr,
2€eJvbe*es
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9lber eS fatn anbcr A, aU er bad)te. Aber 9lacht mar
ber ‘JDaricnftiUitanb getdjlofTen uitb fd)nitt Wnofpe jebc
9I?ög(id)feit ab, ju Soinette ^urärf^ifobren Sann tcfilug
bie 9tot ber
erftcn 91 adv '
friegejcit über L U
ibm 3ufammen. . y* ^LB
firft fünf Sabre ^H|p "
fpäicr führt ihn
ein 3ufaB feinem ^mT^Ußk Kk}
Äronbeim in bie 91rmc, ber fid) beä alten ftriegäfamerabcn
in umrmberjiger 9Dcifc annimmt, ©o fommt ltnofpe ba3u,
ein eigene# Unternehmen 311 grünben: .Rnofpc# ‘Kunb*
ä€ejjtth&
ftiUüir'
CüUS
etnfier Zeit
YOTV.
b.e.lothge
' turut
HeiniGöRPON
’Mum-Jilm - Vvxlrik Q.m.&Jf
^olgenbc«: Dr. Körner, ber injtDifdjen feine fjelbcnbraut
geheiratet batte, befud)te auf ber JjoitjeiteSrcife mit feiner
jungen ?rau Dari«, ido er bic Keine Sainette al« Dlumen-
Seite 12
Numm 1033
»erfäuferin »ieberfah. SdjneU war bic alte 5reutibfd)aft
erneuert, unb ba« junge ^)aar nahm ba« 9Itäfcc?)en in
bte fjeimat mit. 'Sine« anberc ergab iidi »on fclbit Unb
eine« Sage« überraj(i)te £jerr Suftao Hnoipc, ffnbabcr
ber befannten ^firnta .Jtnofpe« -XunbüitHtcn“, feine jaftl»
reichen ffreunbe „„5 (fiönncr mit ber 9Itittci!ung, bag
e« »on nun ab aud) eine ffrau ffnbaberin gäbe . .
JiUxLejr
ajuiS
ewtfsr Zeit
VOTA»
BE.LUTHGE
1 U*xd.
HetnzGoRPON
eMum
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Die Voglein im Walde,
Die sangen so wunder-wunderschön:
In der Heimat, in der Heimat,
Da gibt’s ein Wiedersehen!
/
In der Heimat... da gibt«
ein Wiederseh’n!
Mit
REINHOLD
SCHÜNZEL
Der große Reinhold-Schünzel-Film der Ufa
ist vorführungsbereit
Schließen Sie ab! Verlangen Sie Termin#1
UNIVERSUM-FILM-VERLEIH G.M.B.H.
VERLEIHBETRIEB DER
UNIVERSUM-FILM AKTIENGESELLSCHAFT
Numn 1033
Rinemotcgropfl
Seite 17
Regie:
Hauptroller
Friedrich Zelnik
Mara, Liedtke, Verebes, Klopfe
Frau ii gezogen. die sich
davon , rnährt, daß sie den
Bauer lür allerhand Dinge
irgend >lche obskuren Heil-
Bitte! erordnet. Die kleine
Fadetu verliebt sich in
Landr den Sohn des Bür¬
en Gründen d
d häßliche Madk
besonders inte
die Tatsache,
den Künstler gereizt haben,
einmal etwas zu gestalten,
was ganz auf das Schau¬
spielerische, weniger auf
das Persönliche gestellt ist.
Unter den Nebenrollen,
wenn man so sagen darf,
wird wahrscheinlich Eugen
Klopfer als alter Bürger¬
meister, Alfred Abel als
Chopin und Dagny Servaes
als George Sand gefallen.
Man sieht, daß bei der Be¬
setzung in allererster Linie
die Rücksicht auf Wirkung
ausschlaggebend gewesen
ist; denn es gehört so¬
wohl vom Schauspieler als
auch vom Regisseur ein ge¬
wisse- Mut dazu, derartige
Nebenrollen mit ersten
Kräften zu besetzen.
Erv ähnt müssen noch
werden Klein-Rogge, Ernst
Verebes. Yvette Guilbert,
Max Grünberg und in einer
entzückenden Episode Her¬
mann Picha.
Zelnik hat sich mit diesem
neuen Bild ohne jede Frage
in die erste Reihe gestellt,
wobei allerdings erwähnt
werden muß, daß, rein
künstlerisch gesehen, in
vieler Beziehung grundsätz¬
liche Ausstellungen zu ma¬
chen wären, die aber auf
außerdem eine
nme Geldes, und
sie nach allerlei
"gen schließlich
fbten Landry hei-
in, daß der Film
Rothschild schenkt
‘«»«n Grille, die e
ch 0 °cl. nicht einmal
gleich unterwegs
echt originelle Art
s literarischen
Sie bringt Cho-
as utsche Lichtspiel-Syndikat bringt seinen dritten Film
un ! seinen dritten Trumpf. Es bietet diesmal einen Film,
der zv ckgreift in die Zeiten, da Rossini, Chopin, Heine und
Pagar lebten. Es ist die Geschichte der kleinen Fadette,
wie s j i uns George Sand, eine der interessantesten Frauen
einer -gangenen Epoche, in einem Roman erzählt.
Da< eine Mädel, das im Mittelpunkt der Handlung steht,
lebt -endwo in einem
Dorf . :,d wird bei einer - —
Fabrit- Zelnik-Film
Verleit Deutsches Lichtspiel-Syndikat
Länge: 3200 Meter (7 Akte)
Uraufführung: Capitol
vereinigen sich mit hübschen optischen Tricks zu einem wir¬
kungsvollen, gelungenen Ganzen.
Die Hauptrolle spielt Lya Mara. Es ist erstaunlich, wie
diese Frau immer wieder zu fesseln weiß. Sie scheint in
einer Reihe von Szenen bewußt das Vorbild der Mary Pick¬
ford nachzuahmen. Das ist selbstverständlich eine geschickte
Spekulation auf sichere Publikumsw.rkunf, die uns absolut
berechtigt erscheint und die
den Wert des Ganzen nur
steigern kann.
U iter den Darstellern muß
in erster Linie Eugen Burg
und Harry Liedtke er¬
wähnt werden, der eine
als Baron Rothschild, der
andere als Landry.
Seite 18
JUncmatograpfy
Paramoun t- Film
Malcolm St. Clair
Florence Vidor, Adolphe Met
ca. 2000 Meter (7 Akte)
Urauffüh-ung: Gloria-Palast
Fabrikat : May-Film der Phoebus
Verleih : Phoebus-Film A. G.
Regie t Carl Gerhardt
Hauptrollen: Mierendorf, Johnson, G
Länge: 2142 Meter (6 Akte)
Uraufführung: Marmorhaus
ockte es den Filr Schauspieler Adolphe Menjou, der <
Rolle der G-oßfürstin ausgezeichnet
orzüglich gearbeitetes Schneiderkleid
Film siegt der Frack Menjous.
den Spleen eines tranzösischen Millu
t, der sich einer emigrierten Grollfü
im Luxushotel d?r Seinestadt eine 1
ohnt. als Kellner nähert Er wird
ihr als Kammerdiener benutzt und muß nun
alle jene Demütigungen über sich ergehen
lassen, die einem Diener nichts
Neues sind, einem Millionär
aber Qualen bereiten. Die
Großfürstin durchschaut ihn
und quält bewjßt, bis das
happy end die Erlösung aus
einem unnatürlichen Zustand
gestattet.
Das Thema ist nicht gar zu
appetitlich und sinkt nicht
selten in iene Regionen, für die
der heute vergessene Schrift¬
steller Sacher-Masoch so ge¬
schwärmt hat. die aber nicht
bei 'allen Zuschauern Anklang
finden. Bei aller Delikatesse,
die der Regisseur Mal St
Clair aui die Zuspitzung der
Marmorhaus zeigt die Phoebus einen Film i
Prozeß, der eine zwar alltägliche,
hin eigenartige Vorgeschichte hat. F
huldig gemacht hat. Ihre 1
irdc eines Tages von dem jung
nmcrich .-.bgeholt und verabscii
Tatsächlich bestanden zwisch
d der jungen Herta engere Bez
»ege geht, ist
die breite Menge da
Florence Vidor anvt rtraut, de
schmachtendes Uesen uns Lubitsch
der „Ehe im Kreise" vermittelte,
wäre eine Rolle für die Negri gewe
Erotik brennt. Die Vidor ist
Sie entgiftet die Paraderoll
t, erklärt sie ihm hohnlachcmi.
t ihm gespielt hat. Jordan
hlielilich das Leben.
Der Stoff ist an sich filmwirksai
r gewünscht, daß das Manu
Immerhin hat Paul Gerhardt >
tte. abgerundete Arbeit geliefe
werden muß. Den Sta
dorff und gibt damit
ÜÜH
lein bewältigen muute. Das Manuskript hätte übrigens n
i demonstrierte ein mondänes Tanzpaar, daß Zensur zu schielen brauchen. Dan
r noch seine Berechtigung neben dem Char- ausgekommen.
Black Bottom besitzt, selbst für die, die Die saubere Photographie stan
noch den anderen tanzen können. kalische Begleitung lag in den !___
1033
Seite 19
Fabrikat:
Verleih:
Regie :
Hauptrollen:
Länge:
Alga-Film
Sternlilm-Verleih
Gaston Ravel
Erna Morcna. Andre Roanne
2276 Meter (6 Akte)
Uraufführung: Taucntzien-Palast
Fabrikat: Goskino, Moskau
Verleih: PromctScus-Film- Verleih
Regie : E. V. Michin
Hauptrollen: Gajatarina, Bcstajcw
Länge: 2000 Meter (6 Akte)
Uraufführung: Richard - Oswald - Lichtspiele
nicht leicht sein würde, das amüsante Theaterstück von
• Verncuit, das auf der Bühne so erfolgreich war. ins
umzusetzen konnte man sich denken. — Dieses Büh-
das ja nicht vorwiegend auf Situation, sondern auf
ussige Konversation gestellt ist. konnte im Film nur
erklingen erzielen, wenn das Filmmanuskript von vorn-
I Vergröberung, auf drastische Situationen gestellt wurde,
egisseur Gaston Ravel
• Lekain. die gemein -
das Drehbuch schrie¬
en in dem Irrtum be-
daß es ihnen gelingen
' ie Vorgänge des Stückes
ebendig werden zu las¬
sen n sie ohne zu starke
■lern Gange des Stückes
Dar.-.
Szenm
filmte
dm 1.
resultiert daß gani
«e Films einfach vei
"nenkonversalion wui
nders am Schluß
sehen Seve
der
mutter
eation .
dings
«ondtrr
Fäaf.l
"onali
■c schönen Schwieger-
>bei die Titel die Rezi-
rnahmen diese aller-
ht im Stile Vcrneuils.
n einer Art die beim
' ee in der Ackerstraße
sein mochte.
’ition: Paul Severac
göttliche Gilberte spie-
fasziniert. daß er drei
ng jeden Abend auf
P , cttsessel 47 sitzt.
der ihr Spießbürger-
' lc Scheidung an-
UBi J* ," il) Sic *’ räcnen un< d
ierrn von Parkettscssel
' •n ih- Garderobe holen. Da
■»nun ährend der Pause ein
*rer. der Baron Lebray der
£ ’ hheit halber Gilberte
tl Gilberte verheiratet aus
tü , -ersländnis heraus den .
kettsesselmann Seve-
^niit -.rer Tochter und kittet Ern» Morcna in ..
Uim ’ bald aus ^ enl
'* K ' n droht, mit viel Geschick. — Gaston Ravel, der
F.ir.r l,rac bte manche Szene mit gallischem Esprit heraus,
'■che r'■ * *' c !? c Helferin war ihm Erna Morcna als die „gött-
„ l lvrle • Die Morena sah prachtvoll aus und brachte
i! er y f eßen die Holzhackcrtitel fertig, etwas vom Geiste
"* sc hen Konversationskunst in den Film zu tragen,
dt« ‘ ° a ” ne ' d er in* Äußeren etwas an Rod la Roque und
“■>{* M‘ r '' n Georg Alexander erinnert, war als Paul Scverac. der
****** di" V ° m ® >ar * ccltsesse l ne, t und schlicht. Unter einer
itgj,’ "** es Lubitsch macht, Konversationsszenen in glän-
^•»Ite« n 'rä* ^ in * a ** e würde sich Roanne sicher mehr
■»Unter . Davis gab als Loulou in dem Bestreben recht
■krön L*h Iu sein, manchmal etwas zu viel, den
^tlhenl rj ^i m ' 1 *** n * c bönen Weißen Haaren in gepflegtem
«m Spi/nL r ' 1 ' ' Noch zu nennen Margarete Kupfer und Charle,
Alle | liri!er ' wie von Daumier gezeichnet.
»e „ri c L t ntnraumc waren von riesigen Ausmaßen, wie sie eben
Ein e b k*” ^' mm e r n nicht üblich sind.
■Ul- j B !' ne "ßarderobe mit einem Vorraum, die ein Tänz¬
ern Theater war kein Raummangel.
in Film aus dem Hochgebirge des Kaukasus. Die unweg¬
samen Pfade des mächtigen Felscngcbirges. kühne Tschcr-
kessen auf dahinstiebenden Pferden, Käuberromantik in einer
Umwelt, die sic glaubhaft erscheinen läßt. Der kühnste Reiter
und treffsicherste Schütze ist Sa-ur. eine ins Kaukasische
transponierte Mischung von Tom Mix und Douglas Fairbanks.
Vi it cs sich für einen freien Sohn der wilden Berge gehört:
Auflehnung gegen die herrschen¬
den Gewalten, stete- Kampf und
Kleinkrieg gegen den Gouver¬
neur uno seine Truppen. —
Die Komposition ist nicht be¬
sonders originell. Dem reichen
Fürsten Kibirow, der Sa-urs
schöne Schv estet Fatimc zur
Frau begch’t. sagt der kühne
/ V Sohn der Berge Kampf an bis
aufs Messrr. Sa-ur wird der
Schrecken des Kaukasus. Doch
die Arn en und Bedrückten haben
nichts vor, ihm zu fürchten, ihnen
ist er Schützer und mächtiger
Freund.
Als Vergeltungsmaßregcl soll
Sa-urs Heimatdorf eingeäschert
Da sie lt sich der ritterliche
Räuberhauptmann freiwillig. —
Entgegen der Zusicherung des
Gouverreurs soll er mit seinen
Kumpanen den Tod am Galgen
erleiden — Nach einem phanta¬
stischen Tanz im Angesicht des
Todes werden Sa-ur und seine
Gefährten von der Bevölkerung
befreit und können in andere
Gefilde Liehen.
In Darstellung und Landschaft
ist das Kolorit des romantischen
Abenteuerfilms vielfach gut ge¬
troffen. Doch mangelt cs an
Straffheit im Aufbau und in der
Bildfolge; hier könnte durch L^m-
stcllung und geschickte Schnitte
viel Wirkungsvolleres herausge-
holt werden.
Die Räuberlegende, umwoben vom Schimmer der Romantik,
gibt es bei allen Völkern.
Wenn Goskino einen solchen Film drehte, so war es dieser
Produktion beileibe nicht darum zu tun. schlechtweg einen
Abenteurerfilm zu drehen.
Von dem Gefühl geleitet, daß im Film mit unverhülltcn
politischen Manifesten auf die Dauer nichts auszuriclitcn sei,
d. h. daß die Produktion unter ihrer ewigen Gleichförmigkeit
zu leiden haben würde, kam man auf den Film im malerischen
Tscherkessenkostüm, auf die gewaltig-malerische Landschaft
des Kaukasus.
Hier fühlt sich aber die Produktion etwas unsicher. Es ist
manches verschwommen, die logische Durchführung leidet, so
daß mehr das Interesse an Volkstum und Landschaft genährt
wird, als ein solches an der eigentlichen Handlung.
Die Darstellung war gut und wirkungsvoll. W. Bestajew
gab den wilden Sa-ur mit Temperament und dem Pathos, das
einem von der Landbevölkerung verehrten Helden wohl an¬
steht. Einfach und rührend N. Gajatarina als Fatimc, die
Schwester Sa-urs.
Seite 20
Rlnc motogtap ft
Fabrika : Paramount
Verleih: Parufamct
Regie: Frank Tuttle
Länge: 2435 Meier (8 Akte)
Uraufführung: Ufa-Palast am Zoo
Hauptrollen: Ralston, Gray, Sterling
ielleicht soll dieser Film
so etwas wie eine Pa¬
rodie auf die zahllosen
Schönheitskonkurrenzen sein,
die den Amerikanern, die sie
doch heraufbeschworen haben,
allmählich selbst auf die Ner¬
ven fallen. Die Absicht der
Hersteller des Films ist dann
nicht ganz geglückt. Die Sa¬
tire ist zahm, dafür fehlt es
jedoch nicht an echtem Hu¬
mor, der sich für den Euro¬
päer geschickt dann einstellt,
wenn die Angelegenheit be¬
ginnt, hundertprozentig ameri¬
kanisch zu werden. Nebenbei ist mit der Schönheitskon¬
kurrenz auch eine Modeschau verbunden, die man im Ufa-
Palast am Zoo zum Anlaß einer Einlage benutzte, nämlich den
Bühnenraum mit einer Schau zu füllen, bei der reizende
Mannequins die neuesten Modelle des Winters vorführten.
Bei den Zuschauern — und vor allen Dingen beim weiblichen
Teil der Parkettbesucher — fand die Modenschau den leb¬
haftesten Beifall. Und vielleicht hat sie dem Film zu der
augenblicklich nicht .-läufigen Verlängerung über die erste
Filmwoche geholfen.
Die eigentliche Handlung ist recht dürftig und noch dazu
keineswegs neu. Die voraussichtliche Gewinnerin der Schön¬
heitskonkurrenz wird durch ein gefälschtes Telegramm be¬
wogen, auf die Mitwirkung am Wettbewerb zu verzichten,
um an das Krankenbett ihres Vaters zu eilen. Natürlich war
dies nur ein Tnck des Konkurrenten, der sich die unbequeme
Schönheit vom Halse schaffen wollte. Aber im letzten
Augenblick wird die böse Absicht durchschaut, und die
Schönheit eilt auf Flügeln des Gesanges oder vielmehr auf
den Flügeln des Autos zum Wettbewerb. Wer amerikanische
Filme kennt, dem braucht man nicht zu verraten, daß diese
Hetzjagd außerordentlich gemacht ist. Sie hat es nicht leicht,
um Beifall zu werben, denn wir sahen sie schon reichlich oft.
Aber es ist erstaunlich, in welcher Weise es den Amerikanern
immer wieder gelingt, diesem Thema neue Wirkungen, auf
neuen Überraschungen fußend, zu entlocken.
Die Sensation für den Broadway mag die Mitwirkung von
Fräulein Fay Lamphier gewesen sein, die im vorigen Jahre
als schönste Frau Amerikas preisgekrönt wurde. Ob sie bei
uns sich diesen Ehrenti.e! erworben hätte, sei dahingestellt.
Wir finden, daß ihre Partnerin, Esther Ralston, ein Paramount¬
star. ebenso hübsch ist wie „die schönste Frau der Staaten".
Fabrikat ; Pallatium-Film, Kopenhagen
Verleih : Südfilm- A. G.
Regie: Lau Lauridsen
Hauptrollen: Pat und Patachon
Länge : ca. 2000 Meter (6 Akte)
Uraufführung: Emclka-Palast
ie beiden dänischen Komiker
haben, nach dem nicht recht
geglückten Ausflug in die Sphäre
weltgeschichtlicher Ironie als
Don Quijote und Sancho Pansa
wieder in die Heimat zurückge¬
funden. Sie haben sich in jenem
Milieu angesicdelt, dem sie bisher
ihre besten Wirkungen abtrotz¬
ten und dem sie überhaupt an¬
gehören. Sie sind gewohnt, in
der Kleinstadtwelt des Klein¬
staates Dänemark zu leben und
als Schelme den Kleinbür¬
gern mitzuspielen, wobei sie
selbst in der Seele den Wunsch
nach Seßhaftigkeit und Bürgertum tragen. Das ist r
eben viel, bleibt weit hinter Chaplins dämonischer K -i :
rück, aber es ist sehr viel, wenn man bedenkl. II »»•
mand, wie sie, so viel echten Humor, so viel Gemüt
Gauners'reich besitzt.
Im Grunde glauben alle Europäer an den Onkel
rika, der den sagenhaften Reichtun, vererbt. II
nicht ein Onkel, sondern ein Neffe, der mit zw.,n Mi
nen seinem armen Onkel Schneider Patachon und <
hilfen Pat unter die Arme greift. Was liegt näh,
Bankhaus zu gründen, dessen Besonderheit darin h.
es für eingelegte Gelder mehr Zinsen zahlt, als e
geliehene nimmt. Muß da nicht bald der Bankerott
wenn sich zuletzt noch herausstellt, daß die zwar
nen nicht etwa Dollars, sondern Österreich! sehr km»*
Damit aber der Film einen Ausgang und ein
Ende hat, muß der besagte Neffe schließlich in Onk
Porzellanerde finden und damit neuen Wohlstand
Wir haben in letzter Zeit mehr als einmal beton,
daß sich der Regisseur Lau Lauritzen gar zu sch: f
Popularität und die Schauspielkunst seiner Hau|
verläßt. Er behandelt das Manuskript und die ‘*c <h'
Besetzung zu nebensächlich, welchen Vorwurf man hm to*
wieder nicht ersparen kann.
Pat und Patachon, das ungleiche Komikerpaar. J
mal besser, als sie es seit langer Zeit waren. Sie h ,■ nK 7
nur ihre unnachahmliche Art vertieft, sondern - J J11C *
reicher in Einfällen. Sie bringen keine Pointe dopp ‘
ren sich nicht, sondern bleiben unerschöpflich im
komischer Situationen. Der Film ein Beweis, daß c päisd 1 *
Komik mit amerikanischer Groteske nichts zu tun
Seite 22
RfntmatogtoplJ
1033
seinen Frack fielen.
Dabei wurde der Frack beschädigt
und Abel wollte einen neuen.
Die Gesellschaft hi t die Angelegen¬
heit nun erst einer Versicherungsgesell¬
schaft überwiesen. Dies« hat sich bereit¬
erklärt. den Schaden im Rahmen der
gesetzlichen Bestimmungen zu regeln
und hat den Frack reparieren lassen.
Alfred will aber k.r nen reparierten,
sondern einen neuen Frack.
An sich können wir die Forderung
immerhin bei einem Künstler vom Range
Abels verstehen, der sich dabei von
irgend welchen Erwägt ngen leiten läßt,
die hier nicht diskutiert zu werden brau¬
chen. Nun soll aber dieser Vorfall An¬
laß zu Beschimpfungen der Filmfirma
und der gesamten Filmindustrie geführt
haben. Das ist etwas, was wir zwar be¬
greifen. aber nicht gutheißen können.
Schließlich handelt e» sich um eine
unserer seriösesten Firmen, und es wäre
immerhin möglich gewesen, daß Herr
Abel seine Forderung irgendwie hätte
geltend machen können.
Wenn es richtig ist, daß Abel seine
Weiterarbeit von der Regelung der
Frackangclegenlieit abhängig gemacht
hat, so muß ihm unbedingt v<>n irgend¬
einer Seite klargemacht werden, daß
das nicht richtig ist. Warum wir die
Angelegenheit veröffentlichen? Aus dem
sehr einfachen Grunde, um zu zeigen,
auf welche Weise man in der Film¬
industrie für sich Reklame machen will.
Nicht etwa Herr Abel, sondern die Notiz
wird anseneinend auf Veranlassung der
betreffenden Firma versandt, die besser
getan hätte, sich an di« Spitzenorgani¬
sation oder an das Gericht zu wenden.
Wir unsererseits wollen keine Namen
nennen, weil das nach unserer Ansicht
nur eine Unterstützung bedeutete, die
wir in diesem Falle vermeiden möchten.
Um Irrtümer zu vermeiden: für andere
Notizen steht der Firma natürlich unser
Blatt genau so zur Verfügung wie
irgend jemandem aus der Industrie.
-*c
Und wieder einmal Scheidung.
Aus Holivwood meldet ein Funk¬
spruch, daß Lila Grev-Chaplin. die Gat¬
tin Charlins. sich m<t ihrem Gatten ge¬
zankt und die Absicht hat die Schei¬
dungsklage einzureichen. Bekanntlich
In der letzten Sitzung des Klubs der
Kameraleute, die am letzten Donners¬
tag stattfand, beschäftigte sich der erste
Vorsitzende Karl Freund u. a. mit dem
Fall Kossowsky. Er wies darauf hin.
daß die ausgezeichnete Entwicklung des
Klubs in allererster Linie der Arbeit des
geschäflsführendcn Vorsitzenden zu ver¬
danken sei, der leider in der Presse an¬
gegriffen worden sei, und zwar von
Herren, die der Klub habe verklagen
müssen, weil sie ihre Beiträge nicht be¬
zahlt haben. Die Beiträge seien auch
zwangsweise nur unter Schwierigkeiten
cinzutreiben gewesen.
Jedenfalls wolle der Klub siel, durch
solche Artikel nicht irre machen lassen,
schon aus dem einfachen Grunde, weil
cs nichts ausmachc. wenn unter fünfzig
Zufriedenen zwei oder drei Mißvergnügte
Im übrigen beschäftigte sich die Ver¬
sammlung mit der Frage der Mietung
eines nucn Klublokals, eine Angelegen¬
heit, die ausgiebig diskutiert und schlie߬
lich an eine Kommission verwiesen
■¥
Kinder-Nachmittag der Ufa.
Mozartsaal.
Welche Freude, dies °rogramm der
Nachmittags-Vorstellung für die Kinder.
Lauter Jubel herrscht be dem reizen¬
den Märchenfilm ..Tischlein deck dich".
Nicht minder groß ist das Vergnügen
und das Staunen bei den artistischen
Darbietungen des Zauberkünstlers und
der musikalischen Clowns, wie auch den
von der „Ufa-Tarte" Else Simon vorge¬
tragenen hübschen Verse. — Als aber
gar Felix der Kater höchst persönlich
auf der Bühne erschien, da gab es kein
Halten mehr.
Die Kinder-Nachmittage werden mit
völlig neuem Beiprogramm fortgesetzt.
Gloria-Palast.
Eine famose Idee, das „Teatrc dei
Piccoli” auch in Nachmittags-Kindervor¬
stellungen gastieren zu lassen. — Die
ausgezeichnete Marionettenbühne gibt
den „Gestiefelten Kater”, und es läßt
sich gar nicht beschreiben, wie humor¬
voll und lebendig die kleinen Darsteller
aus Holz wirken.
Der Ufa ist zu danken dafür, daß sie
tung des „Translag"-
Der Name — nach dei
das Gelände modernem Leben er
— ist niclit gerade besonder«
Um so schöner soll das im Stile
sauer Bauhauses zu errichtende »
werden, wenngleich mancher
Alteingesessene des Berliner Süi
über so „gefährliche Neuerung
Haupt schütteln wird. Das K'
ungefähr 2000 Personen fassen i.r
lieh mit den allcrneuesten E
schäften der Technik ausgestatte'
Die Kinobesitzer des Südwes!
sonders die des ganz bena
Kinos werden geringe Freude
Zuwachs haben. — Aber, das
Lauf der Well. *
Mussolinis Madrid-Premiere
ln der vergangenen Woche
Madrid im Kino Real der be-
gekündigte italienische Film .
— damit ist Mussolini gemein
erster faschistischer Propagand
Ausland zur Vorführung gelai
italienische Botschafter in Mai
natürlich eifrig bemüht, die
politischen Kreise Spaniens ft.
Ereignis zu interessieren. Da i
Film nicht allein die Leistung«
linis für Italien im faschistisch
gewürdigt wercen, sondern auc :
lini selbst, so wurde diese Vorft
einer großen Ovation für Habe
auc'i der anwesende spanisc
sterpräsident Primo de River
zogen wurde. Sämtliche Boise
Großmächte waren geladen und
schienen. Daß die italiem-
schistenhymne „Giovinezza” w
gesungen wurde, bedar' keiner
ren Erwähnung.
Weiterer Zusammenschluß in d<
und Kinoindustrie
Auf Jer zum 13. Dezember
nen Generalversammlung der .'
für Optik und Mechanik. Kssh
V erwaltung die Genehmigung
trags mit der Zeiß-Ikon A.-G.
der vor kurzem gegründeten \
zungsgescllschaft lea - Ernem.t
betreffs Uebernahme der Fahr
Kinoapparaten beantragen.
hat schon die Eheschließung sehr viel
von sich reden gemacht. Lita Grev soll
angeblich noch nicht im heiratsfähigen
Aller gewesen sein, aber sie war schon
werdende Mutter eines kleinen Chap-
Die Zeitungen berichteter, damals von
einer Verfolgung von Chaplins früherer
Frau quer durch Amerika. Kurz und
gut, es war eine Reklameangelegenheit
erster Klasse. Wenn nicht alles trügt,
wird Chaplins Sche<dung mindestens
eine ebenso lustige Tragikomödie. Es
fehlt nur noch, daß so etwas auch ver¬
filmt wird.
Frankfurter Nachrichten.
Das Edentheater in Frankfurt geht
seiner Vollendung entgegen. Der Be¬
sitzer ist Herr Ludwig Reichard, der
das Theater nach Plänen des Archi¬
tekten Reinfeld in dem Komplex Lange
Straße 22 ausbauen läßt. Die Eröffnung
dieses Theaters mit seinem Fassungs¬
raum von ungefähr 500 Personen soll
bis zum 1. Dezember stattfinden.
Wie wir erfahren, werden demnächst
in Grumstadt und St. Goarshausen neue
Lichtspieltheater eröffnet. Die tech¬
nische Einrichtung übernimmt die Firma
Kinotechnik Bangel & Co.. Frankfurt
am Main.
nach dem Grui. Isatz „Für die Kinder ist
das beste gut genug", diese Kinder-
Nachmittage so liebvoll und sorgfältig
behandelt.
Nachtsvorstellung im Gloria-Palast.
Die entfesselte Polizeistunde, die sich
auch auf das Kino erstreckt, bringt uns
die Segnungen der Nachtvorstellungen.
Zu begrüßen, wenn sie so entzückendes
bieten, wie das „Teatre dei Piccnli“ im
Gloria-Palast. Es gibt einen Akt aus
dem „Barbier von Sevilla" und aus der
einst so vielgespielten „Geisha". — Die
Darstellung durch die kleinen holzge¬
schnitzten Marionetten ist so köstlich,
so von echtem Humor erfüllt, daß nie¬
mand versäumen sollte, sich die Vorstel¬
lungen des „Teatre dei Piccoli" anzu¬
sehen. Die Singstimmen gehen gut mit
der Darstellung zusammen, das als Er¬
gänzung gebotene Varietg-Programm ist
amüsant und fesselnd.
Das Kino in der Kaserne.
Wir haben bereits in Nr. 1024 be¬
richtet, daß auf dem Gelände der frühe¬
ren Garde-Dragoner-Kaserne in dcrTel-
tower Straße ein Lichtspielhaus errich¬
tet werden soll. Nun wird es ernst da¬
mit; Ecke Belle-AUiance-Straße und Tel-
Kinematographischc Kurse in v,w,e ’
rußland.
Es ist bekannt, daß die ru« hc j'«”
gicrung die hohe Bedeutung
als Propaganda- und Aufklär
fü. die breitesten Massen « , -’n
längst erkannt hat und daß -
keine Mühe scheut, um die
bolschewistische Filmkunst it
Lande zu heben und zu föru n.,
kurzem hat nun die „Gcnct
der politischen Erziehung" in '°
Kurse eingerichtet, in denen rgan.M
toren herangcbildet werden, «k 1,c . .
breitung besonders geeign« *
planmäßig betreiben sollen. J» ■ '
Kurse dauert zwei Wochen ■ ,,e .fc«-
bleme. um die es sich bei di« - a “ j ..
gangen in erster Linie handelt ' j.L
gende: Organisatoriche Probk *| ,,
meiner Natur, die kinemat" '-’P“ .
Arbeit in Stadt und Land. t * lc .pjli-
Vorbercitung der Filmopcrat« rc. e
Schauspieler und Regisseure
Beruf, und schließlich die Art und
wie das Verleihgeschäft auf den)
Lande am besten zu regeln ist ' n , , f .
liehe Filmdirektoren und h'ihcre • ^
stellten des Filmwesens in den ' c ' „J«
denen Distrikten und Provinzen K» .
sind Einladungen zu diesen km
graphischen Kursen ergangen.
1033
Rincmaloqtnpfj
Seite 23
Von unserem ständigen Mitarbeiter.
In München ereignen sich manchmal Dinge, die man
mit nem heiteren und einem nassen Auge registrieren
muß. So geschah es denn, dal) beim Umbau der Kam¬
mer' eie in das Emelka-Theater auf behördliche Anord¬
nung.' licht nur der Bühnenraum völlig zugemauert wer¬
den mßte. sondern auch das Foyer mit Erfrischungs-
raun Warum? Im „Dunkeltheater" — das ist der be-
zeicl nde Münchener Behördenausdruck für Lichtspiel¬
hau - dürfen keine Räume existieren, in die sich das
Publ um eventuell unkontrolliert zurückziehen könnte!
Koni' entar überflüssig.
A! ier Münchener Gloria-Palast des Herrn Pietsch
rur ci Wochen mit dem nach Anzengruber gearbeite¬
ten \ ksfilm „Der Pfarrer von Kirchleld ‘ eröflnet wurde,
sind ic i Herrn Pietsch prompt Proteste gegen dieses Bild
eing. i fen, und zwar vom katholischen Jungtrauenver-
t-in u:’d einigen verwandten Bünden. Das Geschäft hat
aber runter nicht gelitten. Der Film konnte eine zweite
Wocli ■ verlängert werden.
Dii i.melka dreht unter Arthur Bergen „Die Nonne"
mit I igene Robertson in der Hauptrolle. Diese Nonne
hegir als Warenhausmädchen. Man wollte die Auf-
nahn gern in einem Original-Warenhaus machen und
wand sich an Tietz. Es erfolgte Ablehnung, weil die
"an äuser an sich so stark angefeindet wären und
weil Moral der Warenhausmädchen im Film meist
m zvi lelhaftem Lichte erscheine. Das schädige den
•'tan ue das Ansehen der Häuser. Auch der Einwand,
daß < sich hier um ein durchaus edles Geschöpf handle.
und i man sich andernfalls das Warenhaus im Atelier
selbst 'üuen würde, verfing nicht. Man wollte wenig¬
en' icht die Hand geboten haben. So entstand das
*ar aus Geiselgastcig mit allen Schikanen in strah-
“wlsti in Licht.
★
Kon.merzienrat Kraus hat die Falschinformation, mit
“ <>r ini Falle des Verbots des „Schwarzen Sonntag" amt¬
ier \ erleihbezirk erstreckt sich nicht bloß auf Elsaß
Ü nd •• bringen, sondern auch auf Luxemburg und das
f*argi ict. (Letzteres kommt allerdings für französische
‘•me ... eniger in Frage, da dieselben vertragsgemäß
Weh i rutschland verliehen werden, doch werden über
raßl, ra ziemlich viel amerikanische Filme für die
ar iligl.) Die Leihpreise sind nicht einheitlich für
" l! ?r jene Zone festgelegt, sic richten sich nach der
“wfeutung des Kinos und dessen Kundschaft und sind
Jungt-: Schwankungen je nach den besonderen Orts-
■ ercss vn unterworfen. Ansätze zu Trustbildungen
HrhaiH der Thealerbesitzer. wie sie namentlich im
•> erC ^- ß bestehen, haben bedingt, daß der Verleih-
* neb ; - um Feilschgeschäft ward, wobei es auch vor-
daß die Leihpreise sozusagen diktiert werden.
r Mangel an Geschlossenheit bei den Verleihern hat
Praxis nur begünstigt.
, . ^'nobesitzer hingegen sind selbstverständlich
‘zieit. ganz abgesehen von der obenerwähnten
Seren Interessengemeinschaft, wie sie zwischen be-
# ” enc ^ ( ' rcn Direktoren besteht. Ursprünglich gab es
“en ei ( nen Verband, der die Interessen der ar.geschlosse-
Utl. ^ as s ' n ^ ß' c me ‘ sten ) Kinobesitzer Elsaß-
nn ficns vertrat. Diese „Vereinigung der c'saß-
licherseits die Presse bedach! wurde erfreulicherweise
nicht auf sich sitzen lassen und durch die Pressestelle der
Emelka erklären lassen, daß er das Bild nur auf ausdrück-'
Iiches Verbot hin absetzte. In diesem Verbot lag außer¬
dem insofern eine Rücksichtslosigkeit, als man — gleich¬
gültig im Effekt, ob in böser Absicht oder aus bürokrati¬
scher Unzulänglichkeit — das Theater erst Hunderte von
Mark für nutzlose Vorreklame wegwerfen ließ, trotzdem
man längst wußte, daß der Film auch nach Bayern kom¬
men würde, und daß man ihn nicht zulassen wolle. S<>
untergräbt man dem deutschen Filmwesen in wirtschaft¬
lich schwerster Zeit die Existenz.
Frau Zach hatte im Capitol den „Kreuzzug des Wei¬
bes" angesetzt und bereits Vorreklame gemach*. Die Po¬
lizei verlangte, den Film vorher zu sehen. Das Ergebnis
war diesmal nicht das in Bavern belieote Verbot, aber
der dringende Kat. den Film „als gegen einen Paragra¬
phen des Strafgesetzbuches gerichtet" nicht jetzt wäh¬
rend der Wochen der Inneren Mission herauszubringen,
ebensowenig in der Advents- und Fes'zeit. sondern erst
nach dem 6. Januar im Fasching. Frau Zach, die mit
der Polizei selbst auf Kosten ih'er Dispositionstreiheit
gern in Frieden leben möchte, fügte sich dem Wunsche
!m Interesse dei Sache aber liegt diese stillschweigende
Fügsamkeit nicht.
Kommerzienrat Schcer eröffnete das mit viel Ge-
schmacK erneuerte alte Haus der Münchener Kammer¬
spiele als .-mclka-Thcater mit einer Ansprache an das
Münchener Publikum. Er flocht daaei einige Sätze von
prinzipieller Bedeutung ein, die über das lokale Er¬
eignis hinauszielten. Das war zunächst die Forderung
erhöhten Schutzes der deutschen Produktion durch das
verschärfte Koniingentsverhältnis 2:1. Sodann prokla¬
mierte er eir.e ziemlich scharf gehaltene Absage gegen
den reinen Unterhaltungsfilm. An seine Stelle will er
den volksbiidcnden und als künstlerisch wertvoll aner¬
kannten Film setzen.
lothringischen Exploitants" hat s ch seit Juni dieses
Jahres in der Weise gespalten, da3 die Lothringer (mit
1 bis 2 Ausnahmen) ihren eigenen Verband gründeten
(„Vereinigung der lothringischen Kinodirektoren"), um
in aller Unabhängigkeit vom Elsaß die Sonderinteressen
des Moseldepartements wahrzunehmen und eine Orien¬
tierung mehr .nach dem ehemals französischen Lothringen
hin (Briey bis Nancy) herbeizuführen. Den äußeren Anlaß
zur Trennung der Elsässer und Lothringer boten Mei¬
nungsverschiedenheiten in der Stellungnahme zum
Autorenverband und dessen Gebührenforderungen.
Darüber wird ein andermal zu sprechen sein.
Die erwähnte Spaltung hat naturgemäß auch die
Schwächung der Kinobesitzer nach außen hin im Ge¬
folge. In einer Zeit, da Paris eigens eine Unterstützungs¬
kasse zur Aufbringung der für den Kampf um die Macht¬
stellung des Kinobetriebs notwendigen Gelder gegründet
hat, an die 1 aller Leihgebühren seitens des Theater¬
besitzers im ganzen Land abzuführen sind, ist gerade der
engere Zusammenschluß aller Direktoren von Nutzen, und
nicht eine Spaltung, die getrenntes Vorgehen erheischt.
Vorläufig ist es aber mit der schönen Union in Elsaß-
Lothringen vorbei, wenngleich die persönlichen Be¬
ziehungen der einzelnen Betriebe durchaus kollegial sind.
Seite 24
Rircmatogtnpf)
r 1033
f P
Der neue
-Film
Schwester Veronika
Nach dem Schauspiel „Veronika" von Hans
Müller bearbeitet von L. Heilborn-Körbitz
REGIE:
Gerhard Lamprecht
erscheint in kurzem
HERSTELLER:
Gerhard-Lamprecht-Film-Produktion
G. m. b. H. / Verleih und Vertrieb:
Nalionalfilm AG. Berlin SW48 ■fr*'
um
wgmw
r
K-
(Ißl
i
IMi
Sun kt »033
Rincmatoflrapf)
4tta öer
der Regie Dr. Guter* sind die
Inahmen zu einem neuen Film-
cgonnen wurden, dessen Buch
■ Iler Jerven stammt. Die lland-
r. allen Punkten packend, zeigt
- absonderliche Treiben, wie man
em „Künstler" gemacht werden
n den Hauptrollen sind bcschät-
■ I me Halber. Ellen Kiirli. Harry
Vis Asther und Julius Szoreghv
•innere des im Bruckmann-Ver-
erscheinenden Films „Die Waise
wood" mit Olaf Fnnss und EVe¬
it in den Hauptrollen ist für
den 6. Dezember, im Primus
’ntsdamer Slra-
lerren Knlling
d Kundt haben
i in Berlin.Fric-
Einsendungcn aus der Industrie.
Vs • : t Bttlthta de« Kinematographie ist
*•* die obere, ablaufende Trommel durch
Arme mit dem Werk serbunden. und von
leher wird darüber geklagt, dal) durch
Kotieren und Vibrieren der Trommel der
Obiektivkörper in Schwingungen versetzt
wird. Naturgemäl) wird sich jedes Zit¬
tern des Objektives auf der Lcinewand
bemerkbar machen. Durch eine ein¬
fache. sinnreiche Konstruktion trennt
Kino-Schuch die obere Trommel vom
Apparat und stellt so den alten Übcl-
stand ab. Die notwendigen Teile sind
sofort ab Lager lieferbar.
i);
den Film der 5®?^,
- nordischen -
Regie Richard «eCi
Darsteller: fSSS -~~«~
walda. Harry Gc-t.«...
Henry Bender.
‘•rti. Mira Hilde-
Lola Legro. Iledi Wardow
atz, Ferdinand Born. Hermann
Nurl Cerron. Wilhelm Bendow.
A estermeier. Kurt Lilien und
Kurftrstendamm und "«zarlsaa' >tj".
Der »ilm erscheint im ' erleih der H:'-
/ '
' * erste n United Ar. -• !
der in Deutschl.-.nd der. Titel Per«- n-
licbkeit" führen sollte In Amerika
der Film „Sunva betitelt. Sanskrit
„Traum-Illusior . Alber! Parker tuhrt
die Regie, und Flobelle Fairbanks. eine
Nichte di« g r o Rs n Douglas hat darin
eine führende Rolle neben Gloria Swar-
son. Der ndgultigi
deutsche Titel dieses
Films, der wahrschein¬
lich
Saison lon der United
Artists in Deutschland
herausgebracht wird.
L“.:
telegraphisch erfahren
bei einer Sensalions-
aufnahmc zu dem Film
„Rinaido Rinaldinr
Krankvnha
in Tu
teilt i
rauffulnung des Victor-J ins m-
s „Die Königin des Welthades
■gene Robertson in der Titelrolle.
Ul Freitag, den 10. d. Mts„ im
•ater Tauen tzienpalust statt. In
i'lrollen sind beschäftigt: Imogene
Walter Rille. Livio Pavanelli
s milla V. Hollay.
•ein die Aufnahmen zu dem deul-
■i Großfilm: „Gern hab - ich die
eküBl . von Brun» Rahn, für die
n-Film-Aktiengesellschaft hecn-
1 isl der Film in den nächsten
l: orführungsbercil.
Hatow. der langiährige erste
! «nent der Berliner Filiale der
Imhaus Bruckmann & Co. A.-G..
1,1 Filialleiter der Filiale Berlin er-
I,' rieh Waschneck, dei seinen Film
* ■* „Brennende Gren.-.e" jetzt veendet
hat. ist mi: den Vorarbeiten für seinen
nächsten Eiko-Film ..Kegine. das Schick¬
sal einer Magd" nach der bekannten No¬
velle von Gottfried Keller beschäftig'
Das Manuskript wird wieder von Ernst
B. Fcv geschrieben.
('arlos unc Margit, das bekannte Gc-
seilschal tstanzpaar. wurde von der
Direktion dt«. Glori; palastes auf 10 Tage
verpflichtet, den Tanz und seine Fnt-
wicklung vom Walzer bis zum Char¬
leston vorzuführen. Als besondere At¬
traktion ist die Vorführung des ..Black
Botton" vorgesehen.
H ilde Maroff spielt in dem Gerhard-
Lamprecnt-Film „Schwester Yir.inika"
|nach dem Schauspiel von Hans Muller)
die Rolle der Intrigantin. Das Manu¬
skript sucht der Gestalt der Pauli
menschliche Vertiefung zu geben. Die
Uraufführung des Films findet voraus¬
sichtlich Mitte Dezember statt. Der Film
erscheint als Schöpfung der Gerhard-
l.amprechl-Film-Produklion G. ni. b. H.
im National-Film-Programm 1926-27.
hierzu ...... „„
die Aufnahmen lur den Film abge¬
brochen hal. Nach ärztlicher M
lung durfte die Heilung der Knochen-
brüche die sieb leider ats sehr ernst
herausgestellt haben, etwa vier Wochen
Aufnahmen zu dem l niv crsalfilm
.Das -I. Gebot -ind beende: Hill,
lett und Mary Carr spielen die Mut-
’llen. Tory ohnsnn hat die Regie
1 )
VLT oltgang Zil rer filmt nach Beendi•
Aafa-Film „Schi tzcnliesl" zurzeit in dem
Deitz-Film ..Letzte Liebe" Er wurde
außerdem für e.nc Hauptrolle von der
Phoebus A.-G. für den Großfilm ..Edles
Blut" verpflichtet.
f'Veitz & Co. teilt mit: Die Aufnahmen
* ' zu dem Eriedrich-Feher-Großfilm
„Die letzte Liebe" sind beendet Der
Film ist in den nächsten Tagen vorfuh-
rungsbereit. In den Hauptrollen sind be¬
schäftigt: Magd.! Sonja, Evi Eva, Grete
Scherk. Paula Ebertv. Gerd Briese. Olaf
Sturm. Paul Otto. Carl Platen. W oltgang
Seite 28
Nummc: !0J3
28 xuu»tt matt f&rtthi
Harry.Liedtke. für die Aaia verpflichtet.
\Vn- bekannt, hat die Aafa an die
' ’ Theaterbesitzer eine Rundfrage
gerichtet, wer die Haiptrolle in einem
ihrer Filme der Wintc—produktion spie¬
len soll. Weitaus die meisten Theater¬
besitzer haben für Harry Liedtke ge¬
stimmt. Die Direktkn der Aafa hat
sich, getreu ihrem Grundsatz, die Thea¬
terbesitzer in weitesten! Maße zu unter¬
stützen, daher entschlossen, Harry
Liedtke für die männliche Hauptrolle in
dem Film „Faschingszz jber” (im Rau¬
sche des Faschings) zu engagieren. Die
Aufnahmen für diesen Film beginnen
unter Regie von Rudolf WaPer Fein
Anfang der nächsten Woche.
Der 100 000. Besucher von „Ben Hur".
I n den allernächsten Tagen passiert der
100 000. Besucher des großen Metro-
Goldwyn-Maver-Films „Ben Hur" die
Kassen des Ufa-Pavillons am Kollen¬
dorf platz. Um dieses in der Theater¬
geschichte Berlins gewiß einzig da-
-tehende Ereignis gebührend zu feiern,
hat sich die Theaterleitung entschlos¬
sen. den Juhiläums-Besuchern wertvolle
Prämien zu überreichen. Es erhält der
100 000. Besucher eine Barprämie in der
Höhe vor 250 Mark, der 99 999. und der
100001. eine solche von je t50 Mark,
der 99 99b. und der 100 002. Besucher
eine solche von je 100 Mark.
„Das Lebenslied" — künstlerisch
wertvoll.
I \er neue Emelka-Film „Das Lebens-
” ned", nach dem gleichnamigen Ro¬
man von Rudolf Herzog, dessen Regie
Arthur Bergen führte, wurde von der
Bayerischen Licbtbildstelie als künst¬
lerisch wertvoll anerkannt. Der Film
gen.eßt daher die bekannte Steuerver¬
günstigung (von 7 Prozent) nach der
längsten Reichsratsbestimmung. Der
Film erscheint im Verleih der Baye¬
rischen Film G. m. b. H. im Emelka-
Konzern. Das ist in kurzer Zeit der
zweite Spielfilm der Emelka, der als
künstlerisch wertvoll anerkannt wurde.
Die Produktion Arthur Zicbm.
Arthur Ziehm ist wie wenige Film-
^ firmen um das Nieveau und die
Originalität seiner Produktion bestrebt.
Nach den beiden ersten großen Erfol¬
gen: , Ich hatt' einen Kameraden" und
..Kreuzzug des Weibes" erscheint jetzt
unter dem Titel: „Unter Ausschluß der
Öffentlichkeit" ein Kriminalfilm, der den
Mädchenhandel zum Thema hat. Als
nächster Film soll „Grand Hotel Atlan¬
tic" in Angriff genommen werden, nach
einem in der ..Nachtausgabe" erschie¬
nenen Roman von Curt J. Braun.
Gleichzeitig bat Arthur Ziehm zwei
große Amerikaner in Verleih genom¬
men. Der erste, „Ben Ali“ eine Ge¬
schichte aus dem Morgenlande, mit Ra-
mon Novarra in der Titelrolle; der
zweite: „Bedrohte Grenzen“, ist der
größte Indianerfilm, der bisher herge-
slellt wrurde.
„Recouo" in Paris.
D ie „Recono" Film-Imprägnierungs- und
Regenerierungs-G. m. b. H. hat in
Paris, 49 avenue Hoche ein Büro eröff¬
net. das die Interessen dieser Gesellschaft
in Frankreich wahmehmen wird.
Augsburg bekommt neues ErstauHüh-
rungstheater.
l_|err Johann Hausner, einer der älte-
* * sten und tüchtigsten Fachleute
Bayerns, ist zurzeit mit dem Neubau
eines Erstaufführungstheaters beschäf¬
tigt Es soll bereits am 10. Dezember
dieses Jahres eröffnet werden. Dz Augs¬
burg nur vier maßgebende Thea er hat,
ist das entstehende Werk des Herrn
Hausner zu begrüßen. Man darf mit
Recht von dem Bauherrn nur das Beste
erwarten, der mit seinem Film-Palast
in München, den nachher die Süd-Film
A.-G. ein Jahr lang als Münchener Erst¬
aufführungstheater für ihre Produktion
gepachtet hatte und heute Herr Sens-
burg innehat, sowie dem erst kürzlich
eröRneten Palast-Theater in Lands¬
hüt i. B. seine Befähigung als großzügiger
Unternehmer erwiesen hat.
Erfolgreiche Interessemten-Vorführung.
\XTie aus Leipzig gedrahtet wird, er-
’ ^ rang der neue Großfilm des
D. L. S. „Die lachende Grille" mit Lya
Mara bei der dortigen lnteressenten-
vorführung einen beispiellosen Erfolg.
Lya Mara und Friedrich Zelnik waren
Gegenstand stürmischer Ovationen.
Die Wohnungsnot hört auf.
D ie Villa im Tiergarten", die nach den
bekannten Bauplänen von Arthur
Landsberger von den Baumeistern Joe
Stöckel und Osten errichtet wurde, ist
soeben beendet worden. Mit der Ver¬
mietung ist die Hirschel-Sofar-Film-Ge¬
sellschaft betraut worden.
Der nächste Film der „Am*".
D ie Ama-Film G. m. b. H. erwarb das
Verfilmungsrecht des Romans „Lu
— die Kokotte" von Dr. Arthur Lands¬
berger. Der Roman ist in einer Auflage
von 75 000 erschienen und in viele
fremde Sprachen übersetzt worden Mit
den Aufnahmen wird im Januar be¬
gonnen.
Cabaret-Tonfilm.
D er große Erfolg, den der kürzlich in
einer lnteressentcnvorführung ge¬
zeigte Cabarct-Tonfilm in der Presse und
beim Publikum gehabt hat. veranlaßt
jetzt die Herstellungsfirma, die Phoebus-
Film A.-G., den Film auf den Spielplatz
des Capitols zu setzen. Die ersten öffent¬
lichen Vorführungen finden im Rahmen
einer Nachtvorstellung am Sonnabend,
den 4. 12., und am Sonntag, den 5. 12..
abends 11,15 Uhr, statt. Der Film wird
dann weiterhin an den kommenden Sonn¬
abenden und Sonntagen um diese Zeit
zur Aufführung gelangen.
Das Volk der schwarzen Zelte.
TAer Kultur-Großfilm „Das Volk der
schwarzen Zelte", eines der hervor¬
ragendsten Werke der Flaherty-Produk-
tion der Paramount, ist soeben von der
Filmprüfstelle ohne Ausschnitte, und
zwar auch für Jugendliche, freigegeben
worden. Der Film schildert in außci -
ordentlich eindrucksvoller und spannen¬
der Weise eine Reihe von überaus in¬
teressanten Reiseabenteuern in Wüsten¬
sand und Gletschereis. Den Vertrieb des
Films haben sich die Verleihbetriebe der
Ufa (Ufaleih) gesichert.
Mädchenhandel in Leipzig.
A m Donnerstag, dem 2. Dezembi laci
im Emelka-Palast in Leipzig ach-
mittags 4.30 Uhr, eine Interessen n\,ir
Stellung des Emelka-Süd-Films Mäd¬
chenhandel — eine internation.i G«
lahr statt.
Neue Lichtspieltheater in Sndd< itsch-
land.
In Marköbel bei Hanau wur eir
* neues Lichtspieltheater »- ine:
ebenso wird demnächst ein The - er¬
öffnet in Limburg an der Lahn,
beide Theater liefert die Firm, v
technik Bangel & Co. Maschinen
Bestuhlung.
Prinz Lruis Ferdinand.
^ach Abschluß der umfangreicl
kv bereitungen begirnen unt
Regie von Hans Behrendt dies, 1*6«
die Aufnahmen zu dem neuen I’ ebu>
Film „Prinz Louis Ferdinand"
Titelrolle wurde Han« Stüwe \ ;A"
tet. .'jnny Jugo übernahm die K e kr
Pauline Wiesel Christa Tordy «i t Jk
K önigin Luise: Friedrich Wilh h.
Hans Junker. Als weitere hi» risch«
Persönlichkeiten erscheinen in «-e n
Film Rahel Lew in (Hermine ‘ erlen
Gräfin Voß (Gertrud de Lalskv). >'
(Arthur Kraußneck) und Gneise: ft®
v. Winterstein). Heinrich Sch:
Yorck. Hans Heinz Hilpert al-
Theodor Loos als Ernst Moritz A d'
Das Rätsel des Borobudu
K 'in großer Abenteuerfilm in so
* ten. zu dem die Außenaufn.
Deutschland. Dänemark. Ägyr
Java und in China gemacht wu:
scheint demnächst im Verle °e
Deutsch - Nordischen Film - Uni"
b. H.
Eröffnung des Berliner Planet«
D er Wochenbericht 49 der
bringt Bilder von dem soeb.
gestellten Planetarium im Berl
logischen Garten, zeigt Bilde
Diplomatie; Sir Eric Drummond
Sekretär des Völkerbundes in B
wie letzte Aufnahmen des ko
London verstorbenen russisch«
krmmissars Krassin. Meister B«
beim internationalen Schacht
Berlin, eene Spazierfahrt auf die .
Weinernte in Italien. Jahrhunds r
Münchener Universität. Z R III
kanischem .Marinedienst. Eisbr.
