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Full text of "Der Kinematograph (December 1931)"

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Lya de Putti gestorben 


Die Tonwochen 

Die in Nr. 64 der Ufa-Ton¬ 
woche gebrachten Kurzreferate 
haben wir bereits erwähnt, fn 
der interessanten Zusammen¬ 

stellung dieser Ausgabe sieht 
man ferner zwei Männer am 

Mikrophon, die zur Ehre deut¬ 

schen Forschertums ihr Leben 
eingesetzt haben, Professor Dr. 

Kurt Wegener, der nach dem 

Tode seines Bruders die Lei¬ 

tung der Grönland - Expedition 
übernommen hatte, und seinen 

Assistenten Dr. Loewe. Eine be¬ 

sonders gelungene Reportage 
zeigt die großen Hindernisren¬ 

nen in Auteuil bei Paris; der 
77jährige populäre amerikani¬ 

sche Marschkomponist Sousa 
wird anläßlich seines Ge¬ 

burtstages im Bild gezeigt, man 
sieht einen sehr robusten Ring¬ 
kampf im freien Stil, ein Win¬ 
zerfest in Bonn und Nordsee¬ 
aufnahmen während der Novem¬ 
berstürme. 


Fox' tonende Wochenschau 
biingt interessante Aufnahmen 
der Aktion gegen die Brigan¬ 
ten auf Korsika, hübsche Kin¬ 
deraufnahmen vor einem Kas¬ 
perletheater, die lettländische 
Unabhängigkeitsfeier, Elektri¬ 
zität als Glöckner in der Pe¬ 
terskirche zu Rem, das geheim¬ 
nisvolle Automobil, das mittels 
Luftdruck betrieben wird, eine 
Erfindung des Ingenieurs Grai- 
chen, einen spannenden Fu߬ 
ballkampf vor 120 000 Zuschau¬ 
ern in Baltimore, die erste Ton¬ 
bildaufnahme des ehemaligen 
Kaisers von China. Truppen¬ 
parade vor dem Kaiser von 
Japan und Einzug chinesischer 
Truppen in Charbin. 


Die Emelka - Tonwoche Nr. 
62 bringt; Aufnahmen von Os¬ 
kar Messter zu seinem 65. Ge¬ 
burtstage. Präsident Hoover 
bei der Einweihung eines Ehren¬ 
mals für die Gefallenen des 
Weltkrieges in Washington. 
Empfang der Grönland-Expedi¬ 
tion Professor Wegeners bei der 
Notgemeinschaft der Deutschen 
Wissenschaft. Stapellauf des 
neuen amerikanischen Kreu¬ 
zers „Indianapolis". Die Schü¬ 
ler der Stresemann-Schule in 
Adlershof spielen mit selbst¬ 
gefertigten Puppen selbstge¬ 
schriebene Theaterstücke. Ame¬ 
rikanische Kadetten beim 
Exerzieren. Eine Neuerfindung 
für Streichhölzer. Donkosaken¬ 
chor singt auf einem diploma¬ 
tischen Bankett in Washington. 
Kanadisches Eishockey beim 
Trainingsspiel in New York. 
Washington-Feier in Amerika. 

Die vierte „Reserve"-Woche. 

Das Aafa - Militär - Lustspiel 
..Reserve hat Ruh" läuft im 
Berliner Primus-Palast, Pots¬ 
damer Straße, bei anhaltend 
hoher Besuchsziffer nunmehr in 
der vierten Woche und erntet all¬ 
abendlich vor vollbesetztem 
Hause stürmische Heiterkeit. 


Im Laufe des gestrigen Tages 
xt Lya de Putti in New York 
gestorben. Sie war vor 12 Jah¬ 

ren aus Budapest nach Berlin 


gekommen, hatte zuerst bei 
Oswald und dann bei Joe 
May gefilmt, der sie in seinem 
„Indischen Grabmal" groß her¬ 


ausstellte. Weil sie eine Per¬ 
sönlichkeit besonderer Art war, 
gelang es ihr scnnell, Star¬ 
ruhm zu erringen, und eine 


Zeitlang waren Putti-Filme ein 
Kassengeschäft. „Thamar", 

„Eifersucht", .Komödianten" 
und viele andere Putti • Filme 


wurden von den Zuschaue n 
mit Beifall begrüßt. Lya de 
Putti war eine schwierige Da 

stellerin. die ihren Regisseur n 

das Leben schwer machte ui d 
die auch dadurch von sich 
reden machte, daß sie im pi 
vaten Leben die Rollen, d e 

sie im Film zu verkörpern 

hatte, weiterzuspielen ve 
suchte. Einmal gelang es de i 
Regisseur E. A. Dupont, d.< 

unzweifelhaft vorhandene T 

lent in Lya de Putti zu wecke 

als er sie zur Partnerin von 
Emil Jannings in „Varietä" be¬ 
stimmte. Der Film verschaffu- 
ihr das bekannte Amerikaeng 
gement, das indessen, wie b> i 
so vielen anderen europäische 
Künstlern, kein künstlerisch 
Gewinn für sie war. Wed 
„Lord Satanas" noch die 
„Scharlachlady " waren E - 
folge. Lya de Putti, die ihr 
exzentrisches Wesen, mit de n 
sie in Berlin Aufsehen erregt 
in Hollywood ablegte, kehr c 
nach Berlin zurück, um n 
„Ci flott etwas verrückt" d e 
Tite olle darzustellen. Sie e - 
litt einen niemals geklärt- n 
Unfall, der ihre teilweise E 
Setzung in diesem Film dur-h 
ein Double notwendig macht 
was den Erfolg stark beei - 
trächtigte. Sie kehrte na h 
New York zurück, wo sie si h 
vergeblich bemühte, auf der 
englischen Sprechbühne Fuß za 
fassen. Im Alter von 29 Jahren 
ist sie jetzt gestorben. Lya de 
Putti war der letzte Star aus 
der Kintoppzeit, der sich nach 
außen hin „filmgemäß'' geba¬ 
dete. Ihr Tod ist gewiß tra¬ 
gisch, aber ihre Zeit war vor¬ 
über. 


Abbau 

bei Warners in Budapest 

Die ungarische Filiale n 
Warners wird, genau so wie das 
vor längerer Zeit schon in 
Deutschland geschah, erheblich 
verkleinert Direktor Philip 
Engl, der die Budapester Nie¬ 
derlassung seit sieben Jahren 
leitet, scheidet aus, ohne oiß 
der Porten neu besetzt wird 

Als Grund für den Abbau 
wird angegeben, daß infolge der 
Vertrustung der Erstauffüh¬ 
rungskinos das Warner-Mate; > 
nicht entsprechend placier! 

werden könne. Der große Spe¬ 
senetat und die Belastung der 
eingeführten Filme mit der 
Meterabgabe lasse einen ren¬ 
tablen Betrieb nicht mehr zu. 

„Kirchcnmaus“-Erfolg auch i> 
München. 

In München ist der Oswald- 
Film des DLS. „Arm wie eine 
Kirchenmaus" mit so große® 
Erfolg angelaufen, daß die Erst¬ 
aufführung die zweite Woche 
verlängert wurde. 


Die n&chste Ausgabe des „Kinematograph» 
erscheint am Dienstag 


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25. Jahrgang Berlin, den 1. Dezember 1931 Nummer 278 


Der Premierenschein trügt 



In Berlin macht sich so 
< was wie eine Entgötterung 
ucr literarischen Filmkritik 
merkbar. Man sieht lang- 
m aber sicher ein, daß es 
1 einen Zweck mehr hat, ge- 
t n den Strom zu schwim¬ 
men und daß man die lite- 
i rischen Anforderungen an 
d n Film und das Filmmanu- 
s ript, wenn man von den 
virklichen Sachverständigen 
e nst genommen werden 
* II, rückwärts revidieren 
naß. 

Der Standpunkt des „Kine- 
n tograph", der hier schon 
z einer Zeit verfochten 
v 'irde, wo es wie Verrat an 
den heiligsten Gütern aus- 
| sah, setzt sich jetzt in dieser 
i >- 'er jener Form sogar bis zu 
Herbert Ihering im Börsen- 
j Kurier durch. 

Nur will dieser Überästhet 
!!'>ch nicht die Waffen 
s ecken, sondern er verficht 
i jetzt die These, daß etwa 
I me wie Eichbergs „Drauf- 
t mger“ in das mittlere Kino, 
■ n die Vorstadt und in die 
Provinz gehören. 

Herr Ihering und diejeni¬ 
gen, die blindlings mit ihm 
wandern, weil sie nicht den 
Mut oder die Kenntnis zur 
e 'genen Überzeugung auf- 
bringen, scheinen «och im¬ 
mer nicht zu wissen, daß es 
e me „Provinz" für das Kino 
nicht gibt, sondern daß der 
literarische Snob, der noch 
hier und da am Kurfürsten¬ 
damm auftaucht, die Aus¬ 
nahme darstellt. 

Man weint bei den Lite- 
r alen. daß „Kameradschaft" 
*° schnell vom Berliner 
I kremieren-Spielplan ver- 
I Sc hwand, und man ist wahr¬ 
scheinlich zu Tode betrübt, 
weil der „Draufgänger" das 
| Publikum anzieht und der 


„Tanzende Kongreß" in drei¬ 
unddreißig Theatern in Ber¬ 
lin zu gleicher Zeit durch¬ 
weg Rekordkassen erzielt. 

Wir, die wir die Dinge 
vom Standpunkt der Film¬ 
industrie sehen müssen, haben 
daraus die Konsequenzen zu 
ziehen. Die Zeitungsleute, 
soweit sie Wert darauf le¬ 
gen, wirkliche Filmblätter zu 
sein, indem sie ihren kriti¬ 
schen Maßstab mindestens 
so sehr auf das Geschäft wie 
auf die Kunst einsteller, die 
Theaterbesitzer, indem sie 
noch vorsichtiger als bisher 
derartige Experimentalfilme 
in ihren Spielplan auf¬ 
nehmen. 

Wir wünschen selbstver¬ 
ständlich allen künstlerischen 
Bestrebungen, weil sie den 


Film weiterbringen, die 
größte und nachhaltigste 
Unterstützung. 

Aber es ist zu fordern, daß 
keine Experimente auf Ko¬ 
sten der Theaterbesitzer, der 
Verleiher und der Finanziers 
gemacht werden, die nicht 
mit beiden Füßen auf dem 
Boden des möglichen Erfol¬ 
ges stehen. 

Der „Kongreß" hat, wie 
gestern in allen Blättern zu 
lesen war, Rekordkassen ge¬ 
macht. Literarische Filme, 
die sicher an sich ausgezeich¬ 
net sind, werden zu gleicher 
Zeit von einer erschreckend 
geringen Publikumszahl auf¬ 
gesucht. 

Das ist ein Zeichen, das 
nicht übersehen werden darf. 

Dazu kommt, daß für den 


„Kongreß'' nachweislich jeder 
Eintrittspreis gezahlt wird, 
während das, was wir Expe¬ 
rimentalfilme nennen, auch 
mit ermäßigten Sätzen nicht 
zum Er'olg kommen kann. 

Man wende nur nicht ein. 
nicht jeder Film ist ein „Kon¬ 
greß \ 

Das ist eine alte Binsen¬ 
weisheit. die nicht durch¬ 
schlagend sein kann, weil 
man nur an „Mittela-rest”, 
„Schrecken der Garnison" 
und an viele andere Bilder 
zu erinnern braucht. 

Vielleicht liegt das tiefe 
Geheimnis des „Kongresses" 
neben den überragenden 
Qualitäten auch in der ge¬ 
schickten Vorbereitung, die 
die Ufa diesem Film ange¬ 
deihen ließ. 

Es zeigt sich wieder, daß 
Propaganda doch kein leerer 
Wahn ist und daß Erspar¬ 
nisse in dieser Beziehung 
sich unter Umständen bitter 
rächen können. 

Man wird einwenden, wir 
haben zu wenig gute Filme. 
Eine Behauptung, die viel¬ 
leicht mit der Feststellung 
zu widerlegen ist, daß wir 
zuviel Kinos haben. 

Das hört sich im ersten 
Augenblick paradox an, wird 
aber sofort verständlich, 
wenn man von dem Gesichts¬ 
punkt ausgeht, daß jeder 
Filmfabrikant an den Anfang 
allen produktiven Schaffens 
die Frage nach der Rentabili¬ 
tät stellen muß. 

Wir können nur eine 
starke qualitativ und quanti¬ 
tativ große Produktion ver¬ 
langen, wenn wir dem Ver¬ 
leiher und dem Produzenten 
die Gewähr geben, daß zu¬ 
mindest die Möglichkeit 
besteht, das Geld, das in 
einen Film hineingesteckt 








BV Musik haben me heget* 



Estener Volksxeitunn 






wurde, auch wieder heraus- 
•ubekomtnen. 

Dazu brauchen wir ein 
inständigesPreisniveau, brau¬ 
chen die nun einmal festge¬ 
setzten Mindesteinlrittspreise 
die, wenn nicht alles trügt, 
in verhältnismäßig kurzer 
/eit, diesmal mit Hilfe der 
A. d. F., auch durchgesetzt 
werden 

Das Prnzentualspiel, das 
ia schließlich heute für den 
überwiegenden Teil der 
Großkinos in Frage kommt, 
legt dem Theaterbesitzer 
Verpflichtungen auf, die man 
nicht mit einer Handbewe- 
gung beiseiteschieben kann. 

Die Hypothese, daß an¬ 
stelle der prozentualen Leih- 
miete wieder Festpreise tre¬ 
ten müßten, soll man nicht 
illzu heftig verfechten, weil 
nämlich dann gerade für die 


Uraufführungen der 
Woche 

Die Ufa-Tonfilm „Emil und 
lie Detektive" (Produktion 
Günther Stapenhorst. Regie 
ierhard Lamprecht) gelangt am 
Mittwoch, dem 2. Dezember, im 
T. Kurfürstendamm zur Ur- 
ufführung. * 

Ebenfalls am Mittwoch kommt 
in Mozartsaal der Tobis-Film 
m D.L.S.-Verleih „Die Koffer 
■ les Herrn O. F." zur Urauffüh- 
ung. Regie: Alexis Granowsky 
\usik: Dr. Karl Rathaus. 

Am Donnerstag, dem 3. De- 
c-mber, wird im Tauentzien der 
larry-Piel-Tonfilm der Univer- 
:<l „Bobby geht los" uraufge- 
ihrt. Neben Harry Piel in der 
' iauptrolle: Anni Markart, Hilde 
üldebrandt, Kurt Lilien, Fritz 

Der Henny-Porten-Film „Luise, 
Königin von Preußen" (Regie: 
Carl Froelich), kommt am Frei¬ 
tag, dem 4. Dezember, im 
Atrium im Rahmen einer Fest- 
orStellung heraus. 

D. L. S.-Produktion in 
Schweden placiert. 

Das DLS. teilt mit: Das DLS. 
hat mit einer Vereinigung von 
•70 schwedischen Theatern, den 
"■genannten Biograph-Theatern, 
rin Abkommen getroffen, wo¬ 
nach diese schwedische Thea¬ 
terbesitzervereinigung die Ge¬ 
samtproduktion des Deutschen 
1 ichtspiel - Syndikats für ihr 
Theater übernimmt, und dort 
alle für diese Saison angekün- 
äigteo und produzierten 15 
Filme aufführt. 


großen Unternehmen das 
Bild noch ganz anders aus- 
sehen wird. 

Preise, die man früher be¬ 
zahlt hat. sind heute nicht 
mehr zum Vergleich heran¬ 
zuziehen. 

Die Unterlagen über die 
hinnahmemügiiehkeiten bei 
den Verleihern sind inzwi¬ 
schen viel umfassender und 
viel genauer geworden. Die 
Festpreise, die dann auf der 
Basis eines anständigen Ein¬ 
trittspreises normiert wer¬ 
den müßten, werden unter 
Umständen höher liegen und 
für den Theaterbesitzer noch 
risikoreicher sein, als das 
bei der heutigen Preisgestal¬ 
tung der Fall ist. 

Es muß. wie das hier 


n. London, 30. November. 
„Der Kongreß tanzt" ist das 
Tagesgespräch von London. 
Schon in den Morgenstunden 
versammelten sich die Men¬ 
schen vor dem Tivoli-Theater 
in der großen Verkehrsstraße 
Strand, wo der Film am heu¬ 
tigen Montag zum ersten Male 
in London vor der Öffentlich¬ 
keit läuft, und stehen in langen 
Reihen an, um sich noch einen 
Platz zu den ersten Vorstellun¬ 
gen zu sichern. Der Andrang 
war so groß, daß die Polizei ein 
besonderes Aufgebot entsenden 
mußte, um den durch den Men¬ 
schenandrang gestörten Verkehr 
zu regeln. 

Noch niemals hat ein Film in 
England eine derartig hervor¬ 
ragende Presse schon vor seiner 
Erstaufführung gehabt, wie ,V)cr 
Kongreß tanzt". Schon seit 
einigen Tagen bringen die Zei¬ 
tungen lange Spalten über das 
Erscheinen des Films. Der 
„Sunday Referee”, der in der 


-chon seit Jahren behauptet 
wird und wie das ietzt auch 
sämtliche Fachzeilungen ein 
sehen, selbst die, die unse¬ 
ren Standpunkt noch vor ein 
paar Monaten bekämpften, 
jetzt Farbe bekannt werden. 

Betriebe, die mit regulärer 
Geschäfts- und Preispolitik 
nicht weiterkommen können, 
können nicht länger unter¬ 
stützt werden. Das klingt 
hrulal und das ist bedauer¬ 
lich für all diejenigen, die 
von einer durchgreifenden 
Regelung betroffen werden, 
aber es gibt keine andere 
Rettung für den deutschen 
Film in seiner Gesamtheit, 
für die Gesundung und Sta¬ 
bilisierung. die in den näch¬ 
sten Monaten kommen muß. 


ganzen Künstler- und Filmwelt 
gelesen wird und auf r.eue Film- 
erscheinungcn spezialisiert, wid¬ 
met dem Ufafilm einen beson¬ 
deren mehrspaltigen Artikel. 
Man habe sich, so heißt es dort, 
oft gefragt, ob das Filmtheater 
als Träger einer neuen und ori¬ 
ginellen Kunstform nicht schon 
in eine Endentwicklung cinge- 
treten sei. Der Ufafilm habe 
aber die Lage gerettet. Nicht 
nur sei er ein Meisterwerk an 
sich selbst, sondern an jeder 
Stelle bringe er Neuartiges. Er 
mache in jeder Hinsicht Ge¬ 
schichte. 

Die englische Presse spricht 
den Film wegen der Mitwirkung 
von Lilian Harvcy und anderer 
mit Vorliebe als eine deutsch¬ 
englische Produktion an. Der 
Film, so schreibt Mannock im 
„Daily Herald", sei ein glän¬ 
zendes Beispiel dafür, wie Eng¬ 
land und Deutschland in engem 
Bündnis zusammen Filme her¬ 
steilen könnten. 


wenn nicht das deutsche 
Filmgebäude in allen Fugen 
wanken soll. 

Wir sind heute durch die 
Entwicklung der letzten Tage 
wieder viel mehr auf das 
Inland angewiesen tis bisher. 

Die Entwicklung in Öster¬ 
reich, nicht nur die reparable 
Kontingent - Angelegenheit, 
sondern vor allen Dingen 
der Schillingsturz, bringt un¬ 
sere Fabrikanten in eine 
nicht gerade angenehme Si¬ 
tuation. 

Wir sind mehr als je auf 
den innerdeutschen Markt 
angewiesen, und es ist eine 
Frage der Selbsterhaltung, 
gerade für die Theaterhe- 
sitzer. daß wir der deutschen 
Fabrikation im Rahmen des 
Irgendmöglichen die Mittel 
geben, neue Filme zu schaf¬ 
fen und zu amortisieren. 

Da» Preisausschreiben 
der Heros 

An dem Preisausschreiben der 
1 e-os, das einen neuen Titel 
für den Film „Hinter den roten 
Mauern von Lichterfelde" (Ka 
detten) geben soll, ist bereits 
nt.ch kurzer Zeit eine rege Be 
teiligung der Theaterbesitzer 
fcstzustellen. Es ist bis jetzt 
eine große Anzahl von inter¬ 
essanten Titelvorschlägen ein- 
gegangen. Der Schlußtag dev 
Preisausschreibens ist der 
5. Dezember. 

»Einer Frau muh man 
alles verzeihen" 

Nach einer Idee von Wil¬ 
liam Karfiol, dem zum Film 
„Heimgefundenen", hat Henry 
Gilbert das Drehbuch geschrie¬ 
ben. Die Idee ist, daß der 
Weinreisende Fritz Meyer, der 
immer mit dem Konfektions¬ 
reisenden Fritz Meyer verwech¬ 
selt wird, nun auf Anraten sei¬ 
ner Freundin den Konfektions- 
reisenden spielt und dadurch 
erhebliche Verwirrungen an¬ 
richtet, die der Regisseur Eugen 
Thiele sehr nett zur Volksbe¬ 
lustigung ausmünzt. Seine Hel¬ 
fershelfer: Fritz Schulz. Maria 
Paudler, Jessie Virogh. Salom 
Bela. Lotte Stein. Blandine 
Ebinger, Kurt Lilien. Hübsche 
Musik von Leo Leux, so der 
English Waltz: „Einer Frau muß 
man alles verzeihen" und Blan 
dine Ebingers Chanson: „War¬ 
um sagt keiner Liebling zu 
mir?" — Heitere Stimmung. Bei¬ 
fall. für den sich Maria Paudler 
im Marmorhaus bedankte 

Uia-Tonwoche Nr. 64 volks¬ 
bildend. 

Die Ufa-Tonwoche Nr. 64 
wrurde vom Voelger-AusschuU 
als volksbildend erklärt. 


Um das österreichische Kontingent 


Aus Wien gehl uns heute der 
Wortlaut der Resolution zu, die 
in einer Protestverrammlung 
der österreichischen Filmschaf¬ 
fenden angenommen w jrde. 

Es erscheint um in diesem 
Augenblicke nicht richtig, im 
einzelnen zu dieser Angelegen 
heit Stellung zu nehmen, weil 
unsere Auffassung unseren Le¬ 
sern bekannt ist und weil wir 
weitere Nachrichten abwarten 
wollen, die es ermüglirhen. ein 
genaueres Bild zu gewinnen. 

Die Resolution tautet: 

„Die Filmschaffenden und 
-arbeiter sehen in der jetzigen 
Form der Devisenverordnung 


eine Gefahr für die Fortführung 
der Kinobetriebe. Der Film ist 
ke.n Luxusartikel. Filmerzeu- 
gung in Österreich ist eine wirt¬ 
schaftliche Notwendigkeit. Alle 
Filmschaffenden und am Film 
Interessierten bestreiten auf das 
entschiedenste, daß die Kon¬ 
tingentierung in ihrer zuletzt 
festgelegten Fassung eine Er¬ 
schwerung des Filmverleihs 
und Kinobetriebes ist. Sie hal¬ 
ten, solange alle fitmproduzie- 
renden Staaten Schutzmaßnah¬ 
men für ihre Produktion fest- 
gelegt haben, an der Kontingen¬ 
tierung unbedingt fest." 


„Kongreß"-Fieber in London 

Drahtbericht unseres Korrespondenten. 


1 - <rirrtcli.hrl.ch, miAdl. BcrlcUfcId. Anaei(cnpre»c 15 Pt* <tic nun-tjnb«. StelUn.nfebot« 25 P1< SlrS.nZ«~cb. Ui Pf*. die am-H6be. — Seiten,».,,. und Weben. o.eh K 
^•••.eh.ckkonto: Berlin NW7, Nr 3111. - HaaplecEriltlcÜuo*: Alfred Ro.cnlhnl IAro.1 Ver.ntworü.ehfür die Redaktion Ur Robert Ne.no». IA. den Am.,., 
'«I: A Picnirk <Amtlich in Berlin — Nachdruck nur unter Clnellcnaniabc ^c.Uttel Unverlangt« Eiaicndunjea werden nur «urAckj.echickt, wenn Porto Seilic 
Verte* und Druck: Au(tit V 1 “ 1 A 1 0 “-o-— 


>d bei der Poet 1t Port 


t“-l G m b H-. Berlin SW Ml ScheHh.ua 


iföu'M 





E I N -FILM 

REGIE: ALEXIS GRANOWSKY 

URAUFFÜHRUNG MORGEN MOZARTSAAL 

jtffe VERIEIH UND WEITVERTRIEB: 

9 deutsches lichtspiel-syndikat: 







II VERLAG SCHERL * BERLIN SW 68 II 


Berlin, den 2. Dezember 1931 


Nummer 279 


Devisen-Wirrwarr 

Eine neue Krise der Produktion 



Der deutsche Hlmprodu- 
ent steht nun viel schneller, 
ils selbst die vorsichtigsten 
Beobachter des Auslands- 
uarktes beobachtet haben, 
vor folgenschweren Ent- 
chlüssen. 

In England ist das Pfund 
ogenüber der Goldparität 
im ein Drittel seines Wer- 
es gesunken. 

Der Schilling ist in diesem 
"der jenem Land zurzeit 
berhaupt nicht verkäuflich 
nd entwertet sich an jedem 
ag, an dem er uneinge- 
■- echselt irgendwo auf der 
' ank oder im Safe liegt. 

Die nordischen Devisen 
tnd um mehrere Prozent ab- 
vschwächt, und lediglich die 
Schweizer und französischen 
i rancs haben von den markt¬ 
gängigsten Valuten neben 
dem Dollar und der Mark 
noch ihren festen Wert. 

Wer will unter diesen Um¬ 
wänden noch Verträge ab- 
-chließen, wenn er nicht wie 
das eine oder andere Unter¬ 
nehmen die Möglichkeit hat, 
die Einnahmen aus einem 
bestimmten Lande in dem 
betreffenden Bereich wieder 
nutzbringend zu verwerten. 

Wir sind mit einem Schlag 
wieder erheblich stärker als 
bisher auf das Inland ange¬ 
wiesen, denn die Arbeit in 
den valutastarken Ländern 
ftestaltet sich so schwierig, 
kompliziert und wird von 
den inneren Verhältnissen so 
erschwert, daß sie kaum in 
f r age kommt. 

Unter diesem Gesichts¬ 
punkt ist auch nach unserer 
Auffassung die Eintrittspreis¬ 


frage zu behandeln, die jetzt 
mit aller Energie vorwärts- 
getriehen werden muß und 
bei der, wenn es gar nicht 
anders geht, die stärksten 
Druckmittel eingesetzt wer¬ 
den müssen. 

Fs ist hier nicht der Ort, 
die Entwicklung der euro¬ 
päischen Wirtschaftskrise im 
einzelnen nachzuzeichnen. 
Wir haben hier schon we¬ 
gen des begrenzten Raumes 
einfach die Resultate fest¬ 


zustellen und daraus die 
Schlüsse zu ziehen, die zur 
Sicherheit des innerdeut¬ 
schen Marktes notwendig 
sind. 

Der verflossene Sonntag 
hat, wie hier noch einmal 
hervorgehoben werden muß. 
ein durchschlagendes, ein¬ 
leuchtendes Beispiel ge¬ 
bracht. 

Der große Film vom tan¬ 
zenden Kongreß lief in 
über dreißig Theatern gleich¬ 


zeitig and brachte. ganz 
gleich in welcher Gegend 
und vor welchem Publi- 
k in, übervolle Häuser und 
Rekordkassen. 

Daraus ist zu schließen, 
dafc für wirklich gute Bilder 
a Jch das Publikum da i#. 
und daß es an sich immer 
noch möglich ist, wenn man 
über zugkräftige Filme ver¬ 
fügt, Geschäfte zu machen. 

Wir haben im Augenblick 
noch keine vollkommene 
Übersicht über die Preise in 
diesen Theatern, glauben 
aber schon heute feststellen 
zu können, daß, vorsichtig 
geschätzt, lünfundneunzig 
Prozent dieser Vorstellungen 
zu höheren Preisen stattfan- 
den, als sie in dem Mindest¬ 
tarif vorgesehen sind. 

Das Publikum weigert sich 
a'.so im Prinzip nicht, die 
normierten Beträge für sei¬ 
nen Platz zu zahlen, sondern 
es erweist sich gerade an 
diesem Beispiel klar, daß 
Sinken des Entgelts eine 
Folge der von uns hier schon 
so oft angedcuteten Über¬ 
setzung der einzelnen Plätze 
mit Kinos ist, die zum Teil 
schon durch die äußere Auf¬ 
machung die Konkurrenz mit 
der Nachbarschaft zu regu¬ 
lären Preisen nicht durchzu¬ 
halten vermögen. 

Es wäre nun an sich ganz 
gleich, zu welchem Preise 
der Theaterbesitzer seine 
Ware verkauft, wenn dieser 
Verkaufspreis —- ganz im 
Gegensatz zu anderen Bran¬ 
chen — nicht auf den Ge- 
stehungspreis. also auf die 
Leihmiete, zurückwirkte. 


•Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“ wirken schnell und zuverlässig 










Ein Film für junge Menschen zwischen 70 und 6. Zwei Stunden Jugend¬ 
sorgen und Jugendfreuden sind unglaublich erfrischend und belustigend. 
Für die Erwachsenen bedeutet dieser Film die Erinnerung an schöne 
Tage der Jugend, für die Jugend die Erfüllung ihrer schönsten Träume. 


Kdetekwe 


Regie: Gerhard Lamprecht 

U FA -TO N FIL M 


mit 


Fritz Rasp, Käte Haack, Rolf Wenkhaus 
Inge Landgut, Hans Joachim SchaufuB 

Rudolf Biebrach, Olga Engl, Waldemar 
Kupczyk, Hans-Albrecht Löhr. Ernst-Eber¬ 
hard Reling, Hans Richter, Hubert Schmitz 

Produktion: Günther Stapenhorst 

Manuskript: ßillie Wilder, nach dem Roman von Erich Kästner 

Biid: Werner Brandes / Bau Werner Schlichting /Ton: Hermann Fritzsching 
Musik: Allan Grey / Künstlerischer Beirat: Carl Meinhard 


Uraufführung: Heute 

Ufa-Theater Kurfürstendamm 



Es scheint uns das einzige 
Mittel, diesen ganzen Fra- 
f nkomplex bis auf den 
C rund zu klären, so vorzu- 
f hen, wie es die Berliner 
\ rleiher Vorhaben, nämlich 
c ne Rücksicht auf den tat- 
s chlich erhobenen Eintritts- 
F eis überall da die verein¬ 
barten Mindestpreise zu- 
l indc zu legen, wo unter 
eese Norm herabgegangen 
v» ird. 

Es erscheint uns fraglos 
r öglich, so zu verfahren, 
v. eil die allgemeinen Ver- 
i ihbedingungen bereits an- 
g messene Preise zur Vor- 
a -Setzung für den Abschluß 

Es ist bedauerlich, daß 
mit solchen Druckmitteln ge- 
£'iieitet werden muß und 
d'ß die Einsicht der Thea- 
t> rbesitzer nicht so weit 
g.-ht, zu erkennen, daß die 
i rnünftige Preisgestaltung 
d r Anfang zu jener Sanie¬ 
rung sein muß. die wenig¬ 
st ns von den fünftausend 
K nos diejenigen über Was- 
st r hält, die an sich lebens- 
fä lig sind. 

Wir haben hier an dieser 
S* -Ile darauf hingewiesen, 
daß diese Grundauffassung 
jetzt von der gesamten Fach- 
P' sse zu verzeichnen ist und 
da II jetzt ohne Widerspruch 
von allen Richtungen zu- 
gt;eoen wurde, was der 
■ i inematograph" schon \or 
J hresfrist und noch viel 
Irnher forderte. 

Jamals wäre dieser Umbil- 
di ^sprozeß am deutschen 
K "markt langsamer und für 
viele Theaterbesitzer in jeder 

’iehung leichter vor sich 
g> ;angen. 

Heute muß das alles viel 
schneller gehen und ist durch 
die Entwicklung der Zeiten 
viel schwieriger. 

Heute ist aber die Eintritts- 
Preisfrage ohne Übertreibung 
*ur Kardinalfrage geworden, 
weil die Bedeutung des In¬ 
landes von Tag zu Tag 
wachst ur ’ weil der Außen¬ 
handel mit Filmen nur noch 
e 'ne Angelegenheit eines 
ganz kleinen Kreises sein 

wird. 

Wir können heute aus den 
'erschiedensten Gründen 
a* c ht allzusehr mit der Ein¬ 
fuhr rechnen, selbst wenn das 
Kontingent nach dieser oder 
l*ner Seite hin erleichtert 
würde. 

®* r deutsche Theaterpark 


Vollkommen 


STEUERFREI 

für ganz Deutschland 

wurde unser 

> N E R O - F I L M 

KAMERAD¬ 

SCHAFT 

Regie: G. W. PabSt 

vom Zentralinstitut für Erzie¬ 
hung und Unterricht erklärt. 


TERMINIEREN 

SIE 

SOFORT! 


— und wir verstehen hier 
unter deutschen auch die 
tschechischen und öster¬ 
reichischen Unternehmungen 
— ist für die Durchschnitts- 
iabrikation so wenig ergiebig 
geworden, daß es für einen 
Ausländer, also für einen 
Amerikaner oder Franzosen, 
kaum mehr lohnt, ohne be¬ 
sondere Sicherungen Versio¬ 
nen außerhalb unserer Gren¬ 
zen herzustellen. 

Es drehen sich wieder alle 
Fragen im Kreise. Die aus¬ 
ländischen Versionen in 
deutscher Sprache bringen 
aus unserem Lande so wenig, 
weil sie die Mentalität zum 
Teil nicht genügend berück¬ 
sichtigten. Die deutschen 
Filme, wenn sie nicht ganz 
große Klasse sind, leiden 
darunter, daß die Eintritts¬ 
preise der Theaterbesitzer 
zum Teil so tief gesunken 
sind, daß ein Theaterbillett 
beinahe schon ein Geschenk 
an jedermann darstellt. 

Aus allen Teilen des Rei¬ 
ches kommen Warnsignale, 
die deutlich erkennen lassen, 
daß Schleuderpreise auch 
beim besten Geschäft den 
Ruin herbeiführen. 

Es muß in den nächsten 
Tagen durchgreifend etwas 
geschehen. 

Die Delegiertenversamm- 
lung des Reichsverbandes, 
die so oft scharfe Worte ge¬ 
gen die Preispolitik der Ver¬ 
leiher fand, möge freund- 
lichst jetzt mit demselben 
Nachdruck ihre Stimme er¬ 
heben und ihre Mitglieder 
zur Ordnung rufen. 

Man wird das heute um so 
leichter können, als man ja 
nun Studienmaterial aus dem 
eigenen Verleihunternehmen 
erhält, das man aber freund- 
lichs*. objektiv durchprüfen 
soll vom ersten bis zum 
letzten Posten, damit nicht 
ein paar Paradestädte als 
Grundlage für Entschlüsse 
genommen werden, die dies¬ 
mal die Reichsfilmgesell¬ 
schaft, oder wie sie schlie߬ 
lich heißen mag, selbst am 
meisten in ganz kurzer Zeit 
bereuen würde. 


JL 


VER. STAR-FILM 


■ 


. M. B. H. 


Berlin SW 48. Friedrichstraße 218 

Fernruf: Bergmann 1491 / 54 . Draht: Starmonopol Berlin 


„Helden der Luit" im Ufa- 
Pavillon. 

Der große amerikanische Luft- 
schiffahrtsfilm der Columbia. 
„Helden der Luft“ (Dirigeable). 
der im Ufaleih erscheint, kommt 
| am Freitag, dem 4. Dezember, 
I im Ufa-Pavillon am Nollendorf- 
platz zur deutschen Urauffüh¬ 
rung. Hauptrollen: Jack Holt. 
Ralph Graves, Fay Wray. 
































































































































II VERLAG SCHERL* BERLINSW68 II 


Berlin, den 3. Dezember 193t 


Kongreß der Kleinen 

Jubelnder Beifall für „Emil und die Detektive 1 * 


Die Ufa zieht in der Er- 
olgslotterie dieses Jahres 
Treffer aut Treffer. Sie holt 
-ich ihre Publikumssiege aus 
den verschiedensten Gebie- 
ien und darf vor allem den 
;roßen Vorteil für sich ver- 
uchen. daß sic mit iedem 
: euen Film ein anderes in- 
eressantes, so gut wir gar 
icht begangenes Gebiet be¬ 
schreitet. # 

Man hat mit Recht beim 
Tanzenden Kongreß" darauf 
ngewiesen. daß der große, 
gut erdachte und blendend 
. machte Koslümfilm end¬ 
lich wieder an der Reihe 
war, und man wird jetzt 
v teder dahinterkommen, daß 

> te tonende, spannende Kin- 

• rgeschichte eigentlich 

schon lange hätte da sein 
' ussen. 

Es ist, wenn man will, wie 
mit dem Ei des Kolumbus. 
Die Ausnutzung einer Tat¬ 
sache, die jeder kennt und 
an die man sich deswegen 
nicht wagte, weil niemand 
den Mut hatte, in neues, un- 

> rprobtes Land vorzustoßen. 


Müßig, zu untersuchen, 
wer tatsächlich dieser Film¬ 
kolumbus war. Festzustel- 
k*n lediglich, daß hier vor 
Weihnachten und nachher 
ein riesiges Geschäft winkt. 
Daß eine Attraktion gefun¬ 
den wurde, die große und 
kleine Besucher in Scharen 
in die Theater ziehen wird. 

Die Geschichte von dem 
kleinen Emil, dem man in 
der Eisenbahn hundertvier- 
*ig Mark stiehlt und der 
nun mit einer Schar Jungs 
au srieht, den Verbrecher zu 



Österreich gibt in der Kontingentfrage nach 

Wie der Vizepräsident des Bundes der Filmindustriellen. 
Robert Müller, unserem Wiener Korrespondenten mitteilt, 
ist es seinem Verband gelungen, die Regierung zu bewegen, 
die neue Kontingentverordnung zunächst einmal auf vier 
Monate zu sistieren. 

Direktor Robert Reich trifft heute im Aufträge des 
Bundes in Berlin ein. um mit der deutschen Industrie Ver¬ 
handlungen über ein Uebereinkommen zunächst für die Zeit 
bis Mai zu treffen. 

Man verlängert die Urheberrechts-Schutzfrist. 

Gleichzeitig erfahren wir. daS der österreichische Natio- 
natrat den Werken Millöckers und Johann Strauß zuliebe 
die urheberrechtliche Schutzfrist, soweit sie am 31. Dezem¬ 
ber 1931 abläuft, zunächst auf ein Jahr verlängert hat. 

Wir kommen auf die Angelegenheit, die unter Umständen 
für Filme, die «ich zur Zeit, wie die „Fledermaus", unmittel¬ 
bar vor der Uraufführung befinden, sich entscheidend aus¬ 
wirken kann, in unser, r morgigen Nummer ausführlich zurück 


fangen, ist genugsam be¬ 
kannt. 

Das Buch ist viel gelesen, 
wuteie (itamatisiert. erscheint 
jetzt in illustrierter Volks¬ 
ausgabe und gehört zu den 
wenigen klassischen Werken 
der Jugendliteratur, die in 
den letzten Jahren auf dem 
Markt erschienen sind. 

Es ist eine spannende 
Ahenteurergeschichte. Ein 
phantastisches Märchen von 
heute, das mit jeder erfunde¬ 
nen Szene mitten in der 
Wirklichkeit steht und das 
so recht aus den Herzen der 
Knaben und Mädchen von 
1930 geschrieben worden ist. 

Aber es ist keine Kinder 
geschichte. sondern auch 
eine Angelegenheit für Er¬ 
wachsene. ein Film, von dem 
man ohne Übertreibung sa¬ 
gen darf, daß einem bei sei¬ 
nem Anblick das Herz im 
Leibe lacht und der gerade 
in dieser tristen und trauri¬ 
gen Zeit jene leichtbe¬ 
schwingte Freude und den 
herzlichen echten Frohsinn 
bringt, den wir nie dringen¬ 
der gebraucht haben als in 
diesen Tagen der Depression 

Das Manuskript schrieb 
Billie Wilder. Ein junger 
Autor, über dessen Qualitä¬ 
ten viel gestritten wurde 
und der sich bisher, immer 
tastend nach neuen und ori¬ 
ginellen Formen, vielleicht 
hief und da noch etwas un¬ 
sicher bewegte. 

Er verzeichnet jetzt einen 
Treffer ins Schwarze. Zeigt 
eine geradezu überragende 
Begabung für bestimmte 
Stoffe und rückt mit einem 
Schlag mit diesem Werk in 
die Reihe der ganz Großen. 









Emil und die Detektive 
Fabrikat und Verleih: Uia Hauptrollen: Käthe Haack. 
Regie: Gerhard Lamprccht Fritz Rasp, Roll Wenkhaus 
Länge: 2049 Meter. 8 Akte Uraufführung: U. T. Kurfürstend. 


Er schafft seinem Film 
in geradezu faszinierendes 
empo. führt seine Hand- 
mg mit logischer Kon- 
cquenz auf der Linie des 
sensationsdramaf von An- 
ng an bis zu dem Augen¬ 
blick. wo sich der gewöhn- 
che Dieb zum Bankräuber 
ntpuppt. 

Es ist ein Manuskript, das 
n vieler Beziehung Schul- 
eispiel sein könnte und das 
deutlich zeigt, daß es letzten 
ndes nur an der packenden 
Konzeption liegt, um den 
Erfolg zu sichern, und daß 
■ absolut falsch ist. etwa zu 
vhaupten. daß der Film 
icht auch einmal nur durch 
den Inhalt Millionen zum 
Beifall zwingen könnte. 


Selbstverständlich gehört 
um gelungenen Werk natür¬ 
lich die feinnervige, abge¬ 
klärte. überlegene Regie. 
Die überlegene und über- 
ogende Arbeit eines Man¬ 
nes, der mit dem Herzen bei 
rm Stoff und bei dem Milieu 
't. wie das hier zweifellos 
t-ei Gerhard Lamprccht der 
Fall gewesen ist. 


Er hat in seinen jugend¬ 
lichen Darstellern eine Be¬ 
geisterung für den Stoff ent¬ 
zündet. die unerhört ist. 

Diese Jünglinge und das 
Mädelchen wirken mit einer 
Natürlichkeit. Ursprünglich¬ 
keit und Frische, die un¬ 
widerstehlich mitreißt und 
die so famos ist, daß sie 
kaum von Berufsschauspie¬ 
lern übertroffen werden 
könnte. 

Es ließe sich von dem 
kleinen Rolf Wenkhaus, von 
dem jungen Hans Schaufuß 
oder von dem ausgezeich¬ 
neten Hubert Schmitz ge¬ 
nau so wie von manchem 
großen Darsteller sagen, daß 
er seine Rolle mit allen Mit¬ 
teln moderner Darstellungs¬ 
kunst restlos erschöpft habe. 

Aber das wäre ein Spiel 
mit Worten. denn diese 
Jungs schauspielern nicht, 
sondern spielen das. wovon 
sie träumen, was sie nach 
der Schulstunde in vcrklei- 


ner em Maßstab wirklich re¬ 
produzieren. 

Sie zeigen uns die Welt 
der halbflüggen Jugend von 
heute, die im zwanzigsten 
Jahrhundert ganz anders 
und vielleicht noch schöner 
ist wie in jenen Tagen, als 
wir noch jung waren. 

Die Großen, selbst so rou¬ 
tinierte, bravourcuse Schau¬ 
spieler wie Käthe Haack 
oder Fritz Rasp. treten in 
diesem Spiel vollständig zu¬ 
rück. 

Man vergißt die ausge¬ 
zeichnete Photographie Wer¬ 
ner Brandes, überhört fast 
die musikalische Illustration, 
die Allan Grey hier und da 
beisteuert, und sieht nur 
Emil und seine Detektive. 
Prachtexemplare, deren Ta¬ 
ten sicherlich Tausende ver¬ 
anlassen werden, diesen Film 
mehr als einmal zu sehen. 

Ein -- es gibt kein ande¬ 
res Wort — kolossaler Er¬ 


folg. Ein Zugstück ersten 
Ranges Ein Bild, das aller 
Voraussicht nach zu einem 
Standardwerk werden wird 
und das all den Theater¬ 
besitzern. die es abgeschlos¬ 
sen haben, wieder einmal 
eine Erfolgsserie verbürgt, 
wie wir sie niemals so drin¬ 
gend gebraucht haben als 
heute. * 

Man ließ im Ufa-Theater 
am Kurfürstendamm vorher 
eine Schülerkapclle musizie¬ 
ren und schaffte damit einen 
ausgezeichneten Auftakt. 

Zeigte zum erstenmal ein 
glänzend gelungenes Werk 
nach dem Ufa-Color-System. 
das bunte Bilder aus dem 
Stellinger Tierpark brachte. 

Man gab zu dem Schwarz- 
weiJ-Schlager einen Kultur¬ 
film zu, der deutlich zeigt, 
daß de- Farbfilm aus dem 
Experi.nentiersladium her¬ 
ausgekommen ist und daß 
es nicht mehr lange dauern 
wird, bis wir wenigstens für 
das Beiprogramm zu Bild 
und Ton auch noch die Far¬ 
ben der Natur haber.. 

Das ist ein Schritt weiter, 
über den es sich noch ge¬ 
sondert zu reden verlohnt. 


Die Koffer des Herrn O. F. 


Das D. L. S. hat in dem Be- 
reben, in sein Verleihpro- 
tmm die Abwechslung zu 
F ringen, die der Theaterbe- 
vtzer wünscht und braucht, 
“lies awfgeboten. um in Ge¬ 
meinschaft mit der Tobis ..Die 
Kr.ffer des Herrn O. F." zu 
einem Erfolgsfilm zu machen. 
Die Aufnahme bei der Premiere 
un Mozartsaal bestätigte denn 
tuch einen Erfolg, der dem Re¬ 
gisseur und den Darstellern 
Gelegenheit gab. sich für den 
Beifall oftmals zu bedanken. 

Die Handlung des Films: 
testend, ein kleines, verschla¬ 
fnes Städtchen, wird plötzlich 
•n Aufregung versetzt, weil in 
dem einzigen Hotel des Städt- 
‘hens 13 mit O. F. gezeichnete 
Koffer ankommen. Ein kleiner 
Journalist, Herr Stix. wittert 
die Chance, die ihm durch die 
geheimnisvollen Koffer geboten 
»erden. Er erzählt überall im 
Vertrauen, daß die Koffer 
«mem Milliardär. Herrn Flott, 
gehörten, dessen Besuch dem 
Städtchen große Vorteile brin¬ 
gen werde. Diese Ausstreuung 
wirkt wie eine Bombe. Jeder 
träumt von den herrlichen Zei- 
*«n. die nun über Ostend 
hereinbrechen werden. Alle 
Geschäfte modernisieren sich. 
aus dem kleinen Gasthaus 


Fabrikat: Tobis Hauptrollen: Hedy Kiesler. 

Verleih : D. L. S. Harald Paulsen, Alfred Abel 

Regie: Alexis Granowsky Länge: 2100 Meter 9 Akte 
Uraufführurg: Mozartsaal 


wird ein großstädtisches, mo¬ 
dernes Hotel, der Herr Bürger¬ 
meister läßt sich von einer 
schnell verschriebenen Sekre¬ 
tärin einen großen Verwaltungs¬ 
betrieb aufziehen. ein junger 
Baumeister, für den der Tag 
vor Beschäftigungslosigkeit 24 
unbeschäftigte Stunden hatte, 
redet den guten Leuten von 
Ostend ein. daß der Milliardär 
Flott nur nach Ostend komme, 
um die wohlfeilen Baugründe 
aufzukaufen, und entfesselt da¬ 
durch ein wildes Bau- und 
Gründungsfieber. Über den sa¬ 
genhaften Milliardär, der gar 
nicht kommt, gehen die Er¬ 
eignisse hinweg. Ostend ist eine 
Weltstadt geworden und bleibt 
es, Ausländern, die in 
Touristencars kommen, wird 


von den historischen 13 Kof¬ 
fern des Herrn O. F. erzählt, 
eine Weltwirtschaftskonferenz 
tagt in unzähligen Sitzungen in 
Ostend. Die Blüte Ostends. 
entsprossen aus einem Irrtum 
(denn die 13 Koffer sollten nach 
Ostende, nicht nach Ostend 
expediert werden) bringt zum 
Schluß den Rat: ..Der beste 
Rat. den ich euch geben kann: 
Schafft euch 13 Koffer an." 

Das Manuskript haben, frei 
nach einer Idee von Hans 
Homberg, die Herren Leo Lania 
und Alexis Granowsky. der den 
Film auch inszenierte. ge¬ 
schrieben. 

Die Idee hat ja auch ihre 
Vorläufer. angelangen von 
Hackländers ..Der geheime 
Agent" über den Skandal der 



Madame Humbert bis zu 
neueren ungarischen Autoren 
Das soll keine Verkleinerung 
sein. Das Manuskript persi 
fliert das Gründungsfieber und 
verweilt wohlgefällig lange bei 
unzähligen Wirtschaftskonferen 
zen, von denen Einsichtige 
schon lange sagen, daß von 
ihnen kein Heil zu erwarten ist. 
Wenn der Mitautor Lania in 
einem Morgenblatt eigenlobver 
ziert erzählt, daß hier zum 
erstenmal die Fragwürdigkeit 
des Kapitalismus angeschnitten 
sei. so ist das nichts als falsch- 
sehende Autorenüberheblich¬ 
keit. Die Herren von der Tobis 
und vom D. L. S. werden er¬ 
staunt gewesen sein, zu lesen, 
daß sie einen solchen Tendenz¬ 
film hergestellt hätten, ebenso, 
wie die Tonfilmtechniker dem 
Selbstbeweihräucherungs - Gal- 
limathias mit Verwunderung 
entnommen haben werden, 
welch neuartige technische 
Sachen sie Herr Lania gelehrt 
haben soll. 

Granowsky. der den Film in¬ 
szeniert hat. bemüht sich offen¬ 
sichtlich. aus ausgefahrenen Re- 
giegleiscn herauszukommen. Er 
kommt oft zu starken Wirkun¬ 

gen, die aber weniger auf ori¬ 
ginellen Ideen basieren, als auf 







dem Geschick Granowskys. das 
in veränderter Form und neuer 
Garnierung geschickt zu ser¬ 
vieren, was sich bei starken 
Vorbildern schon von starker 
Wirkung erwiesen hat Wobei 
ohne weiteres anerkannt werden 
soll, daß eben die an Vorbilder 
gemahnenden Szenen nicht als 
schwache Aufgüsse wirken, son¬ 
dern durchaus publikumswirk¬ 
sam sind. Das plötzliche Gro߬ 
stadtfieber in dem kleinen Nest 
ist gut und ergötzlich gezeich¬ 
net. Granowsky hat nur manch¬ 
mal darauf vergessen, daß die 
Menschen von heute einen ab¬ 
kürzenden Sinn besitzen und 


eine Satire auch verstehen, 
wenn der Regisseur nicht nach 
dem Grundsatz handelt: „Du 
•mißt es dreimal oder noch 
öfter sagen." Das gilt vor 
allem auch für die sich breit 
wiederholenden Weltwirtschafts- 
kanferenz-Szenen. 

Regiemäßig besonders gelun¬ 
gen s<nd die Szenen, in denen 
das kleine Ostend die werdende 
Weltstadt durch einen großen 
K aharettbetrieb dokumentiert, 
der in der Inszenierung und in 
d>r dekorativen Ausgestaltung 
die üblichen Filmkabarettszenen 
weit übertrifft. 

Sehr gut gelungen auch die 


Szenen, in denen die in der 
Bürgermeisterei plötzlich ausge¬ 
brochene Überorganisation persi¬ 
fliert wird. 

Ausgezeichnet die Arbeit der 
Bildkameras (Keimar Kuntze 
und Heinrich Baiasch), wenn¬ 
gleich manche Granowsky-Ein- 
stellungen den Russen und 
Dreier nachempfunden sind, 
und das Tonliche (Hans Grimm 
und Dr. Bittmann). 

Die Songs: Erich Kästner. Mu¬ 
sik Dr. Karol Rathaus sind drei- 
groschenopcrmäßig wirkungs¬ 
voll. Ausgezeichnet in einem 
Chanson Margo Lion. 


Von den Darstellern ist \ - 
allem Alfred Abel zu nenn. i. 
der den Bürgermeister in d n 
satirischen Szenen mit fein, n 
Takt gestaltete. Sein nett 
Tnchterlcin ist Hedy Kiesl. 
der Journalist Peter Lorrcs 
manuskriptgemäß possenha 

Harald Pautsen ist ein syt - 
pathisch-frischer Baumcist. 

aus der langen Reihe der Da ■ 
steiler sind noch zu nenn. 
Ilse Korseck und Ludw 4 

Stüssel. 

Die Premiere war. wie gesa 
ein starker Erfolg für den 
Tobis-Film im D. L. S.-Verle. 


Berliner Preisregelung marschiert 

Emission, die von dem Scheins aufgefaßt 


Die Kommission, die von dem 
Berliner Verband und der AdF. 
eingesetzt ist, um die definitive 


Für die Großkinos, Varietes 


Eir.trittspreisregelung für Berlin und Bühnenschaulichtspielthe- 


durchzaführen, hat gestern ge¬ 
tagt und beschlossen, daß die 
Preise, die in den bekannten 
Richtlinien festgesetzt sind, als 
angemessene Eintrittspreise im 
Sinne des geltenden Bestell- 


ater wird eine Sonderregelung 
in die Wege geleitet. 

ln den einzelnen Fällen, wo 
bezüglich der Programmgestal¬ 
tung besondere Härten vorlie¬ 
gen, wird auf Entgegenkommen 
zu rechnen sein. 


Die Filmpresse feiert 


Auch im Chemnitzer 
Bezirk Schleuderpreise 

Selbst aus dem Chemnitzer 
Bezirk, der sonst in bezug auf 
die Preisgestaltung vorbildlich 
war, kommen jetzt lebhafte Kja- 
gen. So werden in Hohenstein- 
Ernstthal und Oberlungwitz 
Preise von fünfunddreißig bis 
siebzig Pfennig gemeldet, die 
noch dadurch besonders be¬ 
dauerlich werden, als die Vor¬ 
stellungen in diesen Theatern 
überflüssigerweise noch mit Ver¬ 
losungen verbunden werden. 

In Oelsnitz i. E. macht man 
eine wenig schöne Reklame. 
Dort behauptet ein Theater, 
daß seine Filme die besten 
seien und daß es die beste 
Wiedergabe im erzgebirgischen 
Bezirk biete. 

Formulierungen. die man 
ebenso wenig billigen kann wie 
den Modus, der in Annaberg 
festzustellen ist, wo beim Lösen 
einer Karte eine zweite Person 
freien Eintritt erhält. 

In der letzten Sitzung des zu¬ 
ständigen Verbandes kündete 
der Vorsitzende Haufe bereits 
an, daß unnachsichtig gegen 
derartige Außenseiter vorgegan¬ 
gen würde. 

Als neues Mitglied wurden 
bei der letzter Zusammenkunft 
die ,.Angerthal-Lichtspiele'' (W. 
Hofmann und F. Lorenz), Jahns¬ 
bach. aufgenommen. 

In der Tschechoslowakei über 

150 Theater mit Klangfilm. 

Durch die letzten in der 
Tschechoslowakei aufgestellten 
Anlagen ist die Zahl der mit 
Klangfilm - Apparaturen ausge¬ 
rüsteten Theater aof 153 gestie¬ 
gen. Die Klangfilm - Apparatur 
steht dadurch rach Zahl und 
Qualität allen übrigen in der 
Tschechoslowakei laufender. 
Apparat-Typen in weitem Ab¬ 
stand voran. 

„Die Nacht ohne Pause'’ 
zensiert. 

Der Universal-Tobis-Gemein- 
schaftsfilm „Die Nacht ohne 
Pause" ist von der Film-Prüf¬ 
stelle zur öffentlichen Vorfüh¬ 
rung auch vor Jugendlichen frei- 
gegeben. Uraufführung Weih¬ 
nachten im Tauentzien. 


in den großen Räumen des 
Berliner Konzerthauses „Clou" 
veranstaltete gestern der Fi'm- 
presseverband ein Wohltätig- 
keitsfest, das wahrscheinlich in¬ 
folge seines billigen Eintritts¬ 
preises stark besucht war. 

Von bekannten Berliner Kom¬ 
ponisten dirigierten Dr. Becce, 
Marc Roland, Hans May, Franz 
Grothe, Stransky und Will 
Meisel ihre neuesten Schlager 
Die Tische der prominenten 
Stars, von denen hier wahllos 
Fritz Kampers. Lucie Englisch, 
Paul Richter, Senta Söneland. 
Camilla Horn. Gustav Diessl, 
Ernst Verebes, Hanni Weiße. 
Anton Pointner. Luise und Vicky 
Werkmeister, Lissi Arna, Lotte 
Lorring, Paul Henckels, Albert 
Paulig Henry Bender, Wolfgang 
Zilzer neben vielen anderen ge¬ 
nannt seien, waren bis lange 
nach Mitternacht von Verehre¬ 
rinnen und Verehrern belagert, 
die Autogramme wünschten. 


Die Ufa hat in Paris einen 
neuen großen Erfolg zu ver¬ 
zeichnen. Der Gaumont-Palace, 
das „größte Kinotheater der 
Welt" mit seinen 6000 Sitz¬ 
lätzen. bringt demnächst die 
rieh Pommer - Produktion der 
Ufa „Capitaine Craddock", die 
französische Version von „Bom¬ 
ben auf Monte Carlo ", heraus, 
über den großen Beifall, den 
dieser Film bei seiner Inter¬ 
essentenvorführung fand, wurde 
schon berichtet. Auch sonst be¬ 
herrschen die Ufafilme einen 
großen Teil des Pariser Spiel- 
plans. „Ein kleiner Seiten- 


Auf der Bühne gab es einen 
ganz ausgezeichneten Sketch 
der beiden Werkmeisters, Lie¬ 
der und Chansons einer langen 
Reihe von bewährten Kräften 
und mit besonderem Beifall auf¬ 
genommen Ausschnitte aus zug¬ 
kräftigen Filmen mit Hans Al- 
bers („Der Draufgänger“), Felix 
Bressart („Der Herr Bürovor¬ 
steher"), Harry Piel („Bobby 
geht los"). 

Der beliebte Tanzrotor spen¬ 
dete neben den üblichen Gewin¬ 
nen, über die der Clou ver¬ 
fügt, diesmal eine reiche Fülle 
von Kino- und Theaterfreikar¬ 
ten sowie Siibertaler, für die es 
vorn bei der Ausgabe illu¬ 
strierte Filmbucher gab, die der 
Scherl-Verlag liebenswürdiger¬ 
weise gestiftet hatte. 

Man blieb, solange es die Po¬ 
lizei erlaubte, und konnte mit 
Befriedigung feststellen, daß 
dem guten Zweck beachtliche 
Mittel zugeflossen sind. 


Sprung" und „Dover-Calais" lau¬ 
fen allein in der Pariser Region 
in etwa 100 Lichtspieltheatern. 
Die Krönung sind aber sicher¬ 
lich die Aufführungen der fran¬ 
zösischen, deutschen und engli¬ 
schen Version von „Der Kon- 

In Kürze wird dem Präsens¬ 
film „Feind im Blut" die Ehre 
zuteil, die in ein Lichtspiel¬ 
theater verwandelte Music-Hall 
„Palace" zu eröffnen. Wie man 
sieht, kann der deutsche Film 
auf eine ganze Reihe ausge¬ 
zeichneter Prestigeerfolge zu¬ 
rückblicken. 


Notizen um Chaplin 

Chaplin ist in aller Stille, v n 
London kommend, wieder .n 
Paris eingetroffen. Er bereit t 
gegenwärtig zwei FJme in En - 
(and vor, von denen einer im 
Aufträge des englischen Staat s 
hergestellt wird und ein zweit -r 
mit Schaljapin in der Hau) - 
roile. Der Aufenthalt Chaplins 
in Paris hat den Zweck, die 
Verhandlungen mit Schaljapn 
zu Ende zu führen und d-n 
Kauf eines Schlosses in Aix-e 1 - 
Provence abzuschließen. 

Der in der gestrigen Nummer 
erwähnte Chaplin - Prozeß in 
London ist übrigens bereits • r- 
ledigt. Chaplin zahlt der Dame, 
die ihm Managerdienste gelei¬ 
stet haben will, freiwillig ;i« 
geforderten 100 Pfund. Er • r- 
klarte. daß er nur wegen er 
hohen Persönlichkeiten, :ie 
leicht in den Prozeß batten 
hineingezogen werden könnten, 
eine gütliche Einigung ein,e- 
gangen wäre, denn eigentlich 
hätte die junge Klägerin 1 ei¬ 
nerlei Geldansprüche gegen hn 
gehabt. 

Fachfilme der Leipziger 
Messe 

Die Leitung der Leipn «r 
Messe besitzt eine ganze Re he 
von Filmen, die auf der Ab¬ 
stellung der deutschen Masihi- 
nenindustrie anläßlich der <„ >- 
ßen technischen Messe und 
Baumesse in Leipzig gedi ht 
worden sind. 

Es handelt sich um über 5* 
Bildstreifen, die zum Teil sicher 
für das Beiprogramm zu ' er- 
wenden sind und die von üer 
Leitung des Leipziger Messc- 
amts evtl, gern und — wie ins» 
annehmen darf — unbereclmet 
zur Verfügung gestellt werde». 

Harry Piel persönlich 

Bei der heute, Donnerstag’ 
stattfindenden Uraufführung d* s 
Harry Piel-Tonfitms der Univer¬ 
sal „Bobby geht los" ,m 
Tauentzien wird Harry Piel 1,1 

allen drei Vorstellungen a »‘ 


Deutsche Filmerfolge in Paris 


h (Dienstag bis Sonnabend) 1 

asr*' 


indlungen und bei der Poe« It Postzeitungsliste. Bezug»/»* 
5 Pf*, die mn-Höbc. — Seitenpreise und Rebelte nech I > n '- 
Rcdzktion: Dr. Robert Neu-nenn. für den An.e<C'"' 








****2!£!2?**k 

tF FUN-FACH BUTT V 

—C* » I I VERLAG SCHERL * BERLIN S W 68 II 


Berlin, den 4. Dezember 1931 


Bobby geht los 



Der kritische Filmbetrach¬ 
ter muH anfangen, seine Worte 
Joppelt und dreifach zu 
wägen, weil die vielseitige 
und wortreiche deutsche 
Sprache bei dieser Erfolgserie 
der letzten Tage bald nicht 
mehr Worte genug hat. all die 
Treffer richtig und gebührend 
• u charakterisieren. 

Was zum Beispiel jetzt im 
I auentzien-Palast von der 
Universal gezeigt wird, ist 
wieder einmal aller Voraus- 
cht nach etwas, was das 
l'ublikum anzieht und Stim¬ 
mung verspricht. 

Harry Piel fügt sich immer 
mehr in die besonderen Ge- 
etze des Tonfilms und er¬ 
kennt von Film zu Film im¬ 
mer stärker. daß das alte 
Genre im Zeitalter des Talkie 
• undsätzlich umzuwandeln 
ist. 

Er bleibt ganz selbstver¬ 
ständlich auf der bewährten, 
«anz breiten, für das große 
Publikum bestimmten Linie. 

Nimmt dem Kriminal-Film 
Jie Polizei und bleibt bei der 
Sensation, die er. der Ent¬ 
wicklung des Films entspre¬ 
chend, feiner, nuancierter und 
auch logischer gestaltet. 

Grundthema seines jetzigen 
Films ist ein vielgelesener 
Roman von den seltsamen 
Schicksalen des Meisterboxers 
Bobby Morland, der auf kurze 
Zeit sein Gedächtnis verliert, 
weil ihn ein paar Halunken 
Für kurze Zeit aktionsunfähig 
machen wollten. 

Man erfährt erst am Schluß, 
daß es nur um den Sieg in 
einem Meisterschaftskampf 
ßeht, und verfolgt gespannt 
alle Etappen von dem Augen¬ 
blick an, wo man Bobby ohne 


Gedächtnis in einer Truhe 
findet, bis zu dem Augen¬ 
blick, wo sich alles ohne De¬ 
tektiv und beinahe ohne Po¬ 
lizei so abwickelt, daß ein 
hundertprozentiges happy end 
herauskommt. 


Der Film ist von A bis Z 
auf Harry Piel eingestellt. 
Alle Frauen, die in dem Film 
Vorkommen, verlieben s<c!i in 
ihn. Jeder Widersacher fällt 
unter seinen Fäusten, und alle 
unglücklichen Zufälle oder 


Raufereien geschehen einzig 
und allein zu dem Zweck. 
Bobbys Geschicklichkeit und 
Harrys Muskeln in allen 
Ganga-ten zu zeigen. 

Ein derartiges Manuskript, 
bei dem der Star kaum einen 
Meter von der Leinwand ver¬ 
schwindet, ist an sich gefähr¬ 
lich. 

Bei dieser Geschichte um 
Booby aber hat man Dialog 
und Bild so ausgezeichnet ge¬ 
führt. daß der Durchschnitts¬ 
beschauer diesen Uebcrfluß 
en dem Schauspieler Harr> 
Piel dem Regisseur gleichen 
Namens kaum ankreidet 

Außer dem Helden der 
Handlung hat nur noch ein 
einziger Gelegenheit, zur Gel¬ 
tung zu kommen, und das ist 
Kurt Lilien, der sich in dem 
starken, nachhaltigen Beifall 
des Publikums fifty fifty mit 
dem Helden zu teilen hat. 

Es ist ein Bild von großem 
Ausmaß. Man stellte inter¬ 
essantes Kaschemmenmilicu, 
in dem sich Ferdinand Hart 
schauspielerisch angenehm, 
manuskriptgemäß unange¬ 
nehm bemerkbar macht, ne¬ 
ben die monumentalen Auf¬ 
nahmen aus dem Sportpalast, 
den man während eines Box¬ 
kampfes in der großen To¬ 
talen und in ausgezeichnet ge¬ 
sehenen und inszenierten De¬ 
tails zeigt. Irgendeiner der 
schönsten Seen rings um Ber¬ 
lin mußte mitspielen und eine 
geradezu imponierende und 
pompöse Villa, die innen so 
elegant und geschmackvoll 
eingerichtet ist (Gustav A. 
Knauer), daß man ihr bei¬ 
nahe nicht glaubt, daß es so 
etwas wirklich gibt. 


