Skip to main content

Full text of "Kärnten's Land- und Süsswasser-Conchylien. Von M.v. Gallenstein .."

See other formats


es 
Ben 


Hz r 
Be 


er s 
u 


Be 


RR “ 
A 
PERS OT ar 
EHRE 


” 


2a 
& 1 
RR 3 
SEE, 
= 


ee 
ER 


” 

[6% 

RRHHN 

RUN 

ER N 

x LET ur RER RR Ri 
LEARN 2 X 
RS 
NK Lit 


Fr 
RE 
ER ar 


” 
> 
r 


# a 
’ ER 
GER E 
OR eet Von 

ind 
Pa 

TRRRR 

EHRT 

REES 
HER , 


le 
CR 
IRnhat 

RER 


PP 
Dura 
> nr 
2 
x Ei 
Ü Beptar 
BR 
LE Per 
FAR DiN> 
RER IER 


BAND REBBERIR 
RN ART 

RR RR 

s 


ch 
ER 


Paar RETTEN 
>» or RS 
ERURERN Y ads 
5 ‚ 3 OR 
Bea RN 
alRre} 
Bey 

ie 
EhsRatD 


LET 
} RETTEN EHER HR RER 
ETLEHL RR) Ra“ RL 
RR RER ER Re > KR e jeRıhht 
« ’ A RE Pro 
(20) (7% RIP h a 043 a Ü Ye I 
® 


RER 

REN 91923 

a: ü KR BR Y 
ERRRCH 


Pa) 
RIRRS 9 
» OR) 
NG nr RR 
REN 
BR I 
NR RETTEN 
WERE? 
PP 9 
RUN 
BR RL 
urn 
Rute 


u 


nn 


DB} 
eat 

asH 

as 2 \ 


> 

> He) 

Bo RR 

Da RR u 

190% x Rs RR en 

RN »P Baba 2, AIR EEN EHRE 

ARh N > > RE ARRS (x RER 

Dir) » £ ” ’ 

Me) I" rar, F 

„Er K K Sata DR RPIS 

DE R DD 3 

a rer A, re 
SR 5 * Ri 
RRURR $ RR 

Bad > 

RR 2,8 

RUN 

HH 


A BEDREDATDDIDDRDENEEDN (‘ IR 
HRURRURR 


> 
" Bes & 
Ü RAR \ AR N K 
ERae ET IT RE > 
AB TERRITERTTRREN N Porn, 
u a dor n e) RR AH 
a) si 


RER 
RR RR FPLDISTR 
> » UHR 
BRER EBERLE } 


RREcH 
BEBRRR 
ERDE REDEN 
Ü RS 
N ER HLECHE > ARTE 


> 
DD 
BELLE 


— 


aaa DN a ZAUARAMANAAMMMA 


EX LIBRIS 
William Healey Dall 


Division of Mollusks 
Sectional Library 


AR® 


N 


‘ER 


a\ 


Y 


B=s 


K-l eu 


ia IF NEN 
Uas i 


a 
N x NE 
| Division of Mollyst 
| Sr EN Em If SS Sectiona] Libror 
Er 
N U OKE N 


Land- und Büsswasser - 


Conchylien. 


Von 


WM. v. Galienstein, 
2% ET 


—— 


6 
k. k. Professor, 


KLAGENFURT. 


1852. 


Ze 


 — 
& . 
5 . 
« 
5 B 
Er 


de Fr ‚win a ab, A 


Kärmtens | 
Land- und Süsswasser-Conchylien 


(mit Ausnahme der Nacktschnecken Limacoidea). 


Von Professor v. Gallenstein. 


EBinleitung. 


B: der stets mehr und mehr ins Leben tretenden na- 
turwissenschaftlichen Durchforschung unseres schönen Al- 
penlandes dürfte es nicht unerwünscht seyn, auch dessen 
conchyliologische Vorkommnisse näher kennen zu lernen. 
Es möge vor der Hand genügen, eine systematische Ueber- 
sicht derselben, in so weit sie bisher bekannt und bestimmt 
sind, zu bieten, ohne in das Leben dieser dem Beobach- 
ter oft so unzugäng'ichen 'Thiere näher einzugehen. Ja 
selbst die Aufzählung derselben kann sich einstweilen 
nur auf einen kleinen Theil Ober- und Unterkärntens be- 
ziehen , und nur Klagenfurts Umgebuug zunächst im Auge 
behalten werden. Nicht nur die Thäler und Gebirge , 
sondern vorzugsweise die Flüsse, Teiche und Seeen des 
übrigen Landes sind noch zu wenig erforscht, um über 
die in selben sich vorfindenden Schnecken und Muscheln 
Genügendes sagen zu können. 

Ich beschränke mich daher einstweilen darauf, die bis- 
her entdeckten und bestimmten Land- und Süsswasser- 
Mollusken Kärntens mit einer kurzen , grösstentheils der 
ausgezeichneten Iconographie des verdienstvollen Conchy- 
liologen, Professor E.E A Rossmaessler in Tharand bei 


2 


Dresden, entnommenen Diagnose und Angabe der mir be- 
kannten Kundorte aufzuzählen. 

Da ich aber weiss, wie nothwendig es ist, dem An- 
fänger die ersten Handgriffe und Anleitungen an die Hand 
zu geben, um glücklich die vielen Klippen zu umschiffen, 
an denen der Kleiss, die Lust und Ausdauer so manches 
angehenden Conchyliologen nur zu oft scheitern, als da 
sind: Unbekanntschaft mit den vorzüglichsten FKundorten , 
Unbeholfenheit im Sammeln , Unkenntniss der wichtigsten 
Schlupfwinkel der Schnecken u. s. w., so gebe ich auch 
eine kurze Anleitung zum Sammeln: bei, welche die noth- 
wendigsten Fingerzeige enthält. 


EB: Abiheilumz. 


Landschnecken (terrestria). 


Glasschnecke (Vitrina Draparnaud). 


Gehäuse ungenabelt, mit wenigen, schnell zunehmenden Windungen, 
kuglig oder ohrförmig, glashell, sehr zart; die Mündung weit, Mund- 
saum einfach , Spindelrand gebogen. Der runzliche Mantel des Thieres 


weit aus dem Gehäuse hervortretend. 


Vitrina elongata Drap. H. 1“. B. 2“. *) Gehäuse ohrför- 


mig, niedergedrückt, stark nach rechts ausgebrei- 
tet; sehr dünn und zart, glashell, grünlich ; 2 Um- 
gänge,, Mündung sehr erweitert. 

Nicht selten in gemischten Laub- und Nadelholz- 
Waldungen z. B. in der Satnitz bei Klagenfurt ; 
unter Steinen, im feuchten Boden; am grössten und 
häufigsten auf der Vertatscha in den Karavanken. 
pellucida Drap. H. 2. B. 2'/,“. Gehäuse kuge- 
lig, glatt; 3), Umgänge; sonst der vorigen gleich. 
Unter aufgehäuften Steinen an einer schattichten 
Stelle des Weges von Klagenfurt nach St. Geor- 
gen am Sandhof, auch in Gärten nicht selten. 
diapbana Drap. H. 2“. B. 3. Gehäuse niederge- 
drückt, seitlich erweitert, stark glänzend, grünlich ; 
2 Umgänge, der äussere , sich nach rechts erwei- 
ternde , bildet das ganze Gehäuse; Spindelrand 
stark ausgeschnitten. 

Selten an den Wurzeln alter Stöcke in der Satnitz. 


*) H. bedeutet die „Höhe“ und B. die „Breite‘“ des Gehäuses. 


\ 4 


Wendelschnecke (Helix Drap.) 


Gehäuse von verschiedener Form, zusammengedrückt, kuglig bis keg- 
lich erhoben, die Mündung meist breiter als lang, an der Mündungswand 
fast immer mondförmig ausgeschnilten , der Mundsaum meist gelippt. 


Helix pomatia Linne. H. 17%”. B. 1'/,“. Gehäuse kuge- 


» 


lig, bedeckt, durchbohrt, gestreift oder faltig, gelb- 
lichbraun, mit dunkleren oder: helleren Binden, die 
aber nicht immer deutlich hervortreten; 5 Umegän- 
ge mit tiefer Nath, Mündung eirund, Mundsaum 
umgebogen violett, Spindelrand breit, ‚den. Nabel 
verdeckend. 

Offenbar die am weitesten verbreitete Art, wenn 
dieselbe auch in Grösse, Färbung und Klarheit der 
Bebänderung nach den Liocalitäten sich ändert. Mit 
der reinsten Bebänderung findet sie sich in Un- 
terbergen , am grössten in. der Windisch-Kappel. 
Von den selteneren Varietäten, als laevrosa und 
scalarıs ist mir in Kärnten noch keine bekannt. 
arbustorum Linne. H.5/,— 11“. B.7— 12‘. Gehäu- 
se bedeckt, durchbohrt , kuglig, glänzend; etwas 
gestreift; kastanienbraun, gelb gestrichelt, über der 
Mitte des ‚letzten der 6 Umgänge ein dunk- 
les, schmales Band, Mündung gerundet, Mundsaum 
zurückgebogen, aussen gelb, innen rein weiss, Na- 
bel fast verdeckt. Das Thier blauschwarz. 

Diese schöne Schnecke findet sich in Gärten , an 
Wassergräben, in Gebüschen und Wäldern; doch 
varirt sie sehr in Grösse und Stärke, ja selbst in 
Färbung der Schale. So liefert die Kotschna bei 
Vellach und die Gegend von Unterbergen grosse , 
dunkelbraune, glänzende Gehäuse, während sie auf 
dem Loibl , wo sie bäufig im Grase, vornehmlich 
unter den Blättern von Tussilago petasites vor- 
kömmt, eine gelbe , lichte Farbe und wenig Glanz 
haben. 


b) 


Helix arbustorum var, alpicola Jan.H. 5), —6“.B. 7“. 


» 


» 


Gehäuse um ein Dritttheil kleiner‘ und lichter als 
bei der vorigen. 

Findet sich vorzüglich zahlreich an den kältesten 
Quellen der Choralpe,  Saualpe und Sirbitz, und 
zeichnet sich durch ihre Dünnschaligkeit und das 
fast röthlichgelbe Thier aus. Eine stärkere Form 
dieser Varietät. findet sich , jedoch weniger zahl 
reich , in: der Kotschna bei Vellach und auf der 
Villacheralpe - und ähnelt am meisten der französi- 
schen Form dieser Art. 
austriaca Menke. H. 6-9. B. 8—10“. Gehäuse 
stark kugelig, regelmässig gerippt, weiss mit 9 
braunen Binden; Mündung ziemlich gerundet, Mund- 
saum umgeschlagen leberbraun , Spindelrand den 
Nabel deckend. 

In der Umgegend von Klagenfurt an alleu Gebü- 
schen zu finden, meist in der gewöhnlichen 5-bin- 
digen Korm , wovon nur selten die eine fehlt. Von 
den in E. A. Rossmaesslers „leonographie der 
Land- und Süsswasser - Mollusken” angeführten Va- 
rietäten dieser Art findet sich 1. austriaca var. 
expallescens mit hellbraunen ‚wie verbleichenden 
Binden häufig, sehr selten aber H. austriaca var. 
morboso -albina, mit weissem Peristom, die ich 
nur auf dem Loibl fand. 
nemoralis Limne. H. 8“. B. 10. Gehäuse UNgEe- 


nabelt, kuglig , kaum gestreift, eitronengelb, weiss, 


röthlich ,„ bald mit 1—5 dunklen Binden , bald ohne 
dieselben, Mündung etwas eckig, mondförmig , 
Mundsaum umgeschlagen , fast schwarz. 
Gewiss die in Kärnten gemeinste Art dieser 
Gruppe und allenthalben zu finden. 

personata Lamark. H. 3%. B. 4%. Gehäuse nieder- 
gedrückt , kugelig,, hornbraun , mit kurzen , ge- 
raden , steifen Härchen besetzt: Gewinde flach ge- 


Helix 


» 


» 


6 


wölbt, Umgänge 5. der letzte hinter dem Mund- 
saum stark eingeschnürt, Mündung eng. 3buch- 
tig; Mundsaum  zurückgeschlagen , mit weisser 
Lippe; die Ränder fast in einen rechten Winkel 
zusammengestossen , tragen jeder einen kleinen 
Zahn. Nabel fast verdeckt. 

In den meisten Wäldern von Kärnten , beson- 
ders häufig in der Satnitz , ganz bleich fand ich 
sie in den Schluchten des Harlouz nächst Un- 
terloibel. 

obvoluta Müller. H. 2/,“. B. 4'/),—6‘”. Gehäuse 
offen und weit genabelt , beiderseits platt, mit 
weitläufig stehenden, geraden Härchen, dunkelroth- 
braun. Gewinde flach, in der Mitte eingedrückt, 
Nath tief, Umgänge 6, der letzte mit einer Gru- 
be hinter dem Mundsaum. Mündung stumpf , 3 
buchtig , Mundsaum zurückgeschlagen mit violetter 
Lippe. die Ränder zahnförmig zusammengeneigt. 


Khben so häufig als die frühere und an denselben 
Orten auf und unter Steinen. Viel seltener ist 
holosericea Gmelin. H. 2—2Y,. B. 4, —6'“. Ge- 
häuse oben flach, unten convex, hornbraun, sammt 
artig beharrt; Mündung fast kleeblattartig , Mund- 
saum zurückgebogen, nicht rein weiss „ auf jedem 
Rande mit einem starken stumpfen Zahne. Nabel 
weit und offen bis zur Spitze. Pr 

Unter Felsen und Steinen , doch auch im mor- 
schen Holze mit der früheren vermischt zu finden. 


leucozona Ziegler. H. 3—4. B. 4—6'. Gehäuse 
eng durchbohrt, kugelig , fein gestreift, glänzend, 
bräunlich , gelbroth , mit einem weisslichen durch- 
scheinenden Kielstreifen, zu dessen beiden Seiten 
sich die Grundfarbe meist sehr deutlich zu 2 schma- 
len Bändern verdunkelt, Umgänge 5—6, Gewin- 
de konisch, Mündung gedrückt, mondförmig , 


7 


Mundsaum mit einer starken Lippe, der aussen, 
ein gelbrother Streif entspricht. 

In den Karavanken auf Gebüschen, Holzwerk 
und Steinen sitzend. 


Helix leucozona var. ovirensis Rossmaessler. Die klein- 


» 


» 


» 


> 


ste Korm der früheren, auf der $öhe des Obir unter 
Steinen zahlreich. 

dolopida Jan. H. 3—4". B. 4—6‘. Gehäuse mäs- 
sig weit genabelt, stumpf kegelförmig, kuglig 
stumpf gekielt, hell hornfarbig, häufig eine weisse 
Binde am Kiele , unbehaart, vorn am Mundsaum 
eine starke, weisse Lippe, ohne Spur eines Zahnes. 
Nicht selten auf grasigen Abhängen in der Nähe 
der Laubwaldungen , meist in Mittelgrösse, doch 
fand ich auf dem Loibl sehr grosse Exemplare. 
unidentata Drap. H. 2-3‘. B. 27/,—#“. Gehäuse 
enggenabelt, Form wie die vorige ; weich behaart, 
6—7 Umgänge , starke Nath, Mündung gedrückt, 
Mundsaum aussen mit eimem weissgelben Streifen, 
innen eine deutliche Lippe , auf deren gestreckte- 
rem Innenrande ein meisst deutlicher, stumpfer , 
weisser Zahn. 

Im Lavantthale und nördlich von Klagenfurt auf 


- Laub unter Gebüschen. 


edentula Drap. H. 3—3',“. B. 3—4“. Der vori- 
sen ganz ähnlich und nach Rossmaessler 
eine Varietät der vorhergehenden , auf dem Loihl 
an den Barrieren sitzend ; einzelne Exemplare fand 
ich auch in den niederen Waldungen der Satnitz. 
rupestris Drap. H. 1. B. 1“. Gehäuse sehr klein 
offen und ziemlich weit genabelt, kreiselförmig , 
dunkelbraun, fein und dicht gestreift, 4 Umgänge, 
sehr tiefe Nath , Mündung rund, Mundsaum ein- 
fach , scharf. 

Auf dem Loibel , in der Satnitz , auch an ande- 
ren Orten ziemlich häufig. 


Bo menemene 


I) 


Helix villosula Kokeil. H.2“. B: 3-5‘. Gehäuse eng- 


» 


» 


» 


» 


genabelt , niedergedrückt, schwach ehagrinirt, gelb- 
lich - hornfarbig , haarig , fast zottg , Nath tief, 
Mündung eirund , mondförmig ; ' Mundsaum innen 
mit einem weissen Wulst. Kleiner als Helix villosa 
Drap. 

In der Satnitz unter Steinen. : .. 
pygmaea Drap. H. Y,“. B. /,. Gehäuse winzig- 
klein, weitgenabelt, gewölbt,  hellrothbraun , sei- 
denglänzend, 3, Umgänge, fast gleicher Breite , 
Nath sehr tief ,„ Mundsaum ‚scharf, einfach. 

Sie ist die kleinste ‘Schnecke ' dieser Gruppe, und 
findet sich in den: Sümpfen: ‚bei Klagenfurt auf 
nassen ‚Holzstücken in sehr: geringer Anzahl; spä- 
ter fand ich die lebenden ‘Schneckchen zur Herbst- 
zeit in der Satnitz auf gefallenem Laube in gros- 
ser Menge. 

rotundata Müller. H. 1,” B. 3”. Gehäuse per- 
spectivisch genabelt, niedergedrückt, etwas gewölbt, 
gerippt, braun mit hellrothbraunen Flecken, 6 Um- 
sänge, diehtgewunden, untere Wölbung bedeutend, 
Mündwig mondförmig, Mundsaum scharf emfach. 
Unter Steinen am Kalvarienberge von Klagenfurt, 
auf dem Helenenberge ob Otimanach, in schönen, be- 
sonders hoch gewundenen Exemplaren in einem Gar- 
ten an dem Holzrahmen der Mistbeete, doch nirgends 
besonders häufig, ausser im:Garten des Schlosses Ma- 
ria Loretto am Wörthersee. Sehr selten ist 
ruderata Studer. H. 17/,“. B. 3—4 Gehäuse et- 
was grösser als die vorige, einfärbig gelbbraun gerippt, 
srewölbt, perspectivischgenabelt, 4—5 Umgänge mit 
tiefer Nath, Mündung eirund, Mundsaum einfach, scharf. 
Findet sich an alten, morschen Baumstöcken bei 
Krumpendorf. 
solaria Menke. H.1. B. 2 '/,“. Gehäuse ausgehöllt, 
ne 

genabelt linsenförmig, oben fast flach, scharf gekielt, 


Helix 


9 


selblichbraun manelimal röthlich gefleckt, rippenstreifig, 
durehscheinend; 5 — 6 Umgänge, Nath sehr seicht, 
Mündung beilförmig, Mundsaum gerade aus scharf. 
Häufig; unter Steinen und Baumrinden in der Umge- 
gend von Klagenfurt, in den Karavanken u. s. w. 
oft in 5 und mehr Exemplaren an’ einem Holzstücke. 


verticillus Ferussac. H. 10. B. 14°. Gehäuse 
weit, bis zur Spitze offen genabelt, kreisrund, con- 
vexes Gewinde, in der Jugend gekielt, grünlich- 
selbbraun, mit 6 — 8 unregelmässig von einander 
entfernten breiten gelben Strahlen; Oberseite fein ge- 
eittert, Unterseite glatt, stark glänzend; 7 Umgänge 
mit ziemlich tiefer Nath, Mündung schief mondförmig, 
Mundsaum scharf, braungesäumt, innen mit breiter, 
flacher, weisser Wulst. 

Kine weit verbreitete Art, an dunklen Waldstellen, 
auf dichtbelaubtem Grasboden, vorzüglich m Graf v. 
Dietrichstein’schen Park zu Hollenburg, auch in der 
Satnitz und an andern Orten: EEE 


hispida ‚Pfeiffer., H. %, — 21,‘ B;3 — 4%“. Ge- 
häuse offen genabelt, fast scheibenförmig gedrückt, 
convex gewunden, hornbraun, kurz und dicht behaart, 
gestreift, Umgänge 5—6, Mündung breit mondförmig, 
Mundsaum schwach erweitert, gegen den Nabel zu- 
rückgebogen, innen mit weissem Wulst. 


Unzählig am südlichen Abhange des Lendkanals von 
Klagenfurt, doch auch an bemoosten Abhängen über- 


haupt, wenn auch nur in einzelnen Exemplaren zu 
finden. 


sericea Drap. H. 2 — 24, B. 3 — 4“, Gehäuse 

Ts TEE 7) . D 

durchbohrt, fast kuglig, hornbraun, fein und dicht 
2 


Helix 


10 


behaart, 5 Umgänge, Mündung gerundet, Mundsau m 
fast gerade aus, fast immer mit einer weissen Lippe 
innen belegt. 

Diese Schneke findet sich sehr zahlreich in den sau- 
ren Wiesen, zwischen St. Ruprecht und der Eben- 
thaler-Allee bei Klagenfurt, auf den nassen Schliess- 
breitern der Bewässerungskanäle, und ist überhaupt 
auf sumpfigen Wiesen nicht so selten. 
strigella Drap. H. 4“. B.7. Gehäuse offen und 
weit bis zur Spitze genabelt, gedrückt kuglig, 6 Um- 
gänge mit tiefer Nath; gestreift hell hornbraun, auf 
der Mitte des letzten Umganges ein weissliches 
Band; dünn weichhaarig; Mündung gedrückt ge- 
rundet; Mundsaum am Innenrande zurückgebogen, 
innen mit flacher weisser oder violetter Lippe. 

