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Full text of "Kryptogamen-Flora von Schlesien; im Namen der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur"

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Kryptogamen- Flora 

von  Schlesien. 

Im  Namen 

der 

Sclilesischeii  Gesellschaft  für  vaterländische  Cultur 

herausgegeben 


Prof.  Dr.  Ferdinand  Cohn, 

Secrctair  der  botanischen  Section. 


Zweiter  Band.  Erste  Hälfte. 


Algen, 

bearbeitet  von 

Dr.  Oskar  Kirchner. 


Breslau,  1878. 
J.  IT.  Kern 's  Verlag 

(Max  Müller). 


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Vorwort. 


D, 


em  von  der  Redaction  der  Kiyptogamen-Flora  von  Schlesien 
mir  gewordenen  Auftrage  nachkommend,  habe  ich  vorliegende 
Bearbeitung  der  Algen  allein  übernommen. 

Es  ist  bei  derselben   an  dem  früher  ausgesprochenen  Grund- 
satze festgehalten  worden,    dass   die  Diagnosen  der  Gattungen 
und  Arten  kurz  und  präcis  sein  und  hauptsächlich  die  Bestimmung 
aufgefundener  Pflanzen  ermöglichen  sollen.     Aus  diesem  Grunde 
stellte  sich  die  Nothwendigkeit  heraus,  die  Diagnosen  von  neuem 
durchaus    selbststäudig    zu    bearbeiten,    unzweifelhafte    Unter- 
scheidungsmerkmale  zwischen   den  Gattungen  und  Arten  aufzu- 
finden und  dieselben  besonders  hervorzuheben.    Wenn  dieses  nicht 
gelang,  so  habe  ich  kein  Bedenken  getragen,  zwei  oder  mehrere 
(namentlich   der  von  Kützing  und  Raben  hör  st  aufgestellten) 
Arten  zu  einer  zu  vereinigen  *,  doch  wurden,  wenn  es  irgend  möghch, 
solche  cassirte  Arten  als  Varietäten  aufgeführt.    Da  bei  keiner 
Pflanzenabtheilung  das  subjective  Ermessen  des  Bearbeiters  von 
so  grossem  Einfluss  auf  die  Abgrenzung  der  Arten  ist,  wie  bei 
den  Algen,    so  darf  ich  nicht  hoffen,    in  allen  Punkten,    wo  ich 
selbstständig  vorging,  die  Beistimmung  der  Phykologen  zu  finden; 
ich  bin  damit  zufrieden,  wenn  sich  herausstellt,  dass  ich  in  dem 
Widerstreit  zwischen  dem  Althergebrachten  und  den  von  der  fort- 
schreitenden Wissenschaft  gestellten  Forderungen  im  allgemeinen 
die  Mitte  gefunden  habe,    in    der  beide  sich  vertragen  können. 
Um   in    allen  Fällen  ein  abschliessendes  Urtheil  zu   gewinnen, 
dazu  sind  Specialstudien  erforderlich,  welche  die  Kräfte  eines  Ein- 
zelnen übersteigen. 


IV 

Selbstverständlich  sind  Kützings  und  Rabenhorsts  Werke 
der  Ausgangspunkt  für  die  Bearbeitung  der  Arten  gewesen;  bei 
einzelnen  Gruppen  konnte  ich  neuere  Monographien  zu  Grunde 
legen;  für  die  Oedogomaceen  dienten  Wittrocks,  für  die 
B aciliar iaceen  Grunows  Arbeit  als  Grundlagen;  auf  Thurets 
Essai  de  Classification  des  NostocMn/ies  stützt  sich  die  Einth eilung 
und  Behandlung  dieser  Familie.  Die  übrige  neuere  und  neuste 
Literatur  wird  der  Kundige  ausgiebig  benützt  finden;  specielle 
Literatur-Nachweise  hielt  ich  im  Hinblick  auf  den  nächsten 
Zweck  des  Werkes  nicht  für  angezeigt.  Ebenso  ist  aus  Rück- 
sichten der  Raumersparniss  die  Synonymie,  soweit  sie  sich  in 
Rabenhorsts  Flora  Europaea  Algaruni  aquae  dulcis  et  sub- 
marinae  findet,  weggelassen  worden.  Aus  gleichen  Gründen 
musste  auch  auf  eine  Begründung  der  gewählten  Species-Begren- 
zung  in  den  einzelnen  Fällen  verzichtet  werden. 

Bei  dem  hervorragenden  Interesse,  welches  die  Biologie  grade 
der  Algen  mit  Recht  hervorruft,  schien  es  zweckmässig,  dem 
speziellen  Theil  eine  von  mir  in  Gemeinschaft  mit  meinem 
Lehrer,  Prof.  Ferd.  Cohn  in  Breslau,  ausgearbeitete  allgemeine 
Einleitung  vorauszuschicken,  welche  einen  Ueberblick  über  die 
gesammten  morphologischen  und  entwickelungsgeschichtlichen 
Verhältnisse  der  Süsswasseralgen  nach  dem  heutigen  Stand- 
punkt .  der  Wissenschaft  darlegt ;  auch  wurden  den  einzelnen 
Familien  und  Gattungen  ausreichende,  wenn  auch  kurz  gefasste, 
Bemerkungen  über  den  Stand  unserer  Kenntnisse  in  Bezug  auf 
Vermehrung  und  Fortpflanzung  hinzugefügt.  Um  der  Bearbeitung 
auch  für  die  Zukunft  und  ausserhalb  der  Grenzen  Schlesiens 
eine  erhöhte  Brauchbarkeit  zu  verleihen,  sind  bei  den  genauer 
bekannten  und  namentlich  den  schwieriger  zu  bestimmenden 
Gattungen  alle  in  Deutschland  vorkommenden  Arten  mit  aufge- 
genommen  worden. 

Hohenheim,  September  1878. 

Dr.  Oskar  Kirchner. 


Sachliclie  Abkürzungen. 


cm.  =  Centimeter. 

n.  gen.  =  novum  genus. 

eingeschr.  =  eingeschränkt. 

n.  sp.     =  nova  species. 

em.    =  emendatum. 

n.  var.  =  nova  varietas 

erw.   =  erweitert. 

Ordn.     =  Ordnung. 

Fam.  =  Familie. 

vor.  =^  vorige  (Art). 

Gatt.   =  Gattung. 

z.  Th.  =  zum  Theil. 

mm.  =  Millimeter. 

1  |u,  =  1  Mikromillimeter  -z^  0,001  Millimeter. 


Abkürzungen  der  Antoren- Namen 


A.  Br.     Alexander  Braun, 

Ag.     C.  A.  Agardh. 

Allm.    Alimail. 

Arch.     W.  Archer. 

Aresch.     J.  E.  Areschoug. 

Auct.     Auetores. 

Auersw.     B.   Aueiswald. 

Bail.     Theodor  Bail. 

Berk.    M    J.  Berkeley. 

Bory.     Bory  de  St. -Vincent. 

Breb.     Alphonse  de  Bre'blssou. 

Bref.     0.  Brefeld. 

Bulnh.     O.  Bulnheim. 

Cleve.     P.  T.  Clevo. 

Cohn.     Ferdinand  Cohn. 

Corda.     A.  J.  C.  Corda. 

Cram.     C.  Gramer. 

D.  By.     Anton   de  Bary. 

D.  C.     Aug.  Pyr.  de  Candolle. 

Desm.     J.  B.  Desmazieres. 

Desv.     N.  A.  Desvaux. 

Dillw.    L.  W.  Dillwyn. 

Duj.     M.  F.  Dujardin. 

Ehrb.     C.  G.  Ehrenberg. 

Fischer.    L    H.  Fischer. 

Fr.     Elias  Fries. 

Fres.     G.  Fresenius. 

Fw.    J.  von  Flotow. 

Goods.     Goodsir. 

Greg.     Will.  Gregory. 

Grev.     R.  K.   Greville. 

Grün.     A.  Grunow. 

Hall.     E.  Hallier. 

Hantzsch.     C.  A.  Hantzscli. 

Harv.     W.  U.  Harvey. 

Hass.     Arthur  Hill  Hassall. 

Hedw.    Joh.  Hedwig. 

Heib.     P.  A.  C.  Heiberg. 

Hempr.  Hemprich. 

Henfr.     A.  Henfrey. 

Jan.    C.  Janisch. 

Itz.     Hermann  Itzigsohn. 


Kg,     Fr.  Traug.  Kützing. 

Krch.     O.  Kirchner. 

L.     Carl  von  Linne'. 

Lamour-     L.  V.  F.  Lamouroux. 

Leibl.    V.  Leiblein. 

Lk     D.  H.  F.  Link. 

Lund.     P.  M.  Lundell. 

Lyngb.     H.  C.  Lyngbye. 

Menegh.     J.  Meneghini. 

Mey.     F.  J.  F.  Meyen. 

Blont      F.  J.  C.   Montagne. 

Müller.     O.  F.  Müller. 

Näg.     Carl  Niigeli. 

Nitzsch.     C.  L,  Nitzsch. 

Nob.     Nobis. 

Now.     L.  Nowakowski. 

Pet.     Petit. 

Pringsh.     N.  Pringsheim. 

Pritch.     Andr.  Pritchard. 

Rabh.     Ludw.  Rabenhorst. 

Ralfs.    J.  Ralfs. 

Reinsch.     Paul  Reinsch. 

Rom.     F.  A.  Roemer. 

Roth.     A.  W.  Roth. 

Schum.    J.  Schumann. 

Sirod.     S.  Sirodot. 

Sm.     W.  Smith. 

Stiz.     E.  Stizenberger. 

Suring.     W.  F.  R.  Suringar. 

Szym.     Fr.  Szymanski. 

Thur.     G.  Thuret. 

Thw.     G.  H.  Thwaites. 

Trentep.     J.  F.  Trentepohl. 

Trevis.     V.  B.  A.  Trevisaii. 

Turp.     P.  J.  F.  Turpin. 

Ung.     Franz  Unger. 

Vauch.     J.  P.  Vaucher. 

VVallr.     F.  W.  Wallroth. 

Wartm.     B.  Wartmann. 

Wittr.     V.  B.  Wittrock. 

Wood.     H.  C.  Wood. 


Algen 


bearbeitet 


Dr.  Oskar  Kirchner. 


Krypt.  Flora  11. 


Di 


'ie  Algen,  an  welche  sich  die  am  Schluss  des  ersten  Bandes 
unserer  Flora  von  A.  Braun  bearbeiteten  Characeen  so  eng  anrei- 
hen, dass  sie  von  vielen  Autoren  unmittelbar  in  diese  Klasse 
eingeordnet  werden,  sind  im  Gebiete  der  schlesischen  Flora  von 
allen  Kryptogamen  am  wenigsten  systematisch  erforscht. 

In  seiner  Emmieratio  stirpium  m  Silesia  sponte  crescentium, 
Breslau  1779,  zählt  Mattuschka  elf  Species  von  Algen  unter  den 
Gattungen  Byssus,  Tremella,  Viva  und  Conferva  auf,  darunter 
einige  interessantere:  Byssus  (Äphanizornenon'?)  flos  aquae  ',  B.  velu- 
tina  (in  terra  umhrosa,  Vaucheria  terrestris"^  Moos-Protonemaf); 
B.  (Chrooleims)  Jolithus  (auf  der  Schneekoppe  häufig);  B.  botryoides 
(FrotococGus  viridis?);  Tremella  Nostoc  (Nostoc  commune?  ad 
terram  in  pratis)',  Viva  ( Enter omorpha)  intestinalis  (in  fossis  et 
aquis  stagnantihus,  in  Schlesien  noch  nicht  wiedergefunden;  Tetra- 
spora?)]  Conferva  rivularis  (Cladophora  fluitans?)\  Conferva 
(Tetraspora)  bullosa;  C.  (Hydrodictyon)  reticulata  (in  stagnis  et 
fluviis);  C.  vagabunda  (Cladophora  fr  acta?);  C.  riipestris  (Clado- 
pliora  glomerata?). 

Im  gegenwärtigen  Jahrhundert  haben  insbesondere  folgende  For- 
scher Beiträge  zur  Kenntniss  der  schlesischen  Algen  theils  in  syste- 
matischer theils  in  physiologischer  Beziehung  bekannt  gemacht:  Nees 
v.  Esenbeck,  Goeppert,  Wimmer,  v.  Flotow,  Koerber, 
Kützing,F.  Cohn,Wichura,  Milde,  Julius  Kühn,  Ja nisch, 
Bleisch,  Hilse,  R.  Peck,  Rabenhorst,  A.  Braun  u.  A. 

Insbesondere  hat  sich  Wimmer  (f  1868)  durch  mehrere  Jahre 
eifrig  mit  den  schlesischen  Algen  beschäftigt;  die  Schriften  der 
Schlesischen  Gesellschaft  enthalten  von  ihm  zuerst  1833  eine  Mit- 
theilung über  Conjugation  der  schlesischen  Zy gnemasir ten  (Ueber- 
sicht  der  Arb.  d.  Schles.  Ges.  1833  p.  68);  ferner  über  die  kapsei- 
förmigen Auswüchse  (Gallen)  von  Vaucheria  und  die  darin  leben- 
den Thiere  (Notommata  Wernechii¥A\\\)^  von  Vau  eher  und  Wim- 
mer als  Cyclops  Lupula  bezeichnet  (ebenda.  1833  p.  71);  über 
die  aus  den  Fäden  einer  Vaucheria  heraustretenden,  in  Gemein- 
schaft mit  Valentin  beobachteten,  frei  beweglichen,  scheinbar  ani- 

1* 


malischen  Körper  (Schwärmsporen,  ebenda.  1833  p.  73  und  1838 
p.  135);  über  drei  neue  Algen  vom  Altvater  und  Charlottenbrunn 
(Galodesmium,  vermuthlich  Micrasterias'^  1.  c.  1835  p.  86  —  87); 
über  die  Sporenbildung  bei  den  Conferven  (Oos2)oren  von  Oedogoniumj 
Vaucheri'a  und  Bolhochaete,  1.  c.  1835  p.  89  —  93);  endlich  eine 
üebersicht  der  schlesischen  Algen  (1.  c.  1847  p.  96).  In  diesem 
der  botanischen  Section  in  der  Sitzung  vom  25.  November  1840 
vorgelegten  Verzeichniss  hatte  Wimmer  die  Zahl  der  bis  dahin 
von  ihm  beobachteten  und  mit  Sicherheit  erkannten  Algen  auf  29 
Arten  unter  14  Gattungen  angegeben;  Wi  mm  er 's  Herbar  enthält 
ausserdem  noch  viele  von  ihm  gesammelte  Arten  mit  zuverlässigen 
Fundortangaben. 

Auch  J.  V.  Flotow  (f  1856)  hatte  in  seinem  Herbarium  eine 
sehr  reichhaltige  Sammlung  von  Algen  meist  aus  dem  Hirschberger 
Thale  zusammengebracht,  welche  grösstentheils  von  Kützing 
bestimmt  wurden.  Wichtig  für  die  Geschichte  der  Algen  ist  seine  am 
6.  September  1841  auf  einem  botanischen  Ausfluge  mit  Koerber 
am  Froschgraben  bei  Hirschberg  gemachte  Entdeckung  des  Haema- 
tococcus  (Ghlamydococcus)  pluvialis  (Acta  Acad.  Caes.  Leoj).  Gar. 
N.  G.  XX.  IL)',  1846  fand  er  denselben  auch  in  Höhlen  der  Granit- 
felsen am  Opitzberge  bei  Hirschberg.  Derselbe  entdeckte  unter  anderm 
auch  die  Zoosporenbildung  bei  Ghroolepus  umhrinum  (Protococcus 
crustaceusj  Lepra  ruhens-,  vergleiche  Co hn,  Hedwigia  Bd.  I.  No.  1). 

Kützing  führte  in  seiner  Phycologia  Germanica,  Nordhausen  1 845, 
^owiQ'mdiQu  8 pecies  Älgai'um,  \jQ\^z\^  1849,  eine  nicht  geringe  Zahl  schle- 
sischer  Algenfundorte  an,  deren  Mittheilung  er  zum  grössten  Theil  v. 
Flotow  verdankte;  darunter  viele  als  neue  Arten  bezeichnete  Formen 
u.  a..  Palmogloearupestris  (feuchte  Felsen  der  Sudeten,  v.  Flotow),  Gloeo- 
ca2)sa7'uhicunda  (Ilirschberg,  v.  Flotow),  Protococcos imlcher  (an  Steinen 
im  Boberbett,  v.  Flotow),  Pr.  carneus  (Brunnenwasser,  v.  Flotow), 
Leptothrix  rufescens  (an  Brunnen,  Hirschberg,  v.  Flotow),  Nostoc  Beil- 
solimiedianum  (Lehmboden  in  Schlesien)  N.  sudeticum  (v.  Flotow), 
Sphaerozyga  Flotowiana  (in  Wassergläsern,  v.  Flotow),  Liormidium 
varium  (auf  Töpferthon,  Hirschberg,  v.  Flotow),  Schizogonium  Neesii 
(schattige  Felswände  bei  Hirschberg,  v.  Flotow),  Gladophora  sudetica 
(fliessende  Gewässer  des  Riesengebirges,  Rudolph!),  Gl.  Flotowiana 
(in  Gräben),  Glirooleims  ahietinum  (Hirschberg  an  Tannen,  v.  Flotow), 
Lemania  sudetica  (in  der  Kochel,  v.  Flotow)  u.  a. 

Goeppert  wendete  auch  den  schlesischen  Algen  sein  lebhaftes 
Interesse  zu  und  sammelte  viele  interessante  Arten.  Im  Jahre  1840 
glückte  es  ihm,  die  älteste  uns  erhaltene  Nachricht  über  eine  schle- 


sisclie  Alge  zu  bestätigen,  nämlich  die  von  Kiindmann  über  die 
Oderhaut,  eine  dick-zähe  Haut,  welche  Ina  August  1736  nach  einer 
Odertiberschwemmung  auf  dem  verschlammten  Rasen  zurückgeblieben 
war,  und  „völlig  ausgetrocknet,  so  fest  wie  Leder  wurde  und  der 
Huatte  oder  Watte  völlig  gleich  sähe"  (Kundmann,  Rariora  artis 
et  naturae.  Breslau  1736  p.  550).  Goeppert  fand  1840  in  der 
Breslauer  Bernhardinerbibliothek  noch  einen  Rest  der  Kundmann-- 
sehen  Oderhaut,  welche  nach  Wimmer  von  einer  Form  der  Clado- 
2)horafracta  gebildet  ist  (üebers.  der  Arb.  d.  Schi.  Ges.  1840  p.  108), 
während  Ktitzing  sie  als  besondere  Art,  Gl.  viadrma  abgetrennt 
hat  (Phycologia  Germanica  1845  p.  216).  Unter  den  späteren  Fun- 
den Goepperts  ist  insbesondere  der  interessante  Nachweis  des 
eine  öffentliche  Calamität  bildenden  Lejjtomitus  lacteus  in  der  Weistritz 
bei  Schweidnitz  hervorzuheben  (Jahresber.  der  Schles.  Gesellsch.  1852 
p.  54--62). 

Ehrenberg  bestimmte  die  in  der  Kundmann'schen  Oderhaut 
enthaltenen  Bacillarien  und  fand  darin  15  Species,  welche  er  in  den 
Monatsberichten  der  Berliner  Akademie  von  1841  beschrieb  und 
dadurch  den  ersten  Beitrag  zur  Kenntniss  schlesischer  Bacillarien 
lieferte.  Eine  der  Kundmann'schen  ganz  ähnliche  Oderhaut  wurde 
von  Goeppert  und  Cohn  1849  auf  einer  Oderwiese  bei  Breslau, 
und  in  ihr  ein  grosser  Theil  der  von  Ehrenberg  bestimmten  Bacil- 
larien wieder  aufgefunden,  dadurch  das  constante  Vorkommen  gewis- 
ser Bacillarien  auf  gleicher  oder  doch  ganz  ähnlicher  Lokalität  durch 
über  100  Jahre  erwiesen;  es  wurde  daraus  von  ihnen  der  Schluss 
gezogen,  „dass  die  niedersten  und  kleinsten  Organismen  ebenso  gut 
eingesessene  ächte  Bürger  des  organischen  Reichs  in  jedem  Lande 
sind,  wie  die  grossen  Thiere  und  Pflanzen,  und  dass  es  daher  mög- 
lich sei,  die  mikroskopische  Flora  und  Fauna  eines  Landes  ebenso 
nach  Fundorten  bestimmt  anzulegen,  wie  wir  es  bisher  nur  für  höhere 
Thiere  und  Pflanzen  gewohnt  waren,  und  wie  eine  solche  für  Schle- 
sien vorzubereiten  wir  uns  zur  Aufgabe  gestellt  haben,  nachdem 
Ehrenberg  durch  seine  Untersuchung  der  Oderhaut  dazu  den 
ersten  Grundstein  gelegt  hatte."  (Uebersicht  der  Schles.  Gesellsch. 
1849  p.  53.) 

Ferdinand  Cohn  wurde  im  Jahre  1848  von  Goeppert  ange- 
regt, sich  mit  der  speciellen  Untersuchung  der  Algen,  zum  Zweck 
einer  schon  damals  in  Aussicht  genommenen  schlesischen  Kryptoga- 
menflora,  zu  beschäftigen.  Die  Ergebnisse  dieser  Studien  wurden 
zuerst  in  den  Uebersichten  der  Schles.  Gesellschaft  für  1849  gemein- 
schaftlich  mit   Goeppert,    später   von   Cohn   allein  veröffentlicht. 


6 

In  einem  Aufsatz  über  die  Algen  Schlesiens  (1.  c.  1849  p.  93)  wer- 
den die  bis  zum  Jahre  1849  gesammelten  und  bestimmten  Algen 
auf  fast  500  Species  angegeben,  die  sich  auf  etwa  114  Genera  ver- 
theilen,  wobei  die  von  Ktitzing  in  den  Species  Älgarum,  Lipsiae 
1849,  gegebene  Artbegrenzung  zu  Grunde  gelegt  wurde.  Es  wird 
bereits  eine  specielle  Statistik  der  Schlesischen  Algengattungen  im 
Vergleich  zu  den  in  die  Phycologia  Germanica  aufgenommenen  ver- 
sucht; am  zahlreichsten  sind  die  Bacillarien  gesammelt,  bei  denen 
von  36  deutschen  Siisswassergattungen  in  Schlesien  bereits  25  auf- 
gefunden waren;  von  33  deutschen  Desmidieen  sind  in  Schlesien  17 
gekannt,  deren  interessanteste  Repräsentanten  hauptsächlich  aus  den 
Torfmooren  von  Nimkau,  den  Seefeldern  bei  Reinerz,  dem  grossen  See 
an  der  Heuscheuer  stammen.  Beiträge  zu  dieser  Uebersicht  waren  von 
Wimmer,  v.  Flotow,  Berger  und  Milde  geliefert  worden;  eine 
spezielle  Aufzählung  der  Arten  nebst  Fundorten  wurde  für  den  nächsten 
Jahresbericht  in  Aussicht  gestellt,  ist  aber  nicht  erschienen,  da  Cohn 
sich  mit  der  Kützing'schen  Abgrenzung  der  Arten  nicht  befreunden 
konnte,  und  sich  später  darauf  beschränkte,  in  seinen  Manuskripten  die 
von  ihm,  sowie  von  seinen  Correspondenten  in  der  Provinz  gefundenen 
Algen  zu  bestimmen  und  abzubilden,  im  übrigen  aber  hauptsächlich 
die  entwicklungsgeschichtlichen  Verhältnisse  der  Algen   zu   studiren. 

Cohn  untersuchte  im  Jahre  1849  auch  die  im  Luftstaube  vor- 
kommenden Algen,  unter  denen  insbesondere  Eunotia  am;phioxys 
und  Pinnularia  borealis^  Navicula  nodosa,  emarginata,  Semen, 
Stauro7ieis  constricta,  Fragilaria  Synedra  und  andere  erwähnt  wer- 
den, (lieber  das  organische  Leben  im  Luftmeer^  Uebersicht  der  Arb. 
d.  Schi.  Gesell.  1849  p.  61.)  Im  Jahre  1850  gab  derselbe  eine  Ent- 
wicklungsgeschichte des  Chlamydococcus  i^luvialis,  den  er  an  dem 
V.  Flotow  ihm  mitgetheilten  Standorte  bei  Hirschberg  gesammelt 
hatte.  (Nachträge  zur  Naturgeschichte  des  Protococcus  pluvialis. 
Nova  Acta  der  K.  C.  L.  Akademie  der  Naturforscher  XXII.  II.) 

In  einem  Aufsatz  über  blutähnliche  Färbungen  durch  mikrosko- 
pische Organismen  (Uebersicht  der  Schles.  Gesellsch.  f.  1850  p.  39] 
erwähnt  Cohn  unter  andern  das  Vorkommen  in  Schlesien  von  Gla- 
throcystis  (Protococcus)  roseo-])ersicina  (auf  faulen  Blättern  bei  Char- 
lottenbrunn von  Goeppert  gesammelt),  Chroolepus  aureum  (Sand- 
steinfelsen der  Heuscheuer),  Palmella  cruenta  (Universitätsgarten, 
von  Milde  gefunden),  Gloeocajpsa  Magma,  sanguinea,  Shuttleworthi- 
ana  (Felsen  des  Riesengebirges  und  der  Vorberge,  von  v.  Flotow 
gefunden) ;  ausserdem  wird  die  Beobachtung  von  Euglena  sanguinea 
zuerst  1830  zu  Eilau  bei  Sprottau  von  Goeppert,    1849   an   der 


Strasse  von  Rosenthal   bei   Breslau   von    Colin   ü^cfimrlen)   und   von 
Monas  (MicrocoGcus)  prodlgiosa    erwähnt.      In    Cohn's   Beiträgen 
zur  Entwicklungsgeschichte  mikroskopischer  Algen  und  Pilze  (Nova 
Acta  Ac.  C.  Car.  Leop.  N.  C.  XXIV.  I.    1853)  werden  u.  a.  das  Vor- 
kommen von  Chlamydomonas  hyalina,  SpiruUna  Je7i7ieri\ind  anderer 
Spirulinen,  Qonium  'pectorale  bei  Breslau  festgestellt.   Im  Jaliresbericht 
der  Schles.  Gesellsch.  f.   1852  wird  die  Keimung  von  ^pirogyrawxid 
von  Zygnema  stellinum  beschrieben  (1.  c.  p.  82 — ^'o)-^  1853  werden 
die    im    Trinkwasser    der   Breslauer   Brunnen    lebenden    Algen    und 
Wasserpilze  erwähnt   (1.  c.  p.   91 — 99).      1854  wurde  Sphaeroplea 
annuUna  bei  Breslau  aufgefunden  (1.  c.  p.  59),  1855  die  Befruchtungs- 
vorgänge  dieser  Alge  entdeckt,  ebenso  wie  von  Oedogonium  RotJiii  (1.  c. 
p.  100);  von  Mesotaenium  Endlicherianum  wird  die  Copulation  nicht 
blos  von  2  sondern  auch  von  3 — 6  Individuen  erwähnt  (I.e.  p.  95 — 104). 
1856  wird  die  geschlechtliche  Fortpflanzung  von  VolvoxGlohator,  minor 
und  Eudorina  elegons  beschrieben  (l.  c.  p.  39 — 40,   77—83,  vergl. 
Beiträge  zur  Biologie  der  Pflanzen  1875.  Bd.  I.  Heft  III.  p.  92—145); 
ferner  werden  besprochen  SfephanospIiae7'a  p^^uvialts  (bei  Hirschberg 
und   auf    der   Heuscheuer,    vergl.    Zeitsch.   f.   wiss.   Zoologie  IV.    1. 
p.  77 — 116),  Campylodiscus  noricus  Ehr.  b.  costatus  Grün,  und  Colleto- 
nema  viridulum   (beide  von  Bleiscli  bei  Strehlen  gefunden),    1857 
Erehonema  hercymcum  (Volpersdorfer  Kohlengrube,  Graf  Pilati,  I.  c. 
p.  104 — 6);  1859  Campylodiscus  punctatus '^hoh.  {noricus  a  genuinus 
Grün.)  und  spiralis  (von  Bleisch  bei  Strehlen  gefunden,  1.  c.  p.  83), 
Pleurostaurum  acutum  (Äuxosporen  von  Stauroneis  acuta  Smith,  von 
Bleisch   und  Jan i seh    gefunden),   Hildenhrandtia  fluviatilis   (von 
Hilse  bei  Strehlen,  später  auch  bei  Gorkau  u.  a.  a.  0.  gefunden);  1858 
wurden  die  ersten  Bacillarienerden  aus  Ober-Schlesien  beschrieben  und 
analysirt  (Gronowitz  bei  Kosel,  Schimnitz  bei  Proskau  1.  c.  89 — 92), 
wozu  1863  noch  Tillowitz  bei  Falkenberg  kam,  (1.  c.  p.  55—57).   1862 
wurde  Beggiatoa  leptomitiformis   in    den  Landecker  Thermalquellen 
(1.  c.  p.  83),  1863  ApJianizomenon  flos  aquae  bei  Gorkau  am  Zobten 
nachgewiesen  (1.  c.  p.  80);  endlich  in  den  Abhandlungen  der  Schles. 
Gesellschaft  für  Naturwissenschaft  und  Medizin  1862  Heft  II.  p.  71—74 
eine  grössere  Anzahl  von  Fundorten  seltenerer  Algen  zusammengestellt. 
Unter  den  in  neuester  Zeit  von  Cohn  entdeckten  Algen  ist  ins- 
besondere Crenothrix  polyspora  (Beiträge  zur  Biologie  der  Pflanzen 
Bd.  I.  Heft  1.    p.   108  —  132),   Chlorochy triam.  Lemnae  (ib.  Heft  2  p. 
78—108),  Gonium  Tetras  (ib.  Bd.  II.  Heft  1  p.  101  —  120)  zu  erwähnen. 
Gleichzeitig   mit   Cohn   beschäftigte   sich   auch    Max  Wichura 
(f  1866)   mit  Algen  und  beschrieb   gemeinschaftlich   mit  Cohn   die 


8 

Entwicklung  von  Sfejyhanosjjhaera  pluvialiSj  die  er  in  Lapland  unter- 
sucht hatte  (Nova  Acta  Ac.  Car.  Leop.  XXVI.  I.);  in  den  Jahres- 
berichten der  Schles.  Gesellschaft  veröffentlichte  er  Beobachtungen 
über  Achsendrehung  der  Infusorien  und  Schwärmsporen  (1.  c.  1852 
p.  73  —  80)  und  über  Keimung  von  Sirogomum  sticticum,  die  er 
zuerst  beobachtet  hatte  (1.  c.   1855  p.  90—91). 

Eifriges  Studium  widmete  C.  Jan i seh  den  Bacillarien  von  Ober- 
schlesien, die  er  sämmtlich  bestimmte  und  in  ausgezeichneten  Prä- 
paraten conservirte  und  abbildete.  Die  Abhandlungen  der  Schlesi- 
schen  Gesellschaft  für  Naturwissenschaften  und  Medizin  enthalten 
ausserdem  seine  Untersuchungen  über  die  Bacillarien  des  Guano 
(1861  p.  150—164  und  1862  Heft  II.  p.  1—29  mit  5  Tafeln 
meisterhafter  Abbildungen). 

Gleichzeitig  mit  Janisch  widmete  sich  Bleisch  dem  Studium 
der  Bacillarien  aus  der  Gegend  von  Strehlen  mit  ausgezeichnetem 
Erfolg;  eine  grosse  Sammlung  mikroskopischer  Bacillarien  -  Präpa- 
rate hat  derselbe  der  Schlesischen  Gesellschaft  1862  mit  einem  kriti- 
schen Verzeichniss  tiberwiesen;  eine  Zusammenstellung  der  wichtigsten, 
von  ihm  in  den  Jahren  1856  —  62  gefundenen  Arten  hat  er  in  den 
Abhdl.  der  Schi.  Ges.  f.  Naturw.  u.  Med.  1862  Heft  II.  p.  75—84 
veröffentlicht.  Mehrere  seiner  interessantesten  Entdeckungen  hatte 
schon  früher  Cohn,  mit  dem  Bleisch  in  stetem  brieflichen  Verkehr 
stand,  bekannt  gemacht,  wie  schon  oben  erwähnt  wurde.  Im  Jahre 
1868  hatte  Bleisch  das  Glück,  ein  neues  diluviales  Bacillarienlager 
zu  Pentsch  bei  Strehlen  zu  entdecken  und  zu  analysiren  (Jahresber. 
der  Schles.  Gesellsch.  für  1868  p.  76  —  79,  hierzu  Nachtrag  von 
Cohn  p.   160). 

Den  eigentlichen  Grund  zu  einer  schlesischen  Algenflora  legte 
Hilse  (f  1871).  Ein  geborner  Botaniker  mit  unermüdlichem  Samm- 
lerfleiss,  einem  scharfen  Auge  und  der  Fähigkeit,  die  charak- 
teristischsten Eigenthümlichkeiten  auch  der  schwierigsten  Pflanzen 
aufzufassen,  hatte  Hilse  sich  zuerst  mit  den  Phanerogamen,  dann 
mit  den  Laubmoosen  von  Strehlen  beschäftigt;  seit  1858  wandte  er 
sich  ausschliesslich  dem  Studium  der  Algen  zu.  Er  durchforschte 
zuerst  in  Gemeinschaft  mit  Bleisch  die  Gegend  von  Strehlen,  seit 
seiner  Versetzung  nach  Breslau  im  Herbst  1863  wurde  auch  die 
Gegend  von  Breslau  systematisch  durchsucht,  häufige  Ausflüge  in 
das  Riesengebirge  und  andere  Theile  Schlesiens  erweiterten  das  Feld 
seiner  Beobachtungen;  im  Jahresbericht  der  Schles.  Gesellsch.  für  1860 
veröffentlichte  er  die  ersten  Beiträge  zur  Algen-  und  Diatomeenkunde 
Schlesiens,  insbesondere  Strehlens  (1.  c.  p.  75 — 86),  zugleich  mit  einem 


9 

Aufsatze:  „lieber  einige  Diatomeen  in  Conjugation"  (ib.  p.  86  —  88); 
bald  folgten  neue  Beiträge  zur  Algen-  und  Diatomeenkunde  Schlesiens, 
insbesondere  Strehlens  (Abb.  d.  Schi.  Ges.  für  Nat.  u.  Med.  1862  II. 
p.  56  —  70)  und  ein  Nachtrag  (Jahresbericht  für  1863  p.  80).  Der 
Abschluss  seiner  Algenstudien  erfolgte  1864/5  in  den  Beiträgen  zur 
Algenkunde  Schlesiens,  insbesondere  Breslaus  (Jahresbericht  der  Schles. 
Gesell,  f.  1864  p.  77 — 100);  die  Gesammtheit  der  von  Hilse  auf- 
gezählten schlesischen  Algenspezies  beläuft  sich  auf  mehr  als  600, 
denen  sich  etwa  120  Bacillarienarten  anreihen. 

Hilse  hat  eine  grosse  Zahl  (47)  neuer  Arten  aufgestellt,  deren 
vollständige  Aufzählung  in  dem  von  Th.  Bach  verfassten  Nekro- 
loge (Jahresbericht  der  Schles.  Gesellsch.  für  1871  p.  136—138) 
abgedruckt  ist.  Ein  besonderes  Verdienst  erwarb  sich  Hilse  auch 
durch  seine  Betheiligung  an  der  von  Rabenhorst  herausgegebenen 
Sammlung  von  getrockneten  Algen,  zu  der  er  mit  unermüdlichem 
Fleisse  Jahr  aus  Jahr  ein  werthvoUe  Beiträge  lieferte;  mitunter 
sind  ganze  Hefte,  meist  Doppeldekaden,  ausschliesslich  von  Hilse 
gesammelt  und  bearbeitet  worden.  Auch  von  Cohn,  Bleisch, 
J.  Kühn,  Janisch,  Kirchner  enthält  diese  klassische  Sammlung 
Beiträge  aus  Schlesien.  Ebenso  sind  die  wichtigsten  Schlesischen 
Fundorte  in  die  von  Raben  borst  verfasste  Flora  Europaea  Älga- 
rum  aquae  dulcis  et  suhmarinae  3  Vol.  Dresden  1864  —  68  aufge- 
genommen,  welche  gegenwärtig  als  Grundlage  für  alle  Speciesbestim- 
mungen  in  der  Klasse  der  Süsswasseralgen  anerkannt  ist.  — 

Als  im  Jahre  1875  auf  Veranlassung  des  50jährigen  Doctorjubi- 
läums  des  Geheimrath  Goeppert  die  Kryptogamen-Flora  von  Schle- 
sien in  Angriff  genommen  wurde,  wurde  ich  von  meinem  Lehrer  Prof. 
Dr.  Ferdinand  Cohn  aufgefordert,  die  Bearbeitung  der  Algen  zu 
übernehmen;  derselbe  tiberliess  mir  seine  früheren  Beobachtungen, 
sowie  die  von  ihm  im  Pflanzenphysiologischen  Institut  zusammenge- 
brachten Algensammlungen  zur  Benutzung  und  unterstützte  mich  bei 
der  Bearbeitung  mit  seinem  Rathe;  insbesondere  ist  der  allgemeine 
Theil  aus  gemeinsamer  Arbeit  hervorgegangen ;  auch  die  obige  Darstel- 
lung der  Geschichte  der  schlesischen  Algenkunde  hat  derselbe  gütigst 
übernommen,  da  mir  in  meinem  gegenwärtigen  Wohnort  die  Literatur 
nicht  zugänglich  war.  Ebenso  haben  mich  die  Herren  Geheimrath  Prof. 
Dr.  Goeppert,  Prof.  Dr.  Julius  Kühn  (Halle),  Dr.  P eck  (Görlitz), 
Kreisphysikus  Sanitätsrath  Dr.  Bleisch  (Strehlen),  Dr.  Thalheim 
(Poln. -Wartenberg)  und  mehrere  andere  später  zu  erwähnende  Herren 
durch  Mittheilung  ihrer  Beobachtungen  und  Sammlungen  freundlichst 
unterstützt,  wofür  ich  denselben  meinen  ergebenen  Dank  ausspreche. 


10 

Von  der  geographischen  Verbreitung  der  Algen,  insbesondere  der 
schlesischen,  ein  auch  nur  einio^ermassen  befriedigendes  Bild  zu  con- 
struiren,  ist  zur  Zeit   unmöglich,    weil    diese  Pflanzen    noch   viel    zu 
wenig  genau  gekannt  sind,    als  dass  man  über  die  Begrenzung  und 
Benennung  der  Arten,   und  noch  viel  weniger  über   die  Stellen    des 
Vorkommens  derselben,   im  Klaren    wäre.      Wenige  Theile  Deutsch- 
lands sind  in  phycologischer  Hinsicht  so  durchforscht,  dass  man  den 
Verbreitungsbezirk    der   einzelnen  Arten   auch   nur   im  Grossen   und 
Ganzen   feststellen   könnte;    Schlesien   gehört    zu    diesen   Gegenden 
nicht:  nur  einzelne  zerstreute  Striche  unserer  Provinz  genossen  den 
Vorzug,  von  Phycologen  durchsucht  zu  werden,  einige  andere  erhielten 
nur   flüchtige    Besuche,    von   manchen   sind    einzelne   Vorkommnisse 
bekannt   —   bei   weitem    der  grösste  Theil  Schlesiens   ist   terra  in- 
cognita.     Dies  gilt  auch  fast  vom   gesammten   schlesischen  Gebirge, 
welches  bei  seinem  nicht  bedeutenden  Wasserreichthum    zwar    nicht 
übermässig  reich  an  Algen  sein  mag,    aber  sicher  der   ungehobenen 
Schätze  noch   viele   birgt.      Nur  die  Umgebungen  von  Breslau   und 
Strehlen    sind    genauer   bekannt;    erstere    durch   Wimmer,    Cohn, 
Hilse   und  Long,    letztere   in    Folge  der   anhaltenden    und    höchst 
erfolgreichen  Bemühungen   von  Blei  seh   und  Hilse.      Die  Bacilla- 
riaceen  von  Poln.- Wartenberg  und  Umgegend  sammelte  Dr.  Thal- 
heim,  Bunzlau's  Umgebungen,  besonders  Gr.-Krausche,  wurden  von 
Prof.  Dr.  Julius  Kühn  durchsucht,  Dr.  Peck  sammelte  Algen  in 
der  Gegend  von  Görlitz,  v.  Flotow  wandte  um  Hirschberg  und  in 
den    nächstliegenden    Bergen    auch   dieser   Abtheilung    der    Krypto- 
gamen   seine  Aufmerksamkeit   zu.     Ferner   wurden    durch  Janisch 
einzelne    Bacillariaceen    der     Gleiwitzer    Gegend    bekannt;     Hilse 
durchforschte    einzelne    Stellen    der    Umgegend    von    Löwen,    Fal- 
kenberg,   Liegnitz,    Reichenbach,    Steinkunzendorf  a.    d.    Eule,    und 
brachte   Beute    aus   dem  Aupegrund,    Melzergrund,    von   der  Hohen 
Eule,  den  Seefeldern  bei  Reinerz  und  von  der  Iserwiese.     Der  Grosse 
und  Kleine  Teich  im  Riesengebirge  wurden  von  Raben  hörst  und 
J.  Kühn  besucht,   die  Mitteloppaquelle   am  Leiterberg   im  Gesenke 
von  Nave.    Dazu  kommen  noch  Funde  aus  dem  Grenzgebiet  zwischen 
Schlesien    und    Sachsen,    die   in    Rabenhorst's   Kryptogamenflora 
von    Sachsen   verzeichnet   sind,    sowie   Beiträge    aus     verschiedenen 
Gegenden  von  Goeppe  rt, Milde, Cohn, Nave,  Körbe  r, Prings- 
heim,    Fritze,    Limpricht.      Der    Verfasser  selbst   sammelte   um 
Breslau,    Proskau  und  Tillowitz,   im  Schlesierthal,   im  Eulengebirge, 
am  Wölfeisfall,  bei  Landeck  und  auf  dem  Rücken  des  Altvaterzuges. 
Er  verdankt  ferner  werthvolle  Proben,  die  ihm  zur  Bestimmung  über- 


11 

lassen  wurden:  Herrn  Geh.-Rath  Goeppert,  welcher  sein  reich- 
haltiges Algen -Herbar  zur  Durchsicht  hergab;  Herrn  Dr.  Long 
Proben  von  den  Eibquellen,  Weckelsdorf  und  Grüssau;  Herrn  Dr. 
Schroeter  von  Bralin,  Kr.  Poln.- Wartenberg;  Herrn  Cand.  phil. 
Krause  vom  Grossen  Teich,  der  Neuen  Schlesischen  Baude,  Stons- 
dorf  und  Arnsdorf;  Frl.  Laura  Kirchner  von  den  Bergen  um 
Silberberg. 

Die  Belege  für  die  angegebenen  Fundorte  finden  sich  in  den 
Sammlungen  der  Schlesischen  Gesellschaft  für  vaterländische  Cultur, 
des  Pflanzenphysiologischen  Instituts  der  K.  Universität  in  Breslau, 
ferner  in  den  Privatsammlungen  von  Herrn  Geh.-Rath  Goeppert, 
Sanitätsrath  Dr.  Bleisch,  Prof.  Dr.  J.  Kühn,  Dr.  Thalheim 
und  des  Verfassers.  Viele  Originalexemplare  wurden  auch  in  Raben- 
horst: Die  Algen  Sachsens  resp.  Mitteleuropas,  und:  Algen  Euro- 
pas ausgegeben. 

Aus  der  gegebenen  Uebersicht  ist  zu  ersehen,  dass  diejenigen 
Stellen  in  Schlesien,  an  welchen,  gründlich  oder  nur  flüchtig,  Algen 
gesammelt  wurden,  sich  wie  Oasen  in  einer  grossen  Wüste  ausnehmen, 
dass  also  eine  Algen-Flora  von  Schlesien  zur  Zeit  noch  grosse  Lücken 
aufweisen  muss  und  dass  über  die  geographische  Verbreitung  der 
schlesischen  Algen  so  gut  wie  gar  nichts  Bestimmtes  gesagt  wer- 
den kann. 

Versucht  man  die  Stellung  Schlesiens  in  Bezug  auf  seine  Algen- 
flora gegenüber  Europa  und  Deutschland  zu  bestimmen,  so  begegnet 
man,  weil  die  Begrenzung  der  einzelnen  Arten  in  keiner  Pflanzenabthei- 
lung  so  schwankend  ist,  wie  hier,  den  grössten  Schwierigkeiten.  Um 
einigermassen  den  relativen  Reichthum  Schlesiens  an  Algen  zu  kenn- 
zeichnen, ist  ein  Vergleich  mit  dem  inRabenhorst's  Flora  Europaea 
Älgarum  bei  der  von  diesem  Autor  angenommenen  Artenbegrenzung 
das  einzige  Benutzbare.  Mit  Ausschluss  der  im  salzigen  und  brackischen 
Wasser  vorkommenden  führt  Rabenhorst  1988  europäische  Algen- 
Species  an,  wovon  sich  1656  im  Gebiete  der  Koo^h'^ch^n  Synopsis 
der  Deutschen  und  Schweizer  Flora,  also  in  Deutschland,  Deutsch- 
Oesterreich  und  der  Schweiz,  vorfinden.  Von  diesen  Raben- 
horst'sehen  Arten,  deren  Begrenzung  der  Bequemlichkeit  wegen 
ziemlich  allgemein  beibehalten  wird,  sind  in  Schlesien  762,  oder 
38,4  5}  der  europäischen  und  45,9  g  der  deutschen  Algen  aufgefunden 
worden. 

Dazu  kommt  noch  eine  bei  Rabenhorst  als  nicht  europäisch 
aufgeführte  Art,  Micrasterias  WalUchii  Grün.,  und  folgende  31  bei 
ihm  noch  nicht  aufgenommene  Arten :  Ghaetonema  irreguläre  Nowa- 


12 

kowski,  Endoclonium  ch^oolepiforme  Szymanski,  Bolhochaete  poly- 
andra  Cleve,  B.  suhsimplex  Wittr.,  Oedogoniuni  alternans  n.  sp., 
Oe.  pusülum  n,  sp.,  CyUndrocapsa  involuta  Reinsch,  Gonium  Tetras 
A.Br.,  Synura  Volvox  Ehr.,  Chlamydomonas  alata  Colin,  CJdorochy- 
trium  Lemnae  Cohn,  Ch.  Knyanum  Szymanski,  Desmidium  caelatum 
n.  sp.,  Gonatozygon  laeveRWsGy  C alocy lindr us  Cohnü n.sp.^  Cosmarium 
tumidum  LundeW,  G.  co7itractum  n.  sp.,  G.  pseudoprotuber ans  n.  s-p.^ 
G.  depressum  Lund.,  G.  pyramidatum  Lund.,  G,  smolandicum  Lund., 
G.  galeritimi  Lund.,  G.  trachypleurum  Lund.,  G.  Wittrochii  Lund., 
G.  alatum  n.  sp.,  XantMdmm  hirsutum  n.  sp.,  Micrasterias  Bähen- 
hör  Stil  n.  sp.,  Staurash^m  papülosum  n.  sp.,  Glaucothrix  putealis 
n.  sp.,  Gylindrospermum  comatum  Wood,  Goleospermum  Goepjperti- 
anum  n.  sp.  Bringt  man  diese  in  Anrechnung,  so  ergeben  sich  für 
Deutschland  1688,  für  Schlesien  794  Arten,  oder  47,1{J  der  deutschen 
Süsswasseralgen.  Den  einzelnen  Ordnungen  nach  vertheilen  sich 
dieselben  in  folgender  Weise: 

Deutschland.      Schlesien. 

Florideae: 17  11 

Fucaceae : 1  0 

Confervoideae: 181  86 

Siphoneae: 15  6 

Protococcoideae  : 183  88 

Conjugatae: 391  225 

Bacillariaceae : 375  195 

Schizosporeae: 525  183 

Von  einer  Anzahl  deutscher  Algengattungen  sind  in  Schlesien 
noch  gar  keine  Vertreter  aufgefunden,  nämlich  von :  Thorea^  Bancjia, 
Pleurodadia,  Ghlorotylium,  Enteromorpha,  ScliizomeriSj  Protoderma, 
Sp)ondylomontm,  Hydrocytium,  Bptliaerodesmus,  Limnodictyon,Misclio- 
coccuSj  Oocardiwmy  Apiocystis,  Inoderma,  Palmodictyon,  Tachygo- 
niumj  GloeococGUs^  Dimorphococcus ,  Ui^ococcus,  Grater ospermum, 
Genicularia,  Pyxidicula,  Stephanodiscus,  Perizonium,  Bynechecoccus^ 
Gncobyrsay  Inactis ,  Entothrix^  Spennosira^  Änlialtia,  Inomeriaj 
AmpMthrix,  Arthrotilum,  Lopliopodium,  Diplocolon,  Ärthrosiphon, 
Mastig ocladus,  Fischera. 

Ein  grosser  Theil  dieser  Gattungen  umfasst  jedoch  nur  je  eine 
einzige  Art,  von  denen  manche  wieder  nur  an  einer  einzigen  Stelle 
aufgefunden  worden  ist;  entschieden  arm  scheint  Schlesien  nur  an 
Vertretern  der  ScMzosporeen  (namentlich  der  Gebirge  bewohnenden) 
zu  sein,  wenn  nicht  eine  Durchforschung  der  schlesischen  Gebirge 
diesen  Mangel  noch  ausgleicht. 

Ausserhalb   Schlesiens   sind   dagegen   die   folgenden   Arten    noch 


IS 

nicht  beobachtet  worden:  Lemanea  sudetica  Kg.,  Chaetonema  irre- 
guläre Now.,  Ejidodonium  clirooleinforme  Szym.,  Oedogomum  vari- 
abile  Hilse,  Oe.  alternans  n.  sp.,  Oe.  imsillmn  n.  sp.,  Chroolepus 
Bleischii  Rabh.,  Chlamydomonas  alata  Cohn,  Chlor ochytrium  Knya- 
nwn  Szym.,  Protococcus  Wimmeri  Hilse,  Mougeotia  flava  Hilse, 
M.  suhtiUssima  Hilse,  Spirogyra  fluviatilis  Hilse,  Desmidium  caela- 
tum  n.  sp.,  Gonatozygon  laeve  Hilse,  Calocylmdrus  Golinii  n.  sp., 
Gosmarium  contractum  n.  sp.^  G.  alatum  n.  sp.,  Micrasterias  Rahen- 
horstii  n.  sp.,  Staurastrum  amoenum  Hilse,  St.  silesiacum  Hilse, 
Bt.  ijapillosum  n.  sp. ,  Xanthidium  hirsutum  n.  sp.,  Bpirotaenia 
acuta  Hilse,  Gyclotella  Hilseana  Rabh.,  Surirella  diaphana  Bleisch, 
Amphora  ahhreviata  Bleisch,  Stauroneis  Goeppertiana  Hilse,  St. 
Pechli  Rabh.,  Mastigonema  rufescens  Hilse,  ScMzosiphon  Rahen- 
horstianus  Hilse,  Seh.  nigrescens  Hilse,  Scytonema  Wimmeri  Rabh., 
Galothrix  tenuissima  A.Br. ,  G.  intertexta  (Hilse),  Glaucothrix 
p>utealis  n.  sp.,  Nostoc  sudeticum  Rabh.,  Hyioheothrix  Hilseana  Rabh., 
//.  sudetica  Nave,  Gloeocapsa  Goeppertiana  Hilse. 

Bei  dem  Versuche,    die  Vertheilung  der  schlesischen  Algen  nach 
den  Höhenverhältnissen   zu   betrachten,    legen   wir   die    Classification 
der  Höhenlagen,  wie  sie  im  ersten  Bande  dieses  Werkes  p.  7  ange- 
nommen ist,  zu  Grunde  und  unterscheiden  die  4  Regionen: 
der  Ebene,     ...     —  150  M.  ansteigend, 
der  Hügel,  von  .     .  150—  500  M., 

der  Berge,  von  .     .  500—1100  M. 

und  des  Hochgebirges    1100 — 1500  M. 
Wegen   der   lückenhaften   Durchforschung  Schlesiens   lassen   sich 
über   die    Vertheilung   der   Arten    hier    nur    vorläufige   Andeutungen 
geben,  die  vielfacher  Verbesserung  und  Ergänzung  bedürfen. 

Durch  alle  4  Regionen  verbreitet  finden  sich  vorläufig  nur  ver- 
hältnissmässig  wenige  Arten,  im  Ganzen  8{}  der  Gesammtzahl,  und 
zwar  solche,  die  fast  sämmtlich  in  Europa  allgemein  vorzukommen 
scheinen,  nämlich:  Draparnaldia  glomerata  k^.^  Ghroolepus  aureum 
Kg.,  Ulothrix  zonata  Kg.,  Gonferva  bomhycina  Ag.,  Botryococcus 
Braunii  Kg.,  Spirogyra  nitida  Kg.,  Zygnema  stellinum  Ag.,  Zygo- 
gonium  ericetorum  Kg.,  Hyalotheca  dissiliens  Breb.,  Penium  Digi- 
tus Breb.,  P.  interruptum  Breb.,  P.  Brehissonii  Ralfs,  Spirotaenia 
condensata  Breb.,  Glosterium  striolatum  Ehrb.,  Calocylindrus  Cucur- 
bita (Breb.),  Tetmemorus  granidatus  Ralfs,  Gosmarium  monili- 
forme  Ralfs,  G.  hioculatum  Breb.,  G.  Meneghinii  Breb.,  G.  crena- 
tum  Ralfs,  G.  margaritiferum  Menegh.,  G.  Botrytis  Menegh,,  G.  cae- 
latum   Ralfs,    Euastrum   Didelta  Ralfs,    E.   elegans  Kg.,   E.   hinale 


14 

Ralfs,  Staurastrmn  muticum  Breb.,  St.  "punctulatum  Breb.,  St.  muri- 
catum  Breb.,  St.  dilatatum  Ehrb.,  St.  margaritaceum  Menegh.,  St. 
deiectiim  Breb.,  St.  furcatum  Breb.,  Cyclotella  operculata  Kg.,  Melo- 
sira  varians  Ag.,  Epitliemia  turgida  Kg.,  Himantidium  pectinale 
Kg.,  H.  Ä7'cus  Ehrb.,  Cymbella  maculata  Kg.,  ÄchnantJiidium  lan- 
ceolatum  Breb.,  Achnanthes  exilis  Kg.,  Surirella  splendida  Kg., 
Fragilaria  vuescens  Ralfs,  F.  tnutahiUs  Sm.,  Pinnularia  maior 
Rabh.,  P.  gihha  Ehrb.,  P.  viridis  Rabh.,  Stauroptera  Brehissonii 
(Kg.),  Navicula  cryptocephala  Kg.,  N.  dicephala  Ehrb.,  N.  limosa 
Grün.,  Stauroneis  lanceolata  Kg.,  Nitzschia  acicularis  Sm.,  N.  Palea 
Sm.,  Gomphonema  cristatum  Ralfs,  Meridio7i  consfrictum  Ralfs., 
Tahellaria  fenestrata  Kg.,  T.  flocculosa  Kg.,  T.  ventricosa  Kg., 
Tolypotlirix  Äegagropila  Kg.,  Chroococcus  turgidus  Näg.,  Gloeo- 
capsa  Magma  Kg.,  Merismopedia  elegans  A.Br.  (63  Arten). 

Dem  Hochgebirge  ausschliesslich  eigen  sind  16  Arten:  Galocy- 
lindrus  annulatus  Näg.,  Tetmemorus  Brehissonii  Ralfs.,  Cosmarium 
venustum  Rabh.,  G.  smolandicum  Lund.,  Euastrum  insigne  Hass., 
Staurastrum  hifidum  Breb.,  St.  denticulatum  Arch.,  St.  Gapitulum 
Breb.,  Melosira  tenuis  Kg.,  Gomphogramma  rupestre  A.Br.,  Stauro- 
neis  linearis  Ehrb.,  Diatomella  Balfouriana  Grev.,  Hypheotlirix 
tomentosa  Rabh.,  H.  sudetica  Nave,  Gloeocapsa  purpurea  Kg. 

Im  Ganzen  sind  in  der  Hochgebirgsregion  104  Arten  aufgefunden 
worden,  wovon  5  nicht  über  die  Bergregion  hinabsteigen,  nämlich  Ghroo- 
lepus  Jolithus  Ag.,  Penium  ohlongum  DBy.,  Galocylindrus  Palangula 
(Breb.),  Tetmemorus  laevis  Ralfs,  und  Pinnularia  hemiptera  Rabh. 

Aus  der  Bergregion  sind  131  Arten  bekannt,  (16,5{J  aller 
schlesischen)  wovon  30  ihr  ausschliesslich  angehören:  Batracho- 
spermum  vagum  Ag. ,  Ghantransia  Hermanni  Desv. ,  Gladophora 
sudetica  Kg.,  G.  declinata  Kg.,  Gliroolepus  abietinum  Fw.,  Palmella 
mucosa  Kg.,  Spirogyra  inaequalis  Kg.,  Galocylindrus  minutus 
(Ralfs),  Staurastrum  silesiacum  Hilse,  Gyclotella  Hilseana  Rabh., 
Melosira  Roeseana  Rabh.,  Geratoneis  Arcus  Kg.,  Pinnularia  lata 
Breb.,  Galothrix  Grsiniana  (Kg.),  G.  intertexta  (Hilse),  Stigonema 
ocellatum  (Dillw.),  Ilapalosiplion  hormoides  (Kg.),  Nostoc  rupestre 
Kg.,  N.  muscorum  Ag.,  Hypheotlirix  variegata  Näg.,  Hydrocoleum 
homoeotrichum  Kg.,  Ghroococcus  pallidus  Näg.,  Gh,  fusco-ater  Rabh. 
Gloeocapsa  atrata  Kg.,  G.  punctata  Näg.,  G.  ocellata  Rabh.,  G. 
amhigua  Näg.,  G.  violacea  Rabh.,  Merismopedia  punctata  Meyen, 
Gloeotkece  conßuens  Näg. 

Das  eigentliche  Gebiet  der  Algen  aber  ist  die  Region  der  Hügel 
und   der  Ebene;    zugleich  sind  diese  Oertlichkeiten   auch  bedeutend 


15 

besser  durchsucht,  als  die  höher  liegenden,  und  so  kommt  es,  dass 
die  Artenzahl  der  aus  der  Htigelregion  bekannten  612  oder  77{y 
der  Gesammtzahl,  die  Artenzahl  der  in  der  Ebene  bekannten  472 
oder  59,5  {J  der  Gesammtzahl  beträgt.  Der  Hügelregion  ausschliess- 
lich eigen  sind  219,  der  Ebene  ausschliesslich  116  Arten;  in  Ebene 
und  Hügelregion  zusammen  finden  sich  613  Arten,  welche  in  höher 
gelegenen  Regionen  noch  nicht  angetroffen  worden  sind. 

Was  nun  die  Standorte  der  Algen  betrifft,  so  leben  dieselben 
der  grossen  Mehrzahl  nach  im  Wasser,  entweder  an  Steinen  und 
Pflanzentheilen  festgewachsen  oder  frei  schwimmend;  nur  eine 
beschränkte  Anzahl  wächst  an  der  Luft,  immer  aber  in  Verhältnis- 
sen, wo  sie  wenigstens  zeitweise  von  Wasser  bespült  werden^  also 
auf  feuchtem,  schattigem  Boden,  an  nassen  Mauern  und  Felsen,  sehr 
wenige  auf  trockenen  Steinen  und  Baumrinden  (Ghroolepus,  Pleuro- 
coccus,  ülothrix).  Diese  immer  oder  zeitweise  an  der  Luft  lebenden 
Arten  nehmen  ein  besonderes  Interesse  für  sich  in  Anspruch,  weil 
sie  grade  es  sind,  welche  nach  der  Schwendener-Born  et'schen 
Annahme  durch  ihre  eigenthümliche  Vereinigung  mit  Pilzen  die 
gleichfalls  an  der  Luft  lebenden  Flechten  darstellen.  Seit  man 
auf  diese  Natur  der  Flechten  aufmerksam  gemacht  worden  ist,  müs- 
sen die  „Flechtengonidien,"  solange  sie  eine  Verbindung  mit  Pilz- 
Hyphen  nicht  eingegangen  sind,  als  Algen  hier  aufgeführt  werden.  — 
An  der  Luft  lebende  Algen  finden  sich  in  den  meisten  Abtheilungen 
und  Familien,  im  Gebiete  der  Flora  sind  es  hauptsächlich  Mitglie- 
der der  Gattungen :  Gongrosira,  Ghroolepus,  ßchizogonium,  Ulotlirix, 
Frasiolay  Vaucheria,  Botrydium,  Zygogomum,  Protococcus,  ßticho- 
coccus,  Botrydina,  Palmella,  Qloeocystis,  PleurococcuSy  Ghroococcus, 
Gloeocapsa,  HypJieothrix,  Oscillaria,  Phormidium,  Ghthonohlastus , 
Symploca^  Nostoc^  GylmdrospeTmwniy  Mastig onema^  ßcyionema,  Sym- 
phyosiphon,  Galotlirlx,  Stigonemaj  Ila^palosiplfion, 

Viele  dieser  Gattungen  haben  Mitglieder,  welche  gleichzeitig  als 
„Flechtengonidien"  auftreten,  so  namentlich  Gliroolepus,  Protococcus, 
Pleurococcus,  Gloeocapsa,  NostoCj  Scytonema,  Stigonema. 

Andrerseits  giebt  es  keine  ausschliesslich  im  Wasser  vorkom- 
mende Alge,  welche  Flechtengonidien  bildete,  ausser  bei  solchen 
Flechten,  die  auch  ihrerseits  im  Wasser  leben  (z.  B.  LicJiina  mit 
Rwularia  als  Gonidien). 

Die  im  Wasser  lebenden  Algen  zeigen  in  der  Art  ihres  Vorkom- 
mens auch  darin  Unterschiede,  dass  sie  Gewässer  von  bestimmter 
physikalischer  und  chemischer  Beschaffenheit  bevorzugen.  Manche 
finden   sich  nur   in   schnell  fliessendem,    klarem  Wasser,    vorzüglich 


16 

der  Gebirge  (Lemanea,  Chantransia,  Hüdenhrandtia,  Cladoiiiliora 
glomerata,  oUgoclona  \\n^  ßuitansj  Ulothrix  zonata,  Hydrurus  u.  a.), 
andere  lieben  schmutziges,  an  organischen  Verbindungen  rei«'hes 
Wasser  (viele  Oscillarieen,  ClatJirocystis  u.  a.,  vornehmlich  Schizo- 
sporeen).  Am  reichlichsten  aber  entwickelt  sich  die  Älgenvegetation 
in  stillen  Weihern  mit  bewachsenem  Grunde,  die  in  fruchtbarem, 
schwerem  Erdboden  sich  befinden,  und  in  Wasserlöchern  mooriger 
oder  torfhaltiger  Oertlichkeiten;  die  Conjugaten  namentlich,  die  Con- 
fervoideen  und  Protococcoideen  sind  hier  in  reicher  Mannigfaltigkeit 
anzutreffen.  Auch  ein  Theil  der  Bacillariaceen  bevorzugt  klare, 
schnell  fliessende  Bäche,  während  andere  sich  in  Gesellschaft  der 
Oscülarien  in  schlammigen  Wassern  finden,  aber  auch  von  ihnen 
trifft  man  die  grösste  Anzahl  und  oft  eine  ungeheure  Menge  von 
Individuen  in  stillen  Wassern,  in  Teichen,  ruhigen  Flussbuchten  oder 
im  angespannten  Wasser  an  Wehren;  manche  kommen  in  Gemein- 
schaft mit  den  Chroococcaceen  und  Des7nidiaceen  an  nassen  Fels- 
wänden vor;  todte  Kieselschalen  von  ihnen  finden  sich  in  Folge 
ihrer  Unzerstörbarkeit  allenthalben  im  Wasser,  im  Staub  und  in  den 
oberflächlichen  Erdschichten. 

Indessen  muss  bei  der  Zusammenstellung  dieser  Vorkommnisse 
bemerkt  werden,  dass  auch  in  dieser  Beziehung  vollständige  und 
systematisch  fortgesetzte  Beobachtungen  noch  fehlen;  hoffentlich 
bildet  die  vorliegende  Bearbeitung  für  manchen,  namentlich  schlesi- 
schen  Beobachter,  eine  Quelle  der  Anregung,  diesen,  wie  überhaupt 
den  phycologischen  Verhältnissen  der  heimatlichen  Provinz  seine  Auf- 
merksamkeit zu  schenken. 


ALGEN. 

Chloropliylllialtige  Zellenpflanzeu  oliue  Grliederuiig  iu  Blätter 
und  Stengel. 

Die  vegetative  Entwickeliing  der  Algen  zeigt  bei  den  verschie- 
denen Abtheilungen  sehr  mannigfache  Stufen  der  Ausbildung,  die 
jedoch  sämmtlich  als  Thallus  bezeichnet  werden.  Erhebt  sie  sich 
nicht  über  die  Formation  einer  einzigen  Zelle,  so  spielt  sicli 
innerhalb  dieser  das  gesammte  vegetative  Leben  der  Pflanze  ab. 
Doch  hat  auch  dieser  einfachste  Zustand  mancherlei  Grade  der  Dif- 
ferenzirung  entwickelt ;  bald  bleibt  die  Zelle  bei  der  Kugelform  ste- 
hen (Protococcus,  Gloeocaijsa  u.  s.  w.),  bald  zeigt  sie  langgestreckte, 
walzen-  oder  scheibenförmige  Gestalt;  in  den  zierlichen  symmetri- 
schen Formen  der  Desmidieen  und  Bacillariaceen  bietet  sich  eine 
wahre  Musterkarte  eleganter  Zellbildungen  dar.  Auch  eine  DifFe- 
renzirung  von  Regionen  verschiedener  Verrichtung  macht  sich  in 
ihren  ersten  Anfängen  schon  auf  dieser  Stufe  des  einzelligen  Zustan- 
des  bemerkbar:  auf  längeren  oder  kürzeren  Stielen  sitzen  manche 
OAflraÄm-Zellen ;  Gallertstiele,  oft  dichotomirt,  besitzen  viele  Bacil- 
larienzellen,  die  dadurch  oft  zu  Familien  vereinigt  bleiben;  in  ein 
vielfach  verzweigtes  Rhizoid  läuft  das  untere  Ende  der  Botrydium- 
Zelle  aus;  ein  Beispiel  reicherer  Gliederung  einer  einzigen  Zelle 
liefert  die  Gattung  Vaucheria,  deren  einzelliger  Thallus  einen  krie- 
chenden Rhizom- ähnlichen  Theil  mit  abwärts  wachsenden  Klammer- 
wurzelfasern aufweist,  an  dem  sich  in  akropetaler  Reihenfolge  nach 
oben  zweigähnliche  Ausstülpungen  entwickeln;  noch  reichere  Ent- 
wickelung  einer  einfachen  Zelle  bieten  die  dem  Meere  angehörigen 
Schlauchalgen,  und  insbesondere  CauIerjM. 

Mannigfaltigere  Formen  und  vollkommnere  Anpassung  für  bestimmte 
Arbeitsleistungen  zeigen  die  mehrzelligen  Algen.  Auf  der  ersten 
Entwickelungsstufe,    welche   bereits    bei  den  Desmidieen  und  Bacil- 

Krypt.  Flora  ll.  2 


18 

lariaceen  verbreitet  ist,  erscheint  eine  meist  unbegrenzte  Zahl  von 
Zellen  in  einfacher  Reihe  zu  einem  einreihigen  Faden  verbun- 
den, der  aus  der  einzelligen  Spore  durch  successive  Quertheilungen 
nach  einer  Richtung  hervorgegangen  ist;  hier  sind  alle  Zellen  des 
Fadens  gleich werthig  (Oscülarieen,  Zygnemeen  u.  a.),  und  es 
unterscheidet  sich  in  Folge  dessen  die  einzelne  Fadcnzelle  nicht 
von  einer  einzelligen  Alge,  da  sämmtliche  vegetativen  Vorgänge 
vollkommen  in  der  einzelnen  Zelle  von  Statten  gehen,  und  eine 
solche  ohne  Schaden  des  Fadens  oder  ihrer  selbst  losgelöst  wer- 
den kann.  Bald  aber  treten  in  der  Reihe  einander  gleich  gestal- 
teter und  gleich  functionirender  Zellen  solche  von  veränderter  Form 
und  bestimmten  Zwecken  dienende  auf,  so  die  Grenzzellen  und 
Dauerzellen  der  Nostoceen;  die  Zusammengehörigkeit  der  zum 
Faden  an  einander  gereihten  Zellen  wird  durch  die  ümschliessung 
derselben  von  einer  Scheide  deutlicher  ausgesprochen  (Fliormidium, 
Lynghya,  Rwularieen) ;  selten  wird  durch  Theilung  in  zwei  üimen- 
sionen  der  Zellfaden  mehrreihig  (Sttgonema).  Eine  reichere  Gliede- 
rung des  fadenförmigen  Thallus  entsteht  durch  falsche  (Scytonemeen, 
Stigonemeen)  oder  echte  Verzweigung  (CladopJwreen  u.  s.  w.). 
Wenn  die  Zweige  sich  selbst  wieder  verzweigen,  so  erhält  der 
Thallus  eine  strauchförmige  Gestalt;  die  Zweige  sind  dem  Haupt- 
faden oft  völlig  gleich,  oft  aber  sind  ihre  Zellen  verschieden  von 
denen  des  Hauptfadens  und  von  begrenztem  Wachsthum,  während 
jener  durch  ununterbrochene  Theilungen  ein  relativ  unbegrenztes 
Wachsthum  zeigt.  Hierdurch  ist  die  erste  Andeutung  einer  Axe  und 
appendiculärer  Glieder  gegeben,  die  in  weiterer  Entwickelung  in 
den  höheren  Pflanzenklassen  als  Blätter  sich  gestalten.  Bei  einzel- 
nen Süsswasser-Florideen  zeigen  die  Hauptfäden  bereits  Anlage  zur 
Berindung  (Batrachospermum)  und  zu  pseudoparenchymatischer  Ge- 
webebildung (Lemanea).  —  Auch  als  Haftorgane  functionirende  Haar- 
wurzeln (Rhizoiden)  finden  sich  bei  den  fadenförmigen  Algen, 
sowohl  bei  den  einreihigen,  wie  bei  den  verzweigten ;  sie  treten  auf 
in  Gestalt  einzelner,  farbloser,  abwärts  wachsender  Zellen  (Rhizoclo- 
nium,  Ulothrix  radicans  Kg.),  oder  lappiger,  knopfförmiger  oder 
cylindrischer  Haftscheiben  an  der  untersten  Zelle  (Fusszellc)  des 
¥ SidiQn^  (Oedogonium^  Bolhocliaete,  Ulothrix,  Clado2)hora  w.  ■a..)-^  end- 
lich finden  sie  sich  als  ein  vielzelliges,  reichlich  entwickeltes  und 
verzweigtes  System  von  Haarwurzeln  bei  den  Chaetophoreen  und 
Florideen.  Rhizoiden  fehlen  den  Schizosporeen ,  Palmellaceen , 
Volvocaceen,  Hydrodictyon,  den  Pediastreen,  Bacillariaceen,  Des- 
midieen,   der  Gattung  Hphaeroplea;   echte  Wurzeln   dagegen    fehlen 


__19__ 

sämmtlichen  Algen.  —  Am  oberen  Ende  der  Verzweigungen  treten 
gleichfalls  oft  verschieden  geformte  Haargebilde  oder  Borsten  auf. 

In  manchen  Fällen  zeigt  der  Thallus  eine  flächenförmige, 
einschichtige  Entwickelung,  entweder  indem  verzweigte  Zellreihen 
in  einer  Ebene  mit  einander  seitlich  verwachsen  (Goleochaete  orhi- 
cularis  Pringsh.),  oder  durch  Zelltheilung  sich  blattartige  Häute  (Pra- 
Stola,  Ulva)  oder  geschlossene,  hohle,  einfache  oder  ausgezweigte 
Schläuche  ( Enter omor^jka)  bilden.  Bei  den  am  höchsten  organisirten 
Florideen  und  Fucaceen  des  Meeres  endlich  erreicht  der  Thallus  nicht 
bloss  eine  an  die  Gefässpflanzen  erinnernde  äussere  Gliederung  in 
Stengel-  und  blattähnliche  Organe,  sondern  auch  eine  Mannig- 
faltigkeit in  der  Gewebebildung,  die,  wenn  auch  der  Gefässe  ent- 
behrend, doch  manche  Anklänge  an  die  Gewebesysteme  der  höchst- 
entwickelten Pflanzen  darbietet.  Indessen  gehört  eine  Besprechung 
ihres  Baues  nicht  hierher. 

Hand  in  Hand  mit  dieser  fortschreitenden  Gliederung  der  vege- 
tativen Organisation  geht  die  Entwicklung  derselben,  von 
dem  intercalaren  Wachsthum  der  einfachen  Zellreihen  bis  zum 
Wachsthum  vermittelst  einer  Scheitelzelle. 

So  bietet  keine  Pflanzenabtheilung  eine  so  reiche  und  vollständige 
Entwickelungsreihe  vegetativer  Ausbildung  dar,  wie  die  Algen,  keine 
ist  für  das  Studium  dieser  Verhältnisse  in  gleicher  Weise  leicht 
zugänglich  und  belehrend. 

Die  Zellen,  aus  denen  die  Algen  sich  aufbauen,  zeigen  in  ihrer 
Ausbildung,  von  der  Gestalt  abgesehen,  keine  so  grossen  Differenzen, 
wie  bei  den  höheren  Pflanzen. 

Die  Zell  haut  besteht  meist  aus  elastischem,  geschmeidigem 
Zellstoff*,  der  in  der  Regel  farblos,  seltener  gelblich,  braun,  roth 
u.  s.  w,  gefärbt  ist.  Bei  den  meisten,  jedoch  keineswegs  bei  allen 
Algen,  zeigt  er  die  mikrochemische  Reaction  auf  Cellulose  (Blau- 
färbung durch  Jod  und  Schwefelsäure  oder  Chlorzinkjod).  Die 
Zelihaut  hat  eine  starke  Neigung  zur  Schleim-  und  Gallertbildung, 
daher  stellt  bei  vielen  Fadenalgen  die  äusserste  (Cuticular-)  Schicht 
einen  gleichmässigen  schleimigen  Ueberzug  dar  (Spirogyra  u.  a.); 
zum  Zweck  der  Fortpflanzung  verschleimt  in  vielen  Fällen  die  Zell- 
haut in  ihrer  ganzen  Dicke  an  bestimmten  Stellen,  und  gestattet 
dadurch  den  in  den  Zellen  entstandenen  Fortpflanzungskörpern  den 
Austritt  nach  aussen.  In  Folge  eintretender  Gallertbildung  bleiben 
oft  Familien  einzelliger  oder  fadenförmiger  Algen  mit  einander  zu 
schleimigen,  gallertigen  oder  knorpeligen  Körpern  (Gallertfamilien) 
vereinigt  (Gloeocapsa,   Nostoceen,    Pahnellaceen   u.   a.),    die   häufig 

2* 


20 

ein  charakteristisches  Aussehen  haben  (Merismopedta,  Goelosphaeviumy 
Clathrocystisy  Nostoc,  Rivularieen,  Hydrurus,  Encyonemaj  Chaeto- 
fliora  endiviaefoUa  Ag.,  Volvox^  Gonium  u.  a.).  Besonders  eigen- 
thümlich  ist  das  Verhalten  der  Gallerthüllen  bei  Gloeocapsüj  wo  nach 
der  Theilung  die  Hülle  der  Mutterzelle  jedesmal  erhalten  bleibt  und 
sich  erweitert,  so  dass  nach  einer  Anzahl  von  Generationen  die 
jüngeren  immer  in  den  Hüllen  aller  älteren  eingeschachtelt  erscheinen. 
Bei  der  Gattung  ScMzochlamys  wird  bei  der  Theilung  die  Hülle  der 
Mutterzelle  in  zwei  Hälften  abgeworfen,  die  in  der  Nähe  der  Toch- 
terzellen liegen  bleiben.  Auch  die  Bildung  von  Scheiden  bei  man- 
chen Fadenalgen  dürfte  auf  gallertiger  Quellung  der  äussersten  Zell- 
hautschicht oder  Cuticula  beruhen;  besonders  ausgeprägte  Quellung 
dieser  Scheiden  zeigen  manche  Rivularieen,  besonders  die  Gattung 
GloeotricMa,  ferner  die  Gattung  Petalonema.  Die  Zell  wand  ist  bei 
dickwandigen  Fadenalgen  deutlich  geschichtet,  doch  zeigt  dieselbe 
weder  spiralige  noch  sonstige  Faserverdickung,  selbst  Tüpfel  sind 
bei  den  Süsswasseralgen  nicht  bekannt,  wohl  aber  bei  Meeresalgen. 
Bei  den  meisten  Algen  ist  eine  deutliche  Cuticula  vorhanden,  die 
bei  fadenförmiger  Aneinanderreihung  der  Zellen  über  die  Querscheide- 
wände hinweggeht;  sie  besteht  in  der  Regel  nicht  aus  Cellulose, 
sondern  ist  von  ähnlicher  Zusammensetzung  wie  bei  höheren  Pflan- 
zen, und  zeigt  mitunter  feine  Längsstreifen  (Glostermm)  oder  radiale 
dichte  Streifung  (bei  manchen  Arten  von  Oedogom'um  und  Bolho- 
chaete,  vielen  Desmidieen,  den  Scheiden  von  BjArogyra  u.  a.);  in 
andern  Fällen  ist  sie  gallertartig.  Eine  deutliche  Diflferenzirung 
der  Zellhaut  in  Schichten  oder  Schalen  ist  besonders  an  den  Dauer- 
sporen vieler  verschiedener  Familien  wahrzunehmen. 

Von  besonderem  Interesse  sind  die  Zellhäute  der  Bacülariaceen, 
einmal  weil  dieselben  Kieselsäure  in  grosser  Menge  eingelagert  ent- 
halten und  eine  ausserordentlich  feine  und  zierliche  Sculptur  zeigen, 
ferner  aber  weil  die  Kieselmembran  (Kieselpanzer)  einer  Zelle  aus 
zwei  wie  die  beiden  Hälften  einer  Schachtel  in  einander  geschobenen 
Hälften  besteht,  die  sich  von  einander  trennen  lassen  und  von  selbst 
(bei  der  Theilung  und  der  Copulation)  aus  einander  schieben. 

Der  Zellinhalt  besteht  auf  den  niedersten  Stufen  lediglich  aus 
gefärbtem  Protoplasma,  welches  meist  Körnchen  (Gel,  Stärke  u.  a.), 
aber  nicht  immer  einen  besondern  Saftraum  oder  Zellsaft  umschliesst; 
ein  Zellkern  fehlt  oft  der  Zelle.  Der  ganze  Organismus  besteht  in 
diesem  Falle  nur  aus  gleichförmig  gefärbtem  Plasma  und  einer  um- 
gebenden Haut  (die  meisten  Schizosporeeii).  Bei  den  meisten  Algen  da- 
gegen ist  ein  Zellkern  vorhanden;  das  Protoplasma  erscheint  in  der  Regel 


21 

nicht  mehr  gleichmässig,  sondern  nur  in  bestimmten  Partieen  gefärbt. 
Diese  haben  verschiedene  Gestalt,  sie  bilden  entweder  einzelne  Kör- 
ner (Vaucheria,  Melosiray  Hydrodictyon^  Botrydium)  oder  einen 
innern  gleichmässigen  oder  ringförmigen  Wandbelag  (Vlotricheen, 
Chaeto2)ho7'een  u.  a.),  wandständige  oder  mediane,  oft  übers  Kreuz 
oder  sonst  in  bestimmter  Anordnung  und  Zahl  gestellte  Platten 
(Mesocarjyeen ,  Penium,  Clostermm  und  andere  Desmidieen,  die 
meisten  B aciliar laceen),  ferner  spiralig  an  der  Innenseite  der  Zell- 
wand verlaufende  Bänder  (Spirogyra)  oder  axile,  paarweis  geordnete 
Sterne  (Zygnema,  viele  Desmidieen)-^  solche  gefärbte  Protoplasma- 
partieen  werden  Endochrom  genannt. 

Diese  Partieen  sind  gefärbt  durch  Chlorophyll,  welches  durch- 
aus die  Eigenschaften  des  bei  höheren  Gewächsen  vorkommenden 
theilt.  Das  Chlorophyll  ist  in  den  Zellen  der  Algen  entweder  rein 
vorhanden,  und  dann  zeigen  diese  meistens  eine  frischgrüne  Farbe 
(die  Abtheilung  Chlorospermeae  ll2^vv .  ^  Chlor ojyhyllophyceae  Rabh.), 
oder  es  ist  durch  Vermischung  mit  andern  Farbstoffen  unkenntlich 
gemacht.  Solche  Farbstoffe  sind  vornehmlich  ein  blauer  (Phyco- 
cyan),  ein  rother  (Phycoerythrin),  und  ein  brauner  (Phyco- 
phaein);  sie  bilden  in  den  Zellen  mit  dem  Chlorophyll  zusammen 
Partieen  von  den  mannigfachsten  Farbentönen,  von  blaugrün  und 
violett  durch  rosen-  und  purpurroth  bis  gelb  und  schwarzbraun. 
Ein  Gemisch  von  Chlorophyll  und  Phycocyan  erscheint  blau,  blau- 
grün, violett,  selten  roth;  es  wird  als  Phycochrom  bezeichnet; 
das  in  den  B aciliar laceen  (oder  Diatomaceen)  vorhandene  Gemisch 
von  Chlorophyll  und  Phycophaei'n  heisst  Diatom  in.  Durch  geeig- 
netes Verfahren  (Erwärmen  auf  eine  bestimmte  Temperatur,  Aus- 
ziehen mit  kaltem  Wasser  aus  todten  Zellen)  lassen  sich  diese  Bei- 
mischungen entfernen,  und  es  bleibt  dann  das  Chlorophyll  in  den 
Zellen  zurück,  das  sich  jedoch  von  dem  der  rein  grünen  Zellen  als 
eine  gewisse  Modification  zu  unterscheiden  scheint  (Phycoxanthin). 
Auf  dieses  Vorkommen  charakteristischer  Farbstoffe  gründen 
sich  die  Namen  folgender  Algenabtheilungen: 

Gliloros])ermeae  Harvey,  Chlorosporeae  Thuret,  Chlor ophyllophy- 
ceae  Rabh.  für  solche,  die  reines  Chlorophyll  enthalten; 

Cyanophyceae  Sachs,  Phycochromaceae  Cohn,  Phycochromophy- 
ceae  Rabh.  für  Phycocyan -haltige; 

Melanosjjermeae    Harv.,    Melanophyceae    Rabh.,    Phaeosporeae 
Thuret,  für  Phycophaein-haltige ; 

Bhodospermeae,    Harv.,     Bhodophyceae    Rabh.     für    Phycoery- 
thrin-haltige. 


22 

Es  ist  das  charakteristische  Merkmal  der  Algen,  dass  sie,  rein 
oder  vermengt,  immer  Chlorophyll  enthalten,  und  in  Folge  dessen 
befähigt  sind,  zu  assimiliren,  d.  h.  aus  den  Elementen  Kohlen- 
stoff, Wasserstoff,  Sauerstoff  und  Stickstoff,  welche  in  dem  umgeben- 
den Medium  in  verschiedenen,  zumeist  unorganischen  Verbindungen 
vorhanden  sind,  unter  Mitwirkung  gewisser  Salze  und  unter  dem  Ein- 
flüsse des  Sonnenlichtes  organische  Verbindungen,  vorzüglich  Stärke 
und  Eiweissstoffe,  zu  bilden.  Hierin  liegt  der  alleinige  Unterschied 
derAlgen  von  den  Pilzen,  da  letztere  niemals  Chlorophyll  besitzen 
und  sich  also  im  wesentlichen  von  organischen  Substanzen  ernähren 
müssen.  Dieser  Unterschied,  obwohl  hauptsächlich  ein  biologischer, 
bleibt  die  alleinige,  wenn  auch  künstliche  Grenze,  wenn  man  die 
Thallophyten  in  die  beiden  Abtheilungen  der  Algen  und  Pilze  trennen 
will,  was  zu  systematischen  Zwecken  immerhin  von  Nutzen  ist. 

Einander  durch  vegetatives  Verhalten  und  durch  die  Art  der 
Fortpflanzung  sehr  nahe  stehende  Familien  der  Algen  und  der  Pilze 
sind  nur  durch  jenes  Kennzeichen  von  einander  getrennt,  z.  B.  die 
ScMzomyceten  Naeg.  und  Schizophyceen  Cohn^  die  Chytridiaceen  und 
Protococcaceen,  die  Saj^rolegiiiaceen  und  Vmwheriaceen,  die  Zygo- 
phyceen  Cohn  und  Zygomyceten  Bref.  Selbst  so  nahe  Verwandte 
finden  sich  in  den  beiden  Abtheilungen,  dass  wir  sie  ohne  diesen 
Unterschied  in  der  Lebensweise  zu  einer  Familie,  ja  selbst  in  eine 
und  dieselbe  Gattung  stellen  würden,  z.  B.:  die  blaugrünen  Gat- 
tungen ChrooGoccus,  Ai^hanothece  und  Merismopedia  und  die  farb- 
losen Micrococcus,  Bacterium  und  Sarcina,  oder  die  blaugrüne  8j>i- 
rulina  und  die  farblosen  Spirochaete  und  Spirillum, 

Nur  einige  wenige  Ausnahmen  von  dieser  Trennung  gestatten  wir 
uns,  um  nicht  ganz  nahe  Verwandte  im  System  aus  einander  zu  reissen 
und  zugleich  heterogene  Formen,  die  aller  Analogie  nach  auf  die 
Algen  hinweisen,  unter  die  Pilze  einzureihen.  So  wird  die  Gattung 
Becjgiatoa  zu  den  OsGiUarien  gestellt,  weil  sie  deren  eigenthümliche 
Bewegung  zeigt  und  sich  durch  nichts  als  durch  ihre  Farblosigkeit 
von  Oscülaria  unterscheidet;  den  Gattungen  Crenothrix  und  Glau- 
cothrix  weisen  wir  ihren  Platz  unter  den  Algen  an,  weil  sie  durch 
das  Vorhandensein  einer  Scheide  sich  von  allen  Pilzen  unterscheiden 
und  ihren  gefärbten  Inhalt  offenbar  nur  in  Folge  der  Anpassung 
an  einen  lichtarmen  Standort  eingebüsst  haben.  Endlich  ist  es  bei 
manchen  sehr  kleinen  Organismen,  namentlich  Leptothrix-  und  ITypheo- 
thrix - Avien ,  unter  welchen  übrigens  gewiss  viel  fremdartiges 
begriffen  ist,  oft  schwer  zu  entscheiden,  ob  ihr  Inhalt  blaugrün 
gefärbt  oder  farblos  ist. 


23^ 

Mit  dem  Vorhandensein  des  Chlorophylls  hängt  die  Anwesenheit 
gewisser  Assimilationsproducte  zusammen;  daher  findet  sich  in  den 
meisten  Algenzellen  Stärke  in  Gestalt  kleiner  Körnchen,  die  sich  in 
manchen  Fällen  innerhalb  der  Chlorophyllkörner,  in  anderen  an  der 
Peripherie  eines  in  bestimmter  Lage  befindlichen  dichteren  Plasma- 
körpers, des  Amylonkernes  (bei  den  Gonjugaten)  bilden.  Doch 
scheinen  alle  Phycochrom-haltigen  Algen  und  die  Bacillarien,  sowie 
auch  manche  chlorophyllgrüne  Algen  (z.  B.  Vaucheria)  keine  Stärke 
zu  enthalten,  sondern  Oel  als  erstes  Assimilationsproduct  zu 
bilden. 

So  wie  die  Abgrenzung  der  Algen  gegen  die  Pilze  eine  durchaul 
künstliche,   so    ist   auch    die   gegen    die   niedersten  Thiere   nur 
dann    genau    durchzuführen,    wenn    man    sich    entscheidet,    gewisse 
Familien  von  Organismen,  deren  Stellung  zweifelhaft  ist,  insbesondere 
die   gewöhnlich   den   Protozoen    zugezählte    Gruppe    der   Flagellaten 
dem  einen  oder  dem  andern  der  beiden  Reiche   zuzuweisen.      Zwar 
sind  durch  eine  Charakteristik  der  Algen  als  chlorophyllhaltige  Thal- 
lophyten    diejenigen    Organismen    von    zweifelhafter   Stellung   ausge- 
schlossen, welche  des  Chlorophylls  entbehren,  allein  die  Anwesenheit 
desselben  bei  manchen  Thieren  (Ophrijclium,  Bi)on()illa,  Hydra)  ver- 
bietet, in  der  Anwesenheit   oder   dem  Fehleu    dieses  Farbstoffes  ein 
durchgreifendes  Kriterium  zu  finden.    Selbstständige  Bewegung  zeigen 
aber   auch    die   Algen    durchaus    häufig.      Den    grössten    Theil    ihres 
Lebens  mit  einer  eigenthümlichen  gleitenden,  in  ihren  Ursachen  noch 
nicht  aufgeklärten  Bewegung  begabt  sind  viele  BaciUariaceen;  eine 
complicirte,  auf  Drehung  um  die  Fadenaxe  beruhende  Ortsbewegung 
zeigen  die  Oscülarien    und   ihre  Verwandten,   welche   sich   vorwärts 
und    rückwärts    schrauben ;    die    Fortpflanzungsorgane    der    meisten 
chlorophyllgrünen  Algen  sind  mit  Flimmerfäden  ausgerüstet,  zu  selbst- 
ständiger Ortsveränderung  befähigt,  sodass  die  Mehrzahl  aller  Algen 
zum  Zwecke   der    Verbreitung   der    Art   auf  irgend    eine    Weise   mit 
activer  Bewegung  begabt,  nur  wenige  auf  passiven  Transport  durch 
das    sie    umgebende   Wasser    angewiesen    erscheinen   (Zygosforeeriy 
Florideen).      Andere  sind  während   der   ganzen  Dauer   ihres  Lebens 
durch  Flimmerfäden  bewegt  (Volvox  und  Verwandte),  verhalten  sich 
aber  doch  in  ihrer  Fortpflanzung  nicht  wie  Thiere,  und  werden  des- 
halb mit  Recht  zu  den  Algen  gestellt.     Die  durch  ihre  Ausrüstung  mit 
Flimmerfäden    beweglichen  Fortpflanzungszellen    (Schwärmzellen, 
Zoosporen)  der  Algen  verhalten  sich  auch  in  ihrer  übrigen  Organi- 
sation Protozoen-2i\m\\Q\i:  sie  besitzen  einen  Leib  aus  contractilem  Pro- 
toplasma ohne  Zellhaut,  oft   eine  oder  mehrere  contractile  Vacuolen, 


24 

sind  für  Licht  empfindlich  und  haben  oft  einen  roth  gefärbten  soge- 
nannten Augenfleck. 

Diese  Verhältnisse  beweisen  deutlich,  dass  eine  strenge  Abgren- 
zung zwischen  niederen  Thieren  und  niederen  Pflanzen  nicht  durch- 
zuführen ist,  dass  es  vielmehr  eine  Anzahl  von  Familien  giebt, 
welche  Anknüpfungspunkte  an  beide  Reiche  bieten,  deren  Stellung 
im  Systeme  nach  der  Mehrzahl  der  Merkmale,  vorzüglich  nach  der 
Art  der  Fortpflanzung  bestimmt  wird. 

Die  Arten  der  Fortpflanzung  zeigen  bei  den  Algen  eine 
ausserordentlich  reiche  Mannigfaltigkeit,  und  lassen  die  allmähliche 
Ausbildung  deutlich  ausgeprägter  geschlechtlicher  Befruchtung  aus 
der  Entwickelung  ungeschlechtlicher  Fortpflanzungszellen  mit  grosser 
Klarheit  erkennen. 

I.  Ungeschlechtliche  Fortpflanzung. 

Wenn  man  unter  Fortpflanzung  ganz  allgemein  nur  die  Vermeh- 
rung der  Art,  die  Hervorbringung  von  Tochterorganismen  aus  einem 
Mutterorganismus  versteht,  so  findet  sich  der  Typus  der  einfachsten 
Fortpflanzung  bei  den  einzelligen  Algen;  aber  auch  hier  schon  in 
zwei  wesentlich  von  einander  abweichenden  Weisen,  die  sich  in  eini- 
gen Fällen  beide  bei  derselben  Art  zeigen.  Die  Tochterzellen  näm- 
lich, welche  der  Fortpflanzung  dienen  (und  dies  gilt  allgemein  für 
alle  Algen),  sind  entweder  unbewegliche  Gonidien  (Dauer Zel- 
len, Dauersporen),  oder  durch  Ausstattung  mit  Cilien  zu  selbst- 
ständiger Bewegung  befähigt  (Schwärmzellen,  Schwärm- 
sporen, Zoosporen). 

Bei  den  Chroococcaceen  findet  die  Fortpflanzung  lediglich  durch 
Theilung  der  Mutterzelle  in  zwei  Tochterzellen  statt,  welche  letz- 
teren die  Gestalt  und  Grösse  der  Mutterzelle  annehmen  (nicht  selten 
aber  sich  schon  vorher  wieder  theilen);  nur  in  wenigen  Fällen  ist 
Bildung  besonderer  Dauersporen  beobachtet.  Die  Palmellaceen  zei- 
gen gleiches  Verhalten,  ausserdem  aber  eine  Fortpflanzung  durch 
bewegliche  Zellen,  von  der  später  gesprochen  werden  soll. 

Unter  den  übrigen  aus  einer  einzigen  Zelle  bestehenden  Algen 
ist  namentlich  die  Vermehrung  bei  den  grossen  Familien  der  Des- 
midieen  und  Bacillariaceen  bemerkenswerth.  Bei  der  ersteren 
bricht  die  vollständig  ausgewachsene,  symmetrisch  gebaute  Zelle  in 
der  Mitte  durch,  nachdem  sich  an  dieser  Stelle  eine  Querwand  gebil- 
det hat,  durch  deren  Spaltung  die  beiden  Zellhälften  sich  von  ein- 
ander trennen  (in  manchen  Fällen  bleiben  sie  verbunden:  Desmi- 
dieae  filiformes)-,   an  jede  der  beiden  Tochterzellen  (halben  Mutter- 


25 

Zellen)  wächst  darauf  eine  entsprechende  Hälfte  heran,  indem  sich 
an  der  Rissstelle  die  Zellhaut  sackartig  hervorstülpt  und  durch  all- 
mähliche Streckung  Gestalt  und  Grösse  der  bereits  ausgewachsenen 
Hälfte  annimmt.  —  Bei  den  Bacillariaceen  wird  die  Theilung  dadurch 
eingeleitet,  dass  die  beiden  in  einander  geschobenen  Hälften  des 
Kieselpanzers  (Zellmembran)  so  weit  aus  einander  rücken,  dass  sie 
sich  mit  ihren  Rändern  eben  nur  noch  berühren;  in  der  Ebene,  wo 
die  Berührung  stattfindet,  bildet  sich  die  neue  Längswand,  die  sich 
bald  in  zwei  Lamellen  spaltet,  an  deren  Umfang  sich  beiderseits 
Ränder  so  ansetzen,  dass  sie  unter  die  Ränder  der  alten  Zellhälften 
greifen,  von  diesen  also  umschlossen  werden;  darauf  verkieselt  die 
junge  Wand,  beide  Lamellen  nebst  ihren  Rändern  nehmen  die  Struc- 
tur  der  zugehörigen  Mutterzellhälften  an,  und  die  nun  fertig  ausge- 
bildeten, keines  nachträglichen  Wachsthums  fähigen  Tochterzellen 
trennen  sich  von  einander  ganz  oder  theilweise  (Dlatoina,  Tahella- 
ria)j  oder  bleiben  auch  zu  Bändern  vereinigt  (Fragilaria,  Odonti- 
dium,  Himantidium  u.  a.). 

In  diesen  Fällen  giebt  der  Mutterorganismus  mit  dem  Entstehen 
der  Tochterzellen  seine  eigene  Existenz  auf;  anders  ist  es  bei  einer 
Anzahl  mehrzelliger  Algen,  die  eine  ähnliche  Vermehrung  zeigen. 
Bei  vielen  Bchizosyoreen  bleibt  der  Mutterfaden  bestehen,  weil  nicht 
alle  Zellen,  aus  denen  er  sich  zusammengesetzt,  losgelöst  werden, 
sondern  nur  einige:  bei  der  Gattung  Oscillaria  und  ihren  Verwand- 
ten ist  nur  eine  einzige  Art  der  Fortpflanzung  bekannt,  welche 
dadurch  erfolgt,  dass  im  Verlaufe  des  Fadens  ein  aus  einer  grös- 
seren oder  kleineren  Zahl  von  Zellen  bestehendes  Stück  sich  vom 
Faden  ablöst  oder  aus  seiner  Scheide  herauskriecht  und  durch  Quer- 
theilung  seiner  Zellen  in  einen  neuen  Faden  auswächst  (Keimfaden 
DBy.;  Hormogonie  Thur.);  oder  dass  der  ganze  Faden  in  kleinere 
mehrzellige  Stücke  zerfällt,  die  sich  in  gleicher  Weise  verhalten, 
ein  Vorgang,  der  unter  bestimmten  Verhältnissen  mit  einer  gewissen 
Regelmässigkeit  einzutreten  scheint.  (Diesem  Vorgange  analog  ist 
eine  bei  den  chlorophyllgrünen  Fadenalgen  gewissermassen  zufällig 
vorkommende  Vermehrung  durch  Zerbrechen  des  Fadens  in  Stücke, 
die  selbstständig  weiter  fortwachsen,  z.  B.  bei  den  Zygnemeenj  Ulo- 
ihrix,  Conferva  etc.)  Aehnlich  verhält  sich  die  vegetative  Vermeh- 
rung der  iVo5^oc-Familien,  bei  welchen  einzelne  der  in  der  Familie 
enthaltenen  Fäden  aus  der  gemeinsamen  Schleimumhüllung  frei  wer- 
den und  durch  Theilungen  in  veränderter  Richtung  neuen  Tochter- 
familien ihren  Ursprung  geben.  In  andern  Fällen  (Ghamaesijplion, 
ßcytonema,    Tolypothrix)    trennen    sich    die    äussersten   vegetativen 


26 

Zellen  des  Fadens  oder  der  Aeste  aus  ihrem  Verbände  mit  der  Mut- 
terpflanze und  bringen  einen  neuen  Faden  hervor. 

Bei  allen  diesen  Vorgängen  scheint  jede  beliebige  Zelle  oder 
jeder  Complex  von  Zellen,  ohne  dass  dieselben  für  diesen  Zweck 
noch  besonders  ausgestattet  wären,  zur  Fortpflanzung  dienen  zu 
können. 

Bei  einer  Anzahl  chlorophyllgrüner  Fadenalgen  ist  eine  unter 
besonderen  Vegetationsbedingungen  (vielleicht  abnorm)  eintretende 
eigenthümliche  hierher  gehörende  Vermehrung  beobachtet:  sie  beruht 
darauf,  dass  in  den  Zellen  des  Fadens  Theilungen  in  veränderter 
Richtung  und  oft  ganz  regelloser  Folge  auftreten,  wodurch  Zell- 
complexe  gebildet  werden,  die  sich  durch  Auflösung  der  äusseren 
Zellhautschichten  in  Gallerte  von  einander  ablösen  (Vergallertungs- 
prozess)  und,  dem  Mutterorganismus  ganz  unähnlich,  einzelne  kuge- 
lige Zellen  darstellen  (Palmella-  oder  Pvo^ococcws-Zustand),  die  durch 
weitere  Entwickelung  wieder  eine  jenem  gleiche  Pflanze  hervorbrin- 
gen (Gylindrocapsa,   Ulothrix,  ßtigeoclomum). 

Der   Uebergang    zu    einer   zweiten   Form    unbeweglicher 
Fortpflanzungszellen  wird  durch  einen  Dauerzustand  der  Gat- 
tung Zygnema  gemacht,  bei  welchem  vegetative  Zellen  sich  mit  Reserve- 
stoffen und   Chlorophyll  dicht  füllen,   mit  einer  dicken  Membran  um- 
geben,  und  den  Winter  über  unverändert  verharren,  um  im  nächsten 
Frühjahr  durch  Quertheilungen  wieder  vegetative  Zyynema-YMQn  von 
normaler  Beschaffenheit  hervorzubringen.    Gewöhnlich  ist  dieser  Dauer- 
zustand jedoch   deutlicher   ausgeprägt,    und   auch   durch  die  Gestalt 
der  dafür  bestimmten  Zellen  erkennbar.     Schon  bei  den  Ckroococca- 
ceen  (Gloeocapsa)  finden  sich  Zellen,    die   sich   von   den  vegetativen 
durch  ihre  Organisation  unterscheiden,  die  sogenannten  Dauer  Zel- 
len   oder   Dauersporen.      Sie  haben    eine   dicke,    meist  gefärbte, 
körnige  oder  warzige  Membran,  in  ihrem  Inhalt  aufgespeicherte  Reser- 
vestoffe, und  sind  im  Stande,  ungünstige  äussere  Verhältnisse  (Kälte, 
Austrocknung  u.  s.  w.)  zu  überdauern,  während  die  vegetativen  Zel- 
len zu  Grunde  gehen.     Solche  Dauerzellen  begegnen  uns  in  mannig 
faltiger  Form  im  Verlaufe   der  vegetativen  Fäden,  oft  in  bestimmter 
Beziehung  zu  den  Grenzzellen,  bei  den  meisten  Schizosporeen  (Nosto- 
ceen,    Gloeotrichia ,    Scytonemeen,    Stigoriemeen).      Bei   den    grünen 
Algen  ist  die  Bildung  dieser  Dauerzellen  gleichfalls    verbreitet;    bei 
Tetraspora  finden  sie  sich  regellos,    oft  in  grosser  Menge,   zwischen 
den  vegetativen  Zellen   eingelagert,    bei    Ulothrix   scheinen   sie   sich 
selten  zu  entwickeln,  bei  Botrydium  bilden  sie  sich  in  dem  oberir- 
dischen  sowohl   wie   in   dem  unterirdischen  Theile  meist  in  grosser 


27 

Menge,  bei  Gongrosira  stehen  sie  an  den  Enden  der  Verzweigungen, 
bei  Chaetophora  und  Draparnaldia  bilden  sich  mitunter  sämmtliche 
Zellen  der  Verzweigungen  letzter  Ordnung  zu  Dauersporen  um,  und 
bei  Stigeoclonimn  giebt  es  sogar  zwei  Arten  derselben,  die  eine 
denen  von  Chaetophora  entsprechend,  die  andere  in  den  an  der 
Unterlage  hinkriechenden  Verzweigungen  entstehend. 

Alle  bis  jetzt  erwähnten  Fälle  kann  man  unter  der  allgemeinen 
Bezeichnung  unbeweglicher  oder  ruhender  Gonidien  zusam- 
menfassen; bei  allen  diesen  Vorgängen  ist  die  Fortpflanzung  eine 
ungeschlechtliche. 

Eine  zweite  Art  ungeschlechtlicher  Fortpflanzung  geschieht 
durch  bewegliche  Fortpflanzungszellen  (Schwärmzellen, 
Schwärmsporen,  Zoosporen). 

Dieselben  sind  nackte  Primordialzellen,  welche,  in  sehr  verschie- 
dener Anzahl  im  Innern  einer  Mutterzelle  aus  deren  gesammtera 
Plasma-Inhalt  erzeugt,  in  den  meisten  Fällen  aus  dieser  ausschlü- 
pfend, mit  1  bis  vielen,  meistens  2  oder  4  Flimmerfäden  (Flimmer- 
hiJaren,  Geissein,  Cilien)  versehen  sind  und  mit  deren  Hilfe  umher- 
schwimmen, bis  sie  zur  Ruhe  kommen,  um  sich  in  mannigfaltiger 
Weise  weiter  zu  entwickeln.  Die  Schwärmzellen  sind  an  ihrer 
äusseren  Fläche  nie  von  einer  starren  Zellhaut  umkleidet,  sondern 
lediglich  durch  die  Hautschicht  ihres  Protoplasmas  nach  aussen  abge- 
grenzt; dieser  gehören  auch  die  sehr  feinen,  meist  langen  Cilien  an, 
welche  eben  so  wie  die  Hautychicht  selbst  ein  homogenes,  farbloses 
Aussehen  haben.  Das  Plasma  der  Schwärmzellen  hat  die  Beschaffenheit 
desjenigen  der  Mutterpflanze,  auch  dieselbe  (meist  chlorophyllgrüne) 
Farbe,  doch  ist  von  dieser  fast  immer  das  eine,  nämlich  das  vordere 
Ende,  welches  die  Cilien  trägt,  frei;  es  ist  farblos.  Im  grün  gefärb- 
ten Inhalt  befinden  sich  meist  Stärkekörnchen,  und  an  der  Grenze 
gegen  das  farblose  Ende,  an  der  Aussenfläche,  oft  etwas  erhaben, 
ein  rundes  oder  langgezogenes  orangefarbenes  oder  purpurrothes 
Körperchen,  der  sog.  Augenfleck.  Jede  Schwärmzelle  besitzt  ausserdem 
eine,  auch  zwei  oder  mehr  Vacuolen,  an  welchen  in  vielen  Fällen 
eine  eigenthümliche  Pulsation  beobachtet  worden  ist.  In  bestimmten 
Perioden  nämlich  verkleinert  sich  die  Vacuole,  verschwindet  ganz, 
erscheint  wieder  und  vergrössert  sich,  um  nachher  wieder  abzu- 
nehmen; sind  zwei  Vacuolen  vorhanden,  so  lösen  sich  diese  Erschei- 
nungen bei  beiden  ab,  sodass  die  eine  ihre  grösste  Ausdehnung 
erreicht  hat,  wenn  die  andere  verschwunden  ist.  Der  Zeitraum  einer 
solchen  Periode  beträgt  bei  TJloihrix  12 — 15,  bei  Gonimn  24 — 45 
Seeunden.     Man  nennt  diese  Vacuolen  wegen  ihrer  rhythmischen  Ver- 


28 

änderung,  die  auf  wechselnder  Aiifnabme  und  Abgabe  von  Wasser 
beruht,  pulsirende  Vacuolen. 

Innerhalb  der  Mutterzelle  bilden  sich  die  Zoosporen  entweder 
einzeln  (Coleochaete^  Oedogoniaceen,  Ulothrix,  Vaucheria)  oder  zu 
2  —  32  (TJlotJiriX)  Chaetophoreerij  die  meisten  Protococcaceen  und 
Talmellaceen)  oder  in  noch  grösserer,  manchmal  sehr  grosser  Anzahl 
(Cladophora,  Botrydium.,  Hydrodictyon),  indem  das  Plasma  der 
Mutterzelle  zur  Bildung  von  Schwärmsporen  fast  vollständig  verbraucht 
wird.  In  denjenigen  am  häufigsten  vorkommenden  Fällen,  wo  die 
Zoosporen  die  Mutterzelle  verlassen,  quellen  die  äussersten  Mem- 
branschichten der  letzteren  entweder  gleichmässig  oder  nur  an  einer 
begrenzten  Stelle  auf,  und  die  innerste  Membranschicht  umgiebt  noch 
blasenartig  die  häufig  schon  in  Bewegung  befindlichen  Zoosporen. 
Indem  diese  nun  durch  Wasseraufnahme  ihr  Volumen  vergrössern, 
dehnen  sie  (im  ersten  Falle)  die  Mutterzellhaut  auseinander,  die  sich 
endlich  ganz  auflöst,  oder  (im  zweiten  Falle)  sie  drängen  sich  theil- 
weise  aus  der  Oeffnung  der  Mutterzellhaut  heraus,  diese  übt  durch 
CoUabiren  einen  Druck  auf  ihren  Inhalt,  die  schon  aussen  befindliche 
Partie  der  Zoosporen  nimmt  reichlicher  Wasser  auf  und  zieht  mit 
der  umgebenden  Blase  den  übrigen  Theil  ihrer  Schwesterzellen 
heraus.  Nachdem  so  die  Geburt  zu  Stande  gekommen,  löst  sich 
die  umgebende  Blase  auf  und  der  Inhalt  wird  frei.  —  In  manchen 
Fällen  öflfnet  sich  die  Wand  der  Mutterzelle  durch  einen  Riss  an  der 
Spitze  (Vaucheria)  oder  einen  regelmässigen  Spalt  an  der  Seite 
(Oedogoniaceen) j  um  den  Austritt  der  Zoospore  zu  ermöglichen. 

Ins  Wasser  gelangt  zeigen  die  Zoosporen  eine  rollende  Bewegung, 
indem  sie  um  ihre  Längsaxe  rotiren;  dabei  ist  immer  das  hyaline, 
mit  den  Cilien  versehene  Ende  nach  vorn  gerichtet.  Ihre  Gestalt 
ist  meist  rundlich,  kugelig,  birnförmig,  elliptisch  oder  spindelförmig. 
Das  Umherschwärmen  dauert  bei  verschiedenen  Gattungen  verschieden 
lange  Zeit,  ^h  Stunde  bis  mehrere  Tage. 

Die  in  dieser  Weise  entwickelten,  umherschwärmenden  Zoosporen 
verhalten  sich  nun  in  ihrer  weiteren  Entwickelung  sehr  verschieden. 
In  den  einfachsten  Fällen  haben  sie  rein  vegetative  Bedeutung  und 
dienen  nur  der  ungeschlechtlichen  Vermehrung.  Sie  kommen 
dann  nach  einiger  Zeit  des  Umherschwärmens  zur  Ruhe,  indem  sie 
die  Cilien  einziehen  oder  (wie  bei  Ulothrix  beobachtet  ist)  abwerfen, 
und  scheiden  eine  Cellulose-Membran  aus.  Bei  den  Gattungen  Pro- 
tococcus,  Palmella,  Gloeocystis  u.  a.  ist  damit  zugleich  eine  fertige 
junge  Pflanze  ausgebildet,  welche  herangewachsen  wieder  Zoosporen 
entwickeln  kann.     Sehr  häufig  setzen  sich  die  zur  Ruhe  kommenden 


29 

Schwärmer  mit  ihren  hyalinen  Enden  fest  und  haften  entweder  ohne 
besonderes  Organ  oder  mit  einem  Stiel,  einem  Plättchen  (Gharacium^ 
OpMocytium,  Sciadium)  der  Unterlage  an,  oder  sie  entwickeln  zu 
diesem  Zwek  besondere  Haftorgane  in  Gestalt  von  lappigen  Haft- 
scheiben (Oedogonium)  oder  schlauchförmigen  Haarwurzeln  oder  Rhi- 
zoiden  (Vaucheria,  Botrydium,  Coriferveen,  Cladoj)horeen,  Oedo- 
gonium', letzteres  bildet  Rhizoiden  im  Wasser  ohne  Unterlage,  lap- 
pige Füsse,  wenn  mit  einer  Alge  in  Contact).  Die  so  festsitzenden 
Zoosporen  vergrössern  sich  dann  durch  Spitzenwachsthum,  ent- 
weder ohne  sich  weiter  zu  theilen  (bei  Vaucheria,  Botrydium 
und  der  Familie  der  Protococcaceae)^  oder  indem  sie  sich  in  eine  Basal- 
und  eine  Scheitelzelle  theilen,  welche  letztere  dann  durch  weitere 
Theilungen  sich  fortentwickelt  (Gonfervaceae,  Oedogomaceeiiy  S])hae- 
rofleaceen),  in  dieser  Weise  den  Mutterorganismus  reproducirend. 

II,  Geschlechtliche  Fortpflanzung. 

Während  nun  vermittelst  der  bisher  geschilderten  ruhenden  und 
beweglichen  Gonidien  eine  rein  ungeschlechtliche  Vermehrung  statt- 
findet, sehen  wir  bei  den  meisten  Algen  eine  zweite  Fortpflanzung 
eintreten,  welche  in  der  Regel  mit  der  ungeschlechtlichen  abwechselt, 
und  die  wir  als  geschlechtliche  betrachten.  Die  Fortpflanzungs- 
zelle geht  hier  nicht  aus  dem  Inhalt  einer  einzigen  Mutterzelle  her- 
vor, sondern  in  zwei  verschiedenen  Mutterzellen  entstehen  Primordial- 
zellen,  welche  paarweise  mit  einander  verschmelzen,  und  erst  das 
Resultat  dieser  Verschmelzung  wird  zur  Fortpflanzungszelle.  Hierbei 
zeigen  sich  nun  sehr  verschiedene  Stufen  geschlechtlicher  DifFeren- 
zirung.  Die  beiden  mit  einander  verschmelzenden  Primordialzellen 
verhalten  sich  entweder  ähji  lieh  den  bewegungslosen  Goni- 
dien (Copulatiou  im  engeren  Sinne  bei  den  Zygosporeen), 
oder  es  paaren  sich  zwei  Schwärmzellen  {ülolhrix,  Pandorinaj 
Hydrödictyon^  Botrydiwn)^  oder  eine  Schwärmzelle  und  eine 
unbewegliche  Gonidie  verschmelzen  (eigentliche  Befruch- 
tung). 

Die  Copulation  im  engeren  Sinne  oder  Conjugation,  sowie  auch 
die  Paarung  der  Schwärmsporen  sind  einerseits  als  niederste 
Stufen  eines  Befruchtungsvorganges  aufzufassen,  sofern  sie  auf  der 
Vereinigung  zweier  Primordialzellen  zum  Zwecke  der  Fortpflanzung 
beruhen;  andrerseits  aber  bieten  sie  mancherlei  Anklänge  und  Ueber- 
gänge  zu  der  ungeschlechtlichen  Fortpflanzung,  sodass  sie  grade  für 
das  Verständniss  des  Zusammenhanges  beider  Arten  von  Vermehrung 
lehrreich  sind. 


80 

DieeigeiitlicheCünjugation(Copiilationim  engeren  Sinne) 
ist  die  Vereinigung  zweier  der  Bewegungsorgane  entbehrenden  Plasma- 
körper, wie  sie  sich  bei  der  Reproduction  der  B aciliar laceen,  Desmi- 
dieen  und  Zygnemeen  findet.  Bei  den  ersteren  vorzüglich  ist  zu  beob- 
achten, wie  dieser  Vorgang  sich  aus  einem  rein  ungeschlechtlichen 
entwickelt.  Bei  einigen  Arten  derselben  geht  nämlich  eine  einfache 
Regeneration  der  Zelle  dadurch  vor  sich,  dass  die  beiden  Hälften 
des  Kieselpanzers  sich  aus  einander  schieben,  ohne  dass  aber  die 
Bildung  einer  Scheidewand  einträte,  sondern  der  Plasma-Inhalt  drängt 
sich  aus  der  Spalte  heraus,  die  beiden  Zellwandhälften  ganz  bei 
Seite  schiebend.  In  das  Freie  gelangt,  wächst  diese  Primordialzelle 
bis  zu  dem  mehrfachen  (meist  doppelten)  Volumen  der  ursprüng- 
lichen Mutterzelle  heran  und  bekleidet  sich  dann  mit  einer  Zellhaut, 
welche  verkieselt  und  Gestalt  und  Structur  der  Mutterzelle  annimmt, 
nur  an  Grösse  diese  bedeutend  übertrifft.  Diese  Regeneration  hat 
bei  den  B aciliar iaceen  den  Zweck,  der  in  Folge  der  eigenthümlichen 
Theilung  derselben  immer  weiter  fortschreitenden  Verkleinerung  der 
Zellen  Einhalt  zu  thun,  und  gleichsam  mit  einem  Sprunge  wieder 
an  den  Ausgangspunkt  der  Reihe  zurückzukehren,  von  dem  die 
nach  vielen  Generationen  zwerghaft  gewordenen  Zellen  herstammen; 
dieselbe  Regeneration  findet  sich  aber  auch  ausnahmsweise  bei  den 
Zygnemeen  (Spirogyra) ,  wo  gleichfalls  der  Plasma -Inhalt  einer 
Zelle,  hier  ohne  dieselbe  zu  verlassen,  sich  zusammenballt,  als  Dauer- 
spore ausbildet  und  später  in  einen  vegetativen  Faden  auskeimt 
(A  zygospo  re).  Bei  hindern  B  aciliar  iaceen  ist  es  Regel,  dass  zwei 
(manchmal  auch  mehr)  Individuen  sich  neben  einander  legen,  ihre 
Kieselschalen  aus  einander  schieben  und  ihren  Inhalt  austreten  lassen. 
Die  beiden  so  entstandenen  Primordialzellen  legen  sich  entweder  dicht 
an  einander  oder  sie  fliessen  sogar  zu  einer  einzigen  zusammen  und 
es  entstehen  im  weiteren  Verlaufe  auf  diese  Weise  eine  einzige  oder 
zwei  ausser  der  bedeutenderen  Grösse  den  Mutterzellen  gleich 
gebaute  Tochterzellen.  Man  bezeichnet  im  Allgemeinen  diese  Fort- 
pflanzungszelleu  der  B  aciliar  iaceen  als  Auxosporen  oder,  wenn 
zwei  mit  einander  verschmelzen,  wohl  auch  als  Zygosporen. 

Der  letztere  Vorgang,  die  Vereinigung  zweier  ganz  gleich  gestal- 
teten, der  Bewegungsorgane  entbehrenden  Plasma-Inhalte  ist  der  bei 
den  Desmidieen  und  Zygnemeen  typische,  der  auf  verschiedene 
Weise  zu  Stande  kommt  und  als  Conjugation,  oder  Copulation 
bezeichnet  wird;  das  Product  desselben  heisst  Zygospore.  —  Bei 
den  Desmidieen  geschieht  die  Conjugation  ähnlich  wie  bei  den 
B  aciliar  iaceen,  unter  Aufbrechen  der  Zellmembranen  und  Zusammen- 


31 

fliessen  der  Inhalte  zweier  Zellen ;  bei  den  fadenförmigen  Zygnemeen 
wird  sie  dadurch  eingeleitet,  dass  entweder  röhrenförmige  Ver- 
bindungsstücke zwischen  zwei  Zellen  einander  entgegenwachsen  oder 
zwei  Zellen  sich  knieförmig  biegen  und  so  an  einander  legen,  dass 
im  Winkel  des  Knies  ihre  Wände  sich  berühren ;  darauf  löst  sich 
die  trennende  Wand  durch  Resorption,  und  die  Inhalte  der  beiden 
Zellen  fliessen  einander  entweder  so  entgegen,  dass  sie  sich  in  der 
Mitte  des  Weges  treffen,  oder  der  Inhalt  der  einen  fliesst  in  die 
andere  hinüber,  um  sich  mit  dem  Plasma  dieser  zu  vereinigen.  Der 
höchste  Grad  der  Ausbildung  dieses  Vorganges  tritt  uns  bei  manchen 
Arten  von  Spirogyra  entgegen,  wo  von  zwei  in  Copulation  tretenden 
Fäden  sich  der  eine  in  so  fern  als  weiblich  verhält,  als  seine  Zellen 
anschwellen  und  das  Plasma  der  mit  ihnen  copulirenden  Zellen  des 
andern  Fadens  in  sich  aufnehmen,  also  später  sämmtlich  Zygo- 
sporen  enthalten. 

Die  zweite  Art  der  geschlechtlich  zu  nennenden  Fortpflanzungs- 
weisen, die  Paarung  oder  Copulation  von  Schwärmsporen,  ist 
der  eigentlichen  Conjugation  in  so  fern  ähnlich,  als  die  beiden  miteinan- 
der verschmelzenden  Primordialzellen  auch  hier  in  den  allermeisten 
Fällen  an  Gestalt  und  Grösse  ganz  gleich  sind;  nur  sind  diese  beiden 
Primordialzellen  durch  Cilien  beweglich.  Uebergänge  von  der  unge- 
schlechtlichen Vermehrung  zu  einem  sexuellen  Act  lassen  sich  auch  hier 
constatiren,  und  zwar  besonders  deutlich  bei  der  Gattung  Ulothrix. 
Diese  bildet  neben  Zoosporen,  die  sich  immer  vegetativ  entwickeln  und, 
weil  sie  4  Cilien  und  meistens  eine  bedeutendere  Grösse  besitzen, 
Macrozoosporen  heissen,  auch  solche  von  kleinerer  Gestalt,  die  nur 
mit  2  Cilien  versehen  sind,  die  Microzoosporen.  Letztere  können 
sich  ganz  so  wie  die  Macrozoosporen  verhalten,  nämlich  zur  Ruhe 
kommen  und  einen  in  der  Regel  dünnen  Ulothrix  Faden  entwickeln. 
Dieselben  Microzoosporen  können  aber  auch  miteinander  copuliren, 
indem  je  zwei,  die  sich  einander  nähern,  zuerst  mit  ihren  vorderen 
hyalinen  Enden  mit  einander  verschmelzen,  sich  dann  seitlich  ver- 
einigen und  so  zeitweise  eine  Schwärmzelle  mit  4  Cilien  und  2  rothen 
Pigmentflecken  vorstellen.  Die  aus  diesem  Process  hervorgegangene 
Zelle  kommt  dann  zur  Ruhe,  umkleidet  sich  mit  einer  Zellhaut  und 
führt  lange  Zeit  ein  selbstständiges  Leben,  indem  sie  einzellig  bleibt 
und  nur  an  Grösse  bedeutend  zunimmt.  Nachdem  sie  eine  Zeit 
lang  in  diesem  Stadium  verharrt  hat,  entwickelt  sie  Zoosporen,  die 
den  Macrozoosporen  gleichen  und  wahrscheinlich  sich  bei  der  Kei- 
mung wie  diese  verhalten.  Aus  diesen  Eigenschaften  der  Micro- 
zoosporen   ist    zu    schliessen,    dass    dieselben    zwar    bestimmt    sind, 


32 

einen  Prozess  einzugeben,  in  dem  wir  mit  Recht  den  Anfang 
eines  geschleclitliclien  Vorganges  erblicken,  dass  sie  aber,  an  der 
Paarung  verhindert,  sich  auch  vegetativ  entwickeln  können.  Eine 
ähnliche  Entwickelung  der  Zoosporen  zeigt  die  Gattung  Botry- 
dium.  Auch  sie  bildet  zweierlei  Schwärmzellen,  Macrozoosporen 
mit  einer  einzigen  Cilie,  welche  nie  sich  paaren,  und  endlich  zu  vege- 
tativen Pflänzchen  auswachsen ;  ferner  Microzoosporen  mit  2  Cilien, 
von  grüner  oder  rothgelber  Farbe,  welche  zur  Paarung  bestimmt 
sind,  und  wenn  dieselbe  verhindert  wird,  zu  Grunde  gehen,  sobald 
sie  aus  jungen  Mutterzellen  abstammen;  dagegen  können  sie  weniger 
leicht  copuliren  und  sich  auch  vegetativ  entwickeln,  wenn  sie  von 
alten  Mutterzellen  erzeugt  sind. 

Aehnlich  wie  Ulothrix  verhalten  sich  wahrscheinlich  Co7iferva 
und  Cladophora,  ja  vielleicht  alle  Confervaceen,  bei  welchen  aber 
die  betreffenden  Vorgänge  noch  gar  nicht,  oder  nicht  genau  genug 
untersucht  sind,  ferner  Pandorina  und  die  Gattung  Hydrodictyon, 
vermuthlich  auch  ihre  nächsten  Verwandten.  Bei  den  genauer 
bekannten  von  diesen  Gattungen  werden  nämlich  ausser  den  für  die 
vegetative  Verbreitung  bestimmten  Schwärmzellen,  den  Macrozoo- 
sporen, auch  solche  gebildet,  welche  sich  paaren  können,  Micro- 
zoosporen. Man  nennt  bei  ihnen  die  aus  der  Paarung  zweier 
Schwärmzellen  hervorgegangene  Zelle  wohl  auch  Zygospore  wegen 
der  Analogie  ihrer  Entstehung  mit  der  bereits  besprocheneu  Copu- 
lation  der  Zygosjyoveen. 

Eine  gewisse  Differenzirung  der  beiden  sich  paarenden  Schwärm- 
zellen ist  bei  der  Gattung  Chlamijdomonas  eingetreten,  indem  die 
beiden  Schwärmer  an  Gestalt  und  Verhalten  einander  nicht  gleich  sind, 
sondern  der  eine  sich  als  männlich  dadurch  deutlich  kennzeichnet, 
dass  er  kleiner  ist  und  bei  der  Copulation  seinen  Inhalt  an  den 
andern   vollständig  abgiebt. 

Weit  vollkommener  ausgebildet  als  bei  der  Conjugation  und 
Schwärmsporenpaarung  ist  die  Differenzirung  zweier  Ge- 
schlechter auf  der  nächsthöheren  Entwickelungsstufe,  wo  die  beiden 
copulirenden  Zellen  eine  wesentliche  Verschiedenheit  sowohl  in  Gestalt, 
wie  auch  in  ihrem  Verhalten  zeigen,  sodass  man  deutlich  die  eine 
als  weibliche,  die  andere  als  männliche  unterscheiden  kann. 
Die  weiblichen  Zellen  sind  unbewegliche  Gonidien,  hier 
Eikugeln,  Oosphaeren  oder  Befruchtungskugeln,  Gono- 
sphaeren  genannt,  d.  li.  nur  mit  Hautschicht  bekleidete  Primordial- 
zellen,  welche  aus  dem  gesammten  oder  dem  Theilinhalt  einer  Mutter- 
zelle,  des  Oogouium,   hervorgehen.     Die   männlichen   Zellen 


33 

(Spermatozoiden,  Samenkör perchen)  dagegen  sind  be- 
wegliche Soll  Wärmzellen,  welche  den  geschlechtslosen  Zoosporen 
gleich  gebaut,  durch  Theilung  oder  freie  Zellbildung  aus  dem  Plasma 
einer  Mutterzelle,  Antheridiura,  hervorgehen.  Die  männlichen 
Schwärmzellen  oder  Spermatozoiden  schwärmen  aus  der  Anthe- 
ridienzelle  aus  und  dringen  in  spontaner  Bewegung  mit  Hilfe  ihrer 
Bewegungsorgane  (Cilien)  in's  Innere  des  Oogoniums  ein,  welches  zur 
Zeit  der  Geschlechtsreife  auf  verschiedene  Weise  sich  öffnet.  Einzelne 
Spermatozoiden  heften  sich  an  die  Hautschicht  der  Oosphaeren  und 
verschmelzen  mit  ihnen,  worauf  die  aus  der  Paarung  oder  Copulation 
von  Oosphaere  und  Spermatozoid  entstandenen  Plasmakörper  sich  mit 
einer  mehrschaligen  Zellhaut  bedecken  und  nun  als  Eisporen  oder 
Oosporen  bezeichnet  werden;  sie  nehmen  nach  der  Beschaffenheit 
ihrer  Membran  und  ihres  mit  Reservestoffen  (Oel,  Stärke)  reich  er- 
füllten Inhaltes,  in  der  Regel  den  Charakter  von  Dauersporen  an. 
Bei  der  Keimung  wachsen  sie  meist  nicht  unmittelbar  in  eine  neue 
Pflanze  gleicher  Art  aus,  sondern  vermehren  sich  vorerst  auf  unge- 
schlechtliche Weise,  indem  ihr  Plasma  m  eine  gewisse  Zahl  von 
Primordialzellen  zerfällt;  diese  werden  zu  Zoosporen,  welche  die 
Schalen  der  Mutterspore  durchreissen,  ausschwärmen  und  erst  nach 
längerer  oder  kürzerer  Bewegung  jede  in  ein  neues  Individuum  aus- 
keimen. Eine  derartige  Erzeugung  von  Fortpflanzungskörpern,  die 
offenbar  nur  einer  höheren  Differenzirung  der  Copulation  entspricht, 
wird  als  Befruchtung  im  engeren  Sinne  bezeichnet. 

Bei  der  Gattung  Sphaerojjlea  bildet  sich  der  gesammte  Plasma- 
inhalt einer  Mutterzelle  (Oogonium)  zu  grossen,  kugeligen,  getrennt 
neben  einander  liegenden  Primordialzellen  (Oosphaeren)  um,  die,  der 
Cilien  entbehrend,  nicht  ausschlüpfen,  sondern  in  der  Mutterzelle 
liegen  bleiben  und  dort  die  eintretende  Befruchtung  erwarten.  Die 
Wand  ihrer  Mutterzelle  öffnet  sich  mit  mehreren  Löchern,  durch 
welche  die  befruchtenden  Schwärmzellen  oder  Samenkörperchen  ein- 
dringen. In  andern  männlichen  oder  Antheridien-Zellen  nämlich  hat 
sich  inzwischen  der  Plasmainhalt  in  Microzoosporen -ähnliche  kleine 
Schwärmzellen  getheilt,  welche  ausschlüpfen  und  sich  frei  im  Wasser 
umher  bewegen.  Diese  Schwärmzellen  aber  haben  die  Fähigkeit  zu 
vegetativer  Entwickelung  vollkommen  verloren,  sie  sind  zur  Copulation 
mit  den  kugeligen  grossen  Primordialzellen  bestimmt,  und  gehen 
zu  Grunde,  wenn  sie  jene  nicht  erreichen.  Dadurch,  sowie  durch 
das  äussere  Kennzeichen,  dass  sie  keine  grüne  Farbe,  sondern  eine 
gelbliche  oder  röthliche  besitzen,  charakterisiren  sie  sich  als  männ- 
liche Schwärmzellen,  als  Spermatozoiden  oder  Samenkörperchen,  obwohl 

Krypt.  Flora  II,  2 


34 

sie  im  Uebrigen  die  Organisation  geschlechtsloser  Zoosporen  besitzen: 
die  Cilien,  das  hyaline  Ende,  die  contractile  Vacuole,  und  den  rothen 
Pigmentfleck.  Die  Spermatozoiden  dringen  durch  die  Löcher  in  der 
Wand  des  Oogoniums  ein  und  verschmelzen  mit  den  runden,  dort 
befindlichen  Oosphaeren,  die  sich  in  Folge  dessen  zu  befruchteten 
Dauersporen  oder  Oosporen  umwandeln.  Bei  der  andern  den  Sphae- 
ropleaceen  angehörigen  Gattung  Cylindrocapsa  wird  innerhalb  des 
Oogons  nur  eine  einzige  Oosphaere  gebildet. 

Bei  den  Bpliaeropleaceen  scheint,  während  hier  zuerst  eine  aus- 
geprägte Geschlechtlichkeit  auftritt,  das  Vermögen,  ungeschlechtliche 
Zoosporen  zu  bilden,  nur  auf  die  Oospore  beschränkt  zu  sein,  deren 
Inhalt  (bei  Bphaeroplea)  nach  einer  Ruheperiode  in  Gestalt  von 
2 — 8  Schwärmern  ausschlüpft,  die  sich  dann  zu  vegetativen  Fäden  ent- 
wickeln. Noch  vollständiger  haben  sich  die  Zoosporen  als  geschlechts- 
lose Fortpflanzungszellen  neben  der  Geschlechtlichkeit  erhalten  bei  den 
Gattungen  Oedogonium  und  BolhocJioete.  Im  Oogonium  entsteht  hier 
eine  einzige  Oosphaere,  die  Entwickelung  der  Spermatozoiden  zeigt  eine 
neue,  weiter  gehende  Ausbildung  der  Geschlechtlichkeit.  Während 
nämlich  in  seltneren  Fällen  gewisse  Zellen  in  der  Reihe  der  vege- 
tativen Fäden  sich  als  Antheridien  verhalten  und  Spermatozoiden 
entwickeln,  ist  in  den  häufigeren  Fällen  eine  Scheidung  der  Geschlech- 
ter in  verschiedene  Pflänzchen  (Diöcie)  eingetreten,  und  zwar  so, 
dass  entweder  der  männliche,  d.  h.  der  Antheridien-Zellen  tragende 
Faden  dem  weiblichen  ganz  ähnlich  sieht,  nur  dünnere  Zellen  enthält, 
oder  aber  dass  er  aus  nur  einer  oder  wenigen  Zellen  bestehend, 
als  sog.  „Zwergmännchen"  epiphytisch  auf  dem  weiblichen  Faden 
aufsitzt.  In  letzterem  Falle  entwickeln  sich  die  Zwergmännchen 
aus  Zoosporen,  und  bringen  nur  eine  geringe  Anzahl  von  Spermatozoi- 
den^ ] — 4^  hervor.  Die  Oospore  entwickelt  auch  hier  beim  Keimen 
Schwärmzellen. 

Die  Gattung  Vaucliena^  deren  vegetativer  Thallus  aus  einem  ein- 
zelligen langen,  verzweigten  Schlauche  besteht  und  welche  grosse, 
an  der  ganzen  Oberfläche  mit  vielen  Cilien  bedeckte  Zoosporen  erzeugt, 
entwickelt  als  seitliche  Ausstülpungen  ihrer  Verzweigungen  Oogonien 
und  Antheridien,  meist  nebeneinander  stehend,  in  ersteren  je  eine 
Oosphaere,  in  letzteren  je  viele  Spermatozoiden;  die  befruchtete 
Oospore  keimt  unmittelbar  zu  einer  neuen  Pflanze  aus. 

Bei  den  Gattungen  Volvox  und  Eudorma,  bei  denen  alle  vege- 
tativen Zellen  immer  bewegt  sind,  bilden  sich  gleichfalls  einzelne 
Zellen  zu  Oogonien^  andere  zu  Antheridien  um,  die  Befruchtung 
erfolgt  in  analoger  Weise,  wie  bei  BiHiaeropUa. 


B5 

Hieran  schliesst  sich  die  Befruchtung  der  fast  sämmtlich  im 
Meere  lebenden  Fucaceeriy  bei  denen  das  Oogonium  eine  oder  mehrere 
Oosphaeren  enthält,  von  welchen  jede  nach  der  Befruchtung  durch  die 
Spermatozoiden  sich  in  eine  Oospore  umwandelt,  die  sofort  keimt. 

Eine  weiter  gehende  Differenzirung  zeigt  das  Product  der  Befruch- 
tung bei  der  Gattung  Goleochaete,  bei  welcher  sich  in  jedem  Anthe- 
ridium  ein  Spermatozoid  entwickelt;  nach  der  Befruchtung  der  Oo- 
sphaere  werden  nämlich  auch  die  benachbarten  Zellen  des  Oogoniums 
zu  einem  eigenthümlichen  Wachsthum  angeregt,  sie  treiben  Aestchen, 
die  sich  als  eine  Art  Berindung  an  das  Oogonium  anlegen  und  es 
umschliessen.  Auch  dadurch  zeichnet  sich  Goleochaete  aus,  dass  das 
Oogonium  einen  besonderen  Fortsatz  zur  Aufnahme  der  Spermato- 
zoiden entwickelt  (von  dem  schon  bei  Oedogommn  eine  Andeutung 
vorhanden  ist),  indem  es  einen  langen,  oben  offenen,  mit  Schleim 
gefüllten  Hals  besitzt. 

In  der  Ordnung  der  Florideen  geht  geschlechtliche  Fortpflan- 
zung nach  einem  ganz  anderen  Typus  als  die  bisher  betrachteten 
vor  sich;  auch  in  morphogenetischer  Beziehung  gehören  dieselben 
einer  andern  Entwickelungsreihe  an.  Bei  ihnen  hat  der  Träger  des 
Befruchtungsstoffes  keine  eigene  active  Bewegung;  die  Samenkörperchen 
entwickeln  sich  im  Antheridium  (Sper7nogonium)  und  besitzen  eine 
kugelförmige  Gestalt,  sind  farblos  und  ohne  Bewegungsorgane;  sie 
führen  deshalb  auch  häufig  einen  andern  Namen:  Spermatium.  Die 
weibliche  Zelle  läuft  in  den  einfachsten  Fällen  in  einen  haarartigen,  an 
der  Spitze  geschlossenen  Schlauch  aus,  das  Trieb ogyn,  welches  die 
Befruchtung  vermittelt.  Diese  kommt  dadurch  zu  Stande,  dass  die 
Samenkörperchen,  vom  Wasser  passiv  fortbewegt,  sich  an  die  Wand 
des  Trichogyns  anlegen  und  mit  ihm  copulirt,  ihren  Inhalt  an  dasselbe 
abgeben.  Die  Folge  der  Befruchtung  ist  hier  aber  nicht  die  Bildung 
einer  einzigen  Spore,  sondern  vielmehr  das  Aussprossen  der  weib- 
lichen Zelle,  die  man  nun  als  Carpogonium  bezeichnet,  in  zahlreiche 
Aeste,  die  an  ihrer  Spitze  je  eine  Carpospore  tragen.  Gleichzeitig 
sprossen  die  umgebenden  Zellen  des  Carpogons  aus  und  bilden  oft 
eine  Umhüllung  der  Carposporen,   die  als  Frucht  bezeichnet  wird. 

Diese  Art  der  Befruchtung  zeigen  unter  den  Algen  des  süssen 
Wassers  die  Gattungen  Lemanea,  Batrachospermum  und  Chantransia, 
Auf  die  complicirteren  Befruchtungsvorgänge  bei  den  Florideen  des 
Meeres  einzugehen,  ist  hier  nicht  der  Ort.  Die  Florideen  besitzen 
ausserdem  noch  eine  ungeschlechtliche  Vermehrung,  die  ihnen  gleich- 
falls eigenthümlich  ist,  nämlich  durch  die  sogenannten  Vierlings- 
sporen oder  Tetra  Sporen.    Dieselben  sind  unbewegliche  Gonidien, 


welche  ihren  Namen  davon  haben,  dass  sie  in  den  meisten  Fällen 
zu  je  4,  in  einer  Miitterzelle  (T  etrasporangium)  entstehen  und 
entweder  auf  der  Spitze  einer  Tragzelle  oder  gruppenweise  im  Thallus 
eingesenkt  vorkommen.  Ihre  Stellung  zu  einander  und  der  Ort  ihres 
Auftretens  ist  sehr  constant;  mitunter  entstehen  sie  auf  besonderen 
ungeschlechtlichen  Individuen,  während  sie  den  geschlechtlichen  fehlen. 


Wie  bereits  mehrere  Male  beiläufig  erwähnt  worden  ist,  besitzen 
die  meisten  Algen  nicht  bloss  eine  einzige  der  im  Vorstehenden 
aufgezählten  Vermehrungsweisen,  sondern  in  der  Regel  wenigstens 
zwei  verschiedene,  manchmal  auch  mehr. 

Nur  die  Familien  der  Chroococcaceen,  OsciUarieerij  Nostoceen, 
Stigonemeen,  Scytonemeen  und  Rwularieen  besitzen,  so  weit  unsere 
Kenntnisse  reichen,  einzig  und  allein  eine  Vermehrung  durch  Thei- 
lung.  Zwar  sind  bei  den  meisten  dieser  Familien  Dauerzustände 
bekannt,  welche  einer  Reproduction  dienen,  und  die  man  der  bloss 
vegetativen  Vermehrung  gegenüberstellen  kann,  allein  diese  Dauer- 
zustände sind  doch  nichts  weiter  als  zu  längerem  Widerstände  gegen 
ungünstige  Einflüsse  ausgerüstete  Zellen,  die  durch  Theilung  entstan- 
den sind,  und  wiederum  Theilungen  eingehen.  Die  genannten  Fami- 
lien besitzen  weder  eine  geschlechtliche  Fortpflanzung,  noch  eigentliche 
durch  Cilien  bewegte  Zoosporen,  wohl  aber  vermehren  sich  die 
fadenförmigen  Arten  durch  bewegliche  Keimfäden  (Hormogonien), 
d.  h.  durch  Fadenstücke,  welche  aus  der  Scheide  des  Mutterfadens 
herauskriechen  und  sich  einen  neuen  Wohnsitz  aufsuchen. 