Fabrikat : Harry Pie!-Tonfilm Regie und Hauptrolle: Harry Piel 

der Universal Länge: 2620 Meter, 8 Akte 

Verleih: Deutsche Universal Uraufführung: Tauentzien 









Ab und zu untermalt man 
mit Musik, und bei einem 
anzen Teil des Films hat 
man dem Bild den Ton oder 
Jie Sprache weggenominen. 

Es handelt sich dabei vor 
allem um eine Traumszene, 
wobei man wahrscheinlich 
on dem Gesichtspunkt aus- 
a gargen ist, daS man im 
1 chlaf nur sieht, aber nicht 
hört. 

Rein psychologisch wird 
damit ein interessanter Kon- 
i ast erzeugt und zu einem 
Effekt gegriffen, der schon 


verwendet wurde und der 
sicher bei der weiteren Ent¬ 
wicklung des Talkie häufig 
wiederkehrt. 

Es ist aber eine offene 
Frage, ob gerade bei einem 
derartig spannenden Film, 
wie er hier vorliegl, der¬ 
artige Szenen so lang aus¬ 
gespielt werden sollen. 

Das soll keineswegs ein 
Anreiz zur Kürzung bei die¬ 
ser Partie sein, sondern nur 
ein Hinweis darauf, daß 
man gerade bei einem so er¬ 


folgreichen Film, der sicher 
überall das große Geschäft 
macht, die Wirkung derarti¬ 
ger Experimente genau be¬ 
obachten muß, um daraus für 
die Zukunft zu lernen. 

Zu erwähnen sind noch die 
beiden Frauen, die sich um 
Bobby streiten. 

Die kleine Marietta, die 
schließlich das Kennen 
macht und die Anni Markart 
geschickt und liebenswürdig 
darstellt. Und Olga Loty, die 
elegante, schicke Frau, in der 
sich Hilde Hildebrand mit 


viel Glück und Routine ver¬ 
suchte. 

Es war, wie gesagt, ein 
einwandfreier starker Erfolg, 
der sich in zahllosen Hervor¬ 
rufen zeigte. 

Man hat anzumerken, daß 
neben Harry Piel und den 
schon genannten Darstellern 
noch der Produktionsleiter 
Joe Pasternack, der Dialog- 
leitcr Edmund Heuberger 
und der geschickte vielseitige 
Kameramann Ewald Daub an 
dem guten Eindruck des gan¬ 
zen Bildes beteiligt sind. 


Heute Festvorstellung 
»Luise, 

Königin von Preußen** 

Am Freitag, dem 4. Dezem¬ 
ber, gelangt der Henny Por¬ 
ti n-Film „Luise, Königin von 
P ,'ußen " im Atrium im Rah- 


Rätselraten 

um die Reichsfilmgesellschaft 

Eigener Drahtbericht des „Kinematograph" 
nmerzienrat Scheer hat Firma das Wort Reich ver 


Kommerzienrat Scheer hat 
unserem Münchener Korrc- 


Firma das Wort Reich verwen- I 
det worden sei. I 


Heute »Helden der 
Luft- im Ufa-Pavillon 

Heute, Freitag, findet intUfa- 
Pavi Ion am Nollendorfplatz die 
deutsche Uraufführung des Co¬ 
lumbia-Films im Ufaleih „Hel¬ 
den der Luit'' („Dirigible') 



5 ?' -KraciraloSr.ph- erscheint ISnlmsl wöchentlich (Dienste* bis Sonnabend) Bestell tinjer 














































































































IUI EUIIE F IE STV © M. § T IE IL IL U 'N G 

UfNID URAUFFÜHRUNG 

ATRIUM 



c 



LUISE 


KO N I G I N 

V O X 

PREUSSE X 


11fill: 

CAR1 IlOEllCl 

Nach dem Roman „Luise“ von Walter von Molo / Manuskript: Hildenbrandt. Raff. UrgiB 
PRODUKTIONSLEITUNG: DR. WILHELM V. KAUFMANN 

Es wirken mit: EKKEHARD ARENDT. HELENE FEHDMER, WLADIMIR 
GAIDAROW. GUSTAF GRÜNDGENS. PAUL GÜNTHER 
FRIEDRICH KAYSSLER. PAUL WESTERMEIER u. a. 

Dramaturgie: Walter Supper / Photographie: Friede! Behn-Grund Bauten: Franz Schroedtcr Kostüme: Ali Hubert 
Aufnahmeleitg.: Helmut Schreiber Musik: Milde-Meissner Tonaufnahme: Walter Jansen / Tonverfahren: Tobis-Klanglilm 

PRODUKTION UND WELTVERTRIEB: 

HENNY PORTEN FILM-PROD. GMBH. „ 

. NW7. UNTER DEN LINDEN 53 / Al JAGER 2818 K' 

M p~~ IM SONDERVERLEIH DER t 

Jll r VER. STAR-FILM G. M. B. H. BERLIN JSLa 


h. FRIEDRK HSTRASSE 21B / FERNRUF BERGMANN HSI-M / DRAHT STARMONOPOL BERLIN 






V FILM-FACH BU1T V 


25. Jahrgang 


Berlin, den 5. Dezember 1931 


Vorbildliche Preiskonvention 


Die Breslauer Lichtspiel- 
' cater haben, wie jetzt im 
> nzelnen bekannt wird, unter 
< m 13. November eine Prcis- 
: nvention abgeschlossen, die 
i vieler Beziehung als Muster 
. i.'usehen ist. 

Es zeigt sich, wenn man 
i e Einzelheiten eingehender 
1 udiert, daß auch an Plätzen, 
v o die Theaterverhältnisse 
a i sich kompliziert sind, und 
' > große und kleine Häuser 
r. it Erst-, Zweit- und Nach- 
a fführungen in Frage kom- 
n en, eine Regelung gefunden 
v rden kann, die zwar nicht 
L rade ideal ist, aber immer- 
h i, an den augenblicklichen 
' ständen gemessen, einen 
i deutenden Fortschritt dar- 
s ,11t 

Die Breslauer teilen die 
1 lte^nehmen in ihrem Bezirk 
i drei Klassen mit je einer 
l terabteilung. 

Sie staffeln die Mindcst- 
i itrittspreise bei den Erst- 
■■ fführungen zum Beispiel 
von einer Mark beziehungs- 
v ,‘ise achtzig Pfennig bis zu 
■ 50 bzw. 1,30 und gehen im 
ißersten Falle bei den ganz 
1 einen Nachaufführungs- 
1 eatern auf fünfzig und sech¬ 
zig Pfennig herunter. 

Man hat sich aber nicht 
tt>it der Festlegung der Min- 
<-■ stsätze für die einzelnen 
1' atzgruppen begnügt, son¬ 
dern darüber hinaus auch 
nau festgelegt, wieviel Pro¬ 
zent der angebotenen Karten 
auf die unterste Platzart ent¬ 
fallen dürfen. 

Die Erstaufführungstheater 
dürfen höchstens zehn Pro- 
*ent, die Zweitaufführungs- 
theater höchstens fünfzehn 
und die Nachspieler höch¬ 
stens zwanzig Prozent ihres 
•assungsraumes zum billig- 
*ten Preise abgeben. 



HENNY PORTEN and CUSTAF GRONDGENS 
in dem Porlen-Filn „LUISE KÖNIGIN VON PREUSSEN' 
|Verleih: Vor. SUr-Ftlm) 


Festvorstellung mit „Königin Luise" 

Im vollbesetzten Atrium sah man gestern den mit Span¬ 
nung erwarteten Film, der Henny Porten als Königin Luise 
zeigt. 

Es ist ein groß angelegtes Zeitgemälde, das im Prinzip 
nichts anderes tun will, als Momentbilder aus dem Leben 
einer königlichen Frau zu zeigen. 

Man sieht die Frau, die in Preußens schwerster Zeit wie 
ein heller Stern aulleuchtel. umgeben von den verklärten 
Gestalten des Königs, des Prinzen Louis Ferdinand und all 
der andern Männer und Frauen, die aus jener Zeit zu uns 
heröberieuchten. 

Eindrucksvoll der Freiherr vom Stein, dem Friedrich 
Kayßler seine große Gestaltungskraft leiht. Bildlich schön 
der Zar des Wladimir Giidarow, interessant der Louis Fer¬ 
dinand von Ekkehard Arendt. 

Es gab am Schluß Beifall, für den sich Henny Porten, von 
ihren Mitarbeitern umringt gern und bewegt bedankte. 

Wir kommen auf den Film am Dienstag ausführlich zurück. 


Einheitspreise, ein von un¬ 
sicheren Kantonisten gern 
angewandtes Mittel, um Preis- 
regclungen zu umgehen, sind 
ausgeschlossen. 

Umgehungen der verein¬ 
barten Sätze durch allzu 
großen Vorverkauf für die 
folgenden Tage oder durch 
irgendwelche anderen Moda¬ 
litäten sind ebenfalls durch 
entsprechende Bestimmungen 
vermieden. 

Die Frage des Zweischla¬ 
gerprogramms ist dadurch 
wen gstens bis zu einem ge¬ 
wissen Grade einer Lösung 
zugeführt, als man vereinbart 
hat, daß die Dauer eines Pro¬ 
gramms einschließlich der 
Pausen zwischen den einzel¬ 
nen Vorstellungen und ein¬ 
schließlich der Reklamcein- 
lagen zweieinhalb Stunden 
nicht überschreiten darf. 

Gerade dieser Punkt wird 
unter Umständen von grund¬ 
legender Bedeutung für ganz 
Deutschland werden. weil 
vor einer solchen Programm - 
regelung ausgehend am 
ehesten der Haupteinwand 
gegen eine Beseitigung des 
zweiten Schlagers, nämlich 
daß die Vorführungsdauer 
des Gesamtprogramms nicht 
lang genug sei, widerlegt 
werden kann. 

Wir sind überzeugt davon, 
daß diese Dauer von zweiein¬ 
halb Stunden, die uns schon 
reichlich lang erscheint, nach 
einer gewissen Zeit auf zwei¬ 
einviertel Stunden und 
schließlich auf zwei Stunden 
verkürzt werden kann, wenn 
wir weiter so ausgezeichneic 
Bilder erhalten, wie das nach 
den Berliner Premieren der 
letzten Tage bei dem größten 
Teil der deutschen Produzen¬ 
ten der Fall zu sein scheint 

Glücklich erscheint uns 







Will also eine weibli b( 
Arbeitslose mit einem ma n- 
lichen Begleiter das Theu 'er 
besuchen, so hat der mä n- 
liche Begleiter den vol en 
Preis zu entrichten. 

Die Konventionalstra en 
von fünfzig bis hundert M rk 
erscheinen uns verhäiti is- 
mäOig gering. Aber das ist 
eint Frage von zunächst m- 
tergeordneter Bedeutung, v eil 
man gerade in Breslau <n- 
nehmen darf, daß einmal ge¬ 
faßte Beschlüsse auch ger.il- 
ten werden. 


auch die Regelung der Vor¬ 
zugskarten. 

Es scheint in Breslau eine 
ganze Reihe großer einflu߬ 
reicher Verbände zu bestehen, 
die bisher gewisse Vergünsti¬ 
gungen genossen. 

Selbstverständlich konnte 
man diesen großen Besucher¬ 
kreis nun nicht einfach vor 
den Kopf stoßen und ihm je¬ 
den Vorzug vor den anderen 
Kinogästen nehmen. 

Man hat deshalb beschlos¬ 
sen, daß jedes Mitglied der 
namentlich verzeichneten Ver¬ 
eine. das sich durch eine gül¬ 
tige, ordnungsmäßige Mit¬ 
gliedskarte ausweist, mit 


einer Begleitperson immer 
eine Platzkategorie besser 
p’aciert werden darf, als es 
ihm eigentlich nach der ge¬ 
lösten Eintrittskarte zukommt. 

Damit ist zunächst einmal 
das Unterbieten des Mindest- 
eintrittspreises grundsätzlich 
unmöglich gemacht und auf 
der andern Seite auch dem 
Theaterbesitzer selbst ge¬ 
dient, der die verhältnismäßig 
kleine Platzquote für die un¬ 
terste Preisgruppe dadurch 
vielleicht etwas intensiver 
ausnutzen kann, als das rein 
quotenmäßig nach der Preis¬ 
konvention bestehen könnte. 

Für die Zwcitaufführungs- 


und Nachspieltheater hat 
man dann noch die Sparkarte 
zugelassen, die letzten Endes 
nichts anderes bedeutet, als 
daß jemand auf zwölf nach¬ 
gewiesene, vollbezablte Be¬ 
suche einen Freiplatz in der 
entsprechenden Klasse er¬ 
hält. 

Gegen eine derartige Ver¬ 
günstigung ist nichts einzu¬ 
wenden, weil eine solche 
Maßnahme den einzelnen 
Kinofreund an eir bestimmtes 
Theater gewöhnt und zur Er¬ 
zielung einer Stammkund¬ 
schaft beiträgt, die man heute 
dringender braucht als je zu- 


Der Plakataushang ist äl n- 
lich geregelt wie das au.-h 
in anderen Bezirken versut ht 
worden ist. 

Die einzelnen Theater di r- 
fen nur eine bestimn 
Höchstzahl von Plakaten zi ra 
Aushang bringen und dal ir 
im günstigsten Falle je Plakat 
eine Freikarte für eine P< r- 
son ausgeben. 

Sehr wichtig ist die Besti 1- 
mung, daß die Plakate mi t- 
destens die Größe von eini n 
halben Bogen besitzen mii - 
sen und daß sie nur in G - 
schäftsräumen ausgehän t 
werden dürfen 

Das Verzeichnis der ati • 
hängenden Geschäfte ist d r 
Arbeitsvereinigung Breslau r 
Lichtspielt.ieaterhesitzer ci i- 
zureichen, damit dieser u i- 
rner etwas kitzlige Punkt i - 
derzeit entsprechen kontra 1- 
liert una geprüft werd n 
kann. 

Die billigeren Preise I ir 
Arbeitslose, Rentenempfän¬ 
ger und Schwerkriegsbeschä¬ 
digte sind bcibehaltcn, all r- 
dings auch entsprechend e- 
staffelt, je nachdem oh ie 
Vorstellung vor oder mch 
sieben Uhr besucht wird. 

Interessant ist die Best n- 
mung. daß auf eine Ka te 
stets nur ein männlicher o. er I 
weiblicher Arbeitsloser ut 
einer weiblichen Begleitp -r- 
son Einlaß finden dart. 


Wir sehen in dieser Ab¬ 
machung absolut keine Id-al- 
regelung, aber einen wert¬ 
vollen Schritt auf dem V ege 

zu örtlichen Preiskonverdie¬ 
nen, die nach und mdi 
Grundsätze schaffen. auf 
denen wir arbeiten und '»rei¬ 
terkommen können. 

Wir empfehlen allen größe¬ 
ren Plätzen in Deutsch Und' 
sich das Breslauer Dokument 
schleunigst zu beschaffe 1 ' 

(Schluß de. Leitartikels rorlelit« Sa» 1 


---- CAPITOL 

BAYERISCHE FILM-GES. M. B. H. r.'Ä'SÄ 




















Helden der Lu 


bn außerordentlicher Flieger- 
f m. der alles das, was wir auf Fabnkat: Columbia 
d sem Gebiet bereits gesehen Verleih: Ufa 
Y ben. weit in den Schatten Länge: ca. 2700 Me 

• llt und vom Publikum des —— 

l .-Pavillons mit Begeisterung Herd ^ >h t<>|| 
'genommen wurde. tfer bekan „ ( . jt , 

Selten standen einem Film- • — 


'olumbia Hauptrollen: Jack Holt, Ralph 

a Graves. Fay Wray 

2700 Meter, 10 Akte Uraufführung: Ufa-Pavillon 


w erden, dei als tollkühner Flie¬ 
ger bekannt ist. Er will dies 
i den Willen seiner Frau. 


Es kamen ihm dabei ver¬ 
schiedene Zufälle zu Hilfe. So 
erlebt der Zuschauer den Unter¬ 


in den l.auptro’ien sehen wir 
neben Jack Holt der seit eini¬ 
ger Zeit in Filmen dieser Art 
als Darsteller bevorzugt wird. 
Fay Wray, die nich, nur an¬ 
mutig ist, sondern auch spielen 
kann, sowie den jungen Ralph 



e hier, wo die amerikanische 
.irineverwaltung mit der her- 
llenden Firma zusammen- 
beitete und so ein Werk ge¬ 
baffen werden konnte, dessen 
oßartigkeit den Einsatz der 
ittel lohnt. 

stürzen könnte. 

Im Hintergrund lauert ein 
Vorgesetzter des Leutnants, der 
gern die Liebe der jungen Frau 
erringen möchte, aber trotzdem 
dem Leutnant abredet, die Süd¬ 
polfahrt zu wagen. 

hurst und allerlei fliegerische 
Sensationen, die nun einmal von 
ihrem Thema nicht zu trennen 

sind. 

Ein Teil der Aufnahmen spielt 
im ewigen Eis. Ob diese Auf¬ 
nahmen nun wirklich am Süd- 

liebtesten Sensationsdarsteller 
der Welt zu werden Seine 

Frische und seine Liebenswür¬ 
digkeit verbunden mit außer¬ 
ordentlichem Mut (denn er läßt 
sich bei seinen tollkühnen Ka¬ 
priolen nicht durch ein Double 


denn sie überträgt 
lach dagewesene 


ständige Ubereinslimi 
über gebracht, daß d 
blicklich unterbrocr 


ten worden, dieselbe für Ton 
nzwecke zu benutzen. 
Klangfilm macht also im Inter 


■ digung seiner Patentrechte 
Hegen unentwegte Verletzer 
< nst. Gleich der erste Antrag 
hat zu einem vollen Erfolg ge- 
•’ hrt. Es wird das ein ernstes 
W trnungszeichen für alle die 
1 eaterbesHzer sein, die bistang 
glaubten, ihren fortgesetzten 
I 'tentmißbrauch auf die leichte 
Achsel nehmen zu können." 

.Kameradschaft" steuerfrei. 

Der Nero - Film „Kamerad¬ 
schaft" (Verleih Ver Star-Film), 
der bereits vom Voelgeraus- 
schuß als künstlerisch wertvoll 
* r klärt worden war, wurde nun 
auch dem Zentralinstitut für Er- 
ziehung und Unterricht als Lehr¬ 
film anerkannt. Damit genießt 
d*r Film in ganz Deutschland 
vollkommene Steuerfreiheit. 


itsche Industrie ' 
eingenommen hat 
d hoffentlich, g 


Jubiläum in 

Am Dienstag, dem 8. Dezem¬ 
ber begeht der bekannte Licht- 
spieltheaterbesiizer Louis Lenz 
in Halberstadt das Jubiläum 
seiner 25iährigen Tätigkeit als 
Lichtspieltheaterbesitzer. das 
aber zugleich auch ein Jubi¬ 
läum der Stadt Halberstadt ist 
Louis Lenz war es nämlich, der 
vor nunmehr 25 Jahren in Hal¬ 
berstadt das Lichtspieltheater¬ 
wesen begründete. Im Saale 
des „Turnvater Jahn". Gödden- 
straße 14. wurden am 8. De¬ 
zember 1906. von Louis Lenz 
arrangiert, die ersten Vorfüh¬ 
rungen lebender Bilder ver¬ 
anstaltet. Das Hauptereignis 

Der Film „David Golder" ist 
nach dem Roman „David Gol¬ 
der" von Irene Nemirowsky ver¬ 


des ersten Programms war der 
..Hauptmann von Cöpenick", 
damals nicht von Zuckmayer. 

Lenz baute dan-i in mühseli¬ 
ger Arbeit sein Unternehmen 
auf. Heute betreibt er in Hal¬ 
berstadt das Capitol und die 
Kammerlichtspiele. In der Fach¬ 
welt wie beim Publikum erfreut 
er sich des besten Ansehens, 
und seine persönlichen wie 
seine Geschäftsfreunde werden 
sich an seinem Ehrentage, am 
8. Dezember, einig sein in dem 
Wunsche, daß der geschätzte 
Fachmann seiner Arbeit für 
den guten Film noch recht 
lange erhalten bleiben möge. 

faßt, der in deutscher Über¬ 
setzung im Verlage S. Fischer. 
Berlin, erschienen ist. 


ein Presseempfang statt. 

Unter anderen wurde Alice 
Treff der Presse vorgestellt, die 
in diesem Großtonfilm der 
Emelka die weibliche Haupt¬ 
rolle spielen wird. 

Terra-ZwUchenttaffel 

Die Terra wird in ihrem Ver¬ 
leih Anfang Januar mit einer 
Zwischenstaffel von drei Filmen 
erscheinen, als deren erster der 
Splendid-Film „Hoheit amüsiert 
sich" mit Georg Alexander her¬ 
ausgebracht wird. Einzelheiten 
werden in Kürze bekannt 

Walter Supper und C. Landry 
schreiben augenblicklich an 
einem Tonfilmmanuskript „Der 
Vogelhändler ' für die Froelich- 
Film-Produl- lion. 
















































































Brand in der Mailänder 
Fox-Filiale 

Direktor Andreoli verbrannt. 

Gestern vormittag brach in 
der Mailänder Fox-Film-Filiale 
ein GroBfeuer aus. Der Leiter 
der Filiale wurde unter den 
Trümmern verkohlt aulgefun¬ 
den. Die Ursache des Brandes 
ist noch nicht bekannt. 

Neue Kinokonzessiom- 
bestimmungen 
in Ungarn 

Mit dem 31. Dezember 1931 
hört die Gültigkeit der augen¬ 
blicklich geltenden Konzessions¬ 
verordnung für die Errichtung 
von Kinos in Ungarn auf. 

Die neue Verfügung, die in 
den nächsten Tagen erscheint, 
läBt die Zahl der Theater in den 
einzelnen Städten und Gemein¬ 
den unverändert. Man ist sich 
nur nicht ganz darüber klar, ob 
man nicht für gewisse Bezirke 
eine Einschränkung der zu er¬ 
teilenden Betriebserlaubnis vor¬ 
nimmt. vor allem da, wo sich 
herausgestellt hat, daß die bis¬ 
herigen Unternehmen nicht le¬ 
bensfähig waren. 

Die Liste der Gemeinden, die 
keine Kinokonzession erhalten 
können, wird insofern eine Än¬ 
derung erfahren, als darin eine 
Bestimmung enthalten sein soll, 
die diejenigen Ortschaften auf- 
zäblt, welche durch Zusammer- 
legung benachbarter kleinerer 
Plätze konzessionsfähig werden. 


„Die Liebesiiliaie" im 
Titania-Palast. 

Der Carl-Heinz-Woltf-Tonfilm 
„Die Liebesfiliale" mit Johannes 
Riemann, Annv Ahlers, Paul 
Westermeier, Lotte Neumann, 
Yvonne Albinus, Max Schipper, 
Kurt FuB, Hermann Picha, Max 
Wilmsen und Han? Schüren ge¬ 
langt am Montag, dem 7. De¬ 
zember, im Titania-Palast zur 
Uraufführung. Kompositionen 
und Schlagertexte von Austin 
Egen und Bert Reisfeld. 

Claire Rommers neuester Erfolg. 

Clä re Rommer hat in dem 
ablaufenden Jahre zu den 
fleißigsten Künstlerinnen von 
Tonfilm und Bühne gehört. Man 
sah sie in vier Tonfilmen, näm¬ 
lich „Aschermittwoch" — „Die 
Schlacht von Bade.-nünde" — 
..Weckend im Paradies" und 
„Reserve hat Ruh". Außerdem 
spielte sie in fünf großen Büh¬ 
nenerfolgen und zwar in 
„Viktoria und ihr Husar“ — 
„Schön ist die Welt" — „Veil¬ 
chen vom Montmartre" — „Die 
Toni von Wien" und „Die Blume 
von Hawai". In der letzten 
Operette hatte sie ursprünglich 
die Rolle der temperament¬ 
vollen Raka Seit einigen Ta¬ 
gen nun hat Claire Rommer mit 
großem Erfolg die Partie der 

„Blume von Hawai", die der 
Prinzessin Laja, übernommen, 
die ursprünglich von Anni Ah¬ 
lers gesungen worden war. 


Um die Münchener Tonfilmlizenzen 


Zu den Ausführungen des 
Herrn Kommerzienrats Scheer 
über die besonders hohen Ton- 
fi'mlizenzen, die jetzt in Mün¬ 
chen verlangt würden, hören 
wir von gut informierter Seite, 
daß es sich bei den Abgaben 
und Gebühren, die in München 
verlangt werden, um genau die 
gleichen Beträge handelt, die 
j uch in Berlin verlangt werden. 

Es läge, so betont die in 
frage kommende, in diesem 
Falle besonders wichtige In¬ 
stanz, auch gar keine Ver¬ 
anlassung vor, etwa für Mün 
chen Ausnahmebestimmungen 
aufzustellen. 

Die besonderen Vereinbarun¬ 
gen zwischen Klangfilm und 
Erielka beträfen naturgemäß 
nur die Emelkaproduktion an 
sich. 

Es handelt sich hier im Prin¬ 
zip um ein Parallelabkommen, 
wie es seinerzeit zwischen Ufa 
und Klangfilm getroffen worden 
ist, wenn auch mit im einzelnen 
vielleicht veränderten Modali¬ 


täten. Zu einer Beschwerde, daß 
man München schlechter be¬ 
handeln wolle als Berlin, läge 
keine Veranlassung vor. 

Wir geben diese Feststellun¬ 
gen, die die Situation klären, 
sehr gern wieder, allerdings 
mit der Bemerkung, daß. ganz 
gleich, ob es sich um München 
oder Berlin handelt, eine Re¬ 
vision der Tobisabgaben nach 
unten von Tag zu Tug dringen¬ 
der und notwendige! wird. 

Darin allerdings stimmen wir 
mit unserem Gewährsmann, der 
der Tobis nahesteht, vollständig 
überein, daß unter allen Um¬ 
ständen die Abgaben und Li¬ 
zenzen in Berlin und München 
mindestens auf dem gleichen 
Niveau gehalten werden müssen, 
wobei es offen bleibt, ob nicht 
hier und da in besonders gut 
besetzten Aufnahmestätten 
Sonderrabatte eintreten. wie 
sie überall da üblich sind wo 
große Mengen, ganz gleich, ob 
es Ware oder Lizenzen sind, 
verkonsumiert werden. 


Dresdner Eintrittspreisreform 


Die Dresdener Theaterbe¬ 
sitzer haben in ihrer Dezember- 
versammiung nunmehr auch den 
Beschluß gefaßt, jegliche Ver¬ 
günstigungen an irgendwelche 
Organisationen prinzipiell ab- 

Lediglich die Eintrittspreise 
für Erwerbslose bleiben unter 
zuständiger Kontrolle derjeni¬ 
gen, die die Vergünstigung in 
Anspruch nehmen, bestehen. 

Vereine werden in Zukunft 
nur dann Preisermäßigung er¬ 
halten, wenn sie sich entschlie¬ 
ßen. größere Kartenmengen fest 
zu^entnehmen und bar zu be- 

Man beschloß dann weiter, 
der Stadt Dresden im Sinne der 
Berliner Regelung Karten für 
Erwerbslose zur Verfügung zu 
stellen. 

Als Gegenleistung hat sich 
die Stadt Dresden bereit 
erklärt, bis zum 31. März 1932 
für alle Karten bis zum Preise 
von fünfzig Pfennig nur die 
Hälfte der üblichen Steuersätze 
zu erheben. 

Interessant waren Ausführun¬ 


gen Reichenbachs, der die 
Höhe der Leihmieten kritisierte 
und auf die Notwendigkeit hin¬ 
wies. daß Fabrikation und Ver¬ 
leih dringend dafür Sorge tra¬ 
gen müßten, daß das Reklame- 
material einschließlich der 
Photos origineller und abwechs¬ 
lungsreicher werde. 

Huyras verbreitete sich über 
die wirtschaftshemmenden Aus¬ 
wirkungen der Notverordnungen 
und betonte, daß gerade unter 
den heutigen Verhältnissen zu¬ 
mindest dafür zu sorgen sei, 
daß die Luslbarkeitssteuerbe- 
träge von der Umsatzsteuer be¬ 
freit würden. 

Man nahm Kenntnis von dem 
Rundschreiben des Reichsver¬ 
bands, das sich auf Auslands- 
filme und auf die Frage der 
politischen Neutralität der Licht¬ 
spielhäuser bezieht. 

Die Aktion zur Senkung der 
Licht- und Kraftstrompreise soll 
w eiter mit Aufmerksamkeit vor¬ 
wärtsgetrieben werden. Als 
neues Mitglied wurden die 
Lichtspiele Musenhalle, Dres¬ 
den, aufgenommen. 



Zweimal 
Fellner & Somlo 

Die Uraufführung von „Sui 
shine Susie", der englisch» a 
Neuverfilmung der „Privatsekr. - 
tärin“, unter der Regie vt i 
Victor Saville, mit Renate Mii 
ler in der Titelrolle und m t 
Owen Nares und Jack Hulbe 
in den Rollen von Thimig un 1 
Bressart findet am Montag. de> 
7. Dezember, im Londoner „Ca 
pitol" statt. 

Der erste Film der diesjäf 
rigen Felsom-Produktion „Di 
spanische Fliege", nach der 
meistgespielten Schwank vo 
Arnold und Bach, gelangt at 
Mittwoch im Gloria-Palast zu 
Uraufführung. Hauptrollen: m 
Fritz Schulz, Oscar Sabo, Rain 
A. Roberts, Har.s Brausewett»- 
Bettv Bird, Julia Serda. Liz. 
Natzler und Lizzi Waldmülle: 
Regie: Georg Jacoby. Mam 
skript: Siegfried Philippi. Musil 
Jean Gilbert. Liedertexte: Rr 
bert Gilbert 

Die Münchener Film¬ 
schule 

Die Deutsche Schauspiel- ur i 
Filirschule München, derr 
Filmabteilung bekanntlich ur 
ter der Oberleitung von Ka ! 
Grüne steht, versendet jetzt ü r 
detailliertes Programm, das n 
der Schauspielklasse im Lau o 
von drei Semestern, in d r 
Filmklasse im Laufe eines Ja 
res absolviert werden kann. 

An Lehrgebieten sind v*- 
zeichnet: 

Schausoielklas.se: Körperb 
düng (Gvmnastik. Bewegung 
kultur. Fechten. Reiten Ta - 
zen), Atemtechnik. Sprachtec 
nik und Stimmbildung, Rolle 
Studium. Ensembleunterricl 1. 
Schminke. Kunst der Mast 
Kostüm- und Stilkunde. The 
terwissenschaftliche Vorlesu 
gen. Einführung in die reef 
liehen und sozialen Grundlag n 
des Theaterbetriebes. Frem 
sprachlicher Unterricht. 

Die Schüler der einen Abt- 
lung sind berechtigt, ia zum T. ! 
verpflichtet, an gewissen Kt 
sen der anderen Abteilung te 
zunehmen. Filmklasse: Körn- 
bildu-ig fOsmnastik. Bewegun 

kultur. Fechten. Tanzen F 
tenl, Atemtechnik. Sprachte. i- 
nik und Stimmbildung. Mil» o- 
nhonsprechen. Stimmaufnahm n 
Ausdruckstechnik. Übung 
Einzel- und Zusammensp •’! 
Schminken, Mitwirkung bei 
Filmaufnahmen. Kostüm- ad 
Stilkunde. Einführung in ftslhe- 
tik und Dramaturgie desFi!"i‘- 
Kritik des Films. Film und 
Volkswirtschaft, Einführung 
die Kinotechnik, Fremdsprach¬ 
licher Unterricht. 

Ausbildung im Reiten. Auto¬ 

fahren und Fliegen wird 
Schülern zu besonders gür ti- 
gen Bedingungen vermittelt; J* 
Kosten sind im Schulgeld nicW 
inbegriffen. 













Nr. 23 




Beilage xum „Kinemalogragö" 


5. Dezember 1931 


Feuerschutzvorrichtung tür kinematographische Apparate 


Man kennt bereits Feuer- 
hutzvorrichtungen für kine- 
itographische Apparate, bei 
enen das eine schlaufenbil- 
ende Filmband mittels einer 
chwenkklappe einen Kontakt 
eeinfluBt. Üm nun ein siche- 
s Ansprechen des Kontaktes 
ii erzielen, besteht dieser nach 
\ ner Erfindung des Herrn 
ustav Neddermeyer. Berlin. 
R.P. 526 756 aus einer Kon- 
ktwalze, die auf geneigten 
' hienen frei rollbar ruht und 
•i der Bewegung der Schwenk- 
appe von einem leitenden 
eil der Schienen bewegt wird. 
I Durch die Ausbildung des 
ontaktes wird mit dem An- 
■ dnen der Walze auf der 
- hiefen Ebene ein sicherer 
b'romschluß erreicht und das 
i angenehme Verschmoren ver- 

Auf beigegebener Zeichnung 
i>' die Verbesserung erläutert: 
Bei a ist das Fenster eines 


Kinovorführungsapparates mit Diese setzt sich zusammen 
dem davor befindlichen Film- aus einer leicht drehbaren 
band b angedeutet. Reißt das Schwenkklappe e bekannter 



Filmband b und die Schlaufe c 
vergrößert sich, so legt sie sich 
in eine Führung d hinein und 
trifft auf die Kon'.akteinrich- 
tung A. 


Art und einem Walzenunter¬ 
brecher. Die Walze g des Wal¬ 
zenunterbrechers ruht auf zwei 
Schienen h. Diese bestehen 
ieweils aus einem leitenden 


Teil h‘ und einem nichtleiten¬ 
den Teil h". Die Schienen sind 
etwas geneigt, damit die Walze 
bestrebt ist, die in der Abbil¬ 
dung dargestellte Ruhelage ein¬ 
zunehmen In dem Augenblick, 
in dem kein Druck auf dit 
Klappe e ausgeübt wird, stellt 
sich die Walze g mithin selbst¬ 
tätig in ihre Ruhelage ein. 

Die beiden Schienen h der 
Kontakteinrichtung liegen in 
einem Stromkreis i. Dieser 
wird von einer Stromquelle i 
zweckmäßig unter Zwischen¬ 
schaltung einer Lampe k und 
eirer Sonderbatterie m. um 
Funkenbildungen zu verhindern, 
gespeist In den Stromkreis ist 
danr. in bekannter Weise ein 
Elektromagnet oder eine ähn¬ 
liche Einrichtung eingeschaltet, 
de' die Stillsetzung des An- 
triehmotors. die Einschaltung 
des Saalbeleuchtung und die 
Unterbrechung des auf das 
Filmband gerichteten Strahlen¬ 
bündels veranlaßt. 










































































































































































































Pariser Filmnotiz 


(Schlug de» LuiUrtikeUl 
veil sich hier Unterlagen 
inden, die in der Praxis er- 
irobt sind und groll und klein 
gerecht werden. 

Wir werden gerade über die 
ireslauer Entwicklung häufi- 
er und ausführlicher berich- 
en, weil sie uns nach all 
lern, was uns sonst aus 
Deutschland bekannt ist, als 
Jie festeste Bindung ei 
cheint. die bis jetzt vorliegt. 

Es ist ein Beispiel, das 
iberall, besonders auch in 
lerlin. nicht nur Beachtung, 
ondern auch Nachahmung 
erdient. 

Wohltätige Silvester 

Die Hotelbetriebs A.-C., die 


Nachsyccbronisieren ist jetzt 

AIs die ersten „gedubbten" 
Filme in Frankreich erschienen 
waren, hatte der Verband der 
Bühnen- und Filmschauspieler 
Proteste erlassen und seinen 
Mitgliedern bei Androhung ver- 
schiedentlicher Strafen und 
Gegenmaßnahmen die Teil¬ 
nahme bei Nachsynchronisie¬ 
rungen untersagt. Begründet 
wurde diese Stellungnahme mit 
der Notwendigkeit, die arbeits¬ 
losen französischen Schauspie¬ 
ler und die Interessen des fran¬ 
zösischen Films zu schützen, 
der sich in den letzten Jahren 
mühsam eine Position auf dem 
Weltmarkt erobert hat und 


Von unserem H.-J.-Korrespondent 
durch geschickt nachsynchroni¬ 
sierte Filme, die beispielsweise 
die Zugkraft der großen Hollv- 
wooder Namen für sich haben, 
verdrängt werden könnte. Die¬ 
ses Verbot wurde in der Praxis 
nicht beachtet, und die ange¬ 
drohten Strafsanktionen wur- 
I den nicht durchgeführt. Jetzt 

nimmt der Schauspielerverband 
wieder offiziell Stellung und 
t erklärt die Teilnahme an Nach- 

I Synchronisierungen für gestat¬ 

tet, vorausgesetzt, daß die Fir¬ 
men auf dem Programm die 
Namen der Schauspieler, die 
ihre Stimme geliehen haben, 
i bekanntgeben. Man weist in 

i Pioduktionskreisen mit Recht 

I darauf hin. daß sich die Schau¬ 


spieler mit dieser Maßnahme 
mehr schaden als nützen. Durch 
den Zwang, die Namen zu nen¬ 
nen, wird eine eigene - unter¬ 
geordnete Kategorie von 

Filmsprechern geschaffen, und 
leicht känn sich in den Be- 
setzungsburos der Filmgesell¬ 
schaften das Urteil bilden, daß 
dieser oder jener Filmsprecher 
eben nur zum Nachsprechen, 
nicht aber zum Filmen geeignet 
sei. Es ist bedauerlich, wieviel 
Film- und Lebensfremdheit ein 
solcher einflußreicher Verband 
in dieser Frage, w ie auch etwa 
in der Angelegenheit der Be¬ 
schäftigung ausländischer Sta 
tisten, bei seinen Entschließun¬ 
gen an den Tag legt. 



chon seit längerer Zeit in ihren 
erschiedenen Betrieben eine 
roGe Zahl von Bedürftigen un- 
ntgeltlich speist, hat sich ent¬ 
flossen, anläßlich seiner Sil- 
c-sterveranstaltungen im Bri- 
tol. Kaiserhof und Zentralhotel 
twas ganz Besonderes zu tun. 
Man hat als Parole für die 
eier den lapidaren Satz „Wer 
• lert hilft" gewählt und gibt 
vkannt, daß man für jedes Sil- 
ester - Gedeck, dessen Preis 
brigens gegenüber dem Vor- 
hr wesentlich herabgesetzt ist, 
»ei Mittagessen an die Win- 
rhilfe zur Weitergabe an Re- 
rftige ausliefert. 

Jeder, der in einem der drei 
■kannten Berliner Hotels feiert, 
freut also gleichzeitig zwei 
dere Menschen. 

Es wäre zu wünschen, daß 
eser Modus, der fraglos auf 
t Anregung des neuen Gene- 
>1 direktors Dr. Schick zutück- 
ifi-hren ist. auch anderwärts 
rade zu Silvester Nach- 
mung findet. 

„Die große Attraktion" 
io London. 

Der Richard Tauberfilm der 
■ melka „Die große Attraktion" 
I- oft seit einigen Tagen im 
ialto in London in deutscher 
yrache mit außergewöhnlichem 
folg. Richard Tauber war 
Ibst bei der Londoner Pre¬ 
miere anwesend und wurde 
türmisch gefeiert. 

Edith Lorand im Hamburger 
Ufa-Palast. 













































■DAS AlIESTE M 
EILN FACH BIXIT 


1» VERLAG SCHERL * BERLIN S W 68 1 



Berlin, den 8. Dezember 1931 


Apparatur-Offensive 



Wieder einmal scheint es. 
a s ob im Reich der Appara¬ 
turen und Lizenzen so etwas 
v e eine Revolution aus- 
h-ichL 

In dem nördlichen Europa 
n. tcht man sich selbständig. 
Behauptet, patentfreie Auf¬ 
nahme- und Wiedergabe- 
Apparate konstruiert zu ha¬ 
ben, die zunächst in Schwe¬ 
den. aber auch darüber hin- 
a. s. vertrieben und verwandt 
werden sollen. 

Die großen amerikanischen 
B ;itter wollen davon wissen, 
d.ili Western Electric über 
eine AEG.-Beteiligung sich 
K ngfilm nähert und daß die 
VcWindung zwischen War¬ 
ner und Tobis irgendwo ent¬ 
scheidend wackele. 

\n all diesen Dingen ist 
ir :nd etwas Wahres und 
Ri htiges. Aber es scheint 
uns verfrüht. daraus im 
Augenblick irgendwelche 
K. nsequenzen für die deut¬ 
sche Situation zu ziehen. 

. lier in Deutschland ist nur 
in .fern eine gewisse Klä- 
ri'ng erfolgt, als die alte 
Kinoton-G. m. b. H. zweifel¬ 
et ihren Abnehmern gegen¬ 
über regreßpflichtig ist für 
die Gebühren, die auf Grund 
der bekannten Anerkenntnis 
heute an Klangfilm abzufüh¬ 
ren sind. 

Diese letzte Wendung, die 
durch ein höchstinstanzliches 
Urteil herbeigeführt wurde, 
erscheint uns aber nicht allzu 
'richtig, weil es sich bei den 
taijlichen Apparaten in der 
Hauptsache um Nadeltonein¬ 
richtungen handelt, die. wie 
"ir das hier schon damals 
'oraussagten, über kurz oder 
lang doch verschwinden wer¬ 
den. we jj dj e Verleiher — 
We nigstens zu neunzig Pro¬ 


zent — für neue Filme über¬ 
haupt keine Platten mehr an¬ 
fertigen lassen. 


Für die Kinotheater kann 
die neue Weltkonstellation, 
ganz egal wie sie auch aus¬ 
geht. wenig oder gar keine 
Überraschungen bringen. Man 
bekommt heute in Deutsch¬ 
land kleine und große ein¬ 
wandfreie Apparaturen über 
Klangfilm oder Kinoton zu 
einem so billigen Preis, daß 
auch neue Gruppen nicht ir¬ 
gendwie nennenswert billiger 
liefern können. 

Etwas anders sehen die 
Dinge für den Produzenten 


aus. dessen Position den Li¬ 
zenzhaltern gegenüber von 
Tag zu Tag wächst. 

Man wird allmählich im 
Tobislager einsehen. daß es 
besser ist, potenten Firmen 
gegenüber weitgehendes Ent¬ 
gegenkommen zu zeigen, an¬ 
statt mit Beteiligungen und 
gewissen Produktionen zu 
experimentieren, bei denen 
weder Prestigeförderung noch 
klingender Gewinn zu er¬ 
warten ist. 

Wir wollen es uns ver¬ 
sagen. diese allgemeine Fest¬ 
stellung an einem Experiment 
der letzten Tage im einzel¬ 
nen nachzuweisen. Aber wir 
halten uns doch für ver¬ 


pflichtet. darauf hinzuweisen, 
daß eine Reorganisation im 
Tot-is-Bereich nach dieser 
oder jener Richtung hin nur 
nützen, aber keinesfalls scha¬ 
den kennte. 

Kommerzienrat Scheer hat 
sich hier schon vor ein paar 
Tagen über die merkwürdi¬ 
gen Münchener Verhandlun¬ 
gen geäußert. Tatsächlich 
hat man, wie man uns jetzt 
bestätigt, versucht, bei den 
bayerischen Verhandlungen 
die bisher üblichen Sätze im 
Gesamteffekt noch mehr nach 
oben zu schrauben, anstatt 
daß man den allgemeinen Er¬ 
fordernissen der Zeit ent¬ 
sprechend langsam an einen 
al'gemeinen Abbau zu den¬ 
ken beginnt. 

Es hat keinen Zweck, hier 
an dieser Stelle Einzelheiten 
breitzutreten, und es wäre 
verfehlt, Entwicklungen zu 
prophezeien, die man in den 
Einzelheiten noch nicht über¬ 
sehen kann. 

Aber es erscheint für ein 
Fachblatt, das Objektivität 
als oberste Richtschnur be¬ 
trachtet. notwendig, diese 
Dinge im Zusammenhang ne¬ 
beneinanderzustellen. damit 
jeder daraus seine Schlu߬ 
folgerungen für die Zukunft 
zieht. 

Man hat bei der Tobis in 
letzter Zeit keine sehr glück¬ 
liche Hand, und man leidet 

— selbstverständlich ohne 
daß die deutsche Leitung ir¬ 
gendwelche Schuld daran hat 

— unter der Stagnation, die 
der österreichische Küchen¬ 
meister-Konzern infolge der 
Ultraphon-Ereignisse augen¬ 
blicklich durchzumachen hat. 

Aber man würde sehr gern 
auch etwas von Sparmaß- 









FRITZ SCHULZ / OSCAR SABO / RALPH ARTHUR ROBERTS 
HANS BRAUSEWETTER / BETTY BIRD / LIZZI NATZLER 
JULIA SERDA / LIZZI WALDMÜLLER / PAUL WESTERMEIER 
HERMANN SCHAUFUSS / GERTRUD WOLLE / PAUL BIENSFELD 
ARTHUR MAINZER / HENRY BENDER / FRANZ WEBER 
ANNELORE MOSHEIM / ERIKA HELMKE 


REGIE: GEORG JACOBY 


AN DER KAMERA: WILLI WINTERSTEIN UND KARL LOB / BAUTEN: HANS JACOBY 
AUFNAHMELEITUNG: ROBERT LEISTEN SCH N El DER / TON: EUGEN HRICH / PHOTOS: VOPEL 
BILD UND TONSCHNITT: PAUL OSTERMAYR / LIEDERTEXTE: ROBERT GILBERT 


TONAUFNAHMEN: SYSTEM TO B I S - K L A N G F I LM 



PRODUKTION UND VERLEIH: FELLNER & SOMLO G.M.B.H. 


URAUFFÜHRUNG: MORGEN 

GLORIA-PALAST 



ahmen bei der Tobis hören. 
He mit einer großen, nach- 
rücklichen Geste seinerzeit 
urauf hinwies, daß die deut¬ 
elte Filmindustrie zu teuer 
roduziere urd deswegen 
iuch an anderen Enden spa- 
en müsse, wenn sie bei der 
f'obis auf Ermäßigung rech¬ 
en wolle 

Die deutsche Filmindustrie 
at ihre Sparmaßnahmen an 
illen Ecken und Enden durch- 
,eführt und — wie mar. ohne 
'bertreibung sagen darf — 
i der Fabrikation und Ver¬ 
gib mit ziemlich erheblichem 
rlolg 

Die Zahlen aber, die man 
•her diesen oder jenen To- 
is-Film hört, lassen erken¬ 
nen, daß man dort anschei- 
lend, wenn es sich einmal 
ufällig um eigene Produktion 
andelt, nicht für notwendig 


hält, was man von anderen 

Es gibt Stimmen, und wir 
registrieren sie lediglich der 
Ordnung wegen, die der An¬ 
sicht sind, daß unter Umstän¬ 
den das schlechte fabrikato¬ 
rische Tobis - Beispiel gute 
Fabrikantensitten verderben 
könne. 

Wir verstehen eigentlich 
überhaupt nicht, warum die 
Tobis sich auf derartige fabri¬ 
katorische Experimente auf 
eigene Faust einläßt, und es 
wird sich vielleicht auch 
über kurz oder lang die Frage 
erheben, warum man sich 
auf Atelier-Experimente ein¬ 
lassen mußte, wo an sich 
mehr als genug Atelierraum 
in Berlin ständig frei verfüg¬ 
bar ist. 

Man wird allmählich an 


diesen Nebenbetrieben aller 
Wahrscheinlichkeit nach im 
Laufe der Zeit eher zusetzen 
als verdienen. Man wird sich 
den Vorwurf nicht ersparen 
können, daß man mit der¬ 
artigen Experimenten nur 
neue Umuhc in eine Indu¬ 
strie hineingebracht hat. für 
die äußerste Konzentration 
wichtigste und erste Auf- 

Man wird vielleicht im 
Augenblick noch sagen kön¬ 
nen, daß man zunächst ein¬ 
mal abwarten müsse und 
daß das vorschnelle Urteil 
nicht wohl am Platze sei. 

Wer aber alle die Gewit¬ 
terzeichen. die am internatio¬ 
nalen Tobis-Himmel erschei¬ 
nen. in der Totalität betrach¬ 
tet. kann nicht gut Tobiswet- 
ter Voraussagen. 


Es geht schließlich, wenn 
es hart auf hart kommt, nicht 
um die Tobis allein, sondern 
um die unabhängigen deut¬ 
schen Fabrikanten, die. ob 
sie wollen oder nicht, durch 
diese seltsame Toois-Politik 
in Mitleidcnschaf. gezogen 
werden. 

Herr Dr. Noelle rüstet, wie 
man sagt, zu einer Amerika¬ 
reise. bei der es um wichtige 
und große Fragen geht. Es 
sei die Frage erlaubt, ob es 
nicht richtiger wäre, noch 
vor dieser Reise mit starker 
Hand auch in Europa für 
Ordnung zu sorgen, denn ge¬ 
rade die Entwicklung drüben 
über dem großen Teich hat 
gezeigt, daß sich die Tobis 
genau so wie die deutsch«. 
Filmindustrie in erster Linie 
au* sich selbst und auf Eu¬ 
ropa verlassen muß. 


Der Film von der Königin Luise 


Wenn man dem neuesten 
Werk Hennv Portens in jeder 
V f e:se gerecht werden will und 
«enn man vor allen Dingen 
her seinen Wert oder Unwert 
r das Kinogeschäft zu urteilen 
at, ist zunächst das Plus in 
e Waagschale zu werden, das 
e Hauptdarstellerin in vielen 
utschen Kinotheatern und bei 
nem großen Teil des Kino- 
blikums hat. 

Da. wo ein Henny - Porten- 
ln an sich bereits eine ge- 
*se attraktive Kraft besitzt, 
rd Königin Luise fraglos die 
' schauer besonders stark ins 

Es war schon lange Henny 
i >rtens Wunsch, einmal das 
i ben der großen Dulderin auf 
■ eußens Königsthron im Film- 
Id erstehen zu lassen. Sie 
- gte sich mit Recht, daß sie 
' r die Darstellung dieser 
-hwierigen und diffizilen Rolle 
vieler Beziehung prädesti- 

Sie gibt äußerlich in dem 
Werk, das jetzt vorliegt, jene 
r n antisch-verklärte Gestalt, in 
all ihrer schönen Herbheit und 
Hoheit, die diese populärste 
Frau der preußischen Ge¬ 
schichte ausstrahlen muß. 

Diese äußere Voraussetzung 
hätte allein schon den Erfolg 
d«s Films gesichert, wenn man 
das Spiel der Frau Porten mehr 
moduliert und modifiziert hätte. 

Man hat ihr leider von der 
* r *ten Szene an einen leiden¬ 
den melancholischen Zug auf- 
gedrückt. der zwei Stunden lang 
•ast unverändert wiederkehrt 
ind darum in den letzten 


Fabrikat Portcn-Filn 
Verleih: Ver. Star-Fi m 
Regie: Carl Froe:ich 
Lange: 3168 Meter 7 Akte 


Hauptrollen: Henny Porten. 
Gustaf Grundgens. Ekkehard 
Arerd! 

Uraufführung: Atrium 


Szenen beinahe ausdrucklos 
bleibt. 

Dazu kommt eine gewisse 
Monotonie in der Ar läge des 
Manuskripts. 

Es ist. als ob ein geschicht¬ 
liche; Bilderbuch an uns vor¬ 
überzieht. das Höhepunkte aus 
dem Leben der großen Königin 
darbietet, ohne den verbinden¬ 
den Text zu bringen, der das 
Ganze zusammenhält. 

Man setzt beim Durch¬ 
schnittskinobesucher zuviel vor¬ 
aus und bietet ihm rieht ge¬ 
nügend Ersatz durch Blder, die 
das Auge reizen und gefangen- 

Gewiß, es gibt eine Anzahl 
prächtiger Massenszenen. Die 
Truppen defilieren im Parade¬ 
marsch vorbei. Die Generäle 
versammeln sich um ihren König. 

Die Auffahrt bei der berühm¬ 
ten Unterredung mit Napoleon 
ist pompös ausgestattet. Gärten 
und Schlösser stehen majestä¬ 
tisch im blendenden Licht und 
kontrastieren geschickt mit 
dunklen, nebligen, schneeigen 
Nachtszenen. 


Aber oer Tod des Prinzen 
Louis Ferdinand ist keine 
Schlacht hei Saalfeld, und ein 
paar Gewehrschüsse genügen 
bei einer solchen Konzeption 
nicht, um das Vorrücken der 
Franzosen -.nzuzeigen. 

Die Besetzung ist auch nicht 
immer glücklich. Gustaf Gründ¬ 
gens spielt den König Fried¬ 
rich Wilhelm genau so zer¬ 
rissen und uneinheitlich wie das 
Manuskript. 

Der an sich bildwirksame und 
auch schauspielerisch akzep¬ 
table Prinz Louis Ferdinand des 
Ekkehard Arendt kann sich 
höchstens in zwei oder drei 
Szenen frei entfalten. 

Wladimir Gaidarow macht 
nach Wunsch des Regisseurs 
und der Manuskriptverfasser 
aus dem Zaren Alexander eine 
Karikatur. Der Napoleon des 
Paul Günther wirkt farblos. 

Nur Friedrich Kayßler als 
Freiherr vom Stein stellt eine 
schauspielerische Leistung von 
überragender Größe hin, und 
Helene Fehdmer umgibt die 


„Eine Nacht im Grandhotel** heute im Capitol 


Die Uraufführung des Emelka- 
Thalia-Films ..Eine Nacht im 
Grandhotel" findet heute. 
Dienstag, im Capitol statt. Regie: 
Max Neufeld. Manuskript: Paul 
Frank und Erich Teier nach 
dem Bühnenstück ..Grand 


Hotel" von Paul Frank. Haupt¬ 
rollen: Martha Eggerth. Ulrich 
Bettac, Kurt Gerron, Max 
Schipper und Willy Prager. 
Musik: Otto Stransky. Martha 
Eggerth singt in jeder Vorstel¬ 
lung. Dirigent: Otto Stransky. 


Gräfin Voß mit jener steifen 
Armut und überlegenen frau¬ 
lichen Würde, die wir aus der 
hiitorie kennen. 

Das alles wiegt natürlich, in 
der Totalen gesehen, nicht so 
schwer, wie es sich hier so 
knapp und präzis nebenein- 
sndergestellt liest. 

Es liegt über dem Bild eine 
starke Stimmung, und es ruft 
fraglos in vielen Besuchern die 
wehmütige Erinnerung an jene 
großen Tage wach, wo Preußens 
Stern unterging, um nach kurzer 
Zeit desto heller aufzuleuchten 

Jede Tendenz wurde peinlich 
ausgeschaltet. Man komman¬ 
dierte, wie das „Film-Ecbo 
richtig schreibt, einmal „Augen 
links" um schnell hinterher 
dvreh „Augen rechts" für die 
Korrektur zu sorgen. 

Es gab stärksten Beifall am 
Schluß, der in erster Linie 
Henny Porten galt. 

Man applaudierte zaghaft und 
uneinheitlich beim Parade¬ 
marsch und hörte einmal herz¬ 
liches Lachen bei einer Straßen¬ 
szene in Berlin, wo man sich 
über einen französischen Sol¬ 
daten. der nicht deutsch ver¬ 
steht, amüsiert. 

Es ist fraglos ein Werk über 
dem Durchschnitt, eine be¬ 
achtliche Arbeit. Ein Spiel, 
bei dem alle mit dem Herzen 
dabei sind. 

Es ist, wie schon eingangs er¬ 
wähnt. ein absolut populärer 
Stoff und vor allem ein Werk 
mit Henny Porten. 

Wo es. richtig vorbereitet, mit 
der nötigen Liebe herausge¬ 
bracht wird, muß auch der 
Kassenerfolg sicher sein. 



Die Liebesfiliale 


Fabrikat: Carl Heinz Wolff-Prod. 
Verleih: Werner-Film 
Länge: 2433 Meter, 8 Akte 
Uraufführung: Titania-Palast 

Bei Madame Irene, der flotten 
Inhaberin der Java-Bar in Ham¬ 
burg, sind die Ritter vom 
blauen Kuckuck, die Gerichts¬ 
vollzieher, ständiger Gast, bis 
Irene auf die Idee kommt, den 
GroBkaufmann Rudi Möller, der 
vor seiner Verheiratung in ihrem 
Leporello-Album figurierte, zur 
Sanierung aufzurufen. Der gute 
Rudi täuscht seiner Frau eine 
Filiale seines Geschäftes in 
Hamburg vor und gerät dadurch 
natürlich in tausend Verlegen¬ 
heiten, die dem Regisseur Carl 
Heinz Wolf? Gelegenheit zur 
Inszenierung einer amüsanten, 
lachmuskelanregenden, wir¬ 
kungsvollen Szenenfolge bieten. 

Die Schwankverwicklungen 
werden um so komplizierter, als 
die Frau Möllers ebenfalls ein 
Geheimnis hat. Sie ist heim¬ 
licherweise die Autorin gepfef¬ 
ferter, vielgelesener Romane. 

Carl Heinz Wolff hat den 
Film mit vielen hübschen Ein¬ 
fällen inszeniert und besonders 
die Verlegenheitsszenen sorg¬ 
fältig und wirkungsvoll heraus¬ 
gearbeitet. Einige Zwiscoen- 
szenen hätten schneller vorübe-- 
huschen dürfen. 

Famos Johannes Riemann als 
Ehemann in tausend Nöten, 
flott und temperamentvoll Anny 
Ahlers als „Liebesfiliale“. 

Zu starken Lachwtrkungen 
kam Paul Westermeier, der das 
Faktotum Peters mit trockenem 
Humor und dadurch um so wir¬ 
kungsvoller ausstattete. 

Lotte Neumann als Tonfilm- 
debütanlin konnte sich gut be¬ 
haupten. Sehr nett Max Schip¬ 
per als schüchterner Liebhaber. 

Hübsch und wirkungsvoll die 
Schlager von Austin Egen und 
Bert Reisfeld, besonders „Mach 
mit mir, was du willst, mein 
Schatz, nur mach mich glück¬ 
lich". Geschmackvolle Aus¬ 
stattung, gut Bild (Muschner und 
Hansen) und Ton (Rühland). 

Es wurde bei der Premiere im 
Titania-Palast viel gelacht. Für 
den Beifall am SchiuB konnten 
sich Regisseur und Darsteller 
bedanken. 


Start von „Lägen auf Rügen". 

Das von Viktor Janson in¬ 
szenierte Aafa-Lustspiel „Lügen 
auf Rügen“ ist mit großem Er¬ 

folg in Stuttgart, Jena, Kassel 
und Halle angelaufen. Haupt¬ 

rollen: Otto Wallburg, Ralph 
Arthur Roberts, Maria Solveg 
und Paul Hörbiger. Musik: 
Marc Roland. 


Programmregelung für Weihnachten 
und Neujahr 

Die in der Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossenen Verleih¬ 
firmen haben für Weihnachten und Neujahr bezüglich des Pro- 
&rammwechsels folgende Regelung beschlossen: 

Für Wochenspieler: 

Weihnachtstermin: 24.—30. 12.. Wechseltag: Donnerstag, 24. 12. 
Veujahrstermin: 31. 12.—7. 1., Wechseltag: Donnerstag, 31. 12. 

Für Halbwochenspieler: 

'Weihnachtstermin: 24. -27. 12.. Wechseltag: Donnerstag, 24. 12. 

28 —30. 12., Wechseltag: Montag, 28. 12. 
Neujahrstermin: 31.12.31—4.1.32, Wechseltag: Donnerstag, 31.12. 
5.—7. 1. 32. Wechseltag: Dienstag, 5. '. 


Donnerstag „Weifjer 

Der Aafa - Sokal - Film „Der 
rreiBe Rausch" (Neue Wunder 
des Schneeschuhs), Regie: Dr. 
Arnold Fanck, wird am Don¬ 
nerstag, dem 10. Dezember, im 
Jfa-Palast am Zoo uraufgeführt. 
Mitwirkende: Leni Riefenstahl, 
der Leiter der Arlberger Ski¬ 
schule Hannes Schneider, die 
österreichischen Skimeister 


Rausch" im Ufa-Palast 

Guzzi Lantschner und Walter 
Riml, Skilehrer Rudi Matt, das 
achtjährige Ski - Wunderkind 
Lothar Ebersberg und 50 der 
besten internationalen Skiläu¬ 
fer. Kamera: Richard Angst, 
Kurt Neubert und Hans Gott¬ 
schalk. Die Musik komponierte 
Paul Dessau. Produktionslei¬ 
tung: H. R. Sokal. 


Ein interessanter 

Die Super - Film bringt für 
ihren Film „Liebeskommando" 
eines der üblichen Preßbücher 
n besonders praktischer und 
wirkungsvoller Aufmachung 

Man findet Material für den 
redaktionellen Teil der Tages¬ 
zeitungen in groBer. und klei¬ 
nen Städten, das hübsch und 
interessant geschrieben ist und 
Geza von Bolvary, Gustav- 
Fröhlich und Dolly Haas als 
amüsante Schriftsteller zeigt. 

Die Anleitungen für die Her- 


Rehlamekalender 

richtung der Außenfront sind 
zweckentsprechend. Die Inse¬ 
ratentwürfe nteressant und so 
angelegt, daß sie jeder Thea¬ 
terbesitzer nach seinem Ge¬ 
schmack ummodeln kann. 

Wer „Liebeskommando" gut 
und richtig herausbringen will, 
wird beim Studium des Super- 
Kalenders zur Reklame ge¬ 
nügend Anregung finden, um 
für seinen Platz die nötige Stim¬ 
mung für einen Schlager zu 
machen, der eine groBe Vor¬ 
propaganda verträgt und ver- 


Lya Mara Gastspiel 
in Hamburg. 

Lya Mara und Friedrich Zel- 
nik sind zur Zeit in Hamburg, 
um einer Einladung des Hen- 
schel- und Struckmeyer - Kon¬ 
zerns Folge zu leisten und in 
dem Schauburg-Theater Mil¬ 
lerntor und im Passage-Theater 
auf mehrere Tage dem nord¬ 
deutschen Start ihres D.L.S.- 
Films „Jeder fragt nach Erika“ 
beizuwohnen. 


Starke Nachfrage nach 
„Der Stolz der 3. Kompagnie". 

Ständig mehren sich die Ter¬ 
minmeldungen für den soeben 
fertiggestellten DLS.-Film „Der 
Stolz der 3. Kompagnie", der 
ab 15. Dezember erscheinen 
wird. Für die Weibnachtstage 
liegen bereits dreißig feste Ter¬ 
minierungen dieses Films vor. 
Angesichts dieser regen Nach¬ 
frage wird für diesen Film täg¬ 
lich die Zahl der Kopien er¬ 
höht. 



Kulturfilm- 
Sondervorführung 
im Gloria-Palast 

lm Gloria-Palast fand an 
Sonntag eine Kulturfilm-Sonder 
Vorführung statt, die bei den 
überfüllten Hause stärkste 
Interesse fand. Man sah aus 
gezeichnete Kulturfilme: „Lehr 
meisterin Natur" (Regie: Frit 
Kallab), „Am laufenden Band 
(Regie: Herman Bohlen) und dei 
noch nicht aufgeführten „Di> 
Wunderwelt des Teiches" (Re 
gie: Dr. Ulrich K. T. Schulz um 
Wolfram Junghans). Sitten um 
Gebräuche des Kärntner Lande 
zeigten die Filme „Lorenzitag 
und „Bauernhochzeit". Eine An 
spräche des österreichische! 
Gesandten Dr. Franck wies au 
die Kulturverbundenheit de 
Grenzgebietes Kärnten mit den 
deutschen Mutterland hin, Dr 
Hans Steinadler sprach übe 
„Kärnten, das deutsche Süd 
land“. Zum Schluß wurden alt« 
Volkslieder durch den Kärtnei 
Sänger Max Kratz zu Gehe 
gebracht. 

Der Veranstaltung, die reiche! 
Beifall fand, wohnte u. a. auci 
der Berliner Oberbürgermeiste 
Dr. Sahm bei. 

Brandstiftung aus Radv 

Ein Drahtbericht unsere 
Korrespondenten meldet uns 

Die Ermittlungen über de- 
Brand in der Mailänder Nieder 
lassung der Fox-Film, bei de: 
Direktor Andreol« den To i 
fand, haben ergeben, daß da 
Feuer auf einen Racheakt d« ■ 
verbrannten Direktors zurüci - 
zuführen ist. Andreoli soll!: 
wegen seines nicht einwam 
freien Lebenswandels entlasst ' 
werden. Er hat, um sich an d« r 
Gesellschaft zu rächen. Fern r 
angelegt und den Tod in dt ’ 
Flammen gesucht. Der ei 
standene Schaden beträgt vi r 
Millionen Lire, da auBer de n 
Inventar 500 Filmkopien ve 
nichtet wurden. 

Geiselgasteig im Rundfunk. 

Heute, Dienstag, nachmitta 
5 Uhr 55. wird durch den Mir 
chener Sender eine Atelir 
Reportage aus den Geiselgastt 
ger Ateliers der Emelka v 
den Aufnahmen zu dt > 
Emelka-Tonfilm „Peter Vc • 
der Milüonendieb" übertrag« 
Der Produktionsleiter K: 1 
Grüne, Regisseur E. A. Dup« 
und der bekannte Bühnenaut ! 
Bruno Frank, der das Drc • 
buch verfaßt hat, werden wr 
das Mikrophon treten und eimn 
kurzen Bericht geben, ein kur¬ 
zes Interview der Hauptdar¬ 
steller wird sich anschließen 

Aus der Produktion. 

Die Emelka bereitet einen 
Kurztonfilm „Rhythmus J« r 
Welf vor. Die Aufnahmen 
werden zum Teil auf der Mu B " 
chener Sternwarte unter i« r 
Regie von Anton Kutter her¬ 
gestellt. 


Der „Kinematograph" erscheint fünfmal wöchentlich (Dienstag bis Sonnabend). Bcsteflnngen in allen Scberl-Filialen. Buchhandlungen nnd bei der Poet H. Poitieitungslisl 
Mk. 3— viertel, »hrlich. auzügl Bestellgeld. Anzeigenpreise: 35 Plg die mm-Höhe; Stellenangebote 25 Pfg . Stellengesuche 15 Pfg. die mm-Höhc. - Seitenpreise und Rab 
~ Jskonto: Berlin Nw7. Nr. 311t — Hauptschriftlcitung: Allrcd Roscnthsl |Aros|. Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Robert Niumann, für 


JSs rr£ 


Nachdruck nur unter Quellenangabe 

Verlag und Druck August Schi 


I C m b H. Berlin SW 68 Scherthau 






















VT FIIN-IACH BUTT rP 

I I VERLAG SCHERL * BERLIN S W 68 K*sE3*- 

25. Jahrgang Berlin, den 9. Dezember 1931 Nummer 284 

Streit um zehn Pfennig 



LIZZI NATZLER in den Fellner & S ■nlo-Tonf In 
.DIE SPANISCHE FLIEGE' 


Nun streiten sich die Ber¬ 
ner oppositionellen Theater- 
esitzer. wenn man den gan- 
en Fragenkomplex genau be¬ 
achtet. letzten Endes um 
ehn Pfennig. 

