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Full text of "Der Kinematograph (November 1931)"

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VERLAG SCHERL* BERLIN SW768 1H« 


Berlin, den 3. November 1931 


neue Richtung 


Pressevorstel 

usgezeichnete 


■I sie nicht mit Un- 
htzeitig darauf auf- 
machen wollte, daß 


h bei diesem Opus um 
heraus wertvolles Bild 
lt, das auf alle Fälle 
e durch Beispiele aus 


herall noch einmal da 
e Geschäft bringen wirt 
s führte kurz entschlos 
acht Tage vor der Bei 


schnelle und mit aller Ener¬ 
gie mstellen muß. 

Ir' Augenblick besteht für 
den guten Militärfilm noch 
keii Gefahr. Er füllt hier 
w I. erlin an der Peripherie 
»oc! viele Häuser, lockt 
vielleicht durch diesen oder 
leni i Star oder irgendeinen 
tateü Titel noch allerhand 
“«'• eher vor die flimmernde, 
tönende Leinwand. Aber 
hört schon, wie das 
Publikum, zwar vorläufig 
noch leise, aber deutlich ge¬ 
nug- endlich einmal etwas 
»nderes wünscht. 

Es erhebt sich jetzt die 
froße Frage, was soll man 
bringen? 

Aut diesen Ruf an das 
P'lmschicksal der nächsten 
nonate eine klare, entschei¬ 
de Antwort zu geben, ist 
**t unmöglich. 

Wan kann höchstens sagen, 
mu ß etwas ganz anderes 
Es muß eine neue 
ote in unser Kinoprogramm 
"‘»eingetragen werden. 

“an sieht, wie die Ufa 



ihre Filme geschickt gemixt 
hat. Kann in Berlin fest¬ 
stellen. daß ernste Filme 
oder Bilder, die abseits von 
der Filmfabrikation am lau¬ 
fenden Band liegen, volle 
Häuser machen. 

Aber es zeigt sich nirgends 
so etwas wie eine ausge¬ 
prägte, kommende Filmmode 
oder etwa so etwas wie ein 
neuer Filmstil. 

Und das ist gut so, weil 
der kundige Fachmann dar¬ 
aus erkennen kann, daß 
unter gar keinen Umständen 
das Heil vom literarischen 
Experiment oder von einem 
neuen, filmischen Expres¬ 
sionismus kommen kann. 


Wer das Zeichen der Zeit 
richtig sehen und erkennen 
kann, weiß, daß heute keine 
Zeit für jene pädagogisch¬ 
pathologischen Experimente 
ist, in denen man vor zwei 
oder drei Jahren alles Kino¬ 
heil sah. 

Selbst der ..Alexander¬ 
platz" und der „brave Sün¬ 
der" sind im Prinzip nichts 
anderes als handfeste Ware. 

Wir wollen heute im Kino 
keine Probleme lösen, son¬ 
dern wollen Stoffe. die 
packen und die vor allem 
neuartig und originell an 
das Publikum herangetragen 
werden. 


letzter Linie 
Angelegenheit 
Wir brauch 


den Dialog und untermalt 
von e ner Musik, die unter 
den Schlagern rangiert. 

Dabei darf man leicht fa߬ 


lich n cht mit humoristisch, 
komisch oder oberflächlich 
verwechseln. 

Auch das. was im „Flöten- 
konzert von Sanssouci" dar¬ 
geboten wurde, war unkom¬ 
pliziert, ein glücklicher Griff 
in die große deutsche Ver¬ 
gangenheit, die so an uns 
herangebracht wurde, daß es 
ans Herz ging, daß es packte 
und mir fortriß. 

Man muß — wie das jetzt 
wieder bei „Yorck" geschieht 
— auch bei diesen Filmen 
Probleme nehmen, über die 
im ganzen Volk absolute 
Einigkeit besteht. 

Wir wollen nichts, was 
vom Streit der Parteien um¬ 
tobt ist. Sehen aber gern 
große Gestalten der Vergan¬ 
genheit, die uns gerade in 
einer so traurigen Zeit wie 
heute erheben und vielleicht 
die Hoffnung auf eine glück¬ 
lichere Zukunft wecken. 

Es wird Zeit, daß in den 
großen Fluß des Humors, der 
sich über uns ergießt, etwas 
Ernst hineingetragen wird. 

Gerade diese Mischung 
wird vielleicht für das Volks¬ 
theater der Gegenwart das 
Richtige sein, genau so wie 
zu allen Zeiten das gute 
Volksstück, in dem sich 
Scherz und Ernst glücklich 
mischten, die meiste Anerken- 



















rung, den meisten Beifall, 
also die größte Besucherzahl, 
brachte. 

Haben wir die richtigen 
Stoffe, bleiben auch die Be¬ 
sucher nicht aus. 

Das richtige Sujet ist das 
beste Mittel im Kampf um 
die Stabilisierung der Ein¬ 
trittspreise. 

Die Vielseitigkeit des Spiel¬ 


plans sichert in der Provinz 
am ehesten das Geschäft für 
las Theater und damit für 
den Verleiher und Fabri¬ 
kanten. 

Das sind an sich alte Bin¬ 
senwahrheiten und Selbst¬ 
verständlichkeiten. 

Aber wenn man die Spiel¬ 
pläne der letzten Wochen 
übersieht, erscheint es wich¬ 


tig und wertvoll. diese 
„ollen Kamellen" noch ein¬ 
mal nachdrücklich in den 
Vordergrund zu rücken. 

Man darf nicht einfach auf 
dem alten Erfolg und oft so¬ 
gar auf dem Erfolg des an¬ 
dern aufbauen, sondern muß 
ständig Ausschau halten 
nach dem neuen Motiv und 
nach der neuen Form. 


Wenn das bei dem k inen 
Fabrikanten genau s< ge¬ 
schieht, wie das heut bet 
den großen maßgeb. iden 
Firmen beinahe selb ver¬ 
ständlich ist, erhaltet wir 
die Buntfarbigkeit des >tel- 
plans, die uns am bestei iber 
die schwere Zeit hinw zu 
ruhigeren und besser zn 
überschauenden Zeiten bt ngt. 


Zusammenschluß der 
Kartellfreien 

Wie durch die Deutsche 
Frimoton mitgeteilt wird, wol¬ 
len sich die sogenannten kar¬ 
tellfreien Apparatefirmen zu 
einer gemeinsamen Front ver¬ 
einigen, die in einer konstituie¬ 
renden Versammlung Anfang 
dieses Monats in eine wirksame 
Form gebracht werden soll. 

Wir stehen dem Zusammen¬ 
schluß, den wir an sich natür¬ 
lich begrüßen, immerhin etwas 
skeptisch gegenüber, weil Zu¬ 
sammenschlüsse bestehende Pa¬ 
tenthindernisse auch nicht be¬ 
seitigen können. 


Marys Start in die Ehe 


Unge: 2271 Mel 


. 9 Akt«. Uraufführung: U. T. Kurfürstendamm 


Ein netter, liebenswürdiger 
Film. Nicht weiter aufregend, 
aber mit Geschmack gemacht 
und temperamentvoll gespielt. 

Geschichte einer jungen Dame, 
die am Hochzeitsmorgen aus¬ 
reißt und im Eisenbahnzug in 
Verdacht kommt, eine Die- 




Die ersten französischen 
Reportagefilme 

Die vor kurzem von Grignoff 
begründete Sociätä des etudes 
cinematographiques, die, wie 
wir bereits berichteten. Re¬ 
portagefilme hersteilen will, be¬ 
absichtigt, zuerst einen Bild¬ 
streifen über den Alkohol¬ 
schmuggel in Amerika aufzu¬ 
nehmen. 


Als zweites Erzeugnis kün¬ 
digt man einen Bildbericht über 
das Leben Wilhelm II. in Doorn 


Man behauptet, daß der 
Kaiser bereits seine Genehmi¬ 
gung zu den Aufnahmen ge¬ 
geben habe. 

Die Bewilligung der hollän¬ 
dischen Regierung stünde aller¬ 
dings noch aus, sei aber mit 
Bestimmtheit zu erwarten 


Die Leitung der beiden Filme 
hat Eugen Deslaw übernommen, 
der als Avantgarde-Regisseur 
einen geachteten und angesehe¬ 
nen Namen in Paris hat. 


Der nette junge Mann, der die 
flüchtige Dame dabei anschei¬ 
nend abfaßt, wie sie ihm seine 
Aktentasche stehlen will, nimmt 
sie mit nach Hause und erlebt 
mit ihr in einer Nacht die toll¬ 
sten, amüsantesten und auf¬ 
regendsten Abenteuer. 

Immer wieder kann Mary Pe¬ 
ters, die Heldin, sich vor der 
Polizei reiten. Aber im letzten 
Augenblick reizen doch tausend 
Mark Belohnung einen Chauf¬ 
feur so stark, daß er die flüch¬ 
tige junge Dame der Kriminal¬ 
polizei übergibt. 

Im letzten Augenblick klärt 
sich alles auf, und ein glück¬ 
liches Paar findet sich am Ham¬ 
burger Hauptbahnhof auf einem 
Gepäckkarren. 

Johannes Meyer hat den Film 
mit viei Geschick und Ge- 
schmacK inszeniert. 

Er nahm ein paarmal wirk¬ 
same Szenen aus bekannten 
amer-kanischen Filmen und über¬ 
setzte sie geschickt in das 
Deutsche und Schwankwirksame. 


Bei der Generalprobe im Ufa- 
Theater Kurfürstendamm gab 
es viele, herzliche, anhaltende 
Lacher und am Schluß starken 
Beifall, für den sich Jenny Jugo 
erfreut bedankte, die der Mary 
Peters ihren ganzen Scharm und 
ihre eigenartige Armut verleiht. 

Neben ihr gefällt vor allem 
Hermann Thimig, der den Herrn 
in tausend Nöten elegant, bild¬ 
sicher und schauspielerisch ver¬ 
siert darstellt. 

In einer kleineren Rolle ge¬ 
fällt Herrmann Vallentin, der 
den Papa der durchgebrannten 
Braut spielt und im Frack ele¬ 
gant, scharmant und außer¬ 
ordentlich publikumswirksam 
aussiebt. 

Kurt Lilien spielt eine größere 
Episode und versucht mit viel 
Glück und gutem Geschick 
seine Pointen an das Publikum 

Alles andere füllt geschickt 
den Platz aus, an den der Re¬ 
gisseur seine Typen stellte. 

Die Photographie von Carl 
Puth ist geschickt, anständig 
und sauber. 

Dr. Felix Günther untermalte 
ein paar Stellen mit bekannter 
Geschicklichkeit, so daß die 
Autoren — Kosterlitz und Wil¬ 
helm — sich nicht über den 
Film beschweren können. 


Dr. Schick geht in den 
Aufsichtsrat 

Der Aufsichtsrat der Berliner 
Messegesellschaft hat in seiner 
letzten Sitzung beschlossen, den 
bisherigen stellvertretenden Di¬ 
rektor des Messeamts, Herrn 
Albert Wischek, der schon seit 
längerer Zeit erfolgreich am 
Aufbau der Berliner Messen 
mitarbeitete, zum Geschäfts¬ 
führer zu ernennen. 

Herr Dr. Schick, der am 
15. November sein neues Amt 
bei der Hotel-Betriebs-A.-G. an- 
tritt, soll in den Aufsichtsrat 
gewählt werden, damit sein be¬ 

währter, sachverständiger Rat 
auch in Zukunft in vollem Um- 



Taubers Erfolg it 
Amerika 

Eigener Drahtberi hL 
Richard Taubers Am« ka- 
Debüt gestaltete sich für den 
deutschen Künstler zu c zu 
sensationellen Erfolg. T.i her 
in großer Form wurde min zn- 
lang stürmisch begrüßt um er¬ 
rang mit Schubert- und S hu- 
mannliedern, besonders abi mit 
seinen Lehär-Gesängen be Pu¬ 
blikum und Presse einen seit 
Jahren nicht dagewesener Kr- 
folg für die deutsche K nst. 
Nach Absolvierung von cun 
Konzerten in New York b eist 
Taubei noch zu weiteren -n- 
zerten die Staaten. 


Der tanzende Koni: eft 
schlägt 

alle Kassenrekort ■ 

Wie die ersten Telegr i®* 
aus allen Teilen Deutsch 
melden, hat der Charell! mt- 
mer-Tonfilm der Ufa „Der .os- 
greß tanzt ' bei seinem A tlas! 
sensationellen Besuch zu ver- 
zeichnen. So meldet Han- urj 
Erster Tag bringt neuen MaBS- 
rekord. Mit 7983 Besucher war 
das Haus für sämtliche Yc Stei¬ 
lungen aus verkauft. Tausend« 
mußten umkehren. Leipzig mel¬ 
det völlig ausverkaufte m»' 
abend- und Sonntaghäuse Die 
Polizei mußte, um die Aui ecM- 
erhaltung des Verkehrs - cher- 
zustellen, mehrmals die Straß» 
vor dem Theater räumen, i ssen: 
Kurz nach Beginn der • rstes 
Vorstellung mußten die b asse» 
bereits für den Karlen' 
des ersten Tages gesch -ss« 0 
werden. Nie dagewesene Bega* 
sterur.g des Publikums. Düssel¬ 
dorf: Alle Verstellungen a-.^ver¬ 
kauft. Vorverkauf für die nach I 
sten Tage hat in bisher nicbtl 
gekannter Weise einges«* ,! | 
Wuppertal-Elberfeld: K-ngreij 

Rekorderfolg! 17 141 zahlend» 
Besucher in den ersten drt i Ti¬ 
gern Tankstelleneinnahir.' ge¬ 
schlagen. Tankstellenbeszcher- 

zahl mit 5100 übertroffen. 


Kleis 

Gustav Althoff hat einen 

ßen Erfolg in Amerika 


zeichnen. Wie die New-York« 
Volkszeitung meldet, hatte ^ 















’>.* bereits gemeldet, (eiert 
der uschinski-Palast in Amster- 
dar der zu den bekanntesten 
uni chönsten Lichtspieltheatern 
Eit pas gehört, das Jubiläum 
sei' s zehnjährigen Bestehens. 


Darf Elektrizitätswerk einem Lichtspiel¬ 
unternehmen den Strom sperren? 

Einem Lichtspieltheaterinhaber war von einem Elektrizität s- 
werk die Zufuhr des elektrischen Stroms gesperrt worden, weil 
der Lichtspieltheaterbesitzer den Strom als Reservestrom be¬ 
zogen hatte. Das Oberlandesgericht in Hamm erkannte auf die 
Klage des Lichtspieltheaterbesitzers, daß das Elektrizitätswerk 
nicht berechtigt sei. die Zufuhr des elektrischen Stroms zu 


Karl Wiesels 
fünfzigster Geburtstag 

Am Mittwoch feiert Karl 
Vt'iesel in Mönchen seinen 
fünfzigsten Geburtstag Man er¬ 
innert sich aus diesem Anlaß 
mit Vergnügen der Zeit, wo der 
bekannte Münchener Frimmann 











































































































































Winterhilfe in Stuttgart 

Die „Schwäbische Urania'' in 
Stuttgart hat sich zu einer 
großzügigen Beteiligung an der 
Wurttembergischen Nothilfe 
entschlossen. 

Sie stellt nach dem bekann¬ 
ten Vorschlag der Spitzenorga¬ 
nisation monatlich 2400 Karten, 
verteilt auf Universum. Ufa- 
Palast und Königsbau-Licht- 
spiele. zur Verfügung, die \on 
der städtischen Zentralstelle 
für Wohltätigkeit an die ent- 


^inftt äilmüuliffen 

Dolly zeichnet Karikaturen 


Da war in einem der Tempel- Oberleutnant, der zwei elegan- 
hefer Ufa-Ateliers eine Schul- ten Damen nachsteigt. Rasch 

st ibe aufgebaut, ein Klassen- noch die Unterschrift: „Der 

71 I.mer mit dem so vertrauten neue Ober . . .". da hört man 

Inventar. Schon hört man Schritte vor der Tür. Alle Zög- 
Larmen und Lachen einer Kna- lmge springen zu ihren Bänken 
benschar, die hereinstürmt und aus dem Knäuel tobender, 

iel Geschrei von dem lachender, sich raufender Ka- 
Besitz ergreift. Diese detten ist eine sittsame Gruppe 
1 : : -geworden. Nur der kleine Zeich- 


Otto Glücksmann ot 

Am Sonnabend nachmit' .hat 
der Tod einen jener alter ino- 
pioniere von langem, sei" rem 
Leiden erlöst, die an der Ent¬ 
wicklung des Lichtspiel! "es 
und den Urformen zur he gen 
modernen Gestalt starke: -er- 
siinlichen Anteil haben. 

Otto Glücksmann kam ;.b 
seine besonderen Bezieh ,en 
mit den damaligen Leiter ier 
Union - Theatergesellschaft im 
Jahre 1914 von Düsseldo *o 




































































































































* 3 ? IIINFACH BUTT V 


H VERLAG SCHERL * BERLIN SW68 II- 


Berlin, den 4. November 1931 


Nummer 256 


Nebensachen werden zur Hauptsache 



Wir stehen mitten in einer 
v chtigen, entscheidenden Dis- 
kussion, bei der es um die 
S nierung und Stabilisierung 
cs deutschen Films geht. 

Wir werden hoffentlich mit 
o selben Einmütigkeit und 
G ündlichkeit, mit der die Be¬ 
schlüsse gefaßt wurden, we¬ 
nigstens im Reich der Pro- 
d /.enten zu den entscheiden¬ 
de n Taten schreiten und da- 
m i wenigstens für die kom- 
m nde Produktion einen gro¬ 
ßen Schritt weiterkommen. 

Es nützt aber herzlich we¬ 
il .. Jas, was noch im Schoß 
d.r Zukunft liegt, noch so 
K indlich vorzubereiten, wenn 
ir. in die Chancen der Gegen- 
w r* außer acht läßt, die ja 
eigentlich erst die Mittel 
schaffen muß, mit der die Zu- 
kunftspläne und Hoffnungen 
re lisiert werden. 

Es muß nachdrücklich daran 
erinnert werden, daß das 
w ' htigsteProblem des Augen¬ 
blicks die vernünftige Gestal¬ 
tung des Spielplans ist, der 
unter allen Umständen so ge¬ 
halten werden muß, daß die 
Kinofreudigkeit des Publi¬ 
kums, soweit sie noch vorhan¬ 
den ist, keineswegs irgendwie 
beeinträchtigt wird. 

Dazu gehört vor allen Din- 
Äen, daß die Bilder, die in den 
einzelnen Großkinos neben¬ 
einander gezeigt werden, vor- 
«eli tig miteinander abgestimmt 
werden müssen. 

Es ist ein Unding, daß zwei 
oder drei große Häuser in 
einer Woche etwa überein¬ 
stimmend Militärfilme zeigen. 
Und es ist in einer ganzen 
“eihe von deutschen Städten, 
"feh unserer Auffassung, ein 
n 'cht wieder gutzumachender 


Fehler, wenn in einer Woche 
in zwei Häusern, die benach¬ 
bart liegen, zwei besonders 
gute, zugkräftige Filme auf 
dem Spielplan erscheinen. 

Das hört sich im ersten 
Augenblick vielleicht etwas 
paradox an. Aber es ist 
freundlichst zu berücksichti¬ 
gen, daß in manchen Städten, 
die an sich bereits mit Kino¬ 
plätzen übersetzt sind, für 
einen Teil der Interessenten 
der Fall so liegt, daß mehr 
als ein Kinobesuch in der 
Woche einfach aus finanziel¬ 


len Gründen nicht aufzu¬ 
bringen ist. 

Infolgedessen können zwei 
Schlager in dieser oder jener 
Mittelstadt, die gleichzeitig 
laufen, einfach nicht ausge¬ 
nutzt werden. 

Fs drängt also alles dazu, 
daß vernünftige Kinobesitzer 
alle alten Konkurrenzstreitig¬ 
keiten fahren lassen und sich 
über die Gestaltung ihres 
Spielplans im eigensten In¬ 
teresse für kürzere oder län¬ 
gere Zeiträume verständigen. 

Zumindest muß die Ver¬ 


ständigung so weit gehen, daß 
man nicht Filme mit den glei¬ 
chen Scha jspielern nebenein¬ 
ander in ein und derselben 
Woche zeigt. 

Gerade der objektive Beob¬ 
achter des Marktes, der hier 
in Berlin so gut wie jeden 
Film sehen muß. merkt, was 
das bedeutet, wenn man etwa 
Ralph Arthur Roberts in drei 
verschiedenen Filmen im 
Laufz von acht Tagen sieht. 

Es iallen dann auch die in¬ 
dividuellen Propagandamög¬ 
lichkeiten fort, und es wirkt 
sich eine derartige Anhäufung 
der gleichen Stars in allzu 
kurzer Zeit schließlich dahin 
aus. daß spätere Erzeugnisse, 
die denselben, an sich ausge¬ 
zeichneten und von Haus aus 
zugkräftigen Darsteller zei¬ 
gen. zum glatten Versager 
werden. 

W r sprechen so viel über 
die Eintrittspreise und reden 
uns ein, daß die Höhe des 
Entgelts allein den Kino¬ 
besuch beeinträchtigt. 

Wir übersehen dabei, daß 
es sich letzten Endes immer 
um eine Differenz von zehn 
oder zwanzig Pfennig han¬ 
delt, die im selben Augen¬ 
blick keine Rolle spielt, wo 
man den neuen Film richtig 
an sein Publikum heranbringt. 

Eine Betrachtung der Ki¬ 
nos in den deutschen Mittel¬ 
städten zeigt, um nur ein 
Beispiel zu nennen, eine ver¬ 
hängnisvolle Sparsamkeit 
schon an der Außenfront. 

Mit dem aufgemalten Titel 
oder irgendeiner Illustration 
allein ist es nicht getan. 

Jede Außendekoration muß 
von irgendeiner Idee be¬ 
herrscht sein und muß ent- 


•Kieine Anzeigen“ im „Kinematograpn“ wirken schnell und zuverlässig 




URAUFFÜHRUNG 




REGIE: 

RICHARD OSWALD 


ESBfSCHES LICHTSPIEL-SYNDIKAT AG 






»edc mit Hille von Licht, 
ron 1 weltlichen Dekorations- 
teilei oder durch irgendein 
ande :s Mittel schon An- 
ziehu gspunkt an sich sein. 

Vi müssen mehr mit Wurf- 
wltc i arbeiten. Aber mit Er¬ 
zeug issen, die wohlüberlegt 

Dt Film selbst muß im 
The.- er mit besonderer Liebe 
fcera .gebracht werden. 

Es gibt da noch hundert 
und lusend ungenutzte Mög¬ 
lich). iten, vor. dem Orchester¬ 
schi. ger, den die Schallplatte 
wir ttelt, angefangen bis zum 
szen chen Vorspiel. 

A erdings wird die Schall- 
?lat' allein keine überwälti¬ 
gend- Wirkung mehr ausüben. 
Wer man sie aber mit Dia- 
p<>si' .Vorführungenverbindet, 
vie das im Berliner Capitol 
hein ..Alexanderplatz" ge- 
scha hat die Sache gleich 
«n l ideres Gesicht und wirkt 
h*> iesem oder jenem Bild 
üelkicht stärker als der 
Film selbst. 

A! rdings muß man wissen. 
1*0 o an die Lichtbilder her- 
Wtoi mt, von denen viel mehr 
fix u d fertig auf dem Markt 
s '»d, als der Kinobesitzer im 
dige-neinen annimmt. 

Auch die Kostümierung der 
nweiser ist gerade an 


kleinen und mittleren Plätzen 
immer noch ein wirksames 
Mittel, wenn es sparsam ange¬ 
wandt wird, das das jeweilige 
Ereignis aus dem regelmäßi¬ 
gen Spielplan hervorheben 
kann. 

Man muß sich um die Auf¬ 
machung der Schaufenster in 
den Schallplattenläden küm¬ 
mern, die allmählich bei dem 
Tonfilm zum Klischee gewor¬ 
den ist, nachdem sich auch 
hier an vielen Plätzen ver¬ 
heißungsvolle Ansätze zeigten. 

Die Vorreklame muß bis an 
den kleinsten Platz durchge¬ 
führt werden. Sie hat im Wa¬ 
renhaus genau so zu erfolgen 
wie in der kleinsten Schuh- 
besohlanstalt. 

Aber sie darf nicht einfach 
beim Plakataushang stehen 
bleiben, sondern muß auch 
originelle Wege finden, die 
für jeden Film zu finden sind, 
wenn man sich nur entspre¬ 
chende Mühe macht. 

Es hat nach dieser Richtung 
hin verheißungsvolle Ansätze 
in den sogenannten Presse¬ 
büchern gegeben, die ge¬ 
schickte Reklamechefs nach 
amerikanischem Muster auf 
deutsche Verhältnisse über¬ 
trugen. 

Aber diese Propagandisten 
sind müde geworden. D>e Re¬ 
sonanz aus der Provinz hat 


ihnen gefehlt, und dieser oder 
jener Verleiher wendet die 
Mittel für originelles Re- 
klamcmaterial nicht mehr auf, 
weil er bei seinen Abnehmern 
kein Verständnis dafür fand. 

Die Zusammenarbeit mit 
den Volksbildungsvereinen, 
gerade in mittleren und klei¬ 
nen Städten, ist nicht so in¬ 
tensiv ausgebaut worden, wie 
das hätte geschehen können. 

Wir wettern immer gegen 
die Kulturfilm-Veranstaltun¬ 
gen dieses ohne jenes Vereins 
und müßten uns in jedem ein¬ 
zelnen Fall sagen, daß wir es 
meistens an der nötigen Ini¬ 
tiative haben fehlen lassen, 
daß wir uns Geschäfte weg¬ 
nehmen ließen, um die wir 
uns nicht rechtzeitig geküm¬ 
mert haben. 

Das persönliche Auftreten 
von Hauptdarstellern wird, 
abgesehen von drei, vier 
Städten, die nach dieser Rich¬ 
tung hin Vorzügliches und 
Vorbildliches leisten, nicht 
genügend gepflegt. 

Die Spezialpropaganda in 
bestimmten Verbänden und 
Bevö;kerungsschichten bei 
diesem oder jenem Anlaß 
liegt bei mindestens zwei 
Drittel, wenn nicht drei Vier¬ 
tel aller deutschen Kinos 
ganz im argen. 


Für einen Militärschwank 
gibt es ganz genau abge¬ 
grenzte Interessentenkreise, 
die in einem solchen Fall ge¬ 
nau so intensiv zu bearbeiten 
sind wie etwa die Schreib¬ 
maschinendamen bei der Pri¬ 
vatsekretärin. 

Das sind alles nur Bei¬ 
spiele, die sich spaltenlang 
vermehren ließen. 

Es sind Nebensachen, die 
aber im selben Augenblick 
stark in den Vordergrund 
treten, wo das Geschäft einer 
Belebung bedarf. 

Mit diesen Dingen kommt 
man. wenn man sie geschickt, 
richtig, gründlich und immer 
wieder macht, weiter als mit 
dem Eintrittspreisabbau. 

Das seilte gerade in diesem 
Augenblick gesagt werden, 
wo alles Heil in der billige¬ 
ren Pieisbcmessung gesehen 
wird. 

Werden diese Dinge über¬ 
sehen, nimmt man sich ein 
großes Teil von Stoßkraft 
und erkennt nicht die Bei¬ 
spiele in anderen Industrien, 
wo der Erfolg zeigt, daß die 
hier angedeuteten Bahnen 
nützlicher sind als Kämpfe, 
wie wir sie jetzt an allen 
Ecken und Enden erleben, 
ohne d rß für den Kinobesitzer 
etwas dabei herauskommt. 


Der Filmball 

Da Ballbüro teilt mit, daß 
'‘rei Logen, zumeist wie im 
^orjahre, u. a. für folgende 
irnu reserviert worden sind: 
'*• D.L.S., Klangfilm. Uni- 
> tr,a Cicero - Film, Tobis. 
'mir. atzlich sind die Logen 
a er „ r Linie für Produktions- 
- die mit ihren Stars er- 
«ne’i , n, reserviert. Hierneben 
“. ersucht, den Firmen, die 
* ,r iahre Logen innehatten, 
•* auch für den gegenwärti- 
r imball so lange wie irgend 
tl' h freizuhalten. 
s empfiehlt sich hiernach, 
im sich diejenigen Firmen, 
che auf den Erhalt einer 
Wert legen, umgehend 
R dum Ballbüro. Berlin W 10, 
rstraße 33. in Verbindung 

•Mein Freund, der 

Millionär*' im Capitol 

ll» L^ erm ann-Thimig-Film der 
p a 'EnieIka-Produktion „Mein 
‘unu. der Millionär" mit Her- 
j“ n 1 himig in der Titelrolle. 

«m Montag, dem 9. No- 
ii, "* r - im Berliner Capitol zur 
rhr*!' 1 ührung. Neben Hermann 
™'lf wirken mit: Liselotte 
Ul ' Maria Meissner, Jakob 
*_*• Ernst Durncke, Olga 
Enrico Benfer, Paul 


Schön ist die Manöverzeit 


Fabrikat: Ben Fett-Film Regie: Erich Schnnfclder 

Verleih: Märkische Film G.mb.H. Länge: 2363 Meter 
Uraufführung: Titania-Palast 


Die Flut der Militärfilme ist 
noch im Steigen, ein Abebben 
ist vorläufig noch nicht abzu- 

Um die Erlebnisse der schö¬ 
nen Manöverzeit zu schildern, 
hat sich diesmal ein Trio be¬ 
müht. Die Idee ist van Richard 
Royce, das Drehbuch haben Dr. 
Johannes Brandt und Dr Josef 
Than geschrieben. Die Schilde¬ 
rung der Begebenheiten ist na¬ 
türlich nicht neu. Erich Schön¬ 
felder, der Regisseur, hat sie 
mit viel Sinn für drastischen 
Situationswitz in eine Folge 
wirksamer Szenen gebracht, die 
stark auf die Lachlust des Publi¬ 
kums wirken. 

Da ist die Baronin von Wit¬ 


tenau, die resolute Gutsherrin, 
von Ida Wüst famos dargestellt, 
da sind die Gutselevinnen Gretl 
Theimer. Lilian E'lis, Susi Ralph, 
Olga von Bassoff, die sich mäch¬ 
tig über die militärische Ein¬ 
quartierung freuen, auch der Herr 
Feldwebel fehlt nicht (Oscar 
Sabo gibt ihn voll Spielfreude), 
eine besondere Nummer ist der 
Musketier Klapper, der lustige 
Paul Heidemann. der durch 
seine Tapsigkeit dem Herrn 
Major Paulig zu einem Manöver¬ 
sieg verhilft, auch der Einjäh¬ 
rige (Max Schipper) fehlt nicht, 
und auch die ■» „schlagfertige" 
Köchin (Vicky Werkmeister) ist 
nicht vergessen. Ein flottes 
Stubenmädel ist Margot Walter. 


Nett die Musik Marc Rolands, 
von der Kapelle Gerhard Hoff- 
mann tonschön gespielt. Sorg¬ 
fältig die Ausstattung: Archi¬ 
tekt Heinrich Richter, gut die 
Photographie: Willy Winter¬ 
stein. Lachen bei der Premiere. 
Beifall für den die Darsteller 
dankend quittieren konnten. 


„Fox Weltschau" 
in den deutschen Großstädten. 

Emclka schließt ab. 

Die Emeika hat „Fox Welt- 
»schau" zunächst für alle Emelka- 
theater im Reich abgeschlossen. 
Uber die Berliner Theater 
schweben noch Verhandlungen. 

Ans der Produktion. 

Die Aufnahmen zu dem Gro߬ 
film der Henny Porten-Film- 
Produktion G. m. b. H. „Luise, 
Königin von Preußen" mit 
Henny Porten in der Haupt¬ 
rolle sind unter der Regie von 
Carl Froelich beendet. Premiere 
Ende November im Ufa-Palast 
am Zoo. -fr 

Eugen Thiele beginnt Anfang 
November in den Emelka-Ate- 
iiers in Geiselgasteig mit den 
Aufnahmen zu dem Film „Feld- 
herrnhügel" nach dem Roman 
von Roda Roda. Architekt Lud¬ 
wig Reiber. 


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l i VERLAG SCHERL * BERLIN S VV68 Bh^» 

25. Jahrgang Berlin, den 5. November 1931 Nummer 257 


Es geht um die Devise 


Die Filmfachzeitungen be¬ 
st äftigen sich mit Recht in 
dt i letzten Tagen in besonders 
st, rkem Umfang mit der 
F ge der Devisenbeschaffung 
ut ! zeigen genau so, wie das 
hier schon geschah, die 
Sc wierigkeiten auf, die sich 
be! der Neufabrikation im 
Fa.le von ausländischen Auf¬ 
lias ist aber nach unserer 
Au iassung das allergeringste 
Ob I, sondern es kommt in 
er* er Linie darauf an, Mittel 
un Wege zu finden, die 
Ge der. die der deutsche 
Fii Fabrikant für gelieferte 
Ware im Ausland zu bekom- 
i hat, wieder hereinzube- 

E in prominenter Filmmann, 
det in besonders großem Um- 
fan • mit dem Ausland arbei¬ 
tet und der jedenfalls im 
Au enblick mit viel mehr Ein- 
fäugen aus dem Ausland als 
aus dem Inland zu rechnen 
bat bemerkte bei einer Aus- 
*P r che über diesen Gegen- 
«taiid, daß es bei der augen¬ 
blicklichen Situation nicht so 
«eh: die gesetzlichen Besiim- 
■Durigen in den einzelnen Län¬ 
dern. sondern vielleicht auch 
der gute Wille der Kontra¬ 
henten sei, die den recht- 
*«t'gen and pünktlichen Aus- 
tleich gefährden. 

Wir geben dieses Urteil, 
das mitten aus der Praxis 
kommt, in erster Linie des- 
|*alb wieder, um unsere Leser 
i*nseits der deutschenLandes- 
l| r enze darauf hinzuweisen, 
®aß man s j c j, freund liehst 
"f'dit darauf beschränken soll, 
**b hinter zufällig erlassene 
^^tzliche Bestimmungen zu 
‘erkriechen, sondern daß 
bera ll da, wo Devisensperren 
‘"Igetan sind, energisch von 
*° Filmverbänden alles ge- 



Einheitsfront für Rationalisierung 
der Produktion 

In der gestrigen Spio-Sitzung wurde in der Hauptsache 
über die bekannten Richtlinien gesprochen, die vom Fa¬ 
brikantenverband aufgestellt worden sind und für die sich 
durch Unterschrift die gesamte deutsche Produktion ver¬ 
pflichtet hat. 

In der Spio haben sich auch die anderen Sparten, näm¬ 
lich die Verleiher und Theaterbesitzer, hinter diese Fa¬ 
brikantenbeschlüsse gestellt. 

In welcher Form war im Augenblick des Redaktions¬ 
schlusses noch nicht bekannt. 

Die entsprechend formulierten Beschlüsse werden erst 
heute vormittag offiziell bekanntgegeben. 

Es wiAl sich aber aller Wahrscheinlichkeit nach darum 
handeln, daß Verleih und Theaterbesitz Zusagen gegeben 
haben, die letzten Endes darauf hinauslaufen, alle die¬ 
jenigen, die etwa die bereits bekannten Beschlüsse durch¬ 
brechen oder nicht beachten sollten, praktisch vom deut¬ 
schen Markt auszuschließen. 

Wir kommen eventuell auf die Angelegenheit noch ein¬ 
mal zurück, wenn der offizielle Spio-Bericht vorliegt. 


tan werden muß, um ihre Be¬ 
seitigung durchzusetzen. 

Wir in Deutschland sind, so 
wie die Dinge liegen, in einer 
doppelt unangenehmen Situa- 

Dic Zeiten sind längst vor¬ 
über, wo wir die Herstellungs¬ 
kosten eines Bildes im eigenen 
Lands amortisieren konnten. 

Wir rechnen heute im aller¬ 
besten Falle mit sechzig Pro¬ 
zent Deckung im eigenen Be¬ 
zirk, während wir vierzig 
Prozen: und den Gewinn im 
Ausland erzielen müssen. 

Das Bild wird dadurch 
noch ungünstiger für uns, als 
wir ja die sechzig Prozent aus 
Deutschland nicht auf einmal 
herein bekom men, sondern 
meist im Verrechnungswege 
im Laufe einer Saison, wäh¬ 
rend die vierzig Prozent Aus¬ 
landsertrag doch zum aller¬ 
größten Teil durch die sofort 
fällige Garantie gedeckt 
werden. 

Die Summen aus dem Aus¬ 
land also sind vor allem das, 
was der Fabrikant zur An¬ 
kurbelung der neuen Produk¬ 
tion immer wieder braucht, 
und was ihm jetzt fehlt. 

Unserer Auffassung nach 
hat es gar keinen Zweck, diese 
Angelegenheit zum Gegen¬ 
stand langatmiger Artikel zu 
machen. 

Der Filmindustriellenver¬ 
band. oder wenn man will, die 
Spio haben in diesem Punkt 
die Initiative zu ergreifen und 
nicht nur Eiei den maßgeben¬ 
den Stellen t>ei uns sondern 
auch in den anderen Ländern 
sofort die entsprechenden 
Schritte zu tun, um zu retten, 
was zu retten ist 

Man möge nicht sagen, daß 
das sehr schwer sei. 

Denn wir müßten in jedem 
einzelnen in Frage kommen- 










den Lande die restlose Unter¬ 
stützung der Verleiher und 
Exporteure haben, die jeweilig 
in den einzelnen Bezirken in 
Frage kommen. 

Es ist bestimmt keine Über¬ 
hebung. und es bedeutet abso¬ 
lut keine Herabsetzung irgend¬ 
einer Industrie, wenn wir dar¬ 
auf hinweisen, daß Deutsch¬ 
land als Filmexportland von 
nicht zu unterschätzender Be¬ 
deutung ist. 

Wir fordern ja die Beseiti¬ 
gung der Devisensperren nicht 
nur bei den anderen, sondern 
wir wünschen sie ja auch bei 
uns. weil wir Verpflichtungen 
an das Ausland haben, die 


wir genau so zu regulieren 
wünschen, wie wir das von un¬ 
seren Forderungen erwarten. 

Man soll den Zustand von 
heute und morgen nicht un¬ 
bedingt als Schulbeispiel für 
die Beurteilung dieser Frage 
heranziehen. 

Wir zeigen jetzt hier bei 
uns genau so wie in den an¬ 
dern europäischen Ländern 
mit Devisensperren Filme, 
die schon vor vier Wochen 
oder noch viel früher her- 
üherkamen und die noch ge¬ 
liefert wurden, weil man 
glaubt, daß das Devisen- 
P’-oblem sich in allerkürzester 
Zeit klärt. 


Kompliziert sich aber die 
Lage und sieht man nicht 
irgendeine Lösung, tritt be¬ 
stimmt in vielen Fällen eine 
Stockung der Lieferung ein. 
die sich auf sämtliche betei¬ 
ligten Länder auswirken muß. 

Die Frage ist in ihren Ein¬ 
zelheiten ganz selbstverständ¬ 
lich nur zu behandeln, wenn 
zahlenmäßiges Material vor- 
liegt. 

Diese Zahlen aber sind 
nicht in einer Fachzeitung zu 
reproduzieren, sondern kön¬ 
nen nur durch eine neutrale 
Stelle zusammengetragen wer¬ 
den. bei der man weiß, daß 
die Behandlung mit jener Dis¬ 
kretion erfolgt, die gerade in 


diesem Punkt unen> ehr¬ 
lich ist. 

Vielleicht werden die D nge, 
im Augenblick, wo diese 'ei¬ 
len geschrieben werden be¬ 
reits in der Spio-Sitzun«. an¬ 
geschnitten. 

Aber wir hielten uns er- 
pflichtet, unsern Standp ikt 
zu dieser Lebensfrage da zu¬ 
legen, deren Lösung irg' d- 
wic schnell erfolgen 1 iß. 
weil nämlich sonst ae 
Stockung der Produktion n- 
tritt. die trotz Gagensen i ng 
und anderer Produkt! >s- 
ersparnisse einfach bei vi' cn 
freien Fabrikanten nicht if- 
gehalten werden kann. 


Rheinischer Situations- 

bericht 

Die Industrie- und Handels¬ 
kammer zu Düsseldorf teilt in 
ihrem Oktoberbericht über das 
Filmgewerbe folgendes mit: 

„Der Monat Oktober hat sich 
für das Lichtspieltheatergewerbe 
als guter Saisonmonat ent¬ 
wickelt. Das gilt vor allem für 
die Unternehmen, die ihre Ein¬ 
trittspreise der wirtschaftlichen 
Lage angepaßt haben. 

im Verleihbetrieb ist die Ver¬ 
mietung in vollem Gange. Es 
herrscht besonders Nachfrage 
nach deutschen Filmen. Bevor¬ 
zugt werden noch immer Lust¬ 
spielschlager und gute Militär¬ 
humoresken." 

Hamburger Notizen. 

Die Ufa zeigte am letzten 
Sonntag im Lessing-Theater die 
englische Fassung von „Bom¬ 
ben auf Monte Carlo", die in 
Hamburg natürlich besonders 

Albers wohnte dieser Veran¬ 
staltung bei und wurde genau 
so wie der Film selbst vom 
Publikum lebhaft begrüßt. 

Am gleichen Tage zeigte das 
Waterloo-Theater „Viktoria und 
ihr Husar", einen Aafa-Film, 
der stürmischen Beifall bei dem 
gutbesuchten Haus fand. 

In einer Kulturfilm-Matinee 
im Ufa-Palast sah man Bilder 
aus dreiunddreißig Städten aller 
Länder, eine interessante Zu¬ 
sammenstellung, die hier auch 
bei einer Wiederholung ein 
dankbares Publikum fände. 

Von Filmsta's konnte man in 
der letzten Woche dann roch 
Jenny Jugo, Hauptdarstellerin 
des Terra-Films „Wer nimmt 
die Liebe ernst“, begrüßen. 

Zensierte Paramount-Filme. 

„Die nackte Wahrheit", ein 
Paramount-Lustspiel mit Jenny 
Jugo. Oscar Karlweis. Trude 
Hesterberg, Otto Wernicke, Ti- 
bor von Haimay, H. A. von 
Schlettow, Alexander Koeckert, 
Harry Hardt, Marita Angeles 
und Jaro Fuerth, Regie Karl 
Anton, sowie „Spanische Ro¬ 
manze", ein Kurzfilm mit Rosita 
Moreno, sind zensiert worden. 
„Spanische Romanze" ist für 
Jugendliche zugelassen. 


Frankfurter Notizen 


Von unseren O. Sch.-Korrespondenten. 


Bombenerfolg des „Kongresses“ 
in Frankfurt. 

Im Frankfurter Ufa-Palast 
hatte „Der Kongreß tanzt" einen 
Riesenerfolg, der in spontanem 
Be fall, mitten im Film, zum 
Ausdruck kam Das Theater 
war am Premierenabend aus¬ 
verkauft, auch am Samstag 
und Sonntag war der Andrang 
außerordentlich stark (trotz 
guten Vorherbstwetters, das 
zum Spazierengehen einiud). 
Als die entzückendsten und 
eindruckvollsten Bilder werden 
in Frankfurt allgemein jene 
Szenen angesehen, wo Lilian 
Harvey in ihrem Wagen ju¬ 
belnd und singenc durch die 
Wiener Innenstadt, an der Tor¬ 
wache vorbei, hinaus nach ihrer 
Villa fährt. 

Kinobrand in Frankfurt. 

Am Sonnabend vormittag 
brach in einem Lichtspielthea¬ 
ter im Vorort ßoekenheim ein 
Brand aus, der nur unerheb¬ 
lichen Schaden verursachte. — 
Man -lahm zuerst Brandstiftung 
an, die Polizei stellte jedoch 
bald fest, daß es sich um einen 
Kurzschluß handelte. 

Schlager, die in Frankfurt und 
Umgebung eben laufen. 

Roxy Palast. „Hinter Git¬ 
tern" gutes Durchschnitts¬ 
geschäft, da der Roman zu 
diesem Film vorher in einer 
Tageszeitung lief. „Victoria und 
ihr Husar", ein wirklicher Er¬ 
folg. Die Presse aller Schattie¬ 
rungen ist in der Beurteilung 
(uneingeschränktes Lob), einig. 

Gloria Palast. „Hirsekorn 
greift ein", mit Bressart. Es ge¬ 
nügt die Feststellung, daß der 
Film hintereinander drei Wo¬ 
chen gelaufen ist und noch 
weiter läuft. — 

Kammer-Lichtspiele und Neue 
Lichtbühne bringen erfolgreiche 


Zweitaufführungen „Bomben auf 
Monte Carlo" und „Der Schrek- 
ken der Garnison". 

Camera und Luna. Zweit¬ 
aufführung: „Der lächelnde 

Leutnant." Die Erstaufführung 
war im Bieberbau. 

Capitol. „Wer nimmt, die 
Liebe ernst?" 

Scala und Hansa zusammen 
„Opernredoute“, auch Zweit¬ 
aufführung. 

Saalburg hat „Zwei Herzen 
im Dreivierteltakt" noch einmal 
ausgegraben und macht ein Ge¬ 
schäft. 

In Offenbach bringt die Ufa 
den „Kongreß": Palast zeigt 

„Elisabeth von Österreich", das 
Offenbacher Capitol „Der Raub 
der Mona Lisa". Gloria in Of¬ 
fenbach „Die Blumenfrau von 
Lindenau". Schwan in Offen¬ 
bach „Der Fall des General¬ 
stabschefs Redl". 

In Darmstadt läuft im Union 
das „Fintenkonzert von Sans¬ 
souci". im Helia Palast „Afrika 
spricht", im Palast „Helden der 
Nacht" und als zweiter Schlager 
„Das Geheimnis im Schlaf¬ 
wagen". 

Die vier Wiesbadener Licht¬ 
bildbühnen spielen: Ufa Palast 
„Um eine Nasenlänge". Wal¬ 
halla „Menschen hinter Git¬ 
tern". Filmpalast „Opern¬ 
redoute". Thalia „Die lustigen 
Weiber von Wien" 

Auch die Programme von 
Mainz sind ganz auf der Höhe. 
Ufa Palast Mainz; „Viktoria 
und ihr Husar“, Schiller-Licht¬ 
spiele: „Reserve hat Ruh", 

Kötherhof Lichtspiele: „Men¬ 
schen hinter Gittern", Luna: 
„D-Zug 13 hat Verspätung", 
„Der Stumme von Portici". 
Hansa: „Grock", Thalia: 

„Douaumont". Markt Licht¬ 
spiele „Noch sind die Tage der 
Rosen” — „Harry Piel unter 
falschem Verdacht". 


Heutige Premieren 

Im Gloria-Palast: Im Mozart-Saal: 

Der Richard Oswald - Film des Der Vandal und Delac-Tonfilm 
DLS. „A r m wie eine „D a v i d G o 1 d e r" (Verleih: 

Kirchenmau s". Südfilm). 


Wiener Filmindusti 
gegen „Künstlerfon’ » 

Wie zu erwarten war, hat x 
die österreichische Filmindu 
durchaus abweisend gegvt 
Absicht, für den neu zu sch > 
den Künstlerfonds den öst< . 
chischen Film weitest gt : 
hcranzuziehen, ausgespro « 
So äußert sich Direktor ! n 
Besser von der Wiener Mo 
A.-G., daß eine solche w. 
Besteuerung der Österreichs 1 
Filmindustrie eine glatte 
möglichkeit sei. Der W n 
Verleih arbeitet mit eine B 
Steuerung wie kein an 1 
Vergnügungsunternehmen 
hat schon gewisse Prozent 
das Kontingent abzugeSen. !i 
noch eine andere Bestem 1 
einführen zu wollen, sei ge’ J 
zu absurd. In gleichem S n 
äußern sich die Verleger. A il 
ren und Schallplattenfabrika > 
die alle die Absicht, den K 1 
lern durch Plünderung <i 
Künstler selbst Hilfe zu sch f< 
für unausführbar erklären. 


Neues Kino 
in Paderborn 

In Paderborn wurde in d« f 
Kasseler Straße ein Tot '!»• 
theater eröffnet unter den Ni- 
men ,B. V. Tonlichtspiele ’dür- 
gerverein (Besitzer: Keise 

In der Eröffnungsvorstc unf. 
zu der die geistlichen und ei 1 ' 
licher Behörden und die P «**• 
eingeladen waren, wurde „Perg* 
in Flammen" als Hauptfilr- <*" 

Umstellung auf Tonfilm >0 I 
Bielefeld. 

Das Palast-Theater BieletfJ 
hat nunmehr auch auf T’ ’‘"f 
umgestellt und spielt auf hi* 8 « 
film-Apparatur nur noch To« - 
filme. 


„Die andere Seite“ künstlet’** 

Der Cando-Tonfilm .JD’* ** 
dere Seite" ist vom Voel*f, 
Ausschuß als künstlerisch 
voll anerkannt und auch 
hin im Atrium prolon#^ 
worden. 




Ungarischer Filmbrief 

Von unserem Budapcster Sz. - Korrespondenten 


Ji riläum des Bundes der friedigenden Ausweg findet, da- Tonfilmfabrikation in die vor- funden. Im Royal Apol:wurde 



DER OROtf E 
TONFILM 


Ein herrlicher Film 


> -igarischen Kinotbeater. 

D' r Bund der ungarischen 
Kin heaterbesitzer kann in 
dies n Tagen auf sein zehnjäh¬ 
rige- Bestehen zurückblicken. 
Er n dieser kurzen und 

doc so langen Zeit außer¬ 
ordentlich viel für die Konsoli¬ 
dier ng des ungarischen Kino- 
ns getan. 


mit die zahllosen Glückwünsche, 
die im Verbandsbüro eingegan¬ 
gen sind und unter denen auch 
die ungarischen Ministerien 
nicht fehlten, beim fünfund¬ 
zwanzigjährigen Jubiläum mit 
demselben Recht wie heute die 
großen Verdienste des jubilie¬ 
renden Vereins erneut bestäti¬ 
gen können. 


derste Reihe emporarbeitete. 

Sie verfügt heute über die 
besten Regisseure und hat eine 
technische Vollkommenheit er¬ 
reicht, die hervorragend genannt 
werden darf. Die Sujets sind 
spannend, farbig und abwechs¬ 
lungsreich. Die Schauspieler 
leisten das Beste. Die Schwer¬ 
fälligkeit und Geschmacklosig- 


„Dtr wahre Jakob'' sorgeführt. 
Ralph Arthur Robert s und 
Felix Bressart taten alles, was 
möglich, um die Heiterkeit zu 
erwecken, und ist es ihnen auch 
gelungen, das Publikum der Pre¬ 
miere lustig zu stimmen. 

Das Decsi und das Omnia 
Kino haben Joe Mays ... . Und 

das ist die Hauptsache'' vorge¬ 


lle Arbeit leisten konnte, 
e ist der Bund — genau 
ähnliche Vereinigungen 


Budapester Premieren 

Diese Woche haben zwei er- 


der Schlager der Ufa Coi 
Kamera Kinos, wurde 
giert, um se : nen erfolg 


rischen Hauptstadt: 

„Interessant ist es, mit wel- 

























































Manuskript-Honorare 
in U.S.A. 

In der Zeit allgemeiner Wirt¬ 
schaftsdepression und allseitiger 
Sparmaßnahmen auch in der 
Filmindustrie der Vereinigten 

Staaten sind die Zeiten ver¬ 

schwunden, in denen man bis zu 
240 000 Dollar für ein Film¬ 

manuskript bezahlte. Mit dieser 
Summe hat die fragliche Gesell¬ 

schaft allerdings auch einen Re¬ 
kord aufgestellt, der von keiner 
anderen Filmgesellschaft mehr 

überboten worden ist. Die Ten¬ 

denz für die Ausgaben zum Er¬ 
werb neuer Drehbücher weist 
zur Zeit außerordentlich stark 
nach unten. Für Drehbücher, die 

augenblicklich von den großen 

amerikanischen Produktions¬ 
gesellschaften verarbeitet wer¬ 
den. wurden zum allergrößten 
Teil Honorare bezahlt, die uuler 

10 000 Dollar liegen, und man 

erklärt ganz allgemein, daß nur 
in ganz besonderen Fällen über 

diese Grenze hinausgegaugen 

werden soll. Bisher hatte man 
immer angenommen,daßM.-G.-M. 
und Paramount bei dem Manu¬ 
skript - Preisabbau nicht mit¬ 
machen würden; die beiden Ge¬ 
sellschaften kündigen aber an 
daß auch sie keine Ausnahme zu 
machen beabsichtigen. 

In der Hauptsache beschrän¬ 
ken sich die Verfilmungen der 
laufenden Saison auf Novellen 
und Kurzgeschichten, die zu¬ 
meist von Autoren erworben 
wurden, die bisher keine Ver¬ 
bindung zum Film hatten. Da¬ 
neben hat man in den Archiven 
der Gesellschaft längst erwor- i 
bene, bisher aber nicht ver¬ 
arbeitete Stories aufgestöbert, 
die nun verfilmt werden sollen. 
Von einem Fall wird erzählt, bei 
dem eine große Anzahl brauch¬ 
barer Drehbücher für jeweils j 
etwa 2500 Dollar erworben I 
worden sein sollen, was einen 
neuen Preistiefstand seit dem 
Aufkommen des Tonfilms be¬ 
deuten würde. Eine weitere 
Anzahl von Geschichten, haupt¬ 
sächlich aus Magazinen, hat der 
Preis von 5000 Dollar erreicht, 
und in einigen Fällen, wo der ■ 
Autor besonders hartnäckig war, 
sind 7500 und 10 000 Dollar ge¬ 
zahlt worden — aber nur ganz | 
selten mehr. 

Aus der Produktion. 

In dem Tonfilmschwank ..Die 
Liebesfiliale". den die Carl- 
Heinz-Wolff-Produktion soeben 
fertiggestellt hat. spielt Johan¬ 
nes Riemann einen Berliner 
Großkaufmann, de- vorgibt, in 
Hamburg eine Filiale seines 
Geschäfts zu haben, welche 
„Filiale" sich dann als die rei¬ 
zende Anny Ahlers entpuppt. 
Unter der Regie von Carl 
Heinz Wolf! wirken weiter mit: 
Paul Westermeier. Lotte Neu¬ 
mann. Yvonne Albinus, Max 
Schipper, Kurt Fuß. Hermann 
Picha. 

Paul Dessau beendete die 
Kompositionen für den Aafa- 
Sokal-Film ..Der weiße Rausch" 
(Regie: Dr. Arnold Fanck). 


IN: 


URAUFFÜHRUNG 

des Engels u. Schmidt-Tonfilms 

SIEGFRIED 

(C i^fVXARNO 

AUSGEKOCHTER 

JUNGE 

mit: 

Paul Westermeier 

Olly Gebauer 
Julius Falkenstein 
Henry Bender 
Albert Paulig 
Karl Huszar-Puffy 
Lotte Werkmeister 

Elsa Temary, Hermann Picha, Maria Forescu, 
Gerhard Dammann 

REGIE: 

ERICH SCHONFELDER 

Drehbuch: Erich Philipp! 

Aufnahmeleitung: Willi Morree 

Bauten: W. A. Hermann und Herbert Lippschitz 

Photographie: Willy Winterstein 

Ton: Charles Metain 

Tonschnitt: Bartning und v. Molo 

Musik: Will Meisel 

Kapelle: Gerhard Hotfmann 

System: Tobis-Klangfilm 

am 6. November im 

Kurfürstendamm, am Lehniner Platz 
Anfangszeiten: 7 00 und 9 ,s Uhr 

Verleih: 

Erich Engels Film G.m.b.H. 

Kochstraße 12 Bergmann 4711 u. 7411 


Die Tonwodu 

Die Ufa - Tonwoche r W 
zeigt den verstorbenen -chter 
Arthur Schnitzler, bring' filder 
vom Aufenthalt Grandis i Bei 
lin mit einer Ansprache v iu 
lienischen Außenministc fei 
ner Aufnahmen vom Eisl .ker 
Kampf des Berliner ' Mül 
schuh-Clubs im London. Eu 
palast, alte französische olks- 
tanze, den Boxkampf de euro¬ 

päischen Meisters im S 
gewicht Hein Müller geg. 
selie, ein Auiorennen der 
Brooklandbahn bei Londo' \ or- 
führung eines Raketen tors 
mit einer Leistung von 6* > PS 

bei t kg Gewicht, eir iug- 
zeugkunststück unter de To¬ 
werbrücke in London und n.-n 
Wettkampf von Fischkut: n an 
der Küste von Massachu 

Fox tönende Woche; chau 
zeigt chinesische Trupper der 
Mandschurei, Bilder vo; den 
Sammlungen und Spei ngen 
der Berliner Winterhilfe, In¬ 
betriebnahme der B .tele- 
graminstat'on im Vatika ein 
Konzert vor der. Raubt > Käfi¬ 
gen des Kölner Zoolo then 
Gartens, eine Hängebm i» 
350 Meter Höhe über d- Ar¬ 
kansas-Fluß, Umzüge t’n. Teu- 
feLstänze in Candi aut ' 'Ion. 
ebenfalls Bilder vom Gr .dtbe- 
such in Berlin und Flugt tngen 
in New York. 

Die Emelka-Tonwoch. V. 5t 
bringt ebenfalls Grand ddef 
und Szenen von der Win rhllte. 
ferner die Siedlung in riese- 
lang, an deren Aufba i'inge 
Leute aller Stände un all» 
Parteien arbeiten. die Taut« 
eines amerikanischen trden 
des „Do X", Proben zu ein« 
Zirkussensation mit ein. Fl“' 
ger, eine neue Rettung^ rric»' 
tung für Flugzeuge, eu 
kampf im freien Stil, da t»' 
hockey-Länderspiel in -rl't“ r 
Sportpalast und die A isbeut* 
einer amerikanischen E» ditw* 
aus den brasilianisch Lr ' 


Kleines Noüzbnc 

Der Allianz-Tonfilm der Sud¬ 
film „Berlin Alexanc rpUU 
wurde zur Vorführung a 
tag freigegeben. 

Der Tauber - Emelk - F'J 
„Die große Attraktion 
von der Emelka nach Sehr* 

, den verkauft. _ . „ 

De Emelka hat den •»"!** 
Film „Die große Attrak«*« 
nunmehr auch nach En* 
verkauft. . j_ 

Der Verband der 1 ■•'"'»f 
striellen teilt mit, daß ,ch , 
Resolution über die Sen* 
der Produktionskosten ao 
folgende Finnen «ngeschlo 
haben: Superfilra, Hcr°* 

Harmoniefilm. 

Der Trickfilm-Zeichner - 

..Ufa”, Georg Pml 
1. November aus den U}t 
der „Ufa“ aus. um die F*' 

der „Trick film-StudiO-tr*" 

. schaft m. b. H." zu übern«^. 


•r „Ktaewstoiiraph* er--- - 

>«•*> B»*teUtelo. jjinUmuln : iS Pf* dir mm-Hohc. ou-llcnanr 
'**1- — Hsuptscbnltlcitund 


















































V FILM-FACH BU1T 

• H VERLAG SCHERL* BERLIN SVP68 Sfr-tSl^ 

25. Jahrgang Berlin, den 6. November 1931 Nummer 258 


Beifall um die Kirchenmaus 

Neuer D. L.S. - Erfolg im Gloria-Palast 


Man müßte eigentlich die 
Betrachtung über diesen 
Film mit einer Untersuchung 
darüber einleiten, wer mit 
wem zum erstenmal das 
Grundmotiv dieses ausge¬ 
zeichneten Lustspiels ent¬ 
deckt hat. 

Oswald erklärt, daß sein 
Film nach dem bekannten 
Zugstück „Arm wie eine 
K irchenmaus" geschrieben 
sei, und daß das Manuskript 
von Felix Salten und Heinz 
Goldberg stamme. 

An sich ist es überhaupt 
müßig. nach den letzten 
Quellen zu forschen, wenn 
ntan vor einem derartigen 
großen, starken, unzweife 1 - 
haften F.rfolg steht. 

In diesem Film hat das 
um so weniger Zweck, als 
der Dialog an sich außeror¬ 
dentlich witzig, feinpointiert, 
mit weiser Sparsamkeit und 
sicherem Publikumsblick ge¬ 
macht ist. 

Erzählt wird, wie die 
kleine Susi Sachs, eine sel¬ 
ten tüchtige Stenotypistin 
und eine ideal gewandte Pri¬ 
vatsekretärin. sich in fünf 
Minuten bei dem General¬ 
direktor der Wiener Univer¬ 
salbank unentbehrlich macht, 
und wie sie langsam für 
ihren Chef so etwas wie 
Liebe empfindet. 

Es kommt auch zunächst 
beinahe zu einer Aussprache 
zwischen den beiden. Es 
$ibt einen Krach, eine Kün¬ 
digung fährt wie ein Blitz 
>n das Liebesidyll, bis dann 
natürlich am Schluß das 
Fräulein Privatsekretärin 
Frau Bankdirektor wird. 

Zwischendurch läuft ein 
etwas trottliger Sohn durch 
die Handlung, bemüht sich 



.David Golder" läuft an 


Der französische Spitzenfilm 
„David Golder”, den Vandal et 
Delac bereits in einer Nacht¬ 
vorstellung vor einem ausge¬ 
suchten Publikum zeigten, läuft 
seit gestern abend im Mozart- 
Saal. 

Die Südfilm, die das ausge¬ 
zeichnete Bild herausbringt, 
gab der offiziellen deutschen 
Uraufführung einen festlichen 
Rahmen. Man hörte eine An¬ 
sprache des Vorsitzenden der 
Deutsch-Französischen Gesell¬ 
schaft Dr. Otto Grautoff, der 
die deutsch-französische Film¬ 
zusammenarbeit als ein wichti¬ 
ges Aktivum zur Annäherung 
der beiden Völker bezeichnete. 
feierte dann Joseph Schmidt, 
der mit seiner ausgezeichneten. 


klangvollen Stimme die Arie 
des Eleazar aus der „Jüdin" 
sang. 

Sah dann den Film, über 
dessen Qualitäten wir im 
„Kinematograph" bereits be¬ 
richteten und auf den wii aus¬ 
führlich in der morgigen Num¬ 
mer zurückkommen. 

Es war ein auSerordentiich 
festlicher Abend, der mit einem 
vollen, ausgesprochenen Erfolg 
des „David Golder" endete und 
der nicht nur dem französischen 
Fabrikanten und dem deutschen 
Verleiher, sondern auch dem 
Regisseur Julien Duvivier 
deutlich zeigte, daß man diese 
Spitzenleistung der europäi¬ 
schen Kinematographie restlos 


ein echt weanerischer adliger 
Ycrwaitungsrat um die kleine 
Pi ivatszkretärin. 

De- Herr Oberbuchhalter 
Schün/l geht mit dem Fak¬ 
totum Quapil auf den Bum¬ 
mel. und Olly. eine wohlpar- 
’ümierte Schrcibmaschinen- 
iame. geht als belebender 
Vamp durch ein paar Füll- 

Aber es ist bei diesem 
Film wie hei so vielen aus¬ 
gezeichneten Erzeugnissen 
der letzten Zeit, cs kommt 
eigentlich gar nicht aut die 
Handlung an. Es gibt sogar 
„eute. die cer Meinung sind, 
daß das Ganze noch ausge¬ 
zeichneter und besser wirkt, 
wenn man ein paar hundert 
Meter energisch schneidet. 

Was den großen Erfolg 
macht, was die starken, ehr¬ 
lichen Lacher hervorruft, das 
ist neben dem bereits mit 
Recht besonders hervorge¬ 
hobenen Dialog das ausge¬ 
zeichnete Ensemble und die 
Regieeinfälle in den einzel- 
nei Szenen. + 

Oswald stellt das Spiel, 
das im Original ein Schau¬ 
spiel oder ein Lustspiel ist. 
ganz bewußt auf Operette. 

