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AUSGABEN UND ABHANDLUNGEN
AUS DEM GEBIETE DER
ROMANISCHEN PHILOLOGIE.
VERÖFFENTLICHT VON E. STENGEL.
KLEIDUNG UND PUTZ DER FRAU
NACH DEN
ALTFRANZÖSMEN CHANSONS DE GESTE.
VON
MAX WINTER.
MARBURG.
N. G. ELWERT'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG.
1886.
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Meinen Eltern.
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Vorbemerkung.
Vorstehende Arbeit verdankt der freundlichen Anregung
von Seiten des Herrn Prof. Stengel ihre Entstehung. Vor-
gelegen haben mir dazu das umfangreiche Buch von H. Weiss:
»Kostümkunde«, 2. Aufl., Stuttgart 1883, welches nur kurz die
Entwicklung der Tracht bei den Franzosen berührt, und das
ich daher nur in ganz wenigen Punkten zur Vergleichung
heranziehen konnte.; ferner Heidsiek, Dissert.: »Die ritterliche
Gesellschaft in den Dichtungen des Grestien de Troies*, Greifs-
wald 1883; sie schildert mehr die Kleidung einzelner Frauen-
gestalten als diejenige der Frauen im allgemeinen. Etwas
förderlicher für meine Arbeit war die Einsicht des K. Wein-
hold' sehen Werkes: »Die deutschen Frauen im Mittelalter«,
2. Auflage, Wien 1882, dem ich, trotzdem es nur wenig das
romanische Gebiet berührt , über manchen Punkt Aufklärung
verdanke. Auch Gautier behandelt in seinem neuesten
Werke: »La Chevaleries Paris 1884, die weibliche Kleidung.
Er beschreibt S. 407 ff. den Anzug, den eine vornehme Braut
am Hochzeitstage trägt, und gibt dann in Anmerkungen die
wesentlichsten Merkmale der einzelnen Kleidungstücke; doch
stützt er sich dabei weniger auf Belegstellen aus den Epen als
auf Viollet-le-Duc: »Dictionnaire du mobilier«, Quicherat:
»Histoire du costume en France« und A. Schultz : »Das höfische
Leben zur Zeit der Minnesinger«, 2 Bde., Leipzig 1879. Trotz-
dem habe ich Gautier wertvolle Notizen namentlich über pelisson
und bliaui entnehmen können. Auch Schultz verdanke ich
Manches, da derselbe eine grosse Anzahl der altfranzösischen
Ausg. u. Abh. (Winter). 1
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chansons de geste für sein Werk ausgebeutet hat ; doch sind ihm eine
ganze Reihe von wichtigen Belegstellen namentlich bezüglich des
bliautjmd des Anzuges entgangen. Da er ausserdem sein Beweis-
material aus dön verschiedenartigsten Quellen schöpft, so können
seine Resultate keineswegs eine klare Vorstellung von der
weiblichen Kleidung, wie sie die Dichter der chansons de geste
schildern, gewähren. Stellte ich mir im Gegensatz hierzu die
Aufgabe, Kleidung und Putz der Frau nach den französischen
chansons de geste allein zu behandeln, so darf meine Arbeit
vielleicht als eine bescheidene Ergänzung zu dem.^Werke von
Schultz gelten, wenn auch die einzelnen Punkte, in denen ich
von Schultz abweiche, keine absolute, sondern nur eine relative
Gültigkeit beanspruchen können, da man auf Grund weniger
Belegstellen in Texten, die räumlich und zeitlich eine verschie-
dene Entstehung hatten, noch keineswegs berechtigt ist, einen
allgemein gültigen Schlüs£ zu ziehen , wie dies Gautier in dem
vorher citierten Werke S. 405 ff. zu thun geneigt ist.
Verzeichnis der Abkürzungen
der gelesenen Texte mit Angabe der gefundenen und benutzten Stellen.
A. — Aiol chanson de geste p. p. Jacques Normand et Gaston Raynaud
(Soc. des anc. textes fr ). 2011 (109), 2017 (6), 2105 (29), 3751 (330),
6345 (111), 6630 (120), 8419 (26), 9312 (82).
A. d'A. — Aye d'-\vignon chanson de geste p. p. MM. F. Guessard et
P. Meyer (6. Band von Les anc. poetes d. 1. Fr.). 55 (162), 184 (204),
191 (141), 346 (270), 914 (97), 2000 (290), 2523 (9), 3103 (73), 3701
(91), 3704 (245).
A. d. B. — Aus der chanson de geste von Auberi dem Burgunden hrsg.
von A. Tobler. 12,8 (291), 47,33 (76), 50,1 (256), 52,16 (288), 66,26
(282), 71,3 (79), 71,18 (197), 73,6 (116), 74,18 (110), 89,13(22), 93,14
(22), 161,17 (22), 247,23 (131).
A. d. M. — Anseis de Mes, manuscrit L, Copie* von Harff. 35d,l (116),
45b,3 (307), 54b,4 (242), 55b,2 (244), 55b,5 (130), 55b,6 (278), 56d,33
(244), 59a,31 (244), 93c, 18 (164), 93c,27 (313), 173c,22 (248).
A. et A. — Amis et Amiles und Jourdains de Blaivies, hrsg. von Konrad
Hofmann. 2. Aufl. 612 (23), 624(157), 1161(22), 2320(8), 3423(204).
A. et M. — Aigar et Maurin, fragments d'une chanson de geste proven-
cale inconnue, p. p. Aug. Scheler.
Agl. — Aus Agolant, hrsg. in ; Der Roman von Fierabras provencalisch
von Imm. Becker. 1316 (289).
A. 1. B. — Aubery le Bourgoing p. p. Tarbe. 48,3 (42), 68,23 (81), 87,5
(82), 87,15 (223).
A. 1. Borg. •- Aus Auberis le Borgignons, hrsg. in: Romvart von A.
Ale. — Aliscans, chanson de geste p. p. MM. F. Guessard et A. de Mon-
taiglon (10. Band von Les anc. poetes de la Fr ). 1950 (196), 2238
(196), 2574 (178), 2748 (254), 2801 (219), 2850 (153), 2856 (169),
4041 (84), 4448 (35), 4474 (125), 8283 (89).
Aq. — Le Roman d'Aquin chanson de geste du Xlle siecle p. p. F. Joüon
des Longrais. 312 (136), 314 (273). .
Keller.
1*
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Asp. — Aus Aspremont , hrsg. in : Die altfranzösischcn Romane der St.
Marcus-Bibliothek, Proben und Auszüge von Imm. Becker.
Aub. — Auberon, hrsg. in: I Complimenti della chanson d'Huon de
Bordeaux von A. Graf. 584 (237), 663 (238), 913 (235).
B. — Li roumans de Berte aus grans ptes par Adenäs Ii Rois p. p. M.
Aug. Scheler. 274 (252), 592 (65), 720 (144), 742 (48), 802 (127),
828 (7), 1171 (66), 1379 (299), 1386 (298), 1410 (298), 1429 (24),
1774 (165), 1821 (17), 2150 (219 ; , 3081 (298).
B. d. C. — Bueves de Commarchis par Adene's Ii Rois p. p. M. Aug.
Scheler. 137 (183), 2098 (208), 2175 (325), 2283 (177), 2362 (205),
2426 (226), 333.7 (321), 3339 (210), 3491 (117), 3663 (181).
Ch. d. N. — Li Charrois de Nimes, hrsg. in: Guillaume d'Orange von
Jonckbloet. 1124 (333).
Ch. d. S. — Chanson de Syracon p. p. E. Stengel in : Romanische Studien -
I. S. 399.
Ch. O. — La Chevalerie Ogier de Danemarche par Raimbert de Paris
p. p. J. Barrois. 58 (108), 1021 (99), 1025 .(1^3), 1027 (5), 1029
(256), 2054 (134), 12076 (49), 12959 (327), 13003 (182), 13011 (304).
C. L. — Li Coronemens Looys, hrsg. in : Guillaume d'Orange von Jonck-
bloet 1382 (284).
C. V. — Li Covenans Vivien, hrsg. in: Guillaume d'Orange von Jonck-
bloet.
D. d. M. — Doon de Maience chanson de geste p. p. M. A. Pey (2. Band
von Les anc. poetes de la Fr.). 671 (216), 679 (211), 740 (207), 9:34
(309), 1189 (133), 3623 (156), 3631 (209), 3854 (204), 79Ö6 (64), 7908
(212), 8071 (260).
D. d. R. — La Destruction de Rome, hrsg. in; Romania II. S. 6 — 48 von
G. Gröber. 12,252 (308).
E. d. G. — Elie de Saint Gille chanson de geste p. p. Gaeton Raynaud
(Soc. des anc. textes fr.). 1401 (50), 1692 (74), 1697(140), 2153 (36).
E. O. — Les Enfances Ogier # par Adene's Ii Rois p. p. M. Aug. Scheler.
3793 (234), 8160 (251).
F. — Fierabras chanson de geste p. p. MM. A. Kroeber et G. Servois
(4. Band von Les anc. poetes de la Fr.). 2016 (106) , 2019 (267),
2026 (15), 2027 (2), 2029 (126), 2035 (132), 2040 (207), 3049 (263),
3076 (268), 3084 (215), 3104 (269), 3743 (196), 5049 (215), 5266 (61),
6017 (250).
F. d. C. — Le Roman de Foulque de Candie par Herbert Leduc de
Dammartin p. p. Tarbe\ 7,18 (53), 26,5 (292), 28,10 (292), 34,10 (96),
49,20 (17), 65,29 {179), 70,9(114), 78,18(121), 91,25 (295), 126,28(147),
134,1 (115), 134,7 (285), 146,23 (39), 147,22 (217).
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— Floovant chanson de geste p. p. MM. Michelant et F. Guessard
(1. Band von Lea anc. poetes de la Fr.). 434 (86), 501 (13), 1762
? (112), 1768 (30), 1780 (16).
. — Gaydon chanson de geste p. p. MM. F. Guessard et S. Luce (7. Band
von Les anc. poetes de la Fr,). 3922 (158), 4680 (321), 5201 (275),
8626 (184), 8649 (1^9), 8660 (279), 8733 (279), 9611 (322), 9654 (326),
10844 (188).
Gar. 1. L. — Li Romans de Garin le Loherain p. p. M. P. Paris. 2. Bde.
I, 4943 (194), 1,4955 (206), 11,3,10 (171), 11,4,2 (32), 11,66,21 (172),
II, 67,14 (33), II, 68, Variantes (228), II, 111,20 (10), II, 112,2 (231),
11,260,8 (198).
Gar. de M. R. — Li Rumanz de Gar in de Montglauue in Romvart von
A. Keller. 361,6 (63).
Gar. de M. St. — Bruchstück der chanson de Garin deMontglane, hrsg.
in der Zeitschrift für rom. Phil. VI. S. 404 ff. von Edmund Stengel.
407,84 (207).
Gar. de M. — Garin de Montglane Manuscr. fonds franc.ais 24403,
Bibliotheque nationale Paris, Copie von H. Müller. 8c,29 (125),
* 19d,30 (148), 20c,26 (152), 22d,23 (204), 24b,27 (206), 24c,2 (62), 28b,8
• (129), 28b,10 (259), 28b,12 (261), 28b,19 (119), 36b,2 (209), 42d,28
(105), 51b,12 (31), 58c,5 (281), 66d,16 (262), I03c,21 (80), 109c,25 (197),
118a,28 (150).
G. d. B. — Gui de Bourgogne chanson de geste p. p. MM. F. Guessard
et H. Michelant (1. Band von Les anc. poetes de la Fr.). 1752 (296),
4000 (163).
G. d. M. — Girbers de Metz par Jean de Flagy, hrsg. in Rom. Studien
I. S. 442-552 von E. Stengel. 491,25 (25), 497,14(103), 497,18 (222),
529,24 (34).
G. d. N. — Gui de Nanteuil chanson de geste p. p. M. P. Meyer (6. Bd.
von Les anc. poetes de la Fr.). 58 (94), 437 (258), 479 (137j, 751
(90), 1769 (69), 1959 (70), 2356 (37), 2440 (86).
- G. d. R. — Ge*rard de Rossillon chanson de geste p. p. Francisque Michel.
363,28 (14), 366,18 (306).
G. et I. — Gormund et Isembard, hrsg. von Ueiligbrodt in Rom. Studien
in. S. 549.
G. d. V. - Aus Gerars de Viane, hrsg. in: Der Roman von Fierabras
provencalisch von Imm. Bekker. 635 (122), 638 (232), 1771 (54),
2425 (71), 3926 (55)r4033 (286).
Gfr. — Gaufrey chanson de geste p. p. MM. F. Guessard et P. Chabaille
(3. Band von Les anc. poetes de la Fr.). 782 (196), 1692 (168),
6086 (247), 7192 (167), 8537 (190), 9165;(320).
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6
H. C. — Hugues Gapet chanson de geste p. p. M. Le Mi« De la Grange
(8. Band von Lea anc. poetes de la Fr.). 4020 (218), 4533 (43),
4547 (315), 4639 (41), 6080 (47).
E. d. B. — Huon de Bordeaux chanson de geste p. p. MM. F. Guessard
et G. Grandmaison (5. Band von Lea ano. poetes de la Fr.). 6864
(117), 7509 (25), 9121 (46), 9283 (247).
H. d. M. — Heruis de Mes, Manuscrit E, Copie von Hub. 3, 2,17 (337),
8,2,3 (202), 8,2,10 (224), 8,4,15 (230), 8,2,29 (229), 8,4,5 (151),
11,2,10 (101), 11, 2,13 (224), 12, 3,1 (85), 16, 3,5 (59), 17, 1,25 (44),
25,2,17 (300), 25, 2,30 "(85), 25, 3,6 (300), 25,4,3 (60), 26, 1,14 (337),
28,1,25 (331), 30,1,5 (300), 43,4,10 (128), 43,4,13 (243), 66,2,6 (149)»
66/3,24 (173), 66, 3,29 '(239).
J. d. B. — Jourdains de Blaivies cf. A. et A. 597 (45), 1495 (1).
Ks. R. — Karls des Grossen Reise nach Jerusalem und Constantinopel,
hrsg. von E. Koschwitz, 2. Aufl. 20 (253), 272 (57).
Loh. Q. — La chanson» des Loherains Handschrift Q, Copie von Heuser.
130a,l (155), 133a,35 (154), 144a,37 (117), I71b,7 (248), 181c,7 (70),
181c. 10 (124).
M. — Macaire chanson de geste p. p. M. F. Guessard (9. Band von tes
anc. poetes de la Fr.). 491 (104), 525 (195), 696 (166), 1500 (171),
1578 (197), 1639 (205), 1711 (83), 1773 (248), 2232 (165), 3294(176),
3606 (28).
Main. R. — Mainet, p. p. Gaston Paris, Romania IV, S. 305. 321,67
(314), 325,83 (93), 332,48 (18).
M. G. — Li Moniages Guillaume, ed. von Konrad Hofmann in den Ab-
handlungen d. Münch. Akad. 1852.
M. d. G. — La mort de Garin Le Loherain, pogme du Xlle sidcle p. p.
M. Edelestand du MCril. 10,3 (19), 18,15 (310), 20,16 (312), 24,16
(287).
O. — Otinel chanson de geste p. p. MM. F. Guessard et H. Michelant
(1. Band von Les anc. poetes de la Fr.).
P. d'O. — La Prise d'Orange, hrsg in Guillaume d'Orange von Jonckbloet.
660 (107), 664 (293), 683 (98), 1884 (72).
P. d. P. — La Prise de Pampelune, hrsg. in »Altfranzösische Gedichte
aus venetianischen Handschriften« von Adolf Mussafia.
P. 1. D. — Parise la Duchesse, chanson de geste, p. p. MM. F. Guessard
et L. Larchey (4. Band von Les anc. poetes de la Fr.). 2074 (220),
3076 (87), 3078 (241), 3087 (248), 3093 (249).
R. — La chanson de Roland p. p. Leon Gautier. 637 (271).
R. S. — Fragments uniques d'un roman du Xllle siecle sur la roine
Sebille p. p. Aug. Scheler, Acad. roy. de Belgique, Bulletin avril
1875.
/Google
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B. d. C. — Li Romans de Raoul de Cambrai et de Bernier p. p Edw.
leGlay. 45 (334), 52 (317), 1017 (68), 3659(193), 5249 (4), 5566 (40),
5569 (220), 6158 (329), 6166 (276), 6224 (67), 6255 (44), 7248 (131),
8181 (145), 8188 (175), 8495 (77).
R. d. M. — Renaus de Montauban ou les quatre fils Aymon p. p. H.
Miehelant.. 13,37 (297), 113,25 (298)', 114,4 (215), 134,19 (56), 400,5
(75), 401,25 (319).
~R. d. R. — Le Roman de Roncevaux p. p. Francisque Michel. 317,1
(20), 317,4 (302), 318,23 (162), 318,25 (286), 331,23 (305), 331,24 (324),
322,3 (17).
S. — La chanson des Saxons par Jean Bodel p. p. Francisque Michel,
2 Bde. 1, 115,8 (78), 1, 115,10 (244), 1,120,6 (306), 1,235,2 (11), II, 15,3
(277), 11,18,14 (280), 11,34,18 (283).
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Allgemeines.
Bei der geringen Bedeutung, welche die Frau in einer
ganzen Anzahl von altfranzösischen chansons de geste hat,
begreift es sich, wenn die auf die weibliche Kleidung bezüglichen
Stellen in diesen Gedichten nur sehr spärlich ausfallen. -Dahin
gehören: A., A. et A., Agl., Aq. , B. d. C, C. L., Ch. d. N.,
D. d. R., E. d. G., E. 0., G. d. B., G. d. R, Gfr., J. d. B., Ks.
R., Main., P. 1. D., R. d. M., S. Mehrere Epen sind sogar ganz
frei davon, so: A. et M., Gh. d. S., C. V., G. et I., M. G., 0.,
P. d. P. , was. wie auch bei den vorher genannten, zum Teil
in dem geringen Umfange derselben begründet liegt. In andern
chansons spielt die Frau eine bedeutendere Rolle. Sie greift
gewichtig in die Handlung ein, indem sie Geld und Mannen
für den Helden herbeischafft, die Burg verteidigt, ja selbst
verwundet und getötet wird. Daher sind diese chansons be-
sonders reich, ja sie sind am reichsten von allen Epen an
Schilderungen der weiblichen Kleidung, so namentlich die
Lothringer, A. d'A., A. d. B., Ale, Ch. 0., F. d. G , Gar. d.-M*,
G. d. N., R. d. C. ; doch erklärt sich dieser Reichtum zum Teil
auch aus der beträchtlichen Länge der Gedichte. Hieran reiht
sich auch B., welches die Schicksale der unglücklichen Titel-
heldin schildert und zahlreiche, wenn auch kurze Beschreibungen
der weiblichen Kleidung enthält.
Im Allgemeinen finden sich in fast allen Epen der früheren
oder der späteren Zeit dieselben Kleidungsstücke erwähnt; nur
einzelne von ihnen machen Ausnahmen. So werden Hausschuhe
[escapim] nur ein einziges Mal erwähnt, und zwar in Gar.l.L.
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0). Dass die Frauen das Hemd während der Nacht nicht
legten, wird nur in zwei Gedichten, welche nicht zu den
testen zahlen, in Main. (18) und A. et A. (23) gesagt. Nur in
» b. wird das Büsserhemd haire genannt (24), lange nur in A. (26)
und mit dem auqueton zusammen in S. (11). Für A. sind
die keilförmigen Einsätze [giron] (109) und die chainse (29),
für Fl. die gonnale (30) charakteristisch : beide Kleidungsstücke
habe ich sonst nirgends angetroffen. Verhältnismässig selten
sprechen die Dichter von der cote ebenso von den langen
Prunkärmeln. Dass die Frauen am Gürtel ein Täschchen
[aumosniere] trugen, in dem sie Geld und Wohlgerüche auf-
bewahrten, davon habe ich im ganzen Bereiche der Karlsepen
keinen Beleg gefunden. Bliauz mit zackenförmigen Ein-
schnitten am Saume [bliaut entaillie] erwähnen nur Fl. (86)
und G. d. N. (86). Im H. d. M. allein kommt die gipe vor.
Die Kappe findet sich nur in einer beschränkten Anzahl von
chansons, als: A. d. B., F. d. C, H. d. M. und Gar. d. M., nur
' in letzterem der caperon (152). Dass die Frauen in Fällen
der Not zur Verteidigung der Burg oder der Stadt die Ritter-
rüstung anlegten, ist allein in Ale, F., Gfr. und A. d. M.
erwähnt. Der Kopfputz wird in allen Gedichten als derselbe
geschildert, nur der JT. steht mit der Erwähnung des Haarnetzes
\filet\ allein da (207). Nur in wenigen chansons: A. d. B., Gh.O.,
G. d. N. kommt die guimple vor, im Gar. d. M. allein der
trecheoir (259). Hüte habe ich nur in D. d. M. (260) und
Gar. d. M. (261) angetroffen. Afiches finden sich nur in A. d'A.