Kanada, Eishockey-Spiele im Sp
eine überraschende Fülle von
täten aus aller Welt.
.er d«
paM
Klettermaxe ist besetzt
D er sensationelle Großfilm der
„Klettermaxe" ist durchweg
ersten Kräften besetzt Word. 1
Klettermaxe spielt Paul HcoO’-na
Corry Bell wird von Miß Bel. 1 st ge
geben. Dorothea Wieck wird .-er ‘ .
Höppner ihren Zauber verleihen;
Walter Mayer wird ihr zur Seit. * ,e ,
Adalbert Schlettow läßt do brut*
Figur Paul Druschkes lebendig *5 ,
Margarete Kupfer hat als Tante h.
ihre Kaschemme bereits eröffne
Arje Geschlecht (Garrison! >‘ n
Zwerg Krümel (Mößlacher! ihre
gen Gäste sind.
, >tänd'‘
N'umn r 1033
JUnematograpQ
Seite 29
getanzt von Yvette und Robert
Em amüsantes Film- Tanzbrevier
von F. W. Koebner
Deutsche Vereinsfilm
Das neuartige
Beiprogramm
Seile 30
&mcmatogrnpQ
VlL
II Merken Sie sich!
WM Der große Erfolg für
JjW das neue Jahr wird
JLLA im
Ti ERG ARTE
MMlM Gesellschaft*- und Kriminalfilm aus Berlin W i.
MM/M Nach dem bekannten Roman von Arthur La n d sb c
MIIIIIM Künstlerische Gesamtleitung: Joe Stöckl
MM M Regie: Franz Osten
MI 'IM Photographie: Karl Atienberger
K m Bauten: Max Heilbronner
Kj M Mitwirkende:
m m Aud Egede Nissen ■ Elsa Krüger Joe Marcco
MM Ilona Karolewna Maria Mindszenfi • Margarete Kupfer Liss
W/M Charles Willi Kafser Hans Albers Siegfried Arno
MM Jade Mflong-Münz ■ Aruth Wartan
IM Kriminalkommissar a. D. Albert Dettmann
f Fertiggestellt!
Nutzen Sie die Gelegenheit aus, wir bitten um Ih
Termine!
Weltvertrieb: Isi Rosenfeld, Berlin SW, Friedrichstr
Verleih für Deutschland:
Hi r s c h e l - S of a r - Fi Im- Verleih G. m. b.
Berlin SW68, Friedrichstraße 217
Filialen: Hamburg, Mönckebergstr. S, Barkhof Haus HI. Leipzig, Uellertstr. 5-7.
Frankfurt a. M., Taunusstr. 52-60. Düsseldorf, Ostsir. HO
Der gro£e Marine-Film
Lothar Stark G. m. b. H.
Berlin SW 48. Friedrichstr. 11. Tel. Dönhoff 1092. 1093 u. 2932
Photographie: Otto Kanturek * Bauten: Gustav Knauer
Regie : MANFRED NOA
*
Pressestimnnen:
Magdeburger Tageszeitung schreibt: Schlesische Zeitung, Breslau
.Die versunkene Flotte" ist meister- .Ein Meisterwerk des Regisseurs Man-
haft und vol' zwingender Realistik.Wenn fred Noa und der Photographie Otto Kanlureks
ein Film das Interesse des Publikums verdient, so . Der Fi | m Uf v ., n eincr Realistik, die
ist es dieses Werk. Frei von teder gewollten Ten- packt und erschüttert.seine ein-
den7 • dringliche Wirkung.
Düsseldorfer Zeitung ... .. ..... ...
. Die Szenen im Munitionsraum während «-ip*ig«r cueste ac ric ten, ipzig
der Schlacht sind von einer Eindringlichkeit, die . kurl - man darf dem gelungenen Werk
isher wohl kaum (höchstens von den Russen), er- einen *‘ ark « n verdienten Erfolg zusprechen,
reicht worden ist . . . . Manfred Noa ist kein
Unbekannter: immerhin ist „Die versunkene Münchener Zeitung, München
Flotte” einer der Höhepunkte seines Schaffens .Dieser Film weist hervorragende dar-
Münchener Neueste Nachrichten. München stellerische Leistungen auf
.Der n-ue große Marinefilm ist eine Bremer Nachrichten, Bremen
f>wlTlL a U. e Tr d r.?i Le ' 5tUn L.von den .Mit atemraubender Wucht donnern die
Darstellern ist nur Gutes zu sagen- Kampfere.gniss« auf die Nerven ein_
Hallescbe Nachrichten, Halle a. S.
.Beide Häuser waren bei der gestrigen Wesermünde Neueste Nachrichten, Wesermünde
Erstaufführung brechend voll und mit atemloser .Der Film ist weitaus der beste, der bis-
Spannung folgte das Publikum dem gewaltigen her erschienenen MarineFIme und ein ganz großer
Zeitgeschehen . . . Erfolg . . .
Im VERLEIH für
Berlin-Osten.Lothar Stark G. m. b. H., Berlin
Mitteldeutschland.Siegel Monopolfilm, Dresden-A.
Rheinland-Westfalen . . . Rheinische Film-Ges. m. b. H., Köln a. Rh.
Norddeutschland.Norddeutsche Film - Centrale, Hannover
Süddeutschland.Helos- Film -Verleih, München
Die Technik der Perspekiivbauien
Von Georg Otto Stindt.
unerbittliches Gesetz verfolgt den Menschen, wo er
uch steht oder geht Hin Gesetz, nicht kleinlich und
ig. von Menschen erdacht, sondern ewig und grr.ß-
\on der Natu- festgesetzt Das Gesetz der Per¬
denke sich durch die Augen eines Menschen eine
echte Fbene gelegt. Am besten stellt min sich vor.
Mensch stände mitten im Ozean auf einer Insel, die
e über Wasser ragt. Dann sicht er von hier aus eine
’-imte Fläche des Wassers um ihn herum, und das
die Begrenzung seiner Augenebene. ist der Kre ; s
■rizontes Steht der Mensch höher, so vergrößert
diese Ebene sofort erheblich. Ein Matrose z. B. im
■rb eines Schiffes, der sich 25 m über dem Wasser¬
befindet. hätte eine Fläche von 1.25 Millionen Qua
ler um sich, ein Schwimmer dagegen, dessen Augen-
• nur etwas über Wasser liegt, sähe (theoretisch, hei
glattem Spegel) nur wenige Quadratmeter. Ganz
ngig von der Höhe des h.treftenden Menschen aber
das Gesetz der Perspektive alle geraden Linien, sich
r Begrenzung dieser Ebene zu schneiden. Auf dem
wäre es der Horizont, rundherum sichtbar; auf hüge
bergigem Land ist dieser Horizont nur heoreiisch.
ist aber immer vorhanden, ist immer untrennbar mit dc-
Augenebcne des betreffenden Menschen oder Tieres ver¬
bunden. Einerlei also, ob in Wirklichkeit zu sehen oder
nur theoretisch vorhanden; alle geraden wagcrechten Linien
treffen sich irgendwo auf diesem Horizont! Parallel--
Linien haben stets denselben Schnittpunkt, die wagerechter.
Dachrinnen einer geraden Straße würden sich also (wenn
sic bis zum Horizont verlängert wären) genau in der Mitt •
der Straße im Horizont treffen. Liegt die Straße auch
wagerecht, so würden sich die Straßenbahnschienvr. m
gleichen Punkt mit den Rinnen treffen. Liegt die Straße
nicht wagerecht. steigt oder fällt sie. so schneiden sich die
Slraßenbahnschienen bei Steigung über, sonst unter dem
Horizont. — Soviel zum Gesetz d.-r Per-pektive. damit die
Technik der Perspektivtäuschung erklärlich wird
Das menschliche Auge läßt sich täuschen, so haben di •
Filmarchitekten hcrausgefunden iei der Beurteilung der
Perspektive, die : hm allein (bei dopp.-läugigem Sehen') das
Gefühl des Plastischen gibt, kann man also durch ge¬
schickte An-rdnung dem Beschauer eine Perspektive Vor¬
täuschen. die in Wirklichkeit nur ;a einem Bruchteil . or-
handen ;st Schreibt ein Drehbuch z. B c nen Wolken¬
kratzer im Hintergrund vor. so kann man mit diesem Trick
-ZVe neue
OSRAM
KINO-LAMPE
zoommsvou
juv
TheatevMixhmen
OSRAMKINOLAMPEN
Seite 34
ft.ncmatoprapft
Numm. >033
einen 10 m hohen Bau derartig hinstcllen. daß er wie 200 m
hoch aussieht: womit der Zweck der Übung erreicht ist.
Das Bild Nr. 1 zeigt einen solchen Bau aus dem Ufa-Film
..Letzter Mann". C entlieh sicht man hier, wie man das
Auge des Beschauer*, verleitet, an den schrägen Linien
des riesigen Raublocks vorn links entlangzugleiten, um
dann wieder an den
steilen Linien des W al-
kenkratzers in die Hohe
zu schnellen. Ein we¬
nige Meter hohes Ge¬
rüst mit einer Wolken¬
kratzerfassade genigt
also, um den Eindruck
des riesig Hohen im
fertigen Filmbild her¬
vorzurufen. Was cas
heißt, wird sich ieccr
denken können: außer¬
ordentliche Ersparnis
der Baukosten eines
Films, niedrigere Leili-
summe, besseren Ver¬
dienst für den Theaterfcesitzer! — Schon 1920 hatte
Professor Lhotka. ein in Berlin tätiger ungarischer
Maler - Architekt. in einem Leo - Film, „Siürzende
Götter . eine ungeheure Treppe zu einem Tempel mit
Perspektivtäuschung gebaut: die Treppe wurde nach oben
schmaler, derart, daß oben am Tempel nur kleine Puppen
die Menschen ersetzten, aber vollkommen natürlich aus¬
sahen, weil f :e sehr weit entfernt zu sein schienen. Lhotka
hat inzwischen nach diesem Prinzip weiter gearbeitet und
eire neue Methode erdacht. Modellbauten ungewöhnlich
echt und glaubwürdig r esig erscheinen zu lassen. Man wird
demnächst in einem neueren Film sehen, wie sici
Methode in der Praxis bewährt.
Das Prinzip der Perspektivtäuschung hat Pr
Lhotka ; m Film ..Zwei Menschen" bei der Szene
Sixtinischen Kapelle gezeigt. Hier ist das berühtn
mälde der Auferstehung, das 13 -28 Meter groß
Atelier mit 6
laufen aber per
visch verzerrt
hin. und so hat m
glaubwürdigen
druck eines un..
ren Gemäldes.
Zeitungen ließe:
seinerzeit so lai
daß sie von der
Original-Verfil:
dieses berühmU
des schrieben
andere Szene r
L. derart, daß in
nicht sehr tiefe
lier eine sehr lange Diele stand. Dabei waren
höhtem Hintergrund nur Puppenmöbel aufgebui
ein Junge im Kellnerfrack ersetzte täuschend den
im Vordergrund gesehenen Kellner, ln einem ent
Film sah man etwas Ähnliches wie die Treppe in
zende Götter”. Hier war die Vision einer Himmel- ■
zu zeigen, und der Architekt baute sie auch per -
visch verzerrt, so daß unten normale Komparsen s
oben aber 30 Zentimeter hohe Puppen die Mensi
setzten. Der Eindruck einer ungeheuren Treppe v
durch erzielt, wenn auch die ur.visionär scharfe
1033
Rfncmatogropf)
Seite 35
j<r. nie viel von der Wirkung abschwächte. Es ließt da
vit an der Arbeit und Geschicklichkeit des Kamera¬
mannes: arbeitet er ohne Gefühl für Perspektive, hält
er . an Hintergrund zu scharf, also ohne dieses gewisse
ttv. is der Luftperspektive, so ist das Ergebnis nicht gut
Eil- verständiger Kameramann wird natürlich stets mit
seir m Architekten in
engster Verbindung
stein n. um das Beste
her.' szuholen, was
moe ich ist.
D Anwendunßsmüß-
lic.-i eit der Technik
der Perspektivhau'.en
ist .• h'.reicher, als Iran
glan an könnte. In
jede .-. Film kann inan
eine der mehrere Sze¬
nen ach dieser Tech¬
nik men. Ein Nach¬
teil t dabei, der aber
nur rein theoretisch
solcl" n Bau nur von
einen' Punkt aus auf-
nehn-. n, kann also sei¬
nen : amerastandpunkt nicht wechseln. Man sieht das
an in in Beispiel vom „Letzten Mann". Hier ist nur der
eine Punkt vorm Portal des grollen Hotels br; uchhar.
•'hei an anderer Stellen würde der verzerrte Eau auf¬
lalle!. selbst höher oder tiefer darf man mit der ,<amcra
mchi gehen, was sich aus den Einieitunßszeilen ja er¬
klär- Aber, wie erwähnt, dieser Nachteil ist nu r theo-
re ‘" da man mit einer Gcsamtaufnahme schon den
r-usi iier bei geschicktem Vorgehen in das Milieu iiin-
einzwinßen kann, die übrigen Aufnahmen sind dann
schon Nah- oder Großaufnahmen Die Gesamtansicht
wird dann noch ein- oder zweimal wiederholt, und der
Nachteil der einen Einstellung ist aufgehoben. Außerdem
ist der Perspektivbau ja auch so billig herzustellen. dal!
nun zur Not auch eine zweite andere Ansicht erbauen
kann: was nur ein Vor¬
teil ist. weil hier schon
weitere Nahaufnahmen
vorbereitet w erden kön¬
nen und so Zeit, also
Geld gespart wird.
Auch die Architek¬
ten Hcrlth und Rohm;
haben die Perspektiv -
täuschung richtig er¬
kannt. und man kann
im neuen Faust - Film
der Ufa viele Szenen
sehen, die nut durch
perspektivische Ver¬
kürzung. Erhöhung der
Spielebcnc nach hinten
i ngewöhnlich wirksame
Effekte hervorrufen.
Hict im ..Faust ist
auch gerade dadurch eine Sti echtheil gegeben, dali
die seltsame (und aus Unkenntnis der Perspek¬
tive geborene) Art der Zeichnung jener alten Meister
(durch Überemandersetzen der Personen!) dem Prinzip
der Perspeklivtäuschung entspricht. Man sehe sich z. B
den Jahrmarkt, die Ringelreihen ii ..Faust" daraufhin an
oder die Räume selber, ganz abges-hen von des Kamera¬
mannes (Cirl Ho(fmann) Art. viel von unten her aufzu-
nehmen' 'B Id 3 | Hier in dieser verfilmten Faustsage ist
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Seite 36
Nummer 33
die Perspektivtäuschung ganz besonders glücklich ange- Ein neuerer F
wendet sehr gute Anwei
Kennt man in H illywood diese moderne Art der Film- nähme. Bild 4
baukunst? Diese Fn.ge ist berechtigt, denn d e sehr ehr- Felsen von wen
geizigen Amerikanei behaupten stets, wenn etwas Neues run g d es Z usc h
kommt, sie hätten es seit Jahren schon r.i gemacht. Daß kleinere Mensch
sie es anwenden, i-' natürlich festzustellen, dizu sind die streifen mit da
Leute drüben viel :; j sehr hinter Neuem her. aber sicherlich Felsen auslegte
haben sie erst d ; e Anlegungen von hier erhalten, wahr- . , .. ...
scheinlich muß ma, sogar Professor Lhotka als den eigen.- ß la “bwurd.ges !
liehen Erfinder bezeichnen. ansamm ang.
Mag sein, wie es sei: immer wird die Anwendung dieser Man sieht, (f
Art des Bauens im Film willkommen sein, wenn sie richtig sind sehr groß;
angewendet wird und so die vollkommene Täuschung er- sehen F Imindus
dich ange- Ein neuerer Film. „Ben Hur“, zeigt im letzten Aki
sehr gute Anwendung dieses Prinzips bei einer Masser
I der Film- nähme. Bild 4 zeigt diese Szene. Im Hintergrund
e sehr ehr- Felsen von wenigen Metern Höhe errichtet. Die Irr, i
was Neues rung des Zuschauers, indem man nach hinten zu iir n
lacht. Daß kleinere Menschen aufstellte, schließlich sogar Leinv.
zu sind die s j re if en mit darauf befestigten Lanzenspitzen vor d'
r^suher ich Felsen auslegte, ist sehr geschickt und gibt ein vollkom
,* n " j’ glaubwürdiges Bild einer geradezu ungeheuren Ma-
Man sieht, die Möglichkeiten der Perspektivtäusi
sind sehr groß; sie auszunutzen ist das Gebot der
sehen F Imindustrie, die mit gegebenen Mitteln das
bar Beste schaffen muß wenn sie nicht untergehen wi
Ein neuer Debrie
D ie Firma Debiie hat bei dem neuen „Parvo“, Mo¬
dell L. alle Abmessungen und die Grundzüge der
Konstruktion des Modelles K beibehalten, es aber in
einigen Einzelheiter verbessert. Dies betrifft in erster
Linie die Scharfeinstellung. Es ist möglich, nach Wahl ent¬
weder auf dem Film oder auf einer Mattscheibe, die genau
in die Ebene des
im Fenster stehen- — il s
den Filmstückes ,
gebracht werden
kann, einzustcllen.
Es wird dies da¬
durch erreicht, daß
das Fenster samt
der Ftlmführung
in der unmittel-
baren Umgebung
des Fensters um
Achse parallele
Achse um 25 Grad
Mattscheibe freigelegt wird. Die Schleifen im
müssen so reichlich bemessen werden, daß das Sei
ken keinen Zug im Film auftreten läßt. Die Sch.,
bewegung wird durch einen auf der Oberseite der K.«
heraustretenden Hebel ausgeführt. Abb. 3 zeigt
weitere wichtige Neuerung, nämlich zwei unmil
unter dem
.. ..j ^ fenster Hegi
1 *- Sperrgreifer.
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wältigender Schönheit, von kühnster Phantasie getragen. Der Film für Allel
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Hauptrollen: William Bo yd (der Wolgaschiffer), Marguerite de
la Motte und Jack Hoxie als Buffalo Bill. — Der größte Wild-
West - Film, der bisher hergestellt wurde. Ein ungeheurer Massenaufwand,
darunter mehrere Indianerstämme (Sioux, Omaha, Apachen, Huronen,
Deiawa'en, Oklahoma und andere) und riesige BQffelherden machen den
Film schon allein sehenswert —
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Kopenhagen
Der große Palladium-Film
Don Quichote
Inszeniert von LAU LAURITZEK),
hat Premiere in Berlin und Kopenhagen gehabt und bekam an
beiden Orten einen festlichen Empfang von Presse und Publikum
Über die Premiere in Deutschland
schreibt der Verfasser J. Aubinger i. d. Süddeutschen Filmzeitung vom 19. November:
Man kann also mit dem Film, der nicht nur in Regie. Photographie
und Darstellung, sondern auch im Erfassen des Romangeistes auf
der HOhe steht, vollkommen zufrieden sein Und auch das Publikum
war es und verlieh seiner Heiterkeit manchen spontanen, herzlich
gemeinten Ausdruck. MOge diese Verfilmung eines der ersten Werke
der Weltliteratur hinausziehen in das fernste Provinznest. Gerade der
naive Mann des Volkes wird an den Abenteuern des wunderlichen
Ritters von der traurigen Gestalt und seines gemütlichen Schild¬
knappen seine Freude haben. Und gerade die. die vielleicht nie im
Leben von einem Don Quichote gehört haben, am allermeisten. Sei n
Geist lebt heule noch in allen von uns Menschen, in dem einen schwg.
eher, in dem anderen starker Denn Narren sind wir Menschen alle .
Über die Premiere im Paladsteater in Kopenhagen
vom 30. November schreibt der Verfasser Hjorth- Clausen in „Politiken“ vom
1. Dezember, wie folgt:
.ln den Szenen, wo die Gestalten des Ritters und des Schild¬
trägers sich gegen den weiten Horizont der Oden La Mancha-Ebene
zeichneten, bekam das Bild den Charakter eines Kunstwerks. Von
grober Wirkung war auch die Art. in welcher Herr Lauritzen, welcher
den Film in Szene gesetzt hatte, den Gesichten Don Quichotes feste
Form verlieh, die Schafherde zu einem Heer werden lieb und die
Windmühlen zu phantastischen Giganten mit drohenden Armen."
Der Fi/m ist verkauft für: Skandinavien, Finnland, Polen, Randstaaten,
Deutschland, Oesterreich, Ungarn, Tschechoslowakei, Balkan, Schweiz
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Bedrohte Grenzen
mit William Qoyd, Marguerite de la Motte und Jack Hoxie als Buffallo B’ll
Unter Ausschluß der Oeffffentliclikeät!
Regie : Conrad Wiene
Ein Film von den Gefanren des Mädchenhandels; mit der großen deutschen Besetzung:
Maly Delschaft, Vivian Gibson Ida Wüst. Werner Krauss. Henry Stuart, Wilhelm Dieterle.
Zwei zarte kleine Hände
Regie : Fritz Kaufmann
mit Maly Delschaft. Walter Slezak, Hans Mierendorff und Geneviöve Cargese
Kreuzzug des Weibe S Regie : (Martin Berger
Der große Erfolg mit Maly Deischaft, Conrad Veidt. Werner Krauss Harry uedtke
Ich hat!' einen Kameraden Regie: Conrad Wiene
Der große Kotomatspielfiim mit Grete Reinwald Frieda Richard. Carl de Vogt. Olaf Fjord
In Vorbereitung:
Grand-Hotel Atlantic
6-8 erstklassige amerik. Grotesken
und
sieben amerikanische Spiel-Filme:
Mut, Monty — es wird schon schief gehen!
Die Jagd nach den Dokumenten
Eine Frau, von der man spricht
Das Mädel aus dem Tanzlokal
Das Schmugglerschiff
Der Umweg zur Ehe
Unschuld
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Düsseldorf, Qraf-Adolfstr. 39 Leipzig, Tauchaerstr. 2
Frankfurt a. M.. Kronprinzenstr. 41 München, Prielmayerstr. 16
Hamburg, Steindamm 22 Königsberg I. Pr. (Kacur),Steindamm 149
» Jahrgang. Nr. 1034 0 Berlin. 12. Dezember 1926
%F IIINfACH>BU1T ß
Berlin, 12. Dezember 1926
Von
A r o s.
ist erfreulich, endlich einmal \on einem Beschluß
berichten zu können, der Hand und Fuß hat. der
*'a. rscheinlich auch verwirklicht wird, und mit dem man
re-- !os, ohne jede Einschränkung, einverstanden sein kann.
i'ie Berliner Thealerbesitzer haben beschlossen, die
Eh rittspreise in ihrem Bezirk zu regeln. Man ist sich
kb darüber, daß das nur unter Schwierigkeiten möglich
ist weil in einer Millionenstadt, wo es große und kleine
Un, rnehmungen gibt, eine Uniformierung oder eine
ah- .lute Gleichstellung natürlich unmöglich ist.
"aß man in einem Fachbiatt schildern, wie cs ausge-
seh n hat? Ich glauhe nicht Das System der Vorzugs-
ka: en und Preis-
em ßigungcn trieb
die wundervollsten
Bluien. Es hat nur
not ii gefehlt. daß
iedi r Besucher außer
frei m Eintritt noch
ein Geschenk dazu
erhi lt.
Jetzt hat man zu-
näi st einmal die
\loi ngskarten in je¬
der ; orm abgeschafft
Seil sfür das Aus-
han ; .-n von Plakaten
darl nur eine einzige
Erc arte gegeben
"er :cn, während bis¬
her besonders für-
«orgiiche Gemüter
dleii i dreißig Billette
*u ei mäßigten Preisen
"»•drucken ließen.
F' t unsere Fieunde
■ der Provinz sei
"inzugefügt, daß das
'■e.n. Übertreibung
‘st. daß die Angcle-
tenheil vielmehr bei
dreißig Anweisungen
, ie zwei Plätze
*'el zu rosig angese-
hcn ist. Aber das ist
" Un vorbei. Für je-
es -insgehängte Pla-
darf nur eine
re »karte abgegeben
'"'erden. Wer sich
d,e *em Beschluß
"■cht fügt, wir{ i m i,
*'aem Boykott der
’erleiher rechnen
müssen. Aber man ist noch we'ter gegangen. Man hat
Mindestpreise festgesetzt. Hat drei Gruppen geschaffen,
•ind zwar von sechzig, achtzig Pfennig und einer Mark,
sogenannte Mindeststufen, die unter keinen Umstanden
unterboten werden dürfen.
Eine besondere Kommission wird i.i den verschiedenen
Stadtteilen die Theater klassifizieren, und zu Weihnach¬
ten werden die Eintrittspreise zum ersten Mal in ganz
Berlin in die Erscheinung treten.
Ganz abgesehen von der Wichtigkc.t dieses Beschlusses
an sich, ist es ein erfreuliches Zeichen, daß man allmäh¬
lich wieder ar..;lngt. an Stelle der Diskussionen über ziem¬
lich akademische
.Tinge sich mit den
E -fordernissen der
Praxis zu befassen.
Es kann keinem
Zweifel unterliegen,
daß die gesamte
Filmindustrie in eine
Situation hineingera¬
ten ist, die katastro¬
phal aussieht.
Es ist eine Ironie
des Schicksals, daß
e .wa zur gleichen
Zeit, wo man stolz
darauf ist, daß man
fünfzehn Prozent
Steuer durchgesetzt
hat, die Spiclklubs in
Berlin mit nur zehn
vom Hundert belastet
werden. Allerdings
hat ja auch die Be¬
steuerung der Kinos
mit der ominösen
Zahl zehn begonnen
und schraubte sich
langsam aber sicher
in die Höhe, bis jetzt
durch den Reichsrat
ein Riegel vorgescho¬
ben wurde.
Aber immerhin,
wenn die Steuer für
die Spielklubs auch
steigt, ist das immer
noch kein Grund für
uns, zufrieden zu
sein. Die steuerliche
Belastung muß auf
ein Mindestmaß zu¬
rückgebracht wer-
Seite 12
Kfogmotograpft
den. Acht oder zehn Pro¬
zent dürfte selbst im ungün¬
stigsten Falle für den ge¬
wöhnlichen Spielfilm das
höchste der Gefühle sein
Um dieses Ziel zu errei¬
chen, tut aber zunächst
Einigkeit not, müssen eie
Differenzen in den einzelrzn
Verbänden möglichst schnell
und radikal beseitigt werden.
Man soll sich überlegen, was
man wirklich will, und sali
dann endlich einmal reinen
Tisch machen. Es kommt
nicht darauf an, was der e n-
zelne privat oder nebenbei
tut, sondern darauf, was er
für die Allgemeinheit ei-
reichen kann.
Von diesem Gesichtspunkt
aus gesehen, plädieren wir
bei der bevorstehenden
Reichsverbandstagung trotz
allem wieder für eine Kan¬
didatur Scheer. Treten für
den Mann aus Süddeutsch¬
land ein. trotzdem wir in
vielen Dingen nicht mit ihm
zufrieden sind.
Es müßte unseres Erach¬
tens möglich sein, auch die
Oppositionellen dafüi zu ge¬
winnen, auch die Anhänger
des Lichtspiel-Syndikats, aus
dem sehr einfachen Grunde,
weil ja schließlich alles, was
erreicht wird, jedem Kino¬
besitzer zugute kommt, ohne
Rücksicht darauf, ob er die
„lachende Grille" oder dem¬
nächst das „Lebenslied"
spielt.
Es wäre an sich natürlich
wünschenswert, wenn der
Gedanke, der zur Gründung
der „freien deutschen Thea¬
terbesitzer" geführt hat.
wirklich getragen würde von
allen. Aber wir sehen, offen
gesagt, auch kein Unglück
darin, wenn sich aus dem
Verein eines Tages wirklich
ein Geschäftsunternehmen
bildet, vorausgesetzt, daß die
Preise und die Qualität der
Ware genau dieselben blei¬
ben. Es ist merkwürdig, mit
wieviel Geschick in der
Filmindustrie daneben argu¬
mentiert wird. Die Ver¬
einigung deutscher Filmfabri¬
kanten renommiert mit den
sechsundfünfzig selbst her¬
gestellten Filmen und ver¬
tritt einen Standpunkt, der
genau das Gegenteil von dem
will, was diejenigen erstre¬
ben, die diese viel zitierten
Filme bezahlt haben. Der
Schrei nach der Weltgeltung
ViViAN CIBSON und WERNER KRAUSS
in dem Zichm Film ..Unter AuuchluS der Oeffentlirhkcit"
des deutschen Films wird am lautesten von denen
ausgestoßen, die am wenigsten dazu berufen sind,
diese Weltgeltung durchzuführen. Es muß endlich
einmal dafür gesorgt werden, daß in der praktischen
Filmpolitik diejenigen die Entscheidung haben, die
auch wirklich das größte Risiko tragen, und die tat¬
sächlich praktisch mit den Dingen zu tun haben, die
zu entscheiden sind.
Der größte Fehler für die gesamte Entwicklung
unserer Industrie sind bisher immer die Kompro¬
misse gewesen. Mit diesen Halbheiten hat man die
Ufa in eine Situation hineingeführt, aus der es jetzt
nur eine Rettung gibt, nämlich die Zusammen¬
legung des Aktienkapitals.
Mit Kompromissen hat man die Möglichkeit
einer wirklich gedeihlichen und erfolgreichen Zu¬
sammenarbeit mit Amerika glücklich zerstört. Man
hat manchmal den Eindruck, als ob die verschie¬
denen Kommissionen, die die entscheidenden Ent¬
schlüsse fassen, ähnlich arbeiten wie die Ratsherren
von Schilda, denen bekanntlich immer das Beste
einfiel, wenn sie nach der Sitzung auf der Rathaus¬
treppe standen.
Das wäre kein Unglück, wenn man wenigstens
nachträglich revidierte. Aber dazu fehlt der Mut.
und es bleibt lediglich nachher das Eingeständnis,
daß es eigentlich anders besser gewesen wäre.
Im Augenblick, wo diese Zeilen geschrieben wer¬
den, fallen große Entscheidungen. Die Einfuhr¬
frage wird entschieden. Wir glauben zuversicht¬
lich, in unserem Sinne. Dann wird über diese An¬
gelegenheit wenigstens ein Jahr Ruhe sein, aber wir
■34
sehen noch nicht, d i man
dieses Jahr dazu ben itzen
wird, nun wirklich Er. run-
gen außerhalb Deuts: lands
zu machen. Es geht n ! die¬
ser Erstürmung des A elt-
marktes wie mit jene Zau¬
berkünstler, der auf P' u'.cn
versprach, ich will cm
kleines Glas Wasser rie¬
chen, und der nachl am
Abend der Vorstellu’ den
gespannten Dorfbew nern
erklärte: ich „will" ki hen
aber ich kann nicht
Vom Wollen hör:
schon seit Jahren, vo>
nen sind uns die mcis
Beweis schuldig gei
Nur einer hat gezeigt
Theorien auch in die
setzen kann, und de:
sitzt jetzt als Produ
Paramount.
ln Mitteldeutsch!.:
man eine Resolution
wonach man bedatu:
unsere großen Film.
nach Hollywood ab»
Man fügt hinzu, d
große Künstler nich;
nach geldlichen G
punkten richten
Unter den Herrschal,
diese Resolution bc,
angenommen traben befin¬
den s<ch einige, die den
fraglichen Filmen > • 1 " m
zehn oder zwanzig M ' k
handelt haben. Ob m,t
Recht oder Unre. 11
hier nicht entschied’
den. Aber wer wege
Mark große Korresi
zen führt, darf vom
nicht verlangen, da IJ ' ;,m
tausend Dollar Rücksicht*«
nimmt, die von den» n. ®*
die Forderung stellen grund¬
sätzlich nicht geübt »erden-
Man soll endlich eins**
daß Deutschland in ^ c !
daß
ndem.
. :stert
i zehn
mden-
artner
filmbetriebe zwar e ”■
Rolle
spielt, aber nicht d> bedeu¬
tendste, und daß das Gc
immer noch in unsere r Indu¬
strie der erste und der letz*
Faktor ist.
Wir müssen erst versu¬
chen. unsere Betriebe ka
männisch gesund zu machen’
müssen sehen, daß u ' r 1
Geld von anderen I ander
nicht nötig haben.
Jede andere Methode o " e
reale Grundlage . V
Und daß gerade war '*■
Amerikaner bluffen kön»
ist eine ziemlich pn"»"'
Auffassung der gesamten
Situation.
V nmer 1034
Seite 13
Von unserem New-Yorker P.^'.-Korrespondenten.
tin ist, wenige Wochen nach der
Berliner Premiere, die New-
Y ker Aufführung des „Faust" mit
ler n Mitteln in Szene gesetzt worden,
die ür die Herausbringung eines großen
Fil is am Broadway notwendig sind.
Da Capitol" war in ein Lichtmeer ge¬
tan ht, und die 5000 S tzpla'ze waren
sei Tagen ausverkauft. Das Pro-
gr.rnm war riesenhaft, und alle?, was
mu kalisch und choreographisch mit
..F. ust" etwas zu tun hat. wurde den
Zu - hauern vorgesetzt, ehe der„Fausf -
Fih i abrollte. Die Zeitungen hatten
sc: Tagen auf das Ereignis aulmerk -
san gemacht und es nicht unterlassen,
aul die Fremdartigkeit des Stoffes auf-
mcksam zu machen. Ein ganz gebil¬
det r Zeitungsschreiber versicherte aber
seinen Lesern, daß sie ohne Furcht in
da ..Capitol" gehen könnten, da ja
Gm nods Faust-Oper bereits das Ver-
sta Inis für das seltsame Werk er¬
weist habe.
I Erfolg des Films war über die
Ma , n groß. Die Zuschauer applau¬
dieren sowohl den Trickszenen als
au< den Spielszenen zu. Den meisten
Be II konnte Jannings einheimsen,
der von den Amerikanern ia beieits
als :ner der ihren angesehen wird.
Jed. nfalls bedeu¬
tet i icser Film ein
Ä r >'!'cs Geschäft,
den der Broad-
wa\ Lrfolg ist im-
mc ' maßgebend
für die Provinz-
laufi-ahn eines
Filnies. Nach den
•*slier vorliegen¬
der ßesprechun-
gen der Presse
zu erwarten,
daß der „Faust"
Film besonders
günstig bespro¬
chen wird.
Nach dem „He-
r *fd überragt
d« Film alles.
Was bisher gezeigt
'»urdc. „Tribüne"
^gt: ..Murnau ist
e jn Genie. Wir
glauben nicht, daß
** möglich ist,
“nen solchen Film
anderswo als in
f^utschland und
v °n Deutschen zu
fachen. Es mag
* ahr sein, daß
£®erika nur das
®*ste der deut-
^hen Produktion
er hält, aber dieses
Beste ist Bestes der ganzen Welt; dar¬
über besteht für uns kein Zweifel
mehr." — „World" nennt den Film
einen glorreichen Triumph für die
Ufa. der unbeschreiblich herrlich in
bezug auf Photographie, Darstellung
und Spielleitung ist. — Diese drei
Blätter sind maßgebend für die Lcser-
schaft New Yorks, doch sind weitere
Pressestimmen m großem Umfang zu
erwarten.
Der Jahrestag des Waffenstill¬
standes. der Armistice Day, bietet den
Kinotheatern Anlaß, einige der alten
Kriegsbilder, zumindest jedoch einige
Episoden aus dem Weltkrieg zu zeigen.
In den „News" erscheinen dann alle
die abgedroschenen und bis zur Be¬
wußtlosigkeit gezeigten Aufnahmen der
Rückkehr der Soldat in vom Felde und
ihren EinzuJ in die beflaggten Haupt¬
städte New York und Paris und na¬
türlich auch das Grab des „Unkrown
Soldier". E'ie Firma Pa .he. die der¬
artige News verschleif.t, die die Vor¬
stellungen in den größeren Kinothea-
tcin cinleiten, zieht aus den allen La¬
denhütern neues Kapital, und das Pu¬
blikum ist immer gerührt, wenn das
Grab des unbekannten Soldaten auf
der Leinwand Revue passiert, und im¬
mer frisch begeistert, wenn die vom
Kriegsschauplatz zurückgekehrten
Truppen durch das beflaggte New
York marschieren, während ein Blu¬
menbombardement auf sie n>eder-
prassclt. Trotzdem der Krieg vor mehr
als acht Jahren beendet wurde, kann
das amerikanische Publikum sich noch
immer nicht genug an Kriegsbildern
satt sehen. Noch immer spuken die
Kriegshelden in den Bildern herum,
noch immer gibt es in den amerikani
sehen Filmen imglückliche Liebhaber,
die keinen anderen Weg wissen, sich
in das Herz der Angebeteten zu
schleichen, als eine heroische Kriegs¬
tat zu begeben. Wie Kriegsbilder en
vigue sind, beweist „Tnc Big Parade",
die noch immer Musst n ins Astorthea-
tcr zieht, trotzdem es schon mehr als
ein Jahr auf dem Repertoire steht.
Mehr als eine Million Dollar hat die
Big Parade im Astortheater ihren Pro¬
duzenten gebracht, und der einen Mil¬
lion dürfte sich bald eine zweite Mil¬
lion hinzugesellen, die auch in Ame¬
rika leichter zu erlangen ist als die
erste. Aber ein Film wie „The Big Pa¬
rade“ kostet die amerikanische Pro¬
duktion viel Syinpathieeinbuße.
Das Paramount-
Theater ist vor
wenigen Tagen
mit großem Pomp
eröffnet worden.
Wer Namen in
der Filmwelt be¬
sitzt, wohnte der
Eröffnung bei;
über fünftausend
Gäste drängten
sich in den Prunk¬
räumen des Thea¬
ters. das, mit der
größten Eleganz
ausgestattet, doch
nichts Überlade¬
nes hat. DerThea-
lersaal. der 4000
Sitze umfaßt, ist
im französischen
Renaissancestil
gehalten; die vor¬
herrschenden Far¬
ben sind rosa,
blau und ellen¬
beinweiß. Das
Paramount - Ge¬
bäude. ein Wol¬
kenkratzer, der
sich neben dem
Hotel Astor am
Broadway erhebt,
wurde mit einem
Kostenaufwande
von 1654 Millio-
Seite 14
Rinenurtogrnpft
N'umm. 034
nen Dollar erbaut, wovon 3 Millionen
das Theater allein verschlungen hat.
Albert Zukor. der Präsident cer Fam-
ous Players, war der I litiator des Ge¬
dankens. am Broadway ein großes
Theater zu gründen, und er ut auch
die Finanzierung des großen Unter¬
nehmens durchgeführt. Die große
Halle ist 150 Fuß lang. 40 Faß breit
und 50 Fuß hoch, aber diese ) roßen-
Verhältnisse kommen einem durch die
geschickte Anordnung und hirmoni-
sche Ausnutzung der Raumverhältnisse
gar nicht recht zum Bewußtsen. Die
Architekten haben glänzende Arbeit
geleistet, nicht nur durch dis ge¬
schmackvolle Arrangement, s indem
auch durch praktische Anordnung der
Sitze: von jedem Sitze aus kann alles
gesehen und gehört werden. Die Böhne
selbst ist mit allen erdenklichen Neue¬
rungen versehen: die Orgel dürfte nur
noch in der Riesenorgel in Ocean
Grove im Staate New Jersey übertrof¬
fen werden; man wird sich leicht ein
Bild von den Riesendimensionen der
Orgel machen, wenn man bedenkt, daß
die größte Pfeife "250 Pfund wiegt und
32 Fuß lang ist. die kleinste nur /iZcll
lang ist und eine halbe Unze wiegt
Das Riesengebäude ist in verhältnis¬
mäßig kurzer Zeit hergestellt worden,
seine Eröffnung sollte mit der Feier
des dreihundertjährigen Broadway-Be¬
standes zusammenfallen; um das Thea¬
ter am Gedenktage zu eröffnen, arbei¬
teten in den letzten Monaten nicht we¬
niger als 1250 Arbeiter an dem Ge¬
bäude. Die Herstellung dieses Riesen¬
gebäudes in zwölf Monaten stellt einen
Rekord dar. der nur erzielt werden
konnte, weil die Pläne bis aufs klein¬
ste Detail ausgearbeitet waren und
alles feststand, bevor der erste Nagel
eingeschlagen wurde.
Das 40 Stock hohe Gebäude wird
von einer 20 Fuß im Durchmesser um¬
fassenden Glaskugel gekrönt, die des
Abends gleich dem Turm elektnsch
beleuchtet ist. Von dem mit Marmor¬
säulen geschmückten Foyer gelangt
man in die ..Hall of Nations", so be¬
nannt. weil in eine Seitenwand Steine
aus 37 verschiedenen Ländern einge¬
lassen sind. Um einen Begriff von der
Reichhaltigkeit und dem Luxus dieses
Baues zu bekommen, sei konstatiert,
daß neben einem Rauchsalon für Män¬
ner ein im chinesischen Stil gehalte¬
ner Rauchsalon für weibliche Raucher
existiert, ferner ein venezianischer
Raum, in dem die Damen ihre Ver¬
schönerungsmittel anwenden können:
dann gibt es ein Jagdzimmer, ein Mu¬
sikzimmer. im Kolonialstil und im
Empire gehalten, sowie eine Reihe an¬
derer Räume, die Theaterbesuchern
zur Verfügung stehen, ln einem Mu¬
siksaal spielt ständig ein Orchester, um
den Leuten, die auf Einlaß in das
Theater warten müssen, die Zeit zu
mit dem Kriege eng verwob ist.
Kampfszenen, bei welchen die tno-
ncnkugeln durch die Luft saus. ind
Giftgase gegen die feindlichen uen
getrieben werden, sind ur.vcrm ich.
Das Kriegsmilieu bildet jedoch die¬
sem Falle nur den Untergrun für
einen Kapitän und einen Ser 1 ten.
die aufeinander eifersüchtig sir.: Wie
der Sergeant den Kapitän üb tet.
ist in urdrolliger Weise wiederg >cn.
Die beiden Gegner, die die gemi me
Eigenschaft besitzen. Frauen u den
Wein zu lieben und treue Kan den
sind, wenn es die Flagge gilt. den
zu grimmigen Gegnern, wenn -ich
um Herzensaffären handelt, .1 da¬
durch komplizierter werden. es
sich um eine Allerliebste Heit,
der beide ihr Herz zugewandt ter.
ln China beginnen diese Re ien.
die sich dann auf den Philipp:-; und
in Frankreich fortselzen. Raou! ■ ilsh
zeigt als Regisseur viel Ge sc. für
lustige Details. Victor ag-
len war als Kapitän rlagg
durchaus in seinem K . ment
und gab den trockener. K egs-
mann mit Humor. Der S cant
Quirt von Edmund Low < hte
es glaubwürdig, daß ihm die ue-
vor dem Kapitän den Votzu„ ‘c’
und auch die Darstellerin d-. c:h
liehen Hauptrolle. Fräulein f> dei
Rio, war auf ihrem Posten. D> Hhn
ist nach dem gleichnamigen
von Stallings und Andci ge¬
schrieben worden. Trotzder das
Stück ein ziemlich heikles The '<•
handelt und zwei rauhe .'i s *
naturen sich gcg> i uber¬
stehen, ist es von ••‘1 er
banalen Äußerung freig- cn:
nicht ein einziges derbes VX ■ - nl '
flieht den Lippen — was be; dem
Thema doch sehr nahe lag.
Im Hippodrome wurde cii b'ilm
..Pals ln Paradise" mit Rudolf ;; - d '
kraut in der Hauptrolle aui. ’u| ,r *
Der Film behandelt die plölzlu r-.nt-
deckung von Gold in einer wi
Gegend Amerikas. Rudolf *ld-
kraut. der einen waffenunk bgW
Konstabler gibt, ist von solch ü
tigender Komik, daß man dan; r 1C
Schwäche des Stückes und du :n £ e
nügende Darstellung der weiblichen
Hauptrolle vergißt.
Überraschend für die amerikani¬
sche Filmbranche ist der T< J %on
Jules Mastbaum gekommen, der a "
einer Blinddarmentzündung verst •
Mastbaum, den in Europa die ‘ aC ^
kreise gewiß kennen werden » a
eines der größten Theatertalentc. «'
Fachmann auf dem Gebiete des Lj
spieltheaterwesens, wie es die a
ten” nicht zum zweitenmal b*sit**“j
Sein Theaterpark erstreckt sich '»
der Ostküste bis zum Mittelwesten,
und die Gesamtheit der in
Besitz stehenden Theater beträgt
vertreiben. Der Boden der schöner
Räume ist mit in Österreich hergestell¬
ten Teppichen belegt.
Die Eröffnungsfeier gewann durch
die Anwesenheit Edisons, der von dem
anwesenden Mr. Hays als der Ahn¬
herr der Filmindustrie gefeiert wurde,
besondere Bedeutung, und auch der
Bürgermeister von New York. Walker,
ließ es sich nicht nehmen, in einer An¬
sprache an die Festversammlung das
_ Wai man au» Reklame Int...
MICHAEL K RTEZS
der für Warner dreht, mit dem dreauerten Elefanten
•einer Firma
eben vollendete Werk zu preisen. Mit
dem Paramount-Theater ist die An¬
zahl der First-run-Theater am Broad¬
way auf 12 angewachsen, die insge¬
samt einen Fassungsraum von mehr
als 30 000 Sitzplätzen aufweisen. Das
Roxy-Theater, von S. L. Rothafel ge¬
baut. dessen Eröffnung im Februar
nächsten Jahres erfolgen soll und an
Größe dem Hippodrom gleichkommt,
wird die Sitzanzahl noch um 6226 ver¬
mehren. Es wird sich bald zeigen, ob
das Bedürfnis nach mehr erstklassigen
Broadwayhäusern wirklich so stark ge¬
wachsen ist, oder ob nicht eine Krise
für einige kleinere Theater die Folge
davon ist.
Ein verhältnismäßig gutes Bild, das
kürzlich seine Premiere am Broadway
erlebte, ist der Fox-Film ..W h a t
Price Glory“, dessen Titel bereits
darauf hindeutet, daß sein Inhalt
immer 1034
Seite IS
Von unserem Wiener J. J. - Korrespondenten.
ur Wahrung des fluten Rufes der österreichischen Film¬
industrie. deren Ansehen oft durch AuUenseiter und
s istige Unberufene viel zu leiden hatte, hat der F'ilm-
hi nd eine Institution, die die Interessen der künstleri-
si en und technischen Mitarbeiter des österreichischen
F ms überwacht, sich veranlaßt gesehen. Schutzmaßregcln
zi ergreifen.
izepräsidenl Alfons Bolz-Fcigel v >m ..Filmbund" teilt
II em Korrespondenten mit. daß infolge einiger unlieb-
s ner Vorkommnisse der Bund streng darauf sieht, daß
d mühselig errungene Wiederaufrichtur.g der österreichi-
sc ; en Filmfabrikation, die mit Hilfe der von dieser Organi-
v <n erfochtenen Kontingentierung der Auslandsfilmc ins
Vt rk gesetzt werden konnte, nicht durch neuerliche
A aren diskreditiert werde. Erst kürzlich mußten die
F Aktionäre des ..Filmbundes" in zwei Fällen einschieiten,
ur die Fortsetzung der begonnenen Filme, die wegen Ka-
p: (mangels ins Stocken geraten sind, zu Ende zu führen
ur i die Honorarforderungen der Mitarbeiter aller Kate-
g. ien dieses Filmes sicherzustellen.
'er ..Filmbund" beabsichtigt in Zukunft sogar von den
k gen Unternehmern, die weder eine protokollierte Firma
hr tzen noch keine wie immer gearteten Sicherheiten bie¬
te zu verlangen, daß sie die vollständige Summe, die
fü die Herstellung des beabsichtigten Films notwendig
er leint, notariell deponieren und den Beweis dieser Dc-
P' crung dem ..Filmbund" erbringen. Im Yerweigerungs-
!-i verhängt der Filnibund über derartige zwek'elhafte
l ' ernehmungen die Sperre In diesem Falle wird den
•'I Riedern des Bundes strengstens untersagt. Arbeit
he diesen ausgesperrten Unter-
nc men anzunehmen und auszu-
föl en.
Furch ein derartiges Vorgehen
ge', .i Schädlinge will der .,Film¬
en d \ der heute bereits einen
M: htfaktor bedeutet, eine unge¬
störte Entfaltung der aufblühen-
<*er heimischen Produk'.ion ge-
"'ä. rleisten. da durch solche
Sic erheitsmaßregein das heimi-
Kapital geschützt und so das
Ve: rauen der Finanzkreise zu
der Filmerzeugung wiedergewon¬
nen werden kann.
'v >ch dem Inkrafttreten des
neu n Wiener Kinogesetzes gehen
die Bundesländer nun auch dar
an - ich ihre eigenen neuen Kino-
gesetze zu schaffen Kürzlich hat
^ ‘Izburg zur Feststellung der
“es’ inmungen dieser neuen Ge-
s etzc. deren Einheitlichkeit ange-
slrebt wird, eine gemeinsame Be¬
ttung der Repräsentanten der
einzelnen Bundesländer slattge-
imd, n Der Vertreter der n.-ö.
'■»ndesregierung, Regierungsrat
r - Schauer, wurde
“*mit betraut, einen
Entwurf als Grund
für die neu zu
“schließenden Kino-
jfcsetze auszuar-
**iten.
^ Ur Feststellung
der Meinungen der Fachkreise über diesen Entv/urf
fand jüngsthin im kleinen Saale der n.-ö. Landes¬
regierung unter dem Vorsitz des Referenten. Regic-
rungsrats Dr. Schauer, eine Sitzung stait. an der
neben den Vertretern der Landesregierungen, die Herren
Vizepräsident Paul Engel, Geza Bruchsteiner und Sekre¬
tär Meier als Designierte des ..Bundes der Filmindustrie!
len Österreichs", die Herren Strohmeier. Tkadlik und Se¬
kretär Dr. Fuhrmann als Vertreter des ..Bundes der öster¬
reichischen Lichtspieltheater" beiwohnten.
Bei der Durchberatung des Entwurfes waren die Ver¬
treter der Industrie mit Erfolg bemüht, die Aufnahme der¬
jenigen Bestimmungen in den Entwurf zu verhindern, die
Härten enthielten oder eine Neubelastung des gesamt.-n
Kinowesens darstellten. Was uns aber nottut. das ist
ein Reichskinogesetz, das für alle Bundesländer gleich¬
lautend ist!
Am 17. Dezember 1. J. wird der Verfassungsgerichtshof
über die Beschwerde, die die Bundesregierung gegen das
vom Landessenat Wien erlassene ‘Kinogeietz eingebracht
hatte, entscheiden.
Die Beschwerdebegründung, die da» . Bestreben zeigt,
die Kompetenz der Wiener Landesbehörden zugunsten der
Wiener Polizeidirektion auszuschaltcr, beruft sich auf die
Verordnung des Ministeriums des Inrern vom 18. Sep
tember 1 *512. wonach die Überwachung der Kinobetrich--
usw in die Kompetenz der Polizeidirektion gehört.
Die Gegenäußerung des Wiener Magistrates weist dar
aui hin, daß durch die Übcrgangsnovtlle vom 30. Juni
1025 mit 1. Oktober 1925 neue Kompztcnzartikel in Kraft
getreten sind, durch die die Verordnung des Ministeriums
vom Jahre 1912 absolut unge¬
setzlich. unwirksam geworden ist.
Die Entscheidung in dieser Ange
legenheit ha*, für das gesamte
Kinowesen Österreichs eine außer¬
ordentlich große, prinzipielle Be¬
deutung.
Der Vorschlag des F'ilmbeirates
auf Herabsetzung des Filmkon¬
tingents von i : 20 auf 1:10 hat
die Zustimmung des Handels¬
ministeriums gefunden. Unter
Zahl 108 678 ist soeben ein zwei¬
ter Durchführungserlaß zur Film¬
kontingentierungsverordnung er
schienen. Demnach werden bis
Ende dieses Jahres für jeden im
Inland erzeugter, und vom Film¬
beirat als kontingcntberechtigt
bezeichneten Film 20. vom
1. Januar 1927 an bis auf wei¬
teres 10 Einfuhrbewilligungen
für ausländische Filme erteilt
Die Wiener Handels- und Ge¬
werbekammer verwahrt sich gegen
jene Kinotheaterbesitzer der
österreichischen Provinz, die in
einzelnen Fällen Filme ohne Ein¬
fuhrbewilligung ge¬
spielt haben. Bei
dieser Gelegenheit
gibt die Handels
kammer auch be¬
kannt, daß sie 10
Exemplare der Ein¬
fuhrbewilligungen
Scstc 1b
Nummer M34
ohne Berechnung abgebe, während weitere Exemplare mit
50 Groschen pro Stück bezahl 1 werden müssen.
Der „Kreutzersonate". einem tschechischen Film, der
teilweise in Wien gedreht wu-ce. ist vom Filmbeirat die
Kontingentberechtigung abgespr achen worden. Es wurde
damit durchaus kein Werturteil gegen die künstlerische
Qualität dieses Kinowerkes gefällt, sondern offenbar ent
sprach dieser Film den Bestimmungen des Kontingentie¬
rungsgesetzes. nach denen ein Sinnbild zur Erlangung der
Kontingentberechtigung zu 70 Prozent in Wien gedreht
werden muß. nicht.
Die ..Wiener Urania" hat wieder zwei interessante neue
Kulturfilme. ..Die Zaube¬
rer der schwarzen Insel",
einen Südseefilm. und
.Schweizer Bergfahrten",
eine neue Schöpfung Ar¬
nold Francks. deren Be¬
gleitvortrag der Journalist
Carl Marilaun verfaßt
hatte.in ihrRepertoire auf¬
genommen. die den Beifall
der Uraniatheaterbesucher
fanden, und kündigt bereits
ihre nächste Neuheit:
..Mensch und Tier im Ur¬
wald". die der Afrikafor¬
scher Hans Schon.burgk in
dem Negerfreistaat Liberia
aufgenommen hat. an Die¬
ser Film ist am 7. d. M.
der Presse gezeigt worden.
Die in allen Wiener
Tagesblättern erschienene
Nachricht.daß die „Sascha-
Film A.-G.“ das Bühnen¬
werk Gerhart Hauptmanns
..Dorothea Angermann" um
den Preis von 60 000 Schil¬
ling zur Verfilmjng er¬
worben habe, entspricht,
wie mir die Sascha mit-
teiite, nicht den Tatsachen.
h ; ngegen erwarb die Sascha
die Novelle S.efan Zweigs
..Der Amokläufer" zur Ver¬
filmung und beschäftigt
sich bereits mit den Vor¬
arbeiten zu diesem Film.
Wie wir hören, hat Re¬
gisseur Dt. Robert Wiene von der Pan-Film A.-G. einen
Antrag nach Amerika erhalten. Einstweilen ist Robert
Wiene noch gebunden; er wird für die „Pan“ einen Film
in Berlin drehen und voraussichtlich dieser Firma auch
erhalten bleiben, zumal aus der Pan ja jetzt die Pan-
Europa mit Max Schach, dem Manager Grünes, als Pro¬
duktionsleiter ganz groß aufgezogen werden wird.
Die Wiener Allianz-Filmgesellschaft führte dieser Tage
der Presse ihre zwei neuen Filme, den „Beethoven" und
„Hoheit tanzt Walzer", vor. Der „ßeethovcn"-Film. der.
wie schon berichtet wurde, nach Amerika an das Waren¬
haus Wanemakers verkauft worden ist, präsentiert sich als
ein anheimelndes Wiener Bild, dessen Regisseur, Hans
Otto, die Reize der Wiener Landschaft mit Glück einzu¬
fangen bemüht war. Ohne irgendwelche Bauten, nur
unter Benutzung vorhandener Motive, entstand das ver¬
traute Alt-Wien, das im Kino bisher unter allen Zu¬
schauern den Sieg über jede Stadt davontrug.
