VERLAG SCHERL* BERLIN SW768 1H«
Berlin, den 3. November 1931
neue Richtung
Pressevorstel
usgezeichnete
■I sie nicht mit Un-
htzeitig darauf auf-
machen wollte, daß
h bei diesem Opus um
heraus wertvolles Bild
lt, das auf alle Fälle
e durch Beispiele aus
herall noch einmal da
e Geschäft bringen wirt
s führte kurz entschlos
acht Tage vor der Bei
schnelle und mit aller Ener¬
gie mstellen muß.
Ir' Augenblick besteht für
den guten Militärfilm noch
keii Gefahr. Er füllt hier
w I. erlin an der Peripherie
»oc! viele Häuser, lockt
vielleicht durch diesen oder
leni i Star oder irgendeinen
tateü Titel noch allerhand
“«'• eher vor die flimmernde,
tönende Leinwand. Aber
hört schon, wie das
Publikum, zwar vorläufig
noch leise, aber deutlich ge¬
nug- endlich einmal etwas
»nderes wünscht.
Es erhebt sich jetzt die
froße Frage, was soll man
bringen?
Aut diesen Ruf an das
P'lmschicksal der nächsten
nonate eine klare, entschei¬
de Antwort zu geben, ist
**t unmöglich.
Wan kann höchstens sagen,
mu ß etwas ganz anderes
Es muß eine neue
ote in unser Kinoprogramm
"‘»eingetragen werden.
“an sieht, wie die Ufa
ihre Filme geschickt gemixt
hat. Kann in Berlin fest¬
stellen. daß ernste Filme
oder Bilder, die abseits von
der Filmfabrikation am lau¬
fenden Band liegen, volle
Häuser machen.
Aber es zeigt sich nirgends
so etwas wie eine ausge¬
prägte, kommende Filmmode
oder etwa so etwas wie ein
neuer Filmstil.
Und das ist gut so, weil
der kundige Fachmann dar¬
aus erkennen kann, daß
unter gar keinen Umständen
das Heil vom literarischen
Experiment oder von einem
neuen, filmischen Expres¬
sionismus kommen kann.
Wer das Zeichen der Zeit
richtig sehen und erkennen
kann, weiß, daß heute keine
Zeit für jene pädagogisch¬
pathologischen Experimente
ist, in denen man vor zwei
oder drei Jahren alles Kino¬
heil sah.
Selbst der ..Alexander¬
platz" und der „brave Sün¬
der" sind im Prinzip nichts
anderes als handfeste Ware.
Wir wollen heute im Kino
keine Probleme lösen, son¬
dern wollen Stoffe. die
packen und die vor allem
neuartig und originell an
das Publikum herangetragen
werden.
letzter Linie
Angelegenheit
Wir brauch
den Dialog und untermalt
von e ner Musik, die unter
den Schlagern rangiert.
Dabei darf man leicht fa߬
lich n cht mit humoristisch,
komisch oder oberflächlich
verwechseln.
Auch das. was im „Flöten-
konzert von Sanssouci" dar¬
geboten wurde, war unkom¬
pliziert, ein glücklicher Griff
in die große deutsche Ver¬
gangenheit, die so an uns
herangebracht wurde, daß es
ans Herz ging, daß es packte
und mir fortriß.
Man muß — wie das jetzt
wieder bei „Yorck" geschieht
— auch bei diesen Filmen
Probleme nehmen, über die
im ganzen Volk absolute
Einigkeit besteht.
Wir wollen nichts, was
vom Streit der Parteien um¬
tobt ist. Sehen aber gern
große Gestalten der Vergan¬
genheit, die uns gerade in
einer so traurigen Zeit wie
heute erheben und vielleicht
die Hoffnung auf eine glück¬
lichere Zukunft wecken.
Es wird Zeit, daß in den
großen Fluß des Humors, der
sich über uns ergießt, etwas
Ernst hineingetragen wird.
Gerade diese Mischung
wird vielleicht für das Volks¬
theater der Gegenwart das
Richtige sein, genau so wie
zu allen Zeiten das gute
Volksstück, in dem sich
Scherz und Ernst glücklich
mischten, die meiste Anerken-
rung, den meisten Beifall,
also die größte Besucherzahl,
brachte.
Haben wir die richtigen
Stoffe, bleiben auch die Be¬
sucher nicht aus.
Das richtige Sujet ist das
beste Mittel im Kampf um
die Stabilisierung der Ein¬
trittspreise.
Die Vielseitigkeit des Spiel¬
plans sichert in der Provinz
am ehesten das Geschäft für
las Theater und damit für
den Verleiher und Fabri¬
kanten.
Das sind an sich alte Bin¬
senwahrheiten und Selbst¬
verständlichkeiten.
Aber wenn man die Spiel¬
pläne der letzten Wochen
übersieht, erscheint es wich¬
tig und wertvoll. diese
„ollen Kamellen" noch ein¬
mal nachdrücklich in den
Vordergrund zu rücken.
Man darf nicht einfach auf
dem alten Erfolg und oft so¬
gar auf dem Erfolg des an¬
dern aufbauen, sondern muß
ständig Ausschau halten
nach dem neuen Motiv und
nach der neuen Form.
Wenn das bei dem k inen
Fabrikanten genau s< ge¬
schieht, wie das heut bet
den großen maßgeb. iden
Firmen beinahe selb ver¬
ständlich ist, erhaltet wir
die Buntfarbigkeit des >tel-
plans, die uns am bestei iber
die schwere Zeit hinw zu
ruhigeren und besser zn
überschauenden Zeiten bt ngt.
Zusammenschluß der
Kartellfreien
Wie durch die Deutsche
Frimoton mitgeteilt wird, wol¬
len sich die sogenannten kar¬
tellfreien Apparatefirmen zu
einer gemeinsamen Front ver¬
einigen, die in einer konstituie¬
renden Versammlung Anfang
dieses Monats in eine wirksame
Form gebracht werden soll.
Wir stehen dem Zusammen¬
schluß, den wir an sich natür¬
lich begrüßen, immerhin etwas
skeptisch gegenüber, weil Zu¬
sammenschlüsse bestehende Pa¬
tenthindernisse auch nicht be¬
seitigen können.
Marys Start in die Ehe
Unge: 2271 Mel
. 9 Akt«. Uraufführung: U. T. Kurfürstendamm
Ein netter, liebenswürdiger
Film. Nicht weiter aufregend,
aber mit Geschmack gemacht
und temperamentvoll gespielt.
Geschichte einer jungen Dame,
die am Hochzeitsmorgen aus¬
reißt und im Eisenbahnzug in
Verdacht kommt, eine Die-
Die ersten französischen
Reportagefilme
Die vor kurzem von Grignoff
begründete Sociätä des etudes
cinematographiques, die, wie
wir bereits berichteten. Re¬
portagefilme hersteilen will, be¬
absichtigt, zuerst einen Bild¬
streifen über den Alkohol¬
schmuggel in Amerika aufzu¬
nehmen.
Als zweites Erzeugnis kün¬
digt man einen Bildbericht über
das Leben Wilhelm II. in Doorn
Man behauptet, daß der
Kaiser bereits seine Genehmi¬
gung zu den Aufnahmen ge¬
geben habe.
Die Bewilligung der hollän¬
dischen Regierung stünde aller¬
dings noch aus, sei aber mit
Bestimmtheit zu erwarten
Die Leitung der beiden Filme
hat Eugen Deslaw übernommen,
der als Avantgarde-Regisseur
einen geachteten und angesehe¬
nen Namen in Paris hat.
Der nette junge Mann, der die
flüchtige Dame dabei anschei¬
nend abfaßt, wie sie ihm seine
Aktentasche stehlen will, nimmt
sie mit nach Hause und erlebt
mit ihr in einer Nacht die toll¬
sten, amüsantesten und auf¬
regendsten Abenteuer.
Immer wieder kann Mary Pe¬
ters, die Heldin, sich vor der
Polizei reiten. Aber im letzten
Augenblick reizen doch tausend
Mark Belohnung einen Chauf¬
feur so stark, daß er die flüch¬
tige junge Dame der Kriminal¬
polizei übergibt.
Im letzten Augenblick klärt
sich alles auf, und ein glück¬
liches Paar findet sich am Ham¬
burger Hauptbahnhof auf einem
Gepäckkarren.
Johannes Meyer hat den Film
mit viei Geschick und Ge-
schmacK inszeniert.
Er nahm ein paarmal wirk¬
same Szenen aus bekannten
amer-kanischen Filmen und über¬
setzte sie geschickt in das
Deutsche und Schwankwirksame.
Bei der Generalprobe im Ufa-
Theater Kurfürstendamm gab
es viele, herzliche, anhaltende
Lacher und am Schluß starken
Beifall, für den sich Jenny Jugo
erfreut bedankte, die der Mary
Peters ihren ganzen Scharm und
ihre eigenartige Armut verleiht.
Neben ihr gefällt vor allem
Hermann Thimig, der den Herrn
in tausend Nöten elegant, bild¬
sicher und schauspielerisch ver¬
siert darstellt.
In einer kleineren Rolle ge¬
fällt Herrmann Vallentin, der
den Papa der durchgebrannten
Braut spielt und im Frack ele¬
gant, scharmant und außer¬
ordentlich publikumswirksam
aussiebt.
Kurt Lilien spielt eine größere
Episode und versucht mit viel
Glück und gutem Geschick
seine Pointen an das Publikum
Alles andere füllt geschickt
den Platz aus, an den der Re¬
gisseur seine Typen stellte.
Die Photographie von Carl
Puth ist geschickt, anständig
und sauber.
Dr. Felix Günther untermalte
ein paar Stellen mit bekannter
Geschicklichkeit, so daß die
Autoren — Kosterlitz und Wil¬
helm — sich nicht über den
Film beschweren können.
Dr. Schick geht in den
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat der Berliner
Messegesellschaft hat in seiner
letzten Sitzung beschlossen, den
bisherigen stellvertretenden Di¬
rektor des Messeamts, Herrn
Albert Wischek, der schon seit
längerer Zeit erfolgreich am
Aufbau der Berliner Messen
mitarbeitete, zum Geschäfts¬
führer zu ernennen.
Herr Dr. Schick, der am
15. November sein neues Amt
bei der Hotel-Betriebs-A.-G. an-
tritt, soll in den Aufsichtsrat
gewählt werden, damit sein be¬
währter, sachverständiger Rat
auch in Zukunft in vollem Um-
Taubers Erfolg it
Amerika
Eigener Drahtberi hL
Richard Taubers Am« ka-
Debüt gestaltete sich für den
deutschen Künstler zu c zu
sensationellen Erfolg. T.i her
in großer Form wurde min zn-
lang stürmisch begrüßt um er¬
rang mit Schubert- und S hu-
mannliedern, besonders abi mit
seinen Lehär-Gesängen be Pu¬
blikum und Presse einen seit
Jahren nicht dagewesener Kr-
folg für die deutsche K nst.
Nach Absolvierung von cun
Konzerten in New York b eist
Taubei noch zu weiteren -n-
zerten die Staaten.
Der tanzende Koni: eft
schlägt
alle Kassenrekort ■
Wie die ersten Telegr i®*
aus allen Teilen Deutsch
melden, hat der Charell! mt-
mer-Tonfilm der Ufa „Der .os-
greß tanzt ' bei seinem A tlas!
sensationellen Besuch zu ver-
zeichnen. So meldet Han- urj
Erster Tag bringt neuen MaBS-
rekord. Mit 7983 Besucher war
das Haus für sämtliche Yc Stei¬
lungen aus verkauft. Tausend«
mußten umkehren. Leipzig mel¬
det völlig ausverkaufte m»'
abend- und Sonntaghäuse Die
Polizei mußte, um die Aui ecM-
erhaltung des Verkehrs - cher-
zustellen, mehrmals die Straß»
vor dem Theater räumen, i ssen:
Kurz nach Beginn der • rstes
Vorstellung mußten die b asse»
bereits für den Karlen'
des ersten Tages gesch -ss« 0
werden. Nie dagewesene Bega*
sterur.g des Publikums. Düssel¬
dorf: Alle Verstellungen a-.^ver¬
kauft. Vorverkauf für die nach I
sten Tage hat in bisher nicbtl
gekannter Weise einges«* ,! |
Wuppertal-Elberfeld: K-ngreij
Rekorderfolg! 17 141 zahlend»
Besucher in den ersten drt i Ti¬
gern Tankstelleneinnahir.' ge¬
schlagen. Tankstellenbeszcher-
zahl mit 5100 übertroffen.
Kleis
Gustav Althoff hat einen
ßen Erfolg in Amerika
zeichnen. Wie die New-York«
Volkszeitung meldet, hatte ^
’>.* bereits gemeldet, (eiert
der uschinski-Palast in Amster-
dar der zu den bekanntesten
uni chönsten Lichtspieltheatern
Eit pas gehört, das Jubiläum
sei' s zehnjährigen Bestehens.
Darf Elektrizitätswerk einem Lichtspiel¬
unternehmen den Strom sperren?
Einem Lichtspieltheaterinhaber war von einem Elektrizität s-
werk die Zufuhr des elektrischen Stroms gesperrt worden, weil
der Lichtspieltheaterbesitzer den Strom als Reservestrom be¬
zogen hatte. Das Oberlandesgericht in Hamm erkannte auf die
Klage des Lichtspieltheaterbesitzers, daß das Elektrizitätswerk
nicht berechtigt sei. die Zufuhr des elektrischen Stroms zu
Karl Wiesels
fünfzigster Geburtstag
Am Mittwoch feiert Karl
Vt'iesel in Mönchen seinen
fünfzigsten Geburtstag Man er¬
innert sich aus diesem Anlaß
mit Vergnügen der Zeit, wo der
bekannte Münchener Frimmann
Winterhilfe in Stuttgart
Die „Schwäbische Urania'' in
Stuttgart hat sich zu einer
großzügigen Beteiligung an der
Wurttembergischen Nothilfe
entschlossen.
Sie stellt nach dem bekann¬
ten Vorschlag der Spitzenorga¬
nisation monatlich 2400 Karten,
verteilt auf Universum. Ufa-
Palast und Königsbau-Licht-
spiele. zur Verfügung, die \on
der städtischen Zentralstelle
für Wohltätigkeit an die ent-
^inftt äilmüuliffen
Dolly zeichnet Karikaturen
Da war in einem der Tempel- Oberleutnant, der zwei elegan-
hefer Ufa-Ateliers eine Schul- ten Damen nachsteigt. Rasch
st ibe aufgebaut, ein Klassen- noch die Unterschrift: „Der
71 I.mer mit dem so vertrauten neue Ober . . .". da hört man
Inventar. Schon hört man Schritte vor der Tür. Alle Zög-
Larmen und Lachen einer Kna- lmge springen zu ihren Bänken
benschar, die hereinstürmt und aus dem Knäuel tobender,
iel Geschrei von dem lachender, sich raufender Ka-
Besitz ergreift. Diese detten ist eine sittsame Gruppe
1 : : -geworden. Nur der kleine Zeich-
Otto Glücksmann ot
Am Sonnabend nachmit' .hat
der Tod einen jener alter ino-
pioniere von langem, sei" rem
Leiden erlöst, die an der Ent¬
wicklung des Lichtspiel! "es
und den Urformen zur he gen
modernen Gestalt starke: -er-
siinlichen Anteil haben.
Otto Glücksmann kam ;.b
seine besonderen Bezieh ,en
mit den damaligen Leiter ier
Union - Theatergesellschaft im
Jahre 1914 von Düsseldo *o
* 3 ? IIINFACH BUTT V
H VERLAG SCHERL * BERLIN SW68 II-
Berlin, den 4. November 1931
Nummer 256
Nebensachen werden zur Hauptsache
Wir stehen mitten in einer
v chtigen, entscheidenden Dis-
kussion, bei der es um die
S nierung und Stabilisierung
cs deutschen Films geht.
Wir werden hoffentlich mit
o selben Einmütigkeit und
G ündlichkeit, mit der die Be¬
schlüsse gefaßt wurden, we¬
nigstens im Reich der Pro-
d /.enten zu den entscheiden¬
de n Taten schreiten und da-
m i wenigstens für die kom-
m nde Produktion einen gro¬
ßen Schritt weiterkommen.
Es nützt aber herzlich we¬
il .. Jas, was noch im Schoß
d.r Zukunft liegt, noch so
K indlich vorzubereiten, wenn
ir. in die Chancen der Gegen-
w r* außer acht läßt, die ja
eigentlich erst die Mittel
schaffen muß, mit der die Zu-
kunftspläne und Hoffnungen
re lisiert werden.
Es muß nachdrücklich daran
erinnert werden, daß das
w ' htigsteProblem des Augen¬
blicks die vernünftige Gestal¬
tung des Spielplans ist, der
unter allen Umständen so ge¬
halten werden muß, daß die
Kinofreudigkeit des Publi¬
kums, soweit sie noch vorhan¬
den ist, keineswegs irgendwie
beeinträchtigt wird.
Dazu gehört vor allen Din-
Äen, daß die Bilder, die in den
einzelnen Großkinos neben¬
einander gezeigt werden, vor-
«eli tig miteinander abgestimmt
werden müssen.
Es ist ein Unding, daß zwei
oder drei große Häuser in
einer Woche etwa überein¬
stimmend Militärfilme zeigen.
Und es ist in einer ganzen
“eihe von deutschen Städten,
"feh unserer Auffassung, ein
n 'cht wieder gutzumachender
Fehler, wenn in einer Woche
in zwei Häusern, die benach¬
bart liegen, zwei besonders
gute, zugkräftige Filme auf
dem Spielplan erscheinen.
Das hört sich im ersten
Augenblick vielleicht etwas
paradox an. Aber es ist
freundlichst zu berücksichti¬
gen, daß in manchen Städten,
die an sich bereits mit Kino¬
plätzen übersetzt sind, für
einen Teil der Interessenten
der Fall so liegt, daß mehr
als ein Kinobesuch in der
Woche einfach aus finanziel¬
len Gründen nicht aufzu¬
bringen ist.
Infolgedessen können zwei
Schlager in dieser oder jener
Mittelstadt, die gleichzeitig
laufen, einfach nicht ausge¬
nutzt werden.
Fs drängt also alles dazu,
daß vernünftige Kinobesitzer
alle alten Konkurrenzstreitig¬
keiten fahren lassen und sich
über die Gestaltung ihres
Spielplans im eigensten In¬
teresse für kürzere oder län¬
gere Zeiträume verständigen.
Zumindest muß die Ver¬
ständigung so weit gehen, daß
man nicht Filme mit den glei¬
chen Scha jspielern nebenein¬
ander in ein und derselben
Woche zeigt.
Gerade der objektive Beob¬
achter des Marktes, der hier
in Berlin so gut wie jeden
Film sehen muß. merkt, was
das bedeutet, wenn man etwa
Ralph Arthur Roberts in drei
verschiedenen Filmen im
Laufz von acht Tagen sieht.
Es iallen dann auch die in¬
dividuellen Propagandamög¬
lichkeiten fort, und es wirkt
sich eine derartige Anhäufung
der gleichen Stars in allzu
kurzer Zeit schließlich dahin
aus. daß spätere Erzeugnisse,
die denselben, an sich ausge¬
zeichneten und von Haus aus
zugkräftigen Darsteller zei¬
gen. zum glatten Versager
werden.
W r sprechen so viel über
die Eintrittspreise und reden
uns ein, daß die Höhe des
Entgelts allein den Kino¬
besuch beeinträchtigt.
Wir übersehen dabei, daß
es sich letzten Endes immer
um eine Differenz von zehn
oder zwanzig Pfennig han¬
delt, die im selben Augen¬
blick keine Rolle spielt, wo
man den neuen Film richtig
an sein Publikum heranbringt.
Eine Betrachtung der Ki¬
nos in den deutschen Mittel¬
städten zeigt, um nur ein
Beispiel zu nennen, eine ver¬
hängnisvolle Sparsamkeit
schon an der Außenfront.
Mit dem aufgemalten Titel
oder irgendeiner Illustration
allein ist es nicht getan.
Jede Außendekoration muß
von irgendeiner Idee be¬
herrscht sein und muß ent-
•Kieine Anzeigen“ im „Kinematograpn“ wirken schnell und zuverlässig
URAUFFÜHRUNG
REGIE:
RICHARD OSWALD
ESBfSCHES LICHTSPIEL-SYNDIKAT AG
»edc mit Hille von Licht,
ron 1 weltlichen Dekorations-
teilei oder durch irgendein
ande :s Mittel schon An-
ziehu gspunkt an sich sein.
Vi müssen mehr mit Wurf-
wltc i arbeiten. Aber mit Er¬
zeug issen, die wohlüberlegt
Dt Film selbst muß im
The.- er mit besonderer Liebe
fcera .gebracht werden.
Es gibt da noch hundert
und lusend ungenutzte Mög¬
lich). iten, vor. dem Orchester¬
schi. ger, den die Schallplatte
wir ttelt, angefangen bis zum
szen chen Vorspiel.
A erdings wird die Schall-
?lat' allein keine überwälti¬
gend- Wirkung mehr ausüben.
Wer man sie aber mit Dia-
p<>si' .Vorführungenverbindet,
vie das im Berliner Capitol
hein ..Alexanderplatz" ge-
scha hat die Sache gleich
«n l ideres Gesicht und wirkt
h*> iesem oder jenem Bild
üelkicht stärker als der
Film selbst.
A! rdings muß man wissen.
1*0 o an die Lichtbilder her-
Wtoi mt, von denen viel mehr
fix u d fertig auf dem Markt
s '»d, als der Kinobesitzer im
dige-neinen annimmt.
Auch die Kostümierung der
nweiser ist gerade an
kleinen und mittleren Plätzen
immer noch ein wirksames
Mittel, wenn es sparsam ange¬
wandt wird, das das jeweilige
Ereignis aus dem regelmäßi¬
gen Spielplan hervorheben
kann.
Man muß sich um die Auf¬
machung der Schaufenster in
den Schallplattenläden küm¬
mern, die allmählich bei dem
Tonfilm zum Klischee gewor¬
den ist, nachdem sich auch
hier an vielen Plätzen ver¬
heißungsvolle Ansätze zeigten.
Die Vorreklame muß bis an
den kleinsten Platz durchge¬
führt werden. Sie hat im Wa¬
renhaus genau so zu erfolgen
wie in der kleinsten Schuh-
besohlanstalt.
Aber sie darf nicht einfach
beim Plakataushang stehen
bleiben, sondern muß auch
originelle Wege finden, die
für jeden Film zu finden sind,
wenn man sich nur entspre¬
chende Mühe macht.
Es hat nach dieser Richtung
hin verheißungsvolle Ansätze
in den sogenannten Presse¬
büchern gegeben, die ge¬
schickte Reklamechefs nach
amerikanischem Muster auf
deutsche Verhältnisse über¬
trugen.
Aber diese Propagandisten
sind müde geworden. D>e Re¬
sonanz aus der Provinz hat
ihnen gefehlt, und dieser oder
jener Verleiher wendet die
Mittel für originelles Re-
klamcmaterial nicht mehr auf,
weil er bei seinen Abnehmern
kein Verständnis dafür fand.
Die Zusammenarbeit mit
den Volksbildungsvereinen,
gerade in mittleren und klei¬
nen Städten, ist nicht so in¬
tensiv ausgebaut worden, wie
das hätte geschehen können.
Wir wettern immer gegen
die Kulturfilm-Veranstaltun¬
gen dieses ohne jenes Vereins
und müßten uns in jedem ein¬
zelnen Fall sagen, daß wir es
meistens an der nötigen Ini¬
tiative haben fehlen lassen,
daß wir uns Geschäfte weg¬
nehmen ließen, um die wir
uns nicht rechtzeitig geküm¬
mert haben.
Das persönliche Auftreten
von Hauptdarstellern wird,
abgesehen von drei, vier
Städten, die nach dieser Rich¬
tung hin Vorzügliches und
Vorbildliches leisten, nicht
genügend gepflegt.
Die Spezialpropaganda in
bestimmten Verbänden und
Bevö;kerungsschichten bei
diesem oder jenem Anlaß
liegt bei mindestens zwei
Drittel, wenn nicht drei Vier¬
tel aller deutschen Kinos
ganz im argen.
Für einen Militärschwank
gibt es ganz genau abge¬
grenzte Interessentenkreise,
die in einem solchen Fall ge¬
nau so intensiv zu bearbeiten
sind wie etwa die Schreib¬
maschinendamen bei der Pri¬
vatsekretärin.
Das sind alles nur Bei¬
spiele, die sich spaltenlang
vermehren ließen.
Es sind Nebensachen, die
aber im selben Augenblick
stark in den Vordergrund
treten, wo das Geschäft einer
Belebung bedarf.
Mit diesen Dingen kommt
man. wenn man sie geschickt,
richtig, gründlich und immer
wieder macht, weiter als mit
dem Eintrittspreisabbau.
Das seilte gerade in diesem
Augenblick gesagt werden,
wo alles Heil in der billige¬
ren Pieisbcmessung gesehen
wird.
Werden diese Dinge über¬
sehen, nimmt man sich ein
großes Teil von Stoßkraft
und erkennt nicht die Bei¬
spiele in anderen Industrien,
wo der Erfolg zeigt, daß die
hier angedeuteten Bahnen
nützlicher sind als Kämpfe,
wie wir sie jetzt an allen
Ecken und Enden erleben,
ohne d rß für den Kinobesitzer
etwas dabei herauskommt.
Der Filmball
Da Ballbüro teilt mit, daß
'‘rei Logen, zumeist wie im
^orjahre, u. a. für folgende
irnu reserviert worden sind:
'*• D.L.S., Klangfilm. Uni-
> tr,a Cicero - Film, Tobis.
'mir. atzlich sind die Logen
a er „ r Linie für Produktions-
- die mit ihren Stars er-
«ne’i , n, reserviert. Hierneben
“. ersucht, den Firmen, die
* ,r iahre Logen innehatten,
•* auch für den gegenwärti-
r imball so lange wie irgend
tl' h freizuhalten.
s empfiehlt sich hiernach,
im sich diejenigen Firmen,
che auf den Erhalt einer
Wert legen, umgehend
R dum Ballbüro. Berlin W 10,
rstraße 33. in Verbindung
•Mein Freund, der
Millionär*' im Capitol
ll» L^ erm ann-Thimig-Film der
p a 'EnieIka-Produktion „Mein
‘unu. der Millionär" mit Her-
j“ n 1 himig in der Titelrolle.
«m Montag, dem 9. No-
ii, "* r - im Berliner Capitol zur
rhr*!' 1 ührung. Neben Hermann
™'lf wirken mit: Liselotte
Ul ' Maria Meissner, Jakob
*_*• Ernst Durncke, Olga
Enrico Benfer, Paul
Schön ist die Manöverzeit
Fabrikat: Ben Fett-Film Regie: Erich Schnnfclder
Verleih: Märkische Film G.mb.H. Länge: 2363 Meter
Uraufführung: Titania-Palast
Die Flut der Militärfilme ist
noch im Steigen, ein Abebben
ist vorläufig noch nicht abzu-
Um die Erlebnisse der schö¬
nen Manöverzeit zu schildern,
hat sich diesmal ein Trio be¬
müht. Die Idee ist van Richard
Royce, das Drehbuch haben Dr.
Johannes Brandt und Dr Josef
Than geschrieben. Die Schilde¬
rung der Begebenheiten ist na¬
türlich nicht neu. Erich Schön¬
felder, der Regisseur, hat sie
mit viel Sinn für drastischen
Situationswitz in eine Folge
wirksamer Szenen gebracht, die
stark auf die Lachlust des Publi¬
kums wirken.
Da ist die Baronin von Wit¬
tenau, die resolute Gutsherrin,
von Ida Wüst famos dargestellt,
da sind die Gutselevinnen Gretl
Theimer. Lilian E'lis, Susi Ralph,
Olga von Bassoff, die sich mäch¬
tig über die militärische Ein¬
quartierung freuen, auch der Herr
Feldwebel fehlt nicht (Oscar
Sabo gibt ihn voll Spielfreude),
eine besondere Nummer ist der
Musketier Klapper, der lustige
Paul Heidemann. der durch
seine Tapsigkeit dem Herrn
Major Paulig zu einem Manöver¬
sieg verhilft, auch der Einjäh¬
rige (Max Schipper) fehlt nicht,
und auch die ■» „schlagfertige"
Köchin (Vicky Werkmeister) ist
nicht vergessen. Ein flottes
Stubenmädel ist Margot Walter.
Nett die Musik Marc Rolands,
von der Kapelle Gerhard Hoff-
mann tonschön gespielt. Sorg¬
fältig die Ausstattung: Archi¬
tekt Heinrich Richter, gut die
Photographie: Willy Winter¬
stein. Lachen bei der Premiere.
Beifall für den die Darsteller
dankend quittieren konnten.
„Fox Weltschau"
in den deutschen Großstädten.
Emclka schließt ab.
Die Emeika hat „Fox Welt-
»schau" zunächst für alle Emelka-
theater im Reich abgeschlossen.
Uber die Berliner Theater
schweben noch Verhandlungen.
Ans der Produktion.
Die Aufnahmen zu dem Gro߬
film der Henny Porten-Film-
Produktion G. m. b. H. „Luise,
Königin von Preußen" mit
Henny Porten in der Haupt¬
rolle sind unter der Regie von
Carl Froelich beendet. Premiere
Ende November im Ufa-Palast
am Zoo. -fr
Eugen Thiele beginnt Anfang
November in den Emelka-Ate-
iiers in Geiselgasteig mit den
Aufnahmen zu dem Film „Feld-
herrnhügel" nach dem Roman
von Roda Roda. Architekt Lud¬
wig Reiber.
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l i VERLAG SCHERL * BERLIN S VV68 Bh^»
25. Jahrgang Berlin, den 5. November 1931 Nummer 257
Es geht um die Devise
Die Filmfachzeitungen be¬
st äftigen sich mit Recht in
dt i letzten Tagen in besonders
st, rkem Umfang mit der
F ge der Devisenbeschaffung
ut ! zeigen genau so, wie das
hier schon geschah, die
Sc wierigkeiten auf, die sich
be! der Neufabrikation im
Fa.le von ausländischen Auf¬
lias ist aber nach unserer
Au iassung das allergeringste
Ob I, sondern es kommt in
er* er Linie darauf an, Mittel
un Wege zu finden, die
Ge der. die der deutsche
Fii Fabrikant für gelieferte
Ware im Ausland zu bekom-
i hat, wieder hereinzube-
E in prominenter Filmmann,
det in besonders großem Um-
fan • mit dem Ausland arbei¬
tet und der jedenfalls im
Au enblick mit viel mehr Ein-
fäugen aus dem Ausland als
aus dem Inland zu rechnen
bat bemerkte bei einer Aus-
*P r che über diesen Gegen-
«taiid, daß es bei der augen¬
blicklichen Situation nicht so
«eh: die gesetzlichen Besiim-
■Durigen in den einzelnen Län¬
dern. sondern vielleicht auch
der gute Wille der Kontra¬
henten sei, die den recht-
*«t'gen and pünktlichen Aus-
tleich gefährden.
Wir geben dieses Urteil,
das mitten aus der Praxis
kommt, in erster Linie des-
|*alb wieder, um unsere Leser
i*nseits der deutschenLandes-
l| r enze darauf hinzuweisen,
®aß man s j c j, freund liehst
"f'dit darauf beschränken soll,
**b hinter zufällig erlassene
^^tzliche Bestimmungen zu
‘erkriechen, sondern daß
bera ll da, wo Devisensperren
‘"Igetan sind, energisch von
*° Filmverbänden alles ge-
Einheitsfront für Rationalisierung
der Produktion
In der gestrigen Spio-Sitzung wurde in der Hauptsache
über die bekannten Richtlinien gesprochen, die vom Fa¬
brikantenverband aufgestellt worden sind und für die sich
durch Unterschrift die gesamte deutsche Produktion ver¬
pflichtet hat.
In der Spio haben sich auch die anderen Sparten, näm¬
lich die Verleiher und Theaterbesitzer, hinter diese Fa¬
brikantenbeschlüsse gestellt.
In welcher Form war im Augenblick des Redaktions¬
schlusses noch nicht bekannt.
Die entsprechend formulierten Beschlüsse werden erst
heute vormittag offiziell bekanntgegeben.
Es wiAl sich aber aller Wahrscheinlichkeit nach darum
handeln, daß Verleih und Theaterbesitz Zusagen gegeben
haben, die letzten Endes darauf hinauslaufen, alle die¬
jenigen, die etwa die bereits bekannten Beschlüsse durch¬
brechen oder nicht beachten sollten, praktisch vom deut¬
schen Markt auszuschließen.
Wir kommen eventuell auf die Angelegenheit noch ein¬
mal zurück, wenn der offizielle Spio-Bericht vorliegt.
tan werden muß, um ihre Be¬
seitigung durchzusetzen.
Wir in Deutschland sind, so
wie die Dinge liegen, in einer
doppelt unangenehmen Situa-
Dic Zeiten sind längst vor¬
über, wo wir die Herstellungs¬
kosten eines Bildes im eigenen
Lands amortisieren konnten.
Wir rechnen heute im aller¬
besten Falle mit sechzig Pro¬
zent Deckung im eigenen Be¬
zirk, während wir vierzig
Prozen: und den Gewinn im
Ausland erzielen müssen.
Das Bild wird dadurch
noch ungünstiger für uns, als
wir ja die sechzig Prozent aus
Deutschland nicht auf einmal
herein bekom men, sondern
meist im Verrechnungswege
im Laufe einer Saison, wäh¬
rend die vierzig Prozent Aus¬
landsertrag doch zum aller¬
größten Teil durch die sofort
fällige Garantie gedeckt
werden.
Die Summen aus dem Aus¬
land also sind vor allem das,
was der Fabrikant zur An¬
kurbelung der neuen Produk¬
tion immer wieder braucht,
und was ihm jetzt fehlt.
Unserer Auffassung nach
hat es gar keinen Zweck, diese
Angelegenheit zum Gegen¬
stand langatmiger Artikel zu
machen.
Der Filmindustriellenver¬
band. oder wenn man will, die
Spio haben in diesem Punkt
die Initiative zu ergreifen und
nicht nur Eiei den maßgeben¬
den Stellen t>ei uns sondern
auch in den anderen Ländern
sofort die entsprechenden
Schritte zu tun, um zu retten,
was zu retten ist
Man möge nicht sagen, daß
das sehr schwer sei.
Denn wir müßten in jedem
einzelnen in Frage kommen-
den Lande die restlose Unter¬
stützung der Verleiher und
Exporteure haben, die jeweilig
in den einzelnen Bezirken in
Frage kommen.
Es ist bestimmt keine Über¬
hebung. und es bedeutet abso¬
lut keine Herabsetzung irgend¬
einer Industrie, wenn wir dar¬
auf hinweisen, daß Deutsch¬
land als Filmexportland von
nicht zu unterschätzender Be¬
deutung ist.
Wir fordern ja die Beseiti¬
gung der Devisensperren nicht
nur bei den anderen, sondern
wir wünschen sie ja auch bei
uns. weil wir Verpflichtungen
an das Ausland haben, die
wir genau so zu regulieren
wünschen, wie wir das von un¬
seren Forderungen erwarten.
Man soll den Zustand von
heute und morgen nicht un¬
bedingt als Schulbeispiel für
die Beurteilung dieser Frage
heranziehen.
Wir zeigen jetzt hier bei
uns genau so wie in den an¬
dern europäischen Ländern
mit Devisensperren Filme,
die schon vor vier Wochen
oder noch viel früher her-
üherkamen und die noch ge¬
liefert wurden, weil man
glaubt, daß das Devisen-
P’-oblem sich in allerkürzester
Zeit klärt.
Kompliziert sich aber die
Lage und sieht man nicht
irgendeine Lösung, tritt be¬
stimmt in vielen Fällen eine
Stockung der Lieferung ein.
die sich auf sämtliche betei¬
ligten Länder auswirken muß.
Die Frage ist in ihren Ein¬
zelheiten ganz selbstverständ¬
lich nur zu behandeln, wenn
zahlenmäßiges Material vor-
liegt.
Diese Zahlen aber sind
nicht in einer Fachzeitung zu
reproduzieren, sondern kön¬
nen nur durch eine neutrale
Stelle zusammengetragen wer¬
den. bei der man weiß, daß
die Behandlung mit jener Dis¬
kretion erfolgt, die gerade in
diesem Punkt unen> ehr¬
lich ist.
Vielleicht werden die D nge,
im Augenblick, wo diese 'ei¬
len geschrieben werden be¬
reits in der Spio-Sitzun«. an¬
geschnitten.
Aber wir hielten uns er-
pflichtet, unsern Standp ikt
zu dieser Lebensfrage da zu¬
legen, deren Lösung irg' d-
wic schnell erfolgen 1 iß.
weil nämlich sonst ae
Stockung der Produktion n-
tritt. die trotz Gagensen i ng
und anderer Produkt! >s-
ersparnisse einfach bei vi' cn
freien Fabrikanten nicht if-
gehalten werden kann.
Rheinischer Situations-
bericht
Die Industrie- und Handels¬
kammer zu Düsseldorf teilt in
ihrem Oktoberbericht über das
Filmgewerbe folgendes mit:
„Der Monat Oktober hat sich
für das Lichtspieltheatergewerbe
als guter Saisonmonat ent¬
wickelt. Das gilt vor allem für
die Unternehmen, die ihre Ein¬
trittspreise der wirtschaftlichen
Lage angepaßt haben.
im Verleihbetrieb ist die Ver¬
mietung in vollem Gange. Es
herrscht besonders Nachfrage
nach deutschen Filmen. Bevor¬
zugt werden noch immer Lust¬
spielschlager und gute Militär¬
humoresken."
Hamburger Notizen.
Die Ufa zeigte am letzten
Sonntag im Lessing-Theater die
englische Fassung von „Bom¬
ben auf Monte Carlo", die in
Hamburg natürlich besonders
Albers wohnte dieser Veran¬
staltung bei und wurde genau
so wie der Film selbst vom
Publikum lebhaft begrüßt.
Am gleichen Tage zeigte das
Waterloo-Theater „Viktoria und
ihr Husar", einen Aafa-Film,
der stürmischen Beifall bei dem
gutbesuchten Haus fand.
In einer Kulturfilm-Matinee
im Ufa-Palast sah man Bilder
aus dreiunddreißig Städten aller
Länder, eine interessante Zu¬
sammenstellung, die hier auch
bei einer Wiederholung ein
dankbares Publikum fände.
Von Filmsta's konnte man in
der letzten Woche dann roch
Jenny Jugo, Hauptdarstellerin
des Terra-Films „Wer nimmt
die Liebe ernst“, begrüßen.
Zensierte Paramount-Filme.
„Die nackte Wahrheit", ein
Paramount-Lustspiel mit Jenny
Jugo. Oscar Karlweis. Trude
Hesterberg, Otto Wernicke, Ti-
bor von Haimay, H. A. von
Schlettow, Alexander Koeckert,
Harry Hardt, Marita Angeles
und Jaro Fuerth, Regie Karl
Anton, sowie „Spanische Ro¬
manze", ein Kurzfilm mit Rosita
Moreno, sind zensiert worden.
„Spanische Romanze" ist für
Jugendliche zugelassen.
Frankfurter Notizen
Von unseren O. Sch.-Korrespondenten.
Bombenerfolg des „Kongresses“
in Frankfurt.
Im Frankfurter Ufa-Palast
hatte „Der Kongreß tanzt" einen
Riesenerfolg, der in spontanem
Be fall, mitten im Film, zum
Ausdruck kam Das Theater
war am Premierenabend aus¬
verkauft, auch am Samstag
und Sonntag war der Andrang
außerordentlich stark (trotz
guten Vorherbstwetters, das
zum Spazierengehen einiud).
Als die entzückendsten und
eindruckvollsten Bilder werden
in Frankfurt allgemein jene
Szenen angesehen, wo Lilian
Harvey in ihrem Wagen ju¬
belnd und singenc durch die
Wiener Innenstadt, an der Tor¬
wache vorbei, hinaus nach ihrer
Villa fährt.
Kinobrand in Frankfurt.
Am Sonnabend vormittag
brach in einem Lichtspielthea¬
ter im Vorort ßoekenheim ein
Brand aus, der nur unerheb¬
lichen Schaden verursachte. —
Man -lahm zuerst Brandstiftung
an, die Polizei stellte jedoch
bald fest, daß es sich um einen
Kurzschluß handelte.
Schlager, die in Frankfurt und
Umgebung eben laufen.
Roxy Palast. „Hinter Git¬
tern" gutes Durchschnitts¬
geschäft, da der Roman zu
diesem Film vorher in einer
Tageszeitung lief. „Victoria und
ihr Husar", ein wirklicher Er¬
folg. Die Presse aller Schattie¬
rungen ist in der Beurteilung
(uneingeschränktes Lob), einig.
Gloria Palast. „Hirsekorn
greift ein", mit Bressart. Es ge¬
nügt die Feststellung, daß der
Film hintereinander drei Wo¬
chen gelaufen ist und noch
weiter läuft. —
Kammer-Lichtspiele und Neue
Lichtbühne bringen erfolgreiche
Zweitaufführungen „Bomben auf
Monte Carlo" und „Der Schrek-
ken der Garnison".
Camera und Luna. Zweit¬
aufführung: „Der lächelnde
Leutnant." Die Erstaufführung
war im Bieberbau.
Capitol. „Wer nimmt, die
Liebe ernst?"
Scala und Hansa zusammen
„Opernredoute“, auch Zweit¬
aufführung.
Saalburg hat „Zwei Herzen
im Dreivierteltakt" noch einmal
ausgegraben und macht ein Ge¬
schäft.
In Offenbach bringt die Ufa
den „Kongreß": Palast zeigt
„Elisabeth von Österreich", das
Offenbacher Capitol „Der Raub
der Mona Lisa". Gloria in Of¬
fenbach „Die Blumenfrau von
Lindenau". Schwan in Offen¬
bach „Der Fall des General¬
stabschefs Redl".
In Darmstadt läuft im Union
das „Fintenkonzert von Sans¬
souci". im Helia Palast „Afrika
spricht", im Palast „Helden der
Nacht" und als zweiter Schlager
„Das Geheimnis im Schlaf¬
wagen".
Die vier Wiesbadener Licht¬
bildbühnen spielen: Ufa Palast
„Um eine Nasenlänge". Wal¬
halla „Menschen hinter Git¬
tern". Filmpalast „Opern¬
redoute". Thalia „Die lustigen
Weiber von Wien"
Auch die Programme von
Mainz sind ganz auf der Höhe.
Ufa Palast Mainz; „Viktoria
und ihr Husar“, Schiller-Licht¬
spiele: „Reserve hat Ruh",
Kötherhof Lichtspiele: „Men¬
schen hinter Gittern", Luna:
„D-Zug 13 hat Verspätung",
„Der Stumme von Portici".
Hansa: „Grock", Thalia:
„Douaumont". Markt Licht¬
spiele „Noch sind die Tage der
Rosen” — „Harry Piel unter
falschem Verdacht".
Heutige Premieren
Im Gloria-Palast: Im Mozart-Saal:
Der Richard Oswald - Film des Der Vandal und Delac-Tonfilm
DLS. „A r m wie eine „D a v i d G o 1 d e r" (Verleih:
Kirchenmau s". Südfilm).
Wiener Filmindusti
gegen „Künstlerfon’ »
Wie zu erwarten war, hat x
die österreichische Filmindu
durchaus abweisend gegvt
Absicht, für den neu zu sch >
den Künstlerfonds den öst< .
chischen Film weitest gt :
hcranzuziehen, ausgespro «
So äußert sich Direktor ! n
Besser von der Wiener Mo
A.-G., daß eine solche w.
Besteuerung der Österreichs 1
Filmindustrie eine glatte
möglichkeit sei. Der W n
Verleih arbeitet mit eine B
Steuerung wie kein an 1
Vergnügungsunternehmen
hat schon gewisse Prozent
das Kontingent abzugeSen. !i
noch eine andere Bestem 1
einführen zu wollen, sei ge’ J
zu absurd. In gleichem S n
äußern sich die Verleger. A il
ren und Schallplattenfabrika >
die alle die Absicht, den K 1
lern durch Plünderung <i
Künstler selbst Hilfe zu sch f<
für unausführbar erklären.
Neues Kino
in Paderborn
In Paderborn wurde in d« f
Kasseler Straße ein Tot '!»•
theater eröffnet unter den Ni-
men ,B. V. Tonlichtspiele ’dür-
gerverein (Besitzer: Keise
In der Eröffnungsvorstc unf.
zu der die geistlichen und ei 1 '
licher Behörden und die P «**•
eingeladen waren, wurde „Perg*
in Flammen" als Hauptfilr- <*"
Umstellung auf Tonfilm >0 I
Bielefeld.
Das Palast-Theater BieletfJ
hat nunmehr auch auf T’ ’‘"f
umgestellt und spielt auf hi* 8 «
film-Apparatur nur noch To« -
filme.
„Die andere Seite“ künstlet’**
Der Cando-Tonfilm .JD’* **
dere Seite" ist vom Voel*f,
Ausschuß als künstlerisch
voll anerkannt und auch
hin im Atrium prolon#^
worden.
Ungarischer Filmbrief
Von unserem Budapcster Sz. - Korrespondenten
Ji riläum des Bundes der friedigenden Ausweg findet, da- Tonfilmfabrikation in die vor- funden. Im Royal Apol:wurde
DER OROtf E
TONFILM
Ein herrlicher Film
> -igarischen Kinotbeater.
D' r Bund der ungarischen
Kin heaterbesitzer kann in
dies n Tagen auf sein zehnjäh¬
rige- Bestehen zurückblicken.
Er n dieser kurzen und
doc so langen Zeit außer¬
ordentlich viel für die Konsoli¬
dier ng des ungarischen Kino-
ns getan.
mit die zahllosen Glückwünsche,
die im Verbandsbüro eingegan¬
gen sind und unter denen auch
die ungarischen Ministerien
nicht fehlten, beim fünfund¬
zwanzigjährigen Jubiläum mit
demselben Recht wie heute die
großen Verdienste des jubilie¬
renden Vereins erneut bestäti¬
gen können.
derste Reihe emporarbeitete.
Sie verfügt heute über die
besten Regisseure und hat eine
technische Vollkommenheit er¬
reicht, die hervorragend genannt
werden darf. Die Sujets sind
spannend, farbig und abwechs¬
lungsreich. Die Schauspieler
leisten das Beste. Die Schwer¬
fälligkeit und Geschmacklosig-
„Dtr wahre Jakob'' sorgeführt.
Ralph Arthur Robert s und
Felix Bressart taten alles, was
möglich, um die Heiterkeit zu
erwecken, und ist es ihnen auch
gelungen, das Publikum der Pre¬
miere lustig zu stimmen.
Das Decsi und das Omnia
Kino haben Joe Mays ... . Und
das ist die Hauptsache'' vorge¬
lle Arbeit leisten konnte,
e ist der Bund — genau
ähnliche Vereinigungen
Budapester Premieren
Diese Woche haben zwei er-
der Schlager der Ufa Coi
Kamera Kinos, wurde
giert, um se : nen erfolg
rischen Hauptstadt:
„Interessant ist es, mit wel-
Manuskript-Honorare
in U.S.A.
In der Zeit allgemeiner Wirt¬
schaftsdepression und allseitiger
Sparmaßnahmen auch in der
Filmindustrie der Vereinigten
Staaten sind die Zeiten ver¬
schwunden, in denen man bis zu
240 000 Dollar für ein Film¬
manuskript bezahlte. Mit dieser
Summe hat die fragliche Gesell¬
schaft allerdings auch einen Re¬
kord aufgestellt, der von keiner
anderen Filmgesellschaft mehr
überboten worden ist. Die Ten¬
denz für die Ausgaben zum Er¬
werb neuer Drehbücher weist
zur Zeit außerordentlich stark
nach unten. Für Drehbücher, die
augenblicklich von den großen
amerikanischen Produktions¬
gesellschaften verarbeitet wer¬
den. wurden zum allergrößten
Teil Honorare bezahlt, die uuler
10 000 Dollar liegen, und man
erklärt ganz allgemein, daß nur
in ganz besonderen Fällen über
diese Grenze hinausgegaugen
werden soll. Bisher hatte man
immer angenommen,daßM.-G.-M.
und Paramount bei dem Manu¬
skript - Preisabbau nicht mit¬
machen würden; die beiden Ge¬
sellschaften kündigen aber an
daß auch sie keine Ausnahme zu
machen beabsichtigen.
In der Hauptsache beschrän¬
ken sich die Verfilmungen der
laufenden Saison auf Novellen
und Kurzgeschichten, die zu¬
meist von Autoren erworben
wurden, die bisher keine Ver¬
bindung zum Film hatten. Da¬
neben hat man in den Archiven
der Gesellschaft längst erwor- i
bene, bisher aber nicht ver¬
arbeitete Stories aufgestöbert,
die nun verfilmt werden sollen.
Von einem Fall wird erzählt, bei
dem eine große Anzahl brauch¬
barer Drehbücher für jeweils j
etwa 2500 Dollar erworben I
worden sein sollen, was einen
neuen Preistiefstand seit dem
Aufkommen des Tonfilms be¬
deuten würde. Eine weitere
Anzahl von Geschichten, haupt¬
sächlich aus Magazinen, hat der
Preis von 5000 Dollar erreicht,
und in einigen Fällen, wo der ■
Autor besonders hartnäckig war,
sind 7500 und 10 000 Dollar ge¬
zahlt worden — aber nur ganz |
selten mehr.
Aus der Produktion.
In dem Tonfilmschwank ..Die
Liebesfiliale". den die Carl-
Heinz-Wolff-Produktion soeben
fertiggestellt hat. spielt Johan¬
nes Riemann einen Berliner
Großkaufmann, de- vorgibt, in
Hamburg eine Filiale seines
Geschäfts zu haben, welche
„Filiale" sich dann als die rei¬
zende Anny Ahlers entpuppt.
Unter der Regie von Carl
Heinz Wolf! wirken weiter mit:
Paul Westermeier. Lotte Neu¬
mann. Yvonne Albinus, Max
Schipper, Kurt Fuß. Hermann
Picha.
Paul Dessau beendete die
Kompositionen für den Aafa-
Sokal-Film ..Der weiße Rausch"
(Regie: Dr. Arnold Fanck).
IN:
URAUFFÜHRUNG
des Engels u. Schmidt-Tonfilms
SIEGFRIED
(C i^fVXARNO
AUSGEKOCHTER
JUNGE
mit:
Paul Westermeier
Olly Gebauer
Julius Falkenstein
Henry Bender
Albert Paulig
Karl Huszar-Puffy
Lotte Werkmeister
Elsa Temary, Hermann Picha, Maria Forescu,
Gerhard Dammann
REGIE:
ERICH SCHONFELDER
Drehbuch: Erich Philipp!
Aufnahmeleitung: Willi Morree
Bauten: W. A. Hermann und Herbert Lippschitz
Photographie: Willy Winterstein
Ton: Charles Metain
Tonschnitt: Bartning und v. Molo
Musik: Will Meisel
Kapelle: Gerhard Hotfmann
System: Tobis-Klangfilm
am 6. November im
Kurfürstendamm, am Lehniner Platz
Anfangszeiten: 7 00 und 9 ,s Uhr
Verleih:
Erich Engels Film G.m.b.H.
Kochstraße 12 Bergmann 4711 u. 7411
Die Tonwodu
Die Ufa - Tonwoche r W
zeigt den verstorbenen -chter
Arthur Schnitzler, bring' filder
vom Aufenthalt Grandis i Bei
lin mit einer Ansprache v iu
lienischen Außenministc fei
ner Aufnahmen vom Eisl .ker
Kampf des Berliner ' Mül
schuh-Clubs im London. Eu
palast, alte französische olks-
tanze, den Boxkampf de euro¬
päischen Meisters im S
gewicht Hein Müller geg.
selie, ein Auiorennen der
Brooklandbahn bei Londo' \ or-
führung eines Raketen tors
mit einer Leistung von 6* > PS
bei t kg Gewicht, eir iug-
zeugkunststück unter de To¬
werbrücke in London und n.-n
Wettkampf von Fischkut: n an
der Küste von Massachu
Fox tönende Woche; chau
zeigt chinesische Trupper der
Mandschurei, Bilder vo; den
Sammlungen und Spei ngen
der Berliner Winterhilfe, In¬
betriebnahme der B .tele-
graminstat'on im Vatika ein
Konzert vor der. Raubt > Käfi¬
gen des Kölner Zoolo then
Gartens, eine Hängebm i»
350 Meter Höhe über d- Ar¬
kansas-Fluß, Umzüge t’n. Teu-
feLstänze in Candi aut ' 'Ion.
ebenfalls Bilder vom Gr .dtbe-
such in Berlin und Flugt tngen
in New York.
Die Emelka-Tonwoch. V. 5t
bringt ebenfalls Grand ddef
und Szenen von der Win rhllte.
ferner die Siedlung in riese-
lang, an deren Aufba i'inge
Leute aller Stände un all»
Parteien arbeiten. die Taut«
eines amerikanischen trden
des „Do X", Proben zu ein«
Zirkussensation mit ein. Fl“'
ger, eine neue Rettung^ rric»'
tung für Flugzeuge, eu
kampf im freien Stil, da t»'
hockey-Länderspiel in -rl't“ r
Sportpalast und die A isbeut*
einer amerikanischen E» ditw*
aus den brasilianisch Lr '
Kleines Noüzbnc
Der Allianz-Tonfilm der Sud¬
film „Berlin Alexanc rpUU
wurde zur Vorführung a
tag freigegeben.
Der Tauber - Emelk - F'J
„Die große Attraktion
von der Emelka nach Sehr*
, den verkauft. _ . „
De Emelka hat den •»"!**
Film „Die große Attrak«*«
nunmehr auch nach En*
verkauft. . j_
Der Verband der 1 ■•'"'»f
striellen teilt mit, daß ,ch ,
Resolution über die Sen*
der Produktionskosten ao
folgende Finnen «ngeschlo
haben: Superfilra, Hcr°*
Harmoniefilm.
Der Trickfilm-Zeichner -
..Ufa”, Georg Pml
1. November aus den U}t
der „Ufa“ aus. um die F*'
der „Trick film-StudiO-tr*"
. schaft m. b. H." zu übern«^.
•r „Ktaewstoiiraph* er--- -
>«•*> B»*teUtelo. jjinUmuln : iS Pf* dir mm-Hohc. ou-llcnanr
'**1- — Hsuptscbnltlcitund
V FILM-FACH BU1T
• H VERLAG SCHERL* BERLIN SVP68 Sfr-tSl^
25. Jahrgang Berlin, den 6. November 1931 Nummer 258
Beifall um die Kirchenmaus
Neuer D. L.S. - Erfolg im Gloria-Palast
Man müßte eigentlich die
Betrachtung über diesen
Film mit einer Untersuchung
darüber einleiten, wer mit
wem zum erstenmal das
Grundmotiv dieses ausge¬
zeichneten Lustspiels ent¬
deckt hat.
Oswald erklärt, daß sein
Film nach dem bekannten
Zugstück „Arm wie eine
K irchenmaus" geschrieben
sei, und daß das Manuskript
von Felix Salten und Heinz
Goldberg stamme.
An sich ist es überhaupt
müßig. nach den letzten
Quellen zu forschen, wenn
ntan vor einem derartigen
großen, starken, unzweife 1 -
haften F.rfolg steht.
In diesem Film hat das
um so weniger Zweck, als
der Dialog an sich außeror¬
dentlich witzig, feinpointiert,
mit weiser Sparsamkeit und
sicherem Publikumsblick ge¬
macht ist.
Erzählt wird, wie die
kleine Susi Sachs, eine sel¬
ten tüchtige Stenotypistin
und eine ideal gewandte Pri¬
vatsekretärin. sich in fünf
Minuten bei dem General¬
direktor der Wiener Univer¬
salbank unentbehrlich macht,
und wie sie langsam für
ihren Chef so etwas wie
Liebe empfindet.
Es kommt auch zunächst
beinahe zu einer Aussprache
zwischen den beiden. Es
$ibt einen Krach, eine Kün¬
digung fährt wie ein Blitz
>n das Liebesidyll, bis dann
natürlich am Schluß das
Fräulein Privatsekretärin
Frau Bankdirektor wird.
Zwischendurch läuft ein
etwas trottliger Sohn durch
die Handlung, bemüht sich
.David Golder" läuft an
Der französische Spitzenfilm
„David Golder”, den Vandal et
Delac bereits in einer Nacht¬
vorstellung vor einem ausge¬
suchten Publikum zeigten, läuft
seit gestern abend im Mozart-
Saal.
Die Südfilm, die das ausge¬
zeichnete Bild herausbringt,
gab der offiziellen deutschen
Uraufführung einen festlichen
Rahmen. Man hörte eine An¬
sprache des Vorsitzenden der
Deutsch-Französischen Gesell¬
schaft Dr. Otto Grautoff, der
die deutsch-französische Film¬
zusammenarbeit als ein wichti¬
ges Aktivum zur Annäherung
der beiden Völker bezeichnete.
feierte dann Joseph Schmidt,
der mit seiner ausgezeichneten.
klangvollen Stimme die Arie
des Eleazar aus der „Jüdin"
sang.
Sah dann den Film, über
dessen Qualitäten wir im
„Kinematograph" bereits be¬
richteten und auf den wii aus¬
führlich in der morgigen Num¬
mer zurückkommen.
Es war ein auSerordentiich
festlicher Abend, der mit einem
vollen, ausgesprochenen Erfolg
des „David Golder" endete und
der nicht nur dem französischen
Fabrikanten und dem deutschen
Verleiher, sondern auch dem
Regisseur Julien Duvivier
deutlich zeigte, daß man diese
Spitzenleistung der europäi¬
schen Kinematographie restlos
ein echt weanerischer adliger
Ycrwaitungsrat um die kleine
Pi ivatszkretärin.
De- Herr Oberbuchhalter
Schün/l geht mit dem Fak¬
totum Quapil auf den Bum¬
mel. und Olly. eine wohlpar-
’ümierte Schrcibmaschinen-
iame. geht als belebender
Vamp durch ein paar Füll-
Aber es ist bei diesem
Film wie hei so vielen aus¬
gezeichneten Erzeugnissen
der letzten Zeit, cs kommt
eigentlich gar nicht aut die
Handlung an. Es gibt sogar
„eute. die cer Meinung sind,
daß das Ganze noch ausge¬
zeichneter und besser wirkt,
wenn man ein paar hundert
Meter energisch schneidet.
Was den großen Erfolg
macht, was die starken, ehr¬
lichen Lacher hervorruft, das
ist neben dem bereits mit
Recht besonders hervorge¬
hobenen Dialog das ausge¬
zeichnete Ensemble und die
Regieeinfälle in den einzel-
nei Szenen. +
Oswald stellt das Spiel,
das im Original ein Schau¬
spiel oder ein Lustspiel ist.
ganz bewußt auf Operette.
Er läßt seine Privatsekre¬
tärin am Telephon in Gegen¬
wart ihres Chefs Butter.
