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Abhandlungen der PreoBlschen Geologischen Landesanstalt
Nene Folge. Heft 159
Die Kreideablasrerunsren
zwischen Qbe und Jeschken
Teil QI:
Die Fauna der obersten Kreide in Sachsen,
Böhmen und Schlesien
Von
Hermann Ändert
in Ebersbach i.Sa.
Mit 19 Tafeln, 6 Tabellen und 102 Textabbildungen
sSL
Herausgegeben
von der
Preußischen Geologischen Landesanstalt
BERLIN
Im Vertrieb bei der Preußischen Geologischen Landesanstalt
Berlin N 4, Invalidenstraße 44
19 3 4
Abhandlungen
der
Preußischen
Geologischen Landesanstalt
Neue Folge
Heft 159
BERLIN
Im Vertrieb bei der Preußischen Geologischen Landesanstalt
Berlin N 4, Invalidenstraße 44
Die Kreideablagerungen
zwischen Elbe und Jeschken
Teil III:
Die Fauna der obersten Kreide in Sachsen
Böhmen und Schlesien
Von
Hermann Ändert
in Ebersbach i. Sa.
Mit 19 Tafeln, 6 Tabellen und 102 Textabbildungen
Herausgegeben
von der
Preußischen Geologischen Landesanstalt
BERLIN
Im Vertrieb bei der Preußischen Geologischen Landesanstalt
Berlin N 4, Invalidenstraße 44
Inhaltsverzeichnis
Beite
Einleitung 7
Benützte Privatsammlungen 11
Stratigraphischer Teil
Das Cenoman 14
Das Unterturon 14
Das Mittelturon 15
Das Oberluron aß 18
Das Oberturon? 21
Der Emscher 24
Das Untersenon? 32
Kreide außerhalb der Sudeten 34
Die Bedeutung der Inoceramen für die Stratigraphie der sudetischen Kreide ... 36
Nachtrag zu Teil I und II:
1. Die Therme hei Schreckenstein im Böhmischen Mittelgebirge 38
2. Bohrung an der Balzhütte 1930 39
3. Brausnitzbach Abt. 23 NO von Lohmen 39
4. Ziegeleigrube N unweit Kaum bei Schweizermühle 40
Tabellarische Übersicht der strati graphischen Verhältnisse 41
Die bisherigen Ansichten über die Stratigraphie 42
Übersichtstabelle über die Verbreitung der hier behandelten Arten 43
Paläontologischer Teil
Protozoa 68
Spongiae 68
Anthozoa 70
Asteroidea 71
Echinoidea 72
Vermes 78
Bryozoa 79
Brachiopoda 79
Lamellibranchiata 84
Scaphopoda 346
Gastropoda 348
Cephalopoda 389
Crustacea 408
Pisces 411
Verzeichnis der Fundorte mit Erläuterungen 417
Cenoman 419
Unterturon 419
Mittelturon 420
Obertu ron aß 436
Oberturon ? 441
Emscher 443
Untersenon (?) 451
Pal hont ologisches Name ns Verzeichnis 452
Literaturverzeichnis 468
Abh, preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 150
Abkürzungen
E = Einscher
OT7 =• Oberturon 7
OT a ß = Oberturon a ß
MT = Mitte! turon
U T = Untert uro n
C = Cenoman
(A) = Sammlung Andhrt
Die tschechischen Schriftzeichen
Ortsnamen sind auf den böhmischen Landkarten entweder in deutscher^) der
in tschechischer Sprache aufgeführt. Zur Orientierung seien die tschechischen
Schriftzeichen, wie sie in der deutschen Sprache meist ausgedrückt sind, hier
wiedergegeben.
tschechisch
c
e
n
f
§
v
i
deutsch
tsch
je
nj
rsch
sch
w
sch (weich)
Einleitung*
Als vor 25 Jahren mit dem Aufsammeln und Bearbeiten der sächsisch-
böhmischen Kreidefossilien begonnen wurde, lagen die stratigraphischen Ver-
hältnisse in der südetischen Kreide noch sehr im Dunkeln. Wohl war eine
Anzahl fossilreicher Punkte ausgebeutet und bearbeitet worden, ihr gegen-
seitiges Verhältnis war aber meist noch unbekannt. Geinitz hatte in teils
umfangreichen Arbeiten das sächsische Elbtalgebirge behandelt, hier aber
nur cenomane, unterturone und mittelturone Schichten, die durch ihren Fossil-
reichtum anregten, eingehender bearbeitet. Der Zusammenhang der höheren
Horizonte blieb ihm verborgen. In letzteren versuchte sich Petrascheck kurz
vor Beginn meiner Tätigkeit durch einige kleinere, aber tiefgründige Arbeiten.
Das wichtigste älteste Werk über die böhmische Kreidefauna stammt von
Reuss. Die Stratigraphie ist den damaligen Verhältnissen entsprechend noch
wenig gegliedert. Durch die späteren zahlreichen Arbeiten von Fric war in
der böhmischen Kreide reiches Tatsachenmaterial zusammengetragen worden,
jedoch dessen Verwertung für die Stratigraphie bei der Ausdehnung des
böhmischen Kreidegebietes zum großen Teil noch nicht möglich. In der
Glatzer Kreide war der fossilreiche Kieslingswalder Sandstein von Geinitz,
Langeniian & Grundey und Sturm bearbeitet worden, in der Löwenberger
Kreide lag die Fossilbearbeitung von Drescher vor. Außerdem gab es noch
eine Anzahl kleinerer Arbeiten. Bei den unklaren Darstellungen in der
Literatur konnte der ernsthafte Versuch von Scupin, 1907, stratigraphische
Vergleiche in der südetischen Kreide zu ziehen, zunächst auch nur geringen
Erfolg haben.
Meine Arbeiten begann ich im Gebiet von Kreibitz. Mit Ausnahme des
beim Bau der Böhmischen Nordbahn im Jahre 1868 an der E.-St. Tannenberg
(jetzt Tannendorf) gesammelten Materials war in Sammlungen und Museen
wenig Fossilmaterial vorhanden. Meist waren es Steinkerne ohne Hohldruck,
so daß die Außenskulptur der Schale nicht einwandfrei festzustellen war.
Durch das Aufsammeln von Hohlabdrücken neben Steinkernen gelang mir
in vielen Fällen ein sicherer Vergleich mit den Kalkschalenexemplaren aus
anderen Gebieten. An einzelnen Stellen war das Material so günstig, daß ich
von verschiedenen Arten auch das Schloß freilegen konnte. Durch unmittel-
baren Vergleich der gesammelten Stücke mit denen aus anderen Horizonten
und anderen Gebieten konnten so viele Irrtümer beseitigt werden.
Durch die Beschäftigung mit den Fossilien der Oberen Kreide während
vieler Jahre war es möglich, auch kleinere Bruchstücke, die man im allgemeinen
als wertlos beiseite zu legen pflegt, oft mit Sicherheit zu erkennen und zu
bestimmen. Auch derartige Stücke möchte ich als Belege und Urkunden an-
gesehen wissen.
Den Hauptanteil an der Bearbeitung nehmen bei weitem die Lamelli-
branchiaten ein. Von ihnen konnte ich tausende von Exemplaren sammeln.
Aus der böhmischen Kreide sind über diese Zweischaler nur die sehr dürftigen
Arbeiten von Fric vorhanden. Reuss, 1845/1846, hat von ihnen teilweise gute
8
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 156
Beschreibungen geliefert, aber wie Geinitz meist von Arten aus tieferen
Schichten. Hier fand sich ein dankbares Arbeitsfeld. Durch Messen zahl-
reicher Exemplare konnte die Variationsbreite einer ganzen Anzahl Arten
festgestellt werden. So manche Art, die als vereinzeltes Vorkommnis neu
aufgestellt worden war, verschwand in den Variationsreihen einer anderen.
Deshalb sind auch wenig neue Arten aufgestellt, hingegen eine Anzahl älterer
Arten eingezogen worden. Ganz besonders lehrreich und ergiebig war in
dieser Beziehung das Studium der Panopaeen. Die anderen Tiergruppen treten
gegenüber den Lamellibranchiaten bedeutend zurück. Teilweise sind von ihnen
die einzelnen Arten nur in wenig Exemplaren vorhanden, teilweise ist das
Material zum Studium der feineren Skulptur, wie z. B. bei den Gastropoden,
wozu bei Steinkernen auch noch oft das Fehlen der Mündung tritt, wenig
geeignet. Vergleiche, die nur auf Literatur hin aufzubauen sind, wurden
möglichst vermieden, da sie erfahrungsgemäß keinen Fortschritt bedeuten.
Denn die angezogene Literatur ist, wie das in der Paläontologie nicht anders
sein kann, leider manchmal auch nicht ganz einwandfrei.
In der Einleitung zu Teil 1 (1928) wurde geschildert, wie sich die anfangs
beabsichtigte Bearbeitung der Kreibitzer Fossilien allmählich zur Bearbeitung
der ganzen sudetischen Kreide auswuchs. Wenn hiermit der letzte Teil dieser
Arbeiten abgeschlossen wird, so schaue ich mit Befriedigung auf Zeit und
Opfer, die die Arbeiten verursacht haben. Die Klärung der sudetischen Kreide-
stratigraphie dürfte einen großen Teil vorwärts gekommen sein. Die Schwierig-
keiten, die die früheren Bearbeiter einzelner Teilgebiete trotz größter Be-
mühungen nicht bewältigen konnten, sind überwunden.
In entgegenkommendster Weise stand mir das Fossilmaterial der Museen
zu Dresden und Prag, der Deutschen Universität zu Prag, des Sächsischen
Geologischen Landesamtes zu Leipzig, des Museums für Naturkunde zu Berlin,
des Geologischen Institutes der Universität Breslau, des Realgymnasiums zu
Löwenberg, des Stadtmuseums zu Aussig, des Stadtmuseums zu Zittau, des
Humboldtvereins zu Ebersbach und besonders des Geologischen Landesmuseums
zu Berlin zu vergleichenden Studien zur Verfügung. Teilweise erhielt ich auch
Vergleichsmaterial von der Technischen Hochschule zu Aachen. Allen Herren
dieser Institute, die mich im Laufe der Jahre in bester Weise unterstützt
haben, bin ich zu größtem Danke verpflichtet. Weiter danke ich Herrn Pro-
fessor Dr. Müller in Reichenberg und Herrn Obersteiger Erich Donath aus
Zittau für geschenkweise Überlassung von Fossilmaterial, sowie Herrn
Bürgerschullehrer Souicup in Jicin für Erlaubnis zum Studium seiner reich-
haltigen, peinlich geordneten Sammlung und Herrn Dr. W. Voutisch in Prag
für Genehmigung zur Benützung seines wertvollen, selbst gesammelten
Materiales. Dauernd hat mir während der langen Jahre mit Rat und Tat Herr
Professor D«r. Wanderer, stellvertretender Direktor am Museum für Minera-
logie, Geologie und Vorgeschichte in Dresden, zur Seite gestanden. Auch
sonst bin ich bei meinen Arbeiten diesseits und jenseits der Grenze in
reichem Maße unterstützt worden, daß ich Dank nach allen Seiten schulde.
Im Geologischen Landesmuseum stand mir insbesondere auch das in den
letzten beiden Jahrzehnten eingegangene reiche Material zur Verfügung, das
von Herrn Bankier Zimmer aus Löwenberg, der vor einigen Jahren einen
tragischen Tod fand, gesammelt worden ist. Herr Zimmer hat in jahrelanger
uneigennütziger Tätigkeit und Aufopferung dem Landesmuseum bedeutende
Sammlungsschätze aus der Löwenberger Kreide zugeführt.
Einleitung'
9
Der größte Dank gilt aber der Preußischen Geologischen Landesanstalt,
die auch den Druck des III. Teiles übernommen hat. Persönlich schulde ich
Dank vor allem den Herren Professoren Dienst, Seitz, Böhm und Schmierer
sowie Herrn Geheimrat Zimmermann. Für die Drucklegung wurden von der Not-
gemfeinschaft der Deutschen Wissenschaft, vom Bankhaus Petschek in Prag
durch Vermittlung der Herren Professoren Dr. Spengler und Dr. Liebus
in Prag, sowie vom Humboldtverein Ebersbach i. Sa. in hochherziger Weise
Geldmittel zur Verfügung gestellt, wofür ebenfalls herzlichst gedankt sei.
Ferner gilt mein besonderer Dank den Herren Zeichnern von der Geo-
logischen Landesanstalt in Berlin sowie dem leider mitten in der Arbeit durch
den Tod abberufenen Herrn Professor Dr. Beyer in Biedenkopf an der
Lahn für die hervorragend gelungenen Abbildungen.
Meine Aufgabe lag in der Bearbeitung der Fossilien und ihrer strati-
graphischen Einstufung. Unter diesem Gesichtspunkte wurden auch in erster
Linie die Geländearbeiten durchgeführt. Die vollständige Unklarheit der
stratigraphischen Verhältnisse in einem großen Teile des bearbeiteten Gebietes
veranlaßte mich zu den in Teil I und II geschilderten Arbeiten. Wie not-
wendig sie waren, zeigen die Ergebnisse.
Im Hinblick auf die große Ausdehnung des Arbeitsgebietes, das sich von
Jahr zu Jahr erweiterte, und zuletzt die ganze sudetische Kreide umfaßte,
konnte nicht jede geringe Einzelheit berücksichtigt werden. Beim Ab wandern
des Geländes und bei Felsklettereien wurde der Schwerpunkt auf die Ge-
winnung einer Menge von genauen Einzelprofilen von den verschiedensten
Stellen gelegt, aus deren Zusammenfassung sich das stratigraphische Bild
schließlich herauslesen ließ. Gerade durch das Studium des ganzen weiten
Gebietes unter einem Gesichtspunkte war es möglich, verschiedene im
einzelnen vollständig unklare stratigraphische Probleme erst zu lösen. Trotz
der großen Zahl gesammelter Fossilien sind diese in einigen mächtigen
Schichtenstößen sehr selten, Leitfossilien infolgedessen noch viel seltener.
Für die Abgrenzung der großen stratigraphischen Horizonte mußten deshalb
unter gerechter Würdigung der Fauna die faciellen Verhältnisse, Wechsel
von Ton und Sand, hervorragend mit herangezogen werden. Eine weitere
Aufteilung der sudetischen Kreide als hier vorgenommen erscheint für größere
Gebiete Undurchführbar.
Lamprecht hat in mehrjähriger Felskletterei im fossilarmen Elbsandstein-
gebirge Schichtlinien verfolgt und sagt, daß seine Aufnahmen -im allgemeinen
nur um etwa 10 m von den meinen differieren. Dieses Ergebnis ist sehr
befriedigend, habe ich doch eine Schichtenfolge von ungefähr 700 m neu
durchgegliedert. Zur Frage der Tektonik sei noch einmal wiederholt, was
1928, 1, S. 7 hierüber gesagt wurde:
„Nach jahrelanger Ungewißheit konnte so trotz der Spärlichkeit von Leit-
fossilien der stratigraphische Aufbau der Schichten über das ganze Gebiet
klargestellt werden, wobei sich Störungslinien meist zwangsläufig ergaben.
Späteren Untersuchungen sei es Vorbehalten, den Verlauf dieser Linien im
einzelnen genauer festzulegen Vorläufig mag dahingestellt sein, in-
wieweit der Höhenunterschied stratigraphisch gleichartiger Schichten durch
eine einzige vertikale oder eine aus kleinen Staffelbrüchen zusammengesetzte
Bruchlinie oder durch schiefgestellte, oben und unten abgebrochene schmälere
10
Abh. preuß. geol. L,-A., Neue Folge, Heft 159
Streifen oder schließlich nur durch eine Zerrungszone ausgeglichen wird.
Für diese Arbeit kann es genügen, daß die verschiedene Höhenlage gewisser
Schichten festgestellt und endlich eine Grundlage für weitere Arbeiten auf
geologischem Gebiete geschaffen ist. Ist es doch der erste Versuch, um in
dem fossilarmen Östlichen Elbsandsteingebirge gewisse Schichtengruppen für
stratigraphische Zwecke voneinander zu trennen.“
Abb. 1. Tektonik zwischen Elbe und leer
' I Das nördliche Tafelland. II Die Mittelgebirgssenke. III Das Einbruchsgebiet
von Pirna. IV Die Piänerplatte. V Das Jeschken gebiet. 1-4 Hauptstörungslinien.
Nähere Erläuterungen hierzu s. Teil I und II
Die Aufteilung in Schollen war unbedingt notwendig, um für meine Zwecke
vorwärts zu kommen. Ob horizontal, ob 1° oder 3° geneigt, das sind Auf-
gaben, die der Kleinarbeit Vorbehalten bleiben.
Die für die Tektonik des in Teil I und II bearbeiteten Gebietes wichtigen
Linien sind aus beifolgender Skizze ersichtlich (Abb. 1). Wenn auch entlang
dieser Linien nicht überall ein scharfes vertikales Abbrechen der Schollen
gegenseitig wahrzunehmen ist, so sind doch diese Linien richtige Grenzlinien,
von denen aus sich ein stärkeres Einfallen der Schichten beobachten läßt.
Daraus ergibt sich auf kürzere Entfernung ein größerer Höhenunterschied
in der stratigraphischen Höhenlage der Schichten.
Benützte Privatsammlungen
Donatii, E, : Obersteiger, früher Zittau. Das gesammelte Material ist in meinem
Besitz.
Donath, Dipl.-Ing. Dr. M., Zittau i. Sa. Das gesammelte Material ist teils dm
Besitze des Stadtmuseums Zittau, teils in dem des Geologischen Institutes
der Bergakademie Freiberg.
Kogler, Karl f , früher Schönbüchel bei Schönlinde in Böhmen, Sammlung jetzt
im Stadtmuseum Aussig a. d. Elbe.
Privz, Karl, Fachlehrer in Tetschen a. d. Elbe, alte Falkendorfer Straße 928,
früher in Böhm. Kamnitz. Einige der unter seinem Namen aufgeführten
Arten befinden sich in der Sammlung der Bürgerschule zu Böhm. Kamnitz,
die anderen in seiner Privatsammlung.
Seifert, Dr., Dresden. Sammlung im Museum für Mineralogie, Geologie und Vor-
geschichte in Dresden leihweise.
Sitte, Josl, Markscheider in Zittau i. Sa.
Soukup, Josef, Bürgerschullehrer in Jicin, Fügerova 332. (Originale zu Soukup,
1929, im Narodni museum in Prag.)
Vortisch, Dr. W., Assistent am Geologischen Institut der deutschen Universität Prag.
Prag, ViniCnä 3.
Stratigraphischer Teil
Die Stratigraphie der sächsisch-böhmischen Kreide ist bereits in den
vorangehenden Arbeiten eingehend behandelt worden (Andeut, 1927; 1928, 1;
1929, 2; 1931; 1932; 1933a — c; 1934). Was darin über die Stratigraphie
gesagt ist, wird als gegeben angesehen und kann hier nicht wiederholt werden.
Hier handelt es sich in erster Linie um die Auswertung der Fossilien für
die Stratigraphie. Nur wo es notwendig erschien, frühere Ergebnisse noch
einmal zu bekräftigen oder sie in einer strafferen Zusammenfassung zu
bieten, wurde auf die bisherigen Veröffentlichungen zurückgegriffen.
Seit 1927 haben die Sandsteine von Hohnstein, Waltersdorf i. Sa.,
der Heuscheuer und von Hockenau, die früher für Emscher angesehen
wurden und jetzt ins Oberturon gestellt werden müssen, eine Umdeutung
erfahren. Diese ist nachstehend noch einmal eingehend begründet worden.
Uber die Iserkreide im nordöstlichen Böhmen, die für die sudetische
Kreide ebenfalls sehr wichtig ist, ist eine besondere Arbeit erschienen
(Ändert, 1934).
In der Löwenberger, Heuscheuer- und Kieslingswalder
Kreide, die 1927 nur flüchtig behandelt wurden, hat sich durch Untersuchungen
an Ort und Stelle ein klareres stratigraphisches Bild herausarbeiten lassen.
Die Löwenberger Kreide wurde in den letzten Jahren wiederholt aufgesucht,
um im Gelände verschiedene unklare Punkte zu klären. Herr Geheimrat
Professor Dr. Zimmermann hatte in dankenswerter Weise die Freundlichkeit,
mich zu den Stellen zu führen, die ihm während seiner langjährigen Arbeiten
in diesem Gebiete als besonders wichtig erschienen waren. Im Sommer 1929
untersuchte ich mehrere Wochen lang die Verhältnisse an der Heuscheuer
und sammelte besonders in den mittelturonen Plänern von Carlsberg, im
Sommer 1908 besuchte ich Kieslingswalde und sammelte ebenfalls zahlreiche
Fossilien. Leider steht hier nicht der Raum zur Verfügung, um in der Glatzer
und Löwenberger Kreide über die Ergebnisse der Fossilbearbeitung hinaus-
zugehen und ähnlich wie in 1928, 1, und 1929, 2, Gesteins- und Lagerungs-
verhältnisse zu behandeln.
Die Arbeit hat eine vollständige Klärung des Turons und Emschers in
der sudetischen Kreide gebracht. Bei Beginn meiner Arbeiten waren die Ver-
hältnisse noch sehr verworren. Am besten zeigt sich der Fortschritt in der
Erkenntnis der sudetischen Kreide beim Vergleich der Übersichten von Sturm,
1901, S. 52, Feegel, 1905, S. 7 und Scufin, 1912/1913, S. 81, mit der diesem
Teile beigegebenen Übersicht (S. 41), sowie bei Betrachtung der Übersicht
im Abschnitt: Die bisherigen Anschauungen über die Stratigraphie (S. 42).
Veränderungen von Bedeutung dürften in der vergleichenden Horizon-
tierung innerhalb der sudetischen Kreide kaum mehr zu erwarten sein.
Weiterer Untersuchungen und vielleicht Ergänzungen wert erscheint noch das
Verhältnis zwischen Pläner und Sandstein der tieferen Schichten im Heu-
Sfcrtatigfraphischer Teil
13
scheuergebiet. Ich konnte mich damit nur wenig befassen. Die Zuteilung
der festgestellten Schichten zu den Altershorizonten wird natürlich auch weiter
Abänderungen unterworfen sein, da hier nur relative Verhältnisse in Frage
kommen und auch in den Ausgangsgebieten der Kreidestratigraphie noch vieles
anscheinend einer besseren Klärung harrt.
Die sudetische Kreide ist durch die Eigenart des
Wechsels von größeren Komplexen wasserdurchlässiger
und wasserhaltender Schichten ziemlich schwer ver-
ständlich. Das Studium eines kleinen Gebietes ohne Berücksichtigung
der gesamten sudetischen Kreide hat bisher meist zu falschen Auf-
fassungen geführt. Die mittelturonen plänerigen Schichten mit aufgelagerten
oberturonem Sandstein a ß wurden oft verwechselt mit oberstturonen Ton-
mergeln und Emschersandstein im Hangenden in der Weise, daß man entweder
die mittelturonen Pläner und die oberstturonen Tonmergel oder die ober-
turonen Sandsteine und die Emschersandsteine als altersgleich ansah. Daraus
folgert sich auch das wichtigste Ergebnis meiner Arbeiten in der
sudetischen Kreide. Es ist die einwandfreie Ausscheidung
des Oberturons und zwar einer etwa 200 m mächtigen Sand-
stein serie (M ergel im Böhmischen Mittelgebirge) als Ober-
turon aß und einer etwa 30 m mächtigen Tonmergel-Sand-
stein-Schichtenfolge als Obertu ron y in der ganzen sude-
tischen Kreide. Die Sandsteine a ß liegen zwischen den mittelturonen
Plänern mit Spondylus spinosus, Terebratula semiglobosa , Inoceramus
lamarcki var. cuvieri und den oberstturonen Tonmergeln y, die diese Fossilien
nicht führen, aber in großen Mengen Inoceramus inconstans Woods em. Ändert
und in der übrigen Fauna einen starken Einschlag nach dem Emscher hin
haben. Das Verhältnis der oberturonen Tonmergel zu den Sandsteinen im
Liegenden, wie z. B. der Zatzschker Tonmergel zum Herrenleitesandstein,
wird erst recht verständlich, wenn man sich über das wiederholte Auftreten
von mittelturonem Pläner, oberturonem Sandstein aß, oberstturonem Ton-
mergel und Emschersandstein in ihrer fast gleichartigen faciellen Ausbildung
in der ganzen sudetischen Kreide klargeworden ist. Eine facielle
gegenseitige Vertretung dieser Horizonte ist ganz aus-
geschlossen (vgl. a. Ändert, 1933 c).
Die fast vollständige Übereinstimmung der schlesischen
Kreidefauna mit der sächsisch-böhmischen zeigt einwandfrei,
daß die Lebensbedingungen in den Teilgebieten der sudetischen Kreide zu
gleicher Zeit fast immer dieselben gewesen sein müssen. Zu beachten ist
dabei nur, daß in sandigen Ablagerungen die Fauna in der Regel bedeutend
ärmer an Arten ist, als in kalkigen, so daß sich, wenn derartige facielle Über-
gänge vorhanden sind, die Fauna entsprechend ändern kann. Ein schönes Bei-
spiel bieten die fossilreichen Strehlener Kalkmergel bei Dresden gegenüber
den äquivalenten, fast fossilleeren tonigen Sandsteinen des oberen Mittel-
turons in der Sächsischen Schweiz.
Auch die Facies- und Mächtigkeitsverhältnisse unterliegen, soweit Fest-
stellungen möglich waren, keinesfalls so zahlreichen und plötzlichen Schwan-
kungen, wie es unter Verkennung der großen Zusammenhänge immer wieder be-
hauptet worden ist. Man wird, wie Pietzsch, 1932, S. 74, in der Besprechung der
ÜAMPRECHrschen Arbeit mit Recht hervorhebt, gerade in sandigen Ablagerungen
mit Meeresströmungen rechnen müssen, wodurch eine Schicht plötzlich ab-
14 Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
bricht und horizontal durch eine andersartige Sandmasse ersetzt wird, die
vielleicht Jahre später in die Schichtlücke hineingetragen wurde. Es ist ferner
zu berücksichtigen, daß unser sudetisches Kreidegebiet für Meeresverhält-
nisse doch verhältnismäßig klein ist und die wirklichen Ufergebilde fast
überall verschwunden sein dürften. Aus diesem Grunde ist auch vermieden
worden, an die Facies allerhand Hypothesen zu knüpfen. Unser Kreidegebiet
ist sehr einfach zusammengesetzt. Wie oben schon ausgeführt, besteht es
aus einem mehrmaligen Wechsel von größeren Komplexen sandiger und
tonig-kalkiger Sedimente, die in der ganzen sudetisehen Kreide fast gleich-
artig auftreten, mit der Einschränkung, daß regional im Mittel- und Unter-
turon die kalkigen und tonigen Sedimente an einigen Stellen von sandigen
abgelöst werden und der oberturone Sandstein im Böhmischen Mittelgebirge
in Mergel übergeht.
Das Cenoman
1923 Ändert, 1, S. 111, 131; Ändert, 1929, 2, S. 191, 210, 211; Ändert,
1931, S. 43; Ändert, 1934, S. 160, S. 172 (Übersicht).
Das Cenoman ist, da es nur an den Rändern des engeren Arbeitsgebietes
an die Oberfläche tritt, nur flüchtig behandelt worden. Die Fauna besteht
meist aus Arten, die in jüngeren Schichten nicht Vorkommen. Über das
sudetischc Cenoman ist eine Arbeit von Herrn Dr. W. Häntzsciiel, Dresden x))
zu erwarten. Von älteren Arbeiten, die das sudetische Cenoman behandeln,
seien erwähnt Geinitz, 1, 1872; Michael, 1393; Fric, 1911; Scupin, 1912/13.
Die Zone des Actinocamax plcnus wurde dem Cenoman zugercchnet. We-
gen ihrer zweifelhaften Stellung, ob Cenoman oder Unterluron, habe ich mich,
Ändert, 1934, S. 162, kurz ausgesprochen. Weitere Arbeiten über diese Zone
s. Petrasciieck, 1905, Scupin, 1912/13, S. 26/30, Zazvorka, 1929.
Das Unter! urou
Zone des Inoceramus labiaius Schlotheim
1927 Ändert, S. 10, 17, 18, 37 und Tafelbeilage; Ändert, 1928, 1, S. 111
bis 113, 131; Ändert, 1929, 2, S. 191, 192, 210, 211; Ändert, 1931,
S. 37, 43; Ändert, 1934, S. 162, S. 172 (Übersicht).
Auch über diese Zone, da im engeren Arbeitsgebiet fast nicht vertreten,
ist nur wenig zu berichten. Von der Fauna sind außer den auch in höheren
Schichten vorkommenden Arten (s. Fossilzusammenstellung S. 44 ff.) nur Ino -
ceramus labiaius Sciilotii. und Inoceramus hercvnicus Petrasciieck, die als
Leitfossilien für diese Zone gelten, aufgeführt worden. Als Leitfossilien
werden auch einige Cephalopoden betrachtet, die jedoch, da sie nur auf ein
paar Fundorte beschränkt sind, hier fortgelassen wurden. Die Liste enthält
immerhin 68 Arten. Sie stammen meist aus dem Unterturon von Jicin, wo sie
von Herrn Bürgerschullehrer Josef Soukup, fast nur bei Brunnen- und Kanal-
grabungen, gesammelt wurden (Soukup, 1929, Ziegelei Marecek, S. 21 ; Jung-
mannova-Straße, Kanal, S. 16). Über das sudetische Unterturon s. a. bei
Geinitz, 1875, 2; Michael, 1893; Fric, 1877; Scupin, 1912/13.
Eine Übersicht über das sudetische Untarturon gibt Tabelle S. 41.
1) Während des Druckes erschienen: HXntzschel 1933.
15
$ tra tigra ph isc her 'Feil
Das Mittelturon
b) Zone des Spondvlus spinosus Sowerby sp. und
Heteroceras reussianum d’Orbigny sp.
a) Zone des lnoceramus lamarcki Parkinson.
Die Begründung für die Zone des Spondylus spinosus Sow. sp. und Hetero-
ceras reussianum d’Orb. sp. ist Ändert, 1927, S. 28, 29 gegeben.
lnoceramus lamarcki var. cavieri, Spondvlns spinosus , Heteroceras reussia-
num, Terebratula semiglobosa u. a. charakteristische Fossilien treten gemein-
sam nur in dieser Zone auf. Die Bezeichnung „S caphitenzone“ ist abzu-
lehnen, da immer wieder zwei ganz verschiedene Horizonte in der sudetischen
Kreide, zwischen denen die Schichten liegen, die den lnoceramus schloenbachi
führen, damit bezeichnet werden (Ändert, 1933 c, S. 340, 341). Da Hetero -
ceras reussianum in letzter Zeit auch im sudetischen Emscher gefunden worden
ist, möchte dieser Name besser durch Terebratula semiglobosa ersetzt werden.
Von der älteren wichtigen Literatur über die sudctische miltelturone
Fauna seien aufgeführt Reuss, 1845/43; Geinitz, 2, 1375; Eric, 1877, 1883,
1889; Scupin, 1912/13; Leoniivrd, 1897.
Tabelle, S. 41, gibt eine Übersicht über das sudetische Mittelturon.
Sachsen und Böhmen
1927 Ändert, S. 11—20, 37; Ändert, 1923, 1, S. 113—116, 129, 131;
Ändert, 1929, 2, S. 192—197, 210, 211; Ändert, 1931, S. 37, 38, 43;
Ändert, 1933 c; Ändert, 1934, S. 162 — 166.
Das Mittelturon konnte erst bei den ausgedehnten Geländeaufnahmen
der letzten Jahre eingehender untersucht werden. Infolgedessen war auch die
Fossilausbcute nicht so ergiebig wie in den jüngeren Ablagerungen, in denen
viele Jahre hindurch eifrig gesammelt wurde. Zahlreiche der im paläon to-
logischcn Teile genannten Fundorte würden bei nachhaltigerem Sammeln sicher
viel mehr Arten als aufgeführt liefern, immerhin ist die Gesamtzahl der auf-
gefundenen Arten entsprechend der hier zu erwartenden Fauna.
Die im Jahre 1927 erfolgte Klarstellung des sächsischen Mittelturons
ist zweifellos richtig und hat sich durch die ganze sudetische Kreide hindurch
einwandfrei bestätigt gefunden. Die Strehlener und Krietzschwitzer
Pläner haben ihre Äquivalente in der mittelturonen Plänerdecke, die sich süd-
lich des Mittelgebirgsbruehes (Ändert, 1929, 2, S. 6, XLV) weit hinein
nach Böhmen erstreckt. In den tief eingeschnittenen Schluchten kann man das
tiefere Mittelturon studieren, während darüber an zahlreichen Stellen des
nördlicheren Teiles Sandsteine des Oberturons aß aufgelagert sind. Nicht
die geringste Spur sieht man von den Äquivalenten der Zatzschker Ton-
mergel, die neuerdings von Heinz, 1932 a, S. 31, wieder als etwa alters-
gleich angesetzt werden. Heinz stellt die Strehlener Pläner in seine oberen
Seaphiten- bzw. unteren Schloenbachi-Schichten. Nach ihm, 1928 a, Tabelle,
scheint seine Obergrenze der Scaphitenzone ein höherer Horizont zu sein, als
sie bisher in Deutschland, Frankreich und England auf gef aßt wurde und
hier Spondplus spinosus und Terebratula semiglobosa enthält (s. a. Ändert,
1933b, 1933 c).
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Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Einen schönen Einblick in das böhmische Mittelturon gewährten u. a.
die in den Jahren 1930 und 1931 erfolgten Untersuchungen der Iserkreide
'(Ändert, 1934).
Im Isergebiet kann man von oben nach unten im Mittelturon folgende
Dreiteilung feststellen :
1. Weicher, dunkler Mergel im Wechsel mit kaolinischem und tonigem
Sandstein,
2. lichter Ouadersandstein mit kalkigen Bänken oder Partien, weiter nach O
bald in dunklen Mergel übergehend,
3. dunkler Mergel mit Bänken eines dunklen harten knolligen Kalksand-
steines. Die in dieser Arbeit aufgeführten Fossilien entstammen meist
dieser tiefsten Stufe 3 und sind unter den Ortsbezeichnungen „Jicin“
und „Turnau“ zusammengefaßt.
Aus Böhmen sind nach der Fossilzusammenstellung (S. 44 ff.) 142 mittel-
turone Arten aufgeführt, aus Sachsen 97 Arten, von der Heuscheuer 59
Arten, aus der Löwenberger Kreide 66 Arten. Die selteneren, in Museen
aufbewahrten Arten aus den Strehlener und Teplitzer Plänern, die für die
Horizontierung oder für den Vergleich mit jüngeren Faunen nicht in Frage
kommen, wurden meist unberücksichtigt gelassen. Es sei hierfür auf Reuss,
1845/46, Geinitz, 1875 und die verschiedenen Spezialarbeiten von Fiuc, Pocta
usw. verwiesen. Zu den aufgeführten Arten ist folgendes zu bemerken:
Slellasler albensis Gein. ist bisher nur aus dem sächsischen Mittelturon
bekannt. Die anderen aus dem sächsischen Mittelturon aufgeführten Arten
finden sich mit Ausnahme von Cidaris reussi Gein. und Cyclabacia fromenleli
Bölsciie, die man bisher nur noch als Seltenheit aus dem Oberturon y von
Zatzschke, und Stellaster schulzei Cotta & Reich sp., den man aus dem Ober-
turon aß von Löwenberg kennt, auch in der böhmischen und Heuscheuer-
kreide.
Aporrhais coarctaia Gein. sp. und Tudicla subcarinata Sturm kenne ich
bis jetzt nicht aus dem böhmischen Mittelturon, jedoch aus dem böhmischen
Oberturon y, Delphinula tricarinata A. Roem. und Keilostoma winkleri Müll.
sp. aus dem böhmischen Emscher. Bei nachhaltigerem Sammeln im böh-
mischen Mittelturon dürften auch diese selteneren, im sächsischen Mittelturon
vorhandenen Gastropoden darin noch festzustellen sein.
Für die Horizontierung der sudetischen Kreide ist von Bedeutung, daß
Inoceramus lamarcki var. cuvieri Sow., lnoceramus costellatns Woods, Lima
elongata Gein., Spondvlus spinosus Sow. sp. und Terebratula semiglobosa Sow.
in jüngeren als mittelturonen Schichten noch nicht angetroffen worden sind.
Löwenberg
1927 Ändert, S. 27—30; 1931, S. 38 und 43.
Die Gliederung des Mittelturons der Löwenberger Kreide hat gegenüber
der Auffassung von Scupin, 1912/13, S. 30—40, ebenfalls Veränderungen
erfahren. Eine Gegenüberstellung der beiderseitigen Auffassungen ist S. 42
und Ändert, 1927, S. 30, gegeben. Der Großrackwitzer Mergel gehört dem-
nach nicht in die Scaphitenzone (unsere Spinosuszone), sondern in die oberste
Cuvierizone (unsere Zone des Inoceramus schloenbachi). Der Löwenberger
Mergelsandstein umfaßt das gesamte Mittelturon, also auch vollständig die
Spinosuszone. Der Hermsdorfer Mergelsandstein ist entgegen der Tabelle
Stratigraphischer Teil
17
1927, S. 30 wohl richtiger vollständig in die oberste Spinosuszone, also in
das Mittelturon zu stellen.
Selbst gesammelt habe ich im Löwenberger Mittelturon in eingehender
Weise nur im Hermsdorf er Mergelsandstein und im Sockel des Kynberges und
Grunauer Spitzberges, da diese Punkte besonders wichtig erschienen. Das
sonstige bearbeitete Material entstammt größtenteils den Sammlungen des
Geologischen Landesmuseums.
Die von Scupin, S. 33—36, aufgeführten Fossillisten konnten durch neues
Material noch um eine Anzahl Arten erweitert werden (s. Fossilzusainmcnstel-
lung S. 44 ff.).
Gegenüber den Fossillisten von Scupin werden folgende Arten unter
anderen Namen aufgeführt:
Scupin
Andeut
Venus goldfussi Gein.
Pinna decussata Goldf.
Modiola siliqua Math.
Inoceramus brongniarti Sow.
Inoceramus latus Sow.
Pecten decemcostatas Münst.
Vola quinquecostata Sow.
Vola quadricostata Sow. mut. jaujasi
Oslrea hippopodium Nilss.
Exogpra lateralis Nilss.
T erebratula phaseolina Lam,
Holaster suborbicularis Ag.
Cptherea lumida J. Müll. sp.
Pinna cretacea Sciilotii.
Modiola tppica Forbes
Inoceramus lamarcki Pauk. var.
Inoceramus inconstans Woods ein.
Ändert
? Pecten dujardini A. Roem.
Neiihea grppheata Sciilotii. sp.
Oslrea vesicularis Lam.
Exogpra cornu arietis Nilss. ein.
Griep.
Magas geinilzi Sciiloenb.
? Cardiaster ananchvtis Leske.
Zu den von Scupin aufgeführten Fossilien ist folgendes zu bemerken :
Im Geologischen Landesmuseum liegen einige Bruchstücke von den Mittel-
bergen, die Scupin zu Pholadomva esmarchi Nilss. gestellt hat. Ähnliche
Stücke finden sich auch im böhmischen Mittelturon (FriC, 1883, Abb. 75 u. 76).
Von Pecten spatulaius A. Roem. führt Scupin ein einziges unsicheres Stück auf.
Lima hoperi var. sowerbpi Gein. von den Mittelbergen ist ein kleines
Exemplar. Die Art kommt auch im böhmischen Mittelturon vor (Fnic, 1877,
Abb. 120).
Biradioliles fasciger Scupin ist nur aus dem Mittelturon des Hospital-
berges bei Löwenberg in ein paar Bruchstücken bekannt.
Wie vorstehende Nachprüfung ergibt, stimmt das Löwenberger Mittel-
turon mit dem sächsisch-böhmischen vollständig überein.
Die Coelenterata sind im allgemeinen hier nicht behandelt worden. In-
folgedessen kann zwischen den von Scupin aufgeführten Formen und den
böhmisch-sächsischen kein Vergleich gezogen werden.
Heuscheuer und Oppeln
1927 Ändert, S. 31; Ändert, 1929, 2, S. 57; Ändert, 1931, S. 38, 43.
Der Sandstein der Heuscheuer war durch die Arbeiten von Flegel'
'(1904, 1905, 1905 a) in den Emscher gestellt worden. Die Anschauung Pe-
trascheck’s (1903 a, 1904 a), der damals Flegel entgegentrat, den Carls-
Andert 2
18
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berger Pläner als Brongniartipläner zu betrachten und den Heuscheuerquader
dem Quader des Elbsandsteingebirges gleichzustellen, vermochte sich zunächst
nicht durchzusetzen, obwohl sie richtig war. Im allgemeinen galt der Heu-
scheuerquader bis in die letzte Zeit noch als Emscher. Gelegentlich einer
Aussprache im Juni 1928 blieb ich mit meiner Ansicht, daß der Sandstein
der Heuscheuer, von Hockenau und vom Sonnenberge im Zittauer Gebirge
nichts anderes als Oberturon a ß und keinesfalls Emscher sein könne, allein.
Im Jahre 1929 sammelte ich mehrere Wochen im Pläner von Carlsberg in
einem alten Steinbruche unweit der Basis der Heuscheuersaridsteinmauern
und erbeutete 59 Arten (s. Fossilzusammenstellung S. 44 ff.). Unter ihnen be-
finden sich einwandfreie Stücke von Inoceramus lamarchi var. cavieri, Ino -
ceranms cos teil atus Woods und Lima elongata Gein., 3 Arten, die nicht über
das obere Mittelturon hinausgehen. Es war nun jeder Zweifel behoben, daß
die unmittelbar überlagernden Sandsteine nichts anderes als Oberturon aß,
keinesfalls aber Emscher sein konnten.
Die im Carlsberger Pläner gesammelten Arten sind auch im böhmischen
Mittelturon vorhanden mit Ausnahme von V olutilithes elongalum d’Ouh. sp.,
die ich bisher nur aus dem böhmischen Oberturon y kenne.
Über die Kreide von Oppeln habe ich mich (Ändert, 1927, S. 31)
ausgesprochen. Das Gebiet wurde nicht selbst besucht, nach der Literatur
ist dort der übliche mittelturone Pläner mit der charakteristischen mittel-
turonen Fauna vorhanden. In die Fossilzusammenstellung S. 44ff. wurden nur die
Arten aufgenommen, an deren richtiger Bestimmung durch Leonhard kaum
ein, Zweifel sein dürfte.
Aus Vorstehendem ergibt sich mit wenig Ausnahmen
die Übereinstimmung der Löwenberger, Heuscheuer- und
Oppelner mittelturonen Fauna mit der böhmischen und
sächsischen. Das sudetische Mittelturon stellt somit ein
einheitliches Faunengebiet dar (vgl. a. Übersicht S. 41).
Das Oberturon (a, ß, -,)
Das Oberturon ist im Anschluß an die frühere deutsche Zoncncinteilung
als Zone des Inoceramus schloenbachi bezeichnet worden. Es sei jedoch aus-
drücklich darauf hingewiesen, daß der Inoceramus schloenbachi in der sude-
tischen Kreide außerordentlich selten und etwa auf die obersten 190 m der
Unterzonc ß beschränkt ist.
Oberturon a, ß
Sachsen und Böhmen
1927 Ändert, S. 21—27; Ändert, 1928, 1, S. 117—124; Ändert, 1929, 2,
S. 197—202, 210, 211, S. 57—80 (Waltersdorf er Scholle); Ändert,
1931, S. 38, 39, 43; Ändert, 1932, S. 240—242; Ändert, 1933a, b, c;
1934, S. 166.
Der Charakter des Oberturons a ß ist fast in der gesamten sudetischen
Kreide, soweit eine Feststellung möglich war, ein fossilarmer, nur in den
oberen Schichten fossilreicherer lichter Sandstein. Wds über diesen Horizont
in vorstehender Literatur aufgeführt ist, kann auch jetzt nach Durcharbeitung
'der sudetischen Kreide und besonders deren Fossilinhaltes unumschränkt auf-
recht erhalten werden.
Stratigjraphiscber Teil
19
Der Sandstein a ß ist auf einzelne Gebiete beschränkt, die sich aber
über die ganze sudetische Kreide verteilen. Er tritt auf im Elbsandstein-
gebirge zusammenhängend, weiter nach O bis gegen Niemes in einzelnen
Restpartien, im Isergebiet zwischen Bakov — Jicin — Klein-Skal, bei Aders-
bach — Weckelsdorf, an der Heuscheuer, am Kynberg und Grunauer Spitz-
berg in der Lähner Kreide und in der Löwenberger Kreide bei Hockenau,
weiter westlich als Ludwigsdorfer Sandstein sowie an den Mittelbergen.
Überall beträgt die noch feststellbare Mächtigkeit 10-0—200 m. Es ist des-
halb vollständig ausgeschlossen, daß die mittelturonen
Pläner (Strehlen) sowie die Tonmergel Obertu ron y, die
ebenfalls in Einzelpartien durch die ganze sudetische
Kreide zu verfolgen sind, nur eine fazielle Abänderung
der oberturonen Sandsteine aß seien (vcrgl. a. Ändert, 1927,
S. 21—27), wie dies immer wieder behauptet wird.
Die früher zum Emscher gezogenen Sandsteine der Waltcrsdorfer Scholle
(Ändert, 1929, 2, S. 57 — 60, und diese Arbeit S. 25), die Fauna von
Hohnstein i. Sa. (Ändert, 1928, 1, S. 68, sowie 1932), der Heuscheuersandstein
und der Hockenauer Sandstein mußten, nachdem ich durch Fossilfunde einwand-
frei das mittelturone Alter der die Basis bildenden Pläner des gleichalterigen
Heuscheuersandsteins festgestellt hatte, dem Oberturon a ß zugeteilt werden (vgl.
auch Mittelturon Heuscheuer, S. 17, sowie Oberturon aß Löwenberg S. 20 und
Heuscheuer S. 20). Der Hohnsteiner Sandstein wurde zum ersten Mal als Ober-
turon aß in der Übersicht Ändert, 1929, 2, S. 211, Spalte Pirna, aufgeführt.
Ändert, 1932, behandelt eine Auseinandersetzung mit Heinz wegen der in
ihm vorkommenden Inoceramen. So ist endlich die Altersstellung der Walters-
dorfer Scholle, deren Sandstein zu dem ihn umgebenden Emscher gar nicht
passen wollte, zur Zufriedenheit gelöst. Heinz, 1929, erklärte auf Grund
der in ihnen vorhandenen Inoceramen die Sandsteine der Waltcrsdorfer
Scholle ebenfalls für Oberturon (s. a. Ändert, 1933 b, S. 234, 235).
Nachträglich möchte ich die SW-Grenze der Waltersdorfer Scholle noch
um ein geringes weiter nach S ziehen, wodurch ein paar Fossilfundstätten,
die 1929 dem Emscher zugeteilt wurden, zum Oberturon aß zu stellen sind. Es
betrifft Ändert, 1929, 2, S. 43, Dachsensteinrücken — Inoceramus weisei
Ändert 2) sowie S. 168, Profil Dachsensteinrücken.
Der sächsische Überquader wurde im gezeichneten Profil aus be-
sonderen Gründen (Ändert, 1927, S. 38, Abb. 2) mit ? noch in den Emscher
gestellt, während ich im Text damals S. 35*, 36 und 38 klipp und klar er-
klärte: „die Überquader der Herrenleite und der Alten Poste bei Pirna und
deren nächsten Umgebung, die bisher über die Tonmergel gestellt wurden,
dürften wohl richtiger unter letzteren ihren Platz finden“. Dieses ist bereits
im nächsten Jahre (Ändert, 1928, 1, S. 70—75, S. 130, Spalte Pirna, S. 133,
Abb. 12 usw.) konsequent durchgeführt worden (vgl. Ändert, 1933 b, S. 232).
In der Iserkreide (Ändert, 1934, S. 166) besitzt zwischen Bakov —
Jicin und Klein-Skal der oberturone Sandstein a ß dieselbe felsige Ausbildung
wie im Elbsandsteingebirge und steht in einer Mächtigkeit bis zu 150 m zutage
an. Die bedeutendsten Felsgebiete sind die Prachover und Groß Skaler Felsen.
In der sächsischen und böhmischen Kreide habe ich in dieser Zone 106
Arten festgestellt, in der Löweriberger Kreide 26, in der Heuscheuerkreide
2*
20
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
nur 6 Arten. In dieser ruhte während meines Besuches der Steinbruchbetrieb
vollständig. Neben lnoceramus schloenbachi J. Böhm, der in der sächsisch-
böhmischen und schlesischen Kreide (Hockenau) in der oberen Abteilung die-
ser Zone als Seltenheit auftritt, finden sich in ihnen weiter in größerer Anzahl
lnoceramus frechi Flegel, lnoceramus glatziae Flegel, lnoceramus walters-
dorfensis Ändert und lnoceramus lusatiae Ändert als charakteristische Fos-
silien. Ferner ist die Zone durch schöne große Exemplare des lnoceramus
drassus Petrascheck und lnoceramus weisei Ändert ausgezeichnet. Aus
dem sächsischen Oberturon aß (oberste Abtlg.) ist bemerkenswert das
Vorkommen von Nautilus leiotropis Schlüter, der von Schlüter als ein
Emscherfossil bezeichnet wird, dessen vertikale Verbreitung jedoch, wie sich
hier ergibt, weiter zu ziehen ist.
Vom faunistischen Standpunkte ist darauf hinzuweisen, daß die untere
Hälfte dieser Sandsteinzone in einer Mächtigkeit von rund 100 m
fast fossilleer ist. Diese unteren Sandsteine sind in das Oberturon, Zone des
lnoceramus schloenbachi, deshalb mit eingereiht worden, da das Liegende
dieser Sandsteine die durch Fossilien einwandfrei belegte Zone des Spondvlus
spinosus ist, die überall in enger Verbundenheit mit dem Mittelturon auftritt.
Die Spinosuszone möchte auf alle Fälle auch weiterhin nach oben scharf ab-
getrennt bleiben. Heinz (1928 a, Taf. 3) geht mit seiner Scaphitenzone,
als die zunächst auch meine Spinosuszone anzusehen ist, über letztere hinaus
und zieht wohl diese unteren 100 m meiner oberturonen Sandsteine a ß mit zur
Scaphitenzone sowie ferner die über den Schichten mit lnoceramus schloen-
bachi liegenden Tonmergel von Zatzschke, Hinterjessen usw. Weder an
der Basis der IlEiNz’schen Scaphitenzone, noch an deren Hangendgrenze
läßt sich in der sudetischen Kreide eine bestimmte Grenzlinie ziehen. Die
Grenzziehung ist in der sudetischen Kreide nur so möglich, wie sie von mir
vorgenommen worden ist, und wenn sich auch dabei im Sinne von Heinz die
Trennung der Horizonte nach Inoceramengruppen nicht so scharf durchführen
lassen sollte. Die Inoceramen, die oft garnicht so überaus häufig sind, können
hier nicht allein ausschlaggebend sein, sondern es müssen praktische Erwägun-
gen im Vordergründe stehen.
Heuscheuer
Über den Heuscheuersandstein wurde bei dem Mittelturon der Heuscheuer
schon das wichtigste gesagt (S. 17). Er zeigt dieselben romantischen Fels-
bildungen wie im Elbsandsteingebirge und im Isergebiet. Die kleine Fauna
ist aus der Fossilzusammenstellung (S. 44 ff.) ersichtlich.
Löwenberg
1931 Ändert, S. 39, 43, Spalte Löwenberg und Lahn.
Der Sandstein von Hockenau in der Löwenberger Kreide gehört nach
seinem Fossilinhalt dem Oberturon a ß an. Scupin, 1907, S. 691—693 und
1912/13, S. 48 stellt den Sandstein nach verschiedenen Erwägungen für und
wider in den schlesischen Oberquader. Nachdem jedoch nun außer Zweifel
steht, daß das hier am häufigsten vorkommende Fossil lnoceramus frechi Flegel
an der Heuscheuer nicht in Emscherschichten, sondern im oberturonen Sand-
stein liegt, daß ferner ganz unzweifelhaft lnoceramus schloenbachi J. Böhm
Stratigraphischer Teil
21
ebenfalls im Hockenauer Sandstein vorkommt, halte ich den Hockenauer
Sandstein für Oberturon a ß. Der Sandstein Oberturon a ß, der von mir über-
haupt erst in der sudetischen Kreide als selbständiges Glied ausgeschieden
worden ist, wird hier im S von nach N einfallenden mittelturonen Schichten
begrenzt, ist demnach in der stratigraphischen Altersfolge hier zu erwarten.
Das Randprofil von Zimmermann auf der geologischen Karte von Preußen,
Blatt GrÖditzberg, ist nur insoweit abzuändern, daß „Hockenau-Hockenberg“
statt co 4 (Emscher) = Mittelturon und statt co 5 (Emscher) = Oberturon
a ß zu setzen und die Grenze zwischen beiden tiefer zu ziehen ist*. Scupin
schildert, 1907, S. 693, 1. Absatz, die Schichtenfolge ebenso wie Zimmer-
mann. Ins Oberturon aß gehört auch der Ludwigsdorfer Sandstein (Cuvieri-
zone nach Scupin 1912/13, S. 40) sowie der über dem mittelturonen Pläner
am Nordrande der Mittelberge liegende Sandstein.
Ein weiterer Beweis für das Vorkommen der oberturonen aß -Schichten
in der Löwenberg-Lähner Kreide und zwar als Sandstein findet sich am
Kynberg und Grunauer Spitzberg bei Lahn. Die Sandsteinmasse der beiden
Berge erhebt sich unmittelbar auf einem mittelturonen Plänermergelsockel, so
daß sie nur dem Oberturon aß angehören kann. Kunth (Scupin, 1912/13,
S. 41) hat dieses Verhältnis ebenfalls schon als richtig erkannt und den
Sandstein des Kynberges und Grunauer Spitzbexges dem Hockenauer Sand-
stein gleich ins Turon gestellt. Scupin rechnet den Sandstein der beiden
Berge zu seinem Ludwigsdorfer Sandstein (Scupin 1912/13, S. 40—43).
Die kleine Fossilliste von Scupin, die unter „schlesischer Oberquader*
H“ S. ,50/51 aufgeführt ist, konnte durch neues Material im Geologischen
Landesmuseum um 18 Arten, die sich alle auch im sächsisch-böhmischen Ober-
turon aß finden (s. Fossilzusammensteilung S. 44 ff.), erweitert werden. Das
von Scupin aufgeführte Peroniößras tricarinatum d’Orb. ist in Sachsen und
Böhmen im Emscher, Oberturon y und Mittelturon, jedoch noch nicht im Ober-
turon aß gefunden worden. Stellaster tubercalifor Drescher wird von Fiuc
aus dem böhmischen Mittelturon abgebildet. Drescher führt von Hockenau
außerdem Avicula pectinoides Reuss auf; Material zur Prüfung liegt jedoch
nicht vor.
Pinna dccussata Goldf. bei Scupin = Pinna cretacea Sciilotii.
Der Fossilinhalt des Hockenauer Sandsteines stimmt
demnach mit dem des sächsisch - böhmischen Oberturons aß
gut überein. Dasselbe gilt von der kleinen Heuscheuer-
fauna.
Oberturon y
Sachsen und Böhmen
1927 Ändert, S. 21—27, 35—37; Ändert, 1928, 1, S. 117, 118, 124—129,
130; Ändert, 1929, 2, S. 197—199, 202—205, 210, 211; Ändert,
1931, S. 39, 43; Ändert, 1933a, b, c; 1934, S. 166, 167.
Die in vorstehender Literatur über das Oberturon y in Sachsen und
Böhmen geschilderten Untersuchungsergebnisse werden durch die in diesem
Teile erfolgte Durcharbeitung der Fossilien bestens bestätigt. Die strati-
graphische Stellung dieser Schichten, die gewöhnlich an der Erdoberfläche
eine wenig eingeschnittene Fläche oder einen sanften, ihit Grün bewachsenen
22
Abh. preuß. ge ol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Hang bilden, fast nirgends aber die Basis erkennen lassen, ist außerordent-
lich schwer zu ergründen und hat immer wieder, wie kürzlich durch Heinz,
1932 a, X, S. 25—33 und Seifert, 1932, Fehldeutungen erfahren. Die Brun-
nenbohrung der Pickelsteiner Zwirnerei in Niederkrei-
bitz (Ändert, 1929, 2, S. 26, 27), die ich ununterbrochen nach'*
prüfen konnte, hat einwandfrei ergeben, daß der etwa 30 m
messenden Tonmergelserie des Oberturons { die mächtige
Sandsteinmasse des Oberturons aß als Liegendes folgt,
während an der Erdoberfläche am Talhange die Mergel-
sandsteine des Emschers hoch emporsteigen. Weder über
noch unter den Tonmergeln zeigten sich Spuren mittelturoner Pläner, wie
z. B. die von Strehlen, die Heinz, 1932 a, X, S. 32^ gleichalterig mit den
Zatzschker Tonmergeln stellen will, öberstturone Tonmergel und
mittelturone Pläner finden sich durch die ganze sudetische
Kreide in gleicher morphologischer Ausbildung, entweder
als Basis des Emschers die ersteren, oder als oberste Ab-
teilung des M itteltu rons und Basis der oberturonen Sand-
steine aß die letzteren, nie aber beide in einem ursprüng-
lichen Zusammenhänge. Die Verhältnisse zwischen Pirna und Dresden
sind freilich an der Erdoberfläche so unklar, daß, wer die beiden Horizonte
nicht an anderen Stellen gründlich studiert hat, leicht wieder auf den alten,
jetzt von Heinz und Seifert neu aufgegriffenen Fehler verfallen wird (s. a.
Ändert, 1933 b, 1933 c).
Das häufigste Fossil dieser Zone ist Inoceramus inconstans Woods em.
Ändert. Es findet sich vom Tonmergel des Oberturons y durch den Sandstein
Oberturon aß bis in das oberste Mittelturon hindurch. Heinz teilt den ino-
ceramus dieser Tonmergel in 15 me'st neue Arten mit 9 Gattungen auf.
Bei gewissenhafter Prüfung kann man kaum eine Art richtig daraus rekon-
struieren, und in der Tat dürfte auch alles bloß eine Art in unzähligen Ver-
drückungen und Verzerrungen sein. Inoceramenarten müssen, solange sie für
stratigraphische Zwecke Bedeutung haben sollen, so Umrissen sein, daß sie auch
in Bruchstücken oder in deformiertem Zustande noch leidlich bestimmbar
sind. Ferner besteht kaum eine Möglichkeit, sich auf Grund der Inoceramen
allein ein Urteil darüber zu bilden, ob die Tonmergel y über oder unter
dem Sandstein aß, der im sächsischen Elbgebiet bis jetzt nur ganz wenig
Inoceramen geliefert hat, liegen oder ob letztere nur facielle Veränderungen
der ersteren sind.
Heinz (1932 a, S. 39) sagt, „daß für den Horizont von Zatzschke für höhere
Schloenbachischichten bisher, da Inoceramus schloenbachi J. Böiim noch nicht ge-
funden wurde entgegen der Ansicht Andert’s — , kein Anhalt vorlicge“.
Dabei ist Inoceramus schloenbachi ein höchst seltenes Fossil in der ganzen
sudetischen Kreide, so daß dessen Fehlen an einer ganz bestimmten Stelle
für deren Horizontierung gar keine Bedeutung haben kann. Andererseits ist
in den obersten Schichten der Mergelserie, zu der der Zatzschker Horizont
gehört, an anderer Stelle Inoceramus koeneni, ein Leitfossil des untersten
Emschers gefunden worden.
In der Iserkreide bilden die Tonmergel des Oberturons y den Sockel
des Chlomekrückens zwischen Jungbunzlau und Jicin (Ändert, 1934, S. 167).
Stratigiraphi scher Teil
23
In Sachsen und Böhmen sind im Oberturon y bis jetzt 159 Arten von mir
festgestellt worden, davon 56 auch in Sachsen. Von den sächsischen Arten
sind folgende noch nicht im böhmischen Oberturon y gefunden worden :
Reste von Hypsodon lewesiensis Ag., die auch im sächsischen und böh-
mischen Mittelturon vorhanden sind; Cyclabacia fromenteli Bölsche ist ein
seltenes Stück und nur noch einmal aus dem sächsischen Mittelturon bekannt.
Cidaris reussi Gein., unsichere Seeigelstacheln, kommen in ähnlicher
Ausbildung auch im sächsischen Mittelturon vor.
Cardiaster planus Mant. sp. ist aus dem sächsischen und böhmischen Mittel-
turon bekannt, außerhalb des Gebietes aber auch aus jüngeren Schichten.
Der Haifischzahn Corax heterodon Reuss ist im sächsischen und böhmischen
Mittelturon, aber auch im Emscher von Kieslingswalde, Gastrochaena am-
phisbaena Goldf. sp., Hemiaster rcgulusanus d’Orb. und Magas geinitzi
Schloenb. sind im böhmischen Mittelturon und Emscher, Patella inconstans
Gein. und Avicula nepfuni Goldf. sp. im böhmischen Emscher angetroffen
worden. Pecten pexatus Woods ist in der sudetischen Kreide bisher nur
aus Sachsen bekannt, Plicalula barroisi Peron findet sich auch im Löwen-
berger Oberturon y.
Obwohl bei dem großen Fossilreichtum gewisser Schichten dieser Zone
159 Arten in Böhmen gesammelt werden konnten, so sind die tatsächlich in
Wasserrissen usw. durchgearbeiteten Materialmcngen außerordentlich gering.
Bei weiterem emsigen Sammeln dürfte der Vergleich mit Sachsen sicher
noch viel günstiger als bisher ausfallen. Jedenfalls enthält die Fossilliste
der sächsischen und böhmischen Tonmergel kein einziges Fossil, das als Leit-
fossil des Mittelturons anzusehen wäre, wie es nach der Einreihung der
Schichten durch Heinz als Äquivalent der Strehlener Pläner erwartet werden
müßte. Die Schichten haben vielmehr, wie die Fossilzusammcnstellung noch
besser zeigt, einen starken Einschlag nach dem Emscher. Aus der Robitzer
Ziegelei und aus dem Kaltenbachtale im Kreibitzer Gebiet liegt aus den
oberen Schichten dieser Zone je ein Exemplar von Inoceramas hoeneni
G. Müll., vom Kleinen Debus bei Aussig an der Elbe ein Exemplar von
Mortoniceras pseudo-texanum Gross, vor. Beides sind Fossilien des Emschers,
so daß die obersten 5 -10 m dieser Zone rein stratigraphisch vielleicht noch
zum Emscher zu zählen wären. 'Und. das ist dieselbe Schichtenserie, der
auch der Tonmergel von Zatzschke angehört. Dar aufnehmende Feldgeologe
kann natürlich nur die Tonmergelserie als Oberturon y von den über-
lagernden Emschersandsteinen trennen, da die Tonmergel meist nicht auf-
geschlossen, sondern nur auf Grund von Rutschungen und der Flora fest-
zustellen sind.
Der altberühmte Fundort Priesen an der Eger, nach dem Fnic seine
Priesener Schichten benannt hat, mußte nach Prüfung der Verhältnisse an
Ort und Stelle auf Grund des Fossilinhaltes der Tonmergel in Oberturon y
(zu unterst Stufe 0—2 nach Fnic) und in Emscher (zu oberst Stufe 3—5
nach Fnic) aufgeteilt werden. Für die unteren Schichten ist das massenweise
Vorkommen von Inoceramus inconstans Woods em. Ändert, wie auch ander-
weit in dieser Zone, charakteristisch. Priesen ist deshalb in der Fossil-
zusammenstellung (S. 44 ff.) im Oberturon y und Emscher besonders aufgeführt
worden (vgl. a. Ändert, 1929, 2, S. 204 und Jahn, 1895, S. 141).
24
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Löwenberg und Kieslingswalde
1927 Ändert, S. 27—31; 1931, S. 43.
Aus der Löwenberger Kreide ist Oberturon y mit Fossilien bis jetzt
nur von Großrackwitz bekannt u). Die von Scupin, 1912/1913, S. 38, auf-
geführte Fossilliste konnte durch neues Material des Geologischen Landes-
museums noch um eine Anzahl Arten bis auf 48 vermehrt werden. Zu der
Liste sei folgendes bemerkt:
Vohilci canalijera wurde zu Voluta roemeri gestellt.
Aporrhais schlotheimi, einige von Scupin so bezeichnete Exemplare, sind,
da ohne Flügel, bei der Mannigfaltigkeit der Aporrhaisarten nicht sicher
bestimmbar.
Die im Geologischen Landesmuseum von Großrackwitz vorhandenen Exem-
plare der Gattung Naiica habe ich zu Natica vulgaris gestellt. Eine einwand-
freie Natica geinitzi, wie Scupin Stücke von hier bezeichnet, konnte unter
dem vorliegenden Material nicht festgestellt werden. Pleurotomaria reussi
nach S -cupin = Trochus amatus d’Orb.
Das von Scupin als Eriphyla lenticularis benannte Bruchstück war im
Geologischen Landesmuseum nicht aufzufinden.
Die zu Nucula productoides gestellten Exemplare gehören, soweit ich
mich überzeugen konnte, zu Leda semilunaris .
? Inoceramus brongniarti kann nur ein Inoceramus inconstans Woods
em. Ändert sein. In den gleichaltrigen Schichten ist Inoceramus brongniarti
= lamarchi noch nirgends gefunden worden.
Die Originale zu Pecten conf. dujardini und Serpula conf. ampullacea
habe ich nicht gesehen. Sie sind, da als „conf.“ bezeichnet, für weitere strati-
graphische Vergleiche nicht von Bedeutung.
Die übrigen, von Scupin aufgezählten Fossilien wurden auch von mir
festgestellt.
Über die Kieslings walder Tone, die ebenfalls den Emscher unter-
lagern, ist mir nicht viel neues bekannt geworden. Heinz, 1932 a, X, S. 34,
führt aus diesen Schichten Inoceramus inconstans auf. Ich würde dem Ober-
turon y noch die tonigen glimmerreichen Sandsteine mit zahlreichen Blatt-
abdrücken zuteilen, die sich am Nordrande von Kieslingswalde hinziehen,
da diese so recht den Übergang von den dunklen Tonmergeln in den lichten
Emschersandstein charakterisieren. Die Flora ist von Fric (1897) und Langen-
ii an & Giujndey (1891) beschrieben und abgebildet worden.
Der Emscher
Böhmen
1928 Ändert, 1, S. 129; Ändert, 1929, 2, S. 205 — 212; Ändert, 1931,
S. 39, 40, 43; Ändert, 1934, S. 167, 168.
Der größte Teil meiner paläontologischen Arbeiten bezieht sich auf
den Emscher. Da Kreibitz von meinem Wohnorte in einer Stunde mit der
Eisenbahn zu erreichen ist, konnte ich den Fossilreichtum der Fundorte
dieses Emschergebietes jahrelang regelmäßig ausbeuten. Wenn auch meist
la) Wahrscheinlich gehört der Rm-cher üehnsdorf Löw. 2 und 3 aach schon hierher.
Stratigira phischer Teil
25
keine Steinbrüche vorhanden waren, so wurden durch Grabungen in Ein-
schnitten und Wasserrissen fossilführende Schichten bloßgelegt und in ihnen
gesammelt. Die Emscherfossilien des Kreibitztales bilden demnach den Grund-
stock für die gesamte paläontologische Bearbeitung.
In Sachsen ist Emscher nicht vorhanden. Der sächsische
Überquader oder Herrenleitesandstein, der früher zum Emscher gestellt
wurde, gehört in das Oberturon ß. Bei Ändert, 1927, S. 38 und Tafelbeilage,
wurde aus gewissen, hier nicht zu erörternden Gründen der Emscher noch
mit ? dargestellt, während im nächsten Jahre Ändert, 1923, 1, S. 70—75
und S. 130, Spalte Pirna, dieser Sandstein einwandfrei in die obere Ab-
teilung des Oberturons a ß eingereiht wurde, wohin er auch zweifellos gehört.
Vom Lilienstein, wo die oberturonen Sandsteine noch hoch oben über der Eben-
heit thronen, sinken sie nach Norden immer tiefer, stehen an der Bastei mit
dem Sockel fast im Elbtale, sinken weiter gen Westen, so daß in der Herren-
leite der sogenannte Überquader als oberstes Glied der oberturonen Sand-
steine ß zutage ansteht, der dann weiter nach Westen bald unter den jüngeren
Zatzschker Tonmergeln (Oberturon y) verschwindet. Nördlich von Birkwitz
folgt an einer Bruchlinie der besonders bei Dresden aufgeschlossene ober-
mittelturone Pläner, dessen Oberfläche morphologisch fast das gleiche Land-
schaftsbild ergibt, wie der oberturone Tonmergel.
Weiter wurde, Ändert, 1928, 1, S«. 68, 69, 129, bei Hohnstein in
Sachsen eine kleine Scholle Sandstein an der Lausitzer Hauptverwerfung in
den Emscher gestellt auf Grund des in ihm vorkommenden Inoccramns frechi
Flegel. Nachdem ich mich kurz darauf an der Heuscheuer überzeugt hatte,
daß der lnoceramus frechi dort nicht in Emscherschichten, sondern im ober-
turonen Sandstein liegt, wurde Ändert, 1929, 2, S. 211, Spalte Pirna, der
Sandstein von Hohnstein mit lnoceramus frechi an die ihm gebührende Stelle
ins Oberturon 3 eingereiht. Später hat Häntzschel (1931) über die strati-
graphische Stellung dieser Schichten eine neue Arbeit geschrieben, die aber
auf Grund der Bestimmung der Inoceramen durch Heinz die Schichten
ins Mittelturon verweist. Hierzu habe ich mich, Ändert, 1932, geäußert
und die Schichten wieder richtig gestellt.
Wie die Scholle von Hohnstein ist aus denselben Grün-
den die Waltersdorfer Scholle im Zittauer Gebirge vom
Emscher in das Oberturon gestellt worden (Ändert, 1929,
2, S. 57).
Das Hauptgebiet des böhmischen Emschers ist in Teil II eingehend be-
handelt worden. Es liegt in der Mittelgebirgssenke östlich der Elbe. Dem
vorliegenden Teile war die gründliche Fossilbearbeitung, die sich in erster
Linie auf der Bearbeitung des überaus reichen Materials der Emscherfauna
aufbaut, Vorbehalten. Ohne Berücksichtigung der Mikrofauna konnte hier
die stattliche Anzahl von 227 Arten festgestellt werden. Ferner gehört zum
Emscher der Sandstein des Chlomekrückens bei Jungbunzlau im Isergebiet,
der von Eric, 1897, S. 17 und 18, sowie von mir, Ändert, 1934, S. 167 be-
schrieben ist. Aus dem Material des Böhmischen Landesmuseums in Prag
konnte ich von hier 54 Arten bestimmen. Nur eine Art, und zwar Mutiella
coarctata Zitt. ist im übrigen böhmischen Emscher noch nicht, jedoch im
Löwenberger Emscher gefunden worden.
26
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Sehr wichtig als Fossilfundstätte des untersten Emschers ist auch der
Steilhang der Eger bei Priesen geworden. Fric, 1893, S. 12—25, gibt ein
Profil dieses Fundortes nebst einer Beschreibung der petrographischen Zu-
sammensetzung der Sedimente und eine Fossilliste. Ich selbst hatte vor
einigen Jahren an Ort und Stelle nur geringe Ausbeute. Infolge des fein-
körnigen Sedimentes findet sich in Priesen eine Anzahl seltenerer kleiner
Fossilien, die ich leider, da Material aus dem Böhmischen Landesmuseum
in Prag nichl versandt wird, nicht untersuchen konnte und fortlassen mußte.
In der Schicht 0, unmittelbar im Egerbette, sammelte ich Exemplare von
Inoceramus inconstans Woods em. Ändert. Ich reihe die Schicht deshalb
in das Oberturon y ein. Schicht 1 und 2 zeigen nach der Fossilliste von Fiuc
keine für den Emscher charakteristischen Fossilien. Ich weise deshalb auch
diese Schichten von dunkelgrauer Farbe dem Oberturon y zu. In der nächst-
folgenden Schicht 3, einem hellen Mergel, finden sich zahlreich Inoceramus
kleini G. Müli.., sowie andere charakteristische Fossilien des Emschers.
Infolgedessen stelle ich Schicht 3—5 in den Emscher (ebenso auch Jahn,
1895, S. 137-141).
Aus dem Emscher von Priesen sind nur 43 Arten aufgeführt, eine
geringe Zahl gegenüber der großen Fossilliste von Fric, die ich aus den
oben erwähnten Gründen, ob Oberturon y oder Emscher, nur vorsichtig benützt
habe. Meist habe ich nur die selbstgesammelten Exemplare aufgeführt.
An der Basis des Emschers fand sich im Gebiet von Kreibitz-Böhm.
Kamnitz das Leitfossil für den untersten Emscher Inoceramus koeneni G. Müll.,
von dem bis jetzt fünf Exemplare vorliegen, zwei davon in den obersten
Schichten der 80 m mächtigen Tonmergelserie, die im allgemeinen dem Ober-
turon y zuzurechnen ist. Wie schon oben erwähnt, könnte man vielleicht
rein stratigraphisch die obersten 5—10 m für den Emscher abtrennen. Heinz,
1929, S. 29, Anm., möchte deshalb die ganze Tonmergelmasse in den Emscher
stellen. Dieser den tatsächlichen Verhältnissen widersprechenden Anschauung
bin ich bereits entgegengetreten (Ändert, 1929, 2, S. 205, Anm. 2).
Weiter ist ebenfalls aus diesen obersten Schichten der Tonmergel be-
kannt Morloniceras pseudo-texanum Gross., Mortoniceras margae Schlüt. sp.,
sowie aus dem untersten Emschersandstein von Chlomek Mortoniceras serrato-
marginaluni Redtenb. sp. und aus dem untersten Emscher von Priesen
Barroisiceras haberfelltwri F. v. Hauer sp., die alle vier als Leitfossilien des
Emschers gelten.
Ferner fand sich im Emscher von Kreibitz Inoceramus kleini G. Müll.,
charakteristisch für den Emscher des Harzrandes, der früher hier nur mangel-
haft vertreten war, in zahlreichen Exemplaren, an zwei Stellen sogar bank-
weise. An der E.-St. Tannendorf konnten beim Bau der Drehscheibe eben-
falls mehrere schöne Exemplare dieser Art gesammelt werden. Auch im
Emscher von Priesen ist die Art ein häufiges Fossil.
Schließlich haben sich noch Scaphites lamberti Gross, und Scaphites
kieslingswaldensis Lang. & Grund, (letzterer auch in Priesen) im böhmischen
Emscher in einwandfreien Exemplaren gefunden. Die Cephalopoden, besonders
auch die im Böhmischen Landesmuseum, wurden eingehend nachgeprüft.
Wenn man ferner berücksichtigt, daß die Emscherfauna der Löwen-
berger Kreide, 130 Arten, die Emscherfauna von Kieslingswalde, 121 Arten,
Stratigraphischer Teil
27
mit einigen ganz unwesentlichen Ausnahmen, auch im böhmischen Emscher
vorhanden ist, so ist aller Zweifel ausgeschlossen, daß die böhmischen
Schichten nicht auch dem Emscher angehören. Heinz, 1932, X, S. 42 bis
46, will auf Grund eines einzigen lnoceramenbruchstückes in dem fossil-
reichen Gebiet von Kreibitz-Tannenberg an Stelle des Emschers Oberturon
setzen. Hierzu liegt keine Veranlassung vor (s. a. Ändert, 1933 b, S. 235, 236).
Die von mir bisher in Böhmen zum Emscher gestellten
Schichten haben auch weiterhin als Emscher zu gelten
und zwar nach dem Fossilinhalt als Unteremscher.
Löwenberg
1931 Ändert, S. 40 und 43.
In der Löwenberger Kreide wird der Emscher in Neuwarthauer Schichten
und Schlesischen Oberquader gegliedert. Im böhmischen und Glatzer Emscher
ist diese Teilung weder petrographisch, noch faunistisch möglich. Infolge-
dessen mußten in dieser Arbeit die beiden Löwenberger Emscherhorizonte
auch nur unter „Emscher“ zusammengefaßt werden. Jedoch ist die Be-
sprechung der Fossillisten von Scupin im folgenden getrennt durchgeführt
worden. Scupin, 1912/1913, führt die Fossilliste der Neuwarthauer Schichten
S. 44—46, die des Schlesischen Oberquaders S. 50 51 auf.
Die Neuwarthauer Schichten
von Scupin wurden folgende Arten unter
Gegenüber der Fossilliste
anderen Namen aufgeführt.
Scupin
Baculiies incurvcitiis Duj.
Volula canalijera Favre?
Panopciea plana n. sp.
Panopaea depressa n. sp.
Panopaea muelleri n. nom.
Venus goldfussi Gein.
Cptherea conf. polpmorpha Zitt.
Cppricardia irapczoidalis A. Roem.
Cppricardia tricarinala A. Roem.
Granocardium aff. drescheri J. Böhm
/
Crassafella bohemica n. nom. 1
Crassalella gregaria n. sp. j
Cucullaea cardiiformis n. sp.
Cucullaea n. sp.
Mptilus concinnus n. sp.
Modiola siliqua Math.
Avicula kieslingswaldensis Sturm
Vola quadricostata Sow. 1
Vola propinqua Hlzpfl. J
Lima pseudocardium Reuss
Ostrea hippopodium Nilss.
lnoceramus latus Sow.
Ändert
Baculites bohcmicus Eric
Volula roemeri Gein.
Panopaea regularis d’Oris.
Cptherea tuniida J. Müee. sp.
Cp liier ea kr uschi n. sp.
Trapezium trapezoidale A. Roem. sp.
Tmpezium trapezoidale A. Roem. sp. ?
Cardium nöggeralhi Mijee. (der Form
nach)
Crassalella arcacea A. Roem.
Cucullaea mülleri Hlzpfe.
Cucullaea subglabra d’Oril
Septifer scalaris J. Müll. sp.
Modiola tppica Foiibes
Gervillia kieslingswaldensis Sturm sp.
Neithea grppheata Sciilotii. sp.
Lima granulata Nilss. sp.
Ostrea vesicularis Lam.
Bruchstücke anderer Arten
28
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 150
ScUPLN
Ändert
Cerompu cretacea J. Müll, sp.,
wahrscheinlich
Cardiaster jugatus Schlüter
Schizaster sturmi Scupin
Bryozoc. Da in der jüngeren böhmi-
schen Kreide selten und schlecht
erhalten, sind die Bryozocn nicht
besonders bearbeitet worden, so daß
ein Vergleich nicht möglich ist.
Zu den von Scupin aufgeführten Fossilien ist folgendes zu bemerken.
Scalpellum maximum Sow. ist selten und in Sachsen und Böhmen nur
aus mittelturonen Schichten bekannt.
Von Aporrhais schlotheimi A. Roem. habe ich das Original nicht ge-
sehen. Pect.en decemcostatus Münst., dessen Original im Museum für Natur-
kunde zu Berlin besichtigt werden konnte, gehört wahrscheinlich zu Pecten
septemplicatus Nilss.
Inoceramus n. sp. (Scupin, Taf. 11, Fig. 9) — Inooeramus protraclus
Scup. Die Art ist in den Neuwarthauer Schichten wie auch im böhmischen
Oberturon aJ3 nur in je einein Bruchstück gefunden worden. Unsichere
Arten sind ferner Natica hulbiformis Sow.? und Natica hulbiformis var.
borealis Frech.
Anderweit nicht bekannt sind nur Mpoconcha gracilis Drescher und
Crenella striatula n. sp., von denen auch von hier nur je ein Exemplar
genannt wird. Vielleicht gehört letztere Art zu Crenella inflata Müll, sp.,
die im böhmischen Emscher ebenfalls, aber bedeutend kleiner, vorkommt, im
Untersenon von Aachen jedoch die Größe des Löwenberger Exemplars hat.
Turritella iniqueornata Drescii. ist eine Lokalform der Neuwarthauer
Schichten und von mir als Varietät an die im böhmischen Emscher vorhandene
ähnliche Turritella acanthophora J. Müll, angeschlossen worden. Dasselbe
gilt für Turritella drescheri Scup., die ich als Varietät an die im böhmischen
Emscher vorkommende Turritella nodosa A. Roem. angegliedert habe, sowie
für Ceriihium willigen Scup., das Cerithium chlomekense Weinz. aus dem
böhmischen Emscher sehr ähnlich ist.
Cardiaster jugatus Schlüter und Schizaster sturmi Scup., die in den
Neuwarthauer Schichten selten sind, fehlen vorläufig noch im böhmischen
Emscher, sind aber im Emscher von Kieslingswalde gefunden worden. Den-
talium cidaris Gein. ist in den Neuwarthauer Schichten, ferner im Mittel-
turon von Böhmen und Sachsen vorhanden. Ein wahrscheinlich zu Tritonium
cretaceum Müll, gehöriges Bruchstück konnte ich aus den Neuwarthauer
Schichten als einziges sudetisches Vorkommen bestimmen.
Alle hier nicht besonders erwähnten Arten der Fossilliste von Scupin
sind von mir im böhmischen Emscher gefunden und unter der gleichen Be-
zeichnung aufgeführt.
Der Fossilinhalt der Neuwarthauer Schichten ent-
spricht demnach mit einigen unbedeutenden Ausnahmen
vollständig dem des bömischen Emscher s.
Inoceramus involutus Sow.
Cardiaster n. sp.
Micraster sturmi n. nom.
Sparsicavea dichotoma Golde.?
Stratigraphischer Teil
29
Der Schlesische Oberquader
Gegenüber der Fossilliste von Scupin wurden folgende Arten unter
anderen Namen aufgeführt.
Scupin
Nautilus rugatus Fritsch &
SCHLOENB.
Mactra n. sp.
Panopaea geinitzi Hlzpfl.
Venus goldfussi Gein.
Cptherea n. sp. aff. plana Sow.
Cardium conf. ottonis Gein.
Cucullaea abscisa n. sp.
Cucullaea matheroniana d’Orb.?
Inoceramus jrechi Flegel, v. Gehns-
dorf
Inoceramus lusatiae Ändert
Inoceramus lobatus Münst.
Perna zimmermanni n. sp.?
Ändert
Nautilus leiotropis Schlüter
Mactra porrecta Gein.
Panopaea regularis d’Orb.
Cptherea tumida J. Müll. sp.
Cptherea kr uschi n. sp.
Cardium ottoi Gein.
Cucullaea matheroniana d’Orb.
Cucullaea matheroniana d’Orb. (wahr-
scheinlich, schlechtes Exemplar)
Inoceramus kleini G. Müll., wahrsch.
Inoceramus percostatus G. Müll.
Inoceramus sub percostatus Ändert,
wahrscheinlich
Gervillia ovalis Fric.
Von Natica bulbiformis Sow. und Scalaria sp. bei A. Roem. kenne ich die
Originale nicht.
Glauconia ventricosa Drescher sp. ist bis jetzt nur im Schlesischen Ober-
quader von Giersdorf gefunden worden. Glauconia ornata Duiescii. sp. wird
nach Scupin von Williger aus dem Oberquader angeführt.
Nerinca incavata Bronn? ist ein sehr unsicheres Stück.
Der breitovale Pectunculus senoniensis Scup. ist im böhmischen Emscher
noch nicht gefunden worden, jedoch besitze ich ähnliche Stücke aus dem
böhmischen Oberturon aß.
Inoceramus snbpercostatus Ändert, im Oberquader von Herzogswaldau
häufig, ist in Böhmen nur in einem Stück aus dem Oberturon aß vorhanden.
Tplostoma stoliczkai Scup., eine verhältnismäßig große Gastropodenform, ist
anscheinend sehr selten und bis jetzt nur im Oberquader in einem Stück
gefunden worden.
Lima haidingeri Zitt., im Ober- und Überquader bei Löwenberg häufig,
ist bis jetzt nur noch aus der Gosaukreide bekannt.
Die in der Fossilliste von Scupin mit dem Fundort „H“ bezeichneten
Arten stammen aus dem Sandstein von Hockenau, der dem Oberturon a ß an-
gehört.
Die übrigen Arten der Fossilliste, die hier nicht, besonders genannt sind,
sind unter der gleichen Bezeichnung auch im böhmischen Emscher vorhanden.
So stimmt auch der Fossilinhalt des schlesischen Ober-
quaders fast ausnahmslos mit dem des böhmischen
Ems chers überein.
30
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 150
Kieslingswalde
1931 Ändert, S. 40 und 43.
Der fossilreiche Kieslingswalder Sandstein in der Grafschaft Glatz ist
schon wiederholt bearbeitet worden und zwar Geinitz, 4, 1843; Langenhan &
Grundey, 1891 und Fric, 1897. Die letzte Arbeit stammt von Sturm, 1991.
Über Gesteinscharakter und Lagerungsverhältnisse ist in diesen Arbeiten das
Wichtigste gesagt.
An der Zugehörigkeit dieses Sandsteins zum Emscher besteht wohl zurzeit
kein Zweifel. Für den Nachweis des Emschers in Böhmen ist deshalb der
Vergleich der beiden Faunen von großer Bedeutung. Fric hat in seiner Studie
über die C'hlomeker Schichten (1897) den Kieslingswalder Sandstein ge-
meinsam mit dem von Chlomek und Kreibitz-Tannenberg behandelt. Leider
ist die Fossilbeschreibung sehr dürftig.
Für künftige Sammler wäre zu empfehlen, die Fossilien aus den Hohl-
wegen unmittelbar nördlich von Kieslingswalde und die aus den Steinbrüchen
von Neuwaltersdorf getrennt zu sammeln. Anscheinend ist das Neuwalters-
dorfer Gestein der höhere Horizont. Die tiefsten Sandsteine bei Kieslings-
walde mit zahlreichen Blattabdrücken gehören wahrscheinlich noch zum Ober-
turon y.
Gegenüber der Fossilliste von Sturm (S. 48 — 51) wurden folgende Arten
Ändert
Callianassa antiqua Otto
Linuparus dülmenensis Gein. sp.
Peroniceras tricarinatum d’Orb. sp.
Baculites bohemicus Fric
Pprula costata A. Roem.
Aporrhais vespertilio Golde, sp.
Turritella acanthophora J. Müll.
(wahrscheinlich)
Turritella sexlineala A. Roem.
Turritella acanthophora J. Müll.
(wahrscheinlich)
Natica geinitzi Hlzpel.
Corbula siibslriaLula d’Orb.
Pholadomya nodulifera Münst.
Panopaea regularis d’Orb.
Goniomva designata Gein. var. n. sturmi
Cerompa cretacea J. Müll. sp.
Mactra porrecta Gein.
Venus (Tapes) royana d’Orb.,
wahrscheinlich
unter anderen Namen aufgeführt.
Sturm
Calianassa faufasi Desm.
Calianassa elongata Fritsch
Podocrates dülmenensis Becks
Peroniceras subtricarinatum d’Orb.
Baculites incurvatus Duj.
Pprula subcostata d’Orb.
Aporrhais hiriindo n. sp.
Turritella nerinea A. Roem.
Turritella sexcincta Golde.
Turritella nodosa A. Roem.
Natica acatimargo A. Roem.
Corbulamella striatula Golde.
Pholadompa elliptica Münst.
Panopaea gurgitis Brongn.
Panopaea rustica Zitt.
Panopaea claviformis n. sp.
Goniompa vogti n. sp.
Goniompa gallischi n. sp.
Ceromya isocardioides n. sp.
Mactra angulata Gein.
Tapes fragilis d’Orb.
Tapes ex affin, fragilis d’Orb.
Stratigraphischer Teil
31
Sturm
Ändert
Venus (Tapes) faba Sow.
Cptherea matheroni Zitt.
Venus goldfussi Gein.
Venus sudetica n. sp.
Cpprimeria geinitzi J. Müll.
Cpprina altissima Fric
Cpprina trapezoidalis Roem.
Protocardia alla Stol.
Crassalella regularis d’Oub.
Cucullaea deichmuelleri n. sp.
Cucullaea subglabra d’Orb.
Area orbignpana Math.
Modiola flagellifera Forbes
Ostrea curvulorsata Gein.
Ostrea cf. goldfussi FIlzpfl.
Anomia serniglobosa Gein.
Anomia undulata Gein. sp.
Vola quadricostata Sow.
Inoceramus cuvieri Sow.
Inoceramus latus Mant.
Avicula hieslingswaldensis n. sp.
Pinna compressa Goldf.
Cardiaster cotteauanus d’Orb.
Tapes subfaba d’Orb. sp.
Cptherea kruschi n. sp. (wahrsch.)
Cptherea tumida J. Müll. sp.
Cpprimeria discus Math. sp.
Venilicardia van revi Bosou. sp.
Trapezium trapezoidale A. Roem. sp.
Protocardia hillana Sow. sp.
Crassatella arcacea A. Roem.
Cucullaea subglabra d’Orb.
Cucullaea zimmermanni n. sp.
Cucullaea zimmermanni n. sp. (wahr-
scheinlich)
Modiola typica Forbes
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea sudetica S cupin
Anomia lamellosa A. Roem.
Neithea grppheala Sciilotii. sp.
Inoceramus sturmi Ändert
Gervillia kieslingswaldensis Sturm sp.
Pinna cretacea Sciiloth.
Cardiaster cotteanus Lang. & Grund.
Außer den in der Fossilliste von Sturm aufgeführten Arten wurden
von mir noch weitere 42 Arten bei Kieslingswalde festgestellt (s. Fossil-
zusammenstellung S. 44 ff.).
Zu der Fossilliste von Sturm ist folgendes zu bemerken:
Nur von Kieslingswalde sind bis jetzt folgende Arten bekannt:
Palaeocorpstes calianassarum Fritscii
Pachp discus cf. carezi Gross.
Desmoceras langenhani n. sp.
Nautilus sinuatoplicatus Gein.
Nerita sp. n. sp.
Ostrea limae Gein.
Inoceramus involutus Sow.
Hamiies trinodosus Gein. (4 mangelhafte Stücke)
Natica sudetica n. sp. (2 Stück)
Pscudomelania gigantea Stol. = Chemnitzia hieslingswaldensis Weinz.
(einige Exemplare).
Die ersten 6 Arten liegen nur in je einem Stück vor, sind demnach sehr
selten. Bei den übrigen Arten ist die Anzahl der Stücke vermerkt. Ein Ver-
gleich kommt infolgedessen weder für die Löwenberger noch für die böhmische
Kreide in Frage.
Turrilites varians Sciilüt. 1
Lispodesthes cf. schlotheimi A. Roem. > sind sehr unsichere Bruchstücke.
Volutilithes roemeri Gein. ]
32
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Von Natica bulbiformis Sow. und Tudicla cf. audacior Gein. habe ich die
Originale nicht gesehen. Nach den Abbildungen allein ist eine Entscheidung
nicht möglich. Sie werden wahrscheinlich in Arten, die auch von mir genannt
sind, einzureihen sein.
Von Gervillia Solenoides konnten die Exemplare ebenfalls nicht verglichen
werden. Sicher gehören sie zu einer der von mir aus dem böhmischen Emscher
aufgeführten Arten.
Das Original des lnoceramus cf. lobalus Münst. ist nicht bestimmbar.
lnoceramus undabundus Meek & Hayden ist wahrscheinlich ein Bruchstück
eines viel größeren lnoceramus (? lnoceramus crassus Petkascii.).
lnoceramus involutus Sow. ist bei Kieslingswalde als Seltenheit in eini-
gen Exemplaren gefunden worden, jedoch noch nicht im böhmischen und
schlesischen Emscher.
Ilemiasler cf. lacunosus Goldf. = Schizaster sturmi, sowie Cardiaster ju~
gatus Sciilüt. sind sehr selten und als Seltenheit auch im Löwenberger
Emscher gefunden worden.
Die 3 von Sturm aufgeführten Arten von Fischzähnen kommen nicht
im böhmischen Emscher, jedoch in tieferen Schichten Böhmens vor.
Unter Ausschluß der zweifelhaften und als Seltenheit
bisher überhaupt nur bei Kieslings w aide gefundenen Ar-
ten ergibt sich eine fast vollständige Übereinstimmung
der Kieslings walder Fauna mit der des Löwenberger und
böhmischen E m scher s.
Das Untersenon?
Der schlesische Überquader
Der schlesische Überquader konnte im Gelände nur ganz gering studiert
werden- Das hier bearbeitete Fossilmaterial stammt aus den reichen Samm-
lungen des Geologischen Landesmuseums, zum kleinen Teil aus der Sammlung
des Löwenberger Realgymnasiums. Scupin, 1912/13, S. 53—67, hat den Über-
quader eingehend behandelt. Es sei hierauf verwiesen.
Gegenüber der Fossilliste von Scupin wurden folgende Arten unter an-
deren Namen aufgeführt:
Scupin Ändert
Hamites bohemicus Fric
? Cerithium willigeri Scup., das mit
Cerithium chlomekense Weinz. nahe
verwandt ist
Scalaria philippi Reuss
Clauagella elegans J. Müll.
Goniomva designata Gein. var. n. sturmi
Panopaea regularis d’Orb.
Trapezium trapezoidale A. Roem. sp.
V enilicardia van repi Bosqu. sp.
Isocardia zitteli Hlzpfl.
Hamites roemeri Gein.
Cerithium dresleri n. sp.
Mesostoma charlottae n. sp. 1
Scalaria conf. brancoi Hlzpfl. j
Clavagella n. sp. (cf. elegans J. Müll.)
Goniompa designata Goldf.
Panopaea geinitzi Hlzpfl.
Cppricardia trapezoidalis A. Roem.
V enilicardia steinvorthi n. sp.
Isocardia sudetica n. sp.
Stratigra plnscher Teil
33
ScUPIN
Cprena n. sp.
Cucullaea matheroniana d’Orb. var.
Cucullaea matheroniana var. perversa
Sturm
Macrodon boehmi n. sp.
Pinna decussata Goldf.
Modiola siliqua Math.
Perna zimmermanni n. sp.
Avicula kieslingswaldensis Sturm
Peclen ropanus d’Orb.
Ostrea hippopodiam Nilss.
Ändert
Cp re na lischkei n. sp.
Cucullaea zimmermanni n. sp. var. n.
alta
Cucullaea zimmermanni n. sp.
Area carteroni d’Orb.
Pinna cretacea Schloth.
Modiola tppica Forbes
Gervillia ovalis FriC
Gervillia kieslingswaldensis Sturm sp.
Pecten faujasi Defr.
Ostrea vesicularis Lam.
Aporrhais schlotheimi A. Roem. ist flügellos und infolgedessen unbe-
stimmbar.
Nerinea bicincta Bronn? wird von Niederbielau durch Williger aus
Schichten erwähnt, die vielleicht zum Untersenon gehören.
Von Naiica bulbiformis Sow. habe ich sicher bestimmbare Exemplare nicht
gesehen.
Außer der Fossilliste von Scupin konnten aus dem Material des Geolo-
gischen Landesmuseums noch folgende Arten bestimmt werden :
Avicula pectinoides Reuss
Lima cretacea Woods var. bohemica n. var.
Pecten virgatus Nilss.
Ostrea fallax Scupin
Septifer scalaris J. Müll. sp.
Modiola fabacea Hlzpfl.
Cucullaea subglabra d’Orb.
Cucullaea striatula Reuss
Crassatella arcacea A. Roem.
Mutiella coarctata Zitt.
Cptherea tumida J. Müll. sp.
Cptherea kr uschi n. sp.
Tellina concentrica Reuss
Pholadompa nodulijera Mnstr. var. n. salzbergensis
Dentalium glabrum Gein.
Turritella nodosa A. Roem. var. drescheri Scupin
Glauconia ornata Drescii. sp.
Voluta roemeri Gein.
Upogebia böhmi Glaessner
Die in der Fossilliste von Scupin sowie in vorstehender Liste aufge-
führten Arten sind mit folgenden geringen Ausnahmen auch im böhmischen
bzw. Löwenberger Emscher vertreten.
Cardium pectiniforme J. Müll.
Mptilus rackwitzensis Scup.
Plicatula drescheri Scup.
Upogebia böhmi Glaessner
/Udert 3
34
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Upogebia böhmi ist bis jetzt nur in einem Exemplar bekannt.
Plicatula drescheri und Mvtilus rackwitzensis müssen vorläufig als Lo-
kalformen von Wenig Rackwitz angesehen werden. Letzterer könnte vielleicht
mit Seplifer linealas Sow. zusammenfallen, der nach Woods, 1904/13, 2,
S. 106 in der gesamten Kreide gefunden wird.
Es bleibt nur eine Art übrig, die bis jetzt auch anderweit bloß aus dem
Unterscnon bekannt ist und zwar Cardiilm pectiniforme J. Müll. Man kennt
sie aus dem Untersenon von Aachen, Suderode und Löwenberg. Wenn der
untersenone Charakter der Fauna nur auf dieses einzige Fossil begründet
werden kann, so ist die Stütze sehr schwach. Es sei deshalb noch folgendes
kurz erörtert. Nach Scupin beträgt die Mächtigkeit der Neuwarthauer Schich-
ten und des schlesischen Oberquaders zusammen 150 m. In der böhmischen
Kreide ist der Emschcr 250— 3Ö0 m, in der westfälischen nach Heine, 1929,
S. 27, reichlich 200 m mächtig. Zur weiteren Klärung der Frage kann
nur ein Vergleich der schlesischen Originalstücke mit den sicheren unter-
senonen Faunen des Harzrandes und von Aachen dienen. Her größere
Einschlag des schlesischen Überquaders kann, soweit er
Fossilien geliefert hat, nur nach dem Emscher hin sein.
Kreide außerhalb der Sudeten
Regional am nächsten liegt der sudetischen Kreide die Kreide des nörd-
lichen Harzrandes. Aus dem Emscher wurden von hier nur einig©
leitende Inoceramen wie Inoccramtis kleini , percostalus , subquadralas und
koeneni in die Zusammenstellung aufgenommen, da mir die Lagerungsverhält-
nisse an den einzelnen Fundorten nicht so bekannt sind, daß mit Sicherheit
Emscher oder Untersenon angegeben werden kann. Am Salzberg bei Quedlin-
burg konnte eine kleine Kollektion von 52 Arten gesammelt werden, die mit
Ausnahme des Inoceramus cardissoides Goldf. auch im sudetischen Emscher
Vorkommen. Die Salzbergschichten sind von einigen Autoren in den Emscher,
von anderen in das Untersenon gestellt worden. Mir scheint, daß die neue
Einteilung von Heine, 1929, S. 21, der die Schichten dem Untersenon zu-
weist, das richtige getroffen hat. In der Fossilbeschreibung mag jedoch der
Salzberg, wie vorher schon eingearbeitet, vorläufig als Emscher wcitergelten.
Aus dem Untersenon des Harzrandes wurden 47 Arten aufgeführt. Besonders
die Darstellung von G. MüLLEn, 1898, über Ilsede läßt sichere Vergleiche
zu. Aus dem Untersenon von Aachen, über das von Holzapfel, 1887/88,
eine mit ausgezeichneten Abbildungen versehene Monographie erschienen ist,
sind 59 Arten in die Zusammenstellung aufgenommen worden. Die aus dein
Untersenon des Harzrandes wie auch die von Aachen hier erwähnten Arten
sind fast alle auch im sudetischen Emscher vertreten.
Mit dem Oberturon und Emscher von Westfalen waren durch einige
charakteristische Inoceramen (Heine, Fiege) gute Vergleiche möglich.
Über das Verhältnis zur französischen und englischen Kreide
ist Ändert, 1927, S. 36 und 37, das für unsere Stratigraphie Wichtigste
ausgeführt.
Nachdem stratigraphisch einwandfrei gesammeltes Material aus der ge-
samten sudetischen Kreide vorliegt, ist es möglich, durch Vergleich von Ori-
Stratigraphischer Teil
35
ginalstücken, was besonders zwischen Schalenexemplaren und Steinkernen
notwendig ist, die sudetische Kreide mit anderen Kreidegebieten genau zu ver-
gleichen. Zu diesem Zwecke muß auch außerhalb der Sudeten zunächst ein-
gehend und gewissenhaft gesammelt werden, wie es z. B. von Heine, 1929, und
Fiege, 1930, in der westfälischen Kreide und von Heinz, 1928, 1929, in der
Lüneburger Kreide in bezug auf Inoceramen erfolgt ist. Heinz geht in
der Auswertung jedoch sicher zu weit, wenn er die vertikale Verbreitung
der einzelnen Arten vollständig von der einen Stelle Lüneburg abhängig macht.
Da sind die Lebensbedingungen für die Tierwelt im Kreidemeere an den
verschiedenen Stellen doch zu verschieden gewesen. Formen, die an einer
Stelle häufig sind, können an anderen gleichalterigen fehlen. Bei Bearbeitung
der Gesamtl'auna zeigt es sich so recht, daß viele Arten wiederholt auftreten,
wenn die entsprechenden Lebensbedingungen wieder vorhanden sind, sie sind
faciesgebunden. Damit ist, wenn auch anscheinend nicht in dem Maße, wie
bei zahlreichen anderen Tierfarrilien, auch zunächst bei Inoceramen zu rechnen.
Die sichersten Erfolge sind zu erzielen, wenn man die an einer Stelle tatsäch-
lich vorkommenden Arten mit anderen Stellen, wo sie ebenfalls Vorkommen,
in scharfen Vergleich zieht. Das Fehlen von Arten an einer Stelle ist für Be-
weisführungen in der Stratigraphie immer bedeutend geringwertiger einzu-
schätzen.
Die Bedeutung* der Inoeeramen fttr die Stratigraphie
der sudetisehen Kreide
Die in meinen Arbeiten aufgefiihrten Inoeeramen des sudetisehen Emschers
und Turons sind für die Stratigraphie nicht gleichartig zu bewerten. Neben
Formen, die als Leitfossilien bereits weit bekannt sind, hat sich auch eine
Anzahl neuer Arten in meist nur wenig Exemplaren gefunden, die, da für
weitere Vergleiche vorläufig unbrauchbar, zunächst für die Stratigraphie auch
nur wenig nützen können (s. a. Ändert, 1933 b).
Der E m s c h e r ist durch Inoceramus kleini in einer Anzahl annähernd
guter Stücke charakterisiert. Beim Bau der Drehscheibe an der E,-St. Tannen-
dorf wurde eine ganze Menge bessere Stücke als die früheren gefunden. In
Tannendörfel und beim Bau der Oberkreibitzer Talsperre wurde ferner das
Vorkommen der Art durch bankweises Auftreten vollständig sichergestellt.
Inoceramus koeneni, ein wichtiges Leitfossil des untersten Emschers, liegt aus
unserem Gebiet nur in wenigen Exemplaren von der Basis des Emschers vor.
Unser böhmisches Material von Inoceramus percostatus ist sehr mangelhaft.
Einige bessere Stücke sind von Herzogswaldau in der Löwenberger Kreide
vorhanden. Inoceramus sturmi ist in Kieslingswalde außerordentlich zahlreich,
jedoch im Löwenberger und böhmischen Emscher selten. Inoceramus involulus
ist von Kieslingswalde in einigen Exemplaren bekannt. Im Kreibitzer Gebiet
wäre er, da er in einem etwas höheren Horizont als Inoceramus kleini Vorkom-
men soll, in den leicht zerfallenden Sandsteinen über der E.nSt. Tannendorf
zu erwarten, aus denen es bisher nur möglich war, gelegentlich einige
Fossilien zu sammeln.
Oberturon y hat keinen eigenen Inoceramus. Sehr zahlreich ist in
diesen Schichten Inoceramus inconslans Woods em. Ändert vertreten, der
mit dieser Zone nach oben abschließt, nach unten aber bis in das obere»
Mittelturon. zu finden ist. Ob die Exemplare des obersten Oberturons y, die-
jenigen des untersten Oberturons y, die des Oberturons a,3 und die des oberen
Mittel turons alle tatsächlich nur zu einer Art gehören oder je nach dem
Altershorizont in 2 oder 3 Arten aufzuteilen sind, ist an dem Material der
sudetisehen Kreide nicht festzustellen. Soweit sie nicht zerbrochen und ver-
quetscht sind, zeigen sie alle den Charakter der Gruppe des Inoceramus in -
constans mit Umbiegen der Schale im höheren Alter nach innen und an-
scheinend eine mehr oder weniger voneinander abweichende Skulptur. Auf alle
Fälle ist die Aufteilung der Inoeeramen aus den Tonmergeln von Zatzschke
und Umgebung durch Heinz in 15 neue Arten und 9 neue Gattungen nicht
verwendbar.
Das Oberturon oep hat in unserem Gebiet u. a. in zahlreichen Exem-
plaren Inoceramus lusaliae, frechi und waltersdorfensis sowie als Seltenheit
einige große Stücke des Inoceramus schloenbachi geliefert. Ferner liegt
aus diesem Horizont eine Anzahl schöner Exemplare von Inoceramus inconsfans ,
crassus, weisei und glatziae vor.
Die Bedeutung der Inoceramen für die Stratigraphie der sudetischen Kreide 37
Das Mittelturon ist charakterisiert durch Inoceramus lamarcki var.,
insbesondere var. cuvieri, sowie durch Inoceramus costellatus.
Im Unterturon finden sich die Leitfossilien Inoceramus labiatus und
hercpnicus .
Inoceramus crassus und weisei gehen, wie sich durch zahlreiche Exemplare
nachweisen läßt, vom Oberturon a ß durch das Oberturon y hindurch bis in
den Emscher des Alters der Schichten der E.-St. Tannendorf.
Auch Inoceramus protractus, koegleri, subpercostatus , glatziae, schroederi,
siibquadralus , winkholdioides und wandereri finden sich merkwürdigerweise im
Emscher und Oberturon aß. Leider sind es meist Formen, die weniger häufig
und als Steinkerne oft auch mangelhaft erhalten sind, so daß die unbedingte
Sicherheit der Übereinstimmung aller zu diesen Arten gestellten Stücke nicht
gewährleistet werden kann. Verschiedene der hier aufgeführten Arten sind
noch viel zu wenig bekannt. Es ist deshalb davor zu warnen, einzelne Stücke
herauszugreifen und bei anderen ebenfalls nicht genügend bekannten Arten
unterzubringen. Auf diese Weise häufen sich nur die Irrtümer. Die Kennt-
nis der Inoceramen des Oberturons und Emschers ist noch
nicht soweit fortgeschritten, da ß jedes beliebig e Stück,
meist aucli noch unvollständig, ohne weiteres richtig be-
stimmt werden kann. Ganz besonders sei auch an die Deformierung
durch Druck, wie es Abb. 1-0 — 12 zeigen, erinnert. Nur neues, besseres Ma-
terial kann uns wieder einen Schritt vorwärts bringen.
Inoceramus inconstans var. planus und Inoceramus schloenbachi var. crip-
sioides sind 2 sehr seltene Formen jmd stratigraphisch ohne Bedeutung.
Die unter „Oberturon aß Innozenzidorf 6“ aulgeführten Inoceramen und
anderen Bivalven sind in Teil II (S. 180—189, Ziffer 16) als „Emscher
Dachsenstein 1“ bezeichnet. Obwohl die Emschergrenze sicher unweit der Fund-
stelle vorbeiführt, möchte ich den Steinbruch, der im Sockel der Walters-
dorfer Scholle (Oberturon a ß) angelegt ist, nach weiteren Erwägungen auch
dem Oberturon a ß zuteilen.
Ferner sind unter „Emscher E.-St. Neuhütte 5“ drei Inoceramenarten
Inoceramus weisei, winkholdioides und wandereri aufgeführt. Sie liegen im
Museum des Humboldtvereins zu Ebersbach und stammen aus der WEisn’schen
Sammlung. Der Fundort ist von Weise als „Bettlerloch am Großen Fried-
richsberge“ bezeichnet. Soweit ich mich der Aussprache mit Herrn Weise
darüber erinnern kann, soll die Stelle identisch mit dem alten Steinbruch
„E.-St. Neuhütte 5“ sein, in dem ich selbst eine Anzahl Versteinerungen
gesammelt habe, die ich für Emscherfossilien halte. Die drei Inoceramen-
arten kommen jedoch vorwiegend im Oberturon a ß, vereinzelt nur im Emscher
vor. Würden die Inoceramen dem Oberturon aß angehören, so müßte die
Fundstelle weiter nördlich und zwar statt am S-Hange mindestens am N-
Hange des Großen Friedrichsberges liegen.
38
Abh. preuß. g>eoI. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Nachtrag zu Teil I und II
1. Die Therme bei Schreckenstein im Böhmischen Mittel-
gebirge, Bohrung 1930.
Im Innern des Böhmischen Mittelgebirges ist die Schichtenfolge der
Kreide in Teil I und II noch nicht behandelt worden. Wohl sind früher
in Aussig einige Tiefbohrungen erfolgt, jedoch war die Deutung der Schichten
so unklar, daß ich mich, bevor ich nicht eine derartige Bohrung selbst kennen
lernte, nicht darüber äußern konnte. Erst im Jahre 1930 wurde mir Gelegen-
heit, in der Gemeinde Schreckenstein (südlich der Burgruine) eine Bohrung
und das Material zu Besichtigen. Durch Entgegenkommen der Bohrleitung
erhielt ich aus den verschiedenen Tiefen Bohrproben und auch das Bohrprofil.
Die von der Bohrung durchteuften Schichten wurden von mir stratigraphisch
wie folgt gegliedert:
Meereshöhe des Tagkranzes der Bohrung 150,15 m.
0,00 bis 24,70 m Sand und Lehm mit Basaltfindlingen
„ 30,00 „ blauer Tuffelsen mit Tongestein
„ 46,00 „ Tonmergel blau (bis hierher Schacht) >1
Beginn der Bohrung l Oberturon j
„ 103,50 „ Tonmergel blau J
„ 176,75 „ Tonmergel graubraun 1 Oberturon aß
n 280,00 „ Kalkmergel J (angenommen)
„ 310,10 „ Kalkmergel, Mittel turon, klingender Pläner usw.
„ 310,60 „ Übergang Kalkmergel — Sandstein
„ 322,50 „ grobkörniger Quarzsandstein, weißgrau
„ 327,53 „ Übergang in immermehr feinkörnigen grauen Sandstein
Ende der Bohrung.
In den Tonmergeln zwischen 30,0 und 46,0 m fand ich mehrere Bruch-
stücke von Inoceramen, die wahrscheinlich dem Inoceramus inconstans Woods
em. Ändert angehören, ferner Baculites bohemicus FriC, Pectunculus sp., un-
bestimmbare Gastropoden und Fischreste.
Das wichtigste stratigraphische Ergebnis ist die Feststellung, daß im
Böhmischen Mittelgebirge das Oberturon ac ß, das in der ganzen sudetischen
Kreide sonst überall als Sandstein entwickelt ist, als dunkler Mergel auftritt.
Die mittelturonen Kalkmergel des Bohrloches stehen am Südrande des Mittel-
gebirges, bei Leitmeritz usw., zutage an, der mittelturone Sandstein in der
Nähe der Ruine Kamaik, nördlich von Leitmeritz.
In vorstehendes Profil lassen sich auch die anderen bisherigen Bohrungen
in der Umgebung von Aussig eingliedern. Es zeigt sich hieraus, daß in Aussig,
also westlich der Elbe, in der Richtung nach dem Braunkohlenbecken hin,
die Kreidescholle um etwa 30 m tiefer liegt als östlich der Elbe.
Nachtrag zu Teil I und II
39
B. Müller, 1930, hat die Verhältnisse der neuen Therme in Schrecken-
stein eingehend beschrieben. Seine Bemerkung (S. 146, 151), daß die Mäch-
tigkeit der Mergel gegen das Beckeninnere bedeutend zunehmen solle, und
zwar deshalb, weil ihre Mächtigkeit bei Außig 305 m, T>ei Milleschau 180 m
und bei Leitmeritz 140 m nach Hibsch betrage, möchte ich dahin berichtigen,
daß bei Leitmeritz zwischen den mittelturonen Kalkmergeln und den obers t-
turonen Tonmergeln eine Bruchlinie verläuft, die Hibsch nicht bekannt war
(Ändert, 1929, 2, S. 219—221) und bei Milleschau die oberstturonen Tonmergel
anscheinend abgetragen sind. Es ist zurzeit kein Nachweis dafür bekannt,
daß das Oberturon, um das es sich hier handelt, im Mittelgebirge in der Mäch-
tigkeit bedeutend schwanken könnte.
2. Bohrung an der Balzhütte im Jahre 1930.
(Ergänzung zu Ändert, 1928, 1, S. 38).
Meereshöhe des Tagkranzes der Bohrung: 407 m
0,00 bis 9,00 m Sand mit Limonit
„ 73,00 „ Basalt
„ 77,60 „ Sandmergel mit dunkelgrauem Ton
„ 96,70 „ Schiefer
„ 98.20 „ Kalkstein, sandig
„ 101,80 „ Schiefer mit Sandschichten
„ 102,00 „ Sandstein
„ 107,30 „ Sandstein mit schwachen Schiefereinlagerungen
Ich möchte annehmen, daß sich die Bezeichnung „Schiefer“ im Bohr-
profil auf Tonlagen bezieht.
3. Brausnitzbach Abt. 23 (265 m).
NO von Lohmen, bei Pirna in Sachsen (MT Lohmen)
Mittelturoner schwarzgrauer Plänermergel. Fossilinhalt:
Parasmilia centralis Mant. sp.
Inoceramus inconstans Woods em. Ändert
Itioceramus costellatas Woods
Anornia subtruncata d’Orb.
Ostrea semiplana Sow.
Nucula striatula A. Roem.
Leda semilunaris v. Buch sp.
Area undulata Reuss
Cardita geinitzi d’Orb.
Dentalium medium Sow.
Natica vulgaris Reuss
Turbo bnchi Golde, sp.
Aporrhais substenoptera G. Müll.
IJamites bohemicus Eric
Baculiies sp.
Scaphites geinitzi d’Orb.
Fischzahn
Fischschuppen
Wftsser-
horizont
> Mittel tu ron
40
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
4. Ziegeleigrube N unweit Raum bei Schweizermühlc
(MT Schandau 2).
Mittelturoner schwarzgrauer Planermergel. Fossilinhalt:
Spongites saxonica Gein.
Inoceramus lamarcki Park. (Woods, Taf. 52, Fig. 4—6) 50 Exemplare
Lima elongata Gein.
Pecten nilssoni Goldf.
Pecten membranaceus Nilss.
Anomia subtruncata d’Orb.
Ostrea vesicularis Lam.
Ostrea semiplana Sovv.
Nucula striatula A. Roem.
Cucullaea striatula Reuss
Collier ea lumida J. Müll. sp.
Siliqua concentristriata G. Müll.
Liopisiha aequivalvis Goldf. sp.
Emarginula carinata Reuss
Natica vulgaris Reuss
Turritella acanthophora J. Müll.
Turr Hella multistriata Reuss
Cephalopod.
Tabellarische Übersicht <le rstratigraphisclien Verhältnisse 41
Normale
Mächtigkeit
Sachsen
B ö h m e n
Schlesien
Dresden ! Pirna
i
Elbsandstein-
gebirge
Zwischen Elbsandstein-
gebirge und Jcschken
Böhmisches
Mittelgebirge
Südlich vom Mittel gebirgsbrucli j Isertal — Jicin
1
G 1 a t z
Oppeln
Lahn 'Löwenberg
Ems eher
250—300 m
Sandstein
meist mergelig, mit
vereinzelten Bänken
von Ton, Tonmergel,
dunklem Kalksandstein
uud Kalkquarzit
Sandstein
mit konglomerati sehen
Einlagerungen
dunkle Tonmergel
.
Tonmergel von Priesen
Mergel, grau und gelblich
(? teils verwitterter, merge-
liger Sandstein) 10 — 20 m
Wechsel v. licht. Quadersandst.,
tonigem Sandstein und merge-
ligem Sandstein, 10—20 m
Sandstein mit Knollen
von Kalksandstein
bei Kieslings walde
und Neu waltersdorf
Sandstein m. zahlreichen
Blattabdrücken,
Tone von
Niederlangenau —
Kieslings walde
Überquader
(die oberen Schichten
Untersenon?)
Oberquader
Mergelsnil dsl ein
Stufe {
80 m
Tonmergel im Wechsel
mit Sandstein
Tonmergel im Wechsel
mit Sandmergel,
Sandstein
und Kalksandstein
Ton- und Sandmergel
(mit Sandsteinlagen?)
Tonmergel von Priesen
untere Abteilung
dunkelgrauer Tonmergel
im Wechsel mit hartem
grauem Kalksandstein
und sandigem Sandstein
Tonmergel
und
Sandmergel
o
u
+2
CD
X>
C Stufe ß und v.
200 m
1 Herrenleitesand stein
: ß2
Sandstein, senk rech
| ei
i
■ Sandstein, Böse
Sandstein, meist
;e Felsmauern
hungen a
feinkörnig, wenig Felsen
ß 2
östlich Haida:
i Weicher Sandstein
mit Bänken
von hartem
Kalksandstein
Mergel
(Bohrloch
Schreckenstein
1930)
im O.
im W. Saudstein,
abgetragen meist
abgetragen
Sandstein,
lichtgrau und gelb,
meist feinkörnig,
bis 150 m festgestellt,
vielleicht ursprünglich
bis 200 m
mächtig
Sandstein
der Heuscheuer,
Spiegelsberge ;
Adersbach —
Weckelsdorfer Felsen
in Ostböhmen
Sandstein
des Kynberges und
Grunauer Spitzberges
mit harter Grünsand-
steinbank
Sandstein /
von /
Hocken au /
/ Sandstein
/ in Resten
/ (Ludwigsdorfer
/ Sandstein)
./Mittelberge-Sandstein
Zone des
Spondylus spinosus
c Sow. und Heteroceras
o
reussianum Schl.
35 m
Plänermergel
und
Plänerkalk
Glaukoniti scher Mergel
und Pläner,
Sandstein
Weicher Sand-
stein mit dünnen
Tonlagen
Sandstein
mit Bänken von
hartem Kalk-
sandstein
o
p
>— *■
o
o
Plänermergel
und Plänerkalk
Plänerkalk und Plänermergel,
Sandstein mit Bänken von hartem
Kalksandstein
3. Wechsel von weiche-
rem u. härterem dunk-
lem Mergel (Pläner) so-
wie von Sandstein
| 2. Sandstein, hell, im
Wechsel mit dünnen
Bänken v. Kalks an dsfc.
1. dun kl., knollig. Kalk-
sandstein im Wechsel
mit Plänermergel
Pläner von Carlsberg,
Weckelsdorf
usw.
!
Pläner
mit
T onbänken
Pläner
und
sandiger Mergel
Mergel sands tein
u. Pläner von
Löwenberg
u. Herrn s-
-jj
CU
2 Zone des
^ Inoceramus lamarcki
^ Park .
65 — 75 m
Pläner
Glaukonitischer
Sandstein mit Tonlagen
und Kalkbänken
Mergel
Sandstein,
mittel bis grob,
mit Konglomerat-
bänken, Felsen
j Plänermergel
und Plänersandstein
Sandstein mit
Rhynchonella plicaf ilis
Sandstein mit Bänken
von Kalksandstein und Kalkstein,
weiter nach SW (Melnik — Egertal)
Wechsel von Plänermergel
mit hartem Kalksandstein
Pläner
Sandstein
dorf /
/ Raben docken -
/ Sandstein
| Zone des
'S Inoceramus labiatus
<D
a Schloth.
bis 60 m
1
Pläner
Sandstein
i
Sandstein
Felswände
roter Sand
und Sandstein
Plänersandstein
und sandiger Mergel
Mergel Sandstein und Mergel
mit Glaukonit im Wechsel mit
hartem Kalksandstein;
bei Prag Sandstein
dunkler Plänermergel
Sandstein
Plänersandstein
Ton
Mergelsand s tei n
mit
Glaukonit
Sandstein
Cenoman
bis 85 m
Pläner, Ton, Sandstein, Konglomerate
Siiß wasserton
Toniger
Sandstein,
Konglomerate
TrÖgelsberg:
Sandstein
und Konglomerate
Kalksandstein,
Kalkmergel,
Letten,
Konglomerate
am Masch witzberge
toniger Sandstein;
zwischen Raudnitz und Prag:
Sandstein
2. dunkler Plänermergel
1. Sandstein u. Konglo-
merate
lokal Tonschiefer
Plänersandstein
Sandstein
Sandstein
Pläner,
Sandstein,
Konglomerate
Plänermergel,
Sandstein,
Konglomerate
Die bisherigen Ansichten Über die Stratigraphie, In Teil I (1928) und II (1929) sind die bisherigen Ansichten über die Stratigraphie der sächsisch-böhmischen Kreide eingehend besprochen worden.
Über die Glatzer und Löwenberger Kreide ist im Abschnitt „Stratigraphie“ dieses Teiles das wichtigste ausgeführt. Folgende Tabelle gibt eine Gegenüberstellung.
42
Ändert
Sudetische Kreide
1933
Petrascheck
Kalkige Fazies
Dresden 1899/1904
Übergangsgebiet
Sandige Fazies
Pirna 1899/1904
Hoher Schnceberg 1899
Schandau 1904
Pietzsch
Ü be rgangsgeb iet
Pirna 1916
Kalkige Fazies
Zahalka, C.
Übergangsgebiet
Dresden 1924
Pirna 1924
Sandige Fazies
Schandau 1924
Fric
1877—1897
Böhmen l)
Flegel
1905
Adersbach— Weckelsdorf
Heuscheuer
Sturm
1901
Siidl. Grafschaft Glalz
Leonhard
1897
Oppeln
S CUPIN
1912/13
Löwcnbcrg/Liihn
Kühn und
Zimmermann
1918
Blatt Gröditzbcrg
Zimmermann
1919
Blatt Lahn
Ems olier
250
bis
300 m
Chlomeker Schichten
Emscher:
Kieslingswalder
Sandstein
S
H
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01
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p
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Überquader 3)
Oberquader
Neu warthauer
Schichten
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Schlesischer
Überquader2)
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Oberquader
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Mergelsandstein
80 m
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Quadersandstein
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Mergel
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60 m
Labiatuspläner
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Sandstein mit
Inoceramus labiatus
Schloth.
M ergel
Inoceramus
obere
Kieslings-
wald. Tone
Priesener Schichten
ö S
O Td
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2 Mergel und
§ Tone von
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Oberer Quader
der
Heuscheuer
Sandstein
als Zone des
Inoceramus brongniarti
bezeichnet
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einschl. Kynberg
und Grunauer
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Cenoman
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Mittlerer
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g —
Mergel (?)
und
Sandstein
1) Böhmen von ZahÄlka, c. (ähnlich wie Sachsen) s. Ändert, 1929, 2, S. 215—219.
Böhmen von Hirsch, s. Ändert, 1929, 2, S. 219—2 21.
Böhmen von MÜLLER. B., s. Ändert, 1929, 2, 9. 222.
2) Die oberen Schichten Untersenon?
43
j
Die Verbreitung der hier behandelten Arten
Fremde Fundorte und Fundgebiete
sind durch folgende Buchstaben! bezeichnet:
A
=
Aachen, Oberserion
C
Cenoman, aügeniein
E
England ; •
F
Frankreich j
G |
Galizien
Go
=i
Gosau
H 1
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Harz
Ha;
= 1
Haldem, Senon j
i
I :
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Indien
i ;
M
Mastridht, Senoii
Mö
Möen
N
—
Norddeütschland
Ns
=
Neuseeland
NW
Nordwestdeutschland
Os
=
Oberschlesien
R
=
Rügen
S
=
Schweden, Senon
Sch
=
Schildberg in Mähren
U
=•
Unterturon, allgemein
w
=
Westfalen
Wo
=•
Wollin
44
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Cenoman Unterturon Mittelturon
Coelenterata
Spongiae
Spongites saxonica Gein
V entriculites cribrosus Phill. sp. .
V entriculites angustatus var. distorta
Quenst
Anthozoa
Cyclabacia fromenteli Bölsciie . .
Parasmilia centralis Mant. sp. . .
Echinodermata
Stellaster schulzei Cotta & Reich, sp.
Ste\llaster albensis Gein
Stellaster iuberculifer Drescher sp.
Astropecten scupini n. sp.
Cidaris subvesiculosa d'Orb.
Cidaris reussi Gein
Gauthieria radiata Sor. sp
Catopygus cf. pyriformis Goldf. sp.
Catopygus n. sp. . .
Catopygus albensis Gein
Cardiaster ananchytis Leske sp. .
Cardiaster planus Mant. sp. . . .
Cardiaster cotteanus Lang. & Grund.
Cardiaster jugatus Schlüter . .
Micraster cor testudinarium GoLDF.sp.
Hemiaster regulusanus d'Orb. . .
Schizaster slurmi Soup.
Vermes
Serpula socialis Goldf
Serpula gordialis Schloth.
Serpula ampullacea Sow. . .
+
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+
+
+
+
+
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+
+
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+
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+
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+
+
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+ +
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4 4
4
4 4 4 4 4
4 + + +
+ +
4- 4 4 4 4 4 4 4
4
4
4- 4- 4 4
4 4 4 4 4- 4
Sachsen
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Sachsen
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Löwenberg
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Harzrand
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Die Verbreitung der hier behandelten Arten
46
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Molluscoidea
Bvyozoa
Bryozoenbank
Brachiopoda
Rhynchonella plicatilis Sow. sp.
Rhynchonella compressa Lam. sp. . + C
Terebratula semiglobosa Sow. . .
Terebratulina gracilis Schloth. sp.
T enebratulina striatula Mant. sp. . -f -f- +
Magas geinitzi Schloenb C
Mollusca
Lam ellihranchiata
Avicula caiuligera Zitt. var. . . .
Avicula pectinoides Reuss
Avicula geinitzi Reuss
Avicula cf. coerulescens Nilss. . .
Avicula neptuni Goldf. sp -j- + p
Avicula n. sp
Pinna cretacea Schloth
Gervillia elongata n. sp. . . ! |
Gervillia compressa n. sp
Gervillia sulcata n. sp. ...
Gervillia holzapf eli FriC I
Gervillia solenoides Hlzpfl. ... \
Gervillia ovalis Fric
Gervillia kieslingswaldensis Sturm
SP
Perna cretacea Reuss +
Inoceramus inconstans Woods em.
Adt j
Inoceramus inconstans Woods em.
Ändert var. planus Elb. . .
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Die Verbreitung der hier behandelten Arten
48
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Inoceramus schloenbachi J. Böhm
Inoceramus schloenbachi J. Böhm
var. cripsioides Elb. . . .
Inoceramus crassus Petrasciieck
Inoceramus weisei Ändert . . .
Inoceramus waltersdorfensis Ändert
Inoceramus protractus Scup.
Inoceramus kleini G. Müller . .
Inoceramus koegleri Ändert
Inoceramus subpercostatus Ändert
Inoceramus percostatus G. Müller
Inoceramus frechi Flegel
Inoceramus glatziae Flegel
Inoceramus seitzi n. sp.
Inoceramus subquadralus Schlüt. .
Inoceramus sturmi Ändert
Inoceramus schroederi G. Müller
Inoceramus lusatiae Ändert
Inoceramus dachslochensis Ändert
Inoceramus winkholdioides Ändert
Inoceramus wandereri Ändert . .
Inoceramus koeneni G. Müller
Inoceramus involutus Sow.
Inoceramus costellatus Woods
Inoceramus lamarcki Park. var.
Inoceramus labiatus Schloth. sp. .
Inoceramus hercynicus Petrascheck
Lima cretacea Woods var. n. bohe -
mica . .
Lima hoperi Mant.
Lima canalifera Goldf
Lima elongata Gein. (non Sow.) . .
Lima granulata Nilss. sp
1) Upper Chalk 2) Neuhütte
Unterturon Mittelturon
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Die Verbreitung der hier behandelten Arten
50
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Lima semisulcata Nilss. sp
Lima divaricata Duj. (var. ?)
Lima laevigata n. sp.
Lima haidingeri Zitt.
Pecten virgatus Nilss. +
Pecten faujasi Defr. . .
Pecten pexatus Woods
Pecten septemplicatus Nilss.
Pecten dujardini A. Roem.
Pecten nilss oni Goldf.
Pecten laevis Nilss. ... -j- Hh
Pecten memhranaceus Nilss.
Neithea grypheata Schloth. sp. .
Plicalula barroisi Peron
Spondylus spinosus Sow. sp.
Spondylus latus Sow. sp. .
Spondylus lamellatus Nilss. sp. .
Anomia lamellosa A. Roem.
Anomia subtruncala d’Orb.
i
Anomia pseudoradiala d'Ord.
Ostrea vesicularis Lam. . . + +
Ostrea canaliculata Sow. sp. + +
Ostrea incurva Nilss. . .
Ostrea fallax Scup.
Ostrea sudetica Scup.
Ostrea semiplana Sow
Exogyra cornu arietis Nilss. em.
Griep
Exogyra columba Lam. sp. • + + +
Septifer scalaris J. Müller sp.
Septifer lineatus Sow. sp
Modiola typica Fordes
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Di© Verbreitung der hier behandelten Arten
52
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Modiola böJimi n. sp.
Modiola radiaia Mnstr. sp.
Modiola fabacea HLZPFL.
Modiola flagellifera Fordes
Crenella inflata J. Müller sp.
Lithodomus spatulatus Gein. sp.
Dreissensia tegulata J. Müller sp.
Nucula pietzschi n. sp.
Nucula striatula A. Roem.
Leda siliqua Golde, sp.
Leda carinata n. sp. .
Leda semilunaris v. Buch sp.
Leda pappracea Frech
Leda transiens Fric sp. . .
Cucullaea zimmermanni n. sp. und
var. alta
Cucullaea subglabra d’Orb.
Cucullaea mülleri Hlzpfl.
Cucullaea striatula Reuss
Area ( Cucullaea ?) propinqua Reuss
Area undulata Reuss . .
Area hilleri n. sp.
Area geinitzi Reuss
Area subhercpnica Frech
Area bifida Reuss
Area truncata Reuss
Area carteroni d’Orb. . .
Pectunculus geinitzi d’Orb.
Pectunculus senoniensis Scup.
Pectunculus insculptus Reuss
Limopsis mülleri Hlzpfl. .
Limopsis höninghausi J. Müll, sp ?
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Mittelturon
Die Verbreitung der hier behandelten Arten
53
54
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Trigonia glacicina Sturm
Cardita geinitzi d’Orb.
Astarte similis Mnstr. . .
Astarte nana Reuss
Eriphyla lenticularis Golde, sp.
Crassatella arcacea A. Roem.
Crassatella regularis d’Orb. . .
Isocardia zitteli IIlzpfl.
Mutiella coarctata Zitt. . .
Lucina laminosa Reuss sp.
Lucina aqnensis IIlzpfl
Granocardium produclum Sow. sp.
Granocardium beyschlagi Scup.
Granocardium k ossmali n. sp.
Granocardium mar quarti J. MüLLERsp.
Cardium ottoi Gein
Cardium nöggerathi J. Müller . .
Cardium semipapillatum Reuss
Protocardia hillana Sow. sp.
Cyrena cretacea Drescher . . .
Cyrena lischkei n. sp
Cyrena subhercynica Frech . .
Trapeziuni trapezoidale A. Roem. sp.
Venilicardia van reyi Bosou. sp.
Cyprimeria discus Math. sp. . .
Cytherea tumida J. Müller sp.
Cytherea ovalis Goldf. sp
Cytherea hruschi n. sp
Cytherea kruschi n.sp. var.n. elongata
Tapes nucijormis Müll. sp. ...
Tapes subjaba d’Orb. sp. . .
Venus (Tapes?) royana d’Orb. . .
Heuscheuer
55
Die Verbreitung der hier behandelten Äxten
56
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Tellina renauxii Math.
Tellina concentrica Reuss
Tellina hibschi n. sp.
Tellina longiscata n. sp.
Tellina strigata Golde.
Tellina mülleri n. sp.
Tellina sein icos lala A. Roem. sp.
Tellina subdecussata A. Roem. .
Tellina beushauseni G. Müller
Tellina costulata Goldf.
Solecurtus klöberi Frech
Solecurtus abbreviatus FnECH . -
Solen guerangeri d’Orb
Pharella compressa Golde, sp. (?)
Siliqua concentristriata G. Müller
Siliqua truncalula Reuss . - ■
Mactra porrecla Gein. . •
Mactra debeyana J. Müller sp.
Solemya heinkei n. sp
Ceromya crelacea J. Müller sp.
Goniomya tlesignala Geinitz var. n.
slurmi
Goniomya perlonga FuiC sp.
Panopaea regularis d’Orb.
Panopaea mandibula Sow. sp.
Pholadomya nodulifera Mnstr. . .
Pholadomya nodulifera Mnstr. var.
n. fritschi
Pholadomya nodulifera Mnstr. var.
n. salzbergensis ...
Analina lanceolaia Gein. sp.
Liopistha aequivalvis Golde, sp. . .
+
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+
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1 4-
I
Die Verbreitung der hier behandelten Arten
57
58
Abh. preuß. gjeol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Lyonsia germari Gein. . -
Corbula substrialula d’Orb
Corbula substrialula d’Orb. var.
n. nana
Corbula lineala J. Müller ....
Gastrochaena americana Gabb
Gastrochacna amphisbaena Goldf, sp.
Clavagella elegans J. Müller . - .
Pholas sp. bei IIlzpfl.
Scaphopoda
Dentalium glabrum Gein.
Dentalium medium Gein.
Dentalium polygonum Reuss
Dentalium cidaris Gein.
Gastropoda
Patella inconstans Gein.
Patella striatissima G. Müller
Patella conica n. sp
Emarginula carinala Reuss
Acmaea depressa Gein. sp.
Pleurotomaria perspectiva Gein. . .
Pleurotomaria subgigantea d’Orb. .
Pleurotomaria (?) baculitarum Gein.
Turbo buchi Golde, sp
Delphinula tricarinata A. Roem. . .
Trochus engelhardti Gein
Trochus amatus d'Orb
Margarita radiatula Forbes sp.
Xenophora onusta Nilss. sp. . .
Natica roemeri Gein
Natica dichotoma Gein
Natica bulbiformis Sow. var. bo-
realis Frech
+ +
+ + +
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+ + +
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Sachsen
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Die Verbreitung der hier behandelten Arten
60
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
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Natica vulgaris Reuss
Nalica hlipslcini J. MüLLEn
Natica cretacea Goldf. . .
Natica geinitzi Hlzpfl. . . .
Natica acutimargo A. Roem.
Tylostoma stoliczkai Scup.
Rissoa reussi Gein. ...
Scalaria philippi Reijss
Scataria decorata A. Roem. sp. . .
Turritella acanthophora J. Müller
Turritella acanthophora J. Müll.
var. iniqueornaia Drescher . .
Turritella sexlineata A. Roem. . .
Turritella nodosa A. Roem.
Turritella nodosa A. Roem. var.
drescheri Scup
Turritella nerinea A. Roem. (?)
Turritella multistriata Reuss . .
Glauconia undulata Drescher sp. .
Glauconia ornata Drescher sp. . .
Glauconia ventricosa Drescher sp.
Vermetus sp
Keilostoma winkleri Müll. sp. . .
Nerinea bicincta Bronn
Cerithium chloinekense Weinz. . .
Cerithium willigeri Scup
Cerithium dresleri Scup
Cerithium multinodosum n. sp. . . .
Cerithium pseudoclathratum d’Orb.
Aporrhais vesperlilio Goldf. sp. .
Aporrhais longispina n. sp
Aporrhais substenoptera G. Müller
Cenoman
Unterturon
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Löwenberg
+ ++ +++ ++
Harzrand
+ + + + + + +
Aachen
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rt 7' ß
Die Verbreitung der hier behandelten Arten
62
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Cenoman
Mittelturon
Sachsen
Böhmen
Schlesien
Sachsen
Böhmen
Schlesien
Sachsen
Böhmen
Heuscheuer
Löwenberg
Oppeln
Aporrhais granulata Sow. sp. . . .
Aporrhais reussi Gein. sp. var. .
Aporrhais tannenbergica FniC . .
Aporrhais coarctata Gein. sp. . . .
Aporrhais ienuistriata Reuss sp. .
Aporrhais papilionacea Golde, sp.
Aporrhais megaloptera Reuss sp. .
Aporrhais arachnoides Müll. . . .
Plcrocera ovaia Mnstr. sp.
Tritonium cretaceum Müll
Fusus glaberrimus J. Müll. .
Fusus nereidis Mnstr
Fusus coronatus A. Roem. sp. . .
Fusus buchi Müll.
Lalyrus elongatus Sow. sp. . 1
Tudicla subcarinata Sturm . .
Pyrula costata A. Roem. . .
V olutilithes subsemiplicatus d'Orb. sp.
Volutilithes elongatum d'Orb. sp. .
Voluta roemeri Gein
Cancellaria thiemeana Gein. . .
Actaeonella beyrichi Drescher . .
Actaeonella briarli Gein
Actaeonella acuminata FriC .
Actaeon elongatus FriC
Actaeon ovum Duj. .
Cinulia humboldti Müll. sp.
Cylichna cylindracea Loven . . .
Cylichna expansa FriC
Cephalopoda
Nautilus sablaevigatus d’Orb. . .
Nautilus leiotropis Schlüt. . . .
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1
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Sachsen
Böhmen
Heuscheuer
Löwenberg
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Sachsen
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Priesen
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Löwenberg
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Kreibitz-Jeschken
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Chlomek-Jicin
4
Priesen
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Kieslingswalde
4 4 4
Löwenberg
Harzrand
Salzberg
Löwenberg
4
Harzrand
4
Aachen
1
N K O
2 ° ET
a .-5 s
7 ■ (t>
Die Verbreitung der hier behandelten Arten
64
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Nautilus rugalus Fric & Schloenb.
Nautilus reussi Fric
Hamites bohemicus Fric
Hamites strangulatus d’Orb.
Hamites geinitzi d’Orb.
Hamites striatus Fric .
Heteroceras reussianum d’Orb. sp.
Baculites bohemicus Fric
Pachydiscus peramplus Mant. sp.
Pachydiscus tannenbergicus FriC .
Placenticeras orbignyanum Gein. sp.
Scaphites geinitzi d'Orb. . . .
Scaphites geinitzi d’Orb. var. inter-
media Scup. ...
Scaphites auritus Schlüt
Scaphites kieslingswaldensis Lang.
& Grund
Scaphites lamberti Gross.
Schloenbachia germari Reuss sp. .
Barroisiceras haberfellneri v. Hauer
CO
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CO
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Unterturon
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SP
Morloniceras pseudo-lexanum Gross.
Mortoniceras serrato-marginatum
Redtenb. sp
Mortoniceras margae Schlüt. sp. .
Peroniceras tricarinatum d’Orb. sp.
Peroniceras westphalicum Schlüt.
SP-
Cosmoceras schloenbachi Fric
Lytoceras alexandri Fric
Phylloceras bizonatus Fric
Mittelturon
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Die Verbreitung der hier behandelten Arten
66
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
Arthropoda
Scalpellum angustatum Gein.
Scalpellum mciximum Sow.
Linuparus cf. dülmenensis Gein. sp.
Enoploclytia leachi Mant. sp.
Schlüteria tetracheles Fmc
Callianassa antiqua Otto
Upogebia böhmi Glaessner
Pisces
Otodus appendiculatus Ag.
Corax heterodon Reuss
Oxyrhina mantelli Ag. .
Oxyrhina angustidens Reuss
Enchodus halocyon Ag.
Cyclolepis agassizi Gein.
Aspidolepis steinlai Gein. . . .
Osmeroides lewesiensis Ag. sp.
Hypsodon lewesiensis Ag.
Cladocyclus strehlensis Gein.
Operculum radialuin Fric
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4
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—
-
Sachsen
Böhmen
Priesen
Löwenberg
4- Kreibitz-Jeschken|
Chlomek-Jicin
Priesen
Kieslingswalde
Löwenberg
Harzrand
Os
Die Verbreitung der hier behandelten Arten
Paläontologischer Teil
In der Fossilbeschreibung beziehen sich die Literaturhinweisc auf die
Beurteilung der Art durch den angeführten Autor. Die von diesem angezogene
Literatur ist, wenn sie von mir nicht besonders erwähnt ist, nicht mit ein-
geschlossen. Ferner sind bei der Beschreibung der Fossilien oft die Wörter
„etwa“ und „ungefähr“ angewendet worden, da bei Steinkernen, um die es
sich vorwiegend handelt, die genaue Feststellung der Charaktere meist zu
wünschen übrig läßt.
Die Artnamen sind überall, auch in den Literatürhinweisen, mit kleinen
Anfangsbuchstaben geschrieben.
Die Exemplare, bei denen hinter dem Fundort keine Aufbewahrungsstelle
genannt ist, befinden sich in meiner Sammlung.
Die Originale sowie das übrige Belegmaterial meiner Sammlung wurden
dem Geologischen Landesmuseum zu Berlin überwiesen.
In verleb rata
Protozoa
In den tonig mergeligen Ablagerungen sind in zahlreichen Arten mikro-
skopisch kleine Foraminiferen und Radiolarien vorhanden.
Sie sind insbesondere von Reuss 1845/1846 beschrieben und abgebildet
worden. Spätere Nachprüfungen erfolgten von Fmc 1877, 1889, 1893, Ma-
touschek 1895, Perner 1892 und 1897, Liebus 1902, Storm 1929, sowie im
Sammelwerk von Franke 1930.
Die für Teil I und II notwendigen Bestimmungen der mikroskopischen
Fauna sind von Herrn Richard Hiller in Ebersbach in dankenswerter Weise
vorgenommen worden. Vollständige Neubearbeitung wäre über den Rahmen
dieser Arbeit hinausgegangen.
Coeleiiterata
Vom Stamme der Coelenterata konnte nur sehr wenig brauchbares Material
gesammelt werden, das, soweit bestimmbar, hier aufgeführt worden ist. Im
übrigen sei auf die Literatur von Reuss, Geinitz, Eric, Pocta und Scupin
hingewiesen.
Spongiae
Tctractinellida Marshall ?
Spongites saxonica Gei\.
1842 Spongites saxonicus Geinitz, 3, S. 96, Taf. 23, Fig. 1, 2.
1872 Spongia saxonica Geinitz, 1, S. 21, Taf. 1, Fig. 1 — 6.
1877 Spongia saxonica FriC, S. 149.
1883 Spongites saxonicus FriC, S. 135, Abb. 123.
1889 Spongites saxonicus FriC, S. 109.
1897 Cplindrites spongioides FriC, S. 72.
Paläontologischer Teil
69
In der sächsisch-böhmischen Kreide findet sich überall das merkwürdige
ästig knotige Fossil. In den Jahren 1912/1913 hat zwischen Dettmer und
Felix eine Auseinandersetzung über das Wesen dieses Gebildes stattgefunden,
ohne daß darüber vollständige Klärung erfolgt wäre (Dettmer 1912, 1913,
Felix 1912). An den unten angeführten Orten wurden Stücke dieser Art
gesammelt, an weit mehr Plätzen wurde ihr Vorhandensein ohne Aufsammlung
festgestellt.
Vorkommen:
Unterturon: Lilienstein;
Mittelturon: Schandau 2, Windischkamnitz 2, Klemensdorf 2, Kickeisberg 1,
Oberkriesdorf 1, 2, Budine 5, Skalken 1, Brenn 3, 4, Voits-
dorf 1, Schwarzwald 1, Sabert 1, Liebenau 1, 2, Jungbunzlau 3,
Schwabitz 4, 6, Teschen 2, Neuland 1, Bösig 2, 8, Hirschberg 2,
Zimor, Sackschen 2, Sterndorf 7, Jicin 29, Turnau 10, 13,
Hermsdorf Löw. 1, 3 (Geol. Landesmus.), Langenau Löw. 3, 4
(beide Geol. Landesmus.), Heuscheuer 7;
Oberturon aß: Waltersdorf 2, Iiohnstein 1, 2, 3 (alle 3 Mus. Dresden), In-
nozenzidorf 4, Lückendorf 5, Lodenberg, Grunauer Spitzberg
Löw., Hockenau Löw. (Geol. Landesmus.);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Oberlichtenwalde 1, Böhm. Kamnitz 1, 3, 7,
Markersdorf 3, Kreibitz 1, 6, 11, 24, 26, Oberkreibitzer Tal-
sperre 5, Tannenberg 4, Kieslingswalde, Salzberg.
Auch im Cenoman vorhanden.
Hexactin ellida 0. Schmidt
Ycntriculitidae Toll min Smitii
Ventriculites Mant.
Ventriculites cribrosus Piiile. sp.
1883 Ventriculites radiatus var. subcylindrica PoCta, 1, S. 33.
1885 Ventriculites cribrosus PoCta, 3, S. 34.
1889 Ventriculites cribrosus Fmc, S. 105, Abb. 143.
Bei Drum konnte ein Bruchstück dieser mit unregelmäßigen Längsgruben
bedeckten Art gesammelt werden.
Vorkommen:
Mittelturon: Drum 1, Hundorf (nach Fric).
Ventriculites angustatus A. ßOEM. sp. var. distorta QüENSTEDT
1841 Scyphia anguslala A. Roemer, S. 8, Taf. 3, Fig. 5.
1842 Scyphia angustata Geinitz, 3, S. 95, Taf. 23, Fig. 9.
1845 Scyphia angustata Reuss, 1, S. 74, Taf. 17, Fig. 11.
1875 Cribrospongia angustata Geinitz, 2, S. 1, Taf. 1, Fig. 3.
1878 Ventriculites angustatus distorlus Ouenstedt, S. 444, Taf. 136, Fig.
15—19.
1889 Ventriculites angustatus Fric, S. 104, Abb. 141.
1905 Ventriculites angustatus Roem. var. zippei Stille, 26, S. 155, Taf. 3,
Fig. 1, 1 a.
1912 — 13 Ventriculites conf. angustatus var. distorta Scupin, S. 263.
70
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Die Art ist von verkehrt schief konischer Form und weist auf der Ober-
fläche zahlreiche rundliche oder eckige, mehr oder weniger regelmäßige Ver-
tiefungen auf.
Vorkommen:
Mitielturon: Hundorf, Leitmeritz 8, Löwenberg 3 (Geol. Landesmus.), ln
den mittelturonen Plänern von Sachsen, Böhmen, Schlesien
und Westfalen weit verbreitet.
Anthozoa
Hcxacoralla Haeckkl
F n n g i <1 a e Dana (einend.)
Cychibacia Kölsche
Cyclabacia fromenteli Kölsche
1866 Cyclabacia fromenteli Bölsciie, S. 474, Taf. 9, Fig. 4.
1875 Cyclabacia fromenteli Geinitz, 2, S. 6.
Von Zatzschke befindet sich im Museum zu Dresden ein schönes Exemplar,
das mit der Darstellung von Bölsciie übereinstimmt.
Vorkommen:
Mittelturon: Krietzschwitz (nach Bölsciie);
Oberturon y : Zatzschke (Mus. Dresden).
Turbiuolidac E. H. (einend. Ogilvie)
rar asm Ui a 1% H.
Parasmilia centralis Mant. sp.
Taf. 19, Fig. 23
1822 Madrepora centralis Mantell, S. 159, Taf. 16, Fig. 2, 4.
1842 Turbinolia centralis Geinitz, 3, S. 92.
1846 Turbinolia centralis Reuss, 2, S. 62.
1875 Parasmilia centralis Geinitz, 2, S. 4, Taf. 1, Fig. 10 — 12.
1887 Parasmilia centralis PoCta, S. 43, Abb. 19, 20.
1889 Parasmilia centralis FriC, S. 102, Abb. 135.
1893 Parasmilia centralis FriC, S. 114.
1909 Parasmilia centralis Wanderer, Taf. 1, Fig. 15.
1912 — 13 Parasmilia centralis Scupin, S. 259.
Es konnten nur einige Steinkerne dieser schwach gekrümmten kegel-
förmigen Koralle gesammelt werden. Über die Oberfläche laufen gespaltene
Längsrippen. Die feinere Struktur ist leider nicht erkennbar.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Lohmen, Drum 1, 3, Kl. Kahn 1
(Mus. Aussig) ;
Oberturon y* Zatzschke (Mus. Dresden), Böhm. Kamnitz 2, Großrackwitz
Löw. 2, 3, 4 (alle 3 Geol. Landesmus.).
Findet sich im Mittel- und Oberturon der sudetischen Kreide, sowie in
Frankreich und England.
71
Paläontologischer Teil
Echinodermata
Asteroidea
Phanerozonia Sladen
Stellaster M. T.
Stellaster schützet Cotta & Reich, sp.
1849 Asterias schulzi Geinitz, Taf. 12, Fig. 5.
1875 Siellaster schulzei Geinitz, S. 15, Taf. 5, Fig. 3, 4.
1912 — 13 Stellaster schulzei Scupin, S. 255, Abb. 47.
Geinitz gibt 1875 eine ausführliche Beschreibung der Art.
Vorkommen:
Mittelturon: Posteiwitz, Rietzschgrund bei Schandau, Schmilka bei Schandau
(alle 3 Mus. Dresden), Hermsdorf Löw. 6 oder Umgebung
(Geol. Landesmus.) ;
Oberturon aß: Posta bei Pirna (Mus. Dresden), Hockenau Löw. (Geol.
Landesmus.) ;
Emscher: Waldau Löw. (Geol. Landesmus.).
Stellaster albensis Geik.
1875 Stellaster albensis Geinitz, S. 16, Taf. 6, Fig. 3.
Der Beschreibung der Art durch Geinitz ist nichts hinzuzufügen.
Vorkommen:
Mittelturon: Posteiwitz (Mus. Dresden). Der Abdruck im Sandstein ist
schön erhalten.
Stellaster tubercalifer Drescher sp.
1863 Asterias tuberculifera Drescher, S. 360, Taf. 8, Fig. 5.
1912 — 13 Slellaster tuberculifer Scupin, S. 255, Abb. 48.
Neueres Material dieser Art steht nicht zur Verfügung.
Vorkommen:
Mittelturon: Böhm. Trübau (Fric 1883, Abb. 125);
Oberturon aß: Hockenau Löw. (Geol. Landesmus.).
Astropecten Linck
Astropecten scupini n. sp.
Taf. 19, Fig. 24
1912 — 13 Astropecten nov. sp. Scupin, S. 256, Taf. 15, Fig. 5.
Zu dem von Scupin abgebildeten Abdruck der Unterseite dieser neuen
Art liegt mir aus dem Museum zu Zittau ein weiterer Abdruck dieser Seite
vor. Die Art ist flach. Die Arme sind sehr lang und schmal, ähnlich wie
bei Stellaster albensis, und grenzen in einer Spitze oder in einem Spitzbogen
aneinander. An dem vorliegenden Exemplar mißt der kleine Radius etwa
7 mm, der große Radius etwa 35 mm. Dieser ist um das fünffache größer
als ersterer. An einer Seite jedes Armes kann man etwa 45 schmale Rand-
platten zählen, von Spitze zu Spitze demnach etwa 90 Platten. Hierdurch
72
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
unterscheidet sich unsere Art gut von dem in der Form ähnlichen Stellaster
albensiSy der von Spitze zu Spitze nur die Hälfte der Platten zählt.
Nach dem Abdruck sind die Randplatten kräftig gewölbt und schmal,
die Zwischenräume mindestens ebenso breit. Hier könnte aber auch durch
die mangelhafte Erhaltung des Abdruckes eine Täuschung vorliegen. Die
Abbildung des Ausgusses des ScuriN’schen Exemplares zeigt die Zwischen-
räume sehr schmal im Verhältnis zum Abdruck der Platten.
Ich benenne die Art zu Ehren des Herrn Professor Dr. H. Scupin in Halle.
Vorkommen:
Oberturon a ß : Waltersdorf 2 (Mus. Zittau), Hockenau Löw. (Geol. Landesmus.).
Echinoidea
Reguläres Desob
Cidaridac Wriciht
Cidaris Lkske
Cidaris subvesiculosa n’Oum
Taf. 19, Fig. 13
1846 Cidaris armata Reuss, 2, S. 57, Taf. 20, Fig. 23, 24, 25.
1850 Cidaris subvesiculosa d’Orbigny, 2, S. 274.
1875 Cidaris subvesiculosa Geinitz, 2, S. 6, Taf. 2, Fig. 1 — 4.
1883 Cidaris subvesiculosa Fric, S. 129.
1889 Cidaris subvesiculosa FriC, S. 98, Abb. 124.
1893 Cidaris subvesiculosa FniC, S. 109.
1897 Cidaris subvesiculosa FriC, S. 71.
1929 Cidaris vesiculosa Ändert, 2, S. 180.
Aus dem Sandstein vom Sonnenberge bei Waltersdorf liegen mehrere
Hohlabdrücke von Seeigelstacheln vor. Die Form ist zylindrisch bis spindel-
förmig, die Oberfläche scharf längs gerieft. Auf den schmalen Rippen sitzen
zahlreiche spitze Höcker.
Geinitz weist auf den geringen Unterschied zwischen Cidaris vesiculosa
Golde, und Cidaris subvesiculosa d’Orb. hin, so daß fast nur der Horizont
entscheidend ist, indem die Stacheln in der genannten Ausbildung aus dem
Cenoman der Cidaris vesiculosa Goldf., die aus jüngeren Schichten der
Cidaris subvesiculosa d’Orb. zugeschrieben werden. Infolgedessen dürfte auch
bei Reuss, 2, S. 57, unter den bei Cidaris vesiculosa aufgeführten Fundstellen
der größte Teil für Cidaris subvesiculosa in Anspruch zu nehmen sein.
Vorkommen:
Mittelturon : Strehlen (Mus. Dresden), Posteiwitz (Mus. Dresden), Hun-
dorf (Bergakademie Freiberg), Vsetat 1;
Oberturon aß: Hohnstein 1, 2, 3 (alle drei Mus. Dresden), Waltersdorf 2;
Emscher: Kreibitz 6, 26, Chlomek (nach Fric).
Im Turon und Emscher von Sachsen und Böhmen verbreitet. Das von
Fric angeführte Material konnte nicht nachgeprüft werden.
Cidaris reussi Gei>.
1846 Cidaris papillata Reuss, 2, S. 57, Taf. 20, Fig. 22.
1849 — 50 Cidaris reussi Geinitz, S. 220.
1875 Cidaris reussi Geinitz, 2, S. 7, Taf. 2, Fig. 5, 6.
73
Paläontologischer Teil
Im Museum zu Dresden liegen einige Stacheln von Strehlen sowie ein
Bruchstück eines Stachels von Birkwitz, die mit dieser Art übereinstimmen.
Die Stacheln sind dünn und lang und mit feinen aufgerauhten Längslinien
versehen.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden);
Oberturon y: Birkwitz (Mus. Dresden).
I) i a d e in a t i <1 a c Wrigiit
Gauthieria La MB.
Gauthieria radiata Soiiigket sp.
1375 Cyphosoma radiatum Geinitz, 2, S. 3, Taf. 2, Fig. 7 — 10.
1377 Cyphosoma radialum FniC. S. 147. Abb. 151.
1883 Cyphosoma radialum Firn';, S. 129.
1889 Phymosoma radiatum Fnic, S. 98, Abb. 125.
1892 Gauthieria radiata Schlüter, 2, S. 201 (273), Taf. 19, Fig. 10.
1912 — 13 Gauthieria radiata Scupin, S. 250.
Die halbkugelig eingedrückte Art ist auch in weniger gut erhaltenen
Exemplaren zu erkennen. Außer ganzen Exemplaren besitze ich Bruchstücke
der glatten langen Stacheln von der Heuscheuer und aus der Umgebung
von Jicin.
Im Museum zu Dresden liegen von Strehlen zusammen mit den charakte-
ristischen Platten dieser Art lange, fein längsgerippte Stacheln. An anderen
Stacheln von Strehlen, die sicher auch zu dieser Art gehören, scheint die
Außenrinde etwas aufgelöst zu sein. Diese Stacheln sind glatt.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4, 7 (beide Soukup) ;
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Dresden (Mus. Dresden), Hundorf,
Leitmeritz 10, Lobositz 1 (Mus. Aussig), Jicin 2, 7, 8, 17, 26,
28, 31, 43, 44, 45, 46, 51 (alle 12 Soukup), 29, 38, Heuscheuer
2, 3, Grunauer Spitzberg Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Löwen-
berg 2, 3 (beide Geol. Landesmus.).
Außerdem im böhmischen Mittelturon noch an verschiedenen Stellen.
Irreguläres Desor
C a s s i d u 1 i (1 a e Ag.
Catopygus AG.
Catopygus cf. pyriformis Golde, sp.
Taf. 18, Fig. 23 a u. b
1826 — 33 Nucleolites pyriformis Goldfuss, 1, S. 141, Taf. 43, Fig. 7.
1853 — 55 Catopygus pyriformis d’Orbigny, 6, Taf. 973, Fig. 1 — 6.
1912—13 Catopygus cf. pyriformis Scupin, S. 250, Taf. 15, Fig. 11.
Aus der böhmischen und Löwenberger Kreide liegen einige Steinkerne
dieser Art vor. Der Schilderung von Scupin ist nichts hinzuzufügen. Die
Stücke unterscheiden sich von den Steinkernen des Catopygus albensis Gein.
durch die mehr hochovale Form, während letztere Art ziemlich kreisrund ist.
74
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Vorkommen:
Oberturon aß: Daubitz 8, Hinterhermsdorf 1 (Mus. Dresden), Hockenau Löw.
(20 Stück Geol. Landesmuseum) ;
Emscher: Kreibitz 25, 26, Schwoika, E.-St. Tannendorf 3.
Catopygus n. sp.
Taf. 18, Fig. 24 a u. b
Der Steinkern eines kleinen flachgewölbten, vierseitig gerundeten See-
igels gleicht keiner mir bekannten Emscherform, so daß dessen Abbildung
angebracht sein dürfte. Der Scheitel liegt etwas hinter der Mitte, der After
in einer verhältnismäßig großen Einsenkung hinter dem Scheitel. Der Mund
befindet sich in einer flachen Einmuldung ungefähr auf der Mitte der Unterseite.
Vorkommen:
Emscher: Kreibitz 25.
Catopygus alben sis Gkix.
1875 Catopygus albensis Geinitz, 2, S. 9, Taf. 3, Fig. 1.
1883 Catopygus albensis FniC, S. 131, Abb. 121.
1909 Catopygus albensis Wanderer, S. 13, Taf. 2, Fig. 9.
Von dieser ziemlich halbkugeligen Form liegt fast das ganze Material
im Museum zu Dresden. Von dort ist es schon früher beschrieben worden.
Die Steinkerne sind im allgemeinen größer als die von Catopygus cf. pyrijormis.
Vorkommen:
Mittelturon: Neuland 2, Posteiwitz (Mus. Dresden);
Oberturon aß: Herrenleite (Mus. Dresden), ^Zeichen 1 (Seifert).
Außerdem im Museum zu Dresden aus dem Mittelturon von Rathen, Nieder-
kirchleiten und südöstlich von Hohnstein.
H o 1 a s t c r i <1 a c Lor.
Car Master FORBES
Car Master ananchytis Lkske sp.
Taf. 18, Fig. 22; Taf. 19, Fig. 12
1826 — 33 Spalangus granulosus und saborbicularis Goldfuss, 1, S. 148, Taf. 45,
Fig. 3, 5.
1853 — 55 Cardiasler ananchytis Leske bei d’Oiibigny, 6, S. 131, Taf. 826.
1875 Cardiaster ananchytis Geinitz, 2, S. 10, Taf. 3, Fig. 4; Taf. 4, Fig. 7.
1883 Cardiasler ananchytis FuiC, S. 130, Abb. 118.
1897 Cardiaster ananchytis FmC, S. 71, Abb. 91.
1909 Cardiasler ananchytis Wanderer. Taf. 2, Fig. 11.
1912 — 13 Cardiasler ananchytis Scupin, S. 251, Taf. 15, Fig. 7.
? 1912 — 13 Cardiaster nov. spec. Scupin, S. 252, Taf. 15, Fig. 12.
? 1921 Cardiaster granulosus Nietscii, S. 11, Taf. 11, Fig. 3 — 10.
Die Art ist aus unserem Gebiet seit langer Zeit und zwar aus dem Dachs-
loch bei Innozcnzidorf bekannt. Sie ist von hier auch durch Eric abgebildet
worden und liegt aus der Sammlung des Humboldtvereins Ebersbach in
15 Steinkernen vor. Leider läßt sich an diesen nicht viel feststellen. Die
Paläontologischer Teil
75
gewöhnlich schief verdrückten, mittelmäßig gewölbten Exemplare sind in
normalem Zustande hochoval herzförmig. Das größte Exemplar hat eine Höhe
von 65 mm. Auch in Steinkernen gut kenntlich ist die Art durch die tiefe,
beiderseits von Kanten begrenzte Furche, in der das vordere Ambulacrum liegt.
Die Furche bildet im vorderen Schalenrande einen tiefen Einschnitt und ist,
wenn auch weniger kräftig, bis zu dem auf der Unterseite befindlichen
Peristom zu verfolgen. Der After liegt an der oberen Ecke des abgestutzten
Hinterrandes. Vom Scheitel verläuft nach hinten eine mehr oder weniger
deutliche stumpfe Kante.
Das von Scupin als nov. sp. aufgeführte Exemplar ist mehrmals zer-
brochen und gehört der Form nach auch nur zu unserer Art. Nietscii führt
die Bezeichnung von Goldfuss „granulosus“ wieder ein. Hier wurde jedoch
die bisherige Bezeichnung beibehalten, da die Stücke von Nietscii aus dem
Obersenon stammen und ein genauer Vergleich mit unseren Steinkernen
nicht möglich ist.
Vorkommen:
Mittelturon : Postei witz (Mus. Dresden), Porschdorf (Mus. Dresden), Leit-
meritz 8, Jicin 26, 32 (beide Soukup), Löwenberg 3 (Scupin);
Oberturon aß: Hohnstein 1 (Mus. Dresden), Herrenleite (Mus. Dresden),
Zeichen 5 (Seifert), Innozenzidorf 6 (Humboldtver. Ebers-
bach), Khaa 6, Heuscheuer (Flegel), Hoekenau Löw. (Geol.
Landesmus.) ;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Böhm. Kamnitz 7, Herzogswaldau Löw.
(Geol. Landesmus.), Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landes-
museum).
Außerdem an weiteren Plätzen des Mittelturons von Sachsen (Mus.
Dresden) und Böhmen (Mus. Prag).
Cardiaster planus Mant. sp.
1822 Spalangus planus Mantell, S. 192, Taf. 17, Fig. 9, 21.
1875 Holasler planus Geinitz, 2, S. 9, Taf. 3, Fig. 2, 3.
1889 Holasler planus FiuC, S. 99, Abb. 128,
1921 Cardiaster planus Nietscii, S. 10, Taf. 2, Fig. 1 — 8.
Im Museum zu Dresden liegen einige verdrückte Exemplare, die mit
dieser Art vereinigt werden könnten. Nietsch stellt die bisher zu Holaster
gerechnete Art auf Grund der Fasciole und des Plastrons zu Cardiaster .
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Dresden (Mus. Dresden);
Oberturon y : Zatzschke (Mus. Dresden).
Außerdem im Mittelturon von Böhmen, Wollin und England.
Cardiaster cotteanus Langenhax & Gründet
Taf. 18, Fig. 21
1891 Cardiaster cotteanus Langenhan & Grundey, Taf. 1, Fig. 17.
1897 Cardiaster cotteanus FriC, S. 72.
1901 Cardiaster cotteauanus Sturm, S. 97, Taf. 11, Fig. 8.
1929 Cardiaster cotteauanus Ändert, 2, S. 165, Schicht 18; S. 180, Nr. 12.
76
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Von diesem Cardiaster wurden einige meist zerbrochene Steinkerne ge-
sammelt. Teilweise sind an ihnen die gejochten Porenreihen sichtbar. Wie
Cardiaster ananchptis besitzt unsere Art eine tiefe, beiderseits von Kanten
begrenzte Furche, in der das vordere Ambulacrum liegt. Jedoch fehlt ihr die
nach hinten verlaufende stumpfe Kante der ersteren vollständig.
Gegenüber Cardiaster cotteauanas d’Orbigny 1853/1855, 6, Taf. 830, S. 140,
mit der unsere Art von Sturm vereinigt worden ist, ist diese mehr kreis-
rund, herzförmig und niedriger. Nach den Abbildungen von d’Orbigny halte
ich eine Übereinstimmung für ausgeschlossen.
Lanceniian & Grundey bezeichnen die Art als Cardiaster cotteanus Otto.
Dieser Name ist in der Literatur sonst nicht aufzufinden.
Vorkommen:
Emscher: Kreibitz 25, Falkenau 6, Kieslingswalde.
Cardiaster jugatiis Schlüter
1901 Cardiaster jugalus Sturm, S. 97, Taf. 11, Fig. 7.
1912 — 13 Cardiaster sp. Scupin, S. 252, Taf. 15, Fig. 12.
Nach der Abbildung von Sturm könnte das von Scupin als Cardiaster sp.
bezeichnete Stück, das demselben Horizont angehört und im Original vor-
liegt, hierher gehören. Auch Scupin hebt die Ähnlichkeit der beiden hervor.
Vorkommen:
Emscher: Großrackwitz Löw. (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde (Geol.
Institut Breslau).
Spatangidac Ac.
Micraster AG.
Micraster cor testudinarium Goldf. sp.
Taf. 18, Fig. 19, 20 a u. b
1826 — 33 Spatangus cor testudinarium Goldfuss, 1, S. 156, Taf. 48, Fig. 5.
1875 Micraster cor testudinarium Geinitz, 2, S. 11, Taf. 4, Fig. 1 — 4.
1889 Micraster cf. cor tesiudinai ium FriC, S. 98, Abb. 126.
1909 Micraster cor testudinarium Wanderer, Taf. 2, Fig. 12.
1912 — 13 Micraster cor testudinarium Scupin, S. 253.
An einigen mehr oder weniger verdrückten Exemplaren konnten die Eigen-
tümlichkeiten dieser Art leidlich festgestellt werden, so daß die Stücke
mit ihr vereinigt wurden.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Hundorf, Vsetat 1, Löwenberg 1,
Waltersdorfer Mühle Löw. (Geol. Landesmus.) ;
Oberturon y : Birkwitz (Mus. Dresden), Kreibitz 3;
Emscher: Oberkreibitzer Talsperre 3, 8, Kreibitz 25, E.-St. Tannen-
dorf 1 (Humboldtver. Ebersbach).
Außerdem findet sich die Art auch anderweit im Mittelturon von Sachsen
und Böhmen, ferner im Oberturon von Schlesien, Nordwestdeutschland und
im Emscher von Frankreich und England.
77
Paläontologischer Teil
Hemiaster Des OK
Hemiaster regtilusanus d’Okk.
1853 — 55 Hemiaster regulusanus d’Orbigny, 6, S. 248, Taf. 884.
1875 Hemiaster regulusanus Geinitz, 2, S. 15, Taf. 5, Fig. 2.
1893 Hemiaster regulusanus Fiue, S. 112, Abb. 147.
1912 — 13 Epiasler sp. Scupin, S. 253, Taf. 15, Fig. 9.
Einige etwas verdrückte Steinkerne, deren Vorderseite voll gerundet
ist und keine Ausrandung besitzt, passen gut zu dieser von Fmc aus den
Emscher - Schichten von Priesen gut dargestellten Art. Das hintere
paarige Fühlerfeld ist gegenüber dem vorderen außerordentlich kurz. Das
Stück aus der Sammlung des Humboldtvereins Ebersbach ist nach der per-
sönlichen Handschrift von Geinitz bereits von diesem zu dieser Art gestellt
worden.
Das von Scupin als Epiaster sp. bezeichnete' Exemplar, das im Original
vorliegt, gehört mit unseren Stücken zu ein und derselben Art.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4, 7 (beide Soukup) ;
Mittelturon: Jicin 8 (Soukup);
Oberturon y: Zatzschke (Mus. Dresden);
Emscher: Kreibitz 25 (selbst gesammelt und Humboldtver. Ebersbach),
Priesen (Mus. Prag), Neuwarthau Löw. 2 (Geol. Landesmus.).
Schizaster Xu.
Schi zaster sturmi Sn p.
? 1875 Hemiaster sublacunosus Geinitz, 2, S. 14, Taf. 4, Fig. 5, 6.
1901 Hemiaster conf. lacunosus Sturm, S. 98, Taf. 11, Fig. 9.
1912 — 13 Schizaster sturmi Scupin, S. 254, Taf. 15, Fig. 2.
Zu dem von Scupin dargestellten zerbrochenen Exemplar, das im Original
vorliegt, ist nichts zu bemerken. Es ist nicht unmöglich, daß einige der
von mir zu Micrasler cor lestudinarium gestellten kleineren Steinkerne mit
diesem Exemplar übereinstimmen.
Die von Geinitz im Museum zu Dresden aus dem Elbsandsteingebirge
(Mittelturon von Rathen, Ober- und Niederkirchleiten bei Königstein) als
Hemiaster sublacunosus bezeichnten Steinkerne gleichen in der Form voll-
ständig dem Micrasler cor tesludinarium. Da bekanntlich eine einwandfreie
Bestimmung von Seeigelsteinkernen kaum möglich ist, sei die Vereinigung offen
gelassen. Das dort ebenso bezeichnete Stück von Zatzschke (Oberturon 7)
ist zerbrochen und ebenfalls nicht mit Sicherheit zu bestimmen.
Vorkommen:
Emscher: Neuwarthau Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde (Mus.
Dresden).
In der Umgebung von Jicin in Böhmen wurde im Mittelturon eine Anzahl
Steinkerne von Echinodermen gesammelt, die leider eine annähernd einwand-
freie Bestimmung nicht zulassen. Es dürfte sich meist um Exemplare der Arten
handeln, die von FaiC 1883, S. 130/132 aufgeführt sind. Insbesondere scheint
Hemiaster plebeius Nov. darunter vertreten zu sein.
Dasselbe gilt von den im Geologischen Landesmuseum aus dem Mittel-
turon der Lähner Mulde (Löwenberger Kreide) vorhandenen Steinkernen.
78
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Vermes
Serpula Lin.
Serpula socialis Goldf.
Taf. 19, Fig. 11
1826 — 33 Serpula socialis Goldfuss, 1, S. 235, Taf. 69, Fig. 12.
1837 Serpula filijormis Sowerdy, S. 340, Taf. 16, Fig. 2.
1842 Serpula filijormis Geinitz, 3, S. 65.
1845 Serpula filijormis Reuss, 1, S. 20, Taf. 5, Fig. 26.
1875 Serpula socialis Geinitz, 2, S. 200, Taf. 37, Fig. 2.
1912 — 13 Serpula socialis Scupin, S. 257.
Die meist zu lang ausgezogenen Bündeln vereinigten dünnen Röhrchen
finden sich in allen Horizonten der sächsischen und böhmischen Kreide. In
Teil II wurden diese Stücke als Serpula filiformis Sow. bezeichnet, wofür
jetzt der ältere GoLDFUss’sche Name gesetzt ist.
Vorkommen:
Mittelturon: Lindenau 3, 6 (Vortiscii), Antonienthal 2, Brenn 4, Bösig 7,
Jungbunzlau 5, Chorousek 4, Jicln 28 (Soukup), 38, Turnau 1,
3, 11, 12, 13, Löwenberg 1 (Geol. Landesmus.), Hermsdorf
Löw. 5 (Geol. Landesmus.), Waltersdorfer Mühle Löw. (Geol.
Landesmus.) ;
Oberturon a ß : Lückendorf 1 ;
Oberturon y : Kreibitz 7 ;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 6, Großhartmannsdorf Löw. (Geol.
Landesmus.), Neuwarthau Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Hohl-
stein Löw. (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde, Salzberg.
Derartige Röhrenbündcl finden sich vom Dogger bis ins Senon, ohne
daß es, wie Scupin mit Recht hervorhebt, bei derartigen, äußerlich wenig
differenzierten Formen sicher ist, ob die Röhren ein und demselben Tiere
angehören.
Serpula gordialis Schloth.
Taf. 19, Fig. 26
1820 Serpulites gordialis Sciilotii., S. 96.
1826 — 33 Serpula gordialis Goldfuss, 1, S. 234, Taf. 69, Fig. 8.
1842 Serpula gordialis Geinitz, 3, S. 65, Taf. 22, Fig. 11.
1845 Serpula gordialis Reuss, 1, S. 19 ? z. 'Feil.
1846 Serpula planorbis Reuss, 2, S. 103, Taf. 42, Fig. 19 — 23.
1372 Serpula gordialis Geinitz, 1, S. 282, Tal. 63, Fig. 2, 3.
1875 Serpula gordialis Geinitz, 2, Taf. 37, Fig. 3, 4.
1883 Serpula gordialis FriC, S. 129.
1889 Serpula gordialis FriC, S. 96, Abb. 122.
1909 Serpula gordialis Wanderer, Taf. 3, Fig. 13.
1912 — 13 Serpula gordialis Scupin, S. 257.
Im schlesischen Mittelturon konnten einige Steinkerne und Skulpturstein-
kerne dieser gewundenen Röhrchen von kleiner bis mittlerer Größe gesammelt
werden. Ferner fand ich die Art im Turon von Jicin.
Paläontologischer Teil
79
Vorkommen:
Unterturon: Jiein 9;
Mittelturon : Strehlen (Mus. Dresden), Jiein 29, Hermsdorf Löw. 2, Kynberg
Lövv., Grunauer Spitzberg Löw. 1, Löwenberg 2, Waltersdorfer
Mühle Löw. (Geol. Landesmus.), Kesselsdorf Löw. (Geol.
Landesmus.), Heuscheuer 1, 2, 3.
Serpula ampullacea Sow.
Taf. 19, Fig. 25
1023 Serpula ampullacea Sowerby, Taf. 597, Fig. 1 — 5.
1845 Serpula ampullacea Reuss, 1, S. 20, Taf. 5, Fig. 22.
1846 Serpula ampullacea Reuss, 2, Taf. 24, Fig. 6—7.
1872 Serpula ampullacea Geinitz, 1, S. 284, Taf. 63, Fig. 10 — 12.
1875 Serpula ampullacea Geinitz, 2, Taf. 37, Fig. 6 — 9.
1883 Serpula ampulacea FillC, S. 128, Abb. 114.
1912 — 13 Serpula ampullacea Scupin, S. 257.
Die gebogene Wurmröhre hat einen rundlichen Querschnitt und zeichnet
sich insbesondere durch ringförmige stumpfe Ouerwülste aus.
Vorkommen:
Unterturon: Jiein 6 (Soukup) ;
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Heuscheuer 2, 3, Turnau 2, 13,
Löwenberg 3 (Geol. Landesmus.), Jiein 3, 41, 44, 48 (alle vier
SouKur), 28.
Im Cenoman und Turon von Sachsen, Böhmen und Schlesien verbreitet.
Molluscoidea
Hryozoa
Zu den von Scupin 1912/1913 S. 249 aus den Neuwarthauer Schichten
(Emscher) aufgeführten Bryozoen, als Sparsicavea dichotoma Goldf.?, Nodelea
geinitzi Reuss? und Biflustra sp. ist nichts zu bemerken.
Auch aus dem Sandstein der böhmischen Kreide sammelte ich einige
Abdrücke, die zu diesen Arten gehören könnten. Das Material ist jedoch so
mangelhaft, daß es eine Beschreibung nicht lohnt.
Die für das obere Mittelturon charakteristische Bryozoenbank von Kanina
(Fiuc 1883, S. 25) fand sich auch im Mittelturon von Lindenau 4, Leitmeritz 5,
22, Rohatetz 3 und Jungbunzlau 3 (Arten Fnie, 1883, S. 124—127).
ßrachiopoda
A r t i c u 1 a t a Huxlky
Rhyuchonellidae Gray
Hhyn chonella Fisch.
Rhynchonella plicatilis Sow. sp.
Taf. 19, Fig. 15, 16
1814 Tercbralula plicatilis und Ter. ocloplicala Soyverby, Taf. 118, Fig. 1 — 5.
1839 Terebratula plicatilis , ocloplicala , pisum und mantelliana Geinitz,
1, S. 15.
80
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
1842 desgleichen, 3, S. XVII, XVIII, Taf, 16, Fig. 16 — 18 (mit Ausschluß
des Vorkommens im unteren Quader und unteren Pläner).
1846 Terjebratuta plicatilis, oclopJicata , pisum und manlelliana Reuss, 2,
S. 47, 48, Taf. 25, Fig. 10—22.
1875 Rhvnchonella plicatilis Geinitz, 2, S. 26, Taf. 7, Fig. 5 — 15.
1877 Rhpnchonella plicatilis Fuic, S. 144, Abb. 147.
1883 Ilhvnchonella plicatilis , cuvieri und manlelliana FriC, S. 123, Abb. 100
und 101.
1889 Rhpnchonella plicatilis, FriC, S. 88, Abb. 91.
1909 Rhpnchonella plicatilis Wanderer, S. 19, Taf. 3, Fig. 6.
1912 — 13 Rhvnchonella plicatilis und var. bohemica Scupin, S. 245, Taf. 14,
Fig. 2-6.
Rhvnchonella plicatilis ist eine sehr veränderliche Form. Das Verhältnis
von Länge zu Höhe, die Dicke der beiden Klappen und die Zahl der Rippen
variieren ganz bedeutend, so daß mehrere Arten und Varietäten entstanden
sind, die aber, wenn man sie genauer betrachtet, ineinander übergehen.
Vorstehend wurde nur die für die sudetische Kreide wichtigste Literatur
aufgeführt.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Dürröhrsdorf, Posteiwitz, Rosen-
berg 2, Lilienstein 1, Pirna, Schneeberg, Budine 3, Sterndorf
4, 5, 8, Schwarzwald 1, Sabert 2, Schwabitz 1, 6, 7, Böhm.
Neuland 1, Kessel 1, Wobrok 2, Kroh, Bleiswedel, Hundorf,
Kystra, Leitmeritz 3, 10; 12, 14, 15 (alle drei Mus. Aussig),
Lobositz 1, 2 (beide Mus. Aussig), Bilin 1, 2 (beide Mus.
Aussig), Teplitz 2 (Mus. Aussig), Laun 1, 3, 4 (alle drei
Mus. Aussig), Lenesehitz (Mus. Aussig), Liboch, Zimor, Kocho-
witz 2, Soviceberg 4, 8, 9, Rohatetz 6, Kl. Kahn 1 (Mus. Aussig),
Hostin 4, 5, Hled’seb, Chorousek 2, Kanina 1, 2, Vsetat 1,
Brezinka 1, Turnau 2, Kynberg Löw., Grunauer Spitzberg Löw. 1,
3 (Geol. Landesmus.), Kesselsdorf Löw. (Geol. Landesmus.),
Langenau Löw. 1, 2 (beide Geol. Landesmus.), Waltersdorfer
Mühle Löw. (Geol. Landesmus.), Löwenberg 1, 2, 3 (alle drei
Geol. Landesmus.), Plagwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Heu-
scheuer 2?, 3.
Im Museum zu Prag liegt Rhvnchonella plicatilis aus dem böhmischen
Mittelturon von der Podhrazmühle bei Laun, von Krtenov bei Laun, Poplsy
bei Laun, Koschtitz, Cizkovice und Sullowitz bei Lobositz, Leitmeritz 12,
Rosental am Hohen Schneeberg, Vtelno östlich von Melnik, Kosätek bei
Bischitz, Jungbunzlau und Wlachai bei Oschitz.
Die Art ist in mittelturonen Schichten weit verbreitet und findet sich
auch bereits im Unterturon.
lihynchonella compressa Lam. sp.
Taf. 19, Fig. 14
Terebratula alata Geinitz, 4, S. 17, Taf. 3, Fig. 17.
Rhpnchonella compressa d'Orbigny, 4, S. 35, Taf. 497, Fig. 1 — 6.
1843
1847
Paläontologischer Teil
81
1891 Rhynchonella alata Langenhan & Grundey, Taf. 2, Fig. 38.
1897 Rhynchonella alata FriC, S. 68.
1901 Rhpnchonella compressa Sturm, Taf. 11, Fig. 6.
1909 Rhvnchonella compressa Wanderer. S. 19, Taf. 3, Fig. 9.
Die Art ist im sächsisch-böhmischen Turon und Emscher sehr selten.
Sie ist mir nur von den unten angeführten Plätzen bekannt. Ferner be-
finden sich im Geologischen Landesmuseum einige Exemplare aus dem
Emscher von Hohlstein. Die Art zeichnet sich durch geraden Stirnrand und
kräftige Rippen aus.
Vorkommen:
Oberturon aß: Waltersdorf 2;
Emscher: Markersdorf 3, Jidn 2, 3 (alle zwei Soukup), 1, Kieslings-
walde (Mus. Dresden), Hohlstein Löw. (Geol. Landesmus.).
Die Art wird von d’Orbigny insbesondere aus dem Cenoman aufgeführt
und ist im sächsischen Cenoman (Mus. Dresden) häufig. In seiner Auf-
zählung der Fundorte befindet sich aber auch der Name Kieslingswalde.
Tcrcbratulidac Kin g
Terehraiula Klein
Terehratula semiglobosa Sow.
Taf. 19, Fig. 19 a u. b
1814 Terehraiula subumlata und Ter. semiglobosa Sowerby, Taf. 15,
Fig. 7, 9.
1839 Terehratula semiglobosa und Ter. carnea Geinitz, 1, S. 16.
1846 Terehratula semiglobosa und Ter. carnea Reüss, 2, S. 50, 51, Taf. 26,
Fig. 5 — 11.
1847 Terehratula semiglobosa d’Orbigny, 4, S. 105, Taf. 514, Fig. 1 — 4.
1870 Terehratula semiglobosa F. Römer, S. 313, Taf. 34, Fig. 9.
1875 Terehratula semiglobosa Geinitz, 2, S. 23, Taf. 7, Fig. 1 — 4.
1889 Terehratula semiglobosa FriC, S. 87, Abb. 38.
1909 Terehratula semiglobosa Wanderer, S. 17, Taf. 3, Fig. 1.
Die Art konnte besonders zahlreich als Steinkern in der Umgebung von
Drum gesammelt werden. Von anderen Plätzen besitze ich nur wenig Material.
Die glatten doppelklappigen Steinkerne sind mäßig dick und unterscheiden
sich dadurch von den Schalenexemplaren von Hundorf und Strehlen, die im
allgemeinen bedeutend dicker sind. Jedoch finden sich auch an diesen Stellen
dünnere Exemplare, die sich als Schalenexemplare kaum von den anderen
unterscheiden dürften.
Bei der Nachprüfung der Fossilien von Aschendorf im Museum zu Prag
am 24. September 1930 fand Herr Dr. Zäzvorka unter dem Material von FriC
auch von dieser Fundstelle einen Steinkern heraus, der zu dieser Art ge-
hören dürfte.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Sterndorf 2 (Reuss), Drum 1 zahl-
reich, 2 zahlreich, 3, 4, Aschendorf 2 (Mus. Prag), Sovice-
berg 1, 2, 3, Hundorf, Hostin 2, Nebuzel, Nuenicek, Rohatetz 1,
ftepin, Slap, Straschnitz, Strem, Leitmeritz 8 (Mus. Aussig u.
Deutsches Geol. Institut Prag), 9 (Mus. Aussig), 10, Teplitz 1
Ändert 0
82
Abh. preuß, gteol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
(Mus. Aussig), Bilin T, 2, 3 (alle drei Mus. Aussig), Lobositz
1, 2 (beide Mus. Aussig).
Außerdem im Museum zu Prag aus dem böhmischen Mittelturon von Sullo-
witz bei Lobositz, Zidovice bei Raudnitz, Kystra und Koschtitz.
Die Art ist charakteristisch für die Zone des Spondvlus spinosus und
findet sich in dieser Zone in Sachsen, Böhmen, Oberschlesien, am Harz, in
Nordwestdeutschland, Frankreich und England.
Terebratulina D'Olut.
Terebratulina gracilis Schlotii. sp.
1813 Terebratulites gracilis Schlotheim, 7, S. 113, Taf. 3, Fig. 3.
1829 Terebratula rigida Sowerby, Taf. 536, Fig. 3, 4.
1839 Terebratula gracilis und Ter. ornaLa Geinitz, 1, S. 16.
1840 Terebratula gracilis und Ter. ornala Geinitz, 2, S. 59, Taf. 16, Fig. 13.
1846 Terebratula gracilis Reuss, 2, S. 49, Taf. 26, Fig. 1; Taf. 42} Fig. 24.
1866 Terebratulina gracilis Schlönbach, S. 287, Taf. 38, Fig. 18 — 20.
1870 Terebratula gracilis F. Roemer, S. 314, Taf. 37, Fig. 8, 9.
1875 Terebratulina gracilis Geinitz, 2, S. 24, Taf. 7, Fig. 18.
1877 Terebratulina gracilis FriC, S. 143, Abb. 146.
1889 Terebratulina gracilis FriC, S. 88, Abb. 89.
1909 Terebratulina gracilis und rigida Wanderer, S. 18, Taf. 3, Fig. 4.
Die kleine, nur etwa 5 mm messende, scharf gerippte, leicht kenntliche
Art ist charakteristisch für den mittelturonen Pläner. Mit Ausnahme der
Schnabelspitze ist sie fast gleichmäßig gerundet.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Dresden (Mus. Dresden), Hundorf
(selbst ges. und Mus. Prag), Kystra, Vsetat, Leitmeritz 10,
Leneschitz (Mus. Aussig), Rohatetz 6, Lysa 2.
Die Art findet sich im Mittelturon von Sachsen, Böhmen, Oberschlesien,
vom Harzrande, von Nordwestdeutschland, Frankreich und England.
Terebratulina striatula Mast. sp.
1822 Terebratula striatula Mantell, S. 131, Taf. 25, Fig. 7, 8, 12.
1839 Terebratula chrysalis Geinitz, 1, S. 15.
1840 Terebratula striatula Geinitz, 2, S. 59, Taf. 16, Fig. 12. •
1846 Terebratula striatula und Ter. chrpsalis R.EUSS, 2, S. 49, Taf. 26,
Fig. 2, 3.
1870 Terebratulina striata F. Roemer, S. 314, Taf. 34, Fig. 8.
1872 Terebratulina striatula Geinitz, 1, S. 155, Taf. 36, Fig. 39 — 41.
1875 Terebratulina striatula Geinitz, 2, Taf. 7, Fig. 16, 17.
1877 Terebratulina striatula FriC, S. 143, Abb. 145.
1889 Terebratulina chrysalis FriC, S. 88, Abb. 90.
1893 Terebratulina chrysalis FriC, S. 103.
1909 Terebratulina striatula Wanderer, S. 18, Taf. 3, Fig. 5.
Von dieser Art wurde nur ein Steinkern mit Schalenresten gesammelt.
Das Stück ist flach gewölbt und mit zahlreichen dichotomierenden Rippen,
die schwach gekörnt erscheinen, verziert. Die Höhe beträgt^ ! 2 mm, die Breite
Paläontoiogischer Teil
83
9 mm. Der Stirnrand ist breit gerundet, gegen den Schnabel hin verlaufen
die Ränder fast gerade und treffen in einem spitzen Winkel zusammen. Im
Museum zu Dresden liegt ein Stück von Zatzschke unter dieser Bezeichnung.
Es zeigt jedoch nicht die konzentrischen Ringe, durch die in den radialen Rippen
die charakteristischen Absätze entstehen. Der Steinkern ist nicht gut erhalten
und kaum bestimmbar.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Vsetat 1, Kl. Kahn 1 (Mus. Aussig);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1?, Salzberg (nach Brauns), Priesen (Mus.
Prag u. Aussig).
Vom Cenoman bis ins Mittelturon in der sächsischen und böhmischen
Kreide verbreitet, in jüngeren Schichten seltener. Ferner soll die Art auch
in der oberen weißen Kreide von Rügen und Möen Vorkommen.
Magas S<W.