(270), noches ebendaselbst (270) und im Rolandsliede (271),
während Ringe in fast allen Gedichten erwähnt sind. Nur in
F. d. C. (292) werden Handschuhe genannt, in P. d'O. allein
der Fächer (293). Nur in wenigen chansons finden sich Schilde-
rungen von Schmuckgegenständen, denen wunderbare Kräfte
innewohnen, so im F. (267), A. d. B. (291), A. d'A. (290),
Agl. (289) und A. d. M. (244).
Zeigen die Dichter die Vorliebe, die Heidenfrauen im Gegen-
satz zu den christlichen Frauen dem Charakter nach Vorzugs-
10
weise als sittlich schlecht hinzustellen*), so machen sie, und
das gilt als bemerkenswerte Thatsache für alle Epen, in Bezug
auf die weibliche Kleidung keinen Unterschied zwischen diesen
und jenen. Sarazeninnen tragen dieselben Kleidungs- und
Schmuckstücke wie Christinnen, sie verfertigen sich ebenso wie
diese ihre Kleider.
Für H. d. M., die Lothringer, A. d\A. sind ausführliche
Schilderungen der Frauenkleidung charakteristisch, vereinzelt
finden sich solche in A. 1. B., E. d. 6., Ch. 0. und Aq. , die
ausführlichste und umfangreichste in F. Kurze Beschreibungen
enthalten ausser B.: R. d. C, G. d. N., Ale. und M. Solche
allgemeiner Art kommen ausser in B. d. C. besonders in Gar.
d. M. und M. vor. Schilderungen von Verkleidungen bin ich
nur im Fl. (16), Gar. d. M. (262) und A. d. B. (255) begegnet.
Durch Vergleichung dieser Schilderungen ergeben sich aber
kaum einige Resultate, welche auf die Benutzung resp. Ent-
lehnung eines Dichters von einem andern einen Schluss zu
ziehen erlaubten ; auch ist es misslich, auf Grund der Ähnlich-
keit oder Übereinstimmung je einer Stelle in zwei Gedichten
oder einer bestimmten Art verhältnismässig nur sehr spärlich
eingestreuter Stellen Beziehungen zwischen den einzelnen Epen
aufzudecken. Nur etwa folgende Stellen wären dazu geeignet:
Bei der Beschreibung eines Ringes sagt der Dichter von
A. d'A.:
Tant[e] bonne aventure l[i] avoit Diöx donnee
Farne qui Fait o soi n'iert ja desvirgine*e
A. d. A. 2004.
Der Dichter des A. d. B.:
Qui molt »est bons et moult grant vertu a :
Horn qui le porte, ia hounis ne sera,
A. d. B. 12,9.
Noch mehr stimmen wohl folgende Stellen überein, wo es
sich ebenfalls um einen Ring handelt:
»Borgoins«, dist ele, »cestui ne perde's ia,
Garde*8 le bien, grans honours vos venra.c
A. d. B. 12,12.
*) cf. Erabbes: »Die Frau in den altfranzösischen chansons de geste«,
Dissert. Marburg 1884.
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II
gardez le bien, car il a grant bonte*.
se le perdez, iamais n'iert recovre\
Agl. 1318.
Ferner finden sich im D. cL M. und Gar. d.M. zwei einander
ähnliche Stellen:
D'un diapre a fin or fu vestüe et paree,
Cote en ot et mantel; moult fu bei atorne'e.
D. d. M. 7906.
D'une propre de soie par lius bien bordee
Ot cote et mantel molt fu bien atornee.
Gar. d. M. 8,3,30.
De pourpre de soie par leus a or bende'e
Et ot cote et mantel molt fu bien atornee
G. d. M. R. 361,7.
Auch F. und Ale. stimmen in einer Stelle nahezu überein:
Cascune avoit vestu .1. haubert fremillon,
Et lacie en son cief a. vert elme re*om. F. 3744.
Cascune aura le haubert jaserant,
Et en son cief le vert elme luisant, Ale. 1950.
Ebenso ergeben sich auch zwischen B. d. C, Ch. 0. und
Gar. 1. L. gewisse Beziehungen durch folgende Stellen :
Mameletes duretes a souz son pelicon,
Qui un poi Ii soulievent son vermeil siglaton.
B. d. C 3337.
Lea mameletes Ii aloient pognant
Gome dus pomes duretes aparant,
Que un poi vont son bliaut sus levant. Ch. 0. 12076.
Les mammelettes il vit amont sallir
Que Ii soslievent le pelicon hermin. Gar. 1. L. II, 4,2.
Sehr ähnlich sind auch je eine Stelle im Garin de Mont-
glane und Doon de Maience:
Sor ses espaules sont si bei cauel luisant
Qui sont plus esmere' de fin or reluisant.
Gar. d. M. 36, 2,2.
Par ses espaulez sunt ses biaus cheveus gesant,
Qui plus sunt esmere que fin or qui resplent;
D. d. M. 3632.
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I. Die einzelnen Kleidungsstücke.
Für die Schuhe der Frauen finden sich in den chansons
de geste die Namen sollers 1 , sauler 2 , solers*, souler 4 , einmal
mit dem Zusätze de cordoant (elyptisch für de cuir cordoant).
Dieser Zusatz erklärt sich dadurch, dass nach Weinhold IL 264
das Leder von Gordova besonderen Ruf genoss. Man wird
daher auch den Ausdruck solers cordoans gebraucht haben,
obwohl ich keinen direkten Beleg dafür beizubringen vermag;
doch erklärt sich die für solers begegnende Bezeichnung cor-
doans* nur als Verkürzung aus jenem Ausdrucke. Sonst wird
von den Frauenschuhen nur noch gesagt, dass sie eng anliegend 5 ,
mit Tressen verbrämt 6 , mit Gold- und Silberfarben bemalt
waren 2 / 5 , oder dass das Oberleder schachbrettartig gemustert
war, so dass die einzelnen Quadrate verschieden gefärbt waren 2 .
Anmerkung: Schultz I. 188 hat pointure fälschlicher Weise mit
»gestickte übersetzt, doch deuten die Belege (9, 12, 199, 210) bei Zeller:
»Die täglichen Lebensgewohnheiten im altfranzösischen Karl^epos«, Diss.
Marburg 1885, zweifelsohne auf »bemalt« hin , während kein einziger
Beleg zur Annahme der Bedeutung »gestickt« zwingt.
Nicht immer waren die Damenschuhe dauerhaft genug,
denn es wird einmal erzählt, dass das Leder von dem Stosse
an einen Kieselstein zerriss, so dass die unglückliche Bertha
1) Chauces de paile, sollers de cordoant, J. d. B. 1495.
2) Si sauler furent rike, menu eskierkere',
D'argent et de fin or estoient painturä. F. 2027.
3) Unes cauches mout riches, solers bien pointuräs ; E. d. G. 1696.
4) Dame Aalais cort la gambe enbracier,
Et le souler doucement a baisier. ß. d. C. 5249.
5) Ele ot caueiäun cordoans estrois,
Panture furent ä or sarracinois. Ch. 0. 1027.
6) Chauches ot de brun paile, soulers a liste. A. 2013.
13
sich ihren *Fifss verletzte 7 . Hinsichtlich des Anziehens der
Schuhe finden sich nur ganz einfache Erwähnungen [ot caucie 6 ,
s y a chaucie 8 , chauga 9 ]. Für Hausschuhe [escapins] habe ich.
nur einen Beleg gefunden 10 ; auch Schultz stützt «ich nur auf
diese eine Stelle. Für gewöhnlich scheinen die Frauen früh
Morgens nach dem Aufstehen wenigstens im Sommer barfuss
gegangen zu sein 11 / 12 . Im Floovant findet sich noch erwähnt,
dass die Magalie sich ohne Schuhe aus dem Schlosse nach der
Wohnung ihres Geliebten begiebt 18 , und im G6rard de Rossillon,
dass die Königin an einem hohen kirchlichen Festtage ohne
Fussbekleidung zum Münster geht 14 .
Von den Schuhen werden die chauces* [cauches 9 , cauces™]
streng unterschieden 1 / 8 / 6 , Kleidungsstücke, welche die Unter-
schenkel bedeckten und stets vor den Schuhen angelegt wurden V 8 /*.
Es sind also darunter jedenfalls Strümpfe zu verstehen. Der
Stoff, aus dem diese Strümpfe verfertigt wurden, wird &\s paile 1 ! 6
bezeichnet. (Über paile vergl. 305 ff.). Ein Mal wird die Farbe
des Stoffes als braun angegeben 6 . Die Strümpfe der Frauen,
welche zum festlichen Anzüge gehörten, waren kostbar aus-
gestattet 8 und bisweilen mit goldenen Streifen oder Plättchen
geschmückt oder eingefasst 1B .
• 7) Si durement s'estoit hurte*e ä im ehaillo
. Que parmi sön soler ot en son pie* un tro. B. 828.
8) Un diemenche que il fufc esclairie
Lubia8 s'a et vestu et chaucie'; A. et A. 2320.
9) La dame s'esveilla et chauca et vesti. A. d'A. 2523.
10) Toute dolante hors de la chambre issit;
Desafublee, chaucie d 'escapins, Gar. 1. L. 11,111,20.
11) Au matin fu levee, por la douce saison,
Toz nuz piez et an langes et pur son auqueton. S. 1,235,2.
12) Mirabeus la pucele est remesse en a. tertre,
Toute descauce en langes, nus ptes estoit la bele,
Si com en cele nuit que les noces sont faites. A. 8419.
13) La pucelle desvaule, contreval le plainchie,
Nu piez, eschavolee, portoit .1. esper vier.
A rostel Floovant s'an vai esbeloier;
Delez lui s'est asise la pucele au vis fier. Fl. 501.
14) Idonc fu grant la noise et le tambuz
De moines, de chanoines, de clerz menuz.
La reine ä mostiers vait piez toz nuz; G. d. R. 363,28.
15) Cauces avoit moult rices, de paile a or freie, F. 2026.
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14
Dass die Frauen ähnlich wie die Männer Uhterbeinkleider
\braies\ getragen hätten, vermag ich mit vorliegendem Material
nicht festzustellen. Durch das Fehlen von Belegen wird vielmehr nur
die von Schultz I. 188 und Weinhold II. 263 ausgesprochene Ver-
muthung, dass das weiblicheGeschlecht sich keiner Unterbeinkleider
bedient habe, bestätigt. Nur an einer Stelle wird erzählt, dass
ein junges Mädchen braies anzog. Es waren dies aber Männer-
beinkleider, welche sie nebst andern anlegte, um in dieser
Verkleidung den Verfolgungen ihres Vaters zu entgehen 16 .
Unmittelbar auf dem Körper trugen die Frauen das Hemd
[chemise 11 } ceniise 18 , chainsil 19 ]. Nach Schultz I. 189 trug man
für gewöhnlich leinene, hänfene oder wollene Hemden: die
vornehmen Damen konnten sich allein den Luxus seidener
Hemden erlauben, und auch diese werden so theure Kleidungs-
stücke nur an Fest- jind Feiertagen angelegt haben. So trägt
die Aude an ihrem Hochzeitstage ein Hemd aus Seide von
Aümarie 20 . (Ueber Aumarie vergl. 325). Nach Schultz I. 189
fiel das Hemd in reichen Falten bis auf die Füsse, der Hals-
ausschnitt war mit Stickereien verziert und mittelst einer
Agraffe geschlossen. In den chansons # de geste wird nur
erwähnt, dass dasselbe von weisser Farbe war 21 . Das Hemd
16) La pucelle iert inult prouz et si fut mout vailant
Blainche chemise et braies a vestu metenant,
Qui furent ä Richier, lou ardi combatant,
Et par desures vet une cote avenant,
Et puis apres a. porpre qui moult estoit saaBZ. Fl. 1780.
17) Trestoute nüe par delez le vergier,
Fora ma chemise que ne volz despoillier. R. d. R. 322,3.
Suer Justabel, fille de la marquise
Nule plus gente ne se vest de chemise. F. d. C. 49,20.
La vielle de paour tremble souz sa chemise B. 1821.
18) Galiiene la bele vers Mainet se presante,
De les hii se coucha en sa cemise saingle : Main. Rom. IV, 332,48.
19) Vint en la chambre a bele Biatriz;
Ele cosoit un molt riche chamsil, M. d. 6. 10,3.
20) Cist mariaiges ne puet demorer mie.
Lors Va Guibors moult richement vestie:
Elle ot chemise de soie d' Aumarie, R. d. R. 317,1.
21) Une chemise blanche com flor de pre*
Ont lors vestüe Beatri au vis cler. H. d. M. 8,2,3.
15
wurde des Nachts in der Regel abgelegt 22 ; nur zwei Belege,
welche Zeller (29) übersehen hat , stimmen hiermit und auch
mit Schultz, der I. 168 dasselbe aussagt, nicht überein 28 / 18 .
Einmal genannt ist das Büsserhemd [Aaire 24 ]*
Anmerkung: Männer trugen auch wohl Hemden von sam'is* 5 .
Ueber samis vergl. (310).
Nach La Curne de Sainte Palaye trugen die Armen, Mönche
und Pilger ein wollenes Kleid, lange genannt, welches dem
Hemde der Vornehmen entsprach. Schultz I. 496 übersetzt
lange einfach mit »Hemd«. Heidsiek erwähnt es gar nicht.
Wahrscheinlich war es ein hemdartiges Gewand, das bei vor-
nehmen Damen entweder allein 26 , oder mit dem auqueton 21
den Haus- oder Morgenanzug bildete. Der auqueton* 8 selbst
war nach La Curne ein Leibrock, den der Ritter unter der
Rüstung trug. Nach Schultz's (I. 226) Vermutung war er ein
22) Et Lubias a les siens dras tolus,
Delez le conte s'a couchie nu a nu, A. et A. 1161.
lsnelement en la chambre est uenüe;
Les dras souslieue, n'i fait plus atendüe,
Jouste le duc se cuida couchier nüe. A. d. B. 161,17.
Elle respont: — »Ne place au roi Jhesu!
Ains ra'ociroie d'un cotel esmolu,
Que je [ja] jisse avec lui nu a nu!« A. d. B. 93,14.
Quant en mes bras toute nüe gerres, H. d. B. 7509.
Ja ne giroi a vostre cote* nu. A. d. B. 89,13.
23) »Biaus sire Amile« dist la franche meschinne,
Je vos offri Tautre jor mon service
Dedens ma chambre en pure ma chemise. A. et A. 612.
24) Ne vivoit fors de pain et d'yaue au samedi,
Et si vestoit la haire toujours le venredi,
En Tonnour de Jhesu qui pardon fist Longi. B. 1429.
25) Si Ii coupai le pelison herniin
Et la chemise qui estoit de samis. G. d. M. 491,25.
26) «Mirabeus la pucele est remesse en .1. tertre,
Toute descauce en langes, nus pies estoit la bele,
Si com en cele nuit que les noces sont faites. A. 8419.
27) Au matin fu leve'e por la douce saison,
Toz nuz piez et en langes et pur son auqueton. S. 1,235,2.
28) Et sa moillier n'en avoit pelicon;
Mal vestie ert et andui si garcon,
Et Varochers n'i fist arrestison,
Tos les veetit de paile, d'auqueton. M. 3606.
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16
mit Baumwolle wattiertes Gewand. Da er über die lange
angelegt wurde 87 , so war er wahrscheinlich ein rockartiges
Kleidungsstück und, wie der Name sagt, von Baumwolle.
Anmerkung:. Als Stoff findet sich auqueton ausser 28 in Elie's
afrz. Übertragung von Ovids Ars amandi.
Ein ähnliches Gewand war das nur einmal erwähnte cainse* 9 .
Nach Heidsiek war es ein weiss-leinenes, mit Ärmeln versehenes
und dem Hemde ähnliches Gewand, das bei ärmeren Frauen
als Hauptgewand diente. La Gurne erklärt es als ein Über-
kleid, welches die Landbewohner tragen; nach Diez ist es ein
einenes Gewand und zugleich das Messhemd der Priester.
Im Aiol wird gesagt , dass cainse als Hauskleid getragen
und geschürzt wurde, und dass es zum Zuknöpfen eingerichtet
war 29 .
Die gleichfalls nur einmal erwähnte gonnale* 0 muss auch
ein Unterkleid gewesen sein, denn im Floovant wird erzählt,
dass die Maugalie über dieselbe andere und zwar Männerkleider
als Hemd, braies und cote anlegte 80 / 16 . Ein Hemd, wie La
Curne gormale deutet, wird sie schwerlich gewesen sein, ebenso
kaum ein Rock, da die Maugalie diese beiden Kleidungsstücke
besonders über die gonnale anzieht. Diez deutet gonnelle als
einen Weiberrock, vom Gürtel bis zur Ferse reichend, Schultz
I, 226 erwähnt dieselbe nur bei der Beschreibung der Männer-
kleider und erklärt sie als ein vielleicht nur durch den Schnitt
von dem gewöhnlichen Rocke abweichendes Kleid. Aus der
einen Stelle im Floovant ergiebt sich Näheres über dieselbe
leider nicht.
Die Kleider, welche die Frauen über dem Hemde zu tragen
29) Adont vint la pucele par le maison
Rebracie d'un cai[n]se fait a boton: A. 2105.
30) A pie est descandüe la cortoiae la bale;
Richiers ai receüe antre ses braz Ja bale.
Puis vesti autres dras por desus sa gonnale;
Si comme Chevalier s'atorne la pucele. Fl. 1768.
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17
pflegten, sind cote 81 , peligon hermin 82 [pelisson hermin 88 , pelison
hermin 3 *, pelichon ermine 86 , pelichon hermin 86 , hermin pelichon 81 ,
ermin pelichon 88 , ermin peligon 89 , peligon Termine 10 , peligon 821 ,
pelichon* 1 , pelice* 2 , pelyson 48 , hermine**, herminne* 5 , ermine* 6 ,
31) Geans fait si grant froit tote sui tresfuee
For8 ma cote n'en ai dont pimse estre afublee. Gar. d. M. 51b, 12.
32) Les mamnielettes il vit atnont sallir
Que Ii soslievent le peli^n herniin. Gar. 1. L. 11,4,2.
33) Ens en la chambre monterent por vestir.
Vestent bliaus et pelissons hermins. Gar. i. L. 11,67,14.
34) Bien fut vestüe d'un pelison hermin, G. d. M. 529,24.
35) Venes ent, frere, en ma chambre perine;
Je vos donrai mon pelichon ermine, Ale. 4448.
36) Bosamonde la bele va veir son ami;
En son dos a vestu .1. pelichon hermin. E. d. G. 2153.
37) Le tornoi commencha devant lez paveillons.
Lez pucelez s'en issent pour ve*ir lez barons;
Plus en i ot de .xxx. as hermins pelichons. G. d. N. 2356.
38) Et tenoit la puchele par Termin pelichon. Gfr. 8562.
39) Lärmes Ii vont as yeux, qui filent ä bandon.
Moillie en ot la face, et Termin pelicon,
Et le riche mantel fourrö* de syglaton. F. d. C. 146,23.
40) Lors a vestu .1. pelicon d'ermine,
Et par deseur .i. vert bliaut de siie. R. d. G. 5566.
41) S'y menez Blancheflour en pur son pelichon, H. C. 4639.
42) Je Ii eüsse ma pelice donnee,
Non pas la bonne, mes la plus desciree. A. 1. B. 48,3.
43) Quant le roine Tot, sy rougy le visaige;
Son pelyson vesty qui fut de bei ouvraige. H. C. 4533.
44) Por Tamor Deu congiä vos me donez
Si prenez sire mon mulet effautre
Mon fres hermine mon bliat d'or freset. H. d. M. 17,1,25.
A une table se huerta de son chief
Si que le sanc en convint jus glacier;
Sainglant en ot son hermine delgiet
Et son mentel a fin or entailliet. R. d. G. 6255.
45) La gentiz dämme ne s'asseura mie.
Appareillier a fait sa compaingnie,
A mienuit issent fors de la ville,
Son fil empörte el pan de son herminne. J. d. B. 597.
46) Sire, dist ele, je sui moult asoplie;
Li cora me tranle sous Termine deugie. H. d. B. 9121.
Ausg. u. Abh. (Winter). 2
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ermin^l robe'*, Miaut" [Miau™, Nu»* 61 , MiaJ 62 , Wiant**],
paile 64 [paille**, pale 6 *, palie 61 , poile* 9 ], gipe* 9 [gipe de gris* 0 ].