Er läßt seine Privatsekre¬ 
tärin am Telephon in Gegen¬ 
wart ihres Chefs Butter. 
Zucker. Frankfurter Würst¬ 
chen für die Frau Mama be¬ 
stellen. Seine Heldin darf 
mit der Gehaltsanweisung 
nicht nur durch die Büro¬ 
räume der Bank, sondern 
auch durch die Kassenräume 
singend spazieren. 

Aber das macht nichts, das 
stört bei diesem Film nicht, 
weil es geschickt inszeniert 
ist, weil man die wandelnde 








Dekoration verwendete, die 
ihre Zugkraft schon in Lu- 
bitschs „Monte Carlo", jetzt 
wieder bei Charell im „Kon¬ 
greß" und nun hier in der 
„Kirchenmaus" glänzend be¬ 
weist. 

Man hört Grete Mosheim 
— die übrigens wieder ein¬ 
mal eine selten glückliche, 
famos wirkende, durchschla¬ 
gende schauspielerische Lei¬ 
stung hinstellt — ein Chan¬ 
son singen, obwohl das nicht 
ihre starke Seite ist, nimmt 
das genau hin wie die ge¬ 
sanglichen Versuche Fritz 
Grünbaums, der an einer 
anderen Stelle mit einem 
nachdenklichen Couplet zeigt, 
daß er sprechende Lieder 
viel durchschlagender, effekt¬ 
voller. mitreißender an das 
Publikum bringen kann als 
Noten, die nach einem alten 
Wort nur von dem gesungen 
werden sollen, dem auch Ge¬ 
sang gegeben ist. 

* 

Die Besetzung ist mit Os¬ 
waldscher Treffsicherheit er¬ 
folgt Der Mann, dem wir 
in der langen Reihe seiner 
Filme eine ganze Anzahl von 
Volltreffern zu verdanken 
haben, hat wieder einmal 
seine glückliche Hand ge¬ 
habt. 


Heutige Premieren 

Die Berliner Premiere des 
Aafa - Militär - Lustspiels „Re¬ 
serve hat Ruh", das hier bereits 
kürzlich in einer Presse- und 
Interessentenvorführung gezeigt 
wurde, findet heute, Freitag, im 
Primus - Palast, Potsdamer 
Straße, statt. 

Im Universum kommt heute 
der Engeis-u.-Schmidt-Tonfilm 
„Ein ausgekochter Junge” zur 
Uraufführung. Hauptrollen: 
Siegfried Arno, Westermeyer. 
Olly Gebauer, Falkenslem. Re¬ 
gie: Erich Schönfelder. 

Terra-Erfolg in In- und 
Ausland 

Wie die Terra mi (teilt, hat 
Ihr Film vom „Mörder Dimitri 
Karamasoff" in Zürich einen 
starken, einmütigen Erfolg er¬ 
zielt. Das Apollo-Theater, das 
den Film vorführt, ist täglich 
ausverkauft. 

Die Breslauer Pressestimmen 
sprechen von dem Film als 
„großartiges Meisterwerk" und 
bezeichnen ihn als vorbildlich 
und einzigartig. 

Der Max-Hansen-Film „Wer 
nimmt die Liebe ernst“ ist für 
dreizehn europäische Staaten 
abgeschlossen. 

Pathe-Natan, Paris, wird von 
diesem Terra-Film eine fran¬ 
zösische Version drehen. 


Er fand in Edthofer einen 
Genei aldircktor, bei dem 
mai das Wort charmant ge- 
brarchen kann, ohne Angst 
zu hc.ben, daß eine Uebertrei- 
bung oder ein schiefer Aus- 
dru;< vorliegt. Von ihm 
strahlt jene männliche 
Seif stsicherheit aus und jener 
besondere Reiz, den die 
Frauen wirklich so sehr lie¬ 
ben, wie das Manuskript be¬ 
hauptet. 

Hans Thimig und Paul 
Hörbiger machen aus ihrer 
Rolle, was möglich ist. 

Paul Morgan überträgt 
Witze, die man inzwischen 


Eine Berliner Tageszeitung 
glaubte heute morgen zu wis¬ 
sen, daß man sich in Amster¬ 
dam ’eahaft um die Anteile der 
Kuechenraeister's J. M. voor 
Sprekende Films bemühe. 

Es werden dabei eine ganze 
Reihe von Tonfilminteressen¬ 
ten genannt und mit der Nach¬ 
richt eine Reihe von Fest¬ 
stellungen verbunden, die zu¬ 
nächst zu nachfolgendem De¬ 
menti Veranlassung gaben: 

„Wie wir von unterrichte¬ 
ter Seite erfahren, stehen 
die N. V. Kuechenmeister's 
Internationale Maatschappij 
voor Accoustik und die 
N. V. Kuechenmeisters Inter¬ 
nationale Maatschappij voor 
Sprekende Films den Ver¬ 
öffentlichungen im „Berliner 
Tageblatt" vom 5. November 
1931 Nr 522 fern. 

Den genannten Gesellschaf¬ 
ten sind keine Verhandlun¬ 
gen wegen der Veränderung 


mit der Pointe Berlin- -Hol¬ 
lywood kennt, filmisch ge¬ 
schickt auf Wien—Paris, 
weil er mit Recht annimmt, 
daß man in der Provinz, die 
ja schließlich unser wichtig¬ 
stes Gebiet ist, seine Berliner 
Randbemerkungen vorläufig 
noch nicht kennt. 

Er ist im übrigen nett, lie¬ 
benswürdig, spielt pointen¬ 
reich und pointensichcr und 
darf genau so wie Charlotte 
Ander, die in der Hauptsache 
elegant und fesch auszusehen 
hat, mit unter denen vor dem 
Vorhang erscheinen, denen 
das Publikum den starken. 


der bisherigen Besitzverhält¬ 
nisse bekannt. Die in an¬ 
derer Richtung mit den Ban¬ 
ken schwebenden Verhand¬ 
lungen werden unter Wah¬ 
rung derjenigen Interessen 
geführt, die für die Parteien 
bestehen. 

Denselben Standpunkt hat 
auch auf Anfrage die Tobis 
Tonbild-Syndikat A.-G. ge¬ 
genüber den kursierenden 
Gerüchten eingenommen." 
Was im übrigen in diesem 
Zusammenhang über den deut¬ 
schen Filmmarkt, die Tonfilm¬ 
lizenzen und den deutschen 
Rohfilm gesagt wird, ist reich¬ 
lich verworren und läßt dar¬ 
auf schließen, daß die Mittei¬ 
lungen kaum von wirklich 
sachverständiger Seite an die 
Tageszeitung gelangt sein 
können. 

Wir behalten uns vor. auf 
die Dinge noch eingehender 
zurückzukommen. 



L A. Dapoal. Bruno Frank und Alfred Joseph 
bei der Arbeit au den Maouikript au den Toafiln 
„PETER VOSS. DER M I L LI 0 N E N D I E B . IPbot Emelka) 


Arm wie eine Kirchenmaus 
Fabrikat: Oswald-Film des D. L.S. Hauptrollen: Grete Mosheim, 
Verleih: D. L. S. Ander. Anton Edthoicr. 

Regie: Richard Oswald Hesterberg Grünbaum 

Länge: 2935 Meter. II Akte Uraufführung: Gloria-Falast | 


Geruchic um die Tobis 


anhaltenden Beifall spe te, 
der in Berlin immer ein 
sicheres Zeichen dafür st, 
daß der ganze Film ges. cn 
hat. 

Es gibt ein paar hül !ie 
Melodien von Ralph te 
natzky. Die musikal: e 
Illustration, die gescl 
und wirkungsfördernd at 
wandt ist, stammt von R i 
Jacobv Grete Walter 
wiid von dem I.ewinnek 
ehester ausgeführt, währe 
die Gesamtausstattung 
Franz Schroedter entwor. i 
wurde, der alles dazu get 
hat, um dem Film au 
äußerlich Glanz und Ausm ! 
zu geben. 

In kleineren Rollen wi 
len erfolgfördcrnd Senta v 
neland und Trude HesU- 
berg, der man die Rolle 
Dame eines Hauses ans 
traute, das im Pariser Nac' - 
leber. eine gewisse klassiss. e 
Note hat. 

Der Beifall, der gesl n 
schon um fünf Uhr bei 
Fachleuten zu konstatk- 
war, setzte sich in dia 
Abendvorstellungen in v 
st&rktem Maße fort. 

Rin Film, der mit zu d. n 
größten deutschen Frfolc n 
gerechnet werden darf. 


Höchste Aktualität 

Höchste Aktualität ist >s 
Sondermerkmal aller Ufa-T 
Wochen. So bringt die d • 
malige Sport-Aufnahmen, 
die ganze Atmosphäre 
Spannung der sportlich Be. 
Sterten übermittelt. Vom 26. P. 
liner Sechstagerennen sic nt 
man Szenen der unerhörten 
Jagden im Berliner Sportpa! ist 
und erlebt, wie Goebel—Sei- n 
einen Vorstoß zur Überrund -.mg 
unter dem Tosen des Publiht ns 
ausführen. Selbst verstand I ch 

zeigt die Wochenschau au! er 
diesen sportlichen Aktualit j en 
noch aus Amerika, England nd 
Italien fesselnd? politische ' Er¬ 
eignisse. Man hört den franzö¬ 
sischen Ministerpräsidenten ! > 
val bei seiner Ankunft in N'* 
York sprechen, erlebt die Wahl- 
bewegung in England, 
Ministerpräsident MacDor Jd 
nach heißem Wahlkampf >® 
Bergwerksdistrikt wiedergew il* 
wurde, und vernimmt vor alle® 
in Neapel die Rede Mussolinis, 
die er zur Feiet der neunjähri¬ 
gen Wi lerkehr des Marsche* 
der Fas. listen auf Rom hielt, 
in der er auf seine temper»' 
mentvolle Art Stellung ? “ r 

Revision der Friedensvertrag« 

nimmt. Damit ist die Vielseitig' 
keit der Ufa-Tonwochc ab»J 
keineswegs erschöpft: sie *«**_ 

noch einen Film-Kameraman 

in New York, der vom Trai<de c 
des Flugzeuges aus mit höchste® 
Wagemut seine Kamera bedie» • 









































































































































































































































































































































































V FILM-FACH BUTT V 

II VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 I 


Berlin, den 7. November 1931 


Französischer Filmerfolg in Berlin 

„David Golder“ im Mozartsaal 



Alte Filme linden Käufer durch „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“ 


s tit ganz besonderem Ver¬ 
di ugen konstatiert gerade 
d. .. Kinematograph". daß 
d. s ausgezeichnete Spitzen- 
w* ^k der Firma Vandal und 
D. lac, das uns bereits im 
Frühling in einem kleinen 
K _-is gezeigt wurde, jetzt 
au h vor dem großen Publi¬ 
la n die Feuerprobe glän¬ 
ze d bestanden hat und unter 
<< kem, enthusiastischem 
Bi lall gestern abend aus der 
Taufe gehoben wurde. 

)ie Geschichte selbst, die 
nr. hier nach dem Roman 
»on Irene Nemirowsky er- 
zii lt wird, ist eine Moderm- 
sii rung der alten Legende 
v» m armen reichen Mann. 

'•teil* eine Version des 
St .(fes vom biblischen Hiob 
d. r, die aus dem ältesten 
Aüertum in das zwanzigste 
•L hrhundert übertragen ist. 

üas Buch der jungen, noch 
g- r nicht allzu lang entdeck¬ 
te’ 1 Schriftstellerin zeichnet 
diesen Mann, der aus dem 
Ghetto Kischinew stammt, in 
L uziselierter, psychologisch 
g uzend durchgearbeiteter 
K einmalerei. 

Julien Duvivier. der das 
Pi mmanuskript entwarf und 
ui'-enierte, kann nur Etap¬ 
pen aufzeigen und muß vor 
»Hen Dingen in der deut¬ 
schen Fassung, die den frän¬ 
kischen Text mit einkopier- 
Titeln bringt, lange er¬ 
klärende Titel einschalten, 
damit der tiefere Zusammen¬ 
hang nicht abreißt. 

Diese filmischen Esels¬ 


brücken stören aber nicht 
weiter. 

Man weiß heute schon und 
nimmt es als selbstverständ¬ 
lich in Kauf, daß gerade 
beim Sprechfilm die klare, 
gerade Linie häufig durch die 


Fülle des Stoffes nicht mehr 
einzuhalten ist. 

Wir sehen diesen David 
Golder, wie er brutal und 
kalt über Leichen geht. 

Sehen, wie das, was er 
anderen gegenüber hundert- 


und tausendmal als selbst¬ 
verständlich empfindet, ihn 
in seinem privaten Lehen bit¬ 
ter und ha~t. tief und wüh¬ 
lend tiifft. 

Da gewinnt er in einer 
Nacht mehr als eine Million 
Francs. Bricht auf der Höhe 
seines Glückes und seines 
Erfolges zusammen und muß. 
als er krank ist, erkennen, 
daß man ihn nur als Arbeits¬ 
maschine schätzt, als den 
Mann, der das Geld schafft, 
mit dem sich andere amü- 

Sein einziger Stolz, seine 
Tochter ist das Kind eines 
fremden Mannes. Seine 
Frau benutzt den Ertrag sei¬ 
ner Arbeit, um damit den 
Hausfreund in der übelsten 
Bedeutung dieses Wortes 
auszuhalten. 

David Golder reißt an 
einem Tag das stolze Ge¬ 
bäude zusammen, das er sich 
mit Klugheit und Energie auf¬ 
gebaut hat. 

Ihn stört nicht die Börsen¬ 
panik. die dieser Abbruch 
hervorruft, ihn reizt nicht 
das Angebot seines Berliner 
Geschäftsfreundes, an einem 
Geschäft mit den Sowjets 
Millionen zu verdienen. 

Und dann reist er doch 
nach Baku und feilscht mit 
den Russen um den Pe 
troIeum-Kontrakt. weil er 
seine Tochter glücklich 
machen will. Ertrotzt und 
erkämpft in zwei oder drei 
Wochen das Dokument, das 
ihn wieder zum reichsten 
Mann macht, ertrotzt es 
und stirbt einsam und ver- 


Fabrikat: Vandal 

& Dclac Hauptrollen: Harry Baur. Jackie 

Verleih: Südfilm 

Monnier 

Regie: Julien Duvivier Länge: 2525 Meter, 9 Akte 


Uraufführung: Mozartsaal 




lassen in den Armen eines 
jungen russischen Juden, der 
genau so wie er arm aus- 
zieht, um einst reich nach 
Hause zurückzukehren. 

* 

Dieser Inhalt ist hier so 
austülirlich erzählt um unge¬ 
fähr einen Hinblick zu geben 
in die Vielfältigkeit der 
Handlung. Um zu zeigen, 
daß hier das menschliche 
Schicksal im Vorder¬ 
grund steht und daß es 
eigentlich gleichgültig ist, ob 
die Akteure englisch, franzö¬ 
sisch oder deutsch reden. 

Dieser Golder ist eine 
klassische Gestalt. Die Ver¬ 
körperung eines Problems, 
das seit Jahrhunderten durch 
die Weltliteratur geistert 
und das diesmal in der Ge¬ 
staltung von Harry Baur 
menschlich so besonders 
rührt und packt. 

Jede Nuance fast in dem 
ungeheuer variablen Spiel 
packt und reißt mit. Nimmt 
gefangen und entzündet 


lenen Funken im Herzen, der 
die Stimmung des Erfolges 
schafft. 

Julien Duvivier, der aus 
den- Buch den Film machte 
und der Regie führt, stellt 
seire ganze Sache auf zwei 
Faktoren. Da ist einmal 
Harry Baur und dann das 
rein szenische Moment. 

Er legt den Film ganz 
groJ an. Veranlaßt seine Ar¬ 
chitekten und seine Kamera¬ 
leute, immer eine stark mo¬ 
derne Linie einzuhalten. 

Eine Linie, die manchmal 
vielleicht etwas übermodern, 
aber immer außerordentlich 
einprägsam und deshalb bild¬ 
wirksam ist. 

Die Kamera muß alle 
Effekte hervorzaubern, deren 
sie fähig ist. Kühne Ueber- 
blerdungen stehen neben 
herrlichen Schwarzweiß-Auf¬ 
nahmen. Rein bildlich kom¬ 
ponierte Photosinfonien 

stehen neben intim musikali¬ 
schen Untermalungen. die 


wie ein Schäferidyll in dem 
Schicksalsdrama wirken. 

Es wird mit Kontrasten ge¬ 
arbeitet, die fein und doch 
prägnant herausgearbeitet 
sind. 

Alle Rollen bis in die 
kleinste hinein sind mit 
Sorgfalt und Liebe besetzt, 
obwohl eigentlich neben 
Harry Baur keiner besonders 
hervortritt. 

* 

Eine Frage der Praxis, ob 
man hier oder da etwas kür¬ 
zen sol'., um das Ganze noch 
spannender und ausgegliche¬ 
ner zu machen. 

Das Publikum der Festvor¬ 
stellung im Mo/.artsaal war 
jedenfalls begeistert und 
feierte mit dem französischen 
Botschafter an der Spitze die 
filmische Arbeit, die Produ¬ 
zenten und den persönlicn 
anwesenden Regisseur. 

Vorher hatU der Vor¬ 
sitzende der Deutsch-franzö¬ 
sischen Gesellschaft auf die 


Wichtigkeit des Fil; als 

völkerverbindendes ui völ- 

kerausgleichendes Mil hin- 

gewiesen. 

Joseph Schmidt sa: die 
große Arie aus der . tin" 

mit dem seltenen Re: ind 
der wundervollen S<.: cr- 
mut, die an diesem Ku er 
so geschätzt werden un lie 
ihn schnell in die Reih< r 
ganz großen Ritter des h n 
C hineingetragen haben 

Dieses äußere Arr. 
ment, der einfache, abei 
drucksvolle Rahmen hat 
Anteil an dem gro3en Er! ■, 
den „David Golder" in L i- 
lin unbestritten errungen 

Anteil an der glücklicl p. 
eindringlichen Wirkung .it 
der deutsche Bearbeiter :s 
Films, Karl Ritter, der it 
weiser Sparsamkeit prägn te 
Titel einsetzte und in kr p- 
per Formulierung auch d. n- 
jenigen Teil des Publik 
zum restlosen Verstän, is 
verhillt, das nicht Fra' >- 
sisch versteh:. 


Heute Lilian Harvey im 
Rundfunk 

Lilian Harvey spricht in der 
Reihe „10 Minuten Film" heute 
Sonnabend, den 7. November, 
nachmittags 5.50 Uhr im Pro¬ 
gramm der Aktuellen Abteilung. 

„Liebeskommando" 

Dienstag im Atrium 

Der Superfilm ..Lieberkom¬ 
mando" (Regie Geza von Bol- 
vary) ist von der Zensur ohne 
Ausschnitte zugelassen worden. 
Die Uraufführung dieses Films 
ist für Dienstag, den 10. No¬ 
vember, im „Atrium" festgesetzt. 


„Die Pranke" Dienstag 
im Titania - Palast 

Der neue Krimina - Tonfilm 
der Messtro „Die Pranke" mit 
Charlotte Susa, Hans Rehmann, 
Eugen Klopfer, Peter Voß. 
Berthe Ostyn und Oscar Sima in 
den Hauptrollen (Regie: Hans 
Steinhofil, gelangt am Dienstag, 
dem 10. November, im Titania- 
Palast zur Uraufführung. Als be¬ 
sondere Sensation zeigt dieser 
Film innerhalb seiner spannen¬ 
den Handlung ein großes Auto¬ 
rennen. wie es in gleicher Form 
im Tonfilm noch nie gezeigt 


Umstellungen auf Kinoton. 

Kinoton schreibt uns: 

Die Kinoton A. G. stellte in 
den letzten Wochen 59 Ttieater 
mit insgesamt 29 678 Sitzplatzen 
auf Lichtton um. Die mittleren 
und großen Typen werden be¬ 
vorzugt. Besonders belebt wurde 
das Geschäft durch die Kino- 
ton-Erfindung (Fotozelle). 


Dresdener Theaterbesitzer zu aktuellen Fragen 


In der Novemberversammlung 
des mitteldeutschen Bezirksver¬ 
bandes „Verein der Lichtspiel¬ 
theaterbesitzer von Dresden und 
Umgebung e. V." wurde die 
Winterhilfe besprochen Auch 
hier wurde der Standpunkt be¬ 
tont, daß Gratisvorstellungen 
oder die Bereitstellung von Kar¬ 
ten in größerem Umfange nicht 
möglich seien. Eine Regelung 
wie die in Berlin getroffene 
könne in keinem Falle in Frage 
kommen. Der für die Dresdener 
Regelung zuständige Stadtrat hat 
erklärt, daß ein steuerliches Ent¬ 
gegenkommen nur insofern mög¬ 
lich sei, als lür die Plätze, die 
zum Preise von 50 Pfennig und 
darunter «erkauft werden, nur 
die Hälfte der Steuer erhoben 
werde. Eine solche Praxis sei 
aber nicht wünschenswert, vor 
allem im Hinblick darauf, daß 
sie die Gefahr in sich berge, daß 
wegen der Möglichkeit einer 
Einsparung von Steuern der 
eine oder andere Theaterbe¬ 
sitzer den jetzt höheren Preis 
für den billigsten Platz auf 50 
Pfennig herabsetze. 

Ein Antrag, daß künftighin 
alle sich im Verkehr zwischen 
Verleiher und Theaterbesitzer er- 

Man schreibt 

Der Regierungsrat der Stadt 
Basel (Schweiz) hat beschlossen, 
die jährliche Subvention für das 
Basler Stadttheater von 400 000 
Fr. auf 450 000 Fr. zu erhöhen. 
Die für diesen Zweck benötigte 
Mehrsumme soll durch Erlaß 
eines besonderen Gesetzes be¬ 
schafft werden, das eine Er¬ 
höhung der Billettsteuer für 
kinematographische Vorführun¬ 


gebenden Prozesse vom Reichs- 
bzw. Landesverband für den be¬ 
treffenden Theaterbesitzer ko¬ 
stenfrei geführt werden, wurde 
abgelehnt. 

Die Mitteilung, daß eine Än¬ 
derung des heutigen Revisions- 
systemes der Klangfilm mit 
wünschenswerten Erleichterun¬ 
gen für den Theaterbesitzer in 
Aussicht stehe, wurde mit leb¬ 
hafter Zustimmung zur Kenntnis 
genommen. Die Klangfilm hätte 
übrigens nicht in allen Fällen 
Revisionen vereinbart. Man 
könne nicht verstehen, mit wel¬ 
cher Berechtigung die Klang¬ 
film die Thealerbesitzer unter¬ 
schiedlich behandle. 

Scharf kritisierend wurden 
wieder die Leihbedingungen be¬ 
sprochen. 

Syndikus Schaufuß machte 
Ausführungen über die Dresde¬ 
ner Tarifsituation. Daraus er¬ 
gab sich, daß die Parteien nicht 
einig werden konnten und unter 
Umständen tarifloser Zustand zu 
erwarten ist. 

Als neues Mitglied wurden die 
Dresdener Lichtspiele „Faun-Pa¬ 
last" (Teichmann und Krutsky) 
aufgenommen. 

uns aus Basel: 

gen von 10 % auf 15 % des Ein¬ 
trittspreises vorsieht. Damit 
hätten also die Lichtspielbesit- 
zer Basels die besondere Ehre, 
durch eine Mehrbesteuerung 
ihres Gewerbes dem Theater zu 
seiner Subvention zu verhelfen. 
Wirklich eine starke Zumutung; 
doch wird in dieser Angelegen¬ 
heit der Konkurrenzunterstüt¬ 
zung das letzte Wort noch nicht 
gesprochen sein 


Tee bei Julien Duvi' er 

Im Eder fand gestern n h- 
mittag ein Tee zu Ehren -)• '« 
Duviviers statt, der von « 
großen Zahl von Jouma* -n 
der Tages- und Fachcressi >*• 
sucht war. 

Direktor Goldschmidt vc cf 
Südfilm begrüßte den a ge¬ 
zeichneten französischen R - 
seur und bat ihn, ganz irz 
etwas über seine zukünt en 
Pläne zu sagen. 

Duvivier erzählte, daß er or- 
aussichtlich zunächst in B' lin 
gemeinsam mit der Tobis > en 
Film drehen wolle, der von '»■ 
fang an international ang* gt 

£s werden darin zwei den he 
ur.d zwei französische ff:* ?•" 
darstellet spielen, und es oh 
auch im Ausmaß und in J* r 
Qualität ein Werk werden. J» s 
„David Golder' noch übertr. 'en 
soll. 

Duvivier erklärte, daß ihn di« 
ausgezeichnete Aufnahme seines 
Werkes in Deutschland ai:i>* r ' 
ordentlich befriedige und du 1 er 

in der liebenswürdigen Auf¬ 
nahme, die er hier gefunden 
habe, ein Zeichen für eine glück¬ 
liche deutsch französische Zu¬ 
sammenarbeit sähe, die seiner 
Auffassung nach einfach unent¬ 
behrlich sei. 

Man sprach dann noch ®'t 

dem führenden französischen 

Filmmann und hörte erfreut, da 
er deutsche Filmaibeil genau *° 
schätzt, wie das hier mit der 
französischen geschieht. 



Reserve hat Ruh 


f i ganz großer und starker 
oac haltiger Erfolg. Ein schla¬ 
geruier Beweis. daß selbst 
hei e noch Mililäriilme. wenn 
sie so originell entworfen und 
so geschickt abgefaßt sind wie 
die es Rescrv tenopus. nach 
wii vor Geschäitsschlager aller¬ 
er»'er Ordnung sind. 

Vas hier abrollt, ist ein 
hfuches Genrebild aus der 

ekruten riehen ein. Dar- 
ur . r der Einjährige Paul Höi- 
bl'. , r, der im Zivilleben Astro- 

iar. daß dieser weltfremde 
G« lehrte zunächst beim Kommiß 

m its zu lachen hat. Aber der 

fe- he Paule Zapp, von Fritz 

K ipers ausgezeichnet darge- 

st« 1t, nimmt sich des Kamera- 

d. an und macht bald aus 
ihm einen flotten, unterneh- 
m gslustigen Musketier. 

anz selbstverständlich, daß 
dieser Soldat, der ein ganz 

anderer Mensch geworden ist. 

sc leßlich die hübsche Lotte 

Fi. iler heimführt, die ihm so- 

fn aus lauter Liebe bis ins 
M overgelände folgt, wo er, 
der sein Hauptmann als stärk¬ 
ste Hindernis für seine 
k riere fürchtete, allerdings 
oh- e es zu wollen, seinem Vör¬ 
ie- tzten zur Majors-Charge 
sei lilft. 

Wie gesagt, in diesem Film 
wi'.l gelacht von der ersten bis 
*ui letzten Szene. Die beiden 


Fabrikat und Verleih: Aafa Hauptrollen: Rommer. Kampers. 

Regie: Max Obal Hörbiger, Süneland 

Länge: 2674 Meter, 10 Akte Uraufführung: Primus-Palast 


Autoren Lüthge und Noti, die 
nun schon eine fast unüberseh¬ 
bare Menge von Militärschwän¬ 
ken geschrieben haben, fanden 


wie wir ihn in alter Erinne¬ 
rung haben. Bringt Manöver¬ 
bilder mit Kavallerieattacken, 
mit schwärmender Infanterie. 



den Ton. der entscheidend für 
den Erfolg ist. 

Das ausgezeichnete Ma¬ 
nuskript wäre nutzlos geklie- 
ben. wenn Max Obal nicht auch 
den richtigen Ton getro'fen 
hätte. Er zaubert uns einen 
Kasernenhof auf die Leinwand. 


feuernden Geschützen und kon¬ 
trollierenden Stäben, daß dem 
alten Soldaten das Herz im 
Leibe iacht und die neue Ge¬ 
neration, die diese Episoden 
nicht kennt, ganz gefangenge¬ 
nommen wird. 

Die Photographie Seebers 


und Kaweczynskis erfüllt alle 
an sie zu stellenden Anforde- 

Die Kapelle Lewinnek illu¬ 
striert geschickt und mi'. dem 
zündenden Tempo, das unsere 
alten Militarmärsche an sich 

Am Anfang und zum Schluß 
gibt es Reservelieder, die hüb¬ 
schen Bildchen, die wir noch 
aus Friedenszeiten her kennen, 
so daß. wenn sich am Ende die 
Paare finden, kein Wunsch und 
keine Vorstellung. Oie man sich 
machen könnte, unerfüllt bleibt. 

Das Publikum war begeistert. 
Es spendete einen Applaus, den 
selbst der Primus Palast mit 

seinen erfolgreichen Lustspielen 

bisher kaum gehört hat. so 

daß der Regisseur samt seinen 

Darstellern, von denen neben 
Kamper- und Hörbiger noch die 
elegante charmante Claire 
Romra ;r die lustige Senta 
Söneland. der ausgezeichnete 
Albert Paulig und die wirkungs¬ 
volle L/cie Englisch genannt 
werden sollen, immer wieder 
vor dem Vorhang erscheinen 

Sent.i Söneland gab eine 
lustige Charge, die viel Sonder¬ 
erfolg ti-nd. und Hugo Fischer- 
Köppe stellte einen Feldwebel 
hin. wie er im alten preußi¬ 
schen Reglement steht. 

Es ist anzunehmen, daß der 
Primus-Palast noch auf Wochen 
hinaus ausverkaufte Häuser hat. 


ausgekochter Junge 


Fabrikat: Engels u. Schmidt Hauptrollen: Siegfried Arno. 
Verleih: Erich Engels-Film Oily Gebauer. Falkenstein 

Regie: Erich Schönfelder Lange: 2346 Meter. 10 Ak>e 
Uraufführung: Universum 


Ein 

t>ar so ausgekocht ist der 
Jur (je, den Siegfried Arno hier 
spielt, nun gerade nicht, denn 
Sij>i muß allerlei Abenteuer be¬ 
stehen und nfcinchen Puff aus- 
haiten, weil er, anstatt nach 
tirivm Geschäftsgang wieder 
brav zur Arbeit in der Firma, 
bei der er Hausdiener ist, zu¬ 
rück zukehren, mal ein bißchen 
h mein geht. 

Daß zwei, die sich nicht aus- 
sli ’hen können. widerWillen ver- 
hii-atet werden, das kommt 
öfters vor. Erich Philippi, der 
b'er das Manuskript des Ton- 
filmschwanks geschrieben hat, 
kompliziert die Sache dadurch. 

Jofi die nette kleine Mizzi (Olly 
Gehauer) von einem indisch- 
**chsi*chen Hypnotiseur in einer 
"ummelplatzbude dazu gebracht 
*Nrd. sich als mit Ignaz Fisch- 
oein (Arno), den sie nicht leiden 
kann, verlobt zu fühlen. Da 
»uch der Herr Fischbein von 
“ em Zaubermann hypnotisiert 
hält auch er die Ver¬ 
übung für echt. 

Wären die „Verlobten" nicht 
Applaus des Publikums 


aus der Bude des Hypnotiseurs 
ausgerückt, wäre der Wahn 
schnell wieder verflogen. So 
ziehen die beiden davon, die 
Sache ist aber einigermaßen 
verfilzt, weil Mizzi schon einen 
„richtigen" Bräutigam, Herrn 
BierfahrerKasulke (Paul Wester¬ 
meier), hat, den sie in Trance bei 
der bereits angesetzt gewesenen 
Trauung versetzt hat. Herr 
Fischbein gerät mit seiner Mizzi 
in eine idyllische Erholungs¬ 
stätte, in der es reichlich week- 
endlich zugeht. Dort gibt es 
allerhand drastisch-komische Si¬ 
tuationen und Mißverständnisse, 
bis schließlich der Hypnotiseur, 
der mit Herrn Kasulke auf der 
Jagd nach den Hypnotisierten 
ist, die beiden Verirrten wieder¬ 
findet und den Bann löst, wor¬ 
auf der Bierfahrer mit seiner 
Mizzi glücklich werden kann. 


nicht ohne daß Herrn Fischbein- 
Arno vorher noch etwas unsanft 
mitgespielt wird. 

Erich Schönfelder, der Re¬ 
gisseur, hat den Film nach 
einer etwas schwerfälligen Ein¬ 
leitung im ganzen flott insze¬ 
niert. manche Episode hätte er 
knapper fassen können. 

Siegfried Arno fühlte sich in 
der Rolle des Fischbein ersicht¬ 
lich wohl und war in der Hin- 
arbeitung auf Lachwirkungen 
nicht schüchtern. Wenn er als 
„Hypnotisierter" durch die 
Szenen läuft. i|t das Vergnügen 
der Zuschauer groß. Sehr nett 
ist Olly Gebauer als seine Part¬ 
nerin. Sie ist munter, frisch 
und natürlich, ein starkes Lust¬ 
spieltalent. Sehr komisch in 
wirksamen Chargen Julius Fal¬ 
kenstein und Albert Paulig (der 
Hypnotiseur), kräftig und bi- 


derb Paul Westermeier als 
Bierfahrer Kasulke. Noch zu 
nenner Henry Bender. Maria 
Foresct., Hermann Picha. Ger¬ 
hard Dammann und vor allem 
Karl Huszar-Puffy als komi¬ 
scher Anarchist a. D. 

Sauber die Ausstattung: W. 
A. Hermann und H. Lippscl.it/. 
gut die Photographie: Willy 
Winterstein. 

Das Publikum lachte viel 
und applaudierte zum Schluß. 

Ausgezeichnet die vorher¬ 
gehende Bühnenschau: die 

akrobatische Tänzerin Gracina 
und die Rollschuhläufer Fincks 

Tbcaterübernabme in Delitzsch. 

Mit dem I. November sind die 
„Astoria - Lichtspiele" in De¬ 
litzsch, die bisher von Gustav 
Niepel geleitet wurden, in den 
Besitz von Herrn Karl Maul, 
dem langjährigen Besitzer des 
Delitzscher „Ring - Theaters" 
übergegangen. Mithin sind die 
am Platze befindlichen Licht¬ 
spieltheater jetzt in einer Hand 

























New - Yorker Filmbrief 

Von unserem H.-H.-Korrespondenten. 


Deutsche Filme in New York. 

Zweifelsohne ist die Vor¬ 
führung des ..Flötenkonzert 
von Sanssouci" in New York 
einer der größten deutschen 
Filmerfolge der letzten Mo¬ 
nate. Der Film ist nicht nur 
wie die gesamte Presse ein¬ 
stimmig zugibt — ein hoher 
künstlerischer Erfolg, nein, er 
füllt auch jeden Tag das Ufa- 
Theater und dessen Kassen. 
Die vielen Deutschen, Deutsch¬ 
amerikaner und Yankees, die 
täglich das Theater füllen, bre¬ 
chen in den großen Momenten, 
an denen der Film so überaus 
reich ist, immer wieder in 
stürmischen Beifall aus. Ein 
gutes Zeichen: Der Sinn für 
unsere glorreiche Vergangen¬ 
heit ging unseren Landsleuten 
selbst in Amerika nicht ver 
loren. Es läßt sich die Schlu߬ 
folgerung ziehen, möglichst viel 
derartige historische Filme 


nrch Amerika zu bringen, die 
für hier immer ein Ereignis 
darstellen. Es darf nicht ver¬ 
gessen werden, daß Hollywood 
nicht imstande ist, derartige 
Filme, 1:1 denen sich die Seele 
eirer ganzen Nation und ihre 
glorreiche Vergangenheit wi- 

dt -spiegeln, herzustellen. Sie 

finden deshalb auch natur¬ 
gemäß ein aufnahmefreudige¬ 
res Publikum vor als viele 
harmlose Filmoperetten, an 

denen schließlich der amerika¬ 
nische Markt selbst überaus 
reich ist. 

Die Tobis, die ja jetzt in der 
48 Straße, nahe dem Broad¬ 
way selbst ihr eigenes Thea¬ 
ter besitzt, hat in den letzten 
Wochen zwei Filme vorgeführt, 
„Die Brüder Karamasow" und 
„Die große Sehnsucht". Ob¬ 

gleich der Karamasow-Film ein 
großer künstlerischer Erfolg 


war, land er beim Publikum 
doch nicht den Anklang, den 
er eigentlich verdient hätte. 

Bereits nach drei Wochen 
wurde er durch „Die große 
Sennsucht" abgelöst. Dieser 
Film ist aber nur für deutsche 
Zuschauer geeignet, ca zuviel 
Dialog und zu wenig Panto¬ 
mime darin enthalten sind. 

Das Europatheater hat mit 
„Die Lindenwirtin vom Rhein" 
wieder mal einen Boir benerfolg 
gehabt. Bekanntlich führte 
dieses Theater fast ein .lahr 
lang „Zwei Herzen im Drei¬ 
vierteltakt" auf. 

Die Lindenwirtin kann an 
den früheren Film nicht heran¬ 
reichen, sie scheint aber trotz¬ 
dem und mit vollem Recht ein 
Kassenschlager für New York 

„Nur am Rhein", „Susanne 
macht Karriere“ und das 


„Rheinlandmädel", die i. Bei 
mont-Theater und LitlU Car¬ 
negie Playhouse aul, luhrt 
wurden, haben bei v. tcm 
nicht die Zugkraft der vor 
erwähnten F'ilme. 

Es zeigt sich eben raer 
wieder, daß nur „the cre t 
the German pictures Jtt 
Sahne der deutschen F'iln in 
den Vereinigten Staatei 
folg hat. 

Deutsche Filme auch b> 

Der Siegeslauf der deul n 
Sprechfilme in Amerika -d 
durch die Einführung von 
tcrnachts - Aufführungen 
Sonnabends) in einigen I. 
Theatern von Groß - New f 
einen nicht unbedeut. 
Aufschwung nehmen. he 
Loew'schen Theater sind r 
Größe und Eleganz wegei « 
würdige Heimstätte des 
sehen Films. 


Pariser Filmnoiizen 

Von unserem H. J. - Korresponder. ten. 


Deutsche Filme. 

Im Theätre du Vieux Colom- 
bier läuft wieder die „Melodie 
der Welt", ein Film, der in 
Paris als eines der klassischen 
Werke der Filmkunst geschätzt 
wird. Der Erfolg beim Publi¬ 
kum ist außerordentlich. Es gibt 
kaum ein Peripherietheater, das 
diesen Film nicht wochenlang 
gespielt hätte. Außerdem gibt 
es über ihn einige Buchpublika¬ 
tionen, darunter einen oft zi¬ 
tierten Essay von Paul Morand. 

Die Aufnahme, die die „Letzte 
Kompagnie" bei der Presse ge¬ 
funden hat, ist geradezu als sen¬ 
sationell zu bezeichren. Dieser 
Film, dem man nachrühmt, als 
einer der ersten europäischen 
Tonfilme fast die Grenze der 
Vollendung erreicht zu haben, 
wird als klassisches Lehrbeispiel 
hingestellt. 

Französische Versionen. 

Auf den „Blauen Engel", der 
bald seine 1100. Aufführung er¬ 
reicht aat, folgt nun im „Studio 
des Ltsulines" in Kürze die 
französische Fassung des G. W. 
Pabst-Films „Dreigroschenoper". 
— Pathc-Natan brachte „Glo¬ 
ria" mit Brigitte Helm in der 
Hauptrolle der französischen 
Fassung im „Eremitage" in einer 
Galapremiere zu wohltätigem 
Zweck heraus. 

Der Erfolg ist recht freund¬ 
lich und die Vorstellungen sind 
allabendlich ausverkauft. 

„Monsieur le Marechal . den 
Lamac nach dem großen Erfolg 
der deutschen Fassung für Pathe 
in Joinville noch einmal franzö¬ 


sisch gedreht hat, findet hier 
auch ein dankbares Publikum. 

Charlie, der Vater. 

Zugleich mit seinem Bruder 
Sid kam Charlie Chaplin in Be¬ 
gleitung seiner beiden Kinder, 
die aus seiner letzten Ehe stam¬ 
men, auf der „Ile de France" 
in Le Havre an. Er scheint also 
doch die Absicht zu haben, län¬ 
gere Zeit in Europa zu verbrin¬ 
gen und, wie neuerliche Ge¬ 
rüchte wissen wollen, auch zu 

Filmaktienfälscbung. 

Wie „Comoedia" meldet, hat 
die Pariser Strafkammer M. 
Beaujon, den leitenden Direktor 
einer Filmgesellschaft (der Me¬ 


tropolefilm), und einen weiteren 
Mithelfer zu einem Jahr beding¬ 
ten Kerkers und 170 000 Frank 
Geldstrafe verurteilt, für die die 
betreffende Filmgesellschaft zi¬ 
vilrechtlich haftbar gemacht 
wird. Die beiden Verurteilten 
hatten ungültig gewordene Ak¬ 
tien in Umlauf gesetzt. 

Filmpresse und Artistenverband 
produzieren. 

Der Verband der Filmpresse 
und die Union des Artistes 
haben beschlossen, alljährlich 
gemeinschaftlich einen Film her¬ 
zusteilen, dessen Erträgnis den 
notleidenden Angehörigen der 
beiden Berufskategorien, die 
diese Verbände vertreten, zu¬ 


fließen soll. Das Dreh ch 
des diesjährigen ersten I « 
schreibt Yves Mirand«, eine ler 
Säulen des Pariser Boulc-i d 
’ustspiels, Patiie - Natan 
die Ateliers und d„s Art üs- 
material zur Verfügung, um dir 
Union des Artistes stellt aus 
ihren Mitgliedern eine Liste ro- 
minenter Darsteller zusan * r 

„Die letzte Kompanie' m 
Studio des Agriculteui 

Das „Studio des Agriculte rs 
das bisher ein Avantgarde und 
Repris-. nkino in der Art der 
Berliner „Kamera" gev 
war, wurde jetzt mit • ner 
Western Electricapparatui 
gestattet und wird von ne .* n 
rur noch ausländische Sprech- 
lilme zur Aufführung br.- >' p 
Die Eröffnung erfolgte mit Je* 
Ufafilm „Die letzte Komp.' ie 

Die Presse bewertet ihn ein¬ 
stimmig als ein großes künst¬ 
lerisches Ereignis. Namen ich 
das realistische Spiel Conrad 
Veidts, der in Frankreich noch 
von seinen phantastischen Kol- 
len her, wie in dem immei *'*' 
der vorgeführten und he- 
sprochenen „Kabinett dc> 
Caligari", eine Popularität <«’ 
nießt, wie vielleicht von de" 
deutschen Schauspielern nor 
noch Jannings. Die Aufnahme der 

„Letzten Kompanie" durch das 
Publikum läßt hoffen, daß die¬ 
sem Film die gleiche Erfwj 
dauer beschieden wird wie de" 1 
„Blauen Engel", der heute 
seiner 1050. Aufführung halt- 



Von Jen Aufnahmen m dem Fellner * Somlo-Tonlili 
„DIE SPANISCHE FLIEGE" 

(Friti Schulz, Jean Gilbert, Jotcf Somlo. Georg Jacoby) 






HAckAtMliJ lumikuttdiqJui 7il*u ujtSerfoqw *11 dtr PmUuMUuni äut 
louiMtuFt GaqiMu&tui ivn dir S^mmfr^uiiiSA/icn. du*. 'J*inh»Hti*iiu4toal. dtrA.D.F. 

mut di* JfaaUrfajfcjr-VtfituuÜH qtfemle* RucA/üjjih. 



HISTOßl SCHERGRO&TfLM 

(UUidUK 

TTuUlcken VtfmuMjiT'a mp/': 

T^üi ijnwdürtu o&lUyuHuldf, 

Ui UiiJln MiMflpünUi dirliirvcrmqut 
Ul preiu'iuchi Tcld/asr und Sctdeel, der 
vOeeiumtichiiL J/dd de*SbeüßcJuH Bi * 
trtiünqrkriiqu. Qeiiuu-d'jüMrcchlßLUCHiH, 

7u*vi reu iduUblait. "tut Manu idi nud 
ACurdeuU, fOUzhach. Mochun. %uvziq 
Und ßdh AbUoncl, mit ycivaruhcnt 
iutd du*t Tnäittni mt Stein für iiHiner 
vtrhundtn. 

Ejuedtt Blucker. mii uqcnirkra/l 
(uej einfachen. VerhuUniiJcn zur hdch ■ 
sie*: JEJfu tutportjejtiujm, wareJ. dir 
den unenii chice eenen denuj zürn Btfree* 
uiujjlaunpf fartritJ, den tu 'ihnüfoätujer 
{um Nupatecni endqüieüien Mürz “Zu*' 

Taitjt hrUic. dhu meiUciiUdt rchcmkr. 
kuBuöi ünvtrfrückUcIien. YertruHend 
•zwüchm ihm iutd Tee rum. fiakche/ 
Ctuiintau StuduühchiandlCd 

duckte uuutdCüM je^em reich werde*. 

X)*r. AimchaU Vdrudtrd u-uieä, dafl 
•ihr ein .iiuh'qerAtiiUqecduiffui hum. 

£r u urdtr einziyeMann. ■ dtrjCc/t der 
‘JcCdktrrnurifde iapokend detruxduen 

, __ fühlte. 

XD.'er Tflm Uuhju < 3 &£end wird u£iruM 

HELLSTE BEGEISTERUNG 

(tirvcrruflrt knei dzunU 

ändltJuw uDul cj)^er71leuk*'cA/tXtf 
ein Jitm dirßriUulm Matten 

•vereint. 


Nimmer Zuivr oder .leildem in stuurer 
CjiAc/uc/Ut idt eine 'Uffcla Tii ivryekommen... 

CAlUYLt, Jnedricf, dirQraKf 

EIN MONUMENTALERSTOFF 

iiuPwüilind. 1 {uttni/i’end, 

uuvirgcfdCic/t: 

HtBf 

^td>e*^n^eiidfHund. 

FRIEDRICH du GROSSEN 

lin SAtHSchenlchictcJajl, futvuhjujn/. 
fut mu dem wünderSartn defoedeJ 

GROßEN PREUßEN KÖNIGS, 

aal du- ,'e/{.tarnen. errecendtn 'Seiidej Mt - 
nahe uniderfrückhuen Qeyutiaruezwi* 

Jcfut demVater "Thtdmh U’iUtdtuL Und 
dem jungen Triez. 'Uh dieJet~jOiiicuatu,dä 
ulft Jiafe ütui Siaaten lurapae aü/hetrian 
Uiß, seht uni «iw Zaükrkafh jVlehdie du 
tuf erqrüfutdi QackuCU: ueJ 'üünuialf 
TidtLe tut, dir cüu Skr mp {achter fei.'und 
Ctiu dtStM ihren ftnaür Zum qtükindea. 
ewig un venfdngiictun Opfer cUrfn'ngi. 

Xdhi id derqüte Qeiii du krauprinzea 
yararden. Seine unerhörte 7&nq<dü t'ußt aal 
dun jungen Tüj den. qtvföcn Uritdnch mv. 
diti. Seite tut Seid mit dem Jfligtn. niemals 
xntyuunm Ttiünd >narfdu/rS der spätere 
larmij üt du icALtdUm. Seile an Seile mit 
ihm diiUUri er du Jiutthaidett He fehle 
Und TradeHJiirinüje, Seih an Seih mit 
ihm ijchler in da UnsterUuAJaii. Se lial 
deut Seit) ’ielhMt Opfer d/J iSeHla a nhlüihjL, 
der nicht ah/ dem Te/ue du Ihre ‘füC. 
dreh unendlich vcicAe Snüc/thqe/wpu 
Und daitr SUm Jtdl ein < ^tuhnuil fur iAn rein 

REGIE: HANNS STEINHOFF 

J£>a/ Munuikrifd ichrdU KAHL RITTER. 

. AjUtrtrdii 'Ejedttzuna 

'ttcnülluHy. SeuLfdUu. - A. Cj. 

Tarnt \fsxem : TUnl-IStaru^film 




ErW SPITZENFILM! 

3G><d tr/ofyneicftdä Üu^MMdlucjc 
du feizfen CiPueuUevnüteni nlo GfotfiXm,: 

RICHARD OSWALD 'S 

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neuA dun TfuevUrdleZcd, von 

CARL ZUCKMAYER 

VL ■ Mm efinudtM. Qtuuierdireiedtdei 
Schudürj l/düjl /uU einmal dd <simui 
'U/eli qe/acAt. feiudj/ Euiuispü#//- 
Muck itl taule ucedt iuueeeyejjtn. oö.ze 
Cfuut djj {dcliduv 'Zucü.mnyerkad und 
daj Qedc/uAnid emeiti cjee/utictuidnaA 
jdnic/d Und dar faücAiedil Ttludu- 
dtudz dtl'faiired du faul efeUc/at/fue. & 

(fd/ UtdUkaum einen Lküier/tin.Jünq 
oder all, der denliuufdmamt ivn Xopt* 
nic/c unddeine zum qr//üqt/iut Ldvri 
(feu-crdem tä/xHic/ciadi nie dt kennt: 
f&iut di ein SV eff für die Mau Jen. für 
Sieidl und Hand. üuduu£/d,uuuUiUt{, 
teSuidcq, UturA Cati '.Tuciotuoffrah/ 
A'ietau Und Tortned qeTradef. Q*t 
7dm, vm d/m hum iia ioui nh*tU£ 
JynecAui wird. 

{Ein JiAn vck vNCw.tut 

und Jdmuvt! 

dJir lärm mauii SendadicnJ-Erpty! 

REGIE: RICHARD OSWALD 

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CARL ZUCKMAYER und ALBRECHT JOSEPH 
ÄltoYrdli teejetzuHd 
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TSmh/Jiuni i Totrii jCfunqfi/m 


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FÜNF MILLIONEN 

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BERLINER ILLUSTRIERTEN 

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von HANS HYAN 

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run-an nach u-atütn Ljaciu/uudjui. 
MU du er irodtti du Quleelien,. >nit 
deren uif uwditnfatu? äh/tt, titfttt 
iuu( isffien.Mut ßedftdfiesJitm, 'Jette- 
Wie ini iproAendui 7dm udderiduei 
wviiat. 

F.üt Mann wird in deiner KfrAnuud 
tuA*n deiner trmcnideu Treue Aufqr- 
fundue. iO e*‘ dt lotet wird lirftaf'Ui. 
Allei iprieJU gegen ilu fr Juki kei* 
ne JielfuMg meio: £i gcCteeefl iAm, und 
der Jfafi tu enjftüJt/u. dsermtut lud 
Uw dc/uaffwieder dhe gnnae. Heuet uhov 
der evcÄettd/tt JmUz vrentül ,UcA gegen 
Uw. oÖerjBütg ic/ilicfU iüA -Ar geje/ue/u 
ein Minder:'‘Beider m/d/'eiecgfen Ci 
ncAUdveedu/ndluKg, itt der der Undcitui ■ 
m lieft uiiein Hui einer Hielt / w iqtjrgiAi 
Jicft urpterfilicA der irMa/da/en 

Lin tuendcddicher. eutfniHe/nderidAtH,dir 
mii dem (efitiuuün fugt Ute • lt d/i i/ud eudei 
£in JUen ven 

libo lualdgcuilo • JleMiktoiu uririautQ. 

REGIE: JAAP SPEYER 

MamdkripL: TÜeinz. QtddSerq 

JMtdtrjii B(jtlzun(r 

yOrji/UMuj: TitonmenU■ itim Q.m.S 

‘jcHsydua: Go Aid Gfiunqfiim 




EIN CARL BOESE-FILM: 

T^ertuugi zticJuuil und 
irfrtffemiMt KUqiideu* \dil heiteren und 
voticliuinlicJun >.‘aifd*ud 
CAR.LBOfSE 
wiai uh fyui vtm 

tuUhrcnieHi/idu* '(PuMütudlu \rktuir imzcniutW- 



DER ROMAN El NEf DIENSTMÄDCHENS 

itl *in Sicff, hü (An. diu 'fic/tL* 
4fAi/luiu4 Ah udu: (Derl,dunicktnuun. 
dir da MendcAut von laute MumcAt, 

Xoird zul crfUdut 'WirkficdJait. ye* 
huutd aut denc Aff tag. tut .'innrer Zui, 
knd/t mitte*i int Xetirrla/dll fieAenl, 
daJ den Adderr/iifmdiiadec/t Mu*u - 
diU Aatdad. uzad wir ade tne/un : 

dbai (Siidcd. 

SficAt und dduUten?7HuduHd&ud, 
lim Tfyxydaqt du ’diSend mid eini’i 
Tudf orrgiriifer und ftum&rgefad/* 

>un Cctuaticnan, mddm lefein/n und 
cnvHcn fuuixticnm vch Ai^ tl, kiusc: 
uh ‘iTlnt, dir durch du AUdtodumd 
deineJ Jdiqijjuud und durc/e du 
< diiendiqkui UUHU~3£euui£uni£ 

-&i ädttrtra*uigrcßcrüftkr 

Xoerden wird. 

oD»/. umd dal “jkuUengiickd// dialr krauedfr^ 


REGIE: CARL BOE&E 

, T&ratU/unq 

, Atlimiz- ‘JcnfiCm - C^.yn.6. d£. 

’/ofnt - Kjtiuuj^du t 


EIN CARLBOESE-FILM: 

witrnuUiat^ 

^kdkdcAiditfer 

mit omj g izucltH e an 



{roh. würfelnder Qitualicnlkon.iU 
von i'itau würdigem Cluu'mt und 
ium*n Jtumor. £üa üntlandiage* 
yndjJe 'Jßurtd wird zu einem hule- 
Ha Mrkangnit. Melton auf derTSocA’ 
zueittreite Aeginnl et. •tbrjünije QatU 
cdeM (ui dir fnldidcung Stinirneu- 
in Verwandten Ahntuin' ük*~ASen ■ 

(uar. Beitudu iüigerv. lieft die Hinge 
fit zürTraqUcomcdii. An dun unuti 
hnrvfareu Knoten du * QetcAeAnitte 
drokt dägütige Seide zu Qmnde 9ü 
gehen. JLfcrderHiunor Jagt unc 7 
ein f&freiendeJ Kuchen unrfr JcAtu/i 
ticA die ganzen VorurkiU und Iduut* 
tidien Qtgeuiahzi diu er Qej*l/jchufü‘ 
Ordnung üterdm TßaüAn. 

hin. Srlotf WH 

aüfio'gud^HlichrpüM* Jai)^didü4dai^ ! 

€Ut JtcAertr tjwfd erfolg! 

REGtE -CARL BOESE 

Mierenü fäidUzuiutf! 

afbrjtUtüng: .Allianse-donfifm. -Q.mA.dl. 

. 'Januusiuu: 

üoSiA-diiangfdm 





^udfitm firingi 

den pvfJen und dickeren krinunid* 
bfidef du 'JaluU, 
einen dcnfiiltn frei nach. 

EDGAR WALLACE 'S 

(krtdtmitjhu und padaadJitH fäntuui 

idPer 

fjjexev 

WlH Wia^tdatduerf. ikt'vnctlu-nui 
knnutud StdutUur, daj ult Wadi 
eine RU'cnicutflfaqc u^zilCt Ttad 
und (di Büknendlucft dtrJdhjJUi 
maqnd nei/tizu. oder duMsc&er 
Spnectdutinen uhu: HIER BEDARF 
ES K EIMER WEI TER EN WOR TE / 
Nach den qreffen, quc/tdfi(ficken 
QrMqen. du, ZINKER* wird cJ 
ktinui dutisefun Tfiudit'füdxirqe' 

(kn, du-nickt fireudüj naefidfuem 
Ic-Uic/iiren Snfdi/frdt/aqer greifen 
uüd. dtur findet u; wai er für dein 
ffiMtknjH EnuiclU, dm Sendenden 
Stoff eüieJ MiiiÜrJ, eint icmpoerfiuiU 
xoedueMfe Thmdfitngwn atmu-ad* 
knderCnutHMnq, einen Zuuttrkuui, 
dint ricA niemand enkzitkui kann, 
kurze.: 

iOu (pvfJit dtanci 

''für daJ tyachifi! 

REGIE CARL LAMAC 

ineouiBvii oes wALLAceriLMr.oeßitHKia i 

Mantel kript: KARl RITTER. 

. A/ftrudil Wedttzunc 
d&rJÜlUuup Ondra ‘datnaC Cj.m.STfi. 
‘Jcinjjüni: ‘JoSis c KLui<ddm 


SF 


Win. 

moderner, jjMtUimdwr 


SITTENFILM 

nun der VlMi.in dir man dich, nicht 



GEFALLENE EMGEL 
VOM KURFÜRSTENDAMM 


Wim akhu tlc JfiepoNaqe aiui dem de 
6m HutidäfurOtxuaJt ündMädc/tiu 
du Sifqenannim QuelfijcJaifi dirMif- 
^ ticHuudaid Nerfiüt. 

du. tik von No! und Serge, ivuAdah’ 
faujktit und MäUku.iern endend,i*u 
Vurkldu-ckt'ta ‘JunfiuqCuuendspuk 
diejerdUn.dudd 

„ Tfdfutm Üöcfdir 


difJCJ WdtsUuÜ-TtifeJ sduldtd, wit 
die Eden und sprechen, wie öd ihre Bit* 
düngst tünche ufiudtca. wie Jie kokettie¬ 
ren ftirten. und dann htnununatoj 
dhui Yergnüqcn i 'oul Säutu suche tv. 
KHt Macke fidfti vom gaUijchafdich/a 
Qaic/d ei* w cSerfiduhfic/un A wu/ivn 
Autle. 

Ein dZ£*n, m 

derdiurft Stoff Cuui BucCzitnq üfu> 
aU iiußercfxluit&c/aJ OnttiCJJe finden 
wird, du 7 dm derqretten Alündrelfame 


Witt CfiucfidfitircA/ager! 


REGIE: JAAP SPEYER 


y&rfltltÜHg: 

dfiammoHia CfiitmQ.m.STfi. 


sU*4t: 

JoSü iklanqfidm 




'DU 


ümugiudimU 

AnnyondkA 



vtAluffutdu' ( 3&ciÜpiehio^ ihm 

UH&ifc/uuiricr 2 faiiev&uL der da 


reizenden. Autu/ (Juden und Urem 
(rfedqtkudi/udm ßiqüJuu Qe&geu- 
ktäcjiii, cd// Rtgül/r iAred efrtjj&ot 
und vii&eotigevy TtShauHd spä/m 
Tut iadden. Tim von ‘JendeHXünd 
ybMmt ■udAdi eint pric/eelndt 
Ifajidfcuuf wrukp nid hrti* 
&cAm PikudioteH undTriebt, snii 
kinni/Send kenurciiui 'Veruric/dun- 
<jen. vnii viel Mudd, spru/auduM 
dtüdccj, tnu t£tqan2 und. Sex-Appeal! 

IttuKA VUcU UirhxMt! 


Ei*t < ^&cAjMatfer'vmt 
gucriMigewi A CünuUj! 
EUt Ovuim/^iuhpui 
wh tvdjicAirtr / 
JiM’leäml urirkung! 

REGIE CARLLAMAC 

Hrcduteffnseutiing: Arthur HoduiSerq 

ivUrqntfii: OUctä/for 

Mieren/ä töüedzAUug. 

Z&nhUlüHg: OHdradaui/ic, Q.m.l. y£. 

Joyuifjhm: VdSü-dllmngflAn 



" Ek 

umturiMicA f(JJ(/ndtr 
und iMiitäJandirmmHdfilt. 
von jrapi/iimidftSpuHmmg: 





'Vch den l6rinÜHaMoUe*L, die die 
Uuzü/ävu/ficA/aii du >7naiziinieuni/e/ 
zürn Qtgtn/lund kaim, itt diuer fädu 
üiiaMMifdlutf/ dtrddrpXie und 

w OWGl HELLSTE! 

Tjtr vcu oUr&cktighu* /un/r‘Jh/<?ri'en 
e/udadi dduziüqteläeAderMu&d a£/tM 
Bühn. üm WiuLuniuftuihyta du Verfuhrt*/ 
qegen. ukih zütu ’lödt vo-urhä/tn Mdrdir 
gajMÜftr üuer/chülkrL 'lf‘a grifftumtiujt 
wr tUrTtfnricAdJug Ja* freund, ein bt- 
ÜJc/ü,% 2 Ü uta**t je&Janun QeuraibnUleC. 

fi- \<rurida£iUm MMMnduQe/efzu dfhc 
sc f mü in ein üntntudrr6umj Heiz ihm. 
Vndisiut UndscAndeizürVerhufhintj 
du vütiqfkuÜHqrUteu wegen irmcrduiu] 
eimr SeJuuuiUn icAauspiiUrin. ( cr/cAdderd 
<*-&*** derPicft/u^^yr^üdH dfudu 

diriuptuoiüu Und efU%ürRtüüny 
du VerürltfUen. 

einafüutieidmdtrPtoft, von dun fl’ 
du tüJiikum im chtnenieu eje/raau 
Und crtcAAÜ/rd wird. 
f^ürcU du unicJdidf. SpOHHÜtUf dir 
Vf/indzung ein 

KASSEN OE USER, 

erdtzr Oytinuu/^. 

REGIE:ADOLF EDGAR UCHO 

‘dhrdtlfüng: 

'MülHfl TüVbfilm Cj.VHÜ'rt. 

TmUyduu: 

Jolü 7Hauqfif>K 




SF 









































d i n t e t £ilmfuliffen 

Der Einzug der Filmdiva 



In der Jofa in Johannisthal 
herrschte in dem Atelier, in 
dem der Universal-Film „Die 
Nacht ohne Pause" gedreht 


bert schuld, der für sein 
ter Ilse Korseck sein 
schäftsfreund Arno zum 
gersohn haben möchte. 


itungsschleiie 
Publikum is 


e Star (Camilla Horn) in 
Aufmachung. Der Herr, 
begleitet, ist Paul Rich- 
Norwegens Gefilde ver- 


Schwank „Der keusche 
mann" verfaßt, Otto Str 
hat die musikalische Uli 
rung besorgt. 


der Tonmeister einige Phasen dem Frisiersalon des schwatz- mannische Vergangenheit ange- der „Nacht ohne Pause" 

des glorreichen Aufmarsches haften Friseurs (Carl Har- dichtet. Daran ist Max Adal- nicht wünschen. 


Zwei Filmlagungen in 
Leipzig 

Der kommende Montag steht 
in Leipzig im Zeichen zweier 
Tagungen. Der Landesverband 
Mitteldeutschland hält eine De¬ 
legiertensitzung ab, und die „In¬ 
teressengemeinschaft der Film¬ 
industrie Mitteldeutschlands e. 
V.", in der Verleiher und Thea¬ 
terbesitzer gleichermaßen ver¬ 
treten sind, beruft ebenfalls für 


Die nächste Ausgabe des „Kinematograph“ 
erscheint am Dienstag 



KINO- APPARATE 

■ V ■ I und alles Zubehör 


Devisenverluste 
der amerikanische 
Filmindustrie 

Die amerikanischen Fi' Ge¬ 
sellschaften berechnen ihn 
chentlichen Verluste -nfolßi Jer 
Geldentwertung außernalb lei 
Vereinigten Staaten aut i»' 
Summe zwischen 70 000 tnd 
100 000 Dollar. Der Verlu aus 
dem englischen Geschäft in' >lg« 
der etwa 25prozentigen i urs- 
entwertung des Pfundes is der 


den 9. November d. J. ihre 
Hauptversammlung ein. 

„Reserve" 3. und 4. Woche 
prolongiert. 

Der Erfolg des Aafa-Militär- 
Lustspiels „Reserve hat Ruh“ 
im Reiche ist anhaltend groß. 
Überall werden mit dem Film 
ausgezeichnete Kassenergebnisse 
erzielt. Nach den letzten Mel¬ 
dungen prolongierten ihn die 
3. Woche: Ufa-Theater, Stutt¬ 
gart, Prinzeß-Theater. Dresden 
und Ufa-Theater, Peuthen — 
Rekordlaufzeiten, die aber be¬ 
reits von der Lichtburg, Bo¬ 
chum, überboten worden sind. 
Hier findet der Film schon in 
der 4. Woche unvermindert 
starken Publikumszulauf. 