Gehört jedenfalls in Kärnten zu den selteneren Schne- 
cken, und findet sich in wenigen Exemplaren in der 
Satnıtz, bei Unterbergen und Hollenburg, doch auch 
in Baumgärten. 
arthusianella Drap. H. 2, —3°/,. B. 3, — 8". 
Gehäuse eng genabelt, Kuglig niedergedrückt, sehr 
llaches Gewinde mit hervortretender Spitze; milch- 
weiss, durchscheinend, glatt, 3 — 6 Umgänge, Natlı 
fein, Mändung schiefmondförmig, Mundsaum rothbraun, 
mit weisser oder röthlicher Lappe. 

An bebüschten Rainen und Abhängen allenthalben 
häufig; Morgens im Grase munter kriechend, während 
des Tages an den Blättern der Cesträuche oder an 
Baumstämmen sitzend. Am südlichen Abhange bei 
Hollenburg und längs dem rechten Ufer des Wörth- 
seees kommt besonders die kleinste Form häufig vor, 
die ich von Parreyss in Wien als incolata Ross- 
maessler erhielt. 
carthusiana Drap. H. 4), — 6’. B. 6, — 9%“. 
Gehäuse mit engem, zuletzt sich erweiterndem Na- 
belloch, kugelich, gelblich oder röthlich, sehr dicht 


Helix 


Kt 


und fein gestreift; 6 Umgänge mit starker Nath, Ge- 
winde, flach, koniseh mit spitzem Wirbel, Mündung 
serundet, Mindsaum immer mit einer starken rein 
weissen Lippe belegt, welcher aussen ein weisser 
oder fleischrother Streifen entspricht. 

An einem Abhange der Lioiblerstrasse und in den 
Auen bei Sagor in seltenen Exemplaren. 
fruticum Drap. H. 78%. B. S— 9". Gehäuse kug- 
lig, 5 — 6 stark gewölbte Umgänge, fein querstrei- 
fig mit sehr feinen Spirallinien umzogen, daher fast 
ohne Glauz;  gelblichweiss, röthlichbraun, ‚seiten mit 
einem dunklen Bande um die Mitte der Umgänge; 
Mündung gerundet, ziemlich weit, Mundsaum etwas 
ausgebogen, Nabel weit bis zum Wirbel offen. 

Diese durchaus in Kärnten nicht seltene Art fand ich 
n'rgends häufiger als im Baumgarten des Benedikti- 
ner-Stiftes St. Paul im Euavantthale. am nördlichen 
Abhange theils an den Baumstämmen, in Menge aber 
unter den Blättern von Urtiea dioica und Rumex lati- 
folius; die var. rufescens kaum minder häufig; 
dasselbe gilt auch vom südöstlichen Abhange der 
Loiblstrasse bei Unterloibl, wo sie unter Felsen 
sitzt. Daselbst fand ich auch das einzige Exemplar 
der var. fasciata von besonderer Grösse. Doch 
findet sich diese Varietät in einer kleineren Korm zahl- 
reich an den Kirchhofmauern zu Weisbriach in Ober- 
kärnten. 
incarnata Müller. H. 4'/,“. B. 7". Gehäuse kuglig 
gedrükt, Gewinde spitz endend, hell röthlichbraun, 
mit einem weisslich durchscheinenden Kielstreifen, 
bereift, matt und glanzlos; Mündung mondförmig, 
Mundsaum scharf zurückgebogen, aussen braunroth, 
innen eine fleischrothe Lippe, Nabel-eng, aber bis 
zur Spitze offen. 

Findet sich in den meisten Laubwäldern unter Stei- 
nen und feuchtem Laub, bald die reine Form, bald 

2# 


Helix 


Y> 


5, 


12 


die weissliche Varietät mit ganz weisser Lippe, letz- 
tere jedoch seltener. 


lurida Pfeiffer. H. 4“. B. 6. Gehäuse ziemlich 
bedeckt durchbohrt, gedrückt kuglig, horufarbig, kurz 
weichhaarig, dünn; 6 Umgänge mit spitzig. gewölbtem 
Gewinde, Nath stark, Mündung schief mondförmig, 
Mundsaum etwas zurückgebogen, innen eme ziem- 
lich starke weisse oder röthliche Lippe, aussen ein 
gelbrother Saum. 


Ziemlich selten; ich fand sie nur einmal unter feuch- 
tem Laube in der Satnitz, häufiger ist sie auf dem Loibl. 


separanda Ziegler. Behaart, sonst gleich mit Fe- 


lixınearnata. 


Auf dem Loibl auf Gras und Mauern. 


umbrosa Partsch. H. 21, —4. B. 5— 7. Gehäuse 
scheibenförmig, gedrückt, dünn, durchscheinend, hell- 
glänzend, schwach gekielt , kaum gestreift, weiss- 
gelb oder bräunlich, mit weissem Kielstreif. 5 Um- 
gänge, Mündung quereirund, sehr schief; Mundsaum 
auswärts gebogen scharf, meist ungelippt, Mund- 
ränder sehr genähert. Nabel weit, das ganze Ge- 
winde zeigend. 


Gewöhnlich in Gärten unter und auf dem Gebüschen 
der Laubgänge, doch auch an anderen Orten nicht 
selten; auch die var. minor.Rossm. findet sich häufig 
im Garten des Benediktiner-Collegiums. in Klagenfurt. 


pulchella Müller. H. 1“. B.2. Gehäusesehr klein, 
offen und weit genabelt, niedergedrückt, graulichweiss, 
glänzend, glatt und durchscheinend ; 3”/, Umgänge, 
Nath tief, Mündung schräg gerundet, fast zirkelrund, 


Helix 


» 


>>) 


13 


Mundsaum zurückgebogen mit starker, glänzend 
weisser Lippe. 

An sumpfigen Orten im feuchten Moose und auf 
Brettern und Steinen ziemlich häufig. Ebenso die 
schöne 
costata Müller. Stark gerippt, mit diekerer Lippe; 
sonst der vorigen gleich. 

die ich am häufigsten im Lavantthale bei der Ruine 

des Schlosses Rabenstein in einer grasbewachsenen 
Felsenspalte fand. 
Ziegleri Schmidt. H.3 — #“. B. 7—9. Gehäuse 
mit offenem weitem Nabel, scheibenförmig gedrückt, 
schmutzigweiss, glanzlos, mit zwei über und einem 
unter dem Kiele stehenden rothbraunen Kleckenbän- 
deru ;  rippig, > Umgänge, Mündung schiefrund, 
Mundsaum umgeschlagen. 

Diese schöne Schnecke findet sich auf den südwest- 
lichen Kelsenabhängen des Obir, besonders in einer 
Felsenschlucht des Harlouz bei Unterloibl; doch 
auch aufder Selenitza und Vertatsha in den Karavanken. 
intermedia Fer. H.3—4#“. B. 7—8“. Gehäuse 
etwas enger genabelt. weiss mit einer dunkel- 
braunen ganzen und. zwei zur Seite stehenden Fle- 
ekenbinden (als Blendling ganz weiss), glatt oder 
dünustreifig, sonst wie die vorige. 2 

In Wäldern und Ebenen auf Kalkfelsen sehr zahl- 
reich, nicht minder an den Barrieren der Lioihlstras- 
se. Die weisse ungelleckte Varietät ist selten. 

halerata Ziegler. H. 5 — 7. B. 8—12'. Gehäuse 
kuglig gedrückt, weissgelb, braun gesprenkelt, auf 
der Mitte des letzten Umfanges in einer weissen Binde 
ein scharfes braunes Band, feinstreifig, wenig glän- 
zend, 5%, Umgänge mit deutlicher Nath, Mündung 
gerundet, Schlund gelbbraun, Mundsaum fast ohne 

Lippe. 

Auf der Höhe des Obir unter Steinen, auch auf der 


Helix 


14 


Vertatscha und Villacheralpe oft zu 6— 12; doch 
sind grosse Exemplare mit reiner Epidermis immer 
schätzbar. Nie fand ich sie anders, als in ganzen 
Kamilien, junge, alte und leere Gehäuse zusammen, 
gleich als ob unter demselben Steine die stette Hei- 
math einer ganzen Generation wäre. 
Preslii Schmidt. H. 5. B. 12“. Gehäuse offen und 
weit, bis zum Wirbel genabelt, scheibenförmig 
gedrückt, fein gestreift, weiss mit bräunlicher Schat- 
tirung, 1 — 3 hellbraune Bänder, Mündung schief 
gerundet, Mundsaum zurückgebogen, schwachlippig. 
Diese sonst seltene Schnecke kommt in den Schluch - 
ten des Harlouz bei Unterloibl häufig vor, nnd findet 
sich auch in den Schluchten des Seekopfes am Raib- 
lersee. Sıe ist bei trockenem Wetter viel leichter 
zu finden, als bei regnerischem; denn bei ersterem 
sitzt sie frei an den Kalkfelsen, oft 2 — 3 an einem 
Wlecke, meistens jedoch einzeln, bei Letzterem je- 
doch verkriecht sich das flinke rabenschwarze Thier 
unter dem graulichen Kalkgerölle, und ist dann nur 
schwer zu sehen. Schmidt .hält sie für. die H. 
Preslii var. nisoria. während Rossmaess- 
ler in ıhr eher die Stammform zu erkennen scheint. 
planospiralamark. H. 7. B. 1". Gehäuse tief offen 
und ziemlich weit genabelt, scheibenförmig nieder- 
gedrückt, wenig gestreift, glänzend, hell hornfarbig, 
etwas über der Mitte ein dunkelbraunes weisslich 
sesäumtes Band; 5Y, Umgänge, nicht tiefe Nath, 
Mündung sehr schief, Mundsaum_etwas bogig, zu- 
rückgebogen, weisslippig, Mundränder entfernt. 
Kommt durchaus, nieht bloss in Kalkgebirgen, son- 
dern in den meisten dunkeln, nassen WValdstellen, 
hei Wasserfällen, unter Steinen und unter Laub vor. 
Stets fand ich noch einzelne Exemplare unter der 
Holzgrenze unserer Alpen, nie über derselben; auch 
in der Satnitz, die durchaus nur Nagelflue, keinen 


15 


Urkalk besitzt, ist sie nicht selten. Als ihre Va- 
rietäten finden sich am südlichen Drauufer jenseits 
der sogenannten neuen Brücke an den Holzrinnen 


einer kleinen Mühle 


Helix zonata Ker. durch höheres Gewinde, und 


» 


>>) 


» 


>>) 


vitata Jan. durch die heilen braunen und  weissli- 
chen Binden und kleinere Form von der Stammart 
verschieden. Den farblosen, weissen Blendling fand 
ich nur in einzelnen Exemplaren bei Unterbergen. 
foetens Studer. H. 4/,— 5. B.9". Gehäuse bis zur 
Spitze weit genabelt, sehr niedergedrückt, feinstrei- 
fig, gelblieh-hornfarbig mit schmaler weisslich durch- 
scheinender zu beiden Seiten verschwindend braun 
gesäumter Binde :> 7 Umgänge mit deutlicher Nath, 
Mündung schiefmondförmig, Mundsaum mit, grauli- 
cher 'oeler rein weisser Lippe, Aussenrand nieder- 
gebogen. 

Ziemlich zahlreieh in einem Garten beim Schlosse 
Wolfsberg im Lavantthale, an und unter Mauern 
sonst mehr selten. 

achates Ziegler. An ähnlichen Stellen wie die 
frühere, von der sie nur eine kleinere Varietät ist, bei 
Wiesenau im Lavantthale. 


lucida Drap. H. 2%. B. 3% Gehäuse kuglig ge- 


drückt, zart, glänzend, fein gestreift, dunkel 
kastanienhraun; 5 Umgänge mit deutlicher Nath, 
Mündung mondförmig rund, Mundsaum scharf, Na- 
bel vflen und tief. 

Ist in zahlreichen Exemplaren in allen versumpf- 
ten Wiesen auf altem Holze,. Brettern u. s. w. 
sitzend zu finden. Mit ıhr vereint, doch seltener 
nitidosaker. durch ihren gedrückteren Bau und das 
hellere T'hier von der vorhergehenden verschieden. 
fulva Müller. H. 1. B. 1”. Gehäuse sehr klein, 
kaum durchbohrt, kreiselförmig kuglich, horngelb , 
feinstreifig, seidenglänzend, durchsichtig; 5—6 Um- 


Helix 


)) 


» 


16 


sänge, mit tiefer Nath, schwach gekielt, Mündung 
gedrückt, mondförmig, Mundsaum einfach, scharf. 

In sumpfigen Wiesen und auch in Wäldern , unter 
Holz und Steinen. Nicht häufig. | 
nitidula Fer. H.2'/,. B.4". Gehäuse gedrückt, oben 
und unten convex dünn, durchscheimwend, hellglänzend. 
fast glatt, oben hellbraun. am Nabe! milchweiss; 4, 
Umgänge, Mündung rundmondförmig , Mundsaum 
einfach scharf, Nabel offen und tief. 

In dem feuchten, moos- und grasbewachsenen Bo- 
den an der Nordseite des Stiftsgartens zu St. Paul 
im Lavantthale zu Tausenden zu finden; sonst kam 
sie mir selten vor. Doch findet sie sich auch auf 
Alpen , wie auf der Vert.tscha. 
nitens Mich. H. 3—4". B. 4/,—6\/,‘“. Gehäuse 
kuglig gedrückt, genabelt, zart, durchscheinend , 
slänzend, sehr fein längsstreifig, meist hornbraun , 
unten bleicher; 4 Umgänge, Mündung schief, quer- 
eiförmig , Mundsaum einfach . scharf. 

Nicht selten in Wäldern unter abgefallenem Laube 
oder unter ‚feuchten Steinen sitzend. 
cellaria Müller. H. 2-3. B.4—5'. Gehäuse nie 
dergedrückt, oben und unten flach, durehscheinend, 
glänzend, etwas gestreift, grünlich ‚gelbbraun , un- 
ten weisslich, 5 Umgänge, der letzte in der Mitte 
sich schnell erweiternd, Mündung breiter als hoch, 
Mundsaum einfach , scharf, geschweift ; Nabel ziem- 
lich weit und tief. Riecht nach Moschus. 

An dunklen Mauern, in dumpfigen Gebäuden und 
Kellerräumen; eine halbe Stunde von Klagenfurt 
an der Strasse nach Krain unter einer steinernen 
Brücke; besonders häufig im Garten des Benedik- 
tiner-Collegiums in Klagenfurt unter faulendem Hol- 
ze, und unter der oberen Schichte eines vegeta- 
bilischen Düngerhaufens; sonst mehr selten. 


erystallinaMüll. H. %. B. 1’. Gehäuse durch- 


Helix 


17 


bohrt, niedergedrückt, glashell, durehsichüg. fast 
farblos mit mattem grünlichen Schein. glatt. glän- 
zend, zart, 4%, Umgänge, der letzte breiter, 
Mündung mondförmig , Mundsaum geradeaus einfach. 
In den Karavanken unter Steinen: nach Kokeil 
auch in der Satnitz. ziemlich seiten. Noch selte- 
ner ist 

hyalina Ker. Hi. 94“. B. 2%. Gehäuse sehr klein, 
ungenabelt, fast ach. glashell, durchsichtig, stark 
glänzend, glatt; 5—5 Umgänge, dieht gewunden; 
Nath vertieft, Mündung en, mondförmig. Mund- 
saum gerade einfach. 

In der Satnitz auf fenchtem Boden in emzelnen 
Exemplaren nur schwer zu finden. 

ericetorum Drap. H. 3, —#". B. 6— 9". Gehäuse 
sehr weit genabelt , scheibenförmig niedergedräckt, 
6 walzenförmige Umgänge mit deutlicher Nath , 
Gewinde flach: weiss mit braunen Bändern: ge- 
streift, sehr fest. Mündung fast_rund. Mimndsaum 
gerade scharf, innen mit weissem W ulst. 

An den sonnigen, trockenen Abhängen der Ba- 
stei in Klagenfurt , ja selbst an den Mauern ei- 
nes Gartens innerhalb der Stadt in zahlloser Men- 
ge; doch ist sie auch an andern Orten gemein. 
Als wahre Seltenheit erscheint noch 

aculeata Müller. H. 1“ B. 7,“ Gehäuse sehr 


‚klein, durchbohrt, kuglich, kreiselförnig, horn- 


gelb , dünn, häutig gerippt. jede Rippe in der 
Mitte in eine häutige Wimper verlängert; 4 Um- 
gänge mit tiefer Nath, Mündung rund, Munilsaum 
zurückgebogen , häutig. 

in der Satnitz unter Laub und Steinen, aueh im 
Harlouz bei Unterloibl auf Baumrinden. Sie ist 
stets in Schmutz und Erde eingehüllt und desshalh 
sehr schwer zu sehen. 


18 


Vielfrass-Schnecke (Bulimus Drap.). 


Gehäuse eiförmig oder konisch oder thurmförmig , Umgänge wenigstens 

6, der letzte meist bedeutend grösser als der vorlelzte, Mündung ganz, 

spilzeiförmig , Mundsaum meist lippig, zahnlos und zurückgebogen, die 
Spindelsäule nicht abgestutzt wie bei Achatina. 


Bulimus montanus Drap. H. 6—8“. B. 2/,—8. Ge- 
häuse schwach genabelt, längliech  koniseh , bau- 
chig, rothbraun, fein, unregelmässig gegittert, 8 Um- 
gänge mit deutlicher Nath. Mündung spitzeiförmig, 
Mundsaum stark zurückgebogen . scharf, mit röth- 
licher Lippe. 

In. den meisten schattigen Luaubwäldern auf Bäu- 
men und Gesträuchen, unter Laub und Steinen; 
besonders häufig ist er in der Satnitz , wo er fast 
"auf jedem Buchenstamm zu finden ist und ich auch 
den weissen Blendling dieser Art fand. Mit ihm 
oft in Gesellschaft ist 

obseurus Drap. H. 4—- 5%. B. 1-2. Gehäuse 
klein mit deutlichem  Nabelritz, ovallänglich, fein- 
streifig , gelb-rothbraun, dünn; 7 Umgänge , ge- 
wölbt mit ziemlich tiefer Nat; Mündung oval. 
oben schräg gestutzt , Mundsaum ‚leicht zurück ge- 
bogen, mit röthlicher Lippe. 

Ebenfalls an Bucheustämmen im der Satnitz; zahl- 
reich auch unter Steinen mit Helix rotundata 
auf der Höhe des Helenenberges ob Ottmanach. 
Auch an anderen Orten. wie z. B. auf dem Loibl. 
ist er nicht selten. 


» 


Achatschnecke (Achatina Lam.). 


Gehäuse eiförmig oder länglich, Mündung frei, länglich, Mundsaum 

scharf, wie zurückgebogen; der Spindelrand fehlt und wird von der 

fvei vortretenden Spindelsäule selbst ersetzt; Spindelsäule glatt, an der 
Basis abgestutzt. 


Achatinalubrica.Brug. H. 2/,—3. B.1—1Y,‘. Gehäuse 
— 


19 


länglich eirund, stumpf , geldhornfudig, glänzend, 
durchsichtig, 6 Umgänge , der letzte so gross, wie 
die übrigen zusammen , Mündung oval, oben und 
unten spitz ; Mundsaum verdickt  röthlieh, Abstu- 
tzung der Spindelsäule undeutlich. 

Allenthalben in Moorgründen auf Gras, Holz u. 

tem} 
s. w. ganz gemein. 


Aechatinanitens Kokeil. Diese Schnecke ist von der vor- 


hergehenden durch das bedeutend grössere und 
dunkler gefärbte Gehäuse verschieden , und findet 
sich häufig auf den Moorgränden südlich von Kla- 
genfurt im Grase und auf der Kehrseite der 
Schliessbretter an den Bewässerungskanälen ; sonst 
ist sie ziemlich selten. 


Windelschnecke (Pupa DPrap.). 


Gehäuse nie gross , höchstens 1” hoch, meist klein, oft winzig, rechts- 
gewunden, nabelritzig, doch auch ungenabelt , Gestalt meist walzenspin- 
deiförmig, Umgänge selten über 8; Oberfläche glatt, streifig oder rip- 
pig; Mündung eiförmig, eckig, unbestimmt, oft durch Zähne und Falten 
verengert , Mundsaum unzusammenhängend , meist gelippt und gezähnt ;. 


sellen durch einen Wulst verbunden. 


Pupa tridens Drap. H. 3%, —6°/,". B. 1y au, Ge- 


» 


häuse fein nabelritzig,, eiförmig, unregelmässig, 
fein gestreift, wenig glänzend , gelbbraun; 6—7 
Umgänge mit starker Nath, Mündung buchtig , 

oben mit spitzem Winkel: Mundsaum getrennt , 
gelippt mit 3 Zähnen , bei alten Exemplaren auch 
ein vierter sichtbar; der Lippe entspricht von aus- 
sen ein gelber Saum. 

Zahlreich am nördlichen Abhange des Lendkanals 
von Klagenfurt, anf dem Grase steigend. 
frumentum Drap. H.3— 4". B.1/,“. Gehäuse ziem- 
lich walzenförmig, mit kegel’örmig ausgezogenem, 


20 


’ 
ziemlich spitzigem Wirbel, dicht und zart gestreift. 
wenig glänzend ,„ braungelb ; 9 Umgänge; Mün- 
dung halbeiförmig. oben durch die Mündungswand 
schräg abgestützt, verengert: Mundsaun hufeisen- 
förmig 


ms 


x, wenig ausgebogen.. aussen mit diekem , 
weissem Wurlst, von dem auf dem Nacken + feine 
weisse Linien auslaufen: inwendig mit 8 Falten; 
Nabelritz gerade. 

Ueberall sehr häufig, auf Kalk und. Nagelflue , 
auf Gras, auf und unter Steinen. 