Der Manuskriptschreiber. Carl Colberg. wurde durch
den spröden Stoff, der bei Biographiefilmen nicht leicht
ins Filmische umzubiegen ist. vor eine heikle Aufgabe ge¬
stellt. die er ersi, wo das Tragische des sonst zic: ich
ereignislosen Lebens Beethovens, die beginnende Tau- ieil
des genialen Musikers, zum bewegenden Motor der 1 ld-
lung wurde, interessierend lösen konnte. Sonst muß’. 1er
Autor stoffgemäß lose Episoden aus dem Leben de- lu-
sikheroen mit Titeln flicken, ein Behelf, der ja, wa- len
Fluß der Handlung anbetrifft, stets vom Übel ist.
Hans Otto setzte mit gewohnter Filmgewandtheit ;u--
mäßig. was der Autor an Wirkungsvollem bot. ins I fi¬
sche über und gab vor allem Fritz Kortner, der Jen
Beethoven darstellte, Gelegenheit, seine Charakt«. • isie-
rungskunst leuchten zu lassen. In Maske. Gang ur l Hal¬
tung konnte uns K ner
die bekannte Gestalt _-ct-
hovens. vornehmlich : • sei¬
nen reiferen Lebens i ;cn.
vortäuschen. für den Hin¬
gen Musikanten, de von
dem gütigen alten Haydn
in Salzburg für die Ton¬
kunst entdeckt wurd« und
für den Schwärmer ien
Anbeter der liebre.z aen
Komtesse Julia ist do. Ge¬
stalt Kortners infclg« urcr
behaglichen Fülle nicht
mehr von glaubhaft« .lü¬
gend lichkeit.
Lilian Grey spie!' mit
sympathischer Natin lich¬
keit und zeitgemäße- ip-
findsamkeit die un -erb¬
liche Geliebte Bce'h - .ns.
aber weder sie noc! die
Darstellerin der Gräfin
Brunswick konnte di«
Stellung, die wir von d e««cn
Idealgestalten haben rch
bildhafte Schönhe: 1 ver¬
lebendigen.
Die „Domo" arbeitet
derzeit wieder in Wien,
und zwar im Liato-Atelier.
Sie dreht dort einer. t)as
Mädchen ohne He :na *
betitelten Film.
Jenny Hasselqui-t -.pielt
das „Mädchen ohn- Hei¬
mat". die Rolle eine- jun¬
gen Mädchens, das ganz
allein in der Welt dasteht, vom Lande in die Großstadt
kommt, wo sie die schmerzlichsten Schicksale erlebt, die
sich aber, wie mir Frau Hasselquist mit einer gewissen
Genugtuung versichert, zum Guten auflösen. Das :■ PP>
end scheint sich also auch in Deutschland kräftig durchzu¬
setzen! Die Künstlerin spielt am liebsten gute Mensche*«
und dazu gibt ihr dieser Film die dankbarste Geleg« uhci
Frau Hasselquist hat in dem Eiko-Film ..Brennend« 1 ->ren
zen“ erst kürzlich eine ganz gegensätzliche Rolle zu de -
die sie jetzt darstellt, eine Dame der Aristokratie, gespi«
Es freut sie offenbar sehr, voneinander versch.cdene
Charakterfiguren schaffen zu können.
Direktor Reich von der Listo-Filmgesellschaft ließ zur
Propaganda für die Milchwirtschaft des Gutes Ja“®
(das dem Bundespräsidenten Hainisch gehört!) einen f'®
herstellen. den er „Seff auf dem Wege zu Kraft un
Schönheit" benannt hat. Der ersten Vorführung dieses
Propagandafilms im Kärntnerkino wohnten der *^ un _ e ^
Präsident Hainisch und zahlreiche andere offizielle " e
sönlichkeiten bei. Wien bleibt eben Wien, selbst wen
es sich um die Milchwirtschaft handelt.
immer 1034
JUncmatogtcpQ
Seile 17
Von Dr. Robert Ramin.
or einigen Wochen mußten wir hier feststellen, daß
der verminderte Besuch, über den eine Anzahl gro¬
ßer Lichtspielhäuser klagte, auf die mangelnde Qualität
d r Filme zurückzuführen sei. Inzwischen hat sich der
S.iieiplan noch weit ungünstiger angelassen. Mißerfolge
j.igten sich wie einst die Serienvorstellungen, und ein¬
zelne Abende waren so premie-
inreich, daß sie sich auch von
den fleißigsten Redaktionen nicht
bewältigen ließen. Das macht der
k mmenden Produktion gegen¬
über mißtrauisch; denn es han¬
delt sich leider nicht darum, daß
r.jr die billigen Filme, die von
' rschiedenen Seiten scharf be-
k impften Mittelfilme, versagten,
s ndern, daß auch die mit großen
Mitteln aufgezogene Produktion
sich als nicht ertragreich erwies.
Auf einen Übelstand haben
m ir schon längst hingewiesen,
n mlich darauf, daß das Dreh¬
buch immer noch zu stiefmütter¬
lich behandelt wird. Das Manu¬
skript ist die Seele des Werkes,
ai er seine Kosten spielen im
Eut eines Filmes immer noch die
le.zle Rolle. Es gibt Fabrikan¬
ten. die sich schließlich von
einem Star für seine Mitwirkung
2*'000 Mark entreißen lassen, die
ah;r nicht zu bewegen sind, auch
nur ein Viertel dieser Summe
fü- ein Manuskript anzulegen,
und freudestrahlend verkünden,
duß die geschätzte Dramaturgin
Amanda Fleißig mit 1000 Mark
zufrieden sei. Ehe nicht dieser
Zustand beseitigt ist, wird es
innner wieder schnell zusammen¬
gehauene Drehbücher geben, die
au^h von der besten Besetzung
und glänzendsten Ausstattung
nicht gerettet werden können.
Nun wird aber nicht nur
Drehbuch, sondern auch an der
Besetzung gesündigt. Immer noch
erleben wir jene Politik, die
Weint, auf dem rechten Wege zu
**' n - wenn der Star von einem
Ensemble von Nullen umgeben ist. In Amerika ist das
•* 'egelmäßig so, daß um den Star nur „foil", Futter,
*teht. damit seine Vorzüge voll erkennbar sind. Aber
deshalb haben die Filme mit Gloria Swanson so emp¬
findlich bei uns versagt — und erst in der letzten Zeit
bestätigten ein paar kaum verschleierte Durchfälle deut-
* c ber Starfilme die Tatsache, daß der Besetzung bei uns
W «>1 mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden muß.
_ Wer die Filme des ietzten Monats Revue passieren
'*ßt. könnte auf den Gedanken kommen, daß in Berlin
höchstens drei Dutzend Schauspieler lebten. So ähnlich
®fhen sich die Besetzungen der einzelnen Filme. Es hat
zweimal ereignet, daß an einem Premierenabend
Filme mit denselben Hauptdarstellern liefen und die
Zuschauer in Verlegenheit waren, wohin sic sich wenden
*°Hten. Natürlich trägt hieran auch mangelnde Disziplin
10 der Disposition die Schuld, aber ein solcher Vorfall
wäre gar nicht möglich, wenn nicht sehr viele Filme mit
unerhörtem Leichtsinn besetzt würden. Es vergeht kaum
ein Premierenabend, an dem man nicht eine Rolle voll¬
kommen falsch besetzt findet. Auch Schauspieler haben
doch, wie viele Menschen, nicht die Fähigkeiten, jeder
Stimmung nachzugeben und können immer wieder nur ein
paar Typen zeichnen — manch¬
mal sogar nur einen eingehenden
Typ. Das gilt von Chaplin.
Jannings, Menjou ebenso wie
von Veidt, Abel oder Brausewet¬
ter. Jannings ist nun einmal kein
moderner Liebhaber, Veidt kein
frommer Schwärmer und Abel
kein Schwerenöter. Die Ameri¬
kaner fassen den Begriff des
Typs viel enger. Gewiß kommt
dadurch eine Starre in ihre Bil¬
der, aber man sieht kaum eine
Fehlbcsetzung in den Bildern, die
von Hollywocd Kommen. Diese
amerikanischen Stars können
sich den Luxus, nur ein ganz
enges Rollenfach zu verkörpern,
eher als unsere Darsteller leisten:
sie erscheinen in vier, höchstens
sechs Bildern im Jahr, während
unsere Darsteller ihre Populari¬
tät durch Massenproduktion
schädigen.
Wir legen — und meinen da¬
mit auf dem rechten Wege zu
sein — den Typ der Nebenfigu¬
ren zu sehr fest. Die milde Müt¬
terlichkeit wird stets der Frau
Frieda X, die ältere elegante
Dame stets der Frau Olga Y und
der Typ der eleganten Dame mit
dem kleinen Stich der Frau Ida
Z anvertraut. Nicht anders, gar
nicht anders werden die männ¬
lichen Chargen eingereiht. Es ist
ja sehr hübsch, wenn eine Firma
mitteilen kann, daß der beliebte
Darsteller von Intriganten-Char-
gen seine 250. Rolle in dem und
jenem Film verkörpere, aber ab¬
wechslungsreich ist das nicht.
Bisher wurde cen Hilfsregisseu¬
ren stets zum Vorwurf gemacht,
daß sie an dem Schematismus der Komparserie, an der
Unmöglichkeit der Gesellschaftsszenen schuld seien. Die
Regisseure, die die Nebenrollen an Bühnenkünstler ver¬
teilen, sind genau so schuldig, daß immer dieselben Ge¬
sichter um die Stars auftauchtn.
Das hat nichts mit der Nachwuchsfrage zu tun, sondern
beweist nur, wie wenig *geistige Beweglichkeit in den
meisten Regisseuren steckt. Wir wollen allerdings nicht
verschweigen, daß auch unsere Fabrikanten in der Be¬
setzungsfrage viel zu schwerfällig sind. Bei der Vertei¬
lung der Hauptrollen kann man es verstehen, wenn sie
sich neuen Gesichtern zögernd gegenüber verhalten (und
ein Film mit vollkommen unbekannten Leuten würde
auch bei den Verleihern skeptisch aufgenommen werden,
obgleich der Erfolg einiger Russenfilme hier zu denken
geben sollte). Aber daß sie die Besetzungsschlamperei
immer wieder dulden, ist ein Rätsel.
1MOGENE ROBERTSON
n ..Di« K ö n i j I n dcsWcllbad««"
Seite 18
Nummer '34
Van unserem Londoner B. C. P. -Korrespondenten.
m Tivoli Theatre läuft noch immer ..Ben Hur", während
das Capitol Theatre morgen abend ein spiritistisches
Drama. ..Die Rückkehr des Peter Grimm“, zur Erstauf¬
führung bringen wird. Dieser Film zeigt Alec Francis
in der Rolle des Helden, d.-r seiner Enkelin das Ver¬
sprechen abnimmt, einen anleren zu heiraten als den
Mann den sie liebt. Während seines Lebens war er sich
seines Fehlers nicht bewußt geworden, doch nach dem
Tode war er in entmateriahsierter Form zurückgekehrt,
um Buße zu tun. Er kann sich den Erwachsenen auf keine
Weise bemerkbar machen, doch schließlich durch die Ver¬
mittlung eines kleinen Jungen seine Schuld sühnen und
Ruhe finden. So schwach auch die Handlung ist, so aus¬
gezeichnet ist die Darstellung jnd die Photographie.
Am Marble Arch Pavillon wird nur diese Woche —
eine Seltenheit für London — „Das Nest“, mit Pauline
Frederick, gegeben. Dieser Film ist die Adaptierung des
französischen Theaterstückes „Die Bühnenhochzeit" und
von Will Nidh inszeniert, de- sich mit „Meine vier Jahre
in Deutschland" und „Warum Mädchen ihr Heim ver¬
lassen" einen Namen gemacht hat. Auch dieser Film muß
als durchaus befriedigend bezeichnet werden. Die gleiche
Gesellschaft, die das Marble Arch Theatre besitzt, wird
auch Ende dieser Woche den langerwarteten Film „Die
Abenteuer Majas, der Biene" in einer Presseaufiührung
vorführen.
Traurig ist es jedoch um d e Darstellung des Films „The
Chinese Bungalow" bestellt, der wieder am Cameo Theatre
läuft. Am Stoll Theatre wird nebst dem gleichen Film
noch der neue Syd-Chaplin-Schlager „O! What A Nurse!"
(Welch eine Amme!) gegeben.
Einige interessante Ereignisse haben in der letzten
Woche die Filmwelt bewegt, über die berichtet werden
muß. Dorothy Gish war aus dem Hydepark gewiesen
worden, als sie kürzlich dort in einer Aufnahme für den
britischen Film „London" gekurbelt werden sollte. Sie
wandte sich selbst an den Unterstaatssekretär für Inneres,
Hacking. der sie im Parlament empfing. Der Regierungs¬
funktionär konnte jedoch nicht einmal durch sie bewegt
werden, die bestehende Regulation, nach welcher derartige
Dinge, wie Filmaufnahmen in den königlichen Parks ver¬
boten sind, aufzuheben, oder auch nur abzuändern. Er
erklärte sowohl auf die Anfrage eines Abgeordneten, der
natürlich gleich über die mangelnde Unterstützung der bri¬
tischen Filmproduktion klagte, wie der Gish persönlich,
daß die Regierung auf keinen Fall die Kommerzialisierung
öffentlicher Anlagen zulassen werde. Immerhin hatte Miß
Gish ihre kleine Genugtuung, da sie von dem Minister
durch das Parlamentsgebäude geführt und zum Tee einge-
laden wurde.
Dann hat auch noch Alma Taylor durch ihren Übergang
vom Film zur Bühne eine kleine Sensation hervorgerufen,
die jedoch weit übertroffen wird von dem Aufsehen, das
Bernard Shaws Verhandlungen mit Famous
Players Lasky über die Verfilmungsrechte seiner Boxer-
groteske führt. Die Schwierigkeiten haben sich bereits auf
zwei Punkte kristallisiert. — Der erste betrifft den Preis
— Shaw forderte 30 000 Pfund Sterling, die Gesellschaft
bot 15 000 Pfund Sterling, und indes ist der Ire bereits
auf 20 000 Pfund Sterling herabgegangen. Die zweite For¬
derung Shaws geht dahin, daß der wirkliche D e m p s e y
die Rolle des Shawschcn Dempsey übernehme, während die
amerikanische Gesellschaft Tunney, den Bezwinger des
ehemaligen Weltmeisters, in dieser Rolle filmen will. Wenn
Shaw überraschenderweise seine Verhandlungen ernst¬
nehmen sollte — worüber man bei ihm nie sicher sein
kann —, dürfte es zu einem Abschluß kommen.
Interessant ist es, daß der Verband der Kinolh. iter-
besitzer in einer kürzlichen Versammlung eine v arfe
Protestresolution gegen die Verfilmung des Privat bens
einer lebenden Persönlichkeit gegen deren Willei ge¬
faßt hat.
Dies geschah in Unterstützung des Protestes C • ^rlie
Chaplins gegen d e Aufführung eines von Parkin- in¬
szenierten Films iber sein. Chaplins, Leben, die eser
Tage in einer besonderen Vorführung am Londoner I ppo-
drom erfolgen sollte. Es ist auch höchst wahrsch lieh,
daß trotz aller Proteste Parkinson den Film bringe; vird,
denn er erklärt, es bestehe kein Copyright für die 1 >ciis-
geschichte einer Persönlichkeit.
Die endgültigen Beschlüsse der Rcichskonferenz der
Frage der Förderung der britischen Filmindustrie ben
endlich ihren Ausdruck in der gefaßten Resolut; die
die Regierungen der verschiedenen Dominien adi -iert.
gefunden. Keine besondere Quote wurde noch fest. -otzt.
vielmehr deren Bestimmung den Parlamenten der ■ mei¬
nen britischen Besitzungen überlassen. Die wicl .stell
Punkte der Resolution, die übe: Empfenlung des i ,1m
ausschusses gefaßt wurde, sind die folgenden:
1. Wirksame Zölle auf ausländische Filme, er "-der
von einem Wechsel in der Basis, auf welcher Zö>! ihl-
bar sind, begleitet, oder nicht.
2. Großzügige Erleichterungsvorschriften odi
ständig freie Einfuhr für britische Filme innerlu de*
Reiches.
3. Gesetzgebung zur unbedingten Verhindcrur ' ,in
„Blind"- und „Block"-Afconnements.
4. Die Auferlegung einer Verpflichtung zum Sch., eilen
einer Mindestquote von britischen Filmen.
Mit diesen Bestimmungen ging natürlich noch ein, "2'
liehe Mahnung an die Filmproduzenten des Reici l,re
Erzeugung mit allen Kräften auf ein entsprechen bes
Niveau zu bringen, um die Abnahme durch die l. : >tät
der Filme und nicht durch gesetzlichen Zwang zu Lmu-
lieren.
Von kommenden Ereignissen in der Londoner h unweit
n.üssen drei hervorgehoben werden. Zunächst w. die
neue Syd-Chaplin-Produktion „The Bett er 0 in
London zur Aufführung gelangen. Syd Chaplin : ^ >e '
gabte Bruder Charlies, hatte bekanntlich als Schiii .mge.
der von London floh, bittere Erfahrungen auf de.u ITai-
ningsschiff „Exmouth" mitzumachen. Mit diesen t; rigen
Tagen seiner Kindheit beschäftigt sich der neue F;i S>a
hat interessanterweise angeordnet, dab alle Boys, d nt,c
heute ihre Trainingstage an Bord der „Exmouth' " rh ? n ö
gen, der Erstaufführung des Filmes beiwohnen, ur. :
jenem Jungen, der geiade Chaplins ehemalige Schiff*"
nummer 151 innehabe, eine silberne Uhr geschenkt .»erde-
Bleibt noch „Eine moderne Dubarry". mit Maria korda«
im Pavillon Marble Arch. Man sieht der Aufführung
dieser Produktion hier mit großem Interesse entgegen.
Das andere Ereignis dürfte die großangelegtc Produkt*®*
des deutschen „F a u s t"-Films in der Albert I* a
werden. C. B. Cochran. der große Th«atcruiitcrncli®**|
von dem wir bereits des öfteren zu berichten Gelegen
hatten, wird eine Leinwand von doppelter Größe als ^
normalen Ausmaß erstmalig verwenden, und Arnold en *
selbst hat die Titel übersetzt. Ein Orchester u"* cf ’
Landon Ronald, dem hervorragenden englischen h |n *r
ten, wird tätig sein. Falls das Gesetz, welches ®*f.
laubnis der Verwendung der Albert Hall für den ^
sichtigten Zweck gewährt, durchgeht, wird der Film
Januar dort erscheinen.
PreffefHmmen
über die neueren ffeuerermäfngende
SeiproQramm^tfme der Ufa
ftafimir und &idigeia
feine ©efähiauna «i
..Tleue berliner 3eihin«" (©•# t2-U»r. St H ftl n tt ). ein rnjenber Xierfl;
ber febr lebhaften ©eifall fanb.
„3. 3. am Diittaa" ein iDerf. ba« ben ©erleid? mit ben beften aualänbn
Xierfilmen nid^t |u fdjeuen hat. amerifa fi^eint auf biefem. feinem ©pejlalac; et
enblitf) bnn üeutfct'anb errcidjt ju (ein . . . begeifterte ^ufthauer.
ein prätbuaer, humonftifther Xtetfilm, in bem allerhanb ©et c:
tt ;?i!mfd>aufpiflcr crbrnvit, mai ber reiche Applaus beftiitiaic
. bie heiteren unb fraglichen i»d)itffaic mehrerer Rain!
famüien. oon bem Xierftfmregiffeur Rurf ©leineö mit qroficm ©cfihitf im Sit r
gefangen . . ohne baft ber ffinbrurf bee Unediten. bco ©<h®inbel« unb nitfv
reinen Jiatur entfteht.
„©etltner OTorgenpoiF . ein gang entjütfent .r Rahenfilm . Jrei P011 teber
©reffur. mit grobem tierpfmhologifibem Rönnen . . aemadjt .. . ganj flarter (*rp
„berliner ©örfengeitung". ... ein offenbar mitjunfagliiher ©cb-jlb oon Rurt ©lc
Jilm . . . öie öanhlung »irb lebialuh oon Rahen unb anberem © irr
. (Sin fehr bübfeber unb anerfennenemerter Jiim.
. (Sin auögejeithneter Xierftlm ben tarnen be* Reg'.ffeur« 'tur
©leine« »irb man fleh merfen muffen
,r>ie 'Seil am TOontaa". «in reuenber Xierftlm
©egen der 6rde
n Xilm a
:> bem Lanblebcn .
... ein mobtgeiungerer Naturfilm, ber un« einen ©tut »’
bie 3Jtüben, ©orgen, Hoffnungen unb ^reuben bto Xanbmann« tun Idftl. (Sine h ^
propaganba fi- 6a« Wort Rouffeau«: ,3urfltt jur Rattir!" unb eine ftiUc ©et>
tretfenb in bem im ©taub ber ©rofiflabt atmenben UJenfthen.
Königin der Sldria
. . prätbtiae Raturbilbcr au« Oenrbia .
gftefauf, der elegante ©port
... ein famofer Jilm, ber bie leben*gefdbrli(btn ©feleton rennen ji?
ber 0!refta>©ahn pon ©t. Uiorih »eia!
UNIVERSUM-FILM-VERLEIH G-M-B-H
VERLEIHBETRIEB DER
UNIVERSUM-FILM AKTIENGESELLSCHAFT
1034
Rincmotograpli
Seite 21
femm ntoptap I)
Nummer
Fabrikat :
Sternheim-Film
Fabrikat .
Lothar Stark G. m. b. H.
Verleih:
Bruckmann-Film A. G.
Verleih:
Lothar Stark G. m. b. H.
Regie.
Ku -t Bernhardt
Regie:
Manfred Noa
Hauptrollen:
Holt. Diercks, rönss
Hauptrollen:
Esterhazy. Goelzke, Stuart, Pittschai
Länge:
23$fc Meter (7 Akte)
Länge:
2756 Meter (7 Akte)
Uraufführung: Prinus-Palast
Uraufführung.
Primus-Palast
m Primus-Palast zeigte Julias Sternheim den ersten Film
reiner neuen Produktionsgesellschaft. Er hat von Hermann
Kosterlitz den alten klassischen Roman von Currer Bell be¬
arbeiten lassen, der die Geschichte einer Waise erzählt, die
es bis zur Gattin des Lord Rochester bringt.
Allerdings ist das Schicks;« des Waisenkindes aul eine
moderne Weise behandelt. Ws; das
Buch zu einem klassischen Werk
stempelt, ist im Film zu Sensatio¬
nen amgewandclt.
D:.s ist an sich
sondern sorgt für
nung, die über manche psychologi¬
schen Dinge glatt hinweghilft.
Man hat Wert auf eine gute Be¬
setzung gelegt. Man nahm Olaf
Fönss, den wir lange nicht mehr
gesehen haben, und gab ihm eine
wirkungsvolle Charakterrolle. Bei
den Frauen übertrug man Evelyn
Holt, einer Anfänger«, die «inge
Waise. Es muß festgestellt werden,
daß dieses Fiimdebüt geglückt ist.
\X ir sind um einen neuen Star, der
gut aussieht und der anscheinend
auch etwas kann, reicher geworden.
Als zweite neue Erscheinung sei
Diua Diercks erwähnt, der man die
Lady Ingram gab. Eine Charge, die
recht nett durchgeführl ist, ohne
daß sich über die Darstellerin selbst
Abschließendes sagen laßt.
In kleineren Rollen sieht man
Rosa Ydielti. Hermine Sterler und
in einer sehr schwierigen Partie
Svbil Morel. Neben ihnen stehen
Fritz Rasp Harry Nestor und
Charles Lincoln, die versuchen, sich
mit Anstand aus der Affäre zu
ziehen, was ihnen bei der merkwür¬
digen Gestattung gerade der kleinen
Partien nicht gerade leicht ist.
Rein dekorativ sieht man manch
hübsches Bild. Es wäre nur erwä¬
genswert gewesen, ob man nicht da.
wo Modelle verwendet werden, zum
Schüfftanverfahren hätte greifen
sollen. Man sieht erst hier an einzelnen Momenten, wie wert¬
voll diese neue Erfindung für uns gerade bei mittleren Filmen
werden kann.
Allerdings ist das eine Ausstellung, die nur für den Fach¬
mann gilt. Das Publikum wird sich über diese Erwägungen
hinwegsetzen, und das Bild wird überall genau so wie im
Primus-Palast in Berlin ein gutes Geschäft sein.
Im Beiprogramm sah man einen Film: „Putt, putt, putt.
mein Hühnchen", der besonders erwähnt werden muß aus dem
sehr einfachen Grunde, weil hier einmal ein Kulturfilm ge¬
schaffen worden ist, der das stärkste Interesse des Publikums
wecken wird. Derartige Bilder dürften ruhig mehr erzeugt
werden. Das würde die Frage des Kulturfilms und auch seine
Bezahlung wahrscheinlich bald in ein anderes Stadium bringen.
Man sieht an diesem Beispiel, daß die Popularisierung des
belehrenden Bildes weniger vom Stoff als von der Art. wie er
dargeboten wird, abhängt. Es gibt so viel anscheinend Neben¬
sächliches, das sich ganz ausgezeichnet zur Bearbeitung fürs
Beiprogramm eignet.
ie Tendenz dieses Films deutet :.uf Völkerversöhnut
mand soll wehegetan werden, historische Ereigni
scheinen als Hintergrund von Liebesgeschichten, die au«
sie denkbar wären. Diese Technik ist amerikan hen
Filmen geschickt entnommen und vermag auch in Deut nd
zu fesseln. Ob damit nicht die gewaltigen historisch hr-
eignissc verkleinert werden, i- ••in*
offene Frage. Aber es pfley au<
diesem Wege spannende Fii zn
entstehen. Und di die Lieh riel-
häuser Filme brauchen und d Zu¬
schauer Vorgänge aus unsere täg¬
lichen Leben und der nicht ' zu
fernen Vergangenheit zu sehr Hin¬
sehen, so hat jedes Genre i 1 dm
schließlich seine Berechtiguni. \ucr.
das Mannemilieu das uns tr esvr
Saison bereits ein paarmal in ■ >■-
plan der Kinos begegnete
Die Liebesgeschichte, die >
heißt, dem Roman eines Mai h-
ziers folgt, ist einigermaßen I ''li¬
efert und verfließt recht oft
bcnhandlungen. wie denn
Personenverzeichnis über.;
fangreich ist.
Erfreulich berührte cs. dal
ernste Handlung, in der Lie’> I" 4 *
und Versöhnung die II '"'‘ e
spielen, kein „glücklicher" g "’>!
gehängt wurde, sondern ein «t '"**
Auseinandergehen der d« h« n
Frau und des englischen h
stand, das überzeugender »'*
jeder andere Schluß gewese
Die technischen Einzelheit- ; rü
dem Regisseur sehr gut g« "ß*‘ n '
Die Bilder waren packend i 1
den nicht selten bei offen«' t! ‘ >
wand lebhaften Beifall. No.« ee"* B
Stärke regietechnisch stets d'» Sr 1 * 1 *
•n sind, vertiefte die I iebc»gc*
schichten, indem er ganz, leise “ n<l
ohr.e große Gesten spielen In
durch erreichte er, daß di« ' , " B *
Agnes Esterhazy besser als «nuls
wirkte. Was wir immer behaupt«
haben, daß diese Schauspielerin nur eines führenden Rcl
bedurfte, um zur großen Klasse gezählt zu werden. 0
sich von Szene zu Szene.
Packend gestalteten auch Bernhard Goelzke, Henry blu*H
(seine Unbeweglichkeit paßte ausgezeichnet zu dein Cb
eines englischen Offiziers), Hans Mierendorf und Vt ernv 1,1
schau ihre Rollen. Soldatisch unmöglich erschien Niels \ of -
wie auch der echte Metropolis-Vollbart Heinrich Georg« Jl! '
Kaiserlichen Marine nicht geduldet worden wäre. ' lr
Noa hätte gut getan, seinen Hauptdarstellern die II-'
schneiden zu lassen, wie es in Offizierskreisen üblich 1
voller Haarwuchs ist gewiß etwas Schönes, aber Oftw'wJ
tragen einen anderen Haarschnitt, als es Schauspieler (! eWO
sind.
Von den Frauen machte sich neben Agnes Esterh.«/' 1 ‘ ‘
Käthe Haak durch ihre schlichte Blondheit bemerk tns»v^
Diese Schauspielerin ist in letzter Zeit filmisch sehr /t - rll ‘i
getreten, sehr zum Schaden des deutschen Films selb'
nicht über viel Talente verfügt, wie Käthe Haak eines dars e
' Trimer 1034
fUnttnatognipl}
Seite 23
abrikat: Paramounl
crleih: Parufamct
Regie: Raoul Walshs länge : 2381 Meter (9 Akte)
Hauptrollen: Greta Nissen, William Collier ir. Uraufführung: Ufa-Palasl am Zoo
enn dieser Film bei uns in Deutschland mit einer
gewissen Spannung erwartet wurde, so kam das
r.: hl zuletzt daher, daß man behauptet, daß diese Ge-
si chte vom verlorenen Sohn letzten Endes der tiefere
l ind dafür gewesen ist, daß sich Cecil de Mille von
P. amount getrennt habe.
cdenfalls ist fcstzustcllen, daß
ii t Raoul Walsh für die Spiel-
ung verantwortlich zeichnet und
d. > die großen Erwartungen, die
m n an dieses Monumcntalwerk
ki pfte, soweit sic das deutsche
Th. ater betreffen, nicht überall
rc-tlos erfüllt werden.
m cs vorwegzunehmen, diese
hil oche Erzählung ist ganz groß
au i gezogen. Es ist an nichts ge-
sp rt. Die babylonischen Paläste
eil ■•ben sich in einer Größe und
A: dehnung, die die Wirklichkeit
" rschcinlich übertreffen.
tan hat nicht an Tricks und
K iparscn gespart. Wenig beklei¬
de Girls tillcm in großen
M <senszenen durch Paläste und
•ai’^cn, mit mehr oder weniger
Sc eier bekleidet, durch die Hallen,
du dem Baal und der Astartc gc-
i t sind. Sie flüchten nachher,
all’ rdings nicht allzu eilig, in neun-
*'i rozentiger Nacktheit vor dem
Zu mmenbruch der Rabitzwände,
du dem Publikum die monumenta¬
len Paläste Babylons naturecht vor-
tau eben.
1 s ist keine Frage, daß zum Bei-
*P‘ 1 die flüchtenden Wagen und
aui Momente beim Zusammen-
hru h der Prachtbauten von stärk¬
ste- Wirkung sind.
L’ is Leben und Treiben im Hause
der Ischtar ist packend und auch
für den modern empfindenden
Europäer interessant geschildert.
Abt die Geschichte an sich ist
eeiclilich primitiv in der Szenenfiih-
und selbst die äußere Schön¬
heit der Greta Nissen und William
Coli ers helfen nicht darüber hin-
**•!• daß, rein schauspielerisch betrachtet, nicht gerade
Qualität geboten wird.
Es zeigt sich hier, daß das Wort von der Mentalität
°eh nicht so ganz ohne ist und daß die Amerikaner, wenn
*** Wert darauf legen wollen, bei uns wirklich große Ge¬
quälte zu machen, in Kleinigkeiten sich zu einer andern
uffassung bekehren müssen.
Man soll das gerade in diesem Zusammenhang nicht
; ch verstehen. Immerhin wird das Werk in der Pro-
Interesse erregen und wahrscheinlich auch gern ge-
y" cn "erden, nur sollte man sich davor hüten, es zu einem
"ui'mental werk zu stempeln, was durch eine Uraufführung
"u Ufa-Palast leicht angenommen werden könnte.
Inhaltlich handelt cs sich um Zeptha. den Sohn des
reichen Mannes, der träumend bei der Ffcrdc sitzt und
sich nach den großen Städten sehnt. F> trifft in seinem
wcltentlegenen Winkel mit Ischtar, der Priesterin der
Liebesgöttin zusammen, die ihn nach einer Nacht der
Freuden bestimmt, ihr nach Babylon zu folgen.
Der Priester des Baal ermahnt
ihn recht viel Gold mitzunchmcn.
das er ihm in Babylon recht
schnell mehren will.
Der unerfahrene Jüngling zieht
arm von Lcbenswe : sheit und reich
an irdischen Gütern in das Sün¬
denbabel ein. -Jas er nach kurzem
Traum bestohlen und betrogen
verläßt.
Der Gottesprophet hat ihn ge¬
warnt. Gott rächt ihn und viele
denen es ebenso erging durch ein
großes Strafgericht. Babylon geht
zugrunde. Nur Zeptha allein bleibt
übrig.
Der Weg ir die Heimat wird zu
einer Fahrt des Leidens. Gedc-
mütigt und geschlagen findet er
endlich den Weg zum Vaterhaus,
wo er endlich den Frieden und die
Geliebte seiner Jugend findet."
Im ganzen gesehen, eine Para¬
phrase über die Geschichte vom
verlorenen Sohn, verweltlichte
biblische Geschichte. Mischung
von Sentimentalität und Sensation.
Etwas, wofür wir kein Verständ¬
nis aufbringen. mag es immerhin
den Amerikanern außerordentlich
gefallen.
Man hat gut daran getan, das
Werk gerade jetzt in der Weih¬
nachtszeit zu zeigen, weil das
Publikum für biblische Sujets dann
empfangsfähiger ist. Ob der Er¬
folg der „10 Gebote oder gar des
Ben Hur" damit erreicht wird, er¬
scheint zweifelhaft.
Auf eine szenische Introduktion
hat man diesmal verzichtet. Bei
der Begleitmusik hat man, abgesehen von den
Einsturzszenen, auf allzu starke Unterstreichung ver¬
zichtet.
Man hat alles auf das piano gestellt und die ein¬
schlägige Literatur von klassischen Zeiten bis zu Richard
Strauß mit Geschick herangezogen.
Die Zusammenstellung stammt wahrscheinlich wieder
von Werner R. Heymann Die Reproduktion durch das
Ufa-Sinfonieorchester mit Geschick und Routine ausge¬
führt geht auf das Plus-Konto von Arthur Guttmann.
Vorher lief eine Ufa-Wochenschau mit einigen inter¬
essanten Bildern.
Seite 24
Fabrikat:
V unchncr Kichtspiclkunst
Fabrikat :
Sittarz-Film der National
Verleih :
Bäuerische Film G. m. b. li.
Verleih:
National-Film
Regie :
Arthur Bergen
Regie :
Victor Janson
Hauptrollen:
Holt. Morcna. Loos, de Vogl
Hauptrollen:
Robertson, Wüst. Rilla, Pa
2~ 17 Meter (7 Akte)
Länge:
2800 Meter |8 Akte)
Uraufführung:
Enelka-Palast
Uraufführung:
Taucntzien-Palast
dienten, ist hier zu einem Drehbuch bearbeitet wurden das an
eine recht überkommene Dra nalurgic anknüpft. Die Fülle des
Geschehens, durch die sich Herzogs Romane auszeichnen ist
im Film nur an einzelnen Stellen packend zusammengefaßt
worden, wahrend die übrigen
Teile dem herrschenden Ge-
iTTiTIT'PT
Nationalem vor. Kr überrascht mit einer Arbeit, deren he
Ausstattung in Bauten und Kostümen an amerikanische Vor! der
erinne-rt und wie sie sich die deutsche Filmindustrie heu i~
allgemeinen nicht mehr leistet.
Die Handlung gehl »I
einen Roman von Stilgt oer
gemacht habe
Wechsel vollen
der Bteidcngasse in Frankfurt. —
sonders in diesen Kpisodenhandlungcn
rilm wohl durch das Manuskript,
tbeteiligt ist. etwas gehemmt.
Boheme, und so sind denn ein paar Verstöße gegen d
schaftsregeln zu verzeichnen, die man nicht mehr fü
i Filmbuch gehalten hätte. Die humoristische Begabung Jansons
alt und bewährt.
Als Hauptdarstell
mrncr 1034
Seile 25
Die lusammmieUiile Uta.
>ic entscheidende Aufsichtsratssitzung
i Uta hat die Zusammenlegung der
A Men im Verhältnis von 3: 1 be-
-I .issen. der allerdings gleichzeitig eine
Ki >hung des Aktienkapitals auf den
, n Statu« als.. 43 Millionen toi-
gt soll. W as man mit den Obligationen
m hen will die mit zehnprozentiger
Z; -garantic ansgestaltet s nd. steht noch
n t lest
er Reservefonds von 15 Millionen
w: J zur Abdeckung von Verlusten ver-
» del. Trotzdem weist die Bilanz noch
.1 rhand Kosten auf, die der Klärung be-
c Börse hatte den Kurs der Aktien
b. it« Freitag mit 33 '.. festgesetzt Diese
Bv hlüsse werden natürlich noch weitere
Sc «tingen im Gefolge haben.
ir kommen aul den Beschluß, von
d. wir erst bei Kedaktionsschluß er¬
lab en, noch näher zurück.
Er ist da.
r Ufa-Dienst teilt mit. daß der erste
de sch-amerikanische Gemeinschaftsfilm
nt .ehr von Artur Robison gedreht
« der seiner Arbeit das Libretto der
he- nnten Operette ..Der letzte Walzer"
zu nde legte.
die ilauptrollen wurden Willy
Fr eh und H. A. von Schlettow ver-
Pll ’tet.
i e Weiblichkeit ist noch nicht restlos
»»• esucht.
t den Aufnahmen soll noch in die¬
nt Monat begonnen werden. Man ist
lni ' rhin erstaunt, dieses Resultat von
in; iniährigcn Überlegungen zu erfahren
’ r or dem englischen Kontingent.
* e uns ein Funkspruch meldet, wird
britische Regierung voraussichtlich
r nächsten Parlamentssession eine
nenlsv orlage einbringen. in der be-
l wird, daß in sämtlichen Theatern
ritanniens eine .Mindestzahl von
- «filmen vorzuführen ist.
bandelt sich dabei um einen der
r hläge. die auf der bekannten bnti-
Ketchskonferenz zur Förderung
■ 'glischcn Filme besprochen wurden
«sichtlich wird man sich auf den
’ 'unkt stellen, daß fünf Prozent aller
I ährten Bilder britischen Ursprungs
> müssen. Eine nähere Definition
'• Begriffes liegt noch nicht genau
Es ist immerhin dabei zu beden-
'■ ! ‘>ß das britische Reich sehr, sehr
l! «I. während auf der anderen Seite
• uote natürlich absichtlich niedrig
■' en ist. aus dem sehr einfachen
" > . weil man natürlich genau weiß.
' ' R lfland an sich als Filme produzie-
t Land so gut wie gar nicht in
Fr »«e kommt.
Der heimgekehrte Veidt.
Conny ist am vergangenen Sonntag.
" lr bereits berichteten, aus Holly-
<*1 vorübergehend nach Berlin zurück-
B*<i M erz *hlt interessant und mit
^Äei'ierung von Amerika und den
v er '*anern, von der deutschen Kolonie.
L . * 'immer, -lannings. Murnau und
a-j 1 Sein Filmdebut drüben ist außer-
""»nllich glücklich verlaufen. Von dem
Vertrag mit Laemmle verspricht er sich
sehr, sehr viel.
Am Montag zeigt man seinen Nero-
Film ..Die FTucht in die Nacht“ und
Mittwoch abend spricht er in einer
Nachtvorstellung im Capitol über seine
Erlebnisse anläßlich einer Aufführung des
„Student von Prag“ W'as er über
Amerika und die Amerikaner zu sagen
Die bisherigen Pläne und der Umfang
des alten Pan-Betnebes wird in kem. t
Weise berührt. Selbstverständlich wird
das ausgedehnte Verleihm :/ in den Suk¬
zessionsstaaten den Vertrieb auch der
deutschen Erzeugnisse übernehmen
Als ersten Film der Berliner Pan-
europa-Film-Gesellschaft ist ein Werk
mit Robert Wicne als Regisseur in Aus¬
sicht genommen.
Diese Kombination ist aus verschiede¬
nen Gründen interessant. Besonders ta
einem Augenblick, wo man so viel über
das Zusammenwirken der europäischen
Länder schreibt.
Wir behalten uns vor. nachdem wir
die genauen Unterlagen kennen, auf die
Angelegenheit noch einmal zurück, u
kommen, mochten aber bemerken, daß
wir diese neue Art des Zusammenarbei-
tens zwischen Deutschland und Öster¬
reich für außer irdentlich glücklich
halten.
Man tagt in Baden-Baden.
Der Verein 3er Lichtspiel t he ater -
besitzer Badens und der Pfalz hielt am
zweiten Dezember eine gut besuchte
Versammlung im Schwarzwaldholei in
Baden-Baden ab. Es handelte «ich in
der Hauptsache um rein regionale Fra¬
gen. so zum Beispiel um die Regelung
der Gehuhren de« Revisionsvereins m
Mannheim, um den W'arenv erkauf in den
Lichtspieltheatern und um die Badische
Lichtspielstelle füt Schule und V olksbil-
In der Frage des Warenverkaufs wurde
auf die Erfolge der Berliner hingewiesen.
Soweit die Bad.scheu Lichtspiele in
Frage kommen, soll dafür gesorgt wer¬
den, daß sie nicht zu einer Konkurrenz
des regulären Lichtspiclgewerbe«
Der Vorsitzende. Herr Ferner, berich¬
tete über die Sitzung des Reich« erhan-
des in Berlin. Es soll aber zum fünften
Januar auf einer erneuten Generalver¬
sammlung noch einmal über da« Thema
gesprochen werden. Man will hierzu
auch die Mitglieder der süddeutschen
Vereine einladen. Nachdem auch über
den Bestellschein referiert worden war.
wurde die Versammlung geschlossen
Eine Baden-Badener Firma ließ einige
Neuheiten auf dem Gebiete der Licht¬
reklame. eine Freibi rger Firma künst¬
lerisch ausgeführte Filmplakate zeigen.
EVELYN HOLT
m .Die Vmw von Losood’ 1
hat. werden wir demnächst noch einmal
ausführlich mitteilen.
Von Wien nach Berlin.
Die Pan-Film in Wien beabsichtigt ihren
Wirkungskreis durch eine Erweiterung
ihrer Produktion zu vergrößern. Sie hat
deshalb in Berlin unter dem Namen
„Paneuropa-Film-Gesellschaft" eine Or¬
ganisation gegrünael. die von Max
Schach geleitet wird
Es handelt sich nicht um eine Verle¬
gung der Betriebe von Wien nach Berlin,
sondern uni die Erweiterung der öster¬
reichischen Betriebe, um eine neue
Gruppe.
Die Grille in Düsseldorf.
Der neue Syndikalsfilm wurde am
letzten Mittwoch im Residenztheater in
einer Sondervorstellung gezeigt.
Das Orchester, an sich schon durch
seine hohen, künstlerischen Leistungen
bekannt, bot in der Wiedergabe von Mo¬
tiven von Chopin. Liszt. Rossini und Pa-
ganini eine außerordentliche Leistung
Bei der Szene im fünften Akt. die die
Entstehung des Regenpräludiums im
Bilde zeigt, gab es ein Klaviersolo von
Fräulein Alma Mloczc. das seine Wir¬
kung nicht verfehlte.
Das Farbenspiel, über das das Resi¬
denztheater nach amerikanischem Muster
verfügt, hob die Stimmung. Der Beifall
setzte stürmisch bei offener Szene ein
und wollte am Schluß kein Ende nehmen.
Das Syndikat darf die Düsseldorfer Ver-
Der Streit um den Frack.
Der Frack des Herrn Alfred Abel, der
durch ein paar Kohlenstückchcn mehr
oder weniger stark lädiert worden ist
wird jetzt zu einem Aktenstück und zu
einem Prozeß. Der Rechtsbeistend des
Künstlers übersendet ins einen Klage¬
antrag sowie die Abschrift eines Briefes
an di? Spitzenorganisat.on. der Verband
der Filmindustrie !len und die Vereinigung
deutscher Filmfabrikanten, in der er den
Sach'erhalt wesentlich anders darstellt,
als er von Herrn Dr. Friedmann ge¬
schildert wurde.
Erstens: Herr Abel hat sich nicht ge¬
weigert weiterzufilmen, bevor er einen
neuen Frack erhalten hat
Zweitens: Herr Abel hat die gesamte
Filmindustrie bei diesem Anlaß nicht be¬
leidigt.
Wer wirklich recht hat. w ; rd das Ge¬
richt entscheiden. Aber immerhin ist aus
dem Fall cie Lehre zu ziehen, dad bei
derartig an sich geringfügigen Differen¬
zen möglichst die Öffentlichkeit ans dem
Spiel gelassen wird. Es wird jetzt nun
wieder eine Menge von Veröffertlichun-
gen geben, die indirekt Herr Dr. Fried¬
mann verschuldet hat. der aus dem Frack
eine Staats, und Heldenaktion in unend¬
lich viel Aufzügen machen wollte.
Es tnt sich was mit Charlestor.
Fox kündigt bekanntlich einen Char¬
lestonkursus in mehreren kurzen Filmen
an. die in den allernächsten Tagen im
Spielplan der deutschen Lichtspielhäuser
erscheinen.
Die National läßt für ihren neuesten
Film „Die Königin des Weltbades" einen
Charleston komponieren, der auch auf
Schallplatten erscheint.
Die Ufa verpflichtet erstens das inter¬
nationale Tanzpaar Carlos und Marguitt.
die im Gloria-Palast den Black-Bottom
zeigten, eine Art verbesserten Charles¬
ton, der die Herrschaft und den Sieges¬
zug des amerikanischen Modetanzes
unterbrechen soll. Zweitens hat sie so-
S r eine eigene Jazzband, die „Becce-
exiko-Jazzband" für die musikalische
Begleitung verpflichtet.
Es tut sich, wie gesagt, etwas mit
Charleston.
ged
Wer einen solchen Schein nimmt, erhält
75 Proz. Gewinnanteil. Die Anregung
zu diesem Film ist von Schweden ausge¬
gangen, man muß aber die Frage auf¬
werfen. warum Schweden nicht selber
den Film herstellt. (Uns erscheint die
Sache einigermaßen unklar. Die Red.)
Italienische Filmstatistik.
Nach der letzten italienischen Sta¬
tistik gibt es in Italien 3225 Lichtspiel¬
theater, die tägliche Vorführungen haben.
An erster Stelle steht die Lombardei,
die über 600 Kinos hat: von großen
Städten marschiert Rom an der Spitze
mit 73 Lichtspielhäusern. Genau wie in
der Umgebung aller großen Städte des
Kontinents gibt es auch in Italien in den
Nachbarorten von Rom. Neapel. Turin
usw. ein oder mehrere Kinos, während
solche in manchen entlegenen Städten
der Provinz ganz fehlen.
Kolonialpropaganda durch den Film.
Die an den französischen Kolonien in¬
teressierten Pariser Kreise haben kürz¬
lich. als sie unter sich waren, zur
Sprache gebracht, daß das Mutterland in
den meisten Fällen viel zu wenig Füh¬
lung mit seinen Kolonien habe. Die
wenigsten Menschen gehen aus Wissens¬
durst in die Kolonien, sie haben meist
keinerlei persönliches Urteil vor ihrer
Abreise und bringen sich und die Ein-
Aas der Werkslall
des
Weihnachtsmannes
Dcnllg-WodieNr.50
durch zurücKgehen :
ganz erwiesen, das zeigt am beste
land mit seinen großen Arbei:
zahlen und dem noch bedeutend £:
Kolonialbesitz.
Ein Großkino in Breslau.
In Kürze wird sich den Blicken ® ,!
den Fernzügen :n Breslau ankon iJ« ! ’
Fremden an einem der wichtigste
kehrsounkte der schlesischen Ha u “
ein imponierendes Bauwerk da: <•**■
das nach Plänen des Professors
Berlin, an der Ecke Kaiser-'X flm '
Straße — Alte Friedrichstraßc cn
Es ist das Lichtspielhaus „De di*
hier erbaut und in Kürze fcrii-
sein wird. Eine Vorhalle von 2*
Länge und 7.5 Meter Breite ist d> k
1200 Plätze fassenden Zuscha
vorgelagert. Das Theater wird m
artig geschwungenen Kuppele
überdeckt. Natürlich wird das 1
allen Einrichtungen v ersehen.
moderne Technik bieten kann '“ c
eine große Orkalydorgel wird e
Die Fassadenflächen des Lu
hauses werden mit geschliffenen 1
und Ma-morplatten bekleidet. Gr'
maße erhalten die Einrichtunger
Leucht-eklame. Die Gesamtati- ™
dieses modernen, schönen Licht' J
ses wurde der Schlesischen Bau- s ’f.
gesellschaft Pfeffer. Pringsheim *
übertragen.
*
Eröffnung des Eden-Theater' ' n
Frankfurt a. Main.
Im Hause Lange Straße 23 w> 1 , ^
neueröffnete Eden-Theater n-
Hirschl-Sofarfilm „Carmen" eir
Da, Theater, in Fraise und Gelb
ten. besteht aus einem großen I
und einem ersten Rang und dür'tv *
Fassungsraum von 400 bis 50>» 1 W*
haben. Die Kapelle besteht W' '
Mann, und der hohe, aber rech' 1 .
liehe Theaterraum bietet einen a’ -*• 4
men, gemütlichen Aufenthalt. I 3S , r
Eden-Theater liegt nicht mitten 1
Stadt und vor allem nicht m> j,,.
ten Vergnügungszentrum. Abc
Lange Straße ist nicht nur ' ,
Toren des Ostcnds gelegen.
bildet auch eine Durchgangsstr >'
der Vorstadt Sachsenhausen nacn
nordöstlichen Stadtgebieten.
Seite 28
ftuumatograpl)
Nummer 1' 54
26 atum man foritht
Der eiste Fox-Weltiilm.
I\er erste \X eltlilm der diesiührigen
Fox-Produktion Drei et-liehe Ban¬
diten'. wurde auf der ganze Welt mit
dem größten Krfolge autgefi hrt. Noch
im Laufe dieses Monats kimmt der
Film zur deutschen Uraufführung. John
Ford, der Regisseur des „Fei erroß". in¬
szenierte diesen Film. George O'Brien
und Olive Borden spielen die Haupt¬
rollen. Den Theaterbesitzern wird die¬
ser Abenteurerroman aus den Tagen des
Goldfiebers in den morgen und über¬
morgen stattfindenden Fox-Festvorfüh-
rurgen gezeigt
..Die Verrufenen'' in New York.
Ericlg eines deutschen Kulturiilmes in
Japan.
IVis lom Institut für Kulturforschung
* f hergestellte Filmwerk ..Schaffendi-
Hände — Maler und Bildhauer'' wurde
zur Eröffnung der ersten deutschen
Kunstausstellung in Tokio durch Jiz
deutsche Botschaft vorgeführt. Der Filn
:and das lebhafteste Interesse der Japa¬
ner. Die Kopie bleibt Jort als Archi -
material zur Vorführung in Kunstschulen
US». Damit hat dieser Film wieder seine
außerordentliche Eignung zur Propa¬
ganda deutscher Kunst im Auslande be-
Dcutsche Kinotcchnischc Gesellschaft V
I \ie 58. ordentliche Sitzung find.
Mittwoch, den 15. Dezember 2t
abends 7- Uhr. im Vortragssaal de»
Vereins Deutscher Ingenieure. i Hin
NW 7, Friedrich-Ebert-Str. 27. jtt
Tagesordnung: 1. Vortrag Prof. I) F.
Hauser: „l’ber den Funfluß der Bel» .ch-
tungsanordrung auf die Entwickiun de»
Proiektionsobjektivs und über ein It trn-
ment zur Kontrolle der Scharfeinst :nt
in großen Lichtspielhäusern' (mH De¬
monstrationen).
Inti-ressentenvoiführungcn von „Da Jir".
I\er neue Joi-Mai-Film der Pli
UFA-PARAMOUNT-METRO-VERLEIH-BETRIEBE
ZENTR AL- VERW ALTUNGSGEBÄUDE: BERLIN
BELLEVUE-STRASSE II
*
n
f //rfWjw
Kl
r *"
ler 1034
fUmtnatograpfj
Seite 33
Seite 34
Rincmotogrnpl)
Nummer K) 54
URAUFFÜHRUNG
MONTAG, DEN 13. DEZEMBER, 5 UHR, IM
JJcimuö*J3alaft
POTSDAMER STRASSE IQ
, Y)Ä froaiL ' har
w&ät n .
Nach dem bekannten Schlager v. Franz Lehör
Manuskript G. C. Klaren und Herbert Juftke
REGIE: BRUNO RAHN
Photographie: E. Krohn Aufnahmeleif: H. Düthe
Archif.. C. L. Kirmse Regieassist.: F. Kronsfröm
Pecfonett:
UjAo Heidiegtaf oon 3d|lcttingen Carl lüallautr fiotalA £ronöt <fut«eleut 4oif mglana^nun!
töeilie, fltfftn «otftfer Elisabeth PlnalClf 3u6ill mnlue eint AofoMe . Eitf' 30,0
jrronj flatttDig 3it|lo^netu>allrr CAunrA o. JDmter|)ein Pltilie luöecing eine Oermtetetin inatgoriu r '“P’ r
lifo Aefen *od|tee . EVi EVB ftilAe, Acren 1od|ttt jl»c
CAooeAo Hleeetti 'IgeatecAieettor . Jrih Ocifinann
— fitms Reuftett, «" funjet «eigee Alfons Fryland
Ocrleiff unö «Jcltocrtcicb : 1 » 0 * lmo,,, 6,1 * oabtMt v «“K 40
3of|onn RommeeAienec Paul Olenofelä
Droblid) Aec Souffleur fiermann piiia
Oer Purgermeiftrr ...... .IB
Pantormm
$ilm * 3lf ttcngcfeUfrfjaft
bpUGLAS ßlRBAHKS
Ein Heldenlied von den
Taten und Fahrten der
.Herren der Südsee",
der blutdürstigsten
Piraten aller
Zeiten
DER
SEERÄUBER
TECHMCOL OR-PHO TOGRA PHIE
Uraufführung Capitol
Anfang Januar 1927
WED ARTISTS FILMVERLEIH G.N.B.1.
Telegramm-Adresse: UNITEDFILM
Berlin / Düsseldorf / Frankfurt a.'M. / Hamburg / Leipzig
uro
DIE FLUCHT
IN DIE NACHT
Ein Spiel von Liebe und Leid
Nerofilm der Domo-Strauß
Regie und Manuskript: A miete Pal er m ■
Photographie: Kurt Courant. Arpad Viragh
bearbeitet von
Dr. Alfred Schirok.uer und Curt Wesse
CONRAD VEIDT AGNES ESTERHAZY
URAUFFÜHRUNG
Montag, den 13. Dezember 1926
unter persönlicher Anwesenheit von
CONRAD VEIDT
Nach dem bekannten Foxfrofi-
Schlager von JOE BURKE
bringen wir den
'Revue-Film
—der Sonnensdiein!
ln der Hauptrolle:
Vera Reynolds
Hergesiellt unter der künstlerischen
Oberleitung Cecil B. de Milles.
P. D. C - Film im Verleih der
Nationalfilm A.-G., Berlin SW48
Rincmatogropf)
Das ^ro$e Weihnachisgeschäft
IVA 1*1 ARA
Die lachende Grille
Regie: FRIEDRICH ZELNIK
Der neue Publikumserf olö desD.l.S.
Nachdem der Film bei der Uraufführung Im Berliner Capitol mit
stürmischen Beifallskundgebungen aufgenommen und infolge des
starken Andranges Verlängert wurde, läuft er zu Weihnachten
allein in Grofj- Berlin mit 30 Besetzungen
Die Interessenten -Vorstellungen zu Leipzig und Düsseldorf trugen den
Veranstaltern begeisterte Anerkennung ein, die sich allenthalben durch
Abschlüsse in die Tat umgesetzt hat.
Der Weihnachtsspielplan
der deutschen Lichtspieltheater
steht im Zeichen des
DcutfchcsLichffpiel-SyndikatG.m.b.H.