Zucker. Frankfurter Würst¬
chen für die Frau Mama be¬
stellen. Seine Heldin darf
mit der Gehaltsanweisung
nicht nur durch die Büro¬
räume der Bank, sondern
auch durch die Kassenräume
singend spazieren.
Aber das macht nichts, das
stört bei diesem Film nicht,
weil es geschickt inszeniert
ist, weil man die wandelnde
Dekoration verwendete, die
ihre Zugkraft schon in Lu-
bitschs „Monte Carlo", jetzt
wieder bei Charell im „Kon¬
greß" und nun hier in der
„Kirchenmaus" glänzend be¬
weist.
Man hört Grete Mosheim
— die übrigens wieder ein¬
mal eine selten glückliche,
famos wirkende, durchschla¬
gende schauspielerische Lei¬
stung hinstellt — ein Chan¬
son singen, obwohl das nicht
ihre starke Seite ist, nimmt
das genau hin wie die ge¬
sanglichen Versuche Fritz
Grünbaums, der an einer
anderen Stelle mit einem
nachdenklichen Couplet zeigt,
daß er sprechende Lieder
viel durchschlagender, effekt¬
voller. mitreißender an das
Publikum bringen kann als
Noten, die nach einem alten
Wort nur von dem gesungen
werden sollen, dem auch Ge¬
sang gegeben ist.
*
Die Besetzung ist mit Os¬
waldscher Treffsicherheit er¬
folgt Der Mann, dem wir
in der langen Reihe seiner
Filme eine ganze Anzahl von
Volltreffern zu verdanken
haben, hat wieder einmal
seine glückliche Hand ge¬
habt.
Heutige Premieren
Die Berliner Premiere des
Aafa - Militär - Lustspiels „Re¬
serve hat Ruh", das hier bereits
kürzlich in einer Presse- und
Interessentenvorführung gezeigt
wurde, findet heute, Freitag, im
Primus - Palast, Potsdamer
Straße, statt.
Im Universum kommt heute
der Engeis-u.-Schmidt-Tonfilm
„Ein ausgekochter Junge” zur
Uraufführung. Hauptrollen:
Siegfried Arno, Westermeyer.
Olly Gebauer, Falkenslem. Re¬
gie: Erich Schönfelder.
Terra-Erfolg in In- und
Ausland
Wie die Terra mi (teilt, hat
Ihr Film vom „Mörder Dimitri
Karamasoff" in Zürich einen
starken, einmütigen Erfolg er¬
zielt. Das Apollo-Theater, das
den Film vorführt, ist täglich
ausverkauft.
Die Breslauer Pressestimmen
sprechen von dem Film als
„großartiges Meisterwerk" und
bezeichnen ihn als vorbildlich
und einzigartig.
Der Max-Hansen-Film „Wer
nimmt die Liebe ernst“ ist für
dreizehn europäische Staaten
abgeschlossen.
Pathe-Natan, Paris, wird von
diesem Terra-Film eine fran¬
zösische Version drehen.
Er fand in Edthofer einen
Genei aldircktor, bei dem
mai das Wort charmant ge-
brarchen kann, ohne Angst
zu hc.ben, daß eine Uebertrei-
bung oder ein schiefer Aus-
dru;< vorliegt. Von ihm
strahlt jene männliche
Seif stsicherheit aus und jener
besondere Reiz, den die
Frauen wirklich so sehr lie¬
ben, wie das Manuskript be¬
hauptet.
Hans Thimig und Paul
Hörbiger machen aus ihrer
Rolle, was möglich ist.
Paul Morgan überträgt
Witze, die man inzwischen
Eine Berliner Tageszeitung
glaubte heute morgen zu wis¬
sen, daß man sich in Amster¬
dam ’eahaft um die Anteile der
Kuechenraeister's J. M. voor
Sprekende Films bemühe.
Es werden dabei eine ganze
Reihe von Tonfilminteressen¬
ten genannt und mit der Nach¬
richt eine Reihe von Fest¬
stellungen verbunden, die zu¬
nächst zu nachfolgendem De¬
menti Veranlassung gaben:
„Wie wir von unterrichte¬
ter Seite erfahren, stehen
die N. V. Kuechenmeister's
Internationale Maatschappij
voor Accoustik und die
N. V. Kuechenmeisters Inter¬
nationale Maatschappij voor
Sprekende Films den Ver¬
öffentlichungen im „Berliner
Tageblatt" vom 5. November
1931 Nr 522 fern.
Den genannten Gesellschaf¬
ten sind keine Verhandlun¬
gen wegen der Veränderung
mit der Pointe Berlin- -Hol¬
lywood kennt, filmisch ge¬
schickt auf Wien—Paris,
weil er mit Recht annimmt,
daß man in der Provinz, die
ja schließlich unser wichtig¬
stes Gebiet ist, seine Berliner
Randbemerkungen vorläufig
noch nicht kennt.
Er ist im übrigen nett, lie¬
benswürdig, spielt pointen¬
reich und pointensichcr und
darf genau so wie Charlotte
Ander, die in der Hauptsache
elegant und fesch auszusehen
hat, mit unter denen vor dem
Vorhang erscheinen, denen
das Publikum den starken.
der bisherigen Besitzverhält¬
nisse bekannt. Die in an¬
derer Richtung mit den Ban¬
ken schwebenden Verhand¬
lungen werden unter Wah¬
rung derjenigen Interessen
geführt, die für die Parteien
bestehen.
Denselben Standpunkt hat
auch auf Anfrage die Tobis
Tonbild-Syndikat A.-G. ge¬
genüber den kursierenden
Gerüchten eingenommen."
Was im übrigen in diesem
Zusammenhang über den deut¬
schen Filmmarkt, die Tonfilm¬
lizenzen und den deutschen
Rohfilm gesagt wird, ist reich¬
lich verworren und läßt dar¬
auf schließen, daß die Mittei¬
lungen kaum von wirklich
sachverständiger Seite an die
Tageszeitung gelangt sein
können.
Wir behalten uns vor. auf
die Dinge noch eingehender
zurückzukommen.
L A. Dapoal. Bruno Frank und Alfred Joseph
bei der Arbeit au den Maouikript au den Toafiln
„PETER VOSS. DER M I L LI 0 N E N D I E B . IPbot Emelka)
Arm wie eine Kirchenmaus
Fabrikat: Oswald-Film des D. L.S. Hauptrollen: Grete Mosheim,
Verleih: D. L. S. Ander. Anton Edthoicr.
Regie: Richard Oswald Hesterberg Grünbaum
Länge: 2935 Meter. II Akte Uraufführung: Gloria-Falast |
Geruchic um die Tobis
anhaltenden Beifall spe te,
der in Berlin immer ein
sicheres Zeichen dafür st,
daß der ganze Film ges. cn
hat.
Es gibt ein paar hül !ie
Melodien von Ralph te
natzky. Die musikal: e
Illustration, die gescl
und wirkungsfördernd at
wandt ist, stammt von R i
Jacobv Grete Walter
wiid von dem I.ewinnek
ehester ausgeführt, währe
die Gesamtausstattung
Franz Schroedter entwor. i
wurde, der alles dazu get
hat, um dem Film au
äußerlich Glanz und Ausm !
zu geben.
In kleineren Rollen wi
len erfolgfördcrnd Senta v
neland und Trude HesU-
berg, der man die Rolle
Dame eines Hauses ans
traute, das im Pariser Nac' -
leber. eine gewisse klassiss. e
Note hat.
Der Beifall, der gesl n
schon um fünf Uhr bei
Fachleuten zu konstatk-
war, setzte sich in dia
Abendvorstellungen in v
st&rktem Maße fort.
Rin Film, der mit zu d. n
größten deutschen Frfolc n
gerechnet werden darf.
Höchste Aktualität
Höchste Aktualität ist >s
Sondermerkmal aller Ufa-T
Wochen. So bringt die d •
malige Sport-Aufnahmen,
die ganze Atmosphäre
Spannung der sportlich Be.
Sterten übermittelt. Vom 26. P.
liner Sechstagerennen sic nt
man Szenen der unerhörten
Jagden im Berliner Sportpa! ist
und erlebt, wie Goebel—Sei- n
einen Vorstoß zur Überrund -.mg
unter dem Tosen des Publiht ns
ausführen. Selbst verstand I ch
zeigt die Wochenschau au! er
diesen sportlichen Aktualit j en
noch aus Amerika, England nd
Italien fesselnd? politische ' Er¬
eignisse. Man hört den franzö¬
sischen Ministerpräsidenten ! >
val bei seiner Ankunft in N'*
York sprechen, erlebt die Wahl-
bewegung in England,
Ministerpräsident MacDor Jd
nach heißem Wahlkampf >®
Bergwerksdistrikt wiedergew il*
wurde, und vernimmt vor alle®
in Neapel die Rede Mussolinis,
die er zur Feiet der neunjähri¬
gen Wi lerkehr des Marsche*
der Fas. listen auf Rom hielt,
in der er auf seine temper»'
mentvolle Art Stellung ? “ r
Revision der Friedensvertrag«
nimmt. Damit ist die Vielseitig'
keit der Ufa-Tonwochc ab»J
keineswegs erschöpft: sie *«**_
noch einen Film-Kameraman
in New York, der vom Trai<de c
des Flugzeuges aus mit höchste®
Wagemut seine Kamera bedie» •
V FILM-FACH BUTT V
II VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 I
Berlin, den 7. November 1931
Französischer Filmerfolg in Berlin
„David Golder“ im Mozartsaal
Alte Filme linden Käufer durch „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“
s tit ganz besonderem Ver¬
di ugen konstatiert gerade
d. .. Kinematograph". daß
d. s ausgezeichnete Spitzen-
w* ^k der Firma Vandal und
D. lac, das uns bereits im
Frühling in einem kleinen
K _-is gezeigt wurde, jetzt
au h vor dem großen Publi¬
la n die Feuerprobe glän¬
ze d bestanden hat und unter
<< kem, enthusiastischem
Bi lall gestern abend aus der
Taufe gehoben wurde.
)ie Geschichte selbst, die
nr. hier nach dem Roman
»on Irene Nemirowsky er-
zii lt wird, ist eine Moderm-
sii rung der alten Legende
v» m armen reichen Mann.
'•teil* eine Version des
St .(fes vom biblischen Hiob
d. r, die aus dem ältesten
Aüertum in das zwanzigste
•L hrhundert übertragen ist.
üas Buch der jungen, noch
g- r nicht allzu lang entdeck¬
te’ 1 Schriftstellerin zeichnet
diesen Mann, der aus dem
Ghetto Kischinew stammt, in
L uziselierter, psychologisch
g uzend durchgearbeiteter
K einmalerei.
Julien Duvivier. der das
Pi mmanuskript entwarf und
ui'-enierte, kann nur Etap¬
pen aufzeigen und muß vor
»Hen Dingen in der deut¬
schen Fassung, die den frän¬
kischen Text mit einkopier-
Titeln bringt, lange er¬
klärende Titel einschalten,
damit der tiefere Zusammen¬
hang nicht abreißt.
Diese filmischen Esels¬
brücken stören aber nicht
weiter.
Man weiß heute schon und
nimmt es als selbstverständ¬
lich in Kauf, daß gerade
beim Sprechfilm die klare,
gerade Linie häufig durch die
Fülle des Stoffes nicht mehr
einzuhalten ist.
Wir sehen diesen David
Golder, wie er brutal und
kalt über Leichen geht.
Sehen, wie das, was er
anderen gegenüber hundert-
und tausendmal als selbst¬
verständlich empfindet, ihn
in seinem privaten Lehen bit¬
ter und ha~t. tief und wüh¬
lend tiifft.
Da gewinnt er in einer
Nacht mehr als eine Million
Francs. Bricht auf der Höhe
seines Glückes und seines
Erfolges zusammen und muß.
als er krank ist, erkennen,
daß man ihn nur als Arbeits¬
maschine schätzt, als den
Mann, der das Geld schafft,
mit dem sich andere amü-
Sein einziger Stolz, seine
Tochter ist das Kind eines
fremden Mannes. Seine
Frau benutzt den Ertrag sei¬
ner Arbeit, um damit den
Hausfreund in der übelsten
Bedeutung dieses Wortes
auszuhalten.
David Golder reißt an
einem Tag das stolze Ge¬
bäude zusammen, das er sich
mit Klugheit und Energie auf¬
gebaut hat.
Ihn stört nicht die Börsen¬
panik. die dieser Abbruch
hervorruft, ihn reizt nicht
das Angebot seines Berliner
Geschäftsfreundes, an einem
Geschäft mit den Sowjets
Millionen zu verdienen.
Und dann reist er doch
nach Baku und feilscht mit
den Russen um den Pe
troIeum-Kontrakt. weil er
seine Tochter glücklich
machen will. Ertrotzt und
erkämpft in zwei oder drei
Wochen das Dokument, das
ihn wieder zum reichsten
Mann macht, ertrotzt es
und stirbt einsam und ver-
Fabrikat: Vandal
& Dclac Hauptrollen: Harry Baur. Jackie
Verleih: Südfilm
Monnier
Regie: Julien Duvivier Länge: 2525 Meter, 9 Akte
Uraufführung: Mozartsaal
lassen in den Armen eines
jungen russischen Juden, der
genau so wie er arm aus-
zieht, um einst reich nach
Hause zurückzukehren.
*
Dieser Inhalt ist hier so
austülirlich erzählt um unge¬
fähr einen Hinblick zu geben
in die Vielfältigkeit der
Handlung. Um zu zeigen,
daß hier das menschliche
Schicksal im Vorder¬
grund steht und daß es
eigentlich gleichgültig ist, ob
die Akteure englisch, franzö¬
sisch oder deutsch reden.
Dieser Golder ist eine
klassische Gestalt. Die Ver¬
körperung eines Problems,
das seit Jahrhunderten durch
die Weltliteratur geistert
und das diesmal in der Ge¬
staltung von Harry Baur
menschlich so besonders
rührt und packt.
Jede Nuance fast in dem
ungeheuer variablen Spiel
packt und reißt mit. Nimmt
gefangen und entzündet
lenen Funken im Herzen, der
die Stimmung des Erfolges
schafft.
Julien Duvivier, der aus
den- Buch den Film machte
und der Regie führt, stellt
seire ganze Sache auf zwei
Faktoren. Da ist einmal
Harry Baur und dann das
rein szenische Moment.
Er legt den Film ganz
groJ an. Veranlaßt seine Ar¬
chitekten und seine Kamera¬
leute, immer eine stark mo¬
derne Linie einzuhalten.
Eine Linie, die manchmal
vielleicht etwas übermodern,
aber immer außerordentlich
einprägsam und deshalb bild¬
wirksam ist.
Die Kamera muß alle
Effekte hervorzaubern, deren
sie fähig ist. Kühne Ueber-
blerdungen stehen neben
herrlichen Schwarzweiß-Auf¬
nahmen. Rein bildlich kom¬
ponierte Photosinfonien
stehen neben intim musikali¬
schen Untermalungen. die
wie ein Schäferidyll in dem
Schicksalsdrama wirken.
Es wird mit Kontrasten ge¬
arbeitet, die fein und doch
prägnant herausgearbeitet
sind.
Alle Rollen bis in die
kleinste hinein sind mit
Sorgfalt und Liebe besetzt,
obwohl eigentlich neben
Harry Baur keiner besonders
hervortritt.
*
Eine Frage der Praxis, ob
man hier oder da etwas kür¬
zen sol'., um das Ganze noch
spannender und ausgegliche¬
ner zu machen.
Das Publikum der Festvor¬
stellung im Mo/.artsaal war
jedenfalls begeistert und
feierte mit dem französischen
Botschafter an der Spitze die
filmische Arbeit, die Produ¬
zenten und den persönlicn
anwesenden Regisseur.
Vorher hatU der Vor¬
sitzende der Deutsch-franzö¬
sischen Gesellschaft auf die
Wichtigkeit des Fil; als
völkerverbindendes ui völ-
kerausgleichendes Mil hin-
gewiesen.
Joseph Schmidt sa: die
große Arie aus der . tin"
mit dem seltenen Re: ind
der wundervollen S<.: cr-
mut, die an diesem Ku er
so geschätzt werden un lie
ihn schnell in die Reih< r
ganz großen Ritter des h n
C hineingetragen haben
Dieses äußere Arr.
ment, der einfache, abei
drucksvolle Rahmen hat
Anteil an dem gro3en Er! ■,
den „David Golder" in L i-
lin unbestritten errungen
Anteil an der glücklicl p.
eindringlichen Wirkung .it
der deutsche Bearbeiter :s
Films, Karl Ritter, der it
weiser Sparsamkeit prägn te
Titel einsetzte und in kr p-
per Formulierung auch d. n-
jenigen Teil des Publik
zum restlosen Verstän, is
verhillt, das nicht Fra' >-
sisch versteh:.
Heute Lilian Harvey im
Rundfunk
Lilian Harvey spricht in der
Reihe „10 Minuten Film" heute
Sonnabend, den 7. November,
nachmittags 5.50 Uhr im Pro¬
gramm der Aktuellen Abteilung.
„Liebeskommando"
Dienstag im Atrium
Der Superfilm ..Lieberkom¬
mando" (Regie Geza von Bol-
vary) ist von der Zensur ohne
Ausschnitte zugelassen worden.
Die Uraufführung dieses Films
ist für Dienstag, den 10. No¬
vember, im „Atrium" festgesetzt.
„Die Pranke" Dienstag
im Titania - Palast
Der neue Krimina - Tonfilm
der Messtro „Die Pranke" mit
Charlotte Susa, Hans Rehmann,
Eugen Klopfer, Peter Voß.
Berthe Ostyn und Oscar Sima in
den Hauptrollen (Regie: Hans
Steinhofil, gelangt am Dienstag,
dem 10. November, im Titania-
Palast zur Uraufführung. Als be¬
sondere Sensation zeigt dieser
Film innerhalb seiner spannen¬
den Handlung ein großes Auto¬
rennen. wie es in gleicher Form
im Tonfilm noch nie gezeigt
Umstellungen auf Kinoton.
Kinoton schreibt uns:
Die Kinoton A. G. stellte in
den letzten Wochen 59 Ttieater
mit insgesamt 29 678 Sitzplatzen
auf Lichtton um. Die mittleren
und großen Typen werden be¬
vorzugt. Besonders belebt wurde
das Geschäft durch die Kino-
ton-Erfindung (Fotozelle).
Dresdener Theaterbesitzer zu aktuellen Fragen
In der Novemberversammlung
des mitteldeutschen Bezirksver¬
bandes „Verein der Lichtspiel¬
theaterbesitzer von Dresden und
Umgebung e. V." wurde die
Winterhilfe besprochen Auch
hier wurde der Standpunkt be¬
tont, daß Gratisvorstellungen
oder die Bereitstellung von Kar¬
ten in größerem Umfange nicht
möglich seien. Eine Regelung
wie die in Berlin getroffene
könne in keinem Falle in Frage
kommen. Der für die Dresdener
Regelung zuständige Stadtrat hat
erklärt, daß ein steuerliches Ent¬
gegenkommen nur insofern mög¬
lich sei, als lür die Plätze, die
zum Preise von 50 Pfennig und
darunter «erkauft werden, nur
die Hälfte der Steuer erhoben
werde. Eine solche Praxis sei
aber nicht wünschenswert, vor
allem im Hinblick darauf, daß
sie die Gefahr in sich berge, daß
wegen der Möglichkeit einer
Einsparung von Steuern der
eine oder andere Theaterbe¬
sitzer den jetzt höheren Preis
für den billigsten Platz auf 50
Pfennig herabsetze.
Ein Antrag, daß künftighin
alle sich im Verkehr zwischen
Verleiher und Theaterbesitzer er-
Man schreibt
Der Regierungsrat der Stadt
Basel (Schweiz) hat beschlossen,
die jährliche Subvention für das
Basler Stadttheater von 400 000
Fr. auf 450 000 Fr. zu erhöhen.
Die für diesen Zweck benötigte
Mehrsumme soll durch Erlaß
eines besonderen Gesetzes be¬
schafft werden, das eine Er¬
höhung der Billettsteuer für
kinematographische Vorführun¬
gebenden Prozesse vom Reichs-
bzw. Landesverband für den be¬
treffenden Theaterbesitzer ko¬
stenfrei geführt werden, wurde
abgelehnt.
Die Mitteilung, daß eine Än¬
derung des heutigen Revisions-
systemes der Klangfilm mit
wünschenswerten Erleichterun¬
gen für den Theaterbesitzer in
Aussicht stehe, wurde mit leb¬
hafter Zustimmung zur Kenntnis
genommen. Die Klangfilm hätte
übrigens nicht in allen Fällen
Revisionen vereinbart. Man
könne nicht verstehen, mit wel¬
cher Berechtigung die Klang¬
film die Thealerbesitzer unter¬
schiedlich behandle.
Scharf kritisierend wurden
wieder die Leihbedingungen be¬
sprochen.
Syndikus Schaufuß machte
Ausführungen über die Dresde¬
ner Tarifsituation. Daraus er¬
gab sich, daß die Parteien nicht
einig werden konnten und unter
Umständen tarifloser Zustand zu
erwarten ist.
Als neues Mitglied wurden die
Dresdener Lichtspiele „Faun-Pa¬
last" (Teichmann und Krutsky)
aufgenommen.
uns aus Basel:
gen von 10 % auf 15 % des Ein¬
trittspreises vorsieht. Damit
hätten also die Lichtspielbesit-
zer Basels die besondere Ehre,
durch eine Mehrbesteuerung
ihres Gewerbes dem Theater zu
seiner Subvention zu verhelfen.
Wirklich eine starke Zumutung;
doch wird in dieser Angelegen¬
heit der Konkurrenzunterstüt¬
zung das letzte Wort noch nicht
gesprochen sein
Tee bei Julien Duvi' er
Im Eder fand gestern n h-
mittag ein Tee zu Ehren -)• '«
Duviviers statt, der von «
großen Zahl von Jouma* -n
der Tages- und Fachcressi >*•
sucht war.
Direktor Goldschmidt vc cf
Südfilm begrüßte den a ge¬
zeichneten französischen R -
seur und bat ihn, ganz irz
etwas über seine zukünt en
Pläne zu sagen.
Duvivier erzählte, daß er or-
aussichtlich zunächst in B' lin
gemeinsam mit der Tobis > en
Film drehen wolle, der von '»■
fang an international ang* gt
£s werden darin zwei den he
ur.d zwei französische ff:* ?•"
darstellet spielen, und es oh
auch im Ausmaß und in J* r
Qualität ein Werk werden. J» s
„David Golder' noch übertr. 'en
soll.
Duvivier erklärte, daß ihn di«
ausgezeichnete Aufnahme seines
Werkes in Deutschland ai:i>* r '
ordentlich befriedige und du 1 er
in der liebenswürdigen Auf¬
nahme, die er hier gefunden
habe, ein Zeichen für eine glück¬
liche deutsch französische Zu¬
sammenarbeit sähe, die seiner
Auffassung nach einfach unent¬
behrlich sei.
Man sprach dann noch ®'t
dem führenden französischen
Filmmann und hörte erfreut, da
er deutsche Filmaibeil genau *°
schätzt, wie das hier mit der
französischen geschieht.
Reserve hat Ruh
f i ganz großer und starker
oac haltiger Erfolg. Ein schla¬
geruier Beweis. daß selbst
hei e noch Mililäriilme. wenn
sie so originell entworfen und
so geschickt abgefaßt sind wie
die es Rescrv tenopus. nach
wii vor Geschäitsschlager aller¬
er»'er Ordnung sind.
Vas hier abrollt, ist ein
hfuches Genrebild aus der
ekruten riehen ein. Dar-
ur . r der Einjährige Paul Höi-
bl'. , r, der im Zivilleben Astro-
iar. daß dieser weltfremde
G« lehrte zunächst beim Kommiß
m its zu lachen hat. Aber der
fe- he Paule Zapp, von Fritz
K ipers ausgezeichnet darge-
st« 1t, nimmt sich des Kamera-
d. an und macht bald aus
ihm einen flotten, unterneh-
m gslustigen Musketier.
anz selbstverständlich, daß
dieser Soldat, der ein ganz
anderer Mensch geworden ist.
sc leßlich die hübsche Lotte
Fi. iler heimführt, die ihm so-
fn aus lauter Liebe bis ins
M overgelände folgt, wo er,
der sein Hauptmann als stärk¬
ste Hindernis für seine
k riere fürchtete, allerdings
oh- e es zu wollen, seinem Vör¬
ie- tzten zur Majors-Charge
sei lilft.
Wie gesagt, in diesem Film
wi'.l gelacht von der ersten bis
*ui letzten Szene. Die beiden
Fabrikat und Verleih: Aafa Hauptrollen: Rommer. Kampers.
Regie: Max Obal Hörbiger, Süneland
Länge: 2674 Meter, 10 Akte Uraufführung: Primus-Palast
Autoren Lüthge und Noti, die
nun schon eine fast unüberseh¬
bare Menge von Militärschwän¬
ken geschrieben haben, fanden
wie wir ihn in alter Erinne¬
rung haben. Bringt Manöver¬
bilder mit Kavallerieattacken,
mit schwärmender Infanterie.
den Ton. der entscheidend für
den Erfolg ist.
Das ausgezeichnete Ma¬
nuskript wäre nutzlos geklie-
ben. wenn Max Obal nicht auch
den richtigen Ton getro'fen
hätte. Er zaubert uns einen
Kasernenhof auf die Leinwand.
feuernden Geschützen und kon¬
trollierenden Stäben, daß dem
alten Soldaten das Herz im
Leibe iacht und die neue Ge¬
neration, die diese Episoden
nicht kennt, ganz gefangenge¬
nommen wird.
Die Photographie Seebers
und Kaweczynskis erfüllt alle
an sie zu stellenden Anforde-
Die Kapelle Lewinnek illu¬
striert geschickt und mi'. dem
zündenden Tempo, das unsere
alten Militarmärsche an sich
Am Anfang und zum Schluß
gibt es Reservelieder, die hüb¬
schen Bildchen, die wir noch
aus Friedenszeiten her kennen,
so daß. wenn sich am Ende die
Paare finden, kein Wunsch und
keine Vorstellung. Oie man sich
machen könnte, unerfüllt bleibt.
Das Publikum war begeistert.
Es spendete einen Applaus, den
selbst der Primus Palast mit
seinen erfolgreichen Lustspielen
bisher kaum gehört hat. so
daß der Regisseur samt seinen
Darstellern, von denen neben
Kamper- und Hörbiger noch die
elegante charmante Claire
Romra ;r die lustige Senta
Söneland. der ausgezeichnete
Albert Paulig und die wirkungs¬
volle L/cie Englisch genannt
werden sollen, immer wieder
vor dem Vorhang erscheinen
Sent.i Söneland gab eine
lustige Charge, die viel Sonder¬
erfolg ti-nd. und Hugo Fischer-
Köppe stellte einen Feldwebel
hin. wie er im alten preußi¬
schen Reglement steht.
Es ist anzunehmen, daß der
Primus-Palast noch auf Wochen
hinaus ausverkaufte Häuser hat.
ausgekochter Junge
Fabrikat: Engels u. Schmidt Hauptrollen: Siegfried Arno.
Verleih: Erich Engels-Film Oily Gebauer. Falkenstein
Regie: Erich Schönfelder Lange: 2346 Meter. 10 Ak>e
Uraufführung: Universum
Ein
t>ar so ausgekocht ist der
Jur (je, den Siegfried Arno hier
spielt, nun gerade nicht, denn
Sij>i muß allerlei Abenteuer be¬
stehen und nfcinchen Puff aus-
haiten, weil er, anstatt nach
tirivm Geschäftsgang wieder
brav zur Arbeit in der Firma,
bei der er Hausdiener ist, zu¬
rück zukehren, mal ein bißchen
h mein geht.
Daß zwei, die sich nicht aus-
sli ’hen können. widerWillen ver-
hii-atet werden, das kommt
öfters vor. Erich Philippi, der
b'er das Manuskript des Ton-
filmschwanks geschrieben hat,
kompliziert die Sache dadurch.
Jofi die nette kleine Mizzi (Olly
Gehauer) von einem indisch-
**chsi*chen Hypnotiseur in einer
"ummelplatzbude dazu gebracht
*Nrd. sich als mit Ignaz Fisch-
oein (Arno), den sie nicht leiden
kann, verlobt zu fühlen. Da
»uch der Herr Fischbein von
“ em Zaubermann hypnotisiert
hält auch er die Ver¬
übung für echt.
Wären die „Verlobten" nicht
Applaus des Publikums
aus der Bude des Hypnotiseurs
ausgerückt, wäre der Wahn
schnell wieder verflogen. So
ziehen die beiden davon, die
Sache ist aber einigermaßen
verfilzt, weil Mizzi schon einen
„richtigen" Bräutigam, Herrn
BierfahrerKasulke (Paul Wester¬
meier), hat, den sie in Trance bei
der bereits angesetzt gewesenen
Trauung versetzt hat. Herr
Fischbein gerät mit seiner Mizzi
in eine idyllische Erholungs¬
stätte, in der es reichlich week-
endlich zugeht. Dort gibt es
allerhand drastisch-komische Si¬
tuationen und Mißverständnisse,
bis schließlich der Hypnotiseur,
der mit Herrn Kasulke auf der
Jagd nach den Hypnotisierten
ist, die beiden Verirrten wieder¬
findet und den Bann löst, wor¬
auf der Bierfahrer mit seiner
Mizzi glücklich werden kann.
nicht ohne daß Herrn Fischbein-
Arno vorher noch etwas unsanft
mitgespielt wird.
Erich Schönfelder, der Re¬
gisseur, hat den Film nach
einer etwas schwerfälligen Ein¬
leitung im ganzen flott insze¬
niert. manche Episode hätte er
knapper fassen können.
Siegfried Arno fühlte sich in
der Rolle des Fischbein ersicht¬
lich wohl und war in der Hin-
arbeitung auf Lachwirkungen
nicht schüchtern. Wenn er als
„Hypnotisierter" durch die
Szenen läuft. i|t das Vergnügen
der Zuschauer groß. Sehr nett
ist Olly Gebauer als seine Part¬
nerin. Sie ist munter, frisch
und natürlich, ein starkes Lust¬
spieltalent. Sehr komisch in
wirksamen Chargen Julius Fal¬
kenstein und Albert Paulig (der
Hypnotiseur), kräftig und bi-
derb Paul Westermeier als
Bierfahrer Kasulke. Noch zu
nenner Henry Bender. Maria
Foresct., Hermann Picha. Ger¬
hard Dammann und vor allem
Karl Huszar-Puffy als komi¬
scher Anarchist a. D.
Sauber die Ausstattung: W.
A. Hermann und H. Lippscl.it/.
gut die Photographie: Willy
Winterstein.
Das Publikum lachte viel
und applaudierte zum Schluß.
Ausgezeichnet die vorher¬
gehende Bühnenschau: die
akrobatische Tänzerin Gracina
und die Rollschuhläufer Fincks
Tbcaterübernabme in Delitzsch.
Mit dem I. November sind die
„Astoria - Lichtspiele" in De¬
litzsch, die bisher von Gustav
Niepel geleitet wurden, in den
Besitz von Herrn Karl Maul,
dem langjährigen Besitzer des
Delitzscher „Ring - Theaters"
übergegangen. Mithin sind die
am Platze befindlichen Licht¬
spieltheater jetzt in einer Hand
New - Yorker Filmbrief
Von unserem H.-H.-Korrespondenten.
Deutsche Filme in New York.
Zweifelsohne ist die Vor¬
führung des ..Flötenkonzert
von Sanssouci" in New York
einer der größten deutschen
Filmerfolge der letzten Mo¬
nate. Der Film ist nicht nur
wie die gesamte Presse ein¬
stimmig zugibt — ein hoher
künstlerischer Erfolg, nein, er
füllt auch jeden Tag das Ufa-
Theater und dessen Kassen.
Die vielen Deutschen, Deutsch¬
amerikaner und Yankees, die
täglich das Theater füllen, bre¬
chen in den großen Momenten,
an denen der Film so überaus
reich ist, immer wieder in
stürmischen Beifall aus. Ein
gutes Zeichen: Der Sinn für
unsere glorreiche Vergangen¬
heit ging unseren Landsleuten
selbst in Amerika nicht ver
loren. Es läßt sich die Schlu߬
folgerung ziehen, möglichst viel
derartige historische Filme
nrch Amerika zu bringen, die
für hier immer ein Ereignis
darstellen. Es darf nicht ver¬
gessen werden, daß Hollywood
nicht imstande ist, derartige
Filme, 1:1 denen sich die Seele
eirer ganzen Nation und ihre
glorreiche Vergangenheit wi-
dt -spiegeln, herzustellen. Sie
finden deshalb auch natur¬
gemäß ein aufnahmefreudige¬
res Publikum vor als viele
harmlose Filmoperetten, an
denen schließlich der amerika¬
nische Markt selbst überaus
reich ist.
Die Tobis, die ja jetzt in der
48 Straße, nahe dem Broad¬
way selbst ihr eigenes Thea¬
ter besitzt, hat in den letzten
Wochen zwei Filme vorgeführt,
„Die Brüder Karamasow" und
„Die große Sehnsucht". Ob¬
gleich der Karamasow-Film ein
großer künstlerischer Erfolg
war, land er beim Publikum
doch nicht den Anklang, den
er eigentlich verdient hätte.
Bereits nach drei Wochen
wurde er durch „Die große
Sennsucht" abgelöst. Dieser
Film ist aber nur für deutsche
Zuschauer geeignet, ca zuviel
Dialog und zu wenig Panto¬
mime darin enthalten sind.
Das Europatheater hat mit
„Die Lindenwirtin vom Rhein"
wieder mal einen Boir benerfolg
gehabt. Bekanntlich führte
dieses Theater fast ein .lahr
lang „Zwei Herzen im Drei¬
vierteltakt" auf.
Die Lindenwirtin kann an
den früheren Film nicht heran¬
reichen, sie scheint aber trotz¬
dem und mit vollem Recht ein
Kassenschlager für New York
„Nur am Rhein", „Susanne
macht Karriere“ und das
„Rheinlandmädel", die i. Bei
mont-Theater und LitlU Car¬
negie Playhouse aul, luhrt
wurden, haben bei v. tcm
nicht die Zugkraft der vor
erwähnten F'ilme.
Es zeigt sich eben raer
wieder, daß nur „the cre t
the German pictures Jtt
Sahne der deutschen F'iln in
den Vereinigten Staatei
folg hat.
Deutsche Filme auch b>
Der Siegeslauf der deul n
Sprechfilme in Amerika -d
durch die Einführung von
tcrnachts - Aufführungen
Sonnabends) in einigen I.
Theatern von Groß - New f
einen nicht unbedeut.
Aufschwung nehmen. he
Loew'schen Theater sind r
Größe und Eleganz wegei «
würdige Heimstätte des
sehen Films.
Pariser Filmnoiizen
Von unserem H. J. - Korresponder. ten.
Deutsche Filme.
Im Theätre du Vieux Colom-
bier läuft wieder die „Melodie
der Welt", ein Film, der in
Paris als eines der klassischen
Werke der Filmkunst geschätzt
wird. Der Erfolg beim Publi¬
kum ist außerordentlich. Es gibt
kaum ein Peripherietheater, das
diesen Film nicht wochenlang
gespielt hätte. Außerdem gibt
es über ihn einige Buchpublika¬
tionen, darunter einen oft zi¬
tierten Essay von Paul Morand.
Die Aufnahme, die die „Letzte
Kompagnie" bei der Presse ge¬
funden hat, ist geradezu als sen¬
sationell zu bezeichren. Dieser
Film, dem man nachrühmt, als
einer der ersten europäischen
Tonfilme fast die Grenze der
Vollendung erreicht zu haben,
wird als klassisches Lehrbeispiel
hingestellt.
Französische Versionen.
Auf den „Blauen Engel", der
bald seine 1100. Aufführung er¬
reicht aat, folgt nun im „Studio
des Ltsulines" in Kürze die
französische Fassung des G. W.
Pabst-Films „Dreigroschenoper".
— Pathc-Natan brachte „Glo¬
ria" mit Brigitte Helm in der
Hauptrolle der französischen
Fassung im „Eremitage" in einer
Galapremiere zu wohltätigem
Zweck heraus.
Der Erfolg ist recht freund¬
lich und die Vorstellungen sind
allabendlich ausverkauft.
„Monsieur le Marechal . den
Lamac nach dem großen Erfolg
der deutschen Fassung für Pathe
in Joinville noch einmal franzö¬
sisch gedreht hat, findet hier
auch ein dankbares Publikum.
Charlie, der Vater.
Zugleich mit seinem Bruder
Sid kam Charlie Chaplin in Be¬
gleitung seiner beiden Kinder,
die aus seiner letzten Ehe stam¬
men, auf der „Ile de France"
in Le Havre an. Er scheint also
doch die Absicht zu haben, län¬
gere Zeit in Europa zu verbrin¬
gen und, wie neuerliche Ge¬
rüchte wissen wollen, auch zu
Filmaktienfälscbung.
Wie „Comoedia" meldet, hat
die Pariser Strafkammer M.
Beaujon, den leitenden Direktor
einer Filmgesellschaft (der Me¬
tropolefilm), und einen weiteren
Mithelfer zu einem Jahr beding¬
ten Kerkers und 170 000 Frank
Geldstrafe verurteilt, für die die
betreffende Filmgesellschaft zi¬
vilrechtlich haftbar gemacht
wird. Die beiden Verurteilten
hatten ungültig gewordene Ak¬
tien in Umlauf gesetzt.
Filmpresse und Artistenverband
produzieren.
Der Verband der Filmpresse
und die Union des Artistes
haben beschlossen, alljährlich
gemeinschaftlich einen Film her¬
zusteilen, dessen Erträgnis den
notleidenden Angehörigen der
beiden Berufskategorien, die
diese Verbände vertreten, zu¬
fließen soll. Das Dreh ch
des diesjährigen ersten I «
schreibt Yves Mirand«, eine ler
Säulen des Pariser Boulc-i d
’ustspiels, Patiie - Natan
die Ateliers und d„s Art üs-
material zur Verfügung, um dir
Union des Artistes stellt aus
ihren Mitgliedern eine Liste ro-
minenter Darsteller zusan * r
„Die letzte Kompanie' m
Studio des Agriculteui
Das „Studio des Agriculte rs
das bisher ein Avantgarde und
Repris-. nkino in der Art der
Berliner „Kamera" gev
war, wurde jetzt mit • ner
Western Electricapparatui
gestattet und wird von ne .* n
rur noch ausländische Sprech-
lilme zur Aufführung br.- >' p
Die Eröffnung erfolgte mit Je*
Ufafilm „Die letzte Komp.' ie
Die Presse bewertet ihn ein¬
stimmig als ein großes künst¬
lerisches Ereignis. Namen ich
das realistische Spiel Conrad
Veidts, der in Frankreich noch
von seinen phantastischen Kol-
len her, wie in dem immei *'*'
der vorgeführten und he-
sprochenen „Kabinett dc>
Caligari", eine Popularität <«’
nießt, wie vielleicht von de"
deutschen Schauspielern nor
noch Jannings. Die Aufnahme der
„Letzten Kompanie" durch das
Publikum läßt hoffen, daß die¬
sem Film die gleiche Erfwj
dauer beschieden wird wie de" 1
„Blauen Engel", der heute
seiner 1050. Aufführung halt-
Von Jen Aufnahmen m dem Fellner * Somlo-Tonlili
„DIE SPANISCHE FLIEGE"
(Friti Schulz, Jean Gilbert, Jotcf Somlo. Georg Jacoby)
HAckAtMliJ lumikuttdiqJui 7il*u ujtSerfoqw *11 dtr PmUuMUuni äut
louiMtuFt GaqiMu&tui ivn dir S^mmfr^uiiiSA/icn. du*. 'J*inh»Hti*iiu4toal. dtrA.D.F.
mut di* JfaaUrfajfcjr-VtfituuÜH qtfemle* RucA/üjjih.
HISTOßl SCHERGRO&TfLM
(UUidUK
TTuUlcken VtfmuMjiT'a mp/':
T^üi ijnwdürtu o&lUyuHuldf,
Ui UiiJln MiMflpünUi dirliirvcrmqut
Ul preiu'iuchi Tcld/asr und Sctdeel, der
vOeeiumtichiiL J/dd de*SbeüßcJuH Bi *
trtiünqrkriiqu. Qeiiuu-d'jüMrcchlßLUCHiH,
7u*vi reu iduUblait. "tut Manu idi nud
ACurdeuU, fOUzhach. Mochun. %uvziq
Und ßdh AbUoncl, mit ycivaruhcnt
iutd du*t Tnäittni mt Stein für iiHiner
vtrhundtn.
Ejuedtt Blucker. mii uqcnirkra/l
(uej einfachen. VerhuUniiJcn zur hdch ■
sie*: JEJfu tutportjejtiujm, wareJ. dir
den unenii chice eenen denuj zürn Btfree*
uiujjlaunpf fartritJ, den tu 'ihnüfoätujer
{um Nupatecni endqüieüien Mürz “Zu*'
Taitjt hrUic. dhu meiUciiUdt rchcmkr.
kuBuöi ünvtrfrückUcIien. YertruHend
•zwüchm ihm iutd Tee rum. fiakche/
Ctuiintau StuduühchiandlCd
duckte uuutdCüM je^em reich werde*.
X)*r. AimchaU Vdrudtrd u-uieä, dafl
•ihr ein .iiuh'qerAtiiUqecduiffui hum.
£r u urdtr einziyeMann. ■ dtrjCc/t der
‘JcCdktrrnurifde iapokend detruxduen
, __ fühlte.
XD.'er Tflm Uuhju < 3 &£end wird u£iruM
HELLSTE BEGEISTERUNG
(tirvcrruflrt knei dzunU
ändltJuw uDul cj)^er71leuk*'cA/tXtf
ein Jitm dirßriUulm Matten
•vereint.
Nimmer Zuivr oder .leildem in stuurer
CjiAc/uc/Ut idt eine 'Uffcla Tii ivryekommen...
CAlUYLt, Jnedricf, dirQraKf
EIN MONUMENTALERSTOFF
iiuPwüilind. 1 {uttni/i’end,
uuvirgcfdCic/t:
HtBf
^td>e*^n^eiidfHund.
FRIEDRICH du GROSSEN
lin SAtHSchenlchictcJajl, futvuhjujn/.
fut mu dem wünderSartn defoedeJ
GROßEN PREUßEN KÖNIGS,
aal du- ,'e/{.tarnen. errecendtn 'Seiidej Mt -
nahe uniderfrückhuen Qeyutiaruezwi*
Jcfut demVater "Thtdmh U’iUtdtuL Und
dem jungen Triez. 'Uh dieJet~jOiiicuatu,dä
ulft Jiafe ütui Siaaten lurapae aü/hetrian
Uiß, seht uni «iw Zaükrkafh jVlehdie du
tuf erqrüfutdi QackuCU: ueJ 'üünuialf
TidtLe tut, dir cüu Skr mp {achter fei.'und
Ctiu dtStM ihren ftnaür Zum qtükindea.
ewig un venfdngiictun Opfer cUrfn'ngi.
Xdhi id derqüte Qeiii du krauprinzea
yararden. Seine unerhörte 7&nq<dü t'ußt aal
dun jungen Tüj den. qtvföcn Uritdnch mv.
diti. Seite tut Seid mit dem Jfligtn. niemals
xntyuunm Ttiünd >narfdu/rS der spätere
larmij üt du icALtdUm. Seile an Seile mit
ihm diiUUri er du Jiutthaidett He fehle
Und TradeHJiirinüje, Seih an Seih mit
ihm ijchler in da UnsterUuAJaii. Se lial
deut Seit) ’ielhMt Opfer d/J iSeHla a nhlüihjL,
der nicht ah/ dem Te/ue du Ihre ‘füC.
dreh unendlich vcicAe Snüc/thqe/wpu
Und daitr SUm Jtdl ein < ^tuhnuil fur iAn rein
REGIE: HANNS STEINHOFF
J£>a/ Munuikrifd ichrdU KAHL RITTER.
. AjUtrtrdii 'Ejedttzuna
'ttcnülluHy. SeuLfdUu. - A. Cj.
Tarnt \fsxem : TUnl-IStaru^film
ErW SPITZENFILM!
3G><d tr/ofyneicftdä Üu^MMdlucjc
du feizfen CiPueuUevnüteni nlo GfotfiXm,:
RICHARD OSWALD 'S
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neuA dun TfuevUrdleZcd, von
CARL ZUCKMAYER
VL ■ Mm efinudtM. Qtuuierdireiedtdei
Schudürj l/düjl /uU einmal dd <simui
'U/eli qe/acAt. feiudj/ Euiuispü#//-
Muck itl taule ucedt iuueeeyejjtn. oö.ze
Cfuut djj {dcliduv 'Zucü.mnyerkad und
daj Qedc/uAnid emeiti cjee/utictuidnaA
jdnic/d Und dar faücAiedil Ttludu-
dtudz dtl'faiired du faul efeUc/at/fue. &
(fd/ UtdUkaum einen Lküier/tin.Jünq
oder all, der denliuufdmamt ivn Xopt*
nic/c unddeine zum qr//üqt/iut Ldvri
(feu-crdem tä/xHic/ciadi nie dt kennt:
f&iut di ein SV eff für die Mau Jen. für
Sieidl und Hand. üuduu£/d,uuuUiUt{,
teSuidcq, UturA Cati '.Tuciotuoffrah/
A'ietau Und Tortned qeTradef. Q*t
7dm, vm d/m hum iia ioui nh*tU£
JynecAui wird.
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Wie ini iproAendui 7dm udderiduei
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F.üt Mann wird in deiner KfrAnuud
tuA*n deiner trmcnideu Treue Aufqr-
fundue. iO e*‘ dt lotet wird lirftaf'Ui.
Allei iprieJU gegen ilu fr Juki kei*
ne JielfuMg meio: £i gcCteeefl iAm, und
der Jfafi tu enjftüJt/u. dsermtut lud
Uw dc/uaffwieder dhe gnnae. Heuet uhov
der evcÄettd/tt JmUz vrentül ,UcA gegen
Uw. oÖerjBütg ic/ilicfU iüA -Ar geje/ue/u
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m lieft uiiein Hui einer Hielt / w iqtjrgiAi
Jicft urpterfilicA der irMa/da/en
Lin tuendcddicher. eutfniHe/nderidAtH,dir
mii dem (efitiuuün fugt Ute • lt d/i i/ud eudei
£in JUen ven
libo lualdgcuilo • JleMiktoiu uririautQ.
REGIE: JAAP SPEYER
MamdkripL: TÜeinz. QtddSerq
JMtdtrjii B(jtlzun(r
yOrji/UMuj: TitonmenU■ itim Q.m.S
‘jcHsydua: Go Aid Gfiunqfiim
EIN CARL BOESE-FILM:
T^ertuugi zticJuuil und
irfrtffemiMt KUqiideu* \dil heiteren und
voticliuinlicJun >.‘aifd*ud
CAR.LBOfSE
wiai uh fyui vtm
tuUhrcnieHi/idu* '(PuMütudlu \rktuir imzcniutW-
DER ROMAN El NEf DIENSTMÄDCHENS
itl *in Sicff, hü (An. diu 'fic/tL*
4fAi/luiu4 Ah udu: (Derl,dunicktnuun.
dir da MendcAut von laute MumcAt,
Xoird zul crfUdut 'WirkficdJait. ye*
huutd aut denc Aff tag. tut .'innrer Zui,
knd/t mitte*i int Xetirrla/dll fieAenl,
daJ den Adderr/iifmdiiadec/t Mu*u -
diU Aatdad. uzad wir ade tne/un :
dbai (Siidcd.
SficAt und dduUten?7HuduHd&ud,
lim Tfyxydaqt du ’diSend mid eini’i
Tudf orrgiriifer und ftum&rgefad/*
>un Cctuaticnan, mddm lefein/n und
cnvHcn fuuixticnm vch Ai^ tl, kiusc:
uh ‘iTlnt, dir durch du AUdtodumd
deineJ Jdiqijjuud und durc/e du
< diiendiqkui UUHU~3£euui£uni£
-&i ädttrtra*uigrcßcrüftkr
Xoerden wird.
oD»/. umd dal “jkuUengiickd// dialr krauedfr^
REGIE: CARL BOE&E
, T&ratU/unq
, Atlimiz- ‘JcnfiCm - C^.yn.6. d£.
’/ofnt - Kjtiuuj^du t
EIN CARLBOESE-FILM:
witrnuUiat^
^kdkdcAiditfer
mit omj g izucltH e an
{roh. würfelnder Qitualicnlkon.iU
von i'itau würdigem Cluu'mt und
ium*n Jtumor. £üa üntlandiage*
yndjJe 'Jßurtd wird zu einem hule-
Ha Mrkangnit. Melton auf derTSocA’
zueittreite Aeginnl et. •tbrjünije QatU
cdeM (ui dir fnldidcung Stinirneu-
in Verwandten Ahntuin' ük*~ASen ■
(uar. Beitudu iüigerv. lieft die Hinge
fit zürTraqUcomcdii. An dun unuti
hnrvfareu Knoten du * QetcAeAnitte
drokt dägütige Seide zu Qmnde 9ü
gehen. JLfcrderHiunor Jagt unc 7
ein f&freiendeJ Kuchen unrfr JcAtu/i
ticA die ganzen VorurkiU und Iduut*
tidien Qtgeuiahzi diu er Qej*l/jchufü‘
Ordnung üterdm TßaüAn.
hin. Srlotf WH
aüfio'gud^HlichrpüM* Jai)^didü4dai^ !
€Ut JtcAertr tjwfd erfolg!
REGtE -CARL BOESE
Mierenü fäidUzuiutf!
afbrjtUtüng: .Allianse-donfifm. -Q.mA.dl.
. 'Januusiuu:
üoSiA-diiangfdm
^udfitm firingi
den pvfJen und dickeren krinunid*
bfidef du 'JaluU,
einen dcnfiiltn frei nach.
EDGAR WALLACE 'S
(krtdtmitjhu und padaadJitH fäntuui
idPer
fjjexev
WlH Wia^tdatduerf. ikt'vnctlu-nui
knnutud StdutUur, daj ult Wadi
eine RU'cnicutflfaqc u^zilCt Ttad
und (di Büknendlucft dtrJdhjJUi
maqnd nei/tizu. oder duMsc&er
Spnectdutinen uhu: HIER BEDARF
ES K EIMER WEI TER EN WOR TE /
Nach den qreffen, quc/tdfi(ficken
QrMqen. du, ZINKER* wird cJ
ktinui dutisefun Tfiudit'füdxirqe'
(kn, du-nickt fireudüj naefidfuem
Ic-Uic/iiren Snfdi/frdt/aqer greifen
uüd. dtur findet u; wai er für dein
ffiMtknjH EnuiclU, dm Sendenden
Stoff eüieJ MiiiÜrJ, eint icmpoerfiuiU
xoedueMfe Thmdfitngwn atmu-ad*
knderCnutHMnq, einen Zuuttrkuui,
dint ricA niemand enkzitkui kann,
kurze.:
iOu (pvfJit dtanci
''für daJ tyachifi!
REGIE CARL LAMAC
ineouiBvii oes wALLAceriLMr.oeßitHKia i
Mantel kript: KARl RITTER.
. A/ftrudil Wedttzunc
d&rJÜlUuup Ondra ‘datnaC Cj.m.STfi.
‘Jcinjjüni: ‘JoSis c KLui<ddm
SF
Win.
moderner, jjMtUimdwr
SITTENFILM
nun der VlMi.in dir man dich, nicht
GEFALLENE EMGEL
VOM KURFÜRSTENDAMM
Wim akhu tlc JfiepoNaqe aiui dem de
6m HutidäfurOtxuaJt ündMädc/tiu
du Sifqenannim QuelfijcJaifi dirMif-
^ ticHuudaid Nerfiüt.
du. tik von No! und Serge, ivuAdah’
faujktit und MäUku.iern endend,i*u
Vurkldu-ckt'ta ‘JunfiuqCuuendspuk
diejerdUn.dudd
„ Tfdfutm Üöcfdir
difJCJ WdtsUuÜ-TtifeJ sduldtd, wit
die Eden und sprechen, wie öd ihre Bit*
düngst tünche ufiudtca. wie Jie kokettie¬
ren ftirten. und dann htnununatoj
dhui Yergnüqcn i 'oul Säutu suche tv.
KHt Macke fidfti vom gaUijchafdich/a
Qaic/d ei* w cSerfiduhfic/un A wu/ivn
Autle.
Ein dZ£*n, m
derdiurft Stoff Cuui BucCzitnq üfu>
aU iiußercfxluit&c/aJ OnttiCJJe finden
wird, du 7 dm derqretten Alündrelfame
Witt CfiucfidfitircA/ager!
REGIE: JAAP SPEYER
y&rfltltÜHg:
dfiammoHia CfiitmQ.m.STfi.
sU*4t:
JoSü iklanqfidm
'DU
ümugiudimU
AnnyondkA
vtAluffutdu' ( 3&ciÜpiehio^ ihm
UH&ifc/uuiricr 2 faiiev&uL der da
reizenden. Autu/ (Juden und Urem
(rfedqtkudi/udm ßiqüJuu Qe&geu-
ktäcjiii, cd// Rtgül/r iAred efrtjj&ot
und vii&eotigevy TtShauHd spä/m
Tut iadden. Tim von ‘JendeHXünd
ybMmt ■udAdi eint pric/eelndt
Ifajidfcuuf wrukp nid hrti*
&cAm PikudioteH undTriebt, snii
kinni/Send kenurciiui 'Veruric/dun-
<jen. vnii viel Mudd, spru/auduM
dtüdccj, tnu t£tqan2 und. Sex-Appeal!
IttuKA VUcU UirhxMt!
Ei*t < ^&cAjMatfer'vmt
gucriMigewi A CünuUj!
EUt Ovuim/^iuhpui
wh tvdjicAirtr /
JiM’leäml urirkung!
REGIE CARLLAMAC
Hrcduteffnseutiing: Arthur HoduiSerq
ivUrqntfii: OUctä/for
Mieren/ä töüedzAUug.
Z&nhUlüHg: OHdradaui/ic, Q.m.l. y£.
Joyuifjhm: VdSü-dllmngflAn
" Ek
umturiMicA f(JJ(/ndtr
und iMiitäJandirmmHdfilt.
von jrapi/iimidftSpuHmmg:
'Vch den l6rinÜHaMoUe*L, die die
Uuzü/ävu/ficA/aii du >7naiziinieuni/e/
zürn Qtgtn/lund kaim, itt diuer fädu
üiiaMMifdlutf/ dtrddrpXie und
w OWGl HELLSTE!
Tjtr vcu oUr&cktighu* /un/r‘Jh/<?ri'en
e/udadi dduziüqteläeAderMu&d a£/tM
Bühn. üm WiuLuniuftuihyta du Verfuhrt*/
qegen. ukih zütu ’lödt vo-urhä/tn Mdrdir
gajMÜftr üuer/chülkrL 'lf‘a grifftumtiujt
wr tUrTtfnricAdJug Ja* freund, ein bt-
ÜJc/ü,% 2 Ü uta**t je&Janun QeuraibnUleC.
fi- \<rurida£iUm MMMnduQe/efzu dfhc
sc f mü in ein üntntudrr6umj Heiz ihm.
Vndisiut UndscAndeizürVerhufhintj
du vütiqfkuÜHqrUteu wegen irmcrduiu]
eimr SeJuuuiUn icAauspiiUrin. ( cr/cAdderd
<*-&*** derPicft/u^^yr^üdH dfudu
diriuptuoiüu Und efU%ürRtüüny
du VerürltfUen.
einafüutieidmdtrPtoft, von dun fl’
du tüJiikum im chtnenieu eje/raau
Und crtcAAÜ/rd wird.
f^ürcU du unicJdidf. SpOHHÜtUf dir
Vf/indzung ein
KASSEN OE USER,
erdtzr Oytinuu/^.
REGIE:ADOLF EDGAR UCHO
‘dhrdtlfüng:
'MülHfl TüVbfilm Cj.VHÜ'rt.
TmUyduu:
Jolü 7Hauqfif>K
SF
d i n t e t £ilmfuliffen
Der Einzug der Filmdiva
In der Jofa in Johannisthal
herrschte in dem Atelier, in
dem der Universal-Film „Die
Nacht ohne Pause" gedreht
bert schuld, der für sein
ter Ilse Korseck sein
schäftsfreund Arno zum
gersohn haben möchte.
itungsschleiie
Publikum is
e Star (Camilla Horn) in
Aufmachung. Der Herr,
begleitet, ist Paul Rich-
Norwegens Gefilde ver-
Schwank „Der keusche
mann" verfaßt, Otto Str
hat die musikalische Uli
rung besorgt.
der Tonmeister einige Phasen dem Frisiersalon des schwatz- mannische Vergangenheit ange- der „Nacht ohne Pause"
des glorreichen Aufmarsches haften Friseurs (Carl Har- dichtet. Daran ist Max Adal- nicht wünschen.
Zwei Filmlagungen in
Leipzig
Der kommende Montag steht
in Leipzig im Zeichen zweier
Tagungen. Der Landesverband
Mitteldeutschland hält eine De¬
legiertensitzung ab, und die „In¬
teressengemeinschaft der Film¬
industrie Mitteldeutschlands e.
V.", in der Verleiher und Thea¬
terbesitzer gleichermaßen ver¬
treten sind, beruft ebenfalls für
Die nächste Ausgabe des „Kinematograph“
erscheint am Dienstag
KINO- APPARATE
■ V ■ I und alles Zubehör
Devisenverluste
der amerikanische
Filmindustrie
Die amerikanischen Fi' Ge¬
sellschaften berechnen ihn
chentlichen Verluste -nfolßi Jer
Geldentwertung außernalb lei
Vereinigten Staaten aut i»'
Summe zwischen 70 000 tnd
100 000 Dollar. Der Verlu aus
dem englischen Geschäft in' >lg«
der etwa 25prozentigen i urs-
entwertung des Pfundes is der
den 9. November d. J. ihre
Hauptversammlung ein.
„Reserve" 3. und 4. Woche
prolongiert.
Der Erfolg des Aafa-Militär-
Lustspiels „Reserve hat Ruh“
im Reiche ist anhaltend groß.
Überall werden mit dem Film
ausgezeichnete Kassenergebnisse
erzielt. Nach den letzten Mel¬
dungen prolongierten ihn die
3. Woche: Ufa-Theater, Stutt¬
gart, Prinzeß-Theater. Dresden
und Ufa-Theater, Peuthen —
Rekordlaufzeiten, die aber be¬
reits von der Lichtburg, Bo¬
chum, überboten worden sind.
Hier findet der Film schon in
der 4. Woche unvermindert
starken Publikumszulauf.
Aus der Produktion.
In dem Messtro-Film „Mein
Leopold" spielt Max Adalbert
den Schuhmacher Weigelt, für
die Rolle des Starke ist Gustav
Fröhlich verpflichtet. Bearbei¬
tung des Manuskriptes: Hans
Brennert.
Komplette
Einrichtungen
I Tonfilm wände I
Reklame - Diapositive
Otto Ort mann,
Kunstmaler. Hamburg. Poolstraß« 32 ptr.