— Die cote war ein Unterkleid 61 , das bis auf die Füsse herab-
reichte und beim Gehen nachschleppte 62 , üeber den Hüften
wurde sie vermittelst eines Gürtels zusammengehalten 62 . Diese
drei Punkte vermag ich jedoch nur mit je einem Belege zu
stützen. Nach Schultz I. 195 war sie am Halsausschnitt durch
eine Spange geschlossen und mit Pelzwerk an Hals und Ärtneln
besetzt. Die cote wurde aus verschiedenen Stoffen angefertigt;
47) II vint ä le rolne, si le prist par Termin, H. C. 6080.
48) Dou mal tans ert sa robe un poi pesans et sale. B. 742.
49) Les mameletes Ii aloient pognant
Come das pomes duretes aparant,
Que un poi vont son bliaut ans levant. Ch. 0. 11,12076.
50) Rosamonde la bele s'estut a la fenestre,
Ve8tü(e) ot un bliau d'un paile de Biterne
Afuble' un mantel, a mer volles fu bele. £. d. G. 1401.
51) Aceme" ont le sien cors seignori,
Ele ot uesti vne gipe de gris
Et un bliat un mantel sebelin. H. d. M. 11, 2,10.
52) Adonques font Beatrix amene[r}j
D'un chier blial avoit son cors pare\ H. d. M. 43,4,10.
53) El pavement se dreca; molt fu gente,
Et fut vestüe d'un vert bliant d'Otrante. F. d. C. 7,18.
54) E V09 Audain la bele leschevie.
vestüe fuit d'un paile damarie.
a un fil d'or tressie par maistrie. G. d. V. 1771.
55) Dame Guibors fors d'une chambre issi.
par la main destre tint bele Aude leiz Ii.
et fut vestüe d'un paille signori. G. d. V. 3926.
56) Atant es la contesse, s'ot .1. pale vestu; R. d. M. 134,19.
57) E treis milie pulceles a orfreis reluisant.
Vestües sunt de palies, les cors unt avenanz.
E tienent lur amis, si se vunt deportant. Es. R. 272.
58) Sous ,i. poile d'Otrente devant lui les ont mois. (!) F.d.C.134,9.
59) Prenez ma gipe et mon pelison gris
Et mon mantel et mon cfecle d'or fin. (!) H. d. M. 16,3,5.
60) »Sire«, dist ele, »ne vos esmaier si
Ancor ai ge ma grant gipe de gris
Et mon mantel et mon cecle d'or fin.« H. d. M. 25,4,3.
61) Trestoute deffuble'e en cote repaira;
.1. diapre a vestu, ki luist et namboia; F. 5265^
62) Cote ot d'un bogeran a tere traina
La chainture qu ot cheinte .xxx. librefs] costa. Gar. d. M. 24c,2
19
genannt wird Seide 164 , pourpre™, diapre**, weisser lliaut** und
bogeran**. (Ueber die Stoffe vergl. 308 ff.). Ein dauerhaftes
Gewand scheint die cote nicht immer gewesen zu sein, denn
es wird einmal erzählt, dass die unglückliche Bertha bei ihrer
Wanderung durch den Wald sich dieselbe mehrfach an den
Dornen zerriss* 6 .
Der von Schultz 1. 193 nur kurz erwähnte pelisson hermin
war ein Pelzrock, der nach Gautier 405 in der Weise angefertigt
wurde, dass ein Hermelinpelz zwischen zwei Stoffen ein-
geschlossen wurde, so dass derselbe nur am Rande des Klei-
dungsstückes, an Ärmeln und Hals hervortrat. Der eine der
beiden Stoffe, der die Innenseite ausmachte, war von Leinwand,
der äussere von kostbarer Seide; die Art der Herstellung wird
in den chansons de geste nur angedeutet durch peligon (Ver-
mine* 0 . Da der pelisson in der Regel mit Hermelin gefüttert
war, so nannte man ihn häufig schlechthin Awi» 44 ~ 47 .
Die Fütterung des pelisson bestand aber nicht immer aus
dem kostbaren Hermelin, sondern bisweilen auch aus geringer
geschätztem Pelzwerk, so aus Marderfellen 67 , oder aus Fellen
vom Rücken des grauen Eichhörnchens [pdison gris* 9 ]. Pdice
vaire 6 * war ein Pelzrock, der nach Schultz I. 272 mit den
weissen Bauchfellen desselben Tieres mit grauen Rändern
63) Jamais aillor navroit son euer et ea pensee
Do pourpre de soie pur leus a or bandee
Et ot cote et mantel molt fu bien atornee. Gar. d. M. R. 361,6.
04) D'un diapre ä fin or fu yestüe et paree,
Cote en ot et mantel; moult fu bei atornee. D. d. M. 7906.
65) Le drap deseur sa robe Ii font tost despoillier,
Cote ot d'un blanc bliaut et mantel moult tres chier. B. 592.
66) Quant vit son mantel gris dont ele ert afuble'e
Et sa cote qui ert en maint lieu despanee
Des ronces qui l'avoient ens ou bois desciree. B. 1171.
67) Lors commencha grant duel a demener;
Ront et desBire son free ermine cler
Qe a la terre le fait jus avaler:
Goules de martre. ne vos vuel plus porter,
Quant j'ai perdu le millor baicneler. R. d. C. 6224.
68) Dame Aalais o le simple viaire
Ayoit vestu une pelice vaire. R. d. C. 1017.
20
gesäumt, gefüttert wurde, womit Litträ im Wesentlichen über-
einstimmt. Weiss II. 328 versteht unter vair ein Pelzwerk aus
den zarten Bälgen der Zieselmaus. Die chansons de geste geben
darüber keinen Aufschluss. Ausserdem trug man aber auch
pelissons, die mit einer Mischung der beiden genannten Arten
des Pelzwerkes gefüttert waren [ermin et de ver et de gris**].
Hermin engoule ist nach Godefroy ein hermin orne cCune goule ou
collet; goule ist nach Gautier 406 encolure, d. h. Halsaussschnitt.
Demnach bedeutet hermin engoule 10 weiter nichts als einen
Pelzrock, bei dem am Halsaussschnitt die Fütterung hervortritt.
Die chansons de geste bezeichnen den pelisson als entaüie 11 ,
d. i. nach Gautier 405 orne de decoupures en forme de langue,
d. h. der Saum war mit keilförmigen Ausschnitten oder Zacken
verziert, ferner als engraiU 12 , d. i. nach Scheler muni de petites
dents arrondies, d. h. der Saum war mit runden Zacken geschmückt.
Nur ein Mal habe ich gefunden, dass dieses Kleidungsstück mit
Aermeln versehen war 78 , und dass es über den Hüften mittelst
eines Gürtels zusammengehalten wurde 74 . Der pelisson muss
wohl bis auf die Füsse herabgereicht haben, denn im Jourdains
de Blaivies wird erzählt, dass eine Frau ihren Sohn im Zipfel
dieses Gewandes trug 46 .
(69 Ayglentine amena l'abbes de Saint Denis.
0 mi ot .11. pucelez qui sunt de son pals;
Vestöez sunt d'ermin et de ver et de gris. G. d. N. 1769.
70) De fillez et de merez ont mandez assez
Tant qu'ils en orent .zxx. as hermins engoules. G. d. N. 1959.
Au matin font la pucele amene[r],
A grant merveille Tont faite conreer
J. pelicon fres hermin engoule. Loh. Qu. 181c,7.
71) Aude se pasme sus le marbre entaillie'.
Tant ait plore ke tot en ait moillie
son fres bliaut et Termine entailie*. G. d. V. 2425.
72) Et dras de soie et hermins engrailez. P. d'O. 1884.
73) Qui lore velst le duel que demeinne dame Aye!
De la manche d'ermine Tesvente et esbalaie; A. d'A. 3103.
74) An^ois qu'ele vausiat de la canbre torner
S*68t faite la puchele gentement atorner:
En son dos a vestu .1. hermin engoule,
D'une rasnete d'or ot estrai[n]s les costes, E. d. G. 1692.
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21
Nach Gautier 403 wurde der pelisson hermin während des
Sommers durch ein leichteres Kleidungsstück, welches nur
gering gefüttert war, robe genannt, ersetzt. Die chansons de
geste geben darüber keine Auskunft; nur einmal werden robe
und ermine neben einander genannt 75 . Die rohe reichte bis
über die Füsse herab und schleppte beim Gehen nach 76 , so dass
sie, um dabei weniger hinderlich zu sein, geschürzt wurde 77 .,
Bisweilen war sie mit Hermelin gefüttert 78 . Ausserdem wird
in den chansons de geste noch erwähnt, dass sie rundum mit
Goldtressen verbrämt 79 , ganz mit Gold durchwirkt 80 oder mit
goldenen Sternen geschmückt war 78 . Reiche Gold- und Seiden-
stickereien waren bisweilen eingewebt, welche noch mit den
kostbarsten Steinen verziert waren 81 . Der Saum war zacken-
förmig ausgeschnitten und ebenfalls mit Goldborte besetzt 82 .
Den Stoff, aus welchem die rohe angefertigt wurde, bezeichnen
die epischen Dichter als paille 8 *, cendel 83 und porpre 18 . (Über
diese StoEfe vergl. 304 flf.).
75) La duchesse art sa robe et lo vair et Termine, R. d. M. 400,5.
76) Robe de femme me prene*(s) trainant, A. d. B. 47,33.
77) La jantil dame fu form an t effraee:
Sa robe a escorcie et leve*e;
A[u] priore* s'an est molt tost alee. R. d. C. 8495.
78) Ele avoit robe antiere d'une porpre sanguine
Estancelee d'or, forre*e d'une hermine; S. 1,115,8.
79) Dist la contesse »or tost sans demouree,
Vestes ma robe, qui tot est d'or liste*e.« A. d. B. 71,3.
80) Lors s'est cele tantost et vestüe et paree
De robe qwi d'or fin fu partraite et ovr6*e. Gar. de M. 103e,21.
81) Si en a trait une robe pare*e,
Qui est de soie et a fin or ouvre*e.
Onques si riches ne put estre trovee;
Pierres i a de molt grant renomee.
Sonneheut Ta donnee: A. 1. B. 68,23.
82) En une chambre est Sonneheut entree;
Richement s'est vestüe et atornee,
Et a la robe molt rieement paräe,
Que eil Lambert Ii avoit aportöe;
Toute ert ä or cousüe et gironne*e;
De rices oevres fu par lieus trejetöe. A. 1. B. 87,5.
83) A la roine a fait robes tailler
Com il afiert, de paille et de cendel, M. 1711.
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22
Der bliaut, welchen Schultz I. 193 ebenfalls nur kurz
erwähnt, war nach Gautier 404 ein Oberkleid, welches die
Frauen in zwei verschiedenen Arten, als Miaut simple und
bliaut compose, zu tragen pflegten. Die epischen Dichter kennen
nur den bliaut simple. Dieser war nach Gautier 404 ein Ge
wand, welches häufig nur bis zur Mitte der Beine herabreichte
und deshalb den unteren Teil des pelisson sehen liess; doch
war es immerhin so lang, dass, wie im Aliscans erzählt wird,
man sich stehend damit die Augen wischen konnte 84 . Der
bliaut war bisweilen gefüttert [bliaut osterin 8 *], wenn man der
Erklärung von La Curne de St. Palaye, der osterin für ein
Pelzfutter, hergestellt aus dem Gefieder des Habichts, hält,
Glauben schenken darf. Schultz I. 261 vermutet darunter ein
Purpurgewebe, von ostrum — Purpur. Demnach würde bliaut
osterin nur einen bliaut aus diesem Purpurgewebe angefertigt
bedeuten. Wie der pelisson war auch der bliaut bisweilen am
Saume mit zackenförmigen Einschnitten verziert [bliaut entaillie 86 ].
Nach den chansons de geste war der bliaut ein kostbares
Gewand 87 , das mit Gold durchwirkt war 88 . Der Rand war
mit Goldtressen besetzt 89 , oder es waren sonstige Gold-
84) Dame Guibors se drecha en estant ;
A son bliaut va ses iex essüant. Ale. 4041.
85) J'angaigerai ma grant gipe de gris
Et mon mantel mon bliaut osterin. H. d. M. 25, 2,30.
(Je) L'acheterai volentiers non en vis.
Mais saisi Ii cest mulet arabis
Son secle d'or et la gipe de gris
Et le mantel le blial osterin,
.xv.M que d'ariant que d'or fin
Vos donrai je por la bele a cler vis. H. d. M. 12,3,1.
86) Les puceles esgardent, qui lez corps ont legiers,
Plus en i ot de .xxx. as bliaus entaillie^. G. d. N. 2440.
Maugalie est as estres, la file Galie,
0 le .xxx. pucelles ä bliaus entailiez; Fl. 434.
87) Et la fille au roi Hugue fu illuec amenee;
De moult riche bliaut fu la dame paree, P. 1. D. 3076.
88) Puis Ii vestirent .1. blial d'or ovre\ H. d. M. 8,2,5.
89) Dame Guiborc, qui molt avoit biaute",
Prist Aelis par le bliaut safre*. Ale. 8283.
23
Verzierungen eingewebt 90 / 44 . In A. (TA. wird sogar ein bliaut
erwähnt, welcher mit Stickereien von bunten Vögeln geschmückt
und dessen Saum mit kostbaren Steinen ringsum verziert war 91 .
Zur Verfertigung des bliaut bediente man sich verschiedener
Stoffe; genannt werden paile 60 ! 92 , samis 98 , Seide [soie 94 , sw? 5 ],
cende 96 , porpre 91 . (Ueber diese Stoffe vergl. 304 ff.) Der bliaut
# war am Oberkörper mittelst Schnüren [laz 98 ] eng geschnürt 98 ,
das Schnürband war bisweilen von Gold". Ueber den bliaut
wurde ebenfalls ein Gürtel angelegt und dadurch der Wuchs
vorteilhaft hervorgehoben 96 .
Anmerkung: Bei der Beschreibung des bliaut übersetzt Schultz
I. 193 taülie mit »geschnürt«; es liegt wohl näher anzunehmen, dass
90) Ayglentine se lieve, plus fu blanche que nois;
En son dos ot vestu .i. bliaut ä orfrois,
Ses crins ot achesmes belement a secrois. G. d. N. 751.
91) La dame osta ses dras, s'a plus riche endossez,
.i. bliaut d'Abilant a oysiaus colorez;
De pierres precieuses fut tot entor orlßs. A. d'A. 3701.
92) Et prent les .n. enfans soef que il nes quaisse,
Ses a envolepes en .1. bliaut de paile; A. 9312.
93) Et ma fille a moullier s'il velt par amistäs,
Orionde Galie od les crins acesme's:
Ainc vestir ne daigna ne pailes ne cende's,
Mais bliaus de samis a mailles d'or ovre*s; Main. R. 325,83.
Tant par est belle que n'en sczoy le devis!
En son dos ot ung bliaut de samit, Aq. 312.
94) 0 soy enmaine Aye, onques si M6 ne fu.
D'un chier bliaut de soie a bien son corps vestu,
Sez crinz out achesmez ä .1. fil d'or batu. G. d. N. 58.
95) Lors a vestu .1. pelicon d'ermine,
Et par deseur .1. vert bliaut de siie. R. d. C. 5566.
96) Dame Guibourt les sert de volente.
Et fu vestüe d'un bliant de cende'.
Assez fu graile: si ot ceint un baudre\ F. d. C. 34,10.
97) Ains descendi a terre du mulet de Sulie,
Et lesse aval coler son bon mantel d'ermine,
Et remest ou bliaut de porpre d'Aumarie. A. d'A. 914.
98) Lä sist Orable, la dame o le cler vis.
Ele est vestüe d'un pelicon hermin,
Et par desoz d'un bliaut se samit,
Estroit ä laz par le cors qui bien sist. P. d'O. 683.
99) Es Gloriande qui le cors ot ä droit,
Ben fu vestüe d'un eher paile greeois
Et par-de8us un bliaut ä orfrois.
Lacies fu d'un fil tor ben ä destrois. (!) Gh. 0. 1021.
24
taülie hier den Sinn »ausgezackt« fvergl. entaiUie] hat, oder es bezieht
sich in der Bedeutung »zugeschnitten« auf die Verfertigung des ganzen
Kleidungsstückes.
Der bliaut compose zerfiel nach Gautier 405 in drei Teile:
aj das Schnürleib, b) den Rock, c) das Mittelstück, während Viollet-
le-Duc nach Gautier deren nur zwei zugibt, indem er a) und
c) als einen Bestandteil fasst. Der Rock [jupe, gipe'] war an
den oberen Teil angenäht, kürzer als das darunter liegende
Gewand und an beiden Seiten aufgeschlitzt, so dass er vor- und
rückwärts schürzenartig herabfiel. Quicherat lässt nach Gautier
405 nur eine Art des bliaut, den bliaut simple zu, indem er
die gipe als ein über den bliaut simple angelegtes Schnürleib,
also als selbstständiges Kleidungsstück deutet, während Gautier
mit Viollet-le-Duc dieselbe als den mit dem bliaut fest verbun-
denen untersten Teil desselben erklärt. Die in den chansons
de geste vorkommenden Belege, welche bliaut und gipe zu-
sammen erwähnen, sprechen für die Ansicht Quicherat's. Die
gipe war ein Kleidungsstück, das in der Regel mit Pelzwerk
aus dem Rücken des grauen Eichhörnchens [gris] gefüttert
wurde [gipe de gris 100 / 101 ]. Das Beiwort grant 9b l 60 passt aller-
dings nicht recht zu der Deutung Quicherat's corset = Schnür-
leib, und man könnte dadurch fast auf den Gedanken kommen,
die gipe de gris mit dem pelisson gris, die dem Worte nach
dasselbe Kleidungsstück bedeuten, zu identificieren, wenn beide
an einer Stelle 59 nicht ausdrücklich von einander unterschieden
wären. Die gipe wurde, wie Quicherat nach Gautier 405 sagt,
über 100 dem bliaut getragen ; sie wurde aber , wie aus einer
Stelle im Hervis de Mes deutlich hervorgeht, auch unter dem
bliaut angelegt 101 . — Schultz I. 198 vermuthet unter der gipe
ein kurzes Oberröckchen, doch gibt er keine nähere Beschreibung
davon.
100) Une chemi8e blanche com flor de pre
Ont lors vestüe Beatri au vis cler,
Puis Ii vestirent .1. blial d'or ovr£
Et une gipe de gris senz arrester. H. d. M. 8,2,3.
101) Aceme' ont le sien cors seignori.
Ele ot uesti une gipe de gris
Et un bliat un mantel sebelin. H. d. M. 11,2,10.
25
Den paile fasst Gautier nicht als besonderes Gewand,
wenn er 403 sagt, die robe der vornehmen Damen wurde in
den meisten Fällen aus paile angefertigt. Auch Schultz, Weiss
und Weinhold erwähnen kein Kleidungsstück, welches der paile
einigermassen entspräche. Die suckenie kann es nicht gewesen
sein, da dieselbe weit und faltig, die paile aber fest an den
Körper geschnürt wurde 107 / 108 . Die Dichter der chansons de
geste dagegen stellen paile als ein selbstständiges Gewand hin,
indem sie dieselbe sowohl von dem bliaut 102 , als auch von
dem pelison hermin 108 streng unterscheiden. Nach der oben
erwähnten Bemerkung Gautier's liegt die Vermutung nahe, dass
der pailes mit der tobe identisch sei, um so mehr, da beide
zusammen in den Epen meines Wissens nicht genannt
werden. Der pailes, welche vornehme Damen bei Festlichkeiten
trugen, war in ähnlicher Weise mit Zierraten ausgestattet wie
die reibe. Sie war kreisförmig gemustert 104 , oder mit goldenen
Streifen besetzt 108 / 105 , in welche Edelsteine von hohem Werte
eingereiht waren ,0B . Der Saum war mit Goldtressen besetzt 106 ,
kostbare Seidenstickereien zierten die Zipfel des Gewandes 107 ,
oder hellstrahlende Sterne von echtem Golde waren auf das-
selbe gestickt 106 . Am Oberkörper wurde der pailes wie die
102) Es Gloriande qui 1e cors ot ä droit,
Ben fu vestüe d'un eher paile greeois
Et par-desus un bliaut a orfrois. Gh. 0. 1021.
103) Et apres lui la franche enpereris,
Bien fu vestule d'un pelison herniin
Et par desuis d'un paile alixandrin
A bendes d'or. molt belement Ii eist. G. d. M. 497,14.
104) Devant le roi la roine ont meng
Si fut vestüe d'un chier paile roe\
Bei ot le vis come rose en est6; M. 491.
105) Ricemewt fu vestüe d'un paile a or bende*
Lea pieres qui i sont valent .1. conte\ Gar. d. M. 42d,28.
106) Vestüe fu d'un paile galacien saffrö";
La fee qui Tot fait l'ot menu estele*
D'estoiles de fin or qui jetent grant clarte . . F. 2016.
107) La sist Orable, la dame d'Aufriquant.
Ele ot vestu un paile escarinant,
Estroit lacie* par le cors, qu'ele otgent,
De riche soie consue par les pans. P. d'O. 660.