Aus der Produktion. 

In dem Messtro-Film „Mein 
Leopold" spielt Max Adalbert 
den Schuhmacher Weigelt, für 
die Rolle des Starke ist Gustav 
Fröhlich verpflichtet. Bearbei¬ 
tung des Manuskriptes: Hans 
Brennert. 


Komplette 

Einrichtungen 

I Tonfilm wände I 


Reklame - Diapositive 

Otto Ort mann, 

Kunstmaler. Hamburg. Poolstraß« 32 ptr. 


Klno-Apparafe 

GelcgcnhciHklufc prima neuer Maaehinen 
aind alcta au billigeo Preiacu vorhanden 


GRASS & WORFF 

Inhabort Waltor Vollmann 

KINO PROJEKTION 

■ ERUN SW SS, MarkgratenstraBe 18 


Filmschränke 

Bottiche, Rahmen 
T rockentrommeln 

Alfred Geyer, Holibearb«iUu*«a»erk 
Jlmenau in Thür„ Poatlach 211 


Kokos¬ 

laüfer 

nur direkt von 

Kokospossei 1, 


schwerste. Eine zwangst, "ü' 
Folge dieses Einnahmeau 'alb 
ist die Kürzung der Löhn» und 
Gehälter bei den meisten l ter- 
nehmungen. Im einzelne ist 
festgestellt worden, daß «ra- 
mount. Universal, Warner i os- 
First National, M.-G.-M und 
R.C.A. je 15 000 Dollar o* 
Film etwa 10 000 Dollar d* r 
Woche verlieren. Alles in 1 l* n ’ 
ergibt sich hieraus nach J«® 
günstigsten Stande der En Wer¬ 
tung errechnet, bereits jet. ein 
jährlicher Ver.ust von etwa vier 
Millionen Dollar, der das i’» 5 " 
sivkonto der Gesellschaft»: mit 
den in den Vereinigten Staate 
durch die Wirtschaftsdepr» -io® | 
verursachten Mindereinnahmen 
erheblich belastet. 

Kleines Notizbuch. 

„Wo die Wolga fließt der 
deutschsprechende Tonfilm der 
Universal, der infolge J*in« r 
Anziehungskraft auf das P“ Wl ' 
kum 2 Wochen im Marmorh» 
gezeigt werden konnte, ist 
zwischen auch mit gleichstarke ■ 

Erfolg im Reich angelaubie 








































Beilage: xum ..Kinemaiograpf )" 

Abhöriisch für Ton 


r^r. 19 


Ein 

)ie Lytax bringt jetzt einen 
\ rplatten-Abhorti»ch für Ton¬ 
film auf den Markt, der für die 
S nchronisierung. für das 
S meiden. Zusammensetzen 


Betrachten des Bildes dient. 
Dahinter befindet sich die 
Tonabnahmevorrichtung. Ton 
und Bild laufen also getrennt, 
aber synchron. 


Sie ermöglicht es. während 
des Abhörens und Durch¬ 
sehens Ton- und Bildstreifen 
im Bereich zwischen - 14 und 
—14 Bildern zu verschieben. 


7. November *931 


film 

kieiungseinrichtung. genau so 
wie Einrichtungen getroffen 
sind. den fertigen Tonfilm 
durchzusehen und abzuhören. 
Man lobt an diesem neuen 



ou.r Durchsehen des Films 
ge ignet ist. 

r besitzt einen Antrieb 
du ch Motor dessen Touren- 
zaii mittels Widerstands regu¬ 
lierbar ist. 

■ s gibt Einrichtungen für 
Vc wartsgang. Leerlauf und 
Ri . kwärtsgang. 

»ie Anordnung der Tisch- 
pK te ergibt sich aus der Ab¬ 
bildung. Vorn sieht man ein 
>«! lessertes Kinoskop, das zum 


Pi ojektionsverfahren 
für lichtstarke 
Hintergründe 

urch das deutsche Patent 
«. ‘38 ist ein Verfahren zur 
Hc. Stellung von Projektionsbil- 
de- n für Schrägprojektion (be- 
'< ders für Bühnenzwecke) be¬ 
kannt geworden, mit dem es 
m glich ist, von Vorlagen Pro- 
i<-lionsbilder zu erlangen, die 
bi analogen Projektionsver- 
haanissen mit der Vorlage voll- 
iraen übereinstimmende Bil- 
ergeben. 

Der Lichtstärke von Projek¬ 
ten sind Grenzen gesetzt, die 
es bisher nicht erlaubten, den 
bekannten Vorschlag, die Hin- 
l * r günde für kinematographi- 
’ehi Aufnahmen durch Projek- 
bon zu erzeugen, in weiterem 
^oit ing praktisch zu verwerten. 
Sowohl die Stärke der Licht- 
tlle als auch die Lichtstärke 
Objektive und die Hitzebe- 
‘fändigkeit des Projektionsbil- 
J* 1 «nd begrenzt, so daß auf 
°ein Projektionsschirm keine 


Besonders zu erwähnen ist 

die feine Synchronisierungs- 

einrichtung. die durch ein klei¬ 

nes Kurbelrädchen betätigt 


Auf einer Skala kann die je¬ 

weilige Plus- oder Minusdiffe¬ 
renz genau abgelesen werden 
Man findet dann an dem 
Tisch eine zweckmäßige M.tr- 


Fabrika- die Gleichmäßigkeit 

des motorischen Antriebs ind 

eine ausgezeichnete Tonquali¬ 

tät. 

Gleichzeitig bringt die Lytax 
eine neue Tonfilm-Klebestanze 
heraus, die gleichzeitig Presse 
und Lochstanze ist (siehe Abb). 

Diese Tonfilm - Klebestanze 
wird sich nicht nur in jedem 
Filmbetrieb, sondern auch sehr 
bald in den Kinotheatern cin- 


Momentaufnahmen ermög¬ 

lichende Lichtstärke mit einem 
einzigen Projektionsapparat zu 

Hier zu beschreibende Ver¬ 
besserung einer Erfindung 
(D. R P. 517 906. Zusatz zum 
Patent Nr. 492 938) des Herrn 
Paul Planer. Wien, behebt nun 
diesen Lbelstand dadurch, daß 
unter Verwendung des Verfah- 
tens zur Herstellung von Pro¬ 
jektionsbildern für Schrägpro¬ 
jektion nach dem deutschen Pa¬ 
tent 492 938 von einer der Pro¬ 
jektionsfläche in der Flächen¬ 
form geometrisch ähnlichen 
Bildvorlage mehrere Projek¬ 
tionsbilder hergestellt werden 
die verschiedenen Stellungen 
des Aufnahmeapparates zur 
Bildvorlage bzw. den analogen 
Stellungen des Projektionsap¬ 
parates gegenüber der Projek¬ 
tionsfläche entsprechen. und 
daß alle diere Proiekt.onsbilder 
mittels ebenso vielen die ent¬ 
sprechenden Stellungen einneh¬ 
menden Projektionsapparaten 
gleichzeitig in genügend ge¬ 
nauer Deckung auf dieselbe 



Gute Kinokohlen 


die gleichmäßig abbrennen und einen ruhig 
stehenden Lichtbogen erzeugen sollen, 
müssen dem Verwendungszweck genau an¬ 
gepaßt sein / Wir führen eine reiche Aus¬ 
wahl von Spezialkohlen für Kinoprojek¬ 
tion / Für größte Reinheit und gleichmäßigen 
Ausfall bürgt unsere lange Erfahrung. 

Eine Probesendung wird Sie überzeugen. 

SIEMENS-PLAN IAWERKE 

Aktiengesellschaft für K o h I e f a b r i k a t e 
Berlin - Lichtenberg. H er z be rgst ra ß e 128-^3^9 










Fläche projiziert werden. Die 
Anordnung mehrerer Projek¬ 
tionsapparate so, daß die Bil¬ 
der sich decken, ist z. B. lür 
die anaglyphische Stereo-Kine¬ 
matographie bekannt. Aller¬ 
dings ist die Deckung in den 
Einzelheiten des Bildes nicht 
vollständig, sondern durch die 
stereoskopischen Unterschiede 
bedingt. 

Es ist ersichtlich, daß bei 
den großen Abmessungen der 
Projektionsfläche als Hinter¬ 
grund für kinematographischc 
Aufnahmen eine große Anzahl 
von Projektionsapparaten so 
aufgestellt werden kann, daß 
ihre Bilder bei Schrägprojektion 
zur Deckung kommen, so daß 
die Lichtstärke des sich aus 
den einzeln übereinander ge¬ 
lagerten Projektionsbildern zu¬ 
sammensetzenden Gesamtbildes 
fast beliebig erhöht werden 

Da die Aufnahmen der einzel¬ 
nen Projektionsbilder aus ver¬ 
schiedenen Stellungen mit dem¬ 
selben Aufnahmeapparat nach¬ 
einander gemacht werden kön¬ 
nen, so spielt dessen Größe in 
bezug auf die Bildvorlage keine 
Rolle. 

Das Verfahren ermöglicht noch 
einen weiteren Ausbau in der 
Richtung, daß Projeklionsbilder 
von verschiedenem Bildcharak¬ 
ter, z. B. harte Bilder mit star¬ 
ken Lichtkontrasten und weiche 
Bilder mit Wolkenstimmungen 
u. dgl., hergestellt werden, so 
daß durch schrittweises Aus¬ 
schalten eines Teiles der Pro¬ 
jektoren während der kincma- 
tographischen Aufnahme Übe» 
gange von Sonnenschein- zu 
trüben Wolkenstimmungen od. 
dgl. erzielbar sind. Die Ver¬ 
wendung des Verfahrens für die 
Projektion von Bühnenhinter¬ 
gründen, Ankündigungen u. dgl. 
erhellt aus dem Gesagten von 
selbst. 

Aufnahmen mit 
infrarotem Licht 

Fünfzig Ingenieure, die in 
einem derart verdunkelten 
Raume saßen, daß sie nicht ein¬ 
mal die Hand vor den Augen 
sehen konnten, wurden von der 
Eastman Kodak Company doch 
gefilmt, ohne daß eine Spur 
von Licht verwendet wurde. 
Das gelungene Experiment, das 
erste in der Geschichte der 
Photographie und des Films, 
wurde von Dr. Mees ausgeführt, 
der dazu nur eine Sekunde Öff¬ 
nung der Kamera benötigte. 
Fünfzehn Minuten später waren 
die Platten entwickelt, und die 
vervielfältigten Platten ließen 
jedes einzelne Gesicht deutlich 
sehen. Infrarotes Licht, das für 


Mitteilungen der TTA., München 

Dienstag, den 10. November, nachts 11 Uhr, in der Sch au- 
turg am Elisabethplatz: Besichtigung der Klangfilm-Licht- 
ton-Geräte auf Mechau-Maschinen. Vorführung eines tech¬ 
nischen Werkfilms. 

Montag, den 16. November, vormittags KtO Uhr, im 
Vorführungsraum der Ufa-Handelsgesellschaft im Imper al- 
h.us: Tonfilm-Kursus. Lektion 5: Lichtton, Photozellen. 


Auch in Ihr Theater 

gehört die neue, patentierte 

Lytax - Tonfilm - Klebestanze 

■ 1 « D. R. P. I 

Filmklebung und Lochstan- 
zung erfolgt gleichzeitig mit 
einem Druck. Ausreißen des 
Films nicht möglich, da halb¬ 
kreisförmige Ausstanzung 

^7 LYTAX-WERKE 

V G. M. B. H. FREIBURG i. Br. 


Kein Nadelwechsel mehr! 


ELECTPOLA 



Etn Versuch überzeugt. Erhöltlich in ollen Autorisierten Elecfrola 


ELECTROLA 

•erllr W t. LaipzigarOro»« 23 . W 15, Kurfurstandomm 33 

Köln o Rh.. HohestroB« 103 Frankfurt m. M., Goethe.tr. 3 
Leipzig, Grlmfnalscho.tr. 23 


das Menschenauge unsi, bar. 
für den hochempfindlich, ,'.m 
in der Kamera aber wir. "gs- 
voll ist, wurde zur Erla inj£ 
des „Lichtbildes" benüt/t Jas 
streng genommen ja kein, st. 
Die neue Plattenart erm< .hl 
in der Astronomie die P to- 
graphie von Sternen, , en 
Licht bisher auf der i Me 
nicht wahrgenommen », len 
konnte. In der Dunkelheii 
nen Einbrecher photograp rt 
werden, ohne daß sie es ss n. 
Auch das Tierleben in er 
Dunkelheit kann besser sin 

Kontrolle der Toi • 
film - Apparatur«' 

Der Bund der ungaris, en 
Filmindustriellen, der seil / ,lf 
Jahren regelmäßig samt: he 
Projektionsräumc und Pr, l>- 
tionsapparate kontrollieren 
um einer vorzeitigen Ruinis ng 
der Filmstreifen vorzubv n 
hat jetzt die altbewährte n- 
richtung aus der Zeit ies 
Stummfilms auf die Ton’ ’>• 
appar&turen übertragen. 

Es wird sich bei der V h- 
pr.fung nicht nur um ,-n 
eigentlichen Projektor ha: n 
sondern auch um eine Kon Je¬ 
der Verstärker, Lautspi- er 
usw , die vor allen Dingen 
aufhin eingehend besn ig! 
werden, ob sie für eine it« 
Tonwiedergabe geeignet s 

Für den Fall. da'J M ig«l 
festgestellt werden, kann ; >i«r 
Umständen das Filmliefer igs- 
verbot in Kraft treten, wi, da- 
in der Vergangenheit im >U* 
unzureichender Projek ’- v 
maschinen schon mehrfa, *» 

Anwendung gebracht w. Je” 
ist. 

Neuer Fernseh 
Sender in New Y >rk 

Das General Broadca ng- 
System hat in der 5. A' nUC 
in New York einen Fei 
Sender eröffnet, der mi der 
Jenkins Television Cor ’ ra ' 
•ion zunächst Bild und ' on 
aussendtt. Es ist dafür g, nf 1 - 
daß nicht nur Einzelpho; rra- 
phien versandt werden kön¬ 
nen, sondera auch bewegt« 
Bilder. Die Sendung isl 
nur in New York, sondern r” 
einem weiten Umkreis da abe' 
hinaus möglich. Nach e>’"g** 
experimentellen Sendung* 

wird der neue Sender dehWj 
tiv täglich zwischen 3 
5 Uhr an der Arbeit sein D 1 * 
Station bringt führend, Per¬ 
sönlichkeiten der Vergnügung^ 
weit vor Mikrophon und 
diovision-Kamera, aber ®u c 
prominente Persönlicher * 
der Öffentlichkeit. 


«illlicd.bcilr.«: WAcbcctlich 30 Pf«. . 


ifilm-technischc:. Arbeitsgemeinschaft München. 

19 i Schriftführer: Fritz Trinklein. München. Pünganscratraßc 32, Gh*. 
1 . 4 Stork rtJfa-HandeUgca ) Tel. 5 96 8 06 

Beitrittaerkl&ningen an die Adresse de* Schriftführer« 










tF ilLN'FACH BUTf V 

MW I B VERLAG SCHERL* BERLIN S.VE58 I I «O» 


vor der Einführung des Zwei- 
schlagersvstems warnten, hat 
man wahrscheinlich bei den 
maßgebenden Instanzen die 
Achseln gezuckt und die Mei¬ 
nung vertreten, daß hier wieder 
einmal die Interessen der Ver¬ 
leiher dem Theaterbesitzer ge¬ 
genüber vertreten werden soll¬ 
ten. 

Jetzt finden wir Tag für Tag 
in der Redaktionspost Zu¬ 
schriften aus allen Teilen 
Deutschlands, wo die vernünf¬ 
tigen Vertreter der deutschen 
Theaterbesitzerschaft und ge¬ 
rade die Inhaber kleiner Häu- 
ser bittere Klage führen, daß 
von ihren Verbänden nichts 
dazu getan würde, gerade Jie- 
ses Übel, das hier immer schon 


bekämpft wurde, schon im 
Keim zu ersticken. 

Herr Alfred EUing, der uns 
diesen Brief zugängig macht, 
weist unter anderem in seiner 
Zuschrift an die Arbeitsgemein¬ 
schaft darauf hin, daß es ihm 
einfach unmöglich sei, die zu¬ 
gesagte Garantiesumme für die 
einzelnen Filme zu leisten, 
wenn er dem Druck der Kon¬ 
kurrenz folgen müsse, die ihn 
schließlich dazu zwinge, Preise 
zu ermäßigen und rein Pro¬ 
gramm zu vergrößern. 

Man kann diesen Notschrei 
absolut verstehen und darf nur 
hoffen, daß zunächst der Ber¬ 
liner Verband, der ja am ehe¬ 
sten dazu berufen ist, nunmehr 


zen mm er nur von dem Ein- 
schlagersvstem auszugehen bat. 

* 

Es ,st gerade in diesen Tagen 
selbst von dem Münchener 
Verband, der in diesen Dingen 
besonders skeptisch war, zu¬ 
gegeben worden, daß genügend 
Filmmaterial au.' dem Markt ist. 

Man kann heute nicht 
mehr über mangelnde Bei¬ 
programmfilme klagen, denn 
auch nach dieser Richtung hin 
hat die Produktion getan, was 
nur irgend möglich war. 

Wir haben sogar heute schon 
eine Reihe Spezialfirmen, die 
lediglich Beiprogramme herstei¬ 
len und die selbst, wenn sie 
angemessene Bezahlung ver¬ 
langen, nicht mehr dafür neh¬ 
men als heute für den zweiten 
Schlager entrichtet werden muß. 

Im übrigen ergeben sich ia 
an sich beim Einschlagersystem 
mit anständig bezahltem Bei¬ 
programm schon dadurch hö¬ 
here Einnahmen, daß die Dauer 
der Vorstellungen nicht wie 
jetzt drei bis dreieinhalb Stun¬ 
den, sondern nur zwei Stunden 
beträgt. 

Der Schreiber des hier zitier¬ 
ten Briefes weist mit Recht 


Gegen den zweiten Schlager 


Wir brauchen von uns aus 
°>cht hinzuzufügen, daß wir den 
Beschwerden dieses kleinen 
Kinos weitgehendes Verständ- 
nis entgegenbringen. 

Als wir vor Monaten und vor 
m ehr als Jahresfrist dringend 


Unser Thealerbesitzer führt 
in dem außerordentlich beacht¬ 
lichen Brief aus, daß diese Drei- 
und Dreieinhalb-Stunden-Pro- 
gramme das Publikum überfüt¬ 
terten und daß man ganz auto¬ 
matisch mit derartigen Doppel¬ 
vorführungen ohne weiteres das 
Geschäft aus den verschieden¬ 
sten Gründen auf die Hälfte 
reduziere. 


seine Anträge bei der Arbeits¬ 
gemeinschaft stellt, die nach 
dieser 3ichtjng hin endlich für 
Ordnung sorgen. 

Es muß unter allen Umstän¬ 
den in der Frage des Zwei- 
zu klaren 


füllt haben. 

Da spielt zum Beispiel die 
. Alhambra" im Norden „Zwi¬ 
schen Nacht und Morgen" und 
..Zwei Herzen im Dreiviertel¬ 
takt". 

Der Prinzen-Palast muß zu 
• Berlin—Alexanderplatz" noch 
..Kyritz—Pyritz" hinzufügen. 

Die Humboldt-Lichtspiele zei¬ 
gen „Berge in Flammen" ge¬ 
meinsam mit dem Film „Das ist 
die Hauptsache". 













































































































































































Sonderbesprechung 
in Dresden 


Das verfilmte „Konzert' 



















































































































—VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 il-sgSs- 

25. Jahrgang Berlin, den 11. November 1931 Nummer 262 


Produktionskostensenkung 

Mehrere Beispiele mit einer Moral 



In der täglichen Post des 
. f-inematograph", die in die¬ 
ser Notzeit besonders großen 
U :nfang annimmt, befinden 
sieh in der letzten Zeit aller¬ 
hand Briefe von Filmschaf¬ 
ft iden und Filmproduzenten, 
die sich mit dem Thema der 
Produktionskosten Senkung 
belassen. 

Es ist nicht uninteressant, 
dabei festzustellen, daß eine 
R' ihe von klugen und ein¬ 
sichtigen Praktikern aus dem 
A beitnehmerlager absolutes 
Verständnis für die Be¬ 
schlüsse des Industriellenver- 
brndes zeigen und damit be¬ 
weisen. daß sie die Dinge kla- 
fi' und richtiger sehen als der 
L' itartikler der„Filmtechnik", 
<! ja bekanntlich das offi¬ 
zielle Organ der Dacho ist. 

v lan schreibt allerdings in 
diesen Briefen genau so wie 
in dem fraglichen Artikel, daß 
der Abbau eigentlich auch auf 
die kaufmännischen Kräfte. 
4 <> in erster Linie auf die 
Direktoren der Filmgesell¬ 
schaften, übergreifen müßte 

Darüber soll man sich 
eigentlich gar keine Sorgen 
machen, denn dieser Abbau 
ist de facto bereits erfolgt, 
weil ja die meisten Direkto- 
ren gleichzeitig die Kapita¬ 
listen sind, die in dieser Sai¬ 
son des Preisnachlasses und 
der Preisreduktion bereits 
* r °h sind, wenn sie überhaupt 
ohne Unterbilanz auskommen. 

Es ist auch kindisch, wenn 
dieser oder jener, genau so 
wie es das Dacho-Organ tut, 
die Dividende von Filmgesell¬ 


schaften als Beispiel dafür 
heranzieht, daß der Abbau 
der Produktionskosten nicht 
nötig oder überflüssig sei. 

Zunächst geben diese Ab¬ 
schlüsse. um die es sich han¬ 
delt, ein Spiegelbild der vori¬ 
gen Saison, und außerdem 
sind sie das Resultat eines 
internationalen Geschäfts, 
das, wie selbst bei den füh¬ 
renden Dacho-Persönlichkei- 


ten nicht unbekannt sein 
kann, auch nicht gerade bes¬ 
ser. sondern in vieler Bezie¬ 
hung schlechter geworden ist. 
* 

Was aus dem laufenden 
Geschäftsjahr herauskommt, 
vermag kein Mensch im vor¬ 
aus zu sagen. Aber es wäre 
zu wünschen, daß die Kapi¬ 
talien, die in den großen und 
kleinen Betrieben investiert 


sind, sich annehmbar verzin¬ 
sen würden, weil nämlich 
sonst in der nächsten Spiel¬ 
zeit überhaupt kein Kapital 
mehr da sein wird, das für 
Filmzwecke zur Verfügung 
steht. 

Die Filmschaffenden soll¬ 
ten, und auch das schreibt 
sehr richtig ein Teil der Ein¬ 
sender, sich freuen, wenn eine 
bescheidene, angemessene 
Verzinsung bei allen großen 
und k’einen Filmschaffenden 
und Verleihern festgestellt 
werden könnte. 

Denn die Tatsache, daß in 
unserer Industrie wenigstens 
noch bescheiden verdient 
wird, sonnte gerade die Film¬ 
schaffenden zu verstärkter 
Arbeitsmöglichkeit führen, 
die sie dringend notwendig 
haben, weil genau gesehen 
das Angebot, selbst wenn 
der ganze Produktionsappa¬ 
rat arbeitet, die Nachfrage 
immer noch um das Doppelte 
und Dreifache übersteigt. 

Aber über diese Dinge 
sollte eigentlich hier heute 
nicht gesprochen werden. Es 
sollte darauf hingewiesen 
werden, daß wir dankenswer¬ 
terweise aus den Kreisen der 
Filmschaffenden darauf auf¬ 
merksam gemacht werden, 
daß die Rationalisierung im 
Produktionsprozeß nicht nur 
bei den Gagen, sondern noch 
in hundert und tausend an¬ 
deren Punkten in Angriff ge¬ 
nommen werden kann. 

Wir bauen zum Beispiel, 
wenn wir von zwei, drei Ar- 


Widerstände, Spezialumformer? 


,Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“! 




chitekten ahsehen. viel zu 
teuer, weil der Wert des Ma¬ 
terials und seine sparsame 
Behandlung noch nicht rest¬ 
los erkannt ist. 


IM WELTVERTRIEB: 

WILLI FORST 


Wir fabrizieren auch — i 
bitte, nicht schreien! — noch 
viel zu langsam, weil die 
minutiöse Vorbereitung viel 
zu wünschen übrig läßt. 

Das ist nicht unsere Auf¬ 
fassung. sondern das teilen 
uns Dacho-Mitglieder mit, 
und zwar im gleichen Augen¬ 
blick, wo im offiziellen Organ 
zu lesen ist, daß wir die 
künstlerischen Kräfte oft an 
den einzelnen Tagen zu lange 
beschäftigen. 

Man schreibt uns gerade zu 
diesem Punkt, daß es ein Un¬ 
ding sei, einfach zu behaup 
ten, ein Schauspieler stünde 
zwölf bis fünfzehn Stunden i 
im Atelier. 

Gewiß, er hält sich viel¬ 
leicht einmal von morgens um | 
neun bis abends in Babels¬ 
berg oder Tempelhof auf. | 
Aber wirklich arbeiten tut er ; 
vielleicht nur ein Viertel, ein 1 
Drittel oder die Hälfte dieser j 
Zeit. 

Vielleicht liegt das manch¬ 
mal an den Dispositionen des 
Regisseurs oder des Aufnah- ; 
meleiters. Aber es ist doch 1 
in den meisten Fällen etwas, ) 
was nun einmal mit der Film¬ 
produktion zusammenhängt, 
die man bei aller Rationali- 
sierung nicht so am laufenden 
Band abwickeln kann wie die { 
Herstellung von Automobilen. | 

Aber zwischen der Herstel¬ 
lung am laufenden Band und 
der künstlerischen Arbeits¬ 
rationalisierung gibl es noch 
allerhand Mitteldinge. 

Man p'-eist immer Amerika, j 
weil dort morgens, wenn die | 
Arbeit beginnt, bereits alle j 
Lampen und Apparaturen so ! 
ausprobiert und eingestellt ' 
sind, daß man einfach los- j 
drehen kann. 

Vielleicht kommt das bei | 
uns auch einmal vor. Viel¬ 
leicht gibt es sogar Betriebe, I 
die für ihre Eigenfabrikation j 
entsprechende Maßnahmen ! 
getroffen haben. 

Aber bei dem heutigen Be¬ 
trieb, soweit Leihapparaturen, 
von Fall zu Fall geliehene 
Lampen etc. in Frage kom¬ 
men, ist dieser Zustand immer 
noch nicht erreicht. 

* 

Wir kommen bei diesem I 
Punkt auf ein Kapitel, das 1 


PETER VOSS, 
der Millionendieb 

Nac-i dem bekannten gleichnamigen Roman von E. G. Seeliger 

PRODUKTIONSLEITUNG: KARL GRÜNE 
REGIE: E. A. DUPONT 

Produktion: Münchener Lichtspielkunst A.-G. 
Verleih für Deutschland: Bayerische Film G. m. b. H. 


CHARLOTTE SUSA 

Ehe mit beschränkter 
Haftung (Ehe m. b. H.) 

Nach dem bekannten Theaterstück „Causa Kaiser“ 
Reg e : Franz Wenzler Manuskript: B. Luthge u. Dr C. I. Braun 
Musik: W. Jurmann und Dr. Kaper Liedertexte: Fritz Rotter 
Kapelle Barnabas v. Geczy . Künstlerische Leitung: F. Spiegel 

Georg Alexander Hans Moser Paul Morgan 
Werner Fuetterer Rosa Valetti Trude Brionne 
Ein Gemeinschaftsfilm der T. K-Produktion 
Verleih für Deutschland: Deutsche Universal A.-G. 


WOLFGANG LOHMEYER 

in der Rolle des 10jährigen Geigenkünstlers Jascha 

„NACHTKOLONNE“ 

(SEINE KLEINE HOHEIT) 

REGIE: JAMES BAUER 

Manusxript: Arnim Petersen Musik: Ernst Erich Buder 
Hauptdarsteller: 

Oskar Homolka Olga Tschechowa Trude Berliner 
Wladimir Gaidarow Herrmann Speelmans 
Julius Falkenstein Käte Haack L. Stössel 
Ein James Bauer-Film der Ines-Produktion 
Verleih für Deutschland: 

Bezirks\erieiher: Berlin-Osten, Werner Film-Verleih, Berlin 


Ein Film der Komiker 

GESANGVEREIN 

SORGENFREI 

Regie: Robert Wohlmut Musik: Hansheinrich Dransmann 

Ralph Arthur Roberts Else Elster Janczy Marton 
Paul Grätz Julius Falkenstein / Herrmann Picha 
Fritz Genschow Anne Görling 
Schlagertexte: Willi Rosen Kapelle: Barnabas v. Geczy 
Produktion: Dransmann-Produktion der Hisa 
Verleih für Deutschland: Mondial-Film Verleih G.m.b.H. 


HISA-FILM G.M.B.H. 

BERLIN SW 68 / KOCHSTRASSE 18 

TELEPHON : DÖNHOFF 6237 und 2077 


in den Abschnitt Tobisg< fuh¬ 
ren fällt, weil man den ifer- 
ren in der Mauerstraße '>ch 
vielleicht einmal klarmu hen 
sollte, daß sie nur dan; für 
einen Arbeitstag Bezah -mg 
verlangen können, wenn die 
Tobisangestellten tatsäci ich 
um neun Uhr in jeder B. ie- 
hung fix und fertig sind 

Will oder k^nn die T'his 
das aus irgendwelchen Gt i: 
den nicht, so muß sie d'c - -n 
Arbctsausfall in den Pi :s 
einkalkulieren und entsj 
chend billiger werden, da: 
der Fabrikant sich den Lu> s 
erlauben kann, Ate: 
Schauspieler. Arbeiter auch 
für die Zeit zu bezahlen, i ei 
der die Tobisangestellten il e 
Apparatur wirklich aufn H- 
mefertig machen. 

* 

Das ist nur eine kleine 
Auslese aus den vielen Auf¬ 
stellungen und Anregung 
die sich in den Briefen. >n 
denen wir sprachen, vorf n- 

Wir werden bei Geleitr- 
heit den einen oder andc n 
Punkt, der heute nicht ur 
Sprache kam, besonders >e- 
handeln und betracht'a 
nachdem wir unser Mate al 
ergänzt und weitergehe de 
Feststellungen gemacht haben- 

Die Apparaturen verteuern 
uns, wie hier nur ganz neben¬ 
bei gesagt werden soll, ien 
Betrieb von der Aufnahme 
angefangen bis zur Wieder¬ 
gabe. 

Was es auf diesem Gei'iet 
beim Theaterbesitzer ailes 
gibt, kann man einem kleinen 
lehrreichen Schriftchen ent¬ 
nehmen. das den schönen 
Titel ..Der schlechte Ton 
hat und soeben von der Ufa 
herausgegeben wurde 

Es handelt sich dabei um 
den Niederschlag der Be¬ 
richte der Ufa-Ingenieure. <iie 
in der Provinz auf Wunsch 
der Theaterbesitzer gratis 
und franko die Apparaturen 
untersuchten. 

Es stellten sich dabei, auf 
hundert Theater umgerech- 

net, in 86 Fällen Fehler in 
der Apparatur, in 57 Fäll«’ 
Montagefehler heraus. Zaj>- 
len, die immerhin nachdenk¬ 
lich machen. 

Besonders, wenn man b®’ 

rücksichtigt, daß Bedienungs¬ 
fehler nur in 30 Fällen f 
zustellen waren. Mängel lfl 
der Akustik in 35 Fäll® 11 - 


Diese Resultate, die natür¬ 
lich nicht restlos auf die Ap- 
p aturfahrikcn abgewälzt 
werden können, sprechen 
Bande. 


Es ist zwar nicht festzustel- 
len, inwieweit sie sich in den 
einzelnen Fällen auf den Be¬ 
such ausgewirkt haben und 
inwieweit sie die Einnahmen 


des ' T 'heaterbesilzers und da¬ 
mit auch der anderen Sparten 
beeinträchtigt haben. 

Genau so wenig, wie heute 
gesagt werden kann, welche 


neuen Ausgaben die Folge 
waren. Alles Dinge, die bei 
dem Problem der Kosten¬ 
senkung auch nicht ganz un¬ 
berücksichtigt bleiben dürfen. 


Lilian Harvey 
im Berliner Funk 

im Sonnabend stand Lilian 
Harvey vor den Berliner Mikro¬ 
phon und erzählte interessant 
und fesselnd von ihrer Tonfilm- 


Sie gab zwischendurch ein 
p;i ir Daten aus ihrem Leben, 
si ilderte den Hörern eindring¬ 
lich. wie kompliziert die Arbeit 
eines Stars sei, der in deut¬ 
schen, englischen und franzö- 
sr _hen Versionen nebenein- 
ai 1er spielt und verriet schließ- 
lich, dali einer ihrer größten 
V tische seit langem einmal 
e. e Kostümrolle gewesen sei. 
Iieser Wunsch ist nun im 
mzenden Kongreß " in Erfül¬ 
lung gegangen, und zwar in be¬ 
sonders schöner Weise, weil 
di. Mode jener Zeit mit der 
hrntigen sehr verwandt ist. 

>as Kostüm, so schloß Lilian. 
sei der Rolle im „Kongreß " be¬ 
sonders entgegengekommen, weil 
es die Gelegenheit gab. nicht 
nur schön auszusehen, sondern 
au h noch die Möglichkeit, das 
Tänzerische, leicht Beschwingte 
de Spiels zu unterstützen. 

lilian Haivev ist genau so 
“i. Charell vom Tanz zum Film 
genommen. Daran erinnerte 
eir,- kleine Episode bei der 
* ener Premieie des „Tanzen¬ 
den Kongreß". 

’amals, so erzählt die Künst¬ 
lerin. nahm Charell ihre Hand 
und sagte: ..Lilian, weißt du 
noch, so haben wir beide ein¬ 
mal angefangen " 

on diesem Anfang bis heute 
ist ein weiter Weg gewesen, 
und Lilian hat recht, wenn sie 
zum Schluß ihres Vortrages 
*ngt. daß zu einer solchen Kar¬ 
ne e viel Glück gehört und der 
U ille sowie die Ausdauer für 
eine nicht immer leichte Arbeit. 

Gaumont verkauft 

Wie die „Cinämatographie 
Fr ncaise" meldet, hat Gaumont- 
Francofilm-Aubert eines seiner 
Fr vinztheatei. das Alhambra- 
Cini-ma in Romans, verkauft. Es 
»«heint auch, daß der Aubert- 
Puljce in Paris an die Metro- 
Goldwyn verkauft worden ist. 
Der Aubert-Palace hat gegen¬ 
wärtig einen Metro-Goldwyn- 
Filir, auf dem Programm und 
m »cht in seinem Vestibül seil 
kurzem Propaganda für das 
gleichfalls der Metro-Goldwvn 
gehörige „Cinema Madeleine'', 
was nur dadurch erklärlich wird, 
sich diese Firma in den 
“«sitz des Aubert-Palace ge- 
*•*■** hat. 


-Bann schon lieber Lebertran“ 


,.,Ber zweiaktige Ufa-Kurz-Ton- 
“m „Dann schon lieber Leber- 
wurde von der Film-Prüf- 
,*Ue ohne Ausschnitte auch für 
^endliche freigegeben. 


„Pie Pranke" 

Fabrikat: Orplid Cines Hauptrollen: Charlotte Susa. 

Verleih: Messtro H. Rehmann, Oskar Sima 

Regie: Hans Steinhoff Länge: 2189 Meter. 9 Akte 

Uraufführung: Titania-Palast 


In früheren Jahren waren cA 

Feriei.filme, in denen Ver¬ 
brechen eines geheimnisvollen 
Täters durch fünf oder sechs 
Fortsetzungen hindurch in 
Atem hielten und das Publi¬ 
kum zu eifrigem Rätselraten an¬ 
regten. Heule überstürzen sich 
die Ereignisse im Laufe eines 
Filmabends. Nach dem Muster 
der Waltace-Kriminalgeschich- 
ten ist jeder der Untaten, die 
geschehen, verdächtig. 

Das Alllorentrio: Rud. Kät¬ 
scher. Egon und Otto Eis wan¬ 
delt auch hier auf Wallaces 
Spuren und erzielt die gewolite 
Spannung. wenn auch die 
Mittel. die sie anwenden, 
manchmal etwas naiv anmuten 
und den Ansprüchen s-.renger 
Logik nicht immer standhallen. 

Die bewegte Handlung geht 
hier um ein internationales 
Autorennen, das in Italien aus¬ 
gefahren wird. Zwei Wagen, 
der der italienischen A'berli- 
Werke und der des deutschen 
Rennfahrers Peter Krüger, sind 
die einzigen ernsthafter Kon¬ 
kurrenten. 

Kurz vor dem Rennen wei¬ 
gert sich der italienische Fah¬ 
rer. das Rennen zu bestreiten, 
der Konstrukteur der italie ti¬ 
schen Werke wird ermordet, 
seine Konstruktionspläne wer¬ 
den gestohlen, es gibt einen 
zweiten Mord, dem ein Inge¬ 
nieur der italienischen Werke 


zum Opfer fällt. Der italie¬ 
nische. dann der deutsche Fah¬ 
rer geraten in Verdacht, dann 
hält man die Generalsekretärin 
des italienischen Autofabrikan¬ 
ten für die Schuldige, ein Kri¬ 
minalkommissar verwrirrt in 
seiner Feldsicherheit die Fä¬ 
den, bis sich nach wirklich 
spannenden Szenen heraus¬ 
stellt. daß ein internationaler 
Werkspion, ein Mann mit einer 
Armprothese. . der Mann mit 
der Pranke", der so eifrig ge¬ 
suchte Übeltäter ist. 

Das Publikum geht bei der 
fesselnd geschilderten, von Hans 
Steinhoff lebendig und fl«tt 
inszenierten Kriminalgeschichte 
trotz mancher Unwahrschein¬ 
lichkeit gern und willig mit und 
fiebe-t bis zum Schlüsse der 
Lösung des Rätsels entgegen. 

Der F'ilm ist in Italien ge¬ 
dreht worden, Bild und Ton 
sind gut, besonders gelungen 
sind die Aufnahmen eines gro¬ 
ßen Autorennens. 

Sehr gut und w irksam ist die 
Darstellung. Charlotte Susa, 
Hans Rehmann, Fritz Rasp. 
Erich Kcstin, Eugen Klopfer, 
Berthe Ostyn, Peter Voß, Jack 
Mylong-Münz, Karl Goetz und 
vor allem Oskar Sima. 

Das Publikum applaudierte 
zun Schluß lebhaft, die Dar¬ 
steller konnten sich oft ver- 


Aus der Produktion 


Für den ersten Thalia - Film 
der Bayerischen „Grand Hotel", 
Produktionsleitung: Georg C. 
Horsetzky, Regie: Max Neufeld, 
zeichnet Otto Stransky alsText- 
und Musikautor des Tangos 
„Die Frau, die man liebt, ist 
die schönste, die es gibt" und 
des Slowfox „Mach" die Augen 
zu, Baby". Die Schlager wer¬ 
den von Marta Eggerth und Leo 
Monosson gesungen. 


B. E. Lüthge und Charlie 
Roellinghoff schreiben das Ma¬ 
nuskript für den nächsten Sieg¬ 
fried - Arno - Film der Gnom- 
Tonfilm. 


Der zweite Film der Max 
Glass - Produktion, mit dessen 
Aufnahmen soeben begonnen 
wurde, führt den Titel: „Wenn 
der Vater mit der Tochter .. 
Drehbuch: Curt I. Braun und 
Walter Jonas, Regie: E. W. Emo. 

Der nächste Film der Heros 
„Kadetten" erscheint unter dem 
Titel „Hinter den roten Mauern 
von Lichterfelde". Der ur¬ 
sprüngliche Titel wird als Un¬ 
tertitel beibehalten. Die Auf¬ 
nahmen unter der Regie von 
Georg Jacoby beginnen dem¬ 
nächst, Manuskript: Dr. Alfred 
Schirokauer. / 



Pninlevc 

in Neubabelsberg 

Der frühere französische 
Ministerpräsident Painlcvv be¬ 
nutzte gestern seinen Berliner 
Aufenthalt, um den Produk 
tionsstätten der Ufa in Neu¬ 

babelsberg einen Besuch abzu- 
statten Painleve. der von Pro¬ 
fessor Haisnard und dem Han¬ 
delsattache Omer Wilhelm von 
der französischen Botschaft so¬ 
wie von zwei französischen 
Deputierten begleitet war, 
wurde in Neubabelsberg von 
Direktor Grieving empfangen. 
Die Gäste wohnten einer An¬ 
zahl von biologischen Auf¬ 
nahmen bei. die unter der Lei¬ 
tung^ von W. Junghans gedreht 

Auch den Aufnahmen meh¬ 
rerer Szenen für den neuen 
großen Ufa-Tonfilm „Ronny", 
der unter der Produktions¬ 
leitung ven Günther Stapen- 
horst un.t der Regie von Rein 
hold Schänzel fertiggestellt 
wird, sahen die Besucher zu. 
Painlevä unterhielt sich ein¬ 
gehend mit dem Regisseur 
Reinhoid Schänzel, der weib¬ 
lichen Hauptdarstellerin Käthe 
von Nagy sowie mit einer Reihe 
von jungen Pariser Darstellern, 
die in der französischen Ver¬ 
sion des Films auftreten. 

Den Abschluß bildete die 
Vorführung von mehreren Ufa- 
Ton-Kulturfilmen. 


Allianz dreht. 

Die Allianz-Tonfilm dreht ge¬ 
genwärtig unter Produktions¬ 
leitung Dr. W. Szekelys eine 
Tonfilmkomödie „Man braucht 
kein Geld". Manuskript nach 
einem Lustspiel von Ferdinand 
Altenkirch: Karl Noti und Hans 
Wilhelm, Regie: Carl Boese. 
Darsteller: Hans Moser, Heinz 
Rühmann, lda Wüst, Kurt Cer- 
ron, Hans Junkermann. Paul 
Henckels. Hans Hermann 
Schaufull und Heddy Kiesler. 
Bauten: Julius von Borsody, 
Kameramann: Willy Goldber¬ 
ger. Aufnahmeleitung: Karl 

Sander. 

Eröffnung Capitol Bcuthen. 

Das Capitol, Beuthen, wurde 
mit einer Festvorstellung er¬ 
öffnet, deren gesamte Einnah¬ 
men dem Beulhener Magistrat 
für die Winterhilfe zur Verfü¬ 
gung gestellt wurden Als 
Hauptfilm lief „Hirsekorn greift 
ein". Tonwiedergabe aut Kino¬ 
ton-Lichtton-Apparatur. 

Rekordbesuch im Primus- 
Palast. 

Der Aafa-Tonfilm „Reserve 
hat Ruh'" hatte am letzten 
Sonnabend und Sonntag im 
Primus-Palast einen Rekordbe¬ 
such zu verzeichnen. Am Sonn¬ 
abend sahen den Film 2200. am 
Sonntag 3025 Personen. 







Der neue Superfilm — ein neuer Supererfolg 


„LIEBESKOMMANDO" 

Fabrikat u. Verleih: Super-Film Hauptrollen: Dolly Haas. Gustav 
Regie: Geza v Bolvary Fröhlich. Tibor v. Halmay 

Mus V ■ Robert Stolz Länge: 2742 Meter. 9 Akte 

Uraufführung: Atrium 


Man scheut sich beinahe, von 
dem absoluten Treffer ins 
Schwarze zu sprechen, weil 
dieses Schlagwort und über¬ 
haupt fast alle verfügbaren 
Superlative in der letzten Zeit 
glücklicherweise häufig und 
reichlich angewandt werden 
durften. 

Aber dieser neue Super-Film 
wirkt so ausgezeichnet, hat so¬ 
viel Laune und Liebenswürdig¬ 
keit, verfügt über eine solche 
Fülle von Tempo und ist so 
wundervoll abgerundet in Su¬ 
jet und Darstellung, daß man 
ihn mit zu den allerbesten Er¬ 
zeugnissen der letzten Zeit 
rechnen muß. 

Optimisten, die bei guten 
Filmen heute auch noch nicht 
an das schlechte Theater¬ 
geschäft glauben, prophezeien 
einen Erfolg wie den der ..Zwei 
Herzen im Dreivierteltakt", die 
aus demselben Filmstall kom¬ 
men. Und selbst der strengste 
Kritiker muß zugeben, daß 
diese Voraussage an der gestri¬ 
gen Uraufführung gemessen, 
eine gewisse Berechtigung hat. 

Der einleitende F'ilmtitel be¬ 
hauptet, daß es sich um eine 
historische Begebenheit handle: 


Sie zeigen, weil sie es ein¬ 
mal selbst am eigenen Leibe 
erleb, en. eine echte, richtige 
Kadettenanstalt. 

Führen uns hinaus auf den 
Turnplatz, wo exerziert und ge¬ 
sprungen wird, zeigen uns fröh¬ 
liches Jungmannerleben in den 
Mannrchaftsstuben, bringen 
lustige Szenen, ohne zu kari¬ 
kieren. die deutlich dokumen¬ 
tieren, welch fröhlicher, herz¬ 
licher Geist im alten Wien 
lebendig war. 

Sie führen die Handlung be¬ 
hutsam über viele bedrohliche 
Ecken, wo vielleicht Gefahr 
war, daß das Niveau irgendwie 
hätte sinken können. 

Aber diese beiden Autoren 
wissen, was sie wollen, und 
bieten hier vielleicht den best¬ 
gezimmerten Militärschwank, 
das echteste Genrebild, das 
vielleicht gerade durch die 
Echtheit den großen Erfolg 
bringt 


wählt und das Spiel als solches 
von Bolvarys behutsamen Hän¬ 
den mit Routine. Tempe-ament 
und Schaumannsgeschick ge¬ 
leitet. 

Dolly Haas spielt den weib¬ 
lichen Kadetten. Hier an die¬ 
ser Stelle braucht nicht betont 
zu werden, wie diese Hosen¬ 
rolle der burschikosen Art der 
ausgezeichneten Schauspielerin 
liegt. 

Sie ist in Maske genau so 
fabelhaft wie im Spiel, und man 
könnte sich vielleicht in die 
Kadettenuniiorm eher verlieben 
als in die |unge Dame im Ge¬ 
sellschaftskleid. die hold er¬ 
rötend im Schlußbild neben 
ihrem geliebten Oberleutnant 
steht. 

Dieser Oberleutnant liegt in 
den Händen von Gustav Fröh¬ 
lich. Wer noch bezweifelt, 
daß dieser begabte, talentierte, 
vielleicht in der letzten Zeit 
viel zu wenig beschäftigte 


durch dieses Bild bekehr 1 
sich, ob er will oder nich 
dem starken Beifall übi u- 
gen lassen, der am Schluli - d 
los und donnernd durch das 
große Haus ging. 

Walter Edthofer spielt len 
jungen Grafen, dem die .V 
lieber ist als das Militär 
ist eine kleine Rolle, die sc 
mant und unaufdringlich dur 
geführt wird. 

Anton Pointner als Gen 
hat eine Reihe von Szenei 
er geschickt ausnutzl. T:> 
von Halmay gibt einen 
liebten, etwas ängstlichen 
dettenlehrer und Livio P 
nelli zeigt in einer Rolle 
italienischer Sprache se 
ganzen Scharm und seine g- 
Liebenswürdigkeit. 

All die anderen: Yvette : 
din. Mary Loseff, Harrv H- 
Fritz Odemar. Gerhard Ri'» 
band, Morgan, Bendcw mn 
sich mit einen: Gesamtloh 
gnügen. 

In Sperrdruck aber muß 
bert Stolz genannt werde- 
eine schmissige, prick> 
Musik beisteuerte. Schwer 
Augenblick zu entsche 
was der ganz große Sch’ 


und da drei Offiziere, der 
Leutnant Roda Roda, der 
Oberleutnant Fritz Grünbaum 
und der Rittmeister Geza von 




i eleganter wird. 

kann, wird Vielleicht das Marse t 
„Kamerad, wir sind die Jug- : 
oder der English Wallz 






















































V HIN-FACH BUTT V 


19 VERLAG SCHERL * BERLIN SA 


Berlin, den 12. November I9JI 


Schrei nach der zweiten Instanz 



öestern hat der Voelger- 
A .sschuß, der bekanntlich 
d: - Entscheidung darüber zu 
k len hat, ob ein Film als 

instierisch wertvoll" an* 
et ><annt wird und die ent- 
s| rechende Steuerermäßi- 
gi ng genießt, nach einer Be¬ 
st htigung des Films „David 
G tlder" dahin entschieden, 
dü diesem französischen 
S itzenfilm das entspre- 
cl ende Prädikat versagt 
s* rden muß. 

Die Begründung liegt im 
e izelnen noch nicht vor. Es 
erscheint uns deshalb nicht 
ri ihtig, in diesem Augenblick 
*u dem Fall selbst Stellung 
z i nehmen. 

Es ergibt sich zunächst 
einmal für das Urauffüh- 
r ngstheater, das den Film 
Jtigt, eine bedauerliche 

Fnlge. 

Man hat dieses Bild ge- 
r de wegen seines künstleri¬ 
schen Wertes ohne Beipro- 
k amm gezeigt und mußte 
deshalb bis zum heutigen 
Tage die vollständige Steuer, 
also fünfzehn Prozent, ent¬ 
richten. 

Man hat, wie wir sicher¬ 
lich nicht falsch annehmen, 
auf den steuerermäßigten 
Kulturfilm verzichtet, weil 
man fest davon überzeugt 
*ar, daß dieses Bild, an 
anderen Entscheidungen ge¬ 
messen, die entsprechende 
Anerkennung finden wird, 
eine Voraussetzung, in der 
man sich jetzt getäuscht hat. 
* 

Natürlich kann man an 
sich den Voelger-Ausschuß 
für diesen Fehlentschluß 
nicht verantwortlich machen. 


Er hat, wenn man sich auf 
den starren Rechtsstand¬ 
punkt stellt, nur nach den 
künstlerischen Voraussetzun¬ 
gen und nicht nach den 
steuerlichen Fo'gen zu fragen. 

Aber — und das ist der 
springende Punkt — es zeigt 
sich an diesem Fall doch, 
wie berechtigt der dringende 
Ruf nach einer zweiten In¬ 
stanz auch bei diesen Aus¬ 
schüssen ist, deren Urteil 
nach dem heutigen Stand der 
Dinge endgültig und un¬ 
reparabel ist. 


Wir betonen ausdrücklich, 
daß wir zu der Entscheidung 
an sich in diesem Augenblick 
nicht Stellung nehmen wollen. 

Wir können uns vorstellen, 
daß hier im Prinzip ein Fall 
wie bei dem Metro-Goldwyn- 
Mayer-Film „Menschen hin¬ 
ter Gittern" vorliegt und daß 
man über die Auffassung des 
Begriffs „künstlerisch wert¬ 
voll" sicherlich streiten kann. 

Wir verweisen, da es sich 
um einen französischen Film 
handelt, aber auf die Paral¬ 
lele, die sich in Frankreich 


bei der „Dreigroschenoper" 
ergab. 

Es ergibt sich dabei ein 
entscheidender Unterschied. 
Drüben tiat sich die gesamte 
Presse einmütig gegen die 
Zensur gestellt, die dann 
auch unter dem Druck der 
öffentlichen Meinung ihr Ur¬ 
teil revidierte und den Film, 
der jetzt mit größtem Erfolg 
in Paris läuit. schließlich mit 
ganz kleinen Ausschnitten 
freigak. 

Um diese Möglichkeit der 
Revision auch bei uns gehl 
es. die durch den Fall „David 
Gelder' wieder einmal größte 
Aktualität erhält. 

Vielleicht ist die Frage 
der zweiten Gutachter-In¬ 
stanz gerade in diesen Tagen 
besonders aktuell, weil ja 
aller Voraussicht nach der 
ganze Komplex der Licht- 
spielgesetzgebung demnächst 
im Reichsrat und mindestens 
in der. Reichstagsausschüssen 
zur Debatte kommt. 

Sicherlich wird gerade 
nach dieser Richtung bei 
Herrn Regierungsrat Dr. Voel- 
ger der wenigste Widerstand 
zu erwarten sein, weil sich 
bis jetzt mehrfach gezeigt 
hat. daß es sich hier um 
einen außerordentlich sach¬ 
kundigen. loyalen und gro߬ 
zügigen Beamten handelt, 
der den praktischen und wirt¬ 
schaftlichen Interessen der 
Filmindustrie weitgehendes 
Verständnis entgegenbringt. 
* 

Die betroffene Firma ist in 
diesem Falle die Südfilm, die 
schon einmal mit einem fran¬ 
zösischen Film, nämlich mit 


Zuverlässiges Fachpersonal vermitteln „Kleine Anzeigen" im „Kinematograph“ 









DIE PRESSE IST BEGEISTERT! 


Der stofflich, regielich und darstellerisch beste 
aller iener Schwänke, die das Soldatenleben mm 
Vorwurf hatten. Der Film, den 31. 10. 31. 

. . Ideale einer vergangenen Zeit . . . werden 
lebendig und reißen uns teils zu Beifallsstürmen, 
teils zu unbändigen Heiterkeitsausbrüchen bei den 
schrecklich komischen Erlebnissen des Einjährigen 
und der Soldaten hin ... Vossische Zeitung. 2.11.31. 

. . . Max Obal hat mit diesem Film sein bisher 
bestes Werk geschaffen . . . Ein Film, der einen 
ganz großen Erfolg bei jedem Publikum haben 
wird. Reichsfilmblatt. 31. 10. 31. 

Ein entzückender, herrlicher Lustspielfilm. 

Neue Zeit, 8. 11. 31. 


Man . . . verließ das Theater mit dem ausge¬ 
sprochenen Gefühl, sich über eine Stunde restlos 
amüsiert zu haben . . . ein voller Treffer. 

Lichtbildbühne, den 2. 11. 31. 

Man lacht über die herrlichen Typen vergangener 
Kasernenboiromantik . . . unglaublich komisch! 
Lachen, nnr Lachen! 

Der Oberschlesische Wanderer. Gleiwitz, 18. 10. 31. 

Kassenandrang . . . der an die berühmten „Drei 
Tage Mittelarrest" beranreichen dürfte. 

Der Montag, 9 11. 31. 

Vergnügen des Premierenpublikums kennt keine 
Grenzen. 8 Uhr Abendblatt. 7. 11. 31. 


ÜBERALL DAS RIESENGESCHKFT! 












Ff -ne Clairs „Million", ähn- 
li :he Schwierigkeiten hatte. 

Damals hat man großzügi- 
f! r- und anerkennenswerter- 
w -ise das Urteil revidiert, 
»obei allerdings erleichternd 
h nzukam, daß die künstle- 
i sehe Geschlossenheit des 
Films an sich stärker und 
i tensiver war als bei „David 
(-older". 

Wir haben zu dem Problem 
ces künstlerisch wertvollen 
! tlms im Sinne des Licht- 
>ielgesetzes aus Anlaß der 
Menschen hinter Gittern" 
ngehend Stellung genom¬ 


men und damals hier aus¬ 
einandergesetzt, daß dieser 
Begriff an sich nicht er¬ 
schöpft ist. wenn eine aus¬ 
gezeichnete Darstellung in 
technischer Vollkommenheit 
an uns vorüberrollt. 

Wir wären auch an sich 
nicht für eine allzu große 
Überspannung des Begriffs, 
wenn nicht die erhebliche 
Steuerermäßigung mit ins Ge¬ 
wicht fiele, die wir heute 
dringender brauchen als zu 
irgendeiner anderen Zeit. 

Wir sind beute, das möge 
sowohl in der Industrie wie 


beim Voelger-Ausschuß nicht 
verkannt werden, auf das 
Prädikat „künstlerisch wert¬ 
voll" mehr angewiesen als 
bisher, besonders, wo die 
Gefahr besteht, daß man nun 
auch noch anstatt an eine Er¬ 
mäßigung an eine Erhöhung 
der Vergnügungssteuer denkt. 

Mit Rücksicht auf diese 
wirtschaftliche Wichtigkeit ist 
jede Entscheidung des Voel- 
ger-Ausschusscs von weittra¬ 
gender Bedeutung. 

Sie entscheidet letzten 
Endes in einzelnen Fällen so¬ 
gar darüber, ob ein Film in 


Deutschland rentabel ist oder 
nicht. 

Derartige Beschlüsse aber 
in die Hand einer einzigen 
Instanz zu legen, erscheint 
gerade in heutiger Zeit in¬ 
opportun. 

Deshalb stellen wir die 
Frage zur Diskussion und 
möchten hoffen, daß es ge¬ 
rade der Leiter des Voelger- 
Ausschusses selbst ist. der 
diesen Gedanken, der sicher 
auch noch an anderer Stelle 
in der Fachpresse auftauchen 
wird, unterstützen und auf- 
greifen wird. 


Westdeutsche Neuigkeiten 


c us Rußland versandt wird, 
igt deutlich, wie wenig man 
n Reiche der Sowjets noch 
>n einigermaßen rationellen 
i ilmmethoden weiß. 

Bekanntlich ist der Film, den 
1 iscator drüben inszenieren 
s Ölte und der den „Aufstand 
(er Fischer von St. Barbara" 


Der Film ..Der Kongreß tan 
macht in fast sämtlichen U 
Theatern im Rheinland i 
Westfalen ein Geschäft, des< 


Kongreß tanzt" Jedermann gehörte, ist vo 
-amtlichen Ufa- dem Besitzer der Lichtburg i 
Rheinland und Düsseldorf, Herrn Lewin, ge 
■eschäft, dessen kauft worden. Herr Lewin ei 


loch Ergebnisse die Kassenrekorde öffnet das U. T. 


des Films ..Die Drei von der 
Tankstelle" erheblich über¬ 
schreiten. Nicht zuletzt dürfte 
dieser große Erfolg darauf zu¬ 
rückzuführen sein, daß der 
Film ganz hervorragend in den 
Ufa-Theatern herausgebracht 


den Sonnabend neu unter dem 
Titel ..Lichtburg II“. 

Die Bindung des Herrn Jockel 
am Capitol-Theater in Düssel¬ 
dorf ist gelöst worden. 


Der erste Marie Drefjler- 
Film in Deutschland 

M.-G.-M. schreibt: Marie 

Dreßler, die größte Menschen¬ 
darstellerin Amerikas, wird an¬ 
läßlich der Premiere ihres 
deutschsprachigen M.-G.-M.- 
Films .Die fremde Mutter" 
(Min und BUI) mit Wallace 
Beery am Freitag im U.-T. Kur¬ 
fürsterd urm zum erstenmal in 
Berlin zu sehen sein, ln die¬ 
sem Film wirkt ferner Dorothy 



Beendete Aufnahmen 

Die Aufnahmen für den gro¬ 
ßen historischen Ufa-Tonfilm 
„Yorck" (Produktion Ernst Hugo 
Correll, Regie Gustav Ucicky). 
mit Werner Krauß in der Titel¬ 
rolle, wurden soeben in den 
Neubabelsberger Tonfilm - Ate¬ 
liers beendet. 

Nach Beendigung der Außen¬ 
aufnahmen für den Ufa-Tonfilm 
„Der Hochtourist", mit Otto 
Wallburg in der Titelrolle, in 
den Ötztaler Alpen hat Alfred 
Zeisler, der Regisseur und Pro¬ 
duktionsleiter dieses Filmes, 
mit dem Schnitt begonnen. 




























































Besprechungen 
in Leipzig 

Der Montag stand in Leipzig 
wieder einmal im Zeichen ern¬ 

ster angestrengter Tagungs¬ 
arbeit. die Theaterbesitzer und 
Verleiher bis in die späten 
Abendstunden beschäftigte. 

In der Delegiertensitzung des 
Landesverbandes Mitteldeutsch¬ 

land wurde die Klangfilmfrage 
besprochen. Zur Verhandlung 
mit der Klangfilm wurde eine 
Kommission gewählt. 

Im Hinblick auf das Urteil. 
Tantiemefreiheit für Lautspre¬ 

cherübertragungen betreffend, 
wurde vorgeschlagen, daß die 

Theaterbesitzer, die doch einen 
Tonfilmtantiemevertrag mit der 
Gema abgeschlossen haben, die¬ 
sen Vertrag anfechtcn. 

Die Interessengemeinschaft 
der Filmindustrie Mitteldeutsch¬ 
lands, in der bekanntlich Ver¬ 
leiher und Theaterbesitzer glei¬ 
chermaßen vertreten sind, tagte 
unter Vorsitz von Huyras eben¬ 
falls. Es wurde u. a. be¬ 
schlossen, die Tarife für das 
Personal der Leipziger Verleih- 
firmen zu kündigen. Einge¬ 
hend wurden die Maßnahmen 
besprochen, die gegen die Um¬ 
bauvorschriften für Ve'leih- 
räume in Leipzig auf Grund der 
neuen Zellhornverordnung er¬ 
gangen sind, zu ergreifen wären. 

Die Tonwodien 

In Nr. 61 der Ufa-Tonwoche 
sind besonders die ausgezeich¬ 
neten Aufnahmen vom Trag¬ 
deck eines Flugzeuges über 
New York hervorzuheben, die 
das Publikum zu spontanem 
Beifall veranlaßt. Die ausge¬ 
zeichnete Tonfilmreportage vom 
Sechstagerennen und der übri¬ 
gen Bilder dieser Nummer 
haben wir in einer kurzen 
Übersicht bereits gedacht. 


Fox tönende Wochenschau 
Nr. 45 bringt eben'alls das 
Sechstagerennen, Laval in New 
York, die Rede Mussolinis in 
Neapel, Flugzeug mn Kreisel¬ 
kompaß, Tempelelefanten als 
Straßenarbeiter auf Zeylon, Al¬ 
lerseelenfeier österreichischer 
Fischer an der Donau und Bil¬ 
der aus der Volksgesundheits¬ 
pflege der Stadt Berlin. 


Emelka-Woche Nr. 59 bringt 
Gymnastik-Vorführungen der 
Berliner Schutzpolizei, die 150- 
Jahrfeier des amerikanischen 
Unabhängigkeitssieges bei York¬ 
town, Festmachen eines Flugzeu¬ 
ges an dem Luftschiff Los An¬ 
geles. Modenschau im Eden- 
Hotel, Speisung der Erwerbs- 
loscnkinder durch Berliner Po- 
lizeibeamtc, Laval in New York, 
Sechstagerennen und den in¬ 
teressanten Versuch, den Kurt 
Wesse unternommen hat, Prä¬ 
riebilder dichterisch zu unter- 


Demonstration 

WeK 1, großes Interesse alles, 
was mit dem Fortschritt auf dem 
Gebiete des Tonfilms zusam¬ 
menhängt, besitzt, beweist der 
starke Besuch der Veranstal¬ 
tung im Tivoli. Tempelhof, bei 
der cic C. Lorenz Aktiengesell¬ 
schaft die Wirkung der neuen 
lichtelektrischen Zelle (Patin- 

Zelle) demonstrierte. Der Vor¬ 

führung wohnten viele Theater¬ 
besitzer bei, auch die Behörden 
waren stark vertreten (Innen¬ 

ministerium. Reichsbahn und 
Reich.*post, Reichswehr). Gleich 
die Wiedergabe der Egmont- 
Ouvertüre (Ufa-Aufnahme) ließ 
aufhorchen. Das polyphone Ge¬ 
webe kommt mit großer Klar¬ 
heit tiid Schönheit, die einzel¬ 
nen Instrumente gehen nicht in 
einem Tonbrei unter. 

Direktor Hahnemann von der 
C. Lorenz A.-G. gab dann eine 
Erläuterung der Patin-Zelle. 