Auf  der  anderen  Seite  giebt  es  unter  der  Familie  der  Protococca- 
ceen  eine  Anzahl  Geschlechter,  von  denen  wir  nur  eine  einzige  Art 
der  Vermehrung  kennen-,  sie  pflanzen  sich  nur  durch  Zoosporen,  oder 
doch  durch  unbewegliche  Gonidien  fort,  welche  den  Zoosporen  entspre- 
chen und  sich  zu  mehreren  in  einer  Mutterzelle  bilden;  dies  sind  die 
G euer 2l  Sciadium,  Ophtocytium,  Charac{mn,Protococcus,  Scenedesinus, 
Sorastrumj  Staurogenia^  Coelastrum ;  unbekannt  ist  die  Vermehrung 
von  Polyedrimn.  Diejenigen  wenigen  Algen,  welche  ausser  diesen  keine 
eigentlich  vegetative  Theilungen  besitzen,  haben  entweder  Zoosporen 
und  Geschlechtsorgane  (Sijfhoneae)  oder  sie  entwickeln  mehr  als  eine 
Art  von  Zoosporen,  was  auf  einen  noch  unbekannten  Geschlechts- 
vorgang hindeutet  (Pediastrum).  Alle  andern  Algen  besitzen  ausser 
der  Zellvermehrung  durch  Theilung  noch  eine  Fortpflanzung  durch 
Zoosporen    oder    durch    Producte    eines    geschlechtlichen    Actes'). 

1)  Nur  bei  wenigen  ist  bloss  Theilung  bekannt:  Microthamnion,  Diclyo- 
sjihacrnan,  Pulmodaclylon,  Jfurmosjwra,  fScnluOchlamya,  Palinella,  Poriihyrldiwn^ 


37 

Eine  Anzahl  von  Algen  zeigt  Zoosporenbildung  und  geschlechtliche 
Befruchtung  (Oosporeae  Cohn),  andere  zweierlei  Zoosporen,  von  denen 
die  einen  sich  vegetativ  entwickeln,  die  snadern  co-pMWren  {Synzoosporeae 
Cohn),  wieder  andere  nur  einerlei  Zoosporen,  bei  denen  Copulation  nicht 
beobachtet  ist,  ausserdem  aber  auch  Dauerzellen  (Draparnaldia^  Chae- 
topho7'a,  Sttgeoclonmm  u.  a.);  eine  grosse  Abtheilung  hat  gar  keine 
Zoosporen,  aber  einen  geschlechtlichen  Vorgang,  nämlich  die  Con- 
jugation  aufzuweisen  (Zygophyceae  Cohn,  Zygnemeen,  Desmidieen 
und  Bacillariaceen) ;  die  Florideen  endlich  besitzen  geschlechtliche 
Befruchtung  und  ungeschlechtliche  Tetrasporen. 

Diese  verschiedenen  Fortpflanzungsweisen  einer  und  derselben 
Species  stehen  nun  in  der  Regel  mit  einander  in  einem  Wechsel- 
verhältniss,  sodass  während  der  Zeit  des  lebhaftesten  Wachsthums 
unter  den  günstigsten  äusseren  Bedingungen  die  Fortpflanzung  durch 
unbewegliche  Gonidien  und  durch  vegetative,  ungeschlechtliche  Zoo- 
sporen andauert;  dieselben  sind  so  organisirt,  dass  sie  sich  sofort 
weiter  entwickeln,  und  dienen  also  der  Propagation  der  Art.  Beim 
Herannahen  der  Ruheperiode  dagegen,  des  Winters  oder  des  Hoch- 
sommers, hört  die  Bildung  der  wenig  resistenten  Propagationsorgane 
auf  und  es  werden  Dauerzustände,  entweder  vegetative  Dauerzellen, 
oder  aus  einem  geschlechtlichen  Prozess  hervorgegangene  Dauer- 
sporen (Oosporen  oder  Zygosporen)  erzeugt.  Das  Abwechseln  dieser 
beiden  Zustände,  von  denen  der  eine  der  vegetativen  Vermehrung, 
der  andere  der  Reproduction  der  Art  dient,  bezeichnet  man  als  Gene- 
rationswechsel. Man  kann  es  nun  als  Regel  annehmen,  dass  die 
beiden  Generationen  (Wechselgenerationen),  wo  dieselben  deutlich  aus- 
geprägt sind,  der  Art  mit  einander  abwechseln,  dass  aus  dem  Pro- 
ducte  der  Geschlechtsorgane  immer  eine  ungeschlechtliche  hervorgeht, 
aus  letzterer  aber  nicht  sofort  wieder  eine  geschlechtliche,  sondern 
in  der  Regel  eine  Reihe  von  ungeschlechtlichen,  bis  bei  eintretenden 
günstigen  Bedingungen  wieder  einmal  eine  geschlechtliche  gebildet 
wird.  Am  deutlichsten  spricht  sich  dieses  Verhältniss  bei  denjenigen 
Familien  aus,  welche  geschlechtslose  Zoosporen  und  Geschlechts- 
organe entwickeln. 

So  ist  z.  B.  bei  Oedogonium  die  Oospore  das  Produkt  einer 
geschlechtlichen  Generation;  aus  der  Oospore  entstehen  auf  unge- 
schlechtlichem Wege  Zoosporen,  aus  diesen  durch  Keimung  und  Zell- 

Botrydina,  Nephrocytmm,  Oocystis,  BhapMdium,  Dactylococcus,  Stichococcus, 
Eremospliaera.  Doch  schliessen  sich  dieselben  entweder  andern  Gattungen  als 
so  nahe  Verwandte  an,  dass  sie  mit  diesen  zusammengestellt  werden  können, 
oder  es  sind  vermuthlich  auch  Entwickelungszustände  anderer  Algen. 


38 

theilung  einreihige  Fäden,  die  sich  ebenfalls  auf  nngesehlechtlichem 
Wege  durch  Zoosporen  vermehren;  zuletzt  erscheint  wieder  eine 
geschlechtliche;  Antheridien  und  Oogonien  tragende  Generation. 

Wenn  es  sich  nun  darum  handelt,  die  mit  einer  so  grossen 
Mannigfaltigkeit  der  Vermehrung  begabten,  auch  in  vegetativer  Ent- 
wickelung  auf  sehr  verschiedenen  Stufen  stehenden  Algen  durch 
Aufstellung  charakteristischer  gemeinsamer  Merkmale  zu  Familien, 
die  Familien  wieder  zu  Ordnungen  zusammenzustellen,  also  in  ein 
System  zu  bringen,  welches  natürliche  Verwandte  nicht  von  ein- 
ander trennen,  aber  auch  leicht  kenntliche,  womöglich  praktisch 
leicht  verwendbare  Charaktere  benützen  soll,  so  bieten  sich  hierbei 
eine  Menge  von  Schwierigkeiten  dar. 

Man  begegnet  bei  den  Algen  einer  ganzen  Anzahl  von  Merk- 
malen, welche  zur  Abgrenzung  auch  grösserer  Gruppen  verwendet 
werden  können  und  dazu  auch  schon  verwendet  worden  sind.  Drei 
verschiedene  Methoden  bei  der  Classification  kann  man  im  grossen 
und  ganzen  unterscheiden:  bei  der  einen  wird  nur  auf  die  vege- 
tativen Merkmale  Rücksicht  genommen,  bei  der  andern  nur  auf  die 
Reproduction;  eine  dritte  endlich  sucht  durch  Vereinigung  beider 
ein  möglichst  natürliches  System  zu  gewinnen. 

Fasst  man  zunächst  die  vegetativen  Merkmale  ins  Auge,  so  scheint 
sich  eine  leichte  Unterscheidung  der  ihr  ganzes  Leben  lang  nur  aus 
einer  einzigen  Zelle  bestehenden  Algen  von  den  mehrzelligen  darzu- 
bieten; allein  sobald  man  auf  die  Entwickelungsgeschichte  eingeht, 
erweist  sich  dieser  Unterschied  als  unhaltbar.  Es  giebt  eine  grosse 
Anzahl  von  Algen,  die  meisten  Desmidieen  und  Bacülariaceen^ 
welche  uns  in  der  Regel  in  einem  einzelligen  Zustande  begegnen, 
und  doch  lehrt  die  Entwickelungsgeschichte,  dass  diese  Algen  nicht 
im  Stande  sind,  innerhalb  einer  einzigen  Zelle  den  gesammten  Cyclus 
ihrer  Lebenserscheinungen  abzuwickeln,  weil  zur  Copulation  zwei 
Zellen  gehören  und  das  Product  derselben,  die  Zygospore,  eine  neue 
Zellform  ist,  die  demselben  Entwickelungskreise  angehört.  Vau- 
cheria  und  Botrydium  bieten  ähnliche  Schwierigkeiten.  Ferner  haben 
umgekehrt  viele  mehrzelligen  Algen  einzellige  Entwickelungszustände, 
Gonidien,  Sporen  u.  s.  w.,  die  man  von  einzelligen  Algen  oft  kaum 
würde  unterscheiden  können. 

Eine  andere,  zuerst  von  Harvey  durchgeführte  Eintheilung  der 
Algen,  welche  auf  vegetative,  und  darum  sehr  bequem  zu  hand- 
habende Merkmale  gegründet  ist,  benützt  zur  Unterscheidung  der 
Ordnungen  die  in  den  Algen  vorkommenden,  charakteristischen  Farb- 
stoffe  und   theilt   ein   in:    braune,   blaugrüne,   chlorophyllgrüne   und 


39 

rothe  Algen.  So  wenig  auch  an  sich  gegen  diese  sehr  übersichtliche 
Eintheilungsweise  einzuwenden  ist,  da  ja  bei  der  Abgrenzung  der 
Algen  selbst  ihre  Färbung  zum  massgebenden  Merkmale  erhoben 
ist,  so  zeigen  sich  doch  mancherlei  Uebelstände.  Es  ist  auf  die 
immerhin  höchst  bedeutsamen  Merkmale  der  Fortpflanzung  gar  kein 
Gewicht  gelegt,  und  daraus  folgt,  dass  die  Abtheilung  der  blaugrünen 
Algen  nur  dann  eine  durch  Mangel  an  Zoosporen  und  geschlecht- 
licher Befruchtung  sich  auch  sonst  sehr  übereinstimmend  verhaltende, 
natürliche  Gruppe  (Phycochromaceae)  bildet,  wenn  die  ebenfalls  blau- 
grünen Süsswasserflorideen  abgetrennt  werden;  unter  den  braunen 
Algen  sind  Bacülariaceen  und  Fucaceen,  unter  den  chlorophyllgrünen 
(Chloro'phyllophyceae)  sehr  verschiedenartige  Gruppen  vereinigt,  wäh- 
rend der  natürlichen  Verwandtschaft  zu  Liebe  die  Abtheilung  der  rothen 
nur  die  Florideen  enthält  —  die  nicht  immer  roth  sind,  —  dagegen 
nicht  die  gleichfalls  rothen  Arten  oder  Gattungen  anderer  Abthei- 
lungen (Protococcus,  PalmeHüj  Qloeoca'psa,  Clathrocystisy  Oscülaria, 
Phormidiumj  Cliroole'pus  u.  a.). 

Von  den  auf  die  Fortpflanzung  gegründeten  Eintheilungen  ist  die 
alte  von  Kützing  aufgestellte  in  Isocar^^eae  und  Heterocarjjeae 
dem  gegenwärtigen  Standpunkt  der  phycologischen  Forschungen  nicht 
mehr  entsprechend;  dagegen  die  ziemlich  zahlreichen  neueren  Ver- 
suche, allein  auf  die  durch  die  Reproduction  gebotenen  Charaktere 
ein  System  zu  gründen,  fallen  zum  Theil  so  künstlich  aus,  dass  sie 
off'enbar  mit  einander  verwandte  Formen  trennen;  so  lange  nament- 
lich nicht  alle  chlorophyllgrünen  Algen  in  Rücksicht  auf  die  Copulation 
der  Schwärmsporen  untersucht  sind,  sind  diese  Systeme  entweder  zu 
eng,  als  dass  alles  vorhandene  Material  darin  untergebracht  werden 
kann,  oder  zu  willkürlich,  indem  sie  noch  nicht  festgestellte  That- 
sachen  voraussetzen. 

Will  man  daher  ein  möglichst  natürliches  System  der  Algen 
(zunächst  nur  für  den  Umfang  unserer  Flora,  also  nur  mit  Rück- 
sicht auf  die  Algen  des  süssen  Wassers)  aufstellen,  so  wird  man 
eine  Vermittelung  zwischen  den  früheren  Systemen  suchen  müssen, 
durch  welche  die  Merkmale  der  Fortpflanzung  zu  ihrem  Rechte 
kommen,  aber  natürliche  Verwandte  doch  nicht  von  einander  getrennt 
werden.  , 

Zuvörderst  dürfte  es  sich  empfehlen,  so  offenbar  zusammenge- 
hörige, in  sich  abgeschlossene  und  leicht  kenntliche  Abtheilungen, 
wie  die  Phycochrom-haltigen  Algen  (Chroococcaceen  und  Nostocaceen) 
unter  dem  an  ihre  Eigenthümlichkeit  in  der  Vermehrung  anknüpfenden 
Namen  Bchizos^oreae  oder   Bchizoyiliyceae  Cohn,  ferner  die  mit   den 


40 

übrigen  Algen  wenig  verwandten  Florideen^  und  endlich  diejenigen, 
bei  welchen  die  eigentliche  Copulation  unbeweglicher  Primordialzellen 
vorhanden  ist  (Zygnemeen,  Desmidieen  und  Bacülariaceen)  als  Zygo- 
s])oreae  oder  Zygofhyceae  Cohn  abzusondern,  da  sie  sicher  natür- 
liche Ordnungen  bilden. 

Unter  den  übrig»  bleibenden,  sämmtlich  chlorophyllgrünen  Algen 
lassen  sich  als  eine  eigenthümliche  Gruppe  wieder  Vaucheria  (nebst 
seinen  verwandten  Meeresbewohnern)  und  Bofrydium,  obwohl  beide 
sich  in  der  Fortpflanzung  unterscheiden,  als  Schlauchalgen,  Sipho- 
neae  Cohn  (Si'pliophyceae  Rabh.),  ausscheiden.  —  Wollte  man  nun  die 
übrigen  allein  nach  Merkmalen  der  Reprodiiction  eintheilen,  so  wür- 
den offenbar  nahe  Verwandte  im  System  weit  von  einander  entfernt, 
z.  B.  die  fadenförmigen  Oedogonium,  Conferva  und  ülothnxj  oder 
Bolhochaete,  Cladoiohora,  Chaetophora  u.  s.  w.,  vorzüglich  aber  die 
natürliche  Familie  der  Volvocineen  an  3  bis  4  verschiedene  Orte  ver- 
theilt  werden  müssen.  Darum  haben  wir  uns  entschlossen,  bei  der 
vorliegenden  Bearbeitung  vegetative  Merkmale  bei  der  Eintheilung  zu 
benützen,  die  fadenförmigen  einreihigen  und  verzweigten  Algen  als 
Confervoideae  von  den  einzelligen  oder  in  Coenobien  lebenden,  den 
Protococcoi'deaey  zu  trennen  und  in  jeder  dieser  Abtheilungen  einzelne 
Gruppen  nach  der  Ayt  der  Fortpflanzung  aufzustellen,  wobei  verwandte 
Gattungen  neben  einander  zu  stehen  kommen,  und  mit  dem  Fortschreiten 
dieses  Zweiges  der  Wissenschaft  Veränderungen  leicht  vorgenommen 
werden  können.  Bei  der  Eintheilung  der  Familien  in  Gruppen  und 
Untergruppen  sind  im  Hinblick  auf  den  Zweck  dieses  Buches,  das 
Bestimmen  aufgefundener  Arten  zu  ermöglichen,  leicht  kenntliche 
vegetative  Merkmale  vorzugsweise  berücksichtigt  worden.  Das  in 
dieser  Weise  zu  Stande  kommende  System  ist,  wenn  man  von  den  am 
höchsten  organisirten  zu  den  niedersten  Algen  fortschreitet,  folgendes: 


A  1  g  a  e. 


I.  Ordnung:  Florideae. 

1.  Familie:  Lemaneaceae. 

2.  Familie:  Batracliospermaccae. 

3.  B'amilie:  Hildenbraiidtiaceac. 

IL  Ordnung:  Confervoideae. 

a)  Oosporeae. 

4.  Familie:  Coleocliaetaceae. 

5.  Familie:  Oedogoiiiaceae. 

6.  Familie:  Spliaeropleaceae. 

b)  Synzoosporeae  et  Asexuales. 

7.  Familie:  Confervaceae. 

1.  Gruppe:    Ulvinae. 

2.  Gruppe:  Cladophorinae. 

3.  Gruppe:    Ulotrichinae. 

III.  Ordnung:  Siphoneae. 

8.  Familie:  Vaucheriaceae. 

9.  Familie:  Botrydiaceae. 

IV.  Ordnung:  Protococcoideae. 

10.  Familie:  Volvocaceae. 

11.  Familie:  Protococcaceae. 

12.  Familie:  Palmellaceae. 

V.  Ordnung:  Zygosporeae. 

13.  Familie:  Coujugatae. 

1.  Gruppe:  Zygnemeae. 

2.  Gruppe:  Desmidieae. 

14.  Familie:  Bacillariaceae. 

1.  Gruppe:  Bilaterales. 

2,  Gruppe:  Circulares. 

VI.  Ordnung:  Schizosporeae. 

15.  Familie:  Nostocaceae. 

1.  Gruppe:  Bivularieae. 

2.  Gruppe:  Scytonemeae. 

3.  Gruppe:  Stigonemeae. 

4.  Gruppe:  Nostoceae. 

5.  Gruppe :   Oscillarieae. 

16.  Familie:  Chroococcaceae. 


I.  Ordn.   Florideae. 

Geschlechtliche  Fortpflanzung  in  Folge  der  Befruchtung  einer 
weiblichen  Zelle  (Carpogonium),  welche  an  ihrer  Spitze  einen 
mehr  oder  weniger  lang  ausgezogenen  Hals  oder  ein  Anhängsel 
von  verschiedener  Gestalt  (T r i c h  o gy  n i u  m)  trägt.  Diese  Befruch- 
tung wird  vermittelt  durch  rundliche  Samenkörperchen  (Sperma- 
tozoiden,  Antherozoiden),  welche  au  der  Spitze  ein-  oder 
mehrzelliger  Zweige  oder  an  bestimmten  Stellen  der  Thallusober- 
fläche  einzeln  oder  in  Haufen  (Antheridien),  je  einer  in  einer 
Mutterzelle,  erzeugt  werden.  OhneeigeneBewegung  gelangen 
sie,  vom  Wasser  getragen,  an  das  Trichogyn,  adhäriren  daran  und 
befruchten  es,  worauf  aus  Sprossungen  des  Carpogons  (oder  benach- 
barter Zellen,  die  unter  dem  Trichogyn  liegen,  des  sog.  Tricho- 
phorapparates)  ein  Büschel  kurzer  Zweige  entsteht,  deren  End- 
glieder die  Fortpflanzungszellen  (Carposporen)  bilden. 

Ungeschlechtliche  Vermehrung  durch  Gonidien,  welche  ähnlich 
den  Carposporen  an  der  Spitze  besonderer  Zweigchen  oder  zwischen 
Zellen  der  Thallusflächen  meist  zu  je  4  in  einer  Mutterzelle 
gebildet  werden,  und  keine  selbstständige  Bewegung  besitzen 
(Tetrasporen). 

Die  Florideen  enthalten  ausser  dem  Chlorophyll  einen  rothen 
(Phycoerythrin)  oder  blauen  Farbstoff  (Phycocyan)  und  zeigen 
deshalb  selten  eine  grüne,  gewöhnlich  eine  violette,  purpurrothe, 
blaugrüne,  bräunliche  oder  schwärzliche  Farbe. 

Im  Gebiete  unserer  Flora  kommen  nur  vier  hierher  gehörige 
Gattungen  vor,  die  sich  von  einander  sehr  wesentlich  unterscheiden. 

1.  Fam.  Lemaneaceae. 
Einfache  oder  wenig  verzweigte,  borstige,  hohle  Fäden; 
Samenkörperchen  auf  der  Oberfläche  des  Thallus  in  bestimmten 
Zonen  gebildet-,   Carposporen  in  der  Innern  Höhlung  der 
Fäden  stehend;  Tetrasporen  fehlend. 


43 

1.  Gatt.  Lemanea  Bory. 

Ziemlich  grosse,  robuste,  dem  blossen  Auge  als  steife,  borstige 
Rasen  erscheinende  Wasserbewohner  von  dunkel  bläulichgrüner 
oder  bräunlicher,  auch  schwarzer  Farbe.  Die  einzelnen  bor- 
stenförmigen  Fäden  sind  einfach  oder  verzweigt,  in  der  Regel  in 
bestimmten  Abständen  knotig  verdickt.  Sie  sitzen  auf  einem 
sehr  feinen,  dem  blossen  Auge  kaum  sichtbaren  fädigen  Gewebe 
auf  (bei  Sirodot  Thalle  genannt),  welches  mit  Haarwurzeln  an 
der  Unterlage  befestigt  ist,  und  aus  dem  sich  die  dicken  fruchtbaren 
Borsten  erheben.  Diese  fruchtbaren  Fäden  sind  im  Innern  hohl, 
nur  in  der  Mitte  der  Höhlung  von  einer  axilen  Zell- 
reihe durchzogen,  die  durch  kreuzförmig  gestellte,  in  bestimm- 
ten Entfernungen  stehende,  balkenartige  Zellen  mit  dem  hohl- 
cylindrischen  Gewebe  der  Aussenseite  in  Verbindung  steht.  Dieses 
äussere  Gewebe  besteht  aus  einem  mehrschichtigen  Mantel  von 
Zellen,  deren  äusserste  dicht  zusammenschliessen. 

In  diesem  Wandgewebe  liegen  an  bestimmten  Stellen  die 
Carpogonien,  welche  ein  keulenförmiges  Trichogyn  tragen, 
das  zur  Zeit  der  Geschlechtsreife  aus  dem  äusseren  Rindenge- 
webe heraus  ins  Wasser  ragt.  Die  Samenkörperchen  bilden  sich 
in  sehr  grosser  Anzahl  an  der  Aussenseite  des  Fadens  an  den 
Anschwellungen  desselben,  wo  sie  je  eines  in  einer  Mutterzelle 
auf  der  Spitze  einer  Trägerzelle  stehen  und  die  Oberfläche  des 
Knotens  ganz  oder  mit  Unterbrechungen  überziehen. 

Die  Sprossungen  des  Carpogons  nach  der  Befruchtung  sind 
nach  der  Innern  Höhlung  des  Fadens  gerichtet,  wo  auf  der  Spitze 
von  Tragzellen  die  kettenförmig  gereihten  Carposporen  in 
Büscheln  beisammen  stehen, 

1.  L.  fluviatilis  Ag.  {Sacheria  fluviatiUs.  Sirod.)  Fäden  einfach  oder 
wenig  verzweigt,  grade,  nach  unten  plötzlich  in  ein  viel  dünneres  Stielchen 
auslaufend,  8  -  16  cm  lang;  die  knotigen  Anschwellungen  nicht  sehr  ausge- 
prägt, in  der  Regel  von  drei  regelmässig  im  Wirtel  stehenden 
Papillen  gebildet,  welche  von  Antheridien  besetzt  sind.  Der  axile  Zell- 
strang in  der  Mitte  des  Fadens  besteht  nur  aus  einer  einzigen 
Reihe  von  Zellen.     Eine  Abart  davon  ist: 

b)  tenuior  Rabh.,  nur  5  cm  lang  mit  wenig  deutlichen  Papillen. 
Auf  Steinen  in  Bächen  des  Vorgebirges  und  Hochgebirges,   oft  in  grosser 
Menge:   Aupagrund,   Dorfbach   zu   Flinsberg,    Mühlbach   zu   Michelsdorf   und 
Schlesierthal   im   Eulengeb.,   in   der   Lomnitz   am   Hornschloss.     Die  Form    b. 
sparsam  am  Fusse  der  Eule  bei  Steln-Kunzendorf 

2.  L.  tornlosa  Ag.  Die  fruchtbaren  Fäden  gebogen,  einfach,  etwa 
5  cm  lang;  die  Knoten  nur  wenig  erhaben,  sodass  der  Faden  wellig  erscheint, 
nicht   aus   Papillen    gebildet,    sondern    in    einer    gleichmässigen 


44 

Anschwellung  bestehend,  in  deren  Mitte  die  Antherldien  ein  unregel- 
mässiges Band  bilden.  Der  centrale  Zellstrang  von  anderen  spiralig 
um  ihn  herumgewundenen  Zellfäden  umgeben. 

An  ähnlichen  Stellen  wie  die  vor. :  häufig  in  den  oberen  Wasserläufen  des 
Hirschberger  Thaies,  besetzt  mit  Chantransia  violacea  Kg.  und  Sphaeria  Lema- 
neae  Cohn.  (Zacken,  Kochel,  Steinseiffener  Wasser  u.  a.);  im  Gesenke  bei 
Karlsbrunn;    im  Queis  bei  Wehrau,  Kr.  Bunzlau. 

3.  L.    sudetiea  Kg.      Dicht    rasig;    Fäden    2  —  8    cm  lang,    gebogen, 
mit  unregelmässig  gestellten  Papillen  besetzt. 
Auf  Steinen  im  Kochelfalle. 

2.  Fam.  Batracliospermaceae. 
Verzweigte  Fäden,  aus  einer  Hauptaxe  und  einem  mehr 
oder  weniger  entwickelten  System  vonVerzweigungen  beste- 
hend; Spermatozoiden  und  Carpogonien  an  der  Spitze 
von  Zweigen;  die  Carposporen  tragenden  Zweigchen  in  kuge- 
ligen dichten  Büscheln ;  Tetrasporen  auf  der  Spitze  von  Zweigchen. 

2.  Gatt.  Batrachospermum  Roth. 

Verzweigte  Wasserbewohner,  gallertartig  Schlüpfer  ige, 
rosenkranzförmige  oder  haarartige  weiche  Fäden 
darstellend.  Sie  besitzen  eine  verzweigte  Hauptaxe,  die  aus 
einer  einfachen  Reihe  über  einander  gestellter  farbloser  cylin- 
drischer  Zellen  besteht;  an  dem  oberen  Ende  einer  jeden  sol- 
chen Zelle  entspringt  ein  Wirtel  von  Zweigen,  die  sich 
auf  4 — 6  Basilarzellen  bilden  und  durch  vielfache  (in  der  Regel 
dichotome)  Verzweigungen  bald  mehr,  bald  weniger  dichte  Büschel 
darstellen,  welche  dem  blossen  Auge  als  dunkle  Knötchen  erscheinen. 
An  den  Basilarzellen  entspringen  auch  anders  gestaltete  ( a  c  c  e  s  - 
sorische)  Zweige,  die  senkrecht  abwärts  wachsen,  sich  an  das 
Internodium  der  Hauptaxe  anlegen,  und  dadurch  eine  Berin- 
dung  von  verschiedener  Dicke  herstellen.  Von  den  accessorischen 
Zweigen  gehen  oft  wagerecht  abstehende  Verzweigungssysteme 
aus  (Interstitialzweige),  die  den  wirtelständigen  gleich 
gestaltet  sind;  je  zahlreicher  sie  vorhanden  sind,  desto  dünner 
und  undeutlicher  werden  die  Wirtel ;  fehlen  die  Interstitialzweige, 
so  sind  die  Wirtel  deutlich  und  kräftig. 

Diese  wirteltragenden  Axen  entspringen  auf  einer  unregel- 
mässigen Zellschicht,  die  dem  Substrat  durch  Haarwurzeln  fest 
angeheftet  ist.  Doch  entstehen  sie  auf  dieser  Zellschicht  nach 
Sirodot  nicht  unmittelbar,   sondern  sind  heteromorphe  Zweige 


45 

einer  Art  von  Prothallium,  welches  in  seiner  Gestalt  manchen 
Arten  von  Chantransia  gleichkommt,  und  sich  wie  diese  durch 
Gonidieu  vermehrt.  Das  Prothallium  entsteht  nämlich  aus  der 
Keimung  der  Carposporen,  indem  diese  zunächst  durch  der  Unter- 
lage angedrückte  Verzweigungen  jene  flächenförmige  Zellschicht 
bilden,  auf  welcher  sich  später  aufrechte  Verzweigungen  ent- 
wickeln. Es  würden  danach  gewisse  Chantransien  als  niedere 
Entwickelungsstufen  von  Batrachosper^nmn  zu  betrachten  sein-, 
indessen  ist  durchaus  nicht  erwiesen,  dass  alle  Chantransien  nur 
Zustände  von  jenem  sind,  vielmehr  hat  Sirodot  selbst  an  einer 
solchen  geschlechtliche  Fortpflanzung  nachgewiesen. 

Die  Carpogonien  zeigen  verschieden  geformte  T r i c h o g y n e 
und  erscheinen  in  den  Zweigwirteln  (ausnahmsweise  auch  auf 
den  Interstitialzweigen) ;  die  Antheridien,  mitunter  auf  andern 
Individuen,  an  der  Spitze  der  Wirtelverzweigungen.  Die  Carpo- 
sporen tragenden  Zweigchen  stehen  dicht  gedrängt  in  kugelig 
geformten  Büscheln. 

Die  einzelnen  Arten  gehen  durch  zahlreiche  Formen  in  einan- 
der über;  mit  ziemlicher  Sicherheit  lassen  sich  folgende  unter- 
scheiden : 

4.  B.  moniliforme,  Roth.  Sehr  veränderlich  in  der  Ausbildung  der 
Schleimhülle,  Länge  der  Internodien,  Entwickelung  der  accessorischen  Zweige 
und  Dichtigkeit  der  Zvveigwirtel.  Farbe  violett,  bräunlich,  schwärzlich,  purpur- 
farben (var.  purpiirascens.J,  selten  blaugrün.  Die  accessorischen  Zweige  tragen 
gar  keine  oder  sehr  spärliche  Interstitialzweige.  Die  hauptsäch- 
lichsten Formen  sind: 

a.  typicum  n.  var.     Internodien  berindet,  ohne  Interstitialzweige;  Zweig- 

wirtel  voll,  deutlich  von  einander  getrennt;    Farbe  bräunlich,  schwärzlich 

oder  dunkelgrünlich. 
h.  p)ulclierrimum  Bory.     Internodien  fast  unberindet,  solang,  dass  die 

kugeligen,  vollen  Zweigwirtel  weit  von  einander  abstehen;    Farbe  violett 

oder  purpurn. 

c.  confusum  (Hass.).  Internodien  verkürzt,  stark  berindet  und  robust; 
Zweigwirtel  sehr  dicht,  nahe  an  einander  stehend  und  sich  berührend; 
Interstitialzweige  vorhanden.     Sehr  kräftige  Form  von  a. 

d.  Kühnianum  (Rabh.).  Kleine  Form,  Axe  wenig  verzweigt;  Farbe 
blaugrün. 

e.  atrum  (Harv.).  Internodien  sehr  lang,  berindet,  mit  sehr  kurzen 
(1  —  2-zelligen)  Interstitialzweigen  besetzt.  Zweigwirtel  sehr  wenig 
entwickelt. 

In  Bächen  und  Torfgräben  nicht  selten.  Am  Margarethendamm  und  bei 
Domatschine  bei  Breslau;  um  Strehlen  bei  Peterwitz;  um  Proskau;  am 
Hammer-,  OUschow-  und  im  Turliske- Teich  bei  Tillowitz,  Kr.  Falkenberg; 
Gr.-Krausche  und  Queckbrunnen  bei  Bunzlau;   Langenbielau ;    im  Schlesierthal 


46 

und  seinen  Nebenthälern;  auf  der  Grossen  Strohliaube  bei  Silberberg;  auf 
den  Seefeldern  bei  Reinerz.  Die  Formen  c.  in  Bächen  an  der  Sonnenkoppe, 
d.  bei  Gr.-Krausche  bei  Bunzlau  und  am  Hammerteich  bei  Tillowitz  auf 
Schneckengehäusen. 

5.  B.  vagum  Ag.  Die  ebenfalls  sehr  veränderliche  Art  unterscheidet 
sich  von  der  vorigen  hauptsächlich  durch  die  reichlich  und  zahlreich 
entv^ickelten  Interstitialz vveige  und  die  damit  zusammenhängende  sehr 
schwache  Entwickelung  der  Zweigwirtel.     Farbe  in  der  Regel  grün. 

Bis  jetzt  nur  auf  den  Seefeldern  bei  Reinerz  gefunden;   dort  ziemlich  häufig. 


3.  Gatt.  Chantransiä  Fr. 

Kleine  Wasserbewohner,  stahlblaue,  bräunliche  oder  rothe 
Büschel  bildend,  von  weit  einfacherem  Bau  als  Batraclwfipermum. 
An  einer  einfachen  oder  verzweigten  Hauptaxe  entspringen 
mehr  oder  weniger  verästelte,  der  Ha  uptaxegleich  gestaltete 
Verzweigungen,  die  aber  weder  Wirtel  noch  Berindungen 
bilden. 

Geschlechtliche  Fortpflanzung,  ähnlich  wie  bei  der  vorigen 
Gattung  (nach  Sirodot),  in  Folge  der  Befruchtung  eines  mit 
einem  Trichogyn  versehenen  Carpogons,  welches  auf  Seitenäst- 
chen  sitzt,  durch  rundliche  Samenkörperchen.  Carposporen  in 
kleinen  Büscheln  an  der  Spitze  kurzer  Zweigchen,  ähnlich  wie  bei 
voriger  Gattung. 

Ungeschlechtliche  Vermehrung  durch  Tetrasporen,  die  zu  4 
auf  der  Spitze  einer  Zelle  gebildet  werden  und  den  Carposporen 
gleich  sehen. 

lieber  das  Verhältniss,  in  welchem  einige  Chantransiä- Arten 
vielleicht  zu  Batrachos2)ermum  stehen,  s.  d. 

G.  Ch.  chalybea  Fr.  Bildet  büschelige  Rasen  bis  zu  10  mm  Länge, 
von  stahlblauer  Farbe.  Fäden  grade,  Aestchen  aufrecht,  meist  straff 
angedrückt.     Carposporen- Häufchen  auf  den  Seitenästchen. 

p]ine  Abänderung  mit  runden,  dicht  polsterförmigen  Rasen  heisst/.  radiansK  t  z. 

Zellen   10 — 11  jtt  dick,  3  —  6  mal  so  lang. 

In  Bächen  auf  Steinen,  Holz  und  Moosen;  stellenweise:  um  Breslau  bei 
Riemberg;  um  Strehlen  am  Leichnamsberg;  am  Hammerteich  bei  Tillowitz  Kr. 
P'alkenberg;  im  Forellenteich  bei  Steln-Kunzendorf  a.  d.  Eule;  im  Abfluss  der 
Badequelle  in  Johannisbad.     Die  Form  radians  bei  Domatschine  b.  Breslau. 

7.  Ch.  Herrmanni  Desv.  Rasenblass  purpurroth,  bis  6  mm  lang; 
Aestchen  aufrecht  abstehend,  mit  zugespitzten,  oft  in  ein  Haar  aus- 
laufenden Endzellen. 

Zellen  9—12  ft  dick,  3 — 6  mal  so  lang. 

An  ähnlichen  Stellen,  wie  vor.,  scheint  selten :  Zackenfall  an  Fonllnalia 
scjuamosa  L.;  Dretschcn  i.  d.  Ober-Lausitz. 


47 


rundlich  oder  polsterförmig;  Aestchen  au  fr  echtabstehend,  mit  stumpfen 
Endzellen. 

Zellen  8 — 9  fi  dick,  3 — 6  mal  so  läng. 

Auf  Lemanea  im  Zacken,  Kochel,  Steinseiffener  Wasser;  auf  Steinen  bei 
Stein-Kunzendorf  a.  d.  Eule. 

9,  Ch.  pygmaea  Ktz.  Rasen  dunkel  stahlblau  oder  grünlich, 
2—3  mm  lang,  strahhg;  Aestchen  aufrecht  abstehend,  mit  abgerundeten 
Endzellen. 

Zellen  11  —  14  fi  dick,  2 — 3  mal  so  lang. 

An  einem  Holzwehre  bei  Domatschine  bei  Breslau;  bei  Görlitz;  Dretschen 
i.  d.  Ober-Lausitz, 

3.  Farn.  Hildenbrandtiaceae. 

Thallus  häutig  ausgebreitet-  Tetrasporen  in  Behäl- 
tern dem  Thallus  eingesenkt;  geschlechtliche  Fortpflan- 
zung unbekannt. 

4.  Gatt.  Hildenbrandtia  Nardo. 

Algenkörper  häutig,  flach  ausgebreitet,  der  Unterlage  ange- 
wachsen, aus  mehreren  Schichten  kleiner  rundlicher  Zellen  mit 
rothem  Inhalt  bestehend. 

Nur  eine  ungeschlechtliche  Fortpflanzung  durch  Tetrasporen 
ist  bekannt,  welche  sich  zu  je  4  in  einer  Mutterzelle  (Tetra- 
sporangium)  bilden.  Die  Tetrasporangien  sitzen  in  grösserer 
Zahl,  untermischt  mit  unfruchtbaren  Zellen  (Paraphysen)  in  urnen- 
förmigen  Höblungen  des  Thallus,  welche  oben  durch  ein  Loch 
geöfinet  sind  und  sich  von  aussen  als  erhabene  Pusteln  zu  erken- 
nen geben. 

Im  Gebiete  kommt  nur  eine  Art  vor: 

10.  H.  rivularis  Ag.  Thallus  Steine  incrustirend  und  einen  ausge- 
breiteten, häutigen,  purpurrothen  Ueberzug  bildend.  Tetrasporangien  birn- 
förmig;  Zellen  des  Thallus  länglich  rund  oder  eckig. 

Zellen  3,5 — 4  ^  dick,  1  —  2  mal  so  lang. 

In  Gebirgsbächen,  selten:  am  Rummels-,  Leichnams-  und  Kalinkeberg 
bei  Strehlen;  Gorkauer  Wasser  am  Zobten;  an  einem  kleinen  Wasserfall 
oberhalb  Stein-Kunzendorf  a.  d.  Eule. 


48 


II.  Ordn.    Confervoideae. 

Vielzellige,  fadenförmige  Algen,  die  entweder  unver- 
zweigte oder  verzweigte  Zellreihen,  selten  flächenförmig  ver- 
wachsene, häutige  Thallome  darstellen,  mit  c h  1  o  r o  p  h  y  1 1  gr  ü  n  e m 
Zellinhalt '),  der  nur  selten  eine  bestimmte  Anordnung  zeigt, 
sondern  meist  eine  äussere  Plasmasehicht  oder  das  gesammte 
Zellplasma  gleichmässig  gefärbt  erscheinen  lässt;  Zellhaut  nie 
verkieself^). 

Von  den  auf  ihre  Fortpflanzung  untersuchten  Gattungen  zeigen 
einige  Geschlechtsorgane,  nämlich  weibliche  Zellen  (Oogonien), 
deren  Inhalt  meist  eine,  selten  mehrere  Oosphaeren  bilden, 
und  männliche  (A n t h e r i d i e n),  in  denen  sich  Spermatozoiden 
entwickeln.  Bei  einigen  andern  ist  die  Copulation  von 
Schwärm  Sporen  beobachtet  (Cladophora  und  Ulothr{x)\  die 
übrigen  sind  noch  nicht  hinreichend  bekannt,  doch  lässt  sich 
als  wahrscheinlich  annehmen,  dass  sie  sich  in  ihrer  Fortpflanzung 
den  letzteren  anschliessen.  Es  lassen  sich  also  in  dieser  Ord- 
nung eine  Anzahl  von  Arten  ausscheiden,  welche  sexuelle  Verhält- 
nisse zeigen,  während  die  übrigen  auf  einer  niederen  Entwicke- 
lungsstufe  stehen,  die  allerdings  schon  Andeutungen  von  Sexualität 
enthält. 

a.  Oosporeae. 
Oogonien  und  Antheridicn  vorhanden;  aus  der 
Oosphaere  entwickelt  sich  nach  der  Befruchtung  eineOospore, 
indem  sich  erstere  mit  einer  dicken  Haut  umgiebt  und  zur  Dauer- 
zelle wird.  Die  Spermatozoiden  entstehen  an  verschiedenen 
Orten  und  sind  von  verschiedener  Gestalt.  Immer  mit  eigener 
Bewegung  begabt  schlüpfen  sie  durch  eine  Oeffnung  des 
Oogons  und  vollbringen  die  Befruchtung  durch  Verschmelzen  mit 
der  Oosphaere. 

Bei  den  meisten  Angehörigen  dieser  Abtheilung  ist  eine  unge- 
schlechtliche Vermehrung  durch  Zoosporen  bekannt. 


1)  Nur  bei  Chroolepus  ist  der  Zelliiihalt  oft  rothbraun  gefärbt. 

2)  Von  den  fadenförmigen  Zygnemeen  unterscheiden  sich  die  unver- 
zweigten Conferven  auch  im  vegetativen  Zustande  durch  die  Vertheilung  des 
Chlorophylls,  welches  bei  ersteren  eine  ganz  bestinunte,  bei  den  eiirielnon 
Gattungen  verschiedene  Anordnung  zeigt. 


49 

4.  Farn.  Coleochaetaceae. 

Kleine,  lebhaft  grüne  Wasserbewoliner,  bei  denen  gesclilecht- 
liche  und  ungeschlechtliche  Fortpflanzung  bekannt  ist.  Das 
Oogonium  besteht  aus  einer  Zelle,  die  am  oberen  Ende  in 
einen  langen,  an  der  Spitze  sich  öffnenden,  dem  Trichogyn  der 
Florideen  ähnlichen  Hals  ausläuft,  und  am  Ende  einer  vegeta- 
tiven Zellreihe  steht.  An  benachbarten  Zellen,  oder  an  andern 
Pflänzchen,  bilden  sich  die  Antheridien,  2 — 3  auf  einer  Trag- 
zelle ;  in  j  edem  entsteht  ein  S  p  e  r  m  a  t  o  z  o  i  d ,  welches  sich  mit 
Hilfe  von  2  Cilien  selbstständig  fortbewegt.  Nach  der  Befruch- 
tung wächst  aus  den  unter  dem  Oogonium  liegenden  Zellen  eine 
Berindung  um  dasselbe  hervor,  und  die  so  eingehüllte  Oospore 
überwintert.  Im  nächsten  Frühjahr  theilt  sich  der  Inhalt  derselben 
in  mehrere  Partien,  von  denen  jede  als  Schwärmzelle  die  Rin- 
denschicht  verlässt  und  eine  neue,  ungeschlechtliche  Pflanze 
hervorbringt. 

Die  ungeschlechtliche  Vermehrung  erfolgt  durch  Schwärm- 
sporen, die  in  allen  vegetativen  Zellen  entstehen  können,  ähnlich 
wie  Spermatozoiden  gestaltet  sind,  nur  bedeutend  grösser,  und  sich 
gleichfalls  mit  Hilfe  von  2  Cilien  fortbewegen. 

Die  Familie  enthält,  so  weit  sicher  bekannt,  nur  eine  Gattung. 

5.  Gatt.  Coleochaete  Breb. 

Die  Pflänzchen,  etwa  1  —  2  mm  gross,  bilden  grüne  punkt- 
förmige Polster  an  lebenden  und  abgestorbenen  Wasserpflanzen. 
Sie  bestehen  aus  einer  Anzahl  radial  gestellter,  oft  seitlich  mit 
einander  verwachsener  und  dann  eine  Scheibe  bildender  Zell- 
reihen. Die  einzelnen  Zellen  tragen  häufig  sehr  dünne,  in  engen 
Scheiden  steckende  Borstenhaare,  woher  die  Pflanze  ihren  Namen 
erhalten  hat. 

11.  C.  pulvinata  A.Br.  Bildet  kleine  erhabene,  kreisrunde,  etwa 
'2  mm  hohe,  nicht  scheibenförmig  flache  Polster,  welche  aus  radial  gestellten 
Zweigen  bestehen,  die  von  einem  aus  zwei  neben  einander  liegenden  Zellen 
gebildeten  Centrum  ausgehen.  Oogonien  ursprünglich  von  Flaschenform,  aus 
den  Endzellen  der  Fäden  entstehend,  später  vollständig  be rindet  und 
kugelrund.     Antheridien  in  der  Nähe  der  Oogonien  aufsitzend, 

Veget.  Zellen  durchschnittlich  35—43  fi  dick,  kaum  2  mal  so  lang. 
Berindetes  Carpogon  150  [i  dick. 
Reife  Frucht  (ohne  Rinde)  110  /x  dick. 
Antheridien   17  ft  dick,  2^/2  ^^^  ^^  lang. 
Spermatozoiden  17  {i  dick. 
An  Blättern  von  Nuphar  luteum  L.  bei  Marienau  bei  Breslau;  am  Galgen- 
berg und  bei  Peterwitz  bei  Strehlen. 

Krypt.  Flora  IL  4 


50 

1 2.  C.  soluta  P r i n g s li.  Bildet  eine  kleine,  f lache  Scheibe,  welche 
aus  radial  gestellter,  neben  einander  liegenden,  aber  nicht  mit  einander 
verwachsenen  Zweigen  besteht,  deren  Wachsthum  ebenfalls  von  einem 
aus  zwei  Zellen  gebildeten  Centrum  ausgeht.  Carpogonien  von  Flaschenform 
aus  der  vorletzten  Zvveigzelle  hervorgehend,  später  rings  herum  berindet 
und  kugelig.     Antheridien  wie  bei  vor. 

Veget.  Zellen  durchnittlich  25  fi  dick,  2— 3V2  ™al  so  lang. 
Berindetes  Carpogon  200 — 220  fi  dick. 
Reife  Frucht  (ohne  Rinde)  140—150  (i  dick. 
Am  Galgenberg  bei  Strehlen;  bei  Proskau  an  ITotfonia-BVAttern. 

13.  C.  orbicttlaris  Pringsh.     Kleine  flache  kreisrunde  Scheiben, 
bei  denen    die   radialen   Zweige    seitlich    zu    einem    gleichmäss  igen , 
parenchymatischen  Gewebe  verwachsen  sind.    Carpogonien  e i f ö i- - 
mig,    ohne    Halsfortsatz,    auf  der   Unterseite   immer   nackt,    auf  der 
Oberseite   meist   nur   sehr   unvollständig   berindet,   oft  ganz  nackt, 
gewöhnlich  in  concentrische  Kreise  gestellt.     Antheridien  unbekannt. 
Veget.  Zellen  12  —  IT  fi  dick,  etwa  2  mal  so  lang. 
Reife  Frucht  50-66  fi  breit,  66—86  fi  lang. 
Nicht  selten  an  Wasserpflanzen  und  andern  untergetauchten  Gegonständcn, 
um  Breslau,  Strehlen  und  Proskau. 

5.  Farn.  Oedogoniaceae. 

Wasserbewohner,  ans  verästelten  oder  unverästelten 
Zellreihen  bestehend,  an  der  Basis  mit  einer  Fnss- 
zelle  versehen,  die  mit  einer  lappigen  Haftscheibe 
an  der  Unterlage  festsitzt;  mit  eigenthümlicher  Art 
der  Zelltheilung  unter  Aufbrechen  der  Mutterzelle. 

Die  Oogonien  stehen  nackt  in  der  Reihe  der  vegeta- 
tiven Zellen,  die  Antheridien  sind  fadenförmig,  aus 
wenigen  oder  mehreren  über  einander  stehenden  Zellen  bestehend. 
Spermatozoiden  kugelig  oder  kegelförmig,  entstehen  einzeln 
oder  zu  zweien  in  den  Antheridiumzellen.  Oosporen  einzeln 
in  jedem  Oogonium  aus  dessen  ganzem  Inhalte  gebildet, 
reif  meist  roth,  nach  längerer  Ruhe  mehrere  Schwärmzellen  im 
Innern  erzeugend. 

Ungeschlechtliche  Fortpflanzung  durch  Schwärm sporen, 
die  einzeln  in  vegetativen  Zellen  aus  deren  ganzem  Inhalte  sich 
bilden  und  rings  um  eine  hyaline  Stelle  herum  mit  Cilien  ver- 
sehen sind '). 


1)  Während  man  die  Arten  dieser  Familie  nur  nach  den  Merkmalen  der 
Geschlechtsorgane  sicher  bestimmen  kann,  so  lassen  sich  die  hierher  gehörigen 
Algen  doch  leicht  daran  erkennen,  dass  in  Folge  der  eigenthümlichen  Zell- 
theilung einzelne  Zellen  an  ihrer  Spitze  kurze  in  einander  eingeschachtelte 
Zellhautkappen  tragen. 


51 

6.  Gatt.  Oedogonium  Lk. 

Z  e  1 1  r  e  i  h  e  n  u  n  v  e  r  ä  s  t  e  1 1.  Die  Antheridien  stehen  entweder 
im  Verlaufe  derselben  Fäden,  welche  auch  die  Oogonien  tragen 
(mono  eise  he  Arten),  oder  in  besonderen  männlichen 
Pflänzchen  von  sehr  verschiedener  Grösse  und  verschiedener 
Entstehung  (diöcische).  Diese  männlichen  Pflänzchen  sitzen 
entweder  als  kurze,  ein-  bis  mehrzellige  Fädchen  epiphytisch  auf 
oder  in  der  Nähe  der  Oogonien,  und  heissen  dann  Zwerg- 
männchen-, oder  sie  bilden,  unterbrochen  von  vegetativen  Zellen, 
Fäden,  welche  den  weiblichen  gleichgestaltet  sind.  Die  Zwerg- 
männchen entstehen  aus  männlichen  Schwärmzellen  (Andro- 
Sporen),  welche  ihrerseits  wieder  entweder  an  den  weiblichen 
Fäden  (g3'nandrospore  Arten),  oder  auf  besonderen  unfrucht- 
baren (idiandro Spore  Arten)  in  kurzen,  den  Antheridien 
ähnlichen  Zellen  (Androsporangien)  gebildet  werden.  Sind 
die  Zwergmännchen  mehrzellig,  so  unterscheidet  man  die  unterste, 
vegetative  Zelle  als  „Fuss"  von  den  oberen,  in  denen  sich  die 
Spermatozoiden  entwickeln. 

Letztere  befruchten  die  Oosphaere,  indem  sie  mit  derselben  zu- 
sammenfliessen,  nachdem  sich  das  Oogonium  entweder  durch  einen 
aufklappenden  Deckel  oder  durch  ein  r u n d e s  L o ch  geöffnet  hat. 
Die  unter  dem  Oogonium  befindliche  Fadenzelle  wird  als  Sttitz- 
z  e  1 1  e  bezeichnet.  Die  äussere  Haut  der  Oospore  (E  p  i  s  p  o  r  i  u  m) 
ist  glatt,  seltner  stachelig^). 

A.  Monöcische  Arten. 

1    Oogonien  eben,  ohne»  Vorsprünge  in  der  mittleren  Region, 
a.  Oosporen  kugelig  oder  fast  kugelig. 

CC.    Oogonien  kugelig  oder  fast  kugelig. 
Oe.    Petri    Wittr.      Oogonien    einzeln    im   Verlauf  der    veget.  Zellen, 
mit  einem  Loche  in  der  oberen  Hälfte  sich  öffnend;    Oospore  das  Oogo- 
nium   fast   ausfüllend.      Antheridien    1  — 2zellig,    unmittelbar   über    oder 
unter  dem  Oogonium  stehend.     Endzelle  des  Fadens  stumpf,  ohne  Haar, 
Veget.  Zellen     6—  7  fi  dick,  5— 7 mal  so  lang. 
Oogonien  21—24  (i      -      22-29  ^tt  lang. 

Oosporen  20—23  /x       =      17—19  \i      = 

Antheridien      5,5—   6  /n       -       10 — 11  \i 


M  nie  folgende  Eintheilung,  sowie  die  der  Gattung  Bolhochaete,  stützt 
sich  auf  die  Darstellung  von  Wittrock:  Prodromus  monographiae  Oedogo- 
niearum;  Ups.  1874,  und  es  sind  in  derselben  auch  die  in  Schlesien  noch 
nicht  aufgefundenen  Arten  aufgenonnuen  (aber  durch  den  Mangel  einer  fort- 
laufenden Nummer  gekennzeichnet),  die  sich  wahrscheinlich  zum  grössten 
Theil  im  Gebiet  noch  finden  werden. 

4* 


52 

Oe.  cryptoporum  Wittr.  Oogonien  einzeln,  mit  einem  Loche  in 
der  mittleren  Region  sich  öffnend,  von  den  Oosporen  fast  ausgefüllt. 
Antheridien  5  —  Tzellig,  zerstreut, 

Veget.  Zellen  7 —  9  [i  dick,  4 —  6  mal  so  lang. 
Oogonien       24—25  (i      --     26—27  /i  lang. 
Oosporen      22—23  f^      --     19—21  |ü     ■- 
Antheridien     6 —  8  |ia      --      7 — 11  \i      -- 
Aendert  ab : 

b.  vulgare  Wittr.     Oogonien    zu    2  —  5   hinter   einander   oder  einzeln; 
Antheridien  1 — 4  zellig,  über  oder  unter  dem  Oogonium,  oder  zerstreut. 
Veget.  Zellen  5 —  8  ^  dick,   3—5  mal  so  lang. 
Oogonien         18-25  ft      --     18-26  \i  lang. 
Oosporen         16—22  \i.      =     13—18  \i      -- 
Antheridien       5 —  7  /i      =       9—12  yü 

Oe.  curvuin  Pringsh.  Oogonien  von  oben  nach  unten  zusammenge- 
drückt, zu  2 — 7  hintereinander  oder  einzeln,  mit  einem  Loche  in  der  Mitte 
sieh  öffnend,  von  der  Oospore  ganz  erfüllt.  Antheridien  3  —  mehrzellig, 
an  der  Spitze  des  Fadens,  in  jeder  Zelle  nur  ein  Spermatozold. 

Der  obere  Theil  des  Fadens  ist  in  der  Regel  gekrümmt  oder  spiralig  gedreht. 
Veget.  Zellen     5 — 10  yj  dick,  l'/a— 4  mal  so  lang. 
Oogonien  23 — 25  ft      =         20—24  \i  lang. 

Oosporen  20—23  \h      --      16,5-19  ft     = 

Antheridien         7—  9  \i      --  7—  9  ft     = 

Oe.  crispnm  Wittr.  Oogonien  einzeln,  sich  mit  einem  Deckel 
öff'nend,  von  der  Oospore  nicht  ganz  erfüllt.  Antheridien  2  —  ösiellig  über 
oder  unter  dem  Oogonium.     Endzelle  stumpf. 

Veget.  Zelle  12  —  18  \i  dick,     2— 4V2  mal  so  lang. 

Oogonien        37 — 49  \i      -      42 — 54  ft  lang. 

Oosporen         33—46  \i      --      34—46  ft      -- 

Antheridien       9  —  14  y.      --        7 — 12  fi 

14.  Oe.  Vaucheri  A.Br.  Oogonien  einzeln,  sich  mit  eine  in  Loche 
oben  öff'nend,  von  der  Oospore  nicht  ganz  gefüllt.  Antheridien  2  —  4 zellig, 
über  oder  unter  dem  Oogonium. 

Veget.  Zellen  20—30  \i  dick,  1 1/2— 4  mal  so  lang. 
Oogonien  40 — 55  .u      =        45 — 65  yi>  lang. 

Oosporen  35 — 50  /*      -        35 — 52  |u.      * 

Antheridien       17—24  \i      ■-  6— II  fi      ■- 

In  einem  Graben  im  Tillowitzer  Schlosspark;  in  einem  Graben  bei  Gabitz 
bei  Breslau. 

p.   Oogonien  ellipsoidisch  oder  eiförmig. 

Oe.  urbicum  Wittr.  (Oe.    tumidulum  Pringsh.)   Oogonien  einzeln,   mit 
einem  Loche  oben  sich  öff'nend,  von  der  Oospore  nicht  ausgefüllt.     Anthe- 
ridien meist  2-zellig.     Stützzelle  des  Oogonium  wenig  Inhalt  führend. 
Veget.  Zellen  16,5  fi  dick,  5 — 7  mal  so  lang. 
Oosporen  33 — 45  (i  dick,  33—45  (i    lang. 


53 

b.  Oosporen  ellipsoidiscL  oder  eiförmig. 

Oe.  npsaliense  Wittr.  Oogonien  einzeln,  mit  einem  Loche  oben 
sich  öfihend,  von  der  Oospore  ausgefüllt.  Antheridien  1  —  2-,  seltener  3-zellig, 
unter  dem  Oogonium  stehend. 

Veget.  Zellen  13—20  (jl  dick,  4— 8  mal  so  lang. 

Oogonien  48—50  (i      --     66—100  (i  lang. 

Oosporen         42—47  ^      =     60—75    fi      -- 

Antheridien       15-18  ^      --       7  —  10    \i      ■- 
15.  Oe.  alternans  n.  sp.     Oogonien  zu  3  —  8  hintereinander,  durch  die 
Antheridien  getrennt,  selten  einzeln,  mit  einem  Deckeloben  sich  öffnend,  von  den 
Oosporen  fast  ausgefüllt.   Antheridien  1 — 2-zellig,  unter  dem  Oogonium  stehend. 

Veget    Zellen  12 — 15  |u,  dick,  2  mal  so  lang, 

Oogonien  20—24  ft      =       34—48  /u.  lang. 

Oosporen  19-23  ft      =      32—41  \i     - 

Antheridien       10—13  ^      =         4 —  7  ft      » 
In  einem  Graben  in  Gabitz  bei  Breslau. 

2.  Oogouien  mit  wirtelig  gestellten  Vorsprüngen  in  der  mittleren  Zone. 

Oe.  Itzigsohnii  DBy.  Oogonien  einzeln,  mit  7  —  10  Vorsprüngen  in 
der  Mitte,  von  der  Oospore  nicht  ausgefüllt.  Antheridien  1—2  zellig.  End- 
zelle stumpf  oder  zugespitzt. 

Veget.  Zellen    8—10  /*  dick,     3—  6  mal  so  lang. 
Oogonien  34—38  ft      --      32—40  |ü  lang. 

Oosporen  22—23  \i      =      22—23  ju     -- 

Antheridien         8 —  9  ^       =        9 — 15  /*     » 

B.  Diöcische  Arten. 

1.  Die  Spermatozoiden  entstehen  in  Zwergmännchen, 
a.  Zwergmänuchen  einzellig. 

W-     Oogonien  mit  wirteligen  Vorsprüngen  in  der  Mitte. 

Oe.  platygynum  Wittr.  Gynandrospor,  d.  h.  die  Mutterzellen  der 
Androsporen  stehen  innerhalb  derselben  Fäden,  wie  die  Oogonien,  Oogonien 
einzeln,  mit  7 — 12  Vorsprüngen,  mit  einem  Loche  in  der  Mitte  sich  öftncnd; 
Oosporen  das  Oogonium  fast  ausfüllend;  Androsporangien  1 — 3 zellig.  End- 
zelle des  Fadens  stumpf,  Zwergmännchen  sehr  klein,  verkehrt  eiförmig,  auf 
den  Oogonien  sitzend. 

Veget,  Zellen       6 — 10  fi  dick,  2 —  5  mal  so  lang, 
Oogonien  21—30  (ii      -     16—24  ft  lang. 

Oosporen  17—24  u      --     15—20  ju-     -■ 

Androsporang,     6—  8/x      =       7—  8fi      = 
Zwergm.  4,5—  5  ^      «    8,5— 9,5  ju,      = 

ß.  Oogonien  eben,  ohne  Vorsprünge, 
aa.  Oosporen  kugelig  oder  fast  kugelig. 
16.  Oe.  Bothii   Frings h,     Gynandrospor;   Oogonien  einzeln   oder  zu 
2 — 6  über  einander,   mit  einem  Loche  in   der  Mitte  sich  öffnend,   von  den 
Oosporen  fast  ausgefüllt.   Androsporangien  2  — 4zellig,  unter  dem  Oogo- 
nium sitzend.  Zwergmännchen  verkehrt  eiförmig,  aufdenOogonien  sitzend. 
Veget.  Zellen  6—  8  ft  dick,  3—  8 mal  so  lang. 
Oogonien        20-24  /*      .   16—19  \i  lang. 


54 

In  Gräben  bei  Domatschine  und  In  einem  Wasserloch  bei  vSchwoika  bei 
Breslau;  Rudnitz-Teich  bei  Proskau,  in  einem  Graben  im  Tillowitzer  Schlosspark. 
Oe.  decipiens  Wittr.  Gynandrospor.  Oogonien  einzeln  oder  zu  2 — 3 
über  einander,  in  der  Mitte  mit  einem  sehr  engen  Spalt,  in  welchem 
sie  sich  mit  einem  Loche  öffnen.  Oosporen  die  Oogonien  nicht  ganz 
ausfüllend.     A  ndrospo  rangien  2— Gzellig.     Zwergnicännchen  wie  bei  vor. 

Veget.  Zellen     10  —  12  ft  dick,  3— 5  mal  so  lang. 

Oogonien  32-38  (i      «    30-40  |li  lang. 

Oosporen  29—34  jtt      =    25-28  jit      -- 

x\ndrosporang.      9  — lOft      =     ll  —  lSfit       » 

Zwergm.  6 — 7     (i      =    14—15  (i       - 

17.  Oe.  undulatum  A.Br.  Oogonien  einzeln  oder  zu  2,  mit  einem 
Loche  in  der  unteren  Hälfte  sich  öffnend,  von  der  Oospore  fast  ausge- 
füllt. Zwergmännchen  verlängert  umgekehrt- kegelförmig,  aufden  Stütz- 
zellen sitzend.  Vegetative  Zellen  4 mal  wellig  eingeschnürt,  End- 
zelle stumpf. 

Veget.  Zellen  15—17  \.i  dick,     3— 5 mal  so  lang. 

Oogonien  51—56  (U-      =      57 — 75  ft  lang. 

Oosporen  46—50  \i      --      48—60  ju.      -- 

Zwergm.  9-10  /^      =      65—70  \k      » 

Vereinzelt  unter  andern  Algen  in  Gräben  und  Teichen:  um  Breslau 
bei  Oswitz  und  Ransern,  um  Strehlen  auf  dem  Galgenberg  und  bei  den  Kat- 
schelken;  um  Falkenberg  im  Turliske-Teich  bei  Theresienhütte,  im  Ollschow- 
Teich  bei  Tillowitz  und  in  Gräben  bei  Ellgut-Tillowitz. 
bb.  Oosporen  ellipsoidisch. 
Oe.  cyathigerum  Wittr.  Idiandrospor,  d.  h,  die  Mutterzellen  der 
Androsporen  entstehen  auf  besonderen,  unfruchtbaren  Fäden.  Oogonien 
einzeln  oder  zu  2,  mit  einem  Loch  oben  sich  öffnend,  von  der  Oospore 
ausgefüllt.  Stützzellen  des  Oogonium  angeschwollen,  Endzelle  stumpf  Andro- 
sporangien  mehrzellig;  Zwergmännchen  becherförmig,  ein  wenig  gekrümmt, 
auf  den  Stützzellen  sitzend. 

Veget.  Zellen  24—30  /i  dick,  2— 5  mal  so  lang. 

Stützzellen        44 — 48  ft      =      2  mal  so  lang. 

Oogonien  57  — 66  (ia      --      70—90  \i  lang. 

Oosporen  51—60  /a      --      60—75  \i>      -- 

Androsporang.23  — 30  ju.      -      12 — 30  ft 

Zwergm.  12—15  \i     =      50—54  yi,      -- 

b.  Zwergmännchen  zwei-  oder  mehrzellig. 
«.  Oosporen  glatt. 

aa.  Oosporen  kugelig  oder  fast  kugelig. 
Oe.  depressura  Pringsh.  Gynandrospor.  Oogonien  einzeln,  mit 
einem  Loche  in  der  Mitte  sich  öffnend,  von  der  Oospore  nicht  ausgefüllt. 
Androsporangien  2 zellig.  Zwei'gniännchen  grade,  länglich  verkehrt-eiförmig, 
um  1/3  kürzer  als  die  Oogonien,  auf  denen  sie  sitzen,  mit  einzelligem 
Antheridium. 

Veget.  Zellen  8 — 9  fi  dick,  3— 6  mal  so  lang. 
Oogonien  28  /w-      =  26  ft  lang. 

Oosporen  23  ft      -  17  ft      = 


55 

!8.  Oe.  Braunii  Kg.  Androsporangieii  1—2 zellig,  Zwergmännchen 
ein  wenig  gekrümmt,  in  der  Nähe  der  Oogonien  sitzend.  Stützzelle 
inhaltsarm,  Faden  hin  nnd  her  gebogen,  sonst  wie  vor. 

Veget.  Zellen       lo— 15  (i  dick,     2—  4 mal  so  lang. 
Oogonien  30—33  ft      --      33—36  (i  lang. 

Oosporen  27—29  [i      =      27—29  (i      ■- 

Androsporang.      14 — 15  ^      --      11  — 12  |li      * 
Fuss  d.  Zwergm.  7  ju.      «  15  jw-      * 

Antheridien  5  ft      «  9  ft      = 

Um  Breslau  bei  Domatschine. 

bb.  Oosporen  ellipsoidisch  oder  eiförmig. 
Oe.  Borisiantiin  Wittr.  Oogonien  einzeln  oder  zu  zweien,  mit  einem 
Loche  oben  sich  öffnend,  von  der  Oospore  fast  ausgefüllt;  Stützzellen  ange- 
schwollen. Androsporangien  3  —  mehrzellig;  Endzelle  stumpf;  Zwerg- 
männchen  ein  wenig  gekrünmit,  auf  den  Stützzellen  sitzend.  Antlieridium 
einzellig. 

Veget.  Zellen  15 — 21  |u-  dick,  3-5mal  so  lang. 
Stützzellen        31 — 33  ^      -      2  mal  so  lang. 
Oogonien  45 — 50  /i      =      60 — 75  /i  lang. 

Oosporen  40—44  ju.      =      51  — 54  ju- 

Androsporang.  17 — 18  ft  =  15 — 20  ^  - 
B'uss  d.  Zwergm.  18  |u,  =  45—57  yu  -- 
Antheridien  10  ft      =  21   jtt      = 

Oe.  acrosporum  D.By.  Idiandrospor.  Nur  ein  einziges  Oogo- 
nium  an  der  Spitze  des  Fadens,  mit  einem  sehr  kleinen,  bald  ver- 
schwindenden Deckel  sich  öffnend,  von  der  Oospore  ganz  ausgefüllt. 
Die  Membran  der  letzteren  an  der  Innenseite  längsstreifig.  Stützzellen  meist 
etwas  angeschwollen,  Endzelle  stumpf  Zwergmännchen  gekrümmt,  auf  den 
Stützzellen  sitzend,  mit  meist  zweizeiligem, Fuss,  die  obere  dieser  Zellen  sehr 
lang;    Antheridium   1 — 2 zellig. 

Veget.  Zellen  10 — 14  ft  dick,     2 —  7  mal  so  lang. 

Stützzellen  15  — 18  jit      =        2—  3    =       *       » 

Oogonien  30—35  \i      --      45 — 51  \x>  lang. 

Unt.Fussz.d.  Zwergm.  9— 12  (ü  --  24  — 32  jit  = 
Ob.  Fusszelle  =  =  6—8  ,«  =  55—65  \i  -- 
Antheridien  6—  8  \i      ■-      14—15  /u-      -- 

Oe.  concatenatuin  Wittr.  Gynandrospor.  Oogonien  zu  2  —  6  oder 
einzeln,  mit  einem  Loche  oben  sich  öffnend,  von  der  Oospore  ausgefüllt. 
Stützzellen  angeschwollen,  Endzelle  stumpf  Androsporangien  2 — 4zellig; 
Zwergmännchen  gekrümmt,  auf  den  Stützzellen  sitzend,  Antheridien  2  bis 
4  Zell  ig. 

Veget.  Zellen     25—40  fi  dick,     3 — 10  mal  so  lang. 

Stützzellen  58 — 62  yb 

Oogonien  70—83  ft 

Oosporen  65—76  ft 

Androsporang.   27 — 28  \i 

Fuss  d.  Zwergm  20 — 25  ft 

Antheridien         13  —  15  fi 


2V2     = 

■' 

90—105  [i 

lang. 

87  -  95  y 

= 

30-  36  \i 

= 

55-  75  \i, 

= 

22—  25  y. 

" 

56 

19.  Oe.  ciliatam  Pringsh.  Gynandrospor.  Oogonieii  zu  2  —  7, 
oder  einzeln,  mit  einem  Deckel  sich  öffnend,  mit  weiter  Spalte,  von  der 
Oospore  fast  ausgefüllt.  Androsporangien  2 — Szellig:  Endzelle  borsten- 
förmig.  Zwergmännchen  gekrümmt,  auf  dem  Oogonium  sitzend,  mit  ein- 
zelligem A  n  t  h  e  r  i  d  i  u  m. 

Veget.  Zellen       15—23  ^  dick,  2V2—  4  mal  so  lang. 
Oogonien  43 — 50  u      --        55—72  ^  lang. 

Oosporen  40-46  (i      --        47—57  \i 

Androsporang.      18 — 20  ft      --        16 — 20  ^ 
Fuss  d.Zwergm.   15— 20  /Lt      --        29-31  fi       -- 
Antheridien  8—10  \x,      =         10—11  [n,       -- 

In  Breslau  in   einem  Graben  an  der  Verbindungsbahn  in  der  Schweidnitzer 
Vorstadt. 

ß.  Oosporen  stachelig. 
Oe.    Cleveanum     Wittr,       Gynandrospor.       Oogonien      einzeln,      mit 

einem  Loche  unten  sich  öffnend,   von  der  Oospore  fast  ausgefüllt;    letztere 

mit    kegelförmigen    Stacheln    besetzt.      Androsporangien    4  —  6zellig; 

Zwergmännchen   etwas   gekrümmt,   auf  den  Stützzellen  sitzend.     Antheridium 

einzellig. 

Veget.  Zellen  18—26  jx  dick,    3-  7  mal  so  lang. 

Oogonien  52 — 60  ft      =      59 — 63  \i  lang. 

Oosporen  mit  Stacheln  49 — 57  jw,      --      51—59  /u-      * 
Stacheln  4  \i      * 

Androsporang.  18 — 22  \x.      -        9— 18  |u,      - 

Fuss  d.  Zwergin.  10—11  ft      =      29—30  ^i      -- 

Antheridien  8—8,5^      =      14  —  16  \i 

20.  Oe.  echinospermum  A.Br,  Oogonium  sich  mit  einem  Loche  in  der 
Mitte  öffnend,  Stacheln  der  Oospore  pfriemlich,  Androsporangien  2  bis 
5 zellig;    sonst  w.  v, 

Veget.  Zellen  18—30  [t>  dick,  1%—  ^^^m^\  so  lang. 

Oogonien  40 — 50  |Lt      =        42—57  ft  lang. 

Oosporen  mit  Stacheln  38 — 47  ^      --        38  -49  ju. 
Stacheln  3  /li      - 

Androsporang.  21—25  fu,      -  9 — 15  \i      - 

Fuss  d.  Zwergm.  12  —  15  \i      -        30  -35  jii      = 

Antheridien  10 — 12  ,w      =         12  — 15  /u-      - 

Bei  Tannenberg  Kr.  Reichenbach  5    im  Ollschow-Teich  bei  Tillowitz;  einzeln 
unter  andern  Algen. 

2.  Die  Spermatozoideri  entstehen  in  besonderen  männlichen  Fäden, 
a.  Oogonien  nicht  oder  wenig  angeschwollen.    • 

21.  Oe.  capillare  Kg.  Oogonien  einzeln,  cylindrisch,  mit  einem  Loche 
oben  sich  öffnend.  Oosporen  kugelig  oder  cylindrisch-kugelig,  das 
Oogonium  nicht  ausfüllend.  Männliche  Pflanzen  fast  eben  so  dick, 
als  die  weiblichen.  Antheridien  1  —4  zellig,  mit  vegetativen  Zellen  abwechselnd. 

Veget.  Zellen  35 — 55  \i  dick,     1 —  2  mal  so  lang. 
Oogonien  35—55  |u.      =        1 —  l^l^^mdX  so  lang. 

Oosporen  30—52  \i      -      39—63  \i  lang. 

Antheridien      38—48  ju,      =        5—  6  ft      « 


57 

Scheint  nicht  sehen:  Um  Breslau  hinter  der  Hundsfelder  Barriere,  bei 
Oltaschin,  Schottwitz,  Glockschütz,  Domatschlne  u.  a.  O.;  Galgenberg  bei  Streh- 
len,  am  Hornschloss  etc. 

22.  Oe.  stagnale  Kg.  Oogonlen  einzeln,  kaum  angeschwollen,  mit 
einem  Loche  oben  sich  öftnend.  Oosporen  fast  cy lind ri seh  oder  kugelig- 
e  11  i  p  s  o  i  d  i  s  c  h ,  in  d e r  M i 1 1 e  m e i s t  etwas  eingeschnürt,  die  Oogonlen 
fast  ausfüllend.  Männliche  Pflanzen  etwas  dünner  als  dieweib- 
lichen.  Antheridlen  1—3 zellig  mit  vegetativen  Zellen  abwechselnd. 
Veget.  Z.  des  weibl.  F.  42—46  (i  dick,  1  V4  -  '^"lal  so  lang, 
s         5     '    männl.  F.  38 — 40  fi      '  =         =       =       = 

Oogonlen        49—51  ,u      =        65 — 75  (i  lang. 
Oosporen        47—49  [i      =        50—66  ^      -- 
Antheridlen    36—38  fi      =  7—  9  ,a      » 

Am  Margarethendamm  bei  Breslau. 

b.  Oogonien  deutlich  angeschwollen. 

«.  Oosporen  kugelig  oder  fast  kugelig. 

Oe.  cardiacum  Wittr.     Oogonlen  einzeln,  mit  einem  etwas  über  der 
Mitte   liegenden   Loche  sich    öffnend,   von    der  Oospore   nicht   ausgefüllt. 
Männliche  Fäden  etwas  dünner   als   die  weiblichen;   Antheridlen  2  — 10 zellig, 
Spermatozoiden  je  2  in  einer  Zelle.     Endzelle  des  Fadens  stumpf. 
Veget.  Z.  des  weibl.  F.  18—30  (i  dick,     2—  7  mal  so  lang. 
*     =    männl.  F.    15-25  ju      =        2—  6     = 
Oogonien        50—70  (i      =      58—86  [i  lang. 
Oosporen        42—60  (i      --      42—60  \Ji>      -- 
Antheridlen     15 — 21  |«.      --      10 — 13  jm- 
Oe.  Pringsheimii  Gram.     Oogonien  einzeln  oder  zu  2 -6,  mit  einem 
Deckel    sich   öffnend,    mit   einem    sehr   engen,    aber   deutlichen    Spalt 
versehen,   von    der   Oospore   nicht   ganz   ausgefüllt.      Männliche   Fäden   etwas 
dünner   als    die   weiblichen,    Antheridlen    2  — lOzellig,    am    oberen   Fadenende 
mit  veget.  Zellen  abwechselnd.     Endzelle  stumpf,  selten  kurz  zugespitzt. 
Veget.  Z.  des  weih.  F.   12—20  ^  dick,     2—  4 mal  so  lang. 
=     =  männl.  F.  11  —  16  /tt      =        2—  4     » 
Oogonien        30 — 43  ju-      =      36 — 45  ft  lang. 
Oosporen        28 — 35  /w.      =      28—34  \i     -- 
Antheridlen     10—15  fi      --        6—  9  \i     = 
Oe.    punctato  -  Stria  tum   D.By.      Oogonien    einzeln,   in   der   Mitte   mit 
einem  deutlichen  Spalt  und  einem  in    diesem    liegenden  Loche;   von 
der  Oospore  fast  ausgefüllt.     Männliche  Fäden  etwas  dünner  als  die  weiblichen, 
Antheridlen  3  —  7 zellig;   Spermatozoiden   einzeln   in   einer  Zelle.     Membran 
der    veget.    Zellen    und   der    Oogonien   mit    spiralig    gestellten   Punkt- 
reihen besetzt.     Basalzelle   des  Fadens   niedergedrückt   kugelig,   mit  hori- 
zontal gefalteter  Membran. 

Veget.  Z.  des  weibl.  F.  18—22  \Ji  dick,     2-  6  mal  so  lang. 
'-     --    männl.  F.  16—19  ft      =        2—  6     = 
Oogonien        48 — 55  ^      --      38—48  \i  lang. 
Oosporen       44—51  \ji.      --      35—43  ft     - 
Antheridlen    16—18  /:*      =        6—10  ^     -- 
Basalzelle       28—30  \i      --      23—25  f*     = 


^8 

ß,  Oosporen  e  !  1  i  ps  oi  disch  oder  eiförmig. 

23.  Oe.  tamidnlam  Kg.     Oogonicn  einzeln,  mit  einem  Loche  oben  sich 
öffnend,  von  der  Oospore  ausgefüllt,    INlännliche  P'äden  etwas  dünner  als 
die  weiblichen;  Antheridien  6  —  45zel  lig.  Spermatozoiden  je  2  in  einer  Zelle. 
Veget.  Z.  des  weibl.  F.   18—25  /tt  dick,  Vj^—b  ni;il  so  lang. 
'-    männl.  F.   15—18  ii      --      4  mal  so  lang. 
Oogonien        56-58  y.      =      78-90  u  lang. 
Oosporen        49-54  u      =      61—68  ,a     * 
Antheridien    15—17  \i      =        9—12  \k     -- 

Auf  dem  Galgenberg  bei  Strehlen;  in  der  Mitteloppaquelle  auf  dem  Leiter- 
berge i.  Ges.  (in  der  Oppahaut). 

Oe.    Landsboroughii    Wittr,       Oogonien    einzeln,    selten    zu    2,    mit 
einem  Loclie  oben  sich  öffnend,  von  der  Oospore  ausgefüllt.     Männliche 
Fäden  etwas  dünner  als  die  weiblichen,  Antheridien  5  —  25 zellig.     Sper- 
matozoiden je  2  in  einer  Zelle,  neben  einander.     Endzelle  stumpf. 
Veget.  Z.  des  weibl.  F.  33—36  yi,  dick,  4-6mal  so  lang. 
*      =   männl.  F.  31—33  ^      --      4—6     = 

Oogonien        63—75  u      =      105—120  \l  lang. 
Oosporen        59—70  \i      --        75-102  fi     -- 
Antheridien    27—30  \i      -  9-12     /*     * 

Aendert  ab: 

b.  gemelliparum  (Pringsh.).     Kleinere  Varietät  mit  eiförmigen  Oogonien, 
welche  die  Oospore  ausfüllt;  Endzellen  sehr  lang,  fast  hyalin. 
Veget.  Z.  des  weibl.  F.  20,5  —  27  ii  dick,  3— 5 -S mal  so  lang. 
Oogonien  bh—hl  (i      ■-      75—80  ^  lang. 
Oosporen  49—51   ju,      »      65—69  /i      * 

Oe.  rivulare  A.Br.  Oogonien  einzeln  oder  zu  2  —  7,  mit  einem  Loche 
oben  sich  öffnend,  von  der  Oospore  bei  weitem  nicht  ausgefüllt.  Mäiniliche 
Fäden  etwas  dünner  als  die  weiblichen,  Antheridien  3—  9zellig,  Sperma- 
tozoiden zu  2  in  einer  Zelle. 

Veget.  Z.  des  weibl.  F.  35—45  jit  dick,  3 — 8  mal  so  lang. 
'.         s      =   männl.  F.  30 — 36  |u.      =      4  mal  so  lang. 

Oogonien         70-85  \i      =       130—160  \i  lang. 
Oosporen         55—70  \i      --        65—100  [n      -- 
Antheridien     21—28  .u      --        14—16     \i      = 


Unvollständig  bekannte  Arten: 

Oe.  Mag-nusii  Wittr.  Oogonien  einzeln  oder  zu  2  bis  3,  niedergedrückt 
kugelig,  mit  einem  Loche  in  der  Mitte  sich  öffnend,  von  der  Oospore  ausge- 
füllt.    Membran  der  letzteren  wellig  gerunzelt.     Antheridien  3 — 8 zellig. 

Veget.  Zellen     7—9     yü  dick,   IV2— 4mal  so  lang. 

Oogonien  24—27  y,      --        21—26  \i  lang. 

Oosporen  22—25  ,a      --         18—22  a      ■- 

Antheridien        8—9     ju,      =  5—8     \i> 


59 

24.  Oe.  vesicatum  Wittr.  Oogonien  einzeln,  ellipsoidisch-kugelig,  mit 
einem  Deciiel  sich  öffnend,  mit  sehr  schmalem  Spalt.  Oosporen  ellipsoidisch- 
kugelig,  die  Oogonien  fast  ausfüllend. 

Veget.  Zellen  17—21  ,w  dick,  IV4-    3  mal  so  lang. 
Oogonien  43 — 45  fi      -         51  — 60  /u.  lang. 

Oosporen  37—38  \i      -         41—42  jü      = 

Teich  bei  Domatschine  bei  Breslau,  bei  Schwiebendorf  Kreis  Bunzlau. 
Die    Identität   dieser   Art   ist   zweifelhaft,   sie   ist   unter   dem   Namen    Oe. 
vesicatum  Lk.  von  J.  Kühn  und  Hilse  publiclrt  worden. 

Oe.  fonticola  A.Br.  Oogonien  einzeln,  selten  zu  2,  kugelig  verkehrt- 
eiförmig,  mit  einem  Loche  oben  sich  öffnend.  Vegetative  Zellen  im  oberen 
Fadentheile  länger  als  im  unteren. 

Veget.  Zellen  16-26  ^  dick,  1—2  (seltener  —  3)  mal  so  lang. 
Oogonien  36—40  (i      -    44—55  .«  lang. 

Oe.  gigantenm  K  g.  Oogonien  einzeln,  wenig  angeschwollen,  cylindrisch 
verkehrt-eiförmig,  mit  einem  Loche  oben  sich  öffnend.  Oosporen  cylindrisch 
ellipsoidisch,  die  Oogonien  fast  ausfüllend  (manchmal  flaschenförmig  einge- 
schnürt); Episporium  mit  feinen  Grübchen  versehen;  Stützzellen  etwas  ange- 
schwollen. 

Veget.  Zellen  30-42  /u,  dick,  2—472^^1  so  lang. 

Stützzellen        54 — 60  /tt      »      IV2 — 1^/4  mal  so  lang. 

Oogonien  57—69  \i      --      78—106  ft  lang. 

Oosporen  54—65  n      -.      75—103  \i 

Oe.  crassnm  Wittr.  Oogonien  einzeln,  selten  zu  2,  verkehrt-eiförmig 
ellipsoidisch,  etwas  geschwollen,  mit  einem  Loche  oben  sich  öffnend.  Oosporen 
ellipsoidisch,  die  Oogonien  nicht  ausfüllend. 

Veget.  Zellen  33—55  ^  dick,  2— 5  mal  so  lang. 

Oogonien  65—70  \i       --      100—125  /a  lang. 

Oosporen  60-66  ft      -.        80—110  /tt       « 

25.  Oe.  ochrolencnm  Kg.  Oogonien  kugelig,  von  der  kugeligen  Oospore 
vollständig  ausgefüllt.  Fäden  in  ausgebreiteten  ockerfarbigen  oder  bräunlich- 
gelben  Lagern,  Oosporen  rothbraun. 

Veget.  Zellen  11  —  15  ^  dick,  3— 4  mal  so  lang. 
Oogonien  30—40  ft 

Um   Breslau  an  vielen  Orten:   Treschen,  Lissa,   Riemberg;   am  Jeschken- 
dorfer  See;  Galgenberg  bei  Strehlen. 

26.  Oe.  pnsillam  n.  sp.  Oogonien  einzeln,  kugelig,  mit  einem  deutlichen 
Querriss  in  der  Mitte  und  in  diesem  durch  ein  Loch  sich  öffnend;  von  der 
länglichen  Oospore  fast  ausgefüllt. 

Veget.  Zellen  4,5—6  \ji  dick,  3     8  mal  so  lang. 
Oogonien  14  u      --      18,5  \i  lang. 

Oosporen  12  |a       «      15      /a      » 

In  einem  Graben  im  Tillowitzer  Schlosspark. 

27.  Oe.  dnbinm  Kg.  Oogonien  kaum  angeschwollen,  vegetative  Zellen 
15  ft  dick,  IV2 — 2  mal  so  lang. 

Auf  dem  Galgenberg  bei  Strehlen. 


60 

28.  Oe.    variabile   llilse.     Oogonien   kugelig,   Oosporen   dunkelbraun. 
Vegetative  Zellen  11—22  [i  dick,  1 — 2  mal  so  lang. 
Woiselwitz  bei  Strehlen. 


7.  Gatt.  Bolbochaete  Ag. 

Zellreihen  verästelt,  Endzellen  der  Aeste,  meistens  auch 
alle  übrigen  Zellen  seitlich,  eine  lange,  dünne,  hyaline,  am 
Grunde  zwiebeiförmig  angeschwolleneBorste  tragend. 
Die  Befruchtung,  Gestalt  und  Vertheilung  der  Geschlechtsorgane 
ähnlich  wie  bei  Oedogonium.  Bei  allen  Arten  öffnen  sich  die 
Oogonien  seitlich  mit  einem  Loche  in  der  oberen  Hälfte. 

Alle  einheimischen  Arten  sind  diöcisch,  mit  Zwergmännchen 
versehen,  und  (mit  Ausnahme  von  B.  polyandra  Clev.)  gynan- 
drospor. 

1.  Oogonien  kugelig    oder    fast    kugelig,    Oosporen   von    derselben  Gestalt,    die 
Oogonien  ausfüllend.    In  der  Zelle  unter  dem  Oogonium  (Stützzelle)  steht  eine  Scheide- 
wand wenig  über  oder  unter  der  Mitte. 
a.  Zwergmännchen  einzellig. 

B.  elachistandra  W  i  ttr.  Oogonien  unter  den  Androsporangien,  Scheide- 
wand etwa  in  der  Mitte  der  Stützzelle.  Eplspor  glatt.  Androsporangien  über 
dem  Oogonium  oder  zerstreut.  Zwergmännchen  sehr  klein,  verkehrt-eiförmig, 
unten  zugespitzt,  gerade,  auf  dem  Oogonium  sitzend. 

Veget.  Zellen     20—24  ii  dick,  IV2— 2V4mal  so  lang. 

Androsporang.   14—16  ^i      ■-       10—11  \i  lang. 

Oogonien  46  |Lt      =  44  ja      * 

b.  Zwergmännchen  zweizeilig. 

«.  Fuss  derselben  kürzer  als  das  Antheridium. 
B.  intermedia  D.  B  y.     Oogonien  unter  den  Androsporangien,   Scheide- 
wand  ungefähr    in   der   Mitte   der   Stützzelle.      Epispor   mit   sehr   feinen 
Leistchen   besetzt;    Androsporangien    1  — 2zellig.      Zwergmännchen    auf 
dem  Oogon  sitzend,  mit  etwas  gekrümmtem  Fuss. 

Veget.  Zellen     17—19  fi  dick,   I'/a— 3mal  so  lang. 
Androsporang.  13  ft      =  10  ft  lang. 

Oogonien  40—48  \i      --       31-40  |«      -- 

Zwergm.  9  — 10  i^      --       24-26  ^      -- 

B.  crenulata  Pringsh.  Oogonien  unter  der  Endborste,  seltener  unter 
Androsporangien  oder  vegetativen  Zellen.  Scheidewand  in  der  Mitte  der  Stütz- 
zelle oder  etwas  darunter.  Epispor  mit  deutlichen,  schräg  verlaufen- 
den Leistchen  besetzt.  Androsporangien  zerstreut;  Zwergmännchen  aut 
den  Oogonien  oder  in  ihrer  Nähe,  mit  gradem  Fuss. 

Veget.  Zellen     16—19  \i  dick,  2— 3V2inal  so  lang. 

Androsporang.  12  ^      =  10  jtt  lang. 

Oogonien  45-48  \i      --    35—48  jtt      -- 

Zwergm.  9  |tt      =  2Q  (i      ' 


61 

•  

29.  B.  polyandra  Clev.  Idiandrospor.  Oogonien  unter  der  End- 
borste oder  unter  veget,  Zellen;  Scheidewand  über,  seltener  in  der  Mitte  der 
Stützzelle.  Epispor  mit  sehr  feinen  Leistchen  oder  glatt.  Andro- 
sporanglen  4 — lOzellig,  Zwergmännchen  auf  den  Oogonien  sitzend,  mit 
etwas  gekrümmtem  Fuss. 

Veget.  Zellen     15—20  (i  dick,  3—  5  mal  so  lang. 
Androsporang.    13—14  u      --    12  — 15  f*  lang. 
Oogonien  35—46  \i      =    32—38  /*      -- 

Zwergm.  8—  9  /:*      =  23  ;*      = 

Um   Falkenberg:    im   Ollschow- Teich   bei   Tillowitz   und    in   Gräben    am 
Hammerteich  bei  Theresienhütte. 

30.  B.  setig'era  Ag.  Oogonien  niedergedrückt,  fast  viereckig, 
unter  der  Endborste  oder  den  Androsporangien,  mit  nach  der  Befruch- 
tung verdickter  Membran.  Scheidewand  etwas  über  oder  in  der  Mitte 
der  Stützzelle.  Epispor  mit  sehr  kleinen  punktförmigen  Warzen 
besetzt.  Androsporangien  zerstreut,  oder  über  den  Oogonien,  2zellig. 
Zwergmännchen  halb  so  lang  als  die  Oogonien,  auf  denselben  oder  in  ihrer 
Nähe  sitzend,  mit  grade m  Fuss. 

Veget.  Zellen     25—28  ft  dick,  2V2—  5  mal  so  lang. 
Androsporang.   18—20  fi      =        14—18  \i  lang. 
Oogonien  75 — 80  ^      --        60 — 65  ^ 

Zwergm.        12,5-13,5  \]j      =        34-36  (it       -- 
In  Sumpf-  und  Torfwassern  stellenweise  :  um  Breslau  bei  Marienau,  Karlowitz, 
Oswitz;  Galgenberg  bei  Strehlen;  Gr.-Krauschebei  Bunzlau;  Gräben  am  Hammer- 
teich bei  Theresienhütte  und  im  Ollschow-Teich    bei  Tillowitz,  Kr.  Falkenberg. 
ß.  Fuss  der  Zwergmännchen  länger  als  das  Antheridium. 

B.  g'ig'antea  Pringsh.     Oogonien  unter  der  Endborste,  selten 
unter   veget.  Zellen;    Scheidewand   in  oder  etwas  über  der  Mitte 
der  Stutzzelle.     Epispor  mit  deutlichen  Warzen   besetzt.     Andro- 
sporangien?   Zwergmännchen  etwas  länger  als    die  Oogonien,   auf  letz-, 
teren  sitzend;  Fuss  gekrümmt,  doppelt  so  lang  als  das  Antheridium. 

Veget.  Zellen      24—27  fc  dick,  2-3mal  so  lang. 

Oogonien  62—66  \x>      --    51—58  jtt  lang. 

Antheridien  13—14  \i      --    20—22  ^      -- 

Fuss  d.  Zwergm.  11 — 12  \i      ■-    40—45  \x>      -- 

31.  B.  crassa  Pringsh.  Oogonien  unter  der  Endborste,  Epi- 
spor ohne  deutliche  Warzen.  Androsporangien  zerstreut,  mehrzellig, 
sonst  wie  vor. 

Veget.  Zellen      22 — 25,5  \x>  dick,  'i—'i^^m^X  so  lang. 

Androsporang.  16      ,a      =    13 — 16  ft  lang. 

Oogonien  52—60      ^      =    42-51  \i      = 

Fuss  d.  Zwergm.  10      ft      =  44  ft       « 

Antheridien  8      |Lt      =  21  ju-       - 

Um  Falkenberg:  im  Turliske-Teich  bei  Theresienhütte,  im  Ollschow-Teich 
bei  Tillowitz  und  in  Gräben  bei  EUgut-Tillowitz. 

B.  elatior  Pringsh.  Oogonien  unter  den  Androsporangien, 
Scheidewand  der  Stützzelle  tief  unten.  Membran  des  Oogonium  nach 
der  Befruchtung  verdickt ;  E  p  i  s  p  o  r  g  1  a  1 1.  Androsporangien  über  dem  Oogonium, 


2 zellig;  Zwerginäniiehen  etwas  kürzer  als  das  Oogoniura,  in  der  Regel 
auf  den  Stützzellen  sitzend;  Fuss  grade,  kaum  doppelt  so  lang  als  das 
Autheridiuni. 

Veget.  Zellen     13  — 18  u  dick,  2— 3'/2"i^l  ^^  ^^"g- 
Androsporang.   10 — 13  (ti      =      8 — 11   ^  lang. 
Oogonien  34—44  fi      -    31 — 38  ju, 

Fussd.Zwergm.  8 — 10  ft      =     18  — 24  fi      = 
Antheridien        6,5—  8  ^      -     10—11   [i 

'2.  Oogonien  und  Oosporen  ellipsoidisch,  letztere  mit  längs  geripptem  Epispor. 
Scheidewand  hoch  oben  in  der  Stützzelle,  oder  gar  nicht  vorhanden.  Zwergraännchen 
grade,  mit  Fuss;   Antheridien  2 — 5  zellig. 

82.  B.  pygmaea  Pringsh,  Oogonien  abstehend,  unter  der  End- 
borste oder  unter  vegetativen  Zellen.  Androsporangien  zerstreut; 
Zwergmännchen  in  der  Nähe  der  Oogonien  sitzend.  Haupt  faden  der 
Pflanze  kurz  und  gekrümmt. 

Veget.  Zellen       12 — 15  [i  dick,  2/3  — l  mal  so  lang. 
Oogonien  23 — 25  ^      =      34—40  ^  lang. 

Fussd.Zwergm.  11  — 12  «      =       15 — 18  jw- 
Antheridien  7  -  7,5 /a      =        7—7,5«.      -- 

In  einem  Teich  bei  Oppeln;  im  Ollschow-Teich  bei  Tillowitz. 

33.  B.  subsimplex  Wittr.  Oogonien  abstehend,  unter  den  Andro- 
sporangien oder  unter  der  Endborste.  Androsporangien  auf  dem  Oogo- 
nium.  Zwergmännchen  auf  den  Oogonien  oder  in  der  Nähe  derselben. 
F  flä  HZ  chen  aufrecht,  m  it  sehr  wenig  entwickelten  V  ei-zweigungcn. 

Veget.  Zellen  15  —  16  ^  dick,   1  —  l'/.2mal  so  lang. 

Oogonien  26 — 28  a      =    39  —  42  ,a  lang. 

Androsporang.  11  — 12  ft      =     12 — 16  fi      = 
Fussd.Zwergm.        10,5  /ti      =  15  ft      « 

Antheridien  7,5  /u-      =  1  (i      -- 

Gräben  am  Hammerteich  bei  Theresienhütte,  im  Ollschow-Teich  bei  Tillo- 
witz Kr.  Falkenberg. 

34.  B.  minor  A.Br.  Oogonien  aufrecht,  unter  der  Endborste, 
Androsporangien  oder  vegetati  ve  Zel  len,  Androspoi-angicn  auf  dem 
Oogonium  oder  zerstreut.  Zwergmännchen  in  der  Näh  e  der  O  ogonien 
sitzend. 

Veget.  Zellen       20—25  fi  dick,   1  V^— 2  mal  so  lang. 
Oogonien  33     42  ^      =        60  —  69  (i  lang. 

Androsporang.     15—16  (i      ■-         17 — 21  jU- 
Fussd.Zwergm.  13  /x      =  22  jti      » 

Antheridien  6  jU,      »  1  \x.      ■- 

Um  Breslau  bei  Srhottwitz;    Gr.-Krausche,  Gnadenberg  und  Sehwiebendorf 
bei  Bunzlau;    Rudnitz-Teicli  bei  Proskau;    Ollschow-Teich  bei  Tillowitz. 

35.  B.  insignis  Pringsh.  Oogonien  unter  der  Endborste  oder 
den  Androsporangien.  Epispor  sehr  fein  quergestreift.  Andro- 
sporangien auf  dem  Oogonium,  seltener  zerstreut.  Zwergmännchen  auf  den 
Oogonien  oder  in  ihrer  Nähe  sitzend. 


63 

Veget.  Zellen       20—25  fx  dick,  2'/2— ^Va»!^!  so  lang. 
Oogonien  46— fiO  fi      --        70— IGO  (i  lang. 

Androsporang.  16-20  ;«-  --  20—  25  (i  -- 
Fuss  d.  Zwergni.  17-19  ^i  =  29—  31  (x  > 
Antheridien  10—11  ^      '       7,5 —     8  ,«      * 

Rudnitz-Teieh  bei  Proskau. 

B.  anoraala  Pringsh.  Oogonien  unter  vegetativen  Zellen; 
Zwergmännchen  in  der  Nähe  der  Oogonien.  Häufig  tritt  eine  Zelltheilung 
in  der  Richtung  der  W  ach  sthumsaxe  ein. 

Veget.  Zellen  27  ft  dick,  2  mal  so  lang. 

Oogonien  49—51  (i      --      75—80  (i  lang. 

Fuss  d.  Zwergm.  18  fi      =  37  ft      = 

Antheridien  13  ft      =  13  fi      » 

6.  Farn.  Sphaeropleaceae. 

Vielzellige,  fadenförmige  Wasser-  und  Landbewohner,  von 
grüner  Farbe,  im  verästelt  und  wurzellos,  von  Conferven- 
artigem  Aussehen. 

Fortpflanzung  auf  geschlechtlichem  Wege,  indem  sich  vege- 
tative Zellen  in  Geschlechtsorgane  verwandeln.  Die  Oogonien 
))ilden  ihren  protoplasmatischen  Inhalt  durch  Zusammenballung 
desselben  und  Ausstossung  wässriger  Flüssigkeit  in  eine  einzige 
oder  viele  Oosphaeren  um;  in  den  Zellen,  die  sich  zu  Anthe- 
ridien entwickeln,  zerfällt  der  Plasmainhalt  in  rothgelb  gefärbte 
Spermatozoiden,  die  das  Antheridium  verlassen,  durch  Löcher  in 
der  Wand  der  Oogonien  in  dieselben  eintreten  und  durch  Ver- 
schmelzung mit  den  Oosphaeren  sie  befruchten.  Diese  werden 
zu  Oosporen,  indem  sie  sich  mit  festen  Membranen  umgeben 
und  ihren  bisher  grünen  Inhalt  in  einen  durch  Oel  roth  gefärbten 
verändern.  Sie  keimen  erst  nach  längerer  Zeit,  indem  sie  sich 
(bei  Sphaeroplea)  in  2 — 8  Partieen  theilen,  die  als  Schwärmzellen 
(Zoosporen)  die  Spore  verlassen  und  zur  Ruhe  gekommen  neue 
Fäden  hervorbringen. 

8.  Gatt.  Sphaeroplea  Ag. 
Fäden  aus  lang  cylindrischen  Zellen  bestehend,  welche 
im  vegetativen  Zustand  einen  protoplasmatischen,  durch  Chloro- 
phyll grün  gefärbten  Inhalt  zeigen,  der  durch  grosse,  regelmässig 
gestellte  Vacuolen  in  eine  Anzahl  gleich  weit  von  einander  ent- 
fernter Ringe  oder  Reifen  zerlegt  wird;  die  Vacuolen  sind 
von  einer  Hautschicht  umgeben  und  es  erscheint  deshalb  die 
einzelne  Zelle  wie  durch  falsche  Scheidewände  gefächert. 


64 

Alle  vegetativen  Zellen  bilden  sich  zu  Geschlechtsorganen 
um.  Die  Oosphaeren  liegen  zu  vielen  in  einer  Mutter- 
zelle und  haben  dunkelgrünen  Inhalt;  die  Oosporen  scheiden 
nach  der  Befruchtung  nach  einander  3  Membranen  aus,  von 
denen  die  äussere  wieder  abgeworfen  wird,  haben  ein  farbloses, 
abstehendes,  längs  oder  unregelmässig  gefaltetes  Epispor,  farb- 
loses, eng  anliegendes  Endospor  und  rothen  Inhalt.  Die  Sper- 
matozoiden  entstehen  in  unzählig  grosser  x\nzahl  dadurch, 
dass  der  Inhalt  anderer  vegetativer  Zellen  in  gelb  gefärbte  Por- 
tionen zerfällt;  sie  sind  gelblich  gefärbt,  stabförmig  mit  einem 
dickeren  hinteren,  einem  schnabelförmigen,  farblosen  vorderen 
Ende,  das  2  Cilien  trägt,  und  schlüpfen  aus  durch  Löcher,  die 
sich  in  grosser  Zahl  in  der  Wand  des  Antheridiums  bilden;  durch 
eben  solche  gelangen  sie  zur  Befruchtung  in  Berührung  mit  den 
Oosphaeren.  Die  aus  den  Oosporen  ausschlüpfenden  Zoosporen 
sind  von  kugeliger,  cylindrischer  oder  birnförmiger  Gestalt,  kar- 
minroth  oder  roth  und  grün  gefärbt,  mit  einem  hyalinen  Ende 
und  2  Cilien  an  demselben. 

36.  S.  annuliua  Ag.  Einzige  Art;  Fäden  an  beiden  Enden  (bei  voll- 
ständigen Exemplaren)  in  haarförmig  verdünnte  Zellen  auslanfend,  die  übrigen 
Zellen  von  ungleicher  Länge,  8 — 20 mal  so  lang  als  dick;  Oosporen  roth,  in  einer, 
zwei  oder  drei  Längsreihen  oder  ordnungslos  in  den  Zellen  liegend.    Aendertab: 

a,  Trevirani  (Kg.)-     Zellen  gewöhnlich  8mal  so  lang  als  dick,  Oosporen 
in  2  Reihen. 

b,  Leihleinii  (Kg.).     Oosporen  in  einer  Reihe,  sonst  wie  a. 

c.  Soleirolii  (Mont.).    Zellen  meist  10 — 16mal  so  lang  als  dick,  Oosporen 
in  2  Reihen. 

d.  Braunii  (Kg.).     Zellen  meist  Ifi — 20mal  so  lang  als  dick,   Oosjioren 
in  2 — 3  Reihen  oder  ordnungslos, 

Veget.  Zellen  36—72  ^  dick. 

Durchmesser  der  Oospore      17-36)*. 

Spermatozoiden  8—  9  ju.  lang. 

Zoosporen  11,5  — 16  w      = 

In  Gräben  und  an  überschwemmten  Orten;  fructificirt  bei  beginnender  Aus- 
trocknung und  bildet  dann  rostrothen  Filz,  erscheint  oft  plötzlich  in  grosser 
Menge,  um  wieder  spurlos  zu  verschwinden.  Um  Breslau  auf  einem  über- 
schwemmt gewesenen  Kartoffelfelde  vor  dem  Ohlauer-  und  Nikolai-Thore,  auf 
der  Viehweide  bei  den  Schiessständen,  in  einem  Graben  an  der  Verbindungs- 
bahn bei  Gabitz;  am  Galgenberg  bei  Strehlen. 

9.  Gatt.  Cylindrocapsa  Rein  seh. 

Fäden  in  der  Jugend  festgev^achsen,  anfangs  aus  einer 

Reihe  über  einander  stehender  Zellen  gebildet,   später  oft  durch 

der  Längsaxe  parallele  oder  schiefe  Scheidewände  uuregelmässige 

Bänder  oder  Complexe  von  Zellhaufen  darstellend.    Zellen  kurz 


65 

cylindrisch,  kugelig  oder  oblong,  mit  diclitem,  lebhaft 
cblorophyllgrünem ,  mit  Stärkekörnern  versebenem  Inhalt  und 
dicker,  farbloser  Membran. 

Die  Oogonien  bilden  sich  aus  vegetativen  Zellen,  die  sich 
kugelförmig  aufblähen,  und  deren  ganzer  Inhalt  sich  zu  je  einer 
einzigen  kugeligen  oder  eiförmigen Oosphaere  gestaltet; 
die  Wand  des  Oogoniums  besteht  aus  3 — 6  weiten,  farblosen,  von 
einander  abstehenden  Hüllen  (Schichten  der  Zellwand).  Die 
Antheridien  entstehen  in  denselben  Fäden  durch  Theilung 
einer  vegetativen  Zelle  in  2  oder  4  neben  oder  über  einander 
stehende,  nicht  von  besonderen  Hüllen  umgebene  Tochterzellen, 
in  d e r e n  j  e d e r  sich  2  S p e r m a t o z o i d e n  von  gelblicher  Farbe, 
spindelförmiger  Gestalt,  mit  einer  vorderen  hyalinen  mit  2  con- 
tractilen  Vacuolen  versehenen  Spitze,  und  mit  2  Cilien,  entwickeln. 
Ausgestossen  bewegen  sie  sich  nach  dem  Oogonium,  dessen  Wand 
sich  durch  eine  seitliche  Ausstülpung  geöffnet  hat,  dringen  zur 
Oosphaere  und  befruchten  dieselbe.  Sie  bekleidet  sich  darauf  mit 
einer  doppelt  contourirten  Membran  und  wird  zu  einer  Oospore, 
die  rothgelben  Inhalt  zeigt  und  eine  längere  Ruheperiode  durch- 
macht.    Ihr  weiteres  Schicksal  ist  unbekannt. 

37.  C.  involuta  Reinsch,  Vegetative  Zellen  kurz  cylindrisch,  kugelig 
oder  elliptisch,  '/2— iVa"^^!  so  lang  als  dick,  mit  einer  dicken,  farblosen, 
deutlich  geschichteten  Zellhaut;  Oosporen  kugelrund  oder  länglich,  mit  einer 
farblosen,  glatten  Membran. 

Veget.  Zellen  23—30  ^  dick, 

Oogonien  42  (i 

Oosphaeren  24  ft 

Spermatozoiden  \5  ^  lang. 

Einzeln  unter  Rhizodonmm,  MesocarpiLs  und  anderen  Fadenalgen  in   einem 
Wasserloche  bei  Schwolka,  Kr.  Breslau. 


b.  Synzoosporeae  et  Asexuales. 

Geschlechtliche  Befruchtung  von  Oosphaeren  vermittelst  Sper- 
matozoiden ist  nicht  vorhanden,  in  einigen  Fällen  aber  die  Copu- 
lation  zweier  ganz  gleich  gestalteter  Zoosporen  beob- 
achtet. Das  Product  des  letzteren  Vorganges  ist  eine  Zygospore 
(Isospore  Rostafinski),  welche  einen  Ruhezustand  durchmacht  und 
darauf  nach  allmählichem  Wachsthum  ungeschlechtliche  Zoosporen 
entwickelt,  die  zu  jungen  Pflänzchen  heranwachsen. 

Bei  den  meisten  hierher  gerechneten  Algen  ist  indessen  eine 
solche  Copulation  von  Schwärmsporen  nicht  beobachtet,  sondern 

Krypt.  Flora  II.  5 


66 

nur  die  Vermehrung  durch  ungeschlechtliche  Z Oosporen. 
Dieselben  bilden  sich  zu  einer  bis  vielen  innerhalb  einer  Mutter- 
zelle, besitzen  ein  vorderes  hyalines  Ende  mit  einem  rothen 
Pigmentfleck  und  2  (Microzoosporen)  oder  4  (Macrozoo- 
sporen)  Cilien.  Beide  Arten  von  Schwärmzellen  kommen  bei 
einigen  Gattungen  gemeinsam  vor,  aber  nur  die  Microzoosporen 
können  copuliren. 

Dauer  Zellen  verschiedener  Art  finden  sich  bei  den  meisten 
Gattungen. 


7.  Fam.  Confervaceae. 

1.  Gruppe:  Ulviliae.  Der  Algenkörper  ist  flächenartlg  zu  einer  einzel- 
ligen Schicht  ausgebreitet,  die  entweder  blattartig  eben  oder  kraus  ist,  oder 
zu  einer  innen  hohlen  Röhre  verwächst. 


10.  Gatt.  Prasiola  Ag. 

Aus  einem  fädigen,  verworrenen  Geflecht  von  einfachen  (Illo- 
thrix- ähnlichen)  Zellreihen  erhebt  sich  eine  einschichtige  blatt- 
ähnliche, krause  Zellfläche,  die  aus  einem  durch  parenchyni- 
ähnlich  verwachsene  Zellen  gebildeten  Häutchen  besteht.  Fort- 
pflanzung unbekannt. 

Wächst  an  der  Luft. 

38.  P.  crispa  Kg.  Dicht  gedrängte,  aufrechte,  krause  Häutchen  von  2 
bis  6  mm  Länge  und  gleicher  Breite  bilden  dunkelgrüne,  oft  weit  ausgedehnte 
Rasen.  Zellen  oblong  oder  eckig,  meist  länger  als  breit. 
Zellen  4 — 5,5  fi  breit. 
Auf  feuchter  Erde  an  schattigen,  unreinlichen  Orten:  in  Breslau  am  Fusse 
der  Liebichsliöhe;  an  der  Mauer  der  katholischen  Kirche  in  Strehlen;  bei 
einer  Scheuer  in  Radziunz,  Kr.  Trachenberg;  Gr.-Krausche  bei  Bunzläu;  im 
Schlesierthal ;    in  Volpersdorf,  Kr.  Neurode. 

2.  Gruppe:  Cladoplioriiiae.  Verästelte  Zellreihen,  deren  untere 
Zellen  sich  häufig  zu  farblosen  Rbizoidcn  umbilden,  oder  solche  entwickeln, 
w^ährend  die  an  der  Spitze  belegenen  oft  zu  dünnen  Haaren  ausgezogen  sind. 
Copulation  der  Schwärmzellen  ist  bei  den  meisten  Gattungen  noch  nicht 
beobachtet;  bei  vielen  finden  sich  dickwandige  Dauersporen,  deren  Entstehung 
und  weitere  Entwickelung  jedoch  unbekannt  ist. 

1.  Untergruppe:  Chaetophoreae.  Zell  wände  zart;  Zoosporen 
zu  2  — 16  in  einer  Mutterz'elle  gebildet,  und  meist  durch  Zerreissen 
oder  Aufquellen  der  ganzen  Mutterzelle  frei  werdend,  mit  4  Cilien  verseilen.  — 
Dauersporen  meist  vorhanden. 


67 

1.  Fäden  von  einer  Schleimhülle  umgeben^  Rhizoiden  vorhanden. 

11.  Gatt.  Draparnaldia  Ag. 

Ein  verhältnissmässig  di c k e r ,  v e r  z  w e i g t  e r  H a u p  t s  t  a m  m , 
aus  farblosen  oder  nur  wenig  gefärbten  Zellen  gebildet,  trägt 
lebhaft  grün  gefärbte  Astbüschel,  deren  Zweige  aus 
weit  dünneren  Zellreihen,  als  die  des  Hauptstammes, 
bestehen,  und  auch  in  ihrer  Gestalt  von  letzteren  abweichen. 
Die  Endzellen  der  Astbüschel  tragen  farblose  Haare.  Bei  der 
Bildung  von  Dauersporen  verwandeln  sich  fast  sämmtliche  Zellen 
einzelner  Astbüschel  in  solche.  Die  ganze  Pflanze  mit  weicher, 
schlüpferiger  Schleimhülle  umgeben,  formlose,  leicht  zer- 
flies sende  Massen  bildend. 

39.  D.  glomerata  Ag.  Zellen  des  Hauptstammes  deutlich  tonnen- 
förmig  angeschwollen,  1—5 mal  so  lang  als  dick;  Astbüschel  im 
Umfang  eiförmig. 

Folgende  vielfach  in  einander  übergehenden  Formen  lassen  sich  unter- 
scheiden : 

a.  genuina.  n.  var.  Zellen  des  Hauptstammes  ungefähr  35  |Lt  dick,  eben 
so  lang;  Astbüschel  einander  genähert,  aus  dicht  gedrängten  Zweig- 
chen bestehend. 

b.  remota  Rabh.  Die  Astbüschel  stehen  am  Hauptstamm  von  einander 
entfernt,  sonst  wie  a. 

c.  acuta  Ag.  Hauptstamm  dicker,  Zellen  desselben  bis  70  ^  dick,  oft 
2 — 10  ma!  so  lang. 

d.  gracillima  Ag.     Astbüschel  mit  spärlichen  Verzweigungen. 

Zellen  des  Hauptstammes  30—70  fi  dick. 
Bildet  lange,  sehr  schlüpfrige,  an  Wasserpflanzen  festsitzende  Büschel  von 
lebhaft  oder  blass  grüner  P^arbe  in  klaren  Quellen  und  Gräben:  Um  Breslau 
bei  Schottwitz  und  Kl.-Bruschewitz  (c);  um  Strehlen  bei  Peterwitz,  Dobergast 
u.  a.  0.  (a  und  c);  um  Proskau  in  Gräben  am  Nadimatz-Teich  (c);  Gross- 
Krausche  bei  Bunzlau,  hinter  dem  Vogelberg  (a);  im  Grossen  Teich  im 
Riesengebirge  (b). 

40.  D.  plnmosa  Ag.  Zellen  des  Flauptstammes  nicht  oder  nur 
wenig  angeschwollen;  Astbüschel  verlängert,  im  Umfang  lan- 
zettlich;  sonst  wie  vorige. 

Zellen  des  Hauptstammes  etwa  45  ix  dick,  '/2~lV4mal  so  lang. 

-'       der  unteren  Zweigchen    10—11  ft      =      1 — 2  mal  so  lang. 
»  '     oberen  >  7 —  9  ^      -      2 — 5    =       =       » 

Vorkommen  wie  bei  voriger.  Um  Breslau  bei  Karlowitz,  Domatschine, 
am  Kehlerberg  bei  Lissa,  am  Warteberg  bei  Riemberg,  bei  Nimkau;  in  Gräben 
bei  Strehlen;  bei  Proskau  am  Nadimatz-Teich  und  bei  Kl.-Schimnitz;  Gross- 
Krausche  bei  Bunzlau;   bei  Altwasser;   Habendorf,  Kr.  Reichenbach. 

41.  D.  nndiascnla  Kg.  Zellen  des  Hauptstammes  etwas  bauchig; 
Astbüschel  sehr  entfernt,  arm  an  Zweigen;  Zell  häute,  namentlich  am 
Hauptstamm,  dick  und  robust. 

5* 


68 

Zellen  des  Hauptstaimnes  30 — 45  ft  dick,  1 — 3  mal  so  lang, 
der  Zweigchen  9  (i       -      1 — 2    - 

Einzelne  Endglieder  bis  10  mal  so  lang. 
Bei  Hoyerswerda;    Geissen  in  der  Nieder-Lausitz. 

12.  Gatt.  Stigeoclonium  Kg. 
Haupt  stamm  durch  die  Gestalt  uod  die  Dimensioneu  seiner 
Zellen  nicht  deutlich  vondenVe  r  zwei  gungen  zu  unter- 
scheiden, mit  grünem  Inhalt  oder  farblos;  die  weiteren  Ver- 
zweigungen nicht  zu  deutlichen  Astbüscheln  zusam- 
mengeordnet. Sonst  wie  Drapamaldia.  Dauersporen  aus  der 
Umbildung  der  letzten  Verzweigungen  hervorgehend. 

42.  S.  tenue  Kg.  Lager  lebhaft  grün,  4 — 50  mm  lang,  schlüpferig. 
Zellen  der  Hauptfäden  und  xVeste  1.  Ordnung  an  den  Querwänden  etwas  ein- 
geschnürt, mit  schmalen  Chlorophyllbinden.  Die  End Verzweigungen  nicht 
in  farblose  Haare  auslaufend. 

Sehr  veränderlich: 

a.  genuinuvi.  nob.  Zweigchen  letzter  Ordnung  wenig  zahl- 
reich, kurz,  pfriemlich,  aufrecht  abstehend.     Lager  bis  50  mm  lang, 

b.  luhricum  Rabh.  Hauptfäden  und  Aeste  1.  Ordn.  merklich  dicker, 
als  die  weiteren  Verzweigungen;  Zweigchen  letzter  Ordnung 
zahlreich,  kurz,  pfriemlich,  einander  genähert. 

c.  uniforme  (Rabh.)  Hauptfäden  chlorophyllreich,  von  den  S{)äteren  Ver- 
zweigungen nicht  zu  unterscheiden.  Zw  ei  gehen  letzter  Ordnung 
locker  angeordnet,  schlank,  verlängert,  mit  an  den  Scheidewänden 
eingeschnürten  Zellen.     Lager  4—14  mm  lang. 

d.  irreguläre  Rabh.  Die  Fäden  entwickeln  sich  vielfach  flächenartig, 
durch  Theilungen  der  Zellen  parallel  zur  Fadenaxe. 

Zellen  der  Hauptfäden  9  —  15  ii  dick,  1— 3mal  so  lang. 
Um  Breslau  bei  Oswitz,  am  Margarethendamm  bei  Kl.-Bruschewitz  u.  a.  0.; 
bei  Strehlen  in  Gräben  und  Brunnen  (a) ;  in  Gräben  am  Nadimatz-Teiche  bei 
Proskau  (b) ;  auf  Steinen  im  Dorfbache  von  Langenbielau  (b);  im  Abfluss 
der  Johannisbader  warmen  Quelle  (c).  Die  Form  d  entwickelt  sich  häufig 
an  den  Wänden  der  Gläser  bei  Algenculturen. 

43.  S.  Longipilus  K  g.  Lager  lebhaft  grün,  schlüpferig,  polsterförmig, 
2 — 10  mm  lang;  Fäden  und  Aeste  1.  Ordnung  strahlig  angeordnet,  nach  oben 
zu  büschelig  verzweigt;  alle  oder  die  meisten  Endzellen  in  ein 
1  a  n  g  e  s  i  f  a  r  b  1  o  s  e  s  Haar  verlängert. 

Bildet  vielfach  Uebergänge  zu  Chaeto2jhora. 

Zellen  der  Fäden  und  Aeste   11  — 14  ft  dick,  eben  so  lang. 
Am  Margarethendamm   bei    Breslau;   in  Gräben   am    Nadimatz-Teiche   bei 
Proskau;    in  einer  Quelle  bei  Gr.-Krausche  bei  Bunzlau. 

13.  Gatt.  Chaetophora  Schrank. 
Hauptstamm  und  Verzweigungen  gleichförmig  gestaltet,  strahlig 
angeordnet,  oder  doch  Lager  von  bestimmter  Form  bildend.     Die 


69 

ganze  Pflanze  mit  einer  gallertigen,  elastischen  Schleim- 
htille  umgeben,  nicht  schlüpferig  oder  zerfliessend. 
Die  Zellen  der  letzten  Verzweigungen  bilden  sich  zu  Ketten  von 
Dauersporen  um. 

a.  Lager  rund  oder  rundlich. 

44.  Ch.  pisiformis  Ag.  Lager  glatt,  erbsen-,  seltener  kirschengross; 
Aeste  stark  verzweigt,  regelmässig  radial  gestellt;  Zweigchen  zahlreich, 
büschelig,  grade;  Zellen  derselben  an  den  Scheidewänden  unmerklich  einge- 
schnürt, cylindrisch;  Endzelle  pfriemlich,  nie  oder  nur  selten  ein 
Haar  tragend. 

Zellen  der  Hauptäste  6 — 9  (i  dick,  1— 2V2nial  so  lang. 
=  Zweigchen  6  /u  -  V/^ — 3  »  - 
In  Quellen,  Teichen  und  Gräben  häufig,  an  Steinen,  Holz  oder  Wasser- 
pflanzen festsitzend:  um  Breslau  am  Margarethendamm,  bei  Gabitz,  Ransern, 
Kawallen  u.  a.  0.;  Skarsine,  Kr.  Trebnitz;  um  Strehlen  bei  Pentsch,  Peterwitz, 
Prieborn,  Knieschwitz  u.  a.  0.  (auch  mit  Dauersporen) ;  um  Proskau  und 
Tillowitz;   Gr.-Krausche  bei  Bunzlau;    im  Schlesierthal. 

45.  Ch.  elegans  A g.  Lager  glatt,  erbsen- bis  kirschengross;  Habitus 
kräftiger,  Verzweigungen  regelmässiger,  als  bei  voriger,  Aeste  locker,  meist 
dichotom,  ihre  Zellen  sehr  wenig  eingeschnürt;  Zweigchen  grade  oder  oben 
gekrümmt,  mit  cylindrischen,  wenig  eingeschnürten  Zellen J  die  meisten 
Endverzweigungen  la  ufenaU  mählich  in  fe  ine  farbloseHaareaus. 

Zellen  der  Hauptäste     9-12  ft  dick,  IV2 — 3  mal  so  lang. 

*     Zweigchen    7 — 10  /u      --  \—\^^vi\dX  so  lang. 

Wie  vorige;  um  Breslau  bei  Gabitz  (mit  Dauersporen),  am  Margarethen- 
damm, bei  Kl.-Bruschewitz  u.  a.  0.;  um  Strehlen  bei  der  DammmüWe,  bei 
Peterwitz  u.  a.  0.;  Gr.-Krausche  bei  Bunzlau;   um  Proskau. 

46.  Ch.  tuberculosa  Ag.  Lager  uneben,  höckerig,  bis  kirschengross, 
von  bleichgrüner  Farbe.  Zweigchen  gedrängt  büschelig,  etwas  gekrümmt, 
Zellen  derselben  eingeschnürt,  sehr  kurz  cylindrisch,  nie  oder  selten  ein 
Haar  tragend. 

Zellen  der  Hauptäste     9 — 12  |«/  dick,     1 —  2  mal  so  lang. 
=     Zweigchen   8—10  \i      =      V4— 2/4    =      -- 
In  Teichen   und  Gräben,   an  Wasserpflanzen  festsitzend  oder  frei  schwim- 
mend:  um  Breslau  in  einem  Graben  bei  Kl.-Bruschewitz  und  bei  Nimkau;    in 
den  Mergelgruben  von   Peterwitz    bei    Strehlen;    Kl.-Schimnitz   bei   Proskau; 
Gr.-Krausche  bei  Bunzlau. 

b.  Lager  gelappt  oder  verzweigt. 

47.  Ch.  endiviaefolia  Ag.  Lager  langgestreckt,  lappig,  ästig 
oft  dichotom  verzweigt,  bis  80  mm  lang.  Zellen  der  Aeste  lang  cylin- 
drisch, gleichmässig  dick  oder  in  der  Mitte  leicht  gedunsen;  Zweigchen  in 
sehr  losen  Büscheln,  gewöhnlich  oben  plötzlich  gekrümmt,  Zellen  eingeschnürt, 
einzelne  Endzellen  ein  sehr  langes,  mehrzelliges  Haar  tragend. 

Nach  der  Gestalt  des  Thallus  unterscheidet  man  folgende  Formen: 

a.  linearis  Rabh.     Lager  linealisch,  eben,  bis  über  100  mm  lang. 

b.  ramosissima    Rabh.     Lager    dicht,    kraus,   wiederholt  fiederspaltig, 
bis  80  mm  lang. 


70 

c.  incrustans    Rabh.      Lager    kurze    Läppchen    bildend,    buchtig    ein- 
geschnitten, dicht  rasig,  incrustirend. 

d.  crassa  Ag.     Lager  verkürzt,  dick,  mit  dornigen  Läppchen. 

e.  clavata   Rabh.     Lager   viellappig,   bleichgrün,    Läppchen    sehr    kurz, 
gespreizt,  fast  keulenförmig. 

f.  crystalloj^hora   Rabh.     Lager    von    Kalk    incrustirt,    Läppchen   fast 
stielrund. 

Zellen  der  Hauptäste  10 — 15  (i  dick,  2 — 5  mal  so  lang. 
-  =     Zweigchen   8 — 11   u      -      1 — P/amal  so  lang. 

Nicht  selten  an  ähnlichen  Standorten  wie  die  vorige;  am  häufigsten  die 
Form  b:  um  Breslau  am  Margarethendanun  (auch  mit  Dauersporen),  bei 
Pilsnitz,  Domatschine  und  Petersdorf;  um  Strelilen  bei  Krippitz  u.  a.  0.;  bei 
Proskau  und  Tillowitz;  bei  Sohrau  in  Ob.-Schles. ;  im  Sternteich  bei  Görlitz; 
im  Schlesierthal. 

14.  Gatt.  Chaetonema  Nowakowski. 
Endophyten-  Zellreilien  fätlig,  u  n  r  e  g*  e  1  m  ä  s  s  i  g  v  e  r  z  w  e  i  g  t 
mit  ausgespreizten,  meist  rechtwinkelig  abstehenden  Aesten,  die 
meisten  Zellen  ein  oder  mehrere  terminale  oder  mediane  einseitswen- 
dige  an  der  Basis  etwas  angeschwollene  Borsten  tragend.  Vermeh- 
rung durch  Abgliederung  derAeste-,  Fortpflanzung  durch  Zoosporen, 
die  sich  in  acropetaler  Folge  aus  den  angeschwollenen  Gliedern  an 
den  Enden  oder  in  der  Mitte  der  Aeste  aus  deren  Gesanmitinhalt, 
oder  nach  vorheriger  Zwei-  oder  Viertheilung  derselben  bilden; 
Zoosporen  eiförmig  mit  4  Cilien  und  rothem  Pigmentfleck. 

48.  Ch.  irreg-ulare  Now\  Einzige  Art  (vgl.  Nowakowski  in  Cohn 
Beiträge  zur  Biologie  der  Pflanzen  II.  Heft  1.  p.  76). 

Lebt  endophytisch  in  der  Gallerte  schleimiger  Algen  (Tetraspora,  Chaeto- 
pJiora,  Gloeotrichia,  Coleochaete  pulvinata,  Batrachospermiim)^  indem  die  aus  der 
Keimung  der  Zoosporen  hervorgegangenen  Keimpflänzchen  sich  an  einen 
Faden  der  Schleimalgen  anlegen  und  deren  Aeste  umwinden  oder  umspinnen. 

Um  Breslau  am  Margarethendamm ;  im  Turliske-Teich  bei  Tillowitz. 

2.  Fäden  ohne  Gallerthülle-,  Rhizoiden  fehlen. 

15.  Gatt.  Microthamnion  Näg. 
Verzweigungen  aufrecht,  alle  einander  gleich  gestaltet,  durch 
eigenthümliche  Astbildung  ausgezeichnet:  indem  die 
untere  von  zwei  Zellen  seitlich  unter  der  darüber  stehenden  her- 
vorwächst, aber  nicht  an  der  Ausbuchtungsstelle,  sondern  erst 
ein  Stück  darüber  eine  Querwand  bildet.  Endzeilen  stumpf, 
haarlos. 

49.  M.  Eützingiannm  Näg.  Lebhaft  grün;  Verzweigungen 
ausgebreitet,  die  ersten  meist  trichotom,   die   späteren   dichotom;   unterste 


71 

Zelle  mit  stumpfem,  farblosem  Ende  auf  der  Unterlage  festsitzend;  Zellen 
cylindrisch,  die  am  Fusse  der  Verzweigungen  stehenden  knieförmig  gebogen, 
3—6  nal  so  lang  als  dick,  unten  mit  einer  schmalen,  hyalinen  Zone. 

Zellen  4—5  ^  dick. 
Auf  andern  Fadenalgen  aufsitzend;  Proskau,  im  Aquarium,  im  Neuhammer- 
und  Rudnitz-Teich ;  am  Hammer-  und  im  Turliske-Teich  bei  Tillowitz. 

50.  M.  (?)  strictissimum  Rabh.  Bläulich  grün;  Verzweigungen 
dicht,  aufrecht  zusammengezogen,  Zellen  an  den  Scheidewänden  ein- 
gesclun'irt,  o— 8mal  so  lang  als  dick. 

Zellen  3—3,6  ^i  dick. 
Auf  Wasserpflanzen  aufsitzend:  Karlowitz  bei  Breslau. 

16.  Gatt.  Aphanochaete  ABr. 

Verzweigungen  einander  gleicbgestaltet,  alle,  oder  nur  die 
primären  niederliegend,  oft  zu  einer  unregelmässigen 
Scheibe  verwachsen-,  einzelne  Zellen  an  der  Spitze 
oder  auf  dem  Rücken  eine  lange  Borste  tragend.  (Der 
Gattung  Coleocliaete  Breb.  im  Habitus  ähnlich.) 

51.  A.  repens  ABr.  Alle  Verzweigungen  der  Unterlage  anliegend; 
Zellen  so  lang  wie  breit,  etwas  angeschwollen,  auf  dem  Rücken  eine  hyaline, 
dünne  Borste  tragend. 

Zellen  5—10  fx  dick. 
Auf  Fadeiialgen    festsitzend;   um   Breslau    in  Wasserlöchern   an   der  Oder 
vor  dem  zoologischen  Garten  und  in  Teichen  bei  Ransern  und  bei  Schwoika; 
in  den  Marniorbrüchen  von  Prieborn  bei  Strehlen;  im  Hammerteich  bei  Tillo- 
witz, Kr.  Falkenberg. 

2.  Untergruppe:  Cladoplioreae.  Zellwände  robust;  Zoosporen 
in  sehr  grosser  Zahl  (wenigstens  zu  32)  in  einer  Mutterzelle 
gebildet,  durch  ein  Loch  in  der  Wand  derselben  frei  werdend,  mit  2  oder 
4  Cilien  versehen. 

17.  Gatt.  Gongrosira  Kg. 

Fäden  meist  dichotom  oder  einfach  verästelt, 
Zweige  eben  so  dick,  wie  die  Hauptfäden-,  Zellen  dick- 
wandig, mit  chlorophyllgrtinem  Inhalt.  Die  unterste  Zelle  bildet 
ein  fadenförmiges  Rhizoid.     Dauersporen  beobachtet. 

Leben  im  Wasser  oder  an  der  Luft. 

52.  G-.  Sclerococcus  Kg.  Bildet  kleine  Raschen  von  etwa  l  mm  Durch- 
messer von  lebhaft  grüner  Farbe,  die  häufig  zusammenfliessen  und  mit  Kalk 
incrustirt  sind.  Fäden  büschelig  verzweigt,  die  Zellen  der  Zweig- 
chen fast  kugelig,  die  letzte  grösser  als  die  übrigen,  und  zu  einer  Dauer- 
spore sich  ausbildend. 

Zellen  10  ft  dick. 
Im  Wasser.     Auf  Steinen  festsitzend   in   der  Ohle   bei   der  Dammmühle 
und  der  Woiselwitzer  Mühle  bei  Strehlen. 


72 

53.  G.  ericetornm  K  g.  Kleine  Polster  oder  Rasen  von  lebhaft  gwiner 
Farbe;  F  äden  zi  e  ml  ich  regelmässig  dichotomirt;  Zellen  der  Zweige 
elliptisch,  meist  2mal  so  lang  wie  dick,  die  obersten  kugel;g,  die 
letzte  eine  Daiierspore. 

Zellen  6—7  (i  dick. 
Auf  feuchter  Erde:  in  Waldwegen  bei  Geppersdorf  bei  Strehlen. 

18.  Gatt.  Cladophora  Kg. 

Fäden  vielfach  verzweigt;  die  Verzweigungen  der 
höheren  Ordnungen  bedeutend  dünner  als  die  primä- 
ren. Zellen  kräftig,  meist  mehrmals  länger  als  dick,  mit  chloro- 
phyllgrünem Inhalt,  und  meist  zahlreichen  Stärkekornern ;  die 
unterste  Zelle  läuft  in  ein  Rhizoid  aus.  Zoosporen  in  sehr  grosser 
Zahl  in  einer  Mutterzelle  gebildet,  mit  2  oder  4  Cilien  versehen. 
Dauersporen  nicht  bekannt. 

Leben  sämmthch  im  Wasser.  i 

a.  Fäden  nur  in  der  Jugend  festsitzend,    später  frei    schwinamende,  verworrene  Rasen 
oder  Watten  bildend. 

54.  C.  fracta  Kg.  Fäden  regellos  verzweigt,  Büschel  oder 
Rasen  von  dunkelgrüner  Farbe  bildend;  die  Zoosporen  entwickelnden 
Zellen  nicht  an  der  Spitze  der  Zweigchen  gelegen;  die  Zellen 
der  Zweigchen  im  Verhältniss  zu  ihrer  Dicke  länger  als  die  der 
Hauptäste.  Zellen  tonnenförmig  oder  keulig  angeschwollen,  selten  cyl in- 
drisch mit  starker,  glatter  Membran  und  einem  gleich  massigen  Wand- 
belag von  Chlorophyll.  Zellen  der  Hauptverzweigungeu  1  —  3 mal, 
die  der  Zweigchen  3  —  6mal  so  lang  als  dick. 

Zellen  der  Hauptäste     54 — 120  [i  dick. 
=         =     Zweigchen    15 —  40  (i 
Die  Art  ist  sehr  formenreich  und  zeigt  mannigfache  Uebergänge  zu  andern 
Arten. 

a.  genuina.  nob.  Fäden  massig  verzweigt,  Verzweigungen  auseinan- 
dergespreizt, verworren;  Zellen  bauchig  oder  keulenförmig  angeschwol- 
len, die  der  Hauptäste  V12  —  3  mal,  die  der  Zweigchen  3  — 6  mal  so 
lang  als  dick. 

b.  suhsimplex  Kg.     Fäden  sehr  arm  an  Aesten,  sonst  wie  a. 

c.  horrida  Kg.  Zweige  mit  zahlreichen,  einseitig  gestellten,  pfriemen- 
förmigen,  2 — 3 zelligen  Seitenzweigchen  besetzt;  Zellen  der  Hauptfäden 
wenig  angeschwollen;  sonst  wie  a. 

d.  gracilis  Kg.  Verzweigungen  2.  Ordnung  kurz,  die  3.  Ordnung  sehr 
verlängert,  wenig  oder  gar  nicht  weiter  verzweigt;  Zellen  der  Haupt- 
äste 1 — 2  mal,  die  der  Zweigchen  3  mal  so  lang  als  dick. 

e.  viadrina  (Kg.).  Reichlich  verzweigt,  dicht  verworrene,  grosse  Watten 
von  oft  weiter  Ausdehnung  bildend,  die  zusammengetrocknet  unter  dem 
Namen  „Oderhaut"  bekannt  sind.  Zellen  cylindrisch  oder  in  der 
Mitte  angeschwollen,  mit  dünnerer  Zellwand  als  bei  a. 


73 

In  P'lüssen,  Teichen  und  Gräben:  um  Breslau  häufig,  in  der  Ohle,  bei 
Rothkretseham  u.  a.  O.  (a),  im  Aquarium  des  pflanzenphysiologischen  Insti- 
tutes (b),  bei  Marienau  und  Pirscham  (e) ;  um  Strehlen  bei  Pentsch  und 
häufig  am  Galgenberg  (a). 

55.  C.  Oligoclona  Kg.  (incl.  C.  Flotowiana  Kg.).  Fäden  spärlich 
verzweigt,  blass-  oder  schmutzig -grüne  Raschen  bildend,  die  primären 
Verzweigungen  fast  dichotom,  die  übrigen  verlängert,  mit  kurzen,  meist 
einzelligen  Zweigchen  besetzt.  Zellen  cylindrisch  oder  etwas  keulig,  die  der 
Hauptäste  2  — 6mal,  die  der  Zweige  4— lOmal  so  lang  als  dick. 
Sonst  wie  vor. 

Zellen  der  Hauptäste  43 — 56  fji  dick. 
.     Zweige       29—42  ft       - 
In  Bächen   und    Gräben:   bei   Görlitz;    in    Bächen   des   Riesengebirges   bei 
Hirschberg. 

56.  C.  sudetica  Kg.  Fäden  sehr  reichlich  verzweigt,  Rasen  von 
blass-  oder  gelblich-grüner  Farbe  bildend;  Zellen  der  Zweige  im  Ver- 
hältniss  zu  ihrer  Dicke  etwa  eben  so  lang  als  die  der  Hauptäste. 
Zellen  leicht  angeschwollen,  mit  lose  spiralig  angeordnetem  Chloro- 
phyll, 3 — 6  mal  so  lang  als  dick;  sonst  wie  C.  fracta. 

Zellen  der  Hauptäste  22 — 40  fj,  dick, 
.     Zweige       16-22  ft 
In  Bächen  bei  Hirschberg. 

57.  C.  crispata  Kg.  Fäden  anfangs  spärlich,  nach  oben  reich- 
licher vei' zweigt,  Rasen  von  hell  oder  weisslich  grüner  Farbe  bildend. 
Zellen  cylindrisch,  mit  ziemlich  dünner,  oft  längs  gefalteter  Membran,  und 
spiraligem,  gedehntem  Chlorophyllbande  (von  meist  2  Umgängen). 
Sonst  wie  vor. 

Zellen  der  Hauptäste  43 — 108  ft  dick. 

>  Zweige       24—  27  yt,      > 

a.  vitrea  Rabh.  Bleich-grün  bis  weisslich,  unregelmässig  verzweigt, 
Zellen  6 — 20  mal  so  lang  als  dick. 

b.  virescens  Rabh.  Hellgrün,  meist  entfernt  dichotom,  Zellen  3 — lOmal 
so  lang  als  dick. 

Vorkommen  wie  bei  den  vor.  Um  Breslau  bei  Karlowitz,  Schwoitsch  und 
Domatschine;  um  Strehlen  bei  Sägen  (b)  und  auf  dem  Galgenberg  (a);  Neu- 
land bei  Löwenberg  (b). 

b.  Fäden  auch  im  Alter  festgewachsene,  flutheude  Rasen  bildend. 

58.  C.  glomerata  Kg.  Fäden  büschelig  oder  pinselförmig  verzweigt; 
Zellen  der  Zweigchen  im  Verhältniss  zu  ihrer  Dicke  kürzer  als 
die  der  Hauptäste;  die  Zoosporen  bildenden  Zellen  immer  an 
der  Spitze  der  Zweigchen.  Zellen  cylindrisch,  mit  glatter  Mem- 
bran; Chlorophyll  einen  netzförmigen  oder  etwas  spiralig  angeordneten  Wand- 
belag bildend. 

Zellen  der  Hauptäste  72—100  ^  dick, 

>  Zweige       36—  50  /x     ^ 
Auch  eine  sehr  veränderliche,  schwer  abzugrenzende  Art. 

a.  genuina.  nob.  Lebhaft  grün,  spannen-  bis  fusslang,  reichlich  ver- 
zweigt; Zweigchen  letzter  Ordnung  büschelig  gehäuft;  Zellen  mit 
dicker  Membran,  die  der  Hauptäste  in  der  Regel  6  —  7  mal,  die  der 
Zweigchen  3  —  6  mal  so  lang  als  dick. 


74 

b.  mucosa  Kg.     Lebhaft  grün,  schleimig,  mit  dünneren  Zellwänden  als  a. 
e.  rivularis   Rabh.      8—10   cm    lang,    zerstreut  ästig,    mit    entfernten, 
pinselförmig  gehäuften  Zweigbüscheln;  sonst  wie  a. 

d,  siviplicior  Rabh.     Sattgrün,  spärlich  verzweigt,    Zweigbüschel  klein, 
aus  w^enigen,  kammartig  gestellten  Zw^eigchen   bestehend ;    sonst  wie  a. 

e.  suhsimplex  Rabh.     Verzweigungen  sehr  spärlich,  Büschel  von  Zweig- 
chen gar  nicht  vorhanden. 

Um  Breslau  nicht  selten:  in  Brunnen  an  der  Universität  und  der  Christo- 
phorikirche,  in  der  Oder  an  Flössen,  an  Wehren  u.  s.  w, ;  bei  Domatschine 
u.  a.  0.  (a);  bei  Strehlen  an  vielen  Stellen  in  Bächen. 

59.  C.  declinata  Kg.  Bleich-grün,  mehr  oder  weniger  verzweigt,  an 
den  Enden  mit  zurückgebogenen,  trugdold  en-ähn  lieh  en  Zweig- 
büscheln besetzt ;  Zellen  meist  etwas  angeschwollen,  die  der  Hauptäste 
3— 6mal,  die  der  Zweigchen  1 '/'2 — 3mal  so  lang  als  dick.     Sonst  wie  vor. 