Ausg. u. Abh. (Winter). 2*
bisher erwähnten Kleidungsstucke eng geschtiürt ,a7 / loa , vom
Gürtel abwärts setzte man Keilstücke, sogenannte giron ein,
welche das Kleidungsstück nach unten erweitern sollten, und
wodurch man die reichen Falten desselben erzielte. Dieselben
waren von verschiedener Farbe, blau, grün, indigobläu 10 *.
Diese Art der Anfertigung vermag ich jedoch nur mit einem
Belege zu stützen. Schultz und Weinhold erwähnen meines
Wissens diese keilförmigen Einsätze nur bei der Schilderung
der Männerkleider.
Zu diesen Kleidungsstücken gehörten lange, weit herab-
hängende Prunkärmel [manche 1 ^ triance 111 , tnange 112 ]. Nach
Schultz I. 191 waren dieselben wahrscheinlich nicht zum Ober-
sondern zum Untefkleide zü rechnen und mit dem Hauptkleide
nicht aus einem Stücke geschnitten, Sondern sie wurden jedes-
mal erst erforderlichen Falles angeschnürt oder angeheftet.
Die chansons de geste lassen dies nicht erkennen ; in ihnen
wird einmal der Ärmel des pelüson hermin erwähnt li8 . Sonst
erfahren wir nur aus ihnen , dass die Ärmel ans paÜe Ul und
osterin 111 angefertigt wurden, dass sie mit goldenen Ttessen
besetzt waren 116 , und ausserdem die interessante Thatsache,
dass man in ihnen sogar Kleidungsstücke trug 112 ; cf. Schulte
108) Ele rein est en paile d'outre-mer,
Estroit as las por le cors qui le pert. Ch. 0. 1,58.
109) Ele ot vestu an paile de8(o)us Termine,
Li giron bleu et vert furent et inde, A. 2011.
110) Conoistrai vos a l'escu de quartier
Et a la manche que vos ai fait bailiier. Ä. d. B. 74,18.
111) Robaus prist la pucele par le mance de paile: A. 6845.
112) Or me sui porpänse'e d'une avanture belle;
Ja ai ici im dras en ma mange senestre,
Trestoz taliez ä laz» ä Richier durent estre,
Je les vestirai jai, frans Chevaliers onestes. Fl. 1762.
113) Qui lors veist le duel que demeinne da ine Ayel
De la manche d'ermine l'esvente et esbalaiej A. d'A. 3103.
114) Si ot manche et penon d'un osterin a flor,
Que Ii tramist Ganite, la fille a l'aumacor. F. d. C. 70,9.
115) Le Convers prist s'amie doucement par les dois,
Et Bertrans Ayglentine par la manche ä orfrois. F. d. C. 134,1.
27
L 191. Solche Prutikärmel schickten die jungen Damen ihren
Ritteto als Liebespfand 110 / 1 "/ 116 .
Über alle bisher genannten Kleider legten die Frauen den
Mantel [tnantä 117 , wentel 1 *, mantiau 11 *, mantiax 119 , man-
teht 120 ] an. Für mantel habe ich einmal die Variante orel
gefunden 101 . In den chansons de geste wird neben dem
gewöhnlichen langen noch eiri kurzer Mantel [rnantelet 1 * 0 ,
mantel cors 12 *] erwähnt, der sich hauptsächlich wohl nur wegen
seiner Kürze von dem ersteren unterschied. Auch Heidsiek
kennt diese beiden Arten des Mantels. Zur Verfertigung des
Mantels verwendete man meistens kostbare Seidenstoffe , so
116) Si portere*d ma manche, dous amie A. d. B. 73,6.
Es yos Beraut sour le ceral courent*
Le lancd oü pning ü une m&nce pent
Ei fu Florete la puciele au cors gent,
Fille Milon )e duc de Bounivent,
Ki ert s'amie et Tamoit durement. A. d. M. 35d,l.
117) La tres bele pucele verrons dedens son tre\
Clarions de Valdune m'a dit par verite
K'ainc mieudre ne plus bele n'ot mantel afuble'; B. d, C. 3491.
De son mantel s'est tantost desfublee,
Par les espaules a sa cn'ne jetde,
Si se demaine com ferne forsenee. Loh. Q. 144a,37.
Ele fait duel ja si grant ne verre*s ;
Et chil Ii ont .1. bon ermin donne*
Et par deseure .1. mantel bien ouvre*. fi. d. B. 6864.
118) Ens en la chambre monterent por vestir.
Vestent bliaus et pelissons hermins
Et afublerent les mantiaus sebelins. Gar. 1. L. 11,67,14.
119) Graisle fu et plaisans et molt bien aeesuiee
Bien Ii sist Ii mantiax dowt ele ert afublee. Gar. d. M. 28b,19.
120) Et Mirabiaus se couche desous Parbre foillie'.
Aiols fu preus et sages et molt bien ensengnies:
Un mantelet hermine Ii ploia soz son cief; A. 6630.
121) Et Faussete s'en voit gous sön orel gabant
Et dit a Polsiprent: — »Cosine, a vos me vent. F. d. C. 78,18.
122) Ele ot le jor un mantel afubte:
ün poi fut cors, se Ii avint aeseiz. Q. d, V. 635.
28
diapre* 1 ! 12 *, bliaut 124 , porpre 126 und singlatum 12 *; einmal wird
der Stoff als Tuch von Lutise 127 bezeichnet. Der Mantel war
stets gefüttert, bisweilen mit syglaton* 9 oder osterin 12 *! 12 *. In
der Regel gehörte aber zu jedem Mantel ein Pelzfutter oder besser
Pelzbesatz [penne 129 ]. Im Anseis de Mes wird an einer Stelle
die penne ohne den Mantel genannt; dieser Umstand scheint
mir darauf hinzudeuten, dass der Pelzbesatz nicht immer fest mit
dem Mantel verbunden war , sondern dass er vielleicht hie und
da erforderlichen Falls erst an denselben angeheftet wurde 130 .
123) Li rois commande sa fille a asemer,
Et la roine ne se volt arrester,
D'un chier diapre arrabi aouvre
Un chier mantel d'osterine fourä
Ont afuble* Beatrix a vis cler. H. d. M. 66, 3,24.
Et puis H ont .1. mantel aflube'
D'un chier diapre. molt par fut bten fore*,
A bandes d'or estoit molt bten ovrä. H. d. M. 8,2,7.
J24) J. mantel ot as espaules jetet
En .1. bliaut de Sarmadan ovret. Loh. Q. 181c, 10.
125) Jamals aillors n'aroit sow euer ne sa pensäe
D'une porpre de soie par lius bten bördle
Ob cote et mantel molt fu bten atornee. Gar. d. M. 8c,29.
Et Guibors ouevre son mantel de porprine
Se Fafubla, car ses cuers Ii destine,
Car chou estoit ses freres. Ale. 4474.
126) D'un rice singlatum ot mantel affuble'; F. 2029.
127) Afuble* un mantel, dont la penne estoit grise
Et Ii dras en fu fais el regne' de Lutise. B. 802.
128) Adonques font Beatrix amene[r].
D'un chier blial avoit son cors pare*
Et d'un mantel d'osterine toure*. H. d. M. 43,4,10«
129) Quant ele vit le jor, vesti soi et para
La penne fu d'ermine qut maint demer cousta. Gar. d. M. 28b,8.
130) Et a se fille donres cest oaterin
Et ceste penne qu'on apiele Delfin
Que j'aeatai a Neroone le cit
Si en dounai de mow or le plwe fin
.x. somiers boins et .xx. palies ausi.
Ei Pa ou dos bien se puet faire fin
Ne puet douter nes .i. malvais engin
Ne ne puet iestre entoskies de venin
De nes .1. home paien et Barrasin
De crestyen ne de Griu ne d'Ermin
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29
Dieser Pelzbesatz war häufig von kostbarem Hermelin 129 / 131 ,
oder von Zobel [säble 132 , sebelin 51 j 133 l 13 *, sebeline 135 ]. Von
einem solchen Pelzbesatz von Zobel sagt einmal der Dichter,
dass derselbe einen so angenehmen Wohlgeruch verbreitete,
dass Hyacinthe und Minze im Vergleich zu ihm nicht einmal
ein geschältes Ei wert seien 182 . Eine andere penne, welche der
Dichter des Anseis de Mes erwähnt, führte den Namen Delfin.
Derselben wohnte die wunderbare Kraft inne, dass derjenige,
welcher sie trug, keinen Hinterhalt zu fürchten brauchte, dass
er von keinem Menschen vergiftet werden konnte, sei derselbe
Heide oder Sarrazene, Christ oder Grieche oder Armenier, oder
ein Geistlicher, der noch so sehr mit List ausgerüstet wäre.
Wer sie trug, der konnte im strengsten Winter nicht frieren 130 .
Sonst war der Pelzbesatz auch hergestellt aus den Bälgen des
grauen Eichhörnchens [grm 66 / 127 / 136 ]; einmal ist die penne als
Ne de nul clerc tant fast de sens garni.
Ei l'a ou dos bien se puet faire fin
Ja n'aura froit por graut iuier venir.
(Ne por graut caure s'en tait plus acierir) (Diese Zeile fehlt S.)
Tant par est bone et tant fait a plaisir.
Je l'acatai por Gerbert mon niari.
Je ne cuic mie qw'el monde en i ait .vi. A. d. M. 55b,5.
131) La dame prennent au chier mantel d'ermine,
Sus el palais l'anmenerent et guient. R. d. C. 7248.
Et voit Mahaut, qui l'aime d'amor fine.
II la saisi.par le mantel d'ermine. A. d. B. 247,23.
Ains descendi ä terre du mulet de Sulie,
Et lesse aval coler son bon mantel d'ermine. A. d'A. 914.
132) La pene estoit de sable, qui moult flairoit souef;
Ne vaut niugues ne mente a Ii un oef pele; F. 2035.
133) A la dame coururent, qui moult ot endure.
Tantost Tont desliee, si Ii ont afuble
Un moult riche mantel de sebelin fourre*. D. d. M. 1189.
134) Es Gloriande au gent cors signori,
Afuble ot un mantel sebelin; Ch. 0. 2054.
135) Et si are"s mantel de sebeline, Ale. 4450.
136) Tant par est belle que n'en sezoy le de vis!
En son dos ot ung bliaut de samis,
Et ä son coul ung mantel de grant pris,
Moult estoit riche, fourrg estoit de gris, Aq. 312.
30
dunkelfarbig [&i*e 187 ] bezeichnet. Der Pracht dieses Besatzes
entsprach die des Mantels selbst. Der Mantel war mit Gold
durchwirkt**/ 138 , mit Goldborte verbrämt 15 * 9 / 123 , oder der Saum
war ringsum mit einem kostbaren Stoffe oäbetene besetzt 140 *
Der Kragen [vousure] des Mantels wird nur selten genannt
Derselbe war aus rothem paile angefertigt, Edelsteine von hohem
Werte waren in ihn eingereiht 141 .
Anmerkung: P. Paris in Gar. 1. Loh. II. 68 erklärt vousures oder
vau8iere8 als cercle oder tournure, und führt ebendaselbst an, dass Ducange
es als peau des animaux couverte de poü deutet. Es lässt aber die
Stelle in der Lothringer-Handschrift B 18 f.*
Et afublerent les mantiauö Bebelins
Sor les vosures avoient mis lor crins
Duscal palais ne prissent onques fin
verglichen mit 141 keinen Zweifel übrig, dass vousure »Kragen« bedeutet.
B und G sind die besseren Handschriften, bei A fehlt die Stelle. Die
schlechtere Handschrift G hat:
Sor les vousures d'argent tornent lor crins.
Es mag wohl der spätere Copist dieser Handschrift G das Wort vousure
nicht mehr verstanden haben, er deutete es als cercle, und da lag es
nahe, d'argent wegen des Sinnes und Versmasses hinzuzufügen. Die
Lesart dieser schlechteren Handschrift G hat wahrscheinlich P. Paris
auf die Deutung cercle, tournure geführt. La Curne de St. Palaye erklärt
vossure als voussure, d. i. nach Sachs »Bogenründung, Wölbung«, Littre
als courbure et elevation d'une voute, was dasselbe ist; Diez führt es
nicht an.
137) »tiaillez moi .1. mantel dont la penne soit bise,
»Pour le chaut qu'ai äu sui durement sousprise. Q. d* N. 479.
138) Atant es la contesse, s'öt .1. pale vestu;
Desor ot afublä un mantel qui d*or fu. E. d. M. 134,19.
139) Descendüe est et si home entör soi,
Assise s*e8t desor un paile bloi,
Deffunble' a son mantel ä orfroi. G. 8649.
140) Un mantel covoitous ot a son col jet6:
Un rices amiraus Ii ot fait prßsenter,
.in. ans mist on a faire ains que fust parovre's ;
Et fut d'un cabetenc tout environ ourles.
Richement ot la bele son gent cors acesme'. E. d. G. 109*7.
141) Ave tint par la main Blancheflor la rou'ine.
Elle avoit aruble* .1. grant mantel hermine:
La vousure est d'un paile vermeill d'anioravine ;
Moult valent grant honor les pierrea qui i spat mise,
Au chief de la cortine lez Garnier, Tont asise; A. d'A. 191.
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Der Mantel wurde über die Schultern geworfen 1 * 0 und
nach Gautier 413 entweder vorn über der Brust, oder auf der
rechten Schulter durch eine Schnür zusammengehalten, die an
zwei Schliefen [tassel 1 * 8 , tes$u& U2 ] beiderseits befestigt war.
Nach Schultz I. 201 reichte er bis auf die Füsse herab und
schleppte hach, beim schnellen Gehen wurde er geschürzt 144 .
Im Raoül de Cambrai wird noch erzählt, dass eine Dame dem
Böten als Belohnung für eine gute Nachricht ihren Mantel
gibt 1 «
Die Kappe [chape 14 *, chappe 1 * 1 , cape 148 , chaipe 1 ' 9 ] wurde
als Reisekleid 160 über den ganzen Anzug angelegt. Sie hatte
nach Schultz L 202 die Form eines Weiten Mantels und ver-
hüllte die gahfce Gestalt Ton Kopf bis zü Fuss. Die Stoffe, aus
denen die chape angefertigt wurde, werden in den chansons
de geste als escarlate liS und pers 150 bezeichnet. Gefüttert wurde
dieselbe mit cendal 148 oder mit vert 146 . (Über diese Stoffe vgl.
142) Et ä son coul ung mantel de grant pris,
Moult estoit riche foure' estoit de gns,
A or d'Arabe sont les tessuz assis. Aq. 314.
143) S'ot afuble' d*un mantel aginois,
Li tassel furent a fin or saracinois. Ch. 0. 1025.
144) Quant ot iait Sa proiere, son mantel escourca,
A Dieu 8*e8t conmandee, aval le bois s'en va. B. 720.
145) La dame l'oit, molt en fu esjoie.
Elle desfuble son mantel d'Aumarie,
Au messaigier le done en baillie. R. d. G. 8181.
146) En la chambre entre, ne fu guaires ire[e],
D'un grant escrin a une robe ostö*[eJ
Et une cbape qui de vert ert fourre*e, A. d. B. 71,18.
147) Ganite en a Ayglentine apelee:
— »Vestez la cnappe, que vous ai commande'e«: F. d. C. 126,28.
148) Lors s'est eele tantost et vestüe et paree
De robe qui d'or fin fu partraite et ovre*e,
Une cape afubla qu'ert de cewdal forre*e. Gar. d. M. 103c,21.
La bele qui ert sus fu molt bcn atornäe,
Longe fu et graillete tenre et acesraee,
En cape d'escarlate et de cendal forräe. Gar. d. M. 19d,30.
149) Adonc la fait sor i. destncr monter
Une grant chaipe lor ait fait afluber. H. d. M. 62,2,6.
150) Mabilete au cler vis s'est tantost atorhe*e,
D'une cape de pers s'est molt ben atornee.
Et quant mowtee fu si s'est aceminee. Gar. d. M. 118a,28,
32
323 ff.). Im Hervis de Mes wird noch erzählt, dass, als Beatrix
von Räubern entführt wurde, man ihr eine grosse Kappe um-
warf, jedenfalls um zu verhindern, dass sie erkannt wurde 151 .
Der nur einmal 152 erwähnte caperon ist nach Schultz I. 227
eine Abart der Kappe. Der Mantel ist hier so verkürzt, dass
er nur kragenartig allein den Hals deckt; die Kapuze ist die
Hauptsache. In den chansons de geste wird nur erwähnt, dass
der caperon, um sich unkenntlich zu machen, über das Gesicht
herabgezogen wurde 152 . Weinhold II. 292 stellt die Vermutung
als wahrscheinlich hin, dass der caperon nur von Männern
getragen worden sei, und Schultz führt denselben ebenfalls nur
bei der Beschreibung der Männerkleider an. Es ist aber durch
die unten angeführte Stelle unzweifelhaft gemacht, dass auch
die Frauen sich dieses Kleidungsstückes bedienten.
IL Der Anzug,
Nach Schultz I. 201 gingen die Frauen im Hause im ein-
fachen Rocke [desafublees] einher.
Anmerkung: P. Paris erklärt desafublee einmal (Gar. 1. Loh. 1.
297) als les cheveux denoues, das andere Mal (Gar. 1. Loh. 11,111) als la
töte decouverte, obgleich in beiden Fällen in der Erzählung ausdrücklich
gesagt wird En son chief ot un chapelet petit bezüglich Un chappelet
ot bot son chief assis. Beide Erklärungen sind demnach nicht zutreffend.
Da nach Diez afübler ursprünglich bedeutet »den Mantel mit der fibula
befestigen c, wird desafublee einfach als »ohne Mantel« zu deuten sein.
Neben dieser Thatsache 10 / 163 erfahren wir noch aus den
chansons de geste, dass die Frauen über den pelisson hermin
auch noch den paile zum Hausanzug anlegten 154 , oder den paile
151) Et eil la prennent senz point de l'arrester,
Une grant chape Ii ont tost aflube'
Li uns la met sor son arson dore\ H. d. M. 8,4,5.
152) Lors a son vis a piain du caperon oste
Dont ele avoit so» vis norchi et mascure'
»Sire«, dist ele, »esgarde*s ma beaute.« Gar. d. M. 20c,26.
153) Et Aelis est forment trespensee;
De la cambre ist toute desafublee. Ale. 2850.
154) Par un matin se leva la pucele,
Si ot vestüe une pelice vere
Et par desus un paile de Iii Lerne. Loh. Q. 133a f 3ö.
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33
zu unterst und darüber den pelisson 166 . Man trug sogar, wenn
auch nur ein Beleg dafür spricht, ein kostbares, mit einer
Schleppe versehenes Gewand von samit, welches mit wertvollen
Edelsteinen geschmückt war, im Hause 156 . Bewegte man sich
innerhalb des Schlosses, oder entfernte man sich nicht allzuweit
von diesem oder der Wohnung, so bediente man sich zweier
Gewänder 157 , bisweilen auch nur eines einzigen, so des bliaut 158 ,
oder man legte über ein 159 oder mehrere 160 Kleider noch den
Mantel an.
155) Un matinet se leva la pucele,
Et ot vestut un paille de Biterne
Et par desus une pelice vaire.
Si s'apoia a une des fenestres. Loh. Q. 130a,l.
156) Une puchele vit sus la couche seant,
La plus tres bele rien de ehest siecle vi van t,
Vestüe d'un samin ä terre tralnant,
Dont les pierres en valent plus de .c. mars d'argent. D. d. M. 3623.
157) Devant lui vint la fille au roi Karion.
Bien fu vestüe d'un her min pelison
Et par desore d'un vermoil syglaton. A. et A. 624.
Par milieu de la presse s'est aquellie:
Ele ot vestu un paile des(o)us l'ermine,
Li giron bleu et vert furent et inde, A. 2005.
La puciele les prent, puis les renvolepa
Trestoute deffuble'e en cote repaira;
.i. diapre a vestu, ki luist et flamboia; F. 5266.
158) Une pucelle seoit souz un aubel,
Devant la porte, droit au pie* d'un poncel.
Fu la pucelle venüe en un prael,
En .1. bliaut, n'ot cote ne mantel.
Blont sont si crin, d'or avoit .1. cercel; G. 3922.
159) Rosain onde la bele va veir son ami;
En son dos a vestu .1. pelichon herinin
E en son puing senestre tenoit .1. esmeril
Ele le vait paissant d*un(e) ele de pertris,
E evre son mantel, si qu'Elies le vit: E. d. G. 2153.
Rosamonde la bele s'estut a la fenestre,
Ve8tü(e) ot un bliau d'un paile de Biterne
Afuble' un mantel, a mervelles fu bele.
Tous les degres avale, si est venüe a tere. E. d. G. 1401.
160) Une chemise blanche come flor de pre*
Ont lors vestüe Beatri au vis cler.