Pupa frumentum var.elongata Rossm.adjuneta Zieg 


» 


3) 


ler. Mit der Stammform gemischt in den Karavanken. 
Irumentum var. minor Rossm. In der Satnitz, ins- 
besonders in der Grotte bei Gurnitz. 

avenaPDrap. H. 21/,—3',‘. B. 1“. Gehäuse durch- 
bohrt „ koniseh spindelförmig, dunkelrothbraun, fein 
gestreift; 7 Umgänge, stark.» gewölbt mit tiefer 
Nath; Mündung durch 7 Falten verengert, halb 
eirund ; die Münden rothbraun. die Falten rein 
weiss; 3 Kalten schimmern als weisse Striche 
durch ; Mundsaum zurückgebogen , ungelippt. 

Auf allen Kalkfelsen häufig und in der Grösse 
wechselnd. Selten ist 
Kokeili Rossm. H. 1%,—2“. B. 11%. Gehäuse 
klein, deutlich durehbohrt, vollkommen  kegelför- 
mig mit kugliger Basis, graugelb , ausgetrocknet 
perlgrau; seideuglänzend , dünn. durchscheinend ; 
6—7 Umgänge; der letzte vor der Mündung etwas 
aufsteigend , Nath sehr tief; Mündung gerundet , 
durch Zähne sehr verengert ; Mundsaum zurückge- 
bogen , schwach weisslippig , ringsum mit  gros- 
sen und kleinen Zähnen besetzt. 

Diese zierliche, zarte Schnecke. zuerst von Herrn 
Kokeil in Begleitung des Herrn Professors Ross- 
maessler bei St. Leonhard auf dem Loibl entdeckt 
und von Letzterem bestimmt, fand ich tief unter 


21 


Er 


dem Kalkgerölle in einer Felsenschlucht des Har- 
louz bei Unterloibl ziemlich zahlreich, doch ist 
sie wegenihrer dieken Schmutzdecke schwer zu se- 
hen. Sonst sehr selten. 


Pupa conica Rossm. H. 2/,—3. B. 1/,“. Gehäuse durch- 


>) 


bohrt , eiförmig, konisch, bauchig, dünn, horn- 
braun, feinstreifig; 9 Umgänge, Mündung halbei- 
förmig, fast dreieckig. Mundsaum etwas zurück - 
gebogen , einfach, scharf, an der Mündungswand 
eine, an der Spindel zwei Kalten. 

In der Satnitz, besonders in der Grotte bei Gur- 
nitz, hier aber klemer, unter Kaub und Steinen , 
an jungen Bäumchen und an den Stängeln vou 
tassilago mivea zunächst den Wurzeln. Auch fand 
ich sie bei KFeistritz ım Rosenthale an nassen Bar- 
rieren sitzend. Nicht besonders häufig. — 
dolium_ Fer. H. 2U,—3),. B. 11% Gehäuse mit 
deutlichem Nabelloch, länglich walzenförmig, bau- 
chig, feinstreifig , rothhraun ; 8-9 Umgänge, we- 
nig gewölbt, Nacken weis eingefasst, Mündung 
halbeiförmig; Mundsaum zurückgebogen, schwach 
weisslippig, zwei weisse Falten an der Spindel , 
eine an der Mündungswand. 

Kommt auf dem Loibl, ın der Satnitz, am Obir 
und bei Raihl ziemlich selten unter Steinen oder 
morschem Holze, immer in Laubwäldern vor. 
gularis Rossm. H. 2/,— 3“. B. 1—1)),. Gehäuse 
länglich walzenförmig, ziemlich schlank, fast glatt, 
glänzend, gelb - oder rothbraun; 9 Umgänge, Na- 
cken stark gewölbt, gelbweiss eingesäumt, Mün- 
dung halbeiförmig; Mundsaum offenstehend, weiss, 
mit Falten wie P. coniea; Gaumen mit weissem 
Querwulst,;, von dem eine nach innen aufsteigende 
gekrümmte Kalte ausläuft. 

Diese Art fand Rossmaessler nur auf dem Loibl, 
ziemlich hoch. Ich fand sie seither in einer Schlucht 


22 


des Harlouz auf und unter Steinen, am häufigsten 
an den Wurzeln der Dryas octopetala und Globu- 
larıa cordifolia sitzend, wo ich auf eimem kleinen 
Raume mehrere 100 Stücke erbeutete. 


Pupa doliolum Drap. H.2—-2°),“. B. 1'/,“. Gehäuse seicht 


» 


genabelt, verkehrt eiförmig, walzig, oben breiter 
als unten. ganz abgerundete Spitze, graugelb, 
durchscheinend, regelmässig rippenstreifig; 9 Um- 
gänge, wenig tiefe Nath, Nacken gewölbt, Mün- 
dung halbeiförmig gerundet, Mundsaum zurück ge- 
bogen, weisslippig, auf der Mündungswand eine 
ziemlich erhabene Kalte. 

Nur selten unter Steinen, stets im Dunkeln und 
an feuchten Orten: mir kam sie nur in der Sat- 
nitz vor. 

truncatella Pfeiff., intermedia Kokeil. H. 
17, —2',,". B. 4“. Gehäuse mit deutlichem Na- 
belritz, walzenförmig, Wirbel flach abgestumpft ; 
sehr zierlich gerippt, weisslich, durchscheinend ; 
6--7 Umgänge, schwach gewölbt; Mündung halb- 
eiförmig, Mundsaum etwas zurückgebogen; Spindel 
durch eine erhabene Kalte bezeichnet. 

Gewiss in Kärnten die seltenste Schnecke dieser 
Gruppe. Sie findet sich stets nur tief unter Steinen 
an schattigen Plätzen in Laubwäldern, auf den 
Steinen selbst oder in der schwarzen Dammerde 
sitzend, nur selten frei auf dem Moose steigend. 
Aus der Satnitz, wo ich sie, wenn auch mit Mühe, 
doch in lohnender Menge fand, nahm ich junge 
Kxemplare mit nach Hause, wo sie in einem Gla- 
se mit Dammerde, Kalksteinen und zeitweise be- 
feuchtetem Moose sich vollständig, ausbauten und 
mir ganz reine Gehäuse lieferten. 

costulata Nilsson. Sehr selten, in der Satnitz, 
unter Steinen. 

pagodula Mich. H. 1%". B. 1”, Gehäuse eirund 


23 


stumpf, fast walzenförmig, hornbraun, seidenglän- 
zend, fein gerippt; 8 Umgänge, der letzte bucke- 
lig; Nath stark, Mündung fast eckig, eiförmig; 
Mundsaum zusammenhängend, zurückgebogen; Mund- 
ränder fast gleichlang, der äussere in der Mitte 
eingedrückt. 

Ziahlreicher als die früheren, doch keineswegs 
häufig unter Steinen und feuchtem Laub; in den 
Kalkgebirgen selten , am zahlreichsten in der Sat- 
nitz auf der Unterseite gefallenen Lanbes fest sitzend. 


Pupa muscorum Linne H. 17%,“ B. 1. Gehäuse ei- 


» 


rund walzenförmig, stumpf, braunroth, fast glatt , 
6—7 Umgänge; Mündung halbrund, frei oder mit 
einem Zähnchen auf der Mündungswand; Mundsaum 
zurückgehogen, aussen mit einem schmalen, weiss- 
lichen Wulst umgeben: Nabel mehr oder weniger 
deutlich. 

An allen Wegen und lichten”"Waldstellen, an 
Holzriesen unter Steinen in ganzen Familien sitzend; 
sehr gemein. 


minutissima Hartmann. H. %,“. B. Y,”. Ge- 
häuse walzenförmig, stumpf, gelblich, sehr zierlich 
gestreift; 3 — 6 stark gewölbte Umgänge, Mün- 
dung fast rund, Mundsaum etwas zurückgebogen, 
Seitenrand etwas buchtig, Nabelspalte deutlich. 

Selten und meist in Gesellschaft von Vertigo pyg- 


'maea; an einem Kahrwege bei St. Georgen am 


Sandhofe unter aufgehäuften Steinen, in der Satnitz 
und im Klagenfurter Stadtgraben. 


triplieata’ Studer. H. = B: 4% Gehäuse 
mit kleinem Nabel, eirund, sehr abgestumpft, in der 
Mitte walzenförmig, braungelb, sehr feinstreilig , 
seidenglänzend ; 6—7 gewölbte Umgänge mit tiefer 
Nath, Nacken gewölbt, mit einem Wulst einge- 
fasst; Mündung gerundet , Schlund mit 3 Zähnen, 


24 


äusserlieh am Nacken durehschemend, Mundsaum 
zurück gebogen. 

Sehr selten , in der Satnıtz an feuchten - Stellen 
unter abgefallenem Laub, auf dem koibl am We 
ge gegen Windisch - Bleiberg an den Wurzeln der 
Selene saxifraga, auch bei der Teufelsbrücke. 


Vertigo pygmaea Drap. H. 0. B. 4. Gehäuse ei, 


>> 


förmig, stumpf, braungelb, mattglänzend, glatt, durch‘ 
siehtig; 9 gewölbte Umgänge mit tiefer Nath, 
Mündung halbeirund, Schlund ‚durch 5 Zähne ver- 
engert, Mundsann getrennt, etwas zurückgebogen- 
Nacken aufgetrieben. 

Fast immer in Gesellschaft vonPupa minutissima, 
unter Steinen an Wegen, bei alten Mauern und iu 
Wäldern häufig. 


laevigata Kokeil. H. 9,0“. B. Y%".Gehäuse wenig 
genabelt, eiförmig stumpf, kastanienbraun, etwas glän- 
zend, feinstreifig, durchscheinend, 9 — 6 sehr ge- 
wölbte Umgänge mit deutlicher Nath, Mündung 
halbeirund, buchtig, Schlund mit 4 kleineu Zähnen, 
Mundsaum etwas zurückgebogen, mit wulstigem 
Nacken. 

In den Moorwiesen südlich von Klagenfurt selten 
auf feuchtem, altem Holz und im Grase zu finden. 


sexdentata Pfeiff septemdendata Fer. H. '/,‘“. 
B. */,. Gehäuse kaum geritzt , eiförmig, stumpf, 
lebhaft braungelb, glatt, stark glänzend, Mündung 
etwas  herzförmig, Schlund verengert, 6zahnig; 
Aussenrand etwas hakenarlig vorgezogen, Mund- 
saum etwas zurückgebogen, Nacken wulstartig_auf- 
getrieben. 

An gleichen Orten, wie die vorhergehende, aber 
selten. 


25 
Zwerghornschnecke (Carychium). 


Gehäuse vollständig, rechts gewunden puppen- oder nadelföürmig; Um- 
gänge anpassend, der letzte Umgang bei einigen länglich und aufge- 
blasen, Mündung länglich, ohne oder mit Falten und Zähnen. 
Carychium lineatum Drap. H. 1), B. ,“. Gehäuse 
ungenabelt, walzenförmig, nach dem stumpfen Wir- 
bel hin etwas verschmilert, lebhaft braun, glatt 
oder sehr feinstreifig, stark glänzend, 5 Umgänge, 
Nath unter der Lippe wie ein feiner Kaden. 
Mündung spitz, halbeiförmig; Mundsaum abgestumpft, 
etwas erweitert, aussen mit starkem Wulst eingefasst. 
Auf dem Loibl unter Steinen, äusserst selten. 

(Am reichlichsten in der Satnitz, wo sie aus feuchter 
Dammerde mit Pupa pagodula und truncatella, 
Helix aculeata und Claus. filograna mit dem 
Siebe zu gewinnen ist). 

„ minimum, Müller. H. %,“. B. 4. Gehäuse mit 
schwachem Nabelritz, oval, fast gethürmt, wasser- 
hell, durchsichtig mit gelblichem Schein, feinstreifig, 
5 gewölbte Umgänge mit tiefer Nath, Mündung ei- 
förmig, Mundsaum zurückgehogen, mit einer feinen, 
aber deutlichen Lippe; Aussenrand eingedrückt, in- 
nen mit einem zahnartigen Höckerchen; auf der 
Mündungswand und auf dem Spindelrand steht je 
ein kleiner Zahn, der letztere bedeutend grösser. 
Mit Vertigo laevigata und andern häufig auf 
Holz sitzend, in allen sumpfigen Or.en. 


Schliessmundschnecke (Clausilia Drap.). 


Gehäuse linksgewunden, mit einem Nabelritz, spindelförmig, schlank, sel- 
ten bauchig, nach obenhin verschmälert mit meist stumpfer Spitze, Um- 
gänge zahlreich, bis 14, durch eine seichte Nath verbunden, Mündung 
höher als breit, zuweilen sehr verengert, besonders im Schlunde; an 
der rechten Seite der Mündung 2 Falten, die jedoch zuweilen ver- 
kümmert sind, am Gaumen Längsfalten, Schwielen und Wülste, Mund- 
saum zusammenhängend oder verbunden, selten getrennt, oft weit vor- 
trelend, zurückgebogen, scharf, einfach, selten gelippt, der Nacken 
R) 


26 


meist stark gestreift, das Gehäusse an der Oberfläche entweder glatt, 


oder gerippt, oder die Nath mit kleinen Wärzchen besetzt. 


Clausilia bidens Drap. H. 7“. B. 1Y,“. Gehäuse kaum 


») 


geritzt, spindelförmig, etwas bauchig, nicht schlank, 
mit wenig verschmälerter , abgestumpfter Spitze, 
rothbraun, ziemlich glänzend, schwach gestreift, fest, 
durehscheinend ; 16 — 11 Umgänge mit starker 
Nath ; Mündung eibirnförmig, innen rothbhraun, hie 
und da hell gefärbt, fast stets mit deutlichem Gau- 
menwulst, von dem unten emige Falten in den 
Schlund aufsteigen, Mundsaum fast immer ganz ver- 
bunden, schmalwulstig zurückgebogen , obere La- 
melle klein und zusammengedrückt, untere stark, 
gebogen und weit vorn stehend; Interlamellar breit, 
concav, Näcken mit einer hellen dem inneren 
Wulst entsprechenden Einfassung. 

Die echte Form ist nicht häufig, nur auf dem 
Helenenberge ob Ottmanach im Walde unter Stei- 
nen, und im Garten des Schlosses Maria Loretto. 
Häufiger sind ihre Varietäten, als: 


bidens var. grossa, Ziegl. H. 9“. B. 2',. 
un en amne > 


Gehäuse nur dureh die Grösse von der Stammform 
verschieden. 

In der Satnitz auf Laub und Rinde. 
bidensvar. inaequalis, Ziegler. H. 8%. B. 2. 
Gehäuse liehter und etwas fleckig, sonst der Stamm- 
form entsprechend. 

In einzelnen Exemplaren unter gefallenem Laube 
ın der Satnitz. 
bidens var. ungulata, Ziegl. H. 8“. B. 17,. 
Nur durch den gestreckteren Bau und den mehr 
gezogenen, etwas buchtigen Mundsaum von der 
Stammform abweichend. 


Die häufigste aus dieser Sippschaft und überall 
zu finden. 


27 


Clausilia bidens var. granatina, Ziegl.H. 7. B.1'4“. 


» 


» 


Gehäuse fast nur durch die schöne rothbraune Farbe 
von Cl. bidens verschieden. 

Ist viel seltener als die vorhergehende, mit der 
sie unter nassem Laub und auf Felsen vorkommt. 
fimbriata Ziegl. H. %°“. B. 2“. Ein Blendling von 
Claus. bidens, ausgezeichnet durch die helle 
weissgrüne Färbung und den besonders starken 
rein weissen Gaumenwulst. 

In den meisten Laubwäldern im morschen Holze, 
ziemlieh tief unter Steinen, doch auch frei an Baum- 
stämmen und Felsen sitzend, am zahlreichsten fand 
ich sie in der Satnitz stets in Gesellschaft anderer 
Clausilien. 
fimbriatavar. saturata Ziegl. Diese, so wie 
die folgende 
phalerata Ziegl, sind nur durch die dunklere Fär- 
bung von der eigentlichen fimbriata verschieden, 
und eine am Licht erzeugte Abart der stets im 
Dunklen lebenden früheren ; phalerata ist, wie 
Schmidt richtig bemerkt, keineswegs als selbst- 
ständige Art zu betrachten, 
commutata Rossm. H. 6. B. 1“. Gehäuse ohne 
Nabelritz,, spindelförmig, glatt, glänzend , gelblich 
hornbraun, durchscheinend, Nacken gestreift, Mün- 
dung birnförmig, Mundsaum meist verbunden , in 
einen feinen weissen Saum zurückgebogen ; La- 
mellen stark, 3,Gaumenfalten, mittelste wie gekrümmt. 
Findet sich in einem Bergwalde bei Eberndorf 
unter Steinen; auch in der Kotschna in den Kara- 
vanken, doch nicht häufig. 
cerata Rossm. H. 6',“. B. 1), Gehäuse fast 


"nur durch die wachsgelbe, fast grünliche, stets 


sehr beschädigte Oberhaut und durch die fleisch- 
rothen Lamellen und eben solche Lippe von der 


früheren verschieden. 
3 %R 


28 


Nur in einzelnen seltenen Exemplaren an ähn- 
lichen Orten, wie fimbriata Ziegl. 


Clausilia ornata Ziegl. H. 6%,—9. B. 1%“. Gehäuse 


schwach genabelt, walzig spindelförmig, ziemlich 
bauchig, rothbraun, glänzend, fast glatt; 10 Um- 
gänge mit wenig vertiefter, mit einem feinen weissen 
Faden bezeichneter Nath, von welcher gleichlange, 
strichförmige, rein weisse Papillen ausgehen. Mün- 
dung birnförmig, eirund, Mundsaum fast immer ge- 
trennt, am (Gaumen eine leberfarbige Lippenwulst, 
der aussen eine ruthgelbe Einfassung entspricht; 
die Lamellen wie bei Arbidens, unter der Nathı 
eine Gaumenfalte, scharfausgedrückte Mondfalte. 
Diese hübsche Schnecke ist in Kärnten ziemlich 
gemein, in Gebirgswäldern, aber selbst in Gärten 
an Mauern und an den Holzrahmen der Mistbeete. 
Sehr häufig auf dem Basaltfelsen in Oberkolnitz bei 
St. Paul im Laavantthale unter Steinen mit Pupa 
muscorum, wo. sie auch Professor Ross- 
maessler in bedeutender Menge fand. Auch bei 
Feistritz ım Rosenthale kommt sie vor. 

Stenzii Rossm. H. 7— 8. B. 2°. Gehäuse durch- 
bohrt, spindelförmig, sehr bauchig, dunkelbraun, 
schwachstreifig; 19 Umgänge vereinigt durch eine 
rein weisse mit unregelmässigen, strichförmigen Pa- 
pillen besetzte Nath. Mündung breit eiförmig, oben 
weiss, sehr spitz, ohne Bucht, Nacken geschwol- 
len, gestreift, Mundsaum zusammenhängend, wenig 
zurückgebogen, am Gaumen nur eine obere Falte, 
schwach ausgeprägte Mondfalte, obere Laamelle 
meist punktförmig, untere weit zurückstehend, klein. 
Ziemlich zahlreich an einer Kalkwand des Obir bei 
einer Quelle zu finden; Herr Kokeil fand im 
Jahre 1833 auch auf der Selenitza ein Exemplar 
dieser ausgezeichneten Schnecke, die sonst durch- 
wegs selten ist, 


29 


Clausilia Rossmaessleriı. Pfeiff. H. 8%. B. 2. Gehäuse 


y 


durehbohrt; spindelförmig, etwas bauchig, dunkel- 
braun, in’s bläuliche gehend, wie Cl. albocineta; 
braun, gestreift; 11 Umgänge mit weisser Nath, an 
derselben, besonders in der Mitte, strichförmige, ja 
rippige Papillen. Mündung breiteiförmig, weniger 
spitz als bei der früheren, Nacken streifig, Mundsaum 
verbunden, angedräckt, etwas ungebogen, die Mond- 
falte etwas deutlicher als bei Claus. Stenzu, für 
deren Varietät sie Rossmaessler hält. 

Auf den Kalk- und Schieferbrüchen bei Raibl. 
ecincta, Brumati. H. 8—8/,“. B. 2“. Eine schlan- 
kere Varietät von Ulaus. Stenzii, mit schmälerer 
Mündung , fast abstehendem Mundsaum und etwas 
lichterer Färbung. 

Auf Felsen in der Nihe von Quellen und Was- 
serfällen bei Tarvis an «der Landstrasse. Selten. 
succineata Ziegl. H. 5,“ B. 1Y/,“. Gehäuse mit 
kleinem Nabelritz, verschmälert spindelförmig, braun- 
gelb, wenig glänzend. sehr fein gestreift; Nacken 
aufgetrieben, mit weisslichem Wulst. Mündung birn- 
förmig, Mundsaum verbunden, mit durch eine glän- 
zende, schmutziggelbe Lippe, verdektem Aussen- 
rand, am Gaumen oben 2 Falten. ohne Mondfalte, 
Lamellen sehr klein. 

Auf der Vertatscha in den Karavanken in bedeu- 
tender Höhe auf Felsen oder unter Steinen. An 
demselben Orte, doch etwas häufiger, findet sich auch 
Bergeri Mayer. cristata Ziegl. H. 4-54". 
B. %,“. Gehäuse spindelwalzenförmig, sehr stumpf, 
fast glatt, ziemlich glänzend, kirschhraun; 10 Um- 
sänge mit starker Nath, Nacken höckerig, unten 
sehr stark in einen Kamm zusammengedrückt; brau- 
ner Schlund, mit einer tiefen Rinne: Mundsaum 
zusammenhängend, lostretend, zurückgebogen, braun, 
Mündung dreieckig birnförmig, am Gaumen eine 

[.) 