Zellen  der  Hauptäste    86 — 100  n  dick, 
Zweigchen   50 —  60  jtt      -- 
a.  genuin a.     Gelblich-grün,  bis  6  cm  lang,  niederliegend. 
h.  piimila   (Bail).      Bläulich-grün,    1  —  2    cm   lang,    aufrecht;    Zellwände 

sehr  dick,  geschichtet. 
In  Bächen  bei  Friedersdorf  bei  Reinerz  (a),  und  bei  Grünau  b.  Hirschberg  (b). 

60.  C.  callicoma  Kg.  Fäden  büschelig  verzweigt,  8—16  cm  lange 
Büschel  von  grüner  oder  gelblicher  P'arbe  bildend;  Zellen  cyl indrisch, 
ziemlich  dünnwandig,  mit  lose  spiralig  angeordnetem  Chlorophyll,  6  bis 
16 mal  so  lang  als  dick;  die  Zoosporen  erzeugenden  Zellen  halb  so  lang. 
Sonst  wie   C.  glomerata. 

Zellen  der  Hauptäste  50 — 70  ^  dick, 
s     Zweigchen  22 — 25  ^      » 
Bei  Driesen  in  der  Lausitz, 

61.  C.  fluitans  Kg.  Fäden  spärlich  verzweigt,  30 — 60  cm  lange  Rasen 
von  dunkelgrüner  B'arbe  bildend;  Zellen  der  Zweige  verhält niss massig 
länger  als  die  der  Hauptäste;  Zweige  mit  kurzen,  2 — 6 zelligen,  aufrecht- 
angedrückten Zweigchen  besetzt.  Zellen  cyli ndrisch  mit  dicker  Mem- 
bran, die  der  Hauptäste  1 1/2 -2  mal,  die  der  Zweige  3  —  12  mal  so 
lang  als  dick.     Sonst  wie  C.  glomerata. 

Zellen  der  Hauptäste  120 — 135  ft  dick, 
»     Zweige         43—  86  ^i    -- 
In  Flüssen  und  Bächen :  in  der  Weistritz  im  Schlesierthal ;  bei  Hoyerswerda. 

62.  C.  canalicularis  K  g.  Fäden  sehr  reichlich  verästelt,  an  den  Fanden 
meist  mit  pinselförmigen  Zweigbüschcln,  wie  C  glomerata;  Zellen  der  Zweige 
verhältnissmässig  bedeutend  kürzer  als  die  der  Hauptäste;  Zweige  an  ihrer 
Basis  mit  einander  verwachsen.  Zellen  mit  dicker  Membran  und  zu 
einer  losen  Spirale  angeordnetem  Chlorophyll;  Zellen  der  Hauptäste  cylindrisch, 
5  — 8mal  so  lang  als  dick,  die  der  Zweige  angeschwollen,  IV2— 2  nial  so  lang 
als  dick.     Sonst  wie  glomerata. 

Zellen  der  Hauptäste  86—120  ft  dick, 
=     Zweige       36 —  54  ^i    ■ 
Im  Marmorbruch  von  Prieborn  bei  Strehlen. 


75 

19.  Gatt.  Chroolepus  Ag. 

Fäden  unregelmässig  verzweigt,  oft  so  verfilzt,  dass  die  Ver- 
zweigungen nur  schwer  zu  erkennen  sind;  Hauptäste  und 
secundäre  Verzweigungen  gleich  dick.  Zellen  mit 
rothbraunem,  nach  dem  Tode  (und  auch  sonst  bisweilen  theil- 
weise)  in  grün  übergehendem  Farbstoff.  Zoosporen  meist  zu 
32,  gleichfalls  rothbraun,  mit  2  Cilien  versehen.  Rhizoiden  fehlen ; 
Dauersporen  unbekannt. 

Leben  an  der  Luft  und  geben  häufig  einen  starken  Veilchen- 
geruch von  sich. 

63.  Ch.  velntinnm  Kg.  Rothbraune,  dünne  Raschen  oder 
Ueberzüge  bildend;  Verzweigungen  der  Fäden  deutlich,  mit  einander  im 
Zusammenhang  bleibend.  Zweige  lang,  an  der  Spitze  meist  etwas  verdünnt. 
Zellen  cylindrisch,  meist  2 — 4 mal  so  lang  als  dick. 

Zellen  7—9  {i  dick. 
An  einer  feuchten  hölzernen  Wasserleitungsröhre  bei  Skarsine,  Kr.  Trebnltz; 
an  nassen  Felsen  am  Wölfeisfall. 

(54.  Ch.  auream  Kg.  Orangerot  he  Raschen  oder  Ueberzüge 
bildend,  reichlich  verästelt,  Verzweigungen  mit  einander  im  Zusammenhang 
bleibend,  Zellen  cylindrisch,  IV2 — 3 mal  so  lang  als  dick. 
Zellen  11  —  19  (i  dick. 
Auf  den  Sandsteinstufen  des  Mausoleums  im  Park  zu  Dyhrenfurth ;  au 
Sandsteinfelsen  der  Heuscheuer;  an  schattigen  Felsen  am  Fusse  der  Eule 
bei  Steinkunzendorf;  in  der  Grossen  Schneegrube  u.  a.  a.  O.  im  Riesengebirge. 

65.  Ch.  abietinum  Kg.  Kleine  goldgelbe  Raschen;  Verzwei- 
gungen deutlich,  Zellen  bald  cylindrisch,  bald  angeschwollen, 
1 — 3  mal  so  lang  als  dick. 

Zellen  6,5  —  9  jit  dick. 
An  der  Rinde  von  Nadelhölzern  im  Eulengebirge  nicht  selten. 

66.  Ch.  Jolithus  Ag.  Braunrothe  Raschen  oder  Ueberzüge;  Ver- 
zweigungen weniger  deutlich,  verworren,  theilweise  mit  einander  verwachsen; 
Zellen  angeschwollen,  die  unteren  meist  IV2 — 2 mal,  die  äussersten  bis 
6  mal  so  lang  als  dick. 

Zellen  14,5—24  ft  dick. 
Bekannt   unter   dem   Namen    „Veilchenmoos"    oder   „Veilchenstein."     Auf 
Steinen    im   Riesengebirge,    am  häufigsten   auf   der   Schneekoppe,    doch   auch 
weiter  unten,   bis   in   den   Riesengrund;    auf  dem   Altvater,    der   Hohen  Eule 
und  Sonnenkoppe,  im  Bielengebirge  bei  Landeck. 

67.  Ch.  umbrinnm  Kg.  Rothbraune  Ueberzüge  oder  Anflüge, 
Verzweigungen  wenig  deutlich,  knorrig,  verworren,  meist  zerbrech- 
lich; Zellen  kugelig,  länglich  oder  elliptisch,  1 — 2 mal  so  lang 
als  breit.     Aendert  ab: 

a.  vulgare,  nob.     Kräftige,  rothbraune  Anflüge,  Zellen  14,5—22  fi  dick. 

b.  quercinum  Rabh.     Dünne,  rothe  Ueberzüge,  Zellen  bis  16  fi  dick. 

c.  elongatum  Bleisch.      [Ch.   Blelscliii    Rabh.)      Kleine    Raschen,    mit 
niederliegenderi  Verzweigungen,  Zellen  22 — 30  fi  dick. 


76 

An  der  Rinde  von  (Laub-)  Bäumen  und  an  den  Brettern  alter  Zäune,  die 
Form  a  wohl  überall  ^^emein;  b  an  Eichenrinde;  c  an  Baumrinden  bei  Strehlen. 
3.  Gruppe:  Ulotrichiuae.  Un verästelte  Zellreihen,  höchstens  mit 
kurzen  seitlichen  Rliizoiden  versehen;  Endzelle  haarlos.  Zoosporen  von 
zweierlei  Art  vorhanden:  Macrozoosporen  mit  4  Cilien,  die  zu  1 — 8  in  einer 
Mutterzelle  entstehen  und  nie  copuliren;  Microzoosporen  mit  2  Cilien,  zu  8 
bis  vielen  in  einer  Mutterzelle  entstehend,  welche  copuliren  können  oder  auch 
bei  unterbleibender  Copulation  sich  vegetativ  entwickeln.  Aus  copulirten 
Microzoosporen  geht  eine  Zygospore  hervor,  die  langsam  zu  einem  einzelligen 
Pflänzchen  heranwächst,  welches  dann  eine  Anzahl  von  Macrozoosporen  ent- 
wickelt.    Andere  Dauersporen  sind  nicht  beobachtet. 

Durch  unregelmässige  Theilungen,  Aufquellen  und  Auseinanderweichen  der 
Zellwände  entstehen  unter  Umständen  Palmella-  oder  Pro^ococcws- ähnliche 
Zellcolonieen. 

Bei  dem  je  nach  der  Entstehung  aus  Macro-  oder  Microzoosporen  und 
dem  Stadium  der  Entwickelung  sehr  verschiedenen  Aussehen  einer  und  der- 
selben Art  sind  die  im  folgenden  aufgezählten  Species  von  sehr  zweifelhaftem 
Werthe. 

20.  Gatt,  ülothrix  Kg.  (erw.). 

Einfache  Zellreiheii,  deren  Fusszelle  in  ein  Rliizoid  ausläuft. 

Macro-   und  Microzoosporen  vorhanden,   Copulation   der 

letzteren    (bei    U,   zonata  Kg.)    beobachtet;    beide    werden    frei, 

indem  dieWand  der  Mutterzelle  aufquillt  und  zerr  eis  st. 

a.  Zellhaut    dick    und  robust,    oft  deutlich   geschichtet  (Hormiscia   Aresch.).     Sämmtlich 
Wasserbewohner. 

68.  U.  aequalis  Kg.  Gelblich  grün ;  Zellen  so  lang  oder  etwas  länger 
als  dick,  an  den  Scheidewänden  nicht  eingeschnürt;  Zellhaut  mehr  oder  weniger 
dick,  oft  geschichtet. 

Zellen  12—18  fi  dick. 
Um  Breslau  bei  Karlowitz,  an  Wasserpflanzen  festsitzend. 

69.  U.  moniliformis  Kg.  Blassgrün;  Zellen  so  lang  als  dick  oder 
etwas  kürzer,  an  den  Scheidewänden  eingeschnürt;  Zellhaut  dick,  ziemlich 
deutlich  geschichtet. 

Zellen  11—14  fi  dick. 
Auf  dem   Galgenberge   bei  Strehlen;    im   Goldmoor  bei   Schiedlow,   Kreis 
Falkenberg. 

70.  U.  zonata  Kg.  Dunkelgrün,  schleimig,  ein  meist  10—30  cm  langes 
fluthendes  oder  verworrenes  Lager  bildend;  Fäden  gleichmässig  dick  oder 
gegliedert;  Zellen  meist  V3 — 1  mal  so  lang  als  dick,  an  den  Scheidewänden 
bald  eingeschnürt,  bald  nicht. 

Veget.  Zellen  12,5—40  [i  dick. 
Macrozoosp.     12,5 — 18,7  (i  lang. 

10,4-12,5  fi  dick. 
Microzoosp.        5,2 — 10,4  {x  lang. 

4,2—  7,3  ^  dick. 


77 

In  Breslau  an  einer  Wasserpumpe  auf  dem  Königsplatz;  an  einem  Wehr 
in  der  Weide  zwischen  Weide  und  Hünern;  um  Strehlen  an  mehreren  Orten; 
am  Forellenteich  bei  Stein -Kunzendorf  am  Fusse  der  Eule;  in  einem  Bache 
am  Waldtempel  bei  Landeck;  im  Grossen  Teich  im  Riesengebirge. 

71.  U.  riffidula  Kg.  Lebhaft  oder  gelblich-grün,  schlüpferig;  Zellen 
1/2— Inial  so  lang  als  dick,  die  fruchtbaren  kugelig  und  etwas  angeschwollen; 
Zellhaut  schleimig,  sehr  dick  und  deutlich  geschichtet. 

Zellen  22—37  fi  dick. 
Gr.-Krausche  bei  Bunzlau.  ^ 

b.  Membran  dünn  und  zart-,  im  Wasser  oder  an  der  Luft, 
«.  Zellen  mindestens  so  lang  wie  dick. 

72.  U.  subtilis  Kg.  Lebhaft  oder  bleichgrün;  Zellen  meist  1  —  2 mal 
so  laii}^  als  dick.     Im  Wasser. 

a.  tyiiica.  nob.     Zellen  5  — 6  ft  dick,  eben  so  lang  oder  etwas  länger. 
h.  snbtilissima    Rabh.       Zellen   4,4-4,7    fi    dick,    1  — 2mal,     seltener 
3— 4  mal  so  lang. 

c.  variabilis  (Kg.).  Blassgrün,  Zellen  so  lang  oder  etwas  länger,  selten 
2  mal  so  lang  als  dick.  Zeichnet  sich  durch  den  quadratisch  aussehenden, 
grünen  Zellinhalt  aus. 

Zellen  5,5—7  f-t  dick. 

d.  stagnornm  (Rabh.).  Schmutzig  gelbgrün,  In  weichen,  dicht  ver- 
worrenen Flocken;  Zellen  so  lang  oder  etwas  länger  als  dick ;  Zellhaut 
ausserordentlich  dünn. 

e.  tenerrima  (Kg.).  Bleichgrün  oder  gelblich,  schlüpferig,  Zellen  meist 
so  lang  als  dick.  Unterscheidet  sich  von  c  durch  den  (gleichfalls 
quadratischen)  lebhaft  gelbgrünen  Inhalt. 

Zellen  7,5—10  (i  dick. 
Um  Breslau  bei  Gabitz  und  Krietern  (a),  Schottwitz  (c),  Domatschine  und 
NImkau  (e);   auf  dein  Galgenberg  bei  Strehlen  (e);   Gr.-Krausche   bei   Bunz- 
lau (a);    Biesnitz  am  Fusse   der  Landskrone  (c);  im  Goldmoor  bei  Schiedlow, 
Kreis  Falkenberg  (a). 

73.  TJ.  flaccida  Kg.  Zellen  1  —  2mal  so  lang  als  dick;  Zellhaut  sehr 
dünn,  farblos;  Zcllinhalt  in  der  Regel  nur  eine  Hälfte  der  Seitenwand  aus- 
kleidend.    An  der  Luft. 

Zellen  6,5-10  (jl  dick. 
An  Bliunentöpfen  im  Warmhaus  an  der  Ziegelbastion  in  Breslau. 

ß.  Zellen  höchstens  so  lang  wie  dick. 

74.  U.  radicans  Kg.  Gelbgrün;  ziemlich  starre  Fäden,  die  ab  und  zu 
kurze,  farblose,  wurzelnde  Seitenzweigchen  treiben,  in  ein  weiches,  dickes, 
gelblich  grünes  Lager  vereinigt,   Zellen  % — 1  mal  so  lang  als  dick.   An  der  Luft. 

Zellen  7,5—9,5  [i  dick. 
Auf  Erde,  an  Baumstämmen  und  Mauern  häufig  um  Breslau,  Strehlen  und 
Proskau. 

75.  U.  compacta  Kg.  Gelbgrün,  schleimig;  Zellen  etwas  kürzer  als  dick. 
Im  Wasser. 

Zellen  6—7,5  ^  dick. 
Am  Hammerteich  bei  Tillowitz,  Kr.  Falkenberg. 


78 

76.  U.  parietina  Kg.  Schön  gelhgrün,  verworren;  Zellen  ^/^mal  so 
lang  als   dick.      An  der  Luft. 

Zellen  9—16  fi  dick. 
In  Breslau  am  Fusse  von  Bäumen  an  der  Liebichshöhe,  und  an  Brettern  bei 
der  Ziegelbastion. 

77.  U.  tenuis  Kg.  Sattgrün,  festsitzend,  in  1 — 8  cm  langen,  schleimigen 
Rasen;  Zellen   'Z^  — Imal  so  lang  als  dick.     Im  Wasser. 

Zellen  17—26  .u  dick. 
In  Breslau    an    einem  Brunnen   bei    der   Universität,    an   der   Margarethen- 
niühle,   an   einem  Wehr   bei  Weide   u.   a.  0.;   Kl.-Silsterwitz   am   Fusse  des 
Geiersberges;  bei  Proskau. 

78.  IT.  crassiuscula  R  g.  Lebhaft  grün,  dicht  verworren;  Zellen  ^I^—Va 
mal  so  lang  als  dick.     An  der  Luft. 

Zellen  bis  24  u  dick. 
An  einem  Bretterzaun  an  der  Ziegelbastion  in  Breslau;   auf  feuchter  Erde 
in  Strehlen,  mit  Prasiola  crispa. 

21.  Gatt.  Schizogonium  Kg. 
Fäden    wie    bei    Ulothnx^    mit    ziemlich    dicken   Zell  wänden, 
durch  seitliches  Verwachsen  meist  mehr  oder  weniger 
breite  Bänder  bildend.     Alle  wachsen  an  der  Luft. 

1\).  S.  murale  (Kg.).  Die  Fäden  bilden  ein  häutiges,  welches,  oft  weit 
ausgebreitetes  Lager;  Fäden  einzeln,  zu  zwei  oder  mehreren  zusammenge- 
wachsen; Zellen  '/a — ^JiV[\2l\  so  lang  als  dick,  an  den  Scheidewänden  leicht 
wellig  eingeschnürt;  Zellhaut  ziemlich  dick,  farblos, 

a.  typicum.  n.  var.   nob.     Dunkel-   oder   sattgrün,   Fäden   meist  einzeln, 
bisweilen  zu  zwei  verwachsen. 

Zellen  15—18  ^i  dick. 

b.  Neesii   (Kg.).      Bleich    olivenfarben ;    Fäden   starr   und    kraus,   einzeln 
oder  zu  zweien,  selten  mehrere  zusammengewachsen. 

Zellen  13,5  —  18  ^  dick. 
Um  Strehlen   an   mehreren    Orten    auf  feuchter    Erde   (a) ;    am    Prudelberg 
bei  Stonsdorf  (b). 

22.  Gatt.  Conferva  Lk.  (incl.  Microspora  Thur.). 

Einfache  Zellreihen,  wie  bei  Ulothrix;  nur  Microzoosporen 
beobachtet,  jedoch  keine  Copulation  derselben.  Sie  werden  in 
grosser  Zahl  in  einer  Mutterzelle  gebildet  und  «ch lüpfen  durch 
ein  rundes  Loch  in  der  Wand  derselben  aus. 

Im  sterilen  Zustande  sind  die  Conferven  von  Ulothrix  nur 
schwer,  durch  die  robusteren  Zellwände  und  den  mehr  körnigen 
Inhalt,  zu  unterscheiden. 

Sämmtlich  Wasserbewohner. 


79 

80.  C.  punctalis  Dillw.  In  sattgi-ünen  Rasen  oder  einzelnen  Fäden; 
Zellen  kurz  vor  der  Theilung  höchstens  2 mal  so  lang  als  dick. 

Zellen  5,8—7  (i  dick. 
Um  Breslau  bei  Schottwitz   und  Margareth;    in    einem  Bache    im  Kiessen- 
grund am  Gr.  Schneeberg. 

81.  C.  amoena  Kg.  Lebhaft  grün,  Fäden  dicker  als  bei  vor.,  Zellen 
vor  der  Theihing  höchstens  2mal  so  lang  als  dick;  Zellhaut  ziem- 
lich dick,  sehr  fein  gestreift. 

Zellen  20—2.5  ^  dick. 
In  Gräben  am  Nadimatz-Teich  bei  Proskau;  im  Sedwornig-Teich  bei  Tillo- 
witz,  Kr.  Falkenberg;  in  einem  Bach  am  Waldtempel  bei  Landeck. 

82.  C.  abbreviata  Rabh.  Festsitzend  in  kleinen  flockigen  Raschen, 
flutlioiKl,  lebhaft  grün,  aber  meist  durch  Eisenocker  gefärbt;  Zellen  vor  der 
Theihing  2  —  3 mal  so  lang  als  dick;    Zellhaut  sehr  dünn,   homogen. 

Zellen  6,3-7,5  (i  dick. 
Um  Breslau  bei  Margareth;   um  Strehlen  in  Gräben  bei    der  Dammmühle. 

83.  C.  floccosa  A  g.  Grüne  oder  bleiche,  flockige  Watten  bildend ;  Zellen 
vor  der  Theilung  2 — omal  so  lang  als  dick,  an  den  Scheidewänden 
sehr  schwach  eingeschnürt. 

Zellen  7,5—10  fi  dick. 
Um  Breslau  bei  Hundsfeld;   um  Strehlen   im  Marmorbruch    von  Prieborn; 
Gräben  am  Nadimatz-Teich  bei  Proskau  und  am  Hammer-Teich  bei  Tillowitz, 
Kr.  Falkenberg;  Gr.-Krausche  bei  Bunzlau. 

84.  C.  volg^aris  (Rabh.).  Lebhaft  grüne  Watten;  Zellen  vor  der  Thei- 
lung bis  3V-2"i'i'l  so  lang  als  dick. 

Zellen  bis   12,5  (i  dick. 
In  Gräben:  Doniatschine  bei  Breslau;  Ziegengrund  bei  Strehlen;  am  Nadi- 
matz-Teich bei  Proskau;  am  Hammer-Teich  bei  Tillowitz,  Kr.  Falkenberg. 

85.  C.  tenerrima  K g.  Blassgrün,  Fäden  nicht  zu  Rasen  verfloch- 
ten,  sehr  dünn;   Zellen  vor  der  Theilung  bis  3 mal  so  lang  als  dick. 

Zellen  3—5  ^  dick. 
Um  Breslau  an  der  Berliner  Barriere  und  an  den  Wasch teichen. 

C.  Punkii  K  g.  Blass  oder  gelblich  grün,  später  verbleichend ;  Zellen 
vor  der  Theilung  4 mal  so  lang  als  dick. 

Zellen  6—10  ^  dick. 

86.  C.  bombycina  Ag.  Gelblich-  oder  sattgrün,  schlüpferige  Watten 
bildend;  Fäden  von  sehr  ungleicher  Dicke;  Zellen  vor  der  Theilung  bis  5mal 
so  lang  als  dick,  an  den  Scheidewänden  wenig,  aber  deutlich 
eingeschnürt. 

Zellen  6  —  12,5  (i  dick. 
Um  Breslau  an   mehreren  Stellen;   um  Strehlen  auf  dem  Galgenberg;   um 
Bunzlau;  am  Hammerteich  bei  Tillowitz,  Kr.  Falkenberg;   in  der  sogenannten 
„Oppahaut"  der  Mitteloppaquelle  auf  dem  Leiterberg  im  Gesenke. 

C.   rhypophila    Kg.       Grün,    meist    durch    Eisenocker    gefärbt,    sehr 
dünn;  Zellen  vor  der  Theilung  4  — 6mal  so  lang  als  dick. 
Zellen  4,5—5,5  ^  dick. 


80 

87.  C.  fugacissima  Roth.  Blass-  oder  gelblich-grün;  Zellen  vor  der 
Theilung  4  — onial  so  lang  als  dick,  an  den  Scheidewänden  nicht 
eingeschnürt;  Chlorophyll  bisweilen  in  spiraligen  Bändern. 

Zellen  8,5—10  (i  dick. 
Um  Strehlen  in  den  Niklasdorfer  Bergen  und  bei  Katschwitz. 

88.  C.  pallida  Kg.  Blasse,  schmutzig  grüne  Watten  bildend;  Zellen 
vor  der  Theilung  5—12  mal  so  lang  als  dick,  an  den  Scheidewänden 
eingeschnürt. 

Zellen  bis  12,5  ^  dick. 

a.  typico..  nob.     Zellen  6 mal  so  lang  als  dick. 

b.  elongaia  (Rabh.).     Zellen  6— 12 mal  so  lang  als  dick. 
Kniesciiwitz  bei  Strehlen;  Gr.-Kraiische  bei  Bunzlau. 

C.  utriculosa  Kg.  Grün  oder  gelblich -braun,  in  weichen,  wolligen 
Watten;  Zellen  vor  der  Theilung  bis  6mal  so  lang  als  dick,  an  den 
Wänden  deutlich  eingeschnürt. 

Zellen  16—17,5  jw,  dick. 

89.  C.  affinis  Kg.  Bleich-  oder  gelblich-grün;  Zellen  vor  der  Theilung 
bis  7mal  so  lang  als  dick,  an  den  Scheidewänden  leicht  einge- 
schnürt; Zell  haut  sehr  zart  gestreift. 

Zellen  5,5—1]   ^i  dick. 
'  In  einem  Graben  bei  Sackrau  bei  Breslau, 

C.  fontinalis  Berk.  Lebhaft  grün,  festsitzend;  Zellen  bis  10 mal 
so  lang  als  dick,  leicht  angeschwollen,  an  den  Scheidewänden  massig  ein- 
geschnürt, mit  grossen,  stärkehaltigen  Vacuolen ;  Zellhaut  ziemlich  dick, 
schwach  geschichtet. 

Zellen  15-18,5  ^i  dick. 

23.  Gatt.  Rhizoclonium  Kg. 
Zellreihen  wie  bei   Conferva^    aber  hin  und  wieder  mit 
kurzen,  seitlichen  Rhizoiden  versehen. 

90.  R.  hieroglyphicum  K  g.  Lebhaft  oder  blass  grüne  Rasen  bildend ; 
Zellen  meist  1^2 -3  mal  so  lang  als  dick,  an  den  Scheidewänden  nicht  ein- 
geschnürt. 

Zellen  18—24  ^i  dick. 
Um  Breslau    in   einem  Wasserloch   bei    Schwoika;   um    Strehlen   in   einem 
Graben  bei  Geppersdorf. 


81 


III.  Ordn.  Siphoneae. 

Der  Thallus  besteht  in  seinem  vegetativen  Zustande  aus  einer 
einzigen,  mehrfach  ausgezweigten,  schlauch- oder  bla- 
senförmigeu,  verhältnissmässig  grossen  Zelle,  deren 
obere  Region,  in  Luft  oder  Wasser  wachsend,  Chlorophyll  ent- 
wickelt, während  die  untere  zu  einer  farblosen,  oft  reich  ver- 
zweigten Haarwurzel  (Rhizoid)  wird. 

Die  Ordnung,  von  welcher  wir  im  süssen  Wasser  nur  zwei 
einander  wenig  nahe  stehende  Gattungen  als  Vertreter  haben, 
enthält  Familien,  die  in  Bezug  auf  die  Fortpflanzung  sehr  ver- 
schiedene Entwickelungsstufen  zeigen :  die  eine  der  beiden  Süss- 
wasser-Gattungen  hat  geschlechtliche  Befruchtung,  und 
ausserdem  geschlechtslose  Zoosporen ;  die  andere  zeigt  Copulation 
V  0  n  S  c  h  w  ä  r  m  s  p  0  r  e  n ,  geschlechtslose  Zoosporen  und  mancherlei 
andere  vegetative  Vermehrungsweisen. 

8.  Fam.  Taucheriaceae. 

Fadenförmige,  grüne,  ziemlich  robuste,  einzellige  Land-  und 
Wasserbewohner,  von  verhältnissmässig  grossen  Dimensionen. 
Die  ganze  Pflanze  besteht  aus  einem  einzigen  lang  gezo- 
genen Schlauch,  der  sich  in  der  Regel  verästelt,  häufig  eine 
falsche  Dichotomie  zeigt.  Das  Protoplasma  bildet  einen  dünnen 
Wandbeleg,  in  welchem  eine  gleichmässige  und  ununterbrochene 
Schicht  von  Chlorophyllkörnern  und  Oeltröpfchen  eingebettet  liegt. 
Häufig  werden  gleichgestaltete  aber  farblose  Aestchen  (Haar- 
wurzeln) abwärts  in  den  Boden  enfsendet. 

Geschlechtliche  Fortpflanzung  durch  Oogonien  undAnthe- 
ridien.  Erstere  sind  kugelige  Gebilde,  welche  sich  durch  eine 
Scheidewand  von  dem  vegetativen  Schlauche  abgliedern;  sie 
öffnen  sich  zur  Zeit  der  Geschlechtsreife  an  der  Spitze.  —  Die 
Antheridien  sind  farblose,  verschieden  gestaltete  Zellen,  die  sich 
gleichfalls  abgliedern  und  in  ihrem  Innern  eine  grosse  Anzahl 
kleiner  Spermatozoiden  bilden.  Diese  schlüpfen,  nachdem  sich  die 
Antheridien  an  der  Spitze  geöffnet  haben,  aus  und  befruchten 
die  Oosphäre.  —  Die  entstandene  Oospore  ist  mit  mehreren 
Häuten  umgeben  und  wächst  nach  einer  Ruheperiode  zu  einem 
neuen  Schlauche  aus. 

Krypt.  Flora  II.  ß 


82 

Die  ungeschlechtliche  Fortpflanzung  wird  durch  Gonidien  ver- 
mittelt, die  bei  manchen  Arten  spontane  Bewegung  zeigen  (Zoospo- 
ren), bei  andern  unbeweglich  sind,  und  nach  kurzer  Zeit  keimen. 

Einzige  Gattung: 

24.  Gatt.  Vaucheria  DC. 

Oogonien  und  Antheridien  entstehen  in  verschiedener  Zahl 
an  einem  und  demselben  Individuum  nahe  bei  einander.  Sie 
sitzen  entweder  dem  Hauptfaden  direct  auf  oder  stehen  auf 
kurzen  und  dünnen  Seitenästchen.  Die  Oogonien  öffnen  sich 
häufig  mit  einer  schnabelförmigen  Spitze,  welche  nach  dem 
Antheridium  hin  gerichtet  ist.  Die  Antheridien  sind  entweder 
sackförmige  oder  mehr  langgezogene,  oft  horuförmig  gekrümmte 
Zellen;  Spermatozoiden  länglich,  mit  zwei  ungleich  langen,  nach 
entgegengesetzten  Richtungen  stehenden  Cilien  versehen. 

Die  Zoosporen  entstehen  in  Aesten,  deren  Ende  keulig  anschwillt, 
dichtes  und  dunkel  gefärbtes  Protoplasma  enthält  und  sich  endlich 
durch  eine  Scheidewand  abgrenzt.  Durch  einen  Riss  an  der 
Spitze  tritt  der  ganze  Inhalt  als  eine  grosse  längliche  oder  rund- 
liche Zoospore  heraus,  die  auf  ihrer  ganzen  Oberfläche  mit  Cilien 
bedeckt  ist  und  nach  kurzem  Schwärmen  keimt.  —  Die  bewegungs- 
losen Gonidien  werden  in  ganz  ähnlicher  Weise  gebildet,  haben 
auch  eine  ähnliche  Gestalt,  bleiben  aber  nach  ihrer  Ausstossung 
unbeweglich  liegen,  um  bald  zu  keimen. 

91.  V.  sessilis  DC.  (incl.  V.  clavata  Auct.).  Oogonien  auf  dem 
Haupt  faden  sitzend,  schief  eiförmig  und  geschnäbelt,  einzeln  oder  paar- 
weise ;  im  letzteren  Falle  ein  Antheridium  zwischen  beiden.  Antheridien 
hörn  förmig  am  Ende  eines  kurzen  hörn  förmig  gebogenen  oder 
schneckenförmig  eingerollten  Astes.  Membran  der  Oosporen  drei- 
schichtig.    Zoosporen  ringsum  gleJchmässig  mit  Cilien  bedeckt. 

Aendert  vielfach  ab  in  Bezug  auf  Färbung  der  Fäden,  Zahl  und  Stellung 
der  Geschlechtsorgane,  und  Form  der  Antheridien  tragenden  Aestchen. 

In  stehenden  und  fliessenden  Gewässern,  sowie  auf  feuchter  Erde  verbreitet 
und  häufig  wie  die  übrigen  Arten,  grünen  Filz  bildend. 

92.  V.  dicilotoma  Lyngb.  Oogonien  (?)  rund,  sitzend,  einzeln  oder 
in  Reihen.  Membran  der  Oosporen  (?)  dreischichtig,  die  äussere  Schicht  dünn 
und  braun,  die  mittlere  dicker,  die  innere  dünn.  Antheridien  kleinere  ovale, 
an  dem  Scheitel  zugespitzte,  in  der  Nähe  der  Oogonien  oder  auf 
besonderen  Fäden  sitzende,  einzellige  Körper. 

Dicke  der  Fäden  bis  200  |tt,  der  Oogon.  — 300  ^. 
Anm.  Es  ist  zweifelhaft,  ob  die  Fortpflanzungszellen  Oosporen  oder  unge- 
schlechtliche Gonidien  sind. 

In  Gräben  und  Teichen:  um  Breslau  bei  Kawallen;  bei  Strehlen. 


83 

93.  V.  geminata  DC.  Oogonien  und  Antheridien  auf  dünnen 
Zweigchen  der  Art  stehend,  dass  das  Antheridium  die  Spitze  ein- 
nimmt. Oogonien  aufrecht,  meist  zu  zweien  rechts  und  links,  seltener  einzeln 
oder  mehr  als  zwei(ror.  racemosa  Walz.),  unterhalb  des  Antheridiums ;  dieses 
hornförmig  gekrümmt.  Oosporen  von  der  Oogonien-Membran  umgeben  abfal- 
lend; ihre  Membran  dreischichtig,  die  mittlere  Schicht  ziemlich  dünn. 

Ungeschlechtliche  Fortpflanzung  durch  unbewegliche,   nicht  ausschlüpfende 
Gonidien. 

Oosporen  115—123  ft  dick,  180—190  iL  lang. 

Im  Wasser  und  auf  feuchter  Erde:  um  Breslau  an  mehreren  Orten,  z.  B. 
Bruschewitz  und  Domatschine.     Die  var.  racemosa  in  einem  Graben  bei  Gabitz. 


9.  Farn.  Botrydiaceae. 

Landbewohner,  deren  einzelliger  Thallus  aus  einer  ober- 
irdischen, chlorophyllgrün  gefärbten,  und  einer  unter- 
irdischen, vielfach  verzweigten,  färb  losen  Region  besteht. 

Fortpflanzung  durch  Copulatiou  von  Schwärmsporen, 
wodurch  eine  Zygospore  entsteht.  Dieselbe  bringt  bei  ihrer 
Keimung  sofort  eine  vegetative  Pflanze  hervor.  Der  Inhalt  dieser 
letzteren  bildet  sich  in  eine  unbestimmte  Zahl  von  ruhenden 
Sporen  um,  deren  Inhalt  sich  bei  der  Keimung  in  eine  Anzahl 
geschlechtlicher,  copulirender  Schwärmer  (M  i  c  r  o  z  o  o  s  p  o  r  e  n) 
umwandelt. 

Ferner  vegetative  Vermehrung  durch  Zelltheilung  und  Bildung 
von  ungeschlechtlichen  Schwärmzellen  (Macrozoosporen). 

25.  Gatt.  Botrydium  Wallr. 

Vegetative  Vermehrung  durch  Zelltheilung  und  Zoospo- 
renbildung. Die  ungeschlechtlichen  Macrozoosporen  besitzen 
eine  einzige,  die  zur  Copulation  bestimmten  Microzoosporen  zwei 
Cilien.  Zygosporen  bald  kugelig  und  sogleich  keimfähig,  bald 
tafelförmig  abgeplattet  und  hexagonal,  mit  einigen  buckelartigen 
Verdickungen  versehen,  von  grüner  oder  rother  Farbe,  und  mit 
einfacher  Membran. 

Die  vegetativen  Pflanzen  bestehen  aus  einem  grossen,  mit 
blossem  Auge  sichtbaren,  grünen,  blasenförmigen,  oberirdischen 
Theil  und  einem  zarten,  vielverzweigten,  unterirdischen  Rhizoid. 
Ihr  Inhalt  wandelt  sich  bei  der  Trockenheit  in  eine  Anzahl  von 
roth  werdenden  S  p  o  r  e  n  um  (früher  Protococcus  Coccoina,  2^<^l'^strw 
und  hotryoides  genannt).  Diese  liefern  dann  ihrerseits  die  geschlecht- 
lichen, copulirenden  und  mit  2  Cilien  versehenen  Micro zoo- 
sporen.  — 


84 

Ferner  vermehren  sieh  die  vegetativen  Pflanzen  durch  Zell- 
theilung-,  indem  sich  am  oberirdischen  Theile  eine  Ausstülpung 
bildet,  die  bis  zur  Grösse  der  Mutterzelle  heranwächst,  an  ihrem 
unteren  Ende  ein  Rhizoid  treibt,  und  sich  endlich  durch  eine 
Scheidewand  abgliedert,  nach  deren  Spaltung  sie  vollkommen 
isolirt  ist.  —  Eine  dritte  ungeschlechtliche  Vermehrung  erfolgt 
durch  die  Bildung  vegetativer,  mit  nur  einer  Cilie  ausgerüsteter 
M  a  c  r  0  z  0  0  s  p  0  r  e  n ,  welche  nur  auf  feuchter  Erde  keimen,  dagegen, 
wenn  sie  ins  Wasser  gelangen,  sich  mit  einer  doppelten  Mem- 
bran umgeben  und  zu  Ruhezellen  werden.  Die  Bildung  dieser 
Macrozoosporen  erfolgt  dadurch,  dass  sich  die  Pflanze  durch 
Volumenzunahme  der  oberirdischen  grünen  Blase  und  gleich- 
zeitige reichliche  Verzweigung  des  unterirdischen  Rhizoids  in 
ein  fast  kugeliges,  nach  unten  zu  verschmälertes,  lichtgrünes 
Zoosporangium  umbildet.  Ihr  Inhalt  produzirt  unter  Wasser 
eine  sehr  grosse  Anzahl  von  Macrozoosporen;  bei  andauernder 
Trockenheit  dagegen  wandert  der  gesammte  grüne  Inhalt  in  die 
unterirdischen  Verzweigungen  des  Rhizoids  und  zerfällt  daselbst 
in  eine  Anzahl  mit  besonderen  Membranen  umgebener  „Wurzel - 
Zellen."  Diese  können  sich  entweder  zu  unterirdischen  Zoospo- 
rangien  oder  direct  zu  vegetativen  Pflanzen  oder  endlich  zu 
bewurzelten  Dauersporangien  entwickeln.  Dieselben  sind 
kugelig,  der  Halstheil  des  Rhizoids  mit  fast  zum  Verschluss  des 
Lumens  verdickter  Wand,  auf  einer  langen  Strecke  einfach, 
secundäre  Verzweigungen  sparsam,  dünnwandig. 

Einzige  Art: 

94.  B.  gTannlatum  Grev.  Vegetative  Pflänzchen  lang  gezogen,  der 
oberirdische  Theil  kugelig  aufgeblasen,  selten  verzweigt,  stielförraig  in  das 
Rhizoid  verdünnt,  von  lebhaft  grüner  Farbe. 

Veget.  Pfl.  1 — 2  mm  dick. 

Dauersporangien   0,5  mm  dick. 

Macrozoosp.         5 — 8  (i  dick,  —  20  ;!*  lang. 
Auf  feuchter  Erde,   Schlamm  u.   ä.,    an  Flüssen   und   Teichrändern,    meist 
herdenweise   und  von   Nostoc-ähnlichem   Ansehen:   um   Breslau   an  der  Oder 
bei   der  Passbrücke,  bei  Pöpelwitz  und  Karlowitz;  um  Strehlen;   in   Proskau 
und  am  Teich  bei  EUguth-Proskäu ;  bei  Langenbielau. 


85^ 

IV.  Ordn.  Protococcoideae. 

Einzellige  Algen  von  chlorophyllgrüner  Farbe,  welche 
sich  durch  Bildung  von  S  c  h  w  ä  r  m  z  e  1 1  e  n  vermehren.  Spitzen- 
wachsthum  und  Astbildung  nicht  vorhanden. 

Der  Thallus  der  hier  zusammengefassten  Algen  besteht  ent- 
weder während  der  ganzen  Zeit  ihres  Lebens  aus  einer  einzigen 
Zelle,  oder  aber  die  einzelnen  Zellen  bleiben  nach  ihrer  Entstehung 
in  einer  mehr  oder  minder  engen,  mitunter  sogar  parenchym- 
ähnlichen  Verbindung  unter  einander,  kennzeichnen  sich  aber  im 
letzteren  Falle  dadurch  als  „einzellig",  dass  in  jeder  einzelnen 
dieser  Zellen  alle  vegetativen  und  reproductiven  Vorgänge  in 
gleicher  Weise  stattfinden  können. 

Die  Fortpflanzung  erfolgt  entweder  auf  geschlechtlichem 
Wege  durch  Oogonien  und  Antheridien,  oder  durch  Copulation 
von  Schwärm  Sporen.  Bei  vielen  hierher  gehörigen  Algen  ist 
die  Entwickelung  noch  nicht  hinreichend  untersucht,  doch  stim- 
men alle  genauer  bekannten  darin  tiberein,  dass  sie  wenigstens 
Seh  wärm  Sporen,  von  einerlei  oder  doppelter  Art,  bilden;  ein 
Merkmal,  wodurch  sie  sich  von  der  Familie  der  Conjugaten  unter- 
scheiden. Der  Zellinhalt  zeigt  chlorophyllgrüne  (sehr  selten  roth- 
gelbe oder  braune),  niemals  eine  blaugrüne  Färbung;  die  Mem- 
bran ist  weich,  nicht  verkieselt. 

10.  Fam.  Yolvocaceae. 

Die  vegetativen  Zellen  sind  während  ihres  ganzen 
Lebens  durch  Cilien  in  Bewegung  erhalten.  Fortpflan- 
zung geschlechtlich,  oder  durch  Copulation  von  Schwärmzellen 
oder  ungeschlechtlich. 

A.  Sexuales. 

Zellfamilien,  die  sich  mit  Hilfe  der  Cilien  der  einzelnen 
Zellen  fortbewegen,  von  kugeliger  Gestalt. 

Geschlechtliche  Fortpflanzung  durch  Oogonien  und 
Antheridien.  Die  letzteren  bilden  sich  durch  Vergrösserung 
einzelner  vegetativer  Zellen  der  Familie,  deren  Inhalt  durch  ver- 
schiedene Theilungen  in  ein  Bündel  von  vielen,  anfangs  in  einer 
Ebene  neben  einander  stehenden  Spermatozoiden  zerfällt.  Die 
Oogonien  entstehen  ebenfalls  durch  Vergrösserung  vegetativer 
Zellen;  im  geschlechtsreifen  Zustand  ist  die  Oosphaere  nur  von 
einer  Gallerthtille  umgeben.  Diese  wird  von  den  Spermatozoiden 
durchbohrt  und  durch  die  Befruchtung  in  eine  mit  dicker  Membran 
versehene  Oospore  umgewandelt,  die  nach  einer  Ruheperiode  keimt. 


86 

Ungeschlechtliche  Fortpflanzung  durch  Theilung  vegetativer 
Zellen  von  bedeutenderer  Grösse  (P  a  r  t  h  e  n  o  g  o  n  i  d  i  e  n),  wodurch 
neue  Familien  hervorgebracht  werden,  die  sich,  nachdem  die 
Geissein  der  einzelnen  Zellen  gebildet  sind,  von  der  Mutterfamilie 
trennen. 

26.  Gatt.  Volvox  Ehrb. 

Die  Familie  besteht  aus  sehr  vielen  (bis  12000)  einzelnen 
Zellen,  welche  in  einer  einzigen  Schicht  gelagert  zu  einer 
ziemlich  grossen  Hohlkugel  zusammengeordnet  sind,  die  durch 
Verschmelzung  der  Gallerthüllen  der  Zellen  als  eine  continuirliche 
farblose  Membran  erscheint,  in  der  die  Plasmakörper  der  Zellen 
eingebettet  sind,  und  die  im  Innern  Wasser  enthält.  Jede  Zelle 
ist  kugelig  oder  linsenförmig  mit  einem  nach  aussen  gerichteten 
Fortsatz,  welcher  an  der  Spitze  2  lange  Cilien  trägt,  die  aus 
der  gemeinsamen  Gallerthülle  herausragen.  Durch  die  Thätig- 
keit  der  Cilien  wird  die  ganze  Kugel  in  einer  immerwährenden 
rollenden  lebhaften  Bewegung  erhalten.  Die  Seitenwände  der 
Gallerthülle  einer  jeden  Zelle  sind  mit  einer  Anzahl  (5  —  6) 
Tüpfel  durchbohrt,  durch  welche  eine  Communication  zwischen 
den  einzelnen  Zellen  ermöglicht  wird.  Das  Plasma  der  Zellen 
ist  durch  Chlorophyll  grün  gefärbt,  enthält  ein  Stärkekörnchen, 
zeitweise  zwei  contractile  Vacuolen  und  einen  rothen  Pigment- 
fleck  (Augenfleck). 

Die  Oogonien  sind  grosse,  mit  ihrer  Gallerthülle  in  das  Innere 
der  Hohlkugel  hineinragende  kugelige  Zellen,  die  mit  einem 
flaschenhalsförmigen  Fortsatz  an  der  Oberfläche  der  Kugel  befes- 
tigt sind,  dichtes  dunkelgrünes  Protoplasma  enthalten,  und  in 
jeder  Zellfamilie  in  grösserer  Anzahl  erscheinen.  Die  Antheridien 
sind  gleichfalls  grosse  kugelige  Zellen,  deren  Plasma  sich  durch 
succedane  Zweitheilung  zu  einem  Bündel  zahlreicher  cylindrischer 
oder  spindelförmiger  Zellen,  derSpermatozoiden,  umbildet.  Letztere 
sind  nackte  Primordialzellen  von  hellgelber  Färbung,  im  frei 
gewordenen  Zustande  lang  spindelförmig  mit  einem  dickeren  und 
einem  in  einen  dünnen,  farblosen,  beweglichen  Hals  ausgezogenen 
Ende;  etwa  in  der  Mitte  befindet  sich  ein  rother  Augenfleck 
und  2  lange  Flimmerfäden.  Die  Befruchtung  erfolgt,  indem  die 
Spermatozoiden  die  Gallerthülle  des  Oogons  durchbohren  und  mit 
der  Oosphaere  verschmelzen.  Letztere  bildet  sich  darauf  zu 
einer  Oospore  mit  dichtem  rothem  Inhalt  aus,  die  nach  einer 
Ruheperiode  8  Schwärmzellen  entwickelt. 


87 

Die  ungeschlechtliche  Vermehrung  erfolgt  dadurch,  dass  sich 
in  der  Hohlkugel  zwischen  den  vegetativen  Zellen  grössere  (in 
der  Regel  zu  8)  ausbilden  (Parthenogonidien),  die  durch  succe- 
dane  Zweitheilung  allmählich  je  eine  anfangs  tafelförmige, 
Gonium-ähnliche  Familie  hervorbringen,  welche  sich  später  zu 
einer  der  Mutterkugel  ähnlichen  Hohlkugel  zusammenschliesst. 
Nachdem  die  einzelnen  Zellen  derselben  ihre  Geissein  entwickelt 
haben,  rotirt  die  Tochterfamilie  in  einer  gemeinschaftlichen  Gal- 
lerthülle, welche  von  der  Oberfläche  ins  Innere  der  Mutterkugel 
hineinragt,  gelangt  nach  Verflüssigung  derselben  in  die  Central- 
höhle  der  Mutterkugel  und  wird  nach  Sprengung  dieser  frei. 

95.  V.  Globator  Ehrb.  Monöcisch,  Oogonien  und  Aiitheridien  ent- 
wickeln sich  in  derselben  Zellfamilie;  Oosporen  bis  40  in  einer  Familie, 
mit  rothem  Inhalt,  Epispor  durch  kegelförmige  Höcker  sternförmig,  Endospor 
dick,  gallertig.  Parthenogonidien  und  also  auch  die  jungen  Zellfamilien 
zu  8  in  der  Mutterkugel. 

Erwachsene  Zellfamilie  —680  ^  im  Durchm. 

A^'eget.  Zellen  2—     d  fi  dick. 

Oogonien  50  fi  dick. 

Antheridien  35—  40  fi  dick. 

Spermatozoiden  5 —     6  (x  lang. 

Um  Breslau  häufig  in  stehenden  Gewässern  unter  Lemna  trisulca,  Stratiotes 
und  Hydrocharis:  am  Margarethendamm,  bei  Marienau,  Scheitnig,  Karlowitz 
und  Oswitz. 

96.  V.  minor  Stein.  Diöcisch;  Zellfamilien  kleiner,  als  bei  vor., 
und  aus  weniger  Zellen  bestehend;  Oosporen  zu  6  — 10,  meist  8,  mit 
glattem  Epispor;  Parthenogonidien  und  Tochterfamilien  zu  1 — 8, 
meist  4  in  der  Mutterkugel, 

Mit  dem  vor.,  doch  seltener,  an  denselben  Standorten. 

27.  Gatt.  Eudorina  Ehrb. 
Familie  in  der  Regel  aus  16  oder  32  Zellen  bestehend, 
von  eiförmiger  Gestalt,  mit  einer  hyalinen  Gallerthülle  um- 
geben; Zellen  kugelig,  mit  enger  Membran  und  je  2  Cilien  ver- 
sehen, mit  grün  gefärbtem,  am  vorderen  Ende  farblosem  Inhalt, 
einem  Amylonkern,  einem  rothen  Pigmentfleck,  und  vorn  am 
farblosen  Ende  mit  zwei  sehr  kleinen  pulsirenden  Vacuolen;  die 
Zellen  stehen  in  gleichen  Abständen  an  der  Oberfläche  der 
gemeinsamen  Hülle  angeordnet,  aus  der  die  Cilien,  wie  bei  Vol- 
vox,  hervorragen.  Die  Antheridien  entstehen  zu  4  aus  den 
4  vorderen  Zellen  der  (32-zelligen)  Familie,  während  sich  die 
übrigen  28  sämmtlich  zu  Oogonien  umbilden  ^).    In  jedem  einzel- 

1)  Nach  Goros  hankin  ist  Eudorina  diöcisch. 


88 

nen  Antheridium  entwickeln  sich  64  spindel-  oder  birnförmige, 
sehr  contractile  Spermatozoiden  von  hellgrüner  Farbe  mit  farblosen 
Schnäbelchen,  rothem  Pigmentfleck  und  zwei  Geissein.  Befruch- 
tung wie  bei  Volvox ;  Oosporen  mit  rothem  Inhalt  und  glattem  oder 
etwas  sternförmigem  Epispor. 

Ungeschlechtliche  Vermehrung  durch  succedane  Theilung  aller 
vegetativen  Zellen  in  16 — 32  TochterzelleUj  welche  anfangs  ein 
Gonium-artiges  Täfelchen  bilden  und  sich  erst  später  zur  Kugel- 
gestalt zusammenbiegen;  sie  stellen  dann  eine  neue,  junge  Familie 
dar,  und  schwärmen  mit  einander  verbunden  aus. 

97.  E.  elegans  Ehrb.     Familie  oval,    Zellen  meist  32,   so  angeordnet, 
dass  an  jedem  Ende  4,  in  der  Mitte  drei  parallele  Kreise  von  je  8  Zellen  stehen. 
Zellfamilie  46—150  /ü  dick. 
Veg.  Zell.   18—  24  ft      = 
Wird  oft  mit  Pandoiina  Morum  verwechselt,    ist  aber  wahrscheinlich  eben 
so  verbreitet,  wie  diese;  um  Breslau  bei  Poln.-Gandau  u.  a.  0. 

B.  Synzoosporeae  et  Asexuales. 

Zellfamilien  von  kugeliger  oder  tafelförmiger  Gestalt ;  in  einzel- 
nen Fällen  trennen  sich  die  Zellen  der  Familie  früh  von  einander 
und  jede  einzelne  bewegt  sich  frei  im  Wasser,  nach  Art  der 
Schwärmsporen  der  Conferven. 

Fortpflanzung  durch  Paarung  von  Schwärmzellen, 
oder  auf  ungeschlechtlichem  Wege  durch  Parthenogonidien 
oder  ungeschlechtliche  Schwärmzellen.  Die  Paarung  der 
Schwärmsporen  ist  erst  bei  2  Gattungen  mit  Sicherheit  beob- 
achtet, doch  sind  bei  einigen  der  andern  Gattungen  zweierlei 
Schwärmzellen  von  verschiedener  Gestalt,  Macrogonidien  und 
Microgonidien,  beobachtet,  ein  Umstand,  der  auf  eine  noch  nicht 
beobachtete  Copulation  der  Microgonidien  hindeutet. 

28.  Gatt.  Pandorina  Bory. 

Familien  kugelig  oder  fast  kugelig,  durch  die  dicht 
an  einander  gedrängten  Zellen  von  traubigem  Ansehen; 
sie  bestehen  aus  16,  32  oder  64  Zellen,  die  durch  gegenseitigen 
Druck  etwas  eckig,  mit  einer  Haut  umgeben,  mit  je  2  Geissein, 
grünem  Inhalt  und  meist  mit  einem  rothen  Pigmentfleck  versehen 
sind.  Die  ganze  Familie  ist  von  einer  dicken  Gallerthülle  umge- 
ben, aus  der  die  Cilien  der  einzelnen  Zellen  hervorragen. 

Geschlechtliche  Fortpflanzung  durch  Paarung  von  gleich  gestal- 
teten Schwärmzellen  verschiedener  Abstammung.  Dieselben  ent- 
stehen,   indem    sich    alle  Zellen   einer   Familie   in   (gewöhnlich) 


89 

8  Tochterzellen  theilen;  diese  werden  frei  nach  Auflösung  der 
Tochterfamilien,  sind  kugelig,  grün,  mit  einem  farblosen  Ende, 
2  Cilien  und  einem  Pigmentfleck.  Nach  dem  Ausschwärmen 
copuliren  je  zwei  in  verschiedenen  Familien  entstandene  Schwärm- 
zellen, indem  sie  sich  zuerst  mit  dem  farblosen  Ende  berühren, 
von  dieser  Stelle  aus  vollständig  mit  einander  verschmelzen  und 
eine  schliesslich  bedeutend  herangewachsene  und  mit  rothem 
Inhalt  versehene  Zygospore  hervorbringen.  Diese  entlässt  nach 
längerer  Ruheperiode  1—3  grosse,  mit  2  Cilien  versehene  Schwärm- 
zellen (Macrogonidien),  von  denen  jede  zur  Ruhe  gelangt  und 
durch  Theilung  eine  neue  Familie  erzeugt. 

Ungeschlechtliche  Vermehrung  durch  Bildung  neuer  Familien 
aus  den  vegetativen  Zellen  in  Folge  succedaner  Zweitheilung, 
wie  bei  Eudorina. 

98.  P.  Morum  Bory.     Familie  kugelig  oder  etwas   länglich,  meist  aus 
16  Zellen  bestehend;  Zygosporen  mit  glattem  Epispor. 
Zellfamilien      —220  ,a  dick. 
Veg.  Zellen  9,5—  15  ft      -- 
In  Teichen  und  Gräben:  um  Breslau  häufig:  Gabitz,  Karlowitz,  Schottwitz, 
Ransern,  Schwoika  u.  a.  a.  0.;  um  Proskau  im  Rudnitz-Teich  und  im  Teiche 
bei  Ellguth ;  um  Tillowitz  im  Hamraerteich  und  in  einem  Teich  an  der  Steinau. 


29.  Gatt.  Synura  Ehrb. 

Familie  kugelig,  aus  2  —  32  keilförmigen,  traubig  an 
einander  gedrängten  Zellen  bestehend-  dieselben  sind 
von  brauner  Farbe,  ohne  Pigmentfleck,  ohne  feste  Haut,  mit 
2  langen  Cilien  versehen. 

Geschlechtliche  Fortpflanzung  unbekannt. 

Ungeschlechtliche  Vermehrung  durch  Zerfallen  der  Familien 
in  einzelne  Zellen  oder  Loslösung  einzelner  Zellen  aus  dem  Ver- 
bände der  Familie;  solche  Zellen  bleiben  entweder  beweglich 
und  entwickeln  sich  durch  Theilung  zu  neuen  Familien,  indem 
die  Tochterzellen  mit  ihren  spitzen  Enden  mit  einander  in  Ver- 
bindung bleiben ;  oder  sie  sind  unbeweglich,  runden  sich  in  Gestalt 
von  Ruhezellen  ab,  umgeben  sich  mit  einer  gallertigen  Zellhaut 
und  vermehren  sich  durch  Zweitheilung. 

Die  Entwickelung  dieser  Ruhezellen  zu  neuen  beweglichen 
Familien  ist  noch  nicht  beobachtet. 

99.  S.  Volvox  Ehrb.  Zellen  mit  braunem  Inhalt,  von  der  Farbe  des 
Endochroms  der  Bacillarien;  Familien  kugelig  oder  oval,  von  traubigem 
Ansehen. 


90 

Durchmesser  der  Familien  22—51  ja. 
Veget.  Zellen  17  ^  lg.,  13—14  ^  br. 
Ruhende  Zellen  mit  Gallerthülle  10  ,a  br. 
=  s       ohne  '  5  [i    ' 

In  stehendem  Wasser  von  Gräben  und  Teichen;  um  Breslau  bei  Gabitz 
u.  a.  a.  O.;  um  Proskau  im  Wilhelmsberger  Walde  und  in  den  Torfstichen  von 
Ellguth  und  Jaschkowitz. 

30.  Gatt.  Gonium  Müller. 

Familien  aus  4  — 16  Zellen  bestehend,  die  einschichtig 
in  einer  gemeinsamen  Gallerthülle  so  angeordnet  sind,  dass  sie 
ein  viereckiges,  an  den  Ecken  abgerundetes  Täfelchen 
bilden.  Zellen  etwas  polygonal,  mit  den  Ecken  einander  berüh- 
rend, von  einer  zarten  Membran  umschlossen,  mit  chlorophyll- 
grünem Inhalt,  einem  Amylonkerne,  2  contractilen  Vacuolen  und 
2  langen  Cilien;  mit  rothem  Pigmentfleck. 

Geschlechtliche  Fortpflanzung  unbekannt,  wahrscheinlich  auf 
Copulation  von  Schwärmzellen  beruhend. 

Ungeschlechtliche  Vermehrung  durch  wiederholte  Theilung 
aller  vegetativen  Zellen  und  Bildung  junger  Familien. 

100.  G.  pectorale  Müller.     Familie    16-zellig;    Zellen   so   angeordnet, 
dass  in  der  Mitte  des  Täfelchens  4,  an  jeder  Seite  3  stehen. 

Familie         23—90  fx  breit. 

Veg.  Zell.  5,5 — 15  n 
In  Teichen  und  Gräben    verbreitet.     Um  Breslau   häufig;    in    den   Mergel- 
gruben  von  Peterwitz   bei  Strehlen;    am  Hammerteich   bei  Tillowitz;    in    der 
Tschocke  bei  Liegnitz. 

101.  G.   Tetras    ABr.     Familie    stets    4-zellig,    kreuzförmig    um    einen 
centralen  vierseitigen  Intercellularraum  geordnet. 

Familie        20—48  (i  breit, 

Veg.  Zell.    8— 12  ft      - 
(Vergl.  Cohn  Beiträge  zur  Biologie  der  Pflanzen.  II.  Heft  1.  p.   103.) 
Breslau,   in  der  Oder;    in   einem  Graben   an    der   oberschl.  Eisenbahn    vor 
dem  Ohlauer  Thor. 

31.  Gatt.  Stephanosphaera  Cohn. 

Familie  kugelig,  aus  8  Zellen  bestehend,  die,  von  spin- 
delförmiger Gestalt,  in  einem  Kreise  so  angeordnet  sind, 
dass  ihre  Längsaxen  im  Aequator  radial  stehen;  sie  sind  nackte 
Primordialzellen,  laufen  an  ihren  Spitzen  in  gallertige  Fortsätze 
aus,  mit  denen  sie  sich  an  die  gemeinsame  Hüllmembran  der 
Kugel  anheften,  führen  grünen  Inhalt  und  je  2  Geissein. 

Geschlechtliche  Fortpflanzung  unbekannt,  wahrscheinlich  Paa- 
rung von  Schwärmzellen, 


91 

Ungeschlechtliche  Vermehrung  durch  Theilung  der  vegetativen 
Zellen  in  je  8  Tochterzelleu,  die  sich  zu  einer  neuen  Familie 
entwickeln,  wie  bei  Eudorina  und  Pandorina.  —  Ausserdem 
bilden  sich  zeitweise  die  vegetativen  Zellen  durch  fortgesetzte 
Zweitheilung  zu  einer  grösseren  Zahl  kleiner  Schwärmzellen  um 
(Microgonidien),  die  sich  völlig  von  einander  trennen  und,  mit 
einem  hyalinen  Ende  und  4  Cilien  versehen,  einzeln  umher- 
schwärmen. Nach  einiger  Zeit  (nach  eingetretener  Copulation?) 
verlieren  sie  die  Bewegung  und  bilden  roth  gefärbte  Ruhezellen, 
deren  Inhalt  sich  nach  vorhergegangener  Austrocknung  in  4—8 
Schwärmzellen  mit  je  2  Cilien  auflöst.  Diese  Schwärmzellen 
(Macrogonidien)  umgeben  sich  mit  einer  Haut  und  bilden  durch 
Theilung  eine  neue  Stephanosp}iaera-F2i.m\\\Q. 

102.  St.  pluvialis  Cohn.     Einzige  Art. 

Durchmesser  der  Familien  30 — 60  ^i 

=     veget.  Zellen     7-12,5  |ü. 
Mit  Chlamydococcus  pluvialis  ABr.  und  Fhilodina  roseola  Ehrb.  zusammen  in 
Regenwasseransammlungen  auf  ausgehöhlten  Steinen:  bei  Hirschberg;  rein  in 
der  Höhlung  einer  Sandsteinplatte  am  Grossvaterstuhl  auf  der  Heuscheuer. 

32.  Gatt.  Chlamydomonas  Ehrb. 

Die  Familien  trennen  sich  in  die  einzelnen  Zellen. 
Diese  (Macrogonidien)  sind  denen  der  Gattung  Chlamydococcus 
ähnlich,  oval  oder  rundlich,  mit  einer  wenig  abstehenden 
Membran,  völlig  grünem  Inhalt,  einem  Amylonkern,  2  Vacuo- 
len  und  2  Cilien. 

Geschlechtliche  Fortpflanzung  durch  Copulation  von  Micro- 
gonidien,  die  sich  in  verschiedener  Zahl  aus  einer  Mutterzelle 
bilden,  eiförmig,  von  blassgrüner  oder  gelblicher  Farbe,  mit 
einem  hyalinen  Ende,  einem  Pigmentfleck  und  2  Cilien  versehen 
sind.  Dieselben  lassen  sich  in  männliche  und  weibliche  unter- 
scheiden; erstere  entstehen  zu  8,  letztere  zu  2  —  4  aus  einer 
Mutterzelle  \  bei  der  Copulation  fliesst  der  Inhalt  der  männlichen 
ganz  in  den  der  weiblichen  Microgonidie  hinüber.  Darauf  wächst 
die  Zygospore  heran  und  geht  durch  wiederholte  Theilungen, 
ohne  dass  die  Tochterzellen  beweglich  werden,  in  einen  Pleuro- 
cocc?<s- ähnlichen  Ruhezustand  über. 

Ungeschlechtliche  Vermehrung  durch  Theilung  von  vegetativen 
Zellen  in  2—8  ausschlüpfende  Macrogonidien,  die  mit  2—4  Cilien 
versehen  sind,  und  ebenfalls  zeitweise  in  einen  Ruhezustand 
übergehen. 


92 

103.  Ch.  Pulvisculus  Ehrb.  Macrogonidien  eiförmig,  2 mal  so  lang  als 
dick,  sattgrün,  mit  einem  P  igmen  t  fleck  und  nicht  vorgezogenem  vorderen 
Ende,  Membran  ringsum  gleichmässig  abstehend;  Microgonidien  von 
derselben  Gestalt. 

Macrogon.  12 — 19,  seltener  —20  ^  lang. 

Männl.  Microg.  10  ^  lang. 

Weibl.         =  20-22  fi  lang. 

Um  Breslau,  im  botanischen  Garten  im  Frühjahr  eine  hellgrüne  Wasser- 
blüthe  bildend,  in  der  Oder,  in  einem  Graben  an  der  Kürassier -Kaserne  bei 
Kleinburg;  bei  Nimkau.     Ist  überhaupt  nicht  selten. 

104.  Ch.  alata  Cohn.  Membran  der  Macrogonidien  vierflügelig, 
im  Querschnitt  viereckig;  sonst  wie  vor. 

Um  Breslau  in  der  Oder  u.  a.  0. 

105.  Ch.  tingens  ABr.  Macrogonidien  eiförmig,  mit  eng  anliegender 
Membran,  ohne  rothen  Pigment  fleck;  sonst  wie  vor. 

Macrogon.  16 — 30  ^  lang. 
Bildet  hellgrüne  Ueberzüge   auf  Torflachen   bei  Nimkau   bei   Breslau,   und 
bei  Tillowitz,  Kr.  Falkenberg;  wahrscheinlich  auch  sonst  nicht  selten. 

106.  Ch.  hyalina  Cohn.  {Polytoma  Uvella  Ehrb.)  Macrogonidien 
farblos  und  ohne  Pigmentfleck,  sonst  wie  Ch.  Pulvisculus. 

Macrogon.  15 — 17  ^  lang. 
In  faulenden  Flüssigkeiten  bei  Breslau. 

33.  Gatt.  Chlamydococcus  ABr. 

Die  Familien  bleiben  nach  ihrer  Entstehung  aus  einer  Mutter- 
zelle nicht  verbunden,  sondern  lösen  sich  beim  Ausschwärmen 
in  die  einzelnen  Zellen  auf.  Diese  sind  kugelig,  von  einer  Cellu- 
losemembran  umhüllt,  die  meist  von  dem  Plasmakörper  ziemlich 
weit  (mantelartig)  absteht,  mit  chlorophyllgrün,  im  Cen- 
trum roth  gefärbtem  Inhalt,  am  vorderen,  farblosen  Ende 
zugespitzt  und  dort  mit  2  Geissein  versehen;  der  Plasmakörper 
der  Zellen  hängt  meist  durch  gallertige  Fortsätze  mit  der  Mem- 
bran zusammen. 

Geschlechtliche  Fortpflanzung  unbekannt. 

Ungeschlechtliche  Vermehrung  auf  doppelte  Weise:  erstens 
durch  Macrogonidien,  die  sich  zu  2,  4  oder  8  aus  einer  Mutterzelle 
bilden,  jede  eine  neue  Cellulosehaut  ausscheiden,  2  Geissein  ent- 
wickeln und  einzeln  ausschwärmen,  nach  einiger  Zeit  aber  zur  Ruhe 
kommen,  wachsen,  jedoch  erst  nach  einer  Zeit  der  Austrocknung  sich 
in  2— 8  Partieen  theilen,  die  sie,  mit  je  2  Geissein  versehen,  als 
Schwärmzellen  entlassen.  Zweitens  werden  durch  fortgesetzte 
Theilungen  einer  Mutterzelle  eine  grössere  Anzahl  Microgonidien 
gebildet,   die  gleichfalls    mit  2  Cilien    versehen,    von  röthlicher 


9B 

oder   schmutzig  grüner  Farbe   und  mit  rothem  Pigment   unter- 
mischt, ausschwärmen,  keine  mantelartige  Zellhaut  bilden,  sondern 
(vielleicht  nach  einer  Oopulation)  in  Ruhezustand  tibergehen. 

107.  Ch.  pluvialis  ABr.  (Haematococms  v.  Fltw.,  Protococcus  Kg.) 
Macrogonidien  roth,  grün  oder  zweifarbig  8 — 30  ft,  ruhende  vegetative  Zellen 
roth  25-80  fi. 

Färbt  im  Schwärmzustand  Regenwasser  roth  oder  grün,  bildet  in  ruhendem 
Zustande  rothe  Ueberzüge  und  Krusten. 

Zuerst  von  v.  Flotow  in  dem  Regenwasser  entdeckt,  das  sich  in  einer 
ausgehöhlten  Granitplatte  bei  Hirschberg  gesammelt,  findet  sich  auch  in  vielen 
andern  Granithöhlungen  des  Riesengebirges,  oft  in  Gesellschaft  von  Stephano- 
sphaera  pluvialis  und  Mastigonema  2'>luviale  A.Br. :  ferner  im  Granitbruch  zu 
Qualkau  am  Zobten,  am  Galgenberg  und  bei  Golschau  bei  Strehlen,  und  am 
Grocheberg  bei  Frankenstein. 

11.  Farn.  Protococcaceae. 

Vegetative  Zellen  nicht  mit  Cilien  versehen,  ent- 
weder einzeln  oder  zu  Coenobien  verbunden.  Fortpflan- 
zung durch  Oopulation  von  Schwärmsporen  oder  durch  unge- 
schlechtliche Zoosporen.  Vegetative  Theilung  nicht  vor- 
handen. 

A.  Coenobiae. 
Die  einzelnen  Zellen  sind  zu  mehrzelligen  Körpern  von 
gl e i  c h  b  1  e i  b  e n  d e r ,  b  e  s t i m m t e r  G  e s t  a  1 1  V e r  b  u n d  e n ;  diese 
Körper  heissen  Coenobien  und  sind  durch  die  Aneinanderlegung 
und  Verwachsung  ursprünglich  von  einander  getrennter  einzelner 
Zellen,  sämmtlich  Tochterzellen  einer  und  derselben  Mutterzelle, 
entstanden.  Diese  Pflanzen  unterscheiden  sich  von  mehrzelligen 
dadurch,  dass  die  einzelnen  Zellen  keine  vegetative  Theilung  besit 
zen,  und  jede  den  Mutterorganismus  zu  reproduciren  im  Stande  ist. 


a.  Bildung  der  Zoosporen  durch  simultane  Vieltheilung. 

34.  Gatt.  Hydrodictyon  Roth. 

Coenobium  aus  sehr  vielen,  grossen,  walzenförmi- 
gen Zellen  bestehend,  die  an  ihren  Enden  (meist  zu  3) 
sternförmig  so  mit  einander  verbunden  sind,  dass  sie  zusammen 
ein  vielmaschiges,  rings  geschlossenes  Netz  bilden. 

Fortpflanzung  doppelt:  erstens  durch  Macrozoosporen  von 
birnförmiger  Gestalt,  die  mit  je  2  Cilien  versehen  sind  und  in 
sehr  grosser  Anzahl  innerhalb  einer  Mutterzelle  simultan  entstehen, 
in  dieser  eine  Zeit  lang  umherschwärmen,  und  sich  darauf  zu 


94 

einem  kleinen,  dem  Mutternetz  gleich  gestalteten  Coenobium  anein- 
ander legen,  welches  nach  Auflösung  der  Wand  der  Mutterzelle 
frei  wird  und  ohne  weitere  Theilungen  heranwächst. 

Zweitens  entwickeln  sich,  gleichfalls  simultan,  in  einer  Mutter- 
zelle kleinere  Schwärmzellen  (M  i  c  r  o  z  o  o  s  p  o  r  e  n)  in  noch  grösserer 
Zahl  (bis  zu  ca.  30000)  mit  je  4  Cilien,  die  durch  ein  Loch  in 
der  Wand  der  Mutterzelle  ausschlüpfen,  umherschwärmen  und 
copuliren  können.  Sie  bilden,  zur  Ruhe  gekommen  (ob  nur 
nach  eingetretener  Copulation?),  kugelige,  mit  einer  Membran 
umkleidete  Zellen  von  Protococcus- ähnlichem  Ansehen,  die  ein 
langsames  Wachsthum  zeigen.  Ihr  Inhalt  entwickelt  sich  nach 
längerer  Zeit  (vorhergegangener  Austrocknung)  zu  2 — 5  grossen, 
mit  je  2  Cilien  versehenen  Schwärmzellen,  welche  ausschlüpfen 
und  nach  einiger  Zeit  des  Umherschwärmens  ihre  Bewegung  ver- 
lieren. Sie  wachsen  dann  zu  grossen,  vieleckigen,  unregelmässig 
gestalteten,  an  den  Ecken  in  Spitzen  oder  kurze  Hörnchen  aus- 
laufenden Zellen  (Polyedern  Pringsh.)  heran,  aus  derenlnhalt  sich 
nach  Abwerfung  der  dicken  äusseren  Haut  durch  simultane  Thei- 
lung  in  ganz  ähnlicher  Weise,  wie  bei  der  Vermehrung  durch 
Macrozoosporen,  ein  in  der  Regel  aus  viel  w^eniger  Maschen 
bestehendes  junges  Netz  entwickelt,  welches  durch  Auflösung  der 
Membran  der  Mutterzelle  ins  Freie  gelangt. 

108.  H.  utriculatum  Roth.  Einzige  Art.  Die  Netze  sind  je  nach  ihrem 
Alter  und  dem  Standort  von  sehr  verschiedener  Grösse,  bis  zu  2/g  m  lang; 
Zellen  bei  entw^ickelten  Exemplaren  meist  4 — 6,  auch  8 — 10  mm  lang, 
0,125 — 0,2  mm  dick;  Macrozoosp.  10  fi  lang,  8  /ti  dick;  Microzoosp.  5 — 8  ^  lang, 
3—6  ft  dick. 

In  Teichen  und  ähnlichen  stagnirenden  Gewässern,  manchmal  in  ungeheurer 
Menge,  dann  wieder  plötzlich  verschwunden :  Breslau,  1865  im  Stadtgraben  an 
der  Liebigshöhe,  einzeln  bei  Marienau;  um  Strehlen  auf  dem  Galgenberg  und 
bei  Friedersdorf  (1877);  im  Proskauer  botanischen  Garten  in  einem  Kübel 
mit  3Iarsilia,  in  grosser  Menge  im  Teich  von  Ellguth-Proskau  (1876);  in  einem 
Teich  im  Tillowitzer  Schlosspark;  bei  Fricdland  Kr.  Waidenburg;  im  Qualkauer 
Granitbruch  bei  Zobten;  Buchwald  bei  Schmiedeberg;  Greulich,  Kr.  Bunzlau; 
Moys  bei  Görlitz. 

b.  Bildung  der  Zoosporen  durch  succedane  Zweitheilung, 

35.  Gatt.  Pediastrum  Meyer. 
Coenobiumeben, Scheiben  form  ig,  durch  bestimmt  gestal- 
tete, parenchy mähnlich  verbundene  Zellen  gebildet,  sternförmig, 
frei  im  Wasser  schwimmend.  Die  Macrozoosporen  werden 
durch  succedane  Zweitheilung  einer  Zelle  des  Coenobiums  gebildet, 
treten  aus  letzterer  in  einer  Umhüllungsblase  aus  und  verbinden 


95 

sich  in  dieser,  nachdem  sie  zur  Ruhe  gekommen  sind,  zu  einem 
neuen  Coenobium,  welches  beim  weiteren  Wachsthum  die  Umhül- 
hmgsblase  sprengt. 

Die  Microzoosporen  bilden  sich  in  derselben  Weise,  aber 
in  grösserer  Anzahl,  schlüpfen  aus  der  Mutterzelle  aus  und  schwär- 
men im  Wasser  umher;  über  ihr  weiteres  Schicksal  ist  nichts 
bekannt,  doch  verhalten  sie  sich  wahrscheinlich  ähnlich  wie  die 
von  Hydrodictyon. 

a.  Zellen  der  Mitte  der  Scheibe  ganz-randig,  lückenlos  parenchymatisch  verbunden,  oft 
zwei  Schichten  dick;  Kandzellen  ganzrandig  mit  je  2  stachelförmigen  aufge- 
setzten Spitzen;  Coenobium  meist  von  unregelmässiger  Gestalt  (//Homo;;>erfj«w  A.Br.) 

109.  P.  integrum  Näg.  Zellen  säinmtlich  ganzrandig,  die  der  Mitte 
und  des  Randes  ziemlich  gleichgestaltet,  rundlich  oder  etwas  eckig,  doch  nur 
die  des  Randes  mit  je  2  aufgesetzten  Stacheln. 

Coenobien  4-,  8-,  16-,  32-  und  64-zellig. 
Dnrchm.  der  Zellen  20-28  pL. 
In  den  Mergelgruben  von  Peterwitz  bei  Strehlen. 

ß.  Zellen  des  Randes    zweilappig   oder   zweitheilig,   jeder    der   beiden 
Lappen  nicht  weiter  get heilt  [Dinclinium  A.Br.). 
*   Zellen   der   Mitte   lückenlos    mit     einander    verbunden;    Randzellen 
seitlich  ziemlich  weit  mit  einander  verwachsen. 

110.  P.  Boryanum  Menegh.  Randzellen  ausgerandet  oder  kurz  zwei- 
lappig, die  Läppchen  in  je  einen  stumpfen,  einfachen,  oft  köpfchenförmigen 
Fortsatz  auslaufend ;  Zellen  der  Mitte  vieleckig,  am  vorderen  Rande  oft  leicht 
ausgerandet. 

Coenobien  meist  16-,  seltener  8-,  32-,  oder  64-zellig. 

Durchm.  der  Zellen  20 — 25  n- 
Aendert  ab: 

a.  genuinum  nob.      Randzellen    zweilappig,   die   Läppchen    in  hornförmige 
Fortsätze  auslaufend;  Zellmembran  punctirt. 

b.  brevicorne  A.  B  r.    Randzellen  ausgerandet,  in  kurze  Hörnchen  endigend ; 
Zellmembran  sehr  schwach  punctirt. 

c.  granulatum  Rabh.     Membran   und  Hörnchen  mit  zahlreichen  Wärzchen 
besetzt,  sonst  wie  a. 

In  Teichen  und  Gräben  verbreitet,  namentlich  die  Form  a:  um  Breslau  in 
Wasserlöchern  an  der  Oder  vor  dem  zoologischen  Garten,  bei  Pilsnitz,  zwischen 
Oswitz  und  Ransern,  bei  Schwoika,  bei  Domatschine;  am  Galgenberg  und  in 
den  Prieborner  Marmorbrüchen  bei  Strehlen;  um  Proskau  am  Neuhammer- 
Teich,  bei  Kl.-Schimnitz  und  im  Ellguther  Teich;  im  Turliske-  und  Ollschow- 
Teich  bei  Tillowitz;  im  Kunitzer  See  bei  Liegnitz;  im  Queckbrunnen  bei 
Bunzlau;  in  einem  Teich  bei  Arnsdorf  im  Hirschberger  Thal.  Die  Form  b. 
bei  Pilsnitz  bei  Breslau,  c.  bei  Strehlen. 

**  Zellen  der  Mitte    Lücken    zwischen   einander  lassend;    Randzellen 
nur  an  der  Basis  ein  kurzes  Stück  mit  einander  verwachsen. 

111.  P.  pertasum  Kg.  Randzellen  tief  zweilappig,  die  Lappen  in  mehr 
oder  weniger  lange,   grade    oder  gekrümmte,  spitze  oder   stumpfe   (aber  nicht 


96 

köpfchenförmige)  Fortsätze  allmählich  verlängert;  Zellen  der  Mitte  entweder 
nur  an  der  Aussenseite  oder  an  allen  Seiten  ausgerandet  und  dadurch  mehr 
oder  weniger  grosse  Lücken  bildend. 

Coenobien  meist  16-  oder  32-zellig. 

iVendert  ab: 

a.  genuinum  nob.  Die  hornförmigen  Fortsätze  spitz  oder  stumpf,  grade  und 
glatt;  Lücken  der  Mitte  mittelgross,  Querdurchmesser  der  Zellen  17 — 20, 
seltener  —  22  ft. 

b.  microporum  A.Br.  Fortsätze  meist  verkürzt,  Zellen  der  Mitte  kaum 
ausgerundet,  wenige  und  kleine  Lücken  lassend;  sonst  wie  a. 

c.  clatJiratum  A.  B  r.  Zellen  der  Mitte  tief  ausgerandet,  sehr  grosse  Lücken 
lassend,  sonst  wie  a. 

d.  recurvatum  A.Br.  Fortsätze  der  Randzellen  zurückgekrümmt -diver- 
girend;  Lücken  der  Mitte  mittelgross,  unregelmässig. 

e.  asperum  A.Br,  Lappen  der  Randzellen  länger  und  dicker,  in  kurze, 
abgestutzte,  gezähnt-rauhe  Fortsätze  auslaufend;  Lücken  der  Mitte  mittel- 
gross.    Querdurchmesser  der  Zellen  22  —  28  ii. 

f.  hrachylohum  A.Br.  Randzellen  ausgerandet  oder  dreieckig  ausge- 
schnitten, kurz  zweilappig,  mit  sehr  kurzen  oder  fast  ganz  fehlenden  Fort- 
sätzen; Lücken  der  Mitte  klein.     Querdurchmesser  der  Zellen  33 — 40  ^. 

In  stehenden  Gewässern:  um  Breslau  in  Wasserlöchern  an  der  Oder  vor 
dem  zoologischen  Garten  (e),  bei  Pilsnitz  (a,  e  und  f)  und  Ransern  (a);  am 
Galgenberg  bei  Strehlen  (c);  um  Proskau  im  Teich  und  an  der  Mühle  von 
Ellguth  (a  und  e);  um  Tillowitz  im  Hammer-  (c),  Turliske-  (b  und  e), 
Ollschow-  (a)  und  Sedwornig-Teich  (d,  c  und  e),  und  in  einem  Teich  an  der 
Steinau  (d);  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz  (f);  in  einem  Teich  bei  Arnsdorf 
im  Hirschberger  Thale. 

***  Zellen   des  Randes  zweilappig,  jeder  Lappen  ausgerandet,  zwei- 
zähnig oder  eingeschnitten.     {Tetrnctinium  A.Br.) 

112.  P.  Ehrenbergii  A,Br.  Zellen  des  Randes  seitlich  ganz 
mit  einander  verwachsen,  durch  einen  schmalen,  bis  zur  Mitte  reichen- 
den Einschnitt  in  2  Lappen  getheilt,  deren  jeder  fast  abgestutzt,  ausgerandet, 
oder  eingeschnitten-zweispitzig  ist;  Zellen  der  Mitte  lückenlos  zusam- 
menschliessend,  jede  mit  einem  engen  Mitteleinschnitt, 

Coenobien  meist  4-  oder  8-zellig,  seltener  aus  mehr  oder  weniger  Zellen 
bestehend. 

Breite  der  Zellen  10—12,5  fi. 

Um  Breslau  am  Margarethendamm,  im  Sauerbrunnenteich  bei  Gabitz,  bei 
Oswitz,  Pilsnitz  und  Doiiiatschine:  in  den  Prieborner  Marmorbrüchen  bei 
Strehlen;  im  Turliske-Teicli  bei  Tillowitz,  Kunitzer  See;  in  einem  Teiche  bei 
Arnsdorf  im  Hirschberger  Thal.     Meist  vereinzelt. 

113.  P.  Rotula  Ehrb.  Zellen  des  Randes  nur  wenig  an  der  Basis 
mit  einander  verwachsen.  Durch  einen  breiteren,  bis  zur  Mitte  oder 
darüber  reichenden  Einschnitt  in  2  schmälere  Lappen  gespalten;  jeder  der  letz- 
teren durch  einen  seichteren  Einschnitt  in  2  zähnchenförmige  Läppchen  getheilt  ; 
Zellen  der  Mitte  tief  eingeschnitten,    ziemlicii   grosse   Lücken  lassend, 

Coenobien  meist  aus  8,  16  oder  32  Zellen  bestehend. 

Randzellen  20—25  jtt  lang,  an  der  Basis  13  —  17  ,w  breit. 


97 

Um  Breslau  bei  Pilsiiitz  und  Ransern;  um  Proskau  in  Gräben  am 
Przysehetzer  Teich,  im  Teich  und  an  der  Mühle  von  Ellguth;  um  Tillowitz 
im  Hammer-  und  Turliske-Teich  und  in  einem  Teich  an  der  Steinau. 

36.  Gatt.  Coelastrum  Näg. 

Coenobienhohlku gelig,  aus  einer  einschichtigen,  durch- 
löcherten Zellmasse  gebildet;  Zellen  durch  gegenseitige 
Berührung  vieleckig  oder  kugelig. 

Die  Macrozoosporen  bilden  schon  innerhalb  der  Mutterzelle 
ein  Tochter-Coenobium,  welches  durch  Zerreissen  der  ersteren 
frei  wird. 

114.  C.  sphaericum  Näg.  Coenobien  kugelig,  bis  90  fi  im  Durch- 
messer, aus  25— 40  Zellen  bestehend;  Zellen  im  Grundriss  sechseckig, 
nach  aussen  konisch  vorgezogen,  meist  15  (i  dick. 

Um  Breslau  bei  Karlowitz;  im  Turliske-Teich  bei  Tillov^^itz,  Kr,  Falkenberg. 

115.  C.  cnbicnm  Näg.  Coenobien  würfelförmig  oder  rundlich, 
aus  8 — 50  Zellen  bestehend,  19—62  (i  im  Durchmesser;  Zellen  im  Grundriss 
sechseckig,  in  3  —  6  kurze,  abgestutzte,  meist  farblose  Ecken  vor- 
gezogen, durch  welche  die  einzelnen  Zellen  mit  einander  zusammen  hängen, 
und  die  auch  frei  nach  aussen  vorragen;  meist  18  ft  dick. 

Um  Breslau  bei  Karlowitz  und  Pilsnitz;  im  Kunitzer  See  bei  Liegnitz. 

116.  C.  micropornm  Näg.  Coenobien  kugelig,  40  —  55  [i  im  Durch- 
messer, aus  8,  16  oder  32  kugelrunden  Zellen  gebildet,  mit  kleinen  Inter- 
cellularräumen. 

Durchm.  der  Zellen  6  —  16  ft. 
Im  Kunitzer  See  bei  Liegnitz. 

37.  Gatt.  Sorastrum  Kg. 
Coenobien  kugelig,  solid,  aus  radial  gestellten,  keilförmigen, 
aussen  ausgerandeten  oder  zweispitzigen  Zellen  gebildet.    Fort- 
pflanzung unbekannt. 

117.  S.  spinulosnm  Kg.  Coenobien  kugelig,  aus  8—32  am  Grunde 
keilförmigen,  im  Kugelcentrum  zusammenhängenden  Zellen  gebildet,  23 — 60  fi 
im  Durchmesser;  Zellen  etwa  15  fi  lang,  eben  so  breit,  halb  so  dick,  dreieckig, 
mit  abgerundeten  Ecken  und  vertieftem  äusserem  Rande,  an  den  beiden 
äusseren  Ecken  mit  je  2  kleinen,  zarten  Stacheln  besetzt. 

Um  Breslau  bei  Kawallen,  Schw^oika  und  Nimkau;  in  der  Tschocke  bei 
Liegnitz ;  bei  den  Marmorbrüchen  von  Prieborn  bei  Strehlen. 

38.  Gatt.  Scenedesmus  Mayen. 
Coenobien  aus  länglichen,  seitlich  reihenförmig  ver- 
wachsenen Zellen  gebildet.  Fortpflanzung  durch  Gonidien, 
die  durch  succedane  Theilung  des  Inhaltes  einer  Mutterzelle  ent- 
stehen und  sich  schon  innerhalb  derselben  zu  einem  neuen 
Coenobium  ordnen. 

Krypt.  Flora  II.  7 


98 

118.  S.  obtusus  Meyen.  Zellen  eiförmig  oder  oblong,  an  beiden 
Enden  abgerundet,  stachellos,  3—5  mal  so  lang  als  dick,  zu  4— S  in 
einer  regelmässigen  einfachen  oder  doppelten  Reihe, 

Zellen  4 — 7  u  dick. 
In  Gräben  und  Teichen  unter  andern  Algen:  um  Breslau  bei  Gabitz,  Masselwitz 
und  Karlowitz;   um  Strehlen;  Ellguth  bei  Proskau;   in   der  Tschocke  und   im 
Kunitzer  See  bei  Licgnitz. 

119.  S.  acutus  Meyen.  Zellen  spindelförmig,  an  beiden  Enden 
scharf  zugespitzt,  stachellos,  3 — 6  mal  so  lang  als  dick,  zu  4—8  in 
einer  einfachen  oder  unregelmässigen  doppelten  Reihe. 

Zellen  3,5 — 5  fi  dick. 
Wie  vor.     In  Gräben   am   Przyschetzer  Teich   bei  Proskau;    im  Turliske- 
Teich  bei  Tillowitz.  Kr.  Falkenberg;  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz. 

120.  S.  dimorphus  Kg.  Zellen  spindelförmig,  verhältnissmässig  schmä- 
ler, die  Enden  der  beiden  ausser sten  Zellen  nach  aussen  ge- 
krümmt; sonst  w.  vor. 

In  der  Tschocke  und  im  Kunitzer  See  bei  Liegnitz. 

121.  S.  caudatus  Corda.  {8.  quadricauda'QTeh.)  Zellen  oblong-cylin- 
drisch,  an  beiden  Enden  abgerundet,  zu  2—8  in  einer  einfachen  oder  doppelten 
Reihe  verbunden,  die  beiden  äussersten  (Rand-)  Zellen  an  den  Enden 
mit  je  einem  aufgesetzten  graden  oder  gekrümmten  Stachel. 

Zellen  4— 15  ft  dick,  8—38  a  lang. 
Folgende  Formen  lassen  sich  unterscheiden: 

a.  typicus  nob.     Nur  die  Randzellen  an   den  Enden   mit  je   einem  Stachel 
versehen. 

b.  setosus  nob.    Ausser  den  Randzellen  auch  einzelne  Mittelzellen  bestachelt. 

c.  horridus  nob.     Sämmtliche  Zellen  an  beiden  Enden  mit  je  einem  Stachel 
besetzt. 

d.  abundans  nob.     Die  Randzellen  tragen  ausser  den  Endstacheln  auch  in 
der  Mitte  der  äusseren  Seite  einen  solchen. 

In  stehendem  und  langsam  fliessenden  Wasser  sehr  verbreitet:  um  Bres- 
lau im  botanischen  Garten,  in  der  Oder  an  vielen  Stellen,  bei  Gabitz,  Pöpel- 
witz,  Pilsnitz,  Masselwitz  u.  a.  0.:  um  Strehlen  bei  Peterwitz;  um  Proskau 
im  Rudnitz-,  Przyschetzer  und  Ellguther  Teich ;  um  Tillowitz  im  Hammer-, 
Turliske-  und  Ollschow-Teich;  Karlsruhe  i.  Ob.-Schl.;  in  der  Tschocke  und  im 
Kunitzer  See  bei  Liegnitz;  in  einem  Teiche  bei  Arnsdorf  im  Hirschberger  Thal, 

B.  Pseudocoenobiae. 
Die  einzelncD  Zellen  sind  zu  einer  Co enobiuni- ähnlichen 
Familie  verbunden,  die  sich  von  einem  echten  Coenobium 
dadurch  unterscheidet,  dass  ihre  Zellen  nicht  sämmtlich 
einer  und  derselben  Generation  angehören.  Bildung  der 
Zoosporen  durch  simultane  Vieltheilung. 

39.  Gatt.  Sciadium  A.Br. 
Familie   aus    cy lindrischen,    graden   oder    etwas  ge- 
krümmten, am  Fusse  mit  einem  Stielcheu  versehenen 


99 

Zellen  bestehend,  die  so  angeordnet  sind,  dass  auf  der  Spitze 
der  ältesten  die  Tochterzellen  fächerförmig  stehen, 
auf  den  Spitzen  dieser  wiederum  ihre  Tochterzellen  u.  s.  f. 

Durch  simultane  Theilung  des  Zellinhaltes  (in  meist  6  Partieen) 
entstehen  Zoosporen  von  oblonger  Gestalt,  mit  je  2  Cilien  ver- 
sehen, welche  an  der  Spitze  der  Mutterzelle  ausschlüpfen,  deren 
Ende  deckeiförmig  abgeworfen  wird.  Am  Scheitel  der  Mutterzelle 
setzen  sich  die  Zoosporen  fest  und  erzeugen  durch  ihr  weiteres 
Wachsthum  die  bäumchenförmig  gestaltete  Familie. 

Die  Gattung  bildet  durch  ihre  nahe  Verwandtschaft  mit  der 
folgenden  den  Uebergang  von  den  Coenobiae  zu  den  Eremobiae. 

122.  S.  Arbuscula  A.Br.  Mehrere  Generationen  bleiben  mit  einander 
verbunden,  sodass  eine  wiederholt  fächerförmig  zusammengesetzte 
Familie  entsteht;  Zellen  cylindrisch,  grade,  seltener  wenig  gekrümmt,  an  der 
Spitze  stumpf,  am  Fusse  mit  einem  kurzen .  hyal  inen  Stielchen  versehen, 
dessen  Länge  geringer  ist,  als  die  Dicke  der  Zelle. 

Zelle  3,3 — 5  fi,  meist  4  fi  dick. 
Stielchen  2,5—3,3  ju.  lang. 
In  stehendem  Wasser:  um  Breslau  bei  Karlowitz  und  Zedlitz;  um  Proskau 
im  Rudnitz-Teich;  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz. 

128.  S.  gracilipes  A.Br.  Einfach  fächerförmig  zusammenge- 
setzt; Zellen  cylindrisch,  grade,  seltener  gebogen  oder  spiralig  gedreht,  an 
der  Spitze  stumpf,  am  Fusse  mit  einem  braunen  Stielchen  versehen, 
welches  doppelt  so  lang,  als  die  Zelle  dick  ist,  und  sich  nach  unten 
etwas  verdickt. 

Zellen  5— G,5  (i  dick,  Stielchcn   10—13  ^  lang. 
In  einem  Graben  am  Ollschow-Teich  bei  Tillowitz,  Kr.  Falkenberg. 

C.  Eremobiae. 
Die  einzelnen  Zellen   bleiben   nicht   mit   einander  verbunden, 
sondern  leben  von  einander  getrennt,  höchstens  in  Familien 
von  unregelmässiger  Gestalt  vereinigt. 


40.  Gatt.  Ophiocytium  Näg. 
Zellen  c  y  1  i  n  d  r  i  s  c  h ,  g  r  a  d  e  o  d  e  r  m  a  n  n  i  g  f  a  c  h  g  e  k  r  ü  m  m  t, 
mit  chlorophyllgrünem  Inhalt  und  häufig  einigen  zerstreuten  rothen 
oder  rothgelben  Flecken.  Bildung  und  Aussehen  der  Zoosporen 
wie  bei  So'adiwn,  von  dem  es  sich  mir  dadui'ch  unterscheidet, 
dass  die  Tochtergenerationen  nicht  auf  der  Spitze  der  Mutterzelle 
sich  anheften,  sondern  zerstreut  leben. 

124.  0.  mains  Näg.     Zelle  mannigfach  gekrümmt  oder  fast  grade,  oft 
S-förmig,  an  einem  Ende  mit  einem  dünnen,    meist  etwas  gekrümmten. 


100 

ziemlich  langen,   in   ein   bräunlich  gefärbtes   Knöpfchen  auslaufen- 
den Stielchen  versehen;  Zellinhalt  mit  zerstreuten  rothen  Flecken. 
Zelle  9—13,5  (i  dick. 
In  Gräben  am  Hammer-   und  Ollschow-Teich    und    im  Turliske-Teich  bei 
Tillowitz,  Kr.  Falkenberg;  Gr.-Krausche  bei  Bunzlau. 

125.  0.  cochleare  A.Br.  Zelle  mehr  oder  weniger  gekrümmt,  einge- 
rollt oder  zu  einer  Spirale  gedreht,  an  einem  Ende  mit  einem  stachel- 
förmigen Stielchen  versehen;  Zellinhalt  ohne  rothe  Flecken. 

Zelle  5-8  (i  dick. 
Um  Breslau  im  Sauerbrunnenteich  bei  Gabitz,    bei  Zedlitz,   Karlowitz  und 
Schottwitz:  im  Rudnitz-Teich  bei  Proskau;    im  Hammer-  und  Turliske-Teich 
bei  Tillowitz;  in  einem  Teich  bei  Arnsdorf  im  Hirschberger  Thal. 

126.  0.  parvulum  A.Br.  Zellen  an  beiden  Enden  abgerundet,  ohne 
Stielchen;  sonst  wie  vor. 

Zelle  3—6  (i  dick. 
In  Gräben  am  Nadimatz-Teich  bei  Proskau;  im  Turliske-Teich  bei  Tillo- 
witz; bei  den  Marmorbrüchen  von  Prieborn  bei  Strehlen. 

41.  Gatt.  Characium  A.Br. 
Zellen  immer  mit  einem  Ende  festgewachsen  und 
au  diesem  meist  mit  einem  Stielchen  versehen,  von 
verschiedener  Gestalt.  —  Die  Zoosporen  werden  durch  suc- 
cedane  Zweitheilung  in  mehr  oder  weniger  grosser  Zahl  gebildet, 
sind  oblong,  am  vorderen  Ende  kurz  geschnäbelt,  und  mit 
2  Cilien  versehen;  sie  schwärmen  schon  innerhalb  der  Mutter- 
zelle, schlüpfen  einzeln  aus  und  heften  sich  dann  an  grössere 
Wasserpflanzen  an,  um  zu  einer  neuen,  der  Mutterpflanze  gleichen 
Zelle  heranzuwachsen ' ). 

A.  Stielchen  sehr  kurz,  undeutlich  oder  fehlend. 

127.  Ch.  Sieboldi  A.ßr.  Zelle  grade,  in  der  Jugend  länglich  elliptisch, 
oder  lanzettlich,  im  ausgewachsenen  Zustande  kurz  elliptisch  oder  ver- 
kehrt eiförmig,  am  Scheitel  abgestumpft,  stachellos;  Stielchen 
kurz,  ziemlich  dick,  am  Grunde  verschmälert. 

Zelle  23—33  (i  dick,  40—70  ^  lai^g. 
In  einem  Graben  bei  Stonsdorf  im  Hirschberger  Thale,  an  Nitella. 

Ch.  strictom  A. B r.   Zelle  grade,  schmal  elliptisch  oder  linear- 
lanzettlich,    Scheitel   abgestumpft,    stachellos;    Basis   in   ein   sehr 
kurzes,  knotig  verdicktes,  kaum  bemerkbares  Stielchen  allmählich  verdünnt. 
Zelle  6—7  (i  dick,  23—30  fi  lang. 

128.  Ch.  obtnsnm  A.Br.  Zelle  grade,  in  der  Jugend  schmal,  später 
breiter  elliptisch,    verkehrt   eiförmig  oder  birnförmig,    am   Scheitel  flach 

1)  Da  den  schlesischen  Characien  bisher  noch  wenig  Aufmerksamkeit 
geschenkt  worden  ist,  so  sind  in  der  folgenden  Aufzählung  diejenigen  mit  auf- 
genommen, deren  Vorkommen  in  Schlesien  sich  erwarten  lässt,  ohne  dass  sie 
bisher  aufgefunden  sind. 


101 

abgerundet  und  daselbst  mit  einem  eigenthümlichen,  stöpsel- 
artigen, nach  innen  ragenden  Zäpfchen  versehen;  Stielchen  kurz, 
am  Grunde  etwas  verdickt. 

Zelle  22—33  fi  lang,  etwa  halb  so  dick. 
Um  Breslau  bei  Nimkau, 

Ch.  apicnlatnm  Rabh.     Zelle  grade,    3  —  4  mal    so    lang    als    dick, 
elliptisch  oder   verkehrt  eiförmig,    am  Scheitel   breit  abgerundet,    mit 
hyaliner,   stumpfer  aufgesetzter  Spitze;    Stielchen    kaum  bemerkbar, 
farblos,  sehr  kurz  und  dick,  an  der  Basis  etwas  verbreitert. 
Zelle  20—27  [n.  dick. 
Ch.  angustum  A.Br.      Zelle    grade,    4  —  6  mal    so    lang    als    dick, 
lanzettlich,  am  Scheitel  in  eine  kurze  hyaline  Spitze   vorgezogen; 
Stielchen  kurz  und  dick,  an  der  Basis  scheibenförmig  erweitert. 
Zelle  14,5—24  ^  dick,  bis  110  |it  lang. 

129.  Ch.  snbnlatam  A.Br.  Zelle  schräg-lanzettlich,  am  Schei- 
tel pfriemlich  zugespit:5t,  gekrümmt;  am  Grunde  scheibenförmig  erwei- 
tert, stiellos,  braungefärbt,  mit  den  benachbarten  Individuen  meist  verwachsen. 

Zelle  4—5  yu  dick,  12—20  |ia  lang. 
In  Breslau:  im  Stadtgraben:   in  einem  Graben  bei  Stonsdorf  im  Hirsch- 
berger  Thale,  an  Nitella. 

B.  Stielchen  deutlich,  oft  ziemlich  lang. 

130.  Ch.  Nägelii  A.Br.  Zelle  grade,  in  der  Jugend  linear-lanzettlich, 
lanzettlich,  schmal  elliptisch  oder  verkehrt  eiförmig,  später  elliptisch  oder  ver- 
kehrt eiförmig,  immer  mit  abgerundetem  Scheitel;  Stielchen  kurz, 
an  der  Basis  nicht  verbreitert. 

Zelle  7— 18  |iA  dick,  20-42  ^i  lang. 
Stielchen  4  /u.  lang. 
Im  Turliske-Teich  bei  Tillowitz,  Kr.  Falkenberg,  auf  Tolypothrix. 

Ch.  pyriforme  A.Br.  [Hydrianum  pyrif.  Rabh.)  Zelle  keulenförmig, 
birnenförmig  oder  verkehrt  eiförmig,  am  Scheitel  abgerundet,  am  Grunde 
allmählich  in  das  Stielchen  verdünnt;  letzteres  sehr  dünn,  1  ^  dick,  ungefähr 
halb  so  lang  als  die  Zelle  oder  noch  länger,  am  Grunde  in  ein 
ziemlich  dickes  kleines  Scheibchen  endend. 

Zelle  6,5—12,5  ^l  dick,  20—25  /*  lang. 

131.  Ch.  minntum  A.Br.  Zelle  etwas  gekrümmt,  schief  lanzettlich, 
zugespitzt  oder  in  eine  kurze  hyaline  Spitze  vorgezogen;  Stiel- 
chen kurz,  aber  deutlich,  am  Grunde  nicht  verbreitert. 

Zelle  5  /*  dick,  17 — 20,  seltener  — 25  j«.  lang. 
In  Wasserlöchern  an  der  Oder  vor  dem  zool.  Garten  bei  Breslau. 

132.  Ch.  Fringsheimii  A.Br.  Zelle  mit  deutlicher,  ziemlich  dicker 
Spitze,  Stielchen  am  Grunde  in  eine  bräunlich-gelbe  Scheibe 
verbreitert;  sonst  wie  vor. 

Zelle  6,6—10  n  dick,  20—25  ft  lang. 
Mit  vor.  in  Wasserlöchern  an  der  Oder  vor  dem  zool.  Garten  bei  Breslau, 
Ch.  acntnm  A.Br.    {Hydrianum  ac.  Rabh.)    Zelle  grade,  breit  lanzett- 
lich oder  eiförmig,  nach  beiden  Enden  allmählich  verschmälert,  am  Scheitel 


102 

zugespitzt;  Stielchen  ungefähr  halb  so  lang  wie  die  Zelle,  am 
Ende  mit  einem  Scheibchen  von  rothbrauner  oder  schwarzrother  Farbe  und 
unbestimmter  Gestalt  versehen. 

Zelle  6,5—10  /u.  dick,  20 — 25  (i  lang  (mit  Stielchen). 

133.  Ch.  longipes  Rabh.  Zelle  ziemlich  aufrecht  oder  schräg  geneigt, 
etwas  schief,  schmäler  oder  breiter  lanzettlich,  am  Scheitel  in  einen 
au  fr  echten  oder  etwas  geneigten,  hyalinen  Stachel  vorgezogen; 
Stielchen  sehr  dünn,  1  a  dick,  halb  bis  eben  so  lang  als  die 
Zelle,    am  Grunde  in  ein  gelblich   gefärbtes  Knötchen   verdickt. 

Zelle  (ohne  Stielclien)  25—45  fi  lang,  6,5 — 11  ii  dick. 
In  einem  kleinen  VValdteich  bei  Schwiebendorf,  Kr.  Bunzlau. 

Ch.  ornithocephalum  A.Br.  Zelle  schief,  schräg  geneigt,  an 
der  oberen  Seite  bedeutend  gekrümmt,  anfangs  fast  halbmondförmig,  später 
halb-eiförmig  oder  fast  halbkugelig;  Scheitel  mit  einem  aufgesetzten 
hyalinen  Stachel;  Stielchen  dünn,  etwa  halb  so  lang  wie  die 
Zelle,  am  Grunde  in  ein  sehr  kleines  Scheibchen  verbreitert. 
Zelle  (ohne  Stielchen)  25 — 33  (a  lang,  halb  so  dick. 

42.  Gatt.  Chlorochytrium  Cohn. 

Endophyten;  Zellen  kugelig,  eiförmig,  nieren förmig,  oder 
2-  bis  mehrlappig,  einzeln  oder  gruppenweise  in  den  erweiterten 
Intercellularräumen  des  Parenchyms  von  Wasser- 
pflanzen nistend;  aus  dem  chlorophyllgrünen  Inhalt  entstehen 
sehr  zahlreiche  Zoosporen,  welche  durch  röhrenförmige 
Fortsätze  nach  aussen  oder  auch  in  die  Intercellularräume 
entleert  werden. 

Ausserdem  sind  Dauerzellen  mit  dicker  Zell  wand  beobachtet. 

134.  Ch.  Lemnae  Cohn.  Zellen  kugelig,  länglich  oder  unregelmässig, 
mit  halsartiger  Verlängerung  zwischen  zwei  Epidermiszellen 
nach  aussen  hervorragend  und  hier  mit  farbloser  knopfartiger 
Spitze  abgeschlossen;  Durchm.  — 100  [i.  Im  Grundgewebe  von  Lemna 
trisulca  eingelagert. 

135.  Ch.  Enyaunm  Cohn  &  Szymanski.  Zellen  ohne  knopfartige 
Spitze,  sonst  wie  vorige. 

In  Lemna  minor  und  Ceratophyllum  demersum. 
Bei  Breslau  an  verschiedenen  Orten. 

43.  Gatt.  Protococcus  Ag. 

Zellen  kugelig,  nicht  festgewachsen,  einzeln  oder  zu 
unregelmässigen  Haufen  vereinigt,  mit  chlorophyllgrünem  oder 
rothem  Inhalt,  einem  Amylonkern  und  einer  Vacuole.  Zoosporen 
durch  succedanc  Zweitheiluiig  gebildet. 

Diese  Gattung  enthält  eine  Anzahl  wahrscheinlich  sehr  hete- 
rogener Formen,  von  denen  gewiss  die  meisten,  wenn  nicht  alle, 
in  den  Entwickelungskreis    höherer  Algen   als    copulirte  Micro- 


103 

zoosporen,  zur  Ruhe  gekommene  Macrozoosporen  oder  endlich 
als  Producte  eines  eigenthümlichen,  von  Cienkowski  beobachteten 
Zerfallens  mancher  Fadenalgen  gehören.  Solche  Protococcus- 
Zellen  finden  sich  in  gewissen  Zuständen  von  Gladophoreen, 
ülotricheen,  von  Hydrodtctyon,  Botrydium,  Volvooineen^  und  wohl 
noch  in  anderen  Familien.     Vergl.   Palmella. 

Bis  die  weitere  Entwickelung  der  Zoosporen  der  zu  Proto- 
coccus  gerechneten  Formen  festgestellt  ist,  hat  die  Kenntniss  der 
letzteren  um  so  mehr  einen  nur  untergeordneten  Werth,  als  die- 
selben bei  dem  Mangel  an  charakteristischen  Merkmalen  nur 
schwer  von  einander  zu  unterscheiden  sind. 

136.  P.  infnsionnm  (Schrank).  (Chlorococcum  inf.  Rabh.)  Zellen  im 
Wasser  lebend,  genau  kugelig,  von  sehr  verschiedener  Grösse;  Zellhaut 
hyalin,  dick,  geschichtet;  Zellinhalt  sattgrün,  im  Alter  olivenfarbig. 

Durchm.  der  Zellen  —  100  fi. 
In  stehendem  Wasser  frei  schwimmend  oder  festsitzend:  Oder  bei  Massel- 
witz; in   Gräben   am   Ollschow-Teich   bei   Tillowitz,   Kr.   Falkenberg;    gewiss 
weiter  verbreitet. 

137.  P.  botryoides  (Kg.).  [Chlorococcum  botr.  Kabh.)  Zellen  im 
Wasser  lebend,  un regelmässig  traubig  zusammengeballt,  von  ver- 
schiedener Grösse;  Zellhaut  hyalin,  dünn,  homogen;  Zellinhalt  grün, 
im  Alter  bräunlich. 

Durchm.  der  Zellen  —  38  ^i. 
In  stehendem  oder  langsam  fliessendem  Wasser,  meist  festsitzend:  in  Bres- 
lau in  der  Oder,  in  Brunnen,  Aquarien,  ferner  bei  Gabitz,   Karlowitz,  Schott- 
witz, Pilsnitz;   im  Neuhammerteich  bei  Proskau. 

138.  P.  viridis  Ag.  (incl,  Chlorococcum  humicola  Rabh.  ==  Cystococcus 
humicola  Näg.)  An  der  Luft  lebend,  ein  weit  ausgebreitetes,  feuchtes  oder 
pulveriges  Lager  bildend;  Zellen  kugelig,  oft  in  Familien  zusammenhängend, 
Zellhaut  dünn,  bei  alten  Zellen  dicker,  Inhalt  hell  gelbgrün  bis 
dunkelgrün. 

Durchm.  der  Zellen  2,5—13  ft. 
An  Baumstämmen,  feuchten  Felsen,  Mauern,  Brettern  u.  ä,  überall  gemein. 

139.  P.  Gigas  Kg.  [Chlorococcum  Gigas  Rabh.)  Im  Wasser  oder 
an  feuchten  Orten  lebend,  ein  dünnes,  schleimiges  Lager  bildend;  Zellen 
kugelig,  einzeln  oder  in  kleinen  Familien,  mit  sehr  dicker,  hyaliner, 
gelatinöser,  oft  geschichteter  Membran  und  grünem  Inhalt. 

Durchm.  der  Zellen  13—18  t/. 
Im  Turliske-Teich  bei  Tillowitz,  Kr.  Falkenberg, 

140.  P.  Wimmeri  Hllse.  (?)  [Chlorococcum  Wimmeri  Rabh.)  Im 
Wasser  lebend;  Zellen  einzeln,  kugelig,  mit  dicker,  geschichteter, 
fast  farbloser  Membran  und  lebhaft  gelbrothem  Inhalt. 

Durchm.  der  Zellen  50—55  /it. 
In  den  Mergelgruben  von  Peterwitz  bei  Strehlen. 


104 

44.  Gatt.  Polyedrium  Näg. 

Zellen  einzeln,  frei  schwimmend,  3-  bis  mehreckig,  die 
Ecken  in  einer  Ebene  liegend  oder  tetraedrisch  gestellt;  Zellin- 
halt chlorophyllgrün,  manchmal  mit  einigen  zerstreuten  rothen 
Flecken.  —  Fortpflanzung  durch  Gonidien,  welche  sich  zu  3  bis 
vielen  aus  dem  gesammten  Inhalt  einer  Mutterzelle  bilden,  durch 
einen  Riss  in  der  Zellwand  dieser,  umgeben  von  einer  zarten 
Umhüllungsblase,  austreten  und  (ohne  vorher  zu  schwärmen?) 
von  einander  getrennt  heranwachsen. 

Wahrscheinlich  gehören  einige  der  hierher  gestellten  Arten  in 
den  Entwickelungskreis  cönobischer  Protococcaceen  und  entspre- 
chen den  bei  Hydrodictyon  von  Pringsheim  beobachteten  sog. 
Polyedern^  aus  denen  sich  durch  freie  Zellbildung  neue  Hydro- 
dtctyon-^etze  entwickeln. 

141.  P.  trigonnm  Näg.  Zellen  etwas  zusammengedrückt,  3 — 5- eck  ig, 
mit  in  derselben  Ebene  liegenden,  abgerundeten,  mit  je  einem 
Stachel  (selten  mehreren)    besetzten  Ecken   und  leicht  concaven  Seiten. 

a.  typicumnoh.     3-eckig,  Ecken  abgerundet,  mit  je  einem  Stachel  besetzt, 
Zellhaut  glatt. 

b.  minus  Rein  seh.     3-eckig,  Seiten  sehr  concav.   Ecken  in  Spitzen  vor- 
gezogen,  Zellhaut  glatt. 

c.  tetragonum  Rabh,    4-eckig,  Ecken  mit  je  einem  oder  mehreren  Stacheln, 
Zellhaut  glatt. 

d.  pentagonum  Rabh.     5 -eckig,  sonst  wie  c. 

e.  punctatum  n.  var.     4-eckig,   Ecken  mit  je  einem  sehr  kurzen,   papillen- 
förmigen Stachel,  Zellhaut  granulirt. 

Durchm.  der  Zellen  13—36  (i. 
In  Teichen,  Gräben  und  Sümpfen:  Ransern  bei  Breslau  (a);  in  der  Oder 
bei  Masselwitz  (c) ;  in  den  Prieborner  Marmorbrüchen  bei  Strehlen  (c  und  d) ; 
in  Gräben  am  Hammerteich  (a  und  b)  und  im  Turliske-Teich  (a  und  c)  bei 
Tillowitz;  in  einem  Teich  bei  Arnsdorf  im  Hirschberger  Thal;  im  Kunitzer 
See  bei  Liegnitz  (e). 

142.  P.  mnticnm  A.Br.  Zellen  etwas  zusammengedrückt,  3-eckig, 
Ecken  abgestutzt,  stachellos,  Seiten  leicht  concav,  Zellhaut  glatt. 

Durchm.  der  Zellen  12 — 15  jw-. 
Wie  vor.     Um  Tillowitz    in  Gräben   am  Hammerteich,    im  Turliske-,    011- 
schow-  und  Sedwornig-Teich. 

143.  P.  enorme  D.By.  Zellen  tetraedrisch,  seltener  mehreckig.  Ecken 
vorgezogen,  farblos,  einfach  oder  mehrfach  gelappt,  die  Läpp- 
chen zugespitzt  oder  bestachelt. 

a.  genuinum  nob.     Ecken   in  kurze,    einfach   oder  mehrfach   gelappte  und 
bestachelte  Fortsätze  vorgezogen. 

b.  hastatum  Rabh.     Ecken  in  einfache,  lange  und  dünne,  am  p]nde  3-spitzige 
Hörner  ausgezogen. 

Durchm.  der  Zellen  27—40  {i. 


105 

Wie  vor.  Um  Breslau  bei  Hundsfeld  und  bei  Schwoika;  um  Tillowitz  in 
Gräben  am  Hammer-  und  Ollschow-Teich,  im  Schlosspark  und  bei  EUguth- 
Tillowitz;  Gr.-Krausche  bei  Bunzlau;  im  Kunitzer  See  bei  Liegnitz  (b). 

12.  Farn.  Palmellaceae. 

Die  Fortpflanzung  findet  durch  Bildung  von  Zoo- 
sporen statt,  ausserdem  aber  ist  eine  Zellvermehrung 
durch  vegetative  Theilung  vorhanden.  —  Die  einzelnen 
Zellen  leben  entweder  frei  für  sich,  oder  bleiben  durch  Aus- 
scheidung von  Gallerte,  Bildung  von  Stielchen  u.  ä.  mit  einander 
zu  grösseren  oder  kleineren,  meist  schleimigen  oder  gallertigen 
Familien  verbunden. 

Copulation  von  Zoosporen  ist  in  keinem  Falle  beobachtet; 
bei  einer  Anzahl  von  Gattungen  ist  die  Fortpflanzung  noch  ganz 
unbekannt. 

A.  Die   einzelneu   Zellen  sind  durch  Bildung  von  Stielchen  oder  feinen  Fädchen  mit 
einander  zu  Familien  verbunden.  (Stipitatae.) 

45.  Gatt.  Cosmocladium  Breb. 

Zellen  elliptisch  oder  nierenfömig,  an  den  Enden  und  den 
Verästelungsstellen  dichotom  verzweigter,  hyaliner 
Stielchen  regelmässig  vertheilt,  sodass  die  ganze 
Familie  ein  bäumchenförmiges  Aussehen  erhält;  Zell- 
inhalt grün,  mit  einem  Amylonkern.  — 

Fortpflanzung  durch  Zoosporen,  die  sich  zu  4  oder  8  in  einer 
Mutterzelle  bilden;  Theilung  nur  in  der  Richtung  der  Stiele. 

144.  C.  pulchellum  Breb.     Familie  festsitzend;  Zellen  nieren- 
förmig,  ungefähr  doppelt  so  lang  als  dick. 

Zellen  12,5  (i  dick. 
In  Teichen  und  Sümpfen:  bei  Bunzlau. 

145.  C.  pusillnm   Hilse.      Familie    frei    schwimmend;    Zellen 
kugelig,  etwas  zusammengedrückt. 

Zellen  2  [i  dick. 
In  der  Tschocke  bei  Liegnitz. 

46.  Gatt.  Dictyosphaerium  Näg. 

Zellen  ei-  oder  nierenförmig,  mit  dicken  zusammenfliessenden 
Hüllmembranen,  zu  vielen  in  frei  schwimmende,  ein- 
schichtige, hohlkugelartige  Familien  vereinigt,  je 
eine  an  den  Enden  von  zarten  Fäden,  die  vom  Mittel- 
punkt der  Familie  ausgehen  und  nach  der  Peripherie 
hin  sich  wiederholt  verästeln;  Zellinhalt  grün,  mit  einem 
Amylonkern  und  einer  peripherischen  Vacuole.  Theilung  anfangs  in 
allen  Richtungen  des  Raumes,  später  nur  radial  zur  Kugeloberfläche. 


106 

146.  D.  Ehrenbergianum  Näg.  Zellen  eiförmig,  mit  dünner, 
glatter  Membran,  ungefähr  iVsnial  so  lang  als  breit. 

Zellen  4 — 7  {.i  breit. 
In  stehendem  Wasser  unter  andern  Algen:  um  Breslau  an  mehreren  Orten, 
besonders  bei  Margareth. 

147.  D.  reniforme  Bulnh.  Zellen  nierenförmig  oder  fast  herz- 
förmig, 2 mal  so  lang  als  breit,  Membran  an  der  peripherischen  Seite 
mit  feinen  wimperförmigen  Stacheln  besetzt. 

Zellen  6-10  [i  breit,  10—20  ft  lang. 
Wie  vor.     In  einem  Teiche  bei  Garben  bei  Wohlau;  in  der  Tschocke  bei 
Liegnitz;  im  Sedwornig-Teich  bei  Tillowitz,  Kr.  Falkenberg. 

B.  Die  Zellen  bleiben  durch  Bildung  schleimiger  und  zusammenlliessender  Hüllmem- 
branen  mit  einander  verbunden,  und  bilden  häufig  Familien  von  charakteristischer 
Form.  (Gelatinosnr.) 

47.  Gatt.  Hydrurus  Ag. 
Zellen  kugelig  oder  elliptisch,  mit  dicken,  gallertigen,  zusam- 
mengeflossenen HtiUmembranen,  einen  grossen  (bis  fusslan- 
gen)  röhr  igen  oder  wurmfürmigen,  oft  verzweigten, 
festgewachsenen,  gallertigen  Thallus  bildend;  Zellin- 
halt grün,  an  den  Enden  oft  farblos.  Die  Zoosporen  entwickeln 
sich  je  eine  in  einer  Mutterzelle. 

148.  H.  foetidus(Vauch.)  (H.  penicillatiLS  Kg.  Ulva  foetida  y  a.u eh.). 
Thallus  knorpelig  oder  gallertig,  elastisch,  festsitzend,  zoll-  bis  fusslang,  stiel- 
rund oder  nach  oben  verbreitert,  einfach  oder  verästelt,  mit  kleinen,  haar- 
förmigen  Zv^^eigchen  bald  mehr,  bald  v\'eniger  dicht  besetzt,  bald  ganz  nackt, 
von  hellgrüner,  bräunlicher  oder  olivengrüner  Farbe.  Zellen  kugelig  oder 
elliptisch,  im  Alter  oft  spindelförmig  in  die  Länge  gezogen. 

Zellen  meist  6 — 9,5  (i  dick. 
Ist  in  Grösse,  Farbe  und  Art  der  Verzweigung  ausserordentlich  veränderlich. 

a.  penicillatus  A  g.  Thallus  lang  gezogen,  5-30  cm  lang,  röhrig,  am 
Grunde  einfach,  welter  oben  verästelt,  Aeste  schlank,  ebenso  wie  der 
Hauptstamm  mit  dünnen  kurzen  Zweigchen  dicht  besetzt;  von  satt- 
grüner Farbe. 

b.  irregularis  Rabh.  Thallus  1 — 8,  seltener  bis  16  cm  lang,  gallertig, 
unregelmässig  verzweigt,  Aeste  nach  den  Enden  zu  verdickt,  die  oberen 
oft  pinselförmig  zerschlitzt,  die  haarförmigen  Zweigchen  fast  ganz  fehlend; 
olivengrün  oder  braun. 

c.  Ducluzeli  Rabh.  Thallus  bis  fusslang,  wenig  oder  gar  nicht  ver- 
ästelt, von  der  Basis  bis  zur  Spitze  mit  dünnen  Zweigchen  besetzt; 
schmutzig  grün  oder  bräunlich. 

d.  Lelhleinii  Rabh.  Thallus  bis  8  cm  lang,  ganz  oder  fast  einfach, 
pfriemlich  zugespitzt,  von  der  veidünnten  Basis  bis  etwa  zur  Mitte  mit 
Zweigchen  besetzt,  das  obere  Ende  nackt. 

e.  V aucheri  Rabh.  Thallus  wie  bei  d,  aber  von  der  Mitte  bis  unterhalb 
der  Spitze  mit  Zweigchcn  besetzt,  während  die  Spitze  selbst,  so  wie 
der  untere  Thcil,  nackt  sind;  hellbräunlich. 


107 

f.  crystallophorus  Rabh.     Thallus    meist  10-16,   seltener    bis  25  cm 
lang,  cylindrisch,  knotig,   zerstreut  ästig,   fast  ganz   nackt  oder   an   der 
Spitze  mit  Zweigchen  besetzt,  stellenweise  mit  Kalk  incrustirt. 
g.  parvulus   Rabh.      Thallus    1—2   cm   lang,     mit   pfriemlicher   Spitze, 

unverästelt  und  ganz  ohne  Zweigchen;  von  hellgrüner  Farbe. 
In  schnell  fliessenden  Gebirgsbächen  auf  Steinen,  seltener  in  Flüssen:  an 
Flössen  in  der  Oder  in,  Breslau  (d);  häufig  im  Zacken,  Kochel,  Steinseiffener 
Wasser  im  Hirschberger  Thal  (b),  auf  der  Eibwiese  (b),  im  Aupegrund  (b); 
in  einer  Quelle  auf  der  Hohen  Eule  (g);  im  Kiessengrundwasser  am  Grossen 
Schneeberg  (e);  Fitzenhau  bei  Gräfenberg  (b)  und  Mülilbach  bei  Waidenburg 
im  Gesenke  (c) ;  in  der  kleinen  Oppa  bei  Karlsbrunn  :c)  und  in  der  Mohra 
im  Kessel  im  Gesenke  (c). 


48.  Gatt.  Palmodactylon  Näg. 
Zellen  kugelig,  mit  dicken,  blasenförmigen  oder  zusammen- 
fliessenden  Hüllmembranen,  in  frei  schwimmende,  cylin- 
drisch e  (mikroskopisch kleine) Blaseuein geschlossen,  welche 
häufig  strahlenförmig  zusammenhängen;  Zellinhalt  chlorophyllgrün. 
Theilung  anfänglich  nur  in  einer  Richtung,  später  abwechselnd 
in  allen  Richtungen  des  Raumes. 

149.  P.  varinm  Näg.  Familie  zusammengesetzt,  aus  vielen, 
bis  42  ft  dicken,  strahlenförmig  geordneten  Schläuchen  bestehend, 
die  in  der  Mitte  zusammenhängen. 

Zellen  meist  4,5—7  {jl  dick,  seltener  dicker  oder  dünner. 
Einzeln  unter  andern  Algen  im  Turliske-Teich  bei  Tillowitz,  Kr.  Falkenberg. 

150.  P.  subramosum  Näg.  Familie  aus  einem  spärlich  ver- 
zweigten, bis  45  u  dicken  Schlauche  bestehend;  sonst  wie  vor. 

In  einem  Torfgraben  bei  Wilhelmsberg  beiProskau,  einzeln  unter  andern  Algen. 

151.  P.  Simplex  Näg.  Familie  einfach,  unverzweigt,  faden- 
förmig, bis  72  ft  dick. 

Zellen  5,5—9  ft  dick. 
Um  Breslau  in  Gräben   bei  Karlowitz  und  Schottwitz;   am  Galgenberg  bei 
Strehlen:  in  Torfgräben  bei  Ellguth-Proskau, 

49.  Gatt.  Hormospora  Breb. 

Zellen  oblong,  je  zu  vielen  in  einreihige,  mit  einer 
weiten  Scheide  umhüllte,  frei  schwimmende,  mikros- 
kopisch kleine  Familien  vereinigt;  Zellinhalt  grün  mit  einem 
wandständigen  Amylonkern;  Theilung  nur  in  einer  Richtung. 

Eine  Gattung  von  zweifelhaftem  Werthe,  deren  Arten  nach 
den  Beobachtungen  von  Cienkowski  in  den  Entwickelungskreis 
von  Ulothrix  zu  gehören  scheinen. 


108 

152.  H.  mntabilis  Breb.  Scheiden  der  Familie  mehr  oder  weniger 
weit,  manchmal  mit  einander  verwachsen ;  Zellen  an  beiden  Enden  abgerundet, 
IV2— 2mal  so  lang  als  dick. 

Zellen  15 — IG  (i  dick,  Scheiden  43  (i  dick. 
In  stehendem  Wasser:  um  Breslau  bei  Karlowitz;  Aschitzau  bei  Bunzlau. 


50.  Gatt.  Staurogenia  Kg. 
Zellen  von  kugeliger  oder  eckiger  Gestalt,  in  einer  Ebene 
liegend    und    zu    tafelförmigen,    frei    schwimmenden 
Familien  verbunden,  mit  grünem  Inhalt.     Theilung  in  zwei 
auf  einander  senkrechten  Richtungen  der  Fläche. 

153.  S.  rectangularis  A.Br.  Zellen  kugelig,  oblong,  oder  durch  gegen- 
seitigen Druck  etwas  eckig,  zu  4,  16  oder  64  eine  tafelförmige,  rechteckige 
Familie   bildend. 

Zellen  6,5  fi,  Familien  13 — 55  /t  breit. 
Im  Ollschow-Teich  bei  Tillowitz  und   im  Kunitzer  See  bei  Liegnitz. 

51.  Gatt.  Tetraspora  Ag. 
Zellen  kugelig,  mit  dicken  in  eine  structurlose  Gallerte 
zusammenfiiessenden  Hüllmembranen,  ordnungslos  oder  zu 
2  oder  4  genähert,  in  grosse  einschichtige,  anfangs 
sackartige,  später  geöffnete  und  meist  hautartig  ausge- 
breitete Familien  vereinigt;  Membran  der  Mutterzelle 
nach  der  Theilung  verschleimend;  Zellinhalt  grün,  meist 
mit  deutlichem  Amylonkern  und  deutlicher,  der  Schwesterzelle 
zugekehrter  Vacuole.  Theilung  abwechselnd  in  den  Rich- 
tungen der  Fläche.  —  Zoosporen  zu  je  einer  in  einer  Mutter- 
zelle gebildet,  mit  2  Cilien  versehen. 

154.  T.  cylindrica  Ag.  Lager  festgewachsen,  spannenlang,  2 — 10 
mm  dick,  röhrenförmig,  cylindrisch,  einfach,  an  der  Spitze  keulig 
verdickt,  gelatinös,  ziemlich  consistent,  von  schmutzig  grüner  Farbe; 
Zellen  kugelig,  mit  ziemlich  dicker,  farbloser  Membran. 

Durchra.  der  Zellen  — 17  (i. 
In    stehendem    und    langsam    fliessendem   Wasser:    in    Wiesengräben    bei 
Kanth,  Kr.  Neumarkt. 

155.  T.  bullosa  Ag.  Lager  schlüpferig,  sattgrün,  anfangs  fest- 
gewachsen, sackartig  geschlossen,  buchtig  und  blasig  aufgetrieben, 
zoll-  bis  spannenlang,  im  Alter  geöffnet,  ausgebreitet,  zerschlitzt; 
Zellen  kugelig  oder  etwas  eckig,  zu  2  oder  4  genähert,  dicht  gelagert. 

Durchm.  der  Zellen  meist  8 — 12  (i. 

a.  typica  nob.     Lager  anfangs  sackartig,  verkehrt  eiförmig. 

b.  cylindracea   Rabh.     Lager  verlängert,    cylindrisch,    spannenlang;    der 
T.  cylindrica  ähnlich, 


109 

In  Teichen  und  Gräben:  um  Breslau  an  der  Verbindungsbahn  hinter  der 
Friedrichsstrasse,  bei  Gabitz  und  Höfchen  (a) ;  Krummendorf  bei  Strehlen  (b). 

156.  T.  lubrica  A g.  Lager  anfangs  festgewachsen,  vom  Boden 
grade  aufsteigend,  röhrig,  zerschlitzt,  später  frei  schwimmend, 
wellig,  uneben,  sehr  schlüpferig,  zoll-  bis  spannenlang,  v o n  g e  1  b g r ü n e r 
Farbe;  Zellen  rundlich  oder  etwas  eckig,  zu  4  genähert. 

Durchm.  der  Zellen  7 — 11  (i. 
Wie  vor.     Um  Breslau  am  Margarethendaram,  bei  Karlowitz  und  Pilsnitz; 
Gr.-Krausche  bei  Bunzlau. 

157.  T.  explanata  Kg.  (erw.)  Lager  frei  schwimmend,  unregel- 
mässig ausgebreitet,  oft  blasig  aufgetrieben,  weich  und  schlüpferig, 
lebhaft  grün;  Zellen  rundlich,  länglich  oder  etwas  eckig,  einzeln  oder 
zu  2  genähert. 

a.  typica  nob.     Zellen  5,5 — 7  (i  im  Durchmesser. 

b.  natans  (Kg.  als  Art).     Zellen  7 — 15  ft    im   Durchmesser,    zerstreuter 
gelagert. 

Wie  vor.  Um  Breslau  in  einem  Graben  bei  Gabitz ;  um  Strehlen,  in  den 
Mergelgruben  bei  Peterwitz  u.  a.  O.;  im  Schlesierthal  bei  Kynau. 

158.  T.  gelatinosa  Desv.  Lager  unregelmässig  ausgebreitet 
und  zerschlitzt,  sehr  schleimig,  anfangs  festgewachsen,  später 
frei  schwimmend,  bleich  und  oft  schmutzig  grünlich;  Zellen  kugel- 
rund, zerstreut  oder  zu  4  genähert,  ziemlich  dicht  gelagert,  von  sehr 
verschiedener  Grösse. 

Durchm.  der  Zellen  2,5  — 13,5  fi. 
In  Gräben  und  Teichen  häufig :  um  Breslau  bei  Gabitz,  Höfchen,  Marienau, 
Karlowitz  u.  a.  0.;  um  Strehlen  bei  Peterwitz,   Hussinetz   etc.;    um  Proskau 
bei  Althammer,  Wilhelmsberg  und  Kl.-Schimnitz ;  um  Bunzlau. 

52.  Gatt.  Schizochlamys  ABr. 

Zellen  kugelig  oder  eiförmig,  in  gallertige  Familien  vereinigt, 
wie  bei  Tetraspora,  von  der  sich  die  Gattung  nur  dadurch  unter- 
scheidet, dass  bei  der  Theilung  die  hyaline  Membran 
der  Mutterzelle  in  2  oder  4  gleich  grosse  Stücke  zer- 
sprengt wird,  welche  die  Tochterzellen  umgeben  und 
in  der  gemeinsamen  Gallerte  eingebettet  noch  längere 
Zeit  deutlich  erkennbar  bleiben. 

159.  S.  gelatinosa  ABr,  Lager  bleich  oder  schmutzig  grün,  schlüpferig, 
unregelmässig  ausgebreitet,  meist  festsitzend;  Zellen  kugelig  oder  länglich, 
meist  zu  4  genähert,  zerstreut  gelagert. 

Durchm.  der  Zellen  11 — 14  ii. 
In  Lachen  und  Gräben,  nicht  selten:  um  Breslau  am  Margarethendamm, 
bei  Oswitz,  Pilsnitz,  Kawallen,  Gr.-Bruschewitz,  Domatschine  und  Koberwitz; 
um  Strehlen  am  Galgenberg,  bei  Peterwitz  und  Warkotsch;  bei  Oppeln;  um 
Proskau  im  Neuhammerteich;  in  Gräben  am  Hammer-  und  am  Turliske-Teich 
bei  Tillowitz. 


110 

53.  Gatt.  Palmella  Lyngb. 

Zellen  kugelig,  mit  cblorophyllgrüDem,  rothem  oder 
orangefarbenem  lubalt  und  dicken  zusammenfliessenden 
Htillmembranen,  welcbe  ein  meist  structurloses,  galler- 
tiges Lager  bilden;  Theilung  in  allen  Riebtungen 
des  Raumes. 

Ebenso  wie  zai  der  Gattung  Protococcus  (s.  diese)  reebnet  man 
zu  Pahnella  eine  Reibe  von  Formen,  die  gewiss  zum  grössten 
Tbeile  dem  Entwickelungskreise  böberer  Protococcoideen  und 
Confervoideen  angeboren;  docb  lässt  sieb  über  ibre  Abstammung, 
so  wie  darüber,  ob  jene  Entwickelungszustände  mit  gewissen 
Palmellen  identiscb  oder  ibnen  nur  äbnlicb  sind,  nocb  kein 
sicheres  Urtbeil  abgeben. 

160.  P.  mucosa  Kg.  Ein  formloses,  ausgebreitetes,  weiches  Lager 
von  olivengrüner  Farbe  bildend;  Zellen  kugelig,  von  ziemlich 
gleicher  Grösse,  mit  dünnen  Wänden  und  chlorophyllgrünem  Inhalt. 

Durchm.  der  Zellen  7 — 14  jw. 
In  Bächen  und   an   nassen  Felsen:   auf  der  Hohen  Eule   und   der  Sonnen- 
koppe; an  nassen  Felsen  unter  dem  Wölfeisfall. 

P.  nvaeformis  Kg.     Lager  dick,  gelatinös,  weich,  traubig  gehäuft,  von 
lebhaft  grüner  Farbe;    Zellen   kugelig   oder   elliptisch,   ungleich 
gross,  mit  festeren,  deutlichen  Wänden  und  chlorophyllgrünem  Inhalt. 
Durchm.  der  Zellen  2,75—7  fi. 
In  stehendem  Wasser  an  Pflanzentheilen  festsitzend;  ist  bis  jetzt  in  Schle- 
sien noch  nicht  aufgefunden  worden,  aber  gewiss  nur  übersehen. 

161.  P.  botryoides  Kg.  (incl.  P.  heterosi^ora  Rabh.)  Lager  gelatinös, 
ausgebreitet,  weich  oder  fest,  höckerig,  grün  oder  gelblichgrün;  Zellen 
meist  kugelig,  dicht  gelagert,  von  sehr  ungleicher  Grösse,  mit 
dünnen  Wänden  und  chlorophyllgrünem  Inhalt. 

Durchm.  der  Zellen  2—4  ju-. 
An  der  Erde,  auf  feuchtem  Holz,    an  Fenstei-scheiben.  der  Glashäuser:  um 
Breslau  auf  Sandflächen  an  der  Oder  bei  der  Passbrückc,  Karlowitz  u.  a.  O.; 
am  Galgenberg  bei  Strehlen. 

162.  P.  hyalina  Breb.  Lager  schleimig,  unrcgelmässig  ausgebreitet, 
grün;  Zellen  kugelig,  dicht  gelagert,  sehr  klein. 

Durchm.  der  Zellen  0,75 — 1  ft. 
In  stehendem  Wasser:  am  Galgenberg  bei  Strehlen. 

163.  P.  miniata  Lei  b  I.  Lager  formlos,  gelatinös,  höckerig,  von  m  cn- 
nig -  o  d  e  r  z  i  e  g  e  1  r  o  t  h  e  r  F  a  r  b  e ;  Zellen  k  u  g  e  1  i  g  m  i  t  d  i  c  k  e  r  M  e  m  b  r  a  n 
und  orangefarbenem  Inhalt,  der  indess  mitunter  in  grün  übergeht. 

a.  tyi^ica  nob.     Zellen  von  sehr  ungleicher  Grösse,  mit  dickerer,  deutlich 
geschichteter  Membran.     Durchm.  der  Zellen  3,5—40  ^. 


111 

b.  aequalis  Näg.     Zellen  von  gleicher  Grösse,    mit  weniger   dicker   und 

undeutlich  geschichteter  Membran.     Durchm.  der  Zellen  14,5  a. 
Auf  feuchter  Erde:  an  der  Posener  Bahn  bei  Schebitz  bei  Breslau. 

54.  Gatt.  Porphyridium  Näg. 
Zellen  zusammengedrückt^  rundlich  oder  durch 
g  e  g  e  n  s  e  i  t i  g  e  n  D  r  u  c  k  e  t  w  a  s  p  0 1  y  g  0  n ,  mit  ziemlich  dünnen, 
zusammenfliessenden  HüHmemhranen,  in  einschichtige,  selte- 
ner mehrschichtige  Familien  vereinigt;  Zellinhalt  pur- 
purfarbig. Theilung  abwechselnd  in  den  Richtungen  der  Fläche. 

164.  P.  cruentum  Näg.  Lager  ausgebreitet,  schleimig,  blutroth,  griin 
werdend ;  Zellen  rundlich  oder  etwas  eckig. 

Durchm.  der  Zellen  6,5—9  fi. 
Auf  feuchter   Erde,    an   Mauern,   unter    Dachtraufen:    in   und   um   Breslau 
nicht  selten,  z.  B.  hinter  der  Universität,  bei  der  Mathiasbrücke,  bei  Scarsine ; 
in  und  um   Strehlen,    in   Crasswitz    unter   dem   Runnnelsberge;   in    Salzbrunn 
am  Mühlbrunnen. 

C.  Die  Zellen  sind  dadurch  zu  Familien  vereinigt,    dass  die  Membran  der  Mutter-  oder 
Urmutterzelle  die  Tochterzellen  umschliesst.  {Incluxne.) 

55.  Gatt.  Botrydina  Breb. 

Zellen  kugelig  oder  oblong,  mit  dicken,  gelatinösen 
Hüllmembranen;  in  kugelige,  fast  pseudoparenchy- 
matische,  durch  die  erweiterte  Membran  der  Urmutterzelle  eng 
umschlossene  Familien  vereinigt;   Zellinhalt  chlorophyllgrün. 

165.  B.  vulgaris  Breb.  Lager  sehr  klein  bis  stecknadelkopfgross, 
kugelig,  grün. 

Auf  feuchter  Erde,  an  Baumstämmen,  zwischen  Moosen:  bei  Görlitz;  wahr- 
scheinlich weiter  verbreitet. 

56.  Gatt.  Botryococcus  Kg. 

Zellen  oval  oder  elliptisch,  mit  dünnen  Membranen,  zu 
einer  soliden,  traubigen,  kleinen  Familie  vereinigt, 
die  von  der  dünnen  Membran  der  Urmutterzelle  sehr  eng  umschlos- 
sen wird;  Zellinhalt  chlorophyllgrün,  röthlich  oder  bräunlich. 

166.  B.  Brannii  Kg.  Familie  frei  schwimmend,  kugelig,  meist  traubig 
und  unregelniässig  gelappt,  von  grüner,  im  Alter  verbleichender  oder  roth- 
brauner Farbe. 