Klno-Apparafe
GelcgcnhciHklufc prima neuer Maaehinen
aind alcta au billigeo Preiacu vorhanden
GRASS & WORFF
Inhabort Waltor Vollmann
KINO PROJEKTION
■ ERUN SW SS, MarkgratenstraBe 18
Filmschränke
Bottiche, Rahmen
T rockentrommeln
Alfred Geyer, Holibearb«iUu*«a»erk
Jlmenau in Thür„ Poatlach 211
Kokos¬
laüfer
nur direkt von
Kokospossei 1,
schwerste. Eine zwangst, "ü'
Folge dieses Einnahmeau 'alb
ist die Kürzung der Löhn» und
Gehälter bei den meisten l ter-
nehmungen. Im einzelne ist
festgestellt worden, daß «ra-
mount. Universal, Warner i os-
First National, M.-G.-M und
R.C.A. je 15 000 Dollar o*
Film etwa 10 000 Dollar d* r
Woche verlieren. Alles in 1 l* n ’
ergibt sich hieraus nach J«®
günstigsten Stande der En Wer¬
tung errechnet, bereits jet. ein
jährlicher Ver.ust von etwa vier
Millionen Dollar, der das i’» 5 "
sivkonto der Gesellschaft»: mit
den in den Vereinigten Staate
durch die Wirtschaftsdepr» -io® |
verursachten Mindereinnahmen
erheblich belastet.
Kleines Notizbuch.
„Wo die Wolga fließt der
deutschsprechende Tonfilm der
Universal, der infolge J*in« r
Anziehungskraft auf das P“ Wl '
kum 2 Wochen im Marmorh»
gezeigt werden konnte, ist
zwischen auch mit gleichstarke ■
Erfolg im Reich angelaubie
Beilage: xum ..Kinemaiograpf )"
Abhöriisch für Ton
r^r. 19
Ein
)ie Lytax bringt jetzt einen
\ rplatten-Abhorti»ch für Ton¬
film auf den Markt, der für die
S nchronisierung. für das
S meiden. Zusammensetzen
Betrachten des Bildes dient.
Dahinter befindet sich die
Tonabnahmevorrichtung. Ton
und Bild laufen also getrennt,
aber synchron.
Sie ermöglicht es. während
des Abhörens und Durch¬
sehens Ton- und Bildstreifen
im Bereich zwischen - 14 und
—14 Bildern zu verschieben.
7. November *931
film
kieiungseinrichtung. genau so
wie Einrichtungen getroffen
sind. den fertigen Tonfilm
durchzusehen und abzuhören.
Man lobt an diesem neuen
ou.r Durchsehen des Films
ge ignet ist.
r besitzt einen Antrieb
du ch Motor dessen Touren-
zaii mittels Widerstands regu¬
lierbar ist.
■ s gibt Einrichtungen für
Vc wartsgang. Leerlauf und
Ri . kwärtsgang.
»ie Anordnung der Tisch-
pK te ergibt sich aus der Ab¬
bildung. Vorn sieht man ein
>«! lessertes Kinoskop, das zum
Pi ojektionsverfahren
für lichtstarke
Hintergründe
urch das deutsche Patent
«. ‘38 ist ein Verfahren zur
Hc. Stellung von Projektionsbil-
de- n für Schrägprojektion (be-
'< ders für Bühnenzwecke) be¬
kannt geworden, mit dem es
m glich ist, von Vorlagen Pro-
i<-lionsbilder zu erlangen, die
bi analogen Projektionsver-
haanissen mit der Vorlage voll-
iraen übereinstimmende Bil-
ergeben.
Der Lichtstärke von Projek¬
ten sind Grenzen gesetzt, die
es bisher nicht erlaubten, den
bekannten Vorschlag, die Hin-
l * r günde für kinematographi-
’ehi Aufnahmen durch Projek-
bon zu erzeugen, in weiterem
^oit ing praktisch zu verwerten.
Sowohl die Stärke der Licht-
tlle als auch die Lichtstärke
Objektive und die Hitzebe-
‘fändigkeit des Projektionsbil-
J* 1 «nd begrenzt, so daß auf
°ein Projektionsschirm keine
Besonders zu erwähnen ist
die feine Synchronisierungs-
einrichtung. die durch ein klei¬
nes Kurbelrädchen betätigt
Auf einer Skala kann die je¬
weilige Plus- oder Minusdiffe¬
renz genau abgelesen werden
Man findet dann an dem
Tisch eine zweckmäßige M.tr-
Fabrika- die Gleichmäßigkeit
des motorischen Antriebs ind
eine ausgezeichnete Tonquali¬
tät.
Gleichzeitig bringt die Lytax
eine neue Tonfilm-Klebestanze
heraus, die gleichzeitig Presse
und Lochstanze ist (siehe Abb).
Diese Tonfilm - Klebestanze
wird sich nicht nur in jedem
Filmbetrieb, sondern auch sehr
bald in den Kinotheatern cin-
Momentaufnahmen ermög¬
lichende Lichtstärke mit einem
einzigen Projektionsapparat zu
Hier zu beschreibende Ver¬
besserung einer Erfindung
(D. R P. 517 906. Zusatz zum
Patent Nr. 492 938) des Herrn
Paul Planer. Wien, behebt nun
diesen Lbelstand dadurch, daß
unter Verwendung des Verfah-
tens zur Herstellung von Pro¬
jektionsbildern für Schrägpro¬
jektion nach dem deutschen Pa¬
tent 492 938 von einer der Pro¬
jektionsfläche in der Flächen¬
form geometrisch ähnlichen
Bildvorlage mehrere Projek¬
tionsbilder hergestellt werden
die verschiedenen Stellungen
des Aufnahmeapparates zur
Bildvorlage bzw. den analogen
Stellungen des Projektionsap¬
parates gegenüber der Projek¬
tionsfläche entsprechen. und
daß alle diere Proiekt.onsbilder
mittels ebenso vielen die ent¬
sprechenden Stellungen einneh¬
menden Projektionsapparaten
gleichzeitig in genügend ge¬
nauer Deckung auf dieselbe
Gute Kinokohlen
die gleichmäßig abbrennen und einen ruhig
stehenden Lichtbogen erzeugen sollen,
müssen dem Verwendungszweck genau an¬
gepaßt sein / Wir führen eine reiche Aus¬
wahl von Spezialkohlen für Kinoprojek¬
tion / Für größte Reinheit und gleichmäßigen
Ausfall bürgt unsere lange Erfahrung.
Eine Probesendung wird Sie überzeugen.
SIEMENS-PLAN IAWERKE
Aktiengesellschaft für K o h I e f a b r i k a t e
Berlin - Lichtenberg. H er z be rgst ra ß e 128-^3^9
Fläche projiziert werden. Die
Anordnung mehrerer Projek¬
tionsapparate so, daß die Bil¬
der sich decken, ist z. B. lür
die anaglyphische Stereo-Kine¬
matographie bekannt. Aller¬
dings ist die Deckung in den
Einzelheiten des Bildes nicht
vollständig, sondern durch die
stereoskopischen Unterschiede
bedingt.
Es ist ersichtlich, daß bei
den großen Abmessungen der
Projektionsfläche als Hinter¬
grund für kinematographischc
Aufnahmen eine große Anzahl
von Projektionsapparaten so
aufgestellt werden kann, daß
ihre Bilder bei Schrägprojektion
zur Deckung kommen, so daß
die Lichtstärke des sich aus
den einzeln übereinander ge¬
lagerten Projektionsbildern zu¬
sammensetzenden Gesamtbildes
fast beliebig erhöht werden
Da die Aufnahmen der einzel¬
nen Projektionsbilder aus ver¬
schiedenen Stellungen mit dem¬
selben Aufnahmeapparat nach¬
einander gemacht werden kön¬
nen, so spielt dessen Größe in
bezug auf die Bildvorlage keine
Rolle.
Das Verfahren ermöglicht noch
einen weiteren Ausbau in der
Richtung, daß Projeklionsbilder
von verschiedenem Bildcharak¬
ter, z. B. harte Bilder mit star¬
ken Lichtkontrasten und weiche
Bilder mit Wolkenstimmungen
u. dgl., hergestellt werden, so
daß durch schrittweises Aus¬
schalten eines Teiles der Pro¬
jektoren während der kincma-
tographischen Aufnahme Übe»
gange von Sonnenschein- zu
trüben Wolkenstimmungen od.
dgl. erzielbar sind. Die Ver¬
wendung des Verfahrens für die
Projektion von Bühnenhinter¬
gründen, Ankündigungen u. dgl.
erhellt aus dem Gesagten von
selbst.
Aufnahmen mit
infrarotem Licht
Fünfzig Ingenieure, die in
einem derart verdunkelten
Raume saßen, daß sie nicht ein¬
mal die Hand vor den Augen
sehen konnten, wurden von der
Eastman Kodak Company doch
gefilmt, ohne daß eine Spur
von Licht verwendet wurde.
Das gelungene Experiment, das
erste in der Geschichte der
Photographie und des Films,
wurde von Dr. Mees ausgeführt,
der dazu nur eine Sekunde Öff¬
nung der Kamera benötigte.
Fünfzehn Minuten später waren
die Platten entwickelt, und die
vervielfältigten Platten ließen
jedes einzelne Gesicht deutlich
sehen. Infrarotes Licht, das für
Mitteilungen der TTA., München
Dienstag, den 10. November, nachts 11 Uhr, in der Sch au-
turg am Elisabethplatz: Besichtigung der Klangfilm-Licht-
ton-Geräte auf Mechau-Maschinen. Vorführung eines tech¬
nischen Werkfilms.
Montag, den 16. November, vormittags KtO Uhr, im
Vorführungsraum der Ufa-Handelsgesellschaft im Imper al-
h.us: Tonfilm-Kursus. Lektion 5: Lichtton, Photozellen.
Auch in Ihr Theater
gehört die neue, patentierte
Lytax - Tonfilm - Klebestanze
■ 1 « D. R. P. I
Filmklebung und Lochstan-
zung erfolgt gleichzeitig mit
einem Druck. Ausreißen des
Films nicht möglich, da halb¬
kreisförmige Ausstanzung
^7 LYTAX-WERKE
V G. M. B. H. FREIBURG i. Br.
Kein Nadelwechsel mehr!
ELECTPOLA
Etn Versuch überzeugt. Erhöltlich in ollen Autorisierten Elecfrola
ELECTROLA
•erllr W t. LaipzigarOro»« 23 . W 15, Kurfurstandomm 33
Köln o Rh.. HohestroB« 103 Frankfurt m. M., Goethe.tr. 3
Leipzig, Grlmfnalscho.tr. 23
das Menschenauge unsi, bar.
für den hochempfindlich, ,'.m
in der Kamera aber wir. "gs-
voll ist, wurde zur Erla inj£
des „Lichtbildes" benüt/t Jas
streng genommen ja kein, st.
Die neue Plattenart erm< .hl
in der Astronomie die P to-
graphie von Sternen, , en
Licht bisher auf der i Me
nicht wahrgenommen », len
konnte. In der Dunkelheii
nen Einbrecher photograp rt
werden, ohne daß sie es ss n.
Auch das Tierleben in er
Dunkelheit kann besser sin
Kontrolle der Toi •
film - Apparatur«'
Der Bund der ungaris, en
Filmindustriellen, der seil / ,lf
Jahren regelmäßig samt: he
Projektionsräumc und Pr, l>-
tionsapparate kontrollieren
um einer vorzeitigen Ruinis ng
der Filmstreifen vorzubv n
hat jetzt die altbewährte n-
richtung aus der Zeit ies
Stummfilms auf die Ton’ ’>•
appar&turen übertragen.
Es wird sich bei der V h-
pr.fung nicht nur um ,-n
eigentlichen Projektor ha: n
sondern auch um eine Kon Je¬
der Verstärker, Lautspi- er
usw , die vor allen Dingen
aufhin eingehend besn ig!
werden, ob sie für eine it«
Tonwiedergabe geeignet s
Für den Fall. da'J M ig«l
festgestellt werden, kann ; >i«r
Umständen das Filmliefer igs-
verbot in Kraft treten, wi, da-
in der Vergangenheit im >U*
unzureichender Projek ’- v
maschinen schon mehrfa, *»
Anwendung gebracht w. Je”
ist.
Neuer Fernseh
Sender in New Y >rk
Das General Broadca ng-
System hat in der 5. A' nUC
in New York einen Fei
Sender eröffnet, der mi der
Jenkins Television Cor ’ ra '
•ion zunächst Bild und ' on
aussendtt. Es ist dafür g, nf 1 -
daß nicht nur Einzelpho; rra-
phien versandt werden kön¬
nen, sondera auch bewegt«
Bilder. Die Sendung isl
nur in New York, sondern r”
einem weiten Umkreis da abe'
hinaus möglich. Nach e>’"g**
experimentellen Sendung*
wird der neue Sender dehWj
tiv täglich zwischen 3
5 Uhr an der Arbeit sein D 1 *
Station bringt führend, Per¬
sönlichkeiten der Vergnügung^
weit vor Mikrophon und
diovision-Kamera, aber ®u c
prominente Persönlicher *
der Öffentlichkeit.
«illlicd.bcilr.«: WAcbcctlich 30 Pf«. .
ifilm-technischc:. Arbeitsgemeinschaft München.
19 i Schriftführer: Fritz Trinklein. München. Pünganscratraßc 32, Gh*.
1 . 4 Stork rtJfa-HandeUgca ) Tel. 5 96 8 06
Beitrittaerkl&ningen an die Adresse de* Schriftführer«
tF ilLN'FACH BUTf V
MW I B VERLAG SCHERL* BERLIN S.VE58 I I «O»
vor der Einführung des Zwei-
schlagersvstems warnten, hat
man wahrscheinlich bei den
maßgebenden Instanzen die
Achseln gezuckt und die Mei¬
nung vertreten, daß hier wieder
einmal die Interessen der Ver¬
leiher dem Theaterbesitzer ge¬
genüber vertreten werden soll¬
ten.
Jetzt finden wir Tag für Tag
in der Redaktionspost Zu¬
schriften aus allen Teilen
Deutschlands, wo die vernünf¬
tigen Vertreter der deutschen
Theaterbesitzerschaft und ge¬
rade die Inhaber kleiner Häu-
ser bittere Klage führen, daß
von ihren Verbänden nichts
dazu getan würde, gerade Jie-
ses Übel, das hier immer schon
bekämpft wurde, schon im
Keim zu ersticken.
Herr Alfred EUing, der uns
diesen Brief zugängig macht,
weist unter anderem in seiner
Zuschrift an die Arbeitsgemein¬
schaft darauf hin, daß es ihm
einfach unmöglich sei, die zu¬
gesagte Garantiesumme für die
einzelnen Filme zu leisten,
wenn er dem Druck der Kon¬
kurrenz folgen müsse, die ihn
schließlich dazu zwinge, Preise
zu ermäßigen und rein Pro¬
gramm zu vergrößern.
Man kann diesen Notschrei
absolut verstehen und darf nur
hoffen, daß zunächst der Ber¬
liner Verband, der ja am ehe¬
sten dazu berufen ist, nunmehr
zen mm er nur von dem Ein-
schlagersvstem auszugehen bat.
*
Es ,st gerade in diesen Tagen
selbst von dem Münchener
Verband, der in diesen Dingen
besonders skeptisch war, zu¬
gegeben worden, daß genügend
Filmmaterial au.' dem Markt ist.
Man kann heute nicht
mehr über mangelnde Bei¬
programmfilme klagen, denn
auch nach dieser Richtung hin
hat die Produktion getan, was
nur irgend möglich war.
Wir haben sogar heute schon
eine Reihe Spezialfirmen, die
lediglich Beiprogramme herstei¬
len und die selbst, wenn sie
angemessene Bezahlung ver¬
langen, nicht mehr dafür neh¬
men als heute für den zweiten
Schlager entrichtet werden muß.
Im übrigen ergeben sich ia
an sich beim Einschlagersystem
mit anständig bezahltem Bei¬
programm schon dadurch hö¬
here Einnahmen, daß die Dauer
der Vorstellungen nicht wie
jetzt drei bis dreieinhalb Stun¬
den, sondern nur zwei Stunden
beträgt.
Der Schreiber des hier zitier¬
ten Briefes weist mit Recht
Gegen den zweiten Schlager
Wir brauchen von uns aus
°>cht hinzuzufügen, daß wir den
Beschwerden dieses kleinen
Kinos weitgehendes Verständ-
nis entgegenbringen.
Als wir vor Monaten und vor
m ehr als Jahresfrist dringend
Unser Thealerbesitzer führt
in dem außerordentlich beacht¬
lichen Brief aus, daß diese Drei-
und Dreieinhalb-Stunden-Pro-
gramme das Publikum überfüt¬
terten und daß man ganz auto¬
matisch mit derartigen Doppel¬
vorführungen ohne weiteres das
Geschäft aus den verschieden¬
sten Gründen auf die Hälfte
reduziere.
seine Anträge bei der Arbeits¬
gemeinschaft stellt, die nach
dieser 3ichtjng hin endlich für
Ordnung sorgen.
Es muß unter allen Umstän¬
den in der Frage des Zwei-
zu klaren
füllt haben.
Da spielt zum Beispiel die
. Alhambra" im Norden „Zwi¬
schen Nacht und Morgen" und
..Zwei Herzen im Dreiviertel¬
takt".
Der Prinzen-Palast muß zu
• Berlin—Alexanderplatz" noch
..Kyritz—Pyritz" hinzufügen.
Die Humboldt-Lichtspiele zei¬
gen „Berge in Flammen" ge¬
meinsam mit dem Film „Das ist
die Hauptsache".
Sonderbesprechung
in Dresden
Das verfilmte „Konzert'
—VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 il-sgSs-
25. Jahrgang Berlin, den 11. November 1931 Nummer 262
Produktionskostensenkung
Mehrere Beispiele mit einer Moral
In der täglichen Post des
. f-inematograph", die in die¬
ser Notzeit besonders großen
U :nfang annimmt, befinden
sieh in der letzten Zeit aller¬
hand Briefe von Filmschaf¬
ft iden und Filmproduzenten,
die sich mit dem Thema der
Produktionskosten Senkung
belassen.
Es ist nicht uninteressant,
dabei festzustellen, daß eine
R' ihe von klugen und ein¬
sichtigen Praktikern aus dem
A beitnehmerlager absolutes
Verständnis für die Be¬
schlüsse des Industriellenver-
brndes zeigen und damit be¬
weisen. daß sie die Dinge kla-
fi' und richtiger sehen als der
L' itartikler der„Filmtechnik",
<! ja bekanntlich das offi¬
zielle Organ der Dacho ist.
v lan schreibt allerdings in
diesen Briefen genau so wie
in dem fraglichen Artikel, daß
der Abbau eigentlich auch auf
die kaufmännischen Kräfte.
4 <> in erster Linie auf die
Direktoren der Filmgesell¬
schaften, übergreifen müßte
Darüber soll man sich
eigentlich gar keine Sorgen
machen, denn dieser Abbau
ist de facto bereits erfolgt,
weil ja die meisten Direkto-
ren gleichzeitig die Kapita¬
listen sind, die in dieser Sai¬
son des Preisnachlasses und
der Preisreduktion bereits
* r °h sind, wenn sie überhaupt
ohne Unterbilanz auskommen.
Es ist auch kindisch, wenn
dieser oder jener, genau so
wie es das Dacho-Organ tut,
die Dividende von Filmgesell¬
schaften als Beispiel dafür
heranzieht, daß der Abbau
der Produktionskosten nicht
nötig oder überflüssig sei.
Zunächst geben diese Ab¬
schlüsse. um die es sich han¬
delt, ein Spiegelbild der vori¬
gen Saison, und außerdem
sind sie das Resultat eines
internationalen Geschäfts,
das, wie selbst bei den füh¬
renden Dacho-Persönlichkei-
ten nicht unbekannt sein
kann, auch nicht gerade bes¬
ser. sondern in vieler Bezie¬
hung schlechter geworden ist.
*
Was aus dem laufenden
Geschäftsjahr herauskommt,
vermag kein Mensch im vor¬
aus zu sagen. Aber es wäre
zu wünschen, daß die Kapi¬
talien, die in den großen und
kleinen Betrieben investiert
sind, sich annehmbar verzin¬
sen würden, weil nämlich
sonst in der nächsten Spiel¬
zeit überhaupt kein Kapital
mehr da sein wird, das für
Filmzwecke zur Verfügung
steht.
Die Filmschaffenden soll¬
ten, und auch das schreibt
sehr richtig ein Teil der Ein¬
sender, sich freuen, wenn eine
bescheidene, angemessene
Verzinsung bei allen großen
und k’einen Filmschaffenden
und Verleihern festgestellt
werden könnte.
Denn die Tatsache, daß in
unserer Industrie wenigstens
noch bescheiden verdient
wird, sonnte gerade die Film¬
schaffenden zu verstärkter
Arbeitsmöglichkeit führen,
die sie dringend notwendig
haben, weil genau gesehen
das Angebot, selbst wenn
der ganze Produktionsappa¬
rat arbeitet, die Nachfrage
immer noch um das Doppelte
und Dreifache übersteigt.
Aber über diese Dinge
sollte eigentlich hier heute
nicht gesprochen werden. Es
sollte darauf hingewiesen
werden, daß wir dankenswer¬
terweise aus den Kreisen der
Filmschaffenden darauf auf¬
merksam gemacht werden,
daß die Rationalisierung im
Produktionsprozeß nicht nur
bei den Gagen, sondern noch
in hundert und tausend an¬
deren Punkten in Angriff ge¬
nommen werden kann.
Wir bauen zum Beispiel,
wenn wir von zwei, drei Ar-
Widerstände, Spezialumformer?
,Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“!
chitekten ahsehen. viel zu
teuer, weil der Wert des Ma¬
terials und seine sparsame
Behandlung noch nicht rest¬
los erkannt ist.
IM WELTVERTRIEB:
WILLI FORST
Wir fabrizieren auch — i
bitte, nicht schreien! — noch
viel zu langsam, weil die
minutiöse Vorbereitung viel
zu wünschen übrig läßt.
Das ist nicht unsere Auf¬
fassung. sondern das teilen
uns Dacho-Mitglieder mit,
und zwar im gleichen Augen¬
blick, wo im offiziellen Organ
zu lesen ist, daß wir die
künstlerischen Kräfte oft an
den einzelnen Tagen zu lange
beschäftigen.
Man schreibt uns gerade zu
diesem Punkt, daß es ein Un¬
ding sei, einfach zu behaup
ten, ein Schauspieler stünde
zwölf bis fünfzehn Stunden i
im Atelier.
Gewiß, er hält sich viel¬
leicht einmal von morgens um |
neun bis abends in Babels¬
berg oder Tempelhof auf. |
Aber wirklich arbeiten tut er ;
vielleicht nur ein Viertel, ein 1
Drittel oder die Hälfte dieser j
Zeit.
Vielleicht liegt das manch¬
mal an den Dispositionen des
Regisseurs oder des Aufnah- ;
meleiters. Aber es ist doch 1
in den meisten Fällen etwas, )
was nun einmal mit der Film¬
produktion zusammenhängt,
die man bei aller Rationali-
sierung nicht so am laufenden
Band abwickeln kann wie die {
Herstellung von Automobilen. |
Aber zwischen der Herstel¬
lung am laufenden Band und
der künstlerischen Arbeits¬
rationalisierung gibl es noch
allerhand Mitteldinge.
Man p'-eist immer Amerika, j
weil dort morgens, wenn die |
Arbeit beginnt, bereits alle j
Lampen und Apparaturen so !
ausprobiert und eingestellt '
sind, daß man einfach los- j
drehen kann.
Vielleicht kommt das bei |
uns auch einmal vor. Viel¬
leicht gibt es sogar Betriebe, I
die für ihre Eigenfabrikation j
entsprechende Maßnahmen !
getroffen haben.
Aber bei dem heutigen Be¬
trieb, soweit Leihapparaturen,
von Fall zu Fall geliehene
Lampen etc. in Frage kom¬
men, ist dieser Zustand immer
noch nicht erreicht.
*
Wir kommen bei diesem I
Punkt auf ein Kapitel, das 1
PETER VOSS,
der Millionendieb
Nac-i dem bekannten gleichnamigen Roman von E. G. Seeliger
PRODUKTIONSLEITUNG: KARL GRÜNE
REGIE: E. A. DUPONT
Produktion: Münchener Lichtspielkunst A.-G.
Verleih für Deutschland: Bayerische Film G. m. b. H.
CHARLOTTE SUSA
Ehe mit beschränkter
Haftung (Ehe m. b. H.)
Nach dem bekannten Theaterstück „Causa Kaiser“
Reg e : Franz Wenzler Manuskript: B. Luthge u. Dr C. I. Braun
Musik: W. Jurmann und Dr. Kaper Liedertexte: Fritz Rotter
Kapelle Barnabas v. Geczy . Künstlerische Leitung: F. Spiegel
Georg Alexander Hans Moser Paul Morgan
Werner Fuetterer Rosa Valetti Trude Brionne
Ein Gemeinschaftsfilm der T. K-Produktion
Verleih für Deutschland: Deutsche Universal A.-G.
WOLFGANG LOHMEYER
in der Rolle des 10jährigen Geigenkünstlers Jascha
„NACHTKOLONNE“
(SEINE KLEINE HOHEIT)
REGIE: JAMES BAUER
Manusxript: Arnim Petersen Musik: Ernst Erich Buder
Hauptdarsteller:
Oskar Homolka Olga Tschechowa Trude Berliner
Wladimir Gaidarow Herrmann Speelmans
Julius Falkenstein Käte Haack L. Stössel
Ein James Bauer-Film der Ines-Produktion
Verleih für Deutschland:
Bezirks\erieiher: Berlin-Osten, Werner Film-Verleih, Berlin
Ein Film der Komiker
GESANGVEREIN
SORGENFREI
Regie: Robert Wohlmut Musik: Hansheinrich Dransmann
Ralph Arthur Roberts Else Elster Janczy Marton
Paul Grätz Julius Falkenstein / Herrmann Picha
Fritz Genschow Anne Görling
Schlagertexte: Willi Rosen Kapelle: Barnabas v. Geczy
Produktion: Dransmann-Produktion der Hisa
Verleih für Deutschland: Mondial-Film Verleih G.m.b.H.
HISA-FILM G.M.B.H.
BERLIN SW 68 / KOCHSTRASSE 18
TELEPHON : DÖNHOFF 6237 und 2077
in den Abschnitt Tobisg< fuh¬
ren fällt, weil man den ifer-
ren in der Mauerstraße '>ch
vielleicht einmal klarmu hen
sollte, daß sie nur dan; für
einen Arbeitstag Bezah -mg
verlangen können, wenn die
Tobisangestellten tatsäci ich
um neun Uhr in jeder B. ie-
hung fix und fertig sind
Will oder k^nn die T'his
das aus irgendwelchen Gt i:
den nicht, so muß sie d'c - -n
Arbctsausfall in den Pi :s
einkalkulieren und entsj
chend billiger werden, da:
der Fabrikant sich den Lu> s
erlauben kann, Ate:
Schauspieler. Arbeiter auch
für die Zeit zu bezahlen, i ei
der die Tobisangestellten il e
Apparatur wirklich aufn H-
mefertig machen.
*
Das ist nur eine kleine
Auslese aus den vielen Auf¬
stellungen und Anregung
die sich in den Briefen. >n
denen wir sprachen, vorf n-
Wir werden bei Geleitr-
heit den einen oder andc n
Punkt, der heute nicht ur
Sprache kam, besonders >e-
handeln und betracht'a
nachdem wir unser Mate al
ergänzt und weitergehe de
Feststellungen gemacht haben-
Die Apparaturen verteuern
uns, wie hier nur ganz neben¬
bei gesagt werden soll, ien
Betrieb von der Aufnahme
angefangen bis zur Wieder¬
gabe.
Was es auf diesem Gei'iet
beim Theaterbesitzer ailes
gibt, kann man einem kleinen
lehrreichen Schriftchen ent¬
nehmen. das den schönen
Titel ..Der schlechte Ton
hat und soeben von der Ufa
herausgegeben wurde
Es handelt sich dabei um
den Niederschlag der Be¬
richte der Ufa-Ingenieure. <iie
in der Provinz auf Wunsch
der Theaterbesitzer gratis
und franko die Apparaturen
untersuchten.
Es stellten sich dabei, auf
hundert Theater umgerech-
net, in 86 Fällen Fehler in
der Apparatur, in 57 Fäll«’
Montagefehler heraus. Zaj>-
len, die immerhin nachdenk¬
lich machen.
Besonders, wenn man b®’
rücksichtigt, daß Bedienungs¬
fehler nur in 30 Fällen f
zustellen waren. Mängel lfl
der Akustik in 35 Fäll® 11 -
Diese Resultate, die natür¬
lich nicht restlos auf die Ap-
p aturfahrikcn abgewälzt
werden können, sprechen
Bande.
Es ist zwar nicht festzustel-
len, inwieweit sie sich in den
einzelnen Fällen auf den Be¬
such ausgewirkt haben und
inwieweit sie die Einnahmen
des ' T 'heaterbesilzers und da¬
mit auch der anderen Sparten
beeinträchtigt haben.
Genau so wenig, wie heute
gesagt werden kann, welche
neuen Ausgaben die Folge
waren. Alles Dinge, die bei
dem Problem der Kosten¬
senkung auch nicht ganz un¬
berücksichtigt bleiben dürfen.
Lilian Harvey
im Berliner Funk
im Sonnabend stand Lilian
Harvey vor den Berliner Mikro¬
phon und erzählte interessant
und fesselnd von ihrer Tonfilm-
Sie gab zwischendurch ein
p;i ir Daten aus ihrem Leben,
si ilderte den Hörern eindring¬
lich. wie kompliziert die Arbeit
eines Stars sei, der in deut¬
schen, englischen und franzö-
sr _hen Versionen nebenein-
ai 1er spielt und verriet schließ-
lich, dali einer ihrer größten
V tische seit langem einmal
e. e Kostümrolle gewesen sei.
Iieser Wunsch ist nun im
mzenden Kongreß " in Erfül¬
lung gegangen, und zwar in be¬
sonders schöner Weise, weil
di. Mode jener Zeit mit der
hrntigen sehr verwandt ist.
>as Kostüm, so schloß Lilian.
sei der Rolle im „Kongreß " be¬
sonders entgegengekommen, weil
es die Gelegenheit gab. nicht
nur schön auszusehen, sondern
au h noch die Möglichkeit, das
Tänzerische, leicht Beschwingte
de Spiels zu unterstützen.
lilian Haivev ist genau so
“i. Charell vom Tanz zum Film
genommen. Daran erinnerte
eir,- kleine Episode bei der
* ener Premieie des „Tanzen¬
den Kongreß".
’amals, so erzählt die Künst¬
lerin. nahm Charell ihre Hand
und sagte: ..Lilian, weißt du
noch, so haben wir beide ein¬
mal angefangen "
on diesem Anfang bis heute
ist ein weiter Weg gewesen,
und Lilian hat recht, wenn sie
zum Schluß ihres Vortrages
*ngt. daß zu einer solchen Kar¬
ne e viel Glück gehört und der
U ille sowie die Ausdauer für
eine nicht immer leichte Arbeit.
Gaumont verkauft
Wie die „Cinämatographie
Fr ncaise" meldet, hat Gaumont-
Francofilm-Aubert eines seiner
Fr vinztheatei. das Alhambra-
Cini-ma in Romans, verkauft. Es
»«heint auch, daß der Aubert-
Puljce in Paris an die Metro-
Goldwyn verkauft worden ist.
Der Aubert-Palace hat gegen¬
wärtig einen Metro-Goldwyn-
Filir, auf dem Programm und
m »cht in seinem Vestibül seil
kurzem Propaganda für das
gleichfalls der Metro-Goldwvn
gehörige „Cinema Madeleine'',
was nur dadurch erklärlich wird,
sich diese Firma in den
“«sitz des Aubert-Palace ge-
*•*■** hat.
-Bann schon lieber Lebertran“
,.,Ber zweiaktige Ufa-Kurz-Ton-
“m „Dann schon lieber Leber-
wurde von der Film-Prüf-
,*Ue ohne Ausschnitte auch für
^endliche freigegeben.
„Pie Pranke"
Fabrikat: Orplid Cines Hauptrollen: Charlotte Susa.
Verleih: Messtro H. Rehmann, Oskar Sima
Regie: Hans Steinhoff Länge: 2189 Meter. 9 Akte
Uraufführung: Titania-Palast
In früheren Jahren waren cA
Feriei.filme, in denen Ver¬
brechen eines geheimnisvollen
Täters durch fünf oder sechs
Fortsetzungen hindurch in
Atem hielten und das Publi¬
kum zu eifrigem Rätselraten an¬
regten. Heule überstürzen sich
die Ereignisse im Laufe eines
Filmabends. Nach dem Muster
der Waltace-Kriminalgeschich-
ten ist jeder der Untaten, die
geschehen, verdächtig.
Das Alllorentrio: Rud. Kät¬
scher. Egon und Otto Eis wan¬
delt auch hier auf Wallaces
Spuren und erzielt die gewolite
Spannung. wenn auch die
Mittel. die sie anwenden,
manchmal etwas naiv anmuten
und den Ansprüchen s-.renger
Logik nicht immer standhallen.
Die bewegte Handlung geht
hier um ein internationales
Autorennen, das in Italien aus¬
gefahren wird. Zwei Wagen,
der der italienischen A'berli-
Werke und der des deutschen
Rennfahrers Peter Krüger, sind
die einzigen ernsthafter Kon¬
kurrenten.
Kurz vor dem Rennen wei¬
gert sich der italienische Fah¬
rer. das Rennen zu bestreiten,
der Konstrukteur der italie ti¬
schen Werke wird ermordet,
seine Konstruktionspläne wer¬
den gestohlen, es gibt einen
zweiten Mord, dem ein Inge¬
nieur der italienischen Werke
zum Opfer fällt. Der italie¬
nische. dann der deutsche Fah¬
rer geraten in Verdacht, dann
hält man die Generalsekretärin
des italienischen Autofabrikan¬
ten für die Schuldige, ein Kri¬
minalkommissar verwrirrt in
seiner Feldsicherheit die Fä¬
den, bis sich nach wirklich
spannenden Szenen heraus¬
stellt. daß ein internationaler
Werkspion, ein Mann mit einer
Armprothese. . der Mann mit
der Pranke", der so eifrig ge¬
suchte Übeltäter ist.
Das Publikum geht bei der
fesselnd geschilderten, von Hans
Steinhoff lebendig und fl«tt
inszenierten Kriminalgeschichte
trotz mancher Unwahrschein¬
lichkeit gern und willig mit und
fiebe-t bis zum Schlüsse der
Lösung des Rätsels entgegen.
Der F'ilm ist in Italien ge¬
dreht worden, Bild und Ton
sind gut, besonders gelungen
sind die Aufnahmen eines gro¬
ßen Autorennens.
Sehr gut und w irksam ist die
Darstellung. Charlotte Susa,
Hans Rehmann, Fritz Rasp.
Erich Kcstin, Eugen Klopfer,
Berthe Ostyn, Peter Voß, Jack
Mylong-Münz, Karl Goetz und
vor allem Oskar Sima.
Das Publikum applaudierte
zun Schluß lebhaft, die Dar¬
steller konnten sich oft ver-
Aus der Produktion
Für den ersten Thalia - Film
der Bayerischen „Grand Hotel",
Produktionsleitung: Georg C.
Horsetzky, Regie: Max Neufeld,
zeichnet Otto Stransky alsText-
und Musikautor des Tangos
„Die Frau, die man liebt, ist
die schönste, die es gibt" und
des Slowfox „Mach" die Augen
zu, Baby". Die Schlager wer¬
den von Marta Eggerth und Leo
Monosson gesungen.
B. E. Lüthge und Charlie
Roellinghoff schreiben das Ma¬
nuskript für den nächsten Sieg¬
fried - Arno - Film der Gnom-
Tonfilm.
Der zweite Film der Max
Glass - Produktion, mit dessen
Aufnahmen soeben begonnen
wurde, führt den Titel: „Wenn
der Vater mit der Tochter ..
Drehbuch: Curt I. Braun und
Walter Jonas, Regie: E. W. Emo.
Der nächste Film der Heros
„Kadetten" erscheint unter dem
Titel „Hinter den roten Mauern
von Lichterfelde". Der ur¬
sprüngliche Titel wird als Un¬
tertitel beibehalten. Die Auf¬
nahmen unter der Regie von
Georg Jacoby beginnen dem¬
nächst, Manuskript: Dr. Alfred
Schirokauer. /
Pninlevc
in Neubabelsberg
Der frühere französische
Ministerpräsident Painlcvv be¬
nutzte gestern seinen Berliner
Aufenthalt, um den Produk
tionsstätten der Ufa in Neu¬
babelsberg einen Besuch abzu-
statten Painleve. der von Pro¬
fessor Haisnard und dem Han¬
delsattache Omer Wilhelm von
der französischen Botschaft so¬
wie von zwei französischen
Deputierten begleitet war,
wurde in Neubabelsberg von
Direktor Grieving empfangen.
Die Gäste wohnten einer An¬
zahl von biologischen Auf¬
nahmen bei. die unter der Lei¬
tung^ von W. Junghans gedreht
Auch den Aufnahmen meh¬
rerer Szenen für den neuen
großen Ufa-Tonfilm „Ronny",
der unter der Produktions¬
leitung ven Günther Stapen-
horst un.t der Regie von Rein
hold Schänzel fertiggestellt
wird, sahen die Besucher zu.
Painlevä unterhielt sich ein¬
gehend mit dem Regisseur
Reinhoid Schänzel, der weib¬
lichen Hauptdarstellerin Käthe
von Nagy sowie mit einer Reihe
von jungen Pariser Darstellern,
die in der französischen Ver¬
sion des Films auftreten.
Den Abschluß bildete die
Vorführung von mehreren Ufa-
Ton-Kulturfilmen.
Allianz dreht.
Die Allianz-Tonfilm dreht ge¬
genwärtig unter Produktions¬
leitung Dr. W. Szekelys eine
Tonfilmkomödie „Man braucht
kein Geld". Manuskript nach
einem Lustspiel von Ferdinand
Altenkirch: Karl Noti und Hans
Wilhelm, Regie: Carl Boese.
Darsteller: Hans Moser, Heinz
Rühmann, lda Wüst, Kurt Cer-
ron, Hans Junkermann. Paul
Henckels. Hans Hermann
Schaufull und Heddy Kiesler.
Bauten: Julius von Borsody,
Kameramann: Willy Goldber¬
ger. Aufnahmeleitung: Karl
Sander.
Eröffnung Capitol Bcuthen.
Das Capitol, Beuthen, wurde
mit einer Festvorstellung er¬
öffnet, deren gesamte Einnah¬
men dem Beulhener Magistrat
für die Winterhilfe zur Verfü¬
gung gestellt wurden Als
Hauptfilm lief „Hirsekorn greift
ein". Tonwiedergabe aut Kino¬
ton-Lichtton-Apparatur.
Rekordbesuch im Primus-
Palast.
Der Aafa-Tonfilm „Reserve
hat Ruh'" hatte am letzten
Sonnabend und Sonntag im
Primus-Palast einen Rekordbe¬
such zu verzeichnen. Am Sonn¬
abend sahen den Film 2200. am
Sonntag 3025 Personen.
Der neue Superfilm — ein neuer Supererfolg
„LIEBESKOMMANDO"
Fabrikat u. Verleih: Super-Film Hauptrollen: Dolly Haas. Gustav
Regie: Geza v Bolvary Fröhlich. Tibor v. Halmay
Mus V ■ Robert Stolz Länge: 2742 Meter. 9 Akte
Uraufführung: Atrium
Man scheut sich beinahe, von
dem absoluten Treffer ins
Schwarze zu sprechen, weil
dieses Schlagwort und über¬
haupt fast alle verfügbaren
Superlative in der letzten Zeit
glücklicherweise häufig und
reichlich angewandt werden
durften.
Aber dieser neue Super-Film
wirkt so ausgezeichnet, hat so¬
viel Laune und Liebenswürdig¬
keit, verfügt über eine solche
Fülle von Tempo und ist so
wundervoll abgerundet in Su¬
jet und Darstellung, daß man
ihn mit zu den allerbesten Er¬
zeugnissen der letzten Zeit
rechnen muß.
Optimisten, die bei guten
Filmen heute auch noch nicht
an das schlechte Theater¬
geschäft glauben, prophezeien
einen Erfolg wie den der ..Zwei
Herzen im Dreivierteltakt", die
aus demselben Filmstall kom¬
men. Und selbst der strengste
Kritiker muß zugeben, daß
diese Voraussage an der gestri¬
gen Uraufführung gemessen,
eine gewisse Berechtigung hat.
Der einleitende F'ilmtitel be¬
hauptet, daß es sich um eine
historische Begebenheit handle:
Sie zeigen, weil sie es ein¬
mal selbst am eigenen Leibe
erleb, en. eine echte, richtige
Kadettenanstalt.
Führen uns hinaus auf den
Turnplatz, wo exerziert und ge¬
sprungen wird, zeigen uns fröh¬
liches Jungmannerleben in den
Mannrchaftsstuben, bringen
lustige Szenen, ohne zu kari¬
kieren. die deutlich dokumen¬
tieren, welch fröhlicher, herz¬
licher Geist im alten Wien
lebendig war.
Sie führen die Handlung be¬
hutsam über viele bedrohliche
Ecken, wo vielleicht Gefahr
war, daß das Niveau irgendwie
hätte sinken können.
Aber diese beiden Autoren
wissen, was sie wollen, und
bieten hier vielleicht den best¬
gezimmerten Militärschwank,
das echteste Genrebild, das
vielleicht gerade durch die
Echtheit den großen Erfolg
bringt
wählt und das Spiel als solches
von Bolvarys behutsamen Hän¬
den mit Routine. Tempe-ament
und Schaumannsgeschick ge¬
leitet.
Dolly Haas spielt den weib¬
lichen Kadetten. Hier an die¬
ser Stelle braucht nicht betont
zu werden, wie diese Hosen¬
rolle der burschikosen Art der
ausgezeichneten Schauspielerin
liegt.
Sie ist in Maske genau so
fabelhaft wie im Spiel, und man
könnte sich vielleicht in die
Kadettenuniiorm eher verlieben
als in die |unge Dame im Ge¬
sellschaftskleid. die hold er¬
rötend im Schlußbild neben
ihrem geliebten Oberleutnant
steht.
Dieser Oberleutnant liegt in
den Händen von Gustav Fröh¬
lich. Wer noch bezweifelt,
daß dieser begabte, talentierte,
vielleicht in der letzten Zeit
viel zu wenig beschäftigte
durch dieses Bild bekehr 1
sich, ob er will oder nich
dem starken Beifall übi u-
gen lassen, der am Schluli - d
los und donnernd durch das
große Haus ging.
Walter Edthofer spielt len
jungen Grafen, dem die .V
lieber ist als das Militär
ist eine kleine Rolle, die sc
mant und unaufdringlich dur
geführt wird.
Anton Pointner als Gen
hat eine Reihe von Szenei
er geschickt ausnutzl. T:>
von Halmay gibt einen
liebten, etwas ängstlichen
dettenlehrer und Livio P
nelli zeigt in einer Rolle
italienischer Sprache se
ganzen Scharm und seine g-
Liebenswürdigkeit.
All die anderen: Yvette :
din. Mary Loseff, Harrv H-
Fritz Odemar. Gerhard Ri'»
band, Morgan, Bendcw mn
sich mit einen: Gesamtloh
gnügen.
In Sperrdruck aber muß
bert Stolz genannt werde-
eine schmissige, prick>
Musik beisteuerte. Schwer
Augenblick zu entsche
was der ganz große Sch’
und da drei Offiziere, der
Leutnant Roda Roda, der
Oberleutnant Fritz Grünbaum
und der Rittmeister Geza von
i eleganter wird.
kann, wird Vielleicht das Marse t
„Kamerad, wir sind die Jug- :
oder der English Wallz
V HIN-FACH BUTT V
19 VERLAG SCHERL * BERLIN SA
Berlin, den 12. November I9JI
Schrei nach der zweiten Instanz
öestern hat der Voelger-
A .sschuß, der bekanntlich
d: - Entscheidung darüber zu
k len hat, ob ein Film als
instierisch wertvoll" an*
et ><annt wird und die ent-
s| rechende Steuerermäßi-
gi ng genießt, nach einer Be¬
st htigung des Films „David
G tlder" dahin entschieden,
dü diesem französischen
S itzenfilm das entspre-
cl ende Prädikat versagt
s* rden muß.
Die Begründung liegt im
e izelnen noch nicht vor. Es
erscheint uns deshalb nicht
ri ihtig, in diesem Augenblick
*u dem Fall selbst Stellung
z i nehmen.
Es ergibt sich zunächst
einmal für das Urauffüh-
r ngstheater, das den Film
Jtigt, eine bedauerliche
Fnlge.
Man hat dieses Bild ge-
r de wegen seines künstleri¬
schen Wertes ohne Beipro-
k amm gezeigt und mußte
deshalb bis zum heutigen
Tage die vollständige Steuer,
also fünfzehn Prozent, ent¬
richten.
Man hat, wie wir sicher¬
lich nicht falsch annehmen,
auf den steuerermäßigten
Kulturfilm verzichtet, weil
man fest davon überzeugt
*ar, daß dieses Bild, an
anderen Entscheidungen ge¬
messen, die entsprechende
Anerkennung finden wird,
eine Voraussetzung, in der
man sich jetzt getäuscht hat.
*
Natürlich kann man an
sich den Voelger-Ausschuß
für diesen Fehlentschluß
nicht verantwortlich machen.
Er hat, wenn man sich auf
den starren Rechtsstand¬
punkt stellt, nur nach den
künstlerischen Voraussetzun¬
gen und nicht nach den
steuerlichen Fo'gen zu fragen.
Aber — und das ist der
springende Punkt — es zeigt
sich an diesem Fall doch,
wie berechtigt der dringende
Ruf nach einer zweiten In¬
stanz auch bei diesen Aus¬
schüssen ist, deren Urteil
nach dem heutigen Stand der
Dinge endgültig und un¬
reparabel ist.
Wir betonen ausdrücklich,
daß wir zu der Entscheidung
an sich in diesem Augenblick
nicht Stellung nehmen wollen.
Wir können uns vorstellen,
daß hier im Prinzip ein Fall
wie bei dem Metro-Goldwyn-
Mayer-Film „Menschen hin¬
ter Gittern" vorliegt und daß
man über die Auffassung des
Begriffs „künstlerisch wert¬
voll" sicherlich streiten kann.
Wir verweisen, da es sich
um einen französischen Film
handelt, aber auf die Paral¬
lele, die sich in Frankreich
bei der „Dreigroschenoper"
ergab.
Es ergibt sich dabei ein
entscheidender Unterschied.
Drüben tiat sich die gesamte
Presse einmütig gegen die
Zensur gestellt, die dann
auch unter dem Druck der
öffentlichen Meinung ihr Ur¬
teil revidierte und den Film,
der jetzt mit größtem Erfolg
in Paris läuit. schließlich mit
ganz kleinen Ausschnitten
freigak.
Um diese Möglichkeit der
Revision auch bei uns gehl
es. die durch den Fall „David
Gelder' wieder einmal größte
Aktualität erhält.
Vielleicht ist die Frage
der zweiten Gutachter-In¬
stanz gerade in diesen Tagen
besonders aktuell, weil ja
aller Voraussicht nach der
ganze Komplex der Licht-
spielgesetzgebung demnächst
im Reichsrat und mindestens
in der. Reichstagsausschüssen
zur Debatte kommt.
Sicherlich wird gerade
nach dieser Richtung bei
Herrn Regierungsrat Dr. Voel-
ger der wenigste Widerstand
zu erwarten sein, weil sich
bis jetzt mehrfach gezeigt
hat. daß es sich hier um
einen außerordentlich sach¬
kundigen. loyalen und gro߬
zügigen Beamten handelt,
der den praktischen und wirt¬
schaftlichen Interessen der
Filmindustrie weitgehendes
Verständnis entgegenbringt.
*
Die betroffene Firma ist in
diesem Falle die Südfilm, die
schon einmal mit einem fran¬
zösischen Film, nämlich mit
Zuverlässiges Fachpersonal vermitteln „Kleine Anzeigen" im „Kinematograph“
DIE PRESSE IST BEGEISTERT!
Der stofflich, regielich und darstellerisch beste
aller iener Schwänke, die das Soldatenleben mm
Vorwurf hatten. Der Film, den 31. 10. 31.
. . Ideale einer vergangenen Zeit . . . werden
lebendig und reißen uns teils zu Beifallsstürmen,
teils zu unbändigen Heiterkeitsausbrüchen bei den
schrecklich komischen Erlebnissen des Einjährigen
und der Soldaten hin ... Vossische Zeitung. 2.11.31.
. . . Max Obal hat mit diesem Film sein bisher
bestes Werk geschaffen . . . Ein Film, der einen
ganz großen Erfolg bei jedem Publikum haben
wird. Reichsfilmblatt. 31. 10. 31.
Ein entzückender, herrlicher Lustspielfilm.
Neue Zeit, 8. 11. 31.
Man . . . verließ das Theater mit dem ausge¬
sprochenen Gefühl, sich über eine Stunde restlos
amüsiert zu haben . . . ein voller Treffer.
Lichtbildbühne, den 2. 11. 31.
Man lacht über die herrlichen Typen vergangener
Kasernenboiromantik . . . unglaublich komisch!
Lachen, nnr Lachen!
Der Oberschlesische Wanderer. Gleiwitz, 18. 10. 31.
Kassenandrang . . . der an die berühmten „Drei
Tage Mittelarrest" beranreichen dürfte.
Der Montag, 9 11. 31.
Vergnügen des Premierenpublikums kennt keine
Grenzen. 8 Uhr Abendblatt. 7. 11. 31.
ÜBERALL DAS RIESENGESCHKFT!
Ff -ne Clairs „Million", ähn-
li :he Schwierigkeiten hatte.
Damals hat man großzügi-
f! r- und anerkennenswerter-
w -ise das Urteil revidiert,
»obei allerdings erleichternd
h nzukam, daß die künstle-
i sehe Geschlossenheit des
Films an sich stärker und
i tensiver war als bei „David
(-older".
Wir haben zu dem Problem
ces künstlerisch wertvollen
! tlms im Sinne des Licht-
>ielgesetzes aus Anlaß der
Menschen hinter Gittern"
ngehend Stellung genom¬
men und damals hier aus¬
einandergesetzt, daß dieser
Begriff an sich nicht er¬
schöpft ist. wenn eine aus¬
gezeichnete Darstellung in
technischer Vollkommenheit
an uns vorüberrollt.
Wir wären auch an sich
nicht für eine allzu große
Überspannung des Begriffs,
wenn nicht die erhebliche
Steuerermäßigung mit ins Ge¬
wicht fiele, die wir heute
dringender brauchen als zu
irgendeiner anderen Zeit.
Wir sind beute, das möge
sowohl in der Industrie wie
beim Voelger-Ausschuß nicht
verkannt werden, auf das
Prädikat „künstlerisch wert¬
voll" mehr angewiesen als
bisher, besonders, wo die
Gefahr besteht, daß man nun
auch noch anstatt an eine Er¬
mäßigung an eine Erhöhung
der Vergnügungssteuer denkt.
Mit Rücksicht auf diese
wirtschaftliche Wichtigkeit ist
jede Entscheidung des Voel-
ger-Ausschusscs von weittra¬
gender Bedeutung.
Sie entscheidet letzten
Endes in einzelnen Fällen so¬
gar darüber, ob ein Film in
Deutschland rentabel ist oder
nicht.
Derartige Beschlüsse aber
in die Hand einer einzigen
Instanz zu legen, erscheint
gerade in heutiger Zeit in¬
opportun.
Deshalb stellen wir die
Frage zur Diskussion und
möchten hoffen, daß es ge¬
rade der Leiter des Voelger-
Ausschusses selbst ist. der
diesen Gedanken, der sicher
auch noch an anderer Stelle
in der Fachpresse auftauchen
wird, unterstützen und auf-
greifen wird.
Westdeutsche Neuigkeiten
c us Rußland versandt wird,
igt deutlich, wie wenig man
n Reiche der Sowjets noch
>n einigermaßen rationellen
i ilmmethoden weiß.
Bekanntlich ist der Film, den
1 iscator drüben inszenieren
s Ölte und der den „Aufstand
(er Fischer von St. Barbara"
Der Film ..Der Kongreß tan
macht in fast sämtlichen U
Theatern im Rheinland i
Westfalen ein Geschäft, des<
Kongreß tanzt" Jedermann gehörte, ist vo
-amtlichen Ufa- dem Besitzer der Lichtburg i
Rheinland und Düsseldorf, Herrn Lewin, ge
■eschäft, dessen kauft worden. Herr Lewin ei
loch Ergebnisse die Kassenrekorde öffnet das U. T.
des Films ..Die Drei von der
Tankstelle" erheblich über¬
schreiten. Nicht zuletzt dürfte
dieser große Erfolg darauf zu¬
rückzuführen sein, daß der
Film ganz hervorragend in den
Ufa-Theatern herausgebracht
den Sonnabend neu unter dem
Titel ..Lichtburg II“.
Die Bindung des Herrn Jockel
am Capitol-Theater in Düssel¬
dorf ist gelöst worden.
Der erste Marie Drefjler-
Film in Deutschland
M.-G.-M. schreibt: Marie
Dreßler, die größte Menschen¬
darstellerin Amerikas, wird an¬
läßlich der Premiere ihres
deutschsprachigen M.-G.-M.-
Films .Die fremde Mutter"
(Min und BUI) mit Wallace
Beery am Freitag im U.-T. Kur¬
fürsterd urm zum erstenmal in
Berlin zu sehen sein, ln die¬
sem Film wirkt ferner Dorothy
Beendete Aufnahmen
Die Aufnahmen für den gro¬
ßen historischen Ufa-Tonfilm
„Yorck" (Produktion Ernst Hugo
Correll, Regie Gustav Ucicky).
mit Werner Krauß in der Titel¬
rolle, wurden soeben in den
Neubabelsberger Tonfilm - Ate¬
liers beendet.
Nach Beendigung der Außen¬
aufnahmen für den Ufa-Tonfilm
„Der Hochtourist", mit Otto
Wallburg in der Titelrolle, in
den Ötztaler Alpen hat Alfred
Zeisler, der Regisseur und Pro¬
duktionsleiter dieses Filmes,
mit dem Schnitt begonnen.
Besprechungen
in Leipzig
Der Montag stand in Leipzig
wieder einmal im Zeichen ern¬
ster angestrengter Tagungs¬
arbeit. die Theaterbesitzer und
Verleiher bis in die späten
Abendstunden beschäftigte.
In der Delegiertensitzung des
Landesverbandes Mitteldeutsch¬
land wurde die Klangfilmfrage
besprochen. Zur Verhandlung
mit der Klangfilm wurde eine
Kommission gewählt.
Im Hinblick auf das Urteil.
Tantiemefreiheit für Lautspre¬
cherübertragungen betreffend,
wurde vorgeschlagen, daß die
Theaterbesitzer, die doch einen
Tonfilmtantiemevertrag mit der
Gema abgeschlossen haben, die¬
sen Vertrag anfechtcn.
Die Interessengemeinschaft
der Filmindustrie Mitteldeutsch¬
lands, in der bekanntlich Ver¬
leiher und Theaterbesitzer glei¬
chermaßen vertreten sind, tagte
unter Vorsitz von Huyras eben¬
falls. Es wurde u. a. be¬
schlossen, die Tarife für das
Personal der Leipziger Verleih-
firmen zu kündigen. Einge¬
hend wurden die Maßnahmen
besprochen, die gegen die Um¬
bauvorschriften für Ve'leih-
räume in Leipzig auf Grund der
neuen Zellhornverordnung er¬
gangen sind, zu ergreifen wären.
Die Tonwodien
In Nr. 61 der Ufa-Tonwoche
sind besonders die ausgezeich¬
neten Aufnahmen vom Trag¬
deck eines Flugzeuges über
New York hervorzuheben, die
das Publikum zu spontanem
Beifall veranlaßt. Die ausge¬
zeichnete Tonfilmreportage vom
Sechstagerennen und der übri¬
gen Bilder dieser Nummer
haben wir in einer kurzen
Übersicht bereits gedacht.
Fox tönende Wochenschau
Nr. 45 bringt eben'alls das
Sechstagerennen, Laval in New
York, die Rede Mussolinis in
Neapel, Flugzeug mn Kreisel¬
kompaß, Tempelelefanten als
Straßenarbeiter auf Zeylon, Al¬
lerseelenfeier österreichischer
Fischer an der Donau und Bil¬
der aus der Volksgesundheits¬
pflege der Stadt Berlin.
Emelka-Woche Nr. 59 bringt
Gymnastik-Vorführungen der
Berliner Schutzpolizei, die 150-
Jahrfeier des amerikanischen
Unabhängigkeitssieges bei York¬
town, Festmachen eines Flugzeu¬
ges an dem Luftschiff Los An¬
geles. Modenschau im Eden-
Hotel, Speisung der Erwerbs-
loscnkinder durch Berliner Po-
lizeibeamtc, Laval in New York,
Sechstagerennen und den in¬
teressanten Versuch, den Kurt
Wesse unternommen hat, Prä¬
riebilder dichterisch zu unter-
Demonstration
WeK 1, großes Interesse alles,
was mit dem Fortschritt auf dem
Gebiete des Tonfilms zusam¬
menhängt, besitzt, beweist der
starke Besuch der Veranstal¬
tung im Tivoli. Tempelhof, bei
der cic C. Lorenz Aktiengesell¬
schaft die Wirkung der neuen
lichtelektrischen Zelle (Patin-
Zelle) demonstrierte. Der Vor¬
führung wohnten viele Theater¬
besitzer bei, auch die Behörden
waren stark vertreten (Innen¬
ministerium. Reichsbahn und
Reich.*post, Reichswehr). Gleich
die Wiedergabe der Egmont-
Ouvertüre (Ufa-Aufnahme) ließ
aufhorchen. Das polyphone Ge¬
webe kommt mit großer Klar¬
heit tiid Schönheit, die einzel¬
nen Instrumente gehen nicht in
einem Tonbrei unter.
Direktor Hahnemann von der
C. Lorenz A.-G. gab dann eine
Erläuterung der Patin-Zelle.