Die Zelle ist für Betriebsspan¬ 
nungen von 20 bis 1000 V ver¬ 
wendbar. Ihre Leistungsfähig¬ 
keit steigt mit wachsender 
Gleichspannung, ohne daß die 
sonst so gefürchtete Glimmlicht¬ 
entladung der Kathode die Zelle 
zerstört. Starke Lichtschwan¬ 
kungen und sehr intensive Be¬ 
lichtung gefährden die Betriebs¬ 
sicherheit dieser Zelle ebenfalls 
nicht. Die durch sie erreichten 
Aufnahmen der Zeilenspannung 
bei veränderlicher Frequenz 
haben bis zu 25 000 Hz praktisch 
eine Unabhängigkeit von der 
Frequenz ergeben. Dabei ist 
dies innerhalb des praktischen 
Frequenzbereiches von der an¬ 
gelegten Betriebsspannung un¬ 
abhängig. Bei der Verwendung 
dieser Zelle in dem üblichen 
Tonvorsatz eines Tonfilmpro- 
jektors wird durch die auftre¬ 
tenden Beleuchtungsschwankun¬ 
gen (es wird eine 30-Watt- 
Glühlampe mit Optik verwen¬ 
det) bei einer angelegten 
Gleichspannung von etwa 200 V 
eine durchschnittliche Wechsel- 
spaunung von effektiv 0,5 V er¬ 
zeugt. Dieser Wert wurde bis¬ 
her nur beim Nadeltonverfahren 
durch die allgemein verwendete 
Abtastdose erreicht. Die von 
der neuer, lichtelektrischen Zelle 
abgegebene Spannung reicht 
also aus, um die normalen Kraft¬ 
verstärker ohne den sonst üb¬ 
lichen Vorverstärker direkt 
auszusteuern. Elektrische Stö¬ 
rungen sind von wesentlich ge¬ 
ringerem Einfluß, so daß da¬ 
durch die gesamte Anlage weni¬ 
ger störanfällig ist. 

Die bei den bisherigen Aus- 


der Patin-Zelle 

führungen erforderlichen Zu- 

fuhrungsleitungen von der Zelle 

zum Vorverstärker, die emp¬ 

findlichsten Stellen einer der¬ 
artigen Anlage, fallen bei Ver¬ 
wendung der neuen lichtelek¬ 
trischen Zelle vollkommen fort. 
Zur Regelung der Lautstärke 

von entfernter Stelle aus ist für 

die Verbindung der Reglerstelle 

mit der Zelle nur eine einfache 

elektrische Leitung erforderlich. 

Die Betriebsspannung der 
neuen lichtelektrischen Zelle 

kann unter Benutzung einfacher 

Siebketten aus einem Netz¬ 

anschlußgerät bzw. aus dem 
Lichtnetz entnommen werden, 
so daß sich jede andere Strom- 
uelle, mit Ausnahme der für 
ie Lampe des Lichttonansatzes 
erforderlichen 6-Volt-Batterie, 
erübrigt Es wird übrigens an 
einer Lösung gearbeitet, die auch 
die letzte, noch erforderliche 
Batterie notwendig macht. 

Patin hat erklärt, daß die 
Zelle an alle namhaften Firmen 
der Apparaturbranche geliefert 
wird, so daß kein Monopol ent¬ 
steht und jedem Kinobesitzer 
die Installation einer Tonfilm¬ 
anlage ohne Vorverstärker¬ 
schwierigkeiten ermöglicht wer¬ 
den wird. 

Man sah und hörte nach der 
Erläuterung des Herrn Direktor 
Hahnemann. die als Tonfilm auf 
Lignose-Breusing mit der 
Braunsschen Röhre aufgenom- 
men war, noch Teile aus den 
Ufafilmen „Kongreß tanzt", 
„Ekel" und die zweite Rhap¬ 
sodie von Liszt und eine von 
Kiepura gesungene Arie aus 
„Rigoletto". Der Eindruck, den 
man von der Tonwiedergabe 
hatte, war durchaus ausgezeich¬ 
net. 

Über den verzerrungsfreien 
Lorenz - Trafo -Verstärker 3 6, 
dessen Start bei der Veranstal¬ 
tung ebenfalls stattfand, werden 
wir in der tonfilmtechnischen 
Beilage des „Kinematograph" 
berichten. 


Zu der die Theaterbesitzer 
besonders interessierenden 

Preisfrage bei Verwendung der 
Patin-Zelle sagt Herr Patin auf 
Anfrage, daß zunächst die 
Kosten des Vorverstärkers weg¬ 
fallen, daß die Montage außer¬ 
ordentlich erleichtert wird und 
daß Kosten für Störungsbeseiti¬ 
gungen sich außerordentlich 
verringern. Uber die Preis¬ 
stellung selbst werde in Kürze 
näheres bekanntgegeben. 


Aus der Produktion 

Der Ines-Film „Nachtkolonne" 
ist unter der Regie von James 


Bauer fertiggestellt. Bauten: 
Herrmann und Lippschitz, Ka¬ 
mera: Frederik Fuglsang, Ton¬ 
meister: Walter Rühland. Haupt¬ 
rollen: Gaidarow, Tschechowa. 
Homolka, der kleine Wolfgang 
Lohmeyer. 


Regisseur Adolf Trotz ver¬ 
pflichtete für den neuen Gott¬ 
schalk-Tonfilm „Rasputin" außer 
Conrad Veidt, der die Titel¬ 
rolle spielt, Paul Otto für den 
Zaren Nikolai und Karl Lud¬ 
wig Diehl für den Fürsten Jus- 
supoff, den Mörder Raspuiins. 


Dienst vertrag oder 
Werkvertrag? 

Ein juristisch interes* er 
Prozeß nahm heute vor ier 
Künstlerkammer des Ar ; 
gerichts seinen Anfang. er 
Komponist Kreuder klagt t n 
die Projektograph Filmg, 
Schaft und verlangt 4200 M 
Gage und behauptet, er 
für die Komposition der Mi 
des Tonfilms „Der Prinz 
Arkadien" engagiert und au 
dem verpflichtet worden. 

Dirigent seiner eigenen M 

und als Darsteller in dem ! 

mitzuwirken. Kreudei steht 
dem Standpunkt, daß zwi** • 
ihm und der Gesellschaft 
Dienstvertrag abgeschlossen 
Er glaubt das damit bewei 
zu können, daß ihm der ( 
schäftsführer der genann 
Filmgesellschaft. Glück. • 
ä-conto-Zahlung von 400 f 1 
auf den noch schriftlich zu t. 
genden Vertrag gezahlt ha: 
Außerdem habe erwöcher.tl 
ä-conto-Zahlungen von 150 i 
erhalten. Der Vertreter der I 
klagten, Dr. Friedmann, berv 
feite die sachliche Zustän* 
keit des Arbeitsgerichts d 
nimmt an, daß hier kein Dien 
sondern ein Werkvertrag 
liege. Im übrigen bestritt er 
Behauptungen ces Klägers 
sei gar kein Vertrag ■ 
schlossen, allenfalls sei ein 1- 
eher in Aussicht genotm i 
Was die Zahlungen betreff* -« 
seien sie als Darlehen gegi -" 
werden. Inzwischen h be 
Kreuder einen neuen V e tg 
mit der Heros-Filmgesells* dt 
abgeschlossen, weshalb die 
tenzahlungcn sowiesc eit ge¬ 
stellt worden seien. Der >r- 
sitzende verkündete e ■-•n 
neuen Termin auf den 21 *o- 

vember, in dem der Gesch <- 
führer Glück persönlich er¬ 
scheinen soll und die H* 
Kreisler und Willi Forst al* 
Zeugen vernommen we en 

„Viktoria" in Königs beru 

Die Aafa-Oswald-Tonfilm 
rette „Viktoria und ihr Husar 
ist nunmehr auch in Königs: rg 
angelaufen. Uber diese Erst utf- 
tührung erhielt die Aafa von t*« 
Miramar-Lichtspielen folg* leS 
Telegramm: „Viktoria und hr 
Husar" gewaltiger Erfolg. Publi¬ 
kum, Presse begeistert. Se: ien 
Glückwünsche zu diesem Kas¬ 
senreißer. 

Kleines Notizbuch. 

Der über sieben Jahre j® 
mitteldeutschen Bezirk für J'« 
Nitzsche A. G„ Leipzig, t.’ig* 
bekannte Vertreter Karl Sieber. 
Hartenstein hat seine Tätigkeit 
für die Firma beendet und 
übrigen seine Reisetätigkeit vor¬ 
läufig aufgegeben. 

Der Max Pallenberg-Tonfil® 
„Der brave Sünder" erlebte b*' 
seiner Erstaufführung in Dr* 5 ‘ 
den. Leipzig, Köln und Nürn¬ 
berg einen durchschlagend* 

Erfolg. __ 


Oer .Kinematogrunb- erscheint sechsmal wöchentlich. Bestenongen in eilen Scherl-PtHal 
suifigL Bestellgeld. Anzeigenpreise: 35 Pfg die nun-Höhe: Stellenangebote 25 Ptg- 
ecbeciskooto: Berlin NW 7. Nr. 3UL — HuoptscbrilÜcitung: Alfred goientbsl 


Stellengesuche 15 Pfg die nun 


and bei der Post It. Postzeitungsliste. 


scbdrucls our unter Quellenangabe gestaltet Unverlangte Einsendungen «erd 
Verlag und Druck: A u g ustS c b * r 1 G-m-b.lL Berlin SW M, Scherlbaus. 


teitungslUte. Bezugspreis Mk. 3.— viersel;shr» 
Scitcnprcise und Rabatte neck Tarif. - 
Dt. Robert Ncumaon. für den 
den nur zurüchgeschickl. wenn Porto hetii*»* 





















































■ » i i— ■^m bi i <m • 

15 . Jahrgang Berlin, den 13. November 1931 Nummer 264 


Berlin erzwingt die Reform 

Das Ende des Zweischlagersystems 



Unsere Auffassungen über 
< iS Zweischlagerprogramm. 
ie wir gerade in diesen Ta- 
en ausführlich an dieser 
teile darlegten, sind zu- 
t ichst für Berlin von allen 

> iständigen Organisationen 

von der A.d.F. angefangen 
hs zu den vereinigten Thea- 
t besitzerverbänden — wie 
i s einem Kommunique her- 

> rgeht, das gestern versandt 
*arde, einmütig und einstim- 
n ig geteilt worden. 

Als wir vor ein paar Tagen 
I er an dieser Stelle schlie¬ 
fen, daß gerade in der Frage 
c es übermäßigen Filmver- 
1 auchs irgend etwas ge- 

- hehen müsse, hätte man 

1 mm gewagt, davon zu 

! den, daß es möglich sei, 

le Organisationen geschlos- 
en dahin zu bringen, vom 

- 7. November ab nur noch 
ie Vorführung eines einzigen 
Toßtonfilms in einem Pro¬ 
gramm zu verlangen und, 
•vas viel wichtiger ist, auch 
die Durchführung dieser An¬ 
ordnung sicherzuslellen. 

* 

Wer im Groß-Berliner Be¬ 
zirk etwa versuchen sollte, 
nach dem obengenannten 
Stichtag zwei tönende Schla¬ 
ger vorzuführen, wird sich 
der Gefahr aussetzen, bald 
ganz ohne Programm dazu¬ 
stehen. 

Es handelt sich ja bei der 
Durchführung dieser Aktion 
bereits um eine Maßnahme, 
die unter die bekannten Spio- 
Eeschlüsse fällt und zu 
deren Durchführung sich alle 
Sparten verpflichtet haben. 


Da es sich jetzt um das 
gleiche Recht und gleiche 
Möglichkeiten für alle han¬ 
delt, kann die berühmte 
Angst vor der Konkurrenz 
nicht mehr als stichhaltiges 
Argument angesehen werden. 
Und es wird aller Voraus¬ 
sicht nach nicht lange dauern, 
bis man auch außerhalb Ber¬ 
lins einsehen wird, daß man 
mit der Rückkehr zum Ein¬ 
schlagerprogramm schon 
außerordentlich viel gebes¬ 
sert hat. 

Der zweite Punkt des Ber¬ 


liner Beschlusses behandelt 
die Eintrittspreise. 

Es müssen mindestens in 
den Berliner Theatern, je 
nachdem ob es sich um Ur¬ 
aufführungen, Erst-, Zweit¬ 
oder Drittaufführungen han¬ 
delt, für den billigsten Platz 
eine Mark, achtzig, siebzig 
und sechzig Pfennig erhoben 
werden. 

Das bedeutet zwischen dem 
Premierentheater im Westen 
und dem Kleinkino im Nor¬ 
den eine Differenz von vier¬ 
zig Prozent, die sich noch 


ganz erheblich erhöht, wenn 
man bzdenkt, daß ein Kino¬ 
besucher aus dem Norden, 
der sich etwa den „Kongreß“ 
in der Uraufführung ansehen 
will, a allein soviel Fahr¬ 
geld ausgeben muß, wie er 
im Nachspiel theater Eintritt 
bezahlt. 

W enn es möglich war. an 
einem so schwierigen Platz 
wie Berlin Mindesteint'itts- 
preiic festzusetzen. so kann 
es wenigstens in den Städten 
über fünfzigtausend Einwoh¬ 
ner überhaupt keine Ausrede 
mehr geben, um dem gleichen 
Beispiel zu folgen. 

Es wäre eine außerordent¬ 
lich dankbare Aufgabe für 
den Reichsverband, gemein¬ 
sam mit der A. d. F. für ganz 
Deutschland einen Beschluß 
herbeizuführen, wonach es 
Karten — sagen wir einmal 
bescheiden — unter iünfzig 
Pfennig in einer regulären 
Vorstellung, auch für Er¬ 
werbslose. überhaupt nicht 
meh- geben darf. 

Man muß, wenn es gar 
nicht anders geht, die Staf¬ 
felung eben von unten be¬ 
ginnen und sich auf den 
Standpunkt stellen, wenn 
etwa in Bielefeld oder Köln 
das kleine Nachspielkino 
von dreihundert Plätzen 
fünfzig Pfennig erhebt, daß 
dann das Premierenkino 
nicht unter eine Mark her¬ 
unterzugehen hat. 

Ist es nicht bedauerlich, 
wenn man an einer anderen 
Stelle dieser Nummer liest, 
daß man in einigen deut¬ 
schen Bezirken schon Mühe 


Suchen Sie einen Vorführer? - Eine „Kleine Anzeige“ im „Kinematograph“ hilft 




hat, den Preis von vierzig 
Pfennig zu halten? 

Ein geradezu lächerlicher 
Betrag, wenn man bedenkt, 
daß davon unter Umständen 
sechs Pfennige und noch mehr 
Lustbarkeitsstcuer abgehen. 

In einem Brief an uns, der 
sich gegen die Stellungnahme 
des ..Kinematograph" in der 
Eintrittspreisfrage wendet, 
wird auf Vorkriegspreise Bc- 
zug genommen. 

Wie absurd das ist, wird 
einleuchtend klar, wenn man 
in diesem Zusammenhang 
einmal darauf hinweist, daß 
ein bekanntes Berliner Bier¬ 
lokal „Zum Prälaten", das 
sich im Stadtbahnbogen am 
Alexanderplatz befand und 


von gutsituierten Bürger¬ 
kreisen besucht wurde, um 
di» Jahrhundertwende her¬ 
um, wie im „Berliner Lokal- 
Anzeiger" nachzulesen ist, 
ein Schnitzel mit Spargel für 
40 Pfennige — in Worten: 
vierzig Reichspfennige — und 
einen gefüllten Kapaun mit 
Ko-npott für sechzig Pfennig 
anfcot und lieferte. 

Cewiß, der Kinobesuch hat 
übe/all erheblich nachgelas¬ 
sen. Und der Ruf nach 
Pre ssenkung ist nie begrün¬ 
deter gewesen als in diesen 
Tagen. 

Aber bei einem Absinken 
des Preises nach unten über 
eint gewisse Grenze wird 
praktisch auch nichts er¬ 


reicht, sondern nur Schaden 
angerichtet, wie hier in den 
letzten Tagen des öfteren 
schon im einzelnen nach¬ 
gewiesen wurde. 

Die Berliner Beschlüsse, 
die in ihrem W'ortlaut ja be¬ 
reits bekannt sind und die 
auch das Freikarten wesen, 
die Gratiszugaben, d.e ver¬ 
schenkten Karten bei Plakat¬ 
aushang, Verlosungen, Ge¬ 
tränke ausdrücklich unter¬ 
sagen. sind auf dem Wege 
zur Stabilisierung unc Ratio¬ 
nalisierung unserer Industrie 
von allerhöchster Bedeutung. 

Wir haben /u den Berliner 
Instanzen in der heutigen 
Zeit das absolute Zutrauen 
daß sie die Beschlüsse mit 


allen Mitteln durchfu «c 
und sichern werden. 

Man braucht heute n 
Führern, ganz gleich, ob ie 
bei dem Verleih oder bei n 
Theaterbesitzern sitzen, n r t 
mehr wie jenem berühu n 
Landgrafen zuzurufen. ß 

sie hart werden mögen. 

Heute drängen, wie 
neulich in einer Zusch 
zeigten, gerade die klc: 
Theaterbesitzer nach der. 
tigen Beschlüssen, wähl c 
die Großen ganz von se’i 
schon Mindestpreise, wie 
oben angedeutet wurd' 
einhalten oder, besser gesa 
einhalten müssen, wenn s 
überhaupt einigermaßen a 
die Kosten kommen wollt 


Bei der A. d. F. 
nichts Neues 

In der gestrigen Sitzung der 
A.d.F. wurde lediglich die Frage 
der Eintrittspreise, über die wir 
im Leitartikel ausführlich be¬ 
richten, noch einmal durch¬ 
gesprochen und vor allen Din¬ 
gen schon jetzt die Mittel er¬ 
örtert, die anzuwenden sind, 
um tatsächlich eine restlose 
Durchführung des Beschlusses 
bis zum 27. November zu ge¬ 
währleisten. 

Alle anderen Fragen betrafen 
Angelegenheiten interner Natur, 
die für die Öffentlichkeit wenig 
interessant sind. 


„Meine Frau, die Hochstaplerin" 
in Wien. 

Die Ufa-Presseabteilung teilt 

Ein Telegramm aus Wien 
meldet, daß dort gleichzeitig in 
vier Premieren-Kinos der Üfa- 
Tonfilm „Meine Frau, die 
Hochstaplerin" unter großem 
Erfolg angelaufen ist. Das 
Publikum war in glänzendster 
Stimmung, man hörte dauernd 
spontane Lachsalven. Publikum 
und Presse sind entzückt über 
den Liebreiz von Käthe von 
Nagy und über das glänzende 
Spiel des Komikerduos Grün¬ 
baum und Heinz Rühmann. 
Auch die Schlagermusik und die 
Regie wurden eingehend gewür¬ 
digt. Dem Film wird allgemein 
ein ausgezeichnetes Geschäft 
vorausgesagt. 


Löhne in Frankfurt a. M. 


Der hessische Landesverband 
gibt die Wochenlöhne bekannt, 
die jetzt im Frankfurter Stadt¬ 
bezirk wie folgt festgesetzt 
sind (in RM): 

Theater bis über 
600 PI. 600 PI. 


Vorführer . . . 

Portier . . . 

Hilfsarbeiter 
Kassiererinnen . 
Platzanweise- 
rinnen . . . 

Pagen . . 


69.— 75.— 

39,— 42,— 
29,— 34.— 
30 — 32,— 


Prinzipielle Tantieme-Entscheidung in Wien 


Der bekannte Operettensän¬ 
ger Fritz Werner, der Anspruch 
auf 10 Prozent Tantieme der 
Esyler-Operette „Der lachende 
Ehemann", dessen Titelrolle er 
seinerzeit kreiert hatte, besitzt, 
klagte gegen die Autoren der 
Oper« Ite, Brummer und Grün¬ 
wald, die im Jahre 1926 die 
Verfilmungsrechte dieser Ope¬ 
rette an eine deutsche 
Produktionsfirma um den Preis 
von 8000 RM verkauft hatten, 
auf seinen Anteil am Ver¬ 
kaufe des Filrarechtes in 
der Höhe von 10 Prozent des 
V erfilmungshonorars. 


Das Wiener Zivillandesgericht 
hat, in Abänderung des erst¬ 
richterlichen Urteils, der Klage 
mit der Begründung stattgege¬ 
ben, daß Verfilmung öffentliche 
Aufführung bedeutet, Tantie¬ 
men seien Beteiligungen an 
öffentlichen Aufführungen, wes¬ 
halb nicht einzusehen sei. 
warum der Kläger nicht auch an 
dem Filmhonorar beteiligt wer¬ 
den soll. Die Autoren der Ope¬ 
rette haben gegen diese Ent¬ 
scheidung den Obersten Ge¬ 
richtshof angerufen, der nun in 
dieser prinzipiell wichtigen ur¬ 
heberrechtlichen Frage die letzte 
Entscheidung fällen soll. 


Aus Mitteldeutschland 


Die Werdauer „Theater- 
Lichtspiele“, bisher von der 
Werdauer Theater-Lichtspiele 
G. m. b. H. betrieben, werden 
in diesen Tagen von den Her¬ 
ren Paul Lorenz und Karl Sie¬ 
ber übernommen. Die offizielle 
Übernahme findet am 12. No¬ 
vember d. J. mit dem Film 
„Reserve hat Ruh" statt. 

1t 

Nach einer Eintragung im 
Leipziger Handelsregister ist 
aus der Firma Vereinigte Ki¬ 
nobetriebe G. m. b. H. Leip¬ 


zig, Kurt Breter als Geschäfts¬ 
führer ausgeschieden. Zum 
Geschäftsführer wurde Curt Lo¬ 
renz, Leipzig, bestellt. 


Als Geschäftsführer der Mitt- 
weidaer Lichtspiele „Stadt 
Chemnitz" (Inhaberin: Frau 
Helene Maakj wurde Herr 
Schmidt verpflichtet, der der 
Fachwelt durch seine Ge¬ 
schäftsführertätigkeit im Leip¬ 
ziger „Emelka-Palast" be¬ 
kannt ist. 



Das Dacho-Lokal „Ewig* Lampe- an dar Herkules-BrAckc 

Phot. Schtr! 


Koffer-Apparaturen 
für Tonfilm 

Zwischen de- Klangfilm G 
b. H und der Zeiss Ikon A 
sind Vereinbarungen über 
me.nsame Entwicklung c. r 
tragbaren Wiedergabe-App.- 
tur getroffen worden. N. l 
längerer. Vorarbeiten ist n 
Koffer-Gerät entwickelt 
den, das durchaus erprobt 
und in den nächsten Tagen r 
Öffentlichkeit gezeigt wer n 
wird. 

Das gesamte Gerät, das ur 
Vorführung von Tonfilmen r 
wendig ist, ist in drei ha J- 
lichen Koffern untergebra t 
Der Tonbildprojektor-Ko'fer st 
aus dem bekannten Zeiss 1 in 
Koffer-Kino „Kinobox C" 1 r- 
vorgegangen, wahrend Kl: g- 
film besondere Verstärker ad 
Lautsprecher in Kofferform t- 
wickelt hat. 

Die erste Vorführung dn es 
Gerätes wird gelegentlich cf 
100. Sitzung der Kinot> 
nischen Gesellschaft in Bt >n 
am 19. November, abi ds 
8 Uhr, im „Haus der Techr 
Friedrichstraße 110, stattfin ■>. 

Wilhelm Thiele wieder bei er 
Ufa. 

Wilhelm Thiele wird die e- 
gie der neuen Ufa-Tonfilm-O e- 
rette „Zwei Herzen und u> 
Schlag" führen (Produk' an 
Günther Stapenhorst). Weib¬ 
liche Hauptrolle: Lilian Harvey. 
Bauten: Werner Schlichting ad 
Benno v. Arent. 


Kinobrand in Frankfurt. 

Am Sonntagabend brach 
den Lunalichtspielen in Frank¬ 
furt a. M. ein Brand aus. über 
dessen Ursachen die Po'izei 
ihre Ermittlungen noch nicht 
vollkommen abgeschlossen h»*- 
Es ist lediglich ein Film in der 
oberen Trommel verbrannt, di« 
Sicherheitsmaßregeln klappf** 
derart vorzüglich, daß der Film* 
akt in der unteren Trommel de s 
Vorführungsapparates unbfj 
schädigt blieb. Zu einer P* nI * 

oder sonstigen unangenehme 

Begleiterscheinung ist es nie* 1 

gekommen. 



















I 



Ch emnitz will die Ein- 
tri »»preise stabilisieren 


Ausländische Stimmen zum Filmball Tonfiimerfoig« 

Die Spitztnorganisation der und den damit verbundenen ^in* 


Wohltätigkeitsfest, um gemacht 
:hsten Sonnabend Schweden habt 


igentlich noch 


Wie überall jetzt 
auch die Sensation 
Groß-Hamburgs! 

Alleinige Uraufführung 


WATERLOO-THEATER 

(897 Sitzplätze) 

EINE JOSEF VON STERNBERG PRODUKTION 
DER PARAMOUNT 


älteste Tonfilmkino An- 

möglich. Ich bin längere Zeit 

nehmen, werde ich nicht zögern. 

„Emil und die Detektive'' 

ndes, die Rcichshallen- 

geschäftlich von Stockholm ab- 

alles daran zu setzen, um an 

zensiert. 

spiele, die bis vor kurzem 
einer Nadelton-Apparatur 

wesend gewesen und werde bei 
meiner Rückkehr soviel Arbeit h 

dem Tage dort anwesend sein 

i zu können, und zwa-, um den 

Der Ufa-Tonfilm „Emil und 
die Detektive", der sich auf das 



Wk 1 

wu. 

\UJSl 

7 fj 



















































































Kampers vor dem 
Arbeitsgericht 

Fritz Kampers war von der 
Atlantik-Film für mehrere 
Filme verpflichtet worden. 
Aber, wie das oft so geht, alle 
Mitwirkenden an dem ersten 
Film „Der Strohwitwer" be¬ 
kamen ihre Gagen, nur Kam¬ 
pers nicht, weil sein Vertrag 
ja noch andauerte. Kampers, 
der zunächst nicht Weiterarbei¬ 
ten wollte, erklärte sich zum 
Weiterspielen bereit, wenn er 
sein Geld später bekäme. Die 
Firma gab ihm mehrere Wech¬ 
sel, die aber platzten. Kampers 
klagte beim Arbeitsgericht. 
Hier wollte er 3400 und etliche 
Mark haben. Nach langem Hin 
und Her erklärte sich die be¬ 
klagte Gesellschaft bereit, den 
verlangten Betrag zu zahlen, 
wenn Kampers ihr den letzten 
Wechsel wieder zurückgebe. 
Kampers war damit einverstan¬ 
den, und der Friede war ge¬ 
schlossen. 

Die fünf Bücher Mosis 

Die Sichtung der Einsendun¬ 
gen zu dem Tonfilm-Preisaus¬ 
schreiben der „Woche", das in 
Gemeinschaft mit der Ufa und 
der Tobis veranstaltet wurde, 
schreitet rüstig fort. 

Die Herren de; Preisgerichts, 
dem u. a. die bekannten 
Schriftsteller Carl Bulcke und 
Wolfgang Goetz, Dr. Lorenz, 
Chefredakteur der „Woche", 
Dr. Bagier, Produktionschef der 
Tobis, Direktor Ernst Hugo 
Correll, Produktionschef der 
Ufa, und Direktor Meydam, 
Verleibrhef der Ufa, angehören, 
hoffen, in den ersten Januar¬ 
tagen das endgültige Ergebnis 
festzustellen. Schon jetzt läßt 
sich sagen, daß die eingesandten 
Ideen neben alltäglichen und be¬ 
kannten Dingen doch mancher¬ 
lei Anregungen enthalten. Es 
kommen die merkwürdigsten 
Milieus in Vorschlag. So z. B. 
der Seziersaal einer Anatomie. 
Selbstverständlich aber domi¬ 
nieren Anregungen aus uns 
naheliegenden Dingen. 

Beliebt ist der Auftakt der 
Filmhandlung durch ein Eisen¬ 
bahn-Unglück, eine mißglückte 
Expedition ins Eismeer, wie 
man überhaupt feststellen muß, 
daß in den Manuskripten Tele¬ 
phon und Revolver sehr oft eine 
Rolle spielen. 

Ein besonderer Spaßvogel sei 
als Einsender erwähnt, der auf 
offener Postkarte den Vor¬ 
schlag machte: „Verfilmen Sie 
doch die fünf Bücher Mosis." 

Leider konnte diese An¬ 
regung nicht berücksichtigt wer¬ 
den, da sie nicht den vorge¬ 
schriebenen Bedingungen des 
Preisausschreibens entsprach. 

„Arm wie eine Kirchenmaus" 
zweite Woche im Gloria-Palast. 

Der Oswald-Film des DLS. 
„Arm wie eine Kirchenmaus" 
ist im Gloria-Palast wegen des 
großen Erfolges die zweite 
Woche verlängert. 


Dacho contra Spio 


In der Nacht von Mittwoch zu 
Donnerstag hat im Eden-Hotel 
e nt Sitzung unter dem Vorsitz 
vor. G. W. Pabst stattgefunden, 
ii. der unter anderem die Stel¬ 
lt rg der Dacho zu den Abbau- 
Beschlüssen der Spio festgelegt 

Es sollte nun, wie uns mit¬ 
geteilt wurde, am gestrigen 
De nnerstag eine Besprechung 
mi der Presse stattfinden, in 
der Material der Dacho be- 
ka intgegeben werden sollte, 
das nach Ansicht der Film¬ 
schaffenden den Spiobeschlüs- 
sen entgegenzustellen wäre. 

Der „Kinematograph' hat zu 
dieser Veranstaltung genau so 
wie ein anderes Fachblatt keine 
Einladung erhalten. Auf eine 
Rüc «frage bei dem Büro der 
Dacho wurde uns mitgeteilt, daß 
die Besprechung wegen Erkran¬ 
kung des Hauptreferenten um 
etwa acht Tage verschoben sei, 
und dabei zum Ausdruck ge¬ 
bracht, daß die Einladung ledig¬ 
lich wegen der plötzlichen Ver¬ 
legung nicht erfolgt sei. 

Wir nehmen diese Erklärung 
des Dacho-Büros gern zur 
Kenntnis und erwähnen nur im 
Zusammenhang mit dieser gan¬ 
zen Angelegenheit, daß es ein 
Novum in der Wirtschaftspoli¬ 
tik st, nur die Presse zu einer 
Veranstaltung zu laden, von der 
man annimmt, daß sie freund¬ 
liche Kommentare schreibt. 


Aus der P 

Der Curt-Bois-Tonfilm „Der 
Schlemihl" wurde von der Film¬ 
prüfstelle ohne Ausschnitte ge¬ 
nehmigt und für Jugendliche 
freigegeben. 

Die Atelieraufnahmen des 
nach dem Bühnenwerk von 
Adolf L'Arronge gedrehten Ton¬ 
films der Messtro „Mein Leo¬ 
pold" s:nd beendet. Regisseur 
Hans Steinhoff hat sich mit 
seinem Stabe nach Hamburg be¬ 
geben, wo die letzten Außen¬ 
aufnahmen für diesen vierten 
Film des diesjährigen Messtro- 
programms slattfinden. 

* 

Dolly Haas wurde für den 
nächsten Universal-Tobis - Ge¬ 
meinschaftsfilm „Nur einmal im 
Leben" als Partnerin von Curt 
Bois von der Universal-Tobis- 
Gemeinschaftsproduktion ver¬ 
pflichtet. £ 

Der Szöke Szakall-Film der 
Max Glaß - Produktion „Die 
schwebende Jungfrau" errang 
bei seinen weiteren Auslands¬ 
aufführungen in Prag, Budapest. 
Zürich und Basel starke Publi¬ 
kumserfolge und erzielte überall 
Rekordeinnahmen. Szöke Sza- 
kall wurde bei allen Aufführun¬ 
gen lebhaft gefeiert. 


Wir sind der Meinung, daß, 
wenn das Material der Dacho 
wirklich stichhaltig ist, wohl 
von jeder objektiven Presse — 
und dazu gehört der „Kinemato¬ 
graph", selbst wenn er in eini¬ 
gen Punkten anderer Meinung 
ist als der Dacho-Vorstand — 
mit einer sachlichen, gerechten 
Würdigung gerechnet werden 

Wir sehen im übrigen das 
Spiel mit den zwei Fronten 
schon deswegen nicht recht ein, 
weil ja nicht nur die Möglich¬ 
keit einer Information aus 
dritter Quelle gegeben ist, son¬ 
dern weil die Verlautbarungen 
der Dacho ja auch schließlich 
abgedruckt werden sollen, also 
vierundzwanzig Stunden später 
doch bekannt sind. 

Man behauptet so oft, daß 
über Dacho-Probleme geschrie¬ 
ben würde ohne genügende und 
gründliche Informatian. 

Wir haben diesen Vorwurf 
nie auf den .Kinematograph” 
bezogen, weil er nur aus gut¬ 
fundierter Quelle schöpft, aber 
die Dacho darf sich, sollte wirk¬ 
lich einmal der Fall eintreten, 
daß man nicht ganz richtig kom¬ 
mentiert, darüber nicht wun¬ 
dern und nicht beschweren, 
weil sie anscheinend über die 
elementarsten Grundsätze des 
Verkehrs mit der Presse noch 
nicht genügend unterrichtet ist. 


■ o d u k t i o n 

Orplid-Messtro beabsichtigt, 
noch in dieser Saison ein Volks¬ 
stück, betitelt „Ehrliche Arbeit", 
herzustellen. 

-*t 

Der Vandor-Film der Emelka 
„Die Fledermaus" (Regie: Carl 
Lamac) ist fertiggestellt. Die 
Berliner Uraufführung wird vor¬ 
aussichtlich noch in diesem 
Monat stattfinden. 


In Geiselgasteig hat Eugen 
Thiele mit den Aufnahmen zu 
dem Tonfilm „Der Feldherrn- 
hügel" begonnen. Darsteller: 
Elga Brink, Betty Bird, Hansi 
Arnstädt, Ivan Petrovich, Roda 
Roda, Louis Ralph, Joseph 
Eichheim, Ernst Dumck, Fritz 
Spira, Ernst Morgan. Musik: 
Otto Stranssy. Bauten: Ludwig 
Reiber. Operateur: Karl Vass. 
★ 

Gnom-Film hat Lucie Englisch 
für die weibliche Hauptrolle 
ihres nächsten Siegfried Arno- 
Films verpflichtet. 

* 

Gustav Althoff ist zur Zeit 
mit den Vorarbeiten seines 
nächsten Tonfilms „Mein Schatz 
muß ein Trompeter sein" be¬ 
schäftigt. Manuskript: Curt 
Braun und Fritz Falkenstein. 


Tonfilmbericht über icn 
Mandschurei-Konti <1 

Mit außerordentlicher St Hel¬ 
ligkeit gelang es der fa. 
authentische Tonfilmaufna len 
von den bedeutenden I eig- 
nissen im Fernen Osten zu -ei¬ 
gen. Die TonfilmberichU- die 
heute erscheinen, zeigen a. 
die Besetzung der Stadt ' k 
den durch die Japaner um; iie 
Zerstörung der Stadt Ts«. n- 
Tschuen, um die sich hu ge 
Kämpfe zwischen Chinese': id 
Japanern abgespielt haben 

* Dreigroschenoper 
in Paris 

Der französischen Uraut 
rung der „Dreigroschenu 
folgte jetzt die erste Aut: h- 
rung der deutschen Fass- », 
die nach der französis. n 
Fassung täglich vorgeführt 
den soll. Auch hier hat er 
Zensor eingegriffen, aber in 
wesentlich geringerem M te. 
Alle Szenen, die aus Grüi n 
der Aktualität vor dem fr v 
zösischen Publikum verbot en 
bleiben sollen, werden vor m 
deutschen Publikum set n- 
runig gezeigt. Die Deuts n 
in Paris dürlen also hören iß 
(in Polizeipräfekt ein vor g- 
licher Bankdirektor sein > 
Das kleine Ursulines-Th, '.er 
wird auch für Wochen Ii -i» 
der Programm sorgen enlh en 


Holländischer Regisseur u bt 
nach Rußland. 

Der bekannte Holland ehe 
Filmregisseur Joris Ivens. der 
sich besonders durch s- r.e« 
Zuidersee-Film einen Nam« ge¬ 
macht hat, ist in diesen ge» 
nach Moskau abgereist, um 
dort einen Tonfilm herzust ler 
Das Manuskript dazu ;t um 1 
von Pudowkin und seine' 'lit- 
arbeitern. Ivens hat jedoc den 
Auftrag erhalten, den Film • oll- 
kommen selbständig zu d' hen- 
Pudowkin wird bei der P gi*' 
arbeit in keiner Weise m wir¬ 
ken. Die Aufnahmen zu Je® 
Film, der zur Hälfte ein Spiel¬ 
film sein wird, zur Hälfte i >tüf 
lieh auch der russischen t’ro- 
paganda dienen soll, w rdes 
zuerst in Moskau, dann .«b« f 
auch — und zwar zum vor¬ 
wiegender: Teil — in der ver¬ 
schiedenen Provinzen Ruf Jana* 
gemacht werden. 


Kleines Notizbuch. 

E. Hambro Danchell i 
die englische Fassung des I re»; 
ker-Films „Berge in Fiat 
als Übersetzer und Dialo»lei ,, ‘ 
verpflichtet worden. 

In der Saalestadt Calbe 
Bruno Fischer, Halle 
ein neues Filmtheater er fm«"- 

Die Lichtspiele 
Theater" zu Geyer i. E *' 
an Frau Johanna Haas. ll ‘ > * r 
gegangen. __ 


rra.losr.pb- «-r.ch.lnl ..ch.nr.l «SchentKch. BesteBoaSra in .Ura Scb.rl-FiB.lra. Buchh.o<{lunS<n und bei d.r Po.l II. PostzeitunSsiisle. Bcruj.pr.i. 
BcsleUseld. Anzeigenpreise: 3S Ptg. di. mm-HShe; SlcU.n.nScbol« 25 Plg. Sl.Ilens.tnch. 15 Plg. di. mm Höh«. - Seit.nprcise und Rebelte 
oato: Berlin NW J. Nr. 3111. — HeupUcbriftleitaag: Allrcd Roicntb.l [Aros| Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Robert Neum.i 
“■ i.k, sämtlich in B " . . . 


V HIN FACH BUTT V 


VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 IS- 


25 Jahrgang 


Berlin, den 14. November 1931 


Kampf um den zweiten Schlager 



Es hat selten einen Be- 
chluß gegeben, der eine 
olche Resonanz ausgelöst 
at, wie das Vorgehen der 
creinigten Verbände gegen 
><-• niedrigen Eintrittspreise 
nd den zweiten Schlager. 
Man merkt in der Provinz, 
aß es diesmal ernst wird. 
•>d glaubt in vielen Orten 
besonders im westlichen 
• utschland —. daß der 
v Ibsterhaltungstneb gebiete, 
s gen das Verbot des zwei- 
i n Hauptfilms Sturm zu 
laufen. 

Zu den vielen Briefen, die 
den letzten drei Tagen zu 
eser Krage bei uns einlie- 
I n ist schwer im einzelnen 
eilung zu nehmen. 

Es muß aber gesagt wer- 
n. daß das Hauptbeden- 
n, das gerade aus kleinen 
ad mittleren Plätzen ge¬ 
altert wird, nämlich, daß 
ne Vorführungsdauer von 
wei Stunden zu kurz sei, 

• eht so tragisch genommen 
erden darf. 

Gewiß ist es nicht ange- 
a-hm und vielleicht auch 
'acht einfach, dort, wo man 
das Publikum bisher nach 
unserer Auffassung überfüt¬ 
tert hat, nun plötzlich wieder 
normalen Programm¬ 
ablauf zurückzukehren. 

Aber es ist vielleicht ge- 
s tattet, diese Theaterbesitzer 
'-•inmal daran zu erinnern, 
'sie es denn früher gewesen 
!; t, um so mehr als diese 
Herren ja zum Teil nicht erst 
gestern und heute in die In¬ 
dustrie gekommen sind. 

Man wird uns zugeben, 
daß nach Einführung des 
gioUen Films überhaupt das 
t inschlagersystem die Grund¬ 


lage war, und daß man zum 
zweiten Schlager erst da¬ 
durch kam, daß man an Stelle 
des zweiaktigen Wildwest¬ 
films und Lustspiels allmäh¬ 
lich einen ausgewachsenen 
Film zweiter Ordnung stellte. 

Viele Theaterbesitzer 
kamen zum Zweischlager¬ 
system. weil sie zuviel ab¬ 
geschlossen hatten und nun 
abnehmen mußten. 

Andere ließen sich vom 
Konkurrenztheater drängen 
und versuchten — nicht erst 


heute oder gestern, sondern 
schon vor vielen Jahren — 
das Nachbarunternehmen 
noch zu übertrumpfen. 

Wir sind an sich de»- An¬ 
sicht, daß man zu der regu¬ 
lären Vorstellungsdauer von 
zwei Stunden wieder zurück¬ 
kehren muß. 

Wir kommen zu diesem 
Resultat, weil wir die Mei¬ 
nung vertreten, daß gerade 
heute, wo die Reduzierung 
der Eintrittspreise an vielen 
Plätzen nicht mehr zu um¬ 


gehen ist, in der Verkürzung 
des Programms und in der 
Verstärkung der Zahl der 
Vorstellungen irgendwie ein 
Ausgleich gegeben ist. 

Sollte das aber nicht der 
l all sein, so gibt es immer¬ 
hin noch Möglichkeiten, die 
in der Übergangszeit das 
Pub ikum langsam an den 
Einzelschlager gewöhnen. 

Man kann zum Beispiel 
das Beiprogramm, von dem 
viel mehr Material auf dem 
Markt ist, als gemeinhin be¬ 
hauptet wird, verstärken oder 
kann — ein Verfahren, das 
vielfach erprobt ist — Schall¬ 
plattenmusik einlegen. die 
gleichzeitig als ausgezeich¬ 
nete Vorreklame zu verwen¬ 
den ist. 

Das Publikum hört sicher 
einen wirklich guten Schla¬ 
ge-, der im nächsten Film er¬ 
scheint oder der an dem be¬ 
treffenden Ort vorher großen 
Erfolg erzielte. zwischen 
Wochenschau und Naturauf¬ 
nahme oder zwischen Bei- 
p ogramm und Hauptpro¬ 
gramm gern noch einmal. 

Es besteht ja auch die Mög¬ 
lichkeit, wenn es gar nicht 
anders geht, zwischen die 
einzelnen Filme kurze Pau¬ 
sen einzuschalten. Und man 
sollte vor allen Dingen ein¬ 
mal gerade dort, wo die 
Riesenprogramme vorgeführt 
wurden, einmal untersuchen, 
ob nicht die Vorführungszeit 
bisher etwas zu stark for¬ 
ciert worden ist. 

Vielfach werden auch Pla¬ 
kate oder Notizen im Pro¬ 
gramm helfen, in denen man 
dem Publikum auseinander¬ 
setzt, daß die Qualität der 


Sie beachten doch auch unsere „Kleinen Anzeigen“ im „Kinematograph“? 






großen Tonfilme, die ja sehr 
häufig nichts anderes sind 
als Verfilmungen bekannter 
Bühnenwerke. gebieterisch 
zwingt, schon um die künst¬ 
lerische Geschlossenheit des 
Films nicht zu stören, auf 
den zweiten Schlager zu ver- 

Wer das „Weiße Rößl" 
oder das Bühnenstück „Arm 
wie eine Kirchenmaus" im 
Theater sehen will, kann ja 
auch vorher nicht einen 
Wildwestschlager verlangen. 

Genau so wenig, wie man 
bisher vom Stadttheater ver¬ 
langt hat, daß es vor „Wil¬ 
helm Teil" erst noch einmal 
„Cavalleria rusticana" gibt. 

Man möge, bitte, über die¬ 
ses Beispiel nicht lachen. 

Englische 
A. F. A -Version 

ln London dreht die englische 
A. F. A„ die Amalgamated 
Films-Association, den „Bettel¬ 
studenten" unter der Reg'e von 
John Harvel, der in Deutsch¬ 
land bekanntlich mit großem 
Erfolg von der Aaia liergestellt 

Es werden durchweg populäre 
West-End-Schauspieler beschäf¬ 
tigt bis auf eine einzige Aus- 

Die weibliche Hauptrolle 
übernahm Shiriey Dale, eine 
Neuentdeckung, \on der man 
sich besonders große An¬ 
ziehungskraft verspricht. 

Die Aufnahmen finden in Bea- 
consfield statt und werden zum 
Teil unter Mitwirkung von Be¬ 
auftragten der Aafa-Film her¬ 
gestellt. 

Zur Zeit befindet sich Direk¬ 
tor G. Levy in London, der sich 
selbstverständlich für diese 
neue Form der deutsch-eng¬ 
lischen Zusammenarbeit außer¬ 
ordentlich interessiert. 

15 Uta-Filme in Italien. 

Die Pt taluga-Gesellschaft in 
Rom hat für die kommende 
Saison 15 Ufa-Filme übernom¬ 
men, die sie für Italien neu be¬ 
arbeiten wird und schon dem¬ 
nächst zur Aufführung gelangen 
läßt. Als erster Film erschien 
vor wenigen Tagen „Das Flö¬ 
tenkonzert von Sanssouci". 

Kinotoo arbeitet weiter. 

Kinoton schreibt uns: 

In nichtinformierten Kreisen 
hört man häufig die Ansicht, 
daß die Kinoton A. G. am 31. 
Dezember 193t ihre Verkaufs¬ 
tätigkeit einstellen werde, auf 
Grund ihrer Verträge mit der 
Klangfilm. 

Diese Auffassung entbehrt je¬ 
der Begründung. Die Kinoton 
A. G. wird ihren Betrieb in un¬ 
veränderter Weise fortsetzen. 


Möge, bitte, nicht einwen¬ 
den, daß Theater und Film 
zweierlei seien. Wir haben 
gertde in der letzten Zeit 
mit Recht immer darauf hin- 
gewiesen, daß der Tonfilm 
uns m Inhalt und in der Dar¬ 
bietung dem Theater immer 
näher bringt. 

Wir sollten diesen Ver¬ 
gleich auch anerkennen, wenn 
es um die Gestaltung des 
Programms geht, bei der wir 
immer noch insofern im Vor¬ 
teil sind, als wir etwa neben 
einer ganz ausgezeichneten, 
erstklassigen, nicht zu schla¬ 
genden Revue, wie etwa 
„Der Kongreß tanzt", immer 
noch unser Beiprogramm und 
die Wochenschau darbieten. 

Im übrigen hat es bei jeder 


grundsätzlichen Reform immer 
bedenkliche Gemüter ge¬ 
geben, die immer mehr auf 
das Negative sahen, als auf 
den positiven Fortschritt. 

Das Gute ist doch schlie߬ 
lich jetzt darin zu sehen, daß 
kein Theaterbesitzer mehr 
aus der Reihe tanzen kann 
und daß das Einschlager¬ 
system einfach zum Prinzip 
wird. 

Gerade diese einheitliche 
Durchführung, die so, wie 
die Dinge heute liegen, an¬ 
scheinend durchweg ge¬ 
sichert ist, wird im Laufe 
der Zeit auch auf das Publi¬ 
kum wirken, das sich unse¬ 
ren Argumenten nicht ver¬ 
schließen kann, wenn man 
sie ihm richtig serviert. 


Vielleicht ist es an :n 
Plätzen, wo durchweg zv ei 
Schlager geboten wurd 
oder in den Theatern, die s 
für notwendig halten, rii 
tig und angebracht, herc s 
heute oder morgen Flugbl; 
ter verteilen zu lassen, d 
auf den neuen Zustand, d 
mit Ende dieses Monats 
Kraft treten soll, schon jet 
hinweisen. 

Es müßte merkwürdig stn 
wenn diese Aufklärui 
zwecklos wäre, und es war 
ein schlechtes Zeichen ft> 
die Volkstümlichkeit de 
Films, wenn bei gutem un 
sorgfältig ausgewähltem Pn 
gramm der Fortfall di 
zweiten Schlagers zur Bt 
Suchsverminderung führt. 


Jubiläumssitzung 
der D. K. G. 

Die 100. ordentliche Sitzun 
der Deutschen kinotechnisclu 
Gesellschaft findet im Donner 
tag. dem 19. November aben. 

8 dhr, im ..Haus der Technik 
Berlin N 29. Friedrichstr. 11 
statt. 

Tagesordnung: 

Dr. H. Joachim: Vom Koffe 
kino zum Tonfilmkoffer. 

Dr. W. Akemann- Tontechn 
und Anwendung des Tonkoffc 
gerätes. Anschließend Aufh i 
und Demonstration des Gerät 
für die Filmvorführung. 

Tonfilmvorführungen. V> 
schiedenes. 

Anläßlich der 100. Sitzu- c 
findet anschließend ein zw.u 
loses Beisammensein im Ho' 
Atlas, Friedrichstr. 105. sta t. 
zu dem zahlreiches Erschein n 
erbeten wird. 

Beispielloser Erfolg von 
„Reserve" in Bochum. 

Das Aafa - Militär - Lustsp el 
„Reserve hat Ruh - " hat in i 
Bochumer Lichtburg einen h 
spielloser Erfolg zu verzeich¬ 
nen. Der Film läuft dort uie 
5. Woche be: anhaltend groß. "> 
Publikumszulauf, und die Dir. 
tion des Thearers hat sich t ,c 
reits jetzt entschlossen, |>n 
auch eine 6. Woche auf d>m 
Spielplan zu belassen. 

Preissenkung für Tonfilm- 
Kopierarbeiten. 

Im Rahmen der allgemeine" 
Preissenkungsaktion hat d* r 
Verband Deutscher Filmkt-i 
anstalten eine allgemein g“ 1- 
tige Richtpreisliste für die Ton¬ 
filmbearbeitung aufgestellt, ab 
15. November 1931, daß der 
Kopierpreis für Lichtton a “ 
15 Rpf je Meter ausschlielß'c 
der Tobis-Kopierlizenz herab¬ 
gesetzt. Auch sonst enthält dt* 
Liste noch weitere Preisherab¬ 
setzungen und Vereinfachungen 


Beschlüsse zur Eintrittspreisfrage 


Der Berliner Verband hat 
sich gestern eingehend mit den 
neuen Richtlinien für die Ein- 
trittspreisregelung in Groß- 
Berlin beschäftigt und. wie 
nicht anders zu erwarten war, 
die ir gemeinsamer Beratung 
mit den anderen Sparten fest¬ 
gelegten Beschlüsse einstim¬ 
mig gebilligt. 

Man hat jetzt die Mitglieder 
durch Rundschreiben auf die 
neue Regelung aufmerksam ge¬ 
macht und wird selbstverständ¬ 
lich alles tun, um auch die 
Durchführung sicherzustellen, 
falls sich irgendwie Schwierig¬ 
keiten ergeben sollten 

Insbesondere wurde fest¬ 
gestellt. daß die vor kurzem 
herbeigeführte Spezialregelung 
in den Bezirken Moabit und 
Hansa den neuen Beschlüssen 
angepaßt werden muß. Eine 
diesbezügliche Klausel ist be¬ 
reits in dem ceinerzeitigen Pro¬ 
tokoll. das von allen Beteilig¬ 
ten verbindlich unterzeichnet 
wurde, vorgesehen. 

Im übrigen sollen die Mit¬ 
glieder aufgefordert werden, 
einzeln durch Eingaben an die 
Berliner Licht- und Kraft¬ 
werke die verbandsseitig ein¬ 
geleitete Aktion auf Senkung 
der Strompreise ihrerseits zu 
unterstützen. 

Iu der Berek-Angelegenheit 
hat gestern eine Besprechung 
beim Berliner Bürgermeister 
Dr. Elsas stattgefunden, an der 


Aul Klangiilm stellten um: 

Sarstedt: Centraltheater, Saar- 
au: Uniontheater, Kyritz: 

Apollo-Theater, Nürnberg: Ver¬ 
kehrsmuseum, Kaiserslautern: 
Union-Theater, Torgau: Melro- 
pol-Theater, Altenburg: Capitol, 
München: Central - Theater, 

Krimmitschau: Flora - Licht¬ 

spiele. Witten a. Ruhr: Welt¬ 
theater, Marburg: Lichtspiele, 
Berlin: Astra. 


neben dem Ber.iner Verband 
die Spio und der Geschäfts¬ 
führer des Reichskartells des 
selbständigen Mittelstandes 
teilgenommen haben. 

Alan hat dem Bürgermeister 
noch einmal die Situation ge¬ 
schildert, der anscheinend für 
die Argumente, die von seiten 
der Filmindustrie und der an¬ 
deren beteiligten Sparten gel¬ 
tend gemacht wurden, weit¬ 
gehendes Verständnis gezeigt 
hat. 

Die Kommission soll jetzt 
neue Vorschläge für die An¬ 
schlagpreise ausarbeiten, die 
dann dem zuständigen Magi¬ 
stratsausschuß und der Berek 
zur Stellungnahme vorgelegt 

Sobald diese Stellungnahme 
vorliegt, will Bürgermeister Dr. 
Elsas dankenswerterweise eine 
neue gemeinsame Besprechung 
herbeiführen, die dann hoffent¬ 
lich zu einer Verständigung 
führt, die für die Kunden der 
Berek tragbar und akzeptabel 
ist. 

Die Angelegenheit Hein & 
Kreisle ist in einer freund¬ 
schaftlichen Aussprache geregelt 
worden, die zwischen dem Ber¬ 
liner Verband, dem Schutzver¬ 
band und der Arbeitsgemein¬ 
schaft der Filmverleiher statt¬ 
fand. 

Die Firma Hein & Kreisle 
zieht die bei den Wohlfahrts¬ 
ämtern befindlichen ermäßig¬ 
ten Eintrittskarten zurück. 


Tschechische Einiuhr- 
erschwerung. 

In der Tschechoslowakei ist 
bei der Einreichung eines jeden 
ausländischen Films zur Zen¬ 
sur, wie das Handelsministe¬ 
rium bekannt gibt, von nun an 
die Einfuhrbewilligung nachzu¬ 
weisen. Diese Maßnahme rich¬ 
tet sich wohl in der Hauptsache 
gegen die deutschen Tonfilme. 


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WELTMARKEN 

DER 

DEUTSCHEN 

WOCHENSCHAU¬ 

PRODUKTION 


Zur Zeit des stummen Films Ufa-Woche und Deulig-Woche 

DER EISERNE PROGRAMM BESTAND 

der überwältigenden Mehrheit der Theaterbesitzer. 


Vielen Wünschen entsprechend soll nun auch im Tonfilm die 
Tradition der Deulig- Marke fortgesetzt werden 

DIE UFA HAT SICH ENTSCHLOSSEN 

AUSSER DER 

UFA-TON-WOCHE 

JETZT AUCH DIE 

DEULIG-TON-WOCHE 


herauszubringen. Sie wird durch die weltum¬ 
spannende Nachrichtenorganisation der Ufa 
in Verbindung mit den Paramount Sound News 
an Aktualität und Vielgestaltigkeit ihren alten 
Ruf auf’s neue befestigen. 

* 


/^VERMIETUNG DEMNÄCHST/^ 

nJP' ERSTER ERSCHEINUNGSTERMIN: 

FREITAG 8.3ANUAR 1932 



KLANGFILM 



den fügten 3/Hemden 


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sind nicht zu ersetzen und zu übertreffen. 


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BERLIN SW 11/ Askanischer Platz 5 



Die fremde Mutter 


Fabrikat und Verleih: M.-G.-M. Hauptrollen: Marie Dressier, 

Regie: George Hill Wailace Beery 

Lange: 1828 Meter, 7 Akte Uraufführung: U. T. Kurfürstend. 


Der ungarische Film- 
fo tds toll abgeschafft 
werden 

Vie den meisten unserer 
L. er bekannt ist, besteht in 
l garn ein sogenannter Film¬ 
te ids, der dazu dienen soll, die 
|i Stellung heimischer Filme zu 
i .lern und zu unterstützen. 

Die Mittel zu diesem Fonds 
I rseha'fte man sich in erster 
1 nie dadurct:, dafl man die ein- 
iührten Filme mit einem so- 
nannten Melergeld belastete, 
ine Abgabe, gegen die immer 
„hon von Filmverleihern und 
heaterbesilzem Sturm gelaufen 
vurde, weil sie auf der einen 
seile unnötige Belastungen her- 
heiführte und uuf der anderen 


Das, was die Metro-Goldwyn 
gestern abend der Berliner 
Fresse vorführte, ist, wie vor¬ 
ausgeschickt werden muß. ein 
großes und voraussichtlich 
starkes Geschäft. 

Es handelt sich um einen 
jener Filme, in denen die müt¬ 
terliche Liebe stärker ist als 
alle anderen Widerstände der 
Welt. 

Allerdings ist der Stoff, wie 
er in diesem Marie-Dreßler- 
Film gestaltet ist, ganz auf 
Amerika zugeschnitten. 


gezeigt wird, ist eine darstelle¬ 
rische Leistung von Format, 
etwas, was in die Spitzen¬ 
leistungen dramatischer Film¬ 
gestaltung einzurechnen ist. 

Marie Dreßler wirkt beson¬ 
ders in der Mitte des Stückes 
und gegen das Ende hin. Bei 
ihr verschmelzen Wort und 
Bild zu einem Ganzen, ob¬ 
gleich es sich um eine Nach¬ 
synchronisation handelt, die 
vorzüglich geglückt ist. 

Am Anfang muß sich anschei¬ 
nend das Ohr erst an die 


Chemnitzer Beschluß 
zur Winterhilfe 

in ihrer Novemberversam.n- 
lung faßten die Theaterbesitzer 
von Chemnitz und Umgebung in 
Bezug auf Winterhilie und Not¬ 
hilfe folgenden Beschluß. 

Die Mitglieder erklären sich 
zu folgendem bereit: 

Zeigen von Diapositiven, die 
auf die Winterhilfe. Nothilfe. 
Haussammlungen usw. hin- 
weisen: — eine Sammelbüchse 
für die Wintei- und Nothllfe im 
Vorraum ihrer Theater auf¬ 
stellen zu lassen: Freikarten 

für Erwerbslose nach dem Vor¬ 
schläge und den Richtlinien der 
Spitzenorganisation der deut¬ 
schen Filmindustrie zur Ver¬ 
fügung zu stellen, wenn die in 
Frage kommende Gemeinde¬ 
behörde eine Ermäßigung der 
Vergnügungssteuer vornimmt 


nicht den geringsten praktischen 
Nutzeffekt brachte. 

Aus dieser Einfuhr-Abgabe 
wurden die Mittel für das Hun- 
nia-Film-Atelier genommen, und 
außerdem sollten aus dem Film¬ 
fonds die Kosten für die neuen 
Klangfilmaufnahmegeräte ge¬ 
deckt werden. 

Die Kommission, die zur 
Untersuchung des ungarischen 
Staatshaushalts eingesetzt ist 
und die als Endziel erhebliche 
Ersparnisse herbeiführen soll, 
hat nun beschlossen, im Parla¬ 
ment vorzuschlagen, die staat- 


Da hat eine Hafendirne der 
Inhaberin eines nicht gerade 
erstklassigen Gasthauses ihr 
Kind überlassen, weil sie selbst 
keine Lust und keine Liebe zu 
dem Mädchen hat. 

Die Frau, die die Verantwor¬ 
tung für das junge Ding über¬ 
nahm, erzieht das Mädchen 
streng und tut es eines Tages so¬ 
gar aus dem Haus, als sie 
merkt, daß die schlechte Um 
gebung vielleicht Schaden stif¬ 
ten könnte. 

Gerade, als das Mädchzn an¬ 
fängt, etwas Vernünftiges zu 


etwas rauhe Tonart gewöhnen, 
die man bei der deutschen 
Version wohl etwas bevorzugt 

hat. 

Neben Marie Dreßler ist vor 
allem noch Wailace Beery zu 
nennen, der den Kapitän spielt. 

Die Annie. das junge Mäd¬ 
chen, wird von Dorothy Jor¬ 
dan sehr nett, aber nicht ge¬ 
rade aufregend verkörpert. Es 
ist nicht gut möglich, die Lei¬ 
stung restlos zu beurteilen, 
weil vielleicht gerade bei die¬ 
ser Rolle mit dem englischen 
Text andere Wirkungen erzielt 


Abgelehnt werden alle Unter¬ 
stützungsanträge von Wohl¬ 
fahrtsorganisationen und Insti¬ 
tutionen auf geldliche Zuwen¬ 
dungen aus den Einnahmen der 
Lichtspieltheater. 

Das verlorene Paradies 

Das U.T. Turmstraße führte 
im Programm dieser Woche 
einen sehr lustigen Ufaton-F'ilm 
„Da: verlorene Paradies \or, 
der Hoffentlich die Wieder- 
etw -ckung einer in den letzten 
Jahren vernachlässigten Form 
des „ichlspiels bedeutet. Es 
hanoelt sich um die Verfilmung 



















































































*->/)• 


Im Efa-Atelier wird der T. K.- 
Universal-Gemeinschaftsfilm Ehe 
m. b. H. nach dem Lustspiel 
„Causa Kaiser" gedreht. In einer 
von Sohnle und Erdmann ge¬ 
bauten Bar sieht man aul dem 
Podium neben der Kapelle Bar¬ 
nabas von Geczi die blonde 
Charlotte Susa vor dem Mikro¬ 
phon. Sie singt einen von Jur- 
mann und Kaper komponierten 
Schlager, der mahnt, nicht trau¬ 
rig zu sein, weil das Leben ja 
so schnell vergehe. Barnabas 
von Geczi laßt die Musik ganz 
diskret spielen, damit die feine 
Pointierung des Songs durch 

Charlotte Susa nicht von der 

Kapelle übertönt wird. Im Hin¬ 

tergrund steht in der Türöffnung 
Georg Alexander, der dem Vor¬ 

trag seiner schönen Kollegin 
lauscht. Er kommt in dieser 

Szene nicht aufs Bild, hat aber 

auch für die Szenen, in denen 

er nicht vorkommt, Interesse, 

weil es sich um eine Gemein¬ 

schaftsproduktion handelt, an 
deren Gelingen die Darsteller 
auch finanziell beteiligt sind. 


,CAUSA KAISER" 


\X ie Dr. Salkind von der Hisa 
erläutert, sind an dem Ergebnis 
des Films interessiert die 
Fina-.zgruppe, die die zur Pro¬ 


duktion notwendigen Gelder 
gibt, die Ateliergesellschaft, die 
Kopieranstalt und die Darstel¬ 
ler. Jede dieser Gruppen nimmt 



nach MdBgabe ihrer festgi 
ten Leistungen an dem Ert 4- 
nis teil. Die Darsteller erha en 
die fixierten Gagen und ri¬ 
tuelle Überschüsse aus den 
trägen, die der Film bring' 
Wenn nötig, bekommen 
zelne Darsteller Vorschüsse 
ihren Unterhalt. Wu- l 
Alexander erklärt, haben 
Darsteller an dieser Gern 
schaftsarbeit viel Freude, zu 
sie sich nur bereiterklärt I 
ten. weil Produktion und \ 
leih aul reeller Basis erfolgt, 
der sie sich mit Recht erhof 
dürften, auch in den Genuß 

Früchte ihrer Arbeit kommen 

können. 

Regisseur Franz Wenzier I 
dann noch einen kapriziö- n 
„Tanz der Puderquaste" dreh- 

den die reizende Tamara De 
in einem originellen Kost n 
exekutiert. 

Man sieht noch Werner Fm 
tercr im Frack und Rosa \ 
letti, die in den nächsten Szen i 
dran sind 


Schuster Weigelt 


Max 

Im Efa-Atelier wurden die 
Aufnahmen zu dem Majestic- 
Orplid-Film der MeBtro — 
„Mein Leopold" nach dem 
Bühnenstück von Adolphe 
L'Arronge beendet. 

Man sah eine Szene mit Max 
Adalbert, der hier die beim 
Theater von allen Charakter¬ 
komikern heißbegehrte Rolle 
des Schusters Weigelt spielt, 

heißbegehrt, weil sie Gelegen¬ 

heit bietet, echte Menschlich¬ 
keit, Güte. Humor in der Dar¬ 
stellung zu vereinen. 