Zellen  10—12,5  fi  dick. 
In  stehendem  Wasser  unter  andern  Algen :  um  Breslau  zwischen  Oswitz 
und  Ransern  und  bei  Schwoika;  in  den  Steinbrüchen  von  Prieborn  bei  Strehlen; 
um  Tillowitz  im  Hammer-,  Turliske-,  Ollschow-  und  Sedwornig- Teich;  um 
Proskau  in  einem  Graben  am  Przyschetzer  Teich;  im  Kunltzer  See  bei  Lieg- 
nitz;  in  einem  Teich  bei  Arnsdorf  im  Hirschberger  Thale;  in  den  Elbquellen 
im  Riesengebirge. 


112 

57.  Gatt.  Gloeocystis  Näg. 

Zellen  kugelig  mit  dicken,  blasenförmigen  Hüll- 
membranen, einzeln  oder  in  eine  kleine  kugelige,  frei  liegende 
Familie  vereinigt,  die  von  einer  Blase  umschlossen 
und  im  Innern  in  der  Regel  aus  wiederholt  in  einander 
geschachtelten  Blasen  gebildet  ist;  Zellinhalt  grün,  mit 
einem  Amylonkern  und  einer  Vacuole,  seltener  roth.  Theilung 
abwechselnd  nach  allen  Richtungen  des  Raumes. 

Eine  Gloeocapsa  mit  chlorophyllgrünem  Inhalt. 

167.  G.  ampla  Rabh.  (erw.)  Zellen  kugelig  oder  länglieh,  zu  2 — 8  in 
kleine  Familien  vereinigt,  mit  schleimiger,  farbloser, deutlichgeschich- 
teterMembran  und  grünem  oder  rothem  Inhalt;  weiche,  rundliche,  gelappte, 
gallertige  Lager  bildend. 

a.  typica  nob.     Zellinhalt  grün,  Zellen  9 — 12  ft  dick. 

b.  vesiculosa  (Näg.  als  Art).     Zellen  4,5 — 7  ^  dick,  sonst  wie  a. 

c.  rufescens  ABr.  Zellinhalt  roth,  manchmal  in  grün  übergehend,  sonst  wie  a. 
In  stehendem  Wasser:  um  Breslau  bei  Gabitz,  Karlowitz  und  Schottwitz  (a); 

auf  dem  Galgenberg  und  bei  den  Marmorbrüchen  von  Prieborn  bei  Strehlen  (a) ; 
um  Proskau  in  Gräben  am  Nadimatz-Teich  und  im  Neuhammer -Teich  (a);  um 
Tillowitz  in  Gräben  am  Hammerteich  (a  und  b)  und  im  Turliske-Teich  (a) ; 
in  Torfgruben  zwischen  Fache-  und  Schindel-Mühle  bei  Wohlau  (b). 

G.  rupestris  Rabh.     Zellen  kleiner  als  bei  vor.,  mit  sehr  deut- 
lich geschichteter  Membran,   ein  schmutzig  grünes  oder  olivenbraunes, 
sehr  consistentes,  gelatinöses  Lager  bildend;  sonst  wie  G.  ampla. 
Zellen  3,5—5  ii  dick. 
An  feuchten  Mauern  und  Felsen. 

G.  botryoides  Näg.  Zellen  noch  kleiner,  mit  undeutlich 
geschichteter  Membran,  ein  gelatinöses,  weiches,  schlüpferiges,  grünes 
Lager  bildend. 

Zellen  2—4  /ü  dick. 
An  nassen  oder  untergetauchten  Holzgegenständen  festsitzend. 

58.  Gatt.  Nephrocytium  Näg. 
Zellen  nierenförmig,   zu  je  2,  4,  8  oder  16  in  weiten 
nierenf()rmigenoder  ovalen, freischwimmen  den  Blasen 
(der  Mutterzellhaut)  getrennt  liegend;  Zellinhalt  chlorophyll- 
grün mit  einem  Amylonkern  und  einer  Vacuole. 

168.  N.  Ag'ardhiannm  Näg.  Zellen  2  — 4 mal  so  lang  als  dick,  zu 
4  — 16  in  der  scharf  umgrenzten,  weiten  Muttcrzellhaut  liegend. 

a.  Diinus  Näg.  Zellen  3  —  4  mal  so  lang  als  dick,  mit  hellgrünem  homo- 
genem Inhalt,  meist  zu  4  —  8  spiralig  angeordnet  in  der  dünnen  Mutter- 
zellhaut. 

Zellen  3,5  —  7  (U-  dick. 


113 

b.  maius  Näg.  (N.  Naegelü  Grün.)  Zellen  etwa  2 mal  so  lang  als  dick, 
mit  dunkelgrünem,  körnigem  Inhalt,  meist  zu  16  ungeordnet  in  der 
dicken  Mutterzellhaut  liegend. 

Zellen  11  —  22  ^i  dick. 

In  torfigen  Teichen  und  Gräben:  um  Breslau  bei  Karlowitz  und  Schottwitz. 

59.  Gatt.  Oocystis  Näg. 
Zellen  oblong,  einzeln  oder  zu 2,  4  oder  8  in  der  erwei- 
terten oblongen  Mutterzellhaut  liegend;  Zellinhalt  chloro- 
phyllgrün. 

169.  0.  Naegelü  ABr.     Einzige  Art,  mit  den  Merkmalen  der  Gattung. 

Zellen  meist  33  —  40  (u-  lang. 
Im  Hammer-  und  Turliske-Teich  bei  Tillowitz,  einzeln  unter  andern  Algen; 
in  den  Marmorbrüchen  von  Prieborn  bei  Strehlen;  im  Kunitzer  See  bei  Liegnitz. 

D.  Die  einzelnen  Zellen  bleiben  gar  nicht  mit  einander  verbunden,  oder  bilden  wenig- 
stens keine  bestimmt  characterisirten  Familien ;  dicke,  zusammenfliessende  Hüll- 
membranen sind  nicht  vorhanden.    (Separatne.) 

60.  Gatt.  Rhaphidium  Kg. 

Zellen  cylindrisch,  nadel-  oder  spindelförmig 
grade  oder  verschieden  gebogen,  einzeln  oder  zu  zweien 
an  den  Enden,  oder  zu  kleinen  bündeiförmigen  Familien  in  der 
Mitte  mit  einander  verbunden,  mit  dünner  Membran;  Zellinhalt 
grün,  mit  einer  Vacuole  in  der  Mitte. 

Theilung  nur  senkrecht  zur  Längsaxe. 

170.  Rh.  polymorphnm  Fres.  Zellen  einzeln  oder  zu  2—16  in 
bündeiförmige  Familien  verbunden,  dünn  spindelförmig,  nach 
beiden  Enden  allmählich  in  scharfe,  feine  Spitzen  ausgezogen, 
grade  oder  verschiedenartig  gekrümmt,  von  lebhaft  oder  gelblich  grüner  Farbe. 

Zellen  1,7  —  3,5  (i  dick,  12  —  25  mal  so  lang. 
In  Teichen  und  Gräben,  in  Aquarien,  unter  andern  Algen,  sehr  häufig:  um 
Breslau;  Strehlen,  Proskau,  Tillowitz,  Reichenbach,  Liegnitz,  Bunzlau,  Arnsdorf 
im  Hirschberger  Thal. 

171.  Rh.  Braunii  Näg.  Zellen  dicker,  cylindrisch-spindelförmig, 
grade  oder  wenig  gekrümmt,  nachbeidenEndenwenigverdünnt,  abge- 
s  t  u  m  p  f  t ,  e  i  n  z  e  1  n  o  d  e  r  z  u  2,  die  dann  an  den  Enden  mit  einander  zusammen- 
hängen, von  hellgrüner  Farbe. 

Zellen  5,25—6,25  ft  dick,  4— 6 mal  so  lang. 
In  Gesellschaft  mit  folgd.   auf    feucht    liegendem  Hasenkoth   an   der   alten 
Oder  bei  Rosenthal  bei  Breslau. 

172.  Rh.  Palcula  ABr.  Zellen  in  der  Mitte  eiförmig-lanzett- 
lich, an  den  Enden  in  schar fe  Spitzen  ausgezogen,  sichelförmig 
gekrümmt;  sonst  wie  vor. 

Zellen  5—6  fi  dick,  7— 9  mal  so  lang. 

Krypt.  Flora  II.  g 


114 

Auf  feucht  liegendem  Hasenkoth  unter  Ulothrix  und  Protococcus  viridis, 
an  der  alten  Oder  bei  Rosenthal  bei  Breslau;  in  einem  Teich  bei  Arnsdorf 
im  Hirscliberger  Thal. 

173.  Rh.  convolutum  Rabh.  Zellen  stark  gekrümmt,  an  den 
Enden  wenig  verdünnt,  spitz  oder  stumpf,  einzeln  oder  zu  mehreren 
gehäuft. 

a.  minutum  Rabh.     Mondförmig   gekrümmt,    an   den  Enden  stumpf,   bis 
4  fi  dick,  3 — 7  mal  so  lang,  einzeln. 

b.  lunare  n.  var,     Mondförmig  gekrümmt,  an  den  Enden   spitz,  3,5 — 5  fi 
dick,  2 mal  so  lang,  zu  je  4  genähert. 

In  Teichen  und  Gräben:  um  Breslau  zwischen  Oswitz  und  Ransern  (a); 
um  Tillowitz  im  Sedwornig-,  Turliske-,  Ollschow-  und  Lawnik-Teich,  und  in 
einem  Teich  an  der  Steinau  (b). 

61.  Gatt.  Dactylococcus  Näg. 
Zellen  länglich  oder  spindelförmig,  frei  schwimmend, 
mit  dünner  Membran,  vermittelst  Theilungen  in  den  Quer- 
richtungen durch  grade  oder  schiefe  Scheidewände  in 
eine  2  —  8-z ellige  Familie  übergehend,  deren  Zellen  ein- 
zeln schwärmen.     Zellinhalt  grün  mit  einem  Amylonkern. 

174.  D.  infasionnm  Näg.  Zellen  länglich,  2— 3 mal  so  lang  als  dick, 
an  beiden  Enden  abgestumpft. 

Zellen  9— 18  /tt  lang. 
Um  Breslau  im  Sauerbrunnenteich  bei  Gabitz. 

62.  Gatt.  Stichococcus  Näg. 
Zellen    länglich    oder   durch    gegenseitigen  Druck 
kurz  cylindrisch,  mit  dünner  Membran,  einzeln  oder  in  kleine, 
reihenförmige,  frei  liegende  Familien  vereinigt:  Zellinhalt  chloro- 
phyllgrün; Theilung  nur  in  einer  Richtung. 

175.  S.  bacillaris  Näg.  Zellen  länglich,  IV2— 5mal  so  lang  als  dick, 
einzeln  oder  zu  2,  seltener  zu  4  oder  S  verbunden,  ein  grünes,  pulveriges 
Lager  bildend. 

a.  typicus  nob.     Zellen  2,5 — 3  u  dick,  l^/g — 3mal  so  lang. 

b.  maior  Rabh.     Zellen  3 — 4  fi  dick,  l'/s— 2V2"ial  so  lang. 

c.  minor  Rabh.     Zellen  1 — 2  ii  dick,  2— 5 mal  so  lang. 

Am  Grunde  von  Baumstämmen,  feuchten  Mauern  u.  s.  w. :  um  Breslau  an 
der  alten  Oder  bei  Rosenthal  und  in  einem  Gebüsch  bei  Weide;  auf  feuchter 
Erde  in  den  Prieborner  Marmorbrüchen  bei  Strehlen. 

63.  Gatt.  Pleurococcus  Menegh  (z.  Th.). 

Zellen    kugelig    oder    durch    gegenseitigen   Druck 

polyedrisch,  mit  dünnen,  nicht  zusammenfliessenden 

Membranen,  einzeln  oder  in  kleine  kugelige  und  würfelförmige 

frei  liegende  Familien  vereinigt;   Zellinhalt  chlorophyllgrün,  roth 


115 

oder  rothgelb;  Theiluug  abwechselnd  in  allen  Richtun- 
gen des  Raumes.  Zoosporen  in  grosser  Zahl  innerhalb  einer 
Mutterzelle  entstehend,  nicht  bei  allen  Arten  beobachtet. 

176.  P.  vulg-aris  Menegh.  Zellen  mit  lebhaft  grünem  Inhalt 
und  zarter  Membran,  selten  einzeln,  meist  zu  2—32  in  Familien  vereinigt, 
ein  lebhaft  grünes,  pulveriges  Lager  bildend.     An  der  Luft. 

Zellen  2,75—6  (i  dick. 

a.  typicus  nob.     Zellen  4—6  ^  dick. 

b.  minor  (Rabh.)  Zellen  2,75 — 4  fi  dick. 

An   Baumstämmen,    Brettern,    Mauern   und    ähnlichen    Localitäten   überall 
gemein;  die  Form  b.  bei  Strehlen  und  Langenbielau. 

177.  P.  angulosus  Menegh  (erw.).  Zellen  grösser,  mit  sattgrünem 
Inhalt  und  dickerer,  farbloser,  homogener  Membran,  einzeln  oder 
zu  2—64  in  Familien. 

Zellen  6—12  im  dick. 

a.  palustris   (Kg.).     Zellen    im  Wasser   lebend,   einzeln   oder   zu  2  —  64 
in  Familien,  ein  schleimiges  grünes  Lager  bildend. 

b.  tectorum  (Trev.).     Zellen  an  der  Luft  lebend,  einzeln   oder  zu  2— 32 
Familien  bildend,  in  ein  dunkelgrünes,  pulveriges  Lager  vereinigt. 

Die  Form  a  in  Gräben  und  Teichen,  an  Wasserpflanzen:  um  Breslau  bei 
Gabitz  und  Nimkau;  b  auf  Strohdächern. 

178.  P.  dissectus  Näg.  Zellen  mit  in  einzelne  Partieen  ver- 
theiltem  grünen  Inhalt  und  zarter  Membran,  meist  zu  2 — 12  in  Fami- 
lien vereinigt,  seltener  einzeln.     Im  Wasser. 

Zellen  5,5-11  fi  dick. 
Um  Breslau  in  Lachen  am  Fuchsberge  bei  Schwoitsch  u.  a.  a.  O. 

179.  P.  miniatus  Näg.  Zellen  mit  orangerothem  Inhalt  und 
dicker,  farbloser  Membran,  meist  einzeln,  seltener  zu  2 — 4,  ein  schlei- 
miges, mennigrothes,  v^^eit  ausgebreitetes  Lager  bildend. 

Zellen  3,5 — 15  ft  dick. 
Bildete  reichliche  Ueberzüge  in  dem  alten  Warmhause  an  der  Ziegelbastion. 

64.  Gatt  Eremosphaera  D.By. 
Zellen  kugelig,  frei  schwimmend,  mit  dicker  Membran 
und  grünem  Chlorophyllkörper,  welcher  entweder  die  ganze  Innen- 
fläche der  Membran  gleichmässig  bedeckt  oder  aus  vom  Centrum 
sich  strahlig  verbreitenden  Platten  besteht.  V  e  r  m  e  h  r u  n  g  d  u  r  c  h 
Theilung  in  2  oder  4  Tochterzellen,  von  denen  jede 
durch  einen  besonderen  Riss  in  der  Wand  der  Mutter- 
zelle aus  dieser  austritt.     Zoosporen  unbekannt. 

180.  E.  viridis  D.By.  Einzige  Art;  kugelrund,  gross,  100  —  145  ft  im 
Durchmesser. 

In  Torfgräben,  Mooren  und  Sümpfen,  meist  vereinzelt  unter  andern  Algen: 
um  Breslau  bei  Lissa  und  Koberwitz;  Tannenberg,  Kr.  Reichenbach;  Gaussig 
i.  d.  Lausitz. 


116 


V.  Ordn.  Zygosporeae. 

Grüne  oder  braune  Algen,  entweder  freie  Zellen,  oder  zu 
fadenförmigen  Familien  verbunden,  deren  gescblecbtliche  Fort- 
pflanzung durch  einen  eigentbümlicben  Act,  die  Oopulation, 
Conjugation  oder  Zygose,  erfolgt:  der  Inhalt  zweier  Zellen 
von  ganz  gleicher  Gestalt  (die  sich  höchstens  durch  Grösse  unter- 
scheiden) verschmilzt  zu  einer  einzigen  Primordialzelle,  welche 
sich  mit  mehreren  Häuten  bekleidet  und  zur  Zygospore  aus- 
bildet; in  seltneren  Füllen  entstehen  zwei  Zygosporen. 

Mitunter  bildet  sich  auch  eine  Spore  ohne  Oopulation  (Azygo- 
spore). 

Ungeschlechtliche  Vermehrung  durch  fortgesetzte  Theilung  in 
derselben  Richtung.     Schwärmzellen  nicht  vorhanden. 

13.  Fam.  Conjugatae. 
Zellen  frei  oder  zu  einfachen  Reihen  verbunden,    mit  Chlo- 
rophyll grünem  Inhalt;    Chlorophyll  in  wandständigen  Bän- 
dern, axilen  Platten  oder  paarigen,  strahligen  Sternen ;  Z  e  1 1  w  a  n  d 
nicht  verkieselt. 

1.  Gruppe :  Zygnemeae.  Z  e  11  e  n  c  y  1  i  n  d  r  i  s  c  h ,  zu  confervenartigen  meist 
liehtgrünen,  etwas  schleimigen  Fäden  verbunden.  Die  Zygospore  bildet  an 
ihrer  Oberfläche  nach  einander  3  Häute,  von  denen  sie  die  äussere  dünne 
meistens  bald  abwirft,  sodass  die  derbe  mittlere  (Mittelhaut)  zur  äusseren 
wird.  Aus  der  Zygospore  geht  immer  eine  einzige  Keimpflanze 
hervor:  erstere  entwickelt  sich  nämlich  nach  einem  Ruhezustande  zu  einer 
Keimzelle,  welche  durch  Quertheilung  in  eine  Wurzelzelle  und  eine  Fadenzelle 
zerfällt ;  aus  letzterer  geht  durch  wiederholte  Quertheilungen  der  Faden  hervor. 

Die  Gruppe  umfasst  2  Untergruppen:  Zygneminac  und  Mesocarjjinae. 

1.  Untergruppe:  Zygueminae.  Chlorophyll  in  wandständigen  Bändern,  zwei 
symmetrischen  Sternen  oder  einer  axilen  Platte.  Die  Oopulation  erfolgt 
dadurch,  dass  zwei  Zellen  mit  einander  in  Verbindung  treten,  und  zwar 
1)  zwei  einander  gegenüber  liegende  Zellen  verschiedener  Fäden,  indem 
sie  entweder  schlauchförmige  Ausstülpungen  (Copulationsfortsätze)  einan- 
der entgegentreiben  (leiter form  ige  Oopulation)  oder  sich  winkelig 
biegen  und  mit  den  convexen  Seiten  an  einander  legen  (knieförmige 
Oop.);  2)  zwei  benachbarte  Zellen  desselben  Fadens,  gleichfalls  durch 
Bildung   schlauchförmiger  Ausstülpungen  (seitliche  Oop.).     In   allen 


117 

diesen  Fällen  verschmelzen  nacli  Resorption  der  auf  einander  treffenden 
Wandstücke  der  CopulationsfortÄätze  die  beiden  Zellen  zu  einer  einzigen, 
ihr  gesammter  Jnhalt  vereinigt  sich  entweder  innerhalb  der  einen 
Zelle,  indem  der  Inhalt  der  andern  hinüber  wandert,  oder  in  der  Mitte 
der  Copulationsfortsätze,  indem  sich  der  Inhalt  beider  Zellen  entgegen 
fliesst,  und  bildet  eine  Zygospore. 

65.  Gatt.  Spirogyra  Link. 

Zellen  mit  1  bis  mehreren,  wandständigen,  spira- 
li^'  gewundenen  Chlorophyllbinden,  mit  einfachen,  oder 
durch  napfförmige  Einfaltung  ausgezeichneten  Querscheidewän- 
den. Copulation  leiterförmig  (Spirogi/raKg.)  oder  seitlich 
{Rhjnchonema  Kg.).  Zygo Sporen  mit  glatter,  meist  brauner 
Mittelhaut,  stets  innerhalb  einer  der  verbundenen  Zel- 
len, und  zwar  bei  leiterförmiger  Copulation  meist  in  den  Zellen 
eines  und  desselben  (weiblichen)  Fadens.  Die  fruchtbaren  Zellen 
sind  entweder  den  vegetativen  gleich  gestaltet  (cylindrisch)  oder 
angeschwollen. 

Die  einzelnen  Arten  lassen  sich  nur  im  fructificirenden  Zustande 
bestimmen,  höchstens  einige  durch  besondere  Eigenthümlichkeiten 
oder  Grössenverhältüisse  der  vegetativen  Zellen  ausgezeichnete 
("(S^.  setiforynis  Kg.,  crassa  Kg.,  tenuissima  Kg.,  nodosa  Kg., 
adnata  Kg.)  auch  steril'). 

A.  Zygosporen  kugelig,  oder  fast  kugelig  (höchstens  IVg  mal  so  lang  als  breit). 

a.  Fructif.  Zellen  deutlich  angeschwollen,  veget.  Z.  mit  einfachen  Scheidewänden. 

Sp.  affinis  Petit.  Veget.  Z.  l~4mal  so  lang  als  br.,  cylindrisch 
mit  1  Chlorophyllbinde  von  1  —  IV2  Umgängen;  fruct.  Z,  stark  ange- 
schwollen, nicht  kürzer  als  die  veget.;  Sporen  kugelig-elliptisch,  bräun- 
lich. Die  Copulation  erfolgt  in  der  Regel  zwischen  2  benachbarten  Zellen 
desselben  Fadens.  {Bhynchonema  affine  und  Malleolus  Kg.) 
Veget.  Zellen  11  —  12  11  breit. 

Sp.  subsalsa  Kg.  Lose,  sattgrüne  Rasen  bildend,  wenig  schleimig; 
veget.  Zellen  1 — 1  Viii^al  so  lang  als  breit,  cylindrisch  mit  1  Chlorophyll- 
binde von  2  —  3  Umgängen;  fruct.  Zellen  angeschwollen,  etwas  kürzer 
als  die  veget.;  Sporen  etwas  länger  als  dick. 

Veget.  Zellen  24—26  11  br. 

181.  Sp.  subaequa  Kg.  Dunkelgrün,  fructificirend  olivenfarbig,  sehr 
schleimig;  veget.  Zellen  1—2 mal  so  lang  als  breit,  etwas  angeschwollen, 
mit  2  —  3  Chlorophyllbinden  von  zusammen  2  —  4  Umgängen;  Sporen 
kugelig  oder  breit  eiförmig. 

Veget.  Zellen  bis  60  fi  br. 


1)  In  der  folgenden  Aufzählung  sind  die  Diagnosen  aller  genau  bekannten 
deutschen  Arten  aufgenommen,  weil  bisher  in  Schlesien  gewiss  viele  übersehen 
und  noch  aufzufinden  sind. 


118 

Am  Margaretheiidamiii  bei  Breslau,  am  Galgenberg  bei  Strehlen,  in  stehen- 
dem Wasser. 

b.  Fructif.  Zellen  nicht  oder  nur   unmerklich   augeschwollen ;   veget.   Zellen   cylindrisch 
mit  einfachen  Scheidewänden. 

182.  Sp.  quinina  Kg.  (erw.).  Veget.  Zellen  lV2-4mal  so  lang  als  breit, 
mit  1  Chlorophyllbinde  von  2  —  3,  selten  4  Umgängen;  Sporen  kugelig 
oder  etwas  eiförmig. 

a.  genuina  nob.  Sattgrün,  sehr  schlüpferig;  veget.  Zellen  1 '/^ — 2 mal  so 
lang  als  breit. 

Veget.  Zellen  36—43  .a  br. 

b.  Jürgensii  (Kg.).  Lebhaft  grün,  wenig  schlüpferig;  veget.  Zellen 
2 — 4 mal  so  lang  als  breit,  Chlorophyllbinde  mit  2—4  Umgängen. 

Veget.  Zellen  25,5—30  (i  br. 
Die  Form   a.   um  Breslau  bei  Nimkau;   um  Strehlen   an   mehreren  Orten; 
um  Proskau  im  Rudnitz-Teich  und  in  den  Jaschkowitzer  Torfstichen ;    Gross- 
Krausche  bei  Bunzlau.     Die  Form   b.   in  Wiesengräbeu   zwischen  Kanth  und 
Neudorf;  Niklasdorf  bei  Strehlen. 

183.  Sp.  decimina  Kg.  (erw.).  Schlüpferig;  veget.  Zellen  2— 4 mal,  selten 
nur  Imal  so  lang  als  breit,  mit  2  breiten,  sich  kreuzenden  Chlorophyll- 
binden, (selten  nur  1  oder  3)  von  je  1  —  I  72  Umgängen;  fruct.  Zellen  nicht 
oder  sehr  wenig  angeschwollen;  Sporen  fast  kugelig,  oval  oder  breit  elliptisch, 

a.  genuina  nob.     Schmutzig   grün,    Chlorophyllbinden   in    regelmässigen 

Abständen. 
h.  flavicans  (Kg,).     Gelbgrün,  sonst  wie  bei  a. 

c.  laxa  Kg.     Chlorophyllbinden  unregelmässig. 

Veget.  Zellen  33—40  u  br. 
In  Lachen  am  Fuchsberg  bei  Schwoitsch  bei  Breslau,  und  bei  Strehlen. 

184.  Sp.  mamscula  Kg.  Blass  und  schmutzig-grün,  fruct.  bräunlich; 
veget.  Zellen  2V2 — 10  mal  so  lang  als  breit,  mit  3  —  lOgraden  oder  schwach 
spiralig  gedrehten  Chlorophyllbinden;  fruct.  Zellen  2— 4mal  so  laug 
als  breit;  Sporen  kugelig  oder  oval. 

a.  genuina  nob.  Veget.  Zellen  bis  10 mal  so  lang  als  breit,  mit  3 — 5, 
selten  7  graden  oder  schwach  gedrehten  Chlorophyllbinden ;  fruct.  Zellen 
2V2  — 4mal  so  lang  als  breit. 

Veget.  Zellen  54 — 62  (i  br. 

b.  brachymer es  St'iz.  Veget.  Zellen  kürzer  und  dicker,  nur  3V2 — 4 mal 
so  lang  als  breit  mit  7 — 10  ganz  graden  Chlorophyllbinden;  fruct. 
Zellen  2  mal  so  lang  als  breit. 

Veget.  Zellen  72  fi  br. 
In  Lachen   in   den  Steinbrüchen   auf  dem   Galgenberg  und   bei   Niklasdorf 
bei  Strehlen. 

185.  Sp.  orbicularis  Kg.  Dunkel-  oder  gelbgrün,  schlüpferig;  veget. 
Zellen  1 — 1^2 mal  so  lang  als  breit,  mit  3  —  4  schmalen,  von  einander 
entfernten  Chlorophyllbinden  mit  zusammen  1  V2 — 4  Umgängen;  Spo- 
ren kugelrund. 

Veget.  Zellen  77—100  (i  br. 
Um   Breslau   sehr   häufig:   am    Margarethendamm,    in   der    alten  Oder,   bei 
Karlowitz,  Nimkau  und  Kanth;  Galgenberg  und  Prieborner  Marmorbrüche  bei 
Strehlen;  im  Weissen  Luch  in  der  Ober-Lausitz. 


119 

186.  Sp.  setiformis  Kg.  Sattgrün,  schlüpfrig ;  veget.  Zellen  1 — IVa^ial 
so  lang  als  breit,  mit  breiten,  dichten,  fast  graden  Chlorophyll- 
binden  und  dicker,  deutlich  geschichteter  Zell  haut;  Sporen  kugelig. 

Veget.  Zellen  87—110  fi  br. 
Um  Breslau  bei  Kanth ;  um  Strehlen  an  der  Dammmühle  und  der  Woisel- 
witzer  Mühle. 

187.  Sp.  crassa  Kg.  Schmutziggrün,  fruct.  gelbbraun;  veget.  Zellen 
Va— 2 mal  so  lang  als  breit,  mit  4  breiten,  manchmal  fast  graden  Chlo- 
rophyllbinden, und  dünner  Zell  haut;  Sporen  kugelig,  breitj  elliptisch 
oder  eiförmig,  braun. 

Veget.  Zellen  120—150  u  breit. 

a.  genuina  nob.     Veget.  Zellen   1/2 — 2mal  so  lang  als  breit. 

b.  Heer i an a  Näg.     Alle  veget.  Zellen  1 1/2  — 2 mal  so  lang  als  breit. 
Um  Breslau  am  Margarethendamm  ;  bei  Proskau;  in  den  Prieborner  Mar- 
morbrüchen bei  Strehlen. 

B.  Zygosporen  elliptisch  oder  spindelförmig  (mehr  als  1  Vi  mal  so  lang  als  breit). 
a.  Fructif.  Zellen  deutlich  angeschwollen. 

«.  Veget.  Zellen  cylindrisch,  mit  gefalteten  Scheidewänden. 

188.  Sp.  tenuissimaKg.  (erw.).  Meist  einzeln,  selten  Rasen  bildend;  veget. 
Zellen  4  — 20mal  so  lang  als  breit,  mit  1  Chi  orophy  11  binde  von  3V2~5V2 
Umgängen;  fruct.  Zellen  an  der  Stelle,  wo  die  Spore  liegt,  bauchig 
aufgeschwollen,  nicht  kürzer  als  die  veget.;  Sporen  oblong-elliptisch, 
2  mal  so  lang  als  breit.  Die  Copulation  findet  mitunter  seitlich  zwischen  2 
Nachbarzellen  statt.  {Rhynchonema  minimum  Kg.) 

Veget.  Zellen  8,5-11   (i  breit. 

a.  genuina  nob.     Veget.  Zellen  4 — 9  mal  so  lang  als  breit. 

b.  Naegelii  (Kg.).     Veget.  Zellen  10 — 28 mal  so  lang  als  breit. 
Auf  dem  Galgenberg  bei  Strehlen;  im  Neuhammerteich  bei  Proskau. 

Sp.  inflata  Rabh.  Rasen  bildend,  grösser  als  vor.;  veget.  Zellen 
3 — 8 mal  so  lang  als  breit,  mit  1  Chlorophyllbinde  von  2 — 5  Umgängen; 
fr uct.  Zellen  bauchig  angeschwollen,  etwas  kürzer  als  die  veget.; 
Sporen  spindelig  elliptisch,  olivenbraun.  Copulation  oft  seitlich.  {Bhynchonema 
vesicatum  Kg.) 

a.  genuina  nob.     Veget.  Zellen  3  — 8mal  so  lang  als   breit,  Chlorophyll- 
binde mit  3 — 5  Umgängen. 

Veget.  Z.  13,5—17,5  u  breit. 
Sporen  30—36      (i       --       (?) 

b.  abbreviatanoh.     Veget.  Zellen  3V2mal  so  lang  als  breit,  Chlorophyll- 
binde mit  1  Va— 2  Umgängen. 

Veget.  Zellen  19—22  (i  breit. 

189.  Sp.  quadrata  Petit.  Veget.  Zellen  4— 9 mal  so  lang  als  breit, 
mit  1  oder  2  Chlorophyllbinden  von  3—6  Umgängen;  fruct.  Zellen 
sehr  angeschwollen,  aber  nicht  bauchig  vortretend,  sondern  in 
der  Mitte  cylindrisch,  daher  fast  quadratisch  erscheinend;  Sporen 
elliptisch  oder  spindelförmig,  2V2 — 5V2'"al  so  lang  als  breit.  Copulation  meist 
seitlich.     {Bhynchonema  quadratum  Kg.) 

Veget.  Zellen  27—33  ,u  breit. 
Sporen  40—44  11 


a.  genuina  nob.  mit  1  Chlorophyllbinde. 

b.  bifasciata  nob.  mit  2  Chlorophyllbinden. 

In  Lachen  der  Steinbrüche  auf  dem  Galgenberg  bei  Strehleu. 

190.  Sp.  Weberi  Kg.  (erw.).  Rasen  bildend;  veget.  Zellen  3— 14 mal  so 
lang  als  breit,  mit  1,  seltener  2  Chlorophyllbinden  von  2— 5  Umgängen; 
fruct.  Zellen  sanft  angeschwollen,  nicht  kürzer  als  die  veget.; 
Sporen  oblong-elliptisch  oder  spindelig.  Copulation  oft  seitlich.  (Rhyncho- 
nema  diductum  und  Jenneri  Kg.) 

a.  genuina  nob.  Veget.  Zellen  4 — 8 mal  so  lang  als  breit,  mit  1  Chloro- 
phyllbinde von  3 — 5  Umgängen. 

Veget.  Zellen  16—22  fi  br. 

b.  elongata  Rabh.  Veget.  Zellen  4  — 14mal  so  lang  als  breit,  Chloro- 
phyllbinde mit  2 — 5V2  Umgängen,  sonst  wie  a. 

c.  Hilseana  Rabh.     Veget.  Zellen  mit  2  Chlorophyllbinden,  sonstwie  a. 

d.  Grevilleana  (Kg.).  Veget.  Zellen  dicker,  3— 5 mal  so  lang  als  breit,  mit 
1  Chlorophyllbinde  von  2—4  Umgängen;  Sporen  nur  IV2 — 2 mal  so  lang 
als  breit.  Veget.  Zellen  20—30  ft  br. 

Sporen  — 41  ju-     -- 

e.  intermedia  (Kg.).  Veget.  Zellen  nur  2 mal  so  lang  als  breit,  sonst 
wie  d,  meist  mit  seitlicher  Copulation  (Rhynchonema  int.  Kg.). 

f.  tenuis  (Rabh.).  Wie  d,  aber  nur  halb  so  dick,  meist  mit  seitlicher 
Copulation  {Rhynchonema  Jenneri  Kg.). 

Veget.  Zellen  9—15  (i  breit. 
Die  Form  a:   um  Breslau  in  Lachen  am  Margarethendamm,  bei  Kawallen 
und  in  einer  Torflache  bei  Nimkau;  am  Galgenberg  bei  Strehlen.     c:  auf  dem 
Galgenberg  bei  Strehlen.     d:  in  Lehmgruben  bei  Kawallen  bei  Breslau,     f.  in 
einer  Lehmgrube  am  Galgenberg  bei  Strehlen. 

191.  Sp.  insignis  Kg.  Veget.  Zellen  4 — 14mal  so  lang  als  breit,  mit 
2  —  4  sich  kreuzenden  Chlorophyllbinden  von  je  1  — IV4  Umgängen; 
fruct.  Zellen  massig  angeschwollen,  etwas  kürzer  als  die  veget.; 
Sporen  eiförmig-elliptisch,  2mal  so  lang  als  breit. 

a.  genuina  nob.  Veget.  Zellen  4  — 6  mal  so  lang  als  breit,  mit  2  Chlo- 
rophyllbinden. 

Veget.  Zellen  28—36  (i  br. 

b.  Braunii  Rabh.  Veget.  Zellen  8  — 14mal  so  lang  als  breit,  mit  2 
Chlorophyllbinden  von  sehr  losen  Umgängen;  sonst  wie  a. 

c.  elongata  Surin  gar.  Dicker  als  a,  veget.  Zellen  5— 12  mal  so  lang 
als  breit,  mit  2 — 4  Chlorophyllbinden  von  losen  Umgängen. 

Veget.  Zellen  36—41  /n  br. 
Die  Form   b   um  Breslau   am  Margarethendamm   und   in    dem  Graben   vor 
dem  Oswitzer  Walde;  um  Strehlen  in  einem  Teiche  bei  der  Dammmühle;  um 
Proskau  in  den  Jaschkowitzer  Torfstichen. 

192.  Sp.  Hassallii  (Jenner).  Veget.  Zellen  4  — 5V2i"al  so  lang  als 
breit,  mit  2  Chlorophyllbinden  von  IV2— 2  Umgängen;  fruct.  Zellen 
leicht  angeschwollen,  Sporen  spindelförmig,  3  — 4mal  so  lang 
als  breit,  braun.     Copulation  meist  seitlich.     {Rhynchonema  H.  Kg.) 

Veget.  Zellen  31—33  ft  breit. 
Sporen        28,5 — 40  ju-      « 
Um  Breslau  in  einem  (iraben  bei  Gabitz. 


121 

ß.  Veget.  Zellen  mit  einfachen  Scheidewänden. 
Sp.  nodosa  Kg.     Alle  Zellen  bauchig   aufgeblasen,    gewöhnlich 
V2— Imal,  selten  IV2— 2mal  solang  als  breit,   veget.  mit  1  Chlorophyll- 
binde von  IV2  — 2  Umgängen;   fruct.  Zellen   nicht   kürzer   als   die  veget.; 
Sporen  eiförmig  elliptisch  oder  rundlich  eiförmig. 
Veget.  Zellen  40  .u  br. 

193.  Sp.  varians  Kg.  Dichte,  schmutzig  grüne,  fruct.  bräunliche  Rasen 
bildend;  alle  Zellen  massig  angeschwollen,  l—Vj^mdX  so  lang  als 
breit,  mit  1  Chlorophyllbinde  von  27^—3  Umgängen;  Sporen  elliptisch, 
l«/^— 2mal  so  lang  als  breit.  Ist  durch  die  sehr  langen  Copulationsfortsätze 
der  Zellen  ausgezeichnet  und  kommt  auch  mit  seitlicher  Copulation  vor.  (Bhjn- 
chonema  Woodsii  Kg.)  Zellen    34—47  jit  breit. 

Sporen  20  ft       ' 

Gr.-Krausche  bei  Bunzlau. 

194.  Sp.  arcta  Kg.  Dunkelgrüne  Rasen  bildend;  veget.  Zellen  cylin- 
drisch,  wie  bei  den  folg.,  V2~4mal  so  lang  als  breit,  mit  1  breiten 
Chlorophyllbinde  von  1— SVa  Umgängen;  fruct.  Zellen  bauchig  auf  ge- 
geschwollen, nicht  kürzer  als  die  veget.,  meist  \%mdX  so  lang  als 
breit,  Sporen  eiförmig-elliptisch  oder  rundlich  eiförmig. 

a.  genuin a  nob.     Veget.  Zellen  so  lang  oder  etwas  länger  als  breit. 

Veget.  Zellen  33—36  w  breit. 

b.  abhreviata^2ih\i.     Veget.  Zellen  ^l<inid\  so  lang  als  breit,  sonst  wie  a. 

c.  catenaeformis  (Hass).     Veget.  Zellen  länger  und  dünner,  1 — 4 mal  so 
lang  als  breit,  oft  mit  seitlicher  Copulation  (Rhynchonema  angulare  Kg.). 

Veget.  Zellen  14-21  ft  breit. 
In  Torfgruben   bei  Nimkau   bei  Breslau   (c),   in   der  Ohle  bei  Strehlen   an 
mehreren  Orten  (a). 

Sp.  intermedia  Rabh.  Dunkelgrün,  wenig  schlüpfrig;  veget.  Zellen 
2 — 3  mal  so  lang  als  breit,  mit  1  Chlorophyllbinde  von  3  losen  Umgängen; 
fruct.  Zellen  bedeutend  aufgeschwollen  und  kürzer  als  die  veget., 
so  lang  wie  breit;  Sporen  wie  bei  arcta. 

Veget.  Zellen  30—33  ii  breit. 

195.  Sp.  gracilis  Kg.  (erw.).  Veget.  Zellen  3— 10 mal  so  lang  als  breit, 
mit  1  Chlorophyllbinde  von  2 — 3V2  Umgängen;  fruct.  Zellen  massig  ange- 
schwollen, nicht  kürzer  als  die  veget.,  Sporen  spindelig-ellip- 
tisch, 2V2— 3mal  so  lang  als  breit. 

a.  genuina  nob.     Lose,  hellgrüne  Rasen  bildend;  veget.  Zellen  4— 4V2"iäl 
so  lang  als  breit,  Chlorophyllbinde  mit  3 — 3V2  Umgängen. 

Veget.  Zellen  13,5—16,5  y,  breit. 

b.  longearticulata  Hilse.      Veget.  Zellen  5] — lOmal  so  lang  als  breit, 
sonst  wie  a. 

c.  flavescens  Rabh.     Gelbgrün,  veget.  Zellen  3 — 4mal  so  lang  als  breit, 
Chlorophyllbinde  mit  2 — 3  Umgängen. 

Veget.  Zellen  11  —  13  fi  breit. 

d.  parva   (Kg.).      Veget.    Zellen    dünner,    Chlorophyllbinde    mit    2V2  —  3 
Umgängen,  sonst  wie  a. 

Veget.  Zellen  8,5—10  y  breit. 
Sporen  10  (i 

Die  Formen  a,  b,  c  in  Lachen  auf  dem  Galgenberg  bei  Strehlen. 


122 

196.  Sp.  inaequalis  Näg.  Hellgrün,  veget.  Zellen  2  — 10  mal  so  lang 
als  breit,  mit  1  schmalen  C h  1  o r o p li y  1 1  b  i  n d e  von  l^/.j  —  b  Umgängen  ; 
fruct.  Zellen  massig  angeschwollen,  meist  1 1/2  —  2 mal  so  lang  als 
breit,  Sporen  oblong-elliptisch,  2mal  so  lang  als  breit. 

Veget.  Zellen  24 — 43  ix  breit. 
Fruct.  Zellen        —52  ja 
Im  Forellenteich  bei  Steinkunzendorf  am  Fusse  der  Eule. 

Sp.  COndensata  Kg.  Sattgrün;  veget.  Zellen  ungefähr  so  lang  v^'ie 
breit,  mit  1  breiten  Chlorophyllbinde  von  1—4  Umgängen ;  fr u c t.  Zel- 
len massig  angeschwollen,  nicht  kürzer  als  die  veget.,  Sporen 
breit  elliptisch,   1^2  —  2 mal  so  lang  als  breit. 

a.  genuina  nob.     Chlorophyllbinde  mit  2-4  Umgängen. 

Veget.  Zellen  48  -  54  ju  breit, 

b.  Flechsigii  Rabh.     Veget.  Zellen  kürzer  und  dicker,  Chlorophyllbinde 
mit  1 — 2  Umgängen. 

Veget.  Zellen  54-  62  u  breit. 
Sp.    adnata  Kg.     Lebhaft  grün,   in  der  Jugend   festgewachsen;   veget. 
Zellen  1—8 mal  so  lang  als  breit,    mit  2  Chlorophyllbinden  von  je  3  —  4 
Umgängen  und  dicker,  g  e  s  c  h  i  c  h  t  e  t  e  r  Z  e  1 1  h  a  u  t ;  f r  u  c  t,  Z  e  11  e  n  massig 
angeschv^ollen,  Sporen  oval-elliptisch. 

Veget,  Zellen  40 — 45  ^  breit. 
Sp.  dubia  Kg.     Sattgrün,  sehr  schleimig;    veget.  Zellen  l'/^ — 5 mal   so 
lang  als  breit,    mit  2  —  3  breiten  Chlorophyllbinden   von  je  2—3  Um- 
gängen,   und    dünner   Zellhaut ;    f r  u  c  t,    Zellen    massig   angeschwollen, 
Sporen  breit  elliptisch,  iy.2~^^U^^^^  so  lang  als  breit,  bräunlich, 

Veget.  Zellen  43  —50  (i  breit, 

a,  genuina  noh.     Veget,  Zellen  II/2— 3mal  so   lang   als  breit,  mit  2  Chlo- 
rophyllbinden. 

b.  longearticiLlata  Kg,     Veget,  Zellen  5 mal  so  laug  als  breit,  mit  2  — 3 
Chlorophyllbinden, 

b.  Fructif.  Zellen  nicht  oder  unmerklich  angeschwollen,  veget.  Zellen  cylindrisch. 
«.  Scheidewände  gefaltet. 

Sp.  laxa  Kg.  Lebhaft  grüne,  fruct.  gelbliche  Rasen  bildend;  veget. 
Zellen  6 —13 mal  so  lang  als  breit,  mit  1  Chlorophyllbinde  von  3  —  4 
sehr  gedehnten  Umgängen;  Sporen  elliptisch,    2V2"i^l  so  lang  als  breit, 

Veget,  Zellen  31  ^i  breit. 

Sporen  22  ix,      -- 

Sp.    Hantzschii   Rabh,      Veget,    Zellen    4  —  7 mal   so   lang    als    breit, 
mit  2  sich  kreuzenden  Chi o  rop hy  11  binden  (sehr  selten  1),  von  1  —  II/4 
sehr  steilen  Umgängen;  Sporen  elliptisch,  2nial  so  lang  als  breit. 
Veget,  Zellen  39—48  \i  breit, 
ß.  Scheidewände  einfach. 

197,  Sp.  coramnnis  Kg.  (eiw.).  Lebhaft  grüne,  fruct,  laäunlich-gelbe 
Rasen  bildend  ;  veget,  Zellen  '/2 — 6 mal  so  lang  als  breit,  mit  1  bi'eiten  C  lilo- 
rophyllbinde  von  3  — öVa  Umgängen;  Sporen  sp  in  del  ig-elliptisch, 
2  —  3  mal  so  lang  als  breit. 


123 

a.  genuina  nob.     Veget.  Zellen  3  — 5  mal  so  lang  als  breit,  Chlorophyll- 
binde mit  3 — 4  Umgängen,    Sporen  2 — 2V2"i3l  so  lang  als  breit. 

Veget.  Zellen   19,5—25  ^i  breit. 

b.  subtilis  (Kg.).  Veget.  Zellen  V2 — 2V2mal  so  lang  als  breit,  sonst  wie  a. 

c.  mirabilis  (Kg.).     Veget.   Zellen  6 mal  so  lang    als   breit,   Clilorophyll- 
binde  mit  4— ö'/z  Umgängen,  Sporen  2V3 — 3 mal  so  lang  als  breit. 

Veget.  Zellen  18  (i  breit. 
Sporen  17  (i  breit. 

Die  Form  b:  bei  Strehlen,  unweit  der  Dammmühle;  c:  um  Breslau  bei  Karlo- 
witz  und  Kawallen;   am  Galgenberg  bei  Strehlen;   Kl.-Sehimnitz   bei  Proskau. 

198.  Sp.  longata  Kg.  (erw.).  Dichte,  hell  gelbgrüue,  sehr  schleimige 
Rasen  bildend;  veget.  Zellen  2 — 12 mal  so  lang  als  breit,  mit  1  breiten 
Chlorophyllbinde  von  2 — 5  Umgängen,  fruct.  Zellen  meist  kürzer  als  die 
veget.,  Sporen  elliptisch,  bis  2 mal  so  lang  als  breit. 

a.  genuina  nob.     Veget.  Zellen  3 — 5  mal,  seltner  — 8  mal  so  lang  als  breit. 

Veget.  Zellen  24—27  (i  breit. 
Sporen  18  ^ 

b.  e  long  ata  Rabh.     Veget.  Zellen  länger  und  dünner,  bis  12  mal  so  lang 
als  breit,  fruct.  Zellen  kaum  2  mal  so  lang  als  breit. 

Veget.  Zellen  22—24  ^  breit. 

c.  reversa  (Kg.).     Veget.  Zellen  2mal  so  lang  als   breit  und   dicker  als 
bei  a;  mit  seitlicher  Copulation  (Rhynchonema  rev.  Kg.). 

Veget.  Zellen  24-32  jw,  breit. 

Sporen  28  ft 

Um  Breslau  am  Margarethendamm,  bei  Kawallen,  an  der  Strachate  und 
iu  Gräben  zwischen  Kanth  und  Neudorf;  um  Strehlen  auf  dem  Galgenberg; 
um  Proskau  bei  Wilhelmsberg  und  im  Rudnitz-Teich. 

199.  Sp.  rivularis  Rabh.  Sattgrün,  schlüpfrig;  veget.  Zellen  4 — 11  mal 
so  lang  als  breit,  mit  2  —  3  breiten,  sich  kreuzenden  Chlorophyll- 
binden von  je  2V2 — 3V2  Umgängen;  Sporen  oval-elliptisch. 

Veget.  Zellen  36—38  11  breit. 
Um  Hoyerswerda. 

Sp.  irregularis  Näg.  Blass  und  schmutzig -grün,  wenig  schlüpfrig, 
veget.  Zellen  3V2 — 7 mal  so  lang  als  breit,  mit  2 — 3  schmalen,  parallelen 
Chlorophyllbinden  von  3/^ — 1  Umgang;  Sporen  oval-elliptisch,  IV2 — 2 mal 
so  lang  als  breit. 

Veget.  Zellen  32—36  jit  breit. 

200.  Sp.  nitida  Lk.  Grosse,  sattgrüne,  glänzende,  sehr  schleimige  Rasen 
bildend;  veg.  Zellen  1—3 mal  so  lang  als  breit,  mit  3  —  4,  selten  5,  breiten, 
parallelen,  eng  aneinander  liegenden  Chlorophy  llbinde  n  von  je 
1 — 11/2  Umgängen;  fruct.  Zellen  so  lang  als  die  veget.;  Sporen  elliptisch. 

Veget.  Zellen  54—77  fi  breit. 
Bei  Kawallen  bei  Breslau;  am  Galgenberg  bei  Strehlen;  in  der  sog.  Oppa- 
haut  der  Mitteloppaquelle  auf  dem  Leiterberg  im  Gesenke. 

Sp.  jngalis  Kg.  Lebhaft  grün,  fruct.  bräunlichgelb,  wenig  schlüpfrig; 
veget.  Zellen  172—4  mal  so  lang  als  breit,   an  den  Scheidewänden  etwas  ein- 


124 

geschnürt,  mit  3  —  4  breiten,  parallelen,  von  einander  entfernten 
Chlorophyllbinden;  frnct.  Zellen  kürzer  als  die  veget.,  1  -  2  mal 
so  lang  als  breit,  Sporen  elliptisch,  2  mal  so  lang  als  breit. 

Veget.  Zellen  72  —  98  ft  breit. 

Sporen  87  ju. 

C.  Zygosporen  von  unregelmässiger,  nicht  gleich  bleibender  Gestalt. 

Sp.  polymorpha  nob.    (Siy.  mirahüis,  b.  inaeqiialis,  Spree.J    Veget.  Zellen 

2  — 11  mal    so   lang    als    breit,    cylindrisch    mit    einfachen   Scheidewänden    und 

1  Chlorophyllbinde  von  3—10,  oder  2  von  1— S'/a  Umgängen;  fruct. 

Zellen  cylindrisch,   angeschwollen  oder  buchtig,    2V2 — ^>iiial  so  lang  als   breit. 

Veget.  Zellen  22-30  u  breit. 

Fruct.         .       26-40  /li      = 

201.  Sp.  torulosa  Kg.  Alle  Zellen  bauchig  angeschwollen, 
meist  so  lang  wie  breit,  mit  einfachen  Scheidewänden  und  l  Chlorophyll- 
binde  von   l  —  P/2  Umgängen. 

Veget.  Zellen  29—32  11  breit. 
Sporen  Qt^  (jl       « 

In  Marmorbrüchen  von  Prieborn  bei  Strehlen;  bei  Habendorf,  Kr.  Reichenbach. 

202.  Sp.  fusco-atra  Rabh.  Dichte,  schmutziggrüne,  fi'uct.  schwärzliche, 
wenig  schlüpfrige  Rasen  bildend;  veget.  Zellen  cylindrisch  oder  etwas  an- 
geschwollen, 2 — 4  mal  so  lang  als  breit,  mit  einfachen  Scheidewänden  und 
1  Chlorophyllbinde  von  2  —  2V2  Umgängen;  Sporen  kugelig,  oblong, 
elliptisch  oder  cylindrisch.  1 — 4  mal  so  lang  als  breit,  gelbbraun. 

Veget.  Zellen  43-50  ^  breit. 
Sporen  47  ft       - 

Auf  dem  Ranseberg  in  der  Lausitz. 
Sporen  unbekannt: 

203.  Sp.  elongata  Kg.  Lose,  satt  gelbgrüne  Rasen  bildend:  veget. 
Zellen  cylindrisch,  10  mal  so  lang  als  breit,  mit  einfachen  Scheidewänden  und 
2—3,  sehr  selten  1  Chlorophyllbinde  von  4 — 5  sehr  losen  Umgängen. 

Veget.  Zellen  16—22  ^  breit. 
Auf  dem  Galgenberg  bei  Strehlen. 

204.  Sp.  fluviatilis  Hilse.  Sattgrün,  wenig  schlüpfrig;  veget.  Zellen 
2 — 6  mal  so  lang  als  breit,  cylindrisch,  mit  einfachen  Scheidewänden  und  4 
breiten  Chlorophyllbinden  von  sehr  engen  Umgängen. 

Veget.  Zellen  35—40  (i  breit. 
In  der  Ohle  bei  Strehlen,  mehrere  Fuss  lange,   fluthende  Büschel   bildend. 

205.  Sp.  densa  Kg.  Sattgrün,  schlüpfrig;  veget.  Zellen  1—2 mal  so 
lang  als  breit,  cylindrisch,  mit  einfachen  Scheidewänden  und  2  Chlorophyll- 
binden von  je  3 — 3'/2  Umgängen. 

Veget.  Zellen  48—70  (i  breit. 
Auf  dem  Galgenberg  bei  Strehlen;  bei  Habendorf,  Kr.  Reichenbach. 

206.  Sp.  stagnalis  Hilse.  Sattgrün;  veget.  Zellen  3  — 4 mal  so  lang 
als  breit,  cylindrisch  mit  einfachen  Scheidewänden  und  6  breiten  Chlorophyll- 
binden von  je  IV3— 2  losen  Umgängen. 

Veget.  Zellen  52 — 60  (i  breit. 
In  einem  Steinbruche  bei  Niklasdorf  bei  Strehlen;  Gr.-Krausche bei  Bunzlau. 


125 

ß6.  Gatt.  Sirogonium  Kg. 
Zellen  mit  mehreren  gr ad en,  longitudinalen,  oder  wenig 
gedrehten  Chlorophyllbinden.  Copulation  knieförmig, 
copulirende  Zellen  von  verschiedener  Gestalt  und  Grösse,  die 
aufnehmende  (weibliche)  tonnenförmig,  die  abgebende  (männliche) 
kurz  cylindrisch;  beide  entstehen  durch  ungleiche  Theilung  der 
bereits  knieförmig  gebogenen  und  mit  einander  verwachsenen 
Zellen.     Zygospore  innerhalb  der  aufnehmenden  Zelle. 

207.  S.  sticticum  Kg.  Schmutziggrüne,  dicht  verworrene  Rasen  bildend; 
veget.  Zellen  2  — 5mal  so  lang  als  breit,  mit  einfachen  Scheidewänden  und 
2 — 0  Chlorophyllbinden ;  Sporen  elliptisch  mit  glatter  Mittelhaut. 
Veget.  Zellen  40—57  /li  breit. 
Um  Breslau  eine  der  gemeinsten  Zygnemeen,  die  auch  gewöhnlich  massen- 
haft vorkommt,  namentlich  am  Margarethendainm,  bei  Karlowitz,  Kawallen, 
Treschen,  Ransern  in  Teichen  und  Gräben;  bei  Strehlen;  Gr. -Teiche  bei 
Faulbrück  Kr.  Reichenbach. 

67.  Gatt.  Zygnema  Kg. 
Zellen  mit  zwei  axilen,  neben  dem  centralen  Zellkern 
stehenden,  viel  strahl  igen  einen  Amylonkern  enthaltenden 
Chlorophyllkörpern.  Copulation  leiterförmig  oder  seitlich; 
Zygospore  innerhalb  einer  der  verbundenen  Zellen, 
wie  bei  Spirogyra,  Mittelhaut  der  Spore  glatt  oder  grubig  getüpfelt. 
Ruhende  Zellen  mit  dicht  körnigem  Inhalt,  der  die  beiden  Amylon- 
kerne  verdeckt,  häufig  mit  stark  verdickter,  vielschichtiger  Zellhaut. 

«.  Mittelhaut  der  Sporen  glatt. 

Z.  leiospermnm  D.By.     Lebhaft  grüne,  krause  Raschen  bildend;  veget. 
Zellen  1 — 2  mal  so  lang  als  breit,  fruct.  Zellen  etwas  angeschwollen,  oft  kürzer 
als  die  veget. ;  Sporen  vor  der  Reife  aus  der  gallertig  aufgelockerten 
aufnehmenden  Zellmembran  fallend,  kugelig  oder  breit  oval. 
Veget.  Zellen  22  (i  breit. 

Sporen  23 — 31  (m  lang. 

Z.  insigne  Kg.  Sattgrüne  verworrene  Rasen  bildend;  veget.  Zellen 
2  mal  so  lang  als  breit,  mit  oft  bauchig  aufgetriebener  oder  schlauchförmig 
vorgestülpter  Seitenwand ;  Copulation  seitlich  oder  leiterförmig;  Sporen  von 
der  bleibenden  derben  Membran  der  aufnehmenden  Zelle  einge- 
schlossen, kugelig,  braun. 

Veget.  Zellen  26—31  (i  br. 

ß.  Mittelhaut  der  Sporen  grubig  getüpfelt. 

Z.  affine  Kg.  Gelbgriin;  veget.  Zellen  2  — 4 mal  so  lang  als  breit, 
fruct.  Zellen  bauchig  angeschwollen,  etwas  kürzer  als  die  veget.; 
Sporen  meist  kugelig. 

Veget.  Zellen  29—31  ^  breit. 

Sporen  — 36  (i      - 


126 

208.  Z.  stellinnm  A  g.  (erw.).  Lose  verworrene,  grüne,  fruct.  bräunliche 
Rasen  bildend;  veget.  Zellen  1  —  6 mal  so  lang  als  breit,  fruct.  Zellen 
massig  angeschwollen;  Copulation  leiterförmig,  Sporen  rund  oder  oblong. 

a.  genuinum  nob.      Veget.  Zellen   1 — 3 mal  so  lang  als  breit.   Mittelhaut 
der  Sporen  mit  grossen  runden  Tüpfeln. 

Veget.  Zellen  25—36  .a  br. 

b.  Vau  eher  i  (Ag.).     Veget.  Zellen  2 '/a— 6  mal  so  lang  als  brek,  Mittel- 
haut der  Sporen  mit  kleineren  Tüpfeln  (hierzu  Z.  Brebissonii  Kg.). 

Veget.  Zellen  22 — 26  /j,  breit, 

c.  tenue  Rabh.     Veget.  Zellen  1  —  3 mal  so  lang  als  breit,   aber  dünner 
als  bei  a, 

Veget.  Zellen  19,5—22  fi  breit. 

d.  sicbtile  Rabh.     Veget.  Zellen  2 — 4 mal  so  lang  als   breit,    dünner  als 
bei  c.  (hierher  Z.  ovale  Kg.). 

Veget.  Zellen  15—19,5  (i  breit. 

e.  stagnale  (Kg).     Veget.  Zellen  3— 4mal  so  lang  als  breit,  noch  dünner 
als  bei  d. 

Veget.  Zellen  10  /u  breit. 
Um  Breslau  häufig:  in  der  alten  Oder  bei  der  Gröschelbrücke,  am  Weiden- 
damm,   bei   Rothkretscham,   Kawallen,    Schottwitz   u.  a.  O.;   um   Strehlen   bei 
Peterwitz  und  Friedersdorf;  Gr.-Krausche  bei  Bunzlau;    in  der   sogen.  Oppa- 
haut  der  Mitteloppaquelle  auf  dem  Leiterberge  im  Gesenke. 

209.  Z.  cruciatnm  Ag.  Blassgrün;  veget.  Zellen  1/2  —  2 mal  so  lang 
als  breit;  fruct.  Zellen  nicht  angeschwollen,  Copulation  leiterförmig; 
Sporen  kugelig,  dunkelbraun,  mit  fein  punctirter  Mittelhaut. 

Veget.  Zellen  35—54  ^  breit. 
Um  Strehlen  an  mehreren  Orten;  um  Proskau  bei  Altharamer. 

68.  Gatt.  Zygogonium  Kg. 

Zellen  eylindrisch  oder  tonuenförmig  mit  derber,  oft  viel- 
schichtiger, glänzender  Cellulosehaut.  N  e  b  e  u  d  e  r  M  i  1 1  e  j  e  d  e  r  - 
seits  ein  nnregelmässiger  mit  einem  Amylonkern  ver- 
sehener Chlorophyllkörper,  beide  oft  in  einen  axileu 
Strang  zusammen  fliessend  (bei  den  sehr  dickwandigen  Zellen 
meist  durch  Körner  verdeckt).  Verbindung  der  copulirenden 
Fäden  leiterförmig;  Zygospore  im  Mittel  räum  zwischen 
den  verbundenen  Zellen. 

Land-  und  Wasserbewohner. 

210.  Z.  pectinatnm  Kg.  (erw.).  Veget.  Zellen  V2 — 5 mal  so  lang  als  breit, 
in  dicker  Gallertscheide;  fruct.  Zellen  massig  angeschwollen;  Sporen  kugelig 
oder  breit  elliptisch,  etwas  dicker  als  die  sterilen  Zellen,  den  Mittelraum  aus- 
füllend und  etwas  in  die  leeren  Zellhäute  hineinragend,  mit  brauner,  grub  ig 
getüpfelter  Mittelhaut.  Die  dichtkörnigen,  nicht  copulirenden  Zellen  oft  mit 
Bildung  einer  braunen,  körnig  rauhen  Membranschicht  in  Ruhezustand  übergehend. 


127 

a.  aquaticum  nob.  Membran  dünner,  veg.  Zellen  länger,  1— 3mal  so 
lang  als  breit,  im  Wasser. 

Veget.  Zellen  So— 37  ii  breit. 
Sporen  40  n 

b.  terrestre  nob.  Membran  sehr  dick,  braun,  Zellen  verkürzt,  sonst 
wie  a.;  auf  der  Erde. 

c.  conspicuurn  (Kg.).  Veget.  Zellen  dünner  als  bei  a,  1  — 3mal  so  lang 
als  breit,  mit  dicker,  vielschichtiger  Membran;  im  Wasser. 

Veget.  Zellen   18—27  (i  breit. 

d.  decnssatum  (Kg.).  Veget.  Zellen  3  — 5mal  so  lang  als  breit;  mit 
weniger  verdickter  Membran;  im  Wasser. 

Veget.  Zellen  18  ^  breit. 

e.  anomalum  (Kg.).  Veget.  Zellen  1— 2mal  so  lang  als  breit,  Membran 
halb  so  dick  als  das  Zelllumen;  im  Wasser. 

Veget.  Zellen  44 — 50  (i  breit. 
Um  Breslau  bei  Schottwitz  (d)  u.  a.  a.  0.,  um  Strehlen  auf  dem  Rummels- 
berg  (c),  auf  den  Seefeldern  bei  Reinerz  (e). 

211.  Z.  Ralfsii  Kg.  Veget.  Zellen  2V2 — 4 mal  so  lang  als  breit,  mit 
dünnerer,  nicht  geschichteter  Membran;  Sporen  zusammengedrückt  ellip- 
soidisch,  2mal  so  lang  als  breit,   mit  glatter  Mittelhaut.     Im  Wasser. 

Veget.  Zellen  16,5—20  ii  breit. 
In  Lachen  der  Granitbrüche  auf  dem  Galgenberg  bei  Strehlen. 

212.  Z.  ericetoram  (Kg.)  D.By.  Einfache  oder  (an  trockenen  Stand- 
orten) mit  kurzen  Zweigchen  versehene  Fäden;  veget.  Zellen  genau  cylindrisch, 
1  -  4mal  so  lang  als  breit,  oder  in  verschiedenem  Grade  aufgeschwollen ;  Dicke 
der  Membran  gleichfalls  nach  dem  Standort  wechselnd.  Copulation  leiterförmig, 
doch  werden  die  Copula  tionsfortsätze,  nachdem  der  grösste  Theil  des 
Zellinhaltes  in  sie  hinein  gewandert  ist,  durch  eine  Scheidewand  abge- 
grenzt und  dann  erst  tritt  Resorption  der  Berührungsflächen  und  Ver- 
schmelzung beider  Inhalte  ein;  Sporen  kugelig  oder  oblong  mit  dicker, 
glatter  Mittelhaut. 

a.  aquaticum  nob.  Veget.  Zellen  cylindrisch,  1 — 4 mal  so  lang  als  breit, 
mit  weniger  dicker  Membran,  häufig  copulirend.     {Z.  Ägardhii  Rabh.) 

Veget.  Zellen  18—24  [n  breit. 

b.  terrestre  nob.  Braune,  violette  oder  schwärzliche  Rasen  auf  der  Erde 
bildend;  veget.  Zellen  ungefähr  so  lang  wie  breit;  Membran  mitunter  so 
dick,  als  das  Zellluraen  ;  Fäden  häufig  mit  kleinen  Zweigchen.  Copu- 
lation noch  nicht  beobachtet.  (Hierher  Z.  ericetorum  Kg.,  Z.  torulosum 
Kg.,  Z.  delicatulum  Kg.,  Z.  anomalum  Reinsch.) 

Veget.  Zellen   12,5 — 31   [i  breit. 
Um  Breslau  vor  Schottwitz,  bei  Karlowitz  und  zwischen  Lissa  und  Marsch- 
witz; um  Strehlen  auf  dem  Galgenberg  und  in  den  Mergelgruben  von  Warkotsch; 
Poln.-Leipe    bei   Löwen;     Gr.-Krausche    bei    Bunzlau;    am  Altvater    bei    der 
Schweizerei. 

Gen.  Mougeotia.    D.By. 
Zellen  cylindrisch  mit  axiler  Chlorophyllplatte.     Copu- 
lation leiterförmig,  Zygospore  in  den  blasig   anschwellenden, 
bleibenden  Mittelraum  zusammengezogen. 


128 

M.   glyptospenna   D.By.     Krause,    schleimige    Fadenmassen    bildend; 
veget.  Zellen  7  — 12 mal  so   lang   als   breit,   die   copulirenden   oft  weit  länger; 
Sporen  gross,  oval,  innerhalb  der  sackförmig  abstehenden,  glatten  Aussenhaut 
von  einer  braungelben  dicken  Membran  umgeben;   die  Oberfläche   dieser 
ist  sculpirt,  mit  drei  symmetrisch  gestellten,  parallelen,  rings  um  die  Sporen 
laufenden  Längskielen  und  zarten  radialen  Längsriefen  zwischen  denselben. 
Veget.  Zellen  10-12,5  (i  breit. 
Sporen  40  fi  breit,  62,5  (i  lang. 
M.  laevis  Archer.     Lose  verworrene,  grüne,  weniger  schleimige  Rasen 
bildend;  veget.  Zellen  2 mal  so  lang  als  breit,  die  copulirenden  oft  viel  länger; 
Sporen    breit   elliptisch   oder    oval,    mit    dicker    brauner,    nicht    sculpirt  er 
Mittel  haut. 

Veget.  Zellen  21—25  a  breit. 

2.  Untergruppe:  Mesocarpinae.  Zellen  mit  axiler  Chlorophyllplatte.  Die 
Copulation  erfolgt,  wie  bei  den  Zygneminae.,  leiterförmig,  knieförmig  oder 
seitlich;  die  Zygospore  aber  wird  nie  aus  dem  gesammten 
Inhalt  der  copulirenden  Zellen  gebildet,  sondern  grenzt  sich  in 
der  Mitte  der  Doppelzelle  als  eine  dichte,  vom  gesammten  Chlorophyll 
beider  Zellen  grün  gefärbte  Masse  durch  zwei  oder  vier  Scheidewände  ab. 

69.  Gatt.  Mesocarpus  Hass. 
Zygospore  kugelig  oder  oval,   zwischen  zwei  cylindrischen, 
graden  oder  wenig  eingeknickten  lateralen  Zellen;  Copulation 
leiterförmig  oder  seitlich. 

«.  Copulation  leiterförmig;  Fäden  frei  oder  mit  dem  einen  Ende  angewachsen. 

213.  M.  scalaris  Hass.  Veget.  Zellen  2— 6 mal  so  lang  als  breit,  die 
copulirenden  oft  mehr  verlängert,  kaum  eingeknickt,  derbwandig;  Sporen 
kugeligoder  breit  oval,  mitgelbbrauner,  glatter  und  homogener 
Mittelhaut. 

Veget.  Zellen  25   —30  ft  breit. 
Sporen  31,5—38  ii      -- 

Um  Breslau  häufig:  am  Margarethendamm,  in  der  alten  Oder,  bei  Mar- 
gareth,  Schwoitsch,  Kanth;  um  Strehlen  bei  Peterwitz  und  Knieschwitz;  um 
Proskau  bei  Ellgut. 

M.  robustus  D.By.  Veget.  Zellen  3 — 8 mal  so  lang  als  breit,  die  copu- 
lirenden fast  grade;  Sporen  kugelig  oval,  mit  rothbrauner,  fein 
g  e  t  ü  p  f e  1 1  e  r  M  i  1 1  e  1  h  a  u  t. 

Veget.  Zellen  25—32  y,  breit. 
Sporen  40  \i  breit,  51  ju-  lang. 

214.  M.  parvalus  Hass.  (erw.).  Veget.  Zellen  6— 16  mal  so  lang  als 
breit,  Sporen  kugelig  mit  glatter,  brauner  Mittel  haut. 

a.  genuinus  nob.     Zellen  6 — r2mal  so  lang  als  breit,  Zellen  8 — 10  ^  breit. 

Durchm.  der  Sporen  8,5—23,  meist  15  fi. 
h.  angustus  (Hass.).     Zellen  6 — 16 mal  so  lang  als  breit. 

Zellen  5—6  u  breit,  Sporen  7,5  (i  breit. 
Einzeln    unter    andern    Algen   bei    Karlowitz    bei   Breslau;    Wilhelrasberg 
bei  Proskau. 


129 

M.  nummuloides  Hass.     Veget.   Zellen  8— 10 mal  so  lang  als  breit, 
Sporen  kugelig,  mit  getüpfelter  Mittel  haut. 
Veget.  Zellen  8,8—10  fi  breit. 
Durchm.  der  Sporen  17,5—23  ft. 
M.    depressus    Hass.      Sporen    zusammengedrückt    oval    oder 
elliptisch,  mit  getüpfelter  Mittelhaut;  sonst  wie  vor. 

ß.  Copulation  seitlich  zwischen  zwei  Nachbarzellen  eines  Fadens  ;  selten  leiterförmig. 

215.  M.  pleurocarpus  D.By,  {Mougeotia  genvßexa  Ag.)  Veget,  Zellen 
2 — 5  mal  so  lang  als  breit,  Sporen  kui2;elig  oder  oval,  mit  glatter,  homogener, 
braungelber  Mittelhaut;  sterile  Zellen  häufig  knieförmig  gebogen  und  mit  ähn- 
lichen anderer  Fäden  an  der  Biegungsstelle  verwachsen.  Sehr  selten  fructifi- 
cirend.     (Hierher  auch  Pleurocarpus  comj)ressus  Rabh.) 

Veget.  Zellen  29—33  [i  breit. 
Um  Breslau  nicht  selten,  aber  noch  nicht  fructificirend  gefunden;  um  Strehlen 
bei  Peterwitz  und  Skalitz;  bei  Oppeln;  im  Turliske-Teich  bei  Theresienhütte, 
Kr.  Falkenberg;  Queckbrunnen  bei  Bunzlau. 

Zweifelhafte  Arten,  deren  Sporen  unbekannt: 

216.  M.  gracilis  {Mougeotia  gr.  Kg.).  Veget.  Zellen  22—24  (i  breit, 
5— 6  mal  so  lang. 

In  Lachen  der  Ziegelei  von  Kawallen  bei  Breslau. 

217.  M.  flavus  {Mougeotia  flava  Hilse.).  Goldgelb,  veget.  Zellen  10  — 11  ^ 
breit,  5— 15  mal  so  lang. 

Tn  den  Mergellachen  von  Peterwitz  bei  Strehlen. 

218.  M.  subtilissimus  {Mougeotia  suhtilissima  Hilse.).  Veget.  Zellen 
11  ju  breit,  8  — 14mal  so  lang. 

Mit  vor.  bei  Peterwitz  bei  Strehlen. 

Gatt.  Craterospermum  A.Br. 
Copulation  knieförmig;  Sporen  kurz  cylindriscli  mit  meist 
rinnenförmig    vertiefter    Seitenfläche    und    concaven,    den    zwei 
knieförmig  gebogenen  lateralen  Zellen  zugekehrten  Grundflächen. 

C.  laetevirens  A.Br.  Zarte,  lebhaft  grüne,  schwimmende  Rasen 
bildend;  veget.  Zellen  3 — 8 mal  so  lang  als  breit. 

Veget.  Zellen  22—40  ^i  breit. 

70.  Gatt.  Staurospermum  Kg. 

Copulation  knieförmig-,  Zygospore  kurz  cylindrisch,  von 
der  breiten  Seite  gesehen  viereckig,  von  der  schmalen  elliptisch, 
zwischen  vier  je  einer  abgestumpften  Ecke  aufsitzenden  late- 
ralen Zellen. 

219.  St.  quadratum  Kg.  Grüne,  frei  schwimmende  Rasen  bildend; 
veget.  Zellen  6 — 12mal  so  lang  als  breit,  Sporen  von  der  breiten  Seite  grad- 
linig-viereckig, von  der  schmalen  Seite  breit  elliptisch,  mit  derber, 
farbloser,  getüpfelter  Mittelhaut. 

Veget.  Zellen  8,7—12,5  ^  breit. 
Sporen  28    —36      ii>      > 

Pilsnltz  bei  Breslau;  bei  Strehlen. 

Krypt.  Flora  U.  9 


130 

St.  capucinum  Kg.  Veget.  Zellen  6  — 14 mal  so  lang  als  breit,  die 
copulirenden  manchmal  kürzer,  Sporen  von  der  breiten  Seite  tief  ausge- 
schweift viereckig  (liegend-kreuzförmig),  von  der  schmalen  Seite  lineal- 
länglich, mit  farbloser  glatter  (?)  Mittelhaut. 

Veget.  Zellen  14,5—20  (jl  breit. 
Sporen  45  fi  breit. 

220.  St.  virideKg.  Veget.  Zellen  4— 10  mal  so  lang  als  breit,  Sporen 
von  der  breiten  Seite  ausgeschweift  viereckig,  von  der  schmalen  länglich, 
mit  farbloser,  ganz  glatter,  an  den  vier  Ecken  grubig  eingedrückter 
Mittelhaut. 

Veget.  Zellen  6,5—  8  (i  breit. 
Sporen  22—31  (i      -- 

Um  Breslau  bei  Margareth;   um  Proskau  bei  Wilhelmsberg   und  Jaschko- 
witz,  in  Torfgräben. 

221.  St.  virescens  Kg.  Veget.  Zellen  6 -12 mal  so  lang  als  breit, 
Mittelhaut  der  Sporen  an  den  vier  Ecken  nicht  eingedrückt;  sonst  wie  vor. 

Veget.  Zellen  8 —  9  ft  breit. 
Sporen  29—33  \x.      -- 

Am  Schwielung-See  in  der  Nieder-Lausitz. 

222.  St.  gracillimum  Kg.  Veget.  Zellen  8— 20 mal  so  lang  als  breit; 
Seiten  der  Sporen  etwas  tiefer  ausgeschweift,  mit  aussen  und  innen  fein 
warziger  Mittelhaut;  sonst  wie  ^S'i^.  viride. 

Veget.  Zellen  5,4-7  /*  breit. 
Um  Breslau  bei  Margareth. 

2.  Gruppe:  Desmidieae.  Zellen  symmetrisch,  häufig  in  der  Mitte 
eingeschnürt,  oft  von  sehr  zierlicher  Form,  einzeln  oder  zu  einfachen  Fäden 
verbunden.  Chlorophyll  entweder  strahlig  in  jeder  Zellhälfte  um  je  einen 
oder  zwei  Amylonkerne  geordnet,  oder  in  sternförmig  gestellten  Längsplatten, 
oder  endlich  in  wandständigen  Bändern.  Ungeschlechtliche  Vermehrung  durch 
symmetrische  Quertheilung  einer  Zelle  und  Bildung  einer  neuen  Hälfte  an 
jede  Hälfte  der  Mutterzelle.  Gopulation  ähnlich  wie  bei  den  Zygnemeen, 
aber  zwischen  zwei  freien  Zellen,  Zygospore  mit  einer  derben  Mittelhaut  und 
zarter  Innen-  und  Aussenhaut  versehen,  kugelig  oder  eckig,  glatt  oder  mit 
Warzen,  Stacheln,  Protuberanzen  u.  ä.  besetzt.  Aus  der  Zygospore 
entwickeln  sich  nach  einem  Ruhezustande  eine  oder  zwei  bis 
vier  Keimzellen,  von  denen  jede  in  zwei  gleiche  theilungsfähige 
Tochterzellen  zerfällt. 

Die  Desmidieen  sind  Bewohner  der  stehenden  süssen  Gewässer,  der  Teiche, 
Sümpfe  und  Gräben;  vorzüglich  finden  sie  sich  in  grosser  Menge  und  Mannig- 
faltigkeit in  den  Wasseransammlungen  der  Torfstiche  und  Moore. 

Anm.  Bei  der  grossen  Veränderlichkeit  der  Gestalt  der  Zygosporen  inner- 
halb einer  und  derselben  Gattung  (cf.  Lundell:  de  Desmidiaceis,  quae  in 
Suecia  inventae  emet,  observationes  criticae.  Upsaliae  71.  pag.  2—5.)  lässt 
sich  auf  dieselbe  eine  Eintheilung  der  Desmidieen  nicht  begründen;  für 
systematische   Zwecke   schien   es   am    passendsten,  die   äussere   Gestalt   allein 


I 


131 

zur    Eintheilung    in    Untergruppen    zu    benützen    und    Desmidieae   ßUformes, 
D.  integrae,  D.  constrictae  und  D.  incisae  zu  unterscheiden. 

A.  Die  Zellen  bleiben  nach  der  Theilung  zu  fadenförmigen  Familien  verbunden. 
(Desmidieae  filiformes.) 

71.  Gatt.  Gonatozygon  D.By. 
Zellen  lang  cylindrisch  oder  abgestutzt  spindelförmig, 
ohne  Einschnürung,  mit  axiler,  oft  aufgesetzte  Leisten  zeigen- 
der Chlorophyllplatte,  zu  zerbrechlichen  Fäden  verbunden,  bei 
der  Copulation  getrennt  und  knieförmig  eingeknickt.  Zygospore 
in  einem  rasch  verschwindenden  Mittelraum  gebildet,  kugelig. 

223.  G-.  Ralfsii  D.By.  Zellen  lang  cylindrisch,  10  — 20 mal  so  lang 
als  breit,  an  beiden  Enden  unmerklich  oder  gar  nicht  verdünnt,  zu  3Iougeotia- 
ähnlichen  Fäden  verbunden;  Zellhaut  gleich  massig  mit  kleinen,  spitzen 
Wärzchen  dicht  besetzt. 

Dick   10,5-19  ii. 
In  einem  Teich  an  der  Steinau  bei  Tillovvitz,  Kr.  Falkenberg. 

224.  G.  (?)  laeve  Hilse.  Zellen  lang  cylindrisch,  meist  einzeln, 
10 — 16mal  so  lang  als  breit,  an  den  grade  abgestutzten  Enden  unmerklich 
verschmälert;  Zell  haut  glatt. 

Dick  5—5,6  II. 
In  einem  Graben  unweit  Schebitz  bei  Breslau. 

72.  Gatt.  Hyalotheca  Ehrb. 
Zellen  kurz  cylindrisch,  mit  seichter,  breiter  Mitteleinschnü- 
rung oder  gar  nicht  eingeschnürt,  zu  Fäden  verbunden,  die  meist 
mit  einer  dicken  Gallertscheide  umhüllt  sind;  Chlorophyllkörper 
in  jeder  Zellhälfte  6 — 10  strahlig,  mit  einem  Amylonkern.  Zygo- 
spore kugelig,  glatt. 

225.  H.  dissiliens  Breb.  Bildet  lange  Fäden;  Zellen  in  der  Mitte 
seicht  eingeschnürt,  ungefähr  halb  so  lang  als  breit,  mit  ganz  glatter 
Zellhaut. 

Zelle  22—34  ft  breit  (ohne  Gallertscheide). 
Verbreitet;  um  Breslau  bei  Karlowitz,  Pilsnitz,  Nimkau  u.  a.  0.;  um  Pros- 
kau  am  Nadimatz- Teich,  bei  Wilhelmsberg,  Przyschetz  und  Schimnitz;  um 
Falkenberg  am  Hamraerteich  und  im  Ollschow- Teich  bei  Tillow^itz,  im  Tur- 
liske-Teich  bei  Theresienhütte;  Bralin,  Kr.  Poln.- Wartenberg;  auf  dem  Galgen- 
berg bei  Strehlen;  Stein-Kunzendorf  unter  der  Eule;  in  den  Eibquellen  im 
Riesengebirge. 

226.  H.  mucosa  Ehrb.  Bildet  lange  Fäden;  Zellen  nicht  einge- 
schnürt, ungefähr  so  lang  wie  breit,  vor  dem  Ende  mit  2  neben  einander 
stehenden  Reihen  knötchenförmiger  Wärzchen  besetzt  (meist 
nur  an  alten  Zellen  deutlich). 

Zelle  18—20  ^  breit  (ohne  Gallertscheide). 
Buchitz  bei  Löwen;  Gräben  am  Nadimatz-Teich  bei  Proskau;  im  Ollschow- 
und  Sedwornig-Teich  bei  Tillowitz;  bei  Hoyerswerda. 

9* 


132 

227.  H.  dabia  Kg.  Bildet  kurze,  zerbrechliche  Fäden  ohne  Gallert- 
scheide; Zellen  nicht  eingeschnürt,  ungefähr  so  lang  wie  breit,  vor  dem 
Ende  mit  wenigen  (4?)  Warzen  besetzt. 

Zelle  24  fi  breit. 
In  Lachen  hinter  Schottwitz  bei  Breslau. 

7B.  Gatt.  Bambusina  Kg. 
Zellen  tonnenförmig,  in  der  Mitte  leicht  und  eng  einge- 
schnürt, nach  den  Enden  verdünnt,   zu  langen  Fäden  ohne  Gal- 
lertscheide verbunden.     Chlorophyllkörper  und  Zygosporen  wie 
bei  Hyalotheca. 

228.  B.  Brebissonii  K  g.  Zellen  etwas  länger  als  breit,  vor  der  Mittel- 
einschnürung und  gewöhnlich  auch  vor  dem  Ende  in  ringförmigen  Zonen 
bucklig  angeschwollen. 

Zelle  18—24  ^i  breit. 
Um  Falkenberg   im  Sangow-Teich  und   im  OUschow- Teich   bei  Tillowitz; 
auf  den  Seefeldern  bei  Reinerz;   in  Lachen   auf  dem  Drehberg  und   dem  Gr. 
Seeberg  im  Gesenke. 

74.  Gatt.  Desmidium  Ag. 

Zellen  in  der  Mitte  leicht  oder  gar  nicht  eingeschnürt,  mit 

2  — 4-eckiger  Scheitelansicht,  zugedrehten,  2— 4-kantigen 

Fäden  verbunden;  Chlorophyllkörper  aus  doppelten,  in  der  Mitte 

zusammenstossenden  Platten  mit  je  einem  Amylonkern,  bestehend. 

229.  D.  cylindricum  Grev.  [z:^  DidymojJrium  GreviUei  Kg.)  Zellen 
ungefähr  halb  so  lang  als  breit,  in  der  Mitte  mit  einer  schmalen  Einschnürung, 
Scheitelansicht  oval  mit  2  vorspringenden  farblosen  Ecken.  Fäden 
mit  einer  Gallertscheide  umgeben. 

Zelle  60—80  (i  breit  (ohne  Gallertscheide). 
Thommendorf  bei  Bunzlau ;  Mittel-Sohra  bei  Görlitz. 

230.  D.  Swartzii  Ag.  Zelle  »/a— Va^al  so  lang  als  breit,  in  der  Mitte 
mit  einer  Einschnürung,  durch  welche  2  meist  abgestutzte,  oft  unrcgelmässige 
Zähne  entstehen;  Scheitelansicht  3-eckig  mit  abgerundeten  Ecken  und 
etwas  concaven  Seiten.     Fäden  ohne  Gallertscheide. 

Zelle  24—27  ^  breit. 
Um  Breslau  bei  Pilsnitz  und  Ransern ;  im  Hammerteich  bei  Tillowitz  und 
in  einem  Graben  bei  Eliguth-Tillowitz;  Buchitz  bei  Löwen;    Gr.-Krausche  bei 
Bunzlau;  am  Galgenberg  bei  Strehlen;  in  einem  Teich  bei  Arnsdorf  im  Hirseh- 
berger  Thal. 

231.  D.  aptogonium  Breb.  Zellen  viereckig,  ungefähr  so  lang  wie 
breit,  in  der  Mitte  mit  einer  schmalen,  stumpfen  Einschnürung, 
die  an  einander  liegenden  Seiten  concav,  durch  je  3  farblose  Fortsätze  mit 
einander  zusammenhängend,  wodurch  der  scheidenlose  und  meist  kurze  Faden 
durchlöchert  erscheint.     Scheitelan  sieht  wie  bei  vor. 

Zelle  22—37  (i  breit. 
Gr.-Krausche  bei  Bunzlau;  im  Hammerteich  bei  Tillowitz. 


133 

232.  D.  caelatnm  nov.  sp.  Zellen  viereckig,  nur  ^/guial  vso  lang  als 
breit,  Einschnürung  sehr  seicht  oder  gar  nicht  vorhanden;  die 
aneinander  grenzenden  Seiten  concav,  mit  4  farblosen  Fortsätzen  zusammen- 
hängend; Scheitelansicht  4-eckig,  Faden  also  4-kantig,  durchlöchert. 

Zelle  22-24  (i  breit,  15— IS  .m  lang. 
Im  Ollschow-Teich  bei  Tillowitz. 

75.  Gatt.  Sphaerozosma  Cor  da. 
Zellen  stark  zusammengedrückt,  in  der  Mitte  tief  einge- 
schnürt (sodass  der  entstehende  Isthmus  höchstens  halb  so 
breit  ist  als  die  ganze  Zelle),  an  den  dieser  Einschnürung  paral- 
lelen Seiten  durch  kleine  wärzchenförmige  Fortsätze  (Klammern) 
verbunden;  Chlorophyllkörper  in  jeder  Zellhälfte  axil,  4-strahlig, 
mit  einem  Amylonkern;  Fäden  ohne  Gallertscheide.  Zygospore 
kugelig  oder  elliptisch,  glatt. 

233.  S.  vertebratum  Ralfs.  Zellen  ungefähr  halb  so  lang  als 
breit,  mit  tiefer  und  schmaler  Einschnürung;  Zellhälften  schmal  elliptisch, 
Zellhaut  glatt,  Klammer  zwischen  zwei  Nachbarzellen  in  der  Mitte,  einfach 
und  ziemlich  dick. 

Zelle  22-33  fi  breit. 
Durchm.  der  Zygosp,  21  (i. 
Margareth  bei  Breslau;  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz. 

234.  S.  excavatum  Ralfs.  Zellen  2mal  so  lang  als  breit,  mit 
weiter  und  tiefer  Einschnürung,  doppelten  kurzen  Klammern. 

Zelle  8—12  fi  breit. 
Um  Breslau  bei  Karlowitz,  Pilsnitz  und  Kawallen;  Buchitz  bei  Löwen. 

235.  S.  filiforme  Rabh.  Zellen  ungefähr  so  lang  wie  breit,  mit 
tiefer  und  schmaler  Einschnürung,  flach  gedrückt  elliptischen  Zellhälften  und 
doppelten,  ziemlich  starken  Klammern. 

Zelle  12—14  (i  breit. 
Im  Ollschow-Teich  bei  Tillowitz. 

76.  Gatt.  Spondylosium  Breb. 
Zellen  wie  bei  voriger  Gattung,  aber  ohne  verbindende 
Fortsätze,  sodass  die  Zellen  sich  mit  den  ganzen  Seitenflächen 
berühren;  Fäden  ohne  Gallertscheide. 

236.  S.  depressnm  Breb.  Zellen  mit  linealischer,  innen  abgerundeter 
Einschnürung,  etwas  weniger  lang  als  breit;  Zellhälften  flach  gedrückt 
oblong,  an  den  mit  der  Einschnürung  versehenen  Seiten  am  Rande  je  3 
punktförmige  Wärzchen. 

Zelle  10—12  /u  breit,  8—9  fi  lang. 
Im  Ollschow-,  Turliske-  und  Hammer-Teich  bei  Tillowitz;  in  einem  Teich 
bei  Arnsdorf  im  Hirschberger  Thal. 


134 

237.  S.  pulchellum  Arch,  Zellen  im  Umfang  oblong,  mit  tiefer,  ganz 
schmaler  Einschnürung,  länger  als  breit;  Zellhälften  an  der  Einschnüinnig 
abgerundet,  nachdenEndenbedeutendverschmälert;Zellhautganz 
glatt.  Zelle  9—10  (i  breit,  10—13,5  ^  lang. 

Im  Ollschow-Teich  bei  Tillowitz. 

B.  Die  einzelnen  Zellen  trennen  sich  nach  der  Theilung  vollständig  von  einander. 

I.  Die  Zellen  sind  in  der  Mitte  gar  nicht  eingeschnürt,  nur  selten  leicht  aus- 
geschweift, vom  Scheitel  gesehen  oder  im  Quers  chnitt  kreisrun  d;  der 
Laugsdurchmesser  übertrißt  den  Querdurchmesser  meist  um  ein  vielfaches. 
{Desmidieae  integrae.) 

11»  Gatt.  Mesotaenium  Näg. 

[Palmogloea  Kg.) 

Zellen  gerade,  kurz  cylindrisch  oder  oval,  an  beiden  Enden 
abgerundet,  in  der  Mitte  nicht  eingeschnürt-,  Chlorophyllmasse 
axil  gestellt.  Die  Copulation  geschieht  in  der  Weise,  dass  zwei 
Zellen  vollkommen  zu  einer  einzigen  Zygospore  verschmelzen,  ohne 
ihre  ursprünglichen  Zellhäute  leer  zurückzulassen. 

238.  M.  Endlich eriannm  Näg.  Zellen  cylindrisch,  3  —  4 mal  so  lang 
als  breit,  an  den  Enden  plötzlich  weit  zugerundet;  Zellinhalt  grün  wie  bei 
den  folgenden.  Breite  der  Zelle  9 — 11  fi. 

Breslau,  unter  cultivirten  Algen  eine  grüne,  schwimmende  Haut  bildend. 

239.  M.  micrococcum  (Kg.)-  Zellen  oval  oder  elliptisch,  etwa  2 mal 
so  lang  als  breit,  an  den  Enden  allmählich  verschmälert  und  abgerundet. 
Zellfamilien  in  Schleim  eingehüllt. 

Breite  der  Zelle  6  —  11  /*. 
Auf  feuchter  Erde:  um  Breslau  bei  Karlowitz,  um  Strehlen  in  den  Marmor- 
brüchen von  Prieborn. 

240.  M.  Brannü  D.By.  (—  Palmogloea  macrococca  Kg.).  Zellen  cylin- 
drisch, 2  —  2V2"^^1  so  lang  als  breit,  an  den  Enden  plötzlich  abge- 
stutzt; Zygosporen  stumpf-viereckig.     Zellfamilien  in  Schleim  gehüllt. 

Breite  der  Zellen  16—19  fi. 
Auf  feuchten  Steinen  und  Erde:  am  Fusse  der  Eule  bei  Stein-Kunzendorf; 
im  Wilhelmsberger  Walde  bei  Proskau. 

78.  Gatt.  Penium  Breb.  (eingeschränkt). 
Zellen  gerade,  cylindrisch  oder  spindelförmig,  in  der  Mitte 
nicht  eingeschnürt  oder  nur  leicht  ausgeschweift,  an  beiden  Enden 
abgerundet  oder  abgestutzt;  Chlorophyll  von  derLängsaxe 
der  Zelle  aus  nach  der  Wand  zu  in  strahlig  gestellten 
Platten  vertheilt. 

*  Die  Chlorophyllplatten  nach  dem  Rande  zu  deutlich  gelappt. 

241.  P.  Digitus  Breb.  Oblong-cylindrisch,  nicht  eingeschnürt,  4— 5 mal 
so  lang  als  breit,  nach  den  Enden  zu  allmählich  verschmälert  und  breit 
abgerundet;  Zellhaut  glatt. 

Breit  60—82,  lang  etwa  300—400  fi. 


135 

Um  Breslau  bei  Karlowitz  und  Nimkau;  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz; 
bei  Tannenberg,  Kr.  Reichenbach;  bei  Stein-Kunzendorf  a.  d.  Eule;  auf  den 
Seefeldern  bei  Reinerz;  in  Lachen  auf  dem  Drehberg  und  dem  Gr.  Seeberg 
im  Gesenke;  in  den  Elbquellen  und  im  Grossen  Teich  im  Riesengebirge. 

242.  P.  lamellosum  Breb.  Oblong-  oder  spindelförmig -cylindrisch, 
in  der  Mitte  häufig  leicht  ausgeschweift,  5— 6mal  so  lang  als  breit,  an 
den  Enden  mehr  verschmälert  als  vor.  und  breit  abgerundet.  Unter- 
scheidet sich  von  vor.  leicht  durch  die  mehr  in  die  Länge  gezogene,  zier- 
lichere Form.  Breit  58—72  jit. 

Um  Breslau  bei  Karlowitz;  ßuchitz  bei  Löwen;  im  Ollschow -Teich  bei 
Tillowitz;  Gr.-Krausche  bei  Bunzlau. 

243.  P.  Oblongum  D.  By.  Oblong -cylindrisch,  nicht  eingeschnürt, 
3  —  4mal  so  lang  als  breit,  nach  den  Enden  hin  allmählich  und 
wenig  verschmälert,  breit  abgerundet. 

Breit  22—25  fi. 
Auf  den  Seefeldern  bei  Reinerz;   in  Lachen  auf  dem  Drehberg  und  dem 
Gr.  Seeberg  im  Gesenke;  in  den  Elbquellen  im  Riesengebirge.     Immer  gemein- 
schaftlich mit  P.  Brebissonii  Ralfs. 

**  Chlorophyllplatten  gaiizrandig. 

244.  P.  margaritaceum  Breb.  Cylindrisch,  in  der  Mitte  nicht  einge- 
schnürt oder  nur  leicht  verengt,  8  —  9 mal  so  lang  als  breit;  an  den  Enden 
sehr  flach  abgerundet,  fast  abgestutzt;  Zellhaut  bräunlich,  mit  Längs- 
reihen von  kleinen  Knötchen  besetzt. 

Breit  24—28  (i. 
Um  Breslau  bei  Karlowitz  und  Kawallen ;  bei  Tannenberg,  Kr.  Reichenbach ; 
Polnisch-Leipe  bei  Löwen. 

245.  P.  interruptum  Breb.  Breit  cylindrisch,  nicht  eingeschnürt, 
5  —  6mal  so  lang  als  breit,  an  den  Enden  plötzlich  keilförmig  ver- 
schmälert und  abgerundet;  die  Chlorophyllmasse  ist  bei  ausgewachsenen 
Exemplaren  durch  drei  helle  Querbinden  unterbrochen.     Zellhaut  glatt. 

Breit  37—44  (i. 
Um  Breslau  bei  Karlowitz  und  Schottwitz;  auf  den  Seefeldern  bei  Reinerz; 
auf  der  Weissen  Wiese  im  Riesengebirge. 

246.  P.  closterioides  Ralfs.  Schmal  spindelförmig,  nicht  eingeschnürt, 
5  —  6mal  so  lang  als  breit,  an  den  allmählich  verschmälerten  Enden 
flach  zugerundet;  Chlorophyllmasse  in  der  Mitte  durch  ein  helles 
Querband  unterbrochen;  Zellhaut  glatt.  Zygosporen  rund,  mit  glatter 
Membran.  Zellen    40 — 44  (i  breit. 

Zygosp.  4G — 56  [i      - 
Karlowitz  bei  Breslau;   um  Tillowitz  im  Hammer-  und  Turliske-Teich ;   in 
der  Tschocke  bei  Liegnitz;  bei  Hoyerswerda. 

247.  P.  Navicula  Breb.  Breiter  spindelförmig  als  vor,,  4  —  5mal 
so  lang  als  breit,  nach  den  Enden  allmählich  verschmälert,  flach  abge- 
rundet; Chlorophyllplatten  in  der  Mitte  unterbrochen;  Zellhaut  glatt.  Zygo- 
sporen fast  quadratisch,  zusammengedrückt,  mit  vorgezogenen  spitzen 
Ecken,  zwischen  den  anhaftenden  copulirten  Zellen, 

Zellen     12—17  ft  breit,  43—72  /ü 
Zygosp.  33 -38  ^      =      38—43  /* 


136 

Um  Breslau  bei  Pilsnitz  und  Karlowitz;  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz;  in 
Gräben  im  Wilhelmsberger  Walde  bei  Proskau;  um  Tillowitz  im  Turliske- 
Teich  und  in  einem  Teich  an  der  Steinau. 

248.  P.  Brebissonii  Ralfs,  (erw.)  Cylindrisch,  nicht  eingeschnürt, 
2V2  — 4V2  nial  so  lang  als  breit,  an  den  Enden  kaum  verschmälerjt, 
sondern  plötzlich  breit  abgerundet;  Zellhaut  glatt.  Zygosporen  vier- 
eckig oder  kugelig,  mit  fein  granulirter  Membran. 

a.  genuinum  nob.      Zygosporen   viereckig   oder   rundlich,   zwischen   den 
leeren,  haften  bleibenden  Zellhäuten. 

Zellen  15-30  /u-  dick. 

b.  Jenneri  (Ralfs).     Etwas  schmächtiger  und  kleiner;  Zygosporen  in  der 
Regel  rund;  die  copulirten  Zellen  bleiben  nicht  haften. 

Zellen  14 — 18  (i  breit,  — 40  fi  lang. 

Um  Breslau  auf  feuchter  Erde  bei  Schottwitz ;  um  Proskau  am  Nadimatz- 
Teiche,  in  Gräben  im  Wilhelmsberger  Walde  und  an  einer  Mühlrinne  in 
Ellguth- Proskau;  sehr  häufig  und  rein  in  den  Torflachen  auf  den  Seefeldern 
bei  Reinerz;  ebenso  auf  dem  Drehberg  und  dem  Gr.  Seeberg  im  Gesenke; 
in  einem  Bach  im  Kiessengrund;  an  feuchten  Felsen  in  Weckelsdorf;  in  den 
Eibquellen  im  Riesengebirge. 

Die  var.  b.  bei  Weigelsdorf,  Kreis  Reichenbach,  und  auf  der  Hohen  Eule. 

249.  P.  truncatum  Ralfs.  Cylindrisch,  nicht  eingeschnürt,  3  — 4 mal 
so  lang  als  breit,  mit  gerade  abgestutzten  Enden.  Zygosporen  rund, 
mit  glatter  Membran.  Zellen  11 — 12  [i  breit. 

Bei  Hosenitz  Kr.  Bunzlau;  in  den  Eibquellen  im  Riesengebirge. 

79.  Gatt.  Spirotaenia  Breb. 
Zellen  gerade,  cylindriscli  oder  spindelförmig,  in  der  Mitte 
nicht  eingeschnürt;   Chlorophyll  in  einem  oder  mehreren 
wandständigen  Bändern  spiralig  angeordnet. 

250.  S.  condensata  Breb.  Cylindrisch,  an  beiden  Enden  halb- 
kugelig abgerundet,  8  — lOmal  so  lang  als  breit;  mit  einem  einzigen 
Chlorophyllbande,  welches  8—12  Umgänge  macht. 

Breit  18—25  ^. 
Karlowitz   bei  Breslau;   Buchitz    bei   Löwen;   Gr.-Schimnitz   bei    Proskau; 
Weisse  Wiese  im  Riesengebirge, 

251.  S.  minnta  Thur.  Spindelförmig,  nach  beiden  Enden  allmählich 
verschmälert  und  zugespitzt,  4— 6 mal  so  lang  als  breit,  mit  einem 
breiten  Chlorophyllbande,  welches  2 — 3  Umgänge  macht. 

a.  typica  nob.     8 — 10  ^  breit. 

b.  minutissima   n.   var.     Kleiner  als  a,  3,5—4  fi  breit,  15  —  20  (i  lang. 
Die  var.  b.  im  Neuhammer-Teich  bei  Proskau. 

252.  S.  obscura  Ralfs.  Cylindrisch  oder  spindelförmig,  nach  den 
Enden  allmählich  verschmälert  und  flach  abgerundet,  5  — 8 mal  so  lang 
als  breit,  mit  mehreren  schmalen  dunkelgrünen  sich  kreuzenden 
Chlorophyllbändern,  welche  je  2—3  Umgänge  machen.  Kommt  in  einer 
grösseren  und  einer  kleineren  Form  vor. 

forma  maior:  30  (x  breit,  160  (i  lang, 
forma  minor:  15  ft       =         76  u-      « 


137 

Um  Breslau  bei  Karlowitz;  in  Torfstichen  zwischen  der  Fache-  und 
Schindelmiihle  bei  Wohlan. 

253.  S.  trabeculata  A.Br.  Schlanker  als  vor.,  an  den  Enden  abge- 
stutzt, Chlorophyllbänder  meist  6,  mit  fast  senkrechten  Umgängen. 

Pilsnitz  bei  Breslau. 

254.  S.  acuta  Hilse.  Spindelförmig,  nach  den  Enden  verschmälert 
und  zugespitzt,  5— 8mal  so  lang  als  breit;  mit  mehreren  eng  gewun- 
denen Spiralbändern. 

Breit  6—7,5  jt*. 
In  Torflachen  der  Fache-  und  Schindelmühle  bei  Wohlau. 

80.  Gatt.  Closterium  Nitzsch. 
Zellen  mehr  oder  weniger  halbmondförmig  gebogen, 
selten  fast  gerade,  in  der  Mitte  nicht  eingeschnürt;  vor  beiden 
Enden  im  Innern  mit  einem  farblosen  Bläschen  versehen,  in  wel- 
chem sich  eine  Anzahl  kleiner  farbloser  Körnchen  lebhaft  bewegen ; 
Chlorophyll  in  wandständigen  Längsbinden  angeordnet,  regel- 
mässig in  Reihen  stehende  oder  imregelmässig  vertheilte  Amylon- 
kerne  enthaltend. 

*  Zellen  ziemlich  cylindrisch,  wenig  gebogen,  die  convexe  (Rücken-)  und  die  concave 
(Bauch-)  Seite  einander  ziemlich  parallel;  an  den  Enden  gar  nicht,  oder  nur  wenig 
und  erst  dicht  vor  denselben  verdünnt;  Zygosporen  rund  oder  viereckig. 

255.  C.  obtnsnm  Breb.  Cylindrisch,  v^^enig  gekrümmt,  5 — 10 mal  so 
lang  als  breit;  Enden  nicht  verdünnt,  breit  abgerundet;  die  farblosen 
Endbläschen  wenig  deutlich;  Zell  haut  farblos  und  glatt. 

Breit  5—11  (i,  lang  50  fi. 
Um   Proskau   im    Wilhelmsberger    Walde  und   in   einem  Graben   bei  Neu- 
hammer; auf  der  Eule  an  der  Seite  nach  Stein-Kunzendorf  zu. 

256.  C.  runcidum  Ralfs.  Sehr  lang  cylindrisch,  wenig  gekrümmt, 
24 — 30 mal  so  lang  als  breit;  an  den  Enden  etwas  verdünnt,  und  abge- 
rundet oder  abgestutzt;  die  farblosen  Endbläschen  sehr  klein;  Zellhaut 
gelblich,  längs  gestreift.     Zygosporen  kugelig,  glatt. 

In  Bezug  auf  Dicke  der  Zellhaut  und  Länge  der  Zelle  sehr  veränderlich. 
Breit  11—12  fi. 

Um  Breslau  in  der  Oder,  in  einem  Graben  zwischen  Kleinburg  und  Olta- 
schin,  bei  Schwoika;  um  Falkenberg  im  Sangow-Teich  und  im  Turliske-Teich 
bei  Tillowitz  ;  Weigelsdorf,  Kreis  Reichenbach. 

257.  C.  macilentum  Breb.  Sehr  lang  cylindrisch,  wenig  gekrümmt, 
20 — 40 mal  so  lang  als  breit;  an  den  Enden  verdünnt  und  abgerundet; 
Zellhaut  glatt,  farblos  oder  gelblich,  mit  1  —  4  Querstreifen.  Zygosporen 
kugelig,  glatt. 

Breit  12,5  (i. 
Um  Breslau  bei  Gabitz ;  Buchitz  bei  Löwen ;  am  Ollschow-Teich  bei  Tillo- 
witz, Kr.  Falkenberg;  Gräulich,  Kr.  Bunzlau. 

258.  C.  gracile  Breb.  Lang  cylindrisch,  20 -30 mal  so  lang  als  breit, 
an  den   abgestumpften   Enden  etwas  gekrümmt  und  wenig  verdünnt,  sonst 


138 

fast  ganz  grade;  Endbläsehen  nicht  scharf  begrenzt;  Zellhaut  ganz  glatt 
und  farblos.  Zygosporen  fast  quadratisch,  mit  abgerundeten  Ecken,  die  meist 
mit  je  einem  Stachel  besetzt  sind. 

Zelle  5—6  fi  breit. 

Zygosp.  28-30  (i  lang,  22  (i  breit. 
In   einem  Graben  am   Przyschetzer  Teich   bei    Proskau;    in   der  Tschocke 
bei  Liegnitz;  Lomnitz  bei  Hirschberg. 

259.  C.  didymotocum  Corda.  Breiter  cylindrisch  als  die  vor.,  wenig 
gekrümmt,  6 — 12mai  so  iang  als  breit;  nach  den  Enden  hin  allmählich 
verdünnt  und  grade  abgestutzt;  Endbläschen  deutlich,  mit  vielen 
Körnchen;  Zellhaut  gelblich,  mit  feinen  Längsstreifen. 

Breit  30—32  (i. 
Tannenberg,  Kr.  Reichenbach ;  Quitzdorf,  Kr.  Rothenburg ;  Jauernick  in  der 
Ober-Lausitz. 

**  Zellen  wenig  gebogen:  die  Rückenseite  mehr  oder  weniger  convex,  die  Bauchseite  fast 
gradlinig ;  von  der  Mitte  nach  den  Enden  allmählich  bedeutend  verdünnt.  Zygosporen 
kugelig,  glatt. 

260.  C.  Lannla  Ehrb.  Halbmondförmig,  5  —  6mal  so  lang  als  breit; 
Enden  auf  I/4  der  grössten  Breite  verdünnt,  halbkugelig  abgerundet; 
Endbläschen  deutlich,  mit  vielen  Körnchen;  Zellhaut  glatt. 

Breit  80—110  (i. 
Um  Breslau  in  Wasserlöchern  an  der  Oder  vor  dem  zoologischen  Garten, 
bei  Gabitz,    Schwoika   und  Karlowitz;   Poln.-Leipe  bei  Löwen;    bei  Tillowitz 
und  Ellguth-Tillowitz;  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz;  Gr.-Krausche  bei  Bunz- 
lau;  Stein-Kunzendorf  im  Eulengebirge. 

261.  C.  acerosum  Ehrb.  Kleiner,  schlanker,  und  weniger  gekrümmt, 
als  vor.,  gewöhnlich  12 — 15 mal  so  lang  als  breit;  Enden  auf  Y5  der  grössten 
Breite  verdünnt,  spitz  abgerundet;  Endbläschen  klein,  viele  Körnchen  ein- 
schliessend;  Zellhaut  meist  deutlich  gestreift. 

Variirt  sehr  in  den  Dimensionen  und  in  der  Streifung  der  Zellhaut. 
Breit  20—50  fi. 

Um  Breslau  vor  dem  Ohlauer  Thor,  bei  Gabitz,  Kleinburg,  Oswitz,  Karlo- 
witz, Schwoika  und  Domatschine;  in  den  Steinbrüchen  von  Prieboru  und  bei 
Friedersdorf  bei  Strehlen;  um  Proskau  am  Nadimatz- Teich,  bei  Neuhammer 
und  bei  Ellguth;  am  Ollschow-Teich  bei  Tillowitz;  Bralin,  Kr.  Poln.-Warten- 
berg;  Tannenberg  und  Langenbielau,  Kr,  Reichenbach. 

262.  C.  turgidum  Ehrb.  Sehr  wenig,  doch  auch  auf  der  Bauchseite 
gekrümmt,  etwa  10 — 12 mal  so  lang  als  breit;  nach  den  Enden  sehr 
wenig  verdünnt,  doch  vor  denselben  auf  der  Rückenseite  plötz- 
lich eingebogen  und  in  ein  vorgezogenes,  abgerundetes  Ende  auslaufend; 
Endbläschen  klein,  mit  vielen  Körnchen;  Zellhaut  gelblich  gefärbt  und  deut- 
lich gestreift. 

Breit  65—74  fi. 
Am  Kreuzberg  bei  Jauernick  in  der  Ober-Lausitz. 

263.  C.  attenuatum  Ehrb.  Schmal  cylindrisch,  12— 15 mal  so  lang 
als  breit;  nach  den  Enden  hin  unmerklich  verdünnt,  vor  denselben 
plötzlich    zu    einer    dünnen,    aufgesetzten   Spitze    zu  sammenge- 


139 

zogen;    Endbläschen    ziemlich    weit    vom    Ende    entfernt.      Zellhaut    mit 
deutlichen  Längsstreifen  versehen. 

Breit  34—42  ft. 
Poln.-Leipe  bei  Löwen;  zwischen  Görlitz  und  Biesnitz. 

264.  C.  strigosum  Breb.  Lang  spindelförmig,  an  den  Enden  wenig 
gebogen,  16 — 24mal  so  lang  als  breit,  von  der  Mitte  nach  den  Enden 
allmählich  verdünnt,  an  denselben  spitz  abgerundet;  Endbläschen  klein, 
und  undeutlich.     Zellhaut  farblos  und  glatt. 

Breit  10—17  [i,  lang  160—370  fi. 
Um  Breslau:  in  Gräben  zwischen  Zedlitz  und  Pirscham,  und  bei  Gabitz. 

***  Zellen  mehr  oder  weniger  sichelförmig  gebogen :  Rücken-  und  Bauchseite  nach  derselben 
Richtung  convex;  Enden  allmählich  verdünnt.    Zygosporen  kugelig  oder  eckig, 
f  Zellen  in  einem  flachen  Bogen  gekrümmt. 

265.  C.  Striolatum  Ehrb.  Leicht  gekrümmt;  8  — 16 mal  so  lang  als 
breit,  Enden  auf  Vs  —  V4  ^^^  grössien  Breite  verdünnt,  abgestutzt;  End- 
bläschen ziemlich  gross,  mit  vielen  Körnchen;  Zellhaut  bräunlich,  deut- 
lich längs  gestreift.     Zygosporen  kugelig,  glatt. 

a.  genuinum  nob.      Zelle   8— I2mal    so   lang    als    breit,    Zellhaut  mit 
zarten  Längsstreifen. 

b.  elongatum  Rabh.      Schlanker,    12 — 16mal    so    lang    als    breit,    mit 
stärkeren  Längsstreifen.        Breit  30—48  ft. 

Karlowitz  bei  Breslau;  in  einem  Graben  bei  Przyschetz  bei  Proskau; 
Buchitz  bei  Löwen;  am  Üllschow-Teich,  im  Turliske-  und  Hammer-Teich  und 
in  einem  Teich  an  der  Steinau  bei  Tillowitz;  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz; 
Hosenitz  bei  Bunzlau;  Pinke  bei  Hoyerswerda;  bei  Görlitz;  in  den  Elbquellen 
im  Riesengebirge.  —  Die  var.  b.  bei  Karlowitz,  Proskau,  Poln.-Leipe  bei  Löwen, 
Stein-Kunzendorf  im  Eulengebirge. 

266.  C,  COStatam  Corda.  Spindelförmig,  mehr  oder  weniger  gekrümmt, 
6 — 8 mal  so  lang  als  breit;  Enden  allmählich  bis  auf  1/3  der  grössten  Breite 
verdünnt,  abgestutzt;  Endbläschen  gross,  mit  vielen  Körnchen;  Zell  haut 
gelb  oder  braun,  mit  5  (seltener  6  —  8)  dicken  Längsrippen  auf 
jeder  Seite.     Zygosporen  kugelig  oder  eiförmig,  glatt. 

Zellen       63—  74  jtt  breit. 
Zygosp.  100—120  {i  breit. 
Am  Nadimatz-Teich  bei  Proskau;  im  Turliske-Teich  bei  Tillowitz;    Poln.- 
Leipe  bei  Löwen;  Pinke  bei  Hoyerswerda;  Golssen  in  der  Nieder-Lausitz. 

267.  C.  lineatam  Ehrb.  Wenig  gekrümmt,  sehr  lang  gezogen,  24 — 30- 
mal  so  lang  als  breite  in  der  Mitte  gleichmässig  cylindrisch,  an  den 
Enden  allmählich  verdünnt  und  abgerundet;  Endbläschen  klein  und 
undeutlich,  vom  Ende  entfernt,  mit  10—12  Körnchen;  Zellhaut  gelblich, 
fein,  aber  deutlich  längs  gestreift.  Zygospore  doppelt,  rund,  mit  sehr 
dicker  Membran.  Zelle  28—34  ^i  breit. 

Poln.-Leipe  bei  Löwen;  Tannenberg,  Kr.  Reichenbach. 

268.  C.  decorum  Breb.  Leicht  gekrümmt,  12— 16malso  lang  als  breit; 
von  derMitte  nach  denEnden  allmählich  auf  V4  —  V5  der  grössten 
Breite  verdünnt  und  abgestutzt;  Endbläschen  wie  bei  vor.,  Zellhaut 
sehr  fein  gestreift.     Zygospore  eckig. 

Zelle  34—41  ft  breit. 
In  einem  Graben  hinter  Pilsnitz  bei  Breslau. 


140 

269.  C.  acutum  Breb.  Leicht  gekrümmt,  6— 12mal  so  lang  als  breit; 
von  der  Mitte  nach  den  Enden  allmählich  in  eine  feine,  abgestumpfte 
Spitze  verdünnt;  Zellhaut  farblos  und  glatt.     Zygosporen  eckig. 

Zelle  9,5  —  11  fi  breit. 
Um  Breslau   bei   Karlowitz,   Pilsnitz   und   Domatschine;   in   einem   Graben 
bei  Neuhammer  bei  Proskau. 

270.  C.  Cornu  E  h  r  b.  Dem  vor.  ähnlich,  doch  v  i  e  1  s  c h  1  a n  k  e  r ,  20—30  mal 
so  lang  als  breit,  Enden  etwas  verdünnt,  lang  ausgezogen  und  farblos,  abge- 
stutzt; Zellhaut  farblos  und  glatt;  Zygosporen  viereckig. 

Zelle  6—7  (i  breit. 
Bei  Schiedlow  und  Tillowitz  Kr.  Falkenberg;  im  Kunitzer  See  bei  Liegnitz. 

271.  C.  subtile  Breb.  Weniger  schlank,  aber  viel  kleiner  als  die 
vor.,  etwa  12mal  so  lang  wie  breit,  nach  den  Enden  allmählich  scharf 
zugespitzt;  einem  Rhaphidium  ähnlich. 

Zelle  2,8—3,5  (i  breit. 
In  einem  Teich  zwischen  Kleinburg  und  Oltaschin  bei  Breslau. 

+t  Zellen  stark,  mitunter  bis  halbkreisförmig  gekrümmt. 

272.  C.  Dianae  Ehrb,  Stark  gekrümmt,  von  der  Mitte  nach  den  Enden 
allmählich  verdünnt  und  zugespitzt  ;Endb  lasche  nnichtdeutlichbegrenzt; 
Zellhaut  farblos  oder  gelblich,  mit  feinen  Längsstreifen  und  einer 
Querbinde  in  der  Mitte.     Zygosporen  kugelig,  glatt. 

Zelle  18 — 23  fi  breit,  Entfernung  der  Enden  von  einander  etwa  10  mal  so  gross. 
Durchm,  der  Zygosp.  36  (i. 

Um  Breslau  bei  Marienau,  Oswitz  und  Karlowitz;  bei  Ellguth-Tillowitz ; 
in  der  Tschocke  bei  Liegnitz;  Tannenberg,  Kr.  Reichenbach;  Lomnitz  bei 
Hirschberg, 

273.  C  acuminatum  Kg.  Dem  vor.  sehr  ähnlich,  etwas  grösser, 
weniger  gekrümmt,  Enden  spitz,  Endbläschen  deutlich  abgegrenzt, 
Zellhaut  mit  noch  feineren  Längsstreifen  oder  ganz  glatt. 

Breit  28  /u-,  Entfernung  der  Enden  von  einander  etwa  12  mal  so  gross. 
Um  Breslau:    in  Gräben   bei  Gabitz  und   hinter   Zedlitz;  um   Proskau:   in 
Gräben  am  Nadiraatz-Teich  und  bei  Ellguth. 

274.  C.  Jenneri  Ralfs.  Stark  gekrümmt,  nach  den  Enden  wenig 
verdünnt,  6 — 8mal  so  lang  als  breit;  Enden  breit  abgerundet,  End- 
bläschen gross  mit  vielen  Körnchen;  Zell  haut  farblos  und  glatt. 

Breit  14  fi. 
In  der  Tschocke  bei  Liegnitz;  um  Proskau   in  Gräben  im  Wilhelmsberger 
Walde  und  am  Przyschetzer  Teich;  in  einem  Teich  an  der  Steinau  bei  Tillo- 
witz, Kr.  Falkenberg. 

275.  C.  Venus  Kg.  Halbkreisförmig  gekrümmt,  8  — 12 mal  so 
lang  als  breit,  nach  den  Enden  allmählich  in  feine  Spitzen  verdünnt; 
Endbläschen  deutlich;  Zellhaut  farblos  und  glatt;  Chlorophyll  nicht  in  deut- 
lichen Bändern. 

Breit  8—10  fi. 
Um  Breslau  bei  Pilsnitz;  um  Tillowitz  im  Turliske-Teich  und  bei  Ellguth; 
Buchitz  bei  Löwen;  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz. 


141 

276.  C.  parvulum  Näg.  6  — 8  mal  so  lang  als  breit,  etwas  weniger 
gebogen  und  kräftiger,  P^ndbläschennach  denEnden  zunichtbegrenzt; 
Chlorophyll  in  deutlichen  Bändern.     Sonst  wie  vor. 

Breit  12  ^. 
Um  Breslau :  in  Wasserlöchern  an  der  Oder  vor  dem  zoologischen  Garten, 
in  Gräben  bei  Gabitz  und  hinter  Zedlitz;  um  Strehlen  bei  den  Prieborner 
Marmorbrüchen ;  um  Proskau :  im  Neuhammer-Teich,  im  Teiche  und  an  einer 
Mühlrinne  in  Ellguth,  in  einem  Graben  am  Przyschetzer  Teich;  im  Turliske- 
Teich  bei  Tillowitz. 

****  Zellen  sichelförmig  gekrümmt,  wie  bei  ***,  doch  ist  die  Bauchseite  durch  eine  mehrmals 
gebogene  Linie  begrenzt,  sodass  in  der  Mitte  der  Zelle  ein  mehr  oder  weniger  gewölbter 
Bauch  hervortritt,  während  die  Enden  allmählich  verdünnt  sind.  Zygosporen  kugelig,  glatt. 

277.  C.  Ehrenbergii  Menegh.  Rückenseite  ein  Kreisbogen,  wie  bei 
den  folgenden,  Mitte  der  Zelle  breit  angeschwollen,  Enden  stark 
verdünnt,  abgerundet;  Zellhaut  farblos  und  glatt.  Unterscheidet  sich 
von  C.  Lunula  Ehrb.  nur  durch  die  bauchig  hervortretende  Zellmitte. 

Breit  80—110  (i,  5— 6  mal  so  lang. 
Kaltwasser,   Kreis  Lüben;   Gr.-Krausche   bei  Bunzlau;   Tannenberg,   Kreis 
Reichenbach. 

278.  C.  moniliferum  Ehrb.  Von  der  Gestalt  des  vor.,  nur  etwas  schlanker 
und  im  Ganzen  kleiner,  6 — 9 mal  so  lang  als  breit;  Zellhaut  glatt  oder  gestreift. 

a.  genuinum  nob.     Enden  abgestutzt  oder  breit  abgerundet;   Breite  der 
Zelle  46—55  ii. 

b.  minus  Kg.     Kleiner,  Enden  scharf  zugespitzt. 

Um  Breslau  bei  Zedlitz,  Oswitz,  Nimkau  und  Kanth;  im  Teiche  von 
Ellguth-Proskau ;  die  var.  b.  bei  Jauernick  in  der  Ober-Lausitz. 

279.  C.  Leibleinii  Kg.  Dem  vorigen  ähnlich,  jedoch  kleiner,  stärker 
gekrümmt,  und  mit  zugespitzten  Enden  versehen;   Zellhaut  glatt. 

Breit  40—60  fi. 
Um  Breslau  bei  Karlowitz,  Schwoika  und  in  der  Schallune  bei  Brocke;  im 
Hammerteich    bei    Tillowitz;    Gr.-Krausche    bei    Bunzlau;     Tannenberg,    Kr. 
Reichenbach. 

*****  Zellen  mehr  oder  weniger  gekrümmt,  Bauchseite  angeschwollen  wie  bei  ****,  die  Enden 
jedoch  in  lange,  farblose  Schnäbel  ausgezogen.     Zygosporen  eckig. 

280.  C.  rostratum  Ehrb.  Leicht  gekrümmt,  das  dünn  ausgezogene 
Ende  weniger  als  die  Hälfte  der  Zellhälfte  einnehmend;  Zellhaut 
gelb  oder  bräunlich,  mit  dichten  Längsstreifen, 

Zelle  in  der  Mitte  23—40  fi  breit. 
Enden  5  ^i 

Um  Breslau  bei  Zedlitz,  Gabitz,  Oswitz  und  Karlowitz;  um  Proskau  in 
Gräben  am  Nadimatz-Teiche,  im  Wilhelmsberger  Wald  und  bei  Ellguth;  um 
Tillowitz  im  Turliske-Teich,  in  Gräben  am  Hammerteich  im  Tillowitzer  Schloss- 
park und  bei  Ellguth;  Poln.-Leipe  bei  Löwen;  Gr.-Krausche  bei  Bunzlau. 

281.  C.  Kützingii  Breb.  In  der  Mitte  gerade,  die  haarförmig 
feinen  hyalinen  Enden  an  der  Spitze  gebogen,  die  Hälfte  der  Zellhälften 
einnehmend;  sonst  wie  vor. 

Zelle  in  der  Mitte  17  jw.  breit,  bis  30  mal  so  lang. 
Enden  2  ii 
In  Gräben  Im  Wilhelmsberger  Walde  bei  Proskau;  Buchitz  bei  Löwen, 


142 

282.  C.  setaceum  Ehrb.  Fast  grade,  die  haarförmig  ausgezogenen 
Enden  etwa  2/g  —  3/^  der  Zellhälften  einnehmend;   sonst  wie  vor, 

Zelle  in  der  Mitte  10—11  fi  breit. 
Enden  2  [i       * 

Um  Breslau  bei  Karlowitz. 

II.  Die  Zellen  sind  in  der  Mitte  deutlich  eingeschnürt,  aber  nur  so  tief,  dass 
das  Verbindungsstück  der  beiden  Hälften,  der  Isthmus,  (meist  bedeutend)  mehr 
als  halb  so  breit  ist,  als  die  Zelle  in  ihrer  grössten  Breite.  Querschnitt 
der  Zellen  kreisförmig. 

(D  e  s  in  i  diene  c  o  nstr  iclae.) 

81.  Gatt.  Calocylindrus  D.By.  (erw.). 
Zellen  grade,    cylindrisch,    an  den  Enden    abgerundet  oder 
abgestutzt;  Zellhälften  vor  der  Einschnürung  weder  ange- 
schwollen noch  längs  gefaltet;  Chlorophyllmasse  wandstän- 
dig oder  axil. 

*  Chlorophyllmasse  wandständig. 

{Pleurotaeniopsis  Lundell.  z.  Tb.) 

283.  C.  turg-idus  (Breb.)  (Pleurotaenium  turgidum  D.By.),  Zelle 
oblong,  2^l2,ma.\  so  lang  als  breit,  in  der  Mitte  durch  eine  stumpfwinklige 
Furche  eingeschnürt;  Zellhälften  nach  den  Enden  allmählich  verdünnt,  plötzlich 
breit  abgerundet;  Zellhaut  granulirt. 

Breit  etwa  100  fi. 
Um  Breslau  bei  Oswitz;  Tannenberg,  Kr.  Reichenbach. 

284.  C.  Cohnii  nov.  sp.  Zelle  oblong,  2 mal  so  lang  als  breit,  durch 
eine  abgerundete  Furche  eingeschnürt;  Zellhälften  an  der  Basis  cylindrisch, 
dann  allmählich  halbkugelig  abgerundet;  Zell  haut  mit  Ausnahme  des 
Isthmus  dicht  mit  halbkugeligen  Warzen  besetzt. 

Lang  140  ft,  breit  68  (i. 
Isthmus  58  ft  breit. 
Im  Turüske-Teich  bei  Tillowitz,  Kr.  Falkenberg. 

285.  C.  Ralf sii  (K  g.)  fCosmarium  cylindricum  Ralfs).  Zelle  c y  1  i  n  d  r  i  s  c  h , 
etwa  2 mal  so  lang  als  breit;  Zellhälften  von  der  Mitte  nach  den 
Enden  etwas  verbreitert,  sehr  flach  abgerundet  oder  abgestutzt;  Zell- 
haut mit  halbkugeligen  Warzen  besetzt. 

Breit  (an  den  Enden)  24  ft,  lang  40  /(t. 
Um  Breslau  bei  Karlowitz. 
**  Clilorophyllmasse  axil. 

28('.  C.  minutus  (Ralfs)  fPenium  minutum  Cleve).  Zelle  cylindrisch, 
5 — 7  mal  so  lang  als  breit,  in  der  Mitte  plötzlich,  aber  seicht  eingeschnürt, 
an  den  wenig  verdünnten  Enden  abgestutzt;    Zell  haut  glatt. 

Breit  11—16  /i. 
Auf  den  Seefeldern  bei  Reinerz. 

287.  C.  Cylindrus  Näg.   fPenium  Cylindrus  Breb.),     Zelle  cylindrisch, 

3 5mal  so  lang  als  breit,  in  der  Mitte  wenig,  aber  deutlich  eingeschnürt, 

an    den   Enden    abgeflacht;    Zell  haut    deutlich  granulirt,      Zygosporen 
kugelig,  glatt. 


143 

a.  genuinus  nob.     Die  Punkte  auf  der  Zellhaut  in  Längsreihen  geordnet. 

b.  silesiacus  n.  var.     Zellhaut  unregelmässig  dicht  punktirt, 

Zelle  13—20  (i  dick. 
Durchra.  der  Zygosp.  20  (i. 
Nur  die  Form  b  in  Gräben  am  Przyschetzer  Teich  bei  Proskau. 

288.  C.  Palangula  (Breb.)  {Cosmarium  Falangula  Br eh.).  Zelle  cylin- 
drisch,  etwa  3mal  so  lang  als  breit,  an  den  Enden  abgestutzt  oder  flach 
zugerundet;   Zellhaut  mit   reihenweis   gestellten  Punkten   besetzt. 

Breit  12—15  ,u. 
Auf  den  Seefeldern  bei  Reinerz;  in  den  Eibquellen  im  Riesengebirge. 

289.  C.  Cucurbita  (B  r  e  b.)  (Cosmarium  Cucurbita  Br^b.).  Zelle  oblong, 
etwa  2mal  so  lang  als  breit,  an  den  Enden  abgerundet;  Zellhaut  punktirt. 

Breit  22—25  (i. 
Um  Breslau  bei  Karlowitz  und  Schwoika;  um  Proskau  am  Nadimatz-Teich 
und   an  einer  Mühlrinne   in  Ellguth;   bei   Stein -Kunzendorf  im  Eulengebirge; 
in  Lachen  auf  dem  Drehberg  im  Gesenke ;  in  den  Eibquellen  im  Riesengebirge. 

290.  C.  curtus  (Breb.)  (Cosmarium  curtum  Breb.).  Zelle  spindelförmig- 
oblong,  etwa  2  mal  so  lang  als  breit,  an  den  Enden  spitzer  zugerundet  als 
vor.,  Zellhaut  glatt. 

Breit  26  (i. 
Am  Galgenberg  bei  Strehlen ;  an  nassen  Felsen  unter  dem  Wölfelsfall  und 
an  der  Gr.  Strohhaube  bei  Silberberg. 

291.  C.  counatus  (Breb.)  (Cosmarium  connatum  Breb.).  Zelle  kurz 
und  dick  cylindrisch,  durch  eine  ziemlich  tiefe  und  weite,  nach  innen  abge- 
rundete Furche  eingeschnürt,  etwa  IV2— 2mal  so  lang  als  dick;  Enden  breit 
abgerundet,  Zellhälften  fast  kugelig  mit  abgeflachter  Basis;  Zell- 
haut deutlich  granulirt. 

Breit  45—75  fi,  lang  70-102  (i. 
Isthmus  35 — 50  ^  breit. 
Karlowitz  bei  Breslau;  im  Neuhammerteich  bei  Proskau;  in  der  Tschocke 
bei  Liegnitz. 

292.  C.  annulatus  Näg.  (Penium  annulatuin  Archer).  Zelle  cylindrisch, 
2V2~3mal  so  lang  als  breit,  in  der  Mitte  leicht  eingeschnürt,  an  beiden  Enden 
abgeflacht  oder  flach  abgerundet.  Zell  haut  mit  einfachen  Warzen 
besetzt,  die  in  meist  6  —  8  ringförmige  Querreihen  auf  jeder 
Zellhälfte  geordnet  sind. 

Breit  20  fi. 
In  den  Eibquellen  im  Riesengebirge. 

82.  Gatt.  Docidium  Breb. 

Zellen  grade,  cylindrisch,  lang  gestreckt,  an  den  Enden 
abgestutzt;  Zellhälften  vor  der  mittleren  Einschnürung 
angeschwollen  und  dort  mit  längs  gefalteter  Mem- 
bran versehen.  Farblose  Endbläschen  mit  tanzenden 
Körnchen  nicht  vorhanden;  Chlorophyll  axil  gestellt. 


144 

293.  D.  Baculum  Breb.  Lang  cylindrlsch,  mit  gradlinigem  Rande 
nach  den  Enden  leicht  verdünnt  oder  gleichmässig  dick,  breit  abgestumpft, 
10 — 20 mal  so  lang  als  breit;  Zellhaut  glatt  und  farblos. 

Breit  14—22  (i. 
Um  Breslau  hinter  Oswitz  und  bei  Nimkau;  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz; 
Gr.-Krausche  bei  Bunzlau. 

294.  D.  dilatatum  Lund.  (Pleurotaenmm  dilatatum  Cleve).  Lang  cylin- 
drlsch, nach  den  Enden  nicht  oder  wenig  verdünnt,  15 — 20  mal  so  lang  als 
breit;  Mitteleinschnürung  ohne  vorspringende  Leiste;  Zellhälften  durch 
g  1  e  i  c  h  m  ä  s  s  i  g  e  Einschnürungen  mit  welligem  Rande,  am  Scheitel 
etwas  verbreitert  und  flach  abgestutzt. 

Breit  15—18,5  /i. 
Nach  Rabenhorst  bei  Hoyerswerda  aufgefunden. 

83.  Gatt.  Pleurotaenium  Näg. 
Zellen  grade,  cylindrisch,  lang  gestreckt,  an  den  Enden  abge- 
stutzt-, Zellhälftenvor  der  Einschnürung  angeschwollen, 
die  Membran  aber  nicht  längs  gefaltet;  an  beiden  Enden 
je  ein  farbloses  Endbläschen  mit  tanzenden  Körnchen  vor- 
handen, wie  bei  Closterium ;  Chlorophyll  wandständig. 

295.  P.  Trabecula  Näg.  Lang  cylindrisch,  8— 20 mal  so  lang  als  breit; 
Zellhälften  von  der  Basis  nach  den  Enden  allmählich  verdünnt, 
oder  etwas  verdickt,  an  den  Enden  breit  abgestutzt,  ohne  Wärzchen; 
über  der  Basalanschwellung  oft  noch  eine  leichte  wellige  Einschnürung;  Zell- 
haut glatt.     Zygosporen  kugelig,  glatt,  von  einer  Schleimhülle  umgeben. 

Breit  25—35  [i,  lang  180—450  ^i. 
Um  Breslau  bei  Gabitz,  Schwoika,  Pilsnitz  und  Ransern;  um  Strehlen  bei 
den  Prieborner  Marmorbrüchen;  um  Tillowitz  in  Gräben  im  Schlosspark,  im 
Turliske-,  Hammer-  und  Ollschow-Teich  und  in  einem  Teiche  an  der  Steinau; 
in  einem  Teich  bei  Arnsdorf  im  Hirschberger  Thale;  bei  Hoyerswerda  und 
Golssen  in  der  Nd.-Lausitz. 

296.  P.  nodulosum  DBy.  (P.  crenidatum  Rabh.)  Robuster  als  vor., 
8—20  mal  so  lang  als  breit,  die  Mittcleinschnürung  mit  einer  vorspringenden 
braunen  Leiste  umgeben;  jede  Zellhälfte  noch  mehrmals  leicht  ein- 
geschnürt, und  daher  einen  w e lligen  Rand  zeigend;  Enden  flach 
abgestutzt,  ohne  Wärzchen  (manchmal  sind  solche  an  einem  Ende  vorhan- 
den); Zellhaut  farblos,  deutlich  granulirt. 

Breit  40—60  jü. 
Um  Breslau  bei  Oswitz,   Pilsnitz  und  Kawallen;   Buchitz   bei  Löwen;    um 
Falkenberg  im  Sangovv-Teich  und  im   Hammer-  und  Turliske-Teich  bei  Tillo- 
witz;   in   der  Tschocke   bei  Liegnitz;    Tannenberg,    Kr.    Reichenbach;    Stein- 
kunzendorf    im  Eulengebirge. 

297.  P.  coronatnm  Rabh.  Dem  P.  Trabecula  ähnlich;  8— 15  mal  so 
lang  als  breit,  Mitteleinschnürung  mit  einer  dünnen,  vorspringenden  Leiste 
versehen;    Zellhälften   an   der  Basis   wenig   angeschwollen,    oft  einige   leichte 


145 

wellige  Einschnürungen  zeigend,    nach    den  Enden    wenig  oder   gar  nicht  ver- 
schmälert,   der  Rand   der  oberen  Abflachung  an   beiden  Enden  mit 
je  10 — 12  stumpfen  Warzen  besetzt;  Zellhaut  glatt  oder  punktirt. 
Breit  30—58  pi,  lang  bis  540  (i. 
Im  Turliske-Telch  bei  Tillowitz. 

298.  P.  Flotowii  Rabh.  Kräftig,  in  der  mittleren  Einschnürung  ohne 
Leiste,  8  — 10 mal  so  lang  als  breit;  Zellhälfte  über  der  Basalanschwellung  erst 
verbreitert,  dann  gegen  die  Spitze  allmählich  verdünnt;  Enden  breit  abgestutzt; 
Zellhaut  mit  stacheligen  Warzen  besetzt. 

Breit  80  (i. 
Bei  Hirschberg. 

84.  Gatt.  Tetmemorus  Ralfs. 
Zellen   cylindrisch,    an   den  Enden  zusammengedrückt,    oder 
spindelförmig,    an    den   Enden    abgerundet    und    daselbst    mit 
einem  seh  malen  spalten  förmigen  Einschnitt  versehen; 
Chlorophyllraasse  axil.     Zygosporen  kugelig,  glatt. 

299.  T.  Brebissonii  Ralfs.  Zelle  von  vorn  gesehen  cylindrisch, 
mit  schmalem  Spalt  an  den  Enden,  von  der  Seite  gesehen  spindelförmig, 
5 — Gmal  so  lang  als  breit,  mit  abgerundeter,  rinnenförmiger  Einschnürung  in 
der  Mitte;  Zell  haut  mit  Längs  reihen  von  Punkten  besetzt. 

Breit  17-30  fi. 
In  Lachen  auf  dem  Drehberg  im  Gesenke;    in   den  Elbquellen   im  Riesen- 
gebirge. 

300.  T.  laevis  Ralfs.  Von  der  Gestalt  des  vor.,  aber  kleiner;  4  mal 
so  lang  als  breit;  Zellhaut  ganz  glatt. 

Breit  20—25  (x. 
Auf  dem  Rücken  der  Eule  oberhalb  Stein -Kunzendorf;   in  den  Elbquellen 
im  Riesengebirge. 

301.  T.  granulatns  Ralfs.  Zelle  von  vorn  und  von  der  Seite 
gesehen  spindelförmig,  grösser  als  die  vor.,  r)mal  so  lang  als  breit,  mit 
sehr  seichter  Mitteleinschnürung;  Zellhaut  un regelmässig  granulirt. 

Breit  39—56  fx. 
Lira  Breslau  bei  Karlowitz  und  Lissa;    in  Gräben   am  Nadimatz-Teich  bei 
Proskau;  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz  ;  Bralin  Kr.  Poln.- Wartenberg;  Tannen- 
berg Kr.  Reichenbach;  in  den  Elbquellen  im  Riesengebirge. 

302.  T.  minntus  D.  By.  Von  der  Gestalt  des  vor,,  aber  kleiner  und 
nur  3 mal  so  lang  als  breit;  Zellhaut  glatt. 

Breit  19  (i,  lang  55  (i. 
Karlowitz  bei  Breslau,  mit  vor. 

III.  Die  Zellen  sind  durch  eine  tiefe  Mitteleinschnürung  in  zwei  Hälften  getheilt, 
höchstens  2— 3  mal  so  lang  als  breit;  S  che  itelansichtnui- selten  kreisförmig, 
meistoval,  elliptisch,  oftmit  Buckeln  versehen,  drei-  odervieleckig, 
(Desmidieae  incisae.) 

85.  Gatt.  Cosmarium  Cor  da. 
Zellen  im  Umfang  oblong  oder  rundlich,   oft  am  Rande  aus- 
gebuchtet, wellig  oder  gekerbt;  Enden  abgerundet  oder  abgestutzt, 

Krypt.  Flora  II.  10 


146 

aber  weder  ausgerandet  noch  mit  einem  spaltenför- 
migen  Ein  schnitt  versehen;  vom  Scheitel  gesehen  kreis- 
rund oder  oblong  oder  länglich  mitbeiderseits  bauchig 
angeschwollener  Mitte.  Chlorophyllkörper  entweder  in  jeder 
Zellhälfte  um  einen  oder  zwei  von  einander  getrennte  centrale 
Amylonkerne  gesammelt  und  von  hier  strahlig  ausgebreitet,  oder 
wandständig.  Zellhaut  glatt,  punktirt  oder  warzig,  aber  nicht 
mit  Stacheln  besetzt.  Zygosporen  meist  kugelig,  mit  Stacheln 
oder  Protuberanzen  besetzt;  selten  glatt  oder  eckig. 

*  Chlorophyll  wandstäKdig. 

303.  C.  ovale  Ralfs.  Zelle  X^/^mal  so  lang  als  breit,  oval,  an  den 
Enden  abgerundet,  mit  schmal  linealischer  Mitteleinsehnürung ;  Zellhälften  mit 
grader  Basis,  an  den  unteren  Ecken  wenig  abgerundet,  nach  oben  allmählich 
verschmälert;  Chlorophyll  in  jeder  Zellhälfte  in  4  breiten,  wand- 
ständigen Binden;  Zellhaut  deutlich  granulirt,  am  Rande  mit 
Reihen  von  grossen  Warzen  besetzt. 

Lang  150—170  ii,  breit  100  (i. 
Bei  Hoyerswerda. 