BERLIN SW 4 8, F R I E D R I C H S T R A S S E 233
Verleihvertretung Berlin-Osten: Verleihvertretung Süddeutschland
Berlin SW48. FrieJrichstrafte 238 Frankfurt a. Main. Kronprinzenstrafte 31
Verleihvertretung Mitteldeutschland: Verleihvertretung Norddeutschi snd:
Leipzig. Tauchaer Strafte Nr. 9 Hamburg. Emst Merckstrafte 12/14
Verleihvertretung Westdeutschland: Düsseldorf. Oststrafte 103a
N immer 1034
Kincmatogratif)
Seile 3*)
Öfoöc <$ef old
der Münchener Lichtspielkunst A.-G.
Nach R ud olf H erzogs berühmtestem Roman
Manuskript: E. J R O S und A. BERGEN
Regie: Arthur Bergen
Mil der groben deutschen Besetzung:
Ei na Morena, Helga Thomas, Sophie Pagay, Carl de Vogl,
Eheodor Loos, Angelo Ferrari, C. VPlagge, Hdolf Klein usw.
Ein grober Film aus Deutschlands schönsten Gauen . .
Ein Film voll Poesie, voll Sang und Klang
„Das Lebenslied''
Rasche Terminierung sichert Ihnen
ein großes Geschäft
giltst &. m. b. &. im <£mel!a Kötnern V_, -
Seite 40
füncnuüogropQ
Nummer 034
B. Z. am Mittag, 7.12.26.recht wirksam und spannend.
Berliner 12-Uhr-Mitlags-Zeitung.
.Dank der Darstellung wird sidi der Film, vor allem in der
Provinz, sicherlich einen Erfolg holen.
8-Uhr-Abendblatt, 8.12. 26
.eine Fülle guter und glücklicher Einfalle.... Evelyn Holt eine
zarte, schöne und sehr reizvolle Begabung, Olaf Fönss außerordent¬
lich fesselnd und echt, RosaValettis große Kunst ....Fritz Rasp eine
sehr starke, eine hinreißende Leistung, sehr sympathisch Harry-
Nestor, Jenny Marba, H. Sterler, Sybil Morel. das herrliche
Zweigespann Adele Sandrode und Wilhelm Diegelmann.
Film-Kurier, 7.12.26
.viel Kinospannung und Tempo. Bruckmann hat mit diesem
Film ein kinowirksames, spannendes Zugstück in seinem Verleih.
Die Theaterbesitzer werden nicht enttäuscht werden.
FILMHAUS BRUCKMANN & CO. A.G.
Welche Ansprüche stellt die Kinotechnik an den Kondensor?
n ei allen Projektionsapparaten spielt die zweckent¬
sprechende Ausnutzung der Lichtquelle eine sehr
C >ße Rolle. Die Forderungen, die hierbei gestellt wer-
d n, sind aber durchaus nicht immer gleich, sondern sehr
v sentlich verschieden. Handelt es sich um Vergröße-
' ngen (Projektion) zur Erzielung photographischer Bil-
o r nach einem Negativ oder auch D'apositiv, so spielt
d e Ausnutzung der Lichtquelle nach der optischen Seite
e ne geringere, nach der chemischen dagegen eine sehr
£ iße Rolle. Äußerste Schärfe, durch punktförmige Ab-
b düng, ist nicht immer notwendig, sondern im Gegenteil
n inchmal unerwünscht. Dagegen soll das Licht reich an
c ' emisch wirksamen Strahlen sein, weshalb alle Um-
v nde, die dieser Forderung entgegenstehen, nach Mög-
1 hkeit vermieden werden. Ein Kondensor ist daher
h er nicht immer erforderlich, wenn aber, so ist man
nicht auf äußerste Lichtausnutzung bedacht, was ja auch
fi"- die geringen Vergrößerungsverhältnisse nicht not-
ndig ist, sondern darauf, daß der Kondensor nög-
Ü hst wenig chemisch wirksames Licht absorbiert.
Bei der Kinoprojektion liegen die Verhältnisse wesent-
h h anders. Die außerordentlich starke Vergrößerung
b dingt zunächst eine sehr intensive Lichtquelle. Damit
d se nun aber auch voll zur Wirkung kommt, ist es er-
*' derlich, daß ein möglichst großer Teil des vorhandenen
I htes zur Ausnutzung kommt. Daher ist ein geeignetes
'■ dium nötig, welches möglichst viel Licht sammelt und
ir geeigneter Weise dem Objektiv zuführt. Diese Rolle
b lt aber dem Kondensor zu
fer Kondensor besteht aus einem oder mehreren
h gclabschnitten aus Glas, deren Form verschieden sein
an. Weil er aber ein Glaskörper ist, unterliegt er
n 'ürlich auch allen physikalischen und optischen Ge-
M «n, die für Glaskörper im allgemeinen und für Kugel-
“I 'chnitte aus solchen in Betracht kommen.
Glaskörper, namentlich solche aus sogenanntem weiden,
d ' farblosem Glas, gelten im allgemeinen als besonders
bi itdurchlässig. Dennoch erleidet Licht, welches durch
Gi.is hindurchgeht, eine mehr oder weniger große
Schwächung, da das Glas stets, auch bei farblosem Glas,
einen Teil Licht verschluckt (absorbiert). Diese Ab¬
sorption erstreckt sich aber nicht gleichmäßig auf die ge¬
samte durchgehende Lichtmenge, sondern auf die ein¬
zelnen farbigen Strahlen. Sie kann daher sehr verschie¬
den sein, je nach der Natur des Glases, wobei die chemi¬
sche Zusammensetzung eine große Rolle spielt. Je farb¬
loser das Glas erscheint, um *j geringer ist die Ab¬
sorption, während bei gelblich und grün'ich gefärbtem
Glase eine Absorption von blauen und orange Strahlen
unvermeidlich ist, die bei relativ sehr dicken Kondensor¬
linsen nicht unbeträchtlich sein kann.
Die erste Forderung lautet also, daß die Kondensor-
Unsen aus möglichst farblosem Glas hergestellt sein
müssen.
Ein Kondensor kann aber nur dann möglichst viel
Licht der Lichtquelle ausnutzen, wenn der Winkei, unter
weichem das Licht auf ihn fällt, möglichst groß ist. Je
weiter aber der Kondensor von dir Lichtquelle ent¬
fernt ist. um so kleiner ist der Winkel. Es muß also
zur intensiven Ausnutzung der Kondensor möglichst nahe
an die Lichtquelle herangebracht werden können. Dies
erscheint auf cen ersten Augenblick einfach und selbst¬
verständlich. Sieht man sich aber die Sache genauer an.
so findet man bald, daß sich hier der Ausführung ein
großes Hindernis cntgegcnstellt, welches zu einer außer¬
ordentlich wie itigen zweiten Forderung führt. Dieses
Hindernis beruht auf physikalischen Eigentümlichkeiten
des Glases, nämlich der Eigenschaft, zu zerspringen.
Für diesen Fehler sind gerade bei den Kondcnsorlinsen
außerordentlich günstige Bedingungen gegeben. Auf der
einen Sci.e ist es die intensive. starl>c Hitze, welche nur
einen Teil der ganzen Glasmasse zunächst beeinflußt
Andererseits ist das Glas ein spröder, schlecht wärme¬
leitender Körper. Es entstehen dadurch leicht in der
Glasmasse Spannungen, die endlich zur Zertrümmerung
führen müssen. Genau das gleiche aber ist der Fall,
wenn eine erhitzte Glasmasse eine plötzliche Abkühlung
»Kodak« Rohfilm
Positiv und Negativ
Kodak Ges.m.b.H./ Berlin SW68, Markgrafenstraße76
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Seite 42
Kincmalogtapfy
Nummer 10
erfährt, wie es beim öffnen des Lampengehäuses unver¬
meidlich ist. weil in diesem Falle die eindringende kältere
Luft die rasche Abkühlung bewirkt. Das Zerspringen
einer Kondensorlinse hat natürlich stets eine längere oder
bei vorhandenem Ersatz kürzere Unterbrechung der
Funktion des Projektionsapparates zur Folge, was gerade
für kinematographische Betriebe außerordentlich unan¬
genehm sein muß.
Die zweite Forderung lautet also: Der Kondensor
muß möglichst große Sicherheit gegen Zerspringen beim
Arbeiten bieten.
Diese Forderung war früher nur sehr schwer und höchst
unsicher zu erfüllen. Man hat auf verschiedene Weise
versucht, dem Übel abzuhelien. Ein gangbarer Weg
konnte aber nur dadurch gefunden werden, daß man sich
bemühte, die Spannungserscheinungen im Glase möglichst
klein zu halten. Dies konnte nur so geschehen, daß man
ein Glas herstellte, welches sowohl gegen starke ein¬
seitige Erhitzung als auch gegen rasche Abkühlung im
erhitzten Zustand wenig empfindlich war.
Dies führte zu Versuchen mit dem lange Jahre vorher
erfundenen sogenannten Hartglas, welches in der In¬
dustrie zu mancherlei Zwecken, so z. B. als Röhren für
Wasserstandsanzeiger bei Dampfkesseln u. dgl. benutzt
wurde. Zur Untersuchung auf die Widerstandsfähigkeit
wurden aus bestem Hartglas Linsen hergestellt, stark er¬
hitzt und in erhitztem Zustand durch Flüssigkeiten, kalte
Luft usw. rasch abgekühlt. Durch diese Abkühlung ent¬
standen natürlich in der Glasmasse starke Spannungen,
die zwar ohne weiteres nicht sichtbar waren, aber bei
der notwendigen Weiterbearbeitung stark in Aktion
traten. Wurde nämlich beim Schleifen der Linse die ge¬
härtete Oberschicht auch nur an einer einzigen Stelle
durchbrochen, so zersprang
sofort die Linse in viele
Stücke. Diese negativen Re¬
sultate mit dem bekannten
Glasmaterial waren in¬
dessen kein unüberwind¬
liches Hindernis.
Die Firma Emil Busch
A. - G. in Rathenow,
welche seit langen Jah¬
ren die Fabrikation von
Kondensorlinsen betrieb,
ging, als die sich mehr
und mehr entwickelnde
Kinoindustrie stets neue
Anfragen nach wieder¬
standsfähigen Kondensor¬
linsen stellte, zu neuen
systematischen Versuchen
über.
Um die Spannungser¬
scheinungen, welche be¬
kanntlich das Zerspringen
veranlassen, zu beseiti¬
gen, wurde durch sorg¬
fältige Untersuchungen
zunächst ermittelt, daß
das Ausdehnungsvermö¬
gen verschiedener Glas¬
arten unter sich sehr ver¬
schieden ist.
Je geringer aber die
Ausdehnungsfähigkeit,
desto geringer auch die
Spannungen und desto grö¬
ßer also die Sicherheit
gegen Zerspringen.
Zu den Versuchen wurden aber keineswegs Linsen, t
sich weniger eignen, genommen, sondern Glaswürfel. Di*
wurden in geeigneter Weise gleichmäßig bis zu ein
bestimmten Grade erhitzt und sodann in kaltem Was
bis auf etwa 18" C. abgekühlt.
Die Temperatur wurde nur so lange erhöht, bis
Würfel beim Eintauchen in kaltes Wasser zersprang
womit die höchstmögliche Grenze für Abkühlung erhai' >
wurde.
Die erhaltener Resultate sind außerordentlich üh
raschend. Gewöhnliches Spiegelglas zersprang bereits
einer Temperatur von 115, gutes Kondensorglas
etwa 150 .
Dagegen ergaben ganz speziell hergestellte Glasart n.
welche von der obengenannten Firma für die Versuche
nutzt wurden, zunächst eine Sicherheit gegen Zersprin ,i
bis zu 198 , später sogar bis zu 310 .
Die gleich günstigen Resultate erhielt man auch u’ er
Bedingungen, wie sie für Kondensorlinsen in Bctr, t
kommen.
Die Firma C. Busch stellt aus diesem außerordent h
geeigneten Glas Kondensorlinsen her, welche sie ,.hr
beständige" (Pyrodurit-) Linsen nennt.
Die Fassung der Kondensorlinsen hat bekanntlich >c
Aufgabe, die einzelnen Linsen in genauer zentrischer * .c
zueinander zu halten und gleichzeitig ein bequemes
beiten bei der Einstellung zu gestatten.
Daneben aber muß sie gleichzeitig noch den erhil cn
Linsen die notwendige Ausdehnung zulassen und der uft
an den innen liegenden Linsenflächen ungehinderter u-
tritt erlauben. Fehler! ifte
Linsenfassungen kör icn
ebenso leicht schuld am
Zerspringen der Kondet or-
linsen tragen wie zu st rkc
Erhitzung oder unzul -sig
rasche, intensive Abkül -ing
bei gewöhnlichen Har. las-
linsen.
Aus diesem Grunde null
auch der Kondensorlir en-
fassung eine ganz bt -un-
dere Aufmerksamkeit ge¬
widmet werden, und war
um so mehr, ie weniger
widerstandsfähig die Un¬
sen, namentlich die der
Lichtquelle zunächst ste¬
henden, sind und je gro¬
ßer die Zeitdauer iner
ununterbrochenen Benut¬
zung ist.
Diese Umstände Lnde"
sich aber im modernen
Kinobetrieb außeror ient-
lich oft, da man einerseits
auf äußerste Lichtacsnut-
zung bedacht ist und so¬
mit den Kondensoi de'
Lichtquelle nach Möglich-
keit nähert, andererseit*
die modernen, äußer* 1
langen Filmrollen ei# 4
fortdauernde Beanspruch¬
ung der Lichtquelle * r
fordern.
Der Mediau-Projektor
mit optischem Ausgleich ist der
idealste Projektor.
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Berliner Vertretung: SW 61, Belle-Alliance-Platz 9
Telephon: Dönhofi 1875
1034
Rincmatograpfj
Seile 43
Elektromagnetische Verschliefjvornchtung für Vorführungskabinen
Zu jedem Vorführungsapparat in der Kabine eines
ichtspieltheaters gehören in der Regel drei Fenster,
tmlich ein Beobachtungfenster für die Vorführer und
wei Projektionsfenster.
■n denen das eine für _
ci.e Projektion stehender
ilder und das andere --<>—-
Kir die Projektion lau- | _ N
■•nder Bilder (Filme) I f i
i ent. | I ^
Bei Feuersgefahr be-
eht die Vorschrift, daß ^ 9 _,
mtliche Fenster aller afjJSä
l ojektionsapparatc ei-
•r Kabine gleichzeitig fe?
i'iraatisch geschlossen Pä
■ erden. Zu diesem Vl-Vt-
/ weck hat man bisher 9 J 2
d:e Verschlußklappen an
1 hnüren aufgehängt, die
über Rollen geführt wer- m T Rl
ccn und sämtlich mit- i
nander verbunden sind. —— , * ** -
L*ie Freigabe dieser a
h hnurzügc erfolgt bei
isbrechen eines Film¬
endes dadurch, daß ein Abbrennschalter den Magnet-
'»inkreis schließt, durch dessen Magneten die Schnur-
- ge freigegeben werden.
Diese bekannte Einrichtung hat den Nachteil des viel-
-hen Sciinurzuges. der sich verwickeln kann und «ich
' cht abnutzt; Kontrollen haben auch ergeben, dat die
Schnüre unbefuglerweisc zum Aufhängen w,n beliebigen
Gegenständen benutzt werden, wodurch die Gebrauchs¬
fähigkeit beeinträchtigt wird usw Insbesondere hat sich
als wenig vorteilhaft er-
_wiesen, daß die Schnüre
einen Teil der Wände
- j bedecken, während es
_ wünschenswert ist. diese
vollständig freizuhalten.
* Je da durch Leitungen. Sig-
| nale, Apparat?, Schalt-
{ _ i tafeln usw. die Wände
an und für sich vollstän-
-f 1 dig in Anspruch genom-
' men sind und die Übcr-
- sichtlichkeit durch
—— r I Schnurzüge usw. bccin-
i >_ -y trächtigt wird.
. p Diese Nachteile sind
C t-Pr-t ^ durch eine Einrichtung
y- "" de*- Firma Universum-
^- Film-A'<t.-Ges.. Berlin
j - • (D R. P 435 505). be-
-** seitigt. Das D. R. P.
zeichnet sich dadurch
aus. daß an jedem Fenster
eine besondere, an sich schon bekannte elektromagne¬
tische Vorrichtung zur unmittelbaren Auslösung der zu¬
gehörigen Verschlußklappe angebraeht ist.
Beigegebene Zeichnung veranschaulicht schematisch ein
Ausführungsoeispiel: Der Abbrenrsrhalter ist strom-
isolierend cingekapselt und besteht aus zwei Schalt-
Seite 44
ätnemntograpfi
Nummer 103
klemmen (b und b'), mit denen ein leitender Kolben (c)
in Berührung kommt. Der zjit. Abbrennschalter gehörige
kleine Filmstreifen ist einerseits an einem Bügel (m)
aufgehängt und greift anderseits an einer Schnur (n) an.
die in der Spindel (o) des Kolbens (c) befestigt ist. Der
Schnurzug hält den Kolben (:) außer Berührung mit den
Schaltklemmen (b. b'). solange der kleine Filmstreifen (a)
unbeschädigt ist. Verbrennt >jr, dann bringt die Feder (p)
den Kolben (c) in Berührung mit den beiden Schalt¬
klemmen |b und b') und stellt Stromschluß her.
Die Klemmen (b . b') sind angeschlossen an die beiden
Leitungen (f. F). die von den beiden Leitungen (h bzw. h'J
des Netzes abzweigen. In eine der beiden Leitungen, die
von den Klemmen (b. b‘) abzweigen, z. B. in die Lei¬
tung (f) ist erfindungsgemäß eine der Anzahl der zu einem
Vorführungsapparat gehörigen Fenster entsprechender
Anzahl, z. B. drei Magnetspu.cn fd, d\ d s ) eingeschaltet,
deren Anker (g bzw. g\ g s | als Sperrstifte fungieren,
.leder der Sperrstifte greift im Betriebe in eine Öffnung
oder Bohrung der Fensterklaope (nicht dargestellt), mit
der jedes Kabinenfenster versehen ist, und hält sie in der
Offenstellung.
Tritt der Abbrennschaltcr in Tätigkeit, dann gibt in¬
folge Verbrennens des kleinen Filmstreifens (a) der
Schnurzug (n) den Kolben (c) frei, so daß dieser unter
der Wirkung der Feder (p) Stromschluß bei den Klem¬
men (b, b 1 ) hervorruft. Die so erregten Magnetspulen
ziehen die Anker (g bzw. g‘, g a ) an, so daß die mit
diesen beeinflußten Sperrstifte aus dem Bereich der Fall¬
klappen auslreten. Letztere fallen entweder infok
ihres Schwergewichts oder durch Feuerkraft oder der:
in die Verschlußlage. Hierdurch wird der Kabinenrau
von dem Theaterraum abgeschlossen.
Zwischen die beiden Stromzweige (f und f‘) kann <
von Hand zu betätigender Schalter (i) eingebaut werd'
der entweder als Drehschalter oder als Druckknopf au
gebildet sein kann. Durch diesen Schalter ist ebenf >
Stromschluß herstellbar, so daß auch bei Bedienung \
Hand die von drei Ankern (g. g‘, g*) beeinflußten Spc
stifte zurückgezogen werden und die Fallklappen st 1
schließen.
Schließlich kanr zwischen die Leitungen (f und f 1 ) n<
eine Glimmlampe (k) eingeschaltet werden, um dem V
führer zu zeigen, daß sich in den Leitungen Strom '
findet und die Magnetspulen in Ordnung sind, also kc
Unterbrechungen aufweisen. Hierdurch ist eine wirksa
Kontrolle der Feuersicherheit gewährleistet.
Die schematisch dargestellte Ausführungsform bezi
sich auf eine Einrichtung zum selbsttätigen Verschlicli n
dreier Kabinenfenster. Die gleiche Einrichtung ist v
wendbar für eine beliebige Anzahl von KabinerfensU
die entsprechend der Anzahl der in einem Kabsnenra n
vorhandenen Vorführungsapparate anzuordnen si 3-
Dementsprechend sind die Leitungsstränge (f, €') weit -
zuführen, cerart, daß, wenn der Abbrennschalter .< h
nur einen der Apparate einer Kabine in Tätigkeit sc
sämtliche, also auch die zu weiteren Vorführur. -•
apparaten gehörenden Fenster gleichzeitig geschlossen wer
PATENTSCHAU
zur Vorsehung von Stoff¬
bahnen mit Mustern, Bil¬
dern und dergl.
Als Stoff kann Papier,
Leder oder Lederimitation
verwendet werden; kurz,
jeder Stoff io Bahnen,
die sich aul Rollen auf¬
wickeln lassen, so daß
das Verfahren z.B. zur Her¬
stellung von gemusterten
Taschentüchern in Bahnen.
Tapeten, Wandbelägen und
dergleichen verwendet wer-
acn kann.
Nach dem Verfahren
wird eine Anzahl von
Negativen zu einem end¬
losen Negativband ver¬
einigt, z. B. durch direk¬
tes Kopieren auf ein
endloses photographisches
Filmband oder durch
Druckreproduktion von
photographischen Nega¬
tiven auf ein endloses
lichtdurchlässiges Band,
z. B. aus Gelatine oder
Zelluloid oder dergl.
Es können die Negative
alle gleich sein. Sie kön¬
nen aber auch in den
Serien verschieden sein.
i Versehen von Stoffbahnen mit Mustern, Bildern und dergl.
ein besonderes Bild zeigen t ler
serienweise zu einem Bildstr. 'er
vereinigen, der sich > nn
in Abständen gleich ler
Negativbandlänge i ;cl-
mäßig auf dem " "ff
wiederholt.
Der Stoff bezieh gs-
weise die Stoffbahn >d
lichtempfindlich durch <hc
Aulgießung einer I ”“l-
sion oder Tränkunt m
einer solchen.
Mit Hilfe dieses ‘ ga-
tivbandes werden ni ' 1 1,1
fortlaufendem Bel ehe
maschinell Serien von
positiven Kopien aul <h c
Bahn gebracht, w lc ^ f
dann entwickelt, gewa sert.
gegebenenfalls auch ge¬
tont, verstärkt oder ge¬
klärt wird.
Durch Wahl der ' ***
des Grundstoffes de»
Emulsion, des Entwn hier*
und des Tones kann «■*
so Bahnen mit Bildern
und Mustern aller Farbe«
erhalten.
Die Bewegung der dro
Bahnen kann eine gleich¬
mäßig fortlaufende oder
aber auch eine ruckweise
sein.
Gute Ware ist selten billig
Billige Ware ist niemals gut
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Das Geschäft der Saison
ist der neue große ARTHUR ZIEHM-Film
Unter Ausschluß der Öffentlichkeit
CLdolph Zukor und Jesse C.jQxsky
zeigen^ _
Die Straße
des Grauens
REGIE! HERBERT BRENON
mit Percy Marmont, Neil Hamilton und Mary Brian.
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XENIAftj
DESNlJi|
Ein Filmspiel in 7 Akten von Walter Reisch
Bauten Alfred Kunz und Franz lieschkan
Photographie Wi 11 y H a m e i s t e r
Inden Hauptrollen:
XENIA DESNI
LIVIO PAVANELLI CLAIRE LOTTO
CARL DE VOGT WOLFGANG ZILZER
Seite 2
fimcmatograpft
Nummer
Ciit traun ooit jCuxm,
ff
<ind 'Trauende
L f Tlach dem toHfineniuerfi ,,&**
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Re$ie:
Produkt«
MAT Al
BERLIN W8 F I L M • V ^
Seite 4
funcmatogropl)
Nummer 10 :
von n nge w öli n lic h e r
Spannung mit einer
neuartigen Propaganda
in Verbindung mit
der Jagdzeitsehrift
„Wild und Hund“
Die Spordf’sdien Jäger
Eine Wilderergeschichte aus Masuren
Xaeh «lern liekannlen Wilderer-Roman v. Rieh. Skowronnek
„Bataillon Sporck“
für den Film bearbeitet von B. E. Lii tilgt
Regie: H o 1 g e r - Madse n
OTTO G E B 0 H R
Walter Rilla Grete Mosheim Hedwig Wangel - Kliza
La Porta Albert Steinriiek Anton Point ner Fritz Alberti
in den Hauptrollen
Hersteller: Carl Boese-Film G. m. I». H.
Verleih un«l Vertrieb:
Nationalfilin A.G., Berlin SW 48 ^ "
Nummer 1035
funcmologtopfj
Seite 5
MAY-FILM-PRODUKTION
DER
PHOEBUS-FILM AG BERLIN
Ein echter deutscher Spielfilm, der Spannung,
Humor und echtes Erleben in sich vereint.
Fräulein Mama
(Fabrikat: EWEFILM)
Regie: Qeza von Bolvary
mit
Helene Halber, Grete Reinwald, Ellen Heel, Margarethe
Kupfer, Ferdinand v. Alten, Walter Janson, N. Malikoff
Der Cowboykönig
der kalifornischen Berge
mit
¥ o m Tyler
dem schneidigen Texasreiter, in der Hauptrolle
Ein Film von wilden Pferden und wilden Reitern-
mit wirbelndem Tempo und faszinierender Spannung.
Uraufführung: Schauburg, Potsdamer Platz
[050
BAYERISCHE EIL1*I!
im Emelka-Konzern
Hummer 1035
s Rincmatogrnpfj
Seite 7
2 Süd'Film-Premieren
in dieser Woche
Das entzückende Oswald-Lustspiel
Als ich Wiederhain...
Regie: Richard Oswald
mit
Lianle Haid, Henry Bender, Maly Del'
Schaft, Max Hansen, Hermann Picha
das reizende moderne Lachstück
tfomfep Bubikopf
' mit
Carmen Boni
Regie: A. Genina
Uraufführungen: Emelka-Palasi am Kurfürstendamm 66
heilere Filme, wie sie gerade zum
Weihnachls - Programm
notwendig sind.
ÜD F 111*1 A.-G.
im Emclka-Konzern
Seite 8
Rincmatogrnpt)
Nummer 103"-
Das Ereignis!
Oer größte russische Film der Gegenwart
URAUFFÜHRUNG: ENDE JANUAR1927
Prometheus Film-Verleih und Vertriebs G.m.b.H.
Telephon Zentrum 42M47 Berlin SW 68. Zimmerstrafce 16-18 Teleftrunm-Mresse: Promfilm. Berlin
Filiale Düsseldorl. Äomaterslr. Filiale Zfiridi, RüdoH-Mosse Hans
20. Jahrgang, Nr. 1035
4P*
B Berlir
ttttato&t.
i, 19. Dezember 1926
das Älteste
El LN-FACHBLATT
Seite 10
Rinemntogccnfi
Nummer 103
Schränkung der einzelnen Prominenten auf einen be¬
stimmten Wirkungskreis. V >r allen Dingen die straffe
Durchführung einer sachlichen Politik, was wir aus dem
Grunde besonders erwähnen, weil ja jeder Filmmann
weiß, daß von hundert und tausend Privatgeschäften ge¬
sprochen wird, die vielleicht gut für den Einzelnen, in
vielen Fällen aber recht nachteilig für die Ufa gewesen sind.
Wir haben zwei besonde's
prägnante Fälle dieser Art m
Film-Echo des ..Berliner Lokal-
Anzeigers” erst am vorigen
Montag angedeutet. Nicht etwa,
um nun nachträglich eine Unter¬
suchung zu fordern oder An¬
klagen zu erheben, sonde-n
lediglich deshalb, um an Bei¬
spielen aufzuweisen, wie dis
Dinge früher beschaffen waren
und was jetzt verhindert wer¬
den muß.
Eine leitende Persönlichkeit
der Ufa meinte kürzlich bei dei
Unterhaltung über diese Din^.e.
daß es auf ein paar Millionen
mehr oder weniger bei der Ge¬
samtbeurteilung der Lage nicht
ankommt. Wir haben das,
glaube ich, richtig aufgefaßt.
Es sollte damit gesagt sein, daß
die Bewertung der Aktiven oder
aber die Einschätzung der Pas¬
siven bei dem Gesamtkomplex
nicht so genau eingesetzt wer¬
den könnte. Aber man ist sich
klar darüber, und das ist das
einzig Erfreuliche in dieser An¬
gelegenheit, daß jetzt anders
gerechnet und gearbeitet wer¬
den muß.
Hoffentlich kommt man
nicht von einem Extrem
andere, spart man nicht an der
verkehrten Stelle; denn es ist
nicht abzuleugnen, daß manche
Einschränkung nachträglich zu
höheren Ausgaben zwingt.
Das Filmgeschäft ist nicht mit
der Fabrika.ion von Blech¬
töpfen oder Automobilen zu
vergleichen. Es wird ständig
beherrscht von Imponderabilien
und von hundert und tausend
Dingen, die sich nur in gewissen
Grenzen vorher kalkulieren und
abschätzen lassen. Es gehört zu
einem großen Maß die richtige
Beurteilung der Öffentlichkeit
dazu, und es ist anzunehmen,
daß auch in dieser Beziehung manches besser werden wird.
Interessant von unserem Standpunkt aus ist die Tatsache,
daß allein aus den wenigen Filmen, die bisher für Amerika
vorgesehen sind, recht erhebliche Summen nach Deutsch¬
land geflossen sind und auf Grund der zahlenmäßigen
Unterlagen von drüben noch weiter fließen. Das sind
unwiderlegliche Beweise dafür, daß unsere Argumente,
die maßgebend für die Haltung des „Kinematograph" in
der Einfuhrfrage waren, durchschlagend sind.
Man hat in diesen Tagen so viel von europäischen
Kombinationen gesprochen. Wer Gelegenheit hat. die
einzelnen Bilanzposten der Ufa, die sich auf dieses Gebiet
beziehen, genau zu betrachten, wird erkennen, daß alle
diese Dinge verhältnismäßig nicht allzu wichtig sind, u
Vergleich zu den amerikanischen Möglichkeiten.
Das bezieht sich sowohl auf die Ware, die wir nai
drüben ausführen, als auch auf die Einfuhr.
Wir betonen das in diesem Zusammenhang, um darat
hinzuweisen, daß Kombinationen, deren Endziel at
Europa gerichtet ist. zwar recht nützlich sind, aber fi
ein Weitunternehmen kaum
Frage kommen.
Das zeigt sich auch bei de
Zusammenschluß zwischen d<
Greenbaum-Film und dem fra-
zösischen Zeitungsverleger S:
pien. Man betont, daß m.
große Filme herstellen will, d •
in der ganzen Welt verkaut
möglich sind. Die rührige Dirc
tion der Greenbaum-Film h l
also gewissermaßen nur fim
zielte Stützung in Frankre.
gesucht, weil man hier und d> t
einsah. daß zur Durchführut g
großer Projekte heute die Fim.
zierung durch c-’n Land alle ■■
nicht mehr gut möglich ist.
Darar. ist natürlich letzt n
Endes der Abschluß der l >
schuld. Das Großkapital. d..s
nun einmal mit einer erkle.
liehen Zahl von Millionen
dem großen deutschen Fii
unternehmen steckt, ist n.
den Ufa-Erfahrungen nicht
rade leicht für einen zweit n
Versuch zu haben. Darin 1 h ,t
überhaupt unseres Fracht' -
der größte Nachteil, der.
leitenden Ufaleute verschon ’•
haben. Sie haben unserer
dustrie innerhalb Deutschla: -
auf lange Zeit hinaus die M
lichkeit versperrt, in großem
Stil mit deutschem Kapita
arbeiten.
Es bleibt als Trost nur o -
Sprichwort, nach dem auf
schoben noch lange nicht aul¬
gehoben ist. Es wird also zu¬
nächst Aufgabe aller Beteii r-
ten sein, und dazu gehört heute
ein erklecklicher Teil der dt t-
schen fabrizierenden Industrie,
die Ufa zu stützen und ihr in
jeder Beziehung entgegen/u-
kommen.
Es hat keinen Zweck, dem
Vergangenen nachzutrauern.
sondern man muß jetzt mit iri¬
schem Mut an eine neue Aufgabe gehen. Der Leiter der
Ufa hat vor kurzem in einer Besprechung mit Recht eine
Bewährungsfrist für sein Unternehmen verlangt; denn e>
wäre verkehrt, die Leute, die heute an der Spitze stehen für
Dinge aus der Vergangenheit verantwortlich zu machen
Wir glauben auf Gtund eingehender Informationen, die
bedeutend weiter reichen als die Zahlen und Dinge, die
in der Öffentlichkeit bekannt sind, daß der neue Aufbau
der Ufa glücken wird. Hoffentlich kommt man nicht auf
den Gedanken, nach der Wiederherstellung weiter zu ex¬
perimentieren. denn einmal kann sich eine Ufa solche Bi¬
lanzen erlauben, ein zweites Mal ist es gleichbedeutend
mit deutschem Filmzusammenbruch.
Nummer 1035
Kmemntograpf)
Seite
V o n unserem Wiener
ir Wiener müssen es uns immer wieder sagen lassen,
daß der Personenkultus, der in der Donaustadt mit
tierlei Berühmtheiten getrieben wird, weniger einem herz-
i.ehen Zutrauen als einer Sensationslust entspringt, die
•luch vor den privatesten Dingen nicht haltmacht. Leider
finden diese Ansichten immer wie¬
der Nahrung im Verhalten einer
gewissen Wiener Presse, die keine
Gelegenheit vorüberläßt, um rein
private Angelegenheiten ans Tages¬
licht zu zerren, und die nicht ein¬
mal davor zurückschreckt, lügne¬
rische Gebilde in riesigen Kopf¬
wellen auf das Blatt zu setzen, nur
um eine Sensation zu haben. Man
kennt diese Blätter — und der
bessere Teil des Publikums weiß
iuch. was er von ihren Meldungen
zu halten hat. Leider konnten es
sich diese Journale nicht verknei¬
fen. eine der größten Künstlerin¬
nen des deutschen Films mit ihren
Anwürfen zu bedenken, weil sie
sich ein Geschäft davon verspra¬
chen. Von der Verächtlichkeit,
leichtfertige Gerüchte ins Publikum
zu werfen, soll nicht gesprochen
werden. Aber was in Wien leider
dies möglich ist, beweist der ..Fall"
’ rna Morena, der ein deutliches
Zeichen vom Niedergang der Wie¬
ner Kultur ist
Kr na Morena, eine der seriöse¬
sten Persönlichkeiten des deutschen
Films, die in dem Film „Luise von
Coburg“ der „Oceana-Filmgcscll-
■•chaft" die Titelrolle spielt und zu
len Aufnahmen seit längerer Zeit
n Wien weilt, ist von der Wiener
i’resse unerhört beleidigt worden.
Es ist ihr hier von der gesamten
Wiener Tagespresse so übel mitge-
pielt worden, wie es in keiner
'nderen Stadt der Welt möglich
wäre.
Eines Tages, während der An¬
wesenheit Erna Morenas in Wien,
erschien in sämtlichen Wiener Ta-
-sblättern die Nachricht, daß die
'lütter der bekannten Berliner
1 ilmschauspielerin Erna Morena.
Rosa Wallerstein, in Berlin in einer Dachkammer in kläg-
'whsten Verhältnissen gestorben sei — und daß Erna Mo-
r, na in Verzweiflung über den Tod ihrer Mutter Selbst¬
mord verübt habe. An diese Todesnachricht wurden in
usführlichen Kommentaren Erinnerungen an das aben¬
teuerliche Leben der Rosa Wallerstein geknüpft, die einst
>n der österreichischen und ungarischen Lebewelt eine ge¬
wisse Rolle spielte und die Freundin von Erzherzogen und
Ministern war.
Alle journalistischen Sensationshascher horchten auf.
Bas war ein Fressen, wie es nicht alle Tage vorkam! In
jeder anderen Stadt der Welt hätte es der journalistische
Anstand erfordert, das Telephon anzuheben, um bei Frau
Morena eine Rückfrage zu veranlassen. Den Wiener
Schnorrnalisten erschien dies überflüssig!
J. J. - Korrespondenten.
ln Berlin weiß jeder Angehörige der Filmindustrie, daß
Erna Morena den bürgerlichen Namen Fuchs trägt, einer
bayerischen Gulsbesitzerfamilie entstammt und daß sic
Schülerin von Max Reinhardt war. Mit der Abenteuerin
Rosa Wallerstein, deren Name der deutschen Öffentlich¬
keit stets unbekannt war. hatte sie
nie etwas zu tun.
Aber nun kommt eben das. was
nur in Wien möglich ist: Als Erna
Morena entrüstet dementierte,
wurde die Presse böse!
Während die Tatarennachricht
von den Zeitungen — ohne deren
Wahrheitsgcha’t geprüft zu haben
— aus ungarischen Blättern einfach
übernommen wurde, wußte die
Wiener Tagespresse nicht einmal,
daß Erna Morena sich in Wien be¬
fand. wo sie einer ernsten Film¬
arbeit nachging..
Als aber Erna Morena ihre Her¬
kunft von der Abenteurerin Rosa
Wallerstein und ihren angeblichen
Selbstmord in Berlin energisch de
mentierte, kamen (o du mein Wien!)
die Interviewer scharenweis in das
Vita-Atelier. Einem phantasie-
begabten Mitarbeiter eines Wiener
Abendblattes passierte es aber da¬
bei. daß er in seinem Übereifer der
Erna Morena einige nicht sehr ge¬
schmackvolle Aussprüche in den
Mund legte, die Frau Morena nie
getan hatte.
Nach diesem ..Interview" sollte
sich Erna Morena dahin geäußert
haben: daß sie 23 Jahre alt, sehr
reich und — schön sei, eben
32 neue Toiletten bekommen habe.
Gründe also, die sie berechtigen,
sich glücklich zu fühlen, und die
auch alle gegen den ihr angedichte¬
ten Selbstmordversuch zeugen
müßten.
Frau Morena berichtigte auf
Grund des § 23 des Preßgesetzcs
diese Äußerungen, wobei der re¬
digierende Interviewer in seinem
Berichtigungskorimentar die ironi¬
sche Bemerkung sich nicht verknei¬
fen konnte, daß das Preßgesetz —
„in solcher drakonischen Schärfe — wohl zum ersten¬
mal zur Berichtigung der Schönheit einer unstreitbar
schönen Frau verwendet werde".
Erna Morena. an norddeutsche Verhältnisse gewöhnt,
ließ folgendes erwidern: „Es ist unrichtig, daß in der Be¬
richtigung vom 5. Dezember 1926 das Preßgesetz zur Be¬
richtigung der Schönheit einer unstreitbar schönen E'rau
verwendet wurde, richtig ist vielmehr, daß das Verlangen
gestellt wurde, zu berichtigen, daß Frau Erna Morena
gegen den Interviewer von der .Wiener Allgemeinen Zei
tung‘ sich selbst als eine schöne Frau bezeichnet habe."
Diese Presseaffäre der Frau Morena scheint aber nicht
nur in Wien Tagesgespräch geworden zu sein. (Unser
Korrespondent überschätzt Wien! In Berlin wußte man
nichts davon. Die Red.) Pierre im „Tag“ plaudert für
Seite 12
Rincmatoflropfj
103
sein Blatt aus Paris ebenfalls über diese Affäre, wobei er,
nachdem er den Fall Morena witzig zu beleuchten ver¬
sucht. bemerkt: ..Frau Erna Morena! Ich warne Sie schon
jetzt: Ich weiß nicht, wann wo und was Sie nächstens
filmen werden, es ist gleichgültig, welche Rolle es ist —
die Presse wird schlecht sein. Die Presse wird Ihnen Frau
Rosa Wallerslcin nicht vergessen! . .
Erna Morena mag nicht traurig sein, die großen Film¬
erfolge werden nicht in Wien gemacht, und in Berlin weiß
man. wer Erna Morena ist.
Der Regisseur ihres neuen Werkes, der seinen Manu¬
skriptschreiber gleich nach Wien mitgebracht hat. schwört
auf das Manuskript, aber das tun schließlich alle Autoren!
in die Möglichk-it versetzt, ihre Filme in Wien in no
stärkerem Umfang als bisher und im denkbar geeignetst.
Rahmen herauszubringen.
Die ..Fanamet" lud zu der Feslvorstellung ihres Groi
films ..Ben Hur“ das offizielle Wien ein und ersuchte di
Festgäste in Gesellschaftskleidung zu erscheinen. Eu
Gepflogenheit, die bei uns bis jetzt bei Kinopremier>
nicht üblich war.
Zum erstenmal sah man bei einer Kinopremicre d
Autos in geschlossener Reihe Vorfahren, denen Dam<
in festlicher Abendklcidung und Herren im Smoking er
stiegen. Ein bei uns sonst nie gesehener Vorgang, d.
Anlaß zu Meinungsstreitigkeiten gab. Ein Kinohcsitz
Mil Hartnäckigkeit be¬
hauptet sich hier das
von der Gemeinde Wien
vielfach dementierte Ge¬
rücht eines Projektes der
Errichtung einer Film¬
fabrik aut den Geländen
der ehemaligen Dream-
iand-Filmgesellschaft und
eines Uraufführungshauscs
im Ronachertheaterge-
bäude. Gut unterrichtete
Kreise wissen sogar schon
von einigen Engagements
zu erzählen So soll Al¬
fred Kunz zum Chefarchi¬
tekten und — Murnau
zum Oberregisseur er¬
nannt werden. Diese Ge¬
währsmänner behaupten,
daß die Gemeinde Wien
so lange dementieren
wird, bis sie die Öffentlich¬
keit vor das fait accompli
der vollzogenen Gründung
stellen kann.
Von neuen Produktions¬
plänen wird bekannt daß
die „Alliance“ als näch¬
sten Film „Das grobe
Hemd", nach dem Theater¬
stück von Karlweiß, in
Wien und die „Pan Euro-
bezeichnete dieses V«
langen der „Fanamet"
„undcmokratisch". DieA
sicht der „Fanamet", d-
Film zu ehren, begegne
also hier einer mißvc
stündlichen Auffassung
Aber nicht nur die B>
sucher der Festvorst.
,ung. sondern auch d -
Lichtspieltheater selb
hatte zu dieser besond
ren Premiere Festtoilel
gemacht, die Wien bish
ebenfalls nicht kann!
Römische Krieger flo
kierten den Eingang
dem Kino und Fanfar..
bläser in römischer Traci’
von bunten ScheinwerL-
regenbogenfarbig heleu.
tct. cröffneten feierli ;
die Vorführung. Grob r
Applaus begrüßte d
grandiosen Szenen <■
Seeschlacht und des -
genrennens. Dieser anu
kanische Film wurde ni. >
nur vom Publikum, so i-
dern auch von der gesa:
ten Presse mit hegeist.
ten Worten gepries-
„Ben Hur" läuft seitli r
pa" „Die Geliebte", nach
dem Bühnenwerk von
Dolly Dovfs und Sylvio du Pcdrelli
in dem neuen Deulitf • Film „P»ri* bei Ta* und Nach!’*
ivn Zentralkino.
In Interessentenvorst. -
Alexander Brody, unter
der Regie Robert Wienes mit Max Schach, in Berlin
drehen wird.
Der „Österreichische Lloyd“ (merkwürdigerweise
existiert der „Österreichische Lloyd“ noch, dessen Reprä¬
sentanz in Wien und dessen Büros in Berlin sich befinden,
beabsichtigt, einen Kulturfilm. „Künstenfahrt längs der
adriatischen Küste“, herzustellen.
Die „Wiener Urania" brachte ihren Kulturfilm, „Men¬
schen und Tiere im Urwald", den der bekannte Afrika¬
forscher Schomburgk, unter Überwindung großer, techni¬
scher Schwierigkeiten, in dem wenig bekannten Negerfrei¬
staat Liberia aufgenommen hatte, neu heraus.
Seit März 1. J. sind bereits 27 Filme in Wien gedreht
worden. Bis zur Stunde also um sieben mehr, als für
die zwanzig präliminierten. die für die Einfuhr des gesam¬
ten Bedarfes — mit 400 angenommen — für die öster¬
reichischen Kinotheater für die Zeit eines ganzen Jahres
nötig sind.
Der Ufa ist es gelungen, drei der vornehmsten Erst¬
wochentheater in Wien, das Löwen-Kino. das Kärntner
Kino und das Burg-Kino, auf mehrere Jahre unter sehr
günstigen Bedingungen zu pachten. Die Ufa ist dadurch
lungen sah man das wun-
dervoll zarte, feine, vornenm getönte Werk Lubits. >s
„Lady Windermeres Fächer“, wohl Kaviar für das V *
und die „Ballettmädels" der Terra.
Eine sehr ernst zu nehmende Wiener Stimme, die si r
filmfreundlich ist, hat in einem Berliner Blatt darüber
geklagt, daß die eigentlich wienerischen Filme im Aus-
lande und nicht in Österreich gedreht werden. So ent¬
stand Schnitzlers -.Liebelei“ in Kopenhagen (neuerdings
hat eine Berliner Firma die zweite Fassung dieses Filmes
angekündigt), .Anatol" in Hollywood, „Walzertraum
und „Flamme' in Berlin, von vielen anderen abgeseh n
Ein paar österreichische Heimatfilme haben neuerdings
in Norddeutschland vielen Beifall gefunden.
Über die Wiener in den sogenannten Wiener Filmen
namentlich denen, die in Hollywood gedreht werden
— muß ein echter Wiener empört sein, denn er sieht
seine Landsleute nicht nur als Phäaken. sondern als
Müßiggänger in einem Schlaraffenlande. in dem die
süßen Mädeln von allen Flaneuren wie Zuckerwerk an¬
geknabbert werden können. Dies aber dürfte kaum für
eine Stadt zutreffen, die nach Südosten das Bollwerk
westeuropäischer Kultur ist.
Nummer 1035
Seite 13
Von D r. Jason. Berlin.
s wird so viel von der amerikanischen Filmindustrie
und ihrer behei rschendcn Stellung auf dem Welt¬
markt gesprochen, datl die Darstellung der Entwicklung
dieses Marktes bis zu seiner heutigen Höhe für die
.ihrigen Rimländer außerordentlich aufschluB- nud lehr¬
reich sein dürfte.
Das Bekan.ntscin mit den. gegenwärtigen Zustand einer
Industrie genügt nicht, um die Vorgänge auf ihren
Markt zu verstehen, richtig beurteilen und ausnützen zu
.'innen, cs muß vielmehr die Entwicklung des betreffen¬
den Marktes von Anfang an mit allen
Schwierigkeiten, allen günstigen
edingungen studiert werden, um
rfahrung einen Schliis-
el für die zukünftigen
ntwicklungsmöglichkci-
en zu besitzen.
Welche äußeren Ein¬
güsse die Entwicklung
er amerikanischen Film-
ldustrie günstig heein-
lußten und auf diejenige
es europäischen Konti-
' ents hemmend einge-
'• irkt haben — wie der
'Veitkrieg — soll vor-
iufig dahingestellt hlei-
i en. Tatsache ist. daß
i dmamerika viel früher
s die übrigen Filmlän-
r seiner Industrie die
bührende Aufmerk-
v mkeit geschenkt und
men Absatzmarkt als
auch den Weltmarkt von
' inherein systematisch
bearbeitet hat.
Dieser systematischen Bearbeitung und seiner kauf-
" nnischen Tüchtigkeit verdankt Filmamerika seine
V. eltmacht, wie sie in der Nr. 1031 des .Kinematograph"
hi sprochen wurde.
Dm ein klares Bild von der Entwicklung des ameri-
k mischen Filmmarktes zu gewinnen, muß zunächst die
Entwicklung jeder einzelnen Sparte dieser Industrie be¬
leuchtet werden; und selbstverständlich spielen die Kino-
tl ater als Kasse der gesamten Industrie eine große
Rulle.
Der Anfang der Kinematographie ist in Amerika zu
d‘-i selben wie in Europa zu verzeichnen. 1895 wur¬
den die ersten Versuche mit einer Projektionsmaschine
m kleineren Sälen und Varietes gemacht — gerade zur
Sc lben Zeit, als Lumiere in Europa durch seinen Pro-
I' : tionsapparat bekannt wurde. Aber erst das Jahr 1907
k.'.nn als das Begründungsjahr der amerikanischen Film-
■ndustrie, wie wir sie heute kennen, bezeichnet werden.
Die Angaben über die Vermehrung der Kinotheafer in
•^'"crika sind außerordentlich verschieden, und es ist
daher schwierig, genaue Angaben für jedes einzelne Jahr
*u liefern; aus diesem Grunde sind die wichtigsten Jahre
d. s. diejenigen der amtlichen Volkszählungen in Ame-
r 'ka — für die Wiedergabe eines Gesamtbildes herange-
2°gcn worden; das sind die Jahre 1895, 1900, 1910, 1920
und 1925. 1895 ist das Begründungsjahr der Kinemato¬
graphie in Amerika; im Jahre 1900, d. i. innerhalb von
‘ünf Jahren, bestanden nach den verschiedensten An¬
gaben in Amerika bereits 500 Kinotheater; von 1900 bis
^nfanji j es Weltkrieges haben sich die Kinotheater
geradezu rapide vermehrt, so daß für das Jahr 1910
6000 ständige Lichtspielhäuser gezählt wurden; für 1920
werden 14 000 und für 1925 16 000 Kinos angegeben
Wie aus den genannten Zahlen hervorgeht, spielen, ab¬
gesehen von den zehn Jahren vor dem Weltkriege (1900
bis 1910), in denen sich die Kinotheater von 500 auf 6000
vermehrt haben, die Jahre des Weltkrieges für die Ent¬
wickelung der Kinotheatcr eine ganz bedeutende Rolle
Naturgemäß hängt die Vermehrung der Kinothcaler mit
der Entwickelung der übrigen Sparten der Filmindustrie
zusammen. So begannen um das Jahr 1915 die ersten
Großfilme auf dem Markt zu erscheinen, die einen
wesentlichen Einfluß auf die Pintwickelung der ganzen
Industrie hatten. Das Er¬
scheinen der Spielfilme
brachte g’-oße Verbesse¬
rungen in den Lichtspiel¬
häusern mit sich. Abge¬
sehen von der inneren
Ausstattung der Kinos,
wurde c.ie längere Dauer
der Vorstellungen und
der Zusammenhang von
täglichen und halbwö¬
chenlichen Programmen
in den größeren Theaterr
eingtführt. Hand in Hand
damit kam die Erhöhung
der Eintrittspreise, und
5 Cents wurden nur n ich
in den billigsten Häusern,
den sogenannten „Nickel-
Odcums" erhoben, die
anderen Kinos erhoben
sehr bald 10 bis 25 Cents.
Die Qualität der Filme
verbesserte sich sehr
bald und es dauerte nicht lange, so kamen genau wie
in Europa — die sogenannten Starfilme in Beliebtheit.
Der Kassenerfolg hing oft von der Vo-führung der Filme
eines bestimmten Stars ab. Es entfaltete sich dement¬
sprechend eine große Konkurrenz unter den Theater-
besitzern bei der Erwerbung möglichst langfristiger Ver¬
träge mit anziehenden Künstlern, was wiederum ein An¬
wachsen der Preise im Gefolge hatte, welche von den
Theaterbesitzern in Form von höherer Eintrittspreisen
auf das Publikum abgeschoben wurden.
Durch diese Konkurrenz wurde aber auch die Existenz
des Theaterbesitzes außerordentlich erschwert, denn er
verlor unfehlbar sein Stammpublikum, wenn er nicht
fähig war, die Filme mit den populärsten Stars zu be¬
schaffen. Um nun eine größere Kaufkraft zu haben
bildeten sich um die Jahre 1916/17 die ersten sogenann¬
ten Theaterringe (chains und circuits) an verschiedenen
Orten des Landes, insbesondere in Philadelphia und New-
Orleans, und bald bekamen die Filmproduzenten die
Macht derartiger Theaterringe dadurch zu spüren, daß
sie die Filme für mehrere Kinos gleichzeitig zu stark
herabgesetzten Preisen buchten, oft die Preise selbst
diktierten oder gar die Vorführung mancher Filme in
ihren Häusern verweigerten. Es entwickelte, sich da¬
durch das sogenannte Kettenbuchen (circuitbooking).
womit für eine ganze Anzahl von Kinotheatern desselben
circuits ein oder mehrere Filme zu gleicher Zeit gebucht
wurden, wodurch die Theaterbesitzer eine große Kauf¬
kraft erlangten.
Zu gleicher Zeit, als die Starfilme ihre größte Rolle
überwundenen
I ungünstigen Vor¬
der gesammelten
Verteilung der Lichtspieltheater in den einzelnen Staaten 1925
Ut.h
Seite 14
Nummer lt
spielten, entstanden auch die ersten Urauffuhrungstheater
und zwar eins oder mehrt re in jeder Großstadt, die
wegen ihres Einflusses, den d.e Vorführung von Filmen
in ihren Uraufführungstheatt rn auf die Mieten für den¬
selben Film in den anderen Theatern des Gebietes,
welches in ihrem Einflußbereich lag, hatten. Schlüsscl-
stadt genannt wurden.
Die Macht dieser Urauffüh • jngstheater wurde so groß,
daß die Theaterbesitzer wiederum gezwungen waren,
einen Ausweg für sich zu suchen. Sic fanden ihn in der
Begründung des ersten Kinotheaterverbandes, der im
Jahre 1917 entstand: dieser wirkte sehr vorteilhaft für
diejenigen Kinotheaterbesitzer, welche ihm angeschlosscn
waren. — Über die An¬
zahl der Kinotheater i
nicht nur in den einzel¬
nen Entwickelungsjahren,
sondern auch über den
gegenwärtigen Stand '<ibt
es die verschiedensten
Meinungen und Anga¬
ben. so daß es außeror¬
dentlich schwer ist, ein
genaues Bild zu liefern.
Die Verschiedenheit der
Angaben ist zum Teil
darauf zurückzuführen,
daß entweder nur stän¬
dige Kinotheatcr oder
Filmvorführungen in Va¬
rietes oder auch von
solchen in Kirchen urd
Schulen gezählt werden.
Es wird jedoch angenom¬
men. daß diese Angaben
genau genug sind, um
eine sichere Basis für ein
einsichtsvolles Studium
zu liefern.
Eine der zuverlässig¬
sten Quellen bilde! die
Enquete, die von der Co¬
lumbia Universitv im
Jahre 1924 veranstaltet
wurde, wonach 14 000
Kinotheater mit 7 Millio¬
nen Sitzplätzen — was
einer durchschnittlichen ,
Kinotheatergroße von 500 Sitzplätzen entspricht — ge¬
zählt wurden. Die Enquete beschränkt sich nicht nur
auf Angabe der Anzahl der Kinotheater und ihrer Sitz¬
plätze, sie gibt genaue Angaben über die Größengliede¬
rung der Lichtspieltheater, woraus ersichtlich ist, daß im
Jahre 1924 die größte Anzahl der Kinotheater — 9000
von 14 000 — auf die Gruppe mit einer Sitzplatzanzahl
von 500 bis 1000 entfallen, also bei weitem die mittleren
Kinotheater die Übermacht hatten; in neuerer Zeit macht
sich wie überall das Anwachsen der Kinopaläste deut¬
lich bemerkbar. Nach den Angaben der vorgenannten
Enquete ist der Programmwechsel der Kinos wie folgt:
1 ic htspicltheater
t nd hin* ohner
1*5
1900
1*10
1920
1925
Anzahl der
Lichtspieltheater
Einwohner
Auf 1 MdI t n*v
entfallen Theater
Erstes Jahr
62 000OC©
0.0
76 000003
*.5
60C0
9?OüOOOO
*4.5 ,
I4COO
152
115000000
Grofieaglicdcrant der Lichtspieltheater in U -S.- Amerika in 1*24
Lichtspieltheater
Anzahl | Sitzpl »tac
b*s 250 |
Javo.
IMS 700 | bis 1(
JOO| bis 12501 bis 15001 Ms 2
0001 b 2000
.4000 1 7000001
1763 |
51*7 | 3S42 | 44« |
332 j J|
»1“
1 mal wöchentlich spielen
2 ..
962 Kinotheater
also 9000 Kinotheater spielen 6 bis 7 mal wöchentlich.
Der bekannte World Almanac von 1925 bringt inter¬
essante Informationen über Kinotheater (siehe Tabelle I).