30 


einzige obere Falte, untere Lamelle wenig aus 
gebildet. R 
Diese zwei letzten Arten sind meist ganz mit 
Kalk überzogen, was ihr Auffinden an den gleich- 
färbigen Kalkblöcken ungemein erschwert. 
Rablensis v. Gallenstein. H. 4—5Y,. B. 4," —1'". 
Gehäuse spindelförmig, etwas bauchiger als Claus. 
Bergeri, dagegen nicht so stumpf, Glanz und 
Farbe wie diese, streifig, nie gerippt; 11 Umgän- 
ge, Nacken aufgetrieben, beinahe höckerig; Schlund 
und Mundsaum wie bei der vorigen, letzterer stark 
zurückgebogen und ohne Kamm; Mündung _birnför- 
mig, buchtig; im übrigen wie Claus. Bergeri. 
Diese schöne Clausilia findet sich an den Sturz- 
bächen in den Laubwäldern von Raıbl (daher 
die Benennung) auf feuchtem Schiefer, jedoch nicht 
besonders häufig. 

ventricosa Pfeiffer. H. 7%, —8,,‘“. B. 2. Ge- 
häuse mit schwachem Nabel, bauchig mit schlank 
ausgezogener Spitze, stark, fest, rothbraun, fein 
rippig; 11—12 Umgänge mit deutlicher Nath; 
Mündung weit, birnförmig gerundet, unten unmerk- 
lich zusammengedrückt, Schlund braunröthlich, Mund- 
saum zusammenhängend, gelöst, zurückgebogen, 
weiss. Die obere ganz weisse Spindelamelle bis 
an dem Mundsaum vorgerückt, die untere nur 
schwach, in ihrer Mitte entspringen zwei diver- 
girende Aeste. 

Nirgends häufig, gewöhnlich auf ‚feuchtem Holze 
sitzend; auf der Grutsche ım Lavantthale, im 
Harlouz bei Unterloibl und in der Gurnitzer Grotte 
bei Klagenfurt; am zahlreichsten und grössten 
aber an einer morschen Holzrinne am südlichen 
Drauufer in der Nähe der sogenannten neuen 
Brücke, in Gesellschaft von sehr grosser Helix 
planospira. 


31 


Clausilia ventrieulosa Ziegl. H. 7. B. 174“. Die Mün- 


> 


» 


dung birnförmig, ganz gerundet, der Mundsaum 
stark zurückgebogen, weiss, zart, der Schlund 
Anfangs weiss, durchscheinend, in der 'Tiefe bräun- 
lich, sonst gleicht das Gehäuse der vorigen Art. 
Aeusserst selten in der Satnitz und in der soge- 
nannten Huda jama, einer Schlucht des Harlouz. 
asphaltina Ziegl., H. 6“. B. 1%“. Nur eine 
kleinere Varietät der vorigen. 

In den Karavanken, doch immer selten. 
basileensis Fitzinger. H. 6“. B. 1,“ Gehäuse 
spindelwalzenförmig, gegen die Spitze gleichmäs- 
sig abnehmend, schmutzig , rothbraun, 11 Umgän- 
ge mit deutlicher Nath: Mündung fast eiförmig , 
Mundsaum weiss , zusammenhängend, vortretend , 
umgeschlagen; die Aeste zwischen den stark aus- 
geprägten Spindellamellen sehr deutlich, mit oft 
gefälteltem Interlamellare. 

Selten in der Satnitz unter Steinen und auf ge- 
fallenem Laube. 
densestriata Rossm. H. 57,8. B. 1’/,". Ge- 
häuse mit ganz geschlossenem Nabelritz, spindel- 
förmig mit schlanker Spitze, kirschbraun, fast 
schwarz , sehr dicht und fein rippenstreifig, fast 
slanzlos. Nacken aufgetrieben; L0—11 Umgänge, 
gewölbt mit feiner Nath, Mündung gerundet, gross, 
Schlund hellgelb-rothbhramm, Mundsaum zusammen- 
hängend angedrückt. zurückgebogen mit braungel- 
ber Lippe. Unter der Nath eine lange Gaumen- 
falte, deutliche Mondfalte , Spindelfalte als deutli- 
cher %#ahm an den Mundsaum vortretend; das brei- 
te Interlamellare mit 4—5 Fältchen, die untere 
Lamelle in 2—83 feine Falten getheilt. 

Diese zierliche Schnecke findet sich häufig in der 
Grotte bei Gurnitz, auf und unter Gerölle von Na- 
gelflue. Sonst ist sie ziemlich selten. 


32 


Clausiliaplicatula Drap. H. 6%, —6°. B.1—1Y,‘“. Gehäuse 


» 


» 


kaum geritzt , hin dee etwas bauchig, mit 
schmaler Spitze , dunkelbraunroth, fast kirschbraun, 
ziemlich glänzend , doch häufig durch Kalkanhang 
gang matt, stark gerippt , 11 wenig gewölbte Um- 
gänge mit femer Nath, Mündung birnförmig , fast 
rund, gross, Schlund meist bräunlich ; Mundsaum 
zusammenhängend , vorstehend , zurückgebogen , 
meist scharf, weiss, zuweilen ziemlich verdickt 
mit ordentlicher Lippe. Obere Lamelle ganz vorn, 
untere weit hinten , abgestutzt : Interlamellar mit 
2—3 feinen Fältchen, Nacken aufgetrieben an der 
Basis mit einem Höckerchen. 

Auf Steinen, Laub und Baumstämmen in allen 


"Wäldern: 


plicatula var. striolata, Parreyss. H. 7—8“.B. 
2— 2), Gehäuse spindelförmig , stark bauchig , 
rothbraun, fein rippenstreifig, glänzend, 11—12 
Umgänge mit feiner Nath, von welcher sich feine, 
gelbe, unregelmässige Striche durch die Umgänge 
paralell mit den Rippenstreifen ziehen. Mündung , 
wie bei Claus. plicatula , doch bedeutend grös- 
ser; die Interlamellarfalten fehlen oft ganz. Der 
Nacken aufgetrieben „ stärker gerippt, als das übri- 
ge Gehäuse. 

Ziemlich zahlreich in der Satnitz. 

plicatula var. attennuata, Ziegl. H. 6°. B. 1". 
Unterscheidet sich von Claus. plicatula nur durch 
den sehr schlank ausgezogenen Wirbel. 

Kommt in einzelnen Exemplaren mit der echten 
plicatula gemischt in der Satnitz vor. 
plicosula Ziegl. H. 5Y,“. B. 1-14“. Gehäuse 
zart, schwach geritzt , spindelförmig walzig, ge- 
sen die Spitze schnell abnehmend, stumpf, hell 
horubraun, seidenglänzend , fein aber regelmässig 
gerippt; 11 Umgänge mit deutlicher Nath, Mün- 


33 


dung und Mundsaum wie bei Claus. plicatula, 
Schlund schmutzigweiss , die Interlamellarfältchen 
3—4 gedrängt stehend, Nacken gewölbt. 
Gleichfalls in der Satnitz. 


Clausilia cruda Ziegl. H. 5,“ B. 1-1," Gehäuse ge- 


» 


drungener als bei Claus. plicatula und der weis- 
se Wulst im Gaumen deutlich ausgedrückt. 

An feuchten Waldstellen in der Nähe von Quel- 
len, an bemoosten Steinen in der Satnitz und 
nächst Eberndorf. 

mucida Ziegl. H. 5% B. 2“ Gleichfalls nur 
"Varietät von Claus. plicatula mit diekerem , 
plumperem, kürzerem Gehäuse, etwas gewölbte- 
ren Umgängen und meist sehr grosser Mündung. 
Auch ist das Gehänse dichter rippenstreifig und 
stets theilweise abgerieben. 

Nicht selten über der Holzgrenze des Obir unter 
Steinen mit Helix ovirensis, doch auch auf au- 
dern Kalkgebirgen:; in der Satnitz_uur selten. 
vetusta Ziegl. Hr 6%,—8. B. 11%“. Gehäuse 
fast ohne Nabelritz , spindelförmig, schlank, licht 
hornbraun mit weisslichen Striehelehen, fein rippig, 
fest, schwach glänzend. 11—12 Umgänge nur we- 
nig gewölbt , Nacken eingedrückt, unter dem Ein- 
druck aufgetrieben, dann eine seichte Rinne und 
zuletzt an der Basis in einen leichten Kiel zusam- 
mengedrückt , Mündung birnförmig, Mundsaum zu- 
sammenhängend , gelöst, zurückgebogen mit feiner 
Lippe, Lamellen klein, sehr genähert , oben unter 
der Nath eine lange Falte, eine zweite setzt sich 
aus einer schmutzigröthlichen, quer über dem Gau- 
men liegenden Wulst aufsteigend, parallell mit der 
dem Nackenkiele entsprechenden Rinne fort, Mond- 
falte entwickelt, Spindelfalte nicht, vortretend. 
Grösstentheils ınter morschen feuchten Holzstücken 
in Laubwäldern, doch immer selten. 


34 


Clausiliasimilis, Charp. H. 6%, —9Y,. B. 1'4. Gehäu- 


» 


se geritzt, spindelförmig, schlauk, gelblich oder 
röthlich hornbraun, dicht rippenstreifig, bei reinen 
Exemplaren an der Nath mit weissen Fleckchen , 
I1—13 ziemlich gewölbte Umgänge mit feiner Nath, 
Mündung länglich birnförmig, schmal, an der Basis 
mit einer Rinne, die dem Kamme des Nackens ent- 
spricht, am Gaumen eine längslaufende weisse Fal- 
te, Mundsaum verbunden, gelöst, vortretend, zu- 
rückgebogen, weisslich, mit schwacher Lippe, obere 
Lamelle vortretend, stark, untere weit hinten , 
schwach, Interlamellar nackt, selten mit 1—3 Fält- 
chen, Nacken eingedrückt, weiter unten  waulstig. 
ganz unten mit deutlichem Kamm, der sich hinter 
dem Spindelrande um die Nabelgegend herumlegt. 
Im sogenannten Kolben, einem Berge bei Ebern- 
dorf und auf dem Rechberge, meist an Waldwegen 
auf bemoosten Stellen, hie und da unter Steinen. 

pumila Ziegl. H. 56. B. 1'/,“. Gehäuse spin- 
delförmig, unten ziemlich bauchig , in eine schlanke 
Spitze verschmälert, gelblich hornbraun, rippen- 
streifig, Nacken aufgetrieben, höckerig ; unten zu- 


- sammengedrückt,. 41 Umgänge, Mündung birnför- 


mig , Mundsaum zusammenhängend, gelöst, zurück 
gebogen, bräunlich, obere Lamelle stark, untere 
in einer Saltenartigen Verlängerung bis au den 
Mundsaum reichend, unter «lieser eine Verdopp- 
lung der Lamelle; das Interlamellar mit 1—2 Fält- 
chen, unter der Nath eine lange Gaumenfalte . 
quer über dem Gaumen eine weisse Wulst, von 
der unten eine kurze Falte aufsteigt. 

An Wegen in den Wäldern bei Eberndorf und 
Trixen. 

rugosa Drap. H. 461," B. %—1'4““. Gehäu- 
se kaum geritzt, spindelförmig, etwas bauchig , 
allmälich nach der Spitze abfallend , gelbbraun 


35 


bis dunkelkirschbraun, meist mit  gelbgrauen 
Stricheln unter der Nath, feinrippig, die letzten 
der 9—14 Umgänge öfters gegittert, Nath seicht, 
Nacken an der Basis kielartig zusammengedrückt. 
darüber eine seichte, leicht gekrümmte Furche , 
der im Gaumen einer Falte entspricht, dann ein 
Höcker. Mündung eibirnförmig, hald verlängerter, 
bald gerundeter , unten mit seichter Rinne , oben 
stets mit einer kleinen Bucht, Mundsaum zusam- 
menhängend , gelöst, lostretend , zurückgebogen , 
lippensaumig, bräunlich oder weiss, untere Lamelle 
sehr veränderlich, oben am Gaumen stets nur eine 
Falte, die mit dem nie fehlenden weissen oder 
gleichfarbigen Gaumenwulst zuweilen zusammen- 
hängt , ziemlich entwickelte Spindelfalte. 
Im Unterlavantthale bei der Ruine Rabenstein ; 
ferners in der Satnitz , auf dem Obir, in Ober- 
kärnten etc. auf Felsen und in den Ritzen dersel- 
ben, ziemlich zahlreich. Ebenso findet sich 

Clausiliarugosa var. affinis, Ziegl. H. 6%,“ B. 1,“ 
Gehäuse spindelförmig , fein rippenstreifig, roth- 
braun, meist ungestrichelt, 11 Umgänge mit seich- 
ter Nath, Nacken stark zusammengedrückt und 
mit markirtem Kiele, untere Lamelle in eine 
deutliche Gabel bis an den Mundsaum vortretend, 
dessen Lippe rein weiss ımd gut ausgeprägt ist, 
sonst der Stammforn gleich. 
Häufig auf den Felsen in der. Umgebung der 
Ruine Rabenstein mit Helix costata Z. zusammen: 
selten aber ist 

»„  rugosa var. dydima Ziegl. H. 4“. B. 1“. Diese 

Varietät unterscheidet sich von der Stammform 
nur durch das kleinere, bauchige, dunkelbraune , 
nur sehr fein rippenstreifige, ja fast glatte Gehäuse , 
mit 10 Umgängen, welches immer ungestrichelt 
ist, und keinen Glanz zeigt: durch die weniger 


36 


gezogene Mündung, den starken weissen Gaumen- 
wulst und weniger hervortretende untere Lamelle. 
Auf dem Obir unter Steinen und Holzwerk. 


Clausilia pusilla Ziegler. H. 4“. B. %,”. Gleichfalls nur 


>>) 


Varietät von Claus. rugosa: rothbraun,  vielstri- 
chelig, feinrippig, mit etwas verschmälerter Spitze. 
sonst von der Stammform wenig verschieden. 

In den Wäldern am Fusse des Obir, im Boden 
thale, bei KFeistritz und auch anderwärts unter Laub 
oder Holz. 
gracilis, Pfeil. H. 4“. B. 1“. Gehäuse 
klein geritzt, spindellörmig, mit  verschmächtigter . 
stumpfer Spitze, schlank , nach unten etwas bau 
chiger , daher der Keulenform nahe kommend : 
dunkel rothbraun , fein und schwach gestreift , et- 
was glänzend, 11—12 Umgänge. wenig gewölbt 
mit feiner Nath. Nacken dicht hinter dem Mund- 
saume eingeschnürt, dann aufgeschwollen, mit 2 
Höckern ,„ Mündung gerundet , birnförmig , gelb 
lich oder weiss, Mundsaum  zusammenbängend , 
stark lostretend , zurückgebogen in einen feinen 
Saum , Lamellen sehr klein, Mondfalte deutlich , 
kleine obere Gaumenfalte. der weisse Gaumen- 
wulst in der Mitte dünner als an den Enden. 

An bemoosten Felsen und Steinen an den Sturz- 
hächen bei Raibl und au Buchenstämmen in den 
dortigen Wäldern; sehr selten. 
varıans. Rossm. H. 4—5“. B. 1”. Gehäuse kaum 
geritzt, walzig , spindelförmig, fein rippenstreifig. 
seidenglänzend, gelblich oder röthlich hornbraun , 
als Blendling, Cl. diaphana, hell grünlich gelb, 
durchscheinend ; 9—10 Umgänge , mit deutlicher 
Nath, Nacken anfgetrieben, an der Basis in einen 
Kamm zusammengedrückt, Mündung gerundet, birn- 
förmig , Mundsaum verbunden, schwach zurück ge- 
bogen, im Gaumen eine weisse Querwulst , untere 


37 


Lamelle weit hinten , oben unter der Nath 2 Gau- 
menfalten , Spindelfalte nicht ganz _vortretend. 

Auf der Choralpe in einer Höhe von etwa 3000 
Fuss unter Steinen , sowohl mit grünem als mit 
braunem Gehäuse, auch auf dem Obir und der 
Vertatscha , doch nirgends häufig. 


Clausiliainterrupta Ziegl. H. 4-4/,.B. 1—1'/,“. Ge- 


» 


» 


häuse schwach geritzt, gethürmt, spindelförmig , 
mit ziemlich schlanker Spitze, grauhornbraun , fein 
gerippt , etwas glänzend, 10—11 Umgänge , Na- 
cken aufgetrieben , Mündung halbeiförmug , Mund- 
saum weit getrennt, daher fast hufeisenförmig , 
obere Lamelle klein , untere weit zurück, das brei- 
te Interlamellare ist gerippt , oben unter der Nath 
eine lange Gaumenfalte, in der Mitte des Gau- 
mens 2 kleine Falten, Spindelfalte tritt als Zahn 
vor an den Mundsaum. 

Diese Schnecke ist die m Kärnten selteuste die- 
ser Gruppe und fand sich bisher nur in einigen 
einzelnen Exemplaren in der Satnitz, beim Was- 
serfalle am Obir und im oberen Rosenthale. 
filograna Ziegl. H. 4“. B. 7,“ Gehäuse sehr 
klein und zart, ohne Nabelritz, spindelförmig mit 
abgestumpfter Spitze , gelblich hornbraun , feinrip- 
pig, durchscheinend , 10 sehr gewölbte Umgänge. 
Mündung birnförmig, Mundsaum zusammenhängend, 
vorgezogen, Gaumen mit rothgelbem Querwulst , 
von dem unten eine Falte ausläuft, eine ziemlich 
lange Gaumenfalte, vortretende Spindelfalte. 
Häufig unter Steinen , auf und unter Laub in den 
Wäldern der Satnitz zu finden. 

Balea fragilis, Studer. H. 4—5'. B. 1“. Gehäu- 
se Jinks gewunden , geritzt, spindelförmig, gethürmt, 
der letzte der 9langsam zunehmenden , gewölbten 
Umgänge am breitesten , olivengrünlich-hornbraun , 
dünn , zart, durchsichtig , sehr fein rippenstreifig, 


38 


seidenglänzend ; Nacken aufgetrieben , Mündung 
gerundet, birnförmig , höher als breit, Mundsaum 
zusammenhängend , wenig lostretend, sehr fein 
weiss gesäumt, etwas zurückgebogen , Spindel 
einfach, nur selten fast gefaltet, auf der Miün- 
dungswand eine kleine mit dem Mundsaum zusam- 
menhängende Falte. 

Im Garten des Schlosses Maria Loretto am Wörth- 
see, an alten Mauern , nicht häufig. 


Kreismundschnecke (Tyelostoma Lam.) 
Pomatias Hartmann.). 


Gehäuse gedeckelt, aus der Kugelform allmählig bis zur Thurm- oder 

Kegelform übergehend, Umgäng- fast völlig stielrund, die Nath sehr 

tief, Mündung fast immer kreisrund, Mundsaum zusammenhängend, der 
Deckel aus Schalensubstanz spiral gewunden. 


Cyclostoma maculatum Drap. H. 3/,—#". B. 17%. 
Gehäuse fast ohne Nahelloch , gethürmt, mit mehr 
oder weniger schlank ausgezogenem Gewinde , 
graugelblich , mit 3 rothbraunen Fleckenbändern , 
von denen 2 auf den obern Umgängen fortlaufen , 
wenig glänzend, fein gerippt, meist 8 Umgänge, 
sehr bauchig, mit tiefer Nath, der letzte erwei- 
tert sich kurz vor der Mündung bedeutend ; Mün- 
dung gerundet, Mundsaum erweitert , Gaumen ver- 
diekt,, sehr häufig eine Verdopplung des Mund- 
saumes als scharf hervortretende Lippe bildend ; 
Deckel dünn , knorpelig, tief eingesenkt. 

Ueberall sehr häufig in Wäldern, auf Moos, Laub 
und Steinen, oft: mit auffallend starken Rippen. 
Schön und zart ist der ganz weisse Blendling ,‚ der 
sich aber selten in ihrer Gesellschaft findet. 

»  patulum Drap. H. 2,—3',“. B. 17%“. Gehäu- 
se mit meist ganz geschlossenem sehr engen Na- 
belloch, gethürmt, mit verschmälerter , stumpfer 


39 


Spitze, gelblich grau, glanzlos , sehr fein ge- 
rippt; 8 sehr gewölbte Umgänge , Mündung rund , 
Mundsaum erweitert. in einen breiten , dünnen 
Rand zurückgebogen , meist verdoppelt, beider- 
seits, besonders an der Spindelseite geöhrt, De- 
ckel tief eingesenkt. 

Sehr häufig au allen Kalkfelsen bei Raihl , beson- 
ders am Königsberge. In der Satnitz in seltenen 
Exemplaren. 

Cyelostoma cinerascensRossm. H.3—3,”. B.1Y/,". Ge- 
häuse sehr eng durchbohrt , gethürmt, schlank , 
grau , mit scharf ausgedrückten , aschgrauen,, feinen 
Rippen, 8 stark gewölbte Umgänge mit tiefer Nath, 
Mündung kreisrund, sehr tief stehend , Mundsaum 
getrennt, scharf, einfach, leicht zurückgebogen , 
gelblich, nicht geöhrt, Deckel tief eingesenkt. 

In der Huda jama, im Harlouz bei Unterloibl, 
an Kalkfelsen und unter denselben häufig mit Pupa 
gularıs zu finden. 


Bernsteinschnecke (Succinea Drap.). 


Gehäuse ungenabelt, zart, durchsichtig , wachsgelb, oval, aus wenigen 

Umgängen bestehend, von denen der ielzte sehr gross und aufgetrieben ist; 

Mündung gross, lang oval, oben spitz, die Spindelsäule tritt frei an 
die Stelle des Spindelrandes, der fast ganz fehlt. 


Succinea amphibia, Drap. H. 6-8. B. 3, —5'. Ge- 
häuse eiförmig , bauchig , zart, durchsichtig, roth- 
wachs- oder hellgelb, fettglänzend, unregelmässig 
gestreift , innen und aussen gleichfarbig , die 3 Um- 
gänge nehmen schnell zu, so dass der letzte , sehr 
aufgetriebene vielmal grösser als das stumpf koni- 
sche Gewinde ist und fast das ganze Gehäuse bil- 
det; Nath kaum vertieft; Mündung wenig schief, 
breit, eirund, oben spitz, Mundsaum scharf und 
einfach. 

Ueberall in Morästen, an den Ufern der Bäche 


40 


und Wassergräben auf Wiesen; sitzt auf Brettern 
und Pflanzen. Sehr gemein. 