304.  C.  De  Baryi  Archer.  {Pleurotaenium  cosmarioides  D.  By.)  Zelle 
2 mal  so  lang  als  breit,  oblong,  mit  flachen,  fast  abgestutzten  Enden;  Mittel- 
einschnürung gleichmässig  linealisch.  Chlorophyll  in  wand  stand  igen,  am 
Rande  ausgezackten  Längs  st  reifen;  Zeilhaut  glatt  oder  fein 
punktirt. 

Lang  104—112  a,  breit  50—54  (i. 
dick  47 — 50  fi,  Isthmus  34—39  /u  breit. 
In  der  Tschocke  bei  Liegnitz. 

305.  C.  Cucumis  Co rda.  Zellen  P/s — 1^/4 mal  so  lang  als  breit,  Enden 
flach  abgerundet,  Chlorophyll  gleichmässig  die  Wand  von  innen 
bedeckend,  sonst  wie  vor. 

Lang  79—94  fi,  breit  46— 5G  .u, 
dick     30-40  .u,  Isthm.  25—32  (i  breit. 
An  einer  nassen  Mühlrinne  in  Ellguth-Proskau;    an   feuchten  Felsen  unter 
dem  Wölfelsfall  und  in  Weckelsdorf. 

**  Chlorophyllkörper  in  jeder  Zellhälfte  um  einen  oder  zwei  centrale  Kerne  gesammelt. 
•{•  Scheitelansicht  rundlich  oder  oval,  nicht  mit  bauchig  vortretender  Mitte. 
«.  Zellhaut  glatt  oder  punktirt. 

306.  C.  quadratum  Ralfs.  Zelle  2 mal  so  lang  als  breit,  im  Umfang 
fast  rechteckig,  mit  abgerundeten  Ecken,  Mitteleinschnürung  schmal  linealisch; 
Z  e  1 1  h  ä  1  f  t  e  n  quadratisch  mit  abgerundeten  Ecken,  Basis  grade,  Seiten 
etwas  concav,  Scheitel  abgeflacht,  ein  wenig  concav  oder  convex;  in  jeder  Zell- 
hälfte 2  Chlorophyllkerne.     Zellhaut  glatt. 

a.  genuinum  nob.     Scheitel  der  Zellhälften'gradlinig  abgeflacht  odei-  etwas 
concav. 

Lang  44 — 49  (x,  breit  25  «. 

b.  maiixs  Lundell.     Scheitel  der  Zellhälften  etwas  convex* 

Lang  60—64  /t*,  breit  32—34  fi, 
dick  28  [x,  Isthm.   14  fi  breit. 


147 

Die  Form  a  um  Breslau  bei  Karlowitz,  Schottwitz,  Ransern  und  Pilsnitz; 
in  der  Tschoeke  bei  Liegnitz;  b  im  Turliske-  und  Ollschow-Teich  und  in  einem 
Teich  an  der  Steinau  bei  Tillowitz  Kr.  Falkenberg;  bei  den  Marmorbrüchen 
von  Prieborn  bei  Strehlen. 

307.  C.  granatum  Breb,  Zellen  1 1/2 mal  so  lang  als  breit,  Mittelein- 
schnürung schmal  linealisch;  Z  ellhälften  trapez  o  id  isch,  mit  grader  Basis, 
abgerundeten  unteren  Ecken,  graden,  schräg  ansteigenden  convergirenden 
Seiten,  flach  abgestutztem  Scheitel,  spitzen  oberen  Ecken;  in  jeder  Zellhälfte 
l  Chlorophyllkern.     Zellhaut  glatt. 

Lang  30  (i,  breit  20  fL,  Isthm.  7 — 8  ft  breit. 
Um  Breslau  in  Wasserlöchern  an  der  Oder  vor  dem  zoologischen  Garten, 
bei  Karlowitz  und  Kawallen;    Buchitz  bei  Löwen;    bei   Tillowitz    Kr.   B^alken- 
berg  im  Ollschow-Teich  und  einem  Teich  an  der  Steinau. 

308.  C.  moniliforme  Ralfs.  Zellen  2 mal  so  lang  als  breit,  Mittelein- 
sehnürung  vom  Isthnuis  nach  aussen  zu  verbreitert;  Zellhälften  kugelrund, 
mit  schmalem  Isthmus  verbunden,  mit  je  einem  Chlorophyllkern;  Zellhaut 
glatt.     Zygospore  kugelig,  glatt. 

Lang  32—44  fi,  breit  16-22  fi. 
Durchm.  der  Zygosp.  37  (i. 
In   der  Tschoeke   bei   Liegnitz;    Buchitz   bei   Löwen;    in    der   „Oppahaut" 
der  Mitteloppaquelle  auf  dem  Leiterberg  im  Gesenke. 

309.  C.  bioculatum  Breb.  Zellen  ungefähr  so  lang  wie  breit,  Mittel- 
einschnürung vom  Isthmus  nach  aussen  allmählich  verbreitert; 
Zellhälfteu  niedergedrückt  oval,  mit  convexer  Basis,  kurzen  convexen 
Seiten,  flach  abgerundetem  Scheitel;  mit  je  einem  Chlorophyllkern;  Zellhaut 
glatt  oder  sehr  fein  punktirt.  Zygospore  kugelig,  mit  kegelförmigen 
Stacheln  besetzt. 

Zelle  17  fi  lang,  15—16  [i  breit,  Isthm.  4  ^  breit. 
Um  Breslau  bei  Zedlitz,    in  Wasserlöchern  an  der  Oder  vor   dem   zoolog. 
Garten,  bei  Kawallen  und  Nimkau;    Buchitz  bei  Löwen;   im  Hammerteich  bei 
Tillowitz  Kr.  Falkenberg;   in  der  Tschocke  bei  Liegnitz;   in   der  „Oppahaut" 
der  Mitteloppaquelle  auf  dem  Leiterberg  im  Gesenke. 

310.  C.  tamidum  Lundell.  Grösser  als  vor.;  Zelle  etwas  länger  als 
breit,  Mitteleinschnürung  schmal  linea lisch;  Z ellhälften  oval,  an 
der  Basis  flach,  am  Scheitel  breit  convex,  mit  je  einem  Chlorophyllkerne. 
Z  e  1 1  h  a  u  t  deutlich  punktirt. 

a.  genuinum  nob.      Zellhaut  in  der  Mitte  der  Zellhälften  stark  granulirt. 

b.  subtile  n.  var.    Zellhaut  überall  gleichmässig,  fein  aber  deutlich,  punktirt. 

Lang  33—37  ju-,   breit  28—32  ^a, 
dick  23  /i,  Isthmus  8 — 10  fi  breit. 
Nur  die    Form  b   im   Turliske-  und   Ollschow-Teich   bei   Tillowitz  Kreis 
Falkenberg. 

311.  C.  contractum  n.  sp.  Zelle  l'/anial  so  lang  als  breit,  Mittel- 
einsehnürung  von  dem  sehr  schmalen  Isthmus  nach  aussen  erwei- 
tert; Z ellhälften  oval  mit  convexer  Basis  und  convexem  Scheitel;  mit  je 
einem  Chloroj)hyllkern.     Zellhaut  deutlich  punktirt. 

Lang  35  («■,  breit  24  /u-,  Isthmus  7  (u,  breit. 
Im  Turliske-Teich  bei  Tillowitz  Kr.  Falkenberg. 

10* 


148 

312.  C.  tinctum  Ralfs.  (Sphaerozosma  tinctum  Rabh.)  Zelle  etwas 
länger  als  breit,  Isthmus  breit,  Mitteleinschnürung  nach  aussen 
bedeutend  erweitert;  Zellhälften  breit  oval,  mit  je  einem  Chloro- 
phyllkern und  glatter,  gelb,  bräunlich  oder  röthlich  gefärbter  Zell- 
haut.    Zygosporen  viereckig  und  glatt,  mit  haften  bleibenden  Zellhälften. 

Lang  10—14  /j,  breit  10—10,5  (u, 
Isthmus  7  |u.  breit. 
Um  Breslau  bei  Karlowitz;  Przyschetz  bei  Proskau. 

313.  C.  depressum  Lundell.  (Euastrum  [ TetracanthiumJ  depressum 
Nag.)  Zelle  so  lang  wie  breit,  oder  etwas  kürzer,  Mitteleinschnürung 
linealisch,  aussen  etwas  verbreitert;  Zellhälften  niedergedrückt 
oval,  mit  flacher  Basis,  abgerundeten  unteren  Ecken,  schräg  ansteigenden, 
etwas  convexen  Seiten,  breit  abgerundeten  oberen  Ecken  und  flachem  Scheitel; 
in  jeder  Zellhälfte  ein  Chlorophyllkern.     Zellhaut  deutlich  punktirt. 

Lang  37—40  ii,  breit  40—48  ^, 
dick  20—21  jLi,  Isthmus  12 — 15  |u,  breit. 
Im  Neuhammer-Teich  bei  Proskau. 

314.  C.  punctulatum  Breb.  Dem  vor.  ähnlich,  aber  kleiner;  Zell- 
hälften  nierenförmig,  am  Scheitel  etwas  abgeflacht,  Zellhaut  grob  punktirt. 
Zygosporen  kugelig,  mit  an  der  Spitze  3  —  4theiligen  Protuberanzen    besetzt. 

Zelle  23-33  ii  lang,  21—30  ^  breit, 
16  ft  dick,  Isthmus  10  ii  breit. 
Durchm.  der  Zygosp.  (ohne  Protub.)  36  ii. 
Karlowitz  bei  Breslau;  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz. 

315.  C.  Meneghinii  Breb.  Zelle  1  — lV2"ial  so  lang  wie  breit,  mit 
schmal  linealischer  Mitteleinschnürung;  Zellhälften  im  Umfang  halbkreisförmig 
oder  fast  viereckig,  Basis  grade,  Scheitel  flach,  grade  abgestutzt  oder 
leicht  concav,  Seiten  grade  oder  concav,  Ecken  abgerundet, 
schräg  abgestutzt  oder  leicht  eingebogen;  in  jeder  Zellhälfte  ein 
Chlorophyllkern.  Zellhaut  glatt  oder  fein  punktirt.  Zygosporen  kugelig,  mit 
kegelförmigen  Stacheln  besetzt,  —  Sehr  veränderlich. 

a.  genuinum  nob.  Zelle  1  —  I72™al  so  lang  als  breit,  Zellhälften  halb- 
kreisförmig, an  beiden  Seiten,  am  Scheitel  und  den  beiden  oberen 
Ecken  je  einmal  gleichmässig  wellig  eingebogen. 

Lang  24-34  (tt,  breit  20-22  ^i. 

b.  angulosum  Rabh.  Zelle  l'/2nial  so  lang  als  breit,  Zellhälften  fast 
quadratisch,  alle  vier  Ecken  schräg  abgestutzt,  Seiten  und  Scheitel  grade, 
selten  schwach  eingekerbt. 

Lang  28  ^t/,  breit  18  ft,  Isthm.  2  ^i  breit. 

c.  concinnum  Rabh.  Zelle  so  lang  wie  breit,  Zellhälften  fast  viereckig, 
mit  abgestutzten  oder  abgerundeten  Ecken. 

Lang  9—28  fi,  breit  9—26  fi. 

Isthmus  2,5 — 7  /u.  breit. 
Die  Form  a  um  Breslau  bei  Zedlitz,  Karlowitz  und  Kavvallen;  in  den  Prle- 
borner  Steinbrüchen  bei  Strehlen:  um  Proskau  am  Nadimatz-Teiche,  an  einer 
Mühlrinne  imd  im  Teiche  in  Ellguth;  im  Hammerteich  bei  Tillowitz  Kreis 
Falkenberg;  b  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz;  c  in  einer  sehr  kleinen  Form 
(C.  pygmaerim  Hantzsch)  in  Lachen  auf  (hm  Gr.  vSeeberg  im  Gesenke. 


149 

316.  C.  crenatum  Ralfs.  Zelle  l'/s— iVi"*^!  so  lang  als  breit,  mit 
gleichmässig  gekerbtem  Rande,  Mitteleinschnürung  schmal  linealisch, 
Enden  allmählich  breit  zugerundet;  jede  Zellhälfte  mit  11  — 14  Einkerbungen 
und  einem  Chlorophyllkern,  Zell  haut  fein  punktirt.  Zygospore  kugelig, 
mit  kurzen,  dicken,  in  2 — 3  Spitzen  auslaufenden  Protuberanaen  besetzt. 

Lang  53—58  .«,  breit  38  (U-. 
Karlowitz  bei  Breslau ;  Weigelsdorf  Kr.  Reichenbach ;   an  einer  Mfihlrinne 
bei  Ellguth-Proskau;    Dretschen    i.   d.  Ober -Lausitz;   an   nassen  Preisen  unter 
dem  Wölfelsfall.     Eine  kleinere  Form  in  den  Elbquellen  im  Riesengebirge. 

317.  C.  undulatum  Corda  Dem  vor.  ähnlich,  IVa— 2mal  so  lang  als 
breit,  Mitteleinschnürung  nach  aussen  allmählich  erweitert,  Rand  gewellt; 
in  jeder  Zellhälfte  zwei  Cblorophyllkerne;  Zellhaut  am  Rande  mit  deutliclien 
Punkten  besetzt.  Zygosporen  mit  längeren  und  dünneren,  am  Ende  2  —  o- 
gabeligen  Stacheln  besetzt. 

Lang  60  fi,  breit  44  (i. 
Um  Breslau  zwischen  Oswitz  und  Leipe,  und  bei  Karlowitz. 

318.  C.  venustum  Rabh.  Zelle  iVainal  so  lang  als  breit,  mit  schmal 
linealischer  Mitteleinschnürung;  Zellhälften  mit  grader  Basis,  abgerundeten 
Ecken,  etwas  convergirenden  Seiten  mit  je  zwei  gleich  grossen  wel- 
ligen Einbuchtungen,  und  abgestutztem,  leicht  eingebogenem  Scheitel;  in 
jeder  Zellhälfte  ein  Chlorophyllkern,     Zellhaut  glatt. 

Lang  33—40  fi. 
In  den  Elbquellen  im  Riesengebirge. 

319.  C.  ansatnm  Kg.  Zelle  2 mal  so  lang  als  breit,  Mitteleinschnürung 
breit,  aber  nicht  sehr  tief;  Zellhälften  mit  grader  Basis,  abgerundeten  unteren 
Ecken,  nach  oben  stark  verschmälert,  mit  schräg  ansteigenden  concaven 
Seiten,  abgerundeten  oberen  Ecken  und  flach  abgerundetem  Scheitel. 

Lang  58—62  (i. 
Um  Breslau  häufig;  bei  Liegnitz  und  Falkenberg. 

320.  C.  pyramidatum  Breb.  Zelle  ungefähr  IV^  —  2 mal  so  lang  als 
breit,  Mitteleinschnürung  schmal;  Zellhälften  mit  grader  oder  wenig  nieren- 
förmiger  Basis,  breit  abgerundeten  unteren  Ecken,  schräg  anstei- 
genden convergirenden  Seiten,  nicht  oder  wenig  abgerundeten  oberen 
Ecken  und  abgeflachtem  oder  abgestutztem  Scheitel;  in  jeder  Zell- 
hälfte zwei  Chlorophyllkerne.  Scheitelansicht  breit  elliptisch.  Zellhaut  punk- 
tirt oder  fein  granulirt. 

Lang  53—93  fi,  breit  60—70  [i. 
Isthmus  30—35  u  breit. 
Karlowitz  bei  Breslau ;  im  Sangow-Teich  bei  P'alkenberg ;  Tannenberg  Kr. 
Reichenbach;  Jenkendorf  Kr.  Rothenburg;  Dretschen  i.  d,  Ober-Lausitz. 

321.  C.  pachydermnm  Lundell.  Zelle  IVamal  so  lang  als  breit,  Mittel- 
einschnürung schmal  linealisch;  Zellhälften  fast  halbkreisförmig,  mit 
grader  Basis,  abgerundeten,  fast  rechtwinkligen  unteren  Ecken, 
Seiten  unten  fast  senkrecht  ansteigend,  Scheitel  hoch  convex; 
in  jeder  Zellhälfte  zwei  Chlorophyllkerne.  Scheitelansicht  oval.  Zellhaüt 
dick,  deutlich  punktirt. 

Lang  88-117  (i,  breit  68—87  fi. 

Dick  50-59  fi,  Isthmus  30—40  fi  breit. 

Zellhaut  2,5—3,5  /n  dick. 


150 

Um  Tillowitz   Kr.   Falkenberg:   im  Hammer-   und   Tmüske-Teich   und   in 
einem  Teich  an  der  Steinau. 

322.  C.  smolandicnm  Lundell.  Zelle  etwas  länger  als  breit,  mit 
sehr  schmalem  Isthmus  und  enger,  linealischer  Mitteleinschnürung;  Zellhälften 
fast  halbkreisförmig,  mit  grader  Basis,  untere  Ecken  abgestumpft,  spitz- 
winkelig, Scheitel  hoch  convex,  in  derMitte  meist  flach  gedrückt; 
in  jeder  Zellhälfte  zwei  Chlorophyllkerne.  Scheitelansicht  elliptisch.  Zell- 
haut punktirL 

a.  genuinum  nob.  Zellhälften  an  den  unteren  Ecken  mit  je  einer  Papille 
versehen,  Zellhaut  sparsam  und  grob  punktirt. 

Lang  54  fi,  breit  48  (i,  dick  28  fi. 
Isthmus  12  ^  breit. 

b.  angulosum  n.  var.  Zellhälften  ohne,  oder  mit  einer  sehr  kleinen,  auf  der 
Basis  stehenden  Papille,  Scheitel  deutlich  abgeflacht,  Seiten  nicht  bogen- 
förmig, sondern  stumpfwinklig  gebrochen  ;  Zellhaut  dicht  und  fein  punktirt. 

Lang  48 — 55  ft,  breit  42 — 48  (i. 
Isthmus  9,5  —  11  fi  breit. 
Nur  die  Form  b  in  den  Eibquellen  im  Riesengebirge. 

323.  C.  gfaleritum  Lundell.  Zelle  wenig  länger  als  breit,  mit  schmalem 
Isthmus  und  schmaler,  aussen  etwas  erweiterter  Mitteleinschnürung;  Zell- 
hälften mit  grader  oder  nierenförmiger  Basis,  breit  abgerundeten  unteren  und 
spitzen  oberen  Ecken,  nach  oben  convergir enden,  vor  den  oberen 
Ecken  eingebogenen  Seiten,  und  breitem,  giade  abgestutztem 
Scheitel;  in  jeder  Zellhälfte  ein  Chlorophyllkern.  Scheitelansicht  oval. 
Zellhaut  glatt. 

Lang  33 — 34  fi,  breit  30  fi,  dick  16  /*. 
Isthmus  10  [i  breit. 
Im  Turliske-Teich  bei  Tillowitz  Kr.  Falkenberg. 

324.  C.  pseudoprotnberans  n.  sp.  fC.  polygonum,  forma  Reinsch,  Contrib. 
ad  Algol,  et  Fungol.  pag.  89.  Tab.  IX.  fig.  5.  nicht  Nägeli).  Zelle  etwas  länger 
als  breit,  mit  engem  Isthnms  und  schmal  linealischer  Mitteleinschuürung;  Zell- 
hälften  nach  oben  verbreitert,  fast  trapezoidisch,  mit  grader  Basis, 
wenig  abgerundeten  stumpfwinkligen  unteren  Ecken,  graden  divergirenden 
Seiten,  fast  spitzen  stumpfwinkligen  oberen  Ecken  und  breitem  convexem 
Scheitel;  in  jeder  Zellhälfte  ein  Chlorophyllkern.  Scheitelansicht  oval.  Zell- 
haut glatt. 

Unterscheidet  sich  von  C.  protuberans  Lundell.,  dem  es  auf  der  Vorderan- 
sicht sehr  ähnlich  ist,  hauptsächlich  durch  den  Mangel  der  seitlichen  Anschwel- 
lungen, ferner  durch  die  glatte  Zellhaut  und  bedeutendere  Grösse. 
Lang  36,5  ii,  breit  32  fi,  dick  23  {i, 
Isthmus  9  fi  breit. 
Im  Sedwornig-Teich  bei  Tillowitz  Kr.  Falkenberg. 

ß.  Zellhaut  mit  Warzen  besetzt. 

325.  C.  margaritiferum  Menegh.  Zelle  1 1/2— 2 mal  so  lang  als  breit, 
Mitteleinschnürung  schmal  oder  nach  aussen  etwas  erweitert;  Zellhälften  halb- 
kreisförmig, nierenförmig  oder  oval,  mit  breit  abgerundeten  unteren 
Ecken,   kurzen   convexen  Seiten,   breit   abgerundetem,   aber  nicht 


151 

abgeflachtem  Scheitel;  Zellhaut  gleichmässig  mit  abgerundeten  War- 
zen besetzt.  Scheitelansicht  oval.  Zygospore  rund,  mit  am  Grunde  verdickten, 
an  der  Spitze  zweigabeligen    oder  mehrfach   dichotomirten  Stacheln   versehen. 

Zelle  40-70  fi  lang,  25—60  ^i  breit, 

Isthmus  10 — 22  (i  breit, 

a.  genuinum  nob.  Mitteleinschnürung  am  Isthmus  etwas  erweitert,  Basis 
der  Zellhälften  nierenförmig. 

b.  in  eis  um  n.  var.  Mitteleinschnürung  vom  Isthmus  nach  aussen  gleich- 
mässig erweitert,  Zellhälften  oval  mit  flach  gedrückter  Basis. 

Die  Form  a  häufig:  um  Breslau  am  Margarethendamm,  bei  Kaw allen  und 
Schwoika;  um  Strehlen  bei  den  Prieborner  Marmorbrüchen;  um  Proskau  am 
Neuhammer-Teich;  um  Tillowitz  Kr.  Falkenberg  im  Hammer-  und  Turliske- 
Teich,  in  einem  Teich  an  der  Steinau  und  bei  Ellguth-Tillowitz;  Tannenberg 
Kr.  Reichenbach;  Dretschen  in  der  Ober -Lausitz,  Die  Form  b  in  den  Elb- 
quellen  im  Riesengebirge. 

326.  C.  Botrytis  Menegh.  Zelle  1  — iVamal  so  lang  als  breit,  Mittel- 
einschnürung schmal  linealisch;  Zellhälften  mit  grader  oder  sehr  schwach 
nierenförmiger  Basis,  nach  der  Spitze  verschmälert  und  am  Scheitel 
flach  abgestutzt;  Zellhaut  gleichmässig  mit  (am  Scheitel  kleineren)  Warzen 
besetzt.  Zygospore  mit  vielen,  am  Grunde  nicht  verdickten,  oben  in  3  —  4 
Spitzen  auslaufenden  Stacheln  besetzt.     Sonst  wie  vor. 

Zelle  40—71  (i  lang,  25-58  ^  breit, 

Isthmus  9 — 18  fi  breit. 
Häufig:  um  Breslau  in  Wasserlöchern  an  der  Oder  vor  dem  zoologischen 
Garten,  bei  Zedlitz,  Marienau,  Ransern,  Kawallen,  Schwoika  und  Domatschine; 
Prieborn  bei  Strehlen;  um  Proskau  am  Nadimatz-Teich,  im  Neuhammerteich 
und  an  einer  Mühlrinne  in  Ellguth-Proskau;  um  Tillowitz  Kr,  Falkenberg  im 
Hammer-,  Turliske-,  Ollschow-  und  Sedwornig- Teich  und  in  einem  Teiche 
an  der  Steinau;  Buchitz  bei  Löwen;  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz;  Gr.-Krausche 
bei  Bunzlau ;  Tannenberg  Kr.  Reichenbach ;  in  einem  Teich  bei  Arnsdorf  im 
Hirschberger  Thale ;  auf  der  Weissen  Wiese  und  im  Kleinen  Teich  im  Riesen- 
gebirge. 

327.  C.  trachypleurum  Lundell.  Zelle  ungefähr  l'^mal  so  lang  als 
breit,  mit  schmalem  Isthmus  und  schmaler,  aussen  wenig  oder  gar  nicht  ver- 
breiterter Mitteleinschnürung;  Zellhälften  halbkreisförmig  oder  fast  nieren- 
förmig mit  abgeflachtem  Scheitel,  und  je  zwei  Chlorophyll  kernen, 
Scheitelansicht  elliptisch.  Membran  in  der  Mitte  der  ZellhälTten  mit 
7  —  9  halbkugeligen  Warzen  (1  in  der  Mitte,  die  übrigen  im  Kreise 
herum)  besetzt  und  zwischen  diesen  grob  punktirt,  amRandeund 
nach  der  Mitte  zu  mehr  oder  weniger  dicht  mit  spitzen  Warzen 
besetzt,  auf  dem  Scheitel  ohne  Warzen  und  deutlich  punktirt. 

a.  genuinum  nob.  Mitteleinschnürung  aussen  erweitert,  jede  Zellhälfte  mit 
7  halbkugeligen  Warzen  in  der  Mitte,  und  nur  einigen  Reihen  spitzer 
Warzen  an  den  Rändern. 

Lang  50  ju-,  breit  40  (i,  dick  28  ft. 
Isthmus  12,5  u  breit. 


152 

b.  verrucosum  n.  var.     Mitteleinschnürung   schmal  linealisch,   jede  Zell- 
hälfte  mit   7  —  9   halbkugeligen    Warzen    in   der  Mitte,    und    viel    zahl- 
reicheren, bis  zur  Mitte  stehenden  spitzen  Warzen. 
Lang  58-64  /^,  breit  48—54  (i,  dick  34—36  ft,  Isthmus  15—17  ^i  breit. 
Nur  die  Form  b  im  Turliske-Teich  bei  Tillowitz  Kr.  Falkenberg. 

328.  C.  Wittrockii  Lundell.  Zelle  so  lang  oder  etwas  länger  als 
breit,  Mitteleinschnürung  nach  aussen  bedeutend  erweitert;  Zell- 
hälften elliptisch  bis  halbclliptisch,  mit  hoch  convexer  Basis,  wenig  con- 
vexen,  fast  graden  Seiten,  und  breitem,  leicht  convexem  oder  abgestutz- 
tem Scheitel;  in  jeder  Zellhälfte  ein  Chlorophyllkern,  Scheitelansicht  breit 
elliptisch.  Zellhaut  mit  kleinen,  in  Längs  reihen  geordneten  Wärz- 
chen gleichmässig  besetzt. 

Lang  18—22  ii,  breit  15—21  ft,  dick  12,2  |ü,  Isthmus  7,5—9  ft  breit. 
Im  Hammerteich  bei  Tillowitz  Kr.  Falkenberg. 

329.  C.  notabile  Breb.  Zelle  IV3 — 2nial  so  lang  als  breit,  mit  brei- 
tem Isthmus  und  nach  aussen  etwas  erweiterter  Mitteleinschnürung;  Zellhälften 
mit  schwach  nierenförmiger  Basis,  abgerundeten  unteren  Ecken,  mehr  oder 
weniger  convergirenden,  leicht  welligen  Seiten  und  breit  abge- 
stutztem, sehr  schwach  welligem  Scheitel;  in  jeder  Zellhälfte  ein 
Chlorophyllkern.  Scheitelansicht  oval.  Zellhaut,  mit  Ausnahme  der  mittleren 
Partie  jeder  Zellhälfte,  mit  halbkugeligen  Warzen  besetzt. 

Lang  33—43  /i,  breit  25—32  f*,  dick  17—24  11,  Isthmus  15—19  jit  breit. 
An  einer  Mühlrinne  in  Ellguth-Proskau:    im  Grossen  Teich   im  Riesengeb. 

330.  C.  amoennm  Breb.  Zelle  oblong-cylindrisch,  2  —  3 mal  so  lang 
als  breit.  Mitteleinschnürung  schmal  linealisch;  Zellhälften  mit  grader  Basis, 
untere  Ecken  nicht  abgerundet,  rechtwinklig,  Seiten  senkrecht  und 
grade,  obere  Ecken  abgerundet,  Scheitel  rund  gewölbt;  in  jeder  Zell- 
hälfte 2  Chlorophyllkerne.  Zellhaut  gleichmässig  und  dicht  mit  halb- 
kugeligen Warzen  besetzt. 

Lang  40-47  fi,  breit  16—20  ft,  Isthmus  5-6  j^  breit. 
Um  Breslau  bei  Karlowitz ;  um  Falkenberg  im  Sangow-Teich  und  im  Tur- 
liske-Teich bei  Tillowitz. 

331.  C.  orbiculatum  Ralfs.  Zelle  2 mal  so  lang  als  breit;  Zellhälften 
genau  kugelig,  mit  schmalem  Isthmus  zusammenhängend;  Zell  hautgleich - 
massig  mit  Warzen  besetzt.  Zygospore  kugelig,  mit  kegelförmigen 
W^arzen  versehen. 

Lang  32—35  ft,  breit  16—17  ^. 
Buehitz  bei  Löwen;  Tannenberg  Kr.  Reichenbach. 

•f-f  Scheitelansicht  länglich,  mit  beiderseits  bauchig  hervortretender  Mitte. 
«.  Zellhaut  glatt  oder  punktirt. 

332.  C.  sublobatum  Archer.  Zelle  IV4— lV2"ial  so  lang  als  breit, 
fast  rechteckig,  Mitteleinschnürung  schmal  linealisch;  Zellhälften  fast 
quadratisch,  doch  die  Seiten  etwas  convergirend,  alle  Ecken  abgerun- 
det, Seiten  und  obere  Endlinie  etwas  concav;  Zellhaut  glatt;  in  jeder 
Zellhälfte  ein  Chlorophyllkern.  (Vorderansicht  ähnlich  wie  bei  C.  quadratum 
Ralfs.)  Lang  44—48  (i,  breit. 

Am  Sangow-Teich  bei  Falkenberg. 


\ 


153 

333.  C.  cruciatum  Breb.  Zelle  ungefähr  so  lannj  wie  breit,  Rand  fein 
gekerbt,  Mitteleinschuürung  schmal  linealisch  ;Zellliälftentrapezoidisch, 
untere  Ecken  abgerundet,  obere  spitz,  Seheitel  grade  abgestutzt.  Zell- 
haut glatt  oder  fein  punktirt. 

Lang  22—25  fi. 
Im  Kleinen  Teich  im  Riesengebirge;  bei  den  Marmorbrüchen  von  Prieborn 
bei  Strehlen. 

334.  C.  pusillum  Breb.  Zelle  etwas  breiter  als  lang,  Mitteleinschnürung 
linealisch;  Zellhälften  trapezoidisch  mit  runden  Ecken,  Seiten 
etwas  convergirend,  grade  oder  etwa^  convex,  Scheitel  grade 
oder  ein  wenig  concav;  Zellhaut  glatt. 

Lang  7,7  —  9  (i,  breit  9—10  /u,  Isthm.  3,3—4  (i  breit. 
Um  Breslau  bei  Pilsnitz;  in  den  Prieborner  Steinbrüchen  bei  Strehlen;  auf 
der  Iserwiese. 

335.  C.  Phaseolus  Breb.  Zelle  ungefähr  so  lang  wie  breit,  Mittelein- 
schnürung linealisch,  nach  aussen  etwas  erweitert ;  Zellhälften  nierenför- 
mig,  untere  Ecken  rund,  Scheitel  flach  abgerundet.  Zellhaut  granulirt. 
(Vorderansicht  der  von  C.  depressum  Näg.  sehr  ähnlich.) 

Lang  28 — 32  (i,  breit  24 — 36  (i,  dick  14  [i,  Isthmus  7  fi  breit. 
Kawallen  bei  Breslau ;  im  Neuhammer-Teich  bei  Proskau. 

336.  C.  Schliephackeanum  Grün.  Dem  vor.  ähnlich,  aber  viel  kleiner; 
Zellhälften  niedergedrückt-elliptisch,  mit  convexen  Seiten  und  gra- 
dem  oder  schwach  convexem  Scheitel;  Zell  haut  glatt. 

Lang  9—9,5  (i,  breit  10,7—12,5  (i. 
Im  Kunitzer  See  bei  Liegnitz. 
ß.  Zellhaut  mit  Warzen  besetzt. 

337.  C.  alatnm  n.  sp.  Zelle  etwas  länger  als  breit,  Mitteleinschnürung 
schmal  linealisch,  nach  aussen  wenig  verbreitert;  Zellhälften  im  Umfang  halb- 
kreisförmig, untere  Ecken  abgerundet,  Scheitel  grade  abgestutzt,  Seiten  mit 
je  2  welligen  Einbiegungen,  von  denen  die  dem  Scheitel  nähere 
fast  rechtwinkelig  ist  und  dadurch  einen  kurzen  Buastrum-'Ahn- 
lichen  Endlappen  bildet;  in  jeder  Zellhälfte  2  Chlorophyllkerne.  Scheitel- 
ansicht oblong  mit  einer  halbkugeligen  Anschwellung  auf  beiden  Seiten.  Zell- 
haut mit  kleinen  Wärzchen  besetzt.  (Auf  der  Vorderansicht  dem  C.  venustum 
Rabh.  ähnlich.) 

Lang  44—50  fi,  breit  34—38  fi,  dick  25  /ii,  Isthmus  10—12  (i  breit. 
Im  Neuhammerteich  bei  Proskau. 

338.  C.  ornatum  Ralfs.  Zelle  ungefähr  so  lang  wie  breit,  Mittelein- 
schnürung schmal;  Zellhälften  mit  schwach  nierenförmiger  Basis,  breit  abge- 
rundeten unteren  Ecken  und  grade  abgestutztem  Scheitel.  Seiten  convex 
ausgebaucht,  vor  dem  Scheitel  plötzlich  zusammengezogen  und 
concav,  sodass  oben  zwei  spitze  Ecken  entstehen  und  der  Scheitel 
wie  eine  aufgesetzte  Leiste  erscheint;  in  jeder  Zellhälfte  2  Chloro- 
phyllkerne. Zellhaut  an  den  Rändern  und  der  Mittelausbauchung  mit  Warzen 
besetzt.  Zygospore  vieleckig,  die  Ecken  mit  langen,  zweispitzigen  Stacheln 
besetzt. 

Lang  36—41  (i,  breit  36-41  fi,  Isthmus  10—12  (i  breit. 
Bei  Garben  Kr.  Wohlau. 


154 

339.  C.  caelatnm  Ralfs.  Zelle  im  Umfang  rundlich,  Mitteleinschnürung 
schmal  linealiseh;  Zellhälften  halbkreisförmig  mit  grader  Basis  und  ziemlich 
spitzen,  fast  rechtwinkligen,  unteren  Ecken;  Rand  g  leichmässig  gekerbt, 
oder  die  Basallappen  breiter,  jedes  Läppchen  mit  zwei  Warzen 
besetzt.  Zellhaut  am  Rande  und  auf  der  Mittelausbauchung  mit  Warzen 
besetzt. 

Lang  35—44  (i,  breit  36—38  ft, 
dick  21  fi,  Isthmus  15  [i  breit. 
Um  Breslau   bei  Pilsnitz   und  Karlowitz;   an  einer  Mühlrinne   in  Ellguth- 
Proskau;  in  den  Eibquellen  im  Riesengebirge;  im  Gesenke. 

340.  C.  biretnm  Breb.  Zelle  ungefähr  so  lang  wie  breit,  im  Umfang 
fast  quadratisch,  mit  schmalem  Isthmus  und  schmal  linealischer  Mittelein- 
schnürung; Zellhälflen  mit  schwach  nierenförmiger  Basis,  nicht  abgerundeten 
Ecken,  fastparallelaufsteigendenSeitenundbreitconvexemoder 
fast  flachem  Scheitel;  in  jeder  Zellhälfte  zwei  Chlorophyllkerne.  Zell- 
haut mit  Warzen  besetzt. 

Lang  68—72  (i,  breit  66  ^/. 
In  einem  Wasserloch  bei  Schwoika  Kr.  Breslau,  einzeln  unter  andern  Algen. 

341.  C.  Broomei  Thw^ait.  Zelle  im  Umfang  fast  quadratisch,  mit 
abgerundeten  Ecken;  Zellhälften  viereckig,  mit  grader  Basis,  wenig  abge- 
rundeten unteren,  mehr  abgerundeten  oberen  Ecken,  Scheitel  grade  abge- 
stutzt, Seiten  senkrecht,  wenig  convex.  Zellhaut  gleichmässig  mit 
Warzen  besetzt. 

Lang  48 — 52  fi,  breit  46  (i. 
Um  Breslau  bei  »Schottwitz;    zwischen   der  Fache-   und  Schindelmühle   bei 
Wohlan;  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz. 

86.  Gatt.  Xanthidium  Ehrb. 
Zellen  (wie  bei  Gosmarium)  im  Umfang  rundlich,  oblong  oder 
vieleckig,  Enden  weder  ausgerandet,  noch  mit  einem  Einschnitt 
versehen-,  Scheitelansicht  rund  oder  oblong,  oft  mit  bauchig  aufge- 
schwollener Mitte ;  Chlorophyll  in  wandständigen  Lamel- 
len; Zell  haut  mit  wenigstens  2mal  8,  meist  robusten, 
oft  gespaltenen  Stacheln  oder  mit  Protuberanzen  be- 
setzt.    Zygosporen  kugelig,  mit  oder  ohne  Stacheln. 

*  stacheln  der  Zellen  an  der  Spitze  getheilt. 

342.  X.  armatum  Breb.  Zelle  ungefähr  2 mal  so  lang  als  breit,  Mittel- 
cinschnürung  nach  aussen  erweitert;  Chlorophyll  in  4  wandständigen  Lamellen, 
jede  mit  mehreren  Stärkekörnern;  Zellhaut  granulirt,  mit  kurzen,  dicken, 
an  der  Spitze  3  —  4thei  l  igen  Stac  heln  besetzt.     Zygospore  stachellos. 

Zelle  90—110  ^ü  breit, 
Durchm.  d.  Zygosp.   100—108  jtt. 
Karlowitz    bei  Breslau;    in    der  Tschocke   bei   Liegnitz;  Gr.-Krausche    bei 
Bunzlau. 


155 

343.  X.  Arctiscon  Eh  ib.  Zelle  ungefähr  P/anial  so  lang  als  breit, 
Mitteleinschnurung  nach  aussen  stark  erweitert;  Zellhälften  niedergedrückt 
kugelig,  mit  15  langen,  stacheligen,  an  der  Spitze  3theiligen  Fort- 
sätzen versehen. 

Zellen  ohne  Forts.  64  (i  lang,  40—48  (i  breit, 

mit  Forts.  115—130  [i  lang,  115—130  (i  breit, 
Isthmus  25  (i  breit, 
Fortsätze  37—44  (i  lang. 
Im  Ollschow-Teich  bei  Tillowitz  Kr.  Falkenberg. 

**  stacheln  einfach,  ungetheilt. 

344.  X.  hirsutum  nov.  sp.  Zelle  so  lang  wie  breit,  mit  leicht  welligem, 
fast  kreisrundem  Umriss,  und  schmal  linealischer,  nach  aussen  nicht  erweiterter 
Mitteleinschnürung;  Zellhälften  halbkreisförmig,  mit  drei  buckeiförmigen 
Ausbauchungen  versehen.  Scheitelansicht  elliptisch,  beiderseits  mit  3 
Buckeln.  Zellhautgleichmässigmit  regellosgestellten,  schwachen 
und  kurzen,  pfriemlichen  Stacheln  besetzt. 

Lang  30  (i,  breit  30  (i,  dick  15  (i, 
Isthmus  8  (i  breit.  Stacheln  3,5  fi  lang. 
Im  Hammerteich  bei  Tillowitz  Kr.  Falkenberg. 

345.  X.  aculeatum  Ehrb.  Zelle  ungefähr  so  lang  wie  breit,  Mittel- 
einschnürung schmal  linealisch;  Zellhälften  oblong  bis  nierenförmig,  in  der 
Mitte  mit  einer  kurz  cylindrischen,  engen  Ausbauchung;  Zell- 
haut granulirt,  mit  vielen  (meist  2mal  18)  pfriemlichen  Stacheln 
besetzt;  Chlorophyll  in  4  Lamellen  mit  je  einem  Stärkekorn.  Zygospore 
kugelig,  mit  langen,  einfachen  Stacheln  besetzt. 

Zelle  ohne  Stacheln  63—71  [i  breit, 
Durchm.  der  Zygosp.  66 — 70  fi, 
Stacheln     *  «         33  /i  lang. 

Gr.-Krausche  bei  Bunzlau;  in  den  Elbquellen  im  Riesengebirge. 

346.  X.  fasciculatum  Ehrb.  Mitteleinschnürung  linealisch;  Zellhälften 
oblong,  nierenförmig  oder  sechseckig,  ohne  Ausbauchung  in  der  Mitte; 
Zellhaut  glatt,  am  Rande  mit  6m al  2  pfriemlicheu  Stacheln  auf 
jeder  Zellhälfte  besetzt.     Sonst  wie  vor, 

Zelle  ohne  Stacheln  55 — 63  (i  breit, 
60—77  ju,  lang. 
Um  Breslau  bei  Pilsnitz  und  Karlowitz ;  Buchitz  bei  Löwen ;  in  der  Tschocke 
bei  Liegnitz;  auf  den  Seefeldern  bei  Reinerz;  Gaussig  in  der  Ober-Lausitz. 

347.  X.  antilopaenm  Kg.  Mitteleinschnurung  nach  aussen  erweitert; 
Zellhaut  granulirt,  jedeZellhälftemit4mal2,  oft  gebogenen.  Stacheln 
besetzt.     Sonst  wie  vor. 

Zelle  (ohne  Stacheln)  75  (i  breit,  75  fi  lang, 
Isthmus  25  fi  breit.  Stacheln  17 — 20  fi  lang. 
Durchmesser  der  Zygosp,  58  fi, 
Stacheln  =  >       20  /u  lang. 

Im  Ollschow-,  Turliske-  und  Hammer-Teich  bei  Tillowitz  Kr,  Falkenberg. 

348.  X.  cristatum  Breb.  Mitteleinschnürung  linealisch;  Zellhälften 
halbkreisförmig,    nierenförmig   oder  trapezoidisch,    mit  abgerundeten  unteren 


156 

Ecken,  an  letzteren  mit  einem  einzelnen,  weiter  oben  am  Rande 
noch  mit  4mal  2  Stacheln  versehen,  in  der  Mitte  mit  einer  kleinen 
Anschwellung ;  Zellhaut  glatt  oder  fein  granulirt.     Zygospore  wie  bei  den  vor, 

Zelle  (ohne  Stacheln)  etwa  50  (i  breit, 

Durchm.  der  Zygospore  51  /», 

Stacheln     «  =  16  fi  lang. 

Buchitz  bei  Löwen;    im  Hammerteich   bei  Tillowitz;   in    der   Tschocke   bei 
Liegnitz;  Tannenberg  Kr.  Reichenbach. 

87.  Gatt.  Arthrodesmus  Ehrb. 
ZellcD,  wie  bei  der  vorigen  Gattung-,  denen  von  Cosmarium  ähn- 
lich, vom  Scheitel  gesehen  oblong  oder  elliptisch,  ohne  Anschwel- 
lung in  der  Mitte;  Chlorophyllmasse  axil;  Zellhaut  mit 
2mal  2  oder  2mal  4  einfachen  Stacheln  besetzt.  Zygo- 
sporen  glatt  oder  stachelig. 

349.  A.  convergens  Ehrb.  Zelle  ungefähr  so  lang  wie  breit,  Mittel- 
einschnürung nach  aussen  allmählich  verbreitert;  Zellhälften  elliptisch, 
an  den  beiden  unteren  Ecken  mit  je  einem  einfachen,  nach  der 
Einschnürung  hin  geneigten  Stachel  besetzt;  Zellhaut  glatt.  Zygo- 
spore glatt, 

Zelle  38—42  ii  lang,  40-46  ft  breit, 

Isthmus  12  |U/  breit, 

Durchm.  der  Zygosp.  44  ft. 
Pilsnitz  bei  Breslau;  Buchitz  bei  Löwen;  im  Hammer-,  Turliske-  und  011- 
schow-Teich  bei  Tillowitz;  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz;  in  einem  Teich  bei 
Arnsdorf  im  Hirschberger  Thal;  Dretschen  in  der  Ober-Lausitz. 

350.  A.  Incns  Hass.  Zelle  so  lang  wie  breit,  Mitteleinschnürung  gleich- 
massig  breit,  oder  nach  aussen  verbreitert;  Zellhälften  viereckig,  untere 
Ecken  abgerundet,  obere  mit  je  einem  langen  Stachel  versehen, 
Zygospore  stachelig. 

Zelle  22,5  ^i  lang,  24  |u.  breit, 
Isthmus  9  ft  breit, 

Durchm.  der  Zygosp.  (ohne  Stacheln)  22  ^. 
Um  Breslau  bei  Pilsnitz  und  Ransern;    in  einem  Graben   am  Przyschetzer 
Teich  bei  Proskau. 

35L  A.  octocornis  Ehrb.  Zelle  so  lang  wie  breit,  Mitteleinschnüruug 
breit,  am  Isthmus  abgerundet;  Zellhälften  trapezoidisch,  die  Seiten  und 
der  Scheitel  concav,  obere  und  untere  Ecken  mit  je  einem  spitzen 
Stachel  versehen.     Zygospore  stachelig. 

Zelle  16  ft  breit,  Isthmus  5  /i  breit. 
In  einem  Graben  am  Przyschetzer  Teich  bei  Proskau;  im  Sedwornig-Teich 
bei  Tillowitz;  Lomnitz  bei  Hirschberg. 

88.  Gatt.  Euastrum  Ehrb. 
Zellen  im  Umfang  oblong  oder  elliptisch,  an   den  Seiten   in 
der  Regel  symmetrisch  ausgebuchtet  oder  gelappt,   Enden  abge- 


157 

rundet  oder  abgestutzt,  ausgerandet  oder  durch  einen 
schmalen  Einschnitt  (wie  bei  Tetmemorus  Ralfs)  zwei- 
lappig;  Scheitelansicht  oblong,  mit  einer  oder  mehre- 
ren halbkugelig  hervortretenden  Anschwellungen  aul* 
jeder  Seite.  Chlorophyllmasse  axil.  Zygosporen  kugelig,  mit 
einfachen  Warzen  oder  Stacheln  besetzt. 

*  Scheitel  der  Zellhälften  durch  einen  schmalen  Einschnitt  getheilt. 

352.  E.  obloügum  Ralfs.  Zelle  im  Umfang  oblong,  2  — 2V2nial  so 
lang  als  breit,  Mitteleinsclinurung  schmal  linealisch;  Zellhälften  mit  grader 
Basis,  abgerundeten  unteren  Ecken,  durch  4  tiefere  Einbuchtungen  am 
Rande  in  2mal  2  Seitenlappen,  von  denen  der  untere  breiter  als  der 
obere,  und  einen  Endlappen  getheilt;  letzterer  aus  schmalem  Grunde 
nach  oben  fast  auf  das  Doppelte  verbreitert,  mit  abgerundeten  Ecken,  abge- 
stutztem, gradem  Ende  und  schmalem  Einschnitt;  Seitenlappen  mit  abgerun- 
deten Ecken  und  concavem  Rande;  in  jeder  Zellhälfte  über  der  Basis  und  in 
jedem  Lappen  eine  bauchige  Anschwellung.  Scheitelansicht  oblong,  am  Rande 
mit  3  mal  4  gleichmässigen  welligen  Einbuchtungen.  Zellhaut  glatt  oder  gra- 
nulirt.     Zygospore  kugelig,  mit  stumpfen,  cylindrischen  Warzen. 

Zelle  140—165  \i  lang,  70— 8G  (it  breit, 

50—  58  \i  dick,  Isthmus  21—26  \l  breit. 
Verbreitet.    Um  Breslau  bei  Karlowitz  und  Pilsnitz;  Poln.-Leipe  bei  Löwen; 
um  Tillowitz   im  Turliske-   und  Ollschow-Teich    und   in   einem    Teich   an    der 
Steinau;  Bralin  Kr.  Poln.- Wartenberg;  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz;  Tannen- 
berg Kreis  Heichenbach. 

353.  E.  crassum  Breb.  Zelle  oblong,  2  —  'l^^mdX  so  lang  als  breit, 
Mitteleinschnürung  schmal  linealisch;  Zellhälften  mit  grader  Basis,  wenig  abge- 
rundeten unteren  Pocken,  mit  nur  2,  schräg  stehenden,  ziemlich  schma- 
len Einschnitten  in  der  oberen  Hälfte,  wodurch  zwei  sehr  breite 
Seitenlappen  und  ein  Endlappen  gebildet  werden ;  letzterer  wie  bei  vor.,  Seiten- 
lappen mit  wenig  abgerundeten  Ecken,  am  Rande  mit  einer,  oder  zwei  ungleich 
langen,  seichten  welligen  Einbuchtungen;  in  jeder  Zellhälfte  3  Basalanschwel- 
lungen, darüber  stehend  weitere  2,  und  2  kleine  im  Endlappen.  Scheitelansicht 
wie  bei  vor.,  Zellhaut  mit  deutlichen,  reihenweis  gestellten  Punkten  besetzt. 

Zelle  125—190  f*  lang,  bis  100  ii*  breit,  72  jt*  dick. 
Bei  Görlitz;  Dretschen  in  der  Ober-Lausitz. 

354.  E.  Didelta  Ralfs.  Zellen  ungefähr  2  mal  so  lang  als  breit,  Mittel- 
einschnürung schmal  linealisch;  Zellhälften  mit  grader  Basis,  abgerundeten 
unteren  Ecken,  schräg  ansteigenden,  convergirenden  Seiten,  von  denen  jede 
zwei  ungefähr  gleich  grosse,  mehr  oder  weniger  tiefe,  bogen- 
förmige Einbuchtungen  zeigt,  durch  welche  keine  ausgeprägten 
Seiten  läppen,  aber  ein  etwas  vorgezogener  Endlappen  gebildet 
wird;  letzterer  ist  vom  Grunde  nach  dem  Scheitel  zu  nur  wenig  verbreitert; 
in  jeder  Zellhälfte  4  ßasalanschwellungen,  3  darüber  stehende,  noch  höher  2, 
im  Endlappen  2.  Scheitelansicht  oblong,  mit  2  mal  5  gleich  grossen,  welligen 
Einbuchtungen.     Zellhaut  deutlich  punktirt. 


158 

Variirt  in  der  Grösse  und  gegenseitigen  Lage  der  seitlichen  Einbuchtungen, 
und  zeigt  Uebergänge  zu  E.  circulare  und  E.  ampullaceAim. 
Zelle  110—140  fi  lang,  60—70  fi  breit, 
Isthmus   18—20  (i  breit. 
Karlowitz  bei  Breslau;  Bralin  Kr.  Poln. -Wartenberg;  um  Proskau  in  Gräben 
bei  Wilhelmsberg  und  am  Przyschetzer  Teiche;  Tannenberg  Kr.  Reichenbach; 
in  den  Eibquellen  im  Riesengebirge. 

855.  E.    circulare   Hass      In  jeder  Zellhälfte   3   Basalanschwellungen, 
darüber  stehend  2,  im  Endlappen  2;  Scheitelansicht  mit  2  mal  4  welligen  Ein- 
buchtungen; Zellhaut  fast  glatt  oder  fein  pnnktirt.     Sonst  wie  vor. 
Zelle  82— HO  (i  lang,  52—54  (i  breit. 
Gr.-Krausche    bei    Runzlau ;  Gaussig  in  der  Ober-Lausitz. 

350.  E.  ampuUaceum  Ralfs.  Den  beiden  vor.  ähnlich,  doch  breiter, 
die  Einbuchtungen  so  gestaltet,  dass  ein  nach  dem  Scheitel  bedeutend 
verbreiterter  Endlappen  entsteht;  unterhalb  dessen  je  ein  Seitenlappen, 
der  von  der  graden  Basis  aus  mit  schrägem  Rande  ansteigt,  und  vor  dem 
oberen  Ende  eine  kleine,  vorgezogene,  abgerundete  Ausbuchtung 
trägt,  die  auf  ihm  fast  rechtwinkelig  steht;  3  im  Dreieck  gestellte  Basal- 
anschwellungen, davon  die  mittlere  grösser  und  mehr  höckerig.  Scheitelan- 
sicht mit  2  mal  5  Einbuchtungen,  von  denen  die  mittelste  die  kleinste  ist.  Zell- 
haut fein  punktirt. 

Zelle  88—98  fi  lang,  67  (i  breit. 
Bei  Hoyerswerda;  Golssen  in  der  Nieder-Lausitz. 

357.  B.  insigne  Hass.  Zelle  2 mal  so  lang  als  breit,  Mitteleinschniiruiig 
nach  aussen  allmählich  erweitert;  Zellhälften  kurz  flaschen förmig,  mit 
breiter  Basis,  abgerundeten  unteren  Ecken,  nach  oben  durch  eine  grosse 
bogenförmige  Einbuchtung  plötzlich  in  einen  hals  form  igen  End- 
lappen verengt,  der  sich  am  Ende  wieder  etwas  verbreitert,  dort 
abgerundete  Ecken  und  einen  schmalen,  spaltenförmigen  Einschnitt  hat;  2 
grosse  Basalanschwellungen.     Zellhaut  granulirt. 

Zelle  100—107  (i  lang,  49—61  (i  breit, 

39  fi  dick.     Isthnms  13  (i  breit. 
In  den  Elbquellen  im  Riesengebirge. 

358.  E.  ansatum  Ralfs.  (E.  Ralfs'd  Rabh.)  Zelle  ungefähr  2  mal  so 
lang  als  breit;  Zellhälftcn^  mit  grader  Basis,  abgerundeten  unteren  Ecken, 
convergirenden,  schräg  ansteigenden  Seiten,  die  eine  bogige  Einbuchtung 
zeigen,  sodass  ein  nach  dem  Scheitel  nicht  verbreiterter  End- 
lappen gebildet  wird,  der  die  Gestalt  wie  bei  E.  Didelta  hat;  in  jeder 
Zellhälfte  nur  eine  Anschwellung  in  der  Mitte.  Scheitelansicht  oblong, 
mit  je  einer  Mittelausbuchtung  auf  beiden  Seiten.  Zellhaut  mit  feinen  Punkt- 
reihen besetzt. 

Zeigt  Uebergänge  zur  folgenden  Art. 

Zelle  75—88  ii  lang,  37—41  ^  breit, 

Isthmus  8— 10  |u.  breit. 
In  Gräben  am  Nadimatz-Teich  bei  Proskau;  im  Ollschow-Teich  bei  Tillo- 
witz;  Bralin,  Kr.  Poln.- Wartenberg. 

359.  E.  cnneatum  Jenner.  Zelle  2— 3  mal  so  lang  als  breit;  Zell- 
hälftcn  mit  grader  Basis,   abgerundeten  unteren  Pocken,    schräg   ansteigenden, 


159 

convergirenden,  grade n,  nicht  a iisgebuchteten  Seiten,  grade  abge- 
stutztem Scheitel,  schmal  linealischem  Endeinschnitt;  in  jeder  Zellhälfte  zahl- 
reiche Anschwellungen.  Scheitelansicht  oval  mit  2  mal  4  Einbuchtungen.  Zell- 
haut glatt  oder  fein  punktirt. 

Zelle  92—117  (i  lang,  45  -  62  /t  breit, 

Isthmus  13  ft  breit. 
Bei  Dretschen  in  der  Ob.-Lausitz. 

360.  E.  elegans  Kg.  Zelle  etwa  1 1/2— 2  mal  so  lang  als  breit,  Mittel- 
einschniiruug  schmal  linealisch;  Zellhälften  mit  grader  Basis,  gar  nicht,  oder 
nur  wenig  abgerundeten  unteren  Ecken;  Seiten  wenig  convergirend,  mit 
zwei  (selten  drei)  mehr  oder  weniger  tiefen  und  breiten  Einbuch- 
tungen, ohne  dass  aber  dadurch  ein  deutlicher  Endlappen  gebil- 
det wird;  Scheitel  grade  abgestutzt  oder  convex,  mit  schmal  linea- 
lischem Einschnitt.  Scheitelansicht  oval  mit  einer  Mittelausbauchung  auf 
beiden  Selten.  Zellhaut  fein  punktirt.  Zygosporen  kugelig,  mit  einfachen, 
pfriemlichen  Stacheln  besetzt. 

Sehr   veränderlich  in  Grösse,    in  Weite   und  Tiefe    der  Einbuchtungen,    in 
Gestalt  des  Scheitels  und  des  Randes. 
Hauptformen  sind: 

a.  f.ypicumnoh.  Die  beiden  oberen  seitlichen  Einbuchtungen  grösser  als  die 
unteren,  Scheitel  convex,  unter  demselben  zwei  spitz  ausgezogene  Ecken. 

b.  rostratum  Rabh.     Grösser  als  vor.,  Einbuchtungen  tiefer,  Scheitel  mit 
welligem  Rande. 

c.  spinosum  Rabh.     Kleiner,  zwischen  den  seitlichen  Einbuchtungen  auf 
jeder  Seite  zwei  spitz  ausgezogene  Ecken. 

d.  inertne  Rabh.     Alle  Ecken  und  Ausbuchtungen  abgerundet. 

Zelle  19—55  ^i  lang,  13—36  [l  breit. 
Verbreitet.  Um  Breslau  bei  Karlowitz,  Pilsnitz,  Margareth  und  L!ssa; 
um  Strehlen  bei  Striege;  in  Gräben  am  Przyschetzer  Teich  bei  Proskau;  um 
Falkenberg  im  Turliske-  und  Ollschow-Teich  und  in  einem  Teich  an  der 
Steinau  bei  Tillowitz;  Bralin,  Kr.  Poln. -Wartenberg;  Gr.-Krausche  bei  Bunz- 
lau;  in  einem  Teich  bei  Arnsdorf  im  Hirschberger  Thal;  im  Grossen  Teich, 
in  den  Eibquellen  und  auf  der  Weissen  Wiese  im  Riesengebirge. 

361.  E.  binale  Ralfs.  Kleiner  als  vor.,  Endeinschnitt  nicht  tief,  oft 
nach  aussen  verbreitert;  Seiten  der  Z  eil  hälft  en  nur  mit  einer  deut- 
lichen Einbuchtung,  und  höchstens  einer  kleinen  Ausrandung  der  unteren 
Ausbuchtung;  Scheitel  grade  abgestutzt  oder  etwas  concav,  mit  zugespitzten 
Ecken.     Sonst  wie  vor. 

Gleichfalls  sehr  veränderlich. 

a.  typicum  nob.      Untere  Ausbuchtung   gross,    breit  abgerundet,   Endein- 
schnitt seicht,  Rand  glatt. 

b.  deniiculatum  nob.   {var.   ß.   Ralfs).      Zellhaut    mit   einzelnen  Warzen 
besetzt;  Rand  durch  aufgesetzte  Warzen  gezähnt. 

Zellen  12—29  ijl  lang,  10—23  (i  breit. 
Karlowitz  und  Pilsnitz  bei  Breslau;  in  einem  Graben  bei  Neuhammer  bei 
Proskau;  um  Falkenberg  bei  Schiedlow  und  im  Hammerteich  bei  Tillowitz; 
in  der  Tschocke  bei  Liegnitz;  in  einem  Teich  bei  Arnsdorf  im  Hirschberger 
Thal;  in  Lachen  auf  dem  Gr.-Seeberg  und  dem  Drehberg  im  Gesenke;  in  den 
P^lbqucllen  im  Riesengebirge. 


160 

**  Scheitel  der  Zellhälften  ausgerandet,  aber  nicht  mit  einem  Einschnitt  versehen. 

3G2.  E.  verrucosum  Ehrb.  Zelle  ungefähr  so  lang  wie  breit,  Mittel- 
einschnürung verbreitert,  aussen  wieder  zusammenneigend;  Zell- 
hälften mit  convergir enden  Seiten,  durch  2  dem  Scheitel  nahe  liegende, 
schräg  gestellte  Einbuchtungen  dreilappig,  mit  geschwungener,  in  der  Mitte 
convexer,  an  den  Enden  wieder  nach  unten  geneigter  Basis,  spitzen  unte- 
ren Ecken;  Seitenlappen  mit  einer  breiten  Einbuchtung,  durch  welche  meist 
ein  grösseres  spitzes  unteres  und  ein  kleineres  abgerundetes  oberes  Läppchen 
gebildet  wird;  Endlappen  nach  der  Spitze  wenig  verbreitert,  am  Ende  mit 
weiter  Ausrandung  und  abgerundeten  Ecken;  in  jeder  Zellhälfte  3  grosse 
basale  Anschwellungen,  Scheitelansicht  oblong  mit  2  mal  4  Einbuchtungen. 
Zell  haut  mit  Warzen  besetzt. 

Zelle  80—102  fi  lang,  65-97  (i  breit. 

Pilsnitz  bei  Breslau;  im  Turliske-Teich  und  einem  Teich  an  der  Steinau  bei 
Tillowitz;  Tannenberg  Kr.  Reichenbach;  Steinkunzendorf  im  Eulengebirge. 

363.  E.  pectinatum  Breb.  Zelle  IV2— 2mal  so  lang  als  breit,  Mittel- 
einschnürung schmal  1  i  n  e  a  1  i  s  c  h ,  aussen  ein  wenig  erweitert; 
Zellhälften  durch  zwei  etwas  schräg  gestellte  Einbuchtungen  dreilappig;  Basis 
grade,  Seiten  läppen  mit  fast  senkrechtem  Rande  aufsteigend, 
durch  eine  Einbuchtung  in  zwei  gleich  grosse  buckelformige  Läppchen  getheilt. 
Scheitel  unbedeutend  ausgerandet,  fast  grade,  mit  abgerundeten 
oder  spitzen  Ecken;  in  jeder  Zellhälfte  3  im  Dreieck  stehende  Anschwellungen. 
Scheitelansicht  wie  bei  vor.;  Zellhaut  glatt  oder  punktirt. 

Zelle  58—72  (i  lang,  44—48  (i  breit, 

29  /u  dick,  Isthmus  9 — 10  u  breit. 
Um  Falkenberg  im  Sangow- Teich;    im  OUschow-  und  Turliske-Teich  bei 
Tillowitz;  am  Nadimatz-Teich  bei  Proskau;  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz. 

364.  E.  gemmatum  Breb.  Mitteleinschnürung  schmal  linealisch,  nach 
aussen  gar  nicht  erweitert,  Endlappen  nach  dem  Scheitel  wenig 
verbreitert,  Scheitel  bedeutend  ausgerandet;  in  jeder  Zellhälfte 
3  in  einer  gradcn  Linie  stehende  Anschwellungen;  Zellhaut  auf  den  An- 
schwellungen und  am  Rande  granulirt.     Sonst  wie  vor. 

Zelle  55—72  (i  lang,  33—43  (Ji  breit, 
Isthmus  7,5  fi  breit. 
Im  Turliske-Teich  bei  Tillowitz  Kr.  Falkenberg. 

89.  Gatt.  Micrasterias  Ag. 
Zellen  flach  zusammengedrückt,  scliarfrandig*,  im 
Umfang  kreisrund  oder  länglich;  Enden  convex  oder  ausgerandet, 
aber  nicht  durch  einen  engen  Einschnitt  getheilt;  jede 
Zellhälfte  durch  2  oder  4  symmetrische  Einschnitte  in  3  oder 
5  Lappen  getheilt,  von  denen  der  mittlere  anders  gestaltet  ist, 
als  die  seitlichen.  Scheitelansicht  schmal  elliptisch,  mit 
gradem  oder  welligem  Rande.  Chlorophyllmasse  iu 
einer  axilen  Platte  von  der  Form  der  Zellfront,  mit 
zerstreuten  Amylonkernen.  Zygosporen  kugelig,  mit  langen,  oft 
gabelig  gctheiltcn  Stacheln  besetzt. 


161 

*  Mittellappen  jeder  Zellhälfte  an   den  Ecken  in  4  divergirende,    hornartige  Fortsätze  aus- 
gezogen. 

365.  M.  Wallichii  Grün.  (M.  Herrmanniana  Relnsch,  Algenfl.  p.  141. 
Taf.  VIII.  fig.  1.)  Etwas  länger  als  breit,  Mitteleinschnürung  ziemlich  linea- 
lisch; Zellhälften  durch  zwei  breite  Ausschnitte  in  zwei  Seiten-  und  einen 
Mittellappen  getheilt;  letzterer  erhebt  sich  mit  cylindrischer  Basis 
und  endet  mit  plötzlicher  bedeutender  Verbreiterung  in  4  starke, 
nach  dem  Ende  etwas  verdünnte,  und  in  je  3 — 4  Zähne  auslaufende  horn- 
artige Fortsätze;  Seitenlappen  durch  einen  tiefen,  spitzwinkligen,  nach 
aussen  gleichmässig  erweiterten  Einschnitt  in  zwei  Läppchen  gespalten,  von 
denen  das  obere  breitere  durch  einen  ähnlichen,  weniger  tiefen 
Einschnitt  noch  einmal  getheilt  ist;  alle  diese  Läppchen  haben  die 
Form  und  Grösse  der  Fortsätze  des  Mittellappens  und  laufen  auch  in  mehrere 
Zähne  aus.  Zellhaut  am  Rande  und  in  der  Mitte  mit  kräftigen  Stacheln 
besetzt,  welche  dem  Rande  sämmtlicher  Segmente  ein  gesägtes  Aussehen  geben. 

Zelle  200-224itt  lang,  154—208  (i  breit,  51  ^  dick, 
Isthmus  25  fj  breit. 
Im  OUschow-Teich  bei  Tillowitz  Kr.  Falkenberg. 

366.  M.  americana  Ralfs.  Etwas  länger  als  breit,  Mitteleinschnürnng 
aussen  erst  etwas  erweitert,  dann  wieder  zusammenneigend;  Zellhälften  durch 
zwei  nach  aussen  verbreiterte,  innen  abgerundete  tiefe  Einschnitte  in  einen 
Mittel-  und  zwei  breitere  Seitenlappen  getheilt;  Mittellappen  von  seiner 
Basis  nach  dem  Ende  allmählich  gleichmässig  auf  das  Doppelte 
verbreitert,  in  4  kürzere  hornförmige,  oben  abgestutzte  Fortsätze  aus- 
laufend; Seitenlappen  durch  einen  nach  aussen  verbreiterten,  innen  abgerundeten 
Einschnitt  von  geringerer  Tiefe  getheilt,  die  beiden  dadurch  entstehen- 
den, gleich  grossen  Läppchen  mit  parallelen  Seiten  und  tief 
a  usgerandetem  oder  etwa  rechtwinklig  aus  geschnittenem  Ausse  n- 
rande;  dieser  Aussenrand,  meist  auch  die  nach  aussen  gerichteten  Seiten  der 
Fortsätze  des  Mittellappens,  sind  durch  aufgesetzte  einfache  Stacheln 
oder  kleine  Protube  ranzen  gezähnt  oder  zerfranzt.  Zellhaut  ausser- 
dem vor  den  Rändern  nach  der  Mitte  zu  mit  Reihen  von  Stacheln  besetzt. 

Zelle  115—153  ^  lang,  92—132  fi  breit,  50  ^i  dick, 
Isthmus  20—28  ft  breit. 
Im  Turliske-Teich  bei  Tillowitz  Kr.  Falkenberg. 

**  Mittellappen  an  den  Ecken  in  2  divergirende  hornförmige  Fortsätze  verlängert. 

367.  M.  Crux  Melitensis  Ralfs.  Mitteleinschnürung  nach  aussen  ver- 
breitert; Zellhälften  dreilappig,  Mittellappen  von  den  seitlichen  durch  zwei 
breite  Einschnitte  getrennt,  seine  Ecken  in  zwei  am  Ende  zweispitzige  Fort- 
sätze verlängert;  Seitenlappen  durch  einen  nach  aussen  erweiterten  Einschnitt 
getheilt,  jede  Hälfte  mit  einem  kürzeren  Einschnitt,  die  Segmente  letzter  Ord- 
nung zweispitzig,  wie  die  Fortsätze  des  Mittellappens.     Zellhaut  glatt. 

Zelle  107—130  (i  lang,  98—119  .u  breit,  35  ^  dick, 
Isthmus  17 — 20  ^i  breit. 
Pllsnitz  bei  Breslau;  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz;  Tannenberg,  Kr,  Reichen- 
bach;  im  Hammer-  und  Turliske-Teich  bei  Tillowitz. 

368.  M.  furcata  Ag.  In  Gestalt  und  Theilung  der  Lappen  dem  vor. 
ähnlich,  doch  sind  die  Fortsätze  des  Mittellappens  länger  ausgezogen  und 

Krypt,  Flora  II.  .11 


162 

enden  in  zwei  lange  Spitzen;   alle   Einschnitte   sind   tiefer,   die   Seg- 
mente letzter  Ordnung   hörn  form  ig  verlängert,   den  Fortsätzen   des 
Mittellappens  gleich  gestaltet,   die   neben   einander   entspringenden   divergiren. 
Zelle  140—220  fi  lang,  113-205  (i  breit,  35  ^  dick, 
Isthmus  12—22  fi  breit. 
Um  Breslau   zwischen  Oswitz   und  Ransern;    um  Falkenberg   im  Turliske- 
Teich  bei  Theresienhütte  und  im  Ollschow-Teich  bei  Tillowitz;  bei  Dretschen 
i.  d.  Ob.-Lausitz. 
***  Mittellappen  ohne  hornförmig  verlängerte  Fortsätze. 

f   Mitteleinschnürung  und  Einschnitte   der  Zellhälften  ziemlich  linealisch,    nach   aussen 
wenig  oder  gar  nicht  erweitert. 
C(.  Mittellappen  vom  Grunde  nach  dem  Scheitel  etwa  auf  das  doppelte  verbreitert. 

369.  M.  truncata  Breb.  Zellhälften  3-lappig  oder  undeutlich  5-lappig, 
Seitenlappen  mit  ungleich  grossen,  am  innern  Ende  abgerundeten  Einschnitten 
versehen,  Segmente  letzter  Ordnung  gezähnt;  Scheitel  des  Mittellappens  convex 
und  ganzrandig,  oder  grade  abgestutzt  und  ein  wenig  eingebogen.    Zellhaut  glatt. 

Zelle  94—107  fi  lang,  84—108  (i  breit,  38  /u,  dick, 
Isthmus  18—22  fi  breit. 
Karlowitz  bei  Breslau;  um  P'alkenberg  im  Sangow-Teich  und  im  Hammer- 
und  Turliske-Teich  bei  Tillowitz;  Gr.-Krausche  bei  Bunzlau. 

ß.  Mittellappen  nach  dem  Scheitel  hin  wenig  verbreitert,  alle  Einschnitte  convergiren 
nach  der  Mitte  der  Zelle. 

370.  M.  rotata  Ralfs.  Zellhälften  5 lappig,  Mittellappen  schmäler  als 
der  obere  Seitenlappen,  über  diesen  ein  wenig  hervorragend,  am  Scheitel  aus- 
gerandet  mit  gewelltem  Rande,  an  den  Ecken  mit  zwei  Zähnen;  Seiten- 
lappen 2  —  3  fach  durch  immer  kürzere,  enge,  innen  abgerundete  Einschnitte 
gelappt,  Segmente  letzter  Ordnung  zweizäh n ig;  unterer  Seitenlappen 
ungefähr  halb  so  breit  als  der  obere;  Zellhaut  glatt.  Zygosporen 
kugelig,  mit  langen  einfachen  Stacheln  besetzt. 

Zelle  bis  280  [i  lang,  etwas  weniger  breit. 
Durchm.  der  Zygosp.  (ohne  Stacheln)  108  /u. 
Länge  der  Stacheln  der  Zygosp.  25  ^. 
Karlowitz  bei  Breslau;  Poln.-Leipe  bei  Löwen;  Bralin,  Kr.  Poln.- Warten- 
berg; Tannenberg,  Kr.  Reichenberg;  Niesky  i.  d.  Lausitz, 

371.  M.  denticulata  Breb.  Mittellappen  schmäler  als  jeder  Seiteii- 
lappen,  an  den  Ecken  stumpf,  am  Scheitel  ausgerandet  oder  flach  einge- 
schnitten, Seitenlappen  ziemlich  gleich  breit,  Segmente  letzter  Ord- 
nung abgestutzt  oder  ausgerandet;  Zellhaut  glatt  oder  punktirt.  Zygo- 
sporen mit  langen  gabelig  getheilten  Stacheln  besetzt.     Sonst  wie  vor. 

Zelle  bis  250  fi  lang,  etwas  weniger  breit. 
Durchm.  der  Zygosp.  (ohne  Stacheln)  80  fi. 
Um  Proskau   am  Nadiniatz-Teiche,   in   Torfgräben   bei   Schimnitz  und  am 
Przyschetzer  Teiche ;  bei  Tannenberg,  Kr.  Reichenbach. 

372.  M.  fimbriata  Ralfs.  Einschnitte  der  Zellhälften  wie  bei  den  vor., 
Mittellappen  ausgebuchtet  und  mit  welligem  Rande,  oberer  Seitenlappen  breiter 
als  der  untere,  Segmente  letzter  Ordnung  gerade  abgestntzt  oder  wenig  aus- 
gerandet, eben  so  wie  die  Ecken  des  Mittellappens  mit  je  2  Stacheln 
besetzt.     Zellhaut  glatt,  punktirt  oder  mit  einzelnen  wenigen  Stacheln  besetzt. 

Zelle  150—260  [i  lang,   125—200  (i  breit. 
Tannenberg,  Kr.  Rcichenbach;  Dretschen  in  der  Ob.-Lausitz. 


163 

373.  M.  apiculata  Menegh.  Die  Einschnitte  nach  aussen  etwas  mehr 
erweitert;  Zellhaut  am  Rande  und  auf  der  ganzen  Oberfläche  mit 
zahlreichen  kräftigen  Stacheln  besetzt.     Sonst  wie  vor. 

Zelle  180—230  (i  lang,  bis  200  ft  breit. 
Im  Hammerteich  bei  Tillowitz,  Kr    Falkenberg. 

374.  M.  papillifera  Breb.  Haupteinschnitte  wie  bei  den  vor.,  Mittel- 
und  Seitenlappen  ziemlich  gleich  breit,  ersterer  ausgerandet,  an  den  Ecken 
in  je  2  stumpfe  Zähne  ausgehend,  die  oft  am  Ende  köpfchenförmig 
verdickt  sind;  jeder  Seitenlappen  gleich  massig  doppelt  dichoto  misch 
eingeschnitten,  Segmente  letzter  Ordnung  in  je  2  stumpfe  oder  köpf- 
chen form  ige  Zähne  auslaufend;  Zellhaut  punktirt,  an  den  Haupte  i  n- 
schnitten  mit  köpfchen  förmigen  Papillen  besetzt.  Zygosporen  mit 
gegabelten  Stacheln. 

Zelle  110—135  (i  lang,  100—125  ^  breit. 
Karlowitz  bei  Breslau;  in  einem  Graben  am  Przyschetzer  Teich  bei  Pros- 
kau ;  Gr.-Krauschc  bei  Bunzlau;  bei  Hoyerswerda;  Golssen  i.  d.  Nieder-Lausitz. 
tt  Mitteleinschnürunfr   und  Einschnitte    der  Zellhälften    nach  aussen  bedeutend  erweitert. 

375.  M.  mucronata  Rabh.  Zelle  ungefähr  2 mal  so  lang  als  breit; 
Zellhälften  im  oberen  Theil  mit  2  nicht  tiefen,  breiten  Einschnitten; 
Mittellappen  breit  und  niedrig,  mit  breit  convexem,  in  der  Mitte  leicht  einge- 
drücktem Scheitel,  stumpfen,  mit  einem  kurzen  Stachel  besetzten  Ecken;  Sei- 
tenlappen mit  convexem  glattem  Rande,  an  den  unteren  Ecken  mit  einem  oder 
mehreren  kurzen  Stacheln  besetzt;  Zellhaut  granulirt. 

Zelle  96—110  ,u  breit. 
Bei  Hoyerswerda. 

376.  M.  Rabenhorstii  n.  sp.  Zelle  so  lang  wie  breit;  Zellhälften  durch 
zwei  tiefe,  nach  aussen  gleich  massig  erweiterte  convergirende 
Einschnitte  deutlich  dreilappig;  Endlappen  ungefähr  so  breit  wie  die 
Seitenlappen,  von  der  Basis  nach  dem  Scheitel  allmählich  verbreitert,  am 
Scheitel  concav,  Ecken  in  je  2  kurze  Zähne  ausgehend ;  Seitenlappen  durch 
eine  breite,  fast  rechtwinklige  Einbuchtung  getheilt,  jede  Hälfte  nach  dem  Ende 
etwas  verschmälert,  grade  abgestutzt,  an  jeder  Ecke  mit  einem  kurzen  Zähn- 
chen besetzt.     Zellhaut  glatt. 

Zelle  88  /n  lang,  85  fi  breit,  Isthmus  14  fi  breit. 
Im  Neuhammer-Teich  bei  Proskau. 

90.  Gatt.  Staurastrum  Meyen. 
Zellen  auf  der  Vorderansicht  denen  von  Gosmarium  gleich 
oder  ähnlich;  Scheitelansicht  3 —  6- oder  mehreckig,  mit 
stumpfen,  spitzen  oder  hornförmig  ausgezogenen  Ecken.  Chloro- 
phyll um  einen  Amylonkern  gesammelt  und  von  der  Mitte  der 
Zellhälfte  nach  den  Ecken  strahlig  verbreitet.  Zygosporen  mit 
Stacheln  besetzt. 

*  Zellhaut  überall  gleichmässig  gebaut,    ohne  dass  die  Ecken  (auf  der  Scheitelansicht)  be- 
sonders ausgezeichnet  sind, 
f  Zcllhaiit  ganz  glatt. 

377.  S.  muticum  Breb.  Zelle  so  lang  w^ie  breit,  Mitteleinschnürung 
nach   aussen   erweitert;    Zellhälften   oval,    Scheitelansicht   3— 4-eckig  mit 

11* 


164 

abgerundeten  Ecken  und  leicht  coucaven  Seiten.     Zygosporen  mit  gabelig 
getheilten  Stacheln.       Zelle  20 — 37  jtt  breit. 

Kawallen  bei  Breslau;  Kunitzer  See;  bei  den  Prieborner  Marmorbrüchen 
bei  Strehlen ;  in  einem  Graben  bei  Neuhammer  bei  Proskau ;  im  Goldmoor  bei 
Schiedlow  und  im  Ollschow-Teich  b.Tillowitz;  indenElbquellen  im  Riesengebirge. 

378.  S.  orbiculare  Ralfs.  Mitteleinschnürung  nach  aussen  wenig  oder 
gar  nicht  erweitert;  ZeUhälftcn  mit  schräg  ansteigenden  Seiten, 
breit  abgerundetem  Scheitel,  abgerundeten  unteren  Ecken,  bis- 
weilen fast  oval,  dann  aber  mit  ziemlich  grader  Basis.  Zygospore  mit  ein- 
fachen Stacheln  besetzt.     Sonst  wie  vor. 

Zelle  22—50  ft  breit. 
Karlowitz  bei  Breslau;  im  Neuhammerteich  bei  Proskau;  in  der  Tschocke 
bei  Liegnitz;  Tannenberg,  Kr.  Reichenbach;  in  einem  Teiche  bei  Arnsdorf  im 
Hirschberger  Thal. 

379.  S.  striolatum  Archer.  Mitteleinschnürung  nach  aussen  erweitert ; 
Zellhälften  verkehrt  nie  ren  form  ig,  mit  convexer  Basis,  abgerun- 
detem, etwas  eingedrücktem  Scheitel;  Scheitelansicht  3-eckig,  mit  ab- 
gerundeten Ecken  und  concaven  Seiten.     Zellhaut  an  den  Ecken  quer  gestreift. 

Zelle  22—30  (i  breit. 
Gr.-Krausche  bei  Bunzlau. 

■{■f  Zellhaut  granulirt  oder  warzig. 

«.  Ecken  rund,  nicht  in  Fortsätze  verlängert. 

380.  S.  punctnlatum  Breb.  Mitteleinschnürung  nach  aussen 
bedeutend  erweitert,  Zellhälften  mit  convexer  Basis  und  convexem  Scheitel, 
an  den  Seiten  fast  eckig;  Scheitelansicht  3-eckig,  Ecken  abgerundet, 
Seiten  etwas  concav;  Zellhaut  gleichmässig  mit  kleinen,  punktförmigen  War- 
zen besetzt.  Zygospore  mit  langen,  nach  der  Spitze  verdünnten  und  zweigabe- 
ligen  Stacheln.  Zelle  28—36  (i  breit, 

Durchm.  der  Zygosp.  29  ^  (ohne  Stacheln), 

Stacheln     =  '  14  ^  lang. 

Um  Breslau  bei  Karlowitz  und  zwischen  Oswitz  und  Leipe;  um  Proskau 
bei  Wilhelmsberg,  in  Gräben  bei  Neuhammer  und  am  Przyschetzer  Teich,  an 
einer  Mühlrinne  in  Ellguth ;  im  Turliske-Teich  und  in  einem  Teich  an  der 
Steinau  bei  Tillowitz;  Weigelsdorf,  Kr.  Reichenbach;  in  einem  Bach  am  Wald- 
tempel bei  Landeck;  in  Lachen  auf  dem  Drehberg  im  Gesenke;  in  einem  Teich 
bei  Arnsdorf  im  Hirschberger  Thal;  in  den  Elbquellen  im  Riesengebirge;  bei 
der  Neuen  schlesischen  Baude  an  Wurzeln  von  Epilohium  angust ifolium. 

381.  S.  rugulosum  Breb.  Mitteleinschnürung  weniger  erwei- 
tert; Zellhälften  elliptisch,  die  Seiten  mehr  abgerundet,  Scheitelansicht 
mit  ziemlich  graden  Seiten.     Sonst  wie  vor. 

Zelle  30—38  fi  breit. 
Karlowitz  bei  Breslau;  im  Hammerteich  bei  Tillowitz. 

382.  S.  muricatum  Breb.  Mitteleinschnürung  nach  aussen 
wenig  erweitert;  Zellhälften  fast  halbkreisförmig,  mit  abgerunde- 
ten unteren  Ecken;  Sclieitelansicht  3-eckig  mit  abgerundeten  Ecken  und  leicht 
convexen  Seiten.  Zellhaut  mit  spitzen  Warzen  gleichmässig 
besetzt.  Zelle  53  /u  breit. 

Karlowitz  und  Hundsfeld  bei  Breslau;  in  Gräben  auf  der  Elbwieso  im 
Riesengebirge. 


165 

383.  S.  silesiacnm  Hllse.  Vorderansicht  wie  bei  vor.,  Scheitclaiisicht 
3-eckig,  mit  abgerundeten  Ecken  und  graden  Seiten;  Zellhaut  bis  auf 
eine  glatte  Zone  am  Scheitel  mit  reihen  weis  gestellten,  oft  zwei- 
spitzigen Stacheln  besetzt. 

Zelle  30—35  (i  breit. 
Auf  den  Seefeldern  bei  Reinerz. 

384.  S.  amoenum  Hilse.  Zelle  2 mal  so  lang  als  breit,  Mittelein- 
schnürung sehr  schmal  linealisch;  Zellhälften  im  Umfang  unge- 
fähr quadratisch,  mit  abgerundeten  Ecken,  von  der  Einschnürung 
nach  oben  etwas  verbreitert,  Seiten  in  der  Mitte  concav  eingebuchtet, 
Scheitel  grade  oder  etwas  wellig;  Scheitelansicht  3-eckig  mit  abgerundeten 
Ecken  und  in  der  Mitte  etwas  eingeknickten  Seiten.  Zellhaut  mit  Warzen 
besetzt.  Zelle  25  (x  breit. 

Karlowitz  bei  Breslau. 

385.  S.  Capitulum  Breb.  (?)  Zelle  fast  2 mal  so  lang  als  breit,  Mit- 
teleinschnürung sehr  seicht,  sodass  ein  sehr  breiter  Isthmus  entsteht; 
Zellhälften  im  Umfang  fast  quadratisch,  mit  abgerundeten  Ecken,  concaven 
Seiten  und  concavem  Scheitel.  Scheitelansicht  3-eckig  mit  abgerundeten  Ecken 
und  concaven  Seiten.  Zellhaut  an  den  Ecken  mit  mehreren  Reihen  punktför- 
miger Wärzchen  besetzt. 

Lang  40  (i,  breit  24  ft,  Isthmus  17  (i  breit. 
In  Lachen  auf  dem  Drehberg  im  Gesenke. 

ß.  Ecken  grade  abgestutzt,  nicht  in  Fortsätze  verlängert. 

386.  S.  sexcostatum  Breb.  Zelle  IV2 — 2 mal  so  lang  als  breit,  mit 
nach  aussen  bedeutend  erweiterter,  stumpfwinkliger  Mitteleinschnürung;  Zell- 
hälften niedergedrückt  kugelig  oder  fast  sechseckig,  mit  gradem  oder  wenig 
convexem  Scheitel,  Scheitelansicht  im  Umfang  kreisrund,  mit  6  bogigen  Ein- 
buchtungen versehen,  wodurch  6  wenig  vorstehende,  grade  abgestutzte  Ecken 
entstehen.  Zellhaut  in  der  Nähe  der  Mitteleinschnürung,  am  Scheitel  und  auf 
den  Ecken  mit  spitzen  Warzen  besetzt. 

Lang  36—46  /u,  breit  26—41  (i. 
Isthmus  12 — 19  (i  breit. 
In  einem  Graben  bei  Neuhammer  bei  Proskau. 

y.  Ecken   (auf  der  Scheitelansicht)   in  verschmälerte  Fortsätze  vorgezogen;   Seiten 
tief  concav. 

387.  S.  dilatatnm  Ehrb.  Mitteleinschnürung  am  Isthmus  abgerundet, 
nachaussenhöchstensrechtwinkligerweitert, Zellhälften  schmal 
oblong;  Scheitelansicht  mit  3 — 5  Fortsätzen,  die  am  Ende  abgerundet  oder 
abgestutzt  sind.     Zellhaut  granulirt. 

Zelle  20-28  fi  breit. 
Um  Breslau  bei  Karlowitz,  Pilsnitz  und  Bruschewitz;  um  Proskau  in  Gräben 
am  Przyschetzer  Teich  und  im  Ellguther  Teich ;  in  Lachen  auf  dem  Drehberg 
und  dem  Gr.  Seeberg  im  Gesenke. 

388.  S.  tricorne  Menegh.  Mitteleinschnürung  nach  aussen 
nicht  oder  wenig  erweitert;  Zellhälften  mit  (auch  auf  der  Vorderansicht) 
ausgezogenen,  nicht  herabgeneigten  Fortsätzen;  Scheitelansicht 
mit  3  am  Ende  abgestutzten  Fortsätzen;  sonst  wie  vor. 

Pilsnitz  bei  Breslau. 


166 

389.  S.  margaritacenm  Mencgh.  Mitteleinschnürung  einen 
stumpfen  Winkel  bildend;  Zellhälften  am  Scheitel  mit  vorgezogenen 
herabgeneigten  Fortsätzen  versehen,  Scheitel  convex;  Scheitelansicht 
mit  4 — 7  am  Ende  abgestutzten  Fortsätzen,     Zellhaut  granulirt. 

Zelle  33—44  ^  breit. 
Karlowitz   bei    Breslau;    im  Hammerteich   bei    Tillovvitz;   Gr,  Krausche   bei 
Bunzlau;  an  feuchten  Felsen  in  Weckelsdorf;  in  den  Elbquellen  im  Riesengcb. 
-j-ff  Zellhaut  mit  feinen  Stacheln  besetzt. 

390.  S.  liirsutum  Breb.  Mitteleinschnürung  nach  aussen 
wenig  oder  gar  nicht  erweitert,  Zellhälften  halbkreisförmig  oder  etwas 
niedergedrückt,  mit  abgerundeten  unteren  Ecken;  Scheitelansicht  3 -eckig  mit 
abgerundeten  Ecken,  und  graden  oder  leicht  convexen  Seiten;  Zellhaut  dicht 
mit  dünnen  haarförmigen  Stacheln  besetzt. 

Zelle  40—62  ^  breit. 
Um  Proskau  in  Gräben  bei  Wilhelmsberg  und  am  Przyschetzer  Teiche;  auf 
dem  Rücken  der  Eule  oberhalb  Steinkunzendorf ;  in  den  Elbquellen  im  Riesengcb, 

391.  S.  echinatum  Breb.  Mitteleinschnürung  nach  aussen 
mehr  erweitert,  Zcllhälften  elliptisch;  Scheitelansicht  mit  leicht  con- 
caven  Seiten;  Zellhaut  mit  weniger,  und  am  Grunde  dickeren 
oben  in  eine  feine  Spitze  ausgezogenen  Stacheln  besetzt,  welche 
dem  Rande  ein  gezähntes  Aussehen  geben.     Sonst  wie  vor. 

Zelle  28-36  fi  breit,  34—44  ^  lang, 
Isthmus  11,5 — 15  fi  breit, 
Tannenberg  Kr,  Reichenbach;   im  Turliske-Teich   bei  Tillowitz;    in   einem 
Teich  bei  Arnsdorf  im  Hirschberger  Thal;  in  den  Elbquellen  im  Riesengebirge. 
•J-fff  Zellhaut  gleichinässig  mit  stacheligen  oder  warzigen  Protuberanzen  besetzt. 

392.  S.  aculeatum  Menegh,  Mitteleinschnürung  nach  aussen  sehr 
stark  erweitert;  Zellhälften  mit  schwach  convexem  Scheitel,  an  den  Seiten 
mit  verlängerten  Ecken ;  Scheltelansicht  3  —  5  -  eckig,  mit  verlängerten  Ecken, 
graden  oder  etwas  concaven  Seiten,  Zellhaut  gleich  massig  mit  vielen 
einfachen  stachelförmigen  Fortsätzen  bekleidet,  Zygosporen  mit 
langen  zweispitzigen  oder  gegabelten  Stacheln  besetzt. 

Var,  controversum   Rabh.      Vorderansicht   mit   verlängerten,   herab- 
geneigten   Ecken,    Scheitelansicht    mit    gekrümmten    Ecken;    Zellhautfortsätze 
ungleich  lang  und  unregelmässig  vertheilt. 
Zelle  34—50  fi  breit, 

Durchm.  der  Zygosp,  44  fz  (ohne  Stacheln) 
Stacheln     =  =         18  ju,  lang. 

Mit  der  var,  bei  Karlowitz  bei  Breslau. 

393.  S.  spongiosum  Breb,  Mitteleinschnürung  nach  aussen  wenig 
erweitert;  Zellhälften  ungefähr  halbkreisförmig,  Scheitelansicht  3-,  selten 
4-eckig,  mit  stumpfen  Ecken,  graden  oder  wenig  convexen  Seiten.  Zellhaut 
gleichmässig  mit  vielen  kurzen  am  Ende  2  —  4-spitzigen  farb- 
losen Fortsätzen  bedeckt.  Zygosporen  kugelig,  mit  einmal  oder  doppelt 
gegabelten  Stacheln. 

Zelle  45—50  fi  breit, 

Durchm.  der  Zygosp,  56  (i  (ohne  Stacheln), 
Stacheln     »  *  bis  24  (i  lang. 

Karlowitz  bei  Breslau;  Bralin  Kr.  Poln.- Wartenberg, 


167 

**  Ecken   (auf  der  Scheitelansicht)   durch  Punkte,   Warzen,  Stacheln   oder  Protuberanzen 
vor  den  übrigen  Theilen  der  Zelle  ausgezeiclinet. 
f  Ecken  in  ausgezogene  hornförmige  Fortsätze  verlängert. 
Ci.  Jeder  Fortsatz  läuft  in  2  Stacheln  aus, 

394.  S.  laeve  Ralfs.  Isthmus  breit,  Zellhälften  ungefähr  ver- 
kehrt-halbkreisförmig, mit  gradem  Scheitel  und  aufwärts  gerichteten 
Eckfortsätzen;  Scheitelansicht  3 — 5-eckig,  Seiten  tief  concav;  Zellhaut  glatt. 

Zelle  22  f.i  lang,  13  fi  breit  (ohne  Forts.). 
Fortsätze  7 — 8  ft  lang. 
Dretschen  in  der  Ober-Lausitz. 

395.  S.  furcigernm  Breb.  Mitteleinschnürung  schmal  linealisch,  nach 
aussen  wenig  erweitert ;  Zellhälften  zusammengedrückt  oblong,  in  der 
Mitte  der  Seiten  je  ein  allmählich  etwas  verdünnter,  an  der 
Spitze  zweigabeliger  farbloser  Fortsatz,  unter  dem  Scheitel 
noch  2  —  4  gleich  gestaltete  Fortsätze;  Scheitelansicht  3 — 9 -eckig. 
Ecken  plötzlich  zusammengezogen  und  in  allmählich  verschmälerte,  oben  zwei- 
spitzige Fortsätze  verlängert,  Seiten  concav.  Zellhaut  auf  den  Fortsätzen  mit 
Querreihen  von  Warzen  versehen. 

Zelle  (mit  Forts.)  77—83  (i  lang,  90  fi  breit. 
Kl.-Masselwitz  bei  Breslau;  Buchitz  bei  Löwen;  in  der  Tschocke  bei  Lieg- 
nitz;  Jauernick  und  Hoyerswerda  in  der  Ober-Lausitz. 

ß.  Jeder  Fortsatz  läuft  in  3  oder  4  Stacheln  aus. 

396.  S.  polymorphum  Breb.  Mitteleinschnürung  nach  aussen  sehr 
stark  erweitert,  innen  abgerundet;  Zellhälften  elliptisch,  Scheitel  flach 
oder  wenig  convex,  an  den  Seiten  etwas  vorgezogene  Ecken; 
Scheitelansicht  3 — 7-eckig,  Ecken  zu  kurzen  und  dicken,  in  3  oder  4  Spitzen 
endenden  Fortsätzen  ausgezogen.     Zellhaut  fein  granulirt. 

Zelle  25  (i  lang,  20  (i  breit. 
Um  Breslau  bei  Pilsnitz  und  Kawallen;  Buchitz  bei  Löwen;  am  Hammer- 
teich bei  Tillowitz;  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz;  in  einem  Teich  bei  Arnsdorf 
im  Hirschberger  Thal. 

397.  S.  gracile  Ralfs.  Mitteleinschnürung  noch  mehr  erweitert  als 
bei  vor.,  Zellhälften  am  oberen  Ende  in  2  lange  Fortsätze  ausge- 
zogen, die  eine  grade  Verlängerung  des  flachen  Scheitels  bilden; 
Scheitelansicht  durch  3  lange  und  dünne,  am  Ende  3-spitzige,  farblose  Fort- 
sätze dreistrahlig.  Zellhaut  mit  punktförmigen  Knötchen  besetzt^  die  auf  den 
Fortsätzen  in  Querreihen  stehen. 

Zelle  42  (i  lang,  55—60  (i  breit,  Isthmus  10  [i  breit. 
Buchitz  bei  Löwen;  im  Hammer-Teich  bei  Tillowitz;   in  der  Tschocke  bei 
Liegnitz. 

398.  S.  vestitum  Ralfs.  Scheitel  der  Zellhälften  convex,  auf  der 
Scheitelansicht  stehen  am  Rande  der  concaven  Seiten  je  2  oder  meh- 
rere, kurze,  meist  zweispitzige  farblose  Protuberanzen;  Zellhaut 
auf  den  Fortsätzen  mit  spitzen  Warzen  besetzt.     Sonst  wie  vor. 

Lang  41  (i,  breit  63—78  (i. 
Im  Ollschow-,  Turliske-  und  Sedwornig-Teich  bei  Tillowitz. 

399.  S.  paradoxum  Meyen.  Scheitel  der  Zellhälften  flach  oder 
etwas  convex,  Fortsätze  so  nach  oben  gerichtet,  dass  sie  in  der 


168 

Verlängerung   der   Seiten    der   Zellhälften    stehen;    Scheitelansicht 
3— 4-strahlig  mit  nackten  Seiten.     Sonst  wie  vor. 

Breit  40—44  fi. 
Gr.-Krausche  bei  Bunzlau. 

y.  Die  Fortsätze  enden  stumpf,  stachellos. 

400.  S.  Arachne  Ralfs.  Mitteleinschnürung  sehr  erweitert;  Zellhälften 
mit  convexem  Scheitel,  obere  Ecken  sehr  lang  und  dünn  so  ausgezogen,  dass 
die  Fortsätze  eine  Verlängerung  des  Scheitels  bilden,  also  ge- 
krümmt nach  innen  neigen;  Scheitelansicht  5-cckig,  mit  lang  ausgezogenen 
gekrümmten  Fortsätzen.     Zellhaut  durch  kleine  Wärzchen  rauh. 

Zelle  40  fi  breit,  Fortsätze  14  fi  lang. 
In  der  Tschocke  bei  Liegnitz;  am  Rreuzberg  bei  Jauernick  in  der  Ob.-Lausitz. 

401.  S.  tetracerum.  Ralfs.  Scheitel  der  Zellhälften  flach,  Fortsätze 
in  der  Verlängerung  der  Seiten  stehend,  also  nach  oben  gerichtet  und 
grade.  Scheitelansicht  4-eckig  mit  langen,  graden  Fortsätzen.  Zygospore 
kugelig,  mit  am  Grunde  breiten,  oben  gegabelten  Fortsätzen.     Sonst  wie  vor. 

Zelle  (mit  Forts.)  22—47  fi  breit. 
Zygosp.-Durchm.  mit  Forts.   30  (i, 
ohne  Forts.  16  u. 
Buchitz  bei  Löwen;  in  der  Tsehocke  bei  Liegnitz. 
ii  Ecken  nicht  in  hornförmige  Fortsätze  ausgezogen. 
«.  Jede  Ecke  mit  einem  aufgesetzten  Stachel. 

402.  S.  brevispina  Breb.  Zelle  im  Umfang  kreisrund,  Mitteleinschnü- 
rung nach  aussen  wenig  erweitert;  Zellhälften  elliptisch  m  it  hoch  convexem 
Scheitel,  etwas  flach  gedrückter  Basis,  und  spitzen,  mit  einem  kurzen,  nach 
innen  geneigten  Stachel  besetzten  Seiten.  Scheitelansicht  3-eckig  mit 
breit  abgerundeten  Ecken,  denen  ein  kurzer  Stachel  aufgesetzt  ist,  und 
concaven  Seiten.     Zellhaut  glatt  oder  granulirt. 

Durchm.  der  Zelle  40  u,  Isthmus  10  (i  breit. 
Im  Hammerteich  bei  Tillowitz;  in  einem  Tümpel  bei  den  Steinbrüchen  von 
Prieborn  bei  Strehlen. 

403.  S.  acntnm  Breb.  Mitteleinschnürung  nach  aussen  erweitert;  Zell- 
hälften elliptisch  mit  breit  convexem  Scheitel,  in  der  Mitte  der  Seiten 
mit  einer  spitzen  Ecke;  Scheitelansicht  3-eckig,  mit  spitzen,  sehr  kurz 
gestachelten  Ecken  und  etwas  convexen  Seiten.  Zellhaut  glatt  oder 
fein  granulirt. 

Zelle  20—25  (i  breit. 
Von  Rabenhorst  (Fl.  Eur.  Alg.  III.  p.  203)  als  von  Hilse  in  Schlesien 
gefunden  aufgeführt. 

404.  S.  deicetnm  Breb.  Mitteleinschnürung  nach  aussen  mehr  oder 
weniger  erweitert;  Zellhälften  elliptisch  oder  verkehrt-kegelförmig, 
mit  fast  gradem  oder  convexem  Scheitel ;  an  den  Seiten  je  ein,  meist  langer,  Sta- 
chel, bald  in  der  Mitte,  bald  darüber  oder  darunter,  der  gerade  steht,  oder  nach 
aussen  oder  innen  geneigt  ist;  Schcitelansicht  3-  oder  4-eckig,  Ecken  abge- 
rundet, mit  einem  aufgesetzten,  feinen  Stachel,  Seiten  concav.  Zellhaut 
glatt  oder  fein  punktirt.     Zygospore  mit  einfachen  pfriemlichen  Stacheln  besetzt. 

Sehr  veränderlich : 

a.  typ i cum  nob.     Mitteloinschnürung  stumpfwinkelig,  Scheitel  wenig  con- 
vex  oder  fast  flach,   Stacheln  nach  aussen  gerichtet. 


169 

b.  mucronatum.  (Ralfs.)  Mitteleinschnürung  stumpfwinkelig,  Scheitel 
convex,  Stacheln  wagerecht  oder  etwas  nach  innen  gerichtet. 

c.  sudeticum  n.  var.  Mitteleinschnürung  stumpfwinkelig,  Scheitel  ziem- 
lich flach,  Stacheln  in  der  Verlängerung  des  Scheitels  stehend. 

d.  apiculatum  (Breb.).  Mitteleinschnürung  weit,  innen  bogig  abgerundet, 
Scheitel  flach  oder  leicht  concav,  Stacheln  nach  aussen  gerichtet,  etwas 
über  den  oberen  Ecken  stehend. 

e.  depressum  n.  var.  Mitteleinschnürung  spitzwinkelig,  Zellhälften  schmal 
elliptisch,  Stachel  in  der  Mitte  der  Seite,  nach  innen  geneigt. 

Zelle  24—28  (i  lang,  19—33  [i  breit, 
Durchm.  der  Zygosp.  (ohne  Stacheln)  21 — 35  fi. 
In  einem  Graben  am  Przyschetzer  Teich  bei  Proskau  (b);  Buchitz  bei 
Löwen;  im  Hammerteich  bei  Tillowitz  (e);  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz;  in 
Lachen  auf  dem  Drehberg  und  dem  Gr.  Seeberg  im  Gesenke  (b);  in  einem 
Teiche  bei  Arnsdorf  im  Hirschberger  Thale;  in  den  Elbqucllen  im  Riesen- 
gebirge (c). 

405.  S.  cuspidatum  Breb.  Mitteleinschnürung  so  weit,  dass  ein 
schmaler,  lang  gezogener  Isthmus  gebildet  wird;  Zellhälften  dreieckig, 
mit  flachem  Scheitel,  an  dessen  Ecken  in  seiner  Verlängerung  je  ein  langer 
Stachel  steht;  Scheitelansicht  3  — 4-eckig,  mit  wenig  abgerundeten  Ecken,  deren 
jede  einen  graden  Stachel  trägt,  und  etwas  concavcn  Seiten;  Zellhaut  glatt. 
Zygospore  mit  vielen  Buckeln  besetzt,  von  denen  jeder  einen  langen  Stachel  trägt. 

Zelle  25-30  ^  lang,  25  fi  breit  (ohne  Stacheln), 
Isthmus  bis  12  (jl  lang. 
In   der  Tschocke   bei  Liegnitz;   in   einem  Teiche   bei  Arnsdorf  im    Hirsch- 
berger Thale;  bei  Hoyerswerda. 

406.  S.  aristiferam  Ralfs.  Mitteleinschnürung  einen  stumpfen  Winkel 
bildend;  Zellhälften  im  Umfang  dreieckig,  mit  flachem  oder  concav  em, 
zweimal  eingeknicktem  Scheitel,  schrägen,  divergirenden,  in  der  Mitte 
eingeknickten  Seiten,  an  den  Ecken  je  ein  Stachel,  der  in  der  Verlän- 
gerung der  Seite  steht.  Scheitelansicht  wie  bei  vor.,  doch  mit  concaveren 
Seiten;  Zellhaut  glatt, 

Zelle  (mit  Stacheln)  36  [i  breit. 
Bei  Görlitz. 

ß.  Jede  Ecke  mit  2  Stacheln  besetzt. 

407.  S.  bifidam  Breb.  Mitteleinschnürung  nach  aussen  erweitert,  Zell- 
hälften elliptisch  oder  fast  dreieckig,  Scheitel  breit  convex,  in  der  Mitte  etwas 
abgeflacht ;  in  der  Mitte  der  Seiten  je  2  hinter  einander  stehende  schräg 
abwärts  geneigte  Stacheln;  Scheitelansicht  3  eckig,  Ecken  etwas  ein- 
gebogen, zweistachelig,  Seiten  grade;  Zellhaut  glatt. 

Zellen  (ohne  Stacheln)  30 — 33  ju.  lang,  33  fi  breit, 
Isthmus  13—14  (i  breit.  Stacheln  bis  9  (i  lang. 
In  der  ,,Oppahaut"  der  Mitteloppaquelle  auf  dem  Leiterberge  im  Gesenke. 

408.  S.  denticalatnm  Arch.  Mitteleinschnürung  bedeutend  erweitert, 
aber  spitzwinkelig;  Zellhälften  elliptisch  mit  convexem  Scheitel,  letzterer 
sowie  die  Seiten  kurz  gezähnelt,  in  der  Mitte  der  tSeiten  2  über 
einander  stehende,  meist  ungleich  grosse  Stacheln;  Scheitelansicht 


170 

3-eckig  mit  spitzen,   gestachelten  Ecken,   und  giaden  oder  sehr   wenig  con- 
caven,  kurzstachelig  gezähnelten  Seiten.     Zellhaut  in  der  Nähe  der  Ecken 
mit  Reihen  kurzer  Stachelzähnchen  besetzt. 
Lang  24—31  ,a,  breit  20—40  fi. 
In  Lachen  auf  dem  Gr.  Seeberg  im  Gesenke. 

409.  S.  papillosum  nov,  sp.  Mitteleinschnürung  spitzwinkelig;  Zell- 
hälften oblong,  mit  hoch  convexer  Basis  und  wenig  convexem  Scheitel, 
an  den  oberen,  abgerundeten  Ecken  mit  2  kurzen  Stacheln  besetzt;  Scheitel- 
ansicht 3-eckig,  mit  abgerundeten,  kurz  gestachelten  Ecken  und  leicht 
concaven  Seiten.  Zellhaut  mit  spitzen  Wärzchen  besetzt.  (Dem 
S.  punctulatum  Breb.  ähnlich.) 

Lang  30,5  ft,  breit  34  ^,  Isthmus  9  ju,  breit. 
Im  Hammerteich  bei  Tillowitz. 

Y-  Jede  Ecke  mit  3  Stacheln  besetzt. 

410.  S.  furcatum  Breb.  Mitteleinschnürung  bedeutend  erweitert;  Zell- 
hälften flachgedruckt  sechseckig,  mit  flachem  Scheitel,  die  Ecken  des  letzteren 
mit  je  2,  die  in  der  Mitte  der  Seiten  mit  je  einem  zweispitzigen  Stachel  besetzt; 
Scheitelansicht  3  — 4-eckig,  Ecken  spitz,  mit  je  3  starken,  zweispitzigen  Stacheln 
besetzt,  Seiten  leicht  concav.     Zellhaut  fein  granulirt. 

Zelle  30  ii  lang,  37—40  /ti  breit. 
Karlowitz  bei  Breslau;  bei  Görlitz,  Hoyerswerda,  Gaussig  i.  d.  Ob. -Lausitz; 
in  Lachen  auf  dem  Drehberg  im  Gesenke. 

O.  Jede  Ecke  mit  mehr  als  3  Stacheln  besetzt. 

411.  S.  qua  dran  g'ulare  Breb.  Mitteleinschnürung  mehr  oder  weniger 
erweitert;  Zellhälften  fast  viereckig,  die  Ecken  mit  je  2  dicken  kurzen 
Stacheln  besetzt;  Scheitelansicht  4-eckig,  Ecken  etwas  vorgezogen,  abge- 
stutzt, am  Ende  mit  je  4  Stacheln  besetzt,  Seiten  concav. 

Zelle  22—26  ft  breit,  Isthmus  7  ft  breit. 
In  der  Tschocke  bei  Liegnitz;  im  Hammerteich  bei  Tillowitz. 

412.  S.  cristatum  Archer.  Mitteleinschnürung  nach  aussen  sehr  stark 
erweitert;  Zellhälften  mit  etwas  convexem,  mit  einzelnen  Stacheln 
besetztem  Scheitel,  spitzen  oberen  Ecken,  die  mit  je  einem  feinen  Stachel 
besetzt  sind;  Scheitelansicht  dreieckig,  mit  spitzen,  gestachelten  Ecken 
und  schwach  convexen  Seiten,  die  in  der  Nähe  der  Ecken  noch  mit 
einigen  Stacheln  besetzt  sind. 

Zelle  43 — 54  ^  lang,  41 — 45  ft  breit. 
Pilsnitz  bei  Breslau. 

413.  S.  teliferum  Ralfs.  Mitteleinschnürung  schmal  linealisch; 
Zellhälften  oval  oder  nierenförmig,  mit  pfriemlichen  Stacheln  besetzt, 
Scheitelansicht  3-eckig,  Ecken  breit  abgerundet,  mit  vielen  Stacheln 
besetzt,  Seiten  concav,  stachellos.  Zygospore  kugelig,  mit  sehr  langen,  an 
der  Spitze  getheilten  Stacheln  besetzt. 

Zelle  36—50  ii  breit. 

Durchm.  der  Zygosp.  (ohne  Stacheln)  33  ii. 
Karlowitz  bei  Breslau. 


171 
14.  Farn.  Bacillariaceae. 

(Diatomaceae.) 

Einzellige  Algen,  meist  im  strengeren  Sinne  des  Wortes, 
seltener  zu  bandförmigen  oder  durch  ausgeschiedenen  Schleim 
verbundenen  Familien  vereinigt.  Z  e  1 1  h  a  u  t  v  e  r  k  i  e  s  e  1 1 ' ),  aus 
2  von  einander  trennbaren  Hälften  bestehend,  von  denen 
die  eine  (sehr  wenig  grössere)  über  die  andere  (um  die  doppelte 
Dicke  der  Wand  kleinere)  hinweg  greift,  wie  der  Deckel  einer 
geschlossenen  Schachtel  über  den  unteren  Theil  derselben.  Die 
über  einander  greifenden  Ränder  der  Hälften  sind  unter  rechtem 
oder  stumpfem  Winkel  an  die  beiden  andern,  unter  einander  meist 
parallelen  Seiten  angelegt  und  bilden  mit  einander  die  Gürtel- 
bänder  oder  die  Gürtelseite  der  Zellen,  deren  Ansicht  man 
erhält,  wenn  die  daran  stossenden  Seiten,  die  Schalen  selten, 
senkrecht  aufgerichtet  sind.  Letztere  (seltener  auch  die  Gürtel- 
bänder) haben  eine  zierliche,  bei  den  Arten  sehr  constante  Struc- 
tur,  bestehend  aus  Punkten,  Punktreihen,  Streifen,  Gruben,  Rip- 
pen, Knoten  u.  s.  w.  Zellinhalt  aus  farblosem  Protoplasma, 
einem  Saftraum,  einem  Zellkern  und  gefärbten  Partieen  (Endo- 
chrom)  bestehend,  welche  letzteren  bald  einzelne  oder  mehrere 
Platten,  bald  zahlreiche  Körner  von  brauner  Farbe  darstellen, 
Sie  enthalten  einen  charakteristischen  Farbstoff,  ein  Gemenge 
von  Chlorophyll  und  Diatomin  oder  Phycoxanthin. 

Die  nicht  zu  Bändern  vereinigten  B aciliar iaceen  zeigen  ent- 
weder beständig  oder  nur  zeitweise  eine  charakteristische  glei- 
tende Bewegung,  indem  sie  mit  ziemlicher  Schnelligkeit  an 
der  Oberfläche  anderer  Körper  hinkriechen  oder  durch  das  Was- 
ser schwimmen. 

Fortpflanzung  durch  Bildung  von  Auxosporen,  die  ent- 
weder einzeln  oder  zu  zweien  aus  dem  gesammten  Inhalt  einer 
oder  zweier  Mutterzellen  hervorgehen.  Sie  umgeben  sich  später 
gleichfalls  mit  einer  verkieselten  Membran  und  stellen  alsbald 
oder  nach  weiteren  Theilungen  den  Mutterzellen  ähnliche  Orga- 
nismen dar. 

Vermehrung  durch  fortgesetzte  Zweitheilung  der  Zellen, 
indem  die  beiden  Schalen  sich  so  weit  auseinander  schieben, 
dass  sie  sich  nur  mit  den  Rändern  der  Gürtelbänder  noch  berüh- 
ren,  und  in   dieser  Berührungsebene   eine   Scheidewand  bilden. 


1)  Daher    können   Bacillarien- Zellen    ausgeglüht  werden,   und   finden   sich 
fossil,  ohne  in  der  Struetur  der  Wandungen  eine  Veränderung  zu  erleiden. 


172 

die  sich  in  zwei  Blätter  spaltet  und  2  neue  Gürtelbänder  ent- 
wickelt, welche  unter  die  der  Mutterzellhälften  beiderseits  unter- 
greifen. Da  ein  nachträgliches  Wachsthum  nicht  eintritt,  so  wird 
durch  diese  eigenthümliche  Theilung  eine  allmähliche  Verkleine- 
rung der  Zellen  verursacht,  der  von  Zeit  zu  Zeit  durch  Auxo- 
sporen-Bildung  Einhalt  geschieht. 

Der  grossen  Mannigfaltigkeit  der  Formen  wegen  geben  wir  eine: 


Uehersicht  der  Abtheilungen. 

I.  Entwickeluiig  der  Schalenseite  bilateral,  d.  h.  die 
Streifen-  oder  Rippen -Systeme  sind  so  angeordnet, 
dass  sie  sich  um  eine  grade  oder  gebogene  mittlere 
Längslinie  gruppiren. 

A.  Schalenseite  mit  Mittelknoten. 

a.  Mittelknoten  auf  beiden  Schalenseiten  vor- 
handen. 

a.  Gürtelansicht  nach  der  Queraxe  symme- 
trisch,  mit  grader  Mittellinie. 

1.  Schalenseite    symmetrisch    nach     einer 
graden  oder  gebogenen  Mittellinie. 

aa.  Schalen  flach,  ungekielt I.  Naviculeae. 

bb    Schalen   hoch   gewölbt,    mit    einem 

Mittel-  und  zwei  Seitenkiclen IL  Amphürojndeae. 

2.  Schalenseite    unsymmetrisch    nach    der 
Längsaxe,  Mittellinie  dem  einen  Rande 

genähert  oder  gebogen III.  Cymhelleae. 

ß.  Gürtelansicht  nach  der  Queraxe  symme- 
trisch, bogig  eingeknickt,  mit  gebogener 
Mittellinie   IV.  Cocconeideae. 

y.  Gürtelansicht  nach  der  Queraxe  unsymme- 
trisch, keilförmig V.  Gomphonenieae. 

b.  Mittelknoten  nur  auf  einer  Schalenseite  vor- 
handen        VL  Achnantheae. 

B.  Mittelknoten    auf  beiden    Schalenseiten    fehlend, 

oder  nur  durch  Fehlen  oder  Verkürzung  einiger 

Streifen  in  der  Mitte  angedeutet,  sehr  selten  aus 

einer  schwachen  ringförmigen  Erhebung  bestehend. 

a.  Schalenseite  nach  der  Längsaxe  unsymme- 
trisch, indem  an  dem  einen  Rande  sich  knoten- 
förmige Verdickungen  (Kiclpunkte)  befinden, 
an  dem  anderen  nicht;  die  Gürtelbänder  stos- 
sen  nicht  rechtwinkelig   an   die  Schalenseiten 

an,  daher  der  Querschnitt  der  Zelle  rhombisch    VIL  Nitzschieae. 


I 


173 

b.    Schalen  nach  der  Längsaxe  symmetrisch. 

a.    Schalen  rund  gewölbt,  ohne  Kiele Vlll.  Cylindrotheceae. 

ß.    Schalen    gewölbt  und   mit   stumpfen   oder 
geflügelten  Kielen  versehen. 

1.  Schalen  mit  einem  Mittel-  und  2  unge- 
flügelten Seitenkielen IX.  Ainphipleureae. 

2.  Schalen  mit  einem  stumpfen  (oft  kaum 
merklichen)  Mittelkiel  und  2  vorsprin- 
genden geflügelten  Seitenkielen X.  Surirelleae. 

y.    Schalen  flach,  ungekielt. 

1.  Zellen  ohne  innere  Scheidewände, 
aa.    Schalenseite  mit  Querrippen. 

au.  Schalen  symmetrisch  nach  der 

Queraxe XL  Diatomeae. 

ßß.  Schalen     unsymmetrisch    nach 

der  Queraxe XII.  Meridioneae. 

bb.    Schalenseite  ohne  Querrippen,  nur 

mit  punktirten  Querstreifen XIII.  FragUarieae. 

2.  Zellen  mit  durchbrochenen  Innern  Schei- 
dewänden      XIV.    Tabellarieae. 

c.    Schalen    nach    der  Längsaxe    unsymmetrisch, 

bogenförmig  gekrümmt XV.  Epithemieae. 

IL  Entwickelung  der  Schalenseite  centrisch,  d.h.  die 

Skulptur  ist  radial  um  einen  Mittelpunkt  angeordnet  XVI.  Melosireae. 

I.  Naviculeae. 

Scbalenseite  nach  einer  gTaden  oder  gebogenen  Mittellinie 
und  nach  der  Queraxe  symmetrisch ;  Gürtelseite  nach  Längs-  und 
Queraxe  symmetrisch.  Schalen  flach  oder  sehr  schwach  gewölbt, 
mit  einer  graden  oder  gebogenen  Mittelrippe,  einem  Mittel-  und 
2  Endknoten.  —  Endochrom  in  2  Platten,  welche  mit  ihren 
Medianen  den  beiden  Gtirtelbändern  anliegen. 

A.  Zellen  ohne  innere  Scheidewände. 

a.  Zellen  frei,  selten  in  gestaltlosen  Schleimmassen  oder  zu  kurzen  Bändern  vereinigt. 
I.  Mittellinie  der  Schalenseite  grade  oder  wenigstens  nicht  S-fdrmig  gebogen. 

91.  Gatt.  Pinnularia  Ehrb. 
Schalen  meist  linear-oblong,  seltener  lanzettförmig,  mit  deut- 
lichen runden  Mittel-  und  Eudknoten  und  einer  leichten 
x\symmetrie,  indem  die  Mittellinie  an  beiden  End- 
knoten nach  derselben  Seite  ausbiegt.  Streifung  aus 
deutlichen,  nicht  in  Punktreihen  auflösbaren,  in  der 
Mitte  nicht  durch  ein  glattes  Querband  unterbroche- 
neu Querrippen  bestehend,  die  in  Folge  des  Verlaufes  der 


174 

Mittellinie  auf  beiden  Seiten  nicht  gnnz  streng  symmetrisch  aus- 
gebildet sind.  Bei  der  Theilung  wandern  die  Endochromplatten 
von  den  Gürtelbändern  auf  die  Schalen  und  werden  gleichzeitig 
von  den  Enden  und  von  der  Mitte  her  in  Längshälften  zerschnit- 
ten. —   Auxosporen  zu  2,  von  2  Mutterzellen  gebildet. 

*  Schalenseite  in   der  Mitte,  oft  auch   an   den  Enden   etwas   angeschwollen,   lineal-länglich, 
mit  sehr  starken  Rippen;  Gürtelseite  rechteckig.     Grosse  Formen. 

414.  P.  nobilis  Ehrb.  Schalenseite  linear,  in  der  Mitte  und  an 
den  breit  abgerundeten  Enden  angeschwollen;  Rippen  stark,  dicht 
gedrängt,  nicht  bis  an  die  Mittellinie  reichend,  im  mittleren  Theil  nach  dem 
Mittelknoten  hin  convergirend. 

Lang  200-370  ii;  Rippen  47  auf  100  (x. 
In  stehendem  Wasser:  Breslau,  im  botanischen  Garten,  bei  Gabitz,  Klein- 
burg, in  der  Schallune  bei  Brockau,  bei  Karlowitz  und  Oswitz;  um  Proskau 
im  Rudnitz-Teich  und  im  Teich  bei  Ellgnth;  am  Hammerteioh  bei  Tillowitz 
Kr.  E'alkenberg;  um  Strehlen  am  Galgenberg  und  bei  Hussinetz;  in  einem 
Teiche  bei  Arnsdorf  im  Hirschberger  Thale.  Fossil  in  der  Hacillarienerde  von 
Grunowitz  b.  Rosenberg,  von  Orzesche  Kr.  Rybnik  und  Heiligensee  Kr.  Görlitz. 

415.  P.  maior  Sm.  Schalenseite  linear,  nur  in  der  Mitte  etwas 
angeschwollen,  Enden  spitzer  zugerundet,  sonst  wie  vor. 

Lang  110-310  fi,  Rippen  55  auf  100  fi. 

Aendert  mit  in  der  Mitte  etwas  eingeschnürter  Schalenseite  ab,  (Var.  niedio 
constricta  Blei  seh.) 

Sehr  verbreitet  und  häufig  in  stehendem  und  fliessendem  Wasser,  auch  in 
der  ,,Oppahaut"  der  Mitteloppaquelle  auf  dem  Leiterberg  im  Gesenke  und 
bei  der  Neuen  schlesischen  Baude  im  Riesengebirge  an  Wurzeln  von  Epilobium 
tetragonum;  fossil  in  der  Bacillarienerde  von  Orzesche  Kr.  Rybnik  und  Heili- 
gensee Kr.  Görlitz;  die  var.  in  einem  Brunnen  bei  Strehlen  an  der  Strasse 
nach  Riegersdorf. 

416.  P.  Tabellaria  Ehrb.  Linear,  in  der  Mitte  und  an  den  abgerun- 
deten Enden  gleichmässig  angeschwollen,  Endanschwellung  so  breit  als 
die  Mitte;  Rippen  viel  schwächer  und  kürzer  als  bei  den  vor., 
nicht  bis  zur  Mittellinie  reichend,  im  mittleren  Theile  convergirend. 

Lang  80—105  fi,  Rippen  85—120  auf  100  (U. 
Im  Przyschetzer  Teich  bei  Proskau;   um  Strehlen  bei  Göppersdorf,  Peter- 
witz, Skalitz  uiiti  am  Ziegenberge. 

417.  P.  gibba  Ehrb.  Mittelanschwellung  sehr  allmählich  nach  den 
Enden  abnehmend,  Endanschwellungen  kurz,  kopfförmig,  schmäler 
als  die  Mitte,  Streifung  in  der  Mitte  nicht  selten  unterbrochen;  sonst  w.  v. 

Lang  55—100  [i. 

Rippen  80-120  auf  100  [i. 
In  stehendem  Wasser:  Breslau,  im  botanischen  Garten,  in  der  alten  Oder 
u.  a.  a.  0.;  Gerberberge  bei  Poln.- Wartenberg;  Proskau,  im  botanischen 
Garten  und  bei  Wilhelmsberg;  um  Strehlen  am  Galgenberg,  bei  Striege, 
Riegersdorf  und  Katschwitz;  auf  dem  Rücken  der  Hohen  Eule;  auf  dem  Dreh- 
berg im  Gesenke;  im  Grossen  Teich  im  Riesengebirge.  In  der  Bacillarienerde 
von  lleiliffcnsee  Kr.  Görlitz, 


175 

**  Schalenseite  liiiear-oblong  bis  eiförmig,  nach  den  Enden  wenig  verschmälert,  in  der  Mitte 
nicht  angeschwollen,  mit  starken  Rippen;  Gürtelseite  rechteckig, 

418.  P.  lata  Sm.  Schalenseite  oblong,  selten  in  der  Mitte  unmerklich 
erweitert,  mit  breit  abgerundeten  Enden;  Rippen  sehr  stark  und  weit 
von  einander  entfernt,  im  mittleren  Theile  wenig  convergirend  , 
nicht  bis  an  die  Mittellinie  reichend;  Gürtelseite  verhältnissmässig   sehr  breit. 

Lang  65—100  ft,  Gürtels.  28—35  (i  breit, 
Rippen  27—30  auf  100  fi. 
Auf  dem  Rücken  der  Hohen  Eule. 

419.  P.  borealis  E  hrb.  Kleiner  und  zarter  als  vor.;  Schalenseite  läng- 
lich, mit  breit  abgerundeten,  nie  ht  oder  nur  wenig  verschmälerten 
Enden;  Rippen  stark,  ziemlich  weit  von  einander  entfernt,  halb  so  lang 
als  die  Schalenhälfte  breit  ist,  nicht  convergirend. 

Lang  35—70  fi, 

Rippen  50—60  auf  100  (i. 
In  stehendem  Wasser,  an  nassen  Felsen,  in  feuchter  Erde,  im  Staub; 
Breslau,  Neuhammer  bei  Proskau;  um  Strehlen  in  alten  Granitbrüchen  aui 
dem  Galgenberg  und  in  den  Marmorbrüchen  von  Prieborn;  an  nassen  Felsen 
der  Gr.  Strohhaube  bei  Silberberg  und  am  Wölfelsfall.  In  der  Bacillarienerde 
von  Heiligensee  Kr.  Görlitz. 

420.  P.  viridis  Sm.  Lang  elliptisch,  von  der  Mitte  nach  den  sp  i  tz 
abgerundeten  Enden  allmählich  verdünnt;  Streifen  stark,  nicht  bis  an  die 
Mittellinie  reichend,  im  mittleren  Theile  convergirend. 

Hängt   durch    Zwischenformen   mit   P.    maior   Sm.    und    P.   hemiptera   Sm. 
zusammen. 

Lang  75—125  (i, 
Rippen  60—80  auf  100  fi. 
Sehr  häufig  in  stehenden  und  fliessenden  Gewässern  in  der  Ebene  und  im 
Gebirge  (auch  im  Grossen  Teich  im  Riesengeb.);  fossil  in  den  Bacillarienerden 
von  Schimnitz  Kr.  Oppeln,  Orzesche  Kr.  Rybnik  und  Heiligensee  Kr.  Görlitz. 

421.  P.  hemiptera  Sm.  Eine  kleinere  und  schmälere  Form  von  P. 
viridis  Sm.,  von  der  sie  sich  wesentlich  nur  durch  die  zartere  Streifung 
unterscheidet. 

Lang  55—90  fi,  breit  10-  12,5  (i, 
Streifen  100—160  auf  100  (i. 
Auf  dem  Rücken  der  Hohen  Eule;  bei   der  Neuen   schlesischen   Baude  an 
Wurzeln  von  Epilohium  tetragonum,  und  im  Grossen  Teich  im  Riesengebirge. 

***  Schalenseite  lanzettlich,  nach  beiden  Enden  allmählich  verschmälert. 

422.  P.  oblonga  Sm.  Schalenseite  linear -lanzettlich,  nach  den  breit 
abgerundeten  Enden  allmählich  verschmälert,  Streifen  bis  nahe  an  die 
Mittellinie  reichend,  alle,  mit  Ausnahme  der  letzten  an  den  Enden,  stark 
convergirend. 

Lang  110—190  ii. 

Streifen  in  der  Mitte  40—50,  am  Ende  60-70  auf  100  ii. 
Um  Breslau  auf  der  Sauerbrunnenwiese   bei  Gabitz,   in  W^asserlöchern   an 
der  Oder  beim  Strauchwehr;  Stradam  bei  Poln.- Wartenberg;  um  Strehlen  bei 
Peterwitz  und  Warkotsch;  um  Gleiwitz.    In  den  Bacillarienerden  von  Pentsch 
bei  Strehlen,  Schimnitz  Kr.  Oppeln  und  Gr.-Lassowitz  Kr.  Rosenberg. 


176 

423.  P.  radiosa  Sm.  Schalenseite  breit  lanzettlich,  mit  stumpfen 
Enden,  Mittelknoten  klein  und  oblong,  Streifen  convergirend ;  Gürtelseite 
nach  den  Enden  verschmälert.     Die  trockenen  Schalen  bräunlich  gefärbt. 

Lang  40 — 75  fi,  breit  —  18  ft, 

Streifen  in  der  Mitte  80—95,  am  Ende  100-125  auf  100  ft. 
Häufig  in  stehendem  und  fliessendem  Wasser,  namentlich  rein  an  Mühl- 
wehren, z.  B.  an  der  Margarethenmühle  und  bei  Weide  bei  Breslau,  an  der 
Dammmühle  bei  Strehlen  u.  a.  0.;  in  einem  Teiche  bei  Arnsdorf  im  Hirsch- 
berger  Thal;  auch  in  der  Bacillarienerde  von  Schimnitz  Kr.  Oppeln  und  von 
Heiligensee  Kr.  Görlitz. 

424.  P.  acuta  Sm.  Schalenseite  schmal  lanzettlich  mit  spitzen 
Enden,  und  länger  als  P.  radiosa,  sonst  wie  diese. 

Lang  65—110  }i,  breit  12,5  w, 

Streifen  70-95  auf  100  ^. 
Breslau,  im  Teich  des  botanischen  Gartens,  in  der  Schallune  bei  Sägewitz, 
bei  Karlowitz;  Poln.- Wartenberg  im  Schlossteich;  im  Teich  bei  EUguth-Pros- 
kau;  in  den  Mergelgruben  von  Peterwitz  und  Gr.-Lauden  bei  Strehlen;  fossil 
zusammen  mit  P.  radiosa. 

425.  P.  gracilis  Ehrb.  (incl.  P.  vlridula  Rabh.).  Schalenseite  lanzett- 
lich, nach  den  Enden  allmählich  verschmälert,  abgerundet,  mit  stärkerer 
Mittellinie  und  fast  parallelen  Streifen,  Gürtelseite  nach  den  Enden 
nur  wenig  verschmälert;  sonst  wie  vor. 

Lang  35—53  ft,  breit  — 10  ,u, 

Streifen  100-110  auf  100  fj. 
In  fliessendem,    seltener  in  stehendem  Wasser:   um  Breslau  in  Lachen  am 
Strauchwehr,   in  der  Schallune    bei  Brockau,   bei  Oswitz  und  Nimkau;   Poln.- 
Wartenberg,  im  Schlossteich  und  bei  Reesewitz. 

426.  P.  lanceolata  {Navicida  1.  Kg.).  Schalenseite  lanzettlich  bis  lang 
rautenförmig,  von  der  Mitte  nach  den  mehr  oder  weniger  zuge- 
spitzten Enden  gradlinig  verschmälert;  Streifen  undeutlich  punktirt, 
convergirend. 

Lang  38—50  .a,  breit  10  /tt, 

Streifen  in  der  Mitte  ca.  120,  am  Ende  ca.  140  auf  100  ^i. 
In  den  Mergelgruben  von  Peterwitz  bei  Strehlen  (in  Copulation  gefunden); 
Stradam  bei  Poln.-Wartenberg. 

Die  vier  letzten  Arten  bilden  den  Uebergang  zu  der  Gattung  Navicula, 
namentlich  ist  die  Stellung  der  P.  lanceolata,  der  fast  punktirten  Streifung 
wegen,  zweifelhaft. 

****  Schalenseite  mit  dreiwelligen  IJändern  und  kopfförmig  vorgezogenen  Enden. 

427.  P.  mesolepta  Sm.  Streifen  bis  nahe  an  die  Mittellinie  reichend, 
nur  in  der  Mitte  meist  verkürzt,  bisweilen  ganz  fehlend  (var.  stauroneiformis 
Grün.),  im  mittleren  Theiie  stark  convergirend. 

Lang  54—75  u-, 
Streifen  95 — 135  auf  100  ^. 
Um  Breslau  bei  Karlowitz  und  in  der  Oder  beim  Strauchvvehr;  Gerber- 
berge bei  Poln.-W\artonberg;  am  Galgenberg  bei  Strehlen;  Neuhammer  bei 
Proskau;  in  den  Torfgruben  von  Schiedlow  und  Tillowitz  Kr.  Falkenberg;  in 
einem  Teiche  bei  Arnsdorf  im  Hirschberger  Thale;  in  der  Bacillarienerde  von 
ürzcsche  Kr.  Rybnik  und  von  Heiligensee,  Kr.  Görlitz. 


177 

92.  Gatt.  Stauroptera  Ehrb. 
Zellen  in  Gestalt  und  Strnctur  ganz  wie  bei  Pinnularia^  docb 
ist    die   Streifung    auf   der    Schalenseite    in   der    Mitte 
durch  eine  glatte  Querbinde  unterbrochen.    Mittelknoten 
deutlich  rund. 

428.  S.  cardinalis  Ehrb.  Schalenseite  linealisch,  nach  den  abge- 
rundeten, meist  unmerklich  angeschwollenen  Enden  nicht  verschmälert, 
die  starken  Rippen  nicht  bis  an  die  Mittellinie  reichend,  im  mittleren  Theil 
convergirend. 

Lang  250 — 750  ft,  breit  45 — 55  |u,, 
Rippen  35—50  auf  100  ii. 
Um  Breslau  in  Ausstichen  am  Margarethendamm  und  in  Sümpfen  zwischen 
Lissa  und  Muckerau;  bei  Strahlen  am  Ziegenberg. 

429.  S.  parva  nob.  (Stauroneis  parva  Ehrb.,  Pinnularia  Interrupt a 
Sm.,  Navicula  stauroptera  Grün.)  Schalenseite  lanzettlich,  nach  den  flach 
abgerundeten,  oft  .unmerklich  angeschwollenen  Enden  wenig  verschmälert, 
Rippen  kurz,  sehr  schief  gestellt. 

Lang  40—100  yj, 
Rippen  100—120  auf  100  jli. 
Breslau:  in  der   alten  Oder;   um  Strehlen  bei  Hussinetz;   in  einem  Teiche 
bei  Arnsdoi'f  im  Hirschberger  Thale;  im  Bethlehemer  Quellteich  bei  Grüssau; 
fossil    im  Bacillarienlager   von  Tillowitz   Kr,  Falkenberg,   von  Orzesche  Kreis 
Rybnik  und  von  Heiligensee  Kr.  Görlitz. 

430.  S.  divergens  nob.  (Pinnularia  divergens  Sm.).  Schale nseite 
linear-elliptisch,  von  der  Mitte  nach  den  abgerundeten  Enden  allmählich 
verschmälert,  Rippen  nicht  bis  an  die  Mittellinie  reichend,  im  mittleren 
Theile  stark  nach  dem  Mittelknoten  zu,  an  den  Enden  nach  der 
entgegengesetzten  Seite  convergirend. 

Lang  90—170  ft,  breit  18—25  ^i. 
Rippen  45—50  auf  100  ft. 
Im  Ziegengrund  bei  Strehlen. 

431.  S.  Brebissonii  nob.  (Navicula  Brehissonir  Kg.,  Pinnularia  Brebis- 
sontz  Rabh.,  Pinnularia  stauroneiformis  Sm.).  Schale  nseite  elliptisch  mit 
abgerundeten  Enden,  Rippen  die  Mittellinie  nicht  erreichend,  in  der  Mitte 
convergirend,  an  den  Enden  parallel. 

Lang  30—65  ^, 

Rippen  100—135  auf  100  (i. 
Breslau :  im  Teich  des  botanischen  Gartens,  in  der  alten  Oder,  bei  Gräb- 
schen  und  Kleinburg;  um  Strehlen  am  Galgenberg,  bei  Stachau,  Skalltz  und 
Hussinetz;  bei  der  Neuen  schlesischen  Baude  im  Riesengeb.  an  Wurzeln  von 
Epilohium  tetragonum ;  im  Grossen  Teich  im  Riesengeb.  (daselbst  auch  die  var. 
angusta  Grün.).    Fossil  bei  Orzesche  Kr.  Rybnik  und  bei  Heiligensee  Kr.  Görlitz. 

93.  Gatt.  Navicula  Bory. 
Schalen  lanzettlich,  eiförmig  oder  linealisch,  oft  mit  vorgezoge- 
nen Enden,  mit  Mittel-  und  Endkuoten,  streng  symmetrisch. 

Krypt.  Flora  II.  12 


178 

Streife  11  Systeme  zart,  oft  nur  bei  sehr  starken  Vergrösse- 
rimgeu  erkennbar,  Streifen  immer  in  Reihen  von  einzelnen 
Punkten  a u  f  1  < >  s  b  a r.  Die  Endochromplatten  wandern  entweder 
bei  der  Theilung  auf  die  Schalen  und  werden  dort  durch  zwei 
schiefe  Einschnitte  getheilt  oder  sie  bleiben  an  den  Gürtelbän- 
dern liegen  und  theilen  sich  durch  grade  Einschnitte.  (Die  letz- 
teren Arten  bilden  bei  Pfitzer  eine  besondere  Gattung:  Neidium.) 
Auxosporen  zu  2,  von  2  Mutterzellen  gebildet.  Durch  mancherlei 
llebergänge  ist  die  Gattung  mit  Pinnularia  verbunden. 

*  Qu6rsteifen  undeutlich  punktirt,   einen  Uebergang  zu  Pinnularia  bildend  5   Mittelknoten 
klein,  länglich. 

432.  N.  cryptocephala  Kg,  Schalenseite  lanzettlich,  mit  spitzen, 
stumpfen,  oder  kopfförmigen  Enden ;  Querstreifen  zart  und  eng  gestellt,  undeut- 
lich punktirt.     Sehr  veränderlich  in  Grösse  und  Gestalt.    Die  Hauptformen  sind: 

a.  lanceolata  Grün.  Länglich -lanzettlich,  zugespitzt.  Geht  in  Pinnu- 
laria lanceolata  über,  von  der  sie  sich  durch  geringere  Grösse  und 
schwächere  Streifung  unterscheidet. 

Lang  —40  /Li,  Streifen  in  der  Mitte  140—165,  am  Ende  180—190  auf  100  ^i. 

b.  rhynchocephala   Grün.      (N.    angustata   Sm.)      Länglich -lanzettlich, 
bisweilen  ziemlich    schmal,   mit   mehr   oder   weniger   kopfförmig   vorge 
zogenen  Enden.        Lang  25—50  jw-, 

Streifen  120—170  auf  100  fi.      ' 

c.  minor  Grün.     Kurz  lanzettförmig,  klein,  Spitzen  wenig  vorgezogen. 

Lang  15—20  fi, 

Streifen  220  auf  100  fi. 
Sehr   häutig   und    zahlreich,    meist    in    fliessendem   Wasser;    auch    in    der 
„Oppahaut"   der  Mitteloppaquelle    auf   dem   Leiterberg    im   Gesenke   und    im 
Grossen  Teich  im  Riesengebirge. 

**  Querstreifen  deutlich  punktirt,  nicht  unterbrochen;  Mittelknoten  klein,  länglich,  trockene 
Schalen  farblos. 

433.  N.  cuspidata  Kg.  Schalenseite  breit  lanzettlich,  P^nden  leicht 
vorgezogen  oder  eingeschnürt  und  abgerundet;  Querstreifen  parallel 
(nui-  in  der  Mitte  schwach  convergirend),  bis  zu  der  ziemlich  starken  Mittel- 
rippe reichend. 

a.  genuina  Grün.  Gross  und  zugespitzt-lanzettlich;  Enden  vorgezogen, 
aber  nicht  abgeschnürt. 

b.  lanceolata  Grün.    Schmäler  und  etwas  stumpf-lanzettllch;  sonst  wie  a. 

c.  obtusa  Grün.     Kurz  und  stumpf  lanzettförmig,  sonst  wie  a. 

d.  ambigua  (Ehrb.).     Enden  kopllormig  abgeschnürt. 
Lang  25 — 150  fi, 

Streifen  in  der  Mitte  ca.  120,  am  Ende  ca.  140  —  150  auf  100  (i. 
In  stehendem  und  fliessendem  Wasser:  um  Breslau  Im  Teich  des  botani- 
schen Gartens,  In  der  alten  Oder,  an  der  Posener  Bahn,  bei  Karlowitz  und 
Kleinburg;  um  Poln.- Wartenberg  bei  den  Gerberbergen  und  bei  Stradam ; 
Proskau;  um  Strehlen  am  Galgenberg,  in  den  Marmorbrüchen  von  Pricborn, 
■  bei  Stachau,  Prauss  und  Gr.-Laudcn;  Gr.-Krauschc  l)ci  Runzlau:  im  Quelltoich 
-von  Bethlehem  bei  Gnissauj  in  einem  Teich  bei  Ainsdorf  inj  Illischbcrgor  Thal. 