Nach diesen Angaben werden im Jahre 1925 in Amei
17,836 Kinotheater gezählt. Es ist anzunchmen.
World Almanac ebenfalls nicht nur die ständig spie!
den Kinotheater berücksichtigt, denn selbst bei amen
nischen Verhältnissen dürfte es schwierig sein, c iß
sich die Kinotheater innerhalb eines Jahres um über 3‘
vermehrt haben.
Von diesen 17 836 Kinoiheatern sind nach dem \X • id
Almanac 1720 Erslaufführungstheatcr; einige spiele-
bis 7 Tage wöchentlich, einige ein oder zweimal wöch.
lieh und einige s nd während bestimmter Monate
Jahres geschlossen. Die kleinen Kinotheater sind in
Überzahl. Es gibt nach diesen Angaben nur 35 H;i
mit mehr als 3000 S
pläizen in United St
New York hat n hr
als 600 Kinotheater,
cago mehr als 350 nd
Philadelphia mehr als
200.
Ungefähr 1142 Thc-
aterketten (chainsl ' >n-
trollieren 4342 Thea:er.
Es gibt 471 Kinoth< der
ir. Varietes.
In 14 000 Kinothc ern
ist täglicher, in üD
Theatern wöchent er
Progi ammwechse! ’ 100
Kinotheater verf
über ein Orchester int
12 000 haben nur n
Klavier.
Es wird angenmi cn
daß ein Fünftel de "■<-
samtbevölkeriu'.g
USA. täglich die Kin -
theater besucht:
fähr 68.2' .. der Bcv -
rung von United S'.des
besucht sie mehr der
weniger regelmäßig
Die Angaben ubc: die
Kinotheater sind in Jer
amerikanischen Fach¬
presse sehr reichhaltig-
aber auch sehr wider¬
sprechend, wie bereits
oben gezeigt. — So bringt u. a der Verleih von Famous
Players für das Jahr 1919 folgende Angaben: Er schätzt
ca. 15000 Kinotheater in Amerika mit ca. 8 120 000 Sitz¬
plätzen; sie werden gemäß ihren Eintrittspreisen in vier
Klassen eingeteilt:
Eintrittspreis Sitzplatzanzahl
4 100 10 c 300
6000 läc 450
2 400 18 c 600
2 500 25 c 1 000 und mehr
Film Daily vom 23. Januar 1923 bringt dazu noch kurze
Informationen über die Kinotheater von 1923:
Anzahl der Kinotheater in USA.
Sitzplatzanzahl (eine Vorstellung) 7 605
Durchschnittl. wöchentlicher Besuch der Kinos 50°°°^
Jährliches Eintrittsgeld.S 520 000 0«'
Durchschnittl. Kinogröße.Sitzpl 500
Anzahl der in den Kinos beschäftigten Personen
Theater, welche 6—7 Tage wöchentlich spielen
Theater, welche 4—5 Tage wöchentlich spielen
Theater, welche 2—3 Tage wöchentlich spielen
(FortKC
105 000
9000
1 500
4 500
,<h*c)
ehr noch als der erste Film der neuen Fox-Kuropa-Pro-
duktion, der durch ein eigenartige.: Thema überraschte,
jgt dieser zweite von der Mitarbeit Karl Freunds. Alexander
ihrem Gatten ein Baby zu schenken tinJ den Titel des Filmes
somit hinfällig zu machen.
Im Film ist die Handlung amüsanter, wie es eine trockene
In vorliegendem Film i
r kam über brave Konvention nicht
den großen Aufzählung der Vorgänge s
dem pikanten Titel nach hat sich e
Bela Balazs. der für das Manuskript verantwortlich zeichne'
e ganze Menge einfallcn lassen. Kr
Vor seiner Verheiratung gewohnt halte. Aber
L"msc ist eine kreuzbrave Person. Sie hielt
** nie mit Paul, und jetzt denkt sie um so
'veniger daran, als sic im Begriff steht, selbst
*n heiraten. Flyanne freilich dringt zu ihr
mit einem Revolver vor, der, wie es scheint,
prgenstand täglichen Gebrauches in jeder
Besseren Filmfamilie ist. Aber Louise weiß
die Rifersüchtige zu überzeugen, daß ihr Ver¬
dacht grundlos ist und sie selber an der Zer¬
rüttung ihrer Ehe Schuld trägt. Nun, Elyanne
**• schließlich keine schlechte Person. Sic
* n lschließt sich, zur Freude des Parketts.
t
Films, wie sich das bei einem Bild, das unter
Leitung Freunds hergestcllt wurde, eigentlich
selbstverständlich ist. Hier waren die Räume
nicht einfach ausgeleuchtct. Hier war Luft
und Stimmung. Wie behaglich war z. B. die
Atmosphäre in der Wohnung Luises, wenn
Paul im Lehnstuhl sitzend sein Pfeifchen
schmaucht, wie gut war die Beleuchtung in
Klyannens Zimmern auf das Spielerische.
Tändelnde ihrer Bewohnerin eingestellt.
Vorauf ging ein „Lehrfilm" über den Modc-
vette und Robert in allen seinen Schritten
eigte. Der Film ist nicht unwitzig gemacht
nd wird die vielen Tanzfreundc über diesen
Seite 16
Nummer 1'
Fabrikat: Rahn-F ilm-Produktion
Verleih: Pantoirim-Film A. G.
Regie : Bruno Rahn
Hauptrollen: Pinaicft, Fva, Frylind
Lande: 3000 M.-ter ,8 Akte)
Uraufführung Primus- : alast
Fabrikat : Russenproduktion der Deulig
Verleih: Dculig-Film
Regie : PierreColombier und N. Rimskv
Hauptrollen: Dolly Davis, Tim Rcmington
Länge: 1657 Meter, 6 Akte
Uraufführung: U. T. FriedrichstraBe
er vieles bringt, wird manchem etwas bringen, müssen die
Drehbuchschreiber Juttke und Klaren gedacht haben,
als sie dem Refrain eines Walzcrliedes aus „Paganini" eine
Handlung unterlegten, die so fest gestopft ist. daß sie keine
Luft bekommt. Denn der Fehler des Buches, das auf breite
Volkskreise bestimmt wirken muß. ist. daß ein Vorgang den
anderen jagt. Eine
sehr energische
Schere würde aus
dem Film ein nicht
uninteressantes
Werk machen, wenn
sie ein paar hurdert
Meter rücksichtslos
entfernte. Der Re¬
gisseur Bruno Rahn
sollte sich den Film
noch einmal vorneh¬
men und die Hand¬
lung straffer zu¬
sammenfassen.
Es geschieht recht
viel in diesem Film.
Die Hauptfigur, die
nur zum Schluß
etwas gewaltsam
mit Tode abgeht.
ist ein dämonischer
Geiger. der die
Frauen toll, aber
auch unglücklich
macht. Da ist die
Komtesse, da sind
Mädels aus dem
Bürgertum. die
teils den Vater be¬
stehlen. teils ir. Bars
geben, um J’zz zu tanzen, sich jedenfalls nicht so benehmen,
wie es sich für solide Mädchen gehört. Aber schließlich stellt
sich heraus, daß nichts schlimm gewesen ist. Und so kann
die Komtesse doch' noch ihren Grafen leiraten, während sich
die einfachen Dairen mit Partien zufrieden geben müssen, die
ihrem Stande angemessen sind.
Den Zuschauern machte der Film vielen Spaß, und sie waren
auch mit der starken Sentimentalität und den manchmal wenig
wahrscheinlichen Begebenheiten einverstanden.
Das kam daher, weil sich eine interessante Besetzung um
das Werk bemühte.
Alfons Fryland ist scharmant und erfreulich anzusehen wie
Liedtke in seiner Liebhaberzeit. Diegelmann. Biensfeld. Picha.
Winterstein sind ausgezeichnete Chargen. Jack Mylony-Münz
war leider sehr bewußt und brachte sich um den Erfolg.
Von den Schauspielerinnen hatte Lissy Arna den meisten
Instinkt für die Rolle. Sie spielte ihre Kokotte etwas keß.
aber sie war amüsant. Ganz blaß und trotz aller äußeren
Reize unwirksam stellte Elisabeth Pinafeff die Komtesse dar.
Viel besser waren die Evi Eva und Margarete Kupfer.
Bruno Rahn, der Regisseur, hat sicherlich Regiebegabung.
Aber er ist seiner selbst noch nicht sicher. Wie und wo eine
Szene anzufangen hat. wie sie entwickelt wird und an welchem
Punkte sie enden muß. das wird er in seinen künftigen Filmen
wohl noch meistern lernen!
Vorauf gingen ein paar Chaplin-Grotesken „Hilf mir mal
ein Ding drehen" und „Jetzt kanns losgehen", die ganz gewiß
nicht nach dem „Goldrausch“ gedreht wurden.
aris in fünf Tagen" heißt der französische Titel, unter
der Film in Paris einen großen Erfolg hatte.
Die Satire auf die Amerikaner, die während des Fr
tiefstandes in unübersehbaren Scharen nach dem für si.
billigen Paris kamen und von den geschäftstüchtigen R.
büros herdenweise im Galopptempo durch die Lichtstadt
ihre Sehens» u-
keilen gelri.
natürlich den
risern ganz h,
ders.
Aber auch .
man dieses i
interesse anr.
net. bleibt ir
geschickten
scher Bearbi
von Victor Ab.
der nur die
manchmal et»
sehr der den’
Mentalität
paßt sind, ei
ter. heitere,
der viel Et¬
liches bietet
Der „Held
Begebenheiten
Tim Rem.r.
der. ganz unar
kanisch, imme-
romantischen ' ■
schichten und
terschmik.-
träumt. Als •
der Lotterie 10 000 Dollar gewinnt, unternimmt er mit .
Auserwählten einen Trip nach Europa, d. h. genauer
nach Paris. Er stellt es sich so romantisch vor, seiner Bi
unter den Türmen von Notre Dame den Verlobungsrim;
zustecken.
Bis es dahin kommt, hat der g.ite Tim allerlei an V
teuern zu bestehen. Er bringt eigentlich die meiste /o
uem Polizeibüro zu. Denn der gute Tim, der au-
„trockenen" Amerika kommt, huldigt den „geistigen ■
nüssen etwas allzu stürmisch und verliert dadvreh den ■
Schluß an seine Herde, die inzwischen im Nurmitemp.
der Führung von Cook durch Paris rast
Was Tim in Paris bei Tag und Nacht alles erlebt, ist lu C
genug. Es ist darüber hinaus eine gelungene Zeitsatirc
Zum Beispiel sind die Besichtigung des Louvre in zw 1:
Minuten, der Apachcnkeller, in dem Tim sogar die echten
Prügel, die er bekommt, für eine Fremdenveranstaltun-: 1
eine nette Zeichnung dessen, was dem schnellfertigen Fremd» 1 -
geboten wird und was ihm mundet.
Pierre Colombier und Nicolas Rimsky haben den Film in¬
szeniert. Etwas flüchtig, aber nett gemacht, Nicola. Rim.*"
eine amüsante Figur als Tim Remington mit den vielen Aben¬
teuern. Rimsky hat natürliche, unaufdringliche Komik.
Dolly Davis, seine Braut, etwas bläßlich und uncharakte¬
ristisch.
Der Film hat die Lacher auf seiner Seite und wird in jedem
Unterhaltungsprogramm seinen Platz gut ausfüllen.
Nummer 1035
Rmcmatogrcpfi
Seite 17
Fabrikat : Universum-Film
Verleih : Parutamet
Hauptrollen: Leni Riefenstahl,
L. Trenker, H. Peterscn
Länge: zirka 3000 Meter, 8 Akt«
Uraufführung: Ufa-Palast am Zoo
wiesen, daß vor allen Dingen die Aufnahmen, die Albert
Benitz und Kurt Neubert gemeinsam mit der Freiburger
Schule mit der Kamera eingefangen haben, sicherlich
dereinst klassisch werden. Es liegt über dem Ganzen
rein photographisch gesehen, eine seltene Weichheit und
Klarheit. Es wird sich Gelegenheit geben, an anderer
Stelle über das. was hier
von dem Techniker ge¬
leistet wurde, noch aus¬
führlich zu sprechen.
Selbstverständlich w er¬
den die Rollen in die¬
sem Film nicht von
Schauspielern. sondern
von erfahrenen Berg¬
steigern gespielt. Wir
sehen Hannes Schnei¬
der. der aus früheren
Filmen Fancks bekannt
ist, sahen vor allen
Dingen Louis Trenker.
Ernst Petersen und
Friedlich Schneider. Die
weibliche Hauptrolle
übernahm Leni Riefen¬
stahl. Sie behauptet,
schon lange eine große
Liebe zum lebenden
Bild gehabt zu haben
Ihre Hauptqualitäten
kommen naturgemäß da
zur Geltung, wo man
den Tanz mit der Natur
zu einer Einheit zu ver¬
binden gesucht hat. Was
sie an Sachempfindung
von Musik und ßergwelt
gibt, ist fesselnd und
wirkt ebenso stark auf
den Beschauer, wie die
gigantische Bergwelt.
Der F.lm wird beglei¬
tet von einer Original-
kompositi in von Edmund
Meisel. Stellenweise
unterstreicht der be¬
kannte Kinokomponist
die Handlung in einer
Weise, die auch im allgemeinen das Kinopublikum befrie¬
digt. Es muß aber bemerkt werden, daß für die moderne
Auffassung, die besonders in der starken Betonung der
Pauken und Trommeln zu bemerken ist. im allgemeinen
in mittleren und kleineren Städten kein Verständnis vor¬
handen sein wird.
Vor dem Film trat Leni Riefenstahl persönlich auf. Es
ist selbstverständlich, daß die beliebte und gefeierte
Tänzerin auch am Zoo ihr dankbares, beifallfrohes und be-
f ledigtes Publikum fand
Dieser Film, nehmt alles nur in allem, ist etwas, das in
dieser Art keine Filmproduklicn der Welt gestaltet hat,
noch gestalten kann. Es ist in diesem Werk etwas, das
man oft bespöttelt und verlacht hat. das wir aber nicht
missen möchten: cs ist der deutsche Idealismus.
m Ufa-Palast lief Freitag der vielbesprochene, lang er¬
wartete große Kulturfilm, bei dem diesmal wirklich in
mfassendem und vollstem Maße von Kultur unbedingt
ie Rede ist Er ist. um es vorwegzunehmen, eine geniale
Icisterleistung. hei der das Schlechteste naturgemäß die
'andlung ist. die einigermaßen konstruiert erscheint.
Diotima. eine Tänze¬
rn liebt das Meer und
- ’cileicht stärker noch
>e Berge. Sic kommt
• nes Tages in einen
' hweizer Kurort und
I cut sich, unter ihren
\ erehrern zwei der
igchaUigsten Berg-
beiger zu finden. Sie
■ crliebt sich in den
• ■ teren, will sich mit
i m verloben und spielt
' elleicht aus Zeitvcr-
1 eib, ein wenig mit dem
• rigeren. der die Sache
n-ir ieider allzu tragisch
n nmt.
Am Tage eines gro-
l' i Skilaufs glaubt der
V rlohte die Braut bei
c 'er Untreue belauscht
f haben. Er befindet
' h in einem großen
■ I und weiß vor
a ' >i Dingen nicht, daß
d< Mann, den er bei
d> geliebten Frau fand,
der Freund ist.
Er zieht ahnungslos
m : dem Freunde abends
H aus. um den gewal-
•iU' len und auch schwer-
*b n Berg zu besteigen.
A hohem Gipfel klärt
M <-L die Situation leider
**• daß der Freund in
Lebensgefahr kommt.
L:ter Aufbietung aller
Kräfte opfert sich der
He d des Films selbst
aut Die Freunde, die
I he Handlung läßt sich in so knappen Worten kaum
* r * hlen. Sie ist vertieft und ordnet sich ganz der
>l r "ßen, gewaltigen Stimmung ein. die aus dem Gesamt-
* cr k spricht. Die Naturaufnahmen sind unerreicht schön,
eanck. der Regisseur, hat hier das. was er im „Wunder
“ es Schneeschuh“ leistete, bedeutend übertroffen. Szenen.
etwa der Schneesturm, der Föhn, der Fackelzug der
Rettungsmannschaft durch die Nacht, das sind alles Bil-
® er von tiefem gewaltigen Eindruck.
Es ist fast unmöglich, im Rahmen eines kurzen Refe-
[V* all die Wunder der Natur, die der Photograph mit
"‘»chster Vollendung in der Kamera cingefangen hat. hier
4Uc h nur annähernd anzudeuten. Es sei darauf hinge¬
Seite 18
Nummer
Fabrikat: . Domo-Film
Verleih : Strauß-Film
Hauptrollen: _ Veidt. Agnes Esterhazy
Länge: 1856 Meter (6 Akte)
Uraufführung: Marmorhaus
Fabrikat: Oswald-Film der Emclka
Verleih: Sudfilm A. G.
Hauptrollen: Haid.Delschaft, Pavanelli
Länge: 2100 Meter (6 Akte)
Uraufführung: Emelka-Palast
Fabrikat : Boston-Films Co.
Verleih: Dcitz & Co.
Hauptrollen: HellaMoja, P.Heiden:
Länge: 2303 Meter. 6 Akte
Uraufführung: Taucntzicn-Palast
in virtuosgemeintes Thema rc man-
tischer Gestaltung nach dem „Piran-
dello ", virtuos gespielt von Conrad Veidt,
der erschütternde Momente hat, nur nicht
virtuos-filmisch erlebt von dem Regis¬
seur Palermi, der mit der Drehtechnik
von 1910 die Welt von 1926 erobern
Das Thema ist filmisch wie nur je
eines. Das Schicksal eines Mannes, der in¬
mitten eines Maskenballes, auf dem er
als Heinrich IV kostümiert erschien.
Opfer eines Unfalles und deshalb irre
wird. Er glaubt Heinrich IV. zu seir. Die
Welt um ihn spielt Komödie. Bis er eines
Tages wieder zur Vernunft zurückkehrt,
die Komödie erkennt, seinen Nebenbuhler
durchschaut, ihn ermordet — und nun
weiter spielen muß, uro frei von Strafe
zu bleiben. Gäbe es etwas Filmerisches?
Aber leider sind die Künste des
Herrn Palermi keineswegs acherc-misch.
Wer auszog, gruseln zu lernen, erlebt es
allein in kargen Momenten, da Veidt an
der Regie und am Drehbuch vorbeispielt
und aus sich das Entsetzen, sowie den
Schrecken der Erkenntnis löst, daß er tot
war, lebendig wurde und wieder zum Un¬
terbewußten herabsinken muß.
Das Spiel des Künstlers löste so tiefe
Ergriffenheit, daß es keine Hand wagte,
die beinahe körperlich werdende Stille
zu unterbrechen, ln Deutschland ist dies
das höchste Zeichen des Beifalls.
Neben Veidt verschwand alles. Aus¬
gezeichnet Agnes Esterhazy, die endlich
oie Eisrinde vor. ihrem Herzen zu lösen
und mitzuempfmden scheint. Zu stark
aufgetragen Hermann Valentin, und fin¬
sterster r'rovinzoosewicht Robert Scholz,
der sich doch e nmal ein gut charakteri¬
sierender Schauspieler war, amüsant und
leise. Biensfeld in netter Charge.
Palermi hat sich schon in der Gestal¬
tung des Manuskriptes den Weg ver¬
mauert. Gewiß war das Sujet filmisch
nicht leicht umzusetzen. Aber er hätte
gestaltet werden können. Alfred Schiro-
kauer und Kurt Wesse haben sich mit
ihrer un ganzen geschickten Bearbeitung
sicher viel Mühe gegeben. Mit der ganzen
vorhandenen Anlage des Stoffes und der
Idee mußten sie eben rechnen.
Die Operateure Curt Courant und Ar-
pad Viragh. die zu den Könnern unter
den Kamerabauten gehören, boten viel
schönes in den Aufnahmen.
Wenn auch der Film nicht das zur
Geltung bringen konnte, was stark in
seinem Stoff und seiner Idee ist, muß
er doch begrüßt werden, weil in ihm
versucht wird, nicht die ewig ausgetre¬
tenen Pfade zu wandeln. Und ein soLher
Versuch ist immer zu begrüßen.
a Blumenthal seinem „Weißen Rößl'
in „Als ich wiederkam" eine Fort¬
setzung gab. konnte cs nicht ausbleiben,
daß Richard Oswald seinem „Rößl" eben¬
falls die Wiederkunft folgen 1-eß.
Josefa Voglhuber. die Rößlwirtin,
findet, daß sie eigentlich für ihren
Hcaricttc Fsalis
in „Die Flucht in die Nacht"
Mann, den Zählkellner Leopold aus dem
„Rößl", zu schade sei. Sie will die Mode¬
dame spielen und benimmt sich dabei so
dämlich, wie es nur in Schwänken vor-
kommt. — Der Herr Dr. Siedler kommt
auch wieder, und da ihm die Rößlwirtin
gar süße Augen macht, gerät der arme
Leopold vor Eifersucht fast aus dem
Häuschen. Auch Wilhelm Giesecke ist
wieder da und versucht diesmal den
Lebemann zu spielen, was natürlich zu
ergötzlichen Situationen führt. Man
sieht wieder Liane Haid, Max Hansen.
Henry Bender und Livio Pavanelli, die
mit Maly Delschaft und Anton Pointner
flott und launig bei der Sache sind.
ei Filmautoren und beim Puh!
ist das Warenhausmilieu immer
liebt. Das dachte auch Hella Moj-,
s.ch das Manuskript nach einer —
lieh dünnen Ide«. von Juttke und
ren — auf den Leib schrieb.
Schicksal, das sich da erfüllt, ist Sc:
nicht das einer Warenhausverka
schlechtweg, sondern, damit die Ron
nicht zu kurz kommt, geht es hu -
eine durch die russische Revolution
triebene Prinzessin, die in Berl -
„Dame im Schaufenster" sp-elt. da i
ihrem Kinde Brot geben kann
junge Warenhausbesitzer findet Gei
an der vornehmen Dame und sic .
auch und alles ginge gla.t. wenn
ein brutaler Marn auflau.-hte, ü.r
nicht abgelaufene Rechte zu haben
hauptet.
Ein dramatischer Boxk: mpf in de
kleidekabine der Prinzessin im
haus entscheidet den Fall zugun-.'..
Warenhausbesitzers. Und auch der
korateur, der die Idee der Jeher
Schaufenstervorführung hatte, wird
seine.- Hilde aus der Wäsche .Me
glücklich.
Heinz Paul, der Regisseur, oeti
sich, das Ganze lebendig zu gzst. '
Er legte es nicht darauf an, neue V
zu gehen, sondern hielt sich ai.
währte Dinge, die beim breiten Puhl,
immer Anklang finden und auch d
mal ihre Wirkung taten.
Er wurde von einer guten Darstel -
unterstützt: Hella Moja war als d ■
Warenhausschaufenster auftrelendc
sische Prinzessin sehr distinguiert
wohl bei der Rolle die Gefahr, palhc:
zu werden, stark war, blieb die sx:i
thische Künstlerin immer schlicht
natürlich. - - Sehr nett und munter
Heidemann als der immer mit
Hilde (Lotte Lorring) poussierend,
korateur. Eindrucksvoll Hugo W
Kahle als der brutai» Mann aus Ruß
Noch zu nennen: Beckersachs. Bil ■
Paulig. Albers. Picha.
Die Schaufensterszenen waren gcsc:
arrangiert und gespielt. Für die Visu :
die die Vergangenheit der armen t
zessin schildern, hätten aber doch » :
etwas weniger abgegriffene Mittel n -- :
lassen. Der begabte Regisseur Paul
seinerzeit schon in seinem Erstlings»- *
die Aufmerksamkeit auf sich lenkt- 1
als junger Regisseur die Verpflicht'
sich nicht so leicht und schnell Ger -
Die Ausstattung war gut und gediegen,
mit der Photographie konnte man
Sehr geschickt und wirkungsfordernd
war die musikalische Untermalung «*
Tauen tzienpalast.
Die Aufnahme bei der Uraufführung
war sehr freundlich und beifällig.
Nummer 1035
Seite 19
Am Freitag hielt der Vcrleiherverband seine mit
Spannung erwartete Generalversammlung ab. Man war
••ich in cingeweihien Kreisen darüber klar, daß der Auf¬
losungsantrag inzwischen nur noch eine Formsache ge¬
worden war. Man diskutierte überhaupt nicht darüber,
'■'"dem der Antragsteller, Ludwig Gottschalk, zog die
\ orlage ohne Begründung zurück.
Vorher sprach man über das Stimmenverhältnis, das in
Zukunft gelten soll. Es wurde beschlossen, jedem Mit¬
glied, ohne Rücksicht auf die Zahl seiner Betriebe und
auf den Umfang seines Geschäfts, nur eine Stimme zuzu-
bill igcn .
Bisher hatte bekanntlich auch jeder Filialbctrieb
nicht nur Sitz, sondern auch Stimme, so daß die
Ufa allein achtunddreißigmal soviel zu sagen hatte, wie
etwa irgendein Bezirksverleihcr.
Diese Regelung kann natürlich nicht als richtig angc-
-chen werden. Es fragt sich aber, ob nicht doch etwa
Betriebe, die über ganz Deutschland organisiert sind,
nicht mehr zu bestimmen haben dürfen, als ein Rczirks-
v crleiher.
Man war sich auch im Prinzip einig, daß die Angelegen -
eit noch einmal gründlich überprüft werden muß. Aber
nan wollte aus verschiedenen Gründen zunächst eine
grundsätzliche Regelung und wird die endgültige Entsrhei-
lung dann fällen, wenn die Revision der Satzungen zoll¬
In der letzten Woche hat die Ufa ihre große Aufnahme¬
alle in Babelsbcrg in Betrieb genommen. Ganz ab-
■sehen davon, daß das Bauwerk an sich eine Sehens-
' ürdigkeit und eine Bereicherung der deutschen Pro
■uktinnsstätten darstellt, ist noch besonders hervorzu-
> Sen, v daß die Rationalisierung des Betriebs di rch
ieses Bauwerk entscheidend beeinflußt werden soll.
Wir haben schon verschiedentlich darauf hingewiesen,
>!aß die bedeutend zu hohen Produktionskosten unseres
1 rachtens zum Teil dadurch entstanden sind, daß an
■ eien Stellen zugleich Filme gemacht wurden, was natur
cmäß eine Vervielfachung der Grundko«*en bedeutete.
Direktor Grau, der jetzige Produktionsleiter, hat die
Uleiche Ansicht mehrfach in Unterredungen bestätigt.
Aber er zog vor allem die praktische Konsequenz, be¬
nutzte seine amerikanischen Erfahrungen und verwirk-
chte gemeinsam mit dem Architekten Stahl-Urach
s chließlich die theoretischen Grundsätze durch die Tat.
Es ist naturgemäß nicht möglich, bei einem flüchtigen
Besuch Vorzüge und Nachteile abzuwägen und festzu-
'fellen. Jedenfalls sind sich namhafte Fachleute darüber
einig, daß die neue Halle in jeder Beziehung auch weit¬
gehenden Anforderungen genügt.
Es können nach den Plänen der Erbauer mindestens
drei Filme gleichzeitig nebeneinander in Angriff genom¬
men werden, es bleiben dann für jedes Bild Hallen, die
eine Länge von vierzig Meter haben, sich also den bisher
*ur Verfügung stehenden Ateliers in jeder Beziehung an
die Seite stellen können.
endet ist. also bei der nächsten Hauptversammlung die
wahrscheinlich Ende Januar stattfinden wird.
Direktor Kahlenberg, der für die Ufa erschienen war,
gab offiziell einen Protest zu Protokoll. Aus seinen Aus¬
führungen ging hervor, daß man die ganze Angelegenheit
unter Umständen juristisch klären will. Er betonte aber,
daß das zunächst für ihn eine Prinzipienfrage sei, daß im
Prinzip eine Neuregelung des Stimmrechts selbstverständ¬
lich auch bei der Ufa auf verständnisvollen Boden fiele.
Ganz kurz unterhielt man sich dann noch über die Mög¬
lichkeit des Beitritts weiterer Firmen. Ein führender
süddeutscher Konzern hat seinen Beitritt davon abhängig
gemacht, daß man den ersten Vorsitzenden, Wilhelm
Graf, durch eine andere Persönlichkeit ersetzt. Herr
Graf erklärte, daß er, soweit seine Person in Frage
kommt, jederzeit bereit sei, zugunsten der Sache zu ver¬
zichten.
Es kann aber keinem Zweifei unterliegen, daß
die Mehrzahl der Mitglieder, so sehr sie auch den Bei¬
tritt der fraglichen Gruppe wünschen, unbedingt an dem
bewährten bisherigen Präsidenten fes.halten wird.
Wir können auch unsererseits keinen Grund einsehen,
der zu dieser merkwürdigen Forderung führt. Wir möch¬
ten die Erörterung dieses Themas aber aus dem Grunde
unter assen. weil Verbandspolitik eigentlich nicht Per¬
sonalpolitik sein soll. Wir kommen auf die Angelegen¬
heit in der nächsten Nummer noch einmal eingehend zurück.
In einem Fachbiatt etwas über die Möglichkeiten zu
sagen, die sich durch das Zusammenlegen mehrerer dieser
Abteilungen ergeben, erscheint überflüssig.
Man sah am Eröffnungstag Aufnahmen zur „Czardas-
fürstin" und zum Film „Die selige Exzellenz". Dabei
hatten die genauen Beobachter Gelegenheit, interessante
Aufschlüsse über die modernen Produktionsmethoden zu
erhalten. So hatte man für die bekannte Operette einen
Tanzsaal gebaut, der im Bild kolossal wirken muß. An
sich sah der Bau aus, so wie man die Dinge immer sieht,
aber hoch oben auf einer Empore stand ein kleines Mo¬
dell. Eine Kuppel für eine Schüfftan Aufnahme, die nach¬
her gemeinsam mit der real gebauten Szene imposant
und imponierend wirken muß.
Generaldirektor Dr. Bausback sprach einleitend über
die schwebenden Tagesfragen. Es waren Ausführungen,
wohl in erster Linie zur Information für die Vertreter
der Tagespresse bestimmt, die recht überzeugend waren
und die hier nicht diskutiert zu werden brauchen. Nach¬
her sprach Direktor Grau und gab gewissermaßen das
Bekenntnis des deutschen Produzenten.
Man mag über Einzelheiten gelegentlich diskutieren,
aber es sei festgestellt, daß der Gesamteindruck der Rede
außerordentlich gut war und daß vor allen Dingen die
Kollegen von der Tagespresse den Eindruck mitnahmen,
daß die Reorganisation der Ufa nicht nur ein Argument
für Kapitalserhöhung und für Aktionäre ist, sondern daß
tatsächlich jetzt nach anderen Grundsätzen vorgegangen
werden soll, die rein theoretisch gesehen, sicherlich Aus¬
sicht auf Erfolg haben werden.
Seite 20
I« 35
on bemerkenswertem InU resse ist für London die Ent¬
wicklung. die sich in der gesellschaftlichen Stellung
des Lichtspieltheaters in Großbritannien vollzieht und die
von um so größerer ailgeim- ner Bedeutung ist, als die
englischen ..Upper ten Thousand" heute mehr als je die
..Gesellschaft" darstellen. Diese Gesellschaft hält gerade
in London außerordentlich au „Gesellschaftsfähigkeit" in
künsterischen und unterhaltenden V eranstaltungen; bis in
die letzte Zeit hat das Kino nicht zu diesen gehört. War
es doch unmöglich, in tadellosem Evening dress im Rolls
Royce vor dem Kino vorzufahren, um eine abonnierte
Familienstammloge zu beziehen. Dies
hat sich geändert, und einen erheb-
liehen Teil des Publikums in .radi-
tionellcr Ahendkleidung zu sehen.
i-l hei tc he. den größeren Theitein |j
der Plaza, dem C-.pit.. cig
M-irhlc Arih Pa und
uenrauchlich. Auch Stamm-
logen können schon, wie sonst nur
in der Oper, abonniert werden. Den
Höhepunkt erreichte jedoch die ge- mtk
sellschaftliche Anerkennung in den
beiden letzten Wochen, in denen
zwei Königinnen und vier Prinzes-
sinnen, nebst einer Reihe hervor-
ragender Politiker und Diplomaten
den Vorstellungen von ..Ben Hur"
an» Tivoli beiwohnten. Die Kc nigin
von Spanien, die Königin von Nor¬
wegen. die Prinzeß Royal, des Königs
zweiter Sohn, der Duke of York,
und seine Gattin. Prinzessin Marie
Louise. Prinzessin Victoria. Prinzes¬
sin Beatrice, der ehemalige Vize- a
könig von Indien. Lord Reading. und ß
so fort, haben nun schon diesen
Film gesehen und mit ihrem Be- Bl lue
suche das Kinotheater ..legitimiert“. 1 in >DcI ^
Nur ein Engländer begreift, was das
heißen soll. Aber die in Londcn immer mehr hervor¬
tretende Produktion muß auch damit rechnen. Von jetzt
ab wird das Kino dem Theater nicht mehr nachstehen.
..Eine Moderne Du Barry", der interessante Ufa-Film,
der in Deutschland noch nicht lief, mit Maria Corda.
wurde in der Vorwoche am Marble Arch Pavillon auf¬
geführt. Die Aufnahme war von seiten des Londoner
Publikums glänzend. Das Verdienst des geschickten Her-
ausbringers selbst darf hierbei nicht übersehen werden.
Denn sowohl die ausgezeichnete Begleitung durch ein
hervorragendes Orchester als auch raffinierte Arrange¬
ments des Theaters helfen jedem der dort produzierten
Filme. Maria Corda wurde lebhaft gefeiert. Die mon¬
däne Note des Filmes, die Eleganz der Ausstattung, der
Scharm der Darstellung regten die Zuschauer zu stürmi¬
schem Beifall an.
Noel Coward hat sich entschlossen, in einem der Filme,
die seine Dramen auf die Leinwand bringen werden, selbst
mitzuwirken. Das Recht zur Produktion dieser Filme
w'urde von der Picadiily Pictures Limited erworben und
sowohl ..The Vartex" als auch „Easy Virtue" und ..The
Queen was in the Parlour". die besten Schöpfungen
dieses ..englischen Schnitzler", wie Coward oft genannt
wird, sollen gekurbelt werden.
Die Syndikalisierung der englischen Kinotheater, über
die wir schon des öfteren berichtet haben, schreitet weiter
fort, und während der letzten Woche wurden 15 Theater
in London. Schottland und der englischen Provinz n
einem Syndikat aufgekauft, in dem Gaumont Graphic
führende Rolle spielen. Das Kapital ist britisch, und i in
beabsichtigt, in dem neuen Konzern britische Filme n <ch
Möglichkeit zu fördern. Die Summe, um die es sich .
der Vertrustung handelt, beträgt etwa 600 000 Pfund.
Ivor Montague. der mit den Coward Filmen assoz- ert
sein wird und der jene führende Persönlichkeit im I >n-
doner Kinoleben ist. der deutsches Filmwesen nd
deutsche Filmideen am besten erfaßt, wird auch die Ül cr-
warhung des neu zu filmenden „Apres La Guerre" ii ic-
hahen. Das Drama behandelt die
Liebesgeschichte einer Franz sin
(gespielt von Nadija Sibirskaval
englist hen Soldaten
tlt- Weltkriege*
■.!!!,' eritif i :n 1 ..!, i W
HRHB natlit in I ndon. Ml.iluu
und Jameson Thomas sind a
' J dem Träger wichtiger Rollen die
Regie liegt ir den Händen von al-
, m con und Adrian Brunei.
r * Die wichtigste Meldung i* h-
die zu machen ist. dürfte d.e ein
daß die Rechtsableilung dc>
lischen Handelsministeriums h
das Gesetz zur Restriktion der un-
ländischen Filmeinfuhr und zur
Förderung der heimischen Filnpr*'-
duktion. für England autark-
Dieses Gesetz wurde bekam lieh,
wie wir in einem unserer lc' ten
Berichte mitteilten, den ein/' neu
Regierungendesbritischen Impc
von der britischen Reichskoni. > - nz
empfohlen und gewisse Punkt-
die Verhinderung des Black nd
Blind-Bookings und so fort, zur ge¬
rn -insamen Gestaltung festgelegt.
Die Aufführung des Faustfilmes der Ufa in der
Hall mußte leider wieder hinausgezögert werden. 1 d
zwar wegen einer lächerlichen Angelegenheit. Ein I ’
tor der Gesellschaft, die die britischen Rechte des I ucs
besitzt, bestand darauf, daß ein Gesangstrio bei der ge¬
planten Aufführung mit dem Sir Landon Ronalds- *n
Orchester mitwirken müsse Dieses Trio sollte u"i er
anderem auch die „Schmuckarie" aus Gounods Faust--P cr
bringen. Das erschien aber Sir Landon Ronald mit Recht
lächerlich und mit dem Ganzen künstlerisch vollständig
unvereinbar. Da jedoch der erwähnte sehr einflußreiche
Direktor nicht nachgeben wollte, entband sich Sir Ronald
von seiner Mitwirkung. Und Cochran selbst ist von sc nem
Plane, den Film zu spielen, vorläufig abgekommen. Auch
in London spielen persönliche Eitelkeitsfragcn in der
Filmwelt eine große Rolle.
Ein neuer britischer Film wird nunmehr in exklu¬
siver Aufführung für eine Woche am Marble Arch Pavillon
gezeigt. Fay Compton verkörpert die Hauptrolle in
„London Love". einer Produktion von Manning Hayncs.
Das Thema behandelt den Aufstieg eines Proletaricr-
mädchens zum berühmten Filmstar, der in den höchsten
Gesellschaftskreisen Eingang findet und einen unschu-
digen. unter Mordverdacht stehenden Freund ihrer Jugend,
vor dem Gefängnis rettet. Dieses Thema, das rchn-
tausendmal gedreht wurde, wirkt immer wieder.
IM VERLEIH OERL
' VvÄi / ACE BEERX
RAYMOND HAT VON
u. MARY BRIAN
nach einer Novelle
von hüOH WILEY
«Stiüf“
T 0 ^ S
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^MAXIM
FILM oer UFA 4$^
SUM-FILM-VERLEIH IhV
LDER hmivfdmim-FILM AKT.-Oj
Seite 26
ftincmatograptj
Nummer 10:
gezeichnete Figuren waren. Das erste
Bild, das noch vor Weihnachten im
Ufa-Palast erscheint, heißt „R.ff und
Raff im Weltkriege". Es ist eine Persi¬
flage auf den Krieg, die drüben ir Ame¬
rika großen Erfolg gehabt haben soll.
Im gleichen Programm erscheint
..Buster Keaton, der CowboyD*e
weibliche Hauptrolle hat eine richtige,
ausgewachsene Kuh, die auf den Namen
Braunäugelein hört. Neben dem ameri¬
kanischen Komiker treten tausend wilde
Stiere auf, eine Angeiegenhe t. die
immerhin interessant sein muß.
Reklame mit dem Toten.
Natacha Rambos a. bekanntlich Valen-
tinos zweite Frau, die allerdings bereits
längere Zeit vor seinem Tode von ihm
geschieden war, behauptet in den Zei¬
tungen. daß ihr der Geist des ve-storbe-
nen Künstlers erscheine und ihr Bot¬
schaften aus dem Jenseits vermittele.
Sie wil' jetzt diese Kundgebungen aus
der vierten Dimension in Buchform hcr-
ausgeben. Da diese Angelegenheit in
Amerika spielt, ist es selbstverständlich,
daß sich jetzt Jan Acker, die erste Frau
des Künstlers meldet, und die angeblich
übersinnlichen Kundgebungen ftr Hum¬
bug erklärt.
Uns persönlich scheint auch ohne ge¬
naue Kenntnis der Dinge, daß es sich
mehr um Kundgebungen des Keklame-
chefs der Frau Natacha handelt, als um
Weisheitssprüche des Künstlers. Abc
immerhin wirj Film-Amerika gespannt
sein, was Valentino nach dem Tode der
Frau zu erzählen hat. von der er im
Leben nichts mehr wissen wollte.
Die dauernde Krise in Italien.
In den offiziellen italienischen Kreisen
wird immer wieder begeistert von der
Wiedergeburt der italienischen Film¬
industrie gesprochen. Bei näherer Be¬
frachtung läßt sich jedoch diese Wieder¬
geburt mit Leichtigkeit widerlegen. Uber
die italienische Filmindustrie sagen ma߬
gebende Wirtschaflskreisc. daß sie von
irgendwelcher Produktion überhaupt
nichts sehen. Die Produktion von
1925 26 beträgt 15 000 Meter Film gegen¬
über einer Einfuhr von 3 bis 4 Millionen
Metern. Es kann also von einer Fil.n-
..Industrie" gar keine Rede sein. Wie es
scheint, haben einige ..Fachleute" ver¬
sucht, irgendwelche alten Filme, die nie¬
mals das Licht der Öffentlichkeit er¬
blickten. auf „neu" herzurichten und
vorzuführen
Gegen diese Praxis wenden sich jetzt
zahlreiche Stimmen. Sie behaupten mit
Recht, daß. im Falle es jemand wagen
sollte, dieses alte Material in Italien oder
gar ins Ausland zu verkaufen, auch die
letzte Möglichkeit für einen Wiederauf¬
bau der italienischen Filmindustrie er¬
ledigt sei. Das Ausland würde sich
auch schön bedanken!
Die italienische Filmindustrie hat so¬
mit zwar noch keine Erfolge aufzu¬
weisen, aber dafür hat die Regierung
um so eifriger Gelder atisgeworfen, mit
denen gearbeitet wird. Zwar sind es
keine historischen oder Gesellschafls-
filmc. die hergestellt werden, sondern
faschistische Propagandarbeiten. die poli¬
tische Ziele verfolgen. Mussolini hat
erst vor kurzem den Senator Cremonesi
mit dem Posten eines fÜmpnlitischen
Propagandachefs bedacht. Und das
Institut Luce arbeitet jetzt, nachdem
der inländische Erfolg des Mussolini¬
films ihm Mut gemacht hat, an Filmen
über die wirtschaftlichen Interessen des
Landes, natürlich im Interesse des Fa¬
schismus. Nach den neuesten Dekreten
werden Filme hcrgestellt, die die einzel¬
nen fabrikatorischen Zweige der italieni¬
schen Industrien zeigen. Die Kinos
Italiens werden also künftig als eigene
Produktion keine Spielfilme, sondern
nur zu sehen bekommen, wie Makkaroni
ingefertigt werden, der. Wein von der
Rebe bis zur Flasche, die Herstellung
von Automobilen etc.
Daß es mit der Wiedergeburt auch
sonst nicht weit her sein kann, beweist
unter andern, daß die Unionc Cine-
matografica in Mailand das cingezahltc
Aktienkapital von 45 auf 25 Millionen
Lire zusammenlegt, um, wie es sr. schön
heißt, das Kapital mit den realisierbaren
Werten in Einklang zu bringen.
Die Union-Film-Compagnic dreht wieder.
Die Union-Film-Compagnie München,
die früher zu den rührigsten Fabrika¬
tionsgesellschaften gehörte (von 1919 bis
1924 hat sie 35 Negative hergestellt), wird
nunmehr wieder mit der Produktion be¬
ginnen. Franz Seitz, von seiner Tätig¬
keit bei der Emelka bekannt, ist Regis¬
seur und Mitteilhaber der Union-Film,
bei welcher er schon früher wirkte. Er
wird den ersten Union-Film, der voraus¬
sichtlich den Titel „Faschings-Liebchen"
führen wird, bereits im kommenden Ja-
Neue Theater in Mitteldeutschland.
Das sächsische Städtchen Waldenburg
halte bisher kein ständiges Lichtspiel¬
theater und mußte sich mit gelegentlichen
Saalkinovorführungen begnügen. Diesem
Mangel ist nunmehr durch die Eröffnung
der Waidenburgcr „Prinzeß-Lichtspiel;"
abgehollen worden. Herr Kießling, der
seit 19 Jahren in der Branche tätig ist
und in Treuen i. V. noch ein zweites stän¬
diges Theater besitzt, ist der Inhaber des
neuen auf dem Klemmschen Grundstück
erbauten Theaters, das zwar klein ist.
aber einen schmucken Eindruck macht.
Wenige Tage nach dieser Eröffnung
fand in Burgstädt i. Sa. die Weihe des
dortigen „CapitoT'-Theaters statt. Ein
früherer Fabrikraum vurde zu einem
Theater umgebaut. Der 350 Personen
fassende Theaterraum präsentiert sich in
schönem Dunkelrot. Der Vorraum ist in
Lila ausgespannt. Im Eröffnungsprogramm
lief der Deulig-Film „Der Kurier des
Zaren", dem voller Erfolg beschieden
Von der Ufa-Handelsgesellschaft.
Der langjährige Leiter der Techni¬
schen Abteilung der Ufa, Herr Hans
Adolf Rodde, hat die Leitung der Ufa-
Handelsgesellschaft m. b. H. übernommen.
Hilde I.
Die neue Modekönigia
Deullg-Wodie Nr. 51
Neues aus Dresden.
Die Gesellschaft Dresdner Kinuh.
Keller. Stiesemann & Co., ist aufgeh'
die Firma erloschen.
In der Ausstellung „Gesundheit
Wohlfahrt" hat das sächsische Arbe
und Wohlfahrtsministcrium einen \
führungsraum geschaffen, damit die
seit der Verbände — ihre Mitarh
haben zugesagt die Landesversicherun
anstatt, die Freie Wohlfahrtspflege, fen
die Verbände für Leibesübungen und
Jugendverbände — in Wort, Bild >
Handlung vorgeführt werden kann, i
Raum enthält Bühne und Filmeinrich'.i;
Die Firma Cameron & Co. bringt
Gestalt kleiner Filmspiele eine neue
von Reklamefilmen, deren erster
..Weihnachtsfilm . Revue“ gegenwa-
hergestellt wird.
Noch im Laufe dieses Jahres sollen
Dresden vier neue Lichtspieltheater
öffnet werden, zwei in der Altstadt |S<
straße und Schandauer Straße) und r
in der Neustadt (Bischofsweg
Bischofsplalz). Außerdem sieht in Fr.
tal bei Dresden ein neues Lichtsp
theater seiner Vollendung entgegen,
ein Dresdener Lichtspieltheaterbe-i
errichtet Man -ührt sich also in Di'
den ganz gewaltig.
Für die Finna .Gefüge" Gesell—
für wissenschaftliche und unterhalt.
Kinematographie m. h. H„ ist der Obi
leutnant a. D. Ludolf Herbert Fritze r
mehr Geschäftsführer.
Neue Theater im süddeutschen Bei
In der. letzten Tagen werden : m F'r
furter Verleihbezirk wieder zwei r
Lichtspieltheater eröffne!, und zwai
Limburg an der Lahn, und in M: r ■
bei Hanau. Die techrischc Einrich
für beide Theater lieferte die F
Kinolechnik Bangel und Co.
Filmkatastrophe in Polen.
Die amtliche Untersuchung über
Unglück bei einer Filmaufnahme in P
hat folgendes Bild ergeben!
Unter Führung des Regisseurs '
mond Bernard begab sich eine Fil mge¬
sellschaft von Paris nach Polen, uni Jort
für den historischen Film „Ein Sei ' •
spiel" Abnahmen zu machen. Die ma¬
nische Regierung unterstützte die«
Pläne und wies die Vertreter der Gesell¬
schaft an den Kriegsminister Pilsudski.
der für die Schlachtszenen das 5. und H
Ulanenregiment zur Verfügung stellt- -
Während der Aufnahmen, die 10 kn ><’ n
der Stadt Lomsza gedreht wurden, kam
es während der Charge der Ulanen z«
den bereits bekannten traurigen F rcig-
nissen. Auf ein Zeichen des Regisseur*
hatten die Ulanen eine Attacke zu reite"
und die Operateure sollten bis zum letz¬
ten Augenblick drehen, um alsbald ’ :!
ein Zeichen mit den Apparaten zui S«> !i
auszuweichen. Aber Herr Bernard »•*'
kein Amerikaner, der die Technik sol¬
cher Aufnahmen beherrscht, sondern nur
ein Franzose, der sich auf gut Glück ver¬
ließ. So war denn die Katastrophe
vermeidlich: die 9 Operateure wura- - »
überritten.
Von diesen sind vier schwer verletzt
worden. Die Schuld trifft nach der Un¬
tersuchung den Regisseur, der ein •**
günstiges Terrain auswählte.
Nummer 1035
ftinctnatograpl)
Seile 27
4tt« 6er ißerffeatt
|> edrohtj Grenzen", der größte Wild-
West-Film. der bisher hergestebl
worden ist. in dem William Boyd, Mar-
guerite de la Motte und Jack Hoxie die
Hauptrollen spielen, wurde soeben von
der Zensur zur Vorführung auch vor
Jugendlichen zugelassen.
T\ic Filmprüfstelle Berlin hat den neuen
“ Parumount-Film der Ufa „Moana. der
Sohn der Südsee" ohne Ausschnitte, auch
für Jugendliche freigegeben.
In dem Manuskript des Deuligfilms „Der
^ Hans und die Grete" (Regie Fred
Sauer) haben die Autoren Alfred Zeisler
und Victor Abel verschiedenartigste
Milieus und damit Komplexe vorgesehen.
Jeder Akt weist für sich ein besonderes
Geschehen auf.
IJ ilde Ziinmermann, die neugewähltc
* * Königin der Mode, wurde von der
Deulig für ihren Film „Der Hans und die
Grete“ (Regie Fred Sauer) verpflichtet.
L"' iir du Rolle des 1 .
* eben in dem neuen
Dr. Ludwig-Berger-Film
der PSoebus-Film-A.-C
..Die Meister von Nürn¬
berg" wurde Maria Sol-
veg \ erpflichtet. Elsa
agner von dem Staais-
theuter spielt die Mag
dehne. Veit Harlan, eben¬
falls Mitglied derSta.».--
theatzr. den David
\\ T i-hrend die Aufnah-
' ' men des Kwe-GmU-
films in München .. Die
Frau aut der Rakete
unter der Regie von Dr.
Johannes Guter, in den
Hauptrollen Helene Halber, Hllen Kürti,
Harry Halm. Julius v. Scoreghy. Bobby
Bender, zu Ende gehen, dreht Erich
Schönfelder für Ewe in Berlin „Eva. Jas
Fabrikmädel", in den Hauptrollen Helene
Halber, Dina Gralla, Harry Halm. Kurt
Vespermann. Rosa Valetti, Robert Gar¬
rison. Albert Paulig. Else Reval. Ma¬
nuskript: Alfred Halm. Anschließend
werden die Aufnah nen zu einem weite¬
ren Film, „Der Fall H . . .“ in München
in Angriff genommen unter Jaap Speyer.
Hauptrollen: Ellen Kürti, Nils Asther,
Hans Mierendorff, Julius v. Scoreghy.
Drehbuch: Dr. Johannes Brandt.
F ’ür den neuen Hermes-Film, dessen
Aufnahmen in den Jofa-Ateliers
unter der Regie von Martin Berger be¬
gonnen haben, wurden Ruth Weyher.
Margarete Lanner, Sophie Pagay, Theo¬
dor Loos, Anton Pointner, Ernst Rückert.
Dr. Manning, Paul Graetz. Fritz Alberti
und Bruno Arno verpflichtet.
IVis Kinowerk Irn-* Leit/ kann wieder
*' über erfreuliche \ erk.mtserlolge im
in. und Auslande berichten. So laufen
etzl z. B. in Hamburg bereits 30 Me-
bau-Projel toren. Einen Apparat hat
uis Rockeieller-Institut lur Medical
Research in New York gekauft, und
inen weiteren erhält demnächst die
1 niversität in Chicago. Auch in. euro-
aischen Ausland findet der Merhau-
\pparat immer neue Anhänger. So wur-
len z. B. kürzlich zwei Maschinen an
die Etoile in Genf ge-
liefert
I \er Ama-Film ..Schatz
mach Kasse . der vor
• iniger Zeit seine erfidg-
: eiche Uraufführung im
Marmorhaus erlebte.
' urde dieser Tage für
\rgentinien. Paraguay,
ruguay, Chile, Bolivien
und Peru vergeben.
Nachdem Gustav Alt-
^ hoff den Film .Das
war in Heidelberg in
lauer Sommernacht" fer-
ig gestellt hat, beginnt der-
eibe in den nächsten
! agen mit den Aufnah¬
men zu seinem großen
ilm „Die Loreley". Ma¬
uskript Willy Rath.
I-Iildesheim. der 6. Rei-
* * sefilm der Meinert-
i ilm G. m. b. H., hat bei
der Prüfung vor der
ampe - Kommission das
rädikat als Lehrfilm und damit Stcuer-
• mäL'igung erhalten.
nnfang nächsten Monats erlebt der
1 reenbaum-Großfilm „Potsdam. das
Schicksal einer Residenz" seine Uraui-
1 ibrung. Der Film, der unter der Regie
• >n Hans Behrendt hergestellt und von
Mutz Green bäum photographiert wurde,
zeigt in einer außerordentlich starken
und menschlich ergreifenden Handlung
beste deutsche Schauspielkräfte wie:
Faul Otto, Christa Tordy. Hans Stüwe,
Matthias Wiemann, Hermine Sterler,
Henry Bender, Camilla von Hollay
1 \er bisherige Generaldirektor der Uni-
ted Artists Film-Verleih G. m. b. H„
Herr A. C. Berman, hat mit seiner Fa¬
milie gestern abend Berlin verlassen und
sich rach Paris und London begeben.
Berman schifft sich am 22. d. Mts. in
S uthamplon auf der „Majestic" nach
New York ein.
^ oeben beendete Siegfried Pbilippi
l ’ seinen Film „An der Weser" („Hier
hab' ich so manches liebe Mal . . .") mit
der ausgezeichneten Besetzung: Grete
Reinwald. Camilla Spira, Frieda Richard.
Olga Engl, Kd. von Winterstein. Ernst
Winar. Ernst Ruckert. Charles Willy
Kayser, Carl Auen. Fritz Spira, Fritz
Beckmann, Hermann Pich.,'. Karl PI »ten
und Otto Kronburger Regieassistenz:
Alfred Kern. Photographie: Max Grix.
Bauten: W. A. Herrmann.
Weder Film von Douglas Fairbanks ist
** ein Welterfolg geworden. In sein» :
neuesten Film „Douglas Feirbanks der
Seeräuber", der Anfang Januar im Ber¬
liner Capitol zur deutschen Urauffüh¬
rung gelangt, hat er alles andere in den
Schatten gestellt. Dieser Film behandelt
die Fahrten und Abenteuer der Seeräu¬
ber des 18. Jahrhunderts
l^ur den Georg-Jacoby-Film „Kolomal-
r skandal” und „Die Jagd nach dei
Braut", deren Innen¬
aufnahmen zurzeit im
Efa-Atelier stattfinden,
werden die Bauten ge¬
mein ;am von den Archi¬
tekten Hermann Warm
und Franz Schroedter ge-
stellt
Seilt 28
fcmcmaiogrnpft
Nummer 103
man fort rfit
Der Abessinienfilm der Emelka.
V bessinien. das christliche afrikanische
Keich zwischen dem (Juellcsigebiet
des Nils und der Somaliküstc, ist noch
heute ein wenig erforschtes Land. Es
war daher zu begrüßen .daß die Mün¬
chener Lichtspielkunst A.-G. zu Anfang
dieses Jahres eine Filmexpedition aus¬
rüstete. die bezweckte, von der unbe¬
rührten Natur dieses Landes und der
materiellen Kultur seiner Bewohner erd-
und völkerkundliches Anschauungsgut zu
heben. Willi Kiemeier, durch seine
Mitarbeit an der vorjährigen Indien-Ex¬
pedition der Emelka geschult, leitete ge¬
meinsam mit dem Afrikaforscher Max
Grühl d-e Aufnahmen. Was wahrend
fünf Monaten in den verschiedensten
Teilen des abessinischen Hochlande«, so¬
wie auf der Heimreise in Ägypten bis
hinab zum Nildella unter erheblicnen
Schwierigkeiten gedreht wurde, liegt
nunmehr in einem abendfüllenden Film
Das Schwanenbett.