Puis Ii vestirent .1. blial d'or ovr^,
Et une gipe de gris senz arrester;
Aus«, u. Abb. (Winter). 3
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34
Anmerkung: cote und bliaut sind nur dies einzige Mal 188 zu-
sammen erwähnt, und beide werden ausdrücklich von einander unter-
schieden. Es kann dieser Umstand nicht gerade die Vermutung unter-
stützen, welche Schultz 1. 193 ausspricht und welche Heidsiek zu bestärken
sucht, »dass der bliaut im wesentlichen den cottes (den Röcken) entsprochen
habe, vielleicht, daas er durch einzelne kleine Besonderheiten von diesem
unterschieden war.«
Nicht immer bediente man sich auf Reisen der Kappe,
sondern bisweilen des Mantels 97 / 161 , häufig aber auch des
bliaut 9 *! 162 , oder des pelisson 69 , oder eines andern Kleides 163
allein; einmal habe ich die cote mit einem Überkleid von samis
als Reiseanzug angetroffen 164 . Vornehme Damen kleideten sich
in kostbare Gewänder zur Reise 165 , auch versahen sie sich wohl
mit Geld, um die Ausgaben derselben zu bestreiten 166 . Begaben
Et puis Ii ont .1. mantel aflube
D'un chier diapre. molt par fut bew fore\
A bandes d'or estoit molt ben ovre\
De la chambre antrent en ses vergiez ramez. H. d. M. 8,2,3.
161) Vestu ot un bliaut pardesus sa chemise
Afublä un mantel, dont la penne estoit grise. B. 801.
162) Et Aye chevaucha le jor .1. fauve mul:
La sanbüe est ä or tote d'un chier bofu
Et eile ot .1. bliaut d'orienne vestu; A. d'A. 55.
Et Aude sist sor le muri de Surie;
Vestüe fu d'un bliaut d'Aumarie, R. d. R. 318,23.
163) Primes descendi Giles, la suer au roi Kar Ion,
Et avec lui bele Aude, vestüe un siglaton;
II n'ot si bele dame el tref le roi Karion G. d. B. 4000.
164) Cou dist Ludie: »Biaws nie's et io l'otroie.«
Ele viesti une cote de soie,
Et un sami de soie ki verdoie,
Fourrö' de flors ü Ii ors esclarcoie,
Et sour son cief .1. drap ki reflamboie,
Par desous pert sa crine ki fu bloie.
Ou cemiw entrent sans ioie et sans delit. A. d M. 93c, 18.
165) Ce fu par un lundi, au chief de la semaine
Que Blancheflour la bele (cui Diex doinst bonne estraine)
S'en aloit vers Paris qui siet pardesus Saine;
Riehes dras ot vestus, qui erent taint en graine. B. 1774.
Li emperere n'i fait arrestement;
Sa fille fait atorner richement.
Et ensement le suen petit enfant. M. 2232.
166) Et dist Ii rois : Ale*s vos conreer,
En vostre chambre et vestir et chaucer,
Et de l'avoir prendes por despenser. M. 696.
35
sich die Damen in den Rittersaal, so kleideten sie sich besonders
dazu an 167 . Sie warfen den Mantel um 168 , doch zeigten sie sich
auch im blossen Überkleid 169 , ja sogar im blossen pelisson den
Rittern 170 .
Galt es, den König 171 oder fremde Ritter 172 zu begrüssen,
so kleidete man sich in die besten Gewänder, die man hatte;
167) Belement s'en entra en la chambre pave*e;
Si a une autre robe vestüe et endossee.
Flordespine la bele sus u pales monta. Gfr. 7192.
»Fille«, dist Machabre*, »trop poves atargier;
Deles moi vous sies, que trop vous par ai chier.c
— »Sire«, dist Flordespine, »trop vous povez coitier,
Ains iroi en ma chambre autre robe cangier.« Gfr. 1692.
168) Ancois qu'ele vausist de la canbre torner
S'est faite la puchele gentement atorner:
En son dos a vestu un hermin engoule,
Un mantel covoitous ot a son col jete
Signor, quant la pucele en entra en la sale, E. d. G. 1692.
Atant es la contesse, s'ot .1. pale vestu;
Desor ot afuble un mantel qui d'or fu.
Puis montent el palais, n'i ont plus atendu. R. d. M. 134,19.
169) Ayglentine se lieve, plus fu blanche que nois;
En son dos ot vestu a. bliaut ä orfrois,
Et si homme Tont prise et u pales menee. G. d. N. 751.
Nule tant bele ne puet estre trovee.
Vestüe estoit d'une porpre roe*e;
Grant noise 61 en la sale pavee; Ale. 2856.
170) Andui monterent el grant palais anti.
Dame A[a]lais o le simple viaire
Avoit vestu une pelice vaire. R. d. C. 1017.
171) Et la pucelle en une cambre vint
Et vest un drap, nuns si riche ne vit.
Fors de la chambre contre le roi iseit: Gar. 1. L. 11,3,10.
Adonc se vait la ro'ine atorner
A miex que pot en estrange regnier.
Qant Ta väu le*ans la dame entrer, M. 1500.
172) Vint ens as chambres et as pucelles dit:
»Mes belles filles, pensez de vous garnir
Des plus biaus dras que vous pourrez choisir;
Venez, 9a fors, deus Chevaliers veir.c Gar. 1. L. 11,66,21.
36
man bediente sich des Mantels 173 , aber auch im blossen Miaut,
wenn derselbe auch kostbar ausgestattet war, trat man wohl
vor den König 174 . Ebenso legten die Damen reiche Kleider
an, wenn sie ihren Gemahl 175 oder nahestehende Freunde 176
nach langer Trennung wiedersahen. Mit den kostbarsten und
prächtigsten Kleidern aber schmückten sich namentlich die
vornehmen Frauen, wenn sie einem Feste, sei es nun einem
Turnier 177 , oder einer Krönung beiwohnten 178 . Die Kleider
173) Quant Celles oient ce qui lor abelit,
Ens en la chambre monterent pof vestir.
Vestent bliaus et pelissons herinins
Et afublerent les mantiaus sebelins. Gar. 1. L. 11,67,13.
Li rois commande sa fille a asemer.
Et la roine ne se volt arrester.
D'un chier diapre arrabi aouvre
Un chier mantel d'osterine foure*
Ont afuble Beatrix a vis cler.
De la chambre ist ou palais principal. H. d. M. 66, 3,24.
174) La dame osta ses dras, s'a plus riche endossez,
.1. bliaut d'Abilant ä oysiaus colorez;
De pierres precieuses fut tot entor orles.
Sire, ce dit dame Aye, bien soiez vous trouvez. A. d'A. 3701.
175) La dame entra en sa chambre votie:
Molt richement c'est vestüe et garnSe,
Sa ferne acole, si Ta .m. fois baiss'ie,
Et eile lui, car molt tu esjoie. R. d. C. 8188.
176) Li rois vos peres vos mande qu'errament
A lui veignies si accesmäement
Que n'ait de vos nul blasme de noient,
Qu'aiäs en nesun encombrement.
Veoir vos vuelent de la francoise gent ~
Ogiers et Naimes, qui sont vostre sergent.
La dame Tot, ä Dieu mercis en rent.
Grant joie en ot, si se vest richement,
Ad un fil d'or sa crjgne vait nouant. M. 3294.
177) Mainte bele pucele i ara a cler vis,
Richement acesmee de dras d'or, de samis,
De saphirs, d'esmeraudes, d'agathes, de rubis;
L'estour vorrons veoir de Frans et d*Arrabis; B. d. C. 2283.
178) Li rois i doit Blanceflor corouner
Et hautes dames vestües de bofus,
De dras de soie, de paile ä or batus.
Ale. 2574.
37
legten sie wohl dann zum ersten Male an 179 . Dieselben waren
mit ausserordentlicher Pracht ausgestattet 180 , von samis 111 ,
Seide 181 , golddurchwirkt 181 / 182 , von cendal 183 und bisweilen mit
den kostbarsten Edelsteinen, Saphiren, Smaragden, Rubinen
und Agathen besetzt 177 , 181 . Doch wird an einer Stelle auch
berichtet, dass die Damen im einfachen pelisson dem Turniere
zusahen 87 . Die Braut trug an ihrem Hochzeitstage ebenfalls
reiche Kleidung 184 , und zwar teils den Mantel über dem
bliaut 185 oder über dem pelisson 186 , oder über der cote 181 , teils,
179) Gentes puceles demourant el chastel;
De dras de soie vestües de novel,
Blanches et grailes, estroites ä noel,
Tumbent, et balent, et moinent lor nierel. F. d. C. 65,29.
180) Gloriande ist de la sale paväe,
A grant merveille parfu bien atorne'e, Ch. 0. 2510.
Mainte pucele i ve(n)ras couloree
Et mainte dame par noblece acesme'e. Ale. 1974.
181) Les les dames s'assieent as gens cors afaities,
Sor dras d'or et de soie qui n'estoient pas vie*s;
Bien erent acesmees, vraiement le sachies:
De saphirs, d'esmeraudes et de rubis prisiäs
Orent tant entour eles sor cors, sor bras, sor chies,
Que de la grant richece vous esmerveillissie's. B. d. C. 3663.
182) Soixante furent vestües de bon fus U. bofusl;
Tos lor adous furent ä or batus. Ch. 0. II, 13003.
183) Richement sont vestües de cendaus tains en graine
Et de tres nobles dras fais de delSe laine;
Mainte en i ot plus bele c'onques ne fu Elaine. B. d. C. 137.
184) Li rois Ii donne, puis Ii a commande'
Que le matin ait son cors conrae',
De riches dras vestu et atorne*;
Et Guis aura son afaire apreste',
Si la penra, ja n'en iert trestournö
Le matinnet car trop ont demork G. 8626.
185) Adonques font Beatrix amenefr]
D'un chier blial avoit son cors par6
Et d*un mantel d'osterine foure
A la grant glice ont la daine inene. H. d. M. 43,4,10.
186) Au matin font la pucele amene[r]
A grant merveille ront faite conreer :
.1. peli^on fres hermin en^oulä
.1. mantel ot as espaules jetet
En .i. bliaut de Sarmadan ovret. Loh. Q. 181c,7.
187) D'un diapre ä fin or fu vestüe et paree,
Cote en ot et mantel; moult fu bei atornee.
Quant les ot espouses, la messe leur canta. D. d. M. 7906.
38
und dies häufiger, gingen sie im blossen Überkleide als paile m ,
ro&e 189 , siglaton 190 , bliaut 191 zum Altar. Auch sonst wohl
begaben sich die Frauen ohne Mantel im blossen pelisson 192
oder paile m zur Kirche, und an einer andern Stelle wird
erzählt, dass sogar die junge Königin bei ihrem Einzüge in die
Hauptstadt des Landes mit dem blossen Überkleide angethan
war 19 *.
Nach Schultz I. 201 war es für die Frauen unerlässlich,
den Mantel umzunehmen, sobald sie repräsentieren mussten.
Aus dem vorher Gesagten geht aber deutlich genug hervor,
188) Cist mariaiges ne puet demorer m'ie.
Lora l'a Guibors moult richement vesti'e;
Elle ot chemise de soie d'Aumarie,
Et par desuz un paile de PavTe. R. d. R. 317,1.
Vestüe fu d'un paile d'Aumarie,
Moult par estoit bien fai(n)te et bien taillife ;
II n'ot 8i bele jusqu'as pors de RoussSe.
Au monstier vont o bele compaingnle;
On les espouse el nora sainte MarSe. G. 10844.
189) Quant eile entent qu'el sera marine,
De Gascelin et prise et espousee . . .
En une chambre est Sonneheut entree;
Richement s'est vestüe et atornee
Et a la robe molt ricement paree, A. 1. B. 87,3.
190) Machabrä l'a seisi au pant du siglaton.
Gente fu la puchele, si ot bele fachon;
La espousa la bele devant l'autel Mahon. Gfr. 8537.
191) Et la fille au roi Hugue fu illaec amen^e;
De moult riche bliaut fu la dame paree,
Et fut en la chapelle de aut home portez. P. 1. D. 3076.
192) Le jor, fu feste d'un cors saint b6n6i.
Del mostier ist Ii Lohe'rains Grarins
Avoc sa ferne la cortoise Aelis;
Quatrevins dames i ot de moult grant pris,
Toutes vestües et de vair et de gris. Gar. 1. L. 11,260,8.
193) Cele pucele fu richement vestiie
Et afublee d'un paile de PavYe:
El mostier entre comme ferne esmarie; R. d. C. 3659.
194) Et la pucelle est enträe en Paris
Moult richement o Ii dux Auberi.
Desafuble*e en fut en un ßamis; Gar. 1. L. 1,4943.
39
dass derselbe bei der Repräsentation sehr wohl entbehr-
lich war.
War man erhitzt, so hüllte man sich in einen Mantel,
um sich nicht zu erkälten 137 .
Sollte eine Frau auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden,
so zog man ihr schwarze Heider an 195 .
Wenn in Fällen der Not die Frauen gezwungen waren,
die Burg oder die Stadt gegen den Feind zu verteidigen, so
legten sie die vollständige Ritterrüstung an 190 . Im Anseis de
Mes tritt sogar ein 3000 Köpfe starkes Amazonenheer auf,
welches durch rechtzeitiges Eingreifen in die Schlacht dieselbe
zu Ungunsten des Königs entscheidet.
Ausdrücke für Kleid, Kleidung im Allgemeinen sind : rote 197 ,
195) Men£e aoit la dame tot avant,
De noir vestue et bendäe ensement,
Si come ferne que Ten mene ä tonnen t.
Desor la place del palais la devant
Aportent bois et espine pongnant
Si font esprendre un moult grant feu ardent. M. 525.
Cascune avoit vestu .1. haubert fremillon,
Et lacie* en son cief .1. vert helme reom. F. 3743.
Cascune aura le hauberc jaserant
Et en son cief le vert elme luisant,
Et ä sa coste aura chaint le bon branc,
Au col Tescu, el poing Pespte trenchant. Ale. 1950.
Mes n'i a clerc ne prestre ne dame segnorfe
Dont chascune n'e'ust la grant broigne vestie,
Sus le chief le bachin, caint l'esp£e fourbte,
A deffendre les murs de la chite antie. Gfr. 782.
Cascune dame a le hauberc vestu,
L'espee chainte, el cief Feime agu,
La lance ou poing et ä son col l'escu. Ale 2238.
197) Au plus tost qtt'ile pot se leva en estant
Et quant vestüe fu d'une robe avenant, Gar. d. M. 1090,25.
Robes et dras de moult divers semblant
Li fist il faire come ä roSne apent. M. 1578.
En la chambre entre, ne fu guaires ire[ej,
D'un grant escrin a une robe oste[e] A. d. B. 71,18.
La vielle leur fait prendre, chascuns la main i mist,
Ou par braa ou par robe chascuns d'aus la saisist; B. 2196.
196) Lea pucieles ne furent
40
dras 198 , garnemans 199 , vestement 200 , acesmement 201 , estofe m y
adous 182 , solche für Pelzwerk im Allgemeinen vair et gris m .
Hinsichtlich des Anziehens erfahren wir aus den chansons
de geste, dass die Frauen sich in ihren Zimmern 167 selbst
ankleideten 204 . Vornehme Damen aber liessen sich die Kleider
von Dienerinnen anlegen 160 / 168 / 205 , ja es wird jogar erwähnt, dass
die Königin ihrer Tochter 173 und Guibors der Aude 188 , wenn
auch bei besonderen Gelegenheiten, diese Dienste leisteten.
Ähnliches berichtet Zeller (44), doch führt er den letzten Punkt
nicht an.
198) Qui Ii veist ses draps desrompre et desmaller,
Et par panz et par peces au[s] pores ganz donner. P. 1. D. 644.
Puis a vestu les dras qui Ii sont a mesure. Fl. 1777.
Orable firent de ses dras desmuer,
II la baptisent en l'enor Damede': P. d'O. 1867.
199) Oevre Tescring, si resgarda dedans
Et trueve lors les ricnes garnemans
Et de la dämme le cors et le samblant. J. d. B. 2278.
200) A lor moilliers donoit le vestement. M. 379.
201) C'est Gloriande k'ert de joene jouvent;
Toute la place de sa biaute resplent,
Moult par estoient chier si acesmement. E. 0. 2621.
202) Ne vous aroie ä piece devisee
La riche estofe dont ele ert acesmee. E. O. 8151.
203) Onques plus gente dame ne vesti vair ne gris. F. d. C. 79,28.
Et la norrice qi molt ot cler le vis
Fu revestüe et de vair et de gris. R. d. C. 86.
204) De Lubias dironz d'or en avant
Qui se vestit et se para moult jant.
Quant fu vestüe, de son palais descent. A. et A. 3423.
Biaus est Ii temps flori et Terbe reverdie;
Bele daoie s'acesme et vest et chauce et lie; A. d'A. 184.
Lors s'atourne moult bei et vesti et caucha. D. d. M. 3854.
La pucele a son cors vestu et acesme,
Son palefroi Ii a Ii vallez amen^. Gar. d. M. 22d,23.
205) Tost et apertement se prist a descoucnier
Moult gentement se fist et vestir et chaucier; B. d. C. 2362.
Don la fist il mener a son ostel
Et richement et vestir et chaucier. M. 1639.
III. Das Anziehen.
41
*
Für das Anziehen gebrauchen die Dichter folgende Aus-
drücke: anziehen : vestir 113 , endosser une robe ul i lu , af übler,
gewöhnlich vom Mantel 160 , doch auch einmal von der paile 193 ,
jeter a son col nur vom Mantel 168 , se gamir de dras 112 , Her:
schnüren 204 , chaucier(chaucer) 204 l 20 * von Schuhen und Strümpfen;
für ausziehen: oster 114 , se desmuer de ses dras 198 \ für die
Kleidung zerreissen: desrompre et desmaller ses draps 198 ; für
umkleiden : autre rohe cangier 161 , autre rohe vestir et endosser 1 * 1 ;
für wiederanziehen : revestir 203 . Für anziehen im Allgemeinen
wenden sie an: vestir* 8 *, acesmer 118 , parer 181 ! 204 , atomer 184 ! 189
schmücken, gamir 116 , conreer 184 ! 18 * schmücken, ausstatten.
Diese Ausdrücke finden sich auf verschiedene Weise mit einander
verbunden, so: vestir et gamir 116 , vestir et atomer 184 , vestir
et parer 181 , vestir et acesmer 204 . Ausserdem habe ich noch
angetroffen : parer son corps 18 * und parer la robe 189 .
IV. Haartracht und Kopfputz.
Die Dichter sprechen nur von blgndem 206 , gelbem 207 oder
goldblondem 208 Haar; zweimal erwähnen sie dasselbe als leicht
gekräuselt oder gelockt 206 / 207 . Den Glanz desselben stellen sie
höher als den des ächten Goldes 209 , oder des ächtesten von
206) Li cauel sont si blont que el cief Ii esta,
Si cler et si luisant qui verte' en dira,
Que fin or esmerg si grande beaute a. Gar. d. M. 24b,27.
C'est la plus belle qui onques mais naquit.
Sor ses espaules Ii gisent si blon crin : Gar« 1. L. 1, 4955.
Blonc ait le poil menu recersel6. G. d. V. 640.
207) Si bei chevel luisant Ii sunt tuit deschire',
Qui plus estoient gaune de fin or esmerä. D. d. M. 740.
Si ceveil erent sor, menu recercele*,
A .). filet d'or fin gentement galone*. F. 2040.
208) Et fut blanche et vermeille ä point encoloree,
D'iex vairs, gais et rians fu tres bien acesme'e,
Le chief avoit si blont de blondeur esmeree
Que ce sambloit fins ors quant ert desgallonnee; B. d. C. 2098.
209) Longue fut et greslaite et de bei estement.
Par ses espaulez sunt ses biaus cheveus gesant,
Qui plus sunt esmere' que fin or qui resplent; D. d. M. 3631.
Ausg. u. Abh. (Winter). 3*
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42
Arragonien 210 , oder des goldenen Bechers 211 . Die Farbe des
Haares vergleichen sie mit der eines goldenen Bechers 212 oder
mit der des ächten Goldes oder des Messings 213 .
Die Frauen trugen das Haar zum Teil aufgelöst [escha-
volee 914 , escevelee 216 , esquevelee 216 , eschevelee 211 , les crins
deliez 21s ~\; es wallte dann über die Schultern herab und
bedeckte fast den ganzen Rücken 215 . Zum Teil trugen sie es,
und zwar Frauen 219 wie Jungfrauen 220 , in Zöpfen [tresces], in
Sor ses espaules sont se bei cavel luisant,
Qut sont plus esinere* de fin or reluisant. Gar. d. M. 36b,2.
Ses crins sur ces espaules plus lusoient d'or mier. D. d. R. 12,252.
Desor s'espaule sont si biau chevol gisant
Qui sunt plus esmere que fins or reluisant. Gar. d. M. St. 407,84»
210) Si cheveil samblent d'or dou plus fin d'Aragon. B. d. C. 3339.