179 

434.  N.  rhynchocephala  K  g.  Schalenseite  lanzettlich,  mit  vorgezogenen 
oder  kopfFörmigen  Enden;  Querstreifen  deutlich  convergirend,  Mit- 
telrippe viel  schw^ächer  als  bei  vor. 

a.  genuina  Grün.  Länglich  lanzettlich;  Enden  stark  vorgezogen  und 
kopfförmig. 

b.  hrevis  Grün.  Kurz  und  breit  lanzettlich:  Enden  wenig  vorgezogen, 
stumpf. 

c.  biceps  Grün.     Kurz  und  breit  lanzettlich;  Enden  kurz  kopfförmig. 

Lang  37—83  fi,  Streifen  85-95  auf  100  (i. 
In  Gräben  und  Tümpeln:  um  Breslau  bei  Karlowitz  und  Oswitz;  um  Streh- 
len  bei  Prauss  und  Goltschau.     Fossil  bei  Orzesche. 

435.  N.  Semen  Ehrb.  Schalenseite  oval,  mit  mehr  oder  weniger 
vorgezogenen,  breiten,  flach  abgerundeten  oder  fast  abgestutzten 
Enden;  Streifung  convergirend,  Mittelrippe  schwach. 

Lang  50—70  (i,  Sti-eifen   100  auf  100  fi. 
Nur  fossil :  im  Bacillarienlager  von  Pentsch  bei  Strehlen,  und  von  Orzesche 
Kr.  Rybnik. 

*■♦*  Querstreifen  stark  punktirt,  nicht  unterbrochen;  Mittelknoten  gross,  rundlich  oder 
fast  viereckig. 

436.  N.  turaida  Sm.  Schalenseite  breit  lau  zettlicb,  an  den  Enden 
eingeschnürt  und  meist  kopfförmig  verbreitert;  Streifen  conver- 
girend, aus  deutlichen  Punktreilien  bestehend,  bis  zur  Mittelrippe  reichend. 

a.  geiiuina  Grün      Enden  vorgezogen  und  kopfförmig  verbreitert. 

b.  Sil b s al s a  Gvwn.  ( N.  piisilla  Sm.)  Breiter  lanzettförmig  bis  oval ;  Enden 
vorgezogen,  aber  nicht  verbreitert,  sondern  stumpf  abgerundet;  Streifen 
weniger  stark  als  bei  a. 

Lang  25-48  fi,  Streifen  85—130  auf  100  [i. 
Um  Breslau  in  der  alten  Oder  und  der  Schallune  bei  Brockau  (a);   Poln,- 
Wartenberg   im  Schlossteich   (a);    um    Strehlen   bei    Hussinetz   (a),   der  Ploh- 
mühle,   Bärtsdorf  und   Skalitz   (b);    um  Gleiwitz    (aj.      In   der    Bacillarienerde 
von  Orzesche  Kr.  Rybnik  (a). 

437.  N.  inflata  Kg.  Schalenseite  elliptisch,  vor  den  Enden  ver- 
schmälert, aber  nicht  eingeschnürt,  und  in  gleichmässig  breite,  abge- 
rundete Spitzen  ausgezogen.  Von  der  vor.  Art  durch  die  geringere  Breite 
und  die  länger   vorgezogenen  Enden  unterschieden. 

Lang  28—31  (i,  Streifen  100—120  auf  100  [i. 
In   stehendem   und   fliessendem   Wasser:    Breslau    im   botanischen  Garten, 
in   der  Schallune   bei  Brockau;   um  Strehlen  in  der   Ohle  und   in   Gräben   bei 
Hussinetz   und  Töppendorf.     In  der  Bacillarienerde  von  Orzesche  Kr.  Rybnik 
und  von  Heiligensee  Kr.  Görlitz. 

438.  N.  dicepliala  Kg.  Schalenseite  linear,  die  parallelen  Rän- 
der vor  den  Enden  plötzlich  in  eine  abgerundete  Spitze  ver- 
schmälert; Streifen  punktirt,  convergirend,  bis  zur  Mittellinie  reichend; 
Mittelknoten  sehr  gross  und  fast  viereckig. 

Lang  23—25  (i,  Streifen  95—130  auf  100  fi. 
Um  Breslau  bei  Oswitz,  in  der  Weide  und   in  Gräben  bei  Hundsfeld;   um 
Strehlen   bei  Hussinetz;   bei  der  Neuen   schlesischen  Baude   im  Rieseugebirge 
an  Wurzeln  von  Ep'dol'mm  tetragonum. 

12* 


180 

439.  N.  leptogongyla  Ehrb.  Schalenseite  linear -lanzettlieh  mit 
angeschwollener  Mitte,  abgerundeten,  oft  etwas  verdickten  Enden  und 
deutlichen  convergirenden  Streifen;  Mittellinie  ziemlich  dick,  Mittelknoten 
stark,  viereckig. 

Lang  60—78  (i,  Streifen  165—190  auf  100  ft. 
Am  Galgenberg  bei  Strehlen. 

****  Querstreifen   deutlich   punktirt,   auf  beiden   Schalenhälften   durch   eine   glatte   Längs- 
linie unterbrochen. 

440.  N.  elliptica  Kg.  Schalenseite  elliptisch  oder  oval  mit  abge- 
rundeten Enden,  convergirenden  stark  punktirten  Querstreifen,  die  durch  zwei 
gebogene,  der  Mittellinie  genäherte  Längs  binden  unterbrochen  sind; 
Mittelknoten  gross,  rund. 

Lang  30—75  fi,  Streifen  105  auf  100  (i. 
Um  Breslau   in  der   alten  Oder;  um  Poln.- Wartenberg   bei  Stradam;   um 
Strehlen   im  Ziegengrund,   bei  Skalitz,  Pentsch,   Gross -Landen   und    Jordans- 
mühle; um  Bunzlau  bei  Gr.- K rausche. 

441.  N.  Amphisbaena  Bory.  Schalenseite  elliptisch,  vor  den  Enden 
eingeschnürt  und  kopfförmig  vorgezogen;  Streifen  convergirend,  in 
der  Mitte  einen  breiten  glatten  Raum  (Area)  frei  lassend,  in  der  Nähe  der 
Ränder  durch  je  eine  feine  Längslinie  unterbrochen;  Mittelknotcn 
mittelgross.  Auf  trockenen  Schalen  erscheint  der  gestreifte  Theil  bräunlich 
gefärbt,  der  glatte  farblos. 

Lang  43—80  (i,  Str.   lGO-170  auf  100  (i. 
Um  Breslau    in   der   alten  Oder   und   in   der   Ohle  am  Margarethendamm; 
im  Schlossteich  von  Poln.-Wartenberg;  in  der  Ohle  bei  Strehlen. 

*****  Deutliche  Längsstreifen  und  in   der  Nähe  des  Randes  Längsfurchen  vorhanden,   die 
Querstreifen  wenig  deutlich;  trockene  Schalen  gelbbraun  gefärbt. 

442.  N.  firma  Kg.  Schalenseite  elliptisch,  Enden  abgerundet, 
selten  etwas  vorgezogen,  aber  nie  eingeschnürt;  Längsstreifen 
deutlich,  matt  punktirt,  um  die  Mittellinie  einen  glatten,  farblosen  Saum  frei- 
lassend; Mittelknoten  gross,  rund. 

Diese  Art  geht  nach  Bleisch   aus    den  Auxosporen  von   N.  affmü  Ehrb. 
hervor,  müsste  also  mit  dieser  vereinigt  werden. 

a.  genuina  Grün.     Eiförmig  mit  ziemlich  spitzen  Enden. 

b.  maior  Grün.     Lang  eiförmig  mit  abgerundeten  Enden. 

c.  cuneata  Grün.     (N.  Ämpkigom2yhus  Ehrb.)     Enden  fast  keilförmig. 

Lang  65—115  (i,  Querstreifen  150—165  auf  100  (i. 
Um   Strehlen  am   Galgenberg,    bei   Hussinetz    und    am   Ziegenberg;    auch 
fossil  bei  Pentsch  und  bei  Heiligensee  Kr.  Görlitz. 

443.  N.  producta  Sm.  Schalenseite  elliptisch,  vor  den  vorgezoge- 
nen Enden  plötzlich  eingeschnürt;  ohne  glatten  Saum  an  der  Mittel- 
linie; sonst  wie  vor. 

Um  Strehlen   nicht  selten;   Rothschloss   Kr.  Nimptsch;   um  Poln.-Warten- 
berg im  Schlossteich  und  bei  Radine. 

444.  N.  affinis  Ehrb.  Schalenseite  länglich  lanzettlich  mit  mehr 
oder  weniger  vorgezogener  Spitze.  Unterscheidet  sich  von  der  vor. 
hauptsächlich  durch  die  viel  feinere  Streifung. 


181 

a.  genuina   Grün.      Schalenseite   länglicli,  mit    fast   gradeii    Rändern   und 
stumpf  vorgezogenen  Enden. 

b.  amphirhynchus  Grün.  {N.  amphirhynchus  Ehrb.)    Schalenseite  länglich 
lanzettförmig  mit  wenig  vorgezogenen,  stumpfen  oder  abgerundeten  Enden. 

Lang  50—100  ^,  Streifen  190—240  auf  100  ft. 
Nicht  selten  in  stehenden  Wässern:  um  Breslau  im  botanischen  Garten 
(a  und  b),  in  der  alten  Oder  (b),  an  der  Posener  Bahn,  auf  der  Sauerbrunnen- 
wiese bei  Gabitz,  bei  Brockau,  Oswitz,  Nimkau  (a),  Kleinburg,  Hartlieb,  Kar- 
lowitz  (b)  u.  a.  0.;  Gerberberge  bei  Poln,- Wartenberg;  um  Strehlen  nicht 
selten;  Proskau;  in  einem  Teich  bei  Arnsdorf  Kr.  Hirschberg.  Fossil  bei 
Orzesche  Kr.  Rybnik. 

445.  N.  Peisonis  Grün.  Schalenseite  breit  linear -oblong,  mit 
graden  parallelen  oder  leicht  dreiwelligen  Rändern,  keilförmigen 
stumpfen,  oft  etwas  vorgezogenen  Enden;  Längsstreifen  deutlich,  Querstreifen 
sehr  fein. 

Lang  36  [i,  breit  10—11  (i,  Querstreifen  215  auf  100  [i. 
Vereinzelt  in   der   alten   Oder  bei   Breslau;   im   eisenhaltigen  Wasser   der 
Ohle  bei  Strehlen. 

446.  N.  limosa  Ag.  Schalenseite  länglich,  mit  zweimal  mehr  oder 
weniger  tief  eingeschnürten  Rändern  und  deutlichen  Längs-  und  Quer- 
streifen; Mittelknoten  gross. 

a.  genuina  Grün.     Ränder  mit  zwei   deutlichen  Einschnürungen;   Spitzen 
stumpf  keilförmig. 

b.  gihherula  (Kg.  Bacill.)  Grün.     Ebenso  mit  abgerundeten  Enden. 

c.  inflata  Grün.  (N.  gibherula  Kg.  in  Smith,  Brit.  Diät.)     Randeinschnü- 
rungen schwach,  Mitte  etwas  erweitert,  Enden  abgerundet. 

Lang  35—80  ^,  Querstreifen  175— 190  auf  100  (i. 
Um   Breslau:   im   botanischen  Garten,   in   der   alten    Oder,   im  Filterbassin 
des  Wasserhebewerks,  bei  Oswitz,  Hartlieb,  Schwoika  und  Nimkau;  um  Streh- 
len  an   mehreren   Stellen,   auch   fossil   bei  Pentsch;   bei    Ellguth- Proskau;  im 
Bethlehemer  Quellteich  bei  Grüssau. 

******  streifung  sehr  fein,  doch  die  Längsstreifen  deutlicher;   Mittelrippe   sehr  stark;  die 
trockenen  Schalen  farblos. 

447.  N.  crassinervia  Breb.  Schalenseite  lanzettlich  mit  vorge- 
zogenen Enden  und  schwachen  Längsstreifen;  Mittelknoten  in  der  Mitte 
eingeschnürt  und  mit  der  M  i  1 1  e  1  r  i  p  p  e  v  e  r  f  1  i  e  s  s  e  n  d. 

Kommt  mitunter  in  grösserer  Menge  und  in  consistente  Gallertmassen  ein- 
geschlossen vor  (Frustulia  torfacea  A.Br.). 

Lang  33 — 66  jw. 

Um  Strehlen  bei  Stachau;  in  den  Torfgruben  von  Jenkendorf  und  Quitz- 
dorf  Kr,  Rothenburg  (Frustulia-F orm);  im  Bethlehemer  Quellteich  bei  Grüssau; 
in  einem  Teich  bei  Arnsdorf  Kr.  Hirschberg;  im  Riesengebirge  in  den  Elb- 
quellen  und  im  Grossen  Teich;  in  der  Mitteloppaquelle  auf  dem  Leiterberg 
im  Gesenke.     Fossil  unter  N.  serians  Kg.  im  Bacillarien-Lager  von  Tillowitz. 

448.  N.  rhomboides  Ehrb.  Schalenseite  elliptisch,  oft  mit  vorge- 
zogenen Enden;  Mittel  knoten  gross  und  deutlich;  sonst  wie  vor. 

Lang  56—94  (i,  Querstreifen  330  auf  100  (i. 
Fossil  unter  N.  serians  Kg.  im  Bacillarien-Lager  von  Tillowitz. 


182 

449.  N.  serians  Kg.  Schalenseite  rhombisch-lanzettlich  mit  star- 
ker Mittelrippe,  grossem  Mittciknoten,   und  deutlich    punktirten   Längsstreifen. 

Lang  43-90  (i. 

Längsstreifen  140,  Querstreifen  235  auf  100  fi- 
lm  Gebiete   nur  fossil:    fast  allein   bildet  sie    das   Bacillarien- Lager   von 
Tillowitz   Kr.   Falkenberg;    ferner  in   der   Bacillarienerde   von   Gronowitz  bei 
Rosenberg, 

*******  Sehr  kleine  Formen,  von  sehr  zarter  und  nur  bei  starker  (SOOfacher)  Vergrösserung 
zu  erkennender  Structur;  Mittelknoten  oft  schwer  sichtbar. 

450.  N.  Bacillum  Ehrb.  Schalenseite  oval  mit  flach  zugerunde- 
ten Enden,  Mittellinie  und  Mittelknoten  deutlich,  Querstreifen 
fein  und  convergirend,  an  den  Enden,  und  bei  kleinen  Exemplaren  überhaupt 
kaum  sichtbar. 

Lang  28—56  fi,  Streifen  210  auf  100  (jl. 
Um  Breslau  in  Lachen  an  der  alten  Oder  und   in  Gräben   auf  der  Sauer- 
brunnenwiese bei  Gabitz;  Teich  bei  Arnsdorf  Kr.  Hirschberg;  Teich  am  Wald- 
tempel bei  Landeck.     In  der  Bacillarienerde  von  Orzesche  Kr.  Rybnik. 

451.  N.  trinodis  Sm.  (Achnanthidium  trinode  Arnott.,  Bhoiconeis  tr. 
Grün.)  Schalenseite  länglich,  mit  dreiwelligen  Rändern,  flach  zuge- 
rundeten Enden,  deutlicher  Mittellinie  und  Mittelknoten;  Querstreifen  sehr 
zart  und  kurz,  parallel.     Gürtelseite  etwas  gebogen. 

Lang  18 — 23  (i,  breit  3,3  fi  an  den  Einschnürungen, 
5  fi  an  den  Anschwellungen. 
In  Wasserlöchern  am  Strauchwehr  bei  Breslau;  Galgenberg  bei  Strahlen. 

452.  N.  binodis  Sm.  Schalenseite  in  derMitte  eingeschnürt  und 
mit  kopfförmig  vorgezogenen  Enden;  Gürtelseite  grade,  sonst  wie  vor. 

Lang  23 — 45  fi. 
Um  Strehlen  in  der  Ohle  bei  Danchwitz ;  bei  Dretschen  in  der  Ob.-Lausitz. 

453.  N.  Atomus  Grün.  (incl.  N.  2)eUiculosa  Hilse.)  Schalenseite 
breit  oval,  mit  feiner  Mittellinie  und  ziemlich  kleinem  Mittel- 
knoten; Streifung  kaum  sichtbar.    Gürtelseite  rechteckig  oder  etwas  keilförmig. 

Lang  14 — 16,5  ii,  Streifen  über  250  auf  100  (i. 
Um  Breslau  bei  Rosenthal  und  Gabitz;  um  Strehlen  bei  Skalitz;  Jordans- 
mühle Kr.  Nimptsch;  Proskau. 

454.  N.  perpasilla  Grün.  (Synedra  perp.  Kg.)  Schalenseite  oblong 
mit  erweiterter  Mitte  und  abgerundeten  Enden;  Gürtelseite  rechteckig, 
sonst  wie  vor. 

Lang  5—18  fi,  breit  2,5 — 5  fi, 
Streifen  über  250  auf  100  (i. 
Um  Strehlen  bei  Skalitz  und  Krippitz;  Gr.-Krausche  bei  Bunzlau. 

455.  N.  appendiculata  K g.  Schalenseite  lanzett lieh  mit  stumpfen, 
oft  etwas  vorgezogenen  Enden,  feiner  Mittellinie  und  kleinem  Mittci- 
knoten; Querstreifen  sehr  fein,  parallel. 

Lang  23—46  (i,  Streifen  200—240  auf  100  (i. 
Um   Breslau    bei    Gräbschen    und    Gabitz;    um   Strehlen    bei   Skalitz    und 
Pogarth;  auf  dem  Rücken  der  Hohen  Eule. 


183 

94.  Gatt.  Stauroneis  Ehrb. 
Schalenseite  wie  bei  Navicula^  streng  symmetrisch,  unter- 
scheidet sich  von  dieser  nur  durch  den  in  die  Breite  ausge- 
zogenen, oft  ball^enförmigen,  starken  Mittelknoten.  — 
Auxosporen  einzeln,  von  2  Mutterzellen  gebildet.  (Oft  schwer 
von  den  mit  einer  glatten  Querbinde,  aber  kleinem,  rundlichem 
Mittelknoten  versehenen  Arten  von  Staurope-va  zu  unterscheiden.) 

456.  S.  Phoenicenteron  Ehrb,  (em.  Grün.)  Schalenseite  lanzettlieh, 
mit  stumpfen,  ni  a  n  c  h  m  a  1  u  n  m  e  r  k  1  i  e  h  v  o  r  g  e  z  o  g  e  n  e  n  E  n  d  e  n ;  Längs- 
und Querstreifen  deutlich ,  Mittelknoten  nach  den  Rändern  hin  nicht  ver- 
breitert, die  Ränder  nicht  erreichend. 

Lang  90—180  yü,  Querstreifen  140—180  auf  100  in. 
Um  Breslau  im  botanischen  Garten,  in  der  alten  Oder,  bei  Kleinburg  und 
Gräbschen;  um  Poln.-Wartenberg  häufig;  um  Strehlen  an  mehreren  Orten; 
um  Proskau  bei  Wilhelmsberg  und  Neuhammer;  Gr.-Krausche  bei  Bunzlau; 
im  Bethlehemer  Quellteich  bei  Grüssau.  Fossil  in  der  Bacillarienerde  von 
Gr.-Lassowitz  bei  Rosenberg. 

457.  S.  lanceolata  Kg,  (em.  Grün.)  Mittelknoten  balkenartig,  bis 
an  die  Ränder  der  Schalenseite  reichend,  sonst  wie  vor. 

Lang  110—160  /^,  Querstreifen  140—180  auf  100  y^. 
Um  Breslau  bei  Gabitz   und   Brockau;    Reesewitz   bei   Poln.- Wartenberg; 
Skalitz  bei  Strehlen,     In  der  Bacillarienerde  von  Heiligensee  Kr.  Görlitz. 

458.  S.  gracilis  Sm.  Kleiner  und  schmaler  lanzettlich,  als 
die  vor.,  mit  feinerer  Streifung;  Mittelknoten  die  Schalen r ander  nicht 
erreichend,  sonst  wie  vor. 

Lang  70—90  \i,  Querstreifen  170-200  auf  100  ft. 
Um   Breslau   in   der   alten   Oder,    bei   Karlowitz    und   Osvvitz;    um   Poln.- 
Wartenberg   häufig;   am   Galgenberg    bei   Strehlen,    und    fossil    bei   Pentsch; 
Bethlehemer  Quellteich  bei  Grüssau. 

459.  S.  acuta  Sm.  (Pleurostaurum  acutum  Bleisch,  Rabh.)  Schalen- 
seite fast  langgezogen -rhombisch,  von  der  Mitte  fast  gradlinig 
nach  den  abgestumpften  Enden  verschmälert;  Mittelknoten  bis 
an  die  Ränder  reichend,  von  der  Mitte  nach  beiden  Seiten  ver- 
breitert; Streifung  deutlich,     Zellen  mitunter  in  kurzen  Bändern. 

Lang  77—170  |ü,  Querstreifen  125—140  auf  100  ft. 
Um   Breslau   in   der  alten  Oder   und  in   der  Ohle   am  Margarethendamm; 
um  Strehlen.  bei  Plohmühle,  Skalitz  und  am  Galgenberg;  Petersdorf  bei  Glei- 
witz;  Bethlehemer  Quellteich  bei  Grüssau. 

460.  S.  anceps.  Ehrb.  Schalenseite  elliptisch  mit  weit  vorge- 
zogenen und  deutlich  eingeschnürten  Enden;  Mittelknoten  stark, 
gleich  breit,  die  Ränder  nicht  erreichend;  Streifen  zart,  nicht  oder  nur  wenig 
nach  dem  Mittelknoten  convergirend. 

Lang  43—56  a,  Querstreifen  120-180  auf  100  n- 
Um  Breslau  in  Wasserlöchern  am  Strauchwehr,  bei  Karlowitz,  Gräbschen 
und  Brockau 5  um  Strehlen  am  Galgenberg,  bei  Hussinetz  und  Jordansmühle; 
Proskau,  im  botanischen  Garten,   bei  Wilhelmsberg  und  Neuhammer.     In  der 
Bacillarienerde  von  Orzesche  Kr.  Rybnik. 


184 

461.  S.  dilatata  Sm.  Schalenseite  breiter  elliptisch,  mit  weni- 
ger vorgezogenen  Enden  und  deutlicherer  Streifung;    sonst  wie  vor. 

Lang  20-27  ^,  Querstreifen  120-lGO  auf  100  (i. 
Um  Strehlen  bei  Plolnuühle. 

462.  S.  Goeppertiana  Bleisch.  Robuster,  Enden  noch  weniger 
eingeschnürt;  sonst  wie  vor. 

Lang  20—25  ^,  Querstreifen  135-140  auf  100  (i. 
An  einem  Brunnen  auf  dem  Marktplatz  in  Sti-ehlen. 

463.  S,  punctata  Kg.  E 1 1  i  p  t  i  s  c  h  m  i  t  k  o  p  f  f  ö  rmigvor  gezogenen 
Enden;  Streifen  aus  deutlichen  eo  nv  ergirenden  Punktreihen 
bestehend;    Mittelknotcn    bisweilen   sehr    schmal   (Uebergang   zu    Navicula 

tumida  Sm.). 

Lang  115-190  ii,  Streifen  105—130  auf  100  ii. 
Um  Strehlen   in   den  Mergelgruben   von  Gr.-Lauden    und  Peterwitz;   fossil 
bei  Pentsch. 

464.  S.  Meniscus  Schum.  Breit  lanzettlich,  vor  den  abge- 
stumpften oder  abgerundeten  Enden  wenig  oder  gar  nicht  ein- 
geschnürt; Mittelknoten  schmal,  die  Ränder  bei  weitem  nicht  erreichend  ; 
Streifen  eonvergirend  und  sehr  stark. 

Lang  50—60  ^i,  Streifen  70  auf  100  (u. 
Um  Breslau  in  der  Ohle  bei  der  Margarethenmühle  und   in   der  Schallune 
bei  Sägewitz;  mehrfach  um  Poln.-Wartenberg;    in  der  Ohle  bei  Strehlen;  um 
Gleiwitz;  im  Bethlehemer  Quellteich  bei  Grüssau, 

465.  S.  Peckii  Rabh.  Oval  mit  abgerundeten  Enden,  Mittel- 
knoten die  Ränder  nicht  erioichend,  Mittellinie  breit;  Streifen  dick  und 
von  einander  entfernt,  parallel,  in  der  Mitte  unterbrochen. 

Lang  18-26  ,u,  Streifen  60—80  auf  100  fi. 
In  der  Ober-Lausitz  (wo  ?) ;  nach  Rabenhorst,  Krypt.-Fl.  v.  Sachsen,  I,  p.  42. 

466.  S.  Cohnii  Hilsc.  Elliptisch  oder  oval,  mit  abgestumpften,  zuge- 
rundeten Enden,  manchmal  vor  denselben  etwas  eingeschnürt;  Mittelknoten 
viereckig.  Streifung  sehr  zart. 

Lang  19—32  ^i,  Streifen  190—220  auf  100  ft. 
In  Gräben  auf  der  Sauerbrunnenwiese  bei  Gabitz  bei  Breslau;  am  Galgen- 
berg bei  Strehlen. 

467.  S.  Smithii  Grün.  (^.  linearis  Sm.).  Breit  elliptisch,  von  der 
bauchigen  Mitte  nach  den  Enden  verdünnt,  und  meist  seicht  eingebuchtet, 
vor  den  Enden  noch  einmal  scharf  eingebuchtet,  sodass  ein  abge- 
rundetes, aufgesetztes  Köpfchen  gebildet  wird;  Mittelknoten  gleich  breit, 
bis  an  die  Ränder  reichend.  Streifung  sehr  fein. 

Lang  28-56  ^i,  Streifen   190—240  auf  100  {i. 
Einzeln  unter   andern  Bacillarien:   um  Strehlen   bei  Pogarth   und  Jordans- 
mühle;  mehrfach   um  Poln.-Wartenbery;;    in    einem   Teich    bei  Arnsdorf  Kreis 
Hirschberg. 


ö' 


2.  Mittellinie  der  Schalenseite  S-förmig  gebogen. 

95.  Gatt.  Pleurosigma  Sm. 

Scbalenseite    mehr    oder    weniger   S-förmig   gekrümmt,    mit 
Mittel-  und  Endknoteu,  S-formig  gebogener  Mittellinie,  und  einem 


185 

System  in  2  oder  3  Richtungen  sich  kreuzender  Punktreihen. 
Gürtelansicht  linear,  mit  graden  oder  schwach  convexen  Rändern. 
Endochrom  wie  bei  Navicula.    Auxosporen  unbekannt. 

468.  P.  attenuatum  S  m.  Schaienseite  lanzettlich,  m  ä  s  s  i  g  g  e  k  r  ü  in  m  t , 
von  der  Mitte  nach  den  stumpf  abgerundeten  Enden  allmählich  bis  auf" 
2/^  der  grössten  Breite  verschmälert;  Streifen  längs  und  quer  verlaufend,  sich 
rechtwinklig  schneidend,  sehr  stark  und  deutlich.  Farbe  der  trockenen 
Schalen  purpur braun. 

Lang  190—300  |[a,  Vs^ial  «o  breit. 

Längsstreifen  120—135,  Querstreifen  155 — 170  auf  100  ^i. 
Um  Breslau  im  botanischen  Garten,  in  der  alten  Oder  und  der  Ohlc,  in  der 
Schallune  bei  Sägewitz,   in  der  Lohe  bei   der  Pelzbrücke;   um  Poln.- Warten- 
berg häufig;  um  Strehlen  bei  Peterwitz,  und  fossil  bei  Pentsch ;  um  Gleiwitz; 
im  Bethlehemer  Quellteich  bei  Grässau. 

469.  P.  acuminatum  Grün.  (P.  lamstre  Sm.)  Schalenseite  lanzettlich, 
mehr  gekrümmt,  als  vor.,  nach  den  spitz  abgerundeten  Enden  bis 
auf  Yö  der  grössten  Breite  verschmälert;  Streif ung  wie  bei  vor.,  aber  viel 
zarter.     P'arbe  der  trockenen  Schalen  gelblich. 

Lang  130  —  175  ft,  Vt  mal  so  breit. 

Längsstreifen  165—175,  Querstreifen  180—200  auf  100  n*. 
Um  Breslau  in  Wasserlöchern  am  Strauchwehr,  in  der  Oder,  bei  Kleinburg, 
Sägewitz,  Poln.-Gandau  und  Schwoika,  bei  Karlowitz  und  an  der  Posener 
Bahn;  um  Poln. -Wartenberg  mehrfach;  Rothschloss,  Kr.  Nimptsch;  Rudnitz- 
teich  bei  Proskau;  Bethlehenier  Quellteich  bei  Grüssau.  In  der  Bacillarienerde 
von  Orzesche  Kr.  Rybnik. 

470.  P.  Spencer!  Sm.  (incl.  P.  curvulum  Pritch.)  Schalenseite  schmal 
lanzettlich,  leicht  gebogen,  schlanker  als  vor.,  nach  den  spitz  abge- 
rundeten Enden  bis  auf  Vs  der  grössten  Breite  verschmälert;  Streif  ung 
zarter,  als  bei  vor.    Farbe  der  trockenen  Schalen  hellbraun  bis  farblos. 

Lang  35—105  ^i,  Vs  "^^^  so  breit. 
Längsstreifen  220,  Querstreifen  200  auf  100  ft. 
Um  Breslau  am  Strauchwehr,  in  der  Ohle  und  auf  den  Wiesen  am  Weiden- 
damm; im  Schlossteich  von  Poln.-Wartenberg ;  Danchwitz  bei  Strehlen. 

471.  P.  scalproides  Rabh.  Schalenseite  linear -lanzettlich,  wenig 
gebogen,  nach  den  breit  abgerundeten  Enden  nur  wenig  (auf  2/3) 
verschmälert;  Streifung  zart. 

Lang  49 — 55  |u.,  Vs  ^^^  so  breit. 
Längsstreifen  165—175,  Querstreifen  200  auf  100  ft. 
In  Wasserlöchern   am  Strauchwehr  bei  Breslau ;    in  der  Ohle  bei  Strehlen 
nicht  selten. 

b.  Zellen  in  röhrige,  einfache  oder  verästelte  Schleimmassen  eingeschlossen. 

96.  Gatt.  Schizonema  Ag. 
Zellen  von  der  Gestalt  und  Structur  von  Navicula,  in   consi- 
stenten,  fadenförmigen,  stielrunden  oder  verästelten  Gallertmassen 
eingebettet.     Auxosporen  zu  2,  von  2  Mutterzellen  gebildet. 


186 

472.  Seh.  viridnlum  (Colletonema  v.  Kg.)  Rabh.  Schalenseite  lanzett- 
lich, mit  breit  abgerundeten,  eni  wenig  vorgezogenen  Enden,  starkem  rundem 
Mittelknoten,  breiter,  durch  eine  Längsfurche  getheiher  Mittelrippe,  und  sehr 
feiner  Streifung,  bei  der  die  Längsstreifen  deutlicher  sind.  Zellen  in  ein- 
fachen, unverästelten  Schleiraröhren. 

Die  Zellen  sind  denen  von  Navicula  rhomhoides  Ehrb.  b.  ohtusa  Grün, 
sehr  ähnlich. 

Lang  35—45  ,a. 

Um  Strehlen  an  vielen  Orten :  Ziegenberg,  Galgenberg,  Eisenberg,  Seegen, 
Plohmöhle,  Göppersdorf,  Töppendorf;  Stradam  bei  Poln.-Wartenberg. 

ß.  Zellen  mit  zwei  inneren,  mit  einer  grossen  Durchbohrung  versehenen  Scheidewänden.. 

97.  Gatt.  Mastogloia  Thw. 
Zellen  mit  2  inneren  Scheidewänden,  welche  dicht  unter  den 
Schalenseiten  stehen.  Schalenansicht  lanzettförmig  mit  grader 
Mittellinie  und  Mittelknoten ;  Gürtelansicht  regelmässig  rechteckig. 
Sculptur  der  Schalenseite,  wie  bei  Navicula,  aus  Punktreihen 
bestehend;  die  Scheidewände  mit  Pmww/arm  -  ähnlichen  Rippen 
besetzt.  Zellen  meist  einzeln  oder  zu  mehreren  in  rundlichen 
Schleimmassen. 

473.  M.  Smithii  Thv\^.  Schalenseite  lanzettlich  bis  elliptisch,  mit  vor- 
gezogenen abgerundeten  Enden ;  innere  Scheidev^ände  mit  grosser  lanzettlicher 
Durchbohrung  und  6 — 24  Querrippen. 

Lang  30 — 55.  fi,  breit  7,5—20  jU/, 
Streifen  165-190  auf  100  ii. 
Um   Strehlen  in   den   Mergelgruben   von   Peterwitz    und    Warkotsch,    und 
bei  Pentsch. 

II.  Amphitropideae. 

Schalen  hochgewölbt,  symmetrisch  nach  Längs-  und  Queraxe, 
mit  einem  stark  ausgeprägten  Mittel-  und  zwei  Seitenkielen,  mit 
Mittel-  und  Endknoten.  —  Endochrom  in  einer  einzigen  Platte, 
welche  dem  einen  Gürtelbande  anliegt. 

98.  Gatt.  Amphitropis  Rabh. 
Zellen  von  der  Gürtelseite  gesehen  durch  eine  Mittelcinschnü- 
rung  mehr  oder  weniger  zweilappig;  Schalen  mit  einem  stark 
S-förmig  gebogenen  Mittelkiele,  auf  welchem  eine  Mittelrippe 
verläuft;  zu  beiden  Seiten  derselben  je  ein  scharfer,  mannigfach 
gekrümmter  Seitenkiel ;  Mittel-  und  Endknoten  klein.  Oberflächen- 
skulptur wie  bei  Navicula, 

474.  A.  paladosa  Rabh.  (Fl.  Eur.  Alg.  III,  p.  416.  Amphicamjm  palw 
dosa  Rabh.  Fl.  Eur.  Alg.  I,  p.  257.  Amjfhijirora  pal.  Sm.     Gürtelansicht  breit.) 


187 

elliptisch,  in  der  Mitte  tief  eingeschnürt,  an  beiden  Enden  sehr  flach  zuge- 
rundet; Schalenseite  elliptisch -lanzettlich  mit  stark  S-förniiger,  einfacher,  an 
den  Seiten  nicht  mit  Knoten  besetzter  Mittelrippe. 

Lang  40—106  ^. 
Bei  Strehlen  aufgefunden. 

in.  Cymbelleae. 

Schalen  nach  der  Längsaxe  unsymmetrisch,  nach  der  Quer- 
axe  (mit  wenigen  Ausnahmen)  symmetrisch;  Gürtelansicht  nach 
Längs-  und  Queraxe  symmetrisch.  Schalen  von  der  Structur 
wie  Pinnularia  und  Navicula^  mit  grader,  dem  einen  Kande 
genäherter,  oder  bogig  gekrümmter  Mittellinie,  Mittel-  und  End- 
knoten. —  Endochrom  in  einer  einzigen  Platte,  welche  dem  einen 
Gürtelbande  anliegt  und  von  da  über  beide  Schalenseiten  hinweg 
bis  auf  das  andere  Gürtelband  reicht.  (Unsymmetrische  Naviculeen.) 

99.  Gatt.  Cymbella  Ag.  (erw.) 
Mittellinie  mehr  oder  weniger  excentrisch,  grade  oder  gekrümmt, 
in  der  Mitte  der  Schalenspitzen  endigend;  Schalen 
flach  oder  wenig  gewölbt.  Gtirtelan sieht  langgezogen, 
von  der  Mitte  nach  den  Enden  verschmälert.  Zellen  frei  oder 
auf  Gallertstielen  festsitzend  (Cocconema  Ehrb.).  —  Auxosporen 
zu  2,  von  2  Mutterzellen  gebildet. 

*  Mittellinie  grade  oder  fast  grade. 

475.  C.  Ehreubergii  Kg.  Schalen  elliptisch  oder  lanzettlich,  3-4mal 
so  lang  als  breit,  etwas  schief,  mit  leicht  vorgezogenen  stumpfen  Enden; 
Mittelknoten  stark,  dem  weniger  gekrümmten  Rande  (Bauchseite)  etwas  näher; 
Qu  er  st  reifen  stark,   nicht  granulirt,   in  der  Mitte  convergirend. 

Lang  70—140  /*,  Streifen  60  auf  100  ji*. 
Nicht  selten.  Um  Breslau:  im  botanischen  Garten,  der  alten  Oder,  bei 
Karlowitz;  um  Poln.-Wartenberg  hcäufig;  um  Strehlen  in  der  Ohle  und  bei 
Prauss;  Jordansmühle,  Kr.  Nimptsch;  Rudnitz-Teich  bei  Proskau;  Petersdorf 
bei  Gleiwitz;  Bethlehemer  Quellteich  bei  Grüssau.  Fossil  in  der  Bacillarien- 
Erde  von  Gr.-Lassowitz  und  von  Grunowitz,  Kr.  Rosenberg. 

476.  C.  naviculaeformis  Auerswd.  (C.  cuspidata  ^m.  R^ihh.  nicht  Kg.) 
Schalen  schief  elliptisch,  2^/4  —  4V2  inal  so  lang  als  breit,  vor  den  Enden 
eingeschnürt  und  einen  kurzen,  breiten,  abgerundeten  Kopf  bil- 
dend; Mittellinie  der  Bauchseite  genähert,  Mittelknoten  klein,  Endknoten 
deutlich;  Streifen  granulirt,  feiner;  sonst  wie  vor. 

Lang  25—40  ^,  Streifen  auf  der  schmälern  Seite  etwa  170, 

auf  der  breiteren  Seite  etwa  135  auf  100  ft. 
Um  Breslau  in  der  alten  Oder;  Poln.-Wartenberg:  im  Schlossteich,  bei 
Stradam  und  Reesewitz;  um  Strehlen  am  Galgenberg,  im  Ziegengrunde  und 
bei  Pentsch;  Jordansmühle,  Kr.  Nimptsch;  Teich  bei  Arnsdorf,  Kr.  Hirschberg; 
Neukirch  i.  d.  Ob.-Lausitz.  In  der  Bacillarienerde  von  Orzesche  Kr.  Rybnik, 
und  von  Heiligensee  Kr,  Görlitz. 


188 

C.  cnspidata  Kg.  (nicht  Sm.)  Schalen  breit  und  schief  elliptisch, 
2V2 — 3  mal  so  lang  als  breit,  an  den  Enden  plötzlich  zu  abgerundeten 
Spitzen  verschmälert;  Mittclknoten  ziemlich  stark,  Endknoten  j)unkt- 
förmig,  schwer  wahrnehmbar.  Streifen  eine  Area  um  den  Mittelknoten  frei 
lassend,  sonst  wie  vor. 

Lang  30 — 45  ft.     Streifen  auf  der  schmäleren  Seite  145, 
auf  der  breiteren  100  auf  100  (i. 
Meist  mit  der   vor.    verwechselt,    ist    sie    in   Schlesien   noch    nicht    sicher 
nachgewiesen. 

477.  C.  parva  nob.  (Cocconema  parvum  Sm.)  Schmal  und  schief  elliptisch, 
5  mal  so  lang  als  breit,  nach  den  Enden  etwas  verschmälert,  mit  abge- 
rundeten, oft  etwas  vorgezogenen  Spitzen;  Mittellinie  dem  einen  Rande 
ziemlich  nahe;  Mittel-  und  Endknoten  deutlich;  Streifen  zart,  aber 
ziemlich  entfernt. 

Lang  23—40  ^i,  Streifen  53  auf  100  yi. 
In  den  Mergelgruben  von  Peterwitz  bei  Strehlen,  unter  C.  gastroides, 

478.  C.  maculata  Kg.  Schalen  halb-elliptisch,  3  mal  so  lang 
als  breit,  von  der  Mitte  bis  zu  den  stumpfen  oder  spitzen  Enden  gleich- 
massig  verschmälert,  Rand  der  breiteren  Seite  (Rücken)  hoch  gewölbt, 
Rand  des  Bauches  fast  grade  oder  wenig  convex;  Mittellinie  dem  Bauchrand 
sehr  genähert;  Mittel-  und  Endknoten  deutlich;  Streifung  grob. 

Lang  20—38,  seltener  —43  (i. 
Streifen  etwa  100  auf  100  (i  (nach  Smith). 
Um  Breslau  im  botanischen  Garten,  in  der  Oder,  bei  Karlowitz,  Rosenthal, 
Oswitz  und  Weide;   um  Strehlen  bei  Töppendorf;    Gr.-Krausche  bei  Bunzlau. 

479.  C.  Smithii  Rabh.  (C.  helvetica  Sm.  nicht  Kg.)  Schalen  halb- 
lanzettlich,  5mal  so  lang  als  breit,  mit  spitz  abgerundeten, 
mehr  oder  weniger  vorgezogenen  Enden;  Mittellinie  wenig  gebogen,  Bauch- 
rand in  der  Mitte  leicht^ angeschwollen.  Streifung  grob. 

Lang  40—78  (i.     Streifen  95  auf  100  (i. 
Um  Strehlen  bei  Peterwitz  und  Dobergast. 

**  Mittellinie  deutlich  gekrümmt. 

480.  C.  cymbiformisBreb.  (Cocconema  cymbiforme  Ehvh.)  Schale  schlank, 
5V2  ni^l  so  lang  als  breit,  leicht  gebogen,  sodass  der  Bauchrand  fast 
grade,  meist  in  der  Mitte  etwas  angeschwollen,  der  Rücken  convex 
ist,  mit  abgerundeten  Enden;  Mittellinie  wenig  gekrümmt,  dem  Bauchrand 
genähert;  Mittel-  und  Endknoten  deutlich;  Streifen  granulirt.  Zellen  meist 
auf  Gallertstielen  festsitzend. 

Lang  40-80  fi,  Streifen  60-80  auf  100  (i. 
Um  Strehlen  bei  Peterwitz,  Warkotsch  und  Pentsch;  in  der  Bacillarienerde 
von  Schimnitz  bei  Proskau  und  von  Orzesche  Kr.  Rybnik. 

481.  C.  lanceolata  nob,  (Cocconema  lanceolatum  Ehrb.).  Viel  grösser. 
Schale  gekrümmt,  5  —  7mal  so  lang  als  breit,  mit  convexem  Rücken, 
gradem  oder  leicht  concavem,  in  der  Mitte  etwas  angeschwolle- 
nem Bauch;  Enden  abgestumpft,  Mittellinie  bogig  gekrümmt;  sonst  wie  vor. 

Lang  110—205  ft,  Streifen  65—95  auf  100  /i. 


189 

Häufig.  Um  Breslau  in  der  Oder,  der  alten  Oder,  der  Ohle  am  Marj^a- 
rethendamm,  bei  Marienau  und  Nimkau;  um  Strehleu  in  der  Ohle,  bei  Skalitz, 
Gr.-Tinz  und  Peutsch;  um  Poln.-Wartenberg  häufig;  Teich  bei  Arnsdorf  Kr. 
Hirschberg.  Fossil  in  den  Bacillarien- Erden  von  Gr.-Lassowitz,  Gronowitz 
und  Schimnitz. 

482.  C.  Cistula  nob.  (Gocconema  Cistula  Hempr.).  Schale  halb -oval, 
2 — 4 mal  so  lang  als  breit,  verhältnissmässig  breiter  als  vor.,  mit  hoch 
convexem  Rücken  und  fast  gradem  Bauch  mit  leicht  angeschwollener  Mitte; 
Mittellinie  stärker  gekrümmt,  sonst  wie  vor. 

Lang  20-56  ^,  Streifen  75—95  auf  100  fi. 
Um  Breslau  in  der  Oder  und  Ohle,  bei  Marienau,  Domatschine;  Polnisch- 
Wartenberg  im  Schlossteich;  Dobergast  und  Gr.-Tinz  bei  Strehlen;   Jordans- 
mühle Kr.  Nimptsch.     In  den  Bacillarienerden  von  Gr.-Lassowitz,    Gronowitz 
und  Schimnitz. 

483.  C.  gastroides  Kg.  Schalen  halb  elliptisch,  schlanker  als 
bei  vor.,  4 — 5 mal  so  lang  als  breit.  Unterscheidet  sich  von  vor.  nur  durch 
bedeutendere  Grösse  und  gröbere  Structur.     Frei  schwimmend. 

Lang  180—250  ^,  breit  35—47  (i,  Streifen  60  auf  100  (i. 
Häufig.     Um  Breslau   bei    Gabitz,    Brockau,   Sägewitz,    Marienau,    Zedlitz, 
Oswitz  u.  a.  0. ;  j^m  Poln.-Wartenberg  häufig;  Strehlen:  bei  Dobergast,  Krip- 
pitz  und  Prieborn;  Gleiwitz;  Gr.-Kr ansehe  b.  Bunzlau;  Arnsdorf  Kr.  Hirschberg. 

100.  Gatt.  Encyonema  Kg.  (Grün,  emend.) 
Mittellinie  excentrisch,  dem  einen  Rande  (Bauch)  genähert, 
grade,  nicht  in  der  Mitte  der  Schalenspitzen  endend. 
Gürtelansicht  wie  bei  vor.      Zellen  frei  oder  in  Schleim- 
röhren  eingeschlossen. 

484.  E.  prostratum  R  a  1  f s.  Schalen  h  a  1  b  -  e  1 1  i  p  t  i  s  c  h  mit  angeschwol- 
lener Bauchseite  und  abgerundeten,  oft  vorgezogenen  und  unregelmässig  herab- 
geneigten Enden;  Streifen  stark,  nicht  granulirt.  Zellen  meist  in 
unverzweigte  Gallertröhren  eingeschlossen. 

Lang  30-60  (i,  breit  20-27  ^,  Streifen  70  auf  100  ^. 
Um  Breslau  in  der  Oder  am  zoolog.  Garten,   in   der  Ohle  an   der  Marga- 
rethenmühle,  in  der  Weide  bei  Protsch;  um  Strehlen  in  der  Ohle,  bei  Geppers- 
dorf  u.  a.  O. 

485.  E.  caespitosum  Kg.  Kleiner  und  zarter,  mit  dünneren  Enden, 
Streifen  granulirt;  sonst  wie  vor.,  mit  dem  es  durch  Uebergänge  vielfach 
zusammenhängt.     Zellen  meist  in  verzweigte  Gallertröhren  eingeschlossen. 

Lang  23—38  ^,  breit  13—15  (i,     Streifen  95  auf  100  fi. 
Meist  mit  vor.     Um  Breslau  in  der  Oder,  Ohle  und  Weide,    in  der  Schal- 
lune  bei  Brockau;  Galgenberg  bei  Strehlen;  am  Schlossteich  bei  Poln.-Warten- 
berg.    Fossil  in  der  Bacillarienerde  von  Orzesche  Kr.  Rybnik. 

486.  E.  ventricosum  Grün.  (Cymhella  silesiaca  Bleisch.  Rabh.  Dec.  1802. 
C.  minuta  Hilse.  Rabh.  Dec.  1861).  Halbmondförmig,  Bauchseite  in  der 
Mitte  leicht  angeschwollen,  Enden  etwas  vorgezogen  und  abgerundet;  Strei- 
fung feiner  als  bei  den  vor.     Zellen  frei  lebend. 

Lang  10—12  ^i,  breit  6—7,5  ^t,,     Streifen  120—130  auf  100  ft. 
Um  Strehlen  bei  Sedlitz;  Görbersdorf  Kr.  Waidenburg. 


190 

487.  E.  gracile  Rabh.   Schlank,  halb-laiizettlich,  mit  abgerundeten, 
manclnnal  etwas  vorgezogenen  Enden;  Streifung  meist  stark. 
Lang  35—55  (i,  breit  7 — 8  (i. 
Streifen  90—145  auf  100  fi. 
Strehlcn,  bei  den  Katschelken. 


101.  Gatt.  Amphora  Ehrb. 
Mittellinie  (bei  den  einheimischen  Arten)  dem  Baiich- 
rande  sehr  genähert,  mehrfach  gebogen,  in  der  Mitte 
der  Schalenspitzen  endend;  Schalen  hoch  gewölbt,  Endknoteu 
oft  undeutlich;  Gürtelansicht  elliptisch  bis  oval.  Zellen 
frei  oder  auf  anderen  Algen  aufsitzend;  liegen  in  der  Regel  auf 
einer  Gürtelseite.    Auxosporen  zu  2,  von  2  Mutterzellen  gebildet. 

*  Mittelknoten  rund  oder  rundlich. 

488.  A.  ovalis  Kg.  Gürtelansieht  oval  oder  elliptisch,  mit  abge- 
rundeten Enden,  glattem  Gürtelband  und  quer  gestreiften  Schalen; 
Schalenansicht  halbmondförmig,  Streifen  granulirt,  in  der  Mitte  bis  an 
den  Mittelknoten  reichend.     Grösse  sehr  veränderHch. 

Lang  11  —  100  (i.  Streifen  95-120  auf  100  ^. 
Nicht  selten:  um  Breslau  im  botanischen  Garten,  im  Filterbassin  des  Wasser- 
hebewerks, in  der  Oder,  der  Ohle  am  Margarethendamm,  bei  Brockau  und 
Schwoika;  um  Poln. -Wartenberg  häufig;  um  Strehlen  bei  Woiselwitz,  Peter- 
witz und  Prieborn;  Rudnitz-Teich  bei  Proskau;  Bethlehenier  Quellteich  bei 
Grüssau;  Arnsdorf,  Kr.  Hirschberg.  In  den  Bacillarienerdeu  von  Pentsch, 
Schimnitz,  Orzesche  und  Heihgensee. 

489.  A.  libyca  Ehrb.  Gürtelansiclit  elliptisch,  in  der  Mitte  meist  etwas 
eingedrückt;  Streifen  der  Schale  nicht  granulirt,  am  Mittel  knoten 
eine  rundliche  oder  sichelförmige  glatte  Area  frei  lassend;  sonst 
wie  vor. 

Lang  38—93  fi,  Str.  120-lGO  auf  \00  (i, 
Skalltz  bei  Strehlen. 

490.  A.  lineolata  Ehrb.  Gürtelansicht  elliptisch  mit  abgestutzten 
Enden,  auf  Schalen  und  Gürtelband  längs  gestreift;  Schalen  halb- 
mondförmig mit  spitzen  Enden. 

Lang  30—90  (a,  Längsstreifen  160  auf  100  (i. 
Pohl. -Wartenberg,  im  Schlossteich. 

**  Mittelkiioten  bandförmig  verbreitert  (wie  bei  Sinnroneis). 

491.  A.  minutissima  Sm.  Gürtelansicht  oval  oder  elliptisch,  mit  abge- 
rundeten Enden,  glattem  Gürtelband  und  glatter  Querbinde  (Mittelknoten); 
Schalen  sehr  fein  quer  gestreift.     Sitzt  parasitisch  auf  andern  Bacillarien. 

Lang  12 — 40  (i.     Streifen  etwa  250  auf  100  fi  (nach  Smith). 

Auf  Nitzschia   sigmoidea    und    linearis^    Surirella    splendida,    Cymato2^leura 

^Solea   und    Campylodiscus   noricus    festsitzend ;    auch    auf   andern    im    Wasser 

liegenden    Gegenständen:    Bieslau    im    botanischen    Garten    und    bei    Gabitz; 

Poln.-Wartenbeig;  um  Strehlen  in  der  Ohle,  bei  Bärtsdorf,  Petcrwitz  und  Skalitz, 


191 

IT.  Cocconeideae. 

Zellen  auf  grösseren  Algen  festsitzend.  Schalen  nach  Längs- 
und Queraxe  symmetrisch;  Gürtelseite  nach  der  Queraxe  symme- 
trisch. Schalen  mit  grader  MittelliniCj  mit  Mittelknoten,  ohne 
Endknoten.  Zellen  mehr  oder  weniger  so  gebogen,  dass  die 
Mittellinie  der  Schale  den  First  bildet.  —  Endochrom  in  einer 
einzigen  Platte,  die  der  oberen  Schale  anliegt. 

102.  Gatt.  Cocconeis  Ehrb. 

Schalen  meist  oval,  auf  der  Aussenfläche  mit  punktirten  Längs- 
streifen, auf  der  Innenfläche  mit  Querstreifen  versehen,  die  oft 
in  der  Nähe  des  Randes  am  deutlichsten  sind;  Structur  der 
unteren  (aufsitzenden)  Schale  meist  schwächer  und  undeutlicher, 
als  die  der  oberen.  —  Auxosporen  einzeln,  von  2  Mutterzellen 
gebildet. 

492.  C.  communis  He  ib.  Schalen  rundlich,  eiförmig  oder  elliptisch; 
je  nach  der  Unterlage,  auf  der  die  Zellen  festsitzen,  mehr  oder  weniger 
gebogen,  von  sehr  verschiedener  Grösse  und  veränderlicher  Streifung. 

Man  kann  zwei  vielfach  in  einander  übergehende  Formen  unterscheiden : 

a.  Pediculus  (Ehrb.).     Schalen  mehr  gekrümmt,    elliptisch,   manchmal  in 
der  Mitte  der  Seiten  fast  eckig. 

b.  Placentula  (Ehrb.).     Schalen  meist  wenig  gekrümmt  oder  fast  flach, 
länglicher  als  bei  a. 

Lang  10—38  |ü.  Längsstreifen  etwa  150—180  auf  100  {i. 
Häufig  an  Fadenalgen,  namentlich  Cladophora,  festsitzend,  namentlich  die 
P'orm  a. :  um  Breslau  in  der  alten  Oder  (auch  b.),  am  Strauchwehr,  bei  Karlo- 
witz,  Marienau,  Brockau,  Sägewitz,  Hartlieb  (b)  u.  a.  0.;  um  Poln.- Warten- 
berg häufig;  um  Strehlen  bei  Prauss,  Peterwitz,  Krippitz  (b),  und  Prieborn; 
Stonsdorf  Kr.  Hirschberg;  am  Wölfelsfall  (b)  und  bei  Landeck  (b);  Bethle- 
hemer Quellteich  bei  Grüssau.  Fossil  in  den  Baoillarienerden  von  Schimnitz 
bei  Oppeln,  Orzesche  Kr.  Rybnik,  Gronowitz  bei  Rosenberg  und  Heiligensee, 
Kr.  Görlitz. 

T.  (jomplioneineae. 

Schalen  nach  der  Längsaxe  symmetrisch,  nach  der  Queraxe 
unsymmetrisch ;  Gürtelbänder  keilförmig.  Schalenseite  mit  deut- 
licher Mittellinie,  Mittel-  und  Endknoten,  von  meist  grober  Ober- 
ilächensculptur,  in  der  Art  wie  bei  Navicula,  —  Endochrom  in 
einer  einzigen  Platte,  welche  dem  einen  Gürtelbande  anliegt,  und 
über  beide  Schalenseiten  hinweg  auf  das  andere  reicht. 

103.  Gatt.  Gomphonema  Ag. 

Schalen  mit  granulirteu  Querstreifen,  der  obere  Theil  (Kopf) 
meist  anders  gestaltet,   als  der  untere  (Fuss);    Zellen  mit  dem 


192 

unteren  Ende  meist  festsitzend,  oft  auf  gegabelten  Gallertstielen, 
selten  frei  schwimmend.  —  Auxosporen  zai  2,  von  2  Mutterzellen 
gebildet. 

*  Schalenseite  am  Kopfende  mit  einer  aufgesetzten  Spitze. 

493.  G-.  cristatum  Ralfs.  (G.  Augur  Ehrb.).  Schalenseite  keilförmig, 
von  derMitte  nach  unten  gleichmässig  in  einen  fast  spitzen,  oft  etwas  ausge- 
zogenen Fuss  verschmälert,  nach  oben  gleichmässig  verbreitert,  am 
Kopf  breit  abgerundet  mit  aufgesetzter  abgerundeter  Spitze; 
Querstreifen  in  der  Mitte  convergirend;  Gürtelansicht  keilförmig  mit  breitem, 
flach   abgeschnittenem  Fuss,  am  Kopfende  ein  wenig  verschmälert. 

Lang  20-84  ^i,  breit  20—24  ^, 

Querstreifen  80—95  auf  100  ft. 
Um  Breslau  in  Wasserlöchern   am  Strauchwehr  und    in   der  Ohle    bei   der 
Margarethenmühle;  um  Strehlen  in  der  Ohle  und  im  Schlossteich  von  Gr.-Tiiiz; 
im    Grossen   Teich   im   Riesengebirge.      In    der   Bacillarienerde    von   Orzesche 
Kr.  Rybnik. 

494.  G.  acuminatum  Ehrb.  Schalenseite  im  Umfang  keulenförmig  mit 
bauchig  erweiterter  Mitte,  nach  dem  unteren  Ende  seicht  ausgeschweift  und 
in  einen  mehr  oder  weniger  lang  gezogenen  Fuss  verschmälert,  vor  dem 
o  b  erenEndeei  n  geschn  ii  r  t, ei  nenkrönchenförm  igen  Kopf  bildend; 
Gürtelansicht  keilförmig  mit  ganz  graden  Seiten  und  schwach  abgerundeten  Ecken. 

a.  typicum  nob.      Zelle   ungefähr  4  —  5 mal  so  lang   als   breit,    Bauch   so 
breit  wie  der  Kopf, 

b.  S c  eptr ton  Rdibh.     Grosse  Form,  5  mal  so  lang  als  breit,  Bauch  bedeu- 
tend breiter  als  der  Kopf,  schnell  in  den  Fuss  verschmälert. 

c.  coronatum  Rabh.     Lang  gezogen,  8 — 10 mal  so  lang  als  breit,  Bauch 
schmäler  als  der  Kopf. 

Lang  (meist)  45 — 75,  seltener  nur   15  ju,;  Streifen  60  auf  100  ft. 

In  stehendem  und  langsam  fliessendem  Wasser  häufig,  namentlich  a:  um 
Breslau  in  der  alten  Oder,  im  Filterbassin  des  W^asserhebewerkes,  am  Strauch- 
wehr, bei  Karlowitz,  Oswitz,  Zedlitz,  Kleinburg,  Gabitz,  Brockau,  Sägewitz 
(c),  Schwoika  u.  s.  w.;  um  Poln.-Wartenbcrg  häufig;  um  Strehlen  bei  Hussi- 
netz,  Crasswitz  und  Jordansmühle;  um  Proskau  bei  Ellguth,  am  Rudnitz-  und 
Nadimatz-Teich  (c);  im  Schlcsierthal;  Stonsdorf  und  Arnsdorf  Kr.  Hirschberg; 
Gr.-Krausche  bei  Bunzlau  (b.),  Fossil  in  den  Bacillarienerden  von  Pentsch, 
von  Schimnitz  bei  Oppeln,  von  Orzesche  Kr.  Rybnik,  und  Heiligensee  Kr. 
Görlitz. 

**  Kopf  ohne  aufgesetzte  Spitze. 

495.  G.  constrictum  Ehrb.  Schalenseite  mit  bauchförmig  erweiterter 
Mitte,  nach  unten  schwach  ausgeschweift -verschmälert,  vor  dem  oberen 
Ende  mehr  oder  weniger  tief  ausgebuchtet,  sodass  ein  breiter, 
oben  abgerundeter  Kopf  entsteht;  Gürtelansicht  keilförmig  mit  schma- 
lem Fuss  und  abgerundeten  oberen  Pocken.  (Ein  G.  acuminatum  ohne  aufge- 
setzte Spitze.) 

Lang  26—53  ii,  Streifen  70  auf  100  in. 
An  ähnlichen  Standorten  wie  vor.,    nicht  selten:   um   Breslau  in   der   alten 
Oder,    am    Strauchweiir,    im    Filterbassin    des  Wasserhebewerkes,   am   Marga- 
rethendanun,   bei  Gabitz,    Kleinburg,    Brockau,   Oswitz,   Nimkau    u.  a.  0.;   um 


193 

Poln.- Wartenberg  häufig;  um  Strehlcu  bei  Peterwitz  u.  a.  0.;  um  Proskau 
bei  EUguth  und  am  Rudnitzteich;  im  Schlesierthal;  bei  Landeck;  Gr.-Krausche 
bei  Bunzlau.  Fossil,  in  den  Bacillarienerden  von  Pentsch  bei  Strehlen,  Orzesche 
Kr.  Rybnik,  und  Heiligensee  Kr.  Görlitz. 

496.  Gt.  capitatum  Ehrb.  Dem  vor.  ähnlich,  aber  das  breite  Kopf- 
ende nicht  deutlich  abgeschnürt,  sondei'n  nur  leicht  vorgezogen, 
mit  etwas  ausgeschweiften  Rändern.  Die  einzelnen  Gallertstiele  der  Zellen 
deutlich.  Lang  17—90  ^;  Streifen  100—120  auf  100  ft.* 

Um  Breslau  in  der  Ohle  am  Margarethendamm  und  bei  Karlowitz;  um 
Strehlen  an  mehreren  Orten;  um  Poln.- Wartenberg  häufig;  Itlingewalde  bei 
Görlitz;  Bethlehemer  Quellteich  bei  Grüssau;  Teich  bei  Arnsdorf  Kr.  Hirsch- 
berg. Fossil  bei  Gr. -Lassowitz  Kr.  Rosenberg,  Gronowitz  Kr.  Rosenberg, 
Orzesche  Kr.  Rybnik. 

497.  G-.  olivaceum  Ehrb.  (incl.  G.  rotundatum  Ehrb.,  G.  clavatum  Ehrb., 
G.  ahhreviatum  Ag.,  G.  suhramosum  Ag.).  Schalenseite  keulenförmig  bis  ver- 
kehrt-eiförmig, ohne  alle  Einschnürungen,  von  der  Mitte  nach  unten» 
in  einen  ziemlich  breiten  Fuss  verschmälert,  nach  oben  verbreitert,  gleich 
breit  oder  wenig  verschmälert,  am  Ende  abgerundet;  Gürtelansicht 
wie  bei  vor.  Gallertstiele  deutlich,  von  verschiedener  Länge,  oder  undeutlich 
und  mit  den  Zellen  eine  sclileimige  Masse  bildend  (Gomphonella  Rabh.). 

Lang  10-45  n,  Streifen  100—120  auf  100  ^i. 
Häufig  um  Breslau  (Weide,  Ohle,   Schallune   u.  s.  w.)   und  Strehlen;   Gr.- 
Krausche  bei  Bunzlau;  bei  Landeck. 

498.  G.  dichotomum  Kg.  Schalenseite  schmal  lanzettlich,  fast 
symmetrisch  nach  der  Queraxe,  doch  die  obere  Hälfte  meist 
küi'zer  und  breiter,  als  die  untere,  über  der  Mitte  oft  ein  wenig  aus- 
geschweift; Streifen  in  der  Mitte  con vergirend,  bis  an  die  Mittel- 
linie reichend;  Gürtelansicht  schmal  keilförmig.     Gallertstiele  deutlich. 

Lang  22-62  /x,  Streifen   130  auf  100  ,w. 
Um  Strehlen  bei  Peterwitz   an  abgestorbenen  Pflanzen;   an   nassen  Felsen 
des  Wölfelsfalles.     Im  Bacillarienlager  von  Heiligensee  Kr.  Görlitz. 

499.  G.  intricatum  Kg.  Dem  vor.  ähnlich;  Schalenseite  schmäler, 
mit  stumpfen,  nicht  vorgezogenen  Enden,  in  der  Mitte  oft  etwas 
bauchig;  Streifen  parallel,  in  der  Mitte  eine  glatte  Area  frei 
lassend.     Gallertstiele  sehr  dick. 

Lang  18—62  ^,  Streifen  P20— 130  auf  100  /tt. 
Um    Strehlen    bei    Katschwitz    und    Pentsch;    bei    der    Neuen   schlesischen 
Baude  im  Riesengebirge  an  Wurzeln  von  Einlobinm  /etragonum.     In  der  Bacil- 
larien-Erde  von  Orzesche  Kr.  Rybnik. 

500.  G-.  tenellum  Sm.  Schalenseite  lanzettlich,  mit  köpfciien- 
f  ö  r  m  i  g  vorgezogenen  Enden,  f  a  s  t  s  y  m  m  e  t  r  i  s  c  h  nach  d  e  r  Q  u  e  r  a  x  e , 
mit  parallelen  Streifen;  Gürtelseite  schwach  keilförmig,  mit  fast  parallelen 
Seiten.     Gallertstiele  sehr  kurz. 

Lang  15—35  (i,  Streifen   120-130  auf  100  ^. 
Um  Breslau  bei  Gabitz,  in  Wasserlöchern  am  Strauchwehr,   bei  Karlowitz 
und  in  der  Weide  bei  Weide;    um  Strehlen  an  feuchten  Felswänden  am  Gal- 
genberg;   Wilhelmsberg   bei    Proskau.      In   der    Bacillarienerde    von    Orzesche 
Kr.  Rybnik. 

Krypt.  Flora  II.  13 


194 

yi.  Achnantlieae. 

Schalen  nach  der  Längsaxe  symmetrisch,  nach  der  Queraxe 
symmetrisch  oder  unsymmetrisch;  Gürtelbänder  nach  der  Längs- 
axe unsymmetrisch,  nach  der  Queraxe  symmetrisch  oder  unsym- 
metrisch. Zellen  so  gebogen,  dass  die  Queraxe  den  First  biklet. 
Schalen  mit  Querrippen,  oder  punktirten  Querstreifeu,  einander 
ungleich:  die  coucave  mit  Mittellinie  und  Mittelknoten,  die 
convexe  ohne  Mittelknoten.  —  Endochrom  mit  einer  Platte  (bei 
den  einheimischen  Arten),  die  entweder  der  einen  Schale  oder 
einem  Gürtelbande  anliegt. 

104.  Gatt.  Achnaüthidium  Kg.  em.  Heib. 
Schalen  nach  Längs-  und  Queraxe  symmetrisch,  mit  einfacher, 
nur  aus  oberflächlichen  Punktreihen  bestehender  Skulptur ;  G  ü  r- 
telbänder  gleichmässig  breit,  nach  der  Queraxe  sym- 
metrisch. —  Zellen  frei  oder  festsitzend,  einzeln  oder  (selten) 
zu  Bändern  vereinigt.  Endochromplatte  der  convexen  Schale 
anliegend. 

*  Mittellinie  der  concaven  Schale  grade. 

501.  A.  lanceolatam  (Breb.)  Heib.  (incl.  Achnanthes  mimctissima  Kg.)- 
Schalenseite  elliptisch  oder  lanzettlich  mit  abgerundeten  Enden, 
rundem  oder  zu  einer  Querbinde  verbreitertem  Mittelknoten  und  undeutlicher 
Streifung.     Zellen  frei  oder  auf  kurzen  Gallertstielen,  einzeln  oder  in  Bändern. 

Lang  9—22,5  fi,   breit  5 — 7,5  fi, 

Streifen  160  auf  100  (i. 
Um  Breslau  in  einem  Ausstich  an  der  Posener  Bahn,  und  in  einem  Graben 
zwischen  Gabitz  und  Gräbschen;  um  Poln,- Wartenberg  an  mehreren  Orten; 
um  Strehlen  bei  Katschwitz  u.  a.  O. ;  Proskau,  im  botanischen  Garten;  Teich 
bei  Arnsdorf  Kr.  Hirschberg;  bei  der  Neuen  schlesischen  Baude  an  Wurzeln 
von  Epilohium  tetragonum.     Im  Bacillarienlager  von  Heiligensee  Kr.  Görlitz. 

502.  A.  exile  Heib.  (Achnanthes  exilis  Kg.).  Schalenseite  lanzettlich 
mit  deutlich  vorgezogenen,  an  der  Spitze  abgestumpften  Enden, 
kleinem  rundem  Mittelknoten  und  sehr  feiner  Streifung.  Zellen  meist  auf 
langen  Gallertstielen,  einzeln  oder  in  Bändern. 

Lang  15 — 45  ii. 
Karlowitz   bei    Breslau;    um    Poln.    Wartenberg    an   mehreren    Orten;    um 
Strehlen  bei  der  Dammmühle  u.  a.  0.;    Gr.-Krausche  bei  Bunzlau;   Teich  bei 
Arnsdorf  Kr.  Hirschberg;   an  nassen  Felsen  des  Wölfelsfalles;  in  der  Mittcl- 
oppaquelle  auf  dem  Leiterberg  im  Gesenke. 

503.  A.  microcephalum  K  g.  Schalenseite  elliptisch  oder  lanzett- 
lich, mi  t  kopfförmig  abgeschnürten  P^nden;  sonst  wie  vor.  Zellen 
(meist)  frei.  Lang  15  —  17  ^i. 

In  Wasserh'Jchcrn  am  Strauchwelir  bei  Brcshiu. 


195 

504.  A.  coarctatum  Breb.  Schalenseite  elliptisch,  in  der  Mitte 
eingeschnürt,  Enden  etwas  vorgezogen  und  flach  abgerundet,  Mittelknoten 
zu  einer  Querbinde  verbreitert,  Streifung  deutlich.     Zellen  frei. 

Lang  12—40  (i,  Streifen  160  auf  100  ,w. 
In  den  Steinbrüchen  am  Galgenberg  bei  Strehlen. 

**  Mittellinie  S-förmig  gebogen. 

505.  A.  flexellum  Breb.  Schalenscite  elliptisch  mit  vorgezogenen, 
flach  abgerundeten  Enden,  länglicliem  Mittelknoten,  starker  Mittellinie  und 
sehr  schwacher  Streifung.     Zellen  frei. 

Lang  28—35  (i. 
Um  Strehlen  bei  Peterwitz,  und  fossil  bei  Pentsch. 


105.  Gatt.  Rhoicosphenia  Grün. 
Sclialenseiten  nach  der  Läugsaxe  symmetrisch,  nach  der  Quer- 
axe  unsymmetrisch,  keulenförmig  (wie  Gomphoneina),  von  der 
Structur  wie  Aclmanthidium.  Gürtelbänder  gekrümmt- 
keilförmig.  Endochromplatte  dem  einen  Gürtelbande  anliegend 
und  über  die  Schalenseiten  reichend.  —  Auxosporenbildung  wie 
bei  Gomphonema. 

506.  Rb.  curvata  Grün.     Schalenseite  von  der  Mitte  nach  unten  ver- 
schmälert,  nach    oben    verbreitert   und   am   Ende   abgerundet   oder   zugespitzt, 
mit  rundem  Mittelknoten  und  deutlicher  Streifung.      Zellen    auf  Gallertstielen. 
Lang  12—56  u,  Streifen  85  —  140  auf  100  fi. 
Bi-eslau  an  einem  Brunnen  bei   der  Universität,   und  am  Strauchwehr;    um 
Poln.- Wartenberg  häufig;    um  Strehlen  bei  der  Dammmühle  und    bei  Seegen. 


YII.  Nitzschieae. 

Schalenseite  nach  der  Queraxe  symmetrisch,  nach  der  Längs- 
axe  unsymmetrisch,  indem  nur  der  eine  Rand  knotenförmige, 
mitunter  zu  kurzen  Rippen  verlängerte  Verdickungen  (Kiel- 
punkte)  trägt,  während  der  andere  glatt  ist;  Mittel-  und  End- 
knoten nicht  vorhanden,  auch  eine  Mittellinie  fehlt.  Die  Kiel- 
punkte liegen  auf  beiden  Schalen  entweder  auf  derselben  Seite 
über  einander,  oder  (meistens)  auf  den  diametral  entgegen- 
gesetzten Kanten.  Gürtelbänder  symmetrisch  nach  Längs-  und 
Queraxe,  auf  den  Schalenseiten  nicht  senkrecht,  sondern  unter 
einem  stumpfen  Winkel  stehend,  weshalb  die  Kielpunkte  (je  nach 
der  Lage  der  Zelle)  häufig  in  der  Mitte  als  Längslinie  erscheinen. 
Querschnitt  der  Zelle  rhombisch.  Endochrom  in  einer  einzigen 
Platte,  die  entweder  in  der  Diagonalebene  der  Zelle,  oder  au 
dem  einen  Gürtelbande  liegt. 

13* 


196 

106.  Gatt.  Denticula  Grün. 
Kielpunkte  zu  Rippen  verlängert,  welche  etwa  bis 

in  die  Mitte  der  Schalenseite  reichen;  ausserdem  mehr 
oder  minder  deutliche  Querstreifung.  Zellen  einzeln  oder  zu 
Bändern  vereinigt. 

507.  D.  sinuata  Sm.   em.  Grün,   (Grunoioia  sinuata  Rabh.)     Schalen- 
seite im  Umfang  lanzettlich,  in  der  Mitte  etwas  bauchig  erweitert,  mit   wellig 
eingebuchtetem  Rande  und  etwas  vorgezogenen  Enden.     Gürtelseite  linear. 
Lang  18,5 — 42  ^n. 

Rippen  40,  Querstreifen  185—205  auf  100  ii. 
Vereinzelt  in  den  Mergelgruben  von  Gr.-Lauden  bei  Strehlen. 

107.  Gatt.  Nitzschia  Hass. 
Kielpunkte  nicht  in   Rippen  verlängert,   deutlich; 

Querstreifen  punktirt,  grade,  zart,  meist  in  doppelter  Anzahl, 
wie  die  Kielpunkte.  Zellen  grade  oder  mannigfach  gebogen, 
einzeln  und  frei  schwimmend. 

*  Zellen  in  lange  dünne  Enden  ausgezogen  (IS'ilzscfiiella  Rabh.). 

508.  N.  acicularis  Sm,  (NitzscMella  acicularis  Rabh.)  Schalen  grade, 
schmal  lanzettlich,  mit  zarten  vorgezogenen  (bisweilen  gekrümmten)  Spitzen; 
Kielpunkte  sehr  zart,  Streifung  kaum  sichtbar, 

Zellen  etwa  75  ^i  lang. 

Kielpunkte  200,  Streifen  400  auf  100  ^i. 
Häufig:  um  Breslau  im  Stadtgraben,  der  alten  Oder,  der  Ohle,  der  Schal- 
lune,  am  Strauchwehr,  bei  Gabitz,  Kleinburg,  Marienau ;  Cammerau  bei  Poln.- 
Wartenberg;   um  Strehlen   bei  Siebenhuben    und  Friedersdorf;   in   der  Mittel- 
oj)paquelle  auf  dem  Leiterberg  im  Gesenke, 

**  Zellen  nicht  in  lange  Spitzen  ausgezogen. 

■{•  Schalenseite  hogig  gekrümmt,  Gürtelansicht  grade. 

509.  N.  amphioxys  Kg.  Schalenseite  schwach  gebogen,  elliptisch-lan- 
zettlich bis  linear,  mit  mehr  oder  weniger  kopflormig  vorgezogenen  Enden; 
Kielpunkte  auf  beiden  Schalen  an  der  concaven  Seite;  Querstreifen  deutlich. 
Endochromplatte  dem  convexen  Gürtelbande  anliegend  und  iii)er  die  Schalen- 
seiten reichend.     Von  sehr  verschiedener  Grösse. 

a.  genuin a  Grün,     Kleinere,  verhältnissmässig  breitere  Form, 

b.  vivax  (Sm.)  Grün.     Grösser,  lang  gestreckt. 

Lang  40—450  (i. 

Kielpunkte  00—80,  Streifen  120—160  auf  100  }i. 
In  stehendem  Wasser,  feuchter  Erde,  an  Wurzeln,  im  Staub  häufig,  vorzüg- 
lich a:  Breslau,  im  botanischen  Garten,  bei  Höfchen,  Rotlikretscham,  Oswitz, 
in  der  Schallune  bei  Sägewitz  (b);  Poln,-Wartenberg,  im  Schlossteich  (b)  unrl 
in  den  Gerberbergen  (a);  um  Strehlen  an  vielen  Orten  (b  am  Galgenberg 
und  bei  Stachau);  um  Proskau;  Sprottau;  Teich  bei  Arnsdorf  Kr,  Hirschlierg; 
Bctlilehemcr  Queüteioh  bei  Grüssau;  an  nassen  Preisen  der  Gr.  Strohhaiibe 
bei  Silberberg.     Im   Bacillarienlagcr  von  Heiligensee  Kr.  Görlitz, 


197 

if  Gürtelansicht  S-förmig  gekrümmt.  Schalenseite  grade  oder  gekrümrat.   (Liegen  in  der 
Regel  auf  der  Gürtelseite.) 

510.  N.  sigmoidea  8  m.  Gürtelseite  linear,  S-förmig  gebogen,  an  den 
Enden  nicht  verschmälert,  grade  abgestutzt;  Schalenseite  linear 
mit  keilförmig  zugespitzten  Enden;  Kielpunkte  stark,  auf  den  diametral  gegen- 
über liegenden  Schalenrändern,   Querstreifen   zart.      Endochromplatte    wie    bei 

N.  amphioxys. 

Lang  90-800  p,  Streifen  270-300  auf  100  (.l. 
In  stehendem  Wasser  nicht  selten:  um  Breslau  im  botanischen  Garten, 
der  alten  Oder,  in  Wasserlöchern  am  Strauchwehr,  in  der  Ohle,  im  Filter- 
bassin des  Wasserhebewerks,  bei  Marienau,  Karlowitz,  Brockau,  Sägewitz, 
Schwoika;  um  Poln.- Wartenberg  häufig;  um  Strehlen  an  vielen  Orten;  Proskau ; 
Bethlehemer  Quellteich  bei  (jrüssau. 

511.  N.  vermicularis  Hantzsch.  Unterscheidet  sich  von  der  vor. 
nur  durch  geringere  Grösse,  verhältnissmässig  schmälere  Gürtelansicht 
und  zartere  Structur. 

Lang  100-125  ,u. 
Seltener  als  vor,:  um  Breslau  am  Strauchwehr,  bei  Karlowitz  und  Oswitz; 
Rudnitz-Teich  bei  Proskau ;  Teich  bei  Arnsdorf  Kr.  Hirschberg. 

512.  N.  curvula  Sm.  Gürtelansicht  nach  den  Enden  hin  ver- 
dünnt, Querstreifen  sehr  zart;  sonst  wie  vor. 

Lang  40  -  85  (i. 
Bei  der  Dammmühle  bei  Strehlen,  einzeln  unter  andern  Bacillarien. 

ttt  Schalen  und  Gürtelansiclit   grade. 

«.  Zellen  auf  der  Schalenseite  in  der  Mitte  eingeschnürt. 

513.  N.  thermalis  Auersw.  Gürtelansicht  linear,  mit  meist  ver- 
engerter Mitte  und  abgestutzten  Enden;  Schalenseite  linear-lanzettlich  mit 
schwach  verengerter  Mitte  und  keilförmig  zugespitzten,  etwas  aus- 
gezogenen Enden. 

Lang  32—62  (i,  Streifen  300—330  auf  100  (i. 
In  einem  Graben  bei  Kleinburg  bei  Breslau:  Hussinetz  bei  Strehlen. 

514.  N.  constricta  Pritch.  Grösser,  im  Verhältniss  kürzer  und 
breiter  als  vor.,  Enden  der  Schalenseite  kurz  keilförmig,  nicht  vor- 
gezogen, Schalen-  und  Gürtelseite  in  der  Mitte  mehr  verengert:  Streifung 
undeutlich. 

Lang  46—130  (i,  Streifen  über  250  auf  lOJ  [i. 
Im  Schlossteich  bei  Poln.-Wartenberg. 

515.  N.  parvala  Sm.  Gürtelansicht  linear,  in  der  Mitte  nicht  ver- 
schmälert; Schalenseite  in  der  Mitte  leicht  verengert  (oft  nicht  gleichmässig 
an  beiden  Rändern,  und  dann  der  N.  amphioxys  ähnlich),  mit  kopfförmig 
vorgezogenen  Enden;  Streifung  fein. 

Lang  30—40  (i,  Streifen  270  auf  100  (m. 
Um  Strehlen  bei  Gr.-Tinz  und  Friedersdorf. 

ß.  Schalenseite  in  der  Mitte  nicht  eingeschnürt. 

516.  N.  linearis  Sm.  Gürtelseite  linear  mit  abgerundeten  oder 
abgestutzten  Enden,  Schalenseite  linear  mit  zugespitzten  Enden; 
Kielpunkte  stark,  Streifung  undeutlich.  Endochromplatte  im  Innern  der  Zelle 
diagonal  von  einer  Kielpunktreihe  zur  andern  gespannt. 

Lang  50 — CO,  seltener  — 190  fi,  Kielpunkte  70  auf  100  fi. 


198 

Um  Breslau  und  Strehleii    sehr   häufig;   Reesewitz   bei  Pohl. -Wartenberg. 
Im  Bacillarienlager  von  Heiligensee  Kr.  Görlitz. 

517.  N.  tennis  Sm.  Gürtelseite  linear,  viel  sehmäler  als  bei 
vor.,  mit  abgestutzten,  etwas  verdünnten  Enden;  Schalenscite  schmal  linear- 
lanzettlich  mit  zugespitzten  Enden.  —  Mit  vor.  dui'ch  Mittelformen  verbunden. 

Lang  55—210  }i,  Kielpunkte  80—100  auf  100  jti. 
Maricnau  bei  Breslau;  Geppersdorf  bei  Strehlen. 

518.  N.  communis  Rabh.  (erw.).  Gürtelseite  linear  mit  mehr  oder 
weniger  verdünnten  Enden;  Schalenseite  lanzettlich  mit  zugespitzten 
oder  vorgezogenen  Enden;  Kielpunkte  ziemlich  stark.  —  Enthält  eine 
Reihe  von  Formen,  die  sich  schwer  auseinandei-  halten  lassen: 

a.  (jenuina,  (N.  communis  Rabh.  Grün.).  Gürtelseite  breit  linear,  Schalen- 
seite mit  schwach  vorgezogenen  Enden,  schmäler  als  die  Gürtelseite, 
sodass  die  Zellen  meist  auf  letzterer  liegen. 

b.  minuta  (Bleisch.).  (jürtelscitc  schmal  linear,  Schalenseite  mit  stärker 
vorgezogenen  Enden;  Zellen  meist  auf  einer  Schalenseite  liegend. 

c.  perpusilla  (Rabh.  nicht  Grün.),  (nirtelseite  breiter  linear  als  bei  b, 
Schalenseite  linear- lanzettlieh,  schmäler  als  bei  b,  mit  leicht  vorgezo- 
genen Enden. 

Lang  20-30  /z,  Kielpunkte  100—140  auf  100  ^. 
Um   Breslau    bei  Kleinburg  (a);    um   Strehlen    am   Galgenberg  (b)    und   bei 
Prieborn  (c) ;  Proskau  (a).     Im  Bacillarienlager  von  Heiligensee,  Kr.  Görlitz. 

519.  N.  Palea  Sm.  Von  der  Gestalt  der  vor.,  unterscheidet  sich  von 
ihr  nur  durch  die  zarteren   Kiel  punkte. 

a.  genuina  nob.     Frei  schwinunend. 

b.  dissijyata  Rabh.     Festsitzend. 

Lang  20—30  ^,  Kielpunkte   1  «0—165  auf  100  jti. 
Häufig  um  Breslau  und  Strehlen;  auch  in  der  Mitteloppacjuelle  am  Leiter- 
berg im  Gesenke. 

108.  Gatt.  Tryblionella  8ni. 
Kiel  punkte  zart  und  niuleutlich;  Querstreifen  deutlich, 
in  der  Mitte   der  Schalenseite    mit    einer    welligen   Einbiegung. 
Zellen  einzeln,  frei. 

520.  T.  Hantzsehiana  Grün.  Schalenseite  breit  lanzettlieh  mit  zuge- 
spitzten Enden;  Gürtelansicht  linear- oblong,  an  den  stumpf  abgerundeten 
Enden  wenig  verschmälert.  Querstreifen  schwach  punktii-t,  über  die  ganze 
Schalenseite  gehend. 

Lang  92—112,  breit  20-27  fi,  Querstreifen  60—70  auf  100  ft. 
Um   Breslau    in    einem   Graben    bei    Rothkretscham ;    im    Schlossteich    von 


YIII.  Cylindrotlieceae. 

Zellen  symmetrisch  nach  allen  drei  Dimensionen,  spindel- 
förmig; Schalen  rund  gewölbt  ohne  Mittellinie,  Kno- 
ten undKiele,  überhaupt  ohne  wahrnehmbare  Skulptur. 


199 

Die  Structur  der  einzigen  bekannten  liierlier  gehörigen  Art 
ist  nicht  genügend  bel^annt,  selbst  ihre  Zweischaligkeit  nicht 
erwiesen. 

109.  Gatt.  Cylindrotheca  Kabh. 
Zellen  laug  spindelförmig,  ohne  erkennbare  Structur,  im  aus- 
geglühten Zustande   mit  2  einander  entgegen  gesetzten   spiralig 
verhiuf enden  Bändern. 

521.  C.  Gerstenbergeri  Rabh.  Zellen  lang  gezogen  spindelförmig, 
mit  abgerundeten,  oft  vorgezogenen  Enden. 

Lang  120—150  fi. 
Breslau,  in  einem  Graben  bei  Kleinburg;  Geppersdorf  bei  Strehlen. 

IX.  Ampliipleureae. 

Schalenseite  symmetrisch  nach  Längs-  und  Queraxe,  lanzett- 
lich,  hoch  gewölbt,  mit  einem  stumpfen  Mittelkiel  und  zwei 
stumpfen  vorspringenden,  aber  nicht  geflügelten  Seitenkielen ;  ohne 
Mittelknoten.  Zellen  spindelförmig,  grade  oder  gebogen.  Endo- 
chroni  in  2  Platten,  die  den  beiden  Gürtelbändern  anliegen. 

110.  Gatt.  Amphipleura  Kg. 
Zellen  grade  oder  gebogen,  einzeln,  frei  schwimmend. 

522.  A.  pellacida  Kg.  Zellen  grade,  schmal  und  spitz  spindelförmig; 
Schalenseite  mit  länglich- linearen  Endknoten  und  ausserordentlich  feiner 
Querstreifung. 

Lang  84 — 140  (i,  breit  meist  15  fi. 
Um  Breslau  in  einem  Graben  zwischen  Oswitz  und  Leipe;  im  Schlossteich 
von  Poln.-Wartenberg;  um  Strehlen  bei  Warkotsch  und  Siebenhuben. 

X.  Surirelleae. 

Schalen-  und  Gürtelseite  symmetrisch  nach  der  Längsaxe,  sym- 
metrisch oder  unsymmetrisch  nach  der  Queraxe.  Schalen  gewölbt, 
mitunter  mit  einem  stumpfen,  sehr  wenig  hervortretenden  Mittel- 
kiel und  zwei  in  mehr  oder  weniger  breite  flügelartige 
Fortsätze  verlängerten  Seitenkielen,  mit  oft  sehr  ver- 
kürzten Querrippen,  ohne  Mittel-  und  Endknoten.  Zellen  grade 
oder  mannigfach  gebogen.  Endochrom  in  2  Platten,  die  den 
Schalenseiten  anliefen. 


^ö' 


111.  Gatt.  Surirella  Turp. 
Zellen  grade,  nie htver bogen,  freischwimmend;  Schalen- 
seite mit  einer  deutlichen,  oft  zu  einer  Binde  verbreiterten  Mittel- 


200 

rippe,  oder  ohne  eine  solche;  Seitenkiele  geflügelt,  dicht  vor 
den  Enden  der  Schalen  sitzend;  Querrippen  vom  Rande  der 
Flügel  entspringend  und  einerseits  nach  der  Mitte,  andrerseits 
nach  den  Rändern  der  Schale  verlaufend,  mehr  oder  weniger 
lang.     Auxosporen  einzeln,   von  2  Mutterzellen  gebildet. 

*  Schalen-   und  Gürtelseite  symmetrisch  nach  der  Queraxe ;   Querrippen   bis   an   die  Mittel- 
linie reichend. 

523.  S.  biseriata  Breb.  Schalenscite  elliptisch -lanzettlich,  mit 
deutlicher  glatter  Mittelbinde,  Flügel  deutlich,  Querrippen  stark;  Gürtel- 
ansicht rechteckig  mit  abgerimdeten  Ecken. 

Lang  63—210  fi,  Querrippen   15—30  auf  100  ,«. 
Um  Poln.-Wartenberg  im  Schlossteich  und  bei  Stradam;   um  Strehlen    im 
Ziegengrunde  und  bei  Geppersdorf;  am  Przyschetzer  Teich  beiProskau;  Gr.- 
Krausche  bei  Bunzlau;  Bethlehemer  Quellteich  bei  Grüssau. 

524.  S.  angusta  Kg.  Schalenseite  linear,  mit  keilförmigen  oder 
etwas  vorgezogenen  Enden,  deutlicher  schmaler  Mittellinie  und  undeut- 
lichen Flügeln. 

Lang  20—35  (i,  Querrippen  60-70  auf  100  fi. 
Breslau,  im  botanischen  Garten  und  in  der  Weide  bei  Hundsfeld;  an  einem 
Brunnen  in  Poln.-Wartenbcrg;  um  Strehlen  im  Ziegengrund  und  bei  Friedersdorf. 

525.  S.  Cratieuia  Ehrb.  Schalenseitc  lanzettlich,  mit  vorgezo- 
genen, abgestumpften  Enden,  deutlichen  Flügeln,  deutlicher  Mittellinie 
und  kräftigen  div  ergirenden,  in  der  Mitte  entfernter  stehenden 
Querrippen, 

Lang  56—120  u,  Querrippen  30-35  auf  100  {i. 
Bei  Görlitz. 

**  Schalenseile  unsymmetrisch  nach  der  Queraxe:    nach  dem    einen  Ende   keilförmig   ver- 
schmälert, 
f  Querrippen  bis  an  die  Mittellinie  reichend. 

526.  S.  nobilis  8m  Schalenscite  verlängert  eiförmig-lanzett- 
lieh,  m  i  r  b  r  e  i  t  e  !•  M  i  1 1  c  1  b  i  n  d  e ,  deutliche  n  F 1  ü  g  e  1  n  und  sehr  starken 
Querrippen;  Gürtelansicht  keilförmig.  Wahrscheinlich  eine  grosse,  aus 
den  Auxüspoien  hervorgegangene  Form  der  folgenden. 

Lang  2üO-365  (i,  Querrippen  12  auf  100  f-i. 
Vereinzelt  unter  S.  sjdendida  bei  Plohmühle  und  Wolsclwitz  bei  Strehlen. 

527.  S.  splendida  Kg.  Schalenscite  kürzer  und  verhältniss- 
mässig  breiter,  mit  schmälerer  Mittelbinde  und  weniger  starken  Rippen, 
sonst  wie  vor.  Hängt  durch  Uebergangsformen  mit  vor.  und  durch  die  fol- 
gende Art  mit  S.  biseriata  zusammen. 

Lang  125—200  /i,  Querrippen  15—19  auf  100  /u. 
Breslau,  im  botanischen  Garten  und  in  Wasserlöchern  am  Strauch  wehr; 
Stradam  bei  Polu.  -  Wartcnbeig;  Grüntanne  bei  Ohlau;  um  Strehlen  bei 
Woiselwitz,  Plohmühle  und  am  Galgenberg;  um  Proskau  am  Przyschetzer, 
Nadimatz-  und  Rudnitz-Teich;  Gr.-Krausche  bei  Bunzlau;  Bethlehemer  Quell- 
teich bei  Grüssau;  im  Grossen  Teich  im  Riesengebirge.  Fossil  in  den  Bacil- 
larienerden  von  Pentsch  bei  Strehlen  und  von  Orzesehe   Kr.  Rybnik. 


201 

528.  S.  saxonica  Auersw.  {S.  spletidida-hiseTiata  Bleiscb.)  Sclialeii- 
seite  wie  bei  vor.,  Gürte  lau  sieht  reeliteekig,  mit  abgerundeten  Eeken, 
wie  bei  8.  biseriata. 

Von  der  Grösse  der  vor. 
Um  Strehlen  bei  Skalitz. 

529.  S.  tenera  Greg.  fS.  diaphana  B\e'isc\i.)  Der  ^S'.  splendida  ähnlich, 
aber  schmäler,  mit  schmaler,  aber  scharf  markirter  Mittellinie,  enger 
stehenden,  kräftigen  Querrippen  und  weniger  breit  geflügeltem  Rande. 

In  Ausbildung  der  Mittellinie  und  der  Rippen  der  marinen  Ä  Gemma 
Ehrb.  ähnlich. 

Lang  98—160  ^,  breit  27—35  ii,  Querrippen  24  auf  100  fi. 
Um  Strehlen,  bei  Woiselwitz,  Podiebrad  und  im  Ziegengrund. 

li  Querriijpen  kurz,  die  Mitte  der  Schale  nicht  erreichend,  Mittellinie  undeutlich. 

530.  S.  ovata  Kg.  Schalenseite  länger  oder  kürzer  eiförmig  bis 
fast  elliptisch,  mit  kurzen,  oft  undeutlichen  Flügeln  und  randständigen 
Querrippen. 

Hierher  gehören  eine  Reihe  vielfach  in  einander  übergehender  Formen, 
die  auch  zur  folgenden  Art  hinüberleiten. 

a.  genuina  nob.  fS.  ovata  Sm.).  Klein,  eiförmig,  mit  abgerundeten 
Enden,  und  deutlichen  Flügeln, 

Lang  20-50  (i,  Rippen  45-60  auf  100  fi. 

b.  ovalis  (Breb.).  Grösser  als  a,  breit  eiförmig  mit  einem  abgerundeten 
und  einem  spitzen  Ende,  undeutlichen  Flügeln,  kurzen  Rip[jen  und 
punktirten  Querstreifen. 

Lang  55—95  [i,  Rii)pen  30—50,  Streifen  125—140  auf  100  ii. 
o.  minuta  (Breb.).     Kleiner  als  a,  verhältnissmässig  länger,  bis  elliptisch, 
beide    Schalencnden   abgerundet,    Flügel    undeutlich,    Rippen   von    ver- 
schiedener Länge. 

Lang  12,5—23  ^,  Rippen  60—70  auf  100  ft. 
Häufig  in  stehendem  Wasser,  namentlich  e;  die  Form  b  am  seltensten. 
Breslau  im  botanischen  Garten,  am  Strauchwehr,  im  Filterbassin  des  Wasser- 
hebewerks, bei  Gabitz,  Gräbsehen,  Kleinburg,  Rothkretscham;  um  Poln.-War- 
tenberg  häufig;  um  Strehlen  am  Galgenberg,  bei  Töppendorf,  Niklasdorf,  Hus- 
sinetz  und  Prieborn;  um  Proskau;  Arnsdorf  Kr.  Hirschberg. 

531.  S.  piunata  Sm.  Schalenseite  langgezogen  eiförmig  bis 
linear,  an  beiden  Enden  abgerundet,  an  dem  einen  stärker  verschmälert, 
in  der  Mitte  manchmal  leicht  verengt;  Flügel  undeutlich,  Rippen  von  ver- 
schiedener Länge. 

Uebergänge  zur  vor.  Art  und  auch  zu  aS'.  aiKjusla  sind  nicht  selten. 
Lang  15—33  ii,  Rippen  60  auf  100  ft. 

An  ähnlichen  Standorten  wie  vor.,  und  oft  mit  ihr  zusannnen  vorkommend. 
Um  Breslau  bei  Karlowitz,  Oswitz,  Gabitz,  Kleinburg,  Brockau,  Rothkretscham; 
um  Strehlen  am  Galgenberg  und  bei  Niklasdorf;  um  Proskau  an  vielen 
Stellen;  bei  Landeck. 

112.  Gatt.  Cymatopleura  Sm. 
Schalen-  und  Gürtclseite  symmetrisch  nach  Längs-  und  Quer- 
axe.     Schalen  wie  hei  Surirella^  aber  parallel  zur  Queraxe 


202 

mehrmals    wellig    hin    und    hergebogen;    Flügel    sehr 
kurz,  undeutlich.     Auxosporenbildung  wie  bei  Surirella. 

532.  C.  elliptica  Breb.  Schalenseite  eiförmig,  bald  breiter,  bald 
schmäler,  mit  kurzen  randständigeu  punktförmigen  Rippen,  undeutlich  punktirt. 

a.  genuina  Grün.     Schalenseite  länglich  elliptisch. 

b.  ovata  Grün.     Schalenseite  kürzer,  sehr  breit  eiförmig. 

Lang  40—140  ju,  Randpunkte  30  auf  100  ^i. 
Um  Breslau  in  der  alten  Oder  und  an  einem  Wehr  bei  Weide;  um  Streh- 
len    an    vielen    Orten,    besonders   in    der   Ohle,    auch    fossil    bei  Pentsch;    an 
mehreren  Orten  bei  Pohl. -Wartenberg;   Petersdorf  bei  Gleiwitz;    Bethlehemer 
Quellteich  bei  Grüssau. 

533.  C.  Solea  Breb.  Schalenseite  länglich  linear  mit  keilförmigen, 
meist  etwas  vorgezogenen  Enden  und  eingeschnürter  Mitte,  kurzen  rand- 
ständigen Rippen  und  punktirten  Querstreifen. 

a.  genuina   nob.      Etwa  4  —  5  mal   so   lang   als    breit,    mit   keilförmigen, 
oder  schwach  vorgezogenen  Enden. 

b.  gracilis  Gvnu.    Wie  a,  aber  lang  gestreckt,  bis  10 mal  so  lang  als  bi'eit. 

c.  apiculata  Pritch.    Kurz,  2 — 3mal  so  lang  als  breit,  meist  mit  etwas 
vorgezogener  Spitze. 

Lang  50-300  (i,  Randpunkte  60—70  auf  100  (i. 
Häufig,  namentlich  a,  um  Breslau,  Poln.-Wartcnberg  und  Strehlen;  Bethle- 
hemer  Quellteich   bei    Grüssau.      Fossil    in    den    Bacillarienerden   von  Pentsch 
bei  Strehlen,  Gr.-Lassowitz  und  Gronowitz  bei  Rosenberg,  Schinuiitz  bei  Oppeln. 

IIB.  Gatt.  Campylodiscus  Ehrb. 
Zellen  von  der  Structur  der  grösseren  Surirella- Arieiij   aber 
sattelförmig  gebogen  oder  spiralig   um   die  Längsaxe 
gedreht.      Schalen  nut  oder    (bei    allen    einheimischen  Arten) 
ohne  Mittellinie. 

534.  C.  noricus  Ehrb.  Zelle  sattelförmig  gebogen;  Schalenseite 
fast  kreisrund  mit  breiten  Flügeln  und  starken  Rippen,  welche  in  der  Mitte 
eine  unregelmässig  viereckige  punktirte  Area  frei  lassen. 

a.  (jenuinus  Grün.     Rippen  15 — 27  auf  100  ju-,  Zwischenräume  zwischen 
denselben  mit  einfachen  Punktreihen. 

b.  CO  Status  Grün.     Rippen  15—20  auf  100  ^,    Zwischenräume  mit  dop- 
pelten Punktreihen. 

Durchmesser  der  Schalenseite  65—130  ii>. 
In  Sümpfen  zwischen  Lissa  und  Muckerau  bei  Breslau  (b);  um  Strehlen  bei 
Warkotsch  (a),  Skalitz  (a),  Peterwitz  (a  und  b),  Krummendorf  (b)  und  Jordans- 
mühle (b);   fossil  bei  Pentsch  (a  und  b);  Petersdorf  bei  Gleiwitz  (b);  Bethle- 
hemer Quellteich  bei  Grüssau  (b,  nach  Dr.  Long  hier  auch  in  kurzen  Bändern). 

535.  C.  spiralisSm.  Zellen  spiralig  gedreht;  Schalenseite  länglich, 
mit  breiten  Flügeln  und  starken  Rippen,  welche  eine  schmal  lanzettliche, 
unregelmässig  punktirte  Area  in  der  Mitte  frei  lassen. 

Lang  100-250  (i,  Rippen  16  auf  100  ^i. 
Um  Strehlen  in  den  Mergelgruben  von  Skalitz,  Peterwitz  und  Warkotsch; 
Petersdorf  bei  Gleiwitz;  im  mährischen  Gesenke. 


203 

XI.  Diatomeae. 

Schalen-  und  Gürtelseite  symmetrisch  nach  Längs-  und  Quer- 
axe;  Zellen  ohne  innere  Scheidewände.  Schalen  flach,  ohne 
Kiele  und  ohne  Flügel,  mit  deutlichen,  meist  starken,  ununter- 
brochenen, oder  durch  eine  glatte  Längsbinde  unterbrochenen 
Querrippen  und  einer  oft  sehr  feinen  Oberflächenskulptur  von 
punktirten  Querstreifen,  meist  mit  einer  Mittellinie,  ohne  Mittel- 
und  Endknoten.  —  Endochrom  in  zahlreichen  Körnern.  Auxo- 
sporenbildung  unbekannt. 

114.  Gatt.  Diatoma  DC.  em.  Heib. 
Gürtelseite  der  Zellen  länger  oder  kürzer  rechteckig;  Schalen- 
seite oval,  lanzettlich  oder  linear,  mit  deutlichen,  in  der 
Mitte  nicht  unterbrochenen  Querrippen,  feinen  Quer- 
streifen und  undeutlicher  Mittellinie.  Zellen  meist  in  flachen 
oder  zickzackförmig  aufgelösten  Bändern. 

*  Zellen  meist  mit   den  Ecken  an   einander  hängend   und  zickzackfürmige  Bänder  bildend. 

536.  D.  tenue  Kg.  ein.  Grün.  Schalenseite  lanzettlich  oder  linear, 
mit  vorgezogenen  oder  kopfförmig  verdiekten  Enden,  welche  bei 
den  langen  nnd  schmalen  Formen  dicker  sind  als  der  mittlere  Tlieil.  Variirt 
sehr  in  Länge  und  Breite  der  Schalen. 

a.  normale    Grün.       Zellen    kurz,    Gürtelseite    ziemlich    schmal    linear, 
Schalenseite  schmal  lanzettförmig,  mit  meist  etwas  vorgezogenen  Enden. 

b.  minus  (ji'xxw.     Schalenseite  kurz  und   breit   lanzettförmig;    Gni-telseite 
quadratisch  oder  breit  linear,  bisweilen  etwas  keilförmig. 

c.  elongatum  Grün.  (Ag.  als  Art ).     Schalenseite  schmal  und  lang  lineai' 
mit  kopfförmig  verdickten  Enden. 

Lang  7,5-110  ft,  Querrippen  40—65,  Streifen  140  auf  100  (i. 
Um    Breslau   in   einem   Graben    zwischen  Oswitz   und  Leipe;   um  Strelilen 
am  Ziegenberg,  bei  Töppendorf,  Stachau  und  Peterwitz;    im  Schlesierthal;  in 
der  Mitteloppaquelle  am  Leiterberg  im  Gesenke. 

537.  D.  vulgare  Bory.  Schalenseite  breit  lanzettlich  bis  linear, 
viel  robuster  und  breiter  als  bei  vor.,  Enden  unmerklich  vorgezogen 
bis  kopfförmig  abgeschnürt. 

a.  breve   Grün.      Schalenseite    kurz    und    dick    eiförmig- lanzettlich,   mit 
abgerundeten,  sehr  stumpfen  Enden. 

b.  productum  Grün.     Wie  a,  mit  vorgezogenen  stumpfen  Enden. 

e.  genuinum    Grün.     Länglich   eiförmig -lanzettlich,    Enden    meist  sehr 
wenig  vorgezogen. 

d.  capitulatum  Grün.     Kurz  lanzettlich,  Enden  kopfförmig  abgeschnürt, 

e.  £Jhrenbergii  Gvun.  [Kg.  a\s  Art.)   Länglich  linear-lanzettlich  mit  abge- 
schnürten Köpfchen;  Gürtelseite  meist  in  der  Mitte  verengert. 

f.  gründe  (Sm.)  Grün.     Linear  mit  abgeschnürten  Köpfehen,  Gürtelseite 
meist  in  der  Mitte  verengert. 

Laug  20—110  [i,  Querrippen  45—95,  Streifen  140  auf  100  (i. 


204 

Breslau,  iin  botaiiisehcii  Garten,  an  einem  Brunnen  bei  der  Universität, 
in  der  Oder  längs  der  Ufei'strasse,  in  der  Olile  und  Weide;  Poln.-Wartenberg 
im  Sclilossteich;  um  Strehlen  bei  Knieschwitz  u.  a.  ü.  Fossil  in  der  Bacil- 
larienerde  von  Orzesclie  Kr.  Rybnik. 

**  Zellen  meist  mit  den  Schalenseiten  mit  einander  in   Verbindung   bleibend,   flache  Bän- 
der bildend. 

538.  D.  hiemale  He  ib.  (Odontidium  hiemale  Kg.)  Schalenseite  eiför- 
mig-elliptisch bis  lanzettlich  mit  stumpf  abgerundeten,  nicht  vorge- 
zogenen Enden  und  2 — 12  starken  Querrippen;  Gürtelseite  rechteckig, 
die  Querrippen  als  zahnformige  Knoten  an  den  Rändern  sichtbar. 

a.  fjenuinum  Grün.  Schalenseite  länglich-lanzettlich  mit  6 — 12  Querrippen. 

b.  turgidulum   (Ehrb.)    Grün.      Schalenseite    etwas    kürzer   mit  4   bis 
6  Querrippen. 

c.  mesodon  (Ehrb.)  Grün.     Schalenseite   kurz    eiförmig -lanzettlich  mit 
2  —  4  Querrippen, 

Lang  12—35  n- 
Nicht  selten,  namentlich  in  der  Bei'gregion,  am  häufigsten  in  der  Form  c. 
Um  Breslau  im  Filterbassin  des  Wasserhebewerks;  um  Strehlen  am  Ziegen- 
berg; Gr.-Schimnitz  bei  Proskau;  Gr.-Krausche  und  Queckbrunnen  bei  Bunz- 
lau;  im  Riesengebirge  bei  der  Hampelbaude,  der  Neuen  schlesischen  Baude 
und  am  Kleinen  Teich;  auf  dem  Rücken  der  Hohen  Eule  nach  Steinkunzen- 
dorf  zu;  an  nassen  Felsen  des  Wölfeisfalles  und  am  Waldtempel  bei  Landeck; 
in  der  Mitteloppaquelle  am  Leiterberg  und  in  Quellen  auf  dem  Altvater 
im  Gesenke, 

539.  D.  anceps  nob.  (Odontidium  anceps  Ehrb.,  0.  anomalum  Siu.) 
Zellen  meist  mit  durch  unvollständige  Theilung  entstandenen,  auf  der  Gürtel- 
ansicht  als  gebogene  Rij)pen  erkennbaren  Scheidewänden;  Schalenseite 
linear  oder  oblong,  mit  kopfförmig  abgeschnürten  Enden;  sonst  w.  vor. 

a.  genuinum    Grün.      Zellen   25  —  30  fx    lang,    meist    mit    gekrümmten 
Scheidewänden. 

b.  cur  tum  Grün.     Zellen  12—25  yü  lang. 

Um  Strehlen  bei  Ob.-Podiebrad;  in  einem  Graben  bei  Ob.-Lungenbielau. 

540.  D.  obtnsnm  nob.  fDenticula  ohtusa  Kg.,  D.  Kützimjii  Grün.) 
Schalenseite  lanzettlich  mit  stumpfen  oder  zugespitzten  Enden  und  zahlreichen 
Querripj)cn,  welche  bei  ihrem  Verlauf  vo  n  einem  Rande  z  um  andern 
allmählich  schwächer  werden;  Gürtelseite  linear  mit  zahlreichen  Rand- 
punkten. Lang  12,5 — 74  ^i,  Querrippen  47 — 78, 

Querstreifen  140—160  auf  100  ft. 
Krippitz  bei  Strehlen.    . 

115.  Gatt.  Odontidium  Kg.  (em.). 
Zellen   wie  bei  Dlatoma^    aber    die   Querrippen    auf  der 
Schalenseite    durch    eine    glatte    Längs])inde    unter- 
brochen-, einzeln  oder  in  Bändern. 

541.  0.  mutabile  Sm.  (Fragilaria  mutahills  Gvmi.)  Schalenseite  eiför- 
mig, lanzettlich  oder  linear,  an  beiden  Enden  verschmälert,  mit  kurzen, 
eine  breite  Längsbinde  frei  lassenden  Rippen.     Sehr  veränderlich  in  der  Grösse. 


205 

a.  genuinum   Grün.     Rippen  78  —  95  auf  100  fi,  Schalcnseite  kurz  oval 
oder  linear-länglich  mit  abgerundeten  Enden.     Zellen  in  Bändern. 

b.  intermedium   Grün.     Rippen  105—120  auf  100  (i,    oft  in  der  Mitte 
fehlend ;  Schalenseite  mit  zugespitzten  Enden. 

c.  diatomaceum  Grün..     Wie  b,  Enden  der  Schalenseite  stärker  vorge- 
zogen; Zellen  in  Zickzackketten. 

Lang  5—35  ft. 
Im  Ziegengrund   bei  Strehlen;    bei   Sprottau;    in   der  Mitteloppaquelle    auf 
dem  Leiterberg  im  Gesenke.    Fossil  in  den  Bacillarienerden  von  Gr.-Lassowitz 
bei  Rosenberg  und  Orzesche  Kr.  Rybnik. 

542.  0.  Harrisonii  Sm.  f Fragilaria  Ilarrisonii  Grün.)  Schalenseite  in 
der  Mitte  stark  bauchig  aufgetrieben,  fast  kreuzförmig,  mit  abge- 
rundeten Enden,  mit  starken,  eine  schmale  Mittellinie  freilassenden  Rippen. 
Zellen  einzeln  oder  in  kurzen  Bändern,  festgewachsen. 

Lang  15—45  fi,  Rippen  33  auf  100  ii. 
Bei  Pohl. -Wartenberg. 

XII.  Meridioiieae. 

Schalen-  und  Giirtelseite  symmetrisch  nach  clerLängsaxe,  unsym- 
metrisch nach  der  Queraxe,  keilförmig;  Schalenseite  mit  ununter- 
brochenen Querrippen ;  sonst  wie  vor.  Abtheilung.  Endochrom  in 
zahlreichen  Körnern.  Auxosporen  zu  2,  von  2  Mutterzellen  gel)ildet. 

Sind  mit  den  Diatomeen  sehr  nahe  verwandt;  es  zeigen  sich 
sogar  Uebergänge  zwischen  beiden,  indem  Diatoma-  und  Odon- 
iklmm-kxiQw  mitunter  schwach  keilförmig  vorkommen. 

116.  Gatt.  Meridion  Ag. 
Schalen  von  der  Structur  von  Diatoma-,   Zellen  zu  fächerför- 
migen oder  kreisfih-migen  Bändern  vereinigt. 

543.  M.  circulare  Ag.  Schalenseite  langgezogen  verkehrt-eiförmig  oder 
keulenförmig,  an  beiden  Enden  abgerundet,  nicht  vorgezogen,  mit 
meist   10  Querrippen. 

a.  r/eniiinum     nob.        Gürtclscitc     mit     regelmässig     stehenden,     graden 
Wänden. 

b.  Zinkeni  (Kg.)  Grün.     Gürtelseite  in  Folge  unvollkonnnener  Theilung 
mit  gebogenen  Scheidewänden. 

Lang  18—72  (jl. 
Streifen  160  auf  100  (i. 
Im  Frühjahr  sehr  häufig  in  stehendem  und  fliessendem  Wasser:  um  Breslau, 
Pohl.- Wartenberg,  Strehlen,  Proskau,  Or.-Krausche  bei  Bunzlau,  Sprottau, 
Ai-nsdorf  Kr.  Hii'schbcrg,  Bethlehem  bei  Grüssau.  Fossil  in  der  Bacillarien- 
erde  von  Orzesche  Kr.  Rybnik,  und  von  Heiligensee  Kr.  Görlitz.  Die  var.  b. 
seltener. 

544.  M.  constrictum  Ralfs.  Schalenseite  am  dickeren  Ende  kopf- 
förmig  eingcsc  h  nfirt,  mit  8  — 10  Querrippen;  sonst  wie  vor. 


206 

a   genuinum  iiob.    Gürtelseite  mit  graden,  regelmässigen  Scheidewänden. 
h.  Grunoioii  uob.  [var.  ß.  celluHs  imjyerfecte  divisisGvnn.).   Entspricht  der 
var.  Zinkeni  bei  vor. 

Lang  15—45,  selten  — 75  u. 
Weniger  häufig  als  vor.,  mit  dem  es  nicht  selten  in  Gemeinschaft  vor- 
kommt: um  Breslau  bei  Karlowitz  und  Brockau;  um  Strehlen  bei  Geppersdorf, 
llussinetz  u.  a.  O.;  Proskau;  Sprottau;  Landeck;  bei  der  Neuen  schlesischen 
Baude  im  Riesengebirge  an  Wurzeln  von  Epilohium  fetragonum  (auch  b).  Fossil 
bei  Orzesche, 

XIII.  Fragilarieae. 

Zellen  denen  der  Diatomeae  ähnlich,  ohne  innere  Scheide- 
wände, von  einfacher,  feinerer  Striictur:  Schalenseite  ohne  Quer- 
rippen, nur  mit  punktirten  Querstreifen,  mit  oder  ohne  Mittel- 
linie, ohne  Mittelknoten  (selten  mit  Andeutung  eines  solchen,  einer 
ringförmigen  Erhebung :  Pseudonodulus)  und  mit  oder  ohne  End- 
knoten. Endochrom  in  4  oder  mehr  Platten  oder  Körnern,  welche 
zAim  grössten  Theil  den  Schalenseiten  anliegen.  —  Auxosporen- 
bildung  unbekannt. 

117.  Gatt.  Fragilaria  Lyngb. 
Zellen  grade,  mit  rechteckiger  Gürtelseite,  in  flache  Bänder 
oder  (seltener)  in  Zickzackketten  vereinigt. 

*  Schalenseite  mit  breiter  Längslinie;  Endochroni  in  4  oder  mehreren  Platten. 

545.  P.  construens  Grün.  Schalenseite  breit  lanzettlich  oder 
kurz  eiförmig,  oft  mit  vorgezogenen  Spitzen,  und  dann  bauchig  erscheinend, 
und  häufig  in  der  Mitte  eingeschnürt.  Zellen  in  Bändern  oder  wenig  gelösten 
Zickzackketten,  selten  einzeln  festsitzend. 

a.  geiiuina  Grün.      Schalenseite   breit    eiförmig  mit   vorgezogenen,    fast 
kopfförmigen  Spitzen. 

b.  oblong a  Grün.     Schalenseite  schmäler  und  länger  als  bei  a. 

c.  pttsilla  Grün.    Schalenseite  klein,  breit  eiförmig,  mit  wenig  oder  gar 
nicht  vorgezogenen  Enden. 

d.  binodis  Grün,     Schalenseite    gcigcnförmig   in    der   Mitte    zusammen- 
geschnürt, mit  meist  stark  vorgezogenen  Enden. 

Lang  10—28  (i,  Streifen  140—180  auf  100  (i. 
Um  Breslau  in  der  Oder   und   der   alten  Oder;    um  Strehlen    in    der  Ohle 
und  bei  Podiebi'ad;  Petersdorf  bei  Glciwitz.     Fossil  in  der  Bacillarienerde  von 
Orzesche  Kr.  Rybnik. 

546.  F.  capucina  Desm.  Schalenseitc  schmal  linear  mit  zuge- 
spitzten, voi'gezogenen  Enden,  oft  in  der  Mitte  etwas  eingeschnüi-t,  Streifen 
kurz  und  sehr  zart.     Zellen  in  langen  Bändern. 

a.  gennina  Grün.     Schalenseitc  sehr  schmal   linear  mil  zngespltzt-vorge- 
zogenen  Enden;  Streifen  180—200  auf  100  (ti. 


207 

b.  acuta  (Ehrb.)   Linear-länglich  oder  lanzettlich  mit  vorgezogenen  Enden; 
Streifen  120—155  auf  100  fi. 

c.  mesolepta  Rabh.     Schalenseite  in  der  Mitte  eingeschnürt,  sonst  wie  a. 

Lang  11,5  —  100  //. 
Die  Form  a  um  Breslau  häufig;  um  Strehlen  bei  den  Katschelken.    Ist  wahr- 
scheinlich auch  sonst  in  Schlesien  häufig,  aber  mit  der  folgenden  Art  verwechselt. 
**  Schalen  mit  schmaler,  oft  kaum  sichtbarer  Jlittellinie ;  Endochrom  in  zahlreichen  Körnern. 

547.  F.  virescens  Ralfs,  Schalenseite  eiförmig  bis  linear-länglich  mit 
abgerundeten,  vorgezogenen  Enden.  Zellen  in  langen  Bändern,  selten  in 
Zickzackketten.  Lang  12—70  }i,  Streifen  175  auf  100  (i. 

Eine  der  gemeinsten  Bacillarien,  in  stehendem  und  fliessendem  Wasser 
von  der  Ebene  bis  ins  Hochgebirge  (Eibwiese,  Neue  schlesische  Baude,  Wiesen- 
baude, MItteloppaquelle)  verbreitet,  Fossil  in  den  Bacillarienerden  von  Gr.- 
Lassowitz,  Gronowitz,  Orzesche  und  Heiligensee, 

118.  Gatt.  Synedra  Ehrb. 
Schalen  denen  von  Fragüaria  in  der  Structur  gleich  oder 
sehr  ähnlich,  meist  lang  lanzettlich  oder  linear,  in  einzelnen 
Fällen  bogig  gekrümmt.  Zellen  nicht  zu  Bändern  vereinigt, 
sondern  fächerförmig,  büschelig  oder  einzeln  auf 
andern  Algen  festsitzend,  oder  auch  einzeln  frei 
schwimmend. 

*  Schalenseite  immer  bogig  gekrümmt. 

548.  S.  lunaris  Ehrb.  Schalenseite  einfach  gebogen,  linear  mit 
vorgezogenen  oder  kopfförmig  verdickten  Enden.  Zellen  mit  dem  einen  P^nde 
festgewachsen. 

a.  genuina  Grün.     Enden  der  Schalenseite  schwach  verdünnt. 

b.  capitata  Grün.     Schalenseite  mit  kopfförmig  verdickten  Enden. 

c.  campyla  (Hilse).   Ränder  der  Schalenseite  wellig  hin  und  her  gebogen. 

Lang  33—100  jn,  Streifen  140—165  auf  100  ^i. 
Um    Breslau    im    P'ilterbassin    des    Wasserhebewerks,    bei   Marienau    und 
Karlowitz;    Reesewitz   bei   Poln.- Wartenberg;   Katschwitz   bei   Strehlen   (hier 
auch  c);  W^ilhelmsberg   bei  Proskau;  Gr.-Krausche   bei  Bunzlau;   Mitteloppa- 
quelle  auf  dem  Leiterberg  im  Gesenke. 

549.  S.  bilunaris  Ehrb.  Schalenseite  zweiwellig  gebogen,  mit 
abgerundeten,  manchmal  verdünnten  Enden.     Zellen  festgewachsen. 

Lang  37—62  ^. 
Mit  vor.  in  einem  Feldbrunnen  bei  Katschwitz  bei  Strehlen. 

**  Schalenseite  grade  (doch  kommen  auch  gekrümmte  Varietäten  vor), 
f  Schalen  mit  zartem,  ringförmigem  Pseudonodulus. 

S.  Vaucheriae  Kg.  Schalenseite  linear,  selten  linear -lanzettlich  mit 
vorgezogenen  Enden;  Querstreifen  kurz,  eine  ziemlich  breite  Mittellinie  frei 
lassend;  Pseudonodulus  meist  ziemlich  deutlich.  Zellen  auf  breiten  niedrigen 
Schleimpolstern  festsitzend. 

Lang  22—40  ii,  Streifen  120—140  auf  100  f*. 
Ist  In  Schlesien  bisher  gewiss  übersehen  worden,  da  sie  sonst  in  Deutsch- 
land nicht  selten  vorkommt. 


208 

If  Schalen   ohne   Pseudonodulus,   Querstreifen  nur  eine  schmale  Mittellinie   frei 
lassend,  in  der  Mitte  sehr  oft  fehlend. 

550.  S.  capitata  Ehr b.  Schalenseite  linear,  mit  verdickten,  rhom- 
bischen, keilförmig  zugespitzten  Köpfen,  starken  Querstreifen  und 
deutlichen  Endknoten. 

Lang  130-220  ^i,  Streifen  95  auf  100  u. 
Um  Breslau  in  Wasserlöchern  am  Strauchwehr  und  im  Schwarzen  Wasser 
bei  Schwoitsch;    an  mehreren  Stellen  um  Poln.- Wartenberg;   um  Strehlen  bei 
Peterwitz  und  Warkotsch;    in   einer  Wasserlache    im  Schlesierthal.     Fossil  in 
den  Bacillarienerden  von  Schimnitz,  Gronowitz,  Orzesche  und  Heiligensee. 

551.  S.  Uina  Ehrb.  (erw.).  Zellen  meist  festgewachsen,  einzeln  oder  in 
starken  Büscheln;  Gürtelseite  lang  linear,  gleich  breit  oder  in  der  Mitte  etwas 
verengert;  Schalenseite  meist  grade,  bisweilen  gebogen,  linear  bis  langgezogen 
lanzettlich,  mit  keilförmig  zugespitzten,  oder  vorgezogenen  und  abgerundeten, 
oder  etwas  kopfförmigen  Enden  und  deutlichen  Endknoten. 

a.  genuin a  nob.  Zellen  meist  einzeln  festsitzend;  Schalenseite  linear 
mit  keilförmig  zugespitzten  oder  etwas  kopfförmig  vorgezogenen  Enden, 
in  der  Mitte  mit  ziemlich  grosser  streifenfreier  Area;  Gürtelseite  in  der 
Mitte  nicht  verengt,  mit  ganz  graden  Rändern. 

Lang  70—210  ^i,  Streifen  95  auf  100  y,. 

b.  amphirliynchus  {YAxTh.)  Area  klein,  fast  verschwindend;  Zellen  grösser 
als  bei  a,  sonst  wie  diese. 

Lang  220—280  ii. 

c.  undnlata  Grün,  Wie  a,  a])er  die  Ränder  der  Schalenseite  wellig 
hin  und  her  gebogen 

d.  lanceolata  Grün.  Schalenseite  lang  lanzettlich,  von  der  Mitte  nach 
den  zugespitzten  Enden  allmählich  verschmälert;  Enden  nicht  oder 
schwach  vorgezogen;  Area  gross,  wie  bei  a. 

e.  splende7is  (Kg.)-  Zellen  meist  in  Büscheln  wachsend;  Schalcnseite 
lang  lanzettlich  mit  vorgezogenen  oder  schwach  koplförmigen  Enden, 
mit  oder  ohne  Area;    Gürtelseite  linear,    in  der  Mitte   etwas    verengert. 

Lang  125—300  ft,  Streifen  95  auf  100  (i. 

f.  biceps  (Kg.)  (S.  longissima  Sm.).  Schalenseite  lang  linenr-lanzetf lieh, 
mit  verdickten  Enden,  bisweilen  bogig  gekrümmt,  sonst  wie  e. 

Lang  240—470  fi,  Streifen  110  auf  100  (i, 
g.    Thalheimii   n.    var.      Schalenseite    etwas    gekrümmt,    an    den    Enden 
mitunter   unregelmässig   gebogen,    Pmden    nicht    verdickt,     iMitte    knotig 
angeschwollen,  sonst  wie  f. 
In  stehendem  imd  fliessendem  Wasser  häufig,  aber,   wie  es  scheint,  nur  in 
der  p]bene,   und  der   Hügehegion ;   am    häufigsten  a.    Die   var.  b:  in  der  Oder 
um  Breslau,  Strehlen   und  im  Schlesierthal;    e:   um    Bieslau   und  Strehlen;   f: 
bei    Poln.- Wartenberg  und  fossil  bei  Gr.-Lassowitz,   Oizcsche,    Schinuiitz  und 
Meiligensee;  g:  Waltcrsdorf  bei  Poln.-Wartenberg. 

552.  S.  oxyrhynchus  Kg.  (erw.).  An  Gestalt  der  >S'.  Ulna  durchaus 
ähnlich,  unterscheidet  sie  sich  von  dieser  nur  durch  geringere  (i  rosse 
und  feinere  Streifung.     Variirt  in  analoger  Weise  wie  S.   Ulna. 

a.  geniiina  Gr'un.     Schalenseite  schmal  linear   oder  von  der  Mitte  nach 
den  Enden  gleiehmässig  verdünnt,  Enden  lang  zugespitzt. 
Lang  90—150  ^i,  Streifen   125-1 00  auf  100  ^. 


209 

b.  amphicephala  Oriin.  Enden  der  Schalenseiten  abgestumpft,  sonst 
wie  a. 

c.  Acus  (Kg-)-  Schalenseite  schmal  lanzettlich,  nach  den  etwas  vorge- 
zogenen, abgerundeten  Enden  alhnählich  verdünnt;  entspricht  der  var. 
splendens  von  S.    Ulna. 

Lang  120—230  n,  Streifen  120-140  auf  100  (i. 

d.  elongata  Grün.     Sehr  schlank  und  langgezogen,  oft  leicht  gekrümmt. 
Um    Breslau    in    der   alten   Oder,    in    der  Schallune   bei   Brockau,    und  bei 

Karlowitz;  um  Strehlen  bei  Peterwitz,  Krippitz  und  Töppendorf. 

553.  S.  amphicephala  K  g.  Zellen  meist  vereinzelt  wachsend;  Schalen- 
seite linear-la  11  zettli  ch  mit  vorgezogenen  kopfförm  igen  Enden, 
sehr  feiner  Streifung,  ohne  Area;   Gürtelseite    linear   mit   graden  Seiten. 

Lang  53—75  ft,  Streifen  180  auf  100  ^. 
Karlowitz  bei  Breslau;  in  Steinbrüchen  um  Strelilen. 

554.  S.  radians  Kg.  Zellen  einzeln  oder  in  reichen  Büscheln  festsitzend; 
S  c  h  a  1  e  n  s  e  i  t  e  sehr  schmal  linear,  nach  d  e  n  a  b  g  e  s  t  u  m  p  f  t  e  n  E  n  d  e  n 
verschmälert,  bisweilen  bogig  gekrümmt;  Streifung  sehr  fein. 

Lang  40-46  //.     Streifen  ca.  200  auf  100  ii. 
Um    Breslau   an   vielen    Stellen;    um   Strehlen    bei  Woiselwitz,    Hussinetz, 
Pentsch,  Friedersdorf,  Dobergast  u.  a.  0.;  um  Poln.-Wartenberg  häufig. 

119.  Gatt.  Asterionella  Hass. 
Zellen  nach  der  Queraxe  mit  einer  leichten  Asym- 
metrie, indem  das  eme  Ende  auf  Schalen-  und  Gürtelseite 
schwächer  ist  als  das  andere.  Schalenseite  linear  mit  sehr  feinen 
Querstreifen,  an  beiden  Enden  mit  einem  Köpfchen;  Gürtelseite 
linear  oder  sehr  schwach  keilförmig.  Zellen  meist  mit  den 
stärkeren  Enden  sternförmig  an  einander  hängend,  selten 
in  Zickzackketten. 

555.  A.  gracillima  Heib.  Schalenseite  linear,  an  den  Enden  mit 
ungleich  grossen,  runden,  oft  leicht  abgeschnürten  Köpfchen;  Gürtclseite  linear, 
an  den  abgestutzten  Enden  etwas  verbreitert. 

Lang  50—90  /i. 
Um  Poln.-Wartenberg. 

XIY.  Tabellarieae. 

Schalen-  und  Gürtelansicht  symmetrisch  nach  Längs-  und 
Queraxe.  Zellen  grade,  mit  rechteckiger  Gürtelseite, 
elliptischer  oder  linearer,  in  der  Mitte  oft  bauchiger  Schalen- 
seite; im  Innern  mit  2  bis  vielen  einmal  oder  mehrfach 
durchlöcherten,  der  Schaleuseite  parallelen  Scheidewänden; 
bandförmig  oder  in  Zickzackketten  verbunden,  selten  einzeln. 
Endochrom  in  zahlreichen  Körnern. 

Krypt.  Flora  II.  14 


210 

120.  Gatt.  Diatomella  Grev. 
Zellen  mit  2  d r e i m a  1  d u r c li b r o cli e  n e n ,  g r a d e n  8 c h e i d e- 
w  an  den;   Scbalenseite  oblong,   mancbmal  mit  Andeutung   eines 
Mittelknotens,  obne  Querrippen;  Gürtelseite  rechteckig. 

556.  D.  Balfouriana  Grev.  Schalenseite  länglich,  mitunter  in  der 
Mitte  etwas  angeschwollen,  an  beiden  Enden  abgerundet,  mit  feinen,  punk- 
tirten  Querstreifen.     Zellen  einzeln  oder  in  Bändern. 

Lang  12,5—35  ^,  Querstreifen  190  auf  100  (i. 
In  der  Mitteloppaquelle  auf  dem  Leiterberg  im  Gesenke. 


121.  Gatt.  Tabellaria  Ebrb. 

Zellen  mit  2  bis  mehreren  einmal  (in  der  Mitte)  durch- 
brochenen, graden  inneren  Scheidewänden;  Schalen- 
seite in  der  Mitte  und  au  den  Enden  angeschwollen,  ohne  Quer- 
rippen, mit  feinen,  eine  glatte  Längslinie  frei  lassenden  Quer- 
streifen. Zellen  in  Zickzackketten.  —  Auxosporen  zu  2,  aus 
einer  einzigen  Mutterzelle  hervorgehend. 

557.  T.  flocculosa  Kg.  Zellen  mit  3  bis  mehreren  Innern  Scheide- 
wänden, mittlere  Anschwellung  der  Schalenseite  breiter  oder  gleich  breit,  wie 
die  Endanschwellungen. 

dt.,  genuin a   nob.      Schalenseite  lang  gezogen,  Mittel-   und  Endanschwel- 
lungen gleich  breit. 

b.  ventricosa  (Kg.)  Grün.  Kürzer,  Mitte  dick  aufgetrieben,  Enden  kürzer. 

c.  amphicephala  (Ehrb.)  Grün.     Noch  kürzer,  mit  dick  aufgetriebener 
Mitte,  auf  der  die  kopfförmigen  Enden  fast  unmittelbar  aufsitzen. 

Lang  25—45  //. 
Um  Breslau  bei  Karlowitz  u.  a.  0.;  Gerberberge  bei  Poln.- Wartenberg; 
um  Proskau  am  Nadimatz-  und  Rudnitz-Telch,  bei  Wilhelmsberg  und  Ellgut; 
Gr.-Krausche  bei  Bunzlau;  in  einem  Teich  bei  Arnsdorf  Kr.  Hirschberg;  im 
Riesengebirge  im  Grossen  und  Kleinen  Teich,  und  auf  der  Eibwiese;  auf  der 
Hohen  Eule  an  mehreren  Stellen;  in  der  Mitteloppaquelle  auf  dem  Leiterberg 
im  Gesenke.  Fossil  in  der  Bacillarienerde  von  Orzesche  Kr.  Rybnik  und  von 
Heiligensee  Kr.  Görlitz. 

558.    T.    fenestrata    Kg.      Zellen    mit    zwei    inneren   Scheidewänden; 
Mittel-  und  Endanschwellungen  gleich  breit;  sonst  wie  vor. 

Lang  20— n 5  ^. 
Oft  mit  vor.  zusammen.  Um  Breslau  bei  Karlowitz,  Oswitz  u.  a.  0.; 
Cammerau  bei  Poln.-Wartenberg;  Töppendorf  bei  Strehlenj  um  Proskau  am 
Rudnitz-  und  Nadimatz-Teich  und  bei  Ellgut;  Teich  bei  Arnsdorf  Kr.  Hirsch- 
berg; Rethlehemcr  Quellteich  bei  Grüssau;  am  Waldtempel  bei  Landeck;  im 
Schlesierthal;  auf  der  Hohen  Eule  an  mehreren  Stellen;  in  den  Elbqucllen  im 
Riesengebirge.     Im  Bacillarien-Lager  von  Heiligensee  Kr.  Görlitz. 


211 

122.  Gatt.  Tetracyclus  Ralfs. 
Zellen  mit  melirereu,  einmal  (niclit  genau  in  der  Mitte) 
cl u r c li b r 0 c h e n e n  S  eil e i d e w ä n d e n ;  Schalenseite  mit  starken, 
durcligebenden  Rippen,  die  auf  der  Gürtelansicht  als  Randzähne 
erscheinen. 

559.  T.  Braunii  Grün,  (öomphogramma  rupestre  A.Bv.).  Zellen  einzeln 
oder  in  kurzen  Bändern;  Schalenseite  breit  eiförmig  oder  fast  rhombisch,  mit 
1 — 8  starken  Querrippen  (sehr  ähnlich  wie- bei  kurzen  Formen  von  Diatoma 
hiemale) ;  Gürtelseite  rechteckig. 

Lang  10 — 20  /t;  Querrippen  meist  40—50  auf  100  fi. 
In  der  sog.  Oppahaut  der  Mitteloppaquelle  auf  dem  Leiterberg  im  Gesenke. 


XV.  Epitliemieae. 

Sehalenseite  mehr  oder  weniger  bogig  gekrümmt,  symme- 
trisch nach  der  Queraxe,  unsymmetrisch  nach  der  Längs- 
axe;  Gürtelseite  symmetrisch  nach  beiden  Axen.  Querschnitt 
der  Zelle  schwach  keilförmig.  Schalenseite  mit  punktirten  Quer- 
streifen, oft  auch  mit  Querrippen,  ohne  Mittelknoten  (selten 
mit  Andeutung  eines  solchen),  mit  oder  ohne  End knoten. 
Gürtelseite  rechteckig  mit  parallelen  Rändern  oder  lanzettlich 
bis  oval.  Endochrom  in  einer  einzigen  oder  in  4  Platten. 
Zellen  einzeln  oder  in  Bändern. 

123.  Gatt.  Epithemia  Kg. 
Zellen  einzeln,  auf  andern  Algen  aufgewachsen,  mit  der  einen 
Gürtelseite  (Bauch)  denselben  anliegend.  Schalen  seile  mit 
kräftigen  nach  innen  vorspringenden  Querrippen  und 
punktirten  Querstreifen  zwischen  denselben;  ohne 
Mittel-  und  Endknoten,  ohne  Mittellinie.  Endochrom 
in  einer  einzigen  vielfach  gelappten  Platte,  welche  von  dem  einen 
Gürtelband  über  die  Schalenseite  hinweg  auf  das  andere  reicht. 
Auxosporen  zu  2  von  2  Mutterzellen  gebildet. 

*  Zwischen  je  zwei  Querrippen  eine  einzige  Punktreihe. 

560.  S.  turgida  Kg.  Schalenseite  bogenförmig,  bis  zu  den  meist 
etwas  vorgezogenen  abgerundeten  Enden  wenig  verschmälert; 
Querrippen  stark,  in  der  Mitte  convergirend;  Gürtelansicht  mit  stark 
convexen  bis  fast  parallelen  Rändern. 

a.  genuina  Grün.     Schalenseite  langgezogen,  wenig  gekrümmt,  mit  vor- 
gezogenen Enden;  Gürtelseite  mit  wenig  convexen  Rändern. 

b,  gracilis  Grün.     Schalenseite  noch  mehr  in  die  Länge  gezogen;  Gürtel- 
seite mit  fast  parallelen  Rändern. 

14* 


212 

c.  West  ermannt    (Kg-)    Grün.     Schalenseite    kürzer,    stärker    gebogen, 
mit  mehr  convcxem  Rücken,    nach    den   wenig   vorgezogenen  Enden  zu 
sclincller  verschnuälert.     Gürtelseite  mit  stark  convexen  Rändern. 
Lang  '24 — 110  ft,  Querrippen  40 — 4S  auf  100  fi. 
Sehr  häufig  an  Fadenalgcn,  Charen  u.  ä. ;    die  var.  c  seltener:  Um  Breslau 
in    der  Oder,    alten    Oder,     Ohle,    bei    Marienau  (auch  c),    Gräbschen,   Gabitz, 
Hartlieb  u.  s.  vv. ;    Pohl.- Wartenberg,  im  Schlossteich  und  bei  Reesewitz:    um 
Strehlen  bei  Peterwitz,  Gr. -Landen,  Bärtsdorf,  Prieborn,  im  Ziegengrund  (c) ; 
Petersdorf  bei  Gleiwitz;  Schlesierthal;  Mitteloppaquelle  auf  dem  Leiterberg  im 
Gesenke.      Fossil    in    den    Bacillarienerden    von    Gr.-Lassowitz,    Gronowitz, 
Orzesche  (auch  c),  und  Heiligensee. 

561.  E.  Sorex  Kg.  Schalcnseite  bogenförmig,  mit  stärker  convexem 
R ücken  und  deutlicher  vorgezogenen,  verdünnten  Enden,  schwäche- 
ren Querrippen,  die  in  der  Mitte  weniger  stark  convergiren; 
Gürtelseite  mit  stark  convexen  Rändern;  sonst  wie  vor. 

Lang  25-35  ^i,  Querrippen  60-66  auf  100  ii. 
Um  Breslau  in  der  alten  Oder,    bei  Marienau  und  Gr.-Masselwitz;  Reese- 
witz  bei  Poln.-Wartenberg;    um  Strehlen    bei    Pentsch    und    in    den    Marmor- 
briichen    von  Prieborn.     Fossil    in   der  Bacillarienerde  von  Gr.-Lassowitz   Kr. 
Rosenberg  und  von  Heiligensee  Kr.  Görlitz. 

562.  E.  gibba  Kg.  Schalenseite  wenig  oder  gar  nichtgekrümmt, 
lang  linear  mit  gradem  Bauchrande,  in  der  Mitte  des  Rückens  und  oft 
auch  au  den  Enden  mehr  oder  weniger  angeschwollen,  mit  spitzen 
Enden,  parallelen  Querrippen,  und  sehr  zarten,  oft  kaum  sichtbaren 
Punktreihen. 

Lang  60—250  ^,  Querrippen  60  auf  100  yi. 

Häufig;  um  Breslau  in  der  alten  Oder,  am  Strauchwehr,  in  der  Ohle,  bei 
Marienau,  Gabitz,  Schwoika,  Nimkau  u,  s  w. ;  Poln.-Wartenberg,  im  Schloss- 
teich; um  Strehlen  bei  Skalitz,  Gr.-Lauden,  Bärtsdorf  u.  a.  0.;  Schlesierthal. 
Fossil  bei  Pentsch,  Gr.-Lassowitz,  Gronowitz  und  Orzesche. 

563.  E.  ventricosa  Kg.  Schalenseite  mit  gradem  Bauchrande,  hoch 
convexem,  in  der  Mitte  angeschwollenem  Rücken  und  zugespitzten, 
meist  etwas  h  erabge  ne  igten  Enden;  Querrippen  parallel,  Punkt- 
reihen zart. 

Lang  28—56  yi,  Querrippen  55—65  auf  100  ii. 

Auf  der  Lohewiese   bei  Hartlieb   und   bei  Marienau   bei  Breslau;    Schloss- 
teich bei  Poln.-Wartenberg;  Ziegenberg  bei  Strehlen;  im  Schlesierthal. 
**  Zwischen  je  '2  Querrippen  3 — 4  Punktreihen,  Querrippen  schwach   convergirend. 

564.  E.  Zebra  Kg.  Schalenseite  schwach  gekrümmt,  mit  wenig  con- 
cavem,  fast  gradem  Bauch,  massig  convexem,  nach  den  abgerundeten,  nicht 
vorgezogenen  Enden  gleichmässig  abfallendem  Rücken;  Gürtelseite  mit 
parallelen  Rändern. 

&.  genuina  ^Y\iu.      Schalcnseite    länglich,    schwach   gebogen,    nach   den 

Enden  verschmälert, 
b.  saxonica  (Kg.)   Grün.      Schalenseite   kürzer    und   gedrungener,    nach 

den  Enden  fast  gar  nicht  verschmälert. 

Lang  18—90  |Lt,  Querrippen  24—30  auf  100  ft. 