[Magas geinitzi Schloexb.
Taf. 19, Fig. 17, 13, 21, 22 a u. b
1842
Terebratula pumila Geinitz, 3, S. 87.
1846
Terebratula hippopus Reuss, 2, S. 52, Taf. 26,
Fig. 14.
1866
Magas geinitzi Schloenbach, S. 298, Taf. 39,
Fig. 4 — 0.
1872
Magas geinitzi Geinitz, 1, S. 158.
1877
Magas geinitzii FriC, S. 145, Abb. 148.
1883
Magas geinitzii FriC, S. 122.
1891
Terebratula wallersdorjensis Langenhan & Grundey, Taf. 2, Fig. 41
1893
Magas geinitzi FriC, S. 108.
1397
Magas geinitzi FriC, S. 69.
1912—13
Terebratula phaseolina Scupin, S. 248, Taf. 14,
Fig. 8.
Die rötliche gerundete, gegen den Schnabel mäßig zugespitzte Schale
erscheint fast glatt; mit der Lupe kann man schwache konzentrische Linien
wahrnehmen. Die große Klappe ist kräftig, die kleine fast kreisrunde Klappe
schwächer gewölbt. Die große Klappe ist am Stirnrande schwach eingebogen,
an der kleinen Klappe zeigt sich von der Schalenmitte bis zum Stirnrande
eine flache Mulde. Die aus dem böhmischen Mittelturon vorliegenden Exemplare
erreichen eine Größe von 5—10 mm. Sie sind von den von Scupin als
Terebratula phaseolina bezeichneten nicht zu unterscheiden. Scupin hat
für seine Bestimmung die Abbildungen von Geinitz, 1, 1872, Fig. 20—24, die
von Geinitz als Jugendexemplare der Terebratula phaseolina angesehen werden,
herangezogen. Sie stimmen mit den unseren überein; doch bleiben alle mittel-
turonen Formen klein gegenüber der ausgewachsenen Terebratula phaseolina ,
so daß sie richtiger zu Magas geinitzi, die nirgends viel größer vorkommt,
gestellt werden.
Die aus dem Emscher des Kreibitztales vorliegenden Steinkerne haben
eine ziemlich flache kleine Klappe. Bei dem Erhaltungszustände ist eine
genaue Nachprüfung leider nicht möglich. Sicher sind wie bei Terebratula
semiglobosa (s. d.) Steinkerne dünner als Kalkschalenexemplare. Die von
Langenhan & Grundey, Taf. 2, Fig. 41 abgebildete Terebratula Walters -
dorfensis dürfte ebenfalls hierher gehören.
84
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Vorkommen:
Mittelturon: Budine 5, Liebeschitz 1 zahlreich, Soviceberg 10, Kanina 1,
Laun 1 (Mus. Aussig), Chotzen 1, Kesselsdorf Löw. (Geol.
Landesmus.), Löwenberg 3 (Geol. Landesmus.), Langenau Löw.
1, 3 (beide Geol. Landesmus.), Waltersdorfer Mühle Löw.
(GeoL Landesmus.) ;
Oberturon a ß ; Hohnstein 1 (Mus. Dresden), Waltersdorf 2, Plissen 1;
Oberturon y : Zatzschke (Mus. Dresden) ;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 17, 24, Jicin 4 (Soukup), Kies-
lingswalde.
Vom Cenoman bis ins Mittelturon in der sudetischen Kreide, in Nordwest-
deutschland und Frankreich, seltener im Oberturon und Emscher.
Mollusca
Lamellibranchiata
Anisomyaria
Avlculidac Lam.
Avicula Brug.
Avicula caudigera Zitt. var.
Abb. 2.
1863 Avicula pectiniformis Drescher, S. 351 z. Teil.
1866 Avicula caudigera Zittel, 2, S. 13, Taf. 12, Fig. 12.
1889 Avicula caudigera Holzapfel, 2, S. 226, Taf. 27, Fig. 19.
1912 — 13 Avicula caudigera var. Scupin, S. 216, Taf. 12, Fig. 1, 10, 11.
Von dieser Art liegen aus Böhmen nur einige ungünstig erhaltene Stein-
kerne vor. Ohne Flügel bildet die Muschel ein Drei-, mit Flügel ein schiefes
Abb. 2. Avicula caudigera Zitt. var., rechte Klappe, Steinkern.
Emscher, Kreibitz 26. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 1.)
Viereck; Vorder-, Unter- und Hinterrand ergeben zusammen einen nach
hinten verdrückten Bogen. Die breit gewölbte Muschel geht unmittelbar in
den dreieckigen hinteren Flügel über. Dieser endet in einem mit der
Spitze nach außen gerichteten kleinen Dreieck. Wenig größer als dieses
ist der scharf abgesetzte dreieckige vordere Flügel. Sein Vorderrand
bildet einen nach außen gerichteten Bogen. Der Oberrand der beiden Flügel,
Paläontologischer Teil
85
zugleich Schloßrand, verläuft in gerader Linie. Der breite, etwas dicke
Wirbel ragt wenig über den Schloßrand empor und liegt am vorderen Ende
der Muschel. Steinkerne und Hohlabdrücke sind glatt.
Maße :
1
2
Länge des Schloßrandes:
35
31
Höhe:
31
29
Länge : Höhe = 100:
88
93
Fundort: 1) E Kreibitz 26, 2) E E.nSt. Tannendorf 1 (Mus. Prag).
Unsere Steinkerne stimmen mit denen aus der Löwenberger Kreide überein.
Der Schilderung von S cupin ist nichts hinzuzufügen. Da nur Steinkerne
vorliegen, läßt sich die Übereinstimmung mit der ZiTTEi/schen Form nur im
allgemeinen feststellen.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (Mus. Prag, 2 Stück), Kreibitz 1, 9, 26,
Hermsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Bergwarthau Löw. zahl-
reich (Geol. Landesmus.), Gehnsdorf Löw. (Geol. Landesmus.) ;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Realgymn. Löwenberg, Geol. Landes-
mus.), Niederbielau Löw. (Geol. Landesmus.).
Außerdem im Untersenon von Aachen.
Avicula pectinoides Re iss
Taf. 1, Fig. 1
1842 .4i?/cu/a pectiniformis Geinitz, 3, S. 79, Taf. 20, Fig. 37.
1846 Avicula pectinoides Reuss, 2, S. 23, Taf. 32, Fig. 8.
1887 Avicula pectinoides Frech, S. 156, Taf. 14, Fig. 6 — 9.
1889 Avicula pectinoides Holzapfel, 2, S. 226, Taf. 25, Fig. 20.
1893 Avicula pectinoides FriC, S. 93, Abb. 121.
1912 — 13 Avicula pectinoides Scupin, S. 216, Taf. 12, Fig. 6.
Die Art ist im Umriß der Avicula caudigera sehr ähnlich, jedoch bedeutend
kleiner, breit eiförmig, mäßig schief. Der breit gewölbte Rücken fällt
zu den beiden Ohren schnell ab. Das vordere Ohr bildet ein scharf ab-
gesetztes kleines Dreieck mit gerundeter Spitze, das hintere, ebenfalls drei-
eckig, ist weniger scharf abgesetzt und hinten schwach ausgeschweift. Vorder-,
Unter- und Hinterrand bilden zusammen einen Bogen, unter dem vorderen Ohr
befindet sich eine Einbuchtung. Der Oberrand verläuft in gerader Linie. Der
breite, mit einer kleinen Spitze wenig über den Schloßrand ragende Wirbel
ist schief nach vorn gerichtet und liegt etwas vor der Mitte. Die Verzierung
der Schale besteht aus einigen unregelmäßigen konzentrischen Linien und
Falten, Steinkerne sind glatt.
Maße
Länge des Schloßrandes: 9,5mm
Höhe: 9,5 „
Länge : Hohe = 100: 100
Geinitz, Reuss und FriC schildern die Art aus den Priesener Schichten
Böhmens (Zone des Inoderamus schloenbachi) . Das auf Tafel 32 in Figur 9
bei Reuss dargestellte Stück mit seinem verhältnismäßig langen und schmalen
Rüdken rechne ich zu Avicula geinitzi Reuss. Es liegen nur wenig Stücke vor.
| Fundort: E Kreibitz 6
86
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Vorkommen:
Mittelturon : Kl. Kahn 2 (Mus. Aussig) ;
Oberturon aß: Daubitz 7;
Oberturon y: Zatzschke (Geol. Landesamt Leipzig), Kreibitz 14, Robitz,
Priesen;
Emscher: Kreibitz 6, 12, Kieslingswalde, Giersdorf Löw. (Realgymn.
Löwenberg, Geol. Landesmus.) ;
Untersenon: Sirgwitz Löw. (Geol. Landesmus.).
Außerdem im Untersenon von Suderode (Frech) und von Aachen
(Holzapfel).
Avicula geinitzi ÜEUSS
Taf. 1, Fig. 2
1846 Avicula geinitzi Reuss, 2, S. 23, Taf. 32, Fig. 6.
1893 Avicula geinitzi Fric, S. 98, Abb. 120.
1912 — 13 Avicula nov. spcc. (aff. geinitzi Reuss) Scupin, S. 219, Taf. 12, Fig. 12.
1929 Avicula n. sp. Ändert, 2, S. 180, Fossiltabelle.
Von dieser Art liegen nur zwei Steinkerne vor. Die Muschel ist sehr
schief, schmal und lang eiförmig, wenig gewölbt. Der vordere Flügel ist im
Verhältnis zu der ganzen Muschel groß und spitzwinkelig, der Vorderrand nach
außen gebogen. Der hintere Flügel ist klein und sehr stumpfwinkelig. Der
Wirbel ragt nur wenig über den geraden Schloßrand hervor. Die Oberfläche
des Steinkernes ist glatt.
Maße:
Länge des Schloßrandes: 13 mm 'j
Hohe: 12 „ > Fundort: E Toi lenstein
Länge: Höhe = 100: 92 J
Vorkommen:
Emscher: Tollenstein, E.-St. Tannendorf 1.
Außerdem nach Reuss und Fric in den Priesener Schichten von Priesen,
Luschitz und Dneboh in Böhmen.
Avicula cf. coerulescens Nilks.
I'af. 1, Fig. 3
? 1827 Avicula coerulescens Nilsson, S. 18, I'af. 3, Fig. 19.
? 1897 Avicula coerulescens Hennig, S. 54, Taf. 3, Fig. 25 — 27.
1912 — 13 Avicula coerulescens Scupin, S. 217, Taf. 12, Fig. 5.
Ein unvollständiger Steinkern mit Flohlabdruck könnte mit dem von Scupin
abgebildeten Bruchstück übereinstimmen, ob dieses auch mit den schwedischen
Stücken der Fall ist, möchte ich dahingestellt sein lassen. Die Muschel bildeL
eine stark schief nach hinten gerichtete spitze Pyramide, an die sich nach vorn
ein kleines spitzwinkeliges, nach hinten ein etwas größeres stumpfwinkeliges
Ohr anschließen. Auf dem Hohlabdruck sind die Eindrücke scharfer Radial-
linien Vzu beobachten, die sich gegen den Vorderrand hin häufen und daselbst
besonders deutlich auftreten.
Paläontol ogischer Teil
87
Maße:
Länge des Schloßrandes: 11 mm
Länge von der Wirbelspitze in der Richtung der größten Ausdehnung:
26 mm.
Vorkommen:
Mittelturon: Löwenberg 3 (Geol. Landesmus.);
Oberturon aß: Jonsberg 2.
Avicula neptuni Goldf. sp.
Taf. 1, Fig. 4
1834 — 40 Cardium nepluni Goldfuss, 2, S. 221, Taf. 144, Fig. 9 a u. b.
1841 Cardium neptuni A. Roemer, S. 71.
1844 Pinna neptuni d’Orbigny, 3, S. 255, Taf. 333, Fig. 1—3.
1846 Pinna nodulosa Reuss, 2, S. 14.
1872 Mytilus neptuni Geinitz, 1, S. 213, Taf. 47, Fig. 1, 2.
1893 Pinna nodulosa Fric, S. 95, Abb. 111.
1897 Pinna nodulosa FriC, S. 57.
1898 Avicula neptuni G. Müller, S. 40, Taf. 6, Fig. 4, 5.
Die gleichklappige, hoch gewölbte schinkenförmige Muschel hat rhombischen
bis dreieckigen Umriß. Der Vorderrand ist eingedrückt. Der Unterrand bildet
eine mehr oder weniger nach außen gebogene Linie und geht entweder
unmittelbar in den Hinterrand über oder ist mit diesem durch eine abgerundete
Ecke verbunden. Der Schloßrand ist lang und gerade und anscheinend im
hinteren Teile, der an allen Stücken nur unvollständig erhalten ist, schwach
gebogen. Der Wirbel ist weit nach vorn gerichtet; seine vorderste Spitze
und auch der vordere Flügel, der nach anderen Autoren vorhanden Sein soll,
sind bei allen vorliegenden Stücken abgebrochen. Die Muschel ist stark
ungleichseitig. Schloßzähne und Bandgrube sind nicht wahrzunehmen. Der
scharf abgesetzte Flügel ist breit und zusammengedrückt; eine prismatische
Schalenschicht ist vorhanden, so daß die Art den Eindruck einer großen
Avicula macht, wohin sie auch zuletzt gestellt worden ist. Vom Wirbel läuft
über den Rücken in einem nach vorn offenen Bogen eine dicke, sich gegen
den Unterrand ausgleichende und verbreiternde Wulst. Die Muschel erscheint
deshalb stark aufgebläht.
Vor der Schalenhöhe ziehen vom Wirbel nach vorn unten im flachen
Bogen 8—10 kräftige gerundete Radialrippen. Die hintere Schalenhälfte ist
von zahlreichen feinen, vom Wirbel ausstrahlenden Radialrippchen bedeckt,
die gegen die Schalenmitte hin verschwinden. Auf dem Flügel, wie auch auf
dem großen herzförmigen Möndchen unter dem Wirbel, fehlen sie vollständig.
Diese Teile sind nur mit feinen, die ganze Schale überziehenden Anwachslinien
uncl unregelmäßigen, schwach entwickelten Wellen bedeckt. An den Kreuzungs-
stellen mit den Radialrippen sind mehr oder weniger deutliche Knoten sichtbar.
Maße: 12 3
Länge: 9 cm? 9 cm 9,5 cm
Höhe: 8 „ 7,25 „ 6,75 „
Lange : Höhe = 100: 89 80 71
Fundort:
E E.-St. Tannendorf 1
Ein Unterschied unserer Exemplare von den Cen-omanformen läßt sich
nicht feststellen.
88
Abh. preuß. g-eol. L.-A., Neue Folge, Heit 159
Vorkommen:
Mittelturon: Löwenberg 3 (Geol. Landesmus.);
Oberturon y: Zatzschke;
Emscher : E.-St. Tannendorf 1 (selbst ges., Mus. Dresden und Prag),
Kreibitz 24, Oberkreibitzer Talsperre 3, Kieslingswalde.
Außerdem im Cenoman von Sachsen, Schlesien und Frankreich, sowie
im Untersenon von Braunschweig.
Avicula n. sp.
Taf. 1, Fig. 5
Von der linken Klappe einer Avicula mit scharf abgesetztem, sehr langem
flachem Vorder- und Hinterflügel und hochgewölbtem, verhältnismäßig kurzem
Rücken gebe ich eine Abbildung. Der Rücken ist nach unten abgebrochen,
scheint aber ursprünglich nicht viel länger gewesen zu sein. Die rechte Klappe
ist an dieser Stelle in die linke hineingedrückt. Der Steinkern ist glatt, nach
dem Hohlabdruck besteht die Schalenverzierung in ganz schwachen konzen-
trischen Streifen und Runzeln.
Das Stück ist von allen mir bekannten Formen verschieden. Von der
E.-St. Tannendorf, wo ich das Exemplar gefunden habe, liegt ferner noch der
Hohlabdruck eines ähnlichen, jedoch bedeutend kleineren Stückes von 9 mm
Schloßrandlänge vor.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1.
P i n n i d a o Gray
Pinna Lix.
Pinna cretacea Schloth. sp.
1813 Pinniles cretaceus Schlotheim, 7, S. 113.
1834 — 40 Pinna quadr angularis Goldfuss, 2, Taf. 127, Fig. 8.
1834 — 40 Pinna compressa Goldfuss, 2, Taf. 128, Fig. 4.
1834 — 40 Pinna restituta Goldfuss, 2, Taf. 138, Fig. 3 a, b.
1846 Pinna decnssata Reuss, 2, S. 14 z. Teil, Taf. 37, Fig. 2.
1866 Pinna cretacea Zittel, 2, S. 07, Taf. 13, Fig. 1.
1875 Pinna diluviana Brauns, S. 376.
1875 Pinna cretacea Geinitz, 2, S. 54, Taf. 14, Fig. 2, 3.
1089 Pinna cretacea Holzapfel, 2, S. 214.
1891 Pinna conf. restituta , conf. compressa, decussata Langeniian Sc
Grundey, Taf. 3, Fig. 5, 6; Taf. 4, Fig. 1, 2.
1897 Pinna cretacea Petrascheck, S. 30.
1897 Pinna cretacea FriC, S. 57.
1898 Pinna decussata G. Müller, S. 49, Taf. 7, Fig. 9.
1901 Pinna cretacea Sturm, S. 93.
1901 Pinna compressa Sturm, S. 94, Taf. 11, Fig. 1.
1912 — 13 Pinna cretacea Scupin, S. 195.
Die Festlegung vorstehender Art und ihre Unterscheidung von Pinna
decussata Goldf. ist schwierig und praktisch von wenig Wert. Nur selten
und nur in im Betriebe befindlichen Steinbrüchen werden dem Geologen voll-
Paläontologischer Teil
89
ständig erhaltene Exemplare dieser weit verbreiteten Art zu Händen kommen.
Gewöhnlich werden es nur Bruchstücke sein, an denen das Unterscheidungs-
zeichen, die schlankere Form der Pinna cretacea, schwer nachzuweisen ist.
Oft sind die Stücke auch etwas breit gedrückt und können täuschen. Man
kommt kaum anders zum Ziele, als die Stücke aus den jüngeren Kreide-
schichten, aus denen schlankere Formen mit Sicherheit bekannt und über-
wiegend sind, mit Pinna cretacea zu bezeichnen und ein zufällig etwas breiter
scheinendes Stück aus den gleichen Schichten nicht als Pinna decussata ab-
zutrennen. In den älteren Schichten wäre demnach die Grundform breiter
und in den jüngeren schmäler. Wahrscheinlich sind auch Übergänge vor-
handen. Wie schon Scupin ausgeführt hat, sind in der Schalenverzierung feste
Unterscheidungsmerkmale ebenfalls nicht nachzuweisen.
Die Art bildet eine hohe spitze Pyramide mit quadratischem bis linsen-
förmigem Durchschnitt. Die Steinkerne zeigen 10—12 radiale Rippen, von
denen 2—4 unterhalb der Rückenkante liegen. An einigen Stücken schiebt
sich etwa in der Schalenmitte zwischen je ein Rippenpaar noch eine weitere
Rippe ein. Die Rippen sind schmal und scharf und werden durch flache
breitere Zwischenräume getrennt. Die Anwachsstreifen treffen in einem sehr
spitzen Winkel auf die Radialrippen und durchkreuzen sie rechtwinklig.
Gröbere Querskulptur ist auf dem mit Radialrippen versehenen Schalenteile
nur selten entwickelt; jedoch treten, wie Abdrücke zeigen, daselbst die ziemlich
engen Anwachslinien und -streifen scharf hervor.
Maße: 1 2 3 4 5 6 7 8
Lange: 8 cm 5 cm 6 cm 7 cm 4,5 cm 5,5 cm 6 cm 7,5 cm
Höhe: 23 „ 14 „ 16 „ 20 „ 14 „ 16 „ 23 „ 20 „
Dicke: 2,8 „ 3,8 „ 3,5 „ 4 „ 2 3 2,5 „ 4 „
Fundort :
1) 2) OT aß Waltersdorf 2, 3) desgl. Sammlg. Dr. ing. M. Donath, Zittau,
4) 5) 6) OT aß Innozenzidorf 6 Sammlg. Humboldtver. Ebersbach, 7) OT
aß Fuß der Lausche (? Waltersdorf 2) Sammlg. Humboldtver. Ebersbach,
8) E E.-St. Tannendorf 1.
Vorkommen:
Unterturon : Löwenberg 2 (Geol. Landesmus.) ;
Mittelturon: Posteiwitz, Wendischfähre, Dittersbach, Bonnewilz, Rosenberg
1, Piessnig 2, Klemensdorf 2, Jungbunzlau 6, Wobrok 2,
Gründenmühltal, Kallwitz 5, Bleiswedel, Neuland 1, Chorousek 4,
Libowis, Bakov 2, Vsetat 1, Jicin 1, 2, 28, 30, 42, 46 (alle
sechs Soukup), 29, 36, 38, 41, Hermsdorf Löw. 4, 6 (beide
Geol. Landesmus., Realgymn. Löwenberg), Ludwigsdorf Low. 2
(Geol. Landesmus.) ;
Oberturon aß: Hohnstein 1, 2 (beide Mus. Dresden), Niederkreibitz 3, Khaa7,
Daubitz 7, 8, Herrenleite, Mocketal (Seifert), Zeichen 5
(Seifert), Innozenzidorf 6 (Humboldtver. Ebersbach), Lücken-
dorf 5, 6, 8, Hermsdorf 8, Krombach, Jonsberg 2, Großmergthal
1, Altschiedel, Waltersdorf 2, Hockenau Löw. (Geol. Landes-
museum) ;
Oberturon y : Kreibitz 4, 6, 7, 13, Großrackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.);
90
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Emscher: Limbach 2, E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 24, 26, Falkenau 4,
Tollenstein, Oberkreibitzer Talsperre 2, 3, Niedersteinschönau,
Kunnersdorf 2, Böhm. Kamnitz 11, Langenau, Hermsdorf 8, 9,
Petersdorf, Neuwarthau Löw. 1, 3, 4 (Realgymn. Löwenberg,
Geol. Landesmus.), Hohlstein Löw. (Realgymn. Löwenberg),
Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Herzogswaldau
Löw. (Geol. Landesmus.), Deutmannsdorf Löw. (Geol. Landes-
mus.), Waldau Löw. (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde;
Untersenon: Sirgwitz Löw. (Geol. Landesmus.), Wenig Rackwitz Löw. 1
(Realgymn. Löwenberg, Geol. Landesmus.).
Außerdem im Untersenon des nördlichen Harzrandes (G. Müller).
Pernidac Zettel
Gervillia Reer.
Unter den zahlreichen Stücken dieser Gattung befinden sich nur wenige,
an denen Ligament und Zähne deutlich erkennbar sind. Infolgedessen konnten
die neu aufgestellten Arten nur auf wenige Exemplare begründet werden.
Trotzdem ist deren Aufstellung erfolgt, damit auch unter diesen einander im
Äußeren so ähnlichen Formen durch weitere Vergleiche mit neuen Funden
die Erkenntnis fortschreitet.
Gervillia, elongata n. sp.
Taf. 1, Fig. 6 a, b, 7; Abb. 3
1912 — 13 Gervillia Solenoides Scupin, Taf. 12, Fig. 4.
Die Muschel ist flach zusammengedrückt, schmal, nach hinten säbelförmig
verlängert. Der Oberrand ist schwach nach innen, der Unterrand etwas stärker
nach außen gebogen. Letzterer geht in einer Rundung in den mehr oder weniger
schräg aufsteigenden Vorderrand und Hinterrand über. Vorder- und Hinter-
rand sind kurz abgestutzt. Die Schale fällt zum Oberrande und Flügel steil,
zum Unterrande, besonders bei jüngeren Exemplaren, allmählich ab. Der Ober-
rand des langen dreiseitigen und deutlich abgesetzten Flügels ist gerade. Er
biegt in einer scharfen Ecke zum Flügelhinterrande um. Dieser bildet einen
nach innen gerichteten Bogen und verläuft allmählich in den Muscheloberrand.
Der scharf abgesetzte kleine vordere Flügel bildet einen spitzen Winkel. An
einer linken Klappe ist unter dem Vorderflügel der Ausschnitt für den
Austritt des Byssus sichtbar (Taf. 1, Fig. 7). Der Wirbel liegt am vorderen
Ende der Muschel. Er ist bei Schalenexemplaren stumpf, bei Steinkernen
mehr spitz.
Abb. 3. Gervillia elongata n. sp.,
Wirbelpartie der rechten Klappe, Ausguß des Hohldruckes.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 12.)
Paläontologischer Teil
91
Das Ligament liegt entlang des oberen Flügelrandes in fünf Gruben. Die
Zwischenräume und auch zum Teil die Gruben werden horizontal von vier
schmalen Querrippen mit schmalen Zwischenräumen durchzogen, die sich in
ebenso viel ganz ähnliche Zahnleisten nach hinten fortsetzen. Unter dem
Wirbel befindet sich ebenfalls eine Anzahl schmaler leistenförmiger Zähne
(Taf. 1, Fig. 6 a, b, 7). Die Schale ist ziemlich glatt und nur mit wenig
zarten Anwachsstreifen versehen. Der Hinterteil des Flügels ist mit dichten,
dem Flügelrande parallel laufenden Linien bedeckt (Abb. 3).
Maße:
l1)
2
3
Fundort:
Länge der Schale:
55 mm
71 mm
124 mm
E E St
Lange des hinteren Flügels:
27 „
30 „
36 „
Tannendorf 1.
Höhe von Schale und Flügel
an der höchsten Stelle:
17 „
15 „
22 „ *
1 1) Taf. 1, Fig. 6a.
An etwa ein Dutzend Exemplaren konnte der Schloßapparat und infolge-
dessen die Zugehörigkeit zu vorstehender Art einwandfrei festgestcllt w'erdcn.
Gervillia Solenoides Defr. bei Holzapfel 1839, 2, Taf. 24, Fig. 11 — 12,
und Gervillia forbesiana d’Orb. bei Woods 1904—13, 2, Taf. 11, Fig. 26, 27,
Taf. 12, Fig. 1 — 5, sowie die weiter unten außerdem aufgeführten Arten
Gervillia compressa, sulcata und holzapf eli, die nach dem Äußeren von unserer
Art nur wenig verschieden sind, unterscheiden sich scharf durch die Anordnung
der Zähne. Mit ziemlicher Sicherheit ist zu unserer Art nur Gervillia Sole-
noides Scupin 1912/1913, Taf. 12, Fig. 4 zu stellen.
Vorkommen:
Emscher: Sicher bestimmbar: E.-St. Tannendorf 1 (mehrere Exemplare),
der Form nach: Kreibitz 1, 17, 26, Neuwarthau Löw. 2 (Geol.
Landesmus.).
Da der Schloßapparat ähnlich geformter Gervillien aus anderen Kreide-
gebieten meist nicht bekannt ist, ist ein Vergleich nicht möglich.
Gervillia compressa n. sp.
Taf. 1, Fig. 8
Die Art gleicht in ihrem Äußeren der Gervillia elongata n. sp. Der
Unterschied besteht lediglich in der Ausbildung des Schlosses. In den
Zwischenräumen zwischen den vier (oder fünf ?) Ligamentgruben sind drei
schmale horizontale Querrippen zu beobachten. An die Ligamentgruben schließt
sich nach hinten zunächst eine horizontale Zahnleiste, von dieser verlaufen nach
rückwärts zwei kurze Zahnleisten schräg nach oben und eine schräg nach
unten. Weiter finden sich auf dem Hinterteil des Flügels entlang des Ober-
randes sechs schräge kurze Zähne.
MaPe:
Länge der Schale:
85 mm
Länge des hinteren Flügels:
27 „
Höhe von Schale und Flügel
an der höchsten Stelle:
12 „
Das einzige, sicher bestimmbare Stück stammt aus dem Emscher,
Kreibitz 24.
92
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heit 159
Gervillia sulcata n. sp.
Taf. 1, Fig. 9
Gervillia sulcata ist dicker und kräftiger als Gervillia elongata und
oompressa gebaut. Der Querdurchschnitt ist rechteckig. Unter dem Vorder-
flügel ist am Original die Öffnung für den Austritt des Byssus sichtbar. Das
eigentliche Unterscheidungsmerkmal bildet auch hier die Ausbildung von
Ligament und Schloß. Die Ligamentgruben sind bedeutend tiefer und schärfer
ausgeprägt als bei den beiden schon beschriebenen Arten. Es sind sechs
Gruben vorhanden. Die Zwischenräume sind wie bei Gervillia elongata von
vier horizontalen schmalen Querrippen durchzogen, die aber samt den gleich-
breiten Zwischenfurchen viel kräftiger herausgearbeitet sind als bei dieser
Art. Hinter der letzten Ouei’furchung sind sieben kleine, halbkreisförmig
angeordnete Zähnchen vorhanden. Außerdem befindet sich unter dem Wirbel
ein Büschel von etwa zwölf radial gestellten schmalen gebogenen leisten-
förmigen Zähnen.
Maße :
1
2
3
Länge der Schale:
66 mm
70 mm
87 mm
Fundort :
Lange des hinteren Flügels:
35 „
37 „
40 „
y E E.-St.
Hohe von Schale und Flügel
an der höchsten Stelle:
18 „
18 „
20 „ .
Tannen dorf 1.
Gervillia sulcata unterscheidet sich von Gervillia holzapfeli durch die An-
ordnung der hinteren Schloßzähne. Die Ausbildung der vorderen ist bei
der zweiten Art nicht bekannt.
Gervillia sulaata besitze ick nur in einigen Stücken von der E.-St. Tannen-
dorf 1 (Emscher).
Ein ähnliches Stück mit einigen Ligamentgruben habe ich am Salzberg
bei Quedlinburg gefunden (Emscher).
Gervillia holzapfeli Fiuc
1897 Gervillia holzapfeli FriC, S. 65, Abb. 84.
Das von Eric abgebildete Exemplar liegt im Museum zu Prag. Vorder-
flügel und hintere Spitze der Muschel sind frei ergänzt. Die Formen der
Muschel sind rund, nicht kantig. Es sind sechs Bandgruben vorhanden, über
die vier schmale Rippen mit ebenso schmalen Zwischenräumen horizontal
verlaufen. Der Flügel ist nicht scharf abgesetzt. Einige gerundete Bruchstücke
der säbelförmigen Muschel, die ich selbst gesammelt habe, könnten ebenfalls
zu dieser Art gehören.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1.
Gervillia solenoides Holzapfel
Taf. 1, Fig. 10; Abb. 4
1889 Gervillia solenoides Holzapfel, 2, S. 223, Taf. 24, Fig. 11, 12, aus-
schließlich Syn.
Einige zarte dünne Steinkerne und Hohlabdrücke stimmen mit den Ab-
bildungen bei Holzapfel überein. Im Äußeren unterscheiden sie sich von den
Paläontologischer Teil
93
Abb. 4. Geroülia solenoides Hlzpfl., linke Klappe, Steinkern.
Ernscher, Oberkreibitzer Talsperre 5. Orig. G-eol. Landesmus. (A No. 18.)
bereits beschriebenen Arten Gervillia elongcita, compressa und sulcata durch
ihre flach zusammengedrückte Gesamtform, durch die bei ausgewachsenen
Exemplaren bedeutendere Höhe, durch die mehr gerade abgestutzte Vorderseite
und die in die Höhe gerichtete hintere Flügelspitze. An mehreren Exemplaren
sieht man auch die für die Art charakteristischen nach dem hinteren Teile
des Flügels ausstrahlenden
Zahnleisten.
Maße:
1
2
3
4
5
6
7
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge der Schale:
40
38
34
66
70
72
75
Länge des hinteren Flügels:
Höhe von Schale und Flügel an
13
15
10
21
21
35
30
der höchsten Stelle:
12
10
9
20
ca. 20
29
ca. 20
Fundort :
1) E Kreibitz 7, 2) desgl., 3) E Kreibitz 12, 4) OT y Kreibitz 6, 5) OT y
Kreibitz 10, 6) OT y Kreibitz 10 (Taf. 1, Fig. 10), 7) E Oberkreibitzer Tal-
sperre 5 (Abb. 4).
Da die Darstellung bei Defrance2) eine sichere Feststellung der Art nicht
ermöglicht, ist dessen Name durch Holzapfel ersetzt worden, der gute Ab-
bildungen der von ihm beschriebenen Stücke gibt.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4 (Soukup) ;
Mittelturon: Neuland 1, Hirschberg 2, Jicin 2, 3, 6, 29, 30, 31, 43, 44
(alle acht Soukup);
Oberturon a ß : Hochwald 1 ;
Oberturon y: Zatzsc’hke, Kreibitz 3, 6, 10, 14;
Ernscher: Kreibitz 7, 12, Oberkreibitzer Talsperre 5, 9, Priesen (Land-
wirtsch. Hochschule Tetschen-Liebwerd, Mus. Aussig u. Prag),
Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.).
Außerdem im Untersenon von Aachen (Grünsand).
Gervillia ovalis Fiuc
Taf. 1, Fig. 11, 12, 13
1897 Gervillia ovalis FriC, S. 66, Abb. 85.
1912 — 13 Perna zimmermanni Scupin, S. 214, Taf. 12, Fig. 17.
2) 1820.. 18, S. 503; 1824, 3 2, 9. 316, Taf. 86, Fig, 6.
94
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Die Muschel ist flach zusammengedrückt, stark ungleichseitig, nach hinten
schmal zungenförmig verlängert. Der Unterschied beider Klappen in der
Wölbung ist verschwindend gering. Die Schale fällt zum Ober- und Unter-
rande allmählich und gleichmäßig ab. Der den schmalen Flügel bildende
Oberrand ist gerade. An ihn stößt im rechten bis wenig spitzen Winkel der
kurze, mit Bj'ssusausschnitt versehene Vorderrand. Ober- und Unterrand ver-
laufen in der Schalenverlängerung ungefähr parallel, gegen den Hinterrand
sich meist einander ein wenig nähernd. Der Hinterrand bildet einen engen
spitzen Bogen oder ist schwach abgestutzt. Nach vorliegenden Hohlabdrücken
ist der Flügel schwach abgesetzt. Entlang des Schloßrandes verlaufen drei
bis vier ungleich große schräge Ligamentgruben. Zwischen diesen befinden
sich, wie einige Steinkerne andeuten, horizontale Querrippen und Furchen
ähnlich wie bei Gervillia elongata . Unter dem Wirbel liegen an der vorderen
Spitze einige kurze, nach vorn gerichtete Schloßzähne. Die blättrige Schale
zeigt vom Wirbel bis gegen die Mitte annähernd regelmäßige schmale
konzentrische Falten mit breiteren Zwischenräumen (Taf. 1, Fig. 13). Gegen
den Hinterrand werden sie unregelmäßiger und verlieren sich schließlich
gänzlich. Außerdem ist die Schale mit einer Menge unregelmäßiger Linien
bedeckt.
M.iße :
1
2
3
4
5
Länge vom Wirbel zum Hinterrande:
Senkrechte Höhe zum Hinterrand des Flügels:
mm
45
25
mm
41
19
mm
37
17
mm
35
20
mm
31
15
Fundort: E E.-St. Tannendorf 1.
Perna acuminata Zittel 1866, 2, S. 16, Taf. 13, Fig. 3 a— e, unterscheidet
sich durch die größere Breite des hinteren Schalenteiles. Perna zimmermanni
S cupin besitzt nach der Schilderung des Autors fünf bis sechs Ligamentgruben.
Ein von mir im Emscher von Gehnsdorf bei Lüvvenberg gesammeltes Stück
weist jedoch auch nur drei Ligamentgruben auf, so daß an der Überein-
stimmung der Stücke mit den unseren kein Zweifel ist. Aus der Löwenberger
Kreide liegt ferner eine Anzahl Exemplare im Geologischen Landesmuseum.
Nach der Anordnung und Form der Ligamentgruben, die der bei Gervillia
elongata usw. ähnlich sind, möchte ich die von Fric angewandte Gattungs-
bezeichnung Gervillia beibehalten.
Vorkommen:
Oberturon y: Böhm. Kamnitz 1 ?, Kreibitz 3;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (25 Stück), Kreibitz 4, 6, Böhm. Kamnitz
14, Chlomek (Mus. Prag), Kieslingswalde (selbst gesammelt),
Neuwarthau Löw. 2, 3 (Geol. Landesmus.), Gehnsdorf Löw. 1
(selbst gesammelt), Hohlstein Löw. (Geol. Landesmus.), Groß-
hartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.) ;
Untersenon: Sirgwitz Löw. (Geol. Landesinus.), Wenig Rackwitz Löw. 1
(Realgymn. Löwenberg, Geol. Landesmus.).
Gervillia kieslinrjswaldensis Sturm sp.
Taf. 1, Fig. 14, 15
1843 Gervillia anomala Geinitz, 4, S. 15, Taf. 3, Fig. 8.
1863 Avicula triloba Drescher, S. 352.
Pal ä ontologischer Teil
95
1891 Avicula triloba Langenhan & Grundey, Taf. 3, Fig. 23.
1897 Avicula triloba Fric, S. 64, Fig. 32.
1901 Avicula kieslingswaldensis Sturm, S. 89, Tal. 9, Fig. 3.
1912 — 13 Avicula kieslingswaldensis Scupin, S. 218, Taf. 12/ Fig. 8.
Die Muschel ist fünfseitig im Umriß und stark ungleichklappig. Die linke
Klappe ist gewölbt, die rechte flach. Vorn ist ein kurzer, hinten ein langer
breiter Flügel vorhanden. Ohne Flügel stellt die linke Klappe ein hohes
spitzes Dreieck dar. Es wird gebildet durch zwei vom Wirbel nach vorn
unten und nach der Mitte des Hinterrandes verlaufende gerundete wulst-
artige Kanten. Eine dritte ebensolche Kante zieht zwischen beiden vom Wirbel
zum hinteren Unterrande. Am schärfsten tritt die vordere Kante hervor. Vor
ihr fällt die Schale steil zum Vorderrande ab. Die mittlere Kante ist sehr
schwach und an Steinkernen oft kaum wahrnehmbar. Die hintere, ein wenig
schärfere und schwach nach innen gebogene Kante bildet die Abgrenzung
gegen den hinteren Flügel. Vorder- und Unterrand ergeben einen ungleich-
seitigen konvexen Bogen. Der Unterrand geht in einer gerundeten Kante in
den schwach einwärts gebogenen Hinterrand über. An ihn schließt sich der
ausgeschweifte Hinterrand des breiten Flügels. Der Oberrand bildet eine
gerade Linie. Der hintere Flügel legt sich als breite, fast ebene Dreiecks-
fläche an die hintere Kante. Der dreieckige Vorderflügel ist sehr schmal
und kurz und verläuft allmählich in den steil abfallenden Vorderrand. Die
rechte Klappe, von der nur Bruchstücke vorliegen, bildet eine von geringen
Unebenheiten durchwellte Fläche.
Der spitze, kaum über den Schloßrand hervorragende Wirbel liegt ganz
am vorderen Ende der Muschel. Infolgedessen ist diese auch stark ungleich-
seitig. Der lange Schloßrand zeigt sechs Bandgruben. Unter dem Wirbel
schmal und senkrecht, werden sie nach hinten zu breiter, kürzer und schiefer.
Die Verzierung der Schale besteht nach Hohlabdrücken und Schalenbruch-
stücken aus ganz feinen, kaum sichtbaren Radiallinien (Taf. 1, Fig. 14), die
jedoch auf den Flügeln zu fehlen scheinen. Auf dem steil abfallenden vorderen
Schalenteile gewahrt man außerdem eine Anzahl undeutlicher Radialrippen.
Radiallinien und -Rippen werden von unregelmäßigen konzentrischen Falten
und dichten feinen Linien gekreuzt. Die Steinkerne zeigen nur verschwommene
konzentrische Falten.
Maße:
1
2
3
4 5
Länge vom Wirbel nach
hinten unten:
82 mm
80 mm
75 mm
56 mm 45 mm
Länge des Schloßrandes:
Fundort :
48 „
43 „
53 „
40 „ 24 „
1) 2) 3) E E.-St. Tannendorf 1, 4) E Kreibitz 1, 5) OT aß Waltersdorf, 2.
Das Original zu Fric, Chlomeker Schichten, von E Tannendorf 1, konnte
im Museum zu Prag verglichen und die Übereinstimmung mit unseren Stücken
festgestellt werden. Auch von Chlomek ist daselbst ein hierzu gehöriges Stück
vorhanden. Mit dem im Museum zu Dresden befindlichen Original zu Sturm,
Kieslingswalde, stimmen unsere Stücke ebenfalls überein; auch habe ich selbst
in Kieslingswalde einige gesammelt. Leider zeigen sie den Schloßapparat
96
Abh. preuß. gteol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
nicht, so daß die Art bisher als eine Avicula gedeutet wurde. Einige Stein-
kerne meiner Sammlung geben die Bandgrubenreihe gut wieder, wodurch die
bereits von Geinitz angewandte Bezeichnung Gervillia gerechtfertigt ist.
Auch hat man. die Schalenverzierung bisher noch nicht richtig festzustellen
vermocht. Geinitz „Kieslingswalde“ sagt, daß die Längslinien meistens fehlen.
Darunter scheint er wohl die kräftigen Längslinien der Avicula anomala Sow.
zu verstehen. Während Brauns 1875, S. 377 vom Salzberg nur eine kleine,
als Gervillia triloba bezeichnete Form erwähnt, habe ich an dieser Stelle
einige Bruchstücke von Exemplaren in der Größe von 1—3 (vgl. oben Maße)
gesammelt, die wohl unzweifelhaft hierher gehören. Nachdem unsere Art
somit am nördlichen Harzrande festgestellt ist, ist es auch nicht ausgeschlossen
daß die von A. Roemer 1841, S. 64, Taf. 8, Fig. 13, von Blankenburg be-
schriebene Gervillia triloba dasselbe darstellt. Ein sicherer Vergleich ist
nicht möglich.
Auch die von Drescher und Scupin aus der Löwenberger Kreide dar-
gestellten Stücke gehören hierher. Ich besitze selbst einen Steinkern von
Neuwarthau. Avicula anomala Sow. 3) und die ebenso benannten Formen aus
dem sächsischen und böhmischen Cenoman und den Labiatusschichten zeigen
nach den Abbildungen eine viel schärfere, über die ganze Oberfläche verteilte
Radialskulptur als unsere Art.
Vorkommen:
Unterturon : Jidn 4, 7 (beide Soukup) ;
Mittelturon: Jicin 2, 8, 41, 42, 43, 48, 51 (alle sieben Soukup), 29, 36,
38, Löwenberg 2 (Geol. Landesmus.), Ludwigsdorf Löw. 2
(Geol. Landesmus.), Heuscheuer 1;
Oberturon aß: Hochwald 8, Großmergthal 3, Niederlcreibitz 1, Waltersdorf 2 ;
Oberturon y: Kreibitz 11 (Samml. Humboldtver. Ebersbach);
Emscher: E,-St. Tannendorf 1, Oberkreibitzer Talsperre 5, Kreibitz 1,
6, 24, E.-St. Neuhütte 2, 3, Hermsdorf 9, Chlomek (Mus. Prag),
Neuwarthau Löw. 2 (selbst gesammelt, Geol. Landesmus., Real-
gymn. Löwenberg), Neuwarthau Löw. 4 (Geol. Landesmus.),
Gehnsdorf Löw. 1, Kieslingswalde, Salzberg bei Quedlinburg;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Realgvmn. Löwenberg).
Ferna Bkug.
Ferna cretacea Reess
Taf. 2, Fig. 1; Abb. 5
1846 Perna cretacea Reuss, 2, S. 24, Taf. 32, Fig. 18 — 20; Taf. 33, Fig. 1.
1877 Perna cretacea FriC, S. 129, Abb. 110.
? 1912 — 13 Perna cretacea Scupin, S. 215, Taf. 12, Fig. 9.
Von der Gattung Perna liegen mehrere Hohlabdrücke und Steinkerne,
meist unvollständig, vor.
Die flach zusammengedrückte Muschel hat einen halbmondförmigen Um-
riß mit stark konvexem vorderen und stark konkavem hinteren Rande. Der
kleine flache Wirbel liegt fast am vorderen Schalenende. Unter dem Wirbel
ist eine kurze Einbuchtung vorhanden. Der lange gerade Schloßrand ist mit
3) Woods, 2, S. 64, Taf. 9, Fig. 2, 3, 4.
Paläontologiscber Teil
97
elf 2—4 mm breiten und verschieden weit voneinander entfernten senkrechten
Bandgruben besetzt. Die Bandgruben haben eine Länge von 6—9 mm. Die
Schalenverzierung besteht aus schwachen konzentrischen Linien. Entlang des
Vorder- und Hinterrandes treten einige kräftige Anwachsstreifen hervor.
Die blättrige Schale ist flach gewölbt und geht allmählich in die flügelförmige
Verlängerung über.
Maße:
Höhe der Schale:
Länge des Schloßrandes:
71 mm 1
63 mm J
Fundort: E Oberkreibitzer Talsperre 9
Der Schloßrand bildet mit der Längsachse der Schale einen Winkel
von etwa 45°.
Abb. 5. Verna crelacea ItiiüSB, linke Klappe, Stein kern.
Emscher, Oberkreibitzer Talsperre 9. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 27.)
Vorkommen:
Mittelturon :
Oberturon 7:
Emscher :
Lntersenon :
Jicin 29 ;
Kreibitz 4, 6, 11, 14;
E.-St. Neuhütte 5, Oberkreibitzer Talsperre 9, Hohlstein Löw.
(Geol. Landesmus., Realgymn. Löwenberg), Großhartmannsdorf
Löw. häufig (Geol. Landesmus.), Neuwarthau Löw. 1, 4 (Geol.
Landesmus.) ;
Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.).
Nach Eric und Reuss hinab bis ins Cenoman.
Inocerainus Sow.
Die Inoceramen des Kreibitz-Zittauer Sandsteingebirges wurden bereits
in der Festschrift des Humboldtvereins zu Ebersbach vom Jahre 1911 einer
Bearbeitung unterzogen. Von den bisher unbekannten oder falsch gedeuteten
Aüdert 7
98 Abh. prcuß. ;geol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
Formen konnte die Übereinstimmung einer Anzahl mit Arten anderer Kreide-
gebiete festgestellt werden. Die übrigen wurden mit neuen Namen belegt
und insgesamt 21 Arten aufgezählt. Wenn die Artenzahl auch etwas groß
erscheinen mag, so bestand die Hauptaufgabe jener Arbeit darin, die vor-
handenen eigenartigen Formen für weitere stratigraphische und Vergleichs-
studien so gut wie möglich darzustellen. Seitdem ist mehrfach weitere Klärung
erfolgt. Besonders durch die Arbeit von Woods hat die Inoceramenliteratur
eine wertvolle Bereicherung erfahren. Der Autor hat u. a. die alten englischen
Originale und ihre zahlreichen Mißdeutungen einer eingehenden Nachprüfung
unterzogen. Dabei haben auch stratigraphisch wichtige Inoceramen, die in
der Literatur unzählige Mal verwandt worden sind, neue Benennungen über
sich ergehen lassen müssen. Das Vorrecht der Priorität ist zweifellos
unangebracht, wenn mangelhaft dargestellte Fossilien oder deren Bruchstücke
jahrzehntelang irrtümliche Auffassungen der Arten veranlaßt haben und,
endlich richtiggestellt, auf Grund des Prioritätsrechts beanspruchen, in ihre
Erstgeburtswürde wieder voll eingesetzt zu werden. Es wäre zu begrüßen,
wenn von einem praktischeren Gesichtspunkte aus vorgegangen würde. Woods
hat möglichst große Gruppen von Inoceramen in eine Art zusammengefaßt.
Die sehr schwierige Bearbeitung unserer Gattung ist auf diese Weise, jedoch
zum Nachteile der Stratigraphie, sehr erleichtert worden. Diese kann die
Inoceramen für die Altersbestimmung der Kreideschichten schwer missen,
so daß dort, wo gute Unterscheidungsmerkmale vorhanden sind, auch innerhalb
der WooDs’schen Zusammenfassungen eine engere Abgrenzung der Arten und
Varietäten durchgeführt werden muß.
Im Centralblatt 1913, S. 278 ff. habe ich hierzu bereits Stellung ge-
rummen und einen Teil der in der Gruppe des Inocercimus inconstans Woods
vereinigten Formen einer Sichtung unterzogen. Fiege 1930 beschäftigt sich
ebenfalls eingehend mit einigen Arten aus dieser Gruppe, scheint aber, da
er von mir bereits beseitigte Irrtümer wieder übernommen hat, meine damalige
Arbeit nicht gekannt zu haben. Die von ihm vorgenommene Aufteilung meiner
unter Inocercimus inconstans em. Ändert aufgeführten Arten in Varietäten ist
unhaltbar, da die Unterschiede nicht scharf genug und Übergänge nach allen
Seiten vorhanden sind.
Für die übrigen, aus dem Arbeitsgebiet vorliegenden Inoceramen wurden
auf Grund der WooDs’schen Arbeit ebenfalls neue Gesichtspunkte gefunden,
die in der nachfolgenden Bearbeitung berücksichtigt wurden.
Ferner sei auf die neuen Arbeiten von Heinz (Heinz, R., 1926, 1928 a,
b, c, d, e, f, g, h) hingewiesen. Er hat es unternommen, für die Inoceramen-
skulptur eigene Bezeichnungen anzuwenden. Im Nachstehenden habe ich ver-
sucht, ihm zu folgen, soweit dies bei Steinkernen möglich ist. Es wurden nur
die einfachsten Bezeichnungen von Heinz verwandt. Fast überall ist „An-
wachsring“ und nicht „Anwachsstreifen“ gesetzt, da diese kleinsten Bänder
fast stets ein von zwei kleinen Furchen abgegrenztes ringleinartiges Band
bilden.
Heine,» der vor kurzem eine ausgezeichnete Arbeit über die Inoceramen
des Emschers und Untersenons geliefert hat, lehnt die Bezeichnungsweise
nach Heinz, da für Steinkerne untauglich, ab. Neben vorzüglicher Schilderung
Paläontologisclier Teil
99
der Arten ist es besonders die scharfe, durch Belege nachgevviesene Ab-
grenzung zwischen Emscher und Untersenon und deren Unterteilung, wodurch
Heine mit der deutschen Kreidestratigraphie wieder den Anschluß an andere
Kreidegebiete Europas gefunden hat, nachdem Heinz durch ein neues Normal-
profil versucht hatte, die bisherigen Grenzen zu verschieben. Von besonderer
Wichtigkeit ist auch die Feststellung von Heine, daß der Emscher in West-
falen eine Mächtigkeit von 2-00—220 m und zwar als Mergel ausgebildet
besitzt. Diese Mächtigkeit entspricht auch etwa der bei uns festgestellten,
die wir im Durchschnitt mit rund 250 m annehmen müssen. Nach Heine
stimmen mit den Inoceramen des westfälischen Emschers folgende aus unserem
Emschergebiete überein (unterer Emscher): 1
Inoceramus kleini G. Müller,
Inoceramus percostatus G. Müller,
Inoceramus sturmi Ändert,
Inoceramus koeneni G. Müller.
Von einem Teile der bereits früher behandelten Arten konnte neues
Material erlangt werden; im übrigen wurden die alten Originale wieder
herangezogen. Von besonderer Wichtigkeit ist das Auffinden eines guten
Vertreters der Involutusgruppe, des echten Inoceramus koeneni. Nach der
Einteilung von Woods wurden zunächst die Arten aus der Gruppe des
Inoceramus inconstans abgetrennt; die übrigen Arten wurden nach dem Vor-
handensein oder Fehlen der Anwac'hskämme, eines guten Unterscheidungs-
mittels, in zwei Gruppen geteilt. Die Arten aus dem Mittel- und Unterturon
sind besonders aufgeführt.
Emscher und Oberturon
Gruppe des Inoceramus inconstans W oods
Inoceramus inconstans einend. Ändert,
Inoceramus inconstans var. planus Elbeiit,
Inoceramus schloenbachi J. Böiim,
Inoceramus schloenbachi var. cripsioides Elbert,
Inoceramus crassus Petrascheck,
Inoceramus weisei Ändert,
Inoceramus waltersdorfensis Ändert.
Ohne das scharfe Umbiegen der Schale im späteren Wachstum schließt
sich als entfernteres Glied dieser Reihe an:
Inoceramus protr actus Sei pi n.
Inoceramen mit Anwachskämmen
Inoceramus kleini G. Müller,
Inoceramus koegleri Ändert,
Inoceramus subpercostatus Ändert,
Inoceramus percostatus G. Müller,
Inoceramus frechi Flegel,
Inoceramus glatziae Flegel,
Inoceramus subquadratus Schlüter?
100
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Sonstige Arten
Inoceramus sturmi Ändert,
Inoceramus schroederi G. Müller ?,
Inoceramus lusatiae Ändert,
Inoceramus dachslochensis Ändert,
Inoceramus winkhol dioides Ändert,
Inoceramus wandereri Ändert,
Inoceramus koeneni G. Müller.
Mittel- und Unterturon
Inoceramus costellatus Woods,
Inoceramus lamarcki Park, var.,
Inoceramus labiatus Schloth.,
Inoceramus hercpnicus Petrascheck.
In den Tabellen S. 138 ff. sind die ausgeprägtesten Unterscheidungsmerk-
male der hier auftretenden Inoceramen einander gegenübergestellt. Dabei ist
zu berücksichtigen, daß die Inoceramen des Gebietes innerhalb der Arten
mehr oder weniger variieren und deren scharfe Umgrenzung in Tabellenform
nur ganz allgemein durchgeführt werden kann.
Gegenüber der Festschriftarbeit 1911 mußten verschiedene Abänderungen
in der Bezeichnung der Arten erfolgen. Die für uns wichtige Gruppe des
Inoceramus inconstans ist bereits eingehend im Centralblatt behandelt worden.
Die aus unserem Gebiet als Inoceramus sturmi bezeichneten Stücke sind mit
Ausnahme einiger weniger zu Inoceramus wallersdorfensis gestellt und Ino-
ceramus sturmi ist nur für die Kieslingswalder Form und für einige Exemplare
aus der Löwenberger Kreide beibehalten worden. Inoceramus cf. koeneni wurde
mit Inoceramus wandereri vereinigt. Dafür ist aber der echte Inoceramus
koeneni in mehreren Exemplaren aufgefunden worden. Neu hinzu sind ferner
gekommen :
Inoceramus schroederi (?), zwei mittelturone und zwei unterturone Formen.
Reicheres Material von den selteneren Arten wird auch über diese in Zukunft
noch manches Neue bringen.
Die Versteinerungen des Sonnenberges bei Waltersdorf, OT aß Walters-
dorf 2, enthalten außer den Inoceramen wenige für die Altersbestimmung
wertvolle Formen. Da bei Waltersdorf weder das Hangende noch das Liegende
dieser Schichten nachzuweisen ist, blieb nur der Rückschluß auf die Friedrichs-
grunder Lehne an der Heuscheuer, die dieselben Inoceramen enthält. Im
Sommer 1929 konnte ich an der Friedrichsgrunder Lehne an Ort und Stelle
einwandfrei feststellen, daß diese Sandsteine keinesfalls, wie bisher an-
genommen, dem Emscher, sondern dem Oberturon a ß angehören. Die unter
den Sandsteinen lagernden Schichten enthalten die charakteristische Mittel-
turonfauna.
Unabhängig hiervon hat Heinz 1929 auf Grund der Inoceramen diese
Schichten ebenfalls in das Oberturon gestellt und die meisten Inoceramen
neu benannt. Die Umbenennung muß jedoch abgelehnt werden, wie folgender
Gegenüberstellung ergibt :
Paläontologischer Teil
101
Ändert
1. Inoceramus glatziae Flegel
2. Inoceramus frechi Flegel
3. Inoceramus lusatiae Ändert
4. Inoceramus sturmi Ändert
5. Inoceramus protractus Scup.
6. Inoceramus waltersdorfensis Adt.
7. Inoceramus subquadratus Schlüter
Heinz
? zu Inoceramus transilvanicus Sim.
1 Inoceramus stillei Heinz
l Inoceramus stillei var. scupini Heinz
Taf. 8, Fig. 5 = Inoceramus annulatus
Goldf.
Inoceramus sturmi Ändert
Inoceramus globosus Sim.
Inoceramus transilvanicus Sim. und
fällt wahrscheinlich in die Synonymie
der Varietät inconstans Woods
Inoceramus striato-concentricus Gümb.
var. carpathica Sim.
Zu 1.: Umbenennung nicht zu empfehlen (vgl. Inoceramus glatziae S. 122).
Zu 2. : Inoceramus frechi vom Sonnenberge, von der Heuscheuer und von
Hockenau ist ein und dieselbe Art und hat diese Bezeichnung zu
führen (vgl. Inoceramus frechi S. 121).
Zu 3. : Inoceramus lusatiae: Die Umbenennung ist falsch (vgl. Inoceramus
lusatiae S. 128).
Zu 4. : Inoceramus sturmi: Neuerdings konnte ich feststellen, daß die Exem-
plare vom Sonnenberge nicht zu dem Kieslingswalder Inoceramus
sturmi, sondern zu Inoceramus glatziae gehören.
Zu 5. : Inoceramus protractus: Vereinigung mit Inoceramus globosus ist bei
dem geringen Material auf beiden Seiten sehr gewagt (vgl. Inoceramus
protractus S. 114).
Zu 6. : Inoceramus waltersdorfensis: Die beiden Abbildungen des Inoceramus
transilvanicus genügen nicht, um die Identität mit unserer viel-
gestaltigen Form nachzuweisen. In die Synonymie des Inoceramus
inconstans Woods ist die Art bereits von mir 1913 gestellt worden
vgl. Inoceramus waltersdorfensis S. 114).
Zu 7. : Inoceramus subquadratus: Das beste Stück ist zerbrochen und könnte
eventuell breit gedrückt sein. Dann ist es aber nur der im gleichen
Niveau vorkommende Inoceramus frechi und keine andere Art (vgl.
Inoceramus subquadratus S. 124).
Heinz, sagt, daß auf Grund von Inoceramus frechi und subquadratus die
ganze, aus Sandstein bestehende Schichtenfolge von mir in den Emscher gestellt
wird. Dies trifft nicht zu.
Über die Sonnenbergschichten fehlte vor 1911 jeder Vergleich. Als ich
Anfang 1911 kurz vor Abschluß meiner Inoceramenarbeit an das Geologische
Institut der Universität Breslau kam, fand ich von der Friedrichsgrunder
Lehne an der Heuscheuer fast alle Formen wieder, die ich am Sonnenberge
gesammelt hatte, und zwar Inoceramus frechi, glatziae, lusatiae und sturmi.
Inoceramus sturmi vom Sonnenberge und von der Heuscheuer hat sich später
(siehe gegenwärtige Arbeit) als Inoceramus waltersdorfensis entpuppt. Es
ist also fast die ganze Inoceramenfauna an beiden Stellen die gleiche, während
102
Äbh. preuß. gieol. L.-A., Neue rolge, lieft 159
andere Leitfossilien vollständig fehlen. Nachdem die Sandsteine der Heu-
scheuer ganz allgemein bisher in den Emscher gestellt wurden, blieb mir
nichts anderes übrig als die an unzweifelhafte Emscherschichten angrenzende
Waltersdorfer Scholle auch in den Emscher zu stellen (vgl. Ändert 1933 b
S. 234, 235).
Inoceraraen des Emschers und 0 b e r t n r o n s
Inoceramus in consta ns Woods einend. Ändert
Taf. 2, Fig. 2 a, b, 3, 4, 5 a, b, 6, 7; Taf. 3, Fig. 1; Abb. 6, 7a, b, e
1075 Inoceramus brongniarii Geinitz, 2, Taf. 11, Fig. 6.
1875 Inoceramus strialus Geinitz, 2, Taf. 13, Fig. 2?, 9?.
1875 Inoceramus cuvieri Geinitz, 2, Taf. 13, Fig. 6, 7.
1889 Inoceramus cripsi Fric, S. 82, Abb. 73.
1893 Inoceramus latus FriC, S. 99 zum Teil.
1901 Inoceramus latus Sturm, Taf. 10, Fig. 2.
1903 Inoceramus latus Petras check, 53, S. 165 zum Teil.
1911 Inoceramus latus Ändert. S. 43 (11), Taf. 4, Fig. 4.
1911 Inoceramus cuvieri var. planus Ändert, S. 45 (13) zum Teil, Taf. 1,
Fig. 5.
1912—13 Inoceramus latus Scupin, S. 204, Taf. 11, Fig. 5, 6 (ausschl. Syn.).
1904 — 13 Inoceramus inconstans Woods, 2, S. 285 zum Teil, Abb. 39 (S. 288,
Anm. 1), Abb. 43, 46; Taf. 51, Fig. 2.
1904 — 13 Inoceramus inconstans var. striatus Woods, 2, Taf. 52, Fig. 1.
1913 Inoceramus inconstans Ändert, S. 282.
1930 Inoceramus latus Fiege, S. 37 z. Teil, Taf. 5, Fig. 12, 13, 14, 15.
1930 Inoceramus inconstans inconstans Fiege, S. 38, Taf. 5, Fig. 16, 17;
Taf. 6, Fig. 18, 19.
1930 Inoceramus inconstans i voodsi Fiege, S. 39, Taf. 6, Fig. 20 — 24.
1930 Inoceramus inconstans rolundatus Fiege, S. 42, Taf. 7, Fig. 32; Taf. 8,
Fig. 31, 33.
Die Muschel ist wenig ungleichklappig. Im ersten Wachstumsalter ist
die Schale schwach gewölbt oder fast flach. Spater biegt sie stumpfwinkelig
nach innen um und wächst in der neuen Richtung weiter, so daß ältere
Stücke aufgebläht erscheinen (Abb. 6). Mit seltenen Ausnahmen ist der
erste Wachstumsabschnitt bedeutend größer als der spätere. Das Umbiegen
der Schale ist allen der Gruppe des Inoceramus inconstans Woods an-
gehörenden Formen mehr oder weniger eigen. In Mergeln oder Tonen sind
jedoch die Stücke fast immer flach gedrückt, und das Umbiegen ist schwer
nachzuweisen (Taf. 2, Fig. 4, Abb. 7 a— c). Andere Stücke sind an der Biege-
stelle abgebrochen.
Der Umriß unserer Art ist fünfseitig kreisförmig. Vorder-, Unter- und
Hinterrand bilden einen mehr oder weniger nach hinten verschobenen Bogen,
der vorn und hinten flacher, unten spitzer zugerundet ist. Der Schloßrand 4)
ist lang und gerade und bildet mit dem zuerst ebenfalls fast gerade ver-
laufenden Vorderrande einen stumpfen Winkel. Der spitze, den Schloßrand
wenig überragende, gering hervortretende kleine Wirbel liegt am vorderen
4) Bei den Iaoceramen ist das Schloß nur ein Ligamentapparat.
Paläontologischer Teil
103
Schalenende. Infolgedessen ist die Muschel stark ungleichseitig. Bandgruben
sind selten sichtbar. Das Original zu Taf. 1, Fig. 5 in Ändert 1911 zeigt
13 kurze, 1 mm breite Bandgruben mit ebenso breiten Zwischenräumen. Ein
hinterer Flügel ist gut entwickelt, jedoch nicht scharf abgesetzt.
Abb, 6. Inoceramus inconstans Woods ein. Ändert, Steiiikern
Taf. 2, Eig. 3, von vorn. V;
Abb. 7 a u. b. Inoceramus inconstans Woods em. Ändert, flach gedrückt
a) Sleinkern, b) Innenseite der Kalkschale. Oberes Mittelturon
(klingender Inoceramenpläner), Hostin 1. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 30.)
Die Verzierung der Schale besteht in flachen, annähernd regelmäßigen
konzentrischen Anwachswellen und scharf gezeichneten Anwachsringen im
ersten Wachstumsstadium. Exemplare, an denen die Anwachsringe ausgerundet
sind, kommen neben solchen, an denen die Anwachsringe mehr oder weniger
eckig umbiegen, im gleichen Niveau vor. Zuweilen fehlen in der Nähe des
Wirbels die Wellen; dann treten die Anwachsringe besonders gut hervor.
Nach dem Umbiegen der Schale nach innen werden die Anwachsringe undeut-
licher, die W'ellen unregelmäßiger und meist schärfer, so daß dieser Teil
ein treppenartiges Aussehen erhält. Selten fehlen auf dem umgebogenen
Teile die Wellen vollständig. Unter dem Wirbel und auf dem Flügel sind
sie ebenfalls weniger deutlich ausgeprägt. Die Muschel erreicht ansehnliche
Größe, bis 15 cm Höhe (Robitz) ; doch werden von den größeren Exemplaren
fast immer nur Bruchstücke gefunden.
104
Abh. preuß. g'eol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
MaPe: 12 3
Länge: 45 mm 60 mm 90 mm
Höhe: 50 H 65 „ 105 „
Länge : Hohe = 100: 111 108 117
Fundort:
1) OT aß Khaa 3, Ändert 1911, Taf. 1, Fig. 5; 2) OT r Kreibitz 14;
3) OT a ß Hochwald 4.
W/m 7c
Abb. 7 c. Inoceramus inconstans Woods em. Ändert, flach gedrückt, Steinkern.
Oberturon 7, Zatzschke. Orig. G-eol. Landesamt Leipzig.
Inoceramus inconstans ist unter dem Namen Inoceramus latus Mantell
aus deutschen und böhmischen mergelig-tonigen turonen Ablagerungen in der
Literatur keine Seltenheit. Woods hat durch Nachprüfung der Originale
festgestellt, daß der Name latus einer anderen Art zukommt und die deutsche
Form in die Gruppe des Inoceramus inconstans Woods eingereiht. Im Central-
blatt 1913 habe ich sodann die Herauslösung der für unser Gebiet wichtigen
Formen versucht und für die hier benannte als Grundform der Gruppe den
Namen Inoceramus inconstans Woods beibehalten. Da die Art durch ihr Vor-
kommen in vorwiegend tonig-mergeligen Schichten meist deformiert ist, konnte
trotz des nicht gerade geringen Materials ein klares Bild über die Zusammen-
gehörigkeit oder Trennung in mehrere Arten oder Varietäten noch nicht ge-
wonnen werden. Die Eigenart unserer Stücke ist sehr schön durch Abb. 39
bei Woods wiedergegeben. Die Abbildungen des Inoceramus cuvieri von
Paläontologischer Teil
105
Strehlen bei Geinitz 1875, 2, Taf. 13, Fig. 6 und 7 sind, wie ein Vergleich
der Originale ergeben hat, hier einzureihen. Hingegen besitzt Fig. 8 scharfe
Anwachskämme und gehört zu Inoceramus costellatus Woods. Letzterer Art
gleichen auch die Originale zu Inoceramus latus von Strehlen in demselben
Werke Taf. 13, Fig. 4, 5. Inoceramus striatus Geinitz, Taf. 13, Fig. 9 ist
im Original verdrückt und könnte Inoceramus inconstans ergeben. Heinz
bezeichnet es als Cremnoceramus strehlensis n. g. n. sp. Weiter gehört zu
unserer Art Inoceramus brongniarti von Strehlen bei Geinitz Taf. 11, Fig. 6.
Inoceramus cripsi bei Geinitz Taf. 13, Fig. 11, 12, von Brießnitz und Groß-
cotta, die ein ähnliches Aussehen haben, sind bei Inoceramus hercvnicus
Petrascheck einzureihen. Fric vereinigt in Priesener Schichten, S. 99, unter
Inoceramus latus Mantell flachwellige Formen des Inoceramus inconstans
mit solchen, die scharfe Anwachskämme besitzen und auf Inoceramus kleini
G. Müller hinzeigen. Die von Petrascheck als Inoceramus latus aus unserem
Gebiet erwähnten Stücke ohne scharfe Anwachskämme gehören zu Ino-
ceramus inconstans. Die darunter aufgeführten Formen mit scharfen Anwachs-
kämmen sind zu Inoceramus kleini G. Müller zu stellen.
Inoceramus latus in meiner Arbeit 1911 bezieht sich ebenfalls auf die
neue Art unter Wegfall der jetzt nicht wieder aufgeführten Synonymen wie
Mantell 1822, Taf. 27, Fig. 10, Sowerby 1837, Taf. 582, Fig. 1, F. Roemer
und Elbert. Das bei F. Roemer 1870, S. 316, Taf. 34, Fig. 12 abgebildete
Stück scheint dem Inoceramus labiatus var. latus Sow. anzugehören. Bei der
Abbildung von Elbert 1901, Taf. 3, Fig. 4 reicht die Darstellung für die
Bestimmung, ob zu unserer Art gehörig, nicht aus.
Liege vereinigt unter Inoceramus latus Mant. Formen unserer Art wie
auch solche des echten Inoceramus latus Mant. aus der Gruppe des Ino-
ceramus lamarcki. Die hier wiederholten Irrtümer sind von mir bereits in
meiner Arbeit 1913 aufgeklärt worden. Ferner gehören zu unserer Art die
von Liege als Inoceramus inconstans inconstans , Inoceramus inconstans woodsi
und Inoceramus inconstans rotundatus bezeichneten Exemplare. Eine Trennung
der genannten, von Fiege besonders aufgeführten Formen ist in der Praxis,
wo man meist nur verdrückte Bruchstücke vor sich hat, unmöglich.
Deshalb halte ich auch die Aufteilung der Art durch Heinz für verfehlt
und unbrauchbar. Heinz spaltet z. B. Inoceramus inconstans Woods aus den
Tonmergeln von Zatzschke, vollständig zusammen- und breitgequetschte Stein-
kerne, in sieben Arten, aus den benachbarten Tonmergeln von Hinterjessen
und Birkwitz in weitere acht Arten, zusammen demnach in fünfzehn Arten,
während man bei gewissenhafter Durcharbeitung des Materials kaum mehr
als eine einzige Art daraus rekonstruieren kann. Düe Exemplare zeigen alle
ein- und denselben Grundcharakter. Für die teilweise außerordentliche Ver-
änderung der Inoceramen durch Deformierung ist dies ein charakteristisches
Beispiel.
Es ist mir leider nicht möglich, zu den zahlreichen neuen Bezeichnungen,
die Heinz eingeführt hat, hier Stellung zu nehmen, da Abbildungen meist noch
fehlen (Ändert 1933b, S. 229—231; 1933c, S. 341; Jaworski 1933).
Das Verhältnis unserer Form zu ähnlichen Arten ist in der Tabelle S. 140ff.
dargestellt.
106
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
Vorkommen:
Mittelturon: Bonnewitz (Mus. Dresden), Dresden 1 (Mus. Dresden), Lohmen,
Strehlen (Mus. Dresden), Biela (Mus. Aussig), Skalken 1
zahlreich, 2, 3, Tetschendorf 1, Olhotta, Sackschen 3, 5, Sovice-
berg 1, Rohatetz 2, Hostin 1, Hundorf (selbst gesammelt,
Humboldtver. Ebersbach, Mus. Aussig und Dresden), Bilin 3
(Mus. Aussig), Kl. Kahn 2 (Mus. Aussig), Leitmeritz 2, 4, 6,
8, 12, 22 (selbst gesammelt und Mus. Aussig), 1, 7, 16, 17 (alle
vier Mus. Aussig), 13 (Deutsche Univ. Prag), Jidn 8, 9, 10,
11, 12, 13, 14, 15, 20 a?, 24, 25, 52 (alle 12 Soukup), 41 a, Lysa 1,
2, Krasikov (Soukup), Chotzen, Triebitz 1, Löwenberg 1 (Geol.
Landesmus.), Ludwigsdorf Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Plagwitz
Löw. 1 ? (Geol. Landesmus.), Hermsdorf Löw. 4 (Geol. Landes-
mus.), Waltersdorfer Mühle Löw. (Geol. Landesmus.), Kynberg
Löw., Grunauer Spitzberg Löw., Heuscheuer 1;
Oberturon aß: Daubitz 8, Zeichen 1, Herrenleite (Mus. Dresden), Hermsdorf
7, Plissen 2, 4, Oberlichtenwalde 1, 2, Hochwald 1, 3, 4, Nieder-
kreibitz 1, Khaa 3, Jicin 1, 2, 4 (alle 3 Soukup), Turnau
(Soukup), Hockenau Löw. (Geol. Landesmus.);
Oberturon y: Zatzschke (Mus. Dresden, Geol. Landesamt Leipzig), Birk-
witz (Mus. Dresden), Hinterjessen, Böhm. Kamnitz 2, Kreibitz
2, 3, 6, 7, 10, 11, 12, 14, Robitz, Waldeck, Schreckenstein, Böhm.
Zwickau (Vortisch u. selbst gesammelt), Limbach, Röhrs-
dorf, Kriesdorf, Priesen (unterste Schichten im Bett der Eger),
Jicin 3 (Soukup), Großrackwitz 1 (Geol. Landesmus., Realgymn.
Löwenberg), 3, 4 (beide Geol. Landesmus.).
Die von mir 1911, S. 39 (7) aus dem Emscher (Kreibitz Teichstadt
480 m und unter dem Pickelstein 458 m) zu dieser Art gestellten Stücke
sind sehr mangelhaft erhalten und, da zweifelhaft, nicht wieder aufgeführt.
Ferner im Ober- und Mittelturon von Westfalen und England sowie am
Marterberg bei Passau (Mus. Dresden).
Inoceramus inconstans Woods ein. Ändert rar. planus Ludert
1903 Inoceramus cuvieri var. planus Petrascheck, 53, Heft 1, S. 163.
1911 Inoceramus cuvieri var. planus Ändert, S. 45 (13) zum Teil, Taf. 1,
Fig. 2; Taf. 7, Fig. 8.
1904 — 13 Inoceramus inconstans Woods, 2, Abb. 44.
1913 Inoceramus inconstans var. planus Ändert, S. 284.
Auch diese Varietät zeigt zwei deutlich unterschiedene Wachstumsalter.
In der Jugend ist die Schale mäßig gewölbt und hat schief querovalen Umriß.
Später biegt sie im stumpfen Winkel um und wächst nach innen weiter.
Ältere Stücke sind deshalb stark aufgebläht. Die Gesamtform ist fünfseitig
gerundet. Der Vorderrand verläuft unter dem Wirbel zunächst gerade und
biegt dann in schräger Richtung nach unten um. Ein flacher, in eine gerade
Linie auslaufender Bogen bildet den Unterrand. Letzterer stößt in einer
stumpfen Ecke an den fast gerade aufsteigenden Hinterrand. Der Schloß-
rand ist lang und gerade und bildet mit dem Vorderrand einen rechten
’PaläontoIogischer Teil
107
Winkel. Der kleine spitze, nicht über den Schloßrand -hervorragende Wirbel
liegt am vorderen Schalenende. Die Muschel ist stark ungleichseitig. Band-
gruben sind nicht sichtbar. Ein Flügel scheint zu fehlen oder ist, wenn vor-
handen, sehr schmal. Auf letzteres deutet ein Stück von Leitmeritz im Stadt-
museum zu Aussig, das an der Flügelpartie ein Bruchstück seiner dicken
Schale aufweist und im übrigen gut miß unserer Varietät übereinstimmt.
Im ersten Wachstumsalter ist die Schale mit ziemlich engen, regel-
mäßigen und nach hinten ausgezogenen konzentrischen, stark herausmodellierten
Anwachsringen versehen, während die zweite Wachstumshälfte nur einige
flache konzentrische Anwachswellen zeigt.
Maße:
Fundort: OT aß Ivhaa 3, Ändert 1911, Taf. 1, Fig. 2.
Die Tabelle S. 140 zeigt in übersichtlicher Darstellung die Hauptunter-
schiede unserer Varietät von anderen Formen.
Aus dem Kreibitzer Gebiet können auf Grund weiterer Untersuchungen
nur das Original Ändert Taf. 1, Fig. 2 = Taf. 7, Fig. 8 von Nassendorf
(OT aß Khaa 3), sowie Bruchstücke von E Kreibitz 4 und 27 hierher gestellt
werden. Unter dem Material der Geologischen Bundesanstalt Wien, das
Petrasciieck Vorgelegen hat, befinden sich ebenfalls ein paar Stücke dieser
Varietät von Kreibitz. Die von mir mit der Varietät früher außerdem ver-
einigten Stücke sind abzutrennen.
So sind Taf. 1, Fig. 5 von Nassendorf, Ändert 1911, als Inoceramus
inconstans Woods emend. Ändert und die Stücke aus der Schlucht unter
dem Pickelstein in 445 m Höhe, sowie das Original zu Inoceramas cripsi bei
Geinitz 1875, 2, Taf. 13, Fig. 14 als Inoceramas hleini zu bezeichnen.
Abb. 44 bei Woods sieht unserer Varietät sehr ähnlich, und ich stehe
nicht an, beide zu vereinigen. Ferner würde das oben erwähnte Stück von
Leitmeritz in Böhmen hierher zu stellen sein sowie auch das im Geologischen
Landesmuseum Berlin vorhandene Material aus dem Bahneinschnitt östlich
von Burgdorf bei Börßum und vom Windmühlenberge bei Salzgitter.
Das Original von Goldfuss 1834—40, 2, Taf. 113, Fig. 1 b, auf das
Elbert 1901, S. 112 seine Varietät begründet hat, ist eine große flache Form,
die nach der nunmehrigen Erkenntnis des Umbiegens der Inoceramenschale
zu einem Dickenwachstum von unserer Varietät abzutrennen ist. Auch die
übrigen von Elbert erwähnten westfälischen Stücke gehören der Goldfuss’-
schen Form an. Da die Artbezeichnung jedoch eine andere geworden ist, ist
der frühere Varietätsname beibehalten worden.
Vorkommen:
Oberturon aß: Khaa 3;
Emscher: Kreibitz 4?, 27?.
Höhe: 58 mm
Länge: 58 mm
Inoceramus schloenhachi J. Böhm
Taf. 3, Fig. 2; Abb. 8
1834 — 40 Inoceramus cuvieri Goldfuss, 2, S. 114, Taf. 111, Fig. 1 a — c.
1863 Inoceramus cuvieri v. Strombeck, S. 124.
1877 Inoceramus cuvieri Schlüter, 24, S. 18 (ausschl. Syn.).
1911 Inoceramus cuvieri Ändert, S. 44 (12), Taf. 2, Fig. 2.
108
Abh. preuß. gjeol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
1911 Inoceramus schloenbachi J. Böhm, 63, Heft 12, S. 569.
1912 Inoceramus schloenbachi J. Böhm, 64, S. 403.
1913 Inoceramus schloenbachi Ändert, S. 295.
1912 — 13 Inoceramus nov. sp. Scupin, S. 212, Taf. 9, Fig. 14.
1928 a Inoceramus schloenbachi Heinz, Taf. 3.
1928 cl Inoceramus schloenbachi Heinz, S. 35, Taf. 2, Fig. 2.
1930 Inoceramus inconstans schloenbachi Fiege, S. 40, Taf. 6,
Taf. 7, Fig. 26, 27, 29; Taf. 8, Fig. 28, 30; Abb. 2.
Fig. 25;
Inoceramus schloenbachi ist von ebenmäßiger Wölbung, größere Exem-
plare sind in der Mitte abgeflacht. Auch hier lassen sich zwei Wachstums-
zeiten gut unterscheiden. Im ersten Wachstumsalter ist die Schale mäßig
gewölbt und mit groben kräftigen, entfernt stehenden konzentrischen Anwachs-
wellen bedeckt, zwischen denen gewöhnlich zwei bis drei schwächere ein-
geschoben sind (Taf. 3, Fig. 2). Die Anwachsringe sind sehr undeutlich.
«*/m 8
Abb. 8. Inoceramus schloenbachi J. Böhm, unverdrückter Steinkern von vom
auf ca. 1/2 verkleinert. Oberturon c<8, Hochwald 2.
Orig. Bergakademie Freiberg (ges. v. Dr. ing. M. Donath). (No. 38a.)
Eine in der Regel kräftiger hervortretende konzentrische kammartige Anwachs-
welle trennt den ersten Teil von dem späteren Wachstumsalter. Die Schale
biegt an dieser Stelle in sehr stumpfem Winkel nach innen um und ist
nun mit: ziemlich gleichmäßigen, gut hervortretenden Anwachsringen be-
deckt- Der Umriß ist gerundet fünfseitig, bei größeren Stücken etwas
in die Breite gezogen. Unter dem Wirbel ist der Vorderrand schwach ein-
gebogen. Der am vorderen Schalenende gelegene Wirbel ist klein und spitz.
Die Muschel ist stark ungleichseitig. Der Flügel ist schmal und im Steinkern
scharf abgesetzt.
Maße: 1 2 3
Länge: 6 cm 19 cm 17 cm
Höhe: 6 „ 17 „ 17 „
Fundort :
1) OT aß Khaa 3, Ändert 1911, Taf. 2, Fig. 2; 2) OT aß Hochwald 2;
3) OT aß Hochwald 2, Abb. 8, Bergakademie Freiberg.
In der Tabelle S. 14*0 sind die Unterscheidungsmerkmale unserer Art
von ähnlichen Formen einander gegenübergestellt.
109
Paläontologischer Teil
Zu den Literaturbemerkungen in meinen beiden Arbeiten 1911 u. 1913
haben sich neue Gesichtspunkte nicht gefunden. Herr Dipl. -Ing. Dr. Donatii in
Freiberg hat vor mehreren Jahren am Hochwald wieder einige große Stücke
dieser Art gesammelt, von denen das eine AJbb. 8 abgebildet ist. Die Ab-
bildung Taf. 3, Fig. 2 ist nach einem von mir gesammelten Hohlabdruck
hergestellt. Das Vorkommen des Inoceramus schloenbachi im Arbeitsgebiet
ist somit außer Zweifel.
Die in Norddeutschland für die Zone des Inoceramus schloenbachi leitende
Art verweist auch in unserem Gebiet auf dasselbe Alter.
Vorkommen:
Oberturon aß: Hochwald 2, Khaa 3, Waltersdorf oder Hochwald 2? (Mus.
Humboldtver. Ebersbach), Jicin 2 (Soukup), Hockenau Löw.
(drei Stück Geol. Landesmus., das größte Stück, 19 cm hoch
und lang, ist flach zusammengedrückt, Geol. Institut Breslau).
Inoceramus schloenbachi J. BÖIIM rar. cripsioides Elbkiit
1901 Inoceramus cuvieri var. cripsioides Elbeiit, 511, S. 111.
1911 Inoceramus cuvieri var. cripsioides Ändert, S. 46 (14).
1913 Inoceramus schloenbachi var. cripsioides Ändert, S. 296, Abb. 1, 2.
non 1903 Inoceramus cuvieri var. cripsioides Petrasciieck, 53, Heft 1, S. 163.
Ein weiteres Stück als das von mir in der Festschrift 1911 erwähnte
ist nicht gefunden worden. Das Original von Elbert konnte nachträglich in
meiner Abhandlung 1913 bildlich dargestellt werden.
Die Muschel ist mäßig aufgebläht. Der Umriß ist rechteckig gerundet.
Unter dem Wirbel befindet sich eine schwache Einbiegung; Vorder-, Unter-
und Hinterrand sind schwach nach außen gebogen. Der Oberrand ist lang
und gerade. Der Wirbel liegt am vorderen Schalenende. Die Muschel ist
stark ungleichseitig. Im ersten Wachstumsalter besteht die Schalenverzierung
aus kräftigen Anwachsringen, die fast alle durch eine Mittelfurche geteilt
sind. Sie biegen vom Unter- zum Hinterrande in einer deutlichen Ecke um.
Später ändert die Schale ihre Wachstumsrichtung und wächst nach innen
weiter. Die Anwachsringe sind nun etwas weniger kräftig, jedoch von gleicher
Ausbildung. Der Steinkern zeigt an dieser Stelle nur schwache Anwachswellen.
Am Gipsabdruck des ELBERT’schen Originals ist die Beobachtung des Flügel-
ansatzes unmöglich. Nur an meinem Steinkern vom Hochwald ist der Flügel
sichtbar und zwar schmal und scharf abgesetzt.
Zur Gegenüberstellung mit ähnlichen Formen vergleiche Tabelle S. 140
Vorkommen:
Oberturon aß: Hochwald 2.
Das Original von Elbert fand sich in der Zone des Breviporuspläners
von Halle i. W.
Inoceramus crassus Petrascheck
Taf. 3, Fig. 3 a u. b; Abb. 9
Inoceramus cripsi Geinitz, 2, Taf. 13, Fig. 13.
Inoceramus cuvieri FriC, S. 67 z. Teil.
1875
1897
110
Abh. preuß. g<eol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
? 1899
1903
1911
1904—13
1913
1912—13
Inoceramus kiliani Simionescu, Taf. 2, Fig. 5.
Inoceramus crassus Pethascheck, 53, Heft 1, S. 164, Taf. 3, Fig. 4a— c.
Inoceramus crassus Ändert, S. 46 (14), Taf. 3, Fig. 4; Taf. 6,
Fig. 1 u. 2.
Inoceramus inconstans Woods, 2, Abb. 45.
Inoceramus crassus Ändert, S. 297.
Inoceramus conf. crassus Scupin, S. 212, Taf. 11, Fig. 7.
Die Muschel ist gleichklappig, mehr oder weniger stark aufgebläht, im
Umriß rhomboidal-queroval und stark nach hinten ausgezogen. Der Vorderrand
ist kurz, gerade oder schwach nach außen gebogen und geht in den langen,
ebenso gebogenen und zur stumpfen hinteren Ecke abwärts führenden Unter-
rand über. Der Hinterrand zieht im flachen Bogen weit gegen den Wirbel
hin, der Schloßrand ist gerade. Bandgruben sind am Steinkern nicht wahr-
nehmbar. Der spitze Wirbel liegt am vorderen Schalenende. Der Flügel ist
schmal, bei der verschiedenartigen Wölbung der Stücke teils wenig, teils
schärfer abgesetzt.
Das erste Wachstumsalter ist vom späteren scharf unterschieden. In
der Jugend bedecken gut ausgeprägte, annähernd regelmäßige Anwachswellen
mit Anwachsringen die Oberfläche. Später treten sie immer kräftiger und
entfernter voneinander auf und bilden sogar scharfe Kämme. Sie sind stark
Abb. 9. Inoceramus crassus PütrabchhcK, linke Klappe, Steinkern,
Orig, zu Ändert 1911, Taf. 3, Fig. 4.
Oberluron Innozenzidorf 6. Orig. Slg. Humboldtvereiu Ebersbach Sa. (No. 39).
Paläontologischer Teil
111
nach hinten ausgezogen und biegen vom Unter- zum Hinterrande erst gerundet
und zuletzt eckig um (Abb.9). Schließlich biegt die Schale fast rechtwinklig
nach innen ein. Anwachswellen fehlen nun fast vollständig und sind dort, wo
sie auftreten, nur schwach angedeutet (Taf. 3, Fig. 3 a, b).
Maße:
1
2
Länge:
14 cm
16 cm
Höhe:
10 „
10
Dicke:
6 „
8.„
Winkel Schloßrand-Vorderrand :
95°
115°
Winkel Scliloßrand-Achse:
O
O
40°
Fundort :
Beide OT aß Innozenzidorf 6 (Sammlung Humboldtver. Ebersbach);
1) Ändert 1911, Taf. 3, Fig. 4; Taf. 6, Fig. 2; 2) Ändert 1911, Taf. 6,
Fig. 1.
Seit dem Jahre 1911 sind besonders die Funde bei der Kellergrabung
von Lischke (OT y Kreibitz 12) bemerkenswert. Zur Unterscheidung von
anderen Arten vgl. Tabelle S. 149. Eine ähnliche Art bildet Simionescu von
Ürmös in Siebenbürgen ab. Ohne nähere Kenntnis der Verhältnisse ist eine
Übereinstimmung keinesfalls auszusprechen.
Vorkommen:
Oberturon a ß : Khaa 3, Innozenzidorf 2, 6 (Siammlg. Humboldtver. Ebersbach
und Deutsche Univ. Prag) ;
Oberturon y: Kreibitz 4, 12, Jicin 1 (S'oukup) ;
Emseher : E.-St. Tannendorf 1 (Sammlg. Humboldtver. Ebersbach, Mus.
Prag), Kreibitz 4, 9 (Stämmig. Humboldtver. Ebersbach und
selbst gesammelt), 13, Priesen (Mus. Prag), Neuwarthau Löw. 2
(Scupin), Groß:hartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.);
Upper Chalk von S.ussex in England.
Eine kürzere Form mit weniger nach hinten ausgezogenen Anwachswellen
fand sich: Emseher: Kreibitz 6, 27, Oberkreibitzer Talsperre 3, 5 (selbst
gesammelt, Stadtmus. Aussig). Sie kann als Varietät gelten.
Inoceramus weiset Ändert
Taf. 4, Fig. 1 a u. b
1911 Inoceramus weisei Ändert, S. 47 (15), Taf. 4, Fig. 2, 3; Taf. 6,
Fig. 3.
1913 Inoceramus weisei Ändert, S. 293.
Die Muschel ist queroval, unregelmäßig vier- bis fünfeckig, ungefähr
gleichklappig und sehr stark aufgebläht. Eine schnauzenförmige Verlängerung
nach vorn unterscheidet die Art von allen anderen dieser Gruppe. Länge,
Höhe und Dicke beider Klappen sind etwa gleich; bei einigen Stücken über-
wiegt die erste, bei einigen die zweite oder auch die dritte Ausdehnung. Die
höchste Schalenwölbung liegt ungefähr in der Mitte oder etwas nach hinten.
Der Vorderrand verläuft in langer gerader Linie schräg nach vorn, biegt
scharf um, zieht noch eine kurze Strecke schräg nach unten und geht dann
in den schwach gebogenen, fast horizontalen Unterrand über. Dieser biegt
in stumpfem Winkel zum Hinterrande auf und endet in einer scharfen Ecke.
Der letzte kurze Teil des Hinterrandes ist an allen vorliegenden Stücken
112
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
nur mangelhaft erhalten, scheint aber ungefähr rechtwinkelig zum Schloß-
rande zu stehen. Der Schloßrand ist gerade und kurz. Der Winkel Schloß-
rand: Vorderrand beträgt etwa 135u, der Achsenwinkel 70° :j). Die spitzen,
stark gegeneinander eingebogenen und sich berührenden Wirbel liegen ungefähr
in der Schalenmitte. Die Muschel ist viel weniger ungleichseitig als die bisher
aufgeführten Arten dieser Gruppe. Der Flügel ist klein, scharf abgesetzt
und nach hinten stets abgebrochen. In der Schalenausbildung läßt sich ein
erstes und ein späteres Wachstumsalter gut unterscheiden. Die Achse des
Jugendwachstums ist nach hinten gerichtet, die des späteren ungefähr mittel-
ständig. Im Jugendalter besteht die Schalenverzierung aus engen kräftigen
und regelmäßigen Anwachswellen bzw. Anwachsringen. Später biegt die Schale
etwa rechtwinkelig nach innen um und ist von unregelmäßigen, teils kräftigen
bis kammförmigen Anwachswellen und -Ringen bedeckt. Entlang des Unter-
randes verläuft eine kielförmige Einschnürung. Die Fläche des ersten Wachs-
tumsalters ist bedeutend kleiner als die des späteren.
Maße:
1
2
3
4
5
Länge:
10 cm
14 cm
13 cm
1 1 cm
9 cm
Höhe:
11 „
10 „
9 „
9,5 „
9,5 „
Dicke einer Klappe:
- 4 . „
5,5 „
4,5 „
4,5 „
4,» „
Winkel Scliloßrand-Vorderrand :
125°
130°
140°
125°
135°
Winkel Schloßrand- Achse:
80 0
60°
65°
65 0
70°
Fundort :
1, 2, 4, 5) OT aß Innozenzidorf 6; 3) E E.-St. Neuhütte 5; 2) Ändert 1911,
Taf. 4, Fig. 2; 3) Ändert 1911, Taf. 4, Fig. 3; Taf. 6, Fig. 3. Sämtliche
Stücke in der Sammlung des Humboldtvereins Ebersbach.
Tabelle S. 141 gibt eine Gegenüberstellung mit ähnlichen Arten.
Auf die Auseinandersetzung wegen dieser Art mit Heinz 1929, S. 28,
Anm. 2 und Ändert 1929, 2, S. 202, Anm. 1 sei hier nur hingewiesen. Heinz
bezeichnet unsere Art als Inoceramas schloenbachi var. rostrata. Zur Um-
benennung liegt gar keine Veranlassung vor, nach dem Prioritätsrecht hat der
Name weisei zu gelten.
Vorkommen:
Oberturon aß: Khaa 3 (Sammlg. Kogler-Mus. Aussig), Hochwald Nordabhang
(Geol. Landesamt Leipzig), Waltersdorf 2, Innozenzidorf 1
(Vortisch), 2, 6 (Sammlg. Humboldtver. Ebersbach, Mus.
Dresden, Deutsche Universität Prag) ;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (Deutsche Universität und Böhmisches
Landesmus. Prag), E.-St. Neuhütte 5 (Sammlg. Humboldtver.
Ebersbach).
Inoceramus waltersdorfensis Ändert
Taf. 4, Fig. 2 a, b, 3 a, b, 4 — 7
1911 Inoceramus waltersdorfensis Ändert, S. 53 (21), Taf. 5, Fig. 2, 5.
1911 Inoceramus sturmi Ändert, S. 58 (26) z. Teil, Taf. 2, Fig. 5 a, b.
? 1904 — 13 Inoceramus inconstans var. striatus Woods, 2, Taf. 52, Fig. 1.
1913 Inoceramus waltersdorfensis Ändert, S. 29Ö.
non 1929 Inoceramus waltersdorfensis Ändert, 2, S. 168, Schicht 7.
5) Als Achse ist eine vom Wirbel über die höchste Schalenwölbung gegen den Unterrand verlaufende
Linie angenommen.
Paläontologisch-er Teil
113
Die Art ist im Umriß quadratisch bis rhombisch. Vorder-, Unter- und
Hinterrand sind unregelmäßig zugerundet. Der Schloßrand ist gerade. Der
flach gewölbte Rücken dacht sich allmählich zu dem kleinen Flügel ab,
während die Vorderseite gewöhnlich in einer scharfen Biegung steil abfällt.
Der kleine spitze angedrückte Wirbel liegt fast in der Schalenmitte. Die im
ersten Wachstumsalter fast flache, bis mäßig gewölbte Schale biegt später
nahezu rechtwinkelig zur früheren Wachstumsrichtung um, so daß die
Form ein aufgeblähtes Aussehen erhält (Taf. 4, Fig. 2 b). Es finden sich
jedoch auch Stücke, bei denen das Umbiegen nur schwach zum Ausdruck
kommt. Im Jugendalter ist die Muschel mit schwach rippenartigen Anwachs-
ringen verziert, zwischen denen zuweilen einige tiefere Furchen auf zu treten
pflegen. Im späteren Alter, nach dem Umbiegen der Schale nach innen, ver-
schwinden die Anwachsringe und man gewahrt auf dem Steinkern höchstens
ein paar unregelmäßige flache Anwachswellen. Bei einigen Stücken ist dieser
Teil vollständig glatt. An solchen Stücken, wo die Schale im höheren Alter
ihre Wachstumsrichtung nur wenig verändert, besteht die Verzierung auf
dem letzten Schalenteile oft aus zahlreichen mittelkräftigen Anwachswellen
bzw. -Kämmen. Teile der Bandgrubenreihe sind nur selten sichtbar.
Maße:
1
2
3
4
Länge:
40 mm
40 mm
38 mm
45 mm
Höhe:
40 „
40 „
41 „
40 „
Winkel Schloßrand-Vorderrand :
120°
125°
115°
125°
Winkel Schloßrand- Achse:
70°
75°
00
o
o
00
o
o
Fundort:
1, 2, 3): OT aß Waltersdorf 2, 1) Ändert 1911, Taf. 5, Fig. 2; 2) ebenda,
Taf. 5, Fig. 5; 4) E Innozenzidorf 3.
Inoceramus waltersdor fensis ist die Zwergform in der Gruppe des Ino -
ceramus inconstans . Nicht selten finden sich sehr kleine, verkrüppelte, aber
gut in zwei Wachstumsrichtungen ausgebildete Stücke. In verschiedener Rich-
tung zeigt sich der Ausdruck der Entartung. Zur Unterscheidung von ähnlichen
Formen vgl. Tabelle S. 141.
Nachdem durch weitere Funde am Sonnenberge größeres Vergleichs-
material vorliegt, stehe ich nicht an, die von diesem Fundorte als Inoceramus
sturmi beschriebenen Bruchstücke mit Inoceramus waltersdorfensis zu ver-
einigen. Wie zahlreiche Beobachtungen ergeben haben, ist bei den Formen
der Gruppe des Inoceramus inconstans die Schale an der Umbiegestelle von
der früheren zur späteren Wachstumsrichtung häufig abgebrochen. Solche
zerbrochenen Stücke waren von mir als Inoceramus sturmi bezeichnet worden.
Für Taf. 2, Fig. 5, schlägt Heinz, 1932 a, S. 23, wohl unnötigerweise einen
neuen Namen, Alloceramus medius vor. Für die Stücke von Kieslings-
walde hat die Bezeichnung sturmi jedoch weiter zu gelten. Sie sind
ganz bestimmt verschieden von Inoceramus waltersdorfensis und stellen nach
den bisherigen Funden eine in Kieslingswalde besonders häufige Form dar,
die in Inoceramus sublabiatus G. Müller 1387, S. 411, Taf. 16, Fig. 2,
ihren nächsten Verwandten haben dürfte. Inoceramus sturmi ist hochoval bis
breit flächenhaft, ohne scharfes Umbiegen innerhalb der Wachstumsmitte,
mäßig gewölbt, die höchste Schalenwölbung verläuft etwa in der Mitte.
Ändert 8
114
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Heinz 1929, S. 26, stellt unsere Art auch zu lnoceramus transilvanicus Sim.
Die Abbildung von Simionescu 1899, Taf. 2, Fig. 7, ist vollständig verschieden,
Fig. 6 einzelnen Exemplaren unserer Art etwas ähnlich, doch keinesfalls
genügend zu einer Vereinigung.
Die dort aufgeführten Inoceramen entstammen einem Mergel, der nur
5 m mächtig sein und darin den lnoceramus lahiatus sowie auch senone Formen
enthalten soll. Zunächst wäre eine Nachprüfung des gesamten dortigen Fossil-
materials vorzunehmen; die sicher vorhandenen Unstimmigkeiten sind zu klären.
Solange wir gezwungen sind, die Inoceramen als Leitfossilien zu benützen,
ist größte Vorsicht bei Umbenennungen nach Formen unsicherer Herkunft
geboten.
Bei dem Aufsammeln dieser Art haben die Herren Erich und Dr. Martin
Donath aus Zittau besonders gute Erfolge gehabt und wertvolles Material
herangebracht.
lnoceramus inconstans var. striatus bei Woods, Taf. 52, Fig. 1 a und b,
besitzt große Ähnlichkeit mit unserer Art.
Vorkommen:
Oberturon aß: Waltersdorf 2 (etwa 70 Stück), Innozenzidorf 2 (zwei Stück).
lnoceramus protractüs Scijpin
Taf. 4, Fig. 8 a u. b
1911 lnoceramus protractüs Ändert, S. 61 (29), Taf. 3, Fig. 2.
1912 — 13 lnoceramus n. sp. Scupin, S. 206, Taf. 11, Fig. 9.
? 1899 lnoceramus globosus Simionescu, Taf. 3, Fig. 3.
Von dieser Art hat Herr Obersteiger Erich Donath aus Zittau am Sonnen-
berge einen weiteren Hohlabdruck gefunden. Leider zeigt auch dieser nur
einen Teil der Muschel. Infolgedessen läßt sich nur feststellen, daß hier
anscheinend eine gleichmäßig gerundete dicke kugelige Form vorliegt (Taf. 4,
Fig. 8 b). Der Vorderrand ist nach vorn gerichtet. Schloßrand und Vorderrand
bilden einen Winkel von etwa 150°. Der Rücken der Muschel geht fast
unmittelbar in den Flügel über. Die Verzierung besteht aus schwachen An-
wachsringen und unregelmäßigen konzentrischen Anwachswellen.
lnoceramus weisei und waltersdorfensis unterscheiden sich durch das
eigenartige Umbiegen der Schale im späteren Wachstumsalter rechtwinkelig
zum früheren. Trotzdem ist nicht ausgeschlossen, daß lnoceramus walters-
dorfensis seine Variationsgrenze bis zu lnoceramus protractüs ausdehnt.
Weitere Funde sind abzuwarten. Übrigens vgl. auch Tabelle S. 141.
Heinz 1929, S. 26 erklärt unsere Art mit lnoceramus globosus Sim.
identisch. Ich halte es für sehr gewagt, bei dem geringen vorliegenden unvoll-
ständigen Material unsere Form mit einer bisher ebenfalls wenig bekannten
aus einem fremden Gebiet zu vereinigen. Die Erfahrungen, die ich bei der Be-
arbeitung von Inoceramen während drei Jahrzehnten gesammelt habe, haben
mich gelehrt, daß vorwiegend durch diese Methode früher die
ungeheueren Verwirrungen in die Inoceramen und dadurch
in die Stratigraphie hineingetragen worden sind.
Vorkommen:
Oberturon aß: Waltersdorf 2;
Emscher: Hohlstein Löw. (Realgymn. Löwenberg, Geol. Landesmus.).
Paläontologisclier Teil 1 1 5
Inoceramus kleini G- Müller
Taf. 4, Fig. 9, 10; Taf. 5, Fig. 1, 2; Abb. 10, 11, 12. var. Taf. 4, Fig. 11
1875 Inoceramus cripsi Geinitz, 2, Taf. 13, Fig. 14.
1888 Inoceramus kleini G. Müller, S. 415, Taf. 18, Fig. la u. 1 b.
1903 Inoceramus latus Petrascheck, 53, Fleft 1, S. 165 z. Teil.
1911 Inoceramus kleini Ändert, S. 48 (16), Taf. 2, Fig. 3, 6, 7, 8.
1912 — 13 Inoceramus kleini var. Scupin, S. 209, Taf. 11, Fig. 4, 8.
1928 a Inoceramus kleini Heinz, Taf. 3.
1929 Inoceramus kleini Heine, S. 44, Taf. 2, Fig. 10, 11; Taf. 3, Fig. 12, 13.
1929 Inoceramus cf. sturmi Heine, S. 59, Taf. 6, Fig. 30.
? 1929 Inoceramus cf. glatziae Heine, S. 60, Taf. 6, Fig. 31.
Seit der Bearbeitung der InoCeramen im Jahre 1911 konnte neues Material
von Inoceramus kleini gesammelt und erworben werden. Das mannigfaltige
Gesteinsmaterial und Verdrückungen haben das Aussehen der Stücke sehr
verschieden beeinflußt. Die Exemplare, die der Harzer Form am nächsten
stehen, sind annähernd gleichklappig, hochgewölbt, hochoval bis gerundet
dreieckig und kugelig, mit einem scharf abgesetzten, kleinen bis mäßig
Abb. 10 — 12. Inoceramus kleini Gh Müller,
3 rechte Klappen, stark deformiert (Nähe der Lausitzer Hauptverwerfung).
Fmscher, Tarmenberg 1. Orig. GeoJ. Landesmus.
(Abb. 10 = A No. 54, Abb. 11 = 55, Abb 12 = 56).
großen dünnen dreieckigen Flügelansatz. Besonders in den tieferen Schichten
finden sich jedoch auch bedeutend flachere Formen, bei denen sich der Rücken
unmittelbar zum Flügel abdacht (Taf. 4, Fig. 11). Der Abfall von der
Schalenhöhe zum Vorderrande verläuft auch bei den hochgewölbten Stücken
allmählich und ohne Zwischenkante. Hierdurch unterscheidet sich die Art
gut von Inoceramus koegleri. Unter dem Wirbel befindet sich eine kurze
flache Einbiegung. Sodann verläuft der Vorderrand in einem sanften, nach
außen gerichteten Bogen zu dem scharf gebogenen Unterrande. Der Hinter-
rand steigt, wie an den Stücken mit erhaltenem Flügel zu erkennen ist, in
einer meist nur schwach nach außen gerichteten Linie zum horizontalen Schloß-
rande auf. Der kleine, nach innen eingebogene und nach vorn gedrehte Wirbel
liegt am vorderen Schalenende. Die Muschel ist ungleichseitig. Nur ein
einziges Stück zeigt eine Reihe wenig kräftiger Bandgruben.
8*
116
Abh. preuß. geoL. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Die Verzierung der Schale besteht aus regelmäßigen scharfen schmalen, in
der Richtung der Längsachse hinabgezogenen konzentrischen Anwachskämmen,
zwischen denen sich flache Zwischenräume befinden. Hinter der höchsten
Schalenwölbung verläuft eine flache, oft kaum wahrnehmbare Furche. Be-
sonders gut ausgeprägt ist sie an den Stücken vom Löhof bei Quedlinburg.
Die im allgemeinen kleineren Stücke des Kreibitzer Gebietes zeigen an dieser
Steile oft nur eine scharfe Knickung der Rippen. Bei den Formen aus tieferen
Schichten fehlt häufig auch die Knickung. Ich betrachte diese Formen als
Varietät (Taf. 4, Fig. 11). Das von Heine als cf. sturmi bezeichnete und ab-
gebildete Exemplar, das ebenfalls aus dem untersten Emscher stammt,
könnte mit der genannten Varietät übereinstimmen. Die am Wege west-
lich von Tannendörfel (E Tannenberg 1) gesammelten Exemplare zeigen
so recht, wie Fossilien durch Deformierung verunstaltet werden können und
ein ganz verschiedenes Aussehen erhalten (Abb. 10—12). Die unweit der Fund-
stelle vorüberziehende Lausitzer Hauptverwerfung ist die Ursache der star-
ken Beanspruchung des Gesteins.
Maße:
1
2
3
4
5
Länge:
34 mm
30 mm
22 mm
20 mm
24 mm
Höhe:
36 „
40 „
31 „
25 „
32 „
Winkel Schloßrand-Vorderrand:
110°
115°
100°
95°
100°
Winkel Schloßrand- Achse:
65°
65°
55°
50°
60°
Fundort :
1) E E.-St. Tannendorf 1 (Sammlg. Kogler), Ändert 1911, Taf. 2, Fig. 6;
2) E Kreibitz 4, Ändert 1911, Taf. 2, Fig. 7 ; 3) E Kreibitz 6; 4) Varietät
E Kreibitz 21; 5) Varietät E Kreibitz 21, Ändert 1911, Taf. 2, Fig. 3.
Von E Tannenberg 1 hat ein zerbrochenes Exemplar eine Höhe von
ungefähr 80 mm, von E E.-St. Tannendorf 1 besitze ich mehrere Stücke von
50—60 mm Höhe.
Zu der in der Festschrift 1911 gegebenen Darstellung über die Beziehungen
unserer Exemplare zu denen anderer Autoren ist hinzuzufügen, daß auch das
Original des Inoceramus cripsi in Geinitz 1875, 2, Taf. 13, Fig. 14 hierher
zu stellen ist. Ferner gehört wahrscheinlich auch Inoceramus cf. glatziae Heine
1929, Taf. 6, Fig. 31 zu Inoceramus kleini. Heine weist auf die nahen Be-
ziehungen zu dieser Art hin. Heinz 1932, X, S. 43 zweifelt die Richtigkeit
meiner Bestimmung an. Zu den Originalstücken meiner Arbeit 1911 ist neues
besseres Material gekommen, so daß kein Zweifel besteht.
Der ebenfalls mit scharfen Anwachskämmen bedeckte Inoceramus frechi
unterscheidet sich vorwiegend durch größere Ungleichklappigkeit und durch
das Fehlen einer Vertiefung oder Verflachung hinter der höchsten Schalen-
wölbung und der damit verbundenen eigenartigen Knickung der konzentrischen
Rippen. Inoceramus costellatus weist ebenfalls keine Knickung der Rippen
auf. Übrigens vgl. zur Unterscheidung von ähnlichen Arten Tabelle S. 142.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (Sammlg. Kogler, selbst ges.), Ober-
kreibitzer Talsperre 2 (Bank), 3, 5, Kreibitz 7, 8 (Bank), 9
(Sammlg. Humboldtver. Ebersbach), 10, 11, 12, 20 (var.), 21
(var.), 24, 25, 26, 46, Falkenau 4, Tollenstein, E.-St. Neuhütte 5
PalaontoLogischer Teil
117
(Sammlg. Humboldtver. Ebersbach), Hermsdorf 2 (var.), Peters-
dorf (var.), Großgrünau (var.), Silberstein, Tannenberg 1
(Bank), Priesen (Stadtmus. Aussig, selbst ges.), Gehnsdorf
Lövv. 1, 2 (Geol. Landesmus., Realgvmn. Löwenberg), Groß-
hartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Herzogswaldau Löw.
(Geol. Landesmus.), Neuwarthau Löw. 3, 4 (Geol. Landesmus.),
Deutmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Wenig Rackwitz
(Geol. Landesmus.), Kieslingswalde ? (Mus. Dresden); außer-
dem am nördlichen Harzrande: Löhof bei Quedlinburg (Geol.
Landesmus.), Timmenrode (Geol. Landesmus.), Spiegelsberge
bei Halberstadt (Geol. Landesmus.), Winterberg bei Halber-
stadt (Mus. Dresden); ferner im Emscher Westfalens (Berg-
schule Essen).
Inoceramus koegleri Ändert
Abb. 13.
1822 Inoceramus brongniarti Mantell, S. 214, Taf. 27, Fig. 8.
1911 Inoceramus koegleri Ändert, S. 57 (25), Taf. 1, Fig. 6; Taf. 5,
Fig. 6; Taf. 7, Fig. 4.
1904 — 13 Inoceramus lamarcki Woods, 2, Abb. 68.
Abb. 13. Inoceramus koegleri Ändert, rechte Klappe, Stein kern,
Orig, zu Ändert 1911, Taf. 1, Fig. 6.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. Orig. Stadtmus. Aussig (Slg. Korgler).
Seit Feststellung der Art im Jahre 1911 ist darüber nicht viel neues
bekannt geworden. Der Umriß der Muschel ist ein aufrecht stehendes Recht-
eck, dessen untere hintere Ecke durch einen Bogen abgestumpft ist. Der
Hinterrand besitzt in der Mitte eine sanfte Einbuchtung. Fast in Höhe der
höchsten Schalenwölbung verläuft vom Wirbel zur vorderen unteren Ecke
118
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
eine scharfe Kante. Sie grenzt ein flaches, zum Vorderrande steil abfallendes
Feld ab. Hierin unterscheidet sich die Art besonders gut von dem kanten-
losen Inoceramas kleini. An dem schwach gebogenen kurzen Schloßrande
zählt man auf einen Zentimeter acht Bandgruben. Der kleine Flügel ist
scharf abgesetzt. Der kleine spitze Wirbel überragt nur wenig den Schloß-
rand und liegt ganz vorn. Die Oberfläche ist mit scharfen kräftigen konzen-
trischen Anwachskämmen verziert, zwischen denen breite flache Furchen vor-
handen sind. Außerdem sind über die ganze Schale regelmäßige matte
Anwachsringe verteilt. An dem Stück OT aß Khaa 3 sind auch einige flache
Anwachswellen vorhanden. Die konzentrischen Anwachskämme bilden einen
breiten runden Bogen auf dem gleichmäßig gewölbten Rücken und ziehen
gegen den hinteren Schloßrand hin ein. Wie sich der Verlauf der Rippen bei
Inoceramus koegleri von dem des Inoceramus kleini var. G), der ebenfalls eine
ununterbrochene Rundung bildet, unterscheidet, zeigt ein Vergleich der Ab-
bildungen Taf. 1, Fig. 6 mit Taf. 2, Fig. 3 in der Festschrift 1911. Große
Ähnlichkeit mit unserer Art besitzt auch Inoceramus lamarcki Park. (Original
des Inoceramus brongniarli Mant.) 7). Diese Form ist von Inoceramus
lamarcki zu trennen und hier anzugliedern. Ich halte die Beibehaltung des
von mir gewählten Namens für richtiger* um nicht durch Wiedereinführung
der Bezeichnung „brongniarli“ neue Verwirrung in die Kreidestratigraphie
zu tragen. Zum Vergleich mit anderen Arten dient ferner Tabelle S. 142.
Maße: 1_ 2_ 3
Länge: 37 mm? 34 mm
Höhe: J 58 „ ? 48 „
Winkel Sehloßrand- Vorderrand: 10.5° 110°
Winkel Schloßrand- Achse: '65° 65°
Fundort :
1) E E.-St. Tannendorf 1 (Sammlg. Humboldtver. Ebersbach), Ändert
1911, Taf. 1, Fig. 6; Taf. 7, Fig. 4; 2) OT aß Khaa 3 (Sammlg. Humboldtver.
Ebersbach), Ändert 1911, Taf. 5, Fig. 6; 3) E Kreibitz 24.
Vorkommen:
Oberturon aß: Khaa 3, Innozenzidorf 6;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Oberkreibitzer Talsperre 5?, Kreibitz 24.
Der englische Fundort ist unsicher.
Inoceramus subpercostatus Ändert
Taf. 5, Fig. 3; Taf. 16, Fig. 1
1911 Inoceramus subpercostatus Ändert, S. 57 (25), Taf. 2, Fig. 4; Taf. 7,.
Fig. 3.
1912 — 13 Inoceramus lobatus Scupin, S. 211, Abb. 35.
Die Muschel ist höher als breit. Vorder- und Hinterrand verlaufen fast
parallel. Unter dem Wirbel biegt die Schale schwach ein. Der Unterrand
bildet einen spitz zulaufenden Bogen. Der Schloßrand ist kurz und gerade,
Bandgruben sind nicht sichtbar. Die Schale ist hochgewölbt. Die höchste
Wölbung verläuft über die Mitte des Rückens in einem schwach nach vom
6) vergl. unter Inoceramus klexni, S. 116, . __:.5
7) Gipaabgaß liegt vor.
20 mm
23 „
105°
65°
Paläontologischer Teil
H9
geöffneten Bogen. Der Flügel ist klein und scharf abgesetzt. Der spitze,
über den Schloßrand weit hervorragende Wirbel liegt ganz vorn. Das Original,
Ändert 1911, Taf. 2, Fig. 4, rechte Klappe, zeigt folgende Maße: Schloßrand
und Vorderrand bilden einen Winkel von 95°, Schloßrand und Achse einen
solchen von 55°, die Höhe beträgt 75 mm, die Länge 40 mm.
Die scharfen konzentrischen Anwachskämme sind kräftiger ausgeprägt
als bei Inoceramus kleini und hoegleri. Außerdem bildet ein gutes Unter-
scheidungsmerkmal die vom Wirbel nach vorn unten vor der höchsten Schalen-
wölbung hinziehende Abflachung, wodurch an dieser Stelle ein geradliniger
Verlauf der Anwachskämme hervorgerufen wird. Die flachen Zwischenräume
zwischen den Kämmen nehmen gegen den Unterrand an Breite zu. Zwischen
den gröberen Kämmen sind auch einige schwächere vorhanden. In Tabelle
S. 142 ist die Art ähnlichen Formen gegenübergestellt.
Heinz 1928 d, S. 27, glaubt, daß der Eindruck der Abflachung nur durch
einen Bruch verursacht worden ist, doch ist am Original von einem Bruche
nichts zu sehen.
Die Geologische Landesanstalt Berlin hat in den letzten Jahren durch
Herrn Bankier Zimmer f in Löw^enberg aus dem Emscher von Herzogswaldau
eine Reihe Inoceramen erhalten, die mit unserer Art gut vereinigt werden
können. Ich erhielt ebenfalls einige Stücke durch Herrn Jäiine in Bunzlau.
An manchen dieser Exemplare ziehen die Kämme auf der vorderen Schalen-
hälfte jedoch nicht so tief hinab wie an dem Original. Teils sind auch diese
Stücke bedeutend größer als unseres. Eine hintere Furche wie bei Inoceramus
lobatus , zu welcher Art Scupin ein Exemplar von Herzogsw'aldau stellt, ist
an diesen Stücken nicht vorhanden.
Inoceramus subpercostatus liegt vor unter der Bezeichnung „Lausche“
aus der WEisn’schen Sammlung (Humboldtver. Ebersbach). Wahrscheinlich
stammt das Stück nach dem Gesteinsmaterial von dem unweit westlich davon
gelegenen Inoceramenfundort Dachsloch.
Vorkommen:
Oberturon a J3 : Innozenzidorf 6 (Humboldtver. Ebersbach);
Emscher: Herzogswaldau Löw. (Geol. Landesmus.).
Inoceramus percostatus G. Miller
Taf. 5, Fig. 4
1888 Inoceramus percostatus G. Müller, S. 413, Taf. 17, Fig. 3 a — c.
1911 Inoceramus percostatus Ändert, S. 56 (24), Taf. 5, Fig. 4.
1928 a Inoceramus jlaccidus White var. percostata Heinz, Taf. 3.
1929 Inoceramus percostatus Heine, S. 46, Taf. 3, Fig. 14 — 17.
Besseres Material, als von dieser Art im Jahre 1911 Vorgelegen hat,
ist noch nicht aufgefunden worden. Es erübrigt sich deshalb an dieser Stelle
eine eingehendere Schilderung. Das aus dem Besitz von Koegler 1911 von mir
erwähnte Stück ist in meine Sammlung übergegangen. Die konzentrischen
Kämme sind ebenso kräftig wie bei Inoceramus subpercostatus ; jedoch ver-
läuft bei Inoceramus percostatus die Furche nicht vor, sondern hinter der
höchsten Schalenwölbung.
Die Tabelle S. 143 stellt die Art in den Vergleich zu ähnlichen Formen.
Inoceramus lamarcki Park, bei Woods 1904—13, S. 312, Abb. 63, steht unserem
120
Abh. preuß. g-eol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Inoceramus percostatus sehr nahe, wie bereits von mir 1913, S. 279 aus-
geführt worden ist. Von den Normalformen des Inoceramus lamarcki ist
das erwähnte Stück ganz entschieden abzutrennen (vgl. auch Heinz 1926,
S. 98 und 1928 d, S. 27). Heinz sagt an dieser Stelle, daß das englische
Stück aus dem oberen Unterturon stammen soll; nach Woods gehört
es wahrscheinlich der Zone des Micraster cor anguinum an, wo es seiner
Form nach auch ungefähr hingehören könnte. Hiermit ist aber auch die
Bezeichnung der von Woods auf gestellten Art „Inoceramus lamarcki Park.“
als mittelturone Form, wie wir sie anzusehen gewöhnt sind, hinfällig. Die
im sudetischen Mittelturon vorkommenden Formen dieser Gruppe bezeichne
ich als Inoceramus lamarcki var. und überlasse es anderen, den Knoten zu
entwirren.
Bei Durchsicht des Materials im Geologischen Landesmuseum zu Berlin
fand ich ferner von Herzogswaldau einige Stücke, die die charakteristischen
Furchen des lnocemmus percostatus gut zeigen.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Herzogswaldau Löw. (Geol. Landesmus.).
Die Art ist vorwiegend vom nördlichen Harzrande und aus
Westfalen (Emscher) bekannt, England (?).
Inoceramus frechi Flegel
Taf. 5, Fig. 5 — 8, 9 a, b, c; Taf. 6, Fig. 1
1905 Inoceramus frechi Flegel, S. 25.
1907 Inoceramus frechi Scupin, 24, S. 693.
1911 Inoceramus frechi Ändert, S. 51 (19), Taf. 1, Fig. 8 a, b; Taf. 7,
Fig. 6.
1912—13 Inoceramus frechi Scupin, S. 208, Taf. 11, Fig. 10; Taf. 12, Fig. 2.
Durch weitere Aufsammlungen hat sich das mir für die Bearbeitung im
Jahre 1911 vorliegende Material verdreifacht. Leider sind fast alle Stücke
mehr oder weniger zerbrochen. Die Form ist veränderlich und zeigt ein auf-
rechtes verschobenes Viereck mit abgerundeter Unterseite. Größere Stücke
sind flacher als kleine. Die linke Klappe ist höher gewölbt als die rechte,
letztere bei größeren Stücken fast flach. Infolgedessen ist auch der Flügel
an der linken Klappe schärfer abgesetzt als an der rechten. Bei der rechten
Klappe geht der Rücken meist unmittelbar in den Flügel über. Der Vorder-
randverläuft bis etwa zur Schalenmitte in einer geraden, senkrecht oder etwas
nach vorn abwärts strebenden Linie und bildet dann mit dem Unterrande und dem
unteren Teile des Hinterrandes einen meist etwas verschobenen Bogen. Der
Flinterrand des Flügels biegt mehr oder weniger nach außen (Taf. 6, Fig. 1).
Unter dem Wirbel befindet sich entlang des Schalenrandes ein flacher Ein-
druck. Der fast regelmäßig hinten abgebrochene Schloßrand ist gerade und
verhältnismäßig lang. Die Wirbel liegen ganz am vorderen Schalenende und
ragen über den Schloßrand hervor, sind spitz und schwach nach vorn gedreht.
Ihre Ausbildung ist bei den beiden Klappen verschieden. Der Wirbel der
linken Klappe ist in Verfolg deren kräftigeren Wölbung stärker und höher
herausgehoben; der Wirbel der flacheren rechten Klappe ist schwächer und
liegt bei größeren Stücken als schmale Wulst über der Schalenfläche. Die
Muschel ist stark ungleichseitig (Taf. 5, Fig. 9 c). Die Bandgruben sind
klein und nur selten an den Steinkernen sichtbar.
Paläontologischer Teil
121
Die Oberfläche ist mit schürfen, fast regelmäßigen Anwachskämmen be-
deckt, die durch flache, gegen den Unterrand an Breite zunehmende Zwischen-
räume voneinander getrennt sind und in gleicher Deutlichkeit auch auf den
Flügel übergehen. Gegen den Schloßrand hin biegen die äußeren Rippen
schwach nach außen um. Die inneren ziehen gewöhnlich in gerader Linie zum
Schloßrande auf, so daß bei kleineren oder abgebrochenen Stücken die Außen-
biegung der Rippen oft nicht hervortritt. Durch Aufsammeln einer Anzahl
von Hohlabdrücken ist mit Sicherheit festgestellt, daß Anwachsstreifen nur
ganz schwach entwickelt sind. Häufig ist jedoch zwischen den großen scharfen
Anwachskämmen eine einzelne scharfe feine Linie sichtbar.
Maße: 1 2 Sa') 3 b) 4 5
Winkel Schloßrand-Vorderrand : 110° 105° 110° 105° 120° 110°
Winkel Schloßrand- Achse: 70° 75° 75° 75° 80° 80°
Fundort: OT aß Waltersdorf 2:
1), 2) linke Klappe; 3a) Ändert 1911, linke Klappe, Taf. 1, Fig. 8a;
3b) Ändert 1911, rechte Klappe, Taf. 1, Fig. 8 b; 4), 5) rechte Klappe.
Das größte Stück besitzt eine Höhe von 10,5 und eine Breite von 8,5 cm;
kleinere Stücke zeigen bei einer Höhe von 3,6 cm eine Breite von 2,8 cm.
Jüngere Exemplare können mit Inoceramus kleini und Inoceramus costel-
latus verwechselt werden; jedoch ist bei ausgewachsenen Stücken die Unter-
scheidung nicht schwer. Der Verlauf der Rippen, die Wölbung des Rückens,
die Heraushebung des Wirbels ist von den beiden Arten verschieden. Auch
ist Inoceramus frechi mehr ungleichklappig als die anderen beiden Arten. Das
Fehlen einer Furche unterscheidet die Art scharf von Inoceramus percostatus
und subpercostatus, das Fehlen der vorderen Kante von Inoceramus koegleri.
Der Unterschied von Inoceramus glatziae ist bei diesem geschildert. Die
Unterscheidungsmerkmale sind außerdem noch in Tabelle S. 143 zusammen-
gestellt.
Heinz 1928 a, S. 73 und Anm. 2, sowie Taf. 2, Fig. 2, ferner 1929, S. 26,
stellt unseren Inoceramus frechi zu seinem Inoceramus stillei aus dem mittleren
Oberturon. Die Wirbelpartie ist jedoch bei unserer Art ganz anders aus-
gebildet; auch die Anwachskämme sind auf dem Rücken unserer Art viel
tiefer herabgezogen (vgl. die abgebildete rechte Klappe, Taf. 5, Fig. 8, die
etwa gleiche Größe wie das abgebildete Stück des Inoceramus stillei besitzt).
Die nach einem Hohlabdruck hergestellte Fig. 1 auf Taf. 6 zeigt auch das
Fliehen der Anwachskämme auf dem Flügel vom Wirbel weg, was bei Stein-
kernen, da der Flügel fast immer teilweise abgebrochen ist, weniger gut
zum Ausdruck kommt. Nach Heinz besitzt Inoceramus stillei Anwachsstreifen,
An wachsringe, Anwachsmarken und An wachs wellen, jedoch keine
scharfen Anwachskämme, wie an den Hohlabdrücken zu unserer Art
ersichtlich ist. Flügelausbildung und Wirbel unserer Exemplare stimmen
vollständig mit dem von Scupin 1912/13, Taf. 11, Fig. 10 dargestellten überein.
Übrigens habe ich 1911 die Identität der Art, die wohl beschrieben, aber
nicht abgebildet war, in der Sammlung des Geologischen Institutes der
Universität Breslau mit meinem Material festgestellt. Dann suchte ich Herrn
Professor Dr. Scupin in Halle auf und hier bestätigte sich die Überein-
stimmung seiner Form von Hockenau mit meinen Exemplaren. Das neue
umfangreichere Material im Geologischen Landesmuseum zeigt unsere Art
122
Abh. preuß. g>eol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
von Hockenau in derselben Variabilität wie vom Sonnenberge. Ich möchte
ganz besonders darauf hinweisen, daß man bei den variablen Formen Ino -
ceramus frechi, lusaticie, waltersdorfensis usw. mit einem typischen Stück,
wie dies bei den Inoceramen aus älteren Schichten möglich ist, wenig anfangen
kann, um den Formenkreis der Art zu erfassen.
Vorkommen:
Oberturon aß: Hohnstein 1 (Mus. Dresden), Waltersdorf 2 (70 Stück), Hoch-
wald 2 a (ges. d. Sitte), Hockenau Löw. (Geol. Landesmus.,
etwa 20 Stück), Heuscheuer 1 (Univ. Breslau).
Inoceramus glatziae Flegel
Taf. 6, Fig. 2, 3, 4 a, b, c, 5
1905
Inoceramus
glatziae
Flegel, S. 26.
1905
Inoceramus
cuvieri
var. geinitzianus
Flegel, S.
24.
1905 a
Inoceramus
cuvieri
var. geinitzianus
Flegel, S.
230.
1911
Inoceramus
glatziae
Ändert, S. 52
(20), Taf. 1,
, Fig. 1, 3, 4 a
Taf. 7, Fig.
1, 2.
1923 a
Inoceramus
glatziae
Heinz. Taf. 3.
? 1923 e
Inoceramus
glatziae
Heinz, S. 126.
lnoceramus glatziae gleicht im Umriß dem Inoceramus frechi ; die Wölbung
ist gleichmäßig, der Wirbel dick. Er überragt den Schloßrand; der der linken
Klappe ist meist höher als der der rechten. Die Muschel ist infolgedessen
etwas ungleichklappig. Die Vorderseite fällt ziemlich steil ab und ist unter
dem Wirbel eingedrückt. Der Unterrand bildet einen gut gerundeten Bogen,
der Hinterrand steigt fast senkrecht auf und ist kurz vor dem Schloßrande
etwas eingeschnürt. Der fast gerade Schloßrand ist mäßig lang und auf 1 cm
mit etwa elf Bandgruben besetzt. Schloßrand und Vorderrand bilden einen
Winkel von etwa 120°. Der Winkel Schloßrand : Achse beträgt ungefähr
80°. Der kleine Flügel ist durch eine gerundete Einsenkung vom Rücken der
Schale getrennt; bei kleineren Exemplaren gehen Rücken und Flügel auch
unmittelbar ineinander über.
Bei Inoceramus glatziae besteht die Schalenverzierung aus Anwachs-
kämmen, Anwachswellen und Anwachsringen. Da fast nur Steinkerne vor-
liegen, lassen sich Kämme und Wellen meist nicht scharf unterscheiden.
Gegenüber Inoceramus frechi verlaufen die konzentrischen Verzierungen
weniger schief und bilden einen breiteren runden Bogen. Ferner sind Anwachs-
wellen bzw. -Kämme bei Inoceramus glatziae im allgemeinen bedeutend enger
und unregelmäßiger angeordnet als die Anwachskämme bei Inoceramus frechi.
Nahe steht Inoceramus glatziae dem von Woods 1904—13, 2, Abb. 71, 72
geschilderten Inoceramus lamarcki var. websteri. Die auf Taf. 53 in Fig. 1
und 2 8) von Woods dargestellten Stücke passen jedoch weniger hierher.
Heinz 1928 a, S. 74 bezeichnet Fig. 72 als Typus seines Inoceramus stolleyi.
Wenn Heinz, 1929, weiter vermutet, daß die von mir zu Inoceramus glatziae
gestellten Exemplare vom Sonnenberge zu Inoceramus transilvanicus Sim.
gehören, so möchte ich hiermit feststellen, daß sie mit dieser Art gar nicht
übereinstimmen. Sie sind jedoch vollständig identisch mit den Originalstücken
des Inoceramus glatziae Flegel von der Heuscheuer. Heinz führt unsere
8) Gipsabgnß Hegt vor.
Paläontologischer Teil
123
Art auch von Neuseeland an. Nachdem bekannt ist, daß einander ähnliche
Inoceramenformen in älteren und jüngeren Schichten auftreten, obwohl sie bei
Vorlage größeren Materials nicht als ein und dieselbe Art angesprochen
werden können, ist, solange nur geringes Material aus außereuropäischen
Kreidegebieten vorliegt und die Horizonte nicht durch andere Fossilien eben-
falls ziemlich sicher belegt sind, die Identifizierung von Formen aus so weit
voneinander entfernten Gebieten mit Vorsicht aufzunehmen. Auch die schnelle
zeitliche Aufeinanderfolge der Arten der Inoceramengattung muß bei der-
artigen Vergleichen ganz besonders in die Wagschale geworfen werden.
Übrigens ist die Schilderung der Art von Heinz 1928, S. 126 zum Teil
abweichend von der Mehrzahl meiner Exemplare. Heinz 1932, X, S. 43,
bestimmt das Stück vom Dachsloch, Ändert 1911, Taf. 1, Fig. 1, als Ino-
ceramus germano-bohemicus n. sp. Es ist ein verhältnismäßig großes Exemplar,
das aber keinen neuen Namen benötigt. Vollständig ist das Exemplar auch
nicht erhalten. Heine 1929, S. 60? glaubt, daß nahe Beziehungen zwischen
Inoceramus glatziae und Inoceramus kleini bestehen. Am nächsten steht
Inoceramus glatziae dem Inoceramus frechi, während sich beide von Ino-
ceramus kleini unterscheiden (siehe Tabelle S. 143). Kleinere Steinkerne
von Inoceramus glatzi/ae, wie z. B. Ändert 191 1, Taf. 1, Fig. 3 und 4
haben mit einzelnen Exemplaren von Inoceramus kleini, wenn unvermittelt
nebeneinander gestellt, immerhin Ähnlichkeit. Ich halte die von Heine Taf. 6,
Fig. 31 als Inoceramus cf. glatziae dargestellten Exemplare für Inoceramus
kleini.
Vorkommen:
Oberturon aß: Waltersdorf 2, Innozenzidorf 2, 6 (Sammlg. Humboldtver.
Ebersbach), Hockenau Löw. (Geol. Landesmus.), Heuscheuer 1
(Geol. Institut Breslau) ;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Lüneburg (Heinz)?, Amuri Bluff auf
Neuseeland (Heinz)?.
Inoceramus seitzi v. sp.
Taf. 16, Fig. 2 a, b
Im Geologischen Landesmuseum liegt aus dem Oberturon a ß von Hockenau
bei Löwenberg ein schöner Steinkern mit Hohlabdruck. Die Art bildet mit dem
scharf abgesetzten Flügel zusammen im Umriß ein aufrecht stehendes Rechteck,
ohne den Flügel eine hohe Pyramide. Sie ist hoch gewölbt. Schloßrand und
Vorderrand sind gerade und stoßen in ungefähr einem rechten Winkel an-
einander. Der Vorderrand grenzt in einem scharfen Bogen an den kurz
bogenförmigen Unterrand. Unterrand und Hinterrand gehen in einem flachen
Bogen ineinander über. Der Hinterrand des Flügels biegt schwach nach außen.
Besonders charakteristisch ist das plötzliche Umbiegen des flach gewölbten
Rückens in die dazu senkrecht stehende, fast ebene Vorderseite. Gegen den
Hinterrand ist der Abfall des Rückens mehr allmählich und gerundet. Der
dicke, nach innen gebogene Wirbel überragt den Schloßrand.
Die Verzierung der Schale besteht nach dem Hohlabdruck aus scharfen
konzentrischen Anwachskämmen, die fast in der gleichen Schärfe auch auf
den Flügel übergehen. Auf dem Steinkern gewahrt man an deren Stelle
dicke gerundete konzentrische Ringe. Siehe auch Tabelle S. 143.
124
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heit 150
Herr Professor Dr. Böiim hat schon seit längerer Zeit diese Form als
neue Art erkannt und benannt. Mit seinem Einverständnis erfolgt hier die
Veröffentlichung. Die Art ist Herrn Professor Dr. O. Seitz in Berlin
gewidmet. ;
Vorkommen:
Oberturon aß: Hockenau (Geol. Landesmus.).
lnoceramus subquadratus Schlüter?
1887 lnoceramus subquadratus Schlüter, 44, S. 43.
1909 lnoceramus subquadratus Sciiroeder & Böiim, S. 62, Tat. 16,
Fig. 1-3.
1911 lnoceramus subquadratus Ändert, S. 60 (28), Taf. 5, Fig. 7.
1929 lnoceramus subquadratus Heine, S. 34, Taf. 1, Fig. 1, 2.
Seit Veröffentlichung der Festschrift im Jahre 1911 ist über diese Art
im Arbeitsgebiet nichts Neues bekannt geworden. Mein Material ist nicht
derart, daß man eine eingehende Schilderung geben könnte. Die Steinkerne
sind mäßig gewölbt und mit regelmäßigen scharfen Anwachskämmen bedeckt,
die durch etwa ebenso breite flache Furchen getrennt sind. Das winkelige
Umbiegen der Anwachskämme, das nach den ScHROEDEnschen Abbildungen
und nach dem Vergleich mit den Originalen im Geologischen Landesmuseum
Berlin eine besondere Eigenart dieser Form ist, zeigt sich auch an unseren
Stücken. Der Flügel ist klein. Wenn die vorhandenen wenigen Exemplare tat-
sächlich nicht zu lnoceramus subquadratus gehören sollten, so könnten es nur
breitgedrückte Formen des lnoceramus frecfii sein, der im gleichen Niveau
(Oberturon ß) vorkommt. Siehe auch Tabelle S. 143.
Nach Heine ist lnoceramus subquadratus charakteristisch für den mittleren
und oberen Emscher Westfalens.
Heinz 1929, S. 26 stellt unsere Stücke zu lnoceramus striato-concentricas
Gümb. var. carpathica Sim. Diese Art hat ebenfalls scharfe konzentrische
Kämme, besitzt aber eine andere Form und gehört in einen anderen Horizont.
Vorkommen:
Oberturon aß: Waltersdorf 2, Innozenzidorf 2.
Unzweifelhaft im Emscher von Timmenrode am nördlichen Harzrande
(Geol. Landesmus.) und von Westfalen (Univ. Münster).
lnoceramus sturmi Ändert
Taf. 6, Fig. 6
1843 lnoceramus concentricus Geinitz, 4, S. 15, Taf. 3, Fig. 12.
1891 lnoceramus simplex Langenhan & Grundey,. Taf. 5, Fig. 5—7.
1901 lnoceramus cuvieri Stürm, Taf. 10, Fig. 1.
1911 lnoceramus sturmi Ändert, S. 58 (26) z. Teil.
1929 lnoceramus circularis u. var. oblonga u. undala Heine, S. 52, Taf. 4,
Fig. 23; Taf. 5, Fig. 25.
? 1929 lnoceramus labiatus Heine, Taf. 5, Fig. 25, 26.
1929 lnoceramus sublabiatus Heine, S. 57, Taf. 5, Fig. 27, 28; Taf. 6, fig. 29.
1929 lnoceramus waltersdorf ensis Ändert, 2, S. 168, Schicht 7.
Paläon tologischer Teil
125
Durch Aufsammeln von reichlicherem Material am Sonnenberge bei
Waltersdorf hat sich ergeben, daß die von mir zu Inoceramus sturmi ge-
stellten Stücke dieses Fundortes zu Inoceramus waltersdorf ensis gehören.
Die Exemplare von Inoceramus sturmi sind höher als lang, erreichen
bis 6 cm Länge und 10 cm Höhe. Im Umriß sind sie gerundet vierseitig,
mit vorn liegendem spitzem, etwas niedergedrücktem Wirbel. Es gibt kleinere
und größere, schmälere und breitere Exemplare.
Die Verzierung der Schale besteht aus engen Konzentrischen Anwachsringen
und unregelmäßigen flachen Anwachswellen, die meist in die Höhe heraus-
gezogen sind und in voller Rundung über die Schale verlaufen, im Gegensatz
zu Inoceramus inoonslans em. Ändert, wo sie meist in stumpfen Ecken um-
biegen. Die Wölbung der Schale ist mäßig. Die für Inoceramus inconslans
charakteristischen stufenförmigen Absätze treten an den mir vorliegenden
Stücken des Inoceramus sturmi nur gering hervor. Sehr ähnlich ist unserer
Art Inoceramus sublabiatus G. Mülcer 1888, Taf. 16, Fig. 2. Die Darstellung
bei Müller ist jedoch so mangelhaft, daß sich danach keine Bestimmung vor-
nehmen läßt. Eine ausgezeichnete Schilderung unserer Art gibt Heine unter
Inoceramus circularis nebst Varietäten, worauf ganz besonders verwiesen
sei. Weiter möchte ich hierzu stellen Heine, Inoceramus sublabiatus, Taf. 5,
Fig. 27, 28; Taf. 6, Fig. 29 und Inoceramus labiatus Taf. 5, Fig. 25, 26.
Meine 1927, S. 30, Anm. 1 ausgesprochene Vermutung, daß alle Stücke des
Inoceramus sturmi wahrscheinlich zu Inoceramus inconslans gehören, möchte
ich nach nochmaliger Durcharbeitung des Materials nicht aufrechterhalten.
Allen Exemplaren des Inoceramus sturmi fehlt das für Inoceramus inconstans
charakteristische Umbiegen der Schale in einem gewissen Alter nach innen.
Siehe auch Tabelle S. 138.
Vorkommen:
Emscher: Kreibitz 4, E.-St. Tannendorf 2, Schildberg (Soukuf), Hohl-
stein Low. (Geol. Landesmus.), Großhartmannsdorf Löw. (Geol.
Landesmus.), Neuwarthau Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Kies-
lingswalde.
Außerdem im Emscher Westfalens.
Inoceramus schroederi G. Müller?
Taf. 6, Fig. 7
1898 Inoceramus schroederi G. Müller, S. 42, Taf. 6, Fig. 3.
1928 a Inoceramus schroederi Heinz, Taf. 3.
Die Muschel besitzt viereckig gerundeten Umriß und ist höher als lang.
Sic ist gleichmäßig gewölbt. Der spitze, ziemlich vorn gelegene Wirbel ragt
etwas über den Schloßrand empor. Der Rücken der Schale verläuft un-
mittelbar in den Flügel. Die Verzierung der Schale besteht nur aus regel-
mäßigen Anwachsringen, deren Stärke etwas ungleich ist. Gegen den Unter-
rand zeigen sich einige kleine Falten. Am Schloßrand sind an einem Exemplar
kleine Bandgruben sichtbar.
Maße:
1
2
Länge :
50 mm
40 mm
Höhe:
etwa 60 „
etwa 50 „
126
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Da die MüLLEn’schen Originalstücke aus dem Untersenon stammen, er-
scheint mir trotz der großen Ähnlichkeit die Zusammengehörigkeit mit unseren
Stücken noch fraglich. Siehe auch Tabelle S. 138.
Vorkommen:
Oberturonaß: Innozenzidorf 2 (zwei Exemplare).
Das Original Müller’s stammt aus dem Untersenon des nördlichen Harz-
randes bei Ilsede (Geol. Landesmus).
Inoceramus lusatiae Am>ert
Taf. 7, Fig. la, b, 2, 3; Abb. 14 a, b
1905 Inoceramus percostatus Flegel, S. 24, 25.
1905 a Inoceramus percostatus Flegel, S. 230.
1911 Inoceramus lusatiae Ändert, S. 54 (22), Taf. 2, Fig. 1 a, b; Taf. 3,
Fig. 3; Taf. 8, Fig. 3, 4, 5.
non 1912 — 13 Inoceramus lusatiae Scupin, S. 209, Abb. 34.
Seit 1911 ist eine ganze Menge neuer Funde von dieser Art gemacht
worden. Leider sind auch diese Stücke meist mehr oder weniger zerbrochen
und verdrückt. Die Muschel ist aufgebläht und ungefähr gleichklappig. Die
Grundform ergibt ein aufrechtes Rechteck oder Quadrat, dessen vordere untere
Kante schräg abgeschnitten ist. Oft ist die größere Hälfte des Vorderrandes
in dieser Weise kupiert. Der Unterrand ist gerundet und geht im Bogen in
den Hinterrand über. Dieser biegt erst einwärts und beim Flügelansatz
nach außen. Unter dem Wirbel findet sich ein flaches oder etwas eingesenktes
Möndchen. Außer dieser vorherrschenden Form finden sich mancherlei
Variationen. So verläuft zuweilen der Vorderrand senkrecht oder etwas
nach vorn gerichtet in gerader Linie bis zum Unterrande (Taf. 7, Fig. la, b);
auch wird der hochgewölbte, sich gegen den Flügel kräftig abdachende Rücken
oft breiter und flacher und geht allmählich in den Flügel über. Der im
allgemeinen große Flügel scheint sehr dünn gewesen zu sein, denn er ist fast
immer abgebrochen. Der Schloßrand ist lang und gerade. An einem aus-
gewachsenen Stücke konnten auf einen Zentimeter zehn kleine Bandgruben
gezählt werden. Bei den normalen Stücken bilden Schloßrand und Vorder-
rand einen Winkel von ungefähr 120n. Die extremsten Formen variieren von
105 -140°. Der Winkel von Schloßrand : Achse beträgt 75°. Die spitzen Wirbel
überragen den Schloßrand. Die Muschel ist stark ungleichseitig.
Die Oberfläche ist mit kräftigen abgerundeten konzentrischen Anwachs-
wellen bzw. -Wülsten bedeckt, die besonders stark an der schräg abgestutzten
Vorderseite auftreten und sich gegen den Flügel hin allmählich verlieren.
Auf diesen gehen sie in der Regel nicht oder nur schwach über; ausnahms-
weise sind sie auch dort noch kräftig vorhanden. Anwachsringe sind ge-
wöhnlich sehr gut sichtbar. Auf der höchsten Wölbung zeigen die Steinkerne
öfters einige radiale Linien.
Maße: __1 2
Länge: 70 mm 80 mm
Höhe: 70 „ 88 ,,
Dicke (beide Klappen): 55 „ 61 „
Fundort: OT aß Waltersdorf 2.
1) Ändert 1911, Taf. 2, Fig. 1 a, b; 2) Ändert 1911, Taf. 3, Fig. 3.
128
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Von den im Arbeitsgebiet vorkommenden Inoceramen unterscheidet sich
Inoceramus lusatiae durch die kräftigen gerundeten Anwachswellen mit
ungefähr ebenso großen Zwischenräumen und durch das Fliehen des unteren
Teiles des Vorderrandes. Radiale Furchen, wie sie z. B. Inoceramus percostalus
G. Müller besitzt, hat Inoceramus lusatiae nicht. Unsere Art hat sich aus
Inoceramus lamarcki Park, entwickelt, und zwar aus Formen, wie sie von
Woods 1904—13, 2, in Abb. 65 und 67 dargestellt werden. Eine Vereinigung
mit dieser Art halte ich jedoch zunächst für unstatthaft, denn aus der Menge
der vorliegenden Stücke ist die Zahl derer, die mit den angeführten Formen
des Inoceramus lamarcki ungefähr übereinstimmen, sehr gering. Siehe auch
Tabelle S. 139.
Heinz 1928 a, Taf. 3, stellt unseren Inoceramus lusatiae in seine an-
scheinend untere Scaphitenzone. Ändert 1911, Taf. 8, Fig. 5 bezeichnet
er 1929, S. 26 als Inoceramus anniilatus Goldf. Diese Bestimmung ist be-
zeichnend dafür, wohin es führt, wenn einzelne Stucke derartiger variabler
Inoceramenarten herausgegriffen und losgelöst bestimmt werden. Die von mir
zu Inoceramus lusatiae gestellten Stücke sind durch Übergänge verbunden und
finden sich in einer nur wenige Meter mächtigen Schicht. Das Verhältnis
zwischen Inoceramus lusatiae und Inoceramus biloba tus G. Müller 1888,
S. 414, Taf. 18, Fig. 2 ist bereits in der Festschrift 1911 erörtert worden. Nach
neuem, im Geologischen Landesmuseum vorliegendem Material gehört das
von Scupin in Abb. 34 dargestellte Stück nicht hierher, sondern zu Inoceramus
percostalus G. Müller.
Vorkommen:
Oberturonaß: Waltersdorf 2 (etwa 100 Stück), Lausche (selbst ges., Hum-
boldtver. Ebersbach, Mus. Dresden, Geol. Landesamt Leipzig),
Innozenzidorf 2, 3, 6 (Humboldtver. Ebersbach), Morgenthau
(Vortisch), Heuscheuer 1 (Universität Breslau).
Das von mir aus meiner Sammlung von Kreibitz 9 (E), Ändert 1929, 2,
S. 181, zu dieser Art gestellte verdrückte Stück habe ich jetzt als ? mit
Inoceramus winkholdioides vereinigt, das Exemplar aus der Humboldtvereins-
sammlung von diesem Fundort muß als „unbestimmbar“ bezeichnet werden.
Inoceramtis dachslochensis Ändert
Taf. 7, Fig. 4 a u. b
1911 Inoceramus dachslochensis Ändert, S. 53 (21), Taf. 1, Fig. 9; Taf. 7,
Fig. 7.
Die dicke kugelige Muschel ist etwas höher als lang, im Umriß rechteckig
gerundet und gleichklappig. Der Vorderrand bildet eine fast gerade, nur
wenig nach außen gebogene Linie, der Unterrand einen halbkreisförmigen
Bogen. Der Hinterrand steigt ziemlich gerade auf und biegt gegen den Flügel
hin erst ein- und dann auswärts. Der gerade Schloßrand ist mäßig lang.
Schloßrand und Vorderrand treffen in einem Winkel von 125°, Schloßrand und
Achse in einem solchen von 80—85° zusammen. Der Flügel ist scharf vom
Rücken abgesetzt. Die Wirbel sind etwas nach vorn eingekrümmt und ragen
über den Schloßrand hinweg. Die Muschel ist stark und regelmäßig ge-
wölbt; Kanten sind nicht vorhanden.
Palä ontologischer Teil
129
Die Oberfläche ist mit dicken niedrigen entfernten konzentrischen An-
wachswellen bedeckt, die in rundem Bogen über den Rücken ziehen und auch
in unverminderter Deutlichkeit auf den Flügel übergehen. Die Furchen zwischen
den Anwachswellen sind sehr flach. Der Gesamteindruck der Art ist plump.
MaPe: 1 2
Lange : 45 cm 60 cm
Höhe: 60 „ 66 „
Dicke (doppelk’appig): 50 „ 60 „
1) Ändert 1911, Taf. 1, Fig. 9; Taf. 7, Fig. 7. 2) Sammlung Kogler
(Mus. Aussig).
Inocercimus dachslochensis unterscheidet sich durch eine dicke klobige
Form von dem flacheren Inoceramus frechi. Dieser wie auch Inoceramus kleini
zeigen im Gegensatz zu den dicken Amvachswellen des Inoceramus dachs-
lochensis scharfe Kämme, die bei Inoceramus kleini auch noch eckig umbiegen.
Siehe auch Tabelle S. 139.
Zu den in der WEisE’schen und KöcLEiPschen Sammlung von OTaß Inno-
zenzidorf 6 vorhandenen Stücken ist, da an dieser Stelle der Steinbruchbetrieb
längst eingestellt ist, nichts Neues gefunden worden.
Vorkommen:
Oberturon aß: Innozenzidorf 6 (Humboldtver. Ebersbach).
Inoceramus tvinkholdioides Ändert
Taf. 8, Fig. 1 a u. b
1911 Inoceramus winkholdioides Ändert, S. 59 (27), Taf. 3, Fig. 1; Taf. 4,
Fig. 1; Taf. 7, Fig. 5.
Über diese Art ist nichts Neues bekannt geworden. Sie ist im Umriß
dreiseitig eiförmig. Die beiden Klappen sind verschieden ausgebildet. Die
rechte Klappe ist mäßig gewölbt, die linke fast flach. Die größte Wölbung
der rechten Klappe liegt etwa in einer im vorderen Drittel der Schale vom
Wirbel gegen den Unterrand gezogenen Linie, die der linken mehr in der Mitte.
Die Höhe übertrifft die Länge um die Hälfte. Der Steinkern ist unter dem
Wirbel schwach eingedrückt. Der Vorderrand verläuft mäßig nach vorn
gerichtet in fast gerader Linie gegen den Unterrand, zu dem er ziemlich
scharf umbiegt. Der Unterrand bildet mit dem Hinterrande einen flachen
Bogen. Der Schloßrand ist kurz und an einem 65 mm hohen Exemplar auf
eine Länge von 5 mm mit fünf kleinen Gruben besetzt. Schloßrand und Vorder-
rand bilden einen Winkel von 120—135°, der Achsenwinkel beträgt 80°.
Der Flügel ist sehr klein und wenig abgesetzt. Der hohe und spitze Wirbel
der rechten Klappe überragt den der linken, der sich kaum über den Schloß-
rand erhebt. Die rechte Klappe (Tal. 8, Fig. 1 a) ist mit gleichmäßigen und
scharfen, bei ausgewachsenen Stücken auf dem Rücken fast horizontal ver-
laufenden, eckig umbiegenden Anwachswellen und Anwachskämmen, zwischen
denen breite, flache Zwischenräume vorhanden sind, bedeckt. Die Anwachs-
wellen der linken Klappe (Taf. 8, Fig. 1 b) sind bedeutend enger, ziehen
sich ziemlich weit hinunter und führen über den Schalenrücken eine gut
Ändert 0
130
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
gerundete Einkreisung aus. In den breiten Zwischenräumen der rechten Klappe
sind auch einzelne feinere Anwachsringe sichtbar.
Die starke Ungleichklappigkeit unterscheidet die Art gut von den übrigen
in der Umgebung von Innozenzidorf vorkommenden Formen. S. a. Tabelle S. 139.
Mit der rechten Klappe stimmen Stücke von Timmenrode am nördlichen
Harzrande (Emscher) im Geologischen Landesmuseum Berlin überein, jedoch
ist bei ihnen die Ausbildung der linken Klappe nicht bekannt.
Vorkommen:
Oberturonaß: Innozenzidorf 2, 6 (Humboldtver. Ebersbach);
Emscher: E.-St. Neuhütte 5 (Humboldtver. Ebersbach), Kreibitz 9 (?).
Inoceramus wandereri Andeut
Abb. 15 a, b
1911 Inoceramus wandereri Ändert, S. 60 (28), Taf. 5, Fig. 1 a, b; Taf. 8,
Fig. 1 a, b.
1911 Inoceramus cf. koeneni Ändert, S. 60 (28), Taf. 5, Fig. 3; Taf. 8,
Fig. 2.
Die Muschel ist hochgewölbt, im Umriß hochoval bis eiförmig, im Quer-
schnitt herzförmig. Der flach gebogene Vorderrand geht unmittelbar in den
ungefähr halbkreisförmigen Unterrand über. Der Hinterrand steigt ziemlich
gerade mit einer mäßigen Ausbiegung nach außen zum kurzen Schloßrande
auf. Schloßrand und Flügel sind sehr kurz. Beide Klappen sind sehr hoch
gewölbt; die rechte hat einen breiteren Rücken als die linke. Anscheinend
besitzt die Art im ersten Jugendstadium ein Wachstum rechtwinklig zum
Schloßrande, vielleicht in der Größe einer Mark, um dann fast rechtwinklig
umzubiegen. Von dem sich hoch hinaushebenden schlanken Wirbel der linken
Klappe verläuft eine diesem entsprechende Wulst über den Schalenrücken
bis an den Unterrand. Der Wirbel steigt senkrecht über dem Schloßrande
empor und dreht sich schließlich nach innen und etwas nach vorn. Der
breitere niedrigere Wirbel der rechten Klappe rollt sich nach vorn ein. Von
der Innenseite des Wirbels zieht sich eine scharfe Falte schräg nach hinten
zum Schloßrande.
Die Oberfläche ist mit groben Anwachswellen bzw. -wülsten bedeckt.
Die in der Festschrift 1911 erwähnten beiden über den Rücken der rechten
Klappe ziehenden flachen Furchen erscheinen mir unsicher und könnten auf
Verdrückung zurückzuführen sein, trotzdem sollen sie auch hier erwähnt
werden.
Maße:
1
2
3 4
Länge:
65 mm
75 mm
50 mm 140 mm
Höhe :
130 „
115 „
CD
O
1— ' ■
o
3
Fundort:
Dicke:
45 „
60 „
45 „ ?
1) 2) 3) Oberturon aß, Innozenzidorf 6 (1, 2?).
1) Ändert 1911, Taf. 5, Fig. 1 a; 2) Ändert 1911, Taf. 5, Fig. 1 b;
3) Ändert 1911, Taf. 5, Fig. 3; 4) E Oberkreibitzer Talsperre 10, Mus.
Zittau in Sachsen.
Weitere Vergleiche haben mich überzeugt, daß Inoceramus wandereri und
cf. koeneni ein und derselben Art angehören und von Inoceramus koeneni
Paläontologischer Teil 131
G. Müller zu trennen sind. Inoceramus koeneni ist bedeutend breiter als
Inoceramus wandereri. Während bei Inoceramus koeneni der Wirbel der
rechten Klappe in der Gesamtform eine mehr untergeordnete Rolle spielt,
beherrscht er bei Inoceramus wandereri die beiden Klappen derart, daß man
fast versucht ist, eine solche Klappe als ein riesiges Wirbelstück einer viel
größeren Muschel anzusehen, wie dies in noch bezeichnenderer Weise bei
der linken Klappe des Inoceramus koeneni der Fall ist. Übrigens erinnert
Inoceramus wandereri sehr an die Übergangsform von Inoceramus lamarcki
Park, zu Inoceramus involutus Sow. Er unterscheidet sich aber von diesen
beiden Arten so sehr, daß die besondere Benennung angebracht ist. Woods
1903—14, 2, S. 332, hat auf diese Zwischenformen ebenfalls hingewiesen.
Abb. 15 a u. b. Inoceramus wandereri Ändert, Steinkerne,
a) rechte Klappe, b) linke Klappe.
Orig, zu Ändert 1911, Taf. 5, Fig. 1 a und 1 b.
Oberturon a'j, Innozenzidorf 6. Orig. Slg. Humboldtverein Ebersbach Sa.
(Abb. 15 a = No. 78 a, Abb. 15 b = 78 b.)
9*
132
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heit 159
Die hohen Wirbel beider Klappen unterscheiden unsere Art gut von allen
anderen im Arbeitsgebiet vorkommenden Formen. Siehe auch Tabelle S. 139.
Die mit „Dachsloch“ bezeichneten Stücke a und b entstammen wahr-
scheinlich dem Steinbruch am Südhang des großen Friedrichsberges (E E.-St.
Neuhütte 5). Außerdem liegen aber auch Stücke vom Dachsloch (E Innozenzi-
dorf 1) mit Sicherheit vor.
Außer in der WEisE’schen Sammlung (Humboldtver. Ebersbach) befindet
sich ein zweiklappiges Stück vom Dachsloch in der Sammlung der Deutschen
Universität zu Prag. Ferner fand Herr Dr. Heinke, Zittau, ein schönes
Exemplar, 14 cm breit, 17 cm hoch, an der Oberkreibitzer Talsperre.
Vorkommen:
Oberturon aß: Innozenzidorf 6 (Mus. Humboldtver. Ebersbach);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (Mus. Prag), Oberkreibitzer Talsperre 10
(Mus. Zittau, eigene Sammlung), E.-St. Neuhütte 5.
Inoceramus koeneni G. Miller
Taf. 8, Fig. 2 a, b, c, 3; Abb. 16 a, b, c
1888 Inoceramus koeneni G. Müller, S. 412, Taf. 17, Fig. 1
1928 a Inoceramus koeneni Heinz, Taf. 3.
1928 d Inoceramus koeneni Heinz, S. 37, Taf. 3, Fig. 2.
1929 Inoceramus koeneni Heine, S. 98, Taf. 10, Fig. 47, 43; Taf. 15, Fig. 63;
Taf. 17, Fig. 66; Taf. 18, Fig. 67.
Die Muschel ist sehr stark ungleichklappig, die linke Klappe hoch ge-
wölbt, kugelig, in den hornartig eingerollten Wirbel übergehend, unter dem
Abb. 16 a n. b. Inoceramus koeneni G. AIüllbr, Steinkern, große Klappe, a) von hinten,
b) von vom. Oberturon 7, Kobitz. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 79).
Gesammelt von Herrn Oberiehl er a. D. Sknger in Sandau.
Paläontologischer Teil
133
Wt>/VV
Abb. 16 e. Inocrramiis Jcoencni GL Müller, kleine Klappe, Steinkern.
Emseber, Kaltenbach. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 82).
Wirbel auf der vorderen Seite tief eingedrückt (Taf. 8, Fig. 2 a, b, c,
Abb. 16a, b). Die rechte Klappe ist mäßig gewölbt, mit hervorragendem und mit
der Spitze nach vorn niedergebogenem Wirbel (Taf. 8, Fig. 3, Abb. 16 c).
Der flügelartige Fortsatz ist an den vorliegenden Exemplaren abgebrochen.
Die Oberfläche der linken Klappe ist fast glatt mit wenigen ganz schwachen
konzentrischen Anwachswellen, die rechte Klappe über und über mit kon-
zentrischen kammartigen Anwachswellen bedeckt, die erst gegen den Unter-
rand entfernter und unregelmäßiger werden. Zwischen ihnen liegen tiefe,
halbkreisförmig ausgekehlte Rillen. Diese wichtige Art konnte erst in den
letzten Jahren im Gebiet festgestellt werden. Siehe auch Tabelle S. 139.
Vorkommen:
Emscher : Markersdorf 3, Kaltenbach, Robitz.
Außerdem im Emscher des nördlichen Harzrandes : Löhofsberg bei Quedlin-
burg (G. Müller), Spiegclsberge bei Halberstadt (G. Müller), Steinholz
nordwestlich von Quedlinburg (G. Müller, Mus. Braunschweig), Winterberg
bei Halberstadt (Mus. Dresden), sowie im Emscher Westfalens (Geol. Landes-
mus., Bergschule Essen) und von Lüneburg (Min. -Geol. Staatsinst. Hamburg).
134
A'bh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Inoceramen des Mittel- und Unterturons
Inoceramus costellatus Woods
Taf. 16, Fig. 3
1875 Inoceramus brongniarti Geinitz, 2, Taf. 11, Fig. 5.
1875 Inoceramus striatus Geinitz, 2, Taf. 13, Fig. 1, 2, 10.
1875 Inoceramus latus Geinitz, 2, Taf. 13, Fig. 4, 5.
1875 Inoceramus cuvieri Geinitz, 2f Taf. 13, Fig. 8.
1889 Inoceramus cuvieri FniC, Abb. 74.
1904 — 13 Inoceramus costellatus Woods, 2, S. 336, Taf. 54, Fig. 5 — 7.
1911 Inoceramus undulptus Rogala, Taf. 4, Fig. 7.
? 1928 c Inoceramus striato-concentricus Gümb. var. aff. carpathica Heinz,
S. 34, Taf. 1, Fig. 3.
1929 Inoceramus striato-concentricus Gümb., var. aff. carpathica Ändert,
2, S. 95, S. 140, S. 143, S. 144.
1930 Inoceramus costellatus Fiege, S. 35, Taf. 5, Fig. 3 — 9, 10 u. 11 (?),
Syn.?
Die Muschel ist schwach bis mäßig gewölbt und bildet ein aufrecht
stehendes, unten zugerundetes Rechteck. Der kleine niedergedrückte Wirbel
liegt vorn. Der Flügel ist klein und anscheinend nicht abgesetzt. Die Ver-
zierung besteht aus regelmäßigen Anwachskämmen mit flachen Zwischen-
räumen.
Gegenüber Inoceramus kleini sind bei vorstehender Art die Anwachs-
kämme bedeutend enger, bilden einen breiteren Bogen auf dem Rücken der
Muschel und sind auf dem Flügel gegen den Wirbel hin gerichtet. Das von
Heinz abgebildete Exemplar stammt aus dem Kalk von Kent, die von Geinitz
nach obigem Literaturverzeichnis hierzu zu stellenden Stücke aus dem Kalk-
mergel von Strehlen.
Fiege gibt mehrere gute Abbildungen dieser Art. Bei Fig. 10 u. 11
möchte ich jedoch an der Zugehörigkeit zweifeln. Während an den übrigen
Exemplaren die Rippen auf dem Flügel gegen den Wirbel hin eingebogen sind,
sind sie an den genannten beiden Exemplaren nach auswärts gerichtet. Ich
halte die Art und Weise, wie konzentrische Rippen an den Flügel ansetzen,
für ein charakteristisches Unterscheidungsmerkmal bei den Inoceramen. Ent-
lang des Schloßrandes hat die Inoceramenschale bei ihrem sonstigen Formen-
reichtum ihren einzigen als solide zu bezeichnenden Ausgangspunkt. An dieser
Stelle müßte nach meiner Meinung die Artzugehörigkeit am besten durch
gemeinsame Merkmale zum Ausdruck kommen.
Inoceramus striato-concentricus Gümb. var. aff. carpathica Sim. (Heinz)
gehört, soweit ich dies von meinem Material und der Abbildung von Heinz
aus beurteilen kann, ebenfalls zu Inoceramus costellatus.
Anderseits stellt Heinz 1928 b, S. 33, Inoceramus costellatus Woods
Taf. 54, Fig. 5 zu Inoceramus vancouverensis Shum., einer Art, die An-
Paläontologischer Teil
135
wachswellen besitzen soll, während nach den Abbildungen von Woods
die Verzierung des Inoceramus costellatus aus Anwachskämmen besteht
(Text: „concentric ribs narrow, sharp“). Hingegen gehört das Original des
Inoceramus striato-concentricus Gümb., Gümbel 1868 Regensburg, Taf. 2,
Fig. 4, mit seiner labiatus-ä hnlichen Form wohl nicht zu unserer Art.
Heinz 1932, X, S. 31, bezeichnet Geinitz 1875, 2, Taf. 13, Fig. 4, als
Striatoceramus striato-concentricus y Fig. 5 als Striatoceramus carpathicus Sim.
und Fig. 8 als Sphaeroceramus geinitzi n. g. n. sp., alle drei aus dem Mittelturon
von Strehlen und sicher nur eine einzige Art und zwar Inoceramus costel-
latus Woods darstellend.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Lohmen, Pießnig 2, Bösig 7,
Aschendorf 1, Drum 1, Hundorf (selbst ges. u. Mus. Aussig),
Leitmeritz 9 (Mus. Aussig), 10, Rohatetz 2, Jicin 5, 8, 16,
26, 31, 43 (alle sechs Soukup), 28, 36, Chotzen (Mus. Prag),
Kynberg Löw., Löwenberg 1, 2 (beide Geol. Landesmus.),
Ludwigsdorf Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Heuscheuer 2. Im
Mittelturon von Galizien und Westfalen.
Außerdem in England: Kalk von Kent (Zone ?).
Inoceramus lamarcki Park. var.
1875 Inoceramus brongmprti Geinitz, 2, S. 43, Taf. 11, Fig. 3 — 5, 7 — 10;
Taf. 13, Fig. 3.
1904 — 13 Inoceramus lamarcki var. cuvieri 9) Woods, 2, Abb. 76 — 82; Taf. 53,
Fig. 7.
1904 — 13 Inoceramus lamarcki Woods 2, Taf. 525 Fig. 4 a — c, 5,6; Abb. 66, 85.
1904 — 13 Inoceramus lamarcki var. apicalis Woods, 2, Taf. 53, Fig. 4 — 6.
Die von mir in der sächsisch-böhmischen mittelturonen Kreide gesammelten
Exemplare aus der Gruppe des Inoceramus lamarcki gehören, soweit dies
festzustellen ist, vorwiegend der Varietät cuvieri an. Da meist nur Bruch-
stücke erbeutet werden konnten, soll eine Beschreibung dieser noch wenig
geklärten Formengruppe unterbleiben. Die Aufteilung der Gruppe des Ino-
ceramus lamarcki kann nur mit Hilfe von reichlichem Originalmaterial unter
Berücksichtigung der Horizonte nutzbringend erfolgen. Wegen der Bezeich-
nung ,,lamarckiu habe ich mich bei Inoceramus percostatus (S. 120) aus-
gesprochen. Das Geologische Landesmuseum, die Museen zu Dresden und
Prag verwahren aus dem Mittelturon eine Reihe schöner charakteristischer
Exemplare. Im Löwenberger Mittelturon finden sich vorwiegend Exemplare
wie Woods, 2, Taf. 52, Fig. 4. Souicup besitzt von Hrdonovice (OT aß Jicin 3)
zwei Exemplare, die Woods 2, Abb. 78, gleichen, ferner von Prachov (OT aß
Jicin 2) mehrere schöne Exemplare, die Woods 2, Abb. 66 und 85 gleichen.
Mit Abb. 66 stimmen auch Stücke überein aus dem Oberturon von Zeichen
(Museum Dresden) und vom Gipfel des Pfaffensteines in Sachsen (Aus-
stellung Berggasthaus). Ähnliche Exemplare befinden sich im Geologischen
Landesmuseum aus dem grobkörnigen Sandstein des Steinbruches von Zeidler
9) ÄNDERT 1928, S. 117, muß es bei Inoceramus cuvieri statt .Cenoman“ „ToroD“ heißen.
136
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
& Wimmel bei Plagwitz (Löwenberg). Es sind dies eigenartige Formen des
Oberturons, die erst in neuester Zeit bekannt geworden sind und deshalb
hier nur kurz erwähnt sein mögen. Im graugelben Sandstein des Popelberges
bei Löwenberg (Unterturon) sind auch Formen der Varietät apicalis vor-
handen (Woods, Taf. 53, Fig. 4—6).
Vorkommen:
Unterturon: Löwenberg 1, 2, 3 (alle drei Geol. Landesmus.);
Mittelturon : Strehlen (Mus. Dresden), Räcknitz (Mus. Dresden), Schandau
1,2, Wendischfähre (Mus. Dresden), Bonnewitz (Mus. Dresden),
Posteiwitz (Mus. Dresden), Hinterhermsdorf 2, Pießnig 2,
Großhirndorf, Auscha, Liebeschitz 3, Sterndorf 1, Wobrok 1,
Sackschen 2, Bösig 7, Sabert 3, Zimor, Kochowitz 1, Sovice-
berg 4, 7, Lobositz 1 (Mus. Aussig), Leitmeritz 20 (Mus.
Aussig), Hostin 4, Vsetat 2, Liebenau 1, Turnau 2, 14, 15,
Jicin 6, 8, 15 a, 16, 17, 21, 27, 28, 29, 30, 31, 39, 44 (alle 13
Soukup), Lysa 2, 3, Hermsdorf Löw. 4 (Geol. Landesmus.),
Löwenberg 1, 2, 3 (alle drei Geol. Landesmus.), Waltersdorfer
Mühle Löw. (Geol. Landesmus.), Kesselsdorf Löw. (Geol.
Landesmus.), Grunauer Spitzberg Löw. 3 (Geol. Landesmus.),
Kynberg Löw. ?, Heuscheuer 2, 3, 8, Plagwitz Löw. 2, 3, 4
(alle drei Geol. Landesmus.), Ludwigsdorf Löw. 1, 2 (beide
Geol. Landesmus.).
Das Museum zu Prag enthält aus dem böhmischen Mittelturon Exemplare
dieser Art von:
Malnitz, Laun a. d. Eger, Patek östlich von Laun, Jinoves bei
Melnik, Wehlowitz bei Melnik, Wegstädtel a. d. Elbe, Gastorf,
Lipkovice und Bezdekov bei Raudnitz, Soviceberg, Mariaschein
bei Teplitz, Hundorf, Radvanice nördlich von Münchengrätz,
Vselisy bei Jungbunzlau, Bischitz, Kosätek bei Bischitz, Be-
natky a. d. Iser, Susno nordwestlich von Benatky, 2eleznice
bei Jicin, Lysa a. d. Elbe, Pferover und Semitzer Berg süd-
lich von Lysa, Sadskä südöstlich von Lysa, sowie aus Ost-
böhmen von Chotzen, Brandeis a. d. Adler und Studenec südlich
von Hlinsko.
Oberturon aß: Jicin 2, 3, 5 (alle drei Souicup), Zeichen 3 (Mus. Dresden),
Plagwitz Löw. (Geol. Landesmus.), besondere Varietäten s. o.
Außerdem im Mittelturon von Nordwestdeutschland und England.
Inoceramus labiatus Sciilotii. sp.
1813 Ostracites labiatus Sciilotheim, 7, S. 93.
1834 — 40 Inoceramus mptiloides Goldfuss, 2, S. 118, Taf. 113, Fig. 4.
1846 Inoceramus mptiloides Reuss, 2, S. 26, Taf. 37, Fig. 16.
1875 Inoceramus labiatus Geinitz, 2, S. 46, Taf. 12, Fig. 1 — 3.
1877 Inoceramus labiatus Fme, S. 130, Abb. 112.
1909 Inoceramus labiatus Wanderer, S. 27, Taf. 4, Fig. 7.
Paläontologischer Teil
137
Die bekannte Muschel charakterisiert die sandigen und plänerigen Ab-
lagerungen des Unterturons in Sachsen, Böhmen, Schlesien, Nordwestdeutsch-
land, England usw. In den mergeligen unterturonen Schichten des mittleren
böhmischen Kreidegebietes sind sicher bestimmbare Exemplare selten. Viel-
leicht stellen einige sehr kleine Inoceramen aus diesen Schichten eine ver-
krüppelte Form dieser Art dar, wie z. B. aus dem Steinbruche west-
lich der Ruine Kamaik, wo ich zwei derartige Exemplare sammeln konnte.
Heine 1929, S. 56, Taf. 5, Fig. 25 und 26, führt die Art auch aus dem Emscher
und Oberturon Westfalens auf. Das abgebildete Emscherstück könnte viel-
leicht an Inoceramus sublabiatus G. Müller, eine echte Emscherform, die
nach Heine an derselben Fundstelle und in ungefähr derselben Schicht vor-
kommt, anzuschließen sein. Über das von ihm aus dem Oberturon auf-
geführte Exemplar dieser Art kann ich mir, da ich es nicht kenne, kein
Urteil erlauben. Die von ihm weiter erwähnten Literaturhinweise, wonach
Inoceramus labiatus wiederholt auch außerhalb des Unterturons auftreten
soll, möchte ich anzweifeln. Ich habe noch kein einwandfreies Stück dieser
Art gesehen, das aus anderen Schichten als dem Unterturon stammt.
Vorkommen:
Unterturon: Schöna a. d. Elbe, Windisch Kamnitz, Rottwerndorf, Klein-
naundorf, Kamaik ?, Königswald (Mus. Aussig), Niedergrund
(Mus. Aussig), Arnsdorf (Mus. Aussig), Jicin 5 ?, 6 (beide
Soukup), Semitz (selbst ges. u. Mus. Prag), sowie im Museum
zu Dresden von Brießnitz a. d. Elbe, Cotta, Leutewitz usw.,
ferner von Lückendorf, Spitzstein bei Pankratz (beide Sitte),
Löwenberg 3 (Geol. Landesmus.), Plagwitz Löw. (Geol. Landes-
mus.), Pilgramsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Wolfsdorf Löw.
(Geol. Landesmus.).
Im Museum zu Prag liegt die Art ferner vom Weißen Berge bei Prag,
von Schlan, von der Wand bei Teilnitz, von 2danice bei Kourime und von
Kutna horä (Kuttenberg) vor.
Inoceramus hercynicus Fktrasciieck
1875 Inoceramus cripsi Geinitz, 2, Taf. 13, Fig. 11, 12.
1903 Inoceramus hercynicus Petrasciieck, 53, S. 156, Taf. 3, Fig. 1 — 3.
Einige Exemplare dieser breit gerundeten, flach gewölbten, mit regel-
mäßigen stumpfen konzentrischen Runzeln bedeckten Art fand ich in der
Sammlung des Herrn Soukup in Jicin. Die Art ist charakteristisch für das
Unterturon. Die von Heinz 1928 e, S. 65, aus anderen Horizonten zu
dieser Art gestellten Exemplare dürften kaum hierher gehören und nur
zusammengedrückte oder abgebrochene Stücke anderer Arten darstellen, wie
z. B. auch Abb. 41 bei Woods 1904—13.
Vorkommen:
Unterturon: Kemnitz, Brießnitz und Großcotta bei Dresden (alle drei Mus.
Dresden), Teilnitz (Geol. Landesamt Leipzig), Weißer Berg
bei Prag (Deutsche Universität Prag), Jicin 4, 6 (beide Soukup),
Wolfsdorf Löw. (S cupin).
Hilfstafel für die Bestimmung der im Emscher und Oberturon der sudetischen Kreide vorkommenden Inoceramen
Seite
Name
Umbiegen der Schale
Form
Flügel
Verzierung
Typus
99
Gruppe des
Inoccramus incon-
stans Woods
Scharfes Umbiegen
der Schale in der Wachs-
tu msrichtg. im höheren
Alter.
Verzierung der Schale
zwischen früherem und
später. Wachstum meist
verschieden
meist länger als hoch ,
aufgebläht,
ungefähr gleicliklappig
| klein,
: meist wenig
abgesetzt
im Jugendalter gerundete kon-
zentrische An wachswellen.
Ausnahme J. inconstans var. planus
(scharf herausmodellierte Anwachs-
ringe).
Oberfläche ohne radiale Furchen
vgl.
Hilfstafel Seite 140
Gruppe &.I. incon-
stans Woods
114
Inoceramas
protractus ScüPlN
kein scharfes Umbiegen
der Schale, jedoch sonst
der Charakter d. Gruppe
des I. inconstcins
aufgebläht
klein, wenig
abgesetzt
unregelmäßige konzentr. Anwachs-
wellen und schwache Anwachsringe
Oberfläche ohne radiale Furchen
Ändert 1911,
Taf. 3, Fig 2
99
Inoceramen
mit Anwachs-
kämmen
meist höher als lang
meist scharf
abgesetzt
scharfe konzentrische Kämme,
teils radiale Furchen vor-
handen
vgl.
Hilfstafel Seite 142
124
Inoceramus
sturmi Ändert
!
meist höher als lang,
vierseitig gerundet,
schwach gewölbt
klein, schwach
abgesetzt
enge Anwachsringe und unregel-
mäßige flache Anwachswellen, in
der Höhenrichtung meist gerundet
herabgezogen
Stürm 1901,
Taf. 10, Fig. 1;
Langenhan &
Grundey 1891,
Taf. 5, Fig. 5
125 ■
Inocer. schroederi
G. Müller
kein scharfes Um-
biegen der Schale in
> der Wachstumsrich-
tung im höheren
Alter
höher als lang, vierseitig
gerundet, gleichmäßig
gewölbt
n i ch t
abgesetzt,
mäßig laDg
regelmäßige, etwas ungleich starke
Anwachsringe, gegen den Unterrand
einige kleine Falten
G. Müller 1898,
Taf. 6, Fig. 3
126
Inoceramus
lusatiae Ändert
meist hoher als lang,
meist vorn unten schief
abgeschnitten
meist scharf ab-
gesetzt, kon-
zentr. Anwachs-
wellen auf den
Flügel meistnicht
übergehend
kräftige abgerundete konzen-
trische Anwachswellen u.
Wülste, besonders stark an der
schief abgestutzten Vorderseite her-
vortretend, Anwachsringe meist gut
sichtbar
Ändert 1911,
Taf. 2, Fig. 1 a, b;
Taf. 8, Fig. 3
128
Inoceramus dachs-
lochensis Ändert
höher als lang, dick,
k u g e 1 i g
scharf
abgesetzt, kon-
zentr. Anwachs-
wellen auf dem
Flügel deutlich
dicke niedrige entfernte konzentrische
Anwachs wellen
Ändert 1911,
Taf. 1, Fig. 9;
Taf. 7, Fig. 7
129
Inoceramus wink-
holdioides Ändert
höher als lang, stark
ungleichklappig
1
klein, wenig
abgesetzt
rechte Klappe: gleichmäßige
scharfe, auf dem Kücken fast hori-
zontal verlaufende, eckig umbiegende
Anwachswellen und Kämme;
linke Klappe: An wachswellen
bedeutend enger, weit herunter-
; ziehend, über den Kücken gut
gerundete Einkreisung bildend
Ändert 1911, —
Taf. 3, Fig. 1;
Taf. 4, Fig. 1;
Taf. 7, Fig. 5
130
Inoceramus
icandereri Ändert
| Wirbel lieben
| höher uls lang, j si ch hoch hi n-
; 'aas, besonders
! ungleich- an der linken
k 1 a p p i g , Klappe, und te-
1 herrschen dieQe-
hochgewölbt samtform d. Mu-
schel i
klein
. ;
1
grobe konzentrische Anwachs-
wellen und Wülste
Ändert 1911,
Taf. 5, Fig la,b, c;
Taf. 8, Fig. 1 a, b
132
Inoceramus
koeneni GT. Müller
!
stark ungleich-
klappig;
; linke Klappe horn-
artig eingerollt;
rechte Klappe mäßig
gewölbt, Wirbel hervor-
ragend, Spitze nach vorn
medergebogen
anscheinend klein
linke Klappe: fast glatt mit
wenigen ganz schwachen konzentr.
Anwachswellen;
rechte Klappe: regelmäßige kon-
zentrische kammartige Anwachs-
wellen, gegen den Unterrand ent-
, fernter und unregelmäßiger
1 Gr. Müller 1888,
| Taf. 17, Fig. 1
Gruppe des Inoceramus inconstans WOODS
1
1
Name
Form
Flügel
erste Wachstumsrichtung (Jugend)
spätere Wachstumsrichtung
Typus
102
Inoceramus
inconstans Woods
emencL. Ändert
fünfseitig kreisförmig, im
allgemeinen länger als lioch.
vorhanden,
nicht abge-
setzt
schwach gewölbt oder fast flach;
annähernd regeln) äß. flache Wellen,
deutliche An wachsringe
stumpfwinkelig umbiegend;
An wachs wellen unregelmäßig
bis fehlend, Anwachsringe bei
älter. Exempl. wenig deutlich^
Woodb 1904-13,
Abb. 39, 46 ;
Taf. 51,
Fig._2 a,b
106
Inoceramus
inconstans var.
planus Elbert
fünfseitig kreisförmig
fehlend (?) od.
schmaler Rand
mäßig gewölbt;
regelmäßige, genähert bis enge,
scharfe, nach hinten ausgezo-
gene Anwachsringe
stumpfwinkelig umbiegend;
einige u »regelmäßige schwache
Anwach s wellen
Ändert 1911,
Taf. 1, Fig. 2;
Taf 7, Fig. 8;
Woods 1904-13,
Abb. 44
107
Inoceram . schloen-
bachi J. Bon hm
fün Iseitig kreisförmig bis
etwas in die Lange gezogen
schmal,
am Steinkern
scharf abge-
setzt
ebenmäßig gewölbt, größere Stücke
in der Mitte abgeflacht; grobe kräf-
tige, entfernt stehende Anwachs-
wellen, zwischen denen gewöhnlich
! 2 — 3 schwächere sichtbar sind; An-
wachsstreifen sehr undeutlich
sehr stumpfwinklig umbie-
gend; gleichmaß. schwächere
bis schwache Anwaclisrippen
|
GoiiPPues, 2,
1834—40,
Taf. 111, Fig. 1
109
Inoceram. scliloen-
bachi var. cripsi-
oides Elbert
rechteckig, U nter- und
Hinterrand schwach konvex
schmal (abge-
setzt?)
mäßig gewölbt;
schmale kräftige Anwachsringe,
meist durch eine Mittelfurche geteilt
biegt fast rechtwink1 ig um;
Verzierung wie in der Jugend,
aber weniger kräftig
Ändert 1913,
Abb. 1, 2
!
109
Inoceram. crassus
Petrascheck
sch ief , rhomboidal - queroval,
stark nach hinten aus-
gezogen, Vorder- u. Un-
terrand schwach konvex,
Hinterrand gegen den Flügel
stark ein gezogen
schmal, teils
weniger, teils
schärfer abge- ;
setzt
|
^ schwach gewölbt, größere Stücke
fast flach; An wachswellen deutlich, !
:
zuerst eng und regelmäßig, später
immer kräftiger bis kämm förmig
, und entfernter von einander, auf
1 dem Flügel fast verschwindend, vom
Unter- zum Hinterrande eckig
i umbiegend, An wachsringe sichtbar
fast rechtwinkelig umbiegend;
An wachsw eilen fehlen fast
ganz, höchstens vereinzelt und
schwach ausgebildet, ziemlich
glatt
j
Ändert 1911,
Taf. 3, Fig. 4;
( Taf. 6, Fig. 1, 2
T
111
Inoceramua weiset
Ändert
queroval, unregelmäßiges
Vier- bis Fünfeck, nach vorn
sch na uzen förmig ver-
längert
schmal, ab ge-
setzt
kleinere Stücke mehr, größere
weniger gewölbt. Anwachswellen
deutlich, eng, regelmäßig, Anwachs-
ringe. Jugend wachstu m s -
fläche kleiner als die des
späteren Wachstums
fast rechtwinkelig umbiegend;
Anwachswellen zahlreich vor-
handen, unregelmäßig, teils
kräftig bis kammförmig, An-
waclisringe; gegen den Unter-
rand eine Einschnürung
der Schale vorhanden
Ändert 1911,
Taf. 4. Fig. 2,3;
Tuf. 6, Fig. 3
112
Inoceram. ivalters -
dorfensis Ändert
q u a d r a t i s c h bis rhom-
bisch, Vorder-, Unter- und
Hinterrand gerundet
vorhanden,
nicht abgesetzt
flach, aber aufgebläht, meist mit
scharfer Biegung zwischen Rücken
und Vorderrand; An wachsringe
schwach rippen artig, An wachs-
wellen fehlend oder nur eine oder
zwei schwach angedeutet
stumpfwinkelig bis recht win-
kelig umbiegend; unregelmä-
ßige An wachs wellen vorhan-
den oder fehlend
Ändert 1911,
Taf. 5, Fig. 5*
diese Abh.,
Taf. 4, Fig. 2 a, b
zum Vergleich aus
dem Senon:
Inoceramus
balticus J. Böhm
rechteckig gerundet, stark
nach hinten a u s ge-
zogen
fehlend od.
nur schwach
' angedeutet
i
starke kraft. An wachs wellen ,
bis an die Bandgruben-
leiste reichend;
vom Unter- zum Hinterrande im
| runden Bogen umbiegend
Anwachswellen fehlen fast
vollständig, meist glatt
i
SCHROEDER &
Böhm 1909;
Taf. 11, Fig. 2;
Taf. 12. Fig. 1
114
anschließend a d.
Gruppe des Inoc.
inconstans Woods :
Inoc. protractus
SCUP1N
dick,
gleichmäßig kugelig, i
Vorderrand nach vorn gerichtet
i
vorhanden,
; nicht oder
schwach ab-
gesetzt
unregelmäßige konzentrische An-
wachswellen und Anwachsringe
Eine Unterbrechg. der Wachs-
tumsrichtung findet nicht
statt; die Form ist kugelig
Ändert 1911,
Taf. 3, Fig. 2
Inoceramen mit Anwachskämmea ')
i
Name
Form
Flügel
[
Kanten
Furchen
Verzierung
Typus
115
Inoceramus kleini
G. Müller
hoch- bis mäßig gewölbt, hoch-
oval bis gerundet dreiseitig
und kugelig
mäßig groß,
meist abge-
brochen, mehr
oder weniger
j scharf abge-
setzt
i
keine
|
hinter d. höch-
sten Schalen-
wölbung fla-
che, oft kaum
wahrnehmbare
Furche (meist
Abflachung)
regelmäßige scharfe und schmale, in
der Richtung der Längsachse hinab-
gezogene konzentrische Anwachs-
kämme m. flachen breit eren Zwischen-
räumen. Hinter der höchsten Schalen-
wölbung Abflachung und Kämme
winkelig umbiegend
G. Müller 1888,
Taf. 18,
Fig. 1 a, b
116
Inoceramus kleini
var. Ändert
mäßig u. gleichmäßig gewölbt
klein,
oft undeutlich
abgesetzt
keine
keine
regelmäßige scharfe und schmale, in
der Längsrichtung Lin abgezogene
konzentrische Anwachskämme mit
flachen bi eiteren Zwischenräumen.
Kämme Uber d. ganze Schale gerundet
und ohne Winkelbildung verlaufend
Ändert 1911,
Taf. 2, Fig. 3
117
Inoceramus
koegleri Ändert
aufrecht stehendes Rechteck,
u n tere liintereEeke abgerun det,
Rücken mäßig und gleichmäßig
gewölbt
klein, imSlein-
kern scharf ab-
gesetzt, in
Schale weniger
ab gesetzt
vom W i i b e 1
zur vorderen
unteren
Ecke schar-
fe Kante, vor
der Kante ein
flaches Feld
keine
regelmäßige scharfe und kräftige
konzentrische Anwacliskämme, da-
zwischen breite flache Furchen.
Kämme im breiten runden Bogen
über den Rücken verlaufend. Regel-
mäßige matte Anwachsringe, manch-
mal auch einige flache Anwachs-
wellen vorhanden
1 Ändert 1911,
Taf. 1, Fig. 6;
Taf. 5, Fig. 6;
Taf. 7, Fig. 4
118
Inoceramus
subpercostatus
Ändert
hochgewölbt, höher als breit,
ohne Flügel oval dreiseitig.