SuccineaPfeifferi, Rossm. H. 6°. B. 3Y,‘“. Gehäuse mehr 


> 


y> 


verlängert , etwas stärker, weniger durchsichtig , 
braungelb , stärker gestreift, inwendig nicht von 
derselben Farbe , wie aussen , sondern etwas perl- 
mutterglänzend; die Umgänge und namentlich der 
letzte viel weniger aufgetrieben, Mündung mehr 
verlängert und viel schiefer in Beziehung auf die 
Axe, als bei voriger Art. 

An Abzugsgräben auf einer Wiese bei St. Geor- 
gen am Sandhof ausser Klagenfurt. Sehr selten. 
oblonga Drap. H. 31%“. B. 2“. Gehäuse läng- 
lich, eiförmig, zugespitzt, grünlich - gelb, zart, 
durchsichtig , wenig glänzend , 4 stark gewölbte 
Umgänge mit sehr tiefer Nath , der erste winzig 
punktförmig , der letzte sehr bauchig, das Gewinde 
halb so gross , als der letzte Umgang; Mündung 
sehr schief, gerundet, eiförmig, aber nicht so 
spitz, als bei der vorigen. 

An feuchten Holzstücken in den Moorgründen bei 
Klagenfurt, und im Lavantthale, nirgends beson- 
ders häufig. 
bulina Fer. H. 4“. B. 3 Gehäuse gestreckt 
eiförmig, stumpf, weissgelb, zart, durchsichtig, 
kaum glänzend, 3 Umgänge, der vorletzte fein- 
streifig, der letzte, der den grösten Theil des 
Gehäuses bildet, unregelmässig, doch stark ge- 
streift, fast faltig, dabei aber weniger aufgetrie- 
ben, als bei den vorhergehenden: Mündung schief, 
länglich eirund, oben spitz, Mundsaum scharf und 
gebrechlich. 

An den Wasserleitungsgräben in den Moorgrün- 
den, südlich von Klagenfurt, in der Nähe der 
Satnitz, nicht gemein. 


41 


Ed. Abiheilemg. 


Wasserschnecken (aquatilia). 


sSchlammschnecke (Limnaceus (Drap.). 


Gehäuse meist ınit einem ritzförmigen Nabel, eirund und verlängert mit 

spitzem Gewinde, ziemlich dünn, die Umgänge erweitern sich sehr schnell, 

der letzte bedeutend überwiegend, ofi das ganze Gehäuse bildend, Mün- 

dung länglich eiförmig, oben spitz, in der Spindelseite ausgebogen ; Mund- 

saum einfach scharf, Spindeisäule oft frei hervoriretend bogie und mil 

einer Falte versehen. Das Tiier hat 2 zusanmenziehbare, gedrückte drei- 
eckige Fühler, mit innen an der Basis gelegenen Augen. 

Limnaeus stagnalis, Pfeil. 4. 1, —2",. B. O—14"". 

Gehäuse ungenahelt, gestreckt eirund, mit in eine 

schlanke Spitze ausgezogenem Gewinde, gelb-horn- 

farbig. zerbrechlich, wenig. glänzend. unregelmässig 

gestreift, auf dem letzten, bauchig aufgetriebenen, 

das ührige ganze Gewinde an Grösse übertref- 

fenden Umgange  narbig-runzlig ; 6—7 Umgänge, 

der letzte meist oben mit stumpfer Kante, und 

von ‚da au senkrecht eingedrückf; “die Mündung 

undeutlich eirund, an der Spindelseite durch die 

Falte der Spindelsäule herzförmig ausgeschnitten, 

unten  breitgerundet; der Ausseurand hogig aus- 

geschweilt und sehr vorgezogen; der breite Spin- 

delumschlag dicht anliegend. 
In 'Teichen und fast überall in stehenden Wässern 
ausserordentlich häufig, nur wechselnd in der Grösse 


und Dünnschaligkeit; im Kanale am Ausflusse des 
& 


42 


Wörthsees ist er besonders gross, in Teichen ge- 
wöhnlich dunkler gefärbt; schwimmt an der Ober- 
fläche des Wassers oder sitzt am Schilfe. 
Limnaeus palustris, Müller. H. 11—15“. B.6“. Gehäuse 

ungenabelt, eiförmig-länglich, ziemlich stark, selten 
etwas durchscheinend, hornbraun oder horngrau, 
dicht und fein gestreift, meist ausserdem noch durch 
unregelmässige QOuverfalten und Runzeln narbig und 
zwar fast stets in undeutlich gitterartiger Ordnung. 
7 Umgänge, von denen die Höhe des letzten we- 
ng bauchigen, kaum beträchtlicher, oft sogar ge- 
ringer als die des Gewindes ist, welches eine mehr 
sewölbte, nicht so schlanke Spitze bildet, wie L. 
stagnalıs; Mündung spitzeirund, etwas kürzer 
als die halbe Länge des Gehäuses, inwendig dun- 
kel violettbraun, mit eimer breiten, dunklen, nur 
durch ihre Undurchschemigkeit ausgezeichneten Af- 
terlippe ; Umschlag der Columeile ganz fest auf- 
liegend. 
Ziemlich häufig in den stehenden Wässern nächst 
dem Wörthsee und selbst unmittelbar mit diesem 
in Berührung. Eine hübsche Varietät, wahrschein- 
lich L. corvus Hartmann, viel stärker ın der 
Schale, grau und weissrippenstreifig, ist in einem 
Bewässerungskanale an der Satnitz zahlreich zu 
finden. Hieher gehört auch 

»„ fuscus, Pfeifl.  H.' 9-11". \B. 5%. ‘Eine klei- 
nere Varietät des L. palustris mit schlank aus- 
gezogenem Gewinde, wobei die 6 Umgänge nur 
sehr langsam an Umfang zunehmen, und der letzte 
stets hinter der Grösse des übrigen Gewindes zu- 
rückbleibt. 
Seltener in kleineren Lachen und Sumpfwiesen in 
der Nähe der Satnitz. 

» _pereger, Pfaff." H75-7". BIN, 3“ Gehäuse 
oft mit deutlichem Nabelritz, verlängert eiförmig, 


43 


spitz, bauchig, ziemlich dünn, fein und dicht ge- 
streift, horngelb, oder rostgelb, oder rostroth, mait 
glänzend oder glanzlos; von den 4—D durch eine 
ziemlich tiefe Nathı vereimigten Umgängen ist der 
letzte viel grösser als das Gewinde, nach oben- 
hin etwas gedrückt; Gewinde kurz, spitz, Mün- 
dung spitzeirund, oben allmählig  verschmälert ; 
Mundsaum innen mit deutlicher "weisser Lippe: 
Spindelrand halb so lang als der Aussenrand. 
Diese gemeine Schnecke ist überall in Lachen 
und Teichen, in Abzugsgräben und Quellen zahlreich 
zu finden. Sie ändert in der Grösse und Färbung 
kaum weniger als irgend eime, und ist besonders 
in den stehenden Wässern am Kalvarienberge bei 
Klagenfurt in den verschiedensten Kormen zu fin- 
den. Dahin gehört vor Aliem 


Limnaeuspereger var. opacus, Ziest. HM. 5" B. 31%". 


» 


Von der Stammform nur dureh den ganz schwar- 
zen Uehberzug des Gehäuses verschieden; der Spin- 
delumschlag schmutzigweiss. 

Ebendaselbst ın eimer kleinen, zeitweise fast ver- 
trocknenden Lache in Masse zu finden: in einem 
Ausfluss «derselben fan ich in wenigen Kxempla- 
ren eine grössere, schwarze Form. die mir mein 
geehrter Freund Schmidt als 1. vermicula- 
tus, Kutshigg bestimmte, bei der ich aber ausser 
der Grösse keinen merklichen Unterse ‚hied von der 
früheren Varietät finden kann. 

pene Ser. van. eallosusyjZiegl.  H.7 B. 3. 
Gehäuse fest und stark, gestreift, oft förmlich runz- 
lig , graubraun, die ersteren Umgänge meist abge- 
rıeben und mit Schmutz überzogen, der letzte Um- 
gang nach oben sehr gedrückt, sonst von der 
Stammform nicht verschieden. 

Zaemlich zahlreich in einer kalten Quelle der Sat- 
nitz, am grössten in einem Waldbache bei Ebern- 

Fi 


44 


dorf. Hier erwähne ich noch einer Form des pe- 
reger aus obbenanntem Kalvarienberge, die sich 
daselbst in einer einzelnen kleinen Kelsenquelle 
findet, welche ich der ganz besonders stark zer- 
fressenen Schale wegen pereger var. corro- 
sus nenne. 

Limnaeus thermalis, Boube. H. 3/,—#". B. 2Y,“. Ge- 
häuse eiförmig, spitz, ziemlich bauchig, fast glatt, 
wenig glänzend, dunkel- oder licht-hornbraun , 4 Um- 
gänge, ziemlich gewölbt mit tiefer Nath, der letzte 
an Grösse das Gewinde übertreffend, Mündung ei- 
förmig, unten ausgerundet; Spindel fast vortretend, 
Gaumen ungelippt. 

Nur in wenigen Exemplaren in einer Brunnen- 
quelle auf dem Wege von Eberndorf nach Kloppein. 
»  minutus, Pfeff. H. 3—4“. B. 1-19,". Ge- 
häuse genabelt, oval-komsch, dünn, nicht sehr glän- 
zend, gelblichgrau oder hell-horubraun, fein gestreift, 
5 stark gewölbte durch eine tiefe Nath, wendel- 
treppenartig abgesetzte Umgänge, der letzte sehr 
bauchige etwas bedeutender als das konisch-spitze 
Gewinde, Mündung eirund, oben nur leicht und 
stumpfwinklig, der Columellenumschlag tritt nach 
unten bald los, wodurch ein deutlicher Spindelrand 
und ein deutliches Nabelloch gebildet wird. 
An dem Einken Ufer des Lendkanals von Klagenfurt. 
2 area se Drap. ee As UBER Tal” iGe- 
häuse genabelt, aufgetrieben blasenförmig, dünn in 
Teichen und Bächen, daselbst durchscheinend, gelb- 
lichgrau oder hornbraun; an anderen Orten, wie 
im Wörtlisee , fest, wenig «durchscheinend, weiss 
und matt-röthlich, faltenstreifig , fast stets von git- 
terförmig gestellten Eindrücken narbig, von den 
4 sehr schnell zunehmenden Umgängen ist der 
letzte ungemein stark, blasenartig aufgetrieben 
und bildet fast allen das ganze Gehäuse, 


45 


Gewinde selbst bei den grössten Exemplaren sel- 
ten 2 hoch; Mündung sehr erweitert, gross, ei- 
förmig gerundet, oft fast halbkreisförmig, oben 
stumpfwinklig, an der Spindelseite bogig; Mund- 
saum  zusammenhängend.  Spindelrand zurückge- 
bogen, fast gerade und eine ziemlich lauge Na- 
belrinne bildend, unten in einem Bogen mit dem 
sehr erweiterten, oft bedeutend auswärts stehenden 
Aussenrande verbunden. 

An den seichteren Stel'en des Wörthseees, auch 
in einem grossen Teiche bei Moosburg, gerade 
nicht häufig. Viel seltener ist 


Limnaeus ovatus,Drap. H. 5—7”. B.3V,—4#)/),"". Ge- 


» 


häuse geritzt, eiförmig, zart, durchscheinend, horn- 
gelblich, doch auch hie und da röthlich-weiss, wie 
b. auricularis, ziem!ich glänzend, fein und 


schwach gestreift, von den 4—5 schön gewölb- 
ten, durch eine starke Nath bezeichneten Um- 
gängen, ist der letzte bauchig aufgetrieben, die übri- 
gen bilden em kurzes serundetes, spitzes Ge- 
winde; Mündung etförmig, oben spitz, unten breit, 
an der linken Seite seieht ausgeschnitten; Mund- 
saum einfach , scharf, etwas auswärts gebogen, 
Columelienfalte klein, dentlicher Nabel. 

Im Sittersdorfer-See bei Eberndorf. 
erystallinus, Ziegl. 4. 3%. B. 3“. Gehäuse 
ziemlich stark, im Gan en dem des EL. ovatus 
äbnlich, von dem er auch nur Varietät zu seyn 
scheint; das Gewinde etwas gestreckter, der Aus- 
senrand wenig, fast nicht umgebogen „ die Farbe 
weiss, wie milchig , glänzend, fast glatt. 

In einer kleinen Bucht des Sittersdorfer - Seees 
an seinem nordwestlichen Ende auf den - Blättern 
von Nuphar luteum. 

vulgaris, Pfeiff. H. 8“. B.5. Gehäuse kaum 
geritzt, eiförmig, bauchig, dünn und gehrechlich, 


Limna 


Physa 


46 


feinstreifig. hornfarbig-lichtbraun, durchsichtig: der 
letzte der 4— 5 Umgänge zu den übrigen nicht so 
unverhältnissmässix aufgetrieben. wie bei L. au 
riceularıs und ovatus, ohne RKunzeln: das Ge- 
winde bildet eine von der Mündung an 3 er 
hoben ziemlich schlanke Spitze: Mündung ziemlich 
regelmässig, spitz-eiförnig. bloss an der Spindel 
durch die Spindelfalte etwas ausgebogen. bildet 
fast %, der ganzen Höhe des Gehäuses: Mund 
saum „erade aus. 

Zuemlich häufig in den Bewässerungskanälen auf 
der südlichen Seite von Klagenfurt: am grössten 
und schönsten in einem Auslaufer des Wörthseees 
bei den sogenannten sieben Hügeln. 
eus roseus, v. Gallenstein. H. 4), —5°. B. 3". Ge 
häuse undentlich geritzt, eiförmig, bauchig. ziem- 
lieh stark. dieht und fein gestreift. röthlichweiss. 
bei jımgen, frischen Exemplaren rosenroth, wenig 
durchscheinend : + Umgänge. wovon der letzte 
bauchige fast das ganze Gehäuse bildet, das übri- 
ge Gewinde kaum 2° hoch. spitz: Mündung 
eiförmig, oben spitz: der Aussenrand meist bo- 
gig ausgeschweilt,. vorgezogen, oben fast senk- 
recht eingedrückt: Mundsaum scharf, gerade, innen 
mit einer schwachen weissen Lippe, etwas vor- 
tretender Spindelrand. Tier röthlichweiss. 

Die ersten lebenden Exemplare dieses hübschen 
Limnaeus entdeckte ich bei einer Landspitze 
auf der Nordseite des Wörthsees bei Pört- 
schach. wo er an den seichteren Stellen auf Stei- 
nen und im Schlamme ziemlich häufig ist. 

hyppnorum, Pfeif. H. 6%," B. 2/,“. Ge 
häuse sehr gestreckt. etwas eiförmig, dünn, dureh- 
scheinend. stark glänzend, fast glatt, graulich- 
horngelb; 5 Umgänge, schwach gewölbt mit seich- 
ter Nath. ziemlich schnell zunehmend, letzter Um- 


47 


sang bedeutend grösser, unten eingezogen; Mün- 
dung gelblich fleischfarbig. halbeiförmig, oben sehr 
spitzig; Mundsaum schar’, gerade, Columellennm- 
schlag anliegend, mit einer Rinne, röthlich. 

Sehr selten in den Moorwiesen südlich von Kla- 
genfurt auf Wasserpflanzen. 


Tellerschnecke (Planoerbis, Wüller). 


Gehäuse in eine flache Scheibe wie ein Band aufgerolli, Gewinde meist 
auf beiden Seiten eingesenkt und die Umeänge sichtbar; Mündung mond- 
förmig ausgeschnitten; Mundsaum einfach, Aussenrand sehr vorgezogen; 


daher die Mündung stets schief zur Axe. 


Planorbis marginatus, Dra». H.1'%,“. B. 7“ Ge- 


häuse scheibenförmig, unten fast eben, oben seicht, 
ausgehöhlt, hornbraun, feinstreifig, in unregelmässigen 
Entfernungen einzelne schwarze Wachsthums-Strei- 
fen, wenig durchscheinenT und glänzend; 5—6 
sehr allmählig zunehmende, beiderseits durch eine 
tiefe Nath vereinigte Umgänge, oben sehr gewölbt, 
unten kaum halb so sehr, der äusserste ıst nach 
unten hin mit einem deutlichen fadenförmigen Kiele 
eingefasst, den man nur von unten sieht; Mündung 
quer-eiförnig, an der einen Seite etwas herzför - 
nig ausgeschnitten, Mundränder deutlich verbunden. 
In den Sümpfen und Abzugsgräben südlich von 
Klagenfurt auf Wasserpflanzen, nicht häufig; viel 
zahlreicher findet sich 

carinatus,. Müller. .H. 1),“. B. 7. Gehäuse 
scheibenförmig, oben concav, unten fast eben, grau- 
lich-hornbraun, ziemlich glänzend, sehr wenig und 
fein gestreift, durchscheinend; 5 sehr schnell zu- 
nehmende, niedergedrückte Umgänge, deren obere 
Hälfte stets mehr übergreift, als die untere, so 
dass der spätere Umgang den früheren theilweise 
deckt , ziemlich auf der Mitte des letzten Um- 
gangs läuft ein sehr zusammengedrückter, schar- 


48 


fer , deutlich abgesetzter Kiel, wodurch die Mün- 
dung schief herzförmig. spitz wird: Mundrand 
verbunden. 

In fast allen stehenden Wässern um Klagenfurt. 


Planorbis albus. Pfeil. HB. °/,. B. 3". Gehäuse scheiben- 


förmig.. oben und mehr noch unten coneav: 'gelblich- 
weiss, nicht glänzend, fein gegittert, kaum durch- 
scheinend: 4 schnell zunehmende Umgänge, ge- 
wölbt mit tiefer Nath, der letzte ungekielt; eiför- 
mie, oben vorgezogene Mündung;  Mundsaum 
scharf, getrennt. innen mit einer feinen weissen 
Lippe. 

im Wörthsee und emigen versumpften Stellen in 
dessen Nähe, an Steinen, meist aber am  Schilfe 
sitzend. - 
cupaecola,’'v.'’Galleistein! ’ HAMUB.8. | Ge- 
häuse scheibenförmig, unten etwas concav, oben fast 
eben, gelblich. im Alter milchigweiss, durchschei- 
nend, sehr feinstreifig, nicht gegittert wie Pl. 
albus: fast glanzlos: 4 wenig gewölbte Um- 
gänge ohne besonders tiefe Nath, allmählich zuneh 
mend. ımgekielt. die Mündung eiförmig, Mund- 
saum scharf, ungelippt. fast verbunden. Die Ober- 
fläche des oft ganz wmregelmässig gewundenen 
Gehäuses meist nit Schlamm und Conferven dicht 
überzogen. 

Diese von mir entdeckte Schnecke ist ein neuer 
Beweis, wie nothwendig es sey, keme Wasser- 
stelle unbeachtet zu lassen. Im Garten des Bene: 
diktiner - Collegiums in Klagenfurt befinden sich 
zwei Bottiche. die aus demselben Ziehbrunnen 
mit Wasser versehen werden. Während die eine 
Tausende der obigen Schnecken enthielt, war die an- 
dere leer davon. Ich fand erst die jungen zu Tausenden, 
an den Wänden der Bottich oder auf hineinge- 
worfenen Brettern sitzend; die Anzahl der Aus- 


49 


gewachsenen, die ich einige Monate nachher suchte. 
entsprach aber der Menge der Jungen durchaus 
nicht. 


Planorbis spirorbis, Müller. H. a U ıY 231," 


» 


3) 


(rehäuse scheibenfürmig. auf beiden Seiten etwas 
eoneav. selblich oder braun. glatt oder feinstreifig: 
der letzte Umgang fast inner rein von dem Sehmu- 
ize, der die übrigen schwarz färbt: die 3 allmählig 
zunehmenden Umgänge fast stielrund: der letzte be 
deutend weiter als der vorleizte. vor der Iündang 
plötzlich erweitert: der Wirbel von beiden Seiten 
eingesenkt: Mündung gerimdet, innen seiebt mond- 
förmig; Mündsamm innen stets mit einer glänzend 
weissen Lippe. die aussen durehsehemt, Merndränder 
(durch eine Lamelle verbunden. 

In den Bewässerungskanilen in den Moorgränden 
bei Klagenfurt auf Wasserpflanzen oder Schliess- 
brettern. in den stehenden &ewässern am Kalvarıen- 
berge, auch auf Steinen hang. 
‚imbriecatus,  Drapuı Hy, oBosk". 2 Gehäuse 
scheibenförmig niedergedrückt,. unten kaum elwas 
eoncav, gelbbraun, an der Mündung weisslichgelh. 
glanzlos; durehscheinend; auf dem letzten Umgange 
deutliche, weitläufig abstehende Rippen, die am Kiele 
als Höcker hervortreten: 3 bis 3%, Almgänge, von 
denen der letzte die andern an Grösse bedeutend 
übertrifft und besonders an der Mündung sich plötz- 
lich erweitert: Mündsng gerundet. Mundsaum scharf, 
gerade, verbunden, ungelippt. 

Am Ausilusse des Wörthseees auf dem chilfe 
und andern Wasserpflanzen nicht häufig; ebenso 
eristatus, Drap. H. Y,“. B. 1. Gehäuse schei- 
henförmig, gedrückt, unten concav, hornbraun, we- 
nig glänzend, sehr feinstreitig; 4 Umgänge, der letzte 
die andern überragend und an der Aündung schneil 
erweitert; auf dem letzten Ümgang deutliche Rippen, 


50 


welche sich auf der Carina in einen scharfen Dorn 
endigen; die weite Mündung fast rund, der Mund- 
saum scharf, ungelippt, auf der Mündungswand zu 
sammenhängend. 


Hauptsächlich auf der Unterseite der Nymphea 
alba. 