211) Et le glout maintenant l'a as cheveus combrec,
Qui plus furent luisans d'une coupe dore*e. D. d. M. 679.
212) Si cheveul furent der comme coupe doree,
Le vis blanc et treitis, la fache couloree, D. d. M. 7908.
213) Gente fu la puchele, si ot bele fachon;
Si cheveul resembloient d'or fin ou de laton. Gfr. 8537.
214) La pucelle desvaule, contreval le plainchiä,
Nu piez, esehavolee, ^ortoit .1. espervier. PL 501.
215) Dont l'a Ii rois saisie et par la inain cobräe;
El palais l'enmena trestote escevele*e; R. d. M. 114,4.
Les pucieles akeurent toutes esceveläes ; F. 3084.
Quant Amiote Tot, si est d'ire einbrasee;
Ele saut de son lit trestoute escevelee;
Sa crigne Ii couvroit trestoute Fesquinde. F. 5049.
216) Lors i queurt Herchembaut, la chambre a defferme*e.
Laiens trouva la dame trestoute esquevelee, D. d. M. 671.
217) Cercle ot d'or en son chief; si fu eschevelee:
A Ii ne s'appareille nule biaute de t6e. F. d. C. 147,22.
218) A fenestrez de marbre lä estoit apoiiez
Ly cors de Blancheflour qui tant est afaitiez,
Et se fille lez lui, qui lez crins ot deliez, H. C. 4020.
219) La serve prent un drap, jus dou lit se sailli;
Blancheflour par les treces ä terre Tabati
Qui estoient naoult blondes, par vertö le vous di. B. 2150.
Isnelement mist sa niain a Tesp^e,
Parmi les treces Ta Ii marchis cobre*e;
Ja Ii eust la teste tost coupäe, Ale. 2801.
220) La fille Berenger, les cuvert desfae'
Tot apres la ceinture Ii ont les dras copez,
Les tresces par desore Ii ont vilment ote, P. 1. D. 2074«
43
welche bisweilen ein 221 oder mehrere 222 golddurchwirkte Bänder
\bendes] geflochten wurden. Auch wenn das Haar nicht ge-
flochten war, schmückte man es mit einem 223 / 94 oder zwei 224
goldenen Bändern oder Streifen [/?£], oder man knüpfte es mit
einem solchen zusammen 225 , oder es wurde in einem goldenen
Haarnetz [filet] getragen 207 . Diese beiden letzten Punkte kann
ich jedoch nur je einmal belegen.
Das Schapel [chapel 226 , capel 22 \ capele 228 , chapele 229 , chape-
let 230 , chappelet 231 ] war nach Weifthold II. 316 ein Stirnreifen,
welcher die Scheitelung der Haare festhalten sollte. Im Sommer
flochten sich junge Mädchen selbst chapels aus Blumen 226 / 229 .
Neben diesen gab es auch noch künstliche chapels aus echtem Golde
Par ces espaules ot jetäe sa crine
Qe ele avoit bele et blonde et trecie. R. d. C. 5569.
221) £ yos Audain la bele l'eschevie
vestüe fiiit d'un paile d*Amar*ie
a un fil d'or tressie par maistr'ie G. d. V. 1771.
222) Sor ces espaules Ii gisent si bei crin,
Trescie's a bendes, si com moi est auis, G. d. M. 497,18.
223) Par sfes] espaules ot sa cringne jete'e
A .i. fil d'or recement galonnee ... A. 1. ß. 87,15.
Ses crins ot galonäs ä .1. fil d'or batu.
Et vait baisier Renaut, son ami et son dru; R. d. M. 134,21.
224) A. .u. filz d'or sont galonez sui crins. H. d. M. 11,2,13.
A. .Ii. filz d'or ont ces crins galonez,
Que plus resplandent que orfrois amerez. H. d. M. 8,2,10.
225) Ad un fil d'or sa crigne vait nouant. M. 3302.
226) Par tres grant amistö va Tuns l'autre araisnant,
Un chapel de floretes vont entre aus deus faisant. B< d. C. 2426.
227) J. capel ot u chief ä pierre d'onent,
Qui tout fu de fin or ouvre menüement. D. d. M. 3634.
228) Deseur leur cie*s ont deus capeles mis
D'or et de pierres, avenament lor sist; Gar. 1. L. II, 68, variantes.
229) Assez i ait de floretes d'este'
Chapeles faire irons se vos volez,
Un a vostre oez par grant ioliete. H. d. M. 8,2,29.
230) Des .m. puceles vos uorromes cowter.
A Biatrix cuiderewt retorner,
Par grant amor .1. chapelet doner. H. d. M. 8,4,15.
231) Par ses espaules Ii raioient si crin,
Un chappelet ot sor son chief assis ; Gar. 1. L. II, 112,2.
44
und hellstrahlenden 282 Edelsteinen gefertigt 228 / 238 . Ein solches
chapel war mit Rubinen 284 , ein anderes mit Steinen aus dem
Orient 227 verziert. Das Schapel stand den Frauen sehr gut
an 228/233 #
Statt des Schapels schmückten sich vorzugsweise fürstliche
Damen mit Kronreifen {cercle 295 , cercel 2 **, cercles 231 , chiercle 23 *,
cecle 239 , secle 2i0 , clecle h9 \ Dieselben haben sich nach Schultz
I. 185 aus den Goldreifen — chapels — entwickelt und hatten
wie jene die Bestimmung, das Haar festzuhalten und zu ver-
hindern, dass es in die Stirn herabfalle. Aus den chansons
de geste erfahren wir, dass der Kronreifen ebenfalls auf dem
aufgelösten Haar getragen 217 und dass die Haarflechte auf den-
selben gelegt wurde 241 , dass er ferner von Gold angefertigt 242 ,
kostbar ausgestattet 243 und bisweilen ringsum mit wertvollen
232) un chapelet ot en son cief pos6
a riches pieres ke getent grant clarte. G. d. V. 638.
233) En son chief ot un chapelet ipetit
D'or et de pieres qui mout bien Ii avint. Gar. 1. L. 1,4957.
234) Et Gloriande ce laissast a envis;
En son chief ot .1. chapel ä rubis,
De sa Haute* fu Ii lieus esclarcis; E. 0. 3793.
235) . . lues ont Brunehaut uisee,
Qui se se*oit a une chemine'e,
D'un cercle d'or ricement couronne'e. Aub. 913.
236) Blont sont si crin, d'or avoit .1. cercel. G. 3926.
237) Desur le chief Brunehaut ert poses
.1. cercles d'or moult ricement ouures. Aub. 584.
238) D'un chiercle d'or ert couronnes ses chies,
Qu[e] ains n'en fu nus plus rices forgies; Aub. 663.
239) A doz filz d*or ont ces crins galonez
Un cecle d'or ot sor son chief our6. H. d. M. 66,3,29.
240) Et mon mantel et mon secle d'or cler. H. d. M. 17, 1,28.
241) .1. cercle ot an son chie' d'une ovre tregitee,
Et tut de riches pierres tot anviron orlee,
Et desor fu la tresce qui sembloit sororee. P. 1. D. 3078.
242) Un cercle d'or ot sor son chief assiz. H. d. M. 11,2,14.
Li cercles d'or ou chief Ii reflambie. A. d. M. 54b,4.
243) A dous fiz d'or ot ces fiz (l. crins) galone*,
Une secle d'or ot sor son chief pose
Fait a nriraicles molt richemcnt ourez. H. d. M. 43,4,13.
45
Edelsteinen 2 * 1 / 244 , so hellstrahlenden Smaragden 245 , besetzt war.
Im Anseis de Mes schildert der Dichter einen Kronreifen,
welcher mit kostbaren Steinen verziert ist, von denen der eine
mit wunderwirkenden, geheimnisvollen Kräften ausgestattet ist
und seine eigene Geschichte hat. In dieselbe wird eine neue,
bisher unbekannte Version der Kreuzlegende eingeflochten,
welche zu der Klasse von Legenden gehört, in denen sich das
Kreuzholz aus einem Zweige vom Baume der Erkenntnis ent-
wickelt. Hinsichtlich jenes Steines steht diese Version wohl
isoliert da, wenigstens habe ich weder bei Mussafia: »Sulla
leggenda del legno della croce«, Wien 1870, noch bei W. Meyer:
»Die Geschichte des Kreuzholzes vor Christus«, Abh. der Bair.
Ak. 1881, ein Analogon dazu finden können, doch zeigt
dieselbe sonst mit einer andern in der genannten Arbeit von
Meyer S. 108 enthaltenen Version in manchen Punkten eine
merkwürdige Übereinstimmung, welche sich sogar in einzelnen
Fällen bis auf deu Ausdruck erstreckt. Ich teile daher die
ganze Stelle aus dem Anseis de Mes nach der mir von Herrn
Prof. Stengel bereitwilligst zur Verfügung gestellten, mit S
collationierten Copie der Handschrift L mit. Der Text der
römischen Handschrift U stand mir nicht zu Gebote und der-
jenige der Handschrift N weicht vollständig ab. — Telamin, der
Bote des Anseis, übergibt in Arle die Geschenke Ciarissens der
Frau und Tochter Tulle's. Er lässt durch seine Diener einen
Schrein herbeibringen, in welchem dieselben enthalten sind:
244) Cercle d'or out ou chief, qi porte grant mecine,
Que les pierres valent d'argent plus d'une mine : S. 1, 115,10.
Dont a Ii biele .1. escrin desfreraä,
Le cercle entraist ki done grant clarte*,
De boines pieres i ot a grant plentd, A. d. M. 59a,31.
Un cercle d'or me donräs a Judis,
De bones pieres i a plus de .u. m.
Dont Ii meaudres vaut .xv. mar« d'or fiw. A. d. M. 55b,2.
245) Et fu d'un cercle d'or son chief avironnez
A riches esmeraudes qui getent grant clartez.
Quant la dame ot son corps bei et bien acesmez,
11 n'ot si bele dame en .xv. roiautez. A. d'A. 3704.
46
A. d. M. 56d
»
33 Aportes tuoi ca amont mes escrms;
Et eil si font si Tont devant lui mis.
Le ciercle en traist as preslous safirs,
36 As rices pieres d'Oriant le pais,
57 a Doune a la dame ki si a cler le vis
Conques dieuesse dont od parloit iadis
3 Ne Menelaus dont fu grans Ii estris,
Ei por Elaine endura tant d'estris,
— Troie en fu toute arse et Ii pais —
6 N'ot de biaute" le moitiet de cesti
»Tenes inadame cest capelet d'or fin
[Femme ki l'ait mar doutera venin
Ne de mal faire n'ara pooir sur Ii. S 203a]
Ce vos envoie Ciarisse Ii gentis,
9 La mioldre dame que onques dies fesist.«
Ce dist Judis: »De deu .v. c. mercis;
Tant voi ou cercle de pieres de safirs
12 Et d'ainatistes pour draoncle garir,
C'asses mioh valent que trestos eis pais.«
Cou dist Ii maistres: »Dame par .s. Denis,
15 Cis garnimens Ii sera bien meris,
S'a Seron vile m'amaine Jesus Cris,
Je lor rendrai trestous lor anemis
18 Ens en lor mains et sains et saus et vis,
Pww si en facent trestout a lor de vis.«
Le cercle d'or en ses .11. mains a prts,
21 Toutes les pieres esgarda par loisir,
Entre les autres une bele en coisi
Ce dist Ii maistres: »Vees vos or cesti l
24 Ele vaut miols que France ne Berris
Ne Caelons ne trestous Biauvoisis;
Si vos dirai por coi jel prise si.
27 Ki en un fu seroit moult bien espris,
S'euist le piere dont io chi vos de vis,
Ja n'en aroit drap desous lui esprts;
30 Et s'il estoit en mer ou parfont fil,
N'euist batiel ne calant avoec Ii,
Ne porroit il afondrer ne perir,
33 Se ses tiermines n'ert venus de morir,
Si com cascuns doit a son tour venir;
Feme qui l'ait ne puet d'enfant mon'r,
36 Neis Ii enfes maumetre aans mentir;
57 b Et si n'est hom, bien le vos os gehir,
S'il le portoit entre ses anemis,
3 Mais que il fuisscent par .1111. fois .c. m.
A bones armes et a espius forbis,
Mais que il fust tous nus, ie vos pleuis
6 Ne donroit il d'aus tous .1. paresis,
N'encantement ne puet il pas cremir;
Leres nel puet ne embler ne tolir
47
9 S'ele ert en terre .m. ans et .xv. dis
Ne poroit ele eni piner ne pourir;
Ne 8e Ii feure ki sunt en cest pa'is
12 Feroient sus de grans martiaus faitis,
Et si reuisscent et iure' et plevi,
Ne le poroient il mie en .11. partir,
15 Mais qu'il ferisscent jusc'au ior del iuis.
Et si n'est nus, que s'il l'auoit sour Ii,
Ki pour .1. an duist fpeuist S] de faiui morir.
18 Abb&b a plus de viertus que ne di,
Tiesmoiw^ la letre et tiesmoing cest escrit.
Or vo8 dirai dont cele piere vint,
21 Cui ele fu et coment ele est ci:
Jesus le fist en son saint paradis,
Quant nostre peres Adams le peci6 fist
24 Et fors tous nus de paradis les mist,
Lui et le ferne Evain que tant mesfist;
U nostre sires le pele Ii tramist
27 Et par son angle a labourer l(e)'[a]pri8t
Et cele piere Ii douna et Ii dist:
»»Se tu äs froit Adam, me[t] le sour ti
30 Et sour ta ferne se ele a froit ausi,
Tant que tu puisses de dras estre viestis
Que croisteront par desus tes brebis;
33 Se tu äs faim, ses tu que te devis,
Tu ne te ferne ia n'en seras desdis,
Met Ten ta bouce, lues seras raemplis.««
36 Icele piere garda tant qu'ü vescut
57c Encor poroit tos Ii mons faire ausi,
Tos caus [Toutchil SJ ki croient Jesu de paradis,
3 Mais autre gent nel poroient tenir.
Et quant Adams nos peres dut morir,
De cel mal arbre fist .1. rainsiel venir
6 Dont on Ii fist le morsiel enffloutir ;
Au son dou bout icel rainsiel fendi
Et cele piere i muca et quati,
9 Et le ramsiel de ses dens estrainst si,
Qu'on ne le pot oster ains puis ce di.
Adont moru et Ii arme en parti,
12 A tout le rain fu en tiere enfou'is.
Ne passa mie «apres .v. ans u .vi.,
Que dou rainsiel dont m'oes parier ci
15 Cruit .i. grans arbres ki dura pwis ce di
Bien .u. [M.] ans, voire .m. ie vos di,
Dusques au tans que Ii douloues vint
18 Ei tout noia fors Noe et ses fis
Ei esraga cel arbre et si le prist
Et Tenporta ou mont de Sinai,
21 Et si gut la moult grant tans puis se di,
Tant que Ii siecles fu puples, ie vos di,
Et que Jesus de sa mere nasqui.
24 A cel tempore, signor, que ie vos di,
Erent enfant ou mont de Sinai,
48
Li uns de (aus sor le boise s'asist
27 Et vit le piere biele ki dou fust ist,
Ses compagnons, s'il pot, mie nel dist,
En Bielliant tot erraniewt en vint,
30 Marie encontre erramewt se Ii dist :
»»Tene's Marie ceste piere te chi,
Gardes le bien, car vostre neu« le fist.<<
33 Marie Tot, tot errament le prist,
Bone le vit en sa borse fbouche S] le mist,
De Bielient par cele piere issci
36 Malgre les gardes ; iel vos di et plevis,
57d Qw'tT n'orent mie pooir encontre Ii.
.xxxn. ans le gar da puis sce di,
3 Dusqwes adont que ses fius mort soußrL
Quant en le crois le penerent Juif
Sour cele piere [l. piece] de bos que ie vos di
6 Que Ii doloues mist ou mont Sinai
Quant viwt a Teure que dieus la mort soufri,
C'unB cevaliers d'un espiel le feri
9 Ens ou coste que Ii sans en sali,
Li tieste Adam de cele boise issi,
En une coupe a le sanc recoilli,
12 Nicomedus [-demus S] le coupe Ii toli.
Quant nostre sire de le crois desscendi,
Et a Marie le tierc iour le rendi
15 Et nostre dame le piere metre i fist.
Or ne sai iou com ment ele vint ci.<
Königinnen und Fürstinnen trugen bei der Krönung oder
sonstigen hohen Festlichkeiten eine grosse 240 goldene 247 Krone
corone 24 *) quorone 249 , couronne 250 , coroune 251 , coronne 262 , corune 253 ]
246) Large couronne portoit desus son vis. Aq. 319.
247) Quant seroi revenu, Maprin t'espousera,
Riehe couronne d'or u chief te posera. Gfr. 6086.
Vous me feries couronne d'or porter H. d. B» 9283.
248) Hugues prist la pucele qui tant ot de biaute,
De la corone d'or fu moult bien coronez, P. 1. D. 3087.
Molt oi grant joie quant je deving rolne,
Corone d'or me fu el cief asise. Loh. Q. 171b,7.
Nen fu mais dame qui corone ait el chief
A cui nus ber tant honor ait porte M. 1773.
Li rois Jehaws vait Fouqwer coroner
Lui et Ciarisse fait corone porter. A. d. M. 173c,22.
249) Huguez fu, icel jor, richement conreez,
Et Sorplante ot quorone de fin or esmere*. P. 1. D. 3093.
250) La couronne [Balant a Charles] demande',
Floripas en couronne et Guion le sene*; F. 6017.
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^qf depj Hftupfe 254 . D^se^e w^ feicty verzier^ pn<3 bisweilen
m^t ^delstpwen besptzt 251 ; c(er ^ert ejnef solchen Krone wird
vpn jd^n Qjchtern ^uf 1QQ00Q l^Iark upd mp^r fipgegebep 262 .
V. Kopfbedeckungen.
Als Kopfbedeckung bedienten sich die Frauen der guimple 25 ?
[guinple 25 ?], welche nach Schultz 1, 182 dem deutschen »Gebende«
entsprach. Nach Weiss U, 368 bildete dieselbe, abgesehen eben
von mehr willkürlichen oft reicheren Nebenformen, teils nur
ein einfaches Band um Kinn und Wangen gebunden, teils, am
gewöhnlichsten, ein ebenso gefestigtes Band in Verbindung mit
einer flachen, gesteift umrandeten Mütze. Aus den chansons
de geste erfahren wir nur, dass die guimple von Seide gefertigt
wurde 257 und dass sie den Kopf sehr warm hielt 26 ?/ 258 .
251) Au moustier fu guie'e
Pour espouser, pjiant e|$ fu parge.
Blont ot le cnief, k point fu galounee;
Une coroune tres rjchement ouvräe,
Qui de rnbis estoit avirönnee,
Ot la pucele deseur soji chief pose*e. E. 0. 8160.
252) Tel coronne ot el chief qui moult Ii atalente,
Cent mile mars valoit et plus, ä droite yente. B. 274.
253) Si porteruoi ensemble les corunes as chies. Ks» R. 20.
254) Sa sereur a fierement regardee,
Kl d'or estoit la teste cörounöe;
Le*s le roi sist ki Pavoit esposee. Ale. 2748.
255) Dist la contesse >or tost sans demouree.
Veste's ma robe, qui tot* est d'or listee
En vostre chief soit ma gui[m]ple posäe; A. d. B. 71,3.
256) Oste sa guinple por le caut qu'ele avoit,
En son cief mist un capeleji es^roH; CJ*. Q.
Et Garselins se vest sans demouree;
Et la contesse a sa guinple acesmee, A. d. B. 5Q,1.
257) Robe de femme me prene[s] traSnant,
Gui[m]ple de soie et mantel auenant,
Si le me faites acesmer tont errant. A. d. B. 47,33.
258) Pour le chaut qu'ot e*u s'estoit desafubläe;
Jehenneite et Martine Ii ont sa guimple oste"e.
Moult par qt Iblont \e chief quant fu cjesvolepee. p. d. N. 437.
Anag. u. Abb.. (Winter). 4
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50
Eine Kopfbedeckung scheint auch der nur einmal erwähnte
trecheoir gewesen zu sein. Ich finde davon nirgends eine be-
friedigende Erklärung. Da er von Seide war 259 , so kann er
nicht, wie Sachs und Littre für nfr. angeben, ein »Flechtstock«
bezüglich ein instrument sur lequel on tresse les cheveux gewesen
sein. La Curne de St. Palaye erklärt ihn als sorte de peigne
und zugleich als galon pour omer les cheveux. Die letztere
Deutung dürfte noch am ehesten den Sinn von trechoir treffen,
möglicherweise wurde er eingeflochten.
Einmal wird ein schimmerndes Tuch als Kopfbedeckung
einer auf der Reise befindlichen vornehmen Dame erwähnt 164 .