Vorder- und Hinterrand fast ;
parallel, Unterrand im spitzen
Bogen 1
klein, scharf
abgesetzt
vom Wirbel
entlang des
V order-
r a n d e s eine
Kante
flache Furche
vor der Scha-
lenhöhe vom
Wirbel nach
! vorn unten
1 (Abflachung)
scharfe konzentr. Anwacliskämme,
kräftiger als bei I. kleini u. I. koegleri,
mitflachen Zwischenräumen. Kämme
an der Grenze der Abflachung eckig
umbiegend
Ändert 1911,
Taf. 2, Fig. 4;
Taf. 7, Fig. 3
1
i
' 1
119
Inoceramus per-
costatus G. Müller
hochgewölbt, hoher als breit,
ohne Flügel oval dreiseitig
kurz, scharf
abgesetzt
vom Wirbel
entlang des
Vorder-
r a n d e s eine
Kante
Furche, meist
stark vertieft,
vom Wirbel
hinter der
Schalenmitte
herab zum Un-
terrande
scharfe konzentr. Anwachskämme,
die meist in starke unregelmäßige
Wülste übergehen
G. Müller 1888,
Taf. 17,
Fig. 3 a, b, c
120
Inoceramus fr echt
Flegel
Aufrecht, verschobenes Beeht-
eck mit abgerundetem Unter-
rand. Müßig gewölbt, linke
Klappe höher gewölbt als
rechte, bei größeren Stücken
letztere flach. Wirbelpartie
meist über die Schalen-
fläche besonders heraus-
gehoben
verhältnis-
mäßig groß, an
der linken
Klappe schar-
fer abgesetzt
als an der
rechten
keine
keine
scharfe, fast regelmäßige An-
wachs kam me mit flachen, gegen
den Unterran d an Breite zunehmenden
Zwischenräumen, gegen den Flügel -
rand vom Wirbel fliehend
Ändert 1911,
Taf. 1,
Fig. 8 a, b;
Taf. 7, Fig. 6;
Scupin 1912/13,
Taf. 11,
Fig. 10 a, b
122
Inoceram . glatziae
Flegel
Aufrecht, verschobenes Recht-
eck mit abgerundetem Unter-
rand; gewölbt, linke Klappe
höher gewölbt als rechte
mäßig lang
keine
keine
mehr oder weniger scharfe konzentr.
Anwachskämme und Anwachs-
wellen, Zwischenräume verschieden
weit, Anwachsringe. Konzentr.
Verzierung weniger schief
und einen breiteren runden
Bogen bildend als bei I. frechi
Ändert 1911,
Taf. 1, Fig. 1;
Taf. 7, Fig. 1, 2
123
Inoceramus seitzi
n. sp.
Wie I. frechi , jedoch hoch-
gewölbt
wie I. frechi
,
Eine Kante
grenzt den fast
ebenen breiten
Vorderrand
vom Schalen-
rücken ab
ähnlich wie bei L frechi
1
Diese Abh.,
Taf. 16, |Fig. 2
a, b
124
Inoceramus
subquadratus
Schlüter
quadratisch, sehr mäßig
gewölbt bis fast flach
klein, schwach
abgesetzt
keine
keine
regelmäßige scharfe konzentrische
Anwachskämme in Winkelbiegungen
mit flachen Zwisclienväumen
SCHROKDER &
Böhm 1909,
Taf. 16, Fig. 1-3
1) Inoceramus inconstans var. planus siehe Gruppe des Inoceramus inconstans S. 140.
144 AfcJi. prcuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
L i m i d a c n’Oiut.
Lima Brug.
Lima cretacea WOODS rar. n. bohemica
Taf. 8, Fig. 4 u. 5
1897 Lima hoperi FriC, S. 67.
? 1898 Lima hoperi G. Müller, S. 24, z. Teil.
? 1904 — 13 Lima cretacea var. Woods, 2, Taf. 5, Fig. 5.
Die Schale ist sehr flach gewölbt, schief oval, sehr ungleichseitig und
höher als lang. Vorder- und Hinterrand sind fast gerade, der vordere ist
ungefähr doppelt so lang wie der hintere; der untere Teil der Schale bildet
einen schiefen Bogen. Die kleinen spitzen Wirbel sind flach niedergedrückt
und stehen nahe gegeneinander. Der Schloßkantenwinkel beträgt 90— 95°. Die
Ohren sind klein, das hintere ist größer als das vordere und bildet nach
außen einen etwas stumpfen Winkel. Auf den Ohren sind radiale Rippen
sichtbar (Taf. 8, Fig. 5). Vor dem Wirbel liegt ein längliches, tief ein-
gesenktes Möndchen, das mit dem Vorderrande in einem spitzen Winkel
verbunden und mit radialen Rippen bedeckt ist.
Die Schale ist mit etwa 30 scharf gezeichneten annähernd geraden
radialen Furchen verziert (Taf. 8, Fig. 4), in denen, nahe aneinandergereiht,
punktartige Grübchen sichtbar sind (Taf. 8, Fig. 5). Die Furchen sind
über die ganze Oberfläche der Schale verteilt, die Zwischenräume ungleich,
im allgemeinen in der Mitte am weitesten und gegen Vorder- und Hinterrand
schmäler. Nur selten schieben sich gegen den Unterrand einige neue Furchen
ein. An ein paar Stücken sind auch Andeutungen von feinen konzentrischen
Furchen sichtbar; regelmäßig treten einige kräftigere Anwachsringe auf.
Maße:
1
2
3
4
5
6
7
Länge : 10)
45 mm
4L mm
40 mm
40 mm
25 min
25 mm
20 mm
Höhe:
65 „
52 „
60 „
54 „
CO
<x>
35 „
24 „
Fundort :
E E.-St. Tannendorf 1.
Unsere Art gleicht in Form, Wölbung und Art der Verzierung voll-
ständig der Lima cretacea Woods11), jedoch ist die Zahl der Furchen auf
der Schale bedeutend geringer. Das von Woods bei Lima cretacea unter
Fig. 5 auf Taf. 5 als Varietät auf geführte Stück stimmt mit den unserigen
ungefähr überein. Ein Unterschied von letzteren besteht anscheinend nur
darin, daß bei der englischen Abbildung eine breitere furchenfreie Partie
vorhanden ist, während an unseren Stücken die Furchen die ganze Schale
ohne Unterbrechung einnehmen. Da bei sämtlichen mir vorliegenden 25 Exem-
plaren die Radialfurchen geringer an Zahl, weiter voneinander entfernt und
über die ganze Schale verteilt sind, halte ich die Aufstellung der Varietät
für berechtigt. Im allgemeinen sind unsere Stücke sehr mangelhaft erhalten.
Die Steinkerne sind fast glatt und nur an den Hohlabdrücken haften häufig
Schalenbruchstücke, so daß die feinere Verzierung der Schalenobcrfläche
nur selten erkennbar ist.
10) Als Höhe ist die größte Höhenausdehnung vom Wirbel ab und als Lange die größte Längenans-
dehnnng rechtwinklig hierzu angenommen.
11) Woods 1904—13, 2, S. 22, Taf. 4, Fig. 13—15; Taf. 5, Fig. 1—4.
Paläontol ogischer Teil
145
Lima hoperi Mantell32) unterscheidet sich von unserer Varietät wie
auch von Lima cretacea hauptsächlich durch den weiteren Schloßkanten-
winkel, die geringere Schalenhöhe gegenüber der Länge und das teilweise oder
gänzliche Fehlen der Furchen auf der Schalenobcrfläche.
Die von Geinitz aus dem sächsischen Elbtale unter Lima hoperi auf-
geführten Stücke gehören, wie ein Vergleich der Originale im Museum zu
Dresden ergab, zu dieser Art und nicht zu unserer.
Vorkommen:
OberturonY: Zatzschke (Mus. Dresden), Kreibitz 7;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (Hauptfundstelle), Kreibitz 26, 27;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Sirgwitz Löw.
(Geol. Landesmus.).
Lim a hoperi HI AKT.
1889 Lima hoperi FriC, S. 84, Abb. 78.
1904 — 13 Lima hoperi Woods, 2, S. 17, Taf. 4, Fig. 7 — 12.
Die flache und fast glatte Art findet sich nur in turonen Schichten. Der
Unterschied von der ähnlichen und früher mit ihr verwechselten Lima cretacea
var. b ohemica ist bei dieser Art auf geführt (S. 144).
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 6 (Soukup) ;
Mittelturon : Strehlen (Mus. Dresden, Humboldtver. Ebersbach), Leitmeritz
8, 10, 12 (Mus. Aussig), Hundorf (Mus. Aussig), Teplitz 8
(Mus. Aussig), Bilin 2 (Mus. Aussig), Jicin 2, 3, 6, 31, 42,
44, 50 (alle sieben Soukup), 29.
1834 — 40
1839
1839
1841
1841
1843
1846
1846
1875
1875
1877
1883
1888
1897
1897
1898
1901
Lima canalifera Goldf.
Taf. 8, Fig. 6
Lima canalifera Goldfuss, 2, S. 89, Taf. 104, Fig. 1 a — d.
Lima canalifera Geinitz, 1, S. 24.
Lima multicoslata Geinitz, 1, S. 24, Taf. 8, Fig. 3 a u. b.
Lima canalifera A. Roemer, S. 56.
Lima laticostata A. Roemer, S. 57, Taf. 8, Fig. 9.
Lima multicoslata Geinitz, 4, Taf. 6, Fig. 10.
Lima laticostata Reuss, 2, S. 34.
Lima multicostata Reuss, 2, S. 34 z. Teil, Taf. 38, Fig. 7, 8 (?), 18.
Lima canalifera Geinitz, 2, S. 38, Taf. 9, Fig. 6 — 8.
Lima canalifera Brauns, S. 386.
Lima canalifera FriC, S. 132 z. Teil, Abb. 117.
Lima multicostata FriC, S. 113, Abb. 82 a — d (non Abb. 83).
Lima canalifera G. Müller, S. 404.
Lima canalifera Petrasciieck, S. 32.
Lima multicostata FriC, S. 67.
Lima canalifera G. Müller, S. 23.
Lima canalifera Sturm, S. 90.
12) WOODS, 1904—13, 2. S. 17, Taf. Fig. 7—12.
Ändert 10
146
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
1904 — 13 Lima canalifera Woods, 2, S. 1, Taf. 1.
1909 Lima canalifera Wanderer, S. 28, Taf. 5, Fig. 1.
1912 — 13 Pecten (Chlamys) sp. (conf. saxonicus) Scupin, S. 223, Abb. 37.
1912 — 13 Lima canalifera Scupin, S. 234.
Die Muschel ist gleichmäßig flach gewölbt, im Umriß schief oval bis
gerundet dreieckig, ungleichseitig und höher als lang. Vorder- und Hinter-
rand sind fast gerade, der vordere bedeutend länger als der hintere; der
Unterrand ist gerundet. Der Schloßkantenwinkel beträgt nach den vorliegenden
Steinkernen 90 — 100°. Die Wirbel sind niedergedrückt und ziemlich klein.
Vor dem Wirbel befindet sich ein lanzettförmiges Möndchen. Es ist fast
so lang wie der vordere Schalenrand, scharfwinklig einspringend, tief ein-
gedrückt und mit schwachen bogenförmigen radialen Linien bedeckt. Das
vordere Ohr ist klein, das hintere größer, mit stumpfem Außenwinkel. An-
wachslinien und feine radiale Rippen bedecken die Öhren.
Die Verzierung der Schale besteht in 16—24 radialen, leistenartig hohen,
oben flach gerundeten und geraden, gegen die Ränder leicht gebogenen Rippen,
die durch tiefe, etwas hohlkehlenartig ausgebildete Zwischenräume voneinander
getrennt sind. Diese sind an den größeren Exemplaren, besonders gegen den
Unterrand hin, ebenso breit oder breiter als die Rippen, an kleineren Stücken
sowie an größeren in der Nähe des Wirbels fast immer schmäler. An
einigen gut erhaltenen Schalenbruchstücken und Hohlabdrücken kann man
über Rippen und Furchen hinweglaufende feine dichte konzentrische Linien
wahrnehmen. Die Steinkerne zeigen ein ganz verändertes Bild. Die Radial-
rippen sind bedeutend schwächer und schmäler, die Zwischenräume hingegen
breiter und flacher (Taf. 8, Fig. 6).
Maße: 1 2 3 4 6 6
Lange: 65 mm 50 mm 48 mm 43 mm 41mm 20 mm
Höhe: 80 „ 60 „ 55 B 45 „ 45 . 22 „
Fundort :
1) MT Jonsdorf Sa. (Mus. Zittau), 2), 3) OT y Kreibitz 4, 4) OTy Kreibitz
11 (Humboldtver. Ebersbach), 5) MT Jonsdorf Sa., 6) OT a J3 Großmergthal 2.
Das vorliegende Material ist trotz seiner Reichhaltigkeit mangelhaft.
Annähernd vollständig erhalten sind nur einige Stücke; sonst sind nur Bruch-
stücke von Steinkernen, Hohlabdrücken oder Schalen, deren Oberseite ge-
wöhnlich fest am Gestein haftet, vorhanden. In den kalkigen Ablagerungen
sind die Exemplare meist verhältnismäßig klein (Maße Nr. 6) ; sie stimmen
aber in Form, Rippenzahl und Verzierung vollständig mit den größeren überein.
Zum Vergleich liegen mir u. a. auch einige am Salzberg bei Quedlinburg
selbst gesammelte Stücke vor.
Lima canalifera und multicostata, anfangs von Geinitz getrennt, sind
von ihm später, 1875, wieder vereinigt worden. Das Material im Museum
zu Dresden, insbesondere die Funde aus dem sächsischen Elbtale, konnte nach-
geprüft und die Übereinstimmung mit unserer Art festgestellt werden. Meist
sind nur Steinkerne in dem oben geschilderten Erhaltungszustände oder wie
unten von Jonsdorf erwähnt vorhanden. Jedoch auch die wenigen Hohlabdrücke
zeigen ein den unserigen gleiches Bild. Es wurden im allgemeinen 18 24
Paläontologisch-er Teil
147
Radialrippen gezählt; nur selten ging die Zahl darüber hinaus bis gegen 30.
Ein schlechtes Stück von Strehlen ließ 20 Rippen erkennen. Bei dem Original
zu Geinitz 1843, Taf. 6, Fig. 10, von Posteiberg in Böhmen (? OT y) konnten
24 Rippen festgestellt werden. Das Hauptlager der Art befindet sich in
Sachsen in der Zone des Inoceramus lamarcki; doch sind im Museum zu
Dresden auch Stücke aus dem Überquader von Wehlen mit 24 Rippen
(OT ol ß) sowie in der Sammlung des Geologischen Landesamtes zu Leipzig
aus dem Überquader der Herrenleite (OT a ß) mit 26 Rippen vorhanden. Auch
von Ilsenburg am Harz liegt ein Stück mit 21 Rippen im Museum zu Dresden.
Die von Reuss und FriC unter Lima multicostata von Hrädeck, Trziblitz,
Schelkowitz und Studenec (Fig. 8 bei Reuss) mit 30—45 hohen schmalen Rippen
aufgeführten Stücke dürften wohl einer anderen Art angehören.
Scupin hat aus dem Rabendockensandstein von Hermsdorf eine neu-
benannte Art als conf. saxonicus abgetrennt. Die Unterscheidungsmerkmale
lassen sich aber kaum aufrecht erhalten. Die Mannigfaltigkeit in der Ab-
flachung der Rippen sowie bei deren verschiedener Stärke auch die Weite
der Zwischenräume sind nur auf den verschiedenartigen Erhaltungszustand
der Stücke zurückzuführen.
Lima canalifera findet sich in allen hier vorhandenen Zonen, besonders
häufig im Turon. Im Mühlsteingebiet von Jonsdorf i. Sa. ist Lima canalifera
fast die einzige Versteinerung, die sich besonders im sogenannten „Schwarzen
Loch“ in 550 m Höhe gefunden hat. Ausgebeutet wurde dieser Fundort von
Herrn Oberlehrer Bauer in Jonsdorf. Im Mühlsandstein zeigen die Hohl-
abdrücke und Steinkerne nur eine seichte radiale Rippung. Wahrscheinlich
sind die tiefen radialen Rinnen der verschwundenen dicken Schale durch den
Niederschlag der bei der Umbildung zu Mühlsandstein frei gewordenen Kiesel-
säure ausgefüllt worden. Ebenso habe ich die Art als fast einzige seltene
Versteinerung im grobkörnigen Sandstein des oberen Khaatales gesammelt
(OT aß Khaa 5).
Vorkommen:
Lima canalifera ist weit verbreitet im sächsischen, böhmischen und
schlesischen Emscher und Turon. In England findet sie sich im Cenoman in
der Zone des Pecten asper, in Norddeutschland auch im Untersenon.
Unterturon: Schmilka, Jicin 9, Hermsdorf Löw. (Scupin), Heuscheuer;
Mittelturon: Postelwitz, Wendischfähre, Dittersbach, Arnsdorf 3, Dobern,
Lindenau 3, 5, 6 (Vo-itiscii), Klemensdorf 1, 2, Jonsdorf Sa.,
Antonienthal 2, Petersdorf 2, Großhirndorf, Lämberg, Felden,
Kriesdorf, Budine 2, Auscha, Skalken 1, Brenn 5, Krassa 1,
Sabert 1, 2, Kessel 2, Jungbunzlau 7, Schwabitz 2, 4, 5, 7,
Plauschnitz, Böhm. Neuland 2, Wobrok 2 (Stellwag), Gründen-
mühltal (B. Müller), Kallwitz 2, Bleiswedel, Bösig 3, 5, 7,
Hirschberg 1, 2 (ß. Müller), 3, Raschowitz, Liboch, Laun 5
(Mus. Aussig), Zimor, Truskavna 1, Kokorin 1, 4, Sackschen 2
(B. Müller), Chorousek 4, Kanina 2, Weißwasser, Vsetat 1,
Bakov 2, Turnau 1, 2, 3, 8, 10, 12, Jicin 27, 29, 36, 38, 41 (alle
fünf Soukup), 28, Hermsdorf Löw. 4 (Scupin), Hermsdorf
Löw. 6 (Geol. Landesmus.), Kesselsdorf Löw. (Geol. Landes-
10*
148
Abh. preuß. g*eoI. L.-A,, Neue Folge, Heft 159
mus.), Löwenberg 1, 3 (Scupin), Langenau Löwr. 2 (Geol.
Landesmus.), Grunauer Spitzberg Löw. 3 (Geol. Landesmus.),
Waltersdorfer Mühle Löw. (Geol. Landesmus.) ;
Oberturon aß: Mocketal (Seifert), Zeichen 1, 5 (beide Seifert), Jonsbach,
Hinterhermsdorf 2, Daubitz 3, Philippenau, Böhm. Kamnitz 2,
Khaa 5, Herrenleite, Lückendorf 1, 2, 4, 9, Hermsdorf 1, 3, 7,
Großmergthal 2, 3, Jonsberg 3, 4 (Mus. Zittau), Hain 1,
Schanzendorf 1, Thammühl 2, Rollberg 2, Hochwald 1, Ludwigs-
dorf Löw. (Geol. Landesmus.), Heuscheuer 2, 3;
Oberturon y: Kreibitz 4, 10, 11 (Humboldtver. Ebersbach), 14;
Emscher: Kreibitz 12, 27, Oberkreibitzer Talsperre 5, 6, Kunncrsdorf 2
(Prinz), Böhm. Kamnitz 8 (Prinz), Markersdorf 3, Herms-
dorf 9, E.-St. Neuhütte 8, Neuwarthau Löw. 1, 2, 3 (Geol.
Landesmus., Realgymn. Löwenberg), Hohlstein Löw. (Geol.
Landesmus.), Hermsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Großhart-
mannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde, Salzberg,
sowie anderweit am nördlichen Harzrande, wo sie auch im
Untersenon vorkommt.
Lima elongata Gein. (non Sow.)
Taf. 8, Fig. 7 a u. b
1846 Lima elongata Reuss, 2, S. 33 z. Teil, Taf. 38, Fig. 6.
1875 Lima elongata Geinitz, 2, S. 40, Taf. 9, Fig. 9, 10.
1877 Lima elongata FriC, S. 132, Abb. 116.
1889 Lima elongata FriC, S. 84.
1909 Lima elongata Wanderer, S. 29, Taf. o, Fig. 2.
Die Muschel ist im Umriß schiefoval bis abgerundet rechteckig und sehr
ungleichseitig. Sie ist flach gewölbt, nach vorn steil, nach hinten allmählich
abfallend und bedeutend höher als lang. Der lange Vorderrand verläuft an-
nähernd gerade und ungefähr parallel zu dem Hinterrande. Der Unterrand
ist meist flach bogenförmig; der kurze Oberrand bildet eine ziemlich gerade
Linie. Der kleine Wirbel ist spitz. Die beiden Ohren sind klein.
Die Verzierung der Schale besteht aus 16—18 scharfen radialen Rippen,
die gegen den Hinterrand etwas entfernter voneinander stehen und mehr
abgerundet und flach sind. Über die Rippen verlaufen zahlreiche konzen-
trische Linien.
Maße: _ 1 2
Länge: 14 min 20 mm
Höhe: 25 „ 26 „
Länge : Höhe = 100: 178 130
Fundort: MT Heuscheuer 2.
Woods 1904—13, 2, S. 34, Taf. 6, Fig. 5-7 unterscheidet die sächsisch-
böhmische Form von der englischen mit dem Hinweis, daß unsere weniger
und gerundetere Rippen besitze, und daß bei unserer Art die Rippen auf dem
hinteren Teile der Schale weiter voneinander gestellt seien als auf dem
übrigen Schalenteile. Woods gibt für seine Art 19—20 Rippen an, während
ich bei der unseren nur 16 — 18 zählen kann. Nach den Steinkernen zu urteilen,
Paläontologischer Teil
149
sind die Rippen bei unseren Exemplaren mit Ausnahme des hinteren Schalen-
teiles kaum weniger scharf als bei den englischen. Tatsache ist jedoch, daß
sie auf dem hinteren Schalenteile etwas weiter voneinander entfernt sind als
auf dem anderen; immerhin scheint dieser Unterschied sehr zu schwanken.
Ich möchte meinen, daß die englischen Stücke mit den unseren identisch
sind; doch fehlt mir wie auch Woods entsprechendes Vergleichsmaterial.
Vorkommen:
Unterturon : Jidn 2 (Soukup) ;
Mittelturon: Dresden 1 (Mus. Dresden), Strehlen (Mus. Dresden), Groß
Luga (Mus. Dresden), Bonnewitz (Mus. Dresden), Schandau 2,
Hirschberg 2, Skalken 3, Turnau 14, 15, Jidn 5, 28, 31, 41,
50, 51 (alle sechs Soukup), 22, 23, 26, 29, 36, Lysa 4, Löwen-
berg 1 (Geol. Landesmus.), bleuscheuer 2, 6.
Lima granulata Xilss. sp.
Taf. 8, Fig. 8 a — d, 9
1827 Plagiostoma granulatum Nilsson, S. 26, Taf. 9, Fig. 4A und B.
1844 Lima cenomanensis d’Orbigny, 3, S. 552, Taf. 421, Fig. 11 — 15.
1846 Lima pseudocardium Reuss, 2, S. 33 z. Teil.
1872 Lima pseudocardium Geinitz, 1, S. 204, Taf. 42, Fig. 14, 15 (? z. Teil).
1875 Limaea granulata Brauns, S. 386.
1883 Lima iserica Fric, S. 113 z. Teil.
1889 Lima granulosa Holzapfel, 2, S. 239, Taf. 27, Fig. 6.
1889 Lima granulata Fric, S. 83, Abb. 76.
1893 Lima granulata Fric, S. 100.
1897 Lima granulata Fric, S. 67.
1897 Lima granulata IIennig, S. 26, Taf. 2, Fig. 6 — 8.
1912 — 13 Lima pseudocardium Scupin, Taf. 12, Fig. 16.
Die Muschel ist gewölbt, oval, etwas schief und im Umriß gerundet. Die
Hinterseite der Schale ist mehr konvex als die vordere. Die Länge ist geringer
als die Höhe. Die kleinen Wirbel sind nach innen gebogen und stehen
einander nahe gegenüber. Die niedrigen, länglichen Ohren sind von geringer
Größe, nahezu gleich und mit einigen Knotenreihen bedeckt.
Die Verzierung der Schale ist bei dem Erhaltungszustände der Stücke
sehr schwer festzustellen. Sie besteht in zahlreichen (36—40) radialen, mit
scharfem Längsgrat versehenen Rippen, die durch bedeutend schmälere
Zwischenräume voneinander getrennt sind (Taf. 8, Fig. 8 b). Jede Rippe
trägt drei Reihen zarter Knötchen, die an einigen Schalenresten die schuppen-
artige Form der Lima granulata zeigen (Taf. 8, Fig. 8 c). Eine Reihe sitzt
auf dem mittleren Grate und je eine zu beiden Seiten am Rande der Rippen.
Die Knötchen stehen dicht aneinander in regelmäßigen Zwischenräumen; die
mittlere Reihe ist etwas stärker entwickelt als die beiden seitlichen. Gegen
den Vorder- und Hinterrand nehmen die Radialrippcn an Stärke ab; jedoch
tritt die mittlere Knötchenreihe hier meist besser als in der Schalenmitte
hervor, während sich die seitlichen Knötchen fast ganz verlieren (Taf. 8,
Fig. 8d). In der Nähe der Ohren sind die Rippen vollständig verschwunden
und nur noch Knötchenreihen sichtbar, die sich auch über die Ohren ver-
breiten. Hennig zählt nur die mittleren stärkeren Rippen, 16—18, als solche,
150
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
während er die Verzierung der Seitenpartien als feine radiale Linien, die mit
kleinen Schuppen oder Körnern bedeckt sind, schildert. Da bei den in der
sächsisch-böhmischen Kreide vorwiegend vorhandenen Steinkernen eine der-
artige Unterscheidung nicht möglich ist, muß auf die Gesamtzahl der radialen
Rippen und Firstlinien besonderer Wert gelegt werden. Ob sich in der Mitte
der Zwischenfurchen noch eine Knötchenreihe befindet, wie es an einigen
Stücken den Anschein hat, läßt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Weiter
ist auch nicht nachweisbar, ob die Knötchen in kleine Dornen enden, da gute
Schalenexemplare nicht vorhanden sind und in den am besten erhaltenen
Hohlabdrücken nur punktförmige Knötchenreihen mit weißlicher Schalen-
substanz sichtbar sind. Über die ganze Schale ziehen sich dichte konzentrische
Linien, die aber infolge der zahlreichen Knötchen nur an den Seiten als
solche hervortreten. Die Steinkerne zeigen schmale Rippen mit breiten
Zwischenräumen (Taf. 8, Fig. 8 a).
Maße:
1
2
3
4
5
6
7
8
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Lange:
8
9
9
9,5
10
11
11
11
Höhe:
9,5
11
11
11
13
13
13,5
15
Länge des Schloßrandes:
V
4,5
5
5
?
6
7
6
Maße:
9
10
11
12
13
14
15
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Lange:
12
13
13,5
14
14,5
15
18
Höhe:
14
15,5
16
17,5
16
17,5
23
Länge des Schloßrandes:
?
7
7
9
6
7,5
?
Fundort:
5), 13) E E.-St. Tannendorf 1, 7) E Kreibitz 1, 8), 12) E Kreibitz 24,
15) OT y Kreibitz 4, 10) OT aß Lückendorf 1, 3), 6) MT Lindenau 3, 1),
2), 4), 9), 11), 14) MT Pießnig 2.
Soweit die vorliegenden Exemplare einen Vergleich zulassen, müssen sie
nach Form und Verzierung mit Lima granulata Nilss. vereinigt werden.
Im Museum zu Dresden konnte auch von Schonen in Schweden ein Stück
unmittelbar verglichen werden. Lima granulata findet sich vorwiegend im
Obersenon, während sie in der sächsisch-böhmischen Kreide bis ins Ceno-
man herab vorkommt. Das Museum zu Dresden enthält Steinkerne, die als
Lima pseudocar dium Reuss bezeichnet sind, von Strehlen, von der Teplitzer
Straße in Dresden (Mittelturon), aus der Labiatuszone von Rottwerndorf
bei Pirna, sowie aus den Tonmergeln von Priesen in Böhmen, die nach ihrer
Form und Zahl der Rippen nur hierher gehören können.
G. Müller 1898, S. 29, Taf. 4, Fig. 6 schildert seine untersenone Lima
granulata mit 25—30 Rippen, an die sich seitlich noch rippcnlose Knoten-
reihen anschließen, wodurch, wie auch die Abbildung zeigt, die Zahl der
radialen Rippen bzw. Knotenreihen etwa 36 erreicht. Diese Stücke wären
dann mit den unserigen zu vereinigen.
Von Holzapfel wird Lima granulosa aus der Aachener Mucronatenkreide
im Anschluß an Hennig’s Auffassung mit einer Rippenzahl bis zu 30
aufgeführt.
Paläontologischer Teil
151
Bei den Stücken aus der böhmischen Kreide werden die Namen Lima
granulosa , iserica und pseudocardium vielfach durcheinander angewandt. Da
die feinere Skulptur bei den Exemplaren aus dem Sandstein selten erkenn-
bar ist, muß die Bestimmung mancher Form unsicher bleiben. Lima iserica
(Fric 1883, S. 113) von Pießnig, die ich in mehreren Stücken dort selbst ge-
sammelt habe, ist sicher unsere Art. Auch die Abbildung der Lima granulosa
bei Fric, Teplitzer Schichten, dürfte nur unsere Art darstellen. Seine An-
gaben über die Fundstellen der Lima granulata aus den Chlomeker Schichten
decken sich mit unseren Fundorten. Auch konnte im Museum zu Prag die
Übereinstimmung von Stücken aus Chlomek mit unserer Art festgestellt
werden. Vom Salzberg bei Quedlinburg besitze ich ein kleines Stück dieser
Art von 6 mm Höhe mit 36 Radialrippen.
Lima pseudocardium Scupin aus dem Emscher von Neuwarthau gehört
ebenfalls hierher.
Vorkommen:
Unterturon:
Mittelturon :
Oberturon a p
Oberturon y:
Emscher :
Untersenon :
Obersenon :
Rottwerndorf bei Pirna (Mus. Dresden), Jicin 3, 4, 6 (alle
drei Soukup) ;
Dobern, Pießnig 2, 3, Lindenau 2, 3, 4, Deutsch Gabel, Felden
(zahlreich), Kickeisberg 1, Oberkriesdorf 3, Liebeschitz 3 ?,
Hohlen 2, Skalken 3, Brenn 2, Voitsdorf 1, Wartenberg,
Schwarzwald 1, 2, 3, Sabert 1, 2, Jungbunzlau 2, 4, Schwabitz 5,
Böhm. Neuland 1, Teschen 1, 2, Kallwitz 4, Bösig 2, 5, 7,
Hirschberg 2, Sackschen 2 (B. Müller, Mus. Aussig), Widim,
Zimof, Chorousek 4, Kanina 1, 2, Mseno 1, Weißwasser, Bakov
1, Turnau 1, 2, 3, 5, 11, 12, 13, Jicin 3, 4, 8, 29, 43, 44, 45,
46, 48 (alle neun Soukup), 28, 36, 37, Strehlen (Mus. Dresden),
Dresden 1 (Mus. Dresden), Heuscheuer 3, Langenau Löw. 1, 2
(beide Geol. Landesmus.), Waltersdorfer Mühle Löw. (Geol.
Landesmus.), Grunauer Spitzberg Löw. 4 (Geol. Landesmus.),
Hermsdorf Löw. 2, 4 (Geol. Landesmus.), Löwenberg 2 (Geol.
Landesmus.), Kesselsdorf Löw. (Geol. Landesmus.) ;
Zeichen 1 (Seifert), Daubitz 2, Hinterhermsdorf 2, Walters-
dorf 3, Böhm. Kamnitz 2, Lückendorf 1, 4, 5, Jonsberg 3,
Plissen 4, Oberlichtenwalde 2, Rollberg 2, Grunauer Spitz-
berg Löw.;
Zatzschke (Mus. Dresden), Kreibitz 3, 4, Böhm. Zwickau;
E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 1, 6, 7, 9, 20, 24, 26, 28, E.-St.
Neuhütte 6, Böhm. Kamnitz 3, 10 ?, 12 ?, Schwoika, Klein-
mergthal 2, Neuwarthau Löw. 1, 2, 3 (Realgymn. Löwenberg,
Geol. Landesmus.), Llohlstein Löw. (Geol. Landesmus.), Groß-
hartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Hermsdorf Löw.
(Geol. Landesmus.), Salzberg;
Braunschweig (G. Müller), Aachen (Holzapfel) ;
Schweden.
Außerdem auch im Cenoman von Sachsen (Mus. Dresden).
152
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Lima semisulcata NlLSS. sp.
Taf. 8, Fig. 10 u. 11
1827 Plagiostoma semisulcatum Nilsson, S. 25, Taf. 9, Fig. 3.
1834 — 40 Lima semisulcata Goldfuss, 2, S. 90, Taf. 104, Fig. 3 a u. b.
1841 Lima semisulcata A. Roemer, S. 55.
1844 Lima semisulcata d’Orbigny, 3, S. 562, Taf. 424, Fig. 5 — 9.
1846 Lima semisulcata Reuss, 2, S. 32.
1875 Lima semisulcata Brauns, S. 387.
1875 Lima semisulcata Geinitz, 2, S. 53, Tal. 16, Fig. 14.
1877 Lima semisulcata Fric, S. 132, Abb. 115.
1883 Lima semisulcata Fm c, S. 112.
1888 Lima semisulcata G. Müller, S. 40j.
1889 Lima semisulcata Fric, S. 84.
1893 Lima semisulcata Fric, S. 100.
1897 Lima semisulcata Fric, S. 67.
1897 Lima semisulcata IIenntc, Ö. 28, Taf. 2, Fig. 14 u. 17.
1898 Lima semisulcata G. Müller, S. 26.
1901 Lima semisulcata Sturm, S. 91.
Die Muschel ist oval, hochgewölbt, höher als laug und wenig ungleich-
seitig. Der Umriß der glänzenden Schale ist gerundet, der Hinterrand etwas
mehr konvex als der vordere. Der mäßig gewölbte Rücken der Muschel fällt
zum Vorderrande steil, zum Hinterrande meist etwas gewölbter ab. Die
kleinen Wirbel sind nach einwärts gebogen, so daß sie nahe gegeneinander
stehen. Beide Ohren sind gleich groß.
Die Verzierung besteht in 13 -18 radialen Rippen, auf denen bei gut
erhaltenen Schalenexemplaren ein schmaler scharfer längslaufender Kiel sicht-
bar ist (Taf. 8, Fig. 10). Rippen und Zwischenfurchen sind ungefähr von
gleicher Breite, nur gegen Vorder- und Hinterrand sind die Rippen meist etwas
mehr auseinandergezogen und schwächer. Die Rippen sind nicht über die
ganze Schale verteilt, sondern bedecken allgemein nur die sanft gewölbte
Mitte bis zu dem steil abfallenden Vorder- und Hinterteil. Die von ihnen
eingenommene Fläche liegt zur Mittellinie ein wenig unsymmetrisch, die
vordere unberippte Fläche ist gewöhnlich etwas kleiner als die hintere. Vorder-
und Hinterteil sind nur von feinen dichten Anwachslinien bedeckt, die sich
auch über die Rippen fortsetzen und daselbst eine zarte dreieckige Wellung
erzeugen (Taf. 8, Fig. 11). An einigen unbeschädigten Schalenexemplaren
kann man auf den Rippen, besonders in der Nähe des Unterrandes, an den
Kreuzungsstellen punktartige Knötchen wahrnehmen. Leider sind nur an wenig
Fundstellen die Kalkschalen mit dieser zarten Skulptur erhalten und zwar
an den im folgenden Maßverzeichnis unter 2, 4, 5 und 9 genannten. Von den
übrigen Plätzen liegen nur Steinkerne vor, bei denen ein schärferer Vergleich
nicht möglich ist.
Maße:
1
2
3
4
5
6
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Lange:
10
9
7
7
6
6
Höhe;
16
15
12
10
10
9
Maße:
7
8
9
10
11
12
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
5
5
5
4,5
4,5
4
Höhe:
9
8
7
9
7
7
Paläontologi scher Teil
153
Fundort :
1) E Haida, 2) MT Lindenau 3, 3), 10), 12) E Kreibitz 24, 4), 6), 8)
E Kreibitz 6, 5) E Kreibitz 12, 7) E E.-St. Tannendorf 1, 9), 11) OT y
Kreibitz 7.
Im Museum für Naturkunde zu Berlin hat Hennig Stücke von Fahrswalde
(wohl Neuforstwalde) bei Kreibitz, Kieslingswalde und vom Salzberge ver-
glichen und deren Übereinstimmung mit Lima semisulcata festgestellt. Das-
selbe konnte ich durch Vergleich von Stücken von Kinge auf Schonen im
Museum zu Dresden bestätigen. Ein daselbst vorhandenes schönes Schalen-
stück von Kunraed in Holland besitzt 20 Radialrippen, die als feine Linien
ausgebildet sind, mit breiteren Zwischenräumen. Nach Hennig gehört dieses
Stück ebenfalls hierher. Auch das Original zu Geinitz 1875, 2, Taf. 16,
Fig. 14 von Strehlen konnte mit unseren Stücken verglichen werden und ergab
keinen Unterschied.
Lima jillonin) aus der englischen Kreide besitzt ebenfalls große Ähn-
lichkeit; doch scheint mir, wie auch Woods erwähnt, bei der englischen Form
die berippte Fläche mehr unsymmetrisch gestellt zu sein als bei unserer Art.
Ergänzend bemerkt jedoch Woods, daß auch ihm Stücke vorliegen, bei denen
die berippte Fläche fast symmetrisch liegt. Die Größe unserer Stücke ent-
spricht der der englischen. Hennig gibt von seinen schwedischen Stücken
nur das Maß für sein größtes Exemplar an und zwar mit 2,5 cm Höhe und
1,5 cm Breite.
Vorkommen:
Mittelturon: Pießnig 1, 2, Lindenau 3, Petersdorf 4, Deutsch Gabel, Felden,
Schwarzwald 3, Kanina 1, 2, Kostumlat, Heuscheuer 2;
Oberturon a p : Hinterhermsdorf 1, Khaa 1, 2, Böhm. Kamnitz 2, Zeichen 1,
Hermsdorf 5, 7, Großmergtnal 3, Plissen 1, 4, Klcinhaida 2,
Lodenberg, Grunauer Spitzberg Löw. ;
Oberturon y: Altohlisch (Prinz), Kreibitz 7, Robitz (Kalksandstein);
Emseher: Limbach 2, E.-St. Tannendorf 1, 3, Kreibitz 6, 12, 24, 26,
Oberlichtenwalde 2, E.-St. Neuhütte 5, 6, Markersdorf 2
(Prinz), Böhm. Kamnitz 2, Falkenau 2, Haida, Oberkreibitzer
Talsperre 3, Priesen (Mus. Prag), Jicin 4 (Souicuf), Neu-
warthau Löw., Kieslingswalde, Salzberg.
Nach der angeführten Literatur findet sich die Art auch an verschiedenen
anderen Stellen des nördlichen Harzrandes und des Mittelturons Böhmens,
sowie im Senon von Mastricht und Frankreich und im schwedischen Senon
und Danien.
Lima divaricata Pimardin (rar.?)
Taf. 9, Fig. 1
1837 Lima divaricata Dujardin, 2, S. 227, Taf. 16, Fig. 7.
1846 Pecten spatulaeformis Reuss, 2, S. 28, Taf. 39, Fig. 10.
1875 Peclen cretosus Geinitz, 2, S. 34, Taf. 10, Fig. 5 u. 6.
1889 Lima divaricata FriC, S. 83, Abb. 77.
1904 — 13 Lima divaricata Woods, 2, S. 44, Taf. 7, Fig. 4 — 6.
1928 Lima tecta Ändert, S. 68.
13) WOODS, 1904—13, 2, s. 48, Taf. 7, Fig. 12—14, 15a— c.
154
Abh. preuß. g»eol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Die Schale ist schwach und regelmäßig gewölbt, nach vorn etwas steiler
als nach hinten abfallend, im Umriß schief eiförmig, gegen den Wirbel zu-
gespitzt, mehr oder weniger ungleichseitig und bedeutend höher als lang.
Die Ränder mit Ausnahme des fast geraden Vorderrandes sind gerundet.
Die kleinen spitzen Wirbel sind flach niedergedrückt und stehen eng gegen-
einander. Der Schloßkantenwinkel beträgt ungefähr 85—90°. Das hintere
Ohr ist etwa ebenso hoch wie lang und mit feinen radialen Rippen und
einigen Wachstumsringen verziert. Das vordere Ohr ist an meinen Stücken
nicht sichtbar.
Zahlreiche, vom Wirbel ausstrahlende, feine gerundete Radialrippen be-
decken die Oberfläche der Schale. Nach Hohlabdrücken sind sie an der
linken Klappe etwas kräftiger entwickelt als an der rechten. Sie scheinen
von einer Mittellinie aus schwach zu divergieren und sind durch schmale
Furchen, die nicht die Breite der Rippen erreichen, voneinander getrennt. Das
Einschieben neuer Rippen ist selten zu beobachten. Gegen die Ränder treten
die Rippen etwas kräftiger hervor und scheinen z. T. schwach gekörnt zu
sein; auf der Schalenmitte und gegen den Wirbel werden sie hingegen sehr
fein und verschwinden fast ganz. Sie bilden schwache Wellenlinien und
werden durch einige unregelmäßige konzentrische blätterförmige Anwachsringe
oft an der Kreuzungsstelle in ihrer geraden Richtung mehr oder weniger unter-
brochen und abgelenkt. Ferner laufen noch über die radialen Rippen feine
linienartige konzentrische Furchen, die auch die erwähnte körnchenartige
Verzierung auf den randlichen Rippen erzeugen.
Maße: 1 2 3
Lange: 23 mm 23 mm 21mm
Höhe: 30 „ 36 „ 40 „
Fundort:
1) OT aß Waltersdorf 2, 2) OT aß Waltersdorf 3, 3) OT aß Plissen 4.
Lima divaricata in der Darstellung von Woods paßt am besten auf die
vorliegenden Stücke. Der einzige Unterschied besteht darin, daß an unserer
Art das Divergieren der Rippen von einer Mittellinie aus fast nicht zum
Ausdruck kommt. Pecten spatulaeformis Reuss läßt sich ebenfalls auf unsere
Art anwenden; doch ist mir die Darstellung nicht genügend, um auf dieser
Abbildung allein aufzubauen. Auch Fric erwähnt in seinen „Studien im
Gebiete der böhmischen Kreideformation“ diese Art von Reuss nicht wieder.
Ferner steht Pecten cretosus Defr. aus dem Plänerkalk von Strehlen14)
unseren Formen sehr nahe, wie ein Vergleich der Originale im Museum zu
Dresden ergab. Bei ihnen ist ebenfalls ein Divergieren der Rippen kaum
zu beobachten.
Unsere Form unterscheidet sich von Lima rapa d’Orb. 16) durch einen
schieferen Schalenumriß, gleichmäßige Rippen und den steileren Abfall der
Schale nach vorn; von Lima tecta Goedf. 16) durch weniger zahlreiche und
weniger kräftige konzentrische Ringe. Nach Exemplaren von dieser Art im
Museum zu Dresden gehen drei bis vier Ringe auf 1 cm.
14) Geinitz 1875, 2, Taf. 10, Fig. 5, 6.
15) WOODS 1904—13, 2, S. 40, Taf. 6 Fig. 17; Taf. 7, Fig. 1, Abb. 6.
16) GOLDFUSS 1834—40, 2, 9. 91, Taf. 104, Fig. 7.
Paläontologisch-er Teil
155
Vorkommen:
Mittelturon: Heuscheuer 2;
Oberturon a 8 : Hohnstein 1 (von mir als tecta bezeichnet, 1928, S. 68), Jons-
berg 3, Plissen 4, Hinterhermsdorf 1 (Mus. Dresden), Walters-
dorf 2, 3, Heuscheuer 4;
Emscher : Kreibitz 9.
Lima laevigata n. sp.
Taf. 9, Fig. 2 a u. b; Abb. 17
Die Muschel ist im Umriß kreisrund bis hochoval, gegen den Wirbel
zugespitzt, wenig ungleichseitig und gleichmäßig flach gewölbt (Taf. 9, Fig. 2b).
Die höchste Schalenwölbung liegt zwischen Schalenmitte und Wirbel. Vor
dem Wirbel liegt ein sehr schmales, spitzwinkelig abgegrenztes und tief
eingesenktes Möndchen. Es ist kurz und reicht nicht bis zur Schalenmitte
herab. Hinter dem Wirbel befindet sich ein kleiner, scharf abgesetzter
dreieckiger Flügel. Der Schloßkantenwinkel beträgt 75—80°.
Abb. 17. Lima laevigata n. sp., rechte Klappe, Steinkern.
Oberturon a ß, Niederkreibitz 1. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 98).
Die Verzierung der Schale besteht nach den vorhandenen Hohlabdrücken
aus einigen wenigen kaum wahrnehmbaren Anwachsstreifen; Steinkerne sind
vollständig glatt.
Maße: 1 2 3 4 5 6
Länge: 30 mm 28 mm 20 mm 19 mm 18 mm 10 mm
Höbe: 32 „ 30 „ 24 „ 20 „ 19 „ 11 „
Fundort :
OT aß Niederkreibitz 1.
In der Form gleicht unsere Art Lima decalvata Reuss 1846, 2, S. 35,
Taf. 38, Fig. 19; jedoch hat letztere nach der Abbildung eine viel deutlichere
konzentrische Verzierung. Fric 1877, S. 134, vermutet, daß die Rcuss’schen
Formen nur abgeblätterte Exemplare von Lima hoperi seien. Zu letzterer
Art gehören unsere Stücke entschieden nicht. Lima hoperi ist allgemein
breiter als hoch und besitzt auch mehr oder weniger radiale Furchen, die hier
gänzlich fehlen. Nach dem Umriß könnte man unsere Art auch mit Ostrea
limea Geinitz 1843, S. 17, Taf. 3, Fig. 18, in Beziehung bringen; jedoch
zeigt letztere ebenfalls Ansatz zu radialer Verzierung.
Von Niederkreibitz liegen 17 Steinkerne mit teilweisen Hohlabdrücken vor.
156
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Vorkommen:
Oberturon aß: Niederkreibitz 1, Zeichen 1;
Emscher: Limbach 1, Hermsdorf 9.
Lima haiding er i Zitt.
1912 — 13 Lima haidingeri Scupin, S. 231, Taf. 13, Fig. 9; Taf. 14, Fig. 1;
Abb. 42 u. 43.
Zu der von Scupin abgebildeten und geschilderten, im Steinkern glatten,
höchstens schwach konzentrisch gestreiften Art ist nichts zu bemerken. Sie
liegt im Geologischen Landesmuseum in einer ganzen Anzahl von Exem-
plaren vor.
Vorkommen:
Emscher: Giersdorf Löw. (Geol. Landesmus.);
Untersenon: Wenig Rackwitz, Sirgwitz (beide Geol. Landesmus.).
Außerdem in der Gosaukreide.
Pcctinidao Lam.
JPecten Klkix
Pecten (Cam p tone des) vir g atu s NlLSS.
Taf. 9, Fig. 3, 4, 5
1827 Pecten virgatus Nilsson, S. 22, Taf. 9, Fig. 15.
1834 — 40 Pecten arcuatus Goldfuss, 2, S. 50, Taf. 91, Fig. 6.
1841 Pecten arcuatus A. Roemeii, S. 51.
1843 Pecten curvatus Geinitz, 4, S. 16, Taf. 3, Fig. 13.
1844 Pecten uirgalus d’Orbigny, 3, S. 602, Taf. 434, Fig. 7 — 10.
1846 Pecten arcuatus Reuss, 2, S. 27, Taf. 39, Fig. 7.
1846 Pecten divaricatus Reuss, 2, S. 28, Taf. 39, Fig. 6.
1847 Pecten arcuatus J. Müller, 1, S. 32.
1847 Pecten divaricatus J. Müller, S. 32.
1866 Pecten virgatus Zittel, 2, S. 109, Taf. 17, Fig. 8.
1871 Pecten curvatus Stoliczka, 3, S. 433, Taf. 31, Fig. 15, 16; Taf. 41,
Fig. 4 — 6.
1872 Pecten curvatus Geinitz, 1, S. 193 zuin Teil, Taf. 43, Fig. 15.
1875 Pecten curvatus Geinitz, 2, Taf. 10, Fig. 1.
1875 Pecten virgatus Brauns, S. 390.
1877 Pecten curvatus FriC, S. 136.
1883 Pecten curvatus FriC, S. 116.
1885 Pecten curvatus J. Böhm, S. 78.
1887 Pecten curvatus Frech, S. 155, Taf. 19, Fig. 18.
1888 Pecten virgatus G. Müller, S. 408.
1889 Pecten virgatus Holzapfel, 2, S. 229, Taf. 26, Fig. 7 — 9.
1891 Pecten curvatus Langenhan & Grundey, Taf. 3, Fig. 27.
1893 Pecten curvatus FriC, S. 100.
1897 Pecten virgatus FIennig, S. 41, Taf. 2, Fig. 28 u. 33.
1897 Pecten virgatus FriC, S. 68.
1901 Pecten virgatus Sturm, S. 90.
1904 — 13 Pecten curvatus Woods, 1, S. 159, Taf. 29, Fig. 7; Taf. 37, Fig. 16.
1905 Pecten kalkoivshyi Petrascheck, 55, S. 431, Taf. 10, Fig. 1 — 4.
1912 — 13 Pecten virgatus Scupin, S. 221.
Pa Iä ontologisch er Teil
157
Die Muschel ist im Umriß gerundet und etwas ungleichseitig; seitlich
stark verschobene Formen sind selten. Die Schalenwölbung ist schwach und
gleichmäßig, am höchsten zwischen Schalenmitte und Wirbel. Die rechte
Klappe ist flacher als die linke. Die untere Schalenhälfte ist halbkreisförmig,
gegen den Wirbel laufen die Ränder spitz zu, der Vorderrand ist mehr oder
weniger eingebogen. Die Höhe übertrifft meist die Länge; nur unter den
größeren Formen befinden sich einige Stücke, bei denen beide Dimensionen
gleich sind. Die Ohren sind scharf abgesetzt. Das hintere ist an beiden
Klappen kleiner als das vordere und bildet mit dem geraden Schloßrande
einen stumpfen Winkel. Der Vorderrand des vorderen Ohres ist schwach
konvex. Das vordere rechte Ohr besitzt einen tiefen Byssusausschnitt und
zeigt zwei scharfe, vom Wirbel nach vorn divergierende Leisten, so daß auf
gut erhaltenen Steinkernen ein erhabenes schmales Dreieck, dessen Basis
der Vorderrand bildet, sichtbar ist. Der Winkel, unter dem Vorder- und
Hinterrand am Wirbel Zusammenstößen, beträgt etwa 90°. Bei größeren
Exemplaren, insbesondere bei rechten Klappen, beträgt der Kantenwinkel
nächst dem Wirbel infolge der konkaven Einbiegung des Vorderrandes etwas
weniger als 90°, betrachtet man jedoch die Seitenkanten im ganzen als
gerade Linien, so erreicht der Schloßkantenwinkel bis 105°.
Das die Art kennzeichnende Merkmal besteht in der eigenartigen Ver-
zierung der glänzenden Schale. Diese ist vollständig mit zarten Rippchen,
die vom Wirbel gegen die Ränder bogenförmig verlaufen, bedeckt. Sie sind
durch linienartige Zwischenräume voneinander getrennt. Ohne bestimmte
Regel gabeln sich (dichotomieren) häufig die Rippen oder, was seltener
vorkommt, es schieben sich neue dazwischen. Die wenigen guten Schalen-
stücke zeigen auch feine enge konzentrische Linien; so daß an den Kreuzungs-
stellen auf den vertieften Radiallinien nadelstichartige Punkte erscheinen.
Unregelmäßige gröbere konzentrische Absätze sind besonders an größeren
Stücken sichtbar. An den Absätzen erleidet häufig die radiale Verzierung
eine Unterbrechung, und die Fortsetzung der feinen Zwischenfurchen ist
seitlich bis in die Mitte der Rippen verschoben, wie dies besonders schön
in den Abbildungen des Pecten kalkowskvi bei Petrascheck zum Ausdruck
gelangt. Meine größeren Stücke stimmen vollständig mit dieser von Petua-
schfck neu aufgestellten Art überein (Taf. 9, Fig. 5). Die Steinkerne sind
meist fast glatt.
Die Ohren sind ähnlich wie die übrige Schale verziert.
Die Stücke der folgenden Maßtabelle entstammen alle einer nur 1 m
mächtigen Schicht. Sie bilden eine lückenlose Reihe nach der Größe, so daß
eine Trennung in verschiedene Arten, wie früher geschehen, nicht statt-
haft ist.
Maße:
1
2
3
4
5
6
7
8
9
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Lange:
8
8
9
9
10
12
12
12
12
Höhe:
10
11
n
12
14
13
14
15
16
L an ge : Höh e = 1 00 :
125
137
122
133
140
108
117
125
133
Maße :
10
11
12
13
14
15
16
17
18
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
13
13
14
14
14
16
16
16
16
Höhe:
13
15
15
16
17
16
17
18
19
Länge: Höhe = 100:
100
115
107
114
121
100
106
112
119
158
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Maße:
19
20
21
22
23
24
25
26
27
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
17
18
19
19
20
20
21
21
21
Höhe:
21
20
19
22
20
21
21
23
25
Länge; Höhe =
100:
124
111
100
116
100
105
100
109
119
Maße:
28
29
30
31
32
33
34
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
23
25
26
27
27
28
32
Höhe:
?
?
28
29
30
?
38
Länge: Höhe =
100:
108
107
110
119
Fundort :
Sämtliche Stücke stammen von E E.-St. Tannendorf 1, Nr. 34 befindet
sich im Museum zu Prag.
Von der Juliushöhe (E Kreibitz 24) besitze ich neben kleineren Formen
von 10—20 mm Größe auch je 1 Stück von 23 mm Länge und Höhe, 24 mm
Länge und 27 mm Höhe, sowie 29 mm Länge und Höhe, so daß auch an
dieser Fundstelle kleinere und größere Formen nebeneinander Vorkommen.
Pecien kalkowskpi ist somit sicher mit unserer Art zu vereinigen. Die Exem-
plare der unten aufgeführten Fundorte wurden entweder von mir selbst
gesammelt oder konnten im Original verglichen werden. Sie stimmen alle
überein. Im besonderen sei folgendes noch bemerkt. Das Original von Strehlen,
Geinitz 1875, 2, Taf. 10, Fig. 2} ist ein sehr mangelhaft erhaltenes Stück.
Die von Brauns erwähnten kleinen Unterschiede der Stücke vom Salzberge
verschwinden in der Mannigfaltigkeit des mir aus dem Kreibitzer Gebiet
vorliegenden Materiales.
Holzapfel und Hennig haben die Übereinstimmung der Stücke von
Aachen mit den schwedischen festgestellt, so daß auch unsere Art, die mit
Material von Aachen verglichen werden konnte, den Namen virgatus führen muß.
Die im Museum zu Dresden vorhandenen Steinkerne aus dem unteren
Quader von Goppeln und von Weissig bei Pillnitz (Cenoman) sind schlecht
erhalten, gehören aber wahrscheinlich nicht zu unserer Art und hätten dann
den Namen Pecten curvalus weiterzuführen. Hingegen sind die daselbst
verwahrten Stücke aus dem Cenoman von Tyssa in Böhmen von unserer Art
nicht verschieden.
Das von Fric 1877, Abb. 127, abgebildete große Exemplar zeigt wenig
Ähnlichkeit mit dem echten Pecten virgatus.
Im Museum zu Dresden befindet sich jedoch ebenfalls ein 5 cm großes
Stück aus dem mittleren Pläner von Raudnitz in Böhmen (Mittelturon), das
dieselbe Ausbildung wie unsere Art zeigt. Je größer die Schale wird, desto
mehr Rippen schieben sich ein, so daß auch bei größeren Exemplaren die
Entfernung der radialen Rippen bzw. Furchen voneinander keine weitere ist
als bei kleineren.
Vorkommen:
Cenoman: Tyssa (Mus. Dresden);
Unterturon: Jicin 1, 2, 3, 4, 6, 7 (alle sechs Soukup) ;
Mittelturon : Dobern, Pießnig 2, Lindenau 3, Antonienthal 2, Petersdorf 1,
6, Großhirndorf, Deutsch Gabel, Felden, Kickeisberg 1, Skalken
1, Brenn 2, Jungbunzlau 1, 6, Teschen 1, Olhotta, Kallwitz 5,
Paläontologischer Tedl
159
Chorousek 4, 2ivoirin 1, Kanina 2, Laun 5 (Mus. Aussig),
Weißwasser, Bakov 2, Dresden 1 (Mus. Dresden), Strehlen
(Mus. Dresden), Jicin 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 27, 31, 40, 42, 43,
44, 45, 46, 47 a, 48, 49, 50, 51 (alle 21 Soukup), 19, 26, 28,
29, 36, 38, 39, 41, Turnau 1, 2, 3, 5, 10, 12, 13, Hermsdorf
Low. 4 (Geol. Landesmus.), Löwenberg 1 (Geol. Landesmus.),
Heuscheuer 1 (zahlreich), 2, 3, Langenau Löw. 1, 5 (Geol.
Landesmus.), Grunauer Spitzberg Löw. 3 (Geol. Landesmus.) ;
Oberturon aß: Schemel, Khaa 7, Niederkreibitz 1, Daubitz 3, 7, Böhm. Kam-
nitz 2, 3, Zeichen 2, Herrenleite, Waltersdorf 2, Lückendorf 1,
2, 4, 5, 6, Hermsdorf 3, 5, Hochwald 1, 8, Großmergthal 2, 3,
Jonsberg 2, 3, Hain 1, Schanzendorf 2, Plissen 1, Kleinhaida 2;
Oberturon y: Kreibitz 3, 4, 6, 7, 11, 14, Jägersdorf 2, Priesen (Mus.
Dresden) ;
Emscher: Limbach 3, E.-St. Tannendorf 1, 2, Oberkreibitzer Talsperre 5,
8, 9, Kreibitz 1, 4, 6, 11, 12, 17, 18, 24, 26, Falkenau 4,
Daubitz 3, 5, Tollenstein, E.-St. Neuhütte 2, 3, 4, 5, Jägerdörfel
2, Oberlichtenwalde 1, Morgenthau 1, Böhm. Kamnitz 4,
Niedersteinschönau, Böhm. Zwickau 5, Markersdorf 3, Herms-
dorf 9, Chlomek (Mus. Prag), Priesen (Mus. Prag), Neu-
warthau Löw. 1, 2, 3 (alle drei Geol. Landesmus., Realgymn.
Löwenberg), Hohlstein Löw. (Geol. Landesmus.), Großhart-
mannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Deutmannsdorf Löw.
(selbst gesammelt, Geol. Landesmus.), Gehnsdorf 2 (Geol.
Landesmus.), Kieslingswalde, Salzberg;
Untersenon: Sirgwitz Löw. (Geol. Landesmus.).
Im Museum zu Dresden befinden sich ferner Stücke aus dem mittleren
Plänermergel von Niederwartha und von der Walkmühle bei Pirna i. Sa.,
sowie vom Marterberg bei Passau und aus dem Untersenon von Aachen.
Ferner ist die Art bekannt aus der Gosaukreide, der englischen und schwe-
dischen Oberen Kreide (Danien), aus dem Turon Frankreichs und aus der
Oberen Kreide Indiens.
reden ( Chlamys ) faujasi De FR.
Taf. 9, Fig. 6 u. 7
1825 Peclen faujasi Defrance, 38, S. 235.
1834 — 40 Pecten faujasi Goldfuss, 2, S. 57, Taf. 93, Fig. 7 a, b.
1875 Pecten sectus Brauns, S. 390.
1877 Pecten acuminalus Fric, S. 116, Abb. 89.
? 1877 Pecten serratus FriC, S. 116.
1898 Pecten dentalus G. Müller, S. 31, Taf. 5, Fig. 3 — 5.
1912 — 13 Pecten royanus Scupin, S. 225, Taf. 14, Fig. 11, 12.
Die Schale ist flach gewölbt, eiförmig, gegen den Wirbel zugespitzt,
höher als lang und schwach ungleichseitig. Der Vorderrand ist gering konkav,
der Hinterrand gerade, die untere Hälfte der Schale halbkreisförmig ge-
rundet. Der Schloßkantenwinkel beträgt 75—90°.
Die Verzierung der Schale besteht aus etwa 30 radialen Rippen, die teils
in ihrer ganzen Länge einfach bleiben, teils sich zu Doppelrippen spalten,
160
Abh. preuß. gieol. L.A., Neue Folge, Heft 159
oder seltener auch eine dreifache Spaltung erkennen lassen (Taf. 9, Fig. 7).
Ihre Anordnung auf der Schale unterliegt keiner Regel; unvermittelt setzen
neben einfachen gespaltene Rippen ein. Die Rippen treten scharf hervor,
oft sind sie gratförmig, zuweilen mehr abgerundet. Ihre Breite ist ver-
schieden. Die einfachen Rippen und die Doppelrippen, die nur durch eine
feine seichte Längsfurche geteilt sind, sind schmal; andere Doppelrippen
hingegen sind kräftiger, erreichen gegen den Unterrand die doppelte Breite
der übrigen und zeigen tiefe rinnenförmige Zwischenfurchen, so daß sie fast
als zwei Einzelrippen gelten können. Im allgemeinen sind die Rippen von-
einander durch schmale tiefe Rinnen getrennt. Rippen, Furchen und Zwischen-
furchen erscheinen gekörnelt. An einigen günstigen Stellen zeigen sich auf
den Rippen eng aneinandergereiht erhabene Schuppen. An dem groben Sand-
steinmaterial kann jedoch nicht mit Sicherheit festgestellt werden, ob die
Körnelung etwa überhaupt nur den mangelhaften Erhaltungszustand von
Schuppen darstellt. Auch das bei Fnic in Abb. 89 abgebildete vergrößerte
Schalenstück bestätigt die schuppige Skulptur von böhmischen Formen. Zu-
weilen scheint die Körnelung in feine Stacheln überzugehen. Konzentrische
Linien und Furchen sind nicht wahrzunehmen, wenn nicht die anscheinend
konzentrisch angeordnete Körnelung damit in Beziehung gebracht wird. Kon-
zentrische Ringe treten ganz vereinzelt und auch nicht an allen Exemplaren
auf. Die hier geschilderte Verzierung der Schale wurde nach Hohlabdrücken,
so gut es das Sandsteinmaterial ergab, festgestellt (Taf. 9, Fig. 7).
Auf Steinkernen gewahrt man nur schmale, scharf markierte radiale
Rippen mit rinnenförmigen, bei ausgewachsenen Stücken gegen den Unter-
rand sich stark verbreiternden und verflachenden Zwischenräumen, so daß
letztere dann die Breite der Rippen übertreffen (Taf. 9, Fig. 6). In der
Mitte der Zwischenräume findet sich bei einem rechtsklappigen Steinkern
meist noch eine eingeschobene schwache Nebenrippe. In der Nähe des Vorder-
und Hinterrandes fehlen die radialen Rippen, an deren Stelle sind nur einige
verwischte erhabene radiale Linien vorhanden. Ein bedeutender Unterschied
zwischen rechter und linker Klappe scheint in der Schalenverzierung nicht
vorhanden zu sein.
Die scharf abgesetzten Ohren sind sehr ungleich. Das vordere Ohr der
rechten Klappe ist groß und mit einem tiefen Byssusausschnitt versehen,
der obere Teil desselben ist glatt, der untere mit einigen undeutlichen
Radialrippen verziert. Feine dichte konzentrische Linien laufen darüber hin.
Das hintere Ohr ist etwas kleiner. Es ist dreieckig, mit stumpfem Außen-
winkel und mit sieben radialen Rippen verziert, über die feine konzentrische
Linien hinweglaufen. Das vordere Ohr der linken Klappe bildet ein großes
Dreieck; der Außenrand ist schwach konvex, Spuren von radialen Rippen sind
sichtbar. Das hintere Ohr ist etwas kleiner und mit radialen Rippen verziert.
Maße:
1
2
3 4 _
5
Länge:
17 mm
26 mm
31 mm 36 mm
50 mm
Hölle :
28 „
41 „
42 „ 54 „
60 „
Fundort :
n \ T-\ t r • l • i r\
1) OT aß Waltersdorf 3, 2), 3), 4) OT aß Waltersdorf 2, 5) E Kreibitz 9
(Sammlg. des Humboldtver. Ebersbach).
Paläontologischer Teil
161
Mein Material ist nicht besonders reichhaltig. Einige gut erhaltene Hohl-
abdrücke, wodurch die Feststellung der Schalenoberfläche möglich wurde,
verdanke ich dem Sammeleifer des Herrn Obersteigers Erich Donath
aus Zittau.
Sehr ähnlich ist Pecten elongcitus Lamarck17). Als Unterschied stellt
Woods insbesondere die geringere Rippenzahl unserer Art fest, was durch
die von ihm gegebenen Abbildungen bestätigt wird.
Der dem Pecten faujasi ebenfalls nahestehende Pecten cretosus Defr. 1S)
ist im Verhältnis zur Länge weniger hoch. Nach den zahlreichen Abbildungen
von Woods ist auch bei dieser Art die Zahl der schmalen Rippen größer
als bei der unserigen. Die Originale der von Geinitz 1875, 2. S. 34, Taf. 10,
Fig. 5, 6, aus dem Plänerkalk von Strehlen dargestellten Stücke zeigen die-
selben Unterschiede.
Pecten cretosus Goldfuss 1834—1840, 2, S. 55, Taf. 94, Fig. 2, aus dem
Cenoman von Essen wird von Woods zu Pecten elongatus gestellt. Stücke
von dort im Museum zu Dresden zeigen 40 und mehr Rippenbündel von zwei,
drei und vier Einzelrippen, sowie eine feinere konzentrische Verzierung als
unsere Stücke. Dasselbe gilt für die aus dem Cenoman von Dresden
stammenden und von Geinitz10) als Pecten elongatus beschriebenen Exemplare.
Im Museum zu Dresden liegt ferner ein schönes Schalenstück vom Salz-
berge, das sehr gut mit unseren übereinstimmt. Von Brauns wird diese Form
als Pecten seclus Goldf. bezeichnet. Bei Beschreibung dieser Art faßt
Goldfuss 20) eine größere Zahl Rippen zu Bündeln zusammen.
Pecten dentatus Nilss. bei G. Müller aus dem Senon des Harzrandes
gehört ebenfalls hierher. Das Original Nilsson’s21) steht nach der Schilde-
rung von Hennig 1897, S. 51, unserer Art ebenso nahe wie Pecten elongatus
Lam. Ein Vergleich guter Originalstücke kann hier erst vollständige Klärung
bringen.
Pecten acuminatus Geinitz 22) aus dem sächsisch-böhmischen Cenoman,
der nach dem äußeren Umriß sehr ähnlich wird, unterscheidet sich durch
glatte Radialrippen, über die dichte feine konzentrische Linien hinweglaufen.
Reuss schildert unter Pecten serratus Nilss. drei Varietäten, die aber
alle die Zwischenräume breiter als die Rippen haben und deshalb nicht
hierher gehören können. Am nächsten steht noch die aus dem Plänermergel
von Priesen erwähnte Varietät mit 30 — 35 mitunter dichotomierenden Rippen.
V orkommen:
Mittelturon: Ludwigsdorf Löw. 2 (Geol. Landesmus.);
Oberturon a ß : Hinterhermsdorf 1 (Mus. Dresden), Hohnstein 1 (Mus.
Dresden), Waltersdorf 2, 3;
Emscher: Kreibitz 9.
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.).
Sonst findet sich Pecten faujasi noch im Untersenon des nördlichen Harz-
randes und von Löwenberg sowie im Obersenon von Mastricht.
17) Woods 1904-13, 1, S. 170, Taf. 31, Pie. 10—13; Taf. 32, Fig. 1—3.
IS) WOODS 1904-13, 1, S. 174, Taf. 32, Fig. 4—6, Taf. 33.
19) GEINITZ 1872, 1, S. 195, Taf. 44. Fig. 2—4.
201 GOLDFUSS 1834-40, •», S. 54, Taf. 93, Fig. 8.
21) NTLSSON 1827, Taf. 10, Fig. 9.
22) GEINITZ 1872, 1, S. 194, Ta'. 43, Fig. 16.
Ändert 11
162
Abh. preuß. g*eol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Pecten ( Aequipecten ) pexatus Woods
1904—13 Pecten pexatus Woods, 1, S. 190, Taf. 36, Fig. 5 — 7.
Im Musuem zu Dresden befinden sich zwei Exemplare, ein größeres
und ein kleineres, die mit Pecten pexatus vereinigt werden könnten. Die
Muschel ist etwas hochoval, gegen den Wirbel zugespitzt, schwach gewölbt.
Über die Oberfläche der Schale läuft eine Anzahl radialer Rippenbündel
(elf ?), die mit Stacheln bewehrt sind.
Vorkommen:
Oberturon y: Zatzschke.
Pecten ( Chlamys ) septemplicatus NlLSS*
Taf. 9, Fig. 3 a, b, c, 9
1827 Pecten septemplicatus Nilsson, S. 20, Taf. 10, Fig. 8 a, b.
1897 Pecten septemplicatus Henivig, S. 53.
Von dieser Art liegen nur einige mangelhaft erhaltene Stücke vor. Sie
sind schwach gewölbt, etwas höher als lang und im Umriß gerundet. Vom
Wirbel strahlen sieben hohe, faltig gewölbte Rippen aus, die durch breite
tiefe Zwischenräume voneinander getrennt sind (Taf. 9, Fig. 8 a). Die Seiten-
ränder der Rippen sind steil, so daß die Zwischenfurchen ein hohlkehlen-
artiges Aussehen haben. Letztere sind ungefähr von gleicher Breite, ebenso
die Rippen mit Ausnahme der beiden seitlichen, die schmäler als die mittleren
sind. Anscheinend sind die Rippen an der einen Klappe (untere Klappe?)
breiter und flacher als an der anderen. An den Steinkernen ist die Berippung
weniger tief ausgeprägt als an den Hohlabdrücken, wie dies auch bei rezenten
Pecten beobachtet werden kann. Die Ohren sind mäßig groß.
Die feinere radiale Linienverzierung der Schalenobcrfläche ist auch an
den Hohlabdrücken schwach sichtbar; die Steinkerne zeigen hingegen nur
sieben vollständig glatte Rippen.
Der Schloßkantenwinkel beträgt 95°.
Maße: 1 2
Länder ? 26 mm
Höhe: 38mm 30 „
Fundort :
1) E Böhm. Kamnitz 12, 2) E Kreibitz 26.
Hennig erwähnt, daß er die Art auch aus den Salzbergmergeln bei
Quedlinburg und von Gehrden bei Hannover gesehen habe. J. Böhm 1920a, 40,
Teil 2, Heft 1, S. 157 stellt jedoch die Stücke vom Salzberge zu Aequipecten
brandest n. sp. Unsere gleichen am besten der NiLSSON’schen Art.
Vorkommen:
Oberturon aß: Hochwald 1, Waltersdorf 3, Hohnstein 1, 2 (beide Mus.
Dresden) ;
Emscher : E.-St. Tannendorf 1, Böhm. Kamnitz 12, Kreibitz 26, Jicin 1
(Soukup).
Paläontologischer Teil
163
Pecten ( Chlamys ) dujardini A. Roem.
1834 — 40 Pecten ternatus Goldfuss, 2, S. 52, Taf. 91, Fig. 13.
1841 Pecten dujardini u. ternatus A. Roemer, S. 53.
1844 Pecten dujardini d’Orbicny, 3, S. 615, Taf. 439, Fig. 5 — 11.
1846 Pecten dujardinii Reuss, 2, S. 30, Taf. 39, Fig. 17.
1846 Pecten rarispinus Reuss, 2, S. 31, Taf. 39, Fig. 15.
1875 Pecten ternatus Geinitz, 2, S. 36, Taf. 19, Fig. 10 — 13.
1877 Pecten dujardinii Fnic, S. 136, Abb. 129.
1912 — 13 Pecten dujardini Scupin, S. 226.
Die ungefähr kreisförmige flachgewölbte Muschel liegt in einigen Exem-
plaren vor. Die Schloßkanten bilden etwa einen rechten Winkel. Die Ober-
fläche ist mit neun bis elf flachen Rippen bedeckt. Jede Rippe ist durch
zwei schmale, nicht sehr tiefe Furchen in drei Leisten geteilt, deren mittlere
die höchste und in der einen Klappe mit Stacheln bewehrt ist. Die Zwischen-
räume zwischen den Rippen sind ebenfalls durch zwei Furchen geteilt. Die
ganze Oberfläche ist ferner mit dichten feinen wellenförmigen konzentrischen
Linien bedeckt.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Hundorf, Leitmeritz 8, Hostin 3,
Vsetat 1, Turnau 2, Löwenberg 3 (Geol. Landesmus.), Ludwigs-
dorf Löw. 2 (Geol. Landesmus.).
Im böhmischen Mittelturon weit verbreitet.
Pecten nilssoni Goldf.
Taf. 9, Fig. 10
1827 Pecten orbicularis Nilsson, S. 23, Taf. 10, Fig. 12.
1834 — 40 Pecten nilssoni Goldfuss, 2, S. 76, Taf. 99, Fig. 8 a u. b.
? 1839 Pecten nilssoni Geinitz, 1, S. 23.
? 1844 Pecten nilssoni d'Orbigny, 3, S. 616, Taf. 439, Fig. 12 — 14.
? 1846 Pecten nilssoni Reuss, 2, S. 26, Taf. 39, Fig. 1 — 3.
1875 Pecten nilssoni Geinitz, 2, S. 33, Taf. 9, Fig. 17 u. 18 (non 15 u. 16).
? 1883 Pecten nilssoni Fric, S. 115, Abb. 88.
1893 Pecten nilssoni Fric, S. 100.
1897 Pecten nilssoni Fric, S. 68.
1897 Pecten nilssoni IIennig, S. 45, Taf. 3, Fig. 18 u. 19.
Die nur in wenig Steinkernen und Hohlabdrücken vorliegende Art ist
queroval und sehr flach. Der Winkel am Wirbel beträgt ungefähr 130°,
wenn man die konkaven Seitenkanten als gerade Linien ansieht. Die Schale
ist ungefähr gleichseitig. Der Schalenrand verläuft vom Wirbel aus nach
beiden Seiten in einer konkaven Linie und biegt sodann scharf zu dem 3/4
der Schalenhöhe einnehmenden halbkreisförmig gerundeten unteren Teile um.
Die Ohren der beiden Schalen sind mäßig groß und fast gleich. Die Außen-
kanten sind gerundet. Näheres läßt sich über die Ohren an den vorliegenden
Stücken nicht feststellen.
Die Oberfläche der Muschel ist fast glatt und nur mit dicht gedrängten,
sehr feinen und fast verwischten konzentrischen Linien bedeckt. Vom Wirbel
verlaufen zum Unterrande zwei schwache Kanten und grenzen in der Schalen-
n*
164 Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
mitte einen schwach erhabenen pyramidenförmigen Teil ab (? ob auf beiden
Schalen).
Maße:
1
2
3
4
5
6
Länge:
18 mm
30 mm
26 mm
25 mm
17 mm
17 mm
Höhe:
13 „
22 „
20 „
22 „
15 „
15 „
Länge : Höhe = 100:
72
73
7G
88
88
88
Fundort :
1) MT Heuscheuer 2, 2) E Kreibitz 24, 3, 5) MT Lückendorf 5, 4) E
E.-St. Tannendorf 1, 6) OT 7 Kreibitz 6.
Das Ergebnis der Messungen an diesen fünf Steinkernen zeigt die Varia-
tionen der Muschel in bezug auf das Verhältnis von Länge zu Höhe. Die
konkaven Schalenränder am Wirbel und die auf breiter Grundlage hervor-
ragende schmucke Spitze des Wirbels geben jedoch allen fünf Stücken ein
gleichmäßiges Aussehen, so daß eine Trennung nicht möglich ist. Mein
Material ist zu gering, um über den Formenkreis der Art ein kritisches Urteil
abzugeben. Deshalb kann die vorhandene Literatur auch nur vorsichtig be-
nützt werden. Die Abbildung bei Nilsson gibt unsere Form gut wieder,
während bei FIennig die konkaven Schalenränder am Wirbel nur wenig an-
gedeutet sind. In den Abbildungen bei Goldfuss kann man unsere Formen
gut wiedererkennen. Die Abbildungen bei Reuss zeigen breit- und voll-
gerundete Muscheln mit vom Wirbel ausgehenden geraden Schalenrändern.
Ihre Zugehörigkeit zu unserer Art ist sehr fraglich. Hingegen bildet d’Orbigny
Stücke ab, die unserer Art nahe kommen. Obwohl er die Schale als glatt
bezeichnet, so könnte dies vielleicht auf einen mangelhaften Erhaltungszustand
der Stücke zurückzuführen sein.
Im „Elbtalgebirge“ entsprechen von den Strehlener Stücken nur Fig. 17
und 18 mit ihrem stumpferen Winkel der Schloßkantenränder und den ge-
rundeten Ohrenkanten unseren Formen. Die schlanke Spitze des Wirbels
kommt in den Abbildungen nicht zum Ausdruck, ist aber an den Originalen
vorhanden. Hennig hält die Plänerform bei Geinitz für Pecten membranaceus
Nilss.; nach Besichtigung der Originale glaube ich aber, nur Fig. 15 und 16
auf Taf. 9 zu letzterer Art stellen zu müssen, während Fig. 17 und 18 als
Pecten nilssoni anzusprechen sind.
Wie bei Strehlen, so finden sich auch unter dem Material von Zatzschke
Formen, die zu Pecten membranaceus zu stellen sind.
Fric führt Pecten nilssoni aus verschiedenen Zonen auf. Die in den
„Weißenberger Schichten“, 1877, S. 135, Abb. 124, gegebene Abbildung stellt
entschieden nicht unsere Art dar. Näher kommt ihr schon Abb. 88 in der
Studie über die Isersehichten. Die geraden Schalenränder am Wirbel beruhen
auf mangelhafter Darstellung.
Schließlich bezeichnet Fric in den „Chlomeker Schichten“ die Art als
selten in Kreibitz, Tannenberg und Kieslingswalde.
Vorkommen:
Unterturon: Lobositz 2;
Mittelturon: Pießnig 2, Felden, Lindenau 4, Schwarzwald 3?, Schandau 2,
Dresden 1 (Mus. Dresden), Strehlen (Mus. Dresden), Liebenau
1, Sackschen 2, Vsetat 1, Chorousek 4, Turnau 13, Jicin 29
(Soukup), Heuscheuer 2;
Paläontologischer Teil
165
Oberturon aß: Lückendorf 5;
Oberturon y: Zatzschke (Mus. Dresden), Birkwitz (Geol. Landesamt Leipzig),
Kreibitz 4, 6, Robitz, Priesen (Mus. Dresden, Prag) ;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 24, Großmergthal, Kieslingswalde.
Außerdem im Senon von Mastricht und Schweden.
Pecten laevis NilSS.
Taf. 9, Fig. 11
1827 Pecten laevis Nilsson, S. 24, Taf. 9, Fig. 17.
1842 Pecten laevis Geinitz, 3, S. 83, Taf. 21, Fig. 9.
1846 Pecten laevis Reuss, 2, S. 26, Taf. 38, Fig. 22, (23 ?).
1847 Pecten laevis J. Müller, 1, S. 31.
? 1866 Pecten laevis Zittel, 2, S. 32, Taf. 17, Fig. 4 a — c.
1872 Pecten laevis Geinitz, 1, S. 192, Taf. 43, Fig. 12, 13.
1877 Pecten laevis FuiC, S. 134, Abb. 125.
1883 Pecten laevis FriC, S. 115.
1885 Pecten laevis J. Böhm, S. 83.
1889 Pecten laevis Holzapfel, 2, S. 232, Taf. 26, Fig. 4.
1897 Pecten laevis IIenniü, S. 36, Taf. 2, Fig. 25, 26.
Die kleine schwach gewölbte Muschel ist dünn, glänzend und im Umriß
breit eiförmig. Der Winkel am Wirbel beträgt 90—100°. Die Schale ist
fast gleichseitig. Vom Wirbel aus verläuft der Schalenrand nach beiden
Seiten in annähernd gerader Linie bis etwa zur halben Schalenhöhe. Die
untere Schalenhälfte ist breit gerundet. Die Ohren sind ungleich. Das vordere
gerundete Ohr bildet einen rechten Winkel und ist größer als das stumpf-
winkelige hintere. Am vorderen Ohr der rechten Klappe befindet sich ein
kleiner Byssusausschnitt.
Von den meisten Autoren wird die Schale als glatt geschildert. Bei Be-
arbeitung der Originale Nilsson’s stellt Hennig jedoch an diesen feine
konzentrische Streifen fest. Von meinem reichlichen Material an Steinkernen,
Skulptursteinkernen, Kalkschalen und Hohlabdrücken erscheint die Mehrzahl
ebenfalls glatt. Nur einige gut erhaltene glänzende Schalenstücke zeigen die
von Hennig erwähnten feinen linienartigen Streifen. An Steinkernen und Hohl-
abdrücken ist von konzentrischer Verzierung nichts zu sehen. An einigen
Stücken sind auch radiale Linien sichtbar; doch vermag ich nicht zu ent-
scheiden, ob die Linien als Verzierung der Schale gelten oder ob sie nur
durch die Schalenstruktur bedingt sind. Die Ohren sind fein linienartig
gestreift.
Maße:
1
o
3
4
5
6
7
8
9
10
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Lange:
4,5
5,0
5,5
6,0
6,5
3,5
4,5
5,0
6,0
6.0
Höhe:
5,0
5,5
6,5
7,0
7,0
4,0
4,5
6,0
6,0
6,5
Maße:
11
12
13
14
15
16
17
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
7,5
4,0
6,0
6,5
7,0
9,0
9,5
Höhe:
8,0
5,0
6,5
7,0
7,0
10,0
10,0
Fundort :
1 — 5) E E.-St. Tannendorf 1, 6—11) E Kreibitz 6, 12—17) MT Lindenau 3.
166
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Die Zusammenstellung zeigt, daß die Muschel an den verschiedenen
Fundstellen, im Emscher wie auch im Mittelturon, gleiche Größenverhältnisse
besitzt.
Hennig berichtet, daß er den echten Pecten laevis vom Lusberg, von Vaals,
Mastricht, Kieslingswalde, Brunnen an der Schenke, von Hain und Petersdorf,
Plauen und Gerhardtsreitergraben gesehen habe. Dies entspricht auch den
oben erwähnten Literaturnachweisen, so daß Unterschiede in den Abbildungen,
besonders bei den Ohren, nur auf einer mangelhaften Darstellung beruhen
können. Hain und Petersdorf liegen in unserem Arbeitsgebiet.
Pecten laevis ist an zahlreichen Fundstellen unseres Gebietes gefunden
worden. In den Kalkbänken des Ober- und Mittelturons ist die Art sogar eine
häufige Erscheinung und bildet zuweilen förmliche Lager.
Vorkommen:
Unterturon: Lobositz 2, Jicin 4, 7 (beide Soukup);
Mittelturon: Dobern (zahlreich), Pießnig 1, 2 (zahlreich), 3, Altschiedel,
Ncuschiedel, Lindenau 1 (zahlreich), 3, 4, 6 (Voutiscii) ,
Antonienthal 1, 2, Petersdorf 4, 5, Großhirndorf (eigene Samm-
lung und Geol. Landesamt Leipzig), Deutsch Gabel, Felden
(zahlreich), Kickeisberg 1, 2, Budinc 4, Hohlen 2, Aschendorf 1,
Brenn 2, Schwarzwald 2, 3 (zahlreich), Sabert 2, Sterndorf 5,
Jungbunzlau 1, 6, 8, Haschkowitz, Schwabitz 2, 3, Kallwitz 1,
Bösig 2, 7, Hirschberg 1, Liboch, Kokorin 2, Sackschen 1, 2,
Hostin 3, Chorousek 4, Kanina 1, 2, Mseno 1, Turnau 12, 13,
Jicin 31, 41, 43 (alle drei Soukup), 19, 29, 38, 39, Heuscheuer
1,2,3;
Oberturon aß: Khaa 1, 2, 4, 7, Daubitz 1, 2, 5, 6, 8, Niederkreibitz 1, 4, 6, 7,
Böhm. Kamnitz. 2, Hoffnung, Lückendorf 1, 2, 4, 5, 6, 7,
Hermsdorf 1, 5, 6, 7, Hochwald 8, Großmergthal 3, Antonien-
thal, Jonsberg 3, Hain 1, 2 (eigene Sammlung und Geol.
Landesamt Leipzig), Plissen 1, 2, 4, Schanzendorf 1, Klein-
haida 1, 2, Finkendorf 1, Rollberg 1, Waltersdorf 2, Grunauer
Spitzberg Löw. ;
Oberturon y: Böhm. Kamnitz 1, Kreibitz 3, 7, 8, Jägersdorf 1, Bokwen;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, 2, 3, 4, Kreibitz 1, 4, 6, 7, 9, 12, 17, 23,
24, 26, 28, Daubitz 1, Oberhasel, Tollenstein, E.-St. Neuhütte 3,
Oberkreibitzer Talsperre 7, 8, Böhm. Kamnitz 3, Kunnersdorf
2 (Prinz), Schießnig, Böhm. Zwickau 4, Hermsdorf 1, 3, 6, 9,
Falkenau 2, 6, 7, Großmergthal, Deutmannsdorf Löw. (Geol.
Landesmus.), Kieslingswalde, Salzberg.
Außerdem im Untersenon von Mastricht bei Aachen (Mus. Dresden) sowie
im Obersenon Schwedens, in der sächsisch-böhmischen Kreide auch im Cenoman.
Pecten membranaceus NlUSS.
Taf. 9, Fig. 12
1827 Pecten membranaceus Nilsson, S. 23, Taf. 9, Fig. 16 (die untere).
1875 Pecten nilssoni Geinitz, 2, Taf. 9, Fig. 15 u. 16.
1897 Pecten membranaceus Hennig, S. 37, Taf. 3, Fig. 6, 7, 8.
Die Muschel ist flach gewölbt, hochoval, spatenförmig.
Paläontologischer Teil
167
Vorder- und Hinterrand verlaufen vom Wirbel zuerst in gerader Linie.
Ein mehr oder weniger abgerundeter stumpfer Winkel verbindet sie mit
dem halbkreisförmig zugerundeten unteren Schalenteile. Die Oberfläche der
Schale ist glänzend und scheinbar glatt; gegen den Rand laufen darüber
hinweg einige konzentrische Ringe. Steinkerne sind ebenfalls glatt. Beide
Ohren sind fast gleich groß.
Maße: * 1 2 3
Länge: 15 mm 19 mm 19 mm
Höhe: 18 „ 20 „ 19 „
Fundort :
1), 3) OT y Böhm. Kamnitz 3, 2) MT Heuscheuer 2.
Es lagen nur einige wenige, meist mangelhafte Stücke vor, so daß ich
mich weiterer Bemerkungen hierüber enthalten muß.
Hennig versucht, die über die Art entstandene schwierige Literatur zu
klären; es scheint ihm aber auch nur teilweise gelungen zu sein.
Vorkommen:
Unterturon: Jidn 7 (Souicup) ;
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Schandau 2, Pirna, Biela (Mus.
Aussig), Soviceberg 2, Heuscheuer 2, Langenau Löw. 1 (Geol.
Landesmus.) ;
Oberturon y : Böhm. Kamnitz 2, 3, Priesen, Zatzschke (Mus. Dresden),
Hinterjessen (Seifert), Jidn 7 (Soukup), Großrackwitz Löw. 1
(Geol. Landesmus.) ;
Emscher : Priesen.
Außerdem im schwedischen Senon und anscheinend an verschiedenen
anderen Orten.
Neithea Droijet
Neithea grypheata Schlote. sp.
Taf. 9, Fig, 13—16; Abb. 13
1834 — 40 Pecten quadricostatus Goldfuss, 2, S. 54, Taf. 92, Fig. 7 a — e.
1841 Pecten quadricostatus A. Roemer, S. 54.
1843 Pecten quadricostatus Geinitz, 4, S. 16. Taf. 3, Fig. 14, 15.
1844 Janira quadricoslata d’Orbigny, 3, S. 644, Taf. 447, Fig. 1 — 7.
1846 Pecten versicostatus Reuss, 2, S. 32 z. Teil.
1852 Pectinites gryphaetus Ouenstedt, S. 507, Taf. 41, Fig. 1.
1875 Vola quadricoslata Brauns, S. 388.
1875 Vola quadricoslata Geinitz, 2, S. 37 z. Teil, Taf. 10, Fig. 14 — 16.
1888 Vola quadricoslata G. Müller, S. 409.
1889 Vola quadricoslata Holzapfel, 2, S. 237, Taf. 26, Fig. 20 a u. b.
1891 Vola quadricoslata Langenhan & Grundey, Taf. 3, Fig. 28 a u. b.
1897 Vola quadricoslata FriC, S. 68.
1897 Vola quadricoslata Petrasckeck, S. 31.
1898 Vola quadricoslata G. Müller, S. 35, Taf. 4, Fig. 9, 10.
1901 Vola quadricoslata Sturm, S. 90.
1912 — 13 Vola quadricoslata Sovv. et mut. faujasi Pict. & Camp.; Scupin,
S. 228 z. Teil.
1912—13 Vola propinqua Scupin, S. 229, Taf. 12, Fig. 19.
1920 Neithea giypheata J. Böhm, 40, S. 141, Anm. 2.
168
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Die Muschel ist oval dreieckig, schlank, bedeutend höher als lang, fast
gleichseitig und mit 21—24 gerundeten radialen Rippen, darunter 6 Rippen
erster Ordnung, verziert. Der Unterrand ist halbkreisförmig, in den Zwischen-
räumen zwischen den Hauptrippen fast gerade oder schwach eingebogen und
durch die am Rande gering vorspringenden Rippen zweiter Ordnung gewellt.
Der Schloßrand ist mittellang und reicht nicht über die Schalenlänge hinaus.
Die rechte Klappe (Taf. 9, Fig. 13, Abb. 18) ist stark konvex; die
höchste Wölbung liegt etwas über der Schalenmitte. Der Wirbel ist ein-
gebogen und überragt weit übergreifend den der linken Klappe. Die vordere
und hintere Area (Fläche zwischen der letzten Hauptrippe und dem Außen-
rande) biegen nach einwärts, so daß Vorder- und Hinterrand einen konkaven
Bogen bilden. Die sechs Rippen erster Ordnung treten kräftiger hervor
als die übrigen. Zwischen ihnen* liegen breite flache Felder, in denen sich
gewöhnlich drei Rippen zweiter Ordnung, die durch tiefe schmälere Furchen
voneinander getrennt sind, befinden. Oft zeigt sich die mittlere dieser Neben-
rippen stärker als die beiden seitlichen, ohne jedoch die Stärke der Haupt-
rippen zu erreichen. Bei Steinkernen erscheinen die Rippen schmäler als
die flachen Zwischenfurchen (Taf. 9, Fig. 13). Die Zahl der zwischen je
zwei Rippen erster Ordnung vorhandenen Rippen zweiter Ordnung ist ver-
schiedenen Schwankungen unterworfen, indem sich zuweilen eine vierte Rippe
Abb. 18. Neithea grypheata Schloth. sp., rechte Klappe, Steinkern, vergr. 2:1.
Oberturon a £», G-roßmergthal 3. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 117).
einstellt. Diese tritt dann jedoch nur schwach hervor und zwar eng an-
geschmiegt an die Abdachung einer Hauptrippe. Eine Regelmäßigkeit konnte
darin nicht festgestellt werden. Im allgemeinen ist nur zu sagen, daß in
diesem Falle an ein und demselben Stücke stets nur einige Felder mit vier
Rippen besetzt sind, während die übrigen drei aufweisen. Ob die Zahl der
Zwischenrippen auch hier auf zwei herabsinkt, wie es an einigen kleineren
Stücken den Anschein hat und schon anderweit beobachtet worden ist, läßt
sich bei der allgemein mangelhaft erhaltenen Skulptur nicht mit Sicherheit
feststellen. Alle Rippen biegen etwas nach auswärts.
Nach Hohlabdrücken und Schalenexemplaren besteht die konzentrische
Verzierung der Schale in sehr feinen und schwachen Linien. An einem
einzigen verhältnismäßig gut erhaltenen Schalenstück verlaufen die Ränder
einiger dachziegelartig übereinander liegender schwacher Schichten der Kalk-
schale als scharf gezeichnete konzentrische Wellenlinien. Auf der Area sind
vier bis fünf radiale Rippen wahrnehmbar, die bedeutend schwächer als die
übrigen sind und durch breitere Zwischenräume voneinander getrennt werden.
Der an den Außenrand grenzende Teil ist glatt und nur mit schwachen
konzentrischen Linien bedeckt (Taf. 9, Fig. 14). Ein größerer Steinkern zeigt
Paläontologischer Teil
169
hinter der letzten Hauptrippe eine breite flache Furche und dann nur zwei
dieser schwachen Rippen. Da die Verzierung der Area nur an wenigen Stücken
teilweise sichtbar ist, kann nicht festgestellt werden, ob ein Unterschied
zwischen der der vorderen und der der hinteren Area vorhanden ist.
Die Ohren sind nahezu gleich groß, dreieckig, von mäßiger Größe und
mit radialen Rippen versehen, die in der Nähe des Schalenansatzes am
kräftigsten sind und gegen den Außenrand ganz zu verschwinden scheinen.
Die linke Klappe (Taf. 9, Fig. 16) ist flach oder schwach konkav.
Die Höhe ist geringer als die Länge; zuweilen sind beide Ausdehnungen gleich.
Die Verzierung besteht aus gerundeten radialen Rippen, deren Stärke nur
gering variiert. Ihre Zahl gleicht denen der rechten Klappe. Die Zwischen-
räume sind ungleichmäßig und meist etwas breiter. Einer Rippe erster Ordnung
auf der rechten Klappe entspricht eine breitere tiefere Furche auf der
linken. Auch die linke Klappe ist mit feinen konzentrischen Linien bedeckt.
Vordere und hintere Area sind sehr schmal. Die Ohren sind fast gleich
groß, dreieckig und mit fünf bis sechs radialen Rippen verziert. Gewöhnlich
haftet die linke Klappe mit ihrer Außenseite fest am Gestein und nur deren
innere Fläche ist sichtbar (Taf. 9, Fig. 15). Diese zeigt breite, ganz flach
gewölbte Rippen und dazwischen schwach linienartige, aber kurz vor dem
Außenrande sta*k vertiefte und verbreiterte Furchen. Furchen und Rippen
entsprechen denen der Außenseite. Die Rippen erster Ordnung sind auf
der Innenseite der Schale durch eine breite seichte Vertiefung angedeutet.
Der Schloßkantenwinkel
der
linken
Klapp
e beträgt 95-
1100.
Maße:
1
2
3
4
5
6
7
8
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Lange:
34
31
30
28
27
26
23
19
Höhe:
39
28
35
33
30
33
25
22
Länge des Schloßrandes:
?
16
15
14
16
p
17
12
Maße:
9
10
11
12
13
14
15
16
mm
mm
mm
mm
inrri
mm
mm
mm
Länge:
18
16
13
13
12
12
10
8
Höhe:
21
19
16
14
14
13
11
10
Länge des Schloßrandes:
12
p
p
?
?
8
p
6
Maße:
17
18
19
20
21
22
23
24
mm
mm
mm
mm
mm
min
mm
mm
Länge:
4,5
15
10
12
9
5
17
10
Höhe:
6
20
12
13
11
6
19
12
Länge des Schloßrandes:
3
10
7
10
7
3,5
12
7
Maße:
25
26
27
28
29
30
31
mm
mm
mm
nun
mm
mm
mm
Länge:
33
26
23
16
15
7
21
Höhe:
30
25
21
16
15
7
21
Länge des Schloßrandes:
20
15
13
8
11
4
16
1—24) rechte Klappen,
25—31)
linke
Klappen.
Fundort :
1—17), 25—30) E E.-St. Tannendorf 1, 18), 19) E Kreibitz 24, 20—22), 31)
E Kreibitz 12, 23) OT aß Hochwald 3, 24) OT aß Großmcrgthal 3.
Neithea grvpheata ist unter dem Namen Pecten ( V ola , Janira) quadri-
costalus (a) Sow. in der Literatur weit verbreitet. Lange Zeit faßte man
170
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
hierunter alle stark ungleichklappigen pectenartigen Muscheln mit sechs
symmetrisch verteilten Rippen erster Ordnung zusammen, zwischen denen
vorwiegend drei Rippen zweiter Ordnung vorhanden waren. Obwohl bereits
Pictet & Campiche 1870, S. 253, die von d’Orbigny dargestellte Form, der auch
die vorliegenden Stücke entsprechen, von dem echten Peclen quadricostatus
Sow., der in tieferen Lagen auftritt, abtrennten und mit Janira faujasi be-
zeichneten, und auch andere Autoren wiederholt Sondernamen für die jüngere
Form ansetzten, haben die späteren Bearbeiter von Kreidefaunen, wohl in
Ermangelung genügenden Materials, die Trennung nicht scharf durchgeführt
und nur, wie z. B. Holzapfel, auf die Wahrscheinlichkeit hingewiesen, daß
sich unter dem alten Sammelnamen verschiedene Arten verbergen mögen.
Erst Woods 1904—13, 2, S. 210, Taf. 40, Fig. 6, 7, hat durch Neu-
bearbeitung des englischen Materials vollständige Klarheit über die von
Sowerby dargestellte Form gebracht und die unterscheidenden Merkmale
zwischen dieser und unserer Art festgelegt. Dieselben können allgemein auch
für unsere Stücke gelten. Die bedeutendere Größe der Ohren und des Schloß-
randes, wie dies bei Woods in Abb. 3 und 5 gut zum Ausdruck kommt, fällt
in erster Linie in die Augen. Ein Stück aus dem englischen Cenoman im
Museum zu Dresden zeigt ebenfalls diese Unterschiede. Vorstehende Zu-
sammenstellung einiger Maßverhältnisse zeigt, daß an unseren Stücken Schloß-
linie und infolgedessen auch Ohren bedeutend kürzer als an den englischen
sind. Nirgends reicht hier die Schloßlinie über die Gesamtlänge der Muschel
hinaus. Jedoch scheint das englische Material auch nicht ausnahmslos solche
große Ohren bzw. solch einen langen Schloßrand wie abgebildet zu be-
sitzen, denn in seinem Literaturverzeichnis zieht Woods Formen zu seiner Art,
die, wie z. B. von Kieslingswalde und vom Salzberge, einen bedeutend kürzeren
Schloßrand besitzen und keinesfalls von den unseren abgetrennt werden
können Vordere und hintere Area der englischen Art biegen nach auswärts,
während sie an unseren Stücken nach einwärts gerichtet sind, wodurch die
Gesamtform der letzteren schlanker erscheint. Bei Woods, Abb. 5, beträgt
der Schloßkantenwinkel der linken Klappe 125°, hingegen an einigen hier
gemessenen linken Klappen nur 95—100°. Im allgemeinen sind die englischen
Stücke größer als die unseren. Einen Unterschied zwischen beiden in der
Lage der größten Schalenlänge bei der linken Klappe konnte ich nicht fest-
stellen. Aus der oberen deutschen Kreide lassen sich mit Ausnahme einiger
Cenomanformen kaum Stücke nachweisen, die zu der englischen Art zu
stellen wären. Die von Woods hierüber gebrachten Literaturnachweise sind
deshalb mit Vorsicht aufzunehmen; einige Berichtigungen ergeben sich auch
aus dem hier vorangestellten Literaturverzeichnis.
Durch unmittelbaren Vergleich von Originalen konnte die Übereinstimmung
unserer Art mit Stücken aus der Kreide von Aachen (Mus. Dresden), vom
Salzberge bei Quedlinburg (Mus. Dresden und eigene Sammlung), aus der
Löwenberger Kreide ausschließlich Cenoman (eigene Sammlung, Geol. Landes-
mus.), von Kieslingswalde (eigene Sammlung), vom Marterberg bei Passau
(Mus. Dresden), sowie aus der sonstigen sächsisch-böhmischen Kreide, aus-
schließlich Cenomanschichten (Mus. Dresden), festgestellt werden. Besonders
sei hier das Vorkommen unserer Art im Überquader von Wehlen (Mus.
Dresden) und an der Hackkuppe bei Saupsdorf (Mus. Dresden) vermerkt.
Stücke aus der Stufe des lnoceramus lamarcki von Posteiwitz bei Schandau
Paläontologischer Teil
171
sind ebenso schlank wie unsere Emscherformen und zeigen im Steinkern
zum Teil auch neben den drei Zwischenrippen eine an die Hauptrippe an-
geschmiegte vierte Rippe. Im Verhältnis zu der Größe der Exemplare sind
die Ohren an den Stücken von Kieslingswalde meist besonders groß. Sie
erreichen jedoch keinesfalls die von Woods für seine Art angegebene Länge.
Die im Museum zu Dresden vorhandenen größeren Schalenexemplare aus
der Aachener Kreide (Vaals und Mastricht) sowie ein größerer Steinkern
vom Lusberg zeigen ohne Ausnahme zwischen je zwei Rippen erster Ordnung
drei Rippen zweiter.
Reuss vereinigt unsere Stücke mit Pecten quinqueco status unter dem Namen
Pecten versicostatus. Pecten quinquecostcitns hat jedoch als eine selbständige
Art zu gelten und ist nach Woods dadurch gekennzeichnet, daß zwischen je
zwei Rippen erster Ordnung meist vier Rippen zweiter Ordnung vorhanden
sind, sowie durch die im allgemeinen weniger schlanke Form. Die von
Woods23) aus jüngeren Schichten dargestellten Stücke, wie z. B. Fig. 17
auf Taf. 39 und Fig. 2 u. 5 auf Taf. 40 sind schlanker als die Grundform,
zeigen eine unserer Art ähnliche Anordnung der Zwischenrippen und wären
vielleicht besser zu dieser zu stellen. Durch Vergleich einer schönen Aus-
wahl guter Schalenstücke aus dem Untersenon von Großbülten, Großilsede
und Adenstedt im Geologischen Landesmuseum Berlin, die von G. Müller
1898, S. 35, als Vota quinquecostata beschrieben worden sind, konnte ich
ferner feststellen, daß bei diesen die vierte Zwischenrippe auch sehr oft
bedeutend verschmälert und an die Hauptrippe angeschmiegt ist. Sie zeigen
dadurch ebenfalls eine Annäherung an unsere Form, behalten aber den Grund-
satz von je vier Zwischenrippen zwischen zwei Rippen erster Ordnung aus-
nahmslos bei, so daß eine vollständige Übereinstimmung nicht vorhanden ist.
Bei Vola quadricostata geht G. Müller sodann auf die Variationsmöglichkeit
dieser Art näher ein und stellt für Formen, bei denen die Rippen erster und
zweiter Ordnung fast gleich kräftig sind, die Varietät subacquicostata auf.
Nach meinem Material, wie es insbesondere von der fossilreichen, nur etwa
1 m mächtigen Schicht an der E.-St. Tannendorf vorliegt, ist die Art etwas
veränderlich. Ich sehe deshalb von einer Abtrennung von Varietäten ab,
da mir in der Hauptsache auch nur Steinkerne zur Verfügung stehen, an
denen die tatsächliche Skulptur der Schale verschwunden ist.
Entgegen Brauns wird bei den von mir am Salzbergc gesammelten
Stücken (rechte Klappen) durchweg die Länge von der Höhe übertroffen. Die
von Geinitz im Elbtalgebirge aus cenomanen Schichten aufgeführten Fund-
stellen dürften für unsere Art wohl nicht gelten.
Nach den von mir in der Löwenberger Kreide an verschiedenen Stellen
gesammelten Stücken sowie nach dem Originalmaterial im Geologischen Lan-
desmuseum Berlin gehören die von Scupin als Vola propinqua auf geführ-
ten Exemplare zu unserer Art. Ganz ähnliche Stücke besitze ich aus der
Schlucht unter dem Pickelstein bei Kreibitz in 450 m Höhe sowie aus dem
kleinen Anbruch westlich des Kirchweges in gleicher Höhe. In dem be-
sonders feinkörnigen Material dieser Fundstellen erbeutete ich vorwiegend
feine und zierliche Formen, während in Sandsteinschichten in derselben Höhen-
lage dieselben Arten größer und weniger zierlich Vorkommen.
23) Pecten quinqueco status WOODS 1904 — 13, 2, S. 202, Taf. 39, Fig. 14 — 17; Taf. 40, Fig. 1 — 5.
172
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Holzapfel 1889, 2, S. 238, Taf. 26, Fig. 18, gibt zu Vota propinqua nur
eine sehr kurze Erläuterung. Leider konnte ich von Aachen kein Vergleichs-
material erhalten und mußte mich auf die von Scupin bei Behandlung dieser
Art zwischen Aachener und Löwenberger Stücken gezogenen Vergleiche
stützen Die zu Vota propinqua gestellten Stücke von Aachen und Löwenberg
sowie auch die Mehrzahl der Kreibitzer haben wohl in dem mergeligen Schlamme
nicht so günstige Lebensbedingungen gefunden wie auf rein sandigem Meeres-
boden und sind deshalb größtenteils klein geblieben und verkümmert. Nur einige
wenige Stücke aus den Mergelschichten erreichen die Größe der normalen Nei-
thea grvpheata aus dem Sandstein. Die Abtrennung der Aachener Stücke ist daher
kaum haltbar. Unter V ola quadricostala Scupin ist ebenfalls vorwiegend unsere
Art zu verstehen mit Ausnahme der cenomanen Formen, die wohl abzu trennen
und zu der englischen Art zu stellen sind. Die aus dem Mergelsandstein der
Mittelberge von Scupin 1912/1913, S. 228 zu Vola quinquecostata gestellten
Stücke, die ich ebenfalls im Geologischen Landesmuseum nachprüfen durfte,
gehören auch nur hierher. Unsere Form ist wohl als eine Mischform zwischen
Neithea grvpheata mit drei Zwischenrippen und Neithea quinquecostata mit
vier Zwischenrippen zwischen je zwei Rippen erster Ordnung mit einem starken
Einschlag nach Neithea grvpheata anzusprechen, so daß bei größerem Material
eine Trennung von dieser Art nicht möglich ist. Über die Einreihung der Art
in die Gattung Neithea und deren Bezeichnung als grvpheata habe ich mich
der ausführlichen Darstellung von J. Böiim angeschlossen.
Neithea gtyplveata ist im ganzen Gebiete weit verbreitet. Sie findet
sich im gelben und weißen Sandstein, in den rötlichgelben Mergelsandsteinen,
in den Quarzitbänken, in den festen dunklen Knollenschichten, in den hellen
und dunklen weichen Tonmergeln, sowie auch überall in den dem Sandstein
eingelagerten Kalklinsen.
Vorkommen:
Unterturon: Schmilka;
Mittelturon: Posteiwitz, Wendischfähre, Altschiedel, Lindenau 2, 3, 5, 6
(Vortiscii), Antonienthal 2, Petersdorf 1, Lämberg, Felden,
Oberkriesdorf 2, Budine 1, 4, Liebeschitz 2, 3, Skalken 1,
Drum 1, 3, 4, Hohlen 2, Brenn 2, 4, 5, Schwarzwald 1, 3,
Sabert 1, 2, Liebenau 3, Jungbunzlau 6, Schwabitz 1, 5, 6, 7,
Böhm. Neuland 2, Wobrok 1, 2, Hirschberg 1, Bösig 7, Rascho-
witz, Sackschen 5, Liboch, Zimor, Truskavna 1, Kokorin 1,
Widim, Chorousek 3, 4, Kanina 1, 2, Brezinka 1, Weißwasser,
Bakov 2, Turnau 3, 9, 11, Jicin 26, 28, 31 (alle drei Soukup),
Chotzen, Kesselsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Hermsdorf Löw.
1, 2, 4 (Geol. Landesmus.), Löwenberg 1, 3 (beide Geol.
Landesmus.), Ludwigsdorf Löw. 1, 2 (beide Geol. Landes-
mus.), Heuscheuer 2, 3;
Oberturon a j 3 : Zeichen 1, 5 (Seifert), Mocketal (Seifert), Hohnstein 1, 2, 3
(alle drei Mus. Dresden), Herrenleite, Niederkreibitz 1, Daubitz
2, 5, 6, 8, Windischkamnitz, Hinterhermsdorf 1, Khaa 2, 7,
Philippenau, Innozenzidorf 2, Lückendorf 1, 2, 4, 5, 6, Herms-
dorf 1, 5, 6, Hochwald 1, 3, 5, 8, Großmergthal 2, 3, Jonsberg 3,
Schanzendorf 1, 2, Lodenberg, Waltersdorf 2, Hockenau Löw.
(Geol. Landesmus.), Grunauer Spitzberg Löw.;
Paläontologisclier Teil
173
Oberturon y : Kreibitz 3, 4, 6, 8, 11, 12, 14, Böhm. Leipa 1, Bokwen, Groß-
rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.) ;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, 2, 3, Kreibitz 1, 4, 6, 7, 9, 12, 17, 20, 23,
24, 26, 27, 28, Oberkreibitzer Talsperre 1, 5, 8, 9, Daubitz 1, 2,
Falkenau 2, 4, 6, Kunnersdorf 2, Tollenstein, E.-St. Neuhütte
4, 5, 6, 7, 8, Jägerdörfel 1, 2, Oberpreschkau, Tannenberg 3,
Morgenthau 1, Böhm. Kamnitz 6, 8, 12, 13, 14, Markersdorf 2, 3,
Hermsdorf 9, Hillemühl 3, Böhm. Zwickau 5, Kieslingswalde,
Gehnsdorf Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Deutmannsdorf Löw.
(Geol. Landesmus.), Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landes-
mus.), Neuwarthau Löw. 1, 2, 3 (Geol. Landesmus., Realgymn.
Löwenberg), Hohlstein Löw. (Geol. Landesmus.), Hermsdorf
Löw. (Geol. Landesmus.).
Neithea grypheata ist ferner vom nördlichen Harzrande, aus der Aachener
und französischen Kreide bekannt. Sie gehört daselbst denselben Horizonten
an und umfaßt außerdem noch das Untersenon.
S p o n d y 1 i <) a c Gray
Plicatula Lam.
Plicatula barroisi Pebon
1846 Plicatula pectinoides Reuss, 2, S. 37, Taf. 31, Fig. 16, 17.
1875 Plicatula nodosa Geinitz, 2, S. 32, Taf. 9, Fig. 5.
1887 Plicatula barroisi Peron, (3), 12, S. 167, Taf. 2, Fig. 5 — 7.
1889 Plicatula nodosa Fmc, S. 86, Fig. 83.
1904 — 13 Plicatula • barroisi Woods, 1, S. 141, Taf. 26, Fig. 12 — 18.
1912 — 13 Plicatula barroisi Scupin, S. 236, Taf. 12, Fig. 20.
Die kleine gerundete Schale ist etwas schief. Die vorliegenden rechten
Klappen sind stark gewölbt, konisch, durch die An wachsfläche am Wirbel
abgestutzt.
Die Schale ist mit zahlreichen starken und gerundeten Rippen verziert,
zwischen denen tiefe Furchen vorhanden sind. Gegen den Rand hin gabeln
sich manchmal die Rippen, auch schiebt sich hier und da eine neue Rippe
ein. Meist sind ferner ein oder mehrere gut markierte Wachstumsringe
vorhanden. Die im Museum zu Dresden vorhandenen Exemplare von Zatzschke
gleichen am besten der Abbildung bei Woods, Fig. 12. Nach Woods ist die
von Reuss als Plicatula pectinoides Sow. bezeichnetc Art nicht die von
Sowerby auf geführte. Peron bezeichn cte diese Form deshalb neu als Pli-
cat uta barroisi.
Vorkommen:
Oberturon y: Zatzschke (Mus. Dresden, sechs Stück), LIinterjessen (Seifert),
Großrackwitz Löw. 2 (Geol. Landesmus.).
Nach Reuss, Eric und Geinitz findet sich die Art auch im Mittelturon
von Böhmen und Sachsen, nach Woods im englischen Turon und Senon.
Spondylus Laxe
Spandylus spinosus Sow. sp.
1814 Plagiostoma spinosa Soweriiy, 1, S. 177, Taf. 78, Fig. 1—3.
1846 Spondylus spinosus Reuss, 2, S. 36.
1875 Spondylus spinosus Geinitz, 2, S. 31, Taf. 9, Fig. 1 — 3.
174
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
1889 Spondylus spinosus FriC, S. 85, Abb. 81.
? z. Teil 1904 — 13 Spondylus spinosus Woods, 1, S. 127, Taf. 23, Fig. 6 — 11; Taf. 24,
Fig. 1-7.
1909 Spondylus spinosus Wanderer, S. 34, Taf. 5, Fig. 20.
Von dieser das obere plänerige Mittelturon in Sachsen, Böhmen und
Schlesien charakterisierenden Muschel konnten im eigentlichen Arbeitsgebiet
nur einige Bruchstücke gesammelt werden. In Sandsteinschichten scheint die
Art nicht vorzukommen. Die gut kenntliche Art ist schon wiederholt ein-
gehend geschildert worden, so daß an dieser Stelle darauf verzichtet
werden kann.
Woods faßt unter dieser Art alle einander ähnlichen Spondylusformen
des Turons und Senons zusammen mit dem Hinweis, daß zu einer genauen
Feststellung der Zonencharaktere ein viel größeres Material nötig sei als ihm
zur Verfügung stehe und seine Zusammenstellung deshalb nur eine vor-
läufige sein könne.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Drum 1, 2, 3, Soviceberg 3, Kystra,
Hundorf, Teplitz 1, 3 (beide Mus. Aussig), Leitmeritz 9 (Mus.
Aussig), Bilin 2 (Mus. Aussig), Laun 2 (Mus. Aussig), Lobo-
sitz 1, 2 (beide Mus. Aussig), Chorus c’hitz, Löwenberg 1, 2, 3
(alle drei Geol. Landesmus.), Plagwitz Löw. 1 häufig, 4 (beide
Geol. Landesmus.).
Außerdem im Museum zu Prag aus dem böhmischen Mittelturon von Maria-
schein bei Teplitz, Podrhazmühle bei Laun, Lobositz 2, Drinover Berg SW
von Melnik, Pferover Berg und Sadskä SO von Lysa.
Spondylus latus Sow. sp.
Taf. 9, P'ig. 17 a u. b
1815 Dianchora lala Sowerby, 1, S. 184, Taf. 80, Fig. 2.
1822 Dianchora lata Mantell, S. 205, Taf. 26, Fig. 21.
1846 Spondylus lineatus Reuss, 2, S. 36, Taf. 40, Fig. 7, 8, 9.
1904 — 13 Spondylus lalus Woods, 1, S. 121, Taf. 22, Fig. 8, 9.
Das von Barzdorf vorliegende Exemplar gleicht den von Reuss und
Woods gegebenen Abbildungen am besten. Die Muschel ist kreisförmig oder
mehr oder weniger schief gerundet, gegen den Wirbel zugespitzt. Die Ober-
fläche ist mit zahlreichen radialen schwach gewundenen Rippen bedeckt.
Je zwei Rippen sind durch eine tiefere Furche getrennt. Über die Rippen
hinweg laufen eine oder mehrere undeutliche wellenförmige konzentrische
Runzeln. Die Schale scheint, nach dem Steinkern zu urteilen, am Unterrande
innen gekerbt zu sein. Die Ohren sind an unserem Exemplar nicht wahr-
zunehmen.
Vorkommen:
Mittelturon: Rohatetz 5, Leitmeritz 9 (Mus. Aussig), Jicln 36, Podebrad 1;
Oberturon y: Barzdorf.
Nach Reuss im Mittelturon von Bilin in Böhmen. Außerdem im Turon
und Senon von England. Nach dem Literaturverzeichnis bei Woods in der
Oberen Kreide weit verbreitet. Auf die Variabilität der Art kann ich mit
Hilfe meiner wenigen Exemplare nicht eingehen.
Paläontologischer Teil
175
Spondylus lameUatus Nuss. sp.
Abb. 19
1827 Podopsis lamellata Nilsson, S. 27.
1885 Spondylus lameUatus Lundgren, S. 11, Taf. 2, Fig. 21 — 23.
1885 Spondylus squamiferus Lundgren, S. 10, Taf. 2, Fig. 25 — 27.
1898 Spondylus lameUatus G. Müller, S. 21, Taf. 4, Fig. 3.
Ein leidlich erhaltener Steinkern mit Hohlabdruck einer oberen Schale
zeigt folgendes: Die Schale ist schief gerundet, etwas eckig, am Wirbel bilden
Vorder- und Hinterrand ungefähr einen rechten Winkel. Der Wirbel tritt
Abb. 19. Spondylus lameUatus Nilsg. sp., Steinkern.
Oberflächenzeichnung unter Benützung des Hohldruckes.
Oberturon o. ß, Waltersdorf 2. Orig. G-eol. Landesmus. (A Nfo. 126).
nur wenig hervor. Die Oberfläche der Schale ist mit zahlreichen radialen,
mehr oder weniger schwach gewundenen Rippen verziert. An verschiedenen
Stellen kann man die Eindrücke der auf den Rippen aufsitzenden Stacheln
beobachten. Ferner sind auf der Schale unregelmäßige konzentrische Runzeln
bzw. Eindrücke vorhanden. Das von mir abgebildete Exemplar stimmt sehr
gut mit der Abbildung Taf. 2, Fig. 27 bei Lundgren überein.
Vorkommen:
Oberturon aß: Hohnstein 1 (Mus. Dresden), Waltersdorf 2.
Außerdem im Untersenon von Braunschweig und im schwedischen Senon.
1841
1849—50
1849—50
1866
1875
1877
1877
1887
1888
1889
1897
1901
1901
1905
A n o m i i d a c Gray
Anomia LlN.
Anomia lamellosa A. Roemer
Taf. 9, Fig. 18, 19, 20 a, b, 21
Anomia lamellosa A. Roemer, S. 49, Taf. 8, Fig. 3.
Thetis undulata Geinitz, S. 154, Taf. 10, Fig. 3, 4.
Anomia semiglobosa Geinitz, S. 206, Taf. 11, Fig. 6, 7.
Anomia semiglobosa Zittel, 2, S. 51, Taf. 19, Fig. 9.
Anomia lamellosa Brauns, S. 392.
Anomia immitans Fric, S. 142, Abb. 140.
Anomia semiglobosa FriC, S. 142, Abb. 141.
Anomia eivaldi Frech, S. 154, Taf. 11, Fig. 4; Taf. 12, Fig. 20 — 23 b.
Anomia semiglobosa G. Müller, S. 403.
Anomia lamellosa Griepenkerl, S. 37.
Anomia semiglobosa Fric, S. 68.
Anomia semiglobosa Sturm, S. 94, Taf. 11, Fig. 2.
Anomia undulata Sturm, S. 94, Taf. 11, Fig. 3.
Anomia lamellosa Wegner, S. 175.
176
Abh. preuß. gieol. L.-A., N eue Folge, Heft 159
Anomia lamellosa ist, wie bereits Brauns und Wegner erwähnen, eine
außerordentlich veränderliche Form. Kaum ein Stück gleicht vollständig dem
anderen. Anscheinend sind nur Oberschalen vorhanden, so daß sich die von
Frech für Anomia ewaldi ausgesprochene Vermutung, die Unterschale habe
aus einem Material bestanden, das sich nicht fossil erhalten hat, zu bestätigen
scheint. Im Umriß sind die Schalen kreisrund, schiefrund, am häufigsten
längsoval, seltener hochoval oder auch unregelmäßig gestaltet mit teilweise
geraden bis konkaven Seitenrändern. Da die Muschel mit einem Byssus an
andere Körper angeheftet war, hat die Form dieser Gegenstände Gestalt
und Wachstum der Schale stark beeinflußt. Exemplare, die sich am freiesten
entwickeln konnten, sind gleichmäßig mittel bis fast kugelig gewölbt (Taf. 9,
Fig. 19), die Mehrzahl besitzt jedoch eine unregelmäßige Wölbung. Bei
letzteren findet man häufig eine vom Wirbel über die Schalenmitte sich ver-
breiternde Wulst, die beiderseits von einer mehr oder weniger deutlichen
schmäleren oder breiteren Furche begrenzt wird, hinter der die Schale bis
zum Seitenrande abgeflacht ist (Taf. 9, Fig. 21). Ein derartiges Wachstum
der Schale ist ein- oder doppelseitig, am regelmäßigsten bei querovalen
Stücken. An einigen Exemplaren ist die breite mittlere Wulst in ein paar
stumpfe parallele Längsrippen aufgelöst. Auch Stücke mit schräg verlaufenden
gewellten Rippen, ähnlich der Thetis andulata Geinitz, sind vorhanden. Die
nur auf zwei Stücke von Kieslingswalde begründete Art läßt sich von unseren
Formen nicht trennen und ist mit ihnen zu vereinigen. Ein Stück zeigt auch
einige seitlich des Wirbels ziemlich parallel zum Schloßrande laufende
Rippen, wie dies von Frech in Fig. 29 auf Taf. 12 dargestellt ist. Einige
Stücke sind fast flach und besitzen nur in der Umgebung des Wirbels eine
kleinere oder größere unregelmäßige Erhebung. Ihre allgemeine Ausbildung
gleicht jedoch so sehr den höher gewölbten Formen, daß ich sic nicht als
flache Unterschalen gegenüber den gewölbteren Oberschalen anzusprechen
vermag, wie dies z. B. von Fiiecii mit seinem auf Taf. 12, Fig. 23 dar-
gestellten Stücke geschieht. Zuweilen verläuft auch vom Wirbel über die
Schalenmitte eine seichte Mulde, zu deren beiden Seiten sich die Schale
erhebt. Häufig sind auch die Schalen, besonders qucrverlängerte, wie ein
welkes Blatt zusammengerollt und erscheinen dadurch außerordentlich stark
gewölbt. Der kleine Wirbel ist nach einwärts niedergedrückt.
Die Verzierung der mäßig dicken Schale besteht aus zahlreichen mehr
oder weniger deutlichen feinen lamcllenarligen Anwachsstreifen, die bei glatten
Formen in geraden Bogenlinien verlaufen, bei runzeligen jedoch vollständig
den Unebenheiten folgen und dann unregelmäßige Wellenlinien bilden. Meist
ist die matte Schalenaußcnseite abgebiättert und nur glatte, silber- oder
rötlichweiß perlmutterartig glänzende Schalenreste haften, oft nur noch als
dünne Haut, am Steinkern. Die Steinkerne sind ebenfalls glatt und zeigen
höchstens die etwa vorhandenen groben Runzeln. Auf den abgeblätterten
Schalenresten sind zuweilen feine radiale Linien sichtbar, die wohl nur in
der Schalenstruktur begründet sind (vgl. Frech 1887, Taf. 12, Fig. 23 a u. b).
Auf dem Wirbelrücken ist meist ein runder Fleck vorhanden, wo die
Schale gänzlich fehlt oder mehr abgeblättert ist als an den anderen Teilen.
Hierdurch ist wohl die Austrittsstelle des Byssus in der Unterschale an
der gegenüberliegenden Stelle der Oberschale angedeutet. An den
vorliegenden gewölbten Schalen kann die Öffnung für den Austritt des
Pa Iä ontologischer Teil
177
Byssus kaum vorhanden gewesen sein, da bei mehreren Stücken an dieser
Stelle die Schale wohl bedeutend dünner als anderswo ist, aber nicht voll-
ständig fehlt. Auch würde sicher, wenn tatsächlich daselbst eine Öffnung
vorhanden gewesen wäre, und sei es auch nur im Jugendalter, wenigstens an
einigen Schalen die Ausbildung eines festen Randes wahrzunehmen sein.
Daß die Unterschale überhaupt nicht fossil erhalten ist, wie bereits einleitend
erwähnt, ist ferner noch daraus zu schließen, daß zu den zahlreichen quer-
verlängerten gewölbten Schalen kaum eine entsprechende flache vorhanden
ist. Die flachen Schalen sind entweder kreisrund oder höher als lang; nur
einige überaus große, hierher ebenfalls nicht passende Stücke sind etwas
länger als hoch; sie sind deshalb ausnahmslos zu Anomia subtruncata gestellt
worden. Ich kann darum Wegner, der die gewölbte Schale als angeheftete
Unterschale bezeichnet, nicht beipflichten.
M aße :
1
2
3
4
5
6
7
8
Li n ge:
40 rnm
34 mm
32 mm
30 mm
30 mm
28 mm
28 mm
28 mm
Höhe:
30 „
20 „
34 „
28 „
23 „
25 „
21 „
20 „
Maße:
9
10
11
12
13
14
15
16
Länge:
28 rnm
25 mm
25 mm
25 mm
24 mm
24 mm
24 mm
23 mm
Höhe:
19 „
20 „
18 „
16 „
24 „
22 „
21 „
22
Maße:
17
18
19
20
21
22
23
24
Länge:
23 mm
22 mm
22 mm
22 mm
21 mm
21 mm
21 mm
21 mm
Höhe:
17 „
22 „
13 „
18 „
21 „
19 „
00
14 „
Maße:
25
26
27
28
29
30
31
32
Länge:
20 rnm
20 mm
19 mm
18 mm
18 mm
17 mm
17 mm
15 mm
Höhe:
20 „
17 „
15 „
21 *
19 „
19 M
17 „
14
Maße:
33
34
35
36
37
38
Länge:
15 mm
14 mm
13 mm
12 mm
9 mm
7 mm
Höhe:
12 „
8 „
13 „
12 „
7 „
6 „
Fundort : E E.-St. Tannendorf 1.
Einige von mir am Salzberge bei Quedlinburg gesammelte Stücke, die
Brauns als Anomia lamellosa bezeichnet, stimmen mit den unserigen überein.
Die Originale zu Anomia semiglobosa und (Thetis) undulata bei Geinitz
und Sturm von Kieslingswalde konnten im Museum zu Dresden besichtigt
werden. Diese sowie von mir selbst bei Kieslingswalde gesammelte Stücke
sind ebenfalls von den böhmischen nicht zu trennen. Anomia ewaldi Frech
gleicht nach den Abbildungen, wie bereits wiederholt erwähnt wurde, unseren
Formen. Auch der Text bietet nichts unserer Art Entgegenstehendes. Über
den Ligamentträger und die Muskeleindrücke, worauf Frech ganz besonders
eingeht, läßt sich leider an unserem Material keine Nachprüfung vornehmen.
Nach Sturm soll Anomia ewaldi einen spitzeren Wirbel haben; jedoch
gleicht bei Frech, Taf. 11, Fig. 4 und Taf. 12? Fig. 20 die Form des Wirbels
der der Mehrzahl unserer Stücke, von denen sich die anderen Ab-
bildungen nicht trennen lassen. Die Anwachsstreifen, für die Sturm eben-
falls einen Unterschied herausfindet, gleichen vollständig denen an unseren
Exemplaren.
Ändert 12
178
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Auch von Holzapfel 1889, 2, S. 245, Taf. 29, Fig. 12 wird ein als Anomia
ewaldi bezeichnetes Stück abgebildet, das hierher gehören könnte.
Wegner stellt ferner Anomia incarvata Holzapfel 1889, 2, S. 245, Taf. 26,
Fig. 23—25 zu unserer Art. Nach Holzapfel’s Beschreibung soll diese Form
jedoch sehr dünn und fast kreisrund sein, während unsere Schalen kräftig
und nur selten annähernd kreisrund sind. Die Abbildungen bei Holzapfel
lassen aber die Kreisform auch vermissen.
G. Müller erwähnt unsere Art von der Schanzenburg bei Heudeber.
Wahrscheinlich gehören die von ihm weiter als Anomia sp. aufgeführten
Stücke auch hierher.
Zur Bearbeitung lagen gegen 100 Exemplare vor.
Vorkommen:
Unterturon : Jicin 2, 6 (beide Soukup) ;
Mittelturon: Klemensdorf 2, Petersdorf 3, Brenn 4, Jungbunzlau 1, 4, 5,
6, Wobrok 1, Sackschen 1, 4, Chorousek 4, Mseno 1, Bakov 1,
Jicin 30, 34, 50 (alle drei Soukup), 28, 29, 36, Turnau 1, 5, 10,
12, 13, Hermsdorf Löw. 2, Kynberg Löw., Heuscheuer 3;
Oberturon aß: Hinterhermsdorf 1, Rollberg 2, Grunauer Spitzberg Löw.;
Oberturon Y • Zatzschke, Kreibitz 3, 6, 12;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 3, 4, 6, 9, 12, 23, 24, 26, Böhm.
Zwickau 5, Tollenstein, Jägerdörfel 1, Falkenau 6, E.-St. Neu-
hütte 7, Markersdorf 3, Chlomek (Mus. Prag), Jicin 3, 4 (beide
Soukup), Kieslingswalde (selbst gesammelt, Mus. Dresden u.
Prag), Deutmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Gehnsdorf
Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Salzberg;
Untersenon: Aachen.
Anomia subtruncata d’Orb.
Taf. 10, Fig. 1, 2, 3
1842 Anomia truncata Geinitz, 3, S. 87, Taf. 19, Fig. 4, 5.
1846 Anomia truncata Reuss, 2, S. 45, Taf. 31, Fig. 12 — 14.
1850 Anomia subtruncata d’Orbigny, 2, S. 171.
1875 Anomia subtruncata Geinitz, 2, S. 30, Taf. 8, Fig. 22, 23.
1877 Anomia subtruncata FriC, S. 141, Abh. 139.
1883 Anomia subtruncata Fric, S. 122.
1888 Anomia subtruncata G. Müller, S. 403.
? 1889 Anomia sp. Holzapfel, 2, S. 245.
1893 Anomia subtruncata FniC, S. 102.
1897 Anomia subtruncata FriC, S. 68.
1912 — 13 Anomia subtruncata Scupin, S. 239.
Das vorliegende Material ist infolge der nur teilweisen Erhaltung der
Schale und der Mannigfaltigkeit der Einzelstücke nicht geeignet, ein klares
Bild von der Abgrenzung der Art zu geben. Im allgemeinen läßt sich fol-
gendes feststellen :
Die flache oder flach gewölbte dünne perlmutterartig glänzende Schale
ist kreisrund, schiefoval oder vierseitig gerundet mit mehr oder weniger
gerade abgeschnittenem Schloßrande. Länge und Höhe sind ungefähr gleich;
Paläontologischer Teil
179
zuweilen wird die Länge von der Höhe etwas übertroffen. Der Wirbel liegt
etwas unterhalb des Oberrandes und tritt nur wenig hervor. Hart am Wirbel,
zum Teil diesen mit einschließend, liegt die kreisförmige Öffnung für den
Byssusaustritt.
Die Verzierung der Schale besteht aus feinen konzentrischen Linien, die
an den kleineren Exemplaren kaum sichtbar sind. Zwei kleine Stücke zeigen
neben deutlicher konzentrischer Verzierung auch radiale Rippen (Abdruck
des Gegenstandes, an dem die Schale angeheftet war?) (Taf. 10, Fig. 3). Der
Durchmesser der Schale liegt ungefähr zwischen 3 und 13 mm. Nur wenige
Stücke sind größer. So messen von der E.-St. Tannendorf zwei Stück je
21 mm und ein Stück 28 mm in Länge und Höhe, sowie ein Stück aus dem
Steinbruche an der Juliushöhe 34 mm in Länge und 31 mm in Höhe.
Ein Stück von 35 mm Höhe und 31 mm Länge von der E.-St. Tannendorf,
dem auch zwei bei Kieslingswalde gesammelte entsprechen, ist etwas kräftiger
gewölbt, hat aber die Wirbellage so wie unsere Art; während bei Anomia
lamellosa die Wirbelspitze den Schloßrand etwas überragt.
Die Oberschalen sind nicht mit Sicherheit festzustellen. Vielleicht ge-
hör!; hierzu eine Anzahl fast gleichmäßig gewölbter dünner perlmutter-
glänzender Schalen, deren Oberfläche meist glatt erscheint, aber wohl auch
sehr zart konzentrisch liniiert ist. Trotzdem gegen 100 Stück vorliegen, sind
diese, wie bereits erwähnt, zur Umgrenzung der Art nicht genügend. Deshalb
sind auch die Literaturnachweise nur soweit herangezogen worden, als die
typischen flachen Formen darin behandelt sind.
Vorkommen:
Unterturon: Schmilka;
Mittelturon: Bonnewitz (Mus. Dresden), Schandau 2, Lohmen, Pirna, Lin-
denau 3, Großhirndorf, Deutsch Gabel, Leiden, Kickeisberg 2,
Hohlen 2, Brenn 5, Schwarzwald 3, Sabert 1, Jungbunzlau 2, 6,
Wobrok 1, 2, Kanina 2, Vsetat 1, Jicin 42 (Soukup), 28, 29,
36, 37, Turnau 1, Langenau Löw. 2 (Geol. Landesmus., selbst
gesammelt) ;
Oberturon aß: Lückendorf 1, 2, 5, Schanzendorf 1, Oberlichtenwalde 3,
Grunauer Spitzberg Löw. ;
Oberturon y: Zatzschke (Mus. Dresden), Böhm. Kamnitz 2, Kreibitz 3, 6, 7,
Waldeck, Kriesdorf;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 1, 4, 6, 7, 23, 24, 26, Daubitz 3,
Oberkreibitzer Talsperre 8, 9, Falkenau 2, Priesen (Landwirtsch.
Akademie Tetschen Liebwerd), Deutmannsdorf Löw. (Geol.
Landesmus.), Gehnsdorf Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Kies-
lingswalde;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus., Realgymn. Löwen-
berg).
Von Geinitz, Reuss und Fiue wird unsere Art fast aus der gesamten
oberen böhmischen Kreide aufgeführt. Ferner findet sie sich am nördlichen
Harzrande, in der westfälischen und Aachener Kreide vom Turon bis ins
Untersenon.
12*
180
Atoll, preuß. gjeol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Anontia pseudoradiata i>’0kii.
1904 — 13 Anomia pseudoradiata Woods, 1, S. 27, Taf. 5, Fig. 1 — 3.
In der Sammlung des Herrn Soukup fand ich einige Exemplare aus der
Kreide von Jidn, die vorstehender Art gut gleichen. Sie sind mit zahlreichen
schwach welligen Radiallinien bedeckt, die mehr oder weniger von gröberen
konzentrischen Runzeln gekreuzt werden.
Vorkommen:
Unterturon: Jidn 6 (Soukup);
Mittelturon: Jidn 8, 36, 42 (alle drei Soukup).
Die englischen Exemplare gehören der unteren Kreide an.
Ostrcidac Lam.
Ostrea LlN.
Ostrea vesicularis Lam.
Taf. 10, Fig. 4, 5, 6; Abb, 20
1806 Ostrea vesicularis Lamauck, 8, S. 160; 1809, 14, S. 375, Taf. 22, Fig. 3.
1823 Gryphaea gtobosa Sowerby, 4, S. 127, Taf. 392.
1827 Ostrea vesicularis Nilsson, S. 29, Taf. 7, Fig. 3 — 5; Taf. 8, Fig. 5, 6.
1827 Ostrea hippopodium Nilsson, S. 30, Taf. 7, Fig. 1.
1827 Ostrea clavata Nilsson, S. 30, Taf. 7, Fig. 2.
1834 — 40 Ostrea vesicularis Goldfuss, 2, S. 23, Taf. 81, Fig. 2.
1834 — 40 Ostrea hippopodium Goldfuss, 2, S. 23, Taf. 81, Fig. 1.
1844 Ostrea hippopodium d’Orbigny, 3, S. 731, Taf. 481, Fig. 4 — 6; Taf. 482.
1844 Ostrea vesicularis d’Orbigny, 3, S. 742, Taf. 487.
1846 Gryphaea vesicularis Geinitz, S. 483, Taf. 20, Fig. 17, 18.
1846 Ostrea vesicularis Reuss, 2, S. 37, Taf. 29, Fig. 21, 22; Taf. 30,
Fig. 1—8.
1846 Ostrea hippopodium Reuss, 2, S. 39, Taf. 28, Fig. 10 — 15, 17, 18;
Taf. 29, Fig. 1—18; Taf. 30, Fig. 13, 14.
1847 Ostrea vesicularis J. Müller, 1, S. 37.
1847 Ostrea hippopodium J. Müller. 1, S. 39.
1871 Gryphaea vesicularis Stoliczka, 3, S. 465, Taf. 42, Fig. 2 — 4; Taf. 43,
Fig. 1; Taf. 45, Fig. 7—12.
1372 Ostrea hippopodium Geinitz, 1, S. 177, Taf. 39, Fig. 12 — 27; Taf. 40,
Fig. 1—3.
1875 Ostrea hippopodium Geinitz, 2, Taf. 3, Fig. 5 — 7.
1875 Ostrea hippopodium Brauns, S. 394.
1877 Ostrea hippopodium FriC, S. 140, Abb. 137.
1803 Ostrea hippopodium Fric, S. 122, Abb. 98.
1888 Ostrea hippopodium G. Müller, S. 401.
1889 Ostrea hippopodium Fric, S. 37.
1889 Ostrea hippopodium Holzapfel, 2, S. 252, Taf. 29, Fig. 3—7.
1889 Gryphaea vesicularis Holzapfel, 2, S. 253, Taf. 29, Fig. 1, 2.
1893 Ostrea hippopodium Fric, S. 102.
1897 Ostrea hippopodium Fric, S. 68.
1897 Ostrea hippopodium Leonhard, S. 51.
1897 Ostrea hippopodium Hennig, S. 6, Taf. 1, Fig. 1 — 6, 8, 9.
1897 Ostrea vesicularis IIennig, S. 18.
Paläontologischer Teil
181
1898 i Grpphaea vesicularis G. Müller, S. 14, Taf. 3, Fig. 10 — 15; Taf. 4,
Fig. 1, 2.
1902 Gryphaea vesicularis Wollemann, S. 52.
1909 OsLrea hippopodium Wanderer, S. 36, Taf. 6, Fig. 3.
1911 OsLrea hippopodium FriC, S. 48, Abb. 217.
1904 — 13 OsLrea vesicularis Woods, 2, S. 360, Taf. 55, Fig. 4 — 9; Abb. 143 — 182.
1912 — 13 OsLrea hippopodium Scupin, S. 239, Taf. 13, Fig. 4.
Die Form der Muschel ist je nach der Größe der Anwachsfläche der linken
Schale und der Gestalt des angehefteten Gegenstandes außerordentlich ver-
änderlich. Der eingehenden Schilderung von Woods hierüber ist kaum etwas
hinzuzufügen. Das vorliegende Material besteht zum größten Teile aus Stein-
kernen, an denen es leider nicht möglich ist, unsere Kenntnis der Art besonders
zu erweitern, die sich aber in den gezeichneten Formenkreis gut einreihen
lassen.
Die linke Klappe ist im Umriß gerundet, nach hinten zuweilen etwas
flügelartig ausgebreitet. Ist die Anwachsfläche nur klein, so ist die Schale
hoch gewölbt (Gryphaeaform = OsLrea vesicularis Lam.) (Taf. 10, Fig. 4).
Je größer sie ist, desto mehr verliert die Schale an Wölbung und Höhe und
bleibt, wenn sie in ihrem ganzen Umfange festgewachsen ist, vollständig
flach (Ostreaform = Ostrea hippopodium Nilss.). Da die Muschel gewöhnlich
io
Abb. 20. Ostrea vesicularis Lam , rechte Klappe, Stein kern.
Oberturon a ß, Waltersdorf 2. Orig. Geol. Landesmus. (A Ko. 150).
am Wirbel angeheftet ist, so sind die gewölbten Formen dann an dieser Stelle
flach oder konkav abgestutzt, und der Steinkern macht den Eindruck, als ob
er abgebrochen und unvollständig sei (Taf. 10, Fig. 5). Die Schalenoberfläche
ist glatt und nur mit Anwachsstreifen bedeckt; Steinkerne sind vollständig glatt.
Die rechte Klappe ist im allgemeinen flach oder etwas konkav (Taf. 10,
Fig. 6, Abb. 20). Der Teil von ihr, der der Anwachsfläche der linken Klappe
gegenüberliegt, ist ähnlich wie diese geformt, so daß sich dadurch auf der
rechten Buckel und Wülste herausgebildet haben. Die Verzierung der rechten
Klappe besteht aus entfernt stehenden schnurartigen Radialrippen, die aber
an unseren Steinkernen nicht sichtbar sind. Nach Reuss finden sie sich auch
nur selten auf den flachen böhmischen Schalenexemplaren.
Maße :
Die aus dem Arbeitsgebiet vorliegenden Stücke sind klein, im Durch-
messer von etwa 0,5— 3,0 cm.
Durch das Studium einer Menge guter Stücke ist es Woods ge-
lungen, vom Originale der Ostrea hippopodium Nilss. bis zu Ostrea vesi-
cularis Lam. eine ununterbrochene Reihe aufzustellen, so daß die Bezeichnung
für den ganzen Formenkreis nunmehr Ostrea vesicularis zu lauten hat. Auch
182 Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Geinitz hat bereits auf die Verschmelzung der beiden Arten hingewiesen. Viel-
leicht ist es bei dieser die untere und obere Kreide durchlaufenden Art
möglich, für gewisse Altershorizonte bestimmte Formenkreise festzustellen.
Dabei soll die Schwierigkeit nicht unterschätzt werden, die bei dem Fehlen von
Schloßzähnen und einer regelmäßigen Schalenverzierung vorhanden ist.
Wegen weiterer Literaturnachweise sei auf die umfangreiche Aufzählung
bei Woods hingewiesen. Hier wurden vorwiegend nur die der mitteleuro-
päischen Kreide aufgenommen, die sich auf Fundstellen beziehen, von denen
Originalstücke besichtigt werden konnten oder deren sonstige Darstellung
die Übereinstimmung als sicher ergibt.
Vorkommen:
Cenoman: Podlitz, Langenau Löw.;
Unterturon: Schöna, Schmilka, Kamaik, Jicin 4, 6 (beide Soukup);
Mittelturon: Schandau 2, Hinterhermsdorf 1, Lilienstein 2, Arnsdorf 1, 2, 3,
Windischkamnitz 1, Pießnig 2, Lindenau 3, 4, 5, 6 (Vor-
tisch), Wellnitz 2, 3, Antonienthal 2, Großhirndorf, Lämberg,
Deutsch Gabel, Felden, Kickeisberg 2, Oberkriesdorf 3 (zahl-
reich), 2, Budine 1, 2, Liebeschitz 2, 3, Leitmeritz 2, 9 (Mus.
Aussig), Sterndorf 1, 3, 4, 5, Skalken 1 (zahlreich), 3, Aschen-
dorf 1, Brenn 1, 2, 3, 5, Voitsdorf 1 (Bank), 2 (zahlreich), Krassa
1, 2, Schwarzwald 2, 3 (zahlreich), Liebenau 1, Jungbunzlau
2, 3, 4, 6, Schwabitz 4, 5, Wobrok 1, 2, Kallwitz 1, 3, 4, Neu-
land 1, Rollberg 1, Bösig 1, 2, 4, 7, Kleiner Buchberg, Hohlen 3,
Hirschberg 1, 2, Raschowitz, Podhrazmühle 1, Kystra, Liboch
(häufig), Zimof, Kokofin 1, Sackschen 1, 2, 4, Kochowitz 1,
Soviceberg 10, 11, Rohatetz 4, 6, Hostin 3, Chorousek 1, 4,
Zivonin 2, Bakov 1, 2, Schneeberg, Turnau 2, 3, 5, 6, 9, 11,
12, 13, 14, Jicin 7, 8, 10, 33, 41, 42, 43, 44, 47 a, 49 (alle zehn
Soukup), 19, 26, 29, 36, 37, 38, 39, Podebrad 2, Lysa 1, 3,
Chotzen, Löwenberg 1, 2 (Geol. Landesmus.), Hermsdorf Löw.
2, 5 (Geol. Landesmus.), Kesselsdorf Löw. (Geol. Landesmus.),
Kynberg Löw., Grunauer Spitzberg Low. 1, Ludwigsdorf Löw.
1, 2 (beide Geol. Landesmus.), Langenau Löw. 3, 4 (beide Geol.
Landesmus.), Waltersdorf er Mühle Löw. (Geol. Landesmus.),
Heuscheuer 1, 2, 3;
Oberturon aß: Daubitz 2, 7, 8, 9, Niederkreibitz 1, 7, 8, Jonsbach, Hinter-
hermsdorf 1, Khaa 2, 7, Philippenau, Böhm. Kamnitz 2,
Zeichen 1, Hohnstein 1 (Mus. Dresden), Hoffnung, Lückendorf
1, 2, 5, 6, 7, Hermsdorf 1, 5, 6, 7, Hochwald 4, 6, 7, 8, Groß-
mergthal 1, 2, 3, Jonsberg 3, Plissen 1, 2, 4, Schanzendorf 2,
Oberlichtenwalde 3, Lodenberg, Waltersdorf 2, Grunauer Spitz-
berg Löw.;
Oberturon y: Böhm. Kamnitz 2, Kreibitz 3, 4, 6, 7, Jicin 1 (Soukup), Groß-
rackwitz Löw. 2 (Geol. Landesmus.);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 1, 6, 7, 9, 12, 20, 24, 26, 27,
Daubitz 5, Oberkreibitzer Talsperre 9, Tollenstein, E.-St. Neu-
183
Paläon tologiseher Teil
hütte 3, Böhm. Kamnitz 3, 10 (Prinz), Markersdorf 2 (Prinz),
3 (selbst gesammelt), Hillemühl 2, Oberlichtenwalde 2, Peters-
dorf, Hermsdorf 9, Neuwarthau Lövv. 1, 2 (Geol. Landesmus.),
Gehnsdorf Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Hermsdorf Löw. (Geol.
Landesmus.) ;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Realgymn. Löwenberg), Sirgwitz Löw.,
Niederbielau Löw.
Ostrea vesicularis ist in der deutschen und böhmischen Kreide vom
Cenoman bis ins Senon überall verbreitet. Material konnte von vielen Plätzen
verglichen werden.
Ostrea carvidorsata Geinitz 1843, Taf. 3, Fig. 19 und 20, von Kieslings-
walde ist auch nur unsere Art. Das ferner in Fig. 21 dargestellte Stück ist
nicht ganz aus dem Gestein herausgearbeitet und dürfte zu Exogyra cornu
arietis Nilss. gehören.
Weiter kennt man die Art aus der englischen, französischen und schwe-
dischen Kreide. Nach dem Literaturverzeichnis bei Woods findet sie sich
auch in Holland, Dänemark, Galizien, Rußland, Syrien, Persien, Indien, Ägypten,
Tunis und in Amerika. Ihre vertikale Verbreitung geht nach diesem Autor
von der unteren Kreide bis ins Obersenon.
Ostrea canaliculata Sow. sp.
Taf. 10, Fig. 7 n, b, 8 a, b
1013 Chama canaliculata Sowerby, 1, S. 60, Taf. 26, Fig. 1.
1827 Ostrea lateralis Nilsson, S. 29, Taf. 7, Fig. 7 — 10.
1827 Ostrea conica Nilsson, S. 28, Taf. 8, Fig. 4.
1834 — 40 Ostrea lateralis Goldfuss, 2, S. 24, Taf. 82, Fig. 1.
1844 Ostrea canaliculata d’Orbigny, 3, S. 709, Taf. 471, Fig. 4 — 8.
1846 Exogyra lateralis Reuss, 2, S. 42, Taf. 27, Fig. 38 — 47.
1847 Exogyra lateralis J. Müller, 1, S. 40.
1869 Ostrea canaliculata Coouand, S. 128, Taf. 45, Fig. 13, 14; Taf. 47,
Fig. 7—10; Taf. 52, Fig.' 13; Taf. 60, Fig. 13—15.
1869 Ostrea lateralis Coouand, S. 96, Taf. 18, Fig. 12; Taf. 30, Fig. 10 — 14.
1872 Ostrea (Exogyra) lateralis Geinitz, 1, S. 179, Taf. 41, Fig. 28 — 35.
1875 Ostrea ( Exogyra ) lateralis Geinitz, 2, Taf. 8, Fig. 15 — 17.
1877 Exogyra lateralis FriC, S. 140, Abb. 136. •
1883 Exogyra lateralis FriC, S. 118.
1888 Exogyra canaliculata G. Müller, S. 401.
1889 Exogyra lateralis FriC, S. 86.
1889 Ostrea (Exogyra) lateralis Griepenkerl. S. 36.
1889 Exogyra lateralis Holzapfel, 2, S. 256.
1893 Exogyra lateralis FriC, S. 102.
1897 Ostrea lateralis Hennig, S. 23.
1897 Exogyra lateralis FriC, S. 68.
1898 Exogyra lateralis G. Müller, S. 15, Taf. 3, Fig. 2.
1911 Exogyra lateralis FriC, S. 46, Fig. 210.
1904 — 13 Ostrea canaliculata Woods, 2, S. 375, Taf. 56, Fig. 2 — 16.
1912 — 13 Exogyra lateralis Scupin, S. 244.
Die vorliegenden Steinkerne sind durch die schmale, wie ein Raubvogel-
schnabel gekrümmte und seitlich zusammengedrückte obere Partie des Schalen-
184
Abh. preuß. greol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
rückens der linken Klappe leicht kenntlich. Sie sind meist höher als lang
und sehr ungleichklappig.
Die linke Klappe ist stark gewölbt (Taf. 18, Fig. 7a, 7b, 8a). Die größte
Schalenwölbung verläuft vom Wirbel zunächst in einem schmalen, scharf
hervortretenden und gerundeten fast kielartigen Rücken und geht von der
Schalenmitte ab in die sanftere Wölbung der unteren Schalenhälfte über.
Der Vorderrand bildet einen flacheren, der Unterrand einen engeren ßogen;
von der Schalenmitte verläuft zuweilen schräg nach hinten eine Falte, hinter
der sich die Schale mehr oder weniger zu einem flachen Flügel ausbreitet.
Der Wirbel ist meist stark nach innen eingerollt und seitwärts nach hinten
gedieht. Im Umriß und in der Wölbung zeigt die Muschel große Mannig-
faltigkeit. Leider ist mein Material zur eingehenden Schilderung des Formen-
kreises nicht vollständig genug.
Die Oberfläche der Schale ist mit feinen, zuweilen auch mit einigen
kräftigeren Anwachsstreifen bedeckt; Schalenreste zeigen unregelmäßig blättrig
übercinanderliegende Zonen. Steinkerne sind glatt oder mit einigen ver-
wischten konzentrischen Falten bedeckt. Die Mantellinie zeichnet sich auf
dem Steinkerne als eine scharfe Furche ab, die den dünnen Wirbelhals um-
spannt und dann wie eine Halskette mehr oder weniger schief über der
Schalenmitte liegt (Taf. 10, Fig. 7 a).
Die rechten Klappen sind als Steinkerne nur schwer erkennbar (Taf. 10,
Fig. 8 b). Sie sind flach oder verbogen, der Wirbel ragt nicht hervor. Die
Oberfläche ist mit entfernt stehenden konzentrischen Furchen bedeckt, nach
denen die Schale lamellenartig verziert ist.
Das größte Stück besitzt eine Länge von 20 mm und eine Höhe von
25 mm; mittlere Stücke sind 15—20 mm hoch.
Die Muschel liegt in etwa 60 mehr oder weniger unvollständigen Stein-
kernen vor; fast alles sind linke Klappen, da, wie schon erwähnt, die rechten
Klappen von Steinkernen ähnlicher Ostreen kaum zu unterscheiden sind.
In der Benennung der Art folge ich Woods, FIennig und anderen Autoren,
die Ostrea lateralis Nilsson mit Ostrea canaliculata vereinigen. Hennig tritt
für die Beibehaltung der Bezeichnung lateralis ein, da canaliculata von Sowerby
für zwei verschiedene Formen angewandt worden sei. Woods hat jedoch bei
Bearbeitung der englischen Kreidebivalven den Namen „ canaliculata ' fest-
gehalten und die Form auch durch entsprechende Abbildungen belegt, so daß
der ältere Name ohne Bedenken beibehalten werden kann.
Neben Woods und Hennig gibt besonders Reuss eine ausführliche
Schilderung der Art. Nach unserer Auffassung ist jedoch vorn und hinten
bei Reuss umzukehren.
Ostrea canaliculata ist in allen Zonen der böhmischen Kreide vorhanden,
wie ich im Museum zu Prag feststellen konnte.
Vorkommen:
Cenoman: Podlitz, Dresden (Mus. Dresden);
Unterturon: Leutewitz (Mus. Dresden), Jicin 3, 6 (beide Soukup) ;
Mittelturon: Dresden 1 (Mus. Dresden), Posteiwitz, Windischkamnitz 2,
Lindenau 3, 4, Jonsdorf Sa. (M. Donath), Antonienthal 2,
Paläontologischer Teil
185
Kickeisberg 1, Budine 4 (zahlreich), Leitmeritz 10, 20 (Mus.
Aussig), Rohatetz 6, Voitsdorf 2, Sabert 1, Jungbunzlau 4,
Turnau 1, 13, Jicin 1, 2,' 3, 4, 6, 8, 27, 31, 35, 42, 43, 44, '48, 50
(alle 14 Soukup), 29, 36, Lysa 2, Schwabitz 1, Teschen 1, Bösig
2, 7, Bakov 1, Koschtitz (Mus. Dresden), Langenau Löw. 1,
Grunauer Spitzberg Löw. 3 (Geol. Landesmus.), Waltersdorfer
Mühle Löw. (Geol. Landesmus.), Plagwitz Löw. 1 (Geol. Landes-
mus.), Ludwigsdorf Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Löwenberg 2
(Geol. Landesmus.), Hermsdorf Löw. 1 (Geol. Landesmus.),
Kesselsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Heuscheuer 2, 3;
Oberturonaß: Zeichen 1 (Seifert), Nicderkreibitz 1, Daubitz 3, 9, Herren-
leite (Mus. Dresden), Lückendorf 2, Jonsberg 2, Hain 1, Ober-
lichten walde 2, Hochwald 4, Plissen 5, Wehlen (Mus. Dresden),
Hinterhermsdorf 1 (Mus. Dresden), Waltersdorf 2, Hohnstein
1 (Mus. Dresden),
Oberturon y: Birkwitz (Mus. Dresden), Kreibitz 3, 4, 12, Priesen (Mus.
Dresden) ;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, 3, Kreibitz 6, 7, 12, 24, E.-St, Neuhütte 5,
Böhm. Kamnitz 14, Hermsdorf 9, Oberkreibitzer Talsperre 8, 9,
Kieslingswalde, Neuwarthau Löw. 1, 2 (Geol. Landesmus.),
Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Bergwarthau
Löw. (Geol. Landesmus.), Hohlstein Löw. (Geol. Landesmus.).
Im Museum zu Dresden fand ich auch Stücke aus dem Cenomanquader
von Gittersee, Goppeln und Bannewitz, aus dem Cenomanpläner von Plauen
(sächsische Kreide), ferner von Buchleitner bei Söldenau in Bayern, aus dem
Obersenon von Aachen, aus dem Emscher und Untersenon des nördlichen
Harzrandes (Ilsenburg), aus dem Turon von Nolle in Westfalen und aus
dem Cenoman von Essen. Weiter findet sich die Art in der französischen,
schwedischen und englischen Kreide. In England geht sie hinab bis in den
Gault, in Frankreich bis in das Albien. Ein im Museum zu Dresden vor-
handenes mangelhaftes Stück von Köpinge auf Schonen entspricht, soweit
ein Vergleich möglich ist, unseren Exemplaren.
Ostrea incurva Niens.
Ta f . 10, Fig, 9
1027
1827
1827
1834—40
1834—40
1897
1904—13
Oslrea incurva Nilsson, S. 30, Taf. 7, Fig. 6.
Oslrea curvirostris Nilsson, S. 30, Taf. G, Fig. 5.
Ostrea acutiroslris Nilsson, S. 31, Taf. 6, Fig. 6.
Oslrea curvirostris Goldfuss, 2, S. 24, Taf. 82, Fig. 2.
Oslrea acutiroslris Goldfuss, 2, S. 25, Taf. 82, Fig. 3.
Oslrea incurva IIennig, S. 11, Taf. 1, Fig. 15, 17, 21 — 23, 25 — 28.
Ostrea incurva Woods, 2, S. 388, Taf. 58, Fig. 10 — 13; Taf. 59.
Einige Steinkerne stimmen mit der von Woods für Ostrea incurva ge-
gebenen Darstellung gut überein. Sie sind schwach gewölbt, höher als lang und
gerade bis schwach rückwärts gebogen. In der Nähe des Wirbels sind sie
am schmälsten und verbreitern sich nach unten mehr oder weniger; der
Unterrand ist meist schief abgeschnitten. Nach Hohlabdrücken ist die Ober-
186
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
fläche glatt; nur selten sind einige unregelmäßige Anwachsstreifen sichtbar.
Steinkerne sind glatt. Die Stücke erreichen eine Höhe bis 34 mm.
Vorkommen:
Mittelturon: Pießnig 2;
Oberturon aß: Hochwald 8, Waltersdorf 2;
Emscher: Kreibitz 10, 12.
Nach Woods findet sich die Art vom Cenoman bis ins Obersenon.
Ostrea fallax Scufik
1891 Ostrea conf. longiroslris Langenhan & Grundey, S. 11, Taf. 4,
Fig. 4—8.
1897 Ostrea longiroslris Fric, S. 68.
1912 — 13 Ostrea fallax Scupin, S. 240. Taf. 13, Fig. 5.
Eine Anzahl Bruchstücke bestätigen das Vorkommen dieser großen Auster
auch in unserem Gebiete. Die größten derselben entsprechen dem von
Langeniian dargestellten Exemplare, so daß sich die Schilderung an dieses
anlehnen soll.
Ostrea fallax ist bedeutend höher als breit, zungenförmig, mit fast
parallelen Seiten, leicht S-förmig geschwungen bis gerade, am Wirbel in
eine stumpfe Spitze auslaufend, am Unterrand abgestutzt. Die Schale ist
mäßig gewölbt, nach vorn, besonders bei größeren Stücken, steil, nach hinten
allmählich abfallend. Die höchste Schalenwölbung liegt in einer zwischen
Mitte und Vorderrand verlaufenden Linie und rückt meist ziemlich nahe
an letzteren heran. Die Schale ist kräftig und erreicht an einzelnen
Stellen eine Dicke bis zu 1 cm. Die mächtige dreiseitige Ligamentgrube
wird bis 6 cm hoch und fast 3 cm breit und ist mit querlaufenden feinen
Riefen und kräftigen Falten versehen. Der längliche Muskeleindruck liegt
etwas unterhalb der Mitte der Schale.
Die Oberfläche der Schale ist blätterig, angedeutet sind einige breite
stumpfe radiale Rippen.
Das bei Langeniian abgebildete Stück hat eine Breite von 6,5 cm und
eine Höhe von 26 cm. Ein kleineres annähernd vollständiges Stück aus der
Schlucht unterm Pickelstein mißt 3 cm in der Breite und 10 cm in der Höhe.
Einige schöne Exemplare dieser Art besitzt das Geologische Landesmuseum
aus der Löwenberger Kreide.
Sehr nahe steht unserer Art Ostrea conf. heberti Coouand24) aus den
Tonen von Suderode. Das abgebildete Stück ist jedoch im Verhältnis zur
Höhe sehr breit.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 4, 6, 7, Jicln 4 (Soukup), Giers-
dorf Löw. zahlreich (Geol. Landesmus., Realgymn. Löwenberg),
Deutmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde;
Untersenon: Wehrau Löw. (Geol. Landesmus.).
Die Fundstelle der Ostrea heberti liegt im Untersenon.
24) Frech 1887. 8. 151, Taf. 11, Fig. 1-8, 5.
Paläontologischer Teil
187
Ostrea (Alectryonia) sudetica S CUPIN
Taf. 10, Fig, 10—14
1843 Ostrea macroptera (?) Geinitz, 4, S. 17, Taf. 3, Fig. 22—24.
1875 Ostrea diluviana Brauns, S. 392.
1883 Ostrea frons FriC, S. 121, Abb. 96.
1889 Ostrea frons FriC, S. 87, Abb. 86.
1891 Ostrea semiplana Langeniian & Grundey, S. 11, Taf. 3, Fig. 31.
1891 Ostrea carinata Langeniian & Grundey, S. 11, Taf. 4, Fig. 5, 6.
1897 Ostrea frons FriC, S. 68.
1897 Alectryonia frons Petrasciieck, S. 33.
1901 Ostrea cf. goldfussi Sturm, S. 95.
1912 — 13 Ostrea sudetica Scupin, S. 242, Taf. 13, Fig. 1 u. 2.
Ostrea sudetica ist je nach Gestalt, Größe und Lage des Gegenstandes,
an den die linke Klappe angewachsen war, in Form und Berippung sehr ver-
änderlich. Sie ist in fast allen Fossillagern des Emschers und Oberturons
im ganzen Gebiete ziemlich häufig, bleibt aber überall klein. Die größten
Stücke erreichen mit wenig abnormen Ausnahmen kaum eine Höhe von 2 cm;
die normale Größe beträgt etwa 1 cm. Die Art ist dünnschalig und wenig
ungleichklappig, höher als lang und in der Grundform mehr oder weniger
sichelartig nach rückwärts gebogen. Beide Schalen sind dachförmig ge-
wölbt, schlank und in der Wirbelgegend öfters durch Ansatz eines nach
hinten ausgebreiteten Flügels verbreitert. Die am besten ausgebildeten Stücke
sind vollständig mit kräftigen Falten bedeckt. Auf der Mitte des Sohalen-
rückens verlaufen, gewissermaßen als Rückgrat, gewöhnlich ein oder zwei
Falten, von denen sich rechts und links kürzere zu den Seitenrändern ab-
zweigen. Sie sind V-förmig tief eingeschnitten, ihre Zahl schwankt je nach
der Größe der Stücke, an den größten konnten 15—18 gezahlt werden.
Konzentrische Anwachsstreifen sind an Schalenexemplaren mehr oder weniger
deutlich erkennbar (Taf. 10, Fig. 10).
Die so geschilderte Grundform konnte nur dort zur vollen Ausbildung
kommen, wo die linke Klappe ganz gering und in der Nähe des Wirbels
angeheftet war. Je größer die Haftfläche ist und je verschiedengestalliger
der Gegenstand, an den die Muschel festgewachsen war, desto mehr entfernt
sich die Gesamtform der Schale von der einfachen Sichel mit ihren fast
parallelen Seitenrändern in ähnlicher Weise, wie dies Woods eingehend
von Ostrea semiplana 2:>) geschildert hat. Die Haftfläche der linken Klappe
ist stets frei von Falten, und auch an der rechten scheinen die Falten an
der der Haftfläche gegenüberliegenden Stelle zu fehlen. Von der winzigen
Haftstelle bei der Grundform gibt es nun Übergänge bis zu Haftflächen,
die die ganze Schale einnehmen, so daß nur der ausgezackte Schalenrand an
die Grundform erinnert (Taf. 10, Fig. 13).
Die Muschel wächst dann mehr in die Breite und wird viereckig ,bis
kreisrund, biegt auch zuweilen noch mit einem kurzen Ende in einer scharfen
Ecke nach hinten um. Ist sie jedoch an einen zylindrischen oder stengel-
artigen Gegenstand in der Richtung ihrer Höhe festgewachsen, so zeigt sie
dementsprechend eine gerade Form mit fast parallelen Seitenrändern, die
in der Mitte von einer faltenlosen W7ulst, der Anheftfläche, durchzogen ist
25) Woods 1904—13, 9. 379, Taf. 56, Fig. 17—19; Taf. 57; Taf. 58, Fig. 1—5; Abb. 183—193.
188
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
(Taf. 10, Fig. 14). Je nach der Größe des Haftgegenstandes fehlen die seit-
lichen Falten mehr oder weniger, und auch hier kann es Vorkommen, daß nur
ein ausgezackter Rand von der faltigen Schalenverzierung übriggeblieben ist.
War die Muschel entlang des Oberrandes an einen länglichen Gegenstand
angeheftet (Taf. 10, Fig. 11, 12), so entstand meist eine breite und kurze
Form mit zwei bis vier Längsfalten, die nebeneinander über den Schalen-
rücken hinlaufen, kurze Seitenzweige zu den Seitenrändern senden und
schließlich selbst früher oder später am Schalenrande ihr Ende erreichen.
Die Mannigfaltigkeit der Schalenausbildung läßt sich nur in großen Zügen
schildern. Es darf deshalb nicht wundernehmen, wenn Woods fast alle
ähnlich ausgebildeten und berippten Formen der Oberen Kreide als Ostrea
semiplcma Sow. 2G) zusammenfaßt. Nach Durchsicht meines Materiales, es
liegen ungefähr 300 Stück aus dem Arbeitsgebiet vor und zwar aus Sand-
stein-, Mergel- und Kalkschichten, kann ich unsere Form jedoch nicht mit
dieser Art vereinigen, da sich charakteristische Unterschiede ergeben. Trotz
des verschiedensten Einbettungsmateriales sind alle Stücke verhältnismäßig
klein, dünnschalig und, soweit die Anwaclisfläche dies gestattet, mit über
den schmalen Rücken hin laufenden Falten versehen. Höchstens könnte das
auf Taf. 16, Fig. 18 bei Woods dargestellte Stuck mit unserer Normalform
übereinstimmen; die anderen Abbildungen lassen die längslaufenden Rücken-
falten in der hier geschilderten Ausbildung nur wenig erkennen.
Auch Hennig 1897, Taf. 1, Fig. 11, 12, 14, 24 bildet unter Ostrea semi-
plana aus der schwedischen Kreide ähnliche Formen ab. Es läßt sich jedoch
nicht feststellen, inwieweit eine .Abtrennung von den übrigen zu dieser Art
gestellten Stücken möglich ist. Die von mir bei Kieslingswalde gesammelten
Exemplare stimmen mit unserer Art überein, sowie je ein Stück vom Salzberg
bei Quedlinburg und von Neuwarthau bei Löwenberg. Aus der Löwenberger
Kreide ist ferner im Geologischen Landesmuseum von verschiedenen Fund-
stellen eine gute Auswahl dieser Art vorhanden.
Da alle diese Stücke aus den verschiedensten Lagern durch ihre geringe
Größe auffallen, dürfte es wohl nicht angebracht sein, sie einfach als junge
Brut anzusprechen; sondern die Kleinheit ist als eine morphologische Eigen-
schaft zu betrachten, die für die Selbständigkeit der Art ins Gewicht fällt.
Ostrea goldfussi bei Holzapfel 1889, 2, S. 249, Taf. 28, Fig. 8—18, ist
unserer Art sehr ähnlich; jedoch scheint die Längsfaltung des Rückens nicht
so stark wie bei unserer Art ausgeprägt zu sein. Auch ist die Aachener
Form viel mehr ungleichklappig.
Ostrea diluviana Lin. 27 ) ist ebenfalls nahe verwandt. Besonders zeigen
Abb. 98 u. 101 zum Teil längslaufende Rückenfalten. Jedoch ist die Art
allgemein viel größer als die unsere, besitzt infolgedessen zahlreichere
Rippen, ist stärker gewölbt und findet sich auch in tieferen Lagern. Die im
Museum zu Dresden vorhandene schöne Auswahl gut erhaltener Schalen aus
dem Cenoman von Essen läßt den Unterschied zweifelsfrei erkennen.
Ostrea frons bei Fiuc aus den Iserschichten gehört hierher und bezieht
sich auf Stücke aus unserem Gebiete, die gleiche Art aus den Chlomcker
Schichten ist lediglich unsere Form.
2G) vergl. Anm. 25.
27) WOODS 1904—13, 2, S. 342, Abb. 98 — 138.
Paläontol ogi scher Teil
189
Vorkommen:
Mittelturon: Hohlen 2, Jungbunzlau 3, 5, 6, Haschkowitz, Dobern, Pießnig
2, 3, Lindenau 1, 3, 4, Antonienthal 2, Petersdorf 3, 4, Deutsch
Gabel, Felden (zahlreich), Kickeisberg 1, Hermsdorf Löw. 2,
Ludwigsdorf Löw. 2 (Geol. Landesmus.);
Oberturon a ß : Daubitz 2, 4, 6, 9, 10, Dittersbach, Niederkreibitz 1, 2, 6,
Khaa 2, 7, Hinterhermsdorf 1 (eigene Sammlung, Mus.
Dresden), 2, Philippenau, Böhm. Kamnitz 1, 2, Zeichen 1, 2
(Seifert), Herrenleite (Mus. Dresden), Hoffnung, Walters-
dorf 2, Innozenzidorf 5, Lüc,kendorf 1, 2, 4, Hermsdorf 4, 5,
6, 7, Krombac,h, Großmergthal 1, 2, 3, Oberlichtenwalde 3,
Antonienthal, Plissen 1, 3, Schanzendorf 2, Kleinhaida 2,
Lodenberg;
Oberturon y: Kreibitz 3, 6, 8, 12, Priesen (Mus. Dresden u. Prag, eigene
Sammlung) ;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Daubitz 1, 5, Kreibitz 1, 4, 6, 7, 9, 12, 17,
24, 26, E.-St. Neuhütte 3, 8, Böhm. Kamnitz 3 (Prinz), 1, 4,
Markersdorf 3, Hermsdorf 9, Oberkreibitzer Talsperre 9,
Priesen, Chlomek (Mus. Prag), Jicin 3, 4 (beide Soukup), 1,
Kieslingswalde, Neuwarthau Löw. 1, 2, 3 (alle 3 Geol. Landes-
mus.), Gehnsdorf Löw. 1 (selbst gesammelt), 2 (Geol. Landes-
mus.), Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Deut-
mannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Hohlstein Löw. (Geol.
Landesmus.), Salzberg.
Das Museum zu Dresden enthält Ostreu sudelica aus dem Überquader
von Wehlen und vom Marterberg bei Passau. Im Museum zu Prag befinden
sich außerdem Stücke von Leneschitz und Chotzen aus den Priesener
Schichten Böhmens.
Ostrea ( Alectryonitt ) semiplana Sow.
Taf. 10, Fig. 15—18
1825 Ostrea semiplana Sowerby, 5, S. 144, Taf. 489, Fig. 3.
1827 Ostrea flabelliformis NiLSSON, S. 31, Taf. 6, Fig. 4.
1834—40 Ostrea flabelliformis Goldfüss, 2, S. 12, Taf. 76, Fig. 1.
1834—40 Ostrea sulcata Goldfüss, S. 13, Taf. 76, Fig. 2.
1834 — 40 Ostrea armata Goldfüss, S. 13, Taf. 76, Fig. 3.
1844 Ostrea semiplana d'Orbigny, 3, S. 746, Taf. 488, Fig. 4, 5.
1846 Ostrea sulcata Reuss, 2, S. 39, Taf. 28, Fig. 3 — 4, 8.
1846 Ostrea flabelliformis Reuss, 2, S. 39, Taf. 28, Fig. 5 — 7, 16; Taf. 29,
Fig. 19, 20.
1851 Ostrea bronni J. Müller, 2, S. 69, Taf. 6, Fig. 20.
1875 Ostrea semiplana Geinitz, 2, S. 29, Taf. 8, Fig. 8 — 11, 13.
1875 Ostrea sulcata Brauns, S. 393.
1877 Ostrea semiplana Fric, S. 141, Abb. 138.
1883 Ostrea semiplana Fric, S. 121, Abb. 97.
1889 Ostrea semiplana Holzapfel, 2, S. 251, Taf. 28, Fig. 5, 6.
1889 Ostrea bronni Holzapfel, 2, S. 250, Taf. 28, Fig. 3, 7.
1889 Ostrea armata Holzapfel, 2, S. 253, Taf. 28, Fig. 1, 2.
190
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
1897 Ostrea semiplana FriC, S. 68.
1897 Ostrea -semiplana Hennig, S. 9, Taf. 1, Fig. 7, 11 — 13, 16, 18, 19.
1898 Ostrea semiplana G. Müller, S. 8, Taf. 1, Fig. 1 — 4; Taf. 3, Fig. 3, 4.
1905 Ostrea semiplana Wegner, S. 177, Abb. 10.
1911 Oslrea semiplana FriC, S. 47, Abb. 214.
1904 — 13 Oslrea semiplana Woods, 2, S. 379, Taf. 57, Fig. 4 — 7; Abb. 183 — 193
(Text z. Teil?).
1912—13 Oslrea semiplana Scupin, S. 241, Taf. 14, Fig. 13.
Die Muschel ist drei- bis vierseitig gerundet oder oval und läuft oft
am Wirbel in eine Spitze aus. Sie ist flach bis mäßig gewölbt, meist ver-
bogen oder höckerig. Die Gestalt wird von der Art, Form und Größe des
Gegenstandes, an den die linke Klappe angewachsen ist, stark beeinflußt.
Stengelförmige oder zylindrische Körper scheint die Muschel bevorzugt zu
haben; denn fast alle Autoren erwähnen diese auch hier vorkommende Form,
die durch eine vom Wirbel zum Unterrande ziehende Anwachswulst gekenn-
zeichnet ist (Taf. 10, Fig. 17). Beide Klappen haben ungefähr das gleiche
Gepräge, jedoch ist die rechte meist weniger kräftig berippt als die linke. Der
Wirbel erhebt sieh zuweilen als kleine Spitze in einem Winkel über die
Schalenfläche.
Die Schale ist mit kräftigen gerundeten radialen Falten bedeckt, die in
der Grundform fächerförmig vom Wirbel ausstrahlen und schief vorwärts
zum Schalenrande laufen, an dem sie eine mehr oder weniger tiefe Wellung
erzeugen (Taf. 10, Fig. 16). An der Haftstelle ist die Schale glatt. Ist
deshalb die Muschel mit der ganzen Schalenfläche angewachsen, so deutet
nur der gewellte Rand die der Art eigene faltenartige Verzierung an \(Taf. 10,
Fig. 15). Die Veränderungen, die die linke Klappe an ihrem festgewachsenen
Teile erleidet, sind in gleicher Weise auch an der rechten vorhanden.
Konzentrische Linien und einige gröbere Anwachsstreifen laufen über die
Radialrippen. Das Material aus dem Emscher besteht meist aus Stein-
kernen, die höchstens 2 cm Durchmesser haben und die Skulptur der Schale
nur mangelhaft erkennen lassen. Eine reiche Ausbeute an größeren Stein-
kernen und Kalkschalen ergab das obere Mittelturon von Carlsberg an der
Heuscheuer.
In das voranstehende Verzeichnis sind vorwiegend nur die Literatur-
nachweise aufgenommen worden, in denen die Abbildungen den vorliegenden
Stücken entsprechen. Eine sichelförmige Ausbildung, wie sie z. B. von Woods
unter Ostrea semiplana auf Taf. 56, Fig. 17 -19 und auf Taf. 57, Fig. 1—3
und 9—11 dargestellt ist, besitzen nur zwei Exemplare von Carlsberg. Diese
Form wird auch in den meisten der eingangs angeführten Literaturnachweise
nicht erwähnt (Taf. 10, Fig. 18). Die im Emscher und Oberturon gefundenen
Stücke von sichelförmiger Ausbildung habe ich zu Ostrea siuletica gestellt.
Letztere unterscheidet sich durch eine besonders dünne Schale von den hier
aufgeführten Formen, deren Schale eine bedeutendere Dicke besitzt. Es
wäre nachzuprüfen, ob die von Woods angeführten sichelförmigen Exemplare
eine gleichartige Schale wie die breiteren besitzen und somit verschieden
von Ostrea sudetica sind. Auch Holzapfel 1889, 2, S. 249, erwähnt, daß
Ostrea semiplana (bronni) eine dickere Schale als seine sichelförmige Ostrea
goldfussi Holzapfel besitze und sich auch sonst scharf trennen lasse. Von
Ostrea semiplana liegen gegen 100 Exemplare vor.
Paläontologischer Teil
191
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 2, 3, 4, 6, 7 (alle 5 Soukup) ;
Mittelturon: Schandau 2, Lohmen, Hohlen 1, Lindenau 6 (Vortisch),
Tetschendorf 2, Aschendorf 2 (Mus. Prag), Turnau 1, 3, 4, 5,
11, 13, 14, 15, Jicin 1, 2, 3, 4, 6, 7, 8, 27, 31, 35, 39, 42,
43, 44, 45, 46, 47 a, 48, 49, 50, 51 (alle 21 Soukup), 26, 28, 29,
36, Chotzen, Hermsdorf Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Kynberg
Löw., Grunauer Spitzberg Löw. 3 (Geol. Landesmus.), Löwen-
berg 1, 3 (beide Geol. Landesmus.), Plagwitz Löw. 1 (Geol.
Landesmus.), Heuscheuer 2, 3;
Oberturon aß: Daubitz 8, Zeichen 1, Waltersdorf 2, 3, Hohnstein 1, 2 (beide
Mus. Dresden), Hockenau Löw. (Geol. Landesmus., Realgymn.
Löwenberg) ;
Oberturon y: Zatzschke, Kreibitz 3, Götzdorf;
Emsc.her: E.-St. Tannendorf T, Kreibitz 1, 4, 6, 12, 20, 24, Tollenstein,
Markersdorf 3, Chlomek (Mus. Prag), Jicin 3 (Soukup),
Kieslingswalde, Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.),
Neuwarthau Löw. 3 (Geol. Landesmus.).
Weiter findet sich die Art am nördlichen Harzrande, in Westfalen, bei
Aachen, in der französischen, englischen und schwedischen Kreide und reicht
vom Cenoman bis ins obere Senon.
Exogyra 8a y
JE xogyva cornu arietis Nilsson cmend. Griepenkekl
Tnf. 10, Fig. 19—22; Abb. 21
1827 Chama cornu arietis Nilsson, S. 28, Taf. 3, Fig. 1.
1827 Chama laciniata Nilsson, S. 28, Taf. 8, Fig, 2.
1834 — 40 Exogyra laciniata Goldfuss, 2, S. 35, Taf. 36, Fig. 12 a — c.
1844 Oslrea laciniata d’Orbigny, 3, S. 739, Taf. 436, -Fig. 1 — 3.
1347 Exogyra laciniata J. Müller, 1, S. 40.
1847 Exogyra plicata J. Müller, 1, S. 41.
1875 Exogyra laciniata Brauns, S. 394.
1883 Exogyra laciniata Fric, S. 119, Abb. 93 (?).
1885 Exogyra laciniata J. Böhm, S. 77.
1883 Exogyra laciniata G. Müller, S. 402.
1889 Exogyra laciniata Holzapfel, 2, S. 254.
1389 Exogyra laciniata Griepenkerl, S. 35, Taf. 5; Taf. 6; Taf. 7, Fig. 6 u. 7.
1897 Exogyra laciniata FriC, S. 08.
1897 Exogyra cf. laciniata Petrascheck, S. 34.
1897 Ostrea cornu arietis H EN NIC, S. 21.
1897 Exogyra haliotoidea Hennig, S. 19, Taf. 1, Fig. 20; Taf. 2, Fig. 3, 4.
1898 Exogyra laciniata G. Müller, S. 17, Taf. 3, Fig. 1.
Die Muschel ist mäßig dick und stark ungleichklappig. Die linke
Klappe ist hochgewölbt, im Umriß gerundet dreiseitig bis halboval, sehr un-
gleichseitig und gleicht in der Form einer 1 — 2 cm hohen halben Schrauben-
windung (Taf. 10, Fig. 19, 21). Vorder- und Unterrand sind gerundet; der
Hinterrand ist mehr gerade, steigt schief aufwärts und bildet mit dem Unter-
192
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
rande meist einen gerundeten spitzen Winkel. Der spiral gedrehte Wirbel
ist einwärts und stark rückwärts gebogen. Vom Wirbel verläuft etwas vor
der Mitte des Schalenrückens in einem nach vorn gerichteten Bogen ein
meist deutlicher und gerundeter Kiel zur unteren hinteren Ecke. Die hinter
dem Kiel gelegene Fläche (Unterseite) ist flach oder, besonders hinter dem
Wirbel, mehr oder weniger konkav ausgehöhlt und mannigfaltig verbogen.
Der Teil vor dem Kiel ist im allgemeinen konvex und bildet mit der hinter ihm
gelegenen Fläche in der Nähe des Wirbels einen mehr spitzen, später einen
stumpfen Winkel. Größere Exemplare sind meist nach hinten unten in die
Länge gezogen, der Kiel ist weniger deutlich, und der vor ihm aufragende
Teil bildet mit der Unterseite fast durchgehend einen sehr stumpfen Winkel.
Zuweilen schrumpft die Unterseite zu einer kleinen Mulde zusammen, während
die vor dem Kiele aufsteigende Fläche an Breite gewinnt.
Abb. 21. Exogyra cornu arietis Nilbs. em. Griep., rechte Klappe, Innenseite der Kalkschale
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 189).
Die Oberfläche der linken Klappe ist mehr oder weniger mit radialen
Falten versehen, die, teils am Wirbel beginnend und dessen Spiralwindung
zunächst folgend, teils später einsetzend, sich über die ganze Schale schief
vorwärts verbreiten, über den Kiel hinweglaufen und weiterhin schief auf-
wärts zum Schalenrande ziehen. Die Stärke der Falten ist ganz unregel-
mäßig; zuweilen bleiben alle Falten schwach, meist treten aber einige, zwei
bis fünf, kräftig hervor und bilden, besonders auf dem Kiele, hohe Wülste,
die sich auf dem aufsteigenden Schalenteile häufig als erhabene Röhren
fortsetzen, wodurch die Muschel ein sehr unregelmäßiges und eckiges Aus-
sehen erhalten kann. Auf der Unterseite sind die Falten weniger gut als
an den aufsteigenden Seitenrändern sichtbar; nur einige Steinkerne zeigen
sie auch dort kräftig und deutlich. Kleinere Steinkerne von etwa 5 mm
Größe, wie sie insbesondere in den Kalklagen des Ober- und Mittelturons
mit anderen kleinen Austern wahre Bänke bilden, sind glatt, gerundet und
noch ohne Falten, so daß sie der Exogvra conica Sow. 28 ) sehr ähnlich
werden, von der unsere Form wohl sicher abstammt. Wahrscheinlich sind
die von Holzapfel als Exogvra auricularis Wählend. 2:)) bezeichneten kleinen
Stücke mit den hier genannten identisch. Gute Schalenstücke zeigen in der
Nähe des Wirbels eine wellige radiale Rippelung, ähnlich wie ich es bei
Exogvra conica im Museum zu Dresden wiederholt beobachten konnte, und
28) WOODS 1904—13, 2, S. 407, Abb. 2)5—242.
29) Holzapfel 1889, 2, S. 255, Taf. 29, Flg. 10, 11.
Paläontologischer Teil 1 93
wie dies Woods bei dieser Art auch in Abb. 219 darstellt. Die Schale ist
ferner mit konzentrischen Anwachsstreifen bedeckt, die über die Falten in
welligen Bogen ziehen und zuweilen Knoten und Hörner bilden. Wie Bruch-
stücke zeigen, verläuft auf der Innenseite der Schale in einiger Entfernung
vom Rande ein Band eng aneinander gereihter quergestellter Grübchen.
Diese hochgewölbten Formen mit kleiner Anwachsfläche, von Woods
als conica-Typus (S. 409) bezeichnet, sind hier vorherrschend. Selten sind
hingegen die niedrigen, fast flachen Stücke nach dem haliotoidea-Typus, wie
er von Woods ebenfalls bei Exogvra conica geschildert wird, und der durch
Vergrößerung der Anwachs fläche entsteht. Auch Hennig erwähnt eine der-
artige Ausbildung bei schwedischen Stücken. In extremen Fällen verschwindet
dann der Kiel vollständig, und die linke Klappe wird fast flach.
Die rechte Klappe (Oberschale) ist flach, mit unregelmäßigen Ein-
muldungen versehen und wie ein Deckel in die hohe linke Klappe eingelassen
(Taf. 10, Fig. 20, 22, Abb. 21). Der Umriß entspricht dem der linken. Der
nach rückwärts spiralförmig eingerollte Wirbel nimmt etwa das obere Drittel
der Schale ein, kann aber auch bis zur Hälfte herabreichen. Die Schale
erhält dadurch ein mehr oder weniger nierenförmiges Aussehen. Die Ober-
fläche ist ziemlich glatt und nur mit schwachen unregelmäßigen Anwachs-
streifen versehen. An einem einzigen großen Schalenstück gewahrt man feine
dichte, vom Wirbel ausstrahlende radiale Linien, die etwa in der Mitte
der Schale verschwinden.
Der Muskeleindruck ist groß und liegt gegen den Hinterrand zu.
Steinkerne sind glatt und entsprechend dem Äußeren der Schale mehr
oder weniger uneben. An der linken Klappe verläuft in einiger Entfernung
vom Rande als Eindruck des Mantels meist eine gut markierte Furche.
Mein größtes Exemplar hat eine Höhe von 6 cm, eine Länge von 4,5 cm
und eine Dicke von 2 cm; mittlere Stücke sind etwa 4,5 cm hoch, 3 cm lang
und 1,5—2 cm dick. Die kleinen Stücke, wie sie besonders aus den Kalk-
schichten vorliegen, messen im Durchschnitt 1,0 cm an Höhe, 0,6 cm an Länge
und 0,5 cm an Dicke.
Trotzdem von dieser Art gegen 300 Exemplare vorliegen, war bei dem
mangelhaften Material wenig Neues herauszuholen. Doppelklappige Stein-
kerne sind nicht häufig. Meist sind es Steinkerne von einzelnen Klappen
mit teilweise erhaltenen Schalenresten, die bei der blättrigen Ausbildung der
Schale selten die Außenseite, sondern nur Teile der mehr oder weniger
abgeblätterten Kalkschicht zeigen. Ein genaues Studium der vielseitigen
Abweichungen von der Grundform war deshalb nicht möglich. Im allgemeinen
konnte jedoch die Übereinstimmung unserer Formen mit den schwedischen
bestätigt werden.
Nachdem Hennig Exogvra laciniata mit Exogvra cornu arietis vereinigt
hat und Nilsson letztere an erster Stelle aufführt, muß der gut eingeführte
Name laciniata vor dem anderen zurücktreten. Auf Grund seiner Unter-
suchungen hat Woods 1904—1913, 2, S. 407, Exogvra haliotoidea Sow. nur
als eine besondere Ausbildungsform mit großer Anwachsfläche von Exogvra
conica erkannt. Mit Rücksicht auf die Ähnlichkeit unserer Art mit der
letzteren, dürfte auch Exogvra haliotoidea Nilsson 30) lediglich eine niedrige
B0) Chama haliotoidea NILSSON 1827, S. 28, Taf. 8, Fig. 3.
Ostrea haliotoidea HENNIG 1897, 8. 19, Taf. 1, Fig. 20; Taf. 2, Fig. 3, 4.
Ändert 13
194 Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
Form bzw. Deckelschale der Exogvra cornu arietis Nilss. und mit dieser
zu vereinigen sein. Taf. 2, Fig. 4 bei Hen.mg zeigt die Ausbildung der
Falten ebenso wie normale Exemplare von Exogvra cornu arietis. Die von
Hennig jedoch als synonym mit Exogvra haliotoidca angeführten Stücke werden
zum Teil als Deckelklappen oder niedrige linke Klappen der tieferen Hori-
zonten angehörenden Exogvra conica anzusprechen sein.
Von Exogvra conica Sow. unterscheidet sich unsere Art insbesondere
durch das Vorherrschen der faltigen Schalenausbildung, die bei ersterer nur
untergeordnet bei der Varietät undata Vorkommen soll. Die mir aus ceno-
manen Schichten vorliegenden und zu Exogvra conica gehörigen Stücke zeigen
keine Spur von Falten.
Sehr kräftig sind die Falten hingegen bei Exogvra digitata Sow. 31) ent-
wickelt, und Woods sagt auch, daß diese Art mit einigen Formen der Exogvra
cornu arietis große Ähnlichkeit zeige. Exogpra digitata stammt aus dem
Cenoman. Ähnliche Stücke aus dem sächsischen Cenoman befinden sich im
Museum zu Dresden. Bei dieser Art strahlen die Falten von einer kräftigen
Mittelwulst nach allen Seiten aus, während sie bei unserer Art fast stets
den Hinterrand freilassen.
Goldfuss führt unsere Art als Exogvra laciniata auf, wobei aber die
Abbildung Fig. 12 d kaum hierher gehören dürfte. Auch andere von ihm
erwähnte Arten, wie Exogvra conica Goldfuss 1834-1840, 2, S. 34, Taf. 87,
Fig. la d, Exogpra cornu arietis Goldfuss, 2, S. 34, Taf. 87, Fig. 2 a, b und
Exogvra auricularis Goldfuss, 2, S. 36, Taf. 88, Fig. 2 a— d stehen unserer
Art sehr nahe und werden ganz oder teilweise damit zu vereinigen sein.