Planorbis contortus, Müller. H. /,—l“.B. 2\,‘. Gehäuse 


» 


scheibenförmig, jedoch im Verhältnisse zur Breite 
ziemlich hoch, oben ganz flach, nur im Mittelpunkt 
etwas eingesenkt; unten perspektivisch genabelt; 
braun, sehr fein und dicht gestreift; die 7 Umgänge 
sind zusammengedrückt und sehr dicht, wie em 
Riemen aufeinander gewunden; Mündung schief, 
mondförmig. 

Ziemlich häufig in den Morästen bei Klagenfurt, 
bald auf Holz, bald auf Wasserpflanzen. 


nitidus, Pfeil. H. ,—1”. B. 14,3%.  Ge- 


häuse klein, oben gewölbt, unten ziemlich flach, 
genabelt, gekielt, glänzend , durchscheinend, feinstrei- 
fig. braungelb; der scharfe Kiel theilt die weit über 
einander greifenden 3—4+ Umgänge in eine obere; 
sewölbte, grössere, und eine untere flache Hälfte: 
die Unternath ıst im engen Nabelloch verborgen; 
Mündung sehr schief, herzförmig , Mundsaum einfach, 


bogig: Aussenrand weit vorgezogen; der letzte Um- 
gang ist innen zweimal, das erstemal 1,“ vom 
Mundsaum „ das zweitemal 1 weiter durch 3 
glänzend weisse , schmale Lamellen verengert. 
Besonders häufig auf dem  Kalvarienderge von 
Klagenfurt , wo er in einem kleinen Teiche und 
in einer kleinen Felsenquelle, dort auf Schilf, hier 
auf Steinen. sich findet. | 
complanatus, Drap. H. 7“. "B. 2“. Gehäuse 
vollkommen linsenförmig , von beiden Seiten zusam- 
mengedrückt , daher der Kiel in der Mitte zart , 
durebsichtig , sehr fein gestreift, gelblich hellhorn- 


51 


farbig, die 4 Umgänge greifen weniger übereinan- 
der, wie bei Pl. nitidus; die Unterseite zeigt ein 
deutliches, enges Nabelloch, Mündung spitzherzförmig,. 
Mundsaum einfach, Aussenrand wenig vorgezogen. 
In dem Abzugskanale auf der östlichen Seite 
des Klagenfurter Stadtgrabens auf Pflanzen. 


Sumpfschneck»- (Paludina. Lamark). 
Gehäuse gedeckt, oft genabelt, eiförmig oder konisch; Umgänge meist 
stark gewölbt, tiefe Nath: Mündung rund eiförmig .„ oben mil einem 
stumpfen Winkel, Mundsaum zusammenhängend , Deckel concentrisch ge- 
ringelt. Thier mit 2 borsten - pfriemenförmigen, aussen an der Basis Au- 

son tragenden Fühlern. 


Paludina vivipara, Drap. H. 14, —1,“ B. 1315. 
Gehäuse genabeit ,„ unten kugelig . oben rundlich . 
kexelförmig mit spitzem Wirbel, ziemhen dünn. 
(urchscheinend , feinstreifig. schmutzig, olivengrün. 
braun oder bläulich . bauchig‘. 7 Umgänge mit sehr 

tiefer Nath. der letzte , besonders bauchige Um 

san hat 3 braunrothe mehr oder weniger  deut- 
liche Binden. von denen sich die beiden obern 
auf den übrigen Umgängen fortsetzen. die untere aber 
von der Nath bedeckt wird: auch jene beiden 
schwinden allmählig und besonders die oberste ist 
am vierlletzten Umgange durch eine Kante bezeich- 
net, auf der bei ganz jungen Exemplaren eine 

Reihe häutiger Kransen steht. bei völlig ausgebau- 

ten Exemplaren ist der Mundsaum schwarz einge- 

fasst, Mündung schräg , gerundet. eiförmig, oben 
stumpfwinklig. Mundsaum gerade. Deckel durch- 
sichtig , rothgelb , biegsam. von aussen seicht con- 

cav mit ausgehöhltem Mittelpunkt „ von innen im 

Mittelpunkt mehr convex. der Mittelpunkt des De- 

ckels liegt ausser der Mitte nach der linken Seite hin. 

Kommt in zahlioser Menge in fast jedem stehen 
den oder sanft fhessenden (Gewässer vor, 


52 


Paludinaimpura, Lam. H. 4—5'. B. 3%. Gehäuse unge- 


nabelt , eiförmig, bauchig , spitz, durchscheinend , 
glänzend, glatt, hellgelblich oder grünlich, meist 
mit Schmutz bedeckt, von den 6 gewölbten Um- 
sängen bilden die 5 obern ein  spitzig - konisches 
Gewinde , der letzte , stark bauchige, ist fast eben 
so hoch, Mündung eiförmig , oben spitz, wenig 
schief, Mundsaum etwas zurückgebogen , fein 
schwarz gesäumt, innen mit einer deutlichen, weis- 
sen Lippe , Deckel stark aus Schalensuhstanz. 

Ebenso wie die frühere im Schlamme , auf Was- 
serpflanzen und Steinen, doch in der Grösse wech- 
selnd. Eine besonders kleine Form in eimem Ab- 
zugsgraben gegen die Satnitz unterscheide ich. als 
var. minor. Im  Wörthsee befindet sich auf 
Steinen eine Varietät, ganz weiss; bald mehr bald 
weniger durchsichtig, ähnlich der P. vitrea. 


Paludinella viridulaKokeil, prasina Schmidt. H. BI 


» 


B. %/,". Gehäuse ungenabelt, eiförmig, mit sehr 
stumpfem Wirbel, ziemlich bauchig, durchscheinend- 
glatt, grünlich-weiss, doch fast immer mit grünen 
Ueberzug, 4 Umgänge , ziemlich gewölbt,, die 
obern bilden ein schwach konisches, sehr stumpfes 
Gewinde , der letzte ziemlich bauchige, so hoch 
wie die andern zusammen, Mündung schief - eiför- 
mig, oben spitz, Mundsaun zurückgebogen , De- 
ekel grün, ziemlich stark. 

In den kalten Quellen der. Satnitz besonders häu- 
ig, doch auch anderwärts meist in den Vertiefun- 
gen der Steine sitzend. 

fontinalis, Kokeil. H. 1. B. '/,. Gehäuse braun- 


lich-gelb , der Deckel orangenroth , im  Uebrigen 


der vorigen Art gleich. 

An Steinen , im moosigen Waldgrunde der Satnitz. 
opaca „Ziegler. / H. 1%“ Br AM. Von 
Paludinella viridula nur durch den dunk- 


53 


len schwarzen Ueberzug, eben so wie Limnaeus 
opacus von L. pereger verschieden , und gleich- 
falls mur Varietät und an denselben Stellen , wie 
P. viridula, nur seltener. Ä 
Valvata piscinalis, Müller. H. 3—3Y,“. B. 2—2'/,“. 
Gehäuse tief bis zum Wirbel genabelt, konisch , 
mit stumpfem Wirbel, grünlich-hornbraun, feinstrei- 
fig, wenig glänzend, meist mit-..einem..der Be- 
schaffenheit des Wassers entnommenen Ueberzug , 
4 Umgänge, sehr bauchig , mit sehr tiefer Nath , 
der letzte besonders aufgetrieben; das Gewinde 
etwas gedrückt, Mündung rund, Mundsaum scharf, 
zusammenhängend; der Deckel besteht aus lauter 
concentrischen Kreisen und ist tief eingesenkt. 
Nur in einem Sumpfe nächst der Ebenthaler Al- 
lee, sehr zahlreich. 


Napfschnecke (Ancyllus. Geofllroy). 


Gehäuse schwach - kegelförmig erhoben, mit kaum sichtbaren Windungen 

ohne Nath ; die Oberfläche meist feinstrahlig, der Scheitel etwas stump f, 

stets zurückgebogen wie ein Häkchen; Mündung weit, fast elliptisch 

Mundsaum scharf und einfach, innen mit einem weissen Wulst belegt. 

Ancyllus fluviatilis, Müller. H. 2—2'%,. B. 21,,—8'“. 
Gehäuse kegelförmig, der Scheitel aussermittel- 
punktlich in ein Häkchen nach rückwärts um- 
gebogen , stumpfe Spitze , oline eigentliches Ge- 
winde, mehr dem Deckel eines Napfes gleichend , 
kaum merklich gestreift, gelblich- oder grünlich- 
braun, innen blauröthlich oder weisslich, vom Schei- 
tel ziehen sich hie und da einige grüne oder 
braune Strahlen bis zum Mundsaum , Mündung ei- 
rund , fast elliptisch, Mundsaum scharf , bei alten, 
vollkommenen Exemplaren mit Fransen besetzt. 
Sehr häufig in der ganzen Glanfurt und in einem 
Bache vor Ebenthal, an Steinen , hauptsächlich 
Kiesel , und Schilf sitzend. 


>4 


Ancyllusdeperditus, Ziegl.H. 1'/,—2“. B. 2“, Gehäuse 


y 


gedrückt, kegelförmig, der Scheitel aussermittel- 
punktlich nach rückwärts gekrümmt, fast spitzig , 
in der Richtung vom Scheitel zum Mundsaum strah- 
lenstreifig., weiss, meist mit grünem Ueberzug , 
Mündung fast rund, Mundsaum scharf, gerade. 

In den kalten Quellen der Satnitz, nicht zahlreich. 
lacusiris, Drap.. H. 1“. B. 2“. Gehäuse fast 
in der Form eines halben Kies, der Scheitel fast 
im Mittelpunkte, etwas erhaben , wenig spitz, rück- 
wärts und unmerklich nach links gebogen, weiss- 
lich-gelb, dünn , durchscheinend; im lebenden Zu- 
stande des Thieres biegsam, wie häutig, _ getrock- 
net spröde und gebrechlich, Mündung länglich 
eiförmig . Mundsaum schneidig scharf. 

Am Schilf in einer Lache nächst dem Wörthsee, 
doch auch in den Wassergräben, südlich von Kla- 
genfurt, auf Brettern. 


m kt 


EiB. Abtiheilumg. 


Muscheln (Conchae). 


Kreismuscheln (Cyclas, Brugiere). 


Muschel quer, gleichklappig, gleichseitig, ziemlich stark, Wirbel sehr 
aufgetrieben, Schloss gezähnt; in der rechten Schale steht zu beiden 
Seiten des Wirbels je 1 zusammengedrückter Zahn, in der Mitte unter 
dem Wirbel meist 1 kleiner fast spitzer; ander linken Schale’ ist für die 
Aufnahme der Schlosszähne an jeder Seite eine von 2 längslaufenden 
Lamellen gebildete Rinne und zur Aufnahme des Mittelzahnes ein durch 
ein Grübchen gelheilter Zahn. Das Schlossband aussen sehr schmal. 


Cyelas cornea, Drap. H. 4“. B. 5—6“. Muschel läng- 
liehrund, gleichklappig, gleichseitig, mehr dünn, 
Wirbel stark bauchig aufgetrieben, Schloss gezähnt, 
die beiden Seitenzähne deutlich, der Mittelzahn kaum 
sichtbar, oft ganz fehlend; gelblich - graubraun, 
mit abwechseinden dunkleren Streifen, sehr fein 
gestreift, vom Wirbel gegen den Rand immer dunk- 
ler, der Rand selbst wieder licht, Schlossband 
sehr schmal, Perlenmutter-bläulich. 

In den Abzugskanälen bei Klagenfurt und im Stadt- 
kanale unter den Basteien, auch im stehenden Was- 
ser im Schlamme oder in den Pflanzen hängend, 
sehr häufig; doch im Baue verschieden, daher wir 
zur grösseren Bequemlichkeit unterscheiden : 

»„ cornea var. inflata, Kokeil. Ausgezeichnet 
durch fast kugeliges Gehäuse, vorzüglich in den 
Abzugskanälen am Wörthsee und in den Bewässe- 
rungsgräben gegen St, Ruprecht bei Klagenfurt und 


36 


Uyelas cornea var. uligin osa, Kokeil. Die gedrück- 
teste Form dieser Art, am häufigsten in einem moos- 
reichen Tümpel an der Strasse nach Ebenthal. 

»„ radiata, Lam. H. 4'%,“. B. 6“. Der vorherge- 
henden Art im Ganzen ähnlich, nur der Wirbel et 
was ausser der Mitte, die Oberfläche stark gerippt, 
die Farbe grünnlichgrau, über die Mitte hin stets 
dunkler bis hornbraun, der Rand fast gelb; stark 
glänzend, am Wirbel manchmal zerfressen; durch 
das bläuliche Perlmutter sind 2-3 wndentliche 
Strahlen sichtbar. 

Selten, im Schlamme an ausgetretenen. Stellen 
der Glanfurt bei Kbenthat. 

“ calieulata, Drap. H. 4-5. B. 5-6". Muschel 
länglich rund, gleichklappig, Tast gleichseitig , im 
Alter ziemlich stark, Wirbel aufgetrieben.. rund , 
wie Knöpfchen über die Schale vortretend , die 
Schale wenig bauchig, obere und untere an den 
Rändern in eine sehr scharfe Schneide zusammen- 
tretend; fein ımd dicht gestreift, horngelb bis hora 
braun, die Schale zu beiden Seiten des Wirbels 
fast wagrecht  weggezogen , Schlossbaud ziemlich 
deutlich. 

Sehr selten und besonders gross im  Abzugska- 
nale des südlichen Stadtgrabens von Klagenfurt. 


Erbsenmnuscheln (Pisidium, Pieifier). 


Muschel ‘quer, 'gleichklappig , ungleichseitig, hinten verschmälert und 
gegen den Unterrand jäh abschüssig; meist ziemlich stark; Schloss 
gezähnt, an der rechten Schale 2 ziemlich zusammengedrückte Zähne, 
je einer zu beiden Seiten des Wirbels, am Wirbel selbst ein kleiner Dop- 
pelzahn, dessen Theile in einen spitzen Winkel auseinandertreten; an 
der linken Schale zur Aufnahme der beiden ersten Zähme an jeder Seite 
2 abgerundete Längsfalten,, die_ein _Grübchen bilden, am Wirbel ı klei- 
ner Zahn, der in den Winkel des oberen Doppelzahnes passt; ein 
äusseres ziemlich deutliches Schlossband. 


Pisidium obliquum, Pfeiffer, H. 3—8'%,. B. 4-5". 


57 


Muschel eiförmig , gleichklappig, wungleichseitig,, 
hinten etwas verlängert, Wirbel mässig aufge- 
trieben , Schlosszähne sehr deutlich ; Oberfläche 
stark gerippt, graulichbraun, gegen die Mitte 
öfters mit einem dunklen Rippenstreifen; Schlossband 
ziemlich lang und schmal. 

In einigen Flüssen und Teichen; doch auch im 
Wörthsee, besonders häufig im Abflussbache eines 
Wäaldteiches bei Viktring. — Nur durch Sieben zu 
bekommen. 

Pisidium fontinale, Pfeifl. H. 1“. B. 1%,“. Muschel 
linsenförmig; sehr klein, gleichklappig, etwas un- 
gleichseitig, hinten nur wenig verlängert; Wirbel 
aufgetrieben, Schlosszähne kaum bemerklich; Ober- 
fläche sehr feinstreifig, fast glatt, glänzend, weiss 
oder gelblich; Schlossband verschwindend. 

In einer kalten Quelle in der Satnitz, wo es in ei- 
nem sehr kleinen Raum in ziemlicher Menge vor- 
handen ist, auch in den Moorgründen südlich von 
Klagenfurt findet es sich im fliessenden Wasser. 


Flussperlenmuscheln (Unio. Brug. *). 


Muschel quer, gleichklappig, ungleichseitig, hinten verschmälert und ver- 
längert, dick, nach hinten zu dünner; Wirbel aufgetrieben; Schloss ge- 
zähnt; an der rechten Schale steht ein an der Spitze gekerbter, koni- 
scher oder zusammengedrückter Schlosszahn, und unter dem Schloss- 
bande liegt der Länge nach eine lange, scharfe, erhabene Lamelle oder 
Leiste, an der linken Schale ist für die Aufnahme des Schlosszahnes eine 
Grube zwischen 2 Zähnen, oder eigentlich zwischen den Hälften eines 
eben durch diese Grube getheilten Zahnes; ebenso zur Aufnahme jener 
längs laufenden Lamelle eine Furche oder Rinne, von 2 längs laufenden 
Lamellen gebildet; das lange, meist schmale Schlossband ist ein äusse- 
res, Ligamentalbucht schmal , verlängert. 


Unio pietorum, Linne. H. 1),—1°/,“. B. 3—4”. Mu- 
schel verlängert, eiförmig, etwas bauchig, doch 
*) Ich stelle hier meine Ansicht über die Verwandtschaft der kärnt- 


nerischen, bisher bekannten Unionen in gedrängter Kürze hin, 
5 


I8 


nicht aufgetrieben, nach hinten lang ausgezogen, 
doch so, dass die Höhe Anfangs nur wenig abnimmt, 
endlich hinten schnell verschmälert mit schräg abge- 
stutzter Endigung; ziemlich stark; Oberhaut röth- 
lichgelb, nach hinten grünlich, mit zahlreichen, 
dunklen, ringförmigen Streifen; oft ganz rothbraun. 
Vom Wirbel zum Hintergrund laufen meist 3 mehr 
oder weniger deutliche grüne Strahlen; der Ober- 
rand ist meist gerade, der Unterrand häufig buch- 


und bringe dieselben zu diesem Ende in zwei Hauptabtheilungen , 
nämlich: Unio pietorum L. und Unio batavus Pfeiffer. — 
Unio pictorum, ausgezeichnet durch den schlanken, keulförmi- 
gen, manchmal buchtigen Bau, durch die breite Rippung, meist 
glatte Oberfläche (Laevigatus Küster) und die rothbraune Farbe 
der gewöhnlich zernagten Wirbel, kömmt im  Lendkanal bei 
Klagenfurt vor, und wächst dort bis zu einer Läuge von 3 Zoll und 
darüber. (Ich spreche hier hauptsächlich von Mittelkärnten, da 
uns die Bivalven Ober- und Unterkärutens noch fast so 
gut als unbekannt sind). So wie sich aber der Kanal an den 
Wörthsee anschliesst, verliert sich die ursprüngliche Form des 
Unio pietorum gänzlich, und seine Stelle nehmen die im Kanale 
fehlenden longirostris Z. und platyrhinchus Rossm. und 
eine kleine, dem französischen Unio pietorum, ähnliche Form 
gesellschaftlich ein. Diese letztere zeigt noch den fast spitzigen 
Schnabel von Unio pietorum, ist aber stets weit kleiner kaum 
mehr buchlig, hat nebst dem Wirbel, der nie zernagt ist, nur 4 
meist 5 braune Rinee; die Farbe der Schale ist schön gelb, gegen 
den Schnabel in ein helles zarles Grün übergehend und elwas schie- 
ferglänzend. Dagegen hat longirostris Z. wieder ganz den buch- 
tigen Bau des Unio pictorum, aber stets weit mehrere und 
schmälere Rippen, eine dunklere Färbung und gegen den stets ver- 
breiterten Schnabel ganz den schiefrigen Glanz des Unio pla- 


tiyrhinchus Rossm. — Dieser lelzie endlich zeigt den feinen, 
bald mehr bald weniger herabgebogenen Schnabel, ist aber sonst 
dem vorigen fast gleich. — Unio batavus Pfeiffer findet sich 


in seiner normalen Form im Wörthsee und in einem Bache bei Moos- 
burg; am grössten steht er im Lendkanale als Unio carinthia- 
cus Z. mit rölhlich grüner Epidermis. Im Wörlhsee ist er meist 
mit einem schiefergrauen ins olivengrüne überschlagenden Veberzug 


” 


59 


tig, der Vorderrand rund; das Schild ziemlich 
schmal uud undeutlich; der Kiel, den in der Mitte 
des Schildes die beiden aneinander stossenden Schalen 
bilden, nicht sehr stark zusammengedrückt; die 
Wirbel ziemlich aufgetrieben, gegeneinander ge- 
neigt, in der Jugend runzlich, im Alter meist zer- 
fressen; das Schlossband im Verhältniss zu seiner 
Länge schlank und schmal; die Schlosszähne ziem- 


bedeckt, breitrippig und am Wirbei wellenförmig; daneben stehen 
Exemplare mit eben so verhältnissmässig verschmälerten und ver- 
vielfachten Rippen oder Ringen, wie diess zwischen longirostris 
und seinem Vorgänger der Fall ist, init schiefergrünem Glanz, und 
bilden mit ihrem sich mehr und. mehr verbreiternden Schnabel den 
Uebergang zu atrovirens Schmidt einerseits, während ander- 
seits eine verlängerte mehr kastanienbraune, häufig kleinere Form 
sich als badius Kokeil darstellt; doch zeigen beide nach Einwir- 
kung der Salpetersäure dıe schönen Strahlen des batavus. Im 
weitern Laufe des Glanfurlflusses, der bei seinem Ausfluss aus dem 
See noch Anodonten mit Unio batavus, der kleinen Form des 
Unio pictorum, ja selbsı Unio platyrhinchus zeigt, ändert 
sich dann die Form des batavus ganz, erst in badius Kok. 
dannin fusculus Z., während sich jede Spur von pictorum, lon- 
girosiris und platyrhinchus verliert. — In dem Bache bei 
Moosburg erscheint mit wenigen, fast an Unio crassus grenzenden 
Exemplaren des normalen Unio batavus, die bekannte dunkle Form 
des Unio piscinalis Z. in schönen, volikommenen, doch am Wir- 
bel stets ganz zernagten Exemplaren; mit ihm zugleich die gekrümmte 
Form des reniformis Schmidt, in seiner vollen Ausbildung. 
Auch diese zeigen bei Behandlung mit Salpetersäure die grünstrah- 
lige Epidermis des Unio batavus. — Die Schlosszähne der erstern 
obenbesprochenen Reihe, wie die der letzteren, stimmen gewiss nicht 
weniger überein , als diess oft bei Unionen einer und derselben Art 
der Fall ist. Das Perlenmutter der ersteren ist durchwegs schön , 
bläulich weiss und fein querstrahlig; das der letztern weiss oder 
röthlich, bei Unio decurvatus und reniformis mehr oder we- 
niger mit schmutzig geiben Flecken belegt. Alle kommen im tief- 
schlammigen Boden vor, nur die in den Bächen und Flüssen leben- 
den, wie Unio fusculus, piscinalis, reniformis, stecken 
auch im Sande und feineren Geröllee — Gewiss ist die verschiedene 


5* 


60 


lich unbedeutend, sehr stark zusammengedrückt, 
niedrig, oben wie abgestutzt, dabei scharf und ge- 
kerbt; in der linken Schale ist der vordere Zalın 
der stärkere, der hintere meist verkümmert; die 
Schlosslamellen ohne ausgezeichnete Merkmahle; 
Ligamentalbucht ziemlich lang. 