Von Hüten habe ich nur einen aus Pfauenfedern 260 , einen
anderen aus golden aussehenden Federn 261 und einmal, wo es
sich allerdings um eine Verkleidung handelt, einen breiten
Strohhut erwähnt gefunden 262 .
Die Schmucksachen, welche die Frauen anlegten, waren
nicht minder prächtig und nicht weniger kostbar ausgestattet
als die Kleider.
Der Gürtel, welcher dieselben um die Taille zusammenhielt,
erscheint unter verschiedenen Namen: gainture 268 (ceinture 220 ,
chainture 26 *), baudre 26 *, lasnete 26 *, singladoire 2 * 1 . Ob diese
259) S'ostesse fu cortoise qui mo\t bien Tatorna,
D'un trecheoir de soie son chief Ii galona. Gar. d. M. 28b,10.
260) Mabire geta aus son capel de paon. D. d. M. 8071.
261) J. capel fait de pennes sor le cief Ii posa,
Por ce qu'il fu dor[ez] les cauex resauibla.
Si que poi le uit on qui bien ne la visa
Tant ot blonde la crine. Gar. d. M. 28b,12.
262) En guise d'escuier fu ses cors acesmez,
J. capel ot el cief de fuerre qui fu lez. Gar. d. M. 66d,16.
263) Se Floripas ma fille est la eainture einblee,
Ja puis Francois n'aront vers moi nule duröe; F. 3049.
264) La chainture qu'ot cheinte .xxx. librefs] costa. Gar d. M. 24c,3.
VI. Die Schmucksachen.
51
Namen verschiedene Arten des Gürtels bezeichneten, und wie
sich dieselben dann unterschieden, vermag ich nicht festzustellen.
Nach Weiss II, 365 hatte der Gürtel die Form eines langen
schmalen Bandes, sei es aus Seide, samit oder Leder, geziert
mit Goldstickerei oder auch mit goldenen Beschlägen, zuweilen
noch mit Edelsteinen besetzt. Nach Schultz I, 204 bestand er
aus den drei Stücken: Borte, Rinke, Senkel. Die chansons de
geste geben darüber keinen Aufschluss, sie erwähnen nur den
reich verzierten Metallbeschlag von echtem Golde 267 / 268 . Ein
solcher Gürtel konnte 30 libres kosten 2<u , oder, wie der Dichter
mit starker Übertreibung sagt, den Wert eines ganzen Turmes
voll Gold haben 269 . Im Fierabras erzählt der Dichter von einem
derartigen Schmuckstücke, dass ihm die wunderbare Kraft
innewohne, dass Jedermann, der es ansah, vor dem Alter
bewahrt bliebe, dass jedes Gift gegen ihn unschädlich wäre,
und dass ihm Herz und Körper gesättigt würden, auch wenn
er schon drei oder vier Tage gefastet hätte 267 .
Nockes und afiches waren nach Schultz I, 207 Heftnadeln
oder Spangen, mittelst deren die Oberkleider am Halsausschnitt
geschlossen wurden. Gautier in seiner chanson de Roland 637
übersetzt nusches mit bracelets (Armbänder), im Glossar erklärt
er dasselbe Wort mit Colliers, bijoux destines ä etre pendus
au cou. Aber schon Schultz I, 207 hat im Gegensatz zu
265) Dame Guibourt les sert de volenti.
Et fu vestüe d'un bliant de cende*.
Assez fu graile: si ot ceint un baudre. F. d. C. 34,10.
266) D'une lasnete d'or ot estrai[n]s les costes. E. d. G. 1695.
267) Caint ot .1. singladoire menüement ouvre*;
La boucle fu moult rice, de fin or esmere.
Hons ne fame qui soit n'ara le poil inelle,
Ne ja n'ert de venin ne d'erbe enpuisonne'j
Se il avoit an. jours ou am. je'une,
S'esgardast la cainture et Panel noielä,
Si aroit il le cors et le euer saoulß. F. 2019.
268) Tant a quis la cainture Ii glous qui Pa trouvee;
Tout' entour lui Fa 9ainte par la boucle doree. F. 3076.
269) Perdüe est la cainture, en la mer est gete*e;
Ele valoit d'or fin une tour mesuree. F. 3104.
52
Qüichetät, det auch die nuschk ak Gehänge ani HälsscHmubt
deutet, zur Eviderte bewiesen; dass riiati untet* nüscheä ndr
»Heftiladeln« zu verstehen habe. AficKes sind in deii Epfeti
nür einmal erwähnt 270 ; und vöri den nöches erfahren wit* nur,
dass sie zum Teil äufe Gold gefertigt wutden und triit den kcfet-
bärsteh Edelsteinen, Amethysterl Uhd Etyacirithen verztert
Waren 871 .
Die tassel" 2 [te^ 278 ] warfen nach Schultz I, 208 die
Metallbeschläge zu beiden Seiten des Märiteis, WöcHfe diirbh
eihe Schhur Verbunden, denselben übfer der Brust öder cifer
rechter! Schultet zuäätnhienliieltfen. Die&lben Wäi-en von echtfem
Golde [zweimdl Wibd arabisches Gold et Wähnt 272 / 273 ] geärbeitU 274
und mit den kostbaren Edelstöineil ; Rubinen üiid Sahiren,
vtetehe, wie feinmal erwähnt wird, ällfeih hundert Mark Wert
sein konriten, geöchtaliäckt 878 .
Wahrscheinlich trügen die Darlieh äuch tait Edelsteiiien
besetzte Armbänder, Wötauf B. d. C. 3#36 hihzüdfeüteti scheiht 181 .
Dife Finger schmückten eih 276 öder hifehrfere 276 tlinge
[efrteZ 276 / 277 , (to 278 , äHtiel 21 *, ähelet™ 6 , aniäx™]. Dieselben
270) Ii offri de besans qüi bieil valoit .c. livres,
Et Aie la duchoise et noches et afiches; A. d'A. 346.
271) A vostre femme enveirai doüs nuscbes:
Bieri i ad ör, matistes e jacünesj
E valent mielz que tut Paveir de Rume
Vostre emperere si bones n'en vit unkes. R. 637.
272) S'ert afuble d'un mantel aginois, , ,
Li tassel farent ä or saracmois. Ch. 0. 1Ö25.
273) Et a son coul ung mantel de grant pris,
A ör d'Arabe soht les tessuz assis;
Moult y ot pierre8, bons rubiz et säfirsi
. Qui mielx valäint que cent marcs toüs m assis. Aq. 314.
274) J. mantel ot as espäiiles jetet,
Li tassel sunt a fin or trejetet. Loh. Q. 101c,10.
275) Et mainte dame, esj)öuse'e d'^nel.
En remest vesve de sfeighör riche et bei. G. 52Ö1.
276) N'a encbr gaires qe fe. Ii coriois
M'a espouse'e: les aniax ai es dois. R. d. G. 6166.
277) Ancor bui baiserä Sebile anz an son trez,
S'an portera Tanel qi ou doi est fermez, S. 11,15,3.
278) Et cest ahiel a cest rice rubin A. d. M. 55b,6.
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53
waren vxih Silber 2 * 1 oder vöh echtem, glätizehdem Golde 582 ,
irtrfelbheä bisweilfcri ttiit schwärzend Schmblzö ausgefegt war* 83 / 26 *;
rhitunter wareri sie tilit Edelsteineri verziert 2t8 / 290 . Ste wurderi
bei derTiräüühg ängfefegt 284 , und es wird an eiiiet- Stelle, welche
Zisller überseheti hat Ünd Schulz hicht anfährt, berichtet, dass
der feiüütigslm der Braut den Ring an den Finger steckte 286 .
Die Dameri sbhenkteh oder schickten ihren Geliebten und diese
auch jenen 286 solche Ringe als Liebes- 279 / 28 ^ öder Freundschafts-
pfand 288 / 289 . Diesen Ringen schrieb man, wie die Dichter
279) tl prinst l'annel qüe Ii valles Ii itent,
Dedans son doi le mist averiamment,
Souvent l'esgarde, de fine amor esprent. G. 8733.
»Frere«, dist eile, »sor tant le, voz recroi,
Tu t'en iras ä Gaydon, fil Joiffrbi,
Et se Ii porte cest annel de mön doi.« G. 8660.
280) Et por .i. anelet qi ne vaut poitevine
M'escondit et depert: s'en ai duel et corihe. S. 11,18,14.
281) Pwi« vos espousera a X ahel d'ärgent,
A loi de Jesu Crist ou creons fermemeni. Gär. d. M. 58c,5.
282) Et s'en porta Panel qüe ie uöi ci ; , .
En vostre doit, qu'est de fin or burni. A. d. B. 66,26.
283) Lora Ii tant Baudoins Tane^d'or noele, ,
Que prist ou doi Sebile qant parti de son tre*. S. 11,34,18.
284) Et Panel prist por la dame espouser. C. L. 1382.
285) II demande espoussailles bons äniax d'or ou prois,
Et trente man d'argerit, M. sous de margoillois.
Sous .1 poile d'Otrente devarit lui les ont ihoid.
As .ui. baröns les fist as dames metre es dois. F. d. C. 134,7.
2S6) Li dus Rollans est antreiz ah la chämbre:
baieait Audain, sä bele ähite gente;
et en apres son anel Ii comihande. G. d. V. 4033.
En sa main destre, qü'elle a aniaiievie.
Öt .1. anel oü durement se fie,
Que Ii donna Rollans par druerle. R. d. R. 318,25.
287) Et cest anel vos dohra-ge* aÜssi;
Quant le verroiz, niemberra vos de mi: M. d. G. 24,16.
288) »Sire«, dist ele, »uojentiers et de gre\«
.1. anelet Ii a el doit boute,
Puis l'en apele si Ii diät son Jiehse*.
»Ce porteres uostre ohcle le thenbrG;
Par cest ahel Ii octroi in'ähiisttije. A. d. B. 52,16.
289) »Naymon«, dist ele, »ie Vos doing m'äriiiste'.
pren cet anel de fin or esmere\
gatdez le bien, car il ä grant bönte*.
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54
erzählen, geheimnisvolle, wunderthätige Kräfte zu. So konnte
ein solcher Ring, wenn er verloren gegangen war, niemals
wiedergefunden werden. Derjenige, welcher ihn trug, konnte
durch Zauberkunst nicht vergiftet werden, er konnte in der
Schlacht nicht besiegt noch sonst verzaubert werden, er konnte
ferner von keinem Urteile betroffen werden, noch konnte er
sich von seinem Wege verirren 289 . In einen andern Ring
waren drei kostbare Edelsteine eingesetzt, von denen der eine,
der besonders wertvoll und klar war, aus dem Paradiese
stammte und in einer besonderen Goldeinfassung eingeschlossen
war. Demselben wohnte die wunderbare Kraft inne, dass die
Frau, welche ihn trug, durch keinen Mann entehrt werden
konnte 290 . Ein dritter Ring bewahrte seinen Träger vor Un-
ehre, aus ihm erwuchs ihm hohe Ehre und sein Pferd konnte
unter ihm nicht straucheln 291 .
so le perdez, iamais n'iert recovre*.
ne ia n'estra par magie enherbe*
ne ia n'aura cel avoir amasse
qui len de . . ne ij denier nionee,
ne era bataille ne puet estre inate\
qui Fa el doi, ia n'iert ensorcerß,
de iugement ne sera ia grue*,
de son chemin ne puet estre esgare.« Agl. 1316.
290) Trait a un anelet, dont il [rjot espousee ;
Oü ot ai. riches [pierres] precioses et cleres,
Et la tierce y estoit, qui ert vaillant et clere.
De paradis terrestre Tavoit on aportee;
Tant[e] bonne aventure l[i] avoit Diex donnäe
Tout autresi estoit comme chose fae'e:
Fame qui Tait o soi n'iert ja desvirginee,
Par nul homine qui soit, si bien ne Ii agree;
En une verge d'or estoit bien Seelze
La dame a pris Panel, son seigneur Pa getäe. A. d'A. 2000.
291) J. anelet la dame Ii douna,
Qui molt est bons et moult grant vertu a:
Horn qui le porte, ia hounis ne sera,
Que ses cheuax sous lui n'estancbera.
»Borgoins«, dist ele, »cestui ne perdös ia
GardSs le bien, grans bonours vos venra.« A. d. B. 12,8.
292) Ele s'en rit; si Ii dit rempognant:
— »Par Mahomet! vos me rendrais mon gant.c F. d. C. 26,5.
Fait Anfelise : »Vos fustes ja mes drus :
Tornez arriere: si soit mes gans rendus.
Si l'aura tex, qui miels est conöus.« F. d. C. 28,10.
55
VII. Handschuhe und Fächer.
Zum Ausgehen legten die Damen nach Schultz I, 209 noch
Handschuhe an, und zwar waren dieselben gewöhnlich von
Leder, mitunter von Seide. Im Bereiche der chansons de geste
wird ihrer nur zweimal Erwähnung gethan 292 .
Dass auch Fächer zu den Toilettengegenständen vornehmer
Damen gehörten, habe ich einmal erwähnt gefunden 293 , und
zwar wird an dieser Stelle gesagt, dass sich eine vornehme
Dame von einer Zofe mit silbernem Fächer Kühlung zuwehen
Hess 293 . Auch Schultz führt nur diese eine Stelle an.
VIII. Verfertigung der Gewänder und Handarbeiten.
Die Gewänder, welche die Frauen trugen, verfertigten sich
dieselben zum Teil selbst 294 , auch wohl die Kleider der Männer 295 .
Auch den Stoff zu den Kleidern, namentlich Seidengewebe
verfertigten 296 und färbten die Frauen zum Teil wohl selbst 297 .
Vornehme Damen waren besonders geschickt in feineren Hand-
arbeiten 298 , so im Sticken mit Gold und Seide 299 . Im Hervis
293) Et Rosiane la niece Rubiant,
Le vent ii fist ä un platel d'argent. P. <TO. 664.
294) Vint en la chambre a bele Biatriz;
Ele cosoit un molt riche chamsil, M. d. Q. 10,3.
295) Foulque ot armes blanches com en mal fleurs de Iis
Chauciez d'un drap de soie, que cosit Anfe*lis. F. d. C. 91,25.
296) Chevaus virent et murs et destriers de Suite,
Cendaus et siglatons de soie d'Aumar'ie,
Et virent soie ouvrer as beles Sarasines, G. d. B. 1752.
297) Dame, ce Ii dist Bues, ales vos ombroier
Et par dedans vos chambres qui sunt paintes d'or mier,
Laiens o vos puceles pense^ de chastoier:
Penses de soie taindre, ce est vostre mestier R. d. M. 13,37.
298) Ele siet en ma cambre par iine verit6,
Oü ele a des huimain moult durement ouvre*
Au drap de nostre autel que trouva descire*. B. 3081.
Bertain truevent ouvrant oevre tres fine et vraie,
D'ouvrer bien et a droit moult petitet s'esmaie. B. 1401.
Lora prent Berte ä ouvrer si com je vous dirai,
Si come ä St. Denis en escrit le trouvai;
N'avoit meillour ouvriere de Tours jusk'ä Cambrai. B, 1386.
gearbeitet sind, dass ihre Eltern und ihr Bruder sich selbst und
ihre Tochter später darin wiedererkennen 80Q .
IX. Besondere Herkunft eipzetypr Kl^d^gs?tüpke.
Wollen die epischen Dichter ein Gewand einer vornehmen
Dame als besonders wertvoll hinstellen, so dichten sie dem-
selben einen besonderen Ursprung resp. Herkunftsort an. So
trägt im Fierabras die Floripas einen paile, welchen eine Fee
mit hellstrahlenden Sternen aus echtem Golde kostbar aus-
gestattet l^t ,oa . Jtfrpn Affintpl fyatte ebeflfyljsj ß]T)$ Fee an-
gefertigt und zwar auf der weit bekannten Insel Corcoil
(Kolchis?), welche Jason aufsuchte, wo er hingeschickt wurde,
um das goldene Vlies zu holen 801 . Der paile[s\, welchen Aude
Li rois en est entres en aa cambre pavee;
Sor un cosin de paile a sa seror troyee
Et tint sor ses jenos une ensegne sertee ;
Qentiument l'enluinine, car ele estoit lietree. R. d. M. H3,$>
299) Les deus filles Constance, ne vous en inentirai,
Sorent d'or et de soie ouvrer, car bien le sai; B. 1^79.
300) Puis acheterewt le chier drap cje qaqitf
Et fiz de soie et fis d'or auiresi,
An une chatwbre bellement a lbisir
Desuö le drap ait ovre* Beatrix. H. d. M. 25, 3,6.
Mais s(e)'i avoie un sol drap de samis,
A fil de soie et fil d'or aütressi,
Jusqu'aiouvraisse sus le drap seignori,
Tes .im. formes y voudroie establir,
S*or lou portez a la cite de Tyr H. d. M. 25, 2,17.
Floire le voit s'ait sa regne tirei
Et uoit le draip sei prent a regarder,
Et uoit la forme dou fort roi coronne
De 8on chier peire qui l'auoit enjandrei,
Et uoit la forme la rome a vis der
Sa cbiere meire quel porta en ces lez,
Et uoit sa forme qu'ert portraite delez,
Et ioste lui Beatrix a vis cler
301) D'un rice singlatum ot mantel affuble;
Une fee Touvra par grant nobilite,
En Tille de Corcoil, dont on a moult parle',
57
an ihrem Hochzeitstage angelegt hat, war aus Pavia, der Herzog
Girars kaufte ihn um hohen Preis in Ungarn 808 . In Elie de
St Gille erzählt der Dichter, dass die Rosamonde einen wert-
vollen Mantel trug* den sie von einem reichen arabischen
Grossen zum Geschenk erhalten hatte und zu dessen Herstellung
man drei volle Jahre gebraucht hatte 808 .
X. Die Stoffe und ihre Herkunft.
Den Angaben der Dichter über die Herkunft der Stoffe
darf man ohne Weiteres auch nicht Glauben schenken. Da
einerseits alles als kostbar galt, was aus fernen Ländern
stammte, so schob man Stoffen, deren Wert man als einen
besonders hohen hinstellen wollte, Irgend welches fremde Land
oder irgend welche fremde Stadt als Herkunftsort unter, ohne
dass darum als feststehend anzunehmen wäre, dass in diesem
Lande jener Stoff gefertigt, aus jener Stadt dieser ausgeführt
würde. Andererseits mag wohl auch ziemlich häufig Reimnoth
die Dichter bewogen haben, diesen oder jenen Länder- oder
Städtenamen, der eben gerade in die Tirade passte, als Her-
kunftsort eines Stoffes heranzuziehen. Schultz ist, wie mir
scheint, darin zu leichtgläubig gewesen, indem er die dies-
bezüglichen Angaben der Dichter als baare Münze hinnimmt.
Anmerkung. Da ich nur die auf die weibliche Kleidung bezüg-
lichen Stellen in den chansons gesammelt habe, kann ich in diesem
Abschnitte natürlich nicht so vollständige Resultate liefern wie Schultz.
Der grössere Teil der Stoffe und Tuche aber wurde, wie
La oü Jason ala, lä ü fu endite',
Por Focoison (= la toison?) d'or fin, ce dient Ii letre*;
Pour ce fu puis destruite toute la grant cite'. F. 2029.
302) Et par desuz un paile de Pav'ie
Li dus Girars Taeheta en Hongrie.
Qui Ii vendit, moult ot grant manantie. R. d. E. 317,4.
303) Un mantel covoitous ot a son col jete' :
Un rices amiraus Ii ot fait presenter,
.in. ans mißt on a faire ains que fust parovres; E. d. G. 1697.
Auag. u. Abh. (Winter). 4*
58
die Namen der Herkunft besagen, importiert, und zwar meist
aus dem Orient 304 und aus Spanien 806 .
Der von allen am öftesten genannte Stoff ist paile[s], ein
kostbares, mit Gold durchwirktes 178 Seidengewebe 806 . Er
kommt in verschiedenen Farben vor : braun 6 , blau I89 / 306 , roth 806 / 141 ,
scharlachfarben 107 . Als Orte der Herkunft des paile geben die
Dichter an: vor allen Almeria [Aumarie 187 / 807 , Amarie 64 ] in
Spanien, Pavia 193 / 188 , Ortranto am Busen von Tarent 286 ,
Alexandria 103 , Griechenland", Ajas in Kleinasien 106 , Amoravine 141 ,
nach Schultz jedenfalls im Orient zu suchen. Biterne 50 / 154 / 155 ,
ist nach Schultz's Vermutung ein Ort im Orient; Mone »Unter-
suchungen zur teutschen Heldensage« 256 deutet es als Viterbo,
das wäre also eine Stadt im nördlichen Latium.