Die von J. Müller, J. Böhm und Holzapfel gegebenen Schilderungen
der Aachener Stücke lassen sich ohne weiteres auf unsere anwenden, ebenso
die von Brauns betreffs der Salzbergformen und die von G. Müller über
die des übrigen Harzrandes. Von Aachen und vom Salzberge konnten Stücke
im Museum zu Dresden verglichen werden. Was G. Müller als Exogyra
halioioidea Sow., G. Müller 1898, S. 16, Abb. 3, und Exogpra auricularis
Wahl., 1888, S. 4Ü2, aufführt, dürfte, wie bereits oben über Exogvra halioioidea
Nilss. bemerkt, auch mit unserer Art zu vereinigen sein.
Vorkommen:
Unterturon : Schöna, Jicin 3, 6 (beide Soukup) ;
Mittelturon: Dittersbach, Lindenau 1, 2, 3, 4, 5, Wellnitz 1, 3, Antonien-
thal 2 (Bank), Petersdorf 2, 3, 4, 5, Großhirndorf, Lämberg,
Deutsch Gabel, Kickeisberg 1, Oberkriesdorf 2, Skalken 1
(Stellwag), Sterndorf 5, 6, Hohlen 1, Grtindenmühle, Brenn 4
(zahlreich), 5 (zahlreich, Bank), Voitsdorf 1 (Bank), 2 (Bank),
Schwarzwald 3 (zahlreich), Sabert 1, Jungbunzlau 3, 6, Kleiner
Buchberg, Bleiswedel, Neuland 1, 2, Leitmeritz 10, Bösig 1,
2 (Bank), 3 (Bank), 7, Hirschberg 3, Widim, Sackschen 1, 2,
Hostin 3, Chorousek 4, 5, 6, Weißwasser, Podhrazmiihle 2, 3,
Schneeberg, Turnau 1, 3, 4, 8, 11, 12, 14, Jicin 1, 3, 6, 30, 31,
42, 44, 47 a, 48, 50, 51 (alle 11 Soukup), 19, 26, 28, 29, 36, 38,
39, 41, Lysa 4, Chotzcn, Löwenberg 1, 2 zahlreich, 3 (alle 3
Geol. Landesmus.), Ludwigsdorf Löw. 2 (Geol. Landesmus.),
Heuscheuer 2;
31] WOODS 1004 18, 2, 9. 417, Abb. 249— 252.
Paläontologischer Teil
195
Oberturon aß: Daubitz 2, 7, 9, Schemel, Böhm. Kamnitz 1, 2, Zeichen 1,
Herrenleite, Niederkreibitz 1, Khaa 5, Hinterhermsdorf 2,
Waltersdorf 2, Lückendorf 1, 2, 4, Hermsdorf 2 (Bank), 3, 4, 7,
Hochwald 1, 5, Großmergthal 2, 3, Schanzendorf 2, Jonsberg 2,
Plissen 2, Finkendorf 3, Thammühl 1, 2 (zahlreich), Rollberg 2
(Bank), Grunauer Spitzberg Low.;
Oberturon y: Kreibitz 3;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 1, 6, 9, 12, 17, 20, 24, 26, 27,
Daubitz 5, Oberlichtenwalde 1, Falkenau 7, Oberkreibitzer
Talsperre 5, Böhm. Kamnitz 3, Hermsdorf 9, Großmergthal,
«Kein 3 (Soükup), Hermsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Neu-
warthau Löw. 1, Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.),
Kieslingswalde, Salzberg.
Aus dem Überquader von Wehlen liegt ein Stück im Geologischen Landes-
amt Leipzig.
Außerdem findet sich Exogpra cornu arielis im Senon des Harzrandes
und im Senon von Aachen, Frankreich und Schweden.
1819
1834—40
1839
1846
1872
1877
1883
1912—13
1904—13
1909
Kjcogyt a columba La di. sp.
Grpphaea columba Lamarck, 6, S. 198.
Exogpra columba Goldfuss, 2, S. 34, Taf. 86, Fig. 9 a — c.
Exogpra columba Geinitz, L S. 20.
Exogpra columba Reuss, 2, S. 43, Taf. 31, Fig. 1 — 4.
Exogpra columba Geinitz, 1, S. 101, Taf. 40, Fig. 4 — 7.
Exogpra columba FriC, S. 140, Abb. 135.
Exogpra conica Fric, S. 117, Abb. 92 a, b, c.
Exogpra columba Scupin, S. 243.
Exogpra columba Woods, 2, S. 413, Abb. 243 — 248.
Exogpra columba Wanderer, Taf. 6, Fig. 5.
Exogpra columba fehlt im Emscher und jüngeren Oberturon und wurde
erst später bei Untersuchung mittelturoner Schichten aufgefunden. Die Haupt-
merkmale der Art sind folgende: Die Unterschale ist sehr stark gewölbt; der
spitze Wirbel ist nach hinten gedreht. In der Nähe des Wirbels kann man
bei Schalenexemplaren eine kleine Anhaftstelle wahrnehmen. Vom Wirbel
verläuft nach hinten unten eine breite flache Furche, hinter der die Schale
in einen mehr oder weniger ausgebreiteten Lappen übergeht. Die dicke
Schale ist mit konzentrischen runzelartigen Linien versehen; Steinkerne sind
meist glatt oder zeigen gegen den Unterrand einige grobe Runzeln. Die
rechte, Deckelklappe ist ganz flach, meist verbogen, kreisförmig oder etwas
querverlängert.
Junge Exemplare sind manchmal von der in den gleichen Schichten vor-
handenen Exogpra cornu arietis Nilss. cm. Griep. kaum zu unterscheiden.
Exogpra columba tritt häufig bankweise auf, ist im Cenoman überall häufig
und bildet in Böhmen und Sachsen ein Leitfossil in der Hinsicht, daß die
Schichten, in denen die Art auftritt, höchstens wenig jünger als Mittelturon
sind. Im allgemeinen schneidet die Art mit der Obergrenze der mittel-
turonen Pläner nach oben in der sudetischen Kreide ab. Neuerdings hat sich
196
Abh. preuß. gi&ol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
jedoch bei Pirna i. Sa. und bei Jidn in Nordostböhmen diese Art auch im
hangenden Sandstein dieser Pläner gefunden.
Vorkommen:
Cenoman: Podlitz, Heuscheuer;
Unterturon : Schöna, Schmilka, Spitzstein bei Pankratz, Lobositz, Heu-
scheuer;
Mittelturon: Posteiwitz, Lilienstein 1, 3, Bastei, Schneeberg, Arnsdorf 2,
Lindenau 6 (Vortisch), Wellnitz 2, Dittersbach, Jonsdorf
Sa., Auscha, Liebeschitz 2, Brenn 4 (?), 5, Krassa 1, 2,
Schwarzwald 1 (häufig), Sabert 1, 2, Kessel 3, Schwabitz 3, 7,
Plauschnitz, Böhm. Neuland 1, 3, Gründenmühltal (Müller
u. selbst gesammelt), Kallwitz 2 (zahlreich), Kosteletz, Bösig 5
(zahlreich), 7, Roll 2, Oberkriesdorf 3, Sterndorf 9, Zimor,
Truskavna 1, 2, Kokorin 1, 2, 4, Chorousek 3 (zahlreich),
Brezinka 2, Weißwasser, Bakov 2, Laun 1, 3, 4, 5 (alle 4
Mus. Aussig), Leitmeritz 20 (Mus. Aussig), Turnau 7, 8, 10, 11,
Jidn 26, 28, 30, 31, S8 (alle 5 Soukup), 29, 41, Löwenberg 1,
2, 3 (alle 3 Geol. Landesmus.), Kesselsdorf Löw. (Geol. Landes-
mus.), Plagwitz Low. 1 (Geol. Landesmus.), Hermsdorf Löw. 6
(? oder Unterturon) (Geol. Landesmus.), Heuscheuer 9;
Oberturon aß: Mocketal (Seifert), Zeichen 1, 5 (beide Seifert), Jidn 2, 3
(beide Soukup).
Außerdem ist Exogpra columba in guten Exemplaren vorhanden im
Museum zu Prag aus dem böhmischen Mittelturon von Lom bei Saaz, Laun 5,
Dzanberg bei Motejovice (südlich von Laun), Hrädek nördlich von Laun,
Tfiblitz nordöstlich von Laun, Schlan, Lipkovice bei Raudnitz, Nebuzel,
Kanina, Kosätek bei Bischitz, Benatky a. d. Iser, Cejetice bei Jungbunzlau,
Rohosec bei Turnau, Wlachei bei Oschitz sowie aus Ostböhmen von Chotzen,
Wamberg nördlich von Chotzen und Morasice bei Leitomischl.
Ferner im Cenoman von Schlesien, Nordwestdeutschland, Frankreich und
England.
Mytilidac Lam.
Septifer Rkcluz
Septifer scalaris J. Müller sp.
Taf. 10, Fig, 23 a, b, 24
1847 Mptilus linealus J. Müller, 1, S. 34.
1847 Mptilus scalaris J. Müller, S. 35, Taf. 2, Fig. 11.
1887 Mptilus suderodensis Frech, Taf. 15, Fig. 25.
1889 Septifer lineatus Holzapfel, 2, S. 216, Taf. 25, Fig. 10 — 13.
1897 Mptilus linealus Fric, S. 58, Abb. 65.
1912 — 13 Mptilus concinnus Scupin, S. 197, Taf. 10, Fig. 5.
? 1912 — 13 Mptilus sp. Scupin, Taf. 10, Fig. 3.
Die kleine längliche Muschel ist ungefähr doppelt so hoch wie breit,
mehr oder weniger gebogen, gegen den Wirbel spitz zulaufend, im unteren
Teile gerundet. Sie ist sehr veränderlich, fast kein Stück gleicht dem anderen.
Der Vorderrand ist mehr oder weniger eingebogen, der Unterrand bildet einen
kurzen engen konvexen Bogen und geht unmittelbar in den flach konvexen
Paläontologischer Teil
197
Hinterrand über. Dieser biegt etwa in der Mitte im stumpfen Winkel um
und verläuft in einer nahezu geraden Linie schräg zum Wirbel. Der spitze
Wirbel ist etwas niedergedrückt und liegt am vorderen oberen Schalenende.
Von ihm zieht eine hohe Wulst über den Rücken und verflacht sich gegen
den Unterrand. Der Rücken fällt zum Vorderrande steil, zum Hinterrande
und Unterrande allmählich ab. Eine Kante fehlt. An einigen Steinkernen
ist auf der steilen Vorderseite der Eindruck der von Holzapfel erwähnten
schrägen Furche wahrnehmbar. Der Schloßapparat läßt sich an meinen Stücken
nicht beobachten. Nach Holzapfel befindet sich unter dem Wirbel ein un-
deutliches wulstiges Zähnchen und unterhalb der sehr schmalen Schloßplatte
auf einer vertikalen Scheidewand ein Muskeleindruck. Die Ligamentgrube
ist linear und sehr tief eingesenkt, die Nymphen sind schwach.
Die Verzierung der Schale besteht aus zahlreichen, verhältnismäßig
kräftigen radialen Linien, zwischen die sich gegen den Unterrand weitere
einschieben. Sie werden von einigen unregelmäßigen, oft sehr scharf hervor-
tretenden konzentrischen Anwachsstreifen gekreuzt, die dann meist treppen-
förmige Absätze abgrenzen.
Der Schalenrand ist innen fein gekerbt.
Maße :
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Höhe:
5,5
6,0
6,0
7
7,5
8
8
8
8
9
Länge:32)
4,0
3,5
4
4
4,5
4
4,5
5
5,5
4,5
Höhe : Länge
= 100:
73
58
67
57
60
50
56
63
69
50
Maße:
11
12
13
14
15
16
17
18
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Höhe:
9
10
10,5
12
12
12
14
15,5
Länge:
5,5
6
6
6
7
8
8
9
Hohe : Länge
= 100:
61
60
57
50
58
67
57
58
Fundort:
1-15)
E
E.-St.
Tannendorf 1,
16) E
Kreibitz
12,
17) «E
Kreibitz
1, 18)
Kieslingswalde.
J. Müller unterscheidet von unserer Form zwei Arten, Mvtilus lineatus
und Mvtilus söalaris , die Holzapfel unter Septifer lineatus vereinigt. Die
Abbildung des Mptilus suderodensis auf Taf. 15, Fig. 25 bei Frech, Suderode,
stellt sicher unsere Art dar, während die Abbildung in Fig. 1, Taf. 15 und
die von ihm gegebene Beschreibung eine andere Art ergibt.
Woods 1004—1913, 1, S. 106, Taf. 18, Fig. 1—12, liefert den Nachweis,
daß die von Müller, Holzapfel und Eric aufgeführlen Formen nicht dem
englischen Septifer lineatus Sow. angehören. Zu den von ihm gegebenen
unterscheidenden Merkmalen ist wenig anzufügen. Er stellt fest, daß die
Aachener Muschel gebogener, unregelmäßiger, kleiner und mit kräftigeren
radialen Rippen gezeichnet ist. Daß letztere „nicht von konzentrischen Linien
gekreuzt werden“, ist jedoch in der Weise zu berichtigen, daß bei dem eng-
lischen Septifer lineatus die konzentrischen Linien viel zahlreicher als bei
unserer Art sind. Da demnach der Name Septifer lineatus einer anderen
Art zukommt, muß unsere den von J. Müller angewendeten zweiten Namen
32) Länge: Größter Sehalendurchmesser im rechten Winkel zur Höhe.
198
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Septifer scalaris führen. Die Abbildung, die Müller von dieser Form gibt,
ist auch sehr charakteristisch für unsere Stücke.
Septifer saalaris liegt vor in ungefähr 50 Steinkernen mit teilweisen
Hohlabdrücken. Außerhalb der E.-St. Tannendorf ist die Art selten.
Vorkommen:
Oberturon aß: Plissen 4;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Krcibitz 1, 6, 12, 24, 26, Böhm. Kamnitz 14,
Markersdorf 3, Kieslingswalde, Neuwarthau Löw. 2 (Geol.
Landesmus.), Deutmannsdorf (Geol. Landesmus.), Salzberg;
Untersenon: Niederbielau Löw. (häufig, Geol. Landesmus.), Wenig Rack-
witz Löw. 1 (Rcalgvmn. Löwenberg) ?, Sirgwitz Low. (Real-
gymn. Löwenberg) ?.
Ferner ist die Art aus dem Untersenon von Suderode und von Aachen
bekannt. Im Sandstein bei Niederbielau Löw. (Überquader) ist die Art zahl-
reich in größeren Exemplaren aufgefunden worden (Höhe: 15—25 mm).
Septifer Uneatus Sow. sp-
Taf. 10, Fig. 25
1836 Modiola lineala Sowerby, (2), 4, S. 338, Taf. 14, Fig. 2.
1889 Mytilus coltae Fitic, S. 79, Abb. 66.
1904—13 Septifer linealus Woods, 1, S. 106, Taf. 13, Fig. 1—12.
Ein einziger, vorliegender Steinkern stimmt nach Form und Größe gut
mit Septifer Uneatus überein. Die Muschel ist länglichoval, hoch gewölbt.
Der Oberrand bildet vom Wirbel bis zum Hinterrande einen regelmäßigen
konvexen Bogen, der Hinterrand einen engen scharfen Bogen. Der Unterrand
ist fast gerade bis schwach konkav. Von dem am oberen vorderen Ende
gelegenen kleinen gebogenen Wirbel zieht eine stumpfe Kante in einem
flachen Bogen zum unteren hinteren Ende. Nach oben fällt die Oberfläche
der Muschel allmählich gerundet, nach unten steil, etwas ausgehöhlt, ab.
Der Steinkern ist bis auf einige kräftige Wachstumslinien glatt.
Die Oberfläche der Schale ist mit feinen Radiallinien verziert.
Maße:
Länge (rechtwinkelig zur Höhe) : 32 mm
Höhe: 11 „
Vorkommen:
Oberturon aß: Khaa 2.
In Böhmen auch im oberen Mittelturon.
Nach Woods in der englischen unteren und oberen Kreide bis hinauf
ins Senon.
Modiola Lam.
Modiola typica FORBKS
Taf. 10, Fig. 26 a u. b
1843 Modiola reversa Geinitz, 4, S. 15, Taf. 3, Fig. 11.
1846 Modiola typica Forbes, (2), 7, S. 152, Taf. 14, Fig. 4.
1866 Modiola typica Zittel, 2, S. 78, Taf. 11, Fig. 5 a— c.
1871 Modiola typica Stoliczka, 3, S. 377, Taf. 23, Fig. 12 — 15.
1872 Modiola reversa Geinitz, 1, S. 216, Taf. 48, Fig. 9.
1875 Modiola siliqua Geinitz, 2, Taf. 15, Fig. 4.
Paläontologischer Teil
199
1875 Modiola capitata Geinitz, 2, Taf. 19, Fig. 10.
1875 Modiola ligeriensis Brauns, S. 374.
1883 Modiola tppica Fric, S. 106, Abb. 73.
1897 Modiola tppica Fric, S. 59, Abb. 70.
1901 Modiola flagellifera Sturm, S. 39, Taf. 11, Fig. 5.
Die Muschel ist verlängert schief oval, Vorderteil und Mitte aufgebläht,
der Hinterrand zusammengedrückt und etwas ausgebreitet. An den vor-
liegenden Steinkernen ist die zusamniengedrüekte Partie gewöhnlich mehr
oder weniger abgebröckelt, so daß die Stücke verhältnismäßig schmäler
erscheinen als sie nach der Form der dazugehörigen Ilohlabdrücke sein
sollten ;J3). Der kurze Vorderrand ist gerundet. Der fast gerade Schloßrand
reicht meist bis über die Schalenmitte hinaus und bildet mit dem schief
abgeschnittenen, schwach konvexen Hinterrande einen stumpfen Winkel. Der
lang gezogene Unterrand besitzt in der Mitte eine flache Einbiegung. Unter-
und Hinterrand stoßen in einer gerundeten Ecke aneinander. Die größte
Schalenbreite liegt an der Stelle, wo Schloßrand und Hinterrand Zusammen-
treffen. Der niedergebogene breite Wirbel ist nach vorn gerichtet und liegt
ein wenig hinter dem Vorderrande zurück. Vom Wirbel zieht quer über
die Schalenmitte bis zur hinteren unteren Ecke eine schwach gebogene Wulst.
Kurz hinter dem Wirbel tritt sie besonders kräftig hervor und schmiegt
sich dann allmählich der allgemeinen Schalenwölbung an. Der Abfall der
Wulst zum Schloßrande ist in der Nähe des Wirbels sehr steil. Er verringert
sich jedoch nach dieser Seite in dem Maße, wie sich die Wulst dem Unter-
rande nähert, während umgekehrt der Abfall zum Unterrande am Wirbel
flacher, gegen den Hinterrand jedoch steiler ist.
Die Verzierung der Schale besteht in scharfen erhabenen konzentrischen
Linien. Auf der breiten Fläche zwischen Wulst und Hinterrand treten sie
besonders gut hervor, während sie unterhalb der Wulst sowie gegen den
Wirbel hin schwächer werden und sich häufig gabeln. In der vom Wirbel
nach dem Unterrande und schräg nach hinten ausgebreiteten Einmuldung
werden die konzentrischen Linien von sehr feinen dichten Radiallinien ge-
kreuzt. Auf den Steinkernen sind letztere kaum oder nur an einigen wenigen
Stellen zu erkennen. Die vorliegenden Hohlabdrücke bestätigen jedoch die
Zugehörigkeit aller Stücke zu ein und derselben Art.
Maße:
1
2
3
4
5
6
7
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
Größter Schalen du rchm es ser
84
77
75
71
68
62
61
rechtwinkelig zur Länge:
28
25,5
33
31
23
23
17
Dicke beider Klappen:
25
26
30
20
19,5
22
15
Maße :
8
9
10
11
12
13
14
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
Größter Schalen durchmesser
60
58
54
53
51
41
41
rechtwinkelig zur Länge:
20
24
23
23
22
18
16
Dicke beider Klappen:
14
18
18
19
16
15
14
33) vergl. besonders 1 and 2 in der Zusammenstellung der Maße.
200
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Fundort:
2) E Kreibitz 9, 4), 14) E Kreibitz 26; die übrigen Stücke von E E.-St.
Tannendorf 1.
1), 9), 11), 13) befinden sich in der Sammlung des Humboldtvereins
zu Ebersbach, alle anderen Stücke in meiner Sammlung.
Da die Unterscheidungsmerkmale für unsere Art teils auf der feinen
Schalenzeichnung, teils auf schwer zu schildernden und abzubildenden Wöl-
bungsverhältnissen beruhen, ist es bei dem verschiedenartigen Material lind
Erhaltungszustände der Stücke schwierig, aus der umfangreichen Literatur
die zu unserer Art gehörigen herauszufinden. Am besten stimmen unsere
Stücke mit Modiola tppica bei Zittel und Stoliczka überein, so daß die
bereits von Eric vorgenommene Vereinigung derselben mit dieser Art bei-
zubehalten ist. Ausdehnung und Stärke der radialen Verzierung, die für die
Artunterscheidung als wichtig angesehen wird, läßt sich, wie bereits erwähnt,
an Hand des vorliegenden Materiales nur mangelhaft nachweisen.
Modiola reversa Geinitz und Modiola jlagellijera Sturm aus dem Emscher
von Kieslingswalde gehören sicher hierher, wie eine Nachprüfung des
Materiales im Museum zu Dresden ergeben hat. Mit der Bezeichnung
„jlagellifera“ dürfte dem Autor lediglich ein Irrtum unterlaufen sein.
Als Fundorte für Modiola reversa nennt Geinitz 1875, 2, weiter Tannen-
berg, Kreibitz und das Cenoman von Plauen. Das 1875, 2, Taf. 19, Fig. 10
dargestellte und hierher gehörige Stück von der E.-St. Tannendorf ist als
Modiola capitata Zittel bezeichnet. Als Modiola siliqua bildet er aus dem
Mittelquader von Großcotta bei Dresden einen Steinkern ab, dessen Form
nach Vergleich des Originales vollständig mit unserer Art übereinstimmt.
Unter Modiola ligeriensis erwähnt Brauns vom Salzberge bei Quedlinburg
ebenfalls unsere Art. Ein von mir dort gesammeltes Bruchstück eines
Hohlabdruckes zeigt die eigentümliche radiale Schalenverzierung unserer Art.
Auch Modiola tvpica Fric aus den böhmischen mittelturonen Iserschichten
ist hier einzureihen. Ich konnte in dieser Zone selbst einige Stücke sammeln.
Sehr nahe steht unserer Art Modiola reversa Sow. Woods34) erwähnt
dies, ohne jedoch auf die Unterscheidungsmerkmale einzugehen. Es scheint,
daß bei Modiola reversa die Wulst oder der Kiel weniger kräftig als bei
Modiola tvpica entwickelt sind und daß der Wirbel weniger vom Vorderrande
zurückliegt. Letzteres könnte jedoch durch die Abbildung von Fig. 18 auf
Taf. 15 bei Woods widerlegt werden. Die Abbildungen Fig. 17 und 18 auf
Taf. 15 zeigen übrigens gegenüber den Fig. 1 und 2 auf Taf. 16 einen längeren
Schloßrand und zwar in derselben Ausbildung, wie er auch an unseren Stücken
vorhanden ist.
Auch Modiola ligeriensis d’Orb. steht unserer Art sehr nahe. Nach
Woods, 1, S. 96, Taf. 16, Fig. 4—6, besteht der Unterschied von Modiola
reversa nur in der etwas anders gearteten radialen Verzierung.
Da die in Frage kommenden Arten sich nur wenig voneinander unter-
scheiden, und je nach dem Erhaltungszustände der Originale die Darstellung
ein und derselben Art verschieden ausgefallen sein mag, dürfte ein weiteres
84) WOODS 1904— 13. 1, 9. 94, Taf. 15, Fig. 15—18; Taf. 16. Fig. 1, 2, 8.
Paläontologisclier Teil
201
Eingehen auf die Literatur unnütz sein. Nur ein Vergleich der Originale unter-
einander kann zu weiteren sicheren Ergebnissen führen.
Zur Bearbeitung lagen etwa 40 Steinkerne mit teilweisen Hohlabdrücken vor.
Vorkommen:
Unterturon: Jidn 4 (Soukup);
Mittelturon: Turnau 1, 3, Jicin 2, 3, 8, 43, 44, 45, 49 (alle 7 Soukup), 29, 36,
Löwenberg 1 (Geol. Landesmus.), Grunauer Spitzberg Löw. 2
(Geol. Landesmus.), Heuscheuer 1;
Emscher: E.-iSt. Tannendorf 1, E.-St. Neuhütte 3, Oberkreibitzer Tal-
sperre 9, Tollenstein, Kreibitz 9, 24, 26, Großhartmannsdorf
Löw. (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde (Mus. Dresden),
Salzberg;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.).
Die Stücke befinden sich in meiner Sammlung, sowie von der E.-St.
Tannendorf auch einige in der Sammlung des Humboldtvereins zu Ebersbach
und im Museum zu Prag.
Ferner ist die Art aus der Gosau und aus der indischen Kreide (Trichi-
nopoly group) bekannt.
Mocliola böhmi n. sp.
Taf. 10, Fig. 27 a, b, 28
1897 Mytilus inornatus FriC, S. 58.
Die Muschel ist vierseitig schief querverlängert, im vorderen Teile mäßig
gewölbt, an der sich quer über die Schale ziehenden Kante stark aufgebläht.
Der Vorderrand ist kurz und gerundet; der gerade Schloßrand geht unmittelbar
in den schwach konvexen, nach hinten schief abgestutzten Hinterrand über.
Hinter- und Unterrand bilden einen gerundeten spitzen Winkel. Der fast
gerade Unterrand besitzt etwa in der Mitte eine schwache Einbiegung
und geht im flachen Bogen in den Vorderrand über. Die breiten, nach vorn
gerichteten Wirbel sind stark niedergebogen und überragen den Schloßrand;
sie liegen vom Vorderrande etwas zurück. Vom Wirbel zieht zur unteren
hinteren Ecke ein hoher, gratförmig herausgehobener Kiel und vor diesem,
auf dem Wirbel beginnend, bis zum Unterrande eine flache breite Ein-
muldung. Vor der Mulde erhebt sich eine runde sanfte Wölbung, die den
ganzen vorderen Schalenteil einnimmt. Hinter dein Kiele fällt die Schale
zum Schloß- und Hinterrande sehr steil, nach vorn zum Unter- und Vorder-
rande hingegen mäßiger ab.
Die ganze Schale ist radial verziert. Mitte und Vorderteil sind von feinen
engen Linien bedeckt, auf dem Kiele und auf der Hinterseite werden sie
kräftiger und bilden deutliche Rippen. An Hohlabdrücken ist die Verzierung
sehr gut sichtbar und auch auf den Steinkernen noch leidlich zu erkennen.
Gekreuzt werden die radialen Linien von feinen engen konzentrischen Linien
und unregelmäßigen etwas
Maße:
gröberen
1 2
Runzeln.
3
4
5
6
7
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
30
30
29
27
25
14
11
Höhe:
15
14
15
13
13
7
6
Dicke beider Klappen:
14
—
15
14
—
—
—
Fundort: Sämtliche Stücke von E E.-St. Tannendorf 1.
202
Abh. preuß. gteöl. L.-A,, Neue Folge, Heft 159
4) Sammlung des Humboldtvereins zu Ebersbach, die übrigen Stücke
meine Sammlung.
Die Art besitzt wenig ähnliche Formen. So ist Mytilus cornelianus
d’Okb. 3;)) wohl ebenfalls über die ganze Schale radial verziert, jedoch hinten
bedeutend breiter und ohne Kante oder Kiel.
Modiola vectiensis Woods 3g) besitzt durchweg stärkere und sich gabelnde
Rippen und keine konzentrische Verzierung, bei Modiola striato-coslata
d’Orb. 37) sind die Rippen (Linien) gleichmäßig fein, ein Kiel ist nicht
vorhanden.
Fric hat, wie ich mich im Museum zu Prag überzeugen konnte, unsere
Art als Mvtilus inornatas d’Orb. bezeichnet. Dieser hat jedoch nach d’Orbigny
keine radialen Linien.
Von der scharf charakterisierten Form liegen mir 15 Steinkerne, teils
mit Hohlabdrücken, vor und zwar vorwiegend von der E.-St. Tannendorf.
Ich benenne die Art zu Ehren des Herrn Professor Dr. Johannes Böhm
in Berlin.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 24, 26, Neuwarthau Löw. 2
(Geol. Landesmus.).
Modiola radiata Mxstk. sp.
Taf. 10, Fig. 29 a u. b
1834 — 40 Mytilus radiatus Goldfuss, 2, S. 178, Taf. 138, Fig. 6.
1842 Modiola arcuata Geinitz, 3, S. 79, Taf. 20, Fig. 34.
1846 Mytilus radiatus Reuss, 2, S. 16, Taf. 33, Fig. 8.
1877 Mytilus radiatus FriC, S. 120, Abb. 88.
1883 Mytilus radiatus Fric, S. 104, Abb. 70.
.Von dieser Art liegt ein Exemplar von der Oberkreibitzer Tal-
sperre zur Bearbeitung vor. In der Form gleicht das vorliegende Stück
gewissen schmalen Formen der Modiola typica. Der Wirbel ist bei unserem
Stück jedoch spitzer als bei dieser Art. Das wichtigste Unterscheidungs-
merkmal ist die charakteristische Verzierung. Von der vom Wirbel in
schwacher Biegung gegen die untere hintere Ecke hinziehenden Wulst ver-
laufen zum Schloßrande und Hinterrande regelmäßige gekrümmte scharfe
Furchen. Auf der steil abfallenden Unterseite sind, wie ein kleineres Exem-
plar vom Popelberg bei Löwenberg im Geologischen Landesmuseum zeigt,
nur feine Radiallinien vorhanden. Gekreuzt werden die Furchen und Linien
von konzentrischen Anwachslinien und unregelmäßigen kräftigeren Falten.
MaPe:
Länge : 42 mm
Höhe: 14 „
Vorkommen:
Mittelturon: Jidn 30 (Soukup), Turnau 2, Löwenberg 1 (Geol. Landesmus.),
Kesselsdorf Löw. (Geol. Landesmus.) ;
Emscher: Oberkreibitzer Talsperre 9, Neuwarthau Löw. 2 (Geol. Landes-
mus., Realgymn. Löwenberg).
35) D’Orbigny 1844, 3, 9. 268. Taf. 337, Fig-JLO— 13.
36) WOODS 1904/13, 2, 9. 102, Taf. 17, Fig. 6—8.
87) WOODS 1904/13, 2, S. 103, Taf. 17, Fig. 9^11.
Paläontologischer Teil
203
Außerdem ist die Art auch anderweit in turonen Schichten Böhmens
vorhanden.
Modiola fabacea Holzapfel
Taf. 10, Fig. 30
1847 Modiola faba J. Müller, 1, S. 33, Taf. 2, Fig. 13.
1889 Modiola fabacea Holzapfel, 2, S. 222, Taf. 25, Fig. 15.
Die kleine querkeilförmige Muschel ist gerundet und gleicht in ihrer
Form vollständig der bedeutend größeren Modiola typica Forb. Der gerade
Schloßrand reicht bis über die Schalenmitte und geht in einer Rundung in
den schwach gebogenen Hinterrand über. Der Unterrand ist fast gerade und
nur in der Mitte schwach eingebogen; der Vorderrand ist gerundet. Die größte
Höhe befindet sich am Zusammentreffen zwischen Schloß- und Hinterrand
und übertrifft diejenige in der Nähe des Wirbels ganz bedeutend. Der nach
vorn niedergebogene Wirbel liegt etwas hinter dem Vorderrande zurück.
Vom Wirbel zieht zur hinteren unteren Ecke ein gerundeter, wenig hervor-
tretender und sich nach hinten allmählich verflachender Rücken. In der
Schalenmitto breitet sich unterhalb der Rückenlinie eine flache schiefe Ein-
buchtung aus.
Die Verzierung der Schale besteht aus scharfen erhabenen konzentrischen
Linien, die besonders auf der hinteren Abdachung deutlich hervortreten.
Gegen den Unterrand werden sie dichter und feiner, die Umgebung des
Wirbels ist fast glatt. Die scharfe gleichmäßige konzentrische Berippung
unterscheidet die Art von Modiola typica.
Maße: 1 2
Länge:
Größter Durchmesser
rechtwinkelig zur Länge
Fundort :
1) E Kreibitz 6, 2) E Kreibitz 12.
Vorkommen:
Emscher: Kreibitz 6, 12;
Untersenon: Wenig Rackwitz Low. 1 (Geol. Landesmus.), Sirgwitz Löw.
(Geol. Landesmus.).
Außerdem ist die Art aus dem Obersenon von Aachen bekannt.
Modiola flagellifera Forbks
Taf. 10 Fig. 31 a u.. b
1846 Mylilus (Modiolus) flagelliferus E. Forbes, (2), 7, S. 152, Taf. 16, Fig. 9.
1866 Modiola flagellifera Zittel, 2, S. 82, (S. 6 Neudruck), Taf. 12, Fig. 2.
1871 Modiola flagellifera Stoliczka, 3, S. 379, Taf. 24, Fig. 1, 2.
1875 Mytilus ( Modiola ) flagellifera Geinitz, 2, S. 55, Taf. 15, Fig. 5.
1888 Modiola flagellifera G. Müller, S. 418.
1897 Modiola flagellifera FriC, S. 59, Abb. 69.
1904 — 13 Modiola flagellifera Woods, 1, S. 99, Taf. 17, Fig. 1, 2.
1912 — 13 Modiola flagellifera Scupin, S. 198.
11 mm 7 mm
6 „ 4 „
204
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Die Muschel ist stark verlängert, zylinderförmig, schwach gebogen, gegen
hinten etwas verbreitert und zusammengedrückt. Ober- und Unterrand laufen
fast parallel; der Oberrand ist schwach nach außen, der Unterrand schwach
nach innen gebogen. Vorder- und Hinterrand bilden enge Bogen; die kleinen
niedergedrückten Wirbel liegen nahezu am vorderen Ende. Vom Wirbel
verläuft über die Länge der Schale im flachen Bogen nach hinten unten
ein schwacher Kiel.
Die eigenartige Verzierung der Schale besteht aus kräftigen, am Ober-
rande beginnenden und schräg nach hinten gerichteten Rippen, die sich vor
der höchsten Schalenwölbung in drei bis fünf schwächere Rippchen und diese
wieder in noch feinere Linien auflösen. Letztere biegen an der stumpfen
Kante scharf gegen den Wirbel um und verlaufen nun fast parallel zum
Unterrande bis an den Vorderrand, wo sie unter dem Wirbel verschwinden.
Maße :
Länge: 83 mm
Höhe: 19 „
Länge : Höhe = 100; 23
Obwohl weder indische noch englische Stücke, noch solche aus der
Gosau im Original verglichen werden konnten, ist die Verzierung unserer
Art so eigenartig, daß nach den Abbildungen die Übereinstimmung gewähr-
leistet erscheint. Die im Museum zu Dresden vorhandenen Stücke aus dem
Emscher von Waldau in Schlesien, auf die sich u. a. Geinitz im „Elbtal-
gebirge“ (1875) bezieht, stimmen mit unseren überein. Scupin erwähnt außer
diesem Fundorte noch das Untersenon von Sirgwitz und Wenig Rackwitz.
Von diesen Plätzen liegen Exemplare im Geologischen Landesmuseum.
G. Müller zitiert die Form aus dem Emscher des nördlichen Harzrandes und
hebt besonders die eigenartige Skulptur derselben hervor, so daß Über-
einstimmung anzunehmen ist. Hingegen gehören das von Sturm 1901, Taf. 11,
Fig. 5 unter dieser Bezeichnung dargestellte Stück und das von ihm als
Synonym zitierte, von Geinitz 1843, Taf. 3, Fig. 11 als Modiola reversa
angeführte, wie an den Originalen festgestellt werden konnte, nicht zu unserer
Art, sondern zu Modiola typiaa Forb. In Kieslingswalde habe ich jedoch
ein kleines Bruchstück unserer Art selbst gesammelt. Die Originale zu
Fric, Chlomeker Schichten, stammen von der E.-St. Tannendorf und befinden
sich im Museum zu Prag. Ihre Übereinstimmung mit unserer Art konnte
festgestellt werden.
Aus unserem Gebiete habe ich etwa 15 Steinkernc und Hohlabdrücke
von dieser Art gesammelt und zwar vorwiegend an der E.-St. Tarinendorf.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 1, 7, 24, 26, Oberkreibitzer
Talsperre 5, E.-St. Neuhütte 5, Kieslingswalde, Waldau Löw.
(Mus. Dresden), Neuwarthau Löw. 2 (Realgymn. Löwenberg,
Geol. Landesmus.) ;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Sirgwitz Löw.
(Geol. Landesmus.).
Weiter liegt die Art aus dem Emscher des Harzrandes, aus dem oberen
Grünsand von England und aus der Valudayoor group von Pondicherry in
Indien vor.
Paläontologischer Teil
205
Crenella Brown
Crenella in f lata J. Müller sp.
Taf. 10, Fig. 33
1847 Mylilus inflatus J. Müller, 1, S. 35, Taf. 2, Fig. 9.
1885 Crenella inflata J. Böhm, S. 88.
1889 Crenella inflata Holzapfel, 2, S. 220, Taf. 25, Fig. 17, 18.
Die hoch gewölbte Muschel ist im Umriß hochoval. Der Wirbel ist
spitz, nach innen eingerollt und nach vorn gedreht. Die Oberfläche ist mit
sehr feinen Radiallinien bedeckt, die auch an zwei Steinkernen teilweise
sichtbar sind. Die Linien gabeln sich, oder es schieben sich gegen den
Unterrand guch neue dazwischen. Zuweilen verlaufen über die Oberfläche
konzentrische treppenförmige Absätze.
Wegen ihrer geringen Größe mag die Art wohl oft übersehen worden sein.
Maße:
Höhe: 5— 6 mm
Breite: 4—5 „
Vorkommen:
Oberturon a ß :
Lückendorf 2, 5;
Oberturon y :
Kreibitz 7 (4 Stück) ;
Emscher :
Kieslingswalde (3 Stück).
Außerdem
im Untersenon von Aachen.
Lithodomus CüY.
Lithodomus spatulatus Geix. sp.
Taf. 10, Fig. 32; Taf. 11, Fig. 1
1842 Modiola spathulala Geinitz, 3, S. 79, Taf. 21, Fig. 7.
1846 Solen spatulatus Reuss, 2, S. 16, Taf. 36, Fig. 10.
1877 Lithodomus spatulatus FniC, S. 122, Abb. 92.
1883 Lithodomus spatulatus FuiC, S. 105.
1893 Lithodomus spatulatus FuiC, S. 95.
Einige Stücke einer zylinderförmigen, nach hinten keulenartig erweiterten
und schwach gebogenen Muschel lassen sich am besten mit Lithodomus
spatulatus vereinigen. Die glänzend glatte Schale ist mit unregelmäßigen
vertieften konzentrischen Linien bedeckt, die Steinkerne sind glatt. Der
kleine, kaum wahrnehmbare Wirbel liegt wenig hinter dem Vorderrande zurück.
Maße: 12 3
Lange: 99 mm*) 23 mm 13 mm
Größter Durchmesser
rechtwinkelig zur Lange: 24 „ 7 „ 5,5,.
*) abgebrochen
Fundort:
1) E Tannendorf 1, Sammlung Humboldtverein Ebersbach. 2) E Kreibitz
24. 3) E Kreibitz 12.
206
Abh. preuß. gie-ol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Vorkommen:
Mittelturon: Bonnewitz (Mus. Dresden), Kickeisberg 1, Hostin 3, Jiein
30, 31, 44, 51 (alle 4 Souicup), 19, 29, 36, Heuscheuer 1;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 12, 24, Falkenau 4, Neuwarthau
Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Großhartmannsdorf Löw. (Geol.
Landesmus.), Gehnsdorf Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Herzogs-
waldau Löw. (Geol. Landesmus.).
Dreissensia van Bene den
Dreissensia teyulata »1. Müller sp.
Taf. 11, Fig. 2 a, b, 3
1847 Mytilus tegulatus J. Müller, 1, S. 35, Taf. 2, Fig. 12.
1847 M ytilus lanceolalus J. Müller, 1, S. 35.
1847 Mytilus falcalus J. Müller, 1, S. 35, Taf. 2, Fig. 10.
1875 Mytilus galiennei Brauns, S. 375.
1885 Mytilus tegulatus J. Böhm, S. 87.
1889 Septijer tegulatus Holzapfel, 2, S. 218, Taf. 25, Fig. 1 — 9.
1897 Mytilus galliennei Fric, S. 58, Fig. 66.
Die längliche, in der Form außerordentlich veränderliche Muschel liat
einen halbmondförmigen Umriß. Der lange, gewöhnlich eingebogene Vorder-
rand bildet mit dem fast geraden Schloßrande einen Winkel von 55—60°.
Letzterer verfließt mit dem Hinter- und Unterrande zu einem etwas ungleich-
seitigen Bogen. Unter- und Vorderrand stoßen in einem engen Bogen an-
einander. Der spitze Wirbel ist ganz am vorderen Ende gelegen. Von ihm
verläuft eine gerundete Kante in einiger Entfernung vom Vorderrande zur
vorderen unteren Ecke. Vor dem Kiele fällt die Muschel senkrecht oder
sogar etwas überhängend ab. Zum Schloß- und Hinterrande dacht sie sich
jedoch allmählich in schwacher gleichmäßiger Wölbung ab. Das Schloß ist
an den vorliegenden Steinkernen nicht festzustellen.
Die Verzierung der Schale besteht, wie an Hohlabdrücken erkennbar ist,
aus feinen konzentrischen Linien, die auf der steil abfallenden Vorderseite in
gerader Richtung gegen den Wirbel hin streben. Steinkerne sind fast glatt.
Ältere Stücke zeigen gegen den Hinter- und Unterrand zuweilen treppen-
förmige Absätze.
Maße:
1
2
3
4
5
mm
nun
mm
mm
mm
Vorderrand:
27
oo
19
17
12,5
Schloßrand :
14
12,5
10,5
11
8
Größter Durchmesser rechtwinklig
zum Kiel bis an den Hinterrand:
14
10
11,5
9,5
8
Dicke von zweiklappigen Steinkeinen:
11
9,5
8
8
y
Maße:
G
7
8
9
mm
mm
mm
mm
Vorderrand :
10
8,-5
20
18
Schloß rand :
8
5
11
9
Größter Durchmesser rechtwinkelig
zum Kiel bis an den Hinterrand:
7,5
4,5
10
8
Dicke von zweiklappigen Steinkernen :
5
4
8
Paläontologischer Teil
207
Fundort:
1), 3—7) E E.-St. Tannendorf 1, 2) E Kreibitz 12, 8), 9) Kieslingswalde.
J. Müller, J. Böhm und Holzapfel schildern unsere Art aus der Kreide
von Aachen. Besonders Holzapfel, dem eine größere Anzahl Stücke zur
Bearbeitung Vorgelegen hat, befaßt sich eingehend damit und weist auf
Grund seines Materiales ganz besonders auf die große Veränderlichkeit der
Art hin. Im Museum zu Dresden konnte die Übereinstimmung von Aachener
Exemplaren mit den unserigen festgestellt werden. Der von Brauns aus den
Salzbergmergeln beschriebene Mytilus galicnnci ergibt zweifellos unsere
Form. In zwei Exemplaren habe ich sie auch in den gleichalterigen Schichten
von Kieslingswalde gefunden. Im Museum zu Prag liegen ebenfalls Stücke
von Kieslingswalde, von wo Fuic die Art nebst den Fundorten Kreibitz und
Tannenberg erwähnt. Ich glaube, eine Trennung der Emscher- und Unter-
senonformen von den älteren, durch Woods 1904—1913, 1, S. 110 unter
Dreissensia lanceolata Sow. zusammengefaßten aufrecht erhalten zu müssen.
Von allen mir bekannten Fundorten aus jüngeren Horizonten sind die Stücke
kleiner und, wie auch Woods erwähnt, veränderlicher in ihrer Form. Die
aus dem Cenoman des nahen Elbsandsteingebirges von Geinitz 3*s) u. a.
erwähnten ähnlichen Stücke sind ebenfalls größer und weniger veränderlich,
gehören demnach auch nicht zu unserer Art. Woods beschäftigt sich ein-
gehend mit der Gattung Dreissensici und kommt zu dem Ergebnis, daß seine
den unseren ganz ähnlichen Exemplare entweder zu Dreissensia zu stellen
sind oder einer neuen Gattung angehören. Ich habe mich für die vorstehende
Art dem Vorgehen von Woods angeschlossen und die Bezeichnung Dreissensia
gewählt. Eine Nachprüfung des Schloßapparates ist an meinen Stücken leider
nicht möglich. Von Dreissensia tegnlata liegt nur ein Dutzend Steinkerne vor.
Vorkommen:
Emscher: Limbach 2, E.-St. Tannendorf 1, 2, Kreibitz 8, 9, 12, Kieslings-
walde, Deutmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.).
WTeiter ist die Art aus dem Emscher vom Salzberge bei Quedlinburg
sowie aus dem Untersenon von Aachen bekannt.
Homomyaria
Nuculidac Gray
Nucula La m.
Nucula pietzschi n. sp.
Taf. 11, Fig. 4, 5 a u. b
1846 Nucula margarilacea Reuss, 2, S. 6, Tat. 34, Fig. 26, 27.
Vom Eisenbahneinschnitt an der E.-St. Tannendori liegt ein Dutzend
Steinkerne, teilweise mit Hohlabdrücken vor, die mit der von Reuss als
Nucula margarilacea dargestellten Art übereinstimmen. Sie besitzen einen
gerundet dreiseitigen Umriß, sind vorn scharf abgestutzt und schwach
ausgeschweift. Der nach außen gebogene Unterrand grenzt an den Vorder-
rand in einer scharfen, an den flach konvex gebogenen Hinterrand in einer
mehr gerundeten Ecke. Der vor der Mitte gelegene aufstrebende Wirbel
f 1849 50, Tar. 12, lüg. 3, 4;
38) Mytdus galUcnnei CiEINITZ, j lg;2 } g 2n Taf_ 4g Fjg
208
Abh. preuß. gteol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
ist nach vorn gerichtet und einwärts gebogen. Die gewölbte Muschel ist
etwas ungleichseitig. Die Zahl der kleinen Schloßzähne läßt sich an unserem
Materiale nicht genau feststellen, nach Reuss sind es vorn 7—8 und hinten
8 — 12. Der Schloßkantenwinkel beträgt ungefähr 90°.
Die Verzierung der Schale besteht nach #den Hohlabdrücken aus sehr
feinen radialen und etwas kräftigeren konzentrischen Linien. Die Steinkerne
sind glatt und am Unterrande fein gekerbt. Eine vom Wirbel zur vorderen
unteren Ecke ziehende Kante grenzt ein vertieftes Möndchen scharf ab.
Ferner gewahrt man noch eine schwache gerundete Kante, die vom Wirbel
zur unteren hinteren Ecke läuft.
Maße: 1 2 3 4 5
Länge: 4,5 mm 5,5 mm 6 mm 6,5 mm 7 mm
Höhe: 3,5 „ 4,5 „ 5 „ 5,5 „ 6 „
Länge : Höhe = 100: 78 82 83 84 85
Reuss bezeichnet unsere Art als Nucula margaritacea Lam. Ebenso wird
Nucula antiquata Sow. hiermit vereinigt. Nach den Abbildungen bei Woods 39)
ist jedoch bei dieser Art der Vorderrand im Verhältnis zum Hinterrande
bedeutend kürzer und die konzentrische Streifung kräftiger als bei unserer
Form.
Ich widme die Art Herrn Professor Dr. K. Pietzsch in Leipzig.
Vorkommen:
Oberturon y: Luschitz (Reuss), Priesen (Reuss);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, 2, Kreibitz 6, 7, Oberkreibitzer Tal-
sperre 8, Böhm. Kamnitz 3 (Prinz).
Nucula striatula A- ItOEM.
Taf. 11, Fig. 6, 7
1841 Nucula slrialula A. Roemer, S. 68, Taf. 8, Fig. 26.
1842 Nucula truncata Geinitz, 3, S. 77, Taf. 10, Fig. 8; Taf. 20, Fig. 25.
1846 Nucula peclinata Reuss, 2, S. 5, Taf. 34, Fig. 1 — 5.
1850 Nucula slrialula d’Orbigny, 2, S. 243.
1875 Nucula pectinala Geinitz, 2, S. 57, Taf. 17, Fig. 3 — 5.
1877 Nucula peclinala FriC, S. 117, Abb. 79.
1889 Nucula pectinala FriC, S. 78.
1893 Nucula pectinala FriC, S. 91.
1897 Nucula peclinala FriC, S. 56.
1904 Nucula peclinata Petrasciieck, S. 4, 6.
1912 — 13 Nucula slrialula Scupin, S. 182.
Der Umriß dieser Art ist queroval dreiseitig, hinten gerundet, vorn schräg
abgestutzt. Der vordere Schloßrand zieht vom Wirbel in einer schwach aus-
gehöhlten Linie schräg nach vorn unten und biegt in einer gerundeten Ecke
zu dem in einem flachen Bogen ausgezogenen Unterrande um. Der Unter-
rand verschmilzt in einem gleichmäßigen Bogen mit dem Hinterrande und
dieser ebenso mit dem wenig konvexen hinteren Schloßrande. Die im nor-
malen Zustande gewölbten Steinkerne sind in den weichen mergeligen Ab-
lagerungen durch Druck häufig flach zusammengepreßt. Der nach innen
39) WOODS 1904—13, 1, Taf. 4, Fig. 22—26.
Paläontologischer Teil
209
eingebogene Wirbel ist sehr weit nach vorn gerückt. Die Muschel ist infolge-
dessen stark ungleichseitig. Die schwach gebogenen ziemlich großen Schloß-
zähne nehmen beiderseits gegen den Wirbel hin bedeutend an Größe ab. Die
genaue Feststellung ihrer Zahl ist an unseren Steinkernen nicht möglich,
vorn sind 8—10, hinten etwa 20 sichtbar. Der Schloßkantenwinkel beträgt
ungefähr 100°.
Die Verzierung der Schale besteht aus feinen radialen und konzentrischen
Linien, der Unterrand der Steinkerne ist entsprechend den Radiallinien fein
gekerbt. Bei einem 18 mm langen Exemplar konnten auf 3 mm 10 Radial-
linien gezählt werden (Taf. 11, Fig. 7), demnach insgesamt ungefähr 60.
Ein Steinkern von Kieslingswalde zeigte bei 16 mm Länge etwa 70 Radial-
linien, folglich, auf 3 mm 13. Die Muskeleindrücke sind groß und deutlich. Eine
vom Wirbel schräg nach vorn unten ziehende Kante grenzt ein breites vertieftes
Möndchen ab. Das hinter dem Wirbel gelegene Schildchen ist lang und schmal.
Maße:
1
2
3
4
5
6
7
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
18
17
12
16
10
11,5
17
Höhe :
11
11
8
11
7
8,5
12,5
Länge: Höhe = 100:
Länge des vorderen
61
65
67
69
70
74
74
Schloßrandes:
8
8
6
8
5
5,5
9,5
Länge des hinteren
Schloßrandes:
10
11
9
10
7
7
10,5
Maße :
8
9
10
11
12
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
8
10
10,5
10
10
Höhe:
6
7,5
8
8
8
Länge: Höhe = 100:
Länge des vorderen
75
75
76
80
80
Schloß ran des:
4
5
5
4,5
5
Länge des hinteren
Schloßrandes:
6
7
7
6
6,5
Fundort:
Mergelschichten: 1), 3), 4), 5), 7), 8) OT y Kreibitz 3, 2) OT y Kreibitz 14.
Kalkquarzit: 6), 9), 10), 11), 12) E E.-St. Tannendorf 1.
Das von A. Roemer aus dem Plänerkalk von Strehlen dargestellte
Stück stimmt gut mit unseren Steinkernen überein. Ein von Geinitz 1842
aus Luschitz in Böhmen abgebildetes Stück ist gegenüber unserem Materiale
hinten mehr spitz. Dasselbe gilt auch von der von ihm auf Taf. 10, Fig. 8
von Strehlen aufgeführten Nucula blochmanni , die beide von Geinitz im Text
unter Nucula truncata Nilss. zusammengezogen sind. Sie entstammen Mergel-
und Tonschichten, in denen die Versteinerungen größtenteils zerdrückt Vor-
kommen, so daß sie trotz der Abweichung mit unserer Art vereinigt werden
können. Über das Verhältnis unserer deutschen Art zu Nucula truncata
Nilsson 1827, S. 16, Taf. 5, Fig. 6 kann nur den Ausführungen Scupin’s bei-
gcpflichtet werden. Auch die erneute Wiedergabe des Originalsteinkernes
Ändert 14
210
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
durch Hennig 1897, S. 58, Taf. 3, Fig. 30 läßt bei aller Ähnlichkeit die
Feststellung einer sicheren Übereinstimmung nicht zu. Im „Elbtalgebirge“
führt Geinitz unsere Form unter dem Namen Nucula pectinata Sow. auf.
Nach der Darstellung von Woods40) ist bei Nucula pectinata der hintere
Schloßrand gerader und bildet mit dem Hinterrande eine gut wahrnehmbare
Ecke; ferner Ist die Schale mit 50—52 radialen Linien verziert, während an
unseren Stücken der mehr gebogene Schloßrand in ununterbrochener Rundung
in den Hinterrand übergeht und die Schalenverzierung 60 — 70 radiale Linien
aufweist. Nucula teuer a Müll, bei Holzapfel 41 ) ist unserer Art im Umriß
und in der Bezahnung sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch eine
schwächere Wölbung und die mit etwa 100 Radiallinien bedeckte Schale,
vorausgesetzt, daß die Zeichnung bei Holzapfel die Originale richtig wieder-
gibt. Bei Fuecii42) ergeben die Abbildungen der PIoLZAPFEL’schen Art nur
gegen 60 Radiallinien auf der ganzen Schalenoberfläche und gleichen damit
mehr unserer Form.
Die Abbildungen bei Reuss sind nach Originalen aus Mergelschichten
angefertigt. Die Figuren 1—3 scheinen entweder verdrückte Stücke dar-
zustellen, oder die Zeichnungen sind, was bei Reuss öfters der Fall ist,
ungenau ausgefallen. Die Abb. 4 und 5 gleichen unseren Stücken. Bei Fig. 5
sind jedoch die Zähne am Wirbel zu kräftig gezeichnet. Die von Reuss
angegebene Zahl der Zähne, vorn 12—15, hinten 25—30, ist wohl etwas hoch
gegriffen. Fric führt unsere Art durchweg als Nucula pectinata auf. Stücke
aus den Teplitzer und Priesener Schichten wurden im Museum zu Prag als
übereinstimmend mit den unseren befunden. Das in den Weißenberger
Schichten aus den Drinower Knollen abgebildete Stück mit ausnahmsweise
annähernd mittelständigem Wirbel konnte jedoch nicht verglichen werden.
Die von Scupin aus dem Mergel von Großrackwitz erwähnten Stücke mit
feiner Radialskulptur gehören zu unserer Art, wie ich im Geologischen
Landesmuseum feststellen konnte.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4, 7 (beide Soukup) ;
Mittelturon: Drum 1, 2, Schandau 2, Lohmen, Strehlen (Mus. Dresden),
Dresden 1 (Mus. Dresden), Jidn 17, 42, 43, 45, 46, 47, 49
(alle 7 Soukup), Heuscheuer 2, 3, Kynberg Löw., Langenau Löw.
3 (Geol. Landesmus.) ;
Oberturon aß: Zeichen 2 (Seifert);
Oberturon y: Zatzschke (Mus. Dresden), Birkwitz (Mus. Dresden), Hinter-
jessen (Seifert), Böhm. Kamnitz 2, Kreibitz 3, 14, Limbach,
Robitz, Sandau, Böhm. Zwickau (Vortisch), Priesen, Jieln 1
(Soukup), Großrackwitz Löw. 2 (Geol. Landesmus., Realgymn.
Löwenberg) ;
Emscher: E.^St. Tannendorf 1, Daubitz 1, Kreibitz 6, 9, 12, Oberkreibitzer
Talsperre 8, 9, Priesen, Chlomek (Mus. Prag), Deutmanns-
dorf Löw. (Geol. Landesmus.), Gehnsdorf Löw. 2 (Geol. Landes-
mus.), Kieslingswalde (selbst gesammelt, Mus. Prag), Salzberg.
40) Woods 1904—18, 1, S. 16, Taf. 2, Fig. 22—27 ; Taf. 3, Fig. 13.
41) Holzapfel 1889, 2, 8. 200, Taf. 21, Fig. 9—12.
42) FRECH 1887, S. 161, Taf. 14, Fig. 10—12.
211
Paläontologischer Teil
heda Sciium.
heda siliqua Goldf. sp.
Taf. 11, Fig. 8
1834 — 40 Nucula siliqua Goldfuss, 2, S. 156, Taf. 125, Fig. 13.
1846 Nucula siliqua Reuss, 2, S. 7, Taf. 34, Fig. 11.
1877 Leda siliqua FriC, S. 117, Abb. 81.
1889 Leda siliqua Holzapfel, 2, S. 203.
1893 Leda siliqua Fric, S. 92.
1897 Leda siliqua Fric, S. 65.
? 1904 — 13 Nuculana sp. cf. siliqua Woods, 1, S. 11, Taf. 2, Fig. 10 a u. b.
Leda siliqua ist im Umriß breitsäbelförmig queroval. Sie ist nach hinten
stark verlängert und verschmälert, sehr flach und stark ungleichseitig. Der
kleine, kaum hervorragende Wirbel liegt am Anfänge des zweiten Fünftels
bis zweiten Viertels der Schale. Der Vorderrand bildet einen kurzen ge-
drungenen Bogen und verläuft in den langen, flach gebogenen Unterrand,
der allmählich zu dem sehr kurzen, scharf gebogenen Hinterrande aufsteigt.
Der Schloßrand bildet einen sehr flachen Winkel von 170°. Vorn stehen
etwa 10 winkelige, hinten 40—50 gerade kleine Schloßzähne. Auf einen
Millimeter konnten ungefähr vier Schloßzähne gezählt werden. Die Stein-
kerne sind glatt. Auch die Hohlabdrücke lassen bis auf einige wenige
schwache Konzentrische Linien keine Schalenverzierung erkennen.
Mafle:
1
2
3
4
5
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
17 (100:)
16 (100:)
19 (100:)
19 (100:)
17 (100:)
Höhe:
5 ( 29)
5 ( 31)
6 ( 32 )
6 ( 32)
7 ( 41)
Wirbel von vorn: 4 ( 22 )
4 ( 25)
3,5 ( 17)
4 ( 21)
5 ( 29 )
Fundort:
OT y Kreibitz 3.
Der von Goldfuss abgebildete Steinkern ist bedeutend größer als unsere
Exemplare, übrigens stimmt aber Beschreibung und Abbildung gut mit diesen
überein. In dem bei Goldfuss abgebildeten Stück liegt der Wirbel ver-
hältnismäßig weit nach vorn, noch mehr in der Abbildung bei Rogala 1909,
S. 699, Taf. 28, Fig. 15. Letztere ist deshalb als Synonym für unsere Art
unberücksichtigt gelassen worden. Reuss und Fric (Priesen er Schichten)
führen die Art von Priesen an. In den Chlomeker Schichten bezieht sich
Fric nur auf den Fundort Kieslingswalde (schönes Stück im Museum zu Prag).
Ferner konnte ich die Übereinstimmung der in den Weißenberger Schichten
aus den Semitzer Mergeln (Unter turon ?) von Fric erwähnten Stücke im
Museum feststellen. Holzapfel bezeichnet mit Leda siliqua einige Steinkerne
vom Lusberge bei Aachen. Die von Woods abgebildeten Bruchstücke lassen
mit Sicherheit unsere Art nicht erkennen; Woods findet jedoch keinen Unter-
schied heraus.
Die von Geinitz 1842, Taf. 20, Fig. 28 und 29 dargestellten Stücke sind
zu schlecht, als daß man eine Übereinstimmung feststellen könnte.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4 (Soukup), 9;
14*
214
Abh. pr-euß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Fundort :
1—3) OT y Kreibitz 3, 4) OT y Böhm. Kamnitz 2.
Die Verzierung der Schale besteht aus feinen engen konzentrischen
Linien, die gegen den Unterrand besonders deutlich sind, auf der Schalenmitte
jedoch fast verschwinden. Geinitz, der die Oberfläche seiner Stücke als
glatt schildert, hat wohl nur Steinkerne vor sich gehabt. Sehr charakte-
ristisch ist die von Reuss gegebene Beschreibung. Die Abbildungen bei Fric
aus den Semitzer Mergeln und Priesener Schichten sind ebenfalls sehr be-
zeichnend für die Art. Die Originale im Museum zu Prag konnten verglichen
werden, sowie daselbst auch Stücke von Kreibitz.
S cu pin schildert die verschiedenen Abweichungen in der Form, die auch
hier vorhanden sind, in den Mergelschichten jedoch häufig auch auf Ver-
drückungen beruhen. Die von ihm als Nucula productoides (Scupin, S. 133,
Taf. 9, Fig. 12, 17) bezeichneten Exemplare sind wohl auch nur hierher zu stellen.
Leda semilunaris ist, wie oben und auch von Scupin geschildert, in der
Form veränderlich, wozu das meist tonige Einbettungsmaterial besonders
noch beiträgt.
Die Originale von Zatzschke und von der Teplitzer Straße in Dresden
konnten im Museum zu Dresden verglichen werden; sie stimmen mit unseren
Stücken überein.
Leda försteri bei Holzapfel 1889, 2, Taf. 21, Fig. 13 — 17 ist sehr ähnlich,
besitzt aber deutlich geknickte Schloßzähne.
Vorkommen:
Unterturon: Semitz (Mus. Prag), Jicin 4, 7, 8 (alle 3 Soukup) ;
Mittelturon: Brenn 1, Lohmen, Dresden 1 (Mus. Dresden), Leitmeritz 22,
Leneschitz (Mus. Prag u. Mus. Aussig), Kl. Kahn 1 (Mus.
Aussig), Jicin 8, 41, 43, 45, 46, 49 (alle 6 Soukup), Heu-
scheuer 1, Kynberg Löw. ;
Oberturon aß: Zeichen 2;
Oberturon y: Zatzschke (Mus. Dresden), Birkwitz (Mus. Dresden), Hinter-
jessen (Seifert), Böhm. Kamnitz 2, 3, 4, Kreibitz 3, 14,
Limbach, Robitz, Jägersdorf 2, Sandau, Waldeck, Barzdorf,
Oberhennersdorf, Priesen (selbst gesammelt, Mus. Prag),
Jicin 1, 2, 3 (alle 3 Soukup), Chotzen, Großrackwitz 2, 3 (beide
Geol. Landesmus.);
Emscher: Priesen.
fjeda papyracea Frech
Taf. 11, Fig. 12
1887 Leda papyracea Frecii, S. 160, Taf. 13, Fig. 8 — 11.
Die Art ist keilförmig quer verlängert und flach gewölbt. Der vordere
Oberrand verläuft horizontal und biegt in den gerundeten Vorderrand um.
Der Unterrand bildet einen flachen ungleichseitigen Bogen, der nach hinten
ausgezogen ist und in eine abgerundete Spitze endet. Von da zieht der
hintere Oberrand in einer geraden Linie zu dem kleinen, wenig hervor-
tretenden Wirbel. Dieser liegt etwas vor der Mitte. Die Muschel ist
Palaontologischer Teil
215
ungleichseitig, der vordere Teil kurz und breit, der hintere länger und
schmäler. Die Art zeigt im Umriß einige Veränderlichkeit, wie auch aus
den Abbildungen bei Frech ersichtlich ist. An einem der vorliegenden Stein-
kerne sind winzige Zähnchen sichtbar, die nach Frech den ganzen Oberrand
umsäumen. Die Steinkerne sind glatt mit einigen Andeutungen von feinen
konzentrischen Linien.
Maße; 1
Länge: 16mm 10 mm
Höhe : 7 „ 4,5 „
Länge : Hohe = 100: 44 45
Fundort: E Kreibitz 12.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 12.
Die von Frech beschriebenen Exemplare stammen aus dem Untersenon
von Suderode.
Leda transiens Fric sp.
1893 Nucula transiens Fric, S. 92, Abb. 104.
Aus der Sammlung des Herrn Soukup liegen mir aus dem Turon von
Jicin einige Exemplare vor, die sehr gut mit den Abbildungen der Nucula
transiens von Fric übereinstimmen. Das eine Exemplar ist hinten gerade
abgestutzt, ein anderes ist hinten gerundet. Die Art ist vorn etwas kürzer
als hinten. Vorn sind etwa 20, hinten wohl einige 20 Schloßzähne vor-
handen. Die Länge beträgt 10, die Höhe 4,5 mm. Die Steinkerne lassen
die konzentrischen Linien nur ganz schwach erkennen.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 7 (Soukup);
Mittelturon : Jicin 8, 43 (beide Soukup).
Arcidae Lam.
Cueüllaea Lam.
Cucullaea zintm ermannt n. sp- und rar. alta .
Tat. 11, Fig. 24, 25
1875 Area subglabra Geinitz, 2. S. 56 z. Teil, Taf. 16, Fig. 2.
1897 cf. Scapharca ponticeriana Fric, S. 57, Abb. 64.
1901 Cucullaea subglabra Sturm, Taf. 6, Fig. 1.
1901 Cucullaea subglabra var. perversa Sturm, Taf. 6, Fig. 2.
? 1912 — 13 Cucullaea malheroniana var. perversa Scupin, Taf. 10, Fig. 12.
1912 — 13 Cucullaea malheroniana var. Scupin, Taf. 9, Fig. 3, 5.
Der Umriß der vorliegenden Steinkerne ist rhombisch und nähert sich
bald mehr dem Rechteck, bald mehr dem Quadrat. Der gerade Oberrand ist
mit dem Vorderrande in einem scharfen stumpfen Winkel verbunden. Der
Vorderrand ist konvex und geht bogenförmig in den fast geraden, nur schwach
konvexen Unterrand über. Eine gerundete Kante verbindet Unter- und Hinter-
rand in einem Winkel von etwa 70°. Der scharfe stumpfe Winkel, unter
dem der gerade Hinterrand an den Oberrand anstößt, beträgt 120—130°.
216
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Die gegeneinander eingebogenen und sich fast berührenden Wirbel liegen
in der Mitte der hochgewölbten Schale. Vom Wirbel zur unteren hinteren
Ecke zieht eine scharf abgerundete, stets deutlich ausgebildete Kante. Vom
Vorderrande steigt die Schale allmählich empor, verläuft sodann ziemlich
flach bis hinter die Mitte des Rückens und fällt an der genannten Kante
steil zum Hinterrande ab. Auf der Hinterseite der Steinkerne bemerkt man
eine scharf eingeschnittene gekrümmte Furche, den Abdruck einer für den
hinteren Muskel dienenden kräftigen Stützleiste. Unterrand und Kante treffen
in einem Winkel von 50—60° zusammen. Die Schloßzähne sind nur an
wenigen Exemplaren an der Vorder- und Hinterseite sichtbar, in der Schalen-
mitte sind sie der Beobachtung entzogen. Die hinteren stehen schräg, die
vorderen Zähne ziemlich horizontal zum Schloßrande und zeigen nach innen
eine hakenförmige Umbiegung. Bei den hintersten drei Zähnen ist die Haken-
bildung an den Steinkernen nur schwach angedeutet. Die dicken Schalen, von
denen bloß ein zerwittertes Bruchstück vorliegt, zeigen nach den vorhandenen
Hohlabdrücken nur schwach konzentrische Verzierungen; während einige Stein-
kerne gegen den Unterrand eine deutliche Radialfurchung (Taf. 11, Fig. 24, 25)
aufweisen.
Maße :
1
2
3
4
5
6
7
8
Länge:
28 mm
40 mm
25 mm
33 mm
38 mm
39 mm
27 mm
31 mm
Höhe:
Lange : Höhe
91
uA «
30 „
19 „
25 „
30 „
33 „
23
29 „
= 100:
Fundort:
75
75
76
76
79
84
85
94
1), 3), 5), 6) E E.-St. Tannendorf 1, 2) E Kreibitz 9, 4) OT T Kreibitz 6,
7) E Böhm. Zwickau 5, 8) E Kreibitz 27.
Unsere Exemplare stimmen nach Vergleich mit dem Original vollständig
mit der von Stürm als Cucullaea subglabra var. perversa (Länge 50 : Höhe 40
= 100:80) beschriebenen und abgebildeten Form überein. Das Original zu
Cucullaea subglabra bei demselben Autor in der Universität Breslau, das
ebenfalls besichtigt werden konnte, besitzt eine gleich scharfe Kante wie
unsere Exemplare. Wenn auch die Schloßplatte etwas kürzer ausgebildet ist,
so gleicht die Zahnstellung vollständig der Varietät perversa . Bei genügend
Material läßt sich hier sicher eine Formenreihe zwischen den beiden Extremen
aufstellen. Als eine Varietät von Cucullaea subglabra kann unsere Art
nicht bezeichnet werden, da sie eine ganz andere Zahnstellung als jene hat
(vgl. Cucullaea subglabra S. 219). Zu Cucullaea zimmermanni gehört ferner
das von Geiisitz 1875, 2, Taf. 16, Fig. 2 von Kieslingswalde ebenfalls als
Cucullaea subglabra aufgeführte Exemplar, das im Original vorliegt. Die
Bandfläche, die an den Kreibitzer Steinkernen nicht erkennbar ist, weist
an den Exemplaren von Kieslingswalde drei Furchen auf. Der Form nach
könnte der von Scupin, Taf. 10, Fig. 12 abgebildete Ausguß eines Hohl-
abdruckes, der ebenfalls im Original verglichen werden konnte, unserer Art
angeschlossen werden (Länge 59: Höhe 46 = 100:78). Die von Fric von
Chlomek zu cf. Scapharca ponticeriana Stol. gestellten Exemplare sind be-
stimmt verschieden von der indischen Art. Die gezeichneten drei Furchen
am Hinterrande sind nur Reste der auf den Steinkernen mehr oder weniger
scharf hervortretenden radialen Furchung der inneren Schalenseite. Das
Faiäontologischer Teil 217
Original läßt die Fortsetzung dieser Furchen gegen die Schalenmitte hin
undeutlich erkennen.
Eng verbunden sind mit den vorgenannten Exemplaren die von Scupin,
Taf. 9, Fig. 3 und 5 abgebildeten und als Cucullaea matheroniana var. be-
zeichneten Exemplare, sowie auch das daselbst Taf. 10, Fig. 13 dargestellte
unbenannte Stück. Bei vollständig gleichartiger Ausbildung des Schlosses
besitzen diese bedeutendere Höhe, eine breitere Area mit fünf Furchen
(zweimal zu beobachten). Die Rückenkante ist mehr gerundet und die Hinter-
seite nach außen gewölbt, während sie an unseren Exemplaren eine mehr
konkave Fläche zeigt. Sie sollen deshalb als var. alta abgetrennt werden.
Die Originale Scupin’s liegen vor.
Maße: 1 _2 3 4
Länge: 45 mm 37 mm 40 mm 48 mm
Höhe: 44 „ 37 „ 42 „ 53 B
Länge: Höhe = 100: 98 100 105 110
Fundort:
1) Scupin 1912—1913, Taf. 9, Fig. 3, Untersenon Sirgwitz, Realgymn.
Löwenberg; 2) Untersenon Wenig Rackwitz 1, Realgymn. Löwenberg No.
1263; 3) Untersenon Wenig Rackwitz 1, Realgymn. Löwenberg No. 1268;
4) Untersenon Wenig Rackwitz 1, Geol. Landesmus. No. 680.
Bei der Bedeutung der Schlösser für die Bestimmung der Arten dieser
Gattung wurden die Originale, soweit erreichbar, eines genauen Vergleiches
mit den Abbildungen unterzogen.
Sturm, Taf. 6, Fig. 2. Die vorderen Schloßzähne besitzen alle eine
Hakenbiegung, auf der hinteren Schalenseite ist sie mit Ausnahme an den
drei geraden oder nur schwach gebogenen hintersten Zähnen am Original
scharfeckiger als in der Abbildung. Das Bandfeld besitzt drei Furchen.
Sturm, Taf. 6, Fig. 1 fehlte das nur früher besichtigte Original zur
Nachprüfung.
Geinitz 1875, 2, Taf. 16, Fig. 2, sind die Zahnleisten beschädigt und nicht
vollständig erkennbar. Sie zeigen jedoch keine Abweichungen von der Schloß-
ausbildung bei Sturm, Taf. 6, Fig. 2. Das Bandfeld besitzt drei Furchen.
Scupin, Taf. 9, Fig. 3, stimmt die Zahnstellung im Original vollständig mit
der Abbildung überein. Die Ergänzung des abgebrochenen vorderen Teiles
ist nach einem anderen Exemplare trefflich gelungen.
Scupin, Taf. 9, Fig. 5 zeigt die im Original fast geraden drei hintersten
Zähne zu stark gebogen.
Cucullaea zimmer manni samt der Varietät alta ist mit Cucullaea mathe-
roniana d’Orb. sehr nahe verwandt, unterscheidet sich aber von dieser
Art durch die kürzeren Seitenzähne der Vorderseite und die geringere Anzahl
der Zähne (gegen 20), während Cucullaea matheroniana etwa 30 Schloßzähne
besitzt. Auch verläuft bei Cucullaea matheroniana der Hinterrand bedeutend
schiefer als bei unseren Formen. Die Vergleiche mit den Aachener Originalen
bestätigen dieses. Weiter ist durch Vergleich der Originale die vollständige
Identität von Cucullaea matheroniana d’Orb. mit den von Scupin als Cucullaea
abscisa (Taf. 9, Fig. 4 und Taf. 10, Fig. 13) dargestellten Exemplaren fest-
gestellt werden.
218 Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Die Prüfung des Materiales von Aachen und Löwenberg hat ferner
folgendes ergeben. Das Original zu Holzapfel 1889, 2, Taf. 22, Fig. 2, Cucul -
laea ma Liier oniana d’Oiib. sp., konnte nicht nachgeprüft werden. An einem zu
dieser Art gehörigen Steinkerne vom Königstor in der Sammlung der technischen
Hochschule sind jedoch auf dem gut erhaltenen Abdruck der Area nur fünf
Winkelfurchen zu beobachten. In der Beschreibung sind sieben bis acht Winkel-
furchen angegeben, die Abb. Taf. 22, Fig. 2 zeigt deren nur fünf bis sechs,
so daß ohne weiteres die Zahl 5, die sich tatsächlich feststellen läßt, für die
Anzahl der Bandfurchen gelten kann. In dem Material der technischen Hoch-
schule ist nur dies eine Exemplar vorhanden, das die Bandfurchen erkennen
läßt. Der gleiche Steinkern zeigt auch auf der Hinterseite die Schloßzähne
soweit winkelig, daß ein Unterschied von Cucullaea abscisa bei Scupin, Taf. 10,
Fig. 14, an welcher die hintersten Schloßzähne übrigens vollständig be-
schädigt sind, kaum vorhanden oder höchstens nur sehr gering sein dürfte.
Die Schloßplatte an dem Original von Scupin ist auf der Hinterseite wohl
5 mm länger anzunehmen als sie jetzt noch erhalten ist, wodurch dieser Teil
des Schlosses ein anderes Gepräge erhält. Somit könnten auch daselbst
die drei hintersten Schloßzähne fast gerade verlaufen. Das Original zu Holz-
apfel, Taf. 22, Fig. 4 bestätigt dasselbe. Cucullaea rugosa Holzapfel, Taf. 22,
Fig. 1, die ebenfalls im Original einer Nachprüfung unterzogen werden konnte,
spricht für vollständige Übereinstimmung mit Cucullaea matheroniana. Während
in der Beschreibung zwei bis drei Winkelfurchen genannt werden, läßt das
an dieser Stelle etwas undeutliche Original mindestens deren vier erkennen,
so daß bei vollständiger Erhaltung sehr gut fünf Furchen vorhanden sein
könnten. Die Hinterzähne sind am Original mit Ausnahme der drei fast
geraden hintersten ebenfalls winkelig gebogen und gleichen Scupin, Taf. 10,
Fig. 14. Die Zahnstellung ist infolge von anhaftendem Gestein etwas un-
deutlich erkennbar. Cucullaea matheroniana ist ebenso schief nach hinten
verlängert wie Cucullaea rugosa . Bei dem Original zu Holzapfel, Taf. 22,
Fig. 4 ist die hinterste Partie abgebrochen. Cucullaea rugosa ist weder
niedriger noch geringer gewölbt, wie ein Vergleich der Originale Taf. 22,
Fig. 1 und Fig. 4 ergibt. Die Skulptur erscheint bei den wenigen Exemplaren
mit vorhandener guter Schale sehr nebensächlich. Das Schalenexemplar
Taf. 22, Fig. 1 hat gleichgroße und gleichartig hervor tretende Wirbel wie
andere, weniger kräftig gerippte Schalen. Der Unterschied in der Größe der
Area von Taf. 22, Fig. 1 und 2 ist in Wirklichkeit kaum vorhanden. Die
Wiedergabe der Area in der Abbildung Fig. 1 ist mangelhaft, in Wirklichkeit
ist die Area größer. Die Mittelzähne sind bei beiden Originalen gleich
kräftig entwickelt, bei Fig. 1 sind sie jedoch sehr ungünstig erhalten und zu
beobachten. Auch ist dieses Exemplar kleiner als Fig. 2.
Ich benenne die Art zu Ehren des Flerrn Geh. Bergrat Professor Dr.
Zimmermann in Berlin.
Vorkommen:
Mittelturon: Kesselsdorf Löw.? (Geol. Landesmus.), Löwenberg 1 ? (Geol.
Landesmus.) ;
Oberturon y : Kreibitz 6;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 1, 9, 24, 27, Böhm. Zwickau 5,
Hermsdorf 9, Chlomek (Mus. Prag), Jidn 5 (Soukup), Herms-
Paläontologischer Teil
219
dorf Löw. (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde (Mus. Dresden,
Geol. Institut Breslau) ;
Untersenon: Wenig Rackwitz 1 (Geol. Landesmus., Realgymn. Löwenberg);
var. alta:
Emscher: Giersdorf Low. (Geol. Landesmus.), Bergwarthau Löw. (Geol.
Landesmus.) ;
Untersenon: Sirgwitz Löw. (Geol. Landesmus., Realgymn. Löwenberg),
Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus., Realgymn. Löwen-
berg).
Einige kleinere Exemplare von der E.-St. Tannendorf mit ebenfalls gut
markierter Rückenkanhe mögen, da ihre Schloßcharaktere wenig deutlich
sichtbar sind, hier angeschlossen werden. Sie gleichen dem Original und der
Abbildung von Area orbignpana d’Orb. bei Sturm 1901, Taf. 6, Fig. 4.
Auch an diesem Exemplar läßt sich die Schloßausbildung nicht nachweisen.
Cucullaea subglabra n’Oius.
Taf. 11, Fig. 26, 27, 28
1834 — 40 Area glabra Goldfuss, 2, S. 149 (z. Teil), Taf. 124, Fig. 1 b.
1843 Cucullaea glabra Geinitz, 4, Taf. 3, Fig. 4, 5.
1850 Cucullaea subglabra d’Orbigny, 2, S. 244.
1875 Cucullaea matheroniana Brauns, S. 335.
1875 Area subglabra Geinitz, 2, S. 56, Taf. 16, Fig. 3.
1877 Area subglabra FriC, S. 119, Abb. 85.
1883 Area subglabra FriC, S. 102, Abb. 67.
1889 Cucullaea subglabra Holzapfel, 2, S. 206, Taf. 22, Fig. 3 u. 5.
1897 Area subglabra FriC, S. 57.
1898 Cucullaea subglabra G. Müller, S. 51, Taf. 7, Fig. 7 u. 8.
1901 Cucullaea deichmuelleri Sturm, S. 74, Taf. 6, Fig. 3 u. 3 a.
non 1901 Cucullaea subglabra Sturm, S. 73, Taf. 6, Fig. 1.
non 1901 Cucullaea subglabra var. perversa Sturm, S. 74, Taf. 6, Fig. 2.
1912 — 13 Cucullaea sp. ScuPIN, S. 191, Taf. 9, Fig. 6.
1912 — 13 Cucullaea conf. matheroniana Scupin, S. 190, Taf. 10, Fig. 7.
Die kräftig gewölbten gleichklappigen Steinkerne besitzen einen schief
vierseitigen bis fast dreiseitigen Umriß. Der gerade Oberrand bildet mit
dem konvexen Vorderrand einen scharfen stumpfen Winkel. In gleichmäßigem
Bogen geht der Vorderrand in den flach konvexen Unterrand über. Dieser
ist durch einen abgerundeten spitzen Winkel mit dem gerade oder gering
gebogen aufsteigenden Hinterrande verbunden. Hinterrand und Oberrand
bilden einen scharfen stumpfen Winkel. Die aus breiter Basis empor-
strebenden dicken Wirbel sind gegeneinander eingebogen und liegen im
allgemeinen ziemlich in der Mitte der Schale. Trotzdem erscheint die Muschel
infolge ihres gewöhnlich schief nach hinten ausgezogenen Umrisses und der
hinter die Mitte gerückten höchsten Schalenwölbung stark ungleichseitig.
Nur einzelne Exemplare mit fast gleichmäßiger Wölbung sind annähernd
gleichseitig. Wenige Steinkerne lassen den Charakter des Schlosses erkennen.
Die kleinen Mittelzähne sind nirgends sichtbar. Die Vorderseite besitzt drei
lange horizontale, gegen die Mitte schwach eingebogene Zähne, während die
Hinterseite mit drei kürzeren, mehr gebogenen Zähnen besetzt ist, genau
wie dies die Abbildung bei Holzapfel, Taf. 22, Fig. 3 a zeigt.
220
Abh. preuß. gieoL L.A., Neue Folge, Heft 159
Die Verzierung der dicken Schale, deren Unterrand an den Steinkernen
durch ein breites Band gekennzeichnet ist, besteht nur aus schwachen konzen-
trischen Runzeln; Steinkerne sind glatt. An einer vom Wirbel zur unteren
hinteren Ecke ziehenden Linie biegt der Rücken der Schale in voller Rundung
gegen den Hinterrand um. Eine deutliche Kante fehlt gänzlich.
Maße:
1
2
3
4
5
6
7
Länge:
44 mm
42 mm
47 mm
30 mm
44 mm
36 mm
46 mm
Höhe:
33 „
32 „
35 „
23 „
35 „
29 „
37 „
Länge : Höhe
= 100:
75
76
76
77
80
80
80
Maße:
8
9
10
11
12
13
14
Länge:
41 mm
41 mm
36 mm
39 mm
37 mm
32 mm
25 mm
Höhe:
34 „
35 „
31 „
34 „
34 „
29 „
23 „
Länge : Höhe
= 100:
83
85
86
87
91
91
92
Fundort:
1), 2), 4), 5), 6), 8), 10), 11), 14) E E.-St. Tannendorf 1, 3) OT y Kreibitz
11, 7) E Kreibitz 27, 9), 12) Salzberg, 13) E Kieslingswalde.
1), 3), 10), 14) Sammlung Humboldtverein Ebersbach.
Das Verhältnis anscheinend unverdrückter Exemplare variiert zwischen
100:75 und 100:91, so daß als Durchschnitt 100:83 angenommen werden kann.
Das Exemplar 4, Taf. 11, Fig. 28, zeigt eine ziemlich abweichende Form;
jedoch stimmen die Schloßzähne, soweit eine Beobachtung möglich ist, mit
denen der anderen Exemplare überein. Auch war das Stück dem Artcharakter
entsprechend mit einer dicken Schale versehen, wie der Abdruck des breiten
Bandes längs des Unterrandes deutlich erkennen läßt.
Die englische Cuciillaea glabra Park, unterscheidet sich von unserer Art
durch einen vom Wirbel zur unteren hinteren Ecke ziehenden deutlichen Kiel,
der an unserer Art nicht vorhanden ist. Zu der englischen Form zieht
Woods 1904—1913, 2, S. 57, auch Area glabra bei Goldfuss, Taf. 124,
Fig. 1 b, unter Bezugnahme auf den von Goldfuss u. a. erwähnten Fundort
Blackdown. Da das Original anscheinend nicht mehr aufzufinden ist, kann
man jedoch auch mit gleichem Recht annehmen, daß Goldfuss als Original
ein unzweifelhaftes Exemplar unserer Art von den von ihm ebenfalls auf-
geführten Fundorten Quedlinburg oder Aachen Vorgelegen hat. Die Abbildung
bei Geinitz 1843, Taf. 3, Fig. 5 besitzt die typische Ausbildung unserer Art;
auch Fig. 4 sowie ,, Elbtalgebirge“ 2, Taf. 16, Fig. 3 gehören dieser an, wie
ein Vergleich der Originale im Museum zu Dresden ergeben hat. Die Be-
schreibung läßt sich ebenfalls gut auf unsere Art anwenden. Taf. 16, Fig. 4
von Strehlen ist als unsicher zu bezeichnen. Die am Salzberge bei Quedlin-
burg von mir gesammelten Steinkerne gleichen in der Form vollständig
unserer Art, keinesfalls aber der Cuciillaea matheroniana d’Orb., womit die
Salzbergstücke von Brauns vereinigt werden. Wenn auch die Abbildungen
der beiden von G. Müller wiedergegebenen Exemplare, wohl infolge von
Verdrückung, nicht mit Sicherheit deren Zugehörigkeit zu unserer Art er-
kennen lassen, so verweist Müller doch ausdrücklich auf deren Überein-
stimmung mit der Artauffassung durch Holzapfel, der ich mich ebenfalls
nur anschließen kann.
Paläontologischer Teil
221
Wie eine Prüfung des im Museum zu Prag vorhandenen Materials ergeben
hat, gehören die von Fric aus den Chlomeker Schichten von E.^St. Tannen-
dorf und von Chlomek als Area subglabra bezeichneten Exemplare unserer
Art an. Die aus den tieferen Kreideschichten Böhmens daselbst vorhandenen,
von Fric ebenso bezeichneten Cucullaeen sind, wenn auch die Schloßzähne
meist nicht sichtbar sind, der Form nach ebenfalls hierher zu stellen. Das-
selbe gilt für die von Reuss 4'j) aus den tieferen Lagen Böhmens abgebildeten
und beschriebenen, sowie für die von mir im Mittelturon gesammelten und
unten aufgeführten Exemplare.
Cucallaea deichmuelleri von Kieslingswalde bei Sturm ist bestimmt
unsere Art, wie ein Vergleich des im Museum zu Dresden befindlichen
Originales ergeben hat. Das Schloß ist etwas mangelhaft gezeichnet. Trotz
einiger Beschädigungen läßt es sich vollständig nach Holzapfel, Taf. 22, Fig. 3,
das im Original vorliegt, ergänzen. Die Abbildung bei Sturm ist demgemäß
richtig zu stellen. Die von demselben Autor als Ciicullaea subglabra und
Cuoullaea subglabra var. perversa bezeichneten Exemplare gehören nicht zu
unserer Art, sondern zu Cucullaea zimmermanni n. sp.
Der Vergleich des Materials der technischen Hochschule zu Aachen mit
den von Holzapfel hierzu gegebenen Beschreibungen und Abbildungen bietet
zu folgenden Bemerkungen Veranlassung: In der Beschreibung S. 206 wird
die Area mit drei oder vier Winkelfurchen geschildert, die Abbildung Taf. 22,
Fig. 3 zeigt deren fünf bzw. sechs, während das Original dazu bestimmt
ganz deutlich nur vier Furchen aufweist. Dies dürfte auch nach Vergleich mit
anderen Exemplaren von Aachen und Kieslingswalde die richtige Zahl sein.
Die Beschreibung nennt die Stellung der mittleren Schloßzähne gerade, in
Wirklichkeit ist sie aber so, wie dies die Abbildung Taf. 22, Fig. 3 wieder-
gibt. In der Beschreibung werden die hinteren Schloßzähne als lang, quer-
gestreift und schräg, und die vorderen als winkelig gebogen geschildert.
Dies ist dahin zu berichtigen, daß die hinteren Schloßzähne mäßig lang,
quergestreift und rund hakenförmig gebogen, die vorderen dagegen winkelig
gebogen und zwei von ihnen sehr lang sind.
Die von Scupin, Taf. 9, Fig. 6 und Taf. 10, Fig. 7 dargestellten unvoll-
kommenen Exemplare aus dem Mittelturon Schlesiens könnten der Form nach
ebenfalls hierher gehören. Sie liegen im Originale vor.
Vorkommen:
Mittelturon: Bonnewitz (Mus. Dresden), Deutsch Gabel, Felden, Kickeis-
berg 2, Liebeschitz 3, Sabert 1, Schwabitz 4, Kallwitz 5, Bösig 7,
Podhrazmühle 2, Laun 5 (Mus. Aussig), Kokorin 1, Sackschen 2,
Kochowitz 1, Soviceberg 5, 6 (häufig), 7 (häufig), Mseno 1,
Brezinka 2, Zivonin 2, Weißwasser, Bakov 2, Jungbunzlau 1,
Jicin 26, Turnau 3, 12, Löwenberg 3 (Realgymn. Löwenberg,
Geol. Landesmus.), Hermsdorf Löw. 1, 2 (beide Geol. Landes-
mus.), Kesselsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Plagwitz Löw. 1
(Geol. Landesmus.), Ludwigsdorf Löw. 2 (Geol. Landesmus.),
Heuscheuer 2, 3;
45) REÜSP 1846, 2, Taf. 34, Fig. 44; Taf. 35, Fig. 1.
222
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Oberturon aß: Herrenleite, Lückendorf 1, 5, 10, Hochwald 1, Waltersdorf 2;
Oberturon y : Kreibitz 4, 6, 11, 14;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 9, 12, 20, 24, 27, Oberkreibitzer
Talsperre 5 (eigene Sammlung; Mus. Aussig), Böhm. Kamnitz
7, Chlomek (Mus. Prag), Großhartmannsdorf Löw. (häufig,
Geol. Landesmus.), Gehnsdorf Löw. 1, 2 (Geol. Landesmus.),
Neuwarthau Löw. 1, 2, 3 (alle 3 Geol. Landesmus.), Berg-
warthau Löw. (Geol. Landesmus.), Hohlstein Löw. (Geol.
Landesmus.), Kieslingswalde (eigene Sammlung; Mus.
Dresden), Salzberg;
Untersenon: Sirgwitz (Geol. Landesmus.).
Ferner liegt di^ Art aus dem Untersenon von Aachen vor.
Cucullaea miilleri Holzapfel
Taf. 11, Fig. 29, 30, 31
1889 Cucullaea miilleri Holzapfel, 2, S. 209, Taf. 23, Fig. 1.
1912 — 13 Cucullaea cardiiformis Scupin, S. 192, Taf. 9, Fig. 10, 11; Taf. 10,
Fig. 8, 11.
Die kugeligen oder mehr oder weniger zusammengedrückten Steinkerne
sind im Umriß kreisrund, oval oder nicht selten nach hinten unten schief aus-
gezogen. Dementsprechend sind auch die Schalen teils gleichseitig, teils
mehr oder weniger ungleichseitig. Die gegeneinander eingebogenen, fast
mittelständigen Wirbel sind schwach nach vorn gedreht. Neben fast gleich-
mäßig gewölbten Exemplaren finden sich auch solche, die an einer vom
Wirbel zur unteren hinteren Ecke ziehenden Linie ihre höchste Wölbung
besitzen und von da etwas steiler als auf der Vorderseite zum Hinterrande
abfallen. Eine Kante ist jedoch nicht vorhanden.
Die Verzierung besteht aus feinen konzentrischen Furchen und noch viel
feineren radialen Linien. Soweit die Schloßzähne an den Steinkernen sichtbar
sind, stimmen sie mit der Abbildung bei Holzapfel und auch mit den sonst
von Aachen vorliegenden Exemplaren überein.
Holzapfel erwähnt, daß in der Mitte vier bis fünf kleine gerade Zahnchen,
auf jeder Seite drei bis vier dünne leistenfürmige horizontale Zähne vor-
handen sind.
Die Muschel ist nicht groß. Folgende Zusammenstellung mag als Aus-
wahl für die Größenverhältnisse dienen.
Maße: _ 1 _ 2 3 4 5
Länge: 23 mm 22 mm 20 mm 20 mm 19 mm
Höhe: 17 „ 20 „ 17 „ 16 „ 17 „
Lange : Höhe
= 100: 74 91 85 80 89
Maße: 8 9_ 10 11 12
Länge: 14 mm 13 mm 11mm 8 mm 20 mm
Höhe: 12 „ 12 „ 9 „ 6 „ 17 „
Länge : Höhe
= 100:
6 7
15 mm 13 mm
12 „ 13 „
80 100
86
92
82
75
85
Paläontologischer Teil
223
Fundort:
1), 8) E E.-St. Tannendorf 1, 2) E Kreibitz 7, 3), 4), 5), 6), 10), 11) E
Oberkreibitzer Talsperre 5, 7), 9) E Kreibitz 6, 12) E Kieslingswalde.
4) Sammlung Landwirtsch. Akademie Tetschen Liebwerd.
In der äußeren Form gleicht die Art der im allgemeinen größeren und
dicker beschälten Cucullaea subglabra d’Oub. Bei der geringen Größe und
Unvollkommenheit der Steinkerne treten auch die schwachen Unterschiede
in der Zahnstellung nicht besonders scharf hervor. Die überwiegende Zahl
der vorliegenden Exemplare läßt sich deshalb fast nur unter Berücksichti-
gung ihrer Größe von Cucullaea subglabra trennen.
Die vom Lusberg bei Aachen vorliegenden Steinkerne und Schalenstücke
stimmen mit unseren Exemplaren überein. Auch die von Scupin zu Cucullaea
öardiiformis aus der Löwenberger Kreide gestellten Stücke sind nach Ver-
gleich mit den Originalen nur hierher zu stellen. Die von dem Autor an-
geführten Unterschiede bestehen nicht. In meinem wie auch in dem von
Aachen reichlich vorliegenden Material sind alle Übergänge vertreten.
Vorkommen:
Oberturon y : Kreibitz 6, 7, 11, 14, Oberhennersdorf;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 6, 7, 12, 24, 27, Oberkreibitzer
Talsperre 5, 9, Falkenau 4, Tollenstein, E.-St. Neuhütte 3,
Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Hermsdorf Löw.
(Geol. Landesmus.), Kieslingswalde, Neuwarthau Löw. 2, 3
(beide Geol. Landesmus.), Hohlstein Löw. (Geol. Landesmus.),
Gehnsdorf Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Salzberg.
Außerdem liegt mir die Art aus dem Untersenon von Aachen vor.
Unter den größeren Cuc'ullaeen der Oberen Kreide herrscht in der Literatur
nicht geringe Verwirrung. Meist ohne Kenntnis der Schlösser hat man die
mannigfach variierenden Formen teils fälschlich auseinandergerissen, teils
ebenso zusammengezogen, so daß die Bezeichnungen arg durcheinanderlaufen.
Mit Hilfe der Originalstücke aus der Aachener, Löwenberger und Kieslings-
walder Kreide ist hier eine Klärung nach Möglichkeit angestrebt worden.
Die Bestimmung einzelner mangelhafter Exemplare wird bei fehlendem Schlosse
immer eine schwierige Aufgabe bleiben. Deshalb möchte aber auch bei
ungenügendem Materiale mit der Aufstellung neuer Arten zurückgehalten
werden. In meiner Sammlung befindet sich noch eine Anzahl Exemplare
mit größeren Abweichungen von den normalen Formen, die aber bei der
anscheinend nicht geringen Variabilität der Cucullaeen keine besonderen
Arten darstellen. Auch das Aachener Material ist mit Ausnahme weniger
Exemplare durchaus nicht so vorzüglich, wie dies nach den wenigen guten
abgebildeten Stücken erscheint.
Eine Gegenüberstellung der Formen der oberen deutschen Kreide ergibt
folgende Unterscheidungsmerkmale :
Name
T}-pus
Rückenkante
Hinterrand, Form
1. Cucullaea matheroniana Holz vppel 1889, 2, Taf. 22, Fig. 1, 2, 4 deutliche Rückenkante
D’Orb. (Zahnstellnng etwas ungenau)
2. Cucullaea zimmermanni Sturm 1901, Taf. 6, Fig. 1, 2 deutliche Rückenkante
Hin terra nd sehr schief
Hinterrand weniger schief
3. Cucullaea zimmermanni S cupin 1912/13, Taf. 9, Fig. 3
li. sp. var. alta
4. Cucullaea glabra
Park.
Woods 1904—13, Taf. 12, Fig. 1
6. Cucullaea mülleri
Hlzpkl.
deutliche Rückenkante, aber Hinterrand ziemlich senkrecht
mehr gerundet als bei 1 u. 2
deutliche Rückenkante
5. Cucullaea subglabra Holzapfel 1889, 2? Taf. 22, Fig. 3 Rückenkante fehlt
D’Orb.
Hinterr and mäßig schief
Hinterrand mäßig schief
Holzapfel 1889, 2, Taf. 23, Fig. 1 Rückenkante fehlt,
ickenkante fehlt, Umriß kreisrund, oval oder auch
Rücken oft voll gerundet nach hinten unten mäßig schief
ausgezogen, bedeutend kleiner
als die anderen Arten
Schloßzähne Area Bemerkungen
zu 1. hintere Seiten zähne schräg, vordere wagerecht, 5 Winkelfurchen
ca. 30 Schloß zähne
zu 2. hintere und vordere Seitenzähne schräg, 3 Winkelfurchen Länge übersteigt die Hohe stets
ca. 20 Schloßzäline
zu 3. hintere Seitenzähne schräg, vordere mehr horizontal, 5 Winkel furchen Länge und Höhe ziemlich gleich, Höhe oft die
stark winkelig, ca. 20 Schloßzähne Länge über treffend
zu 4. hintere und vordere Seiten zäh ne horizontal, 3 — o Winkel furchen
ca. 20 Schloßzähne
zu 5. hintere und vordere Seitenzähne ziemlich horizontal, 4 Winkelfurchen
ca. 20 Schloßzähne
zu 6. hintere und vordere Seitenzähne horizontal, ?
ca. 20 Schloßzähne ?
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Paläontolo^ischer Teil
225
Cucullaea striatula Reu SS
Taf. 11, Fig. 32, 33, 34
1843 Cucullaea striatula Reuss, 2, S. 105.
1846 Cucullaea striatula Reuss, 2, S. 12, Taf. 34, Fig. 28.
1888 Area striatula G. Müller, S. 421.
? 1889 Area striatula FiuC, S. 79, Abb. 64.
1893 Area striatula FriC, S. 93.
1898 Cucullaea striatula G. Müller, S. 52, Taf. 7, Fig. 5, 6.
Die Steinkerne zeigen schiefovalen Umriß und sind infolge des weit
nach vorn gerückten Wirbels stark ungleichseitig. Der Vorderrand geht in
den geraden Schloß- und schwach konvex gebogenen Unterrand vollgerundet
über; der meist bedeutend höhere, ziemlich gerade verlaufende Hinterrand
hingegen bildet mit dem Unterrande einen gerundet spitzen und mit dem
Schloßrande einen schärferen stumpfen Winkel. Von dem breiten, einwärts
gebogenen und über den Schloßrand hervorragenden Wirbel verläuft zur
unteren Ecke des Hinterrandes eine stumpfe Kante. Vor dieser ist der Stein-
kern abgeflacht und wölbt sich erst weit vorn zum Vorderrande ab; hinter
der Kante aber fällt der Rücken dachförmig zum Hinterrande ab. Das Schloß
ist nicht vollständig sichtbar. Nur an zwei zusammengedrückten Steinkernen
lassen sich die Abdrücke der drei hinteren horizontalen Zähne, wie sie auch
die Abbildung bei G. Müller zeigt, wahrnehmen. Danach dürfte die Art
bei Cucullaea unterzubringen sein. Die Oberfläche ist nach den vorliegenden
Hohlabdrücken mit dichten feinen radialen Linien verziert, die von etwas
gröberen unregelmäßigen konzentrischen Linien gekreuzt werden.
Maße: 1 2
Länge: 17 mm 12 mm
Höhe: 10 „ 6 „
Die Beschreibung bei Reuss stimmt mit unseren Exemplaren überein;
in der Abbildung ist jedoch die hintere Partie nicht gut gelungen. Reuss
führt u. a. auch den Fundort Kreibitz für die Art auf. Die von G. Müller
1888 und 1898 gegebenen Beschreibungen ergeben keine Abweichungen von
unseren Exemplaren, auch die aus dem Untersenon wiedergegebenen Ab-
bildungen stimmen mit diesen überein. Das von Fnie in den „Teplitzer
Schichten“ abgebildete Exemplar scheint zu unserer Art nicht zu gehören,
die form der Hinterseite wie die starke Einbiegung der Schale an der
Unterseite bilden scharfe Unterscheidungsmerkmale.
Vorkommen:
Unterturon: Jidn 4 (Soukup) ;
Mittelturon: Schandau 2, Jicln 2, 3, 4, 6, 8, 39, 32, 40, 42, 43, 44, 48, 49, 50,
51 (alle 15 Soukup), 26, 28, 29;
Oberturon y: Kreibitz 3, 11, 12, Großrackwitz Low. 1 (Geol. Landesmus.);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 6, 12, Oberkreibitzer Talsperre
8, 9, Priesen (Mus. Dresden, Mus. Prag) ;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Sirgwitz Löw.
(Geol. Landesmus.).
Nach G. Müller im Untersenon von Braunschweig.
Ändert 15
226
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Area Lam.
Area ( Cucullaea ?) propinqua Reuss
Taf. 11, Fig, 35
1842 Area furcifera var. Geinitz, 3, S. 78, Taf. 20, Fig. 12.
1843 Cucullaea propinqua Reuss, 2, S. 194.
1846 Cucullaea propinqua Reuss, 2, S. 12, Taf. 34, Fig. 34.
1893 Cucullaea propinqua FriC, S. 94, Abb. 110.
? 1912 — 13 Area eonf. propinqua Scupin, S. 188, Abb. 29.
Einige kleine Steinkerne lassen sich am besten mit dieser Art vereinigen.
Sie haben querrhomboidalen Umriß, sind flach gewölbt und stark ungleich-
seitig. Von dem weit nach vorn gerichteten, breiten und nach innen ein-
gebogenen Wirbel verläuft über den Rücken eine flache Mulde schief zum
Unterrande, der an dieser Stelle eingebuchtet ist. Schloßrand und Vorderrand
bilden einen rechten Winkel. Der Vorderrand geht im Bogen in den eine
flache Wellenlinie darstellenden Unterrand über. Der abgestutzte Hinterrand
bildet mit dem Schloßrande einen stumpfen und mit dem Unterrande einen
gerundeten spitzen Winkel. Der vordere Teil der Muschel ist niedriger als
der auffallend ausgebreitete und viel größere Hinterteil. Vom Wirbel zur
unteren hinteren Ecke zieht eine stumpfe Kante, hinter ihr fällt die Schale
in flacher Mulde zum Hinterrande ab. An einem Exemplar sind vorn drei
und hinten vier schräg stehende Schloßzähne sichtbar.
Die Schalenverzierung ist nur an einem Skulptursteinkern teilweise sichtbar
und zeigt verhältnismäßig kräftige, gegen den Hinterrand an Stärke zunehmende
scharfe Radialrippen, die eine schwache Körnelung, die durch feine Anwachs-
streifen hervorgerufen sein dürfte, besitzen. Am besten stimmt die Verzierung
unserer Exemplare mit der Abbildung bei Fmc überein, wenn auch hier eine
Teilung der Rippen, wie sie unser Stück zeigt, nicht gezeichnet ist.
Maße:_ JL 2 3
Länge: 11mm 11mm 7 mm
Höhe : 7 „ G „ 4 „
Die Beschreibungen bei Geinitz und Reuss bieten wenig Unterschiede von
unseren Exemplaren. Die Abbildung bei Geinitz ist anscheinend mangelhaft.
Das bei Fiue abgebildete Exemplar kommt unseren Stücken am nächsten. Die
Zugehörigkeit des Exemplares bei Scupin zu unserer Art ist nicht genau
festzustellen, jedoch nicht unwahrscheinlich.
In unserem Gebiete habe ich die Art nur im Emscher von Kreibitz
aufgefunden.
Vorkommen:
Emscher: Kreibitz 6.
Das Exemplar von Scupin aus der Löwenberger Kreide stammt aus dem
Untersenon.
Area (Seapharea) und u lata Rei'SS
Taf. 11, Fig. 13 a, b, 14
1843
Cucullaea undulala Reuss, 2, S.
195.
1846
Area
undulala
Reuss, 2, S. 12,
Taf. 34, Fig. 33, 39.
1875
Area
undulala
Brauns, S. 384.
1888
Area
undulala
G. Müller, S.
421.
Paläontologischer Teil
227
? 1889 Area undulata FriC, S. 79, Abb. 65.
1893 Area undulata FriC, S. 94.
1898 Area undulata G. Müller, S. 50, Taf. 7, Fig. 4.
1901 Area undulata Sturm, S. 75.
1912 — 13 Area conf. undulata Scupin, S. 189, Taf. 9, Fig. 13.
Von Area undulata liegen gegen 100 Steinkerne mit Hohlabdrücken vor.
Sie sind vorwiegend in weichem Mergelgestein enthalten und infolgedessen
verdrückt. Im unversehrten Zustande sind sie hoch gewölbt mit einer Ab-
plattung in der Mitte. Der Umriß ist querrhomboidal. Schloßrand und
Vorderrand stoßen in einem etwas stumpfen Winkel aneinander; der Vorder-
rand geht in breiter Rundung in den Unterrand über. Letzterer ist durch
einen gerundeten, annähernd rechten Winkel mit dem Hinterrande und dieser
wieder durch einen wenig stumpfen Winkel mit dem geraden Schloßrande
verbunden. Die gegeneinander eingebogenen vorragenden Wirbel liegen etwas
vor der Mitte. Der gewölbte breite Rücken fällt allmählich und gerundet
zum Vorderrande ab, wahrend er zum Hinterrande an einer vom Wirbel zur
unteren hinteren Ecke ziehenden stumpfen Kante dachförmig absteigt. Die
Oberfläche der Schale ist mit 45—50 radialen Rippen verziert. Über den
Rücken verlaufen sie ziemlich gleichmäßig; in der Nähe der hinteren Kante
jedoch sind sie kräftiger ausgebildet und in der Mitte der Abfallfläche oft
durch eine feine Furche geteilt. Die Rippen sind breiter als die linienartigen
Zwischenräume. Nur wenige, gut erhaltene Steinkerne mit schwachen Schalen-
resten zeigen das durch feine konzentrische Linien gebildete Gitterwerk
(Taf. 11, Fig. 13 b). Die Stellung der Zähne ist nur an drei Exemplaren ein
wenig sichtbar und deutet mit den horizontal geneigten Seitenzähnen auf eine
Saapharca (? Cucullaea). Zu Scapharca wird die Form auch von G. Müller
gestellt. Die Größenverhältnisse seien durch folgende Mittelzahlen belegt:
Mafle: 1 2 _ 3_ 4 _5 6
Länge: 15 mm 13 mm 12 mm 11mm 8 mm 5 mm
Hohe: 10 „ 9 „ 9 „ 8 „ 5 „ 3 „
Länge : Höhe = 100: 67 69 75 73 63 60
Beschreibung und Abbildung bei Reuss ist ohne weiteres auf unsere
Exemplare anzuwenden. Zudem haben ihm auch solche von Kreibitz Vor-
gelegen. Die schöne Zeichnung der Oberfläche ist leider nur an wenigen
unserer Exemplare und auch da nur zum Teil erhalten. Die Zahl der Rippen,
Beschreibung 25 -30, Abbildung gegen 60, scheint etwas willkürlich gefaßt
zu sein. Die Beschreibung von Brauns für Exemplare vom Salzberge paßt
ebenfalls zu unseren Stücken. Die Zahl der Radialstreifen ist mit 30 für
den Rücken angegeben. Wahrscheinlich ist die Abdachungsfläche nicht mit-
gerechnet. Während Müller im „Flarzrand“ kurz über die Art hinweggeht,
widmet er ihr im „Untersenon von Braunschweig“ eine eingehendere Schil-
derung, die sich im allgemeinen mit unseren Exemplaren deckt. Das Vor-
handensein starker hervortretender Radialrippen auch auf der vorderen Seite
erscheint nach dem vorliegenden Material jedoch nicht zutreffend. In den
„Teplitzer Schichten“ bezieht sich Eric nur auf die Angaben von Reuss;
hingegen ist die Art in den ,,Priesener Schichten“ sehr häufig vertreten.
In der Studie hierüber gibt FriC keine Abbildung; jedoch konnte ich die
Übereinstimmung der Exemplare im Museum zu Prag feststellen. Das durch
228
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
Sturm von Kieslingswalde beschriebene Exemplar konnte im Original ver-
glichen werden und gehört auch hierher. Kein Zweifel ist ferner an der
Übereinstimmung mit den durch Scupin von Löwenberg aufgeführten Exem-
plaren, deren abgebildetes Original ebenfalls verglichen werden konnte.
Area undulata findet sich in einigen weichen Mergelschichten des Ge-
bietes ziemlich häufig, an anderen Stellen jedoch nur selten.
Aus dem Emscher des nördlichen Harzrandes ist die Art durch Brauns
und G. Müller bekannt geworden.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 1, 2, 3, 4, 6, 7, 8 (alle 7 Soukup), 9;
Mittelturon: Lohmen, Brenn 3, Turnau 2, Jicin 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 32, 42, 43,
44, 45, 46, 48, 49, 50 (alle 16 Soukup), 19, 22, 23, 26, 29, 39,
Heuscheuer 2, 5, Langenau Löw. 3 (Geol. Landesmus.), Walters-
dorfer Mühle Löw. (Geol. Landesmus.) ;
Oberturon aß: Plissen 2, Zeichen 2 (Seifert) ;
Oberturon y: Zatzschke (Mus. Dresden), Böhm. Kamnitz 3, Kreibitz 3 (zahl-
reich), 4, 6, 10, 11, 12, 14, Böhm. Zwickau (Vortisch), Ober-
hennersdorf, Martinstal (Vortisch), Priesen (Mus. Prag u.
Dresden, selbst ges.), Jicin 1 (Soukup), Großrackwitz 1, 3
(beide Geol. Landesmus.);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Daubitz 1, Kreibitz 4, 6, 7 (zahlreich),
9, 12, Oberkreibitzer Talsperre 8 (zahlreich), 9, Böhm. Kamnitz
3, Priesen, Kieslingswalde (Mus. Dresden), Deutmannsdorf
Löw. (Geol. Landesmus.), Gehnsdorf Löw. 2 (Geol. Landesmus.),
Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.).
Ferner befindet sich im Museum zu Dresden ein Stück vom Marter-
berg bei Passau.
Area hilleri n. sp.
Taf. 11, Fig. 15, 16
Einige kleine Steinkerne und Hohlabdrücke aus der versteinerungsreichen
harten Schicht unterm Pickelstein in 450 m Höhe sowie ein Steinkern von
der E.-St. Tannendorf (El) gehören einer neuen Art an. Sie besitzen
rechteckig abgerundeten Umriß und nähern sich in der Form Area geinitzi
Reuss. Vorder- und Hinterrand stoßen an den Schloßrand in einem schärferen,
an den Unterrand in einem gut abgerundeten stumpfen Winkel. Der Unter-
rand ist schwach konvex und entbehrt der bei Area geinitzi vorhandenen
Einbiegung. Der niedrige breite Wirbel ragt wenig über den Schloßrand
hervor. Vom Wirbel zur unteren hinteren Ecke zieht eine deutliche Kante.
Vor der Kante ist die Muschel flach und abgeplattet.
An einigen guten Hohlabdrücken läßt sich die Schalenverzierung leidlich
feststellen. Die Oberfläche erscheint mit feinen radialen Linien bedeckt, mit
Ausnahme des vorderen Teiles der Muschel, auf dem drei kräftige Radial-
rippen sichtbar sind, sowie der von der Kante dachförmig zum Hinterrande
abfallenden Fläche, über die vier kräftige Radialrippen, die diese ganze Fläche
einnehmen, hinweglaufen. An konzentrischen Verzierungen sind nur einige
Runzeln im Hohlabdruck erkennbar. Schloßzähne sind nur zum Teil erhalten
und zwar an einem Exemplar die hintersten drei, die schräg zum Schloßrande
Paläontologischer Teil
229
stehen, und an einem anderen an der Vorderseite die Eindrücke einiger kleiner
Zähnchen. Die Exemplare besitzen eine Uänge von 5 mm und eine Höhe
von 2,5 mm.
Ich widme die Art Herrn Richard Hiller in Ebersbach.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 6.
Area ( Barbatia ) geinitzi Keuss
Taf. 11, Fig. 17
? 1842 Area radiala Geinitz, 3, S. 78, Taf. 20, Fig. 13, 14.
1843 Area geinitzi Reuss, 2, S. 192, 193.
1846 Area geinitzi Reuss, 2, S. 11, Taf. 34, Fig. 31.
1875 Area radiata Brauns, S. 384.
1875 Area geinitzi Geinitz, 2, S. 55, Taf. 16, Fig. 7, 8.
1889 Area geinitzi Fric, S. 79, Abb. 63.
1893 Area geinitzi Fric, S. 94.
1912 — 13 Area aff. geinitzi Scupin, S. 187, Taf. 9, Fig. 8.
? 1904 — 13 Barbatia sp. cf. geinitzi Woods, 1, S. 42, Taf. 7, Fig. 10, 11.
Nach Form und Zahnstellung lassen sich einige Steinkerne mit Area
geinitzi vereinigen. Die Muschel ist querverlängert, flach gewölbt und vorn
etwas niedriger als hinten. Der Vorderrand ist mit dem geraden Schloß-
rande durch einen scharfen spitzen bis rechten Winkel, mit dem gering nach
außen und in der Mitte zuweilen schwach eingebogenen Unterrande in flachem
Bogen verbunden. Der Hinterrand ist schwach gerundet abgestutzt und
bogenförmig an Schloß- und Unterrand angeschlossen. Der vor der Mitte
gelegene breite Wirbel ist nach innen eingebogen. Von ihm zieht zum Unter-
rande eine sehr flache, kaum bemerkbare Mulde. Hinter einer vom Wirbel
zur unteren hinteren Ecke ziehenden Linie, die sich kaum als stumpfe Kante
markiert, fällt die Muschel allmählich zum Hinterrande ab. Die Abfallfläche
ist schwach gewölbt und nicht nach innen ausgemuldet.
Die Verzierung der Schale besteht, soweit erkennbar, aus sehr feinen
zahlreichen radialen Linien, die von ebenso feinen konzentrischen Linien
gekreuzt werden. Die schiefe Stellung der äußeren Schloßzähne ist nur an
einem einzigen Steinkern deutlich sichtbar.
Maße: 1 2 3
Länge: 10 mm 11mm 12 mm
Höhe : 5 „ 5 „ 6 „
Beschreibung und Abbildung bei Reuss stimmen mit unseren Exemplaren
im allgemeinen vollständig überein. Auch in der Schilderung bei Brauns
finden sich keine Abweichungen. Da kein Material vorliegt und die Be-
schreibung sehr kurz gehalten ist, läßt sich ein sicherer Vergleich mit
Area radiata bei Goldzuss 1834—1340, 2, S. 135, Taf. 138, Fig. 2 nicht an-
stellen. Fig. 13 bei Geinitz 1850 wird kaum zu unserer Art gehören, viel-
leicht jedoch Fig. 14. Das Original zu Geinitz 1875, 2, Taf. 16, Fig. 7 von
Strehlen entspricht gut unseren Stücken, während das zu Fig. 8 vom gleichen
Fundorte vollständig flach gedrückt ist, jedoch auch nur hierher gehören
dürfte. Die Abbildung bei Fric ,,Teplitzer Schichten“ stimmt mit unseren
Stücken überein; das Vorkommen in den „Priesener Schichten“ entspricht
230
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
unserem Oberturon y. Das von Scupin von Großrackwitz abgebildete Exemplar,
das zum Vergleiche vorliegt, läßt sich ebenfalls mit unseren Stücken ver-
einigen. Es ist flach gedrückt und wenig ausdrucksvoll. Auch die beiden
durch Woods abgebildeten Bruchstücke lassen keine Abweichungen erkennen.
Solange nicht besseres Material vorliegt, bleibt jedoch die Zugehörigkeit
unsicher.
Vorkommen:
Mittelturon : Strehlen (Mus. Dresden), Leitmeritz 10, Heuscheuer 2;
Oberturon y: Waldeck, Priesen (Mus. Dresden), Großrackwitz 2, 3 (beide
Geol. Landesmus.) ;
Einscher: E.-St. Tannendorf 1, Daubitz 1, Kreibitz 1 (?), 6, 9, 12, Ullers-
dorf Löw. (Geol. Landesmus.).
Der Fundort der englischen Exemplare würde in das Mittelturon ein-
zureihen sein.
Area (Barbat ia) subhercynica Fkecii
Taf. 11, Fig. 10, 19
1887 Area (Barbatia) subhercynica Frech, S. 159, Taf. 13, Fig. 1 — 7.
1889 Area (Barbatia) subhercynica Holzapfel, 2, S. 205.
Mehrere Steinkerne aus der versteinerungsreichen harten Schicht in 450 m
Höhe unterm Pickelstein und einer aus dem alten Steinbruch westlich der
E.-St. Kreibitz-Teichstadt in 480 m Höhe gehören zu Area subhercynica. Der
Umriß ist querkeilförmig, die Hinterseite bedeutend breiter und länger als
die niedrigere und sehr kurze Vorderseite. Der abgerundete Vorderrand geht
bogenförmig in den schwach konvexen Unterrand über. Der gerundet ab-
gestutzte Hinterrand ist im stumpfen Winkel mit dem geraden Schloßrande
verbunden. Der weit nach vorn gelegene Wirbel ist niedergedrückt und nach
innen eingebogen. Die höchste Schalemvölbung läuft vom Wirbel zur unteren
hinteren Ecke. Eine deutliche Kante ist nicht vorhanden. Der gewölbte Rücken
fällt in flacher Mulde zum Hinterrande ab. Auch auf der Mitte des Rückens
ist eine schwache Depression wahrnehmbar, die am Unterrande öfters mit
einer ganz geringen Einbuchtung absc'hließt. Auf dem hinteren Teile der
Steinkerne sind an einigen Exemplaren mehrere kräftige schrägstehende kurze
Schloßzä'hne sichtbar. Die mittleren Zähne sind sehr klein und nur an dem
Steinkern von E Kreibitz 9 als winzige Eindrücke, die vorderen Schloßzähne
an demselben Steinkerne etwas kräftiger wahrnehmbar.
Die Schalenverzierung besteht nach einem Hohlabdruck auf der Schalen-
mitte aus sehr feinen dichten radialen Linien, die von schwachen konzen-
trischen Linien gekreuzt werden. Die Hinterseite zeigt keine Radiallinien.
Maße: 1 _2 3 _4
Länge: 25 mm 18 mm 11mm 7 mm
Höhe: 15 „ 10 „ 7 * 4 „
Abbildung und Beschreibung bei Frech und Holzapfel geben zu keinen
Bemerkungen Veranlassung. Die Art ist charakterisiert durch starke Ungleich-
seitigkeit, sanfte Wölbung und kräftig hervortretende Schloßzähne auf der
hinteren Schalenseite.
Paläontologischer Teil
231
Vorkommen:
Emscher: Kreibitz 6, 9.
Die Stücke von Suderode und Aachen entstammen dem Untersenon.
Area bifida ReüSS
Taf. 11, Fig. 20
1846 Area bifida Reuss, 2, S. 10, Taf. 34, Fig. 40.
Sechs Steinkerne meiner Sammlung stelle ich zu Area bifida. Der Schloß-
rand und die an ihn angrenzenden Partien sind im Gestein verborgen bzw.
weggespalten. Nur das größere Stück zeigt am Rande zwei kleine horizontale
Ouerzähne. Die Vorderseite ist bedeutend kürzer als die hintere. Der ge-
rundete, in der Mitte etwas eingebogene Unterrand ist in rundem Bogen
mit dem Vorder- und Hinterrande verbunden. Das charakteristische Merk-
mal der Art ist eine quer über den ganzen Rücken laufende deutliche Furche,
die den Wirbel scharf in zwei Spitzen teilt.
Die Schalenverzierung ist nur an zwei Hohlabdruckbruchstücken als feines
Gitterwerk von radialen und konzentrischen Linien sichtbar. Die Steinkerne
sind glatt. Vom Wirbel zur unteren hinteren Ecke verläuft eine stumpfe
Kante, hinter der die Schale steil abfällt.
Maße: 1 2
Länge : 8 mm 5 mm
Höhe : 6 „ 3,5 „
Länge: Höhe = 100: 76 70
Vorkommen:
Mittel turon: Jicin 5 (Souicup), 29;
Oberturon y: Priesen (Mus. Dresden), Jicin 5 (Soukup) ;
Emscher: Oberkreibitzer Talsperre 5 (1 Stück), Kreibitz 6 (3 Stück),
Kieslings walde (1 Stück), Salzberg (1 Stück).
Area truneata Reuss
Taf. 11, Fig. 21
1843 Area truneata Reuss, 2, S. 193.
1846 Area truneata Reuss, 2, S. 10, Taf. 34, Fig. 35.
1893 Area truneata Fric, S. 93.
Arcp truneata ist in zwei Exemplaren aus der harten Schicht unterm
Pickelstein in 450 m Höhe vertreten. Der Umfang ist quereiförmig, vorn
niedriger und gerundet, hinten höher und gerade abgestutzt. Der Unterrand
ist schwach konvex. Der etwa in der Schalenmitte stehende Wirbel ragt
wenig über den Schloßrand und ist schwach nach innen gebogen. Vom
Wirbel zur unteren hinteren Ecke läuft eine gerundete Kante. Der vom
Vorderrand aus gleichmäßig flach gewölbte Rücken fällt von dieser Kante
dachförmig in flacher Mulde zum Hinterrande ab. Die von Reuss erwähnte
hintere Kante in der Nähe des Schloßrandes läßt sich an den vorliegenden
Steinkernen nicht feststellen. (Die Steinkerne sind an dieser Stelle un-
deutlich.) Schloßzähne sind nicht sichtbar. Wie der Hohlabdruck des einen
Exemplares zeigt, laufen über den Rücken zahlreiche dichte, sehr feine radiale
232 Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Rippen, die von unregelmäßigen konzentrischen Linien gekreuzt werden. Ent-
gegen Reuss setzen sich die radialen Linien in gleicher Weise auch auf der
Analfläche fort. Ferner sind die Zwischenräume zwischen den Radiallinien
ungefähr so breit wie letztere selbst.
Maße: 2
Länge: 12 mm 11mm
Höhe: 8 „ 7 „
Vorkommen:
Emscher: Kreibitz 6, Priesen (nach Reuss und Fric).
Area carteroni d’Orb.
Taf. 11, Fig. 22, 23
1844 Area carteroni ITOrbigny, 3, S. 202, Taf. 309, Fig. 4—3.
1365 Cucullaea gosaviensis Zittel, 1, S. 69, Taf. 10, Fig. 4 a — c.
1309 Area aquisgranensis Holzapfel, 2, Taf. 17, Fig. 3.
1897 Area vendinensis FniC, S. 56, Abb. 63.
1904 — 13 Area carteroni Woods, 1, S. 33, Taf. 6, Fig. 4, 5.
1912 — 13 Macrodon /oh. boehmi Scupin, S. 194, Taf. 10, Fig. 1 u. 2.
Die Muschel besitzt querrhomboidalen Umriß. Der lange gerade Schloß-
rand läuft mit dem in der Mitte schwach eingebogenen Unterrande fast
parallel und ist mit dem wenig konvexen Vorderrande in scharfem, an-
nähernd rechtem, mit dem Hinterrande in stumpfem Winkel verbunden.
Der Übergang vom Unter- zum Vorderrande sowie vom Unter- zum Hinter-
rande ist bogenförmig. Der breite stumpfe Wirbel liegt vor der Mitte und
ragt über den Schloßrand hervor. Die höchste Schalenwölbung findet sich
zwischen Wirbel und Vorderrand, der Abfall nach dieser Seite ist ziemlich
steil. Auf der Schalenmitte zieht vom Wirbel schräg zum Unterrande eine
breite seichte Einmuldung. Hieran schließt sich eine stumpfe Kante. Auf
der flach zum Hinterrande abfallenden Analfläche findet sich, umrahmt von
zwei deutlichen Furchen, eine weitere abgerundete Kante. Ein Steinkern läßt
die Schloßbildung ziemlich gut erkennen und zeigt vorn drei längere schräg-
stehende, in der Mitte ungefähr 12 ganz kurze senkrechte und dann wieder 13
schrägstehende, gegen den Hinterrand an Länge zunehmende Schloßzähne.
Die Schalenverzierung besteht aus dichten feinen Radiallinien, die von
unregelmäßigen, zum Teil treppenartig scharf hervortretenden Linien ge-
kreuzt werden. Steinkerne sind glatt.
M aße :
1
2
3
4
5
6
7
Lange:
32 mm
45 mm
45 mm
38 mm
60 mm
47 mm
' 28 mm
Höhe am Wirbel:
14 „
18 „
19 „
17 W
21 „
17 „
9 M
Länge : Höhe — 100:
44
40
42
45
35
36
32
Fundort :
1—6) E.-St. Tannendorf 1, 7) E Kreibitz 26.
4) Sammlung Humboldtverein Ebersbach.
Area carteroni aus der Unteren Kreide bei d’Orbigny und Woods läßt
keine Unterschiede gegenüber unseren Formen erkennen; ihrer Vereinigung
steht deshalb nichts im Wege. Cucullaea gosaviensis bei Zittel, zu welcher
Paläontologischer Teil
233
Art Fric ein Exemplar von Kreibitz im Museum zu Prag gestellt hat, scheint
nach Abbildung und Beschreibung ebenfalls nicht verschieden zu sein. Die
in Fig. 4 a und c ersichtliche, etwas kräftigere Biegung des hinteren Unter-
randes dürfte kein wesentliches Unterscheidungsmerkmal sein.
Area aquisgranensis, Taf. 17, Fig. 8 bei Holzapfel, ist wohl auch mit
unseren Exemplaren zu vereinigen, während Fig. 7 daselbst einer anderen Art
angehört. Area vendinensis bei Fric ist sicher unsere Art; jedoch zeigt das
Original bei d’Orbigny ganz bedeutende Abweichungen, so daß diese Be-
zeichnung hier nicht anwendbar ist. Area cf. pholadiformis Fric 1883, Abb. 69,
ist verdrückt und dürfte auch hierher gehören.
Die hiesigen Funde liegen im Turon und Emscher, während das Aachener
Exemplar aus dem Untersenon und die englischen und französischen Funde
aus der Unteren Kreide stammen. Der Gosauhorizont ist unsicher, wahr-
scheinlich Obere Kreide.
Vorkommen:
Mittelturon: Heuscheuer 2;
Oberturon y : Kreibitz 4;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 9, 26, Falkenau 4, Chlomek
(Mus. Prag) ;
Untersenon: Wenig Rackwitz 1 (Geol. Landesmus.).
Pertun ciil us La m .
Pectunculus geinitzi d’Orb.
Taf. 11, Fig. 33, 37, 33; Abb. 22, 23
1834 — 40 Pectunculus sublaevis Goldfuss, 2, S. 160, Taf. 126, Fig. 3 a u. b.
1842 Pectunculus lens Geinitz, 3, S. 77, Taf. 20, Fig. 18, 33.
1843 Pectunculus sublaevis Geinitz, 4, S. 14, Taf. 2, Fig. 19 — 21.
1846 Pectunculus sublaevis Reuss, 2, S. 9, Taf. 35, Fig. 10, 11.
1847 Pectunculus sublaevis J. Müller, 1, S. 17.
1850 Pectunculus geinitzi d’Orbigny, 2, S. 196.
1875 Pectunculus lens Brauns, S. 383.
1877 Pectunculus lens FriC, S. 118, Abb. 82.
1883 Pectunculus sp. Fric, S. 102.
1885 Pectunculus dux J. Böiim, S. 93.
1888 Pectunculus dux G. Müller, S. 423.
1889 Pectunculus geinitzi Holzapfel, 2, S. 210, Taf. 23, Fig. 11, 12; Taf. 24,
Fig. 1—10.
1891 Pectunculus sublaevis Langeniian & Grundey, Taf. 2, Fig. 39.
1897 Pectunculus geinitzi Fric, S. 56, Abb. 62.
1901 Pectunculus geinitzi Sturm, S. 75.
1912 — 13 Pectunculus geinitzi Scupin, S. 185, Taf. 9, Fig. 1, 2.
Die flach gewölbten Steinkerne variieren außerordentlich stark. Sie sind
im Grundriß schief vierseitig gerundet bis kreisförmig und oval. Die bei
Schalenexemplaren anderer Gebiete gewöhnlich sehr deutliche Abstutzung
der Hinterseite tritt an unseren Steinkernen mit wenig Ausnahmen nicht so
scharf hervor. Am häufigsten finden sich Formen von ungefähr gleicher
Länge und Höhe, bei den niedrigsten mißt die Höhe etwa drei Viertel der
234
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Lange, bei den höchsten die Länge fünf Sechstel der Höhe. Eine lückenlose
Reihe verbindet, wie weiter unten gezeigt werden soll, die äußersten End.-
glieder. Der stumpfe Wirbel liegt etwas hinter der Mitte und ragt wenig
über den Schloßrand hervor. Vom Wirbel verläuft über den Steinkern eine
schmale, den hinteren Muskeleindruck umgrenzende Furche (Leiste) schräg
nach hinten. Auch der vordere Muskeleindruck ist auf den Steinkernen
deutlich sichtbar. Die grobe Kerbung des Schalenrandes, die besonders am
Unterrande kräftig entwickelt ist, läßt auch schlecht erhaltene Stücke leicht
erkennen. Der Schloßrand verläuft unter dem Wirbel meist annähernd
gerade, biegt aber bald nach vorn und hinten bogenförmig um. Holzapfel
gibt die Zahl der Schloßzähne auf 12 — 20 an, was sich auch an den vor-
liegenden Steinkernen bestätigt. Die Zähne sind kräftig und, soweit er-
kennbar, von mittlerer Größe. Unter dem Wirbel ist weder eine Prüfung
der Zähne noch des Bandfeldes möglich.
Abb. 22. Pectunculus geinitzi d’OßB., linke Klappe, Steinkern.
Emscher, E -St. Tannendorf 1. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 274).
Abb. 23. desgl. rechte Klappe (A No. 278).
Die Steinkerne sind glatt (Abb. 22, 23). Skulptursteinkerne zeigen je nach
dem Erhaltungszustände ein verschiedenes Aussehen. Ist die Schale voll-
ständig vernichtet, so sind nur starke, grobe Radialrippen sichtbar (Taf. 11,
Fig. 36). Liegt darüber jedoch noch eine schwache Kalkmehlkruste, so bemerkt
man über die ganze Oberfläche regelmäßig verteilte Radialfurchen. Die durch
sie herausmodellierten breiteren Rippen sind mit feineren und seichteren,
gegen den Schalenrand sich vermehrenden Furchen bedeckt (Taf. 11, Fig. 38).
Dichte, oft von Rippe zu Rippe fein gewellte Linien und einige grobe Runzeln
bilden die konzentrische Verzierung der vollständig erhaltenen Kalkschale.
Mnße:
i1)
2
32)
4
5
6
73)
8
9
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
38
30
24
31
16
31
39
21
35
Höhe:
29
23
19
25
13
26
33
18
30
Länge: Höhe =
100:
76
77
79
81
81
84
85
86
86
Maße:
10
11
124)
13
14
15
16
17
18
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Lange:
32
30
30
38
31
35
14
19
29
Höhe:
28
27
28
36
30
34
14
19
29
Länge: Höhe =
100:
88
90
93
95
97
97
100
100
100
Paläontologischer Teil
235
Maße:
19
20
21
22
23
24
25 5)
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Lange:
32
32
19
34
25
28
26
Höhe:
32
33
20
36
28
32
32
Länge : Höhe = 100 :
100
103
105
106
112
114
123
I) Abb. 22, 2) Taf. 11,
Fig. 39,
3) Taf 11,
Fig- 37,
41 Abb. 23,
S) Taf. i !
L, Fig. 38.
Exemplare, deren Höhe die Länge übertrifft, sind seltener.
Fundort:
1—4), 6—15), 17—20), 22 — 25) E E.-St. Tannendorf 1, 5) Oberkreibitzer
Talsperre 5, 16) E Kreibitz 6, 21) E Daubitz 3.
1), 19), 20), 21) Sammlung Humboldtver. Ebersbach.
Zum Vergleiche seien die Maße einiger Exemplare anderer Gebiete
aus meiner Sammlung aufgeführt.
Maße:
1 a
2 a
3a
4 a
5 a
6 a
7a
8 a
9a
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
24
28
23
16
24
23
21
15
24
Höhe:
22
26
22
16
24
24
22
16
27
Länge: Höhe =
100:
92
93
96
100
100
104
105
107
112
Maße :
10 a
11a
12 a
13 a
14 a
15 a
16 a
17 a
18 a
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge :
14
16
17
25
14
25
22
26
20
Höhe:
12
14
15
24
14
25
21
28
22
Länge:Höhe=
100:
86
87
88
96
100
100
105
108
110
Fundort:
1 a — 9 a) E Salzberg, 10 a — 18 a) E Kieslingswalde.
Die von mir bei Kieslingswalde und am Salzberg bei Quedlinburg ge-
sammelten Exemplare sowie die im Museum zu Dresden vorhandenen Stücke
vom Lusberg bei Aachen lassen keinen Unterschied von den bei Kreibitz
aufgefundenen erkennen. Bei dem je nach dem Erhaltungszustände der Schale
verschiedenartigen Aussehen weicht in dieser Hinsicht die Schilderung der
einzelnen Autoren sehr oft voneinander ab. Früher sind diese Formen häufig
mit Pectunculus sublaevis Sow. 4fi) vereinigt worden, so durch Goedfuss,
Geinitz, Reuss, J. Müller und Langenhan & Gründet. Die von Soweiiby
gegebenen Abbildungen lassen sich in die Mannigfaltigkeit der mir vor-
liegenden Stücke mühelos einreihen. Auch in der Beschreibung finden sich
keine charakteristischen Unterschiede. Woods 17) kommt nach Vergleich der
englischen Formen mit Exemplaren von Aachen zu der Entscheidung, daß beide
verschieden sind. Da mir englische Originale nicht vorliegen und die Exem-
plare des hiesigen Gebietes fast nur als Steinkerne erhalten sind, soll dem
nicht widersprochen sein. Bei der Variabilität der deutschen Formen ver-
schwimmen wohl aber auch alle von Woods angeführten Unterscheidungs-
merkmale und nur das höhere Alter, Cenoman-Gault, und die von Woods
hervorgehobene geringere Variabilität sprechen zugunsten der Selbständigkeit
der englischen Art. Der ebenfalls in der deutschen Literatur wiederholt auf-
46) SOWERBY 1824, S. 492, Taf. 472, Fig. 5, 6.
47) Woods 1904—18, l, S. 67, Taf. 14, Fig. 1—7.
236
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
tretende Name Pectunculus lens Nilsson dS) ist nach Hennig 1897, S. 63 vom
Autor nur auf Steinkerne angewandt worden, die eine sichere Artumgrenzung
nicht zulassen. Für Exemplare von Kieslingswalde hat d’Orbigny die Be-
zeichnung geinitzi eingeführt, die auch für unsere anzuwenden ist. Mit der-
selben fällt die von J. Böiim Aachener Stücken verliehene Bezeichnung
Pectuncnlus dux zusammen.
Nach der Beschreibung bei Gold-uss scheinen diesem etwas abgeriebene
Schalenexemplare zur Verfügung gestanden zu haben; nach den von ihm
erwähnten Fundorten Aachen und Quedlinburg ist wohl die Zugehörigkeit
zu unserer Art sicher.
Zu den Darstellungen bei Geinitz (Kieslingswalde), Langenhan & Grundey
und Sturm ist nichts zu bemerken. Die Aachener Formen sind durch
J. Müller, J. Böhm und Holzapfel geschildert worden. Insbesondere Böhm
gibt eine eingehende Beschreibung, während Holzapfel durch eine Anzahl
guter Abbildungen unsere Kenntnis über die Art sehr bereichert hat. Nach
den Ergebnissen eigener Aufsammlungen gehört die von Brauns als Pectunculus
lens vom Salzberge beschriebene Art zu der unseren. Sehr unwahrscheinlich
ist es, daß der von ihm abgetrennte Pectunculus decussatus eine andere Art
darstellen soll. Scupin führt Pectunculus geinitzi aus den Neuwarthauer
Schichten und dem Überquader sowie als selten aus der Scaphitenzone auf.
Von den in der Literatur behandelten böhmischen Formen sind als sicher
hierher zu stellen die von Fric aus den Chlomeker Schichten aufgeführten.
Höchstwahrscheinlich gehört auch zu unserer Art Pectunculus lens aus den
Weißenberger und Malnitzer Schichten, von denen Stücke im Museum zu
Prag verglichen werden konnten. Pectunculus lens Nilsson 49) und Pectunculus
brevirostris Sow. b0) bei Reuss lassen sich nicht hier einreihen, da genaueres
über Schalenverzierung usw. fehlt. Unzweifelhaft zu unserer Art gehört bei
Reuss nur Pectunculus suhlaevis, da hier als Fundort u. a. auch Kreibitz und
Daubitz genannt sind und sich besondere Unterschiede aus der Schilderung
nicht ergeben. Die von Reuss aus dem Cenoman auf geführten Formen müssen,
da auch sie kein genügendes Bild geben, vorläufig ebenfalls unberücksichtigt
bleiben. Pectunculus lens bei Geinitz 1850, Taf. 20, Fig. 18 und 33 könnte
mit unserer Art zusammenfallen (Spinosuszone). Die von Geinitz weiter
auf Taf. 20 unter Fig. 19, 20, 21 und 42 als Pectunculus vcntruosus bzw.
Pectunculus brevirostris dargestellten Exemplare sind, da aus älteren Hori-
zonten stammend, unsicher. . Pectunculus obsoletus bei Geinitz 51) aus dem
Cenoman weicht bei seiner schlanken spitzen Form entschieden von unserer
Art ab.
Es mögen somit von den einander im Steinkern ziemlich gleichenden
Formen vorläufig getrennt bleiben:
Pectunculus geinitzi d’Orb. (Untersenon, Emscher, Ober- und Mittelturon).
Pectunculus obsoletus GolD7., brevirostris Sow. und ventruosus Gein.
aus dem Cenoman von Böhmen und Sachsen.
Pectunculus sublaevis Sow. aus dem Cenoman und Gault von England,
außerdem Pectunculus senoniensis Scupin aus dem Emscher und Ober-
48) Nilsson 1827, S. 15. Taf. 5, Fig. 4.
49) REUSS 1846, 2, S. 9, Taf. 35, Fi?. 13.
50) Reuss 1846, 2, S. 9, Tat 35. Fig. 12.
51) Geinitz 1872, l, 9. 223, Taf, 49, Fig. 7—11.
PalüQntologischer Teil
237
turon aß als eine Art, die erst durch wenig Exemplare belegt wurde und
deren Selbständigkeit noch unsicher ist.
Die in folgendem Verzeichnis aus dem Mittelturon aufgeführten Stücke
sind, wie bereits FriC „Iserschichten“ erwähnt, meist sehr schlecht erhalten,
so daß sie nur ein geübter Kenner dieser Fauna als solche erkennen kann.
Vorkommen:
Mittelturon: Rosenberg 2, Bonnewitz (Mus. Dresden), Dobern, Kickeis-
berg 2, Hohlen 2, Jungbunzlau 6, Raschowitz, Vsetat 2, Herms-
dorf Löw. 2 (Geol. Landesmus., selbst gesammelt), Heuscheuer
2, Plagwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.) ;
Oberturon aß: Lückendorf 5, Niederkreibitz 1, Plissen 4, Schanzendorf 1,
Hochwald 1, Waltersdorf 2;
Oberturon y: Altohlisch (Sammlung Prinz), Kreibitz 4, Limbach;
Emscher: Limbach 2, E.-St. Tannendorf 1 (zahlreich), 3, Kreibitz 1, 6,
12, 23, 24, 26, 27, Oberkreibitzer Talsperre 5, 9, Falkenau 4,
Daubitz 3, 5, Markersdorf 3, Böhm. Zwickau 4, Kunnersdorf 2,
Kaltenberg, Jägerdörfel 1, 2, Oberlichtenwalde 1, Böhm. Kam-
nitz 3, 12, 14, Hermsdorf 9, Kamnitzberg, Hasel, Chlomek
(Mus. Prag), Turnau 1, 3, Jicin 4 (Soukup), Kieslingswalde,
Gehnsdorf Löw. 1, 2 (Geol. Landesmus.), Hermsdorf Löw.
(Geol. Landesmus.), Neuwarthau Löw. 2 (Geol. Landesmus.,
Realgymn. Löwenberg), 3, 4 (beide Geol. Landesmus.), Groß-
hartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Hohlstein Löw. (Geol.
Landesmus.), Salzberg;
Untersenon : Aachen (Mus. Dresden, Technische Hochschule Aachen),
Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Sirgwitz Löw.
(Geol. Landesmus.).
Peetunc ultts senon ien sis S er pix
Taf. 11, Fig. 39
1912 — 13 Peclunculus senoniensis Scupin, S. 187, Taf. 9, Fig. 15, 16.
Zu dieser von Scupin aufgestellten Art seien drei Steinkerne aus losen
Ouarzitblöcken westlich vom Dreiecker in 669 m Höhe gestellt. Das eine
leidlich erhaltene Stück mißt 32 mm Länge und 21 mm Höhe und entspricht
so den für die Art angeführten Maßverhältnissen. Alle drei sind stark
gerundet und am Unterrande kräftig gekerbt. Der Wirbel ist niedrig. Schloß-
zähne sind nur undeutlich. Die als Artcharakter hervorgehobene kräftige
Berippung dürfte wie bei Pectunculus geinitzi nur eine besondere Form des
Erhaltungszustandes sein. Der eine meiner Steinkerne zeigt Andeutungen
dieser Rippen, während die anderen beiden glatt sind.
Vorkommen:
Oberturon a ß : Innozenzidorf 2;
Emscher: Kesselsdorf Löw. (Geol. Landesmus., Realgymn. Löwenberg),
Giersdorf Löw. (Geol. Landesmus., Realgymn. Löwenberg),
Oberkesselsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Neuwarthau Löw. 4
(Geol. Landesmus.).
238
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
Pectunculus insculptus Reuss
Taf. 11, Fig. 40
1846 Pectunculus insculptus Reuss, 2, S. 8, Taf. 35, Fig. 5.
1893 Pectunculus insculptus FriC, S. 93, Fig. 106.
Diese bisher nur aus der böhmischen Kreide bekannte Art liegt in
mehreren Exemplaren vor. Die kleinen Steinkerne sind kreisförmig gerundet
und nur selten ein wenig schief. Der breite, spitz zulaufende Wirbel liegt
fast in der Mitte. Die Oberfläche ist gleichmäßig flach gewölbt und, wie
einige Hohlabdrücke schwach erkennen lassen, mit feinen konzentrischen
Linien verziert. Die in einem flachen Bogen verlaufende Zahnreihe geht
hinten tiefer hinab als auf der Vorderseite. Die Anzahl der Zähne, die sich
in dem groben Gestein nicht feststellen läßt, wird von Reuss auf 17 angegeben.
Die Größe der Steinkerne beträgt 5—6 mm. Woods 52) bringt unsere
Art in nahe Beziehung mit Limopsis albiensis Woods, jedoch läßt sich eine
Übereinstimmung beider Formen mit Hilfe des vorliegenden Materiales nicht
feststellen und dürfte auch kaum vorhanden sein.
Vorkommen:
Oberturon y: Zatzschke, Altohlisch, Kreibitz 4, 8, Waldeck (Mus. Prag),
Böhm. Kamnitz (Mus. Prag), Großrackwitz Löw. 1, 3, 4 (alle
3 Geol. Landesmus.) ;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, 3, Kreibitz 6, 12, Daubitz 3, E.-St. Neu-
hütte 3, Falkenau 6, Gehnsdorf Löw. 2 (Geol. Landesmus.).
Fric führt die Art außerdem an von Priesen, Luschitz, Posteiberg und
Cernodol aus seinen ,,Priesener Schichten“, die auch den Fundorten von
Reuss ungefähr entsprechen.
Limopsis Sa SSI
Limopsis mülleri Holzapfel
Taf. 11, Fig. 41
1889 Limopsis mülleri Holzapfel, 2, S. 212, Taf. 23, Fig. 8, 9.
Ein Exemplar aus der versteinerungsreichen Schicht unterm Pickelstein
in 450 m Höhe stimmt genau mit der Beschreibung und Abbildung dieser Art
durch Holzapfel überein. Der fast gerade herabsteigende Vorderrand biegt
in einem gerundeten etwas stumpfen Winkel zum ebenfalls fast geraden
Unterrande um. Der Hinterrand steigt schräg zum sehr kurzen Oberrande auf.
Auf der Oberfläche des Steinkernes sind nur einzelne schwache konzen-
trische Linien sichtbar. Der Wirbel ist spitz und vorragend. Die Zahne
gehen am Hinterrande bedeutend tiefer hinab als am Vorderrande. Hinten
konnten 10 Zähne festgestellt werden, in Wirklichkeit wohl gegen 12, vorn
nur etwa 6 (? bis 8).
Vorkommen:
Oberturon y: Kreibitz 4;
Emscher : Kreibitz 6.
Außerdem im Untersenon von Aachen.
52) Woods 1904—13, 2, S. 71, Taf. 15, Fig. 1—4.
Paläontologisch-er Teil
239
Limopsis höninghausi .1. Miu. sp.
? 1889 Limopsis höninghausi Holzapfel, 2, Taf. 23, Fig. 6 u. 10.
Ein paar kleine Exemplare, die der in einigen Steinkernen vorliegenden,
von Holzapfel als Limopsis höninghausi bezeichnten Art sehr nahestehen,
liegen aus unserem Gebiete vor. Die Form ist schief hochoval, der Wirbel
mehr spitz und hervorragender als bei Pectunculus insculptus. Die Schloß-
platte ist sehr ungleichseitig, vorn kurz, auf der Hinterseite tiefer hinab-
reichend. Die höchste Schalenwölbung ist stark gegen den Wirbel hin-
gezogen. Die Größe schwankt in der Länge zwischen 4 und 5 mm und in
der Hohe zwischen 5 und 6 mm.
Die Schalenverzierung scheint sehr schwach zu sein, da der einzige Hohl-
abdruck nichts davon erkennen läßt.
Vorkommen:
Emscher: Kreibitz 6.
Außerdem im Untersenon von Aachen.
Trigoniidac Lam.
Trigonia Brkj.
Trigonia glaciana Sturm
Taf. 11, Fig. 42; Abh. 24
1843 Trigonia alaejormis Geinitz, 4, S. 14, Taf. 2, Fig. 15, 16.
1846 Trigonia alaejormis Reuss, 2, S. 5.
1863 Trigonia alijormis Drescher, S. 348.
1875 Trigonia alata Brauns, S. 379.
1891 Trigonia alaejormis Langenhan & Grundey, Taf. 3, Fig. 7, 8.
1897 Trigonia alaejormis FaiC, S. 55, Abb. 60.
1901 Trigonia glaciana Sturm, S. 75, Taf. 6, Fig. 5.
1912—13 Trigonia glaciana Scupin, S. 180, Taf. 8, Fig. 14 — 16.
Die Art ist durch Scupin eingehend begründet worden. Auch das mir
vorliegende und anderweit untersuchte zahlreiche Material hat zu demselben
Ergebnis geführt. Die Hohllabdrücke gestatten einen genauen Vergleich der
Schalenverzierung unseres Materials mit der an Exemplaren anderer Ge-
biete. Die Form ist sehr veränderlich, dreieckig gerundet, der Unter-
rand bauchig, der Oberrand eingebogen, im Umriß kürzer oder länger,
jedoch stets nach hinten schmal ausgezogen. Der Abfall der Schale zum
Vorderrande ist steil, nach den anderen Seiten hingegen bedeutend flacher.
Steinkerne sind glatt (Abb. 24) ; auf Skulptursteinkernen sind die über die
ganze Schalenoberfläche verteilten gebogenen Rippen mehr oder weniger
deutlich sichtbar. Sie stehen fast in gleicher Entfernung voneinander mit
Ausnahme in der Nähe des Wirbels, wo sie enger zusammengerückt sind.
Einige Bruchstücke von Hohlabdrücken zeigen die Körnelung der Rippen
sehr deutlich. In anderen Ilohlabdrücken ist auch die glatte gespaltene Leiste,
die unsere Art gut von Trigonia vaalsiensis Böhm unterscheidet, erkennbar.
Die durch die Leiste scharf abgetrennte Area ist entgegen den Angaben bei
Sturm mit geknoteten Rippen versehen, wie gute Hohlabdrücke von der
E.-St. Tannendorf und von Kieslingswalde zeigen (Taf. 11, Fig. 42). Der
Wirbel ist zurückgekrümmt. Die Schloßzähne sind, wie ein Abdruck zeigt,
stark gerieft. Die vorliegenden Exemplare erreichen eine Länge von 57 mm
und eine Höhe von 34 mm.
240
Abh. preuß. gjeol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
Geinitz gibt bereits im Jahre 1843 ein paar gute Abbildungen dieser Art
von Kieslingswalde. Weitere, weniger genaue Abbildungen von diesem Fund-
orte bringen Langenhan & Grundey. Fric weist unter Belassung der alten
Bezeichnung bereits auf verschiedene Unterschiede gegenüber den sonst so
bezeichneten Formen hin, bis schließlich Sturm die Unterscheidungsmerkmale
der Kieslingswalder Form von Trigonia alaeformis und Trigonia vaalsiensis
feststellt und unsere Art neu benennt. Reuss führt unsere Form zum ersten
Male aus der böhmischen Kreide von Kreibitz und Böhm. Kamnitz auf, Fric
später außerdem von E.-St. Tannendorf und von Chlomek. Die von Fric
aus dem Mittelturon 53) als Trigonia limbata aufgeführten Stücke gehören
wahrscheinlich auch nur unserer Art an. Leider sind die Exemplare wie auch
die von mir und im Oberturon a ß angeführten Stücke meist so mangelhaft, daß
eine genauere Unterscheidung nicht möglich ist. Die von Brauns aus dem
Salzbergmergel zu Trigonia alata gestellten Exemplare gehören sicher zu
unserer Art, wie mehrere von mir dort gesammelte Steinkerne und Hohl-
44
Abb. 24. Trigonia glaciana Stürm, rechte Klappe, Steinkern.
Emscher, E.-St. Tannendorf 4. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 286).
abdrücke beweisen. Der aus der LöwenJberger Kreide bereits von Drescher
auf geführten Art hat Scupin in seinem großen Werke eine eingehende
Schilderung gewidmet, der nichts anzufügen ist. Stücke liegen zum Ver-
gleiche vor. Die Unterschiede von der Aachener Form konnten an Aachener
Stücken auch im Museum zu Dresden festgestellt werden.
Vorkommen:
Oberturon aß: Lückendorf 1, 7?, Plissen 4, Hochwald 1?, Hockenau Löw. ;
Oberturon 7: Kreibitz 1, 4, 7, 11;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, 4, Oberkreibitzer Talsperre 5, Kreibitz
6, 12, 23, 24, Falkenau 4, 7, Böhm. Zwickau 1, 5, Daubitz 2,
Böhm. Kamnitz 3, Kleinmergthal 1, Hermsdorf 9, Jicin 4
(Soukup), Hermsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Gehnsdorf Löw.
1, Neuwarthau Löw. 1, 2, 3, 4 (alle vier Geol. Landesmus.),
Giersdorf Low. (Geol. Landesmus.), Herzogswaldau Löw. (Geol.
Landesmus.), Kieslingswalde, Salzberg;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Sirgwitz Löw.
(Geol. Landesmus.).
A s t a r t id ac Gray
Cardita Bk cg.
Cardita geinitzi d’Orb.
Taf. 11, Fig. 43
1840 Cardita parvnla Geinitz, 2, S. 51.
1842 Venericardia tenuicosta Geinitz, 3, S. 76, Taf. 11, Fig. 5; Taf. 20,
Fig- 9 (?).
58) Fric 1883, 8. 101, Abb. 66a und b.
Pa läon toi ogi sch er Teil
241
? 1842 Astarte formosa Geinitz, 3, S. 76, Taf. 21, Fig. 19.
1846 Cardita (Venericardia) tenuicosla Reuss, 2, S. 4, Taf. 33, Fig. 16.
1850 Cardita geinitzi d’Orbigny, 2, S. 239, Nr. 530.
1875 Cardita tenuicosta Geinitz, 2, S. 60, Taf. 17, Fig. 11 — 13.
? 1889 Cardita tenuicosta Fitic, S. 73, Abb. 62.
1893 Cardita tenuicosta FriC, S. 91.
? 1898 Venericardia santonensis G. Müller, S. 55, Taf. 7, Fig. 10 (?), 11, 12.
1912 — 13 Cardita geinitzi Scupin, S. 178, Taf. 3, Fig. 17.
Von dieser Art liegen aus dem Arbeitsgebiet nur wenige Steinkerne mit
teilweisen Hohlabdrücken vor.
Die Art ist gleichklappig, ungleichseitig, gerundet vierseitig im Umriß
und ungefähr gleichmäßig gewölbt. Vor dem Wirbel ist ein Möndchen ein-
gesenkt. Vorder-, Unter- und Hinterrand bilden eine ziemlich gleichmäßige
Rundung. Etwa in der Mitte des Hinterrandes biegt die Randlinie im stumpfen
gerundeten Winkel um und zieht fast geradlinig zum Wirbel. Der Wirbel
ist spitz und nach vorn gerichtet.
Die Verzierung der Oberfläche besteht aus ungefähr 45 feinen radialen
Rippen mit breiteren Zwischenräumen. Auf der Hinterseite schieben sich zwei
voneinander etwas entfernt stehende stärkere Rippen ein. Die radialen
Rippen werden gekreuzt von 10—15 kräftigen konzentrischen Rippen, die
gegen den Unterrand an Schärfe verlieren. Außerdem sind an gut erhaltenen
Steinkernen konzentrische feine Linien sichtbar. Der Rand der Steinkerne
ist gekerbt. Der Schloßapparat ist nicht festzustellen.
Maße: 1 2
Lange: 9 mm 9 mm
Höhe: 8 „ 9 „
Fundort:
1) OTy Kreibitz 11, 2) E Kreibitz 28.
Cardita geinitzi findet sich besonders in tonigen und mergeligen Schichten
in stark zerdrücktem Zustande, so daß es sehr schwer ist, die Überein-
stimmung der einzelnen Stücke einwandfrei festzustellen. Cardita parvula
und tenuicosta bei Geinitz stellen die gleiche Art dar.
Die Originale von Geinitz konnten verglichen werden. Das Original zu
Geinitz 1842, Taf. 20, Fig. 9 von Luschitz in Böhmen war nicht aufzufinden.
Nach der Abbildung entspricht die konzentrische Verzierung unserer Art
nicht gut; da jedoch der Umriß sehr charakteristisch ist, zweifle ich auch
hier nicht an der Übereinstimmung. Von den mit Luschitz gleichalterigen
Mergelschichten von Priesen in Böhmen lagen im Museum zu Dresden eben-
falls Stücke dieser Art. Ferner befinden sich daselbst ein hierzu gehöriges
Stück von Zatzschke und einige aus der unteren Schicht der Teplitzer Straße
in Dresden. Auch Astarte formosa aus dem Tunnel von Oberau sieht nach
der Zeichnung unserer Art sehr ähnlich. Ferner ist als Fundort für diese
Form auch W'altersdorf im Zittauer Gebirge angeführt. Das Original war
jedoch nicht aufzufinden. Reuss schildert unsere Art und führt eine Anzahl
böhmischer Fundorte auf, die sich leider nicht alle nachprüfen lassen. Cardita
tenuicosta bei Fric „Teplitzer Schichten“ Fig. 62 ist sehr ähnlich dem daselbst
Ändert IG
242
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
unter 82 c abgebildeten Spondplus latus. Ich habe selbst ein Stück in Hundorf
gesammelt, was der Abb. 62 gleicht und keinesfalls unsere Art darstellt.
Die konzentrischen Linien bilden hier treppenartig zum Schalenrande ab-
steigende Absätze. Fig. 11 und 12 bei G. Müller sind unserer Art sehr
ähnlich, während Fig. 10 auch einer anderen Art (Crassatella? ) angehören
könnte. Die Abbildung bei Scupin fällt mit unserer Art zusammen. Scupin
erörtert eingehend das Verhältnis von Länge zu Höhe, das bei dieser Art
je nach der Stellung, die man der Muschel gibt, sehr verschieden aus-
fallen kann.
Cardila tenuicosta Sow. aus dem Gault, womit die deutsche Form
wiederholt vereinigt worden ist, wird von Woods mit der Begründung getrennt,
daß die englische Art im Gegensatz schmale Rippen und breitere Zwischen-
räume besitze. Dies trifft jedoch auch bei den mir vorliegenden Stücken zu.
Sie zeigen sogar die von Woods als mehrfach auftretend angeführten beiden
stärkeren radialen Rippen auf der Hinterseite, wodurch zwei Felder ab-
getrennt werden. Die von Scupin angeführten Unterschiede, viel schwächere
Ouerskulptur, der mehr gerundete Umriß (hingegen Fig. 11a bei Woods!)
und der spitzere Schnabel erscheinen alle nicht stichhaltig und nur durch
den Erhaltungszustand der Stücke scheinbar zu bestehen. Um keine Ver-
wirrung hineinzutragen, lasse ich die Zusammengehörigkeit offen bis Ver-
gleiche unmittelbar angestellt werden können.
Vorkommen:
Unterturon: Jidn 4, 7, 8 (alle 3 Soukup) ;
Mittelturon: Bonnewitz (Mus. Dresden), Dresden 1, Lohmen, Strehlen (alle
3 Mus. Dresden), Jicin 5, 8, 41, 43, 45, 46, 49, 50 (alle 8
Soukup), Heuscheuer 1, 2, 3;
Oberturon y : Hinterjessen (Seifert), Zatzschke (Mus. Dresden), Birkwitz
(Mus. Dresden), Kreibitz 4, 11, 12, Jägersdorf 2, Priesen,
Großrackwitz Löw. 2 (Geol. Landesmus.) ;
Emscher: Kreibitz 28.
Astarte Sow.
Astarte similis M\stk.
Taf. 11, Fig. 44
1834 — 40 Astarte similis Goldfuss, 2, S. 193, Taf. 134, Fig. 22 a, L>.
1846 Astarte acuta Reuss, 2, S. 3, Taf. 33, Fig. 17 (?); Taf. 37, Fig. 14.
1846 Astarte planissima Forbes, (2), 7, S. 134, Taf. 15, Fig. 23.
1847 Astarte caelata J. Müller, 1, S. 22, Taf. 2, Fig. 3.
1865 Astarte similis Zittel, 1, S. 53, Taf. 8, Fig. 6.
1871 Gouldia planissima Stoliczka, 3, S. 289, Taf. 10, Fig. 3.
? 1877 Astarte acuta FriC, S. 115, Abb. 73.
1885 Freia caelata J. Böhm, S. 112.
1887 Astarte similis Frech, S. 162, Taf. 12, Fig. 15, 15 a.
1889 Astarte similis Holzapfel, 2, S. 194, Taf. 19, Fig. 11 — 15.
1897 Astarte acuta FriC, S. 52.
Es liegen ungefähr 20 von mir gesammelte Steinkerne und Hohlabdrücke
vor. Die dreiseitig gerundete Muschel ist sehr flach gewölbt und ungleich-
54) Woods 1904—13, 2, S. 124, Taf. 18, Fig. 7— H.
Paläontologischer Teil
243
seitig. Unter dem Wirbel liegt ein flaches Möndchen. Von diesem zieht der
Schalenrand bis zur Hälfte des Hinterrandes in einer fast gleichmäßigen
Rundung und steigt nach einer mehr oder minder deutlichen Eckbildung
in sehr flachem Bogen zum Wirbel wieder an. Der kleine Wirbel ist nach
vorn gerichtet und etwas niedergebogen.
Die Verzierung der Steinkerne besteht aus sechs bis acht kräftigen ge-
rundeten konzentrischen Rippen und dazwischen liegenden breiten Furchen.
Auf vorhandenen Schalen könnte die Zahl der gegen den Wirbel sich
drängenden Rippen etwas mehr betragen. An einem Skulptursteinkerne ge-
wahrt man auf der unteren Rippe auch radiale Linien, die aber wohl nur
von Überresten der inneren Sohalenstruktur herzurühren scheinen und den
Anlaß gegeben haben, daß Reuss diese Art mit feingestricheltem Unter-
rande zeichnet. Das Schloß stimmt, soweit eine Feststellung möglich, mit
der Darstellung durch Holzapfel überein. Demnach sind links zwei kräftige
Zähne, rechts ein kräftiger Mittel- und ein fast verkümmerter Vorder- und
Hinterzahn vorhanden.
Durchschnittsmaße :
Länge: 5 mm
Höhe: 4 „
Holzapfel hat sich eingehend über die generische Stellung der Art
geäußert. Goldfuss beschrieb zuerst die Art von Haldem und Nattheim,
Reuss führt als Fundort u. a. auch Kreibitz an und kann infolgedessen nur
diese Art im Auge gehabt haben, da dort eine ähnliche nicht workommt.
Nach Stoliczka stimmen die indischen Stücke vollständig mit denen von
Aachen überein. Von Aachen ist die Art durch Müller, Böhm und Holz-
apfel dargestellt worden, ferner von Zittel aus der Gosau und von Frech
aus den Tonen zwischen Suderode und Quedlinburg. Am Salzberg bei
Quedlinburg habe ich selbst einen hübschen Steinkern von dieser Art ge-
sammelt. Im Museum zu Dresden befindet sich von Zatzschke, Strehlen
und Böhm. Kamnitz ebenfalls je ein hierzu gehöriges Stück. Die Abbildung
von Fric in den „Weißenberger Schichten“ ist wahrscheinlich unsere Art;
auch aus den Teplitzer und Priesener Schichten sind derartige Stücke im
Museum zu Prag vorhanden, die die Bezeichnung Aslarte acuta tragen. Aus
den Chlomeker Schichten führt Fric von Tannendorf nur ein sehr mangel-
haftes Stück auf.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4, 6, 7 (alle 3 Soukup) ;
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Jicin 5, 8, 43, 45 (alle 4 Soukup);
Oberturon y: Zatzschke (Mus. Dresden), Böhm. Kamnitz 2, Kreibitz 7,
Limbach;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 4, 6, 12, 28, Oberkreibitzer Tal-
sperre 9, Kieslingswalde, Salzberg.
Astarte nana Reuss.
Taf. 11, Fig. 45
1846 Astarte nana Reuss, 2, S. 3, Taf. 33, Fig. 18.
1877 Astarte nana Fric, S. 115, Abb. 74.
? 1889 Astarte cf. nana Holzapfel, 2, S. 195.
1893 Astarte nana FriC, S. 91.
16*
244
Abh. preuß. gieoL L.-A., Neue Folge, Heft 159
Einige kleine dreiseitig gerundete bis kreisförmige mäßig gewölbte Stein-
kerne stimmen mit der Abbildung von Reuss gut überein. Unter dem Wirbel
ist ein Möndchen eingesenkt. Daran anschließend bildet der Schalenrand
eine fast gleichmäßige Rundung bis in die Mitte der Hinterseite, von wo
er im flachen Bogen zum Wirbel ansteigt. Der kleine nach vorwärts ge-
richtete Wirbel liegt ungefähr in der Mitte. Die Muschel ist ungleichseitig.
Der Schloßapparat ist an den Steinkernen nicht zu erkennen.
Die Schalenverzierung besteht in etwa 15 konzentrischen Linien, zwischen
denen sich schmale scharfe Furchen befinden. Der untere Schalenrand ist
gekerbt.
Maße: Die Größe der vorliegenden Stücke beträgt 4—5 mm.
Nach Holzapfel haben sich in der Aachener Kreide ähnliche kleine
Astarten vorgefunden. Am Salzberg bei Quedlinburg habe ich ebenfalls
einen gut hierzu passenden Steinkern gesammelt. Reuss führt die Art von
Priesen auf, Fric aus den Semitzer Mergeln (Zone des Inoceramus labiatus)
und aus den Priesener Schichten von Priesen (Emscher) und Waldeck (Ober-
turon y)-
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4 (Soukup), 9;
Mittelturon: Jicin 43, 45, 49 (alle 3 Soukup);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 7, Daubitz 3.
Eriphyla Gabi*
Eriphyla lenticularis Goldf. sp.
Tat 12, Fig. 1, 2
1834 — 40 Lucina lenticularis Goldfuss, 2, S. 228, Taf. 146, Fig. 16.
1843 Lucina lenticularis Geinitz, 4, S. 13, Taf. 2, Fig. 4 — 6.
1846 Lucina lenticularis Reuss, 2, S. 4, Taf. 33, Fig. 20 — 24; Taf. 41, Fig. 10.
1847 Lucina lenticularis J. Müller, 1, S. 23.
1863 Lucina lenticularis Drescher, S. 348.
1871 Eriphyla lenticularis Stoliczka, 3, S. 181, Taf. 6, Fig. 7 — 13.
1875 Eriphyla lenticularis Geinitz, 2, S. 62, Taf. 17, Fig. 1, 2; Iaf. 18,
Fig. 1, 2.
1875 Eriphyla lenticularis Brauns, S. 367.
1877 Eriphyla lenticularis FriC, S. 116, Abb. 78.
1883 Eriphyla lenticularis Fric, S. 101.
1884 Eriphyla lenticularis Holzapfel, S. 458, Taf. 6, Fig. 1, 2.
1885 Dozya lenticularis J. Böiim, S. 126.
1889 Eriphyla lenticularis Holzapfel, 2, S. 195, Taf. 14, Fig. 5, 7.
1889 Eriphyla lenticularis Fric, S. 78.
1891 Eriphyla lenticularis Lancenhan & Grundey, Taf. 3, Fig. 21.
1893 Eriphyla lenticularis Fric, S. 91.
1897 Eriphyla lenticularis Fric, S. 55.
1901 Eriphyla lenticularis Sturm. S. 76, Taf. 6, big. 6, 6 a.
1904 Eriphyla lenticularis Petrasciieck, S. 4.
1912 — 13 Eriphyla lenticularis Scupin, S. 179, Abb. 28; 3 af. 8, Fig. 4.
Die Kreisform der gleichmäßig flach gewölbten Art ist gewöhnlich etwas
schief verschoben. Bei manchen Stücken stoßen sogar Oberrand und Hinter-
Paläontologischer Teil
245
rand in einer stumpfen Ecke aneinander. Aus dem Gestein herausgelöste
Steinkerne zeigen infolge der breiten Schloßplatte unter dem Wirbel eine
tiefe Ausbuchtung (Taf. 12, Fig. 1). Sie sind hierdurch viel müheloser
zu unterscheiden als Schalenexemplare, die nach dem Äußeren manchen
Venusarten ähnlich sind (Taf. 12, Fig. 2). Eriphvla lenticularis ist sehr
ungleichseitig, der kleine Wirbel ist nach vorn gerückt und niedergedrückt.
Unter dem Wirbel ist die Schale gering ausgebogen. Am Steinkern hingegen
erscheint die Wirbelpartie breit und aufrecht. Das Schloß zeigt auf breiter
Platte in beiden Klappen zwei divergierende Hauptzähne. In der linken
Klappe findet sich außerdem ein vorderer, in der rechten ein hinterer Seiten-
zahn. Die Stellung des linken Seitenzahnes entspricht der Abbildung bei
Sturm. In der Abbildung bei Geinitz, Kieslingswalde, Taf. 2, Fig. 6, fehlt
der hintere Seitenzahn. Vorderer und hinterer Muskeleindruck sind ziemlich
groß und auf den Steinkernen deutlich zu erkennen.
Die Verzierung der Schale besteht aus kräftigen konzentrischen Linien,
Steinkerne sind glatt.
Maße :
1
2
3
4
5
6
Länge :
38 mm
30 mm
35 mm
37 mm
33 mm
28 mm
Höhe:
36 ,,
30 „
35 „
37 „
34 „
29 „
Lttnge : Hohe
= 100:
95
100
100
100
103
104
Fundort: E E.-St. Tannendorf 1.
Die Abweichungen im Verhältnis von senkrechter Höhe: Länge sind unter-
einander nicht so bedeutend, wie es bei der Mehrzahl der Steinkerne den
Anschein hat. Bei dem Fehlen der Schloßplatte usw. ist man leicht ver-
sucht, durch unrichtige Stellung sehr hohe oder auch sehr lange Formen zu
konstruieren. Nimmt man jedoch bei schiefen Formen der natürlichen Aus-
bildung entsprechend die Hauptverlängerung vom Wirbel in einer Diagonale
nach hinten unten, so wird Länge und Höhe niemals bedeutende Unterschiede
zeigen. Scupin hat diese Frage von einem anderen Gesichtspunkte eben-
falls erörtert.
Unsere Art ist von den ältesten Autoren als Lucina und von J. Böhm
als D\ozpa bezeichnet worden. Mit dieser letzten Ausnahme hat seit Stoliczka
die Art stets die Bezeichnung Eriphvla geführt. Der Name lenticularis
ist von allen Autoren angewandt worden als bester Beweis dafür, daß die
Art so charakteristische Merkmale besitzt, die eine Verwechselung fast
ausschließen.
Bei Reuss ist auf Taf. 33, Fig. 21 das Schloß ungenau gezeichnet; die
Abbildung Taf. 37, Fig. 17 bei ihm ist sicher nicht unsere Art, sondern
stellt entweder eine Cvprina oder Venus dar. Im allgemeinen ist sonst
wenig zu der über die Art vorhandenen zahlreichen Literatur zu bemerken.
Von Aachen wird Eriphvla lenticularis behandelt durch Goldfuss, J. Müller,
Böiim und Holzapfel, von Kieslingswalde durch Geinitz, Langenhan &
Grundey, Sturm und Fnic, vom Salzberg bei Quedlinburg durch Brauns,
aus der Löwenberger Kreide durch Drescher und Scupin, aus dem sächsischen
Überquader durch Petrascheck, aus dem Turon von Strehlen und dem
Cenoman der sächsischen Schweiz durch Geinitz, aus der indischen Kreide
durch Stoliczka, sowie durch Fric aus allen Horizonten der böhmischen
Kreide. Im Museum zu Prag konnten Stücke aus den Weißenberger, Teplitzer,
246
Abh. preuß. gjeol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Priesener und Chlomeker Schichten nachgeprüft werden, im Museum zu
Dresden fand ich übereinstimmendes Material auch aus dem Cenoman von
Tyssa.
Sehr ähnlich ist unserer Art Eriphpla striata Sovv. von Blackdown 55),
bei der Woods als Unterschied nur einen weniger kreisrunden Umriß an-
zugeben vermag.
Vorkommen:
Mittelturon: Bonnewitz (Mus. Dresden), Liebeschitz 3, Skalken 1, Kocho-
witz 1, Strehlen (Mus. Dresden), Dresden 1 (Mus. Dresden),
Turnau 5, 10, 12, 14, Hermsdorf Löw. 1, 2 (Geol. Landesmus.),
Löwenberg 3 (Geol. Landesmus.), Heuscheuer 2;
Oberturon aß: Hochwald 2, Waltersdorf 2;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 9, 24, 26, 27, Oberkreibitzer Tal-
sperre 5, 9, Falkenau 4, Markersdorf 3, Jägerdörfel 1, Chlomek
(Mus. Prag), Neuwarthau Löw. 2, 3 (Geol. Landesmus.), Groß-
hartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Bergwarthau Löw.,
Giersdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Gehnsdorf Löw. 1, 2 (Geol.
Landesmus.), Kesselsdorf Löw. (Geol. Landesmus., Realgymn.
Löwenberg), Hohlstein Löw. (Geol. Landesmus.), Herzogs-
waldau (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde (selbst gesammelt,
Mus. Dresden), Salzberg (Mus. Dresden);
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Sirgwitz Löw.
(Geol. Landesmus.), Vaals (Mus. Dresden).
Die Art wird von verschiedenen Plätzen (s. o.) vom Cenoman bis in
den Emscher aufgeführt. \
Crassatcllidac Gray
Crassatella Lam.
Crassatella arcacea A. ItOtiM.
Taf. 11, Fig. 45, 47, 48; Abb. 25, 26, 27, 28, 29
1841 Crassatella arcacea A. Roemer, S. 74, Taf. 9, Fig. 24.
1846 Crassatella arcacea Reuss, 2, S. 3, Taf. 33, Fig. 27.
1847 Crassatella arcacea J. Müller, 1, S. 23.
1850 Crassatella arcacea d’Orbigny, 2, S. 239.
1851 Crassatella rugosa J. Müller, 2, S. 66.
1851 Astarte /. roemeri J. Müller, 2, S. 65, Taf. 6, Fig. 18.
1859 Crassatella marrotiana J. Müller, 2, Supplement, S. 13.
1863 Crassatella arcacea Drescher, S. 348.
1875 Crassatella arcacea Brauns, S. 372.
1877 Crassatella cf. arcacea FriC, S. 115, Abb. 72.
1885 Crassatella arcacea J. Bö mm, S. 103.
1889 Crassatella arcacea Holzapfel, 2, S. 191, Taf. 20, Fig. 1—5, 7, 8.
1897 Crassatella regularis Fric, S. 52.
1901 Crassatella regularis Sturm, S. 76, Taf. 6, Fig. 7.
1912 — 13 Crassatella arcacea Scupin, S. 173, Taf. 8, Fig. 3 u. 13.
1912—13 Crassatella bohemica Scupin, S. 174, Taf. 8, Fig. 8.
1912 — 13 Crassatella bohemica var. abbreviata Scupin, S. 174, Taf. 8, Fig. 6 u. 9.
1912 — 13 Crassatella gregaria Scupin, S. 177, Taf. 8, Fig. 5, 10—12.
55) Woods 1904—13, 2, S. 116, Taf. 17, Rig. 2 7.
Paläontologischer Teil
247
Crassatella arcacea ist flach gewölbt, stark ungleichseitig, fünf- bis
dreiseitig im Umriß, nach hinten mehr oder weniger stark ausgezogen.
Vor dem Wirbel ist ein flaches Möndchen eingesenkt. Die gerundete Vorder-
seite geht im Bogen in den fast geraden, gewöhnlich etwas eingedrückten
Unterrand über. Unterrand und abgestutzter Hinterrand stoßen im abgerundet
rechten Winkel aneinander. Bei Steinkernen ist häufig der zusammengedrückte,
sehr dünne obere Teil der Abstutzung abgebröckelt und der Verbindungswinkel
zwischen Unter- und Hinterrand erscheint dann spitz. Ausgewachsene Exem-
plare sind im Verhältnis hinten niedriger, jüngere bis zur Hälfte der Gesamt-
höhe hinten abgestutzt. Von hier steigt der Schalenrand in fast gerader Linie
Abb. 25. Crassatella arcacea A. Roem.. rechte Klappe, Steinkern.
Emscher, E -St. Tannendorf 1. Orig. Geo). Landesmus. (A No. 293).
Abb. 26. desgl. linke Klappe (A No. 296).
Abb. 27. desgl. rechte Klappe, Steinkern mit teilweise erhaltener Schalenskulptur.
Einscher, E.-St. Tannendorf 1. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 297).
Abb. 28. desgl. rechte Klappe, Steinkern.
Emscher, Oberkreibitzer Talsperre 5. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 298).
Abb. 29. desgl. rechte Klappe, Steinkern mit teilweise erhaltener Schalen skulptur.
Oberturon 7, Kreibitz 12. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 301).
schräg zum Wirbel hinan. Bei Steinkernen ausgewachsener Exemplare ist
der vorragende spitze Wirbel nach aufwärts gerichtet, etwas nach innen
gebogen und schwach nach vorn gedreht. Bei jüngeren Exemplaren tritt er
infolge der dünneren Schale mehr zurück (Taf. 11, Fig. 47, 48) ( Crassatella
gregaria Scupiin). Ausgüsse von Hohlabdrücken lassen den Wirbel stark
nach innen gebogen und schräg nach vorwärts gedreht erscheinen.
Die Verzierung der Schale besteht aus regelmäßigen scharfen konzen-
trischen Rippen und dazwischen ebenso breiten Furchen (Taf. 11, Fig. 46).
Vom Wirbel zur unteren hinteren Ecke zieht eine gerundete Kante. Der hier-
248
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
durch abgegrenzte hintere Schalenteil ist nur mit deutlichen Anwachsstreifen
bedeckt. Bei ausgewachsenen Stücken treten höchstens in der Nähe des
Wirbels die kräftigen Rippen auf die abgegrenzte Fläche über, bei jüngeren
können sie aber auch die gesamte Oberfläche bedecken. Die Steinkerne sind
glatt, bei Skulptursteinkernen sind die Rippen als Streifen mehr oder weniger
sichtbar. Sehr gut treten auf Steinkernen die beiden Muskeleindrücke und
zuweilen auch die diese verbindende Mantellinie hervor. Der Schalenrand
ist bei älteren Stücken innen gekerbt; der Abdruck der Kerbung ist an
einigen Steinkernen gut erhalten (Abb. 25).
In beiden Klappen befindet sich unter dem Wirbel eine dreieckige Liga-
mentgrube; vor dieser stehen zwei Zähne, links außerdem ein vorderer und
rechts ein hinterer Seitenzahn. Die Art variiert sehr stark. Ältere Exemplare
sind nach hinten mehr, jüngere weniger verlängert, ältere hinten niedriger,
jüngere höher abgestutzt. Wie bereits Holzapfel hervorhebt, zeigt der
Verlauf der Rippen in der Nähe des Wirbels bei älteren Stücken die Umriß-
linie der jüngeren.
In der folgenden Zusammenstellung sind die extremsten Formen mit Rück-
sicht auf etwaige Deformation nicht aufgeführt.
Maße:
i1)
2
3
4
5
62)
7
8
9
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge :
87
38
37
43
32
34
37
41
25
Höhe:
21
22
22
26
20
21
23
26
16
Länge: Höhe—
100:
57
58
59
60
62
62
62
63
64
Maße:
10
11
12
13
14
15
16
17
18
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
33
34
35
24
33
36
39
19
35
Höhe:
21
22
23
16
22
24
26
13
24
Länge: Höhe =
100:
64
65
66
67
67
67
67
68
68
Maße:
19
20
21
22
23
24
25
26 3)
27
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
32
20
30
37
17
24
28
41
25
Höhe:
22
14
21
2G
12
17
20
29
18
Lange : Höhe =
100:
69
70
70
70
71
71
71
71
72
M’aße :
28
29
30
31
32
33
34
.1
CO 1
i
i
36
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Lange:
29
26
30
27
31
34
21
35
23
Höhe:
21
19
22
20
23
25
16
27
18
Lange: Höhe =
100:
72
73
73
74
74
74
76
77
78
Maße :
37
38
30 4)
40
41
42
43
44
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
18
19
34
30
22
18
15
17
Höhe:
14
15
27
24
18
15
13,5
15
Länge: Höhe —
100;
78
79
79
80
82
83
87
88
1} Abb. 25, 2) Taf. 11. Fig. 46, 3) Abb. 26, 4) Abb. 27.
Fundort: E E.-St. Tannendorf 1.
Paläontologischer Teil
249
A. Roemer beschreibt unsere Art zuerst von Quedlinburg und Dülmen.
Reuss unterscheidet von Crassatella arcacea die in dem tieferen Plänerkalk
von Laun auftretende mehr gleichseitige, weniger schlanke Crassatella regu -
laris d’Orb. (Taf. 33, Fig. 25). Die von J. Müller aus der Aachener
Kreide zu den Arten Crassatella rugosa , marrotiana und Astarte /. roemeri
gestellten Variationen werden von Holzapfel mit Recht alle unter unserer
Art vereinigt. J. Böhm schildert die Art ebenfalls von Aachen sehr gut.
Ob Crassatella subarcacea bei Holzapfel, Taf. 20, Fig. 6, die nur als Stein-
kern bekannt ist, eine besondere Art darstellt, erscheint sehr fraglich.
Ganz ähnliche Steinkerne kommen auch in unserem Gebiete vor. Drescher
beschreibt Crassatella arcacea aus der Löwenberger Kreide. Scupin unter-
scheidet für die daselbst vorkommenden Formen drei Arten, arcacea , bo~
hemica und gregaria. Nach dem mir vorliegenden reichlichen Materiale
gehören aber auch die den E.-St. Tannendorfer gleichaltrigen Stücke von
Löwenberg nur einer Art an. Alle von Scupin beschriebenen Formen sind
auch hier vorhanden. Übergänge sind zahlreich. Unsere Emscherform ist
sehr veränderlich und hat auch Stücke hervorgebracht, die der Crassatella
regularis d’Orb. nahezu gleichen60). Letztere scheint jedoch beständig mehr
gleichseitig, höher und kürzer zu sein. Auch Crassatella macrodonta aus
der Gosau ist gedrungener gebaut. Brauns schildert unsere Art aus den
Salzbergmergeln. Von diesem Platze konnten einige gut mit den unseren
übereinstimmende Stücke im Museum zu Dresden verglichen werden. Das
von Sturm aus Kieslingswalde dargestellte Stück ist ein Schalenexemplar
und erscheint deshalb weniger schlank als die vorhandenen Steinkerne. Bei
Fric gehört das Original von Crassatella cf. arcacea in den Weißenberger
Schichten sicher zu unserer Art. Unsere Stücke von E.-St. Tannendorf sind
von ihm in den Chlomeker Schichten hingegen als Crassatella regularis be-
zeichnet. Unsicher ist die Zugehörigkeit von Crassatella macrodonta in Eric
„Iserschichten“ Abb. 63. Crassatella regularis Geinitz 1372, 1, Taf. 50,
Fig. 4 von Plauen und 1875, 2, Taf. 17, Fig. 9 von Strehlen sind nach Ver-
gleich mit den Originalen im Museum zu Dresden entschieden abzutrennen
und stellen die echte Crassatella regularis dar.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 5 (Soukup) ;
Mittelturon: Hohlen 2, Chorousek 4, Turnau 1, 3, 4, 10, 12, Hermsdorf
Löw. 1 (Geol. Landesmus.) ;
Oberturon a ß : Lückendorf 2, 5, Schanzendorf 1 ;
Oberturon y : Kreibitz 3, 4, 6, 11, 12, 14;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 4, 6, 9, 12, 26, 27, Oberkreibitzer
Talsperre 4, 5, 9, Falkenau 4, Böhm. Zwickau 5, E.-St. Neu-
hütte 5, Böhm. Kamnitz 5, Chlomek (Mus. Prag), Neuwarthau
Löw. 1, 2, 3 (alle drei Geol. Landesmus.), Großhartmannsdorf
Löw. häufig (Geol. Landesmus. ), Hohlstein Löw. (Geol. Landes-
mus.), Hermsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde
(Mus. Dresden), Salzberg (Mus. Dresden) ;
Ui.tersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Sirgwitz Löw.
(Geol. Landesmus.).
56) D’ORIHONW 1844, 3, Taf. 266, Fig. 4, 6, 7.
250
Abh. preuß. geol, L.-A., Neue Folge, Heft 159
Außerdem ist die Art bekannt aus dem Emscher des Harzrandes und
aus dem Untersenon von Aachen.
Zur Bearbeitung liegen etwa 250 Exemplare vor.
Crassatella regularis d’Ohb.
Taf. 11, Fig. 49
1850 Crassatella regularis d’Orbigny, 3, S. 80, Tal. 266, Fig. 4—7.
1872 Crassatella regularis Geinitz, 1, Taf. 50, Fig. 4.
1875 Crassatella regularis Geinitz, 2, Taf. 17, Fig. 9.
Im Jahre 1927 fand ich mit Herrn Fachlehrer Piunz in der ScriMiDT’schen
Sandgrube südlich von Markersdorf in Kalkknollen gegen 70 Stück Crassa-
tellen, die von den anderen im Arbeitsgebiet vorhandenen durch ihre ge-
drungene Gestalt, höhere gerade Hinterseite, eine gebogene Rückenkante
und nach vorn etwas niedergedrückten Wirbel unterschieden sind. Sie gleichen
der von d’Orbigny als Crassatella regularis dargestellten Form. Auch Scupin
1912—1913, S. 175, weist auf diese Unterschiede gegenüber unserer Crassa-
tella arcacea hin.
Maße:
1
2
3
4
Länge:
38 mm
36 mm
29 mm
23 mm
Höhe;
35 „
32 „
26 „
20 „
Lange: Höhe = 100:
97
89
90
87
Vorkommen:
Emscher : Markersdorf
3.
Außerdem im Mittelturon von Strehlen und Böhmen sowie im sächsischen
Cenoman.
Fsocardiidac Gray
Isocardia Lah.
Isocar dia zitteli Holzapfel
Taf. 12, Fig. 3; Abb. 30, 30 a, 31, 32
? 1875 Isoarca hercynica Brauns, Taf. 10, Fig. 15 — 17.
1809 Isocardia zitteli Holzapfel, 2, S. 177, Taf. 15, Fig. 2 — 4.
1897 Cyprina quadrata Petiiasciieck, S. 29.
1912 — 13 Cyprina sudetica Scupin, S. 165, Taf. 8, Fig. 1 a u. b.
Die Steinkerne besitzen einen fünfseitigen Umriß mit nach oben ge-
richteter Spitze und sind kräftig gewölbt. Der Vorderrand verläuft vom
Wirbel schräg nach vorn und geht in einer Rundung in den flach gebogenen
Unterrand über. Dieser biegt in einer mehr oder weniger abgerundeten Ecke
in den meist schwach konvexen Hinterrand um. Ein stumpfer Winkel ver-
bindet Hinterrand und den schräg zum Wirbel aufsteigenden Oberrand. Die
Steinkerne sind ungleichseitig; der hochaufstrebende Wirbel ist nach vorn
gerichtet und stark nach innen gedreht. Der gleichmäßig gewölbte Rücken
fällt steil zum Vorderrande ab. Zweiklappige Steinkerne zeigen in der
Vorderansicht eine breite herzförmige Fläche. Vom Wirbel zur unteren
hinteren Ecke verläuft eine Kante und eine zweite vom Wirbel entlang des
hinteren Schloßrandes. Die zwischen den beiden Kanten vorhandene drei-
eckige Fläche ist etwas eingedrückt. Die überaus größte Zahl der vorliegenden
60 Steinkerne ist zerbrochen, so daß die Schale sehr dünn gewesen sein muß.
Paläontologischer Teil
251
Die Verzierung der Schale besteht aus feinen konzentrischen Linien, die
nur an Skulptursteinkernen und in Hohlabdrücken sichtbar sind; die Stein-
kerne sind glatt.
Abb. 30, 30 a. Isocardia zitteli Hlzpkl., linke Klappe, Steinkern, a) von vorn.
Emscher, E.-St. Neuhütte 5. Orig. Hnmboldtverein Ebersbach Sa. (No. 307).
Abb. 31. Isocardia zitteli Hlzpfl., linke Klappe, Steinkern.
Emscher, Falkenau 4. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 309).