Das ist für den einzelnen 
esucher auch heute in der 
er Zeit, wo man den Pfen- 
g ehrt, keine weitgehende 
ngelegenheit, wenn es sich 
i Ti einen ganzen Abend des 
-Tgnügens handelt. 

Für den Verleiher aber — 
i id damit für den Fabri- 

• nten — ist dieses Gro- 
- Tenstück oder die auf ihn 
« tfallenden Prozente von 

• ' 'Schlaggebender Bedeu- 

' >g. worauf gerade in dieser 

' nde noch einmal mit allem 

'chdruck hingewiesen wer- 
d n soll. 

Gewiß, wir leben im Zeit- 
a er des Preisabbaus. Wir 
I - nen die Gagen reduziert. 
■*' *er es müssen Eisenbahn. 
E ektrizität. allerhand Ma¬ 
li iahen. die im Atelier be- 
: tigt werden. Porti, Ver- 
irsmittel und vor allen 
igen die Lizenzen noch 
m selben Preis bezahlt 
' 'irden, so daß die Beträge, 
c e sich hier und da ein- 
s : aren lassen, schon lange 
durch den katastrophalen 
v r.schaftlichen Rückgang. 
m 'l dem wir in Deutschland 
sihon seit Monaten rechnen, 
ausgeglichen sind. 

Es muß gerade mit Rück¬ 
sicht auf die Eintrittspreis- 
Verhandlungen immer wieder 
betont werden, daß es un- 
m ‘>glich ist, von dem Be- 
h' a g auszugehen, den die 
Kinotheaterbesitzer allein 
a b Eintrittstaxe für wün¬ 
schenswert halten. 


Man hat auszugehen von 
derjenigen Summe, die in 
Deutschland für einen an¬ 
ständigen Film im Durch¬ 
schnitt aufzubringen ist, und 
hat weiter zu berücksich¬ 
tigen, was im Erfolgsfall aus 
einem ganz groß angelegten 
Werk zu erwarten ist. 

Wir wiederholen hier schon 
längst dargestellte Tatsachen, 
wenn wir darauf aufmerksam 
machen, daß die Auslands¬ 
ergebnisse in den für uns wich¬ 
tigen Exportländern schon 
aus rein valutarischen Grün¬ 
den zurückgehen, so daß 


jeder Theaterbesitzer schon 
im eigensten Interesse darauf 
halten muß, daß wenigstens 
die Möglichkeit von erheb¬ 
lichen Einnahmen im Erfolgs¬ 
fall im Inland bestehen bleibt. 

Man multipliziere, um nur 
ein Beispiel zu nennen, die 
Zehnpfennigstücke, die dem 
Fabrikanten beim „Tanzen¬ 
den Kongreß” oder bei den 
„Drei Tagen Mittelarrest" 
verlorengehen, wenn man die 
geplante Reduktion der Ber¬ 
liner Opposition einfach 
durchgehen läßt. 

Man kann nicht damit 


argumentieren, daß der Ge¬ 
winn bei diesen Filmen an 
sich schon sehr erheblich 
sei, denn es stehen schließ- 
licn den selten großen Ein- 
rahmen eines einzigen Films 
euch Abzüge gegenüber, die 
die Theaterbesitzer in anderen 
Fällen gefordert und erhalten 
haben. 

Wir denken nicht allein an 
Nachlässe, die hier und da 
bei schlechtem Geschäfts¬ 
gang gewährt wurden, son¬ 
dern wir denken an die 
Sanierungshilfen, die man in 
ganz großem Stil in allen 
Gegenden Deutschlands in 
der letzten Zeit vom V r erleih 
aus ohne weiteres zugestan¬ 
den und durchgeführt hat. 

Man möge freundlichst bei 
den Opponenten zunächst 
einmal das in der Praxis 
versuchen, was vorgeschlagen 
ist, und dann an Hand von 
authentischen Zahlen weiter 
reden. 

Die Opposition, die heute 
getrieben wird, ist Obstruk¬ 
tion vom grünen Tisch aus. 
Ist so etwas wie Widerspruch 
um jeden Preis und macht 
bei diesem oder jenem 
Unternehmer den Eindruck, 
als ob man im Trüben fischen 
und mit den großen Unter¬ 
nehmen gegen die Kleinen 
in der Umgegend anrennen 
will. 

Denn das ist ja gerade das 
Interessante, daß es die gro¬ 
ßen Theater sind, die oppo¬ 
nieren, obwohl man an den 
Theatern der Ufa. der Star- 
und Lemke-Gruppe gezeigt 
hat, daß die Allergrößten be¬ 
reit sind, auf den Boden der 
vorgeschlagenen Sätze zu 
treten. 


Alte Filme finden Käufer durch „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph' 






Produktionsleitung: H. R. SOKAL 
Komposition und musikalische Leitung: PAUL DESSAU 

Musikalische Assistenz: FRITZ GOLDSCHMIDT 
Photographie: RICHARD ANGST, KURT NEUBERT und HANS GOTTSCHALK 
Bauten: LEOPOLD BLONDER 
Tonaufnahme: DR. BITTMANN und E. SPECHT 

SYSTS» -«Ä« KLANGFILM 

U R A U F F O H R U N 6: MORGEN 

UFA-PALAST AM ZOO 



Endgültige Entschlüsse sind 
den bisherigen Besprechun- 
n nicht gefaßt worden. Man 
»t immer wieder vertagt 
nd will jetzt am Donners- 
g erneut zusammentreten. 
Es scheint bei der Oppo- 
tion die Anschauung zu 


herrschen, daß man auf diese 
Weise die endgültige Rege¬ 
lung verschleppen könnte. 

Das scheint ein arger Trug¬ 
schluß zu sein, weil nämlich 
sehr große Meinung dafür 
besteht, falls sich am Don¬ 
nerstag die Verhandlungen 


wieder zerschlagen oder wie¬ 
der hinausgezögert werden 
sollten, einfach zu handeln. 

Es wird sich dann zeigen, 
daß der Wille der Majorität 
und die Gesamtauffassung 
der Theaterbesitzer und Ver¬ 
leiher doch noch zur Geltung 


gebracht werden können und 
daß letzten Endes ja auch 
noch die Möglichkeit von 
Konkurrenzpreisen offen¬ 
bleibt, die dann sehr bald 
die jetzigen Opponenten zu¬ 
rück in die Gesamtfront trei¬ 
ben wird. 


Heute «Die spanische 
I liege" im Gloria-Palast 

Im Gloria-Palast kommt heute 
•littwoch) der Fellner & Scmlo- 
infilm „Die spanische Fliege" 
ich dem vielgespielten 
hwank von Arnold und Bach) 
. ir Uraufführung. Regie: Georg 
■ coby. Darsteller: Fritz Schulz, 
lbo, Roberts, Brausewetter, 
etty Bird, Scrda, Lizzi Natz- 
- und Lizzi Waldmüller. Mu- 
: k: Jean Gilbert. Kamera: 

interstein und Löb. Ton: 
I rieh. 


V eihnadh tsprogramm 
der Emelka -Theater 


Für das Weihnachtsprogramm 
' ben die Berliner Emelka- 
eater besondere Vorbereitun- 
(• n getroffen. 

im Capitol gelangt zur Ur- 
« fführung „Die Fledermaus" 
r ch der Straußschen Operette 
: Anny Ondra, Ivan Petro- 
h, Georg Alexander in den 

I "iptrollen. 


m Marmorhaus wird der 
valier-Film der Paramount: 
.1 er Straßensänger" uraufge 
i rt. Die Vorstellungen im 
■ rmorhaus werden mit diesem 
n künftig bereits nachmit- 
. um 3 Uhr beginnen, ln 
i Vorstellungen 3 Uhr . und 
hr kosten an den Wochen- 

> en sämtliche Parkettplätze 
I chgehend eine Mark. 

las Emelka-Theater am An- 
'■ 'er Bahnhof, das bisher unter 
I* i Namen Phoebus-Palast be- 
: ben wurde, wird zu Weih- 
hten unter dem Namen 
elka-Palast neu er 
’f: iet. Neben wesentlichen Re- 
io ationen der Innenräume 
o d das Theater mit einer in- 

> ssanten Lichtfront aus- 
atteL deren Entwurf und 
chführung von dem Archi- 

• len Nachtlicht herrührt. 


streik in Hollywood 

In Hollywood hat am Sonn¬ 
abend ein vierundzwanzigstün- 
di'er Proteststreik eingesetzt, 
*n dem sich allerdings nur das 
Personal der Warner Bros, und 
First National beteiligte. 

Es handelt sich um eine Pro- 
'«-■aktion, die deswegen er- 
,le, weil man sämtlichen An- 
SeMeilten und Arbeitern die 
‘-''bne um fünfundzwanzig Pro- 
*ent mit sofortiger Wirkung 
“*r.ibsetzte, ohne die Betroffe- 
»en überhaupt zu fragen. 

Es mag ein gewisser Trost 
™ r die deutschen Filmschaffen- 
,* r sein, daß man in anderen 
‘-ändern bei der Gegenregulie- 
fäng nach unten noch um- 
»ssender und rigoroser vor- 
**ht als bei uns. 


„Die Nacht im GrancUHoiel“ 

Ein neuer liebenswürdiger Emelka-Film 


Fabrikat: Thalia-Film derEmelka Hauptrollen: Martha Eggerth, 
Verleih: Bayerische Ulrich Bettac, Max Schipper 

Regie: Max Neufcld Länge: 2494 Meter, 9 Akte 

Uraufführung- Capitol 


Was uns die neue Kombina¬ 
tion Nebenzaal-Milakowsky hier 
als erstes Erzeugnis der Thalia - 
Film vorführt, ist eine Gesell¬ 
schaftskomödie mit großzügig¬ 
ster Ausstattung. 

Grundthema ist ein Theater¬ 
stück von Paul Frank, das man 
mit allerlei, zwar nicht ganz 
neuen, aber wirkungsvollen er¬ 
gänzenden Einfällen versehen 
bat und das nun da; Aben¬ 
teuer einer Nacht schildert. 

Da lernt der leichtsinnige 
Fritz Ebner — halb Musiker, 
halb Journalist — zufillig vor 
einem Hotel die elegante, 
hübsche Glay kennen, n deren 
Bild er sich fünf Minu en vor¬ 
her. als er es in der Zeitung 
sah. bereits unsterblich verliebt 
hat. 

Es gelingt ihm. mit ihr zu 
telephonieren, in ihr Zimmer 
einzudi ingen und abends um 
acht ein Rendezvous zu ver¬ 
abreden. 

Ohne einen Pfennig Geld trifft 
er sich mit ihr. Lädt sich 
noch ein paar große Finanz- 
raagnaten ein. Mietet die 
Fürstenzimmer und hat schlie߬ 
lich noch so viel Dusel, daß ihm 
der reiche Bankier Gallison auf 
eine noble amüsante Ar. zwei¬ 
tausend Mark in die Finger 
spielt, mit denen er sich einiger¬ 
maßen aus der Klemme ziehen 

Das Ende zeigt ein verlieb¬ 
tes Paar und läßt die Frage 
nach dem. was kommt, wie 
viele andere moderne Vorbil¬ 
der. ganz offen. 

Die elegante Frau übergab 
der Regisseur Max Neufeld. — 
der durchweg unter energischem 
Verzicht auf Originalität in 
ieder Phase des Spiels auf 
sicher geht. — der kleinen 
Martha Eggerth. die wunder¬ 
hübsch singt, nett aussieht, an¬ 
nehmbar spielt, ohne allerdings 


ganz das Format der großen 
Dame zu haben. 

Den Fritz besetzte man mit 
Ulrich Bettac. Ein fescher, ele¬ 
ganter Schauspieler, dem nur 
noch etwas Routine und fil¬ 
mische Sprachdisziplin fehlt. 

So kommt es, daß eigentlich 
die abgerundetste Leistung bei 
den beiden Bankiers, nämlich 
bei Gerron und Ettlinger. liegt, 
denen Willi Prager als Pfand- 
Verleiher Lorbeer. Max Schip¬ 
per als etwas quecksilbriger 
Journalist u-id Margot Walter 
in einer kleinen Rolle würdig 
zur Seite sieben. 

Ganz große Klasse: die Mu¬ 
sik ven Otto Stransky. Stim¬ 
mungsvoll und fein im Ge¬ 
schmack d e Bauten Ernö Metz- 
ners. Bravourös, routiniert, 
mit kleinen getälligen Extra¬ 
vaganzen die Photographie Otto 
Kantureks. 

Es ist ein Film, der ganz 
nahe daran war. in die Extra- 
klasse zu kommen Und der 
auch so. wie er sich darbietet, 
noch weit über dem Durch¬ 
schnitt steht. 

Es fehlt ihm nur, sowohl im 
Manuskript, wie auch in der 
Regie ein bißchen filmisches 
Paorika, ein paar Spritzer Tem¬ 
perament und ein klein wenig 
Originalität. 

Das Publikum im Capitol war 
beifallsfroh gestimmt. Es rief 
Mai Iha Eggerth und die anderen 
Darsteller vor den Vorhang. 
In erster Linie vielleicht, weil 
man sich noch einmal für das 
persönliche Auftreten der 
stimmschönen, gut durchgebil¬ 
deten Sängerin vor dem Film 
— sie sang unter persönlicher 
Leitung des Komponisten Otto 
Stranskv ein paar wirkungsvolle 
Schlager — bedanken wollte, 
dann aber auch, weil das lus¬ 
tige Spiel im ganzen recht gut 
gefiel. 


„Eine Razzia in Paris“ künstlerisch. 

Der Osso-Film im Ufaleih künstlerisch anerkannt und ge- 
„Eine Razzia in Paris" wurde nießt somit die bekannte 
vom Voelger - Ausschuß als Steuerermäßigung. 


PA P I ^ TERRASS HOTEL 

■ Iw ■ IS/14, rue de Malstre 




Telefon in icd-m Zimmer 
fr, , mit Bed eb SO - fn 
n. Küche. Bed eb M 


Die Kopieranstalten 
beschweren sich 

Wie uns der Verband deut¬ 
scher Filmkopieranstalten mit¬ 
teilt, hat er sich an die zustän¬ 
digen Stellen gewandt, um im 
Rahmen der deutsch-italieni¬ 
schen Handeisvertragsverhand • 
lungen auch eine Revision der 
Positionen für belichteten Po¬ 
sitivfilm zu erreichen. 

Die Dinge liegen heute, wie 
im einzelnen nachgewiesen 
wird, leider so. daß die italieni¬ 
sch-: Zollbelastung einschlie߬ 
lich Zollzuschlag und Einfuhr- 
Umsatzsteuer rund 62 Prozert 
des Warenwertes beträgt, wäh¬ 
rend umgekehrt italienische Ko- 
p en, die nach Deutschland her¬ 
einkommen, nur mit 7,7 Prozent 
des Wertes belastet sind. 

Es ist zu hoffen, daß die zu¬ 
ständigen Stellen in beiden 
Lindern einsehen. daß eine 
derartige, ungleichmäßige Be¬ 
handlung gerade beim Film ab¬ 
solut unangebracht ist, und es 
wird sicherlich nur dieser Ge¬ 
genüberstellung bedürfen, um 
Italien zu einer Reform zu ver- 

Amerikanische 

Vorzensurpläne 

Die Hays-Organisation beab¬ 
sichtigt. die Vorzensur für 
Drehbücher einzuführen. Zweck 
dieser Absicht ist, von vorn¬ 
herein Produktionen auszu- 
scnalten, die der Zensur zum 
Opfer fallen könnten, und 
ebenso auch solche, die von 
neuem den Ruf von außerhalb 
nach der Zensur wachrufen 
könnten. Um diese Vorzensur 
durchzuführen, sind zwei Pläne 
in Beratung: einmal, eine Lese- 
abte lung innerhalb der Hays- 
Organisation zu schaffen - 
was zum Teil nicht nur als zu 
kostspielig abgelehnt wird, son 
dern auch deshalb, weil da¬ 
durch die Möglichkeit geschaf¬ 
fen werden könnte, daß Dreh¬ 
bücher von anderen Gesell¬ 
schaften placiert werden könn¬ 
ten. Nach dem zweiten Plane 
sollen die Produktionsleiter 
direkt mit dem Hays-Büro ver¬ 
handeln. ln vor kurzem abge¬ 
haltenen gemeinschaftlichen Be¬ 
ratungen bat man sich noch zu 
keinem der beiden Systeme 
entschließen können. 

Lyo de Puttis 
Hinterlassenschaft 

Ein Kabel meldet uns: 

Lya de Putti hat. wie die 
Prüfung ihres Nachlasses ergab, 
nur ein Vermögen von 3000 Dol¬ 
lar hinterlassen. 






































































































































































'!?***$ 


II VERLAG SCHERL * BERLINS W 68 II 


Berlin, den 10. Dezember 1931 


Die 13 Koffer des Dr. G. B. 



Wenn sich einer der leiten¬ 
den Tobisdirektoren gestern 
ds Mäuschen in die Sitzung 
des Verbandes der Filmindu- 
triellen eingeschlichen hätte, 
ürde er wahrscheinlich im 
aufe der Diskussion in das 
efste Mauseloch gekrochen 
ein, das in erreichbarer Nähe 
uf zufinden war. 

Man führte, wenn wir rich- 
g informiert sind, bittere 
läge darüber, daß eigentlich 
uch nicht das geringste ge- 
-hehen sei, um der Industrie 
dem einen oder andern 
l 'inkt entgegenzukommen. 

Im Gegenteil hätte sich die 
1 tuation insofern noch ver- 
s. härft, als man in der Mauer- 
' -aße anfange, den Produ¬ 
kten in einer Form Kon- 
i irrenz zu machen, die aller 
•- hurfsten Protest heraus- 
t rdere. 

Dabei wurde darauf hinge- 
esen, daß dieser Produk- 
t Ttsehrgeiz letzten Endes auf 
Kosten aller Sparten der In- 
ci istrie gehe und daß die 
Resultate, die bisher prak- 
l ich zu verzeichnen seien, 
•' ich davon Zeugnis ableg- 
■ n, daß die zuständige Ab- 
ilung des Tonbildsyndikats 
ch an Dinge heranwage, die 
sie noch nicht einmal richtig 
' erstehe. 

Eis war klar, daß man so¬ 
zusagen als Schulbeispiel auf 
«*ie „13 Koffer" exemplifi- 
‘ erte, die dieser Tage ihre 
l Aufführung erlebt haben. 

Wie man überall hört, trägt 
<f>c Tobis die drückende Last 
dieser dreizehn Gepäckstücke 
auf eigenes Risiko, und es 
«heint nach den Presse- 
sl *mmen aus allen Lagern und 
dem nicht gerade überwälti¬ 


genden Besuch eine drückende 
Bürde zu sein, die sich Herr 
Dr. Bagier da aufgeladen hat. 

Vielleicht ist es übertrie¬ 
ben, wenn man hier und da 
erzählt, daß die Grundidee 
der „13 Koffer", nämlich ein 
grandioser Bluff, hinter dem 
nicht viel steckt, auf die 
eigene Tobis-Produktion im 
ganzen angewendet werden 
könnte. 

Wir wenigstens möchten 
uns diese Bonmots der Fried¬ 
richstraße nicht zu eigen 
machen, aber doch darauf 
hinweisen, daß der Gra- 
nowsky-Film vom „Weg ins 
Leben“, wenn man die vielen 


Verbote und Prozesse um ihn 
herum betrachtet, auch nicht 
gerade ein Ruhmesblatt ge¬ 
wesen ist. ^ 

Solange die Tobis sozu¬ 
sagen für eigene Rechnung 
und Gefahr Experimente 
macht, hat sich die Film¬ 
industrie und die Filmöffent¬ 
lichkeit damit nicht zu be¬ 
schäftigen. 

Aber schließlich liegen die 
Dinge in der Praxis doch 
etwas anders. Der fabrika¬ 
torische Ehrgeiz des Herrn 
Dr. Bagier hat Dinge im Ge¬ 
folge, die wahrscheinlich die 
Tobis, die von der Industrie 
lebt, als Ganzes gesehen. 


nicht umfassend genug über¬ 
blickt. 

Zunächst einmal ist nicht 
von der Hand zu weisen, daß 
bei den fabrikatorischen 
Experimenten, die von Tobis 
und Tiges ausgehen, aller- 
tand Geld verloren wird, das 
von der Lizenzabteilung wie¬ 
der hereinzuholen ist. 

Wir verraten kein Ge- 
leimnis, wenn wir darauf 
hinweisen, daß es dar großen 
Gruppe, zu der die Tobis gt- 
Kört, nicht allzu glänzend 
geht, und daß schon aus eige¬ 
nem Betriebsinteresse her¬ 
aus eine derartige über¬ 
flüssige und nutzlose Ver¬ 
geudung von erheblichen 
Geldmitteln besser unter¬ 
bleiben müßte. 

Man hört immer wieder 
von Amsterdam aus, daß man 
aus der Tobis soviel heraus¬ 
holen müsse, um den ganzen 
Küchenmeister - Konzern zu 
sanieren. 

Wenn man das will, möge 
man freundlichst zunächst 
einmal die kühnen Seiten¬ 
sprünge einzelner Persön¬ 
lichkeiten unterbinden und 
den Betrieb auf seinen eigent¬ 
lichen Zweck beschränken 

Wenn man die Beträge, 
die für nicht unbedingt not¬ 
wendige Dinge ausgegeben 
werden, zur Senkung der 
Lizenzkostenbenutzen würde, 
wäre der Industrie geholfen, 
ohne daß die Tobis im End¬ 
effekt einen Pfennig weniger 
an Gewinn zu verteilen 
brauchte. 

Es kommt aber noch hin¬ 
zu, daß die Tobis durch ihre 
eigene Produktion dazu bei¬ 
trägt, den Markt zu ver¬ 
stopfen. so daß sie schließlich 


Widerstande, Spezialumformer? 


.Kleine Anzeigen * 1 im „Kinematograph"! 

















































































s Ibst schuld daran hat. daß 
d e Biider von ihren Kunden 
i cht so abgenommen wer- 
i n. wie das erwartet wurde. 

Sie ist also selbst schuld 
i iran, wenn sie manchen 
cchsel prolongieren muß, 
•r nicht rechtzeitig einge- 
i st werden kann, weil sich 
i r Markt so schwierig ent- 
\ ekelt. 

Zu der Verstopfung des 
irktes kommt dann noch 
< e — sagen wir einmal vor- 
htig — eigenartige Quali- 
I der Tobis - Tiges - ?ro- 
■kte. 

Entweder brachten diese 
■bisfilme politische Ausein- 
. ■ Hersetzungen oder sie 

■ »ren interessante Experi- 
n ente, die alle, nur nicht das 
I eite Publikum interessier- 

Der Theaterbesitzer jeden- 
I ’ls sah bei den alten Sün- 
c-n schlechtbesuchte Häu- 

■ r und wird bei den „13 Kof- 
1 rn" wahrscheinlich trotz 
a ler Umarbeitung auch nicht 
i mer mit ausverkauften 


Vorstellungen zu rechnen 
haben. 

Dieser schlechte Geschäfts¬ 
gang bei den Tobisfilmen 
macht sich dann bei der Be¬ 
zahlung oder zumindest beim 
Bezahlungsmodus desjenigen 
Verleihers geltend, der das 
Vergnügen hat, nach diesen 
Experimentalfilms heranzu¬ 
kommen. 

Das sind nur ein paar 
Gründe, die gegen die Tobis- 
Produktion sprechen, und die, 
wenn es unbedingt gewünscht 
wird, noch beliebig vermehrt 
werden sollen. 

Man würde sich gegen 
diese produktive Tätigk«. ; ‘ 
des I onbildsyndikats nicht 
wenden, wenn ernsthaft an 
einen Preisabbau gedacht 
würde. 

Man hörte in derselben 
Sitzung, in der über diese 
Dinge gesprochen wurde, daß 
man über diese Angelegen¬ 
heit nicht reden würde, wenn 
nicht ausgerechnet die Li- 
zenzhalter starr an ihren 
Preisen festhalten würden. 


Die Schauspieler haben 
zum größten Teil weitgehen¬ 
des Verständnis für die Nöte 
der Zeit gezeigt und haben 
sich sehr schnell mit der In¬ 
dustrie auf ein neues erträg¬ 
liches Gagenniveau verstän¬ 
digt. 

Man wird jetzt mit den 
Stars und Regisseuren reden, 
von denen man zum Teil 
Nachlässe von vierzig bis 
fünfzig Prozent erwartet. 

Bei den Kopieranstalten 
und bei der Rohfilmindustrie 
wird man ebenfalls sicher 
das erwartete Entgegenkom¬ 
men finden. 

Nur die Tobis bleibt stolz 
auf ihrer durch nichts be¬ 
gründeten und absolut unbe¬ 
rechtigten Preishöhe. 

Man hat damals bei der 
ersten Industriebesprechung 
mit der Tobis immer auf die 
amerikanischen Verhältnisse 
exemplifiziert. 

Dabei wird nur vergessen, 
da3 uns in Deutschland nur 
ein Sechstel der amerikani¬ 


schen Häuser zur Verfügung 
steht und daß bei Beurtei¬ 
lung aller Verhältnisse die 
Preise in Deutschland höch¬ 
stens ein Sechstel von dam 
betragen dürften, was Ame¬ 
rika verlangt. 

Es wurde darauf verwie¬ 
sen. daß man bei der Ufa 
billiger fabriziere als bei der 
Tobis, und es scheint sich 
eine Bewegung bemerkbar 
zu machen, die darauf ab¬ 
zielt, zunächst einmal alle 
diejenigen Fabrikationsstät¬ 
ten, an denen die Tobis 
direkt oder indirekt beteiligt 
ist, grundsätzlich nicht mehr 
zu benutzen. 

Dann wird man wieder an 
Experimenten Geld verlieren, 
die bei einem Konzern mit 
einem angespannten Status, 
wie ihn der Kopf der 
Tobis aufzuweisen hat. abso¬ 
lut überflüssig waren, und 
iran wird dann vielleicht 
endlich zu dem Entgegen¬ 
kommen gelangen, das schon 
lange hätte gezeigt werden 
müssen. 


„Die 

on allen Verwechslungs- 
' wanken, die Arnold und 
B :h geschrieben haben, ist Jie 
..!■ .mische Fliege" der wir- 
ki gskräftigste und erfolg- 
re hste. Von fast allen deut- 
" n Bühnen gespielt, reicht 
se ne Popularität und Aufiüh- 
r gsziffer nahe an „Charleys 
Tante" und „Im weißen Rößl“ 
heran. 

*ie Geschichte von der „spa¬ 
rt'' hen Fliege", die eine Tän¬ 
zerin in den Amor - Sälen in 
Bt iin ist und in Wirklichkeit 
R<j -chen Zippel, aus Bautzen 
gelürtig, heißt, bietet an Ver- 

w ‘ hslungskomik ja auch das 

ischenmöglichste. 

’a lebt in einer Kleinstadt 
d. r biedere Mostrichfabrikant 
K nke, dessen Frau eine pro¬ 

minente Stütze der Sittlich¬ 
keitsschutzbewegung ist, und 
ausgerechnet diesem Herrn 
Klinke muß es passieren, daß 
er nach fünfundzwanzig Jahren 
sehr unsanft aus seiner Ruhe 
auigeschreckt wird, weil ein 
iunger Mann auftaucht, dessen 
’aler er sich bösen Gewissens 
w ähnt und der vermeintlich 
der Sohn des spanischen Fräu- 
•eins Zippel ist. Kompliziert 
’vird die Sache dadurch, daß 
eben dieser junge Mann Klin¬ 
ke* Tochter heiraten soll. Nach¬ 
dem si c |, nach einem Strudel 
kaum schilderbarer Verwirrun¬ 
gen herausstellt, daß die „spa¬ 
nische Fliege" verschiedene 
ehrenwerte Herren mit der 


spanische Fli 

Ein Fe1som - Sch1ager 


Fabrikat u. Vcrleih:Fi ilncr&Somlo 
Manuskiipt: Nach d-*n Schwank 
von Arnold und Bach 
Regie : Georg Jacoby 


Vaterschaft eines gar nicht vor¬ 
handenen Sohnes betraut hatte, 
und nachdem klar wird, daß 
der junge Mann, der Klinkes 
Ruhe stört, der Sohn eines bra¬ 
ven Stadtrates aus Kötzschen¬ 
broda ist, kommt alles ins Lot. 
der junge Sachse heiratet eine 
Dame, die wiederum er irrtüm¬ 
licherweise für die Tochter des 
Ehepaares Klinke hielt, und 
Fräulein Klinke wird mit einem 
jungen Rechtsanwalt, von dem 
ihre Eltern erst gar nichts wis¬ 
sen wollten, glücklich. 

Diese kurze Inhaltsangabe ist 

nur ein kleine: Ausschnitt aus 

den Begebenheiten dieses tollen 
Verwechslungsschwankes. 

Es ist kein Wunder, daß 
Georg Jacoby, der Regisseur 
dieses Films, sich begeistert 
und wonnetrunken auf diesen 


Haupt: aller.: Fritz Schulz, Lizzi 
Waldmüilcr, Oscar Sabo 
Länge: 2492 Meter. 7 Akte 
Uraufführung: Gloria-Palast 


Stoff stürzte. Er hat ja auf 
dem Gebiete der Inszenierung 
solcher Schwanksituationen eine 
reiche Praxis. 

Natürlich hat er die vielen 
Verwicklungen und Verwirrun¬ 
gen so schlag- und wirkungs¬ 
kräftig, wie nur denkbar, her¬ 
ausgearbeitet. Sehr nett ist ihm 
die Schilderung des Treibens in 

den historisch getreu rekonstru¬ 

ierten Amor-Sälen gelungen. Er 
hat sich aber auch durch seine 

Freude an dem Stoff oft etwas 

zu weil führen lassen, viele an 

sich schon wirkungsvolle Szenen 

immer noch etwas ausgebaut 

und immer noch einmal einen 
Drücker auf eine Szenenpointe 
gesetzt, wodurch manchmal das 
Niveau auf das stark Possen¬ 
hafte gedrückt wurde. 

Das konnte aber die außer- 


Hcutc „Weifjer Rausch" im Ufa-Palast 


Der Aafa - Sokal - Film „Der 
weiße Rausch" (Neue Wunder 
des Schneeschuhs). Regie: Dr. 
Arnold Fanck. wird heute, 
Donnerstag, 10. Dezember, im 
Ufa-Palast am Zoo uraufgeführt. 

Der Film ze gl im Rahmen 
einer lustigen Handlung sensa¬ 
tionelle skisportliche Leitungen 


— darunter Massenabfahrten 
und Sprünge — wie sie kinema- 
tographisch bisher noch nicht 
festgehalten worden sind. Die 
Aufnahmen wurden im letzten 
W inter und Frühjahr im Arl¬ 
berg-Gebiet gedreht. 

Der Film wurde auch für 
Jugendliche freigegeben. 


c e c * 

ordentlich starke Lachwirkung, 
die das Sujet, die Inszenierung 
und die Darstellung hatten, nicht 
beeinträchtigen. 

Den bedrängten Mostrich¬ 
fabrikanten Klinke gab Oskar 
Sabo mit natürlichem Humor, 
von seinen Pointen fiel keine 
unter den Tisch. Ralph Arthur 
Roberts als sein Schwager Wim¬ 
mer brachte es fertig, wieder 
eine Reihe neuer Nuancen zu 
bringen, die auf die Lachlust 
des Publikums mächtig wirkten. 
Sehr nett Fritz Schulz als der 
junge Herr Meisel aus Kötz¬ 
schenbroda, wenn auch sein 
Sächsisch nicht immer ganz echt 

klang. Daß er sich als Stadt¬ 

ratssohn auch auf dem Ball 
gar so possenhalt angezogen 

sehen ließ, kommt wohl mehr 

auf das Konto der Regie. Was 

auch von der Frau St ldtrat 
(Gertrud Wolle) gilt, die sich in 

einem unmöglichen Aufzug be¬ 

wegte. Julie Serda in der Rolle 
der Frau Sittlichkeitsvorstand 

bemühte sich anerkennenswer¬ 

terweise nicht zu übertreiben. 
Hans Brausewetter war ein 
sympathischer junger Rechtsan¬ 
walt. Lizzi Natzler und Betty 
Bird waren die jungen Mädchen, 
die nach so viel Hindernissen 
gefreit wurden. Lizzi Wald¬ 
müller als spanische Fliege in 
dem hübschen Traum aus Klin¬ 
kes Jugendzeit brachte den in 
der Melodie nicht allzu erfin¬ 
dungsreichen Paso doble „Sag' 
mir mal Schnucki auf spanisch" 






































«Der Kongreß tanzi* 
in Kopenhagen 

„Der Kongreß tanzt" scheint 
der allergrößte Fiimerfolg zu 
werden, den ein Kopenhagener 
Filmtheater je gehabt hat. Die 
großen Zeitungen bringen 
sämtlich spaltenlange Bespre¬ 
chungen. „Berlingske Tidende" 
an der Spitze schreibt in ihrem 
Bericht: Dieser Film wird min¬ 
destens noch bis Aschermitt¬ 
woch laufen. 

„Politiken" schreibt: Ein 

großartiger deutscher Pracht- 
film, so groß, daß man nicht 
einmal Kleinigkeiten daran aus¬ 
zusetzen hat. 

„Dagens Nyheter“ schreibt 
Dieser Film ist der größte Ein¬ 
satz der Ufa in dieser Saison, 
ein Millionen-Film. Man kann 
jetzt nicht mehr im Zweifel 
sein, daß Charell der neue 
große Regisseurname ist. Lilian 
Harvey, schön, kühn, ein Stern, 
dessen Talent und humorvoller 
und frischer Reiz immer zu fin¬ 
den ist, wo man ihr begegnet. 
Sie ist etwas Vollkommenes für 
sich selbst. Sie ist nicht gerin¬ 
ger als Marlene Dietrich oder 
Greta Garbo, aber man kann 
sie nicht mit beiden verglei¬ 
chen. Dann Willy Fritsch, ein 
Liebhaber, wie man ihn nicht 
so leicht findet, elegant, männ¬ 
lich schön, und ein gznzer 
Mann. Und schließlich Con¬ 
rad Veidt, als Fürst Metternich, 
gar nicht wiederzuerkennen, 
amüsant und doch voll Rasse, 
ein Mann, geschaffen für die 
Rolle. Natürlich wird das 
Alexandra-Theater monatelang 
vom Publikum gestürmt werden. 


ist der Sinn dieses tech¬ 
nisch vorzüglich gemachten 
Films, der den Fehler aller 
Tendenzfilme in sich trägt, 
daß die eigentliche Handlung 
für einen Spielfilm nicht aus¬ 
reicht, und der sich daher mit 
nancherlei Beiwerk bepackt, so 
daß die Vorgänge sich schlie߬ 
lich schleppend abwickeln. Das 


in seiner ganzen , 
an höher geartete Zuschauer. 
Da er, wie die Mehrzahl aller 
Tendenzfilme, schließlich nicht 
zu überzeugen weiß, setzt er 
zum Erfolg den gleichen Glau¬ 
ben als Weltanschauung vor¬ 


aus. Der Theaterbesit: 
also den Film in Hins 
sein Publikum beurteilen 


WIENER NOTIZEN 


Janningsbegeisterung 

in Wien. 

Das triumphale Auftreten 
Emil Jannings als Fuhrmann 
Henschel im Deutschen Volks¬ 
theater sprach sich nicht nur in 
dem rauschenden Beifall des 
Premierenpublikums und den 
stürmischen Ovationen der Ver¬ 
ehrerschar des Künstlers nach 
der Vorstellung, sondern auch 
in der begeisterten Presse-An¬ 
erkennung der großen künstle¬ 
rischen Leistung Jannings aus. 

Die Wiener Tageszeitungen 
aller Richtungen sind einig in 
dem Lob von Jannings Meister¬ 
leistung als Fuhrmann Henschel. 

Übrigens hörte man bereits 
als Vorbereitung zu der The¬ 
ateraufführung Ausschnitte aus 
„Fuhrmann Henschel" im Radio, 
bei der neben Jannings der Re¬ 
gisseur Carl Heinz Martin. Susi 
Witt' und Walter Brandt mit- 


r wird Staaken haben die Aufnahn en 
ht auf dem Itala-D. L. S.-Operett. n- 
iiisse-1. „Fräulein — falsch ver¬ 

bunden" begonnen. Re» ie: 
E. W. Emo. D»r Film sp eit 
auf einem großen Berliner Fc n- 
sprechamt und erzählt den Her- 


Der graziöse Humor in dem 
Ufafilm „Zwei blaue Augen und 
ein Tango . . .” („Sein Schei- 

Roda-Roda spielt in dem 
Emelka-Tonfilm „Der Feld- 
herrnhügel", welcher nach sei¬ 
nem gleichnamigen Lustspiel 

>&ck*nl!ich (Ditn«U( bU Sonn.betid) Bctcllunjcn 
L Aoxeiflenprenc: 35 Plg. die nm-Höhe; Slcllrun 
— Hs upltc hnf tlcitung: Alfred Rolrnlhil 
- Nachdruck nur unter Quell 


dungsgrund" ist ein prägnante- zensroman einer 

rer Titel) errang bei der Presse- I, ne r Telephonistin, die mit c cn 

vorfühtung im Ufa-Tonkino Drähten ihres Fernspre h- 

einen ausgesprochenen Heiter schrankes die Fäden der Ha id 
keitserfolg. Man lacht viel und l un g verwirrt. Als Darstelk .-in 

herzlich und erfreute sich an dieser Rolle wurde Ma de 

der einprägsamen Schlager- Schneider verpflichtet, die ji ge 

musik, deren schmissige Melo- Münchener Soubrette, die in 

dien die Zuhörer mit nach Hause dem Joe-Mav-Film des D. I S 

nehmen konnten. „Zwei in einem Auto", ier 

Dem Hauptfilm ging ein amü- demnächst erscheint, als T n- 
santes Ufa-Tonfilmkabarett vor- filmschauspielerin debütx e 
aus. das. wie seine Vorgänger. Ihre Gegenspiel: 

das Publikum sehr gut unter. hannes Riemanr 

hielt. Dieses äußerst erfolg- Wedorn. 

reiche Programm wurde vom 

Gartenbau-, Stafa-, Kolosseum Doppeljubiläum ii 
und Ufa-Tonkino zu gleiche- l n Z a hna (Prov 

Zeit auf den Spielplan gesetzt. ging Karl Ulrich 

Im Apollo-Theater sah man der am gleichen 

in einer Pressevorführung .Die liehen „St?rn-Lic 

Bräutigamswitwe Dank seinem 25jähriges Branch 

burlesken Humor dürfte dieser gleichzeitig das 

Filmschwank in das Silvester- 20jährigen Inhabe 

Programm übernommen werden. Theaters. Dem J 

Ein grotesk-komischerSchwank zu seinem Ehrt 

ist auch „Die Schwebende Jung- wünsche in groß 

frau”, den man erstmalig in mittelt, denen wi 

einer Pressevorführung im anfiigen. 

Sascha-Palast sah. Besonders 

Szöke Szakalis drollige Komik Aus der Pn 

erzielte unbändige Heiterkeit. Qj c Aufnahmt 


Doppeljubiläum in Zahna i. Sa. 

In Zahna (Prov. Sachsen) *- 
ging Karl Ulrich, der Inha er 
der am gleichen Ort befind¬ 
lichen „Stern-Lichtspiele", - ® 
25jähriges Brancheiubiläum i.nd 
gleichzeitig das Jubiläum er 
20jährigen Inhaberschaft dieses 
Theaters. Dem Jubilar wur len 
zu seinem Ehrentage Glück¬ 
wünsche in großer Zahl über¬ 
mittelt, denen wir die unsriife® 
anfügen. 


s der Emelka hergestellt Vater 


Aus der Produktion. 

Die Aufnahmen zu de® 
Szöke-Szakall-Film der Ma»- 
Glalf-Produktion „Wenn der 

















































VERLAG SCHERL* BERLIN.!SW68 18-«*^- 


25. Jahrgang Berlin, den 11. Dezember 1931 Nummer 286 


Symphonie im Schnee 

Der neue Fanck-Film - ein Riesenerfolg 

folge der beiden Humoristen 
zum Vergleich heranzieht. 

Man müßte einen Hymnus 
au! d.c Skikunst schreiben, 
wenn man diesen beiden 
ustigen, phantastisch laufen¬ 
den und springenden Gesel¬ 
len gerecht werden wollte. 

Da sieht man sie mit einem 
Ski besser hinflitzen als 
einen ganzen wohltrainierten 
Kursus von Gelegenheits¬ 
sportlern in C armisch. 

Es ist fast unbeschreiblich, 
wie der Kleine durch die 
Beine des Großen rennt 
oder wie der Meisterspringer 
vom Arlberg im Neunzig¬ 
oder Hundertkilometertempo 
iber drei Hausdächer immer 
tiefer und tiefer saust. 

Hauptperson des Spiels ist 
Hannes Schneider, der den 
überragend laufenden Ski¬ 
lehrer spielt und der ganz 
selbstverständlich den Fuchs 
macht. 

Daß von ihm allerbester 
Sport geboten wird, daß er 
in Bild und Leistung etwas 
ze.gt, von dem zu sagen 
wäre, daß es dies nur ein¬ 
mal gibt und nicht wieder¬ 
kommt, bedarf eigentlich 
keiner Erwähnung. 

Viel höher ist ihm und dem 

lieh - akrobatischen Höchst- 
cistungen. 

In diese Fuchsjagd hat man 
einen ganz kleinen und einen 
riesig langen Skimeister ge¬ 
stellt, von denen der eine 
der Weltmeister im Ge¬ 
schwindigkeitslauf Guzzi 
Lantschner und der andere 
der Skiakrobat Walter Riml 
■st. Diese beiden gehen als 
sportliche Antipoden Pat und 
Patachons durch das Spiel 
und übertreffen — vielleicht. 


Neue Wendung in der Eintriltspreis>Frage 

Wie wir bei Redaktionsschluß erfahren, wird heute 
wieder erneut über die Berliner Eintrittspreise verhandelt. 

Es scheint, als ob die neue Notverordnung auf die 
streitenden Parteien nicht ganz ohne Eindruck geblieben ist. 

Man hört gerade aus Kreisen, die bisher am energischsten 
auf möglichst starre Abmachungen gedrängt hatten, daß die 
neue Situation neue Einstellung und eventuell neue Ent¬ 
schlüsse verlange. 

Die sogenannte Opposition wird also für ihre Wünsche 
weitgehenderes Verständnis finden, womit allerdings nicht 
gesagt sein soll, daß man die von ihr gemachten Vor¬ 
schläge nun in Bausch und Bogen akzeptieren will. 


‘“"KV" opu. nc. 

das anzurechnen, was sie in 
den Anfangsszenen zeigen. 

Wo Lantschner und Riml 
so tun, als ob sie erst mit 
dem Lernen anlangen und 
dabei Ski- und Parterre¬ 
akrobatik allerersten Ran¬ 
ges liefern. 

Immer wieder drängt sich 
das Komische vor das Sport¬ 
lich-Artistische. um schlie߬ 
lich zu einer Symphonie 
menschlicher Leistung mit 



Alle die, die im geheimen 
oder auch in irgendwelchen 
jazetten der Meinung waren, 
'laß mit dem „Piz Palü" oder 
mit dem „Montblanc" die 
Möglichkeiten und Motive 
:ür Berg- und Sportfilme er¬ 
schöpft seien, wurden gestern 
tbend Nachdrücklich eines 
Besseren belehrt. 

Das neue Wunder des 
chneeschuhs wurde zu einem 
>waltigen, starken Erfolg. 
Sand eine dankbare Ge¬ 
meinde von Film- und Sport¬ 
begeisterten, die von einem 
! ntzücken in das andere ge¬ 
rieten, die sich vor Lachen 
und Jubeln kaum lassen 

Das Lachen bedarf zu¬ 
nächst einer näheren Erläu¬ 
terung. Fanck hat diesmal 

ine Sache ganz auf Humor 
gestellt. Er verschont uns 
mit jedweder Dramatik und 
laßt die Liebesgeschichte, 
mit der er liebäugelt, glück¬ 
licherweise in den rudimen¬ 
tärsten Anfängen stecken. 

Im Mittelpunkt steht, ge¬ 
nau so wie einst, als nie¬ 
mand an Schneefilme heran- 
wollte, eine Fuchsjagd mit 
wirklich sensationellen, sport¬ 


weil sie keine Berufsschau¬ 
spieler sind — die beiden 
vielbelachten und vielge- 


„DER WEISSE RAUSCH 

feierten Dänen in der komi¬ 
schen Wirkung selbst dann, 
wenn man die größten Er- 








Fabrikat: Aafa-Sokal-Film Hauptrollen: Leni kiefenstahl, 

Verleih : Aafa Hannes Schneider 

Manuskriptu.Regie: Dr.Arnold Länge: 2600 Meter. II Akte 
Fanck Uraufführung: Ufa-Palast am Zoo 


dem symphonischen Wunder 
der Natur zusammenzu¬ 
klingen. 

★ 

Neben Pat und Patachon 
auf Schneeschuhen steht, um 
das Aufgebot von Stars voll¬ 
ständig zu machen, ein Tiro¬ 
ler Jackie Coogan. Dieser 
Jüngling, der hochgerechnet 
zehn Jahre alt sein kann, 
würde sich im Grunewald 
unter dem größten Beifall 
gegen hohes Entree als 
Kunstläufer zeigen können. 

Dabei holt er auch dar¬ 
stellerische Wirkungen her¬ 
aus. Tut so, als ob er wie 
ein Großer Skat spielt, und 
bringt dabei Pointen, die 
stärker einschlagen als 
manche Witzchen seiner 
Kollegen von Arthur Roberts 
bis Otto Wallburg. 


Vorträge in der D. K. G. 

In der 101. ordentlichen 
Sitzung der Deutschen Kino¬ 
technischen Gesellschaft, die am 
Mittwoch, dem 16. Dezember, 
im Hause der Technik, Berlin, 
Friedrichstraße 110, stattfiniet, 
sprechen: 

Dr.-Ing. Fr. Beck über: „Zeit¬ 
raffergeräte, mit Demonstratio¬ 
nen und Filmvorführungen." 

Dr. med. K. Höfer über: 
„Zeitrafferaufnahmen im Dienste 
der Medizin, mit Filmvorfüh¬ 
rungen." 

Generalversammlung 
in Hessen^Nassau 

Am Dienstag, dem 15. Dezem¬ 
ber, mittags 12K Uhr. findet im 
„Kyffhäuser" die Generalver¬ 
sammlung des hessischen Lan¬ 
desverbandes statt. 

Auf der Tagesordnung steht 
neben dem Rechenschafts¬ 
bericht und den üblichen Neu¬ 
wahlen ein Vortrag des In¬ 
genieurs H. Barke über das 
Thema „Was jeder Lichtspiel¬ 
theaterbesitzer von seiner Ton- 
filmanlage wissen muß". Nach 
dem Wahlakt spricht Rechtsan¬ 
walt und Notar Dr. Neander- 
Fromm über die neue Notver¬ 
ordnung. 

Vor der Versammlung, um 10 
Uhr vormittags, wird im Roxy- 
Palast der Hans Albers-Film 
„Der Draufgänger" in geschlos¬ 
sener Vorstellung gezeigt. 

Ober Weihnachten mit 45 
Kopien. 

Universal teilt mit: Der Piel- 
Fiim der Universal „Bobby 

eht los" hat nach seinem gro- 

en Erfolg im Tauentzien einen 
so starken Anklang gefunden, 
daß die Universal von diesem 
Film 45 Kopien besetzen 


Im Augenblick, da diese 
Zeiien von der Telephonzelle 
des Ufa-Palastes in die Re- 
caktion getragen werden, 
dringt starker, endloser Bei¬ 
fall aus dem Theater. 

Auf der Bühne erscheint 
Leni, das Mädchen, ohne das 
ein Fanck-Film kaum zu 
denken ist, verbeugen sich 
strahlend Hannes Schneider 
und die anderen Meister des 
Schneeschuhs und hoffentlich 
auch die Photographen Angst, 
Neubert und Gottschalk. 

Sie haben alle ausgezeich¬ 
nete Arbeit geliefert. Und 


Jeberaus rührig sind die Lei¬ 
ter der Kinotheater, die in 
fremdsprachigen und insbeson¬ 
dere deutschen Filmen speziali¬ 
sieren. Zur Zeit laufen in New 
York City neben amerikani¬ 
schen Erzeugnissen überhaupt 
nur deutsche Filme, da sich die 
französischen als keine Kassen- 
erfolge erwiesen haben. 

Hat ein deutscher Film in 
einem der Erstaufführungsthe¬ 
ater seinen Lauf beendet, wan¬ 
dert er in die kleineren Theater 
in den abgelegeneren Vierteln, 
wo er nochmals für acht bis 
vierzehn Tage läuft. Eine Aus¬ 
nahme macht allerdings das 
Ufa-Ccsmopolitan. Alle Filme, 
die iir New-Yorker Ufa-Theater 
gezeigt werden, zirkulieren 
nicht unter den anderen Thea¬ 
tern der Stadt. 

Es handelt sich hier um eine 
kluge Politik, denn bei vielen 
Leuten ist es Gewohnheit ge¬ 
worden, sich die Filme erst an¬ 
zusehen, wenn sie in ihre Nach¬ 
barschaft kommen. Das bedeu¬ 
tet mitunter eine Ersparnis von 
fünfzig Cents per Billett. 

„Ihre Hoheit befiehlt" und 
„Die Schlacht von Bademünde", 
die in den letzten Wochen im 
Ufa - Cosmopolitan aufgeführt 
wurden, erwiesen sich als gute 
Erfolge. Übereinstimmend wer¬ 
den Musik, Photographie und 
Darsteller gelobt. Reinhold 
Schünzel war es insbesondere, 
der in „Ihre Hoheit" viel Lob 

„Eine Freundin so goldig wie 
du" und „Kaiserliebchen" er¬ 
lebten ihre Premieren im Tobis- 
Vanderbilt-Theater. Beide Filme 


e Rausch 


es ist nicht Schuld von Hans 
Gottschalk, der d.e Innen¬ 
szenen festhielt, daß man ihn 
hier nicht in die gleiche 
Reihe mit Richard Angst und 
Kurt Neubert stell:, die vom 
frühen nebligen Morgen bis 
in die späte dunkelnde Nacht 
hinein einige tausend Meter 
hoch die herrlichen Bilder 
am Arlberg drehten. 

Über die überraschenden 
Schwarzweiß-Gemäldc ließen 
sich Bücher schreiben, wenn 
das Fanck nicht bereits 
selbst schon besorgt hätte. 

Es blenden Aufnahmen 


eignen sich in erster Linie nur 
für das deutsche Publikum, da 
zuviel Dialog vorhanden ist, der 
dem Amerikaner, der der 
Sprache nicht mächtig ist, na¬ 
türlich auf die Nerven fällt. 
Besonders das „Kaiserliebchen" 
hat mit seinen prachtvollen 
Szenen aus dem Wiener Wald 
und dem Schloß den Beifall der 
amerikanischen Kritiker ge¬ 
funden. 

Im Europa-Theater, das ja 
seinerzeit mit seinen „Zwei 
Herzen" wahre Triumphe feierte 
und das sich seither eines regel¬ 
rechten Stammpublikums er¬ 
freut, wurde die „Lindenwirtin 
vom Rhein" von „Sein Liebes¬ 
lied" abgelöst. 

Merkwürdigerweise sind viele 
amerikanische Kritiker über 
diesen Film noch mehr begei¬ 
stert als über die „Zwei Her¬ 
zen". Das ist vielleicht auf die 
jazzähnliche Musik zurückzu¬ 
führen. Wie dem auch sei, der 
Film findet allgemeines Lob 
und verschaßt dem kleinen in¬ 
timen Europa-Theater ein vol- 

Im übrigen erscheinen in die¬ 
sem Film von Zeit zu Zeit 
immer wieder englische Erklä¬ 
rungen auf der Leinwand, so 
dafi es selbst Amerikanern eine 
Leichtigkeit ist, der Handlung 
zu folgen. 

„Der Opernball' füllt seit 
einigen Wochen schon das Little 
Carnegie - Playhouse. Dieser 
Film, der so ganz die europäi¬ 
sche Atmosphäre wiedergibt, 
hat allgemeinen Anklang ge- 
funden. 


auf, die frappieren und selbst 
beim routiniertesten Fach 
mann Erstaunen auslösen 
Die Zeitlupe ließ Effekte zu 
wie man sie selten oder viel 
leicht noch gar nicht gesehen 
Man schwenkte die Karner, 
in allen möglichen und un 
möglichen Winkeln, hiell 
Sprünge und Skifahrtbildet 
lest, die schon rein bildlich 
diesen „Weißen Rausch" zu 
einem unvergeßlichen Erleb¬ 
nis machen. Arnold Fanck 
hat sich in der Erfindung und 
in der Inszenierung im ein 
zelnen selbst übertroffen. 

Er steht neben den Mei 
sterläufern als ein Meister 
regisseur. Man darf ihm, der 
Aafa und den deutscher 
Theaterbesitzern zu diesen: 
großen gelungenen Wurf un 
eingeschränkt und herzlich« 
gratulieren. 


Breslauer Kinobrand 

Durch einen eingeschaltete 
Lötkolben entstand im Vor 
führungsraum der „Europ.. 
Lichtspiele" in Breslau, Frier 
rieh - Wilhelm - Straße 67, ei 
Brand, der eine Anzahl Filn 
rollen, den Inhalt des Filn - 
schranks und die übrige Ei: - 
richtung des Vorführungsrai 
mes ergriff. Die in den Feue 
schutztrommeln befindliche i 
F ilmrollen blieben von di ’ 
Flammen verschont. Der Brand 
wurde mit einer Schlauchte • 
tung gelöscht. 

Das Feuer verursachte aa 
Projektions- und Tonfilmapp - 
ratur leichte Schäden, die ab r 
von der Ufa-Handelsgesellsch 
in Breslau in Gemeinschaft mit 
dem Störungsdienst der Klang¬ 
film binnen 24 Stunden bes - 
tigt wurden, so daß der Be¬ 
trieb in den „Europa-Lichtsp: - 
len" am nächsten Tage in v 
lern Umfange wieder aufgenor - 
men werden konnte. 

Die Feuerschutzklappen tr - 
ten vorschriftsmäßig in Tätig¬ 
keit, wie überhaupt die Siche:- 
heitsvorrichiungen ausgezeich¬ 
net funktionierten. 

Budapester Nachrichten. 

Die ungarische Filmzensur hat 
drei deutsche Filme verboten: 
„Der brave Sünder", „Trara um 
Liebe" und „Weekend - Para- 

Der Bund der ungarischen 
Kinoindustriellen und der \ er¬ 
bend der ungarischen Kmo- 
theaterbesitzer hielten ihre or¬ 
dentliche Generalversammlung 
ab. Beide Versammlungen en¬ 
deten mit einem Siege der bis¬ 
herigen Leitung,* obwohl d' e 
Opposition deren Sturz anstrebt« 
Auffallend war, daß die ameri¬ 
kanischen Firmen der General¬ 
versammlung fernblieben. 


Weitere deutsche Filme 
in New York 


Herliner V erbandsar beit 

Wie der Verband der Licht¬ 
spieltheater Berlin-Brandenburg 
Piitteilt, hat sich die Vorstands- 
tzung vom 9. Dezember mit 
allen aktuellen Angelegenheiten 
belaßt 

In bezug auf die Eintritts- 
; reisregelungen konnten wegen 
der schwebenden Verhandlungen 
1 eine bindenden Beschlüsse ge¬ 
faßt werden. Auch bezüglich 
der Notverordnung war ab- 
hließend nichts zu unterneh- 

Jedoch richtet der Vorstand 
•m alle Mitglieder die drin¬ 
gende Bitte, keine voreiligen 
Handlungen zu unternehmen, 
• line vorher Rat und Auskunft 
m Verband eingeholt zu 
haben. 

Es hat keinen Zweck, sich 
erst an den Verband zu wenden, 
u enn es bereits zu spät ist, 
v eil dann auch verbandsseitig 
i »um noch etwas getan werden 

Mit Interesse nahm man von 
einer Mitteilung der Berliner 
S »dtischen Elektrizitätswerke 
Kenntnis, daß für Berlin ein 
S inderstrompreis für Reklame- 
zwecke zur Einführung kommen 
soll. Er wird voraussichtlich 
'.»m Januar 1932 ab Geltung 
i halten, aber nur außerhalb 
der Zeit von vier bis acht Uhr. 

Man rechnet mit einem 
Strompreis von zwölf Pfennig 
pto Kilowattstunde und mit 
ei er Mark Gebühr für den Son- 
d. -zähler. 

nabhängig davon wird man 
n.icä der neuen Notverordnung 
ja auch für den übrigen Strom 
mit verminderten Bezugspreisen 
rechnen müssen. 

\uf die Tagesordnung der 
1 egiertenversammlung des 
chsverbandes sollen noch 
dir Punkte Klangfilmrevision, 
Versicherung für Tonfilmappara¬ 
turen und die Musiktantieme- 
frage gesetzt werden. 

Warnung 

Der Verband der Kameraleute 
Deutschlands e.V.warnt vor einem 
Dirlehnsschwindler namens Ur¬ 
ban, der sich als Kameramann 
ausgibt und unter der Vor- 
spiegelung von Engagements- 
'ermittlungen verschiedene 
Filmschaffende um namhafte 
Beträge geprellt hat. 


Neues aus Paris 


Von unserem H.-J.-Korrespondenten. 


Rene Clair soll zur Abwechs¬ 
lung einmal wieder nach Ru߬ 
land gehen, um dort in einer 
Staffel junger europäischer Re¬ 
gisseure zu arbeiten, denen man 
in Rußland „Arbeitsmöglichkeit" 
geben will. 

Aus Deutschland will man an¬ 
geblich Ruttmann, Junghans und 
Richter hinüberziehen. Aus 
Amerika sollen der junge Spiel¬ 
leiter Brown und Erich von 
Stroheim herüberkommen. 

Das Wort „Arbeitsmöglich¬ 
keit" scheint eine schamhafte 
Umschreibung dafür zu se<n, 
daß es in Moskau an Leuten 
fehlt, die wirklich zugkräftige 
Filme zu machen verstehen. 

Die Begründung, daß in Ru߬ 
land die Gestehungskosten nur 
ein Viertel von dem betragen, 
was in anderen europäischen 
Ländern notwendig sei, er¬ 
scheint uns wenig stichhaltig. 

Außerdem wirkt es, gerade 
von diesem Gesichtspunkt aus 
gerehen, etwas merkwürdig, daß 
Eck, der ausländische Regis¬ 
seure nach Moskau ziehen 
will, die französische Version 
von dem Film „Der Weg ins 
Leben" in Paris herste len will. 

Zusammenlegung bei 
G a u m o n t. 

Gaumont-Franco-Film-Aubert 
wird voraussichtlich zu einer 
erheblichen Aktier-zusammen- 
legung schreiten. Man bringt 
diese Maßnahme mit der Grün¬ 
dung einer Filmbank in Zusam¬ 
menhang, die nur dann erfolgen 
soll, wenn zunächst eine gründ¬ 
liche Reform und Sanierung der 
Ficanzverhältnisse der großen 
Filmgesellschaften durchgeführt 

Französische Filmbank. 

Die französische Filmi idustrie 
hat in der letzten Zeit unter 
dem Einfluß der allgemeinen 
Entwicklung in Europa nicht 
unbeträchtliche Schwierigkeiten 
bei der Geldbeschaffung für die 
neuen Pläne und bei der Erlan¬ 
gung von Wechselkrediten, mit 
denen man bestimmt gerechnet 
hatte, gehabt. 

Wie man aus Kreisen der 
Chambre Syndicale hört, will 
man. um die finanzielle Situa¬ 
tion des französischen Films zu 
erleichtern, eine große franzö¬ 


sische Filmbank gründen und 
sich dabei auf zwei große 
Bankhäuser stützen. 

Vergrößerte Wochen¬ 
schauen. 

Die „Sociätä des Etudes 
Cincmatographiques" will unter 
Beteiligung von Grignoff, Feld- 
manr. und Reginald Ford eine 
All gefilmte Zeitung heraus- 

Fs handelt sich um die Ver¬ 
filmung aktueller Ereignisse, die 
über das Maß der bisherigen 
Wochenschaubilder hinausgehen 

soll. 

Als erstes Ergebnis dieser 
neuen Aktualitätenform soll ein 
Film über das Leben Kaiser 
W.lhelms in Doorn herauskom¬ 
men, der in den Aufnahmen 
bereits fertiggestellt sein soll. 

Man erzählt, daß Walter Rutt¬ 
mann als Mitarbeiter für diese 
umfassenden Filmreportagen 
verpflichtet wurde. 


„Theater der komi¬ 
schen Filme" in Paris. 

Die in der Aufführung fremd¬ 
sprachlicher Filme spezialisier¬ 
ten Lichtspieltheater haben 
vermutlich die Anregung dazu 
gegeben, nun auch für be¬ 
stimmte Genre spezialisierte 
Theater zu schaffen, z. B. für 
den komischen, Reportage-, 
Kriminalfilm etc. Der Anfang 
wurde mit einem Theater für 
Lustspielfilme gemacht, weitere 
Gründungen dieser Art sind in 
Aussicht. Dieses Filmlustspiel¬ 
theater, die „Camera", wurde 
mit der Aufführung des „Che- 
min du Paradis", der französi¬ 
schen Version von „Drei von 
der Tankstelle" eröffnet. Die¬ 
ser Film, der in Frankreich be¬ 
reits eine Rekordlaufbahn zu¬ 
rückgelegt hat, hatte auch hier 
starken Heiterkeitserfolg und 
großen Beifall. 


Neues Großtheater. 

In einem der Pariser Arbei¬ 
terviertel ist ein neues Licht¬ 
spielhaus, das Palais-Croix-Ni- 
vert, mit einem Fassungsvermö¬ 
gen von zwölfhundert Plätzen 
eröffnet. 

Im Frühjahr will man aus dem 
Cirque d’Hiver, einer der älte¬ 
sten Manegen von Paris, ein 
Lichtspielhaus machen. 

Am Etoile ist ein neues 
Luxuskino erstanden. 


Der Filmbilder bogen 
der „Nachtausgabe* 

Unsere Leser fanden gestern 
im „Kinematograph" eine ver¬ 
kleinerte Nachbildung des Film¬ 
bilderbogens, den die „Nacht¬ 
ausgabe" in einer ih'er letzter 
Nummern veröffentlichte. 

Selbstverständlich wirken die 
hübschen Zeichnungen von Ka- 
pralik und die Verse, die uns 
die einzelnen Firmen dazu lie¬ 
ferten. im Original, das mehr 
als doppelt so groß ist, interes¬ 
santer und nachdrücklicher als 
in der Verkleinerung. 

Es handelt sich hier um einen 
Versuch des größten und ver¬ 
breitetsten Berliner Boulevard- 
Blatts, das bekanntlich im 
gleichen Verlag wie der „Kine¬ 
matograph" erscheint und das 
schon immer den Film in seinem 
redaktionellen Teil bevorzugt 
behandelt. 

Wir erinnern an die vielen 
Filmbilder, die jeden Tag durch 
die imponierende Auflage der 
„Nachtausgabe" an das Publi¬ 
kum gebracht werden, verweisen 
auf d’e interessanten, wirkungs¬ 
voll aufgezogenen Artikel, wie 
sie zum Beispiel über den 
neien Aafa-Film gestern halb¬ 
seitig erschienen und die des¬ 
wegen von der Filmindustrie be¬ 
sonders beachtet werden soll¬ 
ten, weil sich hier neue Mög¬ 
lichkeiten für die Werbung er¬ 
geben, die ja gerade durch die 
Tagespresse heute wichtiger ist 
als je zuvor. 

„Liebeskommando"-Erfolg 
in Budapest. 

Nach Prag, wo der Superfilm 
„Liebeskommando" bereits in 
der dritten Woche mit an¬ 
haltendem Kassenertolg läuft, 
fand nunmehr die Uraufführung 
dieses Films in Budapest statt 
Über die gestrige Presse Vor¬ 
stellung im Royal- Apollo ist so¬ 
eben bei Superfilm ein Tele¬ 
gramm eingelaufen, daß „Liebes¬ 
kommando" auch hier begeister¬ 
te Aufnahme bei Presse und 
Publikum fand. Diese Vor¬ 
stellung ging in Anwesenheit 
der gesamten Budapester Ge¬ 
sellschaft, an der Spitze der 
Reichsverweser von Horty, vor 
sich, der sich besonders aner¬ 
kennend über diesen Film aus 

..Straßensänger" zensiert. 

Der Maurice Chevalier-Ton¬ 
film der Paramount, „Der Stra¬ 
ßensänger", ist von der Zensur 
freigegeben worden. 


ELOKUVA 

■ I a ■ d i liiMidi FH.a.llaebrlll. 

• I iwaimal monatlich. / Bund iprcii RMt— pro Jahr. 

Probenummrrn auf Vtrleugtu koaltmlas. 

■er bringt nunmehr einen Auslug au« den Inhalt in einer Weltsprache 

ELOKUVA 

lakaakitnl. Helsinki. Finnland 


C/NEMA 

P E N T R U TOT / 


aalet richtet Sie über alle Vorgänge des nuninischea Filanarkte* 

DEUTSCHER TEIL 

Bemgspr. 500 Lei iibrl ch Erscheint am 1. u. 15 des Monats Reick illustriert 


erlagt L S 
Bulcvard fcj 



Wenigstens etwas 

In Fragen der Lustbarkei • 
Steuer während der Domzeit tl 
ein Teilerfolg errungen wordi > 
Wenn man auch eine genere < 
Ermäßigung der Lustbarkei ¬ 
steuer abgelehnt hat, so ist m n 
doch der Arbeitsgemeinsch ft 
der Theaterbesitzer insofe n 
entgegengekommen, als m n 
jenen Theaterbesitzern, die d< n 
Nachweis erbringen könnt i, 
durch den Dom geschädigt wc 
den zu sein, Steuerermäßigu 
gen zubilligt. 





















































































































































DAS EHESTE 
«F VILM-FACH BUTT 


*** 


»VERLAG 


25. Jahrgang 


Berlin, den 12. Dezember 1931 


Nummer 287 


Berliner Kompromiß 


Der große Ringkampf um 
d-n einheitlichen Eintritts- 
p --is von Groß-Berlin ist in 
e lern Stadium abgebrochen 
w irden, bei dem es formal 
w der Sieger noch Besiegte 
gibt. 