Man sieht es Adalbert an. 
daß er Freude daran hat, eine 
Rolle zu spielen, die ihm solche 
Aufgaben bietet. Er ist von 
äußerster Konzentriertheit, ganz 
in seinen Weigelt vertieft. Er 
kommt hier zu dem hartherzi¬ 
gen Geldverleiher Mielisch 
(Alfred Beierle), um ihn für die 
Schulden, die sein von ihm ver¬ 
götterter Sohn Leopold ge¬ 
macht hat. um Aufschub zu bit¬ 
ten. Er, der alte Weigelt, will 


Adalbert als 

ja alles auf Heller und Pfennig 
abzahlen. Adalbert spielt die 


kurze Szene ergreifend. Alle, 
die im Atelier zu tun haben, 
stehen wie gebannt. 


Das unerbittliche Schicksal, 
das aus dem wohlhabenden 


Mann einen armen Flick¬ 
schuster gemacht hat, der aber 
schwerer als unter der Armut, 


unter der Enttäuschung leid- 
die ihm sein leichtfertiger So 1 n 
bereitete, wird fühlbar. 

Später inszeniert Hans Stei 
hoff, der Regisseur des Filn 
noch eine Szene, in der Ad 
bert-Weigelt, in seiner armse 
gen Kellerwerkstatt sitzen I. 
aus einem irdenen Napf sei •' 
Suppe löffelt. An der Wand 
hängt das Bild des elegant- n 
Sohnes aus vergangenen gut--’ 
Zeiten, und Adalbert sinn 
ganz verinnerlicht und zart. - 
Strophen, in denen es hei 
„Das Leben bleibt uns imm 
etwas schuldig, erst forde 
man, dann wird man tolerant 

Direktor G. M. Jacoby, dt: 
Produktionsleiter dieses Filir 
erzählt, daß in tragenden R 
len an dem Film noch beteilig 
sind: Gustav Fröhlich, Harald 
Paulsen, Lucie Englisch. He 
mann Thimig, Camilla Spira und 
Ida Wüst An der Karner 
Willy Goldberger. Ton: Sch> 
der (Lignose-Breusing). Bauten: 
Franz Schroedter. 



A U 

Der nächste Universal-Tobis- 
Gemetnschaftsfilm ist in Vor¬ 
bereitung. Unter der Regie 
Stefan Szekelys werden Dolly 
Haas und Curt Bois die Haupt¬ 
rollen spielen. 


Gustav Althoff hat einen 
Marine-Stoff in Angriff genom- 


S DER PR 

men. Der Film wird unter dem 
Titel „Der Marine-Kontrolleur" 
nach der französischen Ope¬ 
rette „Coup de Roulis" gedreht 
werden. 


Der Kameramann A. O. 
Weitzenberg beendete den 
ersten Hamburger Tonfilm 


O D U K T I 

„Razzia in St. Pauli" in dem 
renovierten Atelier der Ham¬ 
burger Vera-Film-Werke. Das 
Entwickeln und Kopieren der 
Negative erfolgt bei der Afifa 
in Berlin. 


Für den Max - Glaß - Film 
„Wenn der Vater mit der Toch- 


> N 

er . . .“ wurden außer Szök« 
zakall folgende Darsteller f» r 
lauptrollen engagiert: Luci« 
nglisch, Senta Söneland, Hilde 
lildebrand, Anni Markart, Hans 
rausewetter, Oskar Sima, 
.dolf Wohlbrück. Gesamlaus- 
lattung: Ernö Metzner, Karo« 
>: Willi Winterslein. Fabr.ka 
onsleitung: Paul Glaß. 
































Beilage zum ,,Kincmaiograpt}‘ 


H langfilm'Anlage von Geiselgasteig 


Mitteilungen der TTA., München 

Montag, den 16. November, vormittags '10 Uhr. im Vor¬ 
führungsraum der Ufa-Handelsgesellschaft im Imperialhaus: 
Tonfilm-Kursus, Lektion 5: Lichtton, Photozellen 

* 

Dienstag, den 24. November, nachts II Uhr. im Film¬ 
palast, Blumenstraße: Demonstratior.svortrag über Tonfilm¬ 
steuerung (Ing. Nottmeyer). 


Amplituden- 


ngbild kontrol- 

6 E N E R 

A L - V E 

R 

T R 1 

E B : 

gibt ein bedeu- 
es und den spä- 
lissen in den 

WALTER 

STREHL 

E 

6. M. 

B. H. 

aßteres Tonbild 
in älteren Tri- 
ras noch ver- 

BERLIN SW 4 

8 / FRIEDRI 

CHSTRA 

S SE 8 












































oder „Entzerrung". für 
erfolgreiche Anwendung im 
Gegensatz zum hochkultivierten 


diesem Gebiete Tonkameras für 300 Meter 
erschienen ist. Die außer- Filmspulen eingerichtet, 
orcentlich schweren Dreifuß- Da die Klangfilm das in jeder 


auch die Vorführräume t 
getrennten Tonrollvn 
gerichtet. 


Die Aafa-Kultur- 
Tonfilme 

Die Aafa hat drei Kultur-Ton¬ 
filme hergestellt, die ein inter¬ 
essantes Beiprogramm für den 
Kmo-Spielplan abgeben dürften. 

Der, eine dieser Filme betitelt 
sich „Barberine" und handelt 
von dem gleichnamigen in der 
Sächsischen Schweiz gelegenen 
Felskegel, dessen Besteigung 
durch waghalsige Kletterer in 
allen Phasen gezeigt wird. Die 
sportliche und phototechnische 
Leitung der Aufnahmen hatte 
Richard Angst, der als langjähri¬ 
ger Mitarbeiter der Fanck- 
F'ilme bekannte Kamera-Mann. 

Ein zweiter Kurz-Film er¬ 
scheint unter dem Titel 
„Rumba'' und erläutert in Wort 
und Bild den Modetanz gleichen 
Namens. Der Film wurde unter 
Mitwirkung des bekannten Tanz¬ 
lehrers Walter Carlos herge¬ 
stellt. Rolf Marbot und Bert 
Reisfeld haben für den Film 
einen Schlager geschrieben. Sein 
Refrain lautet: „Wenn ein Stern 
vom Himmel fällt . . .' Gespielt 
wird der Schlager von der Ka¬ 
pelle Fritz Fred unter Mitwir¬ 
kung des bekannten Schall- 
platlensängers Luigi Bernauer. 

Ein weiterer Film endlich be¬ 
gibt sich auf zoologisches Ge¬ 
biet. Er ist dem Igel gewidmet 
und schildert Leben und Ent¬ 
wicklung dieses in vielerlei Hin¬ 
sicht merkwürdigen Tieres. 

Plastische Raumwirkungen. 

Thalia-Film teilt mit: 

In dem soeben fertiggestell- 
ten Thalia-Film der Bayerischen. 
„Grand Hotel", Produktions¬ 
leitung: Georg C. Horsetzky. 
Regie: Max Neufeld, sind durch 
gewisse photographisch-techni¬ 
sche Tricks plastische Raum¬ 
wirkungen erzielt worden. Der 
Architekt Ernö Mztzner baute 
eine g-oBe Hotelhalle als ge¬ 
schlossenen Raum aus, wie 
man sie in Wirklichkeit bauen 
würde. Dem Kameramann Otto 
Kanturek gelang es, nach ge¬ 
nauen Berechnungen, durch den 
dauernd in Bewegung gehalte¬ 
nen Aufnahmeapparat und die 
gleichzeitig ambulant gewor¬ 
dene Tobis-Klangfilm-Appara- 
tur einen absolut dreidimensio¬ 
nalen Eindruck des Raumes zu 
erzielen. 

„Der Verschwender“ als Ton¬ 
film. 

Die Wiener Mondial A.-G. 
verfilmt Ferdinand Raimunds 
Volksstück „Der Verschwen¬ 
der" mit der Musik von Kon- 
radin Kreutzer. Das Drehbuch 
schreibt Ida Jenbach. 


Berufungsklage Leopold Jenners 


In dem bekannten Prozeß des 
früheren Intendanten des 
Schauspielhauses, Professor 
Leopold Jeßner. gegen Sieg¬ 
mund Jakob & Sohn G. m. b. H. 
und deren Geschäftsführer Sieg- 
murd Jakob persönlich, hat 
Pro'essor Jeßner gegen das 
Urteil der ersten Instanz Be¬ 
rufung vor dem Landesarbeils- 
gericht eingelegt. Den Vorsitz 
führt Landgerichtsrat Seibertz. 
Professor Jeßner wird vertreten 
von Rechtsanwalt Josef, die be¬ 
klagte Filmfirma durch Rechts¬ 
anwalt Stefan Oppenheimer. 

Der Tatbestand ist unseren 
Lesern aus früheren Berichten 
bekannt. Das Urteil des Ar¬ 
beitsgerichts hatte Jeßner ab¬ 
gewiesen. Es stellte fest, daß 
Jeßner beweispflichtig sei, den 
Beweis aber nicht erbracht 
habe. Es seien nur mündliche 
Vereinbarungen getroffen wor¬ 
den ein schriftlicher Vertrag 
liege nicht vor. 

Die Sonorfilmgesellschaft sei 
handelsgerichtlich überhaupt 


nicht eingetragen gewesen. Im 
übrigen nahm das Arbeits¬ 
gericht den Standpunkt ein. daß 
der Kläger sich wonl selbst 
nicht für engagiert gehalten 
habe. 

In der heutigen Berufungsver¬ 
handlung wurden alle diese 
Dinge noch einmal zum Vortrag 
gebracht. 

Die Aussagen der Zeugen 
waren nicht besonders bedeu¬ 
tungsvoll. 

Das nach sechsstündiger Ver¬ 
handlung gefällte Urteil ging 
dahin, daß die Klage gegen 
Siegmund Jakob persönlich ab¬ 
gewiesen wurce während die 
Firma Siegmund Jakob & Sohn 
G. m. b. H. verjrteilt wurde, an 
den Kläger Prolessor Jeßner die 
eingeklagte Summe von 6100 
Reichsmark zu zahlen. 

Die Firma Jakob & Sohn 
wird gegen dieses Urteil der 
Berufungsinstanz Revision beim 
Reichsarbeitsgericht anmelden. 


Die Beilage „Deutsches Filmrechl“ erscheint 
in der nächsten Nummer am Dienstag 


Kleine Anzeigen 


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Die Tonwochen 

In der l'faton-Woche V t.2, 
die vom Voelger-Aussch'. 
volkskildend erklär! 
fesseln besonders die T- J- 
aufnahmen von den se i en 
Geiechten, die zwischen a- 
r-ern und Chinesen in der 
Mandschurei statlgefundc 
ben. Außerdem werden ge¬ 
zeigt: der Stapellauf de 
lienischen Schnelld.ir er» 

„Conte di Savoia", die irr 
des Leonhardi- Tages in itad 
Tölz, die Erprobung tes 
neuen Tanks, der auch an :era 
Wasser fahren kann, i: icr 
englischen Armee, die ge- 
hung des Thanksgiving-1 in 
Amerika. dis Feier des 'm- 
linst.,ge, in Deutschland ’oli- 
zeiausbildung in MexiU md 
die Gedenkfeier am Gef« «n- 
Derkmal vor dem Arme Mu¬ 
seum in München. 

Fox tonende Woche hau 
Nr. 46 bringt ausgezei nete 
Aufnahmen von der In : 'en 
Hängebrücke der Wel Jet 
George-Washington-Bnu 
New York. Bilder \om lk«- 
trauertag in München den 
Schnelldampfer - Stapella ” 
Triest, den englischen phi- 
bien-Tank. die Geburts'.i ieier 
Luthers in seiner Gehör -dt 
Eisleben, ein spannend' Mo¬ 
torbootrennen in Amen, und 
den Wiener Musiker Midi 
Grasl, der als Ein-Mann - be¬ 
ster alle möglichen Insln i-nle 

Die Emelka-Tonwoche 60 
bringt die Sieger im 6 *tf«‘ 

Rennen Tietz-Broccardo «■ 
Senkung eines abbruci :en 
Dampfers auf hoher Si in 
Amerika, deutsche Turr rrei- 
ter auf der Sprungkonk t-nz 
zugunsten der Winterhill A"' 
kunft des Riesenltif 1 
„Akron" in Lakehurst, I 
hung der Washington-Br e 
New Yorl-, Berliner Roll huh- 
klub 1931 gegen B. CI. S aut 
der Freiluftoahn in Berit- ; «nt- 
pelhof. japanische Tri .>p* n ' 
transporte nach der Man¬ 
dschurei, eine naschhafte t ,ml ' 
lie, zwei Minuten Graph logt« 
der Psychologe Dr. Thon < «*’ 
perimentiert mit dem He! "«"* 
Erik Jan Hanussen. 

Hugo Hirsch in Paris. 

Hugo Hirsch, der m f s *'| 
nem Tonfilm „Tout «a ne 
pas Tamour" in Paris « in 
großen Erfolg zu verzeichn«» 
hat, ist wieder nach P<» ris 
rufen worden, um dort 
Musik zu einer französisch 
Tonfilmoperette zu schreiben.^ 



















V IIINfACHBUIT V 


25. Jahrgang 


I« VERLAG SCHERL * B 

Berlin, den 17. November 1931 


Nummer 266/267 


Chinesische 

Kontingent in Prag 


Mauern 

und Wien 



Kalbe Haack mil ihrer Tochter Hannelore 
in dem Ula-Tonlilm ..DANN SCHON LIEBER LEBERTRAN' 


Die letzten Wochen zeigen ein 
edenkliches Anwachsen jener 
ij «.-Strebungen, die die Film- 
enzen zwischen den einzelnen 
« iropäischen Ländern enger und 
I .'Ster aufrichten wollen. 

Wir brauchen von unserem 
‘ andpunkl aus nicht erst aus- 
: hrlichauseinanderzusetzen,daß 
i. an damit gerade denjenigen 
I ndern, die der eingesessenen 
I Justrie helfen wollen, ein 
ß naergeschenl; überreicht, des- 
s n Folgen letzten Endes auf 
i gland, auf die Tschecho- 
wakei und auf Österreich 
«■’hst zurückfallen werden. 

In Prag 

die entsprechende Verfügung 
i reits in der vorigen Woche 
offentlicht worden. Man will 
-ht die Zahl der einzuführen- 

> n Bilder irgendwie be- 
iiränken. belegt aber jede Li¬ 
ra und jedes Negativ, das zum 

> pieren nach Prag gesandt 
ird, mit einer Abgabe von 

1 lern Prozent, die auch von den 
>pien zu zahlen ist, falls aus 
«iendeinem Grunde die not- 
endigen Abzüge im Ausland 
1 rgestellt werden. 

Das bedeutet eine nicht un- 
■ rhebliche Preiserhöhung, die 
ach Lage der Dinge von dem 
chechischen Importeur getra¬ 
gen werden muß, und die auf 
die Dauer wieder auf den 
1 heaterbesitzer zurückfällt. 

Als Grund für diese Ma߬ 
nahme gibt man die Notwendig¬ 
keit an, die heimische Industrie 
zu fördern und zu schützen. 

Daß das ein Trugschluß ist 
und den tschechischen Film auch 
nicht um ein Jota weiterbringt, 
durfte sich einleuchtend aus den 
ungarischen Erfahrungen 
ergeben haben, die gerade jetzt 
v *ieder zur Aufhebung des be- 
'"hmt berüchtigten Metergeldes 
geführt haben. 


Im Augenblick, wo diese Zei¬ 
len geschrieben werden, be¬ 
reiten die deutschen Theater¬ 
besitzer in unserem Nachbar¬ 
gebiet eine entsprechende Ak¬ 
tion vor, der man nur den voll¬ 
sten Erfolg wünschen kann. 

★ 

Während die tschechische 
Verordnung also im Prinzip be¬ 
reits erlassen und publiziert ist, 
schweben in Österreich die be¬ 
kannten Erwägungen über die 
von uns schon vor längerer Zeit 
berichtet wurde, und die Gegen¬ 
stand eingehender Verhandlun¬ 
gen in Berlin waren, als die 


Vertreter des Industriellen¬ 
verbandes mit der Spio ver¬ 
handelten. 

Ein Privattelegramm 

aus Wien 

teilt uns mit, daß am Sonnabend 
erneut Verhandlungen in den 
Ministerien stattgefunden haben, 
bei denen die Meinungen der 
Parteien über die Zweckmäßig¬ 
keit einer Kontingentierung hart 
aufeinanderplatzten. 

Der Antrag der österreichi¬ 
schen Filmproduzenten, soweit 
sie überhaupt nach dem Sascha- 
Zusammenbruch noch vorhanden 


sind, geht bekanntlich dahin, die 
freie Einfuhr deutscher Filme 
a rfzuheben und jeden Film mit 
drei Koniingcntscheinen zu be- 

Das bedeutet, wie sich unsere 
Leser noch erinnern, eine Ver 
teue rung der Lizenz für den 
österreichischen Verleiher um 
dreitausend Schilling pro Film 
und führt indirekt, wie wir da¬ 
mals auch bereits ausführlich 
begründeten, zu einer erneuten 
Belastung der Theaterbesitzer, 
die gerade in Wien, wie allge¬ 
mein bekannt, im Augenblick 
durch die Lustbarkeitssteuer 
besonders hart in Mitleiden¬ 
schaft gezogen sind. 

Die Produzenten wurden bei 
dieser Aussprache nur von den 
Arbeitnehmern unterstützt. Die 
Verleiher, die ja in diesem Fall 
eigentlich die allein Ausschlag¬ 
gebenden sein müßten, und die 
letzten Endes die Suppe auszu- 
löfieln haben, die ihnen hier 
von anderen Sparten einge¬ 
brockt werden soll, sind mit dem 
größten Teil der Kinobesitzer 
gegen die Neuregelung. 

Der Regierungsvertreter, Sek¬ 
tionschef Weinzierl, erklärte am 
Schluß der Verhandlungen, daß 
die Regierung die gegenseitigen 
Argumente prüfen und sich 
die Stellungnahme Vorbehalten 

Es ist zu hoffen, genau so wie 
im tschechischen Fall, daß die 
vernünftige Einsicht siegt und 
daß man nicht Belastungen 
durchführt, die nur Schaden an- 
richten, ohne irgendwelchen 
Nutzen zu schaffen. 

* 

Wir haben mit Absicht davon 
abgesehen, auf die Dinge im ein¬ 
zelnen einzugehen. Wir ver¬ 
weisen nur darauf, daß man sich 
schließlich gerade im Verkehr 
der europäischen Staaten unter¬ 
einander darüber klar werden 
muß, warum und weshalb die 


••Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph" — billig und erfolgreich 











15 





















































































































JUBILÄUMS-PROGRAMM II. STAFFEL 








ZUM GOLDENEN GARY C00PER ; n syivia sydney 

ANKER" „STRASSEN 

—*.. DER WELTSTADT" 



I 




























































































J&ziMscfieS *3<J04i4A£clfa 

17. November Beilage zum , ,Kinemalograpf>‘• 1931 


Ausgleichsquittungen im Prozefj 

Von Dr. jur. 


In der gegenwärtigen wirtschal tskritischen Zeit, in der 

V oche für Woche erneut Entlassungen aus Gründen der 
I nSchränkungen und Rationalisierungen der Betriebe statt- 
1 iden, erlebt man es mehr als in den vergangenen Monaten 
: id Jahren, daß Ansprüche von Arbeitnehmern nach ihrer 
I ltlassung auch für weit zurückliegend? Zeiten, in denen der 

beitnehmer noch fest in ungekiindigier Stellung arbeitete, 
t richtlich geltend gemacht werden. 

Gar nicht selten kommt es vor, daß heute An¬ 
rüche aus den Jahren 1926, 1927 usw. gellend und vor 
ü lern Forderungen auf Bezahlung von Überstunden vor- 
t bracht werden, die in den letzten Jahren geleistet, aber 
n ch Darstellung der Kläger niemals abgegolten sein sollen. 
I u derartigen Ansprüchen für die Vergangenheit entgegen- 
ti jten zu können, hat sich in zahlreichen Branchen, ins- 
h sondere auch in der Film- und Kinobranche. 
| d r Brauch gebildet, die Arbeitnehmer auf sogenannten Aus- 
i eichsquittungen einen Verzicht auf möglicherweise 
es tstandene Ansprüche leisten zu lassen. Wird dann später 
b der gerichtlichen Geltendmachung von Ansprüchen eine 
d artige Ausgleichsquittung mit Erfolg dem klagenden 
A beitnehmer entgegengehalten, so hat das die Abweisung 
d- Anspruches zur Folge Eine derartige rcchtswirk- 
s me Ausgleichsquittung schafft also Kiar- 
h il und dient damit der Förderung des 
| Rechtsfriedens unter den Parteien. Die 
T Isache, daß um die Rechtswirksamkeit solcher Aus- 
S ichsquittungen gestritten ur.d oft monatelang prozessiert 
's d, läßt gleichzeitig erkennen, daß eben nicht jede 
A isgleichsquittung den mit ihrer Ausstellung ver- 
*' Uten Zweck — die Geltendmachung von Ansprüchen nach 

I terzeichnung dieser Quittung atiszuschließen und damit 
a! ° reinen Tisch zu machen - in Wirklichkeit erreicht daß 
Vl imehr die rechtliche Anerkennung einer mit derartigen 

V rkungen verbundenen Ausgleichsquittung häufig versagt 
| b -ibt. Daraus ergibt sich dann die für die Betriebspraxis, 

II Arbeitgeber wie für Arbeitnehmer gleich wichtige Frage, 
'»•tnn denn eine echte Ausgleichsquittung, 
die auch wirklich die mit ihrer Ausstellung und Unterschrift 
b zweckten Folgen zeitigt, v o r 1 i e g t. 

Bei der Beantwortung dieser Frage sind zweierlei 
| Arten von Ausgleichsquittungen zu unterschei- 
I den, und auch in der folgenden Behandlung scharf vonein- 
! ander zu trennen. 

1. Ausgleichsquittungen über nicht tarif- 
l>ch geregelte Ansprüche sind grundsätzlich dazu 
angetan, die mit ihnen bezweckten Folgen zu zeitigen. Der- 
artige Ausgleichsquittungen werden von Angestellten und ArS 
“utern ausgestellt, deren Arbeitsverhältnisse einem Tarifver- 
bag nicht unterstehen, oder die sich, falls ein Tarifvertrag 
dafür in Frage kommt, über tariflich nicht geregelte An¬ 
brüche ausgleichen. Stellt also beispielsweise ein f i 1 m - 
Sc haffender Künstler (Schauspieler, Regisseur, Ope- 
rateur usw.) eine Bescheinigung darüber aus, daß er An¬ 
brüche gegen die Produktionsfinna nicht mehr habe, so liegt 
darin ein Verzicht auf möglicherweise doch noch vorhandene 
Ansprüche, der den Künstler grundsätzlich daran hindert, 
bäler nochmals auf diese verzichteten Ansprüche zurückzu- 
konunen. Oder ein anderer Fall: Ein kaufmännischer An¬ 
gestellter der Filmindustrie, dessen Arbeitsverhältnis be¬ 
kanntlich dem allgemeinverbindlichen Manteltarifvertrag und 


dem Gehaltstarif für die kaufmännischen Angestellten der 
Filmindustrie untersteht, erhält seit Jahren vierteljährlich zu 
seinem Tarifgehait eine besondere Zulage, die ihm aber in 
den letzten sechs Monaten vor seiner Entlassung nicht mehr 
gezahlt worden ist. Hat er während des Bestehens seines 
Arbeitsverhältnisses oder bei Beendigung seiner Tätigkeit 
eine Ausgleichsquiltung dahingehend unterschrieben, daß er 
keine Ansprüche mehr an den Arbeitgeber habe, so kann er 
später nicht mehr mit dem Anspruch auf nicht gezahlte Son¬ 
derzulage kommen. 

Nur ausnahmsweise können derartige Aus¬ 
gleichsquittungen als rechtswirksam nicht 
anerkannt werden: wenn sie nämlich vom Arbeitnehmer 
vom Arbeitgeber soll in diesem Zusammenhang nicht die 
Rede sein — wegen Irrtums, Drohung oder Täuschung recht¬ 
zeitig angefochten worden sind oaer wegen Verstoßes 
gegen die guten Sitten nichtig sind. Praktisch am häufigsten 
wird gegenüber der Vorlage einer Ausgleichsquiltung der 
Einwand vor. Arbeitnehmerseite erhoben, daß die Ausgleichs¬ 
quittung deswegen rechtsunwirksan- sei, weil sich der Ar¬ 
beitnehmer bei ihrer Unterzeichnung im Irrtum befunden 
habe. Wird der Irrtum damit begrürcet, daß der Angestellte 
oder Arbeiter behauptet, die Ausgleichsquiltung unter¬ 
schrieben zu haben, ohne sie überhaupt gelesen zu haben,.so kann 
er damit einen Irrtum nicht begründen. Etwas anderes ist es 
allerdings dann, wenn der Arbeitnehmer, der eine Ausgleichs¬ 
quittung über den Empfang seiner Papiere und das Nicht¬ 
bestehen weiterer Ansprüche unterschreibt, irrtümlich glaubt, 
daß sich die von ihm zu vollziehende Erklärung nur auf die 
Rückgabe des Papiere beziehe und daher von der Durch¬ 
sicht der von ihm zu unterschreibenden Erklärung Abstand 
nimmt, ln einem solchen Falle würde sich nämlich der Ar¬ 
beitnehmer über den Inhalt des von ihm zu unterschreiben¬ 
den Vordrucks im Irrtum befunden haben. Ein derartiger, 
rechtlich erheblicher Irrtum wird häufig dann vom Arbeit¬ 
nehmer nachzuweisen sein, wenn ihm der Lohnbuchhalter 
oder sonstiger Vertreter des Arbeitgebers oder der Arbeit¬ 
geber selbst eine Ausgleichsquittung vorlegt mit dem Hin¬ 
weis, er soll den Empfang seiner Papiere bestätigen. Anders 
ist es natürlich, wenn eine Quittung über den Empfang der 
Papiere neben einer besonderen Ausgleichsquittung unter¬ 
zeichnet oder dem Arbeitnehmer die Ausgleichsquiltung zum 
Lesen vorgelegt oder sogar vorgelesen wird. Auch der Ein¬ 
wand, daß der Arbeitgeber die Unterschrift unter der 
Ausgleichsquittung durch Drohung erwirkt habe und 
daher die Unterschrift angefochten werde, wird häufig vor¬ 
gebracht. Dieser Einwand ist jedoch in der Mehrzahl der 
Fälle nicht begründet. Denn eine widerrechtliche Drohung 
liegt aber nicht schon deswegen vor, weil der „Drohende 
auf die Herbeiführung der herbeigeführten geschäftlichen Er¬ 
klärung des Gegners keinen klagbaren Anspruch hatte. Eine 
Drohung mit einer Kündigung ist daher an sich noch keine 
widerrechtliche Drohung. Ist aber schon eine ausdrückliche 
Drohung mit künftiger Kündigung kein Anfechtungsgrund, so 
kann die bloße Besorgnis des Arbeitnehmers, es werde ihm 
bei Nichtunterzeichnen der Ausgleichsquittung gekündigt 
werden, selbstverständlich nicht zu einer Annullierung der 
Rechtswirksamkeit der darauf vollzogenen Ausgleichsquiltung 
führen. Mit Recht hat das Reichsarbeitsgericht hierzu au.-.- 
geführt, daß dann, wenn man schon die Befürchtung einer 
Kündigung oder die Androhung einer gesetzlich zulässigen 



Kündigung als ausreichende Anfechtungsgrundlage gelten 
lassen würde, kaum jemals ein Arbeitgeber im Wege des 
Übereinkommens mit dem Arbeitnehmer einen bestehenden 
Vertrag zugunsten des letzteren würde abändern können, 
selbst wenn gewichtige Gründe des Betriebes dies erheischten. 

Zur F rage der Rechtswirksamkeit von Aus- 
g 1 e i c h s q u i 11 u n g e n übe- tariflich nicht ge¬ 
regelte Ansprüche ist also festzustellen, 
dal) derartige Quittungen grundsätzlich die 
Wirkung zeitigen, dab der Arbeitnehmer 
später nicht nochmals mit Forderungen her¬ 
vortreten kann und daß nur ausnahmsweise 
diese Quittungen der R e c h t s w i r k s a m k e i t 
insbesondere dann entbehren, wenn sie mit 
Erfolg wegen Irrtums. Drohung oder Täu¬ 
schung angefochten werden. 

2. Ausgleichsquittungen über tariflich ge¬ 
regelte Ansprüche können dagegen in weit weniger 
Fällen im Endergebnis als rechtswirksam angesehen werden. 
Derartige Ausgleichsquittungen können nur dann mit Erfolg 
im Prozeß gegenüber Ansprüchen des Arbeitnehmers vorge¬ 
bracht werden, wenn ihre Ausstellung ..ordnungsgemäß" er¬ 
folgt ist. Darunter ist zu verstehen, daß der Arbeitnehmer 
bei ihrer Ausstellung nicht unter einem rechtlich 
beachtlichen wirtschaftlichen Druck gestan¬ 
den hat. Ist nämlich die wirtschaftliche Lage des Arbeitneh¬ 
mers eine zweifelhafte oder ungünstige und nützt der Arbeit¬ 
geber diese Lage in unlauterer Weise aus. um sich einen 
Vorteil zu verschaffen, auf den er keinen Anspruch hat, so 
handelt er rechtswidrig; läßt er sich in diesem Zusammen¬ 
hang eine Ausgleichsquittung ausstellen, so ist diese nicht 
dazu angetan, einen Verzicht des Arbeitnehmers darzutun. 
Wörtlich führt zu dieser Frage das Reichsarbeitsgericht in 
seinem Urteil vom h. Juni 1931 aus: 

Die Unabdingbarkeit der tariflichen Arbeitsnorm, wie viel¬ 
fach das gesetzlich zwingende Sozialrecht, dient dem Schutz 
des Arbeitnehmers gegen Verschlechterung der gesetzten Ar¬ 
beitsbedingungen im Wege der durch wirtschaftlichen Druck 
beeinflußten Einzelabrede. Der Berufungsrichter geht von 
einer rechtsirrigen Auffassung aus, wenn er meint, der Ar¬ 
beitgeber, der sich doch an die ausdrückliche Einzelabrede 
hält, könne in derer Durchsetzung nicht gegen Treu und 
Glauben verstoßen. Er verkennt damit die Bedeutung des 
zwingend bestimmten Schuldrechls. Seiner nachträglichen 
Abdingung durch vereinbarten Verzicht steht das Gesetz 
(die Unabdingbarkeit des Tarifvertrags) nicht unmittelbar ent¬ 
gegen. mag auch ein wirtschaftlicher Druck mit im Spiele sein, 
sofern er die durch die §§ 138. 123 BGB. gezogenen Grenzen 
nicht erreicht. Es ist aber eine andere Frage, ob es Treu 
und Glauben innerhalb eines tariflich geordneten Arbeitsver¬ 
hältnisses entspricht, dem Arbeitnehmer mit einer Folge auf- 
gezwungener Ausgleichsquittungen oder ähnlicher Mittel die 
ihm tarifvertraglich und damit durch zwingendes Arbeitsver¬ 
tragsrecht gewährten Rechte durch Ausübung wirtschaft¬ 
lichen Drucks planmäßig wieder zu entziehen, um sich damit 
zugleich einen Vorsprung in der Lohnlast vor solchen Wett¬ 
bewerbein zu sichern, die den Tarifvertrag in seinem Geiste 
erfüllen. 

Das ist mangels besonderer Gründe zu verneinen und da¬ 
mit die Wirksamkeit der Berufung auf einen solchen Ver¬ 
zicht, den der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber erkennbar 
aus der Besorgnis heraus abgegeben hat. bei Weigerung 
wesentliche Nachteile zu erleiden. 

Anders liegt natürlich der Fall, wenn der Arbeitgeber 
zur Schaffung klarer Verhältnisse von dem Arbeitnehmer 
einen Verzicht auf Ansprüche aus der Vergangenheit dann 
verlangt, wenn diese Ansprüche nicht zweifelsfrei fest¬ 
stehen. für diesen Fall darf er auch die Kündigung des Ar¬ 
beitsverhältnisses in Aussicht stellen. Hier fehlt es eben 


auf seiten des Arbeitgebers an der Absicht, sein irt- 
schaftliches Übe-gewicht über den Arbeitnehmer zu dt sen 
Ungunsten auszunutzen. In einem solchen Falle, in lern 
sich beiden Parteien über die Rechlsbeständigkeit von \n- 
sprüchen im Zweifel waren und diesen Zweifel im er- 
gleichswege aus der Welt schaffen wollten, kann re tts- 
wirksam auf Tarifansprüche für die Vergangenheit ver, ch- 
tet werden. 

Diese Rechtsprechung des Reichsarbeitsgerichts, dit in 
jetzt ständiger Praxis folgende wichtige Leitsätze her us- 
gearbeitet hat: 

Ein rechtsbeachtlicher wirtschaftlicher Druck, bei ■$- 
sen Vorliegen ein Tariflohn-Verzicht als vorhanden n hl 
angesehen werden kann, liegt nur dann vor, wenn iie 
wirtschaftliche Lage des Arbeitnehmers eine zwe el- 
hafte oder ungünstige ist und der Arbeitgeber diese 1 ge 
in unlauterer Weise ausnützt, um sich einen Vortei zu 
verschaffen, auf den er keinen Anspruch hat. 

Die Erzwingung eines Verzichts durch die Androl mg 
sofortiger Entlassung ist unzulässig und geeignet, ne 
Anfechtung zu begründen. 

Dem Einwand des Arbeitnehmers, sein Verzicht >uf 
tarifliche Ansprüche sei unter wirtschaftlichem Druck er¬ 
klärt, kann im einzelnen Falle die Erwägung entge n- 
gehalten werden, daß es nach der Lage des Betrii 'es 
sachgemäß oder sogar für den Arbeitnehmer geboten ge¬ 
wesen sei, seine eigenen Nöte über die des Betri- >es 
zurückzustellen. 

setzt sich zwar in Widerspruch zu der Rechtsprechung ds- 
selben Gerichts um die Wende des Jahres 1930 31 „i so¬ 
fern. als damals das Reichsarbeitsgericht ausdrücklich w- 
tont hatte, daß ein Arbeitnehmer, der ausdrücklich au) 
seinen Tariflohn verzichtet habe, später nicht mehr mit ein 
Einwand des Vorliegens eines wirtschaftlichen Druckes ge¬ 
hört werden könne, sondern nur noch mit dem Einw; >de 
der Anfechtung wegen Irrtums, Drohung oder arglis ger 
Täuschung oder der Nichtigkeit wegen Verstoßes gegei die 
guten Sitten. Schon kurze Zeit später wandte sich das 
Reichsarbeitsgericht von dieser kurz vorher von ihm s* Hst 
geprägten Rechtsprechung ab und zwar, wie ich heute be- 
tonen möchte, mit Recht Ein Zurückgehen des RA' ’G. 
auf seinen früher — wenn auch nicht immer m.t 
dieser Deutlichkeit — ausgesprochenen Grundsatz > r 
Verzicht liegt dann nicht vor, wenn ein n. •> 
den Umständen ungehöriger Druck a u s t 
übt ist und die Umstände die Besorgnis < es 
Arbeitnehmers auf den Arbeitgeber r- 
kennbar machen, daß der Arbeitnehr er 
bei Nichtabgabe der Verzichterklär ing 
besondere Nachteile zu erwarten habe". - ird 
deshalb als praktisch bevorzugenswert angesehen werden 
müssen. Die Voraussetzungen, die für das Vorliegen c ies 
rechtlich erheblich Wirtschaft 1 ichen Druckes vom RArbG in 
diesem Zusammenhang herausgearbeitet sind, dürften : ich 
dazu angetan sein, sog. korrekte Veizichtserk a - 
r u n g e n den Parteien in ihrem Bestände zu schützen. Ni h 1 
jede in einer Ausgleichsquittung enthal¬ 
tene Verzichtserklärung ist danach recht¬ 
lich gefährdet; getroffen werden vielmehr nur die 
ungehörigen Fälle, an deren Lösung im Sinne einer 
rechtlichen Anerkennung keine faire Partei ei” 
Interesse haben kann und darf. 

Diese Wandlung in der höchstrichlerliche" 
Rechtsprechung verdient weitgehendste Beachtung 
und Kenntnisnahme. Machen sich Arbeitgeber und Arbeit¬ 
nehmer der Film - und Kinobranche mit den * ur 
Frage der Ausgleichsquittungen entwickelten Rechts¬ 
grundsätzen vertraut, so werden sie beide manche" 
Streit und Gang vor das Arbeitsgericht vermeiden. 


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> t b a 1 (Aros). VerantworUicb für die Redahtion: Dr. ftoberlNc 




• H VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 IH^^» 

25. Jahrgang _Bwlii, de« 19. November 1931 Nummer 268 269 


Film unter Tage 


Uraufführung im Capitol 



Guiln Pfillicr, Fiiti Kemper», Alexander Granach 
in dem Nero Film „KAMERADSCHAFT" (Verleih: Ver. Slar-Film) 


Ein bemerkenswerter und 
vielleicht trotz mancher Ein- 
5 Kränkungen großer Abend, 
/■tan sieht eine ganze Reihe 
von Gesichtern, die auch 
dem Uniformierten zeigen, 
daß etwas Besonderes abrol- 
K n wird. 

Ganz ohne Vorspiel, ohne 
E inleitung hebt sich der Vor- 
h mg über dem neuen Pabst- 
I lm „Kameradschaft", der 
uns eine Episode aus dem 
L ben der Bergleute schil¬ 
dern will. 

Man wird diesem Werk 
am ehesten gerecht, wenn 
n an seine Würdigung unter 
zwei Gesichtspunkten vor- 
n nunt 

Da ist einmal die rein ar- 
t> 'ische Leistung, die Kom- 
P vition des Ganzen, die ge¬ 
radezu hervorragende Insze¬ 
nierung, die unerhört echte 
Reproduktion des Milieus 
und die beachtliche Arbeit 
der Darsteller. 

Dann werden aber, gerade 
im Zusammenhang mit die¬ 
sem Spitzenwerk der deut¬ 
schen Filmindustrie, ein paar 
^orte über Tendenz im 
film zu sagen sein, die hier, 
nach unserer Auffassung, 
Nieder einmal höchst über¬ 
flüssig ein an sich geglück¬ 
tes und gekonntes Werk un¬ 
nötig und vielleicht sogar be¬ 
denklich belasten. 

* 

Der Film knüpft an an 
lenes schauerliche Ereignis, 
das dereinst die Gruben von 
Courriöres heimsuchte, und 
bei dem deutsche Bergleute, 
im glücklichen Besitz beson¬ 
ders vollendeter Apparate, 
nachbarlich und brüderlich 


halfen, ihre französischen 
Kameraden zu befreien. 

Das Trio der Autoren: 
Vajda, Otten und Lampet 
legt diese Dinge in die Nach¬ 
kriegszeit und glaubt, da¬ 
durch eine besondere Pointe 
zu erzielen, daß sie irgendwo 


tief unter der Erde die 
Grenze von 1919 bezeichnen. 

Wir wollen nicht in den 
entgegengesetzten Fehler ver¬ 
fallen und untersuchen, in¬ 
wieweit das richtig oder 
dichterische Übertreibung ist. 

Wir empfinden nur so et¬ 


was als Fremdkörper, genau 
so wie die Überblendungen, 
die uns die Bergleute unter 
Tage in kämpfende Soldaten 
auf dem Schlachtfeld ver¬ 
wandeln. A 

Wir wollen erzählen, was 
sich im Film begibt. Wie 
erst die französischen Berg¬ 
leute des Sonntags tanzen 
und wie es beinahe wegen 
eines Mädchens zu einer so¬ 
lennen Schlägerei mit den 
deutschen Kameraden kommt. 

Wir wollen kurz andeuten, 
wie eine Frau am Unglücks¬ 
tag ihrem Geliebten erklärt, 
daß sie nie einen Bergmann 
heiraten wolle, weil ihre 
Liebe zu groß sei, um die 
ständige Angst um das Le¬ 
ben des Gatten zu ertragen. 

Es muß ein kleines über¬ 
melancholisches Intermezzo 
erwähnt werden, wo der alte 
Großvater seinen jungen En¬ 
kel abhalten will, in die 
Grube zu steigen, weil das 
Dinge sind, die an sich in 
bester Absicht geschrieben 
und inszeniert sind, ohne die 
eigentliche Absicht des Re¬ 
gisseurs und der Textdichter, 
gegensätzliche Stimmung zu 
erzeugen, tatsächlich zu er¬ 
reichen. * 

Der Regisseur von Format 
wird erst in dem Augenblick 
bemerkbar, wo die Tragödie 
unter Tage beginnt. 

Hier sieht man glänzend 
gesehene und selbst unter 
größten Schwierigkeiten vir¬ 
tuos gestellte Bilder, Auf¬ 
nahmen. bei denen unmög¬ 
lich zu entscheiden ist, was 
wirklich unter Tage entstand 
und was man kunstgerecht 
im Atelier nachbaute. 


„Kameradschaft“ 

Fabrikat: Nero-Film Hauptrollen: Alexander Granach. 

Verleih: Ver. Star-Film Frilz Kampers. Gustav Püttjer, 
Regie: G. W. Pabst Länge: 2552 Meter, 10 4kte 

Uraufführung: Capitol 


Kinoverkauf schnell und zuverlässig durch „Kleine Anzeigen“ im „Klnematograph 





Die Schrecken des los¬ 
brechenden Feuers. die 
schlagenden Wetter, einstür¬ 
zende Stollen, versinkende 
und ertrinkende Bergleute 
schaffen jene Stimmung des 
Schreckens und des Grau¬ 
ens, die zunächst Herz und 
Sinn des Zuschauers lähmt, 
und die die Erinnerung an 
jenes Wort wachruft, daß es 
da unten fürchterlich ist. 

* 

Diese Männer der Pflicht 
werden mit , lern Ernst und 
einer Illusio iskraft darge¬ 
stellt, die Aberkennung und 
Hochachtung abnötigt. 

Die man immer als Muster¬ 
beispiel geradezu vollendeter 
Filmschauspielkunst heran¬ 
ziehen wird. 

Ganz gleich, ob das Kam- 
pers, Busch oder Granach, 
ganz gleich, ob das die Fran¬ 
zosen Mendaille, Charlia oder 
Ducret sind. 

Es ist ein Ensemblefüm im 
besten Sinne des Wortes. 
Die Leistung eines Mannes, 
der Schauspieler zu führen 
weiß und der einen starken 
Sinn für allerbeste Bildwir¬ 
kung hat. 


Aber in diesen Film wird 
immer bis zum Schluß eine 
Tendenz hineingebracht, die 
auigepfropft wirkt, und die 
diejenigen, die nicht unbe¬ 
dingt an die Völkerverbrüde¬ 
rung über und unter Tage in 
absehbarer Zeit glauben, 
verstimmt und sie um den 
Genuß dieser ausgezeichne¬ 
ter, Leistung an sich bringt. 

Die Photographen Wagner 
und Baberske zeigen aller¬ 
beste Kameraarbeit. auch 
unter schwierigen Verhält¬ 
nissen, und anerkennens¬ 
werte Beherrschung aller 
optischen Hilfsmittel. 

Metzner und Vollbrecht 
schaffen zu den echten Auf¬ 
nahmen unter Tage Ergän- 
zungsbauten. die nicht genug 
zu loben sind. 


Es gab am Schluß Beifall, 
und Leute, die ihr politisches 
Bekenntnis auch im Kino 
dringend zum Ausdruck brin¬ 
gen müssen, applaudierten 
an den Kraftstellen, die uns 
am wenigsten Zusagen, nicht, 
weil wir pro oder contra 
Stellung nehmen wollen, son¬ 
dern weil wir grundsätzlich 
Politik für eine Angelegen¬ 
heit halten, die in potenzier¬ 
ter Form nicht in ein deut¬ 
sches Lichtspielhaus gehört. 

Wir wissen auch nicht, ob 
es geschickt ist, und halten 
es für außerordentlich be¬ 
denklich, gewissermaßen als 
Schlußpunkt am Ende Motive 
der Marseillaise erklingen 
zu lassen. 

Das sind Dinge, die hier 
erörtert werden müssen, weil 
der Film doch in Uen Licht¬ 


spielhäusern laufen soll, < id 
weil man heute, in derai ig 
erregten Zeiten, doppelt v r- 
sichtig sein muß mit dt n, 
was man darbietet. 

Wir halten uns für dopp lt 
verpflichtet, das zu sehr i- 
ben, weil sich diese Din ;e 
vielleicht da, wo diese od r 
jene Stelle bedenklich < - 
scheint, leicht und schmet - 
los entfernen lassen. 

Vielleicht gewinnt, na, i 
unserer Auffassung, d i 
Ganze sogar, wenn man a i 
das Polemische verzieht t 
und das hohe Lied der h - 
meradschaft ohne bitter n 
Beigeschmack singt. 

Man sollte da, wo man w - 
gen des Themas an sich I - 
denklich ist, gerade die e 
Dinge auslassen. Denn s 
handelt sich in der Total n 
um ein großes, beachtlich s 
W'erk. 

Um einen Film, der 1 it 
künstlerischem Fingerspitz« n- 
gefühi gemacht ist, und t n 
man rühmend trotz aller E n- 
schränkungen nennen m d. 
wenn man die besten de t- 
schen Filme des Jahres a if- 
zählt. 


Wiener Kontingent-Überraschung 


Telegramm 
unseres Wiener J. J.-Korre¬ 
spondenten meldet, ist am iS. 
dieses Monats über den Kopf 
des Filmbeirats hinweg zur 
größten Leberraschung der 
Wiener Filmkreise von der Re¬ 
gierung festgesetzt worden. 


Kontingentscheine, die für 
jeden deutschen Film erlegt 
werden müssen, nur bares Geld 
genommen wird und nicht mehr 
anderweitige Sicherheiten, wie 
Wechsel, Aktien. Gutschriften 
usw., hinterlegt werden dürfen. 



Felix BressarF " 

Der Herr Bürovorsteher 

NACH DEM LUSTSPIEL VON BERNAUER UND OESTERREICHER 

„KONTO X 


HERMANN THIMIG / ALFRED ABEL 


MARIA MEISSNER ' JULIA SERDA / MARGOT WALTER / OLGA LIMBURG z ALBERT PAULIG / HANS 
WASSMANN z PETER WOLFF ^ HENRY BENDER / SIEGFRIED BERISCH / EUGEN REX / HEDWIG WANGEL 


REGIE: HANS BEHRENDT 


Manuskript: Charlie Roellinghoff / Produktionsleitung: C. H. Jarcsy / Kamera: Franz Planer / Bauten: Jack Rotrrul 
Tonmeister: F. Seeger / Produktionsassistent: D. Weißmann / Bild- und Tonschnitt: Lothar Buhle / Photograph: 
Walter Lichtenstein / Musik: Walter Kollo / Texte: Charlie Roellinghoff / Instrumentation u. Leitung: Hans Salter 


TONVERFAHREN: T O B I S - K L A N G F I L M 


ELITE TONFILM - PRODUKTION G. M. B. H. / VERLEIH: SIEGEL MONOPOLFILM 


URAUFFÜHRUNG: HEUTE 
TAU ENTZI EN UND TITANIA-PALAST 


YVONNE 


Fabrikat und Verleih: M.-G.-M. Länge: 2074 Meier. 10 Akte 
Hauptrolle: Greta Garbo Lraulführung: Gloria-Palast 


Ei mag gewiß schwer sein, 

| fi eine Künstlerin wie Greta 

I C rbo die passenden Film¬ 

st ffe zu finden, in denen sie 
d n Zuschauern den hohen Reiz 
if er Darstellungskunst zu dem 
n bt minder hohen ihrer eigen- 
a igen Persönlichkeit in allen 
N ancen beweisen kann. Aber 
v rksame Manuskripte sind 
e n nun einmal nicht häufig, 

| u d so griff d’e amerikanische 

V duktionsfirrna zu dem immer 
s heren Mittel, einen bewähr- 
: ti Stoff noch einmal für die 
i sonderen Fähigkeiten ihres 
[ Stars bearbeiten zu lassen. 

vonne ", im Original „In- 
s | ation" geheißen, ist die Ge- 
s hiebte jener Berufsschönheit, 
d • von der „Kameliendame" 
b zur „Flamme" bisher auf 
jedes Parkett gewirkt hat. 
. vonne" spielt in Paris und 
e tschuldigt damit für amerika- 
ni che Zuschauer eine Hand¬ 
le ig, in der es etwas leichtfertig 
z> ieht. Greta Garbo hat dies- 
ni'1 als Modell zu erscheinen, 
a ! Schönheitskönigin, die in 
al -n mondänen Ateliers und 
b. lustigen Festen zugegen ist, 
bi ihr das Schicksal jenen 
M nn zuführt, der ihr die ganze 
Se lalheit ih r es bisherigen Le¬ 


bens offenbart, und in den sie 
sich restlos verliebt. 

Natürlich ist es wieder ein 
junger armer Mann aus guter 
Familie, der sich ebenso in sie 
verliebt und vor dem sie nun 
ihre ganze Vergangenheit ver¬ 
bergen muß. Sie zittert davor, 
daß er eines Tages die Wahr¬ 
heit erfahren könnte— und es 
kommt, wie es kommen mußte 
— klatschsüchtige Freundinnen 
hinterbringen ihm die Wahrheit, 
worauf er sich von ihr abwen¬ 
det. Er wird dann von seinen 
Verwandten mit einem wohl¬ 
habenden Mädchen verlobt, 
kann aber dann doch nicht von 
Yvonne lassen, die schließlich 
zu ihm zurückkehrt. Hier folgt 
nun der beliebte sentimentale 
Dreh, daß Yvonne erkennt, sei¬ 
ner doch nicht würdig zu sein, 
und schließlich von ihm geht 
in eine unbestimmte Zukunft 

Man kann diese Vorgänge 
unecht nennen, und sie sind es 
auch gewiß. Aber sie haben 
in sich außerordentlich viel 
Wirksamkeit und sind deshalb 


sehr geeignet, einer Schauspie¬ 
lerin zur Folie zu dienen. Man 
kann sich denken, daß Greta 
Garbo diese große Rolle, und 
diese Rolle „Yvonne" ist eine 
große Rolle, mit allen Nuancen 
ihrer diffizilen Kunst spielt. 
Man möchte der Garbo andere 
Aufgaben wünschen, in denen 
sie mehr zu sein braucht als 
eine Konkurrentin sentimenta¬ 
ler Boulevardschauspielerinnen. 
Aber die Art, in der sie die 
feinsten Gefühlsabschattierun- 
gen spielt, ist doch wieder so 
hinreißend, daß man glaubt, 
eine vollkommen neue Hand¬ 
lung zu erleben. Sie spielt sich 
nicht als Star hervor und ist 
trotzdem im Mittelpunkt der 
Handlung. 

Als ihr Partner erscheint 
diesmal Robert Montgomery, 
ein junger hübscher Darsteller, 
der dem berühmten Star in 
allen Szenen den Vortritt läßt, 
aber trotzdem nicht ohne Auf¬ 
merksamkeit von seiten der 
Zuschauer aus dem Bilde geht. 

Außerdem wirkt hier Lewis 
Stone mit, der ja schon in den 


„Wilden Orchideen" der Part¬ 
ner der Garbo war, und dessen 
noble Überlegenheit und vor¬ 
nehme Ruhe manchen etwas 
verbrauchten Szenen den An¬ 
strich von Noblesse geben. 
Der F'ilm ist diesma. außer¬ 
ordentlich figurenreich. Eine 
Art Gegenspielerin der Garbo 
ist die junge Joan Marsh, ein 
nettes, freilich noch ganz un- 
gelockertes Talent mit gewis¬ 
ser humoristischer Begabung. 
Von den übrigen bei uns be¬ 
kannten Darstellern sollen 
Gwen Lee, Richard Tucker und 
Mariorie Rambeau erwähnt 

„Yvonne" ist keine derartige 
Überraschung. wie es der 
Garbo-Film „Anna Christie“ 
war, aber bei der großen An¬ 
hängerschaft, über welche die 
Garbe heute in ganz Deutsch¬ 
land verfügt, wird auch dieser 
Film ein Kassenschlager sein. 

Die Regie lag wieder in den 
Härden von Clarence Brown, 
mit dem die Garbo schon eine 
Anzahl großer Erfolge errungen 
hat e Er verstand es, die ver¬ 
brauchten Nuancen der Atelier¬ 
szenen durch hübsche Einfälle 
neu und lebendig zu machen. 


Paramount- 
•rführunßen in Berlin 

-ezüglich der öffentlichen 
ressenten-Vorführungen der 
‘•iten Staffel der Paramount 
Berlin tritt insofern eine 
'iQerung ein, als am Don- 
-tag, dem 19. November. 
Vorführung im Gloria-Pa- 
am Freitag, dem 20. No- 
iber, im „Capitol" am Zoo 
:tfindet. Diejenigen 


di« 


Einladungs- 
cht rechtzei- 


I Heute iDer Herr 
Bürovorsteher" 

. ..Der Herr Bürovorsteher" 
nach dem Lustspiel „Konto X" 
®'l Felix Bressart in der Haupt¬ 
rolle gelangt am Donnerstag im 
I Tauentzien- und Titania-Palast 
gleichzeitig zur Uraufführung. 
Unter der Regie von Hans Beh¬ 
rendt wirken neben Felix Bres¬ 
sart noch Hermann Thimig, Al- 
Ifed Abel, Maria Meißner, Julia 
Serda, Margot Walter, Olga 
Limburg, Hans Waßmann und 
Albert Faulig mit. 


Umstellung aut Kinoton 

Neue Welt-Lichtspiele Anna- 
burg werden mit Kinoton-Licht- 
t°n-Apparatur, Type 6, ausge¬ 
rüstet. 


Kurt Mühsam gestorben 


Gestern morgen ist plötzlich 
und unerwartet einer du lie¬ 
benswürdigsten und sympa¬ 
thischsten Kollegen von ins ge¬ 
gangen, über die die Berliner 
Filmpublizistik verfügt. 

Kurl Mühsam, selbst ein 
Dichter, kam vom Theater zu 
der belichteten Leinwand 

Er fand sich schon vor Jah¬ 
ren schnell in die besonderen 
Eigentümlichkeiten des Films, 
erkannte besser, klarer und 
einleuchtender als viele seiner 
kritisierenden Kollegen bei der 
Tagespresse, wie hier Kunst 
und Industrie miteinander strit¬ 
ten und nach der Vollendung 

Er arbeitete eine Zeitlang im 
Rahmen der Ufa in deren 
Presse-Abteilung, widmete sei¬ 
ne weiten und großen Erfah¬ 
rungen und seine schreibge¬ 
wohnte F'eder eine beachtliche 
Zeitspanne lang der „Licht- 
Bild-Bühne" und war zuletzt in 
erster Linie in den Spalten der 
„B. Z." als wohlwollender, klu¬ 
ger, sachverständiger Kritiker 
tätig. 

Seine besondere Liebe ge¬ 
hörte der bildenden Kunst, der 
alten und der neuen Malerei. 

Er war stolz auf seine große 
Sammlung, sein Rat galt viel 
bei den großen Händlern, und 
eine seiner wertvollsten Arbei¬ 
ten ist ein Katalog, der in 
Fach- und Sammlerkreisen gern 


und ausgiebig benutzt wurde. 
Er gab gemeinsam mit Egon 
Jacobsohn ein Filmlexikon her¬ 
aus, schrieb für eine bekannte 
Sammlung von Bei ufsführern 
ein instruktives Hef'.chen über 
die Wege, die zu den verschie¬ 
densten Arten der Filmbeschäf¬ 
tigung führen, und stand, wenn 
junge oder alte Kollegen seinen 
Rat brauchten, gern zur Ver¬ 
fügung. 

Eingeweihte Kreise wußten, 
daß er nicht ganz gesund war. 
Ein Autounfall gab den Anstoß 
zur Verschlimmerung seines 
Leidens und führte in seinen 
letzten Folgen das plötzliche 
Ende herbei, das niemand 
ahnte, weil er wenige Tage vor¬ 
her anscheinend gekräftigt aus 
Abbazia heimgekehrt war. 

Nun wölbt sich die Erde über 
ihm, und uns bleibt nur die 
Erinnerung. 

Es trauert mit seiner Gattin 
und mit seinen Kindern die 
große Schar seiner Freunde, zu 
denen sicher ein ganz erheb¬ 
licher Teil der Berliner Film¬ 
industrie zu rechnen ist. 

Seine Fachgenossen werden 
sein Wirken und Streben um 
die Entwicklung der Filmpubli¬ 
zistik ständig in Erinnerung 
halten. In erster Linie aber 
wird sein Bild weiterleben als 
das eines gütigen, aufrechten, 
offenen und ehrlichen Men¬ 
schen. Er ruhe in Frieden! 


Eine Arbeitsgemein¬ 
schaft in Hamburg 

Air Sonnabend vormittag tag¬ 
ten zum erstenmal die Mitglie¬ 
der der neugegründeten Ham¬ 
burger Arbeitsgemeinschaft der 
Lichtspieltheaterbesitzer, die 
sich innerhalb der Ortsgruppe 
des Reichsverbandes konsti¬ 
tuiert hat. 

Sie wählten zu ihrem Vor¬ 
sitzenden Herrn Direktor Stei¬ 
gerwald. der bei Eröffnung der 
Sitzung darauf hinwies, daß 
diese Sonderorganisation not¬ 
wendig geworden sei, weil die 
Hamburger Ortsgruppe des 
Re.chsverbandes nicht mit dem 
nötigen Nachdruck und der nö¬ 
tigen Zielsicherheit wirke. 

Die Hauptarbeit der Arbeits¬ 
gemeinschaft wird zunächst in 
der Regelung der Lustbarkeit*.- 
Steuer während der Domzeit bc- 

Maa wird sofort bei der Fi¬ 
nanzdeputation vorstellig wer¬ 
den, um während dieser be¬ 
rühmten Hamburger Tage, die 
natürlich die Kinos im Besuch 
und damit im finanziellen Er¬ 
trag stark beeinflussen, eine Er¬ 
mäßigung durchzusetzen. 

Man beschloß ferner, wäh¬ 
rend des Monats Dezember zu¬ 
nächst einmal probeweise fünf¬ 
zehntausend Plätze nach einem 
bestimmten Schema der Winter¬ 
hilfe zur Verfügung zu stellen. 

Man beschreitet damit den 
Weg, de. von der Spie und vom 
Reichsverband vorgeschlagen 
ist, und will nur, ehe man end¬ 
gültige Beschlüsse faßt, abwar - 
ten, wie sich die Dinge prak¬ 
tisch auswirken. 



Wuppcrtalcr Allerlei 


e a> H C - K o r 




Riesenerfolg des ..Kon¬ 
gresses" in Elberfeld 

Im „Modernen Theater" in 
Elberfeld und im „Ufa-Palast" 
in Barmen hatte der Ufa-Ton¬ 
film „Der Kongreß tanzt" einen 
Erfolg zu verzeichnen, wie er 
seit langem im Wuppertal nicht 
mehr einem Lichtspieltheater 
beschieden war. In der ersten 
Woche konnte fast jede Vor¬ 
stellung nur unter „polizei¬ 
licher Aufsicht" erfolgen. Die 
Schilder „Aus verkauft" und 
„Wegen Uberfüllung vorüber¬ 
gehend geschlossen" brauchten 
von den Portaltüren überhaupt 
nicht mehr entfernt zu werden. 
Selbst bei strahlendstem Son¬ 
nenschein waren die ersten 
Nachmittagsvorstellungen be¬ 
reits ausverkauft. 

Ausgezeichnet war die Pro¬ 
paganda für den Film. Die 
Fronten beider Theater ge¬ 
schmackvoll und künstlerisch 
geschmückt mit den Hauptak¬ 
teuren des Films, am Vorabend 
des Tages, da der Film einge¬ 
setzt werden sollte, eine Son- 
der-Nachtvorstellung für Presse 
und Publikum arrangiert und 
wochenlang vor der Premiere 
die Hauptschlager des Films in 
den Pausen im Theater auf 


Schallplatten vorgeführt und 
von der ersten bis zur letzten 
Vorstellung durch Lautsprecher 
auf die Straße übertragen. 

Schaumanns-Erfolge 
im Wuppertal. 

Zu dem im „Thalia-Theater" 
in Elberfeld laufenden Militär¬ 
schlager „Reserve hat Ruh" 
sandte Direktor Robert Riemer 
drei Musketiere in Friedens- 
Uniform mit dem bekannten 
Aafa-Gestellungsbefehl durch 
die Straßen Elberfelds und 
konnte nachher an dem guten 
Besuch seines Hauses feststcl- 
len, wie zugkräftig diese Re¬ 
klame sich auswirkte. 

Daß man auch mit Firmen 
aus anderen Geschäftszweigen 
erfolgreich die Werbetrommel 
rühren kann, hiervon erbrachte 
einen schönen Beweis Direktor 
Hans Werner von den drei Ufa- 
Theatern in Wuppertal. 

In sorgfältig ausgewählter 
Folge gastierte an je einem 
Tage in drei aufeinander fol¬ 
genden Wochen zuerst im „Mo¬ 
dernen Theater" in Elberfeld, 
dann im „Ufa-Palast" in Bar¬ 
men und zuletzt im „Odin- 
Palast" in Barmen die Zigaret¬ 
tenfabrik Muratti A.-G. mit 


ihrer neuen Marke „Rot-Weiß", 
die sie unter die Besucher gra¬ 
tis verteilte. Auch hier war 
natürlich ein schöner Erfolg zu 
verzeichnen. 


Wuppertal« 


Fiin 


rtoii 

Nachdem bereits vor sehr 
langer Zeit „Drei Tage Mittel¬ 
arrest" im „Thalia-Theater" in 
Elberfeld angelaufen war, 
brachte der Film jetzt dem 
„Odin-Palast" in Barmen so 
überfüllte Häuser, daß auch 
hier eine Verlängerung nötig 

„Meine Frau, die Hochstaple- 
rin" brachte sowohl dem „Mo¬ 
dernen Theater" in Elberfeld 
als auch dem „Ufa-Palast" in 
Barmen täglich ausverkaufte 

Der Aafa-Film „Die Frau, 
von der man spricht ' füllte das 
„Thalia-Theater" in Elberfeld 
täglich bis auf den letzten Platz. 

Das die beiden Tonfilm¬ 
schlager „Das Geheimnis von 
Zermatt" und „Der Bettelstu¬ 
dent" umfassende Programm 
des „Union-Theaters" in Elber¬ 
feld brachte Tag für Tag über¬ 
füllte Häuser. 

„Trader Horn" lief im „Capi¬ 
tol" in Elberfeld an und mußte 


infolge des Erfolges prolong ert 

Das durch seine Preissch -u- 
derei genügsam bekar. .te 
„Union-Theater" in Elbereld 
wechselt jetzt als erstes 1 ’n- 
filmtheater im Wuppertal z’- ei¬ 
mal in der Woche sein ro- 
gramm. So zeigt es in e aer 
Woche zwei große Toni: me 
„Zwei Menschen", „Rhein! d' 
Mädel" und Beifilme bis M 
tag. Ab Dienstag liefen m: 
„Herzen in Flammen", , '°‘ 
derne Piraten" mit Siegfried 
Arno and Beiprogramm. 

Im „Modernen Theater' ' a 
Elberfeld und im „Ufa-Pai st 
in Barmen sahen sich in der j 
ersten Woche von „Der Kon¬ 
greß tanzt" nahezu 40 000 mW 
lende Besucher diesen gr>”‘ 
diosen Ufa-Tonfilm an. womit 
ein Rekord aufgestellt wurd. 