Die Zelle ist für Betriebsspan¬
nungen von 20 bis 1000 V ver¬
wendbar. Ihre Leistungsfähig¬
keit steigt mit wachsender
Gleichspannung, ohne daß die
sonst so gefürchtete Glimmlicht¬
entladung der Kathode die Zelle
zerstört. Starke Lichtschwan¬
kungen und sehr intensive Be¬
lichtung gefährden die Betriebs¬
sicherheit dieser Zelle ebenfalls
nicht. Die durch sie erreichten
Aufnahmen der Zeilenspannung
bei veränderlicher Frequenz
haben bis zu 25 000 Hz praktisch
eine Unabhängigkeit von der
Frequenz ergeben. Dabei ist
dies innerhalb des praktischen
Frequenzbereiches von der an¬
gelegten Betriebsspannung un¬
abhängig. Bei der Verwendung
dieser Zelle in dem üblichen
Tonvorsatz eines Tonfilmpro-
jektors wird durch die auftre¬
tenden Beleuchtungsschwankun¬
gen (es wird eine 30-Watt-
Glühlampe mit Optik verwen¬
det) bei einer angelegten
Gleichspannung von etwa 200 V
eine durchschnittliche Wechsel-
spaunung von effektiv 0,5 V er¬
zeugt. Dieser Wert wurde bis¬
her nur beim Nadeltonverfahren
durch die allgemein verwendete
Abtastdose erreicht. Die von
der neuer, lichtelektrischen Zelle
abgegebene Spannung reicht
also aus, um die normalen Kraft¬
verstärker ohne den sonst üb¬
lichen Vorverstärker direkt
auszusteuern. Elektrische Stö¬
rungen sind von wesentlich ge¬
ringerem Einfluß, so daß da¬
durch die gesamte Anlage weni¬
ger störanfällig ist.
Die bei den bisherigen Aus-
der Patin-Zelle
führungen erforderlichen Zu-
fuhrungsleitungen von der Zelle
zum Vorverstärker, die emp¬
findlichsten Stellen einer der¬
artigen Anlage, fallen bei Ver¬
wendung der neuen lichtelek¬
trischen Zelle vollkommen fort.
Zur Regelung der Lautstärke
von entfernter Stelle aus ist für
die Verbindung der Reglerstelle
mit der Zelle nur eine einfache
elektrische Leitung erforderlich.
Die Betriebsspannung der
neuen lichtelektrischen Zelle
kann unter Benutzung einfacher
Siebketten aus einem Netz¬
anschlußgerät bzw. aus dem
Lichtnetz entnommen werden,
so daß sich jede andere Strom-
uelle, mit Ausnahme der für
ie Lampe des Lichttonansatzes
erforderlichen 6-Volt-Batterie,
erübrigt Es wird übrigens an
einer Lösung gearbeitet, die auch
die letzte, noch erforderliche
Batterie notwendig macht.
Patin hat erklärt, daß die
Zelle an alle namhaften Firmen
der Apparaturbranche geliefert
wird, so daß kein Monopol ent¬
steht und jedem Kinobesitzer
die Installation einer Tonfilm¬
anlage ohne Vorverstärker¬
schwierigkeiten ermöglicht wer¬
den wird.
Man sah und hörte nach der
Erläuterung des Herrn Direktor
Hahnemann. die als Tonfilm auf
Lignose-Breusing mit der
Braunsschen Röhre aufgenom-
men war, noch Teile aus den
Ufafilmen „Kongreß tanzt",
„Ekel" und die zweite Rhap¬
sodie von Liszt und eine von
Kiepura gesungene Arie aus
„Rigoletto". Der Eindruck, den
man von der Tonwiedergabe
hatte, war durchaus ausgezeich¬
net.
Über den verzerrungsfreien
Lorenz - Trafo -Verstärker 3 6,
dessen Start bei der Veranstal¬
tung ebenfalls stattfand, werden
wir in der tonfilmtechnischen
Beilage des „Kinematograph"
berichten.
Zu der die Theaterbesitzer
besonders interessierenden
Preisfrage bei Verwendung der
Patin-Zelle sagt Herr Patin auf
Anfrage, daß zunächst die
Kosten des Vorverstärkers weg¬
fallen, daß die Montage außer¬
ordentlich erleichtert wird und
daß Kosten für Störungsbeseiti¬
gungen sich außerordentlich
verringern. Uber die Preis¬
stellung selbst werde in Kürze
näheres bekanntgegeben.
Aus der Produktion
Der Ines-Film „Nachtkolonne"
ist unter der Regie von James
Bauer fertiggestellt. Bauten:
Herrmann und Lippschitz, Ka¬
mera: Frederik Fuglsang, Ton¬
meister: Walter Rühland. Haupt¬
rollen: Gaidarow, Tschechowa.
Homolka, der kleine Wolfgang
Lohmeyer.
Regisseur Adolf Trotz ver¬
pflichtete für den neuen Gott¬
schalk-Tonfilm „Rasputin" außer
Conrad Veidt, der die Titel¬
rolle spielt, Paul Otto für den
Zaren Nikolai und Karl Lud¬
wig Diehl für den Fürsten Jus-
supoff, den Mörder Raspuiins.
Dienst vertrag oder
Werkvertrag?
Ein juristisch interes* er
Prozeß nahm heute vor ier
Künstlerkammer des Ar ;
gerichts seinen Anfang. er
Komponist Kreuder klagt t n
die Projektograph Filmg,
Schaft und verlangt 4200 M
Gage und behauptet, er
für die Komposition der Mi
des Tonfilms „Der Prinz
Arkadien" engagiert und au
dem verpflichtet worden.
Dirigent seiner eigenen M
und als Darsteller in dem !
mitzuwirken. Kreudei steht
dem Standpunkt, daß zwi** •
ihm und der Gesellschaft
Dienstvertrag abgeschlossen
Er glaubt das damit bewei
zu können, daß ihm der (
schäftsführer der genann
Filmgesellschaft. Glück. •
ä-conto-Zahlung von 400 f 1
auf den noch schriftlich zu t.
genden Vertrag gezahlt ha:
Außerdem habe erwöcher.tl
ä-conto-Zahlungen von 150 i
erhalten. Der Vertreter der I
klagten, Dr. Friedmann, berv
feite die sachliche Zustän*
keit des Arbeitsgerichts d
nimmt an, daß hier kein Dien
sondern ein Werkvertrag
liege. Im übrigen bestritt er
Behauptungen ces Klägers
sei gar kein Vertrag ■
schlossen, allenfalls sei ein 1-
eher in Aussicht genotm i
Was die Zahlungen betreff* -«
seien sie als Darlehen gegi -"
werden. Inzwischen h be
Kreuder einen neuen V e tg
mit der Heros-Filmgesells* dt
abgeschlossen, weshalb die
tenzahlungcn sowiesc eit ge¬
stellt worden seien. Der >r-
sitzende verkündete e ■-•n
neuen Termin auf den 21 *o-
vember, in dem der Gesch <-
führer Glück persönlich er¬
scheinen soll und die H*
Kreisler und Willi Forst al*
Zeugen vernommen we en
„Viktoria" in Königs beru
Die Aafa-Oswald-Tonfilm
rette „Viktoria und ihr Husar
ist nunmehr auch in Königs: rg
angelaufen. Uber diese Erst utf-
tührung erhielt die Aafa von t*«
Miramar-Lichtspielen folg* leS
Telegramm: „Viktoria und hr
Husar" gewaltiger Erfolg. Publi¬
kum, Presse begeistert. Se: ien
Glückwünsche zu diesem Kas¬
senreißer.
Kleines Notizbuch.
Der über sieben Jahre j®
mitteldeutschen Bezirk für J'«
Nitzsche A. G„ Leipzig, t.’ig*
bekannte Vertreter Karl Sieber.
Hartenstein hat seine Tätigkeit
für die Firma beendet und
übrigen seine Reisetätigkeit vor¬
läufig aufgegeben.
Der Max Pallenberg-Tonfil®
„Der brave Sünder" erlebte b*'
seiner Erstaufführung in Dr* 5 ‘
den. Leipzig, Köln und Nürn¬
berg einen durchschlagend*
Erfolg. __
Oer .Kinematogrunb- erscheint sechsmal wöchentlich. Bestenongen in eilen Scherl-PtHal
suifigL Bestellgeld. Anzeigenpreise: 35 Pfg die nun-Höhe: Stellenangebote 25 Ptg-
ecbeciskooto: Berlin NW 7. Nr. 3UL — HuoptscbrilÜcitung: Alfred goientbsl
Stellengesuche 15 Pfg die nun
and bei der Post It. Postzeitungsliste.
scbdrucls our unter Quellenangabe gestaltet Unverlangte Einsendungen «erd
Verlag und Druck: A u g ustS c b * r 1 G-m-b.lL Berlin SW M, Scherlbaus.
teitungslUte. Bezugspreis Mk. 3.— viersel;shr»
Scitcnprcise und Rabatte neck Tarif. -
Dt. Robert Ncumaon. für den
den nur zurüchgeschickl. wenn Porto hetii*»*
■ » i i— ■^m bi i <m •
15 . Jahrgang Berlin, den 13. November 1931 Nummer 264
Berlin erzwingt die Reform
Das Ende des Zweischlagersystems
Unsere Auffassungen über
< iS Zweischlagerprogramm.
ie wir gerade in diesen Ta-
en ausführlich an dieser
teile darlegten, sind zu-
t ichst für Berlin von allen
> iständigen Organisationen
von der A.d.F. angefangen
hs zu den vereinigten Thea-
t besitzerverbänden — wie
i s einem Kommunique her-
> rgeht, das gestern versandt
*arde, einmütig und einstim-
n ig geteilt worden.
Als wir vor ein paar Tagen
I er an dieser Stelle schlie¬
fen, daß gerade in der Frage
c es übermäßigen Filmver-
1 auchs irgend etwas ge-
- hehen müsse, hätte man
1 mm gewagt, davon zu
! den, daß es möglich sei,
le Organisationen geschlos-
en dahin zu bringen, vom
- 7. November ab nur noch
ie Vorführung eines einzigen
Toßtonfilms in einem Pro¬
gramm zu verlangen und,
•vas viel wichtiger ist, auch
die Durchführung dieser An¬
ordnung sicherzuslellen.
*
Wer im Groß-Berliner Be¬
zirk etwa versuchen sollte,
nach dem obengenannten
Stichtag zwei tönende Schla¬
ger vorzuführen, wird sich
der Gefahr aussetzen, bald
ganz ohne Programm dazu¬
stehen.
Es handelt sich ja bei der
Durchführung dieser Aktion
bereits um eine Maßnahme,
die unter die bekannten Spio-
Eeschlüsse fällt und zu
deren Durchführung sich alle
Sparten verpflichtet haben.
Da es sich jetzt um das
gleiche Recht und gleiche
Möglichkeiten für alle han¬
delt, kann die berühmte
Angst vor der Konkurrenz
nicht mehr als stichhaltiges
Argument angesehen werden.
Und es wird aller Voraus¬
sicht nach nicht lange dauern,
bis man auch außerhalb Ber¬
lins einsehen wird, daß man
mit der Rückkehr zum Ein¬
schlagerprogramm schon
außerordentlich viel gebes¬
sert hat.
Der zweite Punkt des Ber¬
liner Beschlusses behandelt
die Eintrittspreise.
Es müssen mindestens in
den Berliner Theatern, je
nachdem ob es sich um Ur¬
aufführungen, Erst-, Zweit¬
oder Drittaufführungen han¬
delt, für den billigsten Platz
eine Mark, achtzig, siebzig
und sechzig Pfennig erhoben
werden.
Das bedeutet zwischen dem
Premierentheater im Westen
und dem Kleinkino im Nor¬
den eine Differenz von vier¬
zig Prozent, die sich noch
ganz erheblich erhöht, wenn
man bzdenkt, daß ein Kino¬
besucher aus dem Norden,
der sich etwa den „Kongreß“
in der Uraufführung ansehen
will, a allein soviel Fahr¬
geld ausgeben muß, wie er
im Nachspiel theater Eintritt
bezahlt.
W enn es möglich war. an
einem so schwierigen Platz
wie Berlin Mindesteint'itts-
preiic festzusetzen. so kann
es wenigstens in den Städten
über fünfzigtausend Einwoh¬
ner überhaupt keine Ausrede
mehr geben, um dem gleichen
Beispiel zu folgen.
Es wäre eine außerordent¬
lich dankbare Aufgabe für
den Reichsverband, gemein¬
sam mit der A. d. F. für ganz
Deutschland einen Beschluß
herbeizuführen, wonach es
Karten — sagen wir einmal
bescheiden — unter iünfzig
Pfennig in einer regulären
Vorstellung, auch für Er¬
werbslose. überhaupt nicht
meh- geben darf.
Man muß, wenn es gar
nicht anders geht, die Staf¬
felung eben von unten be¬
ginnen und sich auf den
Standpunkt stellen, wenn
etwa in Bielefeld oder Köln
das kleine Nachspielkino
von dreihundert Plätzen
fünfzig Pfennig erhebt, daß
dann das Premierenkino
nicht unter eine Mark her¬
unterzugehen hat.
Ist es nicht bedauerlich,
wenn man an einer anderen
Stelle dieser Nummer liest,
daß man in einigen deut¬
schen Bezirken schon Mühe
Suchen Sie einen Vorführer? - Eine „Kleine Anzeige“ im „Kinematograph“ hilft
hat, den Preis von vierzig
Pfennig zu halten?
Ein geradezu lächerlicher
Betrag, wenn man bedenkt,
daß davon unter Umständen
sechs Pfennige und noch mehr
Lustbarkeitsstcuer abgehen.
In einem Brief an uns, der
sich gegen die Stellungnahme
des ..Kinematograph" in der
Eintrittspreisfrage wendet,
wird auf Vorkriegspreise Bc-
zug genommen.
Wie absurd das ist, wird
einleuchtend klar, wenn man
in diesem Zusammenhang
einmal darauf hinweist, daß
ein bekanntes Berliner Bier¬
lokal „Zum Prälaten", das
sich im Stadtbahnbogen am
Alexanderplatz befand und
von gutsituierten Bürger¬
kreisen besucht wurde, um
di» Jahrhundertwende her¬
um, wie im „Berliner Lokal-
Anzeiger" nachzulesen ist,
ein Schnitzel mit Spargel für
40 Pfennige — in Worten:
vierzig Reichspfennige — und
einen gefüllten Kapaun mit
Ko-npott für sechzig Pfennig
anfcot und lieferte.
Cewiß, der Kinobesuch hat
übe/all erheblich nachgelas¬
sen. Und der Ruf nach
Pre ssenkung ist nie begrün¬
deter gewesen als in diesen
Tagen.
Aber bei einem Absinken
des Preises nach unten über
eint gewisse Grenze wird
praktisch auch nichts er¬
reicht, sondern nur Schaden
angerichtet, wie hier in den
letzten Tagen des öfteren
schon im einzelnen nach¬
gewiesen wurde.
Die Berliner Beschlüsse,
die in ihrem W'ortlaut ja be¬
reits bekannt sind und die
auch das Freikarten wesen,
die Gratiszugaben, d.e ver¬
schenkten Karten bei Plakat¬
aushang, Verlosungen, Ge¬
tränke ausdrücklich unter¬
sagen. sind auf dem Wege
zur Stabilisierung unc Ratio¬
nalisierung unserer Industrie
von allerhöchster Bedeutung.
Wir haben /u den Berliner
Instanzen in der heutigen
Zeit das absolute Zutrauen
daß sie die Beschlüsse mit
allen Mitteln durchfu «c
und sichern werden.
Man braucht heute n
Führern, ganz gleich, ob ie
bei dem Verleih oder bei n
Theaterbesitzern sitzen, n r t
mehr wie jenem berühu n
Landgrafen zuzurufen. ß
sie hart werden mögen.
Heute drängen, wie
neulich in einer Zusch
zeigten, gerade die klc:
Theaterbesitzer nach der.
tigen Beschlüssen, wähl c
die Großen ganz von se’i
schon Mindestpreise, wie
oben angedeutet wurd'
einhalten oder, besser gesa
einhalten müssen, wenn s
überhaupt einigermaßen a
die Kosten kommen wollt
Bei der A. d. F.
nichts Neues
In der gestrigen Sitzung der
A.d.F. wurde lediglich die Frage
der Eintrittspreise, über die wir
im Leitartikel ausführlich be¬
richten, noch einmal durch¬
gesprochen und vor allen Din¬
gen schon jetzt die Mittel er¬
örtert, die anzuwenden sind,
um tatsächlich eine restlose
Durchführung des Beschlusses
bis zum 27. November zu ge¬
währleisten.
Alle anderen Fragen betrafen
Angelegenheiten interner Natur,
die für die Öffentlichkeit wenig
interessant sind.
„Meine Frau, die Hochstaplerin"
in Wien.
Die Ufa-Presseabteilung teilt
Ein Telegramm aus Wien
meldet, daß dort gleichzeitig in
vier Premieren-Kinos der Üfa-
Tonfilm „Meine Frau, die
Hochstaplerin" unter großem
Erfolg angelaufen ist. Das
Publikum war in glänzendster
Stimmung, man hörte dauernd
spontane Lachsalven. Publikum
und Presse sind entzückt über
den Liebreiz von Käthe von
Nagy und über das glänzende
Spiel des Komikerduos Grün¬
baum und Heinz Rühmann.
Auch die Schlagermusik und die
Regie wurden eingehend gewür¬
digt. Dem Film wird allgemein
ein ausgezeichnetes Geschäft
vorausgesagt.
Löhne in Frankfurt a. M.
Der hessische Landesverband
gibt die Wochenlöhne bekannt,
die jetzt im Frankfurter Stadt¬
bezirk wie folgt festgesetzt
sind (in RM):
Theater bis über
600 PI. 600 PI.
Vorführer . . .
Portier . . .
Hilfsarbeiter
Kassiererinnen .
Platzanweise-
rinnen . . .
Pagen . .
69.— 75.—
39,— 42,—
29,— 34.—
30 — 32,—
Prinzipielle Tantieme-Entscheidung in Wien
Der bekannte Operettensän¬
ger Fritz Werner, der Anspruch
auf 10 Prozent Tantieme der
Esyler-Operette „Der lachende
Ehemann", dessen Titelrolle er
seinerzeit kreiert hatte, besitzt,
klagte gegen die Autoren der
Oper« Ite, Brummer und Grün¬
wald, die im Jahre 1926 die
Verfilmungsrechte dieser Ope¬
rette an eine deutsche
Produktionsfirma um den Preis
von 8000 RM verkauft hatten,
auf seinen Anteil am Ver¬
kaufe des Filrarechtes in
der Höhe von 10 Prozent des
V erfilmungshonorars.
Das Wiener Zivillandesgericht
hat, in Abänderung des erst¬
richterlichen Urteils, der Klage
mit der Begründung stattgege¬
ben, daß Verfilmung öffentliche
Aufführung bedeutet, Tantie¬
men seien Beteiligungen an
öffentlichen Aufführungen, wes¬
halb nicht einzusehen sei.
warum der Kläger nicht auch an
dem Filmhonorar beteiligt wer¬
den soll. Die Autoren der Ope¬
rette haben gegen diese Ent¬
scheidung den Obersten Ge¬
richtshof angerufen, der nun in
dieser prinzipiell wichtigen ur¬
heberrechtlichen Frage die letzte
Entscheidung fällen soll.
Aus Mitteldeutschland
Die Werdauer „Theater-
Lichtspiele“, bisher von der
Werdauer Theater-Lichtspiele
G. m. b. H. betrieben, werden
in diesen Tagen von den Her¬
ren Paul Lorenz und Karl Sie¬
ber übernommen. Die offizielle
Übernahme findet am 12. No¬
vember d. J. mit dem Film
„Reserve hat Ruh" statt.
1t
Nach einer Eintragung im
Leipziger Handelsregister ist
aus der Firma Vereinigte Ki¬
nobetriebe G. m. b. H. Leip¬
zig, Kurt Breter als Geschäfts¬
führer ausgeschieden. Zum
Geschäftsführer wurde Curt Lo¬
renz, Leipzig, bestellt.
Als Geschäftsführer der Mitt-
weidaer Lichtspiele „Stadt
Chemnitz" (Inhaberin: Frau
Helene Maakj wurde Herr
Schmidt verpflichtet, der der
Fachwelt durch seine Ge¬
schäftsführertätigkeit im Leip¬
ziger „Emelka-Palast" be¬
kannt ist.
Das Dacho-Lokal „Ewig* Lampe- an dar Herkules-BrAckc
Phot. Schtr!
Koffer-Apparaturen
für Tonfilm
Zwischen de- Klangfilm G
b. H und der Zeiss Ikon A
sind Vereinbarungen über
me.nsame Entwicklung c. r
tragbaren Wiedergabe-App.-
tur getroffen worden. N. l
längerer. Vorarbeiten ist n
Koffer-Gerät entwickelt
den, das durchaus erprobt
und in den nächsten Tagen r
Öffentlichkeit gezeigt wer n
wird.
Das gesamte Gerät, das ur
Vorführung von Tonfilmen r
wendig ist, ist in drei ha J-
lichen Koffern untergebra t
Der Tonbildprojektor-Ko'fer st
aus dem bekannten Zeiss 1 in
Koffer-Kino „Kinobox C" 1 r-
vorgegangen, wahrend Kl: g-
film besondere Verstärker ad
Lautsprecher in Kofferform t-
wickelt hat.
Die erste Vorführung dn es
Gerätes wird gelegentlich cf
100. Sitzung der Kinot>
nischen Gesellschaft in Bt >n
am 19. November, abi ds
8 Uhr, im „Haus der Techr
Friedrichstraße 110, stattfin ■>.
Wilhelm Thiele wieder bei er
Ufa.
Wilhelm Thiele wird die e-
gie der neuen Ufa-Tonfilm-O e-
rette „Zwei Herzen und u>
Schlag" führen (Produk' an
Günther Stapenhorst). Weib¬
liche Hauptrolle: Lilian Harvey.
Bauten: Werner Schlichting ad
Benno v. Arent.
Kinobrand in Frankfurt.
Am Sonntagabend brach
den Lunalichtspielen in Frank¬
furt a. M. ein Brand aus. über
dessen Ursachen die Po'izei
ihre Ermittlungen noch nicht
vollkommen abgeschlossen h»*-
Es ist lediglich ein Film in der
oberen Trommel verbrannt, di«
Sicherheitsmaßregeln klappf**
derart vorzüglich, daß der Film*
akt in der unteren Trommel de s
Vorführungsapparates unbfj
schädigt blieb. Zu einer P* nI *
oder sonstigen unangenehme
Begleiterscheinung ist es nie* 1
gekommen.
I
Ch emnitz will die Ein-
tri »»preise stabilisieren
Ausländische Stimmen zum Filmball Tonfiimerfoig«
Die Spitztnorganisation der und den damit verbundenen ^in*
Wohltätigkeitsfest, um gemacht
:hsten Sonnabend Schweden habt
igentlich noch
Wie überall jetzt
auch die Sensation
Groß-Hamburgs!
Alleinige Uraufführung
WATERLOO-THEATER
(897 Sitzplätze)
EINE JOSEF VON STERNBERG PRODUKTION
DER PARAMOUNT
älteste Tonfilmkino An-
möglich. Ich bin längere Zeit
nehmen, werde ich nicht zögern.
„Emil und die Detektive''
ndes, die Rcichshallen-
geschäftlich von Stockholm ab-
alles daran zu setzen, um an
zensiert.
spiele, die bis vor kurzem
einer Nadelton-Apparatur
wesend gewesen und werde bei
meiner Rückkehr soviel Arbeit h
dem Tage dort anwesend sein
i zu können, und zwa-, um den
Der Ufa-Tonfilm „Emil und
die Detektive", der sich auf das
Wk 1
wu.
\UJSl
7 fj
Kampers vor dem
Arbeitsgericht
Fritz Kampers war von der
Atlantik-Film für mehrere
Filme verpflichtet worden.
Aber, wie das oft so geht, alle
Mitwirkenden an dem ersten
Film „Der Strohwitwer" be¬
kamen ihre Gagen, nur Kam¬
pers nicht, weil sein Vertrag
ja noch andauerte. Kampers,
der zunächst nicht Weiterarbei¬
ten wollte, erklärte sich zum
Weiterspielen bereit, wenn er
sein Geld später bekäme. Die
Firma gab ihm mehrere Wech¬
sel, die aber platzten. Kampers
klagte beim Arbeitsgericht.
Hier wollte er 3400 und etliche
Mark haben. Nach langem Hin
und Her erklärte sich die be¬
klagte Gesellschaft bereit, den
verlangten Betrag zu zahlen,
wenn Kampers ihr den letzten
Wechsel wieder zurückgebe.
Kampers war damit einverstan¬
den, und der Friede war ge¬
schlossen.
Die fünf Bücher Mosis
Die Sichtung der Einsendun¬
gen zu dem Tonfilm-Preisaus¬
schreiben der „Woche", das in
Gemeinschaft mit der Ufa und
der Tobis veranstaltet wurde,
schreitet rüstig fort.
Die Herren de; Preisgerichts,
dem u. a. die bekannten
Schriftsteller Carl Bulcke und
Wolfgang Goetz, Dr. Lorenz,
Chefredakteur der „Woche",
Dr. Bagier, Produktionschef der
Tobis, Direktor Ernst Hugo
Correll, Produktionschef der
Ufa, und Direktor Meydam,
Verleibrhef der Ufa, angehören,
hoffen, in den ersten Januar¬
tagen das endgültige Ergebnis
festzustellen. Schon jetzt läßt
sich sagen, daß die eingesandten
Ideen neben alltäglichen und be¬
kannten Dingen doch mancher¬
lei Anregungen enthalten. Es
kommen die merkwürdigsten
Milieus in Vorschlag. So z. B.
der Seziersaal einer Anatomie.
Selbstverständlich aber domi¬
nieren Anregungen aus uns
naheliegenden Dingen.
Beliebt ist der Auftakt der
Filmhandlung durch ein Eisen¬
bahn-Unglück, eine mißglückte
Expedition ins Eismeer, wie
man überhaupt feststellen muß,
daß in den Manuskripten Tele¬
phon und Revolver sehr oft eine
Rolle spielen.
Ein besonderer Spaßvogel sei
als Einsender erwähnt, der auf
offener Postkarte den Vor¬
schlag machte: „Verfilmen Sie
doch die fünf Bücher Mosis."
Leider konnte diese An¬
regung nicht berücksichtigt wer¬
den, da sie nicht den vorge¬
schriebenen Bedingungen des
Preisausschreibens entsprach.
„Arm wie eine Kirchenmaus"
zweite Woche im Gloria-Palast.
Der Oswald-Film des DLS.
„Arm wie eine Kirchenmaus"
ist im Gloria-Palast wegen des
großen Erfolges die zweite
Woche verlängert.
Dacho contra Spio
In der Nacht von Mittwoch zu
Donnerstag hat im Eden-Hotel
e nt Sitzung unter dem Vorsitz
vor. G. W. Pabst stattgefunden,
ii. der unter anderem die Stel¬
lt rg der Dacho zu den Abbau-
Beschlüssen der Spio festgelegt
Es sollte nun, wie uns mit¬
geteilt wurde, am gestrigen
De nnerstag eine Besprechung
mi der Presse stattfinden, in
der Material der Dacho be-
ka intgegeben werden sollte,
das nach Ansicht der Film¬
schaffenden den Spiobeschlüs-
sen entgegenzustellen wäre.
Der „Kinematograph' hat zu
dieser Veranstaltung genau so
wie ein anderes Fachblatt keine
Einladung erhalten. Auf eine
Rüc «frage bei dem Büro der
Dacho wurde uns mitgeteilt, daß
die Besprechung wegen Erkran¬
kung des Hauptreferenten um
etwa acht Tage verschoben sei,
und dabei zum Ausdruck ge¬
bracht, daß die Einladung ledig¬
lich wegen der plötzlichen Ver¬
legung nicht erfolgt sei.
Wir nehmen diese Erklärung
des Dacho-Büros gern zur
Kenntnis und erwähnen nur im
Zusammenhang mit dieser gan¬
zen Angelegenheit, daß es ein
Novum in der Wirtschaftspoli¬
tik st, nur die Presse zu einer
Veranstaltung zu laden, von der
man annimmt, daß sie freund¬
liche Kommentare schreibt.
Aus der P
Der Curt-Bois-Tonfilm „Der
Schlemihl" wurde von der Film¬
prüfstelle ohne Ausschnitte ge¬
nehmigt und für Jugendliche
freigegeben.
Die Atelieraufnahmen des
nach dem Bühnenwerk von
Adolf L'Arronge gedrehten Ton¬
films der Messtro „Mein Leo¬
pold" s:nd beendet. Regisseur
Hans Steinhoff hat sich mit
seinem Stabe nach Hamburg be¬
geben, wo die letzten Außen¬
aufnahmen für diesen vierten
Film des diesjährigen Messtro-
programms slattfinden.
*
Dolly Haas wurde für den
nächsten Universal-Tobis - Ge¬
meinschaftsfilm „Nur einmal im
Leben" als Partnerin von Curt
Bois von der Universal-Tobis-
Gemeinschaftsproduktion ver¬
pflichtet. £
Der Szöke Szakall-Film der
Max Glaß - Produktion „Die
schwebende Jungfrau" errang
bei seinen weiteren Auslands¬
aufführungen in Prag, Budapest.
Zürich und Basel starke Publi¬
kumserfolge und erzielte überall
Rekordeinnahmen. Szöke Sza-
kall wurde bei allen Aufführun¬
gen lebhaft gefeiert.
Wir sind der Meinung, daß,
wenn das Material der Dacho
wirklich stichhaltig ist, wohl
von jeder objektiven Presse —
und dazu gehört der „Kinemato¬
graph", selbst wenn er in eini¬
gen Punkten anderer Meinung
ist als der Dacho-Vorstand —
mit einer sachlichen, gerechten
Würdigung gerechnet werden
Wir sehen im übrigen das
Spiel mit den zwei Fronten
schon deswegen nicht recht ein,
weil ja nicht nur die Möglich¬
keit einer Information aus
dritter Quelle gegeben ist, son¬
dern weil die Verlautbarungen
der Dacho ja auch schließlich
abgedruckt werden sollen, also
vierundzwanzig Stunden später
doch bekannt sind.
Man behauptet so oft, daß
über Dacho-Probleme geschrie¬
ben würde ohne genügende und
gründliche Informatian.
Wir haben diesen Vorwurf
nie auf den .Kinematograph”
bezogen, weil er nur aus gut¬
fundierter Quelle schöpft, aber
die Dacho darf sich, sollte wirk¬
lich einmal der Fall eintreten,
daß man nicht ganz richtig kom¬
mentiert, darüber nicht wun¬
dern und nicht beschweren,
weil sie anscheinend über die
elementarsten Grundsätze des
Verkehrs mit der Presse noch
nicht genügend unterrichtet ist.
■ o d u k t i o n
Orplid-Messtro beabsichtigt,
noch in dieser Saison ein Volks¬
stück, betitelt „Ehrliche Arbeit",
herzustellen.
-*t
Der Vandor-Film der Emelka
„Die Fledermaus" (Regie: Carl
Lamac) ist fertiggestellt. Die
Berliner Uraufführung wird vor¬
aussichtlich noch in diesem
Monat stattfinden.
In Geiselgasteig hat Eugen
Thiele mit den Aufnahmen zu
dem Tonfilm „Der Feldherrn-
hügel" begonnen. Darsteller:
Elga Brink, Betty Bird, Hansi
Arnstädt, Ivan Petrovich, Roda
Roda, Louis Ralph, Joseph
Eichheim, Ernst Dumck, Fritz
Spira, Ernst Morgan. Musik:
Otto Stranssy. Bauten: Ludwig
Reiber. Operateur: Karl Vass.
★
Gnom-Film hat Lucie Englisch
für die weibliche Hauptrolle
ihres nächsten Siegfried Arno-
Films verpflichtet.
*
Gustav Althoff ist zur Zeit
mit den Vorarbeiten seines
nächsten Tonfilms „Mein Schatz
muß ein Trompeter sein" be¬
schäftigt. Manuskript: Curt
Braun und Fritz Falkenstein.
Tonfilmbericht über icn
Mandschurei-Konti <1
Mit außerordentlicher St Hel¬
ligkeit gelang es der fa.
authentische Tonfilmaufna len
von den bedeutenden I eig-
nissen im Fernen Osten zu -ei¬
gen. Die TonfilmberichU- die
heute erscheinen, zeigen a.
die Besetzung der Stadt ' k
den durch die Japaner um; iie
Zerstörung der Stadt Ts«. n-
Tschuen, um die sich hu ge
Kämpfe zwischen Chinese': id
Japanern abgespielt haben
* Dreigroschenoper
in Paris
Der französischen Uraut
rung der „Dreigroschenu
folgte jetzt die erste Aut: h-
rung der deutschen Fass- »,
die nach der französis. n
Fassung täglich vorgeführt
den soll. Auch hier hat er
Zensor eingegriffen, aber in
wesentlich geringerem M te.
Alle Szenen, die aus Grüi n
der Aktualität vor dem fr v
zösischen Publikum verbot en
bleiben sollen, werden vor m
deutschen Publikum set n-
runig gezeigt. Die Deuts n
in Paris dürlen also hören iß
(in Polizeipräfekt ein vor g-
licher Bankdirektor sein >
Das kleine Ursulines-Th, '.er
wird auch für Wochen Ii -i»
der Programm sorgen enlh en
Holländischer Regisseur u bt
nach Rußland.
Der bekannte Holland ehe
Filmregisseur Joris Ivens. der
sich besonders durch s- r.e«
Zuidersee-Film einen Nam« ge¬
macht hat, ist in diesen ge»
nach Moskau abgereist, um
dort einen Tonfilm herzust ler
Das Manuskript dazu ;t um 1
von Pudowkin und seine' 'lit-
arbeitern. Ivens hat jedoc den
Auftrag erhalten, den Film • oll-
kommen selbständig zu d' hen-
Pudowkin wird bei der P gi*'
arbeit in keiner Weise m wir¬
ken. Die Aufnahmen zu Je®
Film, der zur Hälfte ein Spiel¬
film sein wird, zur Hälfte i >tüf
lieh auch der russischen t’ro-
paganda dienen soll, w rdes
zuerst in Moskau, dann .«b« f
auch — und zwar zum vor¬
wiegender: Teil — in der ver¬
schiedenen Provinzen Ruf Jana*
gemacht werden.
Kleines Notizbuch.
E. Hambro Danchell i
die englische Fassung des I re»;
ker-Films „Berge in Fiat
als Übersetzer und Dialo»lei ,, ‘
verpflichtet worden.
In der Saalestadt Calbe
Bruno Fischer, Halle
ein neues Filmtheater er fm«"-
Die Lichtspiele
Theater" zu Geyer i. E *'
an Frau Johanna Haas. ll ‘ > * r
gegangen. __
rra.losr.pb- «-r.ch.lnl ..ch.nr.l «SchentKch. BesteBoaSra in .Ura Scb.rl-FiB.lra. Buchh.o<{lunS<n und bei d.r Po.l II. PostzeitunSsiisle. Bcruj.pr.i.
BcsleUseld. Anzeigenpreise: 3S Ptg. di. mm-HShe; SlcU.n.nScbol« 25 Plg. Sl.Ilens.tnch. 15 Plg. di. mm Höh«. - Seit.nprcise und Rebelte
oato: Berlin NW J. Nr. 3111. — HeupUcbriftleitaag: Allrcd Roicntb.l [Aros| Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Robert Neum.i
“■ i.k, sämtlich in B " . . .
V HIN FACH BUTT V
VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 IS-
25 Jahrgang
Berlin, den 14. November 1931
Kampf um den zweiten Schlager
Es hat selten einen Be-
chluß gegeben, der eine
olche Resonanz ausgelöst
at, wie das Vorgehen der
creinigten Verbände gegen
><-• niedrigen Eintrittspreise
nd den zweiten Schlager.
Man merkt in der Provinz,
aß es diesmal ernst wird.
•>d glaubt in vielen Orten
besonders im westlichen
• utschland —. daß der
v Ibsterhaltungstneb gebiete,
s gen das Verbot des zwei-
i n Hauptfilms Sturm zu
laufen.
Zu den vielen Briefen, die
den letzten drei Tagen zu
eser Krage bei uns einlie-
I n ist schwer im einzelnen
eilung zu nehmen.
Es muß aber gesagt wer-
n. daß das Hauptbeden-
n, das gerade aus kleinen
ad mittleren Plätzen ge¬
altert wird, nämlich, daß
ne Vorführungsdauer von
wei Stunden zu kurz sei,
• eht so tragisch genommen
erden darf.
Gewiß ist es nicht ange-
a-hm und vielleicht auch
'acht einfach, dort, wo man
das Publikum bisher nach
unserer Auffassung überfüt¬
tert hat, nun plötzlich wieder
normalen Programm¬
ablauf zurückzukehren.
Aber es ist vielleicht ge-
s tattet, diese Theaterbesitzer
'-•inmal daran zu erinnern,
'sie es denn früher gewesen
!; t, um so mehr als diese
Herren ja zum Teil nicht erst
gestern und heute in die In¬
dustrie gekommen sind.
Man wird uns zugeben,
daß nach Einführung des
gioUen Films überhaupt das
t inschlagersystem die Grund¬
lage war, und daß man zum
zweiten Schlager erst da¬
durch kam, daß man an Stelle
des zweiaktigen Wildwest¬
films und Lustspiels allmäh¬
lich einen ausgewachsenen
Film zweiter Ordnung stellte.
Viele Theaterbesitzer
kamen zum Zweischlager¬
system. weil sie zuviel ab¬
geschlossen hatten und nun
abnehmen mußten.
Andere ließen sich vom
Konkurrenztheater drängen
und versuchten — nicht erst
heute oder gestern, sondern
schon vor vielen Jahren —
das Nachbarunternehmen
noch zu übertrumpfen.
Wir sind an sich de»- An¬
sicht, daß man zu der regu¬
lären Vorstellungsdauer von
zwei Stunden wieder zurück¬
kehren muß.
Wir kommen zu diesem
Resultat, weil wir die Mei¬
nung vertreten, daß gerade
heute, wo die Reduzierung
der Eintrittspreise an vielen
Plätzen nicht mehr zu um¬
gehen ist, in der Verkürzung
des Programms und in der
Verstärkung der Zahl der
Vorstellungen irgendwie ein
Ausgleich gegeben ist.
Sollte das aber nicht der
l all sein, so gibt es immer¬
hin noch Möglichkeiten, die
in der Übergangszeit das
Pub ikum langsam an den
Einzelschlager gewöhnen.
Man kann zum Beispiel
das Beiprogramm, von dem
viel mehr Material auf dem
Markt ist, als gemeinhin be¬
hauptet wird, verstärken oder
kann — ein Verfahren, das
vielfach erprobt ist — Schall¬
plattenmusik einlegen. die
gleichzeitig als ausgezeich¬
nete Vorreklame zu verwen¬
den ist.
Das Publikum hört sicher
einen wirklich guten Schla¬
ge-, der im nächsten Film er¬
scheint oder der an dem be¬
treffenden Ort vorher großen
Erfolg erzielte. zwischen
Wochenschau und Naturauf¬
nahme oder zwischen Bei-
p ogramm und Hauptpro¬
gramm gern noch einmal.
Es besteht ja auch die Mög¬
lichkeit, wenn es gar nicht
anders geht, zwischen die
einzelnen Filme kurze Pau¬
sen einzuschalten. Und man
sollte vor allen Dingen ein¬
mal gerade dort, wo die
Riesenprogramme vorgeführt
wurden, einmal untersuchen,
ob nicht die Vorführungszeit
bisher etwas zu stark for¬
ciert worden ist.
Vielfach werden auch Pla¬
kate oder Notizen im Pro¬
gramm helfen, in denen man
dem Publikum auseinander¬
setzt, daß die Qualität der
Sie beachten doch auch unsere „Kleinen Anzeigen“ im „Kinematograph“?
großen Tonfilme, die ja sehr
häufig nichts anderes sind
als Verfilmungen bekannter
Bühnenwerke. gebieterisch
zwingt, schon um die künst¬
lerische Geschlossenheit des
Films nicht zu stören, auf
den zweiten Schlager zu ver-
Wer das „Weiße Rößl"
oder das Bühnenstück „Arm
wie eine Kirchenmaus" im
Theater sehen will, kann ja
auch vorher nicht einen
Wildwestschlager verlangen.
Genau so wenig, wie man
bisher vom Stadttheater ver¬
langt hat, daß es vor „Wil¬
helm Teil" erst noch einmal
„Cavalleria rusticana" gibt.
Man möge, bitte, über die¬
ses Beispiel nicht lachen.
Englische
A. F. A -Version
ln London dreht die englische
A. F. A„ die Amalgamated
Films-Association, den „Bettel¬
studenten" unter der Reg'e von
John Harvel, der in Deutsch¬
land bekanntlich mit großem
Erfolg von der Aaia liergestellt
Es werden durchweg populäre
West-End-Schauspieler beschäf¬
tigt bis auf eine einzige Aus-
Die weibliche Hauptrolle
übernahm Shiriey Dale, eine
Neuentdeckung, \on der man
sich besonders große An¬
ziehungskraft verspricht.
Die Aufnahmen finden in Bea-
consfield statt und werden zum
Teil unter Mitwirkung von Be¬
auftragten der Aafa-Film her¬
gestellt.
Zur Zeit befindet sich Direk¬
tor G. Levy in London, der sich
selbstverständlich für diese
neue Form der deutsch-eng¬
lischen Zusammenarbeit außer¬
ordentlich interessiert.
15 Uta-Filme in Italien.
Die Pt taluga-Gesellschaft in
Rom hat für die kommende
Saison 15 Ufa-Filme übernom¬
men, die sie für Italien neu be¬
arbeiten wird und schon dem¬
nächst zur Aufführung gelangen
läßt. Als erster Film erschien
vor wenigen Tagen „Das Flö¬
tenkonzert von Sanssouci".
Kinotoo arbeitet weiter.
Kinoton schreibt uns:
In nichtinformierten Kreisen
hört man häufig die Ansicht,
daß die Kinoton A. G. am 31.
Dezember 193t ihre Verkaufs¬
tätigkeit einstellen werde, auf
Grund ihrer Verträge mit der
Klangfilm.
Diese Auffassung entbehrt je¬
der Begründung. Die Kinoton
A. G. wird ihren Betrieb in un¬
veränderter Weise fortsetzen.
Möge, bitte, nicht einwen¬
den, daß Theater und Film
zweierlei seien. Wir haben
gertde in der letzten Zeit
mit Recht immer darauf hin-
gewiesen, daß der Tonfilm
uns m Inhalt und in der Dar¬
bietung dem Theater immer
näher bringt.
Wir sollten diesen Ver¬
gleich auch anerkennen, wenn
es um die Gestaltung des
Programms geht, bei der wir
immer noch insofern im Vor¬
teil sind, als wir etwa neben
einer ganz ausgezeichneten,
erstklassigen, nicht zu schla¬
genden Revue, wie etwa
„Der Kongreß tanzt", immer
noch unser Beiprogramm und
die Wochenschau darbieten.
Im übrigen hat es bei jeder
grundsätzlichen Reform immer
bedenkliche Gemüter ge¬
geben, die immer mehr auf
das Negative sahen, als auf
den positiven Fortschritt.
Das Gute ist doch schlie߬
lich jetzt darin zu sehen, daß
kein Theaterbesitzer mehr
aus der Reihe tanzen kann
und daß das Einschlager¬
system einfach zum Prinzip
wird.
Gerade diese einheitliche
Durchführung, die so, wie
die Dinge heute liegen, an¬
scheinend durchweg ge¬
sichert ist, wird im Laufe
der Zeit auch auf das Publi¬
kum wirken, das sich unse¬
ren Argumenten nicht ver¬
schließen kann, wenn man
sie ihm richtig serviert.
Vielleicht ist es an :n
Plätzen, wo durchweg zv ei
Schlager geboten wurd
oder in den Theatern, die s
für notwendig halten, rii
tig und angebracht, herc s
heute oder morgen Flugbl;
ter verteilen zu lassen, d
auf den neuen Zustand, d
mit Ende dieses Monats
Kraft treten soll, schon jet
hinweisen.
Es müßte merkwürdig stn
wenn diese Aufklärui
zwecklos wäre, und es war
ein schlechtes Zeichen ft>
die Volkstümlichkeit de
Films, wenn bei gutem un
sorgfältig ausgewähltem Pn
gramm der Fortfall di
zweiten Schlagers zur Bt
Suchsverminderung führt.
Jubiläumssitzung
der D. K. G.
Die 100. ordentliche Sitzun
der Deutschen kinotechnisclu
Gesellschaft findet im Donner
tag. dem 19. November aben.
8 dhr, im ..Haus der Technik
Berlin N 29. Friedrichstr. 11
statt.
Tagesordnung:
Dr. H. Joachim: Vom Koffe
kino zum Tonfilmkoffer.
Dr. W. Akemann- Tontechn
und Anwendung des Tonkoffc
gerätes. Anschließend Aufh i
und Demonstration des Gerät
für die Filmvorführung.
Tonfilmvorführungen. V>
schiedenes.
Anläßlich der 100. Sitzu- c
findet anschließend ein zw.u
loses Beisammensein im Ho'
Atlas, Friedrichstr. 105. sta t.
zu dem zahlreiches Erschein n
erbeten wird.
Beispielloser Erfolg von
„Reserve" in Bochum.
Das Aafa - Militär - Lustsp el
„Reserve hat Ruh - " hat in i
Bochumer Lichtburg einen h
spielloser Erfolg zu verzeich¬
nen. Der Film läuft dort uie
5. Woche be: anhaltend groß. ">
Publikumszulauf, und die Dir.
tion des Thearers hat sich t ,c
reits jetzt entschlossen, |>n
auch eine 6. Woche auf d>m
Spielplan zu belassen.
Preissenkung für Tonfilm-
Kopierarbeiten.
Im Rahmen der allgemeine"
Preissenkungsaktion hat d* r
Verband Deutscher Filmkt-i
anstalten eine allgemein g“ 1-
tige Richtpreisliste für die Ton¬
filmbearbeitung aufgestellt, ab
15. November 1931, daß der
Kopierpreis für Lichtton a “
15 Rpf je Meter ausschlielß'c
der Tobis-Kopierlizenz herab¬
gesetzt. Auch sonst enthält dt*
Liste noch weitere Preisherab¬
setzungen und Vereinfachungen
Beschlüsse zur Eintrittspreisfrage
Der Berliner Verband hat
sich gestern eingehend mit den
neuen Richtlinien für die Ein-
trittspreisregelung in Groß-
Berlin beschäftigt und. wie
nicht anders zu erwarten war,
die ir gemeinsamer Beratung
mit den anderen Sparten fest¬
gelegten Beschlüsse einstim¬
mig gebilligt.
Man hat jetzt die Mitglieder
durch Rundschreiben auf die
neue Regelung aufmerksam ge¬
macht und wird selbstverständ¬
lich alles tun, um auch die
Durchführung sicherzustellen,
falls sich irgendwie Schwierig¬
keiten ergeben sollten
Insbesondere wurde fest¬
gestellt. daß die vor kurzem
herbeigeführte Spezialregelung
in den Bezirken Moabit und
Hansa den neuen Beschlüssen
angepaßt werden muß. Eine
diesbezügliche Klausel ist be¬
reits in dem ceinerzeitigen Pro¬
tokoll. das von allen Beteilig¬
ten verbindlich unterzeichnet
wurde, vorgesehen.
Im übrigen sollen die Mit¬
glieder aufgefordert werden,
einzeln durch Eingaben an die
Berliner Licht- und Kraft¬
werke die verbandsseitig ein¬
geleitete Aktion auf Senkung
der Strompreise ihrerseits zu
unterstützen.
Iu der Berek-Angelegenheit
hat gestern eine Besprechung
beim Berliner Bürgermeister
Dr. Elsas stattgefunden, an der
Aul Klangiilm stellten um:
Sarstedt: Centraltheater, Saar-
au: Uniontheater, Kyritz:
Apollo-Theater, Nürnberg: Ver¬
kehrsmuseum, Kaiserslautern:
Union-Theater, Torgau: Melro-
pol-Theater, Altenburg: Capitol,
München: Central - Theater,
Krimmitschau: Flora - Licht¬
spiele. Witten a. Ruhr: Welt¬
theater, Marburg: Lichtspiele,
Berlin: Astra.
neben dem Ber.iner Verband
die Spio und der Geschäfts¬
führer des Reichskartells des
selbständigen Mittelstandes
teilgenommen haben.
Alan hat dem Bürgermeister
noch einmal die Situation ge¬
schildert, der anscheinend für
die Argumente, die von seiten
der Filmindustrie und der an¬
deren beteiligten Sparten gel¬
tend gemacht wurden, weit¬
gehendes Verständnis gezeigt
hat.
Die Kommission soll jetzt
neue Vorschläge für die An¬
schlagpreise ausarbeiten, die
dann dem zuständigen Magi¬
stratsausschuß und der Berek
zur Stellungnahme vorgelegt
Sobald diese Stellungnahme
vorliegt, will Bürgermeister Dr.
Elsas dankenswerterweise eine
neue gemeinsame Besprechung
herbeiführen, die dann hoffent¬
lich zu einer Verständigung
führt, die für die Kunden der
Berek tragbar und akzeptabel
ist.
Die Angelegenheit Hein &
Kreisle ist in einer freund¬
schaftlichen Aussprache geregelt
worden, die zwischen dem Ber¬
liner Verband, dem Schutzver¬
band und der Arbeitsgemein¬
schaft der Filmverleiher statt¬
fand.
Die Firma Hein & Kreisle
zieht die bei den Wohlfahrts¬
ämtern befindlichen ermäßig¬
ten Eintrittskarten zurück.
Tschechische Einiuhr-
erschwerung.
In der Tschechoslowakei ist
bei der Einreichung eines jeden
ausländischen Films zur Zen¬
sur, wie das Handelsministe¬
rium bekannt gibt, von nun an
die Einfuhrbewilligung nachzu¬
weisen. Diese Maßnahme rich¬
tet sich wohl in der Hauptsache
gegen die deutschen Tonfilme.
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WELTMARKEN
DER
DEUTSCHEN
WOCHENSCHAU¬
PRODUKTION
Zur Zeit des stummen Films Ufa-Woche und Deulig-Woche
DER EISERNE PROGRAMM BESTAND
der überwältigenden Mehrheit der Theaterbesitzer.
Vielen Wünschen entsprechend soll nun auch im Tonfilm die
Tradition der Deulig- Marke fortgesetzt werden
DIE UFA HAT SICH ENTSCHLOSSEN
AUSSER DER
UFA-TON-WOCHE
JETZT AUCH DIE
DEULIG-TON-WOCHE
herauszubringen. Sie wird durch die weltum¬
spannende Nachrichtenorganisation der Ufa
in Verbindung mit den Paramount Sound News
an Aktualität und Vielgestaltigkeit ihren alten
Ruf auf’s neue befestigen.
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Fabrikat und Verleih: M.-G.-M. Hauptrollen: Marie Dressier,
Regie: George Hill Wailace Beery
Lange: 1828 Meter, 7 Akte Uraufführung: U. T. Kurfürstend.
Der ungarische Film-
fo tds toll abgeschafft
werden
Vie den meisten unserer
L. er bekannt ist, besteht in
l garn ein sogenannter Film¬
te ids, der dazu dienen soll, die
|i Stellung heimischer Filme zu
i .lern und zu unterstützen.
Die Mittel zu diesem Fonds
I rseha'fte man sich in erster
1 nie dadurct:, dafl man die ein-
iührten Filme mit einem so-
nannten Melergeld belastete,
ine Abgabe, gegen die immer
„hon von Filmverleihern und
heaterbesilzem Sturm gelaufen
vurde, weil sie auf der einen
seile unnötige Belastungen her-
heiführte und uuf der anderen
Das, was die Metro-Goldwyn
gestern abend der Berliner
Fresse vorführte, ist, wie vor¬
ausgeschickt werden muß. ein
großes und voraussichtlich
starkes Geschäft.
Es handelt sich um einen
jener Filme, in denen die müt¬
terliche Liebe stärker ist als
alle anderen Widerstände der
Welt.
Allerdings ist der Stoff, wie
er in diesem Marie-Dreßler-
Film gestaltet ist, ganz auf
Amerika zugeschnitten.
gezeigt wird, ist eine darstelle¬
rische Leistung von Format,
etwas, was in die Spitzen¬
leistungen dramatischer Film¬
gestaltung einzurechnen ist.
Marie Dreßler wirkt beson¬
ders in der Mitte des Stückes
und gegen das Ende hin. Bei
ihr verschmelzen Wort und
Bild zu einem Ganzen, ob¬
gleich es sich um eine Nach¬
synchronisation handelt, die
vorzüglich geglückt ist.
Am Anfang muß sich anschei¬
nend das Ohr erst an die
Chemnitzer Beschluß
zur Winterhilfe
in ihrer Novemberversam.n-
lung faßten die Theaterbesitzer
von Chemnitz und Umgebung in
Bezug auf Winterhilie und Not¬
hilfe folgenden Beschluß.
Die Mitglieder erklären sich
zu folgendem bereit:
Zeigen von Diapositiven, die
auf die Winterhilfe. Nothilfe.
Haussammlungen usw. hin-
weisen: — eine Sammelbüchse
für die Wintei- und Nothllfe im
Vorraum ihrer Theater auf¬
stellen zu lassen: Freikarten
für Erwerbslose nach dem Vor¬
schläge und den Richtlinien der
Spitzenorganisation der deut¬
schen Filmindustrie zur Ver¬
fügung zu stellen, wenn die in
Frage kommende Gemeinde¬
behörde eine Ermäßigung der
Vergnügungssteuer vornimmt
nicht den geringsten praktischen
Nutzeffekt brachte.
Aus dieser Einfuhr-Abgabe
wurden die Mittel für das Hun-
nia-Film-Atelier genommen, und
außerdem sollten aus dem Film¬
fonds die Kosten für die neuen
Klangfilmaufnahmegeräte ge¬
deckt werden.
Die Kommission, die zur
Untersuchung des ungarischen
Staatshaushalts eingesetzt ist
und die als Endziel erhebliche
Ersparnisse herbeiführen soll,
hat nun beschlossen, im Parla¬
ment vorzuschlagen, die staat-
Da hat eine Hafendirne der
Inhaberin eines nicht gerade
erstklassigen Gasthauses ihr
Kind überlassen, weil sie selbst
keine Lust und keine Liebe zu
dem Mädchen hat.
Die Frau, die die Verantwor¬
tung für das junge Ding über¬
nahm, erzieht das Mädchen
streng und tut es eines Tages so¬
gar aus dem Haus, als sie
merkt, daß die schlechte Um
gebung vielleicht Schaden stif¬
ten könnte.
Gerade, als das Mädchzn an¬
fängt, etwas Vernünftiges zu
etwas rauhe Tonart gewöhnen,
die man bei der deutschen
Version wohl etwas bevorzugt
hat.
Neben Marie Dreßler ist vor
allem noch Wailace Beery zu
nennen, der den Kapitän spielt.
Die Annie. das junge Mäd¬
chen, wird von Dorothy Jor¬
dan sehr nett, aber nicht ge¬
rade aufregend verkörpert. Es
ist nicht gut möglich, die Lei¬
stung restlos zu beurteilen,
weil vielleicht gerade bei die¬
ser Rolle mit dem englischen
Text andere Wirkungen erzielt
Abgelehnt werden alle Unter¬
stützungsanträge von Wohl¬
fahrtsorganisationen und Insti¬
tutionen auf geldliche Zuwen¬
dungen aus den Einnahmen der
Lichtspieltheater.
Das verlorene Paradies
Das U.T. Turmstraße führte
im Programm dieser Woche
einen sehr lustigen Ufaton-F'ilm
„Da: verlorene Paradies \or,
der Hoffentlich die Wieder-
etw -ckung einer in den letzten
Jahren vernachlässigten Form
des „ichlspiels bedeutet. Es
hanoelt sich um die Verfilmung
*->/)•
Im Efa-Atelier wird der T. K.-
Universal-Gemeinschaftsfilm Ehe
m. b. H. nach dem Lustspiel
„Causa Kaiser" gedreht. In einer
von Sohnle und Erdmann ge¬
bauten Bar sieht man aul dem
Podium neben der Kapelle Bar¬
nabas von Geczi die blonde
Charlotte Susa vor dem Mikro¬
phon. Sie singt einen von Jur-
mann und Kaper komponierten
Schlager, der mahnt, nicht trau¬
rig zu sein, weil das Leben ja
so schnell vergehe. Barnabas
von Geczi laßt die Musik ganz
diskret spielen, damit die feine
Pointierung des Songs durch
Charlotte Susa nicht von der
Kapelle übertönt wird. Im Hin¬
tergrund steht in der Türöffnung
Georg Alexander, der dem Vor¬
trag seiner schönen Kollegin
lauscht. Er kommt in dieser
Szene nicht aufs Bild, hat aber
auch für die Szenen, in denen
er nicht vorkommt, Interesse,
weil es sich um eine Gemein¬
schaftsproduktion handelt, an
deren Gelingen die Darsteller
auch finanziell beteiligt sind.
,CAUSA KAISER"
\X ie Dr. Salkind von der Hisa
erläutert, sind an dem Ergebnis
des Films interessiert die
Fina-.zgruppe, die die zur Pro¬
duktion notwendigen Gelder
gibt, die Ateliergesellschaft, die
Kopieranstalt und die Darstel¬
ler. Jede dieser Gruppen nimmt
nach MdBgabe ihrer festgi
ten Leistungen an dem Ert 4-
nis teil. Die Darsteller erha en
die fixierten Gagen und ri¬
tuelle Überschüsse aus den
trägen, die der Film bring'
Wenn nötig, bekommen
zelne Darsteller Vorschüsse
ihren Unterhalt. Wu- l
Alexander erklärt, haben
Darsteller an dieser Gern
schaftsarbeit viel Freude, zu
sie sich nur bereiterklärt I
ten. weil Produktion und \
leih aul reeller Basis erfolgt,
der sie sich mit Recht erhof
dürften, auch in den Genuß
Früchte ihrer Arbeit kommen
können.
Regisseur Franz Wenzier I
dann noch einen kapriziö- n
„Tanz der Puderquaste" dreh-
den die reizende Tamara De
in einem originellen Kost n
exekutiert.
Man sieht noch Werner Fm
tercr im Frack und Rosa \
letti, die in den nächsten Szen i
dran sind
Schuster Weigelt
Max
Im Efa-Atelier wurden die
Aufnahmen zu dem Majestic-
Orplid-Film der MeBtro —
„Mein Leopold" nach dem
Bühnenstück von Adolphe
L'Arronge beendet.
Man sah eine Szene mit Max
Adalbert, der hier die beim
Theater von allen Charakter¬
komikern heißbegehrte Rolle
des Schusters Weigelt spielt,
heißbegehrt, weil sie Gelegen¬
heit bietet, echte Menschlich¬
keit, Güte. Humor in der Dar¬
stellung zu vereinen.
Man sieht es Adalbert an.
daß er Freude daran hat, eine
Rolle zu spielen, die ihm solche
Aufgaben bietet. Er ist von
äußerster Konzentriertheit, ganz
in seinen Weigelt vertieft. Er
kommt hier zu dem hartherzi¬
gen Geldverleiher Mielisch
(Alfred Beierle), um ihn für die
Schulden, die sein von ihm ver¬
götterter Sohn Leopold ge¬
macht hat. um Aufschub zu bit¬
ten. Er, der alte Weigelt, will
Adalbert als
ja alles auf Heller und Pfennig
abzahlen. Adalbert spielt die
kurze Szene ergreifend. Alle,
die im Atelier zu tun haben,
stehen wie gebannt.