Xf ictor Jansen hat mit den Aufna.une
' zu seinem neuen Film für die Na¬
tional ..Die Bräutigame der Babette Bom¬
berling" (nach dem tickannten humo¬
ristischen Koman von Alice Berend) in
dieser Woche begonnen.
Der Student von Prag steuerermäßigt.
D er Student von Prag"" wurde von der
Bildstelle des Zentralinstituts für Er¬
ziehung und Unterrichi als künstlerisch
hochwertig erklärt und genießt somit die
Steuerermäßigung.
Arthur Ziebms Auslanderfolge.
D er erfolgreiche Film ..Kreuzzug des
Weibes" wird jetzt in Belgien von
den Films S. Frank, groß angekünJigt
und soll am 27. Januar 1927 in einem
großen Theater zur Vorführung gelan¬
gen. Für die R.-klame werden Auszüge
von den Berlin»’- Kritiken benutzt. De'
große neue Film „Unter Ausschluß der
Öffentlichkeit ", der Anfang Januar seine
Berliner Uraufführung erleben wird,
wurde bereits für die Successionsstaa'.en
und für Polen verkauft. Der erste Film
der Fritz-Kaufnann-Produktion „Zwei
zarte kleine Hände " dar im Verleih und
Weitvertrieb der Firma Arthur Ziehm
erscheint, wurde ebenfalls an die Sukzes-
siensstaaten verkauft.
Greenbaum geht ins Atelier.
L"' - :«". der Greenbaum Film G. m. b. H.
* J gelungen, den erfolgreichen Regis¬
seur Mario Bonnard fest zu verpflichten.
Er wird noch im Laufe dieser Saison
einen weiteren Film für die Greenbaum
Film G. m. b. H. drehen. Zu dem Grcen-
baum-Film der Orbis „Die drei Nie-
mandskinder" beginnen dieser Tage die
Aufnahmen. Regisseur: Erich Schön¬
felder.
Prometheus erwirbt den größten
russischen Film.
I\ie Prometheus hat den größten russi-
sehen Film, das neueste Goskino-
Erzeugnis. „Iwan der Schreckliche", er¬
worben. Die Uraufführung findet Ende
Januar 1927 statt.
Ein neuer deutscher Jagdfilm.
In Kürze erscheint im Verleih der
* Natinnal-Film A.-G.. Berlin, ein neuer
Jagdfilm, „Bataillon Sporck". (Roman
von Richard Skowronnek) mit Otto Ge¬
bühr. Walter Rilla, Albert Steinrück.
Grete Mosheim. Hedwifc Wangel und
Elizza la Porta.
HELLA MOJA
in „Dis W.rcnh.u.prinno.in••
Rinaldo Rinaldini in Schaffhausen.
X ff ax Obal hat sich mit seinen Mitai-
heitern nach Schaffhausen begeben,
um dort die Vorbereitungen zu Sen¬
sationsaufnahmen zu dem Alberlini-Fiim
der Aafa „Rinaldo Rinaldini"' zu treffen.
Sobald Albertini von seinem Sturz ge¬
nesen ist, werden dort die letzten Auf¬
nahmen am Rheinfall gedreht. Das Be¬
finden Albertinis hat sich weiter ge¬
bessert, so daß die Aufnahmen Ende
des Monats fortgesetzt werden können.
„Manie - Die Tragödie eines Verlorenen."
H ilga Molander. Alfred Abel. Ralph Ar¬
tur Roberts, Alfred Gerasch, Tzwetta
Tzatschewa. Sofie Pagay, Kurt Gerron. Dr.
Manning und Paul Rehkopf sind die Dar¬
steller, die unter der Regie von Hans
Steinhoff soeben die letzten Aufnahmen
für den nach einem Manuskript von Max
Glaß gedrehten Terra-Film. „Manie —
Die Tragödie eines Verlorenen ", beendet
Weihnachtspremiere im Primus-Paia
D ie Uraufführung des 2. Xenia-Desn
Films der Aafa ..Schützenliesl" find
;.m Dienstag, den: 21. Dezember, im Pi
mus-Palast statt. Außer Xenia De«
•ind Livio Pavancili. Carl de Vog
Claire Lotto und Wolfgang Zilzcr in ti
genden Rollen tätig. Die Regie di- -
Films nach einem Manuskript von Walt
Reisch lag in den Händen von Rud
Walther-Fein.
Ein neuer Ama-Film.
■ n der Produktion 1927 der „Ama ' .
1 scheint ein Kriminalfilm ..Geschal
aufsicht" nach einer Idee von Alexand
Alexander.
Die Phocbus eröifnet in München.
D ie Phoebus-Film-A.-G. eröffnet
22. Dezember ihren „Phoehus-P
last" in München in der Sonnenstraß-
der mit seinen 2500 Plätzen das weit.i
größte Theater Süddeutscnlands ist. V
Aufführung geiargt dei Joe-May-Fil
der Phoebus-F ilm A.-G. „Dagfin", der
Weihnachten gle-chzeitig mit Berlin Ul
München in sämtlichen Großstadt.
Deutschlands erscheint. Die musikali«
Leitung der Münchener Eröffnung h
Kapellmciste - Schmidt-Gentncr übern-.
Dr. Kalbus im Stern-Film-Verleih.
D t. Kalbus vom Ufa-Konzern ist mit -.
Leitung der Slern-Film-Verieih-G
b. H. betraut worden und hat sein Ai
bereits angetreten.
Bilder vom Tage.
I\ie Deulig-Woche Nr. 51 bringt
neuesten Aufnahmen von den !
gern des Friedensnobelpreises: Reic
außenminister Dr. Stresemann, den Fr
zosen Briand, den englischen Prem
minister Chamberlain. - Der Woclt
bericht erzählt von dem Weihnac:
trubel in der Großstadt, vom Wint
Zauber im Schwarzwald, bringt B->
aus dem Paradies der Winterspoi
(St. Moritz) und Aufnahmen der gn-l
Binnenschleu.-e Europas, ein Riesenv-
deutscher Technik, die Rhein- und Fl
gebiete bei Hannover im Zuge
Mittellandkanals mi'cinander verbin
soll. — Das Feuilleton der Wochensc
erzählt von einer Informationsreise
Prinzen von Wales, zeigt den schi- :
Turm von China und veröffentlicht sp-
lieh wohlgelungenc Bilder von der
kordtahrt der „Columbia", des sehn-
sten Seglers der amerikanischen Fisch- r
flotte.
Die Phoebus-Opel-Woche Nr. 27 bru-ti'
u.a. romantische Aufnahmen der verschi
ten Münchener Altstadt und die nücht ■
sachliche Fassade des Dessauer Bau¬
hauses. 60 000 Rekruten werden im *«■ '•
dion von Athen durch den griechiscn-n
Präsidenten begrüßt. Der Sport ist ver¬
treten mit einem Autorennen, einem
Wettspiel der Studenten von Eton und
Reitervorführungen amerikanischer
Schutzleute. Ferner zeigt die Woch
schau die von einem Bergsturz in Roque-
billiere angerichteten Verwüstungen,
unterrichtet über Fischfangmeth idvn in
Südengland und über die Tätigkeit eine«
Kinderfriseurs.
tÄUr
mit
im VUT.Me*a*stuȣ
U.T.'SCufrffaJfendanurv
%tk • ~ .:./-» ■ V=« s^j 1
^ICo^ c\5clhx ■JÜm-VBtdtih-
VeAUihbe£hA£b düA Urdve^usn-blfriAß
ERLÄUTERUNGEN-
i
BESONDERE ANORDNUNGEN
nie Rl^ iere '
bedeutet Oihunterkunfi ab 25. EL. 26.
" ausserdem ab* ^f./X 2jC.
Gustav Knospe a t,a> Reinhold Schunzel m
Siegfried Kronheim // Siegfried Brno
Ernst Korner Johannes Riemann
wurden sich freuen in den beieidineten Theatern ihre Freunde m becjrussen
Parole ln der Heimat, in derjteimat
Mheredur^ da 9 ibts ein Wiedersehn! I
Universum-Film-Zer leih (b.m b H Zt ~be der Universum-Film Akt.öes.
IN DER HEIMAT...
DA GIBT’S EIN WIEDERSEHEN!
REINHOLD SCHUNZEL
DIESER REINHOLD SCIil'NZEI.-FILM DER UFA LÄUFT
ab 23. Dezember 1926 in 4 Berliner Theatern, ab 31. Dezember
außerdem in 9 Berliner Theatern
EILM-VEBLEIH 6. MB B. ... UNIVtBSUM-FItH AKT.
Nummer 1035
Rmcmotogrnpf}
Se-:te 33
Seite 34
Rincmntograpft
Nummer 1035
Projektoren für pausenlose Vorführung
Von Hans Pander.
I n der guten alten Zeit, die jedoch noch keineswegs so
sehr weit zurückliegt, trat selbst im vornehmsten Kino¬
theater der Großstadt nach jedem Akte eine längere
Pause ein; neuerdings aber hat man sich — nach ameri¬
kanischem Vorbilde — zur sogenannten ..pausenlosen"
Vorführung bekehrt, und selbst ganz kleine Provinztheater
erzielen auf diese Weise jetzt die „geschlossene Vor¬
stellung". Freilich gehörte dazu eine besondere Entwick¬
lung der Vorführungsgerätc; diese ist jetzt so weit fort¬
geschritten. daß die pausenlose Vorführung beinahe unter
allen räumlichen Verhältnissen auszuführen ist.
Die Kinobesucher hab< sich anfangs etwas gegen die
pausenlose Vorführung gesträubt, und auch mancher
Theaterbesitzer mag zuerst gedacht haben, man müsse
auf die Zuspätkommenden Rücksicht nehmen. Wer je¬
doch heute durch Zufal' in ein rückständiges Kinothea er
kommt, in dem nach jedem Akt oder nach jedem zweiten
die Vorführung abbricht und der Zuschauerraum erhellt
wird, empfindet dies als äußerst störend. Die Unter¬
brechung der Handlung durch die Pause ist dabei das
kleinere Übel: die Belästigung der Augen ist das weit
größere. Tatsächlich braucht das menschliche Auge un¬
gefähr so viel Zeit, wie die Vorführung eines Aktes er¬
fordert. rund 15 bis 20 Minuten, um sich an die Heilig
keit. bei der die Projektion erfolgt, richtig anzupassen,
zu „adaptieren", wie der Fachmann sagt, und so ist es
tatsächlich ein Unding, den Augen jedesmal beim Be¬
ginne eines neuen Aktes von neuem die Anpassungs¬
aufgabe zu stellen und, sobald sie bewältigt ist, die Vor¬
führung zu unterbrechen.
Noch vor wenigen Jahren war dies nicht der leitende
Gesichtspunkt der Apparatebauer; man dachte zunächst
nur an die Zeitersparnis, und diesem Gedanken verdankt
der Zwillingsapparat seine Entstehung, bei dem auf einem
Bock zwei nach entgegengesetzten Richlingen stehende
Projektoren montiert sind, die durc 1 Schwenkung um
180 Grad ausgcwechselt werden können und dadurch eine
beschleunigte Verführung ermöglichen, bei der zwischen
je zwei Akten nur eine Pause von vielleicht 20 Sekunden
nötig ist — manchmal mehr, manchmal weniger, je nach
der Geschicklichkeit der Vorführer.
Andere Kom.binationsmöglichkeiten haben sich als
zweckmäßiger erwiesen. Pausenlose Vorführung mit
einem einzigen Projektor ist praktisch undurchführbar. An
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Seite 36
Nummer 1033
sich kann man natürlich die Filmtrommeln beliebig groß
wählen, wenn zu ihrer Unterbringung Raum genug zur
Verfügung steht; aber je länger der Film, desto größer
ist in der Regel seine Schädigung durch die Auf- und
Abwicklung, und nur beim Mechau-Projektor mit den
wagerecht liegenden Filmrollen schadet die Steigerung
der Filmrolle auf 1000 Meter oder mehr dem Material
nicht. Außerdem aber ist der Vorführungsdauer eines
einzigen Projektors durch die Länge der Kohlcnstiftc
eine Grenze gesetzt. Theoretiich wären natürlich auch
Kohlen denkbar, die eine zweistündige pausenlose Vor¬
führung ermöglichen, aber praktisch wird man sie schwer¬
lich jemals anwenden.
Ein modernes Kinotheater, einerlei, ob für 2000 oder
nur 200 Zuschauer berechnet, arbeitet wenigstens mit
zwei Projektoren. Der Übergarg von einem zum anderen
ist daher bei geschickter Bedienung ohne Zusatzapparatc
möglich und wird auch in manchen Theatern ausgeführt.
Das einzige Hilfsmittel des Vorführers ist dabei die Akt¬
schlußmarke, ein in den Film eingestanztes Loch, das
kurz vor Aktschluß auf der Wand, meistens in einer Ecke
des Bildes, einmal oder mehrfach aufleuchtet. Der Zu¬
schauer sieht es gewöhnlich gar nicht; der Vorführer muß
cs bemerken, selbst unter schwierigen Bedingungen, also
etwa, wenn die Marke in den weißen Teil eines gezeich¬
neten Trickfilms eingestanzt ist. Ein der Ufa geschütztes
Hilfsgerät, das bei zwei getrennten Vorführungsmaschinen
immer anzuwenden ist, nimmt dem Vorführer beim Über¬
gang von einem Projektor zum anderen die gesamte
Arbeit bis auf einen winzigen Handgriff ab.
Aus Raumgründen hat man nun in manchen Kino¬
theatern andere Anordnungen von zwei Projektoren
wählen müssen. Nicht alle Vorführer haben es so gut,
wie etwa die des Ufalheaters am Weinbergsweg, wo die
„Vorführerkabine" über die ganze Theaterbreite geht
und sieben Projektoren ganz bequem mit größeren
Zwischenräumen aufgestellt werden können. In kleine¬
ren Theatern oder solchen Häusern, die ursprünglich nicht
als Kinos entworfen sind, bestehen oft die merkwürdig¬
sten Raumschwierigkeiten: Der Raum für die Vorführer¬
kabine ist an sich klein, oder es sind tragende Teile des
Gebäudes gerade da im Wege, wo sie die Projektions¬
apparate am meisten behindern. So sind zum Bei¬
spiel in den Richard - Oswald-Lichtspielen, also einem
mittleren Theater, zwei Projektoren übereinander in
geschickter Weise montiert und, offenbar durch
diese Raumschwierigkeiten angeregt, hat die gleiche
Firma neuerdings einen Doppelapparat für pausenlose
Vorführung ausgearbeitet, bei dem die Projektoren neben¬
einander auf einem breiteren Bock s'.ehen; zwischen
ihnen ist die — wie üblich, von rechts zu bedienende -
Dia-Einrichtung. Zum Übergang von einem Projektoi
zum anderen sind nur zwei Handgriffe nötig. Ob in naher
oder ferner Zukunft einmal dem Vorführer auch diesc
Handgriffe und vor allem das Achten auf die Aktschluß
marke abgenommen wird? Vollkommen automatisch'.
pausenlose Vorführung ist an sich durchaus denkbar, und
Ing. F. W. Rieseler hat unlängst eine Schaltvorrichtuni:
konstruiert, die, nach dem, was bisher über sie bekam i
geworden ist, die Technik ein gutes Stück in der angt
gebenen Richtung gefördert hat.
Ein Gesichtspunkt ist hierbei für die Konstruktion vo:
besonderer Wichtigkeit: je näher bei zwei Projektorci
die abwechselnd benutzt werden, die Bildfenster einandc
stehen, um so geringer ist die durch die schiefe Projck
tion bedingte Bildverzerrung. In manchen Theatern
und zwar gerade in größeren, wechselt die Bildverzerrun
von Akt zu Akt deutlich sichtbar, besonders bei den
Titeln störend; in einem Akte steigen die Titelzeilcn
von links nach rechts an, im nächsten fallen sie von link
nach rechts, und der Zuschauer, der die Zusammenhang
nicht kennt, fragt sich verwundert, wie solche „schic:
gedruckten" Titel möglich seien. Di: theoreti-
günstigste Lage zweier Bildfenster, zweier Projekten
ist die, in der sie unmittelbar neben- oder übereinandi
liegen. Nun haben die Apparatebauer freilich in si<.'
immer große, ihnen selbst nicht bewußte Träghcitswide
stände beim Entwerfen, die so weit gehen, daß sie Vor
Schläge, die von Nichtangchörigen der Firma gemac
werden, mit Gegengründen für unausführbar erkläre
bis eines Tages eine amerikanische Neuheit sie nicht nur
als möglich, sondern sogar als sehr zweckmäßig erwo
Es ist durchaus möglich, zwei Bildfenstcr übereinand r
anzuordnen und den Film wagerecht zu führen; dak :
ergibt sich die wagerechte, bestimmt bessere Anordnu _
der Filmrollen sozusagen von selbst, und der Appai t
wird nicht zu breit, denn man kann trotzdem die Film¬
rollen übereinander anordnen, wenn man den Filmw i*
entsprechend wählt. Das hierbei querliegende Bild kann
durch Spiegel oder Prismen in bekannter Weise aufge¬
richtet werden. Die Zuhilfenahme von Spiegeln bei un¬
günstigen Raumverhäitnissen der Vorführerkabinen sollte
man auch sonst erwägen. Es besteht kein zwingender
Grund, das Projektionsobjektiv unmittelbar gegen die
Bildwand zu richten.
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Nummer 1035
Wtttmatogtnpf)
Seite 37
Lichtschalter zum Vorführen mehrsprachiger Titel
Von Else Bauer
I n Gegenden mehrsprachiger Bevölkerung macht sich
die Vorführung der Filmtitel und -texte in wenigstens
zwei Sprachen erforderlich. Während die eine Sprache
meist in den Film eingeschaltet ist, erfolgt die Vorführung
der anderen Sprache unter Umführung des Strahlen¬
bündels ajf ein Nachbarobjektiv. Diese Umstellung er¬
folgt mittels eines Spiegelpaares, von dem ein Spiegel in
den Weg des Strahlenbündels gestellt werden kann. Dazu
ist dann noch eine Umstellung der Lichtquelle erforder¬
lich, was umständlich und
mit Zeitverlust verbunden
ist, so daß störende Pausen
in der Vorführung ent¬
stehen. Dasselbe gilt für
die Zwischenschaltung von
Diapositiven während der
Filmvorführung.
Das D. R. P. 400 812
der Fa. Schlesische Kino-
zentrale Lehmann SrKnetsch,
Breslau, behandelt nun die
Vereinfachung der Hand¬
habung der für die Um¬
stellung des Strahlenbündels
in eine parallele Richtung
bestimmten Einrichtung da¬
durch, daß der Hohlspiegel
der Lichtquelle unabhängig
von der üblichen Ver¬
stellbarkeit des Flammen¬
bogens zu ihm oder umgekehrt zwecks Anpassung an
die Brennweite des Nachbarobjektivs einstellbar st.
/.weckmäßig werden die Endpunkte dieser besonderen
Verstellung festgelegt, damit die Einstellung des Hohl¬
spiegels für die zweisprachige Vorführung dem Gefühl
des Vorführenden entzogen wird und von vornherein be¬
stimmt ist. Die Umstellung aut das andere Objektiv und
gle.chzeitig des Hohlspiegels der Lichtquelle lassen sich
mittels eines Handgriffs durchführen, wenn der für die
Umstellung verwendete bewegliche Planspiegel und der
Hohlspiegel gekuppelt werden.
Die Vorrichtung nach der Erfindung ist auf der Zeich¬
nung in einem Ausführungsbeispiel in Oberansicht mit
teilweisem Schnitt dargestellt.
Der Lichtschalter für die Ablenkung des zur Filmvor¬
führung dienenden Strahlenbündels besteht aus einem
geschlossenen Kasten (a) mit Durchführungsöffnungen (b
und c) für das von der Lichtquelle kommende Strahlen-
bündei zum nichtdargestellten Kinoapparat. Im Kast?n
(a) ist auf festen Schienen (d) ein Schlitten (e) quer zur
Achse des Strahlenbündels mittels eines Griffs ff) ver¬
schiebbar. Der Schlitten (e) trägt einen im Winkel ein¬
gestellten Planspiegel (g), wooei die Neigung des Winkels
gegenüber dem Schlitten einstellbar ist. Dazu kann eine
Achse (g'| an einer Scheibe (h) befestigt sein, die Bogen¬
schütze fh') aufweist, durch welche in den Schlitten (c|
greifende Klemmschrauben (e*) fassen. Nach deren Lösung
läßt sich dem Planspiegel (g)
jede erforderliche Neigung
geben. In der in aus-
gezogenen Linien darge-
stelltcn Lage befindet sich
der Spiegel (g) außerhalb
des St.-ahlenbündcls mit
der Achse x bis x. Wird
der Spiegel (g) bis zu einem
Anschlag ... in die ge¬
strichelt gezeichnete Lage . .
vorgez3gen dann lenkt er
das Stnh'cnbündcl senk¬
recht zur Achse x bis x
in die Achse y bis v ab.
Ein im Gehäuse (a) an-
geordnetcr zweiter Plan¬
spiegel (i) wirft die Strahlcn-
bündcl dann in die Richtung
z bis z annähernd parallel zur
Achse x bis x. Der Kasten (a
besitzt an der Ausfallseite des Strahienbündel eine ent¬
sprechende Öffnung, sowie eine Führungsbahn nebst
Schlitten zum Einlegen von Diapositiven. Vor der Aus¬
fallöffnung befindet sich das Nachbarobjekt des Kino¬
apparates. Der Planspiegel (i) ist ebenfalls in seiner
Neigung zur Achse x bis x einstellbar. Zu diesem Zweck
ist er z. B. bei (i 1 ) angelenkt und an der anderen Seite
mittels einer Stellschraube (k) gehalten. Eine zwischen
der Wand des Gehäuses (a) und dem Spiegel (i) ge¬
schaltete Feder (k 1 ) hält den Spiegel (i in fester Stellung.
Infolge der abweichenden Brennweite des Nachbar¬
objektivs zum Vorführen von Diapositiven oder von
anderssprachigen Texten ist auch eine Verstellung der
Lichtquelle oder des Strahlenbündels erforderlich, beson¬
ders, wenn zum Vorführen Spiegellampen verwendet
werden. Eine solche ist auch bei dem gezeichneten Bei¬
spiel gewählt. Derartige Spiegellampen bestehen meist
aus einem Hohlspiegel (I), durch welchen die eine Kohle
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Seite 38
Rinemntogropf)
Nummer 1035
(m| zur Erzeugung des Flummenbogens geführt ist. Beide
Kohlen (m und m') sind mittels einer rechts- und links¬
händigen Schraube |n) zucinand-'r verstellbar, und außer¬
dem kann auch ihr Treffpunkt und damit der Flammen¬
bogen durch gleichzeitige Bewegung beider Kohlen (m, m'|
mittels einer zweiten Spindel (< ) verstellt werden. Statt
dieser letzteren Verstellung kommt auch eine Verstellung
des Hohlspiegels gegenüber dem Flammenbogen vor. Da¬
mit nun die Stellung des Hohlspiegels der Brennweite des
Nachbarohjektivs der Achse z bis z angepaßt werden
kann, ist außer der Verstellung c es Flammenbogens auch
der Hohlspiegel verstellbar. Zi diesem Zweck könnte
mit seinem Träger (l'| eine Stenge (p) gekuppelt sein,
die sich in dem auf der Grundplatte (q) festen Träger (r)
führt. Die Stange (p) führt in bestimmten Abständen
Nuten (s). Im Träger (r) ist eine Klinke . . oder wie
dargestellt . . eine Kugel fs') federnd geführt, die in eine
der Nuten (s) cinschnappt, deren Abstand so geführt ist,
wie es die Verstellung des Hohlspiegels für das Nachbar-
objektiv erfordert, so daß der Operateur für die Um¬
stellung des Strahlcnbündcls auf das N'achbarobjektiv
durch Vorzichcn des Spiegel fg) nur notwendig hat, zu¬
gleich auch mittels der Stange (p) den Sp.egel (I) zurück¬
zuziehen und damit die Brennweite zu verlängern.
Zweckmäßiger ist jedoch, auch diese beiden Handgriffe
in einen einzigen zu vereinigen. Dazu wird unter Fort¬
fall des eben erläuterten Kippgesperrcs der Träger (I 1 )
des Spiegels (I) mit dem Spiegel (g) zwangläufig gekup¬
pelt. Am Gehäuse (a) ist bei (a'J ein Schwingarm (t)
mit einer Kurvenbahn (t'| angelcnkt, in welche ein Zapfen
|e 3 ) des Schlittens (e) eingreift. Vom Arm (t) führt eine
Koppel (v) zu einem hei (r 1 ) gelagerten Doppclhcbel (w),
der mit seinem andeien Arm am Träger (I 1 ) des Spie¬
gels (I) bei (w 1 ) angclenkt ist. Die Kuppel (v) ist in
ihrer Länge einstellbar außerdem sind auch ihre Gelenk¬
zapfen z. B. in Schlitzen (w'| des Doppclhebels (w) und
(t 1 ) des Arms (l) cir stellbar, damit der Ausschlag des
Hohlspiegels (I) beliebig veränderbar ist. Durch Vor¬
ziehen des Spiegels (g) mittels des Griffs ff) wird dann
nicht nur das Strahlenbündel der Spiegellampe aus der
Achse x bis x in die Achse z bis z abgelenkt, sondern
zugleich auch der Hohlspiegel (I) gegenüber seiner Licht¬
quelle auf die andere Brennweite des Nachbarohjektivs
verstellt Zwecks Zusammenfassung der durch die beiden
Schrägspicgel abgelenkten Strahlcnbündel ist zweckmäßig
am Ausfalloch eine Sammellinse eingefügt, die der Brenn¬
weite des Objektivs angepaßt ist.
Lampenanordnung an Kinoprojekioren
Hei Projektionsapparaten usw. sicht man bekanntlich eine Tätigkeit zu setzen. Der Lampentragteil ist dazu derart getürmt.
Hilfslampe wir, die n ich Ausscha Hing der Projektionsquelle daß er bei seiner Lageveränderung sowohl den Stremkreis -ur
automatisch in Tätigkc.t tritt, um das Arbeiten ir. und am Ap- Projektionsleuchtquellc durch Abgleiten von den entsprechen
parat noch zu ermöglichen. Die hrfindurg des Herrn Karl den Stromkreiskontakten ausschaltet, als auch den zweiten
l-.tlinger in Böblingen (Würtlog.), D. R. ?. 4J0609 hat nun den Stromkreis der Arbeitsslromlampe . . . durch Verbindung mit
Zweck, die ..clbsttätigc Ei-iscnaltun > einer solchen Arbeils- anderen Kontakten . . . schließt, wobei die letzteren als
lampe durch den 'I ragteil d.-r Proiektionsleuchtquelle selbst Widerlager zur Verhütung einer weiteren Verschiebung oder
vorzunehmen, sobald diese als dem Bereich der Projektions- Verschwenkung des Projektionslampenträgers von der Film¬
bahn bewegt wird, und dabei die Proiektionslampc außer tührungsbahn oder dem Kinogehäusc dienen.
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schend an uns gelangten. Die Theaterbe¬
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Filmkunst. ln diesem Sinne wünschen wir
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nachtsfest und ein erfolgreiches Jahr 1927.
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gez. Millakowsky
Kfncmatogtapty
Nummer 1036
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DIE NEU#
DER KÖNIG DER SENSATIONEN IN:
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WIR WÜNSCHEN UNSEREN KUNPEJN
Nui
1036
Kinctnntograp’)
Seite 5
DER KÖNIG DER SENSATIONEN IN:
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ITEMRAUBENDE SPANNUNG DAS GROSSE GESCHÄFT
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*R FILM DER BERGE, DER NATURSCHÖNHEITEN U. DER SPANNENDEN HANDLUNG
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Nummer 1036
LILLIAN GISH
in
Die
Hochzeit von Florenz
In den Hauptrollen:
Lillian Gish / Dorolhy Gish / Ronald Colman
Regie: Henry King
Der große Erfolg im l). I. Mozarfsaa
PRESSESTIMMEN:
Lichtbüdbühne, 18. 12.26 (301).
Lillian strahlt den ganzen Charme, den seilen
Reiz ihrer Persönlichkeit über diesen Film aus.
. . . der Ueberfall der Seeräuber hat Tempo
und Verve, ebenso manche Massenszenen beim
Florentiner Karneval.
Berliner Tageblatt. 19. 12. 26 (596).
es ist . . beglückend, in mancher Gro߬
aufnahme dies durchsichtige seelenhaftc Gesicht.
(Lillian Gish) wiederzusehen. . . .
Berliner Börsenzeitung, 19. 12. 26 (591).
Beinahe durchgehend ist die Photographie
kontrastreich und gewinnend . . . die Bauten
und Szenerien entzückend.'
Berl.ier Lokalanzeiger, 19. 12. 26 1598).
. . . es gibt herrliche Bilder zu sehen ■
Berliner Börsen-Courier, 19. 12. 26 (591).
. treffliche Aufnahmen von Volksfesten
. ausgezeichnet eine Episode auf hoher
Sec. Piraten überfallen ein Kauffahrteischiff.
Die Galeerensklaven rudern in kurzen, knappen
Stößen; Die Bewegung steigert sich zum auf-
pcitschendcn Stakkato fallender und steigender
Ruderhölzer, — da trifft ein Kanonenschuß das
Fahrzeug und treibt die Leute ins Wasser. —
Tägliche Rundschau, 19. 12. 26 1591).
. . . die Photographie ist teilweise glänzend,
die Szenerie mit kunslhistorischcr Akribie
gestellt.
Der Montag. 20. 12. 26 (49).
Die Regie Henry Kings hat die romantischen
Situationen des Films, ebenso die bewegten
Massenszenen sehr wirksam und stimmungsvoll
herausgearbeitet.
Universum Film Verleih G. m. b. H. <$>
IPIe man
Regie: fUefonfcer Korön
Nummer 1036
H
prenz
Colman
jozarfsaal
12 26 1598).
iildcr zu sehen . . .
I 12. 26 (5911.
von Volksfesten
[ pisode auf hoher
n Kauffahrteischiff.
L in kurzen, knappen
i i;ert sich zum auf-
dcr und steigender
Kanonenschuß das
utc ins Wasser. —
26 1591).
teilweise glänzend,
'torischer Akribie
20. Jahrgang. Nr. 1036 M Berlin, 26. Dezember 1926
Von A r o s
enn es einen Friedensfilmpreis gäbe, würde man
nach reiflicher Überlegung wahrscheinlich zu dem
Resultat kommen, daß das verflossene Jahr kaum dazu
angetan war, irgend jemand ein derartiges nobile offi¬
cium zuzuerkennen. Wo man auch hinblickt, überall
Differenzen, Auseinandersetzungen und Uneinigkeit.
Nur ein einziges Mal war eine Einheitsfront zu kon¬
statieren, nämlich in der Frage der Lustbarkeitssteuer,
und auch da nur bedingt, wenn man an die Frage der
Besteuerung der Aktualitäten denkt.
Versucht man so gegen Jahresende einmal eine
Bilanz zu ziehen und untersucht man dann, was eigent¬
lich an diesem Durcheinander schuld war, so komnt man
meist auf persönliche und nur selten auf sachlich: Mo¬
tive.
Es ist nicht zu verkennen, daß die Auseinandersetzun¬
gen im Zentralverband der Filmverleihen die in den
letzten Monat des Jah¬
res fallen, unstreitig
sachlich begründet sind.
Die Stimmenverhältnisse
sind unter den heutigen
Verhältnissen ungleich
verteilt, die Gefahr einer
Majorisierung ist bei dem
besonderen Verhalten
der Parufamet doppelt
gefährlich.
Aber es scheint, als ob
die Art, wie die Neu¬
regelung durchgeführt
ist, stark von persön¬
lichen Motiven, von nicht
gerade weitherzigen ge¬
schäftlichen Prinzipien
beeinflußt ist.
Dasselbe Motiv hat
dazu geführt, einen neuen
Zankapfel unter die Ver¬
leiher zu werfen. Man
war bisher in objektiven
Kreisen der Ansicht, daß
die Person Wilhelm
Grafs über den Parteien
stehe, und es ist eigent¬
lich merkwürdig, daß ge¬
rade jetzt aus der Bei¬
trittsfrage eine Personal¬
angelegenheit gemacht
wird.
Wenn man die Not¬
wendigkeit einer Ände¬
rung im Vorstand des
Zentralverbandes mit der
amerikanischen Gefahr begründet, s i ist das unseres Er¬
achtens nicht ganz richtig.
Letzten Endes hat derjenige, der einen Film auslän¬
dischen Ursprungs verleiht, genau dieselben Interessen
an der reibungslosen Abwicklung der Geschäfte wie der¬
jenige, der sich mit dem Verkauf von Inlandsware be¬
schäftigt. Außerdem liegt im speziellen Falle Graf die
Angelegenheit absolut nicht so, daß von einer Amcri-
kamsierung gesprochen werden -sonnte. Das Schwer¬
gewicht bei der neuen Matador-Filmgesellschaft liegt hei
der europäischen Ware, bei dem deutschen und fran¬
zösischen Film, schon aus dem sehr einfachen Grunde,
weil ja zehn Universalfilme nach freier Wahl son der
Ufa abgenommen werden müssen.
Es scheint außerdem verkehrt, die Frage nach der
Herkunft eines Films so stark in den Vordergrund zu
rücken. Uns scheint, als oh allein der Wert eines Bild¬
streifens ausschlaggebend
für die deutschen The¬
aterbesitzer sein sollte.
„Ben Hur" würde sei¬
nen Weg auch gemacht
haben, wenn ihn in der
gleichen Qualität und im
gleichen Ausmaß ein
Franzose oder ein Bolo-
k rde gemacht hätte. Der
„Kurier des Zaren" ist in
vielen Städten ein großer
Erfolg gewesen, ohne
daß man sich erst erkun¬
digt hätte, ob nun die
Kosten für die Herstel¬
lung in Francs, in Dollar
oder in Mark aufge¬
bracht worden sind.
Gewiß, die amerikani¬
sche Ware ist in argen
Mißkredit gekommen.
Man hat alles mögliche
aus U- S. A. herüberge¬
bracht, wahllos in die
Spielpläne aufgenommen
und jene Pfeifkonzerte
herbeigeführt, die deut¬
lich gezeigt haben, daß
das deutsche Publikum
nicht alles hinnimmt, was
groß inseriert und mit
vielem Tamtam angc
zeigt wurde.
Aber schließlich haben
diejenigen, die diese
Filme zu uns gebracht
Seite 14
Nummer 1036
haben, mehr Geld gezahlt, und letzten Endes muß der¬
jenige, der den amerikanischen Film zu uns bringt, der
ihn vertreibt oder der ihn spielt, selbst wissen, was er tut.
Man operiert in der letzten Zeit in der Öffentlichkeit
mit Zahlen, die ein erhebliches Anwachsen der deutschen
Filmproduktion zeigen. Es ist merkwürdig, daß man
immer noch hört, daß amerikanische Filme in einzelnen
Fällen bessere Preise erzielen und bessere Geschäfte
machen.
Es ist selbstverständlich, eben weil es sich um Einzcl-
fälle handelt, kein Argument für die Rich¬
tigkeit der einen oder der ander:- Ansicht,
aber es beweist doch, daß man auch mit
amerikanischen Bildern Geschäfte machen
kann, und es beweist weiter, daß es letzten
Endes an jedem Beteiligten selbst liegt, ob
Deutschland oder Amerika bei uns Ober¬
wasser behält.
Als vor Jahresfrist die Verhältnisse trost¬
los aussahen, begrüßte man auch da, wo
man jetzt gern Amerika vernichten möchte,
den Einzug der Ausländer bei uns mit
Jubelhymnen.
Vielleicht hat man an diese Kombinationen
Erwartungen geknüpft, die sich beim Ein¬
zelnen nicht erfüllten. Es ist aber kein Be¬
weis dafür, daß man nunmehr die Einfuhr
möglichst knapp halten soll. Wer nicht
nur das letzte Jahr, sondern auch
die Zeit von vorher kritisch an¬
sieht, muß zu dem Resultat
kommen, daß der deutsche
Film eigentlich in der gan¬
zen Zeit, wo die fremden
Bilder künstlich von uns
ferngehalten wurden, nicht
viel gewonnen hat.
Die Bilanz der Ufa
spricht in dieser Beziehung
Bände. Und wenn wir
Jahresabschlüsse der an¬
dern deutschen Firmen an-
sehen, ergibt sich für den
Klardenkenden ohne weite¬
res, daß die Ergebnisse, so
wie sie sind, nicht zuletzt
mit Hilfe der Ausländer
herbeigeführt worden sind.
Man wird auf die Terra
hinweisen. Aber ein altes
Sprichwort sagt, daß eine
Schwalbe noch keinen
Sommer macht und daß eine einzige Bilanz nicht Rück¬
schlüsse zuläßt für eine ganze Industrie. Es könnte hier
unter Namensnennung bewiesen werden, daß ein großer
Teil von Firmen sich nur mit Hilfe der amerikanischen
Filme, der amerikanischen Verträge und des amerikani¬
schen Geldes über Wasser gehalten hat. Aber es hat
keinen Zweck, auf alle diese Dinge einzugehen, sie sind
bekannt, und sie werden unter vier Augen auch von
denen zugegeben, die jetzt glauben, mit der Forderung
zwei zu eins die deutsche Filmindustrie zu retten.
Rettungsaktionen müssen unseres Erachtens ganz an¬
ders angelegt werden. Das, was uns fehlt, ist ziel¬
bewußte Arbeit, losgelöst von allen persönlichen Dingen.
Wir müssen eine praktische Politik treiben und uns
endlich daran gewöhnen, mehr auf die Dinge an sich als
auf Personen zu sehen.
Wie merkwürdige Blüten die praktische Arbeit der
einzelnen Organisationen zeitigt, wird klar und deutlich
am Beispiel der „Apokalyptischen Reiter" erwiesen. In
einer Zeit, wo die internen Auseinandersetzungen im
Reichsverband deutscher Lichtspieltheaterbesitzer eine
Höhe erreicht hatten, wie lange nicht zuvor, kümmerte
man sich plötzlich um die apokalyptischen Reiter, einen
Hetzfilm, über den sich In- und Ausland einig waren.
War es nötig, erst eine große Vorführung, eine Abstim¬
mung zu veranstalten, anstatt rund heraus zu erklären,
daß eine Firma wie die Metro schon das kleine Opfer
bringen könne, auf die Einnahme aus einem bereits ab¬
gespielten Film zu verzichten. Wir geben ohne weite¬
res zu. daß die ganze Aktion mit dem
besten Willen gemacht worden ist. Aber
wenn man jetzt die internen Folgen be¬
trachtet, wird man uns recht geben, wenn
wir schon vor der fraglichen Veranstaltung
gewarnt haben, sich mit derartigen Dingen
zu befassen.
Viel wichtiger.wie die Frage der Kon¬
tingentierung ist die vernünftige Auswahl
des Programms durch den Theaterbes:tzer
Wo jemand glaubt, daß der Amerikaner
beim Publikum kein Verständnis findet,
muß er die Konsequenzen daraus ziehen
und nicht abschließen Das ist der sicherste
Schutz, und dazu bedarf man nicht einer
behördlichen Fürsorge.
Die Behörden kümmern sich viel zu viel
um das Kino. Es wird gleich in den
ersten Tagen des neuen Jahres
genug zu kämpfen, geben: um den
deutschen Film, um die
deutsche Filmzensur. Und
bei dieser Gelegenheit wird
man wahrscheinlich a:e Ein
heitsfront vermissen, du
notwendig ist, um das eine
oder andere zu verhüten.
Man wird dann di<
Hauptaufgabe im Kampf a r
die Ufa abwälzen. An sic;
natürlich mit vollem Reclii
Denn dieser Konzern ver
fügt über die meisten Film»
über die meisten TheaU
und über die vielen Bi
Ziehungen. • Sein gesamte
Umfang wirkt am meist>
und stellt auch volkswirt¬
schaftlich den größt 1
Komplex an Filmwerten da' .
Was hat es da für e ; n>n
Zweck, auf der andc :n
Seite gegen diese Gruppe und ihre amerikanischen Ver¬
bindungen zu zetern? Man kann schließlich nicht ver¬
langen, daß der Vorstand dieser Gesellschaft mit seinen
Abrechnungen und seinen Kalkulationen zu jedem gcl'i-
um ihm auseinanderzusetzen, warum in der amerikai
sehen Kombination das größere Heil zu finden war.
Wir bekümmern uns viel zu sehr um die einzelnen
Dinge und zu wenig um das Allgemeine. W'ir suchen d |C
Splitter im Auge des Konkurrenten und übersehen dabe:
die Balken, die uns bedrohen.
Es wird in der nächsten Nummer im Rahmen einer
Jahresbilanz noch genauer festzustellen sein, was wir
gewonnen und was wir verloren haben. Es sei heute nui
darauf hingewiesen, daß die wichtigste Forderung der
Friede ist. die Verständigung nach innen. Weil das die
erste Voraussetzung ist für den erfolgreichen Kampf nach
außen, der geführt werden muß im Interesse jedes ein-
zslnin und im Interesse der Allgemeinheit.
Nummer 1036
Rinrmatngrnptj
Seite 15
ls der amerikanische Film nach
jahrelanger Abgeschlossenheit des
deutschen Gebietes von der Weltpro¬
duktion auf der deutschen Leinwand
heimisch wurde, war sein Einfluß auf
den deutschen Film deutlich zu spüren.
Amerika überraschte in seinen Filmen
durch die Einfachheit und Klarheit der
Fabel, und das Happy end war ein
neues Element, namentlich in einer
Zeit, die gewohnt war. Schauspiele mit
tragischem Schluß ausgehen zu lassen.
Die Photographie war selbst in kleinen
Filmen vorbildlich, und vor allem riß
das Tempo, die (abelhafte Steigerung
in den Schlußakten zur Bewunderung
hin. Diese Elemente konnten gar nicht
anders als anreizend wirken. Die Zu¬
schauer nahmen die neue Kost willig
hin. und die deutsche Produktion be¬
nutzte die ihr gebotenen Anregungen.
Es gab sogar Regisseure, die von dieser
Erlaubnis der Anregung einen etwas
weitgehenden Gebrauch machten und
ganze Szenen kopierten. Die Frage
des Plagiats steht im Film einstweilen
n ich offen, sic soll aber heute beiseite
gelassen werden. Daß sich die Zu¬
schauer dem amerikanischen Film
nach einigen Jahren wieder verschlos
sen. ist eine andere Angelegenheit,
denn bald zeigte sich, wie sehr auch
in ihm die Schablone vorherrschte und
die originelle Erfindung ebenso selten
wie in der Filmindustrie Europas war.
Wir erleben nun seit einem halben
Jahre die umgekehrte Entwicklung.
Amerika hatte ein paar deutsche
Filme, die ..Dubarry". den ..Golem“,
das „Kabinett des Doktor Caligar:''
bereits zu einer Zeit in New York vor¬
geführt. als der amerikanische Film
noch vor unseren Zollmauern wartend
stand. Diese Filme hatten Aufsehen
erregt, aber allein die „Dubarry" war
ein geschäftlicher Erfolg gewesen.
„Golem" und „Kabinett des Doktor
Cali<*ari“ errangen wohl Broadway-
Erfolge. sie versagten jedoch vollkom¬
men in der Provinz, die für den ameri¬
kanischen Verleih von derselben Be¬
deutung ist wie für den deutschen.
Darauf setzte eine Stille im Import
deutscher Filme ein. Zukor und Lasky
leisteten sich das verunglückte Ex
periment der „Efa", die ein sehr ko¬
misches Kapitel in der Geschichte der
deutschen Filmindustrie darstellt, und
die deshalb verunglücken mußte, weil
die Kommandos aus New York in Ber¬
lin Verwirrung anstiften mußten.
Danach sah New York den eklekti¬
schen „Danton“ Buchowetzkis, der
merkwürdigerweise gefiel und zum
Engagement dieser schwankenden Ge¬
stalt führte. Nach langer Pause ge¬
lang es dann — die Efa-Filme schlu¬
Von Robert
R a m i n.
gen weder in Deutschland noch in
Amerika ein — Fritz Längs „Müdem
Tod ' in freiem Verkehr die Pforten
des „Capitol" zu erschließen, in dem
damals noch Rothafel herrschte. Der
Film mußte mißfallen, denn er war
den Amerikanern zu deutsch, um ir¬
gendwie wirken zu können.
Inzwischen hatte zwar Lubitsch be¬
reits ein paar Filme in Hollywood ge¬
dreht. aber gerade er versuchte, mit
allen Mitteln Anschluß an die Film¬
wünsche Amerikas zu gewinnen, und
was ihm da mit den „Drei Frauen“
geschah gehört in kein erfreuliches
Kapitel. Viel mehr Erfolg hatte er
schon, als er sich auf sich selbst be¬
sann und die „Ehe im Kreise' schuf.
Dieser Film hat Schule gemacht. Das
dreieckige Thema wurde tausendfach
variiert, i nd die Art der Szcnen.'üh-
rung macit sich noch bei kleineren
Leuten bemerkbar, die in den Holly¬
wood-Ateliers Filme drehen dürfen.
Sensaticneller abi- als die Lobitsch-
Filme. die im Geb.et des Konversa¬
tionsstückes beheimatet und (auch
„Lady Windermeres Fächer“ ist zu
fein, um cn wirklicher Filmschlager zu
werden), v/irkten „Variete“, „Der letzte
Mann" urd ..Walzertraum". Ist es
leider keine leere Frfindung. daß es
Lubitsch ängstlich vermeidet. mit
europäischen Schauspielern (speziell
deutschen) in Hollywood zu drehen,
so gefielen gerade die drei zuletzt ge¬
nannten Filme deshalb, weil sie neue
Gesichter zeigten, weil sie Schauspieler
vor die Amerikaner brachten, wie man
sie bisher in USA nicht kannte. Der
erste Eindruck war in den offiziellen
Filmkreisen der Schreck. Der „letzte
Mann" hatte sich zwar nicht aU Kas¬
senschlager erwiesen, sondern haupt¬
sächlich als eine Angelegenheit, die in
den Fachkreisen Staunen und
Bewunderung erregte, aber bei
„Variete" und ., Walzcrtraum“
fiel die üb'iche Behauptung der
Amerikaner fort, daß ein
deutscher Fi'm von dem
großen amerikanischen
Publikum nicht gc'iebt
werde. — Inzwischen
hat der Erfolg des
,,Faust“-Filmes die
Legende von der geschäftlichen Unter¬
legenheit des deutschen Films abermals
zerstört.
Die erste Antwort auf die deutsche
Gefahr war eine echt amerikanische
Geste: Engagement aller jener Künst¬
ler, denen der Erfolg zu danken war.
Am besten schnitt hierbei Fox ab. der.
wie es scheint, der Klügste unter den
amerikanischen Filmproduzenten ist.
denn es sieht ganz so aus. als werde
er auch in Deutschland mit seiner Pro¬
duktion das Rennen machen. Er en¬
gagierte sich Murnau und tat dies wohl
vor allem aus Prestigegründen. Ein
Bild wie der „Letzte Mann" ist mit
der üblichen Fox-f rnduktion. mit den
durchschnittlichen, aber überall wirk¬
samen, weil irischen Tom-Mix-Filmen
in keine Verbindung zu bringen.
Aber Fox erreichte dadurch, daß
über ihn in der ganzen Welt
geschrieben wurde. Die Reklame,
die aus dem
Engagement
Murnaus für
ihn heraus-
sprang. hat den
Wert von einer
halben Dollir-
million. wofür
er jetzt noch
einen Film er¬
hält, der, wie
er immer aus-
fallen mag.
überall vorge¬
führt, bespro¬
chen und ge¬
sehen wird.
Außerdem er¬
hält die übrige
Fox - Produk-
Walllcc
Seite 16
Nummer 1036
tum einen Antrieb dadurch. Das nennt man wirklich zwei
Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Weniger geschickt operierte ..aeinmlc. Sein Instinkt
verließ ihn. als der Fall Dupont dtut wurde. Was ..Lieb'
mich, und die Welt ist mein" für Qualitäten besitzt, wird
sich erst dann entscheiden lassen wenn ihn die Öffentlich¬
keit gesehen hat. Die Frage de.- gegenseitigen Beeinflus¬
sung wird gerade an diesem Beispiel zu beobachten sein.
Ist Dupont den abwegigen Spuren von Lubitsch gefolgt?
Einstweilen ist ein Einfluß des deutschen Films auf den
amerikanischen noch nicht zu spüren — es fragt sich nun.
ob das überhaupt jemals der Fall sein wird. Europäische
Journalisten, die Spritztouren na:h Hollywood unterneh¬
men. sehen ihn aus alluu Ecken hervorleuchten, aber alle
ihre Behauptungen entspringen nur einer gänzlichen Un¬
kenntnis der Ver¬
hältnisse. Die Be¬
vorzugung euro¬
päischer Sujets —
die dann freilich
in amerikanischer
Bearbeitung jedes
Kolorit verlieren
(auf . Mt-Hcidcl-
berg“. das Lu¬
bitsch und Kräly
jetzt für die Me¬
tro bearbeiten,
sind wir gespannt)
— ist durchaus
dem Reisetempe¬
rament der Ame¬
rikaner angepaßt.
Bevorzugte
Reiseziele der
Amerikaner sind
Paris und Wien
— also auch im
Film —. die zu¬
dem noch jenen
Vorteil bieten, daß
sich in ihnen
lockere und ,ü-
sterne Vorgär ge
abspielen können, mit denen die Zuschauer gereizt und
dann mit jener moralischen Sauce übergossen werden,
daß sich ..so etwas“ Gott sei Dank daheim in Nebraska
nicht abspielen könne.
Der erste dieser Filme aus dem Vorkriegs-Wien war
..Karussell des Lebens". Er. wie auch seine Nachfolger,
hatten keinerlei antideutsche Tendenz. Wien ist als
Filmstadt in Amerika entdeckt worden. Lubitsch ließ
noch seine Flamme mit Rücksicht auf das internationale
Geschäft in Paris spielen. Der große Erfolg dieses ersten
Films aus der österreichischen Monarchie hat dann die
Amerikaner bewogen, ihm viele andere folgen zu lassen,
denn er brachte die Entdeckung der Uniform.
Das malerische Moment des uniformierten Menschen,
der nicht nur in der ewig gleichen Kleidung des Alltags
herumlief, konnte sich eine Industrie, die von der Bild¬
wirkung abhängt, nicht entgehen lassen. Sie übertrieb
hernach. Sie erfand die Phantasieuniform.
Während der deutsche Film im braven Realismus ver¬
harrte und anfing, Geschichten aus dem Leben der Klein¬
bürger zu verfilmen, wurde in Hollywood der Balkan mit
seinem Reichtum an Fürstentümern entdeckt. Das sagen¬
hafte Königtum „Graustark" (es wäre vielleicht inter¬
essant. zu wissen, was sich der Erfinder dieses Namens
darunter vorgestellt hat) mit seinen goldbestickten Uni¬
formen riß die Amerikaner zu wüster Begeisterung hin.
Als diese Filme zu uns kamen (selbst Daudets satirischer
Roman von den exilierten Königen wurde auf Graustark
Manier eingestellt), glaubten ganz besonders gescheite
Kritiker hierin Satire auf europäische Splitterstaaten zu
sehen. Aber die hysterische Begeisterung, mit der die
Rumänenkönigin in diesem Herbst in den „Staaten" ge¬
feiert wurde, macht uns begreiflich, daß die Amerikaner
sehr ernst zu zeichnen suchten. Auch die „Lustige Witwe"
hat die Metro in einem Zaunkönigreich des europäischen
Ostens angcsiedelt. und wir werden ja in Kürze sehen, wie
die Angelegenheit ausgefallen ist.
Amerika brachte sodann Filme mit deutschen Uniformen
Sudermanns „Hohes Lied" ist. mit Pola Negri. ja zu
unserem Entsetzen auch in Berlin als Film gezeigt worden
Die Offiziere waren darin nicht eben angenehme Charak
tere. aber die Tendenz war nicht mehr deutschfeindlich
Es war ein Spiel¬
film, wie irgend
ein Film aus dem
amerikanischen
Leben, der eben
mal was anderes
sein sollte.
In Deutschland
wurde die Vor¬
kriegsuniform erst
viel später ent
deckt. Von unse
ren Militärfilmen
hat kein einziger
den Weg über den
Ozean angetrelen
Wenn also jetzt
eine abermalige
Hausse an Kriegs
und Militärfilmet'
aus Hollywood
gemeldet wird, s
ist diese Bewc
gung ohne Zutun
einer europäi
sehen Produktion
entstanden. Übn
gens muß anct
kannt werden, da!
in einem der größten Filmerfolge der letzten Jahre, u
„Schwarzen Engel“, die Stelle des deutschen Militärs sch
diskret dargestellt wird.
Wir können also sagen, daß von einem Einfluß des den
sehen Films auf die amerikanische Produktion noch gu
keine Rede sein kann. Wir glauben sogar, aus allen An
Zeichen schließen zu dürfen, daß von einem spürbar.
Einfluß niemals geredet werden kann.
Dupont hat sich mit seinem ersten Film kaltgestcllt. Lu
bitsch macht Filme in amerikanischem Sinne ohne den
kleinsten Blick nach Deutschland. Stein war bei uns
auch einer von den kleineren Göttern. Wir fürchten, da 1 »
die Leistungen von Pommer, Murnau und Leni als Fremd¬
körper inmitten einer festgeschlossenen, dem Europäertue
zu tiefst unverständlich gegenüberstehenden Welt isolier!
sein werden. Natürlich dürften diese Leistungen an sieh
sehr viel bedeuten. Wer aber die Mentalität Amerikas be¬
trachtet. muß erkennen, daß in ihr ganz andere Dinge von
Wert sind als bei uns.
Damit wird nun nicht das Dogma verfochten, es sei bei
uns alles besser Es ist nur anders, aber doch so anders,
daß wir imstande sind, die guten Einflüsse aus der Ferne
nutzbringend umzuselzen, nicht aber die Amerikaner.
Gewiß werden die Regisseure in New York und Holly¬
wood aus den Werken ihrer deutschen Kollegen lernen,
aber es wird ihnen nicht einfallen, in den deutschen Filmen
Muster zu sehen.
«Nischen" mit Hsrry Licdlke und Xenia Desni in den Hauptrollen
Phot. /Warne-/n -l
Nummer 1036
Rtnematogrnpft
Seile 17
m letzten Montaß übergab die Phoebus ihr neues Gro߬
theater am Anhalter Bahnhof in Berlin der Öffentlich¬
keit. Wenn diese Zeilen in Druck gehen, ist auch das
Haus der Zweitausend in
München, das vom gleichen
Konzern geleitet wird, er¬
öffnet.
Diese beiden vorbildlichen
Bauten schließen sich den
Häusern an, die in der letz¬
ten Zeit in Berlin und in
andern Städten des Reichs
eröffnet wurden Sie doku¬
mentieren rein äußerlich
den Zug nach dem Groß-
kino. der in Deutschland
sich immer stärker ausprägt.
Wir folgen darin, selbst¬
verständlich unter Berück¬
sichtigung der besonderen
Verhältnisse, langsam aber
sicher dem amerikanischen ,
Vorbild. Es prägt sich in
diesen Häusern großen Avis¬
maßes die Entwicklung des
gesamten deutschen Films
Der Phoebus-Palast am
Anhaltcr Bahnhof, den wir
auch im Bilde zeigen, ist in
gewissem Grade typisch für
die neue Banmethode.