Die „Barmenia - Lichtspiele 
in Barmen bringen als Gas‘-P' el 
der „Westdeu'.sehen Filmbühn*- 
den Film „Quo vadis" in der 
neuen tönenden Wiedei ilsbe 
und erzielen hiermit bei täglie* 
vier Vorstellungen fast ebenso 
viel ausverkaufte Häuser. 

„Trader Horn" brachte auc» 
in der zweiten Woche den »Qj 
pitol '-Lichtspielen in Elberfeld 
volle Häuser. 


Itficb. Be.teDungen in allen Scberl-FOlekn. Bochbandlun«en und bei der 
• mm • Höhe. Stellenangebote 25 Pf«.. SteUen«e»ucbe 15 Pf« die mm 
.chriltlcitun«: Aiirid Roieatbal (Aroe). Verantwortlich für die 


Nachdruck nur unter Quellenangabe «cilatlel 
Verla« und Druck: A ■ « u TtS c b « rl G. ■ 


b. It. Berlin SW M, Scherlhau.. 


Post It. Postzeitungsliste. Bezugspreis Mh 
-Höhe. — Seitcnprcisc und Rabatte m 
Redaktion: Dr. Robert Neumano 


. 3 - ri 


\mx 












































































— » 1 8 VERLAG SCHERL* BERLIN SM68 

5. Jahrgang Berlin, den 20. November 1931 Nummer 270 


Grenzfragen der Preispolitik 



Die Regelung der neuen 
Eintrittspreise ist, soweit die 
i. glichen regulären Veran- 
' Hungen in Frage kommen, 
d --haus klar und eindeutig 
u d dürfte, je näher der ent- 
s< leidende Termin heran¬ 
ruckt, zu fünfundneunzig 
P 'izent reibungslos in der 
P ixis durchgesetzt werden. 

\uch der Übergang von 
dm Kilometerprogrammen 
zim regulären Schlager mit 
et sprechendem Beipro- 

K’ imm wird sich langsam 
a er sicher vollziehen. 

Wir haben, wenn das noch 
notig gewesen wäre, aus be- 
st mmten Vorgängen in 
V. Ostdeutschland, aber auch 
•’ s vielen Briefen aus an- 
c rer Gegenden Deutsch¬ 
lands allmählich doch er- 
k-nnen können, daß man 
langsam weiß, worum es 
g‘ht. 

Daß man sich, wenn auch 
•’ cht immer gern und frei- 
' lllig, den nun einmal er- 
1 ssenen Bestimmungen fügt. 
v eil man zumindest zunächst 
«inmal den guten Willen 
'eigen will und sich allmäh- 
’.eh zu der Erkenntnis durch- 
mgt, daß schließlich alles, 
was zur Gesundung der Ge¬ 
samtindustrie führen kann, 
w enigster.s einmal versucht 
werden muß. 

Wohin die bisherige laxe 
Handhabung der Eintritts- 
pi eispolitik führen kann, 
zeigt der Bericht an anderer 
Stelle unseres Blattes, der 
s ‘ch mit den Vorgängen in 
Holzminden befaßt, die nur 
eine Folge von Methoden 
smd, die fortzeugend Böses 
gebären müssen. 


Für die größeren Städte 
aber bleibt auch nach der 
jetzigen Regelung noch ein 
Problem, das nicht übersehen 
werden darf. 

Das ist die Preisgestaltung 
bei den Jugendvorstellungen, 
die, wie man uns an Hand 
vieler Beispiele zeigt, an 
manchen Orten, und beson¬ 
ders in Berlin, sehr im argen 
liegt. 

Wir wollen im Interesse 
der beteiligten Theater das 
Thema hier nicht in allen 
Einzelheiten erörtern. 

Wir wissen aus Berlin, ge¬ 
nau so wie aus der einen 
oder andern Großstadt, daß 


man es oft mit der Auswahl 
der Bilder nicht sehr genau 
nimmt, daß viele Theaterbe¬ 
sitzer glauben, gerade für 
derartige Jugendveranstal¬ 
tungen die ältesten Schwar¬ 
ten wieder auf der Leinwand 
hervorzaubern zu müssen, 
die sie irgendwo oft schon 
außerhalb des Monopols und 
des regulären Verleihs durch 
einen Zufall noch entdecken. 

Gewiß, auch diese Bilder 
ziehen die Jugendlichen ins 
Kino. Aber sie schaden letz¬ 
ten Endes dem Theaterbe¬ 
sitzer. weil sich durch das, 
was die Kinder zu Hause er¬ 
zählen, ein ganz bestimmtes 


Bild über die Leistungsfähig¬ 
keit ces einzelnen Unterneh¬ 
mens bei den Großen bildet. 

Nach unserer Auffassung, 
die durch Unterhaltungen 
mit klugen und klarsehenden 
Thca.erbesitzern bestätigt 
wird, scheint es doch zweck¬ 
mäßig, auch für Jugendvor- 
stellungen eine gewisse Ein¬ 
trittsnorm festzulegen, die 
ruhig zehn Pfennige höher 
nach oben angesetzt werden 
kann, als das jetzt geschieht, 
wenn dafür ein entsprechen¬ 
des Programm geboten wird. 

Es gibt eine Reihe von 
Theaterbesitzern, die die 
mangelnde Qualität des Pro¬ 
gramms durch eine Verlosung 
kleiner Geschenke oder 
durch die Verteilung alter 
Jugendschriften auszuglei¬ 
chen bestrebt waren. 

Wir meinen, daß man auf 
derartige Dinge verzichten 
und dafür sich um die He¬ 
bung des Programmniveaus 
bemühen sollte. 

Wie das geschehen kann, 
ist generell schwer zu sagen, 
weil vielfach Abnahmever¬ 
pflichtungen der Nachspiel¬ 
theater die rechtzeitige Ver¬ 
wendung des Materials für 
die eine oder andere Jugend¬ 
vorstellung aufhalten. 

Aber wo ein Wille ist, ist 
auch ein Weg. Man sollte 
lieber einen guten Stumm- 
film mit Schallplattenbeglei¬ 
tung zeigen, als einen 
schlechten, mißratenen Ton¬ 
film aus der Anfangszeit des 
tönenden Bildes. 

Es erscheint uns auch un¬ 
nötig, bei Jugcndvorstellun- 
gen zwei Schlager zu zeigen, 
sondern es ergibt sich viel- 


Gebrauchte Theatermaschinen verkauft man durch „Kleine Anzeigen“ Im „Kinematograptv 





DER NEUE 
RENECLAIF! 
ES LEBE DIE 
FREIHEIT! 

Ä nous la liberte 

SÜDFILM 

PRODUKTION: FILMS 
SONORES TOBIS PARIS 

URAUFFÜHRUNG 

MOZARTSAAL 



f. -h die Möglichkeit, gerade 
das, was wir sonst Bei- 
p ograrnm nennen, für 
c esc Nachmittagsvorstellun¬ 
gen zum Hauptschlager zu 
r achen. 

Das „Tanzende Holz" der 
l a oder der ausgezeichnete 
1 Im vom Thunfischfang, den 
j tzt die Metro zeigt, die 
geographischen Bildstreifen 
cer Fox oder die hübschen 
K indereinakter der Para- 
«unt werden sicher den 
>. eichen Beifall finden und 
\ leileicht gerade bei Jugend¬ 
zeiten noch größere Bcgei- 
erung auslösen als der 
Kxpreßreiter" oder irgend¬ 
ein Wildwestfilm, bei dem, 
v ie sich neulich bei einer 

- igendvorstellung hcraus- 

- eilte, mindestens der An¬ 


fang und das Ende nicht 
mehr ganz in Ordnung ist. 

Wir übersehen allzuoft, 
daß gerade das, was in den 
Jugendvorstellungen geboten 
wird, uns sehr häufig die 
Kinofeindschaft von Volks¬ 
bildnern, Jugenderziehern 
und Pädagogen eiubringt, die 
sehr leicht nach dem, was 
die Kinder erzählen, auf 
die Gesamtdarbietungen 

schließen. 

Es ist ja bekannt, daß eine 
ganze Reihe von Schulen 
sehr häufig am Montag die 
berühmte Niederschrift über 
die Sonntagsfreuden machen 

Man kann sich denken, 
was da manchmal vom Kino¬ 
besuch erzählt wird, und wie 
das unter Umständen, wenn 


es in ein und derselben 
Schule unglücklicherweise 
zwei- oder dreimal vor die 
Augen irgendeines Lehrers 
kommt, sich nachher verall¬ 
gemeinert auswirkt. 

Wir wissen ganz genau, 
und wir betonen es hier aus¬ 
drücklich, daß es eine ganze 
Anzahl Kinos gibt, die tadel¬ 
lose Programme für ihre 
Kindervorstellungen bereit- 
slellen. 

Aber wenn es zur öffent¬ 
lichen Diskussion kommt, 
geht es nie um diese ord¬ 
nungsmäßigen und regulären 
Dinge, sondern immer um die 
Ausnahmen. 

Und die sollte man gerade 
jetzt vermeiden, wo wir eine 
Chance haben, wenigstens 
den Versuch einer Revision 


des Lustbarkeitssteuerge¬ 
setzes zu erleben. 

Wir haben in diesem 
Kampf die gesamten Kom¬ 
munen gegen uns, nicht weil 
sie filmfeindlich sind, son¬ 
dern weil die schwerbelaste¬ 
ten Städte um jeden Pfennig 
kämpfen. Wir sollten uns 
deshalb vorsehen und auch 
den Schein meiden. 

Vielleicht gibt sich jetzt 
bei dem Großreinemachen 
eine Gelegenheit, auch hier 
vorsorglich Maßnahmen zu 
treffen, die viele unserer 
Leser zwar nicht als dring¬ 
lich ansehen werden, die 
aber trotzdem große Bedeu¬ 
tung erlangen können in 
einem Augenblick, wo die 
Abstellung dieser Mängel zu 
spät kommt. 


österreichische Kontingent-Probleme 


Wir haben bereits am Diens- 
t ^morgen als erstes deutsches 
I chblatt über die Verschär- 
f rtg im deutsch-österreichi- 
f ien Filmverkehr Authenti- 
s hes berichten können. 

Wir bringen beute ausführ- 
I. her« Mitteilungen unseres 
h rrespondenten, die wir zu- 
n ichst kommentarlos wieder- 
, >en, weil sie sozusagen als 
« iziös anzusehen sind. 

Wir brauchen nicht zu be- 
> rken. daß wir besonders mit 
ö n Äußerungen im letzten Teil 
d« r Darlegungen nicht kontorm 

Die vorgebrachten Argumente 
s!i:d nach unserer Auffassung 
<i irchaus nicht durchschlagend. 
-Man wird sich an amtlichen 

I terreichischen Stellen zu einer 
odifikation der augenblick- 
hen Auffassung entschließen 

; ussen und wird schließlich 
den hier immer schon vertre- 

I I nen Grundsatz anerkennen 
müssen, daß Österreich nun ein¬ 

mal auf deutsche Ware ange- 
" 'esen ist, während Deutsch¬ 

land den österreichischen Film 
< ntbehren kann. 

Der ewige Hinweis auf den 

amerikanischen Film ist absolut 

nicht stichhaltig. 

Die Ausschaltung der deut¬ 

schen Filme würde einen so 
rapiden Rückgang des öster¬ 

reichischen Filmgeschäfts zur 
holge haben, daß der Bestand 
der österreichischen Lichtspiel¬ 

häuser ernstlich gefährdet wäre. 

Die amtlichen Stellen in 
Österreich müssen sich aber 
auch darüber klar sein, daß 
jfTade das Kino in so kritischen 

«‘len als Volksunterhaltungs- 

»tätte erst recht nicht zu ent¬ 
behren ist und daß man des¬ 
halb Devisenbeschaffung für 
Lichtspielhäuser als lebens¬ 


wichtige Angelegenheit anzu¬ 
sehen hat. 

Wir nehmen an, daß sich die 
zuständigen Kreise in beiden 
Ländern in der nächsten Zeit 
über diese Frage sicherlich ein¬ 
gehend unterhalten werden. 

Wir lassen nun den Bericht 
unseres Wiener Korresponden¬ 
ten folgen: 

„Bezugnehmend auf mein Te¬ 
legramm, die Behandlung der 
Kontingentfrage gegenüber 

Deutschland betreffend, wird 
mir von behördlicher Seite mit- 
gelc.lt. daß die in Deu.schland 
verbreiteten Nachrichten, nach 
denen infolge der Vorsprache 
der Selenophon oder anderer an 
der Produktion interessierten 
Filmgesellschaften, das Kontin¬ 
gent in Österreich gegen 
Deutschland verschärft werden 
solle, nicht den Tatsachen ent¬ 
sprechen. Am Filmkontingent hat 
sich in Österreich gegen Deutsch¬ 
land nichts geändert. Von einer 
Verschärfung des Kontingents 

gegen Deutschland kann also 

nicht die Rede sein. Nach den 

geltenden Kontingentbestim¬ 
mungen wurde Deutschland zur 


Der Landesverband Baden 

tagt am 25. November im Hotel 

Reichshof in Karlsruhe. Tages¬ 

ordnung: Die letzten Beschlüsse 
der Spitzenorganisation, Ein¬ 
trittspreisregelung, Gagenabbau, 
Winterhilfe, Musiktantiemen, 


elsassische Verleih der „Gau- 

mont-Franco-Film-Auberf' sich 
wegen schlechten Absatzes 
nicht mehr rentiere, wurde die 
Straßburger Filiale seitens der 
Zentralleitung in Paris mit Wir¬ 
kung ab 31. Dezember auf- 


Einfuhr seiner Filme nach Öster¬ 
reich (infolge der Meistbegün- 
stigungsklauscl! genau dieselbe 
Anzahl von Vormerkscheinen 
vorgeschrieben wie für die Ein¬ 
fuhr der Filme des übrigen Aus¬ 
lands. Die Einfuhr deutscher 
Filme nach Österreich erfor¬ 
derte also 3 Kontingentscheine 
pro abendfti lenden Film wie 
auch für jeden anderen auslän¬ 
dischen F'ilm 

Zwischen der österreichischen 
und deutschen Filmindustrie be¬ 
stand jedoch bekanntlich ein 
privates Übereinkommen zur 
Einfuhr der deutschen Filme. 
Dieser Vertrag ist aber seit vier 
Monaten abgelaufen und wurde 
bis zum heutigen Tage nicht 
erneuert. Deutschland bemühte 
sich auch gar nicht um das Zu¬ 
standekommen dieses Überein¬ 
kommens, da seine gegenwär¬ 
tige erste Sorge nicht das Kon¬ 
tingent, sondern die Devisen¬ 
frage ist, die lautet: „Wie wer¬ 
det Ihr unsere Filme bezahlen?" 

Bisher haben die österreichi¬ 
schen Verleiher nach ihrem 
Übereinkommen mit der deut¬ 

schen Industrie für die Einfuhr 
der deutschen Filme der Han¬ 


delskammer eine Deckung, die 
aus Wechseln, Aktien. Gut¬ 
scheinen und dergleichen Sicher¬ 
heiten bestand, hinterlegt. Es 
ist also, laut dem Beschluß vom 
15. L Mts., lediglich fortgesetzt 
werden, diese Depots als Dek- 
kung nicht mehr anzunehmen, 
da der Wert von Wechseln und 
dergleichen Sicherheiten in der 
jetzigen Zeit illusorisch werden 
könnte, aus welchem Grunde 
nun die Kontingentscheine nur 
gegen Barzahlung ausgefolgt 
werden, da sonst der Zweck der 
Kontingentierung, die Produk¬ 
tion anzukurbeln, was ja nur 
m t Bargeld bewerkstelligt wer¬ 
den kann, nicht erfüllbar wäre. 

Die Versorgung der österrei¬ 
chischen Kinotheater geschieht 
zu 80 Prozent mit deutscher 
Ware. Für etwa 40 bisher ein¬ 
geführte deutsche Filme hätte 
eine Summe von 80 000 
Schilling bargeldmäßig einlaufen 
müssen. Wir müssen in Deutsch¬ 
land das Kontingent ebenfalls 
bar erlegen. Es ist also in An¬ 
betracht all dieser wichtigen 
Erwägungen nur beschlossen 

worden, für die bisherigen un¬ 

sicheren Depots, sicheres Bar¬ 
geld, als Gegenwert der Kontin¬ 
gentscheine, anzunehmen. 

Der Bedarf an Devisen für die 

Filmversorgung Österreichs be¬ 

trägt annähernd 30 000 Dollar 
per Woche. Die österreichische 

Nationalbank hat aber für den 

Film kein Geld, so daß für die 

Versorgung der österreichischen 

Kinotheater Kredite von 
Deutschland beansprucht wer- 

den müssen, die die deutschen 

Verkäufer, die mit ihren öster¬ 

reichischen Partnern nicht nur 
in guten Handelsbeziehungen, 
sondern auch in freundnachbar 
lichem Verkehr stehen, um so 

mehr bewilligen werden, da die 

Gefahr für sie besteht, daß die 

Amerikaner die gute Gelegen 

heit benützen würden, durch 

großzügige Kredite Deutsch¬ 
land vom österreichischer Film 
markt wieder zu verdränget. ' 


Die badischen Lichtspieltheaterbesitzer tagen 


Elsassische Gaumont-Filiale aufgehoben 

Mit der Begründung, daß der 


Klangfilmangclegenheiten. Aus¬ 

sprache über die derzeitige 
Lage. 

Vor der Sitzung führt die 

Heros in den Palast-Lichtspielen 

ihren Film „Ein Auto und kein 

Geld" vor. 


gehoben. Dem gesamten Per¬ 

sonal des Straßburger Verleihs 
ist endgültig gekündigt worden. 

Ab I. Januar 1932 bleibt nur 

noch ein kleines Filmdepot 

G. F. F. A. in Straßburg be¬ 

stehen, das dem Filmverleih in 
Nancy unterstellt wird. 
















































































Mangelnde Einsicht 

In Holzminden ist es in der 
vorigen Woche vor der Schau¬ 
burg des Herrn Recker zu höchst 
bedauerlichen Auftritten ge¬ 
kommen. weil Schüler der Bau¬ 
schule gewaltsam eine Reduk¬ 
tion des Eintrittspreises von 
fünfzig Pfennig auf fünfundzwan¬ 
zig Pfennig erzwingen wollten. 

Selbstverständlich hat die Po¬ 
lizei mit allem Nachdruck ein¬ 
gegriffen. Genau so wie außer 
Frage steht, daß die Leitung der 
Schule für eine entsprechende 
Bestrafung der Schuldigen sor¬ 
gen wird. 

Das Hauptargument der reni¬ 
tenten Bauschüler war die Be¬ 
hauptung. daß in anderen Städ¬ 
ten billigere Eintrittspreise er¬ 
hoben würden und daß ander¬ 
wärts ständig mit Vorzugskarten 
gearbeitet würde. 

Ob das in dem speziellen Fall 
richtig oder falsch ist. kann von 
hier aus nicht festgestellt wer¬ 
den. Jedenfalls zeigt sich wie¬ 
der, wohin unter Umständen die 
ewige Preisunterbietung führen 

Wir haben uns mit der Ein¬ 
trittspreispolitik in der Holzmin- 
dener Gegend schon einmal be¬ 
schäftigen müssen und möchten 
im Zusammenhang mit dem be¬ 
dauerlichen Ereignis, das selbst¬ 
verständlich nicht zu entschul¬ 
digen und nicht zu billigen ist. 
darauf hinweisen, wie wichtig 
und notwendig es ist. daß wir 
gar nicht erst den Gedanken 
aufkommen lassen, daß wir, wie 
es in Holzminden verlangt 
wurde, für fünfundzwanzig Pfen¬ 
nig überhaupt Besucher in das 
Theater hineinlassen können 

Der Fall Holzminden selbst 
dürfte inzwischen wohl durch 
das Einschreiten des Direktors 
der Schule und der zuständigen 
Behörden erledigt sein. 

Peter Voß, der Millionendieb. 

Die Vorbereitungen zu dem 
Emelka Groß - Tonfilm „Peter 
Voß. der Millionendieb" sind 
unter Leitung von E A. Dupont 
soweit vorgeschritten, daß mit 
den Aufnahmen Ende November 
in Geiselgasteig begonnen wer¬ 
den kann. Der Film wurde be¬ 
reits nach folgenden Ländern 
verkauft: Österreich. Ungarn. 
Tschechoslowakei. Jugoslawien, 
Rumänien. Holland. Dänemark, 
Schweiz. Randstaaten. 


Der Herr Bürovorsteher 


Fabrikat: Elite-Tonfilm Regie: Hans Behrendt 

V;tleih: Siegel Monopolfilm Hauptrollen: Felix Bressart, 

Manuskript: nach dem Bühnen- Hermann Thimig. Maria Meißner 
werk „Konto X" Länge: 2400 Meter. 9 Akte 

Uraufführung: Titania und Taucntzien 


.-'s konnte nicht fehlen, daß 
aus dem Bühnenstück „Konto X". 
in dem Felix Bressart einen so 
großen Erfolg als Bühncndar- 
stellcr davon! rüg. ein Bressart- 
Fil n wurde, der den Bressart- 
SicL im Konto X nun in allen 
Kiros wiederholen soll. 

Nach dem Stück von Bernaucr 
und Österreicher hat Charlie 
Roellinghoff das Manuskript des 
Films geschrieben, das zwar Un- 
wahrschcinlichkeilen manchmal 
unterstreicht, das aber auch Ge¬ 
legenheiten zu wirkungssicheren 
Brcssart-Pointen Rocllinghoff- 
scher Prägung gibt, Gelegenhei¬ 
ten. die Bressart immer wahr¬ 
nimmt und die er durch aller¬ 
hand Sächelchen eigener Prä¬ 
gung in der Wirkung verstärkt. 

Es handelt sich darum, daß 
der Rechtsanwalt Dr. Fritz 
Barke, der der Sohn der Vor¬ 
stadt-Gastwirtin. der Besitzerin 
der .Flotten Barke” ist. seinen 
Bürovorsteher Reißnagel zur 
Verzweiflung bringt, weil ein ge¬ 
heim lisvolles Konto X die gro¬ 
ßen Einkünfte des Herrn Rechts¬ 
anwalt verschlingt. Reißnagel 
kommt darauf, daß sein Chef 
der Familie von Waldhofen 
große Revenuen aus ihrem von 
ihm verwalteten Vermögen zahlt. 
Revenuen, die der Herr Dr. 
Barke aus eigener Tasche be¬ 
streitet. weil er Ulli, die Tochter 
der stolzen Frau von Waldhofcn. 
liebt. Nun. Reißnagel stiftet in 
seinem Eifer, seinen Chef von 
dem ruinösen Konto X loszu¬ 
eisen. etliche Verwirrungen, 
bringt aber mit mehr Glück als 
Verstand einen Wucherer zur 
Strecke, der die Familie Wald¬ 
hofen unrechtmäßigerweise be¬ 
drängt, so daß zum Schlüsse 
dank den Reißnagelschen 


Schachzügen der Dr. harke mit 
seiner Ulli glücklich werden 
kann. Hans Behrendt hat den 
Film inszeniert, die Möglich¬ 
keiten aber, die im Stoff und 
in dem Gestalter Bressart lagen, 
nicht immer voll ausgenutzt. 

Bressart vermeidet geschickt, 
früher gestaltete Figuren allzu¬ 
sehr zu wiederholen. Er hat sich 
einige neue Nuancen ausgedacht, 
ist komisch als Bürovorsteher 
und mehr noch als Vorsitzender 
des Radfahrvcrcins „Deutsche 
Speiche", man sieht, daß er 
darauf bedacht ist, nicht zu 
übertreiben. Seine Szenen brin¬ 
gen den Lachcrfolg. 

Vornehm sympathisch gibt 
Hermann Thimig den Dr. Fritz 
Barke, Maria Meißner, seine ge¬ 
liebte Ulli, hat sicher Film- 
begahung. die sich aber hier 
noch nicht frei entfalten kann. 
Julie Scrda charakterisiert gut 
die Frau aus dem Volke, eine 
stolze Dame ist Olga Limburg. 
Alfred Abels Kunst gibt dem 
Wucherer Zamokki eine von dem 
Schema abweichende Prägung. 
Gute Episoden: Hans Waßmann. 
Paulig. Margot Walter, Bender, 
Berisch. Rex, Hedwig Wangel 
und Harbacher. 

Gut die Photographie: Franz 
Planer, und die Bauten: Jack 
Rotmil. 

Walter Kollo hat einige 
hübsche Schlager geschrieben, so 
den Tango: „Wer sich küßt, 
kuot sich nur beim Tango" und 
den Foxtrott „In meiner Laube 
steht ne Bank, mein Schatz". 

Beim Applaus am Schluß be¬ 
danken sich die Darsteller, 
Bressart, auf Tournee, läßt ein 
Telegramm an sein Volk zur 
Verlesung bringen. 


Ans der Produktion. 


Ehrengäste im Capitol. 

Der Uraufführung des Nero- 
Films „Kameradschaft" wohnte 
der französische Botschafter 
bei. Er war von den Herren 
Konsul Binet. Handels-Attache 
Dr. Wilhelm. Presse - Attache 
Prof. E. Hesnard und Botschafts¬ 
sekretär Arvrngas begleitet. 
Das Auswärtige Amt war durch 
die Herren Konsul Dr. Eckel, 
Legaiionssekretär Dr. Hencke 
und Gesandtschaftsrat Freuden¬ 
thal vertreten. Für das Reichs¬ 
arbeitsministerium erschienen 
die Herren Staatssekretär Geib. 
Ministerialdirektor Dr. Grieser. 
Ministerialdirektor Dr. S.tzler. 


Die Atelieraufnahmen zu dem 
Engels-&-Schmidt-Tonfilm „Zu 
Befehl, Herr Unteroffizier" sind 
beendet. Regie: Erich Schön¬ 
felder. Manuskript: Erich Phi- 
lippi. Hauptrollen: Ralph A. 
Roberts. Ida Wüst, Margot 
Walter. Emmy Sturm, Lotte 
Werkmeister. Bender, Wester¬ 
meier, Harry Halm, Paulig. 

Mit den Aufnahmen zu dem 
Allianz-Tonfilm der Emelka 
„Man braucht kein Geld", 
wurde unter der Regie von 
Carl Boese begonnen. Haupt¬ 
rollen: Kurt Gerron. Heinz Rüh- 
mann, Hans Junkermann. Ida 


Wüst. Hedv Kiesler. Hans Mo¬ 
ser. Kamera: Willy Goldber¬ 
ger. Bauten: Julius von Bor- 
sody. 

Ernst Neubach schrieb mit 
Hans Wilhelm das Tonfilm- 
Lustspiel „Zwei himmelblaue 
Augen". Hauptrollen: Hermann 
Thimig. Charlotte Ander. Ida 
Wüst. Falkenstein. Sigi Hofer, 
Eva Schmidt-Kayser. Regie: 
Johannes Meyer. Produktion: 
Schulz & Wuellner. 

Engels und Schmidt bereiten 
einen Film vor: „Die Bombe 

f ilatzt". Manuskript: Erich Phi- 
■PPi_ 


Ein seltenes Jubiläur 
in Hannover 

Der Geschäftsführer der W\ - 
spiele, Hannover, Herr Edua J 
Warnecke, kann am 21. Novv 
ber den Tag feiern, an dem r 
25 Jahre in der Filmbranche t 
demselben Hause tätig ist. \ n 
Beruf Musiker, war der Jubt< 
nach seinem Studium Milgli. 
des Mellini Theaters in Hn 
nover und des Colosseums 
Essen. Schon am 21. Novemb. 
1906 folgte er dem Rufe des d 
maligen Besitzers des Centn 
Theaters Hannover. Arth 
Mesl, und trat als Musikleiter 
obiges Theater ein. Durch sein' 
unermüdlichen Eifer, sein gr 
ßes Verständnis für anpassen 
Film-Illustration und sein h> 
vorragendes musikalisches Ko; 
nen schuf er sich hier ein- i 
Namen. Er machte den Aufsti : 
des Films in allen Phasen m 
und mancher stumme Film b 
kam durch seine meisterhat 
Illustration erst den richtig' i 
Wert. Nach Umstellung auf To 
film übertrug ihm Herr Blu 
die Geschäftsleitung der We 
spiele, ein neuer Beweis, w. 
eher Wertschätzung sich d r 
Jubilar erfreute. 

Den- verdienstvollen Fil> 
pionier die besten Giückwünsc 
für weitere erfolgreiche Til 
keit. 

Filmstars sehen dich « i 

Der Filmpresseverband e 
veranstaltet am Dienstag, d n 
I. Dezember 1931, in den R. 
r.en des Clou in der Mau. 
Straße ein Wohltätigkeitsf. t 
zugunsten seiner Unterstützun 
kasse, dem man den Titel „Fi! 
Stars sehen dich an" gegeb n 
hat. 

Die bekanntesten Berlin r 
Filmschauspieler haben das P r >- 
tektorat über diese Veranst 
tung übernommen, und ei <-• 
Reihe bekannter Stars hat *. h 
darüber hinaus bereit erkln • 
an dem Festabend an die B - 
Sucher Autogramme zu verteil. 

Man wird bei dieser Geleg. 
heit interessante Abschnitte 
neuen Tonfilmen sehen und 
hören und außerdem die beka: 
testen Toniilmkomponisten p< 
sönlich als Dirigenten begrub, i. 
Karten zum Preise von RM 1 
sind im Vorverkauf im Clou zu 


„Viktoria und ihr Husar" 
in Augsburg. 

Die Aafa - Oswald - Tonfilm* 
Operette „Viktoria und ihr Hu* ar 
lief soeben in Augsburg an. wo 
sie gleichgroßen Reifall wie >» 
allen anderen Städten des Kel¬ 
ches gefunden hat. Uber den 
Verlauf der Premiere erhielt di» 
Aafa folgendes Telegramm: 
„Viktoria und ihr Husar" großer 
Erfolg. Polizei mußte dauernd 
absperren. Hausner. Emelka* 
Theater. 


P •' P s ma S P “. 

•chcckkooto Ekrlin “ 
teil: A. Pieaiak. 


itlich. Bestellungen io aßen ScberlFilislcn. Buchhandlungen und bei der Post It. Postzeitungsliste. Bezugspreis Mk. 3 - viertelisl.; '<*. 
. nun-Höhe. Stellenangebote 25 Plg.. Stellengesuche 15 PIg die nun Hobe. - SeHemre.se und Rabatte nach Toni - 
ichnf tleituag: A11 r e d R o s e n 1 h s 1 (Aros). Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Robert Neumann. fOr den An.e.g«- 


hört G- a. b. H.. Berlin SW 68, Scherlhau 



VT FIIN'FACH BUTT rf 


II VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 ES 


Berlin, den 21. November 1931 


Kampf mit falschen Vorzeichen 



Kurz bevor die neuen 
Grundsätze für Eintritts¬ 
preispolitik und Programm- 
Zusammenstellung tatsäch¬ 
lich in Krafl gesetzt wer¬ 
den sollen. versucht in 
Berlin ein kleiner Kreis 
oppositioneller Theaterbe¬ 
sitzer. zunächst mit for¬ 
malen Gründen die Durch¬ 
lührung des bekannten Be- 
chlusses zu sabotieren, oder, 
wenn wir uns genauer und 
, orsichtiger ausdrücken wol¬ 
len, zu bekämpfen. 

Eine „größere Reihe Ber- 
iner Lichtspieltheaterbe¬ 
sitzer" versendet durch ihren 
Anwalt eine Erklärung, in 
der auseinandergesetzt wird, 
daß sic sich an die Bc- 
cnlüsse nicht gebunden ha!- 
en, weil nur der Vorstand 
des Berliner Verbandes mit 
den Verleihern verhandelt 
habe, und daß es verabsäumt 
worden sei, eine Abstimmung 
n der Plenarsitzung herbei¬ 
zuführen. 

Sic behaupten, daß die Be¬ 
schlüsse sich ruinös auswir¬ 
ken müßten, daß den schwie¬ 
rigen wirtschaftlichen Ver¬ 
hältnissen nicht Rechnung 
getragen sei, daß der soziale 
Gedanke nicht in Rücksicht 
gezogen und daß ferner das 
vornehmste Recht des Thea- 
lerbesitzers. seine Programme 
individuell zu gestalten, be¬ 
schnitten sei. 

Es heißt dann, daß man 
sich derartige Vorschriften 
unter keinen Umständen ein¬ 
seitig von irgendwelchen 
Verbänden vorschreiben las¬ 
sen könne und daß deshalb 
die erwähnten Beschlüsse 


unter keinen Umständen ge¬ 
billigt und befolgt werden 
würden. 

Man wird jetzt am Montag 
in der gemeinsamen Kommis¬ 
sion der Verleiher und Thea¬ 
terbesitzer verhandeln und 
außerdem am Mittwoch Ge¬ 
legenheit haben, in der Mit¬ 
gliederversammlung der Ber¬ 
liner Theaterbesitzer über 
all das zu sprechen, was die¬ 
ser Opposition, die nach unse¬ 
rer fundierten Information 
in der Hauptsache aus zwei 
oder drei Theaterkonzemen 


besteht, die zum allergrößten 
Nachspicltheater betreibt, am 
Herzen liegt. 

* 

Es ist ein zufälliges Zu¬ 
sammentreffen, daß gleich¬ 
zeitig der Vorsitzende des 
Reichsverbandes, Herr Kom¬ 
merzienrat Scheer, zu den 
Richtlinien Stellung nimmt 
und gleichzeitig eine Reihe 
von Ausstellungen an der 
vorgesehenen Regelung 

macht, die nach unserer Auf¬ 
fassung schon bei den Ver¬ 
handlungen in der Spio und 
später bei den Besprechun¬ 


gen in der A. d. F. hätten vor- 
ge vracht werden können. 

Wir gehen vielleicht sogar 
nicht fehl, daß diese Beden¬ 
ken, die Herr Scheer hier 
zum Ausdruck bringt, bei der 
(roßen Generalaussprache 
zur Debatte standen, daß 
mr.n sich schließlich aber 
doch auf den heute beschlos¬ 
senen und verkündeten Mo¬ 
dus einigte, weil nämlich, 
selbst wenn hier und da ge¬ 
wisse Erschwerungen des 
Geschäftsbetriebes vorhan- 
cen sein sollten, die Sanie¬ 
rung der Gesamtindustric 
nur auf dem jetzt vorge¬ 
zeichneten Weg erfolgen 
kann. 

Es ist ein alles nicht zu" 
widerlegendes Gesetz, daß 
gerade Ausnahmen die Regel 
bestätigen, und es erscheint 
uns absolut nicht ausge¬ 
schlossen, daß da, wo drin¬ 
gende und einwandfrei nach- 
gewiesene Erfordernisse vor- 
iegen. auch ein Ausweg von 
der vorgesehenen Norm ge¬ 
funden werden kann. 

Dazu aber erscheint es uns 
nötig, daß zahlen- und akten¬ 
mäßige Beweise vorgelegt 
werden, und daß zumindest 
da wo man nur über An¬ 
sichten diskutiert, die nicht 
zahlenmäßig belegt sind, zu¬ 
mindest erst einmal der Ver¬ 
such gemacht werden muß. 
ob es wirklich nicht auf dem 
von den Verbänden vorge¬ 
zeichneten Weg geht. 

* 

Es hat gar keinen Zweck, 
die Eintrittspreis-Sanierung 
und die Frage des Einschla- 
gcr-Programms jetzt mit ir¬ 
gendwelchen Problemen zu 


Kinogestühl, neu und gebraucht? — „Kleine Anzeigen“ im „KinematographI 1 







verkoppeln, wie sie sich 
etwa um die Frage der Büh¬ 
nenschau ranken. 

Was Herr Scheer in dem 
bereits oben zitierten Artikel 
gesagt hat, nämlich, daß die 
Bühnenschau eigentlich von 
Kechts wegen nicht ins Kino 
gehört, ist hier schon vor 
Jahr und Tag immer ausein¬ 
andergesetzt worden. 

Aber die Bühnenschait, 
darüber wird man sich auch 
in Reichs verbandskreisen 

klar sein, ist lediglich eine 
Folge der Zweischlager-Pro¬ 
gramme und in ihren letzten 
Auswirkungen eine Über¬ 
spannung der Idee, daß die¬ 
ser oder jener Unternehmer 
mehr bieten müsse als seine 
benachbarte Konkurrenz. 


Natürlich ist iür zehn oder 
zwanzig Unternehmungen im 
Reich die Bühnenscbau heute 
ein unentbehrlicher Pro¬ 
grammbestandteil. 

Dabei handelt es sich aber 
um Häuser von ganz beson¬ 
ders großem Fassungsraum, 
und vor allem um Unterneh¬ 
mungen, die gerade als 
Großtheater sehr stark unter 
der Konkurrenz in allernäch¬ 
ster Nachbarschaft leiden. 


Oskar Meister spricht 
im Rundfunk 

In der Reihe „10 Minuten 
Film" wird der Altmeister des 
deutschen Films Oskar Messter 
heute, an seinem 63. Geburtstag, 
nachmittags 5.50 Uhr im Pro¬ 
gramm der Aktuellen Abteilung 
von Guido Seeber, cera ältesten 
deutschen Kameramann, inter- 

Ufa-Erfolge in Paris 

Das entzückende Ufa-Lust¬ 
spiel „Calais-Dovres“ mit Litian 
Harvey läuft augenblicklich 
allein in Paris und der angren¬ 
zenden Peripherie in 50 Licht¬ 
spieltheatern. — Auch „Die 
letzte Kompagnie" füllt all¬ 
abendlich das „Studio des Agri- 
culteurs" bis aut den letzten 
Platz. 

ln Dresden tarifloser 
Zustand 

Den Schiedsspruch des Be¬ 
zirksschlichters für die Löhne 
im Dresdener Lichtspielgewerbe 
sah 7K % Lohnsenkung und 
Neuregelung einiger Vergünsti¬ 
gungen für die Arbeitnehmer 
im Manteltarif vor. Der Lan¬ 
desschlichter hat den Tarif ab¬ 
gelehnt. Der jetzige tariflose 
Zustand erfordert Sonderab¬ 
machungen. Neue Verhandlun¬ 
gen am 28. November. 


Wenn man an dieses Pro¬ 
blem herangeht, so ist nach 
unserer Auffassung, wenn 
rran die Dinge wirklich ein- 
n ai radikal und richtig an¬ 
fassen will, zu untersuchen, 
ob nicht die ganze prekäre 
Situation des deutschen 
Lichtspieltheaterwesens an 
einer Uberfüllung gewisser 
Plätze mit Lichtspielunter- 
nthmen leidet. 

Diese Frage wird beson¬ 
ders zu ventilieren sein, 
wenn man mit der Berliner 
Opposition verhandelt, die 
zura großen Teil Unterneh¬ 
mungen betreibt, die in den 
letzten Jahren in unmittel¬ 
barer Nähe von bereits be¬ 
stehenden Unternehmungen 
errichtet wurden, und bei 
deren Inbetriebnahme mit 
der direkten, benachbarten 
Konkurrenz schon zu rech¬ 
nen war. 

Wir würden der Kommis¬ 
sion, die am Montag Zusam¬ 
mentritt, empfehlen, einmal 
zu untersuchen, wie sich 
denn die Preispolitik dieser 
oppositionellen Gruppe von 
dem Tage an gestaltet hat, 
wo sie ihre Häuser über- 

Und wir empfehlen weiter 
die Untersuchung darauf aus¬ 
zudehnen, wie weit denn 


einzelne dieser Protestler in 
einer nicht allzu fernen Ver¬ 
gangenheit mit ihren allzu 
niedrigen Eintrittspreisen ge¬ 
kommen sind. 

Wir glauben, daß es unter 
den zwei, drei großen Grup¬ 
pen, die hier den Kampf ge¬ 
gen die Majorität ihrer Kol¬ 
legen aufnehmen, noch gar 
nicht allzu lange her ist, daß 
man eine Sanierung vorneh¬ 
men mußte, die damals zu 
einem großen Teil auf Kosten 
der Verleiher ging, die die 
Opfer, welche die Verhält¬ 
nisse von ihnen forderten, in 
dem Bewußtsein trugen, d.-ß 
man aus der Vergangenheit 
die entsprechenden Lehren 
ziehen würde. 

★ 

Zu diesen Lehren aus der 
Vergangenheit gehört auch 
die Frage der Eintrittspreis¬ 
regelung und die Frage des 
P rogrammum I a nges. 

Wir müssen immer wieder 
betonen, daß es nicht richtig 
ist, daß ein Mange) an Bei¬ 
programmen besteht. 

Es ist immer wieder nach¬ 
drücklich darauf hinzuwei¬ 
sen, daß wir bei jeder 
Premiere ausgezeichnete 
kleine Bilder vor dem eigent¬ 
lichen Schlager sehen, und 
daß bei richtiger Programm¬ 


gestaltung und vor alb n. 
wenn man den Mut hat, au h 
für den Kulturfilm, die V >- 
chenschau oder den Einak' r 
ein paar Mark auszugelv n, 
genügend Stoff zu finden i 
der Anziehungskraft gen ;g 
ausübt, um den schlecht n 
zweiten Schlager zu > 
setzen. 

Das ist ein Thema, auf d 
wir in der allernächsten Z< t 
noch einmal ausführlich / 
rückkommen wollen, und \ 
dem wir hoffen, daß es dur 
klare, einleuchtende Bi 
spiele und durch zahle 
mäßige Nachweise so bele t 
werden kann, daß die D' 
kussion über diesen Pun 
ein für allemal geschloss » 
werden kann 

* 

Wir werden bis Mittwmh 
noch Gelegenheit haben, d < 
Problem, um das es hi r 
geht, eingehend zu beleuc 
ten. 

Wir hoffen aber, daß sch -n 
a.n Montag Klarheit dari.1 r 
herrschen wird, daß an d n 
einmal gefaßten Besch il) 
nichts zu ändern ist, und > >ß 
die Opposition den Weg 1 
Verständigung bcschreii n 
wird, den man ihr allerdii g* 
auch nicht übeimäßig schwer 
machen soll. 


stadt ereignete, und der «et » 
anderen ähnlich gelager n 
Verzweiflungstaten im Rc 11 
steht, nunmehr die verantw. 
liehen Stellen auf, energis«. 
etwas zu tun, damit nicht die < 
bedauerliche Einzelfall wie. r 
am Anfang einer neuen Kc ’c 
steht 

Kurt Mühsams 
Beisetzunfl 

Gestern mittag fanden s h 
: .m Wilmersdorfer Kreroalor! n 
noch einmal die zahlreich -n 
Freunde Kurt Mühsams ein. " 
von seinen sterblichen Üb 1 
resten Abschied zu nehmen 

Es war eine eindrucksvo e. 
schlichte Feier, bei der Dr. 
Osborn im Namen der Freunde 
und Kollegen herzlichen Ab¬ 
schied von dem Verschiedenen 
nahm. 

Das Leben und Schaffen >1«* 
seltenen Mannes wurde noch 
einmal lebendig, der den grö߬ 
ten Teil seines Lebens *ür 
Ideen geschrieben und i*~ 
stritten. 

Man sah viele bekannte Ge¬ 
sichter aus dem Kreis d^ 5 
künstlerischen und literarische! 1 
Berlins und bemerkte an der 
großen Teilnahme unserer I»* 
dustrie, wie sehr man Mühsam 
auch im Reich des Films an¬ 
erkannte und schätzte. 


Tat der Ve 

Frau Adele Graf, die Gattin 
des verstorbenen Direktors der 
Universal Film Corporation, hat 
gestern im Wartezimmer des 
Schultheiß-Patzenhofer - Hauses 
einen Selbstmordversuch unter- 


Sie liegt, während diese Zei¬ 
len geschrieben werden, hoff¬ 
nungslos in der Charitä. 

Der Grund dieser Verzweif¬ 
lungstat ist in den wirtschaft¬ 
lichen Verhältnissen zu suchen. 

In der Tatsache, daß ihr 
Kinounternehmen, das sie in 
dem großen Pratergarten der 
bekannten Brauerei betrieb, 
sich nicht mehr halten konnte. 

Dieses Unternehmen ist schon 
immer ein Schmerzenskind ge¬ 
wesen. Warum es nicht ging, 
kann hier nicht untersucht 

Zweifellos hat aber, wie man 
uns aus gut informierten Krei¬ 
sen sagt, die Lustbarkeits¬ 
steuer zu dem endgültigen Nie¬ 
dergang ihr erhebliches Teil 
beigetragen. 

Man hat schon vor Monaten 
versucht, das Unternehmen 
noch einmal zu sanieren. 

Jetzt, als die Schulden 
wuchsen, traten noch Schwie¬ 
rigkeiten mit der Vermieterin, 
der Schul theiß-Patzenhofer- 

Brauerei, hinzu. 

Was uns an diesem Fall 
neben dem tiefsten Mitgefühl 


rzweiflung 

mit der Schwerverletzten be¬ 
sonders interessiert, ist die Tat¬ 
sache. daß dieser Schuß wieder 
einmal blitzartig die Situation 
erhellt, in der sich nicht nur in 
Berlin, sondern auch anderswo 
viele Kinounternehmen ohne 
ihre Schuld befinden. 

Es ist — woran wir erinnern 
möchten — nicht der erste Fall, 
daß ein Kinobesitzer sich nicht 
mehr anders zu helfen weiß, als 
aus dem Leben zu fliehen. 

Wir kennen solche Fälle aus 
der Provinz, wir erinnern an 
derartige Vorgänge in Wien 
und meinen, daß dieser Fall 
weit über die Einzeltragödie 
hinaus die verantwortlichen In¬ 
stanzen daran erinnern soll, daß 
sehr bald in der Steuerfrage 
etwas getan werden muß. 

Man hört schon wieder von 
den Erwägungen der verschie¬ 
densten Stellen, man erinnert 
sich, daß die übergeordneten 
Instanzen mit allen Mitteln ver¬ 
suchen, auf die Kommunen ein¬ 
zuwirken. 

Aber man war bisher den 
Städten gegenüber nicht ener¬ 
gisch genug. Ließ sich immer 
wieder verleiten, die finanzielle 
Gesamtsituation der Kommunen 
über die zwingenden Erforder¬ 
nisse der einzelnen Unterneh¬ 
men zu stellen. 

Vielleicht rüttelt dieser Fall, 
der sich in der Rcichshaupt- 


GENERAL 


VERTRIEB 


e Premiere des Ufa-Tonfilms 
wieder Liebe" gestaltete 
in den beiden Fremieren- 
i „Alexandra" und 
I” in Kopenhagen vor 
in Häusern xu einem 
•<en Erfolg. Die Kritiken 
c hen sich äußerst lobend 


WALTER STREHLE 6. M. B. H. 

BERLIN SW 48 / FRIEDRICHSTRASSE 8 























































































Metro- 

Qoßduiyn 

Mayer, 


GivtaGart» 


f den Spitzenfilmen „TRADER HORN' 
und „MENSCHEN HINTER GITTERN' 


Itum sidi wünschen können: 

Greto Garbo, Buster Keaton, Ramon 
Novarro, Joan Crawford, Wallace 
Beery und dem Komiker-Duett Laurel 
und Hardy, die unter dem Namen Dick 
und Dcf deutschsprechend Deutsch¬ 
land schon erobert haben. 

Am DONNERSTAG, den 26. und 
FREITAG, den 27. NOVEMBER, ob 
10 Uhr. zeigen wir in 


Wdlldce Beery 

Das Geheimnis der6 Masken 


die Filme unserer neuer. Staffel, die 
Sie noch nicht kennen. 

Einladungen gehen den Herren Thea¬ 
terbesitzern durch die Vertriebsstel¬ 
len zu. Die Herren Theoterbesitzer, 
die keine Karten erhalten haben, be¬ 
kommen auch ge¬ 
gen Ausweis Eintritts« 
n Theatei 


r DICK ^ DOF 

ClAURCL m HARDY) 

! Hinter Sdiloss und Riegel' 

• Goid-yn May* Film 












FRED NIBLO 


RAMON NOVARRO 


TONFASSUNG 







Sie wollen nicht mit 
Lunatscharsky 
diskutieren 

Wie uns unsere Wiener Kor¬ 
respondentin meldet, sollte am 
Sonntag, dem 22. November, 
im Sascha-Palast eine Vorfüh¬ 
rung des Films ..Der Weg ins 
Leben'' stattfinden, der mit 
einer Diskussion über Probleme 
der Jugendfürsorge verbunden 
werden sollte. 

Das veranstaltende Theater 
hatte eine lange Liste von Per¬ 
sönlichkeiten aus allen Lagern 
bekanntgegeben, die das Wort 
ergreifen wollten und darunter 
u. a. den Minister a. D. Rek¬ 
tor Innitzer und den bekannten 
Wiener Professor Pflieger ge- 

Die beiden Herren veröffent¬ 
lichen aber heute in der „Reichs¬ 
post" eine Erklärung, aus der 
hervorgeht, daß sie ihre Zu¬ 
sage, in der Diskussion zu 
sprechen, nunmehr in aller 
Form zurückziehen, nachdem 
bekannt ist. daß sie mit dem 
russischenVolksbeauftragten Lu¬ 
natscharsky diskutieren sollen. 

Diese Tatsache, so erklärt 
der Minister Innitzer, sei ihm 
verschwiegen wurden, außer¬ 
dem aber sei die Art, wie die 
kommunistische Partei diese 
Vorführung ankündige, für Pro¬ 
fessor Pflieger und ihn absolut 
undiskutabel. Er müsse es für 
sich und seinen Freund Pflie¬ 
ger ablehnen, als Reklame für 
die Veranstaltung einer Partei 
zu dienen, mit der ihn nichts 
verbinde, mit der er vielmehr 
gerade in dem hier behandelten 
Punkt iu schärfstem Gegensatz 
stehe. 

Path<-Aktien steiften' 

Die Pariser Börse brachte in 
den letzten Tagen, wie uns 
unser Pariser Korrespondent 
mitteilt, ein starkes Ansteigen 
der Pathä-Aktien. 

Man bringt diese erhebliche 
Kursverbesserung mit dem 
glücklichen Ausgang des Pro¬ 
zesses zwischen Pathä-Cinäma 
und der Rohfilmfabrik Pathä- 
Kodak-Eastman in Zusammen¬ 
hang. 

Man spricht von einem güt¬ 
lichen Vergleich, der Pathö- 
Cinöma eine Summ; von drei¬ 
ßig Millionen Frank bringt. 

Gleichzeitig erfährt man. daß 
die Pax-Film, die den Verleih 
der sowjetrussischen Filme für 
Frankreich besorgt, einen Pro¬ 
zeß gegen die russische Han¬ 
delsvertretung in Paris gewon¬ 
nen hat. Der Pax-Fi!ra wurde 
eine Entschädigung von über 
eine Million Frank zuge¬ 
sprochen. 

„Der Kongreß tanzt" in den 
Ula-Kammerlichtspiclen. 

„Der Kongreß tanzt" läuft 
jetzt außer im Ufa-Palast am 
Zoo auch in den Ufa-Kammer- 
lichtspielen am Potsdamer 
Platz. 

„Licbeskommando“-Erfolg 
in Prag. 

„Gestrige Premiere .Liebes- 
kommando' Riesenerfolg" — 
meldet Prag telegraphisch über 
die dortige Uraufführung des 
Superfilms „Liebeskommando' . 


Metro-Goldwyn-Mayer bringt 
7 neue Filme 


Nach dem großen Erfolg, den 
Mstro-Goldwyn-Mayer mit ihrer 
ersten Staffel mit Filmen wie 
„Trader Horn“ und „Menschen 
hirter Gittern" gefunden hat, 
kündigt M.-G.-M. jetzt ihre 
zw rite Staffel, 7 Filme, an. 


Am Donnerstag, dem 26., und 
Freitag, dem 27. November, 
zeigt M.-G.-M. „D er Sänger 


Scäloß und Riege 1“, 


„Da 


G e h e i m n 


sechsMasken“, „Irrwege 
des Lebens” und „Casa¬ 
nova wider Willen”. 

,.3en Hur“ ist jedem Theater¬ 
besitzer bekannt. „Yvonne" hat 
die deutsche Uraufführung be¬ 
reits gehabt, weshalb diese 
beiden Filme nicht vorgeführt 


„Ben Hur“ mit Ramon Novarro 
in der Hauptrolle hat in stum¬ 
mer Fassung das Publikum der 
ganzen Welt zu einmütiger Be¬ 
geisterung hingerissen. In der 
Tonfassung sind die gran¬ 
diosen Szenen des Wagenren¬ 
nens der Seeschlacht, die Be- 
geisterungs.chreie der Menge, 
das 3ersten der Schiffsplanken, 
der Kampf der um ihr Leben 
ringenden Galeerensträflinge 
auch zu hören. „Ben Hur" ist 
auf dem Wege, einen neuen 
Siegeszug anzutreten. 

Greta Garbo in „Yvonne". 
Vor kurzem fand die Premiere 
dieses Films im Berliner Gloria- 
Palast statt. Das sagt den deut¬ 
schen Tbeaterbesitzem eigent¬ 
lich schon genug. In der Tages¬ 
presse wird Greta Garbos Lei¬ 
stung in diesem Film als ihre 
größte schauspielerische Lei¬ 
stung im Film überhaupt ge¬ 
rühmt. 


Ramon Novarro in „Der Sän¬ 
ger vor Sevilla". Dieser Film, 
der be-eits in der ersten Staf¬ 
fel angekündigt war. erscheint 
jetzt. 

Ramon Novarro. der größte 
Liebhaber des Films und einer 
seiner besten Sänger, führte 
diesen Film in allen Ländern, 
die ihn bisher zeigten, zum Er¬ 
folg. Spanien wird hier leben¬ 
dig und der Zauber Sevillas. 
Das Publikum wird, nachdem 
es „Ben Hur" wieder gesehen 


hat, den neuesten Novarro- 
Film unbedingt sehen wollen. 

Dick und Dof in „Hinter 
Schloß und Riegel“, eine Hai 
Roach-Komödie. Dick und Dof, 
das wunderbare Komikerduett, 
in seinem ersten aber.dfüllen- 
den deutschen Tonfilm. „Es ist 
zu hoffen, daß man von Laurel 
und Hardy bald mehr zu sehen 
bekommt. Sie weiden in 
Deutschland bald sehr beliebt 
sein", schrieb die Presse über 
den ersten deutschsprachigen 
Film der beiden. Keiner wird 
die beiden Urkomischen in 
„Hinter Schloß und Riegel" 
sehen, ohne Tränen zu lachen. 

„Das Geheimnis der sechs 
Masken“ mit Wallace Beery, 
Lewis Stone, Marjorie Ram- 
beau Ein selten zugkräftiger 
Titel für einen selten zugkräf¬ 
tigen Kriminalfilm. Im Mittel¬ 
punkt der Handlung steht Wal¬ 
lace Beery, eirer der größten 
Charakterdarsteller Amerikas 
und darüber hinaus beim deut¬ 
schen Publikum von einmütiger 
Beliebtheit. Ein Kriminalfilm 
voll atemraubender Spannung. 

„Irrwege des Lebens." Regie: 
Harrv Beaumont. Mit Joan 
Crawford. Lester Vail. Auch 
dieser Film war bereits in der 
ersten Staffel angekündigt. Ein 
Film der Jugend von heute, die 
gezwungen wird, nach sorglos 
verbrachter Kindheit den Kamp? 
ums Leben aufzunehmen. Die 
deutsche Bearbeitung ist außer¬ 
ordentlich gut gelungen, und 
Joan Crawford ist nicht nur 
eine der schönsten Schausnic- 
lerinnen der Welt, sondern 
auch eine der begabtesten. 

Bnster Keaton spricht n»ntsch 
in „Casanova wider Willen". 
Buster Keaton hat Deutsch ge¬ 
lernt; „Casanova wider Wißen" 
ist sein erster deutscher Film. 

Dieser Film gibt uns einen 
neuen Buster Keaton: Buster 
auf den Spuren Casanovas. Bu¬ 
ster als Lehrling der Liebe — 
und so sicher, wie Buster nie 
lacht, so sicher lacht alles über 

Die deutsche Besetzung mit 
Paul Morgan, Egon von Jordan, 
Marion Lessing. Carla G„ Fran- 
coise Rosav läßt ihren Star 
nicht im Stich. 


Au» der P 

Als endgültiger Titel des 
nächsten Tobis-Universal-Ton- 
films wurde jetzt „Ein stein¬ 
reicher Mann“ festgesetzt. Ma¬ 
nuskript: Eugen Szatmary und 
Ernst Wolff, Regie: Stefan Sze- 
kely. Die Aufnahmen haben am 
17. November in den Jofa-Ate- 
liers begonnen. Außer Kurt Bois 
und Dolly Haas sind noch Adele 
Sandrock, Paul Hörbiger, Liese¬ 
lotte Schaa, Margarete Kupfer, 


rodukiion 

Friedrich Ettel. Willi Schur, 
Fritz Ley und Eduard Rothhau- 
ser verpflichtet. Produktions¬ 
leitung: Joe Pasternac, Tonauf¬ 
nahmen: Fritz Seeger, Bild¬ 
kamera: Reimar Kuntze und 
Heinrich Baiasch, Bauten: Erich 
Czerwonsky. 

★ 

Gottschalk -Tonfilm -Produk lion 
hat ein Manuskript „Tannen¬ 
berg" erworben. 


Oesterreidmches 
Export - Kontingent für 
Kurztonfilme 

Laut Erlaß des Bundesmi: 
steriums für Handel und Ve 
kehr wird in Zukunft dem Fil: 
büro auch für Kurztonstami 
filme eine besondere Quote vi 
Vormerkscheinen nach Verka 
solcher Filme ins Ausland zi 
geteilt, wobei die Herstellung 
kosten die Grundlage für d; 
Zahl der zuzuweisenden Vor 
merkscheine bilden werden. 

Doppeliubiläen. 

D'e Lichtsnieltheaterfirma > 
Annaburg (Kreis Torgau), d 
die „Lichtspiele Annaburg" le 
len. beging dieser Tage ihr Do: 
peljubiläum festlich. Das Juh 
läumstheater hat nunmehr Toi 
filmapparatur eingebaut und e 
öffnet heute seine Tonfiln 

Sonntag, den 22. Novembi 
feiert der bekannte mitte 
deutsche Filmpionier Herr Gi: 
stav Anker, Geringswalde 
Erzg.. seine zwanzigjährige Zu 
gehörigkeit zur Filmbranch 
und ein gleichlanges Jubilar 
seiner „Anker-Lichtspiele". 

^ Wir gratulieren den Juh 

Kinoton statt Tobis. 

Kinoton teilt mit: Die Dird 
tion des 1000 - Platz - Theater 
„Palladium“, Berlin. Bärwalr' 
Straße, hat sich entschlösse 
Jie in diesem Theater eintf' 
baute Tobis-Anlage durch d 
neueste Kinoton - I.ichtton-A; 
paratur, Type 40. ersetzen 
lassen. Die Premier» findet a 
3. Dezember mit „Der Kongr. 1 
tanzt" statt. 


Miclry-Maus und der große 
Unbekannte. 

Vor der Anaestelltenkamm 
des Amtsgerichtsrats Tuch!- 
am Arbeitsgericht kam ein in¬ 
teressanter Prozȧ zum Au 
trag. Bei der Exz»ntric-Fi’ 
war ein gewisser Woelz 
Chefzeichner angestellt. Fr 
wurde fristlos entlassen. D 
Exzentric-Eilm sollte 12 Z< 
chentrirk-Filme herstellen. ur i 
zwar Konkurrenzfilme zu d. 
Mirky-Maus-Filmen. Pro Fi 
sollten 15 000 Mark besah' 1 

werden. Das Geschäft z< 
schlug sich, weil plötzlich eine 
andere Firma die gleichn 

Filme zum Preise von nur 10 0«“t 
Mark pro F’lm anbot. Erze- 
tric-Film nahm an. daß Woo ' 
hinter diesem Angebot sted <• 
und entließ ihn fristlos. Die P 
weisaufnahme ergab keinen h 
stimmten Anhalt für die P 
hauptungen der Exzentric. 
war „der große Unbekannt' 
der das billigere Angeh 't 
machte. Exzentric-Film wtir lc 
zur Zahlung von 1275 Mark an 
den Kläger verurteilt. 

Gretl Theimer in Zürich 

Gretl Theimer weilte anlä߬ 
lich der Aufführung des Film' 
„Viktoria und ihr Husar“ i" 1 
Capitol-Theater in Zürich. Viele 
Tausende von Menschen hol¬ 
ten sie vom Bahnhof ab. und 
der Empfang dort sowie '"j 
Theater war ein voller und 
großer Erfolg. 





Nt. 21 


Beilage zum „K/ncmo/oflropö" 


21. November 1931 


Die hundertste Sitzung der D. K. G. 


Ein günstiger Zuiall ermöglichte es der 
putschen Kinotechnischen Gesellschaft, 

. u ihrer 100. Sitzung ihren Mitgliedern 
ad einer großen Anzahl von Gästen eine 
rireuliche Überraschung zu bereiten, 
enn der Erfolg, der dem neuen Tonlilm- 
tfer-Gerät beschert war, das aus der 
.ammenarbeit der Firma Zeiss-lkon 
t.erseits und der Klangfilm G. m. b. H. 
allerseits hervorgegangen ist, ging weit 
oer das hinaus, was man von einem neuen 
i erat an dem Tage erwarten darf, an dem 
sich zum erstenmal der Öffentlichkeit 
-igt.— Zunächst entwickelte Direktor Dr. 
achim von Zeiss-lkon, auf welchen Wegen 
is dem bescheidenen Kofferkino, wie es 
1 ch vor einem halben Dutzend Jahren nur 
i ghaft hervorwagte, ohne aber zunächst 
- zuviel Aufmerksamkeit zu erwecken, 
i .nmebr ein leichttransportabler Projektor 
k worden ist, dessen Lichtstarke für mitt- 
i e Säle durchaus ausreicht. Dabei er¬ 
teilt er die Bedingungen, die von seiten 
d. r Feuerpolizei lür die Type C gestellt 
sind, d. h. der Film kann beliebig lange 
in. Fenster stehen, ohne daß er entflammt. 
\ rwendet wird eine Glühlampe von 250 
V. att Verbrauch. Diese sitzt außerhalb 
d- ' Kollers, so daß nur die durch den 
h ndensor gehende nutzbare Strahlung in 
d n Kotier gelangen kann, das Lampen- 
h ius selbst aber an allen übrigen Stellen 
s> me Wärme frei außerhalb des Koffers 
geben muß. Lampenhaus, Kondensor 
«cd mit Wasser gefüllte Kühlküvette bil¬ 
den ein Ganzes, das als solches an die 
L tf erdecke angesetzt wird. Es ist nicht 
m 'glich, die Küvette vom Kondensor ohne 
k 'deren Eingriff zu trennen. Ist die 
L-vette nicht mit Wasser gefüllt, so wird 
ü.c Lichtdurchtnttsöfinung durch einen 
F 1 wimmer geschlossen, es kann also nun 
n.ü ordnungsgemäß geiüllter Küvette pro- 
i>- >ert werden. Da das Licht von oben 
emfällt, muß der Strahlengang durch einen 
K iegel vor dem Bildfenster im rechten 
V. inkel geknickt werden. Hinter der 
L.uhlampe ist ein Hohlspiegel angebracht, 
der die Glühfäden in ihre eigene Ebene 
und in die Zwischenräume zwischen den 
Faden abbildet; vor der Lampe sitzt ein 
ei-Linsen-Kondensor mit asphärischen 
Flachen, der objektseitig eine sehr große 
Apertur aufweist und so die übeiraschend 
hohe Lichtausbeute zustande kommen läßt. 
Zwischen den beiden 400-m-Filmtrommeln, 
die unterhalb des Schaltwerkes und Bild¬ 
fensters liegen, ist der Tonfilmansatz an¬ 
gebracht, der als Ganzes entfernt werden 
kai n. Unterhalb des Ansatzes liegt der 
Motor. Lautsprecher und Verstärkeranlage 
wird in zwei weiteren Koffern unter- 


gebracht, so daß das Ganze ein Drei- Netzspannungen angeschlossen werden 

Koffer-Gerät darstellt Die Teilgewichte Bei der inneren Einrichtung ist darauf 

von 28 bzw. 19 und 32 Kilo gestatten be- Wert gelegt, daß Fehlschaltungen beim 

quemes Aufstellen und Versenden des Ge- Anschluß unmöglich sind und daß beim 

rätes. Es kann an die gebräuchlichen Versenden die Verstärkerröhren und ahn- 



DIE VOLLKOMMENE 
MALTESERKREUZ- MASCH INE 












lieh empfindliche Teile bedingungslos 
sicher sind. Direktor Dr. Ackemann von 
der Klangfilm G. m. b. H. erlaufe-te noch 
den Tonteil des Gerätes eingeherder und 
ging dann auf die Verwendungsmöglich¬ 
keiten des Tonfilmkoffers über. Als zur 
Type C gehörig ist er hinsichtlich seiner 
Aufstellung nahezu frei von feuerpolizei¬ 
lichen Beschränkungen. Damit ist ihm ein 
sehr weites Arbeitsfeld eröffnet. Die Ver¬ 
bindung ton Ton und Bild hat iie Ein¬ 
dringlichkeit des Films als Werbemittel 


außerordentlich gesteigert. Mag es sich 
nun um den von Musik und Sprache be¬ 
gleiteten mehr oder weniger grotesken 
Trickwerbefilm oder um einen mit den er¬ 
forderlichen textlichen Erläuterungen ver¬ 
sehenen technischen Werbefilm handeln. 
Von beiden Gattungen wurden zum Schluß 
mehrere von der Ufa zur Verfügung ge¬ 
stellte Filme gezeigt, die auch hinsichtlich 
der Klangreinheit und Klangstärke das 
neue Gerät als durchaus auf der Höhe 
stehend erwiesen. 