Abb. 32. Isocardia zitteli Hlzpfl., rechte Klappe, Steinkem.
Emscher, Blottendorf. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 310).
Die Ausbildung des Schlosses ist an unseren Steinkernen nur schwach
erkennbar. Nach Holzapfel sind in jeder Klappe zwei kräftige Hauptzähne
und ein schwacher hinterer Seitenzahn vorhanden. Ein Cyprinenschloß ist
an unseren Stücken keinesfalls erkennbar, so daß die Bezeichnung Cpprina
quadrata für die Art nicht anzuwenden ist.
Maße :
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Lange:
29
34
54
30
38
34
37
55
60
39
Höhe:
23
27
43
25
32
29
32
48
52
35
1 an jrt' : Höhe
=* 100:
79
79
80
83
84
85
86
87
87
90
Maße:
11
12
13
14
15
16
17
18
19
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
43
50
28
22
38
33
49
29
48
Höhe:
39
46
2G
21
36
32
48
29
51
Lange : Höhe
= 100:
91
92
93
95
95
97
97
100
106
Fundort:
3), 8), 12), 15), 19) E E.-St. Tannendorf 1 ; 9) E E.-St. Neuhütte 5; 17)
E Kreibitz 27; 18) OT y Kreibitz 6; 1), 2), 4), 5), 6), 7), 10), 11), 13), 14),
16) E Falkenau 4.
9) Sammlung Humboldtverein Ebersbach.
252
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Die Art ist aus unserem Gebiete früher zusammen mit Ceromya cretacea
J. Müller als Isocar dia cretacea Gold?', aufgeführt worden (Sammlungs-
bezeichnungen nach Geinitz). Ceromya cretacea besitzt jedoch einen viel
dickeren Wirbel und eine vollständig gerundete kantenlose Schalenoberfläche.
Holzapfel schildert Isocar dia zitteli in eingehender Weise. Entgegen seiner
Ansicht scheint mir aber Beschreibung und Abbildung von Cyprina mülleri
Bosouet bei J. Böhm ,7) viel eher zu unserer Art zu gehören als zu Ceromya
cretacea. Ein Vergleich des hinten zerbrochenen Originales zu Isocardia
sudetioa Scupin in der Sammlung des Realgymnasiums zu Löwenberg hat
ergeben, daß dieses auch nur unsere Art darstellt.
Vorkommen:
Mittelturon: Jicin 25 (Soukup), Ludwigsdorf Löw. 1 (Geol. Landesmus.);
Oberturon aß: Philippenau, Zeichen 1, Herrenleite (zahlreich), Jicin 3 (Souküp) ;
Oberturon y: Kreibitz 6;
Emscher: Limbach 2, Kreibitz 6, 17, 26, 27, Ealkenau 3, 4 (zahlreich),
E.-St. Tannendorf 1, Kunnersdorf 1, 2 (zahlreich), Blotten-
dorf (zahlreich), Böhm. Kamnitz 1, 12, Jägerdörfel 1, E.-St.
Neuhütte 5, Oberkreibitzer Talsperre 5, Hasel, Herzogswaldau
Löw. (Geol. Landesmus.), Waldau Löw. (Geol. Landesmus.) ;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Realgymn. Löwenberg, Geol. Landes-
mus.).
Bei Aachen in den oberen Ouadratenschichten.
L u c i n i <1 a e Dksh.
M utiella Stol.
Mulielia coarciata Zitt.
Taf. 12, Fig. 4, 5
1897 M utiella ringmerensis FiuC, S. 54, Abb. 59.
1898 Mutiella coarciata G. Müller, S. 60, Taf. 8, Fig. 6; Taf. 9, Fig. 1 — 3,
Ein nicht besonders gut erhaltener Steinkern konnte mit einem Exemplar
von Broizem am Harzrande im Geologischen Landesmuseum verglichen werden.
Der querovale Steinkern ist hochgewölbt und besitzt einen dicken, nach innen
eingebogenen Wirbel. Auf der Oberfläche sind einzelne grobe Anwachs-
furchen und darüber hinweglaufende feine Radiallinien zu erkennen. Im
Sommer 1929 fand ich ferner einige Exemplare dieser Art in Carlsberg
(Heuscheuer).
Das bei Eric als Mutiella ringmerensis abgebildete Exemplar von Chlomek
ist auch hierher zu stellen. Mutiella ringmerensis besitzt nach Woods68) nur
konzentrische Rippen und keine Radialverzierungen, so daß auch die von
Geinitz69) mit letzterer Art vereinigten Stücke nicht zu dieser, sondern wahr-
scheinlich auch zu Mutiella coarctata gehören.
Im Geologischen Landesmuseum zu Berlin befinden sich zahlreiche Stücke
von dieser Art aus dem Hohlwege westlich von Großhartmannsdorf (Emscher).
57) J. BÖHM 1885, S. 121, Taf. 2, Fig. 2.
58) Unicardium rinqmeriense M.ANTELL, WOODS 190t — 13, 2, S. 164, Taf. 25, Fig. 13. 14.
59) (i EINITZ 1875, 2, S. 61, Taf. 16, Fig. 11—13.
253
Paläontologischer Teil
Maße:
Lange: 45 mm
Höhe: 40 „
Länge : Höhe = 100: 89
Fundort: OTy Kreibitz 4.
Vorkommen:
Mittelturon: Kochowitz 1, Jicin 20, 31, 38 (alle 3 Soukup), Heuscheuer 2, 3,
Grunauer Spitzberg Löw. 4 (Geol. Landesmus.), Plagwitz Löw.
1 (Geol. Landesmus.) ;
Oberturon y: Kreibitz 4;
Emscher: Chlomek (Mus. Prag), Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landes-
mus.), Neuwarthau Löw. 1 (Geol. Landesmus.).
Außerdem im Untersenon von Braunschweig.
Jjucin.fi Bk IG.
Lucina laminosa Reiss sp.
Taf. 12, Fig. 6 a, b, 7
1843 Venus laminosa Reuss, 2, S. 198.
1846 Venus laminosa Reuss, 2, S. 21, Taf. 41, Fig. 6, 15.
1847 Venus numismalis J. Müller, 1, S. 25, Taf. 2, Fig. 5.
1851 Lucina tenuis J. Müller, 2, S. 66.
1885 Lucina suhnumismalis J. Böhm, S. 114.
1889 Lucina subnummismalis Holzapfel, 2, S. 187, Taf. 19, Fig. 1 — 3.
1893 Venus laminosa FriC, S. 97, Abb. 117.
Die kleine charakteristische Muschel liegt in etwa 50 Steinkernen und
Hohlabdrücken vor. Sie besitzt querovalen bis vierseitig gerundeten Umriß und
ist sehr dünn. Vom Wirbel nach vorn verläuft der Schalenrand zuerst ziemlich
horizontal, während er nach hinten schräg absteigt, wodurch die Schale eine
schiefe Form erhält. Beide Klappen sind sehr schwach gewölbt. Auf den
Steinkernen linker Klappen bemerkt man vom Wirbel ausgehend eine flache
Kante, die zum unteren Hinterrande und oft eine noch flachere, die zum
unteren Vorderrande zieht. Der kleine, nach vorn gerichtete, wenig hervor-
tretende Wirbel liegt ungefähr in der Schalenmitte.
Die Schalenverzierung besteht aus 20 —30 feinen, leistenförmig erhabenen,
konzentrischen Rippchen, die auf kleinen Exemplaren sehr dicht gedrängt, auf
größeren gegen den Unterrand jedoch entfernter und kräftiger stehen. Die
Zwischenräume sind flach. Das Schloß ist an den Steinkernen bei der
geringen Größe der Exemplare nicht zu beobachten. Nach Holzapfel sind
in jeder Klappe zwei kurze divergierende Zähne und zwei entfernt stehende,
ziemlich kräftige Seitenzähne vorhanden. Unsere Exemplare schwanken im
Größenverhältnis von 14 mm Länge und 12 mm Höhe, 10,5 mm Länge und
9 mm Höhe und 7 mm Länge und 5,5 mm Höhe.
Reuss gibt eine gute Schilderung unserer Art, leider aber mangelhafte
Abbildungen. Mir erscheint die Übereinstimmung mit der von Müller, Böhm
und Holzapfel aus der Aachener Kreide als Venus numismalis , Lucina tenuis
und I^ucina subnummismalis bczeichneten Arten außer Zweifel. Beschreibung
254
Abh. preuß. g|&ol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
und Abbildung der Aachener Stücke stimmen mit den unseren vollständig
überein, so daß ich trotz der fehlenden Kenntnis des Schlosses bei letzteren
diese ohne Bedenken hierzu stelle. Nach der Priorität gebührt der Bezeichnung
von Reuss der Vorrang. Die von Fmc aus den Pricsener Schichten auf-
geführten Exemplare sind nach Vergleich im Museum zu Prag von den
unseren nicht verschieden. Die Abbildung von Fmc ist etwas mangelhaft,
jedoch bestätigte der Vergleich des Originalstückes die volle Übereinstimmung.
In Priesen und Böhm. Kamnitz habe ich selbst Stücke gesammelt. Auch
besitze ich einige von Kieslingswalde.
Vorkommen:
Oberturon aß: Plissen 2, Hochwald 1, Zeichen 2 (Seifert);
Oberturon y: Böhm. Kamnitz 2, 3, Kreibitz 3, Limbach, Waldeck;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Oberkreibitzer Talsperre 5, 9, Kreibitz
1, 6, 7, 12, 23, 24, 26, Böhm. Zwickau 5, Markersdorf 3,
E.-St. Neuhütte 3, Jägerdörfel 1, Priesen, Jicin 4 (Soukup),
Kieslingswalde, Gehnsdorf Lüw. 2 (Geol. Landesmus.).
Außerdem im Untersenon von Aachen.
Lucina aqttensis Holzapfel
Taf. 12, Fig. 8, 9 a, b
1889 Lucina aquensis Holzapfel, 2, S. 188, Taf. 19, Fig. 4.
Die Muschel unterscheidet sich von Lucina lamellosa durch einen mehr
kreisförmigen Umriß, eine gleichmäßigere etwas höhere Wölbung und durch
eng stehende konzentrische Linien. Bei Lucina lamellosa sind hingegen die
Zwischenräume zwischen den konzentrischen Linien bedeutend größer als
die Linien.
Es liegen nur ein paar Stücke vor, die mit annähernder Sicherheit zu
dieser Art gestellt werden können.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Daubitz 1.
Außerdem im Untersenon von Aachen.
Car diidao Lau.
Granocardium Gabb
Granocardium productum Sovv. sp.
Taf. 12, Fig. 10, 11
1832 Cardium productum Sowerby, 3, S. 417, Taf. 39, Fig. 15.
1834 — 40 Cardium tubulijerum Goldfuss, 2, S. 221, Taf. 144, Fig. 7.
1846 Cardium alternans Reuss, 2, S. 1, Taf. 35, Fig. 15, 16.
1846 Cardium intermedium Reuss, 2, S. 1, Taf. 40, Fig. 13.
1865 Cardium productum Zittel, 1, S. 37, Taf. 6, Fig. 1 a — f.
1871 Cardium productum Stoliczka, 3, S. 217, Taf. 11, Fig. 15, 16.
1872 Cardium alternans Geinitz, 1, S. 230, Taf. 50, Fig. 10.
1875 Cardium tubuliferum Geinitz, 2, S. 65.
1875 Cardium tubuliferum Brauns, S. 371.
Paläontologiseher Teil
255
1883 Cardium produclum FiuC, S. 98.
1885 Criocardium tubuliferum J. Böhm, S. 118.
1888 Cardium produclum G. Müller, S. 425.
1889 Granocardium produclum Holzapfel, 2, S. 179, Taf. 17, Fi g. 1 — 5.
1897 Granocardium produclum FriC, S. 50, Abb. 52.
1898 Granocardium produclum G. Müller, S. 03, Taf. 9, Fig. 13, 14.
1901 Granocardium produclum Sturm, S. 78.
1909 Cardium allernans Wanderer, S. 42, Taf. 7, Fig. 14.
1909 Granocardium produclum Rogala, S. 700.
1912 — 13 Granocardium produclum Scupin, S. 168, Abb. 25.
Die gleichklappige hochgewölbte Muschel besitzt einen hochovalen Um-
riß. Die schöngerundete Form wird nur durch die etwas abgestutzte Hinter-
seite unterbrochen, die an den Oberrand in einem gerundeten rechten bis
stumpfen Winkel anschließt. Die Steinkerne sind wenig ungleichseitig, der
hohe spitze nach innen eingebogene Wirbel ragt über den Schloßrand empor.
Über den komplizierten Bau der dicken Schale hat sich Holzapfel auf Grund
der Aachener Stücke eingehend geäußert. Unsere Steinkerne bestätigen seine
Untersuchungen und zeigen die mit gekörnten Rippen versehene Oberfläche,
das längs des Unterrandes hinziehende glatte Band, an besseren Skulpturstein-
kernen eine spitzere stachelähnliche Körnelung und schließlich an Hohl-
abdrücken den Wechsel von je einer Reihe grober und feiner Stacheln
(Taf. 12, Fig. 11). Der gekerbte Schalenrand hat auf den Steinkernen eben-
falls deutliche Eindrücke hinterlassen. Das Schloß ist nicht vollständig zu
erkennen; nur die Abdrücke eines starken Hauptzahnes und des vorderen
und hinteren Seitenzahnes sind deutlich sichtbar. Die großen Muskeleindrücke
treten auf den Steinkernen scharf hervor.
Maße:
1
2
3
4
5
6
7
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
31
42
42
31
29
20
31
Höhe:
32
44
46
35
33
23
36
Länge : Höhe
= 100:
103
105
109
113
114
115
116
Maße:
8
9
10
11
12
13
14
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
39
41
24
27
30
18
38
Höhe:
48
51
30
34
38
23
50
Lange : Höhe
= 100:
123
124
125
126
127
128
132
Fundort:
: E E.-St.
Tannendorf 1.
Das je
nach dem
Erhaltungszustände
veränderte
Äußere der
Form hat
unserer Art verschiedene Bezeichnungen gebracht, wie productum, tabuli -
ferum, alternans u. a. Hierbei ist natürlich auch öfters das Verhältnis zu
den von anderen Autoren beschriebenen ähnlichen Stücken unrichtig gedeutet
worden. Holzapfel hat sich bemüht, vieles richtigzustellen. Hier soll nur
vorzugsweise auf die Funde in Deutschland und den angrenzenden Gebieten
eingegangen werden. Das Original von Sowerby stammt aus der Gosau.
Zittel hat die Gosauexemplare eingehend behandelt. Der Erhaltungszustand
dieser Stücke läßt die Radialrippen mit dachziegelförmigen Schuppen verziert
256
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
erscheinen. Goldeuss halt auf Grund von Aachener und Ouedlinburger
Material die Körner auf den Rippen für eine Ausfüllung der hohlen Stacheln.
Die von Reuss aus dem böhmischen Cenoman als Cardium alternans bezeich-
nten und nach Vergleich im Museum zu Prag hierher zu stellenden Stücke
werden als abwechselnd mit einer mit Stacheln besetzten und mit einer
bekörnten Rippe versehen geschildert. Scupin bezweifelt die Zugehörigkeit
des Cardium alternans zu unserer Art, da nach Reuss die Stacheln auf den
Rippen stehen sollen. Dies ist jedoch ebenfalls ein durch die mangelhafte
Erhaltung entstandener Irrtum, der bei Betrachtung der beiden Abbildungen,
eines glatten Steinkernes und eines durchlöcherten Hohlabdruckes, ohne
weiteres begreiflich ist. Auch Cardium inlermedium , das nach Reuss mit
Wechselreihen von gröberen und feineren gekörnten Rippen versehen sein
soll, ist wohl nur als ein besonderer Erhaltungszustand unserer Art auf-
zufassen. Geinitz führt unsere Art mit kurzer Beschreibung von Schöna
im Elbsandsteingebirge, unserem Fundort E.-St. Tannendorf und von Herms-
dorf bei Deutsch Gabel in Böhmen auf. Die von ihm auf derselben Seite
unter Cardium alutaceum von Kreibitz aufgeführten Stücke können auch nur
hierher gehören. Bei Brauns gehört Cardium tubuliferum vom Salzberge
sicher unserer Art an; während das auf derselben Seite geschilderte Cardium
productum ein sehr unsicheres Bild bietet. J. Böiim und Holzapfel be-
handeln die Stücke aus der Aachener Kreide. Stücke vom Lusberg bei
Aachen konnten im Museum zu Dresden verglichen werden. Böhm trennt
Cardium productum von Cardium tubuliferum infolge des Fehlens der Dornen
bei der ersten Art. Holzapfel hingegen vereinigt beide, indem er an einem
ihm vorliegenden Stück der Gosau, dem Fundort des Originales zu Cardium
productum , ebenfalls Dornen feststellen kann. Im Museum zu Prag habe ich
die Art vorgefunden aus den Kofizaner, Malnitzer, Iser- und Chlomcker
Schichten, aus den letzteren von Kreibitz, E.-St. Tannendorf und Chlomek.
Außerdem wird die Art durch Fuic und Sturm von Kieslings walde aufgeführt.
An diesem Platze scheint sie aber selten zu sein. G. Müller nennt die Art
aus der Kreide des Harzrandes, Geinitz und Wanderer aus dem Cenoman
von Plauen bei Dresden, Rogala aus dem Senon von Lemberg und Scupin
aus den Neuwarthauer Schichten00), wobei er eingehend die Zeichnung der
Oberfläche seiner Steinkerne schildert, die auch bei den von Kreibitz — E.-St.
Tannendorf mehr oder weniger den gleichen Charakter besitzt. Schließlich
sei noch erwähnt, daß Stoliczka Stücke aus der indischen Kreide für
identisch mit unserer Art hält.
Vorkommen:
Mittelturon: Hermsdorf Löw. 2 (Geol. Landesmus.);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 1, 20, 24, 26, 27, Falkenau 4,
Kunnersdorf 2 (Prinz), E.-St. Neuhütte 2, Böhm. Kamnitz 2,
12 (Prinz), Markersdorf 3, Kleinmergthal 2, Jägerdörfel 1,
Oberkreibitzer Talsperre 3, 7, Hermsdorf 4, Großgrünau, Neu-
warthau Löw. 2 (Geol. Landesmus., Realgymn. Löwenberg),
3 (Geol. Landesmus.), Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landes-
mus.), Hohlstein Löw. (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde.
Die Verbreitung der Art reicht, wie oben geschildert, vom Cenoman bis
ins Senon.
60) Maierial aus der Sammlung des Ueolcgischeo Landesmasenms liegt zum Vergleii-he vor.
257
Paläontologi scher Teil
Granocardium bey schlag i Scppik
Taf. 12, Fig. 12
1912 — 13 Granocardium beyschlagi Scupin, S. 170, Taf. 7, Fig. 12.
Einige Steinkerne und Flohlabdrücke stimmen mit der von Scupin auf-
gestellten Art sehr gut überein. Sie besitzen einen hochovalen Umriß von
etwa 19 mm Länge und 22 mm Höhe, sind hoch und gleichmäßig gewölbt
und wenig ungleichseitig. Der spitze, über den Schloßrand ragende Wirbel
ist nach innen eingebogen. Der Hohlabdruck zeigt Eindrücke von radialen
Stachelreihen und zwar von abwechselnd je einer Reihe gröberer und einer
Reihe feinerer Dornen.
Unsere Stücke sind im Emscher gefunden worden, die Löwenberger im
Untersenon und Emscher. Unter dem reichhaltigen Material an Cardien aus
der Löwenberger Kreide im Geologischen Landesmuseum wird diese Art
sicher noch mehr als unten aufgeführt vertreten sein, doch läßt sich bei
Steinkernen eine Bestimmung dieser noch wenig bekannten Art nicht
durchführen.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, E.-St. Neuhütte 3, 4, Jägerdörfel 1, Berg-
warthau Löw., Giersdorf Löw. (Geol. Landesmus., Realgymn.
Löwenberg) ;
Untersenon: Sirgwitz Löw. (Geol. Landesmus.).
Granocardium kossmati n. sp.
Taf. 12, Fig. 13 a, b, 14 a, b
Der Umriß dieser Art ist abgerundet rhombisch. Die Hinterseite ist
schwach abgestutzt. Vorder- und Unterrand bilden einen kreisförmigen
Bogen. Unter- und Hinterrand stoßen in einem gerundeten spitzen, Hinter-
und Oberrand in einem gerundeten stumpfen Winkel aneinander. Der flach
konvex gebogene Schloßrand ist mit dem Vorderrande ebenfalls in einem
stumpfen Winkel verbunden. Die gewölbte Muschel ist ungleichseitig; hinter
einer vom Wirbel zur unteren hinteren Ecke verlaufenden, mehr oder weniger
deutlichen stumpfen Kante fällt die Muschel steil zum Hinterrande ab. Die
spitzen, über den Schloßrand hervorragenden Wirbel sind nach innen ein-
gebogen. Die Steinkerne sind glatt und zeigen nur entlang des Randes eine
scharfe Kerbung und zwar bei dem größten gemessenen Exemplare Nr. 3
acht bis zehn Kerben auf Vs cm. Die vorhandenen Hohlabdrücke deuten auf
eine ähnliche Verzierung der Schalenoberfläche wie bei Granocardium pro-
ductum. Es lassen sich die Abdrücke von radialen Dornenreihen sehr gut
wahrnehmen und zwar von abwechselnd je einer Reihe gröberer und einer
oder zwei Reihen feinerer Dornen. Die Dichte der Dornenreihen entspricht
etwa der Zahl der Kerben des Steinkernrandes. Gegen den Unterrand
gemessen stehen in einer grobgedornten Reihe 3—12 und auf die gleiche
Länge in einer feingedornten 12 -15 Dornen (Taf. 12, Fig. 13 b). Über die Art
der zwischen den Dornenreihen vorhandenen Rippen ist nichts festzustellen.
Vom Schloßapparat ist nur der Abdruck eines vorderen und hinteren Seiten-
zahnes sichtbar.
Ändert 17
258
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Maße:
1
2
3
4
5
6
7
Lange:
19 mm
12,5 mm
25 mm
11 mm
16 mm
18 mm
22 mm
Höhe:
Länge : Höhe
00
12 „
24 „
11 «
16 „
18 „
22 „
= 100:
95
96
96
100
100
100
100
Fundort:
1) E Falkenau 4, 2 — 7) E E.-St. Tannendorf 1.
Unsere Art führt Fmc in seiner Studie über die Chlomeker Schichten
(S. 52) als Cardium alutaceum Müistst. auf, wie aus den Bezeichnungen
der im Museum zu Prag vorhandenen, hierher gehörigen Stücke ersehen
werden konnte. Granocardium bepschlagi ül) ist in der Skulptur, wie Iiohl-
abgüsse Von Bruchstücken im Geologischen Landesmuseum zeigen, unserer
Art ähnlich; jedoch ist nach Scupin, besonders nach der Abbildung, deren
Original im Landesmuseum nicht aufzufinden war, der Umriß hoch und spitz,
die Form fast gleichseitig, so daß ich eine Trennung von den hier vorliegenden,
ausgesprochen schiefen Stücken für notwendig halte. Bei Bergwarthau Low.
habe ich neben charakteristischen Stücken des Granocardium bevschlagi auch
schiefe Formen des Granocardium hossmati gesammelt. Von Granocardium
produclum unterscheidet sich unsere Art gut durch die bei der geringen Größe
der Stücke breitere Form, an der niemals die Breite bzw. Länge von der
Höhe übertroffen wird, während Granoclßrdium productum ohne Unterschied,
ob groß oder klein, im Umriß hoher als breit ist. Cardium alutaceum bei
Frech62), ident mit Granocardium marquarti bei Holzapfel63), besitzt eben-
falls große Ähnlichkeit, jedoch ist die Wölbung unserer Steinkerne nicht
als schwach und gleichmäßig zu bezeichnen. Zu letztgenannter Art habe ich
einige bedeutend kleinere Exemplare gestellt.
Ich benenne die Art zu Ehren des Herrn Geh. Bergrat Professor Dr.
F. Kossmat in Leipzig.
Vorkommen:
Oberturon a ß : Hochwald 1 ;
Oberturon y- Kreibitz 3;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (20 Stück), Kreibitz 1, 24, 26, Falkenau 4,
Oberkreibitzer Talsperre 8, 9, Tollenstein, Bergwarthau Löw.
(Geol. Landesmus.), Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landes-
mus.).
Granocardium marquarti J. Müll. sp.
Taf. 12, Fig. 15 a, b, 16
1847 Cardium marquarti J. Müller, 1, S. 22, Taf. 1, Fig. 10.
1889 Granocardium marquarti Holzapfel, 2, S. 182, Taf. 18, Fig. 1, 2.
Ein Dutzend kleine, gleichmäßig gewölbte Steinkerne mit teilweisen Hohl-
abdrücken stimmt gut mit Granocardium marquarti überein. Der Umriß
ist kreisrund, der kleine mittelständige Wirbel ist nach innen eingebogen.
Die Hohlabdrücke zeigen als Verzierung der Schalenoberfläche schwache
61) BCUPIN 1012—18, 9. 170, Taf. 7, Fig. 12.
62) FRFX1I 1887, B. 162, Taf. 12, Fig. 16
63) Holzapfel 1880, 2, S. 182, Taf. 18, Fig. l, 2.
Paläontologischer Teil
259
Radialrippen, die mit je einer Reihe gleichmäßiger feiner Stacheln ab-
wechseln. Weitere Feststellungen sind an den vorliegenden Stücken nicht
möglich.
Maßej^ 1 2
Länge: 7 mm 6 mm
Höhe: 6,5 „ 6 „
Länge : Höhe = 100: 93 100
Fundort: E E.-St. Tannendorf 1.
Die bei Holzapfel einen etwas weiteren Kreis umfassenden Literatur-
angaben sind unberücksichtigt gelassen worden, da die darauf bezogenen
größeren Formen für den Vergleich hier nicht in Frage kommen können.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 7.
Außerdem im Untersenon von Aachen.
Cardium Lin.
Cardium ottoi Gein.
Taf. 12, Fig. 17, 18 a, 1>
1843 Cardium ottonis Geimtz, 4, S. 14, Taf. 1, Fig. 31 u. 32.
non 1863 Cardium ottoi Drescher, S. 347, Taf. 9, Fig. 15.
1865 Cardium otloi Zittel, 1, S. 40, Taf. 6, Fig. 4 a — d.
1891 Cardium ottonis Langeniian & Grundey, Taf. 3, Fig. 13 u. 15, (?14).
1891 Cardium dubium Langeniian & Grundey, Taf. 3, Fig. 12.
1897 Cardium otloi Fric, S. cO, Abb. 53, 1 — 3, A.
1901 Cardium ottonis Sturm, S. 77, Taf. 6, Fig. 8, 8 a, 8 b, 8 c.
? 1912 — 13 Cardium cf. ottonis Scupin, S. 168.
Die gerundete, gewöhnlich etwas hochovale Muschel mit abgestutzter
Hinterseite ist im Kreibitzer Gebiet weit verbreitet. Schalenexemplare sind
nicht vorhanden; die Steinkerne lassen die Feinheiten der Unterscheidungs-
merkmale nicht erkennen, und nur mit Hilfe von Hohlabdrücken ist eine
Bestimmung möglich. Die unverdrückten Steinkerne sind hochgewölbt; von
dem kleinen spitzen, etwa mittelständigen Wirbel verläuft zur unteren
hinteren Ecke eine gerundete Kante, hinter der die hintere Partie steil zum
Hinterrande abfällt. Die Oberfläche der Schale ist mit etwa 32 radialen
gerundeten Rippen verziert, die durch schmälere Zwischenräume voneinander
getrennt sind (Taf. 12, Fig. 18 b). Über die Rippen laufen konzentrische,
eng aneinander gereihte schwache Anwachsstreifen. Die Rippen haben dadurch
ein schuppenförmiges Aussehen erhalten. Die Anwachsstreifen sind nur in
ganz guter. Hohlabdrücken zu erkennen. Ein einziger Hohlabdruck aus 450 m
Höhe unterm Pickclstein zeigt die konzentrischen Anwachsstreifen kräftiger
als gewöhnlich, ähnlich wie bei Cardium pectiniforme J. Müller. Steinkerne
sind glatt; auf den Skulptursteinkernen erscheinen die Zwischenräume oft
breiter als die Rippen. Das je nach dem Erhaltungszustände der Schale sehr
verschiedenartige Aussehen der Oberfläche ist von Fric und Sturm an
Kieslingswalder Stücken bereits genügend geschildert worden. Unser Material
eignet sich zu diesen Beobachtungen nicht. Auch das Schloß ist an den
Kreibitzer Stücken nicht erkennbar. Nach Fric sind zwei Hauptzähne und
auf jeder Seite ein Seitenzahn vorhanden.
17*
260
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Zur Feststellung der Maße sollen zwei Reihen aus festem quarzitischem
Kalksandstein in verschiedener Höhenlage dienen. Das Verhältnis von Länge
zu Höhe schwankt ziemlich bedeutend, von gleicher Länge und Höhe bis zum
Verhältnis 100: 137. Bei der geringen Größe der Stücke fallen diese Ab-
weichungen jedoch nicht allzu sehr ins Auge.
Maße:
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge :
8
9,5
10
7
7,5
12,5
12
8,5
9
6,5
10
Höhe:
11
13
13
9
9,5
15,5
14,5
10
10,5
7,5
11,5
Länge : Höhe
= 100:
137
137
130
128
127
124
.121
118
117
115
115
Maße :
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Lange :
10
11
12
6,5
12,5
12
11,5
11
9
7
5
Höhe:
11
12
13
7
13,5
12
11,5
11
9
7
5
Länge : Hohe
= 100:
110
109
109
108 '
108
100
100
100
100
100
100
Fundort:
E E,
■St. Tannendorf 1.
Maße:
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
6
8,5
5,5
8
8,5
6,5
5
5,5
6
9
4
Höhe:
8
11
7
10
10,5
8
6
6,5
7
11
4,5
Lange : Höhe
= 100:
133
129
127
125
124
123
120
118
117
117
112
Maße:
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
4,5
5
5,5
7,5
13
10
6,5
5
4,5
3,5
Höhe:
5
5,5
6
8
13
10
6,5
5
4,5
3,5
Länge : Hohe
= 100:
111
110
109
107
100
100
100
100
100
100
Fundort: E Kreibitz 6.
Unsere Art wird von Geinitz aus Kieslingswalde aufgeführt. Sturm
hat ihr Verhältnis zu Cardium pectiniforme J. Müller und Cardium becksii
J. Müller, das besonders durch Holzapfel G4) falsch gedeutet worden war,
richtiggestellt. Im allgemeinen haben auch meine Untersuchungen dasselbe
Ergebnis gezeigt. Es sind somit drei Formen zu unterscheiden:
Cardium ottoi Geinitz. Rippen gerundet, breiter als die Zwischenräume, über-
zogen von engen, im allgemeinen schwach sichtbaren konzentrischen
Anwachsstreifen (Abbildung Sturm Taf. 6, Fig. 8; Fric Abb. 53,
Fig. -1—3, A.), aus dem Emscher von Kieslingswalde, Chlomek und
Kreibitz, von Löwenberg und Quedlinburg (?), aus der Zone des
Inoceramus schloenhachi von Kreibitz.
Cardium pectiniforme J. Müller. Rippen gerundet, breiter als die Zwischen-
räume, überzogen von kräftigen konzentrischen Anwachsrippchen
(Abb. Holzapfel 2, Taf. 17, Fig. 6), aus dem Untersenon von Aachen,
Suderode und Löwenberg.
64) Cardium 'pectiniforme HOLZAPFEL 1889, 2, 8. 186, Taf. 17, Fig. 6.
Paläontologischer Teil
261
Cardium becksii J. Müller. Rippen scharf und glatt, schmäler als die
Zwischenräume (Abb. Holzapfel 2, Taf. 18, Fig. 5—10), aus dem
Untersenon von Aachen.
Lange nh an & Grundey führen unsere Art ebenfalls von Kieslingswalde
auf, sowie eine etwas schmale Form unter der Bezeichnung Cardium dubium.
Das von ihnen Taf. 3, Fig. 14 ebenfalls als Cardium ottoi dargestellte Exem-
plar scheint jedoch bei seiner Größe etwas anderes, vielleicht eine Lima
zu sein.
Cardium ottoi Drescher gehört, wie gute Abgüsse im Geologischen
Landesmuseum zeigen, zu Cardium pectiniforme. Jedoch können die beiden
von S cupin aus dem Oberquader von Gehnsdorf erwähnten, als Cardium cf.
ottonis bezeichneten Exemplare, die im Originale vorliegen, sowie einige von
mir bei Gehnsdorf und Bergwarthau gesammelte Stücke als Cardium ottoi
angesprochen werden. Zittel bestätigt nach Vergleich mit Kieslingswalder
Stücken das Vorkommen unserer Art auch in der Gosau. Die von mir am
Salzberge bei Quedlinburg gesammelten Stücke sehen Cardium ottoi sehr
ähnlich, doch ist es leider nicht möglich, auf Grund von Steinkernen allein
hier eine sichere Bestimmung vorzunehmen.
Vorkommen:
Oberturon y: Kreibitz 3, 4, 7;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, 2, 3, 4, Kreibitz 1, 4, 6, 7, 8, 9, 12, 19,
23, 24, 26, 2.8, Oberkreibitzer Talsperre 5, 9, Daubitz 1, 3, 5,
Falkenau 4, Tollenstein, Böhm. Kamnitz 3 (Prinz), 6, 9, E.-St.
Neuhütte 3, 4, 5, Jägerdörfel 1, 2, Tannenberg 2, 3, Böhm.
Zwickau 5, Chlomek (Mus. Prag), Jicin 4 (Soukup), Hermsdorf
Löw. (Geol. Landesmus.), Gehnsdorf Löw. 1, 2 (Geol. Landes-
mus.), Bergwarthau Löw., Kieslingswalde;
Untersenon: Sirgwitz Löw. (Geol. Landesmus.) (?).
Cardium nöggerathi J. Müll.
Taf. 12, Fig. 19 a u. b
1851 Cardium nöggerathi J. Müller, 2, S. 65, Taf. 8, Fig. 13.
1859 Cardium bredai J. Müller, Suppl., S. 12, Taf. 7, Fig. 16.
1885 Cardium nöggerathi J. BöiIM, S,. 116.
1887 Cardium nöggerathi Frech, S. 163.
1889 Cardium nöggerathi Holzapfel, 2, S. 183, Taf. 18, Fig. 3, 4.
1098 Cardium nöggerathi G. Müller, S. 61, Taf. 9, Fig. 5 — 7.
Einige Steinkerne mit radialen Rippen zeigen im Hohlabdruck keine
Stacheleindrücke und gleichen dem Cardium nöggerathi Müll. Sie sind
hochoval im Umriß, hochgewölbt und ungleichseitig. Der spitze, nach innen
eingebogene Wirbel ragt über den Schloßrand hinweg. Die beiderseitigen
Seitenzähne haben auf den Steinkernen scharfe Eindrücke hinterlassen. Auch
die Muskeleindrücke treten deutlich hervor.
Maße: 12 3 4
Länge: 17 mm 12 mm 11mm 11mm
Höhe: 19 „ 14 „ 12,5 „ 12 „
Länge: Höhe = 100: 112 116 112 109
Fundort:
1) E Kreibitz 6, die übrigen Stücke E E.-St. Tannendorf 1.
262
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Die vorliegenden Steinkerne, obwohl im Durchschnitt etwas kleiner als
die von Aachen und Braunschweig abgebildeten Stücke, zeigen sonst keine
Abweichungen von diesen. Cardium alutaceum bei Geinitz 65), das von Holz-
apfel und G. Müller als nahe verwandt mit Cardium nöggerathi bezeichnet
wird, ist nur auf Steinkerne begründet, die mit ihren gekörnten Linien an
eine bestachelte Form wie Granocardium productum erinnern.
Vorkommen:
Oberturon y: Kreibitz 4;
Emscher': E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 6, Oberkreibitzer Talsperre 9.
Außerdem im Untersenon von Aachen, Suderode und Braunschweig.
Cardium semipapillatum Reuss
Taf. 12, Fig. 20
1846 Cardium semipapillalum Reuss, 2, S. 1, Taf. 40, Fig. 12.
1889 Cardium semipapillalum FniC, S. 77, Abb. 59.
1893 Cardium semipapillalum FriC, S. 91.
Die kleine, fast kreisförmige Muschel ist anscheinend hochgewölbt. Der
hintere Teil ist zusammengedrückt. Die kurzen dicken Wirbel stehen in der
Mitte. Die Muschel ist mit scharfen konzentrischen Furchen, die durch breitere
Zwischenräume getrennt sind, verziert. Diese werden gekreuzt von feinen
engen radialen Linien und auf dem hinteren Teile der Schale durch ungefähr
25 kräftigere radiale Rippen, die von entferntstehenden Knötchen bedeckt
sind. Der untere Schalenrand ist fein gekerbt. Infolge der außerordentlich
feinen Skulptur ist die Muschel in gröberem Material kaum zu bestimmen.
Vorkommen:
Oberturon y: Priesen (Mus. Prag), Großrackwitz Löw. 2, 3 (beide Geol.
Landesmus.) ;
Emscher : Priesen.
Außerdem im Mittelturon von Kystra in Böhmen.
1813
1834—40
1840
1843
1344
1846
1849—50
1863
1865
1870
1872
1877
1883
Protocardia Rkyr.
Protocardia hillana Sow. sp.
Taf. 12, Fig. 21, 22; Abi*. 33, 34
Cardium hillanum J. Sowerby, 1, S. 41 (28), Taf. 14 (obere Abb.).
Cardium hillanum Goldfuss, 2, S. 220, Taf. 144, Fig. 4 a, b.
Cardium hillanum Geinitz, 2, S. 53i.
Cardium hillanum Geinitz, 4, S. 13, Taf. 2, Fig. 10, 11.
Cardium hillanum d’Orbigny, 3, S. 27, Taf. 243.
Protocardia hillana Reuss, 2, S. 22, Taf. 45, Fig. 2.
Protocardia hillana Geinitz, S. 154.
Protocardia hillana Drescher, S. 346.
Protocardia hillana Zittel, 1, S. 42 (146), Taf. 7, Fig. 1, 2.
Protocardia hillana F. Römer, S. 334, Taf. 26, Fig. 3.
Protocardium hillanum Geinitz, 1, S. 230, Taf. 50, Fig. 11, 12.
Protocardium hillanum FriC, S. 112, Abb. 64.
Protocardium hillanum FriC, S. 93.
65) Geinitz 1875, 2, S. 65, Taf. 18, Fig. 6, 7.
Paläontologischer Teil
263
1891 Protocardia hillana Langenhan & Grundey, Taf. 3, Fig. 11.
1897 Protocardium hillanum Fric, S. 52.
1897 Protocardium hillanum Leonhard, S. 28.
1901 Protocardia hillana Sturm, S. 79, Taf. 7, Fig. 2.
1901 Protocardia alta Sturm, S. 78, Taf. 7, Fig. 1.
1904 — 13 Protocardia hillana Woods, 2, S. 197, Taf. 31, Fig. 6 a — c; Taf. 32,
Fig. 1—6.
1909 Protocardia hillana Wanderer, S. 42, Taf. 7, Fig. 16.
1912 — 13 Protocardium hillanum Scupin, S. 172.
1912 — 13 Protocardium hillanum var. elongata Scupin, S. 172.
Die gewölbte gleichklappige Muschel hat im Umriß eine rhombische
Grundform. Die einzelnen Stücke zeigen bedeutende Abweichungen von-
einander. Von den stark quer verlängerten Formen führt eine ununter-
brochene Reihe über solche von gleicher Höhe und Länge bis zu denen, wo
die Höhe die Länge übertrifft (vgl. Maße). Eine Trennung ist schwer durch-
Abb. 33. Protocardia hillana Sow. sp., rechte Klappe, Steinkern.
Em scher, E.-St. Tannendorf 1. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 337).
Abb. 34. desgl. (A No. 338).
führbar, da hohe und niedere Formen an ein und derselben Stelle aufzutreten
pflegen. Am ehesten könnten noch die Stücke in einer Varietät abgetrennt
werden, bei denen die Länge von der Höhe übertroffen wird (Protocardia alta
bei Sturm). Der gerundete Vorderrand geht meistenteils im schönen Bogen
in den Ober- und Unterrand über. Je nach der Form des Umrisses ist der
Unterrand flacher oder runder gewölbt, kürzer oder länger. Der abgestutzte
Hinterrand ist mit dem Unterrande in einem gerundeten spitzen, mit dem
Oberrande in einem schärferen stumpfen Winkel verbunden. Manche Exem-
plare zeigen hingegen einen vollkommen ovalen oder fast kreisrunden Umriß.
Der nach innen gerichtete, den Schloßrand überragende Wirbel liegt etwa
in der Mitte der Schale. Trotzdem erscheinen infolge des schiefen Umrisses
die Steinkerne mehr oder weniger ungleichseitig. Einige Skulptursteinkerne
und Hohlabdrücke lassen die Schalenverzierung gut erkennen (Taf. 12,
Fig. 21, 22). Mit Ausnahme der Hinterseite laufen über die Oberfläche
gleichmäßige konzentrische Streifen, die durch schmale scharfe Furchen von-
264
Abh. preuß. gjeol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
einander getrennt sind. Bei ausgewachsenen Exemplaren beträgt in 3 cm
Entfernung vom Wirbel auf der Mitte der Steinkerne ihre Zahl auf 1 cm
17—20. Die steiler abfallende Hinterseite ist mit etwa 13 kräftigen radialen
Rippen verziert, die durch ebenso breite Zwischenräume voneinander getrennt
sind, und über die deutliche feine Anwachslinien schlängeln. Zuweilen sind
einige dieser Rippen gegen das untere Ende durch eine schmale Furche
geteilt. Wirkliche Steinkerne sind glatt und zeigen nur am Hinterrande die
Kerbung der einmündenden Radialrippen sowie den vorderen und hinteren
Muskeleindruck sehr deutlich (Abb. 33). Das Schloß ist an unseren
Exemplaren mit Ausnahme der beiderseitigen kräftigen Seitenzähne und deren
Gruben nicht zu erkennen.
Maße :
1
2
3
4
5
6
7
8
9
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
52
57
51
59
36
42
41
29
44
Höhe:
40
44
41
49
30
35
35
25
38
Länge : Höhe = 100 :
77
77
80
83
83
84
85
86
86
Maße:
10
11
12
13
14
15
16
17
18
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
48
34
32
38
30
49
23
17
37
Höhe:
42
30
28
34
27
44
21
15,5
34
Länge : Hohe = 100:
87
88
88
89
90
90
91
91
92
Maße:
19
20
21
22
23
24
25
26
27
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
15
39
25
32
44
22
29
48
25
Höhe:
14
37
24
31
43
22
29
49
26
Länge : Höhe — 100:
93
93
96
97
98
100
100
102
104
Maße:
28
29
30
31
32
33
34
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge :
45
18
44
47
47
27
40
Hohe:
47
19
47
51
52
30
46
Länge : Höhe = 100:
104
106
107
108
110
111
115
Fundort: E E.-St. Tannendorf 1.
Am häufigsten sind die längeren Formen, während die höheren seltener
Vorkommen. Trotzdem die Art weit verbreitet ist, hat sie bei ihrer leicht
kenntlichen Zeichnung und charakteristischen Form nur wenig verschiedene
Deutungen erfahren. Woods hat sie sehr eingehend geschildert und auch fast
die gesamte Literatur hierüber zusammengestellt. Da ein Vergleich mit weit
entfernten Gebieten ohne vorliegendes Vergleichsmaterial oder sehr gute Ab-
bildungen stets unsicher bleibt, sind hier nur in erster Linie die deutschen
und die Funde aus benachbarten Gebieten berücksichtigt worden. Nach den
Maßen bei Woods sind in der englischen Kreide keine Stücke vorhanden,
an denen die Höhe die Länge übertrifft. Auf S. 199 unter: Description,
Zeile 3:„a little higher than long“ scheint infolgedessen eine Unkorrektheit
vorzuliegen, wenn auch das von d’Oubigny aus der französischen Kreide
abgebildete Exemplar, das ein Verhältnis von Länge 100 : Höhe 106 zeigt,
von Woods nicht abgetrennt wird. GoLDruss führt unsere Art hur aus Böhmen
Paläontologischer Teil
265
an. Reuss zählt eine Anzahl Fundorte aus den verschiedensten Zonen dieses
Gebietes auf, ebenso Fnic. Die Art ist häufig in den dem Cenoman zugerech-
neten Korizaner Schichten, dann findet sie sich im Malnitzer Grünsand, in
den Launer Knollen und in den Iserschichten (Museum Prag), fehlt in den
kalkigen Teplitzer Schichten, findet sich in den mergeligen Priesener und
wieder häufig in den Chlomeker Schichten. Sie tritt daselbst am Chlomek
wie auch im Gebiet von Kreibitz— Tannenberg auf. Geinitz 1840, 1849, 1872,
sowie Wanderer 1909 führen Protocardia hillana u. a. aus dem Cenoman des
Elbsandsteingebirges auf. Von Kieslingswalde wird unsere Art beschrieben
und abgebildet durch Geinitz, Langenhan & Grundey, Sturm und erwähnt
durch Fric in den ,, Chlomeker Schichten“. Sturm stellt außerdem ein ver-
hältnismäßig sehr hohes Exemplar, Länge 100: Höhe 120, zu Protocardia
alta Wie schon ausgeführt, ist bei der ununterbrochenen Übergangsreihe
für die höheren Formen vielleicht eine Varietätsbezeichnung, aber keine
neue Art angebracht. Bei den etwas längeren Exemplaren aus dem Ober-
quader der Löwenberger Kreide, Länge 100 : Höhe 75, bei ScuriN, die dieser
als Varietät elongata bezeichnet, und die sich an unsere fortlaufende Reihe
bei dem Verhältnis 100:77 anschließen, halte ich eine Abtrennung für aus-
geschlossen. F. Römer und Leonhard führen die Art aus dem oberschlesischen
Cenoman, Zittel aus den Gosauschichten an. Woods stellt die Zugehörigkeit
der von Stoliczka aus der indischen Kreide mit Protocardia hillana 6G) be-
zeichneten Stücke zu unserer Art in Frage, da die indischen gröbere konzen-
trische Rippen besitzen sollen und der innere Teil der hinteren Area, ver-
hältnismäßig breiter als an den englischen Exemplaren sein soll.
Vorkommen:
Mittelturon: Lindenau 6 (Vortisch), Schwabitz 2, Turnau 3, 12;
Oberturon aß: Lückendorf 1, 3, 5, Hochwald 1, 2, Waltersdorf 2;
Oberturon y: Kreibitz 6, 9, 12;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, 3, 4, Kreibitz 1, 6, 7, 9, 23, 24, 26, 27,
Tollenstein, Jägerdörfel 1, E.-St. Neuhütte 5, Falkenau 5,
Hermsdorf 9, Kesselsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Ober-
kesselsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Neuwarthau Löw. 4
(Geol. Landesmus.), Herzogswaldau Löw. (Geol. Landesmus.),
Kieslingswalde;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.).
Protocardia hillana findet sich vom Cenoman bis in den Emscher, be-
sonders häufig in den sandigen Ablagerungen des Cenomans und Emschers.
Cyrenidae Adams
Cyrena Lam.
Cyrena cretacea Drescher
Taf. 12, Fig. 23, 24
1863 Cyrena cretacea Drescher, S. 345, Taf. 9, Fig. 13.
1837 Cyrena cretacea Frech, S. 168, Taf. 17, Fig. 3 — 6.
1912 — 13 Cyrena cretacea Scupin, S. 166, Abb. 23.
Die mäßig gewölbte Muschel ist im Umriß dreieckig bis dreiseitig ge-
rundet. Vor dem Wirbel liegt eine flache Lunula. Der Rand des Steinkernes
66) Stoliczka 1871, 3, 9. 219, Taf. 12, Fig. 8—10; Taf. 18, Fig. 1—3.
266
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
verläuft vom Wirbel zunächst in einer geraden Linie, bildet vorn eine enge
Rundung und geht in den flach gebogenen Unterrand über. Eine gerundete
Kante verbindet Unter- und Hinterrand. Dieser zieht mehr oder weniger
gebogen, zuletzt ziemlich gerade, zum Wirbel empor. Der aufragende, im
Steinkern sehr spitze Wirbel liegt wenig vor der Mitte. Die Muschel ist
nur gering ungleichseitig, nach hinten mehr oder weniger schwach ausgezogen.
Das Schloß ist an den vorliegenden Stücken nicht zu erkennen. Nach
Frech befinden sich in jeder Klappe drei Schloßzähne sowie auch Seitenzähne.
Die Verzierung der Schale besteht aus engen scharfen konzentrischen
Rippen mit ebenso breiten Zwischenräumen. Vom Wirbel zur unteren hinteren
Ecke verläuft eine stumpfe Kante, hinter der die Oberfläche steil abfällt.
Der hierdurch abgeschnittene Teil ist glatt.
Maße: 1 2 3 _4_ 5_
Länge: 11mm 9 mm 8 mm 6,5 mm 5 mm
Höhe: 8 „ 7 „ 6 „ 5 4 „
Länge: Höhe = 100: 73 78 75 77 80
Fundort:
1), 3), 4) E Kreibitz 9, 2), 5) E Kreibitz 6. \
Die Art ist von Drescher und Scupin aus dem Überquader der Löwen-
berger Kreide und von Frech aus den Tonen von Suderode behandelt worden.
Die Abbildungen und Beschreibungen der drei Autoren stimmen mit unseren
Stücken überein. Es liegen zehn Steinkerne bzw. Hohlabdrücke vor.
Vorkommen:
Emscher:- Kreibitz 6, 9;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1, 4, 5 (alle drei Geol. Landesmus.),
Sirgwitz Löw. (Geol. Landesmus.), Ottendorf Löw. (Geol.
Landesmus.), Wehrau Löw. (Geol. Landesmus.), Ullersdorf
Löw. (Geol. Landesmus.), Suderode.
Cyrena lischkei n. sp.
Taf. 12, Fig. 25, 26
1912 — 13 Cyrena sp. Scupin, S. 166, Taf. 7, Fig. 4.
Etwa ein Dutzend Steinkerne, zum Teil mit Hohlabdrücken, liegen vor,
die der Fig. 4 auf Taf. 7 bei Scupin sehr ähnlich sind. Da Scupin keine
Benennung hierfür gegeben hat, soll dies hiermit geschehen. Die Muschel ist
mäßig gewölbt und im Umriß dreiseitig gerundet. Sie gleicht in der Form
den mehr gleichseitigen Stücken von Cyrena cretacea. Vom Wirbel verläuft
der Schalenrand zunächst gerade, bildet vorn eine Rundung und geht in den
flach gebogenen Unterrand über. Der Hinterrand ist schwach schräg oder
gerade abgestutzt und zieht sodann in einer fast geraden Linie zum Wirbel
empor. Der im Steinkerne kleine spitze Wirbel ist ziemlich mittelständig.
Die Muschel ist wenig ungleichseitig.
Das Schloß ist an den vorliegenden Steinkernen nicht sichtbar. Nach
Scupin finden sich in jeder Klappe zwei mittlere Zähne und ein Seitenzahn.
Die Verzierung der Schale besteht nach Hohlabdrücken aus ganz feinen
Anwachslinien. Die Steinkerne sind glatt. Vom Wirbel zur unteren hinteren
Paläontologischer Teil
267
Ecke verläuft auf dem Steinkerne eine ganz schwache, kaum erkennbare Kante,
die im Hohlabdruck etwas deutlicher ist.
Maße:
1
2
3
4
5
6
7
8
Länge:
8,5 mm
7,5 mm
10 mm
21 mm
15 mm
19 mm
10 mm
22 mm
Höhe:
Länge : Höhe
5,5 „
5 „
7 ..
15 „
11 „
14 „
7,5 „
17 „
= 100:
Fundort :
65
67
70
71
73
74
75
77
1—7) E Kreibitz 6, 8) E Kreibitz 26.
Da an unseren Stücken der Schloßapparat nicht festzustellen ist, kann
die Übereinstimmung mit dem Löwenberger Material nicht sicher nachgewiesen
werden. Das durch Scupin abgebildete Stück ergibt dasselbe Maßverhältnis
wie unsere Stücke. Der von Frech aus den Tonen von Suderode als Cyrena
ovoidesG1) abgebildete Steinkern besitzt ebenfalls eine ganz ähnliche Form,
Leider scheint an den Exemplaren, die Frech Vorgelegen haben, die Schalen-
verzierung nicht festzustellen zu sein.
Ich widme die Art Herrn Fabrikbesitzer Franz Lischke in Kreibitz
in Böhmen.
Vorkommen:
Emscher: Kreibitz 6, 26;
Untersenon: Sirgwitz Löw. (Geol. Landesmus., Realgymn. Löwenberg).
Cyrena subhercynica Fkkch
Taf. 12, Fig. 27
1887 Cyrena subhercynica Frech, S. 166, Taf. 17, Fig. 9 — 11 b.
Einige kräftig gewölbte Steinkerne stimmen, soweit ein Vergleich möglich
ist, mit dieser Art überein. Sie sind im Umriß fünfseitig gerundet. Vor dem
Wirbel ist eine Lunula eingesenkt. Von dieser zieht der Schalenrand in fast
gleichmäßiger Rundung bis zur Hälfte der Hinterseite, wo ein ganz flacher
Bogen anschließt, der bis zum Wirbel reicht. Der aufstrebende Wirbel ist
nach innen gedrückt und nach vorn gerichtet. Die Muschel ist ungleichseitig.
Das Schloß ist nicht sichtbar. Nach Frech befinden sich in jeder Klappe
zwei Schloßzähne und Seitenzähne. Die Muskeleindrücke sind auf dem Stein-
kerne deutlich zu erkennen.
Die Steinkerne sind glatt. Nach dem einen .kleinen Hohlabdruck, der
hierher gehören dürfte, ist auch die Schalenoberfläche ohne deutlich hervor-
tretende Verzierungen. Auf dem Steinkern ist eine vom Wirbel zur unteren
hinteren Ecke ziehende schwache Kante sichtbar.
Maße:
1
2
Länge:
17 mm
12 mm
Höhe:
15 „
10 „
Länge : Höhe =100:
88
83
Fundort: E Kreibitz 6.
Mein Material ist zu gering, als
daß ich
an die Ausführungen von Frech
Bemerkungen anknüpfen könnte.
67) FRECH 1887, 9. 167, Tar. 17, Fi?. 8,
268
Abli. preuß. geoL L.-A., Neue Folge, Heft 159
Vorkommen:
Emscher: Kreibitz 6.
Die Stücke von Suderode gehören dem Untersenon an.
Cyprinidae Lam.
Trapez ium M E G EKLE
Trapezium, trapezoidale A. ltOEMER sp.
Taf. 12, Fig. 28, 29, 30
1841 Crassalella trapezoidalis A. Roemer, S. 74, Taf. 9, Fig. 22.
1843 Cucullaea glabra Geinitz, 4, Taf. 3, Fig. 6.
1849 — 50 Cyprina trapezoidalis Geinitz, S. 158 (z. Teil).
1849 — 50 Cyprina protracta Geinitz, S. 158 (z. Teil).
? 1872 Cyprina trapezoidalis Geinitz, 1, S. 219, Taf. 50, Fig. 5, 6.
1897 Crassaiella tricarinata Fmc, S. 52, Abb, 54.
1901 Cypricardia trapezoidalis Sturm, S. 80, Taf. 7, Fig. 5.
1902 Cypricardia trapezoidalis Wollemann, S. 78 (z. Teil), Taf. 3, Fig. 1.
1904 — 13 Trapezium trapezoidale Woods, 2, S. 149, Taf. 23, Fig. 17 — 19.
1912 — 13 Cypricardia trapezoidalis Scupin, S. 164, Taf. 7, Fig. 5.
Die vorliegenden Steinkerne zeigen einen quertrapezoidalen Umriß, sind
gleichklappig und flach gewölbt. Der Vorderrand ist kurz und gerundet,
der bedeutend längere Unterrand flach nach außen gebogen. Der gerade
Hinterrand ist mit dem Unterrande in einem annähernd rechten, mit dem
Oberrande in einem stumpfen Winkel verbunden. Bei doppelklappigen Stein-
kernen, an denen gewöhnlich ein Teil des dünnen Hinterrandes abgebrochen
ist, erscheint die Verbindung zwischen Unter- und Hinterrand mehr spitz-
winkelig. Die Muschel ist stark ungleichseitig. Der breite Wirbel ist weit
nach vorn gerückt und niedergedrückt. Von ihm verläuft zur unteren hinteren
Ecke eine etwas gebogene Kante, sowie eine zweite vom Wirbel entlang
des Hinterrandes. Die von den beiden Kanten eingeschlossene dreieckige
Fläche bildet eine flache Mulde. Über die Oberfläche laufen feine konzen-
trische Linien, die auf den Steinkernen gewöhnlich nicht sichtbar sind
(Taf. 12, Fig. 29). Die Ausbildung des Schlosses ist nicht Eestzustellen.
Malle:
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge :
27
25
10
20
38
32
29
27
28
17
Höhe:
18
17
7
14
27
23
21
20
21
13
Länge : Höhe
= 100:
67
68
70
70
71
72
72
74
75
76
Fundort: E E.-St. Tannendorf 1.
A. Römer bezeichnet Fig. 22 auf Taf. 9 als Crassaiella trapezoidalis und
Fig. 23 auf derselben Tafel als Crassaiella tricarinata , letztere angeblich
mit drei Kanten. Es ist nicht ausgeschlossen, daß beide Originale einer Art
angehören. Am Salzberg bei Quedlinburg, der wohl auch der RöMEn’sche
Fundort von Crassaiella tricarinata sein dürfte, habe ich einen Steinkern mit
zwei Kanten gesammelt, der vollständig mit den Kreibitzer Stücken überein-
stimmt. Auch im Museum zu Dresden befindet sich ein gleiches Exemplar
von diesem Fundorte. Brauns 1875, S. 373, der vom Salzberge von RöMER’schen
Paläontologischer Teil
269
Formen nur Crassatella tricarinata aufführt, liat sicherlich auch Stücke der
von mir dort gesammelten Art vor sich gehabt und so benannt. Nach G. Müller
1898, S. 64, Taf. 8, Fig. 9, dem von Braunschweig nur zwei zerdrückte Stücke
Vorgelegen haben, die er zu Cppricardia tricarinata zu stellen glaubt, ist das
Vorkommen einer zweiten Art an diesem Platze ebenfalls nicht sicher. Fmc
hat in den Chlomeker Schichten als Crassatella tricarinata nur Steinkerne
unserer Art aus unserem Gebiet so bezeichnet. Die Darstellung der Cppri-
cardia tricarinata von Scupin, S. 165, Taf. 7, Fig. 9 ist unklar. Vielleicht
gehört das Stück auch nur hierher. Unter dem neuen reichen Material des
Geologischen Landesmuseums aus der Löwenberger Kreide habe ich nichts
anderes gefunden. Hingegen ist nach Geinitz von Strehlen, dem angeblichen
Fundort von Römer’s Crassatella trapezoidalis , eine hierher gehörige Form
überhaupt nicht bekannt, so daß auch diese Bezeichnung auf sehr unsicheren
Füßen steht. Das von Geinitz als Cucullaea glabra von Kieslingswalde auf
Taf. 3, Fig. 6 abgebildete Exemplar gehört bestimmt zu unserer Art, die
eingebogene Rückenkante ist unrichtig wiedergegeben. Bei Geinitz (1849)
gehören die als Cvprina trapezoidalis vom Harzrande und die als
Cvprina protracta von Kieslingswalde aufgeführten Stücke zu unserer
Art. Die Zugehörigkeit von Cvprina trapezoidalis aus dem unteren Pläner
von Plauen in Geinitz „Elbtalgebirge“ ist unsicher. Das von Sturm aus
Kieslingswalde abgebildete Stück ist sehr charakteristisch für unsere Art.
Der von Wollemann auf Taf. 3, Fig. 1 dargestellte Steinkern gehört un-
zweifelhaft hierher, der auf Taf. 2, Fig. 3 abgebildete jedoch wohl kaum.
Die mir vorliegenden größeren Stücke zeigen entgegen den Ausführungen
Wollemann’s keine Abweichungen von der allgemeinen Form und sind nicht
höher als die kleineren. Zu demselben Ergebnis gelangt auch Woods für
seine englischen Exemplare, die nach Abbildung und Beschreibung von den
unseren nicht verschieden sind. Übereinstimmend mit Scupin möchte auch ich
die von Fric aus den Launer Knollen68) als Crassatella protracta aufgeführten
Stücke von unserer Art, bis weitere Untersuchungsergebnisse vorhanden sind,
getrennt wissen.
Vorkommen:
Oberturon aß: Hochwald 1;
Oberturon y: Kreibitz 14;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Daubitz 1, Kreibitz 1, 9, 12, 24, 26,
Jägcrdörfel 1, Oberkreibitzer Talsperre 5, Neuwarthau Löw.
1 (Geol. Landesmus., Realgymn. Löwenberg), Großhartmanns-
dorf Löw. (Geol. Landesmus.), Deutmannsdorf Löw. (Geol.
Landesmus.), Gehnsdorf Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Kieslings-
walde (eigene Sammlung, Mus. Dresden), Salzberg (eigene
Sammlung, Mus. Dresden) ;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus., Realgymn. Löwen-
berg), Sirgwitz Löw\ (Geol. Landesmus., Realgymn. Löwrenberg).
Außerdem im Mucronatensenon der Lüneburger Kreide und im Chalk Rock
Englands; höchstwahrscheinlich kommt die Art nach Holzapfel auch im Unter-
senon von Aachen vor.
68) KlllC 1877, S. 114, Abb. 70.
270
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 151)
Venilicardia Stol.
Venilicardia van reyi Bosslet sp.
Taf. 12, Fig. 31, 32; Tat 13, Fig. 1 a, b; Abb. 35, 36, 37, 38, 39
1843 Cyprina rostrata Geinitz, 4, S. 13, Taf. 2, Fig. 12 u. 13 (non Sowehby).
1849 — 50 Cyprina ligeriensis Geinitz, S. 156 (non d’Orbicny).
1851 Cyprina ligeriensis J. Müller, 2, S. 64 (non d’Orbigny).
1860 Cyprina van reyi Bosouet, bei Staring No. 368.
1889 Venilicardia van reyi Holzapfel, 2, S. 175, Taf. 16, Fig. 1—8.
1897 Venilicardia van reyi FriC, S. 52, Abb. 56.
1897 Cyprina altissima FriC, S. 53, Abb. 57.
1898 Venilicardia van reyi G. Müller, S. 64, Taf. 9, Fig. 11.
1901 Venilicardia van reyi Sturm, S. 79, Taf. 7, Fig. 3.
1901 Cyprina altissima Sturm, S. 80, Taf. 7, Fig. 4.
1912 — 13 Venilicardia steinvorthi Scupin, S. 163, Taf. 7, Fig. 8.
Die in verschiedenen Größen vorliegende Muschel ist sehr mannigfaltig
gestaltet. Aus unserem Gebiete sind nur Steinkerne bekannt. Durch das
Fehlen der dicken Schale und die starke Ausbildung des Schlosses weichen
die größeren Stücke nicht unbedeutend von den aus der Aachener Kreide
beschriebenen Schalenexemplaren ab, so daß sie Veranlassung zur Aufstellung
von besonderen Arten als Cyprina altissima und Venilicardia steinvorthi
gegeben haben. Unter dem Wirbel bildet der Vorderrand ein langes flaches
Möndchen, das bei Steinkernen, die vom Muttergestein gelöst sind, vgl.
Abb. 57 bei Fric und Taf. 7, Fig. 4 bei Sturm, durch das Fehlen der äußeren
Umrißlinie an dieser Stelle sehr tief erscheint. Der gewöhnlich sehr kurze
abgerundete Vorderrand geht bogenförmig in den langen, flach gebogenen
Unterrand über. Unter- und Hinterrand stoßen in einer gerundeten Ecke an-
einander. Der Hinterrand bildet eine schwach konvex schräg aufsteigende
Linie, an die sich in einem gerundeten stumpfen Winkel der schwach ge-
bogene Oberrand anschließt. Die Muschel ist stark ungleichseitig. Der am
Steinkern stark hervortretende dicke Wirbel ist weit nach vorn gerichtet
und etwas niedergedrückt. Nach Hohlabdrücken besteht die Schalenverzierung
aus unregelmäßigen konzentrischen Streifen und Runzeln. Die Steinkerne
sind glatt, gegen den Unterrand treten zuweilen verschwommene Radial-
furchen hervor. Die Oberfläche ist fast gleichmäßig gewölbt; nur hinter
einer vom Wirbel zur unteren hinteren Ecke ziehenden schwachen Kante
fällt der Rücken etwas steiler zum Hinterrande ab. An einigen Exemplaren
fehlt diese Kante. Auf den Steinkernen tritt der vordere Muskeleindruck
sehr stark, der hintere hingegen nur schwach hervor.
Mehrere kleinere Steinkerne lassen den Hohlabdruck des Schlosses der
rechten Klappe erkennen. Der hintere breite gefurchte Hauptzahn ist am
oberen Ende mit dem kürzeren schmalen mittleren Hauptzahn verbunden.
Unter letzterem liegt der knopfähnliche, bogenförmig nach vorn verlängerte
vordere Hauptzahn. Vom Treffpunkt des hinteren und mittleren Hauptzahnes
verläuft ein langer schmaler leistenförmiger Seitenzahn bogenförmig nach
hinten. In der linken Klappe sind nach Holzapfel mittlerer und vorderer
Hauptzahn ebenfalls hakenförmig verbunden; der lange schmale hintere Haupt-
zahn ist schräg nach hinten gerichtet. Auch sind ein vorderer und ein hinterer
Seitenzahn vorhanden.
Paläontologischer Teil
271
Maße: 1 *)
2
3
42)
53)
64)
7
8
95)
106)
11
12
137)
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge: 87
51
31
47
74
69
32
77
37
91
22
69
34
Höhe: 63
42
26
40
64
60
28
69
33
83
20
64
32
Länge: Hohe
= 100: 73
82
84
85
87
87
87
89
89
91
91
93
94
1) Abb. 39, 2) T»r. 12, Fig 32, 3) Abb. 38, 4) Abb. 35, 5) Abb. 37, 0) Tar. 13 Fig. 1a, 7) Abb. 36.
Fundort :
1—11), 13) E E.-St. Tannendorf 1, 12) OTy Kreibitz 4.
Zuerst wird die Art von Geinitz aus Kieslingswalde unter der Bezeich-
nung Cyprina ros tr ata Sow. aufgeführt und abgebildet. Cyprina rostrata ist
von Woods mit Cyprina lineolata Sow. G0) vereinigt worden. Diese ist unseren
Exemplaren sehr ähnlich. Die Vereinigung erscheint jedoch gewagt, da bei
Vergleich mit den Abbildungen bei Holzapfel in der Schloßausbildung
einige Unterschiede bestehen und mein Material zu mangelhaft ist, als
daß in dieser Hinsicht weiteres festzustellen wäre. Geinitz (1849) stellt
dieselben Exemplare zu Cvprina ligeriensis d’Orb., die aber bei ihrer sonstigen
Ähnlichkeit durch einen zweiten Kiel von unserer Art verschieden sein soll.
Da französisches Material nicht zum Vergleiche vorliegt, ist eine Nach-
prüfung nicht möglich. Die gleiche Bezeichnung wählte auch J. Müller für
Stücke aus der Aachener Kreide. Bosouet erkannte die Verschiedenheit der
französischen und Aachener Formen und nannte letztere Cvprina van revi.
Holzapfel gibt eine eingehende Schilderung und gute Abbildungen von dieser
vielgestaltigen Art. Unsere Steinkerne sind im Durchschnitte etwas höher
als die Aachener Schalenexemplare, was auf den verschiedenen Erhaltungs-
zustand zurückzuführen ist. Die Abbildung bei G. Müller aus dem Unter-
senon von Braunschweig ist trotz der etwas sonderbaren Form wohl nur
hierher zu stellen. Eric trennt in den Chlomeker Schichten V enilicardia
van reyi von Cvprina altissima. Im Museum zu Prag konnte mit Hilfe
meines Materiales die Übereinstimmung beider Formen festgestellt werden.
Das von Eric Abb. 56 abgebildete Schloß von V enilicardia van revi ist am
Original im Museum zu Prag sehr schön und deutlicher als in der Abbildung.
Außerdem sind im Museum noch zwei Exemplare von Chlomek und eines von
der E.-St. Tannendorf vorhanden. Das Original zu Cvprina altissima ist ver-
drückt und besitzt mehrere Druckfalten in der Längsrichtung. Bringt man
die Muschel, die in der Abbildung eine unmäßig steile Stellung einnimint,
in die natürliche Lage, so erscheint die Form bedeutend niedriger und ent-
spricht V enilicardia van revi . Ebenso ist das im Geologischen Landesmuseum
befindliche Stück von Cyprina altissima aus Kieslingswalde, Abbildung bei
Sturm, am Hinterrande zusammengedrückt. Durch das Fehlen des unter dem
Wirbel gelegenen Schalenabdruckes erscheint die Wirbelpartie sehr spitz.
Einen unbeschädigten Steinkern in dieser Größe zeigt meine Abbildung Tal. 13,
Fig. 1 a. Ganz richtig stellt Stürm die beiden oben von Geinitz als Cvprina
rostrata und ligeriensis aufgeführten, schon erwähnten Stücke zu V enili-
cardia van revi. V enilicardia steinvorthi bei Scupin ist auch nur unsere Art.
Ganz ähnliche Steinkerne liegen aus meinem Gebiete vor.
69) WOODS 1904—13, 2, S. 143, Taf. 22, Fig. 5—8; Taf. 23, Fig. 1, 2,
272
Abh. pr-euß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
39
Abb. 35. Venilicardia van reyi Bosqu. sp., Umriß der Steinkerne.
Linke Klappe (Großes Exemplar).
Einscher, E.-St. Taunendorf 1. Orig. Geol. Landesmus- (A No. 353).
Abb. 36. desgl. rechte Klappe, Kleines Exemplar (A No. 354).
Abb. 37. Venilicardia van reyi Bosqu. sp., Umriß der Steinkerne.
K echte Klappe (Kleines Exemplar).
Emsohcr. E.-St. Tannendorf 1. Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 355).
Abb. 38. desgl. Großes Exemplar (A No. 356).
Abb. 39. Venilicardia van reyi Bosqu. sp., rechte Klappe, Steinkern.
Emsclier, Oberkreibitzer Talsperre 5. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 357).
Vorkommen:
Mittelturon: Bonnewitz (Mus. Dresden), Pießnig (Mus. Prag), Jidn 31
(Soukup), Turnau 3, 12;
Oberturon aß: Daubitz 8, Hochwald 1, 2;
Oberturon y: Kreibitz 4;
Paläontologischer Teil 273
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 24, Markersdorf 3, Oberkrei-
bitzer Talsperre 5, 9, Chlomek (Mus. Prag), Kieslingswalde,
Großhartmannsdorf Low. (Geol. Landesmus.), Deutmannsdorf
Low. (Geol. Landesmus.), Neuwarthau Löw. 1 (Geol. Landes-
mus.), Gehnsdorf Löw. 2 (Geol. Landesmus.) ;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus., Realgymn. Löwen-
berg).
Außerhalb unseres Gebietes ist die Art bekannt aus dem Untersenon
von Aachen und Braunschweig.
V cnerldao Gray
Cyprimeria Comi.
Cyprimeria discus Math. sp.
Taf. 12, Fig. 33, 34; Abb. 40, 41, 42, 43, 44
1842 Lucina discus Matiieroin, S. 144, Taf. 13, Fig. 12.
1844 Arcopagia nummismalis d’Orbigny, 3, Taf. 379, Fig. 1 — 5.
1865 Circe discus Zettel, 1, S. 128, Taf. 3, Fig. 7.
? 1889 Cyprimeria geinilzii Holzapfel, 2, S. 174, Taf. 12, Fig. 1 — 4.
1897 Cyprimeria geinilzi Fnic, S. 53, Abb. 58.
1901 Cyprimeria geinilzi Sturm, S. 81.
1901 Venus sudetica Sturm, S. 81, Taf. 7, Fig. 6.
1912 — 13 Cyprimeria discus Scupin, S. 163, Taf. 7, Fig. 1, 2.
Die Muschel besitzt querovalen Umriß und erreicht in einzelnen Exem-
plaren fast Kreisform. Die Rundung des Schalenumrisses wird nur am Zu-
sammentreffen des Schloßrandes mit dem hinteren Schalenrande durch eine
schwache Ecke, die oft kaum wahrnehmbar ist, unterbrochen. Auch der kleine
Wirbel verschwindet fast vollständig in der gleichmäßigen Rundung des
Umrisses und ragt nur ganz wenig hervor. Die rechte Klappe ist schwach
gewölbt, die linke fast flach (Abb. 44). Auf den Steinkernen der rechten
Klappe bemerkt man eine schwache, vom Wirbel schräg nach hinten zum
Unterrande verlaufende Kante. Nach guten Skulptursteinkernen besteht die
Verzierung der Schale aus regelmäßigen feinen konzentrischen Linien, von
denen einige gegen den unteren Schalenrand etwas schärfer hervorzutreten
pflegen (Taf. 12, Fig. 33). Steinkerne sind vollständig glatt, und Hohl-
abdrücke lassen in dem groben Gestein konzentrische Linien auch nur ganz
selten erkennen. Der Abdruck des Schlosses ist bei der mit einer breiten
Schloßplatte versehenen Art auch an Steinkernen verhältnismäßig gut sichtbar.
Die linke Klappe zeigt drei divergierende Zähne, einen schräg nach vorn
gerichteten schmalen längeren, in der Mitte einen kräftigen kurzen und
schließlich einen schmalen leistenförmigen, schräg nach hinten gerichteten
Zahn (Taf. 12, Fig. 34). In der rechten Klappe sind der in zwei kräftige
Leisten gespaltene, nach vorn umgebogene vordere und der noch tiefer
gespaltene, schräg nach hinten gerichtete hintere Hauptzahn durch eine breite
dreieckige Grube getrennt. Der vordere und der hintere Muskeleindruck sind
auf einigen Steinkernen als flache Linien wahrzunehmen.
Die bedeutende Variabilität der Art läßt sich durch eine ununterbrochene
Reihe von größeren und kleineren Exemplaren im Verhältnis 4:3 für Länge
und Höhe bis nahe an die Kreisform nachweisen.
Ändert 18
274
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
Maße:
1
2
3
4
5
6')
7
8
9
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
70
44
58
39
67
44
27
32
72
Höhe:
50
33
40
30
52
35
22
26
58
Länge : Höhe = 100:
72
75
75
77
78
79
81
81
81
Maße:
10
11
122)
13
14
15
16
173)
18
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
30
70
31
37
26
61
37
48
25
Höhe:
25
58
26
31
22
52
32
42
22
Länge : Höhe = 100:
83
83
84
84
85
85
86
87
88
Maße:
19
204)
21
22
23*)
24
25
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
42
28
37
59
26
70
58?
Höhe:
37
25
33
53
24
65
55
Länge : Höhe = 100 :
88
89
89
90
92
93
95
1) Abb. 40, 3) Abb. 41, 3) Abb. 42, 4) Tat 12, Fig. 33, fi) Abb. 43.
Abb. 40. Gyprimeria discus Math, sp., Umriß der Steinkerne.
Rechte Klappe (Großes Exemplar).
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. Orig. Geol. Landesnuis. (A No. 358).
Abb. 41. desgl. linke Klappe, Kleines Exemplar (A No. 359).
Abb. 42. Gyprimeria discus Math, sp., Umriß der Sleinkerne.
Rechte Klappe (Großes Exemplar).
Ernscher, E.-St. Tannendorf 1. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 360).
Abb. 43. desgl. Kleines Exemplar (A No. 362).
Abb. 44. Gyprimeria discus Math, sp , doppelkiappiger Steinkern von vorn.
Emscher, E.-St. Tannendorf l. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 364).
Paläontologischer Teil 275
Fundort :
1) E E.-St. Neuhütte 5; 2), 3), 5) Kieslingswalde; 4), 6—12), 14—21),
23) , 25) E E.-St. Tannendorf 1, 13) E Kreibitz 24, 22) Wenig Rackwitz Low. 1,
24) Aachen.
1) Sammlung Humboldtver. Ebersbach, 3) Sturm, Taf. 7, Eig. 6, 11) Eric,
Abb. 58, 22) S cupin, Taf. 7, Eig. 1, 24) Holzapfel, Taf. 12, Eig. 1.
Eine Nachprüfung der Originale von Matheron und d’Orbigny ist mir
leider nicht möglich. Nach der Form und sonstigen Darstellung lassen sie
sich ohne weiteres in den vorstehend umgrenzten Rahmen einfügen. Auch
die von Zittel dargestellten Exemplare, deren Verhältnis Länge: Höhe 46:41,
63:52, 42:39 und 51:49 beträgt, ergeben keinen Unterschied. Holzapfel
trennt die Aachener Form als Cvprimeria geinitzii von Cvprimeria discus
unter dem Hinweis auf die mehr kreisförmige Gestalt und die noch kleineren
Wirbel seiner Art. Nach vorstehender Zusammenstellung schließt sich jedoch
das von ihm abgebildete Exemplar lückenlos an die längeren Formen unseres
Gebietes und anderer Fundorte an. Auch dieses ist nicht vollständig kreis-
förmig, sondern neigt ebenfalls zum querovalen Umriß. Könnte man bei den
in der Aachener Kreide vorkommenden Stücken ausnahmslos eine dem Kreis
mehr genäherte Form feststellen, so wäre vielleicht die Form als Lokal-
erscheinung und zwar als Varietät abzutrennen. Nach Hohlabdrücken unserer
Exemplare ist der Wirbel an diesen auch nicht größer als bei den Aachener
Stücken. Das von Fric dargestellte Exemplar, das im Museum zu Prag
besichtigt werden konnte, stammt von der E.-St. Tannendorf und somit aus
unseren Lagern. Sturm unterscheidet von Kieslingswalde bei wenig Material
Cvprimeria geinitzi als kreisrund und Venus sudetica als queroval. Ich habe
ebenfalls ein paar gute querovale Steinkerne bei Kieslingswalde gesammelt,
die den unseren vollständig entsprechen und zur Aufstellung einer be-
sonderen Art keine Veranlassung geben. Bei der Abbildung des Schloß-
abdruckes von Sturm ist die dreieckige Partie hinter dem dritten schmalen
Schloßzahn zu hell gezeichnet; sie ist als halbvertieft anzusehen.
Die bei Scupin dargestellten Exemplare gehören sicher zu unserer Art.
Hier im Überquader (Untersenon) scheinen ebenfalls langovale Formen vor-
zuherrschen, weshalb der Unterschied von Cvprimeria geinitzi hervorgehoben
ist. Die hintere Abstutzung bei den von Cvprimeria geinitzi unterschiedenen
Stücken ist nach meinem Material kein feststehendes Unterscheidungsmerkmal
und tritt bei Steinkernen viel deutlicher hervor als bei Schalenexemplaren.
Die durch Brauns als Eriphvla geinitzii Müller 70) beschriebene und ab-
gebildete Art aus dem Salzbergmergel von Quedlinburg dürfte wohl auch
nur die unsere darstellen, da ich selbst ein unseren Exemplaren sehr ähnliches
Stück dort sammeln konnte.
Cvprimeria discus habe ich gesammelt in gegen 70 Exemplaren.
Vorkommen:
Oberturon a ß : Lückendorf 2, 5, Hochwald 1 ;
Oberturon *(: Kreibitz 11, 14;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 2, 4, 9, 24, 26, E.-St. Neuhütte 5
(Humboldtver. Ebersbach), Oberkreibitzer Talsperre 4, 5, 8,
70) BBAUNS 1875, S. 867, Taf. 9, Fig. 10.
18-
276
Abh. preu ß. gieol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
Bergwarthau Löw., häufig (Geol. Landesmus.), Gehnsdorf Löw.
1 (Geol. Landesmus.), Neuwarthau Löw. 3, 4 (beide Geol.
Landesmus.), Herzogswaldau Löw. (Geol. Landesmus.), Kies-
lingswalde, Salzberg;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus., Realgymn. Löwen-
berg).
Erwähnt wird Cvprimerici discus ferner aus dem Untersenon von Aachen
durch Holzapfel, aus der Gosau durch Zittel und aus dem französischen
Turon, so daß sich das Verbreitungsgebiet der Art vom Turon bis in das
Untersenon erstreckt.
Cytherea Lam.
Cytherea tumicla J. Müller sp.
Taf. 12, Fig. 35, 36; Tat 13, Fig. 2; Abb. 45, 46, 47, 43
1847 Venus tumida J. Müller, 1, S. 25, Taf. 2, Fig. 4.
1887 Cytherea tumida Frecii, S. 170, Taf. 12, Fig. 17 — 19.
1889 Cytherea tumida Holzapfel, 2, S. 168, Taf. 12, Fig. 9 — 12.
Die kreisförmig, hoch- oder queroval gerundete Muschel ist gewöhnlich
vom Wirbel gegen die Mitte des Hinterrandes mehr oder weniger abgestutzt
und dementsprechend von schiefem Umriß. Die kleineren Steinkerne sind im
allgemeinen sehr dick und fast kugelig (Taf. 13, Fig. 2), die größeren jedoch
bedeutend flacher. Der kleine spitze Wirbel ist nach vorn eingebogen und
gedreht. Die vorliegenden Steinkerne sind glatt, auch die Hohlabdrücke lassen
keine Verzierung der Schalenoberfläche erkennen. Die glatte Fläche wird in
der Regel nur durch ein oder zwei, seltener durch mehr kräftige konzentrische
Ringe unterbrochen. Durch Absprengen einiger Wirbelparlien war es möglich,
den Abdruck des Schlosses bei acht linken und fünf rechten Klappen frei-
zulegen. Während die Abdrücke der linken Klappen das Schloß sehr gut
erkennen lassen, ist dies bei den rechten nur zum Teil möglich. Der Schloß-
apparat stimmt, soweit eine Beobachtung möglich ist, mit der Darstellung
bei Holzapfel gut überein. In der linken Klappe (Taf. 12, Fig. 35) ist
Abb. 45. Cytherea tumida J. Müll, sp., linke Klappe, Steinkern.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. Orig. Geol. Landesmus. ( V No. 366).
Abb. 46. desgl. (A No. 368).
Abb. 47. Cytherea tumida J Müll, sp., rechte Klappe, Steinkern,
Oberflächenzeichnung unter Benützung des Hohldruckes.
Emscher, E.-St. Tannen dorf 1. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 370).
Abb 48. desgl. linke Klappe, Steinkern (A No. 371).
Paläontologischer Teil
277
der mittlere kräftigere kurze senkrechte Zahn am oberen Ende mit dem be-
deutend längeren, in einem Knie nach vorn umbiegenden schmalen vorderen
Zahne verbunden. Der hintere schmale, sehr lange Zahn ist schräg nach hinten
gerichtet. Die rechte Klappe (Tal. 12, Fig. 36) zeigt zwei übereinander
liegende, bogenförmig nach vorn gerichtete Zähne, in der Mitte einen senk-
rechten kurzen Zahn und weiter einen schräg nach hinten gerichteten langen
Zahn. Die Schloßpräparate entstammen der E.-St. Tannendorf (Emscher) und
ein Stück
von
OT y
Kreibitz
3.
Maße:
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
12
13
27
11
16
18
27
28
8
11
Höhe:
10
11
24
10
15
17
26
27
8
11
Länge: Hübe
- 100:
83
85
89
91
94
94
96
96
100
100
gewölbt:
hoch
hoch
flach
hoch
hoch
hoch
flach
flach
flach
hoch
Maße:
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge :
12
15
17
22
12
24
24
14
12
11
Höhe:
12
15
17
23
13
26
27
16
14
13
Länge : Höbe
= 100:
100
100
100
104
108
108
112
114
117
118
gewölbt:
Fundort:
hoch
hoch
flach
flach
hoch
flach
flach
hoch
hoch
hoch
1) E
Kreibitz 1,
2-8), 10-20)
E E.-
St. Tannendorf
1, 9)
E Kreibitz 6.
Die in Steinkernen von Tapes nuciformis Müll, sehr schwer zu unter-
scheidende Art ist durch das Bloßlegen von Schlössern in unserem Gebiete
mit Sicherheit nachgewiesen. Es ist gelungen, die Schlösser von kleinen
kugeligen wie auch von großen flachen Exemplaren freizulegen und deren
Übereinstimmung festzustellen. Die von Holzapfel für Tapes nuciformis
angeführten Unterscheidungsmerkmale, wie geringere Wölbung, mehr kreis-
förmige Gestalt und stärkere Biegung des hinter dem Wirbel gelegenen
Schalenrandes, lassen sich nicht aufrecht erhalten, wie die durch den Schloß-
apparat mit Sicherheit als Cvtherea tumida festgestellten Exemplare be-
weisen. Gerade unter diesen sind solche mit sehr geringer Wölbung, guter
kreisförmiger Gestalt und sehr starker Biegung des Hinterrandes vorhanden.
Es sind deshalb alle glatten Steinkerne, zum Teil mit Hohlabdrücken, von
der bestimmten charakteristischen Form aus dem Beobachtungsgebiet zu
dieser Art gestellt worden. Tapes nuciformis und Cytherea tumida Müll.
sind bei Aachen im gleichen Horizont gefunden worden, so daß auch bei
einer Verwechselung für die Stratigraphie kein Nachteil entstehen kann.
Es liegen etwa 150 Exemplare vor.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 3, 4, 6, 7 (alle 4 Soukup) ;
Mittelturon: Schandau 2, Drum 1, Jicin 2, 3, 6, 8, 30, 42, 43, 44, 46, 48
(alle 10 Soukup), 26, 28, 29, 36, Heuscheuer 1, 2, Hermsdorf
Löw. 1 ;
Oberturon aß: Hochwald 1;
Oberturon y^ Kreibitz 3, 4, 11, 14, Jicin 4 (Soukup);
278
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Pleft 159
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (zahlreich), Kreibitz 1, 4, 6, 9, 12, 18,
23, 24, 26, 27, 28, Oberkreibitzer Talsperre 5, 8, 9, Daubitz 1,
Jägerdörfel 1, E.-St. Neuhütte 5, Großgrünau, Neuwarthau
Löw. 2, 3 (beide Geol. Landesmus.), Hermsdorf Low. (Geol.
Landesmus.), Gehnsdorf Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Kessels-
dorf Löw. (Geol. Landesmus.), Großhartmannsdorf Löw. (Geol.
Landesmus.), Hohlstein Löw. (Geol. Landesmus.), Deutmanns-
dorf Löw. (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde (glatte Schalen-
exemplare), Salzberg (?);
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.).
Beschrieben ist die Art ferner aus dem Untersenon von Aachen und aus
den Tonen von Suderode. Von letzterem Fundorte wird jedoch abweichend
erwähnt, daß die Schalenoberfläche mit feinen regelmäßigen Anwachsstrcifen
bedeckt ist.
Die Verbreitung der Art ist somit vom Mittelturon bis ins Untersenon
nachgewiesen.
Cytherea ovalis Goldf. sp.
Taf. 12, Fig. 37, 33, 39; Taf. 13, Fig. 3; Abb. 49, 50
1834—40 Venus ovalis Goldfuss (non Sow.), 2, S. 247, Taf. 151, Fig. 5.
1841 Venus fabacea A. R oem er, S. 72, Taf. 9, Fig. 13.
1843 Venus ovalis Geinitz, 4, S. 13.
1847 Venus ovalis J. Müller, 1, S. 24.
1884 Cylherea ovalis Holzapfel, S. 464, Taf. 7, Fig. 2 — 4.
1885 Cytherea fabacea J. Böiim, S. 123.
1888 Cylherea ovalis G. Müller, S. 427.
1889 Cytherea ovalis Holzapfel, 2, S. 169, Taf. 13, Fig. 11 — 15.
1898 Cytherea ovalis G. Müller, S. 66, Taf. 9, Fig, 15.
1901 Cylherea ovalis Sturm, S. 83.
1912 — 13 Cytherea ovalis Scupin, S. 161, Taf. 6, Fig. 12; Taf. 7, Fig. 7.
Die Art besitzt querovalen Umriß und eine flache Wölbung. Der auf-
strebende, nach vorn gerichtete kleine Wirbel liegt ungefähr in der Schalen-
mitte. Unter dem Wirbel ist der Schalenrand deutlich eingebuchtet. Die
Steinkerne, .Skulptursteinkerne und ein großer Teil der Hohlabdrücke sind
vollständig glatt. Die tiefen schmalen konzentrischen Furchen, die die Ober-
fläche der Schale fast gleichmäßig überziehen, sind nur an einigen Stein-
kernen mit Schalenresten und Flohlabdrücken aus feinerem festem Materiale
sichtbar (Taf. 13, Fig. 3). Durch Absprengen der Wirbelpartie konnte
eine Anzahl Schloßabdrücke freigelegt werden. Die linke Klappe (Taf. 12,
Fig. 38) zeigt im Abdruck divergierend einen schmalen kurzen vorderen,
einen kräftigen kurzen mittleren und einen langen schmalen, schräg nach
hinten gerichteten hinteren Hauptzahn, sowie einen querliegenden vorderen
kurzen kräftigen Seitenzahn. In der rechten Klappe (Taf. 12, Fig. 39)
sind zwei schmale kurze parallele, nahe beieinander stehende vordere und
ein schräg nach hinten gerichteter, schwach gespaltener langer Hauptzahn,
ferner nahe dem vorderen Schalenrande der Ausguß der Grube zur Aufnahme
des vorderen Seitenzahnes der linken Klappe zu erkennen. An einigen Stein-
kernen ist auch der vordere und hintere Muskeleindruck sichtbar.
Paläontologischer Teil
279
Maße:
i ')
2
3
4
5
6
7
8 2)
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
26
19
20
35
26
27
18
31
Höhe:
20
15
16
28
21
22
15
26
Lange : Höhe
= 100:
77
79
80
80
81
82
83
84
Maße:
9
10
11
12
13
14
15
16
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Län ge :
27
14
21
22
35
31
25
18
Höhe:
23
12
18
19
30
27
22
16
Lange : Höhe
= 100:
85
86
86
86
86
87
88
89
Maße:
17
18
19
20 3)
21
22
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
20
21
22
24
18
21
Höhe:
18
19
20
22
17
20
Länge : Hohe
= 100:
90
90
91
92
94
95
1) Tn. f. 12, Fig. 37, 2) Abb. 49, 3) Abb. 50.
Fundort: E E.-St. Tannendorf 1.
Durchschnitt des Verhältnisses von Länge: Höhe 100:80 bis 100:90.
Abb. 49. Cythcrea ovalis Goldf. sp., rechte Klappe, Steinkern.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 375). .
Abb. 50. desgl. (A No. 376).
Venus ovalis, Venus faba und andere Namen waren früher beliebte Be-
zeichnungen für Steinkerne von Venusarten der Oberen Kreide ohne sichere
Begründung der Artumgrenzung. Das vorliegende reichliche Material er-
möglicht aber auch bei annähernd gut erhaltenen Steinkernen eine ziemlich
sichere Scheidung. In der Form ist Cvtherea ovalis im Durchschnitt höher als
Tapes faba (subfaba), die Wölbung, besonders bei mittleren Exemplaren, ist
kräftiger, der Wirbel mehr aufragend und mehr in die Mitte gerückt als bei
der zweiten Art; außerdem lassen häufig als Cvtherea ovalis anzusprechende
Steinkerne den Abdruck des vorderen Seitenzahnes oder die Grube für diesen
erkennen. Von der ebenfalls im Kreibitzer Gebiet häufigen Cvtherea kruschi
n. sp. unterscheidet sich Cvtherea ovalis im Steinkern durch das Fehlen der
stumpfen Rückenkante, die auch bei jungen Exemplaren vorhanden ist.
Die Kenntnis der Art geht von der Aachener Kreide aus. Von da wurde
sie beschrieben durch GoLDruss, J. Müller, J. Böhm und zuletzt in ein-
280
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
gehender Weise durch Holzapfel. Gegenüber dem von dort vorhandenen
Materiale an guten Schalen läßt sich an Hand unserer Steinkerne wenig
Neues sagen. Zu vorstehender Arbeit lagen einige Exemplare von diesem
Platze zum Vergleiche vor. A. Roe.vier führt u. a. Aachen als Fundort an.
Die kurze Beschreibung von G. Müller über die bei Braunschweig gefundenen
Exemplare gibt ebenfalls zu keiner Bemerkung Veranlassung. Von Kieslings-
walde führen Roemer, Geinitz und Sturm die Art an, auch ich habe einige
Exemplare, darunter solche mit guten Schloßabdrücken, dort gesammelt.
Scupin erwähnt die Art als häufig in den Neuwarthauer Schichten und im
Löwenberger Ober- und Überquader. Die Abbildung des Schlosses auf Taf. 7,
Fig. 7 läßt keinen Zweifel an der Übereinstimmung mit unserer Art. An
einigen im Emscher von Löwenberg selbst gesammelten Stücken ist die Höhe
im Vergleich zur Länge größer als an unseren Stücken. Eine Trennung ist
aber kaum möglich. Ferner zieht Scupin gute Schloßexemplare von Cytherea
ovalis vom Salzberge bei Quedlinburg aus der Hallischen Sammlung zum
Vergleich. Unter meinem am Salzberge gesammelten Material findet sich
nur ein einziges unvollständiges Stück, das dieser Art angehören könnte.
Venus ovalis bei Reuss 71) und als Kopie bei Fric72) aus der böhmischen
Kreide von Hundorf und Kutschlin gehören weder zu unserer noch zu sonst
einer näher bekannten Art. Die Verschiedenheit unserer Art von der mit
ihr durch frühere Autoren vereinigten englischen Venus ovalis Sow. ist
durch Woods 73) festgestellt worden.
Vorkommen:
Oberturon y : Kreibitz 4, 6, 8;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 1, 12, 23, 24, 26, 27, 28, Jäger-
dörfel 1, Gehnsdorf Löw. 1, 2 (beide Geol. Landesmus.), Berg-
warthau Löw. zahlreich (Geol. Landesmus.), Neuwarthau Löw.
1, 2, 3 (alle drei Geol. Landesmus.), Giersdorf Löw. (Geol.
Landesmus.), Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.),
Deutmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Oberkesselsdorf Löw.
(Geol. Landesmus.), Herzogswaldau Löw. (Geol. Landesmus.),
Kieslingswalde, Salzberg (1 Stück);
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus., Realgymn. Löwen-
berg).
Außerdem im Untersenon von Aachen und am nördlichen Harzrande.
Cytherea kmschi n, sp.
Taf. 13, Fig. 4—8; Abb. 51
1889 Cytherea cf. polymorpha Holzapfel, 2, S. 172, Taf. 13, Fig. 19,
1912—13 Cytherea cf. polymorpha Scupin, S. 162, Taf. 7, Fig. 11.
1912—13 Cytherea (?) nov. spec. aff. plana Sow. Scupin, S. 162, Tal. 8, Fig. 2.
Die Muschel ist queroval, mehr oder weniger dreieckig, mäßig gewölbt
und ungleichseitig. Das Möndchen bildet vor dem Wirbel eine längliche
konkave Höhlung, die bei Steinkernen bedeutend tiefer erscheint als bei
Schalenexemplaren. Der kurze gerundete Vorderrand geht im Bogen in den
71) Reuss 1846, 2, S. 21. Taf. 34, Fig. 22.
72) FltlC 188.), S. 80, Abb. 69.
73) WOODS 1904-13, 2, 8. 191, Taf. 29, Fig. 19—26.
Paläontologischer Teil
281
fast geraden Unterrand über. Der kurze Hinterrand ist abgestutzt. Von ihm
steigt in langem flachem Bogen der hintere Oberrand zum Wirbel auf. Der
aufstrebende Wirbel ist nach vorn niedergebogen. Vom Wirbel verläuft zur
hinteren unteren Ecke eine schwache, zuweilen kaum wahrnehmbare Kante,
hinter der der Steinkern etwas steiler abfällt und wo er eine Abflachung,
seltener eine wenig deutliche Einbuchtung (hinterer Muskeleindruck ?) be-
sitzt. Die Steinkerne sind vollständig glatt. Hohlabdrücke lassen unregel-
mäßige konzentrische Runzeln und Linien erkennen (Taf. 13, Fig. 3). Auf
zwei Steinkernen hat der Abdruck der inneren Schalenseite auch einzelne
Radialfurchen eingeprägt. Der vordere Muskeleindruck ist auf den Stein-
kernen sehr deutlich, der hintere hingegen nur schwach wahrnehmbar. Die
eingebuchtete Mantellinie ist nur an wenigen Exemplaren verschwommen
zu erkennen.
Abb. 51. Cytherea kruscln n. sp., linke Klappe, Stein kern.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 382).
Durch Absprengen der Wirbelpartie gelang es, einige Schloßabdrücke
freizulegen. In der rechten Klappe (Taf. 13, Fig, 4) divergiert der kurze
schmale vordere Hauptzahn in sehr spitzem Winkel mit dem durch eine
tiefe Grube getrennten kurzen kräftigeren mittleren Hauptzahn. Nach dem
besten Abdruck ist der bedeutend längere, schräg nach hinten gerichtete
hintere Hauptzahn in zwei schmale, nebeneinander liegende Leisten gespalten.
Hart vor dem vorderen Hauptzahn liegt horizontal zum Schalenrande die
Grube für die Aufnahme des vorderen Seitenzahnes der linken Klappe. Die
drei Hauptzähne der linken Klappe (Taf. 13, Fig. 5) divergieren eben-
falls. Der vordere schmale Hauptzahn ist kurz und steht ungefähr senkrecht,
der kräftige mittlere ist nach hinten und der hintere, bedeutend längere,
schmale leistenförmige Hauptzahn, fast der Richtung des Schalenrandes
folgend, ebenfalls nach hinten gerichtet. Die breite flache Grube zwischen dem
mittleren und hinteren Hauptzahn besitzt in der Mitte eine schwache Wulst.
Der schmale vordere Seitenzahn liegt parallel zum vorderen Schalenrande.
Das Verhältnis von Länge: Höhe bewegt sich zwischen 100:82 und 100:92.
Am häufigsten sind Formen im Maßverhältnis von 100:86 bis 100 : 88 vertreten.
Maße:
i ')
9
3
4
5
6
7
8
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
50
48
54
46
52
36
42
50
Höhe:
41
40
45
39
44
31
36
43
Länge : Hölle
= 100:
82
83
83
85
85
86
86
86
282
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Maße :
9
10
11
12
13
14
15
16 2)
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Lange:
45
54
33
35
50
44
45
49
Höhe:
39
47
29
31
44
39
41
45
Lauere : Höhe
= 100:
87
87
88
88
88
89
90
92
1) Abb. 51, 2) Taf. 13, Fig. 6.
Fundort: E E.-St. Tannendorf 1.
Ohne das Schloß der durch Holzapfel aus dem Grünsand von Aachen auf
Taf. 13, Fig. 19 und der durch Scupin aus den Neuwarthauer Schichten auf
Taf. 7, Fig. 11 dargestellten Exemplare zu kennen, glaube ich mit Rücksicht
auf die vollständig gleichartige Form und das ungefähr gleichaltrige Lager,
sie zu unserer Art stellen zu dürfen. Cvtherea polymorpha Zittel 1865, 1,
S. 23, Taf. 3, Fig. 6, mit der die beiden vorgenannten Formen in Vergleich
gezogen worden sind, stellt in den Abbildungen drei so verschiedene Typen
dar, daß ich sie nicht alle mit meiner Art zu vereinigen wage. In welchem
Umfange bei den Originalen Verdrückungen, die von Zittel besonders hervor-
gehoben werden, vorhanden sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Am nächsten
steht unseren Exemplaren die Abbildung Fig. 6 a. Fig. 6 c könnte nach der
Form zur Varietät elohgata gehören, während Fig. 6 b ganz abweichend aus-
gebildet und sehr ähnlich manchen Exemplaren von V enilicardia van reyi
Bosouet ist. Zittel erklärt, daß das Schloß seiner Exemplare mit Venus
plana Sow. vollständig übereinstimme. Nach der Darstellung dieser Art bei
Woods 74) ist der gespaltene hintere Hauptzahn in der rechten Klappe breiter
als in unseren Exemplaren. Infolge so unsicherer Grundlagen bei Zittel mußte
für unsere scharf umgrenzte Art eine neue Bezeichnung gewählt werden. Von
der englischen Callista plana unterscheidet sich Cvtherea kruschi ferner noch
durch den mehr geraden Unterrand und die deutlichere Abstutzung des Hinter-
randes. In der Emscherliteratur scheint Cvtherea kruschi wiederholt behandelt
worden zu sein, jedoch so durcheinandergewürfelt mit anderen Formen, daß
ein Eingehen hierauf unterbleiben muß.
Ich benenne die Art nach dem Präsidenten der Preußischen Geologischen
Landesanstalt Herrn Geh. Bergrat Professor Dr. P. Kiiuscm in Berlin.
Vorkommen:
Mittelturon: Lämberg, Turnau 1;
Oberturon aß: Waltersdorf 2;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 23, 24, Oberkreibitzer-Talsperre
5, Böhm. Zwickau 5, Hermsdorf 9, Kieslingswalde (2 Stück
mit Schloß selbst gesammelt, sowie Mus. Dresden), Salzberg
(2 Steinkerne selbst, soAvie Mus. Dresden), Kesselsdorf Löw.
(Geol. Landesmus., Realgymn. Löwenberg), Bergwarthau Löw.
(Geol. Landesmus.), Gehnsclorf Löw. 2 (Geol. Landesmus.),
Neuwarthau Löw. 2 ?, 4 (beide Geol. Landesmus.), Herzogs-
waldau Löw. (Geol. Landesmus.) ;
Untersenon: Wehrau Löw. (Geol. Landesmus.).
Außerdem im Untersenon von Aachen.
74) Callista plana WOODS, 1904 — 13, 2, S. 192, Taf. 30, Fig. 1 — 6.
Paläontologischer Teil
283
Cytherea hrusehi n. sp. var. n. elongata
Taf. 13, Fig. 9—12; Abb. 52, 53
Von der Hauptform unterscheiden sich gegen 60 Steinkerne durch
einen mehr verlängerten Umriß und mehr niedergedrückten Wirbel,
so daß deren Abtrennung als Varietät notwendig erschien. Die Stein-
kerne sind von querovaler, mehr oder weniger dem Dreieck zugeneigter Form.
Vor dem Wirbel bildet das Möndchen eine flache Einbuchtung, der Vorderrand
ist kurz und gerundet, der Unterrand flach gebogen, der Hinterrand mehr
oder weniger abgestutzt, der hintere Oberrand steigt im flachen Bogen zum
weit nach vorn gerichteten, niedergebogenen Wirbel empor. Hinter einer vom
Wirbel zur unteren hinteren Ecke ziehenden stumpfen Kante fällt die gleich-
mäßig gewölbte Schale etwas steiler ab und bildet zuweilen eine seichte
Vertiefung, in der der hintere Muskeleindruck liegt. Besonders deutlich tritt
der vordere Muskeleindruck hervor.
Die Verzierung der Schale besteht aus unregelmäßigen schwächeren und
kräftigeren konzentrischen Linien und Runzeln. An einem Skulptursteinkerne
und an einem Hohlabdrucke ist auf den kräftigsten Runzeln eine deutliche
Schalenkerbung sichtbar, wie dies Fig. 12 auf Taf. 13 zeigt. Diese Kerbung
ist aber nur in den günstigsten Fällen erhalten und scheint auch bei der
Hauptform von Cytherea kruschi vorhanden zu sein. Von letzterer unterscheidet
sich die Varietät ferner durch den breiter gespaltenen hinteren Hauptzahn in
der rechten Klappe, entsprechend der niedergedrückteren Form der Schale
(Taf. 13, Fig. 9). D>as Schloß gleicht so der Abbildung von Callista plana
Sow. bei Woods75). Das Verhältnis von Länge : Höhe variiert von 100:69
bis 100:79. Am zahlreichsten sind Exemplare im Verhältnis 100:76.
Maße:
1
2
3
41)
5
6
7
8
92)
10
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
39
50
42
46
33
52
50
32
42
50
Höhe:
27
35
30
33
24
38
37
24
32
38
I iinge : Höhe
= 100:
69
70
72
72
73
73
74
75
76
76
Maße:
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
53
55
52
51
36
50
45
46
51
57
Höhe:
40
42
40
39
28
39
35
36
40
45
Lange : Höhe
— 100:
75
76
77
77
78
78
79
79
79
79
1) Taf. 13, Fig. M, 2) Abb. 52.
Fundort: E E.-St. Tannendorf 1.
Während die Hauptform ein Durchschnittsverhältnis von 100:87 besitzt,
ergibt dies bei der Varietät 100:75. Der auf Grund der Verhältniszahlenreihen
vorhandene scheinbare Übergang beider Formen besteht nicht. An der Grenze
stehen nur ganz wenig Exemplare, so daß bei dem umfangreichen Material
bestimmt zwei Gruppen unterschieden werden können.
Sehr charakteristisch ist die Form unserer Varietät bei Zittel 1865, 1,
Taf. 3, Fig. 6 c als Cytherea polymorpha dargestellt. Auch Venus matheroni
75) Woods 1904 — 13, 2, Taf. 30, Fig. 2.
284
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
ebenda Fig. 1 a steht ohne Rücksicht auf die Schloßausbildung den weniger
abgestutzten Exemplaren sehr nahe. Callista plana bei Woods 1904—1913, 2,
Taf. 30, Fig. 1—6 unterscheidet sich durch den der Hauptform gleichenden,
mehr aufragenden Wirbel und die kürzere Form, während die Schloßausbildung
der Varietät entspricht. Auch scheint bei den englischen Exemplaren der
Rücken weniger steil nach dem Hinterrande abzufallen. Sehr ähnlich ist
unserer Varietät auch Cytlierea plana bei Holzapfel 1889, 2, Taf. 13, Fig. 18.
Sturm 1901, S. 81 faßt von Kieslingswalde unsere höheren und niederen
Formen unter der Bezeichnung Venus matheroni zusammen, wie ich mich an
dem von ihm bezeichneten Materiale im Museum zu Dresden überzeugen
konnte. Bei all diesen Formen ist ein sicherer Vergleich nur durch Kenntnis
des Schloßapparates möglich. Einen annähernden Schluß kann man schließlich
auch ziehen beim Vergleich der Wölbungsverhältnissse usw. an Originalstücken.
Abb. 52. Cytlierea kruschi n. sp. var. n. elongata , linke Klappe, Steinkern.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 391).
Abb. 53. Cytlierea kruschi n. sp. var. n. elongata , rechte Klappe, Steinkern,
Oberfläclienzeichnung unter Benützung des Kohldruckes.
Oberturon a ß, Waltersderf 2. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 393).
Vorkommen:
Oberturon aß: Finkendorf 2, Waltersdorf 2;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 27, Daubitz 5, Hillemühl 3, Kies-
lingswalde (ein paar mangelhafte Stücke), Salzberg (2 Stein-
kerne), Bergwarthau Löw. (Geol. Landesmus.), Gehnsdorf Löw.
2 (Geol. Landesmus.), Neuwarthau Löw. 4 (Geol. Landesmus.).
Tapes Mecjkiuj:
Tapes nuciformis MlLL. sp. (?)
Taf. 13, Fig. 13
1889 Tapes nuciformis Holzapfel, 2, S. 167, Taf. 13, Fig. 1—5.
Zu dieser Art sollen einige Skulpturstcinkerne bzw. Steinkerne mit Hohl-
abdrücken gestellt werden, die sich von den unter Cytlierea tumida auf-
geführten Formen nur dadurch unterscheiden, daß sie feinere konzentrische
Anwachslinien auf der Oberfläche wahrnehmen lassen. Das Herauspräparieren
eines Schlosses war nicht möglich, so daß das Vorkommen dieser Art in
unserem Gebiete als unsicher bezeichnet werden muß.
285
Paläontologischer Teil
Auch bei Kieslingswalde und am Salzberge bei Quedlinburg habe ich
Exemplare von der charakteristischen Form dieser Art mit feinen konzen-
trischen Linien auf der Schalenoberfläche gesammelt. Der Schloßapparat
konnte aber auch hier nicht festgestellt werden.
Vorkommen:
Oberturon y: Birkwitz (?) (Mus. Dresden), Kreibitz 3;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Markersdorf 3 (?).
Außerdem im Unlersenon von Aachen.
Die in der deutschen Literatur als Venus goldfussi Gein. und Venus parva
Sow. vielfach aufgeführten Formen gehören sicher zum größten Teil den beiden
im Steinkern voneinander kaum zu unterscheidenden Arten Cvtherea tumida
Müll, und Tapes nuciformis Müll. an. Deshalb sei so weit als möglich eine
Kritik dieser Darstellungen hier angefügt. Goldfuss70) schildert seine Form
von Haldem als flach; jedoch weist die Abb. 4c einen unseren dickeren Exem-
plaren entsprechenden Umfang auf. Geinitz 77) trennt die Kieslingswalder
und Haldemer Form von der englischen V enus parva Sow., was durch Ab-
bildung und Beschreibung bei Woods 7S) als richtig bestätigt wird. Die in
der „Charakteristik“ 79) bei Geinitz gegebenen Abbildungen lassen ihre Zu-
gehörigkeit bei der mangelhaften Darstellungsweise nur unsicher erkennen,
wenn auch die Beschreibung darauf schließen läßt. Hingegen gehören im
„Elbtalgebirge“ so) die Abbildungen Fig. 16 (Original dick und kugelig) und
17 ganz entschieden hierher. Fig. 4 von Strehlen zeigt den gleichen Charakter,
Fig. 3 ist verdrückt, nach dem Original jedoch dieselbe Art.
Zu Eriphpla lenticularis Goldf. gehören, wie Geinitz ebenfalls als wahr-
scheinlich hinstellt, letztere beide keinesfalls, da Steinkerne dieser Art ein
anderes Aussehen besitzen. Von der Hackkuppe bei Saupsdorf, aus den
Tonmergeln der Teplitzer Straße in Dresden, sowie aus dem Cenoman von
Tyssa befinden sich ebenfalls Stücke im Museum zu Dresden. Die Zugehörig-
keit der beiden Abbildungen bei Reuss 81 ) ist sehr fraglich. Unter den in
der Beschreibung aufgeführten Fundorten dürften aber wohl auch Exemplare
unserer beiden Arten vertreten sein (Kreibitz!). FriC32) führt die Form
wiederholt auf. Die aus den Iserschichten stammenden Steinkerne sind sehr
undeutlich und unsicher. Die Form der Teplitzer Schichten ist bestimmt
hierher zu stellen. Die Abbildung in den Priesener Schichten ist nur eine
Kopie von Reuss; einige mir vorliegende zusammengedrückte Exemplare von
Priesen mit konzentrischen Linien sind unsicher. Die Exemplare der Chlomeker
Schichten entstammen zum großen Teil unseren Fundorten und sind bestimmt
hierher zu stellen. Die Abbildung bei Langenhan Sl Gründet 63) ist nicht
verwertbar. Sturm 81) vermag von Kieslingswalde auch nur den Kollektiv-
76) Venus parva SOW. GOLDFUSS 1834 — 40. 2, S, 235, Taf. 151, Fig. 4 a— c.
77) Venus goldfussi GEINITZ 1849/50, Taf. 10, Fig. 7, 8.
78) Cyprimeria parva Sow WOODS 1904 — 13, 2, S. 184, Taf. 28, Fig. 19 — 23; Taf. 29, Fig. 1 — 3.
79) Venus parva ÖOW. GEINITZ 1842. 3, 8. 76, Taf. 20, Fig. 6, 7.
80) Venus goldfussi GEINITZ 1875, 2, S. 67, Taf. 18, Fig. 3, 4, 16, 17.
81) Venus parva SOW. REUSS 1846, 2, S. 20, Taf. 41, Fig. 16, 17.
82 ) Venus cf. parva SOW. FlUC 1883, S. 109, Abb. 77. — Venus goldfussi GEIN. Kric 1889, S. 80,
Abb. 70. — Venus parva Sow. FRIC 1893, 8. 98, Abb. 118. — Venus goldfussi GEIN.
FRIC 1897, 8. 63, Abb. 79.
83) Venus parva 80W. Langeniian & GrüNDEY 1891, Taf. 3, Fig. 20.
84) Venus goldfussi Gein. Sturm 1901, S. 81.
286
Abh. preuß. gteol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
namen anzuwenden. Mir ist es ebenfalls trotz vieler Mühe nicht gelungen,
unter dem dort gesammelten Material ein Schloß freizulegen. Es sind ganz
glatte wie auch mit feinen konzentrischen Linien versehene Schalen vor-
handen, so daß demnach beide Arten. Cvtherea tumida und Tapes nuciformis ,
dort Vorkommen könnten. Die Schilderung bei Drescher 85) bezüglich der
Zunahme der treppenartigen Absätze je nach der Größe der Schale läßt sich
bei umfangreicherem Material nicht aufrecht erhalten; so besitzen kleinere
Exemplare ebenso viel oder weniger solcher Absätze als größere und auch
umgekehrt. Die beiden von Scupin sg) abgebildeten Stücke gehören sicher
in diese Gruppe. Auch von ihm wird die Schwierigkeit der Unterscheidung
beider Arten hervorgehoben.
Tapes subfaba d’Oris. sp.
Taf. 13, Fig. 14, 15, 16; Abh. 54, 55, 56
1834 — 40 Venus faba Goldfuss, 2, S. 247, Taf. 151, Fig. 6 (non Sow.).
1843 Venus faba Geinitz, 4, S. 13, Taf. 2, Fig. 7 — 9.
1850 Venus subfaba d’Orbigny, 2, S. 237.
1863 Venus faba Drescher, S. 343 zum Teil.
1875 Venus faba Geinitz, 2, S. 65, Taf. 18, Fig. 9, 10.
1875 Venus fabacea Brauns, S. 367 zum Teil.
1889 Tapes faba Holzapfel, 2, S. 165, Taf. 13, Fig. 7—10.
1897 Venus faba Fric, S. 63, Abb. 80 a (non 80 b).
1897 Venus subfaba FriC, S. 64, Abb. 81 a, b.
1898 Tapes subfaba G. Müller, S. 65, Taf. 9, Fig. 10.
1901 Venus faba und subfaba Sturm, S. 82, Taf. 7, Fig. 7.
1909 Venus faba Wanderer, S. 42, Taf. 7, Fig. 18.
1912 — 13 Tapes subfaba Scupin, S. 158, Taf. 6, Fig. 13, 14.
Die Muschel besitzt gerundet querovalen Umriß, eine gleichmäßig flache
Wölbung und kleine, mehr oder weniger niedergedrückte Wirbel. Die Lage
der Wirbel unterliegt Schwankungen, jedoch ist sie stets vor der Schalenmitte.
Die Verzierung der Schale besteht aus regelmäßigen feinen sowie ver-
einzelten schärferen und tieferen konzentrischen Furchen und breiteren
Zwischenräumen (Taf. 13, Fig. 14). Steinkerne sind glatt. Nach vieler Mühe
gelang es, an Steinkernen verschiedener Fundorte (E E.-St. Tannendorf 1,
E Oberkreibitzer Talsperre 5, OTy Kreibitz 3, E Kieslingswalde) durch Ab-
sprengen der Wirbel die Abdrücke von Schlössern freizulegen. Hiernach zeigt
die rechte Klappe (Taf. 13, Fig. 15) einen kräftigen kurzen vorderen, einen
noch kräftigeren mittleren und einen in zwei schmale Leiste gespaltenen,
schräg nach hinten gerichteten dritten Zahn. Gegenüber der Abbildung bei
Holzapfel erscheint nach dem Hohlabdruck der mittlere Zahn an unseren
Exemplaren kräftiger und breiter sowie die vordere Leiste des gespaltenen
Hinterzahnes weniger schräg nach hinten gerichtet als dort. Die linke Klappe
(Taf. 13, Fig. 16) läßt einen schmalen vorderen und einen kräftigeren mittleren
Zahn, beide sehr kurz, erkennen. Es ist nicht möglich, an meinem Material
festzustellen, ob die sich an letzteren anschließende kurze dünne Zahnleiste
mit diesem in Verbindung steht. Sicher bildet sie aber einen größeren Winkel
mit dem mittleren Zahne als es die Abbildung bei Holzapfel darstellt. Auch
85) Venus goldfussi GEIN. DRESCHER 1863, S. 344.
86) Venus goldfussi (iEIN. SCUPIN 1912/13, 9. IGO, Taf. 6, Fig. 8, 9.
287
Paläontalogischer Teil
in der linken Klappe ist der dritte Zahn schräg nach hinten gerichtet, dünn
und verhältnismäßig sehr lang. Zur Feststellung der Variationsbreite der
Art sind unverdrückte Exemplare aus der nur etwa einen Meter mächtigen
versteinerungsreichen Schicht an der E.-St. Tannendorf (E 1) aus meiner
Sammlung verwendet worden. Sie gehören zweifellos alle zu einer Art, wie
das Herauspräparieren von Schlössern bei hohen und niederen Formen gezeigt
hat. Auch der äußere Charakter der Exemplare spricht für die Zusammen-
gehörigkeit. Am häufigsten sind Exemplare von mittlerem Maßverhältnis.
54 56
Abb. 54. Tapes subfaba d’Orb. sp., Steinkern, linke Klappe.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. Orig. G-eol. Landesmus. (A No. 399).
Abb. 55. desgl. rechte Klappe. (A No. 400).
Abb. 56. desgl. rechte Klappe. (A No. 401).
Maße:
io
2
3
4
5
6
7
82)
9
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
24
23
20
9,5
16
20
30
25
22
Höhe:
15
15
13
6,5
11
14
21
18
16
Länge : Höhe = 100 :
63
65
65
69
69
70
70
72
73
Maße:
10
ll3)
12
13
14
15
16
17
18
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
26
19
23
21
25
26
27
23
18
Höhe:
19
14
17
16
19
20
21
18
14
Länge : Hohe = 100 :
73
74
74
76
76
77
78
78
78
Maße :
19
20
214)
22
23
24
25
26
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
25
20
27
22
30
19
25
22
Höhe:
20
16
22
18
25
16
21
19
Länge : Höhe = 100:
80
80
81
82
83
84
84
86
1) Tar. 13, Fig. 14, 2) Abb. 54, 3) Abb. 55, 4) Abb. 5G.
Fundort: E E.-St. Tannendorf 1.
Venus fciba, subfaba , ovalis und fabacea sind Sammelnamen, die im
allgemeinen für querovale Steinkerne von Venusarten der Oberen Kreide an-
gewandt worden sind. Holzapfel 1384, S. 462 ff. hat sich darüber ein-
gehend geäußert und viele Richtigstellungen vorgenommen. Es wurde deshalb
dem vorliegenden reichlichen Material von den verschiedensten Fundorten
und in mannigfaltigstem Erhaltungszustände ganz besondere Sorgfalt gewidmet,
288
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
um ein klares Bild zu erhalten. Ob höher oder niedriger, es ist alles nur eine
Art von ganz bestimmtem Formencharakter, der sich mit Worten kaum
scharf umgrenzen läßt.
Beschreibung, Abbildung und Fundort bei Goldfuss widersprechen nicht
der Zugehörigkeit seiner Form zu unserer Art; auch die Exemplare von Kies-
lingswalcle, wie sie von Geinitz und Sturm dargestellt worden sind, und wie
das mir daselbst gesammelte Material bestätigt, gehören sicher hierher. Eine
Trennung dieser Formen in Venus faba und subfaba , wie sie von Sturm
und anderen versucht worden ist, kann, wie auch aus vorstehender Aufstellung
ersichtlich ist, nicht durchgeführt werden. Dasselbe gilt für die von Geinitz
im „Elbtalgebirge“ in dieser Hinsicht gegebenen Ausführungen. Venus faba
bei Reuss 1846, 2, S. 21, Taf. 41, Fig. 12 könnte vielleicht, soweit als Fund-
ort „Kreibitz“ in Frage kommt, hierher zu stellen sein, während für die
übrigen daselbst aufgeführten Fundorte aus tieferen Horizonten die Zu-
gehörigkeit fraglich ist. Von Löwenberg ist die Art durch Drescher und
besonders durch Scupin nachgewiesen worden. Auch letzterer gelangt zu dem
Ergebnis, daß die höheren und niederen Formen zusammengehören, und weist
nach, daß sich sogar in den verschiedenen Wachstumsstadien das Verhältnis
von Länge : Höhe verändert. Wie aus der Tabelle hervorgeht, kann man
jedoch den Satz nicht soweit verallgemeinern, daß z. B. die niedrigeren
Exemplare auch die kleineren und die höheren die größeren sein müssen. Die
als Synonym von ihm aufgeführte Venus immer sa bei Reuss 1846, 2, S. 20,
Taf. 41, Fig. 11 betrifft, wie nach den Fundorten anzunehmen ist, eine
Cenomanform, die ohne Kenntnis des Schlosses als unsicher gelten muß.
Unter Venus fabacea schließt Brauns vom Salzberge unter wahrscheinlich
anderen Arten auch die unsere mit ein. Es liegen mehrere dort selbst ge-
sammelte schöne Skulptursteinkerne von Tapes subfaba zum Vergleiche vor.
Holzapfel hat zum ersten Male den Schloßcharakter eingehend dargestellt.
Auf die geringen Abweichungen, die an unseren Exemplaren festgestellt
werden konnten, ist bereits hingewiesen worden. Außerdem mußte der von
ihm etwas zu eng gefaßte Formenkreis der Art entsprechend erweitert werden.
Holzapfel vereinigt seine Exemplare mit Venus faba Sow. Woods S7) hat
jedoch nachgewiesen, daß die englische Form aus dem Cenoman und Gault
verschieden von der Aachener ist. Mit Scupin erscheint mir der stark ge-
krümmte Unterrand und der spitzere Hinterrand der Aachener Stücke als
Unterscheidungsmerkmal mit Rücksicht auf das vorliegende Material ebenfalls
nicht stichhaltig. Hervorgehoben muß aber werden, daß im allgemeinen unsere
Exemplare am Hinterrande weniger abgestumpft sind, als dies die Abb. 7 — 11
bei Woods zeigen. Hingegen gleichen die von Woods seiner Art angeschlosse-
nen Exemplare der Abb. 14 und 15 vom gleichen Fundort den unseren in
dieser Beziehung vollständig. Die Stellung der beiden schmalen Leisten des
hinteren gespaltenen Zahnes in der rechten Klappe scheint nach hiesigen Be-
obachtungen nicht so stark von der englischen Art abzuweichen wie nach der
Darstellung bei Holzapfel. Die durch FniC aufgeführten Exemplare sind die
unseren; jedoch gehört Abb. 80b zu einer anderen Art (Cptherea ovalis
Holzapfel ?). Auch die von G. Müller aus dem Untersenon von Braun-
schweig beschriebenen Stücke sind hierher zu stellen. Über die Zugehörigkeit
von Venus faba bei d’Orbigny 8S) läßt sich mit Rücksicht auf den älteren
87) WOODS 1904—13, 2, B. 187, Taf. 29, Fig. 7 — 15.
88) d’Orbigny 1844, 3, S. 444, Taf. 385, Fig, 6—8.
Paläontologischer Teil
289
Horizont bei der sonstigen Übereinstimmung der Form u. a. ohne Kenntnis
des Schlosses kein sicheres Urteil abgeben.
Tapes subfaba findet sich an fast allen ergiebigeren Fundorten des
Kreibitztales und liegt in etwa 200 sicher bestimmbaren Exemplaren vor.
Ihr Hauptlager hat die Art im Emscher.
Vorkommen:
Mittelturon: Liebenau 1, Plauschnitz, Bösig 7, Kickeisberg 2, Strehlen (Mus.
Dresden), Dresden 1 (Mus. Dresden), Bonnewitz, Leitmeritz 21,
Turnau 2, 10, 13, Jiein 30, 34, 42, 48, 51 (alle 5 Soukup), 28,
39, Hermsdorf Löw. 2, Kesselsdorf Löw. (Geol. Landesmus.),
Langenau Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Heuscheuer 1 ?, 2, 3 ?;
Oberturon aß: Herrenleite (Mus. Dresden), Lückendorf 2, 5, Hochwald 1, 8,
Jonsberg 1 (?) ;
Oberturon y : Kreibitz 3, 4, 6, 7, 8, 11, 12, 14, Oberhennersdorf, Kriesdorf,
Martinstal (Vortisci-i) ;
Emscher: Limbach 3, E.-St. Tannendorf 1, 3, 4, Kreibitz 4, 6, 7, 0, 12,
14, 24, 26, 27, 28, Oberkreibitzer Talsperre 5, 9, Daubitz 1, 3,
Böhm. Zwickau 5, Böhm. Kamnitz 12 (Prinz), Jägerdörfel 1,
E.-St. Neuhütte 5, Großgrünau, Falkenau 6, Tannenberg 3,
Chlomek (Mus. Prag), Neuwarthau Löw. 1, 2 (Realgymn. Löwen-
berg, Geol. Landesmus.), 3 (Geol. Landesmus.), Großhart-
mannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Gehnsdorf Löw. 1, 2
(beide Geol. Landesmus.), Hohlstein Löw. (Geol. Landesmus.),
Hermsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde, Salzberg;
Untersenon: Sirgwitz Löw. (Geol. Landesmus.).
Außerdem im Untersenon von Aachen (Holzapfel) und im Untersenon
des nördlichen Harzrandes (G. Müller).
Venus (Tapes?) royana d’Okb.
Taf. 13, Fig. 17
1844 Venus royana d’Orbigny, 3, S. 448, Taf. 386, Fig. 4, 5.
Es liegen nur zwei Steinkerne und einige Bruchstücke von der E.-St.
Tannendorf (E 1) vor.
Die Muschel ist flach gewölbt, queroval und stark ungleichseitig. Ober-
und Unterrand sind flach nach außen gebogen und laufen im Grundriß ungefähr
parallel. Unter dem Wirbel ist ein flaches Möndchen eingesenkt. Der Vorder-
rand bildet einen engen kurzen Bogen. Der Hinterrand stößt mit dem Unter-
rande in einer stumpfen Ecke zusammen, steigt flach bogenförmig schräg
aufwärts und geht in einer kräftigeren Biegung in den Oberrand über. Der
kleine Wirbel ist weit nach vorn gerückt und nach vorn etwas niedergebogen.
Eine Feststellung des Schlosses ist leider nicht möglich.
Die Steinkerne sind glatt. Nach dem einzigen vorliegenden Bruchstück
eines Hohlabdruckes ist auch die Schalenoberfläche ziemlich glatt und nur
mit einigen kräftigen konzentrischen Furchen bedeckt. Vom Wirbel zur
unteren hinteren Ecke zieht eine flache Kante, hinter der die Muschel zum
Hinterrande abfällt. Die Mitte der Steinkerne ist eben.
Ändert 19
290
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Maße:
1
2
3
4
Länge:
60 mm
56 mm
32 mm
60 mm
Höhe:
30 „
31 *
15 „
27
" 1 n
Länge : Höhe = 100:
50
55
47
45
Fundort:
1), 2) E E.-St. Tannendorf 1, 3), 4) E Kieslingswalde.
4) im Museum Dresden.
Unsere Art unterscheidet sich von Venus fragilis d’Orb. 89) durch ihren
gerundeten, schräg aufsteigenden Hinterrand, der bei letzterer gerade ab-
gestutzt ist. Es ist merkwürdig, daß derartige abgestutzte Formen auch in
Kieslingswalde 90) Vorkommen, so daß vielleicht alle zusammen nur eine
Art darstellen. Die von Zittel 91) abgebildeten und als Venus fragilis be-
zeichneten Stücke stehen nach der Form unserer Art viel näher als Venus
fragilis bei d’Orbigny. Leider ist mein Material zum Nachweis von Über-
gängen zu gering.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kieslingswalde.
Außerdem nach d’Orbigny im Senon von Frankreich.
Tellinidae Lam*
Tellina LiNN.
Tellina renauocii Matherön
Taf. 13, Fig. 18, 19
1842 Tellina renauxii Matherön, S. 143, Taf. 13, Fig. 11.
1844 Tellina renauxii d’Orbigny, 3, S. 421, Taf. 380, Fig. 6 — 8.
? 1846 Tellina plana Reuss, 2, S. 19, Taf. 36, Fig. 22.
1847 Tellina plana J. Müller, 1, S. 28.
1888 Tellina renauxii G. Müller, S. 428.
1889 Tellina renauxii Holzapfel, 2, S. 161, Taf. 11, Fig. 4, 5-
1912—13 Tellina renauxii Scupin, S. 156, Taf. 6, Fig. 11.
Die flache Muschel besitzt breit dreiseitig gerundeten bis querovalen
Umriß. Der Vorderrand ist gerundet, während der hintere in eine abgestumpfte
Spitze verläuft. Der breite kleine Wirbel liegt etwas vor der Mitte. Die
hintere Seite der Schale ist niedriger als die vordere. Vom Wirbel nach
hinten unten zieht unweit des Randes eine stumpfe Kante.
Nach Holzapfel besitzt das Schloß rechts zwei und links einen Haupt-
zahn, sowie auch wenig entwickelte Seitenzähne. Die vorliegenden Steinkerne
sind glatt (Taf. 13, Fig. 18), Hohlabdrücke zeigen feine konzentrische Linien
(Taf. 13, Fig. 19).
Maße:
Länge:
Hohe:
Länge : Höhe 100:
^ 2 3
17,5 mm 15,5 mm 16,5 mm
8 „ 7,5 „ 9 „
46 48 54
89) D’ORBIGNY 1844, :}, S. 446, Taf. 385, Fig. 11, 12.
90) STURM 1901, S. 82, Taf. 7, Fig. 8.
91) ZITTEL 1865, 1, B. 18, Taf. 3, Fig. 3a— f.
Pa lä ontologischer Teil
291
Fundort:
1) E E.-St. Tannendorf 1, 2), 3) E Kreibitz 6.
Unsere Art entspricht den Darstellungen von d’Orbigny und Holzapfel.
Nach Holzapfel gehört auch Tellina plana bei J. Müller hierher. Weiter
stimmt die Beschreibung von G. Müller hiermit überein. Scupin schildert
die Art von Neu warthau und Wenig Rackwitz. Bezweifelt wird von
Holzapfel die Zugehörigkeit von Tellina plana bei Reuss. Wenn auch die Ab-
bildung bei der oft etwas mangelhaften Darstellung von Reuss unsere Art
ergeben könnte, so begründet Holzapfel sein Urteil insbesondere damit,
daß Reuss als Literaturnachweis auch Tellina plana Roemer y2) anführt, die
tatsächlich eine ganz andere Form besitzt und auch mit der Abbildung bei
Reuss wenig Übereinstimmung zeigt.
Da ferner Fric in den gleichalterigen Schichten Böhmens nichts von
unserer Art erwähnt, so bleibt die Identität zweifelhaft.
Vorkommen:
Oberturon y: Kreibitz 5;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 6, 9, 12, Oberkreibitzer Talsperre 8,
Neuwarthau Löw. 2 (Realgymn. Löwenberg, Geol. Landesmus.),
Kieslingswalde, Deutmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Gehns-
dorf Löw. 1 ?, 2 (Geol. Landesmus.) ;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Realgymn. Löwenberg, Geol. Landes-
mus.).
Außerdem im Untersenon von Aachen und des nördlichen Harzrandes
(Anisberg und Plattenberg).
Tellina concentrica Reuss
Taf. 13, Fig. 20, 21
1846 Tellina concentrica Reuss, 2, S. 18, Taf. 36, Fig. 19, 20.
1875 Tellina concentrica Geinitz, 2, S. 67, Taf. 18, Fig. 18.
1877 Tellina concentrica Fric, S. 126, Abb. 103.
1893 Tellina concentrica Fric, S. 97.
Die vorwiegend in feinkörnigen Mergeln vorkommende Art ist querei-
förmig, ungleichseitig, hinten höher und länger als vorn. Während sich die
Muschel nach vorn stark verschmälert, nimmt sie nach hinten nur wenig an
Breite ab. Der Oberrand ist fast geradlinig und bildet am Wirbel einen
stumpfen Winkel. Der Vorderrand ist gerundet und geht unvermittelt in den
flachen Unterrand über. Der gerade abgestutzte senkrechte Hinterrand ist
mit dem Unterrande in einem gerundet rechten, mit dem Oberrande in einem
gerundet rechten bis stumpfen Winkel verbunden. Der kleine Wirbel ist
angedrückt. Vom Wirbel zur unteren hinteren Ecke verläuft eine breit-
stumpfe schwache Kante, hinter der die flachgewölbte Muschel in einer
ebenen Fläche zum Hinterrande abfällt. Das Schloß ist nicht sichtbar. Auch
die Muskeleindrücke sind nicht zu erkennen.
Die Oberfläche ist mit dichtgedrängten, äußerst feinen konzentrischen
Linien bedeckt, die nur an wenig Stücken teilweise sichtbar sind. Die Linien
sind so fein, daß sie auch an den Hohlabdrücken nur selten gut hervortreten.
92) ßOEMETt, A. 1841* P. 74, Taf. 9, Fig. 19.
19*
292
Maße:
1
Abh. preuß. geol.
2 3
L.-A., Neue Folge,
4 5
Heft 159
6
7
8
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge :
14
12
14,5
15
13
13,5
17
22
Höhe:
Länge ; Höhe
8
7
8,5
9
8,5
9,5
10
15
= 100:
Fundort:
57
58
59
60
65
70
59
68
1—6) OT y Kreibitz 3, 7), 8) OT y Priesen, Schicht 3 nach Fric (Samml.
der Landwirtsch. Akademie Tetschen Liebwerd).
Im Durchschnitt liegt das Verhältnis von Länge : Höhe zwischen 100:57
und 100:60. Die höheren Formen sind Ausnahmen.
Reuss und Fric führen die Art vorwiegend aus den Priesener Schichten
auf, Fric außerdem ein einziges Stück aus den Launer Knollen. Das
Original zu Geinitz „Elbtalgebirge“ von Strehlen im Museum zu Dresden
sowie andere von dort daselbst vorhandene Stücke stimmen mit unserer Art
überein. Sie ist aus anderen Kreidegebieten bis jetzt noch nicht bekannt
und scheint eine der sudetischen tonigmergeligen Fazies eigene Form zu sein.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4, 6, 7 (Soukup) ;
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Jicin 2, 3, 6, 7, 8, 19, 32, 42, 43, 44,
45, 46, 48, 49, 50 (alle 15 Soukup), 36, 38, Langenau Löw. 1
(Geol. Landesmus.), Heuscheuer 1, 2, 3;
Oberturon y: Böhm. Kamnitz 2, Altohlisch, Kreibitz 3, 11, Limbach, Böhm.
Zwickau (Voiitisch), Oberhennersdorf, Priesen (Nuculaschicht),
Großrackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.) ;
Emscher : Kreibitz 7, 8, 28, Markersdorf 1, E.-St. Neuhütte 3, Ober-
kreibitzer Talsperre 8, 9, Böhm. Kamnitz 3, 10, Großhartmanns-
dorf Löw. (Geol. Landesmus.), Deutmannsdorf Löw. (Geol.
Landesmus.) ;
Untersenon: Sirgwitz Löw. (Geol. Landesmus.).
Tellina hibschi n. sp.
Taf. 13, Fig. 22
1897 Tellina strigata Fric, S. 63, Abb. 77 b.
Fric gibt von Chlomek in Abb. 77 b die Darstellung eines Steinkernes
unter der Bezeichnung Tellina strigata Goldfuss. Im Museum zu Prag
konnte ich das Original sowie ähnliche Steinkerne dieses Fundortes nach-
prüfen. Hierbei vermißte ich an sämtlichen Stücken die für Tellina strigata
charakteristische, vom Wirbel zur unteren hinteren Ecke ziehende Kante. Auch
sind bei ihnen die Muskeleindrücke viel schärfer ausgeprägt, so daß hier
zweifellos eine andere Art vorliegt. Die etwa gleichgroße Tellina semi-
costata} subdecussata und beushauseni unterscheiden sich bereits im rohen
Steinkerne durch den mehr vierseitigen Umriß. Da keine der bekannten
Tellinen der Oberen Kreide in Größe und Form mit der von Fric überein-
stimmt, habe ich sie neu benannt.
Die Art ist mäßig gewölbt und besitzt querelliptischen Umriß. Vorder-,
Unter- und Hinterrand bilden einen ausgezogenen Bogen, der Oberrand ver-
Paläontologischer Teil
293
läuft vor und hinter dem Wirbel geradlinig. Der kleine breite, nach innen
gedrückte, wenig hervortretende Wirbel liegt ein wenig vor der Mitte. Die
Muschel ist schwach ungleichseitig. Der Abdruck des Schlosses ist nur teil-
weise erhalten, so daß darüber nichts festgestellt werden konnte. Die Muskel-
eindrücke sind sehr kräftig und scharf. Steinkerne sind glatt.
Maße: 12 3
Länge: 45 mm 38 mm 35 mm
Hohe: 28 „ 25 „ 24 „
Länge : Höhe = 100 : 62 66 68
Fundort:
1) Abb. 77 b bei Fric von Chlomek. Dem Steinkern scheint ein kleines
Stück des Unterrandes zu fehlen. 2), 3) E E.-St. Tannendorf 1.
Ich widme diese Art Herrn Professor D-r. J. Hibsch in Wien.
Vorkommen:
Oberturon aß: Hochwald 1?;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Flermsdorf 9, Tollenstein, Chlomek (Mus.
Prag).
Tellina longiscata n. sp.
Taf. 14, Fig. 1
Drei gleichmäßig schwach gewölbte Steinkerne aus der Schlucht unterm
Pickelstein in 450 m Höhe gehören einer neuen Art an, die trotz des geringen
Materiales wegen ihrer eigenartig langen ungekanteten Form leicht zu unter-
scheiden ist.
Der Umriß ist stark querelliptisch, Vorder- und Hinterrand stark, der
Unterrand flach gerundet. Der Oberrand bildet vor und hinter dem Wirbel
nur wenig gebogene, fast gerade Linien. Der Schloßkantenwinkel ist sehr
stumpf. Der Wirbel liegt ungefähr in der Mitte. Er ist klein, nach innen
gedrückt und tritt nur schwach hervor. Die Muschel ist fast gleichseitig.
Auf dem Steinkerne ist nur der Abdruck des vorderen Muskels sichtbar. Das
Schloß ist nicht zu erkennen.
Die Steinkerne sowie nach den Hohlabdrücken auch die Schalenober-
fläche sind glatt.
Muße: _ 1 2
Länge: 22 mm 27 mm
Höhe: 13 „ 16 „
Länge : Hohe — 100 : 59 59
Vorkommen:
Emscher: Kreibitz 6.
Tellina striqata Goldf.
Taf. 14, Fig. 2, 3
1834—40 Tellina strigata Goldfuss, 2, S. 235, Taf, 147, Fig. 18.
1841 Donax suhradiatus A. Roemer, S. 73, Taf. 9, Fig. 16
1843 Tellina strigata Geinitz, 4, S. 12, Taf. 3, Fig. 2 (?), 3.
294
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
1846 Tellina strigata Reuss, 2, S. 18, Taf. 36, Fig. 21.
1847 Tellina strigata J. Müller, 1, S. 27.
1875 Capsula strigata Brauns, S. 365.
1885 Tellina strigata J. Böhm, S. 131.
1888 Tellina strigata G. Müller. S. 429.
1889 Tellina strigata Holzapfel, 2, S. 159, Taf. 11, Fig. 6 — 10.
1891 Tellina strigata Langeniian & Grundey, Taf. 3, Fig. 22.
1897 Tellina strigata FriC, S. 63, Abb. 77 a, non 77 b.
? 1901 Tellina strigata Sturm, S. 83.
1912 — 13 Tellina strigata Scupin, S. 155, Taf. 6, Fig. 4, 6, 7 (?).
Tellina strigata hat quereiförmigen Umriß, ist flach gewölbt und ungleich-
seitig. Die vordere gerundete Hälfte ist länger als die hintere abgestutzte.
Vorder- und Hinter-Oberrand sind fast gerade und stoßen im stumpfen Winkel
aneinander. Der kräftig gebogene Vorderrand geht im flachen Bogen in den
fast geraden Unterrand über. Unter- und Hinterrand stoßen in einer ge-
rundeten Ecke in rechtem Winkel zusammen. Der Hinterrand geht im flachen
Bogen in den schräg aufsteigenden Oberrand über. Der kleine Wirbel ist
nach innen gebogen und liegt hinter der Schalenmitte. Nach Holzapfel
sind links ein kräftiger Schloßzahn und zwei Seitenzähne, rechts zwei schräg-
stehende Schloßzähne und zwei Seitenzähne vorhanden. Die Muskeleindrücke
sind auf unseren Steinkernen nur schwach sichtbar.
Die Steinkerne sind glatt (Taf. 14, Fig. 3). Nur wenig Skulpturstein-
kerne (Taf. 14, Fig. 2) und Hohlabdrücke zeigen dichte konzentrische Streifen,
von denen einige etwas kräftiger hervortreten, sowie ganz feine Radiallinien.
Vom Wirbel zur unteren hinteren Ecke zieht eine stumpfe, gut ausgeprägte
Kante, hinter der die Schale zum Hinterrande abfällt.
Maße:
1
2
3
4
5
6
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Lange :
34
25
17
27
28
37
Höhe:
17
13
9
15
16
21
Länge : Höhe — 100:
50
52
53
55
57
57
Maße:
7
8
9
10
11
12
mm
mm
mm
mm
mm
mm
L'inge:
31
25
24
32
30
27
Höhe:
18
15
15
20
19
17
Lange : Hohe = 100:
58
60
62
62
63
63
Fundort:
1) OT aß Innozenzidorf 2, 5) E Kreibitz 24, 2), 7) E Kieslingswalde,
6), 8), 10), 11), 12) E E.-St. Tannendorf 1, 3), 4), 9) E Salzberg bei
Quedlinburg.
Goldfuss, A. Roemer, J. Müller, J. Böhm und Holzapfel schildern die
Art aus der Aachener Kreide. Das Größenverhältnis der Abbildungen wie
auch der von Böhm aufgezählten Stücke läßt sich in obige Reihe eingliedern.
Auch konnten im Museum zu Dresden Stücke von Aachen verglichen werden.
Vom nördlichen Harzrande wird die Art von Brauns und G. Müller auf-
geführt. Am Salzberge bei Quedlinburg habe ich selbst ein paar Steinkerne
Paläontologischer Teil
295
gesammelt. Geinitz, Langeniian & Grundey, Fric und Sturm erwähnen die
Art von Kieslingswalde. Auch an dieser Stelle habe ich einige unzweifelhafte
Stücke aufgefunden. Nach der Abbildung bei Geinitz gehört nur Fig. 3 zu
unserer Art, während Fig. 1 nach der Form und vielleicht auch Fig. 2 nach
der Verzierung und entsprechenden Literaturnotiz Tellina costulata darstellen.
Die Bestimmung von Langeniian & Grundey ist nach der Abbildung wohl
richtig. Jedoch sind die von Sturm aufgeführten Stücke zweifelhaft. Ebenso
unsicher ist das von Scupin aus der Löwenberger Kreide in Fig. 7 dargestellte
Stück, während Fig. 4 und 6 mit kürzerer Hinterseite hierher gehören dürften.
Reuss führt Tellina strigata aus dem böhmischen Cenoman an, Fric aus dem
Emscher von Chlomek und Kreibitz. Jedoch gehört das in Chlomeker Schichten,
Abb. 77 b als Tellina strigata dargestellte Stück nicht hierher. Ich besitze
auch einige derartige Exemplare und habe sie zu einer neuen Art, Tellina
hibschi, vereinigt. Die in der Form sehr ähnliche Tellina inaequalis Sow. ü3)
ist mit Ausnahme des durch die Schrägkante abgegrenzten Hinterteiles nur
mit konzentrischen Linien bedeckt. Ähnlich ist auch Tellina rovana d’Orb. üt),
jedoch ist die Schalenverzierung dieser Art überhaupt nicht sicher bekannt.
Vorkommen:
Oberturon aß: lnnozenzidorf 2, Hochwald 1, Hockenau Löw. (Geol. Landes-
mus.) ;
Oberturon y: Kreibitz 4;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Daubitz 1, Kreibitz 1, 9, 23, 24, 26, Böhm.
Zwickau 5, Böhm. Kamnitz 3, Chlomek (Mus. Prag), Kieslings-
walde, Neuwarthau Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Großhartmanns-
dorf Löw. (Geol. Landesmus.), Gehnsdorf Löw. 2 (Geol. Landes-
mus.), Salzberg;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Sirgwitz Löw. ?
(Geol. Landesmus.).
Außerdem im Untersenon von Aachen, im Emscher des nördlichen Harz-
randes und im Cenoman von Böhmen.
Zur Bearbeitung lagen 30 Steinkerne und Hohlabdrücke vor.
Tellina mülleri iu sp.
Taf. 13, Fig. 23, 24
Die Art ist in der Form Tellina strigata Goldf. sehr ähnlich, nur etwas
niedriger und im Durchschnitt kleiner. Vorder- und Hinter-Oberrand sind
ziemlich geradlinig und bilden einen sehr stumpfen Winkel. Der gerundete
Vorderrand geht in den sehr flach gebogenen Unterrand über. Der ab-
gestutzte Hinterrand bildet mit dem Unterrande einen gerundet rechten, mit
dem schräg aufsteigenden Oberrande einen stumpfen Winkel. Die sehr flach
gewölbte Muschel fällt hinter einer vom Wirbel zur unteren hinteren Ecke
ziehenden stumpfen deutlichen Kante zum Hinterrande ab. Der kleine Wirbel
ist schwach nach innen gebogen. Die Muschel ist ungleichseitig, die Vorder-
seite länger als die hintere.
Gegen den Vorderrand zeigt die Oberfläche 3—5, auf dem hinteren, durch
die Kante abgegrenzten flachen Felde etwa 12—14 feine radiale Rippen. Vor
93) Woods 1904-13, ?, Taf. 27, Fig. 2-8.
94) D’ORBIGNY 1844, 3, S. 422, Taf. 380, Fig. 9 — 11.
296
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
der Kante sind zuweilen auch noch ein paar Radialrippchen sichtbar. Ferner
bedecken die ganze Oberfläche dichte scharfe konzentrische Linien. Stein-
kerne sind glatt (Taf. 13, Fig. 24); Skulptursteinkerne zeigen mehr oder
weniger deutlich die konzentrische und radiale Verzierung. Nur Hohlabdrücke
geben ein scharfes Bild der Oberfläche (Taf. 13, Fig. 23). Das Schloß ist
nicht festzustellen; die Muskeleindrücke sind auf den Steinkernen wenig
deutlich.
Maße:
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
mm mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
13,5
12
17
18
14,5
16
16
10
15
14,5
Höhe:
6
5,5
8
8,5
7
8
8
5,5
8
8
Lange : Hölie
= 100:
44
46
46
47
48
50
50
52
53
55
Fundort :
1), 2)
, 4), 6)
E
Kreibitz 6, 3),
7) E
Kreibitz
12, 5),
8), 9),
10)
E E.-St.
Tannendorf 1.
Sehr nahe stehen unserer Art einige englische Formen. Tellina striatu-
loides Stol.95) hat ein niedrigeres, mehr spitz zulaufendes Vorderteil und
anscheinend weniger deutliche konzentrische Linien. Tellina subtenuistrata 9G)
und Tellina sp. 97) sind kürzer und höher, letztere ist außerdem mit zahl-
reicheren Radialrippen versehen.
Tellina strigata Goldf. unterscheidet sich außer den eingangs erwähnten
schwankenden Unterschieden durch die über die ganze Oberfläche gleichmäßig
verteilten Radiallinien.
Tellina plana Rom. bei Fmc 1897, Abb. 76 b sieht unserer Art sehr
ähnlich und könnte sie darstellen.
Die Art habe ich in etwa 50 Exemplaren gesammelt.
Ich benenne die Art zu Ehren des Herrn Direktors Professor Dr. Bruno
Müller in R eichen her g in Böhmen.
Vorkommen:
Oberturon a ß : Hochwald 1 ;
Oberturon y: Kreibitz 4, 8;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Daubitz 1, Kreibitz 1, 4, 6, 8, 12, 23,
E.-St. Neuhütte 3 (?), Jägerdörfel 1, Oberkreibitzer Tal-
sperre 9, Tollenstein, Kieslingswalde.
Tellina (Linea ria) semicostata A. Fooi. sp.
Taf. 14, Fig. 4, 5, 6; Abb. 57
1840 Psammobia semicostata Geinitz, 2, S. 49, Taf. 16, Fig. 6.
1841 Psammobia semicostata A. Roemer, S. 74, Taf. 9, Fig. 21.
1846 Tellina semicostata Reuss, 2, S. 19, Taf. 36, Fig. 11, 12.
1872 Tellina semicostata Geinitz, 1, S. 231, Taf. 51, Fig. 7, 8.
1875 Capsula semicostata Brauns, S. 365.
1877 Tellina semicostata FriC, S. 126, Abb. 102.
1897 Tellina semicostata FriC, S. 62.
1912 — 13 Tellina semicostata Scupin, S. 157, Taf. 6, Fig. 5.
95) WOODS 1904/13, 2, 8. 172, Taf. 26, Fig. 18 und 19.
96) WOODS 1904/13, 2, S. 175, Taf. 27, Fig. 10—13.
97) WOODS 1904/13, 2, S. 177, Taf. 27, Fig. 14.
Paläontologischer Teil
297
Die sehr flach gewölbte, in der Mitte abgeplattete Muschel ist wenig
ungleichseitig, queroval, der Form eines stark ausgezogenen Rechteckes sich
nähernd, vorn etwas niedriger als hinten. Der fast gerade vordere und
hintere Oberrand bildet am Wirbel einen sehr stumpfen Winkel. Der kräftig
gebogene Vorderrand geht im Bogen in den sehr flachen, in der Mitte fast
geraden Unterrand über. Letzterer ist im Bogen mit dem schwach ab-
gestutzten Hinterrande verbunden. Eine gerundete Ecke verbindet Hinter-
und Oberrand. Der im Steinkern kleine spitze emporragende Wirbel ist nach
innen gedrückt. Es ist leider nicht möglich, den Schloßapparat festzustellen.
Vorderer und hinterer Muskeleindruck sind auf den Steinkernen sehr scharf
ausgeprägt.
Die Oberfläche ist mit scharfen erhabenen konzentrischen Linien bedeckt,
deren Zwischenräume sich gegen den Rand verbreitern. Sie werden gekreuzt
von zarten Radiallinien, die mit jenen ein feines Gitterwerk bilden und bei
jüngeren Exemplaren die ganze Oberfläche bedecken, bei den älteren aber nur
in der Nähe des Wirbels gut sichtbar sind. An den Kreuzungspunkten
bemerkt man zierliche Knötchen. Gegen den Hinterrand lassen sich etwa
12—14, gegen den Vorderrand 7 kräftigere Radialrippen zählen. Vom Wirbel
zieht nach vorn und hinten unten eine ganz flache, oft fast verschwindende runde
Kante. Das abgegrenzte hintere Feld ist etwas eingedrückt. Steinkerne sind
vollständig glatt. Skulptursteinkerne, von denen eine Anzahl vorliegt, zeigen
die Zeichnung der Schalenoberfläche zum Teil recht schön.
Maße: 1
21)
3
4
5
6
7
8
92)
10
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm mm
mm
Länge: 33
43
31
29
28
35
41
40
33
35
Höhe: 18
24
18
17
18
23
28
28
23
25
Län^e : Höhe
= 100: 55
]) Taf. 14, Fig. 4,
56
, 2) Abb. 57.
58
59
65
66
68
70
70
71
Fundort:
4) OTy
Kreibitz
14, 7)
OTy
Kreibitz
7,
die übrigen
Stücke
von der
E.-St. Tannendorf (E 1).
Abb. 57. Tellina scmicoslata A. Rotcm. sp., Steinkern mit teilweise erhaltener Schalenskulptur.
Einscher, E.-St. Tannendorf 1. Orig. Geol. Landesmus. (A No 418).
Die Art schließt mit den Formen 8, 9 und 10 eng an Tellina subdecussata
an, die weniger in die Länge gezogen ist und bei der die Radialrippen am
Vorder- und Hinterrande weniger stark hervortreten. Bei ungünstigem Er-
haltungszustände ist es unmöglich, die Trennung sicher vorzunehmen.
Über die durch ihre Zeichnung gut kenntliche Art geben die Schilderungen
der verschiedenen Autoren zu keiner Bemerkung Veranlassung.
298
Abh. preuß. gteol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Vorkommen:
Mittelturon: Laun 5 (Mus. Aussig), Leitmeritz 19 (Mus. Aussig), Jirin
30, 36 (beide Soukup) ;
Oberturon y: Altohlisch (Prinz), Kreibitz 3, 6, 10, 11, 12, 14, Oberhenners-
dorf, Priesen, Großrackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.) ;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 4, 7, 9, 24, Falkenau 4, Ober-
kreibitzer Talsperre 8, 9, Deutmannsdorf Löw. (Geol. Landes-
mus.), Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Salzberg.
Weiter ist die Art bekannt aus dem Cenoman von Sachsen und Böhmen
und aus der Labiatuszone von Böhmen.
Stücke dieser Fundorte konnten im Original verglichen werden.
Es liegen etwa 50 Exemplare vor.
Tellina (TAnearia) subdecussata A. Roem.
Taf. 14, Fig, 7, 8
1841 Tellina subdecussata A. Roemer, S. 74, Taf. 9, Fig. 20.
1849 — 50 Tellina subdecussata Geinitz, S. 150 (z. Teil).
1875 Capsula subdecussata Brauns, S. 364.
1888 Tellina subdecussata G. Müller, S. 429.
1898 Tellina (Linearia) subdecussata G. Müller, S. 67, Taf. 9, Fig. 9.
Tellina subdecussata macht den Eindruck einer verkürzten Tellina semi -
costata . Sie ist infolgedessen gedrungener gebaut und etwas runder gewölbt.
Die konzentrischen Linien sind ebenso scharf; jedoch treten die Radialrippen
bei subdecussata an den Seiten weniger kräftig als bei semicoslata Ziervor.
Die Steinkerne sind glatt (Taf. 14, Fig. 8), Skulptursteinkerne zeigen
sehr schön die scharfen konzentrischen Linien und sehr schwach die Radial-
zeichnung. Nur in Hohlabdrücken ist die Oberflächenverzierung vollständig
sichtbar (Taf. 14, Fig. 7). Der kleine Wirbel liegt ungefähr in der Mitte;
die Hinterseite der Schale ist etwas höher als die vordere. Vorderer und
hinterer Muskeleindruck treten auf den Steinkernen deutlich hervor.
Maße :
1
2
3
4
5
6
7
Länge:
26 mm
28 mm
33 mm
30 mm
42 mm
28 mm
24 mm
Höhe:
18 .
20 „
24 n
22 „
31 „
21 „
19 „
Länge : Höhe = 100;
69
71
73
73
74
75
79
Fundort:
1) E Daubitz 1, 2) OT y Kreibitz 3, die übrigen Stücke E E.-St. Tannen-
dorf 1.
Die beiden in der Literatur vorhandenen Abbildungen ergeben ein Ver-
hältnis von Länge: Höhe bei Roemer 100:68 und bei G. Müller 100:67.
Im ,, Quader Deutschlands“ bei Geinitz ist nur der Hinweis auf Roemer
hierher zu stellen. Tellina inaequalis Sow., deren Ähnlichkeit mit unserer
Art G. Müller hervorhebt, besitzt nach Woods 9S) nur auf der Hinterseite
einige feine Radiallinien, während der übrige Teil der Oberfläche nur mit
Anwachslinien versehen ist.
98) WOODS 1904/13, 2, 9. 173, Taf. 27, Fig. 2—8.
Pal äon toi ogischer Teil
299
Vorkommen:
Oberturon y: Böhm. Kamnitz 2, Kreibitz 3;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Daubitz 1.
Außerdem ist die Art nur aus dem Emscher und Untersenon des nörd-
lichen Harzrandes bekannt.
Bei Steinkernen ist die Unterscheidung von Tellina semicostata leider
nicht immer mit Sicherheit möglich.
Es liegen sechs Steinkerne und ein paar Hohlabdrücke vor.
Tellina (Linea ria) benshanseni G. Millkh
Taf. 14, Fig. 9, 10 a u. b
1098 Tellina ( Linear ia) beushaitseni G. Müller, S. 69, Taf. 9, Fig. 3.
Es liegen nur drei Steinkerne mit Hohlabdruck vor, die mit dieser Art
übereinstimmen. Der Steinkern ist flach gewölbt, wenig ungleichseitig, vorn
etwas niedriger als hinten, gerundet vierseitig im Umriß, hinten abgestutzt.
Vom Wirbel zieht eine flache Kante nach hinten unten, hinter der die Ober-
fläche etwas steiler abfällt. Nach einem Hohldruck bedecken dicht stehende
erhabene konzentrische Linien, die von feinen radialen gekreuzt werden, die
Oberfläche. Die steiler abfallende Hinterseite ist mit etwa 14 kräftigen
radialen Rippen bedeckt (Taf. 14, Fig. 9). Nach G. Müller sollen auch
gegen den Vorderrand einige kräftige Radialrippen vorhanden sein, die aber
an meinen Stücken nicht zu erkennen sind. Der kleine Wirbel ist nach innen
gedrückt. Steinkerne sind glatt (Taf. 14, Fig. 10a u. b).
Maße : 1 2 3 G. Müller Original
Lange: 30 mm 42 mm 39 mm 29 mm
Höhe: 22 „ 32 „ 30 w 21 „
Länge : Höhe = 100: 73 76 77 72,5 „
Fundort: 1^3) E E.-St. Tannendorf 1.
Von Tellina subdecussata unterscheidet sich die Art durch engere konzen-
trische Linien bis zum Schalenrande und kräftigere Radialrippen auf der
Hinterseite, von Tellina semicostata durch die kürzere Form, die dichteren
konzentrischen Linien, etwas höhere Schalenwölbung und steileren Abfall
der Hinterseite.
Vorkommen:
Emscher: E.-St, Tannendorf 1.
Die Exemplare von G. Müller sind im Untersenon von Broitzem ge-
funden worden.
1834—40
1843
1847
1850
1863
1875
Tellina ( Linear ia ) costulata GOLDK.
Taf. 14, Fig. 11, 12
Tellina costulata Goldfuss, 2, S. 235, Taf. 147, Fig. 19.
Tellina strigata Geinitz, 4, S. 12 z. Teil, Taf. 3, Fig. 1 (?).
Tellina costulata J. Müller, 1, S. 27.
Arcopagia costulata d’Orbigny, 2, S. 235.
Tellina costulata Drescher, S. 343.
Capsula costulata Brauns. S. 365.
300
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
1885 Linearia coslulata J.. Böhm, S. 133.
1888 Tellina (Linearia) coslulata G. Müller, S. 430.
1889 Tellina costulata Holzapfel, 2, S. 162, Taf.. 11, Fig. 11 — 16.
1897 Tellina costulata Fric, S. 63, Abb.. 78.
1901 Tellina costulata Sturm, S. 83.
1912 — 13 Tellina (Linearia) costulata S cupin, S. 157,.
Tellina costulata ist flach gewölbt, queroval gerundet, hinten schwach ab-
gestutzt, wenig ungleichseitig. Der kleine Wirbel liegt fast in der Mitte. Vom
Wirbel zieht eine schwache, oft kaum erkennbare Kante nach hinten unten.
Die Oberfläche ist mit feinen gekörnten radialen Rippen bedeckt, die mit
noch feineren, sich etwa von der Schalenmitte ab einschiebenden Rippen
regelmäßig abwechseln und von sehr feinen konzentrischen Linien gekreuzt
werden.
Die zierliche Schalenverzierung ist bei Holzapfel auf Taf. 11, Fig. 16
vergrößert wiedergegeben. Steinkerne sind glatt (Taf. 14, Fig. 12), Skulptur-
steinkerne zeigen mehr oder weniger Radialrippen. Die feinere Zeichnung
der Schalenoberfläche ist nur in den Hohlabdrücken erkennbar (Taf. 14,
Fig. 11). Auf den Steinkernen treten die Muskeleindrücke, insbesondere der
vordere, deutlich hervor. Nach Holzapfel besitzt das Schloß in beiden Klappen
je zwei
Hauptzähne,
auch
sind in
beiden Klappen
Seitenzähne
entwickelt.
Maße:
1
2
3
4
5
6
7
8
mm
mm
mm
mm
mm
mm mm
mm
Länge:
24
16
23
14
23
21
22
20
Höhe:
12,5
9
13
8
14
13
14
13
Länjre : Hohe
= 100:
52
56
57
57
61
62
64
65
Fundort: E E.-St. Tannendorf 1.
Die Größe der Muschel hat nach dieser Aufstellung wenig Einfluß auf
das Verhältnis von Länge: Höhe.
Goldfuss, J. Müller, J. Böiim und Holzapfel beschreiben die Art von
Aachen, Brauns und G. Müller vom nördlichen Harzrande. Unter Tellina
strigata dürfte bei Geinitz wohl nach der Form Fig. 1 zu unserer Art ge-
hören. Sturm beschreibt Tellina costulata von Kieslingswalde, auch Fric
führt diesen Fundort an, während ich selbst dort einige Steinkerne und gute
Hohlabdrücke sammeln konnte. Drescher und Scupin schildern die Art
aus der Löwenberger Kreide und Fric von Kreibitz und E.-St. Tannendorf
aus unserem Gebiete. Im allgemeinen sind die Schilderungen aller Autoren
bei der gut kenntlichen Art gleichartig. Nur die generische Bezeichnung hat
verschiedene Abänderungen erfahren. Unser Material gestattet nicht, hierzu
Stellung zu nehmen.
Ein großer Teil der Fossilfundstätten des Kreibitzer Gebietes hat auch
Tellina costulata geliefert.
Zur Bearbeitung lagen gegen 200 Exemplare vor.
Vorkommen:
Oberturon aß: Khaa 1, Hochwald 1, 8, Waltersdorf 2;
Oberturon y : Kreibitz 3, 4, 6, 7, 10, 14;
Paläontologischer Teil
301
Emscher :
Untersenon :
E.-St. Tannendorf 1, 2, 4, Kreibitz 1, 4, 6, 9, 11, 12, 16, 18,
23, 24, 26, 28, Oberkreibitzer Talsperre 5, 8, 9, Daubitz 1, 3,
Falkenau 4, Böhm. Zwickau 5, Kaltenberg (Prinz), Tollenstein,
Böhm. Kamnitz 14, Markersdorf 2 (Prinz), E.-St. Neuhütte 3, 5,
Hermsdorf 9, Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.),
Neuwarthau Löw. 2 (Realgymn. Löwenberg, Geol. Landesmus.),
3 (Geol. Landesmus.), Hohlstein Löw. (Realgymn. Löwenberg,
Geol. Landesmus.), Gehnsdorf Löw. 2 (Geol. Landesmus.),
Herzogswaldau Löw. (Geol, Landesmus.), Kieslingswalde;
Vaals (Mus. Dresden), Wenig Rackwitz Löw. 1 (Realgymn.
Löwenberg, Geol. Laudesmus.), Sirgwitz Löw. (Geol. Landes-
mus.).
Solenidae Lam.
Sole cur tu s Bly.
Solecurlus klöberi Frech
Taf. 14, Fig. 13, 14
1807 Solecurlus klöberi Frech, S. 170, Taf.. 12, Fig. 9 — 12.
Es liegen einige Steinkerne vor, die mit den von Frech beschriebenen
beiden Solecurtusarten gute Ähnlichkeit haben.
Solecurlus klöberi ist querrechteckig gerundet und flach gewölbt. Die
Vorderseite ist mehr gerundet als die etwas abgestutzte hintere. Der kleine
Wirbel ist etwa mittelständig. Der hintere Oberrand verläuft gerade, während
er nach vorn ein wenig eingebogen ist. Der Unterrand bildet einen sehr
flachen Bogen. Nach Frech sind in beiden Klappen zwei Schloßzähne
vorhanden.
Die Schalenverzierung besteht aus feinen konzentrischen Linien, die zum
Teil auch an einigen Steinkernen sichtbar sind (Taf. 14, Fig. 13).
Maße: _ 1 2^ 3 4 5 6
Länge: 17 mm 18 mm 16 mm 14 mm 14 mm 12 mm
Höhe: 9 „ 10 „ 9 „ 8 „ 8 „ 7 „
Länge : Höhe — 100: 53 56 56 57 57 58
Fundort:
1), 2), 4) OT y Kreibitz 3, 3) E E.-St. Tannendorf 1, 5) E Kieslingswalde,
6) E Kreibitz 12.
Vorkommen:
Oberturon y: Kreibitz 3;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 12, Kieslingswalde.
Frech führt die Art aus dem Untersenon von Suderode auf.
Solecurtns abbreviafus Fiiecii
Taf. 14, Fig. 15, 16
1887 Solecurlus abbreviatus Frech, S. 171, Fig.. 13, 14.
Einige Exemplare sind kürzer und verhältnismäßig höher als die vorige
Art und stehen Solecurlus abbreviatus näher. Sie sind flach gewölbt und
querrechteckig gerundet. Die Oberfläche ist mit feinen konzentrischen Linien
302 Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
bedeckt, die an den Steinkernen und Hohlabdrücken nur mangelhaft sicht-
bar sind.
Es ist nicht ausgeschlossen, daß Solen lamellosus Reuss ") von Kreibitz
auch nur hierher gehört.
MaPe: 1 2
Länge: 14 mm 16 mm
Höhe: 9 „ 10 „
Länge : Höhe -- 100: 64 63
Fundort:
1) OTy Kreibitz 3, 2) E Kreibitz 4.
Vorkommen:
Oberturon aj3: Hochwald 8;
Oberturon y: Kreibitz 3;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 4.
Das Lager der von Frech behandelten Stücke befindet sich im Unter-
senon von Suderode.
Solen Lina.
Solen guerangeri r’Oub.
Taf. 14, Fig. 21
1844 Solen guerangeri d’Orbigny, 3, S. 321, Taf. 351, Fig. 1, 2.
1893 Solen guerangeri Fric, S. 59, Abb. 68 a, b.
1893 Solen macromyus Fric, S. 58, Abb. 67 a, b.
Von der E.-St. Tannendorf 1 (E) in 543 m Höhe liegt ein schöner Stein-
kern mit Hohlabdruckbruchstück vor. Er ist stark querverlängert in Form
eines Rechteckes mit abgerundeten Kanten. Die flache Wölbung der Ober-
fläche geht unter dem Wirbel in eine breite ebene Fläche über. Hinter einer
vom Wirbel zur unteren hinteren Ecke ziehenden stumpfen Kante fällt die
Muschel zum Hinterrande und Hinteroberrande schwach eingemuldet ab,
so daß der Hinterteil zusammengedrückt erscheint. Der Vorderoberrand fällt
vom Wirbel schwach ab und geht in den schön gerundeten Vorderrand über.
Der Unterrand ist in der Mitte schwach eingebogen, der Hinterrand abgestutzt
mit abgerundeten Ecken, der Hinteroberrand bildet eine gerade Linie. Der
breite Wirbel tritt wenig hervor und liegt vor der Mitte. Die Muschel ist
ungleichseitig, nach hinten etwas ausgezogen. Der Schloßapparat ist nicht
sichtbar. Die Schalenverzierung besteht in dicht stehenden kräftigen scharfen
konzentrischen Rippen, die auf dem Steinkern nur schwach sichtbar sind.
Der vordere Muskeleindruck ist am Steinkerne deutlich ausgeprägt, bei
den Exemplaren von Fric auch der hintere.
Maße :
1
2
3_
Länge:
46 mm
61 mm
73 mm
Höhe:
17 „
23 „
25 „
Länge: Höhe ■= 100:
37
38
34
Wirbellage von vorn:
18 „
23 *
24 „
99) Reuss 1846, 2, S. 16, Taf. 36, Fig. 5. FRIC 1897, S. 59.
Paläontologischer Teil
303
Fundort:
1) E E.-St. Tannendorf 1, 2) Fric 1893, Abb. 68, 3) d’Orbigny 1844, 3,
Taf. 351, Fig. 1.
In der Abbildung bei d’Orbigny wie auch bei den Originalen von Fric
ist der Hinterrand etwas schiefer als bei unserem Stücke abgestutzt, jedoch
halte ich dies für kein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. Die Originale zu
Solen guerangeri und macromvus von Fric im Museum zu Prag konnten ver-
glichen werden und ergaben, daß eine Trennung in zwei Arten kaum möglich
ist. Das abgebildete Stück von Solen macromvus ist am Unterrande ab-
gebrochen, die Muskeleindrücke sind etwas zu groß gezeichnet.
Vorkommen:
Oberturon aß: Hochwald 1;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 6 (kleineres Stück), Herms-
dorf 9, Chlomek (Mus. Prag).
Das Original von d’Orbigny stammt aus dem französischen Unterturon.
Pharella Gray
Pharella compressa Goldf. sp. 1
Taf. 14, Fig. 17
1834—40 Solen compressus Goldfuss, 2, S. 276, Taf. 159, Fig. 4.
1847 Solen compressus J. Müller, 1, S. 28.
1889 Pharella compressa Holzapfel, 2, S. 158.
Von einer sehr flachen Solenart liegen einige Steinkerne und ein Hohl-
abdruck vor, die zu obiger Art gehören können. Unsere Stücke sind ver-
hältnismäßig kürzer und höher und unterscheiden sich dadurch auch von
Solen aequalis d’Orb. 10°).
Die Form ist queroval, der Oberrand nur wenig gebogen und fast gerade,
Vorder- und Hinterrand gerundet, der Unterrand flach gebogen. Die Ober-
fläche ist fast glatt und zeigt nur Andeutungen von schwachen konzentrischen
Linien und Runzeln. Der Wirbel ist sehr klein, tritt nicht hervor und liegt
vor der Mitte.
Maße:
Länge:
Höhe:
Länge : Höhe
Fundort: E Kreibitz 26.
Vorkommen:
Mittelturon: Chorousek 4;
Oberturon aß: Hochwald 1;
Oberturon y : Kreibitz 4;
Emscher: Kreibitz 12, 23, 26.
Außerdem im Untersenon von Aachen.
100} D’OltBIGNY 1844, 3, S. 321, Taf. 950, Fig. 5—7.
100:
25 mm
12
±~> »
48
304
Abli. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Siliqua Mkgkrle
Siliqua (Lequminaria) concentristriata G. Müller
Taf. 14, Fig. 18, 19
1888 Siliqua concentristriata G. Müller, S. 431, Taf. 18, Fig. 5.
Der größte Teil der vorliegenden Stücke von Siliqua steht dieser Art
am nächsten. Die Muschel ist nach hinten lang ausgezogen, querrechteckig
im Umriß, sehr flach gewölbt. Ober- und Unterrand laufen fast parallel.
Zuweilen verbreitert sich die Muschel gegen den Hinterrand ein wenig. Der
kurze Vorderteil ist gerundet, der stark ausgezogene Hinterteil im allgemeinen
weniger abgestutzt als bei Siliqua truncatula. Der kleine Wirbel liegt
zwischen dem ersten Viertel und ersten Drittel der Schale.
Die Oberfläche ist mit schwachen konzentrischen Linien bedeckt, die an
den Steinkernen und Hohlabdrücken nur gering sichtbar sind und auf dem
Vorderteil der Schale ganz zu fehlen scheinen. Vom Wirbel zieht über 3/4
der Höhe schräg nach hinten unten auf dem Steinkerne eine tiefe Furche,
der Abdruck einer vom Wirbel herabreichenden Leiste.
Muße :
1
2
3
4
5
6
7
mm
mm
min
mm
mm
mm
mm
Länge:
19 100:
19 100:
22 100:
15 100 :
18 100:
27 100 :
17 100 :
Wirbel von vorn:
5 ' 26
5 26
6 27
4 27
5 28
8 30
6 35
Höhe:
5 26
6 32
7 32
5 33
5 28
8 30
6 35
Fundort:
1) E Oberkreibitzer Talsperre 5, 2), 3), 4), 6), 7) OTy Kreibitz 3,
5) E E.-St. Tannendorf 1.
Es ist leider nicht möglich, mit dem vorhandenen geringen Material die
anscheinend bestehende Unklarheit in den aus der Oberen Kreide beschriebenen
Arten zu beseitigen. Siliqua truncatula Reuss 101) aus dem unteren Pläner-
kalk von Laun ist unserer Art sehr ähnlich, ebenso Siliqua petersi Fric
1877, Abb. 96. Die Art der Verzierung ist bei Fric etwas grob, bei den Holz-
schnitten aber oft nicht genau wiedergegeben.
Die aus den Priesener Schichten im Museum zu Prag ausgestellten Stücke
von Leguminaria petersi 102) und truncatula sind unserer Art ebenfalls sehr
ähnlich und unterscheiden sich gegenseitig wenig. In den Chlomeker Schichten
führt Fric 1897, S. 59 Siliqua truncatula von Kieslingswalde an. Die mehr-
mals genannte Siliqua petersi Zittel besitzt eine glatte Oberfläche.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4, 6, 7 (alle 3 Soukup) ;
Mittelturon : Schandau 2, Heuscheuer 2, Jicin 2, 3, 6, 8, 35, 42, 43, 44, 45,
46, 48, 49 (alle 12 Soukup), 26, 37;
Oberturon y: Kreibitz 3;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Oberkreibitzer Talsperre 5, 9, Daubitz 1,
Kreibitz 6, 12, Deutmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.).
Außerdem im Untersenon des nördlichen Harzrandes. Im Mittelturon
des Popelberges bei Löwenberg habe ich ebenfalls ein ähnliches Stück
gesammelt.
101) Reuss 1846, 2, Taf. 86, Fig. 16.
102) Fric 1893, B. 97.
Paläontologischer Teil
305
Siliqua ( Legumina rl a) t run ca/ JR EU SS
Taf. 14, Fig. 20
1846 Leguminaria truncatula Reuss, 2, S. 17, Taf. 36, Fig. 13, 17.
1877 Siliqua (Leguminaria) truncatula FuiC, S. 123, Abb, 95.
Reuss vereinigt unter Siliqua truncatula Formen mit längerem und solche
mit kürzerem Vorderteil. Hier scheint mir eine Trennung notwendig, und ich
habe den Vertreter der ersteren Art, Fjg. 16, ausgeschalten und die Form,
die von Fric abgebildet wird, als den Typus der Art angenommen.
Die Art ist rechteckig quer ausgezogen und flach gewölbt. Ober- und
Unterrand laufen parallel. Der sehr kurze Vorderrand ist gerundet, der
Hinterrand ziemlich gerade abgestutzt. Der kleine Wirbel ist sehr weit nach
vorn gerückt. Kaum sichtbare feine konzentrische Linien bedecken die Ober-
fläche. Vom Wirbel zur unteren hinteren Ecke zieht eine stumpfe Kante
sowie ziemlich senkrecht herab bis unter die Schalenmitte eine als tiefe Furche
auf dem Steinkerne sichtbare Leiste.
Maße :
Länge :
Wirbel
18 mm
100
von vorn:
3 w
17
Höhe:
8 „
44
Fundort : OT y Kreibitz 3.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 9;
Oberturon y: Kreibitz 3;
Emscher: Oberkreibitzer Talsperre 8.
Von Reuss und Fric wird die Art aus dem böhmischen Mittel- find Unter-
turon aufgeführt.
1849—50
1849—50
1838
1897
1901
1901
1912—13
Mactridac Desh.
Mactra Link.
Mactra porrecta Geik.
Taf. 14, Fig. 22, 23; Abb. 58—63
Mactra angulala Geinitz, Taf. 10, Fig. 5, 6, 13.
Mactra porrecta Geinitz, Taf. 10, Fig. 15.
Mactra angulata G. Müller, S. 435.
Mactra porrecta Fric, S. 62, Abb. 74.
Mactra porrecta Sturm, S. 84.
Mactra angulata Sturm, S. 34, Taf. 8, Fig. 1.
Mactra nov. sp. Scupin, S. 153, Taf. 5, Fig. 19.
Die Muschel besitzt einen dreiseitig gerundeten Umriß. Der Winkel,
unter dem Vorder- und Hinterrand am Wirbel Zusammenstößen, kann ein
stumpfer, rechter oder auch ein spitzer sein. Der Vorderrand fällt gewöhnlich
schwach gerundet, zuweilen in der Mitte mit stumpfer Knickung vom Wirbel
zum Unterrande ab, in den er in schöner Rundung übergeht. Der Unterrand
bildet einen flach konvexen Bogen. Der Hinterrand steigt gewöhnlich vom
Ändert 20
306 Abh. preuß. @eol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Unterrande bis gegen die Hälfte der Höhe ziemlich senkrecht, bei den
längeren Formen mehr schräg auf und biegt dann erst im stumpfen Winkel
in der Richtung nach dem Wirbel um. Die Schale ist annähernd gleichseitig,
der Wirbel bald etwas mehr nach vorn, bald etwas mehr nach hinten gerückt;
ausgeprägt schiefe Formen sind selten103). Der kleine spitze Wirbel ist
nach einwärts gebogen.
Die Verzierung der Schale besteht aus feinen konzentrischen Streifen, die
auf den Steinkernen fast gar nicht, in den Hohlabdrücken nur selten gut
sichtbar sind (Taf. 14, Fig. 23). Vom Wirbel zur unteren hinteren Ecke zieht
eine Kante, die fast bei allen Exemplaren scharf ausgeprägt ist. Hinter
dieser Kante treten die konzentrischen Streifen deutlicher hervor. Der flach
gewölbte Rücken der Schale senkt sich meist in flacher Rundung, selten mit
einiger Kantenbildung, zum Vorderrande. Nur an einem einzigen Hohlabdruck
einer linken Klappe ließ sich das Schloß annähernd beobachten. Es zeigte
eine dreieckige Grube, vor dieser zwei Zähne, außerdem einen vorderen
und einen hinteren Seitenzahn.
Über die weite Variationsmöglichkeit der Art möge folgende Zusammen-
stellung Aufschluß geben.
Da die verschiedenen Formen unterm Pickelstein (E Kreibitz 6) in einer
nur etwa 1 m mächtigen Schicht aufgefunden wurden und die Übergänge
lückenlos vorhanden sind, läßt sich eine Trennung in mehrere Arten nicht
durchführen.
Maße:
i *)
2
3
4
5
6S)
7 »)
8
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
36
26
18
21
19
14
32
22
Höhe:
23
17
12
14
13
10
23
16
Länge : Höhe
- 100:
64
65
67
67
68
71
72
73
Maße :
9
10
11
12
13
14
15
16
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
23
12
13
18
13
18
19
14
Höhe:
17
9
10
14
10
14
15
11
Länge : Höhe
- 100:
74
75
77
77
77
78
79
79
Maße:
17 4)
18
19
20
2L
22
23
24 5)
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge:
28
15
15
16
16
28
17
31
Höhe:
22
12
12
13
13
23
14
26
Län^e : Höhe
- 100:
79
80
80
81
81
82
82
84
Maße:
25
26
27 fi)
28
29 7)
30
31 8)
mm
mm
mm
rn m
mm
mm
mm
Länge:
13
21
15
18
20
14
19
Höhe:
11
18
13
16
18
13
18
Länge : Höhe
= 100:
85
86
87
89
90
93
95
1) Abb. 58, 2) Abb. 59,
3) Taf. 14,
Fig. 22, 4) Abb. 60,
5) Abb. 61, 6) Abb. 62, 7)
Abb. 03,
8) Taf. 14,
Fig. 23.
103) vergl. Geinitz 1849/50, Taf. 10, Fig. 13.
Paläontologischer Teil
307
Abb. 58. Mactra porrecta G-ßiN., linke Klappe, Steinkern.
Emscher, Kreibitz 26. (No. 436).
Abb. 59. desgk linke Klappe, Skulpliirsteiokern. Emsclier, Kreibitz 7. (No. 438).
Abb. 60. desgl. rechte Klappe, Steinkern. Emscher, Kreibitz 6. (No. 441).
Abb. 61. desgl. rechte Klappe, Steinkern. Emscher, Kreibitz 6. (No. 442).
Abb. 62. desgl. linke Klappe, Steinkern. Emscher, Kreibitz 6. (No. 443).
Abb. 63. desgl. linke Klappe, Steinkern. Emscher, Kreibitz 6. (No. 444).
Alle Originale Geol. Landesmus. (A).
Fundort:
1), 15), 25) E Kreibitz 26, 2), 3), 4), 5), 8), 9), 12), 13), 16), 17), 19), 20),
21), 23), 24), 27), 28), 29), 31) E Kreibitz 6, 6), 14), 30) E Kreibitz 7, 7),
26) E Kreibitz 9, 22) E Kreibitz 24, 10), 11), 18) E E.-St. Tannendorf 1.
In vorstehende Tabelle lassen sich alle mir bisher aus diesem Horizont
in der Literatur bekanntgewordenen Exemplare einreihen. Mactra angalata
und Mactra porrecta bei Geinitz verfließen ineinander. Das eine Original
von Mactra angulata stammt von der E.-St. Tannendorf. Bei Kiesfingswalde,
dem Fundort der übrigen Originale von Geinitz, habe ich selbst einige Exem-
plare gesammelt mit den Verhältnismaßen von 100:79, 80, 82, 83 und 87.
Die Originale von Geinitz stehen im Verhältnis von Länge: Höhe wie 100:84,
81 und 76 (Mactra angulata) und 100:69 (Mactra porrecta). Fig. 13 bei
Geinitz ist, da auch aus unserem Gebiet einige stark ungleichseitige Exem-
plare vorliegcn, die gleiche Art. Das Original bei Sturm besitzt ein Verhältnis
von Länge: Höhe wie 100:83. Die von Scupin aus dem Emscher von Gehns-
dorf aufgeführten Exemplare sind auch nur hierher zu stellen. Das mir vor-
liegende Original im Geologischen Landesmuseum läßt wenig Einzelheiten
erkennen. Mir scheint jedoch, daß hier, wie auch an allen anderen meiner
Exemplare, als hintere Schalenseite diejenige anzusehen ist, die die schärfste
Kante und den geradesten Abfall zum Schalenrande aufweist. Ich bin darin
gegenteiliger Ansicht als Scupin.
Am Salzberge bei Quedlinburg habe ich ebenfalls einige Exemplare ge-
sammelt, die vollständig den unseren gleichen.
Mactra angulata Sow. ist nach Woods 1904 — 1913, 2, S. 177, Taf. 27,
Fig. 19—23 eine Art, die sich in England nicht höher als im unteren Cenoman
vorfindet. In ihrer Form gleicht sie vollständig unseren Stücken; jedoch sind
die Schlösser beider Arten voneinander verschieden. Mactra dehepana Müll.
sp. bei Holzapfel 1889, 2, S. 148, Taf. 10, Fig. 20—24 ist eine sehr kleine,
20*
308
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
mehr viereckig gerundete Form und besitzt hinten und vorn Kanten, letztere
zuweilen undeutlich. Mactra bosquetiana Stol. bei Holzapfel 1889, 2, S. 148,
Taf. 9, Fig. 1 — 3 ist kantenlos. Die bei Meek & Hayden aus der amerikanischen
Kreide aufgeführten Formen lassen sich ohne weiteres hier nicht verwerten,
wenn auch in der äußeren Form verschiedene Arten unseren Exemplaren
nahe stehen.
Vorkommen:
Oberturon a ß ; Hochwald 1 ;
Oberturon y : Altohlisch, Jägersdorf 1, Bokwen;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 1, 4, 6, 7, 8, 9, 12, 24, 26 (6 und
7 häufig), E.-St. Neuhütte 3, Jägerdörfel 1, Böhm. Kamnitz 3
(Prinz), 9, Jidn 4 (Souicup), Gehnsdorf Löw. 1 (Geol. Landes-
mus.), Giersdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Chlomek (Mus.
Prag), Kieslingswalde, Salzberg.
Auch Mactra angulata Sow. bei Wegneu 1ü4) aus dem westfälischen Unter-
senon könnte hierher gehören.
Mactra debeyana J. Mi’ix. sp,
Taf. 14, Fig. 24, 25
1847 Cardium debeyanum J. Müller, 1, S. 21, Taf. 1, Fig. 9.
1889 Mactra debeyana Holzapfel, 2, S. 148, Taf. 10, Fig. 20 — 24.
Einige Steinkerne stimmen mit dieser kleinen Art in der Form überein.
Sie besitzen einen vierseitig gerundeten Umriß; der kleine breite Wirbel
steht ziemlich in der Mitte und tritt nur schwach hervor. Von ihm verlaufen
zwei Kanten nach den beiden Ecken des Unterrandes. Die hintere ist scharf,
die vordere weniger scharf, aber immerhin deutlich markiert. Die Steinkerne
sind glatt. Sie besitzen eine Größe von 3—5 mm in Länge und Höhe
(Taf. 14, Fig. 24).
Mehrere Exemplare von etwa gleicher Form in der Größe von 6—7 mm
zeigen die Vorderkante nur undeutlich (Taf. 14, Fig. 25). Nach Holzapfel
würden auch sie zu der Art gestellt werden können. Bei derartigen Stücken
ist jedoch die Unterscheidung von Jugendformen der Mactra porrecta Gein.,
wenn das Schloß der Beobachtung entzogen ist, sehr schwierig. Ein von mir
in Kieslingswalde gesammeltes Exemplar von 6 mm Länge besitzt wie die
vorgenannten kleineren Exemplare auch eine hintere und eine vordere Kante.
Die Schalenverzierung besteht aus feinen konzentrischen Streifen.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 6, 7, Kieslingswalde.
Außerdem im Grünsand von Yaals und Aachen.
S o 1 c in y i d a o Gra\
Solemya Lam.
Solemya heinkci n. sp.
Taf. 14, Fig. 26, 27
Die flach zusammengedrückte Muschel ist stark queroval ausgezogen,
der Vorderteil ist kurz, der hintere etwa dreimal länger. Vorder- und Hinter-
rand sind schief bogenförmig gerundet, der flach auswärts gebogene Unter-
rand läuft mit dem geraden Oberrande nahezu parallel. Der winzige, kaum
104) VVEGNER 1905, S. 194.
Paläontologiseher Teil
309
hervorragende Wirbel ist nach innen gedrückt. Er liegt am Beginn des
zweiten Viertels der Schale. Infolgedessen ist die Muschel sehr ungleich-
seitig. Vom Schloß ist wenig sichtbar, anscheinend ist der Abdruck eines
Zahnes vorhanden. Die Schale ist mit feinen konzentrischen Linien bedeckt,
die von ebenso feinen Radiallinien gekreuzt werden. Auf dem hinteren
Schalenteile werden die radialen Linien durch 12—14 kräftigere Rippen
ersetzt. Zwischen je zwei Rippen ist meist noch eine feinere eingeschoben,
wodurch die Zeichnung ähnlich der Tellina costulata wird (Taf. 14, Fig. 11).
Maße:
1
2
3
4
Länge:
30 mm
38 nun
30 mm
19 mm
Höhe:
13 „
13 „
H „
8 „
Länge : Hohe = 100:
43
34
37
42
Lage des Wirbels
von. vorn*
i „
10 „
8 „
5
Fundort :
1) E Kreibitz 12, 2), 3), 4) E Kreibitz 6.
In der oberen deutschen Kreide ist mir nichts bekannt, was mit vor-
stehender Art nähere Beziehung hat. Ähnlich ist Solemya subplicata Meek
1876, S. 129, Taf. 28, Fig. 19 aus der oberen Missourikreide, unterscheidet sich
aber besonders durch den geraden Unterrand und vielleicht auch durch eine
etwas andere Schalenverzierung, die in der Abbildung nicht gut zum Aus-
druck kommt. Bis zur Erlangung besseren Materiales bleibt die generische
Stellung unserer Art zweifelhaft.