Es gibt ein ausgezeichne¬
tes Buch von I)r. Zucker,
das im Wasmuth-Verlag in
Berlin erschienen
ist, in dem die
wichtigsten Typen
der letzten Jahre
im Bild vereinigt
«ind. Wenn man
diese Bildersamm¬
lung mit den Neu¬
bauten der letzten
Zeit vergleicht,
wird man eine
grundsätzliche
Änderung sowohl
n der Anordnung
wie auch im
Grundprinzip er¬
kennen
So zeigt auch
der Phocbus-Pa-
last vor allen Din¬
gen eine bedeu¬
tende Erweiterung
des Ranges. Er
steigt in einer
wohl proportio¬
nierten Linie ziem¬
lich beträchtlich
'n die Höhe, ist aber trotzdem so gegliedert, daß man auf
keinem Platz das Gefühl hat, irgendwie gedrängt zu
sitzen.
Die Zugänge zum Parkett und zu den oberen Räumen
sind vollständig getrennt. Man hat für die oberen Plätze
eigene Foyers und Garderoben, eigene Zugänge und
Umgänge eingerichtet, so daß eigentlich beide Teile des
Iheaters in sich abgeschlossen sind.
Das Oberlicht ist eben-
Form angeordnet,
auf eigentliche Beleuch¬
tungskörper durchweg ver¬
zichtet. Das Licht fällt aus
einer sternartig ausgebau¬
ten Kassette in der Decke
des Hauses und kommt ver¬
deckt, wie man das schon
in andern Theatern sah, aus
Leisten, die rings um den
oberen Teil des Hauses ge¬
legt sind.
D.e Bauausführung lag in
den Händen der Firma
Hcilmanu & Littmann, die
sich die Pläne von den
Architekten Bielenberg und
Moser entwerfen ließ.
Au; versenkbares Orche¬
ster und Orgel hat man
verzichtet. Dagegen ist die
Bühne in großem Stil aus-
gebaut. Sie besitzt alle
modcricn technischenNcuc-
rungen. wie Rundhorizont,
direkte und indirekte Be-
IcucHung, es sind Schein
werter an den verschieden¬
sten Stellen und in den ver¬
schiedensten Stärken ange¬
legt, so daß das
Haus eventuell im
Sommer auch für
Revuen oder Ope¬
retten benutzt
werden kann.
Geräumiap Foy¬
ers, ausgedehnte
Ntbenräume. Gar¬
derobenanlagen
großen Stils feh¬
len in dem Bau¬
werk selbstver¬
ständlich nicht,
das als ein gelun¬
gener Typ moder¬
nen Kinothealer-
baues anzuschcn
ist.
Gerade die aus¬
gedehnten Vor¬
räume werden
den Phoebus-
Palast am Anhal-
_ tcr Bahnhof be¬
liebt machen.
Selbst unsere
besten Kinos litten bisher an unmöglichen Vorräumen,
an Garderoben, die zu klein waren. Die neuesten ameri¬
kanischen Großkinos weisen einen Luxus auf. den wir
uns nicht erlauben können.
Zeigen wir deshalb lieber die besseren Filme.
Seite 18
RinematograpH
Nummer 103
fvl'lla)» (ntlltvfiv) <Wl
on dem Namen des Kapitäns Alfred Schneider ist die
Bezeichnung ..75 Löwen" nicht zu losen. Sie gehört
zu ihm wie ein Bestandteil seiner selbst, so etwa wie Alfred
Schneider auch zur Kinematographie gehört, die er von
ihren Kindertagen bis ietzt begleitet hat. In wie vielen
Filmen seine herrlichen Löwen auch mitgewirkt haben,
stets waren sie eine Sensation, stets wirkte die Szene neu.
Als Höhepunkte seiner Mitwirkung möchten wir den
„Mann ohne Namen", ..Herrin
der Welt“ und ..Quo Vadis"
bezeichnen.
Kapitän Alfred Schneider
stellt uns ietzt einen Beitrag
aus den Kindertagen des Films
zur Verfügung, der von den
großen Zeiten der italienischen
Filmindustrie erzählt. Gerade
darüber ist bisher wenig Ma¬
terial gesammelt werden, und
so wird nachstehende Schil¬
derung doppelt willkommen
„Es war im Jahre 1907. als
der Film begann, sich zu dem
zu entwickeln, was er heute
ist. Damals waren Filmauf¬
nahmen noch in>t besonders
vielen Zwischer.fälien ver¬
knüpft. Hindernisse stellten
sich in den Weg. die durch
den heutigen hohen Stand der
Filmtechnik längst überwun¬
den sind.
Wir waren in Turin bei der
Ambrosio . Filmgesellschaft
damit beschäftigt, den Sen¬
sationsfilm ..Das Löwenschiff"
zj kurbeln. Alle Aufnahmen
waren zunächst gut gelungen. Kspirtn Alli
soweit das den damaligen
Verhältnissen entsprechend möglich war. Die Sensation
sollte folgen.
Ein riesiger Schiffsrumpf von etwa 15 Metern Höhe
über der Wasserfläche — in diesem Falle der Fußboden
des Ateliers — war aufgebaut . . . „Brand an Bord.
Ausbrechen der Löwen. Untergang des Schiffes und all¬
gemeine Verwirrung", so stand es im Manuskript ge¬
schrieben. Der Dramaturg wußte selbst nicht, wie das
ausgeführt werden sollte, leider wußte es auch nicht der
Regisseur.
Aufregung, Flucht der Darsteller und der zahlreichen
Zuschauer folgten nun wirklich. Der Schiffsrumpf wurde
in Brand gesteckt, die Löwen losgelassen. Keiner von uns
hatte geglaubt, daß die Tiere die 15 Meter hohe Bord¬
wand hinabspringen würden. Was unmöglich erschien,
geschah: drei Löwen setzten über die Reling und landeten
glücklich unten im Atelier inmitten der Menschen.
Allgemeine Panik entstand. Die Darsteller. Operateure.
Zuschauer, das technische und Hilfspersonal, alle, alle,
vom Laufjungen bis zum Generaldirektor, flüchteten, und
jeder rettete sich, wohin er konnte. In kaum einer halben
Minute war der Schauplatz von einigen hundert Mensch
geräumt, allerdings nicht spurlos. Die Stätte war über
von Schirmen. Spazierstocken und Damenhandtaschen,
sogar ein Damenschuh und eine Perücke befanden si
unter den aufgegebenen Gütern. Die Löwen beschnüffcli
die Gegenstände und untersuchten den Raum. Ein T
gelangte in die Garderobe und verursachte dort no-
mals Entsetzen. Die anderen beiden Großkatzen \
trieben sich die Zeit dan
daß sie im Rcquisiter.zimii
Gardinen und Portieren h
unterrissen. Ein Löwe sprar:
dann auf ein hohes Regal. a
dem sich Porzellan befa.
Das Regal kippte um, ui '
das Porzellan ging in taust '
Stücke.
Ich selbst bemühte mi>
so schnell wie möglich v-
Deck des Schiffes herum
zukommen, was aber lan
nicht so rasch erfolgte, \
die Darsteller und Zusch.n
Lohen. Meine Frau. dieDoii
teusc Marcclla, unterst ut
mich tatkräftig und half '
sämtliche offenstehenden
ren zu schließen, damit
Löwen nicht ins Freie •
kamen. Mit großer Mühe-
lang cs uns. die drei \usrc
wieder in die Käfige zuri ■
zubringen. Sie hatten siet- in
dem Chaos von Kleidern,
quisitenstücken usw. sehr v
g.fühlt. unbekümmert in ni
Raum hcrumgcspiell und n
und nach alles nach Her/ ns-
iust zertrümmert. Die v -
d Schneider liehe Sensation indessen
erst hinterher.
Niemand dachte, daß von dieser Aufnahme auch nur ■
Meter zu gebrauchen wäre. Der Filmstreifen w r ^ c
schnell entwickelt, und zu unserer größten Freude
merkten wir, daß die unfreiwillige Szene von außer--i- ’>
licher Wirkung war. Der Sprung dreier Löwen vom S
herab, nur wenige Meter vom Apparat entfernt. -
sich als so verblüffend wahr, daß sämtliche Besch uer
fragten: „Wie haben die Leute das gemacht?" Trick"-'
nahmen, wie man sie heute anfertigt, waren damals n eh
nicht bekannt. Die Uraufführung des „Löwenscii 1 -
wurde zu einem aufsehenerregenden Ereignis, und dieser
Film begründete eigentlich so recht den Ruf meiner L-""- n
als Filmdarsteller, als welche sie später noch in weiteien
98 Filmen sich bewährten."
Kapitän Alfred Schneider hat bei seinen Arbeiten mit
den einzelnen Filmfabriken manche scherzhafte Begeg¬
nung gehabt. Nicht nur italienische, sondern auch deut¬
sche Filmhelden haben sich seinen Tieren gegenüber
keineswegs heroisch gezeigt. Auch beim „Mann “hnc
Namen" gab es in den Tempelhofer Ateliers Zwischen¬
fälle, die sich zwischen Filmstars und Bestie abspielten
Nummer 1036
ftfncmntograpl)
Seile 10
s gibt in der Fachpresse Amerikas außerordentlich
viel zahlenmäßige Angaben über die Filmindustrie,
die sich aber häufig widersprechen, so daß eine systemati¬
sche Nachprüfung der Bedürfnisse des Filmmarktes außer¬
ordentlich schwierig ist. Bei den Angaben über die Kino
theater erklärt sich die Verschiedenheit der Statistiken da¬
durch, daß entweder nur ständige Kinotheater oder auch
Filmvorführungen in Varietes oder auch solche in Schulen
urd Kirchen hei den jeweiligen Zusammenstellungen mil¬
berücksichtigt werden. Um ein klares Bild zu geben, sind
in nachstehenden Bearbeitungen nur die ständigen Kino¬
theater cinbezogen.
Nach der in der
vorigen Nummer
dieses Blattes be¬
sprochenen Ta¬
belle des „World
Almanac" gab es
in Amerika für
1925 17 836 Kino¬
theater. von denen
stimmte Zeit des
■lahres und andere
ebenfalls sehr un¬
regelmäßig geöff
net sind, so daß
sie nicht als stän
dige Kinotheater
bezeichnet werden
können. Infolge¬
dessen ist die
'ben angegebene
Anzahl der Kino-
theater zu hoch.
Nach der An¬
gaben des stattli¬
chen Büros der
Havs Organiza
ton gab cs für Mitte 1925 rund 16 000 ständige Kino
licatcr; für Knde 1925. Anfang 1926 werden nach Angaben
ler „Motion Picture News" rund 15 000 Kinotheater für
SA gezählt, und diese Angaben liegen nachstehender
Tabelle zugrunde.
Die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) haben eine
Ausdehnung von 7 839 064 qkm und eine Einwohnerzahl
'‘in 105 710690 (nach der amtlichen Volkszählung von
!920). d. h. pro Quadratkilometer rund 13 Einwohner. An
' urapäischen Verhältnissen gemessen, hat USA einen
Flächeninhalt von ”■ der Ausdehnung Europas (11 000 hat
Europa); wogegen Europa viermal so viel Einwohner hat
wie Amerika. Die Bevölkerungsdichte stehf im Verhältnis
'on 42 : 13; Europa ist demnach mehr als dreimal so dicht
bevölkert wie USA. Nach der Bevölkerungsdichte, die
tiir die Entwicklung der Kinotheater sehr wichtig ist, wäre
^nzunehmen, daß in Europa mehr Kinotheater vorhanden
s md als in USA, was auch dem tatsächlichen Zustand ent¬
spricht; denn in Europa werden rund 20 000 und in USA
rund 15 000 Kinotheater gezählt; jedoch hält sich die An¬
zahl der Sitzplätze die Wagschalc. denn sowohl in Europa
als auch in Amerika gibt es rund 8 Millionen Sitzplätze,
die allerdings im Verhältnis zur Anzahl der Bevölkerung
«in sehr verschiedenes Bild geben. Die 8 Millionen Sitz¬
plätze des europäischen Kontinents haben sich auf viercin-
halbmal so viel Einwohner zu verteilen wie dieselbe An¬
zahl in Amerika.
Sehr aufschlußreich ist auch eine Gegenüberstellung
Deutschlands mit Amerika: Deutschland (470 000 qkm),
das den siebzehnten Teil des Flächeninhalts von Amerika
einnimmt, könnte in einem einzigen Staate von USA, näm
lieh in Kalifornien (409 973 qkm) verschwinden, hat abei
63 000 000 Einwohner, während Kalifornien nur 3 426 861
Einwohner hat. also weniger als Berlin (rund 4 000 000)
Die Bevölkerungsdichte Deutschlands steht zu derjenigen
in Amerika im Verhältnis von 134 : 13.4. d. h. Deutschland
ist zehnmal dichter bevölkert als Amerika Zurzeit kommt
in Deutschland im Durchschnitt ein Lichtspieltheater auf je
125 qkm Gebietsfläche und 17 000 Einwohner, ein Sitzplatz
dagegen bereits
au‘ je 49 Einwoh
ncr: in Amerika
ein Lichtspiel¬
theater auf 533
qkm und 7000
Einwohner. ein
Sitzplatz dagegen
auf je 13 Ein
wohner.
stellt
Gemeinden unt. 1 500 Einwohner haben durchschn
von 1 500— 2 500 Einwohnern
2 500— 5 000
5 000— 10 000
10000— 15000
15000— 25000
25 001»— 50 000
., 50000-100000
über 100000 Einwohner
Die 14 673 Km..-
theater Amerikas
verteilen sich auf
8275 Gemeinden
so daß durch¬
schnittlich 1.7
Kinotheater pro
Gemeinde entfal¬
len. Nach .iinl
liehen Angaben
kann für die
durchschnittliche
Anzahl von Kino
theatern pro Ge
meinde folgende
Tabelle aufge-
verden:
1.005 Kino«
1.079
1.383
Aus diesen Angaben ist ersichtlich, daß die kl "nstc
Gemeinden, und zwar bis 2500 Einwohner, durchschi.otlicn
1 Kinotheater haben; die nächste Gruppe bis 10 000 verfügt
durchschnittlich über l ‘i Kinotheater; die dritte Gruppe bis
25 000 durchschnittlich über 3 Kinolheater: die Gemeinden
von 25 000 bis 100 000 haben durchschnittlich 5 und 9K.n<>-
theater. und die größte Rolle spielen naturgemäß die Ge
meinden über 100 000, auf welche durchschnittlich 44 Kino-
theatcr entfallen. Es ist deutlich bei Betrachtung vor¬
stehender Aufstellung eine rapide Abnahme der durch¬
schnittlichen Anzahl der Kinotheater in den Gemeinden
der Bevölkerungsgruppen unter 25 000 zu beobachten.
Nach amtlichen Angaben haben viele dieser Gemeinden
vor einigen Jahren noch durchschnittlich 4. mindestens
aber 2 konkurrierende Häuser gehabt.
Die Abnahme der kleineren Kinotheater nicht nur in den
Großstädten, sondern auch in der Provinz geschieht auf
Kosten der Neugründungen von größeren Häusern und
sowohl auf dem Kontinent, aber besonders deutlich in
Seite 20
10 ».
Amerika bemerkbar. Wenn auch die Anzahl der Licht¬
spielhäuser geringer wird, so > ermehrt sich entsprechend
den größeren Lichtspieltheatern die Anzahl der Sitzplätze.
Sehr aufschlußreich ist auch e ne Zusammenstellung, aus
der ersichtlich ist. wieviele vor den in USA bestehenden
Gemeinden prozentual auf die einzelnen Bevölkerungs¬
gruppen entfallen, sowie die \ crteilung der Kinotheater
hierauf: es ergibt sich danach felgendes Bild.
Gemeinde- Prozentual
Größenklassen Gemeinden Theater
unter 1 500 . 52,6 29.9
bis 2 500 . 15,9 9.6
5 000 14,9 11.6 51.1 %
10 000 8.4 8.0
15 000 2,8 4.7
25 000 2.2 4.2
50 000 1.5 4.7
100 000 0.8 4.7
über 100 030 0.9 22.6 48.9%
Nach vorstehender Zusammenstellung entfallen auf die
Gruppe 1. d. h. diejenige unter 1500 Einwohner. 52,6 Pro¬
zent der Gesamtanzahl der in USA bestehenden Gemein¬
den. jedoch weniger als 30 Prozent der Gesamtanzahl der
Kinotheater, andererseits gibt es weniger als 1 Prozent der¬
jenigen Gemeinden mit über 100 000 Einwohnern, welch«,
jedoch einen Anteil von mehr als 22 Prozent an der Ge
samtzahl der Kinotheater des Landes haben. Die Gesamt
zahl der Kinotheater scheidet sich gleichmäßig zwischei
den Städten über und unter der Grenze von 5000. Au'
die Bevölkerungsgruppe unter 5000 entfallen 83.4 Prozcn
der Gesamtzahl der Gemeinden und 51.1 Prozent der Ge¬
samtzahl der Kinotheater: auf diejenige über 5000 niu
16.6 Prozent der Gesamtzahl der Gemeinden und 48,9 Pr
zent der Kinotheater. Ganz auffallend ist die Bcvölk«
rungsgruppc über 100 000. welche kaum 1 Prozent der Gc
samtzahl der Gemeinden einnimmt, dafür aber übe
22.6 Prozent, also ca. '/* der Kinotheater des Landes, vti
fügt. Hier auch spielen — wie in allen anderen Film
ländern — die Großstädte für die Filmindustrie eine b«
deutende Rolle.
Die Verteilung der Kinotheater nach der Anzahl ihn
Sitzplätze geht aus Spalte 6 bis 9 der Tabelle hervor, d
nach den wichtigsten Gruppen, und zwar denjenigen unt
und über 1500 Sitzplätzen, behandelt sind: ln den vorß«
nannten zehn Staaten gibt es von den 7293 Kinotheatei
525 mit einer Sitzplatzanzahl über 1500.
iSchluB totst.)
ötern von Bethlehem
aus Ben Hup.
^ÜTvarijt all ? 1
WEITERE
SPITZENFILME
Hoiei Sladl Lemberg
nach dem bekannten i
erschienenen Komm v
Der Schöpfer des dei
fcRICH POMMfcR, hat I
schwedischen ReRisseu
nis in der Well-Film-Produktion.
rue Epoche in der Geschichte des
Weltfilms einleitet!
• Filmweik der deutschen Kunst
16 |eder Deutsche sehen!
UFA- FILM
Kriminal-
Ensemble POL* NEGRI
REGIE: FRITZ LANG
MANUSKRIPT THEA VON HARÖOU
PhnoRraphie;. Carl Freund. Günther Rittau
Architekten: Hunte. Ketielhut, Vollbrecht
Musik: Gottfiied Hupperts
In den Hauptrollen:
RR IGITT E HELM. Alfred Abel. Gustav
Froehlich. Rudolf Klein • RoRRe. Theodor
Loos. Frit* Rasp. Heinrich Geortte
ERICH POMMER
METRO-GO LDWYN-MAYER-FILM
In den Hauptrollen
CHANEY, Ma Rush. M
PARUFAMCT
UFA-PA RA MOUNT-METRO VERLEIHBETRIEBE G • M
ZENTRALVERWALTUNGSGEBÄUDE BERLIN W9
1 N D E R
SAISON 1926/27
SPIELBEREIT SIND
Eine
Dubarry von heule
Riff und Raff
im Weltkriege
Die
lusfige Wifwe
amigrn. in der IV
rndiirnrnrn Ronv
Ludwig Biro
MARIA. CORDA der Liebling de* Film
Publikum», verkörpert eine Dubany de»
20 Ja lihundert» Ihr Charme begeistert,
ihre Grazierntzilrkt ihreS-hönhril bezaubert
n Bildern. Ein
>11 dramatischer
Welstar MAE MURRAY'
dur.h »eine
• Bildtechnfk
FELSOM FILM DER UFA
Regie ALEXANDER KORDA
Photographie: F A Wagner
Bauten F O Werr.dorff
In den Hauptrollen: Alfred Abel. Jean
Bradin. Friedrich Kay»»ler. Jul. von
Szöreghi. Han* Alber». Alfred Gerasdi
Albert Paulig. Hedwig Wangel
METRO-GOLDWYN-MAYERFILM
Wallace Beery, Raymond Hatte
Mary Brian
PARUFAMET
UFA-PAR A MOUNT-METRO VERLEIHBETRIEBE G > M • B > H
ZENTRALVERWALTUNGSGEBÄUDE BERLIN Wo
PARUFAMET-H AUS AM TIERGARTEN. BELLEVUESTR ASSE It
S _
; K-
?k'
Nummer 1036
Rincmatogrnpfj
Seite 23
1— II Wli «!■—i M—W irn—I III . ZOKS
Fabrikat : May-Film-Produktion Regie : Joe May
Verleih: Phoebus-Film A. G. Hauptrollen: Wegener, Albani, Johnson. Richter
Länge: 3407 Meter (10 Aktcl
Uraufführung: Phoebus-Palast
ach langer Zeit wieder ein Joe
May-Film, selbstverständlich gro¬
ßes Ausmaß, wenn er auch in Aus¬
stattung nicht heranreicht an die Ko-
iossalwcrke, die Joe May früher pro¬
duzierte.
Vor allem ein kinowirksamer Stoff,
ein Roman aus der Gegenwart, die Ge¬
schichte der Lydia Boysen, die sich in
Dagfin, den Schneeschuhläufer, ver¬
liebt.
Die Heldin steht kurz vor der Schei¬
dung. Eines Abends taucht der Ehe¬
mann auf, der die schöne Frau mit
einem Türken. Exzellenz Sabi Bei, zu¬
sammenbringen will, weil für ihn dabei
sich noch eine letzte Gelegenheit er¬
gibt, Geld zu verdienen.
Es kommt zu einer erregten Ausein¬
andersetzung draußen vor dem Kurort,
und ein paar Stunden später findet
man Boysen erschossen.
Lydia kommt in Mordverdacht.
Dagfin nimmt die Schuld auf sich, ob¬
wohl er mit der
Geschichte eben¬
sowenig zu tun
hat wie die Hel¬
din. Der Türke
nutzt die Situation
aus und bringt die
beiden Liebenden
auseinander.
Im gleichen Kur¬
ort weilte Tilly
von Gain zur Er¬
holung. Sie ist die
Tochter eines rei¬
chen Mannes und
hat sich in den Ski¬
läufer verliebt. Sie
veranlaßt, trotz¬
dem sie an sich
eine Enttäuschung
erfahren, ihren
Papa, den Helden
zu retten. Er lebt
jetzt auf einem
Gut in Südtirol,
ganz in der Nähe
der Geliebten, al¬
lerdings ohne es
zu wissen.
Eines Abends
meldet sich auf
dem Schloß ein
seltsamer Gast. Paal b,
Ein Herr Assairan, der seine Lebens¬
aufgabe darin sieht, die türkische Ex¬
zellenz zu töten, weil Sabi Bei, als
er noch Soldat war, die ganze Familie
Assairans bei einem Aufstand nieder¬
metzeln ließ.
Es kommt nach allerhand dramati¬
schen Episoden schließlich zu einem
befriedigenden Schluß. Dagfin und
Lydia finden sich, Sabi Bei scheidet
freiwillig aus dem Leben, und Tilly
leistet freiwillig Verzicht.
Es ist natürlich nicht möglich, die
außerordentlich spjnnende Handlung
in Einzelheiten wiederzugeben. Jeden¬
falls steht fest, daß die an sich etwas
komplizierten Geschehnisse logisch
entwickelt werden, und zwar so. daß
sie den Beschauer von der ersten bis
zur letzten Szene in Bann halten. Das
ist besonders deswegen hervorzuheben,
weil Joe May Wert darauf legte, be¬
sonders bei Wcgener alle darstelleri¬
schen Möglichkeiten voll zu entfalten.
Der Film hat dadurch gewisse Längen
deshalb bei aller Anerkennung der Lei¬
stung starke Schnitte empfehlen.
Wegener selbst, der jetzt seit langem
wieder in einer tragenden Rolle er¬
scheint. ist relativ das Beste an dem
Werk. Die Rolle lag ihm ausgezeich¬
net. Sie zeigt seine virtuose Beherr¬
schung aller Register der Schauspiel¬
kunst. Se.n Sabi Bei packt durch die
souveräne Ruhe, die fast im ganzen
Film ausgestrahlt wird und die der
Künstler nur dadurch unterstreicht,
daß er an zwei ooer drei Stellen ele¬
mentare Kraftausbrüche zeigt, die ihm
höchstens in Deutschland noch Jan-
nings nachmacht.
Für die weibliche Hauptrolle ver¬
pflichtete Joe May mit sicherem Blick
Marcella Albani. Es zeigt sich hier
wieder, daß diese Frau für bestimmte
Rollen einzig in ihrer Art ist. Sie hat
an dem starken Erfolg berechtigten
Anteil. Neben ihr steht Paul Richter
als Dagfin. — Es sei fcstgcstcllt
daß nach unserem
Geschmack man¬
che Szenen farb¬
los wirken, es
bleibt aber im gan¬
zen auch hier ein
guter, abgerunde¬
ter Eindruck zu¬
rück.
Eine Enttäu¬
schung bedeutet
Mary Johnson.
Hervorzuheben
sei die Außen-
szencric, die
Schweiz, Tirol, in
ihrer zauberischen
Schönheit, einge¬
fangen in Bild¬
ausschnitte, die die
Kunst des Re¬
gisseurs und das
Geschick der Pho¬
tographen immer
wieder beweisen.
Ein paar Szenen,
mit dem Schüfftan-
verfahren gemach*.
zeigen den Wert
dieser neuen Me¬
thode in der Hand
eines erfahrenen
und routinierten
Regisseurs.
Seite 26
Fabrikat :
Metro-Goldwy n-May er
Fabrikat :
Metro-Goldwyn-Mayer
Verleih :
Parufsmet
Verleih:
Ufa-Leih
Regie :
Buster Keaton
Regie:
Henry King
Hauptrolle :
Bus er Keaton
Hauptrolle:
Lilian Gish
Länge:
1936 Meter (7 Akte)
1987 Meter, 6 Akte
Uraufführung:
Gloria-Palast
Uraufführung:
U. T. Kurfürstendamm
1s Buster Keaton sich im Mannorhaus mit „Bei mir Niagara"
vorstellte, ging ihm der Ruf eines großen Komikers voraus.
Aber nur die Fachwelt wußte um ihn. Man hatte im Pub'ikum
die amerikanische Groteske auf Chaplin, Lloyd, Fatty. Larry
Semon abgestempclt und erlebte nun einen
Komiker, der mit den anderen allen gar nichts
gemeinsam hatte. Er war nicht üoeriegen wie
Chaplin, elastisch wie Lloyd, frect wie Fatty.
sondern er war traurig. Er war nichts als
traurig und treuherzig und stolperte mit ver¬
schleierten Augen in dieses feindliche Leben
hinein. Aber eben deshalb, weil er traurig und
„tumb" war, begegnete ihm das böse Leben auf
eine andere Art. Er konnte in die schwierigsten
Situationen geraten, konnte dem Tode gegen¬
überstehen, und doch geschah ihm nichts. Er
hatte eine Midasgabe: alles, was er anpackte,
wurde lächerlich. Klein und häßlich verkrümelte
sich alles vor ihm. und schließlich blieb nichts
als ein Trümmerfeld, auf dem Buster Keaton
als Sieger stand um im letzten Filmmeter dem
geliebten Mädchen einen Kuß aul den Mund
zu drücken.
Buster Keaton wurde populär bei uns. Aber
trotzdem erreichte er mit keinem anderen Film
eine solche Begeisterung als mit dem ersten. Es
macht das, daß seine Filme alle nach einer
Schablone laufen, daß nur die Situationen, nie¬
mals aber die Handlung eine andeere ist soweit
von einer Handlung überhaupt die Rede sein
kann. Er machte es sich gar zu leicht. Sein
Gesicht wirkt in jedem Film gleich starr, es
verändert sich ganz und gar nicht — und das
können wir aul die Dauer nicht vertragen. Die
Amerikaner sind anderer Meinung, sie wollen
Buster Keaton als Typus; aber das ist eine An¬
gelegenheit, die nicht hierher gehört.
Als Cowboy überrascht er durch eine Reihe
neuer Situationen, gut vorbereiteter und ge¬
schwind Vorüberrollender Scherze. Fr über¬
rascht nicht durch eine neue Handlung, wenn
er auch zum Schluß eine ganz bedeutende Stei¬
gerung des Tempos findet, sondern durch eine
neue Partnerin. Dies ist nicht irgend ein schnell
entdecktes Extragirl vom Sunset Boulevard,
sondern eine Kuh. Eine richtige kleine horn¬
lose Kuh mit sehr sanftem Blick, die vollkom¬
men zu seinem Spiel paßt. Die Kuh fand stellen¬
weise mehr Beifall als er, obgleich auch ihn die
Zuschauer mit Applaus bedachten.
Diesem harmlosen Film ging
Satire voraus, die nicht nach jedermanns Ge¬
schmack sein dürfte. „Riff und Raff im Welt¬
kriege" ist die Verhöhnung der amerikanischen Etappe. Wallacu
Beery und Raymond Hatton gehen sich zur Verspottung der
amerikanischen Kriegsereignisse her. Es ist sehr bezeichnend,
wie schnell die Amerikaner ihre noch vor kurzem große Kriegs¬
begeisterung abgelehnt haben. Dieser Film, der alles Helden¬
tum verulkt, ist nicht allein am Broadway monatelang gelaufen,
sondern bat einen ganzen Schwarm Nachahmungen hervorge¬
rufen, deren populärste „The better Oie" mit Sydney Chaplin
ist. In Deutschland wäre ein ähnliches Thema, die Karikicrung
deutschen Etappenlebens, undenkbar, und es sind auch schon
Stimmen gegen „Riff und Raff" aus den verschiedensten Lagern
lautgeworden. Wir meinen, daß es nicht notwendig ist, ameri¬
kanischer als die Amerikaner zu sein. Wenn es sie vergnügt,
sich im Zerrspiegel zu sehen, so sollen wir ihnen das ruhig
gönnen und uns nicht darüber ärgern.
enaissancetragödien aus Hollywood sind stets ein Spiel i
Kostümen zwischen Dekorationen aus Sperrholz und lir
kal gewesen. Wir selbst, die wir unsere Bildung aus der
Humanismus empfangen haben, der doch das geistige Kind der
Renaissance ist, können die Zeit nur noch lite¬
rarisch verstehen, nicht mehr blutnah empfi :
den. Alle Verlebendigung der Renaissance, w
immer sie neuerdings versucht wurde, bleib;
letzten Endes Maskenspiel. Allein der ewig
Shakespeare hat ihre Musik und ihren Rhyth
mus bewahrt; aber die Welt kennt bisher m< ■
einen Shakespeare.
ln Hollywood lebt kein Shakespeare — der.-,
die Ansprüche der verschiedensten Herren R>
gisseure in dieser Stadt auf den ehrfurch
erweckenden Namen können wir leider nicht
anerkennen — aber es gibt dort tüchtige ur.c
handfeste Regisseure, die ihre Arbeit versteh,
und deshalb zugkräitige Filme liefern. Ein s<
eher Film ist die „Hochzeit von Florenz", eine
geschickte Arbeit, wenn auch mi* viel Spcr
holz im Manuskript, Stuck in der Dekoratio:
und Baumwollbrokat in der Darstellung — ai-
Dingen, die einem einfachen Publikum imn.'
noch imponieren.
Dazu ein Dreigestirn berühmter Darsteller
Lillian, Dorothy Gish und Ronald Colman
Leute also, die Zuschauer ins Kino zu lock, 1
We, nicht viel nach der Handlung fragt, wird
gut daran tun. Wen aber bei allem die Hand¬
lung interessiert, für den stehe hier, daß der
Stoff einem populären Roman des George
Elliot entnommen ist. Sehr rührselig im angei-
sächsischen Magazingeschmack weiß er ' '
der Tochter eines Gelehrten zu erzählen. di*
ihrem Jugendgcliebten untreu wird und sich
einem griechischen Abenteurer vermählt. A
dipser hintergeht sie nicht nur in schmachvoller
Weise, er benutz! auch ihren Einfluß und
Geld, um i’ Florenz der stolzen Medici zu An¬
sehen unc Hoher Stellung zu gelangen. AL er
aber in seiner Ruhmsucht nach der Herzogc-
würde strebt, fällt er dem Zorn des Volkes
anheim, und seine Gattin, die sich längst
seiner Seite fortwünschte, kann nunmehr zu
dem Jugendgeiiebten zurückkehren.
Eine Handlung wie diese könnte sich a"«*
mit geringfügigen Änderungen in New York er¬
eignen. Man bedenke, daß ja mancher nach
der Würde eines Börsenfürsten greift und die
Sache schließlich schief geht, wobei die heuti¬
gen amerikanischen Ladys in ihrer Zuneigung
leider genau so wankelmütig sind wie die Girls aus der Re¬
naissance.
Das ergab eine Reihe außerordentlich prächtiger, sehr kost¬
spieliger Szenen, gab Volksgewimmel, Feste, Bankette. Auf¬
tritte, gab Bauten. Prunk, Kostüme die Menge. Äußerlich also
wäre der Anschluß an die Renaissance schon da.
Lillian Gish ist eine bezaubernde Frau, aber sie ist keine
Italienerin der Renaissance. Sie bleibt stets ein Porträt aus
den Kreisen der Prärafaeliten, ein zartes, dünnsäftiges, ge¬
hetztes, müdes Geschöpf. Ein Renaissanceweib aber denken
wir uns mit strammen Schenkeln, mit Tollheit und dem Mut
zur Sünde — also das Gegenteil der Gish.
Besser traf schon ihre Schwester Dorothv, die zwar auch
zerbrechlich erscheint, aber vollsäftiger durch das Leben
schreitet, jenen Ton, der notwendig war.
Nummer 1036
JUncmatogrflpl}
Seite 27
Fabrikat:
Aafa-Film A. G.
Fabrikat:
F.P.S.-FilmderPhoebus A. G.
Verleih:
Aafa-Film A. G.
Verleih:
Phoebus-Film A. G.
Regie :
Rudolf Walther-Fein
Hauptrollen:
Jugo, Ander, Wüst,
Hauptrollen:
Desni, Pavanelli, Lotto
Verebes, Pavanelli
Länge:
2492 Meter (7 Akte)
Länge:
2450 Meter (6 Akte)
Uraufführung:
Primus-Palast
Uraufführung:
Marmorhaus
lies, was die Schwanklileratur an bewährten Wirkungen
kennt, hat Walter Reisch, der Manuskriptverfasser, zu¬
sammengetragen, damit daraus sein Filmspiel „Schützenliesl"
werde. Ohne die vielen, schon seit Raupach eisern verankerten
Einfälle wäre der Autor, der sich hof¬
fentlich nicht allzuviel eigene Urheber¬
rechte an diesem Film anmaBt, schwer
in Verlegenheit gekommen.
Für die Publikumswirkung war das
Verfahren nach den erprobten Rezep¬
ten nicht von Schaden. Im Gegenteil
Es ist alles da, was das Gemüt und die
immer bereite Lust am Lachen be¬
gehren. Da ist Oberbayern mit seinen
treuherzigen und biederen Gestalten,
wie man sie aus nicht mehr ganz
modernen Schilderungen des Baucrn-
lebens kennt, da ist ein Forstherr, der
aus seiner lustigen Münchener Jugend¬
zeit eine Tochter hat, die er nicht
kennt und die er mit einer anderen
verwechselt, da ist die herzige Liesl,
die nun bei ihrem braven Forst¬
adjunkten in den Verdacht gerät, auf
den reichen Forst herrn zu spekulieren,
dann ein weltfremder täppischer junger
Doktor mit Namen Blasius, den ältesten
Jahrgängen des „Dorfbarbier" und der
„Fliegenden" entstiegen, cs ist Truoel
beim Schützenfest, Gespensterspuk
Eifersucht mit natürlich glücklichem
Ausklang, ein gemütlicher, trinkfroher
Pater, kurz, es ist, trotzdem die Hand¬
lung an sich dünn ist, ein Film daraus
geworden, über dessen drastische Si¬
tuationen sich das breite Publikum un¬
bändig freut. — Der Regisseur Walther
Fein und der künstlerische Oberlciter
Rudolf Dworsky hatten es bei dem
Manuskript nicht leicht. Sie packten
aber herzhaft zu. brachten Jubel und
Trubel in flottem Tempo, so dafl die
Sache recht lustig und munter wurde.
Xenia Desni gab die Liesl in der
lieben und herzigen Art, in der solche
Figuren immer noch gerne gesehen
werden. Es ist allerdings nicht zu ver¬
kennen, daß sie solchen niedlichen
Rollen doch so nach und nach ent¬
wächst. Claire Lotto als das Fräulein
Wilhelmine nicht so recht am Platze.
Sehr gu. der naturhaft männliche Carl
de Vogt als Forstadjunkt, der liebens¬
würdige Pavanelli als jugendlicher Papa mit der flotten Ver¬
gangenheit. Den einigermaßen dämlichen Doktor Blasius spielte
Wolfgang Zilzer, der es zu heiteren Wirkungen brachte. Auf
mancherlei Übertreibungen wird er bei künftigem Filmwirken
verzichten lernen.
Eine famose Studie der Pater des prächtigen Franz Glawatsch.
Dieser Wiener Komiker, im Wiener Thealerlebcn schon seit Ur¬
zeiten eine Nummer, ist einer von der alten Garde, für die der
Film eigentlich eine Erfindung des Teufels ist. Aber Glawatsch
ist mit der Zeit mitgegangen und findet sich im Film aus¬
gezeichnet zurecht.
Direktor Moll hatte die Premiere im Primuspalast sehr ge¬
schickt und stimmungsfördernd aufgezogen.
n diesem Film sind gute Ansätze zu einer Gesellschaftssatire.
Aber die Manuskriptverfasser Adolf Lantz und Jane BeQ
kamen sicher vor lauter Hochbetrieb in ihrer Manuskript* erk-
statt nicht dazu, diese Ansätze weiter zu entwickeln und zu
einem einheitlichen Ganzen auszu¬
bauen. Die Luft ging ihnen verschie¬
dentlich aus.
Da sprang der Regisseur, der ge¬
wandte und geschickte Carl Boese. in
die Bresche, und cs gelang ihm. da. wo
Leerlauf einzutreten drohte, die Ma¬
schinerie im Gange zu halten.
Die ledigen Töchter sind die hoff¬
nungsvollen Früchtchen des Ehepaares
Munk. Die ganze Familie lebt von
chronischem Dalles. Herr Munk ver¬
dient nichts, aber er hat immer ein
glänzendes Geschäft „in Aussicht". Die
größte Hoffnung sind reiche Schwie¬
gersöhne.
Die älteste Tochter wird gerade
noch vor einem Hochstapler bewahrt,
der die Munks auf Grund der auf
Pump gekaufter pompösen Wohnungs¬
einrichtung für vermögende Leute hält.
— Die Verlobung der längeren Tochter
mit dem steinreichen .Möbelhändler
klappt auch nicht. Schließlich bekommt
die ältere Tochter einen Fabrikanten,
dem kein Ziegelstein von seiner Fabrik
gehört, die jüngere zieht das große Los
in Gestalt eines jungen Mannes, der —
man weiß nicht wieso — klotzig viel
Geld hat.
Boese hat den Film mit leichter Hand
inszeniert und mit vielen amüsanten
Nuancen ausgestattet. Vater und Mut¬
ter am Radio, um zu hören, wie mad
ledige Töchter „verwertet", die Mama,
die Pfandmarken nach mißglückter Ver¬
lobung wieder auf die Möbel klebend,
das sind so Sächelchen, die fröhlich be¬
lacht wurden.
Die Eltern Munk, der agile Fritz
Spira. und die köstliche Ida Wüst, die
Töchter Charlotte Ander und Jenny
Jugo, die sich manchmal etwas geziert
gibt. Die Freier: Verebes, Pavanelli
und der komische Szöreghy (der in der
Essensszene nicht hätte so übertreiben
dürfen.) Lustig Vespermann in der
Episode eines ewig schlafsüchtigen
Bummelanten.
Es wurde viel gelacht: die Darsteller mußten sich gar oft
für den starken Beifall bedanken.
Wenn es in Berlin wie in anderen großen Städten auch
Existenzen gibt, wie sie hier im Film geschildert und — wie es
das Recht der Zeitsatire ist — etwas im Hohlspiegel verzerrt
geschildert sind. Existenzen, die nur von Pump und Bluff leben,
so darf man doch draußen in der Provinz danach die An¬
schauung vom „Berliner Leben" nicht verallgemeinern. Hier
wären einige Kontrastfiguren und Situationen die das schwer
arbeitende Berlin gezeigt hätten, nicht übel am Platze gewesen.
Sehr sauber die Arbeiten des Cameramannes E. Lach, der
einige hübsche Ausblicke aus Funkiunnhöbe zeigt, und des
Architekten Werndorff.
Seite 28
Nummer 103f>
war die warn der /Mann¬
schaften, denn wie beim , Po- U a • e »
tcrokin", gegen dessen Ten¬
denz dieser Film wohl anzustchen mag, ist die gesamte Be¬
satzung der Held des Filmes, während die einzelnen Schicksale
sich nicht, wie es in durchschnittlichen Spielfilmen der Fall zu
sein pflegt stärker in den Vordergrund drängten. Es war ein
gescheiter Gedanke des Regisseure, unter die Mannschaft, die
aus Komparsen bestand ein paar echte Emdenleute zu stecken,
den Maschinenmaat Erfurth, und die Matrosen Karl Werner
und Alfred Badnors.
Gerade in den Sc hi acht Szenen die auch technisch ganz vor¬
züglich geraten sind, machte es sich bemerkbar, daß altgediente
Leute das Kommando führten. Der Film fand in der Alhambra
geradezu rauschenden Beifall.
Freilich ist auch bisher kein Militärfilm mit solcher Sorgfalt
aufgenommen worden.
Aber mehr als dies und die kräftige Unterstützung der Be¬
hörden. die für diesen Film erfreulicherweise soviel Entgegen¬
kommen zeigten, wie es die Amerikaner schon immer gewöhnt
sind, tat das gewaltige Thema das seine, um einen Film zu¬
standezubringen, wie ihn die deutsche Filmindustrie bisher
nicht kannte.
j zarte Jungfrau in NachtHc I
und Häubchen erscheint
schwillt das Lachen brausend
an. — Aber gerade diese
Szenen sind Klamauk uud Posse; man hätte sie gerne vermiUt-
Natürlich kommt auch das Gemüt nicht zu kurz; Weihnacht in
Feindesland. — Nach dem Kriege sehen wir Knospe als R'" '■
fahrt-Erklärer. seine Frau wird das nette Mädchen aus dem
französischen Quartier.
Die Kriegskameraden Schänzels waren Riemann und Siegln d
Arno, der. dem Beispiel der Oberregie folgend, sich ebenf.ill*
lobenderweise zurückhielt.
In der Ausführung ist das behefismäßige oft mehr sichtbar
als es bei einem Auftragsfilm der Ufa sein dürfte. Das Bauen
von Außendekorationen in den Staakener Ateliers ist schon
recht, nur darf man das Atelier dabei nicht allzu sehr bemer¬
ken. Der Film wird infolge seiner lustigen Situationen und
der Komik des beliebten Darstellers überall dem Publikum
gefallen.
Jetzt wäre es ganz nett, einmal wieder einen Schünzelnlm
mit einer richtigen Handlung zu sehen.
Bei der Uraufführung wurde eigentlich ununterbrochen gelacht-
Die Bühnenschau .Ein Episödchen aus vorfeldgrauen Tagen
mit Soldatenwitzen ältester und ödester Prägur.g hätte nicht
sein dürfen.
Fabrikat: Münch. Lichtspiclkunst
Verleih: Bayer seheFilmG.m.b.H.
Regie: Louis Ralph
Hauptrollen: Ralph, Greincr, Münz, Minzenti
Länge: 2851 Meter 6 Akte
Uraufführung: Emclka-Palast
Fabrikat: Reinhold Schünzel-FilroG. m. b. H.
Verleih: Ufa-Leih
Regie: Reinhold Schünzel
Hauptrollen: Schünzel, Barnay, Riemann, Arno
Länge: 3014 Meter f7 Akte)
Uraufführung Mozartsaal
csser als iemals ist hier der Versuch geg'ückt. Menschen, die
unter uns weilen und die tro zdem bereits der Geschichte
angchören, ihr eigenes Leben oder wenigstens dessen Höhe¬
punkte selbst spielen zu lassen. Das Schicksal der ..Emden",
die während des Weltkrieges den ganzen Erdball in Atem hielt,
ist hier wieder erweckt und in ihrer Größe der Nachwelt bild¬
lich erhalten worden. Kaum
daß äußere Taten die Helden¬
fahrt unseres Kreuzers dem
Zuschauer näherbringen
müssen. Eine kleine Liebcs-
handlung ist für den Film
cingeflochtcn worden, um das
dramatische Spiel, um wel¬
ches die flimmernde Leinc-
wand nun einmal nicht her¬
umkommt stärker wirksam
zu machen. Sonst aber singt
dieser Film, der nichts weiß
als Kriegsfahrt, die not tut,
das Lied von Vaterlands¬
liebe, Pflichterfüllung und
In Louis Ralphs Hände war
die Aufgabe ge'egt worden,
die Seehelden Heilmut von
Mücke, Kapitänlcutnant Lau¬
terbach, Korvettenkapitän
Witthoeft und Oberleutnant
I a, was soll man da sagen? Man wußte es handelt vom Kru
und hatte von vorneherein keine rechte Freude an der Sache
Man dachte: der Krieg als Hintergrund für Schünzel-Scherz-
Das dachte offenbar Schünzel auch, als er als Regisseur (pard-
„Oberregisseur"), wie der Vorspann besagt und Hauptdarstelk
an diesen Film ging. Das hat
dazu verholten daß Schünzel sic
im Zaume hielt, wie lang--
nicht, wodurch sein Humor
und seine großen darstclic
rischen Gaben zur Wirkun
kamen, wie auch schon lang»
nicht.
Während des Krieges kom
nen in eine Korpora’schai
der Landsturmmann Körner
seines Zeichens Privatdozer
Herr Kronheim von der Kon
fektion und der Gelegenhei'
arbeiter Knospe, der dir
richtige pfiffige Ber’inc
Junge, eine See'e von Gerr.u
und der gute Geist des Klc
blattes ist. Erlebnisse uni
Abenteuer in Feindeslan
vornehmlich im Quartier ur ;
Unterstand. sind es, nie
Schünzel reichlich Ge'eg
heit geben, seinen kcs».
Berliner Jungen in a'l
VI.
Nummer 1036
I X (
II K N
Fabrikat :
Verleih :
Regie :
Hauptroller
Länge :
Uraufführung: Emelka-Palast
FH
IN M
Naxos-Film G. m. b. H.
Naxos-Film G. m. b. H.
Curt Blachnitzky
Xenia Desni, Liedtke
2fc42 Meter (7 Akte)
Fabrikat: Ewe-Film, .München
Verleih: Bayerische FilmG.m.b.H.
Hauptrollen: Helene Halliär. Grete
Re ; nwald, Walter Janson
Länge: 2227 Meter (6 Akte)
Uraufführung: Schauburg
Fabrikat :
Verleih :
Regie :
Hauptrolle :
Länge:
Italienisch
Südfilm A G.
/ ugusto Gcnina
Carmen Boni
1952 Meter (6 Akte)
Uraufführung: Emelka-Palast
I ? ist schon geraume Zeit her, daß
das Buch, welches die unter dem
Pseudonym Hans von Kahlenberg schrei¬
bende Dame veröffentlichte, ob seiner
Pikanterien vom Staatsanwalt verboten
und dadurch zu einer gewissen Sensation
wurde. — Fanny Carlsen, die das
Filmmanuskript schrieb, war sich
denn auch darüber klar, daO mit
dem Roman „Nixchen" nicht viel
anzufangen war.
Und sie zimmerte eine Filmhand¬
lung mit nicht ganz neuen, aber
immerhin filmwirksamen Situationen.
Aus Nixchen ist eine frische,
wilde Hummel geworden, mit der
Lasterhaftigkeit ist es gar nicht arg.
Das Nixchen und ihre lebenslustige
Mutter machen es dem Familien¬
oberhaupt sehr schwer. Ihre Ver¬
schwendungssucht führt zur Pleite,
wenn nicht ein reicher Freier
kommt. Der wäre in der Verwandt¬
schaft bald gefunden, die Sache geht
aber aus dem Leim, da es sich
herausstel't. daß das mit anüesteck-
ten Zöpfen wirkende sittige Mäd¬
chen in dem Sündenbabel Berlin
einen Bubikopf trägt und Herren-
beknnrtscbaften hat F.in Ritter
Toggenburg Heiratet dann das Nix¬
chen. und deren Familie wird
saniert.
Soweit ganz nett. Von dem, was
Hanns von Kah'enherg unter „Nix-
cnen“ ver«t-. n d, ist kaum mehr
etwas geblieben. ..Nixrhen" ist
hier eben ein o u erflärhlieh~s Wesen
obn» irgendwelche rrn'-'hsflen An-
s«-ha«un<*»n n"d di» Frau Mama
spielt eigentlich auch nur mit dem
Daß Nixch-e nachdem es den
Achim von "schloß Rrskit«en. den
Feh«» einer ..Hsebo-in fihe r viele
Millionen- picht Vcictfrn kann, ist
es kein Wond-r. d»B c, in d-m b„,v- n
Fabrikanten Fsswein, der immerhin ein
vermögender H»rr ist, den ..wahren
Marneswert'' erkennt was sich auch
ganz gut rentiert, indem d~r neuge¬
backene Ehemann seiner holden Gattin
die frühere elterliche Villa als Hoch¬
zeitsgeschenk darbietet.
Etwas mehr psychologische Vertiefung
in dar ganzen Charakterzeichnung wäre
nicht von Übel gewesen.
Dann hätte wirklich so etwas wie Ge¬
sellschaftsatire herauskommen können.
Dem Regisseur Blachnitzky ist manche
nette Szene gelungen, manche Wirkung
ging durch NichtmaBhalten verloren. Das
gilt auch von dem Nixchen Xenia Desnis,
die als die sittige iunge Dame übertrieb.
Harry Liedtke, Albers, Peer, Olga Lim¬
burg, Adele Sandrock in den anderen
Hauptrollen. Rinaldi und Höfer bauten
Filmräume in deren Größe manches zer-
flattcrtc. Mit Großstücks Photographie
konnte man zufrieden sein.
ine harmlose, aber ganz amüsante
Angelegenheit.
Es handelt sich um ein K : nd, dessen
heimlicher Besitz von der Familie na¬
türlich der modernen bubibekopften und
smokingtragenden Tochter, die sich
Clrnca Boni in „Komi.sie Bubikopf
„draußen" eine so verdächtige Selbstän¬
digkeit angewöhnt hat, zugeschrieben
wird, während gerade die blond: öpfige
sittige Haustochter, von der „doch nie¬
mand so etwas gedacht hätte", die Mut¬
ter des Kindchens ist.
Die Sache fängt leicht und munter an
um sich dann einigermaßen dramatisch
zu gestalten. Natürlich geht es freund¬
lich aus und die Bubikopfdame reicht
einem benachbarten jungen Gutsbesitzer
die Hand zum „Bund fürs Leben“.
Geza von Bolvary, der Regisseur, hat
aus dem wirksamen Sujet einen Film ge¬
macht, der dem Publikum leicht eingehL
Ellen Halliir, die „moderne" Tochter,
ist wohl noch neu im Film. Man kann
erst nach weiteren Aufgaben sehen, wie
weit die Begabung reicht und worin sie
sich entfalten könnte. Das kinderbehaf¬
tete Töchterchen ist Grete Reinwald.
Der Film ist nett und sauber gemacht,
die drastisch-komischen Situationen ver¬
fehlen ihre Wirkung nicht.
\7 on der Uraufführung, die der Emclka-
palast zum Schlüsse eines Drei-Pre-
mieren-Abends tief in der Nacht an¬
setzte, erwartete man eigentlich nicht
viel
Um so angenehmer war die Enttäu¬
schung, in „Komtesse Bubikopf"
ein reizendes Filmlustspiel, wirklich
eine „heitere Geschich'e" zu sehen.
Der Regisseur Augusto Gcnina hat
in diesem Film italienischer Produk¬
tion den ihm gegebenen Stoff mit
Geschmack und großem Geschick
echt lustspielmäßig gestaltet.
Die Geschichte handelt von einem
etwas spleenigen Großvater, dem
sich seine siebzehnjährige Enkelin
als Enkel vorstellt, damit der alte
Herr zufrieden ist. Die Situationen,
die sich hieraus ergeben, sind nun
von Genina nicht, wie man das bei
ähnlichen Steffen gewöhnt ist, in
derber Possendrastik ausgemünzt,
er hat es verstanden, heitere, amü¬
sante Szeren zu bauen und nie die
Linie des guten Geschmacks zu ver-
Allerdirtf«. hatte er in Carmen
Boni. der Darstellerin der Komtesse
Bubikopf, eine ausgezeichnete Hel¬
ferin. Die Künstlerin ist als junger
Mann, der Whisky trinken und rau¬
chen und als Reiter seinen Mann
stellen muß. so charmant, wie nach¬
her in Dzmenkleidern. mit denen
sich der Herzog-Großpapa auch gani
gerne abfindet.
Carmen Boni besitzt wirklichen,
bezaubernden Charme und echte
Natürlirhkeit. Ein Vergnügen, da
eine Filmdarstellerin zu sehen, die
nicht auf „Star" zurechtgemacht
ist und sich auch nicht scheut, ge¬
legentlich nicht „malerisch schön"
Der Film gefiel dem Publikum sehr.
Wir hoffen, Carmen Boni bald wieder
im Film zu sehen.
Der Film, der gewiß nichts we-tcr sein
will, als ein hübsches Filmlustspiel, zeigt
wieder deutlich, wie sehr es auf das
„Wie" der Ausführung ankommt. Es
kommt gewiß nicht darauf an. einen noch
nie dagewesenen Stoff zu verfilmen und
teuere Kanonen aufzufahren, aus denen
sich das Publikum gar nicht einmal so
viel macht, wie heute noch viele Ver¬
leiher und Theaterbesitzer meinen.
Worauf es ankommt, ist die Durch¬
dringung des Manuskriptes mit von
sicherem Geschmack geleitetem lebendi¬
gen Geist und entschlossener Abkehr von
einem Filmstarwesen, an dem häufig die
Toiletten der Diven kostbarer und wert¬
voller sind als deren darstellerische
Leistungen.
Seite 30
Rmcmotsgrapfj
Nummer 1036
Flünchner lichispielkunsi
===== A.-G. =====
Weihnachten läuft im ganzen Reich
in
60 Kopien
der
Emelka-Großfilm
hergestellt unter Mitwirkung historischer Offiziere
und Mannschaften u. a. Kapt. Lt. a. D. v. Mücke,
Kapt. Lt. a. D. Lauterbach, Korvettenkapt. Witiholt
REGIE: LÖV1S RALPH
Die 90t&gige Wikinge-fahrt der Heldenschar, die heute noch alle
Herzen ohne Unterschied von Rang, Stand und
Anschauungen mit Begeisterung erfüllt
Bäuerische
Film G. m. b. H. im Emelka-Konzern
Nummer 1036
funcmatoarooQ
Seite 31
1:1 bat gesiegt.
In der Kontingentfrage, die Wochen
hindurch im Vordergrund des Interesses
gestanden hat, hat jetzt die klare Ein¬
sicht den Sieg davon getragen. Der
Kontingentsatz 1 : 1 gilt auch im neuen
Jahre weiter. Dadurch, daß der Aus¬
nutzung aller im Jahre 1926 hergestellten
Filme nur bis zum 15. Februar 1927
Raum gegeben wird, ist jener Gefahr der
Verschleppung vorgebeugt, die sich in
der vergangenen Zeit so unangenehm als
Verstopfung des Marktes be¬
merkbar machte.