213 

Um  Breslau  am  Straucluvehr,  bei  Marienaii,  Gabitz,  Schwoika  und  Nimkau ; 
Reesewitz  bei  Pohi.-Waitenberg;  Bärtsdoif  bei  Strehleii.  Fossil  bei  Orzeselie 
und  bei  Heiligensee  Kr.  Görlitz. 

565.  E.  Argus  Ehrb.  Schalenseite  der  vor.  ähnlich,  aber  mit  mehr 
oder  weniger  vorgezogenen  Enden  und  viel  stärkeren  Rippen, 
welche  an  den  Rändern  der  Gürtelseite  je  eine  Reihe  grosser 
runder  Knoten  bilden;  Gürtelseite  mit  parallelen  Rändern. 

a.  genuin a  Grün.    Enden  der  Schalenseite  abgerundet,  wenig  vorgezogen. 

b.  alpestris  (Sm.)  Grün.  Enden  der  Schalenseite  stumpf,  deutlich  vor- 
gezogen und  etwas  zurückgebogen. 

c.  G oeppertiana  (Hilse).  Grösser  als  a,  Schalenseite  nach  den  Enden 
fast  gar  nicht  verschmälert,  Rücken-  und  Bauchrand  fast  parallel,  Enden 
abgerundet,  nicht  vorgezogen;  Rippen  etwas  enger  stehend. 

Lang  33—5.3  /^,  Rippen  12—20  auf  100  ^i. 
Um  Strehlen   bei   Peterwitz   (e),    Warkotsch   (c),     Bärtsdorf  (b)  und  Prie- 
born  (b). 

566.  E.  ocellata  Kg.  Schalenseite  wie  bei  vor.,  Gürtelseite  mit 
CO nv exen  Rändern. 

Lang  22 — 25  n,  Querrippen  30—35  auf  100  ju. 
Um  Strehlen  in  den  Mergelgruben  von  Warkotsch,  Bärtsdorf,   Gr.-Lauden 
und  Peterwitz. 

124.  Gatt.  Eunotia  Ehrb.  (erw.) 
Schalenseite  bogig  gekrümmt,  mit  (oft  sehr  feinen)  piinktirten 
Querstreifen,  ohne  Querrippen,  ohne  Mittel-,  aber  mit 
E  n  d  k  n  0 1  e  n ,  ohne  Mittellinie;  GUrtelseite  rechteckig.  Zellen 
in  längeren  oder  kürzeren  Bändern  (Himautidium  Ehrb.)  oder 
einzeln.  —  Auxosporen  einzeln,  von  2  Mutterzellen  gebildet. 

*  Schalenseite  mit  deutlich  vorgezogenen,  heraufgebogenen  Enden. 

567.  E.  Arcus  (Ehrb.)  Rabh.  Schalenseite  mehr  oder  weniger  gebo- 
gen, mit  gewölbtem  oder  fast  gradem,  mitunter  zwei  buckligem 
Rücken,  vorgezogenen,  meist  etwas  kopfförmig  verdickten  und  nach  oben 
gebogenen  Enden,  und  concavem  Bauch.     Zellen  meist  in  kurzen  Bändern, 

a.  genuina  nob.     Rücken  der  Schalenseite  gewölbt. 

b.  bidens  (Ehrb.)  Grün.     Rücken  der  Schalenseite  zweibucklig. 

Lang  30-180  fi,  Streifen  105—130  auf  100  (i. 
Marienau  bei  Breslau;   Cammerau  bei  Poln. -Wartenberg;   um  Strehlen  auf 
dem  Galgenberg  (b),  bei  Peterwitz  und  Töppendorf;  Mitteloppaquelle  auf  dem 
Leiterberg  im  Gesenke.    In  der  Bacillarienerde  von  Heiligensee  Kr.  Görlitz  (b). 

568.  E.  maior  (Sm.)  Rabh.  Schalenseite  gekrümmt,  nach  den  Enden 
wenig  verschmälert,  Rücken  und  Bauchrand  ziemlich  parallel,  Enden 
kopfförmig  verdickt,  abgerundet  und  etwas  heraufgebogen.   Zellen  in  Bändern. 

Lang  140 — 190  (i,  breit  (Schalenseite)  15  fi. 
Streifen  105  auf  100  .«. 
Im  Töppendorfer  Dorfbrunnen  bei  Strehlen.     Fossil  in  der  Bacillarienerde 
von  Orzesche. 


214 

569.  E.  g^racilis  (Ehrb.)  Rabh.  Schalenseite  wenig  gebogen, 
schlank  und  schmal,  Enden  wenig  verdickt,  meist  stark  herauf- 
gebogen; sonst  wie  vor. 

Lang  90 — 165  fi,  breit  (Schalenseite)  7,5  ft. 
Streifen  105  auf  100  fi. 
Karlovvitz  bei  Breslau  ;  Dambrau  bei  Oppeln.     Bacillarienmasse  von  Heiligen- 
see Kr.  Görlitz. 

570.  E.  exig-ua  Rabh,  (E.  minutula  Hilse.)  Schalenseite  leicht  ge- 
krümmt, mit  gewölbtem,  oft  leicht  zwei  welligem  Rücken;  Enden 
stark  heraufgebogen,     Zellen  meist  einzeln. 

Lang  7,5—12,5  .a,  Streifen   175—200  auf  100  (i. 
In  einem  Graben  auf  dem  Rücken  der  Hohen  Eule. 

**  Schalenseite  mit  nicht  heraufgebogenen,  oft  wenig  oder  gar  nicht  vorgezogenen  Enden. 

57 L  E.  pectinalis  Dillw.  Schalenseite  leicht  gekrümmt,  linear,  an 
den  leicht  vorgezogenen  Enden  plötzlich  etwa  auf  die  Hälfte 
verschmälert,  abgerundet;  Rücken  und  Bauch  fast  grade,  parallel.  Zellen 
in  langen  Bändern. 

a.  genuina    nob.     Zellen    lang     gestreckt,     Schalenseite     gebogen,     mit 
coDcavem  Bauch  und  abgerundeten  Enden. 

b.  minor  (Kg.)  Grün.     Zellen  kürzer,    Schalenseite  wenig   gebogen,   mit 
fast  gradlinigem  Bauch  und  oft  ziemlich  spitzen  Enden.. 

Lang  18—150  (i,  Streifen  105  —  160  auf  100  ,u. 
Um  Breslau  in  Wasserlöchern  am  Strauchwehr;  um  Poln.- Wartenberg 
häufig;  um  Proskau  bei  W^ilhelmsberg  und  Ellgut;  Arnsdorf  Kr,  Hirschberg 
(auch  b);  im  Schlesierthal ;  auf  der  Hohen  Eule;  im  Riesengebirge  bei  der 
Neuen  schlesischen  Baude,  im  Grossen  (auch  b)  und  Kleinen  Teich;  in  der 
Mitteloppaquelle  auf  dem  Leiterberg  im  Gesenke,  Eossil  in  der  Bacillarien- 
erde  von  Orzesche  Kr.  Rybnik. 

572.  C.  Soleirolii  (Kg.)  Rabh.  Schalenseite  mit  wenig  oder  gar 
nicht  vorgezogenen,  abgerundeten  Enden;  Zellen  meist  mit  Innern 
gebogenen  Scheidewänden  in  Folge  unvollkommener  Theilung;  sonst  vv.  v. 

Lang  12,5—105  iit,  breit  (Schalenseite)  7,5  ft, 
Streifen  120  auf  100  «. 
Um  Strehlen  in   einem  Graben  bei  Mehltheuer;   um  Hoyerswerda;   an  den 
Rändern  des  Grossen  und  Kleinen  Teiches  im  Riesengebirge. 

573.  E.  diodon  Ehrb.  Schalenseite  breit,  mit  concav  em  Bauch  und 
stumpf  vorgezogenen  Enden ;  Rücken  mit  2  wellenförmigen,  stumpfen 
Zähnen.     Zellen  einzeln. 

Lang  25—40  ^,  Streifen  125  auf  100  ^. 
Wilhelmsberg   bei   Proskau;    an   nassen  Felsen    in   Weckelsdorf   und    am 
Wölfelsfall. 

574.  E.  triodon  Ehrb.  Schalenseite  breit,  mit  hoch  gewölbtem,  3  -  b  u  c  k  e- 
ligem  Rücken,  stark  concav  em  Bauch  und  abgerundeten  Enden.  Zellen 
einzeln. 

Lang  38-64  (x,  Streifen  150—100  /i. 
Um  Proskau  in  Gräben  bei  Wilhelmsberg. 


215 

575.  E.  tridentula  Sm.  Schalenseite  linear,  viel  schmäler  als  bei  vor., 
mit  schwach  concavem  Bauchrand  und  zarterer  Streifung;   sonst  w.  v. 

Lang  15—17,5  ^. 
Bei  Thiemendorf  Kr.  Lauban;    auf  dem  Rücken  der  Hohen  Eule;  am  Alt- 
vater im  Gesenke. 

576.  E.  tetraodon  Ehrb.  Wie  E.  iriodou,  aber  mit  4- buckligem 
Rücken. 

Lang  38—56  fi.     Streifen  95  auf  100  (i. 
In  den  Torfbrüchen  von  Greulich  Kr.  Bunzlau;  Jauernick  i,  d.  Ob. -Lausitz; 
Teich  bei  Arnsdorf  Kr.  Hirschberg.     Fossil  in  der  Bacillarienerde  von  Orzesche 
Kr.  Rybnik. 

577.  E.  quinaria  Ehrb.  Schalenseite  ähnlich  wie  bei  E.  tridentula, 
linear  u  n  d  w  e  n  i  g  g  e  b  o  g  e  n ,  aber  a  m  R  ü  c  k  e  n  mit  5  z  i  e  m  1  i  c  h  s  p  i  t  z  e  n 
Buckeln,  Bauchrand  wenig  concav. 

Lang  50  ^,  Streifen   120  auf  100  ^. 
Fossil  in  der  Bacillarienerde  von  Orzesche  Kr.  Rybnik. 

578.  E.  undalata  (Sm.),  Schalenseite  gebogen,  schmal,  mit  3  bis 
5-buckligem  Rücken;  Bau  ehr  and  wenig  concav,  in  der  Mitte  mit 
einer  vortretenden  Anschwellung.     Zellen  in  Bändern. 

Lang  53 — 150  [i,  Streifen  85  auf  100  ju. 
In  einem  Teich  bei  Arnsdorf  Kr.  Hirschberg. 

125.  Gatt.  Ceratoneis  Ehrb.  em.  Grün. 
Schalenseite  bogig*  gekrümmt,  mit  deutlichen  Endknoten 
und  Andeutung  eines  Mittelknotens  an  dem  einen 
Rande,  mit  einer  dem  Bauch r and  ganz  nahe  liegen- 
den schwachen  Mittellinie;  Gtirtelseite  linear.  Zellen  ein- 
zeln.   Die  Gattung  bildet  einen  Uebergang  zu  den  Cijmbelleen. 

579.  C.  Arcus  Kg.  Schalenseite  schmal  linear -lanzettlich,  bogig 
gekrümmt  mit  verdünnten  Enden  und  concavem  Bauchrande  mit  knotig  ange- 
schwollener Mitte;  Mittelknoten  undeutlich. 

Lang  13-100,  meist  30—70  ^i,  Querstreifen  140  auf  100  {i. 
Breslau,    im  Teiche    des    botanischen    Gartens;    auf   nassen    Steinen    bei 
Steinkunzeudorf  im  Eulengebirge;  an  nassen  Felsen  des  Wölfelsfalles. 

XYI.  Melosireae. 

Zellen  cylindrisch,  mit  flachen  oder  convexen  Schalenseiten, 
deren  Skulptur  nicht  bilateral  ist_,  sondern  sich  auf  einen  centralen 
Punkt  bezieht.  Schalenansicht  kreisrund,  ohne  Mittel- und 
Endknoten.  —  Endochrom  in  zahlreichen  Körnern.  Zellen  zu 
Bändern  oder  confervenähnlichen  Fäden  vereinigt  oder  einzeln. 

126.  Gatt.  Melosira  Ag.  em.  Heib. 
Zellen  cylindrisch,  manchmal  mit  zwei  schwachen,  unbestimmt 
begrenzten,  ringförmigen  Einschnürungen;  ohne  scharfe  Grenze 


216 

zwischen  Schalen-  und  Gürtelseite,  indem  beide  mit  einer 
abgerundeten  Kante  in  einander  übergehen.  Obertläche  der 
Schalen  glatt  oder  punktirt,  ohne  Stacheln.  Zellen  in  Bän- 
dern. Auxosporen  einzeln,  aus  einer  einzigen  Mutterzelle  hervor- 
gehend, als  kugelige  Körper  mit  den  Zellfiiden  in  Verbindung 
bleibend. 

580.  M.  varians  Ag.  Zellen  cylindrisch,  mit  abgeplatteten,  eng  ver- 
bundenen Schalenseiten;  Gürtelseite  ganz  glatt  oder  sehr  fein  punktirt, 
Sehalenseite  glatt. 

a.  genuina  nob.     Zellen  länger  als  dick. 

b.  aequalis  Kg.     Zellen  so  lang  wie  dick, 

Zellen  5-28  //  dick,  1—2  mal  so  lang. 

Sehr  häufig   (var.  a)    in  stehendem   und   fliessendem  Wasser:   um  Breslau, 

Poln.-Wartenberg,  Strehlen,  Proskau,  Tillowitz,  Bunzlau,  Stonsdorf,  Schlesier- 

thal,    Landeck,   Mitteloppaquelle   auf  dem  Leiterberg   im    Gesenke.     Fossil   in 

der  Bacillarienerde  von  Orzesche  Kr.  Rybnik  und  von  Heiligensee  Kr.  Görlitz. 

581.  M.  subflexilis  Kg.  Zellen  mit  hochconvexen,  fast  halb- 
kugeligen Schalenseiten  aneinander  hängend,  oft  mit  einer  leichten  Ver- 
engerung zwischen  dem  Gürtelband  und  den  Schalenseiten ;  sonst  wie  vor. 

Zellen  5 — 20  ii  dick,  1 — 2  mal  so  lang. 
Stradam  bei  Poln.-Wartenberg. 

582.  M.  distans  Kg.  Zellen  mit  fast  flachen  Schalenseiten  an 
einander  hängend,  Gürtelan  sieht  und  Schalenseite  punktirt. 

a.  genuina  nob.     Zellen  1 — 3 mal  so  lang  als  dick,  Schalenseite  undeut- 
lich punktirt. 

b.  nivalis  (Sm,).     Zellen    1/2 — 1  nial  so   lang   als   dick,   Schalenseite  auf 
der  ganzen  Oberfläche  deutlich  grubig  punktirt. 

Zellen  5—20  ^tt  dick. 
In  einem  Teich  bei  Arnsdorf  Kr.  Hirschberg  (a  und  b),  im  Riesengebirge 
bei  der  Neuen  schlesischen  Baude  (a),  im  Grossen  Teich  (a  und  b),  in  der 
Grossen  Schneegrube  (a);  auf  dem  Rücken  der  Hohen  FaiIc  (a),  in  der  Mittel- 
oppaquelle auf  dem  Leiterberg  im  Gesenke  (a).  Fossil  bei  Orzesche  (a)  und 
bei  Heiligensee  (a). 

583.  M.  tenuis  Kg.  Zellen  mit  flachen  Schalenseiten  und  zwei 
nach  i  n  n  e  n  V  o  r  s  p  r  i  n  g  e  n  d  e  n  s  c  h  m  a  1  e  n  r  i  n  g  f  ö  r  m  i  g  e  n  L  e  i  s  t  e  n ;  G  ü  r- 
tel-  und  Schalenseite  ganz  glatt. 

Zellen  2,5—5  11  dick,   1—3  mal  so  lang. 
In  der  Mitteloppaquelle  auf  dem  Leiterberg  im  Gesenke. 

.      127.  Gatt.  Orthosira  Thw.  em.  He  ib. 
Zellen  cylindrisch  mit  flacher  oder  convexer  Schalenseite,  die 
von    der  Gürtelseite    dadurch   scharf  geschieden  ist,    dass   sich 
auf    der   Grenzlinie    eine    Reihe    zahnförmiger    Stacheln 
befindet.     Sonst  wie  Melosira. 


217 

584.  0.  arenaria  Sm.  {Melosira  ar.  Moore.)  Zellen  kurz  cylindrisch, 
ohne  vorspringende  Leisten,  mit  flachen,  dicht  verbundenen  Schalen- 
seiten; jede  Zellhälfte  dicht  vor  dem  Gürtelband  mit  einer  Reihe  starker,  erha- 
bener Wärzchen;  Gürtelseite  punktirt,  Schalenseite  radial  gestreift. 

Zellen  66—130  fi  dick,  V4— ^4  "lal  so  lang. 
Im    Schlossteich    bei    Poln.- Wartenberg;    im    Bethlehemer    Quellteich    bei 
Grüssau,  und  in  Teichen  im  Blitzengrund  bei  Görbersdorf. 

585.  0.  orichalcea  8m.  {Melosira  or.  Kg.)  Zellen  ohne  Leisten,  mit 
flachen  und  glatten  Schalenseiten,  Gürtelansicht  ohne  Wärzchen, 
mehr  oder  weniger  deutlich  punktirt. 

a.  genuina  nob.  Gürtelseite  deutlich  punktirt,  Schalenseite  ganz  glatt, 
Zellen  2—3  mal  so  lang  als  dick. 

b.  crenulata  (Kg.).  Gürtelseite  undeutlich  punktirt,  oder  glatt,  Schalen- 
seite am  Rande  mit  kurzen  radialen  Streifen,  Zellen  2—4  mal  so  lang 
als  dick.  Zellen  7—30  ,a  dick. 

Um  Breslau  in  der  Schallune  bei  Brockau  (b);  um  Poln.-Wartenberg  bei 
Stradam  und  Reesewitz  (a);  um  Strehlen  bei  Prauss  (a)  und  Töppendorf  (b); 
Striegau;  Bunzlau;  Sprottau;  Arnsdorf  Kr.  Hirschberg  (b). 

586.  0.  Roeseana  nob.  [Melosira  Boes.  Rabh.)  Zellen  mit  wenig 
convexer  Schalenseite  und  zwei  dicken,  nach  innen  vorsprin- 
genden ringförmigen  Leisten;  Gürtelseitc  punkti  rt  -  gestreift, 
Schalenseite  mit  radialen  Punktreihen  und  3  oder  4  in  der  Mitte 
stehenden  Wärzchen. 

Zellen  13—36  fi  dick,  IV2-2  nial  so  lang. 
An    den   Wänden   einer   Grotte    oberhalb   des    Wölfelsfalles ;    an    feuchten 
Felsen  in  Weckelsdorf  und  an  der  Gr.  Strohhaube  bei  Silberberg. 

128.  Gatt.  Cyclotella  Kg. 
Zellen  denen  der  beiden  vorigen  Gattungen  sehr  ähnlich,  kurz 
cylindrisch  mit  flacher,  manchmal  wellig  gebogener  Schalenseite ; 
einzeln,   nie  in  Bändern.  —   Aiixosporen   einzeln,   aus  einer 
einzigen  Mutterzelle  entstehend. 

587.  C.  operculata  Kg.  Schalenseite  kreisrund,  ziemlich  flach  gedrückt, 
eben,  mit  undeutlichen  radialen  Streifen,  am  Rande  mit  einer  Reihe 
feiner  zähnchenförmiger  Stacheln;  Gürtelseite  rechteckig  mit  abge- 
stumpften Ecken. 

Durchmesser  der  Schalenseite  12 — 30  ft. 
Breslau,  in  der  Oder;    Schlossteich  bei  Poln.-Wartenberg;  in  einem  Teich 
zwischen   Prauss    und  Johnsdorf   bei    Strehlen;    in    der   Mitteloppaquelle   im 
Gesenke.     Fossil  bei  Pentsch. 

588.  C.  Kützingiana  T h w.  Schalenseite  wellig  verbogen,  seltener 
eben,  mit  radialen,  bis  in  die  H ä  1  f t e  reichenden  Streifen,  am 
Rande  ohne  Stacheln;  Gürtelseite  rechteckig  mit  scharfen  Kanten. 

Durchmesser  der  Schalenseite  12—38  ft. 
Breslau,  in  der  alten  Oder  und  bei  Oswitz;   um  Strehlen  in  der  Ohle  und 
bei  Hussinetz.     Fossil  bei  Pentsch. 


218 

589.  C.  Meneghiniana  Rabh.  Schalenseite  eben,  mit  kurzen,  rand- 
ständigen Streifen;  sonst  wie  vor. 

Durchmesser  der  Schalenseite  12 — IS  fi. 
Um  Strehlen  bei  Prauss;  Mitteloppaquelle  im  Gesenke. 

590.  C,  dubia  H  i  1  s  e.  (C.  Hilseana  Rahh.)  Zellen  sehr  kurz  cylindrisch, 
mit  kreisförmiger  oder  unregelmässig  umgrenzter,  ganz  glatter  Schalen- 
seite;  Gürtelseite  linear  mit  abgestumpften  Ecken. 

Durchmesser  der  Schalenseite  — 7,5  /t. 

Auf  dem  Rücken  der  Hohen  Eule;  bei  der  Neuen  schlesischen  Baude  im 
Riesengebirge,  an  Wurzeln  von  Epilohium  tetragonum ;  in  der  Mitteloppaquelle 
im  Gesenke. 

Anm.  Die  Zugehörigkeit  dieses  interessanten  kleinen  Gebildes  nicht  nur 
zur  Gatt.  Cyclotella,  sondern  überhaupt  zu  den  Bacillarien  ist  seiner  unregel- 
mässigen Gestalt  und  anscheinenden  Structurlosigkeit  wegen  zweifelhaft. 


219 


VI.  Ordn.  Schizosporeae. 

Einzellige  oder  melirzellige  Algen,  im  letzteren  Falle  einfache 
oder  verzweigte  Zellreihen  bildend,  die  sich  nur  durch  Thei- 
liing  vermehren.  Zellhäut  weich,  nicht  verkieselt,  häufig  zu 
Gallerte  aufgequollen,  zur  Bildung  von  blasigen  Hüllen  oder 
Scheiden  geneigt;  Zellinhalt  durch  Phyco ehr om  blaugrün,  blau, 
roth,  violett,  orangegelb,  aber  niemals  chlorophyllgrün 
gefärbt,  meist  ohne  Zellkern.  —  Geschlechtsorgane  und  Zoosporen 
fehlen. 

Die  beiden  Familien  der  Nostocaceeii  und  der  Chroococcaceen 
unterscheiden  sich  nur  dadurch  von  einander,  dass  bei  ersteren 
die  Zellen  nach  der  Theilung  zu  Faden  vereinigt  bleiben,  während 
sie  sich  bei  letzteren  von  einander  trennen. 

15.  Farn.  Nostocaceae. 

Fadenförmige,  einfache  oder  durch  falsche  Ver- 
zweigung verästelte  Zellreihen.  Bei  vielen  Gattungen 
ist  die  Bildung  von  D  au  er  z  eilen  (Sporen)  beobachtet,  ferner 
auch  die  von  theilungsunfähigen,  meist  dickwandigen  und  inhalts- 
armen Zellen  (Grenzzellen)  zwischen  den  vegetativen. 

Die  Dauerzellen  theilen  sich  nach  einer  Ruheperiode  vor  oder 
nach  Zerreissung  der  äusseren,  festen  Haut  durch  1 — 4  parallele 
Scheidewände  und  wachsen  zu  vegetativen  Zellfäden  heran.  — 
Die  Function  der  Grenzzellen  ist  unbekannt. 

1.  Gruppe:  Rivularieae.  Fäden  meist  verzweigt,  seltener  einfach,  mit 
einer  Seheide  versehen,  und  an  den  Enden  in  eine  haar  form  ige  Spitze 
verdünnt;  Grenzzellen  vorhanden. 

129.  Gatt.  Calothrix  Ag.  em.  Thur. 
Fäden  verzweigt,  frei,  nicht  zu  gallertigen  Massen 
vereinigt,  sondern  in  kleinen  Flocken  oder  Polstern  wachsend; 
Grenzzellen  an  der  Basis  der  Aestchen. 

591.  C.  Orsiniana  T  h  u  r.  (Mastigonema  Orsiniamim  Kg.,  Schizosijyhon  Cata- 
rac^ae  Näg.)  Lager  polsterförmig,  schleimig,  schwarzbraun,  bis  4  mm 
dick;  Fäden  kurz,  reichlich  büschelig  verzweigt,  blaugrün,  deutlich  gegliedert; 
Scheiden  weit,  geschichtet,  braungelb,  in  jugendlichem  Zustande  an 
der  Spitze  geschlossen,  später  offen  und  häufig  zerfasert;  Grenzzellen  kugelig, 
einzeln,  von  geringerem  Durchmesser  als  die  veget.  Zellen. 
Veget.  Zellen  6—  8  (tt  dick, 
Scheide  11  —  18  ii     = 

Im  oberen  Theile  des  Aupegrundes  an  von  Wasser  befeuchteten  Felsen. 


ni  I  «r 


220 

592.  C.  sabulicola  nob.  (Schizosiphon  sahuUcola  k.)i\'.)     Lager  schlei- 
ig,  dünn,   schmutzig   braun;   Fäden   spärlich   verzweigt,    kurzgliederig, 

blass  blaugrün;  Scheiden  weit,  goldbraun,  im  jugendlichen  Zustande  lang 
zugespitzt  und  geschlossen,  manchmal  röthlich  gefärbt,  später  an  der  Spitze 
offen  und  zerfasert;  ürenzzellen  einzeln,  so  dick  wie  die  veget. 
Zellen. 

Veget.  Zellen  4,3-5,5  ft  dick, 

Scheide  6,6—8,7  ja     = 

In  einer  Wasserlache  bei  Gr.-Lauden  bei  Strehlen. 

593.  C.  Meneg-hiniana  nob.  {Schizosijyhon  MenegUnianus  Kg.).  Lager 
runde,  tief  blau  grüne  Flecken  bildend;  Fäden  kurz,  im  Jugendzustande 
einfach,  später  büschelig  verzweigt;  Zellen  V2~l'i^^^  so  lang  als  dick; 
Scheiden  deutlich  geschichtet,  an  der  Basis  gelb  oder  bräunlich,  an 
der  Spitze  farblos  und  zerfasert;  Grenzzellen  meist  einzeln,  so  dick 
wie  die  veget.  Zellen. 

Veget.  Zellen  6,6—7,6  Jtt  dick, 
Scheide  —13    ^i      -- 

In  den  Mergelgruben  von  Peterwitz  bei  Strehlen. 

594.  C.  radiosa  Kg.  Lager  rundliche,  dunkel  spangrüne  oder 
bräunliche  Rasen  bildend,  die  aus  strahlig  gestellten,  bis  4  mm  langen 
Bündeln  bestehen;  Fäden  und  Aestchen  gekrümmt,  letztere  von  der  Basis  bis 
zur  Mitte  mit  dem  Faden  verwachsen,  an  der  Spitze  frei,  meist  röthlich;  veget. 
Zellen  1/3— Vamal  so  lang  als  dick;  Scheiden  eng,  goldgelb  bis  farb- 
los; Grenzzellen  einzeln,  kugelig,  hyalin,  so  dick  wie  die  veget.  Zellen. 

Veget.  Zellen  12  ft.  Scheide  — 30  fi  dick. 
Bei  Dretschen  in  der  Ober-Lausitz. 

595.  C.  intertexta  nob,  (Schizosiphon  intertextus  Hilse.)  Lager  rasig, 
aus  aufrechten,  etwa  2  mm  langen  Flöckchen  gebildet,  braun  oder  schwärzlich ; 
Fäden  fast  dichotom  büschelig  verästelt;  Scheiden  dick,  braun,  stellenweise 
zerfasert;  Grenzzellen  einzeln,  doppelt  so  dick  als  die  veget. 
Zellen. 

Scheide  8,5 — 16,5  u  dick. 
An  von  Wasser  überspülten  Felsen  im  x\upegrunde. 

loO.  Gatt.  Mastigonema  Fischer  (erw.). 
Fäden   frei,    ohne   Gallert  hülle,    un  verzweigt,    einzeln 
oder  in  Raschen  wachsend ;  Grenzzelle  an  der  Basis  der  Fäden  • 
Dauerzellen  unbekannt. 

*  Fäden   isolirt. 

596.  M.  aeruginenm  nob,  (MasHgothrix  aeruginea  Kg,),  Fäden  grade, 
gekrümmt  oder  eingerollt;  Scheiden  zart,  in  eine  lange  peitschenförmige  Spitze 
ausgezogen, 

a,  typicum  nob,      Zellen  mit  deutlichen  Scheidewänden,    der  Inhalt  aller 
blaugrün  gefärbt, 

h.  fuscum  nob,  {Älastigothrix  fiisca  Kg.)    Zellen  mit  undeutlichen  Scheide- 
wänden, die  oberen  mit  braunem  Inhalt, 

GrÖsster  Durchm,  des  Fadens  5 — 15  fi. 


221 

Lebt  parasitisch  im  Lager  schleimiger  Algen,  zwischen  Chaetopliora,  ScM- 
zochlamys,  Tefrasjwra,  Gloeoirichia:  um  Breslau  am  Margarethendamm,  bei 
Kawallen,  Koberwitz  und  Nimkau;  um  Strehlen  am  Galgenberg,  bei  Peterwitz 
und  Warkotsch  (b);  Proskau;  Oppeln;  in  Teichen  bei  Tillowitz  Kr.  Falkenberg. 

**  Fäden  zu  schleimigen   Lagern  von  unbestimmter  Form  vereinigt. 

597.  M.  caespitosum  Kg.  Fäden  aufrecht,  pfr  iem  enförmig,  ein 
schleimiges  schwarzbraunes  Lager  bildend;  Zellen  mit  gelb-grünem  Inhalt;. 
Scheiden  eng,  farblos,  oben  offen  und  zerfasert. 

Grösster  Durchmesser  des  Fadens  5,4 — 6,8  jti. 
Auf  dem  Galgenberg  bei  Strehlen,  an  Steinen,  die  mit  Wasser  bedeckt  sind. 

598.  M.  pluviaie  ABr.  Lager  dünn,  schwarzbraun;  Fäden  gedrängt, 
am  oberen  Ende  plötzlich  in  eine  peitsclienförmige  Spitze  aus- 
gezogen; Zellen  sehr  kurz,  spanarün,  am  Ende  oft  rosenroth  gefärbt; 
Scheide  weit,  gelbbraun,  nach  der  Spitze  farblos,  im  Jugendzustande 
geschlossen,  später  offen;  Grenzzellen  oblong  oder  kugelig,  so  dick  oder 
dünner  als  die  veget.  Zellen. 

Grösster  Durchmesser  der  veg.  Zellen  9,5  u, 
der  Scheide  12  —  15  (.i. 
Bei  Strehlen  in  den  Granitbrüchen  am  Galgenberg;  in  Granithöhlungen  im 
Riesengebirge  mit  Chlamydococcus  pluriaUs. 

131.  Gatt.  Gloeotrichia  Ag\ 

Fäden  radial  gestellt,  in  eine  feste  Gallerte  eingebettet, 
zu  rundlichen  Massen  vereint-  Verzweigungen  entstehen 
durch  seitliches  Hervorwachsen  des  älteren  Fadenstückes  unter 
den  Grenzzellen  und  trennen  sich  häufig  vom  Mutterfaden;  Grenz- 
zellen am  Grunde  der  Fäden  und  der  Verzweigungen;  Dauer- 
zellen einzeln  über  der  Grehzzelle  (Basilarzelle)  stehend. 

Zur  Zeit  der  Reife  der  Dauerzellen  sind  oft  die  meisten  vege- 
tativen Zellen  zu  Grunde  gegangen. 

599.  G-.  natans  Thur.  [Tremella  natans  Hedwig.  Eivularia  gigantea 
Trentep.,  R.  angulosa  Roth,  B.  Boryana  Kg.,  R,  Brauniana  Kg.)  Lager 
schwimmend,  kugelig,  später  sackige  Blasen  bildend,  grünlich  oder  braun; 
Fäden  von  der  Basis  nach  der  Spitze  allmählich  verdünnt;  Zellen  mit  deut- 
lichen Scheidewänden,  etwas  eingeschnürt,  am  Grunde  1/4— V2i"^l>  i^'^^ch  dem 
Ende  bis  4  mal  so  lang  als  dick,  blaugrün,  am  Ende  oft  grünlich  oder  gelb- 
lich; Scheide  namentlich  an  der  Basis  sehr  dick,  gallertig,  sackig 
erweitert  und  quer  eingeschnürt,  farblos,  seltener  gelblich,  bräunlich 
oder  röthlich ;  Grenzzellen  kugelig,  von  geringerem  D  u  r  c  h  m  e  s  s  e  r  als  die 
Dauerzellen;  diese  cylindrisch  oder  lang  ellipsoidisch,  mit  bräunlichem  oder 
grünlichem,  gekörntem  Inhalt,  3  —  30  mal  so  lang  als  dick. 

a.  typica  nob.  (Rivularia  Boryana  Kg.)  Lager  rundlich,  fest;  P'äden  mit 
sehr  verlängerten  Endgliedern,  Dauerzellen  cylindrisch,  1(3  —  30  mal  so 
lang  als  dick. 

Scheide  —36  ft  dick. 

Dauerzellen  11 — 17  ^ 

Grenzzellen  9,5  — 11  //,       > 


222 

b.  giganfea  nob.  (Riridaria  g.  Trent.)  Lager  gross,  bis  10  cm  im  Durch- 
messer, Dauerzellen  cylindrisch,  olivenfarben,  3 — 6  mal  so  lang  als  dick. 

Dauerzellen  9 — 13  ^i  dick, 
Grenzzellen     6 — 8  [i      - 

c.  angnlosa  nob.  (Eivularia  angulosa  Roth.)  Lager  kirschengross,  Daiier- 
zellen  ellipsoidisch,  braungrün,  3  — 10  mal  so  lang  als  dick. 

Dauerzellen       14,5  fi  dick. 
Grenzzellen  9  — 12  ju- 

d.  Brauniana  nob.  (Rivularia  Br.  Kg.)  Lager  kaum  kirschengross; 
Fäden  pfriemlich,  Scheiden  enger,  als  bei  den  vor.,  Dauerzellen  8  bis 
12  mal  so  lang  als  dick. 

Dauerzellen  10 — 12,5  ii  dick. 
Grenzzellen         — 9,5  yb 
Um  Breslau  am  Margarethendamm,  bei  Krietern  (a),  Karlowitz  (b),  Marga- 
reth,  Domatschine,  Kanth  (d)  u.  a.  a.  O.;  um  Strehlen  bei  Striege,  Peterwitz, 
Plohmühle  (a  und  c);  Gr.-Krausche  bei  Bunzlau  (a). 

GOO.  G.  Pisum  Thur.  (Rivularia  Fisum  Ag. ,  R.  durissina  Kg., 
R.  Lens  Kg.,  R.  rillosa  Rabh.)  Lager  weich,  in  der  Regel  kugelrund,  mohn- 
korn-  bis  kirschengross,  an  Wasserpflanzen  festsitzend,  von  brauner,  blau- 
grüner oder  olivengrüner  Farbe;  Fäden  lang  ausgezogen;  Zellen  am  unteren 
Fadenende  mit  deutlichen  Scheidewänden  und  blaugrünem  Inhalt.  1 — 2  mal  so 
lang  als  dick,  nach  oben  länger,  mit  undeutlichen  Scheidewänden  und  gelb- 
lichem Inhalt;  Scheiden  eng  anliegend,  nicht  sackig,  farblos;  Grenz- 
zellen kugelig,  1  —  3  mal  so  dick,  als  die  untersten  vegetativen  Zellen; 
Dauerzellen  cylindrisch,  bis  30  mal  so  lang  als  dick. 
Dauerzellen  5,2 — 12,8  fi  dick. 
Grenzzellen  7,5 — 14,5  ft 

a.  typica  nob.  (Rivularia  Pisum  Ag.).  Lager  erbsengross  oder  grösser, 
weich,  glatt,  festsitzend;  Grenzzelle  2  —  3  mal  so  dick  als  die  untersten 
vegetativen  Zellen. 

b.  saccata  Rabh.  Lager  gross,  sackig,  oft  unregelmässig,  frei  schwim- 
mend; sonst  wie  a. 

c.  durissima  nob.  (Rivularia  dur.  und  R.  parvida  Kg-)  Lager  mohnkorn- 
gross.  Scheiden  etwas  weiter  als  bei  a,  Grenzzellcn  1  '/-z  »i«^'  so  dick 
als  die  untersten  vegetativen  Zellen. 

d.  villosa  nob.  (Rivularia  villosa  Rabh.)  Lager  kugelig,  an  der  Ober- 
fläche zottig  rauh. 

Häufig,  namentlich  die  Formen  a  und  c:  um  Breslau  bei  Marienau,  am 
Margarethendanun,  an  der  Strachate  (c),  bei  Kawallen  (c),  Bruschewitz,  Oswitz 
u.  a.  O.;  um  Strehlen  bei  Gr.-Lauden  und  Knieschwitz;  bei  Oppeln;  Ncu- 
liammerteich  bei  Pi'oskau;  im  Hammer-,  Turliske-,  OUschow-  und  Sedwornig- 
Teich  bei  Tillowitz  Kr.  Falkenberg;  im  Kunitzer  See  bei  Licgnitz ;  Moys 
bei  Görlitz. 

132.  Gatt.  Rivularia  Roth. 
Fäden  radial  gestellt,  rundliche  G  a  1 1  e  r  t  m  a  s  s  e  n  bildend, 
Verzweigung  und  Grcnzzellen  wie  bei  GloeotrirJiia^  Dauerzellen 
nicht  vorhanden. 


223 

601.  R.  radians  Thur.  (Schizosiphon  radians  Kg.,  Linmactis  flagel- 
lifera  Kg.,  L.  Schnurmanni  ABr.,  L.  minutula  Kg.,  L.  dura  Kg.,  L.  Lyng- 
byana  Kg.)  Lager  rund,  niohnkorn-  bis  erbsengross,  blaugrün,  olivenfarben 
oder  braun;  Fäden  allmählich  in  eine  hyaline  Spitze  ausgezogen;  Zellen  am 
unteren  Fadenende  1/2 — 1  ^^^  ^^  l^"g  ^^^  ^i^^'  "^'^  deutlichen  Scheidewänden 
und  hell  blaugrünem  Inhalt;  nach  oben  allmählich  verlängert  bis  auf  das  2  bis 
4 fache  der  Dicke,  und  farblos  werdend;  Scheiden  ziemlich  weit  (aber  nicht 
sackig),  farblos  oder  gelblich;  Grenzzellen  kugelig  oder  oblong,  1—2  mal  so 
dick  als  die  untersten  vegetativen  Zellen. 

Durchmesser  der  unt.  veg.  Zellen  4,3 — 12  u. 
=     Scheide  —\Sii. 

a.  typica  nob.  (Linmactis  Schnurmanni  ABr.,  L.  fiagellifera  Kg.)  Lager 
kugelig,  weich,  erbsengross,  veget.  Zellen  5,4 — 1 1  ju  dick,  die  untersten 
7^  mal  so  lang. 

b.  minutula  nob.  (Linmactis  m.  Kg.)  Lager  mohnkorngross,  ziemlich 
hart;  veget.  Zellen  4,3—5  ii  dick,  die  untersten   »/^ — 1  "^^1  so  lang. 

c.  dura  nob.  (lAnmactis  d.  Kg.)  Lager  senfkorngross,  ziemlich  hart; 
veget.  Zellen  7—12  (i  dick,  die  untersten  eben  so  lang,  oder  etwas  kürzer. 

d.  Lyngbyana  nob.  (Linmactis  L.  Kg.)  Lager  senfkorngross,  halb- 
kugelig, hart,  mit  Kalk  incrustirt;  veget.  Zellen  4,3 — 7  ^  dick,  die 
untersten  eben  so  lang. 

An  Wasserpflanzen  und  auf  Erde  festsitzend :  um  Breslau  am  Margarethen- 
damm  (d),  bei  Krietern  (c),  Marienau  und  Karlowitz  (b);  um  Strehlen  bei 
Peterwitz  und  Warkotsch  (a);  im  Kunitzer  See,  in  caviarähnlichen  Massen 
ausgeworfen,  nach  Cohn  c. 

133.  Gatt.  Isactis  Thur. 

Fäden  in  Gallerte  eingebettet,  oft  durch  Kalk  incrustirt,  ebene 
Massen  bildend,  parallel  angeordnet,  ^ow^i  Wiq  Rivularia. 

602.  I.  fluviatilis  nob.  (Zonotrichia  fiuviatilis  Rabh.)  Lager  rasen- 
förmig  ausgebreitet,  mehr  oder  weniger  mit  Kalk  inci'ustirt,  blaugrün,  oliven- 
farben, bräunlich  oder  röthlich;  Fäden  mehrere  über  einander  stehende  Etagen 
bildend  (die  man  mit  blossem  Auge  als  Schichten  erkennt),  am  Ende  plötzlich 
zugespitzt;  Zellen  mit  deutlichen  Scheidewänden,  hell  spangrün;  Scheiden 
eng,  farblos,  gelblich  oder  bräunlich,  an  der  Spitze  etwas  erweitert  und  zer- 
fasert; Grenzzellen  farblos,  oblong  oder  rundlich;  etwas  dicker  als  die  untersten 
vegetativen  Zellen. 

Veget.  Zellen  8 — 11  ^  dick. 
Bildet  Ueberzüge   an  Felsen,    die   mit  Wasser   bedeckt   sind,    im  Marmor- 
bruche von  Prieborn  bei  Strehlen  (var.  rufescens  Rabh.). 

2.  Gruppe:  Scytonemeae.  Fäden  nicht  in  eine  Haarspitze  aus- 
laufend, in  Scheiden  eingeschlossen,  verzweigt;  Zelltheilung  nur 
senkrecht  zur  Längsaxe  des  Fadens,  Zweigbildung  durch  seitliches 
Hervorwachsen  des  Fadens  mit  Durchbrechung  der  Scheide;  Grenzzellen  meist 
vorhanden. 


224 

134.  Gatt.  Scytonema  Ag. 
Jeder  Faden  mit  einer  besonderen  Scheide  ver- 
sehen; Verzweigungen  in  der  Regel  doppelt,  indem  der  Faden 
bruchartig  mit  einer  Krümmung  aus  der  Scheide  heraustritt  und 
an  dieser  Stelle  zwei  parallel  neben  einander  liegende  Aeste 
hervorbringt;  Grenzzellen  zerstreut,  ohne  Beziehung  zu 
den  Verzweigungen;  Fäden  formlose  Massen  oder 
verwirrte  Rasen  bildend^). 

*  Aestchen  dünner  als  die  Hauptfäden. 

603.  S.  tomentosum  Kg.  Lager  filzig-rasig,  dunkel  olivenfarbig  oder 
braun;  Fäden  sehr  spärlich  verzweigt,  Aestchen  72"%"!^!  so  dick  als  die 
Hauptfäden,  am  Grunde  verwachsen;  Zellen  mit  deutlichen  Scheidewänden, 
1/3 mal  so  lang  als  dick,  gelbgrün;  Scheiden  braungelb  oder  farblos,  un- 
deutlich geschichtet,  an  der  Oberfläche  runzelig  und  rauh,  an 
der  Spitze  immer  geschlossen;  Grenzzcllcn  oblong  oder  cylindrisch,  meist 
bräunlich. 

Ist  in  Bezug  auf  die  Färbung  des  Lagers  und  der  Scheiden,  so  wie  in  der 
Ausbildung  der  Aestchen  sehr  veränderlich. 

Scheiden  der  Hauptfäden  11 — 22  ft  dick. 
5     Aestchen        6,4—8  (i 
An  feuchten  Felsen  in  der  Nähe  des  kleinen  Wasserfalles  oberhalb  Stein- 
Kunzendorf  am  Fusse  der  Eule. 

S.  tolypotrichoides  Kg,  Lager  rasig,  schleimig,  spangrün  oder 
bräunlich;  Fäden  lang,  Aestchen  meist  zu  zweien,  halb  so  dick  wie  der  Haupt- 
faden, am  Grunde  verwachsen;  Zellen  an  den  Scheidewänden  etwas 
eingeschnürt,  1/3—721^^11  so  lang  als  dick,  spangrün;  Scheiden  der  Haupt- 
fäden braungclb,  deutlich  geschichtet,  der  Aestchen  meist  farblos  und  unge- 
schichtet, manchmal  am  Grunde  gelb;  Grenzzellen  oblong  oder  cylindrisch, 
glänzend  braun. 

Scheiden  der  Hauptfäden       17,5  —  25  fi  dick. 

Aestchen  9 — 14  fi 

Veget.  Zellen  der  Hauptfäden  7,5 — 10  fi      -- 
Auf  nasser  Erde. 

S.  calotrichoides  K  g.  Lager  filzig-rasig,  Aestchen  wenig  dünner  als 
die  Hauptfäden,  Zellen  an  den  Scheidewänden  nicht  eingeschnürt,  so 
lang  wie  dick,  Scheiden  farblos  oder  stellenweise  gelb;  Grenzzellen 
farblos,  sonst  wie  vor. 

Scheiden  der  Hauptf.   12—20  yi  dick, 
1 1  — 14  jtt  dick. 
Auf  feuchtem  Haideboden  und  an  Felsen. 

S.  natans  Brcb.  Lager  flockig -filzig,  grünbraun  oder  olivenfarben ; 
Aestchen  oft  zu  zweien,  am  Grunde  nicht  verwachsen,  wenig  dünner 
als  die  Hauptfäden;  Zellen  mit  deutlichen  Scheidewänden,  spangrün,  an  den 
Hauptfäden  so  lang  wie  dick,  an  den  Aestchen  nur  1/4 — Vs"!^^  so 


*)  Da  im  Gebiete  gewiss   mehr   als   die   bisher  aufgefundenen   Arten   vor- 
kommen, so  sind  im  folgenden  alle  häufigeren  deutschen  Arten  angeführt. 


225 

lang  wie  dick;  Scheiden  der  Hauptfäden  gelb  oder  bräunlich,   seltener  fast 
farblos,  deutlich  geschichtet,  an   den  Aestchen   farblos,    ungeschichtet;    Grenz- 
zellen oft  zu  mehreren  neben  einander,  oblong,  farblos. 
Scheiden  der  Hauptfäden   14 — 24  [i  dick, 

=  '     Aestchen       12—17  ^     - 

A^eget.  Z.  der  Hauptfäden     7 — 10  ft      » 
In  stehendem  Wasser  schwimmend. 

S.   myochroum  Ag.      Lager    häutig,   ^ünne  Ueberzüge    von  grünlich- 
brauner oder  schwarzbrauner  Farbe  bildend;  Fäden  kräftig,   leicht  gekrümmt, 
Aestchen  meist  zu  zweien,   sehr  verlängert,   halb  so  dick  als  die  Hauptfäden; 
Zellen  mit  deutlichen  Scheidewänden,  am  Grunde  der  Fäden  2— 3 mal  so  lang 
als  dick,   nach  den  Spitzen  allmählich  kürzer  werdend,   bis  auf  '/s    der  Dicke, 
blaugrün,    die  letzten   5  —  6   au    der   Spitze   rosenroth;    Scheiden   der 
Hauptfäden  dick,  deutlich  geschichtet,  gelbbraun,  ganz  glatt,  die  der  Aestchen 
blässer  bis  farblos;  Grenzzellen  oblong  oder  cylindrisch,  farblos. 
Scheiden  der  Hauptfäden  28—36  fi  dick, 
=     Aestchen       13  — 16  fi 
An  feuchten  Felsen  und  auf  der  Erde. 

604.  S.  clavatum  Kg.  Lager  schleimig-gelatinös  oder  häutig,  schwarz; 
Fäden  sehr  verlängert,  vielfach  gekrümmt,  Aestchen  zahlreich,  halb  so  dick 
als  die  Hauptfäden,  nach  den  stumpf  abgerundeten  Enden  keulen- 
förmig verdickt;  Zellen  tief  eingeschnürt,  fast  kugelig,  ^.i—\v(\?\  so 
lang  als  dick,  mit  bleich  spangrünem  Inhalt ;  Scheiden  braungelb,  an  der  Basis 
heller,  mit  feinen  farblosen  Fasern  bedeckt;  Grenzzellen  einzeln,  seltener  zu 
zweien,  kugelig  oder  oblong. 

Scheiden  der  Hauptfäden  — 22  /«•  dick, 
'  =     Aestchen       — 10  ^     = 

Von  Rabenhorst  (Kryptogamenflora  v.  Sachsen  p.  109)  ,,im  Riesengebirge" 
angegeben. 

**  Aestchen  eben  so  dick  wie  die  Hauptfäden. 

S.  cinereum  Menegh.  Lager  staubig,  anfangs  verfilzte  Häufchen  von 
grauröthlicher,  bläuhcher  oder  schwärzlicher  Farbe  bildend,  die  später  zu  einem 
filzigen  Rasen  zusammenfliessen;  Fäden  brüchig,  sehr  spärlich  verästelt; 
Zellen  mit  undeutlichen  Scheidewänden,  1/4 — V-z^i^,!  so  lang  als  dick,  alle 
schmutzig  spangrün;  Scheiden  dick,  braungelb  bis  fast  farblos,  durch- 
sichtig oder  trüb,  meist  von  incrustirendem  Kalke  rauh. 
Scheiden  9 — 20  /u-  dick,  veget.  Zellen  3 — 10  \x,  dick. 
An  Felsen,  Steinen  und  Mauern. 

S.  polymorphum  Näg.  et  Wartm.  Lager  filzig,  dunkel  spangrün 
oder  braun;  Fäden  spärlich  verästelt,  Aestchen  sehr  schlank,  einzeln  oder  zu 
zweien;  Zellen  mit  deutlichen  oder  undeutlichen  Scheidewänden,  nicht  einge- 
schnürt, V2  — 3mal  so  lang  als  dick,  sämmtlich  spangrün;  Scheiden 
farblos  oder  glänzend  gelbbraun,  geschichtet;  Grenzzellen  oblong,  farblos  oder 
hellbraun. 

Scheiden  7—27  ^tt  dick,  veget.  Zellen  5,8—14,5  ^  dick. 

605.  S.  gracillimum  Kg.  Lager  hautartig  dünn,  weit  ausgebreitete, 
braunschwarze  Ueberzüge  bildend;  Fäden  lang,  Aestchen  einzeln  oder  zu 
zweien,  sehr  verlängert;  am  Grunde  nie  verwachsen;  Zellen  so  lang  wie 
dick,  die  unteren  mit  undeutlichen  Scheidewänden,  blass  spangrün,   die  End- 

Krypt.  Flora  II.  ][5 


226 

Zellen    der   Hauptfäden    und  Aestchen    dicker    als    die    übrigen, 
kuirelig,   rosenroth   gefärbt;    Scheiden   braungelb,   ganz  glatt,    an   den 
Enden  farblos  und  etwas  erweitert:  Grenzzellen  cylindrisch,  farblos. 
Scheiden  8—21  ju.  dick. 
In  den  Mergelgruben  von  Peterwitz  bei  Strehlen. 

G06.  S.  gracile  Kg     Lager  dünn,  dunkelbraune  filzige  Schichten  bildend; 
Fäden  wenig  verzweigt,  Aestchen  einzeln;  Zellen  mit  deutlichen  Scheidewänden, 
2 — 3 mal   so    lang   als  dick,    spangrün,    am  Ende   etw^as   eingeschnürt   und 
roth  gefärbt;  Scheiden  gelbbraun,  glatt,  geschichtet;  Grenzzellen  eiförmig,  braun. 
Scheiden  9 — 15  u  dick. 
Um  Breslau  bei  Neuhaus,  Bischwitz,  Schottwitz  u.  a.  0.  auf  der  Erde. 
607.   S.  turfosum  Kg.     Lager  braunschwarz,  Zellen  mit  deutlichen  oder 
undeutlichen  Scheidewänden,   ungefähr  so  lang  wie  dick;   sonst   wne   vor. 
Scheiden   II — 23  ii  dick. 
Auf  der  Erde   in   alten  Ausstichen   zwischen  Karlowitz   und   Rosenthal  bei 
IJreslau;  auf  Felsen  im  Aupegrunde  im  Riesengebirge. 

S.  chrysochlorum  Kg.  Lager  krustig,  verfilzt,  grünbraun;  Fäden  spär- 
lich verzweigt,  Aestchen  meist  einzeln,  verlängert;  Zellen  mit  deutliehen 
Scheidewänden,  nicht  eingeschnürt,  72~"1V2™^^  ^o  lang  als  dick,  spangrün, 
an  den  Enden  oft  rosenroth;  Scheiden  meist  farblos,  seltener  gelb  oder 
bräunlich,  nicht  geschichtet. 

Scheiden  9 — IG  ii  dick. 
An  nassen  Felsen  und  auf  Erde. 

135.  Gatt.  Symphyosiphou  Kg. 
Fäden  wie  bei /Sr?/^one?/za,  aber  durch  seitliche  Verwach- 
sung der  Scheiden  mehrerer  zu  bandförmigen  Bündeln 
vereinigt,  die  ein  ebenes  oder  aus  aufwärts  gerichteten  Flocken 
bestehendes  Lager  bilden. 

*  Lager  mit  unebener  oder  stachliger  Oberfläche,  aus  aufwärts  gerichteten  Bündeln  gebildet. 
G08.  S.  tenuis  nob.  (Scytonema  tei<ue¥>,g?)  Lager  dünn,  schwarzbraun; 
Fäden  kurz,  gekiihnmt,  ansteigend,  bis  zui'  Mitte  seitlich  verwMchsen;  Zellen 
mit  deutlichen  Scheidewänden  und  hell  spangrünem  Inhalt,  die  obersten 
etwas  dicker,  fast  farblos  oder  hell  röthlich;  Scheiden  oft  viel 
kürzer  als  die  Fäden,  gelb  oder  braungelb,  din-chsichtig,  wenig  geschichtet, 
an  der  Oberfläche  schleimig. 

Scheiden  4,5  —  5,5  fi  dick. 
Auf  feuchter  Erde  und  an  Moosen:   um  Breslau  bei  Schottwitz,  Karlowitz 
und  Kl.-Bi'uschewitz;  um  Strehlen  in  alten  Mergelgruben  bei  Knieschwitz. 

S.  Hofmanni  Kg.  (.Scytonevia  IL  Ag.)  Lager  aus  kleinen,  pfriemlichen 
Flocken  von  schwarzbrauner  Farbe  bestehend;  Baden  sehr  wenig  verzweigt, 
ansteigend,  bis  2  nun  hoch;  Zellen  mit  hell  spangrünem  hihalt,  an  der  Hasis 
der  Fäden  cylindrisch  und  dünn,  nach  oben  kürzer,  oft  kugelig, 
und  dicker  werdend;  Scheiden  weit,  nach  oben  verdünnt,  farblos 
oder  in  der  unteren  Hälfte  braungelb;  Grenzzellen  kugelig,  farblos,  durchsichtig. 
Zellen  —5,5  (x  dick,  Scheiden  7,7  —  12,8  (m  dick. 
Auf  nackter  Erde,  oder  zwischen  Moosen,  Gras  und  dergl. 


227 

**  Lager  eben,  rasig  oder  polsterförmig. 

S.  Mrtulas  Kg.  Lager  ausgebreitet,  polsterförmig,  schwärzlich 
olivenfarben,  aus  stachelförmig  zugespitzten  Büscheln  gebildet; 
Pfaden  und  Aestchen  ansteigend,  an  den  Enden  meist  nicht  verwachsen; 
Zellen  mit  deutlichen  Scheidewänden  und  lebhaft  spangrünem  Inhalt,  ungefähr 
so  lang  wie  dick;  Scheiden  farblos  oder  gelblich,  durchsichtig,  die  älteren 
aussen  oft  runzelig  und  rauh;  Grenzzellen  einzeln  oder  zu  zweien, 
dickwandig,  oblong,  bräunlich  und  durchsichtig. 

Zellen  9,5  —  10,5  ii  dick,  Scheiden    —17,5  (i  dick. 

Auf  der  Erde  in  bergigen  Gegenden  und  Haiden. 

S.  crastaceus  Kg.    Lager  krustenfö rm ig,  schwarz;  Fäden  büschelig, 
unregelmässig   verwachsen;   Zellen   etwas   eingeschnürt,   mit  undeutlichen 
Scheidewänden   und   schmutzig   spangrünem  Inhalt;    Scheiden   von   der 
Basis  nach  der  Spitze  verdünnt,  gelbbraun,  glatt,  uneben;    Grenzzellen 
einzeln  oder  zu  zweien,  elliptisch,  blass  orange. 
Zellen  1 — 2  fi  dick, 
Scheiden  am  Grunde  7 — 7,5  (i  dick, 
a.  d.  Spitze  3—3,6  (i 
An  feuchten  Abhängen  zwischen  Moosen. 

136.  Gatt.  Tolypothrix  Kg. 
Jeder  Faden  mit  einer  Scheide  versehen,  Verzweigungen  in 
der  Regel  einzeln,  durch  seitliches  Hervorwachsen  eines  Faden- 
stückes durch  die  Scheide  unterhalb  einer  Grenzzeile  hervorge- 
bracht; letztere  stehen  deshalb  unmittelbar  am  Grunde 
der  Verzweigungen. 

609.  T.  tenuis  Kg.  Lager  rasig,  schlüpferig,  schmutzig  olivenbraun; 
Fäden  spärlich  verzweigt,  Aestchen  dünner  als  die  Hauptfäden;  Zellen 
so  lang  wie  dick,  mit  sehr  hell  spangrünem  oder  blass  gelblichem  Inhalt,  an  den 
Aestchen  meist  mit  undeutlichen  Scheidewänden;  Scheiden  sehr  eng,  farb- 
los oder  gelblich,  ganz  glatt;  Grenzz eilen  meist  einzeln,  kugelig,  farblos. 

a.  typica  nob.      Lager   wenig  ausgebreitet,    olivenbraun,    Scheiden   der 
Hauptfäden  5,8—7,5  /x,  der  Aestchen  4,6—6,5  [x  dick. 

b.  hryojohila  Rabh.     Lager  weit  ausgebreitet,  dünn,  weisslich,  Scheiden 
3—4,3  II  dick. 

c.  jpallescens  Rabh.     Lager  blass.  Scheiden  meist  gelblich,  sonst  wie  a. 
In    stehenden  Gewässern,    scliwimmend   und   an    Moosen:  Kl. -Bruschewitz 

bei    Breslau,    Peterwitz    und   Knieschwitz    bei    Strehlen,    am   Taubenborn    bei 
Taubenhain  in  der  Ober-Lausitz  (a). 

610.  T.  Aegagropila  Kg.  (erw.).  Lager  rasig,  fast  kreisrund,  bis  über 
3  cm  im  Durchmesser,  lebhaft  spangrün,  olivengrün  oder  bräunlich;  Aestchen 
so  dick  wie  die  Hauptfäden,  Zellen  '/a — lV2nialso  lang  als  dick; 
Scheiden  eng,  farblos  oder  gelblich,  durchsichtig,  nicht  geschichtet; 
Grenzzellen  zu  2  —  3,  selten  mehr,  oblong  oder  cylindrisch,  farblos. 

15* 


228 

a.  typica  nob.  Lager  blaugrün  oder  olivenfarben,  Zellen  ungefähr  so 
lang  wie  dick,  mit  deutlichen  oder  undeutlichen  Scheidewänden,  oft 
etwas  eingeschnürt,  mit  blass  blaugrünem  Inhalt ;  Scheiden  8  — 11  ju. 
dick,  farblos. 

b.  Kneif  fix  Rabh.  Lager  kugelig,  bräunlich  grün,  starr,  Zellen  der 
Hauptfäden  gelb,  der  Aestchen  am  Ende  röthlich,  sonst  wie  a. 

c.  pulchra  Rabh.  Lager  lebhaft  blaugrün,  Zellen  etwas  länger  als  dick, 
Scheiden  oft  gelblich,  bis  12,7  ^  dick. 

d.  coactilis  (Kg.)-  Lager  grün;  Zellen  '/2"''^^  so  lang  als  dick.  Scheiden 
sehr  eng  und  dünn,  sonst  wie  a. 

e.  jjyginaea  (Kg-).  Lager  klein,  spangrün  oder  bräunlich,  Zellen  etwas 
kürzer  als  dick,  mit  deutlichen  Scheidewänden  und  lebhaft  spangrünem 
Inhalt,  Scheiden  farblos  oder  gelblich,  sehr  eng,  6,2 — 8   u  dick. 

f.  muscicola  (Kg.).     Scheiden  8 — 11  fi  dick,  sonst  wie  e. 

In  stehendem  und  langsam  fliessendem  Wasser,  erst  an  Wasserpflanzen 
sitzend,  später  frei  schwimmend:  um  Breslau  häufig,  bei  Gabitz  auf  der  Sauer- 
brunnenwiese (a  und  b),  bei  Schwoitsch,  Margareth,  Kawallen ,  Krietern  u. 
a.  0.  (c);  um  Strehlen  bei  den  Prieborner  Marmorbrüchen  (a  und  c);  im 
Kunitzer  See  bei  Liegnitz  (e),  bei  Bunzlau  (f)  (nach  Rabenhorst,  Kryptog.  v. 
Sachsen  p.   111),  am  Elbfall  im  Riesengebirge  (c). 

611.  T.  distorta  Kg.  Lager  flockig-rasig,  lebhaft  spangrfin,  manchmal 
ausbleichend;  Fäden  reichlich  verästelt,  Aestchen  so  dick  wie  die  Haupt- 
fäden; Zellen  mit  deutlichen  oder  undeutlichen  Scheidewänden,  oft  einge- 
schnürt, '/2 — 1  inal  so  lang  als  dick,  mit  spangrünem  Inhalt;  Scheiden  ziem- 
lich weit,  farblos,  selten  gelblich,  nicht  geschichtet;  Grenzzellen  zu 
2  —  3,  kugelig  oder  oblong. 

Scheiden  10 — 22  fi  dick. 
An  Wasserpflanzen  im  Turliske-Teich  bei  Theresienhütte  Kr.  Falkenberg, 

612.  T.  lanata  K  g.  (erw.).  Lager  rasig,  blass  oder  satt  spangrün,  bis- 
weilen schwärzlich  oder  verblichen;  Aestchen  so  dick  wie  dieHauptfäden, 
Zellen  '/a — 1  mal  so  lang  als  dick,  mit  hell  spangrünem  Inhalt;  Scheiden 
dick  und  weit,  fai'blos,  geschichtet;  G r e n z z e  1 1  e n  zu  2—3  oder  mehr. 

a.  typica  nob.  {T.  lanafa  Kg.).    Scheide  11  — 18  (jl  dick,  Grenzzellen  oblong. 

b.  flaccida  (Kg.)  Lager  dunkel  blaugrün,  Zellen  nur  wenig  kürzer  als  dick. 
Scheiden  8 — 13  fi  dick,  Grenzzellen  kugelig  oder  oblong,  fast  farblos. 

In  stehenden  Gewässern  festsitzend  oder  frei  schwimmend :  um  Breslau  bei 
Kawallen  (a)  und  Domatschine  (b),  um  Strehlen  bei  Peterwitz  (a)  und  Prie- 
born  (b). 

613.  T.  Wimmeri  nob.  (Symphyosiplion  Wimmeri  Hilse.)  Lager  dünn, 
weich,  schwammig,  braun  oder  schwärzlich;  Aestchen  so  dick  wie  die  Hauptfäden, 
stellenweise  mit  diesen  verwachsen;  Zellen  ^/.^ — 1  mal  so  lang  als  dick,  mit  blau- 
grünem  oder  olivenfarbigem  Inhalt;  Scheiden  ziemlich  eng,  die  jüngeren 
farblos,  dünn  und  homogen,  die  älteren  dicker,  gelbbraun,  geschich- 
tet; Grenzzellen  meist  einzeln  oder  zu  2,  kugelig  oder  cylindrisch, 

Zellen       4-9     ^  dick. 
Scheiden  5 — 18  (x 
Auf  feuchter  Erde   in    einer   alten  Lehmgrube   bei    Simsdorf  bei    Breslau, 
Ueberzüge  bildend. 


229 

137.  Gatt.  Plectonema  Thur. 
Fäden  verästelt,   mit  einzeln   stehenden  oder  doppelten  Ver- 
zweigungen,  die  oft  sehr  imregelmässig  angeordnet  sind;    jeder 
Faden  in  einer  besonderen  Scheide  eingeschlossen;  Grenzzellen 
fehlen;  Zell  Inhalt  blau  grün. 

614.  P.  mirabile  Thur,  (Calothrix  miraUUs  Ag.)  Fäden  ein  stahlblaues, 
seltener  bräunliches,  aus  aufgerichteten  Flöckchen  bestehendes,  rasiges  Lager 
bildend;  Zellen  ungefähr  so  lang  als  dick;  Scheiden  eng,  farblos  oder  gelb- 
lich, glatt. 

Fäden  (mit  Scheide)  11 — 16  ^i  dick. 
In  Bächen  am  Forellenteich  bei  Steinkunzendorf  am  Fusse  der  Eule,   und 
an  der  Sonnenkoppe  und  Hohen  Eule, 

138.  Gatt.  Glaucothrix  nov.  gen. 
Fäden  verästelt,  jeder  einzelne  mit  einer  besonderen  Scheide 
versehen,    wie   bei  Scytormna;    Grenzzellen    fehlen;    Zell- 
inhalt farblos. 

615.  G-.  putealis  n.  sp.  Fäden  sehr  zart,  spärlich  mit  ziemlich  kurzen 
Seitenästchen  versehen ;  Zellen  nur  an  den  Fadenenden  mit  deutlichen  Scheide- 
wänden, l'/2— 4malso  lang  wie  dick,  mit  sehr  hell  bläulichem,  fast  farblosem 
Inhalt ;  Scheiden  im  Jugendzustand  farblos  und  dünn,  später  dicker,  braungelb, 
fast  undurchsichtig, 

Zellen  gewöhnlich  2—4  fi  dick, 
Scheiden  3—8  ft      * 

Bildet  kleine,    weissliche    oder  gelbliche   Flöckchen   in   einem   Brunnen    in 
Proskau. 

3.  Gruppe:  Stigonemeae.  Fäden  nicht  in  eine  Haarspitze  aus- 
laufend, in  Scheiden  eingeschlossen,  verzweigt;  Zelltheilung 
auch  parallel  der  Längsaxe  des  Fadens,  wodurch  die  Verzweigungen 
desselben  hervorgebracht  werden,  und  er  selbst  oft  mehrreihig  wird. 

139.  Gatt.  Stigonema  Ag. 
Zellen  des  Fadens  in  Folge  der  Theilnngen  nach  verschie- 
denen Richtungen  oft  doppelte,  dreifache  oder  mehr- 
fache Reihen  bildend,  mit  einer  dicken,  in  alten  Fäden  sehr 
deutlichen  Membran  umgeben;  Scheiden  sehr  weit;  Grenzzellen 
vorhanden,  ohne  bestimmte  Anordnung. 

616.  S.  mamillosnm  Ag.  (erw.).  (Sirosiphon  puhinatus  Breb,  — 
S.  coralloides  Kg.)  Lager  ausgebreitet,  schwärzlich  oder  braunschwarz;  Fäden 
gebogen,  von  ungleicher  Länge  und  Dicke,  sehr  ästig,  knorrig;  Aestchen 
verschieden  gestaltet,  meist  kurz,  am  Ende  stumpf  abgerundet,  oft  wieder 
verzweigt  oder  wenigstens  mit  kurzen,  papillenförmigen  Auswüchsen  versehen; 
Zellen  des  Hauptfadens  in  3  —  8,  der  Aestchen  in  2  —  4  Reihen, 
kugelig  oder  eckig,  ungefähr  so  lang  wie  breit,  mit  blaugrünem  Inhalt,  oft 
Gloeocapsa-ähnWch  eingeschachtelt;  Scheide  dick,  gelbbraun,  meist  durchsichtig, 
uneben. 


230 

In  Bezug  auf  Dicke,   Ausbildung   der  Aeste   und  Zahl   der  Zellreihen  sehr 

veränderlich. 

Fäden  'Ib— 145  u  dick. 
An  Felsen  und  auf  Moos :  um  Strehlen  bei  Peterwitz,  Knieschwitz  und  am 
Galgenberge;  Aupegrund  im  Riesengebirge. 

617.  S.  ocellatum  Thur.  fSirosiphon  ocellatus  Kg.)  Lager  ausgebreitet, 
dunkel  olivenbraun;  Aestchen  zerstreut,  verlängert,  oft  wieder  verzweigt; 
Zellen  der  Haupt fäden  meist  in  2  Reihen,  der  Aestchen  einreihig, 
1/4 — Imal  so  lang  als  breit,  rundlich,  mit  spangrünem  Inhalt;  Scheiden  der 
Hauptfäden  sehr  dick,  deutlich  geschichtet,  satt  braungelb,  die  äusseren 
Schichten  manchmal  blässer;  Scheiden  der  Aestchen  gelb  oder  farblos,  ganz  glatt. 

Scheiden  12 — 38  ft  dick. 
Auf  feuchten  Felsen  im  Aupegrunde  im  Riesengebirge. 

S.  alpinum  nob.  (Sirosiphon  alpinus  Kg.)  Lager  aus  kleinen,  braun- 
schwarzen Raschen  bestehend;  Fäden  leicht  gekrümmt,  sehr  ästig,  Aestchen 
meist  büschelig  genähert,  verlängert,  ansteigend,  einseitig;  Zellen  der  Haupt- 
fäden in  1 — 3,  der  Aestchen  in  1  —  2  Reihen,  anfangs  kugelig,  später 
1/2 — ^l^mdX  so  lang  als  breit,  mit  blass  spangrünem  Inhalt;  Grenzzellen 
cyli ndrisch,  zerstreut,  2— 3 mal  so  lang  als  breit,  mit  homogenem  Inhalt; 
Scheiden  dick,  braun,  an  den  Aestchen  oft  heller. 

Hauptfädeu  (m.  Scheide)  20—26  ft  dick. 
Aestchen  >  — 18  ^ 

An  feuchten  Felsen,  zwischen  Moosen. 

618.  S.  crustaceum  nob.  (Sirosiphon  crustaceus  Rabh.)  Lager  krusten- 
förmig,  olivenbraun  oder  schwärzlich;  Fäden  ansteigend,  o herwärts  mit 
zahlreichen,  büschelig  gehäuften  Aestchen;  Zellen  der  Haupt- 
fäden in  1  —  2  Reihen,  die  der  Aestchen  einreihig,  dickv^^andig, 
lose  neben  einander  liegend,  hell  spangrün,  '/^ — 1  mal  so  lang  als  breit; 
Scheiden  weit,  glatt,  un geschichtet,  goldgelb,  an  den  Spitzen  fast  farblos. 

Scheiden  7 — 15  ^  dick. 
An  Steinen  in  einem  Walde  am  Rummelsberg  bei  Strehlen. 

S.  compactum  nob.  (Sirosiphon  compactiis  Kg.)  Lager  ausgebreitet, 
polsterförmig,  braunschwarz;  Fäden  ansteigend,  reichlich  verzweigt, 
Aestchen  nach  der  Spitze  zu  etwas  verdünnt;  Zellen  meist  in 
einer,  seltener  in  2  Reihen,  kugelig,  mit  hellbraunem  Inhalt;  Grenz- 
zellen kugelig  oder  oblong,  hellbraun;  Scheiden  deutlich  geschich- 
tet, braungelb. 

Zellen  9,5 — 12,5  ^  dick. 
Scheiden      — 22  ^      - 
An  feuchten  Felsen. 

S.  panniforme  nob.  (ßirosiphon  panniformis  Kg.)  Lager  dünn,  mehr 
oder  weniger  ausgebreitet,  braunschwarz;  Fäden  gebogen,  ansteigend,  reich- 
lich verzweigt,  Aestchen  dünner,  ziemlich  einseitig,  oft  nur  kurz,  am 
Ende  abgerundet;  Zellen  kugelig  oder  zusammengedrückt,  meist  einreihig, 
seltener  in  2  (auch  3)  Reihen;  Scheiden  eng,  undeutlich  geschichtet, 
braun  oder  gelb,  an  den  Enden  heller. 

Scheiden  der  Hauptfäden      — 25  ,a  dick, 
»     Aestchen      15—22  ,a      -- 
Auf  Felsen,  Steinen,  zwischen  Moosen. 


231 

140.  Gatt.  Hapalosiphon  Nag.  (erw.). 
Zellen  des  Fadens  in  einer   einfachen  Reihe  angeord- 
net, Scheiden  dick  oder  zart,  Grenzzellen  vorhanden.    Pflänzchen 
vom  Habitus  von  Tolypothrix. 

*  Scheiden  dick,  deutlich  sichtbar. 

H.  byssoideus  nob.  (Hassallia  hyssoidea  Hass.  —  Siroslplion  truncicola 
Rabh.)  Lager  rasig,  matt  schwarz,  olivengrün  scliinimernd;  Fäden  aufsteigend, 
starr,  spärlich  verzweigt;  Zellen  anfangs  1  mal,  später  nur  74— '/a mal  so 
lang  als  breit,  mit  spangrünem  Inhalt;  Scheiden  sehr  dick,  deutlich 
geschichtet,  ganz  glatt,  an  den  Enden  etwas  verdünnt  und  abgerundet,  die 
innere  Zellreihe  weit  überragend,  goldgelb. 

Zellen     16—22  jn  dick. 
Scheiden    —  54  ft      - 
An  alten  Baumstämmen. 

H.  tornlosns  nob.  (Sirosi])hon  t.  Rabh.)  Fäden  vereinzelt,  bis  4  mm 
lang,  sehr  wenig  verzweigt,  knorrig;  Zellen  meist  ^l^m?i\  so  lang  als  breit, 
mit  bleich  spangrünem  Inhalt;    Scheiden  eng,    undeutlich  geschichtet, 

glatt,  gelbbraun. 

Scheiden  bis  27  /u.  dick. 
An  nassen  Felsen  unter  Gloeocapsa  u.  ä. 

619.  H.  hormoides  Rabh.  Fäden  einzeln  oder  dicht  verworren,  sehr 
reichlich  verzweigt,  Aestchen  ansteigend,  nach  dem  Ende  zu  etwas  ver- 
dünnt und  stumpf  abgerundet;  Zellen  kugelig  oder  zusammengedrückt,  ^2 — 1  ^^ 
so  lang  als  breit,  mit  blass  spangrünem  Inhalt;  Scheiden  eng,  undeutlich 
geschichtet,  braun;  Grenzzellen  etwas  grösser  als  die  veget.  Zellen,  blass. 

Scheiden  der  Hauptfäden  10—12,5  ft  dick, 
'     Aestchen  S — 10  ,w       -- 

An  nassen  Felsen  im  Melzergrunde  im  Riesengebirge. 

**  Scheide  eng  und  zart. 

620.  H.  pumilas  nob.  (Tolyjiothrix  pumila  Kg.  —  T.  fuscescens  Breb. 
—  Hapalosiphon  fuscescens  Kg.  —  H.  Braunii  Näg.)  Lager  lebhaft  spangrün 
oder  bräunlich,  schleimig,  an  Wasserpflanzen  festsitzend;  Fäden  reichlich  ver- 
zweigt, Aestchen  lang,  etwas  dünner  als  die  Hauptfäden;  Zellen  so  lang  wie 
dick,  oder  etwas  länger,  mit  spangrünem  Inhalt;  Scheiden  dünn,  dicht  anlie- 
gend, meist  farblos,  selten  gelblich,  homogen. 

Hauptfäden  (m    Scheide)  8,7 — 11  /i  dick, 
Aestchen  =  5 — 7,2  ^l      - 

In  stehendem  Wasser:  um  Breslau  bei  Karlowitz,  Kawallen  und  Ransern; 
Habendorf  Kr.  Reichenbach. 

4.  Gruppe:  Nostoceae.  Einfache  un verzweigte  Fäden,  mit  oder 
ohne  Scheide,  die  nie  in  eine  haarförmige  Spitze  auslanfen;  Grenz- 
zellen sind  immer  vorhanden,  Dauerzellen  (Sporen)  in  entwickelten 
Zuständen  meistens  beobachtet. 

Vermehrung  auf  doppelte  Weise:  erstens  durch  Entwickelung  der  Dauer- 
zellen nach  einer  Ruheperiode  zu  neuen  Fäden  durch  fortgesetzte  Theilungen ; 
zweitens  durch  mehrzellige  Keimfäden  (Hormogonien),  die  sich  aus  dem  Ver- 
bände trennen  und  zu  jungen  Pflanzen  oder  Familien  heranwachsen. 


232 

141.  Gatt.  Nostoc  Vauch. 

Fäden  rosenkranzförmig,  mit  oder  ohne  besondere,  gal- 
lertige Scheide,  in  eine  Gallerte  von  bestimmt  geformter 
Gestalt  eingebettet,  welche  von  einer  gemeinsamen 
festeren  Aussenschicht  umgeben  ist.  Grenzzellen  zwischen 
den  vegetativen  Zellen  (intercalar)  oder  an  den  Enden  der  Fäden 
(terminal);  Dauerzellen  von  kugeliger  Gestalt  mit  dickem  Epispor 
und  dichtem  körnigem  Inhalt  bilden  sich  aus  vegetativen  Zellen 
und  stehen  in  keiner  Beziehung  zu  den  Grenzzellen. 

Bei  der  vegetativen  Vermehrung  der  Familien  verlassen  ein- 
zelne Fäden  die  gemeinsame  Gallerte,  zeigen  im  Wasser  eine 
selbstständige  Oscillarien-ähnliche  Bewegung  und  bilden,  nachdem 
sie  zur  Ruhe  gekommen  sind,  durch  Theilungen  parallel  zur 
Fadenaxe  Zellgruppen,  welche  sich  zu  neuen  Fäden  ordnen  und 
zu  jungen  Familien  heranwachsen.  —  Diese  einzelnen  Fäden 
sind  von  den  jungen  Fäden  der  Gatt.  Änahaena^  die  übrigens 
vielleicht  in  den  Entwickelungskreis  von  Nostoc  gehört,  nicht  zu 
unterscheiden,  und  daher  nicht  zu  bestimmen. 

Eigenthümlich  ist  das  Vorkommen  einiger  iVos^oc-Formen  im 
Innern  von  Geweben  höherer  Pflanzen  (Anthoceros,  Blasia,  Lemna 
u.  a.),  während  die  meisten  Arten  im  Wasser  oder  auf  feuchter 
Erde  leben. 

*  Lager  kugelig. 

621.  N.  minutissimum  Kg.  (erw.).  Familien  sehr  klein,  0,07  —  0,7  mm 
im  Durchmesser,  hart,  oliv^enfarben,  mit  bräunlicher  Aussen  haut;  Fäden 
in  undeutliche,  farblose  besondere  Gallerthüllen  eingeschlossen; 
veget.  Zellen  kugelig,  dicht  gedrängt;  Dauerzellen  kugelig  oder  etwas  dicker 
als  lang;  Grenzzellen  kugelig,  IV2 — 2 mal  so  dick  als  die  veget.  Zellen,  —  Im 
Wasser  und  auf  feuchter  Erde. 

a.  genuinum  nob.     Die  einzelnen  Familien  bleiben  von  einander  getrennt. 

b.  confluens  (Kg-)-     Die  einzelnen  Familien  mit  heller  und  weniger  fester 
Aussenhaut,  zu  grösseren  Haufen  zusammenfliessend. 

Veget.  Zellen  1 — 1,2  fi,  dick. 
Um  Breslau  am  Damme  hinter  Schottwitz;  um  Strehlen  am  Galgenberg  (a). 

622.  N.  palndosum  Kg.  Familien  mit  farbloser  Aussenschicht, 
Fäden  ohne  besondere  Gallerthüllen,  Dauerzelleu  oblong;  sonstwie 
vor.  —  Auf  feuchter  Erde. 

Veget.  Zellen  0,75  —  1,2  ^  dick, 

Grenzzellen  1,8  (i  dick. 

An  nassen  Felswänden  in  den  Marmorbrüchen  von  Prieborn  bei  Strehlen. 

N.  macrospornm  Menegh.     Lager  sehr  klein,  kugelig  oder  länglich, 

blaugrün   oder    olivenbräunlich,    mit    farbloser  Aussenschicht;    Fäden 

von  deutlichen,  dicken,  gelben  oder  bräunlichen,  oft  geschieh- 


233 

teten  Gallerthüllen  eingeschlossen;  veget.  Zellen  kugelig  oder  etwas 
zusammengedrückt,  dicht  gedrängt,  viel  grösser  als  bei  den  vor.,  Grenz-zellen 
intercalar  oder  terminal,  kugelig,  wenig  dicker  bis  fast  doppelt  so  dick  als 
die  veget.  Zellen. 

Veget.  Zellen  6,2—7,5  .a  dick, 
Grenzzellen  11—12  u  dick,  Hüllen  —25  (jl  dick. 
An  nassen  Felsen  zwischen  Moosen. 

N.  tennissimum  Rabh.  Lager  bis  erbsengross,  bräunlich^  B'ädcn  meist 
mit  deutlichen,  gelblichen,  homogenen  Gallerthüllen;  veget. 
Zellen  oblong,  lose  an  einander  gereiht,  fast  2mal  so  lang  als  dick; 
sonst  wie  N.  minutissimum. 

Veget.  Zellen  2,2—2,5  ^  dick, 
Grenzzellen  —3  (i,  Hüllen  7,5—10  (i  dick. 
Im  Wasser. 

623.  N.  rupestre  Kg.  Lager  klein,  gallertig,  olivenbraun,  mit 
dicker,  geschichteter,  brauner  Aussenhaut;  Fäden  von  besonderen 
Hüllen  umgeben,  die  bald  sehr  dick,  gelb  oder  braun  gefärbt  und  deutlich 
geschichtet,  bald  dünner,  undeutlicher  und  weniger  gefärbt  sind,  bei  den 
innersten  Fäden  oft  auch  ganz  fehlen;  veget.  Zellen  kugelig  oder  oblong, 
Grenzzellen  1 1/2— 2  mal  so  dick,  als  die  vegetativen. 

Veget.  Zellen  2,7—7  ju,, 

Grenzzellen  4,3—8,5  ^  dick,  Hüllen  8,5—43  ju  dick. 
An   nassen  Felsen    des  Wölfelsfalles;    wahrscheinlich    im    Gebirge    weiter 
verbreitet. 

624.  N.  sphaeroides  Kg.  Lager  kaum  bis  erbsengross,  grün,  weich; 
Fäden  ohne  besondere  Hüllen,  nach  den  Enden  zu  allmählich  dünner 
werdend;  Grenzzellen  terminal,  kugelig,  1  V2 — 2  mal  so  dick  als  die  vegetativen. 

Veget.  Zellen  in  der  Mitte  der  Fäden      3 — 3,6  ^  dick, 
an  den  Enden  =  ^      2,3 — 2,5  fi 

Grenzzellen  3,3 — 6  ^ 
Auf  feuchter  Erde  und  an  Felsen ;  um  Breslau  an  mehreren  Orten  in  grosser 
Menge:   in  den  Lehmgruben  von  Kawallen,  bei  Pirscham  und  Margareth. 

625.  N.  lichenoides  Vau  eh.  (erw.).  Lager  senfkorn-  bis  kirschengross, 
sattblaugrün,  olivengrün  oder  bräunlich,  hart  und  elastisch,  innen  weicher, 
mit  farbloser  oder  bräunlicher  Aussenschicht;  Fäden  gleichmässig  dick,  ohne 
Gallerthüllen ;  veget.  Zellen  kugelig,  zusammengedrückt  oder  elliptisch ;  Grenz- 
zellen kugelig,   ordnungslos  vertheilt,    1 '/a  —  2  mal  so  dick  als  die   vegetativen. 

a.  typicum  nob.  Lager  senfkorn-  bis  erbsengross,  olivenbraun  oder 
schwärzlich.     Auf  feuchter  Erde. 

b.  vesicarium  (DC).  Lager  kirschengross,  satt  blaugrün,  seltener  bräun- 
lich, im  Alter  innen  hohl.     Im  Wasser. 

c.  sphaericum  (Vau eh.).  Lager  erbsen-,  seltener  bis  kirschengross, 
oft  zusammenfliesseud,  blaugrün,  olivengrün  oder  braun.  Im  Wasser 
und  auf  Erde. 

Veget.  Zellen  3,6—5  (i,  Grenzzellen  5 — 7  (i  dick. 
Um  Breslau  (und  wahrscheinlich  auch  sonst)  nicht  selten:  an  der  Oder  bei 
der   Passbrücke   und   Karlowitz,    bei   Schwoitsch,   Margareth,   Schottwitz   und 
Gabitz;  in  Gräben  am  Hammerteich  bei  Tillowitz  Kr.  Falkenberg. 


234 

62(i.  N.  caeruleum  Lyngb.  Lager  kugelig,  1  —  8  mm  im  Durchmesser, 
weich,  blaugrün  mit  farbloser  Aussenschicht;  Fäden  von  sehr  unglei- 
cher Dicke  in  einer  Familie;  Zellen  der  dünnsten  elliptisch  bis  cylindrisch, 
oft  3  — 4  mal  so  lang  als  dick,  Zellen  der  mittleren  elliptisch,  der  dicksten 
kugelig  oder  etwas  eckig  zusammengedrückt,  y^ — 1  mal  so  lang  als  dick; 
Grenzzellen  intercalar  und  terminal,  etwa  doppelt  so  dick  als  die  veget.  Zellen. 
Veget.  Zellen  der  dünnsten  Fäden  2,2 — 2,5  fi  dick, 
'-     mittleren       =  —3,6  ix 

'  -  s     dicksten        =  — 7      \i      - 

Grenzzellen  — 10    /u. 
In  Gräben  und  Teichen:  um  Breslau  bei  Gabitz,  Schwoika  und  Karlowitz. 

**  Lager  unregelmässig,  häutig,  lappig,  kraus  oder  gestaltlos. 

f  An  der  Luft  lebende  Arten  ;  Fäden  ohne  besondere  Gallerthülle. 

627.  N.  commune  Vau  eh.  Lager  olivenfarbig,  grün,  bräunlich  oder 
braungelb,  bis  handgross,  unregelmässig  ausgebreitet,  wellig  gefaltet, 
gallertig,  im  Alter  meist  ausgehöhlt,  mit  oliv  en  farbiger  oder  bräunlich- 
gelber Aussenschicht;  Fäden  ziemlich  gleichmässig  dick;  veget.  Zellen 
kugelig  oder  zusammengedrückt,  lose  zusammenhängend;  Grenzzellen  inter- 
calar und  terminal,  2 mal  so  dick  als  die  vegetativen. 

Veget.  Zellen  3,5 — 5  \i,  Grenzzellen  5-8,5  /^  dick. 
Nicht  selten  auf  feuchten  Wiesen,  Aeckern  und  Wegen:  um  Breslau  bei 
Schottvvitz;  um  Strehlen  am  Galgenberg;  Proskau,  im  botanischen  Garten  und 
auf  dem  Versuchsfelde;  Schlossgarten  zu  Sonnenwalde  in  der  Nieder-Lausitz ; 
im  schlesischen  Gebirge  (s.  Kützing,  Spec.  Alg.  pag.  298  unter  N.  Beil- 
schmiedianum  Kg.). 

628.  N.  sudeticum  Kg.  Lager  2,5  —  5  cm  im  Durchmesser,  schwärzlich- 
olivenfarben,  faltig,  mit  fast  farbloser  Aussensch  icht;  Fäden  gleich- 
mässig dick,  parallel  gekrümmt,  Grenzzellen  3  —  4 mal  so  dick  als 
die  veget.,  sonst  wie  vor. 

Veget.  Zellen  — 5  /u-,  Grenzzellen  — 10  ;tt  dick. 
Bei  Strehlen  in  einer  Lehmgrube;   bei  Hirschberg;  im  Teufelsgärtchcn  auf 
dem  Riesengebirge. 

629.  N.  muscorum  Ag.  Lager  blattartig,  kraus,  schwarzgrün, 
mit  bräunlicher,  durchsichtiger  Aussen  haut;  Fäden  meist  nach  den 
Enden  hin  verdünnt,  ungleich  massig  dick;  Grenzzellen  2  mal  so  dick 
als  die  vegetativen. 

Veget.  Zellen  2—4,3  ^,  Grenzzellen  — 7,7  /a  dick. 
Auf  Felsen  und  feuchter  Erde   zwischen  Moosen:    an   der  Grossen  Stroh- 
haube bei  Silberberg. 

630.  N.  agglutinans  Menegh.  Lager  häutig  ausgebreitet,  dünn, 
blattartig,  von  olivenbrauner  Farbe  oder  grün  gefleckt,  mit  sehr  dünner, 
farbloser  Aussenhaut;  Fäden  fast  grade,  Grenzzellen  wenig  dicker 
als  die  vegetativen. 

Veget.  Zellen  3,3—5  (U,  Grenzzellen  —7  /ti  dick. 
An  feuchten  Felswänden  in  den  Marmorbrüchen  von  Prieborn  bei  Strehlen. 
ff  Im  Wasser  lebende  Arten. 

631.  N.  verrucosum  Vauch.  Lager  gross,  bis  10  cm  im  Durchmesser, 
anfangs  solid,  später  innen  hohl,  unregelmässig  gestaltet,  zäh,  auf  Steinen 


235 

festsitzend,  von  dunkelbrauner  oder  braungrüner  Farbe,  mit 
dicker,  olivenbrauner  Aussenliaut;  Fäden  ohne  besondere  Hülle,  die 
innersten  nach  den  Enden  etwas  verdünnt,  mit  oblongen  Zellen,  die  äusseren 
dicht  gedrängt  mit  kugeligen  Zellen;  Grenzzellen  terminal  oder  intercalar, 
kugelig,  2-3mal  so  dick  als  die  veget. 

Veget.  Zellen  3-5  w,  Grenzzellen  5,8-10  ii  dick. 
In  einem  Bach  im  Eulengebirge  und  im  Mühlbach  im  Schlesierthal. 

632.  N.  inundatum  Kg,  Lager  ausgebreitet,  runzelig,  weich,  oliven- 
braun, mit  brauner  Aussenhaut,  frei  schwimmend;  Fäden  gleich- 
massig  dick  mit  ziemlich  weiten,  oft  undeutlichen  (auch  ganz  fehlenden)  braun- 
gelben Hüllen;  veget.  Zellen  kugelig,  lose  an  einander  hängend;  Grenzzellen 
2  mal  so  dick  als  die  veget. 

Veget.  Zellen  3,6—4  (i,  Grenzzellen  8  (i  dick. 
In  Lehmgruben  bei  Schottwitz  bei  Breslau. 

633.  N.  lacustre  Kg.  Lager  schleimig-gelatinös,  häutig,  blasig 
aufgetrieben,  lebhaft  spangrün,  im  Alter  olivenfarbig,  mit  weicher,  farb- 
loser Aussenhaut;  frei  schwimmend  oder  festsitzend;  veget.  Zellen  kugelig- 
zusammengedrückt, eng  an  einander  gedrängt;  Grenzzellen  terminal  oder  inter- 
calar, 2  mal  so  dick  als  die  veget. 

Veget.  Zellen  3,75—4  ^,  Grenzzellen  —8  (i  dick. 
In  Lachen  am  Margarethendamm  bei  Breslau. 


142.  Gatt.  Anabaena  Bory. 

Fäden  wie  hei  Nostoc,  einzeln  oder  schleimige  Massen 
von  unbestimmter  Form,  ohne  consistentere  Aussen- 
schic h  t  bildend;  Grenzzellen  intercalar  oder  terminal,  von  den 
kugeligen  Dauerzellen  durch  vegetative  getrennt. 

634.  A.  Plos  aquae  Kg.  (erw.)  Frei  schwimmend;  Fäden  einzeln 
oder  ein  dünnhäutiges  spangrünes  Lager  bildend,  gekrümmt  oder 
eingerollt;  vegetative  Zellen  kugelig  oder  etwas  zusammengedrückt;  Grenz- 
zellen intercalar,  elliptisch,  einzeln  oder  zu  mehreren  neben  einander;  Dauer- 
zellcn   einzeln,   kugelig,   goldgelb,   2 mal   so   dick   als   die   vegetativen. 

a.  genuina  nob.     Fäden   weniger  gekrümmt,    Grenzzellen   einzeln   oder 
zu  zwei. 

Veget.  Zellen  4,5—6,4  ^,  Dauerzellen  8—10  ^  dick, 
Grenzzellen  12,5 — 14  ju-  lang. 

b.  circinalis  (Rabh.)   Fäden  eingerollt,  Grenzzellen    einzeln  oder  zu  zwei 
bis  mehreren. 

Veget.  Zellen  7,5—10,5  (i,  Dauerzellen  12,5—14  .a  dick, 

Grenzzellen  9,8 — 12,5  (i  dick,  20,5  u  lang. 
In  stehendem  W^asser,    am  häufigsten   die  Form  b,   die   oft  in  Gesellschaft 
von  Clathrocystis  aeruginosa  Henfr.  auftritt.    Um  Breslau  im  botanischen  Garten, 
bei   Oswitz,    Ransern,    Poln.-Gandau    und   Wiltschau;    im   Kunitzer    See    bei 
Liegnitz  (a). 


236 

635.  A.  intricata  Kg.  Fäden  ein  schleimig-häutiges,  lappig  zer- 
theiltes  Lager  von  spangrüner  oder  bräunlicher  Farbe  bildend,  viel 
dünner,  als  bei  vor.,  sonst  wie  diese. 

Veget.  Zellen  2,8—5  fi,  Dauerzellen  7,5  (i  dick, 
Grenzzellen  4,3  —  6  fi  lang. 
Um  Breslau  in  einem  Graben  hinter  Pilsnitz. 

636.  A.  rufescens  nob.  (Nostoc  rufescens  Ag.)  Lager  unregel- 
mässig, häutig,  blasig  oder  zerrissen,  w^eich,  gelatinös,  von  grüner, 
bläulicher  oder  rother  Farbe,  oder  verschiedenfarbig,  frei  schw^im- 
mend;  Fäden  gekrümmt,  veget.  Zellen  kugelig  oder  oblong,  Grenzzellen 
terminal  oder  intercalar,  einzeln  oder  zu  zwei,  kugelig,  2— 3 mal  so  dick 
als  die  vegetativen;  Dauerzellen  unbekannt. 

Veget.  Zellen  3,75—4,7  ^,  Grenzzellen  — 8,5  ^t,  dick. 
Um  Breslau  in  Lachen  am  Margarethendamm  und  bei  Hundsfeld;  in  einem 
Wasserloch  an  der  Weistritz  im  Schlesierthal. 

143.  Gatt.  Aphanizomenon  Morien. 
Fäden  aus  cylindrischen  vegetativen  Zellen  bestehend, 
scheidenlos,  zu  kleinen,   frei  schwimmenden  Flöckchen 
vereinigt;    Grenzzellen    intercalar,    von   den    cylindrischen 
Dauerzellen  durch  vegetative  getrennt. 

G37.  A.  Plos  aquae  AI  Im  an.  ( Limnochlide  Flos  aquae  Kg.,  Sphaerozyga 
Flos  aquae  Rabh.)  Flöckchen  frei  schwimmend,  eine  blaugrüne  Wasserblüthe 
bildend;  Fäden  ziemlich  grade,  Grenzzellen  spärlich,  oblong,  Dauerzellen  lang 
cylindrisch. 

Veget.  Zellen  3,75 — 5,6  /a  dick,  1 — 2  mal  so  lang, 
Dauerzellen  5—5,75  ft  dick,  6 — 12 mal  so  lang. 
In  den  Teichen  bei   der  Brauerei   von  Gorkau   am  Zobtenberge  alljährlich 
in  grosser  Menge.' 

144.  Gatt.  Sphaerozyga  Ag. 
Fäden  scheidenlos,  einzeln  oder  zu  schleimigen  Massen  von  unbe- 
stimmter Form  vereinigt;    Grenz zellen  intercalar,    Dauer- 
zellen   zu  beiden  Seiten  je   einer  oder  zweier  Grenz- 
zellen. 

638.  S.  polysperma  Rabh.  Fäden  ein  schleimiges,  häutiges  Lager 
von  spangrüner  Farbe  bildend,  verbogen  und  dicht  verworren;  veget. 
Zellen  kugelig  oder  oblong,  Grenzzellen  kugelig,  1 — 2  mal  so  dick  als  die 
vegetativen,  blass  oder  fast  farblos;  Dauerzellen  cylindrisch,  bei  der  Reife 
bräunlich,  mit  dicker  Membran. 

Veget.  Zellen  2,5—6,6  ^i  dick, 

Dauerzellen  7  ft  dick,  2V2 — 4  mal,  seltener  —6  mal  so  lang. 
In    stehendem   Wasser:    um    Breslau   am    Margarethendamm    und    an    der 
Strasse  nach  Hundsfeld;    um  Tillowitz    in   Gräben   im   Schlosspark    und    am 
Ollschow-Teich. 


237 

639.  S.  RalfsüTliw.  Fäden  ziemlich  grade,  einander  parallel, 
veget.  Zellen  kugelig,  Grenzzellen  kaum  grösser  als  die  v  egetati  ven; 

sonst  wie  vor. 

Veget.  Zellen  8,75  ft  dick, 
Dauerzellen  —  8  ft  dick,  3 — 4  mal  so  lang. 
Um  Breslau,  in  einem  Graben  bei  Gellendorf. 

145.  Gatt.  Cylindrospermum  Kg*. 
Lager  wie  hei  Sphaerozi/a^  Fäden  scheideulos,  Grenzzellen 
terminal,     Dauerzellen    einzeln,    unmittelbar    neben 
denselben. 

640.  C.  flexuosum  Rabh.  Fäden  gekrümmt,  ein  dünnes,  gelatinöses 
Lager  von  blaugrüner  Farbe  bildend;  veget.  Zellen  kugelig  oder  cylindrisch 
zusammengedrückt;  Grenzzellen  kugelig,  inhaltsarm;  Dauerzellen  oblong- 
cylindrisch    mit  blaugrünem  Inlialt,  2 mal  so  dick  als  die  vegetativen. 

Veget.  Zellen  3,5—5,6  ^  dick, 
Dauerzellen  10  [i  dick,  IV2— 2mal  so  lang. 
Um  Breslau,  in  einem  Wiesengraben  bei  Kl.-Bruschewitz. 

641.  C.  comatnm  Wood.  {C.  Kirchnerianum  Cohn  in  Rabh.  Alg. 
No.  2317.)  Fäden  stark  gekrümmt  oder  eingerollt,  ein  dickes  gallertiges  Lager 
von  schwarzgrüner  oder  braungrüner  Farbe  bildend;  veget.  Zellen  cylindrisch, 
1  —  2mal  so  lang  als  dick;  Grenzzellen  kugelig  oder  oblong,  1 — 1  721^1^1  so  lang 
als  dick,  lY2"ial  so  dick  als  die  veget.  Zellen,  von  einem  dichten,  an  der 
Basis  eingefügten  Kranz  sehr  feiner  Haare  umgeben,  mit  gelb- 
lichem, durchsichtigem  Inhalt;  Dauerzellen  oblong-cylindrisch,  2  —  272111^^  so 
dick  als  die  veget. 

Veget,  Zellen  4—5  [i  dick, 
Grenzzellen  6 — 7  fi  dick,  6 — 10  ^  lang, 
Dauerzellen  9—14  ,«     -     23—29  [i      = 
In   moorigen  Wiesengräben   zwischen   Gabitz   und  Gräbschen    bei    Breslau, 
und  am  Nadimatz-Teich  bei  Proskau. 

642.  C.  macrospermum  Kg.  Fäden  ziemlich  grade  oder  gekrümmt, 
blass  spangrün;  veget.  Zellen  kugelig,  elliptisch  oder  etwas  zusammengedrückt; 
Grenzzellen  elliptisch,  1 1/2 — 2 mal  so  lang  als  breit,  farblos;  Dauerzellen 
elliptisch  bis  oblong-cylindrisch,  grün-  oder  gelbbraun,  2  mal  so  lang  als  dick, 
3  — 4  mal  so  dick  als  die  vegetativen  Zellen. 

Veget.  Zellen  3,5—4,6  (i  dick, 
Dauerzellen  — 14  |u-  dick,  26  —  33  (i  lang. 
In  Gräben  und  Teichen,  auch  auf  nasser  Erde:  Breslau,  auf  nassen  Beeten 
im  botanischen  Garten  und  in  einem  Wasserloch  bei  Schwoika;  Proskau,  auf 
Blumentöpfen    im   botanischen   Garten;    in    einem   Teich    an    der  Steinau    bei 
Tillowitz;  um  Strehlen  bei  Geppersdorf. 

643.  C.  limicola  Kg.  Fäden  leicht  gekrümmt,  blass  spangrün,  ein 
dünnhäutiges,  dunkelgrünes  Lager  bildend;  veget.  Zellen  kugelig  oder 
elliptisch;   Grenzzellen  elliptisch,   2 mal  so  lang  wie  dick,   2 mal  so  dick  als 


238 

die  veget.  Zellen,  inhaltsarm;  Dauerzellen  oblong,  1 1/3 mal  so  lang  als  dick, 
4mal  so  dick  als  die  veget,  Zellen,  von  heller  Farbe,  mit  dünner, 
gelblich  brauner  Membran. 

Veget.  Zellen  2,8—3,3  (i  dick,  Grenzzellen  6,2  ,«.  dick, 
Dauerzellen  12,5  fi  dick. 
An  nassen,  überschwemmten  Orten :  um  Strehlen  bei  Geppersdorf. 

644.  C.  malus  Kg.  Fäden  gekrümmt,  dicker  als  bei  vor.,  veget.  Zel- 
len elliptisch  oder  cylindrisch,  Dauerzellen  mit  blaugrüuem  Inhalt 
und  dicker  Membran;   sonst  wie  vor. 

Veget.  Zellen  3,75—4  ju  dick,  Grenzzellen  8  (i  dick, 
Dauerzellen   14,5  (i  dick,  Membran  derselben  — 2  fi  dick. 
Im  Wasser  und  auf  feuchter  Erde,  zwischen  Moosen:  bei  der  Dammmühle 
bei  Strehlen,  bei  Görlitz. 

645.  C.  leptocephalum  A.Br.  Fäden  gekrümmt,  verworren,  ein  blau- 
grünes Lager  bildend;  veget.  Zellen  cylindrisch,  1 — 2 mal  so  lang  als  dick; 
Grenzzellen  oblong-ey lindrisch,  2  —  3mal  so  lang  als  dick,  l'^m^l 
so  dick  als  die  veget.;  Dauerzellen  cylindrisch,  4m al  so  lang  als  dick, 
3mal  so  dick  als  die  veget.  Zellen,  mit  dicker,  doppelter,  granu- 
lirter  Membran. 

Veget.  Zellen  3,25 — 4,5  [i  dick,  Grenzzellen  4,25—6  (i  dick,  13  — 16  ^  lang, 
Dauerzellen  13 — 14  (i  dick,  40 — 44  ;u.  lang,  Membran  ders.  —3,5  (.l  dick. 
In  Teichen  und  Gräben:  um  Tillowitz  im  Turliske-  und  Sedwornig-Teich. 

146.  Gatt.  Aulosira  nov.  gen. 

Fäden  rosenkrauzfürmig,  in  deutliche  Scheiden  einge- 
schlossen, einzeln;  Grenzzellen  intercalar,  von  den 
cylindrischen  Dauerzellen  durch  vegetative  getrennt. 

646.  A.  laxa  nob.  (Anahaena  laxa  A  ßr.?).  Fäden  grade  oder  wenig 
gekrümmt,  einzeln  oder  parallel  neben  einander  liegend,  von  blaugrüner  Farbe; 
veget.  Zellen  kugelig  oder  zusammengedrückt,  Dauerzellen  kugelig,  inhaltsarm, 
gelblich,  wenig  oder  gar  nicht  dicker,  als  die  vegetativen;  Dauerzellen  lang 
cylindrisch;  Scheiden  farblos,  dünn,  eng. 

Veget.  Zellen  5 — 7  ^i,  Grenzzellen  5 — 8  (U.  dick, 
Dauerzellen  5 — 7  ^  dick,  4— 6  mal  so  lang. 
Vereinzelt   unter    andern   Algen    in    einem   Graben    zwischen    Zedlitz    und 
Pirscham  bei  Breslau. 

147.  Gatt.  Chrysostigma  nob. 

Fäden  einzeln,  aus  scheibenförmigen  vegetativen  Zellen 
bestehend,  in  deutliche  Scheiden  eingeschlossen;  Grenz- 
zellen intercalar;  Dauerzellen  unbekannt. 

647.  Ch.  cincinnatani  nob.  (Lynghya  cincinnata  Kg.  Scytonema  cinoin- 
natum  Thuret ').  Fäden  einzeln  oder  verworrene,  dunkelgrüne  oder  bräunliche 
Watten  bildend;  veget.  Zellen  kurz -cylindrisch,  an  den  Scheidewänden  etwas 


1)  Verf.  hat  sich  nicht  davon  überzeugen  kdunon,  dass  die  Pflanze  Verzweigungen  besitze. 


239 

eingeschnürt,  1/^—1/3  mal  so  lang  als  dick,  mit  blaugrünem  Inhalt;  Grenzzellen 
kurz-cyllndriseh,  ellipsoidisch  oder  kugelig,  einzeln,  zu  zwei  oder  mehreren, 
von  goldgelber  Farbe,  so  dick  wie  die  veget.  Zellen;  Scheiden  in  der  Jugend 
farblos  und  dünn,  später  gelb  oder  braun,  dicker  und  meist  deutlich  geschichtet. 
Veget.  Zellen  14  —  18  fi,  Scheiden  15,5—25  (i  dick. 
Vereinzelt  unter  Oedogonium  in  einem  Graben  am  Jeschkendorfer  See 
bei  Liegnitz. 

148.  Gatt.  Coleospermum  nov.  gen. 
Fäden  aus  cylindrischen  Zellen  bestehend,  in  eine  deutliche 
Scheide  eingeschlossen;  Grenzzellen  terminal;  Dauer- 
zellen an  unbestimmten  Stellen  des  Fadens. 

CAS.  C.  Goeppertianum  n.  sp.  Fäden  einzeln;  vegetative  Zellen  cylin- 
drisch,  am  unteren  Ende  des  Fadens  2  — 3  mal  so  lang  als  dick,  nach  oben 
allmählich  kürzer  werdend,  am  oberen  Ende  nur  1/3 — V2mal  so  lang  als  dick, 
mit  blaugrünem  körnigem  Inhalt.  Scheide  farblos,  in  der  Jugend  an  der 
Spitze  geschlossen,  später  offen  und  nach  oben  unmerklich  dicker  und  weiter 
werdend;  Grenzzelle  kugelig  oder  oval;  Dauerzellen  am  unteren  Fadenende, 
durch  eine  oder  wenige  vegetative  Zellen  von  der  Grenzzelle  getrennt  (selten 
unmittelbar  über  derselben),  einzeln  oder  zu  2,  cylindrisch,  mit  bräunlichem, 
durchsichtigem,  homogenem  Inhalt. 

Veget.  Zellen  5 — 6  f.i  dick,  Grenzzellen  6  fi  dick,  6—8,5  (i  lang, 
Daucrzellen  6 — 7,5  fi  dick,  13 — 17  ^  lang:  Scheiden  7 — 8,5  (i  dick. 
In  Lachen  auf  dem  Drehberg  im  Gesenke,  einzeln  unter  andern  Algen. 

149.  Gatt.  Hilsia  nob. 

(Cystocoleus  Thur.) 

Fäden  rosenkranzförmig,  mehrere  in  eine  Scheide  ein- 
geschlossen (wenigstens  in  den  dicksten  Scheiden);  Grenzzellen 
einzeln,  intercalar;  Dauerzellen  unbekannt. 

649.  H.  tenuissima  nob.  (Calothrix  tenuissima  ABr.,  Symphyosijjhon 
minor  Hilse,  Cystocoleus  minor  Thur.)  Lager  ausgebreitet,  zarte  unrein  grün- 
liche Ueberzüge  bildend;  Zellen  kugelig,  mit  hell  blaugrünem  Inhalte;  Grenz- 
zellen kugelig  oder  oblong,  nicht  dicker  als  die  vegetativen,  fast  farblos; 
Scheiden  eng,  dünn  und  farblos. 

Zellen  4,8—6,4  ^  dick. 
An  Wasserpflanzen  in  einer  alten  Lehmgrube  bei  Kawallen  bei  Breslau. 

5.  Gruppe:  Oscillarieae.  Einfache,  un verzweigte  Fäden,  mit 
oder  ohne  Scheide,  einzeln  oder  grössere  Lager  bildend,  ohne  Grenzzellen 
und  ohne  Dauerzellen,   nie   in   eine  Haar  spitze   auslau  fend. 

Vermehrung:  erstens  durch  Abgliederung  mehrzelliger  Keimfäden  (Hormo- 
go7iienJ,  welche  durch  Zerfallen  des  Fadens  in  einzelne  Stücke  oder  durch  Los- 
lösung von  Zellcomplexen  an  den  Fadenenden  entstehen,  und  die  zu  neuen 
Fäden  heranwachsen  (Oscillarla,  Lynghya,  tSyviplocaJ ;  zweitens  durch  einzellige 
Gonidien,    indem   entweder   die  vegetativen,   sich   abtrennenden  Endzellen  der 


240 

Fäden  als  solche  functioniren  (Chamaesiphon,  Leptothrixy,  oder  in  Folge  ver- 
änderter Zelltheilungen  sich  besondere  Verinehrungszellen  ausbilden  (Crenothrix) . 
Eine  Anzahl  der  hierher  gehörigen  Gattungen  zeigt  immer  oder  in  bestimm- 
ten Zuständen  eine  Drehung  um  die  Längsaxe  des  Fadens,  welcher  zugleich 
die  Oberfläche  eines  Kegels  beschreibt  und  kriechend  sich  vorwärts  bewegt 
(Oscillaria,  Beggiatoa,  Spirulina,  Spirochaete) . 

1.  Fäden  in  deutliche  Scheiden  eingeschlossen,  meist  ohne  Bewegung. 

150.  Gatt.  Crenothrix  Cohu. 
Fäden  deutlich  gegliedert,  farblos,  in  au  der  Spitze  ge- 
schlosseneu Scheiden.  Fortpflanzung  durch  zweierlei  Goni- 
dien,  von  denen  die  grösseren  (Macrogonidien)  durch  Zerfallen 
des  Fadeuendes  in  seine  einzelnen  Zellen  entstehen,  die  kleinereu 
(Microgonidien)  durch  Theiluugen  in  paralleler  und  senkrechter 
Richtung  zur  Fadenaxe  gebildet  werden.  Beide  Arten  vou  Goni- 
dien  häufen  sich  in  dem  keulig  anscliwellenden  Scheidenende  an, 
und  keimen,  nachdem  sie  dasselbe  durchbrochen  haben. 

650.  C.  polyspora  Cohn.  Fäden  nach  der  Spitze  hin  an  Breite  zuneh- 
mend, farblose  oder  in  Folge  der  Incrustation  mit  Eisen  rostgelbe  im  Wasser 
schwimmende  Flöckchen  bildend. 

Breite  der  Fäden  1,5—5  ii. 
Im  Brunnenwasser  bei  Breslau,  Proskau,  Cudowa. 

151.  Gatt.  Chamaesiphon  ABr.  et  Grün. 
Kurze,  festgewachsene,  lebhaft  blaugrün  gefärbte 
Fäden,  mit  dünnen,  aber  deutlichen,  farblosen  Scheiden. 
Vermehrung  durch  einzellige  Gonidien. 

651.  Ch.  incrustans  Grün.  Fäden  kurz,  an  der  Basis  stielartig  ver- 
schmälert, mit  undeutlichen  Scheidewänden  und  enger,  in  der  Jugend  geschlos- 
sener Scheide.  —  Heerdenweise  Fadenalgen  oder  andere  Wasserpflanzen 
incrustirend. 

Fäden  — M  ^  lang,  an  der  Basis  1 — 2,  an  der  Spitze  —4  ft  dick. 
Um  Breslau  in  Wasserlöchern  beim  Strauchwehr;  im  Neuhammerteich  bei 
Proskau;    in  Bächen  bei  Steinkunzendorf  und  an  der  Sonnenkoppe  im  Eulen- 
gebirge. 

152.  Gatt.  Lyngbya  Ag.  cm.  Thur. 
Fäden  nicht  festgewachsen,  einzeln  oder  häutige, 
oft  consistente  gestaltlose  Lager  bildend,  verschieden 
gefärbt;  Scheiden  deutlich;  jede  nur  einen  Faden  ent- 
haltend. —  Vermehrung  durch  Keimfäden,  welche  aus  den 
Scheiden  herauskriechen,  heranwachsen  und  sich  mit  neuen  Schei- 
den umgeben. 


I 


241 

*  Fäden  sehr  dünn,  mit  undeutlichen  Scheidewänden  {Hypheothrix  Kg.  z.  Th.). 

652.  L.  lateritia  nob.  (Hypheothrix  lateritia  Kg.  incl.  Leptothrix  rosea  Kg., 
Hypheothtix  variegata  Näg.).  Fäden  blass  bläulich,  ohne  deutlich  erkenn- 
bare Oliederung,  mit  farblosen  oder  röthlich  gefärbten,  dickeren  oder  dünnen 
Scheiden,  ein  derbhäutiges,  mehr  oder  weniger  ausgebreitetes  Lager  von 
bräunlicher,  ziegelr  o  ther,  oder  rosenrot  her  Farbe  bildend;  die 
unteren  Schichten  oft  entfärbt. 

a.  rosea  Rabh.     Lager  blassroth,  runzelig,  Scheiden  dünn. 

b.  variegata  (Näg.).     Lager  röthlich  oder  dunkelbraun,  eben,  gelatinös. 
Scheiden  von  verschiedener  Dicke. 

Fäden  1,2—2,3  ^i,  Scheiden  2,8—3,8  ^i  dick. 
An  nassen  Steinen  und  auf  feuchter  Erde  Ueberzüge  bildend:  um  Breslau 
bei    Schottvvitz    (a) ;    in   den   Mergelgruben   von    Skalitz   bei    Strehlen   (a) ;   an 
einer  Felswand  im  Melzergrund  im  Riesengebirge  (b). 

653.  L.  vulpina  (Kg.).  Fäden  blass  bräunlich,  mit  engen,  farb- 
losen Scheiden,  derbhäutige,  dicke,  runzelige  Lager  von  braun- 
rother  oder  schmutzig  olivenbrauner  Farbe  bildend. 

Fäden  (mit  Scheide)  2,4  —  2,8  yb  dick. 
Auf  Steinen  an  einem  Teiche  bei  Friedersdorf  Kr.  Strehlen;  Gr.-Krausche 
bei  Bunzlau. 

654.  L.  Hilseana  (Rabh.).  Fäden  grünlich,  dicker  als  bei  vor., 
ein  dünneres  lückiges  Lager  bildend;  sonst  wie  vor. 

Fäden  2,4—3  ,«,  Scheiden  3,7—4,5  pu  dick. 
In  alten  Steinbrüchen  am  Galgenberg  bei  Strehlen. 

655.  L.  sudetica  (Nave).  Lager  weit  ausgebreitet,  dick  häutig,  von 
röthlich  er,  bläulicher  oder  grüner  Farbe,  die  unteren  Schichten  ent- 
färbt; Fäden  hell  spangrün  mit  ziemlich  weiten,  farblosen  Scheiden. 

Fäden   1,2—1,9  ft,  Scheiden  2,5—3,7  ^  dick. 
Bildet   ausgebreitete  Lager   zwischen    Moosen    in   der  Mitteloppaqiielle    am 
Leiterberg  im  Gesenke:  die  sog.  ,,Oppahaut". 

656.  L.  ochracea  Thur.  (Tjeptothrix  ochracea  Kg.)  Fäden  einzeln 
oder  kleine  Flöckchen  von  ockergelber  P'arbe  bildend,  farblos; 
Scheiden  in  der  Jugend  farblos,  später  bräunlich,  brüchig. 

Fäden  (mit  Scheide)  2  fi  dick. 
In  eisenhaltigen  Quellen  und  Gräben :  um  Breslau  nicht  selten,  bei  Proskau ; 
wahrscheinlich  auch  sonst  häufig. 

**  Fäden  dicker,  meist  mit  deutlichen  Scheidewänden.     {Phnrmidium  Kg.  und  Lynghyn  Ag.) 

657.  L.  papyrina  nob.  (Oscillaria  papyrina  Bory,  Phormidium  popy- 
rinum  Kg.,  Ph.  papyraceum  Rabh.,  Fl.  Eur.  Alg.  II.  p.  125.)  Lager  leder- 
artig, häutig,  von  spangrüner  Farbe,  die  unteren  Schichten  bräunlich 
oder  verblichen,  meist  aus  leeren  Scheiden  bestehend;  Fäden  deutlich  gegliedert; 
Zellen  ^j.j, — 1  mal  so  lang  als  dick,  mit  spangrüiiem  Inhalt,  Endzelle  stumpf, 
grade;  Scheiden  dünn,  farblos. 

Fäden  5  -  6  ft,  Scheiden  7,5—9  ^  dick. 
Bildet   Ueberzüge   in   Bächen,    an  Wehren,     Mühlrinnen  u.  s.  w.:    an    der 
Margarethenmühle  bei  Breslau. 

Krypt.  Flora  II.  16 


242 

658.  L.  Kützingiana  nob.  (Phormidium  ohscurum  Kg.)  Lager  fest, 
von  dunkel  s  p  a  n  g  r  ü  n  e  r  oder  o  1  i  v  e  ii  g  r  ü  n  e  r  Farbe;  Fäden  viel 
dünner,  als  bei.  vor.,  Zellen  mit  satt  spangrünem  Inhalt;  sonst  wie  vor. 

Scheiden  3,6—4  fi  dick. 
Zwischen  Moosen  an  alten  Baumstämmen  und  auf  Strohdächern:  an  einer 
hohlen  Weide  bei  Niklasdorf  Kr.  Strehlen. 

659.  L.  membranacea  Thur.  {Phormidium  memhranaceum  Kg.)  Lager 
fest,  lederartig,  weit  ausgebreitet,  von  schwarzbrauner  oder  dunkel 
olivengrüner  Farbe;  Fäden  deutlich  gegliedert;  Zellen  1/3 — 1  mal  so  lang 
als  dick,  mit  blass  spangrünem  oder  hell  bräunlichem  Inhalte;  Endzelle  ver- 
dünnt, meist  an  der  Spitze  mit  feinen  Cilien  besetzt;  Scheiden  farblos,  dünn. 

a.  genuina  nob.     Fäden  ziemlich  gleich  dick. 

b.  inaequalis  Näg.     Fäden  von  sehr  ungleicher  Dicke. 

Fäden  2,3—8  fi,  Scheiden  4-9,5  |u-  dick. 
Auf  Steinen  und  Holz  in  schnell  fliessendem  Wasser:   um  Breslau  an  der 
Margarethenmühle,   im  Warmhause  des  botanischen  Gartens  u.  a.  O. ;    Stein- 
kunzendorf  im  Eulengebirge;  Gr.-Krausche  bei  Bunzlau. 

660.  L.  vulgaris  nob.  (Phormidium  vulgare  Kg.)  Lager  dünn,  häutig, 
im  feuchten  Zustande  schleimig,  von  dunkel-grünlicher,  bräunlicher, 
blauer  oder  röthlicher  Farbe;  Fäden  deutlich  gegliedert;  Zellen  '/s — 1  mal 
so  lang  als  dick,  Endzelle  verdünnt,  nackt  oder  mit  Cilien  besetzt:  Schei- 
den farblos,  dünn. 

a.  myochroa  Kg,     Lager  blauschwarz. 
h.  fusca  Kg.     Lager  dunkelbraun. 

c.  lutea  Kg.     Lager  gelbbraun. 

d.  publica  Kg,     Lager  blaugrün. 

Fäden  4,6 — 6,5  fi,  Scheiden  6 — 9  fi  dick. 
Häufig  an  schattigen  und  feuchten  Orten,  an  Steinen,  Mauern,  Dachtraufen 
u.  s.  w.,   meist  die  Form  a:   in  und  um  Breslau  nicht  selten;    am  Galgenberg 
bei  Strehlen,  und  wahrscheinlich  allgemein  verbreitet. 

661.  L.  Phormidium  Kg.  (Phormidium  amphibolum  Rabh.,  Symjyloca 
Phormidium  Thur.)  Fäden  ein  dickes  verworrenes  Lager  von  schmutzig 
spangrüner  Farbe  bildend,  undeutlich  gegliedert;  Zellen  V3  — '/2'iia' 
so  lang  als  dick,  mit  bleich  spangrünem  oder  bräunlichem  Inhalt;  Scheiden 
farblos,  dicker  als  bei  den  vor.,  undeutlich  geschichtet. 

Fäden  (mit  Scheide)  7—9,5  (i  dick. 
In  einem  Wiesengraben  bei  der  Colonie  Eichwald  bei  Strahlen. 

662.  L.  solitaris  nob.  (Phormidium  solitare  Rabh,)  Fäden  einzeln 
oder  zukleinen  dünnen  häutigen  Lagern  von  dunkel  spangrüner 
Farbe  vereinigt,  deutlich  gegliedert ;  Zellen  Y5  —  Vsmal  so  lang  als 
dick,  mit  hell  spangrünem  Inhalt;  Endzelle  abgerundet;  Scheiden  dünn, 
farblos, 

Fäden  5  —  10  ^,  Scheiden  6,6—13  (i  dick. 
In  der  Tschocke  bei  Liegnitz,  einzeln  unter  andern  Algen. 

663.  L.  curvata  Rabh.  Fäden  zu  Polstern  von  grünliche  r  oder 
bräunlicher  P'arbe  vereinigt,  die  anfangs  an  Moosen  festsitzen,  später  frei 
sjchwimmen ;  Fäden  deutlich  gegliedert ;  Z  e  II  c  n  u  n  m  e  r  k  1  i  c  h  e  i  n  g  c  s  c  li  n  ü  r  r, 


243 

Ve  —^Is^-d]  so  lang  als  dick,    mit  dunkel    spangninem    oder   bräunlichem 
Inhalt;  Scheiden  ziemlich  dünn,  farblos. 

Fäden  8 — 14  ^,  Scheiden  — IS  u  dick. 
In  Lachen  der  Lehmgruben  von  K rietern  bei  Breslau. 

664.  L.  obscura  Kg.  Fäden  frei  schwimmend,  häufig  ein 
dünnes,  seh  warzblaues  Lager  bildend;  Zellen  et  was  ei  nge  schnürt, 
"g  —  Vsmal  so  lang  als  dick,  mit  spangrünem  oder  bräunlichem  Inhalt; 
vScheiden  in  der  Jugend  farblos,  dünn  und  homogen,  später  dicker,  gelb- 
braun und  geschichtet. 

Dürfte    sich    von    den    im    salzigen  Wasser    vorkommenden    Arten  L.  aeru- 
ginosa Ag.,  L.  2icinnosa  Kg.,  L.  nalina  Kg.  nicht  wesentlich  unterscheiden. 
Fäden  12—18  jia,  Scheiden  — 30  jtt  dick. 
In  Gi-äben  und  Teichen:  um  Breslau  bei  Kawallen  und  Domatschine. 

153.  Gatt.  Symploca  Kg. 
Fäden   in   Scheiden    eingeschlossen,    wie   bei  Lynghya,    aber 
mehrere  in  kleine  aufrecht  stehende  Flöckchen  verei- 
nigt, die  häufig  Rasen  bilden. 

665.  S.  melanocephala  Kg.   Lager  rasig,  weit  ausgebreitet,  schwarz 
braun,   aus  dünnen,    graden,   2—4  mm  hohen  Bündeln  zusammengesetzt; 
Fäden  grade  oder  gekrümmt,  an  der  Spitze  oft  nackt;  Zellen  ungefähr  so  lang 
wie  breit,   mit  spangrünem    oder  bräunlichem  Inhalt;    Scheiden  farblos,    glatt, 
eng  anliegend  oder  ziemlich  weit. 

Fäden  4,5 — 6  |tt,  Scheiden  6,8 — 9  ft  dick. 
Auf  feuchten  Wegen  und  Wiesen,  zwischen  (iras  :  um  Strehlen  am  Rummels- 
berge u.  a.  O.;  bei  den  Elf-Linden  im  Schlesierthal. 

S.  minuta  Rabh.  Lager  dunkelgrün,  aus  2  mm  hohen,  an  der 
Spitze  meist  aufgelösten  Bündeln  bestehend;  Zellen  blass  spangrün  oder 
gelblich,  an  den  Fadenenden  oft  rosenroth ;  Scheiden  dicker,  an  den  Enden 
oft  leer;  sonst  wie  vor. 

Fäden  5-9  |it,  Scheiden  11  ^  dick. 
Auf  sandiger,  nackter  oder  kurz  begraster  Erde,  an  Wegen  u.  ä. 

666.  S.  Plotowiana  Kg.  Lager  satt  spangrün;  Zellen  '^"^^^  ^^ 
lang  als  dick.  Scheiden  ziemlich  dick,  farblos,  glatt;  sonst  wie  vor. 

Fäden  4,5—6  [i,  Scheiden  6,8—9  fx  dick. 
Auf  feuchter  Erde  an  Waldwegen :  bei  Hirschberg. 

667.  S.  Friesii  Rabh.  Lager  satt  spangrün  oder  schwärzlich, 
aus  10—  15  mm  langen  Bündeln  zusammengesetzt,  die  am  Ende  zugespitzt 
oder  zerschlitzt  sind;  Zellen  ungefähr  so  lang  wie  breit,  mit  blass  spangrünem 
Inhalt;  Scheiden  ziemlich  weit,  farblos. 

P'äden  3,75-6,6  |ti.  Scheiden  10  —  15,5  n,  dick. 
Auf  feuchter  Erde,  zwischen  Gras  und  Moosen:  um  Breslau  bei  Schottwitz, 
Domatschine,  Gr.-  und  Kl.-ßruschewitz. 

154.  Gatt.  Microcoleus  Desm.  em.  Thur. 
Fäden  wie  bei  Lynghya,    aber    mehrere  oder    viele    zu 
einem  Bündel  vereinigt  und  in  eine  gemeinsame  Scheide 

IG* 


244 

eingeschlossen,  die  am  Ende  offen  oder  geschlossen  ist,  häufig 
auch  sich  in  dünnere  Aeste  spaltet.  Bündel  einzeln  oder 
zu  gestaltlosen  häutigen  Lagern  vereinigt. 

668.  M.  anguiformis  Harv,  (Chthonohlastus  ang.  Kg.,  incl.  Ch.  laciistris 
Rabh.)  Lager  dünu,  häutig,  von  blaugrüner  Farbe;  Fäden  zu  vielen  in  einem 
Bündel;  Zellen  1— 2mal  so  lang  als  dick,  Endzelle  verdünnt;  gemeinsame 
Scheide  eng,  dünn,  farblos,  nicht  geschichtet,  an  den  Enden  offen. 

Fäden  3,75—4,1  ft,  Bündel  30—40  ^  dick. 
An  Ufern  auf  Schlamm,  an  süssem  und  salzigem  Wasser:  bei  Hoyersvi^erda. 

669.  M.  terrestris  Desm.  (Chthonohlastus  repens  Kg.,  Ch.Vaucheri  Kg.) 
Lager  ausgebreitet,  grün,  bräunlich  oder  schwärzlich;  Fäden  zu  wenigen 
bis  vielen  in  einem  Bündel;  Zellen  ungefähr  so  lang  als  dick,  End- 
zelle stumpf;  gemeinsame  Scheide  ziemlich  weit,  f a  r  b  1  o  s ,  nicht 
geschichtet. 

a.  repens  (Kg.)     Fäden  5,5—6  ft  dick,  Scheiden  an  den  Enden  offen. 

b.  Vau  eher  i  (Kg.)     Fäden  4  — 5  ft  dick,  Scheiden  an  den  Enden  sich  in 
Aeste  spaltend. 

Auf  nackter,  feuchter  Erde :  Breslau,  auf  Beeten  im  botanischen  Garten, 
an  der  Oder  bei  der  Passbrücke,  Karlowitz,  Simsdorf,  Krietern  u.  a.  0.  (b); 
um  Dretschen  in  der  Ob.-Lausitz  (a). 

670.  M.  gracilis  Hass.  (Chthonohlastus  salinus  Kg.,  Microcoleus  chthono- 
plastes  Thur.  z.  Th.)  Lager  häutig,  weit  ausgebreitet,  grün,  blaugrün  oder 
schwarzgrün;  Fäden  zu  vielen  in  einem  Bündel;  Zellen  1 — 3 mal  so  lang 
als  dick,  Endzelle  konisch;  gemeinsame  Scheide  sehr  dick,  geschich- 
tet, meist  farblos,  seltener  im  Alter  bräunlich,  oft  an  den  Enden  gespalten. 

a.  salinus  (Kg.).     Lager  dünn,  schwarzgrün. 

b.  Lynghyei  Rabh.     Lager  schön  spangrün,  dick,  oft  geschichtet. 

c.  aerugineus  Rabh.     Lager  dünn,  blaugrün,   die  alten  leeren  Scheiden 
häufig  bräunlich  gefärbt. 

Fäden  2,8—3,25  [i,  Scheiden  — 140  ju-  dick. 
Meist  auf  salzhaltigem  Boden,    nur   die  Form  c   im  Gebiete:    auf  feuchter 
Erde  hinter  Schottwitz  bei  Breslau. 

67L  M.  variecolor  nob.  (Schizothrix  aurantiaca  Kg.,  h.  variecolor  Ralih.) 
Lager  dünn,  häutig,  ausgebreitet,  von  bräunlicher  Farbe;  Fäden  einzeln 
oder  zu  wenigen  in  einer  Scheide;  Zellen  ungefähr  so  lang  wie  dick, 
mit  hell  spangrünem  Inhalt;  Scheiden  sehr  dick,  geschichtet,  gold- 
gelb, rosenroth  oder  braun. 

B'äden  5—6  ^,  Scheiden  — 50  ,u  dick. 
Um  Breslau  bei  Margareth,  auf  feuchter  Erde ;  am  Galgenberg  bei  Strehlen. 
672.  M.  hyalinus  nob.  (Hchhothrix  hyalina  Kg.)  Lager  blaugrün, 
dünn,  krustenartig,  oft  weit  ausgebreitet,  häufig  auch  einzelne  Bündel  unter 
andern  Algen;  Fäden  sehr  dünn,  wenige  in  einem  Bündel;  Zellen 
ungefähr  so  lang  wie  dick,  an  den  Scheidewänden  eingeschnürt,  mit  hell  bläu- 
lichem Inhalt;  gemeinsame  Scheiden  weit,  ungeschichtet,  farblos, 
an  den  Enden  getheilt. 

E'äden  1,1  — 1,5  ^,  Scheiden   —7,5  ^i  dick. 
An  feuchten  Felsen  am  Wölfclsfall  und  in  Wcckelsdorf. 


245 

673.  M.  fuscescens  nob.  fSchkothrix  fuscescens  Kg.)  Lager  braun 
oder  olivengrün,  ausgebreitet;  Fäden  dicker  als  bei  vor.,  undeutlich 
gegliedert.  Scheiden  weit,  geschichtet,  farblos  oder  bräunlich;  sonst  wie  vor. 

Fäden  2,25—2,5  jit,  Scheiden  —16  ft  dick. 
An  feuchten  Felsen  in  Weckelsdorf. 

155.  Gatt.  Inactis  Kg.  em.  Thur. 
Fäden  wie  bei  vor.  Gattung,  mehrere  in  einer  gemein- 
samen Scheide  (wenigstens  in  den  dicksten  Scheiden),   aber 
aufrecht  und   zu  Büscheln  oder  kleinen  Rasen  verei- 
nigt, ähnlich  wie  bei  Bymploca. 

674.  I.  homoeotricha  nob.  (Hydrocoleum  homoeotrichum  Kg.)  Lager 
rasig,  festgewachsen,  mehr  oder  weniger  ausgebreitet,  2— 4,5  mm  hoch,  schwarz- 
braun ;  Fäden  einzeln  oder  zu  2  —  3  in  einer  Scheide,  alle  gleich 
dick;  Zellen  so  lang  als  dick,  mit  hell  spangrimem  Inhalt;  Scheiden  ziemhch 
eng,  farblos,  ungeschichtet,  quer  gestreift,  an  den  Enden  oft  leer. 

Fäden  6,4-7  (i,  Scheiden  9,8—11,5  dick. 
Auf  Steinen  in  schnell  fliessendem  Wasser :  im  Kochel  bei  Hirschberg. 

675.  L  heterotricha  nob.  (Hydrocoleum  heterotrichum  Kg.)  Lager 
büschelig,  festgewachsen,  blauschwarz;  Fäden  zu  2  —  vielen  in  einer 
Scheide,  von  zweie  rleiForm;  die  Zellen  der  dünneren  so  lang  wie  dick, 
mit  blass  spangrünem  oder  gelblichblauem  Inhalt;  die  der  dickeren  '/s— Imal 
so  lang  als  dick,  mit  olivenfarbenem  Inhalt;  Scheiden  weit,  farblos,  oft  geschichtet. 

Dünnere  Fäden  4,5 — 6  (i  dick. 
Dickere  =      15 — 19  ^      * 

Scheiden  25—56  (i      -- 

In  Bächen  an  Moosen  festsitzend:  im  Bober. 

2.  Fäden   nackt,    oder  wenigstens   ohne  deutliche  Scheiden,    meist  mit  lebhafter 
kriechender  Bewegung. 
a.  Fäden  nicht  korkzieherförmig  gedreht. 

156.  Gatt.  Oscillaria  Bosc. 
Fäden  grade  oder  gebogen,  nackt  oder  mit  sehr  zarter,  kaum 
wahrnehmbarer  Scheide ;  Zellinhalt  (meist  blaugrün)  gefärbt. 
Alle  zeigen  eine  mehr  oder  minder  lebhafte  Bewegung, 
vermöge  deren  sie,  im  Wasser  befindlich,  aus  ihrem  Lager  heraus- 
kriechen und  einen  Kranz  feiner  Strahlen  um  dasselbe  bilden. 

*  Fäden  sehr  dünn,  Zellwände  nicht  oder  nicht  deutlich  sichtbar. 

676.  0.  subtilissima  Kg,  Fäden  meist  einzeln,  seltener  gelblich- 
grüne Lager  bildend,  oft  kreisförmig  zusammengerollt;  Zellinhalt  bleich 
g  e  1  b  g  r  ü  n. 

Fäden  1 — 1,5  ju-  dick. 
Unter  andern  Oscillarien  bei  Hirschberg. 

677.  0.  tenerrima  Kg.  Fäden  dicker  als  bei  vor.,  meist  einzeln, 
grade,  an  den  Enden  verdünnt  und  etwas  gebogen;  Zellinhalt  blass  span- 
grünoderolivenfarben. 

Fäden  1,8-2,5  ^i  dick. 


246 

Nicht  selten  in  stehendem,  schmutzigem  Wasser:  um  Breslau  bei  Gabitz, 
Kleinburg,  Hartlieb,  Zedlitz  und  Pilsnitz;  um  Proskau  bei  Jaschkovvitz,  Alt- 
hammer u.  a.  O.;  Hussinetz  bei  Strehlen;  Gr.  Krausclie  bei  Bunzlau. 

678.  0.  gracillima  Kg.  Fädengrade,  gekrümmt  oder  zusammengerollt, 
einzeln  oder  ein  spangrünes,  dünnhäutiges  Lager  bildend,  an  den  Enden 
wenig  verdünnt,  stumpf,  gekrümmt;  Zell  in  halt  blass    sp  an  grün. 

Fiiden  2,7-3,2  fi  dick. 
In  stehendem,   unreinem  Wasser,    an  Wänden    in   Warmhäusern:    Breslau, 
im  Stadtgraben,  auf  der  Viehweide,  bei  Karlowitz  und   Pilsnitz 

679.  0.  chlorina  Kg.  (incl.  Phormidiu.m  amoenum  Kg.)  Fäden  am 
Ende  grade  oder  wenig  gekrümmt;  Zellinhalt  hell  gelb  grün;  sonst 
wie  vor.  Fäden  3  —3,6  ^i  dick. 

Wie  vor.,  um  Breslau  beiGabitz,  K  rietern  undPoln.-Gandau;  beiLangenbielau. 
**  Länge  der  einzelnen  Zellen  grösser  als  die  Dicke  des  Fadens. 

680.  0.  leptotricha  Kg.  Fäden  einzeln  oder  ein  dunkel  spangrünes 
Lager  bildend,  Ende  lang  zugespitzt,  bis  auf  '/4  der  Zelldicke  schnabelförmig 
verdünnt,  gebogen;  Zellen  1 '/.2 — 'i^j-irnoX  so  lang  als  dick,  mit  spangrünem 
Inhalt.  Fäden  3  ^  dick. 

In  Gräben  und  Pfützen  häufiij,  an  todten  Pflanzenüberresten:  Breslau,  in 
Aquarien,  am  Lehmdamm,  Margarethendamm,  bei  K rietern,  Zedlitz,  Karlowitz^ 
Schottwitz,  Ransern  u.  s.  w. ;  bei  Proskau;  Tillowitz  Kr.  P^alkenberg. 

***  Zellen  ungefähr  so  lang  wie  dick. 

681.  0.  antliaria  Jürgens.  Lager  häutig,  schleimig,  oft  weit  aus- 
gebreitet, von  schwarzblauer  Farbe:  Fäden  grade  oder  gebogen;  Zellen  an  den 
Scheidewänden  nicht  eingeschnürt,  mit  hell  blaugrünem  Inhalt,  Endzelle 
stumpf  abgerundet. 

a.  genuina  nob.     Fäden  mit  gebogenem  Ende. 

b.  repens  (Ag.).     Fäden    grade    oder  etwas    gebogen,    ein    schwärzlich- 
violettes Lager  bildend ;    Endzelle    oft  an  der  Spitze  mit  Cilien  besetzt. 

Fäden  4,5  —5,8  (i  dick. 
In  Gräben  und  Pfützen,  an  feuchten  Mauern  u.  s.  w,,  häufig:    Breslau,  am 
Lehmdamm,    auf  der  Viehweide,    am  Margarethendamm,    bei  Gabitz   und  Kl.- 
Kletschkau;  Galgenberg  bei  Strehlen;  um  Proskau;   Tannenberg  Kr.  Reichen- 
l)ach;  Schlesierthal;   Gr.-Krausche  bei  Bunzlau. 

682.  0.  rupestris  Ag.  (rhorviidmm  rupestre  Kg.)  Lager  fest,  häutig, 
schleimig,  geschichtet,  spangrnn  oder  schwarzblau,  die  unteren  Schichten 
entfärbt;  Fäden  grade,  Zellen  nach  dem  Faden  ende  hin  deutlich  ein- 
geschnürt, mit  blaugrünem  Inhalt,  Endzelle  abgerundet,  heller  oder  rosenroth 
gefärbt,  mitunter  Cilien  tragend. 

Fäden  6,9-7,75  (i  dick. 
An  nassen  Felsen  und  in  schnell   fliessenden  Bächen:    in    einer  Wasserlei- 
tungsrinne auf  dem  Galgenberg  bei  Strehlen. 
****  Zellen  %  —  •  '"^1  so  lang  als  dick. 

0.  violacea  Wallr.   Lager  häutig,  grau- violett,  langstrahlig;  Fäden 
grade,  an  den  Enden  in  eine  dünne  Spitze  ausgezogen;  Zellen  an  den  Scheide- 
wänden nicht  eingeschnürt,  mit  blass  bläulichem  Inhalt. 
Fäden  4,1—4,7  (i  dick. 
An  feuchten  Glasscheiben. 