Man hat sich auf einen 
Mindestpreis geeinigt, der 
vi-n einer Mark beim Urauf- 
1 rungstheater über achtzig 
ui d siebzig Pfennig bis zum 
M nimalpreis von sechzig 
P nnig heruntergleitet. 

Oie Staffelung der einzel¬ 
nen Platzkategorien unter¬ 
einander und gegeneinander 
ist den Theaterbesitzern frei- 
gc teilt, und es sind auch 
lei 1er keine Vereinbarungen 
da, über getroffen worden, 
winviel Plätze in jedem 
TH jater zu dem niedrigsten 
Sa z abgegeben werden dür¬ 
fet 

V/ochentags vor sechs Uhr 
un an Sonn- und Feiertagen 
bis vier Uhr kann eine Er- 
raä iigung von zehn Pfennig 
gewährt werden. 

Ierwerbslose und Unter- 
*tii zungsempfänger dürfen 
an Wochentagen bis sieben 
Uhr abends Eintrittskarten 
®it einer Ermäßigung von 
rvunzig Pfennig erhalten. 

Jugendliche müssen bei 
ordentlichen Vorstellungen 
den vollen Mindesteintritts- 
Prtis bezahlen. 

Kei Veranstaltungen, die 
n “r für Kinder bestimmt 
sind, wird die Hälfte des 
Mindesteintrittspreises ver¬ 
gift und die Verteilung von 
Geschenken irgendwelcher 
Art grundsätzlich verboten. 

Plakate dürfen pro Stück 
«ine Vorzugskarte enthalten, 
” ,e mit Datum zu versehen 



Rätselraten um die Emelka 

Durch das Ausscheiden Max Schachs und durch die 
Demission Karl Grünes ist das Emelka-Problem mit einem 
Schlag wieder in den Mittelpunkt der filmischen Betrach¬ 
tung gerückt worden. 

Ein Teil der Münchener Presse kommentiert diesen Vor¬ 
gang mit nicht gerade schmeichelhaften Kommentaren für 
die Inhaber der französischen Majorität. 

In Berlin behauptet man bei Redakt ionsschluO. daß 
Christoph Mülleneisen in die Direktion eintrete und daß 
neben ihm eine bekannte Persönlichkeit aus der Apparate¬ 
industrie tätig sein solle. % 

Über die persönliche Eignung Mülleneisens braucht man 
kein Wort zu verlieren. Aber auch er wird ebensowenig 
wie Schach etwas erreichen können, wenn man die Ge¬ 


ist und die zwei Personen 
eine Ermäßigung von je zehn 
Pfennig pro Platz zubilligt. 

Das ist immerhin insofern 
ein Forlschritt. als nunmehr 
die ärgsten Übelstände be- 
setigt sind. Aber es ist keine 
Basis, auf der weitergearbei¬ 
tet werden kann, und es ist 
auch kein Argument, daß die 
Notverordnung zu diesem 
mageren Vergleich gezwun¬ 
gen habe. 

Über die Höhe der Ein¬ 
trittspreise soll nicht gestrit¬ 
ten werden. Das ist ein 
PunKt. der am schnellsten 
nach oben oder unten zu re¬ 
sidieren ist. 

Was unbedingt hätte ge¬ 
klärt werden müssen, war 
die Programmlänge, die Kom¬ 
bination von Bühnenschau 
und Film. Fragen, die vom 
Standpunkt der Gesamtindu- 
str e aus gesehen augen¬ 
blicklich am aktuellsten und 
am wichtigsten sind. 

Unser Kampf gegen das 
Zweischlagersystem rührt ja 
in allererster Linie daher, 
daß man für den zweiten 
Schlager entweder gar nichts 
oder sehr wenig bezahlen 
will. 

Das ist ein unhaltbarer Zu¬ 
stand. der auf die Dauer die 
Verleiher ruiniert und damit 
indirekt auch die Theater¬ 
besitzer. 

Können wir das Zwei¬ 
schlagersystem nicht ausrot¬ 
ten, so ist eben die Verleih¬ 
kalkulation für ganz Deutsch¬ 
land auf die endlos langen 
Programme aufzubauen, und 
es wird bald dahin kommen, 
daß es kaum einen Fabrikan¬ 
ten mehr gibt, der sich an 
einen wirklichen Großfilm 


Sie beachten doch auch unsere „Kleinen Anzeigen“ im „Kinematograph“? 









■He/cM 


Jack Holt 

Ralph Graves, Fay Wray 

Regie: 

FRANK R.CAPRA Ä 


Columbia Pictures Distr. Co. Inc. 
in deutscherSprache im Ufaleih 


W1W 



t»T 




nj 







von Paris 


vagt, wenn er nicht die ge- 
ugendc Absatzsicherung im 
\usland hat. 

Dieser Blick auf das Aus- 
and bietet aber gerade für 
die freien Fabrikanten zur 
/eit ein außerordentlich trü¬ 
bes Bild. 

Die Möglichkeit, deutsch- 
ranzösische, deutsch-öster- 
cichische oder deutsch-eng- 
ische Kombinationen zu fin¬ 
den, wird von Tag zu Tag 
geringer und gehört, wenn 
virklich einmal eine Zusam- 
»enarbeit zustande kommt, 
n das Bereich des glücklich¬ 
sten Zufalls. 

Die Frage, ob ein oder 
wei Schlager, gehört in dem 
Augenblick in das eigene Er¬ 
messen des Theaterbesitzers, 
wo er für beide Schlager den 
ollen Gegenwert zahlt. 

Es handelt sich also, wenn 
nan die Frage im Kern cr- 
aßt, gar nicht darum, daß 
man sich gegen die Vorfüh- 
ung zweier Großfilme wen¬ 
det, sondern daß man ver¬ 
leiden will, daß man, genau 
csehen, für zwei Filme das- 
clbe zahlt, was eigentlich 
für einen Film gedacht und 
ngemessen ist. 

Es herrscht immer noch, 
nd das scheint auch jetzt 
l ei den Verhandlungen für 
die Theaterbesitzer im Vor¬ 
cergrund gestanden zu 
i ben. die Meinung vor, daß 
die Kasse des Theaterbe- 
1 tzers der Maßstab für das 
s in müsse, was der Ver- 

• iher verlangen kann. 

Bis zu einem gewissen 

* rade ist das selbstverständ¬ 
lich richtig. Aber nur da, wo 
d e Ansprüche an den Ver¬ 
leiher in den richtigen Gren¬ 
zen bleiben und wo es sich 
um wirklich rentable Thea¬ 
ter handelt. 

Man kann heute in einer 
Zeit der Not. wo die Gesetz¬ 
gebung die rigorosesten Ma߬ 
nahmen trifft, Einnahmen 
' erkürzt, Mieten verändert. 
Steuern erhöht. Ein- und 
Ausfuhr mit drakonischen 
Maßnahmen regelt, nicht 
mehr mit den Rücksichten 
kommen, die auf kleine und 
große nicht mehr lebens- 
'ähige Häuser genommen 
werden sollen. 

Es wurde in der Sitzung, 
■n der man der Presse die 
neuen Richtlinien mitteilte, 
unter anderem von einem 
Fall berichtet, wo ein Thea- 
lerbesitzer Streichung sämt¬ 
licher bestehenden Verträge 


schicke dieses deutschen Konzerns von Paris zu lenken 
wünscht. 

Das Wesentliche wird nach wie vor die Bereitstellung 
genügender Kapitalien sein und vor allen Dingen eine 
Bereinigung der etwas verworrenen Verhältnisse, die da¬ 
durch entstanden sind, daß man auf der einen Seite den 
Theaterbesitz und auf der andern den Verleih verpfändet. 

Wenn eine Münchener Zeitung behauptet, daß die Ver¬ 
legung der Produktion nach Berlin der Hauptstreitpunkt 
gewesen sei, so klingt des wenig wahrscheinlich. Diese 
Frage heute noch zu diskutieren, erscheint reichlich spät, 
nachdem man sich entschlossen hat, in Geiselgasteig Klang¬ 
filmapparaturen einzubauen. 

Wir registrieren auch die Tatsache, daß die Entschei¬ 
dung für Klangfiim dieses plötzliche Revirement mit her¬ 
beigeführt haben soll, lediglich als Gerücht, weil wir nicht 
recht einsehen können, warum diese Aktion, die für die 
Emelka nur Vorteile im Gefolge hatte, zu so plötzlichen 
personellen Änderungen hätte führen können. 

Die Wiederkehr des Herrn Kommerzienrat Krauss würde 
zweifellos von allen, die es gut mit der Emelka meinen, 
freudig begrüßt. 

Ob aber diese Gerüchte tatsächlich einen realen Hinter¬ 
grund haben, war im Augenblick, da diese Zeilen geschrie¬ 
ben werden, noch nicht festzustellen. 


In letzter Stunde erreichen uns folgende Mitteilungen: 
In der Belegschaft Geiselgasteig haben die Nachrichten 
starke Erregung hervorgerufen. Der Betriebsrat sandte 
an Dr. Friedmann folgendes Telegramm: 

..Haben erfahren, daß Direktor Schach zurückgetreten 

und Grüne zurück.reten wird. Auf Grund früherer Erfah¬ 

rungen des Aufsichtsratsmitgliedes Herrn Jahan besteht 
Befürchtung, daß liesige Produktion still&ciegt und nach 
Berlin verlegt wird. Erbitten innerhalb 14 Stunden Auf¬ 
klärung über Gründe des Rücktritts von Schach und 
Grüne, da sonst gezwungen sind, Arbeit niederzulegen, 
ferner über Gründe, weshalb unsere Hinzuziehung zur 
gestrigen Sitzung nicht erfolgte." 

Ein weiteres Telegramm der Belegschaft wurde heute 

abgesandt, in dem gegen die heutige Aufsichtsratssitzung 

Protest erhoben und die Einladung ihres Delegierten ver¬ 

langt wird. Es sei dahingestellt, ob Aufsichtsratsbeschlaß 
über lebenswichtige Fragen der Gesellschaft und über Er¬ 

haltung ihres Betriebes überhaupt juristische Geltung 
haben, wenn zur Aufsichtsratssitzung der 3etriebsratsdele- 

gierte nicht zugezogen worden ist. 


Wie man in München hört, sollen seitens des Aufsichts- 

rats neuerliche Verhandlungen mit Generaldirektor Schach 

angeknüpft worden sein, um ihm zum Beibeha'.ten seiner 
Vorstandsstellung zu veranlassen. Herr Schach hat jedoch 
abgelehnt, da seine Bedingungen nicht erfüllt wurden. 

Es wurde nun an Herrn Schach das Ansinnen gestellt, 
wenigstens dem neuzubestellenden Vorstand zunächst 
beratend zur Seite stehen. Auch hier verlangt Schach 
u. a-, daß die Forderungen Grünes erfüllt würden. Es 
scheint, als ob die Nachrichten über die Rückwirkungen in 
München ihren Eindruck beim Aufsichtsrat nicht verfehlt 

Der neue Vorstand ist noch nicht bestimmt worden. Es 
erscheint nicht mehr wahrscheinlich, daß Herr Mülleneisen 
dafür noch in Frage kommt. Dagegen wird nach wie vor 
der Franzose Cornillon genannt. 


Wir geben alle diese Nachrichten unter Vorbehalt wieder, 
da sie bei Redaktionsschluß nicht mehr nachzuprüfen 


verlangt, weil er außer allen 
sonstigen Unkosten noch die 
Verzinsung von sechsund¬ 
fünfzigtausend Mark Bau¬ 
kapital tragen müsse. 

Das ist natürlich kein Ar¬ 
gument. Denn jener Thea- 
lerbesitzer. der jetzt Strei¬ 
chung der Verträge und bil¬ 
ligere Preise bei Neuab- 


; chlüssen verlangt, hätte sich 
seine geschäftlichen Möglich¬ 
keiten ausrechnen müssen, 
als er sein Theater erbaute 
und übernahm. 

Es geht nirgends in der 
Welt, daß eine Sparte ihr 
Geschäft auf Kosten der an¬ 
deren betreibt. 

Man sieht das auch überall 


ein, bis auf einen Teil in der 
Filmindustrie, der anschei¬ 
nend der Meinung ist, daß 
sich die Leihpreise nicht nach 
den Gestehungskosten, son¬ 
dern nach den finanziellen 
Möglichkeiten der Theater¬ 
besitzer richten mißten. 

Diese grundsätzlich irrtüm¬ 
liche Einstellung muß ver¬ 
schwinden. Wir haben uns 
nach den allgemein gültigen 
kaufmännischen Gesetzen zu 
richten, die für alle Branchen 
und alle Industrien gelten 
und die bei allem Entgegen¬ 
kommen und aller Fürsotv*e 
für den Detaillisten letzten 
Endes von dem Grundsatz 
ausgehen, daß der Fabrikant 
seinen Preis zu fordern habe 
und daß es vom Konsumen¬ 
ten abhängt, ob er akzeptie¬ 
ren oder ablehnen will. 

Aber nirgends ist es so 
wie bei uns, daß man erst 

Verträge macht und Beträge 

bewi’ligt, die man dann ein¬ 

fach nicht einzuhalten und 
mit erlaubten und unerlaub¬ 
ten Mitteln zu reduzieren 
versucht. 

Die Eintrittspreis! egelung. 
wie sie jetzt in Berlin ge¬ 
troffen wurde, ist nach un¬ 
serer Auffassung der Anfang 
zu einer Regelung. Ein ganz, 

ganz kleines Stückchen auf 

einem Weg, der mit aller 

Energie bis zu Ende geschrit¬ 

ten werden muß. wenn wir 
in so schwierigen Zeiten ein 

so kompliziertes und diffi¬ 

ziles Gebilde, wie es der 
deutsche Film in seiner Ge¬ 
samtheit darstellt, am Leben 
erhalten wollen. 


Terra-Film im Atelier 

Nach Beendigung der Bauten 
werden am Montag, dem 14. De¬ 
zember, im Terra-Atelier Ma¬ 
rienfelde die Aufnahmen zu dem 
Splendid - Film der Terra 
„Hoheit amüsiert sich" beginnen. 

Für diesen Film, für den Con¬ 
rad Wiene und Paul Beyer das 
Drehbuch verfaßten, wurden 
unter der Regie von Conrad 
Wiene neben Georg Alexander, 
der die Titelrolle spielt, Lien 
Deyers und Trude Berliner ver- 

R dichtet. Ferner wirken mit: 

lans Junkermann, Tibor von 
Halmay, Anne Goerling, Ernst 
Wurmser. Karl Platcn, Maria 
von Tasnady, Rio Nobile und 
Antonie Jaeckel. 

Die Musik zu dieser Tonfilm- 
operette komponierte Arthur 
Guttmann, die Texte «lammen 
von Charles Amberg, die Tänze 
von Bruno Arno. Photographie: 
Carl Drews, Bauten: Leder- 
steger und Machus. 

Der Film erscheint für 
Deutschland im Verleih der 














































FRIEDEL SCHUSTER / MICHAEL BOHNEN / IWAN PETROWITSCH - ERNST VEREBES 
GRETL THEIMER / ELSE ELSTER / WILLI STETTNER / JUUUS FALKENSTEIN 


Seit Tagen restlos ausverkauft.. . Der 
ganz groOe Publikumserfolg. 

Lübeckscher Anzeiger, 31 10.31. 

Frisch im Spiel, zündend in der Mu¬ 
sik . . . von einem klangvollen Or¬ 
chester mitreißend intoniert. 

Illustrierter Sonntag, Nürnberg, 22. 11. 31. 

Diesmal ist es gelungen, eine der 
besten und geschmackvollsten Ope¬ 
retten ... in vorbildlicher Weise zu 
verfilmen. Wiesbadener Zeitung, 21. 11.31. 


Musik Abrahams bricht immer wieder, 
begünstigt durch eine vorzügliche 
Tonaufnahme, sieghaft hervor. 

Münchener Post, 22.11.31. 

Die Regie Richard Oswalds und die 
Besetzung gleich zündend. 

Leipziger Neueste Nachricr.ten, 24.10.31. 

Dem Publikum gefällt die Geschichte, 
es lacht und amüsiert sich herrlich. 

Breslauer Neueste Nachrichten, 24.10. 31. 


BERLINER WEIHNACHTS PREMIERE 

am Dienstag, dem 15. Dezember 


im 

PRIMUS'PAIAST, POTSDAMER STR. 





Deutsche Filmerfolge in Paris 


Das „Studio de l'Etoile" in 
■ len ChampsElysees ist allabend- 
lich der Anziehungspunkt (ür 
Jas filmliebende Paris. Seit 
vier Wochen laufen in dem 
leuen Experirrenlier-Theater 
Berlin-Alex anderplat/" mit 
ileinrich George und „Der 
brave Sünder" mit Max Pallen- 
»erg. Der Erfolg, den beide 
Werke haben, geht weit über 
die Bedeutung eines üblichen 
großen Erfolges hinaus. Die ge- 
umle Pariser Presse zoMt hei¬ 
len Filmen uneingeschränktes 
Lob. 

Außerordentliche Begeiste¬ 
rung herrscht über den George- 
Film, dort betitelt: „Auf dem 
Pflaster Berlins". Die meist- 
elesene Pariser Boulevard- 
Zeitung „L'lntransigeant" be¬ 
zeichnet den Film „als eines der 
besten Werke, die man gegen¬ 
wärtig gesehen hat.” Das Blatt 
-chreibt wörtlich: „Diese cin- 
iche und unmittelbare Ge- 
chichte hält den Beobachter 


fortgesetzt in Spannung, der 
Rhythmus verblaßt nicht einen 
Moment. Und man lernt dabei 
das Berliner Leben besser ken¬ 
nen als durch dicke Bücher. Ob 
man Deutsch sprechen kann 
oder nicht, man muß unbedingt 
diesen Film, der durch Heinrich 
George, Maria Bard und Bern¬ 
hard Minetti hervorragend dar- 
gesiellt wird, gesehen haben " 

Sogar die deutsch-feindliche 
Zeitung „L'ami du peuple" ist 
begeistert und lobt die Einheit¬ 
lichkeit und Atmosphäre, mit 
der Jutzi Berlin zeichnet. 

Uber den Pallenberg-Film 
schreibt „Paris Midi": „Die 
Fortschritte des Films sind 
offenkundig, wenn man „Ban¬ 
kier Pichler" beurteilt. Kortner 
hat hier viel Scharfsinn, Fein¬ 
heit. Humor, menschliche Beob¬ 
achtung und Phantasie aufge¬ 
wandt. Das Publikum inter¬ 
essiert sich sehr für diese 
immer wieder verschwundene 
und wiedergefundene Tasche. 


für diese burlesken Episoden, in 
denen der bewunderungswürdige 
Pallenberg mit einem Schart- 
sinn der besten Art komischer 
Künste spielt: der Komik der 
Beobachtung, ohne Grimasse, 
ohne Hanswursterei. Diese 
Rolle wird mit viel Feinheit und 
gleichzeitig Einfachheit ge- 

Besonders wirkungsvoll hat 
der Schaumann in Paris ge¬ 
arbeitet. Beide Filme werden 
auf wirkungsvollen blauen Pla¬ 
katen angekündigt — für den 
Pallenberg-Film hat man eine 
lustige Straßenreklame organi¬ 
siert. In ganz Paris werden 
Schecks von der „Bank Pichler" 
verteilt, die die eigenhändige 
Unterschrift \on Max Pallen¬ 
berg tragen und zum Besuch 
des . Studio de LEtoile" „täglich 
mittags und abends" zum Ein¬ 
trittspreise von 8—20 Frank 
einladen. 

Nach wie vor sind sämtliche 
Vorstellungen zu beiden Filmen 


ausverkauft Pallenberg und 
George haben in Paris die 
gleiche Popularität wie in Ber 
lin Albert Prejea-i und Harry 
Baur. 

Wenn je ein deutscher Film 
mit Enthusiasmus in Paris auf- 
genommer worden war, so ist 
es der „Kongreß"-FiIm. 

Donnerstag, den 10. Dez., war 
das erste Hundert der Vorfüh¬ 
rungen erreicht. Es sei daran 
erinnert, daß je einmal in der 
Woche die deutsche und eng¬ 
lische Version neben der fran¬ 
zösischen lauft. 

Gleich dem „Blauen Engei" 
geht der Kongreßfilm hochstcl- 
ligen Aufführungsziffern ent¬ 
gegen. Wenn nicht alles 
täuscht, wird er die Zahl von 
1100 Aufführungen noch über¬ 
treffen. die dem „Blauen Engel" 
beschicden war. 


„Luise'-Erfolg im Reich 

Die Star-Film teilt mit: 

Der erfolgreiche Hennv Por- 
‘■n-Film im Verleih der Ver¬ 
fügten Star-Film „Luise. Kö- 
:gin von Preußen" mit Hennv 
'orten in der Titelrolle, ist nun 
-uch im Reiche angelaufen, und 
tn überall werden große Er- 
• ge gemeldet. Es sei nur ein 
' elegramm des Metropol- 
Heaters Brandenburg arige- 
ihrl: „königin luise größter 

'olg den brandenburg je ge¬ 
hen drei Vorstellungen restlos 
nsverkauft hennv porten ent- 
'siastisch begrüßt von unüber- 
hbaren massen beglückwün- 
hen alle kollegen die den 
' Mm abgeschlossen. kandeier 
nd stasik metropollhenler." 

Wirksame Prooaganda 

Die * „Dortmunder Zeitung" 
ranstaltet anläßlich der deut- 
nen Uraufführung des Busler 
' i-aion-Fi'ms „Casanova wider 
illen" in Dortmund auf Ini- 
itive und in Zusammenarbeit 
'I dem Emelkn-Palast Dort- 
ond und Herrn Rony von der 
' G. M. ein Preisausschreiben- 
Was würden Sie Buster Keaton 

rzählen. um ihn zum Lachen 

u bringen?" Für dieses Preis- 
"vschreibcn hat die ..Dortmun¬ 
der Zeitung" eine Sonderaus¬ 
gabe in der Art eines Extra¬ 
blattes herausgebracht. 

„Ein Lied ein Kuß 
ein Madel/* 

..Ein Lied — ein Kuü — ein 
Mädel" heißt der neue Super- 
1 dm. der sich unter Geza von 
llolvarys Regle in Vorbereitung 
befindet. Die Musik schreibt 
Robert Stolz, das Manuskript 
Pritz Grünbaum. 

Albert-Hallen Leipzig mit Kico- 



Das frühere Ufa-Theater, die 
2297 Besucher fassenden Albert- 
Hallen in Leipzig, werden mit 
«'ner Kinoton - Großanlage 
Lichtton, Type 40, ausgestattet. 


WALTER STREHLE 6. M. B. H. 

BERLIN SW 48 / FRIEDRICHSTRASSE 8 











Radikaler Gagenabbai 
in Hollywood 

Die Gafjenabbauaktion de 
Spio, über deren Bercchiigun 
kaum noch irgendwie diskutier 


ERNST DUMKE und MARIA MEISSNER 
ia dem Enclka-Ilmn-Filin ..MEIN FREUND. DER MILLIONÄR" 

»Viktoria und ihr Husar" 

Dienstag im Primus-Palast. 

Die von Richard Oswald her- Bühnenfassung. Ferner zwei 
gestellte Aafa-Tonfilmoperette neue bisher noch nicht ver- 
. Viktoria und ihr Husar" ge- öffentlichte Kompositionen Paul 


anderen Seite damals, als di> 
neue Notmaßnahme bekannt 
gegeben wurde, darauf hinge 
wiesen, daß es ja beim Film, der 
bekanntlich international sei 
doch anders sei als in änderet 
Sparten. 

Dies Argument wird jetz 
schlagend widerlegt durch einet 
Funkspruch aus Amerika, de 
deutlich zeigt, daß drüben in 
oft gelobten Land des Film? 
die Dinge genau so wie bei um 
wenn nicht noch kritische 


Höllricgel über den Reiseiilm- 

Vor der Vereinigung der 
Filmregisseure Deutschlands 
hielt gestern abend Arnold 
Höllriegel, der bekannte Welt¬ 
reisende. einen sehr bemerkens¬ 
werten Vortrag über die Zu¬ 
kunft des Reisefilms und der 


Lichtspielhauses in 
ganze mitteldeutsch 
wird dem Verstorben« 
ehrendes Andenken bet 


aktuellen Weltreisebericht- lan *‘ am Dienstag, dem 15. De- Abrahams. 


erstattung. Er führte aus. daß rember, im Primus-Palast, Pots- Rollenbesetzung: Viktoria: l'nser Hollywooder Korr« 

im Zeitalter des Radi:» und des damer Straße, zur Berliner Ur- Friedei Schuster, Husarenritt- spondent kabelt: 


Fernsehens diese An Zeitung 
eine große Zukunft habe, was 
er im einzelnen mit Beispielen 
und Bildern belegte. Wir kom¬ 
men auf den gedankenreichen 
Vortrag am Montag noch aus¬ 
führlich zurück. 

„Kirchenmaus“ 
weiter erfolgreich. 

Der Oswald-Film des DLS. 
„Arm wie eine Kirchenmaus" 
konnte weitere Erfolge ver¬ 
zeichnen. In Frankfurt a. M. 
mußte die Erstaufführung pro¬ 
longiert werden, in Ludwigs¬ 
hafen und Mannheim erreichte 
der Film außergewöhnliche 
Kassen. Auch aus dem Ausland 
werden die ersten erfolgreichen 
Starts des Films gemeldet. 

Um die Eiatrittepreisregelung 
im Rheinland. 

Die Herren Dr. Bokies für 
die A. d. F. und Guttmann für 
den Schutzverband sind ge¬ 
stern abend nach Elberfeld ge¬ 
fahren. um dort und anschlie¬ 
ßend in Düsseldorf und Köln 
Verhandlungen wegen Regelung 
der Eintrittspreise zu führen. 

Ehrenlegion für Zukor. 

Adolf Zukor. dem Präsidenten 
der Paramount Public Corpo¬ 
ration, wurde die französische 
Ehrenlegion verliehen. Diese 
Auszeichnung wurde ihm wegen 
seiner Verdienste um die fran¬ 
zösisch-amerikanischen Film- 
beziehur.gen zuteil. Gleichzeitig 
erhält Robert T. Kane, der Ge¬ 
neraldirektor der Paramount in 
Joinville, die gleiche Auszeich¬ 
nung. Dieses Ereignis wurde 
durch eine intime Feier in den 
Studios in Joinville begangen. 


auiführung. Der Film ist be- meister Koltay: Iwan Petro- 

re ts vor einigen Wochen im witsch, Gesandter Cunlight: 

Reich angelaufen und mußte Michael Bohnen. Weitere Mit- 

überall infolge des großen Er- wirkende: Ernst Verebes, Gretl 

folges prolongiert werden. Theimer, Else Elster und Willi 

Handlungsmäßig wie in musi- Stettner Kameramann: Reimar 
kaUscher Hinsicht schließt sich Kuntze: Architekt: Franz 

der Film eng an die Bühnen- Schroedter. Der Film ist auch 

Vorlage an. So enthält er sämt- für Jugendliche von der Zensur 
liehe bekannten Schlager der zugelassen. 



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. Auch auf das Filmparadi« 
Hollywood wirft die Weltwir 
schaftskrisis ihre Schattci 
Selbst die Filmstars mit ihre i 
märchenhaften Gagen muss« 
an den Gehaltsabbau denke 
Er soll sogar recht einschn« 
dend werden. Hollywoods G 
genctat von jährlich 120 M 
Honen soll beträchtlich gesen ' 
werden, denn man spricht d - 
von, daß teilweise 50prozenfi ■ 
Cagensenkungcn durchgefül * 
werden sollen. Den Anstoß 
der ganzen Aktion gaben d * 
amerikanischen Kinobesitzer d « 
über einen katastrophalen K 


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Scberlfiliele Pot«deui Neu 


nahmerückgang klagen. Fie 
Filmindustriellen sprech n 

seihst von einem Rückgang v n 
65 Prozent. Schon in den nä«. - 
slen Tagen werden die groß 
Stars ihr helles Wunder erleb« 
Ihre Verträge, die sic in Holl - 
» >d abgeschlossen haben, w« - 
den nicht mehr erneuert, wenn 
sie sich mit dem Gagenablv'i 
nicht einverstanden erklär« 
Aber ganz ohne Einnahmen w-U 
auch eine Filmschauspielcrn 
nicht sein, und so wird Con- 
stance Benett. die bisher 
wöchentlich 120 000 Mark ver¬ 
dient hat, auch mit der Häl 1 :c 
zufrieden sein müssen. Immer 
noch genug, um in Hollyw«">d 
einigermaßen leben zu könn« n. 

Kinoton-Generalvertretuu. 

Tschechoslowakei. 

Ing. Dr. Oskar Löwenstein. 
Prag, hat die Generalvertre¬ 
tung für Kinoton für die Ä«' 
samte Tschechoslowakei über- 



































II VERLAG SCHERL *BERLIN S WJ5B II 


Berlin, den 15. Dezember 1931 


Nummer 288 


Tendenziöse Funkkritik 


Die kritischen zehn Film- 
Minuten, die die Berliner 
iunkstunde dem deutschen 
Film anerkennenswerterweise 
an jedem Sonnabend nach¬ 
mittag zur Verfügung stellt, 
sind in der letzten Zeit 
nicht immer gut ausgenutzt 
worden. 

Es ist natürlich nicht immer 
leicht, den passenden Mann 
und das passende Thema zu 
» nden, weil man mit Recht, 
so gut es geht, bemüht ist, 
allen Teilen des Publikums 
und der Filmindustrie gerecht 

Es scheint aber, als ob ge¬ 
wisse Strömungen, gegen die 
sich der „Kinematograph" 
schon einmal und anschei¬ 
nend mit Erfolg gewandt hat, 
wieder Oberhand gewinnen, 
weil das, was man am letzten 
u-i nabend von Hans Jürgen 
Wille hörte, nicht mehr in 
c.i Rahmen der gerade beim 
Kundfunk in der heutigen 
Zeit besonders dringend not¬ 
wendigen Neutralität paßt. 

Uber die Ansichten eines 
Kritikers soll und darf man 
nicht streiten. Wenn Herr 
Hans Jürgen Wille also „Nie¬ 
mandsland" gut und schön 
findet, so ist das seine per¬ 
sönliche Ansicht. 

Wir selbst gehen mit ihm 
einig darin, daß es ein in tech¬ 
nischer Beziehung bemerkens¬ 
wertes Werk ist, dem leider 
nur eir. Fehler anhaftet, daß 
es nämlich durch und durch 
tendenziös ist, Stimmung für 
eine bestimmte Richtung 
macht, so etwas wie pazi¬ 
fistischen Kommunismus pre¬ 
digt und sehr leicht in der¬ 
artigen Zeiten wie heute An- 
reiz zu Kundgebungen sein 
kann, für die die Filmindu¬ 


in dem Majetlic Orplid-Film dci 

strie, und wir glauben auch 
diejenigen Stellen, die für 
öffentliche Ordnung und 
Sicherheit zu sorgen haben, 
bestens danken. 

Die Berliner Rechtspresse 
hat durchweg dem Film ge¬ 
genüber weitgehende Rück¬ 
sicht geübt. Man hat das Werk 
mit ein paar Sätzen abgelehnt 
und kurz und knapp begrün¬ 
det, warum man derartige 
Bilder in der heutigen Zeit 
nicht im Spielplan eines 
Lichtspielhauses wünscht. 

Dem Rundfunk blieb es 


M. 

Vorbehalten, aus diesem Film 
ein Meisterwerk zu machen, 
das man jedem empfiehlt, 
obwohl doch nach der Wahl¬ 
statistik anzunehmen ist, daß 
es eine beträchtliche Zahl 
Berliner gibt, die über die 
von Trivas angeschnittenen 
Fragen anderer Meinung sind. 

Die Angelegenheit wirkt be¬ 
sonders peinlich, weil drei 
Viertel der zur Verfügung 
stehenden Zeit für diesen 
Tendenzfilm verwendet wur¬ 
den, während man dem gro¬ 
ßen Werk Arnold Fancks vom 


..Weißen Rausch" knapp zwei 
Minuten widmete. 

Der Referent stellte mit ein 
ptar Worten fest, daß es sich 
hier um ein ganz großes Film¬ 
werk handle, und kam wahr¬ 
scheinlich nicht zu einer ein¬ 
gehenden Analyse, weil es an 
der Zeit mangelte. 

Man hätte zumindest, wenn 
man objektiv und korrekt 
hätte Vorgehen wollen, ent¬ 
weder die Redezeit verlängern 
müssen oder hätte diesen 
Film, der ja bekanntlich kein 
Ufa-Film ist, sondern von 
•jinem unabhängigen freien 
Fabrikantenhergestellt wurde, 
und den ein unabhängiger 
Verleiher vertreibt, an die 
Spitze stellen sollen. 

Es war über diesen Film, 
wenn mal sich nur einiger¬ 
maßen info.-miert hätte, außer¬ 
ordentlich viel Interessantes 
zu sagen, was gerade die 
Rundfunkhörer interessiert 
hätte. 

Das Material war auch nicht 
schwer aufzutreiben; denn es 
fanden sich in allen Berliner 
Tageszeitungen spaltenlange 
Abhandlungen, genau so wie 
es eine Kleinigkeit gewesen 
wäre, Arnold Fanck an das 
Mikrophon zu bringen oder 
einen der Tiroler Meister¬ 
läufer, die mehrere Tage in 
Berlin anwesend waren und 
die sicherlich von diesem in¬ 
teressanten, imponierenden 
Film viel mehr hätten erzäh¬ 
len können, als es die zur 
Verfügung stehende Funkzeit 
gestattet. 

Wir betonen immer wieder, 
daß wir an sich die Einrich¬ 
tung der zehn Film-Minuten 
im Berliner Sender außer¬ 
ordentlich begrüßen. und 



MAX ADALBERT 

MEIN LEOPOLD 


Zuverlässiges Fachpersonal vermitteln „Kleine Anzeigen“ im,.Kinematograph“ 







daß wir gern anerkennen, 
daß man sich in der letzten 
Zeit erfolgreich bemühte, diese 
filmischen Intermezzi so aus¬ 
zugestalten, daß Hörer und 
Filmindustrie etwas davon 
hatten. 

Man stellte mit Befriedi¬ 
gung fest, daß man immer 
nach dem goldenen Mittel¬ 
weg strebte, und daß man 
alles tat, um den vielen be¬ 
rechtigten und unberechtigten 
Strömungen, die den Berliner 


Heute „Viktoria und 
ihr Husar" 

im Primus-Palast. 

Die Premiere des Oswald- 
Films der Aafa „Viktoria und 
ihr Husar' mit Fridel Schuster, 
Michael Bohnen und Ivan Pe- 
trovich in den Hauptrollen fin¬ 
det heute, Dienstag, im Primus- 
Palast. Potsdamer Straße, statt. 

Die insolvente 
Prometheus 

Die Russen haben mit ihren 
Filmen in Deutschland wenig 
Glück. Die Tatsache, daß die 
Prometheus, die die Sowjet¬ 
filme bei uns auswerte*., jetzt 
insolvent ist, bestätigt das bes¬ 
ser als alle theoretischen Er¬ 
örterungen. 

Der große künstlerische Zug, 
den man den Bildern aus Mos¬ 
kau nachrühmte, hat sich ziem¬ 
lich schnell in*, gewissen Sinne 
als Bluff erwiesen. 

Alles, was über Montagen und 
russischen Bildstil geschrieben 
wurde, war nichts anderes als 
die Erfindung von Feuille'.o- 
nisten und stellte in Wirklich¬ 
keit im Prinzip Selbstverständ¬ 
liches dar, das die deutschen, 
französischen und amerikani¬ 
schen Filmproduzenten schon 
lange kannten. 

Es ist bereits das zweitemai, 
daß eine Firma, die sich speziell 
dem russischen Film widmete, 
ihre Zahlungen einstellt. 

Das erstemal waren die Be¬ 
gleiterscheinungen katastrophal. 
Das zweitemal scheinen sie 
nicht viel besser zu sein. 

Wir stellen das lediglich fest, 
weit es die Bestätigung all der 
Ausführungen ist, die wir zu 
diesem Problem im Laufe der 
letzten Jahre ab und zu mach¬ 
ten. 

Man wird hoffentlich aus die¬ 
sem zweiten Fall die entspre¬ 
chenden Lehren ziehen und 
wird neuen russischen Film- 
experimenten gegenüber noch 
vorsichtiger werden, als das 
bisher der Fall war. 

Jubiläum in Geringswalde L Sa. 

Am 12. Dezember d. J. kann 
Gustav Anker, Geringswalde, 
der Inhaber der „Anker-Licht¬ 
spiele", sein zwanzigjähriges 
Branchejubiläum feiern. 


Film umfließen, gerecht zu 
werden. 

Aber es scheint, als ob man 
im Funkhaus nicht mehr klar 
sieht und vielleicht gerade in 
dieser Zeit nicht genügend auf 
die Imponderabilien achtet, 
die heute wichtiger und 
schwerwiegender sind als in 
irgendeiner anderen Zeit. 

Vielleicht regen diese Zeilen 
die zuständigen Stellen an. 
den „Zehn Minuten Film“ 
etwas mehr Aufmerksamkeit 


zu schenken. Man hat vor 
mehr als einem Jahr dankens¬ 
werterweise damit begonnen, 
Bruchstücke aus den Kinos 
zu übertragen und daran an¬ 
zuknüpfen. 

Man holte sich bekannte 
Regisseure, Darsteller und 
Kameraleute und besprach 
mit ihnen aktuelle Probleme, 
die gerade in der fraglichen 
Woche auf tauchten. 

Vielleicht kehrt man zu 
dieser Art, die Referat und 


Tatsachenbericht miteinander 
verknüpft, wieder mehr zu¬ 
rück. 

Das würde sicherlich von 
allen Beteiligten außerordent 
lieh begrüßt werden um! 
würde auch dem effektiven 
Zweck der Film - Minuten 
nämlich Neues zu zeigen um 
anzuregen, viel mehr gerech 
werden als diese Empfehlun 
umsliittener Dinge, die ein 
neutrale Stelle in diesen Tagt! 
eigentlich vermeiden sollte. 


„Mein Leopold" 
Freitag im Atrium 

Weihnachten 1873 begann da 
Volksstück von Adolphe L'Ar 
ronge, „Mein Leopold" im altet 
Wallner-Thealer zu Berlin sei 
nen Siegeszug über fast alb 
Bühnen des Reiches. 

Weihnachten 1931, am Frei¬ 
tag, dem 18 Dezember, wird iir. 
Atrium der Tonfilm „Mein Leo 
poid" im Rahmen einer große 
Festvorstellung zugunsten de 
Berliner Winterhilfe uraufge 
führt. Gitta Alpar und da 
Philharmonische Orchester un 
ter Leitung von Professor Juliu 
Prüwer wirken bei der Festvoi 
Stellung um 6 Uhr 30 mit. 

Den Tonfilm „Mein Leopold 
hat Regisseur Hans Steinho ' 
inszeniert. Die berühmte Roi 
des Schusters Weigelt wird vi i 
Max Adalbert dargestellt. Ne¬ 
ben Adalbert spielen Gustav 
Fröhlich. Hermann Thimi 
Harald Paulsen, Lucie Englist;. 

Das Volksstück „Mein Leo¬ 
pold" wurde als Tonfilm v n 
Majestic-Orplid unter der Pr 
duktionsleitung von Direktor 
Georg M. Jacoby hergeste' ' 
und wird von Messtro-Film- 
Verleih auf den deutschen 
Markt gebracht. 

Vom Berliner Verband 

Auf Vorschlag des Verband es 
ist durch den Oberpräsidenti-n 
der Provinz Brandenburg und 
von Berlin das Verbandsnn 
glied Herr Alfred Löwentha 1 . 
Berlin W 30, Rosenheimer Str. 
23, im Einvernehmen mit dem 
Herrn Präsidenten des Land¬ 
gerichts I in Berlin zum Ai- 
beitsr chter des Arbeitsgerichts 
Berlin bis zum Ablauf der 
Amtsperiode, d. h. bis zum 
31. 12. 1933 bestellt worden. 

Somit wird das Berliner 
Lichtspielgewerbe beim Arbeits¬ 
gericht Berlin durch die Herren 
Georg Galewski, Max Lipschii*. 
Alfred Löwenthal, Eugen Moll 
vertreten. 

11 000 Berliner im „Weißen 
Rausch". 

Der im Ufa-Palast am Zoo 
angelaufene Aafa - Sokal - Film 
„Der weiße Rausch" hatte über 
Sonnabend und Sonntag eine« 
Rekordbesuch zu verzeichnen. 

Die Sonnabend-Vorstellungen 

waren von insgesamt 5125 Per* 

sonen, die Sonntag-Vorstellun¬ 
gen von 6510 Personen besucht- 


Das Programm der Industrie-Versammlung 


Die bereits für den 16. d. M. 
; r gekündigte Versammlung dient 
einer Aussprache lediglich unter 
den Firmen der Filmherstellung, 
c ie hierzu eine besondere Ein¬ 
ladung von seiten des Verban¬ 
des d*i Filmindustriellen er¬ 
halten. Jedoch sind die Ein¬ 
ladungen nicht beschränkt auf 
die Mitglieder des Industriellen¬ 
verbandes. Der Einladung ist 
die Bitte angefügt, daß die Fir¬ 
men iiach Möglichkeit durch 
F'irmeninhaber oder leitende 
kaufmännische Angestellte ver¬ 
treten sein möchten. 

Firmen, welche eine Ein¬ 
ladung nicht erhalten haben, 
wollen sich wegen ihrer Teil¬ 
nahme mit dem Verband der 
F'ilmindustriellen, Berlin W 10, 
Bendlerstraße 33 (Telephon Lüt- 
zow 3071) ins Benehmen setzen. 

Sascha - Ausgleich 

Bei den Sascha - Ausgleichs¬ 
verbandlungen vor dem Wiener 
Handelsgericht berichtete der 
Ausgleichsverwalter, Direktor 
Robert Müller, über die Ge¬ 
schäfte der Sascha, die mit 
ihren letzten drei Tonfilmen, 
den zwei Hansi - Niese - Filmen 
„Sturm im Wasserglas" („Blu- 
menfnu von Lindenau") und 
„Purpur und Waschblau", und 
dem ersten Film ihrer Bernauer- 
Österreicher-Produktion „Aus¬ 
flug ins Leben“, finanzielle Er¬ 
folge erzielen konnte. Dagegen 
hatte der Verleih der Sascha 
mit erheblichen Verlusten ge¬ 
arbeitet. 

Mitten in den Aufnahmen zu 
dem letztgenannten Sascha-Film 
zog sich die Creditanstalt, die 
bisher die Sascha finanziert 
hatte, zurück, da aber keine 
neuen Kapitalien beschafft wer¬ 
den konnten, entschloß sich die 
Leitung der Sascha, einen Teil 
ihres Besitzes abzustoßen. Zu¬ 
erst wurden die Vertretungen in 
den Nachfolgestaaten aufge¬ 
lassen, und die dort vorhande¬ 
nen Filme zur Verwertung ge¬ 
geben. 

Im August laufenden Jahres 
wurde dann das gesamte Film¬ 
material der Sascha an die Al- 
lianz-Film-Gesellschaft um den 


Gegenstand der Beratungen 

Die allgemeine Lage der Film¬ 
herstellung, ein Bericht über 
die bisher erfolgte Senkung der 
Unkosten, Beschlußfassung zu 
weiteren Unkostensenkungen, 
lusbesondere aber die Frage 
der Inanspruchnahme der Not¬ 
verordnung für diese Ziele. 

Da die vjraussichtlich er¬ 
gehenden Beschlüsse den Inter¬ 
essen der ganzen Branche die¬ 
nen werden, ist geplant, diese 
in der am darauffolgenden Tage 
stattfindenden außerordent¬ 
lichen Mitgliederversammlung 
der Spitzenorganisation der 
Deutschen Filmindustrie zum 
Vortrag zu bringen und die Mit¬ 
gliederversammlung um ihre Ge¬ 
nehmigung und Unterstützung 
zu ersuchen. 

perfekt geworden 

Preis von 86 000 Dollar ver¬ 
kauft. Von dieser Summe 
stehen noch 170 000 Schilling 
aus. Der Ausgleichsverwalter 
ist der Meinung, daß diese 
Summe für einige Zeit noch un¬ 
einbringlich sein wird. 

Die Gesamtaktiven der Sa¬ 
scha bewertet der Ausgleichs¬ 
verwalter auf 1 320 000 Schil¬ 
ling, wovon auf Außenstände 
(nach Abschreibungen) rund 
340 000 Schilling, auf das Ate¬ 
lier in Sievering 232 000 Schil¬ 
ling, auf die Filmfabrik in Sie¬ 
vering 393 000 Schilling und auf 
die Kopieranstalt in der Pappen- 
heimgasse 50 000 Schilling ent¬ 
fallen. 

Die bevorrechteten und die 
gedeckten Passiven der Firma 
betragen hingegen insgesamt 
853 000 Schilling. Unter den 
gedeckten Forderungen ist auch 
die der Creditanstalt, die 
Frankvormerkungen in der Höhe 
von 617 000 Schilling besitzt. 
Die Quotengläubiger fordern 
insgesamt 1200 000 Schilling. 

Nach den Ausführungen des 
Ausgleichsverwalters wurde der 
Ausgleichsantrag, 35 % zahlbar 
ab 1. Mai 1932 in 7 Monats¬ 
raten, mit großer Majorität an¬ 
genommen. 


Der verjüngte Adolar 


• rleih: Werner Film-Verleih 
tnge: 2200 Meter, 6 Akte 
i '.ufführung: Titania-Palast 


Eine Tonfilmposse nach einem 
nhnenstück von Richard Keßler 
i nd Curl Kraatz. Die typischen 
-rwechslungssituationen, de- 
cn die Regie Georg Jacobys 
tten Szenenablauf gibt. Es 
v.-ht nicht gerade sehr zart- 
inig zu. Die Herren wim¬ 
mein vierteidutzendweise in 
l terhoser. herum. Regie und 
rslelluog haben es tüchtig auf 

■ stisch-komische Wirkungen 
gelegt, die denn auch den 
.eck, starke Lachwirkungen 

erzielen, nicht verfehlen. 

Es handelt sich um den Herrn 

■ dtrat Adolar Gabelmann, der 
h. um seiner gestrengen Gat¬ 
gegenüber sein verändertes 

lftreten als Lebemann zu mo- 
■ ieren, das einer reizenden 
I mzerin, Dodo mit Namen, gilt, 
lieinbar eine Veriüngungskur 
■i Herrn Professor Haselhuhn 
. braucht. Es gibt ein tolles 
i ircheinander, als Frau Gabel- 
m.mn ihrem verjüngten Adolar 
seinem Schwiegersohn 
und einem mutigen Jüngling, 
dvr dies auch werden will, auf 
die Sprünge kommt. 

An dem Reigen sind spiel- 
und manchmal auch übertrei- 
"gsfreudig beteiligt: Hans 
" 'Ser, Fritz Schulz. Georg 
xander Hörbiger, Kurt Fuß, 
.permann. Lilien. Trude Bcr 
r. ida Wüst. Adele Sand- 
r . k. Grete Natzler, Elsa 
T. mary. Heinrich Gärtner hat 
r gut photographiert. Walter 
b i Io hat einige hübsche Num- 
m. -n geschrieben, z. B. den 
I \trott: „Sennorita". 

'■ I -iterkeitserfolg im Titania - 
H.last, Beifall für Regie und 
Darsteller. 


Im Land der Dolomiten. 

Die Kulturfilmorganisation 
der Döring-Filmwerke, Hanno- 
‘ hat jetzt ihren Kultur- 
Großfilm „Im Land der Dolo¬ 
miten" fertiggestellt. 

Hier handelt es sich nicht 
üni ein aus alten Filmen zu- 
sam mengestelltes Sammelsu- 
r >«m, sondern um einen Film, 
der in monatelanger Arbeit neu 
gedreht wurde. Operateur Zahn 
bal unter Mitwirkung fachkun¬ 
digster Mitarbeiter, u. a. des 
Herrn von Werner von der 
Bayerischen Landesfilmbühne 
“nd bekannter Bergführer eine 
vorbildliche Photographie ge¬ 
liefert. 


Szüke Szakall „Der nnbekannte 
Gast". 

Der zweite Szöke Szakall- 
hilm der Max Glass Produktion, 
der bisher unter dem Titel 
-Wenn der Vater mit der Toch- 
,er • . ." angezeigt war, wird 
*us zensurtechnischen Gründen 
«Her dem Titel „Der unbe- 
“annte Gast" erscheinen. Ur¬ 
aufführung in der Weihnachts- 
w °che in Berlin. 


Eine Erklärung des Aufsichisrats der Emelka 


Der Aufsichtsratsvorsitzende 
der Münchener Lichtspiel-Kunst 
A. G. (Emelka), München. 
Rechtsanwalt Dr. Alfred Fried¬ 
mann, Berlin, erklärt zu den in 
der Presse erschienenen Mit¬ 
teilungen über die Differenzen 
innerhalb der Emelka-Verwal- 
tung, daß nach Hem Austritt 
des Direktors Max Schach von 
diesem Nachrichten lanciert 
würden, deren Auswirkungen 
der Aufsichtsrat zunächst ab- 
warte, um sich dann dazu im 
einzelnen zu äußern. Der Auf¬ 
sichtsrat habe es ablehnen 
müssen, daß der Vorstand Ge¬ 
schäfte mit bedeutenden Risiken, 
ohne vorher den Aufsichtsrat 
gefragt und ihn über die Pläne 
des Vorstandes informiert zu 
haben, eingeht. 

Der Emelka-Betriebsrat hat 
inzwischen mitgeteilt, daß in¬ 
folge Ausbleibens einer Ant¬ 
wort des Aufsichtsrats auf die 
von ihm gestellten Fragen be¬ 
züglich der Nichthinzuziehung 


der Belriebsratsvertreter zur 
letzten Aufsichtsratssitzung und 
der Ursache des Rücktritts 
Direktors Schach und Regis¬ 
seurs Grüne die Arbeit am 
Sonnabendnachmittag nieder¬ 
gelegt wurde. Nach Mitteilung 
des Geiselgasteiger Betriebs¬ 
rates kann von einer Zahlungs¬ 
schwierigkeit am Lohntage 
keine Rede sein. Nach seiner 
Ansicht bestehen keine Beden¬ 
ken, unter der bisherigen Lei¬ 
tung die im Interesse der rei¬ 
bungslosen Produktion notwen¬ 
digen Überstunden zu leisten, 
jedoch sei der Arbeiterschaft 
nicht zuzumuten, freiwillige 
Überstunden zu leisten, wenn 
die Befürchtung besteht, daß 
der Betrieb eingeschränkt oder 
gar stillgelegt werde. Der Auf¬ 
sichtsratsvorsitzende erklärt, 
hierzu nicht Stellung nehmen zu 
können, zumal die Belegschafts¬ 
vertreter im Aufsichtsrat keine 
Verantwortung für die Ge¬ 
schäftsführung trügen. 


Ist ein Tonfilmvorführer „Angestellter"? 


Die grundsätzlich bedeutsame 
Frage, ob ein Tonfilm zorführer 
Angestellter im Sinne ces§ 133a 
der Gewerbeordnung ist, wurde 
heute in einem Prozeß von der 
Arbeitsfachkammer unter Vor¬ 
sitz des Amtsgericotsnts Tuch¬ 
ler entschieden. Der Tonfilm¬ 
führer Golombiewsky klagte 
gegen die Odeon-Licht; picle, da 
er mit vierzehntägiger Kündi¬ 
gungsfrist am 30. April zum 
15. Mai gekündigt worden war 
Der Kläger, vertreten durch 
den Vorsitzenden des Verban¬ 
des der Vorführer, Jürgens, 
steht auf dem Standpunkt, er 
sei Angestellter im Sinne des 
§ 133a der Gewerbeordnung und 
habe infolgedessen Anspruch 
auf eine längere Kündigungs¬ 
frist als vierzehn Tage. Die 
Theaterleitung, vertreten durch 
Dr. Friedmann, nahm hingegen 
den Standpunkt ein, daß der 
Kläger nur Gewerbegehille sei, 
und beruft sich darauf, daß ver¬ 
traglich eine vierzehntägige 
Kündigungsfrist ausgemacht 
worden sei. Dr. Friedmann 
teilte die Ansicht des Beklag¬ 
ten dahin mit, daß der Kläger 
keine höhere technische Dienst¬ 
leistung zu erledigen gehabt 
hätte. Es sei eine rein mecha¬ 
nische Arbeit gewesen, die jeder, 
der ein bißchen Routine habe, 
hätte ausüben können. 

Der Kläger führte aus, was 
für seinen Beruf für Voraus¬ 
setzungen notwendig seien. Ab¬ 
gesehen von seiner Verantwor¬ 
tung für die komplizierte Vor¬ 
führungsmaschine müsst er 


große Kenntnisse auf techni¬ 
schem, optischem, elektrotech¬ 
nischem Gebiete usw. besitzen. 
Als erster Vorführer sei er im 
Betriebe Abteilungsleiter ge¬ 
wesen. er stehe zum mindesten 
auf der gleichen Stufe wie ein 
aufsichtsftbrender Monteur. 

Das Gericht kam aber nach 
längerer Verhandlung und Be¬ 
ratung zu dem Erkenntnis, daß 
der Kläger kein Angestellter 
im Sinne des genannten Para¬ 
graphen sei. Die Klage wurde 
deshalb abgewiesen unter Fest¬ 
setzung des Streitwertes auf 
550 RM. Der Kläger habe kei¬ 
nerlei Ansprüche, da er keine 
aufsichtsführende Tätigkeit aus¬ 
geübt habe. Die Aufsicht über 
die Maschine allein genüge 
nicht zu der Annahme einer 
derartigen Stellung. Die Tätig¬ 
keit sei auch keine qualifizierte 
im Sinne des erwähnten Para¬ 
graphen, seine Dienstleistungen 
seien nicht solche höherer tech¬ 
nischer Ar!. Eine Gleichstel¬ 
lung mit einem Techniker sei 
nicht anzunehmen. Seine Tä¬ 
tigkeit sei zwar verantwortungs¬ 
voll, aber sie genüge nicht, um 
ihm die höhere Kündigungsfrist 
eines „Angestellten" zuzuspre¬ 
chen. Der von der Beklagten 
behauptete Verzicht auf die 
höhere Kündigungsfrist sei aller¬ 
dings nicht erwiesen. 

Dieses Urteil ist von so 
großer Bedeutung, daß zweifels¬ 
ohne noch die höheren Instan¬ 
zen sich mit dieser Frage be¬ 
schäftigen werden. 


Für die Tonfilm-Operette des 
DLS. „Fräulein falsch verbun¬ 
den" wurden weiter Flokina 
v. Platen, Alexander v. Po- 
remsky und Jakob Tiedtke ver¬ 


pflichtet. Die Aufnahmen dieses 
Itala-Films im Verleih des 
DLS., Regie: E. W. Emo. haben 
in den DLS.-Studios ii 
begonnen. 




Greta Garbo in Paris 

Greta Garbo hält sich seit 
einigen Tagen inkognito in Paris 
auf. Ihre Anwesenheit blieb 
vollständig unbekannt, bis ein 
Zeitungsvertreter sie auf dem 
Rennplatz von Auteuil er¬ 
kannte und interviewte. Greta 
Garbo wird von hier aus in 
ihre schwedische Heimat reisen, 
voraussichtlich über Berlin. 


Nitzsche stellt die 
Zahlungen ein 

Wie wir aus Leipzig erfahren, 
hat die Firma Nitzsche „infolge 
unerwarteter internationaler 
Zahlungsstockungen" (größere 
Ausfälle und Zahlungsverbote 
ausländischer Kunden) ihre Zah¬ 
lungen eingestellt. 

Es wird ein Moratorium an¬ 
gestrebt. 


„Die Fledermaus" zensiert. 

Der Vandor-Emelka-Film „Die 
Fledermaus" mit Anny Ondra. 
Georg Alexander. Betty Wer¬ 
ter und Ivan Petrovich in 
der Hauptrollen ist von der 
Filmpiüfstelle München ohne 
jede Ausschnitte zur Vorfuh- 
r ing zugelassen worden. Der 
Filn: erscheint im Verleih der 
Eaverischen. 


Warnung vor Kartenscbwindler. 

P>ereits vor einigen Wochen 
wurde in der Presse vor einem 
jugendlichen Schwindler na¬ 
mens Hans Philip gewarnt, 
der sich als Hauptgebiet für 
seine Tätigkeit das Kinogewerbe 
ausgesucht hat. Gegen den etwa 
20jährigen jungen Mann, der 
durch gutes Aussehen und un¬ 
gewöhnlich sicheres Auftreten 
in zahlreichen Fällen Erfolge 

f ehabt hat, laufen mehrere 
trafanzeigen. Er pflegte unter 
vz-schiedenen Namen aufzu¬ 
treten, zuletzt gab er sich meist 
als Ingenieur oder Monteur 
Fischer von Klangfilm be¬ 
ziehungsweise Tobis - Klangfilm 
aus. Sein neuester Trick bestand 
darin, daß er gegen falsche Quit¬ 
tungen (Provisionsquittungen. 
Reisespesenrechnungen), die an¬ 
geblich bei der Kasse der 
Klangfilm oder der Ufa hono¬ 
riert würden, Vorschüsse bei 
gutgläubigen Ladenbesitzern er¬ 
schwindelte. Sein anderes Sy¬ 
stem bestand darin, in Theatern 
unter Berufung auf Klangfilm 
oder andere Firmen Freikarten 
zu erbetteln, die er dann zu 
Schleuderpreisen an kleine Lä¬ 
den oder an Privatpersonen 
weiterverkaufte. 

Seitens der Klangfilm wird 
ausdrücklich darauf hinge¬ 
wiesen, daß der genannte Hans 
Philip nichts mit ihr zu tun hat 
und niemals bei ihr beschäftigt 
gewesen ist. Es ist auch kein 
Angestellter der Klangfilm be¬ 
rechtigt, namens der Firma 
Freikarten zu erbitten. Alle 
Theaterbesitzer seien nach¬ 
drücklich vor diesem Schwind¬ 
ler gewarnt. Für die Durchfüh¬ 
rung des Strafverfahrens zweck¬ 
dienliche Mitteilungen der Ge¬ 
schädigten sind an die Staatsan¬ 
waltschaft beim Landgericht II. 
Berlin NW 40. Aktenzeichen 
5 c L 81. 31/3 zu richten. 



der Filme aus der Kinderzeit 
der Kinematographie handle, 
die von der Kamera öfters 
ihrem Publikum in historischen 


Kampf um die Film¬ 
zensur in U.S.A. 

Als Teil ihres Kampfes geß. 
de Art von Zensur beabsit 


Es ist keineswegs etwas gegen 
eine Märchenfilmherstellung mit 
geringen Mitteln zu sagen. Die 
Ausstattung macht es ja nicht. 
Aber die Regie ist vollkommen 
hilflos, die Darsteller bleiben 
ohne jegliche Führung, die Pho¬ 
tographie ist viele Jahre 
zurück. Die Bewahrung wert¬ 
vollen Volksgutes nach den 
Schilderungen der Brüder 
Grimm ist gewiB begrüßens¬ 
wert. 

Den Kindern aber dieses Gut 
in so unzulänglicher Gestaltung 
zu bieten, erscheint verfehlt. 
Der Film war teils synchroni¬ 
siert, dann gab es wieder 
stumme Szenen mit heftigen 
Mundbewegungen der Darsteller. 

Wenn der Film dock das In¬ 
teresse der Fachwelt bean¬ 
spruchen darf, sc ist das auf 
den durchaus geglückten Ver¬ 
such zurückzutühren, die syn¬ 
chronisierte musikalische Illu¬ 
stration mit Imco-Musik durch¬ 
zuführen. Der Beweis, daß es 
möglich ist, für Tonfilme (nicht 
etwa nur Märchenfilme) Imco- 
Musik zu verwenden und diese 
Filme musikalisch interessant 
zu gestalten, ist durchaus er¬ 
bracht. Die geschickt zusam¬ 
mengestellte Musik klingt im¬ 
mer melodiös und niemals lang¬ 
weilig oder veraltet. Klangschön 
und texideutlich sind übrigens 
auch die Weihnachtsplatten der 
Imco. die zu Gehör gebracht 

Bedauerlich ist es. daß bei 
einer einleitenden Ansprache 
der pädagogische Berater für 
den Märchenfilm „Aschenbrö¬ 
del". Herr Lehrer Friedrich Krü¬ 
ger, Vergleiche mit dem „Verlore¬ 
nen Schuh" ziehen zu müssen 
glaubte, den er übrigens irr¬ 
tümlicherweise als einen „Mur- 
nau-Fitm" bezeichnete. Auch 
die Bemerkung, daß die Kinder 
lieber einmal solche Märchen¬ 
filme sehen würden als einen 


diesem Winter bei den Bund« • 
staatspariamenten von Ne * 
York und Virginia Gesetze er - 
bringen zu lassen, durch die d e 
Filmzensur in diesen Staaten 
aufgehoben werden soll. Äh 
liehe Aktionen in anderen am 
rikanischen Bundesstaaten se ¬ 
ien später folgen. 

Marlene Dietrich im Empire 
in Paris. 

Nach Jeanette MacDona 1 
verpflichtet sich das Paris« r 
Varietätheater als zweite int« 
nationale Fil-nberühmtheit Ma • 
lene Dietrich. Das Gastspi I 
findet in der zweiten Hälfte d s 
Februar statt. Marlene Di« 
rieh wird ein Repertoire dev - 
scher und französischer Chan¬ 
sons zum Vortrag bringen. 

Neue Vorführer- und Toniili.i- 
vorführerkurse. 

Oer Verband der Lichtspn I- 
tkeater Berlin - Brandenh g 
e. V teilt mit, dad am 4. Ja¬ 
nuar 1932, vormittags 10 L'hr, 
neue Ausbildungskurse für Vor¬ 
führer- und Tonfilmvorfühcr 
beginnen. 

Die Teilnehmergebühr betragt 

Vorführer- ink 1 . Tonfilmvor¬ 
führerkursus 100 RM, 

Vorführerkursus 75 RM, 

Tonfilmvorführerkursus 50 P M. 
Mitglieder des Verbandes ■er¬ 
halten auf diese Gebühren ei es 
Rabatt von 10%. 

Anmeldungen möglichst ur..- 
gehend an den Verband der 
Lichtspieltheater Berlin -Bian- 
denburg e. V., Berlin SVi 18. 
Friedrichstr. 8. 

D. L. S. startet „Der Stolz der 

3 Kompagnie" im Apoll.. - 
Theater in Düsseldorf. 

Die deutsche Uraufführung 
des D. L. S.-Films „Der Stolz der 
3. Kompagnie" mit Heinz K H- 
mann in der Hauptrolle finde! 
am 16. Dezember im Düssel¬ 
dorfer Apollo-Theater statt. 

Sofort nach Besichtigung des 
Filmes wurde die Terminierung 
festgelegt, und Herr Fritz Ge- 
nandt telegraphierte an das 
Syndikat: „Haben soeben ihren 
Volltreffer „Stolz der 3. Kom¬ 
pagnie" besichtigt. Die Erwar¬ 
tungen. welche wir in diesen 
en, sind 

sondern 

































VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 li 


Berlin, den 16. Dezember 1931 


Nummer 289 


Reichsverbands-Offensive 


Heute vormittag wird die 
legiertenversammlung des 
ichsverbandes zusammen- 
' -ten, die ganz im Zeichen 
ii<-r internationalen Theater¬ 
sitzerbesprechungen und in 
ri'.m der neuen Notverordnung 
hen wird. 

Es gibt da zunächst eine 
Kv.he von Dingen, die grad- 
knig und klar sind, nämlich 
d - Senkung der Lokalmieten. 
•veit es sich um reine Miet- 
rträge handelt, die nicht 
s ion entsprechend gesenkt 
sind. 

Allerdings ist die Kündi¬ 
gung — darüber muß man 
S >'-H gerade nach den Erfah¬ 
re >gen der letzten Tage klar 
s. •» — ein zweischneidiges 
Schwert, weil es immer noch 
nur und da unternehmungs¬ 
lustige Leute gibt, die mit 
^ gnügen in den gekündigten 
Mietvertrag zum alten Preis 
"Her noch höher eintreten. 

Vir haben gerade in den 
letzten Tagen in Berlin einen 
Fall kennengelernt, wo gegen 
Hie Inhaber eines kleineren 
Kinos im Westen die Räu¬ 
mungsklage sogar gegen Stel¬ 
lung einer Kaution von zwan- 
zigtausend Mark durchgeführt 
"'arden ist. weil Kollegen den 
l Herigen Mietpreis sogar 
noch überboten haben. 

Villcicht setzt man wenig¬ 
stens für ein paar Monate 
einen Beschluß mit Unter¬ 
stützung der Arbeitsgemein¬ 
schaft der Filmverleiher 
durch, der Mietüberbietjngen 
v on Konkurrenten in der Zeit 
von heute bis zum 1. Mai un¬ 
möglich macht. 

Damit wäre der Boden ge¬ 
raffen, von dem aus jeder 
im Rahmen des gesetzlich 



Europäische Einheitsfront in der 
Tantieme - Frage 

Wie wir bei RedaktionsschluB erfahren, sind die Ver¬ 
handlungen der Delegierten der europäischen Theater¬ 
besitzerverbände, die gestern in den Räumen der Spio statt¬ 
fanden, so weit gediehen, daB noch heute im Laufe des 
Tages eine feste Formulierung der gefaßten Beschlüsse 
vorliegt. 

Man will ein gemeinsames Büro mit dem Sitz in Paris 
aufziehen, das als erste und wichtigste Aufgabe eine genaue 
Kontrolle aller verlangten und bezahlten Tantiemen vor- 

Es wurde in der Versammlung der Standpunkt vertreten, 
daß gerade in heutiger Zeit die Tantiemesätze, soweit sie 
verlangt oder auch bezahlt werden, dringend einer Nach¬ 
prüfung bedürfen. 