Die Verfügung des Reichs-
koramissars für Ein- und Aus¬
fuhr (Abwicklungsstelle) hat
folgenden Wortlaut:
„Ich bestimme im Einver¬
ständnis mit dem Reichswirt¬
schaftsministerium für die Re¬
gelung der Einfuhr belichteter
Kinofilme für das Jahr 1927
folgendes: Meine Verfügung
vom 15. Dezember 1925 —
II 11-8588 25 — über die Re¬
gelung der Einfuhr belichteter
Kinofilme behält auch für das
Jahr 1927 ihre Gültigkeit mit
folgender Abänderung. Zif¬
fer 1) erhält folgende Fas¬
sung:
Die Kompensationsberech¬
tigung aller im Jahre 1926
erstmalig zensierter deutscher
Filme erlischt am 15. Februar
1927. Anträge auf Berechti¬
gungsscheine für ausländische
Filme, die durch deutsche im
Jahre 1926 zensierte Filme
kompensiert werden sollen,
müssen also bis spätestens
15. Februar 1927 gestellt sein.
Z ; ffer 4): Für das Jahr 1926
ist das Jahr 1927 zu setzen."
Nach dieser Verfügung ver¬
bleibt es also für das Jahr
1927 bei der diesjährigen Re¬
gelung, d. h.: Kompensation
1 : 1 für Spielfilme, 2: 1 für
Lehr- und Kulturfilme ohne
Spielhand'ung,Kompensations¬
freiheit für Lustspiele bis
500 m, Werbefilme und Aktu¬
alitäten. ^
Für das Lichtspielsyndikat.
Der schlesische Provinzialverband be¬
schäftigte sich in seiner letzten Sitzung
eingehend mit dem Deutschen Lichtspiel¬
syndikat. Herr Stöppler-Berlin refe¬
rierte in der Versammlung noch einmal
ausführlich über Absichten und Ziele und
berief sich vor allem auf die Besprechun¬
gen mit den schlesischen Herren am
23. November und 1. Dezember, die vor
allen Dingen deshalb wichtig sind, weil
die Delegierten sich gewissermaßen an
Ort und Stelle von der Art der Ge¬
schäftsführung des Syndikats überzeugen
konnten.
Man beschloß einstimmig, jede Op-
f iosition gegen das Lichtspielsyndikat zu
assen und den Verleih der Freien Deut¬
schen Theaterbesitzer weiter zu fördern
und zu stützen.
Die Pawlowa filmt.
Anna Pawlowa, die gefeierte Tänze¬
rin, halte bis jetzt dem Film widerstanden,
obgleich lockende Angebote aus aller
Well sie verfolgten und es namentlich
bei ihrem Aufenthalt in Hollywood nicht
an Verlockungen gefehlt hatte, sie für
den Film zu gewinnen. Jetzt ist es der
Ufa gelungen, Anna Pawlowa und einen
Teil ihres Ensembles zur Arbeit im
Atelier zu bewegen Das kleine für
diesen Zweck jedoch besonders geeignete
Atelier war in eine Bühne verwandelt
worden, durch deren Kulissen der Re¬
gisseur Prager seine Apparate blicken
ließ. Die Pawlowa tanzte, nun eben, wie
L H ELM GRAF
die Pawlowa tanzte und zum Schluß so¬
gar in der improvisierten Garderobe auf
dem Tisch. Jedenfalls werden die Auf¬
nahmen eine Sensation bedeuten.
Wilhelm Graf 60 Jahre.
Am 26. Dezember kann Wilhelm Graf
auf 6 zurückgelegte Jahrzehnte blicken.
Ein schönes Stück Weg, von dem mehr
als 20 Jahre der Filmindustrie angebo¬
ren. Graf ist einer der Pioniere unserer
Industrie, und wenn ihn die Filmverleiher
im Herbst dieses Jahres zum Ehrenmit¬
glied ihres Zentralverbandes ernannten,
so ehrten sie sich damit ebenso wie den
Jubilar. Wilhelm Graf hat in Nummer
1000 des „Kinematograph" lebhaft und
anschaulich von seinen Erlebnissen
innerhalb der Filmbranche geplaudert,
und der Leitartikel der heutigen Num¬
mer stellt seine Bedeutung für die Film¬
industrie noch einmal fest. Erst in der
letzten Zeit überraschte dieser nimmer¬
müde Arbeitsgeist die Industrie durch
die Gründung des Matadorfilm-Verleihs,
dem wir ein ebenso herzliches Gedeihen
wünschen wie seinem Schöpfer eine wei¬
tere P.cihe erfolgreicher Lebensjahre.
Bilanzen der Terra und National.
In der letzten Woche fand die ordent¬
liche Generalversammlung der Terra
statt. Es wurde die Bilanz vorgelegt und
die Verteilung einer Dividende von fünf
Prozent beschlossen. Zu den
einzelnen Zahlen ist zu be¬
merken. daß sie außerordent¬
lich vorsichtig acfgestelit sind.
So stehen Filmnegative. Ko¬
pien und Lizenzen aus der
Produktion 1925-26 mit rund
sechshunderttausend Mark zu
Buch, ein Betrag, der durch
Verkäufe in der Zeit vom
Juni bis Tezcmber bereits ab-
gedeest ist. Das Grundstück
in der Kochstraße ist mit
rund sechshunderttausend
Mark bewertet. Es sind dabei
allerd. ngs schon diejenigen
Beträge berücksichtigt, die
eventaell noch durch Hypo¬
thekenaufwertungen eingehen.
Ober die Bewertung des
Lampenparks und der Be¬
leuchtungsanlage ist sehr
schwer etwas zu sagen. Diese
beider Posten stehen zusam¬
men mit hundertsechzigtau-
send Mark zu Buch, während
im Gegensatz dazu Maschinen
und Apparate auf eine Mark
abgeschrieben sind.
D.ese Summe würde an sich
kaum in Frage kommen, aber
sie beträgt immerhin das
Dreifache der verteilten Divi¬
dende und muß gerade auf
Grund von Erfahrungen, die
man mit den Bilanzen ande¬
rer Filmfirmen gemacht hat.
erwähnt werden.
Man muß sich im allgemei¬
nen darauf verlassen, daß sie
effektiv den Realwert dar-
stellen und nicht gewisserma¬
ßen als Schönheitsfaktor ein¬
gestellt wurden. Wenn man
die Bilanz hätte irgendwie
frisieren wollen, wäre das selbstver¬
ständlich bei dem Posten Negative um
den verhältnismäßig kleinen betrag, auf
den es ankommt, möglich gewesen. Die
Firma verfügt über ein Aktienkapital
von einer Million Mark, über einen Re¬
servefonds von rund zweihundertfünfzig¬
tausend Mark. Sie hat Hypotheken¬
schulden von rund fünfhunderfünfzigtau-
send Mark, Darlehnsverpflichtungen von
zweihundertfünlundsechzißtausencl Mark,
außerdem noch Schulden, die zurzeit
nicht fällig sind, von rund zweihundert¬
tausend Mark, die aber restlos durch
Aktiven gedeckt sind so daß der ge¬
samte Abschluß als dunstig zu bezeich¬
nen ist.
Die National verteilt für das ver¬
flossene Geschäftsjahr sechs Prozent
Dividende. Bei der Besprechung der
Bilanz wies Direktor Abshagen darauf
hin, daß vor allem in dem Konto Grund¬
stücke und Beteiligungen erhebliche
stille Reserven vorhanden seien. Die
Unkosten sind in diesem Jahr erheblich
Seite 32
Nummer 103*
höher wie früher, weil der Etat der
Tochtergesellschaft darin enthalten ist
Für das neue Geschäftsjahr is; nach
den bisherigen Buchungen ebenfalls
wieder ein günstiges Jahr zu erwarten.
Es sind bis jetzt sieben neue Filme her¬
ausgebracht, drei sind fertiggeste 1t. und
drei weitere befinden sich in Vorberei¬
tung. Die National hat bekanntlich für
die Zukunft eine Fabrikationscemein-
schaft mit der P. D. C. abgeschlossen,
ein Beweis dafür, daß auch diese Firma
die beste Arbeitsmethode in der Zukunft
im Anschluß an eine amerikanische
Gruppe sieht.
Grüne wieder bei der Ufa.
Vor einigen Tagen ist, wie wir
erfahren, ein Vertrag zwischen
Karl Grüne und der Ufa perfekt
geworden. Die Pläne Grünes, sich
in eigener Firma einem neu ent¬
stehenden Konzern anschließen zu
wollen, scheinen damit hinfällig zu
sein. Grüne wird ein Manuskript
aus eigener Feder verfilmen, des¬
sen Titel vermutlich „Am Rande
der Welt" lauten wird. Die Vor¬
arbeiten sind soweit gediehen, daß
er bereits in den ersten Tagen des
Januar seine Arbeit in den Ate¬
liers zu Babelsberg aufnimmt.
Der Regisseur Wolfgang Hoff-
mann-Harnisch, der an seinem
ersten Film für die Ufa „Die
Frauengasse zu Algier" arbeitet,
hat mit der Ufa einen Vertrag auf
drei Jahre abgeschlossen. Er wird
sich nach Weihnachten für oben¬
genannten Film mit Camilla Horn.
Warwick Ward. Lydia Potechina.
Hans Jacobi und Karl Hotfmann
nach Marseille. Algier und Sizilien
begeben, um dort Außenaufnahmen
Gemeinschaft der Filmschaffenden.
Der Klub der Kameraleute
Deutschlands E. V. veranstaltete
vor einigen Tagen einen sehr stark
besuchtenDiskussionsabend, an dem
die Frage einer Gemeinschaft aller
Filmschaffenden eingehend besprochen
und eine vorbereitende Kommission zu
deren Schäftung gebildet wurde. Der
Kommission gehören an: Autoren: Ro¬
bert Liebmann, Dr. Wenzel Goldbaum,
Dr. Brennert; Regisseure: Karl Grone,
Lupu Pick; Architekten: Franz Seemann.
Robert Neppach; Kinotechniker: Ing.
Thun, Dr. Rehländer: Filmmusiker: Dr.
Erdmann, Meisel; Mitglieder des Klubs
der Kameraleute: Karl Freund, A. Kos-
sowsky, Karl Hasselmann.
*
Freigabe der ,.Blutsbruderschaft'',
Der Paramountfilm der Ufa „Bluts¬
bruderschaft", der von der Filmprufstelle
Berlin und der Oberprüfstelle verboten
war, nach nochmaliger Verhandlung, bei
der die Vertretung in den Händen von
Dr. Friedmann lag, zur Vorführung frei¬
gegeben. Sachverständige waren Le-
gationsrat Graf Bassenheim und Attache
Dr. Klaiber vom Auswärtigen Amt und
der Vorsitzende des „Deutschen Schutz¬
bundes gegen die Fremdenlegion Ritt¬
meister a. D. von Trotha.
*
Die Eröffnung des l'iapalastes in
Wiesbadener Ufapalast, eröffnet. Das
Theater liegt zwischen Wilhelmstraße
und Marktplatz, und die beiden Straßen¬
fronten sind durch ein 28 Meter langes
und 8 Meter breites Vestibül miteinan¬
der verbunden, es enthält neben einem
geschmackvollen Erfrischungsstand die
Garderobe. Das Theater selbst besteht
aus einem großen rot und grau abgetön¬
ten Parkett mit roten Samtfauteuils und
einem ersten Rang mit Logen, und faßt
ungefähr 1000 Personen. Die Bühne ist
ziemlich tief und ist durch zwei Erker
flankiert, die eine Konzertorgel enthal¬
ten. Eine für Süddeutscbland inter¬
essante Neuerung bedeutet die Anlage
des Orchesters. Die 16 Musiker in
REINHOLD SCHUNZEL i
schwarzsilbernen Fräcken sitzen nicht
mehr verdeckt, Orchesterleiter ist Paul
Dessau, ein vielversprechender Wiesba¬
dener Künstler, die Gesamtleitung des
Theaters liegt in den Händen von Dr.
Römmer. Für die Ausführung der Ge¬
samtanlage zeichnen drei Wiesbadener
Architekten, und zwar: Emil Thomae,
Fr. Ulrich und G. Burmester. Das Thea¬
ter zeigte am Eröffnungsabend ein ge¬
sellschaftliches Bild in einem selbst für
Wiesbadener Verhältnisse recht beacht¬
lichen Ausmaß.
lieber
1000
Theater
spielei die
DEULIG-WOCHEI
Bibi es eiisi slirkerea Beweis
fir die Hecbieriitkeit dieser
wellonlasseodei BeriditerslaltQRg?
Abgewiesene Regierungsbcschwerdc.
In Nummer 1034 des „Kinematograph
berichtete unser Wiener Korrespondet
über die von der Bundesregierung bei:
Verwaltungsgerichtshof eingebrachte Be¬
schwerde gegen das vom Landessen.:
Wien erlassene Kinogesetz.
ur/r- unser Korrespondent drahte'.
Mensch unter Menschen.
Die Deulig überrascht die Filmwel! .
Weihnachten mit einer hübschen An¬
gabe ihres Deulig-Journales, da-
dem neuen Großfilm „Mens-
unter Menschen" gewidmet ist. I'
Bild und Schrift wird der Fi!i
analysiert werden Episoden seine-
Herstellung erzählt, wird ein.
Musikaufstellung von Dr. Giusepr.
Becce beigegeben und ein
schauliches Bild von der Bede:
tung dieses Filmes vermittelt, de:
den so erfolgreichen „Kurier d,
Zaren" an Wirksamkeit noch übe-
trifft. Für den TheaterbesiU.
enthält diese Sondernummer weit
volles Propagandamaterial. D
Urteile der Presse aus jenen La:
dern, die den Film bereits sah
sind nicht nur wertvoll, sonde
auch ein Spiegel seiner Bcdeutn
W’lhelm Sensburgs zwanzig¬
jähriges Jubiläum.
Wilhelm Sensburg, einer d.
ersten Filmfachleute Deutschland
feiert mit der Eröffnung seit
neuen Münchener LichtspielUu
ters „Marmorhaus" zugleich d
Jubiläum seiner zwan; igjähr.v
Tätigkeit in der Branche,
genau zwanzig Jahren eröfln:
er 1906 am gleichen Tage ->
erstes Kino Amalien-, Ecke I h
resienstraße. dessen Ausstat
auch damals schon der Archit-
Ludwig Christian Lutz besorg
der jetzt im Marmorhaus das ■ '
nehmste, wärmste und geschmackv. oli
Münchener Haus geschaffen hat. U :■
derum am gleichen Tage eröffnete •
1918 die ebenfalls von Lutz entworfen.
Regina-Lichtspiele. Auf der Aus- -i
lung München 1908 führte er das -
Groß-Lichtspielhaus, in dem die danui-
aufgekommenen „Kilometcriilms" zuer
mit OrchcsterbegUitung ge. eigl wurd«
Inzwischen führte er dann noch stänJ -
oder Ausstellungstheater in Manul'-
Wiesbaden, Leipzig, Wien, Wurzbure
und die Theater in Kempten, deren
haber er heute noch ist.
*
Neuer Filmpalast in München.
Am Donnerstag vormittag fand unmit
telbar vor der Uraufführung des Emden
films in München die Besichtigung d
sogenannten Schloßtheaters, eines neue
Filmtheaters, statt. Das neue SchlolJ-
theater ist zunächst dem Film gewidmet,
ist aber auch so eingerichtet, daß - !l!
der Bühne Theateraufluhrungen erfolgen
können. Das Theater ist nach den mo¬
dernsten Prinzipien, einfach aber durc -
aus künstlerisch, eingerichtet und dari
wohl als eine besonders günstige Losung
des Filmtheaters betrachtet werden.
Das Schloßtheater ist wiederum -
Beweis, daß es im Münchener Lichtspi*-
gewerbe vorwärts geht.
Regie: GEORG JACOBY
- ke tcre;
ÖLyaJOrink* Q.eorg ^wUxan\derojnariett/ftiiUnoro
Stuart Rome*Oack WfaorjMarg'arete ZXitpfero
• 3\zu/Jßionmtct'Ofy uS Otto oUCLVTSr
JPotogrraf/e: -‘T'czs,s o
► PIE INfEL PEP VE RB OTENEN KÜHE 4 \
► DIE FRAU OHN E NAMEN 2TE1LE
► DEP KOLOMIÄLIRANDAL
JACD NACH DER BRAUT
UNSERE FILIALEN:
BERLIN / HAMBURG / LEIPZIG / DÜSSELDORF
FRANKFURT A. M. / MÜNCHEN
FILM VERLEIH
KEUSCHE
73?fde
Reyinald
BERLIN W8
0
IFQQ.M VC1RLEODO
MAQERSTLi
| PRQDUKT)0N:UIM1VERSAL P1CTURES CORPORATION: PRÄS: CARL LÄMMl
Nummer 1036
RlncmotograpJ)
Seite 37
•Ast* öev
b ie Kultur-Film-
A.-G.. Berlin
SW 48, Friedrich -
straße 13 hp. (Te-
lephcfc. Dönhoff
3600), erwarb das
aktuelle Manu¬
skript „Abrüstung"
(eine Geschichte
irgendwann und ir.
gendwo) von Ger-
not Bock-Stieber
und Ada Ruon und
beginnt bereits in
den nächsten Ta¬
gen mit den Auf¬
nahmen. Regie
führt Gernot Bock-
Stieber. Die deut¬
sche Besetzung der
Rollen wird noch
bekanntgegeben.
Den Weltvcrtrieh
hat Herr Richard
Hirschfeld über-
F ’ery-Film G. m.
b. H„ Berlin,
eröffnet ihren eigenen Verleih im Hause
Friedrichstraße 44.
Uaben Sie schon einmal unfreiwil-
* * lig — in einem Schwitzkasten ge¬
steckt? Bei 50 Grad Hitze, im Smo¬
king? Wenn ja. dann werden Sie sich
die Gefühle vorstellen können, die Re¬
ginald Denny — im wahrsten Sinne des
Wortes — durchrieselten, als er in dem
Universalfilm „Der keusche Josef" in
dieser Lage ist. Der Film erscheint im
Matador-Film-Verleih, Berlin, Mauer¬
straße 83-84, und ist ein Kabinettstück
logischen Humors und echter Situations-
\ Is Regisseur
™ Allhnlf.Film
_ _ B __ _neuen Gustav-
1 Althoff-Film „Die Loreley" wurde
Wolfgang Neff und als Architekt W. A.
Herrmann verpflichtet.
Vfax Lands spielt im neuesten Lee-
Parry-Film „Die leichte Isabell ' die
Rolle des M . Parker.
Großfilm „Der König der Mode"
beim Scchstage-Rennen in der Kaiser¬
damm-Arena Als Favoriten schickt sie
Curt Bois, den flinken „Jüngling aus
der Konfektion", und als Partner Adolphe
Engers ins Rennen. Curt Bois wird sich
diesmal nicht im Konfektionsmilieu zei¬
gen, sondern den „rasenden Spurt von
Buhne. Rennen und flinken Beinen" als
tobender Manager durch alle Stätten,
wo was Besonderes los ist, führen. Das
Manuskript schrieb B. E. Lüthge. Für
die Regie wurde Constanttn J. David,
der soeben „Das Mädchen ohne Heimat"
für Domo-Strauß fertiggestellt hat, ge¬
wonnen.
I vdia Potechinas
■* und Jakob
Tiedtkes behagliche
Massigkeit spielt
’ * 1 " * das Elternpaar
Bomberling (Para¬
diesbetten cn gros
und cn detail) in dem neuen Victor-
Jansen-Film der National „Die Bräuti¬
game der Babette Bomberling", den Jane
Beß und B. E. Lüthge nach dem be¬
kannten humoristischen Roman von Alice
Berend bearbeitet haben. Am Kurbei-
apparat wieder Otto Kanturek.
I n letzter Zeit w urden in Süddeutsch-
* land folgence Kinos neu eröffnet
Sackgarten - Kino - Variete, Konstanz.
Lichtspiele Gauch Pfeddersheim. Licht¬
spiele Walldor: bei Frankfurt a. M.,
Eden-Lichstpicle, Frankfurt a. M., Licht¬
spiele in Königstein im Taunus. Saalbau-
Lichtspiele in Wei'.burg a. d. Lahn. Die
Firma ..Kinograph' , Karl Kersten, Frank¬
furt a. M. lieferte die technischen Ein¬
richtungen und stellte in einigen Theatern
die Bauer-Maschine M S, in anderen den
Ernemann-Imperator auL
D ie Sporckschen Jäger" tautet der end¬
gültige Titel des Jagdfilms, den Hol-
gar-Madsen nach dem bekannten Wil-
dererroman „Bataillon Sporck" vor
Richard Skowronnek inszeniert hat. ln
den Hauptrollen: Otto Gebühr. Walter
Rilla, Grete Mosheim. Hedwig Wangel.
Elizza la Porta. Albert Steinrück. Anton
Pointner. Fritz Alberti und Max Maxi¬
milian. Der Film erscheint als erster
Film der Carl Bocsc-Film G. m. b. H. im
Verleih d-*r Natio-
nal-Film A.-G
\ I ary Kid. die durch die Emelka im
ablaufenden Jahre gut herausge¬
bracht worden ist, spielt zurzeit die
weibliche Hauptrolle in dem neuen
Noa-Film der Süd-Film A.-G. „Der
Gauner im Frack". Es ist dies die
Rolle einer jungen Geigerin, die durch
Manolescu, den Gauner, zuerst auf sehr
freche Weise „gemanaget" wird. um
ihn später dafür aus dem Gefängnis zu
befreien und heiraten zu können. Den
Gauner Manolescu
spielt Nils Asther.
Einsendungen aus der Industrie.
H udoit Meinert verpflichtete für seinen
für die Internationale Film-Akt.-Ges.
lfa in Arbeit befindlichen Film „Laster
der Menschheit" als Architekt Robert
Dietrich, als Operateure Ludwig Lippert
und Kurt Wunsch, für die Aufnahmelei-
lung Arthur Bredow. Der Film erscheint
Ende Januar im Programm des Meinert-
Verleihs.
Seile 38
Rmcmatooropf)
Nummer 10K.
man foritht
„Unsere Emden" volksbildend und
jugendfrei!
D er große Marinefilm der Emelka
„Unsere Emden", der unter versön-
licher Mitwirkung bekannter EmJenoffi-
ziere und Mannschaften nach einem
Manuskript des Kapitänleutnant a. D.
Egon von Werner hergestellt wurde, ist
von der Bayerischen Lichtbilds!eile als
überwiegend volksbildend anerkannt
worden. Nach der neuen Reichsrats¬
bestimmung beträgt infolgedessen die
Steuer für „Unsere Emden" nur 7 Proz.,
wozu von Fall zu Fall der übliche Orts¬
zuschlag kommt, der bekanntlich 3 Proz.
nicht übersteigen darf. Gleichzeitig
wurde der Film für Jugendliche Ireige-
geben.
Wie Douglas Fairbanks die Segel
zerschnitt.
In dem neuen Film der United Artists
* „Douglas Fairbanks der Seeräuber",
der Anfang Januar im Berliner Capitol
zur deutschen Uraufführung gelangt, er¬
regt die Szene, in der Doug die Segel
eines Schiffes zerschneidet, berechtigtes
Aufsehen. Viele Tage wzren nötig, um
diese Sensation auszuarbeiten. Der
Kanvas, aus dem die Segel hergestellt
sind, ist dreifach gelegt, da sonst die Ge¬
schwindigkeit des Zerschne.dens zi groß
und Doug abgestürzt wäre. Doug stach
ein haarscharfes Messer durch den
Kanvas, und mit bandagierten Armen
und Beinen, um keine Brandwunden da¬
vonzutragen, sauste er von oben nach
unten und durchschnit! dabei die Segel.
Der Südsee-Film der Ufa.
r\er Lampe-Aussciuß des Zentralinsti-
tuts für Erziehung und Unterricht
hat den Film „Moana, der Sohn der
Südsee" als Lehrfilm erklärt. Es handelt
sich um einen Kultur-Großfilm im Stile
von „Urwelt im Urwald", der von der
Flaherty-Produktion für die Paxamount
hergestellt wurde. Er behandelt das
Leben und Treiben der Eingeborenen
auf den Südsee-Inseln und wird dem¬
nächst seine Uraufführung erleben. Das
Werk erscheint im Ufa-Leih.
Von der Zensur.
D ie Filmprüfsteile Berlin hat den Para¬
mount-Film „Hotel Stadt Lemberg'
nach dem bekannten Roman von Ludwig
Biro und den Universal-Film „Lieb mich
und die Welt ^st mein" ohne Aus¬
schnitte, jedoch nicht für Jugendliche,
freigegeben.
Import aus Paris.
M anfred Noa hat für seinen Film
„Gauner im Frack" für die Roll.:
einer pikanten, graziösen Aristokratin
die französische Darstellerin Suzy Ver-
non engagiert. Suzy Vernon spielte in
Abel Gances großem Napoleonfilm die
Rolle der Madame Recamier.
Guters Ewe-FUm.
T\r. Johannes Guter hat die Aufnahmen
zu seinem Ewe-Großfilm „Die Frau
auf der Rakete" soeben beendet.
Die Wohnungsnot hört auf.
D ie „Villa im Tiergarten", die nach dem
bekannten Bauplänen von Arthur
7 Landsberger von den Baumeistern Joe
Stöckel und Osten errichtet wurde, ist
soeben beendet worden. Mit der Ver¬
mietung ist die Hirschel-Solar-Film-Ge-
sellschaft betraut worden.
Prometheus erwirbt den größten
russischen Film.
I\ie Prometheus hat den größten rus-
* * sischen Film, das neueste Goskino-
Erzeugnis „Iwan der Schreckliche" er¬
worben. Die Uraufführung findet Ende
Januar 1927 statt.
Der erste deutsch-amerikanische
Gemeinschaftsfilm.
A m kommenden Dienstag beginnt
Arthur Robison in den 1 empelhofer
Ateliers der Ufa mit den Aufnahmen für
den ersten deutsch-amerikanischen Ge¬
meinschaftsfilm „Der letzte Walzer" nach
der bekannten gleichnamigen Ope'ette
von Oscar Straus. Das Drehbuch haben
Robert Liebmann und Norbert Falk
unter freier Verwendung von Motiven
aus dem Libretto von Brammer und
Grünwald bearbeitet. Für die Haupt¬
rollen wurden Liane Haid, Suzanne
Vernon (Paris), Ida Wüst und Sophie
Pagav, dann Willy Fritsch, H. A. von
Schlettow und Fritz Rasp verpflichtet.
Die Photographie besorgt Theodor Spar¬
kuhl, die Bauten Walter Reimann.
Rekord-Verkäufe.
|\ie Firma Lothar Stark G. m. b. H.
* " verkaufte zu festen Preisen den Ende
d. J. fertiggestellten Film „Die versun¬
kene rlotte” nach folgenden Ländern:
Deutschland, Österreich, Ungarn, Tsche¬
chien, Jugoslawien, Polen, Rumänien.
Ägypten, Syrien, Palästina, Schweiz,
Japan. England.
Das Mädchen ohne Heimat.
D ie Domo-Strauß hat soeben die Auf¬
nahmen zu ihrem Film „Das Mäd¬
chen ohne Heimat" beendet. Das Dar¬
steller-Ensemble, an deren Spitze Jenny
Hasselquist und Henry Stuart stehen,
ist wieder in Berlin eingetroffen. Con-
stantin I. David ist mit dem Zusammen¬
setzen des Films, der zum Jahreswechsel
seine Uraufführung im Primus- und im
Emelka-Palast erlebt, beschäftigt.
Die Liebe einer Nenne.
I3ei einem Schwerkranken, der erst vor
*-* wenigen Stunden eingeliefert wurde,
hält Schwester Angelicia Nachtwache.
Fünf Tropfen um ein Uhr — jeder wei¬
tere Tropfen wäre gefährlich: so lautet
die eindringliche Anordnung des Arztes.
12 Uhr 54 — die Schwester greift zum
Fläschchen und will gerade die Tropfen
eingießen, als der Kranken, den Kopf dem
Lichte zuwendend, die Augen öffnet und
Schwester Angelicia in ihm den Mann
wiedererkennt, der ihrem Leben zum
Verhängnis geworden war . . . Diese
schicksalhafte Wiederbegegnung zweier
Liebenden bildet den Ausgangspunkt zu
dem neuen Arthur-Bergen-Film der
Emelka „Die Liebe einer Nonne", der
gegenwärtig in Geiselgasteig mit Imo-
gene Robertson, Werner Pittschau, Ca¬
milla von Hollay, Georg John u. a. ge¬
dreht wird.
Freisler dreht für Greenbaum.
■ n den ersten Tagen des Januar begm
* nen die Atelieraufnahmen für d.
Greenbaum-Film der Orbis „Die dr.
Niemandskinder". Die Regie führt Fril
Freisler. Das Manuskript fußt auf der:
bekannten gleichnamigen Roman vn:
Carl Rößler.
„Die geschiedene Frau” in Belgiern
lYie belgische Erstaufführung des Mad
Christians-Films der Aafa „Die ge¬
schiedene Frau" fand vor einigen Tagei
in Antwerpen statt. Publikum und
Presse loben einstimmig diesen deutsche:
Aafa-Film. Sämtliche Vorstellungen
dem 2400 Personen fassenden The.it,
Royale Zoologie waren bisher ausver¬
kauft.
Dr. Ludwig Berger dreht,
rvr. Ludwig Berger hat soeben mit de
Aufnahmen zu seinem Phoebus-Filn-
„Die Meister von Nürnberg" begonnen
Das Manuskript schrieben frei nach
Richard Wagner der Regisseur seil -
und Robert Liebmann. Zu den Mitwir¬
kenden gehören Rudolf Rittner (Han
Sachs), Gustav Froehlich (Walther St-,
zing), Maria Solveg (Evchen), El-
Wagner (Magdalene). Julius Falkenst,
(Beckmesser), Veit Harlan (David). M
Gülstorff und Hans Waßmann. Axel
Graatkjor und Karl Puth photographi,
ren; Rudolf Bamberger baut; Roh, :
Wüllner is: der Aufnahmeleiter.
Ziehm in London.
1 rthur Zichm hat die Londoner Filiul
der Apollo-Trading Corporat
New York, seiner sich immer weiter a
dehnenden Vertriebsorganisation an.,
gliedert. Miß Swift, die langjährige und
erfolgreiche Leiterin der London,
Apollo-Filiale, wird nunmehr die Inter
essen der Firma Arthur Ziehm in Lond
vertreten. Zurzeit weilt sie informau ■
halber in Berlin. Die ehemalige Apoü
Filiale firmiert also nunmehr „Art
Ziehm, International Film Exchange'
Trcumcnn-Larsen verleiht.
„Treumann-Larsen-Film G. m. b l!
jat ihren eigenen Verleih für n
Bezirke Berlin-Os*en und Mitteldcut
land eröffnet. Als erster Film ersch,
der erste Original orientalische Grol
film der Goskino-Produktion „Der Han-m
von Buchara".
Bilder vom Tage.
D ie neue Deuligwoche Nr. 52 zeigt »'s
derum das Bestreben, ein möglich-'-
vielfältiges Bild der Ereignisse in a.UT
Welt zu geben. Man sieht den Reich--
kanzler Marx, der mit dem gesamten
Kabinett demissioniert hat, den neuen
Präsidenten von Brasilien, eine Kund¬
gebung für den „Vater des unabhängige"
China", Sun-Yat-Sen, die Zeremonien hei
der Amtseinführung des neuen Lor
Mayor von London, die Verheerungen
die der Wirbelsturm in Arkansas an¬
richtete, den Afrikaflieger Mitterholze'
den aus Amerika heimgekehrten B°** r
Franz Diener, Fußballkampf Deutsch
land—Schweiz vor 40000 Zuschauern
Winterderby in Mexiko und Taucher
aufnahmen der Deulig-Cameraleute.
Eine interessante Wochenschau.
Nummer 1036
Seite 39
Der neue
Victor Janson-
Filjn mich ilcm bekannten
humoristischen Human von
Alice Berend
Manuskript: Jane Hess und B.E. Lüthje
Regie: Vietor Janson
In den Hauptrollen:
Xenia Desni, Hanni Weisse, Margot Walter
Lydia Poiechina lda Wüst, Walter Rilla
Jakob Tiedtke, Livio Pavanelli, Bruno
Kästner, Ferdinand Hart, Egon v. Jordan
Ferdinand von Alten, Kurt Vesper mann,
Hermann Pidia, Carl Elzer
Phologr.: Otto Kanlurek * Bauten: lack Roimil
Sittarzfilm
im Verleih der
Nationalfilm A.-G.
Berlin
SW 48
Seite 40
1036
Nummer 1036 Rln«natO0tapf> Seite 41
Wir bringen im Januar
Die Frau, die nichl „nein" saßen kann
7 pikante Akte aus einer modernen Ehe
Mit Hans Albers und Gustav Fröhlich
Regie: Fred Sauer / Manuskript: Eddy Bussch
MAXIM-FILM
Den ERNST LUBITSCH Lustspiel -Schlager
SO I S X PAR I S
7 drollige und prickelnde Akte aus der Zeit des Charlestone
Mit Patsy Ruth Miller und Monte Blue
Wenn der junge Wein blüht...
Ein heiteres Spiel von Liebe, Wein und der schönen blauen Adria
Mit Lotte Lorring, HanniWeisse, Siegfried Arno, Ado’pheEngers
Carl Geppert, Robert Garrison, Egon von Jordan, Robert Scholz
Regie: Carl Wilhelm
Manuskript: Max Jungk und Carl Wilhelm
HERSTELLER: GLORIA-FILM
FILMHAUS BRUCKMANN & CO. A.-6
Rmcmatograpf)
1036
Rinematogtapfy
Regie:
II A N S O T
Fabrikat:
ALLIANZ - FILM
Wien
I)as
Geschäft der Saison 1927
ist ii e p groß e
...ii FRITZ KORTNER m .u, nu.,„.u-
Dieses Kunstwerk sehilderl in lehendig-
erttreifenden Bildern die erseliiillernde Truaik
des .. drolien Kinsumen “ und nlTcnhiirt in
historischer Kchthcit die l.ieltcssrhirksulc
dieses «WslHcn deutschen Tonklinsllcrs.
Der Beethoven-Film ist bereits reichszensiert!
Vertrieb für Deutschland:
1SI ROSEN FELD
BERLIN SW 48 * FR1EDR1CHSTR. 5
Welt-Vertrieb: A. HOHENBERG * Berlin SW 4tt * Friedrichstr. 12
Seite 46
fttumatogtapfj
Nummer 1036
Pressestimmen:
Film-Kurier, Berlin, 16. Oktober 26.
. . . Der Beifall überstieg alles bisher Dagewesene . . .
ReicbsliImblatt, Berlin. 20. Oktober 26.
. . Wir haben eine Reihe ausgezeichneter Ex¬
peditionsfilme in der letzten Zeit gehabt. Plüschows
Film ist originell und unbedingt sehenswert . . .
Acht-Uhr Abendblatt, Berlin, 16. Oktober 26.
. . . Der Seemann Plüschow hat daraus einen Film
gemacht, der gar nicht hnch genug zu loben ist . . .
B. Z. am Mittag, Berlin, 16. Oktober 26.
Im Ufa - Theater am Kurfürstendamm kam es
gestern öfter vor, daß sich über atemlos verfolgten
Bildern auf der bewegten Leinwand Stürme des Beifalls
entluden. Das kam: man sah stärkstes Erlebnis, auf¬
peitschende Wirklichkeit. Man sah Gefahr und kraft¬
volles Abenteuer und eine neue, unbekannte Weit . . .
Börsen-Courier, Berlin, 17. Oktober 26.
. . . Der Film, den Plüschow aul seiner Fahrt ge¬
dreht hat. ist eine staunliche Leistung geworden . .
3ugettt> frei!
33o(f$l>tlöenb!
©Ickern ©f* fid(> fcae grofce ©efc^aft!
*
©er ^tlm läuft in ^IntDefen^eit Öe 3 ©erfaffer*
©untrer
im 'XUrinorrtrirb brr
3 o(>n jrjagmbecf
5504 33nrltti©3$M8 < fivteMä)ftv. 236
Nummer 1036
JUncntategcapft
Mttiolcdmtfthc Siuttöfthau
Neue Lampenkonsiruktionen
B ei den Spiegelprojektionslampen mit sogenannter Kühl¬
küvette werden zwei Aufgaben gelöst oder können
wenigstens gelöst werden. Ganz allgemein nämlich die
Aufgabe, die von der Lampe herkommenden Strahlen des
größten Teils ihrer Wärme in der Kühlflüssigkeit zu ent¬
kleiden und daher sowohl den Spiegel als auch das Pro¬
jektionsbild vor unzulässiger Erwärmung zu schützen und
weiter gegebenenfalls die Aufgabe, die optischen Ab¬
weichungen des Hohlspiegels für die gewählte Bildent¬
fernung des Bildes der Lichtquelle zu korrigieren. Ist der
Spiegel parabolisch gekrümmt, so muß, um ein scharfes
Bild der Lampe in unendlicher Entfernung hervorzurufen,
die Kühlküvette die Form eines sammelnden Meniskus
erhalten. Ist dagegen der reflektierende Spiegel sphärisch
gekrümmt, so wird die Kühlküvette zweckmäßig die Form
eines negativen Menismus erhalten, um das gleiche Ziel
zu erreichen.
Die Vorderkrümmung der Küvette ist daher djrch die
Form des Spiegels einerseits, durch die gewählte Ent¬
fernung des Lampenbildes anderseits prinzipiell festgelegt.
Die Dicke der Küvette dagegen, d. h. die Mitteldicke der
Flüssigkeitslinie, kann hierbei beliebig gewählt werden
und wird im allgemeinen so bemessen sein, daß die
Absorption in der Flüssigkeitsschicht dem gewünschten
Zweck mehr oder minder vollkommener Kühlung ent¬
spricht. Da man meist durch Wasser, Alaunlöscng usw.
nur eine sehr unvollkommene Kühlung erhä’t, wird als
Kühlflüssigkeit eine wässerige Lösung von Kupfersulfat
bevorzugt, deren Konzentration man der Küvettendickc
anpassen kann. Mit anderen Worten: man ist imstande,
bei Verwendung derartiger Kühlflüssigkeitcn die Küvet¬
tendicke innerhalb weiter Grenzen zu ändern und doch
den gleichen Kühleffekt zu erhalten, wenn man die Kon¬
zentration der Salzlösung entsprechend wählt.
Eine vom Deutschen Reiche geschützte Erfindung des
Herrn Dipl.-Ing. Clemens Wagner, Berlin, D. R. P. 426 611.
bemüht sich nun, einen bisher nicht erkannten Mangel
solcher Lampen dadurch zu beseitigen, daß die Freiheit,
die dem Konstrukteur in der Wahl der Küvettendicke
zur Verfügung steht, zur Erfüllung einer weiteren tech¬
nisch wertvollen Bedingung derartiger Kühlspiegellampen
ausgenutzt wird. Bekanntlich fällt das Licht der Lampe
zunächst auf die Vorderfläche der Küvette, die ihrerseits
5 bis 6% des Gesamtlichts in der Richtung auf das Bild¬
fenster reflektiert.
Da dieser Prozentsatz der Strahlung natürlich nicht
der mitgeführten Wärmestrahlung entkleidet ist, so be¬
steht die Gefahr, daß, wenn das an der Vorderfläche der
Küvette reflektierte Strahlenbündel in der Gegend des
ßildfensters einen sehr kleinen Querschnitt hat, dort so¬
gar sein Schnittpunkt liegt, die von diesem Bündel mit¬
geführte Wärme unter Umständen genügt, um den Erfolg
der Kühlküvette mehr oder weniger ~u vernichten. Tat¬
sächlich haben denn auch Versuche ergeben, daß ein
Film schon in wenigen Sekunden anbrennt, wenn er in
den Schnittpunkt dieses Vorderbüschels einer Kühl-
spicgellampe gebracht wird.
Man wird daher erfindungsgemiß dieser Vorderfläche,
wenn man diesen Nachteil vermeiden will, entweder eine
solche Krümmung geben müssen, daß das Bündel, das von
ihr reflektiert wird, seine Spitze weit vom Bildfenster
hat, oder, da dies mit Rücksicht auf die vorstehend ge¬
nannten Korrektionsbedingungen nicht immer möglich
sein wird, den gleichen Zweck dadurch zu erreichen
suchen, daß man der Küvette eine entsprechende Dicke
gibt und damit die Entfernung des Scheitelpunktes der
gekrümmten Küvettenvorderfläche so wählt, daß das
Bild der Lampe, das von dieser Fläche entworfen wird,
in genügender Entfernung vom Bildfenster liegt.
Bei Projektionsapparaten usw sieht man bekanntlich
eine Hilfslampe vor, die nach Ausschaltung der Projek¬
tionsquelle automatisch in Tätigkeit tritt, um das Ar¬
beiten in und am Apparat noch zu ermöglichen. Die Er¬
findung des Herrn Karl Etlinger in Böblingen (Würtbg.),
D. R. P. 430 609 hat nun den Zweck, die selbsttätige Ein¬
schaltung einer solchen Arbeitslampe durch den Tragteil
der Projektionsleuchtquelle selbst vorzunehmen, sobald
»Kodak« Rohfilm
Positiv und Negativ
Kodak Ges.m.b.H./Berlin SW68, Markgrafenstraße 76
Fernsprecher. Amt Dönhoff Nr. 2290—91 / Vertreter fiir DeutschUnd: Edmund Herms.
Berlin SW 48. Friedrichstreße 13 / Fernsprecher: Amt Dönhoff Nr. 8220—24
Seite 48
Nummer 1036
diese aus dem Bereich der Projeklionsbahn bewegt wird,
und dabei die Projektionslampc außer Tätigkeit zu
setzen.
Der Lampentragteil ist dazu derartig geformt, daß er bei
seiner Lageveränderung sowohl den Stromkreis zur Pro¬
jektionsleuchtquelle durch Abgleiten von den ent¬
sprechenden Stromkreiskontakten ausschaltet als auch
den zweiten Stromkreis de' Arbeitsstromlampe —
durch Verbindung mit anderen Kontakten — schließt,
wobei die letzteren als Widerlager zur Verhütung einer
weiteren Verschiebung oder Verschwenkung des Pro¬
jektionslampenträgers von der Filmführungsbahn oder
dem Kinogehäuse dienen.
Bei den üblichen kinematographischen Vorführungs¬
maschinen mit Kino- und Diaprojektion wird der Lampen¬
kasten im allgemeinen auf einen Gleitrahmen gelagert
und auf diesem beim Übergang von der Kino- in die Dia-
projektion und umgekehrt geradlinig verschoben. Bei
dieser Anordnung ist eine erschütterungsfreie Lagerung
nur schwer zu erzielen. Außerdem muß hierbei der
Gleitrahmen auf einem besonderen Tisch verstellbar auf-
geschraubt werden, um den Lampenkasten und damit den
Kondensor in die richtige Lage zum Projektionsobjekt
bzw. Diapositiv zu bringen.
Es fehlte auch nicht an Vorschlägen, den Lampenkasten
an zwei schwenkbaren Armen zu befestigen, die zusam¬
men mit dem Lampenkasten und dem festen Stützpunkt
ein Gelenkparallelogramm bildeten, um auf diese Weise
die oben erwähnten Schwierigkeiten zu beheben. Eine
derartige Anordnung war jedoch nur für leichte Apparate
geeignet, da sie info.ge ihrer Konstruktion eine beson¬
ders starke Ausbildung der Drehpunkte erforderlich
machte.
Nach einer Erfindung der Allgemeinen Elektrizitäts-
Gesellschaft, Berlin, D. R. P. 374 769. zeigt das Gelenk¬
parallelogramm an den beiden am Vorführungstisch an¬
gelenkten, die beiden schwenkbaren Gegenseiten des
Parallelogramms bildenden Auslegern eine Schiene als
Querverbindung. Diese Schiene gibt für den Lampen¬
kasten einen dritten Stützpunkt, so daß die Gelenkzapfen
entlastet und die gesamte Konstruktion leichter gewählt
werden kann, trozdem aber auch für schwere Vorfüh¬
rungsapparate eine genügende Festigkeit besitzt. Der auf
dem Gelenkparallelogramm schwenkbar am Vorfüh-ungs-
tisch befestigte Lampenkasten kann nun leicht und er¬
schütterungsfrei in beide Projektionsstellungen gebracht
werden.
Pyrogallo!
Die Erfindung der Firma Kalmus, Comstock & Wes-
cott, Inc, in Boston, V. St. A-. D. R. P. 400 951, bezieht
sich auf einen Entwickler von Silberemulsionsschichten,
bei welchem die belichteten Teile härter als die anderen
werden und z. B. in einem heißen Wasserbad zu einem
Entwickler
Relief entwickelt oder in einem Farbbad bildmäßig un¬
gefärbt werden können.
Auch ist außer den bekannter Verfahren vorgeschlagcn
worden, eine solche Härtung beim Entwicklungsprozeß
dadurch herbeizuführen, daß man einen Entwickler be
Weihnachts-Recono-Preisausschreiben!
Zu dem nebenstehenden Bilde soll die Antwort des Portiers
gefunden werden.
An der Lötung des Preisausschreibens kann sich jeder tseteiligen. da
der Filmbranche angehört.
Der ersti Einsender der treffendsten und witzigsten Antwort wird den
I. Preis - Mk. 100.-
erhalten. Der
II. Preis beträgt Mk. 50 .—
und der III. Preis beträgt Mk. 20. —
Außerdem sind 30 Trostpreise vorgesehen, die besten Ant¬
worten werden in dieser Zeitschrift mit den Namen der drei Preisfrage
veröffentlicht. Die Angestellten der .Recono “ G. m. b. H. sind von die-em
Wettbewerb ausgeschlossen, um ein durchaus neutrales Urteil über die
eingegangenen Preisfragen zu ermöglichen. Sämtliche erworbenen und
prämiierten Antworten gehen mit allen Rechten in den Besitz der .Recono
G. m. b. H. über. Laufen gleichlautende Antworten ein. wird die zuerst
eingetroffene beurteilt; die später eingehenden gleichlautenden Antworten bleiben unberücksichtigt. Nicht prämiierte Einsendung! ’,
werden vernichtet. Schluß des Preisausschreibens: 15. Januar 1927. Verteilung der Preise: 10. Februar 1927
Die Prämiierung wird allein von der Geschäftsleitung der . Recono * G. m. b. H. ausdrücklich unter Ausschluß jedes Recht'
weges vorgenommen. Ihre Entscheidung ist einmalig, endgültig und unanfechtbar. Mit der Einsendung der Antworten unterwerfen
sich die Teilnehmer an dieser Preisaufgabe den vorstehenden Bedingungen.
Die Antworten sind auf einem Zettel, der die vollständige Adresse des Einsenders tragen muß, einem
freigemacht:n Briefumschlag mit dem Vermerk . Preisausschreiben’ zu richten an die PreSSeabteilung der
„Recono " Gesellschaft für chemisch-physikalische Filmbearbeitung m. b. H
Berlin SW48, Friedrichstraße 225. Fernruf: Hasenheide 5015.
Nummer 1036
Seite 49
nutzt, der Pyrogallussäure, und einen Beschleuniger, wie
Natriumhydroxyd oder Ammoniumhydroxyd, enthält. Die
letzteren Entwickler haben sich aber als unbefriedigend
erwiesen, vorwiegend bei Kinofilmen, weil diese Entwick¬
ler die Neigung haben, sowohl die unbelichteten als auch
die belichteten Teile zu härten; außerdem sind sie ver¬
änderlich in ihrer Wirkung, machen die belichteten Teile
mehr oder weniger brüchig, verursachen Verschleierun¬
gen usw. Beispielsweise härtet ein Pyroentwickler in
Gegenwart von Natriumhydroxyd allein auch die unbe¬
lichteten Emulsionsstellen, während ein Pyroentwickler
mit Ammoniumhydroxyd besonders bei Anwendung auf
Kinofilmen unzuverlässig ist.
Vorliegende Erfindung bezweckt, einen solchen Pyro-
enlwickler zu schaffen, durch den die erwähnte unter¬
schiedliche Härtung langer Bildreihen mit Gleichförmig¬
keit erzielt werden kann und bei deren Anwendung die
gehärteten Teile des Films fester und weniger brüchig
ausfallen, die Schleierbildung vermindert, die Reaktions¬
geschwindigkeit ohne Beeinträchtigung der Wirkung ge¬
steigert wird und Relicfbilder erzielt werden, die
schärfere Konturen aufweisen und die gegen Zerkratzt¬
werden oder gegen sonstige Beschädigungen bei ihrer
Herstellung und nachfolgenden Verwendung in höherem
Grade widerstandsfähig sind. Erfindungsgemäß wird der
Entwickler in der Weise hergestellt, daß man einen Ent¬
wickler, wie Pyrogallussäure, mit einem festen alkalischen
Beschleuniger, wie Natriumhydroxyd, und ein Amnonium-
salz. z. B. Ammoniumchlorid oder Bromid, ansetzt.
Die Zumischung des Ammoniumsalzes beseitigt die
schädlichen Wirkungen des Alkalibeschleunigers, wo¬
durch dessen Gebrauchswert bisher beeinträchtigt wurde.
Auch gibt der neue Entwickler außerordentlich feste und
scharfe Reliefs. Eine kleinere Menge Zitronensäure kann
zu dem Vorrat an Pyrolösur.g zugesetzt werden, um dies.-
zu konservieren, bevor der Entwickler gemischt wird
In üblicher Weise kann Kaliumbromid zu dem Gemisch
zugesetzt werden, um Schleierbildung zu verhüten Ein
Rezept für eine gut wirkende Entwicklungslösung für
Kinofilme in einem kontinuierlich wirkenden Entwick¬
lungsapparat ist folgendes:
Pyrogallussäure 0,82 Gramm
Zitronensäure .... 0.02 „
Kaliumbromid .... 0,40 „
Natriumhyrdoxyd . . . 0,34
Ammoniumchlorid 0,17
und Wasser, soweit es erforderlich ist. um 100 Kubik¬
zentimeter Lösung zu erhalten. Das Natriumhydroxyd
und Ammoniumchlorid setzen sich miteinander um zu
Natriumchlorid und Ammoniumhydroxyd. Es scheint, als
ob bessere Resultate erreicht werden, wenn man der
Mischung Natriumhydroxyd und Ammoniumchlorid ge¬
trennt voneinander unmittelbar var dem Gebrauch zu¬
setzt.
Es empfiehlt sich, die Mischung so vorzunehmen,
daß man zunächst die Pyrogallussäure in Wasser ein¬
trägt, dann dis Chlorid und darr, das Natriumhydroxyd
zusetzt. Dieser Entwickler macht die Anwendung eines
verzögernden Zusatzes, wie Natriumsulfit, entbehrlich,
welches leicht oxydiert wird und unzuverlässig in seiner
Wirkung ist, außerdem die Reliefs weich und die Gelatine
schwammig macht.
Der Mechau-Projektor
mit optischem Ausgleich tst der
Idealste Protektor.
Ernst leid. Kinowerb, G. m. b. H.. Rastatt
Man verlange Prospekte und unverbindliche Angebole.
Seite 50
Nummer 1036
Der Einfluß der Beleuchtungsanordnung
In der 58. ordentlichen Sitzung der Deutschen Kinotechni¬
schen Gesellschaft hielt Prof. D-. F. Hauser einen Vortrag
„Über den Einfluß der Beleuchtun^sanordnung auf die Entwick¬
lung des Protektionsobjektivs und über ein Instrument zur Kon¬
trolle der Scharfeinstellung in großen Lichtspielhäusern". Seine
Ausführungen waren weit interessanter, als der etwas lang¬
atmige Titel vermuten ließ, und führten an der Hand von Ver¬
suchen in ein für das moderne Lichtspieltheater ungemein
wichtiges Gebiet, das der Wahl eines geeigneten Projektions¬
objektiss. Früher, als man noch allgemein mit der gewöhn¬
lichen Bogenlampe projizierte, deren Strahlen durch einen
Kondensor gesammelt wurden, erzielte man selbst mit
schlechten Objektiven gute Bilder. Der Korrektionszustand
war fast unerheblich, auf die wirksame Öffnung kam es wenig
an — eigentlich wurde nur der nittlere Objektivteil ausge¬
nützt. und wenn man einen ideal korrigierten Kondensor zur
Verfügung hätte, ergäbe sich an Stelle der engsten Einschnü¬
rung des Strahlenganges eine punk förmige Kreuzung, die be¬
quem ins Objektiv zu legen ist. Angenähert konnte der Vor¬
tragende dies in einem Versuch zeigen: wenn man mit dem
Kondensor allein projiziert und an die Stelle des Objektivs
eine Lochblende setzt, erhält man eine scharfe Abbildung. Die
Einführung der Spiegelbogenlampe —- zuerst wohl durch
Mechau bei seinem Projektor mit optischem Ausgleich, 1913 —
hat nun mit der gewaltigen Erhöhung der Lichtausbeutc die
Projektionsbedingungen stark verändert. Vielen, selbst Fach¬
leuten im engeren Sinne, ist zwar geläufig, wie hoch sich
Stromersparnis bzw. Lichtgewinn stellen — bei Projektion mit
Doppelkondensor. Tripelkondensor und Spiegellampe ist das
Verhältnis der erzielten Helligkeiten praktisch etwa 1 : 1,
5:6— nicht aber, wie sirh die Abbildungsvorgänge ändern.
Beim Kondensor erreicht die Aabildung der Lichtquelle die
2- bis 3fache Größe; bei der Spiegellampe dagegen erheben
sich Vergrößerungen bis zum lOfachen. und daraus folgt ein¬
mal, daß man zu Objektiven größerer Durchmesser übergehen
muß (52,5 oder noch besser 62,5 mm), zum andern aber, daß
die Abbildung nicht mehr durch Büschel enger Öffnung des
Kraters erfolgt, sondern durch weitgeöffnete Büschel, die
praktisch das ganze Objektiv bis zum Rande durchsetzen.
Die Korrektion muß daher, wenn hinreichend scharfe Abbil¬
dung über das ganze Bildfeld hinweg erzielt werden soll,
höheren Ansprüchen genügen als früher; sie darf allerdings
wiederum auch nicht zu weit getrieben sein, weil sonst die
Kornanhäufungen der Bildschicht sichtbar mit abgebildet
würden. Prof. Hauser projizierte schließlich eine Test-Tafel,
eine Blechplatte mit kleinen, scharfrandigen Löchern, ab¬
wechselnd mit Kondensoroptik und Spiegellampe, wobei ver¬
schiedene Objektive benutzt wurden, zunächst ein gewöhnli¬
ches Brillenglas, dann ein Galilei-Objektiv, ein Objektiv eines
Triederglascs und schließlich mehrere ältere und neuere Pro¬
jektionsobjektive vom Petzval-Typ. Es war deutlich zu sehen,
wie beim Übergange vom Brillenglase zum Projektionsobjektiv
nacheinander die Hauptfehler (sphärische und chromatische
Aberration, Coma und Astigmatismus) geringer wurden oder
ganz verschwanden und wie sie bei der Verwendung der
Spiegellampe in allen Fällen weit stärker auflraten. Beim
modernsten Projektionsobjektiv ist der dem Petzval-Typ an¬
haftende Fehler des Astigmatismus so wenig störend, daß man
auch bei Benutzung der Spiegellampe eine gleichmäßige
Schärfe erzielt. Bei Projektionen wirklicher Bilder sind, wie
sich von selbst versteht, die Projektionsbedingungen günsti¬
ger als für die Test-Tafel. Höher korrigierte Objektive wur¬
den bei der Versuchsreihe nicht benutzt — beider, denn es
wäre sehr lehrreich gewesen, etwa einen Doppelanastigmaten
so zu prüfen, der ja zur Kinoprojektion auch angewandt wird
Das im Thema gleichfalls angekündigte „neue Instrument
zur Kontrolle der Scharfeinstellung" ist nichts weiter als ein
von der Firma Busch hergestelltcs gewaltiges Galilei-Glas,
das in die Wand der Vorführzelle eingebaut oder auf einem
Stativ aufgestellt werden kann und tatsächlich ein sehr be¬
quemes Betrachten der Bildwand und damit eine rasche und
sichere Scharfeinstellung ermöglicht.
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