247 

683.  0.  subfusca  Vau  eh.  (incl.  Fhormidinm  suhfuscum  Kg).  Lager 
fest,  oliven  färben  oder  schwärzlich,  kurz  strahlig;  Fäden  grade, 
an  den  Enden  gekrümmt  und  etwas  verdünnt;  Zellen  nicht  eingeschnürt,  mit 
bleich  blaugrünem  Inhalt,  Endzelle  oft  mit  Cilien  besetzt. 

a.  genuin a  nob.     Lager  dünn. 
h.  phormidioides  nob.     Lager  dick,  faserig. 
Fäden  4,8—6,6  ju-  dick. 
Am  Wehr  der  Margarethenmühle  bei  Breslau,  auf  Holz. 

684.  0.  tenuis  Ag.  (erw.).  Lager  dünnhäutig,  grün,  stahlblau 
oder  olivenfarben;  Fäden  grade,  mitunter  am  Ende  gekrümmt;  Zellen 
nicht  eingeschnürt,  mit  hellblauem  oder  spangrünem  Inhalt,  Endzelle  etwas 
verdünnt  und  abgerundet, 

a.  T iridis   Kg.     Lager    lebhaft   blaugrun,    langstrahlig;    Zellen  mit  sehr 
deutlichen  Scheidewänden;  Fäden  5  ,a  dick. 

b.  aerugineo-caerulea   (Kg.).     Lager  schleimig,   grünlich-blau;    Fäden 
4 — 5  [i  dick 

c.  sordida  Kg.     Lager  schmutzig  olivengrün  oder  bläulieh,  langstrahlig; 
Fäden  5,9—8,6  fi  dick. 

d.  limosa  (Ag.).    Lager  dunkelgrün,  dünn,  schleimig,  langstrahlig;  Fäden 
am  Ende  nicht  verdünnt,  abgestutzt,  8-10  ft  dick. 

In  stehendem  Wasser  von  Gräben  und  Pfützen,  häufig:  Breslau,  im  bota- 
nischen Garten,  im  Waschteich,  bei  Gabitz,  Kleinburg,  Ransern,  Schwoitsch? 
Bruschewitz,  Kanth  u.  a.  O.;  um  Strehlen  an  mehreren  Orten;  um  Proskau 
am  Nadimatz-Teich,  bei  Ellguth  u.  s.  w. ;  um  Oppeln;  Tillowitz, 

68ft.  0.  nigra  Vauch.  Lager  fest,  häutig,  stahlblau  oder 
dunkel  olivenbraun;  stark  glänzend;  Fäden  grade  oder  leicht  gekrümmt, 
am  Ende  abgestutzt  oder  verdünnt  und  dann  mit  Cilien  besetzt;  Zellen  1/3 — 1  ii^a-l 
so  lang  als  dick,   nicht  eingeschnürt,   mit  blass  olivenfarbenem  Inhalt. 

Fäden  10  yb  dick. 
In  stehendem  und   langsam   fliessendem  Wasser:    Breslau,   im   botanischen 
Garten;  am  Galgenberg  bei  Strehlen;  Teich  im  Schlosspark  von  Tillowitz. 

686.  0.  natans  K g.  Lager  lebhaft  spangrün,  langstrahlig;  Fäden 
leicht  gebogen,  am  Ende  etwas  verdünnt;  Zellen  an  den  Scheidewänden 
etwas  eingeschnürt,  mit  blass  spangrünem  Inhalt,  Endzelle  grade,  stumpf 
konisch. 

Fäden  6,6—8,2  ii  dick. 
In  Gräben  und   Teichen:   um  Breslau   in   der  Strachate,  bei   Ransern   und 
Gr. -Bruschewitz. 

687.  0.  angnina  Bory  (incl.  O.  suhsaha  Ag.).  Lager  dünn,  häutig, 
grün  oder  schwarzblau;  Fäden  dicker  als  bei  vor.,  grade  oder  gebogen; 
Zellen  an  den  Scheidewänden  leicht  eingeschnürt,  mit  hell  span- 
grünem Inhalt;  Endzelle  abgerundet  oder  abgestutzt. 

a.  genuina  nob.     Lager  schwarzblau,  Fäden  9 — 14,  seltener  — 16  fi  dick. 

b.  dulcis  Kg.     Lager  grün,  Fäden  9 — 11  ^  dick. 

Wie  vor.:  um  Breslau  bei  Krietern  und  Gr.-Bruschewitz. 


248 

*****  Zellen  Vö— V2Hial  so  lang  als  dick. 

f  Zellen  an  den  Scheidewänden  leicht  eingeschnürt. 

688.  0.  chalybea  Martens.  Lager  schwärzlich  stahlblau,  laiigstrablig, 
stark  glänzend;  Fäden  leicht  gekrümmt,  am  Ende  wenig  verdünnt;  Zellen 
V4— i/gmal  so  lang  als  dick,  mit  sehr  hell  blaugrünem  Inhalt,  Endzelle  abge- 
rundet oder  geschnäbelt.  —  Der  vor.  Art  sehr  ähnlich. 

Fäden  8 — 13  ^  dick. 
In  einem  Graben  bei  Dobergast  bei  Strehlen,   und  in   einem  Teich   an   der 
Steinau  bei  Tillowitz. 

f+  Zellen  an  den  Scheidewänden  nicht  eingeschnürt. 

689.  0.  brevis  Kg.  Lager  sehr  dünn,  spangrün,  langstrahlig;  E'äden 
am  Ende  auf  die  Hälfte  verdünnt  und  leicht  gekrümmt;  Zellen  Va^Va 
mal  so  lang  als  dick,  mit  lebhaft  spangrünem  Inhalt. 

Fäden  4,5 — 5  ^  dick. 
In  schlammigem  Wasser:  um  Breslau  bei  Pilsnitz;  um  Proskau  bei  Ellguth. 

690.  0.  Frölichii  Kg.  Lager  dunkel  stahlblau,  grün  oder  bläulich- 
olivenfarben,  langstrahlig;  B'äden  grade,  am  Ende  nicht  verdünnt;  Zellen 
V4 — ^l^'^sd  so  lang  als  dick,  mit  blaugrünem  oder  bräunlichem  Inhalt,  End- 
zelle breit  abgerundet. 

&.  genuina    nob.      Lager    schwarzblau,    Fäden    15  — 18    (i    dick.    Enden 
meist  grade. 

b.  viridis.  7je\\cr.     Lager  grün,  Fäden  15  ft  dick,  Ende  gekrümmt. 

c.  dubia  Rabh.     Lager  lebhaft  spangrün,  Fäden  13  /u,  dick,  Enden  grade. 

d.  ornata  Rabh.     Lager  satt  blaugrün,  Fäden  10  (ti  dick. 

e.fusca  n.  var.     Lager  schwarzbraun,  Zellinhalt  braun  oder  olivengrün; 

sonst  wie  a. 
In  Teichen  und  Gräben  nicht  selten,  auf  der  Oberfläche  schwimmend:  um 
Breslau  im  Waschteiche  (b),  vor  dem  Ohlauer  Thor  (b),  bei  Gabitz  (e),  Rlein- 
burg,  Poln.-Gandau  (a),  im  Stadtgraben  (b),  im  botanischen  Garten  (c),  bei 
der  Strachate  (a);  um  Proskau  (a);  um  Strehlen  am  Galgenberg  und  bei 
Niklasdorf  (dj;  Gr.-Krausche  bei  Bunzlau  (b). 

691.  0.  maior  Vaueh.  Lager  blaugrnn  oder  dunkel  stahlblau;  Fäden 
dicker  ■  als  bei  vor.,  grade,  am  Ende  ein  wenig  verdünnt;  Zellen 
V4 — Vs^^ä-l  so  lang  als  dick,  mit  stahlblauem  Inhalt,  Endzelle  abgerundet. 

Fäden  19—22  /a  dick. 
Um    Breslau   im    Waschteich;    um  Tillowitz    im   Sedwornig-Teich    und    in 
einem  Teich  an  der  Steinau;  bei  Görlitz. 

692.  0.  princeps  Vauch.  Lager  blaugrün  oder  schwarzgrün,  lang- 
strahlig, glänzend;  Fäden  grade  mit  verdünntem  Ende;  Zellen  Va — 74'"*^ 
so  lang  als  dick,  mit  stahlblauem  Inhalt,  Endzelle  abgerundet  oder  abgestutzt. 

a.  genuina  nob.     Fäden  30—45  |tt  dick, 

b.  maxima  Rabh.     Dicker,  Fäden  — 55  /it  dick. 

Um  Breslau  bei  Gabitz  (a),  im  botanischen  Garten  und  bei  Ransern  (b); 
in  einem  Teich  bei  Tillowitz  (a);  Lauterbach  und  Langenbielau  Kr.  Reichen- 
bach (b);  Queckbrunnenteich  bei  Bunzlau  (a). 


u 


249 

157.  Gatt.  Beggiatoa  Tic  vis. 
Fäden   wie   bei   Oscillaria,    mit  lebhafter   Bewegung;    Zell- 
inhalt  farblos,  mit  einzelnen  stark  liclitbrechenden  Körnchen 
von  regulinischem  Schwefel. 

69o.  B.  alba  Trevis.  Fäden  einzeln  oder  ein  schleimiges,  schmutzig- 
oder  kreideweisses,  häutiges  Lager  bildend,  ohne  erkennbare  Querwände- 
Fäden  3,3—3,8  \i  dick. 
In  schmutzigem,  viel  organische  Substanzen  enthaltendem  Wasser,  nicht 
selten:  um  Breslau  im  botanischen  Garten,  bei  Gabitz,  Gräbschen,  Krietern 
u.  a.  0.;  um  Proskau  am  Rudnitz-Teich  und  bei  Jaschkowitz;  Hammerteich 
bei  Tillowitz;  Bunzlau. 

694.  B.  leptomitiformis  Trevis.  Wie  vor.,  nur  dünner,  mit  undeut- 
lichen Querv^^änden.  Fäden  1,8 — 2,5  ;«-  dick. 

Wie  vor, :  Breslau,  im  botanischen  Garten ;  in  den  schwefelhaltigen  Quellen 
in  Landeck. 

695.  B.  arachnoidea  Rabh.  Fäden  mit  deutlichen  Querwänden, 
Ende  leicht  gekrümmt,  abgerundet;  Zellen  V2 — 1  ^^  so  lang  als  dick. 

Fäden  5—6,6  \x.  dick. 
Unter  Oscillarien:  um  Breslau  im  Stadtgraben  und  bei  Krietern. 

158.  Gatt.  Leptothrix  Kg. 
Fäden  wie  bei  Oscillaria j  meist  sehr  dünn,   immer  bewe- 
gungslos. 

*  Fäden  festgewachsen. 

696.  L.  parasitica  Kg.  Fäden  sehr  fein,  haarähnliche  Ueberzüge 
an  grösseren  Algen  bildend,  mit  undeutlichen  Querwänden  und 
farblosem  Zellinhalt. 

Fäden  1,1  |u-  dick,  meist  100—140  /t  laug. 
Auf  Fadenalgen  festsitzend:  um  Breslau  bei  Kleinburg,  Krietern,   Dyhern- 
furth;  Proskau.     Wahrscheinlich  häufig. 

697.  L.  rigidula  Kg.  Fäden  etwas  dicker,  mit  deutlicheren  Quer- 
wänden; Zellen  ungefähr  so  lang  wie  dick,  mit  sehr  hell  span grünem 
Inhalt;  sonst  wie  vor.  Fäden  1,5 — 1,9  ^  dick. 

An  GfiladopJiora  fracta  bei  Nimkau;  wahrscheinlich  weiter  verbreitet. 

698.  L.  fontana  Kg.  P'äden  rasige  fluth ende  Lager  von  dunkel- 
olivengrüner  Farbe  bildend;  Zellen  so  lang  oder  etwas  kürzer  als  dick, 
mit  blaugrünem  Inhalt. 

Fäden  2,5  -3,25  ^  dick. 
Um  Bunzlau  bei  Gnadenberg  und  Gr.-Krausche;  an  untergetauchten  Gegen- 
ständen festsitzend. 

**  Fäden  nicht  festgewachsen,  meist  häutige  Lager  bildend. 

699.  L.  olivacea  Kg.  (Hypheothrix  ol.  Rabh.).  Lager  dünn,  häutig, 
von  olivenbräunlicher  Farbe;  Fäden  gekrümmt,  verworren,  mit  undeut- 
lichen Querwänden  und  gelblich-grünem  Zellinhalt. 

Fäden  1—1,5  ft  dick. 
Proskau,  in  Brunnen. 


250 

700.  L.  aernginea  nob.  (Jlyj^'heot'hrix  ae?*.  Rabh.).     Lager  dünn,  häutig, 
von  1  e b h a f t  s p a n g r üii e r  oder  smaragdgrüner  Farbe ;  Fäden  gekrümmt, 
verworren;  Zellen  etwas  länger  als  dick,  mit  spangrünem  Inhalt. 
Fäden  1,75-2,25  ^i  dick. 
Im  Georgenbriinnen  zu  Landeck. 

70L  L.  calcicola  Kg.  (Hypheothrix  calc  Rabh.).  Lager  satt  span- 
grün; Fäden  stark  gekrümmt,  dicht  verworren,  brüchig,  dicker  als  bei 
vor.,  sonst  wie  L.  aeruginea.  —  An  der  Luft  wachsend. 

a.  genuin a  nob.     Lager  dünn,  schön  spangrün  mit  lebhaftem  Glänze. 

b.  opaca  Rabh.     Lager  dicker,  dunkler  blaugrün,  nicht  glänzend. 

Fäden  2,25—3,25  [x-  dick. 
Die  Form  b.  an  den  Wänden  eines  Ananashauses  in  Lauban. 

b.  Fäden  korkzieherformig  gedreht, 

159.  Gatt.  Spirulina  Lk. 
Fäden   biegsam,    mit   blaugrünera   Zellinhalt  und  leb- 
hafter Oscillarien-Bewegimg. 

702.  S.  Jenneri  Kg.  Fäden  einzeln  oder  in  verworrenen  Lagern,  mit 
deutlichen  Querwänden,  lose  spiralig  gedreht,  sodass  auf  etwa 
20  —  24  fi  eine  Drehung  kommt;  Zellen  ungefähr  so  lang  wie  dick,  mit  leb- 
haft blaugrünem  Inhalt.  Aendert  in  der  Färbung  und  der  Dichte  der 
Umgänge  ab. 

Fäden  7,5—8,3  fi  dick. 
In  stehendem,  schmutzigem  Wasser  nicht  selten,  meist  unter  anderen  Oscil- 
larien :  Breslau,  im  Stadtgraben,  im  botanischen  Garten,  bei  Barteln,  Strachate, 
bei  Poln.-Gandau;   um  Strehlen  in  den  Mcrgelgruben  von  Knieschwitz;  Pros- 
kau  am  Nadimatz-Teich. 

703.  S.  oscillarioides  Turpin.  Fäden  sehr  dünn,  undeutlich  geglie- 
dert, dicht  zusammengedreht,  sodass  die  Umgänge  dicht  aneinander 
liegen,  und  die  Fäden  dicker  erscheinen,  als  sie  sind;  ein  Umgang  auf  2,5-3  (i', 
Zellen  mit  b  1  a  s  s  g  r  ü  n  e  m  Inhalt. 

Fäden  1,4—1,9  u,  scheinbar  2,8 — 3,8  (i  dick. 
Wie  vor.,    meist  mit   derselben   in  Gesellschaft:    Breslau,    im  Stadtgraben, 
im  Teich  des  botanischen  Gartens   und  bei  Poln.-Gandau;    Mergelgrubcn  von 
Peterwitz  bei  Strehlen. 

704.  S.  snbtilissima  Kg.  Fäden  wie  bei  vor,,  noch  dünner,  ein 
Umgang  auf  2  fi. 

Fäden  — 1,6  fi,  scheinbar  2,4—3  (i  dick. 
Breslau,  im  Teich  des  botanischen  Gartens. 

705.  S.  (?)  ferruginea  nob.  (Gallionella  ferr.  Ehrb,,  Gloeotila  ferr.  Kg., 
Gloeosphaera  ferr.  Rabh.)  Fäden  kurz,  rostgelb,  unbeweglich,  lose  und 
unregelmässig  gedreht,  oft  mehrere  mit  einander  verflochten,  mit  un- 
kenntlichen Querwänden. 

Fäden  0,9—1,2  (i  dick. 
In  eisenhaltigem  Wasser  ockergelbe  Flocken  bildend,  oft  in  grosser  Menge : 
um  Breslau  bei  Oswitz  u.  a.  O.;  um  Strehlen  bei  der  Dammmühle;  um  Proskau. 


251 

160.  Gatt.  Spirochaete  Ehrb. 
Fäden  ganz  wie  die  von  Spirulina^  mit  lebhafter  Bewegung, 
sehr  dünn,  mit  farblosem  Zellinhalt. 

706.  S.  plicatilis  Ehrb.  Fäden  sehr  lang,  biegsam,  ohne  wahrnehm- 
bare Gliederung,  ziemlich  eng  spiralig  gedreht. 

Fäden  1,5 — 2  (i  dick. 
Unter  Oscillarien    in    schmutzigem    Wasser:    um   Breslau    im   Waschteich, 
im  Teich  des  botanischen  Gartens  u.  a.  a.  0.;  am  Nadimatz-Teich  bei  Proskau. 

16.  Farn.  Chroococcaceae. 

Einzellige  Algen  im  strengsten  Sinne:  die  beiden  Tochter- 
zellen trennen  sieh  nach  der  Theilung  der  Mutterzelle  von  einan- 
der. Zellen  einzeln  oder  durch  Ausscheidung  von  Gallerte  zu 
Familien  verbunden,  von  kugeliger,  länglicher  oder  cylindrischer 
Gestalt.  Zelltheilung  in  einer,  zwei  oder  allen  drei  Richtungen 
des  Raumes  in  den  auf  einander  folgenden  Generationen. 

Dauerzellen  (Sporen)  in  wenigen  Fällen  beobachtet. 

A.  Zelltheilung  nur  in  einer  Richtung. 

161.  Gatt.  Gloeothece  Näg. 
Zellen  länglich  oder  cylindrisch,  mit  dicken  blasen- 
förmigen  Hü llniem brauen,  einzeln  oder  in  kugelige  und  läng- 
liche mikroskopische  Familien  vereinigt,  die  von  einer  Blase  um- 
schlossen und  im  Innern  in  der  Regel  aus  wiederholt  in 
einander  geschachtelten  Blasen  gebildet  sind.  (Vgl.  Gloeo- 
cajysa.) 

707.  G-.  confluens  Näg.  Lager  gallertig,  blass  röthlich-gelb  oder  grün- 
lich; Zellen  meist  einzeln  oder  zu  2  in  einer  Hülle,  oblong,  meist  IV2 — 2  mal 
so  lang  als  dick,  mit  grünlichem  oder  bleichem  Inhalt  und  weiten, 
farblosen  Hüllmembranen. 

Zellen  ohne  Hülle  1,6—2,25  (a  dick, 

mit  Hülle  9—10  fi  dick,  12-16  fi  lang. 
Grünbusch  bei  Hirschberg,  zwischen  Moos  an  nassen  Felsen. 

708.  G-.  cystifera  Rabh.  Zellen  IV2— 3mal  so  lang  als  dick,  zu  2 
oder  4  in  kugeligen  oder  ovalen  Familien  locker  neben  und  hinter  einander 
liegend;  Zellinhalt  spangrün,  Hüllmembranen  sehr  deutlich,  farblos  oder 
bräunlich. 

Zellen  ohne  Hülle  4 — 5,5  fi  dick, 

=       mit  Hülle     8—\2(jl      = 
Familien  25 — 45    (i      ■ 

Auf  feuchter  Erde  in  einer  alten  Lehmgrube  bei  Simsdorf  bei  Breslau, 
zwischen   Tolypothrix   Wimmeri. 


252 

700.   G.  monococca  Rabh.     Lager   gallertig,   blaugrüu;    Zellen   einzeln 
oder  zu   2,    oblong,     1 — 2  mal    so    lang   als  dick,    mit   spangrünem  Inhalt   und 
weiten,   geschichteten,  a  m  e  t  h  y  s  t  f a  r  b  e  n  e  n  H  ü  1 1  m  e  m  b  r  a  u  e  n. 
Zellen  ohne  Hülle     4 — 5  ft  dick, 

■-       mit  Hülleil— 12,5  y,      = 
Familien  20—25  ju- 

Um  Strehlen  an   mehreren  Stellen   auf  feuchter  Erde,    namentlich    in   den 
Mergelgruben  von  Peterwitz  und  Warkotsch. 


162.  Gatt.  Aphanothece  Näg. 

Zellen  länglich,  mit  dicken,  zusammen  flies  senden 
Htillmembranen,  welche  eine  structurlose  Gallerte 
bilden.     (Vgl.  Äphanoca'psa.) 

*  Lager  kugelig  oder  fast  kugelig. 

710.  A.  prasina  ABr.  Lager  kugelig,  oft  etwas  höckerig,  elastisch, 
schön  dunkelgrün,  kirschengross,  freischwimmend;  Zellen  oblong,  1 V2 — 2  mal 
so  lang  als  dick,  bläulich-grün. 

Zellen  4—6  {i  dick,  8 — 11  ju.  lang. 
In  einem  Teich  an  der  Steinau  bei  Tillowitz  Kr.  Falkenberg, 

711.  A.  stagnina  ABr.  Lager  länglichrund,  gallertig,  erbsen-  bis 
kirschengross,  frei  schwimmend,  bleich  spangrün;  Zellen  IV2 — 2V2iu<^l  ^o 
lang  als  dick,  blass  spangrün. 

Zellen  3—5  fi  dick,  5—8  ju^  lang. 
Um  Breslau  in  Ausstichen  am  Margarethendamm. 

**  Lager  gestaltlos. 

712.  A.  microscopica  Näg.  Lager  gallertig,  farblos,  y^—^U  """  gross; 
Zellen  I'/2— 2'/2iii'il  so  lang  als  dick,  spangrünlich. 

Zellen  4,5  ^  dick. 
Auf  feuchter  Erde  in  Ausstichen  bei  Margareth  bei  Breslau. 

713.  A.  microspora  Rabh,  Lager  viel  grösser,  lappig,  weich,  gelb- 
lich-grün oder  oliven farbig;  Zellen  oblong,  2  — 3 mal  so  lang  als  dick, 
blass  bläulich, 

Zellen  3—5  (i  dick. 
In  und   am  Rande  von  Teichen   u.  s.  w, :    um  Breslau    bei  Karlowitz;    im 
Turliske-Teich  bei  Tillowitz  Kr.  Falkenberg, 

714.  A.  pallida  Rabh,  Lager  gallertig,  weich,  4—6  mm  dicke  Klümp- 
chen  bildend,  von  hellgrüner. Farbe;  Zellen  elliptisch,  IV2— 3mal  so  lang 
als  dick,  blass  spangrün, 

Zellen  3,25-8  fi  dick. 
Um  Breslau   auf  feuchter  Erde   in  Ausstichen   am   Margarethendamm    und 
bei  Schottwitz;  im  Wasser  an  Felsen  des  Aupegrundes  im  Riesengebirge. 


25B 

163.  Gatt.  Glaucocystis  Itzigs. 
Zellen  oblong  oder  elliptisch,  mit  dünnen,   nicht  galler- 
tigen Membranen,  in  kleinen  Familien,  von  der  sich  erwei- 
^ternden    und    allmählich    auflösenden    Membran    der 
Mutterzelle  umgeben. 

715.  G-.  Nostochinearum  Itzigs,     Zellen  172—2 mal  so  lang  als  dick, 

einzeln  oder  zu  2 — 8  in  Familien,  mit  zarter  Membran  und  lebhaft  blaugrünem 

Inhalt. 

Zellen  13—18  [i  dick,  22—28  fi  lang. 

In  stehendem  Wasser,  einzeln  unter  andern  Algen:  Zedlitz  bei  Breslau; 
bei  den  Prieborner  Marmorbrüchen  bei  Strehlen;  im  Neuhammerteich  bei 
Proskau. 

Gatt.  Synechococcus  Näg. 
Zellen  länglich  oder  cylindrisch,  mit  dünnen  Membranen, 
einzeln  oder  in   kleine,   reihenförmige  Familien   ver- 
einigt. 

S.  aeraginosus  Näg.  Zellen  1 1/3— 2 mal  so  lang  als  dick,  einzeln  oder 
zu  zwei  verbunden,  mit  blaugrünem  Inhalt. 

Zellen  7,5—16  fi  dick. 
An  feuchten  Felsen;  ist  in  Schlesien  noch  nicht  aufgefunden  worden,  dürfte 
aber  wohl  nur  übersehen  sein. 

B.  Zelltheilung  nur  in  '2  auf  einander  senkrechten  Richtungen. 

164.  Gatt.  Merismopedia  Meyen. 
Zellen  rundlich,  durch  die  in  Gallerte  aufgelösten  Membranen 
zu    tafelförmigen,     viereckigen    (selten    unregelmässigen) 
einschichtigen  Familien  verbunden,   in  welchen  die  Zellen 
zu  regelmässigen  Längs-  und  Querreihen  angeordnet  sind. 

716.  M.  eleg'ans  ABr.  Zellen  kugelig  oder  länglich,  schön  blau- 
grün, einander  genähert;  Familien  regelmässig  viei'cckig,  oder  im  Alter 
unregelmässig  häutig,  meist  8  mal  16  oder  \Q  mal  32,  selten  32  mal  64  Zellen 
enthaltend. 

Zellen  6,5  ft  dick,  —  9  ft  lang. 
In    stehendem    Wasser,    frei    schwimmend:    Breslau,    im    Filterbassin   des 
Wasserhebewerks,  in  Wasserlöchern  am  Strauchwehr  und  bei  Kl.-Masselwitz; 
im  Sedwornig-Teich  bei  Tillowitz  Kr.  Falkenberg;  in  Torflachen  auf  den  See- 
fcldern  bei  Reinerz  und  auf  dem  Drehberg  im  Gesenke. 

717.  M.  g-lauca  Näg.  Zellen  kugelig  oder  länglich,  blass  blau- 
grün, ziemlich  genähert;  Familien  aus  4—64  (selten  mehr)  Zellen 
bestehend. 

Durchmesser  der  Zellen    3 — 5,5  fi. 
-'  '     Familien  —45  ^. 


254 

Wie  vor.  Um  Breslau  bei  Gabitz  und  Lissa;  EUguth  bei  Proskau;  Im 
Schlcsspark  von  Tillowitz  Kr.  Falkenberg;  bei  Carlsruhe  in  Ob.-Schl. ;  bei 
Ratibor;  Peterwitz  bei  Strehlen;  in  Torfstichen  zwischen  der  Fache-  und 
Schindelmühle  bei  Wohlau;  Kunitzer  See. 

718.  M.  punctata  Meyen.  Zellen  rundlich,  blass-bläulich,  von 
einander  entfernt,  zu  4—64  in  einer  P'amilie. 

Durchm.  der  Zellen  3  fi, 

'-     Familien  —60  \x. 
In  Torflachen  auf  den  Seefeldern  bei  Reinerz. 

719.  M.  violaceaKg.  Zellen  rundlich,  violett,  von  einander  entfernt, 
sehr  klein;  Familien  aus  4—32  Zellen  bestehend. 

Durchm.  der  Zellen   i  —1,5  \i^ 
-  '     Familien  — 1.5  y^. 

Einzeln  unter  andern  Algen:  um  Breslau  in  der  alten  Oder;  um  Strehlen 
in  den  Mergelgruben  von  Peterwitz. 

C.  Zelltheilung  anfangs  in  allen  drei  Richtungen,   später  nur  in  den  beiden  zur  Kugelober- 
fiäche  radial  gestellten. 

165.  Gatt.  Coelosphaerium  Näg. 

Zellen  rundlich,  an  der  Oberfläche  structurloser  Gai- 
lertkngeln  in  einer  einschichtigen  Lage  vertheilt. 

Vermehrung  durch  einzelne,  sich  aus  der  Familie  lösende 
Zellen  oder  durch  Einschnürung  und  Furchung  der  ganzen  Familie. 

7-20.  C.  Kützingianum  Näg.  (incl.  C.  Naegelianum  Unger  und  C.  Wichu- 
rae  Hilse).  Zellen  kugelig  oder  länglich,  in  unregelmässigen  Abständen  ver- 
theilt; Familien  kugelig  oder  (während  der  Furchung)  unregelmässig  zusam- 
mengeballt, häufig  an  der  Oberfläche  mit  aus  der  Gallerte  entspringenden 
haarartigen  Fortsätzen  bedeckt. 

Durchm.   der  Zellen  2 — 5  ^, 
'-  '     Familien— 60  jw. 

Bildet,  in  grosser  Menge  vorkommend,  eine  spangrüne  Wasserblüthe  auf 
der  Oberfläche  stellender  Gewässer,  oder  findet  sich  einzeln  unter  andern 
Algen:  um  Breslau  zwischen  Oswitz  und  Ransern;  um  Tillowitz  im  Ollschow- 
und  Turüske-Teich  und  in  einem  Teich  an  der  Steinau;  in  einem  Teich  am 
Schlosse  zu  Habendorf  Kr.  Reichenbach  (als  Wasserblüthe). 

166.  Gatt.  Clathrocystis  Henfr. 

Zellen  rundlich,  an  der  Oberfläche  hohler  Kugeln  oder  Säcke 
angeordnet,  welche  später  durch  stellen  weises  Zer- 
reissen  sich  zu  gitter förmigen  Netzen  umbilden. 

Vermehrung  wie  bei  vor.  Gattung. 

721.  C.  aeruginosa  Henfr.  Zellen  blaugrün;  Familien  einzeln  oder 
zu  wenigen  verbunden,  im  Alter  durchbrochene  und  vielfach  zerrissene  Hohl- 
kugeln darstellend. 

Durchm.  der  Zellen  3 — 4  ^, 

»  •=     Familien  30  —  130  jti. 


255 

in  stehendem  Wasser,  meist  auf  der  Oberfläche  eine  dicke,  spangnuie 
Wasserblüthe  bildend:  um  Breslau  im  botanischen  Garten,  bei  Pöprlwitz, 
Oswitz,  Beikau  und  Wiltschau;  im  Röhrteich  bei  Strehlen;  Habendorf  Kr. 
Reichenbach;  im  Kunitzer  See  bei  Liegnitz. 

722.  C.  roseo-persicina  Cohn.  fFleurococcus  r.-p.  Rabh.,  Protococcus 
r.-p.  Kg.)-  Zellen  rosenroth;  Familien  einzeln  oder  bis  zu  30  zu  unregel- 
mässigen Ballen  verbunden,  anfangs  hohlkugelig,  später  in  zierliche,  vielmaschige 
Netze  zerreissend,   die  dann  endlich  in   einzelne  Lappen  und  Fetzen  zerfallen. 

Durchmesser  der  Zellen  2,5  (i, 

'  '     Familien  bis  2'3  nmi. 

Auf  abgestorbenen  Pflanzentheilen  einzeln  oder  Ueberzüge  bildend,  oder 
auf  der  Oberfläche  stehender  Gewässer  als  Wasserblüthe:  um  Breslau  bei 
Gabitz,  Kleinburg,  Poln.-Gandau ,  Ransern  und  Nimkau;  um  Tillowitz  im 
Ollschow-  und  Hammerteich  und  in  einem  Teich  an  der  Steinau;  Gr.-Krausche 
bei  Bunzlau;  in  einem  Bach  am  Hornschloss  im  Waldeuburger  Gebirge. 

D.  Zelltheilung  nach  allen   Richtungen  des  Raumes. 

167.  Gatt.  Gomphosphaeria  Kg. 
Zellen  durch  farblose  Gallerte  zu  soliden,  kugeligen  Familien 
vereinigt,    die  inneren    rundlich,    die  peripherischen  keil- 
förmig,    mit    nach     dem     Kugelcentrum     gerichteten 
Spitzen. 

723.  G.  aponina  Kg.  Zellen  ziemlich  weit  von  einander  entfernt,  meist 
zu  4  —  vielen  in  einer  Familie,  mit  blaugrünem,  oft  verbleichendem,  bisweilen 
orangegelbem  (var.  aurantiaca  Bleisch.)  Inhalt. 

Zellen  4  fi  dick,  die  peripherischen  — 10  ^  lang. 

Durchmesser  der  Familien  — 50  (i 
In   stellendem    Wasser,   frei  scliwimmend:   um   Breslau   bei  Kleinburg;   um 
Strehlen  am  Galgenberg  und    in    den  Mergelgruben   von  Peterwitz   und  War- 
kotsch;  im  Kunitzer  See  und  in  der  Tschocke  bei  Liegnitz. 

168.  Gatt.  Microcystis  Kg.  (erw.). 
Zellen  rundlich,    sehr  viele   zu   kugeligen,    soliden 
Familien  verbunden,  die  mit  einer  gemeinsamen  gallertigen 
Hülle  umgeben  sind. 

724.  M.  marg-inata  Kg.  (Anacystis  marg.  Menegh.).  Familien  kugelig 
oder  linsenförmig,  oft  mehrere  zusammenfliessend,  mit  dicker,  geschich- 
teter, farbloser  gemeinsamer  Hülle;  Zellen  dicht  zusammengedrängt, 
oft  durch  gegenseitigen  Druck  eckig,  mit  blaugrünem  Inhalt. 

Durchm.  der  Zellen  3 — 4  ft, 

=     Familien  80-300  ^i. 
In  sumpfigem  Wasser  auf  dem  Galgenberge  bei  Strehlen,  unter  andei'ii  Algen. 

725.  M.  olivacea  Kg.  Familien  ein  olivengrünes,  dünnes,  häutiges 
Lager  bildend,  mit  dünner,  kaum  wahrnehmbarer  gemeinsamer 
Hülle;  Zellinhalt  bleich  olivengrün. 

Zellen  1,5 — 3  |u-,  Familien  35 — 80  ii  dick. 
In  tliöncrnen  Wasserleitungsröhren  bei  Gr.-Krausche  bei  Bunzlau. 


256 

726.  M.  punctiformis  nob.  {Polycoccu's  imnctiformis  Kg.)  Familien 
dunkel  blaugrüu,  zu  vielen  bis  stecknadelkopfgrosse,  punktförmige 
Lager  bildend,  mit  dünner  gemeinsamer  Hülle;  Zellen  kugelig  oder 
eckig,  mit  blass-bläulichem  Inhalt. 

Zellen  3,25—4,5  /tt,  Familien  — 110  ju-  dick. 
Auf  feuchter   Erde:   Breslau,    im   alten   Warmhause   an   der  Ziegelbastion, 
an  der  Oder  bei  der  Passbrücke,  Karlowitz  u.  a.  0. 

169.  Gatt.  Polycystis  Kg. 
Zellen   rundlich,    zu  kugeligen  Familien  vereinigt,    welche 
traubenförmig  mit  einander  verbunden  bleiben. 

727.  P.  ichthyoblabe  Kg.  Lager  häutig,  blaugrün  oder  röthlich;  Zellen 
kugelig  mit  blass-bläulichem  Inhalt,  dicht  gedrängt. 

a.  genuina  nob.     Lager  spangrün. 

b.  purpurascens  A.Br.     Lager  purpur-violett. 

Zellen  2—3  ju-,  Familien  bis  110  ;«,,  gewöhnlich  50  i^  dick. 
In  stehendem  Wasser  eine  Wasserblüthe  bildend,  seltener  auf  nasser  Erde: 
um  Breslau  in  Ausstichen  bei  Gr.-Bruschewitz  und  bei  Lissa  (b). 

170.  Gatt.  Gloeocapsa  Näg. 
Zellen  kugelig,  mitunter  (vor  der  Theilung)  länglich,  mit 
dicken,  blasigen  Htillmembranen,  einzeln  oder  in  Fami- 
lien derartig  vereinigt,  dass  die  Hüllen  der  Tochterzellen 
von  der  der  Mutterzelle  umgeben  bleiben  (Einschachte- 
lung).  Je  nach  dem  Grade  der  Consistenz  der  älteren  Hüllen 
sind  die  Familien  grösser,  oder  lösen  sich  früher  auf.  (Vgl.  Gloe- 
othece.)  —  Dauerzellen  von  der  Grösse  und  Gestalt  der  vege- 
tativen, mit  dickem,  körnigem  Epispor,  sind  bei  einigen  Arten 
beobachtet ' ). 

*  Zellinhalt  roth. 

G.  dubia  Wartm.  Lager  krumig,  gallertig,  v o n  orangerother 
Farbe  (getrocknet  meist  sciunutziggrün);  Zellen  kugelig  oder  oblong,  zu  2 
oder  4  in  einer  Familie,  dicht  gelagert;  Hüllen  sehr  dick,  nicht  geschichtet, 
röthlich  gefärbt;  ZcUinhalt  ziegelroth. 

Zellen  O^it  Hülle)   11—24  ^l  dick. 
An  feuchten  Mauern  und  Felsen. 

728.  Gr.  purpurea   Kg.     Lager   dünn,    schleimig,    von    rosenrother 

Farbe:    Zellen  sehr  klein,    kugelig,    zu  2—4   in    einer  Familie,    mit    dünnen, 

farblosen  oder  blass-rosenrothon  Hüllen  und  pui-pui-  oder  fl  eischrothem 

Inhalt. 

Zellen   1,5-2,25   ^,  Familien  5,5-7,5  {i  dick. 

An  feuchten  Felsen  am  Kleinen  Teich  im  Riesengebirge. 


i)  Wir  führen  im  folgenden  die  im  Gebiete  vermuthlich  noch  aufzufindenden 
Arten  mit  an. 


257 

**  Zelliulialt  blaugrün. 

f  Alle  Hüllmembranen  vollkommen  farblos  oder  nur  sehr  hell  und   undeutlich    gefärbt. 
a.  Familien  aus  wenig  (höchstens  8)  Zellen  bestehend, 

.729.  G.  montana  Kg.  Lager  gestaltlos,  dick,  schleimig,  blassgelb 
oder  grünlich;  Zellen  kugelig,  mit  geschichteten  (oft  sich  zeitig  auf- 
lösenden) Hüllen,  einzeln  oder  zu  zweien. 

a.  genuina  nob.    Familien  1 — 2zellig,  Zellen  (mit  Hülle)  4—9,8  ft,  Lumen 
2,3—4,8  ii,  Familie  13-28  ft  dick. 

b.  caldarii  Suringar.  (G.  caldariorum  Rabh.)     Zellen  einzeln,  grösser. 
Zellen  (mit  Hülle)   19,5 — 39  ft,  Lumen  3 — 6,  seltener  — 8  ft  dick. 

Auf  feuchter  Erde  und  zwischen  Moosen,  die  Form  b  an  Wänden  und 
Töpfen  in  Gewächshäuseiui :  um  Breslau  an  der  Eisenbahn  bei  Schebitz,  bei 
Karlowitz  und  Rosenthal  (a). 

730.  G.  polydermatica  Kg.  Lager  gallertig,  mehr  oder  weniger  fest, 
schmutz  ig- grün  oder  olivenbräunlich;  Zellen  kugelig,  mit  sehr 
dicken,  deutlich  und  vielfach  geschichteten,  consistenten  Hül- 
len; Familien  1  —  2  -  z  e  1 11  g. 

Zellen  (mit  Hülle)  — 23  fi,  Lumen  2,8—4,5  ft, 
Familien  — 51  {i  dick. 
An   feuchten  Felsen   und  auf  Erde:    in   den  Mergellachen  von  Warkotsch 
bei  Strehlen. 

G-.  muralis  Kg.  Lager  ausgebreitet,  dünn,  gallertig,  grün;  Zellen 
meist  oblong,  mit  farblosen  oder  hell  gelblichen,  nicht  geschichteten 
Hüllen;  Familien  1  —  2-zellig. 

Zellen  (mit  Hülle)  20 — 24  ft  lang,  Lumen  6—8  fi  lang, 
Familien  —  32  ju-  dick. 
An  Gräben,  Mauern  und  Wänden. 

731.  G.  quaternata  Kg.  Lager  schleimig,  ausgebreitet,  seh  mutz  i  g- 
gi-ün  oder  rothbraun;  Zellen  kugelig,  mit  ziemlich  engen,  geschich- 
teten Hüllen;  Familien   1  —  4-,  seltener  — S-zellig. 

Zellen  (mit  Hülle)  7—11  /i,  Lumen  3,25—4,5  ^i, 
Familien   11 — 22  fi  dick. 
An  Felsen   und   auf  feuchter  Erde:    in   den  Peterwitzer  Mergelgruben   bei 
Strehlen. 

ß.  Familien  ans  wenig  bis  vielen  (mehr  als  8)  Zellen  bestehend. 

732.  G.  punctata  Näg.  Zellen  sehr  klein,  kugelig;  Hüllen  dick,  die 
äusserste  haltbar,  die  innere  leicht  zerfliessend. 

Zellen  0,75—1,5  ^,  selten  —2,8  jia, 
Familien  — 22,5  ^  dick. 
An  nassen  Felsen  am  Wölfelsfall,  zwischen  andern  Gloeocapsen. 

G.  fenestralis  Kg.  Lager  dünn,  ausgebreitet,  formlos,  schleimig, 
grün;  Zellen  klein,  kugelig  oder  länglich,  mit  sehr  dicken,  geschieh teten 
Hüllen;  Familien  meist  vielzellig. 

Zellen  (mit  Hülle)  7  —  15  /u-,  Lumen  2,25—3,4  {i, 
Familien  16 — 48  [i  dick. 
An  Scheiben  der  Gewächshäuser, 

Krjpt.  Flora  II.  |^ 


258 

G-.  aeruginosa  Kg.  Lager  krustentormig,  krumig  oder  schleimig,  von 
blaugrüner  Farbe:  Zellen  sehr  klein,  kugelig,  mit  dicken,  undeutlich 
geschichteten  flüllen;  Familien  vielzellig,  htäufig  von  unregelmässi- 
ger Gesta  1 1. 

Zellen  (mit  Hülle)  4,4—8,8  nt,  Lumen  2,25—3  (i, 
Familien   Iß  — 50  (.i  dick. 
An  feuchten  B'elsen. 

G-.  livida  Kg.  Lager  rundlich,  gelappt,  schleimig,  ausgebreitet,  von 
schmutzig-grüner  oder  olivenbräunlicher  Farbe;  Zellen  mit  sehr 
blass  bläulichen,  ungeschichteten  Hüllen. 

Zellen  (mit  Hülle)  6,4—7,8  ju,,  Lumen  3,4  (.l, 
Familien  16 — 94  fi  dick. 
Auf  nackter  Erde  oder  zwischen  Moosen. 

G.  conglomerata  Kg.  Lager  gallertig,  ausgebreitet,  schmutzig- 
olivengrün;  Zellen  kugelig,  dicht  gelagert,  mit  dicken,  nicht 
geschichteten  Hüllen  (die  der  jüngsten  Generation  oft  sich  auflösend); 
Familien  meist  vielzellig. 

Zellen  (mit  Hülle)  7 — 11  [jl,  Lumen  3—6  ii, 
Familien  22 — 45  (i  dick. 
Auf  der  Erde  und  zwischen  Moosen  in   Wäldern. 

G.  coracinaKg.  Lager  krustenförmig,  ganz  schwarz;  Zellen  kugelig, 
mit  weiten,  sehr  hell  violetten,  geschichteten  Hüllen;  Familien 
1—  viel-zellig. 

Zellen  (mit  Hülle)  6,6—14  (i,  Lumen  3,3—4,3  (i, 
Familien  9 — 75  (i  dick. 
An  Felsen  und  auf  feuchter  Erde  zwischen  Moosen. 

733.  G.  atrata  Kg.  Lager  krustenförmig,  schleimig,  schwarz;  Zellen 
kugelig,  mit  sehr  blass  bläulichen  oder  farblosen  nicht  geschich- 
teten Hüllen;  B'amilLen  meist  vielzellig. 

Zellen  (mit  Hülle)  9—14,5  (i,  Lumen  3,5—4,6  fi, 
Familien  10  —  83  (i  dick. 
An  nassen  Felsen  am  Wölfelsfall. 

-J-f  Hüllen  (wenigstens  die  jüngsten)   lebhaft   gefärbt;    am    deutlichsten    bei    den   an   der 
Oberfläche  des  Lagers  befindlichen  Familien, 
C(.  Hüllen  violett  oder  blau 

G.  ambig'ua  Näg.  {G.  ambigua  b,  violacea  Näg.)  Lager  krustenförmig, 
schwärzlich;  Zellen  sehr  klein,  kugelig,  mit  dicker,  ungeschichteter, 
n>eist  undurchsichtiger  Hülle  von  violetter  Farbe;  die  älteren 
Hüllen  heller,  die  äusserste  blassviolctt,  sehr  weit. 

Zellen  (mit  Hülle)  4—7,5  ^,  Lumen   1,8— :^, 25  (i, 
Familien  — 62  ^  dick. 
An  nassen  Steinen,  Felsen  und  Holz. 

G.  ianthina  Kg.     Zellen  etwas  grösser,   Hüllen    durchsichtig, 
manchmal  sich  auflösend,  von  violetter  oder  violettrotlicr  Fai'bc;  sonst  wie  vor. 
Zellen  (mit  Hülle)  7,5  —  12  fi.,  Lumen  2,25-4,5  (i, 
Familien  —62  (i  dick. 
An  feuchten  Felsen. 


259 

734.  G.  nigrescens  Näg.  Zellen  grösser,  mit  hell  oder  intensiv 
violetten   oder    entfärbten   Hüllen,    die   äusserste   blass   violett,    eng; 

sonst  wie  vor. 

Zellen  (mit  Hülle)    12—13,5  fi,  Lumen  3,3—6,8  ft, 
Familien  30—125  fi  dick. 
An  nassen  Felsen  am  Wölfelsfall. 

G-.  violaceä  Rabh.  Lager  violett  oder  grau-violett,  dünn,  sehlei- 
mig; Zellen  kugelig  mit  violetten  oder  rosenrothen  ungeschichteten  Hüllen; 
äusserste  Hülle  sehr  weit,  farblos. 

Zellen  (mit  Hülle)   10 — 17  (i,  Lumen  3,5  ^,  Familien  — 100  fi  dick. 
An  nassen  Mauern  und  Fensterscheiben. 
ß.  Hüllen  roth  oder  rothbraun. 

735.  Gr.  Magma  K g.  Lager  krumig  oder  krustenförmig,  purpurbraun 
oder  schwärzlich;  Zellen  kugelig,  mit  geschichteten,  lebhaft  purpur- 
oder  kupferrothen,  oft  undurchsichtigen  Hüllen. 

a.  genuin a  nob.     Die  äusseren  Hüllen  früh  sich  auflösend,   die  jüngsten 
undurchsichtig;  Familien  klein, 

b.  oj^aca   (Näg.).      Die   äusseren   Hüllen   consistent,   heller   gefärbt   oder 
farblos,  die  innersten  durchsichtig  oder  undurchsichtig. 

c.  pellucida  Näg.      Aeusserste   Hülle   consistent,    roth   oder   blass,    die 
inneren  aufgelöst. 

Zellen  (mit  Hülle)  6—12  fi,  Lumen  4,5 — 7  yi, 
Familien  — 300  /u,  dick. 
An  feuchten  Felsen  und  Steinen:  am  Galgenberg  bei  Strehlen;  Poln.-Leipe 
bei  Löwen;  in  den  Weckelsdorfer  Felsen;    am  Wölfelsfall;  am  Kleinen  Teich 
im  Riesengebirge.     Gewiss  im  Gebirge  nicht  selten. 

736.  G.  sangninea  Kg.  Lager  ausgebreitet,  gallertig  oder  krustig, 
blutroth  oder  seh  w^arzb  raun;  Hüllen  lebhaft  blutroth,  durchsichtig, 
nicht  geschichtet,  die  mittleren  blässer,  die  äussersten  meist  farblos  und 
sehr  weit. 

Zellen  (mit  Hülle)  3,75 — 9  ^i,  Familien  — 140  ju-  dick. 
An  feuchten  Felsen  im  Riesengebirge. 

737.  G.  Shuttleworthiana  Kg.  Lager  gallertig,  ziemlich  hart,  dunkel 
rothbraun;  Zellen  kugelig,  mit  sehr  dicken,  ungeschichteten,  orange- 
rothen  Hüllen;  die  äussersten  Hüllen  ])lass  orangegelb  oder  farblos,  sich 
leicht  auflösend. 

Zellen  (mit  Hülle)  7,5—13  ft,  P'amllicn  — 35  ft. 
An  feuchten  Felsen  im  Riesengebirge. 

G.  haematodes  Kg.  Lager  blutrotii;  Zellen  einzeln  oder  zu 
2  —  4  kleine  Familien  bildend,  mit  rostrotbcr  oder  bluti'other,  fast  undurch- 
sichtiger Hülle. 

Zellen  (mit  Hülle)  2  —  6  ft,  Familien  5  —  10  ii  dick. 
In  Sümpfen  zwischen  Moosen. 

y.  Hüllen  braun,  gelbbraun  oder  gelb 

G,  dermochroa  Näg.  Lager  krustenförmig,  weich,  schwarzbraun; 
Zellen  sehr  klein,  mit  scheinbar  farblosem  Inhalt,  zu  4  —  8 — 16  kleine 
Familien  bildend;  innere  Hüllen  gelblich,  schnell  aufgelöst,  äussere 
farblos.  Zellen   1,5 — 2  fi,  Familien   — 2G  /u.  dick. 

An  nassen  Felsen,  Steinen,  Brunnentrögen. 

17* 


260 

Gt,  ocellata  Rabh.     Lager   krumig,   schleimig,   schwarzbraun;    Zellen 
zu    2  —  24    in    einer    Familie,    mit    deutlich    geschichteten,    gold- 
gelben oder  braunen  Hüllen;  äusserste  Hüllen  fast  farblos. 
Zeil-Lumen  4— G,5  (U,  Familien  — 225  ft  dick. 
An  feuchten  Felsen, 

G.  rupestris  Kg.  Lager  krustenförmig,  ziemlich  hart,  braunschwarz; 
Zellen  ziemlich  gross,  Hüllen  sehr  dick,  geschichtet,  gelb-  oder  gold- 
braun, die  äussersten  consistent,  gelblich  oder  verblichen. 

Zell- Lumen  6,4  —  9  (i,  Familien  15—75  fi  dick. 
An  feuchten  Felsen. 

G-.  stegophila  Rabh.  Lager  krumig  oder  krustenförmig,  schwarz; 
Zellen  kleiner  als  bei  vor.,  zu  4 — '62  in  einer  Familie,  die  häufig  eine  unregel- 
mässige Gestalt  hat;  Hüllen  goldgelb,  rothgelb  oder  entfärbt,  unge- 
schichtet, die  äussersten  farblos. 

Zellen  (mit  Hülle)  4,7—6,8  fi,  Lumen  3,3  (i, 
Familien  56 — 140  ^  dick. 
Auf  alten  Schindel-  und  Ziegeldächern,  zwischen  Moosen. 

738.  G.  Kützingiana  Näg.  Lager  krumig  oder  krustig,  dünn,  weich, 
braun  oder  schwärzlich;  Zellen  meist  dicht  zusammengedrängt, 
kugelig  oder  etwas  eckig,  seltener  deutliche  Familien  bildend;  Hüllen 
braun,  die  äussersten  farblos  oder  gelb. 

Zellen  (mit  Hülle)  4,5—7,2,  Familien  —IbOfi  dick. 
An  nassen  Felsen  am  Wölfelsfall. 

G.  fasco-lutea  nob.  fG.  amhigua,  a.  fusco-lutea  Näg.)  Lager  krusten- 
förmig, schwärzlich;  Zellen  kugelig,  mit  dicken,  gelben  odei-  gelb- 
braunen, meist  undurchsichtigen,  ungeschichteten  Hüllen,  dicht 
gedrängt;  äusserste  Hülle  gelblich,  eng. 

Zellen  (mit  Hülle)  4,5 — 5,6  /u-,  Lumen  1,7  /u-, 
Familien  — 50  ^  dick. 
An  nassen  Steinen  und  Felsen. 

171.  Gatt.  Aphanocapsa  Näg. 
Zellen    kugelig,     mit    dicken,     zusammenfliessenden 
HüUmembraneu,    welche    eine    structurlose    Gallerte 
bilden.     (Vgl.  Aphanothece.) 

73'J.  A.  brunnea  Näg.   Lager  gallertig-häutig,  ausgebreitet,  von 

brauner  Farbe;  Zellen  kugelig  oder  (vor  der  Theilung)  oblong,  mit  oliven- 

farbenem  oder  blau  grünem  Inhalt,  Hüllmerabranen  nicht  unterscheidbar. 

Zellen  4,5  —  5,5  ^  dick. 

Auf  feuchter  Erde    am  Rande    von  Ausstichen    bei    der  Krieterner  Ziegelei 

bei  Breslau. 

740.  A.  testaceaNäg.  Lager  formlos,  häutig,  ziemlich  fest,  gelb  biaun 
oder  schniut/ig  rötlilicii;  Zellen  mit  gelblichem  Inhalt;  sonst  wie  vor. 
Zellen  7,5-9,5  ^i  dick. 
An  einem  feuchten  AVege  im  Steinbruch  auf  dem  Galgenberg  bei  Strehlen. 


261 

741.  A.  pulchra  Ral)li.  Lager  schleimig,  weich,  ausgebreitet  oder 
in  kleinen  P'amilien,  von  blaiigrüner  Farbe;  Zellen  von  einander  ent- 
fernt, kugelig  oder  etw^^s  eckig,  mit  blass  blau  grünem  Inhalt  und 
undeutlichen  Hüllen.  Zellen  3,5 — 4,5  (i  dick. 

Im  Wasser   schwimmend,   unter   anderen  Algen:   um    Breslau    bei  Ransern 
und  Schwoika;  im  Turliske-Teich  bei  Tillowitz  Kr,  Falkenberg. 

742.  A.  Grrevillei  Rabh.  Lager  rundlich,  schmutzig-grün:  Zellen 
dicht  gedrängt,  mit  blaugrünem  Inhalt,  sonst  wie  vor. 

Zellen  3,5 — G  (i  dick. 
Im  Wasser  schwimmend  in  Steinbrüchen  am  Galgenberg  bei  Strehlen, 

743.  A.  Castagnei  Rabh.  Lager  formlos,  gallertig,  ausgebreitet, 
blaugrün  oder  bräunlich;  Zellen  kleiner,  mit  lebhaft  blauem  Inhalt, 
sonst  wie  vor.  Zellen  1,9 — 3,5  fi  dick. 

In   einem   Wasserloche   zwischen   Oswitz   und    Ransern   bei    Breslau   unter 
anderen  Algen. 

173.  Gatt.  Chroococcus  Nag. 
Zellen  rnndlich  oder  eckig,  einzeln  oder  in  kleinen  Familien 
(ohne  Einschachtelnng),  ohne  zerfliessende  Hüllmembran. 

*  Zellhaut  nicht  gescliichtct,  farblos. 

744.  Ch.  minor  Näg.  Zellen  rundlich,  länglich  oder  eckig,  meist  ein- 
zel  n,  seltener  zu  2  zusammenhängend,  mit  sehr  dünner  Membran  und  blass 
spangrünem  Inhalt,  häufig  in  einer  dicken,  aber  kaum  sichtbaren  Gallerthülle. 

Zellen  3,25—3,75  fi  dick. 
Bildet  in  der  Ohle  bei  Strehlen  zarte  Ueberzüge  an  Steinen, 

745.  Ch.  minutusNäg.  Zellen  oblong  oder  etwas  eckig,  grösser  als  bei 
vor,,  meist  zu  2  genähert,  mit  dünner,  aber  deutlicher  Zellhaut 
und  blass  spangrünem  Inhalt. 

Zellen  6—9  ^  dick,  10-13  {i  lang. 
Einzeln    unter    andern   Algen:    um    Breslau    bei    Gabitz    und    Oswitz;    im 
Turliske-Teich  bei  Tillowitz  Kr,  Falkenberg. 

746.  Ch.  cohaerens  Näg.  Zellen  mit  zarter  aber  deutlicher  Membran 
luid  blaugrünem  Inhalt,  meist  in  Familien  zu  2  —  4. 

Zellen  2,7—6,6  (i  dick. 
Früher   an   einer  feuchten  Wand   des    alten    Warmhauses    an    der    Ziegel- 
bastion in  Breslau, 

747.  Ch.  helveticus  Näg,  Zellen  mit  ziemlich  dünnei-,  kaum  sicht- 
barer, verschwindender  Wandung  und  blass  sp  an  grünem  Inhalt, 
meist  zu  2,  4  oder  8  in  Familien. 

Zellen  4,5-7,5  dick. 
Einzeln  an  /S^^Äa//?!?««- Blättern  im  Goldmoor  bei  Schiedlow  Kr.  Falkenberg; 
Kunitzer  See  bei  Liegnitz. 

748.  Ch.  fusco-ater  Rabh.  Zellen  kugelig,  mit  zarter  Membran  und 
dunkelbraunem  Inhalt;  meist  einzeln. 

Zellen  2,8—4,5  (tt  dick. 
Auf  vom  Wasser  bespülten  Steinen   in   einem  Bache   an   der  Sonnenkoppe 
im  Eulengebirge. 


262 

749.  Ch.  pallidus  Nag.  Zellen  einzeln,  oder  zu  2 — 8  in  Familien,  ein 
blass  gelbliches  schleimiges  Lager  bildend;  Zellhaut  ziemlich  dick,  Inhalt 
blass  gelblich  oder  grünlich. 

Zellen  7,5—13  ^  dick. 
An  nassen  Felsen  am  Wölfelsfall,  einzeln  unter  andern  Chroococcaceen. 

750.  Ch.  lilacinus  Rabh.  Zellen  einzeln  oder  in  Familien  zu  2  —  4, 
ein  schleimiges,  lilafarbenes  Lager  bildend,  mit  ziemlich  dicken 
Membranen  und  dunkel  lilafarbenem  Inhalt. 

Zellen  3 — 5  u  dick. 
An  nassen  Felsen  am   Wölfelsfall. 

**  Zellhaut  geschichtet. 

75L  Ch.  turgidus  Näg.  Zellen  meist  kugelig  und  einzeln,  oder  in 
Familien  zu  2 — 4,  und  dann  gegenseitig  abgeplattet,  mit  meist  deutlich  geschich- 
teter Membran  und  lebhaft  spangrünem  oder  brcäunlichcm  Inhalt. 

a.  clialyheus  (Rabh.).    Zellhaut  farblos,  dick,  meist  deutlich  geschichtet, 
Inhalt  schön  blaugrün. 

b.  tenax  n.  var.     Zellhaut  dünn,  sehr  deutlich  geschichtet,  gelblich  oder 
bräunlich,  consistent,  Inhalt  spangrün  oder  olivenfarben. 

Zellen  13—25  n,  selten  —35  f*  dick. 

In  torfigem  Wasser  und  an  nassen  Felsen,  nicht  selten:  um  Breslau  bei 
Ransern  und  Schvvoika;  um  Strehlen  in  den  Mergellachen  von  Gr.-Lauden; 
um  Tillowitz  im  Hammer-,  Turliske-  und  Ollschow-Teich,  in  einem  Teich  an 
der  Steinau  und  bei  EUguth;  an  Felsen  der  Gr.  Strohhaubc  bei  Silberberg; 
am  Wölfelsfall  (auch  b);  auf  den  Seefeldern  bei  Reinerz;  in  den  Elbquellen 
im  Riesengebirge;  im  Gesenke  im  Moosebruch  bei  Reihwiesen,  auf  dem  Dreh- 
berg und  dem  Leiterberg. 

752.  Ch.  macrococcus  Rabh.  Zellen  kugelig,  einzeln  oder  zu  2 — 4  ver- 
bunden, mit  sehr  dicker,  farbloser,  deutlich  geschi  cli  teter  Mem- 
bran, deren  Scliiciiten  sich  liäufig  voneinander  lösen;  Inhalt  gelb,  orange- 
farben bis  braun. 

Zellen  33—82  ^  dick. 

An  nassen  B'elsen  und  auf  der  Erde:  um  Breslau  bei  Schottwitz;  Galgen- 
berg bei  Strehlen ;  bei  Landeck ;  an  nassen  Felsen  des  Wölfeisfalles  und  der 
Gr.  Strohhaube  bei  Silberberg. 


Register. 


Die  gesperrt  gedruckten  Namen  bezeichnen  Arten,  die  im  spcciellen 

Theile  des  Werkes  beschrieben  sind,  die  cnrsiv  (jedriicUm  sind  Synonyma,  die  aus  gewöhnlicher 

Schrift   gedruckten    sind   beilaulig   erwähnte,    nicht   speciell   beschriebene  Arten.      Die   grossen 

Zahlen  bezeichnen  die  Seiten,   wo  die  betrelTende  Art  im   systematischen  Theile   behandelt  ist, 

die  kleineren  die  Seiten,  wo  gelegentlich  von  der  Art  die  Rede  ist. 


A. 


Achnantheae.   172.  194 
Ächnanthes  exilis  Kg.  14.   194. 

minutissima  Kg.    194- 
A  c  h  n  a  n  t  h  i  d  i  u  m  Kg.  ein.  Helb.  1 94. 1 95- 

coarctatum  Breb.  195. 

exile  Heib.  194. 

flexellum  Breb.  195. 

lanceolatuni  (Breb  )Heib.  14. 194- 

luicrocephalum  Kg.   194. 

trinode  Arnott.  182- 
Äinphicampa  i)aludosa  Rabh,    186. 
Aniphipleura  Kg.  199. 

pellucida  Kg.  199. 
Amphipleureae.  173.  199. 
Amphijirora  paludosa  Sm.   186 
Amphithrix  Kg.  12. 
Amphitropideae.   172.  186- 
Auiphitropis  Rabh.   186. 

paludosa  Rabh.   186. 
Amphor^  Ehrb.  190. 

ahbreviata  Bleisch.   13. 

libyca  Ehrb.  190. 

lineolata  Ehrb.  190- 

iniiiutissima  Sm.  190. 

ovalis  Kg.  190. 
Anabaena  Bory.  232.  235. 

circinalis  Rabh.  235. 

Flos  aquae  Kg.  (erw.)  235. 

b.  circinalis  (Rabh.)  235. 
a.  genuina  Krch,  235. 

intricata  Kg.  236. 

laxa  A.Br.  238. 


Anabaena. 

rufescens  Krch.  236. 
Anacystis  marginata  Menegh.  255« 
Anhaltia  Schwabe.   12. 
Anomopedium  A.  Br.  95- 
Aphanizomenon  Morren.  236. 

BMos  aquae  Allra.  3.  7.  236. 
Aphanocapsa  Näg.  252.  260. 

brunnea  Näg.  260. 

Castagnei  Rabh.  261. 

GreviUei  Rabh.  261. 

pul  ehr  a  Rabh.  261. 

testacea  Näg.  260. 
Aph  an  och  acte  A.Br.  71. 

repens  A.Br.  71. 
Aphanothece  Näg.  22.  252.  260. 

microscopica  Näg.  252- 

microspora  Rabh.  252. 

pallida  Rabh.  252. 

prasina  A.Br.  252. 

stagnina  A.Br.  252. 
Apiocystis  Näg.  12. 
Arthrodesmus  Ehrb.   156. 

convergens  P^hrb.  156. 

Incus  Hass.  156. 

octocornis  Ehrb.  156. 
Arthrosiphon  Kg.  12. 
Arthrotilum  Rabh.  12. 
Asterionella  Hass.  209. 

gracillima  Heib.  209. 
Aulosira  nov.  gen.  238. 

laxa  Krch.  238. 


264 


B. 


Baclllariaceae.  12.  16.  17.  18.  20.  21. 

23.  24.  25.  30.  37.  38.  39.  40.  171. 
Bacterium  Duj.  22. 
Bambusina  Kg.   182. 

Brebissonii  Kg.  132- 
Bangia  Lyngb.   12. 
Batrachospermaceae.     44. 
Batrachospermum  Roth.  18.  35.  44. 

46.  70. 

m  o  n  i  1  i  f o  r  m  e  Roth.  45. 
e.  atriim  (Harv.)  45. 

c.  confusum(Hass.)  45. 

d.  Kühnianum  (Rabh.)  45. 
b.  pulcherriniiim  Bory.  45. 
a.  t'ypicum  Ki'ch.  45. 

vagum  Ag.  14.  46. 
Beggiatoa  Trevis.  22.  240.  249. 

alba  Trevis.  249. 

arachnoidea  Rabh.  249. 

leptomitiformis  Trevis.  7.  249- 
BolbochaeteAg.4.18.20.34,40.51.60. 

au o mala  Priugsh.  63. 

crassa  Priugsh.  61. 

crenulata  Priugsh.  60- 


B  o  Ib  o  c  h  a  e  t  c. 

elachistaudra  WIttr.  60- 

elatior  Pringsh,  61. 

gigantea  Priugsh.  61. 

iusiguis  Pringsh.  62-  | 

intermedia  DBy.  60. 

minor  ABr.  62. 

polyandra  Cleve.  12.  61. 

pygmaea  Pringsh.  62. 

setigera  Ag.  61. 

sub Simplex  Wittr.  12.  62. 
Botry  diaceae.     83. 
Botrydina  Breb.  37.  111. 

vulgaris  Breb.  111. 
Botrydium  Wallr.  15.  17.  21.  26.  28. 
29.  38.  40.  83.  103. 

granulatum  Grev,  84. 
Botryococcus  Kg.  111. 

Brauuii  Kg.   13.  111. 

its  L.  3. 

botryoides  Auct.  3. 

Flos  aquae  L.  3. 

Jolithus  L.  3. 

velutina  L.  3. 


Calocylindrus  DBy  (erw.)  142. 
aniiu latus  Näg.  14.  143. 
Cohuii  n.  sp.   12.  13.  142. 
CO  Unat  US  (Breb.)  143. 
Cucurbita  (Breb.)  13.  143- 
curtus  (Breb.)  143. 
Cylindrus  Näg.  142. 

a.  geuuinus  Krcli.   143- 

b.  silesiacus  n.  var.   143- 
miuutus  (Ralfs)  14.  142. 
Palangula  (Breb.)  14.  143- 
Ralfs  ii  (Kg.)  142. 
turgidus  (Breb.)   142. 

Calodesmium  Wimmer.  4. 
Calothrix  Ag.  em.  Thur,   15.  219. 

intertexta  Krch.  220- 

Meneghluiana  Krch.  220. 

mirahilis  Ag.  229. 

Orsiniana  Thur.  219. 

radiosa  Kg,  220- 

sabullcola  Krch.  220. 

tenuissima  A.Br.  239. 


Campylodiscus  Ehrb.  202. 
uoricus  Ehrb.  7.   190.  202. 

a.  geuuinus  Grün.  7.  202. 

b.  CO  Status  Grün.  7. 202. 
2mnctatus  Blcisch  7. 

Spiral is  Sm.  7.  202- 
Caulcrpa  Lamour.  17. 
Ceratoneis  Ehrb.  em  Grün.  215. 

Arcus  Kg.  14.  215. 
Cliaetonema  Nowakovvski.  70. 

irreguläre  Nov^-.  11.  13.  70. 
Chaetophora  Schrank.  27.  37.  40.  68. 

70.  221. 

clegans  Ag.  69. 

e  n  d  i  V  i  a  e  f  o  1  i  a  Ag.  20.  69. 

e.  clavata  Rabh.  70. 
d.  crassa  Ag.  70. 

f.  crystallophoraRabh.70. 
c.  incrus  tans  Rabh.  70 

a.  linearis  Rabh.  69- 

b.  ramosissima  Rabh.  69. 


265 


Chaetophora. 

pisiformis  Ag.  69. 

tuberculosa  Ag.  69- 
Chaetophoreae.   18.  21.  28.  66- 
Chamaesiphon  A.Br. u. Grun.25.  240. 

incrustans  Grün.  240. 
Chantransia  Fr.  16.  35.  45.  46. 

chalybea  Fr.  46. 

Hermanni  Desv.  14.  46. 

pygmaea  Kg.  47. 

violacea  Kg.  44.  47. 
Characium  A.  Br.  17.  29.  36.  100. 

acutum  A.  Br.  101. 

angustum  A.  Br,  101. 

apiculatum  Rabh.  101. 

longipes  Rabh.  102. 

minutum  A.  Br.  101. 

Nägelii  A.  Br.   101. 

obtusum  A.  Br.  100. 

o  rni  thocephalum  A.  Br.  102. 

Pringsheimii  A.  Br.  101. 

pyri forme  A.  Br.  101. 

Sieboldii  A.  Br.  100. 

strietum  A.  Br.  100- 
Chlamydococcus  A.  Br.  91.  92- 

pluvialis  A.  Br.  6.  91.  Ö3.  221. 
Chlamydomonas  Ehrb.  32.  91. 

alata  Cohii.  12.  13.  92. 

hyalina  Cohn.  7.  92. 

Pulvisculus  Ehrb.  92. 

tingens  A.  Br.  92. 
Chlorochy trium  Cohn.   102. 

Knyanum  Cohn  u.  Szymanski.  12. 
13.  102. 

Lemnae  Cohn.  7.  12.  102. 
Chlorococcum  botryoides  Rabh.   103- 

Gigas  Rabh.  103. 

Jmmicola  Rabh.  103- 

ioifusionum  Rabh.  103. 

Wlmmeri  Rabh.   103. 
Chlorophyllophyceae  Rabh.  21.  39. 
Chlorospermeae  Harv.  21. 
Chlorosporeae  Thur.  21. 
Chlorotylium  Kg.  12. 
Chroococcaceae.   16.  24.  26.  36.39. 

219.  251. 
Chroococcus  Näg.  15.  22.  261. 

cohaerens  Ncäg.  261. 

fusco-ater  Rabh.   14.  261. 


Chroococcus. 

helveticus  Näg.  261- 
lilacinus  Rabh.  262. 
macrococcus  Rabh.  262. 
minor  Näg.  261- 
minutus  Näg.  261- 
pallidus  Näg.   14.  262. 
turgidus  Näg.  14.  262. 

a.  chalybeus  (Rabh.)  262. 

b.  tenax  n.  var.  262- 
Chroolepus  Ag.  15.  39.  75. 

abietinum  Kg.  4.  14.  75. 
aureum  Kg.  6.  13.  75. 
Bleischü  Rabh.  13.  75. 
Jolithus  Ag.  3.  14.  75. 
umbrinum  Kg.  4.  75. 

c.  elongatum  Bleissph  75. 
b.  quercinum  Rabh.  75. 

a.  vulgare  Krch.  75. 
velutinum  Kg.  75. 

Chry  so  Stigma  Krch.  238. 

cincinnatum  Krcii.  238. 
Chthonohlastus  Kg.  15. 

anguiformis  Kg.  244. 

lacustris  Rabh.  244. 

repens  Kg.  244. 

salinus  Kg.  244- 

Vaucheri  Kg-  244- 
Chytridiaceae.  22. 
Cladophora  Kg.  18.  28.  32.  40.  48.  72. 

callicoma  Kg.  74. 

canalicularis  Kg,  74- 

c  r  i  s  p  a  t  a  Kg.  73. 

b.  virescens  Rabh.  73. 
a.  vitrea  Rabh.  73. 

declinata  Kg.  14.  74. 

a.  geuuina  Krch.  74. 

b.  pumila  Krch.  74. 
Flotoiolana  Kg.  73. 

flu i tan s  Kg.  3.   16.  74. 
fr  acta  Kg.  3.  5.  72. 

a.  genuina  Krch.   72. 

d.  gracilis  Kg.  72. 

c.  horrida  Kg.   72. 

b.  subsimplex  Kg.  72. 

e.  viadrina  (Kg.)  72- 
glomerata  Kg.  3.  5.  73. 

a.  genuina  Krch.  73. 

b.  mucosa  Kg.  74. 


266 


Cl  adophora. 

c.  rivuhuis  RaMi.  74. 

d.  siinplicior  Kabli.  74. 

e.  subsimplex  Rabh.  74. 
oligoclona  Kg.   16.  73. 
Ijumila  Bail.  74. 

sudetica  Kg.  4.  14.  73. 

viadrina  Kg.  5.  72. 
Cladophoreae.  18.  29.  71.  103. 
Cladophorinae.  66. 
Clathrocystis  Henfr.  16.  20.  39.  254. 

aeruginosa  Henfr.  235.  254. 

roseo-persicina  Cohn.  6.  255. 
Closterium  Nitzsch.  20.  21.  137. 

acerosum  Elirb.  138. 

acuminatum  Kg.  140. 

acutum  Bieb.  140. 

attenuatura  Ehrb.  138. 

Cornu  Ehrb.  140- 

costatum  Corda.  139. 

decorum  Breb.  139. 

Dianae  Ehrb.   140. 

didymotocuni  Corda.   138. 

Ehrenbergii  Mencgh.   141 

gracile  Breb.  137. 

Jenneri  Ralfs.  140. 

iuncidum  Ralfs.  137. 

Kützingii  Breb.  141. 

Leibleinii  Kg.  141. 

lineatum  Ehrb.  139. 

Lunula  Ehrb.  138. 

in a eilen  tum  Breb.  137. 

moniliferum  Ehrb.  141. 

a.  genuinum  Krch.   141. 

b.  minus  Kg.   141. 
obtusum  Breb.   137. 
parvulum  Näg.  141. 
ro Stratum  Ehrb.  141. 
setaecum  Ehrb.  142. 
strigosum  Breb.  139. 
striolatum  Ehrb.  13.  139. 

b.  e  longa  tum  Rabh.   139- 
a.  genuinum  Krch.  139. 
subtile  Breb.  140. 
turgidum  Ehrb.   138. 
Venus  Kg.  140. 
Cocconcideae.  172.  191. 
Cocconeis  Ehrb.  191. 
communis  Ueib.  191. 


Cocconeis. 

a.  Pediculus  (Ehrb.)  191. 

b.  Placentula   (Ehrb.)   191. 
Fediculus  Ehrb.  191. 
Placentula  Ehrb.   191. 

Cocconema  Cistula  Hempr.  189. 

cymbiforme  Ehrb.  188. 

lanceolatum  Ehrb.   188. 
^yarvtiin  Sm.   188. 
Coelastrum  Näg.  36.  97. 

c  ubicum  Näg.  97. 

microporum  Näg.  97- 

sphaericum  Näg.  97- 
Coelosphaerium  Näg.  20.  254. 

K  ü  t  z  i  n  g  i  a  n  u  m  Näg.  254- 

Naegelianum  Ung.  254. 

Wichurae  Hilse.  254. 
Coleochaetaceae.  49. 
Coleochaete  Breb.  28.  35.  49.  71. 

orbicularis  Pringsh.   19.  50. 

pulvinata  A.  Br.  49.  70. 

soluta  Pringsh,  50. 
Coleospermum  n.  gen.  239- 

Goeppertianum   n.  sp.   12.  239 
Colletonema  virididum  Breb.   7. 
Conferva  Lk.  3.  25.  32.  40.  78. 

abbreviata  Rabh.  79. 

affinis  Kg.  80. 

amoena  Kg.  79. 

bombycina  Ag.  13.  79. 

hidlosa.  3. 

floccosa  Ag.  79. 

fontinalis  Berk.  80. 

fugacissima  Roth.  80. 

Funkii  Kg.  79. 

pallida  Kg.  80. 

b.  elongata  (Rabh.)  80- 
a.  typica  Krch.  80. 

retiadata.  3. 

rhypophila  Kg.  79. 

rivularis.  3. 

rupestris.  3. 

tenerrima  Kg.  79. 

utriculosa  Kg.  80. 

vagabunda.  3. 

vulgaris  Krch.  79. 
Confervaceae.  29.  32.  66. 
Confcrvoideac.  12.   16.  40.  48. 
Conjugatae.  12.  16.  23.  116- 


267 


Cosmarium  Corda.   145. 

alatuin  n.  sp.   12.  13.  153. 
amoenum  Bieb.   152. 
ansät  um  Kg.  149. 
bioculatum  Breb.  13.  147- 
biretum  Breb.  154. 
Botrytis  Meiiegh.  15i. 
Broomei  Thw.  154. 
caelatum  Ralfs.  13.  154. 
connatum  Breb.   143. 
contractu!«  n.  sp.  12.  13.  147. 
crenatum  Ralfs.  13.  149. 
cruciatum  Breb.  153- 
Cucumis  Corda.   146. 
Cucurbita  Breb.   143. 
cylindricum  Ralfs.  142. 
De  Baryi  Areh.  146- 
depressum  Lund.  12.  148. 
galeritum  Lund.  12.  150. 
granatum  Breb.  147. 
margaritiferum  Menegh.  13. 150. 

a.  genuinum  Krch.  151. 

b.  incisum  n.  var.   151. 
Meneghinii  Brob.   13.   148. 

b.  angulosum  Rabh.   148. 

c.  concinnum  Rabh.   148- 
a    genuinum  Krch.  148. 

moniliforme  Ralfs.    13.   147. 
notabile  Breb.  152. 
orbiculatum  Ralfs.  152. 
ornatum  Ralfs.   153. 
ovale  Ralfs.  146. 
pachydermum  Lund.   12.   149. 
Palatigula  Breb.   143- 
Phaseolus  Breb.  153. 
pseudoprotuberans   n.   sp.    12. 

150. 
punctulatum  Breb.  148. 
pusillum  Breb.  153. 
pygmaeum  Hantzsch.  148- 
pyramidatum  Breb.  149. 
qu  ad  rat  um  Ralfs.  146.  152. 

a.  genuinum  Krch.  146. 

b.  malus  Lund.  146. 
Schliephackeanum  Grün.  153. 
smolandicum  Lund.  12.  14.  150- 

b.  angulosum  n.  var.  150. 
a.  genuinum  Krch.  150. 
sublobatum  Arch.  152. 


Cosmarium. 

t  ine  tum  Ralfs.  148. 

trachy  p  leurum  Lund.  12.  151. 

a.  genuinum  Krch.  151. 

b.  verucosum  n.  var.  152. 
tumidum  Lund.  12.   147- 

a.  genuinum  Krch.  147- 

b.  subtile  n.  var.  147. 
u  n  d  u  1  a  t  u  m  Corda.  1 49. 
venustum  Rabh,  14.  149. 
Wittrockii  Lund.  12.  152. 

Cosmocladium  Breb.  105. 

pulchellum  Breb.  105. 

pusillum  Flilse.  105- 
Craterospermum  A.Br.  12.  129. 

laetevirens  A.Br.  129. 
Crenothrix  Cohn.  22.  240. 

polyspora  Cohn.  7.  240. 
Cyanophyceae  Sachs.  21. 
(Cyclops  Lupula  Vauch.  3.) 
Cyclotella  Kg.  217. 

dubia  Hilse.  218. 

Hilseana  Rabh.  218. 

Kützingiana  Thw.  217- 

Menegh  in iana  Rabh.  218- 

o{)e  reu  lata  Kg.  217. 
Cylindrocapsa  Reinsch.    2(5.  34.  64- 

involuta  Reinsch.  12.  64. 
Cy lindr ospcrmum  Kg.   15.  237. 

comatum  Wood.  12.  237. 

flexuosum  Rabh.  237. 

Kirchner ianum  Cohn.  237. 

leptocephalum  A.  Br.  238. 

limicola  Kg.  237. 

macrospermum  Kg.  237. 

malus  Kg.  238. 
Cylindrotheca  Rabh.  199. 

Gerstenbergcri  Rabh.  199. 
Cylindrotheceae  173.  198. 
Cymatopleura  Sm.  201. 

elliptica  Breb.  202- 

a.  genuina  Grün.  202. 

b.  ovata  Grün.  202. 
Solea  Breb.  202. 

c.  apiculata  Pritch.  202- 

a.  genuina  Krch.   202. 

b.  gracilis  Grün.  202. 
Cymbella  Ag.  (erw.)  187. 

Cistula  (Hempr.)  189. 


268 


Cymbella. 

euspidata  Kg.   188. 
ciispidata  Sm,  KaMi.   187. 
cymbiformis  Breb.  188. 
Ehrenbergii  Kg,  187. 
gastroides  Kg.  189. 
helvetica  Sin.  188- 
lanceolata  (Ehrb.)  188. 
maculata  Kg.  14.  188. 
minuta  Hilse.  189. 


Cymbella. 

naviciilacfo  r  in  is  Auersw. 

parva  (Sra.)  188. 

süesiaca  Bleisch    189. 

Smithii  Rabh.  188. 
Cymbelleae  172.  187. 
Cystococcus  humicola  Näg.   103. 
Cystocoleiis  Tliur.  239. 

minor  Thur.  239. 


187. 


D. 


Dactylococcus  Näg.  37.  114. 

infus ionum  Näg.   114- 
Deiiticula  Grün.  196. 

Kützinrjü  Grün.  204. 

ohtusa  Kg.  204. 

sinn  ata  Grün.  196. 
Desmidieae.   16.   17.    18.  20.  21.  24. 
30.  37.  38.  40.  130. 

constrictae.   131.  142. 

filiformes.  24.  131. 

incisae.   131.  145. 

intcgrae.  131.  134. 
Des  midi  um  Ag.  132. 

aptogonium  Breb.  132. 

caelatum.  n.  sp.   12.   13.  133. 

cylindricum  Grcv.  132. 

Swartzii  Ag.  132. 
Diactinium  A.Br.  95. 
Diatoma  D.C.  em.  Heib.  25.  203. 

anceps  Krch.  204. 

b.  cur  tum  Grün.  204. 

a.  genuin  um  Grün.  204- 
Ehrenbergii  Kg.   203. 
elongatum  Ag.  203. 
grande  Sm.  203- 
hie  male  Heib.  204-  211. 

a.  genuinum  Grün.  204. 

c.  mesodon  Grün.  204. 

b.  turgidulum  Grün.  204. 
obtusum  Krch.  204. 

tenue  (Kg.)  Grün.  203. 


Diatoma. 

c.  elongatum  Grün.  203. 

b.  minus  Grün.  203 

a    normale.  Grün.  203. 
vulgare  Bory.  203. 

a.  breve  Grün.  203- 

d.  capitulatum  Grün.    203. 

e.  Ehrenbergii   Grün.  203. 

c.  genuinum  Grün.  203. 

f.  grande  Grün.  203. 

b.  productum  Grün.  203. 
Diatomaceae  21.  171. 
Diatomeae  173.  203. 
Diatomella  Grev.  210- 

Balfouriana  Grev.  14.  210- 
Dictyosphaerium  Näg.  105. 

Ehrenbergianum  Näg.  106. 

reniforme  Bulnh.  106. 
Didymoprium  Grevillei  Kg.   132- 
Dimorphococcus  A.Br.  12. 
Diplocolon  Näg.  12. 
Docidium  Breb.  143. 

B  a  c  u  1  u  m  Breb.  1 44. 

dilatatum  Lund.  144. 
Draparnaldia  Ag.  27.  37.  67. 

glomerata  Ag.  13.  67. 

c.  acuta  Ag.  67. 

a.  genuina  Krch.  67. 

d.  gracillima  Ag.  67. 

b.  remota  Rabh.  67. 
nudiuscula  Kg.  67. 
plumosa  Ag.  67- 


Encyonema  Kg.  em.  Grün.  20.  189. 
cacspitosum  Kg.  189. 
gracilc  Rabh.  190. 


E  n  c  y  o  n  e  m  a. 

proStratum  Ralfs.  189- 
ventricosum  Grün.  189. 


269 


Endoclüiiium     chroülepifoniie 
3.  12.   19. 


Szym. 
,2.  13. 


Enteromorpha  Lk, 
Entothrix  Kg.  12. 
Epithemia  Kg.  211. 

alpestris  Sin.  213. 

Argus  Ehrb.  213. 

b,  alpestris  Grün.  213. 
a.  genuin a  Grün.  213. 

c.  Goeppertiana      (Hilse). 

213. 
gibba  Kg.  212. 
Goeppertiana  Hilse.  213. 
ocellata  Kg.  213. 
saxonica  Kg.  212. 
Sorex  Kg.  212. 
turgida  Kg.   14.  211. 

a.  genuina  Grün.  211. 

b.  gracilis  Grün.  211. 

c.  Wes  ter mann  i  Grün.  212. 
ventricosa  Kg.  212. 
Westermanni  ß^g.  212. 

Zebra  Kg.  212. 

a.  genuina  Grün.  212. 

b.  saxonica  Grün.  212. 
Epitbemieae  173.  211. 
Erebonema  hercynicum  Rüni.  7. 

E  r  c  m  o  s  p  h  a  e  r  a  D.  ßy,  115. 

viridis  D.  By.  115. 
Elias trum  Ebrb.  156. 

anipullaceum  Ralfs.  158. 

ansatum  Ralfs.  158. 

binale  Ralfs.  13.  159- 

b.  dentieulatum  Krcb.  159. 
a.  typ i cum  Krcb.  159. 

hinale  var.  ß.  Ralfs.   159. 

circulare  Hass.  158. 

crassum  Breb.  157. 

cuneatum  Jenner.  158. 


Euastrum. 

depresaum  Näg.   148. 
Didelta  Ralfs.  13.  157. 
elegan  s  Kg.  13.  159. 

d.  inermc  Rabb.   159. 

b.  ro Stratum  Rabh.  159. 

c.  spinosum  Rabb.  159. 

a.  typicum  Krcb,  159. 
gemmatum  Breb.  160. 
insigne  Hass.  14.  158. 
oblongum  Ralfs.  157. 
pectinatum  Breb.  160. 
Balfsii  Rabh.  158. 
verrucosum  Breb,    160. 

Eudorina  Ehrb.  34.  87. 

elegans  Ehrb.  7.  88. 
(Euglena  sanguinea  Ehrb.  6.) 
Eunotia  Ehrb.  (erw.)  213. 

amphioxys  Ehrb.  6. 

Arcus  Rabh.  213. 

b,  bidens  Grün,  213. 
a.  genuina  Krcb.  213. 

hidens  Ehrb.  213. 
diodon  Ehrb,  214. 
exigua  Rabh.  214. 
gracilis  Rabh.  214. 
maior  Rabh.  213. 
minor  Kg.   214. 
minutida  Hilse  214. 
pectinalis  Dillw.  214. 

a.  genuina  Krcb.  214. 

b.  minor  Grün.  214. 
quinaria  Ehrb.  215. 
Soleirolil  Rabh.  214. 
tetraodon  Ehrb.  215. 
tridentula  Ehrb.   215. 
triodon  Ehrb.  214. 
undulata  (Sm.)  215. 


Fischera  Schwabe  12. 
(Flagellatae  23.) 

Florideae  12.  18.  19.23.35.37.40.42. 
Fragilaria  Lyngb.  6.  25.  206. 
acuta  Ehrb.  207. 
capucina  Desm.  206. 

b.  acuta  (Ehrb.)  207. 
a.  genuina  Grün.  206. 


Fragilaria. 

c.  mesolepta  Rabh. 


207. 


construens  Grün.  206. 

d.  binodis  Grün.  206. 

a.  genuina  Grün.  206. 

b.  ob  longa  Ginn.  206. 

c.  pusilla  Grnn.  206. 
Uarrisonii  Grün.  205. 


270 


Frn  j^ilaria. 

mutabilis  Grün.   14.  204. 
vireseens  Ralfs.  14.  207. 


Fragilai-ieae.  173.  206. 
Frustulia  torfacea.  A.Br.  181 
Fueaceae.   12.   19.  35.  39. 


G. 


Gallionella  ferruginea  Ehrb.  250. 
Oenicularla  D.  By.   12. 
Olaucocystis  Itz.  253. 

Nostochinearum  Itz,  253. 
Glaiicothrix  n.  gen.  229- 

putealis  n.  sp.  12.   13.  229. 
Gloeocapsa  Näg.   15.  17.  19.  20.  26 
39.  112.  251.  256. 

aeruginosa  Kg.  258. 

ambigua  Näg.  258. 

a.  fusco-lutea  Näg.  260. 

b.  violacea  Näg.  258. 
atrata  Kg.  14.  258. 
caldariorum  Rabh.  257. 
conglonierata  Kg.  258- 
coracina  Kg.  258. 
dermochroa  Näg.  259. 
dubia  Wartm.  256. 
fenestralis  Kg.  257. 
fusco-lutea  Kreh.  260. 
Goe2}pertiana  Hilse.  13. 
haematodes  Kg.  259. 
ianthina  Kg.  258. 
Kützingiana  Näg.  260.  284. 
livida  Kg.  258. 

Magma  Kg.  6.   14.  259. 

a.  genuina  Krch.  259. 

b.  opaca  (Näg.)  259. 

e.   pellucida  Näg.  259. 
niontana  Kg.  257. 

b.  caldarii  Suringar.  257. 

a.  genuina  Krch.  257. 
mural  is  Kg.  257. 
nigresccns  Näg.  259.  2S4. 
ocellata  Rabh.  260. 
02mca  Näg.  259. 
poly der matica  Kg.  257. 
punctata  Näg.  14.  257. 
purpurea  Kg.  14.  256. 
«juaternata  Kg.  257. 
rubiamda  Kg.  4. 
rupestris  Kg.  260. 
sauguinea  Kg.  G.  259- 
Shuttleworthiana  Kg.  G.  259. 


Gloeocapsa. 

stegophila  Rabh.  260. 

violacea  Rabh.  259. 
Gloeococcus  A.Br.  12. 
Gloeoeystis  Näg.  15.  28,  112. 

ampla  Rabh.  112. 

c.  rufescens  A.Br.  112- 

a.  typica  Krch.  112- 

b.  vesiculosa  (Näg.)  112. 
botryoides  Näg.  U  2. 
rupestris  Rabh.  112. 
vesiculosa  Näg.   112- 

Gloeosphaera  ferruginea  Rabh.  250. 
Gloeothece  Näg.  251.  256. 

confluens  Näg.  251. 

cystifera  Rabh.  251. 

monococca  l>abh.  252. 
Gloeotila  ferruginea  Kg.  250. 
Gloeotrichia  Ag.  20.  26.  70.  221. 

natans  Thur.  221. 

c.  angulosa  Krch.  222. 

d.  Brauniana  Krch.  222. 

b.  gi gante a  Krch.  222. 

a.  typica  Krch.  221. 
Pisum  Thur.  222- 

c.  d u r i s s  i m a  Krch.  222. 

b.  saccata  Rabh.  222. 

a.  typica  Krch.  222. 

d.  villosa  Krch.  222. 
Gomj^hofjramma  r')q>estre  A.Br.   14.  211. 
Gomjihonella  Rabh.   193. 
Gomphonema  Ag.  191.   195. 

ahhreviatum  Ag.   193. 
acuminatum  Ehrb.  192- 

c.  coronatum  Rabh.   192. 

b.  Sceptrum  Rabh.   192. 
a.  typicum  Krch.  192. 

Augur  Ehrb.  192. 
capitatum  Ehrb.  193. 
clavatum  Ehrb.  193. 
constrictum  Ehrb.  192. 
er  is  tat  um  Ralfs.   14.   192. 
dichotomum   Kg.   193. 
intricatum  Kg.  193. 


271 


G  o  in  p  hone  in  a. 

olivaceum  Elnb.  193. 

rotundatum  Ehrl).   193- 

siibramo^im  Ag.   193. 

tenellum  Sni.  193. 
Gomphonemeae  172.  191. 
Gomphosphaeria  Kg.  255. 

aponina  Kg.  255. 

var.  aniantiaca  Bleisch,  255. 
Gonatozygon  D.By.  131. 


Gonatüzygon. 

laeve  Hilse.  12.   18.  131. 
Ralfs ii  D.ßy.  131. 

Gongrosira  Kg.  15.  27.  71- 
er  icetornm  Kg.  72. 
Sclerococcus  Kg.  71. 

Gonium  Müller.  20.  27.  90- 
pect  orale  Müller.  7.  90- 
Tetras  A.Br.  7.   12.  90. 

Grunoioia  sinuata  Rabh.  196. 


H. 


Haematococcus  pluvialis  Fw.  4.  98 
Hapalosiphon  Näg.  15.  231. 

Braunii  Näg.  231. 

byssoideus  Krch.  231. 
fuscescens  Kg.  231. 

hormoides  Rabh.  231. 

pumihis  Krch.  231. 

torulosus  Krch.  231. 

Hassallia  byssoidea  Hass.    231. 
Ileterocarpeae  Kg.  39. 
Hildenbrandtia  Nardo.  16.  47. 
fluviatilis  Breb.  7. 

rivularis  Ag.  47. 
Hilde nbrandtiaceae  47- 
Hilsia  Krch.  239. 

tenni  ssima  Krch.   239. 
Himantidium  Ehrb.   25.  213. 
Jlormidium  varium  Kg.   4. 
Hormiscia  Aresch.    76. 
Hormospora  Breb.  3G.  107. 

mutabilis  Breb.   108. 
Hyalotheca  Ehrb.  131. 

di.ssiliens  Breb.  13.   131. 

dubia  Kg.  132. 

nuicosa  Ehrb.  131. 
(Hydra.  23.) 

Hydrianum  acutum  Rabh.  101. 


Hy^rianum. 

pyriforme  Rabh.   101. 
Hydrocoleum  heterotrichum  Kg.  245. 

homoeotrichum  Kg.  245- 
Hydrocytium  A.Br.  12. 
Hydrodictyon  Roth.   3.    18.    21.    2S. 
29.  32.  93.  95.  103.  104. 

utriculatum  Roth.  94. 
Hydruriis  Ag.  16.  20.  106. 

foetidus  (Vauch.)  106. 

f.  crystallophorus  Rabh. 

107. 

c.  Ducluzeli  Rabh.  106. 
b.  irregulär is  Rabh.  106. 

d.  Leibleinii  Rabh.  106. 

g.  parvulus  Rabh.  107. 

a.  peni eil  latus  (Ag.)   106. 

e.  V  auch  er  i  Rabh.  106. 
2)enicülatus  Ag.   106- 

Ilypheotlirix  Kg.   15.  22.  241. 
aeriicjinea  Rabh.  250. 
calcicola  Rabh.  250- 
Hilseana  Rabh.   13.  241.      ' 
lateritia  Kg,  241. 
olivacea  Rabh.  249. 
sudetica  Nave.  13.  14.  241. 
varieyata  Näg.   14.  241. 
vulpiina  Kg.  241. 


Inactis  Kg.  em.  Thur.  12.  245. 

heterotricha  Krch.  245. 

honioeotricha  Krch.  245. 
Inoderma  Kg.  12. 


I. 


Iiiomcria  Kg.   12. 
Isactis  Thur.  223. 

fluviatilis  Krch.  223. 
Isocarpeac  Kg.  39. 


272 


Leiiiiinea  Bory.   16.  IS.  ob.  43.  47, 

f  1  u  V  i  a  t  i  1  i  s  Ag.  43. 

sudetica  Kg.  4.  13.  44. 

torulosa  Ag.  43. 
Leniaiieaceae  42. 
Lepra  rubens  4. 
Leptomitus  lacteus  Ag.  5. 
Leptothrix  Kg.  22.  240.  249. 

aeruginea  Krch.  250. 

calcicola  Kg.  250- 

a.  ge  Ulli  na  Krch.  250. 

b.  opaca  Rabh.  250. 
fontana  Kg.  249- 
ochracea  Kg.  241. 

o  1  i  V  a c e  a  Kg.  249- 

parasitica  Kg.  249. 

rigidula  Kg.  249. 

rosea  Kg.  241. 

riifescens  Kg.  4. 
Tyimnactis  dura  Kg.  223. 

ftagellifera  Kg.  223- 

Lynghyana  Kg.  223. 

minutula  Kg.   223. 

tSchnunnanni  A.Br.  223. 
JjimnocMide  Flos  aquac.  Kg.  236. 
Lininodictyon  Kg.    12. 
Lophopodium  Kg.  12. 


Mastigocladus  Colin.   12. 
Mastigonema  Fischer  (erw.)   15.  220. 

aerngineum  Krch.  220. 
b.  fuscum  Kreli.  220. 
a.  typicunj  Krch.  220. 

caespitosum  Kg.  221. 

Orsinianuon  Kg.  219- 

pluviale  A.  Br.  221. 
Masiigothrix  aeruginea  Kg.  220. 

fusca  Kg.  220. 
Mastogloia  Thw.  186. 

Smithii  Thw.  186. 
Melanophyccae  Rabh.  21. 
Mclanospcruieae  Ilai'v.  21. 
Melosira  Ag.  em.  IJeib.  21.  215. 

arenaria  Moore.   217. 

crennlata  Kg.  217. 

distans  Kg.  216. 

a.  genuina  Krch,  216- 


Lyngbya  Ag.  em.  Thur.   18.239.  240. 
aeruginosa  Ag.  243. 
cincinnata  Kg.  238.     • 
cur V ata  Rabh.  242. 
Hilseana  (Rabh.)  241. 
Kützingiana  Krch.  242. 
la  ter  i  tia  Krch.  2U. 

a.  rosea  Rabh.  241. 

b.  variegata  (Näg.)  241. 
membranacea  Thur.  242- 

a.  genuina  Krch.  242. 

b.  inaequalis  Näg.  242. 
obscura  Kg.  243. 
ochracea  Thur.  241. 
pannosa  Kg.  243. 
papyrina  Krch.  241. 
Phormidium  Kg.  242. 
salina  Kg.  243. 

solitaris  Krch.  242. 
sudetica  (Nave)  241. 
vulgaris  Krch.  242. 

b.  fusca  Kg.  242. 

c.  lutea  Kg.  242. 

a.  myochroa  Kg.  242. 

d.  publica  Kg.  242- 
vulpina  (Kg.)  241. 


M. 


M  e  1  o  s  i  r  a. 

b.  nivalis  (Sin.)  216- 
nivalis  Sni.  216. 
orlchalcea  Kg.  217- 
Roeseana  Rabh.   14.  217. 
SU  b  flexi  lis  Kg.  216. 
tenuis  Kg.   14.  216. 
varians  Ag.  14.  216. 

b.  aequalis  Kg.  216. 
a.  genuina  Krch.  216. 
Melosireae  173.  215. 
Meridion  Ag.  205. 

circulare  Ag.  205. 

a.  genuin  um  Kich.  205. 

b.  Zinkeni  Grün.  205. 
constrictum  Ralfs.   \A.  205. 

a.  genuinum  Krch.  206. 

b.  Grunowii  Krch.  206- 
Zinkeni  Kg.  205. 


273 


Meridioneae.  173.  205.  ' 

Merismopedia  Mey.  20.  22.  253. 
elegans  A.  Br.   14.  253. 
glauca  Näg.  253. 
punctata  Mey.  14.  254. 
violacea  Kg.  254- 
Mesocarpinae  21.  116.  128. 
Mesocarpus  Hass.  128. 
angiistus  Hass.   128. 
depressus  Hass.  129. 
flaviis  (Hilse).  129- 
gracilis  (Kg.)  129- 
nummuloides  Hass.  129- 
parvulus  Hass.  128. 

b.  angustus  (Hass.)  128. 
a.  genuin  US  Krch.  128- 
pleurocarpus  D.  By.  129- 
robustus  D.  By.  128. 
scalaris  Hass.  128. 
subtilissimus  (Hilse)  129- 
Mesotaenium  Näg.  134. 
Braunii  D.  By.  134. 
Endlicherianum  Näg.  7.  134. 
microcoecum  (Kg.)  134. 
Micrasterias  Ag.  4.  160. 
americana  Ralfs.  161. 
apiculata  Menegh.  163- 
Crux  Melitensis  Ralfs.  161. 
denticulata  Breb.  162- 
fimbriata  Ralfs.  162. 
furcata  Ag.  161- 
mucronata  Rabh.  163. 
papillifera  Breb.  163. 
Rabenhorstii  n.  sp.   12.  13.  163 
rotata  Ralfs.  162- 
truncata  Breb.   162. 


Micrastci'i  as. 

Wallichii  Giun.  11.  161. 

Microcoecus  Hall.  22. 

prodigiosus  Cohn,  7. 
Microcoleus  Desm.  cm.  Thur.  243. 
anguiformls  Harv.  244. 
chthonoplastes  Thur.  244. 
fuscescens  Krch.  245. 
gracilis  Hass.  244. 

c.  aerugineus  Rabh.  244. 

b.  Lyngbyei  Rabh.  244. 

a.  salinus  (Kg.)  244- 
hyalinus  Krch.  244. 
terrestris  Desm.  244- 

a.  repens  (Kg.)  244. 

b.  V  auch  er  i  (Kg.)  244. 
variecolor  Krch.  244. 

Microcystis  Kg.  (erw.)  255. 

raarginata  Kg.  255. 

olivacea  Kg.  255. 

punctiformis  Krch.  256. 
MicrosjJora  Thur.  78. 
Microthamnion  Näg.  36.  70- 

Kützingianuni  Näg.  70. 

strictissimum  Rabh.  71. 
Mischococcus  Näg.  12. 
Monas  prodigiosa  Ehrb.  7. 
Mougeotia  D.By.   127. 

flava  Hilse  13.   129. 

gemiflexa  Ag.   129. 

glyptosperma  D.By.  128. 

(jracilis  Kg.   129. 
laevis  Arch.  128- 
suhtilissivia  Hilse.   129- 


N. 


Navicula  Bory.  177. 
affinis  Ehrb.  180. 

b.  amph  irhynchusGrun.  181. 
a.  genuina  Grün.   IHl. 
amhigua  Elirb.  178. 
Ämphigomphus  Ehrb.   180. 
amphirhynchus  Ehrb,    181. 
Amphisbaena  Bory.   180. 
angustata  Sin.  178. 
appendiculata  Kg.  182. 
Atomus  Grün.  182. 
Krypt.  Flora  II, 


Navicula. 

Bacillum  Ehrb.  182- 
binodis  Sm.  182. 
Brehissonii  Kg.   177. 
crassincrvia  Breb.   181. 
cryptocephala  Kg.  14.  178. 

a.  lanceolata  Grün.  178. 
c.  minor  Grün.  178. 

b.  rhynchoccphalaGrnn.  178- 
cuspidata  Kg.  178. 

d.  ambigna  (Ehrb.)  178. 
18 


274 


N  a  V  i  c  u  l  a. 

a.  genuina  Grün.  178- 

b.  lanceolata  Gniii.  178. 

c.  obtusa  Grün.  178. 
dicephala  Ehrb.   14.  179. 
elliptica  Kg.  180- 
emarginata  Ehrb    6. 
firma  Kg.  180- 

c.  cuneata  Grün.  180. 

a.  genuina  Grün.  180. 

b.  maior  Grün.   180. 
gibberula  Kg.  181. 
inflata  Kg.  179. 
lanceolata  Kg.   176. 
leptogongyla  Ehrb.  180- 
limosa  Ag.  14.  181. 

a.  genuina  Grün.  181. 

b.  gibberula  Grün.  181. 

c.  inflata  Grün.  181- 
nodosa  Ehrb.  6. 
Peisonis  Grün.  181. 
2)elliculosa  Hilse.    182. 
perpusilla  Grün,  182. 
producta  Sm.  180. 
pusilla  Sm.   179. 
rhomboides  Ehrb.   181.   186. 
rhynchocephala  Kg.  179. 

c.  biceps  Grün.   179. 

b.  brevis  Grün.   179. 

a.  genuina  Grün.   179- 
Semen  Ehrb.  6.  179- 
serians  Kg.  181.  182- 
stauroptera  Grün.    177. 
trinodis  Sm.  182. 
tumida  Sm.  179.   184. 

a.  genuina  Grün.  179. 

b.  subsalsa  Grün.    179. 
Naviculeae.  172.  173. 
Ne'idium  Pfitzer.   178. 
Nephrocytium  Näg.  37.  112. 

Agardhianum  Näg.  112. 

b.  maius  Näg.  113. 

a.  minus  Näg.  112- 
Naegelii  Grün.   113. 
Nitzschia  Hass.   196. 

acicularis  8m.  14.  196- 
amphioxys  Kg.  196. 

a.  genuina  Grün.  196- 

b.  vi  Vax  Grün.  196. 


Nitzschia. 

communis  Rabh.  198. 

a.  genuina  Krch.  198. 

b.  minuta  (Bieisch.)  198. 

e.  perpusilla  (Rabh.)  198. 
constricta  Pritch.  197. 
curvula  Sm.   197. 
linearis  Sm.  190.  197. 
minuta  Bleisch.   198. 
Palea  Sm.  14.  198. 

b.  dissipata  Rabh.  198. 
a.  genuina  Krch.  198. 

parvula  Sm.  197. 

perpusilla  Rabh.  197. 

sigmoidea  Sm.   14.  196. 

tenuis  Sm.  198. 

thermalis  Auersw.  197. 

vermicularis  Hantzsch.  197. 

vivax  Sm.   196. 
Nitzschieae  172.  195. 
Nostoc  Vauch.  15.  20.  25.  232. 

agglutinans  Menegh.  234- 

Beilschmiedianum  Kg.  4.  234. 

caeruleuni  Lyngb.  234. 

c  o  m  m  u  n  e  Vauch.  234. 

confluens  Kg.  232. 

inundatum  Kg.  235. 

lacustre  Kg.  235. 

lichenoides  Vauch.  (erw.)  233. 

c.  sphaericum(Vauch.)233. 

a.  typicum  Krch.   233. 

b.  vesicarium  (D.C.)  233. 
macrosporum  Menegh.  232. 
minutissimnm  Kg.  (erw.)   232. 

b.  confluens  (Kg.)  232. 
.    a.  genuinum  Krch.  232- 

muscorum  Ag.  14.  234- 

paludosum  Kg.  232. 

rufescens  Ag.  236. 

rupestre  Kg.   14.  233. 

sjjhaericum  Vauch.  233- 

sphaeroides  Kg.  233. 

sudeticum  Kg.  4.  234. 

tenuis simum  Rabh.  233. 

verrucosum  Vauch.  234. 

vesicarium  D.C.  233 
Nostoc aceae.  219. 
Nostoccae.  18.  19.  26.  36.  39.  231. 
(Notommata  Werncckii  Ehrb.  3.j 


275 


0. 


Odontidium  Kg.  (ein.)  25.  204 
anceps  Ehrb.  204. 
anomalum  Sin.  204. 
Harrisonii   Sm.    204. 
hiemale  Kg.  204. 
mesodon  Ehrb.  204. 
mutabile  Sm.  204- 

c.  diatomaceuni  Ginn.  205 

a.  genuin  um  Grün.  205. 

b.  intermedium  Grün.  205 
iurgidulum  Ehrb.  204- 

Oedogoniaceae.  28.  29.  50. 
Oedogonium  Lk.   4.  18.   20.  29.   34 
35.  37.  40    51. 

acrosporum  D.  By.  55. 

alternans  n.  sp.    12.   13.  53. 

Borisianum  Wittr.  55. 

Braun ii  Kg.  55- 

capillare  Kg.   56- 

cardiacum  Wittr.  57- 

ciliatum  Pringsh.  56. 

Cleveanum  Wittr.  56. 

concatenatum  Wittr.  55. 

crassum  Wittr.  59. 

crispum  Wittr.  52- 

cryptoporum  Wittr.  52- 
b.  vulgare  W^ittr.  52 

curvum  Pringsh.  52. 

cyathigerum  Wittr,  54- 

decipiens  Wittr.  54. 

depressum  Pringsh.  54. 

dubium  Kg.  59. 

echinospermum   A.Br.  56 

fonticola  A.Br.  59- 

gemelUparum  Pringsh.  58. 

gigaiiteum  Kg.  59 

Itzigsohnii  D.By.  53. 

Landsboroughi  i  W^ittr.  58. 

b.  gemelliparum  Wittr,  58. 

Magnusii  Wittr.  58. 

ochroleucum  Kg.  59. 

Petri  Wittr.  51. 

platygynuin  Wittr.  53- 

Pringsheimii  Cram.  57. 

punctato-striatum  D.By.  57. 
p US i  11  um  n    sp.   12.   13.  59. 

rivulare  A.Br.  58. 
Rothii  Pringsh.  7.  53. 


Oe  dogon  i  um. 

stagnale  Kg.  57. 

tumidulum  Kg.  58. 

tumidulum  Pringsh,  52. 

undulatum  A.Br.  54. 

upsaliense  Wittr.   53- 

urbicum  Wittr.  52. 

variabile  Hilse,  13.  60. 

Vaucheri  A.Br.  52- 

vesicafum  Lk.  59. 

vesicatum  Wittr.  59. 
Oncobyrsa  Ag.   12. 
Oocardium  Näg.  12. 
Oocystis  Näg.  37.   113. 

Naegelii  A.Br,  113. 
Oosporeae  Cohn.  37. 
Ophiocytium  Näg.  29.  36.  99- 

cochleare  A.Br,  100. 

maius  Näg.  99. 

parvulum  A.Br.  100. 
(Ophrydium,  23,) 
Ortho sira  Thw.  em.  Heib.  216. 

arenaria  Sm.  217. 

orichalcea  Sm.  217. 

b.  crenulata  (Kg.)  217. 

a,  genuina  Krch.  217. 
Roeseana  Kreh,  217. 

Osciilaria  Bosc.   15,  22.  25.  39.  239. 
240.  245. 
aerugineo-caeridea  Kg.  247. 
anguina  Bory.  247. 

b.  dulcis  Kg,  247. 

a.  genuina  Krch,  247. 
antliaria  Jürgens.  246. 

a.  genuina  Krch.  246- 

b.  repens  (Ag.)  246. 
brevis  Kg.  248. 
chalybea  Martens.  248. 
chlorina  Kg.  246. 
Frölichii  Kg.  248. 

c.  dubia  Rabh.  248. 
e.  fusca  n.  var.  248. 

a.  genuina  Krch,  248. 

d.  ornata  Rabh.  248. 

b.  viridis  Zeller.  248. 
gracillima  Kg.  246- 
leptotricha  Kg.  246. 
limosa  Ag.  247. 

18* 


276 


Oscillaria. 

maior  Vaucli.  248. 
nataiis  Kg.  247. 
nigra  Vauch.  247. 
papyrina  Bory.  241. 
princeps  Vauch.  248. 

a.  genuina  Krch.  248. 

b.  raaxima  Rabh.  248. 
repens  Ag.  246. 
rupestris  Ag.  246. 
subfusca  Vauch.  247. 

a.  genuina  Krch.  247- 

b.  p  h  o  r  m  i  d  i  ü  i  d  e  s  Krch.  247. 


Oscillaria. 

suhaalsa  \g.   247. 
subtilissima  Kg.  245. 
tenerrima  Kg.  245. 
tenuis  Ag.  (erw.)  247- 

b.  aerugineo  -  caeru  lea 
(Kg.)  247. 

d.  limosa  (Ag.)  247. 

c.  sordida  Kg.  247. 
a.  viridis  Kg.   247. 

V  i  ü  1  a  c  e  a  Wallr.  246. 
Oscillarieae.   16.   18.  22.  23.  ;36.  239. 


Palme  IIa  Lyngb.    15.  26.  28.   36.  39. 
76.  103.  110. 

botryoides  Kg.  HO. 

cruenta  Ag.  6. 

heterospora  Rabh.    HO. 

hyalina  Brcb.  HO- 

miniata  Leibl.  HO. 

b.  aequalis  Näg.  111. 
a.  typica  Krch.  HO. 

mucosa  Kg.   14.  HO- 

uvaeformis  Kg.  HO. 
Palmellaceae.   18.   TJ.  24.  28.  105. 
Palmodactylon  Näg.  36.  107. 

simplex  Näg.   107. 

subramosum  Näg.  107. 

variuni  Näg.  107. 
Palmodictyon  Kg.   12. 
Palmogloea  Kg.   134. 

macrococca  Kg.    134. 

rupestris  Kg.  4. 
Paudorina  Bory.  21).  32.  88. 

Morum  Bory.  88.  89. 
Pediastreae  18. 
Pediastrum  Mey.  36.  94. 

Boryanum  Mcncgh.  95- 

b.  brevicorne  A.Br.  95. 
a.  genuinum  Krch.  95. 

c.  granulatum  Rabh.  95. 
Ehrenbergii   A.Br.  96- 
integrum  Näg.  95. 
pertusum  Kg.  95. 

e.  asperum  A.Br.  96. 

f.  brachylobum    A.Br.  96. 
c.  clathratum  A.Br.  96. 

a.  genuinum   Kich.  96. 


Pediastrum. 

b.  m i c r o p o r u m  A.Br.  96. 
d.  r  e  c  u  r  V  a  t  u  m  A ,  Br.  96- 
Rotula  Ehrb.  96. 
Penium  Breb.  21.  134- 
annulatum  Arch.    143. 
Brebissonii  Ralfs.   13.  135.   136. 

a.  genuinum  Krch.  136. 

b.  Jenneri  (Ralfs.)  136. 
closterioides  Ralfs.  135. 
Cylindrus  Breb.   142. 
Digitus  Breb.  13.  134. 
Jenneri  Ralfs.    136. 

i  n  t  e  r  r  u  p  t  u  m  Breb.   1 3.  1 35. 

lamellosum  Breb.  135. 

margaritaceum  Breb.  135. 

minuttim  Cieve.   142. 

Navicuia  Breb.  135. 

ohlongum  D.  By.   14.  135. 

truncatum  Ralfs.    136. 
Perizonium  Cohn  u,  Jan.   12. 
Petalonema  Berk.  20. 
Phaeosporeae  Tiiur. 
(Philodina  roseola  Ehrb.  91.) 
Phormldium  Kg.   15.   18.  39.  241. 

amoenuni  Kg.  246. 

amphiholum  Rabh.  242. 

membranaceum  Kg.   242. 

obscurum  Kg.  242. 

papyraceum  Rabh.  241. 

pajjyriniim  Kg.  241. 

rupestre  Kg.  246. 

suhfuscum  Kg.  247. 

vulyare  Kg.  242. 
Phycochromaceae  Cohn.  21.  39. 


277 


Phycochioniophyceae  Rabli.  21. 
Piiinularia  Elirb.  173. 

acuta  Sm.  176- 

borealis  Ehib.  6.  175. 

Brebissonii  Rabh.  177. 

divergens  Sm.  177. 

gibba  Ehrb.  14.  174. 

gracilis  Ehrb.  176. 

hemiptera  Rabh.  14.  175- 

interrupta  Sm.   177. 

lanceolata  (Kg.)  176.  178. 

lata  Sm.   14.  175. 

maior  Sm.   14.   174. 

var.   m  e  d  i  o    c  o  n  s  t  r  i  c  t  a 
Bleisch.  174. 

mesolepta  8m.  176- 

var.    s  t  a  u  r  o  11  e  i  f o  r  m  i  s 
Grün.  176. 

iiobilis  Ehrb.  174. 

ob  longa  Sm.  175. 

radiosa  Sm.   176. 

stauroneiformis  Sm.   177. 

Tabellaria  Ehrb.  174. 

viridis  Sm.   14.  175- 

viridula  Rabh.   176. 
Plectonema  Thur.  229. 

mirabile  Thur.  229. 
Pleurocarjms  compretisus  Rabli.    129. 
Pleurocladia  A.  Br.   12. 
Pleurococcus  Mencgh.   15.   91.    114- 

angulosus  Menegh.  115. 

a.  palustris  (Kg.)  115. 

b.  tectorum  (Trev.)  115. 
dissectus  Näg.  115. 

min  latus  Näg.  115. 

minor  Rabh.  115. 

palustris  Kg.  115." 

roseo-2)ersicinus  Rabh.  255. 

tectorum  Trev.    115. 

vulgaris  Menegh.  115. 
,   b.  minor  (Rabh.)  115. 
a.  typicus  Krch.  115. 
Pleurosigma  Sm.   184. 

aeuminatura  Grün.  185. 

attenuatum  Sm.  185. 

curvulum  Pritch.   185. 

lacustre  Sm.    185. 

scalproides  Rabh.  185- 

Spenceri  Sm.  185- 
Fleiiro Staurum  acutum  Rabh.  7.   183. 


rieurotaeniopsis  Lund.  142- 
Pleurotaenium  Näg.  144. 

coro  na  tum  Rabh.  144. 

cosmarioides  t)- By.   146. 

crenulatum  Rabh.   144. 

düatatum  Cleve.   144- 

Flotowii  Rabh.  145. 

nodulosum  D.By.  144. 

Trabecula  Näg.  144- 

turgidum  D.By.  142- 
Polycoccus  2>unctiformis  Kg.  256 
Polycystis  Kg.  256- 

ichthyoblabe  Kg.  256. 

a.  genuina  Krch.  256- 

b.  purpurascens  A.Br.256. 
Polyedrium  Näg.  36.  104. 

enorme  D.By.  104. 

a.  genuinum  Krch.   104. 

b.  hastatum  Rabh.  104. 
muticum  A.Br.  104. 
trigonum  Näg,  104. 

b.  minus  Rcinsch.  104- 

d.  pentagonum  Rabh.    104. 

e.  punctatum  n.  var.  104. 

c.  tetragonum  Rabh.  104. 
a.  typicum  Krch.   104. 

Polyloma   Uvella  Ehrb.  92- 
Porphyridium  Näg.  36.  111. 

cruentum  Näg.  111. 
Prasiola  Ag.  15.  19.  66. 

crispa  Kg.  66.  78. 
Protococcaceae.  22.  28.  29.  36.  93. 
Protococcoideae.  12.  16.  40.  85. 
Protococcus  Ag.  15.  17.  28.  36.  39. 
76.  102.  110. 

botryoides  (Kg.)  83.  103. 

carneus  Kg.  4. 

Coccoma  Kg.  83. 

crustaceus  Kg.   4. 

Gigas  Kg.  103. 

infusionum  (Schrank.)  103. 

palustris  Kg.  83. 

pluvialis  Kg.   6.  93- 

pidcher  4. 

roseo-persicinus  Kg.  6.  255. 

viridis  Ag.  3.  26.  103.  114. 

W immer i  Hilse.  13.   103. 
Protoderma  Kg.   12. 
(Protozoen.   23.) 
Pyxidicula  Kg.  12. 


278 


R  liaphidiuiii  Kg.  M.  113- 

Braunii  Näg.  113. 

convolutum  Rabh.   114. 

b.  lunare  n.  var.  114. 
a.  minutum  Rabh.   114- 

Falcula  A.  Br.  113. 

polymorph  um  B'res.   113. 
Rhizoclonium  Kg.  18.  80. 

hieroglyphicum  Kg.   80. 
Rhodophyceae  Rabh.  21. 
Rhodospermeae  Harv.  21. 
Bhoiconeis  trinodis  Grün.   182. 
Rlioicospheiiia  Gruii.  195. 

curvata  Grün.  195. 
Rhynchonema  Kg.   117. 

affine  Kg.  117. 

angulare  Kg.   121. 

dichictum  Kg.   120. 

Hassalü  Kg.  120- 

Jenneri  Kg.    120. 

intermedium  Kg.   120- 

Malleolus  Kg.   117. 


Mhynckonema. 

minimum  Kg.   119. 
quadratum  Kg.   119. 
reversum  Kg.  123. 
vesicatum  Kg.   119. 
Rivularia  Roth.  15.  222- 
angulosa  Roth.  221.  222. 
Boryana  Kg.  221. 
Brauniana  Kg.  221.  222 
durissima  Kg.  222. 
gigantea  Trentep.  221.  222- 
Lern  Kg.  222. 
parvula  Kg.   222. 
Pisum  Ag.  222. 
radians  Thur.  223. 

e.  dura  Krch.  223. 

d.  Lyngbyana  Krch.  223. 

b.  miuutula  Krch.  223. 

a.  typica  Krch.  223. 
viUosa  Rabh.  222. 
Rivularieae.  18.  20.  36.  219. 


Sacheria  ßuviatüia  Sirod.   43- 
Saprolegniaceae.  21. 
Sarcina  Goods.  22. 
Scenedesmus  Mey.  36.  97. 
acutus  Mey.  98. 
caudatus  Corda.  98. 

d.  abundans  Krch.  98- 
c.  horridus  Krch.  98 
b.  setosus  Krch.  98. 

a.  typicus  Krch.  98- 
dimorphus  Kg.  98. 
obtusus  Mey.  98. 
quadricauda  Breb.  98. 

Schizochlamys   A.Br.    20.   36.    109- 

221. 

gelatinosa  A.Br.  109. 
Schizogonium  Kg.  15.  78. 

murale  Kg.  (erw.)  78. 

b.  Neesii  Kg.  78. 

a.  typicum  Krch.  78. 

Neesii  Kg.  78- 
Schizomeris  Kg.  12. 
Schizomycetes  Näg.  22. 
Schizoncma  Ag.   185. 

viridulum  Rabh.  186. 


Schizophyceae  Cohn.  22.  39. 
Schizosiphon  Cataractae  Näg.  219- 

intertextus  Hilse  220- 

MeneghinianuH  Näg.  220. 

nigrescens  Hilse.   13. 

Babeyihorstianus  Hilse.   13. 

radians  Kg.  223. 

sabulicola  A.Br.  220. 
Schizosporeae.    12.    16.    18.   20.   25. 

26.  39.  219. 
Schizothrix  aurantiaca  Kg. 

b.  variecolor  Rabh.  244. 

fuscescens  Kg.  245. 

hyalina  Kg.  244. 
Sciadium  A.Br.  29.  36.  98. 

Arbuscula  A.Br.  99. 

graeilipes   A.Br.  99. 
Scytonema  Ag.  15.  25.  224.  229. 

calotrichüides  Kg.  224. 

chrysochlorum  Kg.  226- 

cineinnatum  Thur.   238. 

cinereum  Menegii.  225. 

clavatum  Kg.  225- 

gracile  Kg.  226. 

gracilliraum  Kg.  225- 


279 


Scytonema. 

Hofmanni  Ag.  226. 

myochroum  Ag.  225. 

natans  Breb.  224. 

polymorph  um    Näg.   u.    Wartm. 
225. 

tenue  Kg.   226. 

tolypotrichoides  Kg.  224. 

tomentosum  Kg.  224. 

turfosum  Kg.  226. 

Wimmeri  Rabh.   13. 
Scytonemeae.   18.  26.  36.  223. 
Siphoneae.  12.  36.  40.  81. 
Siphophyceae  Rabh.  40. 
Sirogonium  Kg.  125. 

sticticum  Kg.  8.   125. 
SirosipJion  alpinus  Kg.  230. 

compactus  Kg.   230. 

coralloides  Kg.  229. 

crustaceus  Rabh.  230. 

ocellatus  Kg.  230. 

panniformis  Kg.  230. 

pulvinatus  Breb.  229. 

toridosus  Rabh.   231. 

truncicola  Rabh.  231. 
Sorastriim  Kg.  36.  97. 

spinulosum  Kg.  97. 
Spermosira  Kg.   12. 
(Sphaeria  Lemaneae  Cohn.  44.) 
Sphaerodesmu.s  Näg.   12. 
Sphaeroplea  Ag.   18.  33.  34.  63- 

aiinulina  Ag.  7.  64. 

d.  Braunii  (Kg.)  64. 

b.  Leibleinii  (Kg.)  64. 

c.  Soleirolii  (Mont.)  64. 
a.  Trevirani  (Kg.)  64. 

Sphaerozosma  Corda.  133, 

ex  Cava  tum  Ralfs.  133. 

filiforme  Rabh.  133. 

tinctum  Rabh    148. 

vertebratum  Ralfs.  133. 
Sphaerozyga  Ag.  236.  237. 

Flos  aquae  Rabh.  236. 

poly Sperma  Rabh.  236. 

Ralfs ii  Thw.  237. 
Spirillum  Ehrb.  22. 
Spirochaete  Ehrb.  22.  240.  251. 

plicatilis  Ehrb.  251. 
Spirogyra  Kg.  117. 


Spirogyra  Lk.    7.  19.  20.  21.  30.  31. 

117. 
adnata  Kg.   117.  122. 
affin  is  Pet.  117. 
arcta  Kg.  121. 

b.  abbreviata  Rabh.  121. 

c.  catenaeformis  Flass.  121- 
a.  genuina  Krch.  121. 

catenaeformis  Hass.  121. 
communis  Kg.  (erw.)  122. 

a.  genuina  Krch.   123. 
c.  mirabilis  (Kg.)  123. 

b,  subtilis  (Kg.)  123. 
condensata  Kg.  122. 

b.  Flechsigii  Rabh.  122. 
a.  genuina  Krch.  122. 
crassa  Kg.   117.  119. 

a.  genuina  Krch.  119. 

b.  He  er  i  an  a  Näg.  119. 
decimina  Kg.  (erw.)  118. 

b.  flavicans  (Kg.)  118. 
a.  genuina  Krch.  118. 

c.  laxa  Kg.  118. 
densa  Kg.  124. 
dubia  Kg.  122. 

a.  genuina  Krch.  122. 

b.  longearticulataKg.  122. 
elongata  Kg.  124. 

flavicans  Kg.   118. 
fluviatilis  Hilse.   13.   124. 
fusco-atra  Rabh.  124. 
gracilis  Kg.  (erw.)  121. 

c.  flavescens  Rabh.  121. 

a.  genuina  Krch.  121. 

b.  longearticulata     Hilse, 

121. 

d.  parva  Kg.  121. 
Grevilleana  Kg.  120. 
Hantzschii  Rabh.  122. 
Hassallii  (Jenner)  120. 
inaequalis  Näg.   14.   122. 
inflata  Rabh.  119. 

b.  abbreviata  Krch.   119. 

a.  genuina  Krch.   119. 
insignis  Kg.   120. 

b.  Braunii  Rabh.   120. 

c.  elongata  Suring.   120. 
a.  genuina  Krch.  120. 

intermedia  Rabh.   121, 


280 


Spirogyra. 

irregularis  Näg.  123. 
jugalis  Kg.   123. 
Jürgensii  Kg.  118. 
laxa  Kg.  122.    ' 
longata  Kg.  (erw.)  123. 

b.  elongata  Rabh.  123. 

a.  genuina  Krch.  123. 

c.  reversa  (Kg.)  123. 
malus cula  Kg.  118- 

b.  brachymeres    Stiz.    118. 

a.  genuina  Krch,   118. 
mirabilis  Kg.   123. 

b,  inaequalis  Spree.  124. 
Naegelii  Kg.  119. 

nitida  Lk.   13.   123. 
nodosa  Kg.  117.  121. 
orbicularis  Kg.  118. 
parva  Kg.  121. 
polymorpha  Krch.  124. 
quadrata  Pet.  119- 
quinina  Kg.  (er\y.)  118- 

a.  genuina  Krch.  118. 

b.  Jürgensii  (Kg.)  118. 
rivularis  Rabh.  123. 
stagnalis  Hilse.  124. 
subaequa  Kg.  117. 

sub Salsa  Kg.  117. 
suhtilis  Kg.   123. 
tenuis  Rabh.   120- 
torulosa  Kg.  124. 
varians  Kg.  121. 
Weberi  Kg.  (erw.)  120. 

b.  elongata  Rabh.   120- 

a.  genuina  Krch.    120. 

d.  G  r  e  V  i  11  e  a  n  a  ( Kg. )   1 20. 

c.  H  i  1  s  e  a  n  a  Rabh,  1 20. 

e.  intermedia  (Kg.)  120. 

f.  tenuis  Rabh.  120. 
Spirotaenia  Breb.  136. 

acuta  Hilsc   13.  137. 
eondensata  Breb.   13.   136. 
minnta  Thur.  136. 

b.  minutissima  n.  var.  130. 
a.  typica  Krch.  136. 

obscura  Ralfs.  136. 
trabeculata  A,  Br.  137. 
Spirullna  Lk,  240.  250. 
ferruginea  Krch.  250. 


S  p  i  r  u  1  i  n  a. 

Jenneri  Kg.   7.  250. 

oscillarioides  Turp.  250. 

subtil issima  Kg.  250- 
Spopdylomorum  Ehrb.   12. 
Spondylosium  Breb.  133. 

depressum  Breb.  133. 

pule  hell  um  Arch.    134. 
(Spongilla  Lam.  23.) 
Staurastrum  Mey.  163. 

aculeatum  Menegh.  166. 

var.    controversum    Rabh. 
166. 

acutum  Breb,   168. 

amoenum  Hilee.   13.  165. 

apiculatum  Breb.   169. 

Arachne  Ralfs.  168. 

aristiferum  Ralfs  169- 

bifidum  Breb.   14.  169. 

brevispina  Breb.  168- 

Capitulum  Breb.   14.  165, 

cristatum  Arch,.   170- 

cuspidatum  Breb.  169. 

deiectum  Breb.  14-  168. 

d.  apiculatum    (Breb).   169. 

e.  depressum  n.  var.  169. 

b.  mucronatum(Ralfs,)  169. 

c.  sudeticum  n.  var.   169. 
a.  typicum  Krch.   168. 

denticulatum  Arch.  14.  169. 
dilatatum  Ehrb.  14.  165. 
echinatum  Breb.  166. 
furcatum  Breb.  14.  170. 
furcigerum  Breb.  167. 
gracilc  Ralfs.  167. 
hirsutum  Breb.  166. 
laeve  Ralfs.  167. 
margaritaceum  Menegh.  14.  166. 
mucronalum  Ralfs.   169- 
muricatum  Breb.   14.   164. 
muticum  Brec.  14.  163. 
orbiculare  Ralfs,   164. 
papillosum  n.  sp.   12.   13.  170 
paradoxum  Mey.  167. 
polymorphum  Breb.  167. 
punctulatum  Breb.   14.   164. 
qu  adrangulare  Breb.   170. 
rugulosum  Breb.   164. 
sexcostatum  Breb.   165f 


281 


8  tau  ras  tru  111. 

silesiacum  Hilse.   13.   14.  165. 

spongio Silin  Breb.  166. 

striolatum  Arch.   164- 

teliferum  Ralfs.   170- 

tetracerum  Ralfs.  168. 

tricorne  Menegli.   165. 

vestitum  Ralfs.  167. 
Staurogenia  Kg.  36.   108. 

rect angularis   A.  Br.   108- 
Stauroneis  Ehrb.   183. 

acuta  Sm.  7.   183- 

anceps  Ehrb.    183. 

Cohnii  Hilse.  184. 

constricta  Ehrb.   G. 

dilatata  Sm.   184. 

Goeppertiana   Bleisch.    13.  184. 

gracilis  Sm.  183- 

lanceolata  Kg.  em.  Grün.  14.  183. 

linearis  Sm.    184. 

Meniscus  Schuni.  184- 

pat-va  Ehrb.   177. 

Peckii  Rabh.   13.  184. 

Phoenicenteron  Ehrb.  em. Grün. 
183. 

punctata  Kg.  184. 

Smithii  Grün.   184. 
Stauroptera  Ehrb.  177. 

Brebissonii  (Kg.)   14.   177. 
var.  angusta  Grün.  177. 

c  ardinalis  Ehrb.  177. 

divergens  (Sm.)  177. 

parva  (Ehrb.)  177- 
Staurospermuni  Kg.  129. 

capucinum  Kg.    130. 

gracillimum  Kg.   130. 

quadratum  Kg.   129. 

virescens  Kg.  130. 

viride  Kg.  130- 
Stephanodiscus  Ehrb.  12. 
Stephan osphaera  Cohn.  90. 

pluvialis  Cohn.  7.  S.  91.  93. 
Stichococcus  Näg.   15.  37.   114- 

bacillaris  Näg.  114. 

b.  niaior  Rabh.  114. 

c.  minor  Rabh.   114. 
a.  typicus  Krch.   114- 

Stigeoclonium  Kg.  26.  27.  37.  68. 
Longipilus  Kg.  68. 


Stigeoclo  iiiu  m. 
tenue  Kg.  68- 

a.  genuinuin  Krch.  68- 

c.  irreguläre  Rabh.  68. 

b.  lubricum  Rabh.  68- 

d.  uniforme  (Rabh.)  68. 
uniforme  Rabh.  68. 

Stigonema  Ag.   15.   18.  229. 
alpinum  Krch.  230- 
comp  actum  Krch.  230- 
crustaceum  Krcii.  230- 
mamillosum   Ag.   (erw.)  229. 
ocellatuin  Thur.    14.  230- 
panniforme  Krch.  230. 

Stigonemeae    18.  26.  36.  229- 

Surirella  Turp.   199. 

angusta  Kg.  200-  201. 
biseriata  Breb.  200.  201. 
Craticula  VAwh.  200- 
diaphana  Bleisch.   13.  201- 
miniita  Breb.  201. 
nobilis  Sm.  200. 
ovtdis  Breb.  201. 
ovata  Kg.  201. 

a.  genuina  Krch.  201- 

c.  minuta  (Breb.)  201. 

b.  ovalis  (Breb.)  201. 
ovata  Sm.  201. 
pinnata  Sm.  201. 
saxonica  Auersvv.  201. 
splendida  Kg.   14.   190.  200. 
splendida-Mseinata  Bleisch.  201. 
tenera  Greg.  201. 

Surirelleae.   173.  199- 
Symphyosiphon  Kg.   15.  226. 

crustaceus  Kg.  227. 

hirtulus  Kg.  227. 

Hofmanni  Kg.  226. 

minor  Hilse.  239. 

te  n  uis  Krch.  226. 

Wimmeri  Hilse.  228. 
Symploca  Kg.  15.  239.  243. 

F 1  o  t  o  w  i  a II  a  Kg.  243. 

Friesii  Rabh.  243. 

inelanocephala  Kg.  243- 

minuta  Rabh.  243. 

PJiormidium  Thui'.  242. 
Synechococcus  Näg.  12.  253. 

aeruginosus  Näg.  253. 


282 


Synedra  Ehrb.  6.  207- 
Acus  Kg.  209. 
amphicephala  Kg.  209. 
amphirhynchus  Ehrb.  208. 
biceps  Kg.  20S. 
bilunari.s  Ehrb.  207. 
campyla  Hilse.   207. 
capitata  Ehrb.  208. 
longissima  Sm.  208- 
liinaris  Ehrb.  207- 

c.  campyla  (Hilse)  207. 

b.  capitata  Griiii.  207. 

a.  genuina  Grün.   207. 
oxyrhynchos  Kg.  (erw.)  208. 

c.  Acus  (Kg)  209. 

b.  amphicephalaGrun. 209. 
a.  genuina  Grün.  208. 


Synedra. 

perpusilla  Kg.  182. 
radians  Kg.  209- 
spjlendens  K^;.  208- 
Ulna  Ehrb.  (erw.)  208-  2üü. 

b.  amphirhynchus   (Ehrb.) 

208. 
f.  biceps  (Kg.)  208. 
a.  genuina  Krch.  208. 
d.  lanceolata  Grün.  208- 
6,  spien  dens  Kg.  208. 
g.  Thalheimii    n.  var.  208. 

c.  und u lata  Grün.  208. 
Vaucheriae  Kg.  207. 

Synura  Ehrb.  89. 

Volvox  Ehrb.  12.  89. 
Synzoosporeae  Colin.  37. 


Tabellaria  Ehrb.  25.  210- 
ampliicephala  Ehrb.   210. 
fenestrata  Kg.   14.  210. 
flocculo.sa  Kg.  14.  210. 

c.  amphicephalaGrun. 210. 

a,  genuina  Krch.  210- 

b.  ventricosa  Grün.  210. 
ventricosa  Kg.   14.  210. 

Tabellarieae.  173.  209. 
Tachygonium  Näg.  12. 
Tetmemorus  Ralfs.  145. 

Brebissonii  Ralfs.   14.  145. 

granulatus  Ralfs.   13.  145. 

laevis  Ralfs.  14.  145. 

minutus  D.By.  145. 
Teiracanthinm  depressum  Näg.   148. 
Tetractinium  A  Br.  96. 
Tetracyclus  Ralfs.  211. 

Braunii  Grün.  211. 
Tetraspora  Ag.  3.  2G.  70.  108.  221. 

bullosa  Ag.  3.  108. 

b.  cylindracea   Rabh.    108. 

a.  typ  ica  Krch.   108. 
cylindrica  Ag.  10S. 
explanata  Ag.  109. 

b.  natans  (Kg  )  109. 
a.  typ  ica  Krch.   109. 

gelatlnosa  Desv.  109. 
lubrica  Ag.   109. 
natans  Kg.   109. 


Thorea  Bory.   12. 
Tolypothrix  Kg.  25.  227.  231. 

Aegagropila  Kg.   (erw.)  14.  227. 

d.  coactilis  (Kg.)  228. 

b.  Kneiffii  Rabh.  228. 
f.  muscicola  (Kg.)  228. 

c.  pul  ehr a  Rabh.  228. 

e.  pygmaea  (Kg.)  228. 

a.  typ  ica  Krch.  228. 
coactilis  Kg.    228 
distorta  Kg.  228. 

flaccida  Kg.  228. 
fuscescens  Breb.  231- 
lanata  Kg.  228- 

b.  flaccida  (Kg.)  228. 

a.  typ  ica  Krch.  228. 
muscicola  Kg.   228. 
pumila  Kg.  231. 
pygmaea  Kg.  228. 
tenuis  Kg.  227. 

b.  bryophila  Rabh.  227. 

c.  pallescens  Rabh.  227. 
a.  typ  ica  Krch,  227. 

Wimmeri  Krch.  228. 
Tremella  L.  3. 

natans  Hedw.  221. 

Nostoc  L,  3. 
Tryblionella  Sm.  198. 

Flantzsch  ian  a  Grün.  198. 


283 


Ulothrix  Kg.    15.    18.  25.  26.  27.  28. 
29.  31.  32.  40.  48.  76.  78.  114. 
aequalis  Kg.  76. 
compacta  Kg.  77. 
crassluscula  Kg.  78. 
flaccida  Kg.  77. 
moniliformis  Kg.  76. 
parietina  Kg.  78. 
radicans  Kg.   18.  77. 
rigidula  Kg.  77. 
stagnorum  Rabh.   77. 
subtilis  Kg.  77. 

d.  stagnorum   (Rabh.)  77. 
b.  subtilissima  Rabh.  77. 

e.  tenerrima  (Kg.)  77- 


ü. 


Ulothrix. 

a.  typica  Krch.  77. 
c.  variabilis  (Kg.)  77. 
tenerrima  Kg.   77. 
tenuis  Kg.  78. 
variabilis  Kg.  77. 
zonata  Kg.   13.   16.  76- 
Ulotricheae.  21.  103. 
ülotrichinae.  76- 
Ulva  L.  3.   19. 

foetida  Vauch.    106- 
intestinalis  L.  3. 
Ulvinae.   66. 
Urococcus  Hass.   12. 


VaucheriaD.C.  3.  4.  15.  17.  21.  23. 
28.  29.  34.  38.  40.  82. 
clavata  Auct.  82. 
dichotoma  Lyngb.  82. 
geminata  D.  C.  83. 

var.  racemosa  Walz.  83. 
sessilis  D.C.  82. 


Vaucheria. 

terrestris  Lyngb.  3. 
Vaucheriaceae.  22.  81. 
Volvocaceae.  18.  40.  85.  103. 
Volvox  Ehrb.  20.  23.  34.  86. 

Globator  Ehrb.  7.  87. 

minor  Stein.  7.  87. 


Xanthidium  Ehrb,   154. 
aculeatum  Ehrb.  155. 
antilopaeum  Kg.  155. 
Arctiscon  Ehrb.  155. 
armatum  Breb.  154. 


Xanthidium. 

cri statu m  Breb.  155. 
fasciculatum  Ehrb.  155. 
hirsutum  n.  sp.   12.   13.  155. 


Z. 


Zonotrichia  fluviatilis  Rabh.  223. 
Zygnema  Kg.  3.  21.  26.  125. 

affine  Kg.  125- 

Brehissonii  Kg.   126- 

cruciatum  Ag.   126- 

insigne  Kg.  125. 

leiospermum  D.  By.  125. 

ovale  Kg.  126. 

stagnale  Kg.  126. 

stellinum  Ag.  (erw.)  126. 

a.  genuinum  Krch.  126. 
e.  stagnale  (Kg.)  126. 


Zygnema. 

d.  subtile  Rabh.  126. 
0.  tenue  Rabh.  126. 
b.  Vaucheri  (Ag.)  126- 
Vaucheri  Ag.   126. 
Zygnemeae.  18.25.30.31.37.40.  116- 
Zygneminae.  116. 
Zygogonium  Kg.  15.  126. 
Agardhii  Rabh.  127. 
anomalum  Kg.    127. 
anomalum  Reinseh.  127. 
conspicuum  Kg.  127. 


16'Xd