Es besteht bei den beteiligten Verbänden selbstverständ- 


Möglichen und Zulässigen 
seine Rechte ausüben kann. 

* 

Etwas schwieriger liegt die 
Angelegenheit schon bei der 
Beratung über den Punkt, 
welche Möglichkeiten sich 
durch die Verordnung vom 
8. L-zembcr in Bezug auf die 
Apparaturen ergeben. 

Die Frage wäre verhältnis¬ 
mäßig einfach, wenn es si^h 
um die neuen Apparatepreise 
hardelte, bei denen einfach 
neucVereinbarungen getroffen 
werden könnten. 

Der Senkung der alten 
Preise, also der Revision be¬ 
reits abgeschlossener Ver¬ 
träge, stehen sicher unendlich 
viel Schwierigkeiten entgegen, 
die vielleicht nicht zuletzt 
darauf zurückzuführen sind, 
daß ein großer Teil der deut¬ 
schen Theaterbesitzer seinen 
Zahlungsverpflichtungen bis¬ 
herhöchst unregelmäßig nach¬ 
gekommen ist, so daß es der 
Klangfilm wahrscheinlich 
leicht werden wird, mit einem 
ziemlich hohen Risiko zu ope¬ 
rieren, das ganz automatisch 
durch die allgemeine Un¬ 
sicherheit der Lage noch er¬ 
höht wird. ^ 

Aus demselben Grunde er¬ 
scheint es uns nicht ganz 
leicht, die Mietratenzahlungen, 
die sich jetzt eigentlich auf 
achtzehn Monate erstrecken 
sollen, grundsätzlich auf allzu 
lange Zeit hinauszuschieben. 

Die Praxis zeigt, daß der 
größte Teil der Kinoinhaber 
bereits heute durch Prolonga¬ 
tion viel länger als achtzehn 
Monate zahlt, genau so, wie 
die vielen Vergleiche und In¬ 
solvenzen den Nachweis er- 


Alte Filme finden Käufer durch „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograptv 






Mit 


LENI RIEFENSTAHL / HANNES SCHNEIDER 
Guzzi Lantschner, Walter Riml, Rudi Matt, dem achtjährigen 
Lothar Ebersb°rg und 50 der besten internationalen Skiläufer 


20000 Besucher in 4 Tagen im Berliner Ufa-Palast! 


Wie elektrisiert folgt man der Fülle der herrlichen Bilder . . 
Jubelndes „Ski-Heil“ . . . begeisterter Dank von jung und alt. 

BERLINER LOKAL-ANZEIGER. II. 13. 31. 

Werk von phantastischer Schönheit . . . Fülle von photo¬ 
graphischen und sportlichen Leistungen, die begeisterten. 
Ein Film, wie er ... alle paar Jahre nur einmal gelingt, mit 
Recht. . . durch endlosen Beifall ausgezeichnet. 

NACHTAUSGABE. 11. 13. 31 
Die beiden (Lantschner und Rimi) sind ein Paar, ä la Pat und 
Patachon, nur viel, viel besser... Was diese zwei Skikünstler 
und Schneeclowns aufführen, spottet jeder Beschreibung. 

TEMPO, ll. 13. 31 

Ununterbrochener Sonderapplaus und stürmischer Schlu߬ 
beifall für einen wundervollen, erfrischenden und mit¬ 
reißenden Skifilm. B UHR-ABENDBLATT. 11. 13. 31 


Eine hinreißende Schneeschuh-Jagd mit phantasti¬ 
schen Springbildern . . . entfesselte Beifallstürme. 

IBERLINER BORSEN-COURIER. 11. 1? » 


Weltrekorde der Kühnheit und Schönheit. 

13 UHR-BLATT, 11. 13. 3* 
Fanck hat sich selbst übertroffen . . . Man darf il m. 
der Aafa und den Theaterbesitzern uneingeschro >kt 
gratulieren. kinematograpm. 11. 12. * 


12. * 


Spannend wie ein richtiger Kriminalreißer . . . lustig wie eine amerikanische 
Groteske . .. schön wie ein echter, bewundernswert aufgenommener Naturfilm- 

NEUE MONTAQSZEITUNG. 14. 12- 31 


Vom Voelger-AusschuB als Lehrfilm anerkannt 


VOLLKOMMEN 


STEUERFREI! 







lieh Einigkeit darüber, daß irgendwie der Urheber für seine 
Arbeit entsprechend entschädigt werden muB. 

Ir welcher Form das zu getchehen hat, wer die Tantieme 
erhebt und erhält, bedarf noch nach Ansicht der Konferenz, 
die sich auch mit unserer Auffassung deckt, einer gründ¬ 
lichen Klärung. 

Wir kommen auf die Bedeutung der Verhandlungen im 
einzelnen noch zurück, sobald morgen der genaue Bericht 
vorliegt. 


möglichen, daß eine allzu 
große Verlängerung ein so 
großes Risiko darstellt, das 
man im allgemeinen dem 
Gläubiger nicht zumutenkann. 
★ 

Wir möchten, um Irrtümer 
zu vermeiden, klarstellen, 
daß wir an sich selbstver¬ 
ständlich für weitgehendstes 
Entgegenkommen appellieren, 
daß wir die erhebliche Be- 
astung, die gerade die ersten 
\pparatekäufer zu tragen ha¬ 
ben, durchaus anerkennen. 

Wir wollen heute nicht dar¬ 
auf verweisen, daß es eigent¬ 
lich tragisch ist, wenn man 
letzt noch für Apparate ab- 
ahlt, die man damals, als das 
D. L. S.-Tobis-Abkommcn be¬ 
stand, für ein Drittel, höch¬ 
stens aber für die Hälfte hätte 
kaufen können. 

Das sind Dinge, die nun 
einmal geschehen sind und 
an denen sich im Augenblick 
nur schwer etwas ändern läßt, 
genau so wie an den Verträ¬ 
gen, die schon vor einem Jahr 
•der noch früher abge¬ 
schlossen sind. 

Beachtlich erscheint uns 
dann der Antrag, in dem be¬ 
hauptet wird, daß Klangfilm 
f ür Ersatzteile höhere Preise 
nimmt als Siemens & Halske. 

Hier liegt ein Fall vor, der 
inbedingt geklärt werden 


muß und bei dem unter allen 
Umständen Mittel und Wege 
gefunden werden müssen, um 
entweder die Klausel zu Fall 
zu bringen oder aber für Lie¬ 
ferungen zu angemessenen 
Preisen zu garantieren. 

Wenn man verlangt, daß 
Tonfilmleihverträge vom 1..Ja¬ 
nuar ab zu ermäßigen sind, so 
wirkt das allerdings mehr de¬ 
monstrativ als einleuchtend. 

Die Preise haben an sich in 
Deutschland schon ein solches 
Mindestmaß erreicht, daß, 
soweit feste Mieten vereinbart 
sind, im großen und ganzen 
nichts mehr nachgelassen wer¬ 
den kann. 

Soweit Prozentualabschlüsse 
vorliegen, wirken sich der 
verminderte Besuch und der 
sinkende Eintrittspreis bereits 
an sich zum Teil katastrophal 
aus. 

Im übrigen haben die Ver¬ 
leiher gerade im le zten Vier¬ 
teljahr in allen dazu geeig¬ 
neten Fällen weitgehendstes 


Entgegenkommen gezeigt und 
können kaum mehr in eine 
grundsätzliche Reduktion der 
Leihmieten einwilligen, weil 
sie ihrerseits ja auch über¬ 
nommene Verpflichtungen den 
Fabrikanten gegenüber cinzu- 
halten haben. 

Die Verhandlungen über 
eine andere Basis im Verkehr 
zwischen Theaterbesitzer und 
Verleiher muß zumindest ver¬ 
tagt werden, bis sich die 
Gagensenkungen, die die Pro¬ 
duzenten jetzt beschlossen 
haben, haben auswirken kön- 

Es wird über diesen Punkt, 
wenn der Bericht über die De- 
legierten Verhandlungen vor¬ 
liegt, noch einmal ausführ¬ 
licher zu reden sein. 

★ 

Bleibt noch als letzter wich¬ 
tiger Beratungspunkt die 
Gemafrage, zu der wir hier 
schon des öfteren ausführlich 
Stellung genommen haben. 

Man vertritt im Reichsver¬ 


Vikioria und ihr Hu 


Starker Erfolg im Primus - Palast 

Fabrikat: Roto-Film Hauptrollen: Michael Bohnen. 

Verleih: Aafa-Film FriedclSchuster,IwanPctrovich 

Regie: Richard Oswald Länge: 2698 Meter, 10 Akte 
Musik: Paul Abraham Uraufführung: Primus-Palast 


Das ist ein merkwürdiger 
Miend. Ein an sich höchst mit- 
vlmäßiger Film hat stärksten 
Gfolg. 

Ein Beweis, daB manchmal 

• uch der Stoff an sich oder die 
Musik von ausschlaggebender, 

• achhaltigster Wirkung sein 

Die Fabel der Handlung darf 
als bekannt vorausgesetzt wer¬ 
den. Es handelt sich um die 
Geschichte des ungarischen 
Rittmeisters Koltay, der im 
Krieg als gefallen gilt und der 
•'Ines Tages seine Braut als 
t rau des amerikanischen Ge¬ 
sandten wiederfindet. 

Der Vertreter der USA. 
<nerkt*erst was wirklich los ist, 
als die Russen den geflüchteten 
Offizier aus dem Gesandt¬ 
schaftsgebäude holen wollen. 

Er rettet den Husaren und 
bringt ein halbes Jahr später 
den jungen Offizier seiner 
Viktoria, die sich als geschie¬ 
dene Frau auf ihr Gut zurück- 
Äezogen hat. 

Oswald arbeitet die Ge¬ 
schichte um. Versieht sie rich- 
( ig mit einem Vorspiel und ver¬ 
legt alles, was an wirksamen 


Schlagern in dieser Operette 
vorhanden ist, in ein neues 

Das ist sicher originell. Und 
es hätte vielleicht die Wirkung 
des ursprünglichen Librettos 
noch gesteigert, wenn nicht 
alles rettungslos verkitscht 
wäre. 


Die Produktionsleitung der 
Emelka läßt eine offizielle Er¬ 
klärung verbreiten, in der zu¬ 
nächst ausgeführt wird, daB 
Mittel für die zukünftige Produk¬ 
tion der Emelka von privater 
Seite zur Verfügung gestellt 
seien und daß kein Zweifel dar¬ 
über bestehen könne, daß diese 
Kredite auch flüssig gemacht 
würden. 

Von besonderem Interesse ist 


Die Dekorationen sind ent¬ 
weder zu voll gepfropft oder zu 
dürftig. 

Bei der Besetzung läßt den 
sonst gerade in dieser Bezie¬ 
hung so vorbildlichen und ge¬ 
schickten Spielleiter sein siche¬ 
rer Instinkt vollständig im Stich. 

Friedei Schuster, der man die 


ein Abschnitt des Kommu¬ 
niques, in dem von einer neuen 
Erfindung gesprochen wird, de¬ 
ren Ergebnis in etwa vierzehn 
Tagen der Öffentlichkeit über¬ 
geben werden soll. 

Die Produktionsleitung der 
Emelka sagt dazu, daß diese 
neue Sache eine „Umwälzung" 
auf einem bestimmten Zweig der 
Filmindustrie in der ganzen Welt 
bringen dürfte. 


Emelka-Überraschungen 


band den Standpunkt, daß 
zumindest eine Senkung im 
Rahmen der Notverordnung 
Platz zu greifen hätte. 

Wirmöchlen in dieserFrage 
im Augenblick von einer eige¬ 
nen Stellung aksehen, und 
zwar schon deswegen, weil 
an unserer Auffassung zu¬ 
nächst ja überhaupt noch 
ganz ungeklärt ist, ob und in¬ 
wieweit Gema-Tantiemen zu 
zahlen sind. 

Jedenfalls ist die Auffas¬ 
sung, daß nach der Notver¬ 
ordnung zumindest die Basis 
von 1927 im Eventualfall 
maßgebend sein müsse, außer¬ 
ordentlich interessant und zu¬ 
nächst nicht von der Hand zu 
weisen. 

Man wird von der Gegen¬ 
seite aus sicher einwenden, 
daß ja inzwischen an Stelle 
des stummen Films der Ton¬ 
film getreten sei. Das ist aber 
unserer Auffassung nach, vom 
Tantieme-Standpunkt aus ge¬ 
sehen, kein Argument, weil ja 
schließlich der Umfang der 
benutzten Musik quantitativ 
eigentlich immer mehr zu¬ 
rückgeht und weil ja der 
Schlager, wenn man die an¬ 
deren Sparten der Gema be¬ 
rücksichtigt, am Gesamtfilm 
gemessen, lange nicht mehr 
die Bedeutung hat wie früher 
etwa die Musikbegleitung. 


s a r 

Viktoria übergab und die bei 
Reinhardt in der „Schönen 
Helena" einen überraschenden 
Erfolg hatte, wirkt filmisch 
blaB und muB mehrfach durch 
Schleier photographiert werden. 

Michael Bohnen sieht gut 
und elegant aus, ohne unbe¬ 
dingt zu überzeugen. 

Iwan Petrowitsch kann auch 
nicht als ideale Besetzung für 
den Stefan Koltay angesehen 

Von den Männern hat nur 
Verebes einen großen, starken, 
nachhaltigen Erfolg. Er ist der 
einzige, der immer wieder auf 
offener Szene lauten, ehrlichen, 
stärksten Applaus verzeichnen 
darf. 

Nett und liebenswürdig auch 
Gretel Theimer, der man die 
Kammerzofe Viktorias übergab 

In kleinen Chargen gefällig: 
Julius Falkenstein, und. wenn 
man von einer schlecht ge¬ 
wählten Maske absieht, schlie߬ 
lich auch Else Elster. 

Die Musik selbstverständlich 
zündend wie beim Original 

Ein paar neue Chansons. Da¬ 
für aber Verzicht auf manches, 
was gerade auf der Bühne 





außerordentlich wirkungsvoll 

Man schneidet in die manch¬ 
mal geschickt nachempfundenen 
exotischen Bilder interessante 
Naturaufnahmen und gibt da¬ 
durch dem ganzen Film eine 
gewisse Größe und räumliche 
Ausdehnung in die Tiefe. 

Alle diese Ausstellungen hin¬ 
dern das Publikum, wie schon 
eingangs gesagt, nicht daran, 
den Film wohlgefällig aufzu¬ 
nehmen. 

Die ersten drei Vorstellungen 
zeigten ein ausverkauftes Haus. 
Der Vorverkauf läßt auf weite¬ 
res gutes Geschäft in Berlin 
genau so rechnen wie in den 
Provinzstädten, die den Film 
bisher zeigten. 

Man wird auf die grundsätz¬ 
liche Seite dieses einwandfreien 
Erfolges noch eingehend zu¬ 
rückkommen müssen. 

100. Vorstellung „Der Kongreß 
tanzt" in Paris. 

Aus Paris ging der Ufa fol¬ 
gendes Telegramm zu: 

Am Freitag begann im Pa¬ 
riser Cinema Mira des die 
7. Woche der exklusiven L uf- 
zeit von „Der Kongreß tanzt", 
und zwar fiel der Beginn der 
7. V'oche, wie wir bereits be- 
r; jteten. zusammen mit der 
100. Vorstellung (der Film wird 
durchlaufend den ganzen Tag 
gespielt). Etwa 500 Personen 
mußten bei der Abend-Vorstel¬ 
lung zurückgewiesen werden, 
da sämtliche Plätze ausverkauft 
waren. Die anwesenden Pa¬ 
riser Schauspieler Armand Ber- 
nard, Robert Arnoux und Paul 
Olivier, die in der französischen 
Version des Films mitspielten, 
wurden begeistert gefeiert. Die 
Vorstellung erreichte durch ele¬ 
gantestes Pariser Publikum den 
Glanz einer Premieren-Vorstel- 
lung. Dauernder Beifall bei 
offener Szene und enormer 
Schlußapplaus. 

Topcly in der Jola. 

Die auf dem Jofa-Atelier-Ge- 
lände von der Tobis im Zusam¬ 
menarbeiten mit Klangfilm aus¬ 
gebauten Tonfilmateliers er¬ 
fahren jetzt eine Ergänzung 
durch die Einrichtungen, die die 
Topcly Tobis - Polyphon - Film 
G. m. b. H. dort trifft, um am 
1. Februar 19ö2 hren gesamten 
Betrieb dort zu konzentrieren. 
Zwei Nachsynchronisier-Ateliers 
und eine Anzahl Studios und La¬ 
boratorien werden dort zur Zeit 
mit den neuesten, nach den 
Schutzrechten der Topoly kon¬ 
struierten Apparaturen einge¬ 
richtet. 

Ufa-Tonwoche volksbildend. 

Die Ufa-Ton woche Nr. 66 
wurde wieder für votksbildend 
erklärt und genießt somit die 
übliche Steuerermäßigung. 


Jahreshauptversammlung des Zentral¬ 
verbandes der österr. Lichtspieltheater 


ln Wien fand die Jahres¬ 
hauptversammlung des Zentral- 
v -rbandes der österreichischen 
Lichtspieltheater statt. 

Präsident Sektionsrat Petzl 
teilte mit. «faß zwischen Ober¬ 
österreich und Salzburg, welche 
'.ander bisher in einem gemein- 
umen Fachverband zusamraen- 
leschlossen waren, mit Rück- 
s cht auf die verschiedenen Ge¬ 
setzgebungen in Finanzangele¬ 
genheiten eine freundschaft¬ 
liche Trennung stattgefunden 
habe. Der neue Verband Salz¬ 
burg wurde einstimmig in den 
2cntralverband aufgenommen. 

Sekretär Fuhrmann stellte 
fest, daß im Kampf gegen das 
bestehende Höchstmaß der 
Lustbarkeitsteuer-Angaben zwar 
nicht die erstrebte Herab¬ 
setzung erreicht werden konnte, 
daß aber dieses Höchstmaß, was 
Wien und Niederösterreich an- 
belangi, niedriger angesetzt 

Die nächste Aktion des Ver¬ 
bandes galt dem Pflichtverband. 

Dem Bundesministerium soll 
für die einzubringende Gesetzes- 
vor'age betr. den Pflichtver¬ 
band ein Entwurf überreicht 
werden, der im Frühjahre zum 
Gesetz erhoben werden und da¬ 
mit der Pflichtverband als Kam¬ 
mer oder Gremium geschaffen 
werden könne. 

Was den Beteiligungsschlüssel 
anbelangt, ist der Zentralver¬ 
band dafür eingetreten, daß die 
Beteiligung stets von den Brut¬ 
toeinnahmen zu entrichten sei, 
die höchstens aber 25 Prozent 
brutto betragen soll. Diesbe¬ 
züglich wird erwähnt, daß trotz 
aller Mahnungen des Zentral¬ 
verbandes gegenwärtig Betei¬ 


ligungsschlüssel mit 43 Prozent, 
ja, in einzelnen Fällen mit 50 
Prozent bekanntgeworden sind. 
Für Prozentspieler fordert Herr 
Weiler, der Präsident des Ver¬ 
bandes der Klein- und Mittel¬ 
kinos, den Wegfall der Garan¬ 
tien bei den nachspielenden 
Theatern. 

Der Zentralverbacd hat die 
österreichischen Filmproduzen¬ 
ten und den Filmbund aufge¬ 
fordert. heitere Kurztonfilme 
für das Ergänzungsprogramm 
herzustellen. 

Die im Kampfe gegen die 
Kontingentierung erreichte vier- 
monatige Suspendierung der 
Ministerialverfügung über die 
verschärfte Kontingentierung 
gegen Deutschland wurde mit 
größter Genugtuung aufgenom¬ 
men. Im Gegensätze zu diesen 
Erfolgen sei, was die Devisen¬ 
verordnung anbelangt, bisher 
keine Erleichterung der Situa¬ 
tion, sondern im Gegenteil eine 
Erschwerung eingetreten, was 
in der Folge wegen mangelnden 
Filmmaterials zu einer allgemei¬ 
nen Sperrung der Kinos führen 

Bei der Neuwahl wurde Sek¬ 
tionsrat Theodor Petz! zum Prä¬ 
sidenten des Zentralverbandes 
wiedergewählt. 

Zur Frage der Kontingentie¬ 
rung stellte Präsident Max Hell¬ 
mann vom Bund der Wiener 
Lichtspieltheater den Antrag, 
die Regierung möge für dis 
kommende Frühjahr eine En¬ 
quete, zu der alle an der Film- 
und Kinobranche beteiligten 
Faktoren heranzuziehen seien, 
veranstalten. Dieser Antrag 
wurde einstimmig angenommen. 


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A. d. F. greift in 
Chemnitz ein 

Wie an dieser Stelle bereit 
berichtet, haben sich die Thea 
terbesitzer von Chemnitz un. 
Umgebung sehr eingehend m. 
der Eintrittspreissituation be 
schäftigt und sehr scharf geger 
die von einzelnen Theatern vor 
genommenen Unterbietungei 
protestiert. Die Urheber de 
in Chemnitz herrschenden Preis 
schleuderei - - es sind dre 
Theater — haben den sich 
lieben Darlegungen der Chem 
uitzer Organisation keine Be 
achtung geschenkt. 

Nun werden noch in diesen 
Monat unter Mitwirkung der 
AdF. Verhandlungen stattfin 
den, die Ordnung schaffer 

DieAmishauptmannschaft Stell 
berg hat einen Antrag auf Er¬ 
laß der Steuer für Erwerbs- 
losenkarten abgelehnt, „weil e- 
nicht nötig sei, daß Erwerbs 
lose ins Kino gehen“. 

Als neues Mitglied wurde, 
die „Erbgericht - Lichtspiele 
Paul Löwe. Thalheim i. E„ auf 
genommen. 

„Es lebe die Freiheit" 

Der neue Renö-Clair-Film „E: 
lebe die Freiheit" wurde de. 
Pariser Presse vorgeführt. De 
Beifall übertraf an Stärke de« 
von „Unter den Dächern" un 
„Million". Trotzdem wird sic . 
an diesen Film eine Diskussio > 
knüpfen, die vielleicht manct 
Überraschungen bringen wir 
Das Sujet hat eine ausgespr. 
eben revolutionäre Tendenz, und 
der Abstand zwischen „Stur 
über Asien" und dem neu« 1 
Clair-Film ist nicht sehr gro 
Bemerkenswert und neu ist d 
Art der musikalischen Unte ■- 
malung. 

Für Paris hat Pathc - Nata i 
den Film angekauft und wird 
ihn in vier seiner Erstauffü 
rungstheater nacheinander h« 
ausbringen. 

Aufnahmen „Man braucht kc « 
Geld“ beendet. 

Der Allianz-Tonfilm, Reg«. 
Carl Moese mit Heinz Rühmai 
und Moser, Gerron, Wüst un i 
Hedy Kiesler in Hauptrollen t-‘ 
nach Abschluß der Außenau 
nahmen im deutschen Oelfelde« 
gebiet bei Hannover fertigg« 
stellt. Uraufführung Anfang -1 
nuar 1932. Verleih: Bayerisch- 

Stariilm führt in Leipzig vor 

Die Vereinigte Star-Film -G. 
m. b. H-, Berlin, veranstalt->* 
am Montag im Leipziger „Capi¬ 
tol" eine Interessentenvorh Ir¬ 
rung ihrer Filme „Karner. J- 
schaft“ und „Königin Luise". >° 
der ein großer Teil der mitte*' 
deutschen Theaterbesitzer 
besonderem Interesse teilnahm- 
Direktor Wilhelm Graf und Dr. 
Wilhelm von Kaufmann wohn¬ 
ten der Veranstaltung bei. 


mebend) Br.teDunJeo in »Ben Seb.rl-Fik.lM>, Buchhandlungen nnd bei der Post It. Po.tieilunJ.li.le BciuCT ■ 
ie nun-Höhe; Stellenanjebole 25 PfI . SteDenJeenche 15 PI*. die Mw-H6hc - Seilenprci.e und Rebelte n.eb Ta* 
Ired Roicotbal (Aron). Verantwortlich lür die Redaktion: Dr. Robert Neumnnn. für den An»;«*? 

" "ro.njebe Je.Uttct Unser' 

... Scherl G m b H.. B 


n SW 68. Scherlheu« 











HIN FACH BUHT V 

^ I I VERLAG SCHERL * BERLIN S WL68 E l ^ 

25. Jahrgang Berlin, den 17. Dezember 1931 Nummer 290 

Europäische Tantiemefront 



Die groBe Aussprache füh - 
ender Persönlichkeiten des 
Lichtspieltheatergewerbes 
us ganz Europa hat, wie 
bereits gestern kurz berich- 
et werden konnte, zu einer 
rfreulichen, wichtigen und 
wertvollen Einheitsfront in 
^anz Europa geführt. 

Die Kommentare, die in 
'•r Filmpresse bis jetzt zu 
sen waren, unterstreichen 
unserer Ansicht nach die 
wirkliche Bedeutung dieses 
Zusammenschlusses noch 
nicht in genügendem Maße. 
Vor allem werden die 
rdinalpunkte nicht präg- 
i ant genug hervorgehoben, 
die uns besonders sympa- 
f 'lisch berühren, weil es sich 
hier sozusagen um die 
Sanktionierung von Ansich- 
len und Auffassungen han¬ 
delt. die der „Kinemato- 
üraph" schon als erstes Blatt 
seit Jahren verficht und die 
nach unserer Auffassung den 
einzigen Weg zur wirklich 
restlosen und befriedigenden 
Lösung der vielumstrittenen 
Materie sowohl im Sinne der 
Industrie als auch im In¬ 
teresse der Autoren dar¬ 
stellen. 

Man hat nunmehr als An¬ 
sicht der europäischen Film¬ 
industrie jenen selbstver¬ 
ständlichen Standpunkt sti- 
puliert, daß die zur Zeit um¬ 
strittenen Gemaforderungen 
sozusagen eine doppelte Be¬ 
zahlung darstellen. 

Die Theaterbesitzerkonfe¬ 
renz stellte noch einmal fest, 
daß die Autoren bereits 
durch den Filmhersteller an¬ 
gemessene Honorare für die 
Urheberrechte erhalten und 


daß es deshalb für die Ge¬ 
samtinterersen jeder natio¬ 
nalen Filmindustrie untrag¬ 
bar sei, daß derartige Ab¬ 
gaben zum zweitenmal in 
Gestalt von Aufführungs¬ 
tantiemen aus dem Licht¬ 
spieltheater gezogen würden. 

Da aber diese Ansicht 
zur Zeit noch nicht allgemein 
durchgedrungen ist und da 
immerhin damit gerechnet 
werden muß, daß in diesem 
oder jenem Land durch Ge¬ 
richtsentscheidungen der Zu¬ 
stand der doppelten Bezah¬ 


lung der Autorenrechte vor¬ 
läufig immerhin noch in 
Kraft treten kann, so hat 
man beschlossen, bei den 
Regierungen aller Länder 
darauf hinzuwirken, daß so¬ 
fort überall staatliche Stel¬ 
len zur Überwachung von 
Tantiemeforderungen ein¬ 
gerichtet werden. 

Auch dieses Verlangen ist 
im „Kinematograph" seit 
Jahren des öfteren erhoben 
worden, ohne daß man bis¬ 
her ernsthafte Schritte getan 
hätte, die Verwirklichung 


unserer Anregung irgendwie 
auch nur zu versuchen. 

Wir halten die Ein¬ 
setzung dieser Stelle vor 
allem in Deutschland für 
eine der wichtigsten Auf¬ 
gabe a unserer Verbände in 
der nächsten Zeit. 

Cie Einrichtung dieser 
Stelle erscheint uns doppelt 
wichtig und wertvoll, weil 
anscheinend wieder einmal 
versucht werden soll, der 
grundsätzlich gesetzlichen 
Regelung durch ein Kom¬ 
promiß auszuweichen, das 
uns wieder auf Jahre hinaus 
um die endgültige Lösung 
der Frage bringt. 

Man hat ein Büro in Paris 
eingerichtet, das zunächst 
die heutigen Autorenforde¬ 
rungen in den verschiedenen 
Ländern zu studieren hat 
und das die Tragbarkeit des 
leute üblichen Systems für 
alle Musikverbraucher über¬ 
prüfen soll. 

Es ist erfreulich, daß das 
offizielle Kommunique bei 
der Bekanntgabe dieser 
Maßnahme gleichzeitig fest¬ 
stellt, daß ein so ausreichen¬ 
der Etat für das neue Büro 
bewilligt ist, daß die Durch¬ 
führung jeder Aufgabe ge¬ 
sichert ist. 

Das Präsidium führt Herr 
Lussier aus Paris, dem zu¬ 
nächst die Herren Andersson 
(für Schweden, Norwegen. 
Dänemark und Finnland), 
Crow (für England) und 
Scheer (für Deutschland) bei¬ 
geordnet sind. 

Das Büro beginnt mit sei¬ 
nen Arbeiten spätestens am 
1. Januar 1932 und wird 
hoffentlich nicht verfehlen, 
sofort für eine intensive 


Widerstande, Spezialumformer? - „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“! 






• • • 


Jetzt ist er da 

DER FILM, VON DEM DIE GANZE BRANCHE SPRICH' 

MORGEN 

URAUFFÜHRUNG UND FESTVORSTELLUNG 

ZUGUNSTEN DER WINTERHILFE 



Manuskript: H. Brenn®rt / Kompositionen: Leo Ascher / Texte: Dr. Johannes Brandt 
PRODUKTIONSLEITUNG: DIREKTOR GEORG M. JACOBY 

REGIE: HANS STEINHOFF 

IM SPIEL: MAX ADALBERT / GUSTAV FRÖHLICH / HERMANN THIMIG / HARALD PAULSEN 
LUCIE ENGLISCH / CAMILLA SFIRA / ELFRIEDE BORODIN / IDA WUST / PAUL HENCKELS | 

außerdem: Vidcy Werkmeister / Hilde Hildebrand / Alfred Beierle / Rolf Drudter / Eugen Burg / Gerhard Dammann / Aenne 
Görling / Kurt Lilien / Anna Mülltr-LinLe / Heinz Sarnow / Julius v. Szöreghi 
Photographie: Willy Goldterger / Gesam Ausstattung: Archi'ekt Franz Schroedter / Ton: Franz Schröder / Produkt.-Assistent: Bruno 
Lopinski / Schnitt: Kurt Bleines ✓ Standphotos: Ot-o Stein / Aufgenommen out Lig n ose -B reusing Lichtton 
Die Noten erscheinen bei der D. LS. Beboton-Verlag G. m. b. H. 

WELTVERTRIEB: CINEMA 

EIN MAJESTIC-ORPLID-FILM DER MESSTRO 

ATRIUM ^r SE R D AL E L^ 


Wtarbeit der Tages- und 
, achpresse in den verschie- 
enen Ländern Sorge zu 


ragen. 

Diese preßtechnische Be¬ 
reitung der Materie er- 
cheint uns. sobald geeig- 
■tes Material vorliegt, be- 
nders dringend und wich- 
• g. schon damit die Durch- 
hrung der amtlichen Über- 
vachungsstellen beschleu¬ 
nigt und sichergestellt wird. 
Das ganze Gemasystem, 
her dessen Zweckmäßigkeit 
nan, besonders im Zeitalter 
es Tonfilms, geteilter Mci- 
nng sein kann, wäre nie so- 
••if gekommen, wenn man 
diese Beschlüsse, wie das 
1 1er vor Jahren schon ge¬ 
ädert wurde, rechtzeitig ge- 
faflt hätte. 

Man ist heute auf dem 
chtigen Weg und hat der 
uropäischen Autorenorgani- 
ition ein gleichwertiges 
1 remium der Verbraucher 
•genübergestellt. 

Es ist sicher von Vorteil, 


Württembergi»che 
Theater-Tagung 

Am Dienstag, dem 22. Dezem- 
' r, hält der Landesverband der 
htspiellheaterbesitzer Würt- 
bergs im kleinen Festsaal 
Restaurants Hindeburgs in 
s ultgart eine Mitgliederver- 
nmlung ab, in der über die 
neue Notverordnung und ihre 
' 'Wirkungen referiert wird. 

Die Einladung enthält den 
du chaus beherzigenswerten Zu- 
\ daß alle Verbandsir.itglie- 
- ■ r vor übereilten Maßnahmen 
■n der Eintrittspreisgestaltung 
ehen sollen, bis die Ver- 
mlung stattgefunden hat, 
"eil dann für jeden einzelnen 
P'-tz das Eintrittspreisproblem 
besser zu übersehen ist. 

Dieser Zusatz wird besonders 
1 uell durch Mitteilungen aus 
Sl uttgart. wonach die Daub- 
v ' hen Theater ihre Mindest¬ 
preise in den Palastlichtspielen 
auf 80 Rpf und in den Kammer- 
htspielen auf 60 Rpf gesenkt 
haben sollen. 

Eine Bestätigung dieser Mel¬ 
dung war bis Redaktionsschluß 
n, cht zu erhalten. Wenn sie zu¬ 
träfe. könnte man sie nur mit 
erheblichem Bedauern regi- 


Ein neuer Ufa-Tonfilm mit 
Werner Krauß. 

Die Ufa beabsichtigt, dem 
Werner Krauß-Film mit dem 
'orläufigen Titel „Ende gut. 
alles gut" einen Gegenwartsstoff 
zugrunde zu legen, der auf Mo¬ 
tive von Balzac zurückgeht. 

Die Regie dieses Stoffes wird 
Gustav Ucicky übernehmen. Er 
erscheint in der Günther Sta- 
Penhorst-Produktion. Die Auf¬ 
nahmen sind für Januar ge¬ 
plant. 


Die Industrieberötungen haben 
begonnen 

In der Spio fand gestern sollen erst bekanntgegeben 
die angekündigle Aussprache werden, nachdem die Spio ihr 
statt Die gefaßten Beschlüsse Plazet erteilt hat. 


daß man die Regelung des 
Problems für die europäische 
Gesamtheit organisiert. 

Aber es muß darauf auf¬ 
merksam gemacht werden, 
daß außerdem die Arbeit in 
den einzelnen Staaten nicht 
vernachlässigt werden darf, 
weil es sich ja schließlich 
um Forderungen und Ma߬ 


nahmen handelt, die inner¬ 
halb der einzelnen Länder 
verschieden geregelt und in¬ 
folgedessen auch von Land 
zu Land neu zu ordnen sind. 

Es ist sicher von Vorteil, 
wenn auf den nächsten Ur¬ 
heberrechtskonferenzen aus 
allen europäischen Ländern 
die gleichen Forderungen der 


Prozesse vor der Künstlerkammer 


Die Künstlerkammer beim Ar¬ 
beitsgericht unter Vorsitz von 
Amtsgerichtsrat Hildebrandt war 
heute wieder der Ort des Zu¬ 
sammentreffens zweier inter¬ 
essanter Filmprozesse 

Der erste Fall betrifft Jakob 
Tiedtke. Er klagt »egen die 
Filmproduktions- und Vertriebs¬ 
firma Ben Fett, und zwar han¬ 
delt es sich um eine Schadens¬ 
ersatzklage in Höhe von 6000 
Reichsmark. 


Tiedtke behauptet, er hätte 
einen Vertrag vom 20. Dezember 
dieses Jahre« bi» zum 10. Januar 
nächsten Jahres. Als seine Gat¬ 
tin seinerzeit zu der Firma ging, 
um vertragsgemäß >000 RM Vor¬ 
schuß abzuholen, 'iatte der Ge¬ 
schäftsführer der Firma eigen¬ 
mächtig die Sp.eldaten abge¬ 
ändert. 

Dr. Friedmann, der die be¬ 
klagte Firma vertritt, behauptet, 
der Kläger sei mit dieser Da- 
tumsänderung cinversU nden ge¬ 
wesen Dieses bestreitet Jakob 
Tiedtke in äußerst erregter 
Weise und behauptet, die Da¬ 
ten se en ohne seine Zustim¬ 
mung abgeändert worden. Er 
erregt sich so, daß der Vor¬ 
sitzende ihm eine ernste Rüge 
erteilen muß. z. B. a'.s er den 
Ausdruck gebrauchte: „Ist ja 
alles Quatsch!" Dr. Friedmann, 
der sich bekanntlich auch nicht 
durch Milde in seinen Ausfüh¬ 
rungen auszeichnet, soll Tiedtke 
zu seiner Äußerung gereizt 
haben. Der unparteiische Vor¬ 
sitzende fühlt sich infolgedessen 
veranlaßt, auch Herrn Dr. Fried¬ 
mann höflichst zu ersuchen, vor¬ 
sichtiger in seinen Äußerungen 


Tatsache ist, daß Tiedtke den 
rsten Vertragsentwurf in bei- 
en Ausfertigungen unterzeich¬ 
et und der Firma zurückge- 
andt hat, daß die Firma aber 
ärerseits die Unterschriften 
licht geleistet hat. 

Die Sache schien heute noch 
ehr ungeklärt, vor allen Dingen 
rar gar nicht festzustellen, ob 
in Vertrag vorliegt oder nicht. 
)er Vorsitzende setzte daher 
inen neuen Termin au den 
Dezember an. In d<«»«m 
fermin soll der Agent Hirsch 


vom Paritätischen Bühnennach 
weis, der den Vertrag vermittelt 
haben soll, als Zeuge vernom- 

Der zweite Fall betrifft Maria 
Paudler. Beklagt in diesem Pro¬ 
zeß ist die Atlantik-Film G. m. 
b H„ ver reten durch ihren Ge¬ 
schäftsführer Sobelmann. Hier 
handelt es sich um die Frage, 
ob ein oder zwei Verträge vor¬ 
liegen. Durch den schon in dem 
ersten P-ozeß genannten Herrn 
Hirsch vom Bühnennachweis sei 
nach Darstellung Sobelmanns 
ein Vertrag zwischen den Par¬ 
teien geschlossen worden, und 
zwar in Höhe von 2750 RM pro 
Woche. 

Bei einer garantierten Spiel¬ 
zeit von zwei Wochen machte 
das 5500 RM. Diese 5500 RM 
sind bisher was unbestritten ist, 
auch gezahlt worden. 

Maria Paudler bestreitet aber, 
daß sie diesen Vertrag unter¬ 
zeichnet habe: irr Gegenteil, sie 
meint, sie hätte sich geweigert, 
weil ihr die Gage von 5500 RM 
zu wenig sei. Sie behauptet, es 
bestände ein neuer Vertrag über 
3500 RM pro Woche, also zu¬ 
sammen 7000 RM, und klagt in¬ 
folgedessen die 1500 RM Diffe¬ 
renz ein. 

Diese Behauptung des Klägers 
wird nun wiederum durch die 
Atlantik - Filmgesellschaft be¬ 
stritten. Was blieb dem Vor¬ 
sitzenden anderes übrig, da eine 
Einigung abgelehnt wurde, als 
auch diesen Prozeß zu vertagen 
und einen neuen Termin auf 
den 4. Januar anzusetzen. 

In diesem Termin soll Herr 
Hirsch abermals gehört werden. 
Voraussichtlich wird auch Ma¬ 
ria Paudler. die seinerzeit wäh¬ 
rend der maßgebenden Verhand¬ 
lungen in Warnemünde weilte, 
geladen und unter Umständen 
vereidigt werden. 


„Mein Leopold" logendfrei. 

Der Majestic-Orplid-Tonfilm 
der Messtro „Mein .Leopold", 
der am Freitag im Atrium zur 
Uraufführung kommt, ist ohne 
Ausschnitte zensiert und auch 
für Jugendliche zugelassen. 


kineraatographischen Inter¬ 
essenten zur Beratung 
kommen. 

Aber man darf sich heute 
nicht daraui vet lassen, daß 
von irgendeiner Stelle aus 
zentral die Gesetze geändert 
werden, sondern man sollte 
heute im Zeitalter der Not¬ 
verordnungen und der schnell 
beschlossenen Gesetzesände¬ 
rungen auch nichts unver¬ 
sucht lassen, was durch die 
Parlamente in den einzelnen 
Ländern zu erreichen mög¬ 
lich ist. 

Wir brauchen uns über 
diesen Punkt im einzelnen 
hier nicht auszulassen, weil 
unsere Meinungen und An¬ 
sichten in dieser Frage ge¬ 
nugsam bekannt sind. 

Wir begrüßen den europä¬ 
ischen Zusammenschluß, stel¬ 
len mit Genugtuung ver¬ 
stärkte Aktivität lest und 
möchten nur wünschen, daß 
die besten Pläne nicht an 
vorgefaßten Meinungen ein¬ 
zelner Stellen scheitern. 


„Kadetten“ im Titania- 

Palast 

Die Uraufführung des neuen 
Heros-Films „Kadetten" (Hinter 
cen roten Mauern von Lichter¬ 
felde) findet am Montag, dem 
21. Dezember, im Titania-Palast 
statt. Der Film läuft im Titania- 
Palast über Weihnachten und 
Neujahr. 

Gelungener 

Filmschwindel 

Vor einigen Abenden wurde 
die Expreßgutabfertigung des 
Bahnhofs in Minden in West¬ 
falen angeblich von den Colos¬ 
seum-Lichtspielen in Minden 
telephonisch angerufen und um 
Auskunft ersucht. ob zwei 
Filme per Expreßgut bereits 
angekommen seien. Als dieses 
bejaht wurde, erklärte der Te¬ 
lephonierende, daß er die Filme 
gleich mit einem Auto abholen 
lassen würde. Fünf Minuten 
später fuhr ein Kraftwagen vor 
dem Mindener Bahnhof vor. 
Ein Mann erschien in der Ex- 

f ireßgutabfertigung und ver- 
angte die beiden Filme für die 
Colosseum - Lichtspiele. Sie 
wurden ihm unbedenklich aus¬ 
gehändigt. Dann blieben Mann 
und Filme verschwunden. Als 
einige Zeit später ein richtiger 
Bote der Colosseum-Lichtspiele 
zur Abholung der Expreßgut¬ 
filme erschien, stellte sich der 
Schwindel heraus. Sofort auf¬ 
genommene Ermittlungen haben 
bisher noch zu keinem Ergebnis 
geführt. Der Fitmliebhaber muß 
nicht etwa nur ein enthusias¬ 
mierter Kinobesucher, sondern 
dürfte ein raffinierter Filmfach¬ 
mann gewesen sein. Der Wert 
der beiden ergaunerten Filme, 
bzw. der Kopien „Der Schrecken 
von Piccaailly“ und „Rose des 
Südens beträgt 1500 RM. 




Der französische 
oberste Filmrat 

Der oberste Filmrat trat am 
15. Dezember zum ersten Male 
zusammen. Unterrichtsminister 
Mario Roustan hatte den Vor¬ 
sitz inne und erklärte in der 
einleitenden Rede Ziele und 
Aufgaben der neuen Institution 
und äußerte sich im besonderen 
über die soziale Rolle des Films. 
Das „Journal officiel" verlaut¬ 
bart auch gleichzeitig einen Er¬ 
laß über die innere Organisation 
des Filmrats. 

Budapester Verbote 

Die ungarische Filmzensur 
hat in dieser Woche nicht we¬ 
niger als fünf Filme verboten, 
unter denen sich drei deutsche 
Erzeugnisse befinden, nämlich 
der D. L. S.-Film „Weekend im 
Paradies", der Althoff-Film 
„Keine Feier ohne Meyer", der 
Cinema-Film „Vera" sowie zwei 
Filme der Paramout. 

Die Gründe für diese Verbote 
sind uns im Augenblick noch 
nicht bekannt. Wer aber von 
unseren Lesern die betreffenden 
Filme kennt, wird mit uns der 
Meinung sein, daß es sich um 
absolut unverständliche Ma߬ 
nahmen handelt. 


„Das musikalische Kabarett." 

Die Max-Glass-Produktion hat 
einen zweiaktigen Film beendet, 
der den Titel „Das musikalische 
Kabarett" von Wallenstein bis 
Rumba führt. Dieser Film stellt 
in der Form eines Kabaretts die 
Entwicklung von Liedern und 
Tänzen der verschiedensten 
Epochen bis in unsere Zeit in 
historischen Kostümen dar. „Das 
musikalische Kabarett" wird 
gleichzeitig mit dem zweiten 
Szöke - Szakall - Film der Max- 
Glas-Produktion „Der unbe¬ 
kannte Gast" in Berlin zur Ur¬ 
aufführung gelangen. 

Weihnachtsurauffnhrung der 
Universal. 

Im Tauentzien findet am 
22. d. M. die Uraufführung des 
Universal-Tobis - Gemeinschafts¬ 
films „Die Nacht ohne Pause" 
mit Siegfried Arno. Camilla 
Horn, Max Adalbert, lda Wüst, 
Willy Stettner, Ilse Korseck u. a. 
statt. Regie: Franz Wenzler 
ued B. Marton. Produktions¬ 
leitung: Joe Pasternak. Kamera: 
E. Vash. 


„Helden der Luft künstlerisch 
wertvoll. 

„Helden der Luft", der Co¬ 
lumbia-Film der Ufa, der mit 
großem Erfolg im Ufa-Pavillon 
läuft, wurde vom Voelger-Aus- 
schuß für künstlerisch wertvoll 
erklärt. 


Das Drehbuch für den näch¬ 
sten Harry-Piel-Film „Ein Mann 
fällt vom Himmel" stammt nicht 
von Hans Ramcau. sondern ist 
von Werner Scheff geschrieben. 


Amerikanischer Filmbrief 

Von unserem New-Yorker H.-H.-Korrespondenten. 


WeiterergroßerGagen- 

Die Millionendefizite, die 
einige große Filmunternehmun¬ 
gen in ihrer Existenz bedrohen, 
werden schon innerhalb der 
nächsten Tage — spätestens 
vom 1. Januar ab — zu weite¬ 
ren enormen Gehalts- und Ga¬ 
genkürzungen in ganz Holly¬ 
wood führen. Alle Gehälter 
und Gagen sollen um 20 bis 50 
Prozent gekürzt werden. Die 
gesamten Jahresgagen der Schau¬ 
spieler. Schauspielerinnen, Sze¬ 
narioschreiber und Dirextoren 
in Hollywood, die rund 28 000 000 
Dollar betragen, dürften also auf 
mindestens 20 000 000 Dollar er¬ 
mäßigt werden. 

Die Mitglieder der großen 
amerikanischen Spitzenorgani¬ 
sation des Films, der Motion 
Picture Producers and Distri¬ 
buters Association, tagen seit 
einigen Tagen schon hinter ver¬ 
schlossenen Türen. Der Lohn¬ 
abbau soll diesmal insbesondere 
die Stars mit langfristigen Kon¬ 
trakten treffen, die enter mehr 
oder minder sanften Andeutun¬ 
gen um ihre „Cooperation" auf 
dem Gebiet des Gagenabbaus 
ersucht werden. 

Hollywood ist in einer 
Zwangslage. Neues Kapital ist 
nicht vorhanden oder zu erhal¬ 
ten. Die hohen fixen Kosten 
können nicht ermäßigt werden. 
Die Einnahmen der meisten 
Filme sind 65 Prozent geringer 
als in früheren Jahren und ge¬ 
nügen in manchen Fällen nicht 
einmal, um die Selbstkosten zu 

Am meisten werden natürlich 
wieder jene Schauspieler be¬ 
troffen, die Stars zweiten Ran¬ 
ges und keine besonderen Kas¬ 
senmagneten sind. Offen wird 


jetzt schon damit gedroht, daß 
diejenigen Schauspieler, die auf 
ihre Kontrakte pochen, keine 
Vertragserneuerung erhalten, 
wenn sie sich mit einem Gagen¬ 
abbau nicht einverstanden er¬ 
klären. 

Einige der ganz großen Stars 
erhalten Wochengehälter, wäh¬ 
rend andere per Film bezahlt 
werden. Ruth Chatterton er¬ 
hielt für vier Filme eine Mil¬ 
lion Dollar, ein zweijähriger 
Kontrakt bringt ihr vertrags¬ 
mäßig eine weitere Million ein. 
Richard Bartehlmeß erhält per 
Film 187 000, George Bancroft 
100 000, Walter Huston 50 000, 
Lupe Velez 35 000, Barbara 
Stanwyck und Joam Bennett je 
25 000 Dollar. 

Wochengehälter, die aber nur 
während der Produktionsperiode 
bezahlt werden, erhalten fol¬ 
gende bekannte Schauspieler: 
Constance Bennett 30 000, Will 
Rogers 25 000, George Arliß 
und Marion Davies je 10 000, 
William Powell 7500, im zwei¬ 
ten Jahr 9500, Norman Shearer 
6000, Lowell Sherman und Ri¬ 
chard Dix je 5500, Maurice Che¬ 
valier, Wallace Beery, Ronald 
Colman, Ramon Novarro uno 
Buster Keaton je 5000 Dollar 
(jeweils per Woche). 

* 

Die Lage bei R. K. O. 

Gegen Radio-Keith-Orpheum 
wurde inzwischen ein Konkurs¬ 
antrag wegen Mißverwaltung 
gestellt, dem jedoch noch nicht 
stattgegeben wurde. Es ist 
nicht ausgeschlossen, daß es 
sich dabei lediglich um ein Ma¬ 
növer handelt, um die Geld¬ 
beutel der Aktionäre zu lockern 
und sie zur Zeichnung der an¬ 
gebotenen Obligationen zu ver¬ 
anlassen. 



ALFRED BE1ERLE und MAX ADALBERT 
in den Messlro-Filn ..MEIN LEOPOLD" 


„Madame hat Ausgang 

Uraufführung in der 
Wiener Scala. 

Mit besonderer, sozusagt t 
landsmännischer Herzlichkeit i 
hier Liane Haid, die zur Wel - 
Uraufführung ihres neuen Filn s 
„Madame hat Ausgang" in dt r 
Scala nach Wien gekomn» > 
ist, von ihrer Anhängersch - 
begrüßt worden. Nach den itl - 
liehen Bahnhofsehren empfii , 
die Künstlerin im Grand Hot 1 
die Presse, der sie mitteilt,, 
daß sie unsere „phantastist i 
schöne Scala“ bereits sozusagt 
heimlich kennengelernt hab- . 
da sie einmal zu einer Au' 
führung von „Kongreß tanzt 
eigens inkognito nach Wien g> 
fahren sei. Da sie sich in ihn r 
neuesten Rolle selbst noch g. 
nicht gesehen habe, habe si‘. 
wie immer bei ihren neuen Fi - 
men, starkes Lampenfieber. 

Mit besonderen Ehrungen f r 
Liane Haid vollzog sich de 
Welturaufführung von „Madan e 
hat Ausgang" in der Scala. 

Das Festpublikum nahm d, n 
Film sehr enthusiastisch anf 
und feierte Liane Haid, die v r 
dem Vorhang mit Applaussti - 
men empfangen wurde, mit gr - 
ßer Begeisterung. 


„Emil und die Detektive" a 
Gesellschaftsspiel. 

Der Verlag Josef Schoii, 
Mainz, läßt nach dem Ersch 
nen des Ufa-Tonfilms „Emil und 
die Detektive" unter dem glei¬ 
chen Titel ein amüsantes K n- 
derspiel, auch geeignet für Kr- 
wachsene, erscheinen. So itl 
den Theaterbesitzern jetzt nicht 
nur Gelegenheit geboten, nit 
Buchhandlungen wegen des i o- 
mans von Erich Kästner „E ril 
und die Detektive" eine Sch 
fenster-Propaganda zu mach-n. 
auch die Spielwarengesch ft« 
werden gern Photos aus <• 
Ufa-Tonfilm „Emil und die De¬ 
tektive" im Schaufenster a is- 
stellen und dabei einmal ,uf 
das Kinderspiel, das andere Mal 
auf das Kästnersche Buch hin- 
weisen. Der Film läuft noch ® r 
Weihnachten in zahlreichen 
Theatern des Reiches an. 

L*r gleiche Verlag hat für di« 
Saison 1931-32 ein reizendes 
Quartettspiel herausgegeben. :*» 
der filmbegeisterten neranwa :h- 
senden Jugend wieder reichlick 
Anregung und Spielfreude brin- 
gen wird. Im vorzüglichen K ip- 
fert.efdruck sind die Spiell-ar- 
ten ausgeführt und bringen 
Ufa-Stars in Zivil- und Rollen¬ 
bildern. 

„Weißer Rausch“ als LcbrHl* 

Der Aafa-Sokal-Film „D* r 
weiße Rausch" wurde 
Voelger-Ausschuß als Lehrfil® 
anerkannt. Innerhalb der iet** 
ten 4 Tage haben den Film. & er 
zur Zeit im Ufa-Palast am Zoo 
läuft, über 20 000 Personen V 


zoxüjl. Bestellgeld. Anzeigenpreise 35 Pfg. die 
in Nw7, Nr 3111. — hUuptscbhftleitung: Alfi 
-ialisch m Bnrtia. — Nachdruck nur unter 


Ä 


Verla« und Druck: A.| 


1 1 (ArotJ. Verutu 

tatteL Unverlangte r-intcnaungcn « 
GmbH. Berlin SW 08 Sckertt.au, 


..nu.ungcn enu bei der Poet h. Pc 
15 Pf« diemm-Hdhe. ~ 
le Redaktion: Dr. Rl 


t: A P, 













mW VIIN-fACHBUIT ' 



25. Jahrgang Berlin, den 18. Dezember 1931 Nummer 291 


Klärung der Komplexe 



Es ist nicht ganz einfach, 
all die vielen Beschlüsse, die 
in den letzten drei Tagen in 
Berlin von den verschiedenen 
I nstanzen — europäische 
Konferenz, Reichsverband, 
ndustrieversammlung und 
Spio — gefaßt wurden, über¬ 
sichtlich auf einen General¬ 
nenner zu bringen. 

Es handelt sich in der 
Hauptsache um drei Kom¬ 
plexe, nämlich um die Tan¬ 
tiemefrage, mit der wir uns 
gestern auseinandersetzten, 
um den Komplex der Appa- 
. aturgebühren und der Lizen¬ 
zen und schließlich um die 
Auswirkung der neuen Not- 
' erordnung auf die Kino- 
I etriebe überhaupt. 

Das Wesentliche und zu¬ 
nächst Wichtigste ist zweifel¬ 
los die Frage der Tobis- 
Kiangfilm-Lizenzen. 

in bezug auf die Apparatu¬ 
ren bei der Fabrikation hat 
die Ufa bereits seit dem Som¬ 
mer Preisermäßigungen vor- 
■c-nommen und weitere Er¬ 
mäßigungen zugesagt, wobei 
wohl mit ziemlicher Sicher¬ 
heit darauf gerechnet werden 
kann, daß die Tobis diese 
Mieten und Gebühren dem 
Neubabelsberger Standard 
•‘‘»gleichen wird. 

Es sei der Ordnung wegen 
•n Parenthese bemerkt, daß 
man in der Ma.ierstraße be¬ 
hauptet, man sei auf diesem 
Gebiet nicht teurer als die 
Ufa. 

Dieser Versicherung steht 
aber die Praxis gegenüber, die 
sich anscheinend beim Ton- 
hild-Syndikat nach dem schö¬ 
nen Satz richtet, daß die Ab¬ 


wechslung außerordentlich er¬ 
götzlich sei und daß man den 
Tarif danach einrichten müsse, 
welches Gesicht der gerade 
zufällig in Frage kommende 
Esel habe. 

Dieser Punkt aber ist ja 
letzten Endes nicht das We¬ 
sentliche. Es geht in der 
Hauptsache um die Senkung 
der Lizenzen sowohl für die 
Heimat wie für den Export. 

Es wurde darauf hinge¬ 
wiesen, daß es untragbar sei, 
die deutschen Lizenzen ein¬ 
fach den amerikanischen 
anzupassen. 


Unser Land hat gerade in 
der heutigen Zeit allen An¬ 
spruch darauf, daß man die 
hier geforderten Abgaben 
proportional dem amerikani¬ 
schen Markt gleichstellt. 

Wer in Hollywood. New 
York oder London in engli¬ 
scher Sprache produziert, hat 
einen sechsmal so großen 
Markt zur Verfügung als der 
Berliner oder Münchener Fa¬ 
brikant. 

Es ist deshalb ein ganz ein¬ 
faches Rechenexempel, daß 
man in Deutschland gerade 
mit Rücksicht auf die inter¬ 


nationalen Bindungen, nicht 
mehr verlangen und bezahlen 
kann als den sechsten Teil 
von dem, was New York ver¬ 
langt. 

Daran können in der heuti¬ 
gen Zeit der Not auch keine 
irternationalen Vereinbarun¬ 
gen etwas ändern, sondern es 
muß gerade in der heutigen 
Zeit unter dem Eindruck der 
sinkenden Eintrittspreise und 
bei der schwindenden Kauf- 
<raft des deutschen Publi- 
<ums sehr schnell etwas 
Durchgreifendes geschehen, 
wenn man den deutschen Film 
lebenskräftig und existenz¬ 
fähig erhalten will. 

Die Industrie! len Versamm¬ 
lung hat deswegen genau so 
wie der Reichsverband deut¬ 
scher Lichtspieltheaterbesitzer 
gefordert, daß man unge¬ 
säumt den Preiskommissar 
anrufen soll, damit er in die¬ 
ser Beziehung genau so ein 
Machtwort spreche, wie ^as 
auf anderen Gebieten ge¬ 
schieht. 

Es ist anzunehmen, daß 
Herr Dr. Goerdeler für die 
Wünsche in der Filmindustrie 
ein offenes Ohr hat. 

Gerade in so bewegten Ta¬ 
gen. wie wir sie augenblick¬ 
lich durchleben, gewinnt das 
Kino eine volkswirtschaltlichc 
Bedeutung, die über seinen 
sonstigen Rahmen weit hin¬ 
ausgeht. 

Das alte römische Wort 
vom Brot und von den Spie¬ 
len ist heute mindestens so 
aktuell wie zu seiner Ent¬ 
stehungszeit. 

Es ist vor kurzem hier 
schon darauf hingewiesen 
worden, daß man die exorbi- 


Sie beachten doch auch unsere „Kleinen Anzeigen“ im „Kinematograph"? 







CAPITOL . BE RUN , " &7 


MUHCHBh 

PVvoiw^W^t 

N ORNBER^ 


P^OSSP-IVBF 


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<?eedermaus 

nackd^we&^erükmten Operette von JOHANN STR AUS 

mXAMNyONbüA 


OscarSima REGIE'. KARL LAMAC 

Manuskript Hans H. Zerlett 
Kamera Otto Heller 
Bauten Heins Fenchel 
Musik Bearb Ferd Follba u. Prof len/in 
Produktion Vandor-Film. Paris / Ondra-Lamac ■ Film. Berlin 
Sin Smelka. -9fßm im Ver&jh der 

Bayerischen film Qeseflschaft m. b. !FC. 

Wettuertrieb: VAhJDOR FILM, Paris, Ruede La Chaussee dAntm PO 









Unt hohen Forderungen der 
lobis in ihrer Totalität nicht 
mit der angemessenen Verzin- 
- ang des investierten Kapitals 
1 ^gründen darf, sondern daß 
ollem Anschein nach so be¬ 
deutende Gewinne erzielt 
worden sind, daß man sich 
auf Beteiligungs- und Fabri- 
L .»tionsexperimente einlassen 
innte, die allein nachweis¬ 
lich größere Summen ver¬ 
schlungen haben, als die Er¬ 
mäßigung ausmachen würde, 
die die Filmindustrie seit Mo¬ 
naten nachdrück liehst fordert. 

Es kommt im übrigen, und 
das muß gerade in einer Zeit, 
d.e so gelagert ist wie die 
heutige, betont werden, noch 
hinzu, daß die nach Ansicht 
der Industrie übertrieben ho¬ 
hen Gewinne nicht im Lande 
'i eiben, sondern ins Ausland 
abfließen. 


Wie sich die Zeiten im 
Laufe der Tonfilmentwicklung 
geändert haben, zeigt sich |a 
an den Apparaturpreisen. 

Die Klangfilm hat ihre 
Preise für Wiedergabe-Appa¬ 
raturen in den letzten Jahren 
ganz erheblich gesenkt. Hat 
dafür gesorgt, daß alle Thea¬ 
ter, ja nach ihrer Größe.^ge- 
eignete Apparaturen zu einiger¬ 
maßen erschwinglichen Prei¬ 
sen zur Verfügung hatten, und 
wird sicher auch in bezug auf 
die Forderungen, die jetzt 
neuerdings an sie gestellt 
wurden, irgendwie Entgegen¬ 
kommen zeigen. 

Bei der Tobis hat man. 
obwohl sie eigentlich ohne 
wesentliche Neukonstruktio¬ 
nen und Neuinvestierungen 
für grundlegende Patente 
ihren Umsatz entschieden 
steigerte, in den entscheiden¬ 


den Punkten glatt auf seinem 
Schein bestanden. 

Das ist ein Gesichtspunkt, 
der vielleicht noch nie genü¬ 
gend in den Vordergrund ge¬ 
rückt worden ist und den 
man bei den Verhandlungen 
vor dem Preiskommissar 
nachdrücklich unterstreichen 
sollte. 

Es geht nicht an, daß man 
eine — wie man ohne 
Übertreibung sagen darf — 
lebenswichtige Industrie vom 
Diktat eines Einzelunterneh¬ 
mens abhängig macht, und 
wir befinden uns in voller 
Übereinstimmung mit dem 
Reichsverband deutscher 
Lichtspieltheaterbesitzer.wenn 
dieses Gremium feststellt, daß 
die vierte Notverordnung in 
weitestgehendem Umfang auf 
das Lichtspielgewerbe anzu¬ 
wenden ist. 


Bei dieser Feststellung 
identifizieren wir uns nicht 
mit den bei dieser Gelegen¬ 
heit aufgestellten einzelnen 
Richtlinien, was für unsere 
Leser nach den verschiedenen 
Ausführungen in der letzten 
Zeit ohne weiteres verständ¬ 
lich ist. 

Aber soweit die großen 
Fragen in Betracht zu ziehen 
sind, und dazu gehört in 
erster Linie die Angelegenheit 
der Lizenzen, stimmen wir 
der oben angezogenen Fest¬ 
stellung vollinhaltlich zu. 

Er darf erwartet werden, 
daß man es zu dem behörd¬ 
lichen Eingriff nicht kommen 
läßt, sondern daß man Ver¬ 
nunft annimmt und auf dem 
Verhandlungswege eine Basis 
findet, auf der Industrie und 
Lizenzhalter zu ihrem Recht 
kommen. 


Film-Uraufführung im 
Rundfunk 

Oie Funk-Stunde Berlin über¬ 
tragt im Programm ihrer Aktu- 
i ' an Abteilung einen Aus¬ 
schnitt aus der Festvorstellung, 
die anläßlich der Uraufführung 
-lein Leopold" im Atrium zu¬ 
gunsten der „Berliner Winter¬ 
hilfe“ stattfindet. 

Zuerst spielt das Philharmo¬ 
nische Orchester unter Leitung 
v >n Generalmusikdirektor Prof. 
Julius Prüwer den Huldigungs- 
m irsch von Richard Strauß; 
dmn singt Gitta Alpar die 
fioße Arie der Violetta aus der 
Ufer „La Traviata“. Hierauf 
felgt die Ouvertüre zu der 
U /rette „Waldmeister" von 
J bann Strauß, und zum Schluß 
»infit Harald Paulsen das Wal- 
rrrlied „Heut’ geh' ich aufs 


Mädchen in Uniform" vierte 
Woche prolongiert. 

Carl Froelichs Film der Deut¬ 
schen Film-Gemeinschaft „Mäd¬ 
chen in Uniform" hat im Mar- 
mr >rhaus weiter einen außerge- 
w< hnlichen Erfolg zu verzeich¬ 
nen. Das Publikum applaudiert 
jeden Abend während der Sze- 
ncnfolge und am Schluß des 
Films. Da die 9-Uhr-Vorstel¬ 
lungen meist ausverkauft sind, 
hat das Marmorhaus den Film 


für die vierte Uraufführungs- 
t*'oche prolongiert. 


Märchenfilm-Komponist. 

Die ansprechenden Komposi¬ 
tionen zu dem Märchenfilm 
Aschenbrödel" der vor einigen 
‘ «gen im „Kinematograph" be¬ 
sprochen wurde, stammen von 
Georg Blumensaat, der auch die 
musikalische Leitung des Films 
hatte und die geschickte Zu¬ 
sammenstellung der im Verlage 
der Imco erschienenen Musik 
besorgte. 


„Kadetten" Montag Titania-Palast 

Der Heros-Film „Kadetten" Albert Bassermann, Trude von 

(Hinter den roten Mauern von Molo, Johannes Riemann, Fried- 

Lichterfelde) der am Montag, rieh Kayssler, Franz Fiedler, 

dem 2t. Dezember, in Titania- Else Bassermann, Ellen Schwan- 

Palast, Steglitz, zur Urauffüh- necke. Faul Otto. Reinhold 

rung kommt, schildert die Berat. Karl Baihaus. Paul 

Schicksalsprüfung des jungen Henckeis. Erik Ode, Jack Mv- 

Rudolf von Seddin. Regie: Ge- long-Münz Gerhard Ritterband, 

org Jacoby, Produktionsleitung; Walter Steinbeck u.a.m. Musik: 

Hellmut Schreiber, Hauptrollen: Peter Kreuder. 


Apparate-Einfnhr nac 

Der ungarische Handelsmini¬ 
ster hat zum Schutz der unga¬ 
rischen Industrie eine Verord¬ 
nung erlassen, die die Einfuhr 
deutscher Projektoren and Ton¬ 
filmapparaturen erheblich er- 

Zunäckst werden die unga¬ 
rischen Kinos in die Liste jener 
Korporationen und Unterneh¬ 
men eingereiht, die grundsätz¬ 
lich ihren Bedarf mit inländi¬ 
schen Fabrikaten zu decken 
haben, weil sie lizensierte Un¬ 
ternehmen sind. 

Maßgebend für den inländi¬ 
schen Charakter ist selbstver¬ 
ständlich der Herstellungs- und 
nicht der Beschaffungsort. Da¬ 
durch wird auch zunächst prin¬ 
zipiell die Tätigkeit der unga¬ 
rischen Vertretungen von Zeiß- 
Ikon und Klangfilm lahmgelegt. 

Man wird das in Deutschland 
besonders bedauern müssen, 
weil beide Firmen beachtliche 
Umsätze in Projektoren und 
Klangfilmapparaturen zu ver¬ 
zeichnen hatten. 