Es liegen zehn Steinkerne bzw. Hohlabdrücke vor.
Ich widme die Art Herrn Studienrat Dr. K. Heinke in Zittau.
Vorkommen:
Oberturon a ß : Hochwald 1 ;
Emscher: Kreibitz 6, 12, 27, E.-St. Neuhütte 3.
Plcnromyidae Zitt«
Ceromya Afi.
Ceromya cretacea J. MÜLL. sp.
Taf. 14, Fig. 28; Abb, 64, 64 a
1834 — 40 Isocar dia cretacea Goldfuss, 2, S. 211, Taf. 141, Fig. 1.
1840 lsocardia cretacea Geinitz, 2, S. 53.
1841 lsocardia cretacea A. Roemer, S. 71.
1841 lsocardia trigona A. Roemer, S. 70, Taf. 9, Fig. 7.
1843 lsocardia cretacea Geinitz, 4, Taf. 2, Fig. 14.
1846 lsocardia cretacea Reuss, 2, S. 2, Taf. 42, Fig. 29 (?).
1847 lsocardia cretacea J. Müller, 1, S. 19.
1863 lsocardia cretacea Drescher, S. 347.
1875 lsocardia cretacea Brauns, S. 370.
1889 Ceromya cretacea Holzapfel, 2, S. 152, Taf. 9, Fig. 12, 13.
1891 lsocardia cretacea Langeniian Sc Grundey, Taf. 3, Fig. 25.
1901 Ceromva isocardioides Sturm, S. 84, Taf. 8, Fig. 2, 2 a.
1912—13 Ceromya cretacea Scupin, S. 154, Taf. 5, Fig. 11.
Die vorliegenden Steinkerne besitzen einen kreisförmig gerundeten bis
ovalen Umriß, der an einigen Exemplaren mehr in die Länge, an einigen mehr
in die Höhe gezogen ist. Die Dicke entspricht ungefähr der Höhe, so daß die
310
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
ganze Muschel kugelig erscheint. Der Rücken hebt sich bei denn Übergange
in den Wirbel hoch hinaus. Die dicken, stark hervortretenden Wirbel sind
gegeneinander nach innen eingerollt und nach vorwärts gedreht. Während
sie zum Hinterrande steil abfallen, verlaufen sie nach vorn in eine Ver-
flachung. Hinter dein Wirbel geht der Schloßrand fast unvermittelt in den
Hinterrand über, mit dem stark konvexen Vorderrande stößt er gewöhnlich in
einem stumpfen Winkel zusammen (Steinkerne). Der Wirbel liegt etwa in der
Schalenmitte, durch seine starke Vorwärtsdrehung erscheint die Schale jedoch
sehr ungleichseitig. Schloßzähne sind nicht sichtbar. Exemplar 1 nachstehender
Abb. 64. Ceromya cretacea J. Müll, sp., rechte Klappe, Steinkern.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. Orig. Geol. Landesruus. (A No 451).
Abb 64 a. von vorn.
Tabelle zeigt den Abdruck der von Stürm erwähnten schmalen tiefen Ligament-
grube in der linken Klappe. Die an fast allen Steinkernen sichtbare breite
Verflachung in der Nähe des Schloßrandes entspricht wohl der von Holzapfel
geschilderten Verdickung der Schale am Schloßrande. Exemplar 3 der Tabelle
zeigt auch den Abdruck der von Holzapfel gezeichneten, hinter dem Wirbel
der rechten Klappe aufgesetzten Leiste.
Nach Ho'hlabdrücken besteht die Verzierung der Schale aus scharfen
konzentrischen Anwachsringen^ die bei kleineren Exemplaren sehr fein und
regelmäßig erscheinen, sowie aus ganz flachen, meist undeutlichen und un-
regelmäßigen konzentrischen Wellen. Die Steinkerne lassen nur schwache
Andeutungen von Anwachsringen und Wellen erkennen.
Maße:
1
2
3 h
4
5
6
7
mm
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Länge :
Höhe (höchster Buckel
30
32
30
30
28
28
30
des Wirbels):
31
27
25
27
23
24
33
Länge : Höhe -- 100:
103
84
83
90
82
86
110
Maße:
8
9
10 2)
11
12
13
mm
mm
mm
mm
mm
mm
Lange:
Hohe (höchster Buckel
23
25
27
20
20
13
des Wirbels):
23
22
23
18
22
12
Länge : Hohe = 100:
100
88
85
90
110
92
1) 24 mm dick, 2) 24 mm dick.
Paläontologischer Teil
31 1
Das Verhältnis von Länge : Höhe schwankt zwischen 100:82 und 110.
Die Form dieser Art ist so charakteristisch, daß ich auch die von Gold-
fuss und Roemer als Isocardia cretacea bzw. als Isocardia trigona beschrie-
benen und abgebildeten Exemplare als ident mit derselben ansehe. Be-
schreibung und Abbildung stimmen sehr gut damit überein. Selbst wenn man,
wie bei den vorliegenden Exemplaren, nur auf Steinkerne angewiesen ist, so
liegt keine Veranlassung vor, die wohl etwa dem gleichen Horizont ent-
stammenden Stücke abzutrennen. Die Exemplare von Kieslingswalde, die von
Geinitz, Langeniian & Grundey und Sturm beschrieben und abgebildet worden
sind, gehören auch unserer Art an. Im Museum zu Prag konnte ich mich ferner
überzeugen, daß auch an den Kieslingswalder Exemplaren der obere Schloß-
rand eine Verdickung (oder nur Verflachung ?) besitzt, wie dies Holzapfel
von den Aachener Stücken schildert. Von Kreibitz kann Reuss nur unsere
Art Vorgelegen haben. Ob jedoch das Original zu der einem tieferen Kreide-
horizont entstammenden Abbildung auch hierher gehört, erscheint mir nicht
sicher. Das Auftreten der Art im Emschcr der Löwenberger Kreide ist durch
Drescher und Scupin bestätigt worden. Am Salzberge bei Quedlinburg konnte
ich ein kleineres Exemplar sammeln, was in der Form gut mit unseren Stücken
übereinstimmt. Das Original zu Scupin 1912 —1913, Taf. 5, Fig. 11 konnte
verglichen werden und stimmt gut mit unseren Stücken überein.
Vorkommen:
Oberturon y: Kreibitz 4;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 1, 12, 24, 27, Oberkreibitzer Tal-
sperre 5 (selbst gesammelt, Mus. Aussig), Böhm. Zwickau 5,
Neuwarthau Löw. 2 (Realgymn. Löwenberg, Geol. Landesmus.),
3 (Geol. Landesmus.), Hohlstein Löw. (Geol. Landesmus.),
Hermsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde, Salzberg.
Außerdem im Untersenon von Aachen.
Panopacidae Zitt.
Goniomya A«.
Gonio rnya designala GeiMTZ var. n. sturmi
Taf. 14, Fig. 29, 30; Abb. 65, 66, 67, 63, 68 a, 69, 70, 71
1843 Goniomya designala Geinitz, 4, S. 12, Taf. 2, Fig. 1.
1863 Goniomya designala Drescher, S. 342.
1875 Pholadomya designala Geinitz, 2, S. 71, Taf. 19, Fig. 8.
1891 Pholadomya designala Langenhan <x Grundey, Taf. 3, Fig. 1.
1897 Pholadomya designala FriC, S. 61, Abb. 2.
1901 Goniomya gallischi Sturm, S. 85, Taf. 3, Fig. 3.
1901 Goniomya vogti Sturm, S. 35, Taf. 8, Fig. 4.
1912 — 13 Goniomya designala Scupin, S. 146.
Die vorliegenden Exemplare aus dem Kreibitzer Gebiet, von Chlomek und
Kieslingswalde unterscheiden sich alle von der Stammform durch allmählichen
Abfall des hinteren Oberrandes vom Wirbel zum Hinterrande und infolge-
dessen durch eine nach hinten zunehmende Verschmälerung der hinteren
Schalenhälfte. Die vorhandenen Abbildungen aus dem westlichen Gebiet,
312
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
und zwar von Goldfuss 1834—1840, 2, Taf. 154, Fig. 13, A. Roemer 1841,
Taf. 10, Fig. 3 und G. Müller 1898, Taf. 10, Fig. 7 zeigen einen horizon-
talen Hinterrand und einen gleichmäßigen Verlauf oder auch eine Ver-
breiterung der Schale nach hinten. Übergänge nach dieser Richtung sind in
dem vorliegenden Material nicht vorhanden, breit gedrückte Exemplare sind
auch im vorderen Schalenteile entsprechend breiter gerundet. Auch Scupin
weist auf diesen Unterschied hin. Seine Exemplare gehören zu unserer
Varietät. Die von Holzapfel 1889, 2, S. 153 beschriebenen Stücke wären auf
ihre Zugehörigkeit zu prüfen. Weg neu 1905, S. 195, erklärt seine von Dülmen
und Duvenbeck stammenden Exemplare als ident mit den von Goldfuss
und Roemer dargestellten. Ein Stück von Duvenbeck, das mir aus dem
Geologischen Landesmuseum vorliegt, zeigt außer der vorgeschilderten Form
als weiteren Unterschied die konvergierenden Rippen sehr lang und deutlich,
während sie an unseren Stücken kurz und meist sehr undeutlich sind. Hin-
gegen sind an Exemplaren vom Löhof bei Quedlinburg und von den Spiegels-
bergen bei Halberstadt im Geologischen Landesmuseum unter Wahrung des
GoLDFuss’schen Umrisses die konvergierenden Rippen so kurz und schwach wie
an unseren Exemplaren entwickelt. Ein Exemplar von Ilsede derselben Anstalt,
sowie ein von mir am Salzberge bei Quedlinburg gesammeltes Stück zeigen
Form und Berippung der G. MüLLEn’schen Abbildung. Inwieweit alle diese
westelbischen Formen mit horizontal verlaufendem Hinterrande zusammen-
gehören oder zu trennen sind, läßt sich von hier aus nicht beurteilen. Viel-
leicht ist es durch größeres Material möglich, die gleich gezeichneten Exem-
plare vom Löhof und den Spiegelsbergen noch unserer Varietät anzuschließen.
Unsere Varietät bietet ein sehr mannigfaltiges Bild, das jedoch bei
genügendem Material zu einer ununterbrochenen Formenreihe verschmilzt, die
in sich eine Trennung nach keiner Seite zuläßt. Die Muschel ist mehr oder
weniger aufgebläht, die höchste Schalenwölbung liegt gewöhnlich von der
Mitte ein wenig nach hinten. Die Verzierung besteht aus unregelmäßigen
konzentrischen Anwachsstreifen und Falten, sowie aus einer Anzahl gegen-
einander konvergierender Falten, deren Mittellinie vom Wirbel ausgehend
mehr oder weniger schief nach hinten gerichtet ist. Ihr Vorhandensein ist
an den Steinkernen nicht immer festzustellen. Der Schalenrand neigt sich
vom Wirbel in sanftem Bogen nach vorn und biegt hier in scharfer Rundung
zum flach gebogenen Unterrande, der gewöhnlich etwa in der Mitte eine kleine
Einbuchtung besitzt. Der Hinterrand ist mehr oder weniger abgestutzt und
infolgedessen auch in entsprechendem Winkel mit dem Unter- und Oberrande
verbunden. Der hintere Oberrand steigt allmählich zum spitzen, nach innen
eingebogenen Wirbel an. Die Lage des Wirbels ist verschieden, sie zeigt
Abweichungen von der Schalenmitte bis in das vordere Drittel der Schale.
Die hintere Schalenhälfte ist dementsprechend mehr oder weniger nach hinten
verlängert. Wenn man noch das Verhältnis der Gesamtlänge der Schale zu
deren Höhe, die schwankende Wölbung der Schalen, sowie den teils schwach
eingebogenen, teils geraden Unterrand berücksichtigt, so greifen die ver-
schiedenen Charaktere so innig ineinander, daß eine Trennung nach irgend-
welchen Gesichtspunkten nicht möglich ist. Dazu finden sich alle Formen an
der gleichen Fundstelle und im gleichen Horizont.
Zur Begründung des ausgedehnten Formenkreises der Varietät mögen die
Abbildungen sowie folgende Aufstellung dienen:
Abb. G5. Goniomi/a dcsignata Geix. var. n. sturmi, linke Klappe, Steinkern. (No. 453). —
Abb. 06. desgl. linke Klappe, Steinkern, Oberflächenzeichmmg unter Benützung des
Holildruckes. (No. 456). — Abb. G7. desgl. linke Klappe, Steinkern. (No. 457). —
Abb. 68. desgl. linke Klappe, Sleinkern. (No. 459). — Abb. G8 a. desgl. doppelklappig,
von oben. — Abb. G9. desgl. rechte Klappe, Steinkern. (No. 461). — Abb. 70. desgl.
linke'* Klappe, Steinkern. (No. 462). — Abb. 71. desgl. rechte Klappe, Steinkern. (No. 4G3).
Alle Originale Emscher, E.-St. Tannendorf 1. Gfeol. Landesmus. (A).
Maße :
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Länge :
71 mm
100:
60 mm
100:
81 mm
100:
84 mm
100:
57 mm
100:
71 mm
100:
68 mm
100:
98 mm
100:
60 mm
100 :
Lage des
Wirbels
von vom :
1,.
34
21 „
35
28 „
35
30 „
36
21 „
37
27 „
38
26 „
38
37 „
38
23 „
38
Höhe :
33 „
46
28 „
47
43 „
53
45 „
54
26
47
34 „
48
36 „
53
62 „
53
38 „
63
Maße :
10
11
12
18
14
15
16 __
17
18
Lange :
54 mm
ICO:
52 mm
100 :
75 mm
100 :
78 mm
100:
71 mm
100:
68 mm
100:
65 mm
100:
43 mm
100:
52 mm
100:
Lage des
Wirbels
von vorn :
21 „
39
20 „
39
30 „
40
31 „
40
28 „
40
27 „
40
26 „
40
„
40
21 „
40
Höhe :
29 „
54
30 „
58
39 „
52
42 „
54
39 „
55
38 „
56
38 „
58
25 „
58
3t „
60
Maße :
19
20
21
22
23
24
25
26
27
Lange :
80 mm
100:
58 mm
100:
73 mm
100:
63 mm
100:
66 mm
100:
83 mm
100:
76 mm
100 :
57 mm
100:
88 mm
100:
Lage des
Wirbels
von vorn : J
1 32 „
40
23 „
40
30 „
41
26 „
41
27 „
41
35 „
42
32 „
42
24 „
42
38 „
43
Höhe :
49 „
61
40 „
69
41 „
56
35 „
56
39 „
59
42 „
51
44 „
58
36 „
63
49 „
56
Maße :
28
29
30
31
32
33
34
35
36
Länge :
51 mm
100 :
42 mm
100;
80 mm
100:
75 mm
100:
55 mm
100:
80 mm
100:
73 mm
100:
47 mm
100:
56 mm
100:
Lage des ]
Wirbels
von vorn : J
1 22 „
43
18 „
43
35 „
44
33 „
44
24 „
44
35 „
44
33 „
45
21 „
45
26 „
47
Höhe :
29 „
57 •
25 „
60
45 „
56
42 „
56
32 „
58
48 „
60
42 „
58
30 „
64
33 „
59
Maße :
37
38
39
40
41
Länge :
64 mm
100:
76 mm
100:
71 mm
100:
60 mm
100:
53 mm 100 :
Lage des 1
Wirbels
von vorn : J
\ 30 „
47
36 „
48
34 „
48
29 „
48
26 „
49
Höhe :
42 „
66
38 „
50
43 „
61
42 „
70
34 „
64
2) Taf. 14, Fi g. 29, 4) Abb. 65, 19) Abb. 66, 22) Abb. 67, 32) Abb. 68, 35) Tal 14, Fi- 30, 36) Abb. 69, 37) Abb. 70, 39) Abb. 71.
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Pa lüontotogi scher Teil
315
Fundort:
6), 26), 28), 38), 40) E Kieslingswalde, 8) E Oberkreibitzer Talsperre 5,
14) E Kreibitz 24, 31) E Chlomek, 1) Goniomva vogti Sturm 1001, Tal. 8,
Fig. 4, 41) Goniomva gallischi Sturm 1901, Taf. 8, Fig. 3, 3) Pholadomva
designata Geinitz 1875, 2, Taf. 19, Fig. 8, die übrigen Exemplare E E.-St.
Tannendorf 1.
23), 24), 25), 29) Sammlung Humboldtver. Ebersbach, 5), 7), 10), 15),
16), 26), 28), 31), 34) Mus. Prag, 6) Mus. Dresden.
Im Museum zu Dresden befindet sich nur ein einziges Exemplar von
Kieslingswalde (Nr. 6 vorstehender Zusammenstellung), welches Geinitz sicher
Vorgelegen hat. Es stimmt sehr gut mit unseren längeren Formen überein.
Die Abbildung bei Geinitz 1843, Taf. 2, Fig. 1 ist nicht gut gelungen. Das
im „Elbtalgebirge“ von ihm von der E.-St. Tannendorf dargestellte Exemplar
(Nr. 3 der Zusammenstellung), gehört auch zu unserer Art. Die Muskel-
eindrücke sind an den Steinkernen schwer erkennbar, scheinen aber an den
von Geinitz angegebenen Stellen zu liegen.
Langeniian & Gründet bilden von Kieslingswalde ebenfalls unsere Art
ab, wenn auch die Form der Berippung in der Darstellung nicht genau
sein dürfte.
Fric, dem das in der Aufzählung mit „Museum Prag“ bezeichnete Material
Vorgelegen hat (es wurde als übereinstimmend mit unseren Stücken er-
kannt), stellt in seiner Abbildung die konvergierenden Rippen als Bogen dar,
während sie in Wirklichkeit gegen die Mittellinie geradlinig verlaufen.
Sturm unterscheidet Goniomva gallischi und vogti. Wie in der Samm-
lung des Geologischen Institutes zu Breslau festgestellt werden konnte, be-
findet sich daselbst außer dem als Goniomva vogti abgebildeten Exemplar
kein einziges gutes Stück mit einem so weit nach vorn gerückten Wirbel.
Die übrigen Exemplare schließen alle mit etwa in der Schalenmitte ge-
legenen Wirbeln eng an Goniomva gallischi an. Die durchgeführte Trennung
ist natürlich nicht haltbar. Soweit beobachtet werden konnte, scheinen auch
an Exemplaren mit nahezu Mittelstellung des Wirbels die Rippen keinen
vollständig gleichschenkeligcn Winkel zu bilden, sondern immer etwas nach
hinten zu ziehen. Die Schilderung, daß die Schale hinten niedriger als vorn
sei, beruht nur auf einer Verwechselung der beiden Seiten.
Nachdem Drescher bereits die Art als selten aus der Löwenberger Kreide
angeführt hat, wird ihr von Scupin eine eingehende Studie gewidmet, die
sich bei dem ebenfalls geringen Material hauptsächlich nur auf eine Kritik
der vorhandenen Literatur bezieht. Da ich einen Teil hiervon ausgeschieden
habe, erübrigt sich eine besondere Stellungnahme dazu.
Die Zugehörigkeit des im Museum zu Dresden vorhandenen Exemplares
von Tyssa aus dem Cenoman zu unserer Art ist sehr wahrscheinlich.
Vorkommen:
Mittelturon : Hermsdorf Löw. 1 (Geol. Landesmus.), 2, Jicin 31, 38 (beide
Soukup) ;
Oberturon aß: Hochwald 1, Herrenleite;
316
Abh. preuß. g'eol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Emscher: Oberkreibitzer Talsperre 3, 5, Kreibitz 1, 24, 26, E.-St. Tannen-
dorf 1, Hermsdorf 9, Chlomek (Mus. Prag), Kieslingswalde,
Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Neuwarthau Löw.
1, 4 (beide Geol. Landesmus.), Herzogswaldau Löw. (Geol.
Landesmus.), Waldau Löw. (Geol. Landesmus.);
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Sirgwitz Löw.
(Geol. Landesmus.).
Goniornya perlonga Fric sp.
Taf. 14, Fig. 31
1877 Pholadomya perlonga FuiC, S. 124, Abb. 99.
1897 Pholadomyci perlonga Fric, S. 61, Abb. 73.
1898 Goniornya sterni G. Müller, S. 73, Taf. 10, Fig. 8.
? 1909 Goniornya mailleana Rogala, Taf. 20, Fig. 6.
1912 — 13 Goniornya perlonga Scupin, S. 148.
Die Muschel ist stark querverlängert, hinten breit, klaffend und ab-
gestutzt, am Vorderrande schmäler. Der obere Schalenrand ist nach hinten
etwas aufgebogen. Der kleine Wirbel ist weit nach vorn gerückt und ragt
nur wenig über den Schloßrand hervor. Kräftige konzentrische, unter dem
Wirbel konvergierende Rippen mit kantigem Umbiegen nach hinten bedecken
die Oberfläche. Sie treten viel deutlicher hervor als bei Goniornya designata
var. slurmi, so daß schon Bruchstücke der Goniornya perlonga leicht er-
kennbar sind.
Der Vergleich der Beschreibung und Abbildung bei G. Müller sowie
eines im Museum zu Prag vorhandenen Exemplares der Goniornya sterni von
Halberstadt mit den Originalen von Fric von der E.-St. Tannendorf und den
daselbst von mir gesammelten Exemplaren und Bruchstücken ergibt eine
vollständige Übereinstimmung beider Formen. Das in Prag ausgestellte Exem-
plar von Halberstadt ist am Wirbel ebenso hoch wie hinten, so daß auch
innerhalb der MüLLER’schen Form Abweichungen von dessen Beschreibung
Vorkommen. Die Biegung der Rippen ist an dem Original von Fric aus den
Chlomeker Schichten kantiger als dies die Abbildung wiedergibt und gleicht
darin der Abbildung von Müller. Auch verlaufen die Rippen von der Mittel-
linie nach vorn an dem genannten Originale von Fric ziemlich geradlinig und
nicht so gerundet wie sie Fric gezeichnet hat.
Die Art ist in unserem Gebiete nicht häufig. Es liegen nur wenig voll-
ständige Stücke und einige Bruchstücke vor. Außerdem befindet sich im
Museum zu Prag noch ein Exemplar, das mit Fundort „Kreibitz“ bezeichnet ist.
Vorkommen:
Mittelturon: Turnau 14, Jicin 28, 29 (beide Soukup), 37, Löwenberg 1
(Geol. Landesmus.), Löwenberg 3 (Realgymn. Löwenberg, Geol.
Landesmus.) ;
Oberturon y: Kreibitz 14;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Oberkreibitzer Talsperre 5, 8, Kreibitz 17,
Deutmannsdorf Löw. (Geol. Landesinus.).
Außerhalb unseres Gebietes kommt die Art im Emscher des nördlichen
Harzrandes vor. Goniornya mailleana d’Orb. aus dem englischen Cenoman 10:’)
105) Woods 1904—13, 2, 8. 255, Fig. 7.
Paläontologischer Teil 3 1 7
steht nach Beschreibung und Abbildung unserer Art sehr nahe und könnte
sogar diese selbst sein.
1827
1834—40
? 1834—40
1842
1843
1844
? 1844
? 1840
1846
1863
1875
1875
1875
? 1877
1888
1889
1891
1897
1897
1897
1898
1901
1901
1901
1901
1904—13
1904—13
1912—13
1912—13
1912—13
1912—13
Panopaea M EN ARD
Panopaea regularis d’Orh.
Taf. 14, Fig. 32, 33, 34; Abb. 72—87
Lutraria gurgitis Nilsson, Ö. 18, Taf. 5, Fig. 9.
Panopaea gnrgiles Goldfuss, 2, S. 274, Taf. 153, Fig. 7.
Panopaea plicata Goldfuss, 2, S. 274, Taf. 158, Fig. 5.
Panopaea gurgites Geinitz, 3, S. 75, Taf. 20, Fig. 1.
Panopaea gurgites Geinitz, 4, S. 12, Taf. 2, Fig. 2.
Panopaea regularis d'Orbigny, 3, S. 343, Taf. 360, Fig. 1, 2.
Panopaea gurgitis d’Oiibigny, 3, S. 345, Taf. 361, Fig. 1, 2.
Panopaea gurgites Reuss, 2, S. 17, Taf. 36, Fig. 3.
Panopaea regularis Reuss, 2, S. 17, Taf. 36, Fig. 2.
Panopaea gurgitis Drescher, S. 341.
Panopaea gurgitis Brauns, S. 362.
Panopaea gurgitis Geinitz, 2, S. 68, Taf. 19, Fig. 1, 2.
Panopaea regularis Geinitz, 2, S. 69, Taf. 19, Fig. 3, 4.
Panopaea gurgitis Fric, S. 124, Abb. 100.
Glycimeris gurgitis G. Müller, S. 432.
Glycimeris geinitzii Holzapfel, 2, S. 156, Taf. 11, Fig. 2.
Panopaea plicata Langeniian & Grundey, Taf. 3, Fig. 4.
Panopaea gurgitis Fric, S. 59.
Glicimeris geinitzii Fric, S. 60.
Glycimeris holzapjelii IIennig, S. 59, Taf. 3, Fig. 22.
Glycimeris gurgitis G. Müller, S. 70, Taf. 10, Fig. 4.
Panopaea gurgitis Sturm, S. 86, Taf. 8, Fig. 5.
Panopaea rustica Sturm, S. 86, Taf. 8, Fig. 6.
Panopaea clavijormis Sturm, S. 86, Taf. 8, Fig. 7.
Panopaea anatinoides Sturm, S. 87, Taf. 8, Fig. 8.
Panopaea gurgitis var. plicata Woods, 2, Taf. 36, Fig. 6 — 8.
Panopaea meyeri Woods, 2, S. 229, Taf. 38, Fig. 1.
Panopaea muelleri Scupin, S. 149, Taf. 6, Fig. 1.
Panopaea plana Scupin, S. 150, Taf. 6, Fig. 18.
Panopaea depressa Scupin, S. 151, Taf. 6, Fig. 3, 15, 16.
Panopaea geinitzi Scupin, S. 152, Taf. 6, Fig. 10.
Bei der starken Variabilität der Art, die darin die von Woods be-
schriebene Panopaea gurgitis Brongniart 106) noch übertrifft, kann die Schil-
derung derselben nur ganz allgemein gehalten werden.
Die Muschel ist mehr oder weniger quer verlängert, gleichklappig, auf-
gebläht, vorn zusammengedrückt und hinten stark klaffend. Der schief nach
vorn abwärts geneigte bis horizontale Teil des vom Wirbel nach vorn ver-
laufenden Oberrandes biegt gerundet oder eckig in den Vorderrand um, der
in mehr oder weniger gebogener Linie meist schief absteigt und gewöhnlich
eckig gerundet oder auch in voller Rundung in den flach konvexen bis geraden
Unterrand übergeht. Der Unterrand steigt sodann in meist eckiger Rundung
106) WOODS 1904-13, 2, S. 222, Taf. 35, Fig. 9-14; Taf. 36, Fig. 1—5.
318
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge , Heft 159
zum abgestutzten Hinterrande auf. Die Verbindung zwischen Hinter- und
Oberrand erfolgt im allgemeinen durch einen abgerundeten rechten oder etwas
spitzen Winkel. Der hinter dem Wirbel gelegene Teil des Oberrandes bildet
gewöhnlich eine schwach konkave Linie, wodurch die hintere Ecke etwas
schnauzenförmig aufgeworfen erscheint, oder er verläuft auch horizontal.
Die spitzen, meist aus breiter Basis sich entwickelnden, gegeneinander ein-
gebogenen Wirbel haben eine verschiedene Lage und zwar vom Ende des
vorderen Drittels der Schale bis zu deren Mitte. Infolgedessen erscheint auch
die Schale gleichseitig bis stark ungleichseitig.
Die Verzierung besteht aus feineren und gröberen konzentrischen An-
wachsringen und Falten, die auf einigen Skulptursteinkernen sehr deutlich
und kräftig ausgeprägt sind, während sie auf den einfachen Steinkernen
wohl sichtbar sind, aber gewöhnlich nur schwach zum Ausdruck kommen. Der
Verlauf der konzentrischen Ringe und Falten ist teils gerundet, teils weniger,
teils mehr kantig und variiert ebenso wie der Umriß der Schale selbst.
Weiter finden sich auf einem Skulptursteinkerne (Taf. 14, Fig. 33, 40 der
folgenden Tabelle) Andeutungen von radial geordneten Reihen von Körnchen,
ähnlich wie bei Panopaea gurgitis Brongniart 107). Vom Wirbel zieht zum
hinteren Unterrande gewöhnlich eine flache Depression, während vom Wirbel
nach vorn unten meistenteils eine schwache Kante verläuft.
Zur Veranschaulichung der Mannigfaltigkeit der Art und der in ihrem
Rahmen herrschenden Übergänge sind sämtliche in der Literatur erreichbaren
Abbildungen hierher gehöriger Formen aus der Oberen Kreide, sowie das aus
dem Arbeitsgebiete vorliegende Material gemessen und in einer Tabelle zu-
sammengestellt worden (s. S. 319 und 321).
Die Reihenfolge ist nach der Lage des Wirbels geordnet.
A = meine Sammlung, II = Sammlung des Flumboldtvereins Ebersbach,
D == Museum für Mineralogie, Geologie und Vorgeschichte, Dresden.
So scharf einzelne Stücke, z. B. in den Abbildungen bei Sturm, von-
einander geschieden erscheinen, so lassen sich doch die unterscheidenden
Merkmale bei Durchsicht weiteren Materiales nicht halten. Die Formen gehen
so ineinander über, daß jede Trennung nur künstlich sein kann. Da außerdem
alle Formen in einem Horizont, ja an einer Fundstelle nebeneinander Vor-
kommen, liegt keine Veranlassung vor, die von früheren Autoren vorgenom-
menen Trennungen aufrecht zu erhalten. In der Voraussetzung, daß die
zitierten Abbildungen naturgetreu ausgeführt sind, läßt sich an Hand
unserer Tabelle folgendes feststellen. Hierbei sind die Rundungen, Ecken
und Kanten in erster Linie auf den Verlauf der Anwachsringe bezogen.
Die Abbildung bei Reuss (1) 107a) ist, da das Original fehlt, auf ihre Ge-
nauigkeit, die bei Reuss oft zu wünschen übrig läßt, nicht zu prüfen. Da auch
Exemplare von Kreibitz damit identifiziert werden, ist an der Zugehörigkeit
zu unserer Art nicht zu zweifeln. Besonders auffällig erscheint das starke
Emporstreben der Ober-Hinterrandecke, wie dies auch bei d’Oubigny (2) und
Goldfuss (6) der Fall ist. In neuerer Zeit sind derartige Formen nicht mehr
abgebildet worden, auch liegen ähnliche Exemplare nicht vor. Da jedoch
verschiedene der vorliegenden Stücke eine aufgeworfene obere Hinterecke
zeigen, wenn diese sich auch nicht über die Wirbelspitze erhebt, ist bei Be-
107) Woods 1904—13, 2, Tat 85, Fig. 13.
107a) Iü folgendem beziehen sich die hinter den Autornamen aufgeführten Ziffern auf die Nummern
der Tabelle.
Paläontoloffjscher Teil
319
Länge
mm
Laged. Wirbels
von vorn ab
mm
Höhe
mm
Verhältnis
Länge (100):
Laged. Wirbels
von vorn ab
Höhe
1)
53
16
32
30
60
Reuss, TaL 36, Fig. 3.
2)
58
19
36
33
62
d’Orbigny, TaL 361, Fig. 1.
3)
60
21
35
35
58
Goldfuss, Taf. 153, Fig. 7.
4)
26
9
17
35
65
E E.-St. Tannendorf 1, A.
5)
84
30
48
36
57
Woods, TaL 36, Fig. 6.
6)
39
14
24
36
62
Goldfuss, Taf. 158, Fig. 5.
7)
63
24
33
38
52
Geinitz 1843, Taf. 2, Fig. 2 *).
8)
60
23
42
38
70
IIennig, Taf. 3, Fig. 22.
9)
90
35
48
39
53
Sturm, Taf. 8, Fig. 6.
10)
82
33
40
40
49
Woods, Taf. 36, Fig. 7.
11)
48
19
25
40
52
E E.-St. Tannendorf 1, A.
12)
35
14
19
40
54
Geinitz 1350, TaL 20, Fig. 1.
13)
58
23
31
40
54
Geinitz 1875, Taf. 19, Fig. 1.
14)
68
27
41
40
60
Woods, TaL 36, Fig, 8.
15)
62
25
38
40
61
Scupin, Taf. 6, Fig. 15.
16)
92
37
56
40
61
d’Orbigny, Taf. 360, Fig. 1.
17)
34
14
20
41
59
E E.-St. Tannendorf 1, A.
18)
32
13
21
41
66
E Oberkreibitzer Talsperre 5, A.
19)
94
39
64
41
68
Reuss, Taf. 36, Fig. 2.
20)
72
30
39
42
54 ;
2 Stück E E.-St. Tannendorf 1, A.
21)
26
11
16
42
62
E Falkenau 4, A.
22)
50
21
31
42
62
Scupin, Taf. 6, Fig. 18.
23)
84
35
52
42
62
Sturm, Taf. 8, Fig. 7.
24)
52
22
34
42
65
Geinitz 1875, Taf. 19, Fig. 2.
25)
33
14
22
42
67
E E.-St. Tannendorf 1, A.
26)
38
16
26
42
68
E Kreibitz 26, A.
27)
33
14
24
42
73
2 Stück E E.-St. Tannendorf 1, A.
28)
68
29
34
43
50
Sturm, TaL 8, Fig. 8.
29)
63
27
42
43
67
E E.-St. Tannendorf 1, II.
30)
46
20
33
43
72
G. Müller, Taf. 10, Fig. 4.
31)
102
45
50
44
49
Langeniian, TaL 3, Fig. 4.
32)
52
23
32
44
61
E E.-St. Tannendorf 1, A.
33)
34
15
22
44
65
E Kreibitz 9, II.
34)
34
15
22
44
65
E E.-St. Tannendorf 1, H.
35)
34
15
24
44
70
Scupin, Taf. 6, Fig. 1.
36)
41
18
32
44
78
Eric, Abb. 100.
37)
29
13
16
45
55
E E.-St. Tannendorf 1, A.
33)
22
10
13
45
59
E E.-St. Tannendorf 1, A.
39)
78
35
50
45
64
Sturm, Taf. 8, Fig. 5.
40)
67
31
37
46
55
E E.-St. Tannendorf 1, A.
41)
78
36
51
46
65
E E.-St. Tannendorf 1, A.
42)
43
20
29
46
67
E E.-St. Tannendorf 1, II.
43)
87
40
59
46
68
Woods, Taf. 38, Eig. 1.
1) Das Origiual ist im Museum zu Dresden nicht aufzufinden.
168/34
Paläontologischer Teil
321
1
|
Laged. Wirbels
Höhe
mm
Verhältnis
Länge (100)
1
von vorn ab
mm
Laged. Wirbels
von vorn ab
Höhe
44)
53
25
26
47
49
Scupin, Taf. 6, Fig. 16.
45)
57
27
37
47
65
E Innozenzidorf 1, II.
46)
32
15
22
47
69
Kreibitz, D.
47)
42
20
29
48
69
Lusberg Aachen, D.
48)
44
21
31
48
70
E E.-St. Tannendorf 1, A.
49)
46
22
34
48
74
E E.-St. Tannendorf 1, A.
50)
111
54
60
49
54
Scupin, Taf. 6, Fig. 10.
51)
70
34
41
49
59
Ilerrenleite, Sachs. Schweiz, D.
52)
37
18
24
49
65
OT y Kreibitz 14, A.
53)
94
46
75
49
80
Langenhennersdorf, Sachs. Schw., D.
54)
34
17
19
50
56
Scupin, Taf. 6, Fig. 3.
55)
97
49
71
50
73
E E.-St. Tannendorf 1, A.
56)
99
50
52
51
53
Waldau, Schlesien, D.
57)
97
49
52
51
54
Geinitz 1875, 2, Taf. 19, Fig. 3, D.
58)
84
43
49
51
58
Holzapfel, Taf. 11, Fig. 2.
59)
89
45
65
51
73
Waldau, Schlesien, D.
60)
55
22
42
40
76
E E.-St. Tannendorf 1, A.
61)
40
16
32
40
70
E Kreibitz 28, A.
62)
17
8
16
47
94
E E.-St. Tannendorf 1, A.
63)
25
12
22
48
88
Kreibitz, D No. 625.
64)
59
26
40
44
68
Löhof bei Quedlinburg *).
65)
62
30
41
48
66
Spiegelsberge bei Halberstadt1).
66)
63
31
45
49
71
Dülmen *).
67)
61
23
37
38
61
Spiegelsberge bei Halberstadt1).
68)
80
40
57
50
71
Plattenberg bei Blankenburg *).
69)
94
45
51
48
54
Plattenberg bei Blankenburg *).
70)
1) (G4
97
1—70): 1
35
Geologisches Landes
57
imuseum
36
Berlin.
59
Steinholz ]).
4) Abb. 72, 11) Abb. 73, 17) Abb. 74, 18) Taf. 14, Fig. 32, 20) Abb. 75, 27) Abb. 76,
32) Abb. 77, 33) Abb. 78, 34) Abb. 79, 40) Taf. 14, Fig. 33, 41) Abb. 80, 42) Abb. 81,
45) Abb. 82. 48) Abb. 83, 52) Abb. 84, 55) Abb. 85, 60) Abb. 86, 61) Taf. 14, Fig. 34,
62) Abb. 87.
Text zu nebenstehenden Abbildungen.
Abb. 72. Panopaea regularis d'Orb., linke Klappe, Steinkern. (No. 466). — Abb. 73. desgl.
reclite Klappe, Steinkern. (No. 467). — Abb. 74. desgl. reckte Klappe, Steinkern. (No. 468) —
Abb. 75. desgl. linke Klappe, Steinkern. (No. 470). — Abb. 76 desgl. reckte Klappe,
Steinkern. (No. 471). — Abb. 77. desgl. reckte Klappe, Ausguß des Hokldruckes. (No. 472).
— Abb. 78. desgl. rechte Klappe, Steinkern. (No. 473). — Abb. 79. desgl. linke Klappe,
Steinkern. (No. 474). — Abb. 80. desgl. reckte Klappe, Steinkern. (No. 476). —
Abb. 81. desgl. rechte Klappe, Steinkern. (No. 477).
Abb. 72—77 und 79—81 Emseher, E.-St. Tannendorf 1. — Abb. 78 Emscher, Kreibitz 9.
Originale zu Aüb 72—77 u. 80 Geol. Landesmus. (A),
zu Abb. 78, 79 und 81 Slg. Humboldtverein Ebersbach Sa.
Ändert 21
m 54
Paläontolögischer Teil
323
rücksiclitigung der Ungenauigkeit der Zeichnung der Anschluß gegeben. Sollten
jedoch weitere Exemplare dieser Form aufgefunden werden, deren sonstige Lage-
rungsverhältnisse eine Abtrennung erwünscht erscheinen lassen, so wäre dieselbe
zuzulassen. Die Abbildung bei Goldfuss (6) zeigt vollkommen gerundete
Anwachsringe, während bei d’Orbigny und Reuss an der Unter-Hinterrand-
grenze eine Ecke sichtbar ist. Goldfuss (3) ist vorn unten schwach eckig
und hinten gerundet, Woods (5) und Hennig (8) sind vorn gerundet und
hinten unten eckig, mein Exemplar (4) vorn schief abwärts ziehend ähnlich
(3) und hinten unten abgerundet eckig. Das Original zu Sturm (9) zeigt
hinter dem Wirbel einige Brüche, wodurch die Schale hinten so außer-
ordentlich hoch und breit erscheint. Während das Stück vorn gerundet und
hinten unten stark eckig ausgebildet ist und in dieser Beziehung Woods (14),
Scupin (15) und d’Orbigny (16) gleicht, ist das daneben angeführte Exemplar
von Woods (10) vorn unten mehr eckig und hingegen hinten schön
gerundet. Dagegen bieten mein Exemplar (11) und Geinitz (12, 13) vorn und
hinten ausgezeichnet schöne Rundungen dar. Das Original zu (13) ist sehr
zusammengedrückt und deshalb sicher verunstaltet. Jedoch unterscheidet sich
wieder Sturm (9) mit seinem geraden vorderen Oberrande, der in scharfer
Ecke in den geraden Vorderrand umbiegt, von Scupin (15), mit schräg nach
vorn abfallendem und Woods (14) mit gerundetem Vorderrande. Während
mein Exemplar (17) nach vorn unten schräg abfällt und hinten ziemlich
senkrecht emporsteigt, zieht sich in meinem Exemplar (18) der Vorderrand
in schön geschwungenem Bogen zum Unterrande, und dieser hebt sich nach
einer Eckbildung schräg zum Hinterrande empor; dagegen steigt bei Reuss
(19) der Unterrand zum Vorder- und Hinterrande steil auf. Die beiden Exem-
plare meiner Sammlung (20) sind am Vorderrande gut gerundet, biegen aber
scharf vom Unter- zum Hinterrande um und gleichen vollständig Scupin (22).
Während an diesen drei Exemplaren der Teil vor dem Wirbel niedriger ist
als hinter demselben, ist dies bei Sturm (23) gerade umgekehrt. Letzterem
ähnlich ist mein Exemplar (25) und Humboldtver. Ebersbach (33). Geinitz (24)
und meine Exemplare (26, 27) zeigen die Anwachsringe wieder in voller
Rundung. Ein Gegenstück hierzu bietet Sturm (28), das einen sehr schräg
aufsteigenden Hinterrand besitzt. Der vollständige Umriß dieses Exemplares
ist übrigens nicht so spitzwinkelig wie dies die Abbildung zeigt. Das mir
vorliegende Original des Geologischen Landesmuseums Berlin ist stark zu-
sammengedrückt und die Vorderhälfte der abgebildeten Schale schief ver-
drückt. Dies beweist besonders auch die linke Klappe, an der auf der Vorder-
seite die Anwachsstreifen und Falten ziemlich senkrecht herabziehen. Sie ist
sehr ähnlich der Abbildung bei Scupin Taf. 6, Fig. 16. Daneben steht das
vollständig anders gestaltete Humboldtvereinsexemplar (29), das genau mit
Sturm (23) übereinstimmt, zu dem sich als weiterer Kontrast Müller (30)
Text zu nebenstehenden Abbildungen.
Abb. 82. Panopaea regularis d’Orb., linke Klappe, Steinkern. Oberturon a f», Innozenzi-
dorf 6. (No. 478). Orig. Slg. Humboldtverein Ebersbach Sa. — Abb. 83. desgl. linke Klappe
Steinkern. (No. 479). — Abb. 84. desgl. linke Klappe. (No. 480). — Abb. 85. desgl. linke
Klappe. (No. 481). — Abb. 86. desgl. rechte Klappe (No. 482). — Abb. 87. desgl. rechte
Klappe. (No. 484). Orig, zu Abb. 83, 85, 86, 87 Einscher, E.-St. Tannendorf 1, zu Abb. 84
Oberturon 7, Kreibitz 14. Geol. Landesmus. (A).
21*
324
Abh. preuß. geoL'L.-A., Neue Folge, Heft 159
gesellt. Vom gleichen Fundort wie (23) bietet Langenhan (31) mit dem gerade
nach schräg unten verlaufenden Vorderrande eine Abweichung. Meine Samm-
lung (32) gleicht in der Form vollständig Scupin (15). Humboldtverein (34)
hat hingegen wieder einen horizontal vom Wirbel nach vorn verlaufenden
Oberrand, der fast senkrecht zum Unterrande absteigt und in diesen scharf
umbiegt, während letzterer im stumpfen Winkel zum Hinterrande auf biegt.
Ähnlich ausgebildet, wenn auch vorn nicht so scharf abgestutzt, ist Scupin
(35). Eric (36) scheint mehr zu Panopaea mandibula hinüber zu neigen und
dürfte hier wohl abzutrennen sein. Meine Sammlung (37, 38) sind ein paar
kleinere Exemplare von der Form Geinitz (24). Stürm (39), das im Original
vorliegt, mit schön gerundetem Vorderrande biegt in scharfem stumpfem
Winkel vom Unter- zum Hinterrande auf. Verfolgt man den Verlauf der An-
wachsringe in etwa halber Größe des Exemplares, also im jüngeren Alter,
so erhält man eine Form, die Reuss (1) und d’Orbigny (2) sehr ähnlich ist
(Vorderseite kurz und niedrig, Hinterseite länger und bedeutend höher).
Während meine Sammlung (40) vorn senkrecht absteigende Anwachsringe
besitzt, die in fast rechtem Winkel in den Unterrand und in scharfem stumpfem
Winkel in den schräg gerade aufsteigenden Hinterrand übergehen, und das
Exemplar hinten und vorn von gleicher Höhe ist, besitzt meine Sammlung (41)
die Form von Sturm (23) mit breiterer Vorder- und schmälerer Hinterseite,
an der die Anwachsstreifen vom Vorderrande in stumpfem Winkel in den
Unter- und im rechten Winkel vom Unter- in den Hinterrand übergehen.
Ähnliche Form, aber mit gleich hoher Vorder- und Hinterseite, besitzt mein
Exemplar (42). An Sturm (23) schließt auch Woods (43) an, während
Scupin (44) und Kreibitz (46) sich wieder meiner Sammlung (40) nähern,
nur daß hier die Vorderseite schön gerundet ist. Ein gerade umgekehrtes Bild
gewähren wieder Humboldtverein (45) und meine Sammlung (48), an denen
der Vorderrand vom Oberrande in schräger Linie zum Unterrande absteigt,
im stumpfen Winkel um- und der Unterrand zum Hinterrande im rechten
Winkel auf biegt. Eine ähnliche Form, nur mehr oder weniger gerundeter,
zeigen auch Scupin (50), Herrenleite (51) und Holzapfel (58). Das Exemplar
vom Lusberg (47) und ÜTy Kreibitz 14 (52) gleicht vollständig Scupin (35).
Weiter gleichen einander Langenhennersdorf (53) und meine Sammlung (55)
mit breiter Vorder- und schmälerer Hinterseite. Der vordere Oberrand ver-
läuft gerade; der Vorderrand steigt in annähernd gerader, nur wenig schiefer
Linie zum Unterrande, mit dem er in stumpfem Winkel verbunden ist, und
dann dieser in annähernd rechtem Winkel wieder aufwärts zum Hinterrande.
Hieran schließen sich in der Form die Exemplare von W7aldau (56, 57, 59);
nur sind die Anwachsstreifen teils gerundeter, teils mehr oder weniger stumpf-
winkelig vom Unterrande aus mit den anderen Rändern verbunden. Angefügt
sind sodann noch einige kurze Formen (60—63), die sehr an Panopaea mandi -
bula Sow. 10,s) erinnern. Sie lassen sich jedoch von dem gegenwärtigen
Formenkreisc nicht abtrennen (Übergänge 18, 40, 52).
Ist in vorstehendem gezeigt, daß die Lage des Wirbels allein keine
Trennung ermöglicht, so mögen noch einige weitere Gesichtspunkte erörtert
werden. Unter den kurzen, vorn und hinten etwa gleich hohen Formen besitzt
Geinitz (24) vollständig gerundete, Scupin (35) und OT y Kreibitz 14 (52)
hinten schwach gekantete, Sturm (39) hinten scharf stumpf gekantete und
108) Woods 11)04—13, 2, Taf. 37, Fig. 1—5.
Paläontol ogischer Teil
325
G. Müller (30) hinten scharf fast rechteckig gekantete Anwachsringe. Über-
gänge zwischen kürzeren und längeren Formen sind nach der Tabelle lücken-
los vorhanden. Bei den längeren Formen, die vorn und hinten etwa gleich
hoch sind, ist im allgemeinen der Vorderrand gerundet und die Verbindung
zwischen Unter- und Hinterrand stumpf- bis rechtwinkelig ausgebildet, jedoch
findet sich auch das Gegenteil wie bei Woods (10), wo die An wachsstreifen
in der Vorderhälfte ziemlich senkrecht verlaufen und auf der hinteren hübsch
gerundet umbiegen, oder meine Sammlung (48), wo der Vorderrand ziemlich
gerade nach schräg unten verläuft, dort in einer Kante stumpfwinkelig um-
biegt und zum Hinterrande in einem engen, rechtwinkelig ausgerundeten Bogen
aufsteigt, oder mein Exemplar (11), an dem Vorder- und Hinterrand mit dem
Unterrande im breiten Bogen verbunden sind. Faßt man schließlich noch die
großen Formen ins Auge vom Typus Sturm (23), so sind vollständige Über-
gangsreihen vorhanden von solchen, wo die vordere Schalenseite hoher als
die hintere ist, bis zu denen, wo sie gleich hoch ist. Besonders sei hierbei
hervorgehoben, daß fast alle vorliegenden Exemplare mit höherer vorderer
Schalenseite gemäß des Verlaufes der Anwachsringe im jüngeren Alter gleich
hohe Schalenhälften besessen haben. Auch das Verhältnis Lange : Höhe
variiert innerhalb dieses letzten Formenkreises außerordentlich (45, 50, 51,
53, 55, 56, 57, 58, 59). Ebenso finden sich in demselben Exemplare mit voll-
ständig gerundetem Verlauf der Anwachsstreifen bis zu deren scharfem Um-
biegen vorn unten oder hinten unten oder an beiden Stellen zugleich. Die
unvollständigen Exemplare bei Geinitz 1875, 2, Taf. 19, Fig. 3 und 4, ge-
hören ebenfalls zu dieser Gruppe. Alle kleineren Exemplare lassen sich in
den ersten Wachstumsstadien dieser großen vollständig wiedererkennen. Fast
allgemein ist bei den letzteren der Wirbel mehr in die Mitte gerückt, was
in der Eigenart des an dem Verlauf der konzentrischen Anwachsringe gut
erkennbaren Wachstums der Muschel begründet ist.
Einige von der Geologischen Landesanstalt Berlin mir gütigst zum Ver-
gleich überlassene Exemplare lassen sich ebenfalls in unsere Reihe auf-
nehmen. Lohof (64) gleicht in der Form vollständig meinem Exemplare (18),
Spiegelsberge (65) nach den Verhältniszahlen meinem Exemplare (52) sowie
nach dem Verlauf der Anwachsringe und dem Gesamtumriß meinem Exem-
plar (60). Vollständig meinem Exemplar (52) mit einer geringen Abweichung
im Verhältnis gleicht Dülmen (66). Spiegelsberge (67) gleicht im Gesamtbilde
meinen Exemplaren (20) unter einiger Abweichung in den Verhältnismaßen,
Plattenberg (68) gleicht in Form und Verhältnis meinem Exemplar (55),
Plattenberg (69) in der Gesamtform meinem Exemplar (41) und in dieser sowie
auch noch im Verhältnis Waldau (57), schließlich Steinholz (70), das in seinen
Verhältniszahlen und in seinem Aussehen meinen kleinen Exemplaren (4 u. 17)
gleicht und unter den größeren Exemplaren in der Art der Biegung der konzen-
trischen Falten einen sehr guten Vertreter in Waldau (59) besitzt. Sämt-
liche Exemplare der Landesanstalt entstammen dem Emschcr.
Auf die Darlegung der verschiedenen Autoren soll nicht speziell ein-
gegangen werden. Wenn auch die von ihnen gezeichneten Unterschiede
bestehen mögen, so verwischen sie sich vollständig bei Durchsicht reicheren
Materiales. Es ist nicht möglich, irgendeine Gruppe herauszulösen, ohne
nicht in die nächste damit überzugreifen. Deshalb ist auch dieser Art ein
breiterer Raum gewidmet worden, um die Vereinigung der mannigfaltigen
326
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
Formen zu begründen. Es sei nur auf die Bearbeitung dieser Gruppe durch
Scupin S. 149 ff., der sich zuletzt bemüht hat, einzelne Formen festzulegen,
nochmals kurz eingegangen. Zwischen Panopaea muelleri und Panopaea plana ,
die nur durch die Länge der Schale voneinander unterschieden sind, liegen
genügend Übergangsformen vor. PatiGpaea depressa, die sich von der vorher-
gehenden besonders durch den mehr in die Mitte gerückten Wirbel auszeichnet,
fällt durch die hier aufgestellte Tabelle vollständig mit der vorigen Art
zusammen. Auch Panopaea geinitzi ist bereits hier behandelt und eingereiht
worden. Z'u Geinitz 1843, Taf. 2, Fig. 2,' ist das Original im Museum zu
Dresden nicht aufzufinden; vielleicht könnte eine als Original hierzu be-
zeichnete, schwer kenntliche Goniomva designata var. hierunter zu ver-
stehen sein.
Woods109), der die Panopaeen der Unteren Kreide von England unter
Panopaea gurgitis vereinigt hat, schildert ebenfalls die große Variations-
möglichkeit seiner Art und schließt mit den auf Taf. 36, Fig. 6—8 als var.
plicata bezeichnetcn Formen an unsere Art an. Jedoch kann Mva plicata
Sow. JI°), die an der hinteren unteren Ecke spitzwinkelig umbiegt, in unsere
Art nicht eingereiht werden. Bei Berücksichtigung unseres gesamten Materiales
aus der Oberen Kreide mit seiner reichen Formenentwicklung, die durch
ein verschiedenartig kombiniertes eckiges Umbiegen der Anwachsringe ge-
kennzeichnet ist, erscheint die vollständige Abtrennung der Formen aus der
Oberen Kreide als besondere Art gerechtfertigt. Auch Woods trennt Panopaea
meveri (43), die wir in unseren Formenkreis mit einbeziehen müssen und die
unserem Exemplar von Waldau (59) vollständig gleicht, von Panopaea gur-
gitis ab. Ohne Zweifel dürfte aber die Abstammung unserer Art von Panopaea
gurgitis anzunehmen sein; denn die Grundlage für die verschiedenen, in der
Oberen Kreide so markant zum Ausdruck kommenden Formen findet sich
bereits in den von Woods aus der Unteren Kreide dargestellten Exemplaren.
Einzelne wenige Stücke zeigen sogar noch die der Panopaea gurgitis eigene,
annähernd gleichmäßige Rundung der Anwachsringe am Vorder- und Hinter-
rande. Infolge des bereits verbrauchten Namens gurgitis und der unsicheren
Form plicata hat die Art nach d’Orbigny den Namen Panopaea regularis
zu tragen, deren Abbildung ein gut ausgebildetes älteres Exemplar darstellt.
Herr Cossmann in Paris, der die Liebenswürdigkeit hatte, mein Exemplar
(55) mit dieser Art zu vergleichen, teilte mir mit, daß Panopaea regularis
länger sei, ihre beiden Enden von gleicher Breite und ihre Wirbel mehr nach
vorn gelegen seien. Diese Unterschiede schließen jedoch die Einreihung in
unseren Formenkreis nicht aus.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Laun 5 (Mus. Aussig), Jidn 3, 30,
31, 40, 42 (alle 5 Soukup), 28, 29, 36, 37, Löwenberg 1, 2 (beide
Geol. Landesmus.), Hermsdorf Löw. 1 (Geol. Landesmus.),
Grunauer Spitzberg Löw. 3 (Geol. Landesmus.), Heuscheuer 2;
Oberturon aß: Herrenleite (Mus. Dresden), Philippenau, Jidn 3 (Soukup),
Heuscheuer 3;
109) Woods 1904—13, 2, 8. 222, Taf. 35, Fig. 9—14; Taf. 86, Fig. 1—5.
110) SOWERBY 1825, 6, 8. 20, Taf. 419, Fig. 8.
Paläontologischer Teil
327
Oberturon y: Kreibitz 4, 5, 6, 12, 14, Großrackwitz Löw. 1 (Geol. Landes-
mus.) ;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, 4, Kreibitz 9, 23, 26, 28, Oberkreibitzer
Talsperre 5, 8, Falkenau 4, E.-St. Neuhütte 5, Neuwarthau
Löw. 1 (Geol. Landesmus.), 2 (Geol. Landesmus., Realgymn.
Löwenberg), 3 (Geol. Landesmus.), Kesselsdorf Löw. (Real-
gymn. Löwenberg, Geol. Landesmus.), Giersdorf Löw. (Geol.
Landesmus.), Hohlstein Löw. (Geol. Landesmus.), Großhart-
mannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Waldau Löw. (Geol.
Landesmus.), Deutmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Gehns-
dorf Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Herzogswaldau Löw. (Geol.
Landesmus.), Hermsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Kieslings-
walde (Mus. Dresden) ;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.).
Panopaea regularis ist ferner bekannt aus den gleichalterigen Ablage-
rungen vom nördlichen Harzrande, aus dem Senon von Aachen und Dülmen,
sowie aus den tieferen Kreideschichten Böhmens bis hinab ins Cenoman. Auch
das Original aus dem Cenoman von Tyssa bei Geinitz 1872, 1, Taf. 20, Fig. 1,
gehört hierher. Ferner findet sich die Art in der französischen und eng-
lischen oberen Kreide.
Panopaea mandibula Sow. sp.
Taf. 15, Fig. 1, 2
1813 Mya mandibula Sowerby, 1, S. 93, Taf. 43.
1841 Panopaea jugleri A. Roemer, S. 75, Taf. 10, Fig. 4.
1844 Panopaea mandibula d’Orbic.ny, 3, S. 344, Taf. 360, Fig. 3, 4.
1875 Panopaea mandibula Geinitz, 2, S. 70, Taf. 18, Fig. 20, 21.
1883 Panopaea mandibula Fric, S. 108.
1889 Glycimeris sp. Holzapfel, 2, S. 158, Taf. 11, Fig. 1.
1897 Panopaea mandibula FriC, S. 60.
1904 — 13 Panopaea mandibula Woods, 2, S. 228, Taf. 37, Fig. 1 — 5.
Zu dieser Art können nur wenige, meist unvollkommene Exemplare ge-
stellt werden. Sie sind sehr kurz und besitzen einen annähernd abgerundet
rhombischen Umriß. Der Vorderrand flieht von seiner oberen Kante abwärts
zum fast geradlinigen Unterrande zurück. Letzterer biegt recht- bis etwas
spitzwinkelig zum gerade abgestutzten Hinterrande auf. Dieser ist mit dem
geraden Oberrande durch einen rechten bis stumpfen Winkel verbunden.
Alle Kanten sind abgerundet. Die Schale ist stark ungleichseitig, der spitze
hervorragende, nach innen eingebogene Wirbel weit nach vorn gerückt. Vom
Wirbel zur Unter-Hinterecke zieht eine flache Furche.
Die Verzierung der Schale besteht aus kräftigen unregelmäßigen konzen-
trischen Falten, die die ganze Schalenoberfläche bedecken. Weiter ziehen über
die Schale undeutliche Radiallinien, die aber auch von Pressungen der Stein-
kerne herrühren könnten.
328
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Verhältnis
Länge (100):
Lage des
Wirbels
Höhe: von vorn ab Höhe
1) 26 mm 7 mm 20 mm 27 77
2) 36 „ 10 „ 27 „ 28 75
Unsere Exemplare unterscheiden sich von Panopaea regularis d’Orb.
durch den weit nach vorn gerückten Wirbel, das Zurückfliehen des Vorder-
randes vom Ober- zum Unterrande und das zu einem spitzen Winkel hin-
neigende Umbiegen an der Unter-Hinterrandecke. Sie entstammen einem
weichen Mergel, in dem Deformationen sehr häufig sind, und stimmen gut
überein mit den Abbildungen bei Roemer, Geinitz und Holzapfel. Auch die
Abbildung bei d’Orbigny läßt sich darauf anwenden. Die englischen Exem-
plare, die durch Sowerby und Woods dargestellt sind, scheinen zum Teil
zu Panopaea regularis d’Orb. zu gehören. Die S. 321 unter dieser Art in der
Tabelle als Nr. 60—63 aufgeführten Formen sind mit Woods, Taf. 37, Fig. 4
und 5, sehr eng verbunden, lassen sich aber aus dem hier gezeichneten Kreise
der Panopaea regularis d’Oiib. nicht herauslösen. Die Umgrenzung der Pano-
paea mandibula wird dadurch, wenn sie trotzdem ihre Selbständigkeit be-
wahren kann, eine andere. Auch Eric gelangt bei seinen Exemplaren aus den
Iserschiehten zu einem gleich unsicheren Schlüsse. Mein Material gestattet
eine weitere Stellungnahme nicht.
Vorkommen:
Mittelturon: Zivonin 1, Strehlen (Mus. Dresden), Jicin 32, 41 (beide
Soukup), 29, 36, 38, Kesselsdorf Low. (Geol. Landesmus.),
Löwenberg 3 (Geol. Landesmus.) ;
Oberturon y* Kreibitz 4.
Die Originale zu Geinitz 1875, die Vorlagen, entstammen den mittelturonen
Kalkmergeln von Strehlen bei Dresden. Aus der Aachener Kreide wird
die Art aus dem Untersenon, aus der französischen aus dem Unterturon und
aus der englischen aus dem Gault bis ins Cenoman aufgeführt.
Fholadomyidao Fiscüer
Pholadomya Sow.
Pholadomya nodtilifera Mlxst.
Taf. 15, Fig. 3, 4
1834 — 40 Pholadomya nodulijera Goldfuss, 2, S. 273, Taf. 158, Fig. 2 a, b.
1840 Pholadomya albina Geinitz, 2, S. 49, Taf. 12, Fig. 1 a, b.
1841 Pholadomya albina A. Roemer, S. 75, Taf. 10, Fig. 7.
1863 Pholadomya nodulijera Drescher, S. 341.
1875 Pholadomya nodulijera Moesch, S. 103, Taf. 34, Fig. 2 a.
1875 Pholadomya nodulijera Geinitz, 2, S. 70, Taf. 19, Fig. 5.
1888 Pholadomya nodulijera G. Müller, S. 433.
1889 Pholadomya nodulijera Holzapfel, 2, S. 155, Taf. 15, Fig. 1.
1891 Pholadomya conf. puschii Langenhan & Grundey, Taf. 3, Fig. 3.
1897 Pholadomya nodulijera FriC, S. 60, Abb. 71 a, b.
Maße:
Lage des
Wirbels
Länge: von vorn ab
Paläontologischer Teil
329
1897 Pholadomya nodulijera Petrasci-ieck, S. 28.
1912 — 13 Pholadomya nodulijera Scupin, S. 144 (z. Teil).
Die Steinkerne von Pholadomya nodulijera gehören zu den elegantesten
und augenfälligsten Formen unseres Gebietes. Sie besitzen querovalen Um-
riß und dicke, gegeneinander eingebogene, stets aus der Mitte nach vorn
gerückte Wirbel. Sie sind mit kräftigen radialen Rippen verziert, die durch
starke konzentrische Ringe in markante Knoten zerspalten sind und die nur
gegen den Vorder- und Hinterrand auf einem kleinen Felde fehlen. An
einigen kleineren Exemplaren treten die Knoten außerordentlich scharf hervor.
Auf den Steinkernen sind Knotenreihen und Zwischenräume ungefähr von
gleicher Breite; vereinzelt setzt auch hier und da eine Knotenreihe aus, an
deren Stelle tritt ein entsprechend breiterer Zwischenraum111). Die letzten
zwei bis drei Reihen nach vorn und hinten sind zuweilen nur als schwache
unbeknotete Rippen ausgebildet und auch wohl durch größere Zwischenräume
getrennt. Außerdem überziehen gewöhnlich die letzten Knotenreihen der
Hinterseite nur einen Teil der Schale und erreichen nicht den Unterrand.
Bei Berücksichtigung dieser Umstände wird es verständlich, daß frühere
Autoren, Goldfuss, Roemer, die Art nur mit 12 -14 Knotenreihen geschildert
haben, während deren Zahl allgemein zwischen 17 und 21 schwankt. Geringere
Zahlen dürften nur auf Undeutlichkeit des Steinkernes oder auf ungenaue
Angaben zurückzuführen sein. Die von Scupin S. 144 gegebene Umgrenzung
der Art erscheint an Hand meines Materiales noch nicht vollständig zu-
treffend. Außer den in meiner eigenen Sammlung vorhandenen 20 besseren
Steinkernen stand mir auch das Material im Böhmischen Landesmuseum zu
Prag sowie im Museum für Mineralogie, Geologie und Vorgeschichte zu
Dresden zum Studium zur Verfügung. Zunächst möge eine Gegenüberstellung
der Maße eine Übersicht über die Variationsmöglichkeit der Art geben. Bei
der Zahl der gemessenen Exemplare dürfte dies eher erreichbar sein als
bisher an Hand einzelner Stücke (Tabelle S. 330).
Die aufgezählten Exemplare stammen von der E.-St. Tannendorf (E 1).
7), 9), 22), 26), 27), 28), 31) Museum Prag.
Wenn man die größten Extreme mit Rücksicht auf die Möglichkeit von
Verdrückung etwas einschränkt, so ergibt sich für unsere Steinkerne ein
Verhältnis von Länge : Höhe, das zwischen 100:75 und 100:58 schwankt. Die
Dicke beträgt ungefähr die Hälfte der Länge. Die aufgezählten Exemplare
müssen alle zu einer Art gestellt werden. Eine Scheidung läßt sich in keiner
Weise vornehmen.
Das Original von Goldfuss, Taf. 158, Fig. 2 a, ist nach Moesch, dem es
Vorgelegen hat, stark beschädigt und in der Abbildung unrichtig restauriert,
so daß diese nicht allzu sehr maßgebend ist. Die Beschreibungen bei
Goldfuss und Moescii stimmen unter Berücksichtigung obiger Ausführun-
gen mit unseren Exemplaren überein. Nach Moesch besitzt das Original
von Goldfuss 92 mm Länge, 68 mm Hohe und 52 mm Dicke = 100:74:56,5;
während das durch Moesch von Blankenburg abgebildete Exemplar (Taf. 34,
Fig. 2 a) 59 mm lang, 48 mm hoch und 37 mm dick ist = 100 : 81 : 63 112).
111) vergl. HOLZAPFEL 1889, 2, Taf. 15, Fig. 1. In meiner Sammlung ist in dieser Weise ein Exem-
plar, in der des Humboldivereins zu Ebersbach auch ein Exemplar verziert.
112) Hierzu besitzt ein Exemplar aus dem Buthenial bei Blankenburg im Geologischen Landesrausenm
Berlin ein Verhältnis von 100 Länge : 56 Höhe: 47 Dicke und ein anderes von demselben Platze ein Ver-
hältnis von 100 Länge : 79 Höhe : 62 Dicke bei vollständig gleichartiger Berippung.
330
Abh. preuß. gteol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Beide Stücke lassen sich an unsere anschließen. Letzteres scheint übrigens
nach der Abbildung am Hinterrande beschädigt und der Unterschied von
Länge: Höhe ursprünglich größer gewesen zu sein.
Das von Goldfuss Taf. 158, Fig. 1 sowie auch von Moescii, Taf. 34,
Fig. 4, als Pholadomya elliptica dargestellte Exemplar kann nach der Schil-
derung von Moesch von unserer Art nicht verschieden sein. Das Verhältnis
Länge 87 mm : Höhe 49 mm : Dicke 35 mm = 100 : 56 : 40 schließt genau an das
entgegengesetzte Ende der Pholadomva nodulifera bei Goldfuss an unsere
Reihe an, so daß die Ansicht von Scupin, seine (und auch unsere) Exemplare
nähmen zwischen den beiden GoLDFUss’schen Abbildungen eine Mittelstellung
ein, zu bestätigen ist. Die Abtrennung einer Varietät nach dem Längen-
Länge
mm
Höhe
mm
Dicke
mm
Verh
Länge
Höhe
ältnis
(100):
Dicke
Radialrippen
1)
46
36
21
i 78
46
17
2)
68
50
37
I 73,5
54,5
17
3)
64
47
32
73
, 50
18
4)
58
42
31
72
1 53
18
5)
44
31
22
70]
50
20
6)
56
39
28
70
50
20
7)
67
46
24
69
36
18
8)
59
40
27
68
46
17
9)
41
28
21
68
51
17
10)
40
27
21
67,5
52,5
18
11)
55
37
26
67
47
18
12)
51
34
29
67
57
18
13)
49
33
23
67
46
18
14)
54
36
27
67
50
rechts: 20 links: 22
15)
50
33 ;
26
66
52
20
16)
54
35
28
65
52
17
17)
48
31
24
65
50
21
18)
42
27
21
64
50
21
19)
63
40
34
63,5
54
20
20)
48
30
24
63
50
18
21)
49
31
25
63
51
20
22)
60
38
28
63
47
18
23)
68
42
34
62
50
20
24)
54
33
26
61
48
18
25)
66
40
?
61
?
20 eine Klappe
26)
70
42
?
60
?
19
27)
45
27
26
60
58
19
28)
56
33
30
59
54
19
29)
57
33
28
58
49
20
30)
53
30
28
56,5
53
17
31)
60
33
28
55
47
17
in Taf. 15, Fig. 3 ist ein kurzes, in Fig. 4 ein langes Exemplar dargestellt.
Paläontologiseher Teil
331
Verhältnis allein, welcher Weg von Scupin eventuell vorgeschlagen wird, ist
jedoch nicht möglich. Zahl und Art der Radialrippen erscheinen mir für die
Unterscheidung wesentlicher, so daß ich auch Taf. 34, Fig. 3 bei Moesch
entschieden von Fig. 4 trennen muß.
Die durch A. Roemer und Geinitz ^Charakteristik“, von Schandau ab-
gebildeten und beschriebenen Stücke gehören zu unserer Art. Die Abbildung
bei Geinitz ist wohl etwas mißlungen. Auch im ,, Elbtalgebirge“ gilt Be-
schreibung und Abbildung unserer Art (Länge 64 mm: Höhe 44 mm = 100:69,
17 Radialrippen). Der Übergang vom Wirbel zum hinteren Schloßrand ist,
wie das Original ergibt, in der Abbildung allzu gerade dargestellt. Die Be-
schreibung des von G. Müller ,, Harzrand“ von der Schanzenburg auf-
geführten Steinkernes läßt ebenfalls sicher auf unsere Art schließen.
Die Abbildung bei Holzapfel ist in der Art der Berippung sehr charakte-
ristisch für unsere Exemplare, an denen jedoch in den meisten Fällen der
Hinterrand höher hinaufzieht als hier (Länge 99 : Höhe 69 = 100:70).
Das von Langen ii an & Grundey dargestellte Exemplar ist nur unsere Art,
wenn auch die Abbildung nicht ganz korrekt zu sein scheint.
Unter Fig. 71a und b bildet Fuic ein sehr charakteristisches Exemplar
unserer Art ab. Die Knoten kommen dabei jedoch etwas schwach zur Geltung.
Fig. 71 c ist zu trennen und zu der folgenden Varietät fritschi zu stellen.
Schließlich hat sich zuletzt Scupin bemüht, den verworrenen Knoten zu
lösen. Zu den bereits hierauf bezüglichen Ausführungen sei noch folgendes
bemerkt. Nach Moesch ist das Verhältnis von Pholadomva elliplica bei
Goldfuss nicht 100 (Höhe) : 209 (Länge), sondern nur 100:178. Bei den
Beschädigungen, die die GoLDFUss’schen Exemplare nach Moesch aufweisen,
ist mit ihrer Hilfe ein Urteil über die Wirbelkrümmung wohl nicht möglich.
Die Maße der von Scupin aufgeführten Exemplare betragen nach meiner
Feststellung:
Maße:
1
2
3
Länge:
Höhe:
Länge: Höhe = 100:
36,5 mm
25 „
69
41 mm
27 „
66
34 mm
21 „
62
Sie entsprechen also vollständig unseren Maßen. Das von Scupin er-
wähnte Exemplar mit acht Rippen würde aber hier auszuschließen sein. Auch
die Abbildung Taf. 5, Fig. 16 erscheint unsicher. Das vorliegende beschädigte
Original zeigt sehr scharfe, ziemlich glatte Radialrippen ähnlich der Phola-
dompa nodulifera var. n. salzbergensis.
Das von Sturm 1901, Taf. 8, Fig. 9, als Pholadomva elliplica dargestellte
Exemplar möchte ich auch nur als sehr zweifelhaft hierher stellen, da die
Abbildung ganz deutlich wenige und nur verhältnismäßig schwache, von-
einander entferntere Rippen zeigt, was besonders gegen den Unterrand gut
hervortritt. Die in der Beschreibung erwähnte stärkere Beknotung der
Pholadompa elliplica und somit auch des SxuRM’schen Exemplares scheint
nur darin begründet zu sein, daß dem Autor nicht genügend Vergleichsmaterial
Vorgelegen hat.
Ein Exemplar von Falkenau bei Böhm. Kamnitz (E) und ein Bruchstück
von Khaa (OT aß) im Museum zu Prag entstammen unserem Gebiete und
gehören zu unserer Art.
332
Abh. preuß. g(eoL L.-A., Neue Folge, Heft 159
Die Art gehört der Oberen Kreide an. Das von Fric „Iserschichten“
Abb. 76 dargestellte Exemplar gehört nicht hierher; jedoch könnte das von
ihm in „Priesener Schichten“ Abb. 123, als Inoceramus planus var. costata
abgebildete unsere Art ergeben. Sodann liegt die Art vor von Kieslings-
walde. Exemplare im Museum zu Dresden (Länge 48 : Hohe 32 = 100:67,
19 Radialrippen) und Prag (Länge 50: Höhe 40 = 100:80, 20 Radialrippen)
konnten verglichen werden. Ferner ist sie bekannt aus dem Emscher und
Untersenon der Löwenberger Kreide. Zwei Exemplare von Waldau aus dem
Museum zu Dresden liegen zum Vergleiche vor (Länge 43: Höhe 33 =
100:77, 17 Rippen und Länge 50: Höhe 29 = 100:58, 22 Rippen). Das von
Scupin auf Taf. 5, Fig. 16 aus der Brongniartizone der Mittelberge bei Löwen-
berg dargestellte Exemplar erscheint mir jedoch, wie schon erwähnt, nicht
sicher zu der Art gehörig. Ferner liegen aus dem Überquader bei Pirna
(OT aß) zwei Stück in der Sammlung des Geologischen Landesamtes Leipzig.
Die von Brauns 1875, S. 360 u. 361, zu Pholadomva elliptica und ambonala
gestellten Exemplare vom Salzberge bei Quedlinburg könnten unserer Art
ganz oder teilweise angehören, während die von mir dort gesammelten sowie
die im Museum zu Dresden vorhandenen Pholadomyen dieser Fundstelle nicht
hierher zu steilen sind. Weiter ist Pholadomva nodulifera aus dem Emscher
der Schanzenburg bei Heudeber durch G. Müller und aus dem Untersenon
von Aachen durch Holzap; el bekannt geworden.
Vorkommen:
Mittelturon: Löwenberg 3 (Geol. Landesmus.);
Oberturon aß: Khaa 1, Herrenleite (Mus. Dresden) 1J3), Hochwald 1, Walters-
dorf 2 (Donath), Jidn 3 (Soukup), 5;
Emscher: Oberkreibitzer Talsperre 5, 3, Kreibitz 6, 24, 26, E.-St. Tannen-
dorf 1, Jägerdörfel 2, E.-St. Neuhütte 5, Hermsdorf 7, Waldau
Löw. (Geol. Landesmus.), Herzogswaldau Löw. (Geol. Landes-
mus.), Neuwarthau Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Kesselsdorf
Löw. (Realgymn. Löwenberg, Geol. Landesmus.), Hohlstein
Löw. (Realgymn. Löwenberg), Hochkirch Löw. (Geol. Landes-
mus.), Neuwarthau Löw. 3 (Geol. Landesmus.), Gehnsdorf
Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde (Sturm);
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Realgymn. Löwenberg, Geol. Landes-
mus.).
Pholadomya nodulifera Mi'issT. var. n. fritschi
Taf. 15, Fig. 5
1897 Pholadomva nodulifera FniC, Abb. 71 c.
? 1901 Pholadomva elliptica Sturm, S. 87, Taf. 8, Fig. 9.
Die vorliegende Varietät unterscheidet sich von der Stammform durch
wenige (bis 12) nur schwach hervortretende Radialrippen, die auf den Stein-
kernen eine Knotenbildung nur in ganz geringer Weise wahrnehmen lassen,
und durch bedeutend breitere Zwischenräume. Vorn und hinten bleibt auf
der Oberfläche ebenfalls ein kleines Feld ohne Rippen. Die Abbildung bei
Fric zeigt gegenüber dem Originale die Radialrippen viel zu scharf, während
die kräftig hervortretenden konzentrischen Rippen gar nicht zum Ausdruck
gebracht sind.
113) Länge 67: Höhe 45 = 100:67, 17 Rippen.
Paläontologischer Teil
333
Da nur wenige Stücke vorliegen, kann über die Variationsmöglichkeit
dieser Form nichts festgestellt werden.
Das von Sturm abgebildete Schalenexemplar erscheint ebenfalls den
von mir hierher gestelltem Steinkernen sehr ähnlich. Die Radialrippen sind,
wie besonders gegen den Unterrand wahrnehmbar, ziemlich weit voneinander
entfernt und scheinen auch nicht sehr kräftig zu sein. Die vorhandenen
Knoten sind sicher so fein, daß sie auf dem grobkörnigen Material unserer
Steinkerne kaum sichtbar sein würden (vgl. auch PhoL nodulifera S. 328 ff.).
Nahe stehen unserer Varietät auch Pholadomva rovana d’Orbigny 1844,
3, Taf. 367, Fig. 3, und Pholadomva elliptica Moescii 1875, Taf. 34, Fig. 3.
Mangels von Vergleichsmaterial läßt sich jedoch keine Entscheidung treffen.
Der Wirbel ist in beiden Abbildungen gegenüber unseren Exemplaren etwas
sehr weit nach vorn gerückt. Die dazu gehörigen Beschreibungen fassen
bestimmt mehrere Formen zusammen, so daß hieraus auch nichts Brauchbares
gewonnen werden kann.
Es lagen nur einige meist unvollkommene Steinkerne vor.
Ich widme die Varietät Herrn Professor Dr. A. Fric f in Prag.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Böhm. Zwickau 5.
rholadomya nodulifera MPxst. var. n. salzbergensis
Taf. 15, Fig. 6, 7
Diese Varietät, die am Salzberge bei Quedlinburg häufig zu sein scheint,
habe ich auch an der E.-St. Tannendorf in zwei Exemplaren gesammelt.
Die mir vorliegenden Steinkerne sind stark ungleichseitig, der Wirbel ist
sehr w^eit nach vorn gerückt.
Die Verzierung besteht aus scharfen schwachen Radialrippen und konzen-
trischen Runzeln. Die Beknotung ist auf den Steinkernen sehr schwach
entwickelt.
Maße:
Verhältnis
Länge
Höhe
Dicke
Länge
(100):
Rippen
Fundort
mm
mm
mm
Höhe
Dicke
1)
46
24
20
52
43
12
E E.-St. Tannen dorf 1
2)
59
35
30
59
51
17 1
E Salzberg
3)
44
26
20
59
45
16
E Salzberg
4)
54
30
26
56
49
14
E Salzberg1)
5)
70 1
40 '
32
57
46
i y
E Salzberg1)
J) Museum Dresden.
Anscheinend sind gleichartige Exemplare von Brauns vom Salzberge
unter Pholadomva esmarckii Nilsson zusammengefaßt worden. Sie gehören
jedoch nicht zu dieser hohen kurzen Art. Letztere führt Scupin auch aus den
Clilomeker Schichten an; mir ist aber nichts Entsprechendes bekannt geworden.
Im Geologischen Landesmuseum befinden sich auch einige Stücke der neuen
Varietät aus der Löwenberger Kreide.
334 Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kesselsdorf Low. (Geol. Landesmus.),
Bergwarthau Löw. (Geol. Landesmus.), Neuwarthau Lövv. 4
(Geol. Landesmus.), Salzberg;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Niederbielau
Löw. (Geol. Landesmus.).
Auch die im Museum zu Dresden vorhandenen beiden Exemplare vom
Salzberge gehören hierher.
Anatinidae Gray
Anatina Lam.
Anatina (Cercomya) lanceolata Ge in. sp.
Taf. 15, Fig. 8 a u. b
1843 Corhula lanceolata Geinitz, 4, S. 12, Taf. 2, Fig. 3.
1863 Anatina lanceolata Drescher, S. 342.
1875 Anatina lanceolata Geinitz, 2, S. 68, Taf. 19, Fig. 9.
1875 Anatina lanceolata Brauns, S. 359.
1891 Anatina lanceolata Langenhan & Grundey, Taf. 3, Fig. 10.
1897 Anatina lanceolata Fric, S. 62, Abb. 75.
1901 Anatina lanceolata Sturm, S. 87, Taf. 8, Fig. 10.
1912 — 13 Anatina lanceolata Scupin, S. 140, Taf. 6, Fig. 2.
Unter zwölf vorliegenden Exemplaren sind nur zwei vollständig erhalten,
gewöhnlich ist der hintere Teil abgebrochen. Die gleichklappige Muschel
besitzt einen keulenförmigen Umriß. Der Oberrand verläuft vom Wirbel
ziemlich gerade nach vorn und biegt gerundet zum flach konvexen Vorder-
rand um. Dieser geht ebenfalls gerundet in den Unterrand über, der in an-
nähernd gerader Linie zum kurzen abgestutzten Hinterrande schwach ansteigt.
Der hinter dem Wirbel gelegene Teil des Oberrandes ist von flach konkaver
Form. Die breiten niedergedrückten, gegeneinander einwärts und etwas rück-
wärts gebogenen Wirbel liegen in der vorderen Hälfte der Schale. Vom
Wirbel zieht zur Hinterecke des Oberrandes eine gut ausgeprägte Kante, die
ein längliches, von einer breiten gerundeten Kante längs durchzogenes, fein
quergefurchtes Feld von der übrigen Schale abtrennt. Vom Wirbel nach vorn
unten verläuft eine flache Furche. Die konzentrischen Anwachsstreifen ver-
dicken sich vor dieser Furche zu kräftigen Rippen, deren an dem am besten
erhaltenen Exemplare 28 gezählt werden konnten.
Maße:
Lage des
Wirbels
von vorn
höchste
Verhältnis Länge (100):
Länge
Höhe am
W irbel
Hohe vor
dem
Wirbel
Dicke
Lage des
Wirbels
Höhe am
Wirbel
höchste
Hohe vor
dem
Dicke
i
von vorn
mm 1
mm
mm
mm
mm
Wirbel
1)
82
34
20
22
12
415
24,5
27
15
2)
60
24
i
; 17
18
11
28
18
Paläontologiseher Teil
335
Die Beschreibung bei Geinitz ,, Kieslingswalde“ entspricht unseren Exem-
plaren unter Berücksichtigung des Vertausches der Vorder- und Hinterseite.
In der Abbildung ist die nach vorn unten verlaufende Kante etwas zu kräftig,
sowie der vordere Oberrand zu geschwungen gezeichnet. Die Abbildungen im
,, Elbtalgebirge“ und bei Eric sind lediglich Kopien hiervon. Auch die Be-
schreibung im „Elbtalgebirge“ stimmt mit den vorliegenden Stücken überein.
Ein Exemplar von Quedlinburg im Museum zu Dresden gleicht vollständig
den unseren, so daß auch anzunehmen ist, daß sich die Beschreibung bei
Brauns hierauf bezieht. Die Abbildung bei Langenhan & Grundey ist sehr
primitiv, kann aber nur unserer Art gelten. Sturm gibt eine sehr gute
Abbildung, das Original im Museum zu Dresden konnte verglichen werden,
und ist mit unseren Stücken ident. Die von ihm gegebene und von Scupin
bestätigte Unterscheidung von Cercomya papyracea J. Böhm sp. 1U) muß
auch ich aufrecht erhalten. Jedoch ist gegenüber Sturm der Wirbel an der
Aachener Form, wie dies Holzapfel selbst und auch Scupin hervorheben,
mehr niedergedrückt als an den unseren. Den Aachener Exemplaren sowie
den von Woods nä) aus dem englischen Cenoman aufgeführten Stücken er-
mangelt die vom Wirbel nach vorn unten ziehende flache Furche (oder ist
sie nur an Steinkernen gut sichtbar?). Das schon von Drescher erwähnte
Vorkommen der Art in der Löwenberger Kreide wird von Scupin erneut be-
stätigt. Seiner Beschreibung und Abbildung ist nichts hinzuzufügen.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 6, 26, Falkenau 4, Oberkreibitzer
Talsperre 9, Waldau Low. ? (Geol. Landesmus.), Kieslings-
walde (Mus. Dresden, Prag und selbst gesammelt) ;
Untersenon: Sirgwitz Löw. (Realgymn. Löwenberg, Geol. Landesmus.),
Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.).
Für ein im Museum zu Dresden vorhandenes gutes Exemplar vom Hoch-
wald bei Zittau läßt sich die Fundzone nicht feststellen (OT a j5 ?).
Ferner konnten Exemplare verglichen werden aus dem Emscher von
Quedlinburg (Mus. Dresden). Auch ist nicht unwahrscheinlich, daß das von
G. Müller 1888, S. 435, Taf. 8, Fig. 7 vom Sudmerberg als Anatina concen -
trica bezeichnete Exemplar nur ein Bruchstück unserer Art ist.
Aus tieferen Schichten ist die Art nicht sicher bekannt.
1834 — 40
1841
1843
1846
1847
1863
1871
1875
Liopistha Mkkk
lAopistha aequivalvis Goldf. sp.
Taf. 15, Fig. 9; Abk 88
Corbula aequivalvis Goldfuss, 2, S. 250, Taf. 151, Fig. 15.
Pholadomya caudata A. Roemer, S. 76, Taf. 10, Fig. 8.
Pholadomya caudata Geinitz, 4, S. 11, Taf. 1, Fig. 28 — 30.
Pholadomya caudata Reuss, 2, S. 18, Taf. 36, Fig. 8.
Cardila goldfussi J. Müller, 1, S. 20.
Pholadomya caudata Drescher, S. 342.
Pholadomya caudata Stoliczka, 3, S. 79, Taf. 2, Fig. 10 — 11; Taf. 16,
Fig. 19.
Pholadomya caudata Brauns, S. 360.
114) Holzapfel 1889, 2, S. 149, Taf. 9, Fig. u.
115) WOODS 1904—13, 2, Taf. 39, Fig. 5, 6.
336
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
1875 Pholadomya caudala Moescii, S. 111, Taf. 35, Fig. 5; Taf. 36, Fig. 2, 3.
1875 Pholadomya aequivalvis Geinitz, 2, S. 71, Taf. 19, Fig. 6, 7.
1877 Pholadomya aequivalvis Fric, S. 124, Abb. 98.
1884 Liopisiha aequivalvis Holzapfel, S. 471, Taf. 7, Fig. 5.
1885 Liopisiha aequivalvis J. Böhm, S. 138.
1887 Liopisiha aequivalvis Frech, S. 172.
1888 Liopisiha aequivalvis G. Müller, S. 435.
1889 Liopisiha aequivalvis Holzapfel, 2, S. 150, Taf. 9, Fig. 4 — 6.
1891 Pholadomya caudala Langeniian & Grundey, Taf. 3, Fig. 2.
1897 Pholadomya aequivalvis Fric:, S. CO.
1898 Liopisiha aequivalvis G. Müller, S. 76, Taf. 10, Fig. 9.
1901 Liopisiha aequivalvis Sturm, S. 88.
1904 — 13 Liopisiha sp. Woods, 2, S. 258, Taf. 43, Fig. 5 a— c.
1912 — 13 Liopisiha aequivalvis Scupin, S. 143.
Liopisiha aequivalvis liegt in mehreren Hundert Steinkernen vor. Ihre
Größe schwankt zwischen 7 mm Höhe : 9 mm Länge und 33 mm Höhe : 47 mm
Länge. Meistens sind die Exemplare von mittlerer Größe. Das Verhältnis von
Länge zu Flöhe bewegt sich zwischen 100:70 und 100:85. Zur Feststellung der
Maße wurde eine größere Zahl Steinkerne von der E.-St. Tannendorf benützt,
wo sie nur wenig durch mechanische Einwirkungen verunstaltet worden sind.
Die Zahl der radialen Rippen schwankt zwischen 28 und 34 und scheint vor-
wiegend 30 zu betragen. Eine Nachprüfung des Schlosses sowie des früher
mehrfach erörterten Verhältnisses der beiden Klappen zueinander ist an den
vorliegenden Exemplaren nicht möglich. Die Art ist bereits in ausführlicher
Weise geschildert worden, so daß sich nur die Feststellung des Verhältnisses
unserer Stücke zu den verschiedenen Darstellungen nötig macht.
Goldfuss hat nach der Beschreibung und den aufgeführten Fundorten
(Aachen, Glatz) nur unsere Art im Auge, wenn auch die dazugehörige Ab-
bildung ein Exemplar von ganz ungewöhnlicher Größe und einer höheren
Rippenzahl als an unseren Stücken erkennbar zeigt.
88
Abb. 88. Liopisiha aequivalvis Goldf. sp , linke Klappe, Steinkern.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 493).
Die Beschreibung bei A. Roemer ist zutreffend. Auch die angegebenen
Fundorte Aachen, Quedlinburg und Kieslingswalde lassen keinen Zweifel über
die Identität seiner Stücke mit den unseren. Die Abbildung bei Geinitz 1843,
Taf. 1, Fig. 30 zeigt in dem stark zugespitzlen Hinterteil der Muschel eine
Abweichung von unseren Exemplaren, die mehr abgestumpft sind. Trotzdem
ist aber jene Art bestimmt die unsere. Exemplare von Kieslingswalde liegen
Paläon tologischer Teil
337
zum Vergleiche vor. Die von Geinitz gezeichneten Muskeleindrücke, die von
anderen Autoren selten beobachtet worden sind, lassen sich an mehreren
Stücken ebenfalls wahrnehmen (Abb. 88).
Die mehrfach angezweifelte Übereinstimmung110) der von Reuss be-
schriebenen und abgebildeten Form ist vorhanden. Aus dem „unteren Quader
von Kreibitz“, dem von Reuss in erster Linie aufgeführten Fundorte, liegt
keine annähernd ähnliche andere Art vor, hingegen die unsere in großer Zahl.
Die übrigen erwähnten Fundorte sind weniger sicher, die Zeichnung er-
scheint mangelhaft (vgl. auch ScuriN 1912/1913, S. 134).
J. Müller und J. Böiim geben auf Grund von Aachener Exemplaren eine
sehr gute Schilderung der Art, auch Stoliczka beschäftigt sich eingehend
damit. Die von ihm gegebenen Abbildungen sind etwas schwach und deshalb
weniger zum Vergleich geeignet.
Die von Brauns aus den Salzbergmergeln beschriebene Art ist ebenfalls
die unsere, Exemplare liegen vor.
Bei Moesch ist die Zahl der Radialrippen mit 40 wohl zu reichlich be-
messen. Nach der sonstigen Schilderung, den Fundorten und Abbildungen kann
nur unsere Art in Frage kommen. Exemplare in der Größe wie Taf. 36, Fig. 3
kommen hier nicht vor.
Schilderung und Abbildungen bei Geinitz im „Elbtalgebirge“ stimmen
vollständig mit unseren Exemplaren überein.
Das Original zu Fig. 98 in Fric 1877 zeigt auf dem hinteren Schalenteile
entgegen der Abbildung keine radialen Rippen und ist von unserer Art nicht
verschieden.
Holzapfel begründet in seiner 1884 erschienenen Arbeit zuerst die Zu-
gehörigkeit der Art zum Genus Liopistha, nachdem sie bereits verschiedene
Gattungsnamen geführt hatte. Auch in seinem großen Werke vom Jahre 1888
beschäftigt er sich eingehend mit ihr. Die von ihm wahrgenommenen feinen
Stacheln auf der Schalenoberfläche konnten auch hier an verschiedenen Hohl-
abdrücken festgestellt werden, so an solchen von der E.-St. Tannendorf
(El) in 543 m Höhe, Kreibitz (E24), Oberkreibitzer Talsperre (E5), aus
den feinkörnigen Mergeln von Kreibitz (OT y 3) (Taf. 15, Fig. 9). Von
Kieslingswalde wird die Art 1891 von Langenhan & Grundey und 1901 von
St urm zitiert.
G. Müller gibt 1898 eine kurze Beschreibung und Abbildung der Art.
Das abgebildete Stück erscheint etwas abnorm, was aber auch eine Folge
von Druckerscheinungen, die auf die zarte Schale eingewirkt haben, sein kann.
Eric führt Liopistha aequivalvis in seiner Studie über die Chlomeker
Schichten häufig von Kieslings vvalde, Chlomek, E.-St. Tannendorf und
Kreibitz an.
Woods bringt eine Liopistha ohne Artbezeic.hnung zur Darstellung, die
in jeder Hinsicht mit unserer Art übereinstimmt. In Fig. 5 a scheint der
Hinterteil der Schale falsch wiedergegeben zu sein. Woods spricht in seiner
Schilderung nur von 29 Rippen, während die Abbildung außer diesen noch
einige unvollständige gegen den hinteren Schalenteil zu zeigt, der nach unserer
Kenntnis und auch nach dem WooDs’schen Texte keine Radialrippen besitzt.
11-6) Müller 1847, i, S. 20 u. Holzapfel 1889, a, S. löl.
Ändert 22
338
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Die Art ist eine der charakteristischsten Formen des Kreibitztales und
findet sich in hellen und dunklen, mittel- und feinkörnigen Ouarzit-, Sandstein-
und Mergelschichten in zahlreichen Exemplaren.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 6 (Soukup) ;
Mittelturon: Schandau 2, Pießnig 4, Bischitz (Mus. Prag), Jicin 2, 3, 5,
8, 25, 44, 48, 51 (alle 8 Soukup), 19, 29, 36, Kesselsdorf Löw.
(Geol. Landesmus.), Löwenberg 3 (Geol. Landesmus.) ;
Oberturon aß: Niederkreibitz 5, Khaa 7, Daubitz 3, Böhm. Kamnitz 3, Zeichen
1 (Seifert), Herrenleite (Mus. Dresden), Hochwald 1, 6, In-
nozenzidorf 2, 6, Hockenau Löw. (Geol. Landesmus.) ;
Oberturon y : Kreibitz 3, 4, 6, 7, 9, 10, 11, 12, 14, Großrackwitz Löw. 1 (Geol.
Landesmus.) ;
Emscher: Jägerdörfel 1, 2, Niedersteinschönau, Böhm. Kamnitz 14, Groß-
grünau, Tannenberg 2, 3, E.-St. Tannendorf 1, 2, 4, Kreibitz 1,
2, 4, 6, 7, 9, 10, 11, 12, 14, 15, 17, 18, 20, 21, 22, 23, 24, 26, 27,
28, Oberkreibitzer Talsperre 4, 5, 8, 9, Falkenau 2, 4, 6, Daubitz
1, 2, 3, Böhm. Zwickau 2, 3 (Voutisch), 5, 6, Hermsdorf 1, 9,
Markersdorf 2 (Prinz), Schwoika, Kunnersdorf 2 (Prinz),
Hillemühl 1, 3, Tollenstein, E.-St. Neuhütte 3, 5, 6, 7, Chlomek
(Mus. Prag), Neuwarthau Löw. 1 (Geol. Landesmus.), 2 (Geol.
Landesmus., Realgymn. Löwenberg), 3, 4 (beide Geol. Landes-
mus.), Hermsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Gehnsdorf Löw. 1,
2 (beide Geol. Landesmus.), Großhartmannsdorf Löw. (Geol.
Landesmus.), Deutmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.) Berg-
warthau Löw. (Geol. Landesmus.), Herzogswaldau Löw. (Geol.
Landesmus.), Waldau Löw. (Geol. Landesmus.), Hoc-hkirch Löw.
(Geol. Landesmus.), Kieslingswalde, Salzberg;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Sirgwitz Löw.
(Geol. Landesmus.).
Durch Vergleich konnten weiter sicher als ident mit unserer Art fest-
gestellt werden Exemplare vom Heidelberg bei Blankenburg und vom Lüsberg
bei Aachen. Im Geologischen Landesamt Leipzig fand ich ferner ein Stück
aus dem Mittelturon vom Reichstein, Sektion Rosental, im Elbsandstein-
gebirge. Außerdem ist Liopistha ciequivalvis aus der englischen und indischen
Kreide bekannt. Die Hauptverbreitung der Art ist im Emscher und Unter-
senon. Eric führt sie aus den Priesener Schichten von Priesen, Cernodol,
Waldeck, Dneboh, Bousov, Chotzen und Hohenmaulh an, ferner aus den Iser-
schichten und Malnitzer Schichten. In letzteren beiden ist die Art selten.
Auch S cu pin, S. 143 führt nur ein einziges Stück mit ziemlicher Sicherheit
aus der Brongniartizone an. Sonstige Funde aus älteren Schichten sind nicht
bekannt.
Lyonsia TtUTON
Lyonsia germari Ge IN.
Taf. 15, Fig. 10, 11, 12 a, b
1849 — 50 Lyonsia germari Geinitz, S. 150, Taf. 10, Fig. 9 — 11.
1912 — 13 Lyonsia germari Gein. et var. crassa Scupin, S. 141, Taf. 5, Fig. 10.
1929 Lyonsia germari var. crassa Ändert, 2, S. 185.
Paläontologischer Teil
339
Die aus unserem Gebiete vorliegenden Stücke stehen der von Scupin
aufgestellten Varietät crassa am nächsten. Da jedoch einige Steinkerne gut
als Übergangsform zu der GEiNiTz’schen Art U7) angesehen werden können,
ist die Abtrennung kaum durchführbar.
Die Muschel besitzt fünfeckigen Umriß, ist hochgewölbt und kugelig.
Der Vorderrand ist unter dem Wirbel schwach ausgeschweift und geht
gerundet in den geraden Unterrand über. Eine stumpfe Ecke verbindet ihn
mit dem Hinterrande. Dieser steigt schräg nach hinten auf; bei einer ungefähr
in halber Schalenhöhe gelegenen Knickung biegt er noch mehr schräg aufwärts
nach vorn und trifft dann an den kurzen geraden Oberrand in einer scharfen
Ecke auf.
Das charakteristischste Merkmal der interessanten Art sind drei vom
Wirbel über die Schale radial verlaufende Kanten. Die vordere, gerundet
und am wenigsten hervortretend, zieht in einem nach vorn offenen flachen
Bogen zur vorderen unteren Ecke. Die mittelste bildet die höchste Erhebung
und verläuft als hoher gerundeter Rücken schwach S-förmig vom Wirbel zur
unteren hinteren Ecke. Zwischen den beiden Kanten liegt eine flache Ein-
senkung. Hinter der zweiten Kante fällt die Oberfläche ziemlich steil zur
dritten Kante ab. Diese zieht als scharfe erhabene Linie vom Wirbel nach der
Mitte des Hinterrandes und ist beiderseits von einer Längsmulde umsäumt.
Der hohe spitze Wirbel liegt vor der Mitte, ist nach innen gebogen und
gewöhnlich auch etwas nach vorn gedreht. Die Muschel ist ungleichseitig.
Die Verzierung der Schale besteht aus feinen konzentrischen Linien, die
unregelmäßig von etwas stärkeren unterbrochen und von noch feineren, nur
in den Hohlabdrücken sichtbaren Radiallinien gekreuzt werden.
Maße:
1
2
3
4
5
6
7
8
mm
mm
mrri
mm
mm
mm
mm
mm
Länge :
23,5
21
11
20
21
19
22
21
Höhe:
19,5
19
10,5
19
20
18
22
21
Länge: Höhe =
100:
87
91
95
95
95
95
100
100
Fundort:
E E.
-St. Tannendorf
1.
In Kieslingswalde habe ich ein Stück gesammelt, das bei einer Länge
von 25,5 mm eine Höhe von 23 mm besitzt und somit im Verhältnis von
100:90 steht.
Die eingehende Betrachtung von Scupin gründet sich zum Teil auf sehr
mangelhaftes Material. Auf Grund der aus dem Kreibitzer Gebiet vorliegenden
Stücke läßt sich feststellen, daß die Formen im Verhältnis von 100:87
bis 100: 100 nicht trennbar sind. Wohl lassen sich verschiedene Abweichungen
wahrnehmen, die eine mehr oder minder schiefe Form ergeben, durch das
Verhältnis von Länge zu Höhe aber nicht zu rechtfertigen sind. Das von mir in
Kieslingswalde gesammelte Stück steht an der untersten Grenze vorstehender
Zusammenstellung, an die sich die von Geinitz aus Kieslingswalde beschrie-
benen Stücke über einige mangelhafte, von Scupin, Taf. 5, Fig. 8, 15, 18 aus
der Löwenberger Kreide gemessene anschließen. Reichlicheres Material würde
sicher die Übergänge gut belegen, wie dieses bei verschiedenen anderen Arten
gelungen ist.
117) Geinitz 1849/50, S. 150. Taf. 10, Fig. 9-11.
22*
340
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
Bei Lyonsia conf. carinifera Sow. aus den Salzbergmergeln 11S) bestätigt
sich an den von mir daselbst gesammelten beiden Stücken das von Scupin
Gesagte, nämlich daß die radialen Kanten bei dieser Form bedeutend weniger
scharf als bei der unseren hervortreten.
Vorkommen:
Oberturon y : Schaßlowitz;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1,4, Neuwarthau Löw. 2 (Geol. Landesmus.),
Hohlstein Löw. (Geol. Landesmus.), Giersdorf Löw. (Scupin),
Kieslingswalde.
M y i (1 a c Desii.
Corhula ßituo.
Bei dem im allgemeinen groben Material unseres Gebietes ist es sehr
schwierig, so kleine Formen wie die Corbulaarten auf Grund von Steinkernen
mit Sicherheit zu bestimmen. Nur durch reichliches Material, unter dem Hohl-
abdrücke ganz besonders wichtige Dienste leisten können, konnten die nach-
genannten Arten festgestellt werden. Es ist nicht unmöglich, daß sich unter
den Steinkernen auch noch andere Arten verbergen.
Corhula sub striatula d’Orb.
Taf. 15, Fig. 13 a, b, 14, 15, 16
1834 — 40 Corbula slrialula Goldfuss, 2, S. 251, Taf. 151, Fig. 16.
1843 Crassalella bockschii Geinitz, 4, S. 12, Taf. 2, Fig. 17, 13.
1847 Corbula slrialula J. Müller, 1, S. 25, Taf. 2, Fig. 8.
1850 Corbula subslrialula d’Orbigny, 1, S. 238.
1875 Corbula bockschii Brauns, S. 362.
1885 Corbulamella slrialula J. Böiim, S. 144.
1887 Corbulamella slrialula Frech, S. 173, Taf. 12, Fig. 5 — 8 b.
1889 Corbula subslrialula Holzapfel, 2, S. 144, Tal. 10, Fig. 1 — 5.
1891 Corbula bockschi Langenhan & Grundey, S. 11, Taf. 3, Fig. 9.
1897 Crassalella bockschii FriC, S. 52, Abb. 55.
1901 Corbulamella striatula Stürm, S. 88, Taf. 9, Fig. 1, 1 a.
Corbula substriatula ist stark gewölbt und ungleichklappig. Die rechte
Klappe ist im Umriß queroval mit überragendem Wirbel und nach hinten
ausgezogen. Der scharf gebogene, unter dein Wirbel eingedrückte Vorder-
rand geht unvermittelt .in den flach bogenförmigen Unterrand über. Der
ausgezogene Teil des Hinterrandes ist abgestutzt. Von ihm steigt der Schalen-
rand flach eingebogen zum Wirbel hinauf. Der dicke, stark hervortretende
Wirbel ist kräftig nach innen eingebogen und etwas nach vorn gedreht.
Die Verzierung der Schale besteht aus feinen radialen Linien und kräftigen
konzentrischen Rippen, von denen die untersten sechs bis acht fast gleich-
mäßig stark sind und nur die oberen gegen den Wirbel hin allmählich an
Stärke abnehmen. Vom Wirbel zur unteren hinteren Ecke läuft eine Kante,
die den ausgezogenen Schalenteil kräftig abschnürt. Auf der von ihr be-
grenzten hinteren Schalenfläche sind die konzentrischen Rippen weniger
deutlich (Taf. 15, Fig. 14). Steinkerne sind glatt (Taf. 15, Fig. 13a).
118) Brauns 1875, S. 359, Taf. 10, Fig. 18, 19, SCUPIN Abb. 22, S. 142.
Paläontologischer Teil
341
Der Steinkern der linken Klappe (Taf. 15, Fig. 15) ist schwach ungleich-
seitig und von fünfeckigem Umriß. Die Schale ist hinten schräg abgestutzt
und nicht verlängert. Die konzentrischen Linien auf der Oberfläche sind
bedeutend feiner als auf der rechten Klappe. Nur wenige Stücke konnten als
Steinkerne einer linken Klappe bestimmt a werden, da diese nicht genügend
charakteristische Merkmale besitzen. Ein doppelklappiger Steinkern weist
jedoch mit Sicherheit auf die Art hin.
Auf den Steinkernen beider Klappen gewahrt man vom Wirbel nach vorn
und hinten unten je eine Kante. Die Steinkerne sind fast glatt. Das Schloß
ist an den vorliegenden Stücken nicht festzustellen. Nach Holzapfel besitzt
die rechte Klappe einen kräftigen hakenförmigen Zahn und eine dahinter-
liegende tiefe dreieckige Grube zur Aufnahme des Ligaments, die linke
ebenfalls einen Zahn und vor demselben einen tiefen dreieckigen Ausschnitt
des Schalenrandes.
a) rechte Klappe:
Maße : 1 2 3
Länge: 8 mm 6,5 mm 6 nun
Höhe: 6 „ 5 „ 4,3 „
b) linke. Klappe:
Maße: 1
Länge: 6 mm
Höhe: 5 „
Corbula striatula Sow., womit Goldfuss seine Aachener Exemplare ver-
einigt, ist nach Woods119) eine wenig ungleichklappige Form der Unteren
Kreide. Während J. Müller noch dieselbe Bezeichnung anwendet, erkannte
d’Orbigny bereits den Unterschied und nannte die Form von Aachen Corbula
sub slria tula. J. Böhm brachte sie mit der amerikanischen Gattung Corbula -
mella in Beziehung, die jedoch von Holzapfel als besondere Gattung nicht
anerkannt wird. In der Abbildung der rechten Klappe bei Holzapfel sind
die konzentrischen Rippen zahlreicher als Exemplare von Aachen im Museum
zu Dresden zeigen, die mit unseren Stücken vollständig übereinstimmen.
Frech führt die Art aus den Tonen von Suderode auf. Brauns stellt seine
Steinkerne aus den Salzbergmergeln zu Corbula bockschii Geinitz, eine Be-
zeichnung, die Geinitz für Exemplare von Kieslingswalde anwendet. Holz-
apfel hält letztere für verschieden von seiner Art, jedoch haben Vergleiche
Übereinstimmung ergeben. Ich habe selbst zehn Exemplare in Kieslingswalde
gesammelt und konnte auch das GEiNiTz’sehe Material im Museum zu Dresden
mit Stücken von Vaals vergleichen. Der Unterschied, der im Fortlaufen oder
Fehlen der konzentrischen Rippen auf der durch die Rückenkante abgetrennten
Fläche der rechten Klappe bestehen soll, ist je nach dem Erhaltungszustände
nur scheinbar. An meinem gesamten Material ist es nur bei wenig Hohl-
abdrücken möglich, die konzentrischen Rippen auch auf der genannten ab-
getrennten Fläche gut zu verfolgen. Die Skulptursteinkerne von Kreibitz
und die gerade bei dieser Art so mangelhaften Schalenstücke von Kieslings-
walde ergeben meist fast das Bild wie Fig. 17 und 18 auf Taf. 2 bei Geinitz.
Sturm hat auf die falsche Auffassung bereits hingewiesen. Lanceniian &
119) Woods 1904—13, 2, S. 212, Taf. 34, Fig. 0—12.
342
Abh. pre-uß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Grundey sowie Fiuc kopieren ohne Kommentar die Abbildung von Geinitz.
Unter Corbula slrlatula Sow. weist Fme 1897, S. 64 im Text mit: ;„ein
Exemplar von Kieslingswalde mit erhaltener Schale zeigt gut die starken
konzentrischen Fallen . . bestimmt auf Corbula substriatula hin; auch
Abb. 83 c daselbst könnte diese ^Art darstellen, während die Abbildungen
a und b zu Corbula lineata gehören. Im Museum zu Prag hat Fiuc Stücke
unserer Art als Aslarte acuta bezeichnet, während als Corbula bockschii
eine Crassalella ausgestellt war.
Corbula substriatula ist in unserem Gebiete an verschiedenen Stellen
gefunden worden.
Vorkommen:
Oberturon a ß : Hochwald 1 ;
Oberturon y: Kreibitz 3, 7;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 1, 6, 12, 26, Daubitz 3, Falkenau 1,
E.-St. Neuhütte 2, Oberkreibitzer Talsperre 8, Hermsdorf Löw.
(Geol. Landesmus.), Kieslingswalde, Salzberg.
Außerdem ist die Art bekannt aus dem Untersenon von Aachen und
Suderode.
Corbula substriatula d*ÖRi5. rar. n. nana
Taf. 15, Fig. 17—20
Im Hohlwege südöstlich von Irigs Bleiche (OT y Kreibitz 3) habe ich
über 100 Steinkerne nebst Hohlabdrücken einer Corbula gesammelt, die im
Umriß der Corbula substriatula gleicht. Auf der rechten Klappe besteht je-
doch die Verzierung nur aus vier bis fünf stärkeren konzentrischen Rippen,
an die sich gegen den Wirbel hin unvermittelt sehr feine konzentrische Linien
anschließen, die gewöhnlich kaum sichtbar sind. Auf der linken Klappe sind
die konzentrischen Linien noch feiner. Die konzentrischen Linien werden von
sehr feinen radialen Linien gekreuzt. Steinkerne sind glatt.
a) rechte Klappe:
Maße: 1 2
Länge: 6 mm 5 mm
Höhe : 4,5 „ 4 „
b) linke Klappe :
Maße: 1
Länge: 4 mm
Hohe: 3 „
Da der Schloßapparat nicht bekannt ist, wurde von der Aufstellung einer
besonderen Art abgesehen. Auch von anderen Plätzen des Gebietes liegt die
Varietät vor.
Vorkommen:
Oberturon aß: Oberlichtenwalde 3;
Oberturon y: Kreibitz 3, 12, 14, Oberhennersdorf;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 6, 7, 12, Daubitz 3, Jägerdörfel 1,
Oberkreibitzer Talsperre 8, 9, Böhm. Kamnitz 3, Falkenau 6,
Großmergthal, Deutmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.).
Paläontologischer Teil
343
Corbula lineata J. MÜLL.
Taf. 15t Fig. 21 a, b
1847 Corbula lineata J. Müller, 1, S. 26, Taf. 2, Fig. 6.
1885 Corbula lineata J. Böiim, S. 142.
1887 Corbula lineata Frech, S. 172, Taf. 12, Fig. 1 — 4.
1889 Corbula lineata Holzapfel, 2, S. 146, Taf. 10, Fig. 16 — 19.
1897 Corbula striatula FriC, S. 64 z. Teil, Abb. 83 a u. b.
Etwa 100 Steinkerne und eine Anzahl Hohlabdrücke liegen zur Bearbeitung
vor. Die Muschel ist gerundet dreiseitig im Umriß, ungleichseitig, die hintere
Hälfte etwas länger als die vordere, flach gewölbt und bedeutend weniger
ungleichklapp ig als Corbula sub striatula. Der breit gerundete Vorderrand
geht unvermittelt in den flach gebogenen, nach hinten etwas aufsteigenden
Unterrand über. Unter- und Hinterrand stoßen im spitzen Winkel aneinander.
Der Hinterrand besitzt unterhalb der Mitte eine scharfe stumpfwinkelige
Knickung. Der breite Wirbel ist nach innen eingebogen. Der Unterrand der
rechten Klappe ist scharf nach innen gebogen, wodurch diese Klappe mehr
aufgebläht erscheint als die linke. Vom Wirbel zur unteren hinteren Ecke
zieht in beiden Klappen eine gut markierte Kante herab. Die Oberfläche
beider Klappen ist mit feinen konzentrischen Linien bedeckt, die sich auch auf
das durch die Kanten abgegrenzte schmale Feld fortsetzen. Auf den Stein-
kernen gewahrt man hinter dem Wirbel einen größeren Eindruck, der von
Kalkbildungen im Innern der Schale herrührt.
Das Schloß kann auch bei dieser Art an den vorliegenden Stücken nicht
nachgeprüft werden. Nach Holzapfel besitzt es beiderseits einen kräftigen
hakenförmigen Zahn und eine dreieckige Grube, deren am Schalenoberrande
befindlicher Ausschnitt an verschiedenen Steinkernen sichtbar ist.
DurchschnittsmaCe: 1 2
Länge: 8 mm 6 mm
Höhe: 6 „ 4 „
Die Art ist aus der Aachener Kreide von Müller, Böhm und Holzapfel,
sowie aus den Tonen von Suderode durch Frech gut kenntlich dargestellt
worden. Der von Frech gezeichnete hintere Fortsatz an der rechten Klappe
ist jedoch kaum vorhanden. Die Abb. 83 a und b bei Fric gehören auch
hierher. Die von Chlomek stammenden Originale konnten im Museum zu Prag
verglichen werden. Fric vermischt die Art mit Corbula substriatula ; denn
Fig. 83 c und zum größten Teil auch der Text beziehen sich auf letztere Art.
Unserer Art sehr ähnlich ist Corbula truncata Sow. 1-°). Woods führt
als Unterscheidungsmerkmal die größere Schiefe des Hinterrandes und die
zahlreicheren konzentrischen Rippen an. Unter dem mir vorliegenden Material
befinden sich jedoch verschiedenartige, mehr oder weniger schief abgestutzte
Stücke; auch scheint die Zahl der konzentrischen Rippen nach den Abbildungen
von Woods ungefähr mit der unserer Stücke übereinzustimmen. Trotzdem
ist die MüLLEiPsche Artbezeichnung beibehalten worden, da nur Vergleiche
zwischen deutschen und englischen Originalen bei so kleinen Formen die
Entscheidung herbeiführen können. Steinkerne sind glatt.
120) WOODS 1904—13, 2, 8. 215, Taf. 34, Fig. 17—22.
344
Äbh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Vorkommen:
Oberturon aß: Jonsberg 3;
Emscher: E.-St. Tannendörf 1, Kreibitz 1, 3, 4, 6, 9, 12, 23, 26, Daubitz 3,
E.-St. Neuhütte 3, Böhm. Kamnitz 3, Chlomek (Mus. Prag),
Kieslingswalde.
Außerdem im Untersenon von Aachen und Suderode.
Gastrochacnidac Gray
Gastroch ac n a S ri;> (J l k k
Gasti ochaena americana Ga Hl*
Taf. 15, Fig. 22
1860 Gastr ochaena americana Gabis, S. 393, Taf. 68, Fig. 20.
1889 Gaslrochaena americana Holzapfel, 2, S. 143, Taf. 8, Fig. 9.
Es liegt eine Anzahl Ausfüllungen von geraden Röhren vor, die mit dieser
Art übereinstimmen. Sie sind schwach konisch und nehmen nach hinten nur
langsam an Dicke ab. Der Durchschnitt ist kreisrund. Nach den Hohlabdrücken
ist die Oberfläche mit zahlreichen konzentrischen kräftigen Einschnürungen
oder Runzeln bedeckt, die auch auf den Steinkernen sichtbar sind. Das
vordere Ende der Röhre läuft in einen deckelartigen Verschluß aus, der über
den Rand der Röhre etwas hervorragt.
Die vorliegenden Steinkerne erreichen eine Länge von 5 cm und einen
Durchmesser von 1 cm.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Oberkrcibitzer Talsperre 5, Kreibitz 6.
Die Stücke aus der Aachener Kreide entstammen dem Grünsand (Unter-
senon).
Gast roch aena amphisbaena Goldf. sp.
1826 — 33 Serpula amphisbaena Goldfuss, 1, S. 239, Taf. 70, Fig. 16.
1843 Serpula amphisbaena Geinitz, 4, Taf. 4, Fig. 11 — 15.
Ein paar Gesteinsstücke mit röhrenförmigen gebogenen Hohlräumcn, deren
Außenwände Ouerrunzeln bzw. ringförmige Anschwellungen zeigen, könnten
zu dieser Art gestellt werden.
Vorkommen:
Mittelturon: Heuscheuer 2, Hundorf;
Oberturon y: Zatzschke (Mus. Dresden);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Bergwarthau Löw. (Geol. Landesmus.).
Die Art ist in der Oberen Kreide weit verbreitet.
Clavagcllidac Fikchku
da vagella La m .
Clavayella elegans J. Mi'll.
Taf. 15, Fig. 23, 24
1859 Clavayella elegans J. Mülleii, Supplement, S. 17, Taf. 8, Fig. 3.
1875 Clavayella clavata Brauns, S. 358.
1885 Stirpulina elegans J. Böhm, S. 147.
Paläontologischer Teil
345
1889 Clavagella elegans Holzapfel, 2, S. 143, Taf. 8, Fig. 10, 11.
1897 Clavagella elegans Fric, S. 66, Abb. 36.
1901 Clavagella elegans Stürm, S. 89, Taf. 9, Fig. 2.
1912 — 13 Clavagella nov. spec. aff. elegans Scupin, S. 140, Abb. 21.
Zehn Steinkerne, teils mit Röhren, liegen zur Beobachtung vor. Die Länge
des größten Stückes beträgt 75 mm, bei einem anderen Exemplar 70 mm,
die Höhe an der Stelle des Wirbels schwankt zwischen 8 und 11 mm. Die
Röhren besitzen ovalen Durchschnitt, sind schwach gebogen und verengen sich
allmählich nach hinten. Weder Steinkerne noch Hohlabdrücke lassen Absätze
im Wachstum der Röhren erkennen, eine kragenförmige Ausbreitung fehlt.
An dem größten Exemplar ist auch der Umriß der eigentlichen Muschel gut
zu erkennen. Sie mißt bei 11 mm Höhe eine Länge von 21 mm. Der hervor-
ragende Wirbel liegt bei allen Exemplaren 5—6 mm vom Vorderrande ent-
fernt. Die im Umriß gerundete Muschel ist mit konzentrischen Falten bedeckt.
An einigen Steinkernen lassen sich am Vorderende auch Andeutungen von
röhrigen Stacheln wahrnehmen. Ihre Zahl ist jedoch in dem groben Material
nicht festzustellen.
Unsere Exemplare stimmen in Abbildung und Größenverhältnis gut mit
der Darstellung bei J. Müller überein. Die HoLZAPFEL’sche Abbildung stellt
nur eine Vergrößerung des MüLLER’schen Exemplares dar. Der einzige Unter-
schied könnte in dem Umfange des Röhrenbündels zu finden sein. Dieses ist
an meinen Steinkernen nur sehr undeutlich vorhanden, fehlt aber keinesfalls.
Das von Eric aus Kieslingswalde abgebildete Exemplar gleicht vollständig
unseren Steinkernen, sowie auch ein Stück von demselben Fundort im Museum
zu Dresden. Das durch Scupin dargestellte Exemplar ist ganz sicher unsere
Art. Seine gegenüber der Aachener Form angeführten Unterschiede lassen
sich nicht aufrecht erhalten und sind bereits vorstehend widerlegt. Die durch
Brauns vom Salzberg als Clavagella clavata Römer aufgeführten Exemplare
gehören auch hierher. Der in der Anzahl der sichtbaren kleinen Röhren be-
gründete Unterschied ist hier ebenfalls auf den mangelhaften Erhaltungs-
zustand der Steinkerne zurückzuführen. Ein selbstgesammelter Steinkern von
diesem Fundorte liegt zum Vergleich vor.
Vorkommen:
Oberturon aß: Hochwald 1;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Oberkreibitzer Talsperre 5, E.-St. Neu-
hütte 3, Großmergthal, Kieslingswalde (Mus. Dresden und
Prag), Salzberg;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Realgymn. Löwenberg, Geol. Landes-
mus.).
Ferner ist die Art bekannt aus dem Untersenon von Aachen.
Pholadidac Lkacii
JPhofas Linx.
Vholas sj>.
Taf. 15, Fig. 25
1889 Pholas sp. Holzapfel, 2, S. 141, Taf. 8, Fig. 3.
Ein Steinkern einer rechten Klappe aus der Schlucht unterm Pickelstein
gleicht der Abbildung von Holzapfel.
346
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Die kleine mäßig gewölbte Muschel ist quer rechteckig gerundet. Ober-
und Unterrand laufen fast parallel, der Vorderrand bildet mit dem Ober-
rande einen rechten Winkel, der Hinterrand scheint abgestutzt zu sein. Der
niedrige Wirbel liegt vor der Mitte. Von ihm zieht zur unteren vorderen und
hinteren Ecke je eine Kante. Hinter der hinteren Kante fällt die Oberfläche
der Muschel steil ab. Auf dem abgetrennten Teile gewahrt man einige
starke Radialrippen, während die Schalenmitte von dichten zarten Radial-
streifen und entfernten schwachen konzentrischen Linien bedeckt ist.
Maße:
Lange: 7 mm
Höhe: 3,5 „
Lange : Höhe = 100 : 50
Der von Holzapfel geäußerte Zweifel an der Zugehörigkeit der Form zu
Pholas kann mit Hilfe des einzigen vorliegenden Steinkernes auch nicht weiter
geklärt werden.
Vorkommen:
Emscher : Kreibitz 6.
Das Aachener Stück entstammt dem Untersenon.
Scapliopoda
Dentalium LlN.
Dentalium glabrum Gein.
Taf. 15, Fig. 26
1842 Dentalium glabrum Geinitz, 3, S. 74, Taf. 18, Fig. 28.
1843 Dentalium glabrum Geinitz, 4, S. 11, Taf. 1, Fig. 27.
1893 Dentalium glabrum Fric, S. 90, Abb. 99.
1897 Dentalium glabrum Fric, S. 49.
1910 Dentalium glabrum Weinzettl, S. 6, Taf. 1, Fig. 10, 11.
Die glatten dünnen, meist schwach gebogenen und in eine Spitze aus-
laufenden, im Durchschnitt annähernd kreisrunden Steinkerne, die auch in den
Hohlabdrücken keine Verzierung zeigen, lassen sich nur mit der von Geinitz
aufgestellten Art vereinigen. Geinitz schildert den Durchschnitt als eiförmig,
doch dürfte diese Form auf Verdrückung zurückzuführen sein. Die von J. Böhm
1885, S. 34 bei Fustiaria geinitzi, die von Holzapfel 1888, 1, S. 177 und von
G. Müller 1898, S. 82 bei Entalis geinitzii J. Böiim über unsere Art ge-
machten Bemerkungen mögen ihre Berechtigung haben. An unserem Material
ist jedoch nichts weiter festzustellen, deshalb müssen wir uns mit obiger
Bezeichnung begnügen.
Das von Scupin 1912/1913, Taf. 5, Fig. 13, zu Dentalium sp. gestellte
Stück könnte der Form nach hierher gehören. Die vom Autor erwähnten
Längsrippen sind so undeutlich, daß daraus kaum auf eine derartige Ver-
zierung zu schließen ist. Die von ihm ferner angeführten Furchen auf der
konkaven Seite dürften Bruchlinien der etwas zusammengedrückten Röhre
darstellen. Auch Weinzettl weist bei den Formen in den Tonmergeln auf
diese Erscheinung hin und bildet in Fig. 10 ein derartiges Stück ab.
Pal äon toi ogis eher Teil
347
Vorkommen:
Emscher: Oberkreibitzer Talsperre 5, Markersdorf 3, Kreibitz 12, Groß-
mergthal, E.-St. Tannendorf 1, Großhartmannsdorf Löw. (Geol.
Landesmus.), Neuwarthau Law. 2 (Geol. Landesmus.), Kies-
lingswalde;
Untersenon: Sirgwitz Löw. (Geol. Landesmus.).
Außerdem im Cenoman von Tyssa (Geinitz).
Dentalium medium («ein.
1842 Dentalium medium Geinitz, 3, S. 74, Taf. 18, Fig. 25, 26.
1845 Dentalium medium Reuss, 1, S. 40, Taf. 11, Fig. 4.
1875 Dentalium medium Geinitz, 2, S. 170, Taf. 30, Fig. 3, 4.
1393 Dentalium medium Fnic, S. 90, Abb. 100.
1897 Dentalium medium FitiC, S. 49.
1909 Dentalium medium Wandekeh, S. 57, Taf. 8, Fig. 37.
1910 Dentalium medium Weinzettl, S. 5, Taf. 1, Fig. 5 — 7.
1912—13 Dentalium medium Scupin, S. 137, Taf. 5, Fig. 12.
Diie Art ist durch zahlreiche (30 nach Geinitz) feine, meist ungleichstarke
Längslinien ausgezeichnet. Sie ist groß, sanft gebogen und im allgemeinen
breiter als Dentalium glabrum Gein.
Vorkommen:
Mittelturon: Lohmen, Strehlen (Mus. Dresden), Vsetat 1, Rohatetz 2, Heu-
scheuer 3;
Oberturon a ß : Zeichen 2 (Seifert) ;
Oberturon y: Kreibitz 3, Jägerdörfel 2, Zatzschke (Mus. Dresden), Hinter-
jessen (Seifert), Böhm. Kamnitz 2, Jicin 1 (Soukup), Groß-
rackwitz Löw. 1, 2, 4 (alle 3 Geol. Landesmus.) ;
Emscher: Kreibitz 7, Priesen.
Dentalium polygonum REt SS
1845 Dentalium polpgonum Reuss, 1, S. 41, Taf. 11, Fig. 5.
1909 Dentalium polvgonum Wanderer, S. 57, Taf. 8, Fig. 38.
Aus der Kreide von Jicin liegen in der Sammlung des Herrn Soukup
neben charakteristischen Exemplaren des Dentalium medium auch Exemplare,
an denen scharf hervortretende Längsrippen mit schwachen abwechseln. Sie
stimmen mit Dentalium polpgonum bei Reuss überein.
Vorkommen:
Unterturon : Jicin 3, 4, 6, 7 (alle 4 Soukup);
Mittelturon: Dresden (Mus. Dresden), Strehlen (Mus. Dresden), Heu-
scheuer 2, Jicin 3, 7, 8, 42, 43, 44, 45, 46, 43, 49, 50, 51 (alle
12 Soukup).
Dentalium cidaris (jEIN.
Taf. 15, Fig. 27 a, b
1842 Dentalium striatum Geinitz, 3, S. 74, Taf. 18, Fig. 27.
1845 Dentalium striatum Reuss, 1, S. 41, Taf. 11, Fig. 18.
1849 — 50 Dentalium cidaris Geinitz, S. 144.
1910 Dentalium cidaris Weinzettl, S. 6.
348
A-bh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Schmale gerade Steinkerne mit deutlichen Längslinien werden von Geinitz
zu dieser Art gestellt. Ich besitze einige derartige Exemplare von der Heu-
scheuer; ferner liegen im Geologischen Landesmuseum einige Stücke von
Neuwarthau, die hier eingereiht werden könnten.
Vorkommen:
Mittelturon: Heuscheuer 3;
Emscher: Neuwarthau Löw. 2, 3 (beide Geol. Landesmus.).
Nach Geinitz im Mittelturon von Sachsen und Böhmen.
Gastroporia
Gegenüber den Lamellibranchiaten sind die Gastropoden in bedeutender
Minderzahl vorhanden. Wenn es bei den ersteren möglich war, durch Auf-
sammeln von Hohlabdrücken meist die Schalenverzierung festzustellen und
bei der oft größeren Zahl von Exemplaren sich auch über die Variationsbreite
der Art zu äußern, ist bei den Gastropoden infolge der meist geringen Größe
der Exemplare und Zierlichkeit der Verzierung diese in unserem Gesteins-
material nicht in der gewünschten Schärfe nachzuweisen. Auch die Mündung,
die bei der Beurteilung der Artumgrenzung eine wichtige Rolle spielt, ist
selten so erhalten, daß ein kritisches Urteil möglich ist. Aus diesem Grunde
konnte bei den Gastropoden fast nur eine kurze Schilderung der gesammelten
oder aus Sammlungen vorliegenden Stücke, meist Steinkerne mit teilweisen
Hohlabdrücken, unter Anlehnung an die am nächsten stehenden Schalen-
exemplare anderer Gebiete gegeben werden.
Prosobranchia
Cyclobrancliia
P a t o 1 1 i d a e
Patella Lr\.
Patella ineonstans Gein.
Taf. 15, Fig. 23
1875 Patella ineonstans Geinitz, 2, Taf. 30, Fig. 1, 2.
1897 Patella ineonstans Fric, S. 49.
Ich besitze nur ein einziges Stück dieser Art von der E.-St. Tannendorf.
Es ist 20 mm lang und 14 mm hoch. Der Umriß ist oval. Der ziemlich spitze
Wirbel liegt etwas hinter der Mitte und ist deutlich nach hinten gebogen.
Vom Wirbel strahlen nach vorn zwei Rippen aus, zwischen denen eine schmale
tiefe Furche liegt. Die Verzierung besteht aus einigen gröberen konzentrischen
Ringen und feinen radialen Linien, die an den Exemplaren, die Geinitz Vor-
gelegen haben, nicht sichtbar waren.
Patella sp. aus dem Untersenon von Wenig Rackwitz (Scupin 1912/1913,
Taf. 5, Fig. 4) fehlt die tiefe Furche unserer Art; das Original liegt vor.
Vorkommen:
Oberturon Y: Zatzschke (Mus. Dresden);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1.
Paläontologischer Teil
349
Patella slriatissimci G. Müller
Taf. 15, Fig. 29
1898 Patella slriatissima G. Müller, S. 83, Taf. 11, Fig. 2, 3.
Ein paar Steinkerne mit Holilabdrücken stimmen mit dieser Art überein.
Die fast flache, nur schwach zum Wirbel ansteigende symmetrische napf-
förmige Schale ist oval bis fast kreisförmig. Der Wirbel ist etwas nach vorn
gerückt und schwach gekrümmt. Der Rand ist einfach. Die Oberfläche ist
mit zahlreichen, äußerst feinen Radiallinien verziert, die von unregelmäßigen
konzentrischen Falten und ganz feinen Linien gekreuzt werden. Ähnlich
ist auch Brunonia grandis G. Müller 1898, S. 132, Taf. 18, Fig. 1—3, docli
fehlen anscheinend letzterer die Radiallinien.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, 2.
Außerdem im Unlcrsenon von Braunschweig.
Patella eoniea n. sp.
Taf. 15, Fig. 30
Die Schale hat einen ovalen Umriß. Der Wirbel ist hoch und spitz.
Gegen die Spitze steigt die Schale steiler als in der unteren Hälfte an. Der
Wirbel ist seitlich etwas verschoben. Nach dem Hohlabdruck besteht die
Verzierung der Schale aus einigen verschwommenen konzentrischen Furchen
und sehr feinen konzentrischen Linien, sowie anscheinend aus ganz schwachen
Radiallinien.
Patella inconslans unterscheidet sich durch die vom Wirbel ausstrahlenden
beiden Rippen nebst der dazwischen liegenden Furche.
Eine ähnliche Form wird von G. Müller 1898, S. 83, Taf. 11, Fig. 4 als
Patella n. sp. beschrieben, doch ist dort der Wirbel stark niedergebogen.
Weiter besitzt Ähnlichkeit Brunonia irregularis G. Müller 1898, S. 133,
Taf. 18, Fig. 4. Unseren Stücken fehlt jedoch die kräftige, vom Wirbel aus-
strahlende Falte.
Sehr nahe steht letztere auch Emarginula carinata Reuss 1845, 1, S. 41,
Taf. 11, Fig. 6, die mir in charakteristischen Exemplaren aus der Samm-
lung des Herrn Soukup vorliegt (Unterturon: Jidn 7; Mittelturon: Jicin 8),
ferner selbst gesammelt (Mittelturon: Schandau 2).
Vorkommen:
Oberturon y : Kreibitz 14, 4.
Acinacidac
Acmaea Escholtz
Acmaea depressa Ge IN- sp.
Taf. 15, Fig. 31
1842 Fissurelia depressa Geinitz, 3, S. 75, Taf. 18, Fig. 24.
1845 Fissurella depressa Reuss, 1, S. 41, Taf. 11, Fig. 10.
1893 Acmaea depressa Fiuc, S. 90, Abb. 98.
1910 Acmaea depressa Weinzettl, S. 7, Taf. 1, Fig. 22, 23.
Die Schale ist elliptisch mit aus der Mitte gerücktem Wirbel. Zahl-
reiche gerundete Rippchen mit feinen Radiallinien in den Zwischenräumen
350
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
strahlen vom Wirbel aus. Konzentrische Linien sind an unseren Steinkernen
nicht wahrzunehmen.
Vorkommen:
Oberturon y: Luschitz (Reuss) ;
Emscher: Kreibitz 6, Markersdorf 3, Priesen (Fric).
Aspidobranchia
Plcurotoinarlidac D'Oitn.
Pleurotomaria Defr.
Pleurotomaria perspectira Gehn.
1875 Pleurotomaria perspcctiva Geinitz, 2, S. 166, Taf. 29, Fig. 11.
1889 Pleurotomaria perspecliva Fric, S. 74, Abb. 49.
1905 Pleurotomaria perspecliva Deninger, S. 24.
1910 Pleurotomaria perspecliva Weinzettl, S. 10.
Drei Steinkerne aus dem Plänerkalk von Hundorf stimmen mit den Ab-
bildungen von Geinitz und Fric ungefähr überein. Die Art ist kreisrund oder
oval (zusammengedrückt ?) und besitzt fünf gewölbte Umgänge, die einen
niedrigen Kegel bilden. Der Durchmesser unseres besten Exemplares beträgt
9 cm, die Höhe 4 cm. Die Steinkerne zeigen nur einige Andeutungen von
Spirallinien, sonst ist von der Skulptur nichts zu sehen.
Vorkommen:
Mittelturon: Hundorf, Strehlen (Mus. Dresden), ? Grunauer Spitzberg Löw.
1 (Geol. Landesmus.), Plagwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.).
Pleurotomaria subgigantea d’Orb.
1844 Pleurotomaria gigantea Goldfuss (non Sow.), 3, S. 77, Taf. 187, Fig. 6.
1850 Pleurotomaria subgigantea d’Orbigny, 2, S. 236.
1898 Pleurotomaria subgigantea G. Müller, S. 84, Taf. 11, Fig. 9.
Es liegen mehrere Bruchstücke vor, die sich durch flache, in der unteren
Hälfte schwach konkave Windungen von der vorigen Art unterscheiden. Die
Windungen sind mit zahlreichen Spirallinien bedeckt, die von feinen Quer-
linien gekreuzt werden, wodurch eine zarte Körnelung entstanden ist.
Vorkommen:
Emscher: Oberkreibitzcr Talsperre Großhartmannsdorf Löw. (Geol.
Landesmus.).
Außerdem im Untcrsenon von Ilsede.
Pleurotomaria (?) baculitarum Gein.
Taf. 15, Fig. 32, 33
1845 Pleurotomaria sublaevis Reuss, 1, S. 47, Taf. 10, Fig. 9; Taf. 12, Fig. 10.
1875 Pleurotomaria baculilarum Geinitz, 2, S. 167, Taf. 31, Fig. 9.
1875 Pleurotomaria funata Geinitz, 2, S. 167, Taf. 31, Fig. 7.
1893 Pleurotomaria baculilarum Fric, S. 84, Abb. 73.
1905 Pleurotomaria baculilarum Deninger, S. 25.
1910 Solarium baculitarum Weinzettl, S. 18, Taf. 3, Fig. 19 — 21.
1912 — 13 Pleurotomaria baculitarum Scupin, S. 134, Taf. 5, Fig. 6.
Paläontologischer Teil
351
Es liegen nur mangelhafte, zusammengequetsehtc Stücke aus den Ton-
mergeln vor. Das kreiselförmige Gehäuse ist niedrig. Die Steinkerne sind
glatt und zeigen an der Oberseite der Windungen kräftige Kerbschnitte, wie
sie bei Fric, Abb. 73, dargestellt sind. Die von anderen Autoren erwähnte
Längsstreifung ist nicht zu erkennen. Weinzettl und nach ihm Eric stellen
unsere Art zu Solarium. Ersterer vermag für diese Bezeichnung aber auch
keine sichere Begründung zu geben und hebt nur hervor, daß die für Pleuroto-
maria maßgebenden Charaktere an den ihm vorliegenden Stücken nicht vor-
handen seien.
Solarium baculilarum von Chlomek bei Eric 1897, S. 44, könnte nach dem
Original im Museum zu Prag ebenso gut zu Margarita radiatula d’Ohb. gehören.
Das Original von Scupin konnte verglichen werden und stimmt mit unseren
Stücken überein.
Vorkommen:
Mittelturon: Leneschitz (Mus. Aussig), Kl. Kahn 1 (Mus. Aussig), Jkin
43, 45 (beide Soukup) ;
Oberturon y : Böhm. Kamnitz 2, 3, 4, Waldeck, Zatzschke (Mus. Dresden),
Hinterjessen?, Jicin 1 (Soukup), Großrackwitz 1, 3 (beide
Geol. Landesmus.) ;
Emscher: Priesen.
Turbinidae Adams
Turbo Lin.
Turbo buchi Goldf. sp.
Taf. 16, Fig. 4
1844 Trochus buchii Goldfuss, 3, S. 60, Taf. 182, Fig. 1.
1846 Solarium decemcostatum Reuss, 1, S. 48, Taf. 10, Fig. 12.
1875 Turbo buchii Geinitz, 2, S. 164, Taf. 29, Fig. 8.
1889 Turbo decemcostatus Fric, S. 74, Abb. 50.
1893 Turbo decemcostatus Fric, S. 82.
1897 Turbo decemcostatus Fric, S. 44.
1898 Turbo boimstorfensis G. Müller, S. 88, Taf. 12, Fig. 20, 21.
1905 Turbo buchi Deninger, S. 25, Taf. 4, Fig. 12.
Das Gehäuse ist kreiselförmig und besteht aus fünf gewölbten, allmählich
zunehmenden Windungen. Auf den Windungen gewahrt man etwa zehn
erhabene Längslinien, über die feine Ouerlinien laufen, wodurch eine feine
Körnelung entstanden ist. Die Nähte sind tief.
Vorkommen:
Mittelturon: Lohmen, Strehlen (Mus. Dresden), Drum 1 ?, Rohatetz 5,
Löwenberg 2 (Geol. Landesmus.), Plagwitz Löw. 1 (Geol.
Landesmus.) ;
Oberturon y: Robitz, Kreibitz 14;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 6, 28, Chlomek (Mus. Prag),
Priesen.
Außerdem im Untersenon von ßraunschweig.
352
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
D e 1 p h i n n 1 i d a e Fisch kr
Delphinul a Lam.
Delphinula triearinata A. Koem.
Taf. IG, Fig. 5
1841 Delphinula triearinata A. Roemer, S. 81, Taf. 12, Fig. 3, 4, 6.
1844 Trochus plicalo-carinatus Goldfuss, 3, S. 59, Taf. 181, Fig. 11 a— f.
1897 Trochus tuberculalocincta Fiue, S. 44, Abb. 33.
1898 Delphinula triearinata G. Müller, Taf. 12, Fig. 7 — 12.
1910 Trochus tiiberculatocincta Weinzettl, S. 15, Taf. 2, Fig. 38.
1912 — 13 Delphinula triearinata Scupin, S. 133, Taf. 5, Fig. 5.
Außer dem von Fric und Weinzettl von Kreibitz abgebildeten Exemplar
liegen aus der sächsisch-böhmischen Kreide nur wenige sehr beschädigte
Stücke vor. Eine Anzahl Steinkerne aus der Löwenberger Kreide befindet sich
im Geologischen Landesmuseum. Aus letzterem Gebiet ist die Art bereits
durch Scupin beschrieben worden. Die Art hat vier bis fünf gekantete Win-
dungen, auf denen zwei Knotenreihen, eine oben und eine unten, sichtbar sind.
Anderweit sollen auch drei Reihen Knoten auf einem Umgänge vorhanden sein.
Der Nabel ist weit.
Das Original zu Scupin, Taf. 5, Fig. 5, liegt zum Vergleich vor und
stimmt mit unseren Stücken überein.
Vorkommen:
Mittelturon: Bonnewitz (Mus. Dresden);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Markersdorf 3, Kreibitz 6, Neuwarthau
Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Großhartmannsdorf Löw. (Geol.
Landesmus.), Hohlstein Löw. (Geol. Landesmus.).
Außerdem im Untersenon von Braunschweig.
Trochldac Ad.
Trochus Lin.
Trochus ( Craspedotus ) engelhardii Gkin.
Taf. 16, Fig. 6
1875 Trochus engelhardii Geinitz, 2, S. 163, Taf. 29, Fig. 5.
1893 Trochus engelhardii Fric, S. 82, Abb. 68.
1897 Trochus engelhardii Fric, S. 44.
1905 Trochus engelhardii Deninger, S. 26.
1910 Trochus engelhardii Weinzettl, S. 14, Taf. 2, Fig. 33 — 36.
Das kegelförmige Gehäuse besitzt flache Umgänge, die oben und unten
je mit einem kräftig gekörnten Längsgürtel versehen sind. Zwischen diesen
beiden Hauptgürteln sind einige schwächere gekörnte Längslinien vorhanden.
Die Basis ist flach und ebenfalls mit schwächeren Längslinien verziert. Wie
auch Deninger hervorhebt, variiert die Art in der Zahl der Knotenreihen. Das
abgebildete Stück zeigt auf dem letzten Umgänge gegen die Basis zwei
Knotenreihen und anschließend in ungefähr gleichen Abständen auf der Basis
zwei weitere Knotenreihen, von denen die letzte bedeutend schwächer als
die vorhergehenden ist.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4, 7 (beide Soukup) ;
Paläontologischer Teil
353
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Aschendorf 2 (Mus. Prag), Jicin 8,
43, 45, 49 (alle 4 Souicup), Waltersdorf Gut Löw. (Geol.
Landesmus.), Heuscheuer 3;
Oberturon y: Waldeck?, Zatzschke (Mus. Dresden), Böhm. Kamnitz 2, 3?,
Limbach, Jidn 1 (Soukup), Großrackwitz Löw. 4 (Geol.
Landesmus.) ;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Böhm. Kamnitz 3 (Piunz), Chlomek (Mus.
Prag), Priesen, Kieslingswalde (Fric).
Trochus amatus iPOkk.
Taf. IG, Fig. 7
1844 Trochus hasteroli Goldfuss, 3, S. 58, Taf. 181, Fig. 7.
1845 Pleurotomaria funata Reuss, 1, S. 47, Taf. 10, Fig. 11.
1850 Trochus amatus d’Orbigny, 2, S. 224.
1875 Trochus amatus Geinitz, 2, S. 164, Taf. 29, Fig. 7.
1893 Trochus amatus Fric, S. 82, Abb. 69.
1905 Trochus amatus Deninger, S. 25, Taf. 4, Fig. 14.
1910 Trochus a(r)matus Weinzettl, S,. 14, Taf. 2, Fig. 37.
'-1912 — 13 Pleurotomaria reussi ScuriN, S. 135, Taf. 5, Fig. 3.
Das kreiselförmige Gehäuse ist auf jeder Windung mit vier bis sechs
Längsstreifen verziert, di,e durch schräg nach rückwärts darüber hinweg-
laufende Querrippchen an den Kreuzungspunkten geknotet erscheinen.
Das Original des von Scupin als Pleurotomaria reussi bezeichneten Stückes
zeigt vollständig den Charakter unserer Art.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Drum 1;
Oberturon y : Waldeck, Birkwitz (Mus. Dresden), Böhm. Kamnitz 2, Lim-
bach, Priesen, Großrackwitz Löw. 2, 3 (beide Geol. Landesmus.).
Außerdem im Senon von Haldem.
Margarita Le ach
Margarita radiatnla Forh. sp.
Taf. 16, Fig. 8
1846 Trochus radialulus Foiibes, 7, S. 120, Taf. 13, Fig. 11.
1851 Turbo glaber Müller, 2, S. 43, Taf. 5, Fig. 6.
1885 Solariella glabra J. Böhm, S. 38.
1888 Margarita radialula Holzapfel, 1, S. 171, Taf. 17, Fig. 7 — 9.
1897 Turbo glaber Fric, S. 44, Abb. 34.
1910 Turbo glaber Weinzettl, S. 13, Taf. 2, Fig. 25.
Das kreiselförmige Gehäuse besteht aus fünf bis sechs rundgewölbten
Windungen, die vor der Naht etwas niedergedrückt sind. Steinkerne sind
glatt. Die von Holzapfel erwähnte feine Spiralstreifung ist an unseren Hohl-
abdrücken kaum sichtbar. Die Basis ist gewölbt, der Nabel ziemlich weit.
Das Gewinde ist etwas höher als bei der im Steinkern ebenfalls fast glatten
Pleurotomaria baculitarum Gein.
Hohe und Breite etwa 7 mm.
Ändert 23
354
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Vorkommen:
Oberturon y: Großraekwitz Löw. 3, 4 (beide Geol. Landesmus.);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 6, 7, Markersdorf 3, Kieslings-
walde, Salzberg.
Außerdem im Untersenon von Aachen.
Xenophoridae Desh.
Xenophora Fischer
Xenophora omista NiLSS. sp.
1827 irochus onustus Nilsson, S. 12, Taf. 3, Fig. 4.
1888 Xenophora onusta Holzapfel, 1, S. 152, Taf. 14, Fig. 28.
1897 Xenophora onusta FriC, S. 44, Abb. 32.
1910 Xenophora onusta Weinzettl, S. 24, Taf. 4, Fig. 2, 3.
Der kreiselförmige Steinkern mit ebenen bis konkaven Windungen besitzt
unregelmäßige Höcker und Gruben. Im Museum zu Prag befindet sich von
der E.-St. Tannendorf und von Chlomek je ein Exemplar.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (selbst gesammelt und Mus. Prag),
Chlomek (Mus. Prag).
Außerdem im Untersenon von Aachen.
Ctenobranchia
Naticidae Forbes
Natica Lam.
Steinkerne der Naticaarten sind sehr schwer bestimmbar, da die Mündung
meist nicht vollständig erhalten oder der Nabel im Gestein verborgen ist.
Natica roemeri Geh*.
1841 Natica rugosa A. Roemer, S. 83, Taf. 12, Fig. 16.
1842 Natica rugosa Geinitz, 3, S. 74, Taf. 18, Fig. 15.
1877 Natica roemeri FriC, S. 105, Abb. 44.
1897 Natica dichotoma FriC, S. 42, Abb. 29.
1905 Natica roemeri Deninger, S. 26, Taf. 1, Fig. 11.
1912 — 13 Natica roemeri Scupin, S. 125, Taf. 4, Fig. 13.
Im Museum zu Prag befindet sich von der E.-St. Tannendorf ein ver-
hältnismäßig guter Steinkern mit breiten flachen Querrippen und dazwischen
schmalen Zwischenräumen; auf einen Zentimeter kann man sechs bis sieben
Rippen zählen. Auf den Rippen erscheinen feine, den Rippen parallel laufende
Linien. Neben einem weiteren, hierzu zu stellenden Bruchstück von diesem
Fundort liegen im gleichen Museum auch übereinstimmende Stücke von Priesen.
Das von Deninger abgebildete Exemplar aus dem Museum zu Dresden
ist in Originalgröße dargestellt. Die daselbst vorhandenen drei Stück von
Strehlen zeigen oben keine Kante, sind aber breit gerundet. Es sind etwa
sieben Rippen auf einen Zentimeter zu zählen.
In der Löwenberger Kreide ist die Art nicht häufig, jedoch ebenfalls an
verschiedenen Stellen gefunden worden. Das Original von Scupin liegt zum
Vergleich vor.
Paläontologischer Teil
355
Vorkommen:
Mittelturon : Jicin 31 (Soukup), Turnau 1,
Oberturon y: Böhm. Kamnitz 2, Priesen (Mus. Prag);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (Mus. Prag), Gehnsdorf Löw. 3 (Geol.
Landesmus.), Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.),
Neuwarthau Löw. 2 (Geol. Landesmus.).
Natica dichotoma Gein.
Taf. 16, Fig. 9
1843 Natica dichotoma Geinitz, 4, S. 10, Taf. 1, Fig. 19.
1901 Natica dichotoma Sturm, S. 65, Taf. 4, Fig. 8.
1905 Natica dichotoma Deninger, S. 10.
1910 Natica dichotoma Weinzettl, S. 27, Taf. 4, Fig. 17 — 19.
Ein Steinkern mit Hohlabdruck von der E.-St. Tannendorf sowie ein
kleinerer aus dem Hohlweg südöstlich Irigs Bleiche stimmen mit einem
von mir in Kieslingswalde gesammelten Stück überein. Die ersten drei Um-
gänge sind klein und ragen ein wenig über den sich schnell erweiternden und
bedeutend größeren vierten Umgang hinweg. Die Naht ist gering vertieft.
Entlang der Naht zieht eine stumpfe Kante. In einiger Entfernung von dieser,
etwas über der Mitte, zieht sich eine weitere schwache Kante spiral um den
letzten Umgang. Zwischen oberer und unterer Kante ist die Schale fast flach
und biegt erst dann in die normale Wölbung ein. Der Nabel ist weit. Das
Dichotomieren der Rippen ist infolge des mangelhaften Erhaltungszustandes
unserer Stücke an diesen leider nicht festzustellen. Unsere etwas kantige
Form läßt sich mit den von Dieninger zu dieser Art gestellten Stücken nicht
ohne weiteres identifizieren.
Wie im Museum zu Dresden festgestellt werden konnte und wie auch
Deninger erwähnt, ist die Abbildung bei Sturm mangelhaft. Die Umgänge sind
am Original nicht so gerundet, wie dies die Abbildung zeigt; sie sind viel
mehr nach oben kantig, ähnlich unserem Stück von der E.-jSt. Tannendorf.
Auch von Oberau (Cenoman) ist ein zu unserer Art passendes Stück im
Museum zu Dresden vorhanden.
Vorkommen:
Oberturon y: Kreibitz 3;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Chlomek (Mus. Prag), Kieslingswalde
(selbst gesammelt und Mus. Dresden).
Natica bulbiformis Sou . var. borealis Frecii
1887 Natica bulbiformis var. borealis Frech, S. 188, Taf. 15, Fig. 5 — 7.
1901 Natica bulbiformis var. borealis Sturm, S. 64, Taf. 4, Fig. 4, 4 a.
Ein einziger Steinkern liegt vor, der in der Form mit dieser Varietät
übereinstimmt. Er besitzt eine Höhe von etwa 40 mm.
Vorkommen:
Emscher: Kreibitz 28, Kieslingswalde (Sturm).
Außerdem im Untersenon von Suderode.
356
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Natica vulgaris Reu. SS
Taf. 16, Fig. 10, 11
1845 Natica vulgaris Reuss, 1, S. 50, Taf. 10, Fig. 22.
1877 Natica lamellosa FriC, S. 106, Abb. 43.
1897 Natica vulgaris Fric, S. 82, Abb. 67.
1898 Natica vulgaris G. Müller, S. 103, Taf. 13, Fig. 15, 16.
Die Art besteht aus vier Windungen. Die ersten drei messen zusammen
Vs“1/: 2 der Höhe der letzten Windung. Diese ist mehr oder weniger tonnen-
förmig erweitert, jedoch wenig nach unten ausgezogen. Sie unterscheidet sich
schon dadurch in der äußeren Form von Natica bulbiformis var. borealis,
die charakteristisch nach unten ausgezogen ist. Die ersten drei Windungen
sind wenig gewölbt und biegen zur hinteren Naht in einem Bogen um. Eine
Abplattung der Schale vor der Naht ist nicht vorhanden. Die Größe des
Nabels entspricht etwa der bei Lunatia geinitzi Holzapfel.
Aus dem harten dunklen Mergelsandstein an der Oberkreibitzer Tal-
sperre liegen einige unverdrückte Steinkerne vor, während die Exemplare aus
den weichen Mergelschichten, wie sie gewöhnlich auch aus den Priesener
Schichten bekannt sind, zusammengepreßt sind.
Nach dem Material im Museum zu Prag stimmen mit unseren Formen
solche von Chlomek und Kieslingswalde, sowie die Exemplare, die von Fric
von verschiedenen Fundstellen aus den Priesener Schichten als Natica vulgaris
aufgeführt werden, überein. Du die Art in der böhmischen Kreide keine
Seltenheit ist, dürfte sie auch in anderen Gebieten noch häufiger sein, als dies
mangels guter Schalenexemplare bis jetzt bekannt ist.
Die von Müller von Broitzem hierzu gestellten Stücke stimmen mit den
unseren überein. In der Löwenberger Kreide ist die Art ebenfalls vorhanden.
Weinzettl 1910, S. 26, faßt die Art entschieden zu weit.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 3, 4, 5, 6, 7, 8 (alle 6 Soukup) ;
Mittelturon: Schandau 2, Lohmen, Strehlen (Mus. Dresden), Jicin 1, 2, 3, 4,
6, 7, 8, 28, 30, 40, 42, 43, 44, 45, 48, 49 (alle 16 Soukup), 19, 29,
Heuscheuer 3, Vinar (Mus. Prag), Aschendorf 2 (Mus. Prag),
Leneschitz (Mus. Prag) ;
Oberturon Y- Kreibitz 3, 4, 7, 11, 12, 14, Robitz, Oberhennersdorf, Zatzschke
(Mus. Dresden), Großrackwitz Löw. 1, 3 (beide Geol. Landes-
mus.) ;
Einsehen E.-St. Tannendorf 1, Oberkreibitzer Talsperre 5, Daubitz 1,
Kreibitz 6, 7, Markersdorf 3, Chlomek (Mus. Prag), Priesen,
Gehnsdorf Löw. 3 (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde (Mus.
Dresden).
Außerdem im Untersenon von Braunschweig.
Natica ( Lunatia ) klipsteini J. Müll,
1851 Natica klipsteini Müller, 2, S. 14, Taf. 5, Fig. 1.
1887 Natica klipsteini Frecii, S. 186, Taf. 15, Fig. 3.
1888 Natica klipsteini Holzapfel, 1, S. 140, Taf. 14, Fig. 24.
? 1901 Natica klipsteini Sturm, S. 64, Taf. 4, Fig. 6.
1912 — 13 Natica sp. Scupin, S. 123, Taf. 4, Fig. 7 u. 11.
Paläontologischer Teil
357
Ein einziger Steinkern von der E.-St. Tannendorf und mehrere von Groß-
hartmannsdorf und Neuwarthau aus dem Geologischen Landesmuseum lassen
sich der Form nach am besten mit dieser Art vereinigen. Das Gehäuse besteht
aus vier gleichmäßig gewölbten Windungen, von denen die letzte zwei Drittel
der Gesamthöhe einnimmt. Die Nähte sind tief.
Scupin erwähnt, daß seine Exemplare von Natica klipsteini durch die
tiefen Nahtfurchen verschieden seien; hingegen schildert Frech diese Art
mit stark vertieften Nähten. Ich stelle deshalb die Stücke hierher. Da von
ihnen nur Steinkerne und Hohlabdrücke vorliegen, ist eine genaue Bestimmung
überhaupt kaum möglich. Originalstücke der Natica klipsteini von Aachen
stehen nicht zur Verfügung.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landes-
mus.), Neuwarthau Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde?
Natica cretacea Goldf.
1844 Natica cretacea Goldfuss, 3, S. 119, Taf. 199, Fig. 12.
1885 Natica cretacea Holzapfel, 37, S. 474, Taf. 8, Fig. 3 — 5.
1888 Natica cretacea Holzapfel, 1, S. 143, Taf. 14, Fig. 19 — 21.
1898 Natica cretacea G. Müller, S. 102, Taf. 13, Fig. 14 — 17.
Drei Stück meiner Sammlung können mit dieser Art identifiziert werden.
Die ersten Umgänge sitzen als kleine Pyramide auf dem stark erweiterten
und gewölbten letzten Umgänge, der an der Naht niedergedrückt ist.
Vorkommen:
Emscher: Kreibitz 6, 7.
Außerdem im Untersenon von Aachen und Braunschweig.
Natica {Lunatia) geinitzi Holzapfel
Taf. 16, Fig. 12 a, b, 13, 14
? 1840 Natica canaliculata Geinitz, 2, S. 47, Taf. 15, Fig. 25, 26.
1843 Natica canaliculata Geinitz, 4, S. 10, Taf. 1, Fig. 20.
? 1875 Natica gentii Geinitz, 2, S. 162, Taf. 29, Fig. 12 — 13.
1877 Natica gentii Fnie, S. 106, Abb. 45.
1888 Lunatia geinitzi Holzapfel, 1, S. 141, Taf. 14, Fig. 26.
1893 Natica gentii Fric, S. 82, Abb. 66.
1897 Natica acutimargo FriC, S. 43, Abb. 30 a.
1897 Natica gentii Fric, S. 43.
1901 Natica (Gyrodes) acutimargo Sturm, S. 65, Taf. 4, Fig. 7.
? 1905 Natica ( Lunatia ) geinitzi Deninger, S. 26, Taf. 4, Fig. 15.
1912 — 13 Natica ( Lunatia ) geinitzi Scupin, S. 122, Taf. 4, Fig. 10.
Etwa 50 Steinkerne nebst Hohlabdrücken liegen vor. Die bauchige
Schnecke besteht aus vier Windungen, die durch stark vertiefte Nähte von-
einander getrennt sind. Die ersten drei Wendungen sind ziemlich klein und
überragen meist die letzte, von der sie an Größe um ein mehrfaches über-
troffen werden. Der Oberrand der Windungen wird von einer Kante ein-
gesäumt. Der Nabel ist weit, von einer Kante wird er nicht begrenzt. Stein-
kerne sind glatt. Auch die Hohlabdrücke zeigen kaum Spuren von Anwachs-
streifen.
358
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Das Original zu Fric 1897, Fig. 30 a ( Natica acutimargo) konnte im
Museum zu Prag verglichen werden und stimmt mit den unseren sowie mit
Stücken von Chlomek in diesem Museum überein. Die meisten der vor-
liegenden Exemplare sind jedoch mehr schief und gleichen der Abbildung bei
Sturm ( Natica gentii bei Fric). Die schiefen Formen sind sicher mehr oder
weniger verdrückt, während hingegen am Original 30 a das letzte Ende des
äußeren Umganges abgebrochen zu sein scheint. Das Original zu der Ab-
bildung 30 b bei Fric zeigt nur die abgebildete Unterseite. Die Zugehörigkeit
zu unserer Art ist fraglich.
Die im Museum zu Dresden vorhandenen Stücke von Strehlen und
Brießnitz (Originale zu Geinitz, Charakteristik und Elbtalgebirge, sowie zu
Deninger) sind ziemlich groß, stark zusammengedrückt und gleichen voll-
ständig denen, die weniger verdrückt sind und durch ihren weiten Nabel,
der von einer Kante umrandet ist, zu Natica acutimargo gestellt werden müssen.
Das Original zu Geinitz 1875, 2, Taf. 29, Fig. 14 ist ganz charakteristisch
für Natica acutimargo. Hingegen gleicht das Original zu Geinitz 1843, Taf. 1,
Fig. 20 von Kieslingswalde Natida geinitzi.
Wie Fric so bringt auch Weinzettl 1910, S. 27, unsere Art unter den
beiden Namen Natica gentii und Natica acutimargo. Unter dem Material im
Museum zu Prag war jedoch kein einziges Stück aufzufinden, an dem der
für Natica acutimargo charakteristische große tiefe, kantig begrenzte Nabel
sichtbar ist.
Vorkommen:
Mittel turon : Bonnewitz (Mus. Dresden), Budine 5, Aschendorf 2 (Mus.
Prag), Jicin 8, 31, 41 c (alle 3 Soukup), Turnau 3, Löwenberg 3
(Geol. Landesmus.);
Oberturon aß: Waltersdorf 2;
Oberturon y: Kreibitz 8, 12;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Daubitz 1, Kreibitz 6, 9 (Humboldtver.
Ebersbach), Oberkreibitzer Talsperre 9, Chlomek (Mus. Prag),
Priesen, Deutmannsdorf Löw. 1, 2 (Geol. Landesmus.), Gehns-
dorf Löw. 3 (Geol. Landesmus.), Neuwarthau Löw. 2, 3 (beide
Geol. Landesmus.), Hohlstein Löw. (Geol. Landesmus.), Groß-
hartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde (Geol.
Inst. Breslau).
Natica ( Gyrodes ) acutimargo A. Rokm.
Taf. 16, Fig. 15 a u. b
1841 Natica acutimargo A. Roemer, S. 83, Taf. 12, Fig. 14.
1875 Natica gentii Geinitz, 2, Taf. 29, Fig. 14.
1888 Gyrodes acutimargo Holzapfel, 1, S. 142, Taf. 14, Fig. 27.
1905 Natica (Gyrodes) acutimargo Deninger, S. 26, Taf. 4, Fig. 13 u. 17.
1912 — 13 Natica (Gyrodes) acutimargo Scupin, S. 124, Taf. 4, Fig. 14.
Einige Stücke aus der Naticagruppe zeigen einen sehr weiten Nabel und
als dessen Begrenzung auf dem letzten Umgänge eine Kante. Die Nähte sind
vertieft. Von oben gesehen gleichen die Exemplare fast der Lunatia geinitzi ,
jedoch die Form des Nabels unterscheidet sie scharf. Die ersten drei
Paläontologischer Teil
359
Windungen ragen wenig über den Rand der letzten Windung. Hierdurch unter-
scheiden sich unsere Formen von der von Holzapfel über Gyrodes acuti-
margo gegebenen Schilderung. Nach dieser liegt der Oberrand aller Win-
dungen in einer Ebene. Eine Abtrennung halte ich jedoch nicht für angebracht,
wenn ich die Formverschiedenheit der zu Lunatia geinitzi gestellten Stein-
kerne in Betracht ziehe. Unter diesen befindet sich u. a. ein IStück, das nach
der allgemeinen Ausbildung vollständig Lunatia geinitzi gleicht, bei dem der
Oberrand der Windungen aber in einer Ebene verläuft (Taf. 16, Fig. 12a u.\b).
Am Salzberge bei Quedlinburg habe ich zwei Stück gesammelt, deren Nabel-
ausbildung auf Gyrodes acutimargo hinweist, deren erste drei Windungen
jedoch ebenfalls die letzte Windung etwas überragen. Die Nähte sind ziemlich
flach. Übrigens ist die Abbildung von Natica acutimargo bei Roemer unseren
von Fiuc als Natica gentii bezeichneten und hier zu Lunatia geinitzi ge-
stellten Formen sehr ähnlich. Die von Roemer erwähnte scharfe Kante an
der Unterseite der letzten Windung könnte auch auf Verdrückung zurück-
'zuführen sein.
Das Original zu Geinitz, Fig. 14 zeigt einen weiten Nabel mit kantiger
Umgrenzung und ist unsere Art. Auch wurde bei Lunatia geinitzi bereits
darauf hingewiesen, daß die übrigen Stücke aus dem Elbtal vielleicht eben-
falls zu Gvrodes acutimargo gehören. Das Original zu Deninger, Fig. 13
stellt ein unverdrücktes Stück mit gut sichtbarem Nabel dar. Von Brießnitz
ist auch ein ganz sicheres Stück im Museum zu Dresden vorhanden. Das
Original zu Deninger, Fig. 17 von Kieslingswalde war jedoch im Museum
nicht aufzufinden.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Drum 1, Löwenberg 3 (Geol.
Landesmus.) ;
Oberturon y : Kreibitz 3, 11;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Markersdorf 3, Salzberg.
Außerdem im Untersenon von Aachen.
Tylost o m a Sha rpk
Tylostoma stoliczkai Sn riN
1863 Pterodonta inflata Drescher, S. 339, Taf. 9, Fig. 12.
1912 — 13 Tylostoma stoliczkai Scupin, S. 126, Taf. 5, Fig. 9.
Bis jetzt ist nur das von Drescher und Scupin beschriebene und ab-
gebildete Stück gefunden worden.
Vorkommen:
Emscher: Giersdorf Löw. (Geol. Landesmus.).
Rissoidac Troschhl
JUssoa Freu.
Rissoa reussi Gkix.
Taf. 17, Fig. 1, 2
1845 Turbo concinnus Reuss, 1, S. 48, Taf. 10, Fig. 13.
1875 Rissoa reussi Geinitz, 2, S. 163, Taf. 31, Fig. 6.
360
Abh. preuß. g-eol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
1877 Rissoa reussi Fric, S. 106, Abb. 46.
1893 Rissoa reussi Fric, S. 83.
1897 Rissoa reussi Fric, S. 43.
1905 Rissoa reussi Deninger, S. 27.
1910 Rissoa reussi Weinzettl, S. 29, Taf. 4, Fig. 37.
1912 — 13 Rissoa reussi Scupin, S. 121, Taf. 4, Fig. 2.
Das kleine turmförmige Gehäuse besteht aus sieben Umgängen, die im
Steinkern fast glatt erscheinen und durch tiefe Nähte voneinander getrennt
sind. Die Windungen sind verziert mit dichtstehenden Spirallinien, über die
Radiallinien laufen, die auf den jüngeren Windungen kräftig, rippenartig,
auf den älteren Windungen mehr linienartig auftreten. Weinzettl bildet ein
schönes Stück in sechsfacher Vergrößerung von Leneschitz ab und gibt eine
eingehende Beschreibung der Verzierung. Hierbei erwähnt er, daß die Exem-
plare von Chlomek und Kieslingswalde, gleichalterig den unseren, eine be-
sonders feine Verzierung besitzen.
Im Museum zu Prag waren nur Exemplare aus den Priesener Schichten
als mit dieser Art sicher übereinstimmend zu erkennen. Die Stücke aus(
älteren Schichten sind sehr undeutlich.
Ein Exemplar von Großrackwitz im Geologischen Landesmuseum (Taf. 17,
Fig. 2) zeigt die Verzierung in ähnlicher Weise wie das von Leneschitz. Das
Original von Scupin konnte ebenfalls verglichen werden. Es stimmt mit
unseren Exemplaren überein.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 8 (Soukup) ;
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Aschendorf 2 (Mus. Prag), Lene-
schitz (Mus. Prag), Jicin 45 (Soukup);
Oberturon y: Zatzschke (Mus. Dresden), Böhm. Kamnitz 2, Großrackwitz
Löw. 1, 2, 3 (alle Geol. Landesmus.) ;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Großmcrgthal, Kreibitz 6, Priesen (Mus.
Prag).
Scalariidac Broi>.
Scalaria Lam.
Seal aria philippi ItEl'SS
Taf. 17, Fig. 3
1846 Scalaria philippi Reuss, 2, S. 114, Taf. 44, Fig. 14.
1897 Scalaria philippi Fric, S. 45.
1910 Scalaria philippi Weinzettl, S. 19, Taf. 3, Fig. 25, 26.
1912—13 Mesosloma charlottae Scupin, S. 122, Taf. 4, Fig. 18.
1912 — 13 Scalaria sp. Scupin, S. 133, Taf. 4, Fig. 16.
Das turinförmige Gehäuse besteht aus sieben gewölbten Windungen, die
sich gleichmäßig erweitern, mit Ausnahme der letzten, die gegenüber den
übrigen etwas mehr aufgebläht ist. Tiefe Nähte trennen die Windungen.
Letztere verengen sich nach unten ein wenig, was besonders bei der vorletzten
Windung zum Ausdruck kommt. Die Verzierung besteht aus 16 scharfen
Querrippen auf jeder Windung, die durch breitere Zwischenräume voneinander
Paläontologischer Teil
361
getrennt sind und von zarten Längslinien gekreuzt werden. An der Basis
des letzten Umganges sind einige etwas kräftigere Längslinien vorhanden.
Der Nabel ist eng, die Mündung, soweit ersichtlich, rund.
Höhe etwa 10 mm, Breite etwa 6 mm.
Die von Scupin als Mesostoma charlottae und Scalaria sp. aus dem Unter-
senon von Wenig Rackwitz dargestellten Stücke dürften von unserer Art
kaum verschieden sein.
Bei Kieslingswalde habe ich etwa 20 Stück gesammelt. Es ist merk-
würdig, daß von den bisherigen Bearbeitern der dortigen Fauna die charakte-
ristische Art nur von Fric in einem einzigen Hohldruck erwähnt wird. Im
Museum zu Prag liegen noch mehrere Stücke dieser Art von Kieslingswalde
sowie auch solche von Chlomek und aus den Mergeln von Leneschitz.
Vorkommen:
Mittelturon :
Oberturon y:
Emscher :
Untersenon :
Turnau 2;
Großrackwitz Löw. 2 (Geol. Landesmus.) ;
E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 6, 7, Böhm. Zwickau 5, Chlomek
(Mus. Prag), Kieslingswalde;
Sirgwitz Löw. (Geol. Landesmus.), Wenig Rackwitz 1 (Geol.
Landesmus.).
Reuss führt die Art aus dem pyropenführenden Konglomerat von
Meronic an.
Scalaria decorata A. Roem. sp.
Taf. 17, Fig. 4, 5
1841 Melania decorata A. Roemer, S. 82, Taf. 12, Fig. 11.
1844 Fusus costatostriatus Goldfuss, 3, S. 23, Taf. 171, Fig. 18.
1875 Scala decorata Geinitz, 2, S. 162, Taf. 29, Fig. 4.
1898 Scalaria decorata G. Müller, S. 95, Taf. 13, Fig. 3, 20.
1905 Scalaria decorata Deninger, S. 28.
1910 Scalaria decorata Weinzettl, S. 18.
Kräftige scharfe Querrippen, zwischen denen breitere Zwischenräume
liegen, über die weniger kräftige, aber immer noch sehr scharf hervortretende
Längsrippen laufen, charakterisieren diese Art. Von dem turmförmigen Ge-
häuse finden sich meist nur Bruchstücke. Ein größeres Stück besitze ich
von der Oberkreibitzer Talsperre (Taf. 17, Fig. 4), ferner liegt ein kleineres,
ziemlich vollständiges, aber etwas zusammengedrücktes Stück von Neuwarthau
aus dem Geologischen Landesmuseum vor (Taf. 17, Fig. 5). Obwohl beide
abgebildete Stücke sehr verschieden voneinander im Gesamteindruck sind,
so gleicht das eine Fig. 3, das andere Fig. 20 bei Müller.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Plagwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 28, Oberkreibitzer Talsperre 5,
9, Hohlstein Löw. (Geol. Landesmus.), Großhartmannsdorf Löw.
(Geol. Landesmus.), Neuwarthau Löw. 2 (Geol. Landesmus.).
Nach Fric, 1877, S. 104 und 1889, S. 73, auch im böhmischen Mittelturon.
Außerdem im Untersenon von Braunschweig.
362
Abh. preuß. g*eol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Turritellidae Gray
Turritclla Lam.
Turritella acanthophora J. Müll, und var. iniqueornata Drescher
Taf. 17, Fig. 6 a, b, 7, 8
1851 Turritella acanthophora J. Müller, 2, S. 32, Taf. 4, Fig. 15.
1863 Turritella multistriata Drescher, S. 333.
1875 Turritella multistriata Geinitz, 2, Taf. 30, Fig. 18.
1887 Turritella acanthophora Frech, S. 178, Taf. 16, Fig. 1 — 7.
1888 Turritella acanthophora Holzapfel, 1, S. 156, Taf. 16, Fig. 9, 10, 12.
1897 Turritella nodosa FriC, S. 40, Abb. 24.
1910 Turritella noeggerathiana Weinzettl, Taf. 3, Fig, 35, 36, 37.
? 1912 — 13 Turritella cf. nodosa Scüpin, Taf. 5, Fig. 14.
var. iniqueornata
1863 Turritella iniqueornata Drescher, S. 333, Taf. 9, Fig. 1.
1912 — 13 Turritella iniqueornata Scupin, S. 127, Taf. 5, Fig. 1, 2, 7.
Gewindewinkel etwa 16—17°.
Die Turritellen des Kreibitzer Gebietes gehören vorwiegend zu Turritella
acanthophora. Die zahlreichen Windungen sind flach bis schwach convex.
Die Nähte sind flach ausgehöhlt. Auf den Windungen sind im allgemeinen
vier Spiralgürtel von annähernd gleicher Stärke vorhanden, die ungefähr
in gleichem Abstande voneinander stehen. An den größeren Formen im groben
dunklen Kalksandstein an der E.-St. Tannendorf tritt zuweilen noch ein fünfter
oder sechster Spiralgürtel hinzu, während dies bei den zahlreichen Stücken
aus dem feineren Mergelsandstein (OT y Kreibitz 3, E Oberkreibitzer Tal-
sperre 8) fast gar nicht zu beobachten ist. Die Zwischenräume zwischen den
unteren Spiralgürteln, insbesondere wenn deren Zahl vier übersteigt, sind
öfters schmäler als zwischen den oberen Gürteln. Der oberste Gürtel liegt
gewöhnlich sehr nahe an der Naht, der unterste ist davon weiter ‘entfernt.
Die Spiralgürtel sind mit Knoten besetzt, die bei den einzelnen Stücken
verschiedene Stärke besitzen. Wie gute Hohlabdrücke zeigen, sind die Knoten
meist sehr scharf und gleichmäßig rund ausgebildet. Sie stehen etwas entfernt
voneinander. Zuweilen sind sie aber auch nur schwach angedeutet, so daß
man bei oberflächlicher Betrachtung der Hohlabdrücke die Gürtel als glatt
anseheil könnte. Dies ist besonders bei den kleineren, anscheinend nicht ganz
ausgewachsenen Exemplaren in den feinkörnigen Mergelschichten (OT y Krei-
bitz 3) der Fall. Zwischen den Knotengürteln gewahrt man feine Spirallinien.
Die mittelste dieser Linien tritt meist kräftiger als die übrigen hervor und
läßt an einigen Stücken eine Besetzung mit kleinen Knötchen erkennen. Ihre
Ausbildung unterliegt auf den einzelnen Windungen ebenfalls Schwankungen.
Besonders gut tritt diese Linie gewöhnlich zwischen den obersten Spiral-
gürteln hervor, während sie sich zwischen den unteren Gürteln nur selten
hervorhebt. Über die Schalenoberfläche laufen ferner weit nach hinten aus-
gebogene Anwachslinien. Die Basis ist mit Spirallinien bedeckt. Auf den
Steinkernen erscheinen an den jüngeren Windungen die Knotenreihen als
glatte Linien, wodurch unvollständig ausgewachsene Stücke häufig mit anderen
Arten verwechselt worden sind.
Turritella nerinea A. Roem. m) unterscheidet sich durch mehr konkave
Umgänge und den ganz besonders stark hervortretenden knotigen obersten
121) A. Roemer 1841, 3. 80, Taf. 11, Fig. 21.
Paläontologischer Teil
363
Spiralgürtel, während die übrigen fünf Spirallinien, insgesamt also sechs,
gegenüber Turritella acanthophora nur ganz schwach entwickelt sind.
Von Turritella nodosa A. Roem. 122) unterscheidet sich unsere Art ins-
besondere dadurch, daß bei ihr die einzelnen Knoten scharf markiert und
gleichmäßiger sind. Auch stehen sie meist entfernter voneinander, während
bei Turritella nodosa nach den Abbildungen bei Holzapfel die dicken wulstigen
Knoten oft nur durch schwache Anwachslinien voneinander getrennt sind.
Stücke aus dem Überquader von Ullersdorf am Oueis im Museum zu Dresden,
die Abb. 16 bei Scupin entsprechen ( Turritella nodosa Scupin), haben eine
sehr zarte Verzierung, besitzen aber nach der Anordnung der Spiralstreifen
den Charakter der Turritella nodosa.
Turritella iniqueornata Drescher aus der Löwenberger Kreide besitzt,
wie das reiche Material im Geologischen Landesmuseum zeigt, auf den
älteren Umgängen im allgemeinen fünf Knotenspiralen auf einem Umgänge,
während unsere Art regelmäßig deren vier aufweist und sich nur ausnahms-
weise auf dem letzten oder vorletzten Umgänge eine fünfte oder sechste Knoten-
reihe einstellt. Hingegen findet sich, wie schon Drescher erwähnt, die
schärfere Mittellinie zwischen den knotigen Hauptspiralgürteln auch nicht
selten bei den Löwenberger Stücken. Frech und Holzapfel erwähnen nichts
von dieser Mittellinie, auch zeigen sie die im Museum zu Dresden befind-
lichen Stücke von Aachen, die sicher zu unserer Art gehören, nicht. An diesen
Stücken sind auch die übrigen, zwischen den Knotenreihen vorhandenen Linien
nur schwach sichtbar. Hieraus ergibt sich folgendes:
Bei Aachen und Suderode besitzen gut ausgebildete Windungen vier
Knotenreihen und dazwischen keine schärfer hervortretenden Mittellinien.
Bei OTy Kreibitz 3 und E Oberkreibitzer Talsperre 8 sind ebenfalls meist
nur vier Knotenreihen vorhanden, zwischen ihnen gewahrt man jedoch öfters
eine hervortretende Mittellinie. Bei E E.-St. Tannendorf 1 sind an den
kräftigen Exemplaren auf den jüngeren Windungen drei, später vier, seltener
fünf bis sechs Knotenreihen vorhanden, zwischen denen sich auf den letzten
Windungen häufig eine Mittellinie schärfer heraushebt, die an einzelnen
Exemplaren ebenfalls mit Knötchen besetzt ist. In der Löwenberger Kreide
herrschen auf den älteren Windungen fünf ungefähr gleichmäßige gekörnte
Spiralgürtel vor. Es finden sich aber auch Windungen mit vier kräftigen
gekörnten Spiralgürteln, zwischen denen sich wie im Kreibitzer Gebiet eine
scharf hervortretende Mittellinie einstellt. Eine Trennung läßt sich nicht
durchführen. Die Stücke von Aachen, Suderode und Kreibitz mögen als
Turritella acanthophora gelten, während bis auf weiteres für die Löwen-
berger Stücke der Name iniqueornata als Varietät weiterbestehen mag mit
Ausnahme einiger für den Typus ganz charakteristischer Stücke.
Im allgemeinen scheinen die gekörnten bzw. mit Knoten versehenen Turri-
tellen aus dem Emscher und Untersenon von verschiedenen Fundstellen viel
Berührungspunkte zu besitzen.
Im Museum zu Prag konnte von den von Fric aus den Chlomeker Schichten
aufgeführten Turritellen die Übereinstimmung unserer Art mit folgenden
Stücken festgestellt werden:
Turritella nodosa A. Roem. von E.-St. Tannendorf und Kieslingswalde,
122) HOLZAPFEL 1888, I, S. 155, Taf. 15, Fig. 17, 18; Taf. 16, Fig. II, 13—19, 21, 22.
364
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Turritella multistriata Reuss von E.-St. Tannendorf (nicht von Kies-
lingswalde),
Turritella noeggerathiana Goldf. von E.-St. Tannendorf, Kreibitz,
Chlomek,
Turritella iniqueornata Drescher von E.-St. Tannendorf.
Vorkommen:
Unterturon : Jidn 3, 6, 8 (alle 3 Soukup) ;
Mittelturon: Schandau 2, Jiein 18, 42, 44 (alle 3 Soukup), 22, 26, 29, 36, 37,
Turnau 2, Heuscheuer 2, 3;
Oberturon y: Kreibitz 3, 4, 6, 12, 14, Böhm. Zwickau (Vortisch), Ober-
hennersdorf;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, 4, Daubitz 1, Kreibitz 2, 6, 7, 12, 24, 26,
27, Oberkreibitzer Talsperre 8, 9, Kieslingswalde, Gehnsdorf
Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Neu warthau Löw. 3 (Geol. Landes-
mus.).
Außerdem im Untersenon von Suderode und Aachen.
Var. iniqueornata :
Emscher: Deutmannsdorf Löw. 1, 2 (beide Geol. Landesmus.), Gehns-
dorf Löw. 2, 3 (beide Geol. Landesmus.), Neuwarthau Löw. 2, 3
(beide Geol. Landesmus. )y Hermsdorf Löw. (Geol. Landesmus.);
Untersenon: Sirgwitz Löw. (Geol. Landesmus.), Wenig Rackwitz Löw. 1
(Geol. Landesmus.).
Außerdem im Untersenon von Aachen und Suderode.
Turritella sexlineata A. Kokjnl
1841 Turritella sexlineata A. Roemer, S. 80, Taf. 11, Fig. 22.
1897 Turritella sexlineata FriC, S. 41, Abb. 25.
1901 Turritella sexcincta Sturm, S. 66, Taf. 4, Fig. 9.
1910 Turritella sexlineata Weinzettl, S. 22, Taf. 3, Fig. 41.
1928 Turritella multistriata Ändert, 1, S. 126.
Einige Steinkerne mit Hohlabdrücken zeigen fünf bis sechs glatte scharfe
Spirallinien auf den Umgängen, so daß ihre Zugehörigkeit zu dieser Art
sicher ist.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Bonnewitz (Mus. Dresden), Brenn 3,
Liebenau 1, Heuscheuer 2, 3, Grunauer Spitzberg Löw. 3;
Oberturon ccp: Zeichen 2 (Seifert);
Oberturon y : Böhm. Zwickau (Vortiscii), Böhm. Kamnitz 2;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Oberkreibitzer Talsperre 5, Kreibitz 12,
Böhm. Zwickau 5, Chlomek (Mus. Prag), Priesen, Deutmanns-
dorf Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Großhartmannsdorf Löw.
(Geol. Landesmus.), Kieslingswalde, Salzberg.
Außerdem im Untersenon von Aachen.
Paläontologisoher Teil
365
Turritella nodosa A. Roem. und rar. drescherd SorriN
Taf. 17, Fig. 9; var. drescheri Taf. 17, Fig. 10
1841 Turritella nodosa A. Roemer, S. 80, Taf. 11, Fig. 20.
1888 Turritella nodosa Holzapfel, 1, S. 155, Taf. 16, Fig. 11, 13—19.
1912 — 13 Turritella nodosa Scupin, S. 128, Taf. 5, Fig. 14; Abb. 15, 16.
1929 Turritella nerinea Ändert, 2, S. 187, Nr. 35.
var. drescheri
1912 — 13 Turritella drescheri Scupin, S. 130, Taf. 4, Fig. 17.
Zwei Hohlabdrücke von Kreibitz zeigen auf den Windungen vier Spiral-
streifen, von denen der erste und zweite kräftig geknotet sind und am stärksten
hervortreten. Der unterste Spiralstreifen ist bedeutend schwächer, der dritte
ist am schwächsten und hebt sich fast nur durch einige kleine Knötchen über
die die Schale zwischen den Spiralstreifen bedeckenden zahlreichen Spiral-
linien hervor. Während bei Scupin Abb. 15 normale Verzierung besitzt, ist
diese in der Abb. 16 bedeutend zarter und feiner.
Vorkommen:
Oberturon y: Kreibitz 11 (Humboldtver. Ebersbach), 12, Großrackwitz Löw.
1 ? (Geol. Landesmus.);
Emscher: Kreibitz 26, Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.);
Untersenon: Ullersdorf Löw. (Geol. Landesmus.).
Außerdem im Untersenon von Aachen.
Unter Turritella drescheri beschreibt Scupin eine neue Art. Das vor-
liegende Original hat ganz den Charakter der Turritella nodosa und unter-
scheidet sich nur dadurch, daß der zweite und dritte Spiralstreifen sehr
schwach, der vierte hingegen verhältnismäßig kräftig entwickelt ist. Das Geo-
logische Landesmuseum besitzt aus der Sammlung Zimmer eine Anzahl
Exemplare aus dem Emscher von Großhartmannsdorf, die diesem Stücke
ähnlich sind und auch nach dem Gesteinsmaterial mit ihm zusammen gehören
dürften. Teilweise tritt hier auch der zweite und dritte Spiralstreifen besser
als an dem ScupiN’schen Original hervor. Da durchweg die Skulptur eine
schwächere als an den Aachener Stücken der Turritella nodosa zu sein
scheint, mag der Name drescheri als Varietät gelten.
Vorkommen:
Emscher: Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Hohlstein Löw.
(Geol. Landesmus.) ;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 5 (Geol. Landesmus.).
Turritella nerinea A. Rohm. ?
1841 Turritella nerinea A. Roemer, S. 80, Taf. 11, Fig. 21.
? 1897 Turritella nerinea FriC, S. 41, Abb. 26.
Das Vorkommen dieser Art im Kreibitzer Gebiet ist zweifelhaft. Das
Original zur Abbildung von Eric, ein Hohlabdruck, konnte in Prag besichtigt
werden. Wahrscheinlich gehört es zu Turritella acanthophora. Auf der Mitte
der Umgänge sind wie bei letzterer Art ebenfalls Knotenreihen angedeutet.
Auch die bei Turritella acanthophora erwähnte Mittellinie zwischen den Spiral-
gürteln tritt deutlich hervor. Ein weiteres, im Museum zu Prag mit Turritella
366
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
nerinea bezeichnetes Stück zeigt dasselbe. Die wenigen Stücke des von mir
an der E.-St. Tannendorf gesammelten Materials, die dieser Art am nächsten
stehen, lassen die Zugehörigkeit zu ihr ebenfalls nicht sicher erkennen.
Dasselbe gilt für die Exemplare von Böhmisch Kamnitz.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Böhm. Kamnitz 3, 14 (beide Sammlung
Prinz).
Turritella m ultistriata Re USS
1845 Turritella multistriata Reuss, 1, S. 51, Taf. 10, Fig. 17; Taf, 11, Fig. 16.
Das vorliegende Material ist so gering, daß über die Selbständigkeit
und Variationsbreite dieser Art kein Urteil abgegeben werden kann. Nach
Reuss soll die Art vier scharfe schmale Spiralstreifen tragen, zwischen denen
feine Spirallinien vorhanden sind. Aus der Sammlung des Herrn Soukup
liegen mehrere Exemplare aus dem Turon von Jicin vor.
Jicin M T 29, 45 besitzt die charakteristischen vier Spiralstreifen,
Jicin U T 4 besitzt fünf Spiralstreifen, indem in der Mitte des Zwischenraumes
zwischen den beiden hintersten Streifen ein weiterer, etwa so kräftig wie die
übrigen Streifen, hervortritt. Jicin U T 8 besitzt elf gut ausgebildete Spiral-
streifen; zwischen den fünf Hauptstreifen ist je ein Streifen fast so kräftig
wie die Hauptstreifen ausgebildet. Die Variationen der Spiralstreifen scheinen
ähnlich der bei Turritella acanthophora zu sein, deren Streifen jedoch mit
runden Knoten besetzt sind.
Vorkommen:
Unterturon : Jicin 4, 6, 8 (alle drei Soukup);
Mittelturon : Schandau 2, Jicin 5, 8, 29, 39, 42, 43, 44, 45, 46, 50, 51 (alle
11 Soukup), 19, 28, Turnau 13.
Außerdem liegen zahlreiche Windungsstücke von Turritellaarten vor, die
sich wegen Fehlens der Schalenverzierung nicht näher bestimmen lassen.
Von den Turritellen der sudetischen Kreide unterscheiden sich deutlich
voneinander: Turritella acanthophora , Turritella nodosa und Turritella sex~
lineata. Turritella nerinea ist als selbständige Art unsicher. Von den von
Weinzettl aufgeführten Arten läßt sich noch folgendes sagen: Turritella
multistriata Reuss ist mit Sicherheit nur im Mittel- und Unterturon fest-
zustellen. Turritella noeggerathiana und Turritella lenesicensis fließen wahr-
scheinlich mit Turritella acanthophora zusammen, Turritella iserica mit Turri-
tella nodosa.
Turritella acicularis ist eine kleine schlanke Form, die vielleicht mit
Turritella sexlineata zusammenfällt.
Glauconia Giebel
Glauconia undulata Drescher sp.
1863 Omphalia undulata Drescher, S. 335, Taf. 9, Fig. 4.
1897 Glauconia ventricosa FaiC, S. 43, Abb. 28.
1910 Omphalia ventricosa Weinzettl, S. 23, Taf. 4, Fig. 1.
1912 — 13 Glauconia undulata Scupin, S, ISO, Taf. 4, Fig. 19; Abb. 17.