Im Lendkanale bei Klagenfurt; besonders gross 
und stark in einem Waldteiche bei Viktrine. 


Formveränderung keine Folge des Alters; denn wollte man die kleine 
Seeform des Unio pictorum für den Jugendzustand desselben an-- 
nehmen, so müsste man ja auch annehmen, dass er sich erst in 
seinen alten Tagen in den Kanal zurückziehe, um sich dort gleich- 
sam in Ruhe zu setzen. Als Jugendzustand von longirostris ist 
er ebensowenig zu nehmen, da die schmälern oder breitern Ringe 
schon vom Wirbel an constant sind; auch habe ich diese Formver- 
schiedenheiten schon bei kleinen, jüngern Exemplaren gleichfalls mit 
allen ihren Launen bemerkt. Die splitterige Epidermis von Unio 
decurvalus und alrovirens aber ist wohl ohne Zweifel auf 
Rechnung des Alters zu setzen, da an allen jungen Exemplaren, die 
ich von beiden besitze, die Epidermis fest und nur schiefrig glän- 
zend ist. — Auch kann hier von bloss localen Varietäten nicht 
die Rede seyn, da sich dieselben auf alle Bewohner eines bestimmten 
Locales gleichförmig äussern müssten, während ich die kleine 
Forn des Unio pictorum, longirostris, plalyrhinchus, 
batavus, atrovirens und decurvatus auf einem Raume von 
der Grösse eines Zimmers beisammen traf, ebenso auf einer noch 
kleineren Fläche Unio batavus, piscinalis und reniformis 
Worin nun der Grund dieses launenhaften Wechseispieles in der 
Schalenbildung der Unionen liege, wird wohl noch lange unent- 
schieden bleiben ; jedenfalls glaube ich, derselbe werde mehr in der 
individue.len Lebensthätigkeit des Thieres, als in äussern Verhält- 
nissen zu suchen seyn. Ich stelle also unsere Unionen so zusammen: 


\ kleinere Form. 

tlongirostris Z.—platyrhinchus Rossm. 
alrovirens Schmidt. —decurvatus Rossm. 
piscinalis Z. — reniformis Schmidt. 
badius Kokeil. — fuseulus Z. 
carinthiacus Z. 

Findet man aber diese Zusammenziehung zu stark, so hätten wir 
fast keinen andern Ausweg, als alle solche an Einem und demsel- 
ben Orte beisammen stehende Formen, als Jauter selbstständige, gute 
Arten anzunehmen, was vielleicht noch gewagler seyn dürfle. 


Unio pietorum L. 


Uniobalavus Pfeif. 


61 


Unio longirostris, Ziegel. H. 12—14“ B. 2/,—3“, 


3) 


Muschel keilzungenförmig, dünn; Ober- und Un- 
terrand einander fast parallell, besonders der letz- 
tere gestreckt; Vorderran:l gerundet; der Hinterrand 
bildet mit dem Unterrand eine fast rechtwinkliche 
abgestumpfte Spitze: der ganze hintere "Theil der 
Muschel in einen zusammengedrückten Schnabel 
verlängert; Epidermis bald mehr bald weniger 
ins Rothhraune ziehendes Olivengrün mit  dichtste- 


henden braunen Streifen: die Wirbel nicht beson- 


ders gewölbt, meist abgerieben, auffallend weit 
vorstehend; Schlosszähne und Lamellen ganz dünn 
zusammengedrückt, messerförmig, schneidend: die 
ersteren scharf gezähnt: Perlenmutter schmutzig 
blauweiss, nicht sehr glänzend. 

Im Wörthsee und nächst seinem Ausflusse in die 
Glanfurt. 

platyrhiuchus, Rossm. H. 1%. B. 2“ 10— 3", 
Muschel keil- oder zungenförmig verlängert, leicht, 
dünn, bauchig, von beiden Seiten gedrückt; Ober- 
rand ziemlich gerade, etwas aufsteigend, Unter- 
rand nach hinten herabgekrümmt, vorn verschmä- 
lert gerundet, hinten in einen sehr zusammenge- 
drückten, breiten herabgekrümmten schiefrigen, 
leicht zerbrechlichen Schnabel weit ausgezogen; 
olivenfarbig, mit zahlreichen schwarzbraunen Ring- 
streifen, un die Wirbel rothbraun: Wirbel aufge- 
trieben, gegen eimander geneigt, sehr weit nach 
vorn gestellt, stets mit einer dicken Schlammkruste 
überzogen; Schild beiderseits durch dunkle Strahlen 
begrenzt, in emen scharfen Kamm  zusammenge- 
drückt: Schlossband sehr kurz, Schlosszähne und 
Leisten sehr stark zusammengedrückt und messer- 
förmig, erstere oben abgestutzt und ausgezähnt, 
letztere scharf wie ein Messer; Ligamentalbucht lang 
und schmal; Perlenmutter blaulich. | 


62 


Nur im Wörthsee und wo er sich in die Glanfurt 

mündet, kömmt diese schöne Muschel an seichten 
Uferstellen stets in Gesellschaft der vorigen, ge- 
rade nicht selten, aber auch nicht häufig vor. 


Unio decurvatus, Rossm. H. 14“. B. 28“ Muschel 


>») 


» 


eiförmig verlängert, bauchig , ziemlich diek und 
schwer , mit schwarzbrauner metallisch= glänzen- 
der Oberhaut , die sich leicht abblättert, hinten 
schiefrig - blätterig; die vordere Hälfte sehr kurz 
zugerundet , die hintere in einem zusammenge- 
drückten Schnabel herabgekrümmt ; Schlossband 
ziemlich lang , etwas zusammengedrückt, auf der 
Wölbung mit einem dentlichen Grat; die Wirbel 
schön gewölbt , ziemlich dicht gegen einander ge- 
neigt, meist abgerieben ; Schild breit in einen 
mässig hohen Kamm zusammengedrückt; Schloss- 
zähne ziemlich kräftig, zusammengedrückt , ge- 
streift und besonders der rechte oben schräg ab- 
gestuzt, scharf und ausgezackt; die Schlossleisten 
stark , zusammengedrückt ; Ligamentalbucht kurz 
und schmal; Perlenmutter bläulich - milchweiss. 
Nur im Wörthsee und an seinem Ausfluss. 
atrovirens Schmidt. H. 13—16“. B. 2), —2'/,". 
Von Unio decurvatus unterscheidet sich diese 
Muschel nur durch folgende Merkmale: es fehlt 
ihr gänzlich die Herabbeugung der hinteren Hälfte; 
dafür ist sie hier fast noch mehr zusammenge- 
drückt und sehr verbreitert, so dass man sie 
verkehrt-eiförmig nennen kann; die Farbe ist sehr 
dunkel olivengrün , die Zähne etwas stärker und 
die Ligamentalbucht kürzer. 

Gleichfalls im Wörthsee und am Ausflusse des- 
selben in den Lendkanal, wo er jedoch eine et- 
was kleinere Form und lichtere Färbung zeigt. 
reniformis, Schmidt. H. 1%“. B. 2), — 2°". 
Muschel länglich nierenförmig, diek , bauchig, 


Unio 


» 


63 


schwarzbraun, gegen das Licht grünstrahlig, glanz- 
los, Wirbel und vordere Hälfte meist sehr zer- 
fressen; erstere ziemlich weit nach vorn gestellt; 
nach hinten in einen ziemlich gleich breiten, rund 
abgestumpften , zungenförmigen , etwas herabge- 
krümmten Schnabel verlängert; Oberrand ge- 
wölbt ; Vorderrand gerundet, Hinterrand herab- 
gekrümmt, ÜUnterrand stets, oft bedeutend einge- 
drückt ; Schlosszähne mässig zusammengedrückt, 
massig, grob ausgekerbt; Lamellen wenig scharf 
und schlank ; Schlossband lang; Lagamentalbucht 
auffallend kurz; Schild ziemlich zusammengedrückt; 
Perlenmutter schmutzig bläulich weiss mit gelb- 
grünen Flecken. 

Im Ausflussbache eines Teiches bei Moosburg. 
batavus, Pfef.. H. 1% B. 2“ Muschel breit, 
eirund ,„ zuweilen eiföürmig, bauchig, gelbgrün 
oder schmutzig braungrün, fast stets dunkel grün- 
strahlig, mit dunklen concentrischen Streifen; vorn 
gerundet, hinten verlängert, verbreitert und meist 
schräg abgestuzt, die KEndigung gerundet ; Unter- 
rand leicht gekrümmt ; Wirbel klein, ziemlich 
bauchig , einander genähert, wellig - runzelig, 
meist unverletzt, dem Vorderrande sehr ge- 
nähert; Schild zusammengedrückt ; Schlossband 
schmal , schlank, gelbbraum ; Schlosszähne zusam- 
mengedrückt,. klein, an der breitern Spitze ge- 
kerbt, Ligamentalbucht schmal, linienförmig ; Per- 
lenmutter entweder glänzend weiss, oder blau- 
lich- oder röthlich - weiss ,„ sehr oft auch schön 
gelblich. 

Im Wörthsee in schöner, starker Form , weni- 
ger ausgezeichnet im Bache bei Moosburg. 

Die nun folgenden Arten sind durchaus nur als 
Varietäten von U. batavus zu betrachten. 


piscinalis, Ziegl. H. 1”. B. 2°. Von der Stammform 


64 


nur durch dunkelbraune Färbung und durch die et- 
was rauhere Oberfläche unterschieden, sonst der 
eigentliche U. batavus. 


In einem Ausflussbache eines Teiches bei Moos- 
burg. 


Unio badius, Kokeil. H. %,“. B. 1“. Die kleinste 


Form des DU. batavus mit ganz reiner Ober- 
fiäche, die Epidermis meistens eine Abwechslung 
von gelben und grasgrünen vom Wirbel aus lau- 
fenden Strahlen, welche nur durch einzelne quer- 
laufende Ringstreifen unterbrochen sind. 


An seichten Stellen des Glanfurtflusses und in den 
Kanälen des Stadtgrabens von Klagenfurt. 


fusculus, Ziegl. H. 1“. B. 22. Geringere Grösse, 
dunklere Färbung, der etwas gewölbte Ober- und 
etwas eingedrückte Unterrand unterscheiden ihn von 
der Stammform. 


Gleichfalls in der Glanfurt und ihren Seitenbächen, 
wo sie den Boden dicht besäen. 


carinthiacus, Ziegl. H. 1,“ B. 2—2°/,“. Fast 
nur durch die Färbung von U. batavus verschie- 
den; rothgelb, wenig von grünen Strahlen unter- 
brochen; hie und da schmutzig gelb; abgerieben, 
fast ohne Strahlen, manchmal braungelb mit ganz 
dunklen Strahlen; das Perlenmutter stets gelblich- 
voth und glänzend. 


Im Wörthsee und Leendkanal von Klagenfurt meist 


gelb, am Ausflusse des letztern besonders gross, 
dunkel und schön strahlig; am häufigsten und mit 
reiner , schönstrahliger Epidermis in einem  klei- 
nen Teiche in der Ebenthaler-Allee bei Klagenfurt, 
etwas abseits von der Strasse. 


65 


Teichmuscheln (Anodonta Brugiere). 


Muschel quer, gleichklappig, keil-eiförmig, ungleichseitie, dünn, hinten ver- 
längert und verschmälert; Wirbel meist niedergedrückt; Schloss unge- 
zähnt, bloss mit 2 stumpfen Längslamellen, die unter dem Schlossbande 
hinlaufen versehen; Schlossband äusserlich. ziemlich stark, überbaut. 


Anodonta cygnaea, Lam. H. 3—4V,". B. 5-7". 


» 


Muschel sehr gross, breit eiförmig, bauchig, voll 
tiefer, ungleicher Furchen und Rippen, ziemlich dünn, 
glänzend; Grundfarbe schmutziggelblich, mit ab- 
wechselnd grünen, gelbbräwmlichen und  gelblichen 
eoncentrischen Streifen, meist deutlich mit feinen. 
dichtstehenden, grüngrauen, vom Wirbel ausgehen- 
den Strahlen bezeichnet, da wo das Schild sich an 
die Wölbung der Schalen anschliesst, befinden sich 
3 dunkle, grüne Strahlen; innen sind die äusserlich 
befindlichen Furchen und Rippen ebenfalls stark 
sichtbar; der obere Rand etwas gekrümmt, Vorder- 
und Unterrand gerundet, Kinterrand etwas ver- 
längert, verschmälert, in einen kurzen, stumpfen 
Schnabel auslaufend; Schild wenig zusammenge- 
drückt, die untere Grenze beiderseits durch eine 
seichte Furche bezeichnet, die Leisten unter dem 
Schlossbande häufig zu monströsen Wülsten ange- 
wachsen; Schlossband sehr stark, wenig überbant; 
Wirbel wenig abgerieben, etwas aufgeshwollen, 
ziemlich weit nach der Mitte des Oberrandes hin 
stehend. 


Die grösste Form dieser ausgezeichneten Art fin- 
det sich in einem Teiche des Schlosses Hallegg. 
2 Stunden von Klagenfurt, die stärkste aber in dem 
v. Lanner’chen Teiche bei Krumpendorf. 


intermedia, Lam. H. 3—4,“. B. 5—7°  Mu- 
schel gross, breiteiförmig; bauchig, mit tiefen un- 
gleichen Rippen, von denen die sie in der Mitte 


»> 


» 


66 


der Schale steht; gegen den Wirbel mehr glatt; 
ziemlich stark, glänzend; Grundfarbe an der vor- 
dern Hälfte gelb mit grünen Strahlen, die hintere 
Hälfte ganz grün; wo sich das Schild an die Wöl- 
bung schliesst, stehen 2 dunkle Strahlen; die Rippen 
auch im Innern sichtbar; der Oberrand gerade, Vor- 
der- und Unterrand gerundet, Hinterrand in einen 
kurzen, stumpfen Schnabel verlängert: Schild \ziem- 
lich zusammengedrückt, einen Kiel bildend; die Lei- 
sten unter dem Schlossbande schmal und lang: 
Schlossband stark, überbaut, Wirbel wenig aufge- 
trieben, ziemlich nach vorn stehend: Perlenmutter 
am Wirbel und besonders unter dem Schilde schön 
rosenfarb. 

In einem Fischteiche bei Krumpendorf, ziemlich 
selten. 
grossa, Ziegl. H. 2,“. B. 3V,“. Muschel sehr 
breit eiförmig, nicht besonders bauchig; voll unglei- 
cher Furchen, Rippen und Runzeln, von denen in- 
nen sehr wenig sichtbar ist; Grundfarbe schmutzig 
grünlichgelb mit nach unten laufenden grünen Strah- 
len; wo das in einen Kiel zusammengedrückte Schild 
mit der Wölbung zusammentrifft, gehen vom Wir- 
bel 2 breite grüne Strahlen; Muschel stark, Wirbel 
etwas aufgeschwollen und abgerieben; Vorder - und 
Unterrand gerundet, Oberrand etwas in die Höhe 
gezogen, der Hinterrand schnell gegen den Unter- 
rand abschüssig und mit ihm einen kurzen, stumpfen 
Schnabel bildend; Schlossband kurz, überbaut, die 
Schlossleisten ganz kurz, die Wirbel ziemlich nach 
vorn stehend. 

Diese Anodonta, die der Anod. ponderosa. 
Pfeiff. aus der Elbe nahe steht, findet sich sehr 
selten in obbenanntem Teiche. _ 
assimilis, Ziegl. H. 3% B. 5—5',“. Muschel 
rauteneirund, ziemlich diekschalig, wenig bauchig, 


» 


» 


67 


wenig gefurcht, vom Wirbel schief gegen den Hin- 
terrand mit runzeligen Vertiefungen; glänzend; vor- 
dere Hälfte gelblich, dünnstrahlig, hintere dieht und 
breit schön grünstrahlig; um die Wirbel meist rost- 
roth und bis zum ersten Wachsthamsstreifen grau- 
lich; Vorderrand gerundet, Unterrand fast gerade; 
Hinterrand in gerader oder concaver Linie schräg 
herablaufend und mit dem aufwärts gekrümmten Un- 
terrand einen kurzen stumpf abgerundeten Schnabel 
bildend; Oberrand schwach gekrümmt aufsteigend; 
Schild sehr zusammengedrückt, beiderseits durch 
dunkle Strahlen begrenzt; Wirbel mässig aufgetrie- 
ben, ziemlich nach vorne stehend, etwas abgerie- 
ben; Perlenmutter weiss, in der Wirbelgegend et- 
was röthlich; Schlossband stark überbaut; vordere 
Muskeleindrücke sehr vertieft. 

Sehr selten, gleichfalls in dem Teiche bei Krum- 
pendorf. 

fuscata, Ziegl. H. 2'/,“. B. 3'/,“. In allen der 
vorigen Art nahestehend, nur der Schnabel etwas 
länger; die Farbe schmutzig gelbgrün; die Wirbel 
und ein Theil der Schale stark abgerieben; die run- 
zeligen Vertiefungen fehlen. Ist der Anod. Ross- 
maessleri und Spitzii ähnlich. 

In den Fischteichen bei Moosburg. 
cellensis, Schröt. H. 3—3V,“. B. 5—7”. Mu- 
schel gross, eiförmig, länglich, bauchig, dünn, zer- 
brechlich, gefurcht, olivengrün oder grünbraun, hin- 
ten vom Wirbel aus mit den gewöhnlichen braun- 
grünen 3 Strahlen, wodurch das Schild begrenzt 
wird; Vorderrand gerundet, Ober- und Unterrand 
meist ziemlich parallell gestreckt, letzterer oft et- 
was eingedrückt, ersterer seltener etwas aufsteigend; 
Hinterrand schräg ablaufend und mit dem sich auf- 
beugenden hintern Ende des Unterrandes die abge- 
stumpfte Schnabelspitze bildend; Schild zusammen- 


» 


68 


gedrückt, kielförmig, nicht sehr erhaben, meist ho- 
rizontal; Wirbel weit nach vorne stehend, ziemlich 
flach, meist stark abgerieben, wellig; Schlossband 
mittelmässig verlängert; Ligamentalbucht eirund, 
Perlenmutter schmutzig milchweiss und bläulich, oft 
mit hellölgrünen Wolkenflecken. 

Vorzüglich schön und gross in den Teichen bei 
Moosburg und Hallegg; eine kleinere ähnliche Form 
kommt im Wörthsee und seinen Ausflüssen vor. 
Hierher gehören auch 
vetula, Ziegl. H. 2'/,“. B. 4“. Nur Varietät von 
A. cellensis und nur durch den mehr aufsteigen- 
den Oberrand, die stärkere Rippung und etwas 
gestreckterem Schnabel, so wie durch weniger 
bauchige Schalen verschieden. 


In den Teichen von Moosburg, und 


Anodonta deplanata, Ziegl. H.2”. B. 3—3'/,“. Gleichfalls 


» 


nur Varietät von A. cellensis, von der sie sich nur 
durch die äusserst geringe Wölbung der Schalen 
unterscheidet. 


Gleichfalls in den Teichen bei Moosburg zu finden. 


rostrata, Kokeil. H. 2—3“ B. 3—6“. Muschel 
verlängert, fast rhomboidisch, ziemlich zusammen- 
gedrückt, dünn, zerbrechlich, nur der Vordertheil 
gegen den Rand stärker, ziemlich glänzend, ge- 
streift, braungelb oder hellbraun, mit entfernt steh- 
enden, schmalen „ schwarzbraunen Wachsthumsrin- 
gen; diehintere Hälfte in einen langen, zuletzt breit 
abgestutzten Schnabel verlängert; Vorderrand ge- 
rundet, Oberrand sehr kurz, wenig gekrümmt, 
oder ganz gerade ansteigend:;: Unterrand fast noch 
einmal so lang als der Oberrand , hinten anstei- 
gend, und mit dem geraden, öfters concaven, mit 
dem Oberrande einen stumpfen Winkel bildenden 


69 
Hinterrand die breite, abgestutzte Schnabelspitze 
bildend; Wirbel convex, wellig, meist sehr abge- 
rieben, sehr weit nach vorne stehend; Schild zusam- 
mengedrückt , erhaben, beiderseits durch 3 deut- 
lich bezeichnete, schwarzgrüne Strahlen begrenzt; 
Perlenmutter bläulich; Muskeleindrücke kaum ver- 
tieft; Ligamentalbucht klein, Schlossband überbaut. 
Diese ausgezeichnete Art ist in Seeen, Teichen, 
Flüssen und Bächen zu finden. Die schönste Form 
findet sich in den Seeen von Sittersdorf und Klop- 
pein; ein Bach an einem Teiche bei Moosburg 
liefert ebenfalls grosse Exemplare, die kleineren 
von ausgezeichneter, grüner Färbung. Im Wörthsee 
ist sie weniger schön und meist sehr abgerieben 
und bildet auch die Varietät: luxata, Held. 
In seinem östlichen Abflusse ist sie dunkelroth von 
der reinsten Korm; ım südlichen kleiner, dunkel- 
grün und besonders zart. — Varietäten davon sind: 


Anodonta latissıma, Kokeil. H. 3\/,“. B. 5”. Eine sehr 


» 


verbreiterte Form im Lendkanale und im See bei 
Sittersdorf. 


platyrhincha, Kokeil. H. 2—2Y,“. B. 5—6“. 
Am südlichen Ende des Wörthseees, ausgezeich- 
net durch den, wie bei dem gleichbenannten Unio 
herabgebogenen Schnabel. 