Soweit sich die Anschaffung 

Die Leipziger 

Die aus Vertretern der Erst- 
aufführungs- und Vororttheater 
bestehende Leipziger Eintritts- 


ä Ungarn erschwert, 
ausländischer Apparaturen als 
unbedingt notwendig erweist, 
muß die Einfuhrerlaubnis bean¬ 
tragt werden. 

Filme ausländischen Ursprungs 
können vorläufig noch ohne be¬ 
sondere Erlaubnis hereinge¬ 
bracht werden. 

Man rechnet aber, wie hier 
bereits mitgeteilt wurde, sehr 
bald mit dem Erlaß einer neuen 
Kontingentverordnung. 

Man plant nach hier bekannt¬ 
gewordenen Mitteilungen aus an 
sich gut informierter Quelle, nur 
diejenigen Firmen zum Träger 
des Kontingents zu machen, die 
selbst hersteilen. 

Der tiefere Grund für diese 
Verfügung soll die Tatsache 
sein, daß dann die ungarischen 
Filmfabrikanten die ausländi¬ 
schen Lizenzen mit den Devi¬ 
sen erwerben könnten, die sie 
für ihre eigene Ware im Aus¬ 
land erzielen. 

Leider übersieht man dabei, 
daß der ungarische Filmbedarf 
viel größer ist als der Export. 

Eintrittspreise. 

preis-Kommission nimmt am 
Sonnabend, dem 19. Dezember, 
erneut ihre Besprechungen auf. 


Uta - Filmkalender 193Z 

Der neue Ufa-Filmkalender 
.932 ist da. Er wird wieder 
Tag um Tag und Woche um 
Woche ein treuer und freund¬ 
licher Begleiter durch das Jahr 
1932 sein. Er ist eine Galerie 
der Ufastars. Alle passieren 
sie da Revue als Privatpersonen 
euer in besonders eindrucksvol¬ 
len Szenenbildern aus Filmen, 
in denen sie sich ins Herz des 
Publikums spielen. Da ist Wer¬ 
ner Krauß als Yorck von War¬ 
tenburg, Lilian Harvey im „Kon¬ 
greß tanzt". Käthe von Nagv. 
Willy Fritsch, Anna Sten, Max 
Adalbert, Otto Wallburg, Hans 
AIbers — alle sind sie vertre¬ 
ten. Auch aus den Ufa-Kul¬ 
turfilmen sind reizvolle Bilder 
in den Kalender aufgenommen. 
Der Druck, vom Verlag Scherl 
ausgeführt, ist wieder hervor¬ 
ragend. so daß man die Voll- 
cilder der Stars, die reichlich 
eingestreut sind, gern in seine 
Sammlung der Filmlieblinge 
einreiht. Der Kalender ist er¬ 
schienen im Verlag Illustrierte 
Filmwoche G. m. b. H., Berlin 
SW 68, und kostet 1,50 RM. 

Pol« Negris lebens¬ 
gefährliche Erkrankung 

Ein Kabelbericht aus Santa 
Monica (Kalifornien) meldet uns: 

An Pola Negri, die sich einer 
Notoperation wegen einer Blind¬ 
darmentzündung unterziehen 
mußte, ist heute eine Bluttrans¬ 
fusion vollzogen worden, durch 
die man hofft, die Künstlerin 
am Leben zu erhalten. Ihr Zu¬ 
stand hat sich durch Hinzutritt 
einer Blutvergiftung erheblich 
verschlechtert. Pola Negri brach 
kürzlich mitten in einer Film¬ 
aufnahme zusammen und mußte 
mit hohem Fieber ins Kranken¬ 
haus gebracht werden. 


Uü: ÄM 


Scherl-Filialen. Buchhandlungen 
ö Pt«. Stellengesuche 15 PI«, die 
Verantwortlich für die R.d.kUu 
Unverlangte Einsendungen wci 
u H . Berta SV 6*. Scherlh.ua 






SO URTEILEN 

DIE DELEGIERTEN DES 
REICHSVERBANDES 

nach interner Besichtigung Ober unseren Film 

KADETTEN 

(HINTER DEN ROTEN MAUERN VON LICHTERFELDE) 

Nach Besichtigung Ihres Films „Kadetten" haben wir uns ent- 
schlossen. Film für Stuttgart, Mannheim, Kassel, Freiburg, Baden- 

Baden, Darmstadt, Reutlingen je auf Weihnachten einzusetzen. — - — ‘ 

Drahtet, ob Lieferung der Kopien möglich. »• oaub. Palast- licmsp.. Stuttgart 


Dieser Film ist in künstlerischer und geschäftlicher Hinsicht der 
große Wurf. Herr Kommerzienrat Scheer hat mit seinem ersten 
Film das Vertrauen für ihn als routinierten Filmfachmann und für 
die Reichsfilm G.m.b. H. fest verankert. Die deutschen Theater¬ 
besitzer dürfen sich hoffnungsvoll zu der weiteren Produktion 
der Reichsfilm G. m. b. H. verhalten. 



Einen schöneren, ergreifenderen und noch mehr spannenden 
Film als „Kadetten" habe ich seit langem nicht mehr gesehen. 

Der allgemeinen Begeisterung der Delegierten des Reichsver¬ 
bandes bei der internen Vorführung des Heros-Films „Kadetten" 
schließe ich mich aus ehrlicher Überzeugung an. Das ist ein 
Film, der volle Häuser gewährleistet. 

Sah heut' ihren Film „Kadetten", und ich möchte darauf wetten, 
daß die Leute Schlange stehen, um den schönen Film zu sehen. 

Der Film „Kadetten" war für mich ein Erlebnis. 

„Kadetten" - ein sehr anständiger Film von bester Gesinnung 
und hohem Niveau. 





Engl. 


Der Vorstand des Norddeutschen Verbandes hat den neuesten 
Film der Heros „Kadetten" gesehen und ist von Manuskript, 

Regie, Handlung und Darstellung hoch befriedigt. Der Film 
verspricht ein großes Geschäft zu werden. 

Man kann wohl behaupten, daß dieser Film das ist, was uns 
seit langer Zeit fehlte. Endlich einmal ist ohne Verzicht auf 
den guten Geschmack ein Werk zustande gekommen, das 
alle Register der Volksseele meisterhaft beherrscht; daß 
Spannung und Darstellung dabei nicht zu kurz kommen, ist 
ein weiterer Vorzug. Weitere solche Filme und die Heros- 
Produktion wird zu der gesuchtesten in der Branche werden. 

Wir bringen Ihnen das große Geschäft! 

URAUFFÜHRUNG: MONTAG, 21.; DEZEMBER 

TITANIA-PALAST 

VERLEIH: WELTVERTRIEB: SONOR-FILM 

Heros-Film-Verleih GmbH 

BERLIN SW 68 FRIEDRICHSTRASSE 25 26 

TELEFON : A7 DONHOFF 53’8-19 FERNGESPRÄCH i DONHOFF 1776 / TELEGRAMM ■ ADRESSE : HEROSAFILM 

FRANKFURT A.M. LEIPZIG HAMBURG DÜSSELDORF KÖNIGSBERG I. PR. 






25. Jahrgang Berlin, den 19. Dezember 1931 Nummer 292 


Der angemessene Preis 


Der alte „Leopold" ein 
neuer Erfolg 


nde Premiere 


In der letzten Delegierten- 
‘.rsammlunjJ des Reichsver- 
l<andes ist. wie nicht anders 
u erwarten war, auch die 
rage erörtert worden, oh 
und inwieweit die Leihmiete 
!wa auf Grund der Notver¬ 
ordnung zu senken sei. 

Wie man uns in Ergänzung 
< r bereits bekannten offi¬ 
ziellen Verlautbarung von 
gut orientierter Seite mit- 
! eilt, besteht die Absicht, 
nunmehr zu versuchen, die 
ur Zeit verlangten und ver- 
Iraglich festgelegten Sätze 
entweder im Weg der Ver- 
v nbarung oder eventuell 
turch gesetzliche Maßnah- 
n en senken zu lassen. 

Es erscheint uns wesent¬ 
lich und im Interesse des 
'ndustriefriedens wichtig, 
demgegenüber in aller Form 
iestzustellen. daß auch nicht 
die geringste Handhabe vor¬ 
handen ist, die etwa ein Ein¬ 
schreiten irgendeiner aml- 
hchen Stelle in bezug auf 
U| e Leihpreise möglich ma¬ 
chen könnte. 

Zunächst besteht grund¬ 
sätzlich immer noch im Ver¬ 
kehr zwischen Theaterbesit¬ 
zer und Verleiher das Prin¬ 
zip des Prozentualspielens. 

Die in der letzten Zeit 
überall vorgenommenen Sen¬ 
kungen der Eintrittspreise 
regulieren also die Leihmie- 
ten bereits an sich nach 

unten. 

Soweit Festpreise in Frage 
kommen, handelt es sich be¬ 
reits um Abschlüsse mit be¬ 
sonderem Entgegenkommen, 
hei denen die Norm, die den 
‘^hmachungen zugrunde liegt, 
tveit über den handelsüb¬ 


aufmachung. Das große, philhar 
monische Orchester unter Lei¬ 
tung von Professor Julius Prü- 


wrr spielt erst den Huldigung« 
marsch von Richard Strauß. 
Dann singt Gitta Alpar mit 
strahlend schöner Stimme, mit 
ihrer wundervollen Koloratur, 
belohnt von donnerndem, rau¬ 
schendem. gewaltigem Beifall. 

Noch einmal die Philharmoni¬ 


ker. die die wundervollen, zün¬ 
denden Weisen der Festouver¬ 
türe „Waldmeister" von Johann 
Strauß w edergeben. 


Dann teilt sich der Vorhang 
und der Film, nach dem alten, 
berühmten großen, volkstüm¬ 
lichen Zugstück ...Mein Leopold" 
blendet auf. 

Die ersten Szenen vielleicht 
etwas schleppend. Aber schon 
s-on Anfang an interessante Ein¬ 


heiten fünfunddreißig oder 
dreißig Prozent liegen. 

Man verkennt bei den De¬ 
legierten des Reichsverban¬ 
des immer noch, daß eine 
Senkung der Leihpreise ein- 
ach ein Ding der Unmög- 
.ichkeit ist. 

Wir wollen ganz davon 
absehen, daß heute Filme 
genommen werden, die zu 
einer Zeit gedreht oder zur 
Uraufführung gebracht wur¬ 
den. wo die bekannten Be¬ 
schlüsse des Industriellenver 
bandes noch nicht beachtet 
werden konnten. 

Es genügt vielleicht, um 
die Situation zu beleuchten 
darauf hinzuweisen, daß das 
D. L. S.. bekanntlich eine 
Gründung der Theaterbesit¬ 
zer. den seinerzeit ver¬ 
sprochenen Nachlaß von zehn 
Prozent auf den effektiven 
Leihbetrag an seine Aktio¬ 
näre nur dadurch tatsäch¬ 
lich durchführen kann, weil 
es auf die Zahlung einer Di¬ 
vidende verzichtet. Diese 
Ermäßigung ist also nichts 
arderes als eine gewisse Be¬ 
teiligung. die auch nur zu 
erzielen war, indem man den 
Nichtaktionären den zu Be¬ 
ginn der Saison festgesetzten 
und vereinbarten Prozent¬ 
satz abnahm. 

Auch ein Hinweis auf die 
Heros, wenn er etwa erfol¬ 
gen sollte, kann nicht als 
tichhaltig angesehen werden. 

Zunächst hat die Heros 
ihre ersten Filme, die unter 
das Abkommen fallen, schon 
zu einer Zeit der sinkenden 
Preise hergestellt. 

Außerdem liegt ia das Re¬ 
sultat des Geschäftsjahres 



GUSTAV FRÖHLICH dt« M. ..I ro-F> In. ..MEIN LFOPOLD" 


Zuverlässiges Fachpersonal vermitteln „Kleine Anzeigen“ im„Kinematograph 









—■—______- Ein Tonfilm von 

Carl Zuckmayer und Albrecht Joseph nach dem Theaterstück von 

CARL ZUCK MAYER 

REGIE: RICHARD OSWALD 

Beirat: Albrecht Joseph Kamera: Ewald Daub Bauten: Franz Schroedter 
Bild- und Tonschnitt: Dr. Max Brenner - Aufnahmeieitung: Walter Zeiske 
Tonsystem: Tobis-Klangfilm 


In der Titelrolle: MAX ADALBERT 

URAUFFÜHRUNG 22. DEZ. 

MOZARTSAAL 

Ein Roto-G. P. Film im Verleih der Südfilm- A. G. 


Die kommende Theater-Sensation! 









I 















Um „Kohlhiesels 
Töchter“ 

Am Montag, dem 21. Dezem¬ 
ber, findet vor dem 27. Zivilsenat 
des Kammergerichts unter Vor¬ 
sitz des Senatspräsidenten 
Gnuschke die Berufungsverhand¬ 
lung in dem Prozeß Hans Kraely 
gegen Nero-Film statt. 

Es handelt sich hierbei, wie 
im „Kinematograph" früher schon 
mitgeteilt, um den Streit un 
das Verfilmungsrecht von „Kohl¬ 
hiesels Töchter“. 

Die Gewinner des Aafa-Preis- 
ausschreibens. 

11 Haupt- und 100 Trostpreise. 

Das Preisausschreiben, das die 
Aafa in Gemeinschaft mit 180 
Erstaufführungstheatern des Rei¬ 
ches veranstaltete, brachte als 
Haupttitel für Dr. Fancks neuen 
Schneeschuhfilm „Der weiße 
Rausch", den die Mehrzahl der 
Einsender vorgeschlagen hatte. 

Der 1. Preis, eine Gratisreise 
nach St. Anton einschließlich 
Skiunterricht bei Hannes Schnei¬ 
der, fiel an Dr. Hans Ilau, Ber¬ 
lin. Von den zehn weiteren 
Hauptpreisen gingen drei eben¬ 
falls nach der Reichshauptstadt: 
die übrigen nach Minden, Stutt¬ 
gart, Bernburg, Solingen, Sieg¬ 
burg. Bochum und Leipzig. 

Gefundene Filme. 

Die Spitzenorganisation der 
Deutschen Filmindustrie hat die 


Kommende 

Am Dienstag, dem 22. Dezem¬ 
ber, kommt im Gloria-Palast der 
Ufa-Tonfilm „Ronny" mit 
Käthe von Nagy und Will> 
Fritsch in den Hauptrollen zur 
Uraufführung. Weitere Darstel¬ 
ler: Otto Wallburg, Hans Wass- 
m.-nn. Oll y Gebauer, Aribert 
Wäscher, Kurt Vespermann, 
Wolfgang v. Schwind, William 
Huch und Willy Grill. Produk¬ 
tion: Günther Stapenhorst. Re¬ 
gie: Reinhold Schünzel, Musik: 
Emmerich Kalman. Musikalische 
Leitung: Franz Grothe, Bild: 
Fritz Arno Wagner, Ton: Herr¬ 
mann Fritzsching, Bauten: Wer¬ 
ner Schlichting und Benno 
v. Arent. 

★ 

Am Mittwoch, dem 23. Dezem 
ber, findet im Ufa-Palast am 
Zoo in einer Festvorstellung im 
Rahmen der allgemeinen Win¬ 
terhilfe die Uraufführung des 
Ufa-lon-Großfilms „Yorck" 
statt. Produktion: Ernst Hugo 
Correll, Regie: Gustav Ucicky. 
Hauptdarsteller: Werner Krauss, 
Rudolf Förster, Grete Mosheim, 
Gründgens, Müthel, Kayssler, 
Aslsn, Rehmann. Jansscn. Ha- 
danck, Loos. Ottc Wallburg, 
Tiedtke. Bild: Carl Hoffmann, 


Premieren 

Ton: Walter Tjaden, Musik: 
Schmidt-Boelcke. Bauten: Herlth 
und Röhrig. 

Der Reinertrag dieser Vor¬ 
stellung wird der Unterstützungs¬ 
kasse der Deutschen Künstler¬ 
hilfe e. V. überwiesen. 

Ab Freitag, dem 23. Dezember, 
läuft im Universum in verlän- 

erter Uraufführung der Aafa 

okal-Film „Der weiße Rausch". 
* 

Südfilm teilt mit: Die Kammer 
der Film-Prüfst*lle Berlin hat 
Richard Oswalds „Hauptmann 
von Köpenick" zur Vorführung 
im Reiche auch vor Jugeno- 
lichen ohne jede Ausschnitte 
freigegeben. 

Die Premiere findet am Diens¬ 
tag, dem 22. Dezember, im Mo¬ 
zartsaal im Rahmen einer Fest¬ 
vorstellung Staat. 

Der Vandor-Emelka-Film „Die 
Fledermaus" (Regie: Carl Lamac) 
mit Anny Ondra, Betty Werner, 
Georg Alexander. Ivan Petro- 
vich, Oskar Sima und Hans Jun¬ 
kermann in den Hauptrollen 
läuft zu Weihnachten in 50 Erst- 
aufführungstheatern zu gleicher 
Zeit an. Die Berliner Premiere 
findet am 25. Dezember im Ca- 


Spio-Ncu wählen 

In der letzten Sitzung de; 
Spitzenorganisation der Dei t- 
schen Filmindustrie, die unter 
Vorsitz des Herrn Genar i- 
direktors Klitsch stattfatd 
wurde zunächst der Geschäf . 
abschluß für das Rechnungsj.n- 
1930 31 auf Grund des vorl e 
genden Berichtes der Deutsch ; 
Revisionsgesellschaft einstimn ig 
genehmigt. Sodann wurde d.m 
Vorstand und der Geschäftsfi : 
rung Entlastung erteilt. 

Die Neuwahlen hatten folge > 
des Ergebnis: 

Vorsitzender: Generaldirekt >r 
Ludwig Klitzsch, Vorstandsin : 
glieder: für die Produktion: die 
Direktoren E. H. Correll (Ul i 
Josef Somlo (Fellner & Som! i 
für das Verleihgewerbe: Di¬ 
rektor Wilhelm Meydam (UDl 
Generaldirektor August Wc n 
schenk (D. L. S.) 
für die Vheaterbesitzer: Kom¬ 
merzienrat Schier. Münch, n 
Tedrahn, Hannover: 

für die Atelierbetriebe: Dirv 
tor Felix Pfitzner (E.F.A.); 

für der. Lehr- und Kulturfi'ra: 
Dr. Cürlis vom Institut für Kul- 
turforschung. 

Die durch die allgemeine n- 
dustrieVersammlung vom 16. 1 >e- 
zember beschlossenen Maßn h- 
men zur Verringerung der P o 
duktionskosten wurden einst m 
mig gebilligt, so daß der Ant- .g 
die Patentlizenzen auf ein S. h- 


Nachricht erhalten, daß vor 
einem Herrn vor einigen Wo¬ 
chen in der Kaiserallee ein Paip- 
karton mit einem Filmstreifen 
gefunden worden ist. Inhalt: 
Schnittfilme — in Werder auf¬ 
genommen ohne jede nähere Be¬ 
zeichnung mit Ausnahme einer 


G.-V. des hessischen Landesverbandes 

Von unseren 0.-Sch.-Korre spondenten. 

Die Erfolge des hessisenen 




176 Mitglieder zählt der Ver¬ 
band mit 203 Theatern. Man 
kann daher mit Recht von 
glänzenden Besuch der 




dem Bettler". Der Generalversammlung sprechen. 


träät 


100 Mitglieder 


stel, also um fünf Sechstel, zu 
senken, nunmehr ein Antrag Jer 


Landesverbandes 
Jahre waren außerordentlich 
gioß. Sie sind teilweise mit an¬ 
deren Verbänden 


Spitzenorganisation i 
Die Beobachtung der Eintr.rts- 
preise und die weitere Arbei im 
Benehmen mit der Spitzeno gn 
nisation wurden den Syndici Jet 
in erster Linie beteiligten Ver¬ 
bände, den Herren Dr. Boli« 
































































































































Nr. 24 




Beilage sum ,, Kinematograpfy" 


19 Dezember 1931 


Zeitraffer-Vorträge in der D.K.G. 


Das zweite Hundert ihrer 
S tzungen hat die DKG. mit 
• uver Tagung eröffnet, die dem 
l’>au und der Anwendung des 
■ itrafters gewidmet war. 
Vorausgeschickt sei eine Be- 
erkung, die der Vorsitzende 
Hrof. Dr. E. Lehmann im Schlu߬ 
ort brachte, daß nämlich be- 
its im Jahr 1897 Oskar Messter 
1 (lanzenaufnahmen. die sich 
her 24 Stunden erstreckten, 
m wenigen Minuten vorführte 
nd so das Entstehen und Ver¬ 
gehen von Blüten zeitlich zu- 
immengedrangt öffentlich 

zeigte. Allerdings mußte da¬ 
mals mangels besonderer Zeit 
aiferschaltwerke jede einzelne 
Aufnahme durch Drehen an der 
nerkurbel von Hand (21 Stun¬ 
den hindurch!!) hergestelll 
werden. 

.n welch sinnreicher Weise 
die moderne Kinotechnik diese 
mihselige Arbeit dem Men¬ 
schen abgenommen hat, zeigte 
der Vortrag von Dr. Beck von 
den Askaniawerken. 

An erster Stelle hat die Bio¬ 
logie den Zeitraffer in ihre 
r >enste gestellt, und zwar han- 
d -’lt es sich hauptsächlich darum, 
'• Entwicklung tierischer und 
(’iianzlicher Zellen zu belau¬ 
eren. Da die Objekte äußerst 
klein sind, muß das Mikroskop 
meistens vorgeschaltet werden, 
damit auf dem Film Bilder von 
‘«reichender Größe entstehen. 
Die Objekte dürfen und brau¬ 
nen auch nicht dauernd be¬ 
lichtet zu werden, wenn etwa 
die halbe oder ganze Minute 
oder auch in noch längeren Ab¬ 
ständen eine Aufnahme gemacht 
"•erden soll. Die erforderliche 
starke Beleuchtung würde, wenn 
sie dauernd wirkte, den zu be¬ 
obachtenden Lebensvorgang nur 
ru oft stören, unter Umständen 
ihn sogar töten. 

Das Zeitrafferwerk hat des¬ 
halb zunächst zwei Aufgaben: 
es muß unmittelbar vor der Auf¬ 
nahme die Lichtquelle einschal¬ 
ten. hierauf das Kamerawerk für 
einen oder häufig auch für zwei 
Filmschrille einschalten und 
alsdann die Beleuchtung wieder 
ausschalten. Dabei muß es sich 
ermöglichen lassen, die einzel- 
nen Aufnahmen in Bruchteilen 
von Sekunden oder Minuten 


einander folgen zu lassen und 
ein andermal bei sehr langsam 
ablaufenden Vorgängen die Zeit¬ 
abstände auf eine Stunde auszu¬ 
dehnen. Da die Vorgänge inner¬ 
halb einer Aufnahme unter Um¬ 
ständen verschieden rasch ver¬ 
laufen, soll es sich ermöglichen 
lassen, die Aufnahmegeschwin¬ 
digkeiten zu verändern, ohne 


die Aufnahme selbst zu unter¬ 
brechen. Dabei muß sich die 
ßelichtungsdauer unabhängig 
von der Bildwechselzahl ein¬ 
stellen lassen. 

Wird zum Antrieb ein Elek¬ 
tromotor von gleichbleibender 
Drehzahl benutzt, so wird zwi¬ 
schen ihn und die Kamera ein 
Stufengetriebe geschaltet, das 


einstellbare Übersetzungen ins 
Langsame in hinreichend vielen 
Stufen im Verhältnis 1 : 1000 er¬ 
laubt. Der Motor zieht außer¬ 
dem ein Federwerk auf. das 
nach erfolgter Freigabe ablau¬ 
fend die Lichtquelle für eine 
seiner Laufdauer entsprechende 
Zeit einschaltet und diese so un¬ 
abhängig von der Bildfrequenz 



GENERAL - VERTRIEB 


WALTER STREHLE G. M. B. H. 

BERLIN SW 48 / FRIEDRICHSTRASSE 8 


Mil«lied.beitr. < tt’Sch.ntl.ch 30 Pt«. einecMicOlich' M;iteilüB<-bl»lt Krise 


Tonfilm-technischen Arbeibcemcintc .ft München. 

SchnlUührer: FriU Trinkle.n. München. Piinf.nwr.IrnBe 32. Gh». T.l 
Stock (Ul. Handelt«. | T.L 596806 
necebüh. He lnlt.crkl.mnten .n die Adre.w 




































































































































DAS ÄLTESTE 
MIN-FACH BUTT 




►SB VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 


Berlin, den 22. Dezember 1931 


Nummer 293 


Die sanierte Emelka 



Die höchst unerquicklichen 
Auseinandersetzungen inner¬ 
halb und außerhalb der 
inelka, die in der tzten 
■'eit die Öffentlichkeit mehr 
eschäftigt haben, als für das 
üddeutsche Filmunterneh- 
nen gut war, scheinen jetzt 
m großen und ganzen ge¬ 
klärt zu sein. 

Der temperamentvolle Herr 
Cohan. bei dem man nie 
recht wußte, ob er Film¬ 
oder Aktiengeschäfte machen 
wollte, tritt in den Hinter¬ 
grund, während die neu¬ 
gegründete Pathg-Holding 
Gesellschaft Trägerin der 
Majorität wird. 

Christoph Mülleneisen. der 
Jen verfahrenen Emelka- 
'karren wieder in das richtige 
1 'leise zurückführte, fungiert 
-elzt als Vertrauensmann 
der Majorität und sieht an- 
'-heinend seine erste Haupt¬ 
aufgabe darin, aus der 
d L.K. wieder einen richtigen 
•konzern zu machen. 

Er bringt also die Produk- 
1 onsgesel 1 schaft Geiselga¬ 
steig, die Theater und die 
Bayerische Filmgesellschaft 
wieder in einen engen orga¬ 
nisatorischen Zusammenhang 
und ist zur Zeit bestrebt, die 
Verpfändung dieser Glieder 
an einzelne Gläubiger zu be¬ 
seitigen. 

Ein großer Teil der Ver¬ 
handlungen scheint über die 
Firma Hardy & Co. zu ge¬ 
hen, die bisher schon Mitglied 
des Bankenkonsortiums ge¬ 
wesen ist. das seinerzeit die 
Emelka sozusagen im Staats¬ 
auftrag sanierte und das 
schließlich an den Aktien 
hängen blieb. 


Die häufigen Differenzen, 
von denen in der letzten Zeit 
die Rede war, sind allem An¬ 
schein nach vor allem da¬ 
durch entstanden, daß im 
Aufsichtsrat zuviel Meinun¬ 
gen und Ansichten herrsch¬ 
ten. 

Es wird also dafür gesorgt 
werden müssen, daß eine 
größere Einheitlichkeit in die¬ 
sem Gremium Platz greift, 
die dadurch bedeutend ge¬ 
fördert ist. daß mit dem Aus¬ 


scheiden des Herrn Cohan 
bestimmt gerechnet wird. 

* 

Die Pathä-Holding will 
dann schließlich auch noch 
die Forderungen der Com¬ 
merz-Bank übernehmen, weil 
sie auf diese Weise ein Un¬ 
ternehmen besitzt, über das 
sie nach freiem Ermessen 
ohne fremden Bankeinfluß 
disponieren kann. 

Herr Mülleneisen ver¬ 
sichert uns. daß unter allen 


Umständen dafür gesorgt 
wird, daß die Etnelka trotz 
der französischen Aktien¬ 
mehrheit ein deutsches Un¬ 
ternehmen bleibt. 

Das wird sich auch durch 
die Zusammensetzung des 
Voritandes zeigen, der viel¬ 
leicht in seiner bisherigen 
Gestalt mit gewissen Modifi¬ 
kationen unverändert bleibt 
oder vollständig neu zusam¬ 
mengesetzt werden muß. 

* 

Der Fall Schach spielt bei 
dieser ganzen Reorganisation 
und Neuordnung kaum eine 
Rolle. 

Man versichert uns auf das 
bestimmteste, daß man gro¬ 
ßen Wert darauf legt, 
die vielseitige Arbeitskraft 
Schachs für die Emelka zu 
retten. 

Man wird aber auch keine 
Schwierigkeiten machen, falls 
Herr Schach aus irgendwel¬ 
chen Gründen von sich aus 
auf eine weitere Arbeit in 
einem Konzern verzichtet, 
der ihn in einem kritischen 
Augenblick nicht gerade be¬ 
sonders gut behandelt hat. 

★ 

Interessant ist das. was 
man über die zukünftigen 
Pläne und Absichten der 
Münchener Firma hört. 

Das ist natürlich nicht 
hundertprozentig. sondern 
stellt zunächst Pläne in dem¬ 
jenigen Kreis dar, der jetzt 
die Verantwortung übernimmt 

Man wird voraussichtlich 
neben den Vorstand eine 
Arbeitsgemeinschaft stellen, 
die die gesamte Fabrikations¬ 
und Wirtschaftspolitik leitet 
und reguliert. 


Suchen Sie einen Vorführer? - Eine „Kleine Anzeige“ im „Kinematograph“ hilft 




Die Enielka befinde! sich 
infolge der letzten Notver¬ 
ordnung in einer außer¬ 
ordentlich günstigen Lage. 

Sie kann die ungünstigen 
Theaterverträge, unter denen 
sie zweifellos in den letzten 
Jahren stark gelitten hat, 
entweder revidieren oder 
aufkündigen. 

Sie hat die Möglichkeit, 
durch die Verbindung mit 
Pathe ihren Verleih außer¬ 
halb Deutschlands auf eine 
größere, breitere, europä¬ 
isch-internationale Basis zu 
stellen. 

Wir halten es für durchaus 
denkbar, daß etwa Pathe sei¬ 
nen Verleih und Vertrieb mit 
dem der Emelka zusammen¬ 
legt. 

Gutorientierte Kreise sind 
der Ansicht, daß dieser ge¬ 
meinsame Path^-Emelka-Ver¬ 
leih in den einzelnen Ländern 
der Welt dann jährlich über 
rund fünfzig Filme verfügt, 
die es möglich machen soll¬ 
ten, überall mit einem großen 
Betrieb festen Fuß zu fassen. 

Die Produktion in Geisel¬ 
gasteig soll selbstverständlich 
weitergeführt werden. 


Heute drei Premieren 

Gloria-Palast: der Ufa-Tonfilm 
„Ronny". 

Titania-Palast: der Universal- 
Tobis - Film „Die Nacht 

Mozartsaal: der Süd-Film „D e r 
Hauptmann von Köpe- 
n i c k". 

Berufung*vet Handlung 
Nerofilm — Kräly 

Vor dem Kammergericht fand 
heute die Berufungsverhand¬ 
lung in dem Prozeß des Film¬ 
autors Kräly gegen die Nero¬ 
film wegen des Verfilmungs¬ 
rechtes von „Kohlhiesls Töch¬ 
ter" statt. Die Berufung wurde 
von der Nero-Fiim eingelegt, 
weil sie die 10 000 RM, zu deren 
Zahlung sie von der Weigert- 
kammer des Landgerichts I ver¬ 
urteilt worden war, nicht zah¬ 
len wollte. 

In längerer Verhandlung war 
es nicht möglich, einen Ver¬ 
gleich zu erzielen. Kräly hätte 
sich auf eine Summe von 
8000 RM geeinigt, die Nero 
wollte allerhöcbstens 5000 RM 
zahlen. Das Gericht kam heute 
noch zu keinem Urteil, sondern 
wird voraussichtlich die In¬ 
augenscheinnahme beider Filme, 
sowohl des stummen Films wie 
des Tonfilms „Kohlhiesls Töch¬ 
ter" beschließen. 


Maßgebende Persönlich¬ 
keiten der neuen Emelka- 
Gruppe sind aber der Auf¬ 
fassung, daß sich mindestens 
für den Anfang das System 
der Auftragsfilme für den 
größten Teil der Produktion 
als das günstigste erweisen 

In eigener Regie würden 
oann fünf oder sechs Gro߬ 
hirne entstehen, während von 
cen Auftraggebern unter Um¬ 
ständen gefordert würde, daß 
sie in Geiselgasteig produ¬ 
zieren müßten, damit der 
Atelierbetrieb in München 
c.ufrechterhaltcn wei den kann. 

Man plant 10—15 Auf¬ 
tragsfilme. 

* 

Das sind alles außerordent¬ 
lich vernünftige Ideen, die 
über dadurch erst besonders 
interessant werden, als jetzt 
auch Vorsorge getroffen ist, 
daß nicht nur die Pläne, son¬ 
dern auch das Geld vorhan- 

inwieweit durch die auf 
Grund der Notverordnung 
mögliche Überprüfung der 
Theaterverträge eine Verrin¬ 
gerung des Theaterbestandes 


eintritt, ist natürlich nicht 
abzuschen. 

Ein Minus, das nach die¬ 
ser Richtung hin durch Auf¬ 
gabe von Mietverträgen ent¬ 
stehen könnte, wäre sehr 
schnell wieder auszugleichen, 
während der Abstoß unren¬ 
tabler Häuser die endgültige 
Sanierung natürlich außer¬ 
ordentlich fördern würde. 

* 

Soweit uns in personeller 
Beziehung Namen genannt 
worden sind, ist zu bemer¬ 
ken. daß man mit weiser Vor¬ 
aussicht und anscheinend 
auch mit viel Giück seine 
Auswahl trifft. Es ist un¬ 
nötig zu bemerken, daß es 
keinen Menschen in der 
Filmindustrie gibt, der die 
endgültige Sicherung des 
Emelka-Komplexes nicht mit 
Freuden begrüßt. 

Wir haben auch nicht das 
Empfinden, als ob duich die 
Tatsache, daß eine franzö¬ 
sische Holding-Gesellschaft 
Trägerin der Maiorität ist, 
irgendeine Gefahr herauf¬ 
beschworen wird. 

Schließlich ist der Film ja 
überhaupt international, und 


endlich ist ohne europäische 
Zusammenarbeit heute du 
Bildung eines starken Blocks 
kaum mehr möglich. 

Wir müssen Filmproblemi 
immer vom europäischen Ge¬ 
sichtspunkt sehen. Selbstver 
stündlich unter absolute: 
Wahrung unserer speziellen 
deutschen Belange. 

Wenn Vorstand und Auf¬ 
sichtsrat in ihrer Zusam 
mensetzung nach dieser Rich¬ 
tung hin die nötigen Garan¬ 
tien bieten, kann es an sich 
auch ganz gleichgültig sein 
woher das Geld kommt, wo¬ 
mit man das Emelka-Schift 
flott macht. 

Bei richtiger Führung wird 
es den Franzosen nie leid 
tun. das Emelka-Paket er 
worben zu haben. Es ist eine 
schwere Last, die sich die 
neuen Leiter aufbürden. Sie 
stehen vor einer schwere: 
Aufgabe. Aber auch vor 
einem Problem, an das mar 
ruhig den Schweiß der Edel 
sten setzen kann, weil es siel 
in jeder Beziehung, wen: 
man es richtig anfaßt, aucl 
lohnen wird. 


Um die Leihmieten 

Der Schutzverband Deutsch. 
Filmtheater teilt mit: „D. 
Schutzverband Deutscher Filu 
theater hat mit der Arbeit 
gemeinschaft der Filmverleih 
Verhandlungen aufgenomm. 
die dahin zielen, noch in dies. 
Spielzeit eine Herabsetzung d 
I.eihmieten unter bestimmt. 
Voraussetzungen herbeizulu 
ren. Im Anschluß daran werd. 
auch diesbezügliche Verhar 
lungen mit den freien Verleihe 
aufgenommen werden. 

.Pol« Negris Befinden 

Wie ein Funkspruch a' 
Santa Monica in Kalifornt. 
meldet ist in dem Zustand d 
schwer erkrankten Pola Net ’ 
nach einer Bauchoperation ei: •- 
Krise eing?treten. Die Arz 1 . 
erwägen eine zweite Blultrau 
fusion. Doch hält man d»' 
augenblickliche Schwäche 
eine vorübergehende Folge .!■ 
operativen Eingriffs. 

Neuaufführung „Ariane". 

Am Sonnabend, dem 19. L>e - 
rember. (and im Capitol 
Neuaufführung des Tonfilm 4 
„Ariane" mit Elisabeth Bergner 

„Kadetten" jugendfrei. 

Die Kammer der Filmt' 1 )' 1 ' 
stelle hat den Heros-Film „K*‘ 
detten" für jugendfrei cfkl*’ 1 
Die Vertretung lag in Hat»!* 11 
von Dr. Walter Friedmann 


Gehalter und Löhne in der Filmindustrie 


In den letzten Tagen der ver¬ 
gangenen Woche fanden die 
Verhandlungen zwischen dem 
Arbeitgeberkartell der Film¬ 
industrie einerseits und den 
Gewerkschaften der gewerb¬ 
lichen Arbeitnehmer und der 
kaufmännischen Angestellten 
andererseits statt. 

Es handelte sich hierbei um 
die durch die Notverordnung 
vorgesehene Reduzierung der 
Gehälter und Löhne. 

Mit den kaufmännischen An- 
gestel’tenverbänden einigte man 
sich dahin, daß der am 1. Ja¬ 
nuar 1927 in Kraft gewesene 
Gehaltstarif mit Wirkung ab 
1. Januar 1932 wieder in vollem 


Umfange in Kraft gesetzt wird. 
Das bedeutet, daß der Spit¬ 
zensatz von jetzt 336,— KM 
monatlich aut 300.— RM herab¬ 
gesetzt ist. Mit den gewerb¬ 
lichen Arbeitnehmern kam man 
zu keiner Einigung Diese ver¬ 
traten die Auffassung, daß nur 
eine lOprozentige Lohnreduzie¬ 
rung für sie in Betracht käme. 
Die Arbeitgeber-Vertreter hin¬ 
gegen bestanden auf einer 15- 
prozentigen Lohnreduzierung. 

Beide Parteien beschlossen, 
den Streitfall dem Schlichter 
zur Entscheidung vorzulegen. 
Dieser hat bereits für die erste 
Januarwoche Verhandlungster¬ 
min anberaumt. 



„Der Konjrrfi Isart" io Kij» | S p I e n d i d -1* 



,,KADETTEN" (Hinter den roten Mauern von Lichterfeldc) 


Rin großer, ein ganz großer 
r folg wurde dem Film „Kadet- 
■en" zuteil, den er in erster 
nie der meisterhaften Regie 
n Georg Jacob> verdankt, 
er ein Ensemble berühmter 
rsteller musterg.iltig zu füh- 
n wußte- Es war mehr als der 
bliche Premierenapplaus, der 
hließlkh den Dank der Zu- 
hauer ausdrückte, es war ein 
Vifall, wie man ihn an dieser 
'eile lange nicht gehört hatte. 
Für die Handlung des Filmes 
• ichnel Alfred Schirokauer 
erantwortlich. der nach einem 
üich von Peter Murr, hinter 

elchem Pseudonym sich Mad'. 

mistians iGatte verbirgt, ein 
hendiges, die Notwendigkeiten 
ler Leinwand in jedem Bild¬ 
erter berücksichtigendes Dreh- 
uch geschrieben hat. Es ist 
iwas sehr handfest, aber stets 
airksam. Die Vorgänge sind 
•gar auch in einem anderen 
lilieu als dem der Kadetten- 
nstalt in Lichterfelde denkbar, 

> der Hauptkonflikt ist eigent- 

'ch nur recht äußerlich m : t 

•! m Thema verbunden. 

Der Kadett Seddin hat erfah- 
en. daß Rittmeister Malzahn 
seiner schönen Stiefmutter 
nachslellt. Er eilt empört in 
dessen Wohnung und verlangt, 
daß der Rittmeister seine Wer¬ 
bungsversuche einstelle Am 
Vchsten Morgen findet man 
Malzahn erschossen auf nie¬ 
mand anders als der Kadett 


Fabrikat und Verleih: Heros 
Manuskript: Dr. A. Schirokau. 
Regie: Georg Jacoby 
Lange: 3056 Meter, 8 Akte 


kann der Mörder sein. Doch 
er schweigt, um die Stiefmutter 
nicht bloßziistellen, schweigt in 
der Untersuchungshaft, in der 
großen Szene mit seinem Vater. 


dem General, und gibt so dem 
Doktor Schirokauet Gelegen 
heit, in einem mit atemloser 
Spannung geladenen Gerichts¬ 
akt die Et folge der großen Kri¬ 
minalreißer auch für „Kadet¬ 
ten" buchen zu könien. 

Die glänzende Darstellung 


Hauptrollen: Albert Bassermann, 
Trude von Molo. Franz Fiedler 
Riemann. Kayssler 
Uraufführung: Titania-Palast 


freilich macht diesen Film erst 
bemerkenswert. Georg Jacoby 
arbeitet als Regisseur die Hand¬ 
lung straff heraus und gibt vom 
Milieu nicht mehr als no.wen¬ 


dig ist. Seine Kadetten sähe 
man freilich noch gerne preußi¬ 
scher. disziplinierter, auch in 
der Erscheinung offiziersmäßi¬ 
ger, ohne die jetzt ein paarmal 
in den Vordergrund gedrängten 
spießigen Typen, die eine ent¬ 
schlossene Schere zum Besten 


des Ganzen schnell heraus¬ 
schneiden sollte. 

Der Erfolg des Filmes heißt 
in erster Linie Bassermann. 
Wie er den General mit No¬ 
blesse und Zurückhaltung gibt, 
wie er in der großen Szene Ge¬ 
fühltes und Aufwühlendes sicht¬ 
bar werden läßt, ohne die Hal¬ 
tung zu verlieren, wie er mit 
kaum melkbaren und trotzdem 
schicksalshaften Abtönungen 
der Stimme spricht — das 
spielt ihm heute niemand nach, 
das macht einen Typ zu einem 
Menschen, dem allein er Leben 
geben kann. Sein Sohn wird 
von dem jungen Franz Fiedler 

sympathisch und frisch ver- 

Trude von Molo ist darstelle¬ 
risch reifer geworden. Ihr her¬ 
ber Liebreiz paßt ausgezeichnet 
zu der Figur der jungen Stief¬ 

mutter. Sie hat die einzige be¬ 
merkenswerte Frauenrolle die¬ 
ses Stücks und «etzl sich er¬ 
folgreich gegen ihre mit effekt¬ 
volleren Rollen bedachten Part 

Etwa gegen Johannes Rie¬ 
mann. der den Verführer sehr 
eigenartig und ganz außerhalb 
jeder Schablone spielt. Aus¬ 
gezeichnet auch Friedrich Kavß- 
ler, der hier viel eindringlicher 
als jüngst im Portenfilm wirkt 

Aus dem figurenreichen En¬ 
semble verdienen noch Else 
Rassermann. Paul Henckels. 
Alfred Beierle, Jack Mylong- 
Münz Erwähnung. 



Eugen Bauer in Portugal 

Die Firma Eugen Bauer, die 
Portugal besonders ein- 
-‘'führt ist, hat jetzt das Cine 
' eatro Farense in Faro, Süd- 
rtugal, mit fünfzehnhundert 
■ tzplätzen. und das Cine Teatro 
' lr co in Braga. Nordportugal. 
r >it achtzehnhundert Sitzplät- 
/ en, mit Bauer M 7-Maschinen 
md Bauer-Tonfilmanlagen ver- 

Die Einrichtungen funktionie- 
cn und werden von den Thea¬ 
lern außerordentlich gelobt. 


Deutsche Versionen der Topoly. 

Der erfolgreiche Start des 
Columbia-Pictures-Films „Hel¬ 
den der Luft" |„Dirigible"), des¬ 
sen deutsche akustische Version, 
die die Topoly Tobis-Polyphon- 
Film Gesellschaft m. b. H. her- 
gestellt hat. von der Presse und 
dem Publikum anerkannt wurde, 
hat unmittelbare Veranlassung 
zu einem Vertrage mit der RKO. 
gegeben, der die Herstellung 
der deutschen Versionen für die 
gesamten in Deutschland zur 
Vorführung gelangenden RKO.- 
Filme der Topoly überträgt. Mit 
der Versionsherstellung zu zwei 
Großfilmen und einer Anzahl 
Kurzfilme wird sofort begonnen. 


Prozesse unr. Tonfilm-Apparaturen 

Klangfilm gewinnt Prozeß um 


Lorenz gewinnt gegen Klang- 
film und AEG. 

Der 31. Zivilsenat des Kam¬ 
mergerichts hat in den Patent¬ 
prozessen Lorenz-Kl£.ngfilm und 
Lorenz-AEG. beide Male zu¬ 
gunsten der Firn- a Lorenz 
entschieden. Es ist fest¬ 
gestellt worden, daß Lorenz be¬ 
rechtigt ist. die vom Lieben- 
Konsortium bezogenen Verstär- 
kerröhren in der Liebenschal¬ 
tung des Patents 249 142 auch 
für andere als Rundfunkzwecke, 
d. h. also auch für Tonfilm¬ 
zwecke zu verwenden, und 
daß das Liebenkonsortium Lo¬ 
renz Röhren für derartige 
Zwecke liefern muß. Die Beru¬ 
fung der Klangfilm in dem 
Patentverletzungsprozeß gegen 
Lorenz wurde abgewiesen, so 
daß das Urteil des Land¬ 
gerichts I. in dem eine Patent¬ 
verletzung durch Lcrenz ver¬ 
neint wurde, durch das Kam¬ 
mergerichtsurteil bestätigt wird. 


Lichtton-Zusatzgerät. 

Eine Reihe Entscheidungen 
wurden am Sonnabend vom 
Landgericht I getroffen, wo eine 
Anzahl von Klagen zur Ent¬ 
scheidung standen, in denen 
über Schutzrechtverletzung von 
Lichtton-Geräten vom Gericht 
entschieden werden sollte. Das 
Ergebnis war die Verurteilung 
von neun Lieferanten und fünf 
Theaterbesitzern, und die Fest¬ 
stellung. daß die prinzipielle 
Konstruktion eines Lichttonzu- 
salzgeräts der Tobis-Klangfilm- 
Grtippe geschützt ist. — Ur¬ 
teile ergingen gegen die Fir¬ 
men Bauer G. m. b. H.. Deut¬ 
sche Primoton G. m. b. H.. Sele- 
nophon-Vertriebs-G. m. b. H.. 
Supra Präzisionsapparatebau G. 
m. b. H.. Deutschmann G. m. b. 
H.. Erco Maschinenbaugesell¬ 
schaft, F. A. G. Funkapparate¬ 
bau (Nicolei), Hupfeid (Gebr. 
Zimmermann) A.-G., Kinofag. 


Aus der Produktion. 

Die Aufnahmen für den Gott- Atelier begonnen. Titelrolle: 
schalk-Tonfilm ..Rasputin". Re- Conrad Veidt. Photographische 
gie Adolf Trotz, haben im Efa- Leitung: Curt Courant. 


Leipzig senld die Preise 

Die aus den Herren Bech- 
mann. Benndorf. Felzmann. 
Fincke. Krakauer (als Vertreter 
der AdF), Dr. Rosner und 
Stoppe bestehende Leipziger 
Eintrittspreiskommission hat 
nunmehr erneut getagt. Ent¬ 
gegen der bisher bei der Mehr¬ 
zahl der Leipziger Theater- 
besitzer und Theaterleiter be¬ 
stehenden Meinung, die jetzt 
gültigen Preise unbedingt zu 
halten. wutJe beschlossen, die 
,J reise der Leipziger Theater 
abzubauen, um damit der all¬ 
gemein vorherrschenden Ten¬ 
denz einer Preissenkung zu ent¬ 
sprechen. ln der letzten De 
zemberwochc soll ein endgülti¬ 
ger Vorschlag in einer Voll¬ 
versammlung der Leipziger 
Theater zum Beschluß erhoben 
werden. Mit dem Inkrafttreten 
der neuen Preisregelung sollen 
alle irgendwie bestehenden 
Sondervergünstigungen restlos 
aufgehoben werden. 

Vom mitteldeutschen Vertreler- 
slab. 

Der Reisevertreter Hans 
Schadewitz, seit Jahren im mit¬ 
teldeutschen Bezirk tätig, reist 
neuerdings gleichzeitig für zwei 
Firmen, für die Albö-Film und 
für die Atlas-Film. Berlin. 















Streit um „Liebeskommando" 

sehe In der Op 


Ogi 

SssS 






















































































Roustan gab 
läßlich der < 














































































































































(Berlin, M_ 

' •inkfurt a. M., Düsseldorf), 
ntersportaufnahmen, Schnce- 
ugarbeit in den Berßen von 
ilifornien, Stapeilauf des ita¬ 
lischen Kreuzers „Pola" und 
ifnahmen vom Kriegsschau- 
; latz im Fernen Osten. Bilder 
>m Pferderennen in Schanghai 
nd „Ein Kindermädchen von 


Harry-Piel-Besetzung. 

n dem neuen Harry-Piel- 
l ilm der Universal „Ein Mann 
fällt vom Himmel" spielen 
neben Harry Piel, Eduard v. 
Winterstein. Maria Solveg, 
■onhard Sleckel, Paul Mo- 
• ska, Ferdinand Hart, Rein- 
Id Bernt. Ferdinand v. Alten. 

' ilhelm Diegelmann, Gerhard 
1 immann, Frank Günther, Leo- 
•ld v. Ledebur. Hans Wallner, 

; ich Dunskus. Charly Berger. 

I rry Piel hat im Grur.ewald- 
''telier bereits mit den Auf¬ 
nahmen zu diesem Film begon- 

Amtliches MeBadreßbuch 
kostenfrei. 

Die Herausgeberin des Amt- 
-hen Leipziger Meßadreß- 
thes. die Verlagsanstalt des 
vipziger Meßamts G. m. b. H„ 

1 ‘ ipzig C I, Liebigstraße 6, ver¬ 
ödet das Meßadreßbuch allen 
nkiiufern der am 6. März 1932 
beginnenden Leipziger Früh- 
«hrsmesse gegen eine Auslie- 
!<’rungsgebühr von 1 RM pro 
Band. Die Zusendung geschieht 
"och vor Beginn der Messe 
l orto- jnd spesenfrei, sofern 
die Auslieferungsgebühr einbe- 
ahlt ist. 

„Emil und die Detektive“ 
in Wien. 

Im Wiener Ufa - Tonkino 
wurde „Emil und die Detek¬ 
tive“ der Presse gezeigt. Der 
Film erregte hellen Jubel und 
tief stärksten Beifall hervor. 
Der Kulturfilm „Fernlenkschiff 
Zähringen" hielt das Publikum 
"i atemloser Spannung. Dieses 
’ehr erfolgreiche Programm 
wird hier im Gartenbau-, Sta- 
Kolosseum und Ufa-Ton- 
kino zu gleicher Zeit gespielt 


Ozeanriesen, die Ankunft i 
„Monarch of Bermuda" in New 
York nach ihrer Jungfernreise 
über den Atlantik, Bilder vom 
Weihnachtsmarkt, den neunjäh¬ 
rigen Geigenvirtuosen Grisha 
Goloboff in New York, eine Ka¬ 
merawanderung auf den Fujiya- 
ma; Aufnahmen aus Venedig, 
die Vorteile des Windmühlen 
fluges; die Meister des Eis¬ 
hockeys, Kanada ge Jen BSC. 
im Berliner Sportpalast. 

Kalender sehen uns an. 

Die AEG versendet wieder 
ihren hübsch und so.id gebun¬ 
denen Taschenkalender mit 
praktischem Kalendarium, No¬ 
tizbuch und allerlei wertvollen 
Tabellen. 

Für die Kinotechniker und für 
alle diejenigen, d^e mit techni¬ 
schen Dingen etwa* zu tur. 
haben, wird er ein praktisches, 
außerordentlich gut verwend¬ 
bares Werkchen darstellen. 

Die Geyer-Werke überreichen 
ihrer bewährten Not zkalender 
für den Schreibtisch, der außer¬ 
dem in geschickter, unaufdring¬ 
licher Form über Gever-Kopie. 
Geyer-Titel und Geyer-Photos 
Aufschluß gibt. 

Besonderer Beachtung seien 
die einleitenden Ausführungen j 
über das Dunning-Verfahren 
empfohlen, das in vielen Fällen ■ 
für den Produzenten eine be¬ 
deutende Kostenersparnis be¬ 
deutet. 

Eröffnung Atlantic-Palast 
München. 

Am Montag, dem 21. Dezem¬ 
ber. wird in München ein neues 
Lichtspielhaus „Atlantic-Palast" 
eröffnet. Im ersten Programm 
läuft der Heros-Film „Kadetten". 
— Uber Weihnachten und Neu¬ 
jahr sind 49 Kopien dieses Films 
terminiert. 

„Unter falscher Flagge“. 

Für den Tobis-Universal-Film 
„Unter falscher Flagge" wurde 
Dr. Guiseppe Becce für die Ge- 
samtkompositionen verpflichtet. 
Außer den bereits bekannten 
Hauptdarstellern sind für eben¬ 
falls große Rollen Hedwig Wan 
gel, Theodor Loos und Arthur 
Bergen engagier! worden. 


7 

jMQewöfalidf\^ 

Auszügegenügen 

MChJ; die fdesseurteile sind 

sajantatfisek, dass 

wir in den nächsten Jagen die 

gangen Kritiken 


Der erste Film der «Deutschen FilmgemeinMliaft- 

Verleih und WeltTertrieh: 

B I L I) l T N I) T () N (i. M. B. H 

BERLIN SW68 / FRIEDRICHSTRASSE 37a 












































* 


SIEGFRIED ARNO 

CAMILLA HORN 

Ä 

( Paiue 

M IT 


* 4 


* * 



MAX ADALB E RT 


* * 


* V 

* * * 


f A 


* * 


EIN TONFILM DER 

UN IVERSAL-TOBIS* 
GEMEINSCHAFTS-PRODUKTION 


HEUTE: URAUFFÜHRUNG 

TAUENTZIEN 


i a 


DEUTSCHE UNIVERSAL FILM 


<o 







9 *» 




DAS ÄLTESTE 
FILM-FACH BUTT 






Berlin, den 23. Dezember 1931 


Run auf „Ronny 

Glücklicher Operettenstart im Gloria-Palast 


angsam aber sicher stellt 
si<-h heraus, daß die Film- 
I ettisten auf dem Gebiet 
1 Filmoperette genau so 

mderisch sind wie ihre 
K 'liegen von der Wort- 
I .hne. 

Es zeigt sich weiter, daß 
wir die besondere Art, die 
man bei der „Liebesparade" 
turmhoch in den Himmel 
hob, in Deutschland genau 
so gut verstehen wie die 
Leute um Lubitsch in Holly¬ 
wood 

Daß wir sogar darüber 
1 'naus unseren Bildern im 
Prinzip mehr Schmiß, mehr 
l ogik und mehr Feinheit zu 
. ben vermögen als die Her¬ 
rn Producer in U.S.A. 

Die Idee zu dem liebens¬ 
würdigen, reizenden Film, 
der in dem Schmuckkäst¬ 
chen am Kurfürslendamm 
gestern zum erstenmal ge¬ 
zeigt wurde, ist nicht allzu 
'riginell. Sie ist sicher 
irgendwo schon einmal da¬ 
gewesen, aber sie wurde 
noch nie mit soviel Liebreiz, 
Feinheit und Geschicklich¬ 
keit serviert, wie das dies¬ 
mal Schünzel und Preßbur- 
ger taten. 

* 

Da wird eine kleine Ko¬ 
stümzeichnerin, die mit der 
Ausstattung einer neuen 
Operette nach Perusa kommt, 
aus Versehen für einen Star 
gehalten. 

Der Theaterintendant — 
den sie zwar ehrlich und 
korrekt aufklärt — engagiert 
sie, weil er nicht anders 
kann. Und der Fürst des 
I.ändchens. der gleichzeitig 
Verfasser und Komponist 
der Operette ist, verliebt sich 



Hals über Kopf in seinen Man arrangiert in dem 
neuen Star. kleinen Liebesnest, das der 

Die Premiere wird zu einem verstorbene Fürst für seine 

Riesenerfolg. Die Liebe, die Geliebte bauen ließ, ein Fest, 

so. wie es sich in guten Ope- deutet dem neuentdeckten 

retten gehört, in die Herzen Star mehr oder weniger dis- 

von Held und Heldin einge- hret an, was man jetzt von 

zogen ist, lodert in lichter- *h«n erwartet, und erzielt 

lohen Flammen. cinen großen Krach. 

Der Hofmarschall und die Ronny — so heißt die Hel- 
Minister freuen sich, weil sie din — sagt dem Fürsten ihre 
hoffen, über die neue Favo- Meinung. Läuft davon. Wird 
ritin zu allerhand guten Ge- aber von dem jungen hohen 
schäften zu kommen. Herrn, der jetzt erst recht 

.. R 0 N N Y •• 

Fabrikat und Verleih: Uta Hauptrollen: Käthe von Nagy, 

Manuskr : PreBburgcru.Schünzel Willy Fritsch 
Regie: Reinhold Schünzel Länge: 2427 Meter, 10 Akte 

Musik: Emmerich Kalman Uraufführung: Gloria-Palast | 


seiren Star behalten will, aus 
dem kleinen Bimmelbähnchen 
geholt, das ursprünglich die 
kle ne Kostümzeichnerin zu¬ 
rück i.i den Alltag bringen 
sollte. 

Eine roman tischeGesch ich t e 
Fast wie das Märchen, in 
dem der Prinz das arme Mäd¬ 
chen freit. So richtig ein 
Stück, wie man es vor Weih- 
r achten sehen möchte, das 
aber gerade in unseren Tagen 
sicher auch noch viele Mo¬ 
nate hinterher die Zuschauer 
entzücken wird. 

•k 

Man hat das Ganze mit 
Absicht mit einem leichten, 
phantastischen Unterton ver¬ 
sehen, läßt immer wieder 
feinen Humor durchklingen. 
Macht aus diesem Opus ein 
lustiges Singspiel, bei dem 
die Musik und die Schlager 
letzten Endes nur Stimulan- 
tien sein sollen. 

* 

Es gibt, wenn man die große 
Schar unserer Darsteller 
überblickt, keinen besseren 
Repräsentanten für den jun¬ 
gen, lustigen, verliebten Für¬ 
sten als Willy Fritsch. 

Er bezaubert durch seine 
scharmante Art Männlein und 
Weiblein. Hat gleich nach 
den ersten Szenen einen so 
festen Kontakt mit dem Pu¬ 
blikum, daß der Erfolg des 
Abends gesichert ist. 

Käthe von Nagy, die 
neben ihm wirkt, hat eine 
Bombenrolle, die ihr nicht 
nur ausgezeichnet liegt, 
sondern die sie auch voll¬ 
ständig ausschöpft. 

Man fühlt immer die feine, 
behutsame Hand eines Re¬ 
gisseurs von Geschmack. 




Jugendfrei! 

« 

Wir terminierten über 

Weihnachten 

und 

Neujahr 

49 


Wir bringen Innen 

das große 

Geschäft! 



(HINTER DEN ROTEN MAUERN VON LICHTERFELDE) 

Alle Elemente des heiteren, der Rührung hat man geschickt zu nützen verstanden. 
So entstand ein populärer Kassen - Schlager . . . Mit Lachen und Mitleid im 
Publikum : Der Stoff fesselt ... Ein Film, mit Späßen und Spannungen . . . Vom 
Publikum mit Beifall empfangen. (Filmkurier) 

Die „Kadetten" wurden zu einem außerordentlichen Erfolg, einem Erfolg, der 
verdient war . . . Ein dramatischer Vorwurf von einem Gehalt, wie man ihm selten 
begegnet . . . Ausgezeichnete Schilderung des Milieus . . . Seine eigentliche Kraft 
aber, durch die er einen mitreißt, erhält dieser Film durch die Darstellung. 

(Lidttbildbühn») 

Ein großer, ein ganz großer Erfolg ... Es war mehr als der übliche Premieren¬ 
applaus, es war ein Beifall, wie man ihn an dieser Stelle lange nicht gehört hatte. 



Heros-FilmVerleih GmbH 










Merkt gerade an diesem 
Stoff, daß wir vom Spiellei¬ 
ter Schünzel noch vielerlei 
zu erwarten haben. 

Trotz der manuskript- 
gemäß überragenden Rolle 
der beiden Stars ist es letzten 
Endes ein Ensemblefilm. Ein 
Film, in dem Otto Wallburg, 
Aribert Wäscher, Kurt Ves¬ 
permann, Hans Waßmann 
und Wclfgang v. Schwind in 
den kleinen Rollen genau so 
repräsentativ hervortreten 
wie die beiden Beherrsche'' 
der Szene. 

Das Bild ist, vielleicht ge¬ 
rade weil es im Grunde so 
etwas wie ein Kammerspiel 
ist, ganz auf große Aus¬ 
stattung gestellt. Die Bauten 
Schlichtings und v. Arents 
wirken pompös. Geben vor 
allem die Möglichkeit zu 
allerhand feinen, pikanten, 
überraschenden Lichteffekten. 

Vorbildlich, wie sich Re¬ 
gieeinfall und das Dekorative 
zum wirkungsvollen Gesamt¬ 
bilde verbinden. 


Vor allem bei Ronnys Ab¬ 
schiedsszene, mit den singen¬ 
den Mädelchen am Fenster. 
Oder bei dem Fest in dem 
Lustschlößchen, wo man Re¬ 
vueelemente geschickt als 


belebendes Moment heran¬ 
zieht. 

Ein Bild, das sich durch 
genau überlegte, minutiöse, 
auf Wirkung berechnete Pho¬ 


tographie auszeichnet, für 
die Arno Wagner verant¬ 
wortlich ist 

Sehr hübsch und effektvoll 
auch die Musik. Die erste 
Tonfilmarbeit Kälmäns, der 
auch ältere, gern gehörte 
Schlager ,,Oft hab ich 

vom Glück geträumt" 
heranzog. 

Es sind nicht nur die Me¬ 
lodien an sich, sondern auch 
die famose Wiedergabe durch 
die Kapelle Marek Weber, 
die dazu beiträgt, den Film 
zum Sieg zu führen. 

Es gab schon bei der ersten 
Fünfuhrvorstellung starken 
Beifall. Man zählte eine 
ganze Reihe von Vorhängen 
und stellte fest, daß dieser 
neue Ufafilm wieder eine 
wertvolle Bereicherung des 
deutschen Kinorepertoire: 
dr.rstellt, den man ohne 
Frage in die Reihe der er¬ 
folgsicheren Filme des Jah¬ 
res einreihen darf. 


Erfolgreiche 

„Hauptmann“- Premiere 

Adalbert als „Hauptmann von Köpenick*' 
im Mozartsaal 

In der Festvorstellung, die der Mozartsaal dem 
neuen Oswald-Film „Der Hauptmann von Köpenick" 
zur Uraufführung zuteil werden ließ, dankte ein be¬ 
geistertes und beifallsfreudiges Publikum dem Autor, 
dem Regisseur und dem Hauptdarsteller durch nicht¬ 
endenwollenden Applaus. Es war ein ganz großer 
Abend mit einer Premierenstimmung und einem Publi¬ 
kum, wie sich beide sonst nur bei anderen „Haupt- 
mann“-Premieren in Berlin einzufinden pflegen. 

Den Lorbeer des Abends verdient Max Adalbert, 
dessen Schuster Voigt eine ergreiiende Leistung, ein 
über alle Charakterzeichnung hinausgehendes blut¬ 
echtes Miterleben mit einem armen Schächer war: 
höchste, in der Nachschaffung des Mitleidens nicht 
mehr zu überbietende Schauspielkunst. 

Auf diesen erinncrungswürdigen Abend wird morgen 
ausführlich zurückzukommen sein 


Die Nacht ohne Pause 


Der Film nimmt sich seinen 
Titel von einem stummen Film, 
der im Ablauf der Begebenhei¬ 
ten in einem Kleinstadtkino ge¬ 
spielt wird, das Manuskript aber 
handelt weniger von einer Nacht 
ohne Pause als von einem Herrn 
ohne Vorleben, um den es sich 
hier dreht. 

Der Herr Max Stieglitz, ein 
nicht sehr eleganter junger 
Mann, hat einen Kompagnon, 
Herrn Seipold, der gern möchte, 
daß Stieglitz sein Schwieger¬ 
sohn würde. Seipolds Töchterlein 
schwärmt aber nur für Herren 
n»it einer interessanten Vergan¬ 
genheit und lehnt die Werbung 
des guten Stieglitz rundweg ab. 
Mama Seipold unterstützt dabei 
ihr Töchterlein, und Papa Sei¬ 
pold muß sehen, daß er hier 
mit einem väterlichen Macht¬ 
wort nichts zu bestellen hat. 

Da kommt er auf die Idee, 
dem guten Stieglitz ein Vor¬ 
leben zu fabrizieren, um ihn 
interessant und für seine Toch¬ 
ter begehrenswert zu machen. 
Er versieht die Photographie des 
Filmstars Letta Larbo (welch 
sinniger Name!) mit einer sehr 
eindeutigen Widmung für den 
lieben Max Stieglitz. Dieses 
Bild wird der Mama Seipold in 
die Hände gespielt. Es spricht 
sich in dem kleinen Nest schnell 
herum, was für ein verfluchter 
Kerl der so harmlos tuende 
Stieglitz doch eigentlich sei. 
Stieglitz ist der Held des Tages. 
Alle jungen Damen bewundern 
ihn, und das Fräulein Seipold 


Fabrikat: Universal-Tobis- Hauptrollen: Siegfried Arno, 

Gemcinschaftsprod. Cainida Horn, Max Adalbert, 
Veileih: Deutsche Universal Ida Wüst 

Regie: FranzWeazIer u.B.Marton Länge: 2379 Meter. 9 Akte 
Musik: Otto Strarsky Uraufführung: Tauentzien 

ist jetzt seht gern bereit, seine sich heraus, daß Letta Larbo 
Werbung zu erhören. Komöd c gespielt hat, und 

Der Besitzer des einzigen Fräulein Seipold nimmt ihren 

Kinos des Ortes kommt auf die Stieglitz sehr gern, auch wenn 

Idee, Letta Larbo, die nun doch er kein Mann mit einem inter- 

einmal das Tagesgespräch in dem essanten Vorleben ist. 