Das unerbittliche Schicksal,
das aus dem wohlhabenden
Mann einen armen Flick¬
schuster gemacht hat, der aber
schwerer als unter der Armut,
unter der Enttäuschung leid-
die ihm sein leichtfertiger So 1 n
bereitete, wird fühlbar.
Später inszeniert Hans Stei
hoff, der Regisseur des Filn
noch eine Szene, in der Ad
bert-Weigelt, in seiner armse
gen Kellerwerkstatt sitzen I.
aus einem irdenen Napf sei •'
Suppe löffelt. An der Wand
hängt das Bild des elegant- n
Sohnes aus vergangenen gut--’
Zeiten, und Adalbert sinn
ganz verinnerlicht und zart. -
Strophen, in denen es hei
„Das Leben bleibt uns imm
etwas schuldig, erst forde
man, dann wird man tolerant
Direktor G. M. Jacoby, dt:
Produktionsleiter dieses Filir
erzählt, daß in tragenden R
len an dem Film noch beteilig
sind: Gustav Fröhlich, Harald
Paulsen, Lucie Englisch. He
mann Thimig, Camilla Spira und
Ida Wüst An der Karner
Willy Goldberger. Ton: Sch>
der (Lignose-Breusing). Bauten:
Franz Schroedter.
A U
Der nächste Universal-Tobis-
Gemetnschaftsfilm ist in Vor¬
bereitung. Unter der Regie
Stefan Szekelys werden Dolly
Haas und Curt Bois die Haupt¬
rollen spielen.
Gustav Althoff hat einen
Marine-Stoff in Angriff genom-
S DER PR
men. Der Film wird unter dem
Titel „Der Marine-Kontrolleur"
nach der französischen Ope¬
rette „Coup de Roulis" gedreht
werden.
Der Kameramann A. O.
Weitzenberg beendete den
ersten Hamburger Tonfilm
O D U K T I
„Razzia in St. Pauli" in dem
renovierten Atelier der Ham¬
burger Vera-Film-Werke. Das
Entwickeln und Kopieren der
Negative erfolgt bei der Afifa
in Berlin.
Für den Max - Glaß - Film
„Wenn der Vater mit der Toch-
> N
er . . .“ wurden außer Szök«
zakall folgende Darsteller f» r
lauptrollen engagiert: Luci«
nglisch, Senta Söneland, Hilde
lildebrand, Anni Markart, Hans
rausewetter, Oskar Sima,
.dolf Wohlbrück. Gesamlaus-
lattung: Ernö Metzner, Karo«
>: Willi Winterslein. Fabr.ka
onsleitung: Paul Glaß.
Beilage zum ,,Kincmaiograpt}‘
H langfilm'Anlage von Geiselgasteig
Mitteilungen der TTA., München
Montag, den 16. November, vormittags '10 Uhr. im Vor¬
führungsraum der Ufa-Handelsgesellschaft im Imperialhaus:
Tonfilm-Kursus, Lektion 5: Lichtton, Photozellen
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Dienstag, den 24. November, nachts II Uhr. im Film¬
palast, Blumenstraße: Demonstratior.svortrag über Tonfilm¬
steuerung (Ing. Nottmeyer).
Amplituden-
ngbild kontrol-
6 E N E R
A L - V E
R
T R 1
E B :
gibt ein bedeu-
es und den spä-
lissen in den
WALTER
STREHL
E
6. M.
B. H.
aßteres Tonbild
in älteren Tri-
ras noch ver-
BERLIN SW 4
8 / FRIEDRI
CHSTRA
S SE 8
oder „Entzerrung". für
erfolgreiche Anwendung im
Gegensatz zum hochkultivierten
diesem Gebiete Tonkameras für 300 Meter
erschienen ist. Die außer- Filmspulen eingerichtet,
orcentlich schweren Dreifuß- Da die Klangfilm das in jeder
auch die Vorführräume t
getrennten Tonrollvn
gerichtet.
Die Aafa-Kultur-
Tonfilme
Die Aafa hat drei Kultur-Ton¬
filme hergestellt, die ein inter¬
essantes Beiprogramm für den
Kmo-Spielplan abgeben dürften.
Der, eine dieser Filme betitelt
sich „Barberine" und handelt
von dem gleichnamigen in der
Sächsischen Schweiz gelegenen
Felskegel, dessen Besteigung
durch waghalsige Kletterer in
allen Phasen gezeigt wird. Die
sportliche und phototechnische
Leitung der Aufnahmen hatte
Richard Angst, der als langjähri¬
ger Mitarbeiter der Fanck-
F'ilme bekannte Kamera-Mann.
Ein zweiter Kurz-Film er¬
scheint unter dem Titel
„Rumba'' und erläutert in Wort
und Bild den Modetanz gleichen
Namens. Der Film wurde unter
Mitwirkung des bekannten Tanz¬
lehrers Walter Carlos herge¬
stellt. Rolf Marbot und Bert
Reisfeld haben für den Film
einen Schlager geschrieben. Sein
Refrain lautet: „Wenn ein Stern
vom Himmel fällt . . .' Gespielt
wird der Schlager von der Ka¬
pelle Fritz Fred unter Mitwir¬
kung des bekannten Schall-
platlensängers Luigi Bernauer.
Ein weiterer Film endlich be¬
gibt sich auf zoologisches Ge¬
biet. Er ist dem Igel gewidmet
und schildert Leben und Ent¬
wicklung dieses in vielerlei Hin¬
sicht merkwürdigen Tieres.
Plastische Raumwirkungen.
Thalia-Film teilt mit:
In dem soeben fertiggestell-
ten Thalia-Film der Bayerischen.
„Grand Hotel", Produktions¬
leitung: Georg C. Horsetzky.
Regie: Max Neufeld, sind durch
gewisse photographisch-techni¬
sche Tricks plastische Raum¬
wirkungen erzielt worden. Der
Architekt Ernö Mztzner baute
eine g-oBe Hotelhalle als ge¬
schlossenen Raum aus, wie
man sie in Wirklichkeit bauen
würde. Dem Kameramann Otto
Kanturek gelang es, nach ge¬
nauen Berechnungen, durch den
dauernd in Bewegung gehalte¬
nen Aufnahmeapparat und die
gleichzeitig ambulant gewor¬
dene Tobis-Klangfilm-Appara-
tur einen absolut dreidimensio¬
nalen Eindruck des Raumes zu
erzielen.
„Der Verschwender“ als Ton¬
film.
Die Wiener Mondial A.-G.
verfilmt Ferdinand Raimunds
Volksstück „Der Verschwen¬
der" mit der Musik von Kon-
radin Kreutzer. Das Drehbuch
schreibt Ida Jenbach.
Berufungsklage Leopold Jenners
In dem bekannten Prozeß des
früheren Intendanten des
Schauspielhauses, Professor
Leopold Jeßner. gegen Sieg¬
mund Jakob & Sohn G. m. b. H.
und deren Geschäftsführer Sieg-
murd Jakob persönlich, hat
Pro'essor Jeßner gegen das
Urteil der ersten Instanz Be¬
rufung vor dem Landesarbeils-
gericht eingelegt. Den Vorsitz
führt Landgerichtsrat Seibertz.
Professor Jeßner wird vertreten
von Rechtsanwalt Josef, die be¬
klagte Filmfirma durch Rechts¬
anwalt Stefan Oppenheimer.
Der Tatbestand ist unseren
Lesern aus früheren Berichten
bekannt. Das Urteil des Ar¬
beitsgerichts hatte Jeßner ab¬
gewiesen. Es stellte fest, daß
Jeßner beweispflichtig sei, den
Beweis aber nicht erbracht
habe. Es seien nur mündliche
Vereinbarungen getroffen wor¬
den ein schriftlicher Vertrag
liege nicht vor.
Die Sonorfilmgesellschaft sei
handelsgerichtlich überhaupt
nicht eingetragen gewesen. Im
übrigen nahm das Arbeits¬
gericht den Standpunkt ein. daß
der Kläger sich wonl selbst
nicht für engagiert gehalten
habe.
In der heutigen Berufungsver¬
handlung wurden alle diese
Dinge noch einmal zum Vortrag
gebracht.
Die Aussagen der Zeugen
waren nicht besonders bedeu¬
tungsvoll.
Das nach sechsstündiger Ver¬
handlung gefällte Urteil ging
dahin, daß die Klage gegen
Siegmund Jakob persönlich ab¬
gewiesen wurce während die
Firma Siegmund Jakob & Sohn
G. m. b. H. verjrteilt wurde, an
den Kläger Prolessor Jeßner die
eingeklagte Summe von 6100
Reichsmark zu zahlen.
Die Firma Jakob & Sohn
wird gegen dieses Urteil der
Berufungsinstanz Revision beim
Reichsarbeitsgericht anmelden.
Die Beilage „Deutsches Filmrechl“ erscheint
in der nächsten Nummer am Dienstag
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aufnahmen von den se i en
Geiechten, die zwischen a-
r-ern und Chinesen in der
Mandschurei statlgefundc
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zeigt: der Stapellauf de
lienischen Schnelld.ir er»
„Conte di Savoia", die irr
des Leonhardi- Tages in itad
Tölz, die Erprobung tes
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Wasser fahren kann, i: icr
englischen Armee, die ge-
hung des Thanksgiving-1 in
Amerika. dis Feier des 'm-
linst.,ge, in Deutschland ’oli-
zeiausbildung in MexiU md
die Gedenkfeier am Gef« «n-
Derkmal vor dem Arme Mu¬
seum in München.
Fox tonende Woche hau
Nr. 46 bringt ausgezei nete
Aufnahmen von der In : 'en
Hängebrücke der Wel Jet
George-Washington-Bnu
New York. Bilder \om lk«-
trauertag in München den
Schnelldampfer - Stapella ”
Triest, den englischen phi-
bien-Tank. die Geburts'.i ieier
Luthers in seiner Gehör -dt
Eisleben, ein spannend' Mo¬
torbootrennen in Amen, und
den Wiener Musiker Midi
Grasl, der als Ein-Mann - be¬
ster alle möglichen Insln i-nle
Die Emelka-Tonwoche 60
bringt die Sieger im 6 *tf«‘
Rennen Tietz-Broccardo «■
Senkung eines abbruci :en
Dampfers auf hoher Si in
Amerika, deutsche Turr rrei-
ter auf der Sprungkonk t-nz
zugunsten der Winterhill A"'
kunft des Riesenltif 1
„Akron" in Lakehurst, I
hung der Washington-Br e
New Yorl-, Berliner Roll huh-
klub 1931 gegen B. CI. S aut
der Freiluftoahn in Berit- ; «nt-
pelhof. japanische Tri .>p* n '
transporte nach der Man¬
dschurei, eine naschhafte t ,ml '
lie, zwei Minuten Graph logt«
der Psychologe Dr. Thon < «*’
perimentiert mit dem He! "«"*
Erik Jan Hanussen.
Hugo Hirsch in Paris.
Hugo Hirsch, der m f s *'|
nem Tonfilm „Tout «a ne
pas Tamour" in Paris « in
großen Erfolg zu verzeichn«»
hat, ist wieder nach P<» ris
rufen worden, um dort
Musik zu einer französisch
Tonfilmoperette zu schreiben.^
V IIINfACHBUIT V
25. Jahrgang
I« VERLAG SCHERL * B
Berlin, den 17. November 1931
Nummer 266/267
Chinesische
Kontingent in Prag
Mauern
und Wien
Kalbe Haack mil ihrer Tochter Hannelore
in dem Ula-Tonlilm ..DANN SCHON LIEBER LEBERTRAN'
Die letzten Wochen zeigen ein
edenkliches Anwachsen jener
ij «.-Strebungen, die die Film-
enzen zwischen den einzelnen
« iropäischen Ländern enger und
I .'Ster aufrichten wollen.
Wir brauchen von unserem
‘ andpunkl aus nicht erst aus-
: hrlichauseinanderzusetzen,daß
i. an damit gerade denjenigen
I ndern, die der eingesessenen
I Justrie helfen wollen, ein
ß naergeschenl; überreicht, des-
s n Folgen letzten Endes auf
i gland, auf die Tschecho-
wakei und auf Österreich
«■’hst zurückfallen werden.
In Prag
die entsprechende Verfügung
i reits in der vorigen Woche
offentlicht worden. Man will
-ht die Zahl der einzuführen-
> n Bilder irgendwie be-
iiränken. belegt aber jede Li¬
ra und jedes Negativ, das zum
> pieren nach Prag gesandt
ird, mit einer Abgabe von
1 lern Prozent, die auch von den
>pien zu zahlen ist, falls aus
«iendeinem Grunde die not-
endigen Abzüge im Ausland
1 rgestellt werden.
Das bedeutet eine nicht un-
■ rhebliche Preiserhöhung, die
ach Lage der Dinge von dem
chechischen Importeur getra¬
gen werden muß, und die auf
die Dauer wieder auf den
1 heaterbesitzer zurückfällt.
Als Grund für diese Ma߬
nahme gibt man die Notwendig¬
keit an, die heimische Industrie
zu fördern und zu schützen.
Daß das ein Trugschluß ist
und den tschechischen Film auch
nicht um ein Jota weiterbringt,
durfte sich einleuchtend aus den
ungarischen Erfahrungen
ergeben haben, die gerade jetzt
v *ieder zur Aufhebung des be-
'"hmt berüchtigten Metergeldes
geführt haben.
Im Augenblick, wo diese Zei¬
len geschrieben werden, be¬
reiten die deutschen Theater¬
besitzer in unserem Nachbar¬
gebiet eine entsprechende Ak¬
tion vor, der man nur den voll¬
sten Erfolg wünschen kann.
★
Während die tschechische
Verordnung also im Prinzip be¬
reits erlassen und publiziert ist,
schweben in Österreich die be¬
kannten Erwägungen über die
von uns schon vor längerer Zeit
berichtet wurde, und die Gegen¬
stand eingehender Verhandlun¬
gen in Berlin waren, als die
Vertreter des Industriellen¬
verbandes mit der Spio ver¬
handelten.
Ein Privattelegramm
aus Wien
teilt uns mit, daß am Sonnabend
erneut Verhandlungen in den
Ministerien stattgefunden haben,
bei denen die Meinungen der
Parteien über die Zweckmäßig¬
keit einer Kontingentierung hart
aufeinanderplatzten.
Der Antrag der österreichi¬
schen Filmproduzenten, soweit
sie überhaupt nach dem Sascha-
Zusammenbruch noch vorhanden
sind, geht bekanntlich dahin, die
freie Einfuhr deutscher Filme
a rfzuheben und jeden Film mit
drei Koniingcntscheinen zu be-
Das bedeutet, wie sich unsere
Leser noch erinnern, eine Ver
teue rung der Lizenz für den
österreichischen Verleiher um
dreitausend Schilling pro Film
und führt indirekt, wie wir da¬
mals auch bereits ausführlich
begründeten, zu einer erneuten
Belastung der Theaterbesitzer,
die gerade in Wien, wie allge¬
mein bekannt, im Augenblick
durch die Lustbarkeitssteuer
besonders hart in Mitleiden¬
schaft gezogen sind.
Die Produzenten wurden bei
dieser Aussprache nur von den
Arbeitnehmern unterstützt. Die
Verleiher, die ja in diesem Fall
eigentlich die allein Ausschlag¬
gebenden sein müßten, und die
letzten Endes die Suppe auszu-
löfieln haben, die ihnen hier
von anderen Sparten einge¬
brockt werden soll, sind mit dem
größten Teil der Kinobesitzer
gegen die Neuregelung.
Der Regierungsvertreter, Sek¬
tionschef Weinzierl, erklärte am
Schluß der Verhandlungen, daß
die Regierung die gegenseitigen
Argumente prüfen und sich
die Stellungnahme Vorbehalten
Es ist zu hoffen, genau so wie
im tschechischen Fall, daß die
vernünftige Einsicht siegt und
daß man nicht Belastungen
durchführt, die nur Schaden an-
richten, ohne irgendwelchen
Nutzen zu schaffen.
*
Wir haben mit Absicht davon
abgesehen, auf die Dinge im ein¬
zelnen einzugehen. Wir ver¬
weisen nur darauf, daß man sich
schließlich gerade im Verkehr
der europäischen Staaten unter¬
einander darüber klar werden
muß, warum und weshalb die
••Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph" — billig und erfolgreich
15
JUBILÄUMS-PROGRAMM II. STAFFEL
ZUM GOLDENEN GARY C00PER ; n syivia sydney
ANKER" „STRASSEN
—*.. DER WELTSTADT"
I
J&ziMscfieS *3<J04i4A£clfa
17. November Beilage zum , ,Kinemalograpf>‘• 1931
Ausgleichsquittungen im Prozefj
Von Dr. jur.
In der gegenwärtigen wirtschal tskritischen Zeit, in der
V oche für Woche erneut Entlassungen aus Gründen der
I nSchränkungen und Rationalisierungen der Betriebe statt-
1 iden, erlebt man es mehr als in den vergangenen Monaten
: id Jahren, daß Ansprüche von Arbeitnehmern nach ihrer
I ltlassung auch für weit zurückliegend? Zeiten, in denen der
beitnehmer noch fest in ungekiindigier Stellung arbeitete,
t richtlich geltend gemacht werden.
Gar nicht selten kommt es vor, daß heute An¬
rüche aus den Jahren 1926, 1927 usw. gellend und vor
ü lern Forderungen auf Bezahlung von Überstunden vor-
t bracht werden, die in den letzten Jahren geleistet, aber
n ch Darstellung der Kläger niemals abgegolten sein sollen.
I u derartigen Ansprüchen für die Vergangenheit entgegen-
ti jten zu können, hat sich in zahlreichen Branchen, ins-
h sondere auch in der Film- und Kinobranche.
| d r Brauch gebildet, die Arbeitnehmer auf sogenannten Aus-
i eichsquittungen einen Verzicht auf möglicherweise
es tstandene Ansprüche leisten zu lassen. Wird dann später
b der gerichtlichen Geltendmachung von Ansprüchen eine
d artige Ausgleichsquittung mit Erfolg dem klagenden
A beitnehmer entgegengehalten, so hat das die Abweisung
d- Anspruches zur Folge Eine derartige rcchtswirk-
s me Ausgleichsquittung schafft also Kiar-
h il und dient damit der Förderung des
| Rechtsfriedens unter den Parteien. Die
T Isache, daß um die Rechtswirksamkeit solcher Aus-
S ichsquittungen gestritten ur.d oft monatelang prozessiert
's d, läßt gleichzeitig erkennen, daß eben nicht jede
A isgleichsquittung den mit ihrer Ausstellung ver-
*' Uten Zweck — die Geltendmachung von Ansprüchen nach
I terzeichnung dieser Quittung atiszuschließen und damit
a! ° reinen Tisch zu machen - in Wirklichkeit erreicht daß
Vl imehr die rechtliche Anerkennung einer mit derartigen
V rkungen verbundenen Ausgleichsquittung häufig versagt
| b -ibt. Daraus ergibt sich dann die für die Betriebspraxis,
II Arbeitgeber wie für Arbeitnehmer gleich wichtige Frage,
'»•tnn denn eine echte Ausgleichsquittung,
die auch wirklich die mit ihrer Ausstellung und Unterschrift
b zweckten Folgen zeitigt, v o r 1 i e g t.
Bei der Beantwortung dieser Frage sind zweierlei
| Arten von Ausgleichsquittungen zu unterschei-
I den, und auch in der folgenden Behandlung scharf vonein-
! ander zu trennen.
1. Ausgleichsquittungen über nicht tarif-
l>ch geregelte Ansprüche sind grundsätzlich dazu
angetan, die mit ihnen bezweckten Folgen zu zeitigen. Der-
artige Ausgleichsquittungen werden von Angestellten und ArS
“utern ausgestellt, deren Arbeitsverhältnisse einem Tarifver-
bag nicht unterstehen, oder die sich, falls ein Tarifvertrag
dafür in Frage kommt, über tariflich nicht geregelte An¬
brüche ausgleichen. Stellt also beispielsweise ein f i 1 m -
Sc haffender Künstler (Schauspieler, Regisseur, Ope-
rateur usw.) eine Bescheinigung darüber aus, daß er An¬
brüche gegen die Produktionsfinna nicht mehr habe, so liegt
darin ein Verzicht auf möglicherweise doch noch vorhandene
Ansprüche, der den Künstler grundsätzlich daran hindert,
bäler nochmals auf diese verzichteten Ansprüche zurückzu-
konunen. Oder ein anderer Fall: Ein kaufmännischer An¬
gestellter der Filmindustrie, dessen Arbeitsverhältnis be¬
kanntlich dem allgemeinverbindlichen Manteltarifvertrag und
dem Gehaltstarif für die kaufmännischen Angestellten der
Filmindustrie untersteht, erhält seit Jahren vierteljährlich zu
seinem Tarifgehait eine besondere Zulage, die ihm aber in
den letzten sechs Monaten vor seiner Entlassung nicht mehr
gezahlt worden ist. Hat er während des Bestehens seines
Arbeitsverhältnisses oder bei Beendigung seiner Tätigkeit
eine Ausgleichsquiltung dahingehend unterschrieben, daß er
keine Ansprüche mehr an den Arbeitgeber habe, so kann er
später nicht mehr mit dem Anspruch auf nicht gezahlte Son¬
derzulage kommen.
Nur ausnahmsweise können derartige Aus¬
gleichsquittungen als rechtswirksam nicht
anerkannt werden: wenn sie nämlich vom Arbeitnehmer
vom Arbeitgeber soll in diesem Zusammenhang nicht die
Rede sein — wegen Irrtums, Drohung oder Täuschung recht¬
zeitig angefochten worden sind oaer wegen Verstoßes
gegen die guten Sitten nichtig sind. Praktisch am häufigsten
wird gegenüber der Vorlage einer Ausgleichsquiltung der
Einwand vor. Arbeitnehmerseite erhoben, daß die Ausgleichs¬
quittung deswegen rechtsunwirksan- sei, weil sich der Ar¬
beitnehmer bei ihrer Unterzeichnung im Irrtum befunden
habe. Wird der Irrtum damit begrürcet, daß der Angestellte
oder Arbeiter behauptet, die Ausgleichsquiltung unter¬
schrieben zu haben, ohne sie überhaupt gelesen zu haben,.so kann
er damit einen Irrtum nicht begründen. Etwas anderes ist es
allerdings dann, wenn der Arbeitnehmer, der eine Ausgleichs¬
quittung über den Empfang seiner Papiere und das Nicht¬
bestehen weiterer Ansprüche unterschreibt, irrtümlich glaubt,
daß sich die von ihm zu vollziehende Erklärung nur auf die
Rückgabe des Papiere beziehe und daher von der Durch¬
sicht der von ihm zu unterschreibenden Erklärung Abstand
nimmt, ln einem solchen Falle würde sich nämlich der Ar¬
beitnehmer über den Inhalt des von ihm zu unterschreiben¬
den Vordrucks im Irrtum befunden haben. Ein derartiger,
rechtlich erheblicher Irrtum wird häufig dann vom Arbeit¬
nehmer nachzuweisen sein, wenn ihm der Lohnbuchhalter
oder sonstiger Vertreter des Arbeitgebers oder der Arbeit¬
geber selbst eine Ausgleichsquittung vorlegt mit dem Hin¬
weis, er soll den Empfang seiner Papiere bestätigen. Anders
ist es natürlich, wenn eine Quittung über den Empfang der
Papiere neben einer besonderen Ausgleichsquittung unter¬
zeichnet oder dem Arbeitnehmer die Ausgleichsquiltung zum
Lesen vorgelegt oder sogar vorgelesen wird. Auch der Ein¬
wand, daß der Arbeitgeber die Unterschrift unter der
Ausgleichsquittung durch Drohung erwirkt habe und
daher die Unterschrift angefochten werde, wird häufig vor¬
gebracht. Dieser Einwand ist jedoch in der Mehrzahl der
Fälle nicht begründet. Denn eine widerrechtliche Drohung
liegt aber nicht schon deswegen vor, weil der „Drohende
auf die Herbeiführung der herbeigeführten geschäftlichen Er¬
klärung des Gegners keinen klagbaren Anspruch hatte. Eine
Drohung mit einer Kündigung ist daher an sich noch keine
widerrechtliche Drohung. Ist aber schon eine ausdrückliche
Drohung mit künftiger Kündigung kein Anfechtungsgrund, so
kann die bloße Besorgnis des Arbeitnehmers, es werde ihm
bei Nichtunterzeichnen der Ausgleichsquittung gekündigt
werden, selbstverständlich nicht zu einer Annullierung der
Rechtswirksamkeit der darauf vollzogenen Ausgleichsquiltung
führen. Mit Recht hat das Reichsarbeitsgericht hierzu au.-.-
geführt, daß dann, wenn man schon die Befürchtung einer
Kündigung oder die Androhung einer gesetzlich zulässigen
Kündigung als ausreichende Anfechtungsgrundlage gelten
lassen würde, kaum jemals ein Arbeitgeber im Wege des
Übereinkommens mit dem Arbeitnehmer einen bestehenden
Vertrag zugunsten des letzteren würde abändern können,
selbst wenn gewichtige Gründe des Betriebes dies erheischten.
Zur F rage der Rechtswirksamkeit von Aus-
g 1 e i c h s q u i 11 u n g e n übe- tariflich nicht ge¬
regelte Ansprüche ist also festzustellen,
dal) derartige Quittungen grundsätzlich die
Wirkung zeitigen, dab der Arbeitnehmer
später nicht nochmals mit Forderungen her¬
vortreten kann und daß nur ausnahmsweise
diese Quittungen der R e c h t s w i r k s a m k e i t
insbesondere dann entbehren, wenn sie mit
Erfolg wegen Irrtums. Drohung oder Täu¬
schung angefochten werden.
2. Ausgleichsquittungen über tariflich ge¬
regelte Ansprüche können dagegen in weit weniger
Fällen im Endergebnis als rechtswirksam angesehen werden.
Derartige Ausgleichsquittungen können nur dann mit Erfolg
im Prozeß gegenüber Ansprüchen des Arbeitnehmers vorge¬
bracht werden, wenn ihre Ausstellung ..ordnungsgemäß" er¬
folgt ist. Darunter ist zu verstehen, daß der Arbeitnehmer
bei ihrer Ausstellung nicht unter einem rechtlich
beachtlichen wirtschaftlichen Druck gestan¬
den hat. Ist nämlich die wirtschaftliche Lage des Arbeitneh¬
mers eine zweifelhafte oder ungünstige und nützt der Arbeit¬
geber diese Lage in unlauterer Weise aus. um sich einen
Vorteil zu verschaffen, auf den er keinen Anspruch hat, so
handelt er rechtswidrig; läßt er sich in diesem Zusammen¬
hang eine Ausgleichsquittung ausstellen, so ist diese nicht
dazu angetan, einen Verzicht des Arbeitnehmers darzutun.
Wörtlich führt zu dieser Frage das Reichsarbeitsgericht in
seinem Urteil vom h. Juni 1931 aus:
Die Unabdingbarkeit der tariflichen Arbeitsnorm, wie viel¬
fach das gesetzlich zwingende Sozialrecht, dient dem Schutz
des Arbeitnehmers gegen Verschlechterung der gesetzten Ar¬
beitsbedingungen im Wege der durch wirtschaftlichen Druck
beeinflußten Einzelabrede. Der Berufungsrichter geht von
einer rechtsirrigen Auffassung aus, wenn er meint, der Ar¬
beitgeber, der sich doch an die ausdrückliche Einzelabrede
hält, könne in derer Durchsetzung nicht gegen Treu und
Glauben verstoßen. Er verkennt damit die Bedeutung des
zwingend bestimmten Schuldrechls. Seiner nachträglichen
Abdingung durch vereinbarten Verzicht steht das Gesetz
(die Unabdingbarkeit des Tarifvertrags) nicht unmittelbar ent¬
gegen. mag auch ein wirtschaftlicher Druck mit im Spiele sein,
sofern er die durch die §§ 138. 123 BGB. gezogenen Grenzen
nicht erreicht. Es ist aber eine andere Frage, ob es Treu
und Glauben innerhalb eines tariflich geordneten Arbeitsver¬
hältnisses entspricht, dem Arbeitnehmer mit einer Folge auf-
gezwungener Ausgleichsquittungen oder ähnlicher Mittel die
ihm tarifvertraglich und damit durch zwingendes Arbeitsver¬
tragsrecht gewährten Rechte durch Ausübung wirtschaft¬
lichen Drucks planmäßig wieder zu entziehen, um sich damit
zugleich einen Vorsprung in der Lohnlast vor solchen Wett¬
bewerbein zu sichern, die den Tarifvertrag in seinem Geiste
erfüllen.
Das ist mangels besonderer Gründe zu verneinen und da¬
mit die Wirksamkeit der Berufung auf einen solchen Ver¬
zicht, den der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber erkennbar
aus der Besorgnis heraus abgegeben hat. bei Weigerung
wesentliche Nachteile zu erleiden.
Anders liegt natürlich der Fall, wenn der Arbeitgeber
zur Schaffung klarer Verhältnisse von dem Arbeitnehmer
einen Verzicht auf Ansprüche aus der Vergangenheit dann
verlangt, wenn diese Ansprüche nicht zweifelsfrei fest¬
stehen. für diesen Fall darf er auch die Kündigung des Ar¬
beitsverhältnisses in Aussicht stellen. Hier fehlt es eben
auf seiten des Arbeitgebers an der Absicht, sein irt-
schaftliches Übe-gewicht über den Arbeitnehmer zu dt sen
Ungunsten auszunutzen. In einem solchen Falle, in lern
sich beiden Parteien über die Rechlsbeständigkeit von \n-
sprüchen im Zweifel waren und diesen Zweifel im er-
gleichswege aus der Welt schaffen wollten, kann re tts-
wirksam auf Tarifansprüche für die Vergangenheit ver, ch-
tet werden.
Diese Rechtsprechung des Reichsarbeitsgerichts, dit in
jetzt ständiger Praxis folgende wichtige Leitsätze her us-
gearbeitet hat:
Ein rechtsbeachtlicher wirtschaftlicher Druck, bei ■$-
sen Vorliegen ein Tariflohn-Verzicht als vorhanden n hl
angesehen werden kann, liegt nur dann vor, wenn iie
wirtschaftliche Lage des Arbeitnehmers eine zwe el-
hafte oder ungünstige ist und der Arbeitgeber diese 1 ge
in unlauterer Weise ausnützt, um sich einen Vortei zu
verschaffen, auf den er keinen Anspruch hat.
Die Erzwingung eines Verzichts durch die Androl mg
sofortiger Entlassung ist unzulässig und geeignet, ne
Anfechtung zu begründen.
Dem Einwand des Arbeitnehmers, sein Verzicht >uf
tarifliche Ansprüche sei unter wirtschaftlichem Druck er¬
klärt, kann im einzelnen Falle die Erwägung entge n-
gehalten werden, daß es nach der Lage des Betrii 'es
sachgemäß oder sogar für den Arbeitnehmer geboten ge¬
wesen sei, seine eigenen Nöte über die des Betri- >es
zurückzustellen.
setzt sich zwar in Widerspruch zu der Rechtsprechung ds-
selben Gerichts um die Wende des Jahres 1930 31 „i so¬
fern. als damals das Reichsarbeitsgericht ausdrücklich w-
tont hatte, daß ein Arbeitnehmer, der ausdrücklich au)
seinen Tariflohn verzichtet habe, später nicht mehr mit ein
Einwand des Vorliegens eines wirtschaftlichen Druckes ge¬
hört werden könne, sondern nur noch mit dem Einw; >de
der Anfechtung wegen Irrtums, Drohung oder arglis ger
Täuschung oder der Nichtigkeit wegen Verstoßes gegei die
guten Sitten. Schon kurze Zeit später wandte sich das
Reichsarbeitsgericht von dieser kurz vorher von ihm s* Hst
geprägten Rechtsprechung ab und zwar, wie ich heute be-
tonen möchte, mit Recht Ein Zurückgehen des RA' ’G.
auf seinen früher — wenn auch nicht immer m.t
dieser Deutlichkeit — ausgesprochenen Grundsatz > r
Verzicht liegt dann nicht vor, wenn ein n. •>
den Umständen ungehöriger Druck a u s t
übt ist und die Umstände die Besorgnis < es
Arbeitnehmers auf den Arbeitgeber r-
kennbar machen, daß der Arbeitnehr er
bei Nichtabgabe der Verzichterklär ing
besondere Nachteile zu erwarten habe". - ird
deshalb als praktisch bevorzugenswert angesehen werden
müssen. Die Voraussetzungen, die für das Vorliegen c ies
rechtlich erheblich Wirtschaft 1 ichen Druckes vom RArbG in
diesem Zusammenhang herausgearbeitet sind, dürften : ich
dazu angetan sein, sog. korrekte Veizichtserk a -
r u n g e n den Parteien in ihrem Bestände zu schützen. Ni h 1
jede in einer Ausgleichsquittung enthal¬
tene Verzichtserklärung ist danach recht¬
lich gefährdet; getroffen werden vielmehr nur die
ungehörigen Fälle, an deren Lösung im Sinne einer
rechtlichen Anerkennung keine faire Partei ei”
Interesse haben kann und darf.
Diese Wandlung in der höchstrichlerliche"
Rechtsprechung verdient weitgehendste Beachtung
und Kenntnisnahme. Machen sich Arbeitgeber und Arbeit¬
nehmer der Film - und Kinobranche mit den * ur
Frage der Ausgleichsquittungen entwickelten Rechts¬
grundsätzen vertraut, so werden sie beide manche"
Streit und Gang vor das Arbeitsgericht vermeiden.
■oMnll Mit. 3.—
und Rabatt« nach Tarif. - ,
- den
Porto ncili««
oem.logr.pb- erscheint •rcb.mal wöchentlich. Beeleilunten in «Den S<
Bestellgeld. ^Anieigenprcri. 35 Plg dic^mm Höhe. SteUenan^rbot
_I, Buchhandlungen und bei der Pc----.
15 Plg.. Stellengesuche 15 Plg. die nun-Höhe. — Seitenprei.e und ft
> t b a 1 (Aros). VerantworUicb für die Redahtion: Dr. ftoberlNc
• H VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 IH^^»
25. Jahrgang _Bwlii, de« 19. November 1931 Nummer 268 269
Film unter Tage
Uraufführung im Capitol
Guiln Pfillicr, Fiiti Kemper», Alexander Granach
in dem Nero Film „KAMERADSCHAFT" (Verleih: Ver. Slar-Film)
Ein bemerkenswerter und
vielleicht trotz mancher Ein-
5 Kränkungen großer Abend,
/■tan sieht eine ganze Reihe
von Gesichtern, die auch
dem Uniformierten zeigen,
daß etwas Besonderes abrol-
K n wird.
Ganz ohne Vorspiel, ohne
E inleitung hebt sich der Vor-
h mg über dem neuen Pabst-
I lm „Kameradschaft", der
uns eine Episode aus dem
L ben der Bergleute schil¬
dern will.
Man wird diesem Werk
am ehesten gerecht, wenn
n an seine Würdigung unter
zwei Gesichtspunkten vor-
n nunt
Da ist einmal die rein ar-
t> 'ische Leistung, die Kom-
P vition des Ganzen, die ge¬
radezu hervorragende Insze¬
nierung, die unerhört echte
Reproduktion des Milieus
und die beachtliche Arbeit
der Darsteller.
Dann werden aber, gerade
im Zusammenhang mit die¬
sem Spitzenwerk der deut¬
schen Filmindustrie, ein paar
^orte über Tendenz im
film zu sagen sein, die hier,
nach unserer Auffassung,
Nieder einmal höchst über¬
flüssig ein an sich geglück¬
tes und gekonntes Werk un¬
nötig und vielleicht sogar be¬
denklich belasten.
*
Der Film knüpft an an
lenes schauerliche Ereignis,
das dereinst die Gruben von
Courriöres heimsuchte, und
bei dem deutsche Bergleute,
im glücklichen Besitz beson¬
ders vollendeter Apparate,
nachbarlich und brüderlich
halfen, ihre französischen
Kameraden zu befreien.
Das Trio der Autoren:
Vajda, Otten und Lampet
legt diese Dinge in die Nach¬
kriegszeit und glaubt, da¬
durch eine besondere Pointe
zu erzielen, daß sie irgendwo
tief unter der Erde die
Grenze von 1919 bezeichnen.
Wir wollen nicht in den
entgegengesetzten Fehler ver¬
fallen und untersuchen, in¬
wieweit das richtig oder
dichterische Übertreibung ist.
Wir empfinden nur so et¬
was als Fremdkörper, genau
so wie die Überblendungen,
die uns die Bergleute unter
Tage in kämpfende Soldaten
auf dem Schlachtfeld ver¬
wandeln. A
Wir wollen erzählen, was
sich im Film begibt. Wie
erst die französischen Berg¬
leute des Sonntags tanzen
und wie es beinahe wegen
eines Mädchens zu einer so¬
lennen Schlägerei mit den
deutschen Kameraden kommt.
Wir wollen kurz andeuten,
wie eine Frau am Unglücks¬
tag ihrem Geliebten erklärt,
daß sie nie einen Bergmann
heiraten wolle, weil ihre
Liebe zu groß sei, um die
ständige Angst um das Le¬
ben des Gatten zu ertragen.
Es muß ein kleines über¬
melancholisches Intermezzo
erwähnt werden, wo der alte
Großvater seinen jungen En¬
kel abhalten will, in die
Grube zu steigen, weil das
Dinge sind, die an sich in
bester Absicht geschrieben
und inszeniert sind, ohne die
eigentliche Absicht des Re¬
gisseurs und der Textdichter,
gegensätzliche Stimmung zu
erzeugen, tatsächlich zu er¬
reichen. *
Der Regisseur von Format
wird erst in dem Augenblick
bemerkbar, wo die Tragödie
unter Tage beginnt.
Hier sieht man glänzend
gesehene und selbst unter
größten Schwierigkeiten vir¬
tuos gestellte Bilder, Auf¬
nahmen. bei denen unmög¬
lich zu entscheiden ist, was
wirklich unter Tage entstand
und was man kunstgerecht
im Atelier nachbaute.
„Kameradschaft“
Fabrikat: Nero-Film Hauptrollen: Alexander Granach.
Verleih: Ver. Star-Film Frilz Kampers. Gustav Püttjer,
Regie: G. W. Pabst Länge: 2552 Meter, 10 4kte
Uraufführung: Capitol
Kinoverkauf schnell und zuverlässig durch „Kleine Anzeigen“ im „Klnematograph
Die Schrecken des los¬
brechenden Feuers. die
schlagenden Wetter, einstür¬
zende Stollen, versinkende
und ertrinkende Bergleute
schaffen jene Stimmung des
Schreckens und des Grau¬
ens, die zunächst Herz und
Sinn des Zuschauers lähmt,
und die die Erinnerung an
jenes Wort wachruft, daß es
da unten fürchterlich ist.
*
Diese Männer der Pflicht
werden mit , lern Ernst und
einer Illusio iskraft darge¬
stellt, die Aberkennung und
Hochachtung abnötigt.
Die man immer als Muster¬
beispiel geradezu vollendeter
Filmschauspielkunst heran¬
ziehen wird.
Ganz gleich, ob das Kam-
pers, Busch oder Granach,
ganz gleich, ob das die Fran¬
zosen Mendaille, Charlia oder
Ducret sind.
Es ist ein Ensemblefüm im
besten Sinne des Wortes.
Die Leistung eines Mannes,
der Schauspieler zu führen
weiß und der einen starken
Sinn für allerbeste Bildwir¬
kung hat.
Aber in diesen Film wird
immer bis zum Schluß eine
Tendenz hineingebracht, die
auigepfropft wirkt, und die
diejenigen, die nicht unbe¬
dingt an die Völkerverbrüde¬
rung über und unter Tage in
absehbarer Zeit glauben,
verstimmt und sie um den
Genuß dieser ausgezeichne¬
ter, Leistung an sich bringt.
Die Photographen Wagner
und Baberske zeigen aller¬
beste Kameraarbeit. auch
unter schwierigen Verhält¬
nissen, und anerkennens¬
werte Beherrschung aller
optischen Hilfsmittel.
Metzner und Vollbrecht
schaffen zu den echten Auf¬
nahmen unter Tage Ergän-
zungsbauten. die nicht genug
zu loben sind.
Es gab am Schluß Beifall,
und Leute, die ihr politisches
Bekenntnis auch im Kino
dringend zum Ausdruck brin¬
gen müssen, applaudierten
an den Kraftstellen, die uns
am wenigsten Zusagen, nicht,
weil wir pro oder contra
Stellung nehmen wollen, son¬
dern weil wir grundsätzlich
Politik für eine Angelegen¬
heit halten, die in potenzier¬
ter Form nicht in ein deut¬
sches Lichtspielhaus gehört.
Wir wissen auch nicht, ob
es geschickt ist, und halten
es für außerordentlich be¬
denklich, gewissermaßen als
Schlußpunkt am Ende Motive
der Marseillaise erklingen
zu lassen.
Das sind Dinge, die hier
erörtert werden müssen, weil
der Film doch in Uen Licht¬
spielhäusern laufen soll, < id
weil man heute, in derai ig
erregten Zeiten, doppelt v r-
sichtig sein muß mit dt n,
was man darbietet.
Wir halten uns für dopp lt
verpflichtet, das zu sehr i-
ben, weil sich diese Din ;e
vielleicht da, wo diese od r
jene Stelle bedenklich < -
scheint, leicht und schmet -
los entfernen lassen.
Vielleicht gewinnt, na, i
unserer Auffassung, d i
Ganze sogar, wenn man a i
das Polemische verzieht t
und das hohe Lied der h -
meradschaft ohne bitter n
Beigeschmack singt.
Man sollte da, wo man w -
gen des Themas an sich I -
denklich ist, gerade die e
Dinge auslassen. Denn s
handelt sich in der Total n
um ein großes, beachtlich s
W'erk.
Um einen Film, der 1 it
künstlerischem Fingerspitz« n-
gefühi gemacht ist, und t n
man rühmend trotz aller E n-
schränkungen nennen m d.
wenn man die besten de t-
schen Filme des Jahres a if-
zählt.
Wiener Kontingent-Überraschung
Telegramm
unseres Wiener J. J.-Korre¬
spondenten meldet, ist am iS.
dieses Monats über den Kopf
des Filmbeirats hinweg zur
größten Leberraschung der
Wiener Filmkreise von der Re¬
gierung festgesetzt worden.
Kontingentscheine, die für
jeden deutschen Film erlegt
werden müssen, nur bares Geld
genommen wird und nicht mehr
anderweitige Sicherheiten, wie
Wechsel, Aktien. Gutschriften
usw., hinterlegt werden dürfen.
Felix BressarF "
Der Herr Bürovorsteher
NACH DEM LUSTSPIEL VON BERNAUER UND OESTERREICHER
„KONTO X
HERMANN THIMIG / ALFRED ABEL
MARIA MEISSNER ' JULIA SERDA / MARGOT WALTER / OLGA LIMBURG z ALBERT PAULIG / HANS
WASSMANN z PETER WOLFF ^ HENRY BENDER / SIEGFRIED BERISCH / EUGEN REX / HEDWIG WANGEL
REGIE: HANS BEHRENDT
Manuskript: Charlie Roellinghoff / Produktionsleitung: C. H. Jarcsy / Kamera: Franz Planer / Bauten: Jack Rotrrul
Tonmeister: F. Seeger / Produktionsassistent: D. Weißmann / Bild- und Tonschnitt: Lothar Buhle / Photograph:
Walter Lichtenstein / Musik: Walter Kollo / Texte: Charlie Roellinghoff / Instrumentation u. Leitung: Hans Salter
TONVERFAHREN: T O B I S - K L A N G F I L M
ELITE TONFILM - PRODUKTION G. M. B. H. / VERLEIH: SIEGEL MONOPOLFILM
URAUFFÜHRUNG: HEUTE
TAU ENTZI EN UND TITANIA-PALAST
YVONNE
Fabrikat und Verleih: M.-G.-M. Länge: 2074 Meier. 10 Akte
Hauptrolle: Greta Garbo Lraulführung: Gloria-Palast
Ei mag gewiß schwer sein,
| fi eine Künstlerin wie Greta
I C rbo die passenden Film¬
st ffe zu finden, in denen sie
d n Zuschauern den hohen Reiz
if er Darstellungskunst zu dem
n bt minder hohen ihrer eigen-
a igen Persönlichkeit in allen
N ancen beweisen kann. Aber
v rksame Manuskripte sind
e n nun einmal nicht häufig,
| u d so griff d’e amerikanische
V duktionsfirrna zu dem immer
s heren Mittel, einen bewähr-
: ti Stoff noch einmal für die
i sonderen Fähigkeiten ihres
[ Stars bearbeiten zu lassen.
vonne ", im Original „In-
s | ation" geheißen, ist die Ge-
s hiebte jener Berufsschönheit,
d • von der „Kameliendame"
b zur „Flamme" bisher auf
jedes Parkett gewirkt hat.
. vonne" spielt in Paris und
e tschuldigt damit für amerika-
ni che Zuschauer eine Hand¬
le ig, in der es etwas leichtfertig
z> ieht. Greta Garbo hat dies-
ni'1 als Modell zu erscheinen,
a ! Schönheitskönigin, die in
al -n mondänen Ateliers und
b. lustigen Festen zugegen ist,
bi ihr das Schicksal jenen
M nn zuführt, der ihr die ganze
Se lalheit ih r es bisherigen Le¬
bens offenbart, und in den sie
sich restlos verliebt.
Natürlich ist es wieder ein
junger armer Mann aus guter
Familie, der sich ebenso in sie
verliebt und vor dem sie nun
ihre ganze Vergangenheit ver¬
bergen muß. Sie zittert davor,
daß er eines Tages die Wahr¬
heit erfahren könnte— und es
kommt, wie es kommen mußte
— klatschsüchtige Freundinnen
hinterbringen ihm die Wahrheit,
worauf er sich von ihr abwen¬
det. Er wird dann von seinen
Verwandten mit einem wohl¬
habenden Mädchen verlobt,
kann aber dann doch nicht von
Yvonne lassen, die schließlich
zu ihm zurückkehrt. Hier folgt
nun der beliebte sentimentale
Dreh, daß Yvonne erkennt, sei¬
ner doch nicht würdig zu sein,
und schließlich von ihm geht
in eine unbestimmte Zukunft
Man kann diese Vorgänge
unecht nennen, und sie sind es
auch gewiß. Aber sie haben
in sich außerordentlich viel
Wirksamkeit und sind deshalb
sehr geeignet, einer Schauspie¬
lerin zur Folie zu dienen. Man
kann sich denken, daß Greta
Garbo diese große Rolle, und
diese Rolle „Yvonne" ist eine
große Rolle, mit allen Nuancen
ihrer diffizilen Kunst spielt.
Man möchte der Garbo andere
Aufgaben wünschen, in denen
sie mehr zu sein braucht als
eine Konkurrentin sentimenta¬
ler Boulevardschauspielerinnen.
Aber die Art, in der sie die
feinsten Gefühlsabschattierun-
gen spielt, ist doch wieder so
hinreißend, daß man glaubt,
eine vollkommen neue Hand¬
lung zu erleben. Sie spielt sich
nicht als Star hervor und ist
trotzdem im Mittelpunkt der
Handlung.
Als ihr Partner erscheint
diesmal Robert Montgomery,
ein junger hübscher Darsteller,
der dem berühmten Star in
allen Szenen den Vortritt läßt,
aber trotzdem nicht ohne Auf¬
merksamkeit von seiten der
Zuschauer aus dem Bilde geht.
Außerdem wirkt hier Lewis
Stone mit, der ja schon in den
„Wilden Orchideen" der Part¬
ner der Garbo war, und dessen
noble Überlegenheit und vor¬
nehme Ruhe manchen etwas
verbrauchten Szenen den An¬
strich von Noblesse geben.
Der F'ilm ist diesma. außer¬
ordentlich figurenreich. Eine
Art Gegenspielerin der Garbo
ist die junge Joan Marsh, ein
nettes, freilich noch ganz un-
gelockertes Talent mit gewis¬
ser humoristischer Begabung.
Von den übrigen bei uns be¬
kannten Darstellern sollen
Gwen Lee, Richard Tucker und
Mariorie Rambeau erwähnt
„Yvonne" ist keine derartige
Überraschung. wie es der
Garbo-Film „Anna Christie“
war, aber bei der großen An¬
hängerschaft, über welche die
Garbe heute in ganz Deutsch¬
land verfügt, wird auch dieser
Film ein Kassenschlager sein.
Die Regie lag wieder in den
Härden von Clarence Brown,
mit dem die Garbo schon eine
Anzahl großer Erfolge errungen
hat e Er verstand es, die ver¬
brauchten Nuancen der Atelier¬
szenen durch hübsche Einfälle
neu und lebendig zu machen.
Paramount-
•rführunßen in Berlin
-ezüglich der öffentlichen
ressenten-Vorführungen der
‘•iten Staffel der Paramount
Berlin tritt insofern eine
'iQerung ein, als am Don-
-tag, dem 19. November.
Vorführung im Gloria-Pa-
am Freitag, dem 20. No-
iber, im „Capitol" am Zoo
:tfindet. Diejenigen
di«
Einladungs-
cht rechtzei-
I Heute iDer Herr
Bürovorsteher"
. ..Der Herr Bürovorsteher"
nach dem Lustspiel „Konto X"
®'l Felix Bressart in der Haupt¬
rolle gelangt am Donnerstag im
I Tauentzien- und Titania-Palast
gleichzeitig zur Uraufführung.
Unter der Regie von Hans Beh¬
rendt wirken neben Felix Bres¬
sart noch Hermann Thimig, Al-
Ifed Abel, Maria Meißner, Julia
Serda, Margot Walter, Olga
Limburg, Hans Waßmann und
Albert Faulig mit.
Umstellung aut Kinoton
Neue Welt-Lichtspiele Anna-
burg werden mit Kinoton-Licht-
t°n-Apparatur, Type 6, ausge¬
rüstet.
Kurt Mühsam gestorben
Gestern morgen ist plötzlich
und unerwartet einer du lie¬
benswürdigsten und sympa¬
thischsten Kollegen von ins ge¬
gangen, über die die Berliner
Filmpublizistik verfügt.
Kurl Mühsam, selbst ein
Dichter, kam vom Theater zu
der belichteten Leinwand
Er fand sich schon vor Jah¬
ren schnell in die besonderen
Eigentümlichkeiten des Films,
erkannte besser, klarer und
einleuchtender als viele seiner
kritisierenden Kollegen bei der
Tagespresse, wie hier Kunst
und Industrie miteinander strit¬
ten und nach der Vollendung
Er arbeitete eine Zeitlang im
Rahmen der Ufa in deren
Presse-Abteilung, widmete sei¬
ne weiten und großen Erfah¬
rungen und seine schreibge¬
wohnte F'eder eine beachtliche
Zeitspanne lang der „Licht-
Bild-Bühne" und war zuletzt in
erster Linie in den Spalten der
„B. Z." als wohlwollender, klu¬
ger, sachverständiger Kritiker
tätig.
Seine besondere Liebe ge¬
hörte der bildenden Kunst, der
alten und der neuen Malerei.
Er war stolz auf seine große
Sammlung, sein Rat galt viel
bei den großen Händlern, und
eine seiner wertvollsten Arbei¬
ten ist ein Katalog, der in
Fach- und Sammlerkreisen gern
und ausgiebig benutzt wurde.
Er gab gemeinsam mit Egon
Jacobsohn ein Filmlexikon her¬
aus, schrieb für eine bekannte
Sammlung von Bei ufsführern
ein instruktives Hef'.chen über
die Wege, die zu den verschie¬
densten Arten der Filmbeschäf¬
tigung führen, und stand, wenn
junge oder alte Kollegen seinen
Rat brauchten, gern zur Ver¬
fügung.
Eingeweihte Kreise wußten,
daß er nicht ganz gesund war.
Ein Autounfall gab den Anstoß
zur Verschlimmerung seines
Leidens und führte in seinen
letzten Folgen das plötzliche
Ende herbei, das niemand
ahnte, weil er wenige Tage vor¬
her anscheinend gekräftigt aus
Abbazia heimgekehrt war.
Nun wölbt sich die Erde über
ihm, und uns bleibt nur die
Erinnerung.
Es trauert mit seiner Gattin
und mit seinen Kindern die
große Schar seiner Freunde, zu
denen sicher ein ganz erheb¬
licher Teil der Berliner Film¬
industrie zu rechnen ist.
Seine Fachgenossen werden
sein Wirken und Streben um
die Entwicklung der Filmpubli¬
zistik ständig in Erinnerung
halten. In erster Linie aber
wird sein Bild weiterleben als
das eines gütigen, aufrechten,
offenen und ehrlichen Men¬
schen. Er ruhe in Frieden!
Eine Arbeitsgemein¬
schaft in Hamburg
Air Sonnabend vormittag tag¬
ten zum erstenmal die Mitglie¬
der der neugegründeten Ham¬
burger Arbeitsgemeinschaft der
Lichtspieltheaterbesitzer, die
sich innerhalb der Ortsgruppe
des Reichsverbandes konsti¬
tuiert hat.
Sie wählten zu ihrem Vor¬
sitzenden Herrn Direktor Stei¬
gerwald. der bei Eröffnung der
Sitzung darauf hinwies, daß
diese Sonderorganisation not¬
wendig geworden sei, weil die
Hamburger Ortsgruppe des
Re.chsverbandes nicht mit dem
nötigen Nachdruck und der nö¬
tigen Zielsicherheit wirke.
Die Hauptarbeit der Arbeits¬
gemeinschaft wird zunächst in
der Regelung der Lustbarkeit*.-
Steuer während der Domzeit bc-
Maa wird sofort bei der Fi¬
nanzdeputation vorstellig wer¬
den, um während dieser be¬
rühmten Hamburger Tage, die
natürlich die Kinos im Besuch
und damit im finanziellen Er¬
trag stark beeinflussen, eine Er¬
mäßigung durchzusetzen.
Man beschloß ferner, wäh¬
rend des Monats Dezember zu¬
nächst einmal probeweise fünf¬
zehntausend Plätze nach einem
bestimmten Schema der Winter¬
hilfe zur Verfügung zu stellen.
Man beschreitet damit den
Weg, de. von der Spie und vom
Reichsverband vorgeschlagen
ist, und will nur, ehe man end¬
gültige Beschlüsse faßt, abwar -
ten, wie sich die Dinge prak¬
tisch auswirken.
Wuppcrtalcr Allerlei
e a> H C - K o r
Riesenerfolg des ..Kon¬
gresses" in Elberfeld
Im „Modernen Theater" in
Elberfeld und im „Ufa-Palast"
in Barmen hatte der Ufa-Ton¬
film „Der Kongreß tanzt" einen
Erfolg zu verzeichnen, wie er
seit langem im Wuppertal nicht
mehr einem Lichtspieltheater
beschieden war. In der ersten
Woche konnte fast jede Vor¬
stellung nur unter „polizei¬
licher Aufsicht" erfolgen. Die
Schilder „Aus verkauft" und
„Wegen Uberfüllung vorüber¬
gehend geschlossen" brauchten
von den Portaltüren überhaupt
nicht mehr entfernt zu werden.
Selbst bei strahlendstem Son¬
nenschein waren die ersten
Nachmittagsvorstellungen be¬
reits ausverkauft.
Ausgezeichnet war die Pro¬
paganda für den Film. Die
Fronten beider Theater ge¬
schmackvoll und künstlerisch
geschmückt mit den Hauptak¬
teuren des Films, am Vorabend
des Tages, da der Film einge¬
setzt werden sollte, eine Son-
der-Nachtvorstellung für Presse
und Publikum arrangiert und
wochenlang vor der Premiere
die Hauptschlager des Films in
den Pausen im Theater auf
Schallplatten vorgeführt und
von der ersten bis zur letzten
Vorstellung durch Lautsprecher
auf die Straße übertragen.
Schaumanns-Erfolge
im Wuppertal.
Zu dem im „Thalia-Theater"
in Elberfeld laufenden Militär¬
schlager „Reserve hat Ruh"
sandte Direktor Robert Riemer
drei Musketiere in Friedens-
Uniform mit dem bekannten
Aafa-Gestellungsbefehl durch
die Straßen Elberfelds und
konnte nachher an dem guten
Besuch seines Hauses feststcl-
len, wie zugkräftig diese Re¬
klame sich auswirkte.
Daß man auch mit Firmen
aus anderen Geschäftszweigen
erfolgreich die Werbetrommel
rühren kann, hiervon erbrachte
einen schönen Beweis Direktor
Hans Werner von den drei Ufa-
Theatern in Wuppertal.
In sorgfältig ausgewählter
Folge gastierte an je einem
Tage in drei aufeinander fol¬
genden Wochen zuerst im „Mo¬
dernen Theater" in Elberfeld,
dann im „Ufa-Palast" in Bar¬
men und zuletzt im „Odin-
Palast" in Barmen die Zigaret¬
tenfabrik Muratti A.-G. mit
ihrer neuen Marke „Rot-Weiß",
die sie unter die Besucher gra¬
tis verteilte. Auch hier war
natürlich ein schöner Erfolg zu
verzeichnen.
Wuppertal«
Fiin
rtoii
Nachdem bereits vor sehr
langer Zeit „Drei Tage Mittel¬
arrest" im „Thalia-Theater" in
Elberfeld angelaufen war,
brachte der Film jetzt dem
„Odin-Palast" in Barmen so
überfüllte Häuser, daß auch
hier eine Verlängerung nötig
„Meine Frau, die Hochstaple-
rin" brachte sowohl dem „Mo¬
dernen Theater" in Elberfeld
als auch dem „Ufa-Palast" in
Barmen täglich ausverkaufte
Der Aafa-Film „Die Frau,
von der man spricht ' füllte das
„Thalia-Theater" in Elberfeld
täglich bis auf den letzten Platz.
Das die beiden Tonfilm¬
schlager „Das Geheimnis von
Zermatt" und „Der Bettelstu¬
dent" umfassende Programm
des „Union-Theaters" in Elber¬
feld brachte Tag für Tag über¬
füllte Häuser.
„Trader Horn" lief im „Capi¬
tol" in Elberfeld an und mußte
infolge des Erfolges prolong ert
Das durch seine Preissch -u-
derei genügsam bekar. .te
„Union-Theater" in Elbereld
wechselt jetzt als erstes 1 ’n-
filmtheater im Wuppertal z’- ei¬
mal in der Woche sein ro-
gramm. So zeigt es in e aer
Woche zwei große Toni: me
„Zwei Menschen", „Rhein! d'
Mädel" und Beifilme bis M
tag. Ab Dienstag liefen m:
„Herzen in Flammen", , '°‘
derne Piraten" mit Siegfried
Arno and Beiprogramm.
Im „Modernen Theater' ' a
Elberfeld und im „Ufa-Pai st
in Barmen sahen sich in der j
ersten Woche von „Der Kon¬
greß tanzt" nahezu 40 000 mW
lende Besucher diesen gr>”‘
diosen Ufa-Tonfilm an. womit
ein Rekord aufgestellt wurd.
Die „Barmenia - Lichtspiele
in Barmen bringen als Gas‘-P' el
der „Westdeu'.sehen Filmbühn*-
den Film „Quo vadis" in der
neuen tönenden Wiedei ilsbe
und erzielen hiermit bei täglie*
vier Vorstellungen fast ebenso
viel ausverkaufte Häuser.