Es war nicht zuviel gesagt, wenn in 
Schlußwort Prof. Dr. E. Lehmann M- 
stellte, daß mit diesem Gerät der K no- 
technik neue und offenbar äußerst us- 
sichtsreiche Gebiete eröffnet seien md 
der Industrie ein sehr Willkomm, net 
Mittel zur Verfügung gestellt sei. m 
breite Kreise von ihrer Arbeit rnd 
Leistungsfähigkeit zu überzeugen: glc ch- 
zeitig aber eröffne sich damit der K io- 
technik »in weiteres und sicher recht i- 
baufähiges Arbeitsgebiet. Fc 


Ein Werkfilm 

Ein Gang durch das Dralo- 
wid-Werk betitelt sich ein 
Werkfilm, den die T. T. A., 
München, in der ersten Abend¬ 
veranstaltung des Winter-Pro¬ 
gramms am 10. November in 
der Schauburg zur Vorführung 
brachte. Drahtlose Konstant- 
Widerstände entstehen durch 
Auftragung von Widerstands¬ 
masse auf keramische Röhr- 


Mitteilungen der TTA., München 

Dienstag, den 24. November, r.aehts 11 Uhr im Film¬ 
palast. Blumenstraßc: Demonstrationsvortrag von Herrn Ing. 
Nottmeyer über Tonfilmsteuerung. 

Donnerstag, den 26. November, vormittags 10 Uhr, in 
den Kammerlichtspielen. Kaufingerstraße: Vorführung von 
Tonfilmen der neuen Paramount-Produktion. 

Montag, den 30. November, vormittags ' z 10 Uhr. im 
Vorführungsraum der Ufa-Handelsgesellschaft im Imperial¬ 
haus: Tonfilm-Kursus, Lektion 6. Nadelton. Tonsteuerung. 

Zutritt nur mit Mitglieds-Ausweis. 


Die Entwicklung c es 
Mikrophons 

Bis zur Vervollkommnung ier 
Tonaufnahme beim heut en 
Tonfilm mußte ein langer ef 
gegangen werden. Währen, zu 
Anfang des Tonfilms die '' >n- 
auinahme absolut beschr. ikt 
war. hohe Stimmen schrill, t efe 
Töne brummend und unna ür- 
lieh herauskamen, das „s“ über- 





































































*W IILN-MCH BUTT W 


II VERLAG SCHERL« BERLIN S W 68 ES 


Berlin, den 24. November 1931 


Nummer 272/273 


Es geht ums Beiprogramm 



HANS ALBERS und MARTHA EGGERTH 
in den Eichb«r*-Film ..DER DRAUFGÄNGER" (V.rlch Süd-Filnl 


Die Zuschriften zur Bei- 
programmfrage, die uns aus 
tllen Teilen Deutschlands 
erreichen, wachsen von Tag 
zu Tag. 

Es ist außerordentlich 
wertvolles Material, weil 
sich darunter zum Teil Dar¬ 
legungen von absolut seriö¬ 
sen und klugen Theaterlei¬ 
ern finden, die die Situation 
ichtig erkennen und klar 
imreißen. 

Es muß zunächst einmal 
clargestellt werden, daß es 
>ei der heutigen Diskussion 
licht etwa nur um den Kul- 
urfilm, den gezeichneten 
Trickfilm und die Einakter-Hu- 
noreske geht, sondern daß 
ich nach der Meinung vieler 
inobesitzer das Bedürfnis 
iach dem guten alten Zwei- 
kter geltend macht. 

Es verlohnt sich, zunächst 
inmal die Argumentierung 
lieser Herren zu hören, die 
in der Hauptsache ihre Un- 
ernehmungen im Westen und 
iüden des Reiches haben. 

Sie behaupten, daß in ihren 
hegenden ein Programm von 
rund zwei Stunden Dauer 
nicht genüge, sondern daß 
ihre Besucher seit Jahren an 
Darbietungen von wenigstens 
zweieinhalb bis drei Stunden 
Dauer gewöhnt seien. 

Ein Teil der Diskussions¬ 
schreiber geht sogar so weit, 
eine Verkürzung der Pro¬ 
gramme auf zwei Stunden ein¬ 
fach als undiskutabel zu be¬ 
zeichnen. 

All diese Männer der Pra¬ 
xis sind sich darin einig, daß 
Jas Zweischlager-System, wie 
es augenblicklich in Schwung 
•st, bekämpfenswert und als 


betrübliche Erscheinung zu 
werten is&. 

Aber, so fahren sie fort, da 
uns der Zweiakter fehlt, der 
Ersatz für die alten BB-Hu- 
moresken oder für den Wild¬ 
westfilm, müssen wir not¬ 
gedrungen zum zweiten 
Schlager greifen, weil ein ein¬ 
ziger Tonfilm, und sei es 
selbst die beste Spitzen¬ 
leistung, mit Kulturfilm und 
Wochenschau nicht ausreicht. 

Man setzt uns vor allen 
Dingen auseinander, daß 
diese Beschaffung des Ergän¬ 
zungsprogramms keine Preis¬ 


frage sei, sondern daß man 
auch ohne weiteres einsähe, 
daß für diese Zweiakter eine 
entsprechende Bezahlung ge¬ 
leistet werden müsse. 

Wir halten uns für ver¬ 
pflichtet, diese Auffassung 
hier wiederzugeben und zur 
Diskussion zu stellen, aller¬ 
dings mit dem Hinzufügen, 
daß die Frage mit der Be¬ 
zahlung dieser Filme anschei¬ 
nend doch nicht so leicht zu 
lösen ist, wie es in den zehn 
oder zwanzig Briefen zu die¬ 
sem Thema an uns angenom- 


Wir verweisen auf die Dis¬ 
kussion, die im alten Zentral- 
verband der Filmverleiher 
über dieses Thema jahrelang 
gepflogen worden ist, und 
wir kennen auch nicht ver¬ 
schweigen, daß ein ganzer 
Teil der einschlägigen Ver¬ 
leiher nach wie vor behaup¬ 
te., nicht nur für die Ergän¬ 
zungsprogramme, sondern 
auch für die Wochenschauen 
im allgemeinen keine genü¬ 
genden Preise durchsetzen zu 
können. 

Vielleicht sind diese Zwei¬ 
akter, so plausibel ihre Wie¬ 
dereinführung an sich zu 
sein scheint, doch nicht der 
einzige Ausweg. 

Wir können uns denken, 
daß man die Wochenschau 
vielleicht um hundert oder 
hundertfünfzig Meter verlän¬ 
gert, daß der Kulturfilm um 
zwanzig oder fünfzig Meter 
ausgedehnter wird und daß 
dann die noch übrigbleibende 
Differenz zwischen den ge¬ 
wünschten Zweieinhalb-Stun- 
den-Programmen und den 
gebotenen Zwei-Stunden-Vor- 
führungen irgendwie geteilt 
oder ausgeglichen wird. 

Vielfach kann, wie wir 
schon einmal hier an dieser 
Stelle andeuteten, das Schall¬ 
plattenkonzert an die Stelle 
der früher üblichen Ouver¬ 
türe treten. 

Man kann dabei Gesangs¬ 
schlager bieten und eine 
ausgezeichnete Vorreklame 
machen. 

Es ist die Möglichkeit, zur 
Schallplattenmusik Diaposi¬ 
tive zu zeigen, wie das Hanns 
Brodnitz im Capitol vor 
,,Alexanderplatz“ tat. 


Kinotechnisches Gerät? 


Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“! 







Das Riesengeschäft! 



GRITL THEIMER / ELSE ELSTER / WILLI STETTNER / JULIUS FALKENSTEIN 



Terminieren Sie rechtzeitig! 




an muß sich nur ein 
h nig den Kopf zerbrechen 
u d wird, wenn man nicht 
z. hlen will, schon auf irgend- 
vi en Ausweg kommen. 

Nachdrücklich aber müssen 
» r bemerken, daß die Frage 
d r Zweistunden-Programmc 
u s nie allein vom Gesichts- 
p .nkt der rationellen Film- 
a nut/ung aus bewegt hat, 
s idem auch unter Berück- 
s htigung des Umstandes, 
0 <J eben bei zwei Stunden 
S ielzeit entweder später an- 
g fangen werden kann, oder 
a er, daß man eine Vorstel¬ 
lung mehr herausholt. 


In beiden Fällen sind er¬ 
hebliche Ersparnisse zu 
machen. 

Es ist nicht zu verkennen, 
daß sich das Publikum an die 
verkürzte Vorführungsdauer 
gewöhnt, wenn sie eben allge¬ 
mein durchgeführt wird und 
wenn es keine Außenseiter 
mehr gibt. 

Es ist gewiß richtig, wenn 
man darauf verweist, daß die 
Reform nicht nur beim ver¬ 
kürzten Programm anfangen 
könne und daß zum Beispiel 
die Vorzugskarten, die den 
Theaterbesuch zu halben Ein¬ 
trittspreisen möglich machen. 


die allzu große Bühnenschau 
und hundert andere Dinge 
genau so wichtig sind. 

Aber man will jetzt bei 
den Eintrittspreisen und bei 
der Programmreform anfan¬ 
gen. Vielleicht sollte man 
einmal in diesen beiden 
Punkten für Ordnung sorgen 
und dann langsam aher sicher 
weitere Schäden abstellen. 

Aller Anfang ist schwer, 
und es ist nicht mehr als 
recht, daß man von den theo¬ 
retischen Erörterungen zur 
positiven Arbeit übergeht. 

Es wäre bedauerlich und 


brächte uns wieder um Mo¬ 
nate zurück, wenn im letzten 
Augenblick die Aktion der 
Spitzenorganisation doch ir¬ 
gendwie aufgehalten und ge¬ 
hindert werden würde. 

Wir haben es immer beim 
Film erlebt, daß wir dann 
wirklich zu durchgreifenden 
Reformen kamen, wenn man 
einmal entschlossen und mit 
aller Energie einen Anfang 

Der Mittwoch wird zu¬ 
nächst für Berlin zeigen, was 
die Praxis der nächsten 
Wochen bringen wird. 


..Der Draufgänger" 
n Ufa-Palast am Zoo 

\m Donnerstag, dem 26. No- 
v aber, findet im Ufa-Palast am 
1 a die Premiere des Richard- 
E hberg-Films „Der Draufgän- 
g< mit Hans Albers in der 
H :p trolle statt. 

Lia de Putti 
schwer erkrankt 

in Kabel berichtet: Lia de 
P< ti ist schwer erkrankt. Sie 
ha v einen Hühnerknochen 
ve chluckt, der aus dem Halse 
en ernt werden muBte, was 
oh' besondere Schwierigkeiten 
ge hah. In der Folge stellte 
aber eine Blutvergiftung 
eir die eine neue Operation 
g machte. Das Befinden Lia 
de Puttis ist kritisch. 


M -G.-M.-Interessenten- 
vorführungen 
im Mozartsaal 

i Abänderung der ersten 
A; indigung. wonach die M.- 
G M. - lnteressentenvorführun- 
ge im Gloria-Palast stattfinden 
s ‘ len, bittet uns die M.-G.-M., 
bt <nders die Herren Thealer- 
be tzer aus dem Reich darauf 
nerksam zu machen, daß die 
^ 1 iührungen aus Gründen an- 
de.weitiger Disposition über 
der, Gloria-Palast 

im Mozartsaal 
(am Noliendorfplatz) 
etattfinden, und zwar am Don¬ 
nerstag, dem 26., und Freitag, 
dem 27. er., ab 10 Uhr. 


Ungültige 

Betriebsratswahl 

Das Arbeitsgericht Berlin hat 
J«5iern nach mehrstündiger 
•er Handlung unter Vorsitz des 
Amisgerichtsrats Dr. Heuer dem 
von Dr. Friedmann vertretenen 
Anträge der „Tonfilm-Studio 
c «rl Froelich & Co.' auf Kassa- 
jjon der in ihrem Atelierbetriebe 
, .mpelhof vollzogenen Be- 
tneb< ratswah! stattgegeben und 
??* Grund zahlreicher in der 
«'Handlung erwiesener sch wer¬ 
dender Verstöße gegen die 
’°?chriften über das Wahl- 
«rfahren diese Wahl für un- 
erklärt. 


Kampf ums österreichische Kontingent 


Die Aufregung über die 
neuen Bestimmungen über die 
Einfuhr ausländischer Filme 
nach Österreich wächst von Tag 
zu Tag. 

Die österreichische Film¬ 
industrie ist sozusagen in zwei 
Lager geteilt. Auf der einen 
Seite stehen die Verleiher und 
die größeren Theater, ajf der 
anderen die Kreise um die 
Sascha, die Verbände de- klei¬ 
nen und der mittleren Kinos 
und die Arbeitnehmer. 

Während am 17. in einer 
Sitzung des Industrie lenbundes 
die gänzliche Aufhebung des 
Kontingents als das iweck- 
mädigste Mittel gefordert und 
anerkannt wurde, tagt am 24. 
eine Sitzung der Gegenpartei, 
die wahrscheinlich nach Er¬ 
schwerung der Einfuhr rufen 
wird. 

Interessant ist, daß in der 
Versammlung am 17. der Vize¬ 
präsident des Bundes der Film¬ 
industriellen bekanntgab. daß 
er im Sommer offizielle Ver¬ 
handlungen mit der deutschen 
Filmindustrie geführt hab«, wo¬ 
nach gegenseitig freie E nfuhr 
zugesichert werden sollte. 

Man wäre auch in dieser 
Frage an sich absolut ein.g ge¬ 
wesen, nur habe das zuständige 
Ministerium den Bestätigungs¬ 
brief nicht zur Absendung ge¬ 
bracht. 

Von Robert Müller stammt 
auch der Vorschlag, die Frage 
der Filmkontingentierung in 
Österreich auf sechs Monate 
zurückzustellen. 

Die Verleiher haben sich aus¬ 
gerechnet, daß durch die neue 
Regelung bei einer Mindestein¬ 
fuhr von hundert deutschen Fil¬ 
men im Jahr, die Österreicher 
unbedingt zur Durchführung des 
Kinobetriebes braucht, eine Be¬ 
lastung von 300 000 Schilling 
einträte. 

Die höchste Einfuhr wird mit 
hundertundzwanzig Filmen an¬ 
genommen, was also eine Ein¬ 
nahme von 360 000 Schilling pro 

„Bomben auf Monte 

Die Premiere von „Bomben 
auf Monte Carlo” gestaltete 
sich bei übervollen Häusern in 

dem Stockholmer Preißieren- 

Kino „Die rote Mühle" zu 


Jahr durch die Kontingent¬ 
gesetze zur Felge haben würde. 

Benutzt man tatsächlich den 
gesamten Eingang zur Subven¬ 
tion von Filmen und gibt man 
zu einem Film die Summe von 
60 000 Schilling zu. so würde 
das im Höchstfälle die Herstel¬ 
lung von sechs Filmen ermög¬ 
lichen, also eine Produktion auf 
den Markt bringen, die im Ver¬ 
hältnis zum österreichischen 
Bedarf absolut bedeutungslos 

Es scheint aber, daß trotz 
dieser Subvention diese Filme 
nicht lebensfähig sein würden, 
weil aller Wahrscheinlichkeit 
nach die Einfuhr dieser Filme 
nach. Deutschland wieder so 
kompliziert und schwierig sein 
würde, daß mit dem deutschen 
Markt kaum gerechnet werden 

Wie denn diese subventio¬ 
nierten Filme überhaupt amor¬ 
tisiert werden sollen, bleibt 
das Geheimnis des kleinen 
Kreises, der die Regierung an¬ 
scheinend zu diesem Gesetz 
veranlaßt hat. 

Lediglich der Vollständigkeit 
halber sei auch das Projekt er¬ 
wähnt, dieienigen ausländischen 
Produktionsfirmen, die in Wien 
eigene Niederlassungen haben, 
dazu zu verpflichten, in Wien 
Filme zu produzieren oder in 
Auftrag zu geben. 

Selbstverständlich sollen diese 
österreichischen Filme dann 
als eine Art Kompensation 
gelten. 

Ob dieser Weg irgendwie 
zweckmäßig ist oder ob er über¬ 
haupt gangbar erscheint, wird 
in führenden Wiener Film¬ 
kreisen für ausgeschlossen ge¬ 
halten. 

Man sagt hier nicht mit Un¬ 
recht, daß es sich Auslands¬ 
produzenten sehr wohl über¬ 
legen werden, ob sie das Pro¬ 
duktionsrisiko, das in Wien nun 
einmal vorhanden ist, in Kauf 
nehmen, nur um ein paar Filme 

in Österreich unterzubringen. 


Carlo“ in Stockholm, 
einem ausgezeichneten Erfolg. 

Die ersten Kritiken loben vor 

allem Regie, Ausstattung und 

die unerhörte schauspielerische 

Leistung von Hans Albers. 


Messter 

spricht im Rundtunk 

Die Funkstunde Berlin hat 
am Sonnabend anerkennen'- 
werterweise ihre „Zehn Mi¬ 
nuten Film ' für ein Gespräch 
zwischen Guido Seeber und 
Osktr Messter zur Verfügung 
gestellt, das für weite Kreise 
des Publikums interessante 
Tatsachen aus der Urzeit des 
deutschen Films brachte. 

Wie man erfährt, führte die 
Unterhaltung zwischen den 
beid»n deutschen Filmpionieren 
zu einem kleinen Zwischenfall, 
weil nämlich Herr Sklada- 
nowsky sozusagen protestierte, 
daß man seinen Namen nicht 

Man erzählt sich, daß die 
Funkstunde den Vortrag unter¬ 
brechen wollte, etwas, wozu 
eigentlich gar kein Grund vor¬ 
lag, selbst wenn Herr Sklada- 
nowsky wirklich der Altmeister 
der deutschen Kinematographie 

Messter erzählte absolut ob¬ 
jektiv an Hand von Tatsachen¬ 
material, das an sich unwider¬ 
leglich ist. 

Er gab ein interessantes Bild 
nicht nur vom stummen, son¬ 
dern auch vom tönenden Film 
aus den vergangenen Zeiten und 
reproduzierte in der Hauptsache 
all das, was er in unserer Jubi¬ 
läumsnummer so ausgezeichnet 
und umfassend für unsere Leser 
schon darlegte. 

Wenn die Herren am Schluß 
meinten, sie müßten sich bei 
den Hörern entschuldigen, weil 
die zehn Minuten Filmkritik 
ausgefallen seien, so vertreten 
wir die Meinung, daß vielleicht 
ebensosehr ein Dank der Funk¬ 
hörer am Platze gewesen sei. 

Denn eine Filmkritik, wenn 
sie wirklich etwas zu sagen hat. 
kann man auch noch später 
hören Sie ist immer nur in der 
Hauptsache für die bestimmt, 
die den Film bereits gesehen 

haben, und wird immer eine 

umstrittene Angelegenheit sein. 

Was wir aber am Sonnabend 

hörten, war historisch wert¬ 

volles Material, geschickt und 
interessant vergetragen. waren 

Bausteine zur Filmgeschichte, 
die weit über den Tag hinaus 
beachtlich und wichtig sind. 






























Leic htsinnige Jugend 

Fabrikat u. Verleih: Paramount Hauptrollen: Camilla Horn, 

Regie: Leo Mittler Walter Rilla 

Lange: 2434 Meter, 9 Akte Uraufführung: Marmorhaus 


Um den Berliner 
Eintrittspreis 

Uber die Aussprache, die 
gestern zwischen Vertretern 
der Berliner Verleiher und der 
Berliner Theaterbesitzer über 
die Frage der Eintrittspreise 
stattfand, wurde ein Kom¬ 
munique nicht ausgegeben. 

Da die Angelegenheit morgen 
in der Plenarsitzung des Ber¬ 
liner Verbandes verhandelt 
wird und da heute wahrschein¬ 
lich noch eine ganze Reihe von 
Besprechungen inoffizieller Na¬ 
tur schwebt, sehen wir von 
einer Berichterstattung über die 
Besprechung ab, um so mehr, 
als wir uns dabei auf Infor¬ 
mationen aus privater Quelle 

Die Tonwochen 

Die Ufa-Tonwoche Nr. 62, die 
als voiksbildend anerkannt 
wurde, zeigt das Schaugepriinge 

des traditionellen Festzugs an- 

läBlich der englischen Parla¬ 
mentseröffnung, einen interes¬ 
santen Tonbildbericht aus der 
größten Schachtanlage Europas, 
dem Förderwerk Thyssen 2 5 
bei Hamborn. Aufnahmen vom 
Garnisonwechsel des Ausbil¬ 

dungsbataillons des 9. preuß. 
Infanterieregiments, das nach 
Lübben im Spreewald versetzt 

wurde, das Maskal-Fest in 

Abessinien. Bilder von exoti¬ 
schem Reiz. Ein neuer F’ug- 
zeugtyp in der Form einer 
Ente wird vorgeführt, man 
sieht Virtuosen der japanischen 
Kando - Fechtkunst mit Bam¬ 
busstäben, ein komisches Hun¬ 
derennen in Charleston (USA.) 
und eine große Weihnachts- 
Spielzeugschau. 

Fox tönende Wochenschau 
Nr. 47 bringt ebenfalls die fest¬ 
liche Fahrt des englischen Kö¬ 
nigspures zum Parlament, den 
Einzug der Garnison in Lüb¬ 
ben, Schwimmszenen an der 
Felsenküste von Neusüdwales 
und in Texas, We hnachtsbilder, 
Dajos Bela bei seinem Winter¬ 
hilfekonzert im Sportpalast und 
Bombenabwurfübungen des 

amerikanischen Luftgeschwa¬ 
ders über San D ego. 

Die ersten Tonfilmaufnahmen 
von den Banditenkämpfen auf 
der insei Korsika werden in 
den nächsten Tagen in Fox 
tönender Wochenschau erschei- 

Die Emelka-Tonwoche Nr. 61 
zeigt: Kranzniederlegung am 

deutschen Ehrenmal in Berlin 
durch eine Abordnung des un¬ 
garischen 3. Infanterieregiments, 
eine Erfindung, die das Tragen 
von Augengläsern überflüssig 
machen soll, Garnisonstadt Lüb¬ 
ben, den ersten Schnee, Fisch¬ 
zucht auf einer großen amerikani¬ 
schen Farm, Rumba-Vorführung 
durch das holländische Tanz¬ 
paar Eland - Ferera, Raubtier¬ 
fütterung. Rundfahrt des Rie¬ 
senluftschiffes „Acron" und das 
Dajos-Böla-Konzert für die Win¬ 
terhilfe. 


In diesem deutschsprachigen 
F Im der Paramount-Produktion 
Joinville ist Camilla Horn eine 
verwöhnte, junge Dame der 
amerikanischen Gesellschaft, 
leichtsinnig, oberflächlich, nur 
an ihr Vergnügen denkend. 

Als sie bei einer Autoraserei 
einen Polizisten zu Tode fährt, 
lernt sie den Ernst des Lebens 


beherzte Schnitte können da 
helfen. 

Leo Mittlers Regie war auf 
Theater abgestimmt größere 
Dialogpausen wirken retardie- 

Camilla Horn gab die ver¬ 
wöhnte, reiche, junge Dame, 
von einigem Posieren abgesehen, 
im ganzen glaubhaft. Am besten 



kennen. Sie wird zu einer län¬ 
geren Gefängnisstrafe verurteilt. 
Nachdem sie auf Betreiben 
ihrer Freunde begnadigt wurde, 
kehrt sie als ein ernster, bes¬ 
serer Mensch in die Freiheit 
zurück und wird mit dem Mann, 
der einst als unerbittlicher 
Staatsanwalt ihre Verurteilung 
durchsetzte, glücklich. 

In dem Manuskript ist vieles 
schief gesehen. Die Dialoge 
von Kosterlitz und Benno Vigny 
sind an einigen Stellen stim¬ 
munggefährdend naiv. Einige 


Aus der Produktion 


Betty Astor wird demnächst 
in einem Kriminaltonfilm, des¬ 
sen Manuskript sie nach einer 
Originalidee selbst ausarbeitet, 
die Hauptrolle spielen. 

★ 

Für den ersten Erich-Carow- 
Tcnfilm wurde Siegwart Ehr¬ 
lich als Komponist und musika¬ 
lischer Leiter verpflichtet. 


Die Musik zu dem Guslav- 
Althoff-Film „Der schönste 
Mann im Staate" schreibt Ka¬ 
pellmeister Artur Guttmann. 


Will Meisel komponierte die 
Musik zu „Der Pechvogel" und 
zu dem Max-Glaß-Film „Wenn 
der Vater mit der Tochter". 


gelangen ihr die Szenen im Ge¬ 
fängnis. 

Walter Rilla war als der ge¬ 
rechtigkeitsbegeisterte Staats¬ 
anwalt sympathisch, obwohl 
in seiner Rolle gefährliche 
Klippen lagen. 

In Episoden noch zu nennen 
Alfred Gerasch und die Zofe 
der Marguerita Roma. 

Als Einleitung wurde ein 
Fleischer-Trickfilm mit hüb¬ 
schen Einfällen „Bimbo auf 
dem Meeresgrund" gezeigt. 


Der erste Film, der aus dem. 
kürzlich veröffentlichten neuen 
Südfilm-Programm ins Atelier 
geht. ist Richard Oswalds 
„Hauptmann von Köpenick". 
Drehbuch Carl Zuckmayer und 
Albrecht Joseph. Die Aufnah¬ 
men haben begonnen. Kamera: 
Ewald Daub. Bauten: Franz 
Schroedter. Darsteller: Max 
Adalbert, Friedrich Kayßler, 
Lucie Höflich, Reinhold Bernt, 
Fritz Odemar, Heinrich Schroth, 
Max Gülstorff, Hans Waßmann, 
Paul Wagner. Ernst Dernburg. 


Für den Jaap-Speyer-Film 
„Strafsache van Geldern" hat 
Heinz Goldberg das Drehbuch 
beendet. Die Aufnahmen sollen 
im Dezember beginnen. 


Der Strohwitwer 


Länge: 2641 Meter. 11 Aki 
Uraufführung: U. T. Kurfürst nd. 

Georg Jacoby, der mit -m 
„Witwenball" einen der gro cn 
Erfolgsfilmc schuf. vers: ht 
sich an einem nicht mir ier 
possenhaften Thema, das n 
Ernst Neubach unter dem I el 
„Strohwitwer" angefertigt t 
Wie in der „Fledermaus" soll er 
Held der Angelegenheit, f rr 
Braun, eine Strafe absit. n. 
von der seine Frau nichts r- 
fähren darf. Kompliziert » rd 
die Angelegenheit dadurch, iß 
im selben Hause noch ein 1 rr 
Braun wohnt, der seine Ü 
15 Jahren in einer andc cn 
Stadt wohnende Tochter i- 
rückerwartet. Bei den er en 
Brauns gibt es einen Ehekr h. 
durch den die Frau aus « -ia 
Hause vertrieben wird: Ier 
Gatte kann also sitzen und dl 

seinen Freund Olaf in der M >h- 

nung zurück. Die Tochter les 
zweiten Braun klingelt an Ier 
falschen Tür und fällt H- rn 
Olaf mit dem Worte Papa im 
den Hals. Nun kommt, wa in 
jeder Posse kommen muß. .Ile 
Figuren tauchen zur Unzeit uf- 

jeder wird für einen and es 

gehalten und gerät dadurc m 
jene Nöte, die den Zuscha ern 
immer wieder Freude berc en 
bis natürlich das tolle i piel 
leicht und glatt zur Lö unf 
kommt. 

Georg Jacoby läßt n«» 
tollen Vorgänge sehr sei nefl 
herunterspielen und err. ich! 
dadurch, daß die Zuschaue mit 
ihrem nicht enden wollet ic® 
Gelächter manchmal der. Dia¬ 
log zudecken. Jacoby ist der 
geeignete Mann für ders tig« 
Stoffe. Er hält aber trot. Je® 
seine Darsteller fest in der 

Hand, so daß Fritz Kam ers. 
Walter Janssen. Paul Mo a®- 

Joseph Plaut, Maria Pat Jet 

Grete Nagler. Maly Delsc aft. 
Adele Sandrnck am ree len 

Platze stehen und jedet ,a 
seinem Rechte kommt. 


Großer „Liebcskommand 

Erfolg. 

Die erste Woche brachte Je® 
Superfilm „Liebeskomma id® 
zu den zahlreichen anerkei ne»' 
den Kritiken der Berliner I aek- 
und Tagespresse im Arm® 
auch den zu erwartenden Ka*j 
senerfolg. Der Sonnabend und 
Sonntag zeigten Kassena) 
nungen, die Rekordzahle 
deuten. Die Beifallsbez. il 
gen des Publikums während der 
Szenenfolge und am Ende de* 
Films wiederholen sich bei I 
der Vorstellung. Der rjl 
bleibt auch in der t ' e, ‘* 
Woche auf dem Spielpinn d 
Atriums. 

































tf HIM'FACHBUTT 

'! VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 

25. Jah rgang Berlin, den 25. November 1931 Nummer 274 

Kampf um den Besucher 



Wer die Entwicklung der 
Dinge klar und real betrach- 
lel, wird sich langsam, aber 

• icher mit einem weiteren 
\bsinken der Besucherzahl 

• ertraut machen müssen. 

Wir haben mit neuen Not- 
k erordnungen und für einen 
großen Teil der in Frage 
«mmenden Bevölkerungs¬ 
dichten mit einem weite¬ 
ren Abhau der Löhne und 
' ehälter zu rechnen. 

Was das heute praktisch 
iur den Kinobesuch bedcu- 
*et, bedart an dieser Stelle 
keiner weiteren Ausfüh¬ 
rungen. 

'•egen diese einschneiden¬ 
den Wirtschaftsmaßnahmen, 
die sich auf das Vergnü- 
urigsgewerbe noch verstärkt 
ruiswirken durch die ge¬ 
plante Erhöhung der Umsatz- 
uer und durch andere Be- 
1 »stungen, hilft keine Preis- 
' nkung und kein papierner 
Protest bei den Behörden, 
s ondern einzig und allein 
«■ine erhöhte Aktivität des 
einzelnen Kinobesitzers. 

Wir haben in der letzten 
Zeit nicht ohne Absicht hier 
n leitender Stelle auf die 
-otwendigkeit erhöhter Pro¬ 
paganda hingewiesen und 
dabei unterstrichen betont, 
daß gerade die Werbung des 
Kinos in der Provinz neue 
Wege gehen muß. oder viel¬ 
mehr alterprobte Wege, die 
man jahrelang nicht beschrit- 
ten hat, wieder neu begehen 
muß. 

0>e Programmzusammen- 
5,1 el lung hat in derartig 
schwierigen Zeiten mit minu¬ 
tiöser Sorgfalt zu geschehen. 
Man kann einfach nicht 


gen disponieren oder ein- 
setzen, sondern muß eine 
ganze Reihe von Tagen im 
voraus die Werbetrommel 
rühren und alles das tun, 
was den Film populär 
machen kann. 

Welch vielseitige Möglich¬ 
keiten an sich vorhanden 
sind, hat man aus dem Presse¬ 
buch der Ufa für den „Tan¬ 
zenden Kongreß" gesehen. 

Bei diesem Film ist auch 
seit langem zum erstenmal 
die GemeinschaftswerLung 
mit der Schallplattenindustrie, 
die Verwendung von ausge¬ 
zeichnet gemachten Wurf¬ 


zetteln systematisch vorbe¬ 
reitet, so daß eigentlich gar 
nichts anderes übrigbleibt, 
als das Material, das hier 
vorbereitet wurde, auch 
wirklich zu benutzen. 

Es ist an dieser Stelle 
schon einmal von dem Preis¬ 
ausschreiben der Aafa für 
den Fanck-Film die Rede 
gewesen unter ausdrück¬ 
lichem Hinweis darauf, daß 
billige achtseitige Broschü¬ 
ren mit ausgezeichneten Bil¬ 
dern und glänzend geschrie¬ 
benem Text als Ergänzung 
zu Preisausschreiben zu ver¬ 
wenden sind. 


L'ie wirklichen und rich¬ 
tigen Ratschläge kann man 
natürlich von hier aus eben¬ 
sowenig geben, wie das der 
einzelne Verleiher vermag. 

Wir erinnern an die Ele¬ 
fanten, die beim „Kongreß" 
Düsseldorf durchzogen, und 
*» erscheint uns trotz aller 
Abneigung gegen Gratis¬ 
zugaben gerade in der Weih¬ 
nachtszeit absolut nicht un¬ 
angebracht, jedem hundert¬ 
sten oder zweihundertsten 
Besucher, je nach der Größe 
des Theaters, eine Schall¬ 
platte mit einem Filmschla¬ 
ger als Weihnachtsgeschenk 
anzubieten. 

Die Belastung pro Billett, 
die bei einer derartigen 
Schallplatte in Rechnung ge¬ 
stellt werden muß, ist so ge¬ 
ring, daß es gar nicht ver¬ 
lohnt, darüber zu reden. 

Es kommt hinzu, daß man 
gleichzeitig die Möglichkeit 
hat, jeder verkauften Platte 
im Laufe des Monats einen 
Handzettel beizufügen, den 
beinahe jede große Firma 
für jeden größeren Film be- 
reitstellt. 

Gerade in der Weihnachts 
woche erscheint es wichtig 
und wertvoll, auch die Buch¬ 
handlungen zur Propaganda 
mit heranzuziehen. 

Wir haben heute genügend 
verfilmte Romane und The¬ 
aterstücke, die gerade in der 
Vorführungszeit an den ein¬ 
zelnen Plätzen in Zusammen¬ 
arbeit mit dem Buchhandel. 
Musikalienhandel und Kino 
propagiert werden können. 

Es gibt Star-Biographien, 
die gerade bei der Vorfüh¬ 
rung eines Films reihenweise 


einen Film von heut auf mor- 

’.Kieine Anzeigen 1 * im „Kinematograph“ wirken schnell und zuverlässig 





I 


. RV CH t Z~*~^TSS*^ 

\ k # *A* s ** ^' G - 

v Bfooo^° dto ,og °' m -vob'-s ,. n *lli* * _ ^ 








in Jas Schaufenster der Buch¬ 
handlung gehören mit dem 
vi sprechenden Hinweis dar¬ 
at.' daß das neueste Er- 
zt 'gnis dieses Stars zur Zeit 
in Spielplan des Kinos er- 

)iese Intensivierung der 
P: ipaganda. die Entwicklung 
er er großen Schatimanns- 
kunst ist wertvoller und 
wichtiger als alle Beschlüsse 
ui.d bringt uns auf den ein¬ 
zelnen Bahnen weiter als 
ein aussichtsloser Eintritts- 


preiskanipf. bei dem die 
Preise auf eine Stufe sin¬ 
ken. die den Theaterbesitzer 
nicht leben, aber den deut¬ 
schen Verleiher und Fabri¬ 
kanten auf die Dauer ster¬ 
ben läßt. 

Je stärker die Kaufkraft 
des Publikums sinkt, desto 
energischer und durchdach¬ 
ter muß die Propaganda 
werden. 

Die Außenreklame muß so 
gefällig wie möglich sein, 
etwas, was beinahe gar kein 


Geld kostet, weil nämlich 
zwischen geschmacklosem 
und geschmackvollem Arran¬ 
gement in bezug auf das da¬ 
für aufzuwendende Geld 
kaum irgendein Unterschied 

Die Pressechefs der Film¬ 
firmen. die m der letzten Zc.i 
müde geworden sind, weil 
ihre guten und ausgezeich¬ 
neten Anregungen zuwenig 
Resonanz in der Provinz 
fanden, sollten sich noch 
einmal aufraffen und ver¬ 


suchen, so vielseitig wie 
möglich für den ihnen an¬ 
vertrauten Film nicht nur in 
Berlin, sondern bis in die 
kleinste Stadt hinein zu wer¬ 
ben und zu w irken. 

Sie finden heute sicher 
willigere Ohren. Nicht nur 
beim Produzenten, sondern 
auch beim Theaterbesitzer, 
und vor allen Dingen in den 
benachbarten Industrien, ganz 
gleich, ob es sich um Schall- 
platten, Schreibmaschinen 
oder Parfüm handelt. 


Premieren am Freitag 

„Oer Hochtourist" im Gloria- 
Palast. 

Die Uraufführung des Ufa- 
T ilustspiels „Der Hochtourist" 
fl- lei am Freitag, dem 27. No- 
vimber. im Gloria-Palast statt. 


Ungarische Filmsorgen 

Bericht unseres Budapester Sz.-Korrespondenten 


Die urgaris 
die bisher u 
blicklichen sei 
nissen noch 


rigen Verhält- Hlmmdustrii 


keine Ausnahme¬ 
erläßt und war- 
' verhältnis- 


..Weiter Rausch" 
fertiggestellt 

Der von Dr. Arnold Fanck 
ierte Aafa - Sokal - Film 
..Der weiße Rausch ist nun¬ 
mehr fertiggestellt. Mitwir¬ 
kende sind Leni Riefenstahl, 






















































































































































































































































25. Jahrgang 


Berlin, den 26. November 1931 


Die A. d. F. hat’s Wort 



CUR T BOIS und LA JANA 
in den. Biotfraph - Tonlilm DER SC H LE M1 HL' 


Wer die große Berliner 
Heaterbesitzerversammlung 
; voreingenommen und ob- 
ktiv in ihrem Verlauf be- 

< «achtete, kann nichts ande¬ 
res tun, als im Interesse der 
; - samten Industrie den drin- 
jnden Wunsch aussprechen. 

< iß die A. d. F. von sich aus 
c irch einen diktatorischen 
1 Schluß die Preisregelung 
■> schnell wie möglich prak- 
t ch durchführen möge. 

Was sich in der Sitzung in 
d n Kammersälen tat, zeigt 

< 1 1 lieh. daß die Berliner 
caterbesitzer wenigstens 

v >n sich aus nicht in der 
Lage sein werden, die drin- 
J! nd notwendige Einheits¬ 
front in der Preisfrage zu 
s« Haffen. 

Man mag darüber streiten, 
" ■ das an einer falschen 
1 vtruktionspolitik von ein 
p ar Großtheatern oder an 
d* r mangelnden Energie der 
hieinen liegt. 

Fest steht jedenfalls, daß 
n an, wie der Wortlaut des 
(-'«Schlusses, den wir am 
Fade dieses Artikels ver- 
<>! (entliehen, zeigt, wiederum 
kvin klares Resultat herbei- 
• iihrte, sondern alles in dem 
«'»stand der Schwebe ließ, 
der schon seit Jahren jede 
vernünftige Verständigung in 
Croß-Berlin unmöglich ge¬ 
macht hat. 

Der Beschluß, daß die \ or- 
Sesehenen Mindestpreise, um 
die es ja letzten Endes geht, 
nu > endgültig angenommen 
*i n d, ist derartig verklausu- 
üerl, daß sich eine Anzahl 
von Theatern, und nicht die 
«leinsten, finden wird, die 
durch Auslegungskünste vor¬ 


läufig die Erreichung der 
Einheitsfront unmöglich 

machen. 

Daß es mit den in Aus¬ 
sicht genommenen Preisen 
geht, beweist das Beispiel 
im Moabiter Bezirk, wo man 
einmütig und mit anerken¬ 
nenswerter Geschlossenheit 
eine vernünftige Preisbasis 
geschaffen hat, und beweisen 
ferner die außerordentlich 
klugen und klaren Ausfüh¬ 
rungen des Herrn Heir., der 
mit seinen Großtheatern in 
den verschiedenen Stadt¬ 
teilen auf Grund von prak¬ 
tischen Erfahrungen zu dem 
Resultat gekommen ist, daß 


der Eintrittspreis auf gesun¬ 
der Basis allein ein Kino¬ 
geschäft lebensfähig und so 
gesund wie irgend möglich 
erhalten kann. 

Was die Opposition, vor 
allen Dingen die Gruppe des 
Herrn Storch, ausführte, sieht 
scheinbar außerordentlich 
vernünftig und beherzigens¬ 
wert aus. 

Aber diese Frage, die jetzt 
in Berlin und im ganzen 
Reich ihrer Lösung harrt, 
muß nach den Resultaten 
beurteilt werden, die die 
bisherige Taktik in der 
Preispolitik der deutschen 
Kinos gezeitigt hat. 


Herr Staar. der über prak¬ 
tische Erfahrung in den ver¬ 
schiedensten Bezirken und 
in großen und kleinen The¬ 
atern verfügt, traf den Nagel 
auf den Kopf, als er er¬ 
klärte, daß die Bedenken, 
die hier und da geäußert 
würden, nicht ganz so ernst 
zu nehmen seien. 

Er sprach, gestützt auf 
Erfahrungen, in der. Ver¬ 
handlungen der letzten Tage 
voi den berühmten doppel¬ 
ten Zungen, die immer im 
engen Kreis, gedrängt von 
den durchschlagenden Argu¬ 
menten der sachverständigen 
Kollegen, alles zugeben, um 
dann in öffentlichen Ver¬ 
sammlungen gegen Beschlüsse 
zu sprechen, durch die sie 
vielleicht ihr Privatgeschäft 
an dieser oder jener Stelle 
bedroht sehen. 

Es wurde von verschiede¬ 
ner Seite hervorgehoben, daß 
eine solche grundsätzliche 
Reform nicht von gefühls¬ 
mäßigen Imponderabilien ab¬ 
hängig gemacht werden 
könne, die der eine oder 
andere wieder vorbringt oder 
hervorhebt, sondern daß die 
Beschlußfassung über diesen 
Punkt durch Majoritätsbe¬ 
schluß herbeizuführen sei. 
dem sich eben dann alles zu 
fügen habe. 

Herr Staar ließ durch- 
blicken. daß die Gefahr be¬ 
stehe, daß gerade die Gro߬ 
konzerne, vor denen man so 
große Angst hat. es auf eine 
Radikallösung ankommen 
lassen könnten. 

Er verwies darauf, daß es 
sehr wohl möglich sei, daß 
einmal die Uraufführungs- 


An. und Verkauf von Bühnenzubehör durch ,,Kleine Anzeigen“ Im „Kinematograph“ 







und Erstaufführungstheater, 
gerade die großen Häuser, 
die Eintrittspreise auf einige 
Zeit so stark senken könn¬ 
ten, daß jedes Geschäft für 
die Nachspieler, die sich ja 
heute am meisten sperren, 
radikal vernichtet werden 
könnte. 

Er zeigte auch ganz klar 
und eindeutig auf. daß die 
Großen zwar während die¬ 
ser Kampfzeit Verluste tra¬ 
gen müßten, daß aber die 
Kleinen ganz auf der Strecke 
blieben, so daß in dem 
Freischaos für keinen etwas 
gewonnen, für viele aber 
etwas verloren würde. 

Der Vertreter der A. d. F. 
wies in wohlerwogenen und 
überzeugenden Darlegungen 
nach, daß es sich hier nicht 
um eine Aktion der Ver¬ 
leiher handle, sondern um 
gemeinschaftliches Vorgehen 
von Theaterbesitzern. Ver¬ 
leihern und Fabrikanten. 

Nicht mit Unrecht unter¬ 
strich er, daß diese Gemein¬ 
schaftsfront. wenn sie jetzt 
nichts ausrichtc, in abseh¬ 
barer Zeit nicht wieder auf¬ 
gerichtet werden könne. 

Eis fiel das Wort von der 
Diktatur der Arbeitsgemein¬ 
schaft, zunächst ein Schreck¬ 
gespenst, das man aber nicht 
ungestraft an die Wand 
malen darf, weil nämlich 
nach unserer Auffassung, 
nachdem das Sclbslbestim- 
mungsrecht der Theaterbe¬ 
sitzer oder, besser gesagt, 
das Mitbestimmung&recht 
nicht ausgeübt worden ist. 

Was an Kompromißanträ¬ 
gen am gestrigen Morgen 
produziert wurde, trägt den 
Keim zu Differenzen wieder 
in sich. 

Man redete sich auf die 
Bezirke aus, mußte sich aber 
vom Syndikus des Verban¬ 
des klarmachen lassen, daß 
die bezirksweise Regelung 
undurchführbar ist, weil bei 
den heutigen Verhältnissen 
im Kinogeschäft die Bezirks¬ 
grenzen verwischt sind und 
ein Bezirk immer mit der 
Bevölkerung der benachbar¬ 
ten Verwaltungsgruppen zu 
rechnen hat. 

Man hörte immer wieder 
den Ruf nach dem guten 
Film und tat so, als ob über¬ 
haupt nur schlechte Ware 
auf den Markt kommt. 

Es sollen hier gewiß nicht 
die deutschen Filmerzeug¬ 
nisse der letzten Wochen in 


Bausch und Bogen verteidigt 
werden. 

Wir haben selbst eine 
ganze Reihe von Filmwerken 
nicht als Schlager ersten 
R inges bezeichnen können. 

Aber man soll auch den 
Prozentsatz der zugkräftigen 
Werke nicht unterschätzen 
urd soll doch anerkennen, 
daß immerhin die west¬ 
lichen Uraufführungstheater, 
die durchweg mit einem 
Schlager auskommen, ganz 
gu.e Geschäfte gemacht 
hanen. 

Man soll vor allen Din¬ 
gen die Eintrittspreisrege¬ 


lung mit dem Zwischen¬ 
schlagersystem nicht ver¬ 
knüpfen und sollte sich zum 
mindesten darauf einigen, 
zunächst einmal die Mindest¬ 
preise anzuerken^en, um 
dann über die Programmge¬ 
staltung weiter zu reden. 

Wir wissen sehr wohl, daß 
die Frage des zweiten Schla¬ 
gers nicht im Handumdrehen 
zu lösen ist und ha nen erst 
gestern hier ausgefüirt, daß 
es beachtliche Gründe gibt, 
die eine radikale Lösung im 
Augenblick komplizieren. 

Aber man soll dann bitte 
die beiden Fragen trennen. 


soll das eine termingemii I 
durchführen und über d; 
andere schleunigst berate 

So. wie der Berliner Bi 
Schluß jetzt vorliegt, besai 
er gar nichts und erinne 1 
reichlich stark, an den b> 
rühmten Greis auf dem Dacl 
der in der verfahren« 
Situation keinen Auswt 

Der Wortlaut des Bi 
Schlusses des Berliner Ver 
Landes: 

..Die gestrige außerordent 
liehe Mitgliederversammlun 
hat zu den von den Organ 
sationen der gesamten Filn 
industrie aufgestellten Rieh 
linien der Eintrittspreisreg' 
lung für Groß-Berlin w 
folgt Stellung genommen. Ft 
die Richtlinien ergeben sic i 
360 Stimmen. Dagegen stimr 
ten 229, Stimmenthaltung« i 
38. Da statutengemäß ei’ 
Dreiviertelmehrheit nicht e - 
reicht wurde, galt dieser B - 
Schluß als abgelehnt. A ,f 
Grund verschiedener A - 
änderungsanlräge wurde . > 
Endergebnis der Aussprac e 
der außerordentlichen M - 
giiederversammlung mit M .- 
jorität beschlossen, daß b 
27. November 1931 i ie 
Mindesteintriltspreisregelu tjf 
entsprechend den Ric’. t- 
linicn Geltung hat. Die Fr.- ie 
der Regelung der Program :n* 
gestaltung wurde wegen der 
zur Zeit noch ungenügenden 
Beiprogramme auf einen spä¬ 
teren Termin vertagt. Als¬ 
dann soll der Verband in 
einer neuen Mitglieder« r- 
sammlung die Programmfr. i: 
behandeln. Soweit der I e- 
schluß Abänderungen er 
Richtlinien hinsichtlich er 
Programmfrage betrifft, w.rd 
derselbe unverzüglich > er 
Vollkommission der ges;. n- 
ten Filmindustrie zur S T 
lungnahme unterbreitet. >i* 
außerordentliche Mitglied r- 
versammlungentsandte durch 
einstimmigen Beschluß n ch 
die Herren Storch, Siegfried 
und Schmerzier in die \ oll* 
kommission.” 

* 

Bei der endgültigen -^h* 
Stimmung war nur noch ein 
Teil der Mitglieder anwe¬ 
send, und es herrschten un¬ 
ter den besonders interes¬ 
sierten Theaterbesilzern be¬ 
reits Meinungsverschiede 0 ' 
heiten darüber, ob die ange¬ 
nommenen Beschlüsse sat¬ 
zungsgemäß zu Recht b*' 


Die Reichsfilmgesellschaft kommt 

Wie wir bei Redaktionsschluß von gut unterrichteter 
Seite erfahren, ist die Gründung der Reichsfilmgesellschaft 
im Pnnzip bereits vollzogen. 

Es handelt sich um eine Gründung unter Führung des 
Herrn Kommerzienrats Scheer. an der die leitenden Per¬ 
sönlichkeiten der Herosgruppe beteiligt sind. 

Man spricht von einem Stammkapital von hundertfünf- 
undsiebzigtausend Mark, dessen Majorität sich in den Hän¬ 
den von Herrn Scheer befindet, der auch formal die Ver¬ 
antwortung für die Geschäftsführung übernehmen soll. 

Da bekanntlich zwischen der Heros und den einzelnen 
Landes- erbänden Begünstigungsverträge bestehen, wäre auf 
Jmwegen und in etwas veränderter Form ein Lieblingsplan 
des Herrn Scheer in die Praxis umgesetzt. 

Inwieweit der Reichsverband als solcher direkt beteiligt 
ist. bleibt bei dieser Konstellation offen. 

Man wird, genau so wie wir das bis jetzt den Verträgen 
des Landesverbandes mit der Heros gegenüber getan haben, 
die Entwicklung dieser Gründung mit Aufmerksamkeit ver¬ 
folgen und seine endgültige Stellung zu der Frage, ob eine 
derartige Kombination den Theaterbesilzern wirklich Vor¬ 
teile bringt oder nicht, zurückstellen müssen, bis das Re¬ 
sultat des ersten Geschäftsjahres zu übersehen ist. 


ZOO ungarische 

In Ungarn haben jetzt genau 
zweihundertsieben Kinotheater 
ihre Betriebe entweder dauernd 
oder vorübergehend eingestellt. 

Als Grund dafür ist die un¬ 
günstige wirtschaftliche Gesamt¬ 
situation anzusehen, die den 
Besuch so herabminderte, daß 
die Theaterbesitzer nicht mehr 
in der Lage waren, ihre Ver¬ 
pflichtungen bei den Verleihern 
zu erfüllen. 

Die Verleiher haben dann 
schließlich die Filmlieferung an 
diese Theater eingestellt. so 
daß eine Programmierung für 
diese verschuldeten Häuser ein¬ 
fach nicht mehr möglich war. 

Es darf natürlich nicht ver¬ 
kannt werden, daß es nicht im¬ 
mer die ungünstige Situation 
allein war, sondern daß viele 
Konzessionäre auch nicht in der 


Kinos schlichen 

Lage waren, bei so schwierigen 
Wirtschaftsverhältnissen ihre 
Betriebe richtig zu führen. 

Der Bund der Kinobesitzer im 
Verein mit dem Bund der Kino¬ 
industriellen unternimmt augen¬ 
blicklich eine Enquete, die Ma¬ 
terial beschaffen soll, warum 
und weshalb die einzelnen 
Theaterbetriebe eingestellt wor¬ 
den sind. 

Man wil! versuchen, überall 
da, wo die Schließung lediglich 
erlolgen mußte, weil die Leitung 
versagte, mit anderen Personen 
die Theater wieder in Betrieb 
zu setzen und mit Filmen zu 
versorgen. 

In den Generalversammlungen 
der beiden Organisationen, die 
in den nächsten Tagen stattfin¬ 
den, soll diese Aktion im ein¬ 
zelnen besprochen werden. 


Jannings-Probe im Wiener Rundfunk 


Eine Probe zu Gerhart Haupt- 
manns „Fuhrmann Henschel", in 
welchem Stück Emil Jannings 
ein Gastspiel am Deutschen 
Volkstheater eröffnet, wird 


durch die Ravag übertragen 
werden. Es ist dies zum ersten 
Male, daß eine Wiener Bühnen¬ 
probe im Radio zu hören sein 



Um die Leipziger 
Eintrittspreise 

dei den Bemühungen, end- 
i; tige bindende V'ereinbarun- 
g i über die Preise der Leip- 
r er Lichtspieltheater zu tref- 
t . zeigte sich eine starke Ge- 
e nsälzlichkeit der Meinungen 
i! ofern, als die Erstauffüh- 
r igstheater hervorhoben. einer 
i endwie gearteten Senkung 
l r Preise unmöglich zustim- 
en zu können, die Vorort- 
t v-ater aber betonten, ange- 
hts der in.mer größer wer- 

> nden »Not der Bevölkerung 
- Vorstädte die jetzigen Preise 
möglich halten zu können. 

I ner Kommission, bestehend 
‘S den Herren Bechmann, 

> nndorf, Felzmann, Fincke, 
r. Rosner, Stoppe und Kra¬ 
ter (als Vertreter der A.d-F.) 

tehend. gelang es auch nicht. 
• gegensätzlichen Meinungen 
-zugleichen. Am Freitag soll 
-h eine Versammlung der 
.pziger Theaterbesitzer und 
äealerleiter endgültig mit dem 
nzen Fragenkomplex beschäf- 


Französische Produktion in 
Rußland. 

Graham Maingot, der Genc- 
' 'direktor der Firma Vicloria- 
t m. hat einen Vertrag auf 
I rstellung dreier russischer 
rsionen abgeschlossen. Die 
V tc ist eine französische Ver- 
' n des „Lebenden Leichnams" 
n t Muissi als Hauptdarsteller 
u d Fritz Kortner als Regis¬ 
seur in der deutschen Fassung, 
d- r zweite „Die Narkotiker" 
F ßie Ekk. Drehbuch und Re- 
ti -eur des dritten Films stehen 
noch nicht fest. 


ameradschaft" künstlerisch 

Der G. w. Pabs’t - Film der 
’ ro „Kameradschaft". Verleih 
^ r. Star-Film, ist vom Voel- 
X r-,Ausschuß für künstlerisch 
v rtvoll erklärt worden und 
i. ließt somit Steuermäßigung. 


Mitteldeutsche Vertreter. 

Der Filmvertreter Werner 
*- parv, der eine Zeitlang für 
Metro tätig war, reist seit 
Oktober für Feiner & Szomlo 
1 nverleih im mitteldeutschen 
Bezirk. 

Der Reisevertreter Bruno 
> othe, der bisher für den Be- 
rasverleih Kaiser & Candolini 
t - tig war. ist vom Cando-Film 
• 1 Reisender für Mitteldeutsch¬ 
land engagiert worden. 


Aus der Produktion. 

Toni van Eyck spielt unter 
d«r Regie von Herbert Juttke 
•Be Hauptrolle in dem Excel- 
sior-Film: „Kitty schwindelt 
s, ch ins Glück". Weitere Dar¬ 
steller: Blandine Ebinger, Paul 
Otto. Oskar Sima. Willy Stett- 
"er. Margarete Kupfer. Kom¬ 
position: Joe Hajos, musika- 
•tsche Leitung: J. R. v. Am- 
" er g, Kapelle: Bernhard Eltg. 

Das Drehbuch für die deut- 
L C « Fassung des Gustav Alt- 
hoff-Fil m „Der Marine-Kontrol- 
•eur" schreiben Dr. Curt 1. Braun 
und Fritz Falkenstein. Die frän¬ 
kische Fassung besorgt de la 



DER SCHLEMIHL 


Manuskript: Hans Rorr.eau 

Regie: MAX NOSSECK 

Bild. Willi Winterstein , Ton: Emil Specht / Bauten: Heinrich Richter 
Aufnahmeleitung: Max Paetz / Standphoto: Fritz Vopel 
Musik: Mischa Spoliansky / Text: Marcellus Schiffer 
Jazz-Kapelle: Lewis Ruth-Band 
Produktionsleitung: Viktor Skutetzky 

Darsteller: 

Hartwig Curt Bois 

Garda Maro . . . ... La Jana 

Jack Brillant . Hans Adalbert v. Schlettow 

Sweetheart . Alexandra Molino 

Baron Stechling Huberi v. Meyerinck 

Fürst Janitschen . Grigori Chmara 

Professor Dr. Fürchterlich Max Ehrlich 

Möbelhändler Blümchen . Henry Bender 

Der Oberkellner.Rud. Weinmonn 

Tonaufnahmen: Tobis-Klangfilm 

URAUFFÜHRUNG 

Freitag, 27. November 

ATRIU M 



Ein Mikrophon G. m. b. H.-Film der 

BIOGRAPH-FILM G.M.B.H. 

BERLIN SW 48, Friedrichstraße 224 

Telephon: Bergmann 5616-17 


Was spielt Frankfurt? 

Der Llfa-Palast hat einen guten 

Griff getan, als er gerade am 

Bußtag den schon lange erwar¬ 

teten Film „Marokko" mit Mar¬ 
lene Dietrich eiosetzte 

Das Ufa-Theater im Schwan 
Bringt „Eine Razzia in Paris' 

Ein hervorragendes Geschäft 
ist „Trader Horn" im Roxy. 

Olympia und Luna bringen 
Zweitauffühiungen erfolgreicher 
Bilder. Olympia „Der \X eg ins 
Leben' . der trotz begreiflichem 
Widerspruch weiter Kreise im 
Capitol dennoch ein gutes Ge¬ 
schäft machte. Luna den Tren- 
ker-F:lm „Berge in Flammen ' 
Biebcrbau zeigte „Tänzerinnen 
für Amerika gesucht", der Film 
wurde von „Chauffeur Antoi¬ 
nette" mit Charlotte Ander ab¬ 
gelöst. 

Der Gloria-Palast bringt, wi? 
am Bußtag, am Sonntag, dem 
22. und dem 29. November, eine 
Matinee zugunsten ehemaliger 
Kinomusiker. Im Alemannia 
läuft ebenfalls als Zweitauffüh¬ 
rung „Die andere Seite". 

Zum ungarischen 
Klangfilm -Vertrag 

Wie sich jetzt herausstellt, 
wird der Vertrag zwischen 
Klangfilm und der Hunnia-Film- 
fabrik es leider nicht möglich 
nucien. die .Metergelder, die 
be der Einfuhr von Filmen er¬ 
hoben werden, wie es ein Par- 
lan cntsausschuß beabsichtigte. 
ab< uschaffen. 

Man behauptet nämlich in gut 
orientierten Budapester Krei¬ 
sen. daß bei der Anschaffung 
der Klangfilm-Aufnahmeappara¬ 
tur eine Garantie einer ungari¬ 
schen Großbank geleistet wor¬ 
den ist. die ’ndirekt wieder 
durch die Metergelder ge¬ 
sichert ist. 

Die Bank hat von irgendeiner 
zuständigen Stelle die Garantie 
erhalten, daß die Gelder, die 
durch die Einfuhrabgabe auf¬ 
gebracht werden, restlos zur 
Deckung der Apparaturenkosten 
zur Verfügung gestellt werden 
und daß dieser Fonds solange 
aufrechterhalten werde, bis die 
Apparatur gedeckt ist. 

„Bomben auf Monte Carlo“ 
in Helsingfors. 

Wie aus Stockholm gemeldet 
wird, brachte die Premiere des 
Tonfilms „Bomben auf Monte 
Carlo" in Helsingfors einen 
durchschlagenden Erfolg. Die 
Vorführung des Films wurde mit 
lautem Beifall aufgenommen. 

Diplomatenbcsuch in Geisci- 
gasteig. 

Der französische Gesandte in 
München. Graf d'Ormesson. be¬ 
suchte die Emelka-Ateliers in 
Geiselgasteig und interessierte 
sich besonders für die deutsch¬ 
französische Zusammenarbeit. 
Demnächst wird in Geiselgasteig 
die französische Version des 
Emelka-Tonilms „Peter Voü. 
der Millionendieb" hergestellt. 










Preisausschreiben 


300.- RN 


Alle Theaterbesitzer Deutsch -1 
lands werden aufgefordert, an I 
unserem Preisausschreiben ■ 
teilzunehmen f 


Titel 


Wir suchen ▼■4 ä| für 
einen neuen I liCl unseren Film 

„Hinter den roten Hauern 
von Lichterfelde“ 

(„Kadetten“) 

Mit 

Alb. Bassermann. Trude v. Molo. Johannes Riemann. 

Ellen Schwannctkc. Elte Bassermann. Reinhold Berat. 

Paal Otto. Franz Fiedler. Carl Ballhaus. Erich Ode s. a. m. 

Regie: Georg Jacoby 

Manuskript: Or. A. Schirokauer / Musik; Peter Kreuder 


Kapitalverminderung bei 
Gainsborough. 

In dem Jahresbericht der 
Gainsborough Pict. wurde ein 
Vorschlag einer Kapitalabschrei¬ 
bung von 50 Prozent erwähnt. 
Gainsborough wird von Gau¬ 
mont British kontrolliert, die in 
Zukunft ein größeres Interesse 
an der Gesellschaft haben wird, 
da Gaumont neue Aktien ge¬ 
zeichnet hat. Die Leitung von 
Gainsborough hofft, daß es der 
Gesellschaft durch dieses Ar- 



Wlr bitten um Zusendung von neuen Titelvor- 


Der beste Titel wird für 
300 Mark erworben! 

SchluBtag S. Dezember. Das alleinige Bestimmungs¬ 
recht nat, unter AusschiuB des Rechtsweges, die 
Direktion der Neros Film Verleih O. m.D. H. 

An dem Preisausschreiben können nur Theaterbesitzer 
teilnehmen 

HEROS FILM VERLEIH 

BERLIN SW 68 

FriedrichstraBe 25 - 26 , 


Frankfurt a. M„ Leipzig. Hamburg, Düsseldorf. Königsberg i. Pr. 








































































































«F FILM FACH BUTT V 

il VERLAG SCHERL * BERLIN S W 68. IS 

Berlin, den 27. November 1931 


Nummer 276 


Hans Albers geht aufs Ganze 

Erfolgreicher Abend im Ufa-Palast 


Richard Eichberg findet 
langsam, aber sicher zu sei¬ 
nen früheren Erfolgen zu¬ 
rück. Vielleicht, weil er auf 
jede literarische Note ver¬ 
zichtet und wieder richtige, 
handfeste Publikumsstücke 
inszeniert, die von erprobten, 
zugkräftigen, ausgezeichne¬ 
ten Stars getragen sind. 