Städtchen ist, zu der Auffüh- Die Regie: Franz Wenzlcr und 

rung eines ihres Filme einzu- B. Marton, pendelt bei der In 

laden. szenierung des Films zwischen 

Letta kommt m l ihrem Ver- Familienlustspiel und derber 

lobten, einem sehr eifersüchtigen Posse. Das Motiv an sich ist 

Filmregisseur, der beim Friseur wirkungsvoll, hätte aber in der 

in dem Klatschnest natürlich so- Inszenierung viel mehr zur Gel¬ 
fort hört, daß Letta die Ge- tung kommen können, wenn die 

liebte des Herrn Stieglitz ge- Übergänge regiemäßig etwas ge¬ 
wesen sei. Letta Larbo be- srhickter gemacht worden wären, 

schließt, den tobenden Othello So kommt es zum Beispiel viel 

durch eine kräftige Lektion zu zu rasch, daß die Damen der 

heilen. Sic sucht Max Stieglitz Familie Seipold plötzlich für 

auf und spielt dort eine Ko- den bisher so mißachteten Herrn 

mödie. indem sie vorgibt. Stieg- Stieglitz schwärmen, auch die 

lieh wirklich einmal gekannt zu schnelle Wanderung des Ge¬ 
haben. nichts in der Kleinstadt wirkt 

Natürlich droht die Verlobung etwas gestellt und unnatürlich. 

Stieglitzens mit dem netten Gut für den Film ist es, daß 

Fräulein Seipold in die Brüche nach etwas schleppenden An- 

zu gehen, aber zum Schlüsse fangsszenen das Handlungsge¬ 
klärt sich alles auf. Es stellt webe dichter wird, und beson- 


Heute „Yorck" im Ufa-Palast 

Heute, Mittwoch, findet im nen Winterhilfe statt. Beginn 
Ufa-Palast am Zoo die Urauf- 9.15 Uhr. 

führung des Ufa-Großtonfilms „Yorck" wurde soeben vom 
„Yorck" als Festvorstellung Voelger-Ausschuß als „künstle- 
im Rahmen der Allgemei- risch" anerkannt. 


ders die letzten Szenen, in denen 
Letta Larbo ihre große Komödie 
spielt und damit den guten 
Stieglitz und den sich so klug 
dünkenden Herrn Seipold in 
tausend Verlegenheiten bringt, 
sehr wirkungsvoll sind und 
stärkste Heiterkeit beim Publi¬ 
kum hervorrufen. 

Siegfried Arno spielt den 
Stieglitz. Den ungeschickten 
Schüchterling betont er zu stark, 
schon die Kleidung und Frisur 
sind da übertrieben. Sehr lustig 
wird er besonders in dem 
Schlußteil des Films. 

Max Adalbert gibt in seiner 
bewährten Weise aen Herrn Sei¬ 
pold, der immer ein neues Pro¬ 
jekt auf Lager hat und damit 
den Stieglitz und sich selbst 
immer tiefer in die Tinte reißt. 

Camilla Horn tritt in ihren 
ersten Szenen nicht besonders 
hervor. Ausgezeichnet ist sie, 
wenn sie ihr Verstellungsspic! 
in den Schlußszenen treibt 

Das Töchterlein Seipold wird 
von Ilse Korseck nett und an¬ 
sprechend gegeben. Als den 
eifersüchtigen Filmregisseur 
sieht man Paul Richter, der als 
Tonfilmdebütant hier noch etwas 
unfrei wirkt. In kleineren Rol¬ 
len noch zu nennen: Willy Stett- 
ner und Annemarie Haase. 

Die Musik hat Otto Stranskv 
geschrieben. 

Das Publikum erwärmte sich 
im Verlauf des Films mehr und 
mehr, es gab viele Lacher und 
zum Schluß einen kräftigen 
Heiterkeitsbeifall. 




Wiener Weibnachtsprogramm. 

Als Neuheiten für das Weih¬ 
nachtsprogramm werden fol¬ 
gende Filme bereitgehalten: 
„Arm wie eine Kirchenmaus", 
„Grand Hotel", „Madame hat 
Ausgang" (Premiere am 14. d. 
in der Scala), „Wir brauchen 
kein Geld" und voraussichtlich 
„Die Fledermaus" (Apollo) und 
„Ronny" (in den Ufatheatera). 

Weiter sind noch die Filme 
„Der ungetreue Ekkehart", 
„Hotel zur stillen Liebe", „Berge 
in Flammen“ (der bereits die 
7. Woche in der Scala läuft) 
und „Bomben auf Monte Carlo", 
die bereits in Uraufführungs¬ 
theatern gelaufen sind, für die 
nachspielenden Kinos für die 
Weihnachtswoche in Aussicht 


Pathe-Kodak und Pathe-Natan. 

Die Unterhandlungen der ame¬ 
rikanischen Rohfilmfabrik Pa- 
the-Kodak mit Pathä-Natan be¬ 
züglich des Ankaufs der Aktien¬ 
minorität von 49 Prozent, in 
deren Besitz sich Pathe-Natan 
befindet, stehen kurz vor dem 
AbschluB. Da dieser Anteil in 
der Bilanz von Pathä - Natan 
figuriert, wäre diese Trans¬ 
aktion, falls sie zustande kommt, 
für die französische Produk¬ 
tionsfirma außerordentlich gün¬ 
stig. 

Verlobung. 

Herr Julius Horwitz, Bremen, 
Ritter-Raschenplatz 5, verlobt 


Aus der Produktion. 

Charlotte Susa spielt eine 
Doppelrolle in dem Tobis-Uni- 
versal-Film „Unter falscher 
Fl*lflfe ”, und zwar den russi¬ 
schen Spion Sulkin, der, wie es 
sich später erwies, eine Frau 
gewesen ist und im Weltkrieg 
durch seine Tätigkeit als Ge- 
heim-Agent der russischen Re¬ 
gierung von sich reden machte. 


_ Stadl 
ren Pachtzins ange- 
t _ boten haben, als sie bisher er- 

|_ zielte. Sie verzichtet selbst- 

.. verständlich auf die städtischen 

Subventionen, die bisher für 
Theatervorstellungen gezahlt 
j wurden, und will die Verpflich- 

tung übernehmen, zu jedem 

l, Film eine Bühnenschau zusam- 

d menzustellen, in der durchweg 

). ungarische Darsteller beschäftigt 

• Interessant ist auch, daB die 

e amerikanische Firma bereit ist, 
e die Verpflichtung zu überneh- 

t| men, jährlich mindestens drei 

Filme in Ungarn herzustellen, 

;. bei denen nur heimische Künsl- 

e ler und Arbeiter beschäftigt 

e werden sollen. 

Patentprozesse t 

i- Gegenwärtigen Plänen der 

:- großen Filmgesellschaften ge¬ 

mäß werden die kleinen, unab- 
! * hängigen Hersteller von Tonfil- 

'■ men in Bälde nicht mehr indi- 

n viduelt wirken, sondern gemein- 

n schaftliche Räume und Auf- 

” nahmeapparate benützen, die sie 

” von den großen Gesellschaften 

zu mieten haben werden, 
t, Die Maßnahme ist allerdings 

nicht etwa als Gefälligkeit der 
i- großen Gesellschaften ihren 

kleineren Geschwistern gegen¬ 
über gedacht, damit diese etwa 
Geld sparen können. Letztere 
>, kostete die Aufnahme eines 

’t Films, der große Gesellschaften 

it auf Hunderttausende von Dol- 

f. lass zu stehen kam, sowieso 

l! nur einige tausend Dollar. Das 

ist es gerade, was die größeren 
Firmen schmerzt, weil es wirk- 
e same und lästige Konkurrenz 

i- bildet. Das soll nun, wenn nicht 

x abgeschafft, so doch möglichst 

i- erschwert werden. Und dazu 

* soll das Gesetz herhalten, und 

u zwar das Patentgesetz. Denn 

g die den kleinen Produzenten von 

unabhängigen Technikern zur 
Verfügung gestellte Aufnahme¬ 
maschinerie bildet angeblich 

wöchentlich (Dienstag bi« Sonnabend) R, «tcllunßcn 
■Id. Anzeigenpreise: 35 PIß die nua-Höbc. SteUenan 
L — HauplichrilUcitung: Allred Roitnlhal | 

m. — Nachdruck nur unter Quellenangabe geil 

Vertag und Druck Auguit Scherl 


Jetrieben würde, 
der Kinoindustriel- 
■ nachgewiesen, daß 
eine genaue Kontrolle der ein¬ 
geführten und eventuell wie¬ 
der zuriiekgesendeten Bilder 


Daraufhin ist der bisherige 
Modus wieder in Kraft gesetzt 
worden. 

Der „Kongreß" gefällt. 

Der große Eric Charell-Film der 
Ufa „Der Kongreß tanzt", der 
im Ufa- und im Urania-Theater 
läuft, findet bei Publikum und 
Presse genau so wie in ande¬ 
ren europäischen Städten auch 
hier größten Beifall. 

Man rechnet mit einer län¬ 
geren Laufzeit. 


auch in U. S. A. 

eine Verletzung der von der 
RCA. Photophone und der 
Western Electric innegehabten 
Patente. 

Um Prozesse gegen die ein¬ 
zelnen patentverletzenden Ge¬ 
sellschaften zu vermeiden, ist 
unter der Ägide der RCA. Pho¬ 
tophone die Clarko Company 
gegründet worden, die die un¬ 
abhängigen Gesellschaften mit 
Apparaturen versehen und da¬ 
durch dem bestehenden Übel 
der Patentübertretung abhelfer. 
soll. Diese Gesellschaft, an 
deren Spitze L. E. Clark, ehe¬ 
maliger Klangingenieur der 
Pathö-Gesellschaft. steht, wird 
für den Gebrauch ihres voll 
ausgerüsteten Studios einen 
runden Preis berechnen. Den 
großen Filmgesellschaften wird 
es durch diese Einrichtung er¬ 
möglicht. kleinere Filme, die sie 
bei unabhängigen Produzenten 
bestellen, zu mäßigeren Preisen 
zu bekommen und außerdem am 
Vermieten der Aufnahmeaus¬ 
rüstung zu profitieren. — Man¬ 
che der kleinen Filmgesellschaf¬ 
ten wird diesem Plan wider¬ 
streben, sich jedoch unter dem 
Druck der sonstigen Prozeßan¬ 
drohung nicht helfen können. 

Mi in allen Scherl-Filialen. Bachhandlungen and 
ingebotc 25 PIß, Stellengesuche 15 Plg. die mu l 
1 |Arosß Verantwortlich lOr die Redaktion: ? 
EstattcL Unverlangte Einsendungen werdea 


Daher kann man auch in von 
hier abfabrenden Eisenbahn¬ 
zügen jetzt nicht mehr, wie 
früher, so viele Passagiere mit 
enttäuschten Gesichtern und 
offensichtlichem Dalles Holly¬ 
wood den Rücken kehren sehen 

Den Platz jener träumerischer 
Enthusiasten nehmen nunmehr 
junge Leute mit praktische: 
Bühnenerfahrung and mit Geld 
mittein zum Durchhalten ein. E 
sind Schauspieler und Schau 
Spielerinnen, die eben mi 
Hollywood als Ziel sparten un- 
die sich das hiesige Warten at, 
Rollen mit dem Auftreten it 
Varietetheatern u. dgl. pekuni- 
erleichtern. 

Ausgedehnte Schilderung in 
den amerikanischen Blättern de 
Verhältnisse in den Studios un. 
der nachdrücklichst bekannt 
gemachte Umstand um so pein 
licherer Aufnahmebedingung, 
für den Sprechfilm im Verhält 
nis zu den stummen Filmen hal 
ten Pseudo - Filmsterne voi 
Hollywood fern. 

„Meine Kinder . . .“ zensiert. 

Der neue deutschsprachig- 
Tonfilm der Universal „Mein: 
Kinder . . ." mit John Boies. 
L. Wilson und G. Tobin in der. 
Hauptrollen, der bereits vor 
einiger Zeit in einer Interessen 
tenvorführung den Theater 
besitzern gezeigt wurde, ist von 
der Zensur zur Vorführung m 
Deutschland freigegeben. 

Weltvertrieb 

„Hauptmann von Köpenick' . 

Der von der Süd-Film im Ver¬ 
leih für Deutschland heraus- 
gebrachte Film „Der Haupt" 


ostxcitengsliste. Beiug«P' ri * 
mite und R.batte nach Tarif- 







































































25. Jahrgang Berlin, den 24. Dezember 1931 Nummer 295 


Vom Anbruch einer neuen Zeit 

Ein großer Tag im Ufa-Palast 



Seit Tagen steht Berlin 
trotz allem unter dem Ein¬ 
druck von „Yorck". Die gro¬ 
llen Blätter von rechts bis 
links, soweit sie überhaupt 
für Film Interesse haben, 
bringen Bilder und Artikel, 
grundsätzlich Essays oder 
historische Betrachtungen 
über den neuen Ufa-Film, 
den Hans Müller frei nach 
den geschichtlichen Tat¬ 
sachen erzählt. 

Im Ufa-Palast selbst und 
bei der ersten Aufführung iri 
Deutschland verzichtet man 
bewußt auf jede Dekoration. 
Läßt als Vorspiel auf der 
Orgel alte, vertraute, histo¬ 
rische Weisen erklingen und 
blendet dann einfach und 
schlicht den Film aui. 

* 

Der Name Yorck ist in die¬ 
ser Zeit ein Fanal. Ein In¬ 
begriff und eine Sehnsucht. 

Etwas, das weit über allen 
Parteien steht. Das nichts 
anderes ist als die Erinne¬ 
rung an eine traurige Zeit 
und an ein Geschlecht, das 
sich genau so wie wir nach 
besseren, glücklicheren Zei¬ 
ten sehnt. 

Was in Yorck verkörpert 
wird, ist etwas Heiliges, ist 
ein Kapitel Weltgeschichte, 
das man mit wehmütiger Be¬ 
geisterung liest. 

An dem man sich auf rich¬ 
tet und das daran erinnert, 
daß in dem Ablauf des Welt¬ 
geschehens immer auf den 
Niedergang auch der Auf¬ 
stieg folgt. 

★ 

Das alles natürlich, wie ge¬ 
rade an dieser Stelle hervor¬ 
gehoben werden muß, ganz 
unpolitisch, rein menschlich. 
Historische Schilderung ohne 


bewußte, unterstrichene Be¬ 
ziehung aui die Gegenwart. 

* 

Es ist ein Film der großen 
Persönlichkeit. Ein Denkmal 
für Yorck. Klar, daß deshalb 
die Entscheidung über Gelin¬ 
gen oder Versagen in erster 
Linie bei der Person des 
Hauptdarstellers liegt. 


Glücklicher Griff, mit der 
Gestaltung des großen Man¬ 
nes Werner Krauß zu be¬ 
trauen, diesen größten deut¬ 
schen Charakterdarsteller in 
einem solchen Manuskript 
zuerst im Tonfilm heraus¬ 
zustellen. 

Viele nannten es ein Expe¬ 
riment, von dem heute, wenn 


das Wort überhaupt richtig 
war, einmütig behauptet wer 
den muß, daß es mehr als 
glänzend geglückt ist. 

Was dort von der Lein¬ 
wand an uns vorüberflim- 
mert, ist ein Mensch, der in 
jeder Phase packt, mit dem 
man erlebt und erleidet. 

Der bis an die innersten 
Fasern des Herzens rührt 
und dem man mit noch grö¬ 
ßerer Begeisterung folgen 
möchte als die Studenten und 
die im besten Sinne des Wor¬ 
tes fanatisierten Truppen, als 
sie in den Kampf ziehen. 

★ 

Was geboten wird, ist in¬ 
haltlich nur ein kleiner Aus¬ 
schnitt aus den Ereignissen 
des Winters von zwölf auf 
dreizehn. Es ist wirkliche 
Geschichte, die nur in ein¬ 
zelnen Partien umgestaltet, 
gesteigert und dramatischer 
gemacht wird. 

Der König, verschlungen in 
das Labyrinth der Harden- 
bergschen Politik. Ein Mann, 
der aus Liebe zu seinem 
Volk, dem er weiteres Elend 
ersparen will, zum Zauderer 
wird. Hardenberg, der Brems¬ 
block, der sich treiben läßt, 
ohne selbst zu treiben. 

Diejenigen, die nach vor¬ 
wärts streben, die im ent¬ 
scheidenden Augenblick alles 
wagen wollen, die Offiziere, 
vom alten General Kleist bis 
zum jugendlichen Stürmer 
Clausewitz. 

Kein Film des Hurra-Pa¬ 
triotismus. Ein Werk, das 
peinlich und fein überall ge¬ 
recht Licht und Schatten ab¬ 
wägt. 

Kein Tendenzfilm und nir¬ 
gends ein Abzielen auf par¬ 
teipolitische Schlagwnrte. 


„YORCK“ 

Fabrikat und Verleih: Ufa Hauptrollen: Werner Krauss, 
Produktion: Ernst Hugo Correll Rudolf Förster, Grete Mos- 
Regic : Gustav Ucicky heim, Kayssler, Gründgens 

| Länge: 2793 Meter 10 4kte Uraufführung: Ufa-Palast am Zoo 







Trotzdem aber ein Film 
vom neuen Aufstieg eines 
zertretenen Volkes, das — 
wie aktuell gerade in dieser 
Tagen — losbricht, als die 
Last unerträglich wurde unc 
als man ihm das letzte Rest- 
chen Luft zum Atmen neh¬ 
men wollte. 


Ein Film, der packt, rührt 
und begeistert. Höchstlei¬ 
stung moderner Tonschau¬ 
spielkunst. Ein Erfolg, auch 
wenn die Ausstattung weni¬ 
ger glänzend gewesen wäre. 

So aber erhöht und unter¬ 
streicht der glänzende Rah¬ 
men die darstellerische Wir¬ 
kung. 


Es ist ein Film größten 
Ausmaßes, der vielleicht 
deshalb doppelt groß und 
imposant wirkt, weil dieses 
Ausmaß in Grenzen gehalten 
wird und weil die zwei oder 
drei Augenblicke, wo Massen 
entfaltet werden, harmonisch, 
organisch eingegliedert sind. 

Ein Film der Produktion 
Ernst Hugo Correll, die mit 
diesem Opus gleich ein be¬ 
stimmtes, starkes, gutes Ge¬ 
sicht erhalten hat. 

Eine Leistung, die den Ruf 
Gustav Ucickys weiter festigt 
und die seine Stellung in vor¬ 
derster Linie erneut bestätigt. 

Letzten Endes ein En- 
sembiefilm trotz der über¬ 
ragenden Leistung Kraußens. 


Spitzenleistungen von Fried¬ 
rich Kayßler, Lothar Müthel, 
Theodor Loos und Gustaf 
Gründgens. 

In zweiter Linie, vielleicht 
manuskriptgemäß und rein 
künstlerisch nicht ganz be¬ 
rechtigt, die Barbara Grete 
Mosheims, der Rüdiger Hans 
Rehmanns und der König 
Rudolf Försters. 

Vorbildlich, stimmungsvoll 
und nuancenreich die virtuose 
Photographie Carl Hoffmanns. 

Geschickt, geschmackvoll, 
mit glücklichem Effekt in- 
sti umentiert die Musik 
Schmidt-Boelckes. 

Anteil am großen Erfolg 


die Bauten Heriths und 
Röhrigs. 

Ein selten gelungener Wur 
Ein Film, der die Massen vo i 
rechts bis links ins Theater 
zieht. 

Ein filmisches Epos, da 
weit über die Saison hinau 
seinen Wert behält und da-; 
noch dann, wenn die Jahre.' 
Produktion längst vergesse i 
ist, immer wieder auftauche i 
wird, mit demselben Jubt! 
und der gleichen BegeisU 
rung begrüßt wie heute, w 
dieses Werk der Zeit, das vo 
den Ahnen erzählt, von der 
Gegenwart mit endlosei. 
Dank aufgenommen wird. 


Um die vierte 
Notverordnung 

Der Verband der Lichtspiel¬ 
theater Berlin-Brandenburg e. V. 
hielt gestern in den Kammer- 
säten in der Te'.tower Straße 
eine Versammlung .ib, in der der 
Verbandsvorsitzende Wilhelm 
Koch, der Verbandss .ndikus Dr. 
Diedrich und der Verbandsan¬ 
walt Dr. Egberts über alle die 
Fragen referierten, die füt das 
Lichtspielgewerbe in Verfolg 
der vierten Notverordnung in 
Betracht kommen. 

Man sandte ein Telegramm an 
den Reichsj ustizmini ster Dr. 
Joel und den Reichswirtschafts¬ 
minister Professor Dr. Warm- 
bold, in dem die Bitte ausge¬ 
sprochen wird, bei den zu er¬ 
wartendes! Durchführungsbestim¬ 
mungen auch die einzigartige 
und gesonderte Lage der Licht¬ 
spieltheater gerügend zu berück¬ 
sichtigen. 

Man spricht in dem Tele¬ 
gramm auch von der Abwehr 
der durch das außerordentliche 
Kündigungsrecht bestehenden 
Existenzbedrohang, über die wir 
schon vor einiger Zeit berich¬ 
teten. 

Im übrigen gab man den an¬ 
wesenden Theaterunternehmern 
genaue Richtlinien für ihr Ver¬ 
halten in den verschiedenen 
durch die Notverordnung ak¬ 
tuell gewordenen Fragen. 

„Mädchen in Uniform“ 
zum fünften Male 
prolongiert 

..Mädchen in Uniform" be¬ 
weisen in der Vorweihnachts- 
woche im Marmorhaus außer¬ 
ordentliche Zugkraft. Die 9-Uhr- 
Vorstellung war täglich ausver¬ 
kauft, so daß der Film für die 
6. Uraufführungswoche prolon¬ 
giert wurde und an den 
drei Weihnachtsfeiertagen wie 
wochentags täglich dreimal läuft. 


Die Star-Film feiert 


Der Direktor Jacques Glaß 
von der Vereinigten Star-Film¬ 
gesellschaft feiert heute seinen 
fünfzigsten Geburtstag. 

Er gehört noch nicht lange zu 
den aktiven Kinoleuten, hat 
aber jahrelang den Film mehr 
ven außen genau studiert. 

Seire erste Beziehung zu un¬ 
serer Industrie ist schon reich¬ 
lich alt. Er hatte, wie das bei 
der Finanz sehr häufig ist, viel 


S. Neben,ahl von der Nero mit 
dem Film in Berührung. 

Jeder in unserer Industrie ar¬ 
beitet und verhandelt gern 
mit ihm. Schätzt an ihm di« 
kaufmännische Korrektheit unJ 
die persönliche Liebenswürdig¬ 
keit. Er gehört zu den wenigen, 
für die kaufmännische Korrekt¬ 
heit oberste Richtlinie ist und 
die das. was sie versprecht n. 
auch wirklich halten. 



Beziehungen zu Kunst und 
Künstlern und lernte im Jahre 
1908 bei einer Silvesterfeier 
durch den Filmschauspieler Al¬ 
bert Paulig seine heutige Gattin 
kennen. 

Es ist nicht uninteressant, zu 
erfahren, daß der tüchtige Film¬ 
direktor vom Bankgewerbe aus 
zu uns kommt. 

Schon in jungen Jahren lei¬ 
stete er auf diesem Spezialge¬ 
biet so Ausgezeichnetes, daß 
ihn die Dresdner Bank in ihre 
Devisenabteilung nach Berlin 
nahm. 

Er war an bedeutenden Bank¬ 
unternehmen in London und 
Frankreich beteiligt. Arbeitete 
während des Weltkrieges von 
Berlin aus in erheblichem Um¬ 
fang mit der Türkei. 

Ein paar Jahre später führte 
er gemeinsam mit dem Bank¬ 
haus Rothschild in Paris große 
europäische Finanztransaktio¬ 
nen durch und kam dann wie¬ 
der ein paar Jahre später durch 


Nach außen hin tritt er wenig 
hervor, und es wird nicht wenige 
Filmleute geben, die erst durch 
diese Zeilen erkennen, welch 
weitreichende und vorzügliche 
Verbindung sich bei Glaß kon¬ 
zentrieren. 

Wir gratulieren ihm gern und 
möchten den Wunsch ausspre¬ 
chen, daß er in immer steigen¬ 
dem Maße sein Interesse dem 
Film zuwendet, weil gerade 
Kaufleute mit Finanzverbindun¬ 
gen in der ganzen Welt und vor 
allen Dingen mit Vertrauen in 
ganz Europa heule für die Film¬ 
industrie weit über das eigene 
Unternehmen hinaus wichtig und 
notwendig sind. 

Wilhelm Graf, der neben ihm 
in der Star-Film arbeitet, feiert 
am zweiten Weihnachtstag sei¬ 
nen fünfundsechzigsten Geburts¬ 
tag. 

Uber ihn braucht man in 
einem Filmblatt nicht viel zu 
erzählen. Er gehört im wahr¬ 
ten Sinne zu den Pionieren un¬ 
serer Industrie und darf mit vol¬ 


lem Recht zu denjenigen g, - 
zählt werden, die im stärkste i 
Maß aktiv daran mitarbeitete 
aus de n Schaubudengeschä t 
eine Industrie zu machen. 

Wilhelm Graf war einer der 
ersten — vielleicht der erste 
deutsche Theaterbesitzer. Se - 
Lichtspielhaus in der Friedric! ■ 
straße halte 28 Plätze und e 
zielte täglich unzählige ausvc - 
kaufte Häuser, weil das gan e 
Programm nur anderthalb Min 


ter anderem die großen Asta 
Nielsen-Filme in Deulschlaid 
verbreitet, war überhaupt n 
allen wesentlichen Ereigniss, n 
im deutschen Filmverleih bis n 

die letzten Jahre hinein ak> v 

beteiligt. 

Wir feiern mit ihm sein, n 
fünfundsechzigsten Geburtstag n 
der frohen Erwartung, daß " r 
noch recht oft Gelegen!) t 
haben, sein Wiegenfest mit i! m 

zu feiern, und wir verschieb n 

den Termin einer eingehenden 
Würdigung bis zum fünfundsi. >- 
zigsten Geburtstag, mit d, m 
Versprechen, diesen Termin 
dann pünktlicher einzuhalKn. 
als das manche Theaterbesit.cr 
mit ihren Filmen tun. 


Der „gehorchende" Film 
startet 


Die Ufa hat den „gehorchen¬ 
den" Film „Mal was Ander, s!’ 
der „Film für Alle’ -Produh! >n 
zur Erstaufführung in ihren 
sämtlichen Theatern in Deutsch¬ 
land erworben. 

Die Uraufführung findet >« 
der ersten Januar-Woche im 
Universum am Kurfürstendamm 

statt. Anschließend in weite¬ 
ren 14 Berliner Ufa-Theatern- 
Im Reich wird der Film in g«‘ 
schlossenen Touren in 60 Ufa- 
Theatern gezeigt werden. 


„Mal was Anderes’ v ° n 
Richard Hutter wurde für dj* 
Schweiz verkauft..Die originell« 
Neuheit ist bereits in Zürich 
mit enormem Erfolg gestartet 
Für Österreich wurde der 
Film von der Kiba erworben 
Die Wiener Premiere *® 
Apollo-Theater findet am 5«' 
vesterabend statt. 












Punkte in Betracht: 

1. Die allgemeine Wirtschafts¬ 
depression, 

2. die Tonfilmumstellung. 
Beides Vorgänge, die mit 

ihren Begleiterscheinungen eine 
Umwälzung der Filmindustrie 
brachten. 

Die durch die Erwerbslosig¬ 
keit. Lohnsenkungen und allge¬ 
meine Wirtschaftsdepression ge¬ 
sunkene Kaufkraft des Publi- 
































































Tabelle IV. 

eilung der Lichtspieltheater in Deutschland nach Verleihbezirkei 
zahlgruppen in den Jahren 1928 und 1931. 


zent und 1928 58.2 Prozent der 
Gesamtzahl der Kinos täglich- 
spielende Häuser waren, spielen 
im Jahre 1931 60.9 Prozent der 
Kinos täglich. Wird das Zah¬ 
lenverhältnis aus den Jahren 
1925, 1928 und 1931 einer ein¬ 
gehenden Betrachtung unter¬ 
zogen. so kann eher von einem 
Ausbau des deutschen Theater¬ 
parks gesprochen werden als 
von einem Eingehen von Thea¬ 
tern. Dieses Bi!d wird noch 
deutlicher durch die Heran¬ 
ziehung der Zahlenverhältnisse 
über die Entwicklung der Kino¬ 
theater nach Platzzahlgrupoen 
(Tabelle III). 

Hiernach ergibt sich, daß zu¬ 
gunsten der großen Theater 241 
Kleinkinos bis 300 Plätze und 


um 47 erfahren. 

Trotzdem besteht aber immer 
noch der deutsche Theaterpark 
zu 82.8 Prozent sus Kleinkinos. 


der deutschen Lichtspielhäuser 
haben 300 und weniger Sitze. 
Wertere 22,7 Prozent verfügen 
über 300 bis 500 Plätze. 

Kein Land besitzt so viele 
Kleinkinos und nichttäglich 
spielende Häuser wie Deutsch¬ 
land. 2867 Kinos von insgesamt 
5071 sind nichttäglich spielende 
Kinos (vgl. Tabelle Va). 

Bei dieser Sachlage kann in 
der gegenwärtigen Konstellation 
nur eine Umschichtung des 
deutschen Theaterparks und eine 
Gesundung zu erblicken sein, 
die bedingt wurde durch die 
Neuerscheinung des Tonfilms 
und deren Prozeß beschleunigt 
wird durch die allgemeine Wirt¬ 
schaftskrise. 
















































Reiche Erfolge brachte Ihnen die l T fa schon seit 
Monaten und nun finden Sie auch auf dem weihnacht¬ 
lichen Gabentisch der l fa das, was Sie sich wünschen: 


Ihre höchstgespannten Erwartungen werden übertroffen 




Hauptmann von Köpenick 


Der große Erfolg dieses Films 
ist schon nach der Festvorstel¬ 
lung in einem Telephonat ge¬ 
meldet worden. Es bleib 
nachzutragen, daß dieser Bei¬ 
fall in erster Linie dem Schau¬ 
spieler Max Adalbert zu dankec 
ist, der eine lückenlose Leistung 
vollbrachte. Zuckmayer, der 
Verfasser des Theaterstückes, 
hat mit Hilfe von A. Joseph 
das Drehbuch geschrieben und 
dem Bühnenautor die Führung 
überlassen. Es ist ihm für die 
Filmfassung nicht viel Neues 
eingefallen. Er heroisiert und 
sentimentalisiert wieder den 
Schuster Voigt, der doch im 
Leben ein kleiner Gauner war, 
was, nebenbei bemerkt, für die 
filmische Legende keine Rolle 
spielt. Trotzdem wirkt die Fa¬ 
bel amüsant, die Handlung hat 
genügend Beweglichkeit, der 
Dialog klingt lebendig, und die 
von diesem Thema nun emmal 
nicht zu trennende Satire wird 
nicht geschmacklos. Manchmal 
macht sich etwas Pathos be¬ 
merkbar, aber geht schnell vor¬ 
über, weil die amüsante Sze¬ 
nenfolge überwiegt. Die Zu¬ 
schauer stimmten mit fröh¬ 
lichem Gelächter ein, und ein 
nicht geringer Teil, der den 
Jahrgängen um 1900 angehört. 


Fabrikat: Roto G. P.-Film Regie: Richard Oswald 

Verleih: Süd-Film Hauptrolle: Max Adalbert 

Uraufführung: Mozartsaal 


nahm die Handlung denn auch 
bewußt historisch. So schnell 
wird heute Geschichte ge¬ 
schrieben. 

Richard Oswald hat seine 
große Filmerfahrung und die be¬ 
kannte Routine daran gesetzt. 
Er weiß genau, was filmisch 
wirkt und wie eine Szene auf¬ 
zubauen ist. Aber da ihm 
neben so vielen Talenten die 
Gabe des guten Geschmackes 
nicht in die Wiege gelegt wurde, 
so läßt er einige Breiten stehen 
und gibt einzelne Auftritte, die 
man gern leiser gesehen hätte. 
Der Tonfilm verstärkt ja durch 
den Dialog das Bild, so daß es 
überflüssig ist, gewisse Effekte 
auch noch durch die Gebärde 
zu betonen. 

Max Adalbert wächst in die 


Rolle vollkommen hinein. Der 
Schuster Voigt war anders, wer 
ihn gekannt hat, wird wissen, 
daß weder Krauß aoch Adalbert 
der echten Figur nabe kommen. 
Aber Adalberts Darstellung 
trifft haargenau jene Lebens¬ 
linie, die der Allgemeinheit für 
den Schuster Voigt vorschwebt. 
Er ist die geplagte Kreatur, die 
sich immer verfolgt sieht und 
schließlich Befreiung durch 
jenen Schelmenstreich sucht, 
über den die ganze Welt ge¬ 
lacht hat und der Köpenick 
seinerzeit eine Popularität 
schenkte, wie sie heute etwa 
Hollywood besitzt. Adalbert 
hält sich im zweiten Teil recht 
zurück Er bewahrt in jedem 
Augenblick künstlerische Hal¬ 
tung und ist ernsthafter als die 


Dacho -Vorsitzender demissioniert 


agabend stattfand, hat G. W. nicht für gegeben erachtet. 


Pabst sein Amt niedergelegt. 

Offiziös sagt man, daß sich 
der bekannte Regisseur zu die¬ 
sem Schritt entschlossen habe, 
weil er eine längere Reise an¬ 
müsse. ln gut orf 


An dem, was von der Sitzung 
noch weiter bekannt wird, in¬ 
teressiert höchstens noch die 
', daß der vielerör- 
-Film vorläufig nicht 
gelangt. 



on acht M 
Zur Zeit leitet er Münchens 
zweitgrößtes Haus, die Luitpold- 
Lichtspiele. 

Zehn Jahre war Sensburg 
Vorsitzender der Bayerischen 
Theaterbesitzerorganisation. Er 
war Mitglied der Spio und be¬ 
ratendes Mitglied der Münche¬ 
ner Handelskammer. Nach gro¬ 
ßen Erfolgen brachte ihm sein 
Draufgängertum auch manchen 
Fehlschlag. Er ging nach Ber¬ 
lin und war Mitbegründer des 
Roxy-Palastes. Später Bera¬ 
ter des Filmspielplanes des 
Deutschen Theaters in München. 
Auch in der Produktion und im 
Verleih war Sensburg vorüber¬ 
gehend tätig. 

Anläßlich des Jubiläums hat 
der Landesverband bayerischer 
Lichtspieltheaterbesitzer Sens¬ 
burg zu seinem Ehrenmitgliede 
ernannt. Groß ist die Zahl sei¬ 
ner Freunde, die dem Kampf¬ 
genossen und Geschäftsfreunde 
das Büro in einen Blumengarten 
verwandelten. Wir wünschen 
ihm Glück für gedeihliche Ar¬ 
beit in den kommenden Jahren! 


Kinamo für Normalfilm 

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T rodcentrommeln 


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Vorführer 


etwas wilde Maske, die woh! 
satirisch wirken soll, aber nur 
aufgetragen erscheint Oswald 
ist für solche Dinge ohne Maß 
stab. 

Die übrigen Rollen sind nich' 
viel mehr als Chargenfiguren 
deren Besetzung zumeist der 
Bühnenfassung angepaßt wurde 
Das ist gewiß bequemes Ar 
beiten — aber wird damit nicht 
auch ein Teil der Arbeit einer 
anderen Regisseurs Übernom 
men? So ist zu sagen, daß 
Max Gülstorf, Friedrich Kayß 
ler, Hermann Speelmans, Alfred 
Beierle, Käthe Haack (um nui 
einige der 42 Mitwirkenden zu 
nennen) am Erfolg des Filme 
teilhatten. 

Dieser publikumswirksame 
Film wird seinen Weg machen 


Jubiläum in Altona 

Das Hansen-Kino, Altona, 
Schulterblatt 49, eines der älte¬ 
sten und bekanntesten Theater 
in Altona, begeht Weihnachten 
die Feier seines 25jähngen Be¬ 
stehens. Das Hansen-Kino, am 
25 Dezember 1906 eröffne 
wurde 1928 zu einem der mo¬ 
dernen, ca. 800 Personen far- 


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R araturen ausgestattet. 

[ansen-Kino hat sich eine 
großen und treuen Besucher 
kreis erworben. 

Di* Gründer, Herr Alber 
Hansen, welcher vor fünf Jah 
ren verstorben ist, und sei 
Sohn, Herr John Hansen, de 
jetzt sein 25jähriges Jubiläu: 
feiert, sind als ernste Fachleut 
seit langen Jahren in der Film 
branche bekannt. 


Im U.T. Kurfürstendamm fin 
det am 27 Dezember (den 
3. Weihnachtsfeiertag) ein« 
Matinee statt. Waldemar Bon 
sels liest aus seinem neuester 
Buch „Tage der Kindheit". An 
schließend wird in neuer Bear 
beitung der Film „Biene Maja 
gezeigt, der bekanntlich au 
Grund der gleichnamigen Erzäii 
lung des Dichters gedrcli 
wurde. Beginn 11 Uhr 30 vor- 




























cFILMEibERFOtGtf 


AFÄ-Fl LM AG 


roerweitoe ^ 

RAUSCH 


'EISFELD 


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REGIE: EUGEN THIELE 

Muiil: LEO LEUX 


D OSWALD 


^ Der ^ 

kommende Schlager! 

DIE GROSSE LEHAR 


f in// § tonfilmoperette 

gJ\ m^emmaß 
eü^iG&cer 1 


WmSh 


Berliner 

^Anfang 



















Mal was Anderes! 

Der „gehorchende" Tonfilm von RICHARD HUTTER 

Regie: RUDOLF MEINERT 

Darstelle': Gretl Schubert-Kahn, Kurt Fuß, Herrmann-Schaufuß 

läuft an: 

in sämtlichen Ufa-Theatern Deutschlands S täd°te) 

Uraufführung: Universum Kurfürstendamm am 6. Januar 

v 

anschließend in weiteren 14 Berliner Ufa-Theatern 



In diesem Film bestimmt das Publikum den Lauf der Handlung. 

Ein persönlich auftretender Konferenzier im Dialog mit gefilmten Darstellern. 


I Der kluge Theaterbesitzer sichert I 
■ sich sofort diese originelle Neuheit ■ 


Vertrieb: 

JACOB LORSCH 

G. M. B. H. 

BERLIN 

Friedrichstraße 237 
Fernsprecher: Bergmann 1810 


Tonherstellung 

3BIS-MELO FILM 

System: 

Tobis-Klangfilm 


Produktion: 

, F I L M FÜR ALLE" 

G. M. B. H. 
BERLIN 

Kochstraße 73 
Fernsprecher: Flora 4794 








■ il weltgemacht durch d 
endig gewordenen ei 
Tonfilm-Leihmieten, die von 15 
bis 20 Prozent auf 35 Prozent 
liegen. 

Eine Erhöhung der Eintritts¬ 
preise zum Ausgleich für diese 
erhebliche Ausgabenbelastung 
verbot sich nicht nur von selbst, 
es machte sich sogar eine Er- 
mäOigung und Anpassung der 
Preise erforderlich wegen der 
ständigen Schwächung der in 
Betracht kommenden Besucher¬ 
kreise durch zunehmende Ar¬ 
beitslosigkeit und Einkommen¬ 
verminderung bei der Bevölke- 

Infolge dieser Schwierigkeiten 
sind 221 Kinotheater bis 300 
Plätze und weitere 61 bis 500 
Plätze eingegangen. 

Dagegen stehen 39 Neugrün¬ 


dungen mit 500—1000 Plätzen 
und 47 mit mehr als 1000 Plät¬ 
zen. Die Zahl der Theater 
wurde geringer: die Sitzplatz¬ 
zahlen aber haben sich vermehrt 
(vgl. Tabelle III). 

Daß die eingegangenen Thea¬ 
ter zum weitaus überwiegenden 
Teil nichttäglichspielende Kinos 
waren, erhellt aut Tabelle Va. 

Insgesamt 294 nichttäglich¬ 
spielende Kincs sind ge¬ 
schlossen worden, cavon allein 
125 in Norddeutschland. 

Der Fassnngsraun der nicht¬ 
täglichspielenden Kinos, der im 
Jahre 192» 837 064 Plätze be¬ 
trug, hat sich dementsprechend 
auch um rund 10 ) 000 Plätze 
verringert (vgl. Tabelle Va). 


Bei den täglichspielenden 
Kinos ist eine Zunahme von 98 
Kinos und rd. 126 000 Plätzen 
zu verzeichnen. 

Insbesondere in Ostdeutsch¬ 
land, aber auch in Mittel- und 
Westdeutschland ist eine be¬ 
achtliche Vermehrung des Fas- 
sungsraums zu beobachten. 
Außer in Norddeutschland, wo 
12 von den täglichspielenden 
Kinos eingegangen sind, sind in 
keinem anderen Bezirk Ein¬ 
gänge von täglichspielenden 
Häusern erfolgt. 

Die täg'.ichspielenden Theater, 
die in Ncrddeutschland zu ver¬ 
zeichnen waren, sind alles Kinos 
bis 300 Flätze gewesen, also die 
kleinsten Kinos (vgl. Tabelle 


Va/A in Verbindung mit Vb AI 
Die Verluste, die an nichttäg- 
lichspialenden Kinos zu ver¬ 
zeichnen sind, erfolgten in sämt¬ 
lichen Platzkategorien. (Tabelle 
WB.) Deutlicher kann nicht 
zum Ausdruck kommen, daß es 
sich bei diesen Bewegungen auf 
dem Theaterpark bis zur Mitte 
1931 um einen Ausbau handelt 
Ein sehr eingehendes Bild, 
wie diese Verschiebungen und 
der Ausbau innerhalb der ein¬ 
zelnen Verleihbezirke und Platz¬ 
en tegorien vor sich ging, ver¬ 
mittelt Tabelle IV. 

Detaillierte Angaben über den 
Stand der Kinotheater im Jahre 
1931 sowie der Tonfilmkinos 
per 1. Oktober 1931 folgen. 




III Sorddeularhland. . . 521 222968 265\ 161961 59 137121 81 32246 50 31203 36 32126 38 49C 

5. Gruppe Hamburg 

IV. SüddcutucUand . . 1163 374947 414 196769 150 33516 \l42 59293 62 38968 33 29108 24 297, 

davon Gruppe 

6. München . . 515| 104597 208 90005 92 1073S, 68 28198 28 17822 11 9778 6 81 

7. Frankfurt a. M. 648 210350 206 106764 58 1377>j 74 31095 64 21146 22 19330 18 214 


V. WfMdetdJuMand . . 869 380528 415\ 247022\ 67\ 16480 

8. GruppcDusscldorf _|_ I _ 

/.um nimm . \r,071 189897922»4\ 1166129 673 162602 

Zählung Oktober 1928 . 5267 1 876601 21O6|l039537 714|162838 


106764 58 13778 74 31095 64 21146 22 19330 18 21415 

247022 67 16480 151 63192 109 69220 49 43690 38 51940 1 


Hemels» bict. 





































Das Schutzrecht der Klangfilm- 
Tobis-Gruppe auf das Lichtton- 
zusatz-Gerät (DRGM 1175 531) ist 
vom Landgericht! Berlin durch Ur¬ 
teil vom 19.12. 31 bestätigt worden 



Für Einzel- und Doppelanlagen 
UnerreichteTonqualitätdurch ver¬ 
besserte Filmberuhigung — 

Einfach und betriebssicher! 


























































wesentli. V ten Handhaben gibt, 

seinem eie, der körperlichen 

Wiederga >e bewegter Bilder, 
naher zu kommen. 

Die Z.vilisation unserer Ze:t, 

die es sich zu ihrem Prinzip zu 

machen scheint, der Menschheit 
immer wieder neue Bedürfnisse 
zu scaaffen (leide vielleicht?), 

diese Zivilisation ist eigentlich 

ohne den plastisch geformten 
Tonfilm kaum denkbar. 

Diese Zeilen, die an keine 
Partei, sondern an alle jenen 
Interessenten gerichtet sine, die 
im Film nicht allein Brot, son¬ 
dern auch Förderung der 
Menschheitskultur suchen, dürf 
ten bei den Fortschrittlichen und 
bei der jetzigen Generation Zu 
Stimmung erhalten, bei der Film¬ 
industrie im allgemeinen und 
dem Theaterbesitzer im beson¬ 
deren Angst vor neuen finan 
zielten Überraschungen (natür¬ 
lich negativer Art) hervorrufen: 
tatsächlich ist dem letzteren 
nach den ungeheueren Belastun 
gen durch den kaum eingetühr- 
ten Tonfilm dies nicht zu ver¬ 
übeln; soll er die mühselig er¬ 
worbene und in vielen Fällen 
noch nicht bezahlte Tonfilm¬ 
apparatur vielleicht auch schon 
wieder herausi eitlen müssen, um 
sie durch eine noch komplizier¬ 
tere zu ersetzen, falls er kon¬ 
kurrenzfähig bleiben will? 

Wenn diese Zeilen dazu bei¬ 
tragen helfen, eine Überraschung 


zu vereiteln, wie wir sie vor 

nunmehr genau zwei Jahren 

durch den Tonfilm erlebt haben, 

so ist ihr Zweck im wesent¬ 

lichen erfüllt. Vor 2'A Jahren 
warnte ich gleichfalls durch 

Veröffentlichung meiner Beob¬ 

achtungen im Auslande; damals 
lächelten viele über mich von 

wegen der deutschen pp. „Be¬ 

lange". Kurz danach war es 
an mir, zu lächeln über jene, 
die sich nicht belehren lassen, 
die alles besser wissen wollen; 
meine Befürchtungen wurden 
innerhalb zwei Jahren bei wei¬ 
tem übertroffen. Niemand 
lächelte mehr! Allenthalben 
Evolution — Revolution. Der 
Tonfilm kam und — ist! 

Das Stereokinotoskop, wie die 
eigentliche Bezeichnung der zu¬ 
künftigen Filmapparatur heißen 
müßte, ist bereits seit 1890 
patentiert, also gewissermaßen 
älter als der heute gebräuch¬ 
liche Film ohne Tiefenwirkung. 
Damals wurde vorgeschlagen, 
dem Beschauer Linsen oder 
Prismen zu geben, um die Ver¬ 
einigung der getrennt (in zwei 
Reihen) projizierten Bilder zu 
erleichtern. 

1897 wurde durch Emil Düntz 
in Jena eine Apparatur kon¬ 
struiert, die die abwechselnd 
aus linken und rechten Einzel¬ 
bildern bestehende stereoskopi¬ 
sche Serie in einer einzigen 
Reihe anordnet, so daß die Pro¬ 


jektions-Apparatur weniger 

Raum beansprucht und Bilder 

von beliebiger Breite verwend¬ 

bar sind. Es ist bei dieser Art 
der Wiedergabe dabei gleich¬ 

gültig, ob die Bilder auf einem 
Bande, über- oder unter- oder 

nebeneinander angeordnet sind, 

ähnlich dem sogenannten Muto- 

skop. Durch Okularverschlüsse, 
d. h. durch eine Einrichtung, 
bei welcher bei jedem Bild¬ 
wechsel vor d.. n einen Auge das 
Bild erscheint und dem anderen 
verdeckt, oder durch Okular¬ 
blendgläser in komplementären 
Farben wird erreicht, daß sich 
dem linken und rechten Auge 
nur das jeweilige zugehörige 
Bild präsentiert, ln umgekehr¬ 
ter Lage und des gewöhnlichen 
Brewsterschen Stereoskop (Lin¬ 
senprismen) sich bedienend, die 
brechenden Kanten nach außen, 
erzielt man eine Vergrößerung 
der Bilder und einen natür¬ 
licheren Eindruck derselben bei 
gleichzeitiger Verminderung der 
Konvergenz der Augen. 

Wesentlich vereinfacht wird 
diese Art der Stereoskopie bei 
Verzicht auf alle diese Zwi- 
schenmittel dadurch, wenn man 
die Blicklinien beider Augen 
dort sich schneiden läßt, wo die 
Bilder des Bandes oder Filmes 
nacheinander gezeigt werden. 

Den gleichen Effekt erzielte 
man früher vermittels des „Stro¬ 
boskop", eines Apparates, der 


sich auf die Dauer des Lic it- 

eindruckes im Auge gründet i ad 

der im wesentlichen aus euer 

Trommel mit vertikalen Schät¬ 

zen in horizontaler Bewert nf 
besteht, die Innenseite zwiscl es 

den Schlitzen mit einer Bild r- 
reihe versehen, analog den A if- 
nahmen auf einem transparen¬ 
ten Film. 

Hier, wie auch in einigen 
weiter unten angeführten Ar'ec 
ist, wie eingangs schon erwäl: it. ■ 
im weseutlichen die Trägheit es IJ 
Auges bzw. die Dauer der Lic t- gj 
beeindruckuug das Hilfsmil el I 
des beabsichtigten Effektes, /'ul I 
diese primitive Form des „K r- 
perlichsehens" bewegter Bilcer I 
gründet sich auch ein franzt i I 
sches Verfahren, welches den . I 
wünschten Zweck dadurch vr- I 
reichen will, daß vor dem >- I 
laufenden Film, welcher abwet d- I 
selnd ein linkes und ein rech .-s 1 
Bild hintereinander zeigt, e >s I 
Blende mit komplementa: cn I 
Farbfiltern kreist und so ui« I 
entsprechende Färbung v< r- I 
nimmt. Der Russe Dr. Weinb« r£ (I 
erweitert diese Art, indem er | 
zuerst die Aufnahmen auf zv ei I 
getrennten Bändern vornim: it. I 
jedes der beiden zwischen je I 
zwei Aufnahmen um das D< p- I 
pelte fortschaltet, so daß z ei fl 
Negativbildbänder entstehen. « I 
denen die einzelnen Aufnahn r. , 
durch gleichgroße Leerstellen I 
getrennt sind. (ScbluB lote 1 









































V FILM-FACH BU1T •* 

H VERLAG SCHERL * BERLINlS V^68 

25. Jahrgang Berlin, den 29. Dezember 1931 Nummer 296 


Man drängt sich zur „Fledermaus“ 

Erfolgreicher Start im Capitol 



Ein Griff in jene unsterb¬ 
liche Kiste, in der die Themen 
und Stoffe aufbewahrt sind, 
die ewig jung bleiben und 
die immer wieder in neuer, 
verjüngter Gestalt Millionen 
begeistern. 

Ein Filmthema, das von 
Haus aus verpflichtet. Ein 
klassischer Stoff, der erst vor 
kurzem in der Reichshaupt¬ 
stadt durch Max Reinhardts 
große Kunst neu belebt und 
zu frischem, starkem, großem 
Ruhm geführt wurde. 

Am Stoff war nicht viel 
zu ändern. Man nahm die 
Geschichte von dem tollen 
Streich des Herrn Gabriel 
Eisenstein, der seinen Freund 
Dr. Falke nach einer durch¬ 
zechten Nacht als betrunkene 
Fledermaus in einem Park 
zurückließ, zum Ausgangs¬ 
punkt. Entwickelte dann die 
Geschichte von den drei 
Tagen Arrest, die durch ein 
Maskenfest beim Prinzen Or- 
iofsky eingeleitet werden. 

Ueberf lässig zu erzählen, 
daß die kleinen Seitensprünge 
des Kammerkätzchens Adele, 
des leichtsinnigen Hausherrn 
und des jovialen Gefängnis¬ 
direktors nett pointiert und 
dramaturgisch geschickt ver¬ 
wertet wurden. 

Festzustellen aber, daß die 
große, splendide Ausstattung, 
die die Wortbühne nur dem 
berühmten Bankett im zweiten 
Akt zuteil werden läßt, hier 
durch den ganzen Film zieht. 

Man hat bewußt und mit 
sicherem Blick für das Film¬ 
eigentümliche die Szenen, die 


dekorativ und durch die 
Massen hervortreten sollten, 
vom Auftakt bis zum Schluß 
nach dem goldenen Film¬ 
schnitt verteilt und dadurch 
dem Ganzen von A bis Z das 
Signum des Ausstattungsfilms 
auf geprägt, das allein schon 


den Zuschauer befriedigt, an¬ 
regt und beifallsfroh stimmt. 

■* 

Vielleicht aber hat man 
diesen ganzen Stoff nur ver¬ 
wendet, um die Bombenrolle 
für Anny Ondra herauszu¬ 
arbeiten. Sie gibt natürlich 


die Adele, die hier einfach 
über alle herrlichen Strauß- 
schen Melodien, über alle 
anderen Rollen und über 
Baumeister und Photograph 
triumphiert. 

Daß sie vielseitig ist, darf 
als bekannt vorausgesetzt 
werden. Aber daß man in 
ihr mit einem Male ganz 
neue, künstlerisch hochwer¬ 
tige Seiten entdeckt, ist 
schließlich auch für die alten, 
hartgesottenen Filmhasen 
eine Ueberraschung. '< 

Wollte man prätentiös sein, 
müßte man vielleicht sogar 
mit Chaplin vergleichen. Aber 
mit europäischem Einschlag. 
Auf einer Mittellinie, die 
zwischen Paris, Berlin. Prag 
und Wien liegt. 

Zuerst — wenn man ganz 
ehrlich sein soll — etwas 
irritierend. Man denkt soviel 
an das Theater. Man muß 
sich an die Zerlettsche Inter¬ 
pretation der weltberühmten 
Operette erst gewöhnen. 

Aber dann findet man 
Kontakt. Uebersieht voll¬ 
ständig, daß die Rosalinde 
der Betty Werner eine glatte 
Fehlbesetzung ist. Merkt 
kaum, daß der Prinz Orlofsky 
des Herrn Petrovich, so nett 
und liebenswürdig er ist, 
manches zu wünschen übrig¬ 
läßt. 

Adele beherrscht schon 
nach den ersten fünf Minuten 
das Spiel und bleibt Mittel¬ 
punkt bis zum letzten liebens¬ 
würdigen Ausklang. 

* 

Deshalb muß doch gesagt 
werden, daß Georg Alexan- 


Fabrikat: Vandor Film. Paris Länge: 2592 Meter, 5 Akte 
Verleih: Bayerische Uraufführung: Capitol 


Kleine Anzeigen 1 * im „ K i n e m a tog r a p h 11 — b i 11 i g und erfolgreich 







der ein amüsanter, liebens¬ 
würdiger, spielsicherer Eisen¬ 
stein ist. Daß Oskar Sima 
den Falke mit einer ent¬ 
zückenden Jovialität spielt, 
die eben wegen ihrer Unauf¬ 
dringlichkeit nicht stark genug 
in den kritischen Vorder¬ 
grund gerückt werden kann. 

All die anderen: der Ge¬ 
fängnis iirektor des Herrn 
Junkermann, sogar dieGlanz- 
rolle des Frosch, die man 
Karl Ettlinger übergab, ver¬ 
schwinden im Hintergrund. 

Selbst die Musik, so be¬ 
dauerlich das an sich ist, tritt 
vor dem Star zurück. 

Man hat die Partitur um 
und um gekrempelt. Man 
vermißt entzückende Motive, 
ohne die man sich eigent- 

Maurice Chevalier im 
Marmorhaus 

Der neueste Maurice-Chevalier- 
Tonfilm „Maurice, der Straßen¬ 
sänger" gelangt am Mittwoch, 
dem 30, Dezember, im Marmor - 
haus zur Berliner Erstauffüh- 

Aussprache der mitteldeutschen 
Delegierten. 

Die mitteldeutsche Verbands¬ 
arbeit des Jahres 1931 wurde 
mit einer Sitzung der Delegier¬ 
ten des Landesverbandes Mit¬ 
teldeutschlands abgeschlossen. 
Huyras referierte über die 
letzte Delegierter.sitzung des 
Reichsverbandes. Man sprach 
ferner über Jen Ausbau de. 
mitteldeutschen Thaterbesitzer- 
Genossenschaft. Die Organisa¬ 
tion soll in der Form umgestal¬ 
tet werden, daß jedes Mitglied 
des Landesverbandes auch der 
Genossenschaft angehört. Jedes 
Mitglied soll eine Kapitalbetei¬ 
ligung von 20 Mark haben. 

Es wurde begrüßt, daß die 
AdF. fest entschlossen ist, Preis- 
scbleudereien zu bekämpfen. 
Unbedingt sei zu fordern, daß 
auch die nicht der AdF. ange¬ 
hörenden Firmen die gemein¬ 
samen Maßnahmen mit allen 
Mitteln fördern. 

Liane Haid singt in Wien 
Operette. 

Liane Haid wird im Laufe des 
Januar am Wiener Bürgerthea¬ 
ter ein längeres Gastspiel in 
der Operette „Mädel aus 
Wien", von Heinrich Strecker, 
deren Hauptrolle sie singen 
wird, absolvieren. 

Brigitte Helm bei der Nero. 

Die Nero-Film hat Brigitte 
Helm für die weibliche Haupt¬ 
rolle des Pabst-Films der Nero 
„A'lantide" verpflichtet. Bri¬ 
gitte Helm wird diese Rolle in 
drei Versionen — deutsch, fran¬ 
zösisch und englisch — spielen. 
Gustav Dießl spielt in „Atlan- 
tide" eine Hauptrolle. 


lieh eine „Fledermaus" nicht 
denken kann. 

Aber man wollte vielleicht 
mit Absicht keine einfache 
Uebertragung des Bühnen¬ 
stücks auf den Film and ver¬ 
legte deshalb dieses oder 
jenes unsterbliche Chanson 
und schnitt kurzerhand sogar 
die melodiösesten, herrlich¬ 
sten Motive. 

Dafür gab man dem musi¬ 
kalischen Satz an sich mo¬ 
dernste Klangfülle. Ließ sich 
fraglos von der Neubearbei¬ 
tung Reinhardts leise be¬ 
einflussen und gab als fil¬ 
misches Spezifikum pompöse 
Dekorationen und weitaus¬ 
ladende Ballettdivertisse- 
ments zum Ausgleich. 

Die Musikbearbeitung 

stammt von Professor Michael 
Lewin und Ferdinand Folba, 


der auch als Dirigent bei der 
Aufnahme tätig war. 

Sie machen ihre Sache so 
brav und stilecht, daß der 
gute alte Johann Strauß, 
wenn er von der Rangloge 
aus bei der deutschen Ur¬ 
aufführung zugegen gewesen 
wäre, selbst am stärkster 
applaudiert hätte. 

So tat dies das Publikum, 
das schon während der Vor¬ 
führung merkbar in Stim¬ 
mung war. Es hat sicher in 
seinen Dank für den genu߬ 
reichen Abend den Kamera¬ 
mann Otto Heller einge¬ 
schlossen, der mit allen tech¬ 
nischen Hilfsmitteln Bilder 
auf dem Filmhand festhielt, 
die mit zu demBesten gehören, 
was moderne Kamerakunst 
zur Zeit hervorbringen kann. 


Herzlichen Dank 

Dem „Kinematograph" und seinen Schriftleitern sind zum 
Weihnachtsfest und anläßlich des Jahreswechsels so viele 
herzliche Wünsche aus allen Erdteilen übermittelt worden, 
daß es einfach unmöglich ist, jedem einzelnen zu danken. 

Wir bitten deshalb, allen Freunden auf diesem Wege nicht 
rur unseren aufrichtigsten Dank aussprechen, sondern gleich¬ 
zeitig auch von uns aus ein frohes neues Jahr wünschen zu 

SchiifHeilung des „Kinematograph". 


München eröffnet neues tiroftkino 


Am 10. Oktober 1812 wurde 
in München das Königliche 
Theater am Isartor eröffnet. 
Viele Jahrzehnte lag es dann 
still. Die Theatereinrichtung war 
herausgerissen, und es diente 
als Pfandhaus. Durch einen gün¬ 
stigen Vertrag mit der Stadt als 
heutigen Eigentümerin gelang 
es dem Münchener Theaterbe¬ 
sitzer Dörffler jun., das Haus in 
ein großes Volkskino zu ver¬ 
wandeln. Die früheren Reprä¬ 
sentationsräume und der Thea¬ 
tersaal ergeben zusammen Raum 
für ein großes Haus mit 1200 
Sitzen in 38 Reihen eines ge¬ 
waltigen ebenen Parketts, des¬ 
sen gegliederte Rückwand einige 
Logenplätze enthält. Die Aus¬ 
stattung ist zeitgemäß einfach 
gehalten. Das Theater macht, 
in hellem gelblichem Ton ge¬ 
halten mit lachsroten Absatz- 
Streifen, einen freundlichen Ein¬ 
druck. Um den noch vorhan¬ 


denen Nachhall unschädlich zu 
machen, wurde über den ganzen 
Saal ein feines Drahtnetz mit 
Maschen von 2 zu 1 Meter ge¬ 
spannt. Die Bühne hat mehrere 
Soffittengassen. 5 Meter Tiele 
und etwa 10 Meter Breite, 
könnte also für kleinere Büh¬ 
nenschauen Verwendung finden, 
wenn solche in München ge¬ 
stattet wären. Recht hübsch ist 
der Kassenraum gestaltet. 

Das Theater eröffnet mit „Ka¬ 
detten". Für die weitere Füh¬ 
rung ist eine Abschlußgemein¬ 
schaft mit den Pietzsch - Thea¬ 
tern geplant. Dieser Abschlu߬ 
ring verfügt über 3200 Sitze in 
drei Großtheatern im Osten und 
Westen des Zentrums und in 
Schwabing. Das neue Haus ar¬ 
beitet mit billigen Preisen ab 
70 Pfg. und wird die Konkur¬ 
renz im kinoplatz-übersättigten 
München erheblich verschärfen. 




In dem vor kurzem bezoge¬ 
nen Atelier der Tobis-Melofilm, 
Lindenstraße, sind bereits zwei 
Beiprograminfilme hergestellt 
worden, und zwar „Die geheim¬ 
nisvolle Uhr", Manuskript und 
Regie Ernst Wolff; Darsteller: 
Willi Schur, Mylong-Münz, 
Alex. Murski. Jutta Marko u. a. 
und „Frauen von heute", Manu¬ 


skript und Regie Konst. J. Da¬ 
vid: Darsteller: Valery Bothby, 
Ferd. v. Alten und A. Schrö¬ 
der. Beide Filme sind im Rah¬ 
men der Tobis-Melofilm-Univer- 
sal-Kurzfilm-Produktion herge¬ 
stellt worden. Ferner wurden 
zwei Variete-Filme für die Wil¬ 
liam Kahn-Produktion im He¬ 
ros-Verleih hergestellt. 


Man erzählte uns. daß de: 
Film stark geschnitten se 
und daß deswegen viel Schö 
nes in den Abfallkorb fiel. 

Das mag derjenige, de: 
aktiv am Werk mitarbeitete 
bedauern. 

Wir aber konstatieren ai 
den ausverkauften Häusern 
die gestern nicht nur aus 
Berlin, sondern auch aus der 
Provinz gemeldet wurden 
daß auch diese Fassung eir 
Erfolg ist. 

Ein Erfolg und ein Ge 
schäft. Ein Film, wie man ihn 
jetzt braucht und wie ihn 
heute jeder gern sieht, der 
einmal auf zwei Stunden in 
die Welt des liebenswürdig¬ 
sten Humors, der bezaubernd - 
stcnMusik. der scharmantesten 
Schauspieler entfliehen will 


Landgerichtsrat Franke 
beim 

Landesarbeitsgericht 

Gestern wurde die Eraennum' 
des Amtsgerichtsrats Dr. Franke 
zum stellvertretenden Vorsitzer 
den des Landesarbeitsgericht 
Berlin vollzogen ur.d ihm gleich- 
zeitig der Titel eines Landge 
richtsrats beim Landgericht Ber 
lin verliehen. 

In Filmkreisen arird man dies. 
Berufung des bekannten Ar 
beitsrechtlers, den unsere Lese- 
aus seinen ausgezeichneten Pu 
blikationen in unserer Beilag 1 
„Deutsches Filmrecht" kenne: 
sicher gern zur Kenntni' 
nehmen. 

Dr. Franke hat bei seine' 
Tätigkeit beim Berliner Arbeite 
gericht mit seinen gerechter 
juristisch ausgezeichnet fundier 
ten Entscheidungen meist auch 
dann die Anerkennung der Par 
teien gefunden, wenn sie die 
unterlegenen waren. 

Man hätte in Filmkreisen seh 
gern den verständigen und er¬ 
fahrenen Richter wieder in der 
Filmkammer gesehen. Aber man 
gratuliert trotzdem von Herzen 
zu der Berufung in den höheren 
Wirkungskreis. 

Landgerichtsrat Dr. Franl e 
zäl.lt heute erst zweiunddreif!nt 
Jahre und gehört zu denjenigen, 
die an der Festlegung des der 
sehen Arbeitsrechtes von An¬ 
fang an entscheidend mitgewirkt 

Der „Kinematograph" verbin¬ 
det mit seinen Wünschen die 
Hoffnung, daß es ihm auch •“ 
Zukunft noch recht oft vergönnt 
sein möge, wertvolle Arbeiten 
des bekannten Arbeitsrechtlers 
zu publizieren. 

Paul Hörbiger spielt die Roll« 
des Bobby Dodd in dem Emelka- 
Film „Peter Voss, der Millioneo- 
dieb". 



Wiener Premieren Eine Kammergerichls- Entscheidung Hamburger Beschlüsse 
































































































































Vermittelt in Form von Frage und Antwort 
alle Kenntnisse, die zur Bedienung einer 
Vorführungsmaschine und der elektrischen 
Anlagen erforderlich sind und die bei der 


ichen Prüfung vorausgesetzt werden 


Sechste Auflage 
erscheint demnächst 

■toniert 4,20 RM; Halbleinen 5,20 RM 


VERLAG SCHERL, BERLIN SW68 


































































































































































































fr'«. 




DAS^IIESTE 
VIIN-FACH BUTT 

VERLAG SCHERL * BERLIN S W 68 ! 




Berlin, deo 30. Dezember 1931 


Nummer 297 


Die letzten Zahlen 



Langsam wird es Zeit, die 
Bilanz des letzten Jahres zu 
ziehen. 

Diesmal keine kleine Ar¬ 
beit, weil noch nie so ver¬ 
schiedenartige Momente bei 
großen und kleinen Unter¬ 
nehmungen zu berücksichti¬ 
gen waren wie in den letzten 
zwölf Monaten. 

Wollte man die über¬ 
raschenden Erfolgsnachrich- 
len aus den letzten Tagen 
allein zugrunde legen, so er¬ 
gäbe sich beinahe ein rosiges 

Bild. 

Aber diese aus verkauften 
Häuser, dieser Andrang des 
Publikums zu den neuesten 
Erscheinungen kommt zu spät. 