„Trader Horn" brachte auc»
in der zweiten Woche den »Qj
pitol '-Lichtspielen in Elberfeld
volle Häuser.
Itficb. Be.teDungen in allen Scberl-FOlekn. Bochbandlun«en und bei der
• mm • Höhe. Stellenangebote 25 Pf«.. SteUen«e»ucbe 15 Pf« die mm
.chriltlcitun«: Aiirid Roieatbal (Aroe). Verantwortlich für die
Nachdruck nur unter Quellenangabe «cilatlel
Verla« und Druck: A ■ « u TtS c b « rl G. ■
b. It. Berlin SW M, Scherlhau..
Post It. Postzeitungsliste. Bezugspreis Mh
-Höhe. — Seitcnprcisc und Rabatte m
Redaktion: Dr. Robert Neumano
. 3 - ri
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— » 1 8 VERLAG SCHERL* BERLIN SM68
5. Jahrgang Berlin, den 20. November 1931 Nummer 270
Grenzfragen der Preispolitik
Die Regelung der neuen
Eintrittspreise ist, soweit die
i. glichen regulären Veran-
' Hungen in Frage kommen,
d --haus klar und eindeutig
u d dürfte, je näher der ent-
s< leidende Termin heran¬
ruckt, zu fünfundneunzig
P 'izent reibungslos in der
P ixis durchgesetzt werden.
\uch der Übergang von
dm Kilometerprogrammen
zim regulären Schlager mit
et sprechendem Beipro-
K’ imm wird sich langsam
a er sicher vollziehen.
Wir haben, wenn das noch
notig gewesen wäre, aus be-
st mmten Vorgängen in
V. Ostdeutschland, aber auch
•’ s vielen Briefen aus an-
c rer Gegenden Deutsch¬
lands allmählich doch er-
k-nnen können, daß man
langsam weiß, worum es
g‘ht.
Daß man sich, wenn auch
•’ cht immer gern und frei-
' lllig, den nun einmal er-
1 ssenen Bestimmungen fügt.
v eil man zumindest zunächst
«inmal den guten Willen
'eigen will und sich allmäh-
’.eh zu der Erkenntnis durch-
mgt, daß schließlich alles,
was zur Gesundung der Ge¬
samtindustrie führen kann,
w enigster.s einmal versucht
werden muß.
Wohin die bisherige laxe
Handhabung der Eintritts-
pi eispolitik führen kann,
zeigt der Bericht an anderer
Stelle unseres Blattes, der
s ‘ch mit den Vorgängen in
Holzminden befaßt, die nur
eine Folge von Methoden
smd, die fortzeugend Böses
gebären müssen.
Für die größeren Städte
aber bleibt auch nach der
jetzigen Regelung noch ein
Problem, das nicht übersehen
werden darf.
Das ist die Preisgestaltung
bei den Jugendvorstellungen,
die, wie man uns an Hand
vieler Beispiele zeigt, an
manchen Orten, und beson¬
ders in Berlin, sehr im argen
liegt.
Wir wollen im Interesse
der beteiligten Theater das
Thema hier nicht in allen
Einzelheiten erörtern.
Wir wissen aus Berlin, ge¬
nau so wie aus der einen
oder andern Großstadt, daß
man es oft mit der Auswahl
der Bilder nicht sehr genau
nimmt, daß viele Theaterbe¬
sitzer glauben, gerade für
derartige Jugendveranstal¬
tungen die ältesten Schwar¬
ten wieder auf der Leinwand
hervorzaubern zu müssen,
die sie irgendwo oft schon
außerhalb des Monopols und
des regulären Verleihs durch
einen Zufall noch entdecken.
Gewiß, auch diese Bilder
ziehen die Jugendlichen ins
Kino. Aber sie schaden letz¬
ten Endes dem Theaterbe¬
sitzer. weil sich durch das,
was die Kinder zu Hause er¬
zählen, ein ganz bestimmtes
Bild über die Leistungsfähig¬
keit ces einzelnen Unterneh¬
mens bei den Großen bildet.
Nach unserer Auffassung,
die durch Unterhaltungen
mit klugen und klarsehenden
Thca.erbesitzern bestätigt
wird, scheint es doch zweck¬
mäßig, auch für Jugendvor-
stellungen eine gewisse Ein¬
trittsnorm festzulegen, die
ruhig zehn Pfennige höher
nach oben angesetzt werden
kann, als das jetzt geschieht,
wenn dafür ein entsprechen¬
des Programm geboten wird.
Es gibt eine Reihe von
Theaterbesitzern, die die
mangelnde Qualität des Pro¬
gramms durch eine Verlosung
kleiner Geschenke oder
durch die Verteilung alter
Jugendschriften auszuglei¬
chen bestrebt waren.
Wir meinen, daß man auf
derartige Dinge verzichten
und dafür sich um die He¬
bung des Programmniveaus
bemühen sollte.
Wie das geschehen kann,
ist generell schwer zu sagen,
weil vielfach Abnahmever¬
pflichtungen der Nachspiel¬
theater die rechtzeitige Ver¬
wendung des Materials für
die eine oder andere Jugend¬
vorstellung aufhalten.
Aber wo ein Wille ist, ist
auch ein Weg. Man sollte
lieber einen guten Stumm-
film mit Schallplattenbeglei¬
tung zeigen, als einen
schlechten, mißratenen Ton¬
film aus der Anfangszeit des
tönenden Bildes.
Es erscheint uns auch un¬
nötig, bei Jugcndvorstellun-
gen zwei Schlager zu zeigen,
sondern es ergibt sich viel-
Gebrauchte Theatermaschinen verkauft man durch „Kleine Anzeigen“ Im „Kinematograptv
DER NEUE
RENECLAIF!
ES LEBE DIE
FREIHEIT!
Ä nous la liberte
SÜDFILM
PRODUKTION: FILMS
SONORES TOBIS PARIS
URAUFFÜHRUNG
MOZARTSAAL
f. -h die Möglichkeit, gerade
das, was wir sonst Bei-
p ograrnm nennen, für
c esc Nachmittagsvorstellun¬
gen zum Hauptschlager zu
r achen.
Das „Tanzende Holz" der
l a oder der ausgezeichnete
1 Im vom Thunfischfang, den
j tzt die Metro zeigt, die
geographischen Bildstreifen
cer Fox oder die hübschen
K indereinakter der Para-
«unt werden sicher den
>. eichen Beifall finden und
\ leileicht gerade bei Jugend¬
zeiten noch größere Bcgei-
erung auslösen als der
Kxpreßreiter" oder irgend¬
ein Wildwestfilm, bei dem,
v ie sich neulich bei einer
- igendvorstellung hcraus-
- eilte, mindestens der An¬
fang und das Ende nicht
mehr ganz in Ordnung ist.
Wir übersehen allzuoft,
daß gerade das, was in den
Jugendvorstellungen geboten
wird, uns sehr häufig die
Kinofeindschaft von Volks¬
bildnern, Jugenderziehern
und Pädagogen eiubringt, die
sehr leicht nach dem, was
die Kinder erzählen, auf
die Gesamtdarbietungen
schließen.
Es ist ja bekannt, daß eine
ganze Reihe von Schulen
sehr häufig am Montag die
berühmte Niederschrift über
die Sonntagsfreuden machen
Man kann sich denken,
was da manchmal vom Kino¬
besuch erzählt wird, und wie
das unter Umständen, wenn
es in ein und derselben
Schule unglücklicherweise
zwei- oder dreimal vor die
Augen irgendeines Lehrers
kommt, sich nachher verall¬
gemeinert auswirkt.
Wir wissen ganz genau,
und wir betonen es hier aus¬
drücklich, daß es eine ganze
Anzahl Kinos gibt, die tadel¬
lose Programme für ihre
Kindervorstellungen bereit-
slellen.
Aber wenn es zur öffent¬
lichen Diskussion kommt,
geht es nie um diese ord¬
nungsmäßigen und regulären
Dinge, sondern immer um die
Ausnahmen.
Und die sollte man gerade
jetzt vermeiden, wo wir eine
Chance haben, wenigstens
den Versuch einer Revision
des Lustbarkeitssteuerge¬
setzes zu erleben.
Wir haben in diesem
Kampf die gesamten Kom¬
munen gegen uns, nicht weil
sie filmfeindlich sind, son¬
dern weil die schwerbelaste¬
ten Städte um jeden Pfennig
kämpfen. Wir sollten uns
deshalb vorsehen und auch
den Schein meiden.
Vielleicht gibt sich jetzt
bei dem Großreinemachen
eine Gelegenheit, auch hier
vorsorglich Maßnahmen zu
treffen, die viele unserer
Leser zwar nicht als dring¬
lich ansehen werden, die
aber trotzdem große Bedeu¬
tung erlangen können in
einem Augenblick, wo die
Abstellung dieser Mängel zu
spät kommt.
österreichische Kontingent-Probleme
Wir haben bereits am Diens-
t ^morgen als erstes deutsches
I chblatt über die Verschär-
f rtg im deutsch-österreichi-
f ien Filmverkehr Authenti-
s hes berichten können.
Wir bringen beute ausführ-
I. her« Mitteilungen unseres
h rrespondenten, die wir zu-
n ichst kommentarlos wieder-
, >en, weil sie sozusagen als
« iziös anzusehen sind.
Wir brauchen nicht zu be-
> rken. daß wir besonders mit
ö n Äußerungen im letzten Teil
d« r Darlegungen nicht kontorm
Die vorgebrachten Argumente
s!i:d nach unserer Auffassung
<i irchaus nicht durchschlagend.
-Man wird sich an amtlichen
I terreichischen Stellen zu einer
odifikation der augenblick-
hen Auffassung entschließen
; ussen und wird schließlich
den hier immer schon vertre-
I I nen Grundsatz anerkennen
müssen, daß Österreich nun ein¬
mal auf deutsche Ware ange-
" 'esen ist, während Deutsch¬
land den österreichischen Film
< ntbehren kann.
Der ewige Hinweis auf den
amerikanischen Film ist absolut
nicht stichhaltig.
Die Ausschaltung der deut¬
schen Filme würde einen so
rapiden Rückgang des öster¬
reichischen Filmgeschäfts zur
holge haben, daß der Bestand
der österreichischen Lichtspiel¬
häuser ernstlich gefährdet wäre.
Die amtlichen Stellen in
Österreich müssen sich aber
auch darüber klar sein, daß
jfTade das Kino in so kritischen
«‘len als Volksunterhaltungs-
»tätte erst recht nicht zu ent¬
behren ist und daß man des¬
halb Devisenbeschaffung für
Lichtspielhäuser als lebens¬
wichtige Angelegenheit anzu¬
sehen hat.
Wir nehmen an, daß sich die
zuständigen Kreise in beiden
Ländern in der nächsten Zeit
über diese Frage sicherlich ein¬
gehend unterhalten werden.
Wir lassen nun den Bericht
unseres Wiener Korresponden¬
ten folgen:
„Bezugnehmend auf mein Te¬
legramm, die Behandlung der
Kontingentfrage gegenüber
Deutschland betreffend, wird
mir von behördlicher Seite mit-
gelc.lt. daß die in Deu.schland
verbreiteten Nachrichten, nach
denen infolge der Vorsprache
der Selenophon oder anderer an
der Produktion interessierten
Filmgesellschaften, das Kontin¬
gent in Österreich gegen
Deutschland verschärft werden
solle, nicht den Tatsachen ent¬
sprechen. Am Filmkontingent hat
sich in Österreich gegen Deutsch¬
land nichts geändert. Von einer
Verschärfung des Kontingents
gegen Deutschland kann also
nicht die Rede sein. Nach den
geltenden Kontingentbestim¬
mungen wurde Deutschland zur
Der Landesverband Baden
tagt am 25. November im Hotel
Reichshof in Karlsruhe. Tages¬
ordnung: Die letzten Beschlüsse
der Spitzenorganisation, Ein¬
trittspreisregelung, Gagenabbau,
Winterhilfe, Musiktantiemen,
elsassische Verleih der „Gau-
mont-Franco-Film-Auberf' sich
wegen schlechten Absatzes
nicht mehr rentiere, wurde die
Straßburger Filiale seitens der
Zentralleitung in Paris mit Wir¬
kung ab 31. Dezember auf-
Einfuhr seiner Filme nach Öster¬
reich (infolge der Meistbegün-
stigungsklauscl! genau dieselbe
Anzahl von Vormerkscheinen
vorgeschrieben wie für die Ein¬
fuhr der Filme des übrigen Aus¬
lands. Die Einfuhr deutscher
Filme nach Österreich erfor¬
derte also 3 Kontingentscheine
pro abendfti lenden Film wie
auch für jeden anderen auslän¬
dischen F'ilm
Zwischen der österreichischen
und deutschen Filmindustrie be¬
stand jedoch bekanntlich ein
privates Übereinkommen zur
Einfuhr der deutschen Filme.
Dieser Vertrag ist aber seit vier
Monaten abgelaufen und wurde
bis zum heutigen Tage nicht
erneuert. Deutschland bemühte
sich auch gar nicht um das Zu¬
standekommen dieses Überein¬
kommens, da seine gegenwär¬
tige erste Sorge nicht das Kon¬
tingent, sondern die Devisen¬
frage ist, die lautet: „Wie wer¬
det Ihr unsere Filme bezahlen?"
Bisher haben die österreichi¬
schen Verleiher nach ihrem
Übereinkommen mit der deut¬
schen Industrie für die Einfuhr
der deutschen Filme der Han¬
delskammer eine Deckung, die
aus Wechseln, Aktien. Gut¬
scheinen und dergleichen Sicher¬
heiten bestand, hinterlegt. Es
ist also, laut dem Beschluß vom
15. L Mts., lediglich fortgesetzt
werden, diese Depots als Dek-
kung nicht mehr anzunehmen,
da der Wert von Wechseln und
dergleichen Sicherheiten in der
jetzigen Zeit illusorisch werden
könnte, aus welchem Grunde
nun die Kontingentscheine nur
gegen Barzahlung ausgefolgt
werden, da sonst der Zweck der
Kontingentierung, die Produk¬
tion anzukurbeln, was ja nur
m t Bargeld bewerkstelligt wer¬
den kann, nicht erfüllbar wäre.
Die Versorgung der österrei¬
chischen Kinotheater geschieht
zu 80 Prozent mit deutscher
Ware. Für etwa 40 bisher ein¬
geführte deutsche Filme hätte
eine Summe von 80 000
Schilling bargeldmäßig einlaufen
müssen. Wir müssen in Deutsch¬
land das Kontingent ebenfalls
bar erlegen. Es ist also in An¬
betracht all dieser wichtigen
Erwägungen nur beschlossen
worden, für die bisherigen un¬
sicheren Depots, sicheres Bar¬
geld, als Gegenwert der Kontin¬
gentscheine, anzunehmen.
Der Bedarf an Devisen für die
Filmversorgung Österreichs be¬
trägt annähernd 30 000 Dollar
per Woche. Die österreichische
Nationalbank hat aber für den
Film kein Geld, so daß für die
Versorgung der österreichischen
Kinotheater Kredite von
Deutschland beansprucht wer-
den müssen, die die deutschen
Verkäufer, die mit ihren öster¬
reichischen Partnern nicht nur
in guten Handelsbeziehungen,
sondern auch in freundnachbar
lichem Verkehr stehen, um so
mehr bewilligen werden, da die
Gefahr für sie besteht, daß die
Amerikaner die gute Gelegen
heit benützen würden, durch
großzügige Kredite Deutsch¬
land vom österreichischer Film
markt wieder zu verdränget. '
Die badischen Lichtspieltheaterbesitzer tagen
Elsassische Gaumont-Filiale aufgehoben
Mit der Begründung, daß der
Klangfilmangclegenheiten. Aus¬
sprache über die derzeitige
Lage.
Vor der Sitzung führt die
Heros in den Palast-Lichtspielen
ihren Film „Ein Auto und kein
Geld" vor.
gehoben. Dem gesamten Per¬
sonal des Straßburger Verleihs
ist endgültig gekündigt worden.
Ab I. Januar 1932 bleibt nur
noch ein kleines Filmdepot
G. F. F. A. in Straßburg be¬
stehen, das dem Filmverleih in
Nancy unterstellt wird.
Mangelnde Einsicht
In Holzminden ist es in der
vorigen Woche vor der Schau¬
burg des Herrn Recker zu höchst
bedauerlichen Auftritten ge¬
kommen. weil Schüler der Bau¬
schule gewaltsam eine Reduk¬
tion des Eintrittspreises von
fünfzig Pfennig auf fünfundzwan¬
zig Pfennig erzwingen wollten.
Selbstverständlich hat die Po¬
lizei mit allem Nachdruck ein¬
gegriffen. Genau so wie außer
Frage steht, daß die Leitung der
Schule für eine entsprechende
Bestrafung der Schuldigen sor¬
gen wird.
Das Hauptargument der reni¬
tenten Bauschüler war die Be¬
hauptung. daß in anderen Städ¬
ten billigere Eintrittspreise er¬
hoben würden und daß ander¬
wärts ständig mit Vorzugskarten
gearbeitet würde.
Ob das in dem speziellen Fall
richtig oder falsch ist. kann von
hier aus nicht festgestellt wer¬
den. Jedenfalls zeigt sich wie¬
der, wohin unter Umständen die
ewige Preisunterbietung führen
Wir haben uns mit der Ein¬
trittspreispolitik in der Holzmin-
dener Gegend schon einmal be¬
schäftigen müssen und möchten
im Zusammenhang mit dem be¬
dauerlichen Ereignis, das selbst¬
verständlich nicht zu entschul¬
digen und nicht zu billigen ist.
darauf hinweisen, wie wichtig
und notwendig es ist. daß wir
gar nicht erst den Gedanken
aufkommen lassen, daß wir, wie
es in Holzminden verlangt
wurde, für fünfundzwanzig Pfen¬
nig überhaupt Besucher in das
Theater hineinlassen können
Der Fall Holzminden selbst
dürfte inzwischen wohl durch
das Einschreiten des Direktors
der Schule und der zuständigen
Behörden erledigt sein.
Peter Voß, der Millionendieb.
Die Vorbereitungen zu dem
Emelka Groß - Tonfilm „Peter
Voß. der Millionendieb" sind
unter Leitung von E A. Dupont
soweit vorgeschritten, daß mit
den Aufnahmen Ende November
in Geiselgasteig begonnen wer¬
den kann. Der Film wurde be¬
reits nach folgenden Ländern
verkauft: Österreich. Ungarn.
Tschechoslowakei. Jugoslawien,
Rumänien. Holland. Dänemark,
Schweiz. Randstaaten.
Der Herr Bürovorsteher
Fabrikat: Elite-Tonfilm Regie: Hans Behrendt
V;tleih: Siegel Monopolfilm Hauptrollen: Felix Bressart,
Manuskript: nach dem Bühnen- Hermann Thimig. Maria Meißner
werk „Konto X" Länge: 2400 Meter. 9 Akte
Uraufführung: Titania und Taucntzien
.-'s konnte nicht fehlen, daß
aus dem Bühnenstück „Konto X".
in dem Felix Bressart einen so
großen Erfolg als Bühncndar-
stellcr davon! rüg. ein Bressart-
Fil n wurde, der den Bressart-
SicL im Konto X nun in allen
Kiros wiederholen soll.
Nach dem Stück von Bernaucr
und Österreicher hat Charlie
Roellinghoff das Manuskript des
Films geschrieben, das zwar Un-
wahrschcinlichkeilen manchmal
unterstreicht, das aber auch Ge¬
legenheiten zu wirkungssicheren
Brcssart-Pointen Rocllinghoff-
scher Prägung gibt, Gelegenhei¬
ten. die Bressart immer wahr¬
nimmt und die er durch aller¬
hand Sächelchen eigener Prä¬
gung in der Wirkung verstärkt.
Es handelt sich darum, daß
der Rechtsanwalt Dr. Fritz
Barke, der der Sohn der Vor¬
stadt-Gastwirtin. der Besitzerin
der .Flotten Barke” ist. seinen
Bürovorsteher Reißnagel zur
Verzweiflung bringt, weil ein ge¬
heim lisvolles Konto X die gro¬
ßen Einkünfte des Herrn Rechts¬
anwalt verschlingt. Reißnagel
kommt darauf, daß sein Chef
der Familie von Waldhofen
große Revenuen aus ihrem von
ihm verwalteten Vermögen zahlt.
Revenuen, die der Herr Dr.
Barke aus eigener Tasche be¬
streitet. weil er Ulli, die Tochter
der stolzen Frau von Waldhofcn.
liebt. Nun. Reißnagel stiftet in
seinem Eifer, seinen Chef von
dem ruinösen Konto X loszu¬
eisen. etliche Verwirrungen,
bringt aber mit mehr Glück als
Verstand einen Wucherer zur
Strecke, der die Familie Wald¬
hofen unrechtmäßigerweise be¬
drängt, so daß zum Schlüsse
dank den Reißnagelschen
Schachzügen der Dr. harke mit
seiner Ulli glücklich werden
kann. Hans Behrendt hat den
Film inszeniert, die Möglich¬
keiten aber, die im Stoff und
in dem Gestalter Bressart lagen,
nicht immer voll ausgenutzt.
Bressart vermeidet geschickt,
früher gestaltete Figuren allzu¬
sehr zu wiederholen. Er hat sich
einige neue Nuancen ausgedacht,
ist komisch als Bürovorsteher
und mehr noch als Vorsitzender
des Radfahrvcrcins „Deutsche
Speiche", man sieht, daß er
darauf bedacht ist, nicht zu
übertreiben. Seine Szenen brin¬
gen den Lachcrfolg.
Vornehm sympathisch gibt
Hermann Thimig den Dr. Fritz
Barke, Maria Meißner, seine ge¬
liebte Ulli, hat sicher Film-
begahung. die sich aber hier
noch nicht frei entfalten kann.
Julie Scrda charakterisiert gut
die Frau aus dem Volke, eine
stolze Dame ist Olga Limburg.
Alfred Abels Kunst gibt dem
Wucherer Zamokki eine von dem
Schema abweichende Prägung.
Gute Episoden: Hans Waßmann.
Paulig. Margot Walter, Bender,
Berisch. Rex, Hedwig Wangel
und Harbacher.
Gut die Photographie: Franz
Planer, und die Bauten: Jack
Rotmil.
Walter Kollo hat einige
hübsche Schlager geschrieben, so
den Tango: „Wer sich küßt,
kuot sich nur beim Tango" und
den Foxtrott „In meiner Laube
steht ne Bank, mein Schatz".
Beim Applaus am Schluß be¬
danken sich die Darsteller,
Bressart, auf Tournee, läßt ein
Telegramm an sein Volk zur
Verlesung bringen.
Ans der Produktion.
Ehrengäste im Capitol.
Der Uraufführung des Nero-
Films „Kameradschaft" wohnte
der französische Botschafter
bei. Er war von den Herren
Konsul Binet. Handels-Attache
Dr. Wilhelm. Presse - Attache
Prof. E. Hesnard und Botschafts¬
sekretär Arvrngas begleitet.
Das Auswärtige Amt war durch
die Herren Konsul Dr. Eckel,
Legaiionssekretär Dr. Hencke
und Gesandtschaftsrat Freuden¬
thal vertreten. Für das Reichs¬
arbeitsministerium erschienen
die Herren Staatssekretär Geib.
Ministerialdirektor Dr. Grieser.
Ministerialdirektor Dr. S.tzler.
Die Atelieraufnahmen zu dem
Engels-&-Schmidt-Tonfilm „Zu
Befehl, Herr Unteroffizier" sind
beendet. Regie: Erich Schön¬
felder. Manuskript: Erich Phi-
lippi. Hauptrollen: Ralph A.
Roberts. Ida Wüst, Margot
Walter. Emmy Sturm, Lotte
Werkmeister. Bender, Wester¬
meier, Harry Halm, Paulig.
Mit den Aufnahmen zu dem
Allianz-Tonfilm der Emelka
„Man braucht kein Geld",
wurde unter der Regie von
Carl Boese begonnen. Haupt¬
rollen: Kurt Gerron. Heinz Rüh-
mann, Hans Junkermann. Ida
Wüst. Hedv Kiesler. Hans Mo¬
ser. Kamera: Willy Goldber¬
ger. Bauten: Julius von Bor-
sody.
Ernst Neubach schrieb mit
Hans Wilhelm das Tonfilm-
Lustspiel „Zwei himmelblaue
Augen". Hauptrollen: Hermann
Thimig. Charlotte Ander. Ida
Wüst. Falkenstein. Sigi Hofer,
Eva Schmidt-Kayser. Regie:
Johannes Meyer. Produktion:
Schulz & Wuellner.
Engels und Schmidt bereiten
einen Film vor: „Die Bombe
f ilatzt". Manuskript: Erich Phi-
■PPi_
Ein seltenes Jubiläur
in Hannover
Der Geschäftsführer der W\ -
spiele, Hannover, Herr Edua J
Warnecke, kann am 21. Novv
ber den Tag feiern, an dem r
25 Jahre in der Filmbranche t
demselben Hause tätig ist. \ n
Beruf Musiker, war der Jubt<
nach seinem Studium Milgli.
des Mellini Theaters in Hn
nover und des Colosseums
Essen. Schon am 21. Novemb.
1906 folgte er dem Rufe des d
maligen Besitzers des Centn
Theaters Hannover. Arth
Mesl, und trat als Musikleiter
obiges Theater ein. Durch sein'
unermüdlichen Eifer, sein gr
ßes Verständnis für anpassen
Film-Illustration und sein h>
vorragendes musikalisches Ko;
nen schuf er sich hier ein- i
Namen. Er machte den Aufsti :
des Films in allen Phasen m
und mancher stumme Film b
kam durch seine meisterhat
Illustration erst den richtig' i
Wert. Nach Umstellung auf To
film übertrug ihm Herr Blu
die Geschäftsleitung der We
spiele, ein neuer Beweis, w.
eher Wertschätzung sich d r
Jubilar erfreute.
Den- verdienstvollen Fil>
pionier die besten Giückwünsc
für weitere erfolgreiche Til
keit.
Filmstars sehen dich « i
Der Filmpresseverband e
veranstaltet am Dienstag, d n
I. Dezember 1931, in den R.
r.en des Clou in der Mau.
Straße ein Wohltätigkeitsf. t
zugunsten seiner Unterstützun
kasse, dem man den Titel „Fi!
Stars sehen dich an" gegeb n
hat.
Die bekanntesten Berlin r
Filmschauspieler haben das P r >-
tektorat über diese Veranst
tung übernommen, und ei <-•
Reihe bekannter Stars hat *. h
darüber hinaus bereit erkln •
an dem Festabend an die B -
Sucher Autogramme zu verteil.
Man wird bei dieser Geleg.
heit interessante Abschnitte
neuen Tonfilmen sehen und
hören und außerdem die beka:
testen Toniilmkomponisten p<
sönlich als Dirigenten begrub, i.
Karten zum Preise von RM 1
sind im Vorverkauf im Clou zu
„Viktoria und ihr Husar"
in Augsburg.
Die Aafa - Oswald - Tonfilm*
Operette „Viktoria und ihr Hu* ar
lief soeben in Augsburg an. wo
sie gleichgroßen Reifall wie >»
allen anderen Städten des Kel¬
ches gefunden hat. Uber den
Verlauf der Premiere erhielt di»
Aafa folgendes Telegramm:
„Viktoria und ihr Husar" großer
Erfolg. Polizei mußte dauernd
absperren. Hausner. Emelka*
Theater.
P •' P s ma S P “.
•chcckkooto Ekrlin “
teil: A. Pieaiak.
itlich. Bestellungen io aßen ScberlFilislcn. Buchhandlungen und bei der Post It. Postzeitungsliste. Bezugspreis Mk. 3 - viertelisl.; '<*.
. nun-Höhe. Stellenangebote 25 Plg.. Stellengesuche 15 PIg die nun Hobe. - SeHemre.se und Rabatte nach Toni -
ichnf tleituag: A11 r e d R o s e n 1 h s 1 (Aros). Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Robert Neumann. fOr den An.e.g«-
hört G- a. b. H.. Berlin SW 68, Scherlhau
VT FIIN'FACH BUTT rf
II VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 ES
Berlin, den 21. November 1931
Kampf mit falschen Vorzeichen
Kurz bevor die neuen
Grundsätze für Eintritts¬
preispolitik und Programm-
Zusammenstellung tatsäch¬
lich in Krafl gesetzt wer¬
den sollen. versucht in
Berlin ein kleiner Kreis
oppositioneller Theaterbe¬
sitzer. zunächst mit for¬
malen Gründen die Durch¬
lührung des bekannten Be-
chlusses zu sabotieren, oder,
wenn wir uns genauer und
, orsichtiger ausdrücken wol¬
len, zu bekämpfen.
Eine „größere Reihe Ber-
iner Lichtspieltheaterbe¬
sitzer" versendet durch ihren
Anwalt eine Erklärung, in
der auseinandergesetzt wird,
daß sic sich an die Bc-
cnlüsse nicht gebunden ha!-
en, weil nur der Vorstand
des Berliner Verbandes mit
den Verleihern verhandelt
habe, und daß es verabsäumt
worden sei, eine Abstimmung
n der Plenarsitzung herbei¬
zuführen.
Sic behaupten, daß die Be¬
schlüsse sich ruinös auswir¬
ken müßten, daß den schwie¬
rigen wirtschaftlichen Ver¬
hältnissen nicht Rechnung
getragen sei, daß der soziale
Gedanke nicht in Rücksicht
gezogen und daß ferner das
vornehmste Recht des Thea-
lerbesitzers. seine Programme
individuell zu gestalten, be¬
schnitten sei.
Es heißt dann, daß man
sich derartige Vorschriften
unter keinen Umständen ein¬
seitig von irgendwelchen
Verbänden vorschreiben las¬
sen könne und daß deshalb
die erwähnten Beschlüsse
unter keinen Umständen ge¬
billigt und befolgt werden
würden.
Man wird jetzt am Montag
in der gemeinsamen Kommis¬
sion der Verleiher und Thea¬
terbesitzer verhandeln und
außerdem am Mittwoch Ge¬
legenheit haben, in der Mit¬
gliederversammlung der Ber¬
liner Theaterbesitzer über
all das zu sprechen, was die¬
ser Opposition, die nach unse¬
rer fundierten Information
in der Hauptsache aus zwei
oder drei Theaterkonzemen
besteht, die zum allergrößten
Nachspicltheater betreibt, am
Herzen liegt.
*
Es ist ein zufälliges Zu¬
sammentreffen, daß gleich¬
zeitig der Vorsitzende des
Reichsverbandes, Herr Kom¬
merzienrat Scheer, zu den
Richtlinien Stellung nimmt
und gleichzeitig eine Reihe
von Ausstellungen an der
vorgesehenen Regelung
macht, die nach unserer Auf¬
fassung schon bei den Ver¬
handlungen in der Spio und
später bei den Besprechun¬
gen in der A. d. F. hätten vor-
ge vracht werden können.
Wir gehen vielleicht sogar
nicht fehl, daß diese Beden¬
ken, die Herr Scheer hier
zum Ausdruck bringt, bei der
(roßen Generalaussprache
zur Debatte standen, daß
mr.n sich schließlich aber
doch auf den heute beschlos¬
senen und verkündeten Mo¬
dus einigte, weil nämlich,
selbst wenn hier und da ge¬
wisse Erschwerungen des
Geschäftsbetriebes vorhan-
cen sein sollten, die Sanie¬
rung der Gesamtindustric
nur auf dem jetzt vorge¬
zeichneten Weg erfolgen
kann.
Es ist ein alles nicht zu"
widerlegendes Gesetz, daß
gerade Ausnahmen die Regel
bestätigen, und es erscheint
uns absolut nicht ausge¬
schlossen, daß da, wo drin¬
gende und einwandfrei nach-
gewiesene Erfordernisse vor-
iegen. auch ein Ausweg von
der vorgesehenen Norm ge¬
funden werden kann.
Dazu aber erscheint es uns
nötig, daß zahlen- und akten¬
mäßige Beweise vorgelegt
werden, und daß zumindest
da wo man nur über An¬
sichten diskutiert, die nicht
zahlenmäßig belegt sind, zu¬
mindest erst einmal der Ver¬
such gemacht werden muß.
ob es wirklich nicht auf dem
von den Verbänden vorge¬
zeichneten Weg geht.
*
Es hat gar keinen Zweck,
die Eintrittspreis-Sanierung
und die Frage des Einschla-
gcr-Programms jetzt mit ir¬
gendwelchen Problemen zu
Kinogestühl, neu und gebraucht? — „Kleine Anzeigen“ im „KinematographI 1
verkoppeln, wie sie sich
etwa um die Frage der Büh¬
nenschau ranken.
Was Herr Scheer in dem
bereits oben zitierten Artikel
gesagt hat, nämlich, daß die
Bühnenschau eigentlich von
Kechts wegen nicht ins Kino
gehört, ist hier schon vor
Jahr und Tag immer ausein¬
andergesetzt worden.
Aber die Bühnenschait,
darüber wird man sich auch
in Reichs verbandskreisen
klar sein, ist lediglich eine
Folge der Zweischlager-Pro¬
gramme und in ihren letzten
Auswirkungen eine Über¬
spannung der Idee, daß die¬
ser oder jener Unternehmer
mehr bieten müsse als seine
benachbarte Konkurrenz.
Natürlich ist iür zehn oder
zwanzig Unternehmungen im
Reich die Bühnenscbau heute
ein unentbehrlicher Pro¬
grammbestandteil.
Dabei handelt es sich aber
um Häuser von ganz beson¬
ders großem Fassungsraum,
und vor allem um Unterneh¬
mungen, die gerade als
Großtheater sehr stark unter
der Konkurrenz in allernäch¬
ster Nachbarschaft leiden.
Oskar Meister spricht
im Rundfunk
In der Reihe „10 Minuten
Film" wird der Altmeister des
deutschen Films Oskar Messter
heute, an seinem 63. Geburtstag,
nachmittags 5.50 Uhr im Pro¬
gramm der Aktuellen Abteilung
von Guido Seeber, cera ältesten
deutschen Kameramann, inter-
Ufa-Erfolge in Paris
Das entzückende Ufa-Lust¬
spiel „Calais-Dovres“ mit Litian
Harvey läuft augenblicklich
allein in Paris und der angren¬
zenden Peripherie in 50 Licht¬
spieltheatern. — Auch „Die
letzte Kompagnie" füllt all¬
abendlich das „Studio des Agri-
culteurs" bis aut den letzten
Platz.
ln Dresden tarifloser
Zustand
Den Schiedsspruch des Be¬
zirksschlichters für die Löhne
im Dresdener Lichtspielgewerbe
sah 7K % Lohnsenkung und
Neuregelung einiger Vergünsti¬
gungen für die Arbeitnehmer
im Manteltarif vor. Der Lan¬
desschlichter hat den Tarif ab¬
gelehnt. Der jetzige tariflose
Zustand erfordert Sonderab¬
machungen. Neue Verhandlun¬
gen am 28. November.
Wenn man an dieses Pro¬
blem herangeht, so ist nach
unserer Auffassung, wenn
rran die Dinge wirklich ein-
n ai radikal und richtig an¬
fassen will, zu untersuchen,
ob nicht die ganze prekäre
Situation des deutschen
Lichtspieltheaterwesens an
einer Uberfüllung gewisser
Plätze mit Lichtspielunter-
nthmen leidet.
Diese Frage wird beson¬
ders zu ventilieren sein,
wenn man mit der Berliner
Opposition verhandelt, die
zura großen Teil Unterneh¬
mungen betreibt, die in den
letzten Jahren in unmittel¬
barer Nähe von bereits be¬
stehenden Unternehmungen
errichtet wurden, und bei
deren Inbetriebnahme mit
der direkten, benachbarten
Konkurrenz schon zu rech¬
nen war.
Wir würden der Kommis¬
sion, die am Montag Zusam¬
mentritt, empfehlen, einmal
zu untersuchen, wie sich
denn die Preispolitik dieser
oppositionellen Gruppe von
dem Tage an gestaltet hat,
wo sie ihre Häuser über-
Und wir empfehlen weiter
die Untersuchung darauf aus¬
zudehnen, wie weit denn
einzelne dieser Protestler in
einer nicht allzu fernen Ver¬
gangenheit mit ihren allzu
niedrigen Eintrittspreisen ge¬
kommen sind.
Wir glauben, daß es unter
den zwei, drei großen Grup¬
pen, die hier den Kampf ge¬
gen die Majorität ihrer Kol¬
legen aufnehmen, noch gar
nicht allzu lange her ist, daß
man eine Sanierung vorneh¬
men mußte, die damals zu
einem großen Teil auf Kosten
der Verleiher ging, die die
Opfer, welche die Verhält¬
nisse von ihnen forderten, in
dem Bewußtsein trugen, d.-ß
man aus der Vergangenheit
die entsprechenden Lehren
ziehen würde.
★
Zu diesen Lehren aus der
Vergangenheit gehört auch
die Frage der Eintrittspreis¬
regelung und die Frage des
P rogrammum I a nges.
Wir müssen immer wieder
betonen, daß es nicht richtig
ist, daß ein Mange) an Bei¬
programmen besteht.
Es ist immer wieder nach¬
drücklich darauf hinzuwei¬
sen, daß wir bei jeder
Premiere ausgezeichnete
kleine Bilder vor dem eigent¬
lichen Schlager sehen, und
daß bei richtiger Programm¬
gestaltung und vor alb n.
wenn man den Mut hat, au h
für den Kulturfilm, die V >-
chenschau oder den Einak' r
ein paar Mark auszugelv n,
genügend Stoff zu finden i
der Anziehungskraft gen ;g
ausübt, um den schlecht n
zweiten Schlager zu >
setzen.
Das ist ein Thema, auf d
wir in der allernächsten Z< t
noch einmal ausführlich /
rückkommen wollen, und \
dem wir hoffen, daß es dur
klare, einleuchtende Bi
spiele und durch zahle
mäßige Nachweise so bele t
werden kann, daß die D'
kussion über diesen Pun
ein für allemal geschloss »
werden kann
*
Wir werden bis Mittwmh
noch Gelegenheit haben, d <
Problem, um das es hi r
geht, eingehend zu beleuc
ten.
Wir hoffen aber, daß sch -n
a.n Montag Klarheit dari.1 r
herrschen wird, daß an d n
einmal gefaßten Besch il)
nichts zu ändern ist, und > >ß
die Opposition den Weg 1
Verständigung bcschreii n
wird, den man ihr allerdii g*
auch nicht übeimäßig schwer
machen soll.
stadt ereignete, und der «et »
anderen ähnlich gelager n
Verzweiflungstaten im Rc 11
steht, nunmehr die verantw.
liehen Stellen auf, energis«.
etwas zu tun, damit nicht die <
bedauerliche Einzelfall wie. r
am Anfang einer neuen Kc ’c
steht
Kurt Mühsams
Beisetzunfl
Gestern mittag fanden s h
: .m Wilmersdorfer Kreroalor! n
noch einmal die zahlreich -n
Freunde Kurt Mühsams ein. "
von seinen sterblichen Üb 1
resten Abschied zu nehmen
Es war eine eindrucksvo e.
schlichte Feier, bei der Dr.
Osborn im Namen der Freunde
und Kollegen herzlichen Ab¬
schied von dem Verschiedenen
nahm.
Das Leben und Schaffen >1«*
seltenen Mannes wurde noch
einmal lebendig, der den grö߬
ten Teil seines Lebens *ür
Ideen geschrieben und i*~
stritten.
Man sah viele bekannte Ge¬
sichter aus dem Kreis d^ 5
künstlerischen und literarische! 1
Berlins und bemerkte an der
großen Teilnahme unserer I»*
dustrie, wie sehr man Mühsam
auch im Reich des Films an¬
erkannte und schätzte.
Tat der Ve
Frau Adele Graf, die Gattin
des verstorbenen Direktors der
Universal Film Corporation, hat
gestern im Wartezimmer des
Schultheiß-Patzenhofer - Hauses
einen Selbstmordversuch unter-
Sie liegt, während diese Zei¬
len geschrieben werden, hoff¬
nungslos in der Charitä.
Der Grund dieser Verzweif¬
lungstat ist in den wirtschaft¬
lichen Verhältnissen zu suchen.
In der Tatsache, daß ihr
Kinounternehmen, das sie in
dem großen Pratergarten der
bekannten Brauerei betrieb,
sich nicht mehr halten konnte.
Dieses Unternehmen ist schon
immer ein Schmerzenskind ge¬
wesen. Warum es nicht ging,
kann hier nicht untersucht
Zweifellos hat aber, wie man
uns aus gut informierten Krei¬
sen sagt, die Lustbarkeits¬
steuer zu dem endgültigen Nie¬
dergang ihr erhebliches Teil
beigetragen.
Man hat schon vor Monaten
versucht, das Unternehmen
noch einmal zu sanieren.
Jetzt, als die Schulden
wuchsen, traten noch Schwie¬
rigkeiten mit der Vermieterin,
der Schul theiß-Patzenhofer-
Brauerei, hinzu.
Was uns an diesem Fall
neben dem tiefsten Mitgefühl
rzweiflung
mit der Schwerverletzten be¬
sonders interessiert, ist die Tat¬
sache. daß dieser Schuß wieder
einmal blitzartig die Situation
erhellt, in der sich nicht nur in
Berlin, sondern auch anderswo
viele Kinounternehmen ohne
ihre Schuld befinden.
Es ist — woran wir erinnern
möchten — nicht der erste Fall,
daß ein Kinobesitzer sich nicht
mehr anders zu helfen weiß, als
aus dem Leben zu fliehen.
Wir kennen solche Fälle aus
der Provinz, wir erinnern an
derartige Vorgänge in Wien
und meinen, daß dieser Fall
weit über die Einzeltragödie
hinaus die verantwortlichen In¬
stanzen daran erinnern soll, daß
sehr bald in der Steuerfrage
etwas getan werden muß.
Man hört schon wieder von
den Erwägungen der verschie¬
densten Stellen, man erinnert
sich, daß die übergeordneten
Instanzen mit allen Mitteln ver¬
suchen, auf die Kommunen ein¬
zuwirken.
Aber man war bisher den
Städten gegenüber nicht ener¬
gisch genug. Ließ sich immer
wieder verleiten, die finanzielle
Gesamtsituation der Kommunen
über die zwingenden Erforder¬
nisse der einzelnen Unterneh¬
men zu stellen.
Vielleicht rüttelt dieser Fall,
der sich in der Rcichshaupt-
GENERAL
VERTRIEB
e Premiere des Ufa-Tonfilms
wieder Liebe" gestaltete
in den beiden Fremieren-
i „Alexandra" und
I” in Kopenhagen vor
in Häusern xu einem
•<en Erfolg. Die Kritiken
c hen sich äußerst lobend
WALTER STREHLE 6. M. B. H.
BERLIN SW 48 / FRIEDRICHSTRASSE 8
Metro-
Qoßduiyn
Mayer,
GivtaGart»
f den Spitzenfilmen „TRADER HORN'
und „MENSCHEN HINTER GITTERN'
Itum sidi wünschen können:
Greto Garbo, Buster Keaton, Ramon
Novarro, Joan Crawford, Wallace
Beery und dem Komiker-Duett Laurel
und Hardy, die unter dem Namen Dick
und Dcf deutschsprechend Deutsch¬
land schon erobert haben.
Am DONNERSTAG, den 26. und
FREITAG, den 27. NOVEMBER, ob
10 Uhr. zeigen wir in
Wdlldce Beery
Das Geheimnis der6 Masken
die Filme unserer neuer. Staffel, die
Sie noch nicht kennen.
Einladungen gehen den Herren Thea¬
terbesitzern durch die Vertriebsstel¬
len zu. Die Herren Theoterbesitzer,
die keine Karten erhalten haben, be¬
kommen auch ge¬
gen Ausweis Eintritts«
n Theatei
r DICK ^ DOF
ClAURCL m HARDY)
! Hinter Sdiloss und Riegel'
• Goid-yn May* Film
FRED NIBLO
RAMON NOVARRO
TONFASSUNG
Sie wollen nicht mit
Lunatscharsky
diskutieren
Wie uns unsere Wiener Kor¬
respondentin meldet, sollte am
Sonntag, dem 22. November,
im Sascha-Palast eine Vorfüh¬
rung des Films ..Der Weg ins
Leben'' stattfinden, der mit
einer Diskussion über Probleme
der Jugendfürsorge verbunden
werden sollte.
Das veranstaltende Theater
hatte eine lange Liste von Per¬
sönlichkeiten aus allen Lagern
bekanntgegeben, die das Wort
ergreifen wollten und darunter
u. a. den Minister a. D. Rek¬
tor Innitzer und den bekannten
Wiener Professor Pflieger ge-
Die beiden Herren veröffent¬
lichen aber heute in der „Reichs¬
post" eine Erklärung, aus der
hervorgeht, daß sie ihre Zu¬
sage, in der Diskussion zu
sprechen, nunmehr in aller
Form zurückziehen, nachdem
bekannt ist. daß sie mit dem
russischenVolksbeauftragten Lu¬
natscharsky diskutieren sollen.
Diese Tatsache, so erklärt
der Minister Innitzer, sei ihm
verschwiegen wurden, außer¬
dem aber sei die Art, wie die
kommunistische Partei diese
Vorführung ankündige, für Pro¬
fessor Pflieger und ihn absolut
undiskutabel. Er müsse es für
sich und seinen Freund Pflie¬
ger ablehnen, als Reklame für
die Veranstaltung einer Partei
zu dienen, mit der ihn nichts
verbinde, mit der er vielmehr
gerade in dem hier behandelten
Punkt iu schärfstem Gegensatz
stehe.
Path<-Aktien steiften'
Die Pariser Börse brachte in
den letzten Tagen, wie uns
unser Pariser Korrespondent
mitteilt, ein starkes Ansteigen
der Pathä-Aktien.
Man bringt diese erhebliche
Kursverbesserung mit dem
glücklichen Ausgang des Pro¬
zesses zwischen Pathä-Cinäma
und der Rohfilmfabrik Pathä-
Kodak-Eastman in Zusammen¬
hang.
Man spricht von einem güt¬
lichen Vergleich, der Pathö-
Cinöma eine Summ; von drei¬
ßig Millionen Frank bringt.
Gleichzeitig erfährt man. daß
die Pax-Film, die den Verleih
der sowjetrussischen Filme für
Frankreich besorgt, einen Pro¬
zeß gegen die russische Han¬
delsvertretung in Paris gewon¬
nen hat. Der Pax-Fi!ra wurde
eine Entschädigung von über
eine Million Frank zuge¬
sprochen.
„Der Kongreß tanzt" in den
Ula-Kammerlichtspiclen.
„Der Kongreß tanzt" läuft
jetzt außer im Ufa-Palast am
Zoo auch in den Ufa-Kammer-
lichtspielen am Potsdamer
Platz.
„Licbeskommando“-Erfolg
in Prag.
„Gestrige Premiere .Liebes-
kommando' Riesenerfolg" —
meldet Prag telegraphisch über
die dortige Uraufführung des
Superfilms „Liebeskommando' .
Metro-Goldwyn-Mayer bringt
7 neue Filme
Nach dem großen Erfolg, den
Mstro-Goldwyn-Mayer mit ihrer
ersten Staffel mit Filmen wie
„Trader Horn“ und „Menschen
hirter Gittern" gefunden hat,
kündigt M.-G.-M. jetzt ihre
zw rite Staffel, 7 Filme, an.
Am Donnerstag, dem 26., und
Freitag, dem 27. November,
zeigt M.-G.-M. „D er Sänger
Scäloß und Riege 1“,
„Da
G e h e i m n
sechsMasken“, „Irrwege
des Lebens” und „Casa¬
nova wider Willen”.
,.3en Hur“ ist jedem Theater¬
besitzer bekannt. „Yvonne" hat
die deutsche Uraufführung be¬
reits gehabt, weshalb diese
beiden Filme nicht vorgeführt
„Ben Hur“ mit Ramon Novarro
in der Hauptrolle hat in stum¬
mer Fassung das Publikum der
ganzen Welt zu einmütiger Be¬
geisterung hingerissen. In der
Tonfassung sind die gran¬
diosen Szenen des Wagenren¬
nens der Seeschlacht, die Be-
geisterungs.chreie der Menge,
das 3ersten der Schiffsplanken,
der Kampf der um ihr Leben
ringenden Galeerensträflinge
auch zu hören. „Ben Hur" ist
auf dem Wege, einen neuen
Siegeszug anzutreten.
Greta Garbo in „Yvonne".
Vor kurzem fand die Premiere
dieses Films im Berliner Gloria-
Palast statt. Das sagt den deut¬
schen Tbeaterbesitzem eigent¬
lich schon genug. In der Tages¬
presse wird Greta Garbos Lei¬
stung in diesem Film als ihre
größte schauspielerische Lei¬
stung im Film überhaupt ge¬
rühmt.
Ramon Novarro in „Der Sän¬
ger vor Sevilla". Dieser Film,
der be-eits in der ersten Staf¬
fel angekündigt war. erscheint
jetzt.
Ramon Novarro. der größte
Liebhaber des Films und einer
seiner besten Sänger, führte
diesen Film in allen Ländern,
die ihn bisher zeigten, zum Er¬
folg. Spanien wird hier leben¬
dig und der Zauber Sevillas.
Das Publikum wird, nachdem
es „Ben Hur" wieder gesehen
hat, den neuesten Novarro-
Film unbedingt sehen wollen.
Dick und Dof in „Hinter
Schloß und Riegel“, eine Hai
Roach-Komödie. Dick und Dof,
das wunderbare Komikerduett,
in seinem ersten aber.dfüllen-
den deutschen Tonfilm. „Es ist
zu hoffen, daß man von Laurel
und Hardy bald mehr zu sehen
bekommt. Sie weiden in
Deutschland bald sehr beliebt
sein", schrieb die Presse über
den ersten deutschsprachigen
Film der beiden. Keiner wird
die beiden Urkomischen in
„Hinter Schloß und Riegel"
sehen, ohne Tränen zu lachen.
„Das Geheimnis der sechs
Masken“ mit Wallace Beery,
Lewis Stone, Marjorie Ram-
beau Ein selten zugkräftiger
Titel für einen selten zugkräf¬
tigen Kriminalfilm. Im Mittel¬
punkt der Handlung steht Wal¬
lace Beery, eirer der größten
Charakterdarsteller Amerikas
und darüber hinaus beim deut¬
schen Publikum von einmütiger
Beliebtheit. Ein Kriminalfilm
voll atemraubender Spannung.
„Irrwege des Lebens." Regie:
Harrv Beaumont. Mit Joan
Crawford. Lester Vail. Auch
dieser Film war bereits in der
ersten Staffel angekündigt. Ein
Film der Jugend von heute, die
gezwungen wird, nach sorglos
verbrachter Kindheit den Kamp?
ums Leben aufzunehmen. Die
deutsche Bearbeitung ist außer¬
ordentlich gut gelungen, und
Joan Crawford ist nicht nur
eine der schönsten Schausnic-
lerinnen der Welt, sondern
auch eine der begabtesten.
Bnster Keaton spricht n»ntsch
in „Casanova wider Willen".
Buster Keaton hat Deutsch ge¬
lernt; „Casanova wider Wißen"
ist sein erster deutscher Film.
Dieser Film gibt uns einen
neuen Buster Keaton: Buster
auf den Spuren Casanovas. Bu¬
ster als Lehrling der Liebe —
und so sicher, wie Buster nie
lacht, so sicher lacht alles über
Die deutsche Besetzung mit
Paul Morgan, Egon von Jordan,
Marion Lessing. Carla G„ Fran-
coise Rosav läßt ihren Star
nicht im Stich.
Au» der P
Als endgültiger Titel des
nächsten Tobis-Universal-Ton-
films wurde jetzt „Ein stein¬
reicher Mann“ festgesetzt. Ma¬
nuskript: Eugen Szatmary und
Ernst Wolff, Regie: Stefan Sze-
kely. Die Aufnahmen haben am
17. November in den Jofa-Ate-
liers begonnen. Außer Kurt Bois
und Dolly Haas sind noch Adele
Sandrock, Paul Hörbiger, Liese¬
lotte Schaa, Margarete Kupfer,
rodukiion
Friedrich Ettel. Willi Schur,
Fritz Ley und Eduard Rothhau-
ser verpflichtet. Produktions¬
leitung: Joe Pasternac, Tonauf¬
nahmen: Fritz Seeger, Bild¬
kamera: Reimar Kuntze und
Heinrich Baiasch, Bauten: Erich
Czerwonsky.
★
Gottschalk -Tonfilm -Produk lion
hat ein Manuskript „Tannen¬
berg" erworben.
Oesterreidmches
Export - Kontingent für
Kurztonfilme
Laut Erlaß des Bundesmi:
steriums für Handel und Ve
kehr wird in Zukunft dem Fil:
büro auch für Kurztonstami
filme eine besondere Quote vi
Vormerkscheinen nach Verka
solcher Filme ins Ausland zi
geteilt, wobei die Herstellung
kosten die Grundlage für d;
Zahl der zuzuweisenden Vor
merkscheine bilden werden.
Doppeliubiläen.
D'e Lichtsnieltheaterfirma >
Annaburg (Kreis Torgau), d
die „Lichtspiele Annaburg" le
len. beging dieser Tage ihr Do:
peljubiläum festlich. Das Juh
läumstheater hat nunmehr Toi
filmapparatur eingebaut und e
öffnet heute seine Tonfiln
Sonntag, den 22. Novembi
feiert der bekannte mitte
deutsche Filmpionier Herr Gi:
stav Anker, Geringswalde
Erzg.. seine zwanzigjährige Zu
gehörigkeit zur Filmbranch
und ein gleichlanges Jubilar
seiner „Anker-Lichtspiele".
^ Wir gratulieren den Juh
Kinoton statt Tobis.
Kinoton teilt mit: Die Dird
tion des 1000 - Platz - Theater
„Palladium“, Berlin. Bärwalr'
Straße, hat sich entschlösse
Jie in diesem Theater eintf'
baute Tobis-Anlage durch d
neueste Kinoton - I.ichtton-A;
paratur, Type 40. ersetzen
lassen. Die Premier» findet a
3. Dezember mit „Der Kongr. 1
tanzt" statt.
Miclry-Maus und der große
Unbekannte.
Vor der Anaestelltenkamm
des Amtsgerichtsrats Tuch!-
am Arbeitsgericht kam ein in¬
teressanter Prozȧ zum Au
trag. Bei der Exz»ntric-Fi’
war ein gewisser Woelz
Chefzeichner angestellt. Fr
wurde fristlos entlassen. D
Exzentric-Eilm sollte 12 Z<
chentrirk-Filme herstellen. ur i
zwar Konkurrenzfilme zu d.
Mirky-Maus-Filmen. Pro Fi
sollten 15 000 Mark besah' 1
werden. Das Geschäft z<
schlug sich, weil plötzlich eine
andere Firma die gleichn
Filme zum Preise von nur 10 0«“t
Mark pro F’lm anbot. Erze-
tric-Film nahm an. daß Woo '
hinter diesem Angebot sted <•
und entließ ihn fristlos. Die P
weisaufnahme ergab keinen h
stimmten Anhalt für die P
hauptungen der Exzentric.
war „der große Unbekannt'
der das billigere Angeh 't
machte. Exzentric-Film wtir lc
zur Zahlung von 1275 Mark an
den Kläger verurteilt.
Gretl Theimer in Zürich
Gretl Theimer weilte anlä߬
lich der Aufführung des Film'
„Viktoria und ihr Husar“ i" 1
Capitol-Theater in Zürich. Viele
Tausende von Menschen hol¬
ten sie vom Bahnhof ab. und
der Empfang dort sowie '"j
Theater war ein voller und
großer Erfolg.
Nt. 21
Beilage zum „K/ncmo/oflropö"
21. November 1931
Die hundertste Sitzung der D. K. G.
Ein günstiger Zuiall ermöglichte es der
putschen Kinotechnischen Gesellschaft,
. u ihrer 100. Sitzung ihren Mitgliedern
ad einer großen Anzahl von Gästen eine
rireuliche Überraschung zu bereiten,
enn der Erfolg, der dem neuen Tonlilm-
tfer-Gerät beschert war, das aus der
.ammenarbeit der Firma Zeiss-lkon
t.erseits und der Klangfilm G. m. b. H.
allerseits hervorgegangen ist, ging weit
oer das hinaus, was man von einem neuen
i erat an dem Tage erwarten darf, an dem
sich zum erstenmal der Öffentlichkeit
-igt.— Zunächst entwickelte Direktor Dr.
achim von Zeiss-lkon, auf welchen Wegen
is dem bescheidenen Kofferkino, wie es
1 ch vor einem halben Dutzend Jahren nur
i ghaft hervorwagte, ohne aber zunächst
- zuviel Aufmerksamkeit zu erwecken,
i .nmebr ein leichttransportabler Projektor
k worden ist, dessen Lichtstarke für mitt-
i e Säle durchaus ausreicht. Dabei er¬
teilt er die Bedingungen, die von seiten
d. r Feuerpolizei lür die Type C gestellt
sind, d. h. der Film kann beliebig lange
in. Fenster stehen, ohne daß er entflammt.
\ rwendet wird eine Glühlampe von 250
V. att Verbrauch. Diese sitzt außerhalb
d- ' Kollers, so daß nur die durch den
h ndensor gehende nutzbare Strahlung in
d n Kotier gelangen kann, das Lampen-
h ius selbst aber an allen übrigen Stellen
s> me Wärme frei außerhalb des Koffers
geben muß. Lampenhaus, Kondensor
«cd mit Wasser gefüllte Kühlküvette bil¬
den ein Ganzes, das als solches an die
L tf erdecke angesetzt wird. Es ist nicht
m 'glich, die Küvette vom Kondensor ohne
k 'deren Eingriff zu trennen. Ist die
L-vette nicht mit Wasser gefüllt, so wird
ü.c Lichtdurchtnttsöfinung durch einen
F 1 wimmer geschlossen, es kann also nun
n.ü ordnungsgemäß geiüllter Küvette pro-
i>- >ert werden. Da das Licht von oben
emfällt, muß der Strahlengang durch einen
K iegel vor dem Bildfenster im rechten
V. inkel geknickt werden. Hinter der
L.uhlampe ist ein Hohlspiegel angebracht,
der die Glühfäden in ihre eigene Ebene
und in die Zwischenräume zwischen den
Faden abbildet; vor der Lampe sitzt ein
ei-Linsen-Kondensor mit asphärischen
Flachen, der objektseitig eine sehr große
Apertur aufweist und so die übeiraschend
hohe Lichtausbeute zustande kommen läßt.