Die Novelle von Franz 
Höllering, die diesem Kri- 
miualstück zugrunde liegt, 
hat stark von Wallace ge¬ 
lernt. Josef Than nimmt die 
rfolgreiche Bühnentechnik 
des vielgelesenen und viel¬ 
geschriebenen Engländers und 
benutzt, nicht immer so rou¬ 
tiniert und gewandt, manch¬ 
mal sogar Tricks, die in 
irgendeinem Detektivbuch 
schon einmal dagew-esen sind. 

Man soll über solche Dinge 
nicht viel streiten, soll sie 
nicht nach Beckmesserart an¬ 
kreiden, wenn das Ganze 
schließlich den starken, ent¬ 
schiedenen Beifall findet wie 
die Geschichte dieses Ham¬ 
burger Hafenpolizisten. 

* 

Da wird irgendwo in der 
Nacht ein Mädel aus dem 
Wasser gefischt, das irgend¬ 
ein Hallunke mit derben Fäu¬ 
sten und allerhand Kniffen 
wieder befreit. 

Aber der für den Augen¬ 
blick düpierte Polizist nimmt 
die Verfolgung auf, findet ein 
Perlenkollier und bringt so 
nebenbei zwei oder drei 
Schwerverbrecher zur Strecke. 
Hans Albers fühlt sich in 
diesem Welthafen, in dem 
echten und nachgebauten 
St. Pauli so richtig zu Hause. 

Kein Wunder, da er ia mit 
Elbwasser getauft ist. Was 



Das Kontingent ist verlängert 

Der Reichsrat hat in seiner gestrigen Sitzung das Gesetz 
über die Vorführung ausländischer Bildstreifen in Deutsch¬ 
fand, das am 1. Dezember ablief, zunächst bis zum 30. Juni 
1932 verlängert. 

Inwieweit sich im einzelnen dies oder ienes ändern wird, 
hängt von den Ausführungsbestimmungen ab. die im Ein¬ 
verständnis mit den zuständigen Instanzen in der nächsten 
Zeit erlassen werden. 


Der D r 

aufgänger 

Fabrikat: Eichbcrg-Film 

Hauptrollen: Hans Albers, 

Verleih: Südfilm 

Martha Eggerth. Gerda Maurus 

Regie: Richard Eichberg 

Länge: 2507 Meter. 11 Akte 

Uraufführung 

: Ufa-Palast am Zoo 


zur logischen Folge hat, daß 
er sich in diesem Film, wenn 
man das von einem so aus¬ 
gezeichneten Künstler sagen 
kann. besonders anstrengt 
und mit besonderer Liebe 
jede kleine Pointe heraus¬ 
arbeitet. 


Eichberg hat den Film 
schon in der Anlage ganz auf 
seinen bewährten, zugkräfti¬ 
gen Star gestellt. Hans ist 
immer dann da, wenn eine 
gute Pointe fällig ist. Er geht 
mit iener berühmten, sou¬ 
veränen Selbstverständlich¬ 
keit durch das Spiel, die ihm 
von seinem ersten Tonfilm 
an den großen Erfolg ge¬ 
bracht hat und die auch hier 
wieder restlos durchschlägt. 

Wundervoll, wie er das 
Sprachliche beherrscht. Wie 
er mit allen Schikanen den 
Dialog hinlegt und wie er 
seine überlegene körperliche 
Gewandtheit unaufdringlich, 
klug, berechnend, abwägend 
in den Vordergrund schiebt. 

Das ist, wenn man will, 
ein Sensationsschauspiel, ein 
Kinostück mit all den be¬ 
kannten Finessen, aber im¬ 
mer wohlabgewogen, auf das 
Darstellerische gestellt, nie 
jene Kraftmeierei, die bei 
diesem oder ienem Darstel¬ 
ler protzig als Selbstzweck 
in den Vordergrund tritt. 
Milieu und Spiel, Handlung 
und Umwelt sind in ge¬ 
schickter Regieführung ge¬ 
genübergestellt. 

Mit dem dunklen Hafen 
in nebliger, gespenstiger Be¬ 
leuchtung fängt es an. Auf 
der eleganten Jacht wird ein 
Maskenfest mit Brillant¬ 
feuerwerk gefeiert. Dann 






Produktion und Regie: Alfred Zeisler 

Ein Ufa-Tonfilm 

Uraufführung heute Gloria-Palast 


mit Maria Solveg, Trude Berliner, Erika 
Gläßner, Theo Shall, Eugen Rex, Max Ehrlich 

Manuskript: I. von Cube und Paul Frank nach einem Schwank 
von Kraatz und Neal 

Bild: K. Tschet und B. Wentzel x Ton: Dr. Gerhard Goldbaum 
Bau: W. A. Herrmann und H. Lippschitz / Musiki Otto Stransky 
Texte: Ruth Feiner ✓ Musikalische Leitung: Hans-Otto Borgmann 


DER 

UocMounVI' 






tan/t man im Splendid-Ho- 
tel oder erlebt köstliche Sze¬ 
nen in einem Hippodrom, 
w< Albers hoch zu Roß im 
Zu keltrab seine Runden ab- 
su viert, während oben in 
eii ■ m Büro tödliche Schüsse 
ia en. Es gibt Verfolgungen 
mi der Polizeipinasse, im 
Au omobil u>.d mit dem Mo- 
toi: ad. 

n das elegante Konzert 
pl tzt die Verfolgung, bis in 
da . höchste Stockwerk, 
durch verrufene Hafenwir- 
ki . bis schließlich Polizei 
öl r Verbrecher triumphiert. 

’cwiß, die Szenen stoßen 
sii oft hart im Raum. Die 
L< ik bekommt hier und da 
vi. leicht einen etwas har¬ 
te) Knax. Aber dem Publi- 
kii i macht das nichts aus. 
Es folgt seinem Hans im 
Gl ick bis zum triumphieren¬ 
de Ende. 

ntscheidend für den Gc- 
sai: teindruck natürlich auch 
die Besetzung der anderen 

Ro len. 


Heute 

»F idchen in Uniform* 

1 ute gelangt der erste Film 
der „Deutschen Film-Gemein- 
•ch ft", „Mädchen in Uniform", 
un Capitol zur Uraufführung, 
öit er Film ohne Männer 
vur le von Christa Winslce 
»ac ihrem erfolgreichen Büh¬ 
ner hauspiel „Gestern und 
heue" geschrieben. Leontine 
n hat den Film unter der 
k'J) lerischen Oberleitung von 
Car Froelich inszeniert. Die 
Hai. >trollen spielen vorwiegend 
Deb itantinnen — Hertha Thiele, 
Thalmay, Reschke usw. 
«nc hundert andere junge Mäd- 
«hin. Ferner spielen Ellen 
Sei wannecke. Dorothea Wieck, 
Hedwig Schlichter und Emilie 
Hnda. Zur heutigen Premiere 
'»erden sich zwanzig „Mädchen 
,n Uniform" im Capitol Vor¬ 
teilen. 

Ly« de PuHis Zustand 
hoffnungslos 

Ein Kabel aus New York 
®eldet: Lya de Pulti ringt mit 
d*m Tode. Zu der Blutvergif- 
! Un S- an der sie erkrankt ist, 
«ine Lungen- und Rippen- 
«Hentzündung hinzugetreten, 
^genblicklich wird sie durch 
«“nslliche Sauerstoffzufuhr 
J 1 '* 1 a m Leben gehalten. Die 
T 1 ’«' glauben jedoch, daß nur 
«eringe Möglichkeit besteht, 
Lya de Putti sich wieder 
«ntolt. 


Bei den Frauen an der 
Spitze Gerda Maurus, dies¬ 
mal so etwas wie ein mo¬ 
dern-mondäner Vamp. Aber 
immer mit weiser Zurück¬ 
haltung, mit geschickter Be¬ 
tonung des rein Schauspiele¬ 
rischen. Eine Rolle, die so 
erfolgreich durchgeführt ist, 
wie es Manuskript und In¬ 
szenierung zulassen. 

Martha Eggerth sehr nett, 
sehr lieb, stimmlich anspre¬ 
chend und anerkennenswert. 
Nur vielleicht noch etwas 
filmungewohnt. Manchmal 
etwas schwach, so daß man 
hier und da gern noch einen 
Schuß Temperament mehr 
gesehen hätte. 

Die anderen alle von An¬ 
fang an Rollen zweiten Gra¬ 
des. Der ausgezeichnete 


Stahl-Nachbaur vielleicht 
ganz mit dem Herzen bei 
diesem Verbrechertyp. Man 
merkt manchmal die Rou¬ 
tine, aber vielleicht nur für 
den Fachmann. Nachbaur 
sieht glänzend aus, wägt 
Wort und Geste und erwirbt 
so Anrecht an dem Beifall, 
in den auch Alfred Beierle, 
Senta Söneland und Anna 
Müller-Linke einzuschließen 
sind. 


Die Musik schon im Buch 
nichts anderes als Einlage. 
Die Texte von Schwabach 
brauchbar, vielle.cht etwas 
konventionell, aber immer¬ 
hin so, daß sich das Publi¬ 
kum zu den hübschen, ins 
Ohr gehenden Melodien von 


Hans May auch den Text 
merkt. 

In Berlin vielleicht der 
stärkste Eindruck ein Fox¬ 
trott „Kind, du brauchst 
nicht weinen", der Beifall 
auf offener Szene fand. 
Dann in der Erinnerung haf¬ 
tend ein English Waltz vom 
„Herz, das sich nach Liebe 
sehnt“ und an dritter Stelle 
zu nennen ein Opus im 
Sechsachteltakt „Mein Lieb¬ 
ling, mach' dein Herzchen 
auf!“ 

★ 

Die Photographie be¬ 
währt, routiniert, alle Ef¬ 
fekte ausnutzend. Beacht¬ 
liche Leistung Heinrich Gärt¬ 
ners und Bruno Mondis. Für 
die Bauten zu loben. Jack 
Rotmi. und H. Minzloff. An¬ 
zumerken, daß für den gu¬ 
ten Ton in allen Filmlagen 
Eugen Hrich zeichnet und 
daß es am Schluß unzählige 
Vorhänge gab, weil das ani¬ 
mierte Premierenpublikum 
Hans Albers, Richard Eich¬ 
berg und die anderen immer 
wieder sehen wollte. 


•Die Koffer des Herrn 
O. F.* 

Mittwoch im Mozartsaal. 

Der von Alexis Granowsky 
inszenierte Tobis - Film im 
D.L.S.-Verleih „Die Koffer des 
Herrn O. F.“ wurde ohne Aus¬ 
schnitte zensiert. Die Urauf¬ 
führung dieses zeitsatirischen 
Films findet am kommenden 
Mittwoch im Mozartsaal statt. 
Manuskript: Nach einer Idee 
von Hans Homberg: Leo Lania 
und Alexis Granowsky. Musik: 
Dr. Karl Rathaus. Texte der 
Songs: Erich Kästner. 

Klub der Kameratechnik 

Von Mitgliedern des Verban¬ 
des der Kameraleute Deutsch¬ 
lands ist der Klub der Kamera¬ 
technik gegründet worden, der 
sich die Pflege der technischen 
und wissenschaftlichen Bestre¬ 
bungen aller in der Filmauf¬ 
nahmetechnik aktiv Mitarbei¬ 
tenden zur Aufgabe macht. So 
sollen die vom Verband der 
Kameraleute Deutschlands be¬ 
reits in früheren Jahren mit 
gutem Erfolge veranstalteten 
Vortragsabende wieder auf¬ 
genommen werden. 

Als Erster Vorsitzender die¬ 
ses Klubs wurde Guido Seeber. 
als stellvertretender Vorsitzen¬ 
der Otto Kanturek gewählt. 

Die vorläufige Geschäfts¬ 
stelle befindet sich in den Hän¬ 
den von H. K. Gottschalk. 
Steglitz, Feuerbachstraße 21. 


Die österreichische Fabrikation gründet 
einen eigenen Verband 


Wie wir von informierter 
Seite erfahren, beschlossen alle 
Interessenten der österreichi¬ 
schen Fabrikation, also A'elier- 
besitzer, Erzeuger, Apparate- 
firmen sowie die Besitze' von 
Kopieranstalten, aus dem Bunde 
der Filmindustriellen, durch den 
sie ihre Interessen nich'. ge¬ 
nügend geschützt sehen, aus- 


Bergner -Zwischenfall in Paris 


Elisabeth Bergner, die der¬ 
zeit bei Pathc Nalr-n in der 
englischen Version von „Ari¬ 
ane“ wirkt, hat es abgelehnt, 
an einem ihr zu Ehren veran- 
staltc'en Emplang der Pariser 
Presse teilzunehmen. Diese 
Weigerung hatte in eiligen 
Zeitungen nicht gerade freund¬ 
liche Kommentare zur Folge. 

Elisabeth Bergner erklärt 
nun in einem Schreiben an 
diese Zeitungen, daß ihre Ab¬ 
lehnung keineswegs als Geste 


„Filmstars sehen dich an!“ 

Am Dienstag, den 1. Dezember 1931, veranstaltet 
der Filmpresseverband in den Räumen des 

Konzerthaus „CLOU" 

MauarstraBe 83-84 

ein Filmfest. Namhafte Filmstars werden 
anwesend sein. Eintrittskarten zum Preise von 
Mk. 1.— im Vorverkauf erhältlich im Konzert¬ 
haus „Clou" 

Beginn 8 Uhr 

Alle am Film interessierten Kreise sind herzlichst eingeladen 

Fitmpresseverband e V. 


zutreten und einen eigenen 
Verband, der ihre Interessen 
voll vertritt, zu gründen. 

Wie verlaute'., wird Dr. Plügge 
auf Einladung der österreichi¬ 
schen Regierung in Kürze nach 
Wien kommen, um wegen der 
neuen Kont cgent-Handbabung 
zu verhandeln. 


der Unhöflichkeit oder Feind¬ 
seligkeit gedeutet werden dürfe. 

Sie sei infolge der anstren¬ 
genden Arbeit vom frühen 
Morgen bis in die späte Nacht 
physisch einfach außerstande, 
auch noch gesel'schaf fliehe 
Verpflichtungen zu überneh¬ 
men. Nach Beendigung ihrer 
Dreharbeit wolle sie gern die 
Pariser Presse und ihre Pariser 
Freunde begrüßen. Nun ist alles 
wieder in Ordnung. Die Kom¬ 
mentare zu dieser Erklärung 
sind recht freundlich. 




Es kriselt weiter in Hollywood 


Harry Piel-Premiere 
in Wien 

Im Busch-Kino, dem räum¬ 
lich größten Lichtspieltheater 
Wiens, fand die Uraufführung 
des Harry Pief-Film der Uni¬ 
versal („Bobby geht los") nach 
dem Roman von Mühlen- 
Schulte vor ausverkauftem 
Hause statt. Der Film gefiel 
infolge seiner ebenso spannen¬ 
den wie amüsanten Handlung 
und durch die schauspielerisch 
und sportlich starke Leistung 
Piels außerordentlich gut. Der 
Beifall war stürmisch. 
Eintrittspreisregelung in Dort- 

In einer von Dr. Bokies ge¬ 
leiteten Versammlung in Dort¬ 
mund wurde eine vollständige 
Einigung aller Dortmunder 
Theaterbesitzer auf der Grund¬ 
lage der Kommissionsrichtlinien 
erzielt. Die Kommission, die 
diese Richtlinien aufstellte, be¬ 
stand aus den Herren: Riech¬ 
mann vom Reichsverband und 
als Vorsitzender des Verbandes 
Rheinland und Westfalen, Cop- 
pel und Kaufmann als Thea¬ 
terbesitzer, Guttirann vom 
Schutz verband, Sander, von der 
A.D.F. Düsseldorf. Kreitz, Für¬ 
stenberg und Rosenberg, von 
der A.D.F. Berlin. Direktor Le¬ 
dermann und Dr. Bokies, der 
letztere zugleich afs Bevoll¬ 
mächtigter der Spitzenorgani- 

Bauer - Apparatur im größten 
belgischen Theater. 

Belgiens L'Hippodrome in 
Antwerpen, das größte belgi¬ 
sche Theater mit 3300 Sitz¬ 
plätzen hat nach eingehender 
Prüfung aller in Belgien auf 
dem Markt befindlichen Ton¬ 
film-Anlagen sich entschlossen, 
eine komplette „Bauer-Appa¬ 
ratur" (Bauer M 7 mit Licht 
tongerät LT 7) zu installieren. 

Dies darf afs besonders gro¬ 
ßer Erfolg der Bauerschen Er¬ 
zeugnisse — insbesondere der 
hochwertigen Tmfilmgeräte — 
angesehen werden. 

Filmkurzberichte vom Tage. 

Die Ufaton-Woche bringt eine 
Neuerung, die sich als zeitge¬ 
mäße Form ausgezeichnet be¬ 
währen dürfte. Es handelt 
sich um filmische Kurzreferate 
über die neuesten Ereignisse. 
In der „Ufslon-Woche" Nr. 64 
werden in diesem Zusammen¬ 
hang Momentbilder von der 
Schließung der Schalter bei der 
Berliner Bank für Handel und 
Grundbesitz gezeigt sowie Auf¬ 
nahmen der Mitglieder des 
Reichswirtschaftsbeirats vor der 
letzten Sitzung in der Reichs¬ 
kanzlei und Bilder von den 
\ufbauarbeiten der Erwerbs- 
losen-Siedlung in Werneuchen 
bei Berlin. 


Langsam aber sicher nähert 
sich die Krisis unter Amerikas 
„Big Four" ihrem Höhepunkt. 
Die Hiobsbotschaften aus den 
Hauptquartieren und Studios 
von Paramount. Warner. Fox 
und Radio-Keith-Pathe häufen 
sich. Der Kampf zwischen den 
alten Interessen und den Ver¬ 
tretern der Banken und Wall¬ 
street, der nun schon zwei 
Jahre dauert, geht dem Ende 
entgegen. Die alten Filmmagna¬ 
ten erkennen allmählich, daß sie 
einen hoffnungslosen Kampf 
kämpfen, dessen Entscheidung 
von vornherein schon ziemlich 
klar war. 

Nehmen wir Amerikas „Große 
Vier" einmal näher unter die 
Lupe und lassen sie einzeln 
Revue passieren: 

Warner Brothers: Dieses Un¬ 
ternehmen verlor in dem Ge¬ 
schäftsjahr, das am 29. August 
1931 zu Ende ging, einen Betrag 
von S 7 918 605, obgleich im 
vorausgegangenen Geschäftsjahr 
ein Gewinn von 8 7 074 621 zu 
verzeichnen war. Die Filmab¬ 
teilungen dieses weitverzweig-. 
ten Unternehmens verloren im 
letzten Geschäftsjahr $ 2 146 074, 
die Rad.o- und Grammophonab¬ 
teilungen verloren $ 2 399 161, 
wobei gleichzeitig Abschreibun¬ 
gen von nicht weniger als 
$ 3 373 368 nötig wurden. 

Um dem Unternehmen, dessen 
Reservefonds auf 8 223 747 zu¬ 
sammenschrumpfte, nach außen 
hin finanziell ein freundlicheres 
Gesicht zu geben, wird das 
Aktienkapital 5: 1 zusammen¬ 
gelegt. Der Nennwert der 
Stammaktien, der bisher $ 23 
betrug, wird auf 8 5 herabge¬ 
setzt. Dadurch erhöht sich der 
Reservefonds auf den ansehn¬ 
lichen Betrag von $ 59 528 934. 

Die Aktien, die bisher einen 
Gesamtnennwert von 8 78 311 263 
hatten, werden, wenn die Ak¬ 
tionäre ihre formelle Zustim¬ 
mung geben, nur noch mit 
8 19 006 070 in den Büchern 
geführt. 

Gleichzeitig aber wollen die 
Warner Brothers ihre Bruns¬ 
wick Radio- und Grammophon¬ 
abteilung, die seit dem Ankauf 
in 1929 völlig unprofitabel war, 
abstoßen. Die American Record 
Company, eine Tochtergesell¬ 
schaft von Consolidated Film 
Industries, soll sich für den An¬ 
kauf dieses Unternehmens in¬ 
teressieren. 

Paramount: Neue Direktoren, 
Vertreter der Hochfinanz, mu߬ 
ten jetzt in den Direktorenrat 
aufgenommen werden. Ihre Na¬ 
men sind: John Hertz, der Prä¬ 
sident der Yellow Cab Company 


von Chicago und Direktor der 
First National Bank von Chi¬ 
cago; William Wrigley jr.. Prä¬ 
sident der berühmten Kaugum¬ 
mifabrik und Albert D. Lasker. 

Diese neuen Direktoren haben 
angeblich im offenen Markt 
einen bedeutenden Posten Pa- 
ramountaktien gekauft und sind 
deshalb auch in der Lage, einen 
bedeutsamen Einfluß auszuüben. 

Mehrere andere Direktoren 
werden zum Rücktritt gezwun¬ 
gen. Unter ihnen befindet sich 
auch der bekannte Daniel Froh- 
man, die rechte Hand von Jesse 

Radio-Keith - Orpheum-Pathe: 
Dieses Unternehmen sieht sich 
jetzt, trotz der schlechten all¬ 
gemeinen Lage am Aktienmarkt 
gezwungen, 8 11600 000 neuen 
Kapitals aufzunehmen, um alte 
Bankschulden zu begleichen. 
Gleichzeitig haben sich einige 
Gläubiger, die Ansprüche von 
sechs Millionen Dollar an das 
Unternehmen haben, bereit er¬ 
klärt, diesen Betrag bis zum 
1. Juli 1934 zu stunden. Raten¬ 
weise wird dieser Betrag bis zu 
diesem Zeitpunkt abgetragen 
werden. Das Unternehmen be¬ 
findet sich in einer äußerst illi¬ 
quiden Position. In den ersten 
neun Monaten dieses Jahres 
wurden nur 8 622 verdient, 
während ein Filminventar von 
acht Millionen Dollar (im Vor¬ 
jahr nur 8 3 400 000) vorhan¬ 
den ist. 

Fox: Dieses Unternehmen will 
sich mehr und mehr auf die 
Produktion konzentrieren. Zu 
diesem Zweck schreitet der Ver¬ 
kauf der Theater an der Ost¬ 
küste und im Mittelwesten wei¬ 
ter fort. 

Deutlich spiegeln sich diese 
ungünstigen Verhältnisse in den 
Aktienkursen wider: 

Pro Aktie: 

Höchst- Tages¬ 
kurs kurs 
13. Nov. 

1931 1931 

Warner Brothers 20 5.75 

Paramount 50 15.— 

Radio-Keith 24 4.50 

Fox 38 7— 

Inzwischen verstärken sich die 
Gerüchte, wonach neue Ver¬ 
schmelzungen auf dem Filmge¬ 
biet im Gange sind. Von einer 
Allianz von Fox mit MGM. wird 
gesprochen. Auch die United 
Artists von Joseph M. Schenck 
sollen in Fox aufgehen. Hier 
hat aber die Bundesregierung 
auf Grund der Trustgesetze noch 
ein Wort mitzureden. In der 
Zwischenzeit gestaltet sich die 
Arbeitslage in Hollywood für 
das Gros der Künstler, Ange¬ 


stellten und Publizisten i 
kritischer 

Im übrigen haben Colui bu 
und Warner Brothers 
Leihvertrag abgeschlossen. V ir- 
ner übernimmt die ges:i 
Filmproduktion von Colui bu 
(26 Großfilme) für die Sa 
1931 32 und bezahlt dafür . 
Millionen Dollar. 

Die öffentliche Vor 
Führung der M.-CL-M. 

M.-G.-M. schreibt uns: 

Vorgestern wurde von 
M.-G.-M. anläßlich ihrer In 
essentenvorführung im Mo/ 
saal am Vormittag ein in 
neue Staffel noch aufgeaon 
ner Norma-Shearer-Film 
deutscher Sprache „Küssen 
laubt" gezeigt. Anschliel 
wurde ein neuer Hundekur. Int 
„Hunde hinter Gittern" vo ge¬ 
führt. Dann beendete der • 
deutschsprachige Buster Kea 
Tonfilm „Casanova wider 
len” die Vorführung des 
mittags. Am Nachmittag wi 
nach einem KurzLlm „Flip, der 
Frosch" Jüan Crawford in Irr¬ 
wege des Lebens" gezeigt. S 
Filme wurden alle von ei ten 
zahlreich erschienenen Publ us 
begeistert aulgenommen V. äh¬ 
rend der Szenen setzte wnd« 
und wieder Applaus ein. 

Gestern zeigte die Mein an 
Vormittag einen abendfüilc de: 
deutschen Dick und Do! il» 
„Hinter Schloß und Riegel’ an¬ 
schließend einen Tennis-f urz- 
tonfilm Tildens, der in di *«» 
Film Tennisunterricht gibt, dar¬ 
auf folgte ein Ramon Nov rro; 
Film in deutscher Sprache un« 
zwar „Der Sänger von Sev 11» 
Der Nachmittag beschließt d» 
öffentlichen Vorführungen dr 
M.-G.-M. mit einem Hundt urz- 
tonfilm „Die feindlichen Bru¬ 
der" und dem Wallace B-ert 
Film „Das Geheimnis der 

Anläßlich der Vorführt ngr® 
hat die M.-G.-M. auch eine so®' 
vention einberufen. Die Mit¬ 
arbeiter der Metro aus de.» 
ganzen Reich, die sich zur Zu! 
in Berlin befinden, nehm» i 
dieser Konvention teil, in er« 
Verlauf die Besprechungen t-ibe» 
den Verleih der neuen I d n * 
unter dem Vorsitz der H- rr« 
F. L. D. Strengholt und E. 
stattfinden. Der zur Zeit a 
Berlin weilende Produkten’’ 
chef der M.-G.-M., Georg* | 
Kann, wird an diesen Sitzung*' 
im Kaiserhof ebenfalls tc* 
nehmen. 

Aus der Produktion 

Johannes Riemann wurd* 
für die männliche Hauplro 1 ** 
des Itala-D.L.S.-Films 
lein .... falsch verbünde® 
und für den Heros Film «® r 
detlen" verpflichtet. , 

Elsa Wagner wurde 
Max-Glaß-Produktion für “* 
Szoke-Szakall-Film „Wenn d‘ r 
Vater mit der Tochter • ■ 
erstmalig für den Tonfilm v * 
pflichtet._ _ _ 


Der »Kinematograpb- er 
- ' “ .t«ü*«li Ar 
: Berlin NM 


-.-an Scbert-FOl« len. Buchhandlungen und bei der Poe» It. Pt 

reite: 3S Pt», die uns-Habe; Stellenangebote 25 Pf». Slellengeauche 15 Pf» J - 

■■"L — Hauptacbriltleitun»: Alfred Roicnthal |Arot). Verantwortlich 


____ S ei l enpe t 

_,____,__ _,örtlich tflr die Redaktion: Dr. Ro 

Berlin. — Nachdruck nur unter Quellenangabe ge.teilet. Unverlangte Kin.endungcn werden nur 

Verla» und Druck: A uguat Scherl G m. b. H_ Berlin SW68. Scherlbaue. 


ile. Berugtpreit Mb 
iae und Rabatte m 




%W HIN F4CH BUTT V 


■II VERLAG ■ 



25. Jahrgang 


Berlin, den 28. November 1931 


Nummer 277 


Otto Wallburg ist auf der Höhe 

„Der Hochtourist“ im Gloria-Palast 


Im Ufa - Programm folgt 
jetzt Treffer auf Treffer. Das 
neue Lustspiel aus der Zeis¬ 
ig r-Produktion, das gestern 
■ um erstenm.V in Berlin ge¬ 
zeigt wurde, setzt die Reihe 
eer Kassenerfolge, die der 
I irende deutsche Konzern 
in diesem Jahr verbuchen 
kann, glücklich und erfreu¬ 
lich fort. 

Der Stoff selbst ist alter- 
p obt und hat den deutschen 
Buhnen recht oft ausgezeich¬ 
nete Geschäfte gebracht. 

Im Film wirkt er stärker. 
Weil die alpine Welt, die im 
Iheater immer Hintergrund 
bleiben muß, jetzt majestä¬ 
tisch, imponierend, großartig 
| mitspielt. 

Oberhaupt macht das Mi- 
I lieu diesmal vielleicht die 
Hauptsache aus. Das Drum 
»nd Dran allein schon wirkt 
'mposant, so daß es eigent¬ 
lich zu verwundern ist, daß 
die rein darstellerische Lei¬ 
stung trotzdem noch zu so 
starker, nachhaltiger Wir¬ 
kung kommt. 

Herr Stadtrat Mylius. so 
erzählt uns das Manuskript 
(von Cube und Frank), 
schreibt seiner Frau be¬ 
geisterte Briefe von seinen 
herrlichen Erlebnissen in den 
Alpen. Lebt in der Phanta¬ 
sie seiner Familie als ein 
kühner Bergsteiger, während 
* r in Wirklichkeit seine 
kurzen Tage und langen 
Nächte in München bei den 
Dachdeckern verbringt. 

Dort ist er allerdings nicht 
der würdige Stadtrat, son¬ 
dern der lustige Theater- 
mtendant, der Künstlerinnen 
«ntdeckt und, wenn es not 
tu *. sogar Engagements ver- 
»Pricht. 



Dr. Plügge in Wien 

Wie uns unser Wiener Büro drahtet, hat der Beauftragte 
der Spitzenorganisation, Rechtsanwalt Dr. Plügge, bereits 
gestern in Wien die Verhandlungen über die endgültige 
Regelung der deutsch-österreichischen Filmbeziehungen auf¬ 
genommen 

Es fand gestern im Handelsministerium zunächst eine Be¬ 
sprechung mit der Fabrikantengruppe statt, die aus dem 
Industriellen-Verband ausgetreten ist und einen eigenen 
Verband gründete. 

Über Einzelheiten dieser Sitzung zu berichten, erscheint 
im Augenbtick nicht opportun, weil die Dinge vorläufig noch 
zu sehr in der Schwebe sind. 

Man hofft aber hier bereits jetzt auf eine Verständigung, 
die allen Teilen gerecht wird. 


Sein Bürofaktotum deckt 
seine Seitensprünge, bis dann 
eines Tages doch das Unheil 
hereinbricht. 

Ausgerechnet am Tag vor 
dem fünfzigsten Geburtstag 
schwindelt er etwas von 
eicer harmlosen Verletzung, 
weil sein Chef selbst diesen 
Tag lieber in München als 
in seinem kleinen Nest feiert. 

Die liebende Gattin will 
mit aller Gewalt in die 
Berge, um dem armen Mann 
zu helfen. Die Tochter muß 
mit, heimlich begleitet von 
dem Schriftsteller Hanns 
Mertens, der sie mit aller 
Gewalt gleich nachdem er 
sie kennengelernt hat hei¬ 
raten will. 

Ausgerechnet dieser Herr 
ist der Verfasser des Buches, 
aus dem Herr Stadtrat My¬ 
lius die famosen Schilderun¬ 
ge:'. seiner Bergfahrten ent¬ 
nahm. Die inzwischen hinter 
seinem Rücken von der lie¬ 
benden Gattin auch in Druck 
gegeben worden sind. 

Man bringt den dicken, be¬ 
quemen Herrn in die schwie¬ 
rigsten Situationen. Ein paar 
Genossen des Münchener 
Künstlerfestes rücken ihm 
verkleidet auf die Bude. Sta¬ 
tisten, die sich als Mitglie¬ 
der des Deutsch-Österreichi¬ 
schen Alpenvereins ausgeben, 
zwingen ihn, eine gefährliche 
Bergtour zu unternehmen, 
wobei der schlaue Hanns 
Mertens als Führer fungiert. 

Tausend oder zweitausend 
Meter hoch über der Erde 
klärt sich die Sache, auf. 
Wallburg beichtet und Mer¬ 
tens benutzt die Gelegenheit, 
um sich das Jawort zu 





Der Hochtourist 
Fabrikat und Verleih: Ufa Hauptrollen: Otto Wallburg, 
Regie: Alfred Zeisler Erika Gläßner, Maria Solveg 

Länge: 25S0 Meter, 8 Akte Uraufführung: Gloria-Palast 


Zwei glücklich vereinte 
Paare stehen am Schluß, der 
nach dem alten Grundsatz 
„Ende gut, alles gut" gear¬ 
beitet ist. 

Man muß diesen Inhalt so 
ausführlich erzählen, weil er 
deutlich zeigt, wieviel Be¬ 
wegung in dem Ganzen ist, 
wieviel Tempo sich ent¬ 
wickelt und wie die Viel¬ 
seitigkeit des beliebten Ko¬ 
mikers sich auszuwirken 
vermag. 

Otto Wallburg ist in die¬ 
sem Film in jeder Szene im 
wahren Sinne des Wortes 
auf der Höhe. Er erzielt 
Lacher auf Lacher und sorgt 
für die Stimmung, aus der 
der Erfolg erwächst. 

Um ihn herum stehen aus¬ 
gezeichnete Darsteller. Da 
ist zunächst Maria Solveg 
als des Stadtrats Töchterlein. 


die mit moderiertem Liebreiz 
und mit vie.' Anmut über die 
Szene geht. 

Es spielt neben ihr, um bei 
dan Damen zu bleiben, Trude 
Berliner, die auf dem Künst¬ 
lerfest ein hübsches, melo¬ 
diöses Chanson von Stransky 
mit Schmiß zum Vortrag 
bringt. 

Es brilliert dann in einer 
Nebenrolle, die aber durch 
ausgezeichnetes Spiel gleich 
neben Wal'.burg steht, Eugen 
Rex, der hier endlich einmal 
einen Part fand, bei dem er 
zeigen kann, was der Ton¬ 
film von ihm erwarten kann. 


Bemerkenswert in einer 
selbstverständlich komischen 
Charge Max Ehrlich als ju¬ 
gendlicher Liebhaber und als 
liebender Held Theo Shall. 

Endlos die lange Reihe der 
sonstigen Mitwirkenden, über 
die im einzelnen wenig zu 
sagen ist. 

Famos die Photographie 
von Tschet und Bernhard 
Wentzel Tadellose alpine 
Aufnahmen mit hübschen 
Schneebildern, geschmack¬ 
volle Szenerien aus dem 
Alpendörfchen und geschickt 
geschnittene kleine Schüsse 
aus einem Stadttheater, bei 
denen man musikalische Mo- 



Die Geschäftsräume der 

EMELKATHEATER 

AKTI ENGESE LLSCHAFT 

befinden sich ab 7. 12. 31 

BERLIN SW 11 

* Stresemannstr 90 * 

(EINGANG! ANHALTSTR.) 

im Europa - Haus 

FERNSPRECHER : SAMMELNUMMER AI OÄGER 6421 


live aus der „Weißen Daiuc- 
verwertet. 

Alles in allem ein gut 
gemachter Film, der sein: m 
Producer und Regisseur Ehre 
macht, und der sehr bald in 
den deutschen Theatern d*. n- 
selben Beifall Finden wird, 
der hier in Berlin bei dc-r 
Uraufführung in stärkt u 
Maß zu verzeichnen war. 


Porten-Premlere 
im Atrium 

Der Henny-Porten-Film „Luis- 
Königin von Preußen" wuriie 
von der Filmprüfslelfe oh e 
Ausschnitte auch für Juger 1- 
liche freigegeben. Die Ura: 
führung lindet am 4 Dezember 
im Atrium statt. 

„Emil und die Detektive “ 
künstlerisch 

Der Ufa-Tonfilm „Emil und 
die Detek'ive" (Produkt: n 
Günther Siapenhorst. Regie 
Gerhard Lamprechtl, der m 
2. Dezember im UT. Kurfürst, 
dämm zur Uraufführung kom :t 
wurde vom Voelger-Äussch :ß 
als künstlerisch anerkannt. 

Gekündigte 
Leipziger Tarife 

Die „Interessengemeinscb ft 
der Filmindustrie Milteldeuts h 
lands" hat die für das kauf¬ 
männische und technische P r- 
sonal der Leipziger Filmverleih- 
betriebe bestehenden Lohn¬ 
tarife per 31. Dezember 1931. 
außerdem den Manteltarif für 
die technischen Angestell'm 
per 3t. März 1932. den der 
kaufmännischen Angeslel cn 

per 31. Mai 1932 gekündig’ 

Filmtest im Clou 

Für die Wohltätigkeit*'.r- 
anslattung des Filmpresse' r 
bandes, die unter dem Tiiel 
. Filmstars sehen dich an" m 
Dienstag, dem 1. Dezember 
abends 8 Uhr im Clou statt fin¬ 
det, macht sich bereits nn« 
rege Nachfrage nach Karten be¬ 
merkbar. 

Eine Reihe führender Film¬ 
gesellschaften hat Ausschnule 
aus ihren neuesten Tonfilmen 
zur Verfügung gestellt, die di« 
Vorführung der besten Schlage' 
des Jahres in Ton und B‘-d 
möglich machen. 

Bekannte Komponisten diri¬ 
gieren ihre beliebtesten Schla¬ 
gertänze. Man kann von sei¬ 
nen Flimmerlieblingen Auto¬ 
gramme erhalten, und außerdem 
bringt der beliebte Tanzrotor 
diesmal als Sonderpreise The»- 
ter- und Kinokarten. Im Büh" 
nenteil treten bekannte Darstel¬ 
ler auf. Und das alles für den 


TELEGRAMMADRESSE: EMELKATHEATER BERLIN Ä“’. 



DER SCHLEMIHL 


Fabrikat: Mikrophon-Film L.auptrollen: Curt Bois, La Jana 
Verleih: Biograph-Film Länge: 2040 Meter. 7 Akte 

Regie: Max Nosseck Uraufführung: Atrium 


Der Film firmiert als „Gro- 
teske", dadurch ist allen logi- 
v.hen Einwänden gegen die 
Handlung von vornherein die 
Spitze abgebrochen. 

Curt Bois hat bereits einmal 
1 einem stummen Film eine 
Schlemihl-Figur verkörpert. Er 
hat sich auch für seinen eisten 
.' onfilm einen Schlemihl ausge¬ 
sucht, der ihm und seiner Art 
■ irkungsvollstc Gelegenheit gibt, 
auf die Lachmuskeln zu wirken. 

Bois ist ein kleiner cntlas- 
ener Angestellter, der durch 
eine Verwechslung für einen 
Herrn Döllingcr gehalten wird, 
woraus sich die tollsten Situa¬ 
tionen ergeben. Bois wird für 
Jen Besitzer einer großen Villa 
gehalten. In dieser Villa ent¬ 
wickelt sich ein Spuk wie je 
m einer amerikanischen Krimi - 
nalgroteske. Es wird da mit 
i alltüren gearbeitet, mit Wolfs- 
: ruben, mit Lehnsesseln, die 
! angarme ausstrecken. Dann 
^cht es weiter in der Handlung 


in Autoraserei. Curt Bois und 
Adalbert v. Schlettow geraten, 
sie wissen nicht wie, zur Feuer¬ 
wehr, Bois wird iür einen König 
der amerikanischen Unterwelt 
gehalten, was ihm die Bewun¬ 
derung der schönen La Jana 
cinbringt, die sich aber schnell 
abkühlt, als sich herausstellt, 
da!) Bois eben nur ein Schle¬ 
mihl und kein interessanter 
Unterweltführer ist. 

Der Verfasser des Manu¬ 
skripts, Hans Rameau, und der 
Regisseur, Max Nosseck, haben 
ältere Chaplin-, Harold-Lloyd- 
und Buster-Keaton-Grotesken 
mit Erfolg gesehen und vieles 
daraus auf ihre Art verwendet. 
Die Hauptsache: die Sache hat 
Tempo. Curt Bois ist in all den 
verzweifelten Lagen, ir die er 
gerät, von zwingender Komik. 


Er tibertreibt nicht und kommt 
gerade dadurch zu seinen grö߬ 
ten Wirkungen. Beim Vortrag 
seines Couplets allerdings ist er 
noch zu sehr auf die Anforde¬ 
rungen des Kabaretts eingestellt. 
Besonders geglückt sind ihm die 
Szenen, in denen er von einem 
Fürsten fälschlicherweise für 
einen Bekannten, eben für den 
Herrn Döllinger, gehalten wird. 

Max Ehrlich geht als Profes¬ 
sor Dr. Fürchterlich mit einem 
erschrecklichen Vollbart durch 
den Film, der ihm und, wie die 
andauernden Lachsalven bewei¬ 
sen, auch dem Publikum außer¬ 
ordentliches Vergnügen bereitet. 

Eine Überraschung war Gri- 
gori Chmara, der den Fürsten 
Janitscheff elegant, leicht und 
sicher gestaltete. Schlettow 


spielte glaubhaft einen amerika¬ 
nischen Gangster in deutsch- 
ameriKanischem Kauderwelsch. 
La Jana hatte darstellerisch 
nicht viel zu bewältigen. Ihrer 
Aufgabe, schön und elegant zu 
sein, wurde sie durchaus ge¬ 
recht. Noch zu nennen: Hubert 
v. Meyerinck und Henry Bender. 

Mischa Spoliansky hat für die 
Musik des Films von Kompo- 
sitionsexperinenten abgesehen 
und eine nette, flüssige Begleit¬ 
musik geschrieben. 

Die Ausstattung (Heinrich 
Richter) war gut und reich. 
Sehr vorteilhaft alles Tonliche. 

Es gab während des Films 
dauernd stürmisches Gelächter. 
Am Schluß konnten sich Curl 
Bois und alle anderen Darsteller 
oftmals verbeugen. 

Im Vorprogramm gefiel sehr 
das Ufa-Kabarett Nr. 5 mit 
Arny Anlers, Werkmeister und 
Sabc-, Trude Berliner und Arno. 
Barnabas von Gezy und Willy 
Scheeffers. 


MÄDCHEN IN UNIFORM 


Man verläßt das „Capitol" 
nach dem Ablauf des Films 
mit zwiespältigen Empfindun¬ 
gen. Auf der einen Seite ist 
der Film gewiß eine bildlich 
talentiert gestellte Arbeit, die 
^ ■che nach neuen Stoffgebieten 
i nmer begrüßenswert. Auf der 
‘nderen Seite bleibt doch zu 
'ragen, ob der neue Stoff gerade 
das Thema erotischer Schwär¬ 
merei einer Schülerin für ihre 
Lehrerin sein mußte, und ob es 
notwendig war, damit eine Sa¬ 
tire auf ein adliges Mädchen¬ 
heim zu verbinden. Im „Ca¬ 
pitol" fand der Film Beifall, aber 
anderswo denkt man, trotz ganz 
dezenter Behandlung der Vor¬ 
gänge, sicherlich nicht so ent¬ 
gegenkommend. 

Die Handlung wird ganz im¬ 
pressionistisch aus einem Mo¬ 
saik von Einzelbildern ent¬ 
wickelt, worin mit tausend Ein¬ 
zelheiten, nicht ohne Humor, 
aber manchmal auch mit gar zu 
viel Breite, das Leben adliger 
Backfische in einem Stift ge¬ 
schildert wird. Alle Mädchen 
schwärmen für die Lehrerin 
Fräulein von Bernburg, die selbst 
ungewiß gezeichnet wird. Ein 
“euer Ankömmling, Manuela 
von Meinhardis, gleitet aus der 
Schwärmerei in die Erotik über, 
schreit im Rausch nach einer 
Bowle, daß sie ihre Lehrerin 
liebe, entfesselt damit einen 
Skandal und will sich schließlich 


Fabrikat: Deutsche Filmgemein- Regie: Leontinc Sagan 
schaft Hauptrollen: Hertha Thiele, 

Verleih: Bild und Ton Dorothea Wieck, Emilia Unda 

Künstl. Obcrleitg.: Carl Froelich Länge: 2682 Meter, 6 Akte 
Uraufführung: Capitol 


das Treppenhaus hinabstürzen, 
was im letzten Augenblick von 
den Mitschülerinnen verhindert 
wird. Der Film schließt mit 
einem Fragezeichen und wagt 
nicht, sich zu entscheiden, so 
daß der Abschluß verschwom¬ 
men wirkt. Es ist sehr leicht 


möglich, daß Zuschauer, die 
nicht in alle erotischen Speziali¬ 
täten eingeweiht sind, gar nicht 
begreifen, worum es sich eigent¬ 
lich handelt und den tragischen 
Konflikt nicht verstehen werden. 

Unter der Leitung von Carl 
Froelich hat Leontine Sagan 



P.eg e geführt. Sie setzt die im¬ 
pressionistische Linie des Dreh¬ 
buchs fort und läßt die Hand¬ 
lung stets breit ausspielen. Da¬ 
durch wird erfreulicherweise 
der heikle Eindruck von humo¬ 
ristischen Szenen aus dem Jung- 
mädchenleben überwuchert, 
aber stellenweise drängt sich 
bleierne Langeweite in den Vor¬ 
dergrund. Potsdams bekannte 
Bauten werden zur Unterstüt¬ 
zung oes satirischen und anklä- 
ge-iscFen Elements dieses Films 
recht bedenkenlos herangezo¬ 
gen. 

Der Film ist außerordentlich 
figurenreich, so daß man Mühe 
hat, sich im Personenverzeich- 
nis der zum Teil nur mit win¬ 
zigen Episoden bedachten Schü¬ 
lerinnen durchzufinden. Emilia 
Unda ging in der Zeichnung 
ihrer Oberin bis hart an die 
Karikatur, die bei einzelnen 
Chargen überhaupt vorherrschte. 
Als Manuela wurde eine bisher 
unbekannte Darstellerin, Hertha 
Thiele, herausgestellt, die mit¬ 
unter noch recht befangen 
spielte und deren Großaufnah¬ 
men sehr zurechtgemacht wirk¬ 
ten. Dorothea Wieck fand sich 
mit der Aufgabe, das seltsam 
schillernde Fräulein von Bern 
bürg darstellen zu müssen, recht 
gut ab. Ellen Schwannecke 
konnte in der Rolle eines netten 
Backfisches Sonderbeifall für 
sich buchen. 








RICHARD HUTTER 
Der Autor 


WALTER REIMANN 
Der Architekt 


Hans HERRMANN-SCHAUFUSS 
Der ,.Ehemann" 


Schlagertexte: 
ARTUR REBNER 
RICHARD HUTTER 


GRETL SCHUBERT-KAHN 
Die „Dame" 


KOPIE: 

AFI FA 


Mal was Anderes! 


DER GEHORCHENDE FILM 

Von RICHARD HUTTER 

Das Publikum bestimmt den Lauf der Handlung 
Ein persönlich auftretender Conferencier 
im Dialog mit gefilmten Darstellern 

DIE ORIGINELLE VARIETE- UND KINO-NEUHEIT 

D. R. P. ano«m«ld*t 


WELTVERTRIEB: 

JACOB LORSCH 
G.m.b. H. 
Friedrichstr.237 
Bergmann 1810 


TONHERSTELLUNG: 

TOBIS-MELOFILM 

G. m b. H. 

System: Tobis-Klangfllm 


Komposition und 
musikalische Leitung: 
WILLY ENGEL-BERGER 


Ernst Fiedler-Spieß (Aufnahmeleitung) 

Karl Hasselmann (Kamera, Bild) I Emil Specht (Kamera, Ton) 
Erich Palme (Tonschnitt) | Werner Samson (Photos) 


Musik: GERHARD HOFFMANN MIT SEINER KAPELLE 

_ . , „ICH BIN VERLIEBT IN DICH SEIT 100 000 JAHREN“. Slowfox 

Schlager: j N DER KLEINEN LUNABAR". Tango 

erschienen Im DLS.-BEBO-TON-VERLAG, BERLIN 


F ILM fo» ALLE 


G.M.B.H. — BERLIN SW 68, KOCHSTR. 73 

Fernruf: Flora A 2 47 94 




& 


RUDOLF MEINERT 
Der Regisseur 










sii 


Nr. 22 


1 

Beilage z um „Klnematograply 28. Novem 

Die physikalischen Grundlagen der Photozelle 


chnik Dr. von 
den Photozell 


inen Überzug 
hat, der mit 


388 durch W. Hallwachs er- zeigen dieses Freiwerden von dem negativen Pol einer Bat- ihren Massekernen gelöst, i 
ihren hatten, daß eine von Elektronen in bevorzugter terie verbunden ist, während es entsteht ein demenlsprech 

urzwelligem Licht bestrahlte _ 

all platte eine positive La- __ _ 

3 TD 111 K/| Dl—| ATOP 

itAw I Iv I \JL P'l r n A 1 U Iv 


eines neuen physikalische 

W eltbildes. Ähnlich wie ma 
bereits seit langem die Materi 

ie 

: 


nicht mehr weiter teilbare 

V cconolsmsnlsn KpcIpKpn 

A 




denkt, gelangte Planck zu der 
V r Stellung, daß es auch für die 
der Materie anhaftende Energie 
gewisse kleinste Mengen gebe, 
die nicht weiter unterteilbar 
seien. Es heißt dies, daß, 
wenn h dieses kleinste überhaupt 
w gliche Energiequantum ist, 
die von einer Energiequelle mit 
der Schwingungszahl v ausge¬ 
strahlte Energie gegeben ist 
durch den Ausdruck ( r= hv. 
Für die Materie selbst hat die 
moderne Physik die Vorstel¬ 
lung, daß um den eigentlichen 
Materiellen Kern, der mit posi¬ 
tiver elektrischer Ladung be¬ 
gabt angenommen wird, minde¬ 
stens ein mit negativer Ladung 
versehenes Etwas, das Elek¬ 
tron, herumkreist. Unter ge¬ 
wissen Umständen kann nun 


/ is*) 


v *?rleit«t werden. Dies ge- 
Schicht dar.n, wenn ein aus¬ 
gehendes Energie- oderLicht- 
Huantum auf die Oberfläche 
eines Metalls auftrifft; ver¬ 
läßt das Elektron seine Metall¬ 
oberfläche, so entsteht an die- 
ein elektrischer Strom. Für 
! metallische Oberfläche ist 
i Erzeugen dieses Vorgangs 
*>“ bestimmtes Energiequantum 
erforderlich. Da auf Grund der 
oben angeführten Beziehung 
* ~ h»' nun unter im übrigen 
Seichen Verhältnissen das vom 
roten Licht ausgestrahlte Ener- 
giequantum kleiner ist als das 




















der elektrischer Strom. Die 
Neigung zu dieser Abspaltung 
ist einerseits von dem Metall 
des Belags, andererseits von dem 
Zustand der sog. Formierung, 
des Belags und außerdem von 
dem Gas in der Zelle abhängig. 
In dieser Hinsicht unterscheiden 
sich die verschiedenen Zellen¬ 
arten sehr stark voneinander. 
Eine besondere Stellung neh¬ 
men die Kupferoxydulzellen ein. 
Stellt man auf einer Kupfer¬ 
platte einen Überzug von Kup¬ 
feroxydul (CuiO) her und läßt 
auf diesen Licht auffallen, so 
treten die Elektronen aus, ohne 
daß eine besondere Hilfsspan¬ 
nung erforderlich wäre. Man 
hat an diese Zellen besonders 
große Hoffnungen hinsichtlich 
des Tonfilms geknüpft, doch 
hat der Umstand, daß der in¬ 
nere Widerstand der Kupfer¬ 
zellen im Vergleich zu den AI- 
kalizellen klein ist, bis jetzt 
noch in bezug auf die Verstär¬ 
kung erhebliche Schwierigkeiten 
bereitet, so daß es scheint, als 
sollten die Alkalizellen, und 
zwar in der von Plantin ange¬ 
gebenen, vor kurzem an dieser 
Stelle beschriebenen Form, zu¬ 
nächst jedenfalls noch ihre be¬ 
vorzugte Stellung behalten. 


Das Koffergerl 

Die neue Klangfilm-Koffer- 
Apparatur, die bei ihrer neu- 
I chen ersten Vorführung Auf¬ 
sehen erregte, ist nicht nur in 
mehrwöchigen Probefahrten den 
scawierigsten Transport- und 
Vorführbedingungen auf dem 
Lande unterworfen worden, 
sondern hat auch bereits eine 
längere Seereise hinter sich. 
Ein Koffergerät in Begleitung 
eines Klangfilm-Ingenieurs ist 
an Bord eines großen deutschen 
Ozeandampfers nach England 
gefahren, dort umgeladen wor¬ 
den und mit einem zweiten 
Passagierdampfer zurückgekom¬ 
men. Die Probe hat ergeben, 
diß die Apparatur für das 
Bordkino trotz der oft ungünsti¬ 
gen Raumverhältnisse hervor- 


Lehrgang für 

Die Deutsche Schauspiel- und 
Fil-nschule in München beab¬ 
sichtigt, unter der Leitung von 
Professor Alexander Läszlo 
Lehrgänge für Tonfilm-Musik 
aozubalten. Sie sollen musika¬ 
lisch vorgebildeten Personen, 
die als Komponist, Tonmeister, 
Ton- und Dialogleiter im Ton¬ 
film tätig sein wollen, eine 
gründliche theoretische und 
praktische Sonderausbildung 
geben. Der Beginn des näch¬ 
sten Lehrganges ist für Mitte 
Jaauar 1932 vorgesehen. 


: auf hoher See 

ragend geeignet ist. Sie hat 
sich auch der starken In¬ 
anspruchnahme durch die Er¬ 
schütterung des Schiffskörpers 
und durch hohen Seegang in 
jeder Hinsicht gewachsen gezeigt. 

Es ist zu erwarten, daß die 
kürzlich laut gewordenen Klagen 
über die oft mangelhafte Qua¬ 
lität der in den Bordkinos ge¬ 
zeigten Filme durch die Einfüh¬ 
rung dieses gerade für der¬ 
artige Zwecke besonders gut 
verwendbaren Koffergerätes 
bald grundlegend abgestellt 
werden können, indem nunmehr 
auch die modernen Spitzen¬ 
leistungen deutscher Tonfilm¬ 
produktion auf unseren Über¬ 
seeschiffen gezeigt werden 
können. 


Tonfilm-Musik 

An der Deutschen Schau¬ 
spiel- und Filmschule finden im 
Wintersemester 1931 32 nach¬ 
stehende Vorlesungen statt, 
welche auch von Nichtschülern 
belegt weiden können: 

Heinrich Fischer, 1. Dramaturg 
der Kammerspiele im Schauspiel¬ 
haus: „Praktische Dramaturgie". 

Ernst Held, Regisseur der 
Kammerspiele im Schauspiel¬ 
haus: „Theater der Gegenwart". 

Ernst fros: „Einführung in die 
Ästhetik und Dramaturgie des 
Films, Kritik des Films”. 


Ingenieur L. Koch: „Einfüh¬ 
rung in die Kinematogtaphi 

Regierungsrat Herrn. Lotw: 
„Film und Volkswirtschaft". 

Professor Dr. Emil Pree'o- 
rius. „Kostüm und Bühne". 

Dr. med. Joh. Ludw. Schm 
„Atem, Stimme und Bewegun: 

Professor Max Unold: „The¬ 
ater und bildende Kunst". 

Die Vorlesungen beginnen in 
der ersten Dezember-Wocl e. 
Einschreibungen im Geschah - 
zimmer der Schule: Sonnt-n- 
straße 15. IH. 


T cle visions versuche 

Im B. S. Moss Bioadw 
Theater, New York, wurde vor 
einer Anzahl geladener Gä> e 
von Film, Theater und Pres e 
eine Televisionsvorführung na h 
dem Sanabria-Syslem veranst 
tet. die allgemein als ein ga.iz 
schöner Fortschritt auf d< n 
Gebiete des Fernsehens be¬ 
zeichnet wurde. Die Vorfüh¬ 
rungen wurden von einer Bühne 
aus übertragen, als Empfänii r 
diente eine Mattscheibe in 
Größe von 10 : 10 Fuß. AIK r- 
cings wird zugegeben, daß die 
Bilder im großen und ganzen 
ungenau waren, wenngle ch 
man die auftretenden Künstler 
erkennen konnte. Dagegen 
waren die gesendeten Töne 
es wurde mit Hilfe von Kab> In 
übertragen — gut und von 
natürlicher Klangfarbe. 


rr Tonfilm-tcchniftchcn Arbeitsgemeinschaft München. 

Schriftführer: Fritz Trinkle.n. München. PI ingacs er strafte 32. Gbs. TeL 741 
' k (Ufa-Handelsjfcs | Tel. 5 96 § 06 

' L v Beitrittserklärungen an di« Adresse des Schriftführers 


WARNUNG! 

Verschiedene Vorfälle veranlassen uns, erneut darauf hinzuweisen, daß Ver¬ 
stärker unseres Fabrikates 

für T o n f i I m z w e c k e 

nur durch die Klangfilm G. m. b. H. 

bezogen werden können. 

Wer Verstärker unseres Fabrikates, die nicht durch die Klangfllm G. m. b. H. 
geliefert sind, für Tonfilmzwecke vertreibt oder gebraucht, läuft Gefahr, wegen 
Patentverletzung, gegebenenfalls Vertragsverletzung, verfolgt zu werden. 

Wir haben auch keinem Lizenznehmer ein Recht erteilt, unabhängig von der 
Klangfilm G. m. b. H. Verstärker für Tonfilmzwecke zu liefern. 

Die Lieferungen der TeKaDe an die Kinoton A.-G. 
bis Ende 1931 bleiben hiervon unberührt. 

Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft 
Siemens & Halske A.-G. 

TeKaDe Süddeutsche Telefon - Apparate-, Kabel- und Draht- 

werke A. 0. 

Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m. b. H. 


Die Leipziger Umbau¬ 
vorschriften. 

Die am Leipziger Verleih- 
Geschäft interessierten Kreise, 
die betroffene Angestellten- 
chaft, vor allem aber auch die 
mitteldeutschen Theaterbesil- 
,er sind nach wie vor stark 
'beunruhigt durch die Ungewi߬ 
heit, ob die in Leipzig be- 
iehenden Verleihunternehmen 
•r'.geführt werden können. Die 
if Grund der neuen Zellhorn- 
orschriften erlassenen An- 
rdnungen sind so weitgehend, 
daß sie keinesfalls erfüllt wer¬ 
den können. Die Hauptver- 
immlung der „Interessenge¬ 
meinschaft der Filmindustrie 
'Mitteldeutschlands' hat unzwei¬ 
deutig erklärt, daß die strikte 
Durchführung der erwähnten 
ehördlichen Bestimmungen das 
Finde der Leipziger Verleihbe- 
1 riebe bedeuten müsse. Man 

• rhofft aber von Verhandlun¬ 
gen mit dem Gewerbeaufsichts¬ 
amt Milderung der Bestim- 
mungan. 

Von der Emelka-Produktion. 

Der Thalia-Film der Emelka 
, Eine Nacht im Grand Hotel" 
: t im Schnitt fertiggestellt. 
Regie: Max Neufeld. Haupt- 
rollen: Martha Eggerlh, Ulrich 
Bettac, Kurt Gerron, Max 
Schipper und Karl Etlinger. 
Berliner Uraufführung nächste 
Woche im Capitol. 

Die Aufnahmen zu dem 
F.rnelka-Film ..Der Feldherrn- 
h igel". die zur Zeit in den Ate¬ 
liers der Emelka in Geisel- 
gasteig stattfinden, stehen vor 
der Beendigung. Regie: Eugen 
Thiele. Hauptrollen: Elga 

Brink, Betty Bird, Ivan Pelro- 

• ch. Willy Schaeffers, Ernst 
pumcke, Fritz Steiner und 
Britz Spira. Manuskript: Eugen 
S.-atmari nach dem Lustspiel 
von Roda Roda und Carl Rö߬ 
ler. Musik: Otto Stransky. 

Auf Klangfilm stellten um: 

Berlin: Kolibri - Lichtspiele; 

^ estrhauderfehn: Frisia-Licht- 
'piele; Königsberg i. Pr.: Hu- 
Bn-Lichtspiele: Wolfenbüttel: 

Welt-Lichtspiele; Mannheim: 
'< olkstheater: Offenbach-Bürgel: 
Corso-Lichtspiele; Köln: Film¬ 
palast (oberer Saal); Liegnitz: 
Fentraltheater; Ehingen: Wil- 
hilma-Theater; Hattingen: Zen- 
tial-Lichtspiele: Slrasburg- 

' ckerm.: Schützenhaus-Licht- 
’piele; Eisieben: U.-T. Licht¬ 
spiele. 


-Zum goldenen Anker“ zensiert. 

Der Paramount-Tonfilm ..Zum 
goldenen Anker" nach dem 
'relgespielten Bühnenstück 

-Marius" von Marcel Pagnol 
h »t ohne Ausschnitte die Zen- 
passiert. Die deutsche Be¬ 
arbeitung des Films ist von 
Alfred Polgar. Unter Alex- 
änder Kordas Regie spielen in 
d *n Hauptrollen: Albert Basser- 
®ann, Jakob Tiedtke. Lucie 
Höflich, Ursula Grabley, Mat- 
. ,h <»s Wieman und Karl Et- 
'•nger. 


Merkwürdige Geschichten vom Wuppertal 


In Elberfeld und Barmen läuft 
zur Zeit in den Theatern der 
Ufa mit besonderem Erfolg der 
Luis-Trenker-Tonfilm „Berge in 
Flammen". 

Er wurde am ersten Spieltag, 
dem Bußtag, in beiden Theatern 
von über siebentausend Perso¬ 
nen gesehen und erzielte noch 
vor Vollendung der ersten 
Woche schon rund dreißigtau¬ 
send zahlende Besucher. 

Der Leiter der Ufa-Theater 
im Wuppertal, Herr Direktor 
Hans Werner, hatte nun. ge¬ 
stützt auf die Äußerung des 
Herrn Reichspräsidenten, daß 
dieser Film doch von recht viel 
Jugendlichen gesehen werden 
möge, die zuständigen Schul¬ 
dezernenten in Elberfeld und 
Barmen auf Trenkers Werk auf¬ 
merksam gemacht und angeregt, 
Schüler-Frühvorstellungen zu 


ganz besonders billigen Preisen 
zu veranstalten. 

Die Kinder unbemittelter- El¬ 
tern sollten selbstverständlich 
unentgeltlich zu dieser Veran¬ 
staltung zugelassen werden. 

Das Projekt konnte nicht 
durchgeführt werden, weil nach 
Mitteilung der zuständigen Stel¬ 
len bereits Vorstellungen eines 
Marionettentheaters festgelegt 
seien, so daß man den Eltern 
eine neue Ausgabe für „Ver¬ 
gnügungen" in so kurzer Zeit 
nicht zumuten wolle. 

Es soll hier natürlich nichts 
gegen Marionetten gesagt wer¬ 
den. die sicher auch in künstle¬ 
rischer Vollendung gezeigt wer¬ 
den können. 

Aber wir sind doch der Mei¬ 
nung. daß sich bei einem so 
exzeptionellen Film ein Weg 
hätte finden müssen, auch die 


Filmveranstaltung zu erroög 
liehen, um so mehr als ja 
schließlich die Stadt, die Trä¬ 
gerin der Schulen ist. im allge¬ 
meinen vom Film mehr zu hal¬ 
ten pflegt als von Marionetten. 

Oskar Messtcrs Dank. 

Oskar Messter schreibt uns: 

..Bei der großen Zahl der mir 
anläßlich meines 65. Geburts¬ 
tages zugegangenen Glück¬ 
wünsche und Ehrungen ist es 
mir leider unmöglich, jedem 
einzelnen, wie ich dies ge¬ 
wünscht hätte, meinen Dank 
auszusprechen. Alle die vielen 
Gratulanten haben mir durch 
ihr Gedenken eine große 
Freude bereitet. 

Ich bitte, mir zu erlauben, 
daß ich auf diesem Wege 
meinen herzlichen Dank für die 
mir erwiesenen Aufmerksam¬ 
keiten ausspreche." 



GENERAL - VERTRIEB: 

WALTER STREHLE 6. M. B. H. 

BERLIN SW 48 / FRIEDRICHSTRASSE 8