Ein paar gute Tage machen 
noch kein erfolgreiches Kino- 
iahr, und der Run auf die 
Kassen in den großen und 
mittleren Städten kann nichts 
mehr daran ändern, daß für 
den größten Teil aller kauf¬ 
männisch Filmschaffenden ein 
•Unus bleibt, im besten Falle 
ein Ausgleich, bei dem mit 
■dien Mitteln Debet und Kre¬ 
dit auf Null abgestimmt wer¬ 
den können. 

Woran das gelegen hat, 
muß im einzelnen in diesen 
Spalten nicht mehr dargelegt 
werden. 

Es war eine Folge der wirt¬ 
schaftlichen Verhältnisse. viel¬ 
leicht auch ein übertriebener 
Optimismus, der im Fabri¬ 
kantenlager genau so anzu¬ 
treffen war wie beim Verleiher 
und Theaterbesitzer. 

Es wird darüber in den 
nächsten Tagen an Hand von 
zahlenmäßigem Material noch 
öfter zu reden sein. Es sollen 
heute nur ein paar Schlu߬ 
folgerungen aus der erfreu¬ 


lichen Weihnachtsbilanz ge¬ 
zogen werden, die mit ganz 
wenig Ausnahmen aus allen 
maßgeblichen und unmaßgeb¬ 
lichen Kinostädten Deutsch¬ 
land gemeldet werden. 

Es zeigt sich vor allem, daß 
es keine Kinomüdigkeit des 
deutschen Publikums gibt, daß 
der Film nichts an seiner 
Popularität eingebüßt hat, son¬ 
dern daß Rückgänge in der 
Besucherziffer eine Folge der 
ganzen deutschen Wirtschafts¬ 
entwicklung sind, die einfach 
unseren Besuchern zum grö߬ 
ten Teil die Mittel nimmt, so 
oft ins Lichtspielhaus zu 


paar Monaten der Fall war. 

Daraus ergibt sich, daß wir 
in der kommenden Zeit mit 
geringeren Frequenzen und in¬ 
folgedessen mit verminderten 
Einnahmen zu rechnen haben. 

Man hat den Schluß zu 
ziehen, daß die Zahl der Be¬ 
sucher durch Reduktion der 
Preise kaum aufzuhalten ist, 
sondern daß im Gegenteil der 
Eintrittspreis - Standard zu 
halten ist, damit man nicht 
zum Besucherrückgang noch 
das sinkenke Preisniveau mit 
zu kalkulieren hat. 

Wir müssen die Preise 


halten, weil wir nur dadurch 
noch einigermaßen auf die 
Kosten kommen. 

Wobei allerdings zu be¬ 
merken ist, daß da, wo bisher 
besonders günstige Situationen 
in der Preisbildung zu ver¬ 
zeichnen waren, ruhig ein ge¬ 
ringer Nachlaß eintreten kann, 
der aber nicht unter eine be¬ 
stimmte Grenze sinken darf. 

Es ist einfach eine Verken¬ 
nung aller in Frage kommen¬ 
den Tatsachen, wenn zum Bei¬ 
spiel in einer rheinischen 
Großstadt ein ziemlich großes 
Haus für zwei Schlager mit 
Beiprogramm — selbst unter 
dem Gesichtspunkt, daß es 
sich um Zweitaufführungen 
handelt — vierzig Pfennig 
Eintritt nimmt. 

Man darf derartige Fälle 
nicht damit abtun, daß es sich 
um einen Existenzkampf mit 
den großen Erstaufführungs¬ 
theatern handelt, sondern man 
muß überlegen, ob nicht hier 
all die Dinge mitsprechen, die 
im „Kinematograph" des öfte¬ 
ren behandelt wurden und die 
nur dadurch überhaupt akut 
wurden, daß man die Sitz¬ 
platzanzahl überhaupt an ein¬ 
zelnen Orten ins Ungemessene 
und ins Unrationelle steigen 
ließ. 

Uns hat vor kurzem einer 
der anerkanntesten und weit¬ 
sichtigsten Fachleute erklärt, 
daß die jetzige Überbesetzung 
an den einzelnen Plätzen dazu 
führen müsse, daß eines Tages 
wieder die Konzessionsfrage 
aufgerollt würde. 

Wir brauchen nicht zu be¬ 
tonen, daß wir selbst jede 
Konzessionierung heute wie 
immer ablehnen und daß wir 


Kinoverkauf schnell und zuverlässig durch „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph 










es vom prinzipiellen Stand¬ 
punkt aus auf das tiefste be¬ 
dauern müßten, wenn es eines 
Tages zu einer gesetzlichen 
Regelung käme, die etwa das 
Kinobedürfnis genau so be¬ 
urteilen wollte wie die Er¬ 
öffnung von Gaststätten. 

Aber es ist nicht ganz von 
der Hand zu weisen, daß das 
wilde, unbedachte Gründungs¬ 
fieber eines Tages doch dahin 
führen könnte, daß man er¬ 
wägen müßte, ob nicht doch 
zum Schutz der jetzt be¬ 
stehenden Unternehmungen 
irgendwie etwas getan werden 
müsse. 

Wie unklar und ungeordnet 
die Verhältnisse in bezug auf 
den Kinoerwerb und Kino¬ 
betrieb sind, geht klar daraus 
hervor, daß es bis jetzt noch 


Einsturzunglück 

in polnischem Kino. 

Ein Drahtbericht unseres War¬ 
schauer Korrespondenten mel¬ 
det uns: 

In einem Kino in Lublin er¬ 
eignete sich während der Abend¬ 
vorstellung ein schweres Ein¬ 
sturzunglück. Der Balkon krach 
aus nicht geklärten Ursachen 
zusammen und stürzte hinunter. 
10 Personen erlitten bei dem 
Einsturzunglück schwere Ver¬ 
letzungen. 

Handbuch des deutschen 

Filmrechts 

Im Verlag von Julius Sprin¬ 
ger, Berlin, erscheint Anfang 
Januar ein „Handbuch des 
Deutschen Theater-, Film-, 
Musik- und Artistenrechts, das 
von zwei Jursten bearbeitet 
ist, die in den- speziellen Ge¬ 
biet in großem Umfang juri¬ 
stisch und publizistisch hervor¬ 
getreten sind. 

Die einschlägigen Kapitel vom 
Standpunkt de; Urheberrechts 
aus sind im ernten Teil behan¬ 
delt, für den Alexander Elster 
ve-antwortlich zeichnet. Es fol¬ 
gen dann eingehende Betrach¬ 
tungen über Fabrikations- und 
Vertriebsrecht, über das öffent¬ 
liche Theater- und Lichtspiel- 
Polizeirecht. über Bühnen-, 
Film- und Artisten-Arbeitsrecht 
sowie über den Theater-, Film-, 
Schaustellungs- und Konzert¬ 
betrieb. 

* Alle diese Gebiete werden 
von Paul Dienstag bearbeitet, 
der bekanntlich auch die 
Schriitleitung des außerordent¬ 
lich empfehlenswerten „Archiv 
für Urheber-, Film- und Thea¬ 
terrecht'' gemeinsam mit Dr. 
Willy Hofmann und Dr. Walter 
Siegel führt. 

Das Buch hat einen Umfang 
von mehr als 500 Seiten und 
dürfte für jeden Filmindustriel¬ 
len von größtem Wert sein. 

Wir behalten uns eine ein¬ 
gehende Würdigung nach Er¬ 
scheinen vor. 


in keiner Stadt gelungen ist, 
die vorhandenen Kinounter- 
nehmungen zu einem Beschluß 
zu bringen, der denjenigen, 
der auf Grund der Notverord¬ 
nung zur Erzielung günstiger 
Mieten kündigt, vor Unter¬ 
bietung und Ausmietung durch 
die eigenen Kollegen schützt. 

Wenn in so vitalen Fragen 
noch nicht einmal an einem 
Platz Einigkeit zu erzielen ist 
und wenn außerdem die 
Preisregelung in einem Teil 
der deutschen Großstädte so 
gut wie gar keine Fortschritte 
macht, dann machen auch die 
Erfolgszahlen derWeihnachts- 
feiertage nicht besonders froh 
weil man das Gefühl hat. daß 
viele Theaterbesitzer den rei¬ 
chen Segen von ein paar gün¬ 
stigen Geschäftstagen hinneh¬ 


men, ohne gleichzeitig daran 
zu denken, daß damit weder 
die Saison noch die Zukunft 
irgendwie gerettet ist. 

Man sollte, und das wird 
in den nächsten Tagen hier an 
dieser Stelle mehrfach ge¬ 
schehen, einmal ernsthaft den 
Ablauf des Filmwirtschafts¬ 
jahres kritisch verfolgen und 
daraus die Konsequenzen 

Die Fabrikanten sind mit 
gutem Beispiel vorangegangen. 
Sie haben ihre Gestehungs¬ 
kosten im letzten Augenblick 
radikal gesenkt und sind da¬ 
durch in der Lage, zu markt- 
lahigen erträglichen Preisen 
zugkräftige Schlager auf den 
Markt zu bringen, die deutsche 
Fabrikation lebensfähig zu er¬ 


halten und den Verleiher z> - 
mindest mit preiswertemFili 
material zu versorgen. Ob d< r 
Verleiher nun selbst diese vi • 
minderten Einnahmen ai $ 
dem Theaterpark herausholi i 
kann, ist die Frage der näc : 
sten Monate. 

Sie kann nur mit gutem G> • 
wissen bejaht werden, wei 1 
die Theaterbesitzer die Situ 
tion in diesen schweren Zeiti i 
richtig erkennen und sich er 
sprechend einrichten. Es mu t 
mit eiserner Energie gearbeit 
werden. Man wird sich it > 
Zeug legen müssen wie n 
zuvor. Alle Illusionspolib 
muß von vornherein ausgt 
schaltet werden, und dazu g> 
hört auch, daß man die er • 
treulichen Weihnachtszahk ; 
nicht überschätzt. 


Münchener Ta 

Drahtbericht unseres Dr.M.-Korrespon-ii 


Die gestrige Jahresschlußver- 
sammlung des Landesverbandes 
bayerischer Lichtspieltheater¬ 
besitzer beschäftigte sich zu¬ 
nächst mit den Auswirkungen 
der vierten Notverordnung für 
das Kinogewerbe. Im allgemei¬ 
nen dürfte sie durch die Herab¬ 
setzung des Gesamtlebensstan¬ 
dard die Lage nur erschweren. 
Eine mögliche Senkung der Un¬ 
kosten sei nicht so bedeutend. 
Der wichtigste Ausgabeposten 
des Kinobetriebes sei das Pro¬ 
grammkonto. Schutzverband und 
Reichsverband bilden hier eine 
Front. Wenn sich auch eine 
allgemeine Herabsetzung der 
Leihsätze und Garantien um 
10 Prozent nicht erreichen lassen 
wird, weil ihnen bei früheren 
Filmen die Kosten der Her¬ 
stellung entgegenstehen, so sei 
doch eine Herabsetzung der¬ 
jenigen Verträge möglich, die 
sich auf Filme beziehen, die erst 
nach dem 1. Januar 1932 her- 
gestellt werden. Man müsse 
daher eine sofortige Preis¬ 
senkung der Wochenschauen 
verlangen. Man müsse überhaupt 
im allgemeinen auf den Film¬ 
preisstand des Januar 1927 zu¬ 
rückkommen. der lediglich um 
die Tonfilmgebühren zu erhöhen 

Beim Lohnkonto ließ sich in 
Bayern erheblich mehr er¬ 
reichen. Zu den vor sieben 
Wochen erlangten Senkungen 
um 7H Prozent käme noch eine 
weitere Senkung um 10 Prozent. 
Der Wochenlohn eines Tonfilm¬ 
vorführers ist heute je nach 
Theaterklasse 48.60 bis 55,40 
Reichsmark, für Platzanweise- 
rinnen 17 bis 21 Reichsmark. 

Viel ungünstiger steht es mit 
der Herabsetzung der Pachten 
und Mieten, weil eine Kündi¬ 
gung im Sinne der Notverord¬ 
nung meist nicht riskiert werden 
kann, man daher auf Verhand¬ 
lungen angewiesen bleibt. Ein 
Beschluß des Landesverbandes 
will verhindern, daß während 


solcher Versuche durch Kol¬ 
legen oder Außenseiter Kündi¬ 
gungen dazu benutzt werden, 
um sich in den Besitz des Be¬ 
triebes zu setzen. Man will 
außerdem für solche Fälle von 
den Verleihern erreichen, daß 
diese über die betreffenden 
Theater eine einjährige Film¬ 
sperre verhängen. 

Verhandelt soll außerdem über 
eine zeitgemäße Herabsetzung 
der Kosten für Reklame und 
Inserate werden. 

Das Weihnachtsgeschäft habe 
im allgemeinen wieder Mut ge¬ 
macht, denn es war an allen 
Theatern gut. die neue, große 
Filme einsetzen konnten. 

Herr Engl faßte seine große 
Ansprache dahin zusammen, daß 
die Theater durchalten müßten 
mit der Sorge für Verbesserun¬ 
gen der Tonwiedergabe und des 
Programms und vor allem an 
den Preisen festhalten müßten. 
Damit wurde die Aussprache 
über die Eintrittspreise eröffnet. 
Im allgemeinen ist der Stand 
der heutigen Preise auf der 
Höhe des Jahres 1925 wieder 
angekommen. Weitere Senkun¬ 
gen könnten daher nicht mehr 
vorgenomraen werden. Vor al¬ 
lem sei jede verschleierte Preis¬ 
herabsetzung durch Gewährung 
von Ermäßigungskarten usw. zu 
bekämpfen. Erfreulicherweise 
fänden sich hier Verleiher als 
Bundesgenossen der Theater¬ 
besitzer ein. Von Verleiherseite 
könnten diejenigen Theater¬ 
besitzer nicht mehr auf Preis¬ 
nachlässe rechnen, wenn sie die 
Eintrittspreise nicht gehalten 
hätten. Man erwäge auch, daß 
Nachrechnungen auf der Preis¬ 
höhe zu erfolgen hätten, die bei 
Abschluß der Verträge in Gül¬ 
tigkeit waren. Eine Kommission 
soll sich sofort an eine Klassen¬ 
einteilung der Münchener Licht¬ 
spieltheater machen. Die ein¬ 
zelnen Theater sollen eingeteilt 
werden in Klassen der reinen 


g U n g 

Erstauff ihrungstheater.teilwei 
Erstaufführungstheater und > • 
verschiedenen Klassen d 1 
Nachspieltheater 

Zum Kampf um die Her.i 
Setzung der Lustbarkeitsstei : 
ließ sich nichts Erfreuliches n 
teilen. Entgeger den Vorsch 
gen des Finanzreferenten, < « 
Kinolustbarkei.ssteuer allgcni. 
auf I0X Prozent herabzuset/- n. 
wurde vom Plenum des Sta 
rats abgelehnt, der äußere! m 
noch ablehnte, die steuerfre n 
Eintrittskarten für Erwerbsl e 
auszudehnen auf Karten n t 
40 bis 50 Rpf. 

Als Kuriosum wurde mit 
teilt, daß Stadtrat Moosb. g 
allen Unterstützungsempfang- •' 
verboten habe, Kinos und Ta 
lustbarkeiten zu besuchen. < 
gen diesen gesetzlich nicht h ; 
baren Eingriff in die persönb >• 
Freiheit wird der Landes 
band entsprechende Schritte oei 
der Regierung unternehmen 
Als letzter Abschnitt wm J« 
die Frage der Bayerischen I n* 
desfilinbühne erörtert. Direl > r 
Schopen konnte über den St nd 
der Landesfilmbühne ni> ht* 
Näheres mitteilen. da sie ch 
augenblicklich in der Sch" h* 
befinde. Direktor Engl erkla te. 
daß es nicht möglich sei. d>* 
Theaterbesitzer wieder ' » r 
vollendete Tatsachen zu steilen: 
sie wollen in diesem Punkte 
nicht Objekt sein, sondern s '* 
wollen über so lebenswic' ng« 
Fragen, wie es die steuerf'-ie« 
Gastspiele der Landesfilmh bn« 
sind, mitberatend herangez"ge» 

werden. 

„Zu Befehl. Herr U*»eroUizier' 


Die Filmprüfstelle Berlin b*' 

den Engels-&-Schmidt-TontiiW 

„Zu Befehl, Herr UnteroN!*'*' 
ohne Ausschnitt zur Vorführung 
auch vor Jugendlichen zug*»**' 
sen. Vertretung vor der FsW 
prüfsteile: Dr. Friedmann 




Der unbekannte Gast 


Es ist ein alter, traditionsge- 
eiligter und — bewährter Büh- 
• nbrauch. dem Publikum zur 
'eil um Silvester leichte Lach- 
ucke vorzusetzen, die Ent¬ 
mannung bringen und von der 
Viten Not wenigstens auf kurze 
'eit ablenken. 

Die Lichtspielhäuser folgen 
<elfach dieser Biihnenübung und 
um mit Hans Sachs in den 
Meistersingern" zu sprechen — 
man kann nicht sagen, „daß dies 
ein Fehler sei". 

Der Film, der gestern im U.T.- 
Kurfiirstendamm zur Urauffüh¬ 
rung kam, gehört in die Kate¬ 
gorie dieser possenhaften Sil- 
i ester- und Karnevalschwänke. 

Die Autoren Curt J. Braun 
und Walter Jonas haben bewie¬ 
sen, daß sie in der Literatur be¬ 
währter Schwänke gut zu Hause 


Budapcster 

Die ungarische Zensur ha* 
den Paramount-Film „Auf Be¬ 
fehl des Kommandeurs" mit 
Paul Lukas in der Hauptrolle 
für Ungarn nicht gestattet. 

Zur Begründung führt der 
Zensor an. daß unter den heuti¬ 
gen besonderen Verhältnissen 
das Spielen von Bildern, die 
entweder Bandenüberfälle zeig¬ 
ten oder in der Gangsterwell 
spielten, nicht genehmigt wer¬ 
den könne, weil meistens die 
Banditen zu sympathisch dar¬ 
gestellt seien. 


Neuigkeiten 


in diesen Tagen ihre Mitglied¬ 
schaft beim Bund der ungari¬ 
schen Kinoindustriellen ge¬ 
kündigt. 

Man glaubt aber, daß dieser 
Austritt wieder rückgängig ge¬ 
macht wird, weil bei der ganzen 
Konstellation in Ungarn ein 
fester Zusammenschluß aller 
Verleih- und Fabrikationsbe¬ 
triebe nach Lage der Sache 
nicht zu entbehren ist und weil 
der einzelne, jedenfalls im 
Augenblick, allein bedeutend 
weniger erreicht als der Ge¬ 
samtverband. 


Licht als Anziehungspunkt 

Der Emelka-Palast am An- Direktor Schlesinger hat des- 
halter Bahnhof hat eine neue halb für sein Emelka-Theater, 
Lichtreklame erhalten. Man das mitten in diesem Lichtmeer 
stand dabei vor einem beson- liegt, verdeckte breite Licht- 
deren Problem, weil das Hoch- kästen in le ichtendem Gelb ge- 


i dem sich das Theater wählt und mitten in das größte 


befindet, wohl die massivste, 
größte und vielseitigste Licht¬ 
reklame Berlins aufweist. 


Viereck rote Schrift gesetzt 
Interessant ist die Schrift über 
dem Portal 


Das D. L. S. im neuen 
Jahr 

Das DLS. bringt im Laufe 
des Januar vier große DLS.- 
Filme heraus, die in den letzten 
Monaten des altzn Jahres her¬ 
gestellt wurden. 

Am 4. Janua- gelangt im 
Tauentzienpalast der Heinz 
Rühmann-Film „Der Stolz der 
3. Kompanie" zur Berliner Ur¬ 
aufführung. 

Mitte Januar startet Hansi 
Niese mit ihrem von Friedrich 
Zelnik inszenierten Volksstück 
„Ein süßes Geheimnis" 

Die dritte Aufführung bringt 
den mit besonderer Spannung 
erwarteten Joe May-Film „Zwei 
in einem Auto"; ein lustiger 
Film mit Musik von den be¬ 
kannten Wiener Autoren Ernst 
Marischka und Bruno Granich- 
staedten. 

Ende Januar voraussichtlich 
wird die Tonfilmoperelte „Fräu¬ 
lein, falsch verbunden" zur Ur 
aufführung gelangen. 

I*n Januar beginnen die Auf¬ 
nahmen einer großen Tonfilm - 
operette, „Die verliebte Firma", 





































































4 



































































































































































































IV VERLAG 


Berlin, den 31. Dezember 1931 


Ende gut — alles gut? 



Die letzten Tage des alten 
ahres können mit erfreulichen 
eststellungen abgeschlossen 
verden. 

ln Süddeutschland, in Sach¬ 
sen und im Rheinland hat 
man sich auf Eintrittspreise 
geeinigt, die zum Teil gesund, 
gut und richtig und zum an¬ 
deren Teil mindestens disku¬ 
tabel sind. 

Man erkennt anscheinend, 
wenigstens bei den größeren 
Unternehmen, immer mehr, 
daß die Konkurrenzkämpfe, 
die nun einmal nicht zu ver¬ 
meiden sind, nicht an der 
Kinokasse ausgetragen wer¬ 
den dürfen. 

Man hat allmählich das Ge¬ 
fühl, daß in der Zeit, wo alle 
Tarife und alle Preise wan- 
<en, langsam für das Kino das 
■' undament gefunden wird, 
auf dem wir neu aufbauen 
‘"innen. 

Von zwei Polen, nämlich 
' on der Stabilisierung der 
v artenpreise und von einer 
Nationalisierung der Produk- 
• >n. aus hat der Wiederauf¬ 
bau der deutschen Filmindu¬ 
strie zu geschehen. 

Wir müssen, wenn wir die 
I Situation klar und nüchtern 
beurteilen, von einer absoluten 
Reorganisation sprechen. 

Die günstigen Bilanzen des 
'inen oder anderen Unterneh¬ 
mens sind nicht allein aus- 
wchlaggebend, sondern zeigen 
nur, daß unter gewissen Um¬ 
ständen auch in schwierigsten 
Situationen in der Filmindu¬ 
strie Rentabilität möglich ist. 

Worauf es ankommt, ist die 
Durchführung einer Gesun¬ 
dungsaktion vom kleinsten 
Kino über den kleinsten Fa¬ 


brikanten bis zum Gro߬ 
konzern in Berlin oder Paris. 

Es muß gerade heute, wo 
man die Entwicklung der 
letzten zwölf Monate rück¬ 
wirkend überschaut, klargc- 
stellt werden, daß der Be¬ 
griff der europäischen Film¬ 
wirtschaft wichtiger geworden 
ist als je zuvor. 

Die Theorie, daß ein Film 
im eigenen Lande ausreichend 


amortisiert werden könnte, 
ist für die nächste Zeit ein für 
allemal einwandfrei widerlegt. 

Die Tatsache, daß man in 
dem einen oder anderen Falle 
aus Deutschland die investier¬ 
ten Kapitalien wieder heraus¬ 
holt, ist kein all gemeingültiger 
Beweis für die hundertfünfzig 
Filme, die wir im Jahre in 
Deutschland herausbringen. 

Wir wissen heute, daß die 


zwei oder drei großen Film¬ 
länder Europas auf Gedeih 
oder Verderb aufeinander an¬ 
gewiesen sind und daß alle 
Fragen der Kontingentierung 
zurücktreten müssen vor dem 
Prirzip der europäischen In- 
terc hangeability 

Selbstverständlich bedeutet 
das nicht eine Aufhebung der 
Kontingentierung. Gerade der 
abgelaufene Zeitabschnitt hat 
crinwandfrei bewiesen, daß die 
heute bestehende Regelung 
nützlich, praktisch und auch, 
vom Standpunkt der europäi¬ 
schen Zusammenarbeit aus 
gesehen, ausreichend ist. 

Es gibt keinen guten aus¬ 
ländischen Film, der nicht 
seinen Weg nach Deutschland 
gefunden hat, und es ist, wenn 
auch mit Schwierigkeiten, 
möglich gewesen, diejenigen 
deutschen Bilder, die es ver¬ 
dienen, in fremdsprachige 
Länder zu tragen. 

Die Versionenpolitik ist 
heute für Europa eine geklärte 
Angelegenheit. Und sie darf 
auch, soweit Amerika in Frage 
kommt, als gelöst angesehen 
werden. 

Wir haben gerade in Über¬ 
see mit deutschsprachigen 
Werken überaus beachtliche 
Erfolge erzielt und dürfen 
das alte Märchen als end¬ 
gültig widerlegt ansehen, daß 
der deutsche Film, ganz 
gleich, ob er in englischer 
oder deutscher Sprache ab¬ 
rollt, außerhalb unseres Kon¬ 
tingents keinen Anklang fände. 

Die gut und richtig ge¬ 
machten französischen Bilder 
haben in Frankreich beacht¬ 
liche Erfolge errungen. Eine 


Gebrauchte Theatermaschinen verkauft man durch „Kleine Anzeigen" Im „Kinematograptv 









'CPNEft KRAUSS 



denen Sehnsnch 
aus dem Dunki 
entspricht und c 
der heutigen Krisenzeit mit 
einem starken Optimismus er¬ 
füllt. Viele Theatermeldungen 
sprechen von dem „Yorck"-Film 
als von dem richtigen Film in 
der richtigen Zeit. Die Besucher¬ 
zahl erreichte in zahlreichen 
Theatern die Ziffern des „Flö¬ 
tenkonzerts", was doppelt wiegt, 
da in der Weihnachtszeit des 
Vorjahres das „Flötenkonzert" 
für die damaligen wesentlich 
günstigeren Konjunktur-Verhält¬ 
nisse schon ganz besondere Re¬ 
kordziffern aufwies. 

„Weiter Rausch" 
brachte Rekord-Besuch 

1 8 000 Besucher im 
Universum. 

Der Aafa - Sokal - Film „Der 
weiße Rausch", der über die 
Weihnachls - Feiertage im Ber¬ 
liner „Universum" angelaufen 
ist, hatte dort einen Rekord- 
Besuch zu verzeichnen. Am 
Freitag, Sonnabend und Sonn¬ 
tag besichtigten den Film an¬ 
nähernd 18 000 Personen. 

Auch aus dem Reiche, wo der 
Film in mehreren Großstädten 
zum erstenmal vorgeführt wurde, 
werden ähnliche Erfolgszahlen 
gemeldet. So brachte der Film 
dem U.T. Künzel, Leipzig, eine 
Frequenz von 10 000 Besuchern 
und eine gleich hohe im Dres¬ 
dener Prinzeß-Theater. Außer¬ 
ordentlich stark war der Erfolg 
des Films auch in Hamburg. 

„Fledermaus"-Erfolg 

Der am ersten Feiertag mit 
großem Erfolg im Berliner Capitol 
uraufgeführte Vandor - Emelka - 
Film „Die Fledermaus" hatte 
während der Feiertage einen 

G lanzenden Besuch auizuweisen. 

!s wurden während der drei 
Feiertage über 11 000 zahlende 
Besucher errechnet. Auch in 
den anderen Städten, in denen 
der Film zu Weihnachten ange¬ 
laufen ist, war das Interesse für 
den Film außerordentlich rege. 
Es wurden in verschiedenen 
Städten des Reiches Rekord¬ 
ziffern erreicht. 

Afrika - Expedition der Emelka. 

Die Afrika - Expedition der 
Emelka unter der Leitung von 
Ernst Dressei und E. B. W. 
Schoenfelder ist, wie ein Tele- 

S amm meldet, in Groot-Fontein 
üdwestafrika) angelangt und 


Mine» - nimm 

In sehr großer Auswahl. 

Preisliste send« gef 30 Pff.-Marke talort. 
A. Schimmel, Kmomstogr. a. Filme 


Tönende Kulturfilme vor Berlins 
Lehrerschaft. 

Im Ufa-Pavillon am Nollen- 
dorfplatz findet heute, Mittwoch, 
11 Uhr vormittags eine Vorfüh¬ 
rung tönender Kulturfilme vor 
den Mitgliedern der Vereine des 
mathematischen, physikalischen, 
chemischen und biologischen 
Unterrichts statt. Etwa 600 Ber¬ 
liner Lehrer werden teilnchmen. 
Gleichzeitig wird diesem Kreis 
ein transportables Tonkoffer¬ 
gerät der Ufahandel vorgeführt 
und demonstriert. Dr. Ulrich 
K. T. Schulz, der Leiter der 
biologischen Abteilung der Ufa, 
spricht die Einleitungsworte 
über die Verwendbarkeit und 
Notwendigkeit des tönenden 
Kulturfilms im modernen Er- 
ziehungs- und Unlerrichtswesen. 


ten Erfolge der letzten Spielzeit 
in Wien war, erscheint jetzt, 
nach einer 7wöchigen Laufzeit 
an der Scala, zu gleicher Zeit 
in 12 Wiener Tonfilmtheatern. 

Fox macht Feuer. 

Die Fox überreicht ihren 
Freunden zu Weihnachten ein 
hübsches praktisches Tisch¬ 
feuerzeug, das sicherlich mit 
Vergnügen von jedem Empfän¬ 
ger gern und oft benutzt wird. 

Da es sich um ein selten gui 
funktionierendes System handelt, 
wird die Erinnerung an die Fox 
bei jeder Benutzung angenehm 
und erfreulich sein. 


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teil: A. Picnink. sämtlich in Berlin. — Nachdruck nur unter Quellern 


“£boU , »PfSteUengefu U ch’e h *5 PuTdlT rnrn^H 
I (Arosf. Verantwortlich lür die Redaktion: Dl 
estnttet Unverlangte Einsendungen werden l 
rl GmbH Berlin SW 68 ScherU.au» 


matograph „Wiener Garten 
1911 hatte er das „Retorn 
Kino" auf der Dresden. 
Hygiene-Ausstellung. Dann w 
er Filmvertreter. Im Jah: 
1927 war er Geschäftsführer dr 
T.B.-Lichtspiele in Dresden-' 
Unter Heinrich Otts Führur. 
traten im Mai 1909 einige Kinc 
besitzet-, vor allem aus Dre- 
den, zusammen und gründete 
den „Verein der Kinematogr. 
phenbesitzer des Königreich 
Sachsen in Dresden’. 

Auch in dem kleinen Or- 
Harzgerode feierte am erste 
Weihnachtsfesttag ein Filn 
pionier ein Jubiläum: Ca : 
Braune, der Inhaber der dort 
gen „Skala-Lichtspiele" (frühi 
„Elektrische Lichtspiele"), hu 
am 25. Dezember 1896 im Hot 
„Kaiserhol" zu Quedlinbu: , 
seine erste Vorstellung lebend. 
Bilder veranstaltet und dam t 
eine jahrelange intensive Arbc i 
im Dienste des Film- und Kin 
wesens eingeleitet. 

* 

Der Theaterbesitzer Hermai i 
Kramer, Lugau i. E., Inhab r 
des dortigen Lichtspieltheate- 
beging am 27. Dezember n t 
seiner Gattin Frau Liddy Kr 
mer das Fest der silbern n 
Hochzeit. Nachträglich unser t 


Der langjährige Erste V. 
sitzende des Verbandes 
Lichtspieltheaterbesitzer Sr 
westsachsens, der bekam 
Theaterbesitzer Andreas G> 
der, Plauen i. V., hat sein 
Posten als Verbandsvorsitzem 
aufgegeben. Die Leitung i 
Verbandes liegt zunächst 
zur nächsten Hauptversammh 
beim Zweiten Vorsitzenden 
ler-ölsnitz. 


Gebr. Heßler stellten ihr« 
..Bürgerhof-Lichtspiele" zu B - 
cherode (Harz) auf Tonfilm »• 
Im ersten Tonfilmprogramm bei 
der Aafü-Film „Stürme t er 
dem Mont Blanc". 

♦ 

Markneukirchen (bisher nur 
ein Lichtspieltheater) erhielt ein 
zweites Theater mit etwa '>00 
Plätzen. Erbauer und Inhaber 
ist L. Zuber, der in Markneu¬ 
kirchen und Bad Elster Photo¬ 
spezialgeschäfte betreibt und 
ein im Lichtspielgewerbe neuer 
Mann ist. Das neue Haus wurde 
als Tonfilmtheater eröffnet 


Frau Hulda Hennig hat ihr* 
„Capitol-Lichtspiele" in Rasch»“ 
i. E. auf Tonfilm umgestellt. 

bol dar Port It Po«txeitan,«litte. BortK-Hf 
Höhe. - Scitenprcitc undR.belt« n.ch . •<* 

























*n*+io&r t 


das älteste 

FILM-FACH BUTT 





25. Jahrgang Berlin, den 31. Dezember 1931 Nummer 298 


Ende gut — alles gut? 



Die letzten Tage des alten 
ahres können mit erfreulichen 
eststellungen abgeschlossen 
verden. 

In Süddeutschland, in Sach¬ 
sen und im Rheinland hat 
man sich auf Eintrittspreise 
geeinigt, die zum Teil gesund, 
gut und richtig und zum an¬ 
deren Teil mindestens disku¬ 
tabel sind. 

Man erkennt anscheinend, 
wenigstens bei den größeren 
Unternehmen, immer mehr, 
daß die Konkurrenzkämpfe, 
die nun einmal nicht zu ver¬ 
meiden sind, nicht an der 
Kinokassc ausgetragen wer¬ 
den dürfen. 

Man hat allmählich das Ge¬ 
fühl, daß in der Zeit, wo alle 
Tarife und alle Preise wan¬ 
den, langsam für das Kino das 
Fundament gefunden wird, 
auf dem wir neu aufbauen 
können. 

Von zwei Polen, nämlich 
von der Stabilisierung der 
Kartenpreise und von einer 
Rationalisierung der Produk¬ 
tion, aus hat der Wiederauf¬ 
bau der deutschen Filmindu¬ 
strie zu geschehen. 

Wir müssen, wenn wir die 
Situation klar und nüchtern 
beurteilen, von einer absoluten 
Reorganisation sprechen. 

Die günstigen Bilanzen des 
einen oder anderen Unterneh¬ 
mens sind nicht allein aus¬ 
schlaggebend, sondern zeigen 
nur, daß unter gewissen Um¬ 
ständen auch in schwierigsten 
Situationen in der Filmindu¬ 
strie Rentabilität möglich ist. 

Worauf es ankommt, ist die 
Durchführung einer Gesun¬ 
dungsaktion vom kleinsten 
Kino über den kleinsten Fa¬ 


brikanten bis zum GroQ- 
konzern in Berlin oder Paris. 

Es muß gerade heute, wo 
man die Entwicklung der 
letzten zwölf Monate rück¬ 
wirkend überschaut, klarge¬ 
stellt werden, daß der Be¬ 
griff der europäischen Film¬ 
wirtschaft wichtiger geworden 
ist als je zuvor. 

Die Theorie, daß ein Film 
im eigenen Lande ausr sichend 


amortisiert werden könnte, 
ist für die nächste Zeit ein für 
allemal einwandfrei widerlegt. 

Die Tatsache, daß man in 
dem einen oder anderen Falle 
aus Deutschland die investier¬ 
ten Kapitalien wieder heraus¬ 
holt, ist keinallgemeingültiger 
Beweis für die hundertfünfzig 
Filme, die wir im Jahre in 
Deutschland hcrausbringen. 

Wir wissen heute, daß die 


zwei oder drei großen Film- 
länder Europas auf Gedeih 
oder Verderb aufeinander an¬ 
gewiesen sind und daß alle 
Fragen der Kontingentierung 
i urücktreten müssen vor dem 
Prinzip der europäischen In- 
terc hangeabi 1 i tv. 

Selbstverständlich bedeutet 
das nicht eine Aufhebung der 
Kontingentierung. Gerade der 
abgelaufene Zeitabschnitt hat 
einwandfrei bewiesen, daß die 
heute bestehende Regelung 
lützlich, praktisch und auch, 
vom Standpunkt der europäi¬ 
schen Zusammenarbeit aus 
gesehen, ausreichend ist. 

Es gibt keinen guten aus¬ 
ländischen Film, der nicht 
seinen Weg nach Deutschland 
gefunden hat, und es ist, wenn 
auch mit Schwierigkeiten, 
möglich gewesen, diejenigen 
deutschen Bilder, die es ver¬ 
dienen, in fremdsprachige 
Länder zu tragen. 

Die Versionenpolitik ist 
heute für Europa eine geklärte 
Angelegenheit. Und sie darf 
auch, soweit Amerika in Frage 
kommt, als gelöst angesehen 
werden. 

Wir haben gerade in Uber¬ 
see mit deutschsprachigen 
Werken überaus beachtliche 
Erfolge erzielt und dürfen 
das alte Märchen als end¬ 
gültig widerlegt ansehen, daß 
der deutsche Film, ganz 
gleich, ob er in englischer 
oder deutscher Sprache ab¬ 
rollt, außerhalb unseres Kon¬ 
tingents keinen Anklang fände. 

Die gut und richtig ge¬ 
machten französischen Bilder 
haben in Frankreich beacht¬ 
liche Erfolge errungen. Eine 


Gebrauchte Theatermaschinen verkauft man durch „Kleine Anzeigen" im „Kinematograph 1 














Reihe von englischen Versio¬ 
nen brachte in London volle 

Wenn Bilder in deutscher 
Sprache, die außerhalb der 
Landesgrenzen erzeugt wor¬ 
den sind, nicht immer den Er¬ 
folg fanden, den man von 
ihnen erwartete, spricht das 
nicht gegen die mehrsprachige 
Produktion, sondern ist. wie 
im einzelnen sehr leicht nacn- 
zuweisen wäre, lediglich auf 
das Wie zurückzuführen. 
nicht aber auf das Prinzip. 

ln vielen Fällen ist es eine 
Frage des ausländischen Dia- 
logleite'-s, des Regisseurs und 
der Schauspieler gewesen. 

Man hat sowohl in Deutsch¬ 
land wie im Ausland nicht 
immer eine glückliche Hand 
bei der Transformation der 
nationalen Fassung in das 
ausländische Gewand gezeigt. 

Aber es macht sich ein 
Fortschritt nach dieser Rich¬ 
tung bemerkbar, der gerade 
für die nächste Zeit in allen 
Ländern günstigere Resultate 
erhoffen läßt. 

Wir sind grundsätzlich 
glücklich soweit, daß die In¬ 
ternationalität ein feststehen¬ 
der Begriff geworden ist und 
daß es zur Zeit nur eine Dis¬ 
kussion über das Wie und Wo, 
aber nicht mehr um das Prin¬ 
zip gibt. 

Wenn sich in der letzten 
Zeit im europäischen Film¬ 
austausch Hemmungen be¬ 
merkbar machen, so ist des 
nach unserer Meinung mehr 
eine Folge der Devisenfrage 
als ein Problem der prakti¬ 
schen Möglichkeiten. 

Manche Pläne sind auch 
deswegen nicht restlos durch¬ 
geführt oder ganz gescheitert, 
weil die Finanzierungsfrage 
immer noch Schwierigkeiten 
macht. 

Die Gründe dafür liegen 
selbstverständlich in erster 
Linie in der allgemeinen 
Fi.ianzkalamität, die natürlich 
hauptsächlich Risiken wie 
den Film trifft, die nicht klar 
und selbst bei den besten 
Garantien immer nur unvoll¬ 
ständig zu übersehen sind. 

Es muß aber in diesem Zu¬ 
sammenhang darauf hinge¬ 
wiesen werden, daß im Rah¬ 
men der Gesamtwirtschaft die 
Filmindustrie immer noch — 
wenigstens in Deutschland — 
verhältnismäßig günstig ab¬ 
schneidet. 


An den Rieseninsolvenzen 
in anderen Sparten gemessen 
bietet der Film als Ganzes 
relativ noch ein ziemlich ge¬ 
sundes Bild. 

Dieser 7ustand ist in 
Deutschland nicht zuletzt der 
Arbeitsgemeinschaft der Film- 
Verleiher zu verdanken, die 
konsequent alles tat, um den 
Markt so gesund wie möglich 
zu halten. Selbstverständlich 
wären wir hundertmal besser 
daran, wenn die Frage der 
Tonfiimlizcnzen endlich ein¬ 
mal geklärt wäre. 

Die an sich verfahrene Ma- 
‘erie scheint aber auch lang¬ 
sam durchsichtiger zu werden, 
so daß schon die allernächste 
Zeit nach dieser Richtung hin 
aus den verschiedensten Grün¬ 
den heraus zu Erleichterungen 
führen muß. 

Alte Pläne sind in verän¬ 
derter Form in die Praxis um¬ 
gesetzt. 


Fabrikat und Verleih: Paranmun! 
Regie: Richard Vallace 
Länge: 2335 Me er. 10 Akte 


Was diesem Paramount-Film 
im Marmorhaus den Erfolg 
bringt, sind rin paar Chansons 
Chevaliers, die schon in den 
großen Pariser Music Halls 
auf der greßen Bühne ihre Zug- 

Diese Schlage-- zünden und 
reißen auch das Berliner Publi¬ 
kum mit, trotzdem die Hand¬ 
lung an sich nicht gerade origi¬ 
nell ist und auch nicht allzusehr 
dem deutschen Geschmack ent- 

Es ist, dramaturgisch gesehen, 
eine Art Rückfall in die Zeiten 
AI Jolsons. Man nimmt als 
belebendes Moment einen klei¬ 
nen. netten Bengel, David 
Durand, hinzu, der manchmal an 
die besten Zeiten Jackie Coo- 
gans erinnert. 

Es handelt sich um die Ge¬ 
schichte eines Lumpensammlers, 
der eines Tages, nicht ganz 
ohne die Hilfe einer koketten 
Frau, zum Star eines Pariser 
Boulevard-Theaters aufsteigt. 

Das Mädel, das er wirklich 
liebt und das ihm auch in den 
schlechten Zeiten des Lumpen¬ 
sammelns die Treue hielt, tritt 
für ein paar hundert Meter zu¬ 
rück, weil es glajbt, daß der 
große Star nicht mehr so sehr 
an ihm hängt wie der Mann, der 
mit dem Karren durch die Stadt 
zog und „Antiquitäten" kaufte. 


Ob mit oder ohne Erfolg, 
kann heute noch nicht über¬ 
sehen werden. Es wird über 
viele dieser Dinge, wie zum 
Beispiel über die ReichsÜga- 
Film erst mit Ablauf der 
Saison ein vorläufig abschlie¬ 
ßendes Urteil zu fällen sein. 

Die vielen Cegensätze, die 
die Bestellscheinfrage, die 
Höhe der prozentualen Ab¬ 
gabe usw. aufgc vühlt haben, 
sind durch die Entwicklung 
der Dinge ganz von selbst be¬ 
seitigt oder erledigt worden. 

Es hat sich gezeigt, daß die¬ 
jenigen recht behielten, die all 
die vielen Resolutionen und 
Kundgeburgcn nach dieser 
Richtung hin für viel Lärm 
um nichts gehalten haben. 

Die Apparaturfrage, soweit 
sie das Vorführungsgerät be¬ 
trifft, ist im Sinne des Licht¬ 
tons entschieden worden und 
hat im einzelnen gezeigt, dcß 
schließlich diejenigen, die sich 
an die absolut patentreinen 


Ha-:p.rollen : Maurice Chsvalier. 
S' via Reechcr. M. Livingsto.i 
Uraufführung: Marmorhaus 


Die Geschichte renkt sich 
schließlich ein. 

Es bleibt wie üblich das 
Happy erd mit dem glücklich 
vereinten Paar 

Eine an sich nicht uninter 
essaate Geschichte, die nur lei¬ 
der unter den schlechten deut¬ 
schen einkopierten Titeln leidet. 

Man gibt dem charmant* n 
Schauspieler die nötige große 
szenische Resonanz. Man sieht 
ein pompöses Revuetheater, 
tanzende Girls, große Ballett- 
Divertissements mit lebenden 
Elefanten. 

Man stellt neben Maurice 
Chevalier außer dem kleinen 
bewährten schon genannter 
Durand eine Anzahl sympathi¬ 
scher und annehmbarer Schau¬ 
spieler. Aber es fehlt der große 
Zug in dem Ganzen. Es fehlen 
sozusagen fünfzig Prozent am 
ganz großen Erfolg. 

Das Publikum applaudiert bei 
den Chevalierschen Schlagern 
Es geht nicht mit bei der reich¬ 
lich melancholischen Novelle. 

Es ist alles in allem kein ver¬ 
lorener Abend und ein Film, der 
sich schließlich im laufenden 
Programm doch durchsetzen 
wird, eben weil Chevaliersche 
Chansons doch etwas sind, das 
so leicht nicht nachgemacht 
und von keinem anderen er¬ 
reicht werden kann. 


Geräte hielten, die Klügeren 
gewesen sind. 

Unsere Voraussage, daß der 
Nadclton allmählich ganz 
verschwinden würde, nähert 
sich der Erfüllung. Wobei 
diejenigen, die damals am 
Anfang sich für Nadclton- 
geräte cntschiecen. immerhin 
insofern beruhigt sein kön¬ 
nen, als sie ja eine ganze Zeit¬ 
lang mit ihren Maschinen die 
Bedürfnisse des tonfilm- 
freundlichen Publikums be¬ 
friedigen konnten. 

Eine ganze Reihe von Din¬ 
gen befindet sich am Ende 
des bürgerlichen Jahres noch 
in Fluß. 

Wir haben reichliches Film 
material gehabt und sind, so¬ 
weit das zu übersehen ist. 
auch für den Schluß der 
Saison absolut ausreichend 
versorgt. 

Was wir brauchen, ist vor 
allem eine bessere Gesarnt- 
Konjunktur in Deutschland, 
weil gerade das Kino von den 
Schwankungen des Wirt¬ 
schaftslebens letzten Endes 
mit am stärksten beeinflußt ist. 

Es sind lange nicht alle 
Blütenträume gereift. Wir 
haben keinen Grund, über die 
Bilanz des Jahres besonders 
erfreut zu sein. 

Aber es hätte noch schlim¬ 
mer kommen können. Und 
wir wissen, genau besehen, 
heute noch nicht, wie das 
Filmjahr endgültig abschnei¬ 
det. das ja zweckmäßig erst 
mit dem April oder Mai als 
abgeschlossen betrachtet wird. 

Wir stehen mitten in der 
Umstellung, und cs ist vieles 
von dem, was wir heute als 
feststehend betrachten, schon 
in ein paar W'ochen überholt. 

Wir können und müssen, 
alles in allem, mit dem Ablauf 
der letzten Monate schließlich 
zufrieden sein. Müssen ab- 
warten und unentwegt Weiter¬ 
arbeiten. müssen vor allen 
Dingen den Status zu halten 
versuchen und auf die allge¬ 
meine Wirtschaftsdämmerung 
hoffen, die von vielen prophe¬ 
zeit, von vielen bestritten 
wird. 

Wir gehen ins neue Jahr 
mit der Zuversicht einer 
glücklichen politischen Klä¬ 
rung nach innen und außen 
Denn von der Zukunft Deutsch¬ 
lands wird auch die Zukunft 
des deutschen Films ab- 
hängen. 


Maurice, der Straftensänger 



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31. Dezember Beilage zum 


VtfanhecjfaP 

,,Klnemaiograp/}" 


1931 


Neue Wege der Kreditbeschaffung 

Von Dr. jur. Willy Franke. 


Die letzten Monate und 
vielleicht auch Jahre der bei¬ 
spiellos schwierigen Wirt¬ 
schaftslage, in der sich zahl- ' 
lose Unternehmungen der 
Ki Improduktion wie insbeson¬ 
dere auch des Lichtspisl- 
gewerbcs befinden, haben es 
naturgemäß mit sich gebracht, 
daß dem Problem der 
K r e d i t beschaffen^ 
ein besonders Interesse zu¬ 
gewandt wurde. Wer in der 
Lage war und ist, auch heute 
noch einigermaßen ausrei¬ 
chende Kredite zu erhalten, 
hat die Möglichkeit, seinen 
Betrieb über Zeiten sinkender 
Konjunktur hinwegzuführen. 
Die Lösung dieses in der 
heutigen Zeit aber besonders 
schwierigen Kreditbeschaf- 
fungsproblcms hängt regel¬ 
mäßig in erster Linie davon 
ab, welche Vermögenswerte 
dem Kreditsuchenden zur 
Verlügung stehen, um dem 
Kredit eine ausrei¬ 
chende Deckung zu 
geben. In Zeilen besserer 
Wirtschaftslage, in der Ver¬ 
mögensgegenstände noch un¬ 
belastet zur Verfügung stehen, 
entstehen keine großen 
Schwierigkeiten. Etwas vor- 
handes Grundvermögen kann 
belastet, Effektenbestände 
können veräußert werden u. 
a. m. Schwierig wird jedoch 
die Lösung des Geldbeschaf¬ 
fungsproblems dann, wenn 
— wie es ja heutzutage lei¬ 
der fast die Regel ist — 
diese angedeuteten Möglich¬ 
keiten bereits erschöpft sind. 
Grund- und Lombardkredite 
sind erschöpft. Also wird 
dann zur Belastung oder so¬ 
gar Sicherungsüber¬ 
eignung desBetriebs- 
inventars und des pri¬ 
vaten Mobiliarvermögens ge¬ 
schritten, um der Geld¬ 
bedrängnis Einhalt zu tun. 
Und hier taucht dann eine 
große Schwierigkeit auf. von 
deren Behebung ein gut Teil 
der Lösung des Kredit¬ 


beschaffungsproblems in der 
Gegenwart mit abhängt. 

Das Schlag- oder besser 
noch Stichwort, unter dem 
diese Frage zu behandeln ist, 
lautet: Eigentumsvor- 
behalt. Wie viele Be¬ 
triebe haben einen mehr oder 
weniger großen Teil ihres 
Mobiliars nur teilweise be¬ 
zahlt und dieses Mobiliar 
daher meist nur mit dem 
Vorbehalt überlassen be¬ 
kommen, daß das Eigentum 
daran bis zur völligen Be¬ 
zahlung den Lieferanten ver¬ 
bleibe. Diese unter Eigen- 
tumsvorbehall gekauften Ge¬ 
genstände bilden bei zahl¬ 
reichen, insbesondere mittle¬ 
ren und kleineren. Betrieben 
heutzutage den Hauptwert 
der Betriehsgrundlage. Daß 
infolgedessen das Bedürfnis, 
diese noch nicht im Eigen¬ 
tum stehenden, aber doch 
ständig zur Betriebsautlecht- 
erhaltung benötigten Gegen¬ 
stände zur Kredit- 
b e s chaffungsgrund- 
1 a g e zu machen, in starkem 
Maße vorhanden ist, leuch¬ 
tet wohl ohne weiteres ein 
und wird auch von der Praxis 
bestätigt. In wie vielen Fäl¬ 
len werden nicht sogar die 
Strafgerichte angegangen, 
wenn jemand in juristischer 
Unkenntnis den Versuch un¬ 
ternommen hat. auf die ihm 
unter Eigentumsvorbehalt des 
Lieferanten verkauften und 
noch nicht voll bezahlten, 
ihm also daher noch nicht 
gehörigen Vermögensstücke 
Geld aufzunehmen. Und doch 
muß die Praxis des Wirt¬ 
schafts- und Rechtslebens mit 
diesen vielleicht juristisch 
nicht immer billigenswerten, 
aber durch die Wirtschafts¬ 
lage erklärlich gewordenen 
Methoden rechnen. Wer 
z. B. eine Apparatur für 
20 000 RM unt^r Eigentums- 
vorhehalt der Lieferfirma ge¬ 
kauft, aber erst 10 000 RM 
darauf gezahlt hat, ist zwar 


noch nicht Eigentümer der 
Apparatur geworden: er hat 
doch aber andererseits, wirt¬ 
schaftlich gesehen, zumin¬ 
dest die Chance, auf Grund 
der Zahlung weiterer 5000 
RM einen Vermögensgegen- 
sland im Werte von 10 000 
RM zu ausschließlichem 
Eigentum zu erwerben. Die¬ 
sen Vermögenswert, den der 
Käufer der Apparatur in 
Gestalt der näher beschrie¬ 
benen Chance in der Hand 
hat. zu verwerten, und zwar 
für Zwecke der Kredit¬ 
beschaffung, liegt doch sehr 
nahe Diese Verwertung ge¬ 
staltete sich nach der bisher 
-inerkannten Rechtslage nicht 
ganz einfach und ungefähr¬ 
lich. Denn wenn der Käufer, 
der Geld brauchte, als Ge¬ 
genwert für die Kredither- 
gabe den ihm unter Eigen¬ 
tumsvorbehalt verkauften Ge¬ 
genstand dem Kreditgeber 
zur Sichel heit übereignete, 
so setzte er sich unter Um¬ 
ständen zivilrechtlichen und 
strafrechtlichen Folgen aus: 
und auch der Kreditgeber, 
der die mit dem ihm nicht 
bekannten Eigentumsvorbe¬ 
halt eines anderen belastete 
Sache von seinem Schuldner 
zur Sicherheit übereignet er¬ 
hielt, war nicht auf jeden 
Fall gegen Angriffe gegen 
die Rechtsbeständigkeit die¬ 
ses Sicherungseigentums ge¬ 
schützt. Diese Rechtslage 
war also nicht gerade dazu 
angetan, die Gemüter zu be¬ 
ruhigen und die Kreditbe¬ 
schaffung zu fördern. Den 
Bemühungen der Rechts- und 
Wirtschaftspraktiker, ohne 
Änderung des geltenden 
Rechts eine ungefährdete und 
nutzbringende Verwertung 
der obererwähnten „Chance" 
zu ermöglichen, ist nun in 
letzter Zeit ein großer und 
in seiner vollen Tragweite 
kaum übersehbarer Erfolg 
zuteil geworden, insofern, als 
sich zwei der höchsten preu¬ 


ßischen Landesgerichte, die 
Oberlandesgerichte Frankfurt 
am Main und Hamm, für die 
Zulässigkeit der Ver¬ 
wertbarkeit der 

„Chane e“ ausgesprochen 
haben. 

Des besseren Verständ¬ 
nisses halber für die wirt¬ 
schaftliche Tragweite dieser 
Entscheidungen sei der c.ne 
diesen Urteilen zugrunde¬ 
liegende Tatbestand vorange¬ 
stellt: 

A. halte von einer Firma 
B. einen Gegenstand zum 
Preise von 4800 RM. auf Ab¬ 
zahlung unter Eigentumsvor¬ 
behalt der Firma B. gekauft 
Nach Abzahlung von zirka 
3300 RM schloß A., der 
Geld brauchte, mit einer 
Sparkasse C. einen Vertrag, 
durch den er sich ein Dar¬ 
lehen geben ließ, und zur 
Sicherheit der Sparkasse 
seine Rechte auf den von ihm 
unter Eigentumsvorbehalt ge¬ 
kauften. bis auf 1500 RM ab¬ 
gezahlten Gegenstand ver¬ 
pfändete. A. hatte der Spar¬ 
kasse vorsichtshalber von der 
Tatsache des Bestehens eines 
Eigentumsvorbehalts an dein 
Gegenstand und der noch 
nicht erfolgten Vollbezah¬ 
lung Kenntnis gegeben und 
in dem Vertrage mit der 
Sparkasse ausgemacht, daß 
das Eigentum an dem ihm 
noch nicht gehörigen Gegen¬ 
stand mit der durch ihn er¬ 
folgten Bezahlung des gan¬ 
zen Restkaufpreises unmittel - 
bar auf die Sparkasse C. 
übergehen sollte. Vor der 
Zahlung des Restkaufpreises 
hatte ein Gläubiger des A. 
den mit dem Eigentumsvor¬ 
behalt der Firma B. behafte¬ 
ten Gegenstand gepfändet. 
Nach Zahlung des Restkauf 
Preises an die Firma B. er¬ 
hob die Kreditgeberin. die 
Sparkasse C., die Wider¬ 
spruchsklage (Interventions¬ 
klage) gegen die Pfändung 
des Gläubigers des A. Mit 




Man muf» die Zensurkarte vorlefien 

Eine Entscheidung des Kammergerichts. 

Vor dem Amtsgericht in Lübhenau hatte sich Frau L. au verant¬ 
worten, weil sie nicht nur gegen das Lichtspielgesetz vom 12. Mai 
1420, sondern auch gegen die Polizeiverordnung des Regierungs- 
>r; t s<denten vom 22. Juni 1923 verstoßen habe, indem sie bei An¬ 
meldung eines Films „Heute Nacht" weder den Snielnlan n«rh 
die Zulassungskarte vorgelegt habe. Das Amtsgericht in Lüb¬ 
benau verurteilte Frau L. zu Strafe und machte u a. geltend, der 
kinwand der Angeklagten, sie habe die fraglichen Karten unJ 
Liniere nicht rechtzeitig erhalten, sei nicht geeignet, die ange- 
kl.igte Kinobesitzerin zu entschuldigen; es sei Pflicht der Ange¬ 
klagten gewesen, mit der Anmeldung so lange zu warten, bis sie 
in der Lage gewesen sei. die vorgeschriebenen Paniere vorzu- 
leten. Gegen diese Entscheidung legte die angeklagte Kino- 
ber.itzerin Revision beim Kammergericht ein und betonte, wenn 
sie die vorgeschriebenen Papiere nicht habe vorlegen können, so 
habe ein Notstand Vorgelegen; ihr Irrtum würde nicht auf dem 
Ge Met des Strafrechts liegen und ihre Verurteilung nicht recht- 
fertigen. Der I. Strafsenat des Kammergerichts wies aber die 
Re>- sion der angeklagten Kinobesitzerin als unbegründet zurück 
unc führte u. a. aus, die Verurteilung der angeklagten Kino- 
bestzerin sei ohne ersichtlichen Rechtsirrtum ergangen. Von 
einem Notstand im Sinne .des Strafgesetzbuchs könne nicht die 
Rede sein: ein unverschuldeter, auf andere Weise nicht zu be¬ 
seitigender Notstand zur Rettung aus einer gegenwärtigen Gefahr 
für Leib oder Leben der angeklagten Kinobesitzerin oder eines 
Angehörigen liege nicht vor. Habe sich die Angeklagte in einem 
Irrtum befunden, so komme ein strafrechtlicher Irrtum in Be¬ 
tracht, welcher die angeklagte Kinobesitzerin vo- Strafe nicht 
schütze. (Aktenzeichen: 1. S. 607. 31.) 


Die Kündigungsfrist des Standphotographen 


Das Arbeitsgericht Berlin 
hatte sich kürzlich mit einer 
Klage des Photographen Tan¬ 
nigel gegen die „Excelsior- 
Film-G m. b. H." zu beschäf¬ 
tigen. Tannigel war von der 
Firma wegen ungenügender 
Leistungen entlassen worden 
und behauptete in seiner 
Klage Anspruch auf Lohnzah¬ 
lung für die gesamte Dauer 
des Films zu besitzen, obwohl 
er täglich seinen Lohn aus¬ 
gezahlt erhielt und obwohl 
sein Vorgänger. an dessen 
Stelle er getreten war. nur 
mit täglicher Kündigung enga¬ 
giert war. Er behauptete vor 


dem Arbeitsgericht, daß inner¬ 
halb der Filmindustrie eine 
Verkehrssitte bestehe. Photo¬ 
graphen nur für die ganze 
Dauer eines Films zu engagie¬ 
ren. Dr. Friedmann als Ver¬ 
treter der Firma bestritt ie- 
doch das Bestehen einer sol¬ 
chen Verkehrssitte, und das 
Arbeitsgericht unter Vorsitz 
des Amtsgerichtsrats Hilde¬ 
brandt hat sich dem an¬ 
geschlossen und die Klage ab¬ 
gewiesen. indem es feststellte, 
daß Standnhotogranhen, wel¬ 
che ihren Lohn täglich erhal¬ 
ten. auch täglich gekündigt 
werden kann. 


dieser Klage drang die Spar¬ 
kasse auch durch, so daß die 
Zwangsvollstreckung des 
Gläubigers des A.. nämlich 
die Pfändung des Gegenstan¬ 
des, für unzulässig erklärt 
wurde. Die Urteile, die alle 
ähnlich gelagerten Tatbe¬ 
stände zum Gegenstände 
hatte, gingen von der Erwä¬ 
gung aus. daß die Sparkasse 
C. von A. ein Anwartschafts- 
recht auf Übertragung des 
Eigentums nach Zahlung des 
Restkaufpreises und dann 
nach Zahlung des Restkauf¬ 
preises unmittelbar von der 
Firma B. das Eigentum an 
dem Gegenstand erworben 
habe, ohne daß A. auch nur 
einen Augenblick Eigentümer 
geworden sei. 

Was lehrt uns die¬ 
ses Beispiel, das sich 
auf zahllose ähnliche Fälle 
auch in der Filmbranche an¬ 
wenden läßt? Es lehrt, daß 
der Kreditgeber (C.) eine 
Sicherung erhält, die ihm 
die ungefährdete Möglichkeit 
jederzeitiger Verwertung des 
überlassenen Anwartschafts¬ 
rechts mit dem Vorrecht vor 
etwaigen anderen Gläubigem 
gibt, daß ferner die Rechts¬ 
lage des noch nicht völlig 
befriedigten Abzahlungsver¬ 
käufers (Lieferanten B.) nicht 
gefährdet wird, und daß 
schließlich der Abzahlungs¬ 
käufer (A.) im ungestörten 
Besitz der gekauften Gegen¬ 
stände verbleibt. Eine solche 
Regelung im einzelnen Falle 
zu schaffen, muß im Inter¬ 
esse aller Beteiligten liegen, 
denen nicht damit gedient 
ist, sich in evtl, zweifelhaft 
ausgehende Rechtsstreitigkei¬ 
ten einzu lassen. Der Be¬ 
triebsinhaber. der Gegen¬ 
stände auf Abzahlung kauft, 
hat auf diese Weise einen 
Weg zur Verfügung, auf dem 
er den Vermögenswert, den 
der zum Teil bezahlte Ge¬ 
genstand darstellt, rechtlich 
unbedenklich zur Kreditbe¬ 
schaffung verwerten kann. 

Dieser Erfolg wird aber 
nur erreicht, wenn gewisse 


Vorbedingungen er¬ 
füllt sind, deren Kenntnis 
also Voraussetzung einer 
rechtlich eir wandfreien Rege¬ 
lung im einzelnen Falle ist: 

1. Der Verkäufer (B.), der 
einen Gegenstand auf Abzah¬ 
lung mit Eigentumsvorbehalt 
an einen Unternehmer ver¬ 
kauft hat, muß vom Käufe 
(A.), der das Anwartschafts¬ 
recht (Chance) auf den Kre¬ 
ditgeber (C.) überträgt, 


Kenntnis erhalten, ohne da¬ 
gegen zu protestieren. 

2. Außerdem muß dem 
Kreditgeber (C.) vom Käufer 
(A.) Mitteilung von der Tat¬ 
sache des Eigenlumsvorbe- 
halts und dem Bestehen einer 
Restschuld gemacht werden. 

Werden diese geringen 
Voraussetzungen, deren Er¬ 
füllung keine Schwierigkeiten 
bietet, von dem Geld auf¬ 
nehmenden Unternehmer be¬ 


achtet. so kann er sich u n 
gefährdet Kredit da 
durchbeschaffen, dal 
er sein Anwartschaftsrech 
(auf Übertragung des Eigen 
tums an einem von ihm mii 
Eigentumsvorbehalt gekauf¬ 
ten und noch nicht voll be¬ 
zahlten Gegenstand) auf den 
Geldgeber (z. B. eine Bank) 
sicherungshalber abtritt, mit 
dem Geldgeber weiter ver¬ 
einbart, daß er selbst den 
Gegenstand als Besitzmittler 
für den Geldgeber besitzen, 
also auch benutzen solle und 
schließlich dem Geldgeber 
wie dem Verkäufer von die¬ 
ser Maßnahme Kenntnis gibt. 
In solchen Fällen können — 
und darin liegt die große 
wirtschaftliche Be¬ 
deutung der Siche¬ 
rungsübertragung 
des Anwartschafts¬ 
rechts — dritte Gläubiger 
des kreditsuchenden Käufers 
(A.) nach der Abtretung des 
Anwartschaftsrechts an den 
Kreditgeber (C.) nicht mehr 
zum Nachteile des Kreditge¬ 
bers (C.) Pfändungsrechte 
oder sonstige Rechte an den 
noch im Besitze des Käufers 
(A.) befindlichen, unter 
Figentumsvorbehalt gekauf¬ 
ten Gegenständen erwerben. 

Dieser neue Weg, den in 
Weiterverfolgung eines schon 
früher vom Reichsgericht 
ausgesprochenen Gedankens 
das Oberlandesgericht Frank¬ 
furt am Main (Urteile 3 U 
192 29 und 2U 17 30) und 
das Oberlandesgericht Hamm 
(Urteil v. 24. 11. 30 — Akl.- 
Z.; 7 U 148/30) beschritten 
haben, wird auch vielen Un¬ 
ternehmungen der be- 

derw' iVl sch aTtVk r i s e 

betroffenen Film- 
unJ Lichtspiel¬ 

branche eine Mög¬ 
lichkeit geben, Geld 
zur Weiteiführung 
ihrer Betriebe zu be¬ 
schaffen ohne da¬ 
durch dieRechtsstel- 
lung ihrer Gläubiger 
zu verschlechtern. 


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Die Fachpresse ist begeistert: 

... Es {{ab starken, ehrlichen Beilall für die Schöpfer 
dieses Films, mit dem kein deutscher Theaterbesitzer eine 
Enttäuschung erleben dürfte . . . (Filmkurier) 

. . . Ein glücklicher Griff für den Tonfilm . . . Als 
Schuster Weigelt, dieser Paraderolle größter Bühnen¬ 
namen, gibt Adalbert eine Glanzleistung . . . 

(Lichtbildbühue) 

. . . Außerordentliche Geschäftserfolge sind vorauszu- 
sagen. Der „Mittelarrest“ steht in anderem Gewände vor 
füllbedürftigen Kinokassen . . . (Der Film) 

. . . Ein Volksstück von ausgesprochener Breiten- und 
Tiefenwirkung, das, wo es auch immer sei, der Wirkung 
auf jedes Publikum sicher ist . . . (Film-Jouraal) 

. . . Beifall über Beifall. Großer Abend des deutschen 
Films . . . (Reichsfilmblatt) 

. . . Die Messtro hat mit diesem Film ihren neuen 
sicheren Schlager. Dem Theaterbesitzer winkt mit diesem 
alten Volksstück der neue, große Erfolg . . . 

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Films ... (B. Z. am Mittag! 

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Schuster Weigelt . . . (Vossische Zeitung 

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die auf unsere Ait Zeitproblemen bedrängten Lungei wie 
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werter Gipfel der Film Wirksamkeit . . . 

(Berliner Börsen-Zeitungl 

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entdeckung des gemütvollen Volksstücks überhaupt für 
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