Zwischen den beiden 400-m-Filmtrommeln,
die unterhalb des Schaltwerkes und Bild¬
fensters liegen, ist der Tonfilmansatz an¬
gebracht, der als Ganzes entfernt werden
kai n. Unterhalb des Ansatzes liegt der
Motor. Lautsprecher und Verstärkeranlage
wird in zwei weiteren Koffern unter-
gebracht, so daß das Ganze ein Drei- Netzspannungen angeschlossen werden
Koffer-Gerät darstellt Die Teilgewichte Bei der inneren Einrichtung ist darauf
von 28 bzw. 19 und 32 Kilo gestatten be- Wert gelegt, daß Fehlschaltungen beim
quemes Aufstellen und Versenden des Ge- Anschluß unmöglich sind und daß beim
rätes. Es kann an die gebräuchlichen Versenden die Verstärkerröhren und ahn-
DIE VOLLKOMMENE
MALTESERKREUZ- MASCH INE
lieh empfindliche Teile bedingungslos
sicher sind. Direktor Dr. Ackemann von
der Klangfilm G. m. b. H. erlaufe-te noch
den Tonteil des Gerätes eingeherder und
ging dann auf die Verwendungsmöglich¬
keiten des Tonfilmkoffers über. Als zur
Type C gehörig ist er hinsichtlich seiner
Aufstellung nahezu frei von feuerpolizei¬
lichen Beschränkungen. Damit ist ihm ein
sehr weites Arbeitsfeld eröffnet. Die Ver¬
bindung ton Ton und Bild hat iie Ein¬
dringlichkeit des Films als Werbemittel
außerordentlich gesteigert. Mag es sich
nun um den von Musik und Sprache be¬
gleiteten mehr oder weniger grotesken
Trickwerbefilm oder um einen mit den er¬
forderlichen textlichen Erläuterungen ver¬
sehenen technischen Werbefilm handeln.
Von beiden Gattungen wurden zum Schluß
mehrere von der Ufa zur Verfügung ge¬
stellte Filme gezeigt, die auch hinsichtlich
der Klangreinheit und Klangstärke das
neue Gerät als durchaus auf der Höhe
stehend erwiesen.
Es war nicht zuviel gesagt, wenn in
Schlußwort Prof. Dr. E. Lehmann M-
stellte, daß mit diesem Gerät der K no-
technik neue und offenbar äußerst us-
sichtsreiche Gebiete eröffnet seien md
der Industrie ein sehr Willkomm, net
Mittel zur Verfügung gestellt sei. m
breite Kreise von ihrer Arbeit rnd
Leistungsfähigkeit zu überzeugen: glc ch-
zeitig aber eröffne sich damit der K io-
technik »in weiteres und sicher recht i-
baufähiges Arbeitsgebiet. Fc
Ein Werkfilm
Ein Gang durch das Dralo-
wid-Werk betitelt sich ein
Werkfilm, den die T. T. A.,
München, in der ersten Abend¬
veranstaltung des Winter-Pro¬
gramms am 10. November in
der Schauburg zur Vorführung
brachte. Drahtlose Konstant-
Widerstände entstehen durch
Auftragung von Widerstands¬
masse auf keramische Röhr-
Mitteilungen der TTA., München
Dienstag, den 24. November, r.aehts 11 Uhr im Film¬
palast. Blumenstraßc: Demonstrationsvortrag von Herrn Ing.
Nottmeyer über Tonfilmsteuerung.
Donnerstag, den 26. November, vormittags 10 Uhr, in
den Kammerlichtspielen. Kaufingerstraße: Vorführung von
Tonfilmen der neuen Paramount-Produktion.
Montag, den 30. November, vormittags ' z 10 Uhr. im
Vorführungsraum der Ufa-Handelsgesellschaft im Imperial¬
haus: Tonfilm-Kursus, Lektion 6. Nadelton. Tonsteuerung.
Zutritt nur mit Mitglieds-Ausweis.
Die Entwicklung c es
Mikrophons
Bis zur Vervollkommnung ier
Tonaufnahme beim heut en
Tonfilm mußte ein langer ef
gegangen werden. Währen, zu
Anfang des Tonfilms die '' >n-
auinahme absolut beschr. ikt
war. hohe Stimmen schrill, t efe
Töne brummend und unna ür-
lieh herauskamen, das „s“ über-
*W IILN-MCH BUTT W
II VERLAG SCHERL« BERLIN S W 68 ES
Berlin, den 24. November 1931
Nummer 272/273
Es geht ums Beiprogramm
HANS ALBERS und MARTHA EGGERTH
in den Eichb«r*-Film ..DER DRAUFGÄNGER" (V.rlch Süd-Filnl
Die Zuschriften zur Bei-
programmfrage, die uns aus
tllen Teilen Deutschlands
erreichen, wachsen von Tag
zu Tag.
Es ist außerordentlich
wertvolles Material, weil
sich darunter zum Teil Dar¬
legungen von absolut seriö¬
sen und klugen Theaterlei¬
ern finden, die die Situation
ichtig erkennen und klar
imreißen.
Es muß zunächst einmal
clargestellt werden, daß es
>ei der heutigen Diskussion
licht etwa nur um den Kul-
urfilm, den gezeichneten
Trickfilm und die Einakter-Hu-
noreske geht, sondern daß
ich nach der Meinung vieler
inobesitzer das Bedürfnis
iach dem guten alten Zwei-
kter geltend macht.
Es verlohnt sich, zunächst
inmal die Argumentierung
lieser Herren zu hören, die
in der Hauptsache ihre Un-
ernehmungen im Westen und
iüden des Reiches haben.
Sie behaupten, daß in ihren
hegenden ein Programm von
rund zwei Stunden Dauer
nicht genüge, sondern daß
ihre Besucher seit Jahren an
Darbietungen von wenigstens
zweieinhalb bis drei Stunden
Dauer gewöhnt seien.
Ein Teil der Diskussions¬
schreiber geht sogar so weit,
eine Verkürzung der Pro¬
gramme auf zwei Stunden ein¬
fach als undiskutabel zu be¬
zeichnen.
All diese Männer der Pra¬
xis sind sich darin einig, daß
Jas Zweischlager-System, wie
es augenblicklich in Schwung
•st, bekämpfenswert und als
betrübliche Erscheinung zu
werten is&.
Aber, so fahren sie fort, da
uns der Zweiakter fehlt, der
Ersatz für die alten BB-Hu-
moresken oder für den Wild¬
westfilm, müssen wir not¬
gedrungen zum zweiten
Schlager greifen, weil ein ein¬
ziger Tonfilm, und sei es
selbst die beste Spitzen¬
leistung, mit Kulturfilm und
Wochenschau nicht ausreicht.
Man setzt uns vor allen
Dingen auseinander, daß
diese Beschaffung des Ergän¬
zungsprogramms keine Preis¬
frage sei, sondern daß man
auch ohne weiteres einsähe,
daß für diese Zweiakter eine
entsprechende Bezahlung ge¬
leistet werden müsse.
Wir halten uns für ver¬
pflichtet, diese Auffassung
hier wiederzugeben und zur
Diskussion zu stellen, aller¬
dings mit dem Hinzufügen,
daß die Frage mit der Be¬
zahlung dieser Filme anschei¬
nend doch nicht so leicht zu
lösen ist, wie es in den zehn
oder zwanzig Briefen zu die¬
sem Thema an uns angenom-
Wir verweisen auf die Dis¬
kussion, die im alten Zentral-
verband der Filmverleiher
über dieses Thema jahrelang
gepflogen worden ist, und
wir kennen auch nicht ver¬
schweigen, daß ein ganzer
Teil der einschlägigen Ver¬
leiher nach wie vor behaup¬
te., nicht nur für die Ergän¬
zungsprogramme, sondern
auch für die Wochenschauen
im allgemeinen keine genü¬
genden Preise durchsetzen zu
können.
Vielleicht sind diese Zwei¬
akter, so plausibel ihre Wie¬
dereinführung an sich zu
sein scheint, doch nicht der
einzige Ausweg.
Wir können uns denken,
daß man die Wochenschau
vielleicht um hundert oder
hundertfünfzig Meter verlän¬
gert, daß der Kulturfilm um
zwanzig oder fünfzig Meter
ausgedehnter wird und daß
dann die noch übrigbleibende
Differenz zwischen den ge¬
wünschten Zweieinhalb-Stun-
den-Programmen und den
gebotenen Zwei-Stunden-Vor-
führungen irgendwie geteilt
oder ausgeglichen wird.
Vielfach kann, wie wir
schon einmal hier an dieser
Stelle andeuteten, das Schall¬
plattenkonzert an die Stelle
der früher üblichen Ouver¬
türe treten.
Man kann dabei Gesangs¬
schlager bieten und eine
ausgezeichnete Vorreklame
machen.
Es ist die Möglichkeit, zur
Schallplattenmusik Diaposi¬
tive zu zeigen, wie das Hanns
Brodnitz im Capitol vor
,,Alexanderplatz“ tat.
Kinotechnisches Gerät?
Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“!
Das Riesengeschäft!
GRITL THEIMER / ELSE ELSTER / WILLI STETTNER / JULIUS FALKENSTEIN
Terminieren Sie rechtzeitig!
an muß sich nur ein
h nig den Kopf zerbrechen
u d wird, wenn man nicht
z. hlen will, schon auf irgend-
vi en Ausweg kommen.
Nachdrücklich aber müssen
» r bemerken, daß die Frage
d r Zweistunden-Programmc
u s nie allein vom Gesichts-
p .nkt der rationellen Film-
a nut/ung aus bewegt hat,
s idem auch unter Berück-
s htigung des Umstandes,
0 <J eben bei zwei Stunden
S ielzeit entweder später an-
g fangen werden kann, oder
a er, daß man eine Vorstel¬
lung mehr herausholt.
In beiden Fällen sind er¬
hebliche Ersparnisse zu
machen.
Es ist nicht zu verkennen,
daß sich das Publikum an die
verkürzte Vorführungsdauer
gewöhnt, wenn sie eben allge¬
mein durchgeführt wird und
wenn es keine Außenseiter
mehr gibt.
Es ist gewiß richtig, wenn
man darauf verweist, daß die
Reform nicht nur beim ver¬
kürzten Programm anfangen
könne und daß zum Beispiel
die Vorzugskarten, die den
Theaterbesuch zu halben Ein¬
trittspreisen möglich machen.
die allzu große Bühnenschau
und hundert andere Dinge
genau so wichtig sind.
Aber man will jetzt bei
den Eintrittspreisen und bei
der Programmreform anfan¬
gen. Vielleicht sollte man
einmal in diesen beiden
Punkten für Ordnung sorgen
und dann langsam aher sicher
weitere Schäden abstellen.
Aller Anfang ist schwer,
und es ist nicht mehr als
recht, daß man von den theo¬
retischen Erörterungen zur
positiven Arbeit übergeht.
Es wäre bedauerlich und
brächte uns wieder um Mo¬
nate zurück, wenn im letzten
Augenblick die Aktion der
Spitzenorganisation doch ir¬
gendwie aufgehalten und ge¬
hindert werden würde.
Wir haben es immer beim
Film erlebt, daß wir dann
wirklich zu durchgreifenden
Reformen kamen, wenn man
einmal entschlossen und mit
aller Energie einen Anfang
Der Mittwoch wird zu¬
nächst für Berlin zeigen, was
die Praxis der nächsten
Wochen bringen wird.
..Der Draufgänger"
n Ufa-Palast am Zoo
\m Donnerstag, dem 26. No-
v aber, findet im Ufa-Palast am
1 a die Premiere des Richard-
E hberg-Films „Der Draufgän-
g< mit Hans Albers in der
H :p trolle statt.
Lia de Putti
schwer erkrankt
in Kabel berichtet: Lia de
P< ti ist schwer erkrankt. Sie
ha v einen Hühnerknochen
ve chluckt, der aus dem Halse
en ernt werden muBte, was
oh' besondere Schwierigkeiten
ge hah. In der Folge stellte
aber eine Blutvergiftung
eir die eine neue Operation
g machte. Das Befinden Lia
de Puttis ist kritisch.
M -G.-M.-Interessenten-
vorführungen
im Mozartsaal
i Abänderung der ersten
A; indigung. wonach die M.-
G M. - lnteressentenvorführun-
ge im Gloria-Palast stattfinden
s ‘ len, bittet uns die M.-G.-M.,
bt <nders die Herren Thealer-
be tzer aus dem Reich darauf
nerksam zu machen, daß die
^ 1 iührungen aus Gründen an-
de.weitiger Disposition über
der, Gloria-Palast
im Mozartsaal
(am Noliendorfplatz)
etattfinden, und zwar am Don¬
nerstag, dem 26., und Freitag,
dem 27. er., ab 10 Uhr.
Ungültige
Betriebsratswahl
Das Arbeitsgericht Berlin hat
J«5iern nach mehrstündiger
•er Handlung unter Vorsitz des
Amisgerichtsrats Dr. Heuer dem
von Dr. Friedmann vertretenen
Anträge der „Tonfilm-Studio
c «rl Froelich & Co.' auf Kassa-
jjon der in ihrem Atelierbetriebe
, .mpelhof vollzogenen Be-
tneb< ratswah! stattgegeben und
??* Grund zahlreicher in der
«'Handlung erwiesener sch wer¬
dender Verstöße gegen die
’°?chriften über das Wahl-
«rfahren diese Wahl für un-
erklärt.
Kampf ums österreichische Kontingent
Die Aufregung über die
neuen Bestimmungen über die
Einfuhr ausländischer Filme
nach Österreich wächst von Tag
zu Tag.
Die österreichische Film¬
industrie ist sozusagen in zwei
Lager geteilt. Auf der einen
Seite stehen die Verleiher und
die größeren Theater, ajf der
anderen die Kreise um die
Sascha, die Verbände de- klei¬
nen und der mittleren Kinos
und die Arbeitnehmer.
Während am 17. in einer
Sitzung des Industrie lenbundes
die gänzliche Aufhebung des
Kontingents als das iweck-
mädigste Mittel gefordert und
anerkannt wurde, tagt am 24.
eine Sitzung der Gegenpartei,
die wahrscheinlich nach Er¬
schwerung der Einfuhr rufen
wird.
Interessant ist, daß in der
Versammlung am 17. der Vize¬
präsident des Bundes der Film¬
industriellen bekanntgab. daß
er im Sommer offizielle Ver¬
handlungen mit der deutschen
Filmindustrie geführt hab«, wo¬
nach gegenseitig freie E nfuhr
zugesichert werden sollte.
Man wäre auch in dieser
Frage an sich absolut ein.g ge¬
wesen, nur habe das zuständige
Ministerium den Bestätigungs¬
brief nicht zur Absendung ge¬
bracht.
Von Robert Müller stammt
auch der Vorschlag, die Frage
der Filmkontingentierung in
Österreich auf sechs Monate
zurückzustellen.
Die Verleiher haben sich aus¬
gerechnet, daß durch die neue
Regelung bei einer Mindestein¬
fuhr von hundert deutschen Fil¬
men im Jahr, die Österreicher
unbedingt zur Durchführung des
Kinobetriebes braucht, eine Be¬
lastung von 300 000 Schilling
einträte.
Die höchste Einfuhr wird mit
hundertundzwanzig Filmen an¬
genommen, was also eine Ein¬
nahme von 360 000 Schilling pro
„Bomben auf Monte
Die Premiere von „Bomben
auf Monte Carlo” gestaltete
sich bei übervollen Häusern in
dem Stockholmer Preißieren-
Kino „Die rote Mühle" zu
Jahr durch die Kontingent¬
gesetze zur Felge haben würde.
Benutzt man tatsächlich den
gesamten Eingang zur Subven¬
tion von Filmen und gibt man
zu einem Film die Summe von
60 000 Schilling zu. so würde
das im Höchstfälle die Herstel¬
lung von sechs Filmen ermög¬
lichen, also eine Produktion auf
den Markt bringen, die im Ver¬
hältnis zum österreichischen
Bedarf absolut bedeutungslos
Es scheint aber, daß trotz
dieser Subvention diese Filme
nicht lebensfähig sein würden,
weil aller Wahrscheinlichkeit
nach die Einfuhr dieser Filme
nach. Deutschland wieder so
kompliziert und schwierig sein
würde, daß mit dem deutschen
Markt kaum gerechnet werden
Wie denn diese subventio¬
nierten Filme überhaupt amor¬
tisiert werden sollen, bleibt
das Geheimnis des kleinen
Kreises, der die Regierung an¬
scheinend zu diesem Gesetz
veranlaßt hat.
Lediglich der Vollständigkeit
halber sei auch das Projekt er¬
wähnt, dieienigen ausländischen
Produktionsfirmen, die in Wien
eigene Niederlassungen haben,
dazu zu verpflichten, in Wien
Filme zu produzieren oder in
Auftrag zu geben.
Selbstverständlich sollen diese
österreichischen Filme dann
als eine Art Kompensation
gelten.
Ob dieser Weg irgendwie
zweckmäßig ist oder ob er über¬
haupt gangbar erscheint, wird
in führenden Wiener Film¬
kreisen für ausgeschlossen ge¬
halten.
Man sagt hier nicht mit Un¬
recht, daß es sich Auslands¬
produzenten sehr wohl über¬
legen werden, ob sie das Pro¬
duktionsrisiko, das in Wien nun
einmal vorhanden ist, in Kauf
nehmen, nur um ein paar Filme
in Österreich unterzubringen.
Carlo“ in Stockholm,
einem ausgezeichneten Erfolg.
Die ersten Kritiken loben vor
allem Regie, Ausstattung und
die unerhörte schauspielerische
Leistung von Hans Albers.
Messter
spricht im Rundtunk
Die Funkstunde Berlin hat
am Sonnabend anerkennen'-
werterweise ihre „Zehn Mi¬
nuten Film ' für ein Gespräch
zwischen Guido Seeber und
Osktr Messter zur Verfügung
gestellt, das für weite Kreise
des Publikums interessante
Tatsachen aus der Urzeit des
deutschen Films brachte.
Wie man erfährt, führte die
Unterhaltung zwischen den
beid»n deutschen Filmpionieren
zu einem kleinen Zwischenfall,
weil nämlich Herr Sklada-
nowsky sozusagen protestierte,
daß man seinen Namen nicht
Man erzählt sich, daß die
Funkstunde den Vortrag unter¬
brechen wollte, etwas, wozu
eigentlich gar kein Grund vor¬
lag, selbst wenn Herr Sklada-
nowsky wirklich der Altmeister
der deutschen Kinematographie
Messter erzählte absolut ob¬
jektiv an Hand von Tatsachen¬
material, das an sich unwider¬
leglich ist.
Er gab ein interessantes Bild
nicht nur vom stummen, son¬
dern auch vom tönenden Film
aus den vergangenen Zeiten und
reproduzierte in der Hauptsache
all das, was er in unserer Jubi¬
läumsnummer so ausgezeichnet
und umfassend für unsere Leser
schon darlegte.
Wenn die Herren am Schluß
meinten, sie müßten sich bei
den Hörern entschuldigen, weil
die zehn Minuten Filmkritik
ausgefallen seien, so vertreten
wir die Meinung, daß vielleicht
ebensosehr ein Dank der Funk¬
hörer am Platze gewesen sei.
Denn eine Filmkritik, wenn
sie wirklich etwas zu sagen hat.
kann man auch noch später
hören Sie ist immer nur in der
Hauptsache für die bestimmt,
die den Film bereits gesehen
haben, und wird immer eine
umstrittene Angelegenheit sein.
Was wir aber am Sonnabend
hörten, war historisch wert¬
volles Material, geschickt und
interessant vergetragen. waren
Bausteine zur Filmgeschichte,
die weit über den Tag hinaus
beachtlich und wichtig sind.
Leic htsinnige Jugend
Fabrikat u. Verleih: Paramount Hauptrollen: Camilla Horn,
Regie: Leo Mittler Walter Rilla
Lange: 2434 Meter, 9 Akte Uraufführung: Marmorhaus
Um den Berliner
Eintrittspreis
Uber die Aussprache, die
gestern zwischen Vertretern
der Berliner Verleiher und der
Berliner Theaterbesitzer über
die Frage der Eintrittspreise
stattfand, wurde ein Kom¬
munique nicht ausgegeben.
Da die Angelegenheit morgen
in der Plenarsitzung des Ber¬
liner Verbandes verhandelt
wird und da heute wahrschein¬
lich noch eine ganze Reihe von
Besprechungen inoffizieller Na¬
tur schwebt, sehen wir von
einer Berichterstattung über die
Besprechung ab, um so mehr,
als wir uns dabei auf Infor¬
mationen aus privater Quelle
Die Tonwochen
Die Ufa-Tonwoche Nr. 62, die
als voiksbildend anerkannt
wurde, zeigt das Schaugepriinge
des traditionellen Festzugs an-
läBlich der englischen Parla¬
mentseröffnung, einen interes¬
santen Tonbildbericht aus der
größten Schachtanlage Europas,
dem Förderwerk Thyssen 2 5
bei Hamborn. Aufnahmen vom
Garnisonwechsel des Ausbil¬
dungsbataillons des 9. preuß.
Infanterieregiments, das nach
Lübben im Spreewald versetzt
wurde, das Maskal-Fest in
Abessinien. Bilder von exoti¬
schem Reiz. Ein neuer F’ug-
zeugtyp in der Form einer
Ente wird vorgeführt, man
sieht Virtuosen der japanischen
Kando - Fechtkunst mit Bam¬
busstäben, ein komisches Hun¬
derennen in Charleston (USA.)
und eine große Weihnachts-
Spielzeugschau.
Fox tönende Wochenschau
Nr. 47 bringt ebenfalls die fest¬
liche Fahrt des englischen Kö¬
nigspures zum Parlament, den
Einzug der Garnison in Lüb¬
ben, Schwimmszenen an der
Felsenküste von Neusüdwales
und in Texas, We hnachtsbilder,
Dajos Bela bei seinem Winter¬
hilfekonzert im Sportpalast und
Bombenabwurfübungen des
amerikanischen Luftgeschwa¬
ders über San D ego.
Die ersten Tonfilmaufnahmen
von den Banditenkämpfen auf
der insei Korsika werden in
den nächsten Tagen in Fox
tönender Wochenschau erschei-
Die Emelka-Tonwoche Nr. 61
zeigt: Kranzniederlegung am
deutschen Ehrenmal in Berlin
durch eine Abordnung des un¬
garischen 3. Infanterieregiments,
eine Erfindung, die das Tragen
von Augengläsern überflüssig
machen soll, Garnisonstadt Lüb¬
ben, den ersten Schnee, Fisch¬
zucht auf einer großen amerikani¬
schen Farm, Rumba-Vorführung
durch das holländische Tanz¬
paar Eland - Ferera, Raubtier¬
fütterung. Rundfahrt des Rie¬
senluftschiffes „Acron" und das
Dajos-Böla-Konzert für die Win¬
terhilfe.
In diesem deutschsprachigen
F Im der Paramount-Produktion
Joinville ist Camilla Horn eine
verwöhnte, junge Dame der
amerikanischen Gesellschaft,
leichtsinnig, oberflächlich, nur
an ihr Vergnügen denkend.
Als sie bei einer Autoraserei
einen Polizisten zu Tode fährt,
lernt sie den Ernst des Lebens
beherzte Schnitte können da
helfen.
Leo Mittlers Regie war auf
Theater abgestimmt größere
Dialogpausen wirken retardie-
Camilla Horn gab die ver¬
wöhnte, reiche, junge Dame,
von einigem Posieren abgesehen,
im ganzen glaubhaft. Am besten
kennen. Sie wird zu einer län¬
geren Gefängnisstrafe verurteilt.
Nachdem sie auf Betreiben
ihrer Freunde begnadigt wurde,
kehrt sie als ein ernster, bes¬
serer Mensch in die Freiheit
zurück und wird mit dem Mann,
der einst als unerbittlicher
Staatsanwalt ihre Verurteilung
durchsetzte, glücklich.
In dem Manuskript ist vieles
schief gesehen. Die Dialoge
von Kosterlitz und Benno Vigny
sind an einigen Stellen stim¬
munggefährdend naiv. Einige
Aus der Produktion
Betty Astor wird demnächst
in einem Kriminaltonfilm, des¬
sen Manuskript sie nach einer
Originalidee selbst ausarbeitet,
die Hauptrolle spielen.
★
Für den ersten Erich-Carow-
Tcnfilm wurde Siegwart Ehr¬
lich als Komponist und musika¬
lischer Leiter verpflichtet.
Die Musik zu dem Guslav-
Althoff-Film „Der schönste
Mann im Staate" schreibt Ka¬
pellmeister Artur Guttmann.
Will Meisel komponierte die
Musik zu „Der Pechvogel" und
zu dem Max-Glaß-Film „Wenn
der Vater mit der Tochter".
gelangen ihr die Szenen im Ge¬
fängnis.
Walter Rilla war als der ge¬
rechtigkeitsbegeisterte Staats¬
anwalt sympathisch, obwohl
in seiner Rolle gefährliche
Klippen lagen.
In Episoden noch zu nennen
Alfred Gerasch und die Zofe
der Marguerita Roma.
Als Einleitung wurde ein
Fleischer-Trickfilm mit hüb¬
schen Einfällen „Bimbo auf
dem Meeresgrund" gezeigt.
Der erste Film, der aus dem.
kürzlich veröffentlichten neuen
Südfilm-Programm ins Atelier
geht. ist Richard Oswalds
„Hauptmann von Köpenick".
Drehbuch Carl Zuckmayer und
Albrecht Joseph. Die Aufnah¬
men haben begonnen. Kamera:
Ewald Daub. Bauten: Franz
Schroedter. Darsteller: Max
Adalbert, Friedrich Kayßler,
Lucie Höflich, Reinhold Bernt,
Fritz Odemar, Heinrich Schroth,
Max Gülstorff, Hans Waßmann,
Paul Wagner. Ernst Dernburg.
Für den Jaap-Speyer-Film
„Strafsache van Geldern" hat
Heinz Goldberg das Drehbuch
beendet. Die Aufnahmen sollen
im Dezember beginnen.
Der Strohwitwer
Länge: 2641 Meter. 11 Aki
Uraufführung: U. T. Kurfürst nd.
Georg Jacoby, der mit -m
„Witwenball" einen der gro cn
Erfolgsfilmc schuf. vers: ht
sich an einem nicht mir ier
possenhaften Thema, das n
Ernst Neubach unter dem I el
„Strohwitwer" angefertigt t
Wie in der „Fledermaus" soll er
Held der Angelegenheit, f rr
Braun, eine Strafe absit. n.
von der seine Frau nichts r-
fähren darf. Kompliziert » rd
die Angelegenheit dadurch, iß
im selben Hause noch ein 1 rr
Braun wohnt, der seine Ü
15 Jahren in einer andc cn
Stadt wohnende Tochter i-
rückerwartet. Bei den er en
Brauns gibt es einen Ehekr h.
durch den die Frau aus « -ia
Hause vertrieben wird: Ier
Gatte kann also sitzen und dl
seinen Freund Olaf in der M >h-
nung zurück. Die Tochter les
zweiten Braun klingelt an Ier
falschen Tür und fällt H- rn
Olaf mit dem Worte Papa im
den Hals. Nun kommt, wa in
jeder Posse kommen muß. .Ile
Figuren tauchen zur Unzeit uf-
jeder wird für einen and es
gehalten und gerät dadurc m
jene Nöte, die den Zuscha ern
immer wieder Freude berc en
bis natürlich das tolle i piel
leicht und glatt zur Lö unf
kommt.
Georg Jacoby läßt n«»
tollen Vorgänge sehr sei nefl
herunterspielen und err. ich!
dadurch, daß die Zuschaue mit
ihrem nicht enden wollet ic®
Gelächter manchmal der. Dia¬
log zudecken. Jacoby ist der
geeignete Mann für ders tig«
Stoffe. Er hält aber trot. Je®
seine Darsteller fest in der
Hand, so daß Fritz Kam ers.
Walter Janssen. Paul Mo a®-
Joseph Plaut, Maria Pat Jet
Grete Nagler. Maly Delsc aft.
Adele Sandrnck am ree len
Platze stehen und jedet ,a
seinem Rechte kommt.
Großer „Liebcskommand
Erfolg.
Die erste Woche brachte Je®
Superfilm „Liebeskomma id®
zu den zahlreichen anerkei ne»'
den Kritiken der Berliner I aek-
und Tagespresse im Arm®
auch den zu erwartenden Ka*j
senerfolg. Der Sonnabend und
Sonntag zeigten Kassena)
nungen, die Rekordzahle
deuten. Die Beifallsbez. il
gen des Publikums während der
Szenenfolge und am Ende de*
Films wiederholen sich bei I
der Vorstellung. Der rjl
bleibt auch in der t ' e, ‘*
Woche auf dem Spielpinn d
Atriums.
tf HIM'FACHBUTT
'! VERLAG SCHERL* BERLIN SW68
25. Jah rgang Berlin, den 25. November 1931 Nummer 274
Kampf um den Besucher
Wer die Entwicklung der
Dinge klar und real betrach-
lel, wird sich langsam, aber
• icher mit einem weiteren
\bsinken der Besucherzahl
• ertraut machen müssen.
Wir haben mit neuen Not-
k erordnungen und für einen
großen Teil der in Frage
«mmenden Bevölkerungs¬
dichten mit einem weite¬
ren Abhau der Löhne und
' ehälter zu rechnen.
Was das heute praktisch
iur den Kinobesuch bedcu-
*et, bedart an dieser Stelle
keiner weiteren Ausfüh¬
rungen.
'•egen diese einschneiden¬
den Wirtschaftsmaßnahmen,
die sich auf das Vergnü-
urigsgewerbe noch verstärkt
ruiswirken durch die ge¬
plante Erhöhung der Umsatz-
uer und durch andere Be-
1 »stungen, hilft keine Preis-
' nkung und kein papierner
Protest bei den Behörden,
s ondern einzig und allein
«■ine erhöhte Aktivität des
einzelnen Kinobesitzers.
Wir haben in der letzten
Zeit nicht ohne Absicht hier
n leitender Stelle auf die
-otwendigkeit erhöhter Pro¬
paganda hingewiesen und
dabei unterstrichen betont,
daß gerade die Werbung des
Kinos in der Provinz neue
Wege gehen muß. oder viel¬
mehr alterprobte Wege, die
man jahrelang nicht beschrit-
ten hat, wieder neu begehen
muß.
0>e Programmzusammen-
5,1 el lung hat in derartig
schwierigen Zeiten mit minu¬
tiöser Sorgfalt zu geschehen.
Man kann einfach nicht
gen disponieren oder ein-
setzen, sondern muß eine
ganze Reihe von Tagen im
voraus die Werbetrommel
rühren und alles das tun,
was den Film populär
machen kann.
Welch vielseitige Möglich¬
keiten an sich vorhanden
sind, hat man aus dem Presse¬
buch der Ufa für den „Tan¬
zenden Kongreß" gesehen.
Bei diesem Film ist auch
seit langem zum erstenmal
die GemeinschaftswerLung
mit der Schallplattenindustrie,
die Verwendung von ausge¬
zeichnet gemachten Wurf¬
zetteln systematisch vorbe¬
reitet, so daß eigentlich gar
nichts anderes übrigbleibt,
als das Material, das hier
vorbereitet wurde, auch
wirklich zu benutzen.
Es ist an dieser Stelle
schon einmal von dem Preis¬
ausschreiben der Aafa für
den Fanck-Film die Rede
gewesen unter ausdrück¬
lichem Hinweis darauf, daß
billige achtseitige Broschü¬
ren mit ausgezeichneten Bil¬
dern und glänzend geschrie¬
benem Text als Ergänzung
zu Preisausschreiben zu ver¬
wenden sind.
L'ie wirklichen und rich¬
tigen Ratschläge kann man
natürlich von hier aus eben¬
sowenig geben, wie das der
einzelne Verleiher vermag.
Wir erinnern an die Ele¬
fanten, die beim „Kongreß"
Düsseldorf durchzogen, und
*» erscheint uns trotz aller
Abneigung gegen Gratis¬
zugaben gerade in der Weih¬
nachtszeit absolut nicht un¬
angebracht, jedem hundert¬
sten oder zweihundertsten
Besucher, je nach der Größe
des Theaters, eine Schall¬
platte mit einem Filmschla¬
ger als Weihnachtsgeschenk
anzubieten.
Die Belastung pro Billett,
die bei einer derartigen
Schallplatte in Rechnung ge¬
stellt werden muß, ist so ge¬
ring, daß es gar nicht ver¬
lohnt, darüber zu reden.
Es kommt hinzu, daß man
gleichzeitig die Möglichkeit
hat, jeder verkauften Platte
im Laufe des Monats einen
Handzettel beizufügen, den
beinahe jede große Firma
für jeden größeren Film be-
reitstellt.
Gerade in der Weihnachts
woche erscheint es wichtig
und wertvoll, auch die Buch¬
handlungen zur Propaganda
mit heranzuziehen.
Wir haben heute genügend
verfilmte Romane und The¬
aterstücke, die gerade in der
Vorführungszeit an den ein¬
zelnen Plätzen in Zusammen¬
arbeit mit dem Buchhandel.
Musikalienhandel und Kino
propagiert werden können.
Es gibt Star-Biographien,
die gerade bei der Vorfüh¬
rung eines Films reihenweise
einen Film von heut auf mor-
’.Kieine Anzeigen 1 * im „Kinematograph“ wirken schnell und zuverlässig
I
. RV CH t Z~*~^TSS*^
\ k # *A* s ** ^' G -
v Bfooo^° dto ,og °' m -vob'-s ,. n *lli* * _ ^
in Jas Schaufenster der Buch¬
handlung gehören mit dem
vi sprechenden Hinweis dar¬
at.' daß das neueste Er-
zt 'gnis dieses Stars zur Zeit
in Spielplan des Kinos er-
)iese Intensivierung der
P: ipaganda. die Entwicklung
er er großen Schatimanns-
kunst ist wertvoller und
wichtiger als alle Beschlüsse
ui.d bringt uns auf den ein¬
zelnen Bahnen weiter als
ein aussichtsloser Eintritts-
preiskanipf. bei dem die
Preise auf eine Stufe sin¬
ken. die den Theaterbesitzer
nicht leben, aber den deut¬
schen Verleiher und Fabri¬
kanten auf die Dauer ster¬
ben läßt.
Je stärker die Kaufkraft
des Publikums sinkt, desto
energischer und durchdach¬
ter muß die Propaganda
werden.
Die Außenreklame muß so
gefällig wie möglich sein,
etwas, was beinahe gar kein
Geld kostet, weil nämlich
zwischen geschmacklosem
und geschmackvollem Arran¬
gement in bezug auf das da¬
für aufzuwendende Geld
kaum irgendein Unterschied
Die Pressechefs der Film¬
firmen. die m der letzten Zc.i
müde geworden sind, weil
ihre guten und ausgezeich¬
neten Anregungen zuwenig
Resonanz in der Provinz
fanden, sollten sich noch
einmal aufraffen und ver¬
suchen, so vielseitig wie
möglich für den ihnen an¬
vertrauten Film nicht nur in
Berlin, sondern bis in die
kleinste Stadt hinein zu wer¬
ben und zu w irken.
Sie finden heute sicher
willigere Ohren. Nicht nur
beim Produzenten, sondern
auch beim Theaterbesitzer,
und vor allen Dingen in den
benachbarten Industrien, ganz
gleich, ob es sich um Schall-
platten, Schreibmaschinen
oder Parfüm handelt.
Premieren am Freitag
„Oer Hochtourist" im Gloria-
Palast.
Die Uraufführung des Ufa-
T ilustspiels „Der Hochtourist"
fl- lei am Freitag, dem 27. No-
vimber. im Gloria-Palast statt.
Ungarische Filmsorgen
Bericht unseres Budapester Sz.-Korrespondenten
Die urgaris
die bisher u
blicklichen sei
nissen noch
rigen Verhält- Hlmmdustrii
keine Ausnahme¬
erläßt und war-
' verhältnis-
..Weiter Rausch"
fertiggestellt
Der von Dr. Arnold Fanck
ierte Aafa - Sokal - Film
..Der weiße Rausch ist nun¬
mehr fertiggestellt. Mitwir¬
kende sind Leni Riefenstahl,
25. Jahrgang
Berlin, den 26. November 1931
Die A. d. F. hat’s Wort
CUR T BOIS und LA JANA
in den. Biotfraph - Tonlilm DER SC H LE M1 HL'
Wer die große Berliner
Heaterbesitzerversammlung
; voreingenommen und ob-
ktiv in ihrem Verlauf be-
< «achtete, kann nichts ande¬
res tun, als im Interesse der
; - samten Industrie den drin-
jnden Wunsch aussprechen.
< iß die A. d. F. von sich aus
c irch einen diktatorischen
1 Schluß die Preisregelung
■> schnell wie möglich prak-
t ch durchführen möge.
Was sich in der Sitzung in
d n Kammersälen tat, zeigt
< 1 1 lieh. daß die Berliner
caterbesitzer wenigstens
v >n sich aus nicht in der
Lage sein werden, die drin-
J! nd notwendige Einheits¬
front in der Preisfrage zu
s« Haffen.
Man mag darüber streiten,
" ■ das an einer falschen
1 vtruktionspolitik von ein
p ar Großtheatern oder an
d* r mangelnden Energie der
hieinen liegt.
Fest steht jedenfalls, daß
n an, wie der Wortlaut des
(-'«Schlusses, den wir am
Fade dieses Artikels ver-
<>! (entliehen, zeigt, wiederum
kvin klares Resultat herbei-
• iihrte, sondern alles in dem
«'»stand der Schwebe ließ,
der schon seit Jahren jede
vernünftige Verständigung in
Croß-Berlin unmöglich ge¬
macht hat.
Der Beschluß, daß die \ or-
Sesehenen Mindestpreise, um
die es ja letzten Endes geht,
nu > endgültig angenommen
*i n d, ist derartig verklausu-
üerl, daß sich eine Anzahl
von Theatern, und nicht die
«leinsten, finden wird, die
durch Auslegungskünste vor¬
läufig die Erreichung der
Einheitsfront unmöglich
machen.
Daß es mit den in Aus¬
sicht genommenen Preisen
geht, beweist das Beispiel
im Moabiter Bezirk, wo man
einmütig und mit anerken¬
nenswerter Geschlossenheit
eine vernünftige Preisbasis
geschaffen hat, und beweisen
ferner die außerordentlich
klugen und klaren Ausfüh¬
rungen des Herrn Heir., der
mit seinen Großtheatern in
den verschiedenen Stadt¬
teilen auf Grund von prak¬
tischen Erfahrungen zu dem
Resultat gekommen ist, daß
der Eintrittspreis auf gesun¬
der Basis allein ein Kino¬
geschäft lebensfähig und so
gesund wie irgend möglich
erhalten kann.
Was die Opposition, vor
allen Dingen die Gruppe des
Herrn Storch, ausführte, sieht
scheinbar außerordentlich
vernünftig und beherzigens¬
wert aus.
Aber diese Frage, die jetzt
in Berlin und im ganzen
Reich ihrer Lösung harrt,
muß nach den Resultaten
beurteilt werden, die die
bisherige Taktik in der
Preispolitik der deutschen
Kinos gezeitigt hat.
Herr Staar. der über prak¬
tische Erfahrung in den ver¬
schiedensten Bezirken und
in großen und kleinen The¬
atern verfügt, traf den Nagel
auf den Kopf, als er er¬
klärte, daß die Bedenken,
die hier und da geäußert
würden, nicht ganz so ernst
zu nehmen seien.
Er sprach, gestützt auf
Erfahrungen, in der. Ver¬
handlungen der letzten Tage
voi den berühmten doppel¬
ten Zungen, die immer im
engen Kreis, gedrängt von
den durchschlagenden Argu¬
menten der sachverständigen
Kollegen, alles zugeben, um
dann in öffentlichen Ver¬
sammlungen gegen Beschlüsse
zu sprechen, durch die sie
vielleicht ihr Privatgeschäft
an dieser oder jener Stelle
bedroht sehen.
Es wurde von verschiede¬
ner Seite hervorgehoben, daß
eine solche grundsätzliche
Reform nicht von gefühls¬
mäßigen Imponderabilien ab¬
hängig gemacht werden
könne, die der eine oder
andere wieder vorbringt oder
hervorhebt, sondern daß die
Beschlußfassung über diesen
Punkt durch Majoritätsbe¬
schluß herbeizuführen sei.
dem sich eben dann alles zu
fügen habe.
Herr Staar ließ durch-
blicken. daß die Gefahr be¬
stehe, daß gerade die Gro߬
konzerne, vor denen man so
große Angst hat. es auf eine
Radikallösung ankommen
lassen könnten.
Er verwies darauf, daß es
sehr wohl möglich sei, daß
einmal die Uraufführungs-
An. und Verkauf von Bühnenzubehör durch ,,Kleine Anzeigen“ Im „Kinematograph“
und Erstaufführungstheater,
gerade die großen Häuser,
die Eintrittspreise auf einige
Zeit so stark senken könn¬
ten, daß jedes Geschäft für
die Nachspieler, die sich ja
heute am meisten sperren,
radikal vernichtet werden
könnte.
Er zeigte auch ganz klar
und eindeutig auf. daß die
Großen zwar während die¬
ser Kampfzeit Verluste tra¬
gen müßten, daß aber die
Kleinen ganz auf der Strecke
blieben, so daß in dem
Freischaos für keinen etwas
gewonnen, für viele aber
etwas verloren würde.
Der Vertreter der A. d. F.
wies in wohlerwogenen und
überzeugenden Darlegungen
nach, daß es sich hier nicht
um eine Aktion der Ver¬
leiher handle, sondern um
gemeinschaftliches Vorgehen
von Theaterbesitzern. Ver¬
leihern und Fabrikanten.
Nicht mit Unrecht unter¬
strich er, daß diese Gemein¬
schaftsfront. wenn sie jetzt
nichts ausrichtc, in abseh¬
barer Zeit nicht wieder auf¬
gerichtet werden könne.
Eis fiel das Wort von der
Diktatur der Arbeitsgemein¬
schaft, zunächst ein Schreck¬
gespenst, das man aber nicht
ungestraft an die Wand
malen darf, weil nämlich
nach unserer Auffassung,
nachdem das Sclbslbestim-
mungsrecht der Theaterbe¬
sitzer oder, besser gesagt,
das Mitbestimmung&recht
nicht ausgeübt worden ist.
Was an Kompromißanträ¬
gen am gestrigen Morgen
produziert wurde, trägt den
Keim zu Differenzen wieder
in sich.
Man redete sich auf die
Bezirke aus, mußte sich aber
vom Syndikus des Verban¬
des klarmachen lassen, daß
die bezirksweise Regelung
undurchführbar ist, weil bei
den heutigen Verhältnissen
im Kinogeschäft die Bezirks¬
grenzen verwischt sind und
ein Bezirk immer mit der
Bevölkerung der benachbar¬
ten Verwaltungsgruppen zu
rechnen hat.
Man hörte immer wieder
den Ruf nach dem guten
Film und tat so, als ob über¬
haupt nur schlechte Ware
auf den Markt kommt.
Es sollen hier gewiß nicht
die deutschen Filmerzeug¬
nisse der letzten Wochen in
Bausch und Bogen verteidigt
werden.
Wir haben selbst eine
ganze Reihe von Filmwerken
nicht als Schlager ersten
R inges bezeichnen können.
Aber man soll auch den
Prozentsatz der zugkräftigen
Werke nicht unterschätzen
urd soll doch anerkennen,
daß immerhin die west¬
lichen Uraufführungstheater,
die durchweg mit einem
Schlager auskommen, ganz
gu.e Geschäfte gemacht
hanen.
Man soll vor allen Din¬
gen die Eintrittspreisrege¬
lung mit dem Zwischen¬
schlagersystem nicht ver¬
knüpfen und sollte sich zum
mindesten darauf einigen,
zunächst einmal die Mindest¬
preise anzuerken^en, um
dann über die Programmge¬
staltung weiter zu reden.
Wir wissen sehr wohl, daß
die Frage des zweiten Schla¬
gers nicht im Handumdrehen
zu lösen ist und ha nen erst
gestern hier ausgefüirt, daß
es beachtliche Gründe gibt,
die eine radikale Lösung im
Augenblick komplizieren.
Aber man soll dann bitte
die beiden Fragen trennen.
soll das eine termingemii I
durchführen und über d;
andere schleunigst berate
So. wie der Berliner Bi
Schluß jetzt vorliegt, besai
er gar nichts und erinne 1
reichlich stark, an den b>
rühmten Greis auf dem Dacl
der in der verfahren«
Situation keinen Auswt
Der Wortlaut des Bi
Schlusses des Berliner Ver
Landes:
..Die gestrige außerordent
liehe Mitgliederversammlun
hat zu den von den Organ
sationen der gesamten Filn
industrie aufgestellten Rieh
linien der Eintrittspreisreg'
lung für Groß-Berlin w
folgt Stellung genommen. Ft
die Richtlinien ergeben sic i
360 Stimmen. Dagegen stimr
ten 229, Stimmenthaltung« i
38. Da statutengemäß ei’
Dreiviertelmehrheit nicht e -
reicht wurde, galt dieser B -
Schluß als abgelehnt. A ,f
Grund verschiedener A -
änderungsanlräge wurde . >
Endergebnis der Aussprac e
der außerordentlichen M -
giiederversammlung mit M .-
jorität beschlossen, daß b
27. November 1931 i ie
Mindesteintriltspreisregelu tjf
entsprechend den Ric’. t-
linicn Geltung hat. Die Fr.- ie
der Regelung der Program :n*
gestaltung wurde wegen der
zur Zeit noch ungenügenden
Beiprogramme auf einen spä¬
teren Termin vertagt. Als¬
dann soll der Verband in
einer neuen Mitglieder« r-
sammlung die Programmfr. i:
behandeln. Soweit der I e-
schluß Abänderungen er
Richtlinien hinsichtlich er
Programmfrage betrifft, w.rd
derselbe unverzüglich > er
Vollkommission der ges;. n-
ten Filmindustrie zur S T
lungnahme unterbreitet. >i*
außerordentliche Mitglied r-
versammlungentsandte durch
einstimmigen Beschluß n ch
die Herren Storch, Siegfried
und Schmerzier in die \ oll*
kommission.”
*
Bei der endgültigen -^h*
Stimmung war nur noch ein
Teil der Mitglieder anwe¬
send, und es herrschten un¬
ter den besonders interes¬
sierten Theaterbesilzern be¬
reits Meinungsverschiede 0 '
heiten darüber, ob die ange¬
nommenen Beschlüsse sat¬
zungsgemäß zu Recht b*'
Die Reichsfilmgesellschaft kommt
Wie wir bei Redaktionsschluß von gut unterrichteter
Seite erfahren, ist die Gründung der Reichsfilmgesellschaft
im Pnnzip bereits vollzogen.
Es handelt sich um eine Gründung unter Führung des
Herrn Kommerzienrats Scheer. an der die leitenden Per¬
sönlichkeiten der Herosgruppe beteiligt sind.
Man spricht von einem Stammkapital von hundertfünf-
undsiebzigtausend Mark, dessen Majorität sich in den Hän¬
den von Herrn Scheer befindet, der auch formal die Ver¬
antwortung für die Geschäftsführung übernehmen soll.
Da bekanntlich zwischen der Heros und den einzelnen
Landes- erbänden Begünstigungsverträge bestehen, wäre auf
Jmwegen und in etwas veränderter Form ein Lieblingsplan
des Herrn Scheer in die Praxis umgesetzt.
Inwieweit der Reichsverband als solcher direkt beteiligt
ist. bleibt bei dieser Konstellation offen.
Man wird, genau so wie wir das bis jetzt den Verträgen
des Landesverbandes mit der Heros gegenüber getan haben,
die Entwicklung dieser Gründung mit Aufmerksamkeit ver¬
folgen und seine endgültige Stellung zu der Frage, ob eine
derartige Kombination den Theaterbesilzern wirklich Vor¬
teile bringt oder nicht, zurückstellen müssen, bis das Re¬
sultat des ersten Geschäftsjahres zu übersehen ist.
ZOO ungarische
In Ungarn haben jetzt genau
zweihundertsieben Kinotheater
ihre Betriebe entweder dauernd
oder vorübergehend eingestellt.
Als Grund dafür ist die un¬
günstige wirtschaftliche Gesamt¬
situation anzusehen, die den
Besuch so herabminderte, daß
die Theaterbesitzer nicht mehr
in der Lage waren, ihre Ver¬
pflichtungen bei den Verleihern
zu erfüllen.
Die Verleiher haben dann
schließlich die Filmlieferung an
diese Theater eingestellt. so
daß eine Programmierung für
diese verschuldeten Häuser ein¬
fach nicht mehr möglich war.
Es darf natürlich nicht ver¬
kannt werden, daß es nicht im¬
mer die ungünstige Situation
allein war, sondern daß viele
Konzessionäre auch nicht in der
Kinos schlichen
Lage waren, bei so schwierigen
Wirtschaftsverhältnissen ihre
Betriebe richtig zu führen.
Der Bund der Kinobesitzer im
Verein mit dem Bund der Kino¬
industriellen unternimmt augen¬
blicklich eine Enquete, die Ma¬
terial beschaffen soll, warum
und weshalb die einzelnen
Theaterbetriebe eingestellt wor¬
den sind.
Man wil! versuchen, überall
da, wo die Schließung lediglich
erlolgen mußte, weil die Leitung
versagte, mit anderen Personen
die Theater wieder in Betrieb
zu setzen und mit Filmen zu
versorgen.
In den Generalversammlungen
der beiden Organisationen, die
in den nächsten Tagen stattfin¬
den, soll diese Aktion im ein¬
zelnen besprochen werden.
Jannings-Probe im Wiener Rundfunk
Eine Probe zu Gerhart Haupt-
manns „Fuhrmann Henschel", in
welchem Stück Emil Jannings
ein Gastspiel am Deutschen
Volkstheater eröffnet, wird
durch die Ravag übertragen
werden. Es ist dies zum ersten
Male, daß eine Wiener Bühnen¬
probe im Radio zu hören sein
Um die Leipziger
Eintrittspreise
dei den Bemühungen, end-
i; tige bindende V'ereinbarun-
g i über die Preise der Leip-
r er Lichtspieltheater zu tref-
t . zeigte sich eine starke Ge-
e nsälzlichkeit der Meinungen
i! ofern, als die Erstauffüh-
r igstheater hervorhoben. einer
i endwie gearteten Senkung
l r Preise unmöglich zustim-
en zu können, die Vorort-
t v-ater aber betonten, ange-
hts der in.mer größer wer-
> nden »Not der Bevölkerung
- Vorstädte die jetzigen Preise
möglich halten zu können.
I ner Kommission, bestehend
‘S den Herren Bechmann,
> nndorf, Felzmann, Fincke,
r. Rosner, Stoppe und Kra¬
ter (als Vertreter der A.d-F.)
tehend. gelang es auch nicht.
• gegensätzlichen Meinungen
-zugleichen. Am Freitag soll
-h eine Versammlung der
.pziger Theaterbesitzer und
äealerleiter endgültig mit dem
nzen Fragenkomplex beschäf-
Französische Produktion in
Rußland.
Graham Maingot, der Genc-
' 'direktor der Firma Vicloria-
t m. hat einen Vertrag auf
I rstellung dreier russischer
rsionen abgeschlossen. Die
V tc ist eine französische Ver-
' n des „Lebenden Leichnams"
n t Muissi als Hauptdarsteller
u d Fritz Kortner als Regis¬
seur in der deutschen Fassung,
d- r zweite „Die Narkotiker"
F ßie Ekk. Drehbuch und Re-
ti -eur des dritten Films stehen
noch nicht fest.
ameradschaft" künstlerisch
Der G. w. Pabs’t - Film der
’ ro „Kameradschaft". Verleih
^ r. Star-Film, ist vom Voel-
X r-,Ausschuß für künstlerisch
v rtvoll erklärt worden und
i. ließt somit Steuermäßigung.
Mitteldeutsche Vertreter.
Der Filmvertreter Werner
*- parv, der eine Zeitlang für
Metro tätig war, reist seit
Oktober für Feiner & Szomlo
1 nverleih im mitteldeutschen
Bezirk.
Der Reisevertreter Bruno
> othe, der bisher für den Be-
rasverleih Kaiser & Candolini
t - tig war. ist vom Cando-Film
• 1 Reisender für Mitteldeutsch¬
land engagiert worden.
Aus der Produktion.
Toni van Eyck spielt unter
d«r Regie von Herbert Juttke
•Be Hauptrolle in dem Excel-
sior-Film: „Kitty schwindelt
s, ch ins Glück". Weitere Dar¬
steller: Blandine Ebinger, Paul
Otto. Oskar Sima. Willy Stett-
"er. Margarete Kupfer. Kom¬
position: Joe Hajos, musika-
•tsche Leitung: J. R. v. Am-
" er g, Kapelle: Bernhard Eltg.
Das Drehbuch für die deut-
L C « Fassung des Gustav Alt-
hoff-Fil m „Der Marine-Kontrol-
•eur" schreiben Dr. Curt 1. Braun
und Fritz Falkenstein. Die frän¬
kische Fassung besorgt de la
DER SCHLEMIHL
Manuskript: Hans Rorr.eau
Regie: MAX NOSSECK
Bild. Willi Winterstein , Ton: Emil Specht / Bauten: Heinrich Richter
Aufnahmeleitung: Max Paetz / Standphoto: Fritz Vopel
Musik: Mischa Spoliansky / Text: Marcellus Schiffer
Jazz-Kapelle: Lewis Ruth-Band
Produktionsleitung: Viktor Skutetzky
Darsteller:
Hartwig Curt Bois
Garda Maro . . . ... La Jana
Jack Brillant . Hans Adalbert v. Schlettow
Sweetheart . Alexandra Molino
Baron Stechling Huberi v. Meyerinck
Fürst Janitschen . Grigori Chmara
Professor Dr. Fürchterlich Max Ehrlich
Möbelhändler Blümchen . Henry Bender
Der Oberkellner.Rud. Weinmonn
Tonaufnahmen: Tobis-Klangfilm
URAUFFÜHRUNG
Freitag, 27. November
ATRIU M
Ein Mikrophon G. m. b. H.-Film der
BIOGRAPH-FILM G.M.B.H.
BERLIN SW 48, Friedrichstraße 224
Telephon: Bergmann 5616-17
Was spielt Frankfurt?
Der Llfa-Palast hat einen guten
Griff getan, als er gerade am
Bußtag den schon lange erwar¬
teten Film „Marokko" mit Mar¬
lene Dietrich eiosetzte
Das Ufa-Theater im Schwan
Bringt „Eine Razzia in Paris'
Ein hervorragendes Geschäft
ist „Trader Horn" im Roxy.
Olympia und Luna bringen
Zweitauffühiungen erfolgreicher
Bilder. Olympia „Der \X eg ins
Leben' . der trotz begreiflichem
Widerspruch weiter Kreise im
Capitol dennoch ein gutes Ge¬
schäft machte. Luna den Tren-
ker-F:lm „Berge in Flammen '
Biebcrbau zeigte „Tänzerinnen
für Amerika gesucht", der Film
wurde von „Chauffeur Antoi¬
nette" mit Charlotte Ander ab¬
gelöst.
Der Gloria-Palast bringt, wi?
am Bußtag, am Sonntag, dem
22. und dem 29. November, eine
Matinee zugunsten ehemaliger
Kinomusiker. Im Alemannia
läuft ebenfalls als Zweitauffüh¬
rung „Die andere Seite".
Zum ungarischen
Klangfilm -Vertrag
Wie sich jetzt herausstellt,
wird der Vertrag zwischen
Klangfilm und der Hunnia-Film-
fabrik es leider nicht möglich
nucien. die .Metergelder, die
be der Einfuhr von Filmen er¬
hoben werden, wie es ein Par-
lan cntsausschuß beabsichtigte.
ab< uschaffen.
Man behauptet nämlich in gut
orientierten Budapester Krei¬
sen. daß bei der Anschaffung
der Klangfilm-Aufnahmeappara¬
tur eine Garantie einer ungari¬
schen Großbank geleistet wor¬
den ist. die ’ndirekt wieder
durch die Metergelder ge¬
sichert ist.
Die Bank hat von irgendeiner
zuständigen Stelle die Garantie
erhalten, daß die Gelder, die
durch die Einfuhrabgabe auf¬
gebracht werden, restlos zur
Deckung der Apparaturenkosten
zur Verfügung gestellt werden
und daß dieser Fonds solange
aufrechterhalten werde, bis die
Apparatur gedeckt ist.
„Bomben auf Monte Carlo“
in Helsingfors.
Wie aus Stockholm gemeldet
wird, brachte die Premiere des
Tonfilms „Bomben auf Monte
Carlo" in Helsingfors einen
durchschlagenden Erfolg. Die
Vorführung des Films wurde mit
lautem Beifall aufgenommen.
Diplomatenbcsuch in Geisci-
gasteig.
Der französische Gesandte in
München. Graf d'Ormesson. be¬
suchte die Emelka-Ateliers in
Geiselgasteig und interessierte
sich besonders für die deutsch¬
französische Zusammenarbeit.
Demnächst wird in Geiselgasteig
die französische Version des
Emelka-Tonilms „Peter Voü.
der Millionendieb" hergestellt.
Preisausschreiben
300.- RN
Alle Theaterbesitzer Deutsch -1
lands werden aufgefordert, an I
unserem Preisausschreiben ■
teilzunehmen f
Titel
Wir suchen ▼■4 ä| für
einen neuen I liCl unseren Film
„Hinter den roten Hauern
von Lichterfelde“
(„Kadetten“)
Mit
Alb. Bassermann. Trude v. Molo. Johannes Riemann.
Ellen Schwannctkc. Elte Bassermann. Reinhold Berat.
Paal Otto. Franz Fiedler. Carl Ballhaus. Erich Ode s. a. m.
Regie: Georg Jacoby
Manuskript: Or. A. Schirokauer / Musik; Peter Kreuder
Kapitalverminderung bei
Gainsborough.
In dem Jahresbericht der
Gainsborough Pict. wurde ein
Vorschlag einer Kapitalabschrei¬
bung von 50 Prozent erwähnt.
Gainsborough wird von Gau¬
mont British kontrolliert, die in
Zukunft ein größeres Interesse
an der Gesellschaft haben wird,
da Gaumont neue Aktien ge¬
zeichnet hat. Die Leitung von
Gainsborough hofft, daß es der
Gesellschaft durch dieses Ar-
Wlr bitten um Zusendung von neuen Titelvor-
Der beste Titel wird für
300 Mark erworben!
SchluBtag S. Dezember. Das alleinige Bestimmungs¬
recht nat, unter AusschiuB des Rechtsweges, die
Direktion der Neros Film Verleih O. m.D. H.
An dem Preisausschreiben können nur Theaterbesitzer
teilnehmen
HEROS FILM VERLEIH
BERLIN SW 68
FriedrichstraBe 25 - 26 ,
Frankfurt a. M„ Leipzig. Hamburg, Düsseldorf. Königsberg i. Pr.
«F FILM FACH BUTT V
il VERLAG SCHERL * BERLIN S W 68. IS
Berlin, den 27. November 1931
Nummer 276
Hans Albers geht aufs Ganze
Erfolgreicher Abend im Ufa-Palast
Richard Eichberg findet
langsam, aber sicher zu sei¬
nen früheren Erfolgen zu¬
rück. Vielleicht, weil er auf
jede literarische Note ver¬
zichtet und wieder richtige,
handfeste Publikumsstücke
inszeniert, die von erprobten,
zugkräftigen, ausgezeichne¬
ten Stars getragen sind.