70 


Anhang: 


Kurze Anleitung für angehende Samniler, 


Wenn angekaufte oder auf andere Weise erworbene bereits 
reichhaltige Sammlungen nebst der Freude, sich schnell im 
Besitze einer bedeutenden Sammlung zu sehen, auch den Nu- 
tzen gewähren, dass die bereits richtig bestimmten Exem- 
plare die genaue Kenntniss derselben erleichtern und auch für 
die. Zukunft als verlässliche Muster dienen: so lehrt es doch 
die Erfahrung, dass junge Leute derlei nur auf obbenannte 
Weise erhaltene Sammlungen mehr als Spielzeug behandeln und 
nach geschehener Aufstellung und gelegenheitlicher Zurschau- 
stellung dieselben häufig ganz vernachlässigen. — Wem es aber 
um die Wissenschaft zu thun ist, der wird, nicht zufrieden mit 
dem blossen Besitze, jenen Weg einschlagen, der ihn am si- 
chersten zur genauen Kenntniss jenes Zweiges der Natur führt, 
den er sich zum besonderen Studium ausgewählt hat. — Und 
hier ist das eigene Einsammeln, wenn auch mühevoll, doch 
das lohnendste; denn nur da ist man im Stande, die Thiere 
in ihren Eigenthümliehkeiten zu beobachten, nur da wird man 
es sich angelegen seyn lassen, das neugefundene Exemplar ei- 
ner genauen Besichtigung zu unterwerfen und seinen Charakter 
zu studieren. — Zudem wächst Freude und Eifer mit jedem 
neuen Gelingen. 

Es geschieht aber nur zu oft, dass Anfänger durch öftere 
ungünstige Erfolge und der Mühe und Erwartung nicht ent- 
sprechende Ausbeute in ihrem Eifer ermüden und endlich, in 
Allem nur Uebertreibung sehend, das ganze Studium als zu 
mühevoll und zu wenig lohnend, aufgeben. Diesem Uebelstande, 


71 


der, wenigstens bei Conchylien-Sammilern, theils aus einer ge- 
wissen Unbeholfenheit im Sammeln, theils aus dem gegen 
manche -Orte gefassten irrigen Vorurtheile entspringt „wo ich 
das erste Mal nichts fand, dort ist auch sonst nichts zu fin- 
den”, möchte ich durch eine kurze Anleitung für angehende 
Sammler, verbunden mit meinen eigenen Beobachtungen, ent- 
gegen arbeiten. Es findet sich zwar eine gediegene Anweisung 
für Conchylien-Sammler in des verdienstvollen Professors 
E. A. Rossmaessler’s „Inconographie der Land- und Süss- 
wasser-Mollusken”:; da aber dieses kostspielige Werk nur we- 
nigen, und gerade Anfängern nicht so leicht zugänglich ist: 
so dürfte selbe hier doch vielen nicht unwillkommen seyn. 

Ich erwähne zuerst die notwendigen Requisiten für 
Conchylien- Sammler: 

Eine Kleidung, die man vor Beschmutzung nicht zu 
hüthen braucht, und welche einen allfälligen Riss verträgt, 
und starke, wasserdichte Stiefel sind unumgänglich nö- 
thig. Zum Sammeln der Muscheln bediene ich mich eines 
Rechens aus starkem Eisenblech, mit etwa 9— 6 breiten Zäh- 
nen; derselbe ist etwas gekrümmt und an den Seiten, mit Aus- 
nahme der Vorderseite, etwas aufgebogen, damit die Muscheln 
vor dem Abrutschen mehr gesichert sind. Mein Spazierstock 
ist, wie Fischerstöcke, um seine ganze Länge heraus zu zie- 
hen und der Rechen daran zu schrauben, was mich in eine 
ziemliche Tiefe zu den Muscheln gelangen lässt. Ein kürzerer, 
etwa einen Schuh langer Stab lässt sich leicht einstecken, um 
in Wäldern zum Aufkratzen der Dammerde den Rechen daran 
zu befestigen. Dazu ein Sack aus starker Leinwand, um die 
Muscheln, Schlamm oder dürres Laub und Damimerde aus den 
Wäldern darein zu geben, die man zu Hause mit Muse unter- 
suchen kann. — Ein feines Drahtsieb vom Uinfange eines 
Hutes und in denselben zu stecken dient, den Schlamm darein 
zu sieben, wodurch ich oft selbst in Seen sonst nicht zu be- 
kommende Cyclas und Pisidium bekam. 

Zum Einsammeln der Schnecken bediene ich mich des 
Schneckenbeutels, aus starker Leinwand, oben mit einem 


72 


Holzringe und Korkstöpsel. Er wird an den Rockknopf ge- 
hängt und mit etwas frischem Laub oder Moos gefüllt, damit 
die lebendig nach Hause zu bringenden Thiere durch das Zu- 
sammenstossen die Gehäuse nicht verletzen. Ferners eines star- 
ken, breitgedrückten Glasfläschens mit Spiritus, um jene 
Schnecken, die man nicht lebendig beobachten will, gleich hin- 
ein zu geben, da sie in der Flüssigkeit vor schärferem Zusam- 
menstosse gesichert sind, und schnell getödtet werden. Dieses 
ist besonders bei zartschaligen, wie Vitrina, mancher Pupa 
und Clausilia, Limnaeus vulgaris etc., und bei fast mi- 
kroskopisch kleinen Schnecken sehr zu empfehlen; auch löst 
sich darin die manche oft unkenntlich machende Schmutzdecke 
von selbst ab, wie diess z. B. bei Pupa Kokeili, Helix 
aculeata etc., der Fall ist. — Ein kleineres, leeres Fläsch- 
chen, eine Glasröhre oder Federspuhle dient zum Ein- 
sammeln jener ganz kleinen Schnecken, die man im lebendigen 
Zustande nach Hause bringen will. — Weiters ist nöthig ein 
starkes, scharfes, spitziges Messer; denn man braucht es 
bald zum Zerschneiden morschen Holzes, bald zum bequeme- 
ren Auffassen der auf nassen Brettern sitzenden Carychium 
und Vertigo, bald, um aus den Steinen der Nagelflue und 
anderen die in den vielen Höhlungen derselben sitzenden Schne- 
cken, wie Paludinellen, hervor zu holen. 

Zur schnelleren und bequemeren Aufgreifung mancher an- 
deren, wie Pupa gularis, conica, pagodula, Pomatias 
cinerascens und einiger Helices, dient endlich eine nicht 
allzufeine Pincette. 

Diese Instrumente seyen entweder theilweise, jenachdem 
man bloss auf den Fang von Land- oder Wasser - Schnecken , 
oder auch von Muscheln ausgeht; bei weiteren Excursen aber 
sämmtlich die Begleiter des Sammlers, und können in letz- 
terem Falle in einer um die Schultern zu hängenden Lederta- 
sche bequem und sicher untergebracht werden. 

Beim Einsammeln selbst hat man auf vier Stücke sein 
vorzüglichstes Augenmerk zu richten; diese sind; Wasser; 


73 


Steine und Felsen; Holzstücke, Bretter und Baum- 
rinden; abgefallenes Laub und Dammerde. 

Ein Wasser, sey es gross oder klein, Queile, Lache, Bach, 
Fluss, Teich oder See, ist selten ganz leer von Couchylien. 
In Schlamm und Gerölle herbergen Pisidium, Oyelas, Lim- 
naeus, Unio und Anodonta; «ie meisten Wasserpflanzen, 
wie Cara, Potamogeton, Nimphea und andere bieten 
Schutz für Planorbis und Physa; auf und unter Steinen 
sitzen Ancyllus und Paludina &e. Man versäume also ja 
nicht, jede Wasserstelle zu besichtigen und wenigstens an ein 
Paar Stellen Versuche mit dem Siebe zu machen; so fand ich 
in einem Gartenbottich den ganz neuen Planorbis cupaeco- 
la. Selbst die kältesten @uellen auf Alpen sind höchst wich- 
tig, da vorzüglich in solchen Paludinellen und an ihren 
Ufern manche seltene Clausilia und Helices vorkommen. 
— Wo das Wasser, in welchem sich Muscheln befinden, seicht 
genug ist, thut man am besten hinein zu wathen und wit der 
Hand die Muscheln herauszuheben, wo es die Tiefe oder über- 
mässiger Schlamm nicht gestatict, wird der Rechen zu Hilfe 
genommen. Doch hüthe man sich, den Wassergrnnd zu ober- 
flächlich zu besehen; denn oft ragen Anodonten und Unio- 
nen nur wenig aus dein Schlamme hervor und auch diess We- 
nige ist oft wegen der Schmutzdecke vom Schlamme oder we- 
gen der ähnlichen Färbung von den Steinen kaum zu unter- 
scheiden. Jeder im Wasser stehende Felsen werde untersucht, 
jeder grössere Stein gewendet, da kleinere Schnecken meist 
auf der Unterseite sitzen. — Die Wasserpflanzen sollen genau 
untersucht werden; denn die Schnecken verstehen es, sich in 
denselben zu verbergen, auch entgehen sonst manche der Aus- 
sensitzenden , wie der seltene Ancylius lacustris, dem Bli- 
cke nur zu leicht. — Höchst wichtig sind Teichabfischun- 
gen, da sich bei dieser Gelegenheit «den häufig seltenen und 
interessanten Muscheln am besten beikommen lässt. — Auch 
durchsuche man Flüsse und Kanäle nicht nur an einer, sondern 
an mehreren weit von einander entfernten Stellen, da dieselbe 
Species oft in demselben Gewässer ihre Form nach verschie» 

Ö 


74 


denen Standpunkten ändert, wie diess, z. B. im Lendkanale 
bei Klagenfurt der Wall ist. 

Nichts ist für den Conchyliensammler so wichtig, aber auch 
nichts so mühevoll, als das fleissige Umdrehen der Steine 
in Wäldern und auf Bergen, besonders auf Alpen, von den 
handgrossen bis zur Grösse jener, die man noch zu rücken im 
Stande ist; denn seltene Schnecken wie Helix phalerata 
und ovirensis, Pupa gularis und conica, Clausilia in- 
terrupta, succineata &c., haben darunter ihre besten Wohn- 
plätze; doch begnüge man sich ja nicht mit einer oberflächli- 
chen Durchsuchung , sondern dringe auch möglichst in die Tie- 
fe, da manche Seltenheit, wie Pupa Kokeili und trunca- 
tella, auch Vitrinen, sich nur in den tieferen Schichten des 
Gesteines aufhalten. Selbst an Strassen aufgehäufte, bereits 
überwachsene Steine sind oft der Wohnsitz von Pupa minu. 
tissima, Vertigo pygmaea und anderen. Eine gleiche 
Aufinerksamkeit ist bewachsenen aber nicht minder kahlen Fel- 
sen zu widmen, und letztere, wenn es weisse Kalkfelsen sind, 
besonders genau zu besichligen, da manche gleichgefärbte, 
selbst grössere Schnecken, wieHelix Preslii und Ziegleri, 
obgleich sie meist frei an der Wand sitzen, einem zu flüchti- 
gen Blicke leicht entgehen. 

Die grösste Aufmerksamkeit ist altem, besonders feuchtem 
Holzwerk zu schenken, seyen es nun im Waldmoose liegen- 
de Baumrinden und Strünke, oder alte Rinnen bei Wasserlei- 
tungen oder Schleussenbretter bei Wiesenbewässerungsgräben. 
Das kleinste Stückchen solchen Holzes dient oft seltenen Schne- 
cken zur Wohnung; so fand ich Helix aculeata, lucida, 
nitidosa, sericea, fulva und costata, Succinea am- 
phibia und oblonga, Clausilia ventricosa und ventri- 
eulosa, Carichium und Vertigo, fast nur auf der Kehr- 
seite solcher Breiter und Binden, die ich oft auch mit halbem 
Fusse im Sumpfe stehend aufsuchte. Es ist besonders zu em- 
pfehlen, in Sümpfe, Teiche, ja in jedes stehende Wasser und 
selbst in Waldwiesen alte, morsche Bretter, Schindeln und 
Rinden zu legen und selbe von Zeit zu Zeit zu besichtigen; 


75 


denn sie sind das kräftigste Lockmittel für Schnecken, und man 
erspart sich so die Mühe eines weiteren Suchens, abgesehen 
davon, dass auch mancher neue Gast sich der Gesellschaft an- 
schliesst. Neues, lichtes Holz wird dagegen nie von Schne- 
cken besucht. 

Das Aufsuchen der Schnecken auf und unter abgefalle- 
nem Laub und in der Dammerde ist zwar schwierig und 
braucht ein sckarfes Auge und Ausdauer, aber es ist unum- 
gänglich nothwendig. Ich liege oft ganze Stunden der Länge 
nach im Laube und nur da, wenn sich der Blick an die Farbe 
und Form der Gegenstände gewöhnt hat, finde ich die seltene 
Pupa pagodula und triplicata, Clausilia filograna, 
Helix pigmaea &c., nur so gelangtmanzuPupa truncatel- 
la, Carichium lineatum, Vitrina und anderen schätzbaren 
Schnecken. Im Herbste, wo sich die Schnecken mehr sam- 
meln, kann man auch Laub und Nadeln, sowie die Dammerde 
durch ein etwas gröberes Sieb in einen kleinen Leinensack durch- 
sieben und dann zu Hause nach Musse und Gelegenheit die Un- 
tersuchung in kleinen Parthien vornehmen, wobei man gewiss 
nie leer ausgehen wird. 

Unausgebaute Gehäuse von Schnecken sind nicht in die 
Sammlung aufzunehmen, überhaupt nicht zu sammeln, es sey 
denn, dass man besondere Beobachtungen damit anstellen wollte, 
weil es sonst das Leben eines T'hieres nutzlos zerstören hiesse. 
Nur da, wo man seltene Exemplare nicht so bald wieder zu 
finden hoffen kann, mag man die unvollendeten Gehäuse mit 
dem lebenden Thiere nach Hause nehmen, um sie dort der 
Vollendung ihres Baues zu überlassen. Zu diesem Zwecke neh- 
me man Steine, Pflauzen, Moos, selbst Dammerde, worauf das 
Thier lebt, mit, gebe dieses zusammen in ein Zuckerglas, setze 
die Schnecken darein und verbinde das Glas mit einem Lein- 
wandlappen; später gebe man von Zeit zu Zeit frisches Fut- 
ter und bespritze Steine und Futter öfters mit einer in frisches 
Wasser getauchten Bürste. Auf diese Art gelang es mir, die 
seltene Helix Preslii und Pupa truncatella zum völligen 


Ausbau ihrer Gehäuse zu bringen. 
8* 


76 


Diese wenigen Fingerzeige dürften einem angehenden Samm- 
ler genügen und bei gehöriger Anwendung der Werkzeuge, 
besonders aber bei guter Geduld und Ausdauer sicher zum er- 
wünschten Ziele führen. 

Noch will ich Einiges beifügen in Betreff der zum Sam- 
meln günstigsten Zeit. 

Die geeignetste Jahreszeit zum Einsammeln der Schnecken 
st im Allgemeinen ohne Zweifel der Herbst, eigentlich die 
Monate August, September und October; denn in dieser Zeit 
haben die T'hiere meist den Bau ihrer Gehäuse vollendet und 
beginnen sich mit der spätern Jahreszeit mehr und mehr zu 
sammeln. Für Muscheln ist es ziemlich gleichgiltig, wann man 
sie sammelt; Teichabfischungen finden ohnehin meist im Herb- 
ste statt, und zudem ist der Bau der Muscheln nicht wie der 
der Schnecken , in so kurzer Zeit, sondern erst in Jahren voll- 
endet; auch ist es bei Muscheln zur genauern Bestimmung stets 
von Nutzen, Exeinplare von jeder Grösse, von den jüngsten 
bis zu den ältesten zu nelimen. — Sehr wichtig zum Einsam- 
meln der Landschnecken ist die Zeit nach einem warmen Re- 
gen, wo sie auf Aesung gehend, aus ihren Schlupfwinckeln 
hervorkommen und überall auf Gras und Moos, auf Holz und 
Felsen zu finden sind; was besonders von Helix, Clausilia 
und Pupa gilt. — Doch auch hier gibt es nicht zu überse- 
hende Ausnahmen. Manche, besonders die auf Kalkfelsen le- 
bende Helix Preslii und Ziegleri, steigen nach einem Re- 
gen lebhaft in gleichfärbigem Kalkgerölle, um die dazwischen 
hervorsprossenden Pflanzen abzuweiden, und sind dann äusserst 
schwer zu sehen; während sie bei trockenem Wetter und selbst 
bei grosser Hitze sich frei an die Felsenwände und in deren 
Spalten anhängen und mit leicht verbautem Gehäuse den gan- 
zen Tag ruhig und den suchenden Rlicken mehr blossgegeben 
dasitzen. — Auch ist zum Sammeln die Zeit des Morgens ge- 
eigneter, wo die Schnecken in den meist bethautem Grase viel 
lieber herumkriechen, während sie bei vorrückender Tageszeit 
und damit zunehmender Wärme die schützenden Schlupfwinkel 
aufsuchen. — 


77 


Und nun noch zum Schlusse ein Paar Worte über das 
Reinigen der Muscheln. — 

Ich erkläre mich weder für das Reinigen beider Schalen 
der Muscheln, noch für das gänzliche Unterlassen dieser 
Reinigung, sondern halte es für das Zweckmässigste, die eine 
Schale zu putzen, die andere aber mit dem ihr durch die 
Localität gewordenen Ueberzuge zu belassen, da derselbe oft 
zur richtigen Bestimmung einer Art und zur Unterscheidung 
derselben von blossen Localvarietäten kaum minder wichtig ist, 
als die klare Darlegung der reinen Epidermis. — Ohne irgend 
einer bekannten Reinigungs-Methode nahe zu treten, gebe ich 
kurz das von mir bisher als das beste erfundene Verfahren an. 

Wenn ich die in Wasser gesottene Muschel des 'Thieres 
entledigt und die eine Seite der Schale mit einer etwas stär- 
keren Bürste nach Art der Uhrmacherbürstehen, vom Schlam- 
me befreit habe, reibe ich dieselbe, nachdem ich sie früher 
abgetrocknet, mittelst eines weichern Zahnbürstchens mit Sal- 
petersäure wohl ein, nur zartere Anodonten mit verdünnter, 
alle übrigen Muscheln mit unverdünnter, lasse hierauf die Säu- 
re einige Minuten lang ruhig auf die Epidermis wirken, worauf 
ich die Schale nochmals mit der Bürste kräftig bearbeite; zu- 
letzt tauche ich die Bürste in reines Wasser und putze und 
bespüle auch mit diesem die Schale, die nun die reine Färbung 
zeigt, trockne sie mit einem reinen Tuche und reibe sie dann 
allsogleich ınit reinem Nuss- oder Mandel-Oel,, oder mit gerei- 
nigtem Klauenfette wohl ein. Das gleiche Verfahren beobachte 
ich mit der innern Seite der Schale. Das letzte Eintauchen in 
Wasser, weit entfernt schädlich zu seyn, verhindert die weitere 
Kinwirkung der Salpetersäure, wodurch besonders bei Anodon- 
ten die Epidermis später noch Blasen zieht und endlich ab- 
springt, und nie konnte ich bemerken, dass durch das Wasser 
die Farbe wieder dunkler werde. Das Einreiben mit Fett aber, 
abgesehen davon, dass es der Schale Glanz gibt, erhält die 
Epidermis weich und dehnbar und verhindert das, besonders 
bei schnellem Trocknen, fast unvermeidliche Springen der Schale, 
welches besonders der grossen Anodonta rostrata häufig 


78 


den zarten, charakteristischen Schnabel kostet. — Statt der 
Salpetersäure machte ich auch den Versuch mit Schwefel- 
säure und erhielt beinahe dasseibe Resultat; nur das Eine 
hat die Schwefelsäure voraus, dass sie die Epidermis weniger 
scharf angreift und keine Blasen zieht, doch muss man vor- 
sichtig damit umgehen. 

Und so schliesse ich denn diese kurzen Andeutungen mit 
dem herzlichen Wunsche, dass sie von angehenden Sammlern 
beherzigt werden möchten, und der lohnende Erfolg wird sich 


von selbst finden. 


‚Gedruckt bei Ferd. v. Kleinmayr. 


, ni: gehen. x 
iR Cnis , dade ale Sr Kpiderwis woniger 
en K N 


{ ie körcen Aurkonduihgen. we 
PM Kent ” Be uns Pa un. ngrlsaden ‚Serinniern ” 
e%» “ren: mie, be dr taleiende Befulg wre N 
“OR ach wu a rn 90er 


j = gr n m. u 
e . 
u . - 
3 & he 
. Du 5 f} 
E R nt % je 
i ee I . r 
i a = u ® er 
un ix ” 
; En 
EZ ‘ j 
Zn £ v 
A Dig u \ 
E | u \ 
1 .— 
= . 
h 
arena IE Herd rw 


30 


.. 


> 


e 


ee 


H 
3 


DR 
SMITHSONIAN 


x 2) 
HR 


“ 


KEN 
On) 


YYv 
N 
wie 


| 


II 


INSTITUTION LIBRARIES 


“ 


De 


7 b EHRE 
a a 
EEE , 


“ 
« 
« 


“ 

N 
€ 

% 
« 
B 
Ü 


,) 
HER) an 
RER 


iR) 
SH) 
DR 


Nu 


„ 


4, 


.) 
a 


ee? 
och 


‘