Paläontologischer Teil 367
Das Original von Fric zu Glauconia ventricosa konnte im Museum zu
Prag besichtigt werden. Es nähert sich sehr Abb. 17 bei Scupin, weniger
jedoch den Abbildungen bei Sturm 1901, Taf. 4, Fig. 10, 10 a. Der Form nach
gleicht den STURM’schen Abbildungen der von Fric 1897, S. 42 als Glauconia
ornata Drescher bezeichnete, sehr schlecht erhaltene Steinkern. Der dazu
gehörige Hohlabdruck zeigt keine besondere Verzierung.
Vorkommen:
Emschjr: E.-St. Tannendorf 1 (2 Stück Mus. Prag), Kieslingswalde
(Sturm) ?, Giersdorf Löw. (Realgymn. Löwenberg), Berg-
warthau Löw.
Außerdem nach Frech im Untersenon von Suderode.
Glauconia ornata Drescher sp.
1863 Omphalia ornata Drescher, S. 335, Taf. 9, Fig. 6, 7.
1912 — 13 Glauconia ornata Scupin, S. 132, Abb. 18.
Von dieser schlanken Form liegt u. a. ein charakteristischer Hohlabdruck
von Wenig Rackwitz aus dem Geologischen Landesmuseum vor.
Das von Fric zu dieser Art gestellte Stück wurde bei Glauconia undulata
behandelt.
Vorkommen:
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus., Mus. f. Natur-
kunde Berlin), Sirgwitz Löw. (Geol. Landesmus.).
Außerdem nach Frech im Untersenon von Suderode.
Glauconia ventricosa Drescher sp.
1863 Omphalia ventricosa Drescher, S. 334, Taf. 9, Fig. 2, 3.
1912 — 13 Glauconia ventricosa Scupin, S. 132, Abb. 19.
Der Schilderung der Art durch Drescher und Scupin ist nichts hinzu-
zufügen. Das von Fric zu Glauconia ventricosa gestellte Stück gehört zu
Glauconia undulata (s. dort).
Vorkommen:
Emscher: Giersdorf Löw. (Geol. Landesmus.).
Vcrmetidac Ai).
Verniet us Ad.
Vermetus sp.
1898 Vermetus sp. G. Müller, S. 100, Taf. 13, Fig. 19.
Es liegt eine Anzahl verschiedenartig gewundener glatter, im Durchschnitt
runder Steinkerne vor, die die Ausfüllungen von röhrenartigen Schalen dar-
stellen, wie sie Vermetus-ühnliche Gastropoden besitzen. In den Hohlabdrücken
gewahrt man schwache Anwachswellen. Die Abbildung bei Müller stellt
den Charakter unserer Exemplare gut dar. Eine neue Abbildung könnte auch
nichts Besseres bieten.
Ähnlich ist auch Serpula aotatoorensis Stol. bei Geinitz 1872, 1, Taf. 63,
Fig. 4, 5.
Vorkommen:
Oberturon y: Kreibitz 7;
Emscher: Oberkreibitzer Talsperre 5, Kreibitz 6, E.-St. Tannendorf 1.
368
Äbh. preuß. g*eol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
Pyramidellidac Gray
Keilo stoma De SH.
Keilostoma ivinkleri Mell. sp.
1851 Rissoa ivinkleri J. Müller, 2, S. 8, Taf. 3, Fig. 6.
1863 Eulima iurrila Dresci-ier (non Zek.), S. 336.
1888 Keilosloma ivinkleri Holzapfel, 1, S. 136, Taf. 14, Fig. 9.
1897 Keilostoma labialum FriC, S. 44, Abb. 35.
1910 Keilosloma labialum Weinzettl, S. 30, Taf. 4, Fig. 44, 45.
1912 — 13 Keilosloma ivinkleri Scupin, S.. 120, Taf. 4, Fig. 5.
1929 Keilosloma labialum Ändert, 2, S. 187.
Bei Besichtigung der Originale von Chlomek im Museum zu Prag konnte
festgestellt werden, daß Keilosloma ivinkleri die Nabelschwiele über der
Mündung in der Größe wie gezeichnet besitzt und infolgedessen von Chem-
nilzia kieslingswaldensis Weinzettl 1910, Taf. 5, Fig. 15, 16, die nur eine
schmale kurze Schwiele aufweist, verschieden ist. Sturm 1901, 3. 67, Taf. 5,
Fig. 1, möchte beide Arten mit Pseudomelania giganlea Stol. vereinigen.
Zu dieser letzteren Art könnte aber höchstens Chemnitzia kieslingswaldensis
gestellt werden.
Wie bereits Scupin bemerkt, fällt die böhmische Art mit Keilosloma
winkleri aus der Aachener Kreide zusammen. Auch Weinzettl erklärt, daß
die böhmischen Stücke wahrscheinlich zur Aachener Art gehören. Ich besitze
aus der böhmischen Kreide nur wenige Bruchstücke, die zu dieser Art gestellt
werden können. Im Geologischen Landesmuseum befindet sich hingegen eine
Anzahl die Art gut charakterisierender Steinkerne und Hohlabdrücke aus dem
Untersenon von Wenig Rackwitz. Zu der Schilderung der Art durch Scupin
ist nichts zu bemerken.
Vorkommen:
Mittelturon : Strehlen (Mus. Dresden) ;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Oberlcreibitzer Talsperre 5, Kreibitz 1,
12, Chlomek (Mus. Prag), Kieslingswalde (Mus. Prag und
Dresden) ;
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Sirgwitz (Scupin),
Aachen (Holzapfel).
Ncrincidac Zjtt.
Nerinea Peer.
Nerinea bicincta Brom*
Abb.. 89, 90
1836 Nerinea bicincta Bronn, S. 562, Taf. 6, Fig. 14.
1844 Nerinea bicincta Goldfuss, 3, S. 46, Taf. 177, Fig. 5.
1852 Nerinea buchii Zekeli, 2, S. 34, Taf. 4, Fig. 3, 4.
1897 Nerinea cf. buchi Fric, S. 47.
1910 Nerinea sp. Weinzettl, S. 33, Taf. 5, Fig. 24.
1912 — 13 Nerinea bicincta Scupin, S. 118, Taf. 4, Fig. 1; Taf. 5, Fig. 17.
Einige zylinderförmige Steinkerne und Hohlabdrücke stimmen vollständig
mit den im Oberquader von Bergwarthau bei Löwenberg gesammelten überein.
Im Hohlabdruck zeigen sich an den Nähten Knoten, die unterhalb der Naht
zu einer Wulst zusammenfließen. Am Steinkern gewahrt man den Abdruck
Paläontologiseher Teil
369
der durch die Knoten quergewellten Oberfläche. Die Nähte sind flach. In
der Mitte des Umganges verläuft eine weitere schwache Nahtlinie. Die
charakteristischen 3 Spindelfalten sind ebenfalls an unseren Stücken sichtbar.
Durch Herrn Baurat Kopf f erhielt ich von der Oberkreibitzer Talsperre
ein paar Kalkschalenstücke (Abb. 89).
Abb. 89. Nerinea bicincia Bronn, Stein kern mit Resten der Kalkschale.
Emscher, Oberkreibitzer Talsperre 8. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 562).
Abb. 90. Nerinea bicincta Bronn, Steinkern.
Emscher, E.-St. Tannen dorf 1. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 56,3).
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Oberkreibitzer Talsperre 8, Gehnsdorf
Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Bergwarthau Löw. (Geol. Landes-
mus.), Giersdorf Löw. zahlreich (Geol. Landesmus.), Nieder-
bielau Löw. (Geol. Landesmus.).
Außerdem in der Oberen Kreide der Gosau.
C e r i t h i i d a e M kn k i:
Cerith ium An.
Cer/ thiit m eh l<> m ehe j i se W einz.
Taf. 17, Fig. 11
1897 Cerilhium chlomekense Fhic, S. 47, Abb. 43.
1910 Cerilhium chlomekense Weinzettl, S. 38, Taf. 6, Fig. 15.
Von dieser Art besitze ich nur ein Bruchstück nebst Hohlabdruck. Es
zeigt die dichtstehenden, schwach gekrümmten Querrippen und hart unter der
Naht eine spiral angeordnete Reihe scharfer runder Knoten, die auch in der
Abbildung bei Fric angedeutet sind. Die Umgänge sind flach, die Nähte nur
wenig vertieft.
Die von Scupin aufgestellte Art Cerithium willigen ist der unseren
ähnlich, jedoch stehen bei C. chlomekense die Querrippen dichter.
Vorkommen:
Oberturon y: Kreibitz 4;
Emscher: Chlomek (Mus. Prag), Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landes-
mus.).
Ändert 24
370
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Cerithium willigeri Scupin
Taf. 17, Fig. 12
1912 — 13 Cerithium willigeri Scupin, S. 116, Taf. 4, Fig. 3, 4.
Die Art unterscheidet sich von der vorigen hauptsächlich dadurch, daß
bei Cerithium willigeri die Zwischenräume zwischen den Querrippen weiter
als bei der böhmischen Art sind. Bei dem Original von Scupin, Fig. 3, ist
die Spitze zusammengedrückt. Aus dem Geologischen Landesmuseum liegen
eine Anzahl Exemplare sowie die beiden Originale von Scupin vor. An ihnen
ist das Knötchenband über der Naht meist als eine von schräg stehenden
Querrippen besetzte Leiste ausgebildet (Taf. 17, Fig. 12).
Vorkommen:
Emscher: Neuwarthau Löw. 2, 3 (beide Geol. Landesmus.), Großhart-
mannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.).
Cerithium dresleri SCUPIN
1912 — 13 Cerithium dresleri Scupin, S. 118, Taf. 4, Fig. 12.
Außer dem Original Scupin’s liegt nichts vor. Bei reichlicherem Material
ist wahrscheinlich die Übereinstimmung mit Cerithium willigeri nachzuweisen.
Vorkommen:
Untersenon: Wenig Rackwitz 1 (Geol. Landesmus.).
Cerithium muftinodosum n. sp.
Taf. 17, Fig. 13, 14, 15
1910 Cerithium binodosum Weinzettl, S. 37, Taf. 6, Fig. 10, 11.
Gewindewinkel 22°.
Das turmförmige Gehäuse besteht aus 15—18 flachen Windungen mit
flachen Nähten. Die Verzierung wird aus mehreren gekörnten bis geknoteten
Spiralstreifen gebildet und ist nach dem Alter der Windungen verschieden.
Die Jugendwindungen zeigen drei fast gleichstarke gekörnte Spiralleisten,
von denen die hintere etwas feiner gekörnt ist. Ferner laufen über die Win-
dungen gleichmäßig verteilte feine Spirallinien (etwa sechs). Die Körnelung
der mittleren und vorderen Spiralleiste ist fast gleichmäßig; die Körner
sind etwas knotig quer verzerrt, so daß diese Windungen bei oberflächlicher
Betrachtung quergerippt oder gegittert erscheinen. Auf den späteren Win-
dungen werden die Knoten der vorderen Leiste stärker, während die der
hinteren wenig zunchmen und gegenüber der vorderen zurücktreten. Die
vordere Leiste nimmt weiter zu; die Knoten werden wulstig und sind weniger
zahlreich als die der zweiten Leiste. Auch die Zahl der über die ganze
Windung verteilten feinen Spirallinien, die anscheinend alle ganz fein ge-
körnelt sind, nimmt zu. Etwa auf der 14. Windung zeigt sich die Verzierung
in folgender Weise. Als Maßstab möge die starkgeknotete (vordere) dritte
Spiralleiste dienen. Vorn über der Naht läuft ein feingekörneltes Spiralband.
An ihm zählt man vier bis sechs Körner von Mitte zu Mitte eines Knotens
des dritten Spiralbandes. Die Knoten des letzteren liegen in vier Spirallinien
eingebettet. Darüber folgt eine feingekörnelte Spirallinie, vier bis sechs Körner
von Knotenmitte zu Knotenmitte, darüber eine sehr feingekörnelte Linie,
darüber das oben erwähnte zweite geknotete Spiralband. Die Knoten, bc-
Paläontologischer Teil
371
deutend schwächer als auf dem dritten Bande, treten trotzdem sehr gut
hervor, von Knotenmitte zu Knotenmitte des dritten Spiralbandes lassen sich
hier etwa zwei Körner feststellen. Daun folgt wieder eine sehr feine Linie,
sodann das dritte (hintere) Jugendspiralband mit etwas querverlängerten
Knötchen, von denen man ungefähr drei Knoten von Knoten zu Knoten des
dritten Spiralbandes zählen kann.
Auf der Schlußwindung werden die Knoten des vordersten Spiralbandes
wieder schwächer, die übrigen Spirallinien stehen etwas entfernter von-
einander und treten besonders gut hervor. Unter dem Hauptknotenbande
befinden sieh hier noch zwei feingekörnelte Spirallinien, darunter folgt der
etwas kräftiger gekörnelte Kiel, wo die Schale zur flachen Basis umbiegt.
Die Basis ist mit etwa acht feinen Spirallinien bedeckt, über die noch feinere
Querlinien verlaufen, wodurch ebenfalls eine zarte Körnelung entsteht. Die
Mündung zeigt einen ziemlich langen Kanal. Weiteres läßt sich an unserem
Material nicht feststellen.
In der Stellung und Stärke der Knotenreihen variiert diese Art beträcht-
lich, doch tritt auf den Jugendwindungen stets die zweite und dritte, auf den
älteren Windungen die dritte besonders hervor.
Vorstehende Beschreibung ist nach dem Vorbild der von Holzapfel für
Cerithium binodosum Roem. 123), das unserer Art sehr nahekommt, gegeben,
um den Unterschied gut zum Ausdruck zu bringen. Holzapfel erwähnt nichts
von einer größeren Zahl von Spirallinien, wie sie bei unserer Art vorhanden
sind. Trotzdem zieht Holzapfel zu seiner Art auch Cerithium fasciatum
Reuss321) , von der Reuss zahlreiche Querlinien = Spirallinien erwähnt. Bei
Cerithium fasciatum Reuss ist ferner das zweite und dritte Spiralband gleich-
mäßig gekörnt. Cerithium binodosum bei G. Müller 125) unterscheidet sich
von unserer Art ebenfalls nur durch die gleichmäßige Stärke der zweiten
und dritten Knotenreihe, was auch in den beigefügten Abbildungen gut zum
Ausdruck kommt. Nach ihm besitzen die Braunschweiger Stücke ebenfalls
feine Spirallinien. Unsere Art unterscheidet sich demnach von der von Holz-
apfel, Reuss und G. Müller geschilderten insbesondere dadurch, daß auf
den letzten Windungen die Knoten des dritten Spiralbandes gegenüber denen
der anderen Spiralbänder bedeutend kräftiger entwickelt sind.
Cerithium binodosum bei Weinzettl, Fig. 10 und 11, ist sicher unsere
Art, Fig. 12 aber nicht. Da nach Holzapfel dieser Name einer anderen Art
zukommt, mußte für unsere ein neuer gewählt werden. Cerithium willigeri
Scupin 1912/1913, S. 116, Taf. 4, Fig. 3, 4, hat auf den Windungen Querrippen
statt Knoten. Es liegen gegen 100 Exemplare, meist Bruchstücke, vor. Das
feine Material gewährt ausnahmsweise z. T. eine gute Beobachtung der fein-
gezeichneten Skulptur.
Vorkommen:
Oberturon y : Kreibitz 3;
Emscher: Kreibitz 7, 12, Oberkreibitzer Talsperre 8, 9.
Cerithium pseud o clath rat a in d’Okb.
1841 Cerithium clathratum A. Roemer, S. 79, Taf. 11, Fig. 17.
1850 Cerithium pseudoclathralum d’Orbigny, 3, S. 231.
12b) Holzapfel 1888, l, S. 124, Taf. 13, Fig. 10—14; Taf. 21, Fig. 10.
124) Reuss 1845, i, S. 42, Taf. 10, Fig. 4.
125) G. Müller 1898, S. 105, Taf. 14, Fig. 1—3.
24*
372
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, lieft 159
1875 Cerithium pseudoclcithratum Geinitz, 2, S. 175, Taf. 31, Fig. 5.
1893 Cerithium pseudoclcithratum und hinodosum Fric, S. 83, Abb. 87, 88.
1897 Cerithium pseudoclathratum Fric, S. 47.
1905 Cerithium pseudoclathratum Deningek, S. 29, Taf. 4, Fig. 3.
1910 Cerithium pseudoclathratum Weinzettl, S. 37, Taf. 5, Fig. 36.
Es liegen nur einige Bruchstücke mit Hohlabdrücken vor. Sie unter-
scheiden sich von Cerithium miiUinodosum n. sp. besonders durch scharfe mar-
kierte Querrippen, auf denen die kleinen Knoten der Längsstreifen stehen.
Drei bis vier geknotete Längsbänder treten besonders gut hervor. Außerdem
kann man auf den Windungen noch sechs bis acht Längslinien zählen. Die
Abbildungen bei Fmc und Deining er zeigen eine geringere Zahl von diesen
Spirallinien; doch ist es fraglich, ob die Zeichnungen genau sind. Der all-
gemeine Charakter der Abbildungen stimmt überein.
Vorkommen:
Mittel turon: Strehlen (Mus. Dresden), Heuscheuer 3;
Oberturon y: Kreibitz 3, Böhm. Kamnitz 3, Großrackwitz Löw. 1 (Geol.
Landesmus.).
A p o r r h a i (1 a e PHILE.
Aporrhais da Costa
Aporrhais vespertilio Goldf. sp. u. var.
Taf. 17, Fig. 16; var. Taf. 17, Fig. 17
? 1841 Roslellaria anserina A. Roemer, S. 78, Taf. 11, Fig. 7.
1843 Roslellaria anserina Geinitz, 4, S.. 9, Taf. 1, Fig. 10.
1844 Roslellaria vespertilio Goldfuss, 3, Taf, 170, Fig. 5.
1846 Roslellaria anserina Reuss, 2, S(. 111, Taf. 45, Fig. 19.
? 1891 Rostellaria vesper tilio Langenhan & Grundey, S. 9, Taf. 2, Fig. 18.
1897 Aporrhais vespertilio Fric, S. 45, Abb. 38.
1901 Aporrhais hirundo Sturm, S. 68, Taf. 5, Fig. 3.
1910 Aporhais anserina Weinzettl, S. 41.
1912 — 13 Aporrhais vespertilio Scupin, S. 113, Taf. 4, Fig. 6.
Das spindelförmige Gehäuse besteht aus 9 gewölbten Windungen, von
denen jede etwa 14 kräftige Querrippen tragt, die durch darüber hinweg-
laufende Längslinien schwach geknotet erscheinen. Der letzte, bedeutend
höhere Umgang verläuft in einen kurzen Kanal, der mit diesen zusammen
ungefähr die gleiche Höhe wie die übrigen Windungen zusammen aufweist.
Die Außenlippe des letzten Umganges ist zu einem Flügel erweitert, der
etwa die Länge des letzten Umganges besitzt. Etwas über der Mitte ist auf
diesem Umgänge ein kräftiger Längskiel entwickelt, der weiter über den
Flügel hinzieht und nach hinten ausbiegend in eine kurze Spitze endigt.
Parallel zu diesem verläuft unterhalb in etwa 3 mm Entfernung ein eben-
solcher, jedoch auf den Flügel nach vorn ausbiegender Kiel. Zwischen den
beiden Spitzen des Flügels ist dessen Außenrand schwach eingebogen. Zwischen
den beiden Hauptkielen gewahrt man noch einen bedeutend schwächeren, der
auf dem Flügel in fast gerader Richtung den Außenrand erreicht. Dieser
mittlere Längskiel tritt auch auf dem Original von Goldfuss, wie ein von
Herrn Professor Scupin mir freundlichst zur Verfügung gestellter Abguß
37 3
Paläontologisclier Teil
zeigt, wenn auch weniger kräftig als bei unseren Stücken, hervor. Unterhalb
des Flügels zeigt der Außenrand eine gerundete Einbuchtung, um sodann
nochmals als kleiner flügelartiger Lappen vorzuspringen. Der untere Teil
des letzten Umganges ist von etwa fünf gut hervortretenden Längsrippen, die
durch schwache Ouerlinien gekörnt erscheinen, bedeckt.
Höhe der Exemplare etwa 40 mm, Länge einschließlich Flügel 25 mm.
Es liegen mehrere gute Flügelstücke vor sowie eine Anzahl Gevvinde-
bruchstüeke, die aber auch zum Teil der nächsten Art angehören können.
Am Salzberg habe ich ähnliche Stücke gesammelt. Darunter befindet
sich ein Flügel, der etwas länger als bei unserer Art ist und der auch keinen
Mittelkiel besitzt.
Sehr ähnlich ist ferner unserer Art Aporrhais granulosa Müll. 12ß). Der
Flügel ist an unserer Art jedoch hinten nicht so stark ausgeschweift und läuft
anscheinend auch nicht ein Stück am Gewinde in die Höhe wie bei der von
Holzapfel abgebildeten Form.
Die Zugehörigkeit von Aporrhais anserina bei A. Roemeu und Lancenfian
& Grundey erscheint mir fraglich. Von Kieslingswalde, dem Fundorte der
beiden Originale, besitze ich einen Hohlabdruck, der diesen Abbildungen sehr
ähnlich und mit einem kräftigen hinteren Kiele versehen ist, an den sich Längs-
rippen anschließen, die gegen die Kanalspitze immer kürzer werden, so daß
der Flügel nicht wie bei Aporrhais vespertilio viereckig, sondern dreieckig
ausgebildet ist. Auch an der E.-St. Tannendorf habe ich zwei hierzu passende
Hohlabdrücke gesammelt, von denen der eine Taf. 17, Fig. 17 als Varietät
wiedergegeben ist. Die unter dem Hauptkiel sichtbaren Längsrippen sind
hier kräftiger als bei Aporrhais vespertilio.
Vorkommen:
Oberturon Y- Kreibitz 4 ?;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 1, Kieslingswalde, Gehnsdorf
Low. 2 (Geol. Landesmus.), Neuwarthau Löw. 2 (Geol. Landes-
mus.), Salzberg (nach Scupin) ;
Untersenon : Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.).
Aporrhais longispina n. sp.
Taf. 17, Fig. 19
Einige Steinkerne mit teilweisen Hohlabdrücken haben große Ähnlichkeit
mit Aporrhais vespertilio, zeigen aber doch charakteristische Unterschiede.
Das spindelförmige Gehäuse ist gedrungener, die Windungen sind etwas
niedriger und gewölbter als bei Aporrhais vespertilio. Sonst sind bei beiden
Umgänge und Verzierung kaum voneinander zu unterscheiden. Der Unter-
schied tritt aber besonders in der Ausbildung des Flügels hervor. Der
Flügel der neuen Art ist kräftiger und länger als bei Aporrhais vespertilio.
Ganz besonders stark und scharf tritt der hinterste Kiel hervor, der in einem
langen säbelförmigen Bogen in eine weit nach oben ragende Spitze endigt.
Der kürzere vordere Hauptkiel tritt hiergegen zurück und ist ungefähr wie
bei Aporrhais vespertilio ausgebildet. Auch ein schwächerer Mittelkiel ist
entwickelt. Vom hinteren zum vorderen Hauptkiel verläuft der Außenrand
des Flügels in einer schwach einwärts gebogenen Linie. Der Vorderrand des
126) Holzapfel 1888, l, S. 114, Taf. 12, Fig. 10.
374
Abh. preuß. g-eol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Flügels ist ausgehöhlt. Unter dem vorderen Hauptkiel finden sich noch fünf
bis sieben Längsrippen, die wie die Kiele durch Ouerlinien gekörnt oder
geknotet erscheinen.
Höhe und Länge der Exemplare etwa 30 mm (einschließlich Flügel).
Es liegen acht bestimmbare Stücke vor. Unter den unbestimmbaren Ge-
windebruchstücken dürften wahrscheinlich auch noch solche von dieser Art
vorhanden sein. Vielleicht ist unter den in der Literatur zu Aporrhais vesper-
tilio gestellten Exemplaren diese Art ebenfalls mit enthalten.
Vorkommen:
Oberturon y: Kreibitz 3;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 26.
Aporrhais substenoptera G. Müller
Taf. 17, Fig. 20
1845 liosiellaria calcaraLa Reuss, 1, S. 45, Taf. 9, Fig. 5 a, b.
1889 liostellaria (Aporrhais) slenoptera Fric, S. 75, Abb. 52.
1898 Aporrhais (Dimorphosoma) suhstenoptera G. Müller, S. 114, Taf. 15,.
Fig. 1, 2.
1909 Aporrhais (Helicaulax) slenoptera Wanderer, S. 55, Taf. 8, Fig. 32.
1910 Aporhais slenoptera Weinzettl, S,. 41, Taf. 6, Fig. 24, 25.
Ein paar mangelhafte Steinkerne von der E.-St. Tannendorf zeigen auf
der Schlußwindung den charakteristischen scharfen geknoteten oberen Kiel
und darunter in einiger Entfernung einen schwächeren. Der etwa 5 mm be-
tragende Zwischenraum erscheint auf dem Steinkern nur mit ein paar schwachen
glatten Längslinien verziert. Von dem unteren Kanal zieht sich gegen den
Flügel eine schwielenartige Verdickung, wie sie auch in Fig. 1 bei Müller
•dargestellt ist.
Nach der Abbildung und Schilderung der Roslellaria calcarata bei Reuss
gehören die Formen aus den Priesener Schichten, wie dies im Museum zu
Prag Originalstücke bestätigen, zu unserer Art. Die Abbildung bei Eric
„Priesener Schichten“ gehört, wenn auch der Flügel etwas schmal gezeichnet
ist, bestimmt zu unserer Art; hingegen ist das Stück, das Fric in Chlomeker
Schichten Abb. 39 von Chlomek darstellt, eine andere Art, da bei ihr auf
dem letzten Umgänge die scharfen Längskiele nicht vorhanden sind.
Böhm. Kamnitz, Weißbach 255 m (Teil I, S. 126), ist nicht unsere Art
und unbestimmbar.
Vorkommen:
Unterturon: Jidn 4, 7 (beide Soukup) ;
Mittelturon: Lohmen, Strehlen (Mus. Dresden), Jidn 3, 8, 42, 43 (alle
4 Soukup) ;
Oberturon y: Zatzschke (Mus. Dresden), Waldeck (Mus. Prag), Priesen
(Mus. Prag) ;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Salzberg.
Außerdem im Untersenon von Braunschweig (G. Müller).
Paläontologischer Teil
375
Aporrhais {Helicaulax) granulata Söw. sp.
Taf. 17, Fig. 18
1887 Aporrhais granulata Frech, S. 193, Taf. 19, Fig. 10, 12 — 14.
1888 Helicaulax granulata Holzapfel, 1, S. 117, Taf. 12, Fig. 6 — 9.
1898 Aporrhais (Helicaulax) granulata G. Müller, S. 112, Taf. 14, Fig. 18.
1901 Aporrhais (Helicaulax) granulata Sturm, S. 68, Taf. 5, Fig. 2.
1929 Aporrhais granulata var. lala Ändert, 2, S. 187.
Das turmförmige Gehäuse besitzt etwa 13 gewölbte Umgänge. Diese
sind mit kräftigen Querrippen verziert, die durch darüber kreuzende Längs-
linien mehr oder weniger gekörnt erscheinen. Auf der letzten Windung ist
die Skulptur besonders gut entwickelt; jedoch treten hier die Querrippen mehr
zurück, dafür sind die Längsrippen kräftiger ausgebildet. Die vierte Längs-
rippe tritt als stark geknoteter Kiel besonders scharf hervor und geht auf
den schmalen langen Flügel über. Auf dem letzten Umgänge sind ferner
unter dem Kiel noch etwa sechs gut hervortretende geknotete Längsrippen
zu beobachten. Der untere Kanal verläuft in eine lange Spitze. Die Ent-
fernung von der oberen Spitze des Gehäuses bis zum Hauptkiel auf dem
letzten Umgänge entspricht ungefähr der vom Hauptkiel bis zur unteren
Kanalspitze. Nahe am Gewinde steigt der Oberrand des Flügels zu einem
dieses noch überragenden kräftigen Sporn auf.
Höhe: 70 mm, Länge einschließlich Flügel 45 mm, Länge des Flügels
sowie des nach oben gerichteten Spornes 30 mm.
Vorkommen:
Emscher: E.-St, Tannendorf 1 (Humboldtver. Ebersbach), Oberkreibitzer
Talsperre 9, Kieslingswalde, Gehnsdorf Löw. 2 (Geol. Landes-
mus.).
Außerdem im Untersenon von Braunschweig, Suderode und Aachen.
Aporrhais (Lispodesthes) reussi Gkix. sp. rar.
Taf. 17, Fig. 23
1845 Rostellar ia reussii Reuss, 1, S. 45 z. Teil, Taf. 9, Fig. 9 b.
1893 Aporrhais reussi Fric, S. 84, Abb. 76.
1910 Aporhais reussi Weinzettl, S.. 39, Taf. 6, Fig. 21, 22.
1928 Aporrhais parkinsoni Mant. var. Ändert, 1, S. 126.
Zwei vorliegende Bruchstücke gleichen nicht der Abbildung von Geinitz127),
sondern Fig. 9 b von Reuss. Sie zeigen am Oberrande des letzten Umganges
Knoten, die sich nach vorn bald verlieren und sich in zahlreiche schwächere
Ouerrippchen und Linien auflösen. Gekreuzt werden dieselben im oberen
Teile des letzten Umganges von sehr feinen und nach der Mündung hin etwas
kräftiger entwickelten Längslinien bzw. Rippchen, so daß ein gitterförmiges
Bdd entsteht. Auf dem Flügel entwickeln sich die Längslinien ebenfalls zu
etwas kräftigeren Rippchen.
V orkommen:
Oberturon y* Böhm. Kamnitz 2, Posteiberg (Reuss);
Emscher: Priesen.
Nach Weinzettl in den Priesener Schichten Böhmens zahlreich.
127) Geinitz 1842, 3, Taf. 18, Fig. 1.
376
Äbh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Aporrhais ( Lispodesthes ) tannenbergica Fric
Taf. 17, Fig. 21, 22
1897 Aporrhais tannenbergica Fric, S. 46, Abb. 40.
Das spindelförmige Gehäuse besteht aus sieben flach gewölbten Win-
dungen, die unregelmäßige Querrippen, zwischen denen breite Zwischenräume
vorhanden sind, tragen. Auf dem oberen Teile der großen Schlußwindung
sind auf der Außenseite gewöhnlich drei bis vier dicke, entfernt stehende
Knoten entwickelt, die sich nach abwärts in mehr oder weniger lange Quer-
rippen verlieren. Die Innenseite der Schlußwindung ist nur mit schwachen
Querlinien verziert. Zwischen den Umgängen zieht sich eine doppelte Naht-
linie hin. Die Mundöffnung ist ziemlich schmal, der vordere Kanal in eine
Spitze verlängert. Die Außenlippe verbreitert sich in einen großen und breiten
Flügel, der vorn eine gerundete, etwas nach unten ausgezogene Ecke bildet
und hinten in eine lange schwach nach innen gebogene Spitze ausläuft. Der
Oberrand des Flügels bildet fast eine gerade Linie. Er reicht entgegen der
Beschreibung von Fric bis an die vorletzte Windung heran. Der Flügel er-
scheint auf Steinkernen glatt, an Hohlabdrücken kann man einzelne schwache
Anwachslinien wahrnehmen. Der schwach nach außen gebogene Außenrand
des Flügels ist schwielenartig verdickt.
Bei vorstehender Schilderung wurde der Beschreibung von Lispodesthes
schlotheimi Römer sp. durch Holzapfel 1888, 1, S. 118, gefolgt, um den
Unterschied der beiden Arten zum Ausdruck zu bringen. Unsere Art unter-
scheidet sich von dieser scharf durch die Knoten auf dem letzten Umgänge,
den fast geradlinigen, nicht ausgebuchteten Hinterrand des Flügels und durch
die in eine Spitze nach oben auslaufende Verlängerung des Flügelrandes. Viel-
leicht gehört das von Holzapfel, Taf. 12, Fig. 14, dargestellte Bruchstück
zu unserer Art. Nach der äußeren Form gehört Aporrhais tannenbergica zu
Lispodesthes.
Im Museum zu Prag liegen mangelhafte Stücke von Chlomek und Kies-
lingswalde, die auch zu dieser Art gehören dürften. Ferner glaubt Sturm,
daß die unvollständigen Stücke von Kieslingswalde im Museum zu Dresden
ebenfalls hierher zu stellen sind. Unsere Art liegt in etwa 30 Exemplaren,
meist Bruchstücken, die aber immer noch bestimmbar sind, vor.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 1 (?), 12, Hermsdorf 9 (?),
Chlomek (?), Neuwarthau Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Kies-
lingswalde.
Aporrhais (Lispodesthes) coarctata Gtix. sp,
Taf. 17, Fig. 24
1842 Roslellaria coarctata Geinitz, 3, S. 71, Taf. 18, Fig. 10.
1845 Roslellaria coarctata Reuss, 1, S. 44, Taf. 9, Fig. 1.
1875 Roslellaria coarctata Geinitz, 2, S. 170, Taf. 30, Fig. 12.
1893 Roslellaria coarctata Fric, S. 85, Abb. 78.
1905 Aporrhais ( Lispodesthes ) coarctata Deninger, S. 30 z. Teil, Taf. 4,
Fig. 16.
Aporhais coarctata Weinzettl, S. 40, Taf. 6, Fig. 23.
1910
Paläontologiseher Teil
377
1912 — 13 Aporrhais (Lispodesthes) coarctata Scupin, S. 116.
1929 Aporrhais reussi Ändert, 2, S. 81.
Aus der Löwenberger Kreide, von Zatzschke und Strehlen liegen mehrere
Exemplare vor, die mit dieser Art zu vereinigen sind. Sie ist spindelförmig
und besitzt etwa sieben niedrige Umgänge, die mit Querrippen verziert sind.
Der letzte Umgang ist ungefähr so hoch wie die übrigen Umgänge zusammen.
Er geht in einen drei- bis vierseitigen (beilförmigen) Flügel über, der nach
oben und unten in eine kurze stumpfe Spitze endet. Der Außenrand des
Flügels ist flach konvex. Der Kanal endet in eine dünne Spitze.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden);
Oberturon y: Böhm. Leipa 2, Zatzschke (Mus. Dresden), Priesen, Groß-
rackwitz Löw. 3 (Geol. Landesmus.).
Aporrhais ( Lispodesthes) tenui striata ItEl SS sj>.
Taf. 17, Fig. 25
1845 Roslellaria tenuistriala Reuss, 1, S. 45, Taf. 9, Fig. 4.
Aporrhais tenuistriata ist der vorhergehenden Art sehr ähnlich, jedoch
sind die Umgänge anscheinend glatt. Der Flügel ist vierseitig und endet
nach vorn in eine kurze, nach hinten in eine lange dünne Spitze.
Aporrhais tannenbergica unterscheidet sich durch die Querberippung,
Aporrhais coarctata desgleichen, außerdem durch eine nur kurze hintere
Flügelspitze.
Vorkommen:
Oberturon y: Großrackwitz Löw. 2 (Geol. Landesmus.);
Emscher: Markersdorf 3, Großhartmannsdorf Löw. — 2 Flügel (Geol.
Landesmus.), Kieslingswalde.
Aporrhais (IAspodesthes) papilionacea Goldf. sp.
1844 Rostellaria papilionacea Goldfuss, 3, S. 18, Taf. 170, Fig. 8.
1893 Roslellaria papilionacea FriC, S. 85, Abb. 77.
Ein breiter Flügel mit schwach konvexem Außenrande, kurzer abgerundeter
Vorder- und Hinterspitze und verziert mit zahlreichen zarten Querstreifen,
weist auf diese Art hin.
Vorkommen:
Oberturon y: Kreibitz 12;
Emscher: Priesen (Fric u. Mus. Aussig).
Aporrhais ( Lispodesthes) megaloptera He I SS sp.
Rostellaria megaloptera Reuss, 1, S. 45, Taf. 9, Fig. 3.
Aporrhais megaloptera FniC, S. 84, Abb. 75.
Aporrhais ( Lispodesthes ) megaloptera G. Müller, S. 110, Taf. 14,
Fig. 15, 16.
1845
1893
1898
378
Abh. j^reuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
1909 Aporrhais megaloptera Wanderer, S. 55, Taf. 8, Fig. 31.
1910 Aporhais megaloptera Weinzettl, S. 39, Taf. 6, Fig. 20.
1912 — 13 Aporrhais cf. megaloptera S cupin, S. 115.
Die Art ist durch einen breiten Flügel, dessen Außenseite mit einer Ein-
buchtung versehen ist, ausgezeichnet. Der Flügel verschmälert sich nach
hinten allmählich und endet in einer stumpfen Spitze.
Außer dem im Geologischen Landesmuseum (Nr. 926) von Großrackwitz
durch Scupin aufgeführten Flügelstück hat sich in der schlesischen Kreide
nichts Ähnliches gefunden.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4, 7 (beide Soukup) ;
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Jicin 8 (Soukup);
Oberturon y: Großrackwitz Löw. 2 (Geol. Landesmus.);
Emscher: Priesen.
Außerdem nach Weinzettl und Fric im Mittel- und Oberturon der böh-
mischen Kreide ziemlich häufig.
Aporrhais ( Cultrigera ) arachnoides MÜLL. ?
? 1888 Cultrigera arachnoides Holzapfel, 1, S. 122, Taf. 13, Fig. 3 — 8.
1893 Aporrhais arachnoides Fric, S. 86, Abb. 80.
1897 Aporrhais arachnoides Fric, S. 45.
1910 Aporhais arachnoides Weinzettl, S. 42, Taf. 6, Fig. 26.
Im Museum zu Prag liegt das von Fric von der E.-St. Tannendorf (Tannen-
berg) erwähnte Gewinde, das jedoch gegenüber der Abbildung in den Priesener
Schichten viel schärfer gekantet ist. Auch von Kieslingswalde befindet sich
daselbst ein ähnliches Gewinde. Leider fehlt an beiden Exemplaren der
Flügel. Ob die Stücke mit der HoLZAPFEL’schen Art übereinstimmen, laßt
sich von hier aus nicht entscheiden.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (Mus. Prag), Priesen (Mus. Prag), Kies-
lingswalde (Mus. Prag).
Bei der Mannigfaltigkeit der hier aufgeführten Formen der Gattung
Aporrhais scheint es mir fast, als ob sie nur einigen wenigen Arten, die
größere Variabilität besitzen, angehörten. Auf der einen Seite stehen die
Arten mit stark gekieltem Flügel wie A. vespertilio, longispina f substenoptera ,
granulala , auf der anderen die mit ungekieltem Flügel, die Lispodesthes -
Arten. A. arachnoides nimmt eine Sonderstellung ein.
Vom Genus Aporrhais liegt außerdem eine Menge Gewindebruchstücke
vor, die sich bei der mangelhaften Erhaltung der Steinkerne und dem Fehlen
der Flügel nicht sicher bestimmen lassen, jedoch den hier behandelten Arten
angehören dürften.
Paläontologischer Teil
379
Strom bidac o’Oitu.
Pterocera Lam.
Pterocera ovata Mt’NST. sp.
1844 Rostellaria ovata Goldfuss, 3, S. 17, Taf. 170, Fig. 3.
1898 Pterocera ovata G. Müller, S. 116, Taf. 15, Fig. 6 — 8.
Ein Bruchstück gleicht der letzten bauchigen Windung dieser Art. Von
den die Oberfläche der Schale bedeckenden, schwach gekörnten Spiralstreifen
treten in der Mitte des letzten Umganges auf der höchsten Wölbung die
beiden Streifen, die in die abgebrochenen fingerförmigen Fortsätze aus-
laufen, besonders deutlich hervor. Sie sind getrennt durch zwei Spiralstreifen.
Die Verzierung gleicht Fig. 8 bei Müller.
Vorkommen:
Mittelturon: Jicin 3, 17, 51 (alle 3 Soukup) ;
Emscher: Priesen, Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.).
Tritonidae An.
Tritonium Link
Tritonium cretaceum 31ÜLL. 2
Taf. 18, Fig. 1
1888 Tritonium cretaceum Holzapfel, 1, S. 113, Taf. 10, Fig. 5 — 7.
Der letzte Umgang eines Steinkernes zeigt die charakteristische Ver-
zierung dieser Art und zwar abwechselnd eine stärkere und eine schwächere
gut hervortretende Spirallinie, über die etwas undeutliche wulstige Quer-
rippen laufen.
Vorkommen:
Emscher: Großhartmannsdorf Löw. (Gieol. Landesmus.).
Außerdem im Untersenon von Aachen.
F u s i d a c Tr von
Fusus Lam.
Fusus glaberrimus J. MÜLL.
Taf. 18, Fig. 2
1910 Fusus glaberrimus Weinzettl, S. 44, Taf. 7, Fig. 8.
Im Museum zu Prag befinden sich ein paar Stücke von Chlomek, ‘die
mit dieser Bezeichnung versehen sind und mit unseren Exemplaren überein-
stimmen. Das spindelförmige Gehäuse ist im Steinkern glatt und besteht
aus ungefähr sechs Umgängen. Nach Hohlabdrücken scheinen auf der Schale
ganz feine Spirallinien vorhanden zu sein. Die Windungen sind fast flach.
Die Jugendumgänge nehmen nur wenig an Umfang zu. Erst auf der vor-
letzten Windung steigt bis zur Mitte der die Hälfte der Höhe einnehmenden
Schlußwindung die Schale gleichmäßig dachförmig an. Die letzte Windung
ist aufgeblasen und fällt vor dem eben genannten gerundeten Dachfirst
ziemlich steil nach vorn ab. Der vordere Kanal ist gerade, kurz und schmal.
Die Mündung ist halbmondförmig. Am schmalen Spiralband ist eine geringe
Einschnürung vorhanden.
380
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Von dieser Art konnten gegen 30 meist unvollständige Steinkerne mit
teilweisen Hohlabdrücken gesammelt werden.
Höhe bis 30 mm, größte Breite 12 mm.
Die von J. Müller 1851, Taf. 5, Fig. 21, abgebildete und Fusus glaber-
rimus bezeichne te Art wird von Hoi.zap; el 1888, S. 118, als ein Steinkern
von Aporrhais schlotheirni angesehen. Weinzettl nimmt den MüLLEn’schen
Namen wieder auf.
Vorkommen:
Oberturon y: Robitz;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Oberkreibitzer Talsperre 5, Kreibitz 6,
7, 12, Chlomek (Mus. Prag).
Fusus nereidis MÜSST.
Taf. 18, Fig. 3
1844 Fusus nereidis Goldfuss, 3, S. 24, Taf. 171, Fig. 20.
1893 Fusus nereidis FriC, S. 86, Abb. 81.
1897 Fusus nereidis FriC, S. 47.
1910 Fusus nereidis Weinzettl, S. 44, Taf. 6, Fig. 34 — 36.
Von der E.-St. Tannendorf liegt ein Stück vor, das mit der Abbildung
in den ,,Priesener Schichten“ gut übereinstimmt. Auch die Mündung ist
erhalten. Die fünf Windungen sind mit kräftigen Querrippen besetzt, über
die schwächere Längsstreifen hinweglaufen. Der letzte Umgang ist bedeutend
erweitert. In seinem oberen Teile biegen die Rippen in einer stumpfen
Kante um.
Auch im Museum zu Prag befinden sich Stücke von der E.-St. Tannen-
dorf und von Chlomek, die sich gut hiermit vereinigen lassen, desgleichen in
der Sammlung des Flerrn Soukup in Jicin.
Die von Weinzettl zu Fusus nereidis gestellten Formen von J. Müller
und zwar Melongena rigida, Pyrella benthianci, Fusus burhhardi und Fusus salm-
dyckianus werden von Holzapfel 1888, 1, S. 109, 106, 105, mit anderen Arten
vereinigt.
Vorkommen:
Unterturon : Jicin 4 (Soukup) ;
Mittelturon: Jicin 36, 45 (beide Soukup);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (meine Sammlung und Mus. Prag), Chlomek
(Mus. Prag).
Fusus {Heini fusus) coronatu s A. Roem. sp.
Taf. 18, Fig. 4
1841 Pyrula coronala A. Roemer, S. 78, Taf. 11, Fig. 13.
1875 Tritonidea burkhardi Brauns, S. 345.
1887 Tudicla monheimi Frech, S. 197, Taf. 19, Fig. 6 — 8.
1888 Hemifusus coronalus Holzapfel, 1, S. 105, Taf. 11, Fig. 8 — 13.
1901 Hemifusus coronatus Sturm, S. 70, Taf. 5, Fig. 4.
1912 — 13 Fusus ( Hemifusus ) coronatus Scupin, S. 111, Taf. 3, Fig. 14.
Paläontologischer Teil
381
Das birnenförmige Gehäuse besteht aus fünf bis sechs scharf voneinander
abgesetzten Windungen. Die Windungen nehmen gleichmäßig an Größe zu
mit Ausnahme der letzten, die stark aufgebläht ist, am hinteren Rande eine
Kante bildet und sich nach vorn allmählich verschmälert und in einen langen,
ziemlich geraden schmalen Kanal verläuft. Jeder Umgang ist mit ungefähr
zwölf kräftigen Querrippen verziert, die auf dem letzten Umgänge an der
hinteren Seite knotenförmig verdickt sind. Die Längsskulptur besteht aus
dicken niedrigen Rippen mit meist schmäleren Zwischenräumen.
Das Original von Scupin liegt zum Vergleich vor.
Vorkommen:
Oberturon 7: Kreibitz 3, 4, 12;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 12, Kieslingswalde (Sturm),
Deutmannsdorf Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Gehnsdorf Low. 3
(Geol. Landesmus.), Neuwarthau Löw. 2, 3 (beide Geol. Landes-
mus.), Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Salzberg
(Roemer, Brauns);
Untersenon : Sirgwitz Löw. (Geol. Landesmus.), Wenig Rackwitz Löw. 1
(Geol. Landesmus.).
Außerdem im Untersenon von Suderode und Aachen und im Obersenon
von Aachen.
Fusus ( Chr yso dom u s) bucht Müll.
1851 Fusus buchi J. Müller, 2, S. 35, Taf. 5, Fig. 15.
1351 Fusus göpperti J. Müller, 2, S. 37, Taf. 6, Fig. 6.
1875 Tritonidea buchi Brauns, S. 345.
? 1877 Fusus renauxianus FriC, S.. 109, Abb. 52.
1888 Chrpsodomus buchi Holzapfel, 1, S. 102, Taf. 10, Fig. 9 — 12.
1893 Fusus cf. requienianus FriC, S. 86, Abb. 82.
1905 Chrpsodomus buchi Deninger, S. 31, Taf. 4, Fig. 11.
Das Gehäuse besteht aus sechs Umgängen. Der letzte Umgang ist tonnen-
förmig erweitert und endet nach vorn in einen schmalen Kanal. Jede Windung
ist mit zwölf kräftigen Ouerwülsten verziert, die auf dem letzten Umgänge
nach vorn an Stärke abnehmen. Die Längsskulptur zeigt abwechselnd eine
feinere und eine stärkere Längsrippe.
Im Gegensatz zu Hemifusus coronatus ist eine Kante am Oberrande des
letzten Umganges meist nicht oder nur schwach entwickelt.
Fusus gageli G. Müller 1898, Taf. 16, Fig. 15, 16, ist unserer Art sehr
ähnlich, soll aber nur acht bis zehn Querwülste auf einer Windung besitzen.
Das vorhandene Material ist nicht besonders günstig.
Vorkommen:
Mittelturon : Strehlen (Mus. Dresden), Böhmen (nach Eric)?;
Oberturon y: Kreibitz 3, 14;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 6, 12, Oberkreibitzer Talsperre 5,
Priesen (Fric), Kieslingswalde, Salzberg.
382
Abh. preuß. j^eol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Latyrus Montf.
Tuatyrus elongatus Sow. sp.
Taf. 18, Fig. 5
1842 Pleurotoma remote-lineata Geinitz, 3, S. 70, Taf. 18, Fig. 5.
1842 Pyrula fenestrata Geinitz, 3, S. 72, Taf. 18, Fig. 13.
1875 Voluta elongata Geinitz, 2, S. 172, Taf. 31, Fig. 1.
1877 Voluta elongata Fric, S. 109, Abb. 56.
1893 Voluta elongata FriC, S. 88.
1897 Voluta elongata FriC, S. 47.
? 1897 Voluta semiplicata FriC, S. 47, Abb. 45.
1905 Laiirus elongatus Deninger, S. 32.
Das spindelförmige Gehäuse besteht aus flach gewölbten Umgängen, die
über der Naht eine schwache Einschnürung besitzen. Die Verzierung besteht
aus kräftigen Querrippen, die besonders stark auf dem letzten, mehr als die
Hälfte der Gesamthöhe einnehmenden Umgänge auftreten. Sie sind durch
breite Zwischenfurchen voneinander getrennt. Der letzte Umgang zeigt zehn
Querrippen. Über die Querrippen laufen bedeutend schwächere, aber immer
noch gut und kräftig hervortretende Spiralrippen, die durch breitere Zwischen-
räume voneinander getrennt sind. Die fast über die ganze Höhe des letzten
Umganges hinziehenden Querrippen unterscheiden unsere Art gut von Voluti-
lithes elongatum. Unsere Stücke sind auch bedeutend kleiner als diese Art.
Die Höhe beträgt 35 mm.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Musi. Dresden), Heuscheuer 2;
Oberturon y: Robitz;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 12, Priesen (Mus. Prag und
selbst gesammelt), Chlomek (Mus. Prag).
Tudicla Link
Tudicla subcarinata Sturm
Taf. 18, Fig. 6
1843 Pyrula carinata u. angulata Geinitz, 4, S. 9, 10, Taf. 1, Fig. 14, 15.
1846 Pyrula carinata Geinitz, S. 372, Taf. 13, Fig. 18, 19.
1875 Rapa quadrata Geinitz, 2, S. 174, Taf. 30, Fig. 16.
1897 Rapa cancellata FriC, S. 46, Abb. 41.
1901 Tudicla subcarinata Sturm, S. 71, Taf. 5, Fig. 7 (ausgenommen Syn.).
1910 Rapa cancellata Weinzettl, S. 45, Taf. 6, Fig. 37.
Das birnenförmige Gehäuse besteht aus vier Windungen. Die letzte
Windung ist bedeutend größer als die übrigen zusammen. Von hinten ge-
rechnet verläuft diese zunächst fast horizontal, wenig schräg, bildet dann eine
scharfe Kante, biegt im rechten Winkel um und verengt sich nach einer
zweiten Kante schnell zum Ausguß. Über die Schale laufen Längsrippen,
die von Querlinien gekreuzt werden. Durch vereinzelte kräftige Querrippen
sind einige Knoten entstanden.
Im Originale der Abbildung bei Fric sind ebenfalls Knoten vorhanden,
die in der Zeichnung nicht sichtbar sind.
Paläontologischer Teil
383
Das vorliegende Material ist zu mangelhaft, als daß man zu den sonst
in der Literatur angeführten ähnlichen Stücken Stellung nehmen könnte.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden);
Oberturon y : Kreibitz 12;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Falkenau 5, Chlomek (Mus. Prag), Priesen
(Mus. Prag), Gehnsdorf Löw. 3 (Geol. Landesmus.), Hohl-
stein Löw. (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde (Sturm und
Mus. Prag).
Pyrula Lam.
Pyrula costata A* Roebi.
Taf. 18, Fig. 7
1841 Pyrula costata A. Roemer, S. 79, Taf. 11, Fig. 10.
1842 Pyrula costata Geinitz, 3, S. 72, Taf. 15, Fig. 4, 5.
1843 Pyrula costata Geinitz, 4, S. 9, Taf. 1, Fig. 12, 13.
1850 Fusus subcostatus d’Orbigny, 2, S. 228.
1875 Rapa costata Geinitz, 2, S. 173, Taf. 30, Fig. 19 — 21.
1897 Rapa costata FriC, S. 46.
1901 Pyrula subcostata Sturm, S. 70, Taf. 5, Fig. 5.
1910 Rapa costata Weinzettl, S. 46.
1912 — 13 Tudicla costata Scupin, S. 112, Taf. 3, Fig. 9.
Das aus etwa drei Umgängen bestehende Gewinde ist sehr niedrig. Die
Jugendwindungen liegen meist fast in einer Ebene und sind im Verhältnis zu
der letzten, stark bauchig erweiterten sehr klein. Diese verläuft zuerst
horizontal, fällt nach einer scharfen Kante fast im rechten Winkel schwach
konvex ab und verengt sich nach einer weiteren scharfen Kante schnell zum
kurzen Mündungskanal. Auf dem letzten Umgänge treten fünf bis sechs
scharfe Längslinien gut hervor. Auf dem Hohldruck ist eine feine Quer-
skulptur zu erkennen.
Je ein Stück von der E.-St. Tannendorf und von Kieslingswalde im Museum
zu Prag stimmen gut mit den Abbildungen im ,, Elbtalgebirge“ überein.
Das Original zu Scupin, Taf. 3, Fig. 9, konnte verglichen werden. Dieses
sowie einige andere Exemplare aus der Löwenberger Kreide zeigen die ersten
Windungen etwas hoch und ähneln deshalb mehr der RoEMEidschen Abbildung.
Von der E.-St. Tannendorf ist hingegen ein kleines Exemplar vorhanden, an
dem diese Windungen außerordentlich niedrig sind.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Jidn 8, 41, 43 (alle 3 Souicup) ;
Oberturon y: Kreibitz 11 (Humboldtver. Ebersbach), Großrackwitz Löw. 4
(Geol. Landesmus.) ;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (selbst gesammelt und Mus. Prag), Mar-
kersdorf 3, Kreibitz 6, Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landes-
mus.), Neuwarthau Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde
(selbst gesammelt und Mus. Prag), Salzberg.
384
Abh. preuß. gieol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Volntidac Gray
Volutilithes SwAlNSOX
Volutilithes subsemiplicatus b'Okii. sp.
Taf. 18, Fig. 8, 9, 10
1844 Pleuroloma semiplicala Goldfuss, 3, S. 19, Taf. 170, Fig. 11.
1875 Voluta suteralis Geinitz, 2, S. 172, Taf. 31, Fig. 2.
1877 Voluta suteralis FriC, S. 110, Abb. 55.
1888 Volutilithes subsemiplicatus Holzapfel, 1, S. 95, Taf. 10, Fig. 1 — 3.
1897 Voluta semiplicala Fmc. S. 47 z. Teil.
1898 Volutilithes subsemiplicata G. Müller, S. 123, Taf. 16, Fig. 10, 18 — 21.
1905 Volutilithes subsemiplicata Deninger, S. 32.
1912 — 13 Volutilithes conf. subsemiplicata Scupin, S. 107, 'Taf. 3, Fig. 11.
Das schlanke spindelförmige Gehäuse besteht aus etwa acht langsam
zunehmenden Windungen. Sie sind flach gewölbt und über der Naht schwach
eingeschnürt. Die bedeutend erweiterte und verlängerte Schlußwindung ist
höher als die übrigen Windungen zusammen. Die Verzierung besteht aus
ungefähr zehn kräftigen Querrippen auf jeder Windung mit breiteren Zwischen-
räumen. Auf der Schlußwindung sitzen am oberen Rande knotenförmige
Wülste, die sich nach abwärts bald in zahlreiche Querlinien auflösen. Feine
dicht stehende, sogar auf den Hohlabdrücken kaum sichtbare Längslinien
laufen über die Querskulptur.
Höhe bis 80 mm, im allgemeinen nur etwa die Hälfte.
Das von Scupin abgebildete Bruchstück von Wenig Rackwitz, das im
Original vorliegt, dürfte auch zu unserer Art gehören.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus^ Dresden), Jicin 2, 5, 43, 44, 49 (alle 5 Soukup),
Langenau Löw. 2 (Geol. Landesmus.) ;
Oberturon y: Kreibitz 3, 12, Großrackwitz Löw. 4 (Geol. Landesmus.);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Oberkreibitzer Talsperre 9, Markers-
dorf 3, Kreibitz 6 ?, Chlomek (Mus. Prag), Priesen, Deutmanns-
dorf Löw. 1, 2 (beide Geol. Landesmus.), Gehnsdorf Löw. 3
(Geol. Landesmus.), Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landes-
mus.), Kieslingswalde, Salzberg;
Untersenon: Sirgwitz Löw. (Geol. Landesmus.), Wenig Rackwitz Löw. 1
(Geol. Landes mus.).
Außerdem im Untersenon von Braunschweig und Aachen.
Volutilithes (Volutodernia) elongatum d’Örb. sp.
Taf. 18, Fig. 11
1842 Voluta elongata d’Orbigny, 2, S. 323, Taf. 220, Fig. 3.
1898 Volutoderma elongatum G. Müller, S. 127, Taf. 17, Fig. 1, 2.
Ein Steinkern mit teilweisem Hohlabdruck sowie ein paar Bruchstücke
lassen sich mit dieser Art vereinigen. Das spindelförmige Gehäuse besteht
aus flach gewölbten Umgängen, die über der Naht eingeschnürt sind. Die
jüngeren Windungen sind mit Querrippen versehen, zwischen denen breitere
Zwischenräume liegen, so daß hier der Steinkern kantig erscheint. Darüber
385
Paläontologischer Teil
hinweg laufen schwächere, entfernt stehende Spiralrippen. Der letzte, etwa
Dreiviertel der Höhe des Gehäuses einnehmende Umgang ist flach gewölbt,
kantenlos, mit oder ohne einigen kurzen Querwülsten. Kräftige Spiralrippen
verdrängen die Querskulptur fast vollständig. Letztere ist nur durch Auf-
lösung der Querrippen in einige in Querrichtung liegende Knotenreihen an-
gedeutet. Die Querrippen stehen auf dem letzten Umgänge dichter als auf
den jüngeren.
Höhe unserer Stücke etwa 70 mm.
Vorkommen:
Mittelturon: Heuscheuer 2;
Oberturon y: Kreibitz 3, 12;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (selbst gesammelt und Mus. Prag).
Außerdem im Untersenon von ßraunschweig.
Voluta Li X.
Voluia roemeri Geix.
Taf. 18, Fig. 12, 13
1845 Pleurotoma roemeri Reuss, 1, Taf. 9, Fig. 10.
1846 Fasciolaria roemeri Reuss, 2, Taf. 44, Fig. 17.
1875 Voluta und Mitra roemeri Geinitz, 2, S. 172, 173, Taf. 30, Fig. 15.
1893 Mitra roemeri FriC, S. 88, Abb. 91.
1905 Voluta roemeri Deninger, S. 32.
Von dieser gegenüber Volutilithes subscmiplicata enger berippten Form
liegen mehrere Steinkerne und Hohlabdrücke vor. Auf dem letzten Umgänge
finden sich bei Voluta roemeri zahlreichere und längere schmale Ouerfalten;
während die Verzierung bei der anderen Art auf diesem Umgänge mehr
kurzknotig ist.
Sehr ähnlich ist unserer Art Voluta canalifera Favre, Müller 1898,
Taf. 16, Fig. 13, 14, zu der auch Scupin 1912/1913, S. 109, die Stücke aus
der Löwenberger Kreide, die den unseren gleichen, als fraglich stellt. Hier-
bei spricht er sich auch eingehend über die verworrene Literatur aus,
die über diese Form besteht. Hier ist der für die sächsisch-böhmischen
Exemplare bisher verwandte Name beibehalten worden, da die von Scupin
vorgeschlagene Lösung auch noch nicht befriedigt und mein Material keine
weiteren Schlüsse gestattet.
Vorkommen:
Mittelturon :
Oberturon y:
Emscher :
Untersenon :
Strehlen (Mus. Dresden), Aschendorf 2 (Mus. Prag);
Barzdorf, Kreibitz 4, 14, Waldeck (Mus. Prag), Großrackwitz
Löw. 2 (Geol. Landesmus.) ;
E.-St. Tannendorf 1, Oberkreibitzer Talsperre 8, Kreibitz 7,
Chlomek (Mus. Prag), Priesen (Mus. Prag u. Aussig), Groß-
hartmannsdorf Low. (Geol. Landesmus.) ;
Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.).
\ndert 25
386
Abh. prcuß. g'eol. L.A., Neue Folge, Heft 159
Cancellariidae Adams
Cancellaria Lam.
Cancellaria thiemeana Gein.
1875 Cancellaria thiemeana Geinitz, 2, S. 175, Taf. 31, Fig. 11.
1910 Cancellaria thiemeana Weinzettl, S. 48, Taf. 6, Fig. 38.
Zu der Darstellung von Geinitz ist nichts zu bemerken. Neue Funde
sind nicht gemacht worden.
Vorkommen:
Oberturon y: Zatzschke (Mus. Dresden).
Außerdem in den Priesener Schichten von Meronic (Mus. Prag).
Opisthobraiichiii M. El)W-
Actaeonidae n’Olili.
Actaeonella d’Ork.
Actaeonella beyrichi Drescher
Taf. 18, Fig. 14
1863 Actaeonella beyrichi Drescher, S. 337, Taf. 9, Fig. ß — 11.
1897 Actaeonella beyrichi Fnic, S. 48, Abb. 46,
1901 Actaeonella beyrichi Sturm, S. 73, Taf. 5, Fig. 9, 9 a.
1910 Actaeonella beyrichi Weinzettl, S. 51, Taf. 7, Fig. 11.
1912 — 13 Actaeonella beyrichi Scupin, S. 106, Abb. 12.
Durch Herrn Baurat Kopp "f* erhielt ich von der Oberkreibitzer Talsperre
ein schönes ungeknotetes Exemplar dieser Art, die außerdem noch in einigen
weniger guten Bruchstücken vorliegt. Das von Fric in den Chlomeker Schichten,
Abb. 46, dargestellte Exemplar von der E.-St. Tannendorf konnte im Museum
zu Prag besichtigt werden.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (selbst gesammelt und Mus. Prag),
Kreibitz 6, Oberkreibitzer Talsperre 8, Kieslingswalde (Sturm),
Giersdorf Low. (Geol. Landesmus.), Bergwarthau Löw. (Geol.
Landesmus.).
Actaeonella briarti Gein.
1897 Actaeonella briarti Fric, S. 48, Abb. 47.
Herr Baurat Kopp f sammelte in den dunklen Mergeln der Oberkreibitzer
Talsperre drei Stück dieser Art, die mit der Abbildung von Fric gut
übereinstimmen. Die Exemplare haben die Form einer Flagebuttenfrucht und
zeigen das verkürzte, fast in einer Ebene liegende Gewinde und an der
Mündung drei Spindelfalten.
Bei dem von Weinzettl 1910, Taf. 7, Fig. 27, 28, aus dem Cenoman von
Radovesnic abgebildeten Exemplare ragt das Gewinde in einem kleinen Kegel
über den letzten Umgang hinweg, ähnlich wie an der folgenden Art. Das
Vergleichsmaterial ist für eine entscheidende Stellungnahme zu gering. Beide
Formen sind deshalb unter den von Fric angewandten Bezeichnungen auf-
geführt.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (Mus. Prag), Oberkreibitzer Talsperre 8.
Paläontologischer Teil
387
Actaeonella acuminata Fiuc
Taf. 18, Fig. 15
1897 Actaeonella acuminata Fric, S. 48, Abb. 48.
Das walzenförmige Gehäuse ist in der Mitte schwach konkav eingedrückt
und an beiden Enden zugespitzt. Das Gewinde ragt in einem stumpfen Kegel
über den letzten Umgang hinweg. An der Mündung kann man drei Spindel-
falten beobachten.
Die im Museum zu Prag von der E.-St. Tannendorf vorhandenen Exem-
plare konnten besichtigt werden.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (selbst gesammelt und Mus. Prag),
Kreibitz 6, Kunnersdorf 2, Oberkreibitzer Talsperre 8.
Actaeon Montf.
Actaeon elongatus Fiuc
1893 Acteon elongatus Fric, S. 89, Abb. 95.
Es liegt nur die letzte Windung eines Exemplares vor, die sich durch
zahlreiche regelmäßige vertiefte Spiralfurchen auszeichnet. Auf dem Hohl-
abdruck gewahrt man in den Furchen eine feine Punktierung, die von feinen
Querlinien herrühren dürfte.
Vielleicht gehört unsere Art zu Actaeon muelleri Bosou. (Holzapfel
1888, 1, S. 83, Taf. 6, Fig. 11, 12).
Vorkommen:
Oberturon y: Böhm. Kamnitz 2;
Emscher: Priesen (Fric).
Actaeon ovum,
1840 Podipes glabratus Geinitz, 2, S. 48, Taf. 16, Fig. 1 — 3.
1842 Acteon ovum d’Orbigny, 2, S. 123, Taf. 167, Fig. 19, 20.
1875 Acteon ovum Geinitz, 2, S. 176, Taf. 29, Fig. 16, 17.
1889 Acteon ovum Fric, S. 75, Abb. 53.
Die ersten drei Umgänge ragen nur wenig über den letzten tonnenförmig
erweiterten Umgang hervor. Die Schale ist glatt. Es liegt nur ein zusammen-
gedrückter Steinkern zur Bearbeitung vor.
Vorkommen:
Mittelturon: Heuscheuer 3, Löwenberg 3 (Geol. Landesmus.), Plagwitz
Löw. 1 (Geol. Landesmus.).
Außerdem im Mittelturon von Sachsen und Böhmen.
Cimtlia Gkay
Cinulia humboldti Müll. sp.
Taf. 18, Fig. 16
1851 Avellana humboldti J. Müller, 2, S. 12, Taf. 3, Fig. 15.
1875 Actaeon ovum , Avellana cassis, archiaciana. sculplilis Geinitz, 2,
S. 176, Taf. 29, Fig. 15, 16, 17.
Avellana archiaciana Fric, S. 112, Abb. 61.
25*
1877
388
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
1888 Cinulia humboldli Holzapfel, 1, S. 84, Taf. 6, Fig. 19—21.
1889 Actaeon ovum FriC, S. 75, Abb. c3.
1893 Avellana humboldli FriC, S. 39, Abb. 96.
1897 Avellana humboldti Fmc, S. 48.
1893 Cinulia humboldli G. Müller, S. 129, Taf. 17, Fig. 9 — 11.
1901 Cinulia humboldti Sturm, S. 72, Taf. 5, Fig. 3, 8 a.
1905 Cinulia humboldli Deninger, S. 32.
1910 Avellana humboldli Weinzettl, S. 51, Taf. 7, Fig. 33, 34.
1912 — 13 Cinulia humboldli Scupin, S. 103, Taf. 3, Fig. 12, 13.
Das tonnenförmige Gehäuse ist mit dicht stehenden flachen Längsstreifen
verziert, die durch schmälere Rinnen voneinander getrennt sind. An Ilohl-
abdrücken gewahrt man auch die Eindrücke der in den Rinnen vorhandenen
kleinen Grübchen. Diie früheren Umgänge ragen nur wenig über den letzten,
viel größeren hervor.
Die Höhe beträgt ungefähr 17 mm.
Das Original zu Scupin, Taf. 3, Fig. 13, konnte verglichen werden und
stimmt mit unseren Exemplaren überein.
Ringicula hagenowi Müll., die neben Cinulia humboldti in Kieslingswalde
vorkommt, ist, wie im Museum zu Prag und an selbstgesammelten Exemplaren
festgestellt werden konnte, bedeutend kleiner und schmächtiger gebaut.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Jicln 31, 43 (beide Soukup);
Oberturon y : Kreibitz 11 (Humboldtver. Ebersbach), Barzdorf, Zatzschke
(Mus. Dresden), Waldeck (Fric), Priesen (Mus. Prag), Groß-
Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.) ;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Oberkreibitzer Talsperre 5, Kreibitz 12,
Chlomek (Mus. Prag), Gehnsdorf Löw. 3 (Geol. Landesmus.),
Neuwarthau Löw. 2, 3 (beide Geol. Landesmus.), Großhart-
mannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde (Mus.
Prag, Dresden).
Außerdem im Untersenon von Aachen und Braunschweig, sowie im böh-
mischen Mittelturon an verschiedenen Stellen.
Tftnllidac i>’Orb.
Cylichna Lovkx
Cylichna cylindracea Lovkx
Taf. 18, Fig. 17
1875 Cylichna cylindracea Geinitz, 2, Taf. 31, Fig. 12.
1893 Cylichna cylindracea Fric, S. 89, Abb. 92.
Cylichna cylindracea unterscheidet sich von der folgenden Art, Cylichna
cx/mnsa, insbesondere durch die feinen Längsstreifen, die gleichmäßig die
Oberfläche bedecken, sowie durch die nicht ausgebreitete Außenlippe.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4 (Soukup);
Mittelturon: Leneschitz (Mus. Aussig u. Prag), Kl. Kahn 1 (Mus. Aussig),.
Jicin 8, 43, 45, 49 (alle 4 Soukup), Turnau 9;
Oberturon y: Jicin 1 (Soukup);
Emscher: Priesen, Kieslingswalde (Sturm).
389
Paläontologischer Teil
Cylichna expansa Fric
Taf. 18, Fig. 18
1897 Cylichna expansa Fric, S. 49, Abb. 50.
1910 Bulla oviformis Weinzettl, S. 52, Taf. 7, Fig. 38 — 40.
Das zylinderförmige Gehäuse ist oben und unten stumpf zugespitzt. Das
Gewinde ragt über den letzten Umgang etwas hervor. Die Schluß Windung
ist sehr groß und flügelartig ausgebreitet. Ein Stück aus der Schlucht unterm
Pickelstein zeigt gut die Ausbreitung des Flügels (Taf. 18, Fig. 18).
Das Original von Fric konnte im Museum zu Prag besichtigt werden;
ferner befindet sich dort ein Stück aus den Tonmergeln von Waldeck, das
ebenfalls hierzu gehört.
Vorkommen:
Oberturon y* Waldeck (Mus. Prag);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (selbst gesammelt und Mus. Prag), Kreibitz
6, 12, Chlomek (Mus. Prag).
Cephalopoda
Das selbstgesammelte Material an Cephalopoden ist sehr mangelhaft.
Meist sind es Bruchstücke von Steinkernen und Hohlabdrücken, an denen
Lobenlinien nur selten zu erkennen sind. Die Identifizierung derartiger Stücke
mit den gut erhaltenen Exemplaren aus anderen Kreidegebieten ist vielfach
sehr schwierig. Deshalb konnten auch nur wenige Abbildungen beigegeben
werden. Meist mußte auf die vorhandene Literatur verwiesen werden.
Nautiloidea
Nautilidae Owen
Nautilus Bkeyn
Nautilus suhlaevigatus d’Okb.
1840 Nautilus laevigatus d’Orbigny, 1, S. 84, Taf. 17.
1849 — 50 Nautilus laevigatus Geinitz, S. 110, Taf. 3, Fig. 2.
1850 Nautilus suhlaevigatus d’Orbigny, 2, S. 189.
1872 Nautilus suhlaevigatus Fritsch & Sciiloenbacii, S. 21, Taf. 12, Fig. 1.
1875 Nautilus suhlaevigatus Geinitz, 2, S. 182, Taf. 32, Fig. 1 — 3.
1877 Nautilus suhlaevigatus Fric, S. 101.
1883 Nautilus suhlaevigatus Fric, S. 90.
1889 Nautilus suhlaevigatus Fric, S. 70.
1893 Nautilus suhlaevigatus Fric, S. 73.
1897 Nautilus suhlaevigatus Fric, S. 35.
1912 — 13 Nautilus suhlaevigatus Scupin, S. 104.
Einige meist zerbrochene Stücke von glatten Nautiliden, die gesammelt
wurden, können nur zu dieser in der turonen und Ems cher-Kreide an zahl-
reichen Stellen aufgefundenen Art gestellt werden. Von der E.-St. Tannen-
dorf zeigt ein Stück eines ungefähr 12 cm im Durchmesser zu schätzenden
Exemplares auf der Externseite des letzten Umganges Anwachslinien, wie
sie von Fritsch & Schloenbach 1872 geschildert werden, und zwar auf
390
Abh. prcufL geol. L.-A., Neüe Folge, Heft 159
1 cm etwa 14 Linien. Bessere Exemplare besitzt das Geologische Landes-
museum aus dem Emscher der Löwenberger Kreide.
Zu dem von Scupin, Taf. 3, Fig. 3 von Großrackwitz abgebildeten und
als Nautilus sp. bezeichneten Exemplar fand sich nichts Neues.
Im Museum zu Prag liegt ein als Nautilus ragatus Eric bezeichnetes
Stück von Kieslingswalde, das grobe Anwachsrun.zeln zeigt, aber keine Rippen
mit tiefen Zwischenrinnen, wie sie für diese Art charakteristisch sind. Wahr-
scheinlich gehört das Stück auch zu Nautilus sublaevigalus.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Bonnewitz (Mus. Dresden), Kocho-
witz 1, Vsctat 1, Hundorf, Teplitz 3 (Mus. Aussig), Laun 5
(Mus. Aussig), Leitmeritz 9, cf. 18 (beide Mus. Aussig), Turnau
14, 15, Jicin 6, 21, 26, 27, 32 (alle 5 Soukup), Heuscheuer 2, 3,
Löwenberg 2 (Geol. Landesmus.), Kesselsdorf Löw. (Geol.
Landesmus.) ;
Oberturon aß: Waltersdorf 2;
Oberturon y : Zatzschke (Mus. Dresden), Kreibitz 14, Priesen (nach Fric),
Großrackwitz Löw. 1, 2 (beide Geol. Landesmus.) ;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Ilcrzogswaldau Löw. (Geol. Landesmus.),
Kesselsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Großhartmannsdorf Low.
(Geol. Landesmus.), Ncuwarthau Löw. 2 (Geol. Landesmus.),
Kieslingswalde (Mus. Prag).
Außerdem im Mittelturon von Sachsen, Böhmen, England und Frankreich
weit verbreitet.
Nautilus leiof ropis Still, ÜTKlt
Abh. 91
1876 Nautilus leiolropis Schlüteh, S. 175, Taf. 48, Fig. 1, 2.
1897 Nautilus rugalus Fric, S. 36.
1912 — 13 Nautilus rugalus Scupin, S. 104 (ausschl. Syn.).
1929 Nautilus rugalus Ändert, 2, S. 188.
Im Museum des Humboldtvereins Ebersbach liegt aus dem alten Stein-
bruch am Bahnhof Kreibitz Teichstadt ein 12 cm großes Bruchstück des
letzten Windungsteiles dieser charakteristischen Form. Ändert 1929, S. 188
ist irrtümlicherweise hierfür Sonnenberg als Fundort angegeben. Aus dem
engen Nabel geht die steil aufsteigende Nabelfläche ohne Kante in die gewölb-
ten Flanken über. Unmittelbar am Nabel ist der Steinkern glatt. Sehr bald
stellen sich flache Rippen ein, die sich durch Dichotomieren vermehren.
Auf dem Bauche zählt man auf 10 cm 25 regelmäßige Rippen, die durch gleich-
mäßige schmale, etwa 1 mm breite Rillen voneinander getrennt werden. Am
Kiel ist der Steinkern glatt. Das von Fritscii & Sciiloenbach 1872, Taf. 12,
Fig. 2, als Nautilus rugatus von Chorousek abgebildete Exemplar zeigt be-
deutend gröbere Rippen, und zwar auf 10 cm nur ungefähr die Hälfte der
des hier beschriebenen Exemplares. Fric weist an seinen Emscherexemplaren
(Tannenberg), die er zu Nautilus rugatus Fric stellt, ebenfalls auf diesen
Unterschied gegenüber denen aus dem Mittelturon hin.
Paläontologischer Teil
391
Nach der Abbildung von Fritsch & Schloenbach (1872, Taf. 12, Fig. 2)
und, wie die mittelturonen Exemplare von Chorousek und Chotzen im Museum
zu Prag zeigen, laufen die Rippen bei Nautilus rugatus Fric über den Kiel
hinweg, während unser Exemplar am Kiel glatt ist. Die beiden großen
Exemplare von der E.-St. Tannendorf im Museum zu Prag, deren Zeichnung
sehr schlecht erhalten ist, zeigen an einzelnen Stellen auch den glatten Kiel.
Ferner läßt ein zusammengedrücktes Exemplar von Priesen in diesem Museum
den glatten Kiel sehr gut erkennen. Von der Abbildung bei Schlüter
unterscheidet sich unser Originalstück dadurch, daß in der Nähe des Kieles
keine dichotomierenden Rippen eingeschoben und daß die Rippen an unserem
Stück etwas enger gestellt sind.
Abb. 91. Nautilus leioiropis Schlüter, Steinkern, Bruchstück.
Emseber, Kreibitz 9. Orig. Slg. Humboldtverein Ebersbach Sa. (No. 598).
392
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Aus Steinbruch 43 östlich Zeichen (Oberturon ß) liegt im Museum zu
Dresden ein Bruchstück in der Größe des von Kreibitz abgebildeten Exem-
plares. Leider ist der Bauch nicht sichtbar, so daß nicht festgestellt werden
kann, ob die Rippen am Außenrande unterbrochen sind oder darüber hinweg
laufen. Nach der Art der Berippung ist das Stück zu Nautilus leiotropis zu
stellen. Bei den im Museum zu Dresden ferner vorhandenen Exemplaren
aus dem Mittelturon von Strehlen und Weinböhla gehen die gröberen Falten
ohne Unterbrechung über den Bauch, so daß diese Stücke nicht zu unserer
Art, sondern zu Nautilus rugatus gehören.
Unsere Art gehört dem Oberturon und Emscher an, Nautilus rugatus
FriC findet sich hingegen im Mittelturon von Sachsen, Böhmen und Ober-
schlesien. ,
Vorkommen:
Oberturon aß: Herrenleite, Zeichen 4 (beide Mus. Dresden), Hockenau Löw.128)
(Geol. Landesmus.);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (Mus. Prag), Kreibitz 9 (Mus. Humboldt-
ver. Ebersbach), Priesen (Mus. Prag), Kieslingswalde, Neu-
warthau Löw. 2, 4 (beide Geol. Landesmus.), Herzogswaldau
Löw. (Geol. Landesmus.), Kesselsdorf Löw. (Geol. Landesmus.),
Großhartmannsdorf Löw. (Geol. Landesmus.).
Außerdem im Emscher von Westfalen.
Nautilus reussi Fric
1845 Nautilus inaequalis Reuss, 1, S. 21, Taf. 7, Fig. 12.
1872 Nautilus reussii Fritsch & Schloenbach, S. 25, Taf. 12, Fig. 4, 5.
1893 Nautilus reussi FriC, S. 73, Abb. 47.
1897 Nautilus reussi FriC, S. 36.
Einige kleine glatte Exemplare ohne Zeichnung von 1 — U/2 cm Größe
mögen zu dieser Art gestellt werden. Das von Fric 1897 von Chlomek er-
wähnte Stück konnte im Museum zu Prag besichtigt werden. Es ist nicht
vollständig, ganz glatt und gut gerundet. Reuss sagt, daß diese kleinen
Exemplare kaum Jugendformen eines größeren Nautilus sein dürften, da sie
sich in ganz bestimmten Schichten zahlreich vorfinden. Das Material ist für
eine Entscheidung zu gering.
Vorkommen:
Mittelturon: Leneschitz (Mus. Prag), Heuscheuer 2;
Oberturon y : Böhm. Kamnitz 2, Priesen (Mus. Prag), Großrackwitz Löw.
1, 3 (beide Geol. Landesmus.);
Emscher: Kreibitz 6, Chlomek (Mus. Prag), Priesen (Mus. Prag).
Ainmonoidea
Lytoccratidac Neumayr einend. Zrnm
Hamites PARK.
Hamites bohemicus Fric
Taf. 16, Fig. 16; Taf. 19, Fig. 1 a u. b
1872 Hamites bohemicus Fritsch & Sciiloenbach, S. 44, Taf. 13, Fig. 20.
1893 Hamites bohemicus Fric, S. 78, Abb. 58.
1897 Hamites bohemicus Fric, S. 39, Abb. 21.
1912 — 13 Hamites roemeri Scupin, S. 103, Taf. 3, Fig. 4.
128) Stbr. v. Holzmann, Deutmanmdorf.
PaläontologUeher Teil
393
Einige gebogene Steinkernbruehstücke sind hierher zu stellen. Sie sind
im Querschnitt kreisrund bis elliptisch. Die Verzierung besteht aus einfachen
schmalen scharfen, auf dem Bauche und Rücken geraden, auf den Flanken
zuweilen etwas gebogenen Rippen, die ringförmig die Umgänge umgeben.
Die Zwischenräume haben bei Jugendexemplaren ungefähr die gleiche Breite
wie die Rippen, bei älteren werden sie etwas weiter. Auf der Innenseite
der Schale sind die Rippen weniger deutlich als auf den übrigen Seiten.
Abb. 21 bei Fric 1897 ist nach einem nur etwa ein Drittel des Umganges
zeigenden Iiohlabdruck gezeichnet.
Harnites roemeri Scupin ist ebenfalls unsere Art.
Hamites verus Fritsch & Schloenbach 1872, S. 45, Taf. 13, Fig. 13, 18, 26,
gehört, wenigstens teilweise, ebenfalls zu dieser, zum Teil zur nächsten Art.
Leider ist bei der mangelhaften Erhaltung unserer Stücke ein Vergleich mit
den aus anderen Kreidegebieten beschriebenen und abgebildeten nicht möglich.
Vorkommen:
Unterturon :
Mittelturon :
Oberturon y:
Emscher :
Untersenon :
Jicin 9;
Lohmen, Kl. Kahn 1 (Mus. Aussig), Cernodol (Mus. Prag),
Jidn 26, Srnojedy (Mus. Prag) ;
Zatzschke (Mus. Dresden), Böhm. Kamnitz (Mus. Prag),
Großrackwitz Löw. 2, 4 (beide Geol. Landesmus.);
E.-St. Tannendorf 1 (selbst gesammelt und Mus. Prag), Kreibitz
26, Priesen (Mus. Prag u. Aussig), Deutmannsdorf Löw. 1
(Geol. Landesmus.), Herzogswaldau Löw. (Geol. Landesmus.),
Kieslingswalde ;
Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.).
Hamites stranr/ulatus d’Okk.
Tal. 16, Fig. 17
1842 Hamites inlermedius Geinitz, 3, S. 68, Taf. 17, Fig. 35.
1872 Hamites slrangulatus Fritsch & Schloenbach, S. 45, 'Taf. 13, Fig. 22.
1929 Hamites vetus Ändert, 2, S. 148, 177.
Zwei Bruchstücke stimmen gut mit der Abbildung von Fritsch & Schloen-
bach überein. Die gekrümmte, elliptisch zusammengedrückte Form ist mit
regelmäßigen gerundeten, schräg nach vorn laufenden Rippen bedeckt. An
der schmalen Innen- und Außenseite liegt der Scheitelpunkt des von den
Rippen gebildeten Winkels. Auf der Innenseite sind die Rippen fast ganz
ausgelöscht. Rippen und Zwischenräume haben ungefähr gleiche Größe.
Im Museum zu Dresden befindet sich aus der Herrenleite bei Wehlen
eine Sandsteinplatte mit Abdrücken von zwei ungefähr 10 cm langen Exem-
plaren dieser Art. Der von Geinitz aufgeführte Fundort Neusorge bei Pankratz
gehört nicht, wie Fric erwähnt, den Chlomeker Schichten, sondern wohl
dem Mittelturon an.
Vorkommen:
Mittelturon: Brenn 4;
Oberturon aß: Herrenleite (Mus. Dresden), Rollberg 2.
394
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Ham.it es geinitzi d’Örb.
1840 Hamites ellipticus Geinitz, 2, S. 41.
1843 Hamites ellipticus Geinitz, 4, S. 9, Taf. 1, Fig. 7.
1872 Hamites geinitzi Fritsch & Schloenbach, S. 46, Taf. 16, Fig. 16.
1893 Hamites geinitzi FriC, S. 77, Abb. 60.
Ein nur 7 mm langes Bruchstück könnte mit dieser Art übereinstimmen.
Die Rippen sind schwach und scharf, die Zwischenräume breiter als die Rippen.
Nach den Abbildungen bei Eric laufen die Rippen bei dieser Art manchmal
ineinander, was auch an unserem Exemplar der Fall ist.
Vorkommen:
Mittelturon: Leneschitz (Mus. Prag);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kieslingswalde (Mus. Dresden).
Hamites striatus Fitie
1872 Hamites striatus Fritsch & Schloenbach, S. 45, Taf. 13, Fig. 17.
? 1872 Toxoceras turoniense Schlüter, S. 103, Taf. 31, Fig. 4, 5.
1897 Hamites striatus FriC, S. 39, Abb. 22.
Mit dem von Eric dargestellten Stück stimmen zwei Exemplare von Groß-
rackwitz gut überein. Scupin 1912/1913, S. 103, bringt das eine mit Toxoceras
turoniense Schlüter in nähere Beziehung. Die Abbildung Fig. 5 bei
Schlüter, die ungefähr dieselbe Breite (etwa 25 mm) wie die vorliegenden
Exemplare besitzt, hat auf 3 cm acht dicke gerundete Querrippen; während
das von Eric abgebildete sowie das von Scupin erwähnte Exemplar elf und
zwar scharfe Rippen mit breiteren Zwischenräumen aufweisen. Hingegen zeigt
das andere Exemplar von Großrackwitz auf 3 cm acht niedrige gerundete
Rippen. Der Unterschied in der Art der Rippen könnte auch durch den Er-
haltungszustand bedingt sein. Da von unseren Exemplaren nur Steinkerne
bekannt sind, dürfte eine Vereinigung mit der SciiLÜTEit’sehen Art bis auf
weiteres nicht ratsam erscheinen. Auch stellt Schlüter die unseren Stücken
am nächsten stehende Abb. 5 nur als unsicher zu seiner Art.
Vorkommen:
Oberturon y: Großrackwitz Löw. 1, 2 (beide Geol. Landesmus.);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (Mus. Prag).
Die ScHLÜTER’schen Exemplare stammen aus dem Cuvieripläner von
Rothenfelde im Teutoburger Walde.
Heteroceras d’Okb.
Heteroceras reussianum d’Okb. sp.
Taf. 19, Fig. 6
1841 Hamites plicatilis A. Roemeu, S. 94, Taf. 14, Fig. 7.
1843 Hamites plicatilis Geinitz, 4, S. 8 z. Teil, Taf. 5, Fig. 1, 2.
1843 Turrilites polyplocus var. Geinitz, 4, S. 8 z. Teil, Taf. 5, Fig. 4.
1845 Hamites plicatilis Reuss, 1, S. 23, Taf. 7, Fig. 5, 6.
1850 Hamites reussianus d’Orbigny, 2, S. 216, Nr. 87.
1872 Heteroceras reussianum Sciilüter, S. 109, Taf. 32, Fig. 13 — 21; Taf. 33.
Fig. 1. 1 ;
395
Paläon tologisciicr Teil
1872 Helicoceras armatus Fritsch & Schloenbach, S. 47, Taf. 7, Fig. 3;
Taf. 14, Fig. 3, 17 (14, 15, 16, 13, ?), (Taf. 13, Fig. 16 ?).
1875 Helicoceras reussianum Geinitz, 2, S. 193, Taf. 35, Fig. 11, 12.
? 1883 Helicoceras reussianum Fric, S. 92.
1889 Helicoceras reussianum Fric, S. 71, Abb. 44.
1893 Helicoceras reussianum Fric, S. 79, (Abb. 62 ?).
1896 Heteroceras reussianum Woods. S. 74, Taf. 2, Fig. 3— -5.
1929 Iiamites plicatilis Ändert, 2, S. 188.
Einige dicke Windungsstücke von etwa 25 mm Durchmesser gehören zu
dieser Art. Die Oberfläche ist von ringförmigen Rippen bedeckt. Auf drei
bis sechs schwächere folgt eine scharf hervortretende stärkere Rippe. Auf
der Außenseite der letzteren sind spitze Höcker oder Dornen entwickelt.
Bei jüngeren Exemplaren sind die Zwischenrippen oft sehr schwach und kaum
sichtbar.
Im Museum zu Dresden befinden sich mehrere schöne Exemplare dieser
Art aus dem Mittelturon von Strehlen. Das von Fric aus Kieslingswalde
angeführte Stück (Chlomeker Schichten, S. 40) liegt im Museum zu Prag
und ist sehr schlecht erhalten.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Leneschitz (Mus. Prag), Vrbice
(Mus. Prag), Lobositz 1 (Mus. Prag), Hundorf (Mus. Prag),
Jicin 48 (Soukup) ;
Oberturon a ß : Zeichen 2 (Seifert) ;
Oberturon y: Priesen (Mus. Prag und Aussig), Waldeck (Mus. Prag),
Dneboh (Mus. Prag), Böhm. Zwickau;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Markersdorf 3.
Die Art ist charakteristisch für das obere Mittelturon in der deutschen,
böhmischen und englischen Kreide, findet sich aber auch noch in den ober-
turonen Mergeln und im Emscher von Böhmen und Schlesien.
Jia cu Utes La m .
Jiaculites bohemicus Fiufi
Taf. 19, Fig. 2, 3; Abb. 92
1843 Baculiies incurvalus Geinitz, 4, Taf. 1, Fig. 5.
? 1345 Baculites anceps Reuss, 1, Taf. 7, Fig. 1, 2.
? 1845 Baculites faujasii Reuss, 1, Taf. 7, Fig. 3.
1863 Baculites incurvatus Drescher, S. 333.
1872 Baculites incurvatus Fritsci-i & Schloenbach, S. 51, Taf. 13, Fig. 21.
1872 Baculites faujasi var. bohemica Fritsch & Schloenbach, S. 49, Taf. 13,
Fig. 23—25, 29, 30.
1875 Baculiies baculoides Geinitz, 2, S. 195, Taf. 35, Fig. 17 — 21.
1375 Baculites anceps Brauns, S. 344.
1876 Baculites incurvalus Schlüter, S. 142, Taf. 39, Fig. 6, 7; Taf. 40, Fig. 3.
1876 Baculites cf. bohemicus Schlüter, S. 140, Taf. 39, Fig. 1 — 5.
1888 Baculites incurvatus Holzapfel, 1, S. 64, Taf. 4, Fig. 5, 6; Taf. 5,
Fig. 10.
396
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
1893
1896
1897
1901
1909
1912—13
1912—13
1929
1929
1929
Baculites faujasi var. bohemica FriC, S. 80, Abb. 63.
Baculites bohemicus Woods, S. 76, Taf. 2, Fig. 9, 10.
Baculites incurvatus Fric, S. 40, Abb. 23.
Baculites incurvatus Sturm, S. 62, Taf. 4, Fig. 1.
Baculites baculoides Wanderer, Taf. 9, Fig. 2.
Baculites incurvatus Scupin, S. 102, Taf. 3, Fig. 1, 8.
Baculites bohemicus Scupin, S. 103.
Baculites faujasi var. bohemicus Ändert, 2, S. 188.
Baculites incurvatus Ändert, 2, S. 70, 188.
Hamites sp. Ändert, 2, S. 109.
Abb. 92. Baculites bohemicus Fiiic, Lobenlinie, vergr. 2:1.
Emseber, Kieslingswalde. Orig. Geol. Landesmus. (A No. 605).
Eine Anzahl schlanker stabförmiger Bruchstücke lassen sich am besten
mit dieser Art vereinigen. Der Querschnitt ist eiförmig. An der Seite der
Röhre gewahrt man entfernt stehende Knoten. Die Schale und oft auch der
Steinkern zeigen kräftige gebogene, schräg verlaufende Anwachsstreifen. Je
nach dem Erhaltungszustände weicht das Aussehen der einzelnen Exemplare
sehr voneinander ab. An dem von mir in Kieslingswalde gesammelten Material
kann man alle diese Unterschiede nebeneinander studieren. So zeigt ein
6 cm langes und im Durchschnitt 15 mm breites Exemplar auf der dünnen
glatten inneren Kalkschicht sehr schön die Lobenlinien und die entfernt
stehenden Knoten. Die Lobenlinie stimmt mit der von Holzappel, Taf. 4,
Fig. 5 c, cl, und Fritsch & Schloenbach, Taf. 13, Fig. 29 und 30 überein.
Die kleinen Abweichungen, besonders die Breite des ersten Seitensattels im
Verhältnis zum zweiten, halte ich nicht für genügend, um eine besondere
Art abzutrennen. Das von Scupin erwähnte Stück zeigt auf der einen Seite
die beiden Seitensättel ungefähr gleich breit, während auf der anderen an-
scheinend durch einen Bruch hart neben den einen Seitensattel noch ein
zweiter gerückt ist, wodurch er doppelt so breit wie der nächste Seiten-
sattel erscheint.
Ein anderes Exemplar zeigt eine etwas kräftigere, fast glatte Kalkschicht
und dort, wo diese fehlt, auf dem Steinkern die Abdrücke der kräftigen An-
wachsstreifen. Hohlabdrücke wie Scupin, Taf. 3, Fig. 8, zeigen ebenfalls die
schrägen kräftigen Anwachsstreifen der Schalenoberfläche. Auch unser ab-
gebildeter Steinkern, Taf. 19, Fig. 3, zeigt diese Abdrücke. Die Abbildung
eines beschälten Exemplares, Holzappel, Taf. 4, Fig. 6, stimmt mit den Ab-
bildungen von Fritsch & Schloenbach, Taf. 13, Fig. 23—25, ebenfalls überein,
so daß auch hier die Übereinstimmung von Baculites incurvatus mit Bacu-
lites faujasi var. bohemicus besteht. Trotzdem sei hervorgehoben, daß ich an
mittelturonen Exemplaren Knoten noch nicht beobachten konnte, während an
Emscherstücken Knoten und kräftige schräge Anwachsstreifen zusammen oder
auch nur jede Verzierung einzeln sichtbar sind.
Paläontologischer Teil
397
Soweit die Literatur und das vorliegende Material einen Vergleich er-
lauben, stimmen die in obiger Literatur angeführten Exemplare unter Aus-
schluß der Synonyme überein.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4, 7 (beide Soukup);
Mittelturon : Strehlen (Mus. Dresden), Bonnewütz (Mus. Dresden), Kl. Kahn
1 (Mus. Aussig), Jicin 8, 16, 43, 45, 46, 49 (alle 6 Soukup),
Leneschitz (Mus. Prag), Srnojedy (Mus. Prag);
Oberturon aß: Zeichen 2 (Seifert);
Oberturon Y • Zatzschke (Mus. Dresden), Hinterjessen (Seifeiit), Kreibitz
4, 14, Böhm. Kamnitz (Mus. Prag), Jägersdorf 2, Kriesdorf,
Schreckenstein, Priesen (Mus. Prag und Aussig), Großrackwitz
Löw. 1, 2, 3 (Geol. Landesmus.);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kreibitz 6, 7, Chlomek (Mus. Prag),
Neuwarthau Löw. 2 (Geol. Landesmus.), Kieslingswalde,
Salzberg.
Außerdem im Untersenon von Aachen und im oberen Mittelturon (Chalk
Rock) von England.
Dcsinoccratldae Zitt.
Pachydiscus Zitt.
Pachydiscus perampius Mast. sju
1842 Ammonites perampius Geinitz, 3, S. 67, Taf. 12, Fig. 2.
1849 — 50 Ammonites perampius Geinitz, S. 116, Taf. 5, Fig. 1, 2, 3.
1872 Ammonites perampius Schlüter, S. 31, Taf. 10, Fig. 7 — 13.
1872 Ammonites perampius Fritsch & Schloenbacii, S. 38, Taf. 8, Fig. 1—4.
1875 Ammonites perampius Geinitz, 2, S. 189, Taf. 34, Fig. 4 — 7.
1877 Ammonites perampius Fric, S. 102.
1883 Ammonites perampius Fric, S. 91.
1889 Ammonites (Pachydiscus) perampius Fric, S. 70, Abb. 41.
1893 Ammonites ( Pachydiscus ) perampius Fric, S. 76.
1896 Pachydiscus perampius Woods, S. 79.
1897 Pachydiscus perampius Leonhard, S. 58.
1902 Pachydiscus perampius Petrasciieck, S. 137, Taf. 7, Fig. 2.
1909 Pachydiscus perampius Wanderer, S. 62, Taf. 9, Fig. 4.
Ein kleines vollständiges Exemplar von 3 cm Durchmesser sowie ein
Bruchstück dieser Art konnte im Pläner von Carlsberg gesammelt werden.
Flegel 1905, S. 21 erwähnt die Art aus demselben Steinbruch. Sie ist
charakterisiert durch entfernt stehende kräftige gerundete und gebogene
Rippen, die am Nabel mit einem Höcker beginnen und ohne Unterbrechung
über die gerundete Siphonalseite bis wieder zum Nabel verlaufen. Bei
jungen Exemplaren finden sich zwischen diesen Hauptrippen oft mehrere
weniger deutliche kurze Rippen. Im höheren Alter werden auf dem letzten
Umgänge auch die Hauptrippen undeutlicher und die Zwischenrippen ver«
schwinden fast gänzlich.
398
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Vorkommen:
Unterturon: Brießnitz u. Leobnitz bei Dresden (Mus. Dresden), Jicin 3
(Soukup) ;
Mittelturon : Strehlen (Mus. Dresden), Dresden (Mus. Dresden), Leit-
meritz 10, Leneschitz (Mus. Prag), Hundorf (Mus. Aussig),
Teplitz 3 (Mus. Aussig), Laun 5 (Mus. Aussig), Lobositz 1
(Mus. Aussig), Turnau 2, Jicin 8, 36, 33, 42 (alle 4 Soukup),
Löwenberg 1 (Geol. Landesmus.), Heuscheuer 2, 3.
Die Art gilt für die Spinosuszone als Leitfossil, findet sich aber auch,
jedoch bedeutend seltener, im übrigen Mittel- und Unterturon. Sie ist be-
sonders im Mittelturon von Sachsen, Böhmen, Schlesien, Nordwestdeutschland,
Frankreich und England weit verbreitet. Von Sci-ilüter wird die Art auch
aus den untersten Schichten des Cuvieripläners erwähnt. Vielleicht wären
diese Schichten besser als Mittelturon zu bezeichnen.
Pachydiscus tannenbergicus Fric
1872 Ammonites tannenbergicus Fritsch & Sciiloenbach, S. 37, Taf. 9.
1897 Ammonites (Pachydiscus) tannenbergicus Fric, S. 30, Abb. 19.
Von diesem großen Ammoniten hat sich nichts Neues gefunden.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1.
Cosmoceralulae Zitt.
Placen ticeras M kek
Placenticeras orbignyanum Gein. sp.
1843 Ammonites vibrayeanus Geinitz, 4, S. 8, Taf. 1, Fig. 0.
1849 — 50 Ammonites orbignyanus Geinitz, S. 114, Taf. 4, Fig. 1.
1863 Ammonites orbignyanus Drescher, S. 330, Taf. 8, Fig. 1.
1872 Ammonites orbignyanus Fritsch & Sciiloenbach, S. 36, Taf. 10,
Fig. 4 — 5; Taf. 11, Fig. 2.
1875 Ammonites orbignyanus Geinitz, 2, S. 188, Taf. 36, Fig. 5.
1893 Placenticeras fritschi Grossouvre, 2, S. 124, Taf. 5, Fig. 1 — 2.
1893 Placenticeras orhignyanum Fric, S. 75, Abb. 53.
1897 Placenticeras orbignyanum Fric, S. 37, Abb. 18.
1901 Placenticeras orbignyanum Sturm, S. 58, Taf. 3, Fig. 4.
1912 — 13 Placenticeras orbignyanum Scupin, S. 96, Taf. 3, Fig. 10.
Bruchstücke dieser charakteristischen, flach scheibenförmigen Art finden
sich in Sachsen, Böhmen und Schlesien im Emscher und Oberturon. An den
Exemplaren von Kieslingswalde und teilweise an denen von Herzogswaldau
und Neuwarthau ist der Nabel mit schwachen Knoten besetzt. Auch das
Original zu T ritscii & Schloenbach, Taf. 11, Fig. 2 von der E.-St. Tannen-
dorf im Museum zu Prag zeigt derartige schwache Nabelknoten, ebenso ein
Exemplar von Leneschitz. Die beiden Steinkerne aus der Herrenleite im
Museum zu Dresden haben ebenfalls einige entfernt stehende Knoten. Das
Material aus den oberturonen Tonmergeln ist meist so mangelhaft, daß
das Vorhandensein oder Fehlen von kleinen Nabelknoten nicht festzustellen ist.
Paläontologischer Teil
399
Ganz entschieden zu trennen ist jedoch unsere Art von Placenticeras
sprtale, von der ich am Salzberg bei Quedlinburg ein Bruchstück sammeln
konnte. Letztere Art besitzt auf den beiden Seitenkanten des ziemlich flachen
Siphonalrandes längliche Querknötchen oder Zähne, während an unserer Art
diese Kanten glatt sind.
V orkommen:
Mittelturon: Leneschilz (Mus. Prag);
Oberturon aß: Herrenleite (Mus. Dresden);
Oberturon y: Zatzschke (Mus. Dresden), Böhm. Kamnitz 2, Priesen (Mus.
Prag u. Aussig), Großrackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (Mus. Prag, Humboldtver. Ebersbach),
Oberkreibitzer Talsperre 5, Kreibitz 4, 24, Priesen (Mus. Prag),
Kieslingswalde (Mus. Dresden), Herzogswaldau Löw. (Geol.
Landesmus.), Kesselsdorf Löw. (Geol. Landesmus.), Neu-
warthau Löw. 4 (Geol. Landesmus.), Hohlstein Löw. (Geol.
Landesmus.), Waldau Löw.129) (Geol. Landesmus.).
1840
1841
1842
1845
1845
1850
1872
1872
1875
1883
1889
1893
1895
1895
1895
1896
1897
1912—13
1912—13
.1928
1929
1929
Scaphites Parkinson
Scaphites geinitzi n’Oun.
Scaphiles aequalis Geinitz, 2, S. 40.
Ammonites cottae A. Roemer, S. 86, Taf. 13, Fig. 4.
Scaphites costatus Geinitz, 3, S. 67.
Scaphites aequalis, Reuss, 1, S. 23.
Ammonites cottae Reuss, 1, S. 21, Taf. 7, Fig. 11.
Scaphites geinitzii d’Orbigny, 2, S. 214.
Scaphites geinitzii Schlüter, S. 75, Taf. 23, Fig. 12 — 22; Taf. 27, Fig. 9.
Scaphiles geinitzii Fritsch & Schloenbach, S. 42, Taf. 13, Fig. 7, 8,
10, 12; Taf. 14, Fig. 11.
Scaphites geinitzi Geinitz, 2, S. 191, Taf. 35, Fig. 1 — 4.
Scaphites geinitzii FriC, S. 92, Abb. 53.
Scaphites geinitzii FriC, S. 71, Abb. 43.
Scaphites geinitzi FriC, S. 76.
Scaphites cf. geinitzi var. lamberti Übergang nach Scaphiles geinitzi
d’Orb. Jaiin, S. 133, Taf. 8, Fig. 2.
Scaphites geinitzi Jahn, S. 133, Taf. 8, Fig. 3.
Scaphites geinitzi d’Orb. Übergang zu Scaphiles fritschi Gross. Jaiin,
S. 134, Taf. 8, Fig. 4.
Scaphites geinitzi Woods, S. 81, Taf. 3, Fig. 5 — 7.
Scaphiles lamberti und Scaphites lamberti Übergangsform zu Scaphiles
geinitzi Leonhard, Taf. 6, Fig. 7, (8 ?).
Scaphites geinitzii Scupin, S. 98.
Scaphites geinitzi var. Scupin, S. 100, Taf. 3, Fig. 7.
Scaphites geinitzi d’Orb. var. intermedia Ändert, 1, S. 126.
Scaphites cf. geinitzi var. lamberti Übergang nach Scaphites geinitzi
d’Orb. Ändert, 2, S. 188, Ziff. 30.
Scaphites geinitzi d’Orb. Übergang zu Scaphites fritschi Ändert, 2,
S. 46 u. 84.
129) Stbr. von Jackiscii, etwa V* Stunde westl. vooTBahnhof Gersdorf- Waldau.
400
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft lc9
Unsere zahlreichen Bruchstücke stimmen mit den Abbildungen von
Schlüter und Geinitz, die die Art in ihren Variationen gut wiedergeben,
überein. Sie stammen aus plänerigen und mergeligen Ablagerungen, in denen
sie mehr oder weniger verdrückt sind. Im Durchschnitt mögen unsere Exem-
plare, wenn vollständig, eine Länge von 4—5 cm besitzen. Das Gehäuse ist
zuerst spiral aufgerollt, wächst dann ein Stück gerade weiter und biegt
schließlich zu einem kurzen Haken um. Es ist vollständig gerundet, Kanten
fehlen. Die Außenseite ist mit Rippen bedeckt, die mehr oder weniger dicht,
feiner oder stärker sein können. Auf den Flanken verschwinden die Bauch-
rippen teilweise, teilweise laufen sie zusammen und dann meist verstärkt
bis zum Nabelrande. Auf dem gestreckten Teile des Gehäuses ist der Wechsel
in der Verzierung fast immer durch eine Knotenreihe bezeichnet, die manch-
mal auch auf den involuten Teil übergeht. Ungeknotete Exemplare sind selten.
Die von Jahn als Übergang nach var. lamberti und frilschi dargestellten
Exemplare sind ganz charakteristische Formen des Scaphites geinitzi, die
innerhalb der Variationsbreite der Art liegen. Nach dem früheren Versuch,
die vorliegenden Scaphitenreste auf Grund der oben zitierten Arbeit von Jahn
zu bestimmen, mußte dieser nach nochmaliger Durcharbeitung des Materiales
als zwecklos aufgegeben werden. An ein und demselben Exemplar ist Be-
knotung, Stärke und Einschieben der Rippen oft verschieden, je nachdem der
spiral eingerollte, der gestreckte Teil oder der Haken betrachtet wird. Das
von Ändert 1928, 1, S. 126 von Zatzschke als Scaphites fritschi bezeichnete
Exemplar ist deshalb auch nur hierher zu stellen. Die Bruchstücke Ändert
1929, 2, S. 188, Ziff. 5 mögen als unbestimmbar beiseite bleiben, während die
Stücke Ziff. 29 und 21 bei Scaphites kieslingswaldensis anzuschließen sind.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4, 6, 7 (alle 3 Soukup) ;
Mittelturon : Strehlen (Mus. Dresden, Geol. Landesmus.), Lohmen, Brenn 3,
Aschendorf 2 (Mus. Prag), Leitmeritz 10, Lobositz 1 (Mus.
Aussig), Biela (Mus. Aussig), Leneschitz (Mus. Aussig), Kl.
Kahn 1 (Mus. Aussig), Hundorf (Mus. Prag), Vunice bei
Laun (Mus. Prag), Srnojedy (Mus. Prag), Vrbice (Mus. Prag),
Jidn 1, 2, 3, 5^ 6, 8, 18, 26, 29, 32, 42, 43, 44, 45, 46, 48,
49, 51 (alle 18 Soukup), 28, Waltersdorfer Mühle Löw. (Geol.
Landesmus.), Langenau 1, 3 (beide Geol. Landesmus.), Heu-
scheuer 1, 2, 3;
Oberturon a 3 : Morgenthau, Zeichen 2 (Seifert) ;
Oberturon 7: Zatzschke (Mus. Dresden), Birkwitz (Mus. Dresden), Hinter-
jessen (Seifert), Kreibitz 3, Böhm. Kamnitz 2, 3, Böhm. Zwickau
(selbst ges. u. Vortisch), Jicin 1 (Soukup), Großrackwitz
Löw. 1, 2, 3 (alle drei Geol. Landesmus).
Scaphites geinitzi findet sich im Unter-, Mittel- und Oberturon von
Deutschland, Böhmen und England.
Scaphites geinitzi D’OitB.var. intermedia Sctpix
1872 Scaphites geinitzii var. binodosus Fritsch & Schloenbach, S. 43,
Taf. 14, Fig. 13.
1391 Scaphites geinitzii d’Orb. var. binodosus Jahn, S. 130, Fig. 1.
1912 — 13 Scaphites geinitzii d’Orb. var. intermedia Scupin, S. 93.
non 1928 Scaphites geinitzi d’Orb. var. intermedia Ändert, 1, S. 126.
Paläon tologischer Teil
401
Zu dieser Varietät stellt Scupin Exemplare, die außer der äußeren
Knotenreihe noch eine mehr oder weniger deutliche innere Knotenreihe, sonst
aber den Charakter des Scaphites geinitzi besitzen, wie dies auch in Abb. 23,
Taf. 23 bei Schlüter 1872 angedeutet ist.
Ein Bruchstück vom Weißbach 255 m, das im Jahre 1928 von mir zu
dieser Varietät gestellt wurde, ist nach Vergleich mit dem Originalmaterial
Scupin’s bei Scaphites geinitzi zu belassen.
Vorkommen:
Oberturon y : Kreibitz 6, Großrackwitz 1, 2, 3 (alle drei Geol. Landesmus.).
Scaphites auritus Schlüter
1872 Scaphites auritus Schlüter, S. 77, Taf. 23, Fig. 7 — 9.
? 1895 Scaphites cf. geinitzi var. lamherti Jaiin, S. 133, Taf. 8, Fig. 1.
1912 — 13 Scaphites auritus Scupin, S. 101, Abb. 11.
1928 Scaphites fritschi Ändert, 1, S. 78.
1929 Scaphites cf. geinitzi var. laniberli Ändert, 2, S. 188, Ziff. 30, 31, 32,
(Ziff. 6 unbestimmbar).
Nach der Abbildung bei Jaiin, Taf. 8, Fig. 1 wurde 1929, II unser
sehr mangelhaftes Material an grob gerippten Scaphitenbruchstücken zur
Varietät lamherti gestellt. Die im Jahre 1930 erfolgte Bearbeitung cles
schlesischen Materiales im Geologischen Landesmuseum überzeugte mich
jedoch, daß die Stücke aus dem Oberturon mit Scaphites lamherti , der eine
äußere und eine innere Knotenreihe besitzt, nicht in Beziehung ge-
bracht werden können. Wenn auch die Ohren an der Mündung, nach
Schlüter das charakteristische Merkmal von Scaphites auritus, an unseren
Exemplaren nicht zu sehen sind, so wurde mit Scupin die grobe Berippung
als Unterscheidung angenommen, wie sie besonders durch die Fig. 7 und 9
bei Schlüter zum Ausdruck kommt. Da Scaphites geinitzi Fig. 23, Taf. 8
bei Schlüter jedoch eine ebenso kräftige Berippung aufweist, sei nicht
verhohlen, daß, wenn nicht die geringe Größe des Scaphites auritus mit
für letztere Art ausschlaggebend sein könnte, unser Material nur als Sca-
phites geinitzi zu bezeichnen ist. Nach der Darstellung von Schlüter hat
ferner Scaphites auritus keine Knoten. Sollte das ursprüngliche Schalen-
exemplar der oben angeführten Abbildung von Jahn Knoten getragen haben,
wie es nach der Darstellung nicht unwahrscheinlich ist, so wäre das Stück
auch zu Scaphites geinitzi zu stellen.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4, 7 (beide Soukup) ;
Mittelturon: Bonnewitz (Mus. Dresden), Jicin 3, 8, 16, 30, 41, 42, 44, 45,
46, 48, 49 (alle 11 Soukup), Vrbice (Mus. Prag), Srnojedy
(Mus. Prag), Chotzen (Mus. Prag);
Oberturon y: Zatzschke (Mus. Dresden), Kreibitz 3, 4, 6, Böhm. Kamnitz
(Mus. Prag), Priesen (Mus. Prag), Großrackwitz Löw. 1, 2,
3, 4 (alle 4 Geol. Landesmus.).
Außerdem im oberen Mittelturon von Nordwestdeutschland.
Ändert 26
402
Abh. preuß. gcol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Scaphites kieslingswaldensis Langen HAN & Grünhey
Taf. 19, Fig. 5
? 1872 Scaphites sp. Sci-ilüter, Taf. 23, Fig. 23.
1891 Scaphites kieslingswaldensis Langenhan & Giiundey, S. 9, Taf. 1,
Fig. 1.
1891 Scaphites sp. Jahn, S. 1.
1893 Scaphites mesle'i Grossouvre, 2, S. 239, Taf. 32, Fig. 4, 7.
1897 Scaphites hinodosus Fric, S. 37, Abb. 20.
1901 Scaphites kieslingswaldensis Sturm, S. 61, Taf. 3, Fig. 8.
1912 — 13 Scaphites cf. kieslingswaldensis Scupin, S. 101.
1929 Scaphites cf. geinitzi var. lamberti Ändert, 2, S. 138, Ziff. 8.
Die Art wird von Sturm eingehend geschildert. Der eingerollte Teil zeigt
gerade, sich gabelnde und über den Rücken sich fortsetzende Rippen, zu denen
sich noch einige Schaltrippen gesellen. Die Rippen auf den Seiten des
gestreckten Teiles sind stark, in der Richtung gegen den Nabel oft zu läng-
lichen Höckern anschwellend, gegen den Außenrand durch quergestellte, meist
kräftige Knoten begrenzt. Die Zwischenräume sind weit. An den Knoten
gabeln sich die Rippen, zwischen die sich noch zwei bis drei Rippen ein-
schalten. Nach Sturm verschwinden auf dein Haken die Knoten, bei unseren
Exemplaren reichen sie, wenn auch bedeutend schwächer, bis fast an das
Ende des Hakens.
Der Gipsabguss des von Fric als Scaphites binodosus abgebildeten
Exemplares konnte im Museum zu Prag besichtigt werden und stimmt mit
unserer Art gut überein. Um den Nabel herum zeigen sich in der Längs-
richtung der Rippen Knoten, während nach außen schwach quergestellte
Knoten vorhanden sind. Zwischen den von den äußeren Knoten ausgehenden
Doppelrippen finden sich an diesem Stück regelmäßig zwei bis drei Zwischen-
rippen eingeschaltet. Drei ähnliche Stücke liegen im Museum zu Prag aus
dem Emscher von Priesen (Schicht 4 nach Fric), ferner ein Stück von
Chlomek. Der von Schlüter, Taf. 23, Fig. 23 abgebildete und nicht benannte
Scaphit ist in der Berippung unserer Art sehr ähnlich.
Vorkommen:
Emscher: Kreibitz 9, Chlomek (Mus. Prag), Priesen (Mus. Prag), Neu-
warthau Löw. 1 (Geol. Landesmus.), Herzogswaldau Löw.
(Geol. Landesmus.), Großhartmannsdorf Low. (Geol. Landes-
mus.), Deutmannsdorf Löw. 2 ? (Geol. Landesmus.), Kieslings-
walde (Mus. Prag).
Im Museum zu Dresden 14 Stück vom Winterberg bei Halberstadt.
Außerdem im Coniacien von Frankreich.
Scaphites lamberti Gross.
Taf. 19, Fig. 4 a u. b
1893 Scaphites lamberti Grossouvre, 2, S. 241, Taf. 32, Fig. 1, 5.
1929 Scaphites cf. geinitzi var. lamberti Ändert, 2, S. 138, Ziff. 1.
1929 Scaphites kieslingswaldensis n. var. Ändert, 2, S. 188, Ziff. 1.
1929 Scaphites cf. geinitzi var. lamberti Gross. Übergang nach Scaphites
geinitzi Ändert, 2, S. 188, Ziff. 20, 21 (Ziff. 5 unbestimmbar).
403
Paläontologischer Teil
Von der E.-St. Tannendorf liegt ein Steinkern mit Hohldruck vor, der
sich von den übrigen bisher aus dem Gebiet bekannten Scaphiten gut unter-
scheidet. Außerdem sind noch einige Bruchstücke dieser Art vorhanden.
Vom eingerollten Teile sind, da die Schale an dieser Stelle zerbrochen ist,
nur Bruchstücke vorhanden. Der gestreckte Teil der Schale ist schwach
gebogen, der Haken eng und scharf umgebogen. Entlang des Nabels ziehen
sich entfernt stehende runde Knoten, von denen aus je eine gerade Rippe über
die Flanken verläuft und wieder in einen runden Knoten endigt. An den
äußeren Knoten gabeln sich die Rippen und ziehen so über den kantenlosen
gewölbten Bauch. Nur an der Umbiegung zum Haken gehen von drei Knoten
je drei Rippen aus. Beide Knotenreihen sind auf dem gestreckten Schalen-
teiJe kräftig und spitz, auf dem umgebogenen Haken verschwinden sie fast
vollständig. Die Ventralrippen sind auf dem gestreckten Teile kräftig und
entfernt stehend, auf dem Haken und eingerollten Teile werden sie schwächer
und stehen enger. Soweit festzustellen ist, gabeln sich auf dem eingerollten
Teile die Rippen ebenfalls nur einfach ohne Zwischenrippen. Die von
Grossouvre von Leneschitz und Priesen hierher gestellten Stücke gehören
nicht zu dieser Art.
Vorkommen:
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Oberkreibitzer Talsperre 8, 9, Chlomek
(Mus. Prag).
Außerdem im Coniacien von Frankreich.
Frionotropidac Zitt.
Schloenbachia iveuma yr
Schloenbachia germari Reu SS sp.
1845 Ammonites germari Reuss, 1, S. 22, Taf. 7, Fig. 10.
1872 Ammonites germari Schlüter, S. 41, Taf. 11, Fig. 15 — 17.
1872 Ammonites germari Fritsch & Schloenbacii, S. 20, Taf. 14, Fig. 1, 2.
1893 Ammonites (Schlönbachia) germari FriC, S. 74, Abb. 50.
Die Exemplare vom Leneschitz im Museum zu Prag konnten besichtigt
werden. Weiter ist daselbst aus der Schlucht von Cerno dol bei Laun
ungefähr ein Dutzend Exemplare vorhanden. Sie stimmen mit den Ab-
bildungen und Beschreibungen überein.
Vorkommen:
Mittelturon: Leneschitz (Mus. Prag), Cernodol (Mus. Prag).
Außerdem im Mittelturon und Oberturon (?) von Westfalen.
Barroisiceras GROSS.
Barroisiceras haberfellneri F. v. Hauer sp.
1866 Ammonites haberfellneri F. v. Hauer, S. 2, Taf. 1, Fig. 1 — 5.
1872 Ammonites neplnni (?) Fritsch & Schloenbacii, S. 30, Taf. 14, Fig. 3.
1872 Ammonites dentato-carinatus Fritsch & Schloenbacii, S. 32, Taf. 16,
Fig. 1-3.
1876 Ammonites alstadenensis Schlüter, S. 151, Taf. 40, Fig. 13 — 16.
1893 Ammonites ( Acanthoceras) dentalocarinatus FriC, S. 74, Abb. 51.
1893 Barroisiceras haberfetlneri Grossouvre, S. 51, Taf. 1, Fig. 1 — 5; Taf. 2,
Fig. 1 — 8.
26'
404
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Aus den lichten Mergeln von Priesen (Schicht 3 nach Fric) liegen fünf
Exemplare im Museum zu Prag, die weniger starke Knoten besitzen, ferner
aus der Sphärosideritschicht (Schicht 4) zwei Exemplare mit ganz kräftigen
hohen spitzen Nabelknoten, die der Varietät desmoulinsi (Gross.) angehören
(Fritscii & Schloenbach, Taf. 16, Fig. 3; Grossouvre, Taf. 2, Fig. 6). Die
Originale konnten im Museum besichtigt werden.
Abb. 93. Mortoniceras pseudo-texanum Gross.
Emscher, Debus. Orig. Geol. Inst. d. Deutsch. Universität zu Pjag.
Nach Abb. Firgenwald 1931, 4, Tafel. Auf ca. V 2 verkleinert.
Vorkommen:
Emscher: Priesen (Mus. Prag).
Außerdem im Emscher Westfalens und der Gosau.
Mortoniceras Merk
Mortoniceras pseudo- texanum Gross.
Abb. 93
1876 Ammonites texanus Schlüter, S. 155, Taf. 41, Fig. 1, 2; Taf. 42, Fig. 11.
1893 Mortoniceras pseudo-texanum Grossouvre, S. 84.
1917 Mortoniceras texanum Hibsch, S. 12.
1929 Mortoniceras texanum Hibsch, S. 119.
1931 Mortoniceras pseudotexanum Storm, S. 8 u. 9 mit Tafel.
Paläontologischer Teil
405
Hibsch führt diese Art als Mortoniceras texanum aus dem oberturonen
Tonmergel des Eisenbahneinschnittes am Kleinen Debus westlich von Prasko-
witz an der Elbe auf. Das Original im Geologischen Institut der Deutschen
Universität zu Prag konnte besichtigt und dabei festgestellt werden, daß es
zu der von Grossouvre bei der Aufteilung der ScriLÜTER’schen Formengruppe
als psGudo-texanum bezeichneten Art gehört. Sehr schön und deutlich sind
an dem Stück die über die Windungsbreite gleichmäßig verteilten fünf
Knoten sichtbar, die von innen nach außen in der Richtung der Einrollung
mehr und mehr lang ausgezogen sind, so daß kein Zweifel an der Überein-
stimmung mit der oben genannten Art sein kann. Das Stück zeigt vier Um-
gänge. Das Material ist ein dunkler Tonmergel.
Diese hoch liegenden Schichten am Kleinen Debus dürften dem untersten
Emscher angehören entsprechend dem Vorkommen in Westfalen.
Vorkommen:
Emscher: Debus (Deutsche Universität Prag).
Außerdem im Emscher von Westfalen.
Mortoniceras serrato - margimituni IiKDTKMLW IIKK sp.
1872 Ammonites texanus Schlüter, S. 41, Taf. 12, Fig. 1 — 3.
1872 Ammonites texanus Fritsch & Sciiloenbach, S. 28, Taf. 6, Fig. 5.
1873 Ammonites serrcito-marginalus Redtenbacher, S. 110, Taf. 25, Fig. 2.
1876 Ammonites emscheris Schlüter, S. 115, Taf. 42, Fig. 8 — 10.
1893 Ammonites (Schloenbachici) texanus FriC, S. 74, Abb. 49.
1893 Mortoniceras serrato-marginatum Grossouvre, S. 69, Taf. 16, Fig. 1.
Das Original zu Eric im Museum zu Prag stimmt am besten mit der
obengenannten Art überein.
Vorkommen:
Emscher: Chlomek (Mus. Prag).
Außerdem im Emscher von Westfalen, im Emscher und Untersenon
von Frankreich.
Mortoniceras margae Sr II LITER sp.
1867 Ammonites margae Schlüter, S. 29, Taf. 5, Fig. 2.
1872 Ammonites margae Schlüter, S. 43, Taf. 12, Fig. 4.
1893 Gaulhiericeras margae Grossouvre, S. 90, Taf. 15, Fig. 1, 2.
Ein Bruchstück aus den Tonmergeln von Waldeck zeigt die charakte-
ristischen Merkmale dieser Art, einen scharfen Kiel, in dessen Nähe gut
hervortretend in der Richtung der Einrollung etwas verlängerte Knoten und,
nach einer Unterbrechung, gegen den Nabel verlaufende undeutliche breite
Rippen.
Vorkommen:
Oberturon y
oder Emscher?
Waldeck.
Außerdem im Emscher von Westfalen und im Coniacien von Frankreich.
406 Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Peroniceras GROSS.
Peroniceras tricarinatum d’Orb. sp.
1040 Ammonites tricarinatus d'Oiibigny, 1, S. 307, Taf. 91, Fig. 1 — 2.
1850 Ammonites sublricarinalus d'Orbigny, 2, S. 212.
1863 Ammonites sublricarinalus Drescher, S. 331, Taf. 8, Fig. 2 — 4.
1872 Ammonites tricarinatus Schlüter, S. 44, Taf. 13, Fig. 1 — 4.
1872 Ammonites sub tricarinatus Fritsch & Sciiloenbacii, S. 26, Taf. 1,
Fig. 1 — 3; Taf. 10, Fig. 1 — 3.
1893 Peroniceras sublricarinatum Grossouvre, S. 94, Taf. 10, Fig. 1 — 3;
Taf. 11, Fig. 1.
1893 Ammonites (Schloenbachia) subtricarinata FriC, S. 74, Abb. 48.
1397 Ammonites ( Schloenbachia ) subtricarinata FitiC, S. 36.
1901 Peroniceras sublricarinatum Stürm, S. 60, Taf. 3, Fig. 5, 5 a.
1912 — 13 Peroniceras tricarinatum Scupin, S. 93, Taf. 3, Fig. 5.
Im Arbeitsgebiet konnten nur wenige Winclungsbruchstücke dieser charak-
teristischen Art gesammelt werden. Das Museum des Humboldtvereins zu
Ebersbach besitzt ebenfalls nur geringes Material. Ein paar bessere Exemplare
liegen im Museum zu Prag, wie die Abbildungen bei Fritsch & Schloenbach
1872 zeigen. Sie konnten besichtigt werden. Aus der gleichalterigen Löwen-
berger Kreide besitzt das Geologische Landesmuseum einige schöne Stücke.
Von der Oberkreibitzer Talsperre erhielt ich durch Herrn Baurat Kopp f das
Bruchstück eines großen Abdruckes. Die vier Windungen haben einen Radius
von 8 cm. Die äußerste Windung mißt vom Nabel bis zum Siphonalrande
4 4,5 cm. Die Windungsbruchstücke und Hohlabdrücke zeigen meist kräftige,
teils einfache, teils dichotomierende Rippen, auf denen die inneren Knoten
schwach, die äußeren gewöhnlich kräEtiger hervortreten. Das genannte Stück
von der Talsperre zeigt auf dem erhaltenen halben äußeren Umgänge nur
einfache Rippen und könnte nach Grossouvre zur Varietät tridorsatum gestellt
werden. Dasselbe ist bei dem STURM’schen Original von Kieslingswalde der
Fall. An einem anderen halben Umgänge (Steinkern) sind die äußeren und
inneren Knoten sehr gut, die Rippen aber fast nicht sichtbar.
Die Siphonalseite zeigt, wo sie erhalten ist, die drei charakteristischen Kiele.
Vorkommen:
Oberturon aß: Hockenau Löw. (Geol. Landesmus.);
Oberturon 7: Böhm. Kamnitz 2;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 (selbst gesammelt und Mus. Prag), Ober-
kreibitzer Talsperre 3, 5, Kunnersdorf 2 (Prinz), Priesen (Mus.
Prag), Herzogswaldau Löw. (Geol. Landesmus.), Ullersdorf
am Oueis Löw. (Mus. für Naturkunde Berlin), Kieslingswalde
(Mus. Breslau und Prag).
Außerdem nach Schlüter im Oberturon und Emscher Westfalens, ferner
im Emscher (Coniacien) von Frankreich, sowie nach Fritsch & Schloenbach
1872, Taf. 1, Fig. 1 im Mittelturon von Böhmen; Original konnte im Museum
zu Prag besichtigt werden.
Paläon tologischer Teil
407
Peroniceras westphalicinn SCHLÜTER sp.
1867 Ammonites westphalicus Schlüter, S. 30, Taf. 6, Fig. 2.
1872 Ammonites westphalicus Schlüter, S. 45, Taf. 13, Fig. 5, 6.
1893 Peroniceras westphalicum Grossouvue. S. 98, Abb. 38; Taf. 12, Fig. 1. 4.
1912 — 13 Peroniceras westphalicum Scupin, S. 94, Taf. 4, Fig. 8.
Ein paar Bruchstücke stehen der durch breite flache Rippen und eben-
solche Knoten von Peroniceras tricarinalum unterschiedenen Art am nächsten.
Das eine Stück zeigt sogar einen Teil der Lobenlinie, die mit der Abb. 38
bei Grossouvre ungefähr übereinstimmt.
Vorkommen:
Oberturon y: Kreibitz 14 (??);
Emscher: Daubitz 3 (Mus. Humboldtver. Ebersbach), E.-St. Tannen-
dorf 1 (Mus. Humboldtver. Ebersbach), Kesselsdorf Low.
(Geol. Landesmus., Realgymn. Löwenberg), Herzogswaldau
Löw. ? (Geol. Landesmus.).
Außerdem im Emscher von Westfalen und Frankreich (Coniacien).
Bemerkungen zu den von Fnic außerdem in „Priesener
Schichten“ erwähnten und im Museum zu Prag
besichtigten Cephalopoden.
Ammonites (Cosmoceras) schloenbachi Eric, S. 75, Abb. 52. Das Original
ist ein sehr ungünstig erhaltener Abdruck dieser neuen Art (Fundort Cer-
no dol -- Mittelturon).
Ammonites (Lvtoceras) alexandri Fric, S. 76, Abb. 54, stammt aus dem
Mittelturon von Srnojedy und zeigt einfache Rippen, während das Fritsch
& Schloenbach 1872, Taf. 16, Fig. 6 von Priesen (Schicht 3 — Emscher)
dargestellte Stück gegabelte Rippen besitzt. Beides kann demnach nicht
dasselbe sein. Da kein selbstgesammeltes Material zur Verfügung steht,
läßt sich nur dieser Unterschied hier feststellen.
Ammonites (Phvlloceras) bizonatus Fric. S. 76, Abb. 55, liegt in drei
Exemplaren aus dem Mittelturon von Leneschitz im Museum zu Prag.
Ammonites polyopsis Duj., S. 76, Abb. 56, betrifft nur ein kleines Bruch-
stück von Waldeck (Oberturon y). Ein paar ähnliche Bruchstücke besitze
ich von der E.-St. Tannendorf (Emscher). Das von Fric erwähnte Exemplar
Nr. 1872 im Museum zu Prag von Priesen, Schicht 5 (Emscher), war nicht
aufzufinden.
Crioceras (?) membranaccum Eric, S. 78, Abb. 61. Im Museum zu Prag
liegen zwei schöne Exemplare von Priesen, Schicht 5 (Emscher).
Die in den Museen zu Dresden und Prag sowie im Geologischen Landes-
rnuseum Berlin vorhandenen Cephalopoden aus dem Mittel- und Unterturon
sind, soweit nicht von einigen Arten auch eigenes Material zur Untersuchung
vorlag, unberücksichtigt gelassen worden.
408
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Arthropoda
Crustacea
Entomostraca
Lepadidac
Scalpellum LEAcn
Scalpellum angustatum Ge in.
Taf. 3 9, Fig. 20
1843 Pollicipes angustalus Geinitz, 4, S. 7, Taf. 4, Fig. 10.
1875 Scalpellum angustatum Geinitz, 2, S. 202, Taf. 37, Fig. 14, 15.
1887 Scalpellum angustum Fuitscii iS; Kafka, S. 6, Abb. 8.
Von dieser Art liegt nur von der Heuscheuer eine Carina vor. Sie ist
lang und schmal, flach gebogen und flach gewölbt. Über die Mitte
verläuft ein scharfer Kiel, an dem die mehr oder weniger deutlichen An-
wachsstreifen einen Knick bilden. Die Länge beträgt 9 mm.
Vorkommen:
Mittelturon : Heuscheuer 2.
Geinitz führt die Art aus dem Mittelturon von Strehlen auf.
Scalpellum maocimum Sow.
1893 Scalpellum maximum var. bohemica Fric, S. 103, Abb. 141.
1912 — 13 Scalpellum maximum Scupin, S. 92, Taf. 3, Fig. 6.
An dem vorliegenden Original Scupin’s ist die Dachfläche der Carina
gerundet und nicht gekielt. Mit diesem Stück stimmt die Abbildung eines
Exemplares durch Fric von Holice gut überein.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden);
Emscher: Neuwarthau Löw. 2 (Geol. Landesmus.).
Außerdem nach Fric im Mittelturon von Holice.
Malacostraca
Decapoda
Linuparus Gray
Linuparus cf. diihnenensis (Becks m s) Gki>. sp.
Taf. 19, Fig. 7
1849 Podocralus diilmense Geinitz, Taf. 2, Fig. 6 a, b.
1862 Podocralus dulmensis Schlüter, 14, S. 713, Taf. 12, Fig. 1 — 3.
1879 Podocralus dulmensis Schlüter, 31, S. 603, Taf. 13, Fig. 1, 2.
1887 Podocrales dulmensis Fritsch & Kafka, S. 20, Taf. 3, Fig. 1, 2;
Abb. 44.
1901 Podocrales duelmenensis Sturm, S. 58.
1930 Linuparus dulmenensis Glaessner, 63, S. 149.
Schon 1850 hat Geinitz unter der Bezeichnung Podocralus dühnense einen
Cephalothorax aus der sudetischen Kreide und zwar aus dem Emscher von
Kieslingswalde abgebildet und beschrieben. Im Jahre 1908 fand ich an
der E.-St. Tannendorf ein ziemlich vollständiges Abdomen, das ebenfalls
der jetzt in Linuparus umgewandelten Gattung und vielleicht auch der Art
Paläontol ogischer Teil
409
dixhnenensis angehört. Eine Photographie dieses Exemplares wurde Herrn
Dr. Glaessner, Wien, der sich neuerdings mit dem Studium der Dekapoden
der Kreide befaßt hat, zur Begutachtung vorgelegt. Da leider an unserem
Stück vom Cephalothorax gar nichts erhalten ist und sich wahrscheinlich unter
den zahlreichen Resten, die mit diesem Namen bezeichnet «werden, ver-
schiedene Arten befinden, die sich noch nicht trennen lassen, empfahl er, den
Rest vorläufig mit „cf.“ zu bezeichnen, was hiermit geschieht. Herrn Dr.
Geaessner sei für die Mitteilung bestens gedankt.
Das Abdomen besitzt eine Länge von 40 mm und eine Breite von durch-
schnittlich 11 mm. Das erste Segment ist nur teilweise erhalten; dann folgen
fünf vollständige Segmente und zuletzt das in der Länge ebenfalls vollständige
Sehwanzsegment. Über die Mitte des Abdomens zieht sich ein scharfer Längs-
kiel, von dem die Seiten nach rechts und links dachförmig abfallen. Auf
dem Kiel befinden sich stumpfe schmale Längshöcker, denen am oberen Ende
des Segmentes ein kleines rundes Knötchen aufgesetzt ist. Der dachförmige
Abfall der Segmente wird etwa in der Mitte durch eine flache gebogene
Längsfurche unterbrochen, hinter der sich die Schale gerundet aufwulstet. Der
hintere Teil der Abdomensegmente ist durch eine Ouerfurche eingeschnürt, wie
dies in der Abbildung gut zum Ausdruck kommt. Der eingeschnürte Teil,
wohl die Gelenkpartie, nimmt etwa ein Viertel des Segmentes ein und ist
etwas schmäler als der vordere größere Teil. An den beiden Seiten des
Schwanzsegmentes sind kleine Reste der seitlichen Schwanzflossen erhalten.
Die Oberfläche der braunen Schalenreste ist mit zahlreichen kleinen Grübchen
besetzt. An der rechten Seite des vorletzten Segmentes ist ein kurzer dorniger
Fortsatz sichtbar.
Abdomenreste sind bis jetzt nur wenig bekannt. Am besten sind sie in
der Abbildung von Fritsch & Kafka, Taf. 3, Fig. 2, dargestellt. Glaessner
beschreibt 1929, S. 149, aus dem Emscher von Priesen (bezeichnet als Unter-
senon) ein Exemplar dieser Art mit drei Abdominalsegmenten, die auf der
Mittellinie je zwei längliche Höcker tragen, während sich an unserem nur je
einer feststellen läßt. Ferner führt er hierbei auch ein Exemplar mit Ab-
dominalsegmenten aus dem Cenoman vom Hradek unterhalb von Großczernosek
bei Leitmeritz auf.
Vorkommen:
Cenoman: Hradek (Glaessner);
Mittelturon : Vinar bei Hohenmauth (Fric);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Priesen (Naturhist. Mus. Wien), Kies-
lingswalde (Mus. Dresden).
Enoploclytia M?C OY
Enoploclytia leachi Mast. sp.
1822 Astacus leachii Mantell, S. 221, Taf. 29, Fig. 1, 4, 5; Taf. 30,
Fig. 1, 2; Taf. 31.
1839 Astacus leachii Geinitz, 1, S. 14, Taf. 7, Fig. 4.
1840 Astacus leachii Geinitz, 2, S. 39, Taf. 9, Fig. 1.
1845 Klytia leachii Reuss, 1, S. 14, Taf. 6, Fig. 1—6.
1846 Klytia leachii Reuss, 2, S. 103, Taf. 42, Fig. 3.
1875 Enoploclytia leachi Geinitz, 2, S. 205, Taf. 37, Fig. 31, 32.
410
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
1877 Enoploclythia leachi Fric, S. 145.
1837 Enoploclythia leachi Fritsch & Kafka, S. 27, Taf. 9, Fig. 9; Abb. 46— 52.
1889 Enoploclythia leachii Fric, S. 91.
1093 Enoploclythia leachi FriC, S. 107.
Die Art ist von Geinitz und Reuss aus den turonen Schichten von Sachsen
und Böhmen bereits eingehend dargestellt worden. Neue Funde von Bedeutung
sind nicht bekannt. Von Birkwitz wird die Art von Petrascheck erwähnt.
Das Material befindet sich jedoch nicht im Museum zu Dresden.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Hundorf (Reuss), Jicin 28 (Soukup) ;
OberturonY^ Birkwitz (Petrasci-ieck) ;
Emscher: Priesen (Fric).
Im Turon von Sachsen und Böhmen verbreitet.
Schlüteria Fric
Schl iiter ia telracheles Fric
1887 Schlüteria tetracheles Fritsch & Kafka, S. 33, Taf. 6, Fig. 1 — 7;
Taf. 7, Fig. 1 — 3; Abb. 53 — 55.
Außer dem im Museum zu Prag vorhandenen und eingehend beschriebenen
Exemplaren liegen die charakteristischen Scheren dieser Art in der Sammlung
des Herrn Soukup in Jicin.
Vorkommen:
Mittelturon: Wehlowitz (Mus. Prag), Jicin 36, 33, 44 (alle 3 Soukup).
Die Exemplare vom Weißen Berge im Museum zu Prag gehören dem
Unter- oder Mittelturon an.
Callianassa Lea ch
Callianassa antiqua Otto
1841 Callianassa antiqua Otto bei A. Roemer, S. 106, Taf. 16, Fig. 25.
1843 Callianassa antiqua Geinitz, 4, S. 6, Taf. 1, Fig. 1 — 4.
1867 Callianassa antiqua Fritsch, S. 7, Taf. 2, Fig. 1 — 6.
1872 Callianassa antiqua Geinitz, 1, S. 289, Taf. 64, Fig. 1 — 8.
1883 Callianassa antiqua FriC, S. 127, Abb. 112.
1887 Callianassa antiqua Fritsch & Kafka, S. 42, Abb. 62 — 65.
1897 Callianassa antiqua FriC, S. 69, Abb. 90.
1901 Calianassa faujasi Sturm, S. 37.
1901 Calianassa elongata Sturm, S. 87, Taf. 3, Fig. 3.
1912 — 13 Calianassa antiqua Scupin, S. 91.
Am altbekannten Fundort in Lindenau sowie an verschiedenen anderen
Stellen der böhmischen Kreide konnten eine Anzahl Scheren dieser Art
gesammelt werden. Den eingehenden Schilderungen, insbesondere durch Fric,
ist nichts hinzuzufügen.
Die von Fric weiter aus dem böhmischen Turon aufgeführten geringen
Reste anderer Arten sind, da die Scheren bei Callianassa antiqua außer-
ordentlich variieren, wohl alle mit dieser Art zu vereinigen.
Paläontologischer Teil
411
Vorkommen:
Unterturon: Schmilka, Jicin 2 (Soukup) ;
Mittelturon: Dobern, Pießnig 2, Lindenau 1, 3 zahlreich, 5 zahlreich, Groß-
hirndorf, Lämberg, Sackschen 4, Sterndorf 4, Bakov 2,
Chotzen 1, Triebitz 1, Jicin 1, 26, 29, 31, 35, 44 (alle 6 Soukup),
39, Turnau 6, 10, 11, 12, Hermsdorf Löw. 1, 4 zahlreich, 5 (alle
3 Geol. Landesmus.), Hermsdorf Löw. 2;
Oberturon aß: Hohnstein 1 (Mus. Dresden), Lückendorf 1, 4, Hermsdorf 1,5;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Hohlstein Löw. (Geol. Landesmus.), Neu-
warthau Löw. 1, 2, 4 (alle 3 Geol. Landesmus.), Kieslings-
walde, Salzberg.
Vpogebia Lea CH
Upogebia böhmi Glaessner
1930 a Upogebia böhmi Glaessner, 51, S. 1, Taf. 1, Fig. 1, 2.
Aus dem Untersenon von Wenig Rackwitz beschreibt Glaessner diese
neue Art und gibt hierzu zwei Abbildungen. Der eingehenden Beschreibung
ist nichts hinzuzufügen. Es liegen mehrere Bruchstücke vor.
Vorkommen:
Untersenon: Wenig Rackwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.).
Verteil rata
Pisces
Selachii
Lamnidae
Otodus ÄG.
Otodus appendiculatus Ag.
Taf. 19, Fig. 8
1833 — 43 Otodus appendiculatus Agassiz, 3, S. 270, Taf. 32, Fig. 1 — 25.
1839 Squalus cornubicus Geinitz, 1, S. 11, Taf. 1, Fig. 3, 5.
1845 Otodus appendiculatus Reuss, 1, S. 5, Taf. 3, Fig. 23 — 31, (non Fig. 22) ;
1846 Reuss, 2, S. 99.
1875 Otodus appendiculatus Geinitz, 2, S. 208, Taf. 38, Fig. 37 — 54.
1877 Otodus appendiculatus Fric, S. 98, Abb. 33.
1878 Otodus appendiculatus Fritsch, S. 5, Abb. 5.
1883 Otodus appendiculatus Fric, S. 87.
1889 Otodus appendiculatus Fnic, S. 65.
1893 Otodus appendiculatus Fric, S. 67.
1897 Otodus appendiculatus Fric, S. 35.
1901 Otodus appendiculatus Sturm, S. 56, Taf. 3, Fig. 1.
1912 — 13 Otodus appendiculatus Scupin, S. 89.
Ich besitze einen Zahn mit nur rechtsseitig erhaltenem kleinem, nach
auswärts gerichtetem Seitenzahn dieser Art von der E.-St. Tannendorf. Das
Stück gleicht sonst gut Fig. 30 bei Reuss 1845. Ein ähnlich geformter Zahn,
bei dem leider die Partie der Seiten, zähne überhaupt nicht erhalten ist, liegt
von der Pickelsteiner Zwirnerei in Niederkreibitz vor.
412
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Aus den Mergeln von Großrackwitz befindet sich ein vollständiges
Exemplar mit den beiden kleinen Seitenzähnen im Geologischen Landesmuseum
(Taf. 19, Fig. 8).
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Plagwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.);
Oberturon y : Hinterjessen (Seifert), Kreibitz 14 (?), Großrackwitz Löw. 3
(Geol. Landesmus.);
Emscher: E.-St. Tannendorf 1, Kieslingswalde (Mus. Dresden, Prag und
Breslau).
Fmc führt die Art aus allen Schichten der böhmischen Kreide an. Nach
Scupin auch im oberen Cenoman und Unterturon der Löwenberger Kreide.
Corax Ad«
Corax heterodon Reiss
1845
Corax
1045
Corax
1875
Corax
1077
Corax
1878
Corax
1883
Corax
1889
Corax
1893
Corax
1897
Corax
1912—13
Corax
Taf. 19, Fig. 9
heterodon Reuss, 1, S. 3, Taf. 3, Fig. 49 — 71.
obliquus Reuss, 1, S. 4, Taf. 4, Fig. 2.
heterodon Geinitz, 2, S. 210, Taf. 40, Fig. 2 — 15.
heterodon Fric, S. 97, Abb. 35.
heterodon Fritsch, S. 11, Abb. 23, 24.
heterodon Fmc, S. 87.
heterodon Fmc, S. 66.
heterodon Fmc, S. 68.
heterodon Fric, S. 35.
fctlcalus Scupin, S. 88.
An der Heuscheuer habe ich ein Exemplar dieses breiten schiefen Zahnes
mit gezähneltem Rande gesammelt. Ferner besitze ich einige Stücke von
Hundorf.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4 (nach Soukup) ;
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Dresden (Mus. Dresden), Hundorf,
Laun 4 (Mus. Aussig), Heuscheuer 2;
Oberturon y: Birkwitz (nach Petrasci-ieck);
Emscher: Kieslingswalde (Sturm)?
Nach Fric in allen Schichten der böhmischen Kreide, nach Scupin auch
im oberen Cenoman der Löwenberger Kreide.
1833—43
1839
1845
1875
1877
1889
1909
1912—13
Oxyrhina Ac.
Oxyrhina mantelli An.
Taf. 19, Fig. 10
Oxyrhina mantelli Agassiz, 3, S. 280, Taf. 33, Fig. 1 — 9.
Oxyrhina mantelli Geinitz, 1, S. 12, Taf. 1, Fig. 4.
Oxyrhina mantelli Reuss, 1, S. 5, Taf. 3, Fig. 1 — 6.
Oxyrhina mantelli Geinitz, 2, S. 207, Taf. 38, Fig. 1 — 21.
Oxyrhina mantelli Fric, S. 9o, Abb. 32.
Oxyrhina mantelli Fric, S. 64.
Oxyrhina mantelli Wanderer, Taf. 12, Fig. 7.
Oxyrhina mantelli Scupin, S. 89.
Paläontologischer Teil
4 ! 3
Mehrere große Zähne dieser Art, die durch das Fehlen von Nebenzähnen
und durch glatte Seitenränder charakterisiert sind, besitze ich von Hundorf.
Vorkommen:
Mittelturon : Strehlen (Mus. Dresden), Hundorf, Plagwitz Löw. 1 (Geol.
Landesmus.) ;
Oberturony: Birkwitz (nach Petrascheck), Priesen (Mus. Prag), Hinter-
jessen (Seifert).
In der böhmischen und sächsischen Kreide vom Cenoman bis ins Turon
weit verbreitet.
Nach Sturm auch im Einscher von Kieslingswalde, nach Scupin im
oberen Cenoman der Löwenberger Kreide.
Oxyrhina angustidens Reuss
1845 Oxyrhina angustidens Reuss, 1, S. 6, Taf. 3, Fig. 7 — 13.
1845 Oxyrhina acuminata Reuss, 1, S. 7, Taf. 3, Fig. 17 — 19; Taf. 7, Fig. 20.
1845 Oxyrhina heleromorpha Reuss, 1, S. 7, Taf. 3, Fig. 14 — 16.
1872 Oxyrhina angustidens Geinitz, 1, S. 293, Taf. 65, Fig. 1 — 3.
1875 Oxyrhina angustidens Geinitz, 2, S. 207, Taf. 38, Fig. 22 — 28.
1877 Oxyrhina angustidens FiuC, S. 93.
1878 Oxyrhina angustidens Fritsch, S. 9, Abb. 15.
1803 Oxyrhina angustidens Fmc, S. 87.
1889 Oxyrhina angustidens Fric, S. 64.
1901 Oxyrhina angustidens Sturm, S. 56, Taf. 3, Fig. 2.
1912 — 13 Oxyrhina angustidens Scupin, S. SO.
Aus den Großrackwitrzer Mergeln liegen im Geologischen Landesmuseum
einige kleine dünne Zähnehen, die mit dieser Art übereinstimmen.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4, 7 (beide Soukup) ;
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Dresden (Mus. Dresden), Leit-
meritz 10, Jidn 8, 45, 49 (alle 3 Soukup), Waltersdorfer Mühle
Löw. (Geol. Landesmus.), Plagwitz Löw. 1 (Geol. Landesmus.);
Oberturon y : Großrackwitz Löw. 1, 3, 4 (alle 3 Geol. Landesmus.);
Emscher: Kieslingswalde (Geol. Institut Breslau).
Nach Fric in allen Schichten der böhmischen Kreide, nach Scupin im
oberen Cenoman der Löwenberger Kreide.
Physostomi
Enchodus AG.
Enchodus halocyon Ag.
1833 — 43 Enchodus halocyon Agassiz, 5, S. 6, 64, Taf. 25 c, Fig. 1 — 16.
1839 Odontaspis raphiodon Geinitz, 1, Taf. 1, Fig. 5 c.
1845 Enchodus halocyon Reuss, 1, S. 13, Taf. 4, Fig. 65.
1845 Flossenstachel von Spinax Reuss, 1, S. 8 z. Teil, Taf. 4, Fig. 12, 14.
1875 Enchodus halocyon Geinitz, 2, S. 226, Taf. 41, Fig. 5 — 21, (6, 8, 12?);
Taf. 43, Fig. 9.
414
Abli. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
1877 Enchodus halocion Fric, S. 99.
1878 Enchodus halocyon Fritsch, S. 35, Taf. 7, Fig. 1 — 4.
1893 Enchodus halocyon Fric, S. 69.
Von Waldeck besitze ich drei 8—10 mm lange spitzkegelförmige zu-
sammengedrückte Zähne, die zu dieser Art gestellt werden können. Auch Fric
hat bereits an dieser Stelle die Art gefunden. Ferner liegt aus dem
Geologischen Landesmuseum von Großrackwitz ein schöner spitzer Zahn von
10 mm Länge vor. Er zeigt auf der Oberfläche sehr gut die von Geinitz
erwähnten feinen geraden Längslinien.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4 (Soukup) ;
Mittelturon : Strehlen (Mus. Dresden), Jicin 8? (Soukup);
Oberturon y: Zatzschke (Mus. Dresden), Waldeck, Großrackwitz Löw. 1,
2, 4 (alle 3 Geol. Landesmus.).
Im Mittel- und Oberturon von Sachsen, Böhmen und Schlesien.
Cyclolepis (?) agassizi Ge in.
1839 Cycloide-nsehuppe Geinitz, 1, S. 11, Taf. 2, Fig. 2 a.
1875 Cyclolepis agassizi Geinitz, 2, S. 229, Taf. 45, Fig. 20, 21.
1878 Cyclolepis agassizi Fritsch, S. 34, Abb. 59.
1893 Cyclolepis agassizi Fric, S. 68, Abb. 34.
Fric gibt von unserm Fundort Waldeck eine Abbildung dieser rundlichen,
fein konzentrisch gestreiften Form.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Podebrad 1;
Oberturon y: Waldeck (Mus. Prag), Zatzschke (Mus. Dresden).
Aspidolepis stein lai Gein.
1875 Aspidolepis steinlai Geinitz, 2, S. 234, Taf. 44, Fig. 5 — 7.
Ein fast vollständiger, gleichmäßig flacher Abdruck einer Schuppe von
Waldeck zeigt gut die von Geinitz geschilderte Form dieser Art: geraden
Vorderrand, annähernd rechtwinkeliges Umbiegen desselben und im stumpfen
Winkel Anschluß des Oberrandes an den Hinterrand. Reste der Schuppe
lassen die feine Linierung ihrer Oberfläche erkennen.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4, 7 (beide nach Soukup);
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Jicin 8, 43, 45, 46 (alle 4 nach
Soukup), Podebrad (Mus. Prag);
Oberturon y: Waldeck.
Osmeroides lewesiensis Mint. sp.
1822 Salmo lewesiensis Mantell, S. 235, Taf. 33, Fig. 12; Taf. 34, Fig. 1,3;
Taf. 40, Fig. 1.
1833 — 43 Osmeroides lewesiensis Agassiz, 5, S. 14, 105, Taf. 60 b, c.
1839 Osmeroides lewesiensis Geinitz, 1, Taf. 2, Fig. 3 a, b.
1845 Osmeroides lewesiensis Reuss, 1, S. 12, Taf. 5, Fig. 10, 16, 19.
1875 Osmeroides lewesiensis Geinitz, 2, S. 228, Taf. 45, Fig. 10 — 14.
Paläonto Io ^rseher Teil'
415
1877 Osmeroides lewesiensis FriC, S. 99.
1878 Osmeroides lewesiensis Fritsch, S. 32, Abb. 55.
1883 Osmeroides lewesiensis FriC, S. 88.
1889 Osmeroides lewesiensis FriC, S. 68, Abb. 36.
1893 Osmeroides lewesiensis FriC, S. 68.
1897 Osmeroides lewesiensis FriC, S. 35.
Einige Schuppen, vierseitig gerundet, mit von der Mitte zum Hinterrande
ausstrahlenden Falten, gehören dieser Art an.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4, 7 (beide Soukup);
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Dresden (Mus. Dresden), ßiela
(Mus. Aussig), Leitmeritz 10, Rohatetz 6, Kystra. Jicin 3, 5, 8,
43, 45, 48 (alle 6 Soukup);
Oberturon y: Zatzschke (Mus. Dresden), Limbach, Böhm. Kamnitz 2;
Emscher: E.-St. Tannendorf 1 ?.
Außerdem ein Exemplar aus dem Oberturon y von Böhm. Leipa im
Museum zu Prag. Übrigens in böhmischen turonen Schichten weit verbreitet.
Hypsodon leivesiensis AG.
1833 — 43 Hypsodon lewesiensis Agassiz, 5, S. 3, 99, Taf. 25 a und 25 1>.
1375 Hypsodon lewesiensis Geinitz, 2, S. 222, Taf. 42; Taf. 43, Fig. 1, 2.
1878 Hypsodon lewesiensis Fritsch, S. 40, Taf. 6.
Zu den von Geinitz und Eric aus der sächsisch-böhmischen Kreide be-
schriebenen Funden ist nichts Neues von Bedeutung hinzugekommen.
Vorkommen:
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden);
Oberturon y: Birkwitz (nach Petrascheck).
Außerdem am Weißen Berge bei Prag (? Mittel- oder Unterturon).
Cladocyclus strehlensis Gkin.
1839 Beryx ornatus Geinitz, 1, Taf. 2, Fig. 3 c; 1843, 4, Taf. 4, Fig. 1.
1845 Cycloidenschuppe Reuss, 1, Taf. 5, Fig. 18.
1875 Cladocyclus strehlensis Geinitz, 2, S. 224, Taf. 45, Fig. 2 — 9.
1878 Cladocyclus strehlensis Fritsch, S. 44, Abb. 66.
1889 Cladocyclus strehlensis FriC, S. 69, Abb. 39.
1893 Cladocyclus strehlensis FriC, S. 70, Abb. 37.
Ich sammelte ein Exemplar dieser großen Fischschuppe im Plänermergel
von Kystra. Mit seinen zahlreichen nach dem Unterrande verlaufenden
Furchen gleicht es ungefähr Geinitz 1875, Taf. 45, Fig. 3.
Vorkommen:
Unterturon: Jicin 4 (nach Soukup);
Mittelturon: Strehlen (Mus. Dresden), Dresden (Mus. Dresden), Biela
(Mus. Aussig), Kystra, Podebrad (Mus. Prag), Langenau Löw. 1
(Geol. Landesmus.) ;
Oberturon y: Zatzschke (Mus. Dresden), Priesen (Mus. Prag).
416
Abh. preuß. geol. L.-A., Neue Folge, Heft 159
Operculum radiatum Fiuc
1893 Operculum radiatum Fmc, S. 70, Abb. 39.
In Niederkreibitz habe ich ein Stück gesammelt, das mit der Abbildung
bei Fmc gut übereinstimmt. Von der Mitte des Oberrandes verlaufen über
die ganze Oberfläche scharfe Furchen, zwischen die sich meist noch eine oder
zwei weitere einschieben.
Vorkommen:
Oberturon y: Kreibitz 14.
Emscher: Priesen (Mus. Prag).
Verzeichnis der Fundorte
In allen drei Teilen wurde die Bezeichnung der Fossilfundorte so genau
wie möglich durchgeführt. Um bei der Fossilbeschreibung die Fundortlisten
trotzdem kurz zu fassen, wurden für die Fundorte Stichworte mit Nummern
gewählt. Diese sind für das in Teil I und II beschriebene Gebiet in der
Übersichtskarte zu Teil II, Taf. 4, aufgeführt, oder es ist in Spalte ,, Fundort1*
die nächste Stadt usw., meist in Klammern, beigefügt. Für die Iser-
kreide dienen als Stichworte die Städte Jicin (deutsch Gitschin) und
Turnau. (tschechisch Turnov). Die Fundorte der Löwenberger Kreide
(nördlich vom Riesengebirge) sind mit der Bezeichnung „Löw.“ versehen.
Die Fundorte an der Heuscheuer sind als „Heuscheuer“ mit Ziffern
bezeichnet. Zur weiteren Orientierung über die Fundstelle ist im Verzeichnis
auch, wenn feststellbar, die Gesteinsart der Fossilschicht, sowie deren Meeres-
höhe und die darauf bezügliche Literatur angeführt.
Erläuterungen zur letzten Spalte
1. Ziffer (arabisch) starker Druck —
2. Ziffer (arabisch) einfacher Druck -=
in Klammern (arabische Ziffern) =
in Klammern (römische Ziffern) =
„Z“ und Ziffer, einfacher Druck =
„S“ und Ziffer, einfacher Druck ==
Teil
Seite
Schicht des Profils
Zone nach Zahalka,
Seite der Arbeit B.
Ändert,
Teil
I u. II’
B. und C.
Zahälka 1921
Seite der Arbeit Soukup 1929.
Ändert 27
418
Abkürzungen in der Spalte: Gestein
B
=
Boden
m =
mergelig
Bk
=
Bank
Ms st =
Mergelsandstein
bl
blau
or =
orange
dkl
=
dunkel
PI =
Pläner
eis
=
eisenschüssig
Pi =
plänerig
f
fest
pik =
Plänerkalk
g
gelb
Plksst =
Plänerkalksandstein
geb
=
gebändert
Plm =
Plänermergel
gefl
-*=
geflammt
Pisst =
Plänersandstein
gefr
=
gefrittet
Qu =
Quarzit
gesell
geschichtet
qu =
quarzitisch
gk
=
grobkörnig
r =
rot
Gl
=
Glaukonit
S =
Sand
glk
=
glaukonitisch
s =
sandig
gr
=
grau
schw =
schwarz
grün
grün
Sm =
Sandmergel
Grünsst
=
Grünsandstein
Sst =
Sandstein
h
hell
Stk =
Steinkern
ha
=
hart
T =
Ton
k
kalkig
t =
tonig
Km
=
Kalkmergel
Tei =
Toneisenstein
ko
—
kohlig
Tm =
Tonmergel
kongl
=
konglomeratisch
vk =
ver kiest
Kqu
—
Kalkquarzit
vqu =
verquarzt
Ksst
—
Kalksandstein
w =
weiß
M
=
Mergel
weh =
weich
dunkel in Verbindung mit der Farbe:
z. B.
hgr
=
hellgrau
dklgr =
dunkelgrau
Die Abkürzungen für zusammengesetzte Farben sind nebeneinander gesetzt ohne
Komma dazwischen: z. B.
w gr = weißgrau
w, gr (mit Komma) bedeutet: weiß und grau
Die Silbe ..lieh“ ist durch angehängtes „1“ an die Farbe bezeichnet: z. B.
gl — gelblich
Stichwort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Cenoman
Trögelsberg
Trögelsberg (Jeschken)
Sst, g
2, 115
Podlitz
Podlitz (Hirschberg)
Sst, g, m
Podlitz
Podlitz (Hirschberg) (B. Müller)
Sst, g, m
2, 146
Langenau Lövv.
Lerchenberg bei Langenau (Lahn)
Sst
Heuscheuer
Westende von Adersbach (westl. Heu scheuer)
Msst
Löwenberg
1.
Lettengrube, Vorwerksbusch bei Löwenberg, Plenuszone
M, dkl
Unterturon
Arnsdorf
Arnsdorf (0 von Tetschen), wahrsch. NW d. Ortes
Sst
Her ms dort Lövv.
unterer Babendockensandstein bei Bad Hermsdorf
Sst
11 euse heuer
Stbr. nördl. Goldbach (westl. d. Heuscheuer)
Sst
550—570 m
Jicin
1.
Jicin, No ve mesto, IIs. Nr. 76
Pisst
cu. 262 m
S 15, (IX)
Jicin
2.
Jicin, Nove mesto, Graben hinter der Volksschule
Pisst
260 m
S 16, (IX)
Jicin
3.
Jicin, Gymnasium, Kanal
Pisst
ca. 268 — 269,5 m
S 14, (IX)
J iei n
4.
Jicin, bei der Ziegelei Mareeek „u. sv. Vaclava“
PIm
ca. 272 — 276 m
S 20, 21, (X)
Jicin
5.
Jicin „na Vapcnce“, Anhöhe W d. Stadt
Pisst
ca. 270—280 m
(IX)
Jicin
6.
Jicin, Jungmannova-Straße, Kanal
Pisst
264—266 m
S 16, (IX)
Jicin
7.
Jicin „v Ilabcsi“, Brunnen bei Hsi. Nr. 435
PIm
ca. 269—278 m
s 17, (X)
Jicin
8.
Dolni Kncznice. Brunnen bei IIsi. Nr. 92
M, fei ns, weh, dkl
ca. 352 — 360 m
(V— VII)
Jicin
9.
Dolni Kncznice, Brunnen bei Ila. Nr. 117
M, feins, weh, dkl
312—325 m
Kamaik
Stbr. Höhe westl. Ruine Kamaik
Ksst, gebr
258 m
Kleincotta
Kleincotta (Pirna) Steinbrüche
Sst
Kleinnaundorf
Kleinnaundorf (Pirna) Steinbriiche
Sst
Königswald
Königswald (SW vom Hohen Schneeberge)
Sst
Lilienstein
Lilienstein, Steinbrüche in der oberen Kirchleite
Sst
130,2—134 m
1, 88, (4)
Lobositz
1.
Linkes Elbufer SW vom Iiradek
Sst
1, 113
Lobositz
2.
alter Stbr. Straßenschleife Dubkowitz — Lichtowitz
Ksst, gebr
260—280 m
Löwenberg
1.
Popelberg, zw. Seminar u. Bismarckhöhe
Sst, gr g
Cenoman, Unterturon 419
Sti cli wort
Löwenberg
Löwenberg
Lückendorf
Nieder gr und
Pilgramsdorf Löw.
Plagwitz Löw.
Rottwerndorf
Schmilka
Schöna
Semitz
Soviceberg
Spitzstein K Pankr
Windischkamnitz
Wolfsdorf Löw.
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
2.
3.
atz
Popelberg, zw. Seminar u. Strempels Dörnern
Müller’s Weg v. Großrackwitz n. d. Popelberg, obere
Schicht
Kaisergrund, O. v. Lückendorf, SO v. Pfaffenstein (Sitte
1931)
Niedergrund a. d. Elbe (N von Tetschen)
Stbr. am Steinberge östl. Pilgramsdorf
Slbr. von Zeidler & Wimmel
Rottwerndorf (Pirna) Steinbrüche
Schmilka, Kahntülke (Schandau)
Schöna a. d. Elbe Steinbrüche (Schandau)
SO -Fuß des Semitzer Berges (S Lysa a. d. Elbe)
Ulicka am Soviceberg (Raudnitz)
SW-Abhang des Spitzsteines bei Pankratz (Jeschken)
Stbr. am Nordende von Windischkamnitz, am Eingänge
in die Ferdinandsklamm (Böhm. Kamnitz)
Stbr. bei Wolfsdorf (Goldberg)
Sst, g
Sst, g fer
Sst, g
Sst
Sst
Sst, hgr, gk
Sst
Sst
Sst
Plm
Sm mit Gl, gr u. bl
Sst
Sst
Sst
ca. 400 m
130 m
146, 7—152, 3 m
450 — 470 m
1, 113
1, 17
190, (2)
2, 115
Mittel turon
Altschi edel
x\ntonienthal
Antonienthal
Arnsdorf
Arnsdorf
Arnsdorf
Aschendorf
Aschendorf
1.
2.
1.
2.
3.
1.
9
Altschiedel (Böhm. Leipa)
Nordwestende von Antonienthal (Böhm. Zw’ickau)
Antonienthal
Arnsdorf, östl. des Ortes (Tetschen)
Arnsdorf, östl. des Ortes
Arnsdorf, Nord westausgang
östl. von Aschendorf, westl. am Bahn wärter haus (Böhm.
Leipa)
nördl. vom westlichsten Hause von Aschendorf, Eisen-
bahneinschnitt
Ksst
Sst, gr g
Ivsst, r
S>t, wl, gr, r g
Sst, h
Sst, g, gr, r
Ksst, gr
Plm, dklgr
ca. 290 m
400 m
380-382 m
325 — 335 m
320-330 m
325 — 330 m
260 m
265 — 270 m
2, 96
2 , 119
2, 175, (2)
1, 34
1, 34
1, 34
2, 143
2, 143
420
Stichwort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
A lisch a
Stbr. Straße am Südostende von Auscha
Sst, gr g
218—228 m
2,
135
Bakov
1.
Mala Bela bei Bakov
Ksst, li
ca. 250 m
Bakov
2.
Bakov, Stbr. am Hauptbahnhof
Ksst, h
Bastei
alter Stbr. am Südfuße der Bastei (Pirna)
Sst, gr, g
ca. 150 m
1,
19
Biela
Biela (W von Bodenbach)
Bilin
1.
Liskowitz (0 von Bilin)
Bilin
2.
Radowesitz (0 von Bilin)
Bilin
3.
Kutschlin (S von Bilin)
Bleiswedel
SO von Bleiswedel (Auscha)
Sst, g
360 m
Böhm. Neuland
1.
westl. unweit Böhm. Neuland (Niemes)
Ksst, hgr
340—343 m
Böhm. Neuland
2.
westl. an Böhm. Neuland
Ksst, gr g
355 — 358 in
Böhm. Neuland
3.
zwischen Böhm. Neuland und Teschen
Sst, gk
331—335 m
Bösig
1.
Dorf Schloß Bösig, Stbr. 1
Ksst, gr g
395 m
2,
144
Bösig
2.
Dorf Schloß Bösig, Stbr. 2
Ksst
395 m
2,
144
Bösig
3.
Dorf Schloß Bösig, Stbr.
Ksst, hgr g
390 m
2,
144
Bösig
4.
Dorf Schloß Bösig
Ksst, w gr
385 m
2,
144
Bösig
5.
Waldrand, SW vom Dorfe Schloß Bösig
Ksst, w gr
375 m
2,
144
Bösig
6.
Fahrweg, SW vom Dorfe Schloß Bösig
Ksst, hgr
365 m
2,
144
Bösig
7.
Fahrweg, SW vom Dorfe Schloß Bösig
Ksst, hgr g
335 — 315 in
2,
144
Bonnewitz
Verbindungsstraße von Bonnewitz nach Zaschendorf, un-
weit Sign. 223,2 (Pirna)
Plm, gr
200—223 m
1,
78
Brenn
1.
SO von Brenn, siidl. Sign. 234,0 (Reichstadt)
Plm, dklgr
264 m
2,
148
Brenn
2.
SO von Brenn, im Fahrwege östl. von Sign. 264,0
Plm, dklgr
270 m
2,
148
Brenn
3.
SO von Brenn, Nordfuß des kleinen Eruptivkegels bei
Sign. 278,0
Plm, dklgr
270 m
2,
148
Brenn
4.
NW vom Ferdinandsberge, westl. des Sandsteinriegels
Sign. 299,0 (östl. Brenn)
Ksst, w g
275 m
2,
148
Brenn
5.
NW vom Ferdinandsberge, Sign. 311,0, nordöstl. vom vorigen
Ksst, rl
303 — 305 m
2,
148
Bfezinka
1.
Stbr. am Berge Bezwel, Straße von Katusice nach Brezinka
(Bakov)
Sst
Mittelt uro n
Stichwort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Bfezinka
2.
Stbr. in Brczinka
Ksst
Buchberg, Kleiner
Kleiner Buohberg, nördl. vom Bösig
ICsst, w gr
400 m
Budine
1.
Budine (östl. von Auscha) Hohlweg
Ksst, gl
290 m
2,
135
Budine
2.
Budine (östl. von Auscha) Hohlweg
Ksst, gl
293-298 m
2,
135
Budine
3.
Budine (östl. von Auscha) Hohlweg
Ksst, gl
295 m
2,
135
Budine
4.
Budine (östl. von Auscha) Hohlweg
Ksst, hgr g
297 in
2,
135
Budine
5.
Budine (östl. von Auscha) Hohlweg
Ksst, g gr
290—298 m
2,
135
Chorousek
1.
Chorousek (Melnik)
Ksst
288—289 m
Chorousek
o
Chorousek
Ksst
284—288 m
Chorousek
3.
Chorousek
Ksst
274-283,5 m
Chorousek
4.
Chorousek
Ksst
283,5—284 m
Chorousek
5.
Chorousek
Ksst
289 -290 m
Chorousek
6.
Chorousek
Ksst
290 — 295 in
Choruschitz
Choruschitz, Westausgang, Tal gegen 2ivonin (Melnik)
Ksst
285 — 290 m
Chotzen
1.
Stbr, Bacüv lom in Chotzen (Ostböhmen)
Ksst
Chotzen
2.
Chotzen (Ostböhmen), Ssuteny
PI
Cernodol
Cernodol (Schlucht) oberhalb Vrsovic bei Laun
Deutsch Gabel
Gern ein de wald von Deutsch Gabel
Ksst
340 m
2,
129
Dittersbach
Stbr. an der Straße Dittersbach-Hohenleipe (Kreibitz)
Sst, g, r
210—220 m
1,
40
Dobern
Dobern, unteres Ende (Böhm. Leipa)
Ksst, h
260-270 m
2,
94
Dresden
Dresden, Teplitzer Straße
Plm
Drum
1.
Töllenteich bei Drum, Ostende (1 der Karte)
vk Stk im s m B.
266—274 m
2,
140
Drum
2.
Töllenteich bei Drum, Westende (2 der Karte)
vk Stk im s m B.
266—274 m
2,
141
Drum
3.
Straße von Drum nach Kolben (3 der Karte)
vk Stk im smB,
285 m
2,
141
Drum
4.
Straße von Drum nach Kolben, nördl. derselben (4 der
Karte)
vk Stk im s m B.
290 m
2,
142
Dürröhrsdorf
Elbersdorf er Mühle bei Dürröhrsdorf (Pirna)
Sst,g,wgr u.rlgcb
205 — 210 m
1,
77
Fel den
SO von Felden, östl. von Sign. 323,0 (Deutsch Gabel)
Ksst, gr
320 m
2,
130
Großhirndorf
Waldrand Östl. Großhirndorf (Deutsch Gabel)
Ksst, gr
325—340 m
2,
129
Großluga
Großluga, W von Pirna
Plm, dkl
Stichwort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Grunauer Spitzberg
Low.
1.
Südseite des Sockels des Grunauer Spitzberges
ha Bk im Acker,
Sign. 450,8, zwischen Löwenberg und Hirschberg
PI u. Grünsst
Grunauer Spitzberg
Low.
2.
Nordseite des Sockels am Wege von Flachenseiffen nach
Neuf lachensei Ff cn
PI, dkl
Grunauer Spitzberg
Löw.
Grunauer Spitzberg
3.
Sockel des Grunauer Spitzberges
PI, dkl
Löw.
4.
etwa 800 m SSW von der Spitze des Grunauer Spitzberges
Gründenmühltal
Gründenmühltal bei Hohlen
Sst, g, gr
280—320 m
00
CO
Haschkowitz
Haschkowitz (NO von Münchengrätz, an der Kaiser Straße)
Ksst
210 m
Hermsdorf Löw.
1.
Hermsdorf, Westende, oberstes (JÄCKEL'sches) Gut Hohlweg
Pik
240 m
Hermsdorf Löw.
2.
Galgenberg-Haselberg, westh Hermsdorf
Msst, h
245 — 260 m
Hermsdorf Löw.
3.
Galgenberg westl. Hermsdorf
Pik
243 m
Hermsdorf Löw.
4.
Galgenberg westl. Hermsdorf, nördl. bei Km 26,85 der
Straße Hermsdorf — Pilgramsdorf
Msst, h
Hermsdorf Löw.
5.
bei Ausgraben einer Miete, 500 Schritt südl. der Kirche
von Hermsdorf
Hermsdorf Löw.
6.
oberer Rabendockensandstein am Bahnhof Hermsdorf
Sst, h
Heuscheuer
1.
Wasser] ei tun gsgrabcn oberster Waldrand am Wege von
Carlsberg nach der Heuscheuer
Plm, weh, dklgr
780 m
Heuscheuer
2.
Stübler’s Stbr., 200 m östl. d. Schule von Carlsberg
Pik
764—770 m
Heuscheuer
3.
Stübler’s Stbr., 200 m östl. d. Schule von Carlsberg,
oberste Schichten
Pik u. Plm
770—772 m
Heuscheuer
4.
Stbr, Südende von Passendorf an der Straße
PJk u. Plm
Heuscheuer
5.
Wasserriß in Waldabteilung 12, Frommeltstraße an der
Friedrichsgrunder Lehne
Pik u. Plm
600 m
Heuscheuer
6.
Stbr. an der Frommeltstraße (Friedrichsgrunder Lehne)
unweit Mühlhäuser
Pik u. Plm
570 -580 m
Mittelturon 423
Stichwort
E undoi t
Gestein
Meereshöhe
vociucnc;
Heuscheuer
7.
Höhe östl. der Kirche von Weck eis dorf (westl. Heuscheuer)
Pik u. Plm
Heuscheuer
8.
Stbr. am Mariahilfkirchlein, Weckelsdorf
Pik u. Plm
Heuscheuer
9.
Stbr. Wünscheiburger Lehne an der Ileuscheuer
Sst, h
Hinterhermsdorf
1.
Untere Schleuse im Kirnitzschgrunde (östl. Schandau)
Sst, g
239 — 250 m
1, 92, (3)
Hinterhermsdorf
2.
südl. Hinterhermsdorf, Sammlung Kantor Langer, Hinter-
hermsdorf
Sst
?
1, 27
Hirschberg
1.
Weg von Hirschberg nach dem Bösig (Böhmen)
Ksst
295—300 m
2, 145
Hirschberg
2.
Hohlweg südl. vom Tschöppelteich b. Hirschberg (Böhmen)
M, s
276 m
2, 147
Hirschberg
3.
Weißer Stein zw. Königstuhl und Hirschberger Großteich
Sst, w g
307 m
Hled'seb
Hled’seb (Melnik)
ca. 190— 200 m
Hohlen
1.
Lattenhübel, nördl. von Hohlen
Plm, dklgr
265 — 269 m
2, 142
Hohlen
2.
Lattenhübel, nördl. von Hohlen
Ksst, h
260 m
2, 142
Hohlen
3.
östl. Ujist bei Hohlen
Hostin
1.
Hostin (Melnik), Grundgrabung zu Hausbau, ehemaliger
Stbr. Pix a, sowie herrschaftlicher Stbr.
Ksst, m
274—280 m
2, 179, (27)
II ostin
2.
Hostin (Melnik)
M, k
263—274 m
2, 179, (26)
Hostin
3.
Hostin (Melnik)
M, gr, s
210—213 m
2, 179, (12)
Hostin
4.
Hostin (Melnik)
Sst, gr, g
201—204 m
2, 179, (6)
Hostin
5.
Hostin (Melnik)
Sm, gr od. rostig
192-199 m
2, 179, (5)
Iiundorf
Iiundorf bei Teplitz
Pik
S von Jicin:
Jicin
1.
Jicin-Popovice, Kreuzung Straße mit Eisenbahn
Pisst
ca. 262 m
S 22, 23, (IX)
Jicin
2.
Popovice, alter Stbr. bei Haus Nr. 70
Ksst
265 — 270 m
S 24, (IX)
Jicin
3.
Popovicc, Brunnen Straße SO des Ortes, Haus Nr. 116,
113, 119, 121
Pisst
266-279 m
S 24, 25, (IX)
Jicin
4.
Popovice, Brunnen, Haus Nr. 103
Pisst
269—273 m
S 23, (IX)
Jicin
5.
Cejkovice, Brunnen, Haus Nr. 40
Pisst
260—263 m
S 30, (IX)
Jicin
6.
Popovice-Vitineves, Feld am Abhange N E.-St. Vitineves
Pisst
ca. 266 m
S 26, (IX)
Jicin
7.
Vitineves „na Iiradcanech“, Brunnen, Iis,. Nr. 19
Pisst
ca. 266 m
S 29, (IX)
Stichwort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Jicin
8.
Vitineves „na Uraclcanech". Brunnen, Hsv Nr. 95 und 74
Plm, weh
255 — 265 m
S 27, 28, (X)
SW und W von Jicin:
Jicin
9.
Rozd’alovice „na Holi“
PI, ha
ra. 210 m
(X)
Jicin
10.
Rozd'alovice, Waldrand 0 vom Bahnhofe
rim, f
ca 205 rn
(X)
Jicin
11.
Rozd’alovice, S'ibr. ..v Kotliku“, Straße nach Bfestvi
PI, ha
?
(X)
Jicin
12.
Kosik bei Rozd’avolicej Dorf platz. Graben
PJ, ha
ca. 220 m
(X)
Jicin
13.
Detinice, Bahnhofsbrunnen
Plm
<a. 240 m
(Xb)
Jicin
14.
Mlynec, Grube, Wiese SW v. Orte bei d. Straße
PJm
ca. 205 m
(X)
Jicin
15.
Chotne bei Krinec (SW Rczd'alovice) Stbr. am Südhang
PI, ha
ca. 252 m
(Xbc)
Jicin
15 a.
Oskofinek, Stbr. bei Hs. Nr. 134 (bei Krinec)
M, s
Jicin
16.
Ostruzno, bei dem Teiche „Cepcrka“
Ksst
ca. 275 — 282 m
Z 194, (IX)
Jicin
17.
Dolni Lochov, Südhang, Nähe Basaltgang
Pisst
ca. 288 m
(IX)
Jicin
18.
Dolni Lochov, Mcrgelgrube bei Hs. Nr. 18
PJm
ca. 295 m
Z 191, (IX)
Jiöin
19.
Dolni Lochov, Straßenböschung
Pisst
325—330 m
Jicin
20.
Ohavec, Hohlweg im Orte
Pisst
ca. 285 m
(IX)
N von Jicin:
Jicin
21.
Rovcnsko, steile Berglehne ”na Kozlenci“
Ksst, ha
ca. 340 m
(IX)
Jicin
22.
Ujezd, Straßenböschung 0 der Kirche
Ksst, ha
300 — 305 rn
Jicin
23.
Ujezd, am Stbr., Straße nach Libuh
Ksst, ha
305 m
24.
Hrdonovice, Brunnen bei Hs. Nr. 53
Sm
ca. 300 rn
(X b a)
25.
Hrdonovice, Eisenbahneinschnitt, Haltestelle
Ksst
ca. 335 m
Z 174, (X b)
Jicin
26.
Libunec „na Yrse“, Straßeneinschnitt nach Hrdonovice
Ksst, ha
ca. 290 m
(IX)
Jicin
27.
Libunec, Gemeindestbr. u. Eisenbahneinschnitt
Ksst u. PI, s
ca. 290 m
Z 182, (IX)
Eggl
28.
Libuh, Bahnhof, Verladeplatz
Pisst
ca. 329 m
(IX)
E g
29.
Straße von Libuh nach Brezka, Stbr.
Pisst
300—305 m
Z 183, (IX)
30.
Einschnitt OSO von E.-St. Libuh, N von Javornice
PI, s u. Ksst
ca. 330 m
(IX)
Jicin
31.
Javornice, Stbr. bei Hs. Nr. 12
Ksst
ca. 310— 320 m
Z 185, (IX)
Jicin
32.
Javornice, alter Stbr., hinter Hs. Nr. 10
Pisst glk
ca. 310—320 m
(IX)
Mittelturon
Stichwort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Jicin
33.
Javornice, Straßeneinschnitt gegen Jinolice, beim Basaltgang
Ksst
ca. 310 — 320 m
(IX)
Jicin
34.
Javornice, Straßengraben gegen Jinolice
Ksst
ca. 310 — 320 m
(IX)
Jicin
35.
Jinolice, Stbr. am Dorfplatze
Ksst, glk
ca. 312—315 m
(IX)
Jicin
36.
llorni Kncznice, Kubanek's Stbr., unterhalb d. Haltestelle
Ksst
ca. 350 m
(IX)
Jicin
37,
Straße Dolni Kncznice n. Horni Kncznice, Straßenböschung
Ksst
ca. 340 m
(IX)
Jicin
38.
Zämezi, Hohlweg westl. Dorfeingang
Ksst
312—320 m
(IX)
Jicin
39.
Zamezi, Gemeinde-Stbr., Berglehne, Weg nach Dilce
PJsst
ca. 310 m
(IX)
Jicin
40.
Zeleznice, N v. Bahnhof, „Kalholka“
Ksst
ca. 285 m
Z 133, (IX)
Jicin
41.
Tesin, Stbr. unter dem Gasthause „na Vaze“
Ksst
315 — 324 m
(IX c d)
Jicin
42.
Valdice, Brunnen bei IIs. Nr. 6
Pisst, feins
298-300 m
S 6, (IX)
Jicin
43.
Sedlistky bei Valdice, Hs. Nr. 74 und 69 (Ostfuß des
Zebin)
Plm, weh
ca. 298—316 m
S8,9,10,(Xab)
Jicin
44.
Kartouzy-Valdice, Brunnen bei Hs. Nr. 65, 67, 75
Ksst
281—298 m
S 4, 5, (IX)
Jicin
45.
Kartouzv-Valdice. Anhöhe „na Sajbc“, Basaltbruch zwischen
•
Valdice u. dem Berge Zebin
Plm, weh
ca. 315 m
S 11, (X)
Jicin
46.
Jicin; Soudnä, Brunnen Landw. Schule, NO d. Stadt
Plm, weh
280 -282 m
S 13, (X)
Jicin
47.
Cerovka, Basaltbruch an der Südseite
M, h, gefr
ca. 310 m
Jicin
47 a.
Jicin „na tabolce“, Nordvorstadt, Kanalgrabung
Ksst, dklgr
9
0 von Jicin:
Jicin
48.
Studenany, neuer Brunnen für Wasserleitung der Stadt
Pisst
ca. 276 — 278 m
S 31, (IX)
Jicin
Jicin
49.
Vlibice, Brunnen bei Sign. 297
Plm, weh
292 — 294 m
S 32, (X)
Jicin
50.
Ülibice, Brettsäge, Flußbett unter d. Wehr
Pisst
ca. 288 m
S 33, (IX)
Jicin
51.
Ülibice, Sonde N von der Brettsäge
Pisst
290 m
S 34, (IX)
Jicin
52.
Cerekvice (0 von Ilorice) Stbr. am Süd ostende
Pisst
9
Jonsdorf Sa.
Mühlsteingebiet von Jonsdorf (Zittau)
Sst, gr
ca. 530 — 550 m
2, 112
Jungbunzlau
1.
Jungbunzlau, linkes Iscrufer
Ksst, gr g
ca. 210 m
Jungbunzlau
2.
Jungbunzlau, linkes Iserufer
Ksst, hgr
ca. 220 m
Jungbunzlau
3.
Jungbunzlau, Ostausgang, großer Stbr.
Ksst, g gr
250—260 m
426
Stichwort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Jungbunzlau
4.
Cejetice b. Jungbunzlau, unterste Schicht
Ksst, h
Jungbunzlau
5.
Ccjetice b. Jungbunzlau, mittlere Schicht
Ksst, h
Jungbunzlau
6.
Cejetice b. Jungbunzlau, Abhang
Ksst, h
Jungbunzlau
7.
Cejetice b|. Jungbunzlau, vielleicht Schicht 3 nach Fric
Ksst, h
Jungbunzlau
8.
Cejetice by Jungbunzlau, vielleicht Schicht 5 oder G nach
Fric
Ksst, h
Kallwitz
1.
Straße unweit nördl. Kallwitz (Auscha)
Ksst, g gr
350 m
Kallwitz
2.
kleiner Anbruch an der Straße, Nordende von Kallwitz
PI ksst, gr g
320 m
Kallwitz
3.
Sandberg bei Kallwitz
Ksst, g
340—350 m
Kallwitz
4.
zwischen Kallwitz und der Sandhöhe
Ksst, w gr g
ca. 330 m
Kallwitz
5.
westl. vom Sandberge u. westl. Sign. 372
Sst, hgr g, pl
350 m
Kanina
1.
Bryozoenstcinbruch westl. Kanina (Melnik)
Ksst
Kanina
2.
Stbr. 10 Min. nördl. vom vorigen
Ksst
Kessels dorf Löw.
Wolf’s Hohlweg südl. von Kesselsdorf
Kick eis b erg
1.
Westfuß des Kickeisberges, NO von Oberhennersdorf
(Deutsch Gabel)
Ksst, g gr
330 m
2, 130
Kickeisberg
2.
Nordseite des Kickeisberges, NO von Oberhennersdorf
Ksst, hgr g
?
2, 130
Klemens dorf
1.
alter Steinbruck östl. unweit der Schule von Klemensdorf
(Reichstadt)
Sst, g
345 — 348 m
2, 98
Klemensdorf
2.
Grube östl. vom vorigen
Sst,schwgr,grg,pl
345 — 353 m
2, 98
Kl. Kahn
1.
Klein Kahn (N von Aussig)
vk Stücke im Plm
Kl. Kahn
2.
Klein Kahn (N von Aussig)
Plksst
Kochowitz
1.
kleiner Anbruch SW von Kochowitz (Gastorf)
Pl,
215 m ?
Kochowitz
2.
Anschnitt am Wege von Kochowitz nach dem Soviceberge
Pi, gr
ca. 230 m
Kokorin
1.
Straßenböschung unweit nördl. von Dorf Kokorin (Melnik)
Ksst
Kokorin
2.
Berghang über der Burg Kokorin
Ksst
Kokorin
3.
oberste Decke vom vorigen, Bryozoenschicht
Ksst
Kokorin
4.
Straße Nordostausgang vom Dorfe Kokorin
Ksst
Koschtitz
Koschtitz bei Laun a. d. Eger (Koschtitzer Platten)
Kössel
1.
alter Steinbruch nördl. von Kössel (Oschitz)
Sst, g
398—400 m
2, 151
Mittelturon 427
Stichwort
Kössel
2.
Kössel
3.
Kostelctz
Kos tu ml at
Krasikov
Krassa
1.
Krassa
2.
Kries dorf
Kroh
Kynberg Löw.
Kystra
Lämberg
Langenau Löw.
1.
Langenau Löw.
2.
Langenau Löw.
3.
Langenau Löw.
4.
Langenau Löw.
5.
Laun
1.
Laun
2.
Laun
3.
Laun
4.
Laun
5.
Leitmeritz
1.
Leitmeritz
2.
Leitmeritz
3.
Leitmeritz
4.
Leitmeritz
5.
Fundort
alter S Leinbruch nordl. von Kössel (Oschitz)
nur dl. am Steinbruch nördl. von Kössel (Oschitz)
Kostcletz (Auscha)
Kos tum lat, 5 m unterhalb der Kirche (Raudnitz)
Krasikov a. d. mährischen Grenze, zwischen Ceskä Tre-
bova und Zäbreli
westl. von Krassa (Oschitz)
südl. von Krassa
Rabsteine bei Kriesdorf
Höhe zwischen Kroh und Thein (S von Hirschberg)
Nordostsockel des Kynberges bei Lahn, Wasserriß
Kystra, steile Böschung gegen die Eger
Mcierhof Lämberg (Deutsch Gabel)
Hohlweg bei Gutsbes. Raupacii, Langenau bei Lahn
Bachbett, erste Brücke unterli. Gutsbes. Raupacii, Lan-
genau bei Lahn (Engelsbach)
Hohlweg nördl. Nieder-Langenau
Punkt 351,3 südöstlich von Gut Langenau
Straßenbiegung bei Klitzing’s Scheune südl. der Kirche
Langenau
Posteiberg (W von Laun)
Netluk (SW von Laun)
Tuchorschitz (SW von Laun)
Dubschan (SW von Laun)
Malnitz (W von Laun)
SO von Kamaik, bei Sign. 318,0
Stbr. SO von Libochowan
Höhe W Ruine Kamaik (auf Haufen)
Stbr. W von Dreihäuseln
Drcihäuseln, Telelonstangenloch am mittelsten Hause
Gestein
Meereshöhe
Teil, £
(Scliii
Ksst, hgr
389 — 390 m
2, 151
Sst, g
388—389 m
2f 151
Qu, gr
Plksst
Plm
Ksst, h
355 rn
2, 150
Kssi, li
360 m
2, 150
Sst, wl
450 — 465 in
2, 132
Ksst, gr g
350 m
Plm
300—305 in
PI
Ksst, hgr
352—360 m
2, 129
Pikest
Plksst, gr g
ca. 160 m
Sst, gr g
ca. 280 m
Plksst, gr g
ca. 280 m
Plksst, gr g
ca. 305 m
428
Stioluvort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Leitmeritz
6.