Die Novelle von Franz
Höllering, die diesem Kri-
miualstück zugrunde liegt,
hat stark von Wallace ge¬
lernt. Josef Than nimmt die
rfolgreiche Bühnentechnik
des vielgelesenen und viel¬
geschriebenen Engländers und
benutzt, nicht immer so rou¬
tiniert und gewandt, manch¬
mal sogar Tricks, die in
irgendeinem Detektivbuch
schon einmal dagew-esen sind.
Man soll über solche Dinge
nicht viel streiten, soll sie
nicht nach Beckmesserart an¬
kreiden, wenn das Ganze
schließlich den starken, ent¬
schiedenen Beifall findet wie
die Geschichte dieses Ham¬
burger Hafenpolizisten.
*
Da wird irgendwo in der
Nacht ein Mädel aus dem
Wasser gefischt, das irgend¬
ein Hallunke mit derben Fäu¬
sten und allerhand Kniffen
wieder befreit.
Aber der für den Augen¬
blick düpierte Polizist nimmt
die Verfolgung auf, findet ein
Perlenkollier und bringt so
nebenbei zwei oder drei
Schwerverbrecher zur Strecke.
Hans Albers fühlt sich in
diesem Welthafen, in dem
echten und nachgebauten
St. Pauli so richtig zu Hause.
Kein Wunder, da er ia mit
Elbwasser getauft ist. Was
Das Kontingent ist verlängert
Der Reichsrat hat in seiner gestrigen Sitzung das Gesetz
über die Vorführung ausländischer Bildstreifen in Deutsch¬
fand, das am 1. Dezember ablief, zunächst bis zum 30. Juni
1932 verlängert.
Inwieweit sich im einzelnen dies oder ienes ändern wird,
hängt von den Ausführungsbestimmungen ab. die im Ein¬
verständnis mit den zuständigen Instanzen in der nächsten
Zeit erlassen werden.
Der D r
aufgänger
Fabrikat: Eichbcrg-Film
Hauptrollen: Hans Albers,
Verleih: Südfilm
Martha Eggerth. Gerda Maurus
Regie: Richard Eichberg
Länge: 2507 Meter. 11 Akte
Uraufführung
: Ufa-Palast am Zoo
zur logischen Folge hat, daß
er sich in diesem Film, wenn
man das von einem so aus¬
gezeichneten Künstler sagen
kann. besonders anstrengt
und mit besonderer Liebe
jede kleine Pointe heraus¬
arbeitet.
Eichberg hat den Film
schon in der Anlage ganz auf
seinen bewährten, zugkräfti¬
gen Star gestellt. Hans ist
immer dann da, wenn eine
gute Pointe fällig ist. Er geht
mit iener berühmten, sou¬
veränen Selbstverständlich¬
keit durch das Spiel, die ihm
von seinem ersten Tonfilm
an den großen Erfolg ge¬
bracht hat und die auch hier
wieder restlos durchschlägt.
Wundervoll, wie er das
Sprachliche beherrscht. Wie
er mit allen Schikanen den
Dialog hinlegt und wie er
seine überlegene körperliche
Gewandtheit unaufdringlich,
klug, berechnend, abwägend
in den Vordergrund schiebt.
Das ist, wenn man will,
ein Sensationsschauspiel, ein
Kinostück mit all den be¬
kannten Finessen, aber im¬
mer wohlabgewogen, auf das
Darstellerische gestellt, nie
jene Kraftmeierei, die bei
diesem oder ienem Darstel¬
ler protzig als Selbstzweck
in den Vordergrund tritt.
Milieu und Spiel, Handlung
und Umwelt sind in ge¬
schickter Regieführung ge¬
genübergestellt.
Mit dem dunklen Hafen
in nebliger, gespenstiger Be¬
leuchtung fängt es an. Auf
der eleganten Jacht wird ein
Maskenfest mit Brillant¬
feuerwerk gefeiert. Dann
Produktion und Regie: Alfred Zeisler
Ein Ufa-Tonfilm
Uraufführung heute Gloria-Palast
mit Maria Solveg, Trude Berliner, Erika
Gläßner, Theo Shall, Eugen Rex, Max Ehrlich
Manuskript: I. von Cube und Paul Frank nach einem Schwank
von Kraatz und Neal
Bild: K. Tschet und B. Wentzel x Ton: Dr. Gerhard Goldbaum
Bau: W. A. Herrmann und H. Lippschitz / Musiki Otto Stransky
Texte: Ruth Feiner ✓ Musikalische Leitung: Hans-Otto Borgmann
DER
UocMounVI'
tan/t man im Splendid-Ho-
tel oder erlebt köstliche Sze¬
nen in einem Hippodrom,
w< Albers hoch zu Roß im
Zu keltrab seine Runden ab-
su viert, während oben in
eii ■ m Büro tödliche Schüsse
ia en. Es gibt Verfolgungen
mi der Polizeipinasse, im
Au omobil u>.d mit dem Mo-
toi: ad.
n das elegante Konzert
pl tzt die Verfolgung, bis in
da . höchste Stockwerk,
durch verrufene Hafenwir-
ki . bis schließlich Polizei
öl r Verbrecher triumphiert.
’cwiß, die Szenen stoßen
sii oft hart im Raum. Die
L< ik bekommt hier und da
vi. leicht einen etwas har¬
te) Knax. Aber dem Publi-
kii i macht das nichts aus.
Es folgt seinem Hans im
Gl ick bis zum triumphieren¬
de Ende.
ntscheidend für den Gc-
sai: teindruck natürlich auch
die Besetzung der anderen
Ro len.
Heute
»F idchen in Uniform*
1 ute gelangt der erste Film
der „Deutschen Film-Gemein-
•ch ft", „Mädchen in Uniform",
un Capitol zur Uraufführung,
öit er Film ohne Männer
vur le von Christa Winslce
»ac ihrem erfolgreichen Büh¬
ner hauspiel „Gestern und
heue" geschrieben. Leontine
n hat den Film unter der
k'J) lerischen Oberleitung von
Car Froelich inszeniert. Die
Hai. >trollen spielen vorwiegend
Deb itantinnen — Hertha Thiele,
Thalmay, Reschke usw.
«nc hundert andere junge Mäd-
«hin. Ferner spielen Ellen
Sei wannecke. Dorothea Wieck,
Hedwig Schlichter und Emilie
Hnda. Zur heutigen Premiere
'»erden sich zwanzig „Mädchen
,n Uniform" im Capitol Vor¬
teilen.
Ly« de PuHis Zustand
hoffnungslos
Ein Kabel aus New York
®eldet: Lya de Pulti ringt mit
d*m Tode. Zu der Blutvergif-
! Un S- an der sie erkrankt ist,
«ine Lungen- und Rippen-
«Hentzündung hinzugetreten,
^genblicklich wird sie durch
«“nslliche Sauerstoffzufuhr
J 1 '* 1 a m Leben gehalten. Die
T 1 ’«' glauben jedoch, daß nur
«eringe Möglichkeit besteht,
Lya de Putti sich wieder
«ntolt.
Bei den Frauen an der
Spitze Gerda Maurus, dies¬
mal so etwas wie ein mo¬
dern-mondäner Vamp. Aber
immer mit weiser Zurück¬
haltung, mit geschickter Be¬
tonung des rein Schauspiele¬
rischen. Eine Rolle, die so
erfolgreich durchgeführt ist,
wie es Manuskript und In¬
szenierung zulassen.
Martha Eggerth sehr nett,
sehr lieb, stimmlich anspre¬
chend und anerkennenswert.
Nur vielleicht noch etwas
filmungewohnt. Manchmal
etwas schwach, so daß man
hier und da gern noch einen
Schuß Temperament mehr
gesehen hätte.
Die anderen alle von An¬
fang an Rollen zweiten Gra¬
des. Der ausgezeichnete
Stahl-Nachbaur vielleicht
ganz mit dem Herzen bei
diesem Verbrechertyp. Man
merkt manchmal die Rou¬
tine, aber vielleicht nur für
den Fachmann. Nachbaur
sieht glänzend aus, wägt
Wort und Geste und erwirbt
so Anrecht an dem Beifall,
in den auch Alfred Beierle,
Senta Söneland und Anna
Müller-Linke einzuschließen
sind.
Die Musik schon im Buch
nichts anderes als Einlage.
Die Texte von Schwabach
brauchbar, vielle.cht etwas
konventionell, aber immer¬
hin so, daß sich das Publi¬
kum zu den hübschen, ins
Ohr gehenden Melodien von
Hans May auch den Text
merkt.
In Berlin vielleicht der
stärkste Eindruck ein Fox¬
trott „Kind, du brauchst
nicht weinen", der Beifall
auf offener Szene fand.
Dann in der Erinnerung haf¬
tend ein English Waltz vom
„Herz, das sich nach Liebe
sehnt“ und an dritter Stelle
zu nennen ein Opus im
Sechsachteltakt „Mein Lieb¬
ling, mach' dein Herzchen
auf!“
★
Die Photographie be¬
währt, routiniert, alle Ef¬
fekte ausnutzend. Beacht¬
liche Leistung Heinrich Gärt¬
ners und Bruno Mondis. Für
die Bauten zu loben. Jack
Rotmi. und H. Minzloff. An¬
zumerken, daß für den gu¬
ten Ton in allen Filmlagen
Eugen Hrich zeichnet und
daß es am Schluß unzählige
Vorhänge gab, weil das ani¬
mierte Premierenpublikum
Hans Albers, Richard Eich¬
berg und die anderen immer
wieder sehen wollte.
•Die Koffer des Herrn
O. F.*
Mittwoch im Mozartsaal.
Der von Alexis Granowsky
inszenierte Tobis - Film im
D.L.S.-Verleih „Die Koffer des
Herrn O. F.“ wurde ohne Aus¬
schnitte zensiert. Die Urauf¬
führung dieses zeitsatirischen
Films findet am kommenden
Mittwoch im Mozartsaal statt.
Manuskript: Nach einer Idee
von Hans Homberg: Leo Lania
und Alexis Granowsky. Musik:
Dr. Karl Rathaus. Texte der
Songs: Erich Kästner.
Klub der Kameratechnik
Von Mitgliedern des Verban¬
des der Kameraleute Deutsch¬
lands ist der Klub der Kamera¬
technik gegründet worden, der
sich die Pflege der technischen
und wissenschaftlichen Bestre¬
bungen aller in der Filmauf¬
nahmetechnik aktiv Mitarbei¬
tenden zur Aufgabe macht. So
sollen die vom Verband der
Kameraleute Deutschlands be¬
reits in früheren Jahren mit
gutem Erfolge veranstalteten
Vortragsabende wieder auf¬
genommen werden.
Als Erster Vorsitzender die¬
ses Klubs wurde Guido Seeber.
als stellvertretender Vorsitzen¬
der Otto Kanturek gewählt.
Die vorläufige Geschäfts¬
stelle befindet sich in den Hän¬
den von H. K. Gottschalk.
Steglitz, Feuerbachstraße 21.
Die österreichische Fabrikation gründet
einen eigenen Verband
Wie wir von informierter
Seite erfahren, beschlossen alle
Interessenten der österreichi¬
schen Fabrikation, also A'elier-
besitzer, Erzeuger, Apparate-
firmen sowie die Besitze' von
Kopieranstalten, aus dem Bunde
der Filmindustriellen, durch den
sie ihre Interessen nich'. ge¬
nügend geschützt sehen, aus-
Bergner -Zwischenfall in Paris
Elisabeth Bergner, die der¬
zeit bei Pathc Nalr-n in der
englischen Version von „Ari¬
ane“ wirkt, hat es abgelehnt,
an einem ihr zu Ehren veran-
staltc'en Emplang der Pariser
Presse teilzunehmen. Diese
Weigerung hatte in eiligen
Zeitungen nicht gerade freund¬
liche Kommentare zur Folge.
Elisabeth Bergner erklärt
nun in einem Schreiben an
diese Zeitungen, daß ihre Ab¬
lehnung keineswegs als Geste
„Filmstars sehen dich an!“
Am Dienstag, den 1. Dezember 1931, veranstaltet
der Filmpresseverband in den Räumen des
Konzerthaus „CLOU"
MauarstraBe 83-84
ein Filmfest. Namhafte Filmstars werden
anwesend sein. Eintrittskarten zum Preise von
Mk. 1.— im Vorverkauf erhältlich im Konzert¬
haus „Clou"
Beginn 8 Uhr
Alle am Film interessierten Kreise sind herzlichst eingeladen
Fitmpresseverband e V.
zutreten und einen eigenen
Verband, der ihre Interessen
voll vertritt, zu gründen.
Wie verlaute'., wird Dr. Plügge
auf Einladung der österreichi¬
schen Regierung in Kürze nach
Wien kommen, um wegen der
neuen Kont cgent-Handbabung
zu verhandeln.
der Unhöflichkeit oder Feind¬
seligkeit gedeutet werden dürfe.
Sie sei infolge der anstren¬
genden Arbeit vom frühen
Morgen bis in die späte Nacht
physisch einfach außerstande,
auch noch gesel'schaf fliehe
Verpflichtungen zu überneh¬
men. Nach Beendigung ihrer
Dreharbeit wolle sie gern die
Pariser Presse und ihre Pariser
Freunde begrüßen. Nun ist alles
wieder in Ordnung. Die Kom¬
mentare zu dieser Erklärung
sind recht freundlich.
Es kriselt weiter in Hollywood
Harry Piel-Premiere
in Wien
Im Busch-Kino, dem räum¬
lich größten Lichtspieltheater
Wiens, fand die Uraufführung
des Harry Pief-Film der Uni¬
versal („Bobby geht los") nach
dem Roman von Mühlen-
Schulte vor ausverkauftem
Hause statt. Der Film gefiel
infolge seiner ebenso spannen¬
den wie amüsanten Handlung
und durch die schauspielerisch
und sportlich starke Leistung
Piels außerordentlich gut. Der
Beifall war stürmisch.
Eintrittspreisregelung in Dort-
In einer von Dr. Bokies ge¬
leiteten Versammlung in Dort¬
mund wurde eine vollständige
Einigung aller Dortmunder
Theaterbesitzer auf der Grund¬
lage der Kommissionsrichtlinien
erzielt. Die Kommission, die
diese Richtlinien aufstellte, be¬
stand aus den Herren: Riech¬
mann vom Reichsverband und
als Vorsitzender des Verbandes
Rheinland und Westfalen, Cop-
pel und Kaufmann als Thea¬
terbesitzer, Guttirann vom
Schutz verband, Sander, von der
A.D.F. Düsseldorf. Kreitz, Für¬
stenberg und Rosenberg, von
der A.D.F. Berlin. Direktor Le¬
dermann und Dr. Bokies, der
letztere zugleich afs Bevoll¬
mächtigter der Spitzenorgani-
Bauer - Apparatur im größten
belgischen Theater.
Belgiens L'Hippodrome in
Antwerpen, das größte belgi¬
sche Theater mit 3300 Sitz¬
plätzen hat nach eingehender
Prüfung aller in Belgien auf
dem Markt befindlichen Ton¬
film-Anlagen sich entschlossen,
eine komplette „Bauer-Appa¬
ratur" (Bauer M 7 mit Licht
tongerät LT 7) zu installieren.
Dies darf afs besonders gro¬
ßer Erfolg der Bauerschen Er¬
zeugnisse — insbesondere der
hochwertigen Tmfilmgeräte —
angesehen werden.
Filmkurzberichte vom Tage.
Die Ufaton-Woche bringt eine
Neuerung, die sich als zeitge¬
mäße Form ausgezeichnet be¬
währen dürfte. Es handelt
sich um filmische Kurzreferate
über die neuesten Ereignisse.
In der „Ufslon-Woche" Nr. 64
werden in diesem Zusammen¬
hang Momentbilder von der
Schließung der Schalter bei der
Berliner Bank für Handel und
Grundbesitz gezeigt sowie Auf¬
nahmen der Mitglieder des
Reichswirtschaftsbeirats vor der
letzten Sitzung in der Reichs¬
kanzlei und Bilder von den
\ufbauarbeiten der Erwerbs-
losen-Siedlung in Werneuchen
bei Berlin.
Langsam aber sicher nähert
sich die Krisis unter Amerikas
„Big Four" ihrem Höhepunkt.
Die Hiobsbotschaften aus den
Hauptquartieren und Studios
von Paramount. Warner. Fox
und Radio-Keith-Pathe häufen
sich. Der Kampf zwischen den
alten Interessen und den Ver¬
tretern der Banken und Wall¬
street, der nun schon zwei
Jahre dauert, geht dem Ende
entgegen. Die alten Filmmagna¬
ten erkennen allmählich, daß sie
einen hoffnungslosen Kampf
kämpfen, dessen Entscheidung
von vornherein schon ziemlich
klar war.
Nehmen wir Amerikas „Große
Vier" einmal näher unter die
Lupe und lassen sie einzeln
Revue passieren:
Warner Brothers: Dieses Un¬
ternehmen verlor in dem Ge¬
schäftsjahr, das am 29. August
1931 zu Ende ging, einen Betrag
von S 7 918 605, obgleich im
vorausgegangenen Geschäftsjahr
ein Gewinn von 8 7 074 621 zu
verzeichnen war. Die Filmab¬
teilungen dieses weitverzweig-.
ten Unternehmens verloren im
letzten Geschäftsjahr $ 2 146 074,
die Rad.o- und Grammophonab¬
teilungen verloren $ 2 399 161,
wobei gleichzeitig Abschreibun¬
gen von nicht weniger als
$ 3 373 368 nötig wurden.
Um dem Unternehmen, dessen
Reservefonds auf 8 223 747 zu¬
sammenschrumpfte, nach außen
hin finanziell ein freundlicheres
Gesicht zu geben, wird das
Aktienkapital 5: 1 zusammen¬
gelegt. Der Nennwert der
Stammaktien, der bisher $ 23
betrug, wird auf 8 5 herabge¬
setzt. Dadurch erhöht sich der
Reservefonds auf den ansehn¬
lichen Betrag von $ 59 528 934.
Die Aktien, die bisher einen
Gesamtnennwert von 8 78 311 263
hatten, werden, wenn die Ak¬
tionäre ihre formelle Zustim¬
mung geben, nur noch mit
8 19 006 070 in den Büchern
geführt.
Gleichzeitig aber wollen die
Warner Brothers ihre Bruns¬
wick Radio- und Grammophon¬
abteilung, die seit dem Ankauf
in 1929 völlig unprofitabel war,
abstoßen. Die American Record
Company, eine Tochtergesell¬
schaft von Consolidated Film
Industries, soll sich für den An¬
kauf dieses Unternehmens in¬
teressieren.
Paramount: Neue Direktoren,
Vertreter der Hochfinanz, mu߬
ten jetzt in den Direktorenrat
aufgenommen werden. Ihre Na¬
men sind: John Hertz, der Prä¬
sident der Yellow Cab Company
von Chicago und Direktor der
First National Bank von Chi¬
cago; William Wrigley jr.. Prä¬
sident der berühmten Kaugum¬
mifabrik und Albert D. Lasker.
Diese neuen Direktoren haben
angeblich im offenen Markt
einen bedeutenden Posten Pa-
ramountaktien gekauft und sind
deshalb auch in der Lage, einen
bedeutsamen Einfluß auszuüben.
Mehrere andere Direktoren
werden zum Rücktritt gezwun¬
gen. Unter ihnen befindet sich
auch der bekannte Daniel Froh-
man, die rechte Hand von Jesse
Radio-Keith - Orpheum-Pathe:
Dieses Unternehmen sieht sich
jetzt, trotz der schlechten all¬
gemeinen Lage am Aktienmarkt
gezwungen, 8 11600 000 neuen
Kapitals aufzunehmen, um alte
Bankschulden zu begleichen.
Gleichzeitig haben sich einige
Gläubiger, die Ansprüche von
sechs Millionen Dollar an das
Unternehmen haben, bereit er¬
klärt, diesen Betrag bis zum
1. Juli 1934 zu stunden. Raten¬
weise wird dieser Betrag bis zu
diesem Zeitpunkt abgetragen
werden. Das Unternehmen be¬
findet sich in einer äußerst illi¬
quiden Position. In den ersten
neun Monaten dieses Jahres
wurden nur 8 622 verdient,
während ein Filminventar von
acht Millionen Dollar (im Vor¬
jahr nur 8 3 400 000) vorhan¬
den ist.
Fox: Dieses Unternehmen will
sich mehr und mehr auf die
Produktion konzentrieren. Zu
diesem Zweck schreitet der Ver¬
kauf der Theater an der Ost¬
küste und im Mittelwesten wei¬
ter fort.
Deutlich spiegeln sich diese
ungünstigen Verhältnisse in den
Aktienkursen wider:
Pro Aktie:
Höchst- Tages¬
kurs kurs
13. Nov.
1931 1931
Warner Brothers 20 5.75
Paramount 50 15.—
Radio-Keith 24 4.50
Fox 38 7—
Inzwischen verstärken sich die
Gerüchte, wonach neue Ver¬
schmelzungen auf dem Filmge¬
biet im Gange sind. Von einer
Allianz von Fox mit MGM. wird
gesprochen. Auch die United
Artists von Joseph M. Schenck
sollen in Fox aufgehen. Hier
hat aber die Bundesregierung
auf Grund der Trustgesetze noch
ein Wort mitzureden. In der
Zwischenzeit gestaltet sich die
Arbeitslage in Hollywood für
das Gros der Künstler, Ange¬
stellten und Publizisten i
kritischer
Im übrigen haben Colui bu
und Warner Brothers
Leihvertrag abgeschlossen. V ir-
ner übernimmt die ges:i
Filmproduktion von Colui bu
(26 Großfilme) für die Sa
1931 32 und bezahlt dafür .
Millionen Dollar.
Die öffentliche Vor
Führung der M.-CL-M.
M.-G.-M. schreibt uns:
Vorgestern wurde von
M.-G.-M. anläßlich ihrer In
essentenvorführung im Mo/
saal am Vormittag ein in
neue Staffel noch aufgeaon
ner Norma-Shearer-Film
deutscher Sprache „Küssen
laubt" gezeigt. Anschliel
wurde ein neuer Hundekur. Int
„Hunde hinter Gittern" vo ge¬
führt. Dann beendete der •
deutschsprachige Buster Kea
Tonfilm „Casanova wider
len” die Vorführung des
mittags. Am Nachmittag wi
nach einem KurzLlm „Flip, der
Frosch" Jüan Crawford in Irr¬
wege des Lebens" gezeigt. S
Filme wurden alle von ei ten
zahlreich erschienenen Publ us
begeistert aulgenommen V. äh¬
rend der Szenen setzte wnd«
und wieder Applaus ein.
Gestern zeigte die Mein an
Vormittag einen abendfüilc de:
deutschen Dick und Do! il»
„Hinter Schloß und Riegel’ an¬
schließend einen Tennis-f urz-
tonfilm Tildens, der in di *«»
Film Tennisunterricht gibt, dar¬
auf folgte ein Ramon Nov rro;
Film in deutscher Sprache un«
zwar „Der Sänger von Sev 11»
Der Nachmittag beschließt d»
öffentlichen Vorführungen dr
M.-G.-M. mit einem Hundt urz-
tonfilm „Die feindlichen Bru¬
der" und dem Wallace B-ert
Film „Das Geheimnis der
Anläßlich der Vorführt ngr®
hat die M.-G.-M. auch eine so®'
vention einberufen. Die Mit¬
arbeiter der Metro aus de.»
ganzen Reich, die sich zur Zu!
in Berlin befinden, nehm» i
dieser Konvention teil, in er«
Verlauf die Besprechungen t-ibe»
den Verleih der neuen I d n *
unter dem Vorsitz der H- rr«
F. L. D. Strengholt und E.
stattfinden. Der zur Zeit a
Berlin weilende Produkten’’
chef der M.-G.-M., Georg* |
Kann, wird an diesen Sitzung*'
im Kaiserhof ebenfalls tc*
nehmen.
Aus der Produktion
Johannes Riemann wurd*
für die männliche Hauplro 1 **
des Itala-D.L.S.-Films
lein .... falsch verbünde®
und für den Heros Film «® r
detlen" verpflichtet. ,
Elsa Wagner wurde
Max-Glaß-Produktion für “*
Szoke-Szakall-Film „Wenn d‘ r
Vater mit der Tochter • ■
erstmalig für den Tonfilm v *
pflichtet._ _ _
Der »Kinematograpb- er
- ' “ .t«ü*«li Ar
: Berlin NM
-.-an Scbert-FOl« len. Buchhandlungen und bei der Poe» It. Pt
reite: 3S Pt», die uns-Habe; Stellenangebote 25 Pf». Slellengeauche 15 Pf» J -
■■"L — Hauptacbriltleitun»: Alfred Roicnthal |Arot). Verantwortlich
____ S ei l enpe t
_,____,__ _,örtlich tflr die Redaktion: Dr. Ro
Berlin. — Nachdruck nur unter Quellenangabe ge.teilet. Unverlangte Kin.endungcn werden nur
Verla» und Druck: A uguat Scherl G m. b. H_ Berlin SW68. Scherlbaue.
ile. Berugtpreit Mb
iae und Rabatte m
%W HIN F4CH BUTT V
■II VERLAG ■
25. Jahrgang
Berlin, den 28. November 1931
Nummer 277
Otto Wallburg ist auf der Höhe
„Der Hochtourist“ im Gloria-Palast
Im Ufa - Programm folgt
jetzt Treffer auf Treffer. Das
neue Lustspiel aus der Zeis¬
ig r-Produktion, das gestern
■ um erstenm.V in Berlin ge¬
zeigt wurde, setzt die Reihe
eer Kassenerfolge, die der
I irende deutsche Konzern
in diesem Jahr verbuchen
kann, glücklich und erfreu¬
lich fort.
Der Stoff selbst ist alter-
p obt und hat den deutschen
Buhnen recht oft ausgezeich¬
nete Geschäfte gebracht.
Im Film wirkt er stärker.
Weil die alpine Welt, die im
Iheater immer Hintergrund
bleiben muß, jetzt majestä¬
tisch, imponierend, großartig
| mitspielt.
Oberhaupt macht das Mi-
I lieu diesmal vielleicht die
Hauptsache aus. Das Drum
»nd Dran allein schon wirkt
'mposant, so daß es eigent¬
lich zu verwundern ist, daß
die rein darstellerische Lei¬
stung trotzdem noch zu so
starker, nachhaltiger Wir¬
kung kommt.
Herr Stadtrat Mylius. so
erzählt uns das Manuskript
(von Cube und Frank),
schreibt seiner Frau be¬
geisterte Briefe von seinen
herrlichen Erlebnissen in den
Alpen. Lebt in der Phanta¬
sie seiner Familie als ein
kühner Bergsteiger, während
* r in Wirklichkeit seine
kurzen Tage und langen
Nächte in München bei den
Dachdeckern verbringt.
Dort ist er allerdings nicht
der würdige Stadtrat, son¬
dern der lustige Theater-
mtendant, der Künstlerinnen
«ntdeckt und, wenn es not
tu *. sogar Engagements ver-
»Pricht.
Dr. Plügge in Wien
Wie uns unser Wiener Büro drahtet, hat der Beauftragte
der Spitzenorganisation, Rechtsanwalt Dr. Plügge, bereits
gestern in Wien die Verhandlungen über die endgültige
Regelung der deutsch-österreichischen Filmbeziehungen auf¬
genommen
Es fand gestern im Handelsministerium zunächst eine Be¬
sprechung mit der Fabrikantengruppe statt, die aus dem
Industriellen-Verband ausgetreten ist und einen eigenen
Verband gründete.
Über Einzelheiten dieser Sitzung zu berichten, erscheint
im Augenbtick nicht opportun, weil die Dinge vorläufig noch
zu sehr in der Schwebe sind.
Man hofft aber hier bereits jetzt auf eine Verständigung,
die allen Teilen gerecht wird.
Sein Bürofaktotum deckt
seine Seitensprünge, bis dann
eines Tages doch das Unheil
hereinbricht.
Ausgerechnet am Tag vor
dem fünfzigsten Geburtstag
schwindelt er etwas von
eicer harmlosen Verletzung,
weil sein Chef selbst diesen
Tag lieber in München als
in seinem kleinen Nest feiert.
Die liebende Gattin will
mit aller Gewalt in die
Berge, um dem armen Mann
zu helfen. Die Tochter muß
mit, heimlich begleitet von
dem Schriftsteller Hanns
Mertens, der sie mit aller
Gewalt gleich nachdem er
sie kennengelernt hat hei¬
raten will.
Ausgerechnet dieser Herr
ist der Verfasser des Buches,
aus dem Herr Stadtrat My¬
lius die famosen Schilderun¬
ge:'. seiner Bergfahrten ent¬
nahm. Die inzwischen hinter
seinem Rücken von der lie¬
benden Gattin auch in Druck
gegeben worden sind.
Man bringt den dicken, be¬
quemen Herrn in die schwie¬
rigsten Situationen. Ein paar
Genossen des Münchener
Künstlerfestes rücken ihm
verkleidet auf die Bude. Sta¬
tisten, die sich als Mitglie¬
der des Deutsch-Österreichi¬
schen Alpenvereins ausgeben,
zwingen ihn, eine gefährliche
Bergtour zu unternehmen,
wobei der schlaue Hanns
Mertens als Führer fungiert.
Tausend oder zweitausend
Meter hoch über der Erde
klärt sich die Sache, auf.
Wallburg beichtet und Mer¬
tens benutzt die Gelegenheit,
um sich das Jawort zu
Der Hochtourist
Fabrikat und Verleih: Ufa Hauptrollen: Otto Wallburg,
Regie: Alfred Zeisler Erika Gläßner, Maria Solveg
Länge: 25S0 Meter, 8 Akte Uraufführung: Gloria-Palast
Zwei glücklich vereinte
Paare stehen am Schluß, der
nach dem alten Grundsatz
„Ende gut, alles gut" gear¬
beitet ist.
Man muß diesen Inhalt so
ausführlich erzählen, weil er
deutlich zeigt, wieviel Be¬
wegung in dem Ganzen ist,
wieviel Tempo sich ent¬
wickelt und wie die Viel¬
seitigkeit des beliebten Ko¬
mikers sich auszuwirken
vermag.
Otto Wallburg ist in die¬
sem Film in jeder Szene im
wahren Sinne des Wortes
auf der Höhe. Er erzielt
Lacher auf Lacher und sorgt
für die Stimmung, aus der
der Erfolg erwächst.
Um ihn herum stehen aus¬
gezeichnete Darsteller. Da
ist zunächst Maria Solveg
als des Stadtrats Töchterlein.
die mit moderiertem Liebreiz
und mit vie.' Anmut über die
Szene geht.
Es spielt neben ihr, um bei
dan Damen zu bleiben, Trude
Berliner, die auf dem Künst¬
lerfest ein hübsches, melo¬
diöses Chanson von Stransky
mit Schmiß zum Vortrag
bringt.
Es brilliert dann in einer
Nebenrolle, die aber durch
ausgezeichnetes Spiel gleich
neben Wal'.burg steht, Eugen
Rex, der hier endlich einmal
einen Part fand, bei dem er
zeigen kann, was der Ton¬
film von ihm erwarten kann.
Bemerkenswert in einer
selbstverständlich komischen
Charge Max Ehrlich als ju¬
gendlicher Liebhaber und als
liebender Held Theo Shall.
Endlos die lange Reihe der
sonstigen Mitwirkenden, über
die im einzelnen wenig zu
sagen ist.
Famos die Photographie
von Tschet und Bernhard
Wentzel Tadellose alpine
Aufnahmen mit hübschen
Schneebildern, geschmack¬
volle Szenerien aus dem
Alpendörfchen und geschickt
geschnittene kleine Schüsse
aus einem Stadttheater, bei
denen man musikalische Mo-
Die Geschäftsräume der
EMELKATHEATER
AKTI ENGESE LLSCHAFT
befinden sich ab 7. 12. 31
BERLIN SW 11
* Stresemannstr 90 *
(EINGANG! ANHALTSTR.)
im Europa - Haus
FERNSPRECHER : SAMMELNUMMER AI OÄGER 6421
live aus der „Weißen Daiuc-
verwertet.
Alles in allem ein gut
gemachter Film, der sein: m
Producer und Regisseur Ehre
macht, und der sehr bald in
den deutschen Theatern d*. n-
selben Beifall Finden wird,
der hier in Berlin bei dc-r
Uraufführung in stärkt u
Maß zu verzeichnen war.
Porten-Premlere
im Atrium
Der Henny-Porten-Film „Luis-
Königin von Preußen" wuriie
von der Filmprüfslelfe oh e
Ausschnitte auch für Juger 1-
liche freigegeben. Die Ura:
führung lindet am 4 Dezember
im Atrium statt.
„Emil und die Detektive “
künstlerisch
Der Ufa-Tonfilm „Emil und
die Detek'ive" (Produkt: n
Günther Siapenhorst. Regie
Gerhard Lamprechtl, der m
2. Dezember im UT. Kurfürst,
dämm zur Uraufführung kom :t
wurde vom Voelger-Äussch :ß
als künstlerisch anerkannt.
Gekündigte
Leipziger Tarife
Die „Interessengemeinscb ft
der Filmindustrie Milteldeuts h
lands" hat die für das kauf¬
männische und technische P r-
sonal der Leipziger Filmverleih-
betriebe bestehenden Lohn¬
tarife per 31. Dezember 1931.
außerdem den Manteltarif für
die technischen Angestell'm
per 3t. März 1932. den der
kaufmännischen Angeslel cn
per 31. Mai 1932 gekündig’
Filmtest im Clou
Für die Wohltätigkeit*'.r-
anslattung des Filmpresse' r
bandes, die unter dem Tiiel
. Filmstars sehen dich an" m
Dienstag, dem 1. Dezember
abends 8 Uhr im Clou statt fin¬
det, macht sich bereits nn«
rege Nachfrage nach Karten be¬
merkbar.
Eine Reihe führender Film¬
gesellschaften hat Ausschnule
aus ihren neuesten Tonfilmen
zur Verfügung gestellt, die di«
Vorführung der besten Schlage'
des Jahres in Ton und B‘-d
möglich machen.
Bekannte Komponisten diri¬
gieren ihre beliebtesten Schla¬
gertänze. Man kann von sei¬
nen Flimmerlieblingen Auto¬
gramme erhalten, und außerdem
bringt der beliebte Tanzrotor
diesmal als Sonderpreise The»-
ter- und Kinokarten. Im Büh"
nenteil treten bekannte Darstel¬
ler auf. Und das alles für den
TELEGRAMMADRESSE: EMELKATHEATER BERLIN Ä“’.
DER SCHLEMIHL
Fabrikat: Mikrophon-Film L.auptrollen: Curt Bois, La Jana
Verleih: Biograph-Film Länge: 2040 Meter. 7 Akte
Regie: Max Nosseck Uraufführung: Atrium
Der Film firmiert als „Gro-
teske", dadurch ist allen logi-
v.hen Einwänden gegen die
Handlung von vornherein die
Spitze abgebrochen.
Curt Bois hat bereits einmal
1 einem stummen Film eine
Schlemihl-Figur verkörpert. Er
hat sich auch für seinen eisten
.' onfilm einen Schlemihl ausge¬
sucht, der ihm und seiner Art
■ irkungsvollstc Gelegenheit gibt,
auf die Lachmuskeln zu wirken.
Bois ist ein kleiner cntlas-
ener Angestellter, der durch
eine Verwechslung für einen
Herrn Döllingcr gehalten wird,
woraus sich die tollsten Situa¬
tionen ergeben. Bois wird für
Jen Besitzer einer großen Villa
gehalten. In dieser Villa ent¬
wickelt sich ein Spuk wie je
m einer amerikanischen Krimi -
nalgroteske. Es wird da mit
i alltüren gearbeitet, mit Wolfs-
: ruben, mit Lehnsesseln, die
! angarme ausstrecken. Dann
^cht es weiter in der Handlung
in Autoraserei. Curt Bois und
Adalbert v. Schlettow geraten,
sie wissen nicht wie, zur Feuer¬
wehr, Bois wird iür einen König
der amerikanischen Unterwelt
gehalten, was ihm die Bewun¬
derung der schönen La Jana
cinbringt, die sich aber schnell
abkühlt, als sich herausstellt,
da!) Bois eben nur ein Schle¬
mihl und kein interessanter
Unterweltführer ist.
Der Verfasser des Manu¬
skripts, Hans Rameau, und der
Regisseur, Max Nosseck, haben
ältere Chaplin-, Harold-Lloyd-
und Buster-Keaton-Grotesken
mit Erfolg gesehen und vieles
daraus auf ihre Art verwendet.
Die Hauptsache: die Sache hat
Tempo. Curt Bois ist in all den
verzweifelten Lagen, ir die er
gerät, von zwingender Komik.
Er tibertreibt nicht und kommt
gerade dadurch zu seinen grö߬
ten Wirkungen. Beim Vortrag
seines Couplets allerdings ist er
noch zu sehr auf die Anforde¬
rungen des Kabaretts eingestellt.
Besonders geglückt sind ihm die
Szenen, in denen er von einem
Fürsten fälschlicherweise für
einen Bekannten, eben für den
Herrn Döllinger, gehalten wird.
Max Ehrlich geht als Profes¬
sor Dr. Fürchterlich mit einem
erschrecklichen Vollbart durch
den Film, der ihm und, wie die
andauernden Lachsalven bewei¬
sen, auch dem Publikum außer¬
ordentliches Vergnügen bereitet.
Eine Überraschung war Gri-
gori Chmara, der den Fürsten
Janitscheff elegant, leicht und
sicher gestaltete. Schlettow
spielte glaubhaft einen amerika¬
nischen Gangster in deutsch-
ameriKanischem Kauderwelsch.
La Jana hatte darstellerisch
nicht viel zu bewältigen. Ihrer
Aufgabe, schön und elegant zu
sein, wurde sie durchaus ge¬
recht. Noch zu nennen: Hubert
v. Meyerinck und Henry Bender.
Mischa Spoliansky hat für die
Musik des Films von Kompo-
sitionsexperinenten abgesehen
und eine nette, flüssige Begleit¬
musik geschrieben.
Die Ausstattung (Heinrich
Richter) war gut und reich.
Sehr vorteilhaft alles Tonliche.
Es gab während des Films
dauernd stürmisches Gelächter.
Am Schluß konnten sich Curl
Bois und alle anderen Darsteller
oftmals verbeugen.
Im Vorprogramm gefiel sehr
das Ufa-Kabarett Nr. 5 mit
Arny Anlers, Werkmeister und
Sabc-, Trude Berliner und Arno.
Barnabas von Gezy und Willy
Scheeffers.
MÄDCHEN IN UNIFORM
Man verläßt das „Capitol"
nach dem Ablauf des Films
mit zwiespältigen Empfindun¬
gen. Auf der einen Seite ist
der Film gewiß eine bildlich
talentiert gestellte Arbeit, die
^ ■che nach neuen Stoffgebieten
i nmer begrüßenswert. Auf der
‘nderen Seite bleibt doch zu
'ragen, ob der neue Stoff gerade
das Thema erotischer Schwär¬
merei einer Schülerin für ihre
Lehrerin sein mußte, und ob es
notwendig war, damit eine Sa¬
tire auf ein adliges Mädchen¬
heim zu verbinden. Im „Ca¬
pitol" fand der Film Beifall, aber
anderswo denkt man, trotz ganz
dezenter Behandlung der Vor¬
gänge, sicherlich nicht so ent¬
gegenkommend.
Die Handlung wird ganz im¬
pressionistisch aus einem Mo¬
saik von Einzelbildern ent¬
wickelt, worin mit tausend Ein¬
zelheiten, nicht ohne Humor,
aber manchmal auch mit gar zu
viel Breite, das Leben adliger
Backfische in einem Stift ge¬
schildert wird. Alle Mädchen
schwärmen für die Lehrerin
Fräulein von Bernburg, die selbst
ungewiß gezeichnet wird. Ein
“euer Ankömmling, Manuela
von Meinhardis, gleitet aus der
Schwärmerei in die Erotik über,
schreit im Rausch nach einer
Bowle, daß sie ihre Lehrerin
liebe, entfesselt damit einen
Skandal und will sich schließlich
Fabrikat: Deutsche Filmgemein- Regie: Leontinc Sagan
schaft Hauptrollen: Hertha Thiele,
Verleih: Bild und Ton Dorothea Wieck, Emilia Unda
Künstl. Obcrleitg.: Carl Froelich Länge: 2682 Meter, 6 Akte
Uraufführung: Capitol
das Treppenhaus hinabstürzen,
was im letzten Augenblick von
den Mitschülerinnen verhindert
wird. Der Film schließt mit
einem Fragezeichen und wagt
nicht, sich zu entscheiden, so
daß der Abschluß verschwom¬
men wirkt. Es ist sehr leicht
möglich, daß Zuschauer, die
nicht in alle erotischen Speziali¬
täten eingeweiht sind, gar nicht
begreifen, worum es sich eigent¬
lich handelt und den tragischen
Konflikt nicht verstehen werden.
Unter der Leitung von Carl
Froelich hat Leontine Sagan
P.eg e geführt. Sie setzt die im¬
pressionistische Linie des Dreh¬
buchs fort und läßt die Hand¬
lung stets breit ausspielen. Da¬
durch wird erfreulicherweise
der heikle Eindruck von humo¬
ristischen Szenen aus dem Jung-
mädchenleben überwuchert,
aber stellenweise drängt sich
bleierne Langeweite in den Vor¬
dergrund. Potsdams bekannte
Bauten werden zur Unterstüt¬
zung oes satirischen und anklä-
ge-iscFen Elements dieses Films
recht bedenkenlos herangezo¬
gen.
Der Film ist außerordentlich
figurenreich, so daß man Mühe
hat, sich im Personenverzeich-
nis der zum Teil nur mit win¬
zigen Episoden bedachten Schü¬
lerinnen durchzufinden. Emilia
Unda ging in der Zeichnung
ihrer Oberin bis hart an die
Karikatur, die bei einzelnen
Chargen überhaupt vorherrschte.
Als Manuela wurde eine bisher
unbekannte Darstellerin, Hertha
Thiele, herausgestellt, die mit¬
unter noch recht befangen
spielte und deren Großaufnah¬
men sehr zurechtgemacht wirk¬
ten. Dorothea Wieck fand sich
mit der Aufgabe, das seltsam
schillernde Fräulein von Bern
bürg darstellen zu müssen, recht
gut ab. Ellen Schwannecke
konnte in der Rolle eines netten
Backfisches Sonderbeifall für
sich buchen.
RICHARD HUTTER
Der Autor
WALTER REIMANN
Der Architekt
Hans HERRMANN-SCHAUFUSS
Der ,.Ehemann"
Schlagertexte:
ARTUR REBNER
RICHARD HUTTER
GRETL SCHUBERT-KAHN
Die „Dame"
KOPIE:
AFI FA
Mal was Anderes!
DER GEHORCHENDE FILM
Von RICHARD HUTTER
Das Publikum bestimmt den Lauf der Handlung
Ein persönlich auftretender Conferencier
im Dialog mit gefilmten Darstellern
DIE ORIGINELLE VARIETE- UND KINO-NEUHEIT
D. R. P. ano«m«ld*t
WELTVERTRIEB:
JACOB LORSCH
G.m.b. H.
Friedrichstr.237
Bergmann 1810
TONHERSTELLUNG:
TOBIS-MELOFILM
G. m b. H.
System: Tobis-Klangfllm
Komposition und
musikalische Leitung:
WILLY ENGEL-BERGER
Ernst Fiedler-Spieß (Aufnahmeleitung)
Karl Hasselmann (Kamera, Bild) I Emil Specht (Kamera, Ton)
Erich Palme (Tonschnitt) | Werner Samson (Photos)
Musik: GERHARD HOFFMANN MIT SEINER KAPELLE
_ . , „ICH BIN VERLIEBT IN DICH SEIT 100 000 JAHREN“. Slowfox
Schlager: j N DER KLEINEN LUNABAR". Tango
erschienen Im DLS.-BEBO-TON-VERLAG, BERLIN
F ILM fo» ALLE
G.M.B.H. — BERLIN SW 68, KOCHSTR. 73
Fernruf: Flora A 2 47 94
&
RUDOLF MEINERT
Der Regisseur
sii
Nr. 22
1
Beilage z um „Klnematograply 28. Novem
Die physikalischen Grundlagen der Photozelle
chnik Dr. von
den Photozell
inen Überzug
hat, der mit
388 durch W. Hallwachs er- zeigen dieses Freiwerden von dem negativen Pol einer Bat- ihren Massekernen gelöst, i
ihren hatten, daß eine von Elektronen in bevorzugter terie verbunden ist, während es entsteht ein demenlsprech
urzwelligem Licht bestrahlte _
all platte eine positive La- __ _
3 TD 111 K/| Dl—| ATOP
itAw I Iv I \JL P'l r n A 1 U Iv
eines neuen physikalische
W eltbildes. Ähnlich wie ma
bereits seit langem die Materi
ie
:
nicht mehr weiter teilbare
V cconolsmsnlsn KpcIpKpn
A
denkt, gelangte Planck zu der
V r Stellung, daß es auch für die
der Materie anhaftende Energie
gewisse kleinste Mengen gebe,
die nicht weiter unterteilbar
seien. Es heißt dies, daß,
wenn h dieses kleinste überhaupt
w gliche Energiequantum ist,
die von einer Energiequelle mit
der Schwingungszahl v ausge¬
strahlte Energie gegeben ist
durch den Ausdruck ( r= hv.
Für die Materie selbst hat die
moderne Physik die Vorstel¬
lung, daß um den eigentlichen
Materiellen Kern, der mit posi¬
tiver elektrischer Ladung be¬
gabt angenommen wird, minde¬
stens ein mit negativer Ladung
versehenes Etwas, das Elek¬
tron, herumkreist. Unter ge¬
wissen Umständen kann nun
/ is*)
v *?rleit«t werden. Dies ge-
Schicht dar.n, wenn ein aus¬
gehendes Energie- oderLicht-
Huantum auf die Oberfläche
eines Metalls auftrifft; ver¬
läßt das Elektron seine Metall¬
oberfläche, so entsteht an die-
ein elektrischer Strom. Für
! metallische Oberfläche ist
i Erzeugen dieses Vorgangs
*>“ bestimmtes Energiequantum
erforderlich. Da auf Grund der
oben angeführten Beziehung
* ~ h»' nun unter im übrigen
Seichen Verhältnissen das vom
roten Licht ausgestrahlte Ener-
giequantum kleiner ist als das
der elektrischer Strom. Die
Neigung zu dieser Abspaltung
ist einerseits von dem Metall
des Belags, andererseits von dem
Zustand der sog. Formierung,
des Belags und außerdem von
dem Gas in der Zelle abhängig.
In dieser Hinsicht unterscheiden
sich die verschiedenen Zellen¬
arten sehr stark voneinander.
Eine besondere Stellung neh¬
men die Kupferoxydulzellen ein.
Stellt man auf einer Kupfer¬
platte einen Überzug von Kup¬
feroxydul (CuiO) her und läßt
auf diesen Licht auffallen, so
treten die Elektronen aus, ohne
daß eine besondere Hilfsspan¬
nung erforderlich wäre. Man
hat an diese Zellen besonders
große Hoffnungen hinsichtlich
des Tonfilms geknüpft, doch
hat der Umstand, daß der in¬
nere Widerstand der Kupfer¬
zellen im Vergleich zu den AI-
kalizellen klein ist, bis jetzt
noch in bezug auf die Verstär¬
kung erhebliche Schwierigkeiten
bereitet, so daß es scheint, als
sollten die Alkalizellen, und
zwar in der von Plantin ange¬
gebenen, vor kurzem an dieser
Stelle beschriebenen Form, zu¬
nächst jedenfalls noch ihre be¬
vorzugte Stellung behalten.
Das Koffergerl
Die neue Klangfilm-Koffer-
Apparatur, die bei ihrer neu-
I chen ersten Vorführung Auf¬
sehen erregte, ist nicht nur in
mehrwöchigen Probefahrten den
scawierigsten Transport- und
Vorführbedingungen auf dem
Lande unterworfen worden,
sondern hat auch bereits eine
längere Seereise hinter sich.
Ein Koffergerät in Begleitung
eines Klangfilm-Ingenieurs ist
an Bord eines großen deutschen
Ozeandampfers nach England
gefahren, dort umgeladen wor¬
den und mit einem zweiten
Passagierdampfer zurückgekom¬
men. Die Probe hat ergeben,
diß die Apparatur für das
Bordkino trotz der oft ungünsti¬
gen Raumverhältnisse hervor-
Lehrgang für
Die Deutsche Schauspiel- und
Fil-nschule in München beab¬
sichtigt, unter der Leitung von
Professor Alexander Läszlo
Lehrgänge für Tonfilm-Musik
aozubalten. Sie sollen musika¬
lisch vorgebildeten Personen,
die als Komponist, Tonmeister,
Ton- und Dialogleiter im Ton¬
film tätig sein wollen, eine
gründliche theoretische und
praktische Sonderausbildung
geben. Der Beginn des näch¬
sten Lehrganges ist für Mitte
Jaauar 1932 vorgesehen.
: auf hoher See
ragend geeignet ist. Sie hat
sich auch der starken In¬
anspruchnahme durch die Er¬
schütterung des Schiffskörpers
und durch hohen Seegang in
jeder Hinsicht gewachsen gezeigt.
Es ist zu erwarten, daß die
kürzlich laut gewordenen Klagen
über die oft mangelhafte Qua¬
lität der in den Bordkinos ge¬
zeigten Filme durch die Einfüh¬
rung dieses gerade für der¬
artige Zwecke besonders gut
verwendbaren Koffergerätes
bald grundlegend abgestellt
werden können, indem nunmehr
auch die modernen Spitzen¬
leistungen deutscher Tonfilm¬
produktion auf unseren Über¬
seeschiffen gezeigt werden
können.
Tonfilm-Musik
An der Deutschen Schau¬
spiel- und Filmschule finden im
Wintersemester 1931 32 nach¬
stehende Vorlesungen statt,
welche auch von Nichtschülern
belegt weiden können:
Heinrich Fischer, 1. Dramaturg
der Kammerspiele im Schauspiel¬
haus: „Praktische Dramaturgie".
Ernst Held, Regisseur der
Kammerspiele im Schauspiel¬
haus: „Theater der Gegenwart".
Ernst fros: „Einführung in die
Ästhetik und Dramaturgie des
Films, Kritik des Films”.
Ingenieur L. Koch: „Einfüh¬
rung in die Kinematogtaphi
Regierungsrat Herrn. Lotw:
„Film und Volkswirtschaft".
Professor Dr. Emil Pree'o-
rius. „Kostüm und Bühne".
Dr. med. Joh. Ludw. Schm
„Atem, Stimme und Bewegun:
Professor Max Unold: „The¬
ater und bildende Kunst".
Die Vorlesungen beginnen in
der ersten Dezember-Wocl e.
Einschreibungen im Geschah -
zimmer der Schule: Sonnt-n-
straße 15. IH.
T cle visions versuche
Im B. S. Moss Bioadw
Theater, New York, wurde vor
einer Anzahl geladener Gä> e
von Film, Theater und Pres e
eine Televisionsvorführung na h
dem Sanabria-Syslem veranst
tet. die allgemein als ein ga.iz
schöner Fortschritt auf d< n
Gebiete des Fernsehens be¬
zeichnet wurde. Die Vorfüh¬
rungen wurden von einer Bühne
aus übertragen, als Empfänii r
diente eine Mattscheibe in
Größe von 10 : 10 Fuß. AIK r-
cings wird zugegeben, daß die
Bilder im großen und ganzen
ungenau waren, wenngle ch
man die auftretenden Künstler
erkennen konnte. Dagegen
waren die gesendeten Töne
es wurde mit Hilfe von Kab> In
übertragen — gut und von
natürlicher Klangfarbe.
rr Tonfilm-tcchniftchcn Arbeitsgemeinschaft München.
Schriftführer: Fritz Trinkle.n. München. PI ingacs er strafte 32. Gbs. TeL 741
' k (Ufa-Handelsjfcs | Tel. 5 96 § 06
' L v Beitrittserklärungen an di« Adresse des Schriftführers
WARNUNG!
Verschiedene Vorfälle veranlassen uns, erneut darauf hinzuweisen, daß Ver¬
stärker unseres Fabrikates
für T o n f i I m z w e c k e
nur durch die Klangfilm G. m. b. H.
bezogen werden können.
Wer Verstärker unseres Fabrikates, die nicht durch die Klangfllm G. m. b. H.
geliefert sind, für Tonfilmzwecke vertreibt oder gebraucht, läuft Gefahr, wegen
Patentverletzung, gegebenenfalls Vertragsverletzung, verfolgt zu werden.
Wir haben auch keinem Lizenznehmer ein Recht erteilt, unabhängig von der
Klangfilm G. m. b. H. Verstärker für Tonfilmzwecke zu liefern.
Die Lieferungen der TeKaDe an die Kinoton A.-G.
bis Ende 1931 bleiben hiervon unberührt.
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft
Siemens & Halske A.-G.
TeKaDe Süddeutsche Telefon - Apparate-, Kabel- und Draht-
werke A. 0.
Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m. b. H.
Die Leipziger Umbau¬
vorschriften.
Die am Leipziger Verleih-
Geschäft interessierten Kreise,
die betroffene Angestellten-
chaft, vor allem aber auch die
mitteldeutschen Theaterbesil-
,er sind nach wie vor stark
'beunruhigt durch die Ungewi߬
heit, ob die in Leipzig be-
iehenden Verleihunternehmen
•r'.geführt werden können. Die
if Grund der neuen Zellhorn-
orschriften erlassenen An-
rdnungen sind so weitgehend,
daß sie keinesfalls erfüllt wer¬
den können. Die Hauptver-
immlung der „Interessenge¬
meinschaft der Filmindustrie
'Mitteldeutschlands' hat unzwei¬
deutig erklärt, daß die strikte
Durchführung der erwähnten
ehördlichen Bestimmungen das
Finde der Leipziger Verleihbe-
1 riebe bedeuten müsse. Man
• rhofft aber von Verhandlun¬
gen mit dem Gewerbeaufsichts¬
amt Milderung der Bestim-
mungan.
Von der Emelka-Produktion.
Der Thalia-Film der Emelka
, Eine Nacht im Grand Hotel"
: t im Schnitt fertiggestellt.
Regie: Max Neufeld. Haupt-
rollen: Martha Eggerlh, Ulrich
Bettac, Kurt Gerron, Max
Schipper und Karl Etlinger.
Berliner Uraufführung nächste
Woche im Capitol.
Die Aufnahmen zu dem
F.rnelka-Film ..Der Feldherrn-
h igel". die zur Zeit in den Ate¬
liers der Emelka in Geisel-
gasteig stattfinden, stehen vor
der Beendigung. Regie: Eugen
Thiele. Hauptrollen: Elga
Brink, Betty Bird, Ivan Pelro-
• ch. Willy Schaeffers, Ernst
pumcke, Fritz Steiner und
Britz Spira. Manuskript: Eugen
S.-atmari nach dem Lustspiel
von Roda Roda und Carl Rö߬
ler. Musik: Otto Stransky.
Auf Klangfilm stellten um:
Berlin: Kolibri - Lichtspiele;
^ estrhauderfehn: Frisia-Licht-
'piele; Königsberg i. Pr.: Hu-
Bn-Lichtspiele: Wolfenbüttel:
Welt-Lichtspiele; Mannheim:
'< olkstheater: Offenbach-Bürgel:
Corso-Lichtspiele; Köln: Film¬
palast (oberer Saal); Liegnitz:
Fentraltheater; Ehingen: Wil-
hilma-Theater; Hattingen: Zen-
tial-Lichtspiele: Slrasburg-
' ckerm.: Schützenhaus-Licht-
’piele; Eisieben: U.-T. Licht¬
spiele.
-Zum goldenen Anker“ zensiert.
Der Paramount-Tonfilm ..Zum
goldenen Anker" nach dem
'relgespielten Bühnenstück
-Marius" von Marcel Pagnol
h »t ohne Ausschnitte die Zen-
passiert. Die deutsche Be¬
arbeitung des Films ist von
Alfred Polgar. Unter Alex-
änder Kordas Regie spielen in
d *n Hauptrollen: Albert Basser-
®ann, Jakob Tiedtke. Lucie
Höflich, Ursula Grabley, Mat-
. ,h <»s Wieman und Karl Et-
'•nger.
Merkwürdige Geschichten vom Wuppertal
In Elberfeld und Barmen läuft
zur Zeit in den Theatern der
Ufa mit besonderem Erfolg der
Luis-Trenker-Tonfilm „Berge in
Flammen".
Er wurde am ersten Spieltag,
dem Bußtag, in beiden Theatern
von über siebentausend Perso¬
nen gesehen und erzielte noch
vor Vollendung der ersten
Woche schon rund dreißigtau¬
send zahlende Besucher.
Der Leiter der Ufa-Theater
im Wuppertal, Herr Direktor
Hans Werner, hatte nun. ge¬
stützt auf die Äußerung des
Herrn Reichspräsidenten, daß
dieser Film doch von recht viel
Jugendlichen gesehen werden
möge, die zuständigen Schul¬
dezernenten in Elberfeld und
Barmen auf Trenkers Werk auf¬
merksam gemacht und angeregt,
Schüler-Frühvorstellungen zu
ganz besonders billigen Preisen
zu veranstalten.
Die Kinder unbemittelter- El¬
tern sollten selbstverständlich
unentgeltlich zu dieser Veran¬
staltung zugelassen werden.
Das Projekt konnte nicht
durchgeführt werden, weil nach
Mitteilung der zuständigen Stel¬
len bereits Vorstellungen eines
Marionettentheaters festgelegt
seien, so daß man den Eltern
eine neue Ausgabe für „Ver¬
gnügungen" in so kurzer Zeit
nicht zumuten wolle.
Es soll hier natürlich nichts
gegen Marionetten gesagt wer¬
den. die sicher auch in künstle¬
rischer Vollendung gezeigt wer¬
den können.
Aber wir sind doch der Mei¬
nung. daß sich bei einem so
exzeptionellen Film ein Weg
hätte finden müssen, auch die
Filmveranstaltung zu erroög
liehen, um so mehr als ja
schließlich die Stadt, die Trä¬
gerin der Schulen ist. im allge¬
meinen vom Film mehr zu hal¬
ten pflegt als von Marionetten.
Oskar Messtcrs Dank.
Oskar Messter schreibt uns:
..Bei der großen Zahl der mir
anläßlich meines 65. Geburts¬
tages zugegangenen Glück¬
wünsche und Ehrungen ist es
mir leider unmöglich, jedem
einzelnen, wie ich dies ge¬
wünscht hätte, meinen Dank
auszusprechen. Alle die vielen
Gratulanten haben mir durch
ihr Gedenken eine große
Freude bereitet.
Ich bitte, mir zu erlauben,
daß ich auf diesem Wege
meinen herzlichen Dank für die
mir erwiesenen Aufmerksam¬
keiten ausspreche."
GENERAL - VERTRIEB:
WALTER STREHLE 6. M. B. H.
BERLIN SW 48 / FRIEDRICHSTRASSE 8