Der in den Epen weniger oft erwähnte diapre[s] ist ebenfalls
ein kostbarer 308 , mit Gold durch wirkter Stoff 64 / 178 , welcher
leuchtet und schimmert 167 . Nach Schultz I, 258 wird er aus-
drücklich weiss genannt, Francisque Michel leitet diaspre von
dCrzöTiQov [zweimal weiss] her. Er stammt aus Arabien 178 und
aus Sulie 809 , was eine häufige Nebenform für Syrie ist.
Der samit 910 [samis 9B , samin au , sami 164 ] ist nach Schultz
I, 259 ein aus sechsfadenstarkem Aufzuge hergestelltes, daher
sehr starkes, festes Seidengewebe und von dem Stoffe, den
304) Ele ot un paile d'Oriande vestut,
Blance ot la car, plus bele riens ne fu. Ch. 0. 11,13011.
305) Leva le paile de soie d' Aumarie. R. d. R. 331,23.
306) Andui se sont assis desor .1. paile bloi. S. 120,6.
La reine vestüe de pailes taux,
Ne veistes meillors, vermelz ne blaux ; G. d. R. 366,18.
307) Ele ot viestut un palie d' Aumarie A. d. M. 54b,3.
308) Aitant es vous la bele, ou il n'out qu'enseignier,
Vestti[e] d'un diapre, onke ne vi tant chier, D. d. R. 12,252.
309) Des rishes dras, qu'ele ot Tont toute despouillie
Qui de diapre fu dez bons dras de Sulie. D. d. M. 934.
310) Dist lä reine: Bien pnissent-il venir!
De ma partie aura dras de samit, M. d. G. 18,15.
Hll) Vestüe d'un samin a terre tralnant,
Dont les pierres en valent plus de .C. mars d 'argen t. D. d.M. 3625.
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59
wir heute »Sammet« nennen , wohl zu unterscheiden. Nach
den chansons de geste war er bisweilen mit Goldfäden und
Perlen gesäumt 812 , mit Sternchen von Gold geziert 818 , oder
mit kleinen Plättchen oder Ringen von Gold beschlagen.
Ein derartig ausgestatteter samis wurde sogar höher geschätzt
als paile oder cendal 98 l 8U . Zweimal erscheint der samit als
Kleidungsstück, das eine Mal als ein mit einer Schleppe ver-
sehenes Gewand, welches mit wertvollen Edelsteinen besetzt
ist 811 , das andere Mal als ein mit Blumen gefüttertes Überkleid
mit schimmerndem Besatz am Saume 164 .
Bliuut ist eigentlich der über dem Hemde getragene Rock 161 ,
er erscheint aber auch als ein kostbarer Stoff 65 / 124 und kommt
in den Epen in weisser 66 und grüner 95 Farbe vor. Bezogen
wurde er aus dem Orient 162 , aus Almeria in Spanien 162 , von
Garthago 816 , Ortranto 53 . Abilant 91 , Syllois 816 und Sarmadan 15 * 4
als Ausfuhrplätze des Miaut sind mir unbekannt geblieben.
Der porpre 1 * 9 [pourpre 68 , porprine* 26 , porprin 8 * 1 ] war ein
mit Gold durch wirktes Seidenge webe 63 . Im Bereiche der
chansons de geste wird kreisförmig gemusterter 169 und solcher
von rother Farbe 78 erwähnt, während derselbe nach Schultz
I, 262 in allen möglichen Farben vorkam. Er wurde aus
Almeria importiert 97 . Andere Herkunftsorte citiert Schultz
I, 263*
Der siglaton 818 [syglaton 89 , ciglaton 819 , singlatum 126 ] war
312) Girbert envoie un molt riche samit
De Panpelune et cTor estoit repris; M. d. G. 20,16.
313) Quant vestu ot la dame .1. bei samit
Estele* d'or nws hom plus biel ne vit. A. d. M. 93c,27.
314) Qui ne daigne vestir ne paile ne cende',
Mais bliaut ou samis a mailies d'or ouvre.
A moillier le demandent vint roi tot corone\ Main. R. 321,67.
315) llleuc s'aparilloit d'un bliaut de Cartaige H. C. 4547.
316) Guichart amanevie au bliaut de Syllois. F. d. G. 134,4.
317) Dame A(a)lais n'ot pas le euer frarin:
Son fil coucha an .1. chier drap porprin; R. d. C. 52.
318) Primes descendi Giles, la suer au roi Karion,
Et avec lui bele Aude, veetüe un siglaton; G. d. B. 4000.
319) Car plus cortoise dame ne vesti ciglaton. R. d. M. 401,25.
60
ebenfalls ein kostbarer 820 Stoff von Seide 296 , der sowohl zur
Verfertigung 136 als auch zur Fütterung des Mantels verwandt
wurde 89 . Nach Schultz I, 263 leitet Du Gange siglaton her
von dem griechischen xvxldg, dem Radmantel, zu dem der
Stoff ursprünglich verwandt worden sei» Francisque Michel
nimmt an , dass der Name aus dem arabischen Siklätün her-
stamme. Die chansons de geste geben keinen Aufschluss
darüber, in ihnen wird nur siglaton von rother 321 / 167 und solcher
von grüner 822 Farbe genannt. Nach Schultz I, 264 wurde er
im Orient und in Spanien gefertigt.
Der cendal 829 [cewde 3U , cendel 88 ] war nach Schultz I, 266
ein leichter, dünner Seidenstoff, der meist zum Füttern der
Gewänder verarbeitet wurde. In den chansons de geste wird
erwähnt, dass die Kappe damit gefüttert wurde 148 . Wie
Schultz feststellt, kam der cendal in allen Farben vor ; ich habe
nur scharlach gefärbte cendals erwähnt gefunden 183 . Hergestellt
wurde der cendal in Nubien 324 ; andere Orte der Herkunft
citiert Schultz I, 266.
Überhaupt erwähnen die Dichter mehrfach Seidenzeuge,
ohne dass sie die specielle Art des Gewebes angeben 179 / 178 .
Berühmt war die Seide von Almeria in Spanien 32 */ 188 .
Der bofu 1 ™ \boffu***, auch in zwei Wörtern geschrieben:
hon fit 1 * 2 , Ions fu 821 ] war nach Schultz I, 257 ein golddurch-
wirktes Seidengewebe von rother Farbe. Godefroy erklärt bofu
320) Apres Tont revestüe d'un riche siglaton. Qfr. 9165.
321) Vestir Ii fait .1. vermeil sygläton G. 4680.
Mameletes duretes a souz son peljcon,
Qui un pöi U soulievent son vermeil siglaton. B. d. C, 3337.
322) Bien la connut au vis et au menton,
As iez rians et au vert sygläton. G. 9611.
323) Bioement fu veetüe d'un cendal bougerant Gar. d. M. 36b,4.
324) Et le cendal qui fu fais an Nubie, R. d. R. 331,24.
325) Et leg autres estofes de soie d'Aumarle. B. d. G. 2175.
326) Vit la pucelle, bien Pa reconneu,
Si l'a saisle par le paile boffu. G. 9654.
327) ßoixante dames vestües de bona fus, Cb. 0. II, 12959.
61
einfach mit sorte d'etoffe. In den chansons de geste wird nur
der Name genannt
Osterin 66 ! 3 * 8 [osterine 1 **] war nach Gautier 399 ein purpurn
gefärbtes Seidengewebe, Schultz I, 261 vermutet dasselbe, La
Curne de Sainte Palaye hält es für ein Pelzwerk, vielleicht aus
dem Gefieder des Habichts hergestellt. Eine Stelle in den Epen
macht die Vermutung Schultz's wahrscheinlich; im Foulque de
Candie wird nämlich erwähnt, dass das Fähnchen eines Ritters,
zu dem man wohl schwerlich ein Pelzwerk verwandt haben
wird, aus einem mit Blumen gemusterten osterin angefertigt
war 114 . Der osterin wurde besonders zum Füttern des Mantels
verwandt 123 / 128 .
Orfrois, das nach Diez eigentlich »Goldverzierung, Gold-
kräuselung« bedeutet, erscheint zweimal als Stoff 829 .
Cäbetenc 140 war nach Gaston Raynaud, dem Herausgeber
des Elie de St Gille, ein kostbarer Stoff; doch giebt er keine
nähere Erklärung dazu. Er leitet cäbetenc her von dem
türkischen Worte caftän, das »Ehrenkleid« bedeutet
Escarlate 38 » [escarlete 331 ] war nach Schultz I, 269 ein
kostbares 880 Wollenzeug, das hauptsächlich in den Niederlanden
gewebt wurde und nicht nur in rother, sondern auch in
brauner, blauer und grauer Farbe vorkam.
Pers 832 ! 383 nannte man nach Schultz I, 267 blaugrüne,
vert 838 / 1 * 6 grüne Wollenzeuge.
328) Et a se fille donre*s cest osterin. A. d. M. 5 5b, 5.
329) La damoisele a fait mander Ii rois.
Et eile vint vestüe d'un orfrois. R. d. C. 6158.
Et treiß milie pulceles a orfreis reluisant. Ks. R. 272.
330) En cape d'escarlate et de cendal foree. Gar. d. M. 19d,32.
Et uns dras d'escarlate riches et cier[s], A. 3751.
331) Chargiez de drais de Flandres et dou pats,
Mainte escarlete et maint dras signoris. H. d. M. 28,1,25.
332) D'nne cape de pers s'est molt bien atornee. Gar. d. M. 118a,29.
333) SyglatoDs, sire, cendaus et bouqueranz,
Et escarlate et vert et pers vaillant. Ch. d. N. 1124.
62
Den Buckeram [boger an 62 , boquerant 8B \ bouquerant 3 **,
bougerant 323 ] erklärt Schultz 1,268 nach Vorgang von Francisque
Michel als einen Baumwollenstoff aus Bukhara, Diez als ein
steifes Gewebe von Leinen oder Baumwolle, ursprünglich, wie
man glaubt, von Ziegenhaaren. Von den letzten vier Stoffen
habe ich in den chansons de geste nur die Namen erwähnt
gefunden.
Bisweilen nennen die Dichter Stoffe als Tuche von be-
stimmter Herkunft, ohne dass damit eine bestimmte Art des
Gewebes bezeichnet wird, so Tuche gefertigt in dem Lande der
Lutizen 127 , Tuche von Ortranto 836 , Tuche von Sulie 886 . Be-
rühmt waren dem H. d. M. nach flandrische Tuche 331 / 337 .
334) L'anfant a pris la dame au cors vaillant:
8i l'envoslespe an .1. chier boquerant; R. d. C. 45.
335) Richement fu vestüe d'un riche drap d'Octrente; B. 273.
336) Des riches dras, qu'ele ot Tont toute despouillie
Qui de diapre fu dez bona dras de Sulie. D. d. M. 934.
337) Ne porterai o moi ne vair ne gns
Ne drais de Flandres ne juals de Pairis. H. d. M. 26, 1,14.
Chargerai vos biax fiz de mes escris,
Des dras de Flandres que vendront a Provin. H. d. M. 3,2,17.
Wort-Register.
Abilnnt, bliaut d' 91.
acemer 51,119,140,148,
177,180,202,204,24»,
256,257,262.
acemer, les crinz 90,93,
94.
accesm dement 176.
acesmement 201.
ad oiis 182.
afiches 270.
aftibler 31. cape: 148,
149,151. mantel: 66,
117-9, 122, 123,125-7,
133,134,138, 141,143.
paile: 193.
agatbes 177.
aginois, mantel 143. —
In der Arbeit ist bei
der Angabe der »Her-
kunft einzelner Klei-
dungsstücke* S. 56 dies
Wort übersehen word.
alixandrin, paile 103.
amerez [= esmerez],
orfroiB 224.
Amoravine, paile d' 141.
anel 267, 275-9, 281-9.
anelet 280, 288,290,291.
s'apariller 315.
Arabe, or d* 142.
Aragon, or d' 210.
argent, anel d' 281,
mars d' 156, 285,
painture* d 1 2, platel
d' 293.
arrabi, diapre 123.
atorner 30,63,64,74,148,
150, 165,171,180,184,
332.
Aumarie S.58,60; bliaut
d' 162, mantel d' 145,
paile d' 54, 188, 307,
porpre d' 97, soie d'
20, 296, 305, 325.
auqueton 27, 28.
bandee 63, 195.
baudre 96.
bendes 103, 123, 222.
bise 137.
Bitern e, paile de 50, 154,
155.
blanche, cbemise 16, 21 ;
blanc, bliaut 65.
bleu,gironl09, paile 306.
bliaut S. 22-4, ausserdem
40,44,49,50-3,71,102,
118,158,161, 314S. 59;
Cote de 65, S. 34 Anm.
bloie, crine 164.
blont 206,208, 219,236,
251, 258, 261.
bofu 162, 178, 182,326,
327; paile 326.
bogeran 323, 333, 334 ;
cote de 62, cendal 323.
boton 29.
boucle 267, 268.
braies 16.
brun, paile 6.
cabetenc 140.
cainse 29.
capel 227, 261, 262.
caperon 152.
Cartaige, bliaut de 315.
cauel 206, 209, 261.
ceinture 220,263,267-9.
cendel 93,148, 183,296,
314, 323, 321, 333;
bliant de 96, robes
de 83.
cercle 235-45, ausserdem
59, 217.
ceveil 207.
chainture 62.
chainsil 19.
chape 146-51.
cbapel 226, 229, 234.
chapelet 230-3, 2ö6.
cbauces 1, 3, 6, 15.
chaucier 5, 8-10, 166,
204, 205, 295.
chemise 16-8,20,21,23,
25, 161.
cbevel 207, 209-12.
ciglaton 319.
compose\ bliaut S. 24.
conreer 166.
Corcoil, ille de 301.
cordoans 5.
cordoant, sollers de 1.
cors, mantel 122.
cote 16, 31, 61-6, 158,
S. 34 Anm.
couronne 246-8, 250-3.
crine 117,158,164, 176,
206, 209,215,220,223,
224, 231, 236, 261.
deffublee 61.
deffunbler 139.
Delfin 130.
deliez, crins 218.
desafublee 10, 153, 194,
258, S. 32 Anm.
descauce 12.
desfubler 117, 145.
desgallonne'e 208.
desmaller, ses draps 198.
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64
desmuer, se de ses dras
198.
despoillier 65, 309.
desrompre,se8drap8l98.
degufe 46.
diapre 61, 123, 308, 309;
cote de 64, niantel de
64.
dras 22, 30, 65, 91, 112,
127,164,165,171,172,
183,184,197, 198,219,
220,295,298,300, 309,
317, 330, 331, 335-7.
grecois, paile 99.
gris 59, 66, 127, 136,
192, 337; gipe de 51,
60, 85, 100.
guimple 255-8.
haire 24.
hermin engoulä 70, 74.
her min engraile* 72.
hermine 44, 45, 72, 74,
78 ; mantelet 120,
mantel 141.
hermin pelichon 37, 157.
estancele*e d 1 78, estele
d' 313, estoiles de fin
106, fil d' 54, 94, 99,
176, 223, 224, 239,
243,300, filet d' 207,
freset d* 44, lasnete
d' 74, listee d' 79,
mantel d' 138, noe*le
d' 283, ovrä d' 88,
100, 314, painture' de
fin 2, partraite et orre
d' 80, 93, repris d'
312, secle d' 85, 240,
243, toison d' 301.
orel 121.
orfrois 57. 90, 99, 139,
224, 329.
Oriande, paile d* 304.
orienne, bliaut d' 162.
Orient, pierre d' 227.
orles 91, 241.
oster 91.
osterin 114, 123, 128,
130, 328; bliaut 85.
Otrante, bliaut d' 53,
drapd , 335,poiled , 58.
outre-mer, paile d* 108.
paile S. 25-6, ausserdem
28, 54-8, 93, 130, 178,
304-6, 314 ; bliaut de
50, 92, chauces de 1,
6, 15, cosin de 298,
mance de 111, robes
de 83, vousure d'un
141.
Panpelune 312*
paon, capel de 260.
parer 52, 64, 80, 81, 82,
87, 129,148,204,251.
Pavie, paile de 188, 193.
pelicon 28, 41-8, 59, 68,
70, 154, 155, 321.
pelisson hermin S. 19,21,
ausserdem 25, 32-6»
40, 98, 103.
penne 127,130,132,137.
pennes, oapel de 261.
pers 333; cape de 332.
pierres, capeles de 228,
233.
platel' 293,
poil 206.
pointure S. 12 Anm.
endosser 91.
engoule", hermin 70, 74.
engrailä, herniin 72.
entailliä 44, 71, 86.
ermin 46, 47, 67, 71, 75,
109, 117; manche d'
73, mantel d' 97, 131.
ermin et de ver et de
gris 69.
ermin pelichon 38, 39.
escapins 10.
escarinant, paile 197.
escarlate 330, 331,383;
cape d' 148, dras d'
330.
eschavolee 13. 215-7.
escourcer 144.
escorcir 77.
eskierkere' 2.
esmeraudes 177, 181,245.
estofe 202, 325.
filet 207.
Flandres, dras de 331.
337.
floretes, chapel de 226.
fretd 15.
fuerre, capel de 262.
galacien, paile 106.
galone 2(»7, 223, 224,
239, 243, 251.
gant 292.
garnemans 199.
garnir, se 172, 175.
gaunc 207.
gipe 59.
giron 109.
gironnäe 82.
gonnale 30.
inde, giron 109.
jacunes 271.
lacier 99, 107.
laine 183.
lange 26-8.
laton 213
laz 98, 108, 112.
Her 204.
liste 6.
mailies 93, 314.
manche 110-6.
mantel 39, 44, 50, 51,
59, 60, 63-6,85,117-9,
122-4, 127, 128, 133,
136-40, 144, 158, 240,
274.
mantelet 120.
martre, goules de 67.
matistes 271.
raente 132.
mugues 132.
noches 270, 271.
noir, vestue de 195.
Nubie 324.
noiele' 267, 283.
nu 22.
nuz piez 11-4.
or, aniax d' 285, bandes
d' 123, bendesd' 103,
capeles d' 228, 233,
cecle d' 239, cercle d*
158, 217, 235-8, 242,
244, 245, clecle d' 59,
60, couronne d* 247,
248, dras d' 177, 181,
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65
pointures solers 3.
porprin,drap3l 7, mantel
de 125.
porpre 16, bliautde97,
cote de 63, mantel de
63, robe d'une 78.
quorone 249.
rebracier 29.
recerselä 206, 207.
revestir 203. 320.
robe 48, 65, 75-83, 146.
197.
roe", paile 104, porpre
169.
rubis 177, 181,234,251,
273, 278.
saanz, porpre 16.
sable, pene de 132.
safre 89, 106.
samis 156,177,194,313,
314; bliaut de 93, 98,
chemise de 25 , dras
de 300, 310.
sanguine, porpre 78.
saphirs 177, 181, 273.
Sarinadan, bliaut de 124.
sarracinois, or 5, 143.
sebelin 51, 118, 133,
134 ; mantel de 135.
siglaton 39, 157, 163,
190, 296, 320-2, 333;
mantel de 126.
signori, drap 300, 331,
paile 55.
simple, bliaut S. 22.
singladoire 267.
soie, bliaut de 40, 94,
chemise de 20, cote
de 164, dras de 72,
178, 179, 181, 295,
fiz de 300, guimple
de 257, pourpre de
63, sami de 164, tre-
cheoir de 259.
sollers 1-4, 6, 7.
sororäe, tresce 241.
Sulie, dras de 309.
Syllois, bliaut de 316.
taindre 297.
taint en graine 165. 183.
tassel 272, 274.
tessuz 273.
toison 301.
trainant 76, 156.
treces 219, 220, 241.
trecheoir 259.
tressie 54, 220, 222.
vaire 68, 75, 154, 155,
192, 337.
vair et gris 203.
vermeill, paile 141, 306,
syglaton 157, 321.
vert 146, 333; bliaut
40, bliant 53, giron
109, syglaton 322.
vestement 200.
vestir 8,9,16,17,20,21,
24, 28, 33, 34, 36, 40,
43, 50, 51, 53-7, 61,
64, 68, 69, 74, 80, 82,
88, 90, 93, 94, 96,
98-100, 103-7, 109,
112, 118, 129, 138,
147, 154-6, 161-6, 169,
171, 175, 176, 178,
179, 182-4, 188, 192,
193, 195,197,198,204,
205, 256, 304, 307,
308, 313, 318, 319,
323, 327, 329, 335.
vousurel4l, S.30Anm.
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Inhalt.
Allgemeines Seite 8
Die einzelnen Kleidungsstücke »12
Der Anzug »32
Das Anziehen »40
Haartracht und Kopfputz (Ezcurs über die Kreuzlegende S. 45) » 41
Kopfbedeckungen »49
Die Schmucksachen »50
Handschuhe und Fächer »55
Verfertigung der Gewänder und Handarbeiten ...» 55
Besondere Herkunft einzelner Kleidungsstücke ...» 56
Die Stoffe und ihre Herkunft »57
Wort-Register »63
c
V
o
p
et
t
d by GoOglC
Digitized by
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Digitized by
Google
Digitized by Google