Leitmeritz
7.
Leitmeritz
8.
Leitmeritz
9.
Leitmeritz
10.
Leitmeritz
11.
Leitmeritz
12.
Leitmeritz
13.
Leitmeritz
14.
Leitmeritz
15.
Leitmeritz
16.
Leitineritz
17.
Leitmeritz
18.
Leitmeritz
19.
Leitmeritz
20.
Leitmeritz
21.
Leitmeritz
22.
Leneschitz
Liboch
Libowis
Liebenau
1.
Liebenau
2.
Liebenau
3.
Liebeschitz
1.
Liebeschitz
2.
Liebeschitz
3.
Lilienstein
1.
Lilienstein
2.
Lilienstein
3.
Stbr. S am westlichsten Hause von Dreihäuseln
N von Mirschowitz, N von Leitmeritz
Mirschowitz, oberer Teil, Hohlweg
Stollen der Firma Lopota, N vom Gaubehof
Stollen der Aktienziegelei, N vom Gaubehof
Alter Stollen, NO vom Gaubehof
Gaubchof, W von Leitmeritz
Höchster Wegeinschnitt Gaubehof — Malitschen
Malitschen, Abhang gegen Großczernosek
II o hl w cg P ok r a ti t z -II 1 i n a i
S Ileidukenmühle N von Schüttenitz
Gieshof, O von Leitmeritz, Südabhang
W von Trnowan, Sign. 177
Tschebautitz, 0 von Leitmeritz
SW vom Ziegelofcn, \\ von Tschebautitz
0- Abhang des Ivremin bei Tschebautitz
Kremin, oberer Teil
Ziegelei Lencschitz bei Laun
Li b och Ostende (Melnik)
Libowis am Wratner Berge (S Ilirschberg i,. B.)
Kirchberg westl. von Liebenau (SO Jeschken)
Kirchberg w estl. von Liebenau, Kuppe
Höhe Sign. 400,0 hart östl. Liebenau
Grube a. d. Straße, NO- Ausgang von Liebeschitz (Auscha)
Grube a. d. Straße, NO-Ausgang von Liebeschitz
Grube a. d. Straße, NO-Ausgang von Liebeschitz, oberstes
Haus
Schulhainsteinbrüche, nördl. vom Lilienstein
nördl. vom Lilienstein, Leopoldsnase
Lilienstein, Steinbrüche in der Kirchleite
Plksst, gr g ca. 300 m
PJksst, gr g ca. 350 m ?
PJm, dklgr ca. 310 m
PJm, dklgr ca. 250 m
Plm, dklgr ca. 250 m
Plm, dklgr ca. 250 m
Plksst ca. 280 rn
Plksst ca. 310 m
PI
PI ca. 300 m
PI ca. 210 m
PI ca. 180 m
PI, dklgr
Sst, g grün 156 — 160 m
PI, gr g 220-230 m
vk Expl. a. d. Plm 241 m
Ksst
PI 410 oder 42'
Pik, dklgr 425— 435 m
PJ , g gr 443 m
Plksst, schwl gr 400 m
Pisst, w gr g 270 m
Sst, k 277— 280 m
Pisst, hgr g 281—286 m
Sst, hgr 150 — 180 m
Sst, rl g n. gr geh 150 — 160 in
Sst, hgr, rl 175 — 180 m
2, 136
2, 136
2, 136
1, 19
1, 19
1, 88, (38)
Mittelturon 429
Stichwort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite, j
(Schicht)
Lindenau
1.
Lindenau, S-Teil, Haus Nr. 122 (Böhm. Zwickau)
Ksst, hgr
305-310 m
2, 97
Linden au
2.
Lindenau, N-Teil, Hohlweg nach dem Schmiedeberg
Ksst, gr g
309-312 m
2, 97
Lindenau
3.
Lindenau, N-Teil, hinter der Schmiede, Haus Nr. 183,
Hohlweg
Ksst, hgr
305 — 310 m
2, 97
Lindenau
4.
Lindenau, N-Teil, „A“ der geol. Karte, Blatt Bürgstein von
B. Müller
Ksst, h
ca. 305 m
2, 97
Lindenau
5.
Lindenau, Mitte, ,,Ba der geol. Karte, Blatt Bürgstein von
B. Müller
Ksst, h
ca. 305 m
2, 9B
Lindenau
6.
Lindenau (W. Vortiscii)
Ksst, h
ca. 305 m
00
<T>
Lobositz
1.
Kalkgruben bei Tschischkowitz (Cizkovice)
Lobositz
2.
W-Fuß des Lobosch (NW von Lobositz)
Lohmen
Brausnitzbach, Abt. 23, NO von Lohmen (Pirna i. Sachsen)
Plm, schwl gr
265 ni
Löwenberg
1.
Popelberg bei Löwenberg i. Schl.
Msst u. Ksst, 1
h. u. dklgr
Löwenberg
2.
Hohlweg am Hospitalberg bei Löwenberg
Msst u. Ksst, gr gl
Löwenberg
3.
Mittelberge bei Löwenberg
Ksst, dkl
Ludwigsdorf Löw.
1.
Kappelberg bei Ludwigsdorf
Ksst, gr
Ludwigsdorf Löw.
2.
Kappelberg, Hohlweg bei Km 4,4 der Chaussee vor Lud-
wigsdorf
Sst, g (Hangendes
von 1)
Lysa
1.
Prerover Berg, 0-11 and, Stbr. (S Lysa a. d. Elbe)
Ksst
Lysa
2.
Semitzer Berg, W -Kuppe, alter Stbr. (S Lysa)
Ksst
Lysa
3.
Semitzer Berg, SO-Abhang, Slbr.
Ksst
Lysa
4.
Semitzer Berg, SO-Abhang, Stbr.
weh Plm zw. Ksst
Mseno
1.
Mseno, Straße nach Libovis
Mseno
2.
Sedlitz nördlich von Mseno
PI, schw' gr
Nebuzel
Nebuzel (Melnik)
294—304 rn
2, 155
Neuland
1.
Fußweg von der Neuländer Straße hinab in den Hradeker
Grund (Auscha)
Sst, g
260 m
Neuland
2.
W-Endc des Vogelgrundes bei Neuland
Sst, w gr g
250—260 m
430
Stichwort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Neuschicdel
Ncuschiedcl, W-Ende (Böhm. Leipa)
Sst, g
290 — 300 m
2,
95
Nucnicek
Weinberg bei NueniCck (Leitmcritz)
152 rn
2,
154
Ob erk ries clor f
1.
östl. Teil von Kriesclorf, N-Rancl des Tales (Jeschken)
Pisst, gr
445 — 465 m
2,
133
Oberkriesdorf
2.
östl. Teil von Kriesdorf, N-Rand des Tales
Ksst, gr
480 m
2,
134
Oberkriesdorf
3.
östl. Teil von Kriesdorf, N-Rand des Tales
Ksst, g gr bis rl gr
505 m
2,
134
Olhotta
südl. Olhotta (Ausclia)
PI, gr
300 m
Petersdorf
1.
westl. vom Forsthaus Petersdorf (Deutsch Gabel)
Ksst, gr g
405 m
2,
125
Petersdorf
2.
westb vom Forsthaus Petersdorf (Kalksandstein der sächs.
geof. Karte)
Ksst, gr g
385 — 390 m
2,
126
Petersdorf
3.
100 m nördl. von den Häusern von Petersdorf, kleiner
Aufschluß
Sst, g
380 m
2,
126
Petersdorf
4.
Petersdorf
Sst, g gr
?
2,
129
Peters clor f
5.
Eckertsberg in Petersdorf
Sst, schwl gr
?
2,
129
Petersdorf
6,
Teichdurchlaß am Eckertsberge in Petersdorf
Sst
?
2,
129
Pießnig
1.
Pießnig, Hohlweg östl. des Ortes (Böhm, Leipa)
Sst, gr r g
260 — 280 m
2,
95
Pießnig
2.
Pießnig, Hohlweg östl. des Ortes (Müller)
Ksst, hgr
260—280 m
2,
95
Pießnig
3.
Pießnig, Waldrand Östl. des Ortes
Ksst, hgr
284 m
2,
95
Pießnig
4.
/.wischen Pießnig und Kleinhaida
Sst, g
285 m
2,
95
Pirna
Steilhang zwischen Pirna und Rottwerndorf
Grünsst
Plagwitz Löw.
1.
Plagwitz östl. Löwenberg, über dem Stbr. von Zeidler
& WlMMEL
Msst, gk
Plagwitz Löw.
2.
Hohlweg von Plagwitz auf die Terrasse vor dem Steinberge
Plagwitz Löw.
3.
Plagwitz, Stbr. von Zeidler & Wimmel
Ksst, dklgr, hart
Plagwitz Löw.
4.
Plagwitz, Stbr. von Zeidler & Wimmel
Sst, hgr, gk
Pia lisch nitz
südl. von Plauschnitz am N-Fuß der Teufelsmauer (Niemes)
Ksst, r
328—330 m
2,
149, (1)
Podebrad
Vlkov (Wolfsberg) 0 v. Podebrad
Po d ehr ad
1.
Vlkov (Wolfsberg) 0 v. Podebrad, N Kuppe Stbr.
Ksst
Podebrad
2.
Dorf Vlkov, N-Ausgang, Mergelgrube an der Straße
PJm
Podrhazmühle
1.
Podrhazmühle, Schicht 4 nach Fnie (Laun a. d. Eger)
PI
Poclrhazmühle
2.
Podrhazmühle, Schicht am Wasser unten
Main. Grüns.
Mittelturon
Stichwort
Fund nrt-
Gestein
Meeres höhe
Podrhazmühle
Porschdorf
Posteiwitz
Prebischtor
Räcknitz
Raschowitz
Rohatetz
Rohatetz
Rohatetz
Rohatetz
Rohatetz
Rohatetz
Roll
Roll
Rosenberg
Rosenberg
Rep in
Sabert
Sabert
Sabert
Sackschen
Sack sehen
Sackschen
Sackschen
Sackschen
Schandau
Schandau
Schneeberg
Schwa bitz
3. Podrhazmühle, scharfe Schicht 5 (Fmc)
Stbr. Porschdorf bei Schandau
Postclwitzer Steinbrüche (Schandau)
Prebischtor (Elbsandsteingebirge)
Räcknitz, S-Vorort von Dresden
W -Aus gang von Raschowitz (Auscha)
1. Höhe von Rohatetz (S von Leitmeritz)
2. Höhe von Rohatetz, SO -Abhang gegen Ilrobec
3. Straße SO von Rohatetz, Böschung
4. Straße SO von Rohatetz, Böschung
0. Straße S- Ausgang von Rohatetz, Anbruch
6. Straßenböschung 200 m S von Dolanek (W von Rohatetz)
], Weg von Rabendorf auf den Roll (Niemes)
2. Wiesenstein, S- Abhang des Roll
1. Rosenberg, Mühlgrund
2. Rosenberg, Mühlgrund
Rep in (Melnik)
\ S-Endc von Sabert, am Fuße der Teufelsmauer (Oschitz)
2# S-Endc von Sabert, am Fuße der Teufelsmauer
3 nördl. Teil der Teufelsmauer bei der Wallfahrtskapelle
\ Buchholzer Mühle, Sackschen, N-Fuß des Ratsch (Dauba)
2. Schinderberg, südl. von Sackschen, östl. Bergabhang in
halber Höhe
3 O -Abhang des Schalkberges, südöstl. von Sackschen
4 O- Abhang des Schalkberges, südöstl. von Sackschen
5 O-Abhang des Schalkberges, südöstl. von Sackschen
\ Schandau, Stbr. hinter dem Rathaus
2. Ziegeleigrube nördlich unweit Raum bei Schweizermühle
O-Abhang des Hohen Schneeberges (Bodenbach)
1. Höhe südl. Schwabitz (Niemes)
Sst
Sst, hr gr
Sst, h
Plm, dkl
Ivsst, w gr g
PJksst
Pik sst
Plm, dklgr
Plksst
Plm, dklgr
Ksst, gr
Sst
Sst, hgr
Sst, or u hgr gefl
K* st, hgr
Ksst, hgr
Ksst, r g
Ksst, h
Ksst, gr g
Plm, schwl gr
Plm, g gr
PI, hg
Sst
Plm, schwl gr
Sst, gr, g
Ksst, w gr, pl
150 — 152 m
353 — 356 m
211m
195 — 210 m
200 m
190 m
ca. 180 m
ca. 150 m
400 m
1, 86, (3)
2, 154
2, 149
1, 95, (11)
1, 95, (10)
2, 155
2, 151
2, 151
2, 151
2, 152, (2)
2, 152
2, 152, (8)
2, 152, (7)
2, 152, (6)
1, 18
Ändert 28
Stichwort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Schwabitz
2.
alter kleiner Stbr., Höhenzug südöstl. Schwabitz
Ksst, w g gr
380 m
Schwabitz
3.
östl. Schwabitz
Ksst, hgr
312— 315 m
Schwabitz
4.
NO von Schwabitz
Ksst, w gr g
Schwabitz
5.
östl. Schwabitz (schmale Bänder)
Ksst, rl gr
Schwabitz
6.
südöstl. Schwabitz
Ksst, gr, g
Schwabitz
7.
Hohlweg von Schwabitz auf den Großen Hirschberg
Schwarzwald
1.
S-Ende von Schwarzwald (Oschitz)
Ksst
380 m
2,
150
Schwarzwald
2.
S-Ende von Schwarzwald *
Ksst
395 m
2,
150
Schwarzwald
3.
Oberkante des Kühtaler Berges
Ksst, rl g
450 m
2,
151
Skalken
1.
Straße Bleiswedel — Skalken, Böschung (Auscha)
PI, schwl gr
375 — 380 m
2,
138
Skalken
2.
Straße Neuland— Skalken, Stbr. unweit Neuland
PI, schwl gr
395 m
Skalken
3.
Skalken, Hohlweg am Gasthaus, W-Abhang des Plateaus
Ksst, rl g, gr
ca. 370 m
Slap
Slap bei Bechlin (Raudnitz)
257 m
2,
155
Soviceberg
1.
Soviceberg (Raudnitz)
Ksst, w, m
273-275 m
2,
190, (36)
Soviceberg
2.
Soviceberg
Ksst
248—273 m
2,
190, (35)
Soviceberg
3.
Soviceberg
M, gr grün, glk
219—220 m
2,
190, (33)
Soviceberg
4.
Soviceberg
Ksst
193,5—207,5 m
2,
190, (27)
Soviceberg
5.
Soviceberg
M, gr bis gl
187,5-193,5 m
2,
190, (26)
Soviceberg
6,
Soviceberg
M, gr od. bll
183—186 m
2,
190, (23)
Soviceberg
7.
Soviceberg
M, gr, s
166,5—182,5 m
2,
190, (22)
Soviceberg
8.
Soviceberg
Ksst, gr
166,4-166,5 m
2,
190, (21)
Soviceberg
9.
Soviceberg
Sst, gr
164- 166,4 m
2,190,(18-20)
Soviceberg
10.
Brzanky, SW vom Soviceberge
PI
155—160 m
Soviceberg
11.
Brzanky, SW vom Soviceberge
PI
160 — 185 m
Sterndorf
1.
Brotschkenwald westl. von Sterndorf (Auscha)
Ph gr g
ca. 385 m
2,
137
Sterndorf
2.
Brotschkenwald westl. von Sterndorf (Pilzgraben nach
Reuss)
?
p
2,
137
Sterndorf
3.
Brotschkenw-ald westl. von Sterndorf (Simmergraben)
PJsst, g, schwl gr
387—390 m
2,
137, (15)
Sterndorf
4.
Pilzgraben südl. von M. H. Stran (Sterndorf)
Sst, g
357—360 m
2,
137, (9)
Stern dorf
5.
Pilzgraben südl. von M. H. Stran
Sst, W, g
356 - 357 m
2,
138, (8)
Mittelturon 433
Stichwort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Sterndorf
6.
Pilzgraben südl. von M. II, Stran
Ksst, g
356 — 357 m
2, 138, (8)
Sterndorf
7.
Pilzgraben südl. von M. II. Stran (Sterndorf)
Sst, g
340—341 m
2, 138, (1)
Sterndorf
8.
östl. Sterndorf (C. Zaiialka)
Sst, g, bl gr, m
wechs. m. Plksst
365 — 395 m
2, 176, (10)
Sterndorf
9.
südliches Gebäude von M. H. Stran
Sst, g
330 m
2, 138
Stra schnitz
Kaminek bei Straschnitz (Melnik)
300—307 m
2, 155
Strehlen
Strehlen (Dresden)
Km
Strem
Strem (Melnik)
290-296 m
2, 155
Teplitz
1.
Prasseditz (SO von Teplitz)
Tepütz
2,
Graupen (N von Teplitz)
Teplitz
3.
Loosch (SW von Teplitz)
T eschen
1.
T eschen, Westhang (Oschitz)
Ksst, hgr
320 m
T eschen
2.
Teschen
Ksst, hgr
340 m
Tetschendorf
1.
Tetschendorf (Auscha), Sign. 329,0
PJ, w gr
329 m
Tetschendorf
2.
Tetschendorf, auFm Weinberg, bei Sign. 302
Ksst, w gr, g
300 m
Triebitz
1.
Bahnhof Triebitz (Leitomischl, Ostböhmen)
Pl, schw gr
Triebitz
2.
Bahnhof Triebitz (Leitomischl, Ostböhmen)
Ksst, rl g
Truskavna
1.
Straße unterhalb Truskavna, kleiner Anbruch (Melnik)
Sst
Truskavna
2.
unterhalb der Straße unterhalb Tr uskavna,. kleiner Anbruch
Ksst
N von Turnau:
Turnau
1.
Sokolberg
Ksst, gr
480—490 m
(Xb{f)
Turnau
2.
Vranov, Berghang, W-Ufer der Iser, Mühle
Ksst, dklgr
ca. 270 m
(IX)
Turnau
3.
Drabovna, N-Abhang Waldgrenze
Ksst, dklgr
ca. 360 m
(IX)
Turnau
4.
Drabovna, NW-Rand des Plateaus
Ksst, dklgr
ca. 390 m
(IX)
Turnau
5.
Drabovna, Plateau, Waldrand N von Voderady
Ksst, dklgr
ca. 400 m
(IX)
Turnau
6.
Drabovna, Wegschnitt N von Voderady
Pisst, g gr, glk
ca. 400 m
(Xa)
Turnau
7.
Höhe SW-Encle von Friedstein
Ksst, dklgr
ca. 480 m
Turnau
8.
0 vom Uchenberg bei Bösching, Stbr.
Ksst, dklgr
ca. 480 m
4^
Co
4^
Stichwort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Turnau 9.
Lehen borg, Basaltbruch NW-Seite des Berges
■jg
ca. 500 m
Turnau 10.
N von Cervenice, Stbr. v. Kolomazniko
ca. 360 m
Turnau 11.
Weg vom Stbr. (Turnau 10) nach Tfti
Ksst, gr, g gr
320—350 m
Turnau 12.
Stbr. W vom Bahnhof Sychrov
ICsst, gr, g gr
330—340 m
S von Turnau:
Turnau 13.
Volavec, W-Ende des Dorfes
Ksst, dklgr
ca. 360 m
(IX)
Turnau 14.
Volavec, Plateaurand, 0 am Dorfe
Ksst, dklgr
ca. 380 m
(IX)
Turnau 15.
Blatcc, Plateaurand, 0 des Dorfes
Ksst, dklgr
ca. 350 m
(IX)
Voitsdorf 1.
St. Antonskiefer, Sign. 307,0, südl. von Voitsdorf (Niemes)
Ksst, rl
303—305 m
2, 149
Voitsdorf 2.
Wäldchen SW von der St. Antonskiefer
Ksst, rl
ca. 300 m
2, 149
Vsetat 1.
Ceceminberg bei Vsetat, Mitte und unten (Melnik)
Ksst
Vsetat 2.
Cceeminberg bei Vsetat, oben
Ksst
Waltersdorf Gut Löw.
Brunnenstube Wasserleitung Gut Waltersdorf, Straße Wal-
ters dorf — Wiesenhäuser
Plm, dkl
Waltersdorf er Mühle
Löw.
Walters dorf er Mühle südl. Lähn (Löwenberg)
Plm, dkl
Wartenberg
Fuß des Kreuzberges von Wartenberg
Ksst
315 m
2, 150
Weißwasser
Anschnitt der Straße von Pluzna nach Weißwasser (Hirsch-
berg i. B.)
Ksst
Wellnitz 1.
Kapelle an der Straße Wellnitz — Zwitte, Sign. 233,0
(Reichstadt)
Sst
283 m
2, 99
Wellnitz 2.
Spiegelschleiferei an der Straße Wellnitz — Zwitte
Ksst, rl, w
300 m
2, 99
Wellnitz 3.
Talgrund des von vorgenannter Straße gegen den Laufberg
ansteigenden Tälehens
Ksst, r
285—289 m
2, 100, (1)
W endischf ähre
alter Stbr. nördl. von Wendischfähre bei Schandau
Sst. r, g, hgr geh
140 — 145 m
1, 18
Widim
Schloßberg von Widim (Melnik)
Ksst
Windischkamnitz 1.
N-Enclc von Windischkamnitz, Stbr. an der Rosenbergseite
(Böhm. Kamnitz)
Sst, r, g, wl dünn
205 — 210 m
h 40, (1)
ge? ch
Mittelt uro n
Stichwort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Windischkamnitz 2.
N-Ende von Windischkamnitz, Stbr. an der Dorfstraße
Sst, h
210 m
1, 40
Wobrok 1.
Wobrok, Stbr. hinter dem Gasthaus (Auscha)
Ksst
Wobrok 2.
Wobrok (Stellwag)
Ksst
Zimor
Zimor, Ostende, kleiner Anbruch an der Straße (Melnik)
Ksst
Zivonin 1.
Zivonin, Talgrund, Ostausgang gegen Choruschitz (Melnik)
Ksst
Zivonin 2.
Zivonin, Ostende
Ksst
277—285 m
Oberturon aß
Altschiedel
Altschiedel (Böhm. Leipa)
Sst, g
307-310 m
2, 96, (2)
Antonienthal
Kuppe östl. Antonienthal
Sst, gr
405—406 m
2, 175, (15)
Böhm. Kamnitz 1.
Steinwand westl. Böhm. Kamnitz
Sst, h
ca. 320 m
1, 62
Böhm. Kamnitz 2.
Weinleite, nördl. der Lochmühle u. westl. Böhm. Kamnitz,
Basalttuff mit Einschlüssen
280 m
1, 61
Böhm. Kamnitz 3.
W-Abhang des Büchsenberges
Sst, g
290 — 300 m
1, 57, (1)
Daubitz 1.
Schwarzberg bei Altdaubitz, Ostabhang (Kreibitz)
Sst, g
400 m
1, 44
Daubitz 2.
Schwarzberg bei Altdaubitz, Westabhang
Sst, wl, g, rl
140 m
1, 99, (6)
Daubitz 3.
Steinbuchs (Sign. 429,3), Nordende von Altdaubitz, Waldrand
Sst, g
410—415 m
1, 48
Daubitz 4.
westl. vom Steinbuchs und westl. der von Altdaubitz nach
Khaa führenden Verbindungsstraße
Sst, g
400—410 m
1, 48
Daubitz 5.
westl. vom Steinbuchs und westl. der von Altdaubitz nach
Khaa führenden Verbindungsstraße. Anbruch am Fahrwege
Sst, g
399 m
1, 48
Daubitz 6.
westl. vom Steinbuchs und westl. der von Altdaubitz nach
Khaa führenden Verbindungsstraße, alter Steinbruch
nördl. von Sign. 403,5
Sst, w gr
392—399 m
1, 48, (1)
Daubitz 7.
alter Steinbruch westl. des Südausganges von Altdaubitz
und nordwestl. von Sign. 402,0
Sst. w gr
395 m
1, 48
Daubitz 8.
alter Steinbruch, nördl. vom vorigen
Sst, rl g, hgr
395 m
1, 49
Daubitz 9.
alter Steinbruch am NO-Abhang des Hemmhübels NW von
Altdaubitz
Sst, hgr, g, r
390—400 m
1, 49
9<tV
Stichwort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Daubitz
10.
Mühlberg, südl. von Altdaubitz
Sst, dklg
370—374 m
i,
102, (1)
Dittersbach
Scholzengrund bei Dittersbach i. B. (Kreibitz)
Sst, hg
330 — 333 in
i,
101, (13)
Finkendorf
1.
Brückellahne, westl. Finkendorf (Deutsch Gabel)
Sst
460 m
2,
128
Finkendorf
2.
Weganschnitt nördl. von Finkendorf, westl. Sign. 473,0
Sst, r g
455 m
2,
128
Finkendorf
3.
nördl. von Finkendorf, Sign. 473,0
Ksst, gr g
473 m
Großmergthal
1.
Waldrand zwischen der Hammer mühle und Großmergthal
(Böhm. Zwickau)
Qu, w gr, g
420 m
2,
116
Großmergthal
2.
östl. Großmergthal, gegen den Schafberg (Sign. 489,7)
Sst, r, eis
410 m
2,
120
Großmergthal
3.
östl. Großmergthal, westl. am Schaf her ge
Sst, g
440 m
2,
120
Grün aller Spitzberg
Löw.
Gipfelgrat des Grunauer Spitzberges, zwischen Löwen-
berg und Hirschberg
Grünsst
535 — 550 m
Hain
1.
Ludwigshöhe bei Hain (Oybin)
Sst, gr g
540 m
2,
118
Hain
2.
Hain
Ksst, h
560 — 570 m
2,
118
Hermsdorf
1.
Hohlweg N vom Hermsdorfer Schloßberge (Deutsch Gabel)
Ksst, hg gr
440—455 na
2,
120, (2)
Hermsdorf
2.
Hohlweg N vom Hermsdorfer Schloßberge
Sst, g
440 — 455 m
2,
121
Hermsdorf
3.
Hohlweg N vom Hermsdorfer Schloßberge
Sst, rl
430-440 m
2,
121, (1)
Hermsdorf
4.
SW von Sign. 468,0 (österr. topogr. Karte), nördl. vom
Hermsdorfer Schloßberge
Sst, rl
430—440 m
2,
121
Hermsdorf
5.
Straßen höhe Krombach — Hermsdorf
Ksst, hgr
490—500 m
2,
123, (12)
Hermsdorf
6.
Straßenhöhe Krombach — Hermsdorf
S't, r g
485 — 490 m
2,
123, (U)
Hermsdorf
7.
Straße Krombach — Hermsdorf, Südabfall
Sst, g rl
470—485 m
2,
123, (10)
Hermsdorf
8.
Straße Krombach — Hermsdorf, Südabfall
Sst, w g
465 — 470 m
2,
123, (9)
Herrenleite
Herrenleite und alte Poste bei Pirna
Sst, w gr, g
195—215 m
1,
74
Heuscheuei*
1.
Stbr. Uhusteine an der Friedrichsgrunder Lehne
Sst, h
Heuscheuer
2.
Straße westl. unweit Neufriedrichsgrund
Sst, h
690—700 m
Heuscheuer
3.
Stbr. Straße Neufriedrichsgrund nach Friedrichsgrund
Sst, h
680 m
Heuscheuer
4.
Annenkapelle bei Friedrichsgrund
Sst, h
640—660 in
1 1 i nte rh er ms dor f
1.
Hackkuppe bei Hinterhermsdorf (Schandau)
Sst, hgr, g, g r
410 — 420 m
1,
26
Ilinterhermsdorf
2.
Höhe östl. der Hackkuppe
Sst, hgr
413 m
1,
26
Oberturon a ß 437
Stichwort
.Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite, '
(Schicht)
Hochwald 1.
Stbr. am Schafberge, SW-Ausläufer des Hochwaldes
(Zittau), hart über der Stbr. -Kante
Sst, g, schwl gr
590 — 591 m
2, 121, (2)
Hochwald 2.
Stbr. am Schaf berge, SW-Ausläufer des Hochwaldes
Sst, gl w
580 — 590 m
2, 121, (1)
Hochwald 2 a.
Stbr. 0 von 2 (vorst.) u. 0 von Sign. 587,0
Sst, g, w
ca. 590 m
Hochwald 3.
Hohlweg am 0 -Abhang des Hochwaldes
Sst, g
580 m
2, 122
Hochwald 4.
alter Stbr. am Johannisbrunnen, 0 -Abhang des Hochw-aldes
Sst, w, g, rl geb
567 — 569 m
2, 122, (3)
Hochwald 5.
S -Abhang des Hochwaldes, Straßenanschnitt an Forst-
haus Nr. ß
Sst, AV, g
470 m
2, 122, (4 a)
Hochwald 6.
S-Abhang des Hochwaldes, Hohlweg siidl. v. Forsthaus Nr. 6^
Sst, r, g, m
,440 — 460 m
2, 122, (2)
Hochwald 7.
S-Abhang des Hochwaldes, Weganschnitt siidl. von Forst-
haus Nr. 6
Sst, r, g
420 — 440 m
2, 122, (1)
Hochwald 8.
S-Abhang des Hochwaldes, siidl. vom vorigen
Sst, g, rl
410 m
2, 122
II o ck en a u Lö vv .
Steinbrüche an d. Hockenbergen bei ITockenau, östl. Löw.
Sst, h
Hoffnung
kleine Höhe südöstl. vom Friedhof in Hoffnung (Böhm.
Zwickau)
Sst, AV g
405 m
2, 119
Hohnstein 1.
I lohnstein, Mühlbcrgstraßc, in der ,, Wende“ (Schandau)
Sst, h
?
1, 68
Hohnstein 2.
Hohnstein, Wartenbergstraße, hei Km 3,2
Sst, h
?
1, 68
Hohnstein 3.
Hohnstein, Wartenbergstraße, bei Km 7,6
Sst, li
?
1, 68
Innozenzidorf 1.
Kohlhau weg 0 von Innozenzidorf
Sst, hgr
p
2, 43
Innozenzidorf 2.
Fahrweg SO von Sign. 607,8, NW vom Dreiecker u. d.
Lausche
Qu, hgr
605 m
2, 57
Innozenzidorf 3.
Dachscnstc in, 0 von Innozenzidorf
Msst, rl
516—518 m
2, 168, (9)
Innozenzidorf 4.
Dachscnstcin, 0 von Innozenzidorf
Ksst, gr g
479 — 480 m
2, 168, (4)
Innozenzidorf 5.
Dachse ns tein, 0 von Innozenzidorf
Msst, hgr, rl, g
432 - 445 m
2, 168, (1)
Innozenzidorf G.
Stbr. Dachsloch, S-IIang des Dachscnsteines
Sst, g bis rl
500 — 530 m
2, 43, (1)
Jicin 1.
Ilorni Lochov, Stbr. „na Rovinu“
Sst
ca. 400 m
(Xc)
Jicin 2.
Prachov, Stbr. „na Prachove“, W v. Pf ivysina
Sst, hgr, hg
ca. 400 m
(Xc)
Jicin 3.
Ilrdoiiovicc, Stbrc. zwischen Haltestelle und Dorf
Sst, hgr, hg
ca. 340 — 360 m
Z 176 (X c)
Jicin 4.
„na Budach“ S von Krckovicc beim Teiche Vczäk, W v.
T rosky
Sst, hg
438
Stichwort
Fundort
Gestein
Heereshölie
Teil, Seite,
(Schicht)
Jicin 5
Ilorni Podulsi, Stbr. W vom Dorfe
Sst, hgr, hg
350—360 m
Z 186 (X b fl)
Jonsbach
Rabsteine im Goldbachtale bei Jonsbach (Böhm. Kamnitz)
Sst, g
240—246 m
1, 108, (1)
Jonsberg 1.
SO-Abhang des Jonsberges (Jonsdorf bei Zittau)
Sst, rl
560 m
2, 118
Jo ns borg 2.
SO-Abhang des Jonsberges, von Sign. 545,0 Schneise nach 0
Sst, g, rl
510-540 m
2, 118
Jonsberg 3.
SO-Abhang des Jonsberges, Umgebung von Sign. 545,0
Sst, g, rl
545 m
2, 118
Jonsberg 4.
SO-Abhang des Jonsberges, unweit nordl. von Sign. 545,0
Sst, g
542 m
2, 118
Khaa 1.
Fahrweg westl. der Schule von Khaa (Kreibitz)
Sst, w g, rl
370 - 380 m
1, 49
Khaa 2.
Fahrweg von der Straße Khaa-Altdaubitz, bei Sign. 369,1
gegen SW abzweigend
Msst, g
380 m
1, 50
Khaa 3.
Steilabhang östl. von Khaa, meist Sammlung Kögler,
Schön linde (Mus. Aussig)
Qu
410—420 m
1, 50
Khaa 4.
Anfang des Khaalales
Sst, hgr
384-386 m
1, 97, (5)
Khaa 5.
Anfang des Khaatales, erste Felspartien
Sst, ligr
350 m
Khaa 6.
Friedhof von Khaa
Sst, wl, g
372-390 m
1, 105, (6)
Khaa 7.
Friedhof von Khaa
Sst, wl, gl, rl gefl
350 — 360 m
1, 105, (1)
Kleinhaida 1.
kleiner Aufschluß Kleinhaida, gegen Schwoika (Böhm.
Sst, r g
270 m
2, 82
Leipa)
Kleinhaida 2.
Kleiner Stbr., nördl. vom v origen
Sst, gr, g
285 m
2, 82
Krombach
Waldrand südl. vom östl. Teile von Krombach (Böhm.
Zwickau)
Sst, gr g
490 m
2, 121
Lausche
alter östl. Stbr. am N-Abhang der Lausche
Sst, hgr
585,5—589 m
2, 170, (3)
Lodenberg
W-IIang des Lodenberges (Kriesdorf)
Sst, g
445 m
2, 130
Lücken dorf 1
Lückendorf, Schießstätte (Zittau)
Ksst, hgr
00
1
CD
O
2, 124
Lückondorf 2.
westl. von Lückendorf und westl. von Sign. 505,0
Ksst, hgr
490 m
2, 124
Lücken dorf 3.
Hohlweg SW von Sign. 505,0 (s. vor.)
Ksst, w gr
480 m
2, 124
Lücken dorf 4.
Straßenböschung südl. Forsthaus Lückendorf
Ksst, gr g
470 m
2, 124
Lücken dorf 5.
Berghang westl. der Schule in Lückendorf
Ksst, gr, schwl
440 — 450 m
2, 125, (5)
Lückendorf 6.
Hohlweg an der Landesgrenze östl. von Lückendorf
Sst, rl g
480 m
2, 125
Lückendorf 7.
nördl. des Phonolithes und östl. des Kalkofenberges (südl.
Lückendorf)
Ksst, gr
480—490 m
2, 126
Oberturon a ß 439
Stichwort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Lückendorf
8.
nördl. des Phonolithes und östl. des Kalkofenberges (südl.
Lückendorf)
Ssfc, schwl, gr il
480—490 m
2,
Lückendorf
9.
SO vom Kalkofenberge (s. vorig)
Ksst, w grg.kongl
?
2,
Lückendorf
10.
SW vom Kalkofenberge
Ksst, gr g
?
2,
Ludwigsdorf Lövv.
Ludwigsdorfer Sandstein (nach Scupin) östl. Löwenberg
Sst, hgr, gk
Mocketal
Mocketaler Grund, Stbr. 526 (Pirna)
Sst, hgr g
Mo rg enthalt
Waldstraßc von Morgenthau nach Ruine Mühlstein
Qu, hgr
?
2,
Niederkreibitz
L
nördl. von Niederkreibitz, Waldrand unweit des Dorfes,
Grundstück des Gutsbesitzers Pohl
Sst, hgr, gr g
345 m
1»
Niederkreibitz
2.
Suppgeberg, N-Abhang, westl. Niederkreibitz
Sst, g
405 — 410 m
1,
Niederkreibitz
3.
Stbr. Sign. 342,5, am Fußwege am Straßeneck zwischen
Straße in Niederkreibitz — Altdaubitz
Sst, w gr
323—329 m
1.
Niederkreibitz
4.
Sign. 396,6, westl. vom Irigberg u. nördl. Niederkreibitz
Sst, w g
401,6-404,6 m
h
Niederkreibitz
5.
Sign. 396,6, westl. vom Irigberg u. nördl. Niederkreibitz
Sst, w gr
370-374 m
h
Niederkreibitz
6.
Sign. 396,6, westl. vom Irigberg u. nördl. Niederkreibitz
Sst, gr g r
361 — 370 m
h
Niederkreibitz
7.
letzter Felsturm östl. an Sign. 333,5 am Auftreffen des
Balzhüttenweges auf d. Straße Niederkreibitz — Altdaubitz
Sst, gr g
345-347 m
h
Niederkreibitz
8.
wie 7
Sst, gr bis rl g
332—336 m
1,
Oberliclitenwalde
1.
nördl, der Straße Oberliclitenwalde — Niederlichtenwalde und
SW von Sign. 472,8 (Lausche)
Sst, g
2,
Ob erlichten walde
2.
Hohlweg, wie 1 (s. vor.)
Sst, g
530 m
2,
Oberliclitenwalde
3.
südl. der Straße Oberliclitenwalde — Niederlichtenwalde,
Ostabhang des Steinberges
Sst, w g, schwl
480 - 510 m
2,
Philippen au
südl. des „u“ von Philippenau der topogr. Karte, westl.
Böhm. Kamnitz
Sst, h
250 m
1,
Plissen
1.
W-Abhang des Plissen (Lausche)
Sst, gr schwl, dkjg
500 m
2,
Plissen
2.
W-Abhang des Plissen (Lausche)
Sst
532 m
2,
Plissen
3.
O-Abhang des Plissen
Sst, g, hgr
550 rn
2,
Plissen
4.
O-Abhang des Plissen
Sst, g gr
530-540 m
2,
Plissen
5.
N-Seite des Plissen
Sst, gr, ko
600 m
126
126
126
46
46
102, (1)
104, (3)
104, (10)
104, (4)
104, (3)
105, (7)
105, (1)
115
115/116
116
61
116
117
117
117
440
Stichwort
E undort
Gestein
Mee ieshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Rollberg 1.
Rollberg (Niemes)
Sst, gl’ ff, schwl
530 m
2, 177, (33)
Rollberg 2.
Rollberg
Ksst, r
440 — 446 m
2, 177, (25)
Schanzendorf 1.
Dorfstraße in Schanzendorf, Haus Nr. 66 (Böhm. Zwickau)
Ksst, gr
505 m
2, 117
Schanzendorf 2.
Schanzendorf
Sst, hg
480—490 m
2, 117
Schemel
Tal vom O-Ende von Schemel gegen Limbach (Böhm.
Kamnitz)
Sst, w g
279—289 m
1. 103, (8)
Thammühl 1.
NW und 0 vom Eichberge östl. von Thammühl (Hirschberg)
Ksst
340 — 350 m
2, 143
Thammühl 2.
Schraubenberg bei Thammühl
Sst, hg
362—365 m
2, 176, (27)
Turnau
Weg zwischen Groß Skai und Waldstein
Sst, li
?
Waltersdorf 1.
Stbre. am W-Abhang des Sonnenberges östl. Walters-
dorf (Zittau)
T, schw
548,1—548,3 m
2, 171, (10)
Walters dorf 2.
Stbre. am W-Abhang des Sonnenberges östl. Waltersdorf
Sst, g w
540 — 557 in
2,171,(1-4,12)
Waltersdorf 3.
Wasserleitungsschacht östl. vom Butterberge bei Walters-
Sst, w g, schwl
434,0—435,8 m
2, 60, (1)
dorf, Nähe Lausitzer Iiauptverwerfung
Wehlen
Wehlen a. d. Elbe (Mus. Dresden)
Sst
Windischkamnitz
SW-IIang des Huttenberges bei Windischkamnitz (Böhm.
Kamnitz)
Sst, hg
270—272 m
1, 107, (12)
Zeichen 1.
Stbr. 39/40 östl. Zeichen (Pirna)
Sst, w gr, g
194 — 204 m
1, 71, (9)
Zeichen 2.
Stbr. 39/40 östl. Zeichen (Pirna), Tonbank
T, schw gr
188—194 m
1, 71, (8)
Zeichen 3.
Stbr. 39 40 östl. Zeichen (Pirna)
Sst, g
170-171 m
1, 71, (4)
Zeichen 4.
Stbr. 43 östl. Zeichen (Pirna)
Sst
Zeichen 5.
Stbr. 29/30 bei Zeichen (Pirna)
Sst, wgr g
Oberturon y
Al toh lisch
südl. vom Altohlischer Teich (Böhm, Kamnitz)
Sst, w g
290 m
1, 65
Barzdorf
Ziegelei, SO-Seite des Wachberges bei Barzdorf (Niemes)
Tm, dklgr
295 — 300 m
2, 106
Birkwitz
Tongrube bei Birkwitz (Pirna) (Mus. Dresden)
Tm, dklgr
120 m
1, 76
Böhm. Kanin itz 1.
NO-Abhang des Büchsenberges, Wegeinschnitt, nördlich
Böhm. Kamnitz
Msst, rl, g
320—330 m
1, 57
Oberturon
Stichwort
Fundort
Gestein
Meeieshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Böhm. Kamnitz
2.
Prallstelle des Wcißbachcs in Jonsbach bei Böhm. Kamnitz
Tm, sclnv gr
255 m
1, 58
Böhm. Kamnitz
3.
PrallstelJo des Weißbaches in Philippsdorf bei Böhm.
Kamnitz
Tm, sclnv gr
270 — 275 m
1, 58
Böhm. Kamnitz
4.
Escijler’s Ziegelei in Nicderkamnitz (Böhm. Kamnitz)
Tm, gr
290 m
/ 1, 65
l 2, 14
Böhm. Lcipa
1.
Weg v. Böhm. Leipa n. d. Spitzberghäusern. Sign. 343,0 m
Ksst, ha, hgr
343 m
2, 80
Böhm. Lcipa
2.
Ziegelei an der Straße östl. von Altleipa
Tm, dklgr
250—253 m
2, 81
Böhm. Zwickau
Bojim’s Flösscl, am NO -Fuße des Orteisberges
Tm, dklgr
312 m
2 , 84
Bokwcn
Fußweg von Bolnven nach Schloß Schwoika (Böhm. Leipa)
Sst, dklg
299 m
2, 81
Götzdorf
Götzdorf bei Reichstadt
Tm, dklgr
?
2, 105
Großrackwitz Löw.
1.
Großrackwitz (allgemeine Bezeichnung) nordu'estl. Löwen-
borg i. Schl.
Tm, schwl
Großrack witz Löw.
2.
Großrackwitz Eisenbahneinschnitt (Ledeii’s Gut)
Tm, gr
Großrackwitz Löw.
3.
ehemal. Ziegelei von Dunkel SW von Großrackwitz
Tm, ligr, schw gr
Großrackwitz Löw.
4.
rechtes Boberufer zwischen Braunau und Sirgwitz
Tm, dkl
Hintcrj essen
Dietzmühle im Wesnitzgrunclc, Ilinterjcssen bei Pirna
Tm, schwl
125 m
1, 76
Jägers clor f
1.
Schlucht nördl. von Jägersdorf (Böhm. Leipa)
Ksst, gr w, ha
280 m
2, 70, (6)
Jägersdorf
2.
Schlucht nördl. von Jägersdorf (Böhm. Leipa)
M, dklgr
270—275 m
2, 70, (2)
W von Jicin:
Jiein
1.
Podhrädi, Brunnen bei Haus Nr. 37
Tm
ca. 310 — 325 m
Z 198, (X b ß)
Jicin
2.
Poclhrädi, Brunnen bei Haus Nr. 2
Tm, (wenig K)
ca. 345 — 350 m
(Xbß)
Jicin
3.
Rakov, Slbr. am Bache, Mühle
Tm
ca. 303 m
(Xc)
Jiein
4.
Dolni Bousov (Unterbautzen), Brunnen, Gasse z. Teiche
Tm
ca. 235 m
(X b)
Kreibitz
1.
Wasserleitung Pleschkenhäuser — Nieder kreibitz
Kqu, W
399,9—400 m
2, 15, (7)
Kreibitz
2.
Wasserleitung Pleschkenhäuser — Ni cd er kreibitz
Sst, rl, m
399,0—399,9 m
2, 15, (6)
Kreibitz
3.
Quellfassung Fabrikbesitzer Lischke Niedcrkreibitz
M, dklgr bis hgr
389—390 m
2. 16, (3)
Kreibitz
4.
Oucllfassung Fabrikbesitzer Lischke Niedcrkreibitz
Msst, dkl grün
385-387 in
2, 16, (1)
Kreibitz
5.
Ostabhang der Klctzerhöhe nördlich Niedcrkreibitz
Sm, hgr
376 m
2, 16
442
Stichwort
Hochbehälter am Ostabhang der Kietzerhöhe nördlich
Niederkreibitz
Schlucht unter dem Pickelstein (Kreibitz)
Schlucht unter dem Pickelstein (Kreibitz)
Straße Neukreibitz — Stadt Kreibitz
Nordöstlich vom Kreibitzcr Schießhaus, kleiner Aufschluß
Brunnen der Brauerei Stadt Kreibitz
Kcllerausschachtung in der Fabrik von Franz Lisci-IKE,
Stadt Kreibitz
Sandgrube am Nußlnibel, südlich von Kreibitz
Brunnen der Pickelsteiner Zwirnerei in Niederkreibitz
Mittelkriesdorf, Bachbett bei Haus Nr. 296 (Jeschken)
Wasserriß im Gehölz NO vom südlichsten Hause von
Li mb ach, Zcidclsgrund (Böhm. Kamnitz)
Tcichlehne bei Martinstal (Böhm. Zwickau) Tuffschlot
Oberhennersdorf Haus Nr. 71 (Deutsch Gabel)
Priesen a. d. Eger, Schicht 0 — 2 nach FrtiC
Robitzcr Ziegelei, südwcstl. Böhm. Lcipa
Röhrsdorf, NW vom Bahnhof, im großen Trachitstcinbruch
(Böhm. Zwickau)
N-Ende von Sandau
Schaßlowitz, östliche Schlucht, nördlich Böhm. Leipa
Schreckenstein, Tiefbohrung a. d. Überfahrt nach Wannow
Wasser riß nordöstlich von Waldeck (südlich v. Sandau)
Eisenbahne inschnitt bei Zatzschke (Pirna)
M, gl
Kqu, gr w
Msst, r g
Kqu, hgr
Kqu, dklgr
M, dklgrün gr
M, dklgrün gr
Sst, g
Msst, dklgrün
Tm, schw gr
Sm, g gr
M, schw gr, ge fr
Sm, dklgr
Tm, dkl
Tm, schw gr
Tm, dkl
T, dklgr
Ivsst, w gr, ha
Tm, dkl
Tm, dklgr
Tm, gr schw
Emscher
gelber Stbr. von Schilling bei Bergwarthau (Neuwai-thau),
nördl. Löwenberg Sst,
370—375 m
405 m
370 m
390 m
360—365 m
350 m
350 m
351 — 354 m
325—330 m
400 m
360-363 m
?
330 — 335 m
245—257 m
264 — 270 m
275 m
114— 130 m
260 — 265 m
140—160 m
2, 16, (3)
2, 18
2, 18
2, 21
2, 21, (3)
2, 22
2, 39
2, 75, (1)
2, 69, (6)
Emscher 443
Stichwort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Blottendorf
NO von Sign. 622^0 und N von Blottendorf (Haida)
Sst, g
600 - 610 m
2, 37
Böhm. Kamnitz 1.
Alter Steinbruch über dem „n“ von Böhm. Kamnitz der
topogr. Karte
Bst, g
350—355 m
2, 159, (2)
Böhm. Kamnitz 2.
Schießhausbcrg bei Böhm. Kamnitz
Sst, w gr, g
380 - 394 m
2, 159, (8)
Böhm. Kamnitz 3.
Sandgrube am N-IIang des Kamnitzer Schloßberges (beim
Jokelbauer) W-IIülfte
Sst, g
402,5-402,8 m
2, 61, (3)
Böhm. Kamnitz 4.
Sandgrube am N-IIang des Kamnitzer Schloßberges (beim
Jokelbauer) 0 -Hälfte
Sst, g
403—404 m
2, 62, (2)
Böhm. Kamnitz 5.
Sandgrube am N-IIang des Kamnitzer Schloßberges (beim
Jokelbauer) O-IIälfte
Sst, w gr
402—403 rn
2. 62, (1)
Böhm. Kamnitz 6.
zwischen Kamnitzer Schloßberge und Forstberg
Sst, hgr
400 m
2, 62
Böhm. Kamnitz 7.
Nordabhang des Forstberges südlich Böhm. Kamnitz
Sst, dklr
433 m
2, 62, (2)
Böhm. Kamnitz 8.
Tschackert’s Steinbruck nürdl. vom Iiahnlberg und nordöstl.
vom Dorfe Freudenberg
Sst, hg
320—323 m
2, 63, (1)
Böhm. Kamnitz 9.
Grube westl. vom Steinberg, südwestl. Böhm. Kamnitz
(NO der Buschbendelhäuser)
Sst, rl, schwl
345 m
2, 64
Böhm. Kamnitz 10.
Steinberg, SW von Böhm. Kamnitz
Sst, hgr, vqu
388 m
2, 64
Böhm. Kamnitz 11.
Höhe nördl. der Bezirksabdeckerei (Steinberg) südwestl.
, von Böhm. Kamnitz
Sst, g
370 m
2, 64
Böhm. Kamnitz 12.
Fuß der Höhe der Bezirksabdeckerei (Steinberg) SW von
Böhm. Kamnitz
Sst, g
345 m
2, 64
Böhm. Kainnitz 13.
Peissig's Sandgrube, nordöstl. der Bezirksabdeckerei
(Steinberg) südwestl. Böhm. Kamnitz
Sst, g
360 m
2, 64
Böhm. Kamnitz 14.
W-Hang des Sattelberges, SW von Böhm. Kamnitz
Sst, r
335 m
2, 65
Böhm. Zwickau 1.
Balleberg bei Böhm. Zwickau
Sst, gr g
410 m
2, 84
Böhm. Zwickau 2.
Orteisberg, W- Ab hang
Sst, w gr, gr g
360 — 370 m
2, 85
Böhm. Zwickau 3.
Privatstraße Böhm. Zwickau — Lindenau
Sst, g, vqu
? ?
2, 85
Böhm. Zwickau 4.
Alter Steinbruch NO vom Zwickauer Brauhaus
Sst, g r gr, t
374 — 375 m
2, 87, (4)
Böhm. Zwickau 5.
Waldrand oberhalb von Kleingrün
Sst, r g wl
430 —440 m
2, 87, (6)
Böhm. Zwickau 6.
Hohlweg östl. am Friedhof von Kunnersdorf
Sst, hgr
331-334 m
2, 88, (2)
Stichwort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Chlomek
Chlomekberg bei Jungbunzlau
Sst, g
Daubitz 1.
Wasserleitung Pleschkenhäuser — Niederkreibitz, Probelöcher
östl. vom Irigberg (Kreibitz)
Msst, g v
440 m
2, 15
Daubitz 2.
Brunnen der Fabrik am Forsthaus von Neudaubitz, liördl.
vom Irigberg
Sst
430 m
2, 15
Daubitz 3.
Kalkbruch bei Daubitz, Tunnel
Kqu, dklgr
490 m
2, 19
Daubitz 4.
Lesesteine westl. am Kalkbruch
Sst, g w
480 m
2, 19
Daubitz 5.
Fahrweg westl. vom Kalkbruch
Sst, W gl*, g
470—475 m
2, 19, (9)
Debus
Kleiner Debus westl. v. Praskowitz a. d. Elbe (Leitmeritz)
Tm, dklgr
Deutmannsdorf Löw. 1.
Kretschamberg nördl. v. Deutm annsdorf
Sst, gl, m
Deutmannsdorf Löw. 2.
Hohlweg von Brand-Rosemann, am Kretschamberge nördl.
von Deutmannsdorf (Löw,. i. Schl.)
Sst, m
550 m
Falkenau 1.
Straßenanschnitt südl. dor Kirche Falkenau-Kittlitz (Böhm.
Kamnitz
Msst, w g r
550 m
2, 37
Falkenau 2.
Falkenau N-Abhang
Msst, g
448 — 452 m
2, 164, (4)
Falkenau 3.
Wallbach in Falkenau
Sst, meist g
450—460 m
2, 164, (3)
Falkenau 4.
Wallbach in Falkenau
Msst, rl
449 — 450 m
2, 164, (2)
Falkenau 5.
Großer Buchberg bei Falkenau
Sst, g, hgr
600—610 m
2, 164, (1)
Falkenau 6.
Aschberg
Msst, g
548 — 550 m
2, 165, (18)
Falkenau 7.
Tälchen östl. der Kirche von Falkenau-Kittlitz
Msst, r g
478-480 m
2, 165, (4)
Gehnsdorf Löw. 1.
Stbr. Gehnsdorf nördl. von Löwenberg i. Schl.
Sst
Gehnsdorf Löw. 2. 1)
südöstl. von Gehnsdorf3 an der Chaussee von Ludwigsdorf
nach Seitendorf zwischen Km 6,5 u. 6,6
Sm, gr
Gehnsdorf Löw. 3. ^
wie 2, großer Block
Ksst, dklgr
Giersdorf Löw.
Giersdorf NO von Löwenberg i. Schl.
Sst
Großgrünau
Felsen westl. vom N-Ende von Großgrünau (Niemes)
Sst, hgr
330 — 350 m
2, 102
Gr o ßh a rtm anns dor f
Geissler’s Hohlweg westl. Großhartmannsdorf Sign. 224,5
Low.
Km 13,2 nordöstl. von Löw. i. Schl.
Sm, g gr, schw gr
Großmergthal
Kammhöhe zwischen SO -Ende von Glasert und Großmerg-
thal (Böhm. Zwickau)
Sst, w gr, g, r
385—386 m
2, 174, (9)
1) wahrscheinlich Oberturon 7
Emscher 445
Stich worb
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Großrackwitz Löw.
Geschiebe bei Großrackwitz (Löwenberg)
Haida
Straße Haida — Röhrsdorf, Straßenböschung, gesammelt
von E. Danzig (meine Sammlung)
Sst, h
Hasel
Steinbruch im Dorfe Hasel (Böhm. Kamnitz)
Sst, gr g
410-418 m
2, 163, (9)
Hermsdorf 1.
N-Fuß des Limberges, gegen Hermsdorf (Deutsch Gabel)
Sst, g
380- 390 m
2, 91
Hermsdorf 2.
Sauberg bei Hermsdorf, S-IIang
Sst, g
430—435 m
2, 92, (5)
Hermsdorf 3.
Sauberg bei Hermsdorf, S-IIang
Sst, g
410 m
2, 92, (1)
Hermsdorf 4.
Sauberg (Erich Donatii)
Sst, h
p
2, 92
Hermsdorf 5.
Falkenberg bei Hermsdorf, SO- Abhang
Sst, rl
430—435 m
2, 92, (8)
Hermsdorf G.
Falkcnberg bei Hermsdorf, SO- Abhang
Sst, g
375—380 m
2, 92, (2)
Hermsdorf 7.
Steinberg bei Hermsdorf, S- Abhang
Sst, gr g
390—391 m
2, 93, (5)
Hermsdorf 8.
Straße Krombach — Hermsdorf, S-Abfall
Sst, w bis rl schw
413—416 m
2, 123, (5)
Hermsdorf 9.
Kleiner Anbruch wcstl. der Straße Krombach — Hermsdorf
Sst, w gr, g
410—411 m
2, 123, (3)
Hermsdorf Löw.
Aufschluß an Eisenbahn nach Merzdorf, wenig oberhalb
Bahnhof Hermsdorf
Msst, Bombe im
Basalttuff
Herzogswaldau Löw.
Stbr. bei Hcrzogswaldau nordwestl. von Löwenberg i. Schl.
Sst, li
Hillemühl 1.
Teufelslöcher, südl. von Hillemühl (Böhm. Kamnitz)
Msst, rl g
440 — 450 m
2, 38, (1)
Hillemühl 2.
Forsthaus, Straße westl. Hillemühl
Sst, g
360-361 m
2, 159, (1)
Hillemühl 3.
Bielsbach bei Ilillemühl
Sst, g
430—442 m
2, 163, (6)
Hochkirch Löw.
Hochkirch bei Penzig, nordwestl. von Löwenberg
Sst
Hohlstein Löw.
Sandgrube bei Hohlstein, nördl. von Löwenberg i. Schl.
Sst Geschiebe
Jäger dör fei 1.
Blöcke westl. von Jägerdörfel, über dem „J“ der topogr.
Karte (Lausche)
Sst, g rl
650 m
2, 44
Jägerdörfel 2.
Markierter „J;‘-Weg von Jägerdörfel nach der Straße Neu-
hütlc — Oberlichtenw7alde (Sign. 516,4)
Sst, g, rl
540 m
2, 44
W von Jicin:
Jicin 1.
Podhrädi, Stbr. W unter Lorettohöhe
Sst
ca. 370 m
Z 197, (Xc)
Jicin 2.
Rakov, Stbr. unter der Mühle
Sst
ca. 310 m
(Xc)
446
Stichwort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
( Schicht)
Jicin
3.
Skurina (NW Libän) Stbr. Straße gegen Markvartice
Sst
ca. 340 m
(Xc)
Jicin
4.
Zäliuby (NW Li bah) Straße im Orte
Sst
ca. 300 m
(Xc)
Jicin
5.
Licno-Zahuby, Gemeinde-Stbr.
Qu, hgr
ca. 310 m
(X c)
Kaltenbach
Kaltenbach, westl. vom Kaltenberge, N-Abhang des Tales
M, dkl, ha
400 m
Kaltenberg
Kaltenberg, W-Seite (Kreibitz)
Sst, w
570 m
2,
32
Kamnitzberg
NO-Abhang des Kainnitzberges (Reichstadt)
Sst, g u. r geb
392—395 m
2,
104, (3)
Kessels dorf Löw.
Kessels dorf nordwestl. von Löwenberg
Kleinmergthal
1.
Straße v. Kunnersdorf nach Kleinmergthal (Böhm. Zwickau)
Sst, g
355 — 365 m
2,
89
Klein m er gthal
2.
Segenberg bei Kleinmergthal (Böhm. Zwickau)
Qu, hgr
460 m ?
2,
89
Kreibitz
1.
Böschung an der scharfen Biegung der Verbindungsstraße
von Ncukreibitz nach Daubitz
Sst, rl, m
499 — 500 m
2,
17, (1)
Kreibitz
2.
Am Pickclstcin, westl. vom Bahnhof Kreibitz Teichstadt
Sst, g
490 m
2,
17
Kreibitz
3.
Schlucht unter dem Pickelstein
Kqu, hgr
458,5 - 460 m
2,
17, (11)
Kreibitz
4.
Schlucht unter dem Pickelstein
H, hgr
457,5 — 458,5 m
2,
17, (10)
Kreibitz
5.
Schlucht unter dein Pickelstein
Sst, ligr
457 — 457,5 m
2,
17, (9)
Kreibitz
6.
Schlucht unter dem Pickelstein
Kqu, schw gr
449 — 450 m
2,
17, (7)
Kreibitz
7.
Schlucht unter dem Pickelstein
Tm, schw gr
444 — 445 m
2,
17, (5)
Kreibitz
8.
Blöcke westl. vom Bahnhof Kreibitz Teichstadt, „T“ von
Teichstadt der topogr. Karte
Ms st, wgr u. g gef 1
490 — 495 m
2,
20
Kreibitz
9.
Alter Sandsleinbruch westl. v. Bahnhof Kreibitz Teichstadt
Msst, h
475-480 m
2,
20
Kreibitz
10.
Sandgrube S vom Bahnhof Kreibitz Teichstadt
Sst, g
468 — 470 m
2,
20, (2)
Kreibitz
11.
Einzelnes Haus am Kirchweg von Neukreibitz nach Stadt
Kreibitz, Hohlweg
Msst, gr, g
450 - 452 m
2,
21, (2)
Kreibitz
12.
Einzelnes Haus am Kirchweg von Neukreibitz nach Stadt
Kreibitz, kleiner Anbruch westl. des Weges
Ksst, gr g, ha
449 — 450 m
2,
21, (1)
Kreibitz
13.
E.-St. Schönfeld-OberkrcibiLz
Sst, gl
490 m
2,
22
Kreibitz
14.
E.-St. Schönfeld-Oberkreibitz
Sst, gl
475 — 480 m
2,
160, (21)
Kreibitz
15.
Talgrund nordwestl. vom Domeisberg bei Oberkreibitz,
Sign. 382,8
Sst, g
396-396,5 m
2,
160, (3) __
E irischer 447
Stichwort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Kreibitz
16.
Alter Steinbruch südl. unweit der Straße von der E.-St.
Schönfeld-Oberkreibitz nach Oberkreibitz
Sst, gl
480 m
2,
22
Kreibitz
17.
Ostabhang des Kleinen Ahrenberges bei Kreibitz
Sst, g, m
510 — 520 m
2,
161, (25)
Kreibitz
18.
Straße Forsthaus Kreuzbuche nach Schönfeld
Msst, g
516 m
2,
23
Kreibitz
19.
Straße Forsthaus Kreuzbuche nach Schönfeld
Msst, g
510 m
2,
24
Kreibitz
20.
Steinbruch am NW- Abhang des Hohen Himpelsberges
Sst, gr
413 — 415 in
2,
24, (3)
Kreibitz
21.
Buchhübel südl. Niederkreibitz, N-Abhang
Msst
415 — 425 m
2,
28, (11)
Kreibitz
22.
Buchhübel südl. Niederkreibitz, N-Abhang
Msst, gr, g
410 m
2,
28, (10)
Kreibitz
23.
Aschenstein, N-Abhang
Msst, r
550 m
2,
35
Kreibitz
24.
Steinbruch an der Juliushöhe, östl. von Schönfeld
Msst, w gr, rl g
449—449,5 m
2,
36, (2)
Kreibitz
25.
Steinbruch an der Juliushöhe, östl. von Schönfeld
Sst, w gr
445—449 m
2,
36, (1)
Kreibitz
26.
Eisenbahnwärterhaus zwischen E.-St. Tannendorf u. Schön-
feld-Oberkreibitz
Msst, rl, g
509—510 m
2,
40, (2)
Kreibitz
27.
Oberkreibitz, Dorfstraße
Ksst, w gr, ha
388,8-389,8 m
2,
56, (3)
Kreibitz
28.
Oberkreibitz, Dorfstraße
Tm, schw
387,8—388,8 m
2,
56, (2)
Kunnersdorf
1.
Kunnersdorf Friedhof — Himmertsberg (Böhm. Kamnitz)
Sst, g, qu
394 - 395 m
2,
30, (2)
Kunnersdorf
2.
Deusberg bei Kunnersdorf
Msst, gr, gr schw
387 m
2,
31, (9)
Langenau
kleiner Anbruch südl. E.-St. Langenau (Haida)
Sst, h
320 m
2,
71
Limbacli
1.
Rollberg b. Limbach (Böhm. Kamnitz)
Qu, w gr
454 — 464 m
1,
51
Limbach
2.
Straße südl. Limbach, Sign. 400,6
Qu, w gr
400 m (?)
1,
51
Li mb ach
3.
St ein wiesen westl. Limbach
Qu, w gr
ca. 370 m (?)
1,
51
Markersdorf
1.
N-Abhang des Kirchberges v. Markersdorf (Böhm. Kamnitz)
Sst, g
270 m
2,
66
Markersdorf
2.
Sandgrube, W der Kirche von Markersdorf
Sst, gr, gr g
260-266 m
2,
66
Markersdorf
3.
Sciimidt’s Sandgrube, Haus Nr. 233 in Markersdorf, südl.
des Dorfes
Ksst, gr g, Knollen
262—270 m
2,
66
Morgenthau
1.
Waldstraße N, westl. Ruine Mühlstein (Böhm. Zwickau)
Sst, g
440 m
2,
46
E.-St. Neuhütte
1.
N-Fuß des Großen Schobers, N von E.-St. Neuhütte (Böhm.
Zwickau)
Msst, g
645 m
t>
42
E.-St. Neuhütte
2.
Straßenhöhe Sign. 604,4 N von E.-St. Neuhütte
Msst, g
605 m
2,
42, (4)
E.-St. Neuhütte
3.
kleiner Hohlweg NO von Straßenhöhe Sign. 604,4
Msst, g
620 m
2,
42
448
Ändert 29
Stichwort
Fundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
E.-St. Neuhütte
4.
Straße von Sign. 604,4 nach Innozenzidorf
Msst, g
565 m
2,
42
E.-St. Neuhütte
5.
Alter Steinbruch am Friedrichsbach, bei Sign. 547,4 SO
von E.-St. Neuhütte
Msst, g r
544 — 553 m
2,
46/170
E.-St. Neuhütte
6.
Straße Neuhütte — Oberlichtenwalde, Sign. 574,9
Sst, g, w, r, schwl
574 m
2,
46
E.-St, Neuhütte
7.
Eisenbahnlinie Neuhütte — Röhrsdorf, Eisenbahneinschnitt
vor dem ersten Wärterhause
Sst, hgr
533 — 534 m
2,
169, (5)
E.-St. Neuhütte
8.
Eisenbahnbrücke Morgenthau-Röhrsdorf
Msst, rl g
465 — 470 m
2,
169, (1)
Neuwarthau Löw.
1.
Anschnitt am Kleinbahnhof Neuwarthau Sign. 235,4 nördl.
von Löwenberg i. Schl.
Msst, h
Neuwarthau Löw.
2.
Bezeichnet als „Neuwarthau“ ohne nähere Fundstelle im
Geol. Landesmus.
Msst
Neuwarthau Löw.
3.
Berg warthau, Felder NW bei Sign. 248,1
Msst, gr g
Neuwarthau Löw.
4.
Bergw arthau, Stbr. von Zeidler & Wimmel Nr. 5,
unter Tage
Niedersteinschönau
Eelstürme bei Niedersteinschönau (Böhm. Kamnitz)
Msst, r u gw gefl
■ 360-365 m
2,
63, (l)
Oberhasel
Abhang gegen 0 im Dorfe Oberhasel (Böhm. Kamnitz)
Msst, g rl
475—476 m
2,
162, (20)
0 berkess eis dorf Löw
Joi-in’s (westlichster) Steinbruch, 1912 eröffnet, nördl. am
W-Ende von Oberkesselsdorf, nordwestl. Löw.
0 b er 1 i ch t en w aide
1.
Nordöstlichstes Iiaus von Oberlichtenwalde (Lausche)
Sst, hgr teils vqu
550 m
2,
44
Oberlichtenwalde
2.
Östl. unweit Oberlichtenwalde
Sst, gl, w gr
530 m
2,
45
Oberkreibitzer Tal-
sperre
1.
Talsperre Oberkreibitz, Scholle A, östl. Talseite
Sst, hgr
431 m
2,
50, (22)
Oberkreibitzer Tal-
sperre
2.
Talsperre Oberkreibitz, Scholle A, östl. Talseite
Sst, g, gr
430 m
2,
50, (20)
Oberkreibitzer Tal-
sperre
3.
Talsperre Oberkreibitz, Scholle A, östl. Talseite
Sst, gl
424—427 m
2,
50, (13)
Oberkreibitzer Tal-
sperre
4.
Talsperre Oberkreibitz, Scholle A, östl. Talseite
Sm, dklgr
414 m
2,
61, (6)
Oberkreibitzer Tal-
sperre
5.
Talsperro Oberkreibitz, Scholle A, östl. Talseite
Ksst, dklgr, ha
413 m
2,
51, (5)
Emscher 449
Stichwort
Eundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
Oberkreibitzer Tal-
sperre 6.
Talsperre Oberkreibitz, Scholle A, östl. Talseite
Msst, dklgr
412 m
2, 51, (4)
Oberkreibitzer Tal-
sperre 7.
Talsperre Oberkreibitz, Scholle B, westl. Talseite
Sst, g
430-433 m
2, 52, (7)
Oberkreibitzer Tal-
sperre 8.
Talsperre Oberkreibitz, Scholle B, westl. u. östl. Talseite
M, schw gr, s
423,5—428,5 m
2, 52, (3)
Oberkreibitzer Tal-
sperre 9.
Talsperre Oberkreibitz, Scholle B, östl. Talseite, unter-
halb des Wärterhauses
Ksst, dklgr, ha
423—424 m
2, 53, (2)
Oberkreibitzer Tal-
sperre 10.
Talsperre Oberkreibitz, Scholle C
Sst, rl g, m
426—427 m
2, 53, (1)
Oberprcsehkau
Hohlweg am S-Abhang des Auerhübels bei Oberpreschkau
(Böhm. Kamnitz)
Msst, w gr
540 — 550 m
2, 165
Peters dorf
westlichstes Haus von Petersdorf (Deutsch Gabel)
Sst, gr
391 m
2, 93
Priesen
Priesen a. d. Eger, Schicht 3 — 6 nach Eric
Tm, hgr
Robitz
Robitzer Ziegelei, oberste Schichten, SW Böhm. Leipa
Tm, schw gr
ca. 265 m
2, 67
Salzberg
Salzberg bei Quedlinburg
Sst, g
?
Sil berstein
Grube am 0-Iiang des Silbersteines b. Kriesdorf (Jeschken)
Sst, hgr
430—440 m
2, 107
Schießnig
Schießnig, Dorfweg, östl. Böhm. Leipa
Sst, gr g
250 — 255 m
2, 68
Schwoika
Schloß Schwoika, abgerollter Steinblock (Böhm. Leipa)
Sst, li
380 m ?
2, 82
Tannenberg 1.
im Wege westl. v. Tannendörfel und westl. Sign. 542,3
(Kreibitz)
Msst, g r
545 m
2, 58
Tannenberg 2.
Steinbruch am S-Abhang des Tannenberges
Sst, r u. g geb
658 — 660 m
2, 166, (24)
Tannenberg 3.
Steinbruch am S-Abhang des Tannenberges
Sst, rl g
653 — 655 m
2, 166, (19)
Tannenberg 4.
Steinbruch am S-Abhang des Tannenberges
Sst, g rl
650 — 653 m
2, 166, (18)
E.-St. Tannendorf1) 1.
Einschnitt südl. an der E.-St. Tannendorf (Kreibitz)
Ksst, schw gr u.
Tm, schw
540—543 m
2, 167, (9 u. 10)
E.-St. Tannendorf 2.
Meisengrund, NO der E.-St. Tannendorf
Msst, rl g
485-500 m
2, 168, (7)
E.-St. Tannendorf 2 a.
Meisengrund, NO der E.-St. Tannendorf
Msst, gl, rl, wl
500 — 517 m
2, 168, (8)
E.-St. Tannendorf 3.
SW-Abhang des Hanfkuchen, SO von E.-St. Tannendorf
Sst, w gr, gl
615—635 m
2, 41, (5)
1) früher Tannenberg
450
Stichwort
Eundort
Gestein
Meereshöhe
Teil, Seite,
(Schicht)
E.-St. Tannendorf
4.
westl. vom Hanfkuchen, vom Fahrweg angeschnitten
Msst, gr, g, rl
610— 615 m
2, 41, (4)
Tollen stein
Ullersdorf a. Oueis
Weganschnitt westl. am Tollenstein (Kreibitz)
Ms st, gl,rl,gr schwl
595 — 600 m
2, 41
Löw.
Ullersdorf am Queis
Sst
Waldau Löw.
Waldau zwischen Görlitz und Löwenberg i. Schl.
Sst, hgr
Wenig Rackwitz Löw.
Stbr. von Zeidler & Wimmel, Steinberg bei Wenig Rack-
witz, nördl. Löwenberg i. Schl.
Sst, h
Untersenon (?)
Niederbiel au Löw.
Niederbielau westl. von Löwenberg
0 1 1 en d o rf L ö w .
Ottendorf nordwestl. von Löwenberg
Sirgwitz Löw.
Sirgwitz nördl. Löwenberg i. Schl.
Sst
Ullersdorf Löw.
Ullersdorf a. Rober
Tei, schw
Wehrau Löw.
Wehrau am Queis
W enig R a ck w i tz
Löw.
1.
mit ,, Wenig Rackwitz“ im Geol. Landesmus. bezeichnet
Sst, gr, g
Wenig Rackwitz
Löw.
Wenig Rackwitz
2.
Alter Stollen bei Wenig Rackwitz, nördl, Löwenberg i. Schl.
Sst
Löw.
3.
1 km westl. vom Steinbruch bei Wenig Rackwitz, 0,5 km
S vom Schwarzen Berge
Sst
Wenig Rackwitz
Löw.
4.
Steinberg nahe Steinbruch Zeidler & Wimmel bei Wenig
Rackwitz
Sst
Wenig Rackwitz
Löw.
5.
An der Chaussee nördl. v. Steinberge bei Wenig Rackwitz
Msst, g gr
Emscher Untersenon (?)
Paläontologlsches Namensverzeiehnis
A
Acanthoceras dentatocarinatus. 403
A c m a e a depressa. 58. 349
Acmaeidae. 349
A c t a e o n
— elongatus. 62. 387
— muelleri. 387
— o v u m. 62. 387. 388
Actaeonella
— acuminata. 62. 387
— b e y r i c h i. 62. 386
— b r i a r t i. 62. 386
Actaeonidae. 386
Acteon ovum. 387
Actinocamax plenus. 14
Aequipecten
— - pexatus. 162
— brandesi. 162
Alectryonia
— frons. 187
— semiplan a. 189
s u d e t i c a. 187
Atloceramus medius.. 113
Ammonites
— alexandri. 407
— alstadenensis. 403
— bizonatua. 407
— cottae. 399
— dentato-carinatus. 403
— emscheris. 405
— germari. 403
— haberfellneri. 403
— margae. 405
— neptuni. 403
— orbignyanus. 398
— peramplus. 397
— poly opsis. 66. 407
— s c b 1 o e n b a c hi. 407
— serrato-marginatus. 405
— subtricarinatus (a). 408
— tannenbergicus. 398
— texanus. 404. 405
— tricarinatus. 406
Ammonites
— vibrayeanus. 398
— - westplialicus. 407
Aminonoide a. 392
A n a t i n a
— concentrica. 335
— lanceolata. 56. 334
Anatinidae. 334
Anisomyaria. 84
Anomia
— ewaldi. 175. 176. 177. 178
— immitans. 175
— incurvata. 178
— lamellosa. 31. 50. 175. 179
— p s e u d o r a d i a t a. 50. 180
— semiglobosa. 31. 175. 177
— ■ subtruncata. 39. 40. 50. 177. 178
— truncata. 178
“ undulata. 31. 175. 177
— sp. Holzapfel. 178
— sp. G. Müller. 178
A n o m i i d a c, 175
Anthozoa. 5. 44. 70
Aporhais
— anserina. 372
— arachnoides. 378
— coarctata. 376
- megaloptera. 378
— reussi. 375
— stenoptera. 374
Aporrliaitla e. 372
Aporrhais
— anserina. 373
— arachnoides. 62. 378
— coarctata. 16. 62. 376. 377
— granulata. 62. 375. 378
— granulata var. lata. 375
— granulosa. 373
— hirundo. 30. 372
— 1 o n g i s p i n a. 60. 373. 378
— -megaloptera. 62. 377
— papilionacea. 62. 377
— parkinsoni var. 375
Paläontologisches Namensverzeichnis
453
Aporrhais
— reussi. 377
— reussi var. 62. 375
— schlotheimi. 24. 28. 33. 300
— stenoptera. 374
— substenoptera. 39. 60. 374. 370
— tannenbergica. 62. 376. 377
— tenuistriata. 62. 377
— v e s p e r t i 1 i o. 30. 60. 372. 373.
374. 378
— vespertilio var. 372. 373
Area
— aquisgranensis. 232. 233
— bifida. 52. 231
— carte roni. 33. 52. 232
— furcifera var. 226
— g e i n i t z i. 52. 228. 229
— glabra. 219. 220
— hi 11 er i. 52. 228
— orbignyana. 31. 219
— pholadiformis. 233
— p r o p i n q u a. 52. 226
— radiata. 229
— striatula. 225
— subglabra. 215. 219. 221
— subhercynica. 52. 230
— truncata. 52. 231
— u n d u 1 a t a. 39. 52. 226
— vendinensis. 232
A r c i d a e. 215
Areopagia
— costulata. 299
— nummismalis. 273
Arthropoda. 66. 408
Articulata. 79
Aspidobr anchia. 350
Aspidolepis steinlai. 66. 414
Astacus leachii. 409
A s t a r t e
— acuta. 242. 243. 342
— - caelata. 242
— formosa. 241
— nana. 54. 243
— planissima. 242
— cf. roemeri. 246. 249
— s i m i 1 i s. 54. 242
Astartidae. 240
Asterias
— schulz(e)i. 71
— tuberculifera. 71
Asteroid -ea. 5. 71
Astropecten
— : s c u p i n i. 44. 71
— sp. Scupin. 71
Avellana
— archiaciana. 387
— cassis. 387
— humboldti. 387. 388
— sculptilis. 387
A v i c u 1 a
— anomala. 96
— caudigera. 84. 85
— caudigera var.
46.
84
— coerulescens.
46.
86
— geinitzi. 46. 85.
86
— kieslingswaldensis.
27.
31.
— n e p t u n i. 23. 46.
87
— pectiniformis.. 84.
85
— pectinoides. 21. 33.
— triloba. 94
33. 94
46. 85
— sp.
Ändert.
46.
— sp.
Scupin.
86
A v i c
u 1 i d a e.
84
B
Baculites
— anceps,. 395
— baculoides. 395. 396
— b o h e m i c u s 27. 30. 38. 64. 395
— faujasii. 395
— faujas(s)i var. bohemica(us). 395. 396
— incurvatus. 27. 30. 395. 398
— sp. 39
ßarbatia
— geinitzi. 229
— subhercynica. 230
Barroisiceras
— haberfellneri. 26. 64. 403
— haberfellneri var. desmoulinsi. 404
Beryx ornatus, 415
Biflustra sp. d’Oruicny. 79
Biradiolites fasciger. 17
Brach iopod a. 5. 46. 79
Brunonia
— grandis. 349
— irregularis. 349
Bryozoa. 5. 46. 79
Bulla oviformis. 389
B u 1 1 i d a e. 388
454
Paläontologisches Namensverzeichnis
c
Calianassa
— antiqua. 410
— elongata. 30. 410
— faujasi. 30. 410
Callianassa antiqua. 30. 66. 410
Callista plana. 282. 283. 284
Campton ectes virgatus. 156
C a n c e 1 1 a r i a thiemeana. 62. 386
Cancellariiclae. 386
Capsula
— costulata.. 299
— semicostata. 296
— strigata. 294
— subdecussata. 298
Cardiaster
— ananchy tis. 17. 44. 74. 76
— cotteanus. 31 . 44. 75
— cotteauanus. 31. 75. 76
— granulosus, 74
— j u g a t u s. 28. 32. 44. 76
— planus. 23. 44. 75
— sp. Scupin. 28. 74. 76
C a r d i i d a e. 254
Car dita
— g e i n i t z i. 39. 54. 240
— goldfussi. 335
— parvula. 240. 241
— tenuicosta. 241. 242
Cardium
— alt er na ns. 254. 255. 256
— alutaceum. 256. 258. 262
— becksii. 260. 261
— bredai. 261
— debeyanum. 308
— dubium. 259. 261
— hillanum. 262
— intermedium. 254. 256
— marquarti. 258
— neptuni. 87
— nöggerathi. 27. 54. 261
— o 1 1 o i. 29. 54. 259
— ottonis. 29. 259. 261
— pectiniforme. 33. 34. 259. 260. 261
— productum. 254. 255. 256
— semipapillatu m. 54. 262
— tubuliferum. 254. 255. 256
Cassidulidae. 73
Catopygus
— albensis. 44. 73. 74
Catopygus
— pyriformis. 44. 73
— s p. Ändert. 44. 74
Cephalopoda. 5. 62. 389
Cercomya
— lanceolata. 334
— papyracea. 335
Cerithiidae. 369
Cerithium
— binodosum. 370. 371. 372
— chlomekense, 28. 32. 60. 369
— clathratum. 371
— dresleri. 32. 60. 370
— fasciatum. 371
— ni u 1 1 i n o d o s u m. 60. 370. 372
— pseudoclathratum. 60. 371
— willige r i. 28. 32. 60. 369. 370
Ceromya
— cretacea. 28. 30. 56. 252. 309
— isocardioides. 30. 309
Cercomya lanceolata. 334
Chama
— canaliculata. 183
— cornu arietis, 191
— haliotoidea. 193
— laciniata- 191
Chemnitzia kieslingswaldensis. 31. 368
C h 1 a m y s
— dujardini. 163
— faujasi. 159
— septemplicatus. 162
Chrysodomus buchi. 381
Cidaridae. 72
C i d a r i s
— armata. 72
— papillata. 72
— reussi. 16. 23. 44. 72
— subvesiculosa. 44. 72
— vesiculosa. 72
C i n u 1 i a humboldti. 62. 387
Circe discus. 273
Cladocyclusstrehlensis. 66. 415
Clavagella
— clavata. 345
— elegans. 32. 58. 344
— sp. Scupin. 345
Clavagellidae. 344
Coelenterata. 17. 44. 68
Corax
— falcatus- 412
Paläontologisches Namensverzeichnis
455
Corax
— heterodon. 23. 66. 412
— obliquus. 412
C o r b u 1 a
— aequivalvis. 335
bockschi(i),. 340. 341
— lanceolata. 334
- 1 i n e a t a. 58. 342. 343
striatula. 340. 341. 342. 343
s ubstriatuln. 30. 58. 340. 343
sub striatula var. nana. 58. 342
truncata. 343
Corbulamella striatula.. 30. 340
Cosmoceras schloenbachi. 64.
407
Cosmoceratidae,. 398
Craspedotus engelhardti. 352
Crassatella
arcacea. 27. 31. 33. 54. 246. 250
bockschii. 340
bohemica. 27. 246. 249
bohemica var. abbreviata. 246
gregaria. 27. 246. 247. 249
macrodonta. 249
marrotiana. 246. 249
protracta. 269
regularis. 31. 54. 246. 249. 250
rugosa. 246. 249
subarcacea.. 249
trapezoidalis.. 268. 269
tricarinata. 268. 269
Crassatellidae. 246
Cremnoceramus strehlensis. 105
Crenella
i n f 1 a t a. 28. 52. 205
striatula. 28
Cribrospongia angustata. 69
Criocardium tubuliferum. 255
Crioceras membranaceum. 66.
407
Crustacea. 5. 408
Ctenobranchia. 354
Cucullaea
abscisa. 29. 217. 218
— cardiiformis. 27. 222. 223
deichmuelleri. 31. 219. 221
— glabra. 219. 220. 224. 268. 269
— gosaviensis. 232
— matheroniana. 29. 217. 218. 219. 220.
224
Cucullaea
— matheroniana var. 33. 215. 217
— matheroniana var. perversa. 33. 215
mülleri. 27. 52. 222. 224
— p r o p i n q u a. 52. 226
■— rugosa. 218
- striatula. 33. 40. 52. 225
sub glabra. 27. 31. 33. 52. 215. 216.
219. 223. 224
subglabra var. perversa. 215. 216. 219.
221
undulata. 226
zimmermann i. 31. 33. 52. 215.
221. 224
— zimmermanni var. a 1 t a. 33. 52
215. 224
sp. S cupin. 27. 219
Cultrigera arachnoides. 378
Cyclabacia f romcnteli. 16. 23.
44. 70
Cyclobranchia. 348
Cyclolepis agassizi. 66. 414
Cylichna
— cylindracea. 62. 388
— expansa. 62. 389
Cylindrites spongioides. 68
Cyphosoina radiatum. 73
Cypricardia
— trapezoidalis.. 27. 32. 268
— tricarinata. 27. 269
Cyprimeria
— d i s c u s. 31. 54. 273
geinitzi(i). 31. 273. 275
— parva. 285
Cyprina
— altissima. 31. 270. 271
— ligeriensis. 270. 271
— lineolata. 271
— mülleri. 252
— protracta. 268. 269
quadrata. 250. 251
— rostrata. 270. 271
— sudetica. 250
— trapezoidalis. 31. 268. 269
— van reyi. 270. 271
Cyprinidae. 268
C y r e n a
— cretace a.. 54. 265. 266
— 1 i s c h k e i. 32. 54. 266
— ovoides. 267
456
Paläontologisches Namensverzeichnis
C y r e n a
— subhercynica, 54. 267
— sp. Scupin. 33. 266
C y r e n i d a e. 265
Cytherea
— fabacea. 278
— k r u s c h i. 27. 29. 31. 33. 54. 279.
280. 283
— kr uschi var. elongata. 54. 282.
283
— matheroni. 31
— ovalis. 54. 278. 288
— plana. 29. 280. 284
— ■ polymorpha. 27. 280. 282. 283
— tumida. 17. 27. 29. 31. 33. 40. 54.
276. 285. 286
D
Decapoda. 408
Delphiniila tricarinata. 16. 58.
352
Delphinulidae. 352
Dentalium
— c i d a r i s. 28. 58. 347
— glabrum. 33. 58. 346
— mediu m. 39. 58. 347
— polygonum. 58. 347
— striatum. 347
— sp. Scupin. 346
Desmoceras langenhani. 31
Desmoceratidae. 397
Diadem atidae. 73
Dianchora lata. 174
Dimorphosoma substenoptera. 374
Donax subradiatus. 293
Dozya lenticularis. 244
Dreissensia
— lanceolata. 207
— tegulata. 52. 206
E
Echinodermata. 44. 71
Echinoidea. 5. 72
Emarginula carinata. 40. 58. 349
Enchodus
— halocion. 414
— h a 1 o c y o n. 66. 413
Enoploclyt (h) i a 1 e a c h i (i) . 66.409
Entalis geinitziii. 346
Entomostraca. 408
Epiaster sp. Scupin. 77
Eriphyla
— geinitzii. 275
— lenticularis. 24. 54. 244. 285
— striata. 246
Eulima turrita. 368
Exogyra
— auricularis, 192. 194
— canaliculata. 183
— columba. 50. 195
— conica. 192. 193. 194. 195
— conica var. undata. 194
— cornu arietis. 17. 50. 183. U,
195
— digitata. 194
— haliotoidea. 191. 193. 194
— laciniata, 191. 193. 194
— lateralis, 17. 183
— plicata. 191
F
Fasciolaria roemeri. 385
Fissurella depressa. 349
Freia caelata. 242
Fungidae. 70
F u s i d a e. 379
Fustiaria geinitzi. 346
F u s u s
— buchi. 62. 381
— burkhardi. 380
- coronatu s,. 62. 380
— costatostriatus. 361
— gageli. 381
— glaberrimus. 62. 379
göpperti. 381
- nereidis., 62. 380
renauxianus.. 381
-- requienianus.. 381
- salm-dyckianus. 380
- subcostatus. 383
G
Gastroch aena
— americana,. 58. 344
— amphisbaena. 23. 58. 344
Gastroch aenidae. 344
Gastropoda. 5. 58. 348
Gauthieria radiata. 44. 73
Gauthiericeras margae, 405
Paläontologisclies Namensverzeichnis
457
G e r v i 1 1 i a
— anomala. 94
— co mp res sa.. 46. 91. 92. 93
— elongata. 46. 90. 91. 92. 93. 94
— forbesiana. 91
— holzapfeli. 46. 91. 92
— kieslings waldensis. 27.31.33.
46. 94
— o v a 1 i s, 29. 33. 46. 93
— solenoides.. 32. 46. 90. 91. 92
— s u 1 c a t a. 46. 91. 92. 93
— triloba. 96
Glauconia
— o r n a t a. 29. 33. 60. 367
— u n d u 1 a t a. 60. 366. 367
— ventricosa. 29. 60. 366. 367
Glicimeris geinitzii.. 317
Glycimeris
— geinitzii. 317
gurgitis. 317
— holzapfelii. 317
— sp. Holzapfel. 327
Goniomya
— designata. 32. 311. 316
— designata var. 326
— designata var. stur m i. 30. 32.
56. 311
— gallischi. 30. 311. 315
— mailleana. 316
— perlonga. 56. 316
— sterni. 316
— vogti. 30. 311. 315
Gouldia planissima. 242
Granocardium
— beyschlagi. 54. 257. 258
— drescheri, 27
— kossmnti. 54. 257
marquarti. 54. 258
— productum. 54. 254. 258. 262
Grvphaea
— columba. 195
— globosa. 180
— vesicularis. 180
Gyrodes acutimargo. 357. 358
H
Hamites
— bohemicus,. 32. 39. 64. 392
— ellipticus. 394
— g e i n i t z i. 64. 394
Hamites
— intermedius. 393
— plicatilis. 394. 395
— reussianus.. 394
— roemeri. 32. 392. 393
— strangulatus. 64. 393
— s t r i a t u s. 64. 394
— trinodosus. 31
— verus.. 393
— sp. Ändert. 396
Helicaulax
— granulata. 375
— stenoptera. 374
Helicoceras
— armatus. 395
— reussianum. 395
Ilemiaster
— lacunosus. 32. 77
— plebeius. 77
— regulusanus. 23. 44. 77
— sublacunosus. 77
Ilemifusus coronatu s. 380. 331
Heteroceras reussianum. 15.41.
42. 64. 394
Hexacoralla. 70
H exactin ellida. 69
Holaster
— planus. 75. 212
— suborbicularis. 17
II o 1 a s t e r i d a e. 74
Homomyaria. 207
Hypsodon lewesiensis. 23. 66.
415
I
Inoceramus
— annulatus, 101. 128
balticus. 141
bilobatus. 128
brongniarti. 17. 24. 42. 102. 105. 117.
113. 134. 135
— - cardissoides. 34
— circularis. 124. 125
— - circularis var. oblonga. 124
— circularis var. undata. 124
— concentricus. 124
costellatus.
16. 18.
37.
39.
48.
100. 105. 116. 121. 134
c r a s s u s. 20.
32. 36.
37.
48.
99.
109. 140
458
Paläontologisches Namensverzeichnis
Inoceramus
— cripsi. 102. 105. 107. 109. 115. 116. 137
— cuvieri. 31. 42. 102. 104. 107. 109.
124. 134. 135
— cuvieri var. cripsioides. 109
— cuvieri var. gcinitzianus. 122
— cuvieri var. planus. 102. 108
— dachslochensis. 48. 100. 128. 139
— flaccidus var. percostata. 119
— free hi. 20. 25. 29. 36. 48. 99. 101.
116. 120. 122. 123. 124. 129. 143
— germano-bohemicus. 123
-glatziae. 20. 36. 37. 48. 99. 101.
115. 116. 121. 122. 143
— - globosus. 101. 114
— hercynicus. 14. 37. 43. 100. 105.
137
— i n c o n s t a n s. 13. 17. 22. 23. 24. 26.
36. 33. 39. 46. 98. 99. 100. 101. 102.
106. 107. 110. 113. 125. 138. 140
— - inconstans inconstans. 102. 105
— inconstans rotundatus. 102. 105
— inconstans woodsi. 102. 105
— inconstans var. planus. 37. 46.
99. 106. 138. 140
— inconstans schloenbachi. 108
— inconstans var. striatus. 102. 112. 114
— involutus. 28. 31. 32. 33. 48. 131
— kiliani. 110
— k 1 e i n i. 26. 29. 34. 36. 48. 99. 99.
105. 107. 115. 118. 119. 121, 123. 129.
134. 142
— kleini var. 115. 116. 118. 142
— koegleri. 37. 48. 99. 115. 117. 119.
121. 142
— k o e n e n i. 22. 23. 26. 34. 36. 48. 99.
100. 131. 132. 139
-- labiatus. 14. 37. 41. 42. 48. 100.
114. 124. 125. 136. 244
— labiatus var. latus. 105
— lamarcld. 15. 24. 40. 41. 42. 105. 117.
118. 119. 120. 128. 131. 135. 147. 170
— lamarcki var. 17. 37. 48. 100. 120.
135.
— lamarcki var. apicalis. 135
— lamarcki var. cuvieri. 13. 15. 16, 18.
37. 135
— lamarcki var. websteri. 122
— latus. 17. 27. 31. 102. 104. 105. 115.
134
Inoceramus
— lobatus. 29. 32. 118. 119
— lusatiae. 20. 29. 36. 48. 100. 101.
122. 126. 139
— mytiloides. 136
— percostatus. 29. 34. 36. 48. 99.
119. 121. 126. 128. 135. 143
— planus var. costata. 332
— p r o t r a c t u s. 28. 37. 48. 99. 101. 114.
138. 141
— schloenbachi. 15. 16. 18. 19. 20.
22. 36. 48. 85. 99. 107. 140. 260
— - schloenbachi var. cripsio-
ides, 37. 48. 99. 109. 140
— - schloenbachi var. rostrata. 112
— schroederl 37. 48. 100. 125. 138
— s e i t z i. 48. 123. 143
— simplex. 124
— sp, S cu pin. 28
— stillei. 101. 121
— stillei var. scupini. 101
— stolleyi. 122
— striatus, 102. 105. 134
— - stria to-concentricus, 135
— striato-concentricus var. carpathica.
101, 124. 134
— sturmi. 31. 36. 48. 99. 100. 101. 112.
113. 115. 116. 124. 138
— sublabiatus. 113. 124. 125. 137
— sub percostatus. 29. 37. 48. 99.
118. 119, 121. 142
— subquadratus, 34. 37. 48. 99. 101.
124. 143
— transilvanicus, 101. 114. 122
— undabundus, 32
— undulatus, 134
— vancouverensis. 134
— waltersdorf ensis. 20. 36. 48.
99. 100. 101. 112. 114. 122. 124. 125. 141
- Wanderer i. 37. 48. 100. 131. 139
— weis ei. 19. 20. 36. 37. 48. 99. 111.
114. 141
— winkholdioides, 37. 48. 100. 128.
129. 139
— sp, Scupin. 108. 114
Invertebrata. 68
Irreguläres, 73
Isoarca hercynica. 250
Isocardia
— cretaoea. 252. 309. 311
Paläontologisches Namensverzeichnis
459
Isocardia
— sudetica. 32. 252
— trigona. 309. 311
— z i 1 1 e 1 i. 32. 54. 250
Isocar diidae. 250
J
Janira
— quadricostata. 167. 169
faujasi. 170
K
Keilostoma
— labiatum. 363
— w i n k 1 e r i. 16. 60. 368
Klylia leachii. 409
L
Lamellibranchiata. 5. 46. 84
Lamnidae. 411
Latirus elongatus. 382
Latyrus elongatus. 62. 382
L e d a
— carinata, 52. 212
— försteri. 213. 214
— papyracea. 52. 214
— semilunaris. 24. 39. 52. 213
•— siliqua. 52. 211. 212
— solea. 213
— ■ transiens. 52. 215
L eguminaria
— concentristriata. 304
— petersi. 304
— truncatula. 304. 305
Lepadi dae. 403
Lima
— canalifera. 43. 145
— cenomanensis.. 149
•— cretacea. 144. 145
— cretacea var. 144
— cretacea var. b o h e m i c a. 33. 48.
144
— decalvata. 155
— d i v a r i c a t a. 50. 153
— elongata. 16. 18. 40. 48. 148
— fittoni. 153
— g r a n u 1 a t a,. 27. 43. 149
— granulosa. 149. 150. 151
— haidingeri. 29. 50. 156
Lima
— hoperi. 48. 144. 145. 155
— hoperi var. sowerbyi. 17
— iserica. 149. 151
— 1 a e v i g a t a. 50. 155
— latico-stata. 145
— multicostata. 145. 146. 147
— pseudocardiunx. 27. 149. 150. 151
— rapa. 154
semisulcata. 50. 152
— tecta. 153. 154
Limaea granulata. 149
L i m i d a e. 144
Limopsis
— albiensis. 238
— höninghausi. 52. 239
— m ü 1 1 e r i. 52. 238
Linearia
— beushauseni. 299
- costulata. 299
— semicostata. 296
— subdecussata. 298
Linuparus
— d ü 1 m e n e n s i s. 30. 66. 408
— dulmenensis. 408
Liopistha
— aequivalvis. 40. 56. 335
— sp. Woods. 336. 337
Lispodesthes
— c o a r c t a t a. 376
— megaloptera. 377
— papilionacea. 377
— reussi. 375
— schlotheimi. 31. 376
— tannenbergica. 376
— tenuistriata. 377
Litho domus spatulatu s. 52. 205
L u c i n a
— a q u e n s i s. 54. 254
— discus. 273
— lamellosa. 254
— laminosa. 54. 253
— lenticularis. 244
— subnumismalis. 253
— subnummismalis. 253
— tenuis. 253
Lucinidae. 252
L u n a t i a
— geinitzi. 356. 357. 358. 359
— klipstein i. 356
460
Paläontologisches Namensverzeichnis
Lutraria gurgitis. 317
L y o n s i a
— carinifera. 340
— germari. 58. 338
— germari var. crassa. 338
Lytoceras alexandri. 64. 407
Lytoceratidae. 392
M
Macrodon joh. boehmi. 33. 232
Mactra
— angulata. 30. 305. 307. 308
— bosqueliana. 308
— debeyana. 56. 307. 308
— porrecta. 29. 30. 5j. 305. 308
— sp. Scupin. 29. 305
Mactridae. 305
Madrepora centralis, 70
Magas g e i n i t z i (i) . 17. 23. 46. 83
Malacostraca. 408
Margarita radiatula. 58. 351. 353
Melania decorata. 361
Melongena rigida. 380
Mesostoma charlottae. 32. 360. 361
Micraster
— cor anguinum, 120
— cor testudinariu in. 44. 76. 77
sturmi. 28
Mitra roemeri. 385
M odiola
— arcuata. 202
b ö h m i. 52. 201
capitata. 199. 200
faba. 203
fabacea. 33. 52. 203
flagellilera. 31. 52. 199. 200. 203
ligeriensis, 199. 200
Linea ta. 198
— r a d i a t a. 52. 202
— reversa. 198. 200. 204
— siliqua. 17. 27. 33. 198. 200
— spathulata, 205
— stria to-costata. 202
— typica. 17. 27. 31. 33. 50. 498.
202. 203. 204
— vectiensis. 202
Modiolus flagelliferus. 203
Mollusca. 46. 84
M o 1 1 u s c o i d e a. 46. 79
Mortoniceras
— margae. 26. 64. 405
— pseudo-texanum. 23. 26. 64. 404
— serrato-marginatum. 26. 64.
405
* — texanum. 404
Mutieila
— c o a r c t a t a. 25. 33. 54. 252
— ringmerensis, 252
Mya
— mandibula. 327
— plicata. 326
M y i d a e. 340
Myoconcha gracilis. 28
Mytilidae. 196
Mytilus
— concinnus. 27. 196
— cornelianus. 202
— cottae. 198
— Talcatus. 206
— flagelliferus (a). 203
— galiennei. 206. 207
— galliennei. 206. 207
— inflatus. 205
— inornatus. 201
— lanceolatus. 206
— lineatus. 196. 197
— neptuni. 87
— rackwitzensis. 33. 34
— radiatus. 202
— scalaris. 196. 197
— suderodensis. 196. 197
— tegulatus. 206
— sp. Scupin. 196
N
N a t i c a
— acutimargo. 30. 60. 357. 358
— bulbiformis. 28. 29. 32. 33
— bulbiformis var. b o r e a 1 i s. 28.
58. 355. 356
— canaliculata. 357
— cretacea. 60. 357
— d i c h o t o m a. 58. 354. 355
— geinitzi. 24. 30. 60. 357
— gentii. 357. 358
— klipstein i. 60. 356
— lamellosa. 356
— roemeri. 58. 354
— rugosa. 354
Paläontologisches Namensverze.chnis
461
N a t i c a
— sudetica. 31
— vulgaris. 24. 39. 40. 60. 356
— sp. Scupin. 356
Naticidae. 354
Nautilidae. 389
Nautiloidea. 389
Nautilus
— inaequalis. 392
- laevigatus. 389
--- leio tropis. 20. 29. 62. 390
— reussi (i). 64. 392
— rugatus. 29. 64. 390. 391. 392
— sinuatoplicatus. 31.
— sub laevigatus. 62. 389
N e i t h e a
— grypheata. IT. 27. 31. 50. 167
— quinquecostata. 172
N e r i n e a
— bicincta. 33. 60. 368
— buchi(i). 368
— incavata. 29
— - sp. Weinzettl. 368
Nerineida e. 368
Nerita sp. Sturm. 31
Nodelea geinitzi. 79
Nucleolites pyriformis. 73
N u c u 1 a
- anliquata. 208
blochmanni. 209
margaritacea. 207
— - peciinata. 208. 210
- p i e t z s c li i. 52. 207
porrecta. 213
proclucloidcs. 24. 214
semilunaris. 213
siliqua. 211
— solea. 213
- striatula. 39. 40. 52. 208
- tenera. 210
transiens. 215
- truncata. 208. 209
Nuculana
•— siliqua. 211
-- solea. 213
N u c u 1 i d a e. 207
O
Odontaspis raphiodon. 413
Oinphalia
— ornata. 367
Omphalia
— undulata. 366
— ventricosa. 366. 367
Operculura radiatu m. 66. 416
Opisthobranchia. 386
Osmeroides lewesiensis. 66. 414
Ostracites labiatus. 136
O s t r e a
— armata. 189
— acutirostris. 185
— bronni. 189. 190
— canaliculata. 50. 183
— carinata. 187
— clavata. 180
“ conica. 183
— cornu arietis. 191
“ curvidorsata. 31. 183
— curvirostris. 185
— diluviana. 187. 188
— fallax. 33. 50. 186
— flabelliformis. 189
— frons. 187. 188
— goldfussi. 31. 187. 188. 190
— haliotoidea. 193
— heberti. 186
— hippopodium. 17. 27. 33. 180. 181
— i n c u r v a. 50. 185
— laciniata. 191
— lateralis. 183. 184
— limae. 31
— limea. 155
— longirostris. 186
— macroplera. 187
— s e in i p 1 a n a. 39. 40. 50. 187. 188.
189
— sudetica. 31. 50. 187. 190
— sulcata. 189
— vesicularis. 17. 27. 31. 33. 40.
50. 180
Ostreidae. 180
Otodus a p p e n d i c u 1 a t u s. 66. 411
Oxyrhina
— acuminata. 413
-angustidens. 66. 413
— heteromorpha. 413
— mantelli. 66. 412
P
P a c h y d i s c u s
— carezi. 31
462
Paläontologisches Na m-ens Verzeichnis
Pachy discus
— peramplus. 64. 397
— tannenbergicus. 64. 398
Palaeocorystes calianassarum. 31
Panopaea
— anatinoides. 317
— claviformis. 30. 317
— depressa. 27. 317. 326
— geinitzi. 29. 32. 317. 326
— gurgites. 317
— gurgitis. 30. 317. 318. 326
— gurgitis var. plicata. 317. 326
— jugleri. 327
— mandibula. 56. 324. 327
— meyeri. 317. 326
— muelleri. 27. 317. 326
— plana. 27. 317. 326
— plicata. 317
— regularis. 27. 29. 30. 32. 56. 317.
328
— rustica. 30. 317
Panopaeidae. 311
Parasmilia centralis. 39. 44. 70
Patella
— c o n i c a. 58. 349
— inconstans. 23. 58. 348. 349
— striatissima. 58. 349
— sp. G. Müller. 349
— sp. Scupin. 348
Patellidae. 348
Pecten
— acuminatus. 159. 161
•- arcuatus. 156
-- asper. 147
— cretosus. 153. 154. 161
- curvatus. 156. 158
— decemco Status. 17. 28
— dentatus. 159. 161
divaricatus. 156
— du j ardini (i). 17. 24. 50. 163
elongatus. 161
— - f a u j a s i. 33. 50. 159
— kalkowskyi. 156. 157
— 1 a e v i s. 50. 165
— membranaco u s. 40. 50. 164. 166
— nilssoni. 40. 50. 163. 166
— - orbicularis. 163
— pexatus. 23. 50. 162
— quadricostatus. 167. 169. 170
— quinquecostatus. 171
Pecten
— rarispinus. 163
— royanus. 33. 159
— sectus. 159. 161
— septemplicatus. 28. 50. 162
— serratus. 159. 161
— spatulaeformis. 153. 154
— spatulatus. 17
— ternatus. 163
— versicostatus. 167. 171
— v i r g a t u s. 33. 50. 156
— sp. (cf. saxonicus). 146. 147
Pectinidae. 156
Pectinites gryphaetus. 167
Pectunculus
— brevirostris. 236
— decussatus. 236
— dux. 233. 236
— geinitzi. 52. 233. 237
— insculptus. 52. 238
— lens. 233. 236
— obsoletus. 236
— s e n o n i e n s i s. 29. 52. 236. 237
— sublaevis. 233. 235. 236
— ventruosus. 236
— sp. Fric. 233
P e r n a
— acuminata. 94
— cretacea. 46. 96
— zimmermanni. 29. 33. 93. 94
Pernidae. 90
Peroniceras
— s ubtr i c a r i n a tum. 30. 406
— tricarinatum. 21 . 30. 64. 406.
407
— - tricarinatum var. tridorsatum. 406
— westphalicu m. 64. 407
Pliancrozonia. 71
Pharclla comp r e s s a. 56. 303
Pholadidae. 345
Pholadomya
— aequivalvis. 336
— albina. 328
— eaudata. 335. 336
— designata. 311. 315
— elliptica. 30. 330. 331. 332. 333
csmarcki(i). 17. 333
— nodulif era. 30. 56. 328. 332. 333
— nodulifera var. f r i t s c h i. 56.
331. 332
Paläontologisches Namensverzeichnis
463
Pholadomya
— nodulifera var. salz her gen-
s i s. 33. 56. 333
— perlonga. 316
— puschii. 329
— royana. 333
— umbonata. 332
Pholadomyidae. 328
P h o 1 a s sp. Holzapfel. 58. 345
Phylloceras bizonatus. 64. 407
Phymosoma radiatum. 73
Physostomi. 413
Pinna
— • compressa. 31. 88
— cretacea. 17. 21. 31. 33. 46. 88
— decussata. 17. 21. 33. 88. 89
— diluviana. 88
— neptuni. 87
— nodulosa. 87
— quadrangularis. 88
— restituta. 88
P i n n i d a e. 88
Pinnites cretaceus. 88
P i s c e s. 5. 66. 411
Placenticeras
— fritschi. 398
— orbignyanum. 64. 398
— syrtale. 399
Plagiostoma
— granulatum. 149
— semisulcatum. 152
— spinosa. 173
Pleuromyidae. 309
Pleurotoma
— remote-lineata. 382
— roemeri. 385
— semiplicata. 384
Pleurotomaria
— baculitarum. 58. 350. 353 ■
— funata. 350. 353
— gigantea. 350
— perspectiva. 58. 350
— reussi. 24. 353
— subgigantea. 58. 350
— sublaevis. 350
Pleurotomariidae. 350
Plicatula
— barroisi. 23. 50. 173
drescheri. 33. 34
— nodosa. 173
Plicatula
— pectinoides. 173
Podipes glabratus. 387
Podocrates
— dülmenensis. 30. 408
— dulmensis. 408
Podocratus
— dülmense. 408
— dulmensis. 408
Podopsis lamellata. 175
Pollicipes angustatus. 408
Prionotropidae. 403
Prosobranchia. 348
Protocardia
— alta. 31. 263. 265
— hi 11a na. 31. 54. 262
Protocardium
— hillanum. 262
— hillanum var. elongata. 263. 265
P r o t o z o a. 5. 68
Psammobia semicostata. 296
Pseudomelania gigantea. 31. 368
Pterocera ovata. 62. 379
Pterodonta inflata. 359
Pyramidellidae. 368
Pyrella benthiana. 380
P y r u 1 a
— angulata. 382
— carinata. 382
— coronata. 380
— costa ta. 30. 62. 383
— fenestrata. 382
— subcostata. 30. 383
R
Rapa
— cancellata. 382
— costata. 383
— quadrata. 382
Reguläres. 72
Rhynchonclla
— alata. 81
— compressa. 46. 80
— cuvieri. 80
— mantelliana. 80
— p 1 i c a t i 1 i s. 41. 46. 79
— plicatilis var. bohemica. 80
Rhynchonellidae.' 79
Ringicula hagenowi. 388
464
Paläontologisches Namenverzeichnis
R i s s o a
— reussi. 60. 359
— winkleri. 368
Rissoidae. 359
Rostellaria
— anserina. 372
— calcarata. 374
— coarctata. 376
— megaloptera. 377
— - ovata. 379
- papilionacea. 377
reussii. 375
— stenoptera. 374
tenuistriata. 377
- vespertilio. 372
S
Salmo lewesiensis. 414
Scala decorata.
361
S c a I a r i a
— brancoi. 32
— decorata.
60.
361
-- p h i 1 i p p i.
32.
60.
360
— Sp. SCUPIN.
29.
360.
361
Scala riidae.
360
Scalpellum
— angustatu
m.
66.
408
— angustum. 408
— maximum. 28. 66. 498
— maximum var. bohemica. 408
Scapharca
— ponticeriana. 215. 216
— undulata. 226
Scaphites
— aequalis. 399
auritus. 64. 401
-- binodosus. 402
costa tus. 399
— Iritschi. 400. 401
— geinitzi(i). 39. 42. 64. 399. 400.
401
— - geinitzi x Xritselii. 399. 409
geinilzi var. 399
— geinitzi var. binodosus. 409
— geinitzi var. inte r m e d i a. 64.
399. 400
— geinitzi var. lamberti. 399. 401. 402
— geinitzi var. lamberti x geinitzi. 399.
400. 402
Scaphites
— kieslings waldensis. 26. 64.
400. 402
— kieslingsvvaldensis var. 402
— lambert i. 26. 64. 399. 401 . 402
— lamberti x geinitzi. 399. 400
— meslei*. 402
— sp. Jahn. 402
— sp. Schlüter. 402
Scaphopoda. 5. 58. 346
Schizaster sturmi. 28. 32. 44. 77
Schloenbachia
— germari. 64. 403
— subtricarinata. 406
— texanus. 405
Schlüteria tetracheles. 66. 410
Scyphia angustata. 69
Selachii. 411
Septifer
— lineatus. 34. 50. 196. 197. 198
— s c a 1 a r i s. 27. 33. 50. 196
— tegulatus. 206
S e r p u 1 a
— amphisbaena. 344
— ampulacea. 79
— ampullacea. 24. 44. 79
— filiformis. 78
— gordialis. 44. 78
— ootatoorensis. 367
— plan orbis. 78
— s o c i a 1 i s. 44. 78
Serpulites gordialis. 78
S i 1 i q u a
— concentristriata. 40. 56. 3T4
— petersi. 304
— truncatula. 56. 304. 305
Solariella glabra. 353
Solarium
— baculitarum. 350. 351
— decemcostatum. 351
Solecurtus
— abbreviatus. 56. 301
— k 1 ö b e r i. 56. 301
Solemya
— h e i n k e i. 56. 308
— subplicata. 309
Solemyidae. 308
Solen
— aequalis. 303
— compressus. 303
Paläontologisches Namensvei zeichnis
465
Solen
g u e r a n g e r i. 56. 302
— lamellosus. 301
— macromyus. 302. 303
— spatulatus. 205
Solenidae. 301
Sparsicavea dichotoma. 28. 79
Spatangidae. 76
Spatangus
— - cor testudinarium. 76
granulosus. 74
- planus. 75
• suborbicularis. 74
Sphaeroceramus geinitzi. 135
Spinax. 413
Spondylidae. 173
Spondylus
lamel latus. 50. 175
latus. 50. 174. 242
lineatus. 174
spinosus. 13. 15. 16. 20. 41. 42.
50. 82. 173
- squamiferus. 175
S p o n g i a e. 5. 44. 68
S p o n g i t e s saxonica(us). 40. 44.
68
Squalus cornubicus. 411
Stellaster
albensis. 16. 44. 71
s c h u 1 z e i. 16. 44. 71
tuberculif er. 21. 44. 71
Slirpulina elegans. 344
Striatoceramus
carpaticus. 135
striato-concentricus. 135
Stro in b i d a e. 379
T
Tapes
faba. 31
fragilis. 30
n u c i f o r m i s. 54. 277. 284. 285. 286
royana. 30. 54. 289
— subf aba. 31. 54. 286
T e 1 1 i n a
beushauseni. 56. 292. 299
concentrica. 33. 56. 291
costulata. 56. 295. 299. 309
hibschi. 56. 292. 295 1 v
inaequalis. 295. 298
-- longiscata. 56. 293
T e 1 1 i n a
— in ü 1 1 e r i. 56. 295
— plana. 290. 291. 293
renauxii. 56. 290
- royana. 295
-semicostata. 56. 292. 296. 298. 299
striatuloides. 296
strigata. 56. 292. 293. 295. 290.
299. 300
subdecussal a. 56. 292. 298. 299
subtenuistrata. 296
sp. Woods. 296
Tellinidae. 290
Terebratula
alata. 80
- carnea. 81
■ chrysalis. 82
gracilis. 82
hippopus. 83
mantclliana. 79. 80
•--- octoplicata. 79. 80
— - ornata. 82
phaseolina. 17. 83
- pisum. 79. 80
plicatilis. 79. 80
pumila. 83
— rigida. 82
— semiglobosa. 13. 15. 16. 46. 81.83
— striatula. 82
— - subundata. 81
— waltersdorf ensis. 83
Terebratulidae. 81
T erebratulina
— chrysalis. 82
— gracilis. 46. 82
— rigida. 82
— striata. 82
— striatula. 46. 82
Terebratulites gracilis. 82
Tetractinellida. 68
Thetis undulata. 175. 176. 177
Toxoceras turoniense. 394
Trapezium trapezoidale. 27.31.
32. 54. 268
Trigonia
— alata. 239. 240
— alaeformis. 239. 240
— aliformis. 239.
— glaciana. 54. 239
— limbata. 240
Ändert 30
466
Paläontologisches Namensverzeichnis
T r i g o n i a
— vaalsiensis. 239. 240
Trigoniidae. 239
Trilonidae. 379
Tritonidea
— buchi. 381
— burkhardi. 380
T r i t o n i u m cretaceum. 23. 62. 379
T rochidae. 352
T rochus
— a m a t u s. 24. 58. 353
— basteroti. 353
— buchii. 351
— engelhardti. 58. 352
•— onustus. 354
— plicato-carinatus. 352
— radiatuhis. 353
— tuberculatocincta. 352
T u d i c 1 a
— audacior. 32
— costata. 383
— monheimi. 380
— subcarinata. 16. 62. 382
Turbinidae. 351
Turbinolia centralis. 70
T ur binoli dae. 70
Turbo
— boimstorfensis. 351
— buchi (i). 39. 58. 351
— concinnus. 359
— decemcostatus. 351
— glaber. 353
Turrilites
— polyp locus var. 394
— varians. 31
Turritella
— acanthophora. 28. 30. 40. 60. 362.
365. 366
— acanthophora var. iniqueor-
n a t a. 60. 362. 363. 364
— acicularis. 366
— dresclieri. 28. 365
— iniqueornata. 28. 362
— iserica. 366
— lenesicensis. 366
— multistriata. 40. 60. 362. 364.
366
— n e r i n e a. 30. 60. 362. 365. 366
— nodosa. 28. 30. 60. 362. 363. 365.
366
Turritella
— nodosa var. drescher i. 33. 60.
365
— noeggerathiana. 362. 364. 366
— sexcincta. 30. 364
— sexlineata. 30. 60. 364. 366
Turritellidae. 362
Tylostoma stoliczkai. 29. 60. 359
U
Unicardium ringmeriense. 252
Upogebia b ö h m i. 33. 34. 66. 41 1
V
Venericardia
— tenuicosta. 240. 241
— santonensis. 241
Veneridae. 273
Venilicardia
— steinvorthi. 32. 270. 271
— van reyi. 31. 32. 54. 270. 282
Ventriculites. €9
— angustatus. 69
— angustatus distortus. 69
— angustatus var. distorta. 44.
69
— angustatus var. zippei. 69
— cribrosus. 44. 69
— radiatus var. subcylindrica. 69
V entriculitidae. 69
Venus
— faba. 31. 279. 28o. 287. 288
- fabacea. 278. 286. 287. 288
— fragilis. 290
— goldfussi. 17. 27. 29. 31. 285. 286
immersa. 288
— laminosa. 253
— matheroni. 283. 284
— numismalis. 253
— ovalis. 278. 279. 280. 287
— parva. 285
— plana. 282
— - royana. 30. 54. 289
— subfaba. 286. 287. 288
•— sudetica. 31. 273. 275
— tumida. 276
Vermes. 5. 44
V e r m e t i d a e. 367
Vermetus sp. G. Müllek. 60. 367
Paläontologisches Namensverzeichnis
461
Verte -b rata. 411
Vola
— propinqua. 27. 167. 171. 172
— quadricostata. 27. 31. 167. 169. 171.
172
— quadricostata mut. faujasi. 17. 167
— quadricostata var. subaequicostata. 17*
— quinquecostata. 17. 171. 172
V o 1 u t a
— canalifera. 24. 27. 385
— elongata. 382. 384
— roemeri. 24. 27. 33. 62. 385
— semiplicata. 382. 384
Voluta
— suteralis. 384
Volutidae. 384
V olutilithes
— elongatum. 18. 62. 382. 384
— roemeri. 31
— subsemiplicatus(a). 62. 384,
385
Volutoderma elongatum. 384
X
Xenophora onusta. 58. 354
Xenophoridae. 354
30-
Literaturverzeichnis J)
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— : Desgl. 1. Theil, 2. Hälfte u. 2. Theil, 25, 2. Abt., S. 77—198, Taf, 11—27,
Wien 1866. — [2].
Druckfertig eingereicht am 23. Januar 1933.
„Imprimatur*1 erteilt am 15- November 1934.
Erläuterungen zu den Tafeln
Die Originale sind mit wenigen Ausnahmen von mir gesammelt (A) und befinden
sich im Geologischen Landesmuseum zu Berlin.
Wo nicht besonders vermerkt, sind die Exemplare in natürlicher Größe
dargestellt.
Tafel 1
Seite
Fig. 1. Avicula pectinoides Reuss, linke Klappe, Steinkern, vergr. 2:1.
Emscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 2) . . . . 85
Fig. 2. Avicula geinitzi Reuss, rechte Klappe, Steinkern. Emscher, Tollen-
stein. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 4) 86
Fig. 3. Avicula cf. coerulescens Nilss., linke Klappe, Steinkern, Oberflächen-
zeichnung unter Benützung des Hohldruckes. Oberturon a ß, Jons-
berg 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 5) - 86
Fig. 4. Avicula neptuni Goldf. sp., linke Klappe, Kalkschale. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 6) - ■ 87
Fig. 5. Avicula sp., linke Klappe, Steinkern. Emscher, E.-St. Tannendorf 1.
— Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 7) . . . 88
Fig. 6. Gerviilia elongata n. sp., linke Klappe, a) Steinkern, unter Benützung
von Nr. 10 b. b) Flügel in doppelter Größe. Emscher, E.-St. Tannen-
dorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 10) 90
Fig. 7. Gerviilia elongata n. sp., Wirbelpartie der linken Klappe, Steinkern.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig- Geol. Landesmus. (A Nr. 11) . 90
Fig. 8. Gerviilia compressa n. sp., rechte Klappe, Steinkern. Emscher,
Kreibitz 24. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 13) 91
Fig. 9. Gerviilia sulcata n. sp., linke Klappe, Steinkern. Emscher, E.-St.
Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 14) 92
Fig. 10. Gerviilia solenoides Hlzpfl., rechte Klappe, Steinkern, ergänzt durch
Hohldruck. Oberturon y> Kreibitz 10. — Orig. Geol. Landesmus,.
(A Nr. 16) 92
Fig. 11. Gerviilia ovalis FriC, rechte Klappe, Steinkern. Emscher, E.-St.
Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 19)
93
Tafel 1
8 eite
Fig. 12. Gervillia ovalis Fric, linke Klappe, Steinkern. Emscher, E.-St. Tannen-
dorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 20) ... 93
Fig. 13. Gervillia ovalis Fric, rechte Klappe, Ausguß des Ilohldruckes. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 21) 93
Fig. 14. Gervillia kieslingswaldensis Sturm sp,, linke Klappe, Steinkern, Ober-
flächenzeichnung unter Benützung eines Ilohldruckes von E Kreibitz 1.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 22) 94
Fig. 15. Gervillia kieslingswaldensis Sturm sp., linke Klappe, Ausguß des
Hohldruckes. Emscher, Kreibitz 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 23) . Q4
Tafel 2
Seite
Fig. 1. Perna cretacea Reuss, rechte Klappe, Ausguß der Kalkschale von innen.
Emscher, Oberkreibitzer Talsperre 9. — Orig. Geol. Landesmus.
(A Nr. 26) . . 96
Fig. 2. Inoceramus inconstans Woods em. Ändert, rechte Klappe, Steinkern,
a) von der Seite, b) von hinten. Oberturon a ß, Hochwald 4. — Orig.
/ Geol. Landesmus. (A Nr. 23) ... 102
9
Fig. 3. Inoceramus inconstans Woods em. Ändert, rechte Klappe, Steinkern,
Oberflächenzeichnung unler Benützung eines Hohldruckstückes. Ober-
turon aß, Hochwald 4. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 29) ]02
Fig. 4. Inoceramus inconstans Woods em. Ändert, Platte mit drei Stein-
kernen, flach gedrückt. Oberes Mittelturon, Chotzen 2. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 31) .... 102
Fig. 5, Inoceramus inconstans Woods em. Ändert, linke Klappe, Steinkern,
a) von der Seite, b) von vorn. Oberturon y, Kreibitz 14. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 32) 102
Fig. 6. Inoceramus inconstans Woods em. Ändert, linke Klappe, Skulptur-
steinkern. Oberturon y, Kreibitz 12. — Orig. Geol. Landesmus. (A
Nr. 33) 102
Fig. 7. Inoceramus inconstans Woods em. Ändert, rechte Klappe, Steinkern.
Oberturon y, Kreibitz 12. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 34) 102
Abhandlg. d. Preuß. Geol. Landesanstalt, N. F. Heft 159
Tafel 2
Schultze, Nagel, Beyer phot. und gez.
Fig. 1
Fig. 2
Fig. 3
Tafel 3
Inoceramus inconstans Woods em. Ändert rechte Klappe, Steinkern.
Oberturon y, Kreibitz 3. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 35)
Inoceramus schloenbachi J. Böhm, linke Klappe, Steinkern. Ober-
turon a ß, Hochwald 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 37)
Inoceramus crassus Petrascheck, beide Klappen von unten, Steinkern,
verkleinert 3:2. a) rechte Klappe, b) linke Klappe. Oberturon aß,
Innozenzidorf 1. — Orig. Slg. Humboldtverein Ebersbach Sa. (Nr. 40)
Seite
102
107
109
Tafel 4
Beite
Fig. 1. lnoceramus iveisei Ändert, Steinkern, a) linke Klappe von der Seite,
b) beide Klappen von vorn. Oberturon a ß, Waltersdorf 2. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 41) 1 1 1
Fig. 2. lnoceramus ivaltersdorfensis Ändert, rechte Klappe, Steinkern, a)
von der Seite, b) von hinten. Oberturon a ß, Waltersdorf 2. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 42) . . 112
Fig. 3. lnoceramus ivaltersdorfensis Ändert, linke Klappe, Steinkern, a) von
der Seite, b) von vorn. Oberturon a ß, Waltersdorf 2. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 43) 112
Fig. 4. lnoceramus ivaltersdorfensis Ändert, rechte Klappe, Steinkern. Ober-
turon aß, Waltersdorf 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 44) 112
Fig. 5. lnoceramus ivaltersdorfensis Ändert, rechte Klappe, Steinkern. Ober-
turon aß, Waltersdorf 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 45) 112
Fig. 6. lnoceramus ivaltersdorfensis Ändert, linke Klappe, Steinkern. Ober-
turon aß, Waltersdorf 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 46) 112
Fig. 7. lnoceramus ivaltersdorfensis Ändert, rechte Klappe, Steinkern. Ober-
turon aß, Waltersdorf 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 47) 112
Fig. 8. lnoceramus protractus S CU PIN, linke Klappe, Ausguß eines Hohl-
druckes. a) von der Seite, b) senkrechter Durchschnitt. Oberturon
aß, Waltersdorf 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 48) 114
Fig. 9. lnoceramus kleini G. Müller, rechte Klappe, Steinkern. Emscher,
Oberkreibitzer Talsperre 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 49) 115
Fig, 10. lnoceramus kleini G. Müller, Platte mit Hohlabdrücken (Ausguß).
Emscher, Oberkreibitzer Talsperre 2. — Orig. Geol. Landesmus.
(A Nr. 50) -115
Fig. 11, lnoceramus kleini G. Müller n. var., rechte Klappe, Steinkern.
Emscher, Kreibitz 21. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 53)
115
Tafel 4
Tafel 5
Seite
Fig. 1. Inoceramus kleini G. Müllek, linke Klappe, Steinkem. Emscher,
Oberkreibitzer Talsperre 5. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 51) 115
Fig. 2. Inoceramus kleini G. Müllek, rechte Klappe, Steinkern. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 52) 115
Fig. 3. Inoceramus subpercostatus Ändert, rechte Klappe, Steinkern. Emscher,
Herzogswaldau Löw. — Orig. Geol. Landesmus. (Nr. 58) 118
Fig. 4. Inoceramus percostatus G. Müllek, rechte Klappe, Steinkern. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 59) 119
Fig. 5. Inoceramus frechi Flegel, linke Klappe, Steinkern. Oberturon aß,
Waltersdorf 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 60) 120
Fig. 6. Inoceramus frechi Flegel, linke Klappe, abnorm groß und flach,
Anwachskämme scharf, teilweise nach Hohldruck. Oberturon a ß,
Waltersdorf 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 61) . 120
Fig. 7. Inoceramus frechi Flegel, rechte Klappe, Steinkern. Oberturon a ß,
Flockenau Löw. — Orig. Geol. Landesmus. (Nr. 61b) 120
Fig. 8. Inoceramus frechi Flegel, rechte Klappe, Steinkern. Oberturon a ß,
Waltersdorf 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 62) ]20
Fig. 9. Inoceramus frechi Flegel, Steinkern, a) linke Klappe, b) rechte
Klappe, c) beide Klappen von vorn. Oberturon a ß, Waltersdorf 2. —
Orig, Geol. Landesmus. (A Nr. 63) 120
Tafel 6
Fig. l
Fig. 2
Fig. 3
Fig. 4
Fig. 5
Fig. 6
Fig. 7
lnoceramus frechi Flegel, rechte Klappe, Ausguß des Hohldruckes,
Verlauf der Anwaehskämme auf dem Flügel! Oberturon aß, Walters-
dorf 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 64)
lnoceramus glatziae Flegel, rechte Klappe, Steinkern. Oberturon a ß,
Waltersdorf 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 65)
lnoceramus glatziae Flegel, linke Klappe, Steinkern. Oberturon a ß,
Waltersdorf 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 66)
lnoceramus glatziae Flegel, Steinkern, Oberflächenzeichnung mit
teilweiser Benützung des Hohldruckes, a) linke Klappe, b) rechte
Klappe, c) beide Klappen von vorn. Oberturon a ß, Waltersdorf 2. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 67)
lnoceramus glatziae Flegel, rechte Klappe, Steinkern. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 69)
lnoceramus sturmi Ändert, rechte Klappe, Steinkern. Emscher,
Kreibitz 4. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 70) . .
lnoceramus schroederi G. Müller (?), linke Klappe, Steinkern. Ober-
turon aß, Innozenzidorf 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 71)
Beite
120
122
122
122
122
124
125
Tafel 7
Seite
Fig. 1. Inoceramus lusaliae Ändert, Steinkern, a) rechte Klappe, b) linke
Klappe. Oberturon a ß, Waltersdorf 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A
Nr. 72) 126
Fig. 2. Inoceramus lusatiae Ändert, rechte Klappe, Steinkern. Oberturon a ß,
Waltersdorf 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 74) 126
Fig. 3. Inoceramus lusatiae Ändert, rechte Klappe, Ausguß des Hohldruckes.
Oberturon aß, Innozenzidorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 75) . 126
Fig. 4. Inoceramus dachslochensis Ändert, Steinkern, etwas verdrückt, a)
rechte Klappe, b) linke Klappe. Oberturon a ß, Innozenzidorf 6. —
Orig. Slg. Humboldtver. Ebersbach Sa. (Nr. 76) . .
128
Tafel 8
Seite
Fig. 1. Inoceramus ivinkholdioides Ändert, Steinkern, a) rechte Klappe,
b) linke Klappe. Emscher, E.-St. Neuhütte 5. — Orig. Slg. Humboldt-
ver. Ebersbach Sa. (Nr. 77) 129
Fig. 2. Inoceramus kaeneni G. Müllek, Steinkern, große Klappe, a) von vorn,
b) von hinten, c) von oben. Einscher, Markersdorf 3. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 80) 132
Fig. 3. Inoceramus koeneni G. Müller, kleine Klappe, Wirbelpartie, Stein-
kern. Emscher, Markersdorf 3. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 81) 132
Fig. 4. Lima cnetaoea Woods var. n. bohemica, linke Klappe, Steinkern mit
Schalenresten. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landes-
mus. (A Nr. 85) 144
Fig. 5. Lima cretacea Woods var. n. bohemica, rechte Klappe, Steinkern mit
Schalenresten. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landes-
mus. (A Nr. 86) 144
Fig. 6. Lima canalifera Goldf., linke Klappe, Steinkern mit Schalenresten.
Emscher, Kreibitz 12. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 90) 145
Fig. 7. Lima elongata Gein., Steinkern, a) rechte Klappe, b) linke Klappe.
Mittelturon, Heuscheuer 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 90 a u. c) 148
Fig. 8. Lima granulata Nilss. sp., linke Klappe, a) Steinkern, b) Ausguß des
Hohldruckes, c) Teilstück der Schalenmitte nach Hohldruck, vergr. 4:1,
d) Teilstück des Schalenrandes nach Hohldruck, vergr. 4:1. Mittel-
turon, Pießnig 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 91) 149
Fig. 9. Lima granulata Nilss. sp., linke Klappe, Skulptursteinkern. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr, 92) 149
Fig. 10. Lima semisulcala Nilss. sp., rechte Klappe, Steinkern mit teilweise er-
haltener Kalkschale, vergr. 2:1. Emscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 93) -152
Fig. 11. Lima semisulcala Nilss. sp., rechte Klappe von hinten, Steinkern mit
teilweise erhaltener Kalkschale. Oberturon y, Kreibitz 7. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 94) .... 152
Schullze, Püfz, Nagel phot. und gez.
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Tafel 9
Seite
Fig. 1. Lima divaricala Duj. (var. ?), linke Klappe, Ausguß des Hohldruckes.
Oberturon aß, Plissen 4. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 96) 153
Fig. 2. Lima laevigata n. sp., linke Klappe, Steinkern, a) von der Seite,
b) Durchschnitt. Oberturon aß, Niederkreibitz 1. — Orig. 1 Geol.
Landesmus. (A Nr. 97) • 155
Fig. 3. Pecten virgatus Nilss., linke Klappe, Steinkern mit Schalenresten,
ergänzt durch Hohldruck. Emscher; Oberkreibitzer Talsperre 5.
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 100) . 156
Fig. 4. Pecten virgatus Nilss., rechte Klappe, Kalkschale, am Wirbel zerstört.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 101) 156
Fig. 5. Pecten virgatus Nilss., rechte Klappe, Steinkern, Oberflächenzeich-
nung unter Benützung des Hohldruckes. Oberturon aß, Waltersdorf 2.
— Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 103) 156
Fig. 6. Pecten faujasi Defr., rechte Klappe, Steinkern. Oberturon a ß, Walters-
dorf 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 106) 159
Fig. 7. Pecten faujasi Defr., rechte Klappe, Ausguß des Hohldruckes. Ober-
turon aß, Waltersdorf 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 107) 159
Fig. 3. Pecten septemplicatus Nilss., Klappe mit flachen Rippen, a) von der
Seite, b) Durchschnitt des Steinkernes, c) Durchschnitt des Aus-
gusses vom Hohldruck. Emscher, Böhm. Kamnitz 12. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 108) ... 162
Fig. 9. Pecten septemplicatus Nilss., Durchschnitt durch den Ausguß des
Hohldruckes der kräftig gerippten Klappe. Emscher, Böhm. Kamnitz
12. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 109) 162
Fig. 10. Pecten nilssoni Goldf., Steinkern. Oberturon aß, Lückendorf 5. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 111) 163
Fig. 11. Pecten laevis Nilss., rechte Klappe, Ausguß des Hohldruckes, Kalk-
schale teilweise erhalten. Emscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landes-
mus. (A Nr. 113) ... ... 165
Fig. 12. Pecten membnanaceus Nilss., Ausguß des Hohldruckes. Oberturon y,
Böhm. Kamnitz 3. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 115) 166
Fig. 13. Neithea grvpheata Sciilo rn. sp., rechte Klappe, Steinkern. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 116) 167
Tafel 9
Beite
Fig. 14. Neithea grypheala Schloth. sp., Vorderteil der rechten Klappe mit
vier Zwischenrippen, Schalenstück. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 119) 167
Fig. 15. Neithea grypheata Schloth. sp., linke Klappe, Innenseite der Kalk-
schale. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus.
(A Nr. 120) 167
Eig. 16. Neithea grypheata Schloth. sp., linke Klappe, Abdruck der Außen-
seite der Kalkschale. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 121) .... ... 167
Fig. 17. Spondylus latus Sow. sp., Steinkern, vergr. 2:1, a) von der Seite, b)
Schalenskulptur vergr, 6:1. Oberturon y, Barzdorf. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 125) 174
Fig. 10. Anomia lamellosa A. Roem., Kalkschale, Emscher, E.-St. Tannen-
dorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 128) 175
Fig. 19. Anomia lamellosa A. Roem., Kalkschale, teilweise zerstört Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 131) ... 175
Fig. 20. Anomia lamellosa A. Roem., Kalkschale, teilweise zerstört, a) von
der Seite, b) Durchschnitt. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 132) .... 175
Fig. 21. Anomia lamellosa A. Roem., Kalkschale. Emscher, E.-St. Tannen-
dorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 135) 175
Tafel IO
Seite
Fig. 1. Anomia subtruncala d’Ouij., Ausguß des Hohldruckes. Einscher,
Kreibitz 24. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 138) 178
Fig. 2. Anomia subtruncala d’Orb., Kalkschale. Emscher, E.-St. Tannendorf 1,
— Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 139) 178
Fig. 3. Anomia subtruncala d’Orb., Kalkschale. Emscher, E.-St. Tannen-
dorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 143) 178
Fig. 4. Ostrea vesicularis Lam., linke Klappe, Kalkschale. Oberturon y,
Kreibitz 4. — Orig. Geol. Landesinus. (A Nr. 145) 180
Fig. 5. Ostrea vesicularis Lam., linke Klappe von oben, Steinkern. Ober-
turon aß, Großmergthal 3. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 146) 180
Fig. 6. Ostrea vesicularis Lam., rechte Klappe, Kalkschale. Emscher, E.-St.
Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 148) 180
Fig. 7. Ostrea canaliculala Sow. sp., Steinkern, a) von der Seite, b) von vorn.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig- Geol. Landesmus. (A Nr. 153) 183
Fig. 8. Ostrea canaliculala Sow. sp., Kalkschale, a) linke Klappe, b) rechte
Klappe, Mittelturon, Waltersdorier Mühle Löw. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 155 a u. b) 183
Fig. 9. Ostrea incurva Nilss., Ausguß des Hohldruckes. Oberturon a ß,
Waltersdorf 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 156) 185
Fig. 10. Ostrea sudelica Scupin, Steinkern. Emscher, Kreibitz 24. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 162) 187
Fig. 11. Ostrea sudetica Scupin, Ausguß des Hohldruckes. Emscher, Kreibitz 1.
— Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 164) . 187
Fig. 12. Ostrea sudetica Scupin, Kalkschale. Oberturon y, Kreibitz 6. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 168) 187
Fig. 13. Ostrea \sudetica Scupin, Steinkern. Emscher, Kreibitz 1. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 170) 187
Fig. 14. Ostrea sudetica Scupin, Steinkern. Oberturon a ß, Großmergthal 3. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 171) 187
Tafel 10
Seite
Fig. 15. Ostrea semiplana Sow., Steinkern, Oberflächenzeichnung unter Be-
nützung des Hohldruckes. Einscher, Kreibitz 1. — Orig. Geol. Landes-
mus. (A Nr. 173) 189
Fig. 16. Ostrea semiplana Sow., Innenseite der Kalkschale. Mittelturon, Heu-
scheuer 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 179) 189
Fig. 17. Ostrea semiplana Sow., Steinkern. Mittelturon, Heuscheuer 2. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 182) 189
Fig. 18. Ostrea semiplana Sow., Innenseite der Kalkschale unter teil weiser
Benützung des Steinkernes. Mittelturon, Heuscheuer 2. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 184) 189
Fig. 19. Exogyra cornu arielis Nilss. em. Griep., linke Klappe, Steinkern mit
Schalenresten. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landes-
mus. (A Nr. 190) 191
Fig. 20. Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep., rechte Klappe, Kalkschale.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 191) 191
Fig. 21. Exogyra cornu arietis Nilss. em. Griep., linke Klappe, Steinkern.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 193) 191
Fig. 22. Exogyra cornu arietis Nilss. em. Giiiep., rechte Klappe, Steinkern.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 194) 191
Fig. 23. Septijer scalaris J. Müller sp., Steinkern, linke Klappe, vergr. 2:1,
a) von der Seite, b) von vorn. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 199) 196
Fig. 24. Septijer scalaris J. Müller sp., linke Klappe, Ausguß des Ilohldruekes,
vergr. 2:1. Emscher, Kreibitz 12. — Orig. Geol. Landesmus. (A
Nr. 201) 196
Fig. 25. Septijer linealus Sow. sp., linke Klappe, Steinkern. Oberturon aß,
Khaa 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 203) 198
Fig. 26. Modiola typica Forbes, rechte Klappe, Steinkern, a) von der Seite,
b) von oben. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landes-
mus. (A Nr. 204) 198
Fig. 27. Modiola böhmi n. sp., rechte Klappe, Steinkern, Oberfläehenzcichnung
unter Benützung des Ilohldruekes, a) von der Seite, b) beide Klappen
von oben. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus.
(A Nr. 212) 201
Tafel 10
Seite
Fig. 28. Modiola böhmi n. sp., linke Klappe, Steinkern, Oberflächenzeichnung
unter Benützung des Hohldruckes. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 213) .... 201
Fig. 29. Modiola radiata Mnstr. sp., Steinkern, Oberflächenzeichnung unter
Benützung des Hohldruckes, a) von der Seite, b) beide Klappen von
oben. Emscher, Oberkreibitzer Talsperre 9. — Orig- Geol. Landes-
mus. (A Nr. 214) 202
Fig. 30. Modiola fabacea IIlzpfl., linke Klappe, Steinkern mit teilweise er-
haltener Kalkschale, vergr. 3:1. Emscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 215) 203
Fig. 31. Modiola jlagellifera Forbes, rechte Klappe, Steinkern, Oberflächen-
zeichnung unter Benützung des Hohldruckes, a) von der Seite, b) von
oben. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus.
(A Nr. 216) 203
Fig. 32. Lithodomus spatulatus Gein. sp., Steinkern. Emscher, Kreibitz 12. —
Orig. Geol. Landesmus, (A Nr. 218) 205
Fig. 33. Crenella inflata Müll, sp., Steinkern von vorn, vergr. 2: 1. Oberturon
a ß, Lückendorf 5. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 222) 205
Abhandlg. d. Preuß. Geol. Landesanstalt, N. F. Heft 159
Tafel 10
Tafel 11
Seite
Fig. 1. Lithodomus spatulatus Gein. sp., rechte Klappe, Steinkern, zerbrochen,
mit Resten der Kalkschale. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig..
Slg. Humboldtver. Ebersbach Sa. (Nr. 217) 205
Fig 2. Dreissensia tegulata J. Müller sp., rechte Klappe, Steinkern, Ober-
flächenzeichnung unter Benützung des Hohldruckes, a) von der Seite,
b) beide Klappen von vorn. Emscher, Kreibitz 12. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 224) 206
Fig. 3. Dreissensia tegulata J. Müller sp., linke Klappe, Steinkern. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 225) 206
Fig. 4. Nucula pietzschi n. sp., rechte Klappe, Steinkern, vergr. 2:1. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 227) . . 207
Fig. 5. Nucula pietzschi n. sp., rechte Klappe, a) Steinkern mit teilweise
erhaltener Kalkschale, vergr. 2:1, b) Oberflächenzeichnung vergr. 8:1.
Emscher, Kreibitz 7. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 229) 207
Fig. 6. Nucula striatula A. Roem., rechte Klappe, Steinkern. Oberturon y,
Kreibitz 3. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 230) 208
Fig. 7. Nucula striatula A. Roem., linke Klappe, Ausguß des Hohldruckes.
Oberturon y, Kreibitz 3. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 232) . . 208
Fig. 8. heda siliqua Goldf. sp., rechte Klappe, Steinkern. Oberturon y,
Kreibitz 3. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 235) 21 1
Fig. 9. heda carinata n. sp., linke Klappe, Steinkern, vergr. 2: 1. Emscher,
Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 237) ... 212
Fig. 10. Leda carinata n. sp., linke Klappe, Ausguß des Hohldruckes, vergr.
2:1. Emscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 238) 212
Fig. 11. heda semilunaris v. Buch sp., rechte Klappe, Skulptursteinkern, vergr. 2:1.
Oberturon y, Böhm. Kamnitz 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 239) 213
Fig. 12. heda pappracea Frech, Steinkern. Emscher, Kreibitz 12. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 243)
214
Tafel 11
Beite
Fig. 13. Area undulata Reuss, linke Klappe, a) Steinkern mit teilweise er-
haltener Kalkschale, b) Oberflächenzeichnung der Kalkschale, vergr.
3:1. Emscher, Oberkreibitzer Talsperre 8. — Orig. Gcol. Landes-
mus. (A Nr. 245) . . . 226
Fig. 14. Area undulata Reuss, rechte Klappe, Steinkern. Emscher, E.-St.
Tannendorf 1. — Orig. Geck Landesmus. (A Nr. 247) 226
Fig. 15. Area hilleri n,„ sp., r.Qchte Klappe, Steinkern, vergr. 2:1. Emscher,
Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 248) 228
/ ,
Fig. 16. Area hilleri n. sp., linke Klappe, Ausguß des Hohldruckes, vergr. 2: 1.
Emschor, Kreibitz 6. — - Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 249) 228
Fig. 17. Area geinilzi Reuss, linke Klappe, Steinkern. Emscher, Kreibitz 6. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 250) 229
Fig. 18. Area subhercpnica Frech, rechte Klappe, Steinkern. Emscher,
Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 251) 230
Fig. 19. Area subhercpnica Frech, rechte Klappe, Ausguß des Hohldruckes.
Emscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 253) 230
Fig. 20. Area bifida Reuss, linke Klappe, Steinkern, Oberflächenzcichnung
unter Benützung des Hohldruckes, vergr. 2:1. Emscher, Kreibitz 6. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 254) 231
Fig. 21. Area truncala Reuss, rechte Klappe, Steinkern, Oberflächenzeichnung
unter Benützung des Hohldruckes. Emscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 255) 231
Fig. 22. Area carleroni d'Orb., linke Klappe, Steinkera. Emscher, E.-St.
Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr- 257) 232
Fig. 23. Area carteroni d’Orb., linke Klappe, Ausguß des Hohldruckes.
Emscher, Kreibitz 26. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 258) 232
Fig. 24. Cucullaea zimmermanni n. sp., rechte Klappe, Steinkern. Emscher,
1 E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 259) 215
Fig. 25. Cucullaea zimmermanni n. sp., rechte Klappe, Steinkern. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 260) 215
Fig. 26. Cucullaea subglabra d’Orb., linke Klappe, Steinkern. Emscher, E.-St.
Tannondorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 262) 219
Fig. 27. Cucullaea subglabra d’Orb., rechte Klappe, Steinkern. Emscher, E.-St.
Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 263) 219
Tafel 11
Beite
Fig. 20. Cucullaea subglabra d’Orb., linke Klappe, Steinkern. Emscher, E.-St.
Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 264) 219
Fig. 21). Cucullaea mülleri Hlzpfl., linke Klappe, Steinkern. Emscher, Ober-
kreibitzer Talsperre 5. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 266) 222
Fig. 30. Cucullaea mülleri IIlzpfl., rechte Klappe, Steinkern. Emscher, Ober-
kreibitzer Talsperre 5. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 267) 222
Fig. 31. Cucullaea mülleri IIlzpfl., linke Klappe, Steinkern. Emscher, Ober-
lcreibitzer Talsperre 5. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 268) 222
Fig. 32. Cucullaea striatula Reuss, linke Klappe, Steinkern, Oberflächen-
zeichnung unter Benützung des Hohldruckes. Emscher, Kreibitz 6. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 2<0) 225
Fig. 33. Cucullaea striatula Reuss, rechte Klappe, Steinkern, Oberflächen-
zeichnung unter Benützung des Hohldruckes. Emscher, Oberkreibitzer
Talsperre 8. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 271) 225
Fig. 34. Cucullaea striatula Reuss, rechte Klappe, Steinkern. Oberturon y,
Kreibitz 3. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 272) 225
Fig. 35. Area ( Cucullaea ?) propinqua Reuss, linke Klappe, Steinkern. Emscher,
Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 273) . 226
Fig. 36. Peclunculus geinitzi d’Orb., rechte Klappe, Skulptursteinkern. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 275) 233
Fig. 37. Pectunculus geinitzi d’Orb., linke Klappe, Steinkern mit teilweise
erhaltener Kalkschale. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 277) .... 233
Fig. 38. Pectunculus geinitzi d’Orb., linke Klappe, Steinkern mit teilweise
erhaltener Kalkschale. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 280) . 233
Fig. 39. Pectunculus senoniensis Scupin, Steinkern. Oberturon a ß, Inno-
zenzidorf 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 282) 237
Fig. 40. Pectunculus insculptus Reuss, linke Klappe, Steinkern, vergr. 2: 1.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 283) 238
Fig. 41. Limopsis mülleri IIlzpfl, rechte Klappe, Steinkern, vergr. 2:1.
Emscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 284) 238
Fig. 42. Trigonia glaciana Sturm, rechte Klappe, AusgufS des Hohldruckes.
Emscher, E.-St. Tannendorf 4. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 287) 239
Tafel 11
Seite
Fig. 43. Cardita geinitzi d'Orb., linke Klappe, Steinkern, Oberflächenzeichnung
unter Benützung des Hohldruckes. Oberturon y, Kreibitz 12. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 238) 240
Fig. 44. Astarte similis Mnstr., linke Klappe, Steinkern, vergr. 2: 1. Ober-
turon y, Böhm. Kamnitz 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 290) 242
Fig. 45 Astarte nana Reuss, linke Klappe, Steinkern, vergr. 3:1. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 292) 243
Fig. 46. Crassatella arcacea A. Roem., rechte Klappe, Ausguß des Flohl-
druckes. ■ Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus.
(A Nr. 294) 246
Fig. 47. Crassatella arcacea A. Roem., rechte Klappe, Skulptursteinkern jung.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 299) 246
Fig. 48. Crassatella arcacea A. Roem., rechte Klappe, Skulptursteinkern jung.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 300) 2-16
Fig. 49. Crassatella regularis d’Orb., linke Klappe, Steinkern. Emscher,
Markersdorf 3. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 303) 250
Pütz, Nagel phof. und gez.
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Tafel 12
Seite
Fig. 1. Eriphpla lenticularis Goldf. sp., linke Klappe, Steinkern. Einscher,
Oberkreibitzer Talsperre 5. — Orig Geol. Landesmus. (A Nr. 305) 244
Fig. 2. Eriphpla lenticularis Goldf. sp., linke Klappe, Ausguß des Ilohl-
druckes von Fig. 1. Emscher, Oberkreibitzer Talsperre 5. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 306) 244
Fig. 3. Isocardia zitleli Hlzpfl., rechte Klappe, Skulptursteinkern. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. ■ — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 303) 250
Fig. 4. Mutiella coarclala Zittel, linke Klappe, Steinkern. Oberturon y,
Ivreibitz 4. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 311) 252
Fig. 5. Mutiella coarclala Zittee, linke Klappe, Steinkern. Oberflächen-
zeichnung unter Benützung des Hohldruckes. Mittelturon, Ileuscheuer
2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 312) 252
Fig. 6. Lucina laminosa Reuss sp., linke Klappe, a) von der Seite, b) senkrechter
Durchschnitt. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landes-
mus. (A Nr. 314) 253
Fig. 7. Lucina laminosa Reuss sp., rechte Klappe, Steinkern, Oberflächen-
zeichnung unter Benützung des Hohldruckes, vergr. 2:1. Oberturon y,
Böhm. Kamnitz 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 315) 253
Fig. 3. Lucina aquensis Hlzpfl., linke Klappe, Ausguß des Hohldruckes,
vergr. 2:1. Emscher, Daubitz 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 316) 254
Fig. 9. Lucina aquensis Hlzpfl., rechte Klappe, Steinkern, a) von der Seite,
b) senkrechter Durchschnitt. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 317) 254
Fig. 10. Granocardium produktum Sow. sp., rechte Klappe, Steinkern. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 318) 254
Fig. 11. Granocardium produclum Sow. sp., Ausschnitt aus dem Hohldruck,
Schalenverzierung, vergr. 2: 1. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 320) . . 254
Fig. 12. Granocardium bepschlagi Scupin, linke Klappe, Steinkern. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol, Landesmus. (A Nr. 321) 257
Fig. 13. Granocardium kossmati n. sp., rechte Klappe, a) Steinkern von der
Seite, b) Ausschnitt aus dem Hohldruck, Schalenverzierung, vergr. 2: 1.
Emscher, Falkenau 4. — ■ Orig. Geol. Landesinus. (A Nr. 322) 257
Tafel 12
Keilo
Fig. 14. Granocardium kossmati n. sp., linke Klappe, Steinkern, Oberflächen-
zeichnung unter Benützung des Hohldruckes, a) von der Seite, b) senk-
rechter Durchschnitt durch die linke Klappe. Emscher, E.-St. Tannen-
dorf 1. — Orig. GeoL Landesmus. (A Nr. 323) 257
Fig. 15. Granocardium marquarli Müll, sp., Steinkern, vergr. 2:1, a) von der
Seite, b) senkrechter Durchschnitt. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 326) 258
Fig. 16. Granocardium marquarli Müll, sp., Ausschnitt aus dem Ilohldruck,
Schalenverzierung, vergr. 4: 1. Emscher, Kreibitz 7. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 327) . 258
Fig. 17. Cardium otloi Gein., hohes Exemplar, linke Klappe, Skulptursteinkern.
Emscher, E.- St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 328) 259
Fig. 18. Cardium otloi Gein., niedriges Exemplar, rechte Klappe, a) Skulptur-
steinkern, b) Ausschnitt aus dem Hohldruck, Schalenverzierung,
vergr. 2: 1. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus.
(A Nr. 329) .259
Fig. 19. Cardium nöggerathi Müll., rechte Klappe, a) Steinkern, b) Ausschnitt
aus dem Hohldruck, Schalenverzierung, vergr. 2: 1. Emscher, Kreibitz
6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 332) 261
Fig. 20. Cardium semipapillalum Reuss, Ausguß des Hohldruckes, vergr. 2:1.
Emscher, Priesen. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 333) . . 262
Fig. 21. Protocardia hillana Sow. sp., linke Klappe, Steinkern mit teilweise
erhaltener Kalkschale. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 334) ... ... 262
Fig. 22. Protocardia hillana Sow. sp., rechte Klappe, Steinkern mit teilweise
erhaltener Kalkschale. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 336) .... . . 262
Fig. 23. Cyrena cretacea Drescher, rechte Klappe, Steinkern. Emscher,
Kreibitz 9. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 340) . 265
Fig. 24. Cyrena cretacea Drescher, linke Klappe, Ausguß des Hohldruckes,
vergr. 2:1. Emscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus. (A
Nr. 341) .265
Fig. 25. Cyrena lischkei n. sp., Steinkern. Emscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 342) 266
Fig. 26. Cyrena lischkei n. sp., Ausguß des Hohldruckes zu Fig. 25, vergr. 2:1.
Emscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 343) . 266
Tafel 12
Beite
Fig. 27. Cyrena subhercynica Frech, rechte Klappe, Steinkern. Emscher,
Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 344) 267
Fig 28. 7 rapezium trapezoidale A. Roem. sp., linke Klappe, Steinkern. Einscher.
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 345) 268
Fig. 29. Trapezium trapezoidale A. Roem. sp., linke Klappe, Ausguß des Idohl-
d'ruckes. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus,
(A Nr. 346) 268
Fig. 30. Trapezium trapezoidale A. Roem. sp., rechte Klappe, Steinkern. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geoi. Landesmus. (A Nr. 347) .... 268
Fig. 31. Venilicardia van reyi Bosou. sp., Schloß der rechten Klappe, Steinkern.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 349) 270
Fig. 32. Venilicardia van reyi Bosou. sp., linke Klappe, Steinkern, Oberflächen-
zeichnung unter Benützung des Llohldruckes. Emscher, E.-St. Tannen-
dorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 351) 270
Fig. 33. Cyprimeria discus Math, sp., linke Klappe, Ausguß des Hohldruckes.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 361) 273
Fig. 34. Cyprimeria discus Math, sp., Schloß der linken Klappe, Steinkern.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 365) 273
Fig. 35. Cytherea tumida J. Müll, sp., Schloß der linken Klappe, SteinkeriL
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 372) . 276
Fig. 36. Cytherea tumida J. Müll, sp., Schloß der rechten Klappe, Steinkern.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig, Geol. Landesmus. (A Nr. 373) . 276
Fig. 37. Cytherea ovalis Goldf. sp., linke Klappe, Steinkern. Emscher, E.-St.
Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 374) 278
Fig. 38. Cytherea ovalis Goldf. sp., Schloß der linken Klappe, Steinkern.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig, Geol. Landesmus. (A Nr. 377) . 278
Fig. 39. Cytherea ovalis Goldf. sp., Schloß der rechten Klappe, Steinkern.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 378) . 278
Abhandlg. d. Preuß. Geol. Landesanstalt, N. F. Heft 159
Piilz, Nagel, Beyer phot. und gez.
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Tafel 13
Beite
Fig. 1. Venilicardia van repi Bospu. sp., a) linke Klappe, Steinkern, b) beide
Klappen von vorn. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 348) 270
Fig. 2. Cptkerea lumida J. Müll, sp., doppelklappiger Steinkern von vorn,
Oberflächenzeichnung unter Benützung des Hohldruckes. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesinus. (A Nr. 369) 276
Fig. 3. Cyther&a ovalis Goldf. sp., linke Klappe, Skulptursteinkern. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 379) . 278
Fig. 4. Cytherea kruschi n. sp., Schloß der rechten Klappe, SteinkeriL
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 380) 280
Fig. 5. Cptherea kruschi n. sp., Schloß der linken Klappe, Steinkern. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1, — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 381) 280
Fig. 6. Cpthfer\ea kruschi n. sp., linke Klappe, Steinkern. Emscher, E.-St.
Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 383) . . . 280
Fig. 7. Cytherea kruschi n. sp., doppelklappiger Steinkern von vorn. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 384) .... 280
Fig. 8. Cplherea kruschi n. sp., Ausschnitt aus dem Hohldruck zu Fig. 7,
Schalenverzierung. Emscher. E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 305) 280
Fig. 9. Cptherea kruschi n. sp. var. n. elongata, Schloß der rechten Klappe,
aus zwei Exemplaren ergänzt, Steinkern. Emscher, E.-St. Tannen-
dorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 306) 283
Fig. 10. Cptherea kruschi n. sp. var. n. elongata, Schloß der linken Klappe,
aus zwei Exemplaren ergänzt, Steinkern. Emscher, E.-St. Tannen-
dorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 307) 283
Fig. 11. Cptherea kruschi n. sp. var. n. elongata, linke Klappe, Steinkern.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig- Geol. Landesmus. (A Nr. 389) 283
Fig. 12. Cytherea kruschi n. sp. var. n. elongata, linke Klappe, Steinkern,
Bruchstück mit teilweise erhaltener Schalenskulptur. Emscher, E.-St.
Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 392) 283
Fig. 13. Tapes nucijormis Müll, sp., rechte Klappe, Steinkern mit teilweise
erhaltener Schalenskulptur. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 394) . . 284
Tafel 13
Seite
Fig. 14. Tapes subfaba d'Orb. sp., rechte Klappe, Steinkern mit teilweise er-
haltener Schalenskulptur. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 397) 286
Fig. 15. Tapes subfaba d'Oiuj. sp., Schloß der rechten Klappe, Steinkern. Ober-
turon y, Kreibitz 3. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 403) 286
Fig. 16. Tapes subfaba d'Orb. sp., Schloß der linken Klappe, Steinkern. Ober-
turon y, Kreibitz 3. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 404) 286
Fig. 17. Venus (Tapes?) royana d'Orb., linke Klappe, Steinkern. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig.. Geol. Landesmus. (A Nr. 405) . . 289
Fig. 18. Tellina renauxii Math., rechte Klappe, Steinkern. Emscher, Kreibitz,
6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 407) 290
Fig. 19. Tellina renauxii Math., rechte Klappe, Ilohldruck zu Steinkern
Fig. 18. Emscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 408) 290
Fig. 20. Tellina conaenirica Reuss, rechte Klappe, Steinkern mit teilweise
erhaltener Schalenskulptur. Oberturon y, Böhm. Ivamnitz 2. — Orig,.
Geol. Landesmus. (A Nr. 409) 291
Fig. 21. Tellina concentrica Reuss, rechte Klappe, Skulptursteinkern mit
Flohldruck. Oberturon y, Kreibitz 3. — Orig. Geol. Landesmus. (A
Nr. 410) 291
Fig. 22. Tellina hibschi n. sp., Steinkern. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 411) 292
Fig 23. Tellina mülleri n. sp., linke Klappe, Ausguß des Ilohldruckes,
verg.r. 2: 1. Emscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 415) 295
Fig. 24. Tellina mülleri n. sp., linke Klappe, Skulptursteinkern. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 416)
295
Tafel 14
Beite
Fig. 1. Tellina longiscala n. sp., Steinkern mit Hohldruck. Emscher, Kreibitz
6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 412) 293
Fig. 2. Tellina strigata Goldf., linke Klappe, Skulptursteinkern. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 413) 293
Fig. 3. Tellina strigata Goldf., rechte Klappe, Steinkern. Emscher, E.-St.
Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 414) 293
Fig. 4. Tellina semicostala A. Roem. sp., Steinkern mit teilweise erhaltener
Schalenskulptur. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig, Geol. Landes-
mus. (A Nr. 417) . . . 296
Fig. 5. Tellina semicostata A. Roem. sp., Ausguß des Hohldruckes, mit Kalk-
schalenresten. Emscher, Oberkreibitzer Talsperre 3. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 419) 296
Fig. 6. Tellina semicostata A. Roem. sp., Siteinkern mit teilweise erhaltener
Schalenskulptur. Emscher, Oberkreibitzer Talsperre 8. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 420) 296
Fig. 7. Tellina subdiecussata A. Roem., Ausguß des Hohldruckes. Ober-
turon y, Kreibitz 3. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 421) 298
Fig. 8. Tellina subdecussata A. Roem., Steinkern. Emscher, E.-St. Tannen-
dorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 422) 298
Fig. 9. Tellina (Linearia) beushauseni G. Müll., rechte Klappe, Steinkern,
Oberflächenzeichnung unter Benützung des Hohldruckes. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 423) 299
Fig. 10. Tellina (Linearia) beushauseni G. Müll.. Steinkern, a) rechte, b)
linke Klappe. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landes-
mus. (A Nr. 424) 299
Fig. 11. Tellina costulata Goldf., Ausguß des Hohldruckes. Emscher, Kreibitz
6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 425) 299
Fig. 12. Tellina costulata Goldf., Steinkern. Emscher, E.-St. Tannendorf 1.
— Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 426) 299
Fig. 13. Solecurtus hloberi Frech, Ausguß des Hohldruckes. Oberturon y,
Kreibitz 3. — Orig. Geol. Landesinus. (A Nr. 427) 301
Tafel 14
Beite
Fig. 14. Solecurtus klöberi Frech, Steinkern. Oberturon y> Kreibitz 3. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 423) . . ... .... 301
Fig. 15. Solecurtus abbryeviatus Frech, Steinkern. Emscher, E.-St. Tannen-
dorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 429) . . 301
Fig. 16. Solecurtus abbreviatus Frech, Steinkern. Oberturon y, Kreibitz 3. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 430) 301
Fig. 17. Pharella compressa Golde, sp., Steinkern. Einscher, Kreibitz 26. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 431) 303
Fig. 18. Siliqua conaentristriata G. Müll., linke Klappe, Steinkern, Ober-
flächenzeichnung unter Benützung des Hohldruckes. Einscher, E.-St.
Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 432) 304
Fig. 19. Siliqua conoenp'istriata G. Müll., linke Klappe, Steinkern, ergänzt
durch den Hohldruck, Oberturon y, Kreibitz 3. — Orig. Geol. Landes-
mus,. (A Nr. 433) . 304
Fig. 20. Siliqua truncalula Reuss, linke Klappe, Steinkern. Oberturon y,
Kreibitz 3. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 434) 305
Fig. 21. Solen gwerangeri d’Or3., rechte Klappe, Steinkern, Oberflächen-
zeichnung unter Benützung des Hohldruckes. Emscher, E.-St. Tannen-
dorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 435) 302
Fig. 22. Mactra porriecla Gein., linke Klappe, Steinkern. Emscher, Kreibitz
9. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 439) 305
Fig. 23. Mactra porrecla Gein., linke Klappe, Skulptursteinkern. Emscher,
Kreibitz 7. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 445) 305
l’ig 24. Mactra debepana J. Müll, sp., Steinkern, vergr. 3:1. Emscher,
Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 446) 30g
Fig. 25. Mactra debepana J. Müll, sp., Steinkern, vergr. 2: 1. Emscher,
Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 447) 30g
Fig. 26. Sol\emva heinhei n. sp., rechte Klappe, Ausguß des Ilohldruckes.
Emscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 448) 308
Fig. 27. Solemva heinkei n. sp., Ausschnitt aus dem Hohldruck der Ilinter-
seitei von Fig. 26, vergr. 2:1. Emscher, Kreibitz G. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 449) 30g
Fig. 28. Cerompa cretacea J. Müll, sp., linke Klappe, Steinkern, Oberflächen-
zeichnung unter Benützung des Ilohldruckes. Emscher, E.-St. Tannen-
dorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 450) 3Q9
Tafel 14
Seito
Fig. 29. Goniompa designata Gein. var. n. sturmi, linke Klappe, Steinkern, Ober-
flächenzeichnung unter Benützung des Hohldruckes. Emscher, E.-St.
Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 452) 311
Fig. 30. Goniompa designata Gein. var. n. sturmi , Linke Klappe, Steinkern.
Emscher, E. -St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 460) 311
Fig 31. Goniompa perlonga Fric sp., linke Klappe, Steinkern. Emscher, Ober-
kreibitzer Talsperre 5. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 465) 316
Fig. 32. Panopaea regularis d’Orb., rechte Klappe, Steinkern, Oberflächen-
zeichnung unter Benützung des Hohldruckes. Emscher, Oberkreibitzer
Talsperre 5. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 469) 317
Fig. 33. Panopaea regularis d'Orb., linke Klappe, Steinkern mit teilweise
erhaltener Schalenskulptur. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 475) 317
Fig. 34. Panopaea regularis d’Orb., rechte Klappe, Steinkern. Emscher,
Kreibitz 28. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 483) 317
Tafel 16
Beite
Fig. 1. Panopaea mandibula Sow. sp., rechte Klappe, Steinkern. Oberturon y,
Kreibitz 4, — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 485) . . . 327
Fig. 2. Panopaea mandibula Sow.sp., rechte Klappe, Steinkern. Mittelturon,
Zivonin 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 486) . . 327
Fig. 3. Pholadomya nodulifera Münst., linke Klappe, Steinkern. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 487) .... 328
Fig. 4. Pholaddmpa nodulifera Münst., rechte Klappe, Steinkern. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 488) . 328
Fig. 5. Pholadomya nodulifera Münst. var. n. fritschi , rechte Klappe, Stein-
kern. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus.
(A Nr'. 489) ... 332
Fig. 6. Pholadomya nodulifera Münst. var. n. salzbergensis, rechte Klappe,
Steinkern, Oberflächenzeichnung unter Benützung des Hohldruckes.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig- Geol. Landesmus. (A Nr. 490) 333
Fig. 7. Pholadompa nodulifera Münst. var. n. salzbergensis, rechte Klappe,
Steinkern. Emscher, Salzberg. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 491) 333
Fig. 8. Anatina lanceolata Gein. sp., a) linke Klappe, Steinkern, von der Seite,
b) beide Klappen von oben. Emscher', E.-St. Tannendorf 1. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr1. 492) ... ... 334
Fig. 9. Liopistha aequivalvis Goldf. sp., linke Klappe, Ausguß des Hohl-
drückes. Oberturon y, Kreibitz 3. — Orig. Geol. Landesmus. (A
Nr. 495) - - 335
Fig. 10. Lponsia germari Gein., linke Klappe, Steinkern. Emscher, E.-St.
Tannendor'f 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 496) 338
Fig. 11. Lyonsia germari Gein., linke Klappe, Steinkern. Emscher, E.-St.
Tannendoid: 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 497) 338
Fig. 12. Lpojisia germari Gein., Steinkern, a) linke Klappe von der Seite, b)
beide Klappen von vom. Emscher. E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 498) 338
Fig. 13. Corbula substriatula d'Orp»., rechte Klappe, Steinkern, a) von der
Seite, b) von vorn, beide vergr. 2: 1. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 499) . . 34Q
Tafel 15
Seite
Fig. 14. Corbula substriatula d’Orb., rechte Klappe, Ausguß des Hohldruckes,
vergr. 2:1. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landes-
mus. (A Nr. 500) 340
Fig. 15. Corbula substriatula d’Orb., linke Klappe, Ausguß des Hohldruckes,
vergr. 2:1. Emscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 501) 340
Fig. 16. Corbula substriatula d’Orb., doppelklappiger Steinkern von vorn,
vergr. 2:1, zu Fig. 15. Emscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landes-
mus. (A Nr. 502) .... 340
Fig. 17. Corbula substriatula d’Orb. var. n. nana, rechte Klappe, Steinkern,
Oberflächenzeichnung unter Benützung des Hohldruckes, vergr. 2:1.
Einscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 503) 342
Fig. 18. Corbula siibslriaLula d’Orb. var. n. nana , rechte Klappe, Kalkschale,
vergr. 3: 1. Emscher, Oberkreibitzer Talsperre 8. — Orig.. Geol.
Landesmus. (A Nr. 505) . .... . . 342
Fig. 10. Corbula substriatula d’Orb. var. n. nana, linke Klappe, Kalkschale,
vergr. 3:1. Emscher, Oberkreibitzer Talsperre 8. — Orig.. Geol.
Landesmus. (A Nr. 506) 342
Fig. 20. Corbula subslriatula d’Orb. var. n. nana, rechte Klappe, Steinkern,
Oberflächenzeichnung unter Benützung des Hohldruckes, vergr. 2:1.
Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 507) . 342
Fig. 21. Corbula lineata J. Müll., linke Klappe, a) Steinkern, b) Ausguß des
Hohldruckes, vergr. 2: 1. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 508) 343
Fig. 22. Gastrochaena americana Gabb, Steinkern. Emscher, E.-St. Tannendorf
1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 509) 344
Fig. 23. Clavagella elegans J. Müll., Steinkern. Emscher, E.-St. Tannendorf
1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 510) 344
Fig. 24. Clavagella elegans J. Müll., Steinkern, mit Zeichnung des Schalen-
umrisses. Emscher, Oberkreibitzer Talsperre 5. — Orig. Geol. Landes-
mus. (A Nr. 511) . 344
Fig. 25. Pholas sp., Steinkern, vergr. 2: 1. Emscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 512) . ... .... 345
Fig. 26. Dentalium glabrum Gein., Steinkern. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. -
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 535) 346
Fig. 27. Dentalium cidaris Gein., a) Ausguß des Hohldruckes, b) Teilstück
vergr. 3:1. Mittelturon, Heuscheuer 3. — Orig. Geol. Landesmus.
(A Nr. 536) 347
Tafel 15
Seite
Fig. 28. Patella inconstans Gein., Steinkern, Oberflächenzeichnung unter Be-
nützung von Bruchstücken des Hohldruckes. Emscher, E.-St. Tannen-
dorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 537) 348
Fig. 29. Patella striatissima G. Müll., Steinkern, Oberflächenzeichnung unter
Benützung des Hohldruckes. Emscher, E.-St. Tannendorf 2. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 537) 349
Fig. 30. Patella conica n. sp., Steinkern, Oberflächenzeichnung unter Be-
nützung des Hohldruckes. Oberturon y, Kreibitz 14. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 533) .... 349
Fig. 31. Acmaea depressa Gein. sp., Steinkern, vergr. 3: 1, Umrißskizze in
nat. Größe daneben. Emscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus.
(A Nr. 539) 349
Fig. 32. Pleurolomaria (?) baculilarum Gein., Steinkern, von der Seite. Ober-
turon y, Böhm. Kamnitz 2. - Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 540) 350
Fig. 33. Pleurolomaria (?) baculilarum Gein., Steinkern, schief von oben,
unter Benützung eines Hoiildruckes. Oberturon y, Böhm. Kamnitz 2.
— Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 540 a) 350
I
Tafel 16
Seite
V '
Fig. 1. Inoceramus subpercoslatus Ändert, rechte Klappe, Steinkern.
Emscher, Herzogswaldau Low. — Orig. Geol. Landesmus. (Nr. 58 a) . 118
Fig. 2. Inoceramus seitzi n. sp., rechte Klappe, a) Steinkern, b) Ausguß des
Hohldruckes. Oberturon a • 3. Ilockenau Löw. — Orig. Geol. Landesmus. 123
Fig. 3. Inoceramus costellalus Woods, linke Klappe, Steinkern. Mittelturon,
Spinosuszone, Hundorf. — Orig. Geol. Landesmus., (A Nr. 83) 134
Fig. 4. Turbo buchi Goldf. sp., Steinkern, vergr. 2:1. Umrißskizze in nat.
Größe daneben. Oberturon y, Ivreibitz 14. — Orig. Geol. Landesmus.
(A Nr. 541) ... 351
Fig. 5. Delphinula tricarinala A. Roem., Steinkern, Oberflächenzeichnung
unter Benützung des Hohldruckes. Emscher, Hohlstein Löw. — Orig.
Geol. Landesmus. (Nr. 542) . . 352
Fig. 6. Trochus engelhardti Gein., Steinkern, vergr. 2: 1, Umrißskizze in
nat. Größe daneben. Mittelturon, Waltersdorf Gut Löw. Orig.
Geol. Landesinus. (Nr. 543) 352
Fig. 7. Trochus amalus d’Orb., Steinkern, vergr. 2: 1, Oberflächenzeichnung
unter Benützung des Hohldruckes, Lhnrißskizze in nat. Größe daneben.
Oberturon y, Böhm. Ivamnitz. 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 544) 353
Fig. 3. Margarita radialula Forbes sp., Steinkern, vergr. 2:1, Umrißskizze in
nat. Größe daneben. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 545) 353
Fig. 9. Natica dichotoma Gein., Steinkern, Oberflächenzeichnung unter Be-
nützung des II oh 1 druck es. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 546) .... 355
Fig 10. Natica vulgaris Reuss, Steinkern, Oberflächenzeichnung unter Be-
nützung des Hohldruckes. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 547) 356
Fig. 11. Natica vulgaris Reuss, Steinkern, Oberflächenzeichnung unter Be-
nützung des Hohldruckes. Emscher, Oberkreibitzer Talsperre 5. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 548) . . . 356
Fig. 12. Natica geinitzi Hlzpfl., Steinkern, Oberflächenzeichnung unter Be-
nützung des Hohldruckes, a) von der Seite, b) von hinten. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 549) . . 357
Tafel 16
Seito
Fig. 13. 'Natica geinitzi Hlzpfl., Steinkern, Oberflächenzeichnung unter Be-
nützung des Hohldruckes. Emseber, E.-St. Tannendorf 1. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 550) .... 357
Fig. 14. Natica geinitzi Hlzpfl., SteinKern, Oberflächenzeichnung unter Be-
nützung des Hohldruckes. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 551) . . 357
Fig. 15. Nalica acutimargo A. Roem., Steinkern, Oberflächenzeichnung unter
Benützung des Hohldruckes, a) von der Seite, b) von unten. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 552) 358
Fig. 16. Hamites bohemicus Fmc, Steinkern mit Hohldruck. Emscher, Kreibitz
26. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 600) 392
Fig. 17. Hamit es strangulatus d'Ohb., Steinkern. Oberturon a ß, Roll 2. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 601) 393
Tafel 17
Beite
Fig. 1. Rissaa reussi Gein., Steinkem, vergr. 2: 1, Umrißskizze in nat. Größe
daneben. Einscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 553) 359
Fig. 2. Rissoa reussi Gein., Skulptursteinkern, vergr. 2: 1, Umrißskizze in
nat. Größe daneben. Oberturon y, Großrackwitz Löw. 1. — Orig.
Geol. Landesmus. (Nr. 554) .... 359
Fig. 3. Scalaria philippi Reuss, Steinkern, Oberflächenzeichnung unter Be-
nützung des Hohldruckes. Emseher, Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landes-
mus. (A Nr. 555) 360
Fig. 4. Scalaria decorata A. Roejyi. sp., Steinkern, Oberflächenzeichnung unter
Benützung des Hohldruckes. Einsehen, Oberkreibitzer Talsperre 9. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 556) 361
Fig. 5. Scalaria decorata A. Roem. sp., Steinkern. Emseher, Neuwarthau Löw. 2.
— Orig. Geol. Landesmus. (Nr. 557) 361
Fig. 6. Turritella acanthophora J. Müll., a) Steinkern, b) Ausguß des Hohl-
druckes. Emseher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus.
(A Nr. 558) 362
Fig. 7. Turritella acanthophora J. Müll., Ausguß des Hohldruckes. Emseher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 559) 362
Fig. 8. Turritella acanthophora J. Müll., Ausguß des Hohldruckes. Emseher,
Oberkreibitzer Talsperre 8. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 560) 362
F ig. 9. Turritella nodosa A. Roem., Ausguß des Hohldruckes. Oberturon y,
Kreibitz 12. — Orig. Geol. Landesinus. (A Nr. 561) 365
Fig. 10. Turritella nodosa A. Roem. var. drescheri Scupin, Steinkern, Ober-
flächenzeichnung unter Benützung des Hohldruckes. Emseher, Groß-
hartmannsdorf Löw. — Orig. Geol. Landesmus. (Nr. 561 a) 365
Fig. 11. Cerithium chlomekense Weinz., Steinkern, Oberflächenzeichnung unter
Benützung von Bruchstücken des Hohldruckes. Oberturon y, Kreibitz
4. — Orig. Geol. Landes ;.ius. (A Nr. 564) 369
Fig. 12. Cerithium willigeri Scupin, Ausguß des Hohldruckes. Emseher, Neu-
warthau Löw. 2. — Orig. Geol. Landesmus. (Nr. 565) 370
Fig. 13. Cerithium multinodosum n. sp., Ausguß des Hohldruckes, vergr. 2: 1,
Umrißskizze in nat. Größe daneben. Emseher, Kreibitz 12. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 566) ... ... 370
Tafel 17
Beite
Fig. 14. Cerithium multinodosum n. sp., Skulptursteinkern einer Spitze, vergr.
2:1, Umrißskizze in nat. Größe daneben. Emscher, Oberkreibitzer
Talsperre 8. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 567) 370
Fig. 15. Cerithium multinodosum n. sp., Skulptursteinkern des letzten Um-
ganges, vergr. 2: 1, Umrißskizze in nat. Größe daneben. Einscher,
Oberkreibitzer Talsperre 8. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 568) . . 370
Fig. 16. Aporrhais vesper tilio Goldf. sp., Steinkerh, Oberflächenzeichnung des
Flügels nach Hohldriick. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 569) 372
Fig. 17. Aporrhais vesp?rtilip Goldf. sp. var., Ausguß des Flohldruckes. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 570) 372
Fig. 18. Aporrhais granulaia Sovv. sp., Steinkern. Emscher, E.-St. Tannendorf 1.
— Orig. Slg. Humboldtver. Eberfehach Sa. (Nr. 571) . 375
Fig. 19. Aporrhais longispina n. sp., Ausguß des Iiohldruckes. Emscher, E.-St.
Tannendorf 1. — Orig. Geol. Laudesmus. (A Nr. 572) 373
Fig. 20. Aporrhais subsienoptera Müll., Steinkern. Emscher, E.-St. Tannen-
dorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 573) 374
Fig. 21. Aporrhais tannenbergica Fric, Ausguß des Iiohldruckes, Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 574) 376
Fig. 22. Aporrhais tannenbergica Fric, Steinkörn. Emscher, E.-St. Tannen-
dorf 1. — Orig. Geol. Landesmüs. (A Nr. 575) 376
Fig. 23. Aporrhais reussi Gein. sp. var.,- Steinkern, Oberflächenzeichnung unter
Benützung des Flohldruckes. Oberturon y, Böhm. Kamnitz 2. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 576) . . 375
Fig. 24. Aporrhais coarclata Gein. sp., Steinkern. Oberturon y, Großrackwitz
Löw. 3. — Orig. Geol. Landesmus. (Nr. 577) 376
Fig. 25. Aporrhais temüstriata Reuss sp., Flügel und letzter Umgang, Ausguß
des Hohldruckes. Emscher, Großn-artmannsdorf Löw. — Orig. Geol.
Landesmus. (Nr. 578) . . 377
Abhandlg. d. Preuß. Geol. Landesanstalt, N. F. Heft 159
Tafel 17
33/35
Pütz, Nagel phot. und gez.
Tafel 18
Beite
Fig. 1. Tritonium cretaceum Müll. (?). Steinkern (letzter Umgang), Ober-
flächenzeichnung unter Benützung des Hohldruckes. Emscher, Groß-
hartmannsdorf Löw. — Orig. Geol. Landesmus. (Nr. 580) 379
Fig. 2. Fusus glaberrimus J. Müll., Steinkern. Emscher, E.-St. Tannendorf
1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 581) . . 379
Fig. 3. Fusus nereidis Munst., SteinKern, Oberflächenzeichnung unter Be-
nützung des Hohldruckes. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 582) 380
Fig. 4. Fusus (Hemifusus) coronalus A. Rohm. sp., Steinkern. Emscher, E.-St.
Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 583) . 380
Fig. 5. Lalyrus elongalus Sow. sp., Steinkern, Oberflächenzeichnung unter
Benützung des Hohldruckes. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 584) . 382
Fig. 6. Tudicla subcarinata Sturm, Steinkern, vergr. 2: 1, Umrißskizze in
nat, Größe daneben. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. - Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 585) . . 382
Fig. 7. Pprula costata A. Roem., Steinkern, vergr. 2:1, Oberflächenzeichnung
unter Benützung des Hohldruckes, Umrißskizze in nat. Größe daneben.
Emscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 586) . 383
Fig. 8. V olulilithes siibsemiplicalus d’Oub. sp., Skulptursteinkern, zusammen-
gedrückt. Emscher, Priesen. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 587) 384
Fig. 9. V olulilithes siibsemiplicalus d’Oub. sp., Steinkern. Oberturon y, Kreibitz
3. — Orig. Geol. Landes mus. (A Nr. 538) 384
Fig. 10. Volutilithes siibsemiplicalus d’Orb. sp., Ausguß des Hohldruckes.
Emscher, E„-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 589) . 384
Fig. 11. Volutilithes elongatum d’Orb. sp., Steinkern, Oberflächenzeichnung
teilweise unter Benützung eines Hohldruckbruchstückes, Emscher,
E.-St. Tannendorf 1, — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 590) . . 384
Fig. 12. VoluLa roemeri Gein., Steinkern. Emscher, Großhartmannsdorf Löw.
— Orig. Geol. Landesmus. (Nr. 591) . . . 385
Fig. 13. Voluta roemeri Gein., Ausguß des Hohldruckes. Emscher, Ober-
kreibitzer Talsperre 8. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 592) . . . 385
Tafel 18
Seite
Fig. 14. Actaeonella beyrichi Drescher, Steinkern mit teilweise erhaltener
Kalkschale. Einscher, Oberkreibitzer Talsperre 8. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 593) . . 386
Fig. 15. Actaeonella acuminata Fric, Steinkern. Einscher, E.-St. Tannendorf
1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 594) . 387
Fig. 16. Cinulia humboldti Müll, sp., Steinlcern, Oberflächenzeichnung unter
Benützung des Hohldruckes. Emscher, Oberkreibitzer Talsperre 5. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 595) . . 387
Fig. 17. Cylichna cylindracea Loven, Skulptursteinkern. Emscher, Priesen. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 596) 388
Fig. 18. Cylichna expansa Eric, Steinkern, Oberflächenzeichnung unter Be-
nützung des Hohldruckes. Emscher, Kreibitz 6. — Orig. Geol. Landes-
mus. (A Nr. 597) 389
Fig. 19. Micraster cor testudinarium Golde, sp., Steinkern mit Resten der
Kalkschale. Emscher, Oberkreibitzer Talsperre 8. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 620) 76
Fig. 20. Micraster cor testudinarium Goldf. sp., Steinkern, a) von oben, b) von
der Seite. Emscher, Oberkreibitzer Talsperre 3. — Orig. Geol. Landes-
mus. (A Nr. 621) 76
Fig. 21. Cardiaster cotteanus Lang. & Grund., Steinkern. Emscher, Kreibitz
25. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 622) 75
Fig. 22. Cardiaster ananchytis Leske sp., Steinkern, schlanke Form, von unten.
Oberturon a ß, Innozenzidorf 6. — Orig. Slg. Humboldtverein Ebers-
bach Sa. (Nr. 623) 74
/
Fig. 23. Catopygus cf. pyriformis Goldf. sp., Steinkern, a) von der Seite, b) von
unten. Emscher, Kreibitz 25. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 637) 73
Fig. 24. Catopygus sp., Steinkern, a) von oben, b) von unten. Emscher,
Kreibitz 25. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 638)
74
Tafel 19
Beite
Fig. 1. Hamites bohemicus Fric, Steinkern mit Hohldruck, a) von der
Seite, b) von innen. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 599) 392
Fig. 2. Baculites bohemicus Fric, Steinkern. Emscher, E.-St. Tannendorf
1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 602) . . . 395
Fig. 3. Baculites bohemicus Fric, Steinkern mit Hohldruck. Oberturon y,
Kreibitz 14. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 603) . 395
Fig. 4. Scaphites lamberti Gross., Steinkern mit Hohldruck, a) von der
Seite, b) Ventralseite. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 604) ... 402
Fig. 5. Scaphites kieslingswaldensis Lang. & Grund., Steinkern unter Be-
nützung des Hohldruckes. Emscher, Herzogswaldau Löw. — Orig.
Geol. Landesmus. (Nr. 606) . 402
Fig. 6. Heteroceras reussianum d’Orb. sp., Steinkern. Emscher, E.-St. Tannen-
dorf 1. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 607) 394
Fig. 7. Linuparus cf. dülmenensis Gein. sp., Steinkern mit Schalenresten und
Hohldruck. Emscher, E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Geol. Landes-
mus. (A Nr. 612) 408
Fig. 8. Otodus appendiculatus Ag., Oberturon y, Großrackwitz Löw. 3. —
Orig. Geol. Landesmus. (Nr. 613) ... 411
Fig. 9. Corax heterodon Reuss. Mittelturon, Heuscheuer 2. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 614) - 412
Fig. 10. Oxprhina mantelli Ag. Mittelturon, Hundorf. — Orig. Geol. Landes-
mus. (A Nr. 615) 412
Fig. 11. Serpula socialis Golde. Mittelturon, Lindenau 3. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 619) 7g
Fig. 12. Cardiaster ananchptis Les^e sp., Steinkern, breite Form. Emscher,
E.-St. Tannendorf 1. — Orig. Slg. Humboldtverein Ebersbach Sa.
(Nr. 624) 74
Fig. 13 Cidaris subvesiculosa d’Orb., nach Hohldruck gezeichnet. Oberturon
a ß, Waltersdorf 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 625 a u. b) 72
Fig 14. Rhynchonella compressa L.\M. sp. Emscher. Markersdorf 3. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 626)
80
Tafel 19
Belt«
F'ig. 15. Rhynchonella plicatilis Sow. sp., Kalkschale, vergr. 2:1, Umrißskizze in
nat. Größe daneben. Mittelturon, Heuscheuer 3. — Orig. Geol. Landes-
mus. (A Nr. 627) . . , . ..... 79
Fig. 16. Rhynchonella plicatilis Sow. sp.* Kalkschale. Mittelturon, Hundorf. i—
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 628) . . v . 79
Fig. 17. Magas geirtilzi Schloenb., große Klappe, Steinkern. Emscher,
Kreibitz 24. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 629) ~ 83
Fig. 13. Magas geinilzi Schloenb., kleine Klappe, Steinkern. Emscher, Kreibitz
24. — Orig. Geol. Landes mus. (A Nr. 630) 83
Fig 19. Tenebratula semiglobosa Sovv., Steinkern, a) Ansicht auf die kleine
Klappe, b) von vorn, Durchschnitt. Mittelturon, Drum 1. — Orig.
Geol. Landesmus. (A Nr. 631) 81
Fig. 20. Scalpellum angustatum Gein., Carina, vergr. 3:2. Mittelturon, Heu-
scheuer 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 632) . 408
Fig. 21 Magas geinitzi Schloenb., beide Klappen von vorn, Steinkern.
Emscher, Kreibitz 24. — Orig. GeoL Landesmus. (A Nr. 633) 83
Fig. 22. Magas geinitzi Schloenb., Kalkschale, a) Ansicht auf die kleine
Klappe, vergr. 2: 1, Umrißskizze in nat. Größe daneben; b) von vorn,
Durchschnitt. Mittelturon, Liebeschitz 1. — Orig. Geol. Landesmus.
(A Nr. 634) . . ! 83
Fig. 23. Parasmilia centralis Mant. sp. Mittelturon, Drum 1. — Orig. Geol.
Landesmus. (A Nr. 635) . 70
Fig. 24. Astropecten scupini n. sp. Oberturon a ß, Waltersdorf 2. — Orig.
Stadtmuseum Zittau (Nr. 636) . . 7t
Fig. 25. Serpula ampullacea Sow., Kalkschale. Mittelturon, Heuscheuer 2. —
Orig. Geol. Landesmus. (A Nr, 639) 79
Fig. 26. Serpula gordialis Schloth., Skulptursteinkern, vergr. 2: 1. Mittel-
turon, Löwenberg 2. — Orig. Geol. Landesmus. (A Nr. 640) 78
Abhandlg. d. Preuß. Geol. Landesanstalt, N. F. Heft 159
Tafel 19
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Pütz, Nagel